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German Pages 220 Year 1930
LEITFADEN DER
MODERNEN PARFOMERIE VON
A L F O N S M. B U R G E R
M I T FCINF A B B I L D U N G E N
IM
TEXT
BERUN UND LEIPZIG
WALTER DE GRUyTER & CO.
VORMALS G. J . GOSCHEN*SCHE VERI,AGSHANDI,UNG • J . GUTTENTAG, VERLAGSBUCHHANDLUNG - GEORG REIMER • KARL J . TROBNER • VEIT &f COMP. 1 9
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O
A l l e Rcchte7 insbesondere das der Übersetzung, vorbehalten Copyright 1930 by W a l t e r d e O r u y t e r 8c C o . vormals G . J. Göschen'sche Verlagshancüung - J. Guttentag/ Verlagsbucfihandlung - G e o r g Reimer — K a r l J. Trübner - Veit & Comp.
Berlin W 1 0 , Genthiner Straße 38
Druck von Metzger & Wittig in Leipzig
M E I N E N ELTERN GEWIDMET
VORWORT
D
ie Parfümerie hat in dem letzten Dezennium einen neuen, beträchtlichen Aufschwung erfahren. Einesteils wurde die Herstellung der verschiedenen Naturprodukte (absolute Blütenöle, Resinoide usw.) dauernd verbessert, anderseits schuf die Chemie eine große Anzahl von neuen künstlichen und synthetischen Riechstoffen, die ganz neue Geruchsnoten verkörpern. Auch unsere Kenntnis von der Zusammensetzung einzelner Naturprodukte hat sich wesentlich vertieft, so daß es gelang, wertvolle natürliche Geruchsträger auch auf chemischem Wege herzustellen (die verschiedenen tierischen und pflanzlichen Moschusriechstoffe, wie Civettone, Exaltone, Ambrettolid, ferner die wichtigen Blumenkörper, wie Nerol, Nerolidol, Farnesol). Durch fortschreitende technische Studien und dadurch ernjpglichte technische Verbesserungen gelang es der Riechstoffchemie, zahlreiche wichtige künstliche Riechstoffe, wie Phenyläthylalkohol Methyljonone, Moschussorten künstlich, Zimtalkohol, Hydroxycitronellal usw. derart billig und vollkommen herzustellen, daß diese heute Allgemeingut geworden sind und auch in der Feinseifenfabrikation weiteste Verwendung finden. Diese Artikel werden heute in Großfabrikation gewonnen und ihre Verwendung nimmt dauernd zu. Anderseits ist die Riechstoffchemie bestrebt, das weite Feld der chemischen Körper nach neuen Riechstoffen mit ganz neuartigem T y p zu durchforschen. Die Ergebnisse dieser Forschungen sind in den bekannten Spezialprodukten der Riechstoffabriken niedergelegt. Diese enthalten meistens einen neuen Körper von
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besonders markantem Ton, der die Schaffung ganz eigenartiger Parfüms zuläßt. Durch diese verschiedenen Hilfsmittel hat sich das Geruchsfeld, wenn ich so sagen darf, des Parfümeurs ungeheuer erweitert, es ist ihm ermöglicht, Geruchsschattierungen wiederzugeben, die früher unmöglich waren. Hierin liegt das Wesen und der Zweck der „modernen Parfümerie". Ohne Zweifel ist aber durch diese Entwicklung die Arbeit des Parfümeurs bedeutend schwerer geworden, indem von ihm neben der immer zunehmenden Materialkenntnis eine gewisse „Originalität" seiner Erzeugnisse verlangt wird. Ein Parfüm von persönlicher Note, ein origineller Duft, der sich von anderen unterscheidet, wird heute verlangt. Aus diesem Grunde genügen die bekannten Blumenparfüms nicht mehr, die Anzahl ihrer Geruchnuancen ist zu beschränkt, die Phantasieparfüms sind dominierend, seien es nun solche, die an gewisse Blumen erinnern oder solche, die einen völlig neuen und fremden Geruchstyp wiedergeben. Die großen französischen Modeparfüms haben uns die Richtlinien für diese Entwicklung der Parfümerie gegeben, deren Abschluß noch nicht zu erkennen ist. Ich habe in dem vorliegenden Werkchen diesen Gesichtspunkten Rechnung getragen und den Versuch gemacht, das gesamte wichtige Material der modernen Parfümerie nach ganz neuen Perspektiven zu bearbeiten. Die Erkenntnis, daß die moderne Parfümerie nicht nur ein Handwerk, eine Anhäufung der verschiedensten Erfahrungen, sondern vielmehr eine richtige Kunst ist, hat mich bei der Abfassung dieses Büchleins geleitet. Mit anderen Worten: vorliegender Leitfaden macht den Versuch, die Parfümerie auf eine höhere Stufe zu stellen. Es war bisher üblich, die Parfümerie, d. h. Duftkompositionen zu schaffen, mit der Seifenfabrikation und der Kosmetik zu vereinen, ja sogar die Kenntnis der Zusammensetzung der ätherischen Öle und Drogen wurde mit einbezogen. Auch die chemische Her-
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Stellung der künstlichen Riechstoffe bildet vielfach ein ausgedehntes Kapitel in den Werken der „modernen" Parfümerie. Diese Vielseitigkeit war zu einer Zeit berechtigt, wo die eigentliche Parfümerie noch eine untergeordnete Rolle spielte, heute ist sie eine Belastung auf Kosten ihrer eigenen Vielseitigkeit. Ich habe mich deshalb auf die eigentliche Parfümerie beschränkt, die heute ebenso selbständig geworden ist wie die Kosmetik, die Seifenindustrie usw.
Die Kosmetik hat ihren zwangs-
läufigen Anschluß an die Medizin gefunden, die Seifenindustrie ist von den Ergebnissen der Fettchemie abhängig, und die Untersuchung der ätherischen Öle und Drogen, sowie die sachgemäße Herstellung der künstlichen Riechstoffe ist Sache des wissenschaftlichen Chemikers. Nur in einem Punkte wird der Parfümeur von genannten Industrien und Wissenschaften berührt und interessiert: die wichtige genannten
Frage, inwieweit
seine
Duftkombinationen
E s ist in den
Industriezweigen zweckmäßige und befriedigende An-
wendung finden.
Für den Parfümeur ist es also weniger wichtig,
wie eine Toilettecreme oder ein Riechstoff in allen Einzelheiten hergestellt wird, sondern die Tatsachen, wie sich der oder jener Riechstoff in den verschiedenen Materialien, denen er zugesetzt wird, „macht", ob sein Duft eine Änderung erleidet, inwieweit Alkali einwirkt, ob das Licht Verfärbungen bewirkt, die Löslichkeitsverhältnisse in schwachem Alkohol, in Vaseline, Glycerin usw. Alle diese Faktoren wird der Parfümeur bei der Zusammenstellung seiner Kombinationen berücksichtigen müssen, um befriedigende Ergebnisse zu erreichen. diesen Gesichtspunkten
Bei meinen Ausführungen habe ich auch Rechnung getragen,
soweit
es der be-
schränkte Raum erlaubt hat. Bei der Disposition des vorliegenden Buches ging ich von dem Standpunkt der größten Übersichtlichkeit aus:
Einerseits die
Bausteine, die Grundstoffe für die Parfüms, anderseits die Geruchskompositionen selbst. Da ich das erste Kapitel möglichst erschöpfend behandelt habe, konnte ich mich bei den Rezepten nur auf das Spezielle und Typische beschränken und dieses hervorheben.
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Das kommt den Rezepten zugute, die wohl einen wichtigen Bestandteil, aber nicht die Hauptsache eines Parfümeriebuches bilden können. Ein Parfümerierezept, das veröffentlicht wird, ist kein „Kochrezept", welches eigene Arbeit überflüssig macht, sondern eine wohl umrissene Skizze eines Geruchstyps, welche die Grundlagen eines Parfüms festlegen soll. Aus diesen Gründen habe ich versucht, graphische Rezepte einzuführen. Bei der Zusammenstellung und Ausarbeitung des vorliegenden Werkchens haben mir verschiedene Fachkollegen regste Unterstützung zuteil werden lassen, denen ich an dieser Stelle meinen besonderen Dank ausspreche. Vor allem hat mein Freund Dr. J . d e m e n t e dieses Buch durch Beiträge und Anregungen gefördert und erweitert. Durch das Entgegenkommen der bekannten in- und ausländischen Riechstoffabrikanten, die mir Muster und Erläuterungen bereitwilligst überließen, war es mir möglich, auch den Abschnitt „Spezialitäten" einer eingehenden Bearbeitung zu unterziehen. Ich hoffe, daß die vorliegende neue Art und Weise, die Materie der Parfümerie zu behandeln, den Beifall der Fachgenossen finden wird und bitte, mich auf etwa unterlaufene oder beim Korrekturlesen übersehene Irrtümer aufmerksam machen zu wollen. M ü n c h e n , im August 1929. A l f o n s M. B u r g e r .
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Il est des parfums frais comme des chairs d'enfants, Doux comme le haut-bois, verts comme les prairies, Et d'autres corrumpus, riches et triomphants, Ayant l'expansion des choses infinies, Comme l'ambre, le musc, le benjoin et l'encens, Qui chantent les transports de l'esprit et des sens. (Ein alter Vers.)
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INHALT
Seite V
Vorwort Ein alter Vers Inhalt Abkürzungen verschiedener Riechstoffabrikanten Allgemeiner Teil 1. Praktische Hilfsmittel für den Parfümeur
X XII 1 1
Vorversuch
2
Ausarbeitung der Komposition
4
Lösungen
6
Geruchskontrolle und Analyse Die Verfärbungen
8 10
Die Herstellung von Parfüms, Lotions usw. im Fabrikbetrieb
11
Reinigung von Glassachen
11
2. Die Grundriechstoffe für den Parfümeur
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A . Die natürlichen Riechstoffe
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B. Die einheitlichen künstlichen Riechstoffe
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C. Die zusammengesetzten Riechstoffe (Spezialitäten)
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Spezieller Teil Die Herstellung der verschiedenen Geruchstypen
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Die graphischen Rezepturen in der Parfümerie
93
Die Fixierung von Gerüchen
95
Akaziatyp
97
Ambratyp
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Bergamottekomplex
99
Bouvardiatyp
100
Cassieblütenkomplex
101
Chypretyp
102
Citronenkomplex
104
Coniferentyp
104
Cyclamen = Alpenveilchentyp
105
Flieder-(Lilas-)Typ
106
Fougéretyp
110
Gardeniatyp
113
Geißblatt- oder Chévrefeuilletyp
113
Geraniumkomplex
115
Ginstertyp
116
Glycinetyp
116
Goldlack- oder Levkojetyp
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Heliotroptyp Heckenrosentyp (Eglantine) Heutyp (Foin Coupée) Honigtyp Hyacinthetyp Jasminkomplex Jonquillekomplex Iriskomplex Klee-Trèfletyp Kölnisch-Wassertyp Lavendel-Spiktyp Lindenblütentyp (Tilleul) Lilientyp Lilienmilchtyp Maiglöckchentyp Mimosatyp Narzissentyp Nelkenblütentyp (Dianthus) Nerolikomplex Opoponaxtyp Orangenblütenkomplex (Fleurs d'Oranger) Orchideentyp l'Origantyp Orientaltyp Das moderne Phantasieparfüm Der Typ Dandy Der Typ Quelques fleurs Der Typ Floramye Der Typ Rêve d'or Der Typ Ideal Der Typ Poppy Typ Birkenhaarwasser Grundideen für Phantasieparfüms Resedatyp Rosenkomplex Spanisch-Ledertyp und Russisch-Juchtentyp Tabaktyp Tuberosetyp Wickentyp (Dufterbse, Sweet Pea, Pois de Senteur) Veilchentyp Ylang-YIangkomplex Zibet komplex Löslichkeitstabelle der gebräuchlichsten chemischen Riechstoffe Register *
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XI
Abkürzungen der verschiedenen Riechstoffabrikanten Agfa AU. Ama. B. Bu. W. J. D. F. Dau. Dup. Drago. Dr. Sch. F. Ge. H. u. R. Heico. L. G. L. F. L. M. u. 0 . N. Nd. 0. P. u. B. P. u. Sch. Par. R. Sch. Sch. K. S. I. SOP. Th. M. U.R. V. Vf.
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I. G. Farbenindustrie A.- G., Abt. Riechstoffe, Berlin SO 36. Allondonwerke A.-G., La Plaine, Schweiz. A. Maschmeijer jr. Amsterdam-Oost. Eduard Büttner. Leipzig C 1. Bush & Co. Ltd., London E. 8. Descollonges Frères S. A. Lyon, Place Croix- Luizet, Frankr. Dauphin S. A. Boürgoin (Isere), Frankreich. Justin Dupont, Argenteuil Frankreich. Dragoco A.-G. Holztninden a. d. Weser. Dr. Schmitz & Co. Düsseldorf. Flora A.-G. Dubendorf/Zürich. Curt Georgi, Leipzig C 1. Haarmann & Reimer G. m. b. H. Holzminden a. d. Weser. Heine & Co. A.-G. Leipzig C 1. L. Givaudan & Co. S. A. Vernier/Genf, Schweiz. Lautier Fils Grasse, Frankreich. L. Laserson, Berlin SW 68. Metzner & Otto, Leipzig, Lionstr. 9. M. Naef & Co. S. A. Genf, Schweiz. Chemische Fabrik Naarden, Naarden (Holland). Organico, Nanterre (Saine) Frankreich. Payan & Bertrand, Grasse. Polak & Schwarz. Zaandam, Holland. Parosa S. A. Issy-les-Moulineaux, Frankreich. Chemische Werke Roermond H. Raab & Co. Roermond, Holland. Schimmel & Co. A.-G. Miltitz/Leipzig. Chemische Fabrik Schering-Kahlbaum, Berlin. Società Italo-Francese per Industria dei Profumi Vallecrosia (Bordighera) Italien. Sopros S. A. Mantes (Seine), Frankreich. Th. Mühlethaler S. A. Nyon, Schweiz. Société des Chimique Usines du Rhône-Poulenc S. A. Paris VIII. Albert Verley Saint-Denis (Seine) Frankreich. Vanillinfabrik G. m. b. H. Hamburg-Billbrook. *
ALLGEMEINER
TEIL
1. Praktische Hilfsmittel für den Parfümeur Im Gegensatz zu einem chemischen Laboratorium ist der Arbeitsraum des Parfümeurs denkbar einfach in seiner Einrichtung: Ein freundlicher, heller Raum, womöglich weiß getäfelt, in dem für gute Luftventilation gesorgt ist. Ein sauberer Arbeitstisch mit Gasleitung, einige Regale mit den Riechstoffen und ätherischen Ölen, ein kleiner Bücherschrank mit der Literatur, eine gute Waage, die Kartei für die Rezepturen und sonstigen Beobachtungen, das ist das wichtigste Inventar. Für die Preiskalkulation ist eine Kartei mit den letzten Notierungen der Rohstoffe von besonderem Wert, die kein Parfümeur anzulegen und zu führen versäume, damit er Neuschöpfungen auch von der kaufmännischen Seite beurteilen kann. Gerade bei diesem Punkte wird in der Praxis viel gesündigt: Man läßt dem Parfümeur zu wenig Einblick in die Betriebskalkulation. Auch beim Einkauf der Rohmaterialien muß der Parfümeur mit seiner Erfahrung herangezogen werden; der kaufmännische Einkäufer läßt sich gar zu leicht durch den Preis der Ware bestimmen, der gute Parfümeur dagegen nur durch seine Nase. Das Kriterium des Geruches ist durchweg das sicherste Zeichen für einen „günstigen" Kauf. In keiner Branche muß man gegen einen „billigen" Preis so mißtrauisch sein, wie in der Parfümerie. Letzten Endes ist doch zu bedenken, daß der Parfümeur für die Qualität des Fertigfabrikates verantwortlich ist. Man gebe ihm also die Möglichkeit, schon beim Einkauf seine Fachkenntnisse zu beweisen. Ein besonderes Kapitel sind die „Muster", die die verschiedensten Riechstoffabriken einsenden. Ich kann mich nicht des Eindrucks erwehren, daß diese oft ein klägliches Ende nehmen, 1
B u r g e r , Leitfaden der modernen Parfümerie.
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indem sie, kaum ausgepackt, in den Abgrund der Vergessenheit fallen. Viele finden überhaupt nicht den Weg zum Parfümeur, die meisten enden in einer Miniaturrumpelkammer, in der Schublade eines Schreibtisches, die extra für solche Zwecke geschaffen scheint. Es ist für den Parfümeur von unschätzbarem Wert, diese Muster in einer Sammlung zu vereinigen, die entweder nach dem Alphabet oder nach Firmen geordnet ist. Eine solche Sammlung bildet die Quelle von vielen Anregungen und ist die Wiege mancher schönen Erfolge. Wenn neben dieser Mustersammlung noch die nötigen Aufzeichnungen geführt werden, in der Art von Geruchstypen oder so ähnlich, so ist der Parfümeur leicht in der Lage, viele parfümistische Fragen schnell und erschöpfend zu beantworten. Eine derartige Einrichtung ist in der heutigen Zeit doppelt notwendig, in einer Zeit, wo alle Riechstoffabriken eine rege Werbetätigkeit entfalten. In kurzer Zeit wird der Parfümeur die Übung haben, erstklassige Neuheiten vom Durchschnitt zu unterscheiden und trotz des Überangebots sich sicher zu entscheiden. Obendrein verhilft dies dem Parfümeur zu einer großen Objektivität und dadurch zum Erfolge in seinem Beruf. Wie schon gesagt, bedarf der Parfümeur keiner komplizierten Apparatur, doch haben sich verschiedene Hilfsmittel als sehr zweckmäßig in der Praxis gezeigt, besonders wenn es sich darum handelt, Neuschöpfungen auszuprobieren und Versuche anzustellen. Der Parfümeur muß in der Lage sein, seine Ideen mit kleinen und sparsamen Mengen an Material in die Praxis umsetzen zu können, ohne daß dabei die Exaktheit des Versuches leidet. Man kann bei einer neuen Kompositionsschöpfung zwei Stufen der Entwicklung unterscheiden: 1. Der Vorversuch, der eine parfümistische Idee in großen Zügen festlegt. Man will feststellen, wie sich dieser oder jener Riechstoff, sei es ein einfacher oder ein zusammengesetzter ( = Geruchskomplex), mit anderen „macht". Man untersucht, ob und wieweit ein neuer Geruchstyp entsteht. Anderseits wird der Parfümeur durch neue chemische Riechstoffe, z. B. Amylzimtaldehyd, angeregt, einen bekannten Geruchskomplex, z. B. Flieder, nach ganz anderen Gesichtspunkten aufzubauen, wobei es sich darum
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handelt, die B a s i s zuerst zu finden. Dies erfordert manchmal eine ganze Serie von solchen Vorversuchen. In solchen Fällen wird der verständige Parfümeur mit T r o p f e n arbeiten und Schritt für Schritt vorwärts gehen. Die einzelnen Vorversuche werden dann nach einiger Zeit (etwa 14 Tagen) wieder einer eingehenden Geruchsanalyse unterzogen. Vorteilhaft ist es immer, diese kleinen Mengen einer neuen Komposition mit der 5 fachen Menge Alkohol zu verdünnen, da in Verdünnung manche Unebenheiten besser erkannt werden, als in konzentriertem Zustand. Eine solche S y s t e m a t i k , fußend auf einer Idee, unterscheidet sich wohltuend von jener Kompositionstechnik, die sich durch ein ziel- und planloses Z u s a m m e n g i e ß e n charakterisiert. Folgende einfache Anordnung von nützlichen Hilfsmitteln hat sich in der Praxis bestens bewährt: Da man mit Tropfen arbeitet, sind einige Tropfenzähler (Abb. 1) anzuschaffen. Diese ähneln den früher üblichen Spritzen zum Füllen der Füllfederhalter. Er besteht aus einer Glasröhre, die unten zu einer nicht zu engen Capillare ausgezogen ist. Oben ist eine genügend große Gummiblase angebracht. Durch deren Zusammendrücken und nachfolgender Ausdehnung wird aus den jeweiligen Flaschen die nötige Menge an Flüssigkeit angesogen. Drückt man die Gummiblase dann wieder vorsichtig zusammen, so tropft die in das Glasrohr aufgenommene Flüssigkeit wieder aus der Capillare heraus, wobei man die Tropfen bequem zählen kann. Um diese Tropfenzähler nach einem Versuch gut r e i n i g e n u n d a u f b e w a h r e n zu können, steckt man sie in ein schmales, hohes, rechteckiges Glasgefäß, das oben durch einen gut schließenden Holzdeckel verschlossen ist. In diesen Deckel sind parallel die Löcher zum Durchstecken gebohrt. Um das Durchfallen der Tropfenzähler zu verhindern, werden diese mit einem Gummiring versehen, wie man ihn zum Verschließen der Bierflaschen benützt. Auf diesen Gummiringen ruht der Tropfenzähler, ohne daß die Capillare auf den Boden des Glasgefäßes aufstößt. Das Gefäß i
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wird mit Alkohol gefüllt. Durch öfteres Ansaugen und Ausdrücken wird der Tropfenzähler gereinigt. Ein solcher Apparat ist, wenn er sauber ausgeführt ist, ein praktisches Hilfsmittel auf dem Arbeitstisch des Parfümeurs (Abb. 2). Sind die Vorversuche beendet, so schreitet man zur Ausarbeitung einer Komposition. 2. Dabei handelt es sich nicht mehr darum, die Basis zu finden, da diese schon in großen Umrissen vorliegt. Man arbeitet deshalb schon mit größeren Mengen, etwa 20—50 g. Bei diesem Arbeitsgang ist man bestrebt, nicht nur die Grundkomposition durch die verschiedensten Zusätze auszubauen und abzurunden, sondern man legt auch die endgültigen Mengenverhältnisse fest, und zwar so exakt, daß das Endergebnis dieser Versuche das R e z e p t ist, das in die Fabrikation Eingang findet. Die Vorversuche basieren auf Tropfen, doch ist diese Einheit keine genaue. Das Volumen eines Tropfens bei den verschiedensten Flüssigkeiten ist immer etwas verschieden. Im allgemeinen kann man aber rechnen, daß ein Tropfen aus einer mittelgroßen Capillare (etwa x / 2 mm) ungefähr 0,02—0,015 ccm hat. Mit anderen Worten, ungefähr 40—50 Tropfen ergeben einen Kubikzentimeter. Doch ist zu bedenken, daß die Tropfen einer leichtflüssigen Substanz, z. B. einer 10°/0igen alkoholischen Lösung etwas kleiner im Volumen sind. Der Tropfen von Hydroxycitronellal ist deshalb etwas größer als der von Amylacetat. J a selbst Verunreinigungen spielen eine Rolle und bestimmen das Volumen eines Tropfens. Eigene Versuche haben mich davon überzeugt und ich halte es für sehr wahrscheinlich, daß sich darauf eine für den praktischen Parfümeur sehr leicht zu handhabende Untersuchungsmethode der chemischen Riechstoffe aufbauen läßt. Ich habe feststellen können, daß die Tropfengröße oder der umgekehrte Wert, die Anzahl von Tropfen, die einen Kubikzentimeter ergeben, z. B. beim Linalylacetat verschieden ist, je nach dem Estergehalt. Derartige Fehler, die bei den Vorversuchen zwangsläufig unterlaufen, sind bei den Hauptversuchen auszuschalten, man
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arbeitet mit einer f i x e r e n G r ö ß e als den Tropfen, man arbeitet mit dem K u b i k z e n t i m e t e r . Diese Größe ist bedeutend exakter und unterliegt nur einer Fehlerquelle, der Temperatur, da bei verschiedener Temperatur ein Volumen ein verschiedenes Gewicht besitzt oder, mit anderen Worten, verschieden groß ist. Arbeitet man aber bei annähernd gleicher Temperatur, so ist diese Fehlergrenze aufgehoben und die Methode genau so exakt als wenn man alle Körper w i e g e n würde. Letztere Arbeitsweise ist sicher die exakteste, aber anderseits ist sie bei weitem nicht so handlich und bequem wie das Abmessen von Volumina. Wir haben uns also zu letzterem entschlossen und eine einfache Kompositionsbtirette konstruiert. Dieses Hilfsmittel ist für die Endversuche sehr geeignet und nachfolgend beschrieben (siehe Abb. 3). Die Bürette besitzt höchstens 10 ccm Inhalt und ist unten zu einer langen Spitze ausgezogen. Jeder Kubikzentimeter ist in 10 Teile eingeteilt. Am oberen Ende der Bürette befindet sich eine Glaskugel von gleichem Inhalt wie die Bürette. An der Kugel sind zwei Glasstutzen angeschmolzen, von denen der eine mit einem Abb. 3. Glashahn versehen ist. An dem Stutzen ohne Glashahn ist ein Gummischlauch angebracht, der in einem genügend großen Gummiballen endigt. Als Verbindungsstück zwischen Schlauch und Saugballen dient ein Capillarhahn. Der ganze Apparat ist an einem Bürettenstativ befestigt, so daß er leicht auf- und abbewegt werden kann. Die Bedienung des Apparates ist folgende: Man schließt den Hahn am Kugelstutzen, öffnet den Capillarhahn am Gummiballen, drückt diesen halb zusammen, um die Luft daraus zu entfernen, und schließt wieder den Hahn. Dadurch hat man in dem Gummiballen ein kleines Vakuum erzeugt. Nun setzt man unter die Capillarspitze der Bürette die Flasche, aus der eine bestimmte Menge entnommen werden soll, und zwar so, daß die Spitze nicht weiter in die Flüssigkeit eintaucht als not-
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wendig ist, um beim Ansaugen keine Luft in den Apparat zu bekommen. Jetzt öffnet man vorsichtig den Capillarhahn vor dem zusammengedrückten Gummiballen, wobei man diesen in der Hand behält. Durch das Vakuum wird die Flüssigkeit in die Bürette gesaugt. Ist der gewünschte Teilstrich erreicht, so schließt man wieder den Hahn. Dabei ist zu beachten, daß zähere Flüssigkeiten, wie z. B. Terpineol, dem Vakuum nicht so schnell sich anpassen, das heißt langsamer steigen und nach dem Schließen des Hahnes sogar noch etwas weiter ansteigen, bis eben das Vakuum in der Bürette aufgehoben ist. In diesen Fällen tut man gut, vor dem Schließen des Capillarhahnes das Ansteigen der Flüssigkeitssäule durch leichtes Drücken auf den Gummiballen aufzuhalten, um dann sofort den Hahn zu schließen. Hat man die gewünschte Menge abgemessen, so ersetzt man die Flasche unter der Bürettenspitze durch eine andere, in der die Versuchskomposition zusammengestellt werden soll. Hierauf öffnet man den Hahn an der Glaskugel und läßt die Flüssigkeit in die untergestellte Flasche fließen. Bei zähen Flüssigkeiten läßt man den Entlüftungshahn zu und drückt die Flüssigkeit mittels Zusammendrücken des Gummiballens aus der Bürette. Diese Vorgänge wiederholen sich bei jeder Flüssigkeit, die man für eine neue Komposition verwenden will. Nach Schluß des Versuches reinigt man den Apparat durch öfteres Ansaugen und Ausdrücken mittels Alkohol. Im übrigen ist es selbstverständlich, daß die Bürettenspitze vor jedem Eintauchen in einen neuen Riechstoff außen gut abzuwischen ist. Lösungen. Für viele Arbeiten in der Parfümerie wird man gezwungen sein, Lösungen von Riechstoffen herzustellen, sei es nun in Alkohol oder in einem anderen indifferenten Stoffe, wie Benzylbenzoat, Phthalsäureester usw. Für Kompositionsversuche wird man am besten alkoholische Lösungen verwenden, für Seifenkompositionen Benzylbenzoat usw. Ganz allgemein sollen dabei folgende Regeln beobachtet werden: Alle Lösungen müssen die gleiche Konzentration besitzen und diese unserem Dezimalsystem entsprechen. Die Norm sind demnach 10°/0ige Lösungen. In manchen Fällen ist aber eine der-
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artige Konzentration noch zu stark, z. B. bei den höheren Fettaldehyden. Hier ist eine l % i g e Lösung angebracht. In seltenen Fällen wird man sich zu einer 5 0 % igen Lösung entschließen. Nach diesen Gesichtspunkten werden alle künstlichen Riechkörper, gereinigte Harze oder absolute Blütenöle usw. behandelt, mit anderen Worten, all die Stoffe, die sich in Alkohol, Benzylbenzoat usw. lösen, ohne dabei einen erheblichen u n l ö s l i c h e n Rückstand zu hinterlassen. Sollte sich dabei ein Körper nicht v ö l l i g zu einer 10°/0igen Lösung verarbeiten lassen, da seine geringe Löslichkeit es nicht erlaubt, z. B. Xylolmoschus, so wird man sich mit einer 1 % igen Lösung begnügen. Bei der Signatur der Standflaschen verfährt man wie folgt: z. B. Vanillin 10% Name des Lieferanten Wir haben hier eine 10%ige alkoholische Lösung vorliegen. Ist ein anderes Lösungsmittel gewählt, wird dies bezeichnet, am besten mit einer deutlichen Abkürzung, z. B. Moschus Xylol 10% B. B. Name des Lieferanten bedeutet eine 10%ige Benzylbenzoatlösung. B. A. würde Benzylalkohol bedeuten. Frühere Autoren haben diesem an und für sich sehr einfachen Vorgang große Bedeutung beigelegt und unzählige Rezeptchen veröffentlicht, die sich durch die willkürlichsten Konzentrationsgrade auszeichnen. Dadurch ist ohne Zweifel der Wert von vielen veröffentlichten Rezepturen sehr in Mißkredit gekommen, um so mehr als man die verschiedenen Lösungen auch noch verschieden bezeichnet hat. Für uns genügt heute die Bezeichnung „ L ö s u n g " vollkommen, sie ist klar und deutlich.
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Nur in seltenen Fällen wird der moderne Parfümeur noch zu sogenannten Infusionen greifen müssen, deren Herstellung früher eine mühevolle und zeitraubende Arbeit war. Ich bezeichne diese Infusionen im Gegensatz zu den Lösungen als A u s z ü g e , da sie einen größeren, v ö l l i g u n l ö s l i c h e n Rückstand hinterlassen, aus dem aller Riechstoff a u s g e z o g e n worden ist. Die wichtigsten, noch heute gebräuchlichen Auszüge sind die von echtem Moschus, Ambra, Zibet und Castoreum, wobei man 100 Teile solcher Drogen mit 1000 Teilen Alkohol (oder auch einem anderen Lösungsmittel) sachgemäß behandelt. Der Rückstand wird in gleicher Weise noch einmal behandelt. Doch sind auch in neuerer Zeit gereinigtes Zibet und Castoreum, die völlig in Alkohol löslich sind, im Handel (siehe Resinoide). Geruchskontrolle und Analyse. Es gibt dafür keinen anderen „Apparat" als die Nase, doch hat man verschiedene Hilfsmittel, die das A n r i e c h e n (Beschnüffeln ist eigentlich der zutreffendste Ausdruck) eines Riechkörpers erleichtern. Da die verschiedenen Duftstoffe verschieden schnell sich verflüchtigen, kann man durch oftes Anriechen die einzelnen Bestandteile mehr oder minder genau feststellen, sei es nun, um einen komplexen Geruch in seine Bestandteile zu zerlegen oder um einheitliche Riechstoffe auf ihre Reinheit zu prüfen. Am besten haben sich die sogenannten R i e c h s t r e i f e n (Streifen aus weißem kartonstarkem Filtrierpapier) bewährt, die man an einem Ende mit etwas Riechstoff befeuchtet. Dieser so präparierte Streifen wird nun des öfteren berochen. Da sich diese Untersuchung meistens über Tage erstreckt, so hat man sehr brauchbare S t a t i v e geschaffen, an denen sich eine Anzahl von Seitenarmen befinden, die Klammern tragen. In diesen werden die Riechstreifen eingeklemmt und hat man die Gewähr, daß sie jederzeit zur Hand sind. Einige Nachteile hat aber diese Methode des direkten Beriechens der Riechstreifen. Erstens passiert es leicht, daß man mit dem Riechstreifen die Nase berührt, wodurch sich etwas von dem Riechstoff an der Nase anhängt. Zweitens riecht man den zu beobachtenden Körper in viel zu konzentriertem Zustand. Einerseits ermüden die Geruchsnerven dadurch zu rasch, anderseits übersieht man leicht Feinheiten, die erst in einer gewissen
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Verdünnung zutage treten, auf alle Fäle ist der Gesamteindruck oft ein zu brutaler. Ich habe deshalb nebenstehende Anordnung (Abb. 4) getroffen, die sich ausgezeichnet bewährt hat: Der in der Mitte etwas zusammengefalzte Riechstreifen wird wie üblich am unteren Ende mit der zu beobachtenden Riechstofflösung oder dem ätherischen Öl usw. befeuchtet, um dann in ein Reagenzglas geschoben zu werden, mit der befeuchteten Stelle nach oben. An dem Boden des Reagenzglases ist ein kleines Loch von etwa 2 mm Durchmesser ausgeblasen worden. Dadurch erhält man beim Anriechen des Reagenzglases einen Luftstrom, der an dem befeuchteten Riechstreifen vorbeistreicht und in die Nase des Beobachters gelangt. Durch diese kleine Versuchsabänderung wird die Geruchsanalyse eine bedeutend objektivere, das Geruchsbild ein harmonischeres. Die verschiedenen Reagenzgläser mit den zu beobachtenden Riechstreifen vereinigt man in einem üblichen Reagenzglasständer und hat das ganze Beobachtungsmaterial handlich beisammen. Die Riechstreifen werden in einem verschließbaren Glaszylinder, vor der Einwirkung anderer Gerüche geschützt, aufbewahrt (Abb. 5). Die Untersuchung von Riechstoffen gleich welcher Art erstreckt sich aber nicht nur auf den Geruch; in vielen Fällen ist es wichtig, fest- A b t ) 4 Abb 5 zustellen, inwieweit sich solche unter dem Einfluß des Lichtes v e r f ä r b e n oder nachdunkeln. Diese Frage spielt bei dem Verkauf eines Parfüms eine gewisse Rolle. Ein gewissenhafter Parfümeur wird seine Untersuchungen auch in dieser Richtung vornehmen, um spätere Beanstandungen zu vermeiden. Man wird also die Riechstreifen in den obengenannten
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Reagenzgläsern mehrere Tage dem Sonnenlicht aussetzen, wobei man die Reagenzgläser durch einen Wattebausch verschließt. Auf diese Weise lassen sich alle Verfärbungen leicht erkennen. Die Verfärbungen. Ein besonders heikles Kapitel ist die Feststellung, inwieweit sich Riechstoffe und Kompositionen in Seifen, Crèmes oder anderen kosmetischen Präparaten halten, ohne dabei zu färben oder nachzudunkeln. Noch mehr, wie bei den Parfüms oder Lotions, hängt der merkantile Wert einer Ware davon ab, ob Verfärbungen, Fleckenbildungen usw. mit der Zeit auftreten. Dabei sind drei Klassen von Riechstoffen zu unterscheiden: 1. Solche, die infolge ihrer Eigenfarbe wie Farbstoffe wirken, so Eichenmoos, fast alle Rosinoide, wie Benzoe, Labdanum usw. 2. Riechstoffe, die an und für sich farblos sind, aber in einer nicht ganz indifferenten Umgebung (in einer alkalischen Seifenmasse) diese mit der Zeit dunkler färben, ohne dabei ihre geruchlichen Qualitäten zu verlieren. Diese Eigenschaft besitzen eine große Anzahl von Körpern, wie künstlicher Moschus, Heliotropin u. a. Man kann diese Mißlichkeit korrigieren, indem man die Seifen entsprechend stark färbt. Leider ist das Publikum vielfach so verwöhnt worden, daß es die Qualität einer Toilettenseife nach deren schneeweißer Farbe beurteilt. Anderseits ist es dem Parfümeur dadurch unmöglich gemacht, eine Seife einwandfrei zu parfümieren, er muß sich mit unzulänglichen Mitteln abquälen. So sind z. B. die geschätzten englischen Lavendelwasserseifen fast durchweg stark mit künstlichem Moschus fixiert, der den Lavendelgeruch gut hervorhebt. Diese Seifen sind gelb oder sogar bräunlich. Bei uns in Deutschland ist eine solche Farbe unmöglich, daher auch unmöglich, eine gut fixierte Lavendelseife zu schaffen. Man verlasse endlich einmal den Irrweg der weißen Toilettenseifen, und der deutsche Parfümeur ist in der Lage, ebenso Gutes zu schaffen, wie sein ausländischer Kollege. 3. Die dritte Klasse von Riechstoffen ist für Seifen, Cremes usw. ungeeignet, da sie die Masse nicht nur völlig verfärben und mit Flecken und Rissen verunstalten, sondern da auch der Geruch verändert und zerstört wird. Das ist besonders beim Anthranilsäureester der Fall: der Grund, warum man den sonst so wertIO
vollen Riechstoff in Seifen, Cremes usw. nur in kleinen Mengen verwenden kann. Um V e r f ä r b u n g e n in S e i f e n festzustellen, eignet sich besonders gut die Q u a r z l a m p e . Eine kurze Bestrahlung von Seifenstücken zeitigt das gleiche Ergebnis wie ein monatelanges Liegenlassen derselben im Licht. Auf diese Weise hat es der Parfümeur in der Hand, jedwede angebotene Seifenkomposition in kurzer Zeit auf ihre Eignung zu untersuchen und sie auszuwählen. Um diese Versuche anstellen zu können, bedarf aber der Parfümeur noch einer kleinen Strangpresse und einer Formpresse, um Probeseifen unabhängig vom Fabrikbetrieb herstellen zu können. Recht gut hat sich eine gewöhnliche Fleischmaschine, wie man sie in Haushaltungen benutzt, bewährt. An diese wird vorn ein Konus angebracht, der einen heizbaren Wasserbadmantel trägt. Als Formenpresse genügt eine kleine Handpresse. Zum Schluß noch einige Bemerkungen über die Herstellung von Parfüms, Lotions usw. im Fabrikbetrieb. Vor allem bedürfen die alkoholischen Lösungen nach ihrer Herstellung einer längeren Zeit der Lagerung. Während dieses Reifungsprozesses scheiden sich alle unlöslichen Verunreinigungen, so Terpene, oxydierte und verharzte Bestandteile als weißer, voluminöser Satz ab. Die nun völlig klare Parfümlösung wird dann von dem Satz dekantiert, nicht filtriert. Den weißen Schlamm seinerseits zentrifugiert man zur völligen Abscheidung der festen Partikel. Diese Arbeitsweise ist der Filtration bei weitem überlegen, da man nicht den geringsten Verlust an Material erleidet. Die Technik schafft heute Zentrifugen für jeden Bedarf, so auch für die Parfümerie. Reinigung von Glassachen. Die verschiedenen Hilfsmittel des Parfümeurs, wie Pipetten, Büretten, Meßzylinder sowie auch Standflaschen, die für andere Zwecke verwendet werden, bedürfen einer Reinigung und müssen von dem anhaftenden Geruch befreit werden. Ich habe im Kaliumpermanganat das beste und einfachste Mittel gefunden, um Glasgegenstände absolut geruchsfrei zu machen. Man verwendet eine nicht zu konzentrierte Kaliumpermanganat11
lösung in Wasser, die man zur Beschleunigung der oxydierenden Wirkung mit verdünnter Schwefelsäure schwach ansäuert. Nach einigen Tagen der Einwirkung ist jede Spur von Riechstoff zerstört und jeder Geruch verschwunden. Die verunreinigten Glaswände sind dann mit einer dünnen Schicht von einem braunen Belag = Braunstein belegt. Dieser ist in Wasser, Alkohol unlöslich, löslich dagegen in Schwefelsäure, am leichtesten aber in einer starken Natriumbisulfitlösung. Man bringt die Gegenstände aus der Permanganatlösung in eine solche Lösung, und nach kurzer Zeit sind sie vollkommen rein und geruchlos. Zuletzt wird mit destilliertem Wasser nachgewaschen und dann getrocknet. So reinigt man z. B. die Tropfenzähler, die ich oben besprochen habe, in einfacher Weise.
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2. Die Grundriechstoffe für den Parfümeur In den folgenden Abschnitten werden in großen Umrissen die wichtigsten Bausteine der Parfümerie, das sind die ätherischen Öle, sowie Riechdrogen (Resinoide usw.) als auch die künstlichen Riechstoffe besprochen, anschließend daran bemerkenswerte Spezialitäten der Riechstoffabriken. Dabei habe ich bei den einzelnen Riechstoffen nur die r e i n p a r f ü m i s t i s c h e n Eigenschaften behandelt, um die einzelnen Körper dem Parfümeur näherzubringen. Alle Herstellungs- und Fabrikationsmethoden, chemische Eigenschaften usw. wurden fortgelassen, soweit es sich nicht um Unterscheidungsmerkmale handelte, wie z. B. beim Geraniol. Es existieren über diese Materie eine ganze Anzahl von Parfümeriebüchern, so daß es ein leichtes ist, diese sekundären Fragen der Parfümerie zu beantworten. Ich stehe auf dem Standpunkt, daß es für den Parfümeur erst in zweiter Linie interessant ist, zu wissen, wie dieser oder jener Riechstoff chemisch hergestellt wird. Wichtig sind an allererster Stelle die geruchlichen und parfümistischen Qualitäten oder die Frage: „Was kann man damit m a c h e n ? " Es liegt mir fern, mit den nachfolgenden Angaben strenge Regeln für die Verwendung der einzelnen Körper aufstellen zu wollen. Das würde dem Wesen der Parfümerie, die weniger ein Handwerk als eine Kunst ist, widersprechen. Wie in jeder Kunst so gibt es aber auch in der Parfümerie gewisse allgemeine Richtlinien, die sich festlegen lassen. Aus diesen wird der Parfümeur Anregungen für alle Arten von Neuschöpfungen entnehmen können. *
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A. Die natürlichen Riechstoffe Ambrette von Abelmoschussamen kommt sowohl als ätherisches Öl als auch „Essence absolue" in den Handel und ist ein sehr wertvolles und teures Produkt. Es zeigt einen sehr angenehmen, typisch pflanzlichen Moschusgeruch, der in z a r t e n B l u m e n g e r ü c h e n sich ausgezeichnet einfügt, so in M a i g l ö c k c h e n . Angelicaöl besitzt einen sehr würzigen, ambraartigen Geruch. Für schwere Phantasiekompositionen, z. B. zusammen mit Moos, als Fixateur. Ferner ein Bestandteil der F l o r i d a - D i v i n i a t o i l e t t e w a s s e r und vieler Mundwässer. Basilicumöl riecht ebenfalls sehr würzig, aber frischer als das vorhergehende, etwas fenchelartig, an Estragonöl erinnernd. Gibt in kleinen Proportionen eine sehr angenehme, süße Note, so in C h y p r e , meist zusammen mit Patschuli, Vetiver; dann in K ö l n i s c h - W a s s e r und es verbindet sich gut mit Jonon und besonders mit Methyljonon. Benzoe. Man verwendet heute meist nur mehr das Resinoid (gereinigtes Harz), welches einen ganz zarten Vanillegeruch aufweist, in fast allen Gerüchen. In rein weißen Seifen ist es nicht zu verwenden, da es gelb färbt. Bergamottöl. Seine Verwendung in K ö l n i s c h - W ä s s e r n ist bekannt, aber auch sonst ist es universell in der Parfümerie. Zusammen mit Vanillin, Benzoe gibt es immer eine sehr süße, aber doch frische Basis. Canangaöl ist der schwerer flüchtige Anteil des Ylang-Ylangöles; es ist auch nicht so fein im Geruch wie letzteres und wird deshalb meistens nur für Seifen verwendet. Cardamomenöl. Sehr feiner würziger Geruch, entfernt an Zimtrinde und Eucalyptus erinnernd. Eignet sich in der feinen Parfümerie für Tonarten in der Richtung von K l e e , Moos, Y l a n g , O r i g a n auch in Maiglöckchen, in denen es einen sehr warmen Effekt gibt. Man kann seine Verwendung sehr empfehlen. Cascarillöl ist ebenfalls ein würziges Öl von äußerst feinem Ton. Der Geruch erinnert an Angelica und Cardamomenöl und haftet besonders stark. Fixateur für l ' o r i g a n a r t i g e P a r f ü m s .
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Cassle-blütenöl kommt von der „echten" Akazie. Es empfiehlt sich besonders für V e i l c h e n , M i m o s a und P h a n t a s i e g e r ü c h e , wie C h y p r e . Castoreum. Man verwendet heute fast nur mehr noch den gereinigten Extrakt aus den Beuteln vom Biber; der Extrakt ist in Alkohol leicht löslich. Sein langes Haftvermögen und sein „animalischer" Typ macht es zu einem vortrefflichen Fixateur für schwüle Gerüche in der Richtung A m b r a , O r i e n t a l , ferner in R o s e , C h y p r e , P o p p y , R u s s i s c h E a u de Cologne. Es ersetzt in J u c h t e n k o m p o s i t i o n e n vorteilhaft das minderwertige Birkenteeröl, dem es geruchlich etwas ähnelt, färbt aber stark rot. Cedernholzöl dient in der Seifenfabrikation als billiges Fixiermittel, z. B. in V e i l c h e n , C h y p r e , A m b r a , K l e e , H e u usw. Citronellöl (Ceylon oder Java) ist ein viel gebrauchtes, billiges ätherisches Öl für Haushaltseifen. Mischungen mit Safrol, Spikund Rosmarinöl geben kräftige Seifenparfüms. Dient auch als Grundlage für einfache L i l i e n m i l c h s e i f e n . Reduziert man Citronellöl Ceylon, so erhält man einen gangbaren Rosenriechstoff, den man unter den Namen O r g e o l usw. im Handel findet. Citronenöl ist bekanntlich einer der Hauptbestandteile aller K ö l n i s c h - W ä s s e r und wird auch für Parfüms verwendet, um diese aufzufrischen. In Seifen soll man es nicht gebrauchen, da es sich nicht halt und bald seine ganze Frische, ja fast seinen Geruch einbüßt. Man ersetzt es vorteilhaft durch Citral und Citronellal oder Mischungen davon (siehe Citronal Agfa). Copaivabalsamöl besitzt einen milden Geruch, der an Cedernholz und Vetiver Bourbon erinnert. Gutes F i x i e r m i t t e l , auch in S e i f e n . Corianderöl wird hin und wieder für besonders kräftige Abarten von K ö l n i s c h - W a s s e r benützt. Costuswurzelöl zählt zu den teuersten ätherischen Ölen. Es enthält Isoiron und man empfiehlt es für feinste Veilchenparfüms. In konzentriertem Zustand hat es einen „Bocksgeruch" und erst in sehr großer Verdünnung tritt ein veilchenähnlicher Duft zutage, der aber auch etwas an Moschus erinnert. Dient für Parfüms Typ Chanel Nr. 5. IS
Estragonöl besitzt einen frischen Fenchelgeruch. In kleinen Mengen gebraucht erzeugt es in manchen Phantasie- und Blumenparfüms, so in F o u g è r e , H e u , einen pikanten Ton. Fichtennadelöie sind die Grundlagen für die beliebten T a n n e n d u f t s e i f e n , B ä d e r usw. tialbanumöl gleicht im Geruch dem vorstehenden, ist jedoch bedeutend kräftiger und sein efeu-artiger Geruch tritt noch mehr hervor. Oalbanumresinoid hat einen eigenartigen, holzig-krautigen Geruch, der an Efeublätter und Seidelbast erinnert. Es paßt gut in H y a c i n t h e , S e i d e l b a s t (Daphne), R e s e d a , L e v k o j e und L a v e n d e l . Wirkt auch in Seifen fixierend. tieraniumöl. Man unterscheidet 3 Sorten, Géranium afrikanisch, Géranium Bourbon und das feinste, Geraniumöl aus Grasse, das über Rosen destilliert wird ( = Géranium rosé). Die ersten beiden Sorten werden in großen Mengen zum Parfümieren von Seifen verbraucht (in Rose, Géranium, Hyacinthe usw.). Für billige Seifen dienen die Geraniumölterpene als Grundlage, die ein Nebenprodukt bei der Rhodinolfabrikation sind. In der Parfümerie ist das Geraniumöl Bourbon und besonders das Grasser Öl ein wichtiger Grundstoff für R o s e n und M a i g l ö c k c h e n b l ü t e n ö l e . Ein kleiner Zusatz zu K ö l n i s c h - W a s s e r ist sehr empfehlenswert. >GuajakhoIzöl besitzt einen milden Teegeruch und ist die Grundlage für T e e r o s e n p a r f ü m s sowie ein Fixateur für V e i l c h e n , M a i g l ö c k c h e n und Rosen. In Seifen leistet es gute Dienste und man kann es darin in beträchtlichen Mengen gebrauchen. Heiichrysum. Das absolute Blütenöl besitzt einen eigenartigen, schweren Geruch, der entfernt an Labdanum erinnert. Es paßt gut zusammen mit H e l i o t r o p i n , R o s e , N e l k e , L a v e n d e l , M u s c a t e l l e r - S a l b e i ö l usw. und ist mit gutem Erfolg in schweren Phantasieparfüms zu benutzen. Hyacinthe absolut. Wird aus holländischen Hyacinthenblüten durch Extraktion gewonnen. Rötliche halbflüssige Masse, die in großer Verdünnung einen natürlichen feinen Hyacinthenduft besitzt. Seine richtige. Verwendung in der feinen Parfümerie erfordert Geschick und Geschmack. Man kann es zum Veredeln von k ü n s t l i c h e m H y a c i n t h e n b l ü t e n ö l verwenden, ferner überall
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da, wo die Hyacinthennote verwendet wird, so in R o s e , W i c k e , S w e e t p e a , G a r d e n i a . In A m b r a p a r f ü m s gibt es eine sehr interessante Note. Jasminöl wird nach verschiedenen Methoden aus der Blüte gewonnen, wodurch sich seine verschiedenen Geruchsqualitäten erklären. Der Jasmingeruch ist einer der universellsten, er ist ein Standardgeruch, auf den viele andere Blumendüfte zurückgeführt werden können, z. B. M a i g l ö c k c h e n , C y c l a m e n , F l i e d e r . Dementsprechend verwendet man das echte Jasminöl für alle besseren Blumenparfüms auf künstlicher Grundlage, sei es nun zum Abrunden von k ü n s t l i c h e m J a s m i n ö l selbst, dann für F l i e d e r , C y c l a m e n usw. oder als Zusatz für alle solche Phantasieparfüms, deren Bukett man besonders fein füllen und verbessern will. J e nach Geschmack verbindet man das echte Jasminöl mit dem oder jenem künstlichen Jasminkörper und hat dadurch die Möglichkeit, den Typ „Jasmin" in allen künstlerischen Variationen zu bringen und hervorzuheben. Übrigens enthalten alle guten künstlichen Jasminöle einen mehr oder minder großen Zusatz von echtem Öl, das trotz seines hohen Preises in der Parfümerie nicht zu entbehren ist. Jonquille absolut besitzt einen warmen Blumengeruch (ähnlich Tuberose) und dient für solche Parfüms. Iris. An Stelle der unrationellen alkoholischen Auszüge der Iriswurzel verwendet man das durch Destillation aus derselben gewonnene Iris konkret, das den Geruch des Irispulvers naturgetreu wiedergibt. Ein gutes Produkt muß sich völlig in 80- bis 90°/ 0 igeni Alkohol lösen, ohne in der Kälte Wachs auszuscheiden und soll in einem Kilo ungefähr 170—200 g Iron enthalten. Das Iron ist das eigentliche riechende Prinzip des Iris. Es kommt, frei von allen Beimengungen, als Iris absolu oder extra gereinigt, in den Handel. Sein Preis ist wohl sehr hoch, doch ist es außerordentlich ausgiebig und von unübertrefflicher Feinheit. Neben diesen durch Destillation gewonnenen Sorten, die die feinsten sind, gibt es noch verschiedene, die durch Extraktion der Iriswurzel mittels flüchtiger Lösungsmittel erhalten werden, die sogenannten Irisresinoide. Sie sind durchweg flüssig und finden sowohl für die Parfümerie als besonders in der Toiletteseifenfabrikation Verwendung. Die Seifenqualitäten sind meistens 2
B u r g e r , Leitfaden der modernen Parfümerie.
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braun und haben die Eigenschaft, den Fettgeruch der Seife zu neutralisieren. Der Irisgeruch paßt hauptsächlich für V e i l c h e n , Maig l ö c k c h e n , C y c l a m e n , R e s e d a und ist eine wichtige Grundlage für künstliches C a s s i e b l ü t e n ö l . Aber auch bei Anwendung größerer Mengen erzielt man in Verbindung mit Neroli, Rose, Linalool, Sandelholz oder Ylang sehr wertvolle Resultate. Zum Nuancieren der Irisnote nimmt man Decylformiat oder Cuminaldehyd. Labdanumresinoid. Je nach der Droge erhält man ein braunes oder ein grünes Labdanumresinoid. Sie weichen im Gerüche etwas voneinander ab. Ersteres riecht schwüler, letzteres frischer, beide aber deutlich nach A m b r a . Auch entfärbtes Labdanum aus dem grünen Harz kommt in den Handel und ist vorzüglich für solche Extraits geeignet, in denen jede Farbe stört, so für K ö l n i s c h - W a s s e r , dem es anderseits einen sehr beständigen Geruch verleiht. Labdanum ist nicht nur ein bemerkenswertes Fixiermittel für alle Parfümmischungen, wie C h y p r e , I d e a l , F o u g è r e , O r i e n t a l , L a v e n d e l usw., sondern auch die Grundlage für alle k ü n s t l i c h e n A m b r a s , zusammen mit Vanillin, AmbrettMoschus, Zimtsäure usw. In Seifen ist es gleicherweise ein unumgängliches Hilfsmittel, wenn es sich darum handelt, eine Ambranote zu erzielen. Durch Destillation mit Wasserdampf erhält man aus dem braunen Labdanum das Labdanum&l, das einen ausgesprochenen Ambrageruch aufweist und für Luxusparfüms ein wertvolles Fixiermittel ist (Ambreinol L. G.). Lavendelöl. Auf dieses Öl werden alle L a v e n d e l g e r ü c h e aufgebaut und wird deshalb weitgehend auch in Toiletteseifen verbraucht, wobei man es mit Spiköl, Terpinylacetat, Linalylacetat usw. verstärkt. In der Parfümerie ist es ein Bestandteil von F o u g è r e , I d e a l , C h y p r e und ähnlichen Typen. Durch Extraktion mittels flüchtiger Lösungsmittel erhält man aus der Lavendelblüte das konkrete bzw. a b s o l u t e L a v e n d e l b l ü t e n ö l , eine grüne, weiche Masse, die den kompletten Lavendelduft naturgetreuer wiedergibt als das gewöhnliche Lavendelöl. Es wird in gleicherweise wie letztes angewandt, z. B. Extrodor Lavendel Helco.
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Lärchenterpentin. Das gereinigte Harz stellt einen goldgelben, zähen Sirup dar, der einen milden, harzigen Coniferengeruch besitzt. Man kann es als Fixateur in F i c h t e n n a d e l - und L a t s c h e n k i e f e r s e i f e n gebrauchen, wobei man aber beobachten muß, daß Lärchenterpentin freie Harzsäure enthält, die durch Alkali neutralisiert werden muß, um keine ranzigen Seifen zu erhalten. Latschenkieferöl und Tannenzapfenöl dienen zum Verstärken des Fichtennadelöles in solchen Seifen. Linaloeöl. Die wertvollste Sorte ist das sogenannte Rosenholzöl = Linaloeöl Cayenne, ferner gibt es noch mexikanisches und brasilianisches. Besitzen milden Maiblumengeruch und dienen in Seifen als Basis für M a i g l ö c k c h e n , dann für F l i e d e r u. a. Majoranöl echt. Dieses Öl ist, wie das Muskatellersalbeiöl ein b e l i e b t e r F i x a t e u r der französischen Parfümerie. Während das Muskatellersalbei bei uns schon Eingang gefunden hat, ist die Verwendung von Majoranöl noch unbekannt. Mastixresinoid. Sehr milder Geruch. Heller, nichtfärbender Fixateur für Blumen und besonders für K ö l n i s c h - W a s s e r Seifenparfüms. Grundlage mancher Seifenfixateure des Handels. Das Mastixöl besitzt einen kräftigen, angenehmen balsamischen Geruch. Man empfiehlt es für die Parfümerie, um Phantasiegerüchen eine besondere Note zu geben. Mimosablütenöl sollte wegen seines zarten, blumigen, cassieartigen Geruchs mehr Beachtung in der Parfümerie und auch bei der Seifenparfümierung finden, da das konkrete Öl viel Blütenwachs enthält, das zum großen Teil aus Cerotinsäure besteht, die leicht das freie Alkali der Seife bindet. Mimosa verbindet sich leicht mit R o s e , J a s m i n , V e i l c h e n und gibt Phantasieparfüms von hervorragender Zartheit. Auch ist es eine sehr gute Basis für künstliches C a s s i e b l ü t e n ö l . Sein verhältnismäßig niederer Preis erlaubt es auch in Seifen zu gebrauchen. Möhrenöl besitzt einen angenehmen Geruch, der an Karotten und Carvacrylacetat erinnert. In der Parfümerie f ü r w ü r z i g e Parfüms. Moos = Eichenmoos, M o u s s e d e c h ê n e . Durch Extraktion von Eichenmoos erhält man ein gereinigtes Produkt, das eine dickliche grüne Masse darstellt und den Geruch des Mooses vollkommen wiedergibt. Infolge seines schwülen und äußerst an2*
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haftenden Geruches Ist es ein Grundstoff für C h y p r e , F o u g è r e , F o i n - c o u p è , G é r a n i u m und schwere R o s e n p a r f ü m s , für K l e e , I d e a l , K a s h a n a , wie für fast alle modernen schweren Tonarten. Das Mißliche beim Eichenmoos ist, daß es die Kompositionen stark grün färbt. Um diesem Übel abzuhelfen, nimmt man entfärbtes Eichenmoos, das verschiedene Fabrikanten in den Handel bringen (L. G., P. u. B. Chiris.). Derartiges Eichenmoos hat oft einen unterschiedlichen Geruch, von dem des Naturproduktes, da beim Entfärben leicht eine Veränderung des Geruchs eintreten kann. Erst in der letzten Zeit sind einwandfreie Sorten geschaffen worden, die allerdings ziemlich teurer sind. In Seifen lassen sich beide Arten mit bestem Erfolg anwenden. Moschus echt ist nach wie vor eines der wertvollsten Fixateure für die feinen Parfüms gleich welcher Art. Um das Zersetzen beim Aufbewahren zu vermeiden, wickelt man den Moschus in Aluminiumfolie ein und legt ihn in ein gut verschließbares Glas, in das man vorher etwas Salmiakgeist gegossen hat. Auf diese Weise kann man den Moschus beliebig lange aufbewahren. Zur Herstellung einer Lösung behandelt man 10 Teile pulv. Moschus mit 100 Teilen Alkohol unter Zusatz einiger Tropfen Salmiakgeist unter öfterem Umschütteln eine Woche lang. Dann wird filtriert und der Rückstand noch einmal in dieser Weise behandelt. Muscateller Salbeiöl = Sauge sclarèe. Hat sich in der französischen Parfumerie genau so eingebürgert wie Labdanum oder Eichenmoos. Es gibt zwei Sorten, eine durch Extraktion und eine durch Dampfdestillation gewonnene. Letztere gilt allgemein als die wertvollere, was nicht ganz einzusehen ist. Sein Geruch ist angenehm l a v e n d e l a r t i g und erinnert im Nachgeruch auffallend an A m b r a , den man durch die künstlichen Moschussorten erheblich verstärken kann. Im allgemeinen kann man es dort in Betracht ziehen, wo man Linalylacetat oder Linaloi verwendet und man einen besonders feinen, anhaftenden Nachgeruch erzielen will, so in K ö l n i s c h - W a s s e r , L a v e n d e l w a s s e r , M a i g l ö c k c h e n und a m b r a a r t i g e n T o n a r t e n , z. B. Ambra végétal. Von manchen wird es sogar für alle Kompositionen empfohlen, die viel künstliche Riechstoffe enthalten, um diesen eine natürliche Note zu geben.
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Myrrhe. Es gibt ein Myrrhenöl und ein Myrrhenresinoid. Letzteres eignet sich für die Parfümerie und Feinseifenparfümierung. Ist ein Blumenfixateur für A k a z i e , G a i s b l a t t , H e u , F a r n k r a u t u. a. Nelkenöl. In der Parfümerie ist die Verwendung von Eugenol vorzuziehen. Es gibt auch ein Extraktionsprodukt aus Gewürznelken, das sehr brauchbar ist. (Extrol Sch. usw.) Neroliöl. Einer der Hauptbestandteile eines guten K ö l n i s c h w a s s e r s , gibt aber auch in der Parfümerie sehr frische Effekte, besonders an Stelle von Petitgrainöl. Durch künstliche Neroliriechstoffe, besonders Anthranilsäuremethylester, Bigarol und Petitgrainöl, kann man es strecken. Olibanum = Weihrauch. Für die Parfümerie kommt nur das Resinoid in Betracht, das auch als C l a i r d ' E n c e n s oder K i o u N o u k bekannt ist. Besitzt einen ausgesprochenen Weihrauchgeruch und eignet sich für viele Blumen- und Phantasiegerüche, in denen es sich gut einpaßt. Opoponax. Sowohl das Opoponaxöl als auch das Resinoid sind in der Parfümerie gesuchte Körper und werden deshalb manchmal mit Myrrhe verschnitten. Der Geruch des Resinoids wird durch seinen Gehalt an ätherischem Öl ( 1 0 % ) bedingt. Beide sind die Grundlage für Opoponaxgerüche. Das Resinoid ist ein ebenso wertvoller Fixateur wie Benzoe, dem es oft überlegen ist. Es dient z. B. sehr gut für Rose zusammen mit Phenylessigsäure und Zimtalkohol, in Tuberose, Jonquille; zusammen mit Eichenmoos oder mit Zimtsäureestern, Patschuli, Bergamotte, Cumarin, Rhodinol gibt es sehr w a r m e B a s e n v o n g r o ß e r B e s t ä n d i g k e i t und pudrigen Nachgeruch. Man kann es deshalb für alle guten Parfüms verwenden. Orangenblütenöl absolut. Dieses wird im Gegensatz zum Neroliöl durch Extraktion der Orangenblüten gewonnen und besitzt den kompletten Geruch der Blüte. Es wird in feinen Blumenparfüms, wie in J a s m i n , V e i l c h e n , M a i g l ö c k c h e n , sowie in K ö l n i s c h - W ä s s e r n in kleinen Quantitäten verwendet, denen es einen eigenartig pikanten T y p gibt. Patschuliöl ist in Seifen wegen seines kräftigen und haltbaren Geruchs sehr beliebt. In der Parfümerie muß man bei seiner Anwendung etwas achtgeben, da sein Geruch sehr leicht durchdringt.
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Der Patschuligeruch ist ein Standardgeruch, den man mit keinem anderen vergleichen kann; er gibt allen Parfüms seine spezielle Note, die oft sehr pikant sein kann in Heu, Chypre, weiße Rose usw. Wie gesagt muß es gut abgerundet werden. Auch Patschuliextraktionsprodukt kommt in den Handel, ist geruchlich dem ätherischen Öl vorzuziehen, aber stark grün gefärbt. Perubalsamöl, Cinnamein. Ist ein vorzüglicher Fixateur für S e i f e n p a r f ü m s , um ihnen eine vanilleartige Süße zu geben. Ist, wie gesagt, ein universeller Fixateur. Petitgrainöl. J e nach Herkunft unterscheidet man sehr verschiedene Qualitäten. Für Seifen nimmt man das Petitgrainöl „Paraguay", für die feinere Parfümerie Grasser und Italienisches. Das feinste ist das „ b i g a r a d e " . Petitgrainöl ist ein Hauptbestandteil des K ö l n i s c h - W a s s e r s und die Grundlage für viele künstliche Neroliöle in Verbindung mit künstlichen Riechstoffen. Meistens werden in diesen Fällen gewisse Fraktionen genommen. Petitgrainöl füllt mit anderen Riechstoffen zusammen gut den Fonds eines Parfüms, ähnlich wie es Bergamott tut. Palmarosaöl dient in Seifenparfüms als R o s e n g e r u c h . Perubalsam kommt gereinigt als Resinoid in den Handel und ist dann fast farblos, ein aligemeiner Fixateur in der Art von Tolu. Pomeranzenöl, süß, ist ebenfalls ein Bestandteil des K ö l n i s c h w a s s e r s und ist die Grundlage für die P o r t u g a l h a a r w ä s s e r . Auch in der Parfümerie wird es für lebhafte und frische Tonarten gebraucht, wobei es wie alle Citrusöle zu den Geruchsarten zählt, die die Spitze eines Parfüms bilden. Man muß sie deshalb entsprechend unterlegen, so daß der Nachgeruch die harmonische Fortsetzung dieser Spitze bildet. Man erreicht das fast immer, wenn man Vanillin, Benzoe oder Opoponax mit verwendet. Resedablütenöl absolut gibt in Verdünnung den lieblichen, etwas herbkrautigen Geruch der Blume wieder. Der Resedageruch verträgt sich gut mit Cassie, J a s m i n , G a i s b l a t t und mit V e i l c h e n , besonders wenn dieses stark auf Jonon aufgebaut ist. Es gibt immer einen feinen Grüngeruch von zarter Frische. Der Parfümeur sollte diesen Duft mehr beachten. Resinoide: Unter Resinoiden versteht man die von allen Verunreinigungen befreiten und in Alkohol völlig löslichen Harze.
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Sie sind ein großer Fortschritt der Parfümerieindustrie und haben die alten alkoholischen Drogenauszüge völlig verdrängt. Man stellt sie durch Extraktion mittels gewisser flüchtiger Lösungsmittel her und sie enthalten nicht nur die flüchtigen Anteile einer Pflanze, sondern noch dazu deren alkohollösliche Harze in konzentriertem Zustand. Aus diesen Gründen sind diese Produkte nicht nur Geruchsstoffe von verschiedenem Charakter, sondern zugleich kräftige Fixiermittel, die einem Parfüm eine solide Basis geben und mithelfen, einen andauernden Duft zu erzeugen. Die Resinoide besitzen aber noch den besonderen Vorteil gegenüber den alkoholischen Drogenauszügen, daß sie in der Rezeptur eine präzise Dosierung zulassen. Die wichtigsten Resinoide sind in diesem Kapitel besprochen, z. B. B e n z o e , O l i b a n u m , O p o p o n a x , S t y r a x , V a n i l l e usw. Durch die guten Erfolge begeistert, gehen aber nach meiner Ansicht manche Kreise zu weit, indem sie den ätherischen Ölen in der Parfümerie keine Existenzberechtigung mehr zuerkennen und letzten Endes alles extrahieren, und aus allem Resinoide herstellen wollen. Es ist sicher zu weit gegangen, wenn man ein Vetiverresinoid aus Vetiverwurzeln herstellen will. Einerseits ist in diesen Fällen das Vetiveröl so schwer flüchtig, so daß seine Fixierkraft schon für alle Zwecke genügend ist und ein Mehr ein Zuviel ist, anderseits kann man bei solchen Resinoiden nicht einsehen, daß die mitgewonnenen Harze gegenüber den renomierten Drogenharzen, wie Benzoe, einen besonderen Vorteil bilden. Bei vielen ätherischen Ölen ist der eigentliche Geruchsträger sicher für den Parfümeur das Primäre und Ausschlaggebende zur Schaffung eines Geruchstyps. Letzten Endes besteht ein Parfüm doch nicht nur aus Harzen und Fixateuren, im Gegenteil, diese sind immer nur Hilfsmittel. Ein Parfüm ist ein f l ü c h t i g e r Duft und keine Mischung aus den verschiedensten Harzgerüchen. Reso-Cedrin (Vf.) ist ein dem Cedernholz entstammender billiger Harzfixateur für einfache Seifenparfüms. Rosenöl. Die ältere Art wird durch D a m p f d e s t i l l a t i o n gewonnen. Dieses Rosenöl (meist bulgarisches) konnte aber durch das Rosenöl absolut (durch E x t r a k t i o n mittels flüchtiger
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Lösungsmittel erzeugt [in Grasse]) nicht verdrängt werden. Sicher gibt das letztere den Gesamtgeruch der Rosenblüte vollkommener wieder, aber in Verbindung mit anderen Gerüchen ist das gewöhnliche Rosenöl durchgreifender, klarer und einheitlicher in seiner Wirkung und nicht zu ersetzen, besonders wenn es sich darum handelt, künstliches Rosenöl abzurunden. Der Rosengeruch ist ebenso universell wie der Jasmingeruch und man kann Anwendungsregeln nicht geben. Im allgemeinen läßt sich aber sagen, daß Jasmin mehr das Blumige verkörpert, während die Rose immer ein etwas warm-süßes Bukett gibt, das besonders dauerhaft ist. Jasmin bewirkt sicher eine leichtere Tonart, Rose dagegen füllt und beschwert einen komplexen Geruch. Rosmarinöl riecht aromatisch, terpenartig an Spiköl erinnernd. In kleineren Mengen in fast allen K ö l n i s c h - W ä s s e r n , bildet hauptsächlich aber ein kräftiges Seifenparfüm in Verbindung mit Lavendel, Linalylacetat usw. Sandelholzöl, ostindisches. Riecht sehr anhaftend, würzig milde und paßt besonders gut für R o s e n und A m b r a g e r ü c h e . Wird in kleineren Mengen häufig als Fixateur gebraucht, so in Lav e n d e l , R o s e , F l i e d e r usw. Schlangenwurzelöl. Dieses Öl, das einen sehr interessanten Geruch besitzt (entfernt an Baldrian und Eugenolmethyläther erinnernd) wird in Nordamerika gerne in der Parfümerie verwendet. Es paßt vor allem zu den N e l k e n t o n a r t e n und Phantasieparfüms, die in dieser Richtung liegen (l'Origan). Spiköl ist der viel gebrauchte Lavendelriechstoff für Seifen. Storax. Das gereinigte Harz ist sowohl in der Parfümerie als auch in der Seifenfabrikation ein allgemein gebrauchter Fixateur. Besonders in Seifen wird es mit bestem Erfolg angewendet und ist in mancher Hinsicht dem Benzoe vorzuziehen, da es nicht färbt. Durch Wasserdampfdestillation bekommt man das Storaxöl, das einen sehr feinen Geruch besitzt, der an Styrol erinnert. Man gebraucht es als Fixateur und es harmoniert mit E i c h e n m o o s sehr gut. Storaxöl erhält man aus dem Storax durch Destillation. Storaxöl hat einen äußerst feinen balsamischen Geruch, mit einer Note
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nach Styrol. Es paßt besonders gut m i t E i c h e n m o o s z u s a m m e n , dessen Geruch es sehr unterstützt. Terpenfreie und sesquiterpenfreie ätherische Öle. Mit der fortschreitenden Untersuchung der ätherischen Öle und deren Zusammensetzung erkannte man, daß die Terpene im allgemeinen nicht zu den eigentlichen Geruchsträgern zählen, sondern mehr oder minder als Lösungsmittel für diese aufgefaßt werden müssen. Ihr Geruch hat trotzdem immer eine gewisse Verwandtschaft zu den eigentlichen Riechstoffen, die sie begleiten. Obwohl diese Terpene in der Natur ihren Zweck erfüllen, bewirken sie in der Praxis der Parfümerie mißliche Begleiterscheinungen, die in manchen Fällen sehr störend sind. An erster Stelle steht deren U n l ö s l i c h k e i t in n i e d e r g r ä d i g e m A l k o h o l . Während sich die eigentlichen Geruchsträger der ätherischen Öle in schwachem Sprit noch genügend gut lösen, scheiden sich die Terpene in Gestalt von sehr kleinen Tröpfchen milchig weiß ab. Man kann diesem Übel mittels Filtration durch gebrannte Magnesia usw. abhelfen, jedoch ist der Materialverlust dabei sehr groß. Ferner zeigen die Terpene die gesteigerte Neigung zu v e r h a r z e n , wobei sie einen dumpfen, muffigen Terpentingeruch annehmen, den man an alten Citrusölen beobachten kann. Aus diesen Gründen verwendet man in gewissen Fällen die von a l l e n T e r p e n e n b e f r e i t e n ätherischen Öle. Man empfiehlt sie besonders für sogenannte niedergrädige Toilettenwässer, wie Kölnisch-Wasser usw. Diese Anwendung entbehrt nicht der Komik und des Widerspruchs, indem ausgerechnet die teuersten und wertvollsten ätherischen Öle für die billigsten und ordinärsten Erzeugnisse der Parfümerieindustrie herangezogen werden sollen. Ich meine, nur in wenigen solchen Fällen wird ein ausgedehnter Verbrauch möglich sein. Im allgemeinen werden es die Preise nicht erlauben, trotzdem die terpenfreien Öle gegenüber gewöhnlichen um ein Vielfaches ausgiebiger sind. Citronenöl terpenfrei ist etwa 20 mal stärker als das einfache Produkt. Ich bin der Ansicht, daß diese wertvollen Grundstoffe, z. B. t e r p e n f r e i e s B e r g a m o t t ö l , für hochwertige Parfüme und Parfümgrundlagen heranzuziehen sind (für künstliches Jasmin u. a.). Ein wichtiger Bestandteil des Kölnisch-Wassers ist
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das Rosmarinöl. Leider wird dieses durch gar zu eifrige und tüchtige Geschäftsleute derart herzhaft verschnitten, daß sein an und für sich feiner Geruch sagenhaft geworden ist. Zum Verschneiden nimmt man hauptsächlich alle Arten von echten oder künstlichen Terpenen (aus Terpentinöl), und es mutet einem sonderbar an, wenn die Terpene oft gesuchter sind als die ätherischen Öle, aus denen sie stammen. Mit einem verschnittenen Rosmarinöl wird der Fabrikant von Kölnisch-Wasser derart schlechte Erfahrungen machen, daß er lieber auf seine Verwendung verzichtet. Hier haben wir ein neues Anwendungsgebiet von terpenfreien Ölen. Verwendet ein Fabrikant ein terpenfreies Rosmarinöl von einer reellen Riechstoffirma, so hat er die Gewähr, nicht übervorteilt zu werden, kein Surrogat, sondern einen einwandfreien Riechstoff zu kaufen, dessen Verwendung ihm Vorteile bringt. Nur der sachverständige Rat des Parfümeurs ist in solchen Fällen auch der kaufmännisch vorteilhafteste. Tolu. Sein balsamischer Geruch erinnert an Räucherkerzen. Das Resinoid ist in seiner Verwendung ebenso universell als das Storax, Peru oder Benzoeresinoid. Tonkaresinoid wird aus der Tonkabohne gewonnen und besitzt einen sehr frischen Heugeruch. Man kann es allgemein überall da einfügen, wo Cumarin gebraucht wird, so in K l e e , F o u g e r e , H e u , aber auch in frischen Phantasieparfüms. Tuberose absolut. Der eigenartig milde Geruch erinnert etwas an Jonquille. Sie wird in der feinen Parfümerie meist zusammen mit Rose und Jasmin verwendet. Vanilleresinoid, durch Extraktion feinster Bourbonvanille gewonnen, gibt den kompletten „Vanillegeruch" wieder. Es ist in manchen Fällen vorteilhafter als Vanillin. Veilchenblattöl = Ess. de violette feuilles absolute, besitzt den ausgesprochenen Grüngeruch der Veilchenblätter und ist äußerst ausgiebig. Man verwendet es hauptsächlich in Verbindung mit Jonon oder Methyljonon in V e i l c h e n , C y c l a m e n , R e s e d a , G a i s b l a t t usw. Auch in Seifen gibt es z. B. in Verbindung mit Geraniumöl sehr feine, neuartige Gerüche, die immer etwas frisches an sich haben.
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Verbena absol. Ist ein feines ö l für den exquisiten Parfümeur. Seinen Geruch kann man als w ü r z i g , c i t r a l a r t i g bezeichnen. Man wird es in der Parfümerie überall da verwenden, wo man mit Citral und ähnlichen Riechstoffen nicht den gewünschten feinen eleganten Effekt erzielt, so in R o s e usw. Vetiveröl, dickes Öl, riecht je nach Herkunft etwas verschieden. Die Sorte aus Java ist geruchlich etwas voller und milder als die Bourbonqualität. Wegen seines feinen, sehr anhaftenden Geruchs ist das Vetiveröl ein geschätzter Körper in der Parfümerie und Feinseifenparfümierung. Es verbindet sich gut mit Bergamottöl und ist ein vorzüglicher Fixateur und Nebengrundstoff für viele schwerere Phantasiegerüche, wie l ' O r i g a n , i n d i s c h e B l u m e n usw. Ylang-Ylangöl ist wie Rose, Jasmin, Veilchen usw. ein Geruchstyp für sich, der sehr kräftig blumig, mit einer würzigen Beinote ist. Es ist ein unumgänglicher Zusatz und Bestandteil aller F l i e d e r p a r f ü m s , ferner paßt es gut in J a s m i n , V e i l c h e n , O r c h i d e e und vielen Phantasieparfüms von kräftigem Ton. Als feinste Sorte sieht man die von Manila an, aber auch Bourbon und Madagascar liefern feine Produkte. In Seifen verwendet man das Canangaöl, das der schwerer flüchtige Anteil des Ylangöles ist. Zibet ist ein tierischer Riechstoff und deshalb sehr anhaftend. Sein Geruch ist fäkalartig, zum Teil an Scatol erinnernd. In der Parfümerie verwendet man jetzt auch das gereinigte Zibet, das von allen Fetten usw. befreit ist. Zibet ist ein ebenso wichtiger Fixateur, wie echter Moschus. Man nimmt es besonders als Fixateur für solche Gerüche, die stark auf J a s m i n aufgebaut sind, meist an Stelle von Indol. Ferner ist es ein wichtiger Bestandteil von S p a n i s c h - L e d e r . Im übrigen färbt es sich mit Vanillin ebenso, wie Indol oder Scatol.
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B. Die einheitlichen künstlichen Riechstoffe Diesen Begriff braucht der Parfümeur nicht so streng aufzufassen wie der Chemiker. Für den Chemiker ist „chemisch rein" etwas Absolutes, das durch die verschiedenen physikalischen und chemischen Konstanten festgelegt ist. Sie müssen mit denen übereinstimmen, die für den betreffenden Körper durch viele Versuche und Beobachtungen als typisch erkannt wurden. Der exakte Chemiker müßte sich also gegen den vielfachen Mißbrauch des Ausdrucks „chemisch rein" wenden, der anderseits für den Parfümeur in vielen Fällen absolut nicht anstößig ist. Für den Parfümeur ist es von Interesse, ein „geruchlich einheitliches" Produkt zu erhalten und er wird deshalb den Begriff „rein" oder „einheitlich" auch auf folgende Fälle ausdehnen können. Lösungen oder Verdünnungen. Die meisten Fabrikanten haben unter der Rubrik „einheitlich chemische Riechstoffe" die höheren Aldehyde in 10%iger Lösung. Solange diese als solche bezeichnet werden, ist die Sache einwandfrei. Aber in manchen Fällen, besonders bei neuen Riechstoffen, wird das Lösungsmittel gar nicht erwähnt und doch laufen diese Produkte unter der Bezeichnung „chemisch rein". Technische Verunreinigungen. Diese stammen meistens aus den verschiedenen Ausgangsmaterialien oder bedingen die Art der Fabrikation, z. B. Geraniol „rein" (enthält noch Citronellol), Geraniol Palmarosa (enthält Farnesol), Geraniol „Bourbon" (enthält Rhodinol) usw. Es sind 100%ige Riechstoffe, und es wird sich kein Parfümeur daran stoßen, sie als einheitliche und reine Körper zu bezeichnen. Absichtliche Zutaten (die eine geruchliche Wirkung haben). Auch unter diese Rubrik fallen viele auf dem Markt befindliche
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Präparate, die von den Erzeugerfirmen mehr oder minder als „reine Körper" bezeichnet werden, z. B. H e l i o t r o p i n a m o r p h , M i m o s o n e , S t o r i n e , F l i e d e r a l d e h y d usw. Doch ist in diesen Fällen die Bezeichnung „rein" schon etwas heikel und nur dann zulässig, wenn es sich um sehr geringfügige Zusätze handelt (um z. B. einen Grundgeruch für den Parfümeur etwas markanter zu gestalten). Im anderen Falle sind es Mischungen und der Körper ist nicht mehr „ r e i n " . Teilweise Zersetzungen. Auch hier gibt es viele Körper (z. B. alle B u t y r a t e , F o r m i a t e , I s o b u t y r a t e , ferner A n i s a l k o h o l , P h e n y l p r o p y l a l k o h o l und viele hochmolekulare Ester), die dem Parfümeur nur in l e i c h t z e r s e t z t e m Z u s t a n d e bekannt geworden sind. In absolut chemisch reinem Zustande würde er sie fast nicht erkennen und vielleicht gar nicht gebrauchen können, da sie — absolut rein — scheinbar geruchlos sind. Es gibt eben viele Körper, deren typischer Geruch erst durch eine langsame Umwandlung ( = Zersetzung) zutage tritt. Zeichen. Bei der Besprechung der einzelnen Riechstoffe habe ich die wichtigsten für die Seifenfabrikation besonders wie folgt gekennzeichnet * bedeutet, daß der Riechstoff w i r k l i c h seifenbeständig ist. ** zeigen an, daß dieser sogar f ü r k a l t g e r ü h r t e S e i f e n brauchbar ist. W bedeutet, daß sich der Riechstoff für w e i ß e S e i f e n eignet, also weder verfärbt noch nachdunkelt. Das zu beschreibende Material wurde in ungefähre alphabetische Reihenfolge gebracht. Bei den verschiedenen Riechstoffen, z. B. Jonon, Amylzimtaldehyd usw., habe ich auch die Spezialnamen der wichtigsten Fabrikanten angegeben, so daß es dem Leser möglich ist, Gleiches oder Verwandtes sofort zu erkennen. Außerdem habe ich in diesem Kapitel diejenigen einheitlichen Riechstoffe eingefügt, die nur unter Phantasienamen in den Handel kommen. Es handelt sich dabei meistens um neue Spezialerzeugnisse, deren chemische Natur nicht allgemein bekannt ist. Solche Phantasienamen haben eine gewisse Berechtigung, indem durch sie oft angezeigt wird, in welcher Richtung der Geruch des neuen Körpers liegt, z. B. Vetiron, Concomol, Muscarol.
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Abricolin (H. u. R.), Prunollde (L. G.), Aldehyd C18 (P. u. Sch.) ist ein neuer Körper in der Richtung von Undecylmethylaceton, jedoch von viel blumigerer Wirkung. In starker Verdünnung gibt er jenen bekannten typischen Beigeruch wieder (himbeeraprikosenartig), den viele Blüten besitzen, z. B. d e u t s c h e r J a s m i n , P s e u d o a k a z i e , Rose c e n t i f o l . usw. Es läßt sich in der Parfümerie sowohl in diesen als auch in J o n q u i l l e , G i n s t e r , Veilchen, kurz in fast allen Blumenparfüms vorteilhaft gebrauchen. W Acetanisol, Acetylanisol, Paramethoxyacetophenon, kommt auch unter den Namen Crategon (Sch.), Aubepinon (Dr. Sch.), Neobepine (Th. M.) usw. als seifenbeständiger Weißdornriechstoff in den Handel. Weiße Kristalle, die nach Methylacetophenon und Cumarin riechen. Brauchbarer Riechstoff, den man überall dort verwenden kann, wo man einen f l i e d e r a r t i g e n Char a k t e r haben will, wie man diesen durch Anwendung von A n i s a l d e h y d und Cumarin erzielt. In manchen Fällen wird es sogar das Heliotropin ersetzen können, wenn man entsprechend abrundet, so in Heu, Klee, Mimosa, Flieder. Acetessigester dient wegen seines frisch-fruchtigen Geruches zum A u f f r i s c h e n von T o i l e t t e n und Kölnisch-Wässern. Ist dem Äthylacetat, das meistens dazu verwendet wird, in mancher Hinsicht überlegen, da es einerseits viel höher siedet, anderseits nicht so leicht einen Bonbongeruch bewirkt. W Acetophenon. Dieser Körper riecht sehr stark und durchdringend, im ersten Moment an Benzaldehyd erinnernd. In der Verdünnung kommt sein heuartiger Geruch zum Vorschein. Man verwendet ihn in der Parfümerie, hauptsächlich aber in Seifenkompositionen, immer mit mäßiger Dosierung, für Gerüche in der Richtung von Flieder S y r i n g a , H e u , F a r n k r a u t , Mimosa, S p a n i s c h Leder, Akazie usw., meist zusammen mit Anisaldehyd, das dem scharfen Geruch des Acetophenons die Spitze nimmt. Ein einwandfreies Produkt muß bei 20° schmelzen. Aldehyde, höhere Fettaldehyde, C6 bis C16 Diese Riechstoffe zählen zu den subtilsten und ausgiebigsten, die wir in der Parfümerie kennen. Ihr Geruch ist im konzentrierten
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Zustand äußerst heftig, von fettig-süßem, aber sehr frischem Charakter, der bei den einzelnen Gliedern verschieden abgestuft ist. Sie kommen fast durchweg in der Natur gerade in den wertvollsten ätherischen Ölen in Spuren vor, z. B. im R o s e n ö l , C i t r o n e n ö l , N e r o l i ö l u. a., deren Geruchstyp sie maßgebend beeinflussen. Vor ihrer V e r w e n d u n g in der Praxis müssen sie alle in eine 1%-Lösung gebracht werden. Nur in einer solchen Verdünnung kann man ihren hohen parfümistischen Wert und ihren eigentlichen Geruch kennenlernen. Was die A n w e n d u n g s g e b i e t e der höheren Fettaldehyde betrifft, so sind diese schwer festzulegen, und es gehört viel Erfahrung und Geschmack dazu, dieselben richtig und an passender Stelle anzuwenden bzw. auszusuchen. Wenn ich trotzdem versuche, einige Richtlinien zu geben, so muß ich bemerken, daß diese nur Andeutungen und als Anregungen aufzufassen sind. Keine Gruppe von Riechstoffen ist derart individuell wie diese Aldehyde. Richtig und mit künstlerischem Empfinden plaziert können sie Effekte geben, die frappieren in ihrer prachtvollen Wirkung, wie ja manche klassischen französischen Parfüms es beweisen, z. B. C h a n e l Nr. 5, l ' A i m a n t (Coty), F l o r a m y e (Piver). Anderseits können sie aber auch jede sonst geglückte Parfümschöpfung umwerfen. Hexylenaldehyd C6 = Blätteraldehyd. Dieser kommt in der Natur in fast allen Pflanzen vor. Er besitzt in einer Verdünnung von 1 Promille einen eigenartigen Blattgeruch von großer Natürlichkeit. In Spuren in den meisten Blütenölen künstlich zu verwenden, so in J a s m i n , V e i l c h e n , Rose. Octylaldehyd. Starker, fettartiger Geruch, der an Önanthaldehyd erinnert, geeignet für künstliche Citrusöle, so C i t r o n e n - , B e r g a m o t t - , M a n d a r i n e n ö l , ferner in solchen Kompositionen, in denen viel derartige echte öle Verwendung fanden zum Auffrischen des Geruchs, z. B. K ö l n i s c h - W a s s e r . Vorteilhafter ist der nachfolgende Nonylaldehyd C9. Kommt im deutschen Rosenöl vor, sein Geruch erinnert etwas an Citronellal. Er eignet sich bei einer Dosierung von höchstens 1 % für alle R o s e n - und C i t r u s g e r ü c h e oder in Parfüms auf dieser Basis.
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Decylaldehyd C10. Riecht süßer als die vorhergehenden und kommt vielfach in der Natur vor, oft zusammen mit Anthranilsäuremethylester. Passend für Gerüche in Richtung von V e i l c h e n , T u b e r o s e , C a s s i e , J a s m i n , G o l d l a c k , N e r o l i , ferner für K ö l n i s c h - W a s s e r . Gibt den Parfüms eine frische Spitze. Undecylenaldehyd C n . Der Geruch erinnert an frisch gesonnte Wäsche und hat keine fette Nebennote mehr. Diesen Aldehyd kann man einerseits für die z a r t e s t e n B l u m e n und Phantasieparfüms heranziehen, wie für C y c l a m e n , M i l l f l e u r s , V e i l c h e n , M a i g l ö c k c h e n , ferner f ü r R o s e und T u b e r o s e , er gibt aber anderseits auch schweren Geruchstypen, wie L a b d a n u m , A m b r a , W e i h r a u c h , einen Effekt, der durch nichts nachzuahmen ist. Der Parfümeur hat in diesem Aldehyd ein Hilfsmittel in der Hand, mit dem sich die feinsten Neuschöpfungen mit modernem Geschmack schaffen lassen. Der Körper neigt leicht zur Polymerisation, wobei er fest wird und muß deshalb sofort in alkoholische Lösung gebracht werden. Duodecylaldehyd, Normal-Laurlnaldehyd C12. Riecht fett und weniger angenehm als der vorhergehende, wenn er unverdünnt ist. Ihm wird die Eigenschaft nachgerühmt, zusammen mit den Jononen den frischen grünen Blattgeruch zu geben. Auch wird er für V e i l c h e n , J a s m i n , T u b e r o s e , N a r z i s s e , M a i g l ö c k c h e n und C o n i f e r e n d ü f t e empfohlen. Im allgemeinen bewirkt es leicht die sogenannte „staubige" Note des Nachgeruches. i-Duodecylaldehyd, Methylnonylacetaldehyd C12. Dieser Aldehyd ist sicher interessanter als der vorhergehende, vielleicht ganz allgemein der wichtigste für den Parfümeur. Man sagt, sein Geruch erinnere an Pomeranzen und Ambra, auf alle Fälle ist er überaus frisch und es liegt darin sein besonderer Wert. Er ist d e r R i e c h s t o f f f ü r P h a n t a s i e p a r f ü m s , die sich beim Publikum einer großen Beliebtheit erfreuen, die man oft mit „ P a r i s e r Ges c h m a c k " bezeichnet. Man nimmt ihn meist für schwere Tonarten, wie O r c h i d e e , K l e e , A m b r a , O p o p o n a x und für sogenannte o r i e n t a l i s c h e B u k e t t s , um diesen eine frische und duftreiche Spitze zu geben, die an und für sich vielleicht ermüdende Kompositionen belebt. Tridecylaldehyd C I3 . Wird aus Muskatbutter gewonnen und ist eine Flüssigkeit, deren Geruch etwas an Aldehyd C n erinnert.
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Er eignet sich hauptsächlich für veilchenartige Tonarten, wie V e i l c h e n , Iris, C y c l a m e n , M a i g l ö c k c h e n , M i l l e f l e u r s . Aldehyd C14 normal Tetradecylaldehyd (R. Heico.) ist nicht mit dem sogenannten Aldehyd C14 zu verwechseln ( = Undecylensäurelacton). Sein Geruch erinnert etwas an den Aldehyd C 13 , jedoch nicht so fettig, sondern schon mit einer f r u c h t i g e n N o t e , die beim Aldehyd C16 (echter Aldehyd) zur vollen Entwicklung kommt. Man muß beide Aldehyde in alkoholischer Lösung aufbewahren. Ihre Anwendung in der Parfümerie ist sehr interessant. Besonders für f r i s c h e n a t ü r l i c h e B l u m e n g e r ü c h e sind sie geeignet, so für F l i e d e r , C y c l a m e n , R o s e usw. Aldehyd C16 normal Hexadecylaldehyd (R. Heico.) besitzt den fruchtigsten Geruch aller höheren Aldehyde. Paßt besonders für F l i e d e r , um diesem ein besonders natürliches Gepräge zu geben. (Siehe auch sogenannte Aldehyde C14, C16, C18.) Alkohole, höhere Fettalkohole, C8 bis C 1 2 Diese erinnern in mancher Beziehung an die Fettaldehyde, sowohl bezüglich des Geruchs als auch der Verwendung, wenngleich sie nicht so delikat und vom parfümistischen Standpunkt nicht so wertvoll sind. Sie besitzen durchweg einen f e t t a r t i g e n T y p , verbunden mit einer frischen, w a c h s a r t i g e n N o t e . Die Geruchsintensität nimmt von den niederen zu den höheren Gliedern ab. Auch sind sie gegen Luft und Licht viel beständiger, trotzdem empfiehlt es sich, alle Fettalkohole in einer 10% igen Lösung zu verwenden, da sie immerhin noch recht kräftige Riechstoffe sind, deren Dosierung eine gewisse Übung und Vorsicht erfordert, wenn man gute Resultate haben will. Octylalkohol C8. Riecht etwas fettig in der Richtung von Opoponax. Wird für R o s e n p a r f ü m s , besonders für Crems bis zu 3 % empfohlen. Nonylalkohol C,. Kommt in der Natur als Caprylsäureester im süßen Orangenöl vor. Riecht rosenartig und ist wertvoller als der vorhergehende. Man gebraucht ihn in sehr geringer Menge für R o s e n - und O r a n g e n g e r ü c h e , sowie erfolgreich in K ö l nisch-Wasser. 3
B u r g e r , Leitfaden der modernen Parfümerle.
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Decylalkohol C10. Riecht wachsartig nach R o s e n und N e r o l i und wird bis zu 5 % für derartige Töne empfohlen, ferner für T u b e r o s e und N a r z i s s e . Soll fixierende Eigenschaften besitzen. Undecylenalkohol C u . Sein Geruch erinnert an den des n-Duodecylaldehyds, ist jedoch blumiger. Für V e i l c h e n , N a r z i s s e und auch für K ö l n i s c h - W a s s e r . n-Duodecylalkohol, Laurinalkohol C12 besitzt einen sehr anhaftenden B l u m e n w a c h s g e r u c h von unbestimmtem Charakter. Paßt gut in T u b e r o s e , L o t u s , N e r o l i , M i m o s a , K l e e , N a r z i s s e . Besonders in M a i g l ö c k c h e n soll er sich sehr gut verwenden lassen. Vortrefflich soll sich dieser Riechstoff mit Vetiverol und Vetiveröl verbinden und in solchen Kompositionen, in denen diese zugesetzt werden, so in l ' O r i g a n . Allonol und Isoallonol (All.) sind zwei Sesquiterpenalkohole von sehr schwachem, campherartigen Geruch. Fixateur, besonders in Seifen, für I r i s , O r i g a n , V e i l c h e n und zur Herstellung von sogenannten k o n k r e t e n R i e c h s t o f f e n . Ein analoges Produkt ist das Dauflxol (Dau.). Ambrozone (Dup.). Siehe Malvemoschuskörper (S. 58). Atnbrlol (Agfa). Neuer Riechstoff mit ambraartigem Geruch. Verharzt an der Luft sehr schnell und kann nur in alkoholischer Lösung aufgehoben werden. Amerinal (Agfa) ist ein Körper, dessen Geruch zwischen Myrrhen und Opoponax liegt. Verwendbar, wo eine herbe und strenge Note gewünscht wird. Amyloxyisoeugenol (P. u. Sch.). Diese Verbindung riecht dem Isoeugenolmethyläther ähnlich, jedoch viel süßer, mit einer vanille- und schokoladenartigen Beinote. Ein Zusatzriechstoff für N e l k e n t o n a r t e n und Fixateur für H e l i o t r o p , R o s e , F l i e d e r u. a. Amylresedoat (Dup.). Ist ein neuer Riechstoff von unbestimmtem Blumengeruch. Paßt gut für den Q u e l q u e - F l e u r s - T y p . Ambrettolid (H.u. R.) ist der würdige Gegenriechstoff zum Exaltone, indem es den typischen Geruchsträger des Moschuskörneröles darstellt. Während das Exaltone mehr den „ t i e r i s c h e n " Moschustyp wiedergibt, zeigt das Ambrettolid mehr die „ p f l a n z l i c h e " M o s c h u s n o t e mit einer sehr feinen Nuance
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nach „Ambra echt". Es ist ein wundervoller Fixateur für alle Blumenparfüms, in denen man jenes lange anhaftende dezente Cachet erzielen will. Ferner eignet er sich für teure A m b r a p a r f ü m s , für C h y p r e usw. Die französische Parfümerie hat sich diesen klassischen Riechstoff zunutze gemacht. Amylacetat wird hauptsächlich wegen seines birnenartigen Fruchtgeruchs in der Essenzenfabrikation verwendet. In der Parfümerie läßt es sich für solche Extraits empfehlen, in denen man eine fruchtig-frische Note erzielen will, so für P h a n t a s i e g e r ü c h e und für H y a z i n t h e n p a r f ü m s . Amylbutyrat besitzt einen erdbeerartigen Geruch und wird wie das Acetat verwendet. a-Amylzimtaldehyd. Dieser neue Riechstoff, der unter verschie- * * denen Phantasienamen im Handel vorkommt [ J a s m i n - a l d e h y d H. u. R., B., Dr.Sch., F l o x i n A m a . , F l o s a l D. F., B u x i n L. G., M a h o n i a N . , J a s m o n a l ( P . u. Sch.), J a s m i l a n Sch., J a s m i n a l , J a s m e n o l (Agfa) usw.] ist einer der vorzüglichsten und verwendungsreichsten chemischen Riechstoffe, die in der letzten Zeit geschaffen worden sind. Sein parfümistischer Wert ist fast ebenso groß wie der des Hydroxycitronellals, des Jonons, Phenyläthylalkohols, Geraniols usw. Sein Geruch ist anhaftend nach J a s m i n , mit einer leichten Note nach B u c h s b a u m b l ä t t e r . Besonders in der Verdünnung tritt sein Jasmincharakter hervor. Von Wichtigkeit für eine zufriedenstellende Verwendung ist, daß der Amylzimtaldehyd frei von jedem fettigen oder ranzigen, önanthartigen Nebengeruch ist, weil dieser gern in Seifen hervortritt. Man kann ihn für alle frischen und blumigen Kompositionen heranziehen, so besonders für J a s m i n , ferner für F l i e d e r , Maig l ö c k c h e n , N a r z i s s e , H y a c i n t h e , R o s e , kurz überall da, wo der heute so moderne jasminartige Geruchstyp gewünscht wird. Amylzimtaldehyd verbindet sich gut mit Benzylacetat, Terpineol, Jonon, aber auch ein kleiner Zusatz in Rosengerüchen erzeugt einen erstaunlich feinen Effekt, mit einem Wort: er ist ein g l ü c k l i c h e r R i e c h s t o f f in der Hand eines geschickten phantasievollen Parfümeurs. Zu alledem ist er noch in einer neutralen Seifenmasse seifenbeständig. Sein heute sehr niedriger Preis erlaubt auch seine 3
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Verwendung in billigeren Seifenparfüms, in denen er am besten durch Zimtalkohol unterstützt wird. Ein Zusatz von 10% in den sonst so leeren, stumpfen T e r p i n e o l - F l i e d e r s e i f e n k o m p o s i t i o n e n schafft ein volles Bukett, das in den Seifen sich nach einiger Zeit in vollem Umfange entwickelt. Mit dem Amylzimtaldehyd gelingt es jetzt, auch den J a s m i n s e i f e n einen wirklichen Jasmingeruch zu geben, der bisher mit Benzylacetat usw. nie zu erreichen war. Anthranilsäuremethylester, Methylanthranylat. Dieser wichtige Riechstoff zählt zu den wenigen stickstoffhaltigen Körpern, die wir in der Parfümerie verwenden. In der Natur ist er weit verbreitet ( N e r o l i - , J a s m i n - , T u b e r o s e - , Y l a n g - , P e t i t g r a i n - , B e r g a m o t t b l ä t t e r ö l usw.). Wie alle stickstoffhaltigen Riechstoffe, zeichnet auch er sich durch große Ausgiebigkeit und langes Haftvermögen aus, ein Symptom, das bemerkenswert ist (z. B. Moschus künstl., Chinolinderivate, Nitrile). In verdünntem Zustande riecht der Ester nach Orangenblüten. Er darf nur in bescheidenen Mengen angewendet werden. Seine Verwendung nimmt dauernd zu: Fast a l l e k ü n s t l i c h e n J a s m i n ö l e des Handels sowie alle k ü n s t l i c h e N e r o l i ö l e enthalten mehr oder minder große Mengen von Anthranilsäuremethylester, (bis zu 15%). Außerdem ist er ein wertvoller Nebengrundstoff in A c a c i a , Cassie, T u b e r o s e , N a r z i s s e , G o l d lack, Ginster, Bouvardia, Lindenblüte, Kölnischwasser. Mit Hydroxycitronellal verbunden gibt er ein gelbes, dickes Harz von mildem, ausgesprochenem Orangenblütengeruch, das unter verschiedenen Namen in den Handel kommt (siehe Aurantiol) und eine Basis für die verschiedensten Gerüche darstellt. Durch diese Prozedur ist dem Ester der immerhin etwas agressive Geruch genommen worden, außerdem fluorescieren solche Lösungen nicht, was sonst eine Eigentümlichkeit des Anthranilsäureesters ist. Wie alle Stickstoffverbindungen ist dieser Körper g e g e n L i c h t u n d A l k a l i (in solchen Seifen) e m p f i n d l i c h und f ä r b t g e r n e , wobei sich auch der Geruch ändert. Auch mit verschiedenen Riechstoffen (Aldehyden) gibt er Farbenreaktionen,
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so mit Vanillin g e l b e , mit Indol r o t e Färbungen. In manchen Fällen wirken derartige Verfärbungen lästig und beeinträchtigen den Verkaufswert eines Erzeugnisses, besonders wenn ein Parfüm in einem Auslagefenster dem Sonnenlicht ausgesetzt ist. Dann tritt die Färbung besonders schnell zutage. Man sollte dies bei der Verwendung dieses Riechstoffes immer berücksichtigen. In n e u t r a l e n S e i f e n ist dagegen der Anthranilsäureester haltbar und leistet auch in Kölnisch-Wasserseifen sehr gute Dienste. Bei sinngemäßer Anwendung ist er deshalb auch als Seifenriechstoff zu empfehlen. Anthranylsäureäthylester besitzt alle parfümistischen Eigenschaften des vorstehenden, nur riecht er etwas milder und verfärbt sich nicht gar so schnell. Anlsylacetat. Der Geruch erinnert etwas an Anis, aber auch an Cassieblütenöl und Wermut. Dient als interessanter Zusatz für C a s s i e und als künstliches Wermutaroma. Anisylformiat riecht anhaftend nach H e l i o t r o p und eignet sich für solche Geruchstypen, z. B. in F l i e d e r . Anisaldehyd, Aubepine. Sein Geruch erinnert an den blühenden* Weißdorn (Crataegus). Wird sowohl in der Parfümerie als auch, in großen Mengen, in der Seifenfabrikation als Nebengrundstoff für zahlreiche Blumenparfüms verwendet, meistens in Verbindung mit Cumarin, Heliotropin, Vanillin, zu denen er gut paßt, oder mit Terpineol, Linalol, Linalylacetat. Eine Mischung von Anisaldehyd und Acetanisol oder Acetophenon ist eine Grundlage für W e i ß d o r n , mit Cumarin für F a r n k r a u t . Weitere Verwendungsgebiete sind die Gerüche, wie K l e e , O r c h i d e e , H o l l u n d e r b l ü t e , W i c k e , L o t u s und in kleinen Mengen in weißem F l i e d e r und W a l d m a i g l ö c k c h e n . Für die feinere Parfümerie ist der Anisaldehyd aus Anethol dem aus Parakresol gewonnenen unbedingt vorzuziehen, da letzterer nicht den süßen Geruch besitzt. Das sogenannte Aubepine krist. ist die Bisulfitverbindung des freien Aldehyds und deshalb in Alkohol oder Öl unlöslich. Zu seiner Verwendung in der Praxis rührt man es mit Wasser an, in dem es löslich ist und gießt die Lösung in die zu parfümierende S e i f e , C r e m e oder P u d e r .
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*W Anisalkohol. Bei Winterkälte Kristalle, die bei höherer Temperatur leicht schmelzen. Sein sehr milder, süßer, etwas aubepinartiger Geruch macht ihn f ü r M i m o s a , F l i e d e r und Phantasiekompositionen geeignet. Anissäureäthylester und -methylester. Ersterer ist flüssig, letzterer bildet weiße Kristalle. Riechen schwach anisartig nach Wiesenkerbel. Zu verwenden in Z a h n w ä s s e r n , ferner in T o i l e t t e w ä s s e r n und in Seifen f ü r würzige Gerüche, zusammen mit künstlichem Moschus oder Heliotropin. In C h y p r e und F o u g f e r e k o m p o s i t i o n e n ergeben beide Ester eine neue Nuance von bemerkenswerter Eigenart. **W Antifugin (Vf.). Ist ein in Seifenparfüms sehr brauchbarer natürlicher Harzfixateur in der Art von A l l o n o l , D a u f i x o l usw. Sein Eigengeruch ist nur schwach balsamisch-campherartig und kann sehr leicht aufparfümiert werden, da es sich anderen Gerüchen gut anpaßt, ohne deren Charakter zu ändern. Es ist, wie gesagt, ein S e i f e n f i x a t e u r , der weder f ä r b t noch nachdunkelt. Arosol Agfa Phenoxyläthylalkohol, ist ein fast geruchloses Lösungsmittel f ü r Riechstoffmischungen. Von besonders abrundender und fixierender Wirkung. Aubepinon Sch. Siehe Acetylanisol. Äthylamylcarbinylacetat (ein sek. Octylacetat) riecht zart, etwas an Phenyläthylalkohol erinnernd. P a ß t f ü r R o s e n g e r ü c h e . Äthylamylketon eignet sich f ü r frische Parfüms. Äthylhexylcarblnylacetat (P. u. Sch.) (sek. Nonylacetat) riecht sehr fein, vielleicht an Reseda erinnernd. Der Geruch ist allerdings stark flüchtig. * Benzaldehyd, Geruch des Bittermandel- und Kirschlorbeeröles. Oxydiert leicht an der Luft und am Lichte. Man verwendet in der Parfümerie und Seifenfabrikation nur chlorfreie W a r e und stellt am besten 10%ige alkoholische Lösungen her. Chlorhaltiges Benzaldehyd färbt stark, besonders in Seifen. Sein Bittermandelgeruch hat die wertvolle Eigenart, viele Blumengerüche mit Erfolg zu verstärken, so H e l i o t r o p , F l i e d e r , R o s e c e n t i f o l . , N e l k e , L i l i e , M a g n o l i a u. a. Die Dosierung ist dabei sehr gering (unter 0,5%). Benzoesäure wird wie die Zimtsäure verwendet.
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Benzoate = Benzoesäureester. Benzoesäuremethylester (Niobeöl) besitzt einen sehr starken, an- *W haftenden, etwas balsamischen Geruch, der besonders in Kombination mit anderen Riechstoffen in Seifen vortreffliche Resultate gibt, in Heu, F o u g è r e und verwandten Noten. Benzoesäureäthylester. Sein Geruch erinnert an Niobeöl, ist nur*W etwas feiner, vielleicht mit einer Note von Ylang und Nelke. Man verwendet ihn für künstliches Y l a n g und in Cassie, ferner für H e u , S p a n i s c h - L e d e r , T u b e r o s e n g e r ü c h e und er ist allgemein eine vorteilhafte Grundlage für B l u m e n s e i f e n . Benzoesäurepropylester ist eine sehr feine Grundlage für Klee und *W Fougèrekompositionen. Benzoesäure-i-butylester besitzt einen angenehmen Geruch nach*W Schwertlilie und Gladiolen und wird in einfachen Kompositionen in der Art von Klee, Wicke, H e c k e n r o s e , Akazie gebraucht. Er soll auch ein guter Fixateur für künstliches Neroli und Orangenblütenöl sowie für Nelke und Rose sein. Benzoesäureamylester riecht klee- und ambraartig. Ist ein passendes *W Lösungsmittel für künstlichen Moschus und Labdanumharz, wobei es deren Geruch sehr unterstützt. Benzoesäurebenzylester, Benzylbenzoat. Hat nur einen schwachen **IV balsamischen Geruch und wird als bekannter Fixateur und gutes Lösungsmittel für Heliotropin und für die künstlichen Moschussorten in großen Mengen verbraucht. Für Seifenparfüms sind derartige Lösungen recht praktisch, für die feinere Parfümerie ist im allgemeinen der P h t h a l s ä u r e d i ä t h y l e s t e r dem Benzylbenzoat vorzuziehen, da ersterer absolut geruchlos ist und keinen muffigen Nachgeruch hinterläßt. Die anderen Benzoesäureester werden bei den entsprechenden Alkoholen aufgeführt. Benzophenon. Weiße Kristalle von mildem und anhaftenden **W Geruch in der Richtung „Géranium". Fixateur für Seifenparfüms in der Art: Heu, Fougère, Klee, G é r a n i u m , O r i e n t a l , Rose-Sandel. Benzoylaceton. Weiße Kristalle, die sehr anhaftend vanillinartig nach O p o p o n a x riechen. Ist eine ganz ausgezeichnete Basis für kräftige und breite Parfüms mit schwerer balsamischer Note, so für O p o p o n a x , O r i e n t a l , A m b r a , S p a n i s c h - L e d e r ,
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C h y p r e u. a. Man rundet es auch vorteilhaft mit Rose, Jasmin, Orange ab und erhält dabei sehr starke Grundtöne für Blumenphantasieparfüms. Benzoylaceton ist nicht seifen- und alkalibeständig. Benzylacetessigester. Dieser Körper scheint wegen seines interessanten, fruchtig-balsamischen Geruches in der Parfümerie brauchbar zu sein, so für Jasmin, Opoponax, Ambra. ** W Benzylsuccinat kommt als geruchloses Lösungsmittel unter verschiedenen Namen in den Handel. (Bu.) Spasmin. ** Benzylaceton (Jasmarol All.) ist chemisch und auch geruchlich dem Benzylidenaceton nahestehend, ist aber im Gegensatz dazu flüssig und reizt auch die Haut nicht zum Jucken. Gibt mit Cumarin, Aubepine eine H e u b a s i s für Seifen, mit Isobutylbenzoat (Benzoesaureisobutylester) und Hydroxycitronellal eine solche in der Richtung von W i c k e , mit Benzylacetat einen J a s m i n g e r u c h . Für die feinere Parfümerie eignet es sich nicht. Benzyläther ist ein sehr billiges Lösungsmittel für kristallisierte Riechstoffe, z. B. Heliotropin, zum Gebrauch in einfachen Seifen. **W Benzylalkohol. Findet sich in der Natur in den verschiedensten ätherischen Ölen, wie Jasmin-, Ylang-, Rose-, Nelken-, Gardeniaöl. In Anbetracht seines schwachen Geruchs wird es hauptsächlich als Verdünnungs- und Lösungsmittel verwendet, so z. B. für viele absolute Blütenöle, die dann unter dem Namen Semiliquides in den Handel kommen. In der Parfümerie verwendet man ihn zu den verschiedensten Geruchstypen, hauptsächlich zu J a s m i n s y n t h . , dann zu T u b e r o s e , Y l a n g , F l i e d e r u. a. In Seifen gibt er zusammen mit Jonon einen sehr frischen Effekt. Benzylalkohol muß chlorfrei sein und darf nicht nach „Bittermandel" riechen. Ätherische Öle und Riechstoffe, die mit Benzylalkohol versetzt sind, lösen sich leicht in niedergrädigem Sprit. * Benzylformiat. Durchdringend süßlicher Geruch, hyacinthenartig, schmeckt nach Bananen. In kleinen Mengen verwendbar in J a s m i n und T u b e r o s e , auch in Seifen zusammen mit Heliotropin, wodurch eine sehr süße Basis erzielt wird. * W Benzylacetat. Bekannter Grundstoff für zahlreiche ätherische Öle: Jasmin, Gardenia, C'assie, Ylang, von fruchtigem, jasminartigen Geruch. Zusammen mit Anthranilsäuremethylester bildet Ben-
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zylacetat die Grundlage f ü r die meisten k ü n s t l i c h e n J a s m i n ö l e und wird in zahlreichen Kompositionen für Parfüms und Seifen verbraucht. Löst sich ziemlich leicht in schwachem Alkohol. Für die Luxusparfümerie ist das B e n z y l a c e t a t ü b e r J a s m i n b l ü t e n d e s t i l l i e r t (L. F.) empfehlenswert. Benzylpropionat, riecht an und f ü r sich milder, nicht so fruchtig, *W aber blumiger als das Acetat und kann dieses in der Komposition bis zu 2 5 % ersetzen. Auch f ü r Toiletteseifen ist es interessant. Benzylbutyrat riecht aprikosen- und jasminartig, dagegen wenn es nicht rein ist (schlecht aufbewahrt wurde), unangenehm fettig. Für J a s m i n t o n a r t e n , dann in kleineren Mengen in R o s e , M a i g l ö c k c h e n , und um eine gewisse animalische Note zu erzielen. Benzylisobutyrat riecht bedeutend frischer als das normale Butyrat, mit einer würzigen Note. Geeignet für jasminartige Tonarten und in bescheidenen Mengen in R o s e , H y a c i n t h e , O p o p o n a x , N e l k e . Ist in Seifen beständiger als das Benzylacetat. Benzylvalerianat gebraucht man wegen seines frischen Geruchs in R o s e , dann in den verschiedensten Phantasiekompositionen, wie O p o p o n a x , und f ü r Seifen mit Fruchtgeruch zusammen mit Phenyläthylisobutyrat und sogenanntem Aldehyd C 1 4 . Benzylcyanid kann man als Zusatz f ü r F o u g è r e heranziehen. Benzyhnonochloracetat, sehr milder zarter jasminartiger Fruchtgeruch, kann das Benzylacetat in feinen Kompositionen teilweise ersetzen. Ist sehr anhaftend. Benzyl-iso-eugenol. Riecht selbst fast gar nicht, stellt aber einen ausgezeichneten Fixateur hauptsächlich f ü r N e l k e n , dann f ü r rote R o s e , F l i e d e r , V e i l c h e n , F o u g è r e , K ö l n i s c h - W a s s e r r u s s i s c h und andere, wobei man es in größerer Dosierung anwenden kann. Benzylamyläther ist der Grundstoff f ü r die G a r d é n i a und G a i s - * W b l a t t s e i f e n p a r f ü m s sowie f ü r künstliche T u b e r o s e . Benzylidenaceton, Benzalaceton. Gelbliche Kristalle von s t a r k e m * und sehr anhaftendem Geruch. Grundkörper f ü r die Gerüche in der Art W i c k e , E r b s e . Er m u ß gut abgerundet werden. Benzylidenaceton ist hauptsächlich ein Seifenriechstoff f ü r Wicke, Magnolia, Lavendel, Mimosa, Heu, Kleegerüche.
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Bei seiner Anwendung, besonders in Seifen, ist zu beachten, daß dieser Riechstoff die H a u t zu einem starken Jucken reizt. ** Betol (Heiden) ist b-Naphthylsalicylat und dient als fast geruchloses L ö s u n g s m i t t e l f ü r R i e c h s t o f f e . * Bigarol (Agfa) ist ein veredeltes Petitgrainöl. Besitzt eine sehr feine, aber leider stark flüchtige Nerolinote und kann als vorteilhafte Grundlage für künstliches Neroliöl dienen. Ein analoges Produkt ist das P e t i t g r a n o l (P. u. Sch.). **W Biphenylenoxyd, Dlbenzofurfuran riecht an Indol erinnernd und wirkt besonders für Citrusgerüche fixierend, geeignet auch f ü r Narzisse. Gegen Alkali sehr beständig. * Bornylacetat. Geruchsträger des sibirischen Fichtennadelöles, sowie anderer C o n i f e r e n ö l e . Dient hauptsächlich als Ersatz f ü r diese in Seifen und Zimmerparfüms. In kleinen Mengen kann man es auch C h y p r e - und F o u g è r e s e i f e n zusetzen, ähnlich dem Eucalyptol. Brenztraubensäureamylester riecht eigenartig rumartig, p a ß t für Birkenhaarwasser. Bromäthylbenzol besitzt einen eigenartigen Geruch nach Wacholderbeeren, entfernt nach Citronen. ** Bromella, Nerolin (/S-Naphtolmethyläther) besitzt einen sehr starken Geruch, ein wenig fruchtig und den Orangenblüten ähnlich. Ist hauptsächlich ein Seifenriechstoff von großer Beständigkeit und Ergiebigkeit. In großer Verdünnung 1 : 10000 schmeckt es nach Erdbeer. * Bromstyrol, H y a c i n t h e n k ö r p e r f ü r Seifenparfüms zusammen mit Methylacetophenon, Geraniol, Benzaldehyd; dient auch zur Verstärkung von R o s e n - , G é r a n i u m - , S w e e t - p e a - , F l i e d e r - , Heliotropgerüchen. Cassiealdehyd (Nd.) fettiger Blumengeruch. * Carhydrine (P. u. Sch.) besitzt einen leicht methol- und campherartigen Geruch mit einer blumigen Note. Scheint f ü r F l i e d e r und M a i g l ö c k c h e n n o t e n brauchbar zu sein. Carvacrylacetat, milder, aber sehr anhaftender Geruch, der an Carotten erinnert, geeignet für W i c k e , L u p i n e , K l e e , N e l k e , F o u g è r e , um solchen Parfüms eine neuartige Nuance zu geben. Chloräthylphenol besitzt in der Verdünnung einen charakteristischen Citronentyp.
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Cedrenon (Vf.). Interessanter Riechstoff, der aus dem a m e r i - * k a n i s c h e n C e d e r n h o l z ö l isoliert wird. Sein milder, harziger Geruch erinnert an Cedernholz, Sandelholz und Patschuli und besitzt starkes Haftvermögen, ohne jedoch vorzudrängen. Es macht ihn deshalb zu einem neuartigen, allgemein brauchbaren Fixiermittel geeignet. Am besten paßt es für Noten, wie l ' O r i g a n , C h y p r e , aber auch für blumige Phantasiegerüche. Cinnamol = Zimtalkohol. Die beste Qualität ist der aus Storax **W gewonnene Zimtalkohol, der eine halbfeste Masse darstellt. Er enthält immer noch einen kleinen Prozentsatz von Phenylpropylalkohol, was aber seinen parfümistischen Wert nur steigert. Für die Feinseifenindustrie genügt der synthetische Zimtalkohol, eine feste weiße kristalline Masse, er ist ohne Beimengungen. Der milde, balsamische Geruch soll an Hyacinthe, Flieder und zugleich an Rose erinnern. Der Zimtalkohol ist ganz allgemein der brauchbarste und v e r w e n d u n g s r e i c h s t e B l u m e n f i x a t e u r für R o s e , J a s min, Flieder, Heu, Mimosa, Lilie, H e l i o t r o p , Cyclamen und feinen blumigen Phantasieparfüms. Er gibt, richtig placiert, (meist zusammen mit etwas Vanillin, Heliotropin, Moschus synth. usw.), den Parfüms den gesuchten und beliebten „pudrigen" Nachgeruch. Gleicherweise ist er f ü r S e i f e n - , C r e m e - und P u d e r p a r f ü m s ein wertvolles Hilfsmittel und man kann ihn ohne Bedenken diesen in erheblichen Mengen zusetzen. Dadurch wird vielen Gerüchen, wie J a s m i n (auf Basis von Amylzimtaldehyd), F l i e d e r , R o s e usw. mehr Halt und Kraft gegeben. Auch sein feiner Nachgeruch in Seifen ist bemerkenswert. Cinnatnylester = Ester des Zimtalkohols. Cinnamylformiat hat einen balsamischen, fruchtigen Zimtgeruch, der in Phantasiegerüchen passend ist. Cinnamylacetat, auch Styrolylacetat genannt. Fruchtartiger Riechstoff, als Zusatz und Fixateur besonders in J a s m i n , H y a c i n t h e , r o t e R o s e , J o n q u i l l e , F l i e d e r und ähnlichen frischen Blumentypen. Cinnamylpropionat liegt geruchlich zwischen dem Acetat und Butyrat.
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Cinnamylbutyrat ist eine Basis für J o n q u i l l e und T u b e r o s e , ferner ein Zusatz für J a s m i n , L i l i e , R o s e , um ihnen eine schwere fruchtige Note zu geben. Soll fixieren. Cinnamylvalerianat. Soll ein spezieller Zusatz für Teerose sein. In kleinen Mengen in J a s m i n , C y c l a m e n , N a r z i s s e zu verwenden. *W Cinnamylbenzoat, weiße Masse. Feiner Fixateur für Extraitsöle. Cinnamiliden-methyl-carbinol erinnert entfernt an Benzylidenaceton. Fixateur für F l i e d e r a r t e n . * Cltral, Grundstoff des Citronengeruches. 100 g Citral entsprechen etwa 1 kg Citronenöl. Das gangbare Citral wird aus Lemongrasöl gewonnen. Es hängt ihm gerne ein grasiger Nebengeruch an, der besonders im Nachgeruch bei Seifen und Toilettewässern unangenehm hervortritt, wenn Citral nicht völlig frei ist von M e t h y l h e p t e n o n . In S e i f e n wird heute viel Citral gebraucht, zur Erzielung des beliebten C i t r o n e n und K ö l n i s c h - W a s s e r - G e r u c h e s . Citral ist nämlich gegen Alkali viel b e s t ä n d i g e r als das Citronenöl, das ja in der Hauptsache aus Limonen besteht. Letzteres hält sich in Seifen nicht und sein Aroma verschwindet besonders, wenn die Seifen etwas in der Wärme hergestellt werden, fast vollkommen. Für die feinere Parfümerie und feinen Kölnisch-Wässer ist das C i t r a l a u s C i t r o n e n ö l bei weitem dem aus Lemongrasöl vorzuziehen. Terpenfreies Citronenöl ist in der Hauptsache C i t r a l C i t r o n , vermengt mit Spuren der natürlichen höheren Fettaldehyde, die die feine Frische bewirken. Auch für feine Toilettencremes verwendet man am besten nur Citral-Citron. Citral ist in niedergrädigem Sprit viel leichter löslich als Citronenöl. 1 Teil in etwa 7 Teilen 60%igem Alkohol. * Citronal (Agfa) hat einen frischen Citronenschalengeruch, und besitzt gegenüber Citral den Vorzug, frei von jedem fettigen und grasartigen Nebengeruch zu sein. * Citronellal. Wird aus dem Citronellgrasöl Java gewonnen. Im Geruch ist es dem Citral ähnlich, jedoch weicher und mehr in der Richtung Melisse liegend. Wird wie das Citral hauptsächlich in S e i f e n , für K ö l n i s c h w a s s e r , für C i t r o n e n g e r ü c h e , sowie zum Verstärken von
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G é r a n i u m verwendet. In der Pärfümerie kann man es, 1 Promille, Rosentypen zusetzen, obwohl in diesem Falle Citral sicher vorzuziehen ist. Man bekommt so eine sehr schöne frische Note. Citronellol-r. Wichtiger R o s e n und G e r a n i u m r i e c h s t o f f . D a n k * * W seines feinen Rosengeruches, der an Süße dem des Geraniols überlegen ist, kann man es in allen, auch den feinsten P a r f ü m s verwenden. Es muß frei von Isopulegol sein. Citronellol-1 (H. u.R.), Citronellol rosée (Agfa). Wird aus Geraniumöl *W gewonnen und übertrifft das vorhergehende durch die große Fülle seines Bukettes. Gibt eine feine Nuance in M a i g l ö c k c h e n . W i c h t i g e r B e s t a n d t e i l des e c h t e n Rosenöles. Die Ester des Citronellols werden meistens aus Citronellol-r gewonnen. Citronellylformiat riecht nach L i n d e n b l ü t e und ist eine Basis f ü r solche Blütenöle, in Verbindung mit Hydroxycitronellal. Leistet auch in R o s e n , G é r a n i u m und M a i g l ö c k c h e n gute Dienste. In Seifen haltbarer als Geranylformiat. Citronellylacetat. Fruchtiger Rosengeruch mit einer Bergamott-* und Gurkennote. Wird in kleinen Mengen den L a v e n d e l - , S p i k - , R o s e n - und B e r g a m o t t g e r ü c h e n zugesetzt. Citronellylmonochloracetat. Sein Geruchstyp h a t eine Ähnlichkeit mit Nerol und Nerolidol. Mit letzterem hat es auch ein großes Haftvermögen gemeinsam, es wirkt fixierend. Man gebraucht es in F l i e d e r und M a i g l ö c k c h e n . Citronellylpropionat f ü r rote Rose. Citronellylbutyrat. Riecht voller als Geranylbutyrat. Dient zum Nuancieren von R o s e c e n t i f o l . und M a i g l ö c k c h e n . Citronellyl-iso-bntyrat. Riecht dem vorhergehenden ähnlich, jedoch rosenartiger und süßer, mit einer Note nach Phenyläthylalkohol und Citrone. F ü r alle R o s e n p a r f ü m s bis zu 10%, i"n M a i glöckchen, Flieder, Hyacinthe, Géranium, Bouvardia, Mimosa, Cassie. Citronellylhexylat ist ein zart riechender Körper, der f ü r alle Blumengerüche verwendet werden kann. Citronellylphenylacetat besitzt einen Blumenwachsgeruch und dient als Fixateur in R o s e , K l e e usw. l-Citronellylester (H. u. R.). Ihr Geruch — Formiat-Acetat-i-But y r a t — gleicht denen des r-Citronellols, nur ist er blumiger und
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voller. Sie werden also In feinen Kompositionen die r-Citronellylester vorteilhaft ersetzen. Civettone (N.) ist das synthetisch aufgebaute riechende Prinzip des echten Zibet, dessen feinen Geruch es besitzt. Civettone ist ein g l ä n z e n d e r F i x a t e u r und kann überall das echte Zibet ersetzen, wenn man die Verfärbungen des letzteren vermeiden will. Es ist äußerst anhaftend und ausgiebig, weshalb es in einer 10%'gen alkoholischen Lösung im Handel ist. Concomol (B.). Sehr interessanter neuer Riechstoff von grünem Charakter, entfernt an Gurken und Melonen erinnernd. Paßt gut in V e i l c h e n - und C a s s i e g e r ü c h e . Cumarin. G r u n d g e r u c h d e r T o n k a b o h n e . 18 g Cumarin ersetzen 1 kg Bohnen. Wird in der Parfümerie und Kosmetik weitgehend verbraucht, sowohl wegen seiner fixierenden Eigenschaften als auch wegen seiner großen Löslichkeit in den meisten Mitteln, wie Alkohol, Wasser, Vaseline usw. Außerdem rundet es Kompositionen auf künstlicher Grundlage gut ab. Man kann schwer eine bestimmte Verwendungsmöglichkeit geben, da es sich wie gesagt, fast überall gut einpaßt. In der S e i f e n f a b r i k a t i o n wird es namentlich zum Fixieren des Heliotropins verwendet. Im Licht und in der Wärme bräunt es sich und verliert seinen Geruch. Cuminaldehyd. Prinzip des Cuminöles. Riecht an schwarze Johannisbeeren erinnernd. Ist äußerst ausgiebig und muß in 10%ig e r alkoholischer Lösung verwendet werden. Gibt in vielen Kompositionen wie I r i s , M a i g l ö c k c h e n , C a s s i e , H y a c i n t h e , C h y p r e , A m b r a und Phantasieodeurs eine interessante, schwer zu definierende Note. Cuminalkohol riech an Cuminaldehyd erinnernd, jedoch viel schwächer und wird wie dieser für Blumen und Phantasieparfüms verwendet, z. B. für A m b r a . Cumlnacetaldehyd riecht etwas nach Cuminaldehyd, aber viel blumiger. Kann für C h y p r e , H y a c i n t h e n , C y c l a m e n u . a . dienen. Cyclamal (Agfa), Aldehyd Cyclamen (L. G.). Blumiger Waldgeruch, hydroxycitronellartig, aber ohne Süße. Sehr ausgiebig und geeignet für C y c l a m e n , M a i g l ö c k c h e n und F l i e d e r . Cyclohexanolbutyrat hat einen pikanteren Geruch als das Benzylbutyrat und gibt den Fettcharakter von guten J a s m i n ö l e n wieder.
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Cyclohexanol-lso-butyrat gleicht dem vorhergehenden, doch ist sein Geruch noch spritziger. Paßt gut zusammen mit O p o p o n a x und A m b r a t o n a r t e n für Phantasieparfüms. Cyclogeraniol ist ein ausgezeichneter Riechstoff von sehr blumigem origanartigem Typ. Es verbindet sich vortrefflich mit Methyljonon, Vetiver, Labdanum, Vanillin zu einer O r i g a n b a s i s , ferner ist es ein Zusatz zu S p a n i s c h - L e d e r . Cyclogeraniolacetat riecht sehr blumig und voll. Man wird es besonders zusammen mit Methyljonon in Phantasieparfüms verwenden können. Haftet stark. Cyclocitralidenessigsäureäthyl oder Methylester, Resedone (M. u. 0 . ) . Grundriechstoff für R e s e d a , zusammen mit Dezincarbonsäureäthylester und Jonon. Decahydro-b-naphtholacetat. Dieser neue Riechstoff hat mit Naph- * W tholäther nichts gemein, sondern besitzt eine sehr natürliche und a n h a f t e n d e J a s m i n n o t e . Zusammen mit Amylzimtaldehyd, Linalol und etwas Linalyacetat bekommt man eine Jasminbasis, die an Natürlichkeit nichts mehr zu wünschen läßt. Der Körper ist auch in S e i f e n h a l t b a r . Decahydr-b-naphthylformiat. Sein sehr kräftiger Geruch erinnert* an w e s t i n d i s c h e s S a n d e l h o l z . Ist in Seifen ziemlich haltbar und dient als Grundlage für k ü n s t l i c h e s S a n d e l h o l z ö l . Dezlncarbonsäureäthylester ist ein Resedariechstoff, der in Verbindung mit Jonon eine recht brauchbare Basis für derartige Parfüms ist. Dezylformiat ist ein sehr feiner Zusatz für G a i s b l a t t , V e i l c h e n , I r i s und O r a n g e n b l ü t e n und gibt dem k ü n s t l i c h e n N e r o l i öl eine sehr frische Note. Dihydrocitronellol, Pelargol (L. G.) riecht r o s e n a r t i g . Beständiger*W Seifenkörper, der beachtenswert ist. Dihydrofarnesol (V.) besitzt bei weitem nicht den blumigen Geruch des Farnesols, eignet sich aber trotzdem in kleinen Mengen für Blumengerüche in der Art F l i e d e r , G a i s b l a t t usw. Dimethylphenylcarbinol bildet eine schon bei niedriger Temperatur* schmelzende Kristallmasse, die einen sehr anhaftenden Blumengeruch besitzt, der anfänglich an das als Mottenmittel benützts Paradichlorbenzol und Zimtalkohol erinnert. Sein parfümistischer Wert besteht darin, daß es sich den verschiedenen zarten Blumen-
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gerüchen gut anpaßt und deren G e r u c h „ f ü l l t " . Man verwendet es besonders für moderne M a i g l ö c k c h e n , F l i e d e r , C y c l a m e n und Fliedergerüche. Dlmethylphenylcarbinylacetat ist ebenfalls interessant, da sein etwas fruchtig-krautiger Geruch gut zu F l i e d e r und N a r z i s s e paßt. Dimethylbenzylcarbinol scheint für manche Blumennoten, wie F l i e d e r , M a i g l ö c k c h e n , J a s m i n , H y a c i n t h e sehr brauchbar zu sein, infolge seines blumigen und anhaftenden Geruches. Ist eine Basis für G e i s b l a t t . Interessant ist auch das Dimethylbenzylcarblnolacetat, dessen Geruch in der Richtung des Methylphenylcarbinolacetats (Gardenia) liegt, jedoch mit einem viel frischeren und würzigeren Ton, ähnlich S a u g e s c l a r è e Rhabarber und Hollunderblüte. Der Körper ist sehr ausgiebig und paßt ganz vorzüglich zu den frischen Blumengerüchen, wie F l i e d e r , J a s m i n , H y a c i n t h e , H o l l u n d e r b l ü t e ; sein besonderer Wert beruht darauf, daß er ein Bukett sehr füllt und abrundet, z. B. L a v e n d e l , C h y p r e , Fougère. * Dimethyl-phenyläthyl-carbinol (P. u. Sch.) zählt ebenfalls zu dieser Klasse der sekundären Carbinole. Sein Geruch hat eine gewisse Verwandtschaft mit Zimtalkohol und Phenyläthylalkohol, also zart blumenartig. Wie alle derartigen sekun därenCarbinole (siehe die vorstehenden) besitzt es keinen ausgesprochenen Geruchstyp, sondern ist von unbestimmtem Blumencharakter. Ihr Wert beruht eben darauf, daß sie Blumengerüche versüßen und gut abrunden oder „ f ü l l e n " . Das Acetat, das Dimethyl-phenyläthylcarbinylacetat besitzt wie alle derartigen Acetate,, einen charakteristischen Geruch, etwa in der Richtung von J a s m i n und H y a c i n t h e . Man kann es für solche und andere B l u m e n g e r ü c h e heranziehen. **W Dimethylacetophenon. Äußerst kräftiger Geruch, ähnlich dem Methylacetophenon. Für Seifen und billige Parfümgrundlagen in der Richtung M i m o s a , H e u , F l i e d e r , K l e e , F o u g è r e . * W Dlmethylhydrochinon. Weiße Kristalle, die etwas nach Cumarin und Aubepine riechen, Melilotgeruch. Wird sowohl in der Parfümerie als auch in Seifen für blumige Typen verwendet, so in Y l a n g , H y a c i n t h e , H e u , K l e e , F o u g è r e , wirkt gut fixierend.
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Diphenyl riecht sehr angenehm r o s e n a r t i g , jedoch viel milder a l s * * ^ Diphenyloxyd. Für Seifen und Puderparfüms. Das Dibromdiphenyl riecht stark nach Orangen. Diphenyloxyd (Diphenyläther) ist das Géranium krist. und wird in **W Seifen als Ersatz f ü r Geraniumöl verwendet. Alkaliecht. Diphenyimethan. Sein Geruch ist etwas milder als der des vor- **W stehenden mit einer Orangenote. Sehr brauchbare Grundlage f ü r P e l a r g o n i u m , G é r a n i u m usw. Mischungen mit Cumarin, Dimethylhydrochinon, Hydroxycitronellal, ebenso mit Moschus künstlich, Terpineol und Bromstyrol geben sehr gute Seifenparfüms. Eglantylène (U. R.), frischer heller Rosenkörper. Ennobline (F.). Riechstoff in der Richtung von M u s c a r o l (H. u. R.) * mit einer rosenartigen Note. Essigsäureäthylester = Essigester, Aether aceticus, ist der Typ des Fruchtgeruches und man setzt ihn in geringen Mengen den K ö l n i s c h - W ä s s e r n zu, um diesen etwas Frisches zu geben. Auch soll er in Spuren in C y c l a m e n und R e s e d a gut passen. Eugenol. Hauptbestandteil des Nelkenöles und wichtiger Komponent verschiedener anderer ätherischer Öle. Seines Geruches wegen, wird es hauptsächlich zur Wiedergabe des G a r t e n n e l k e n d u f t e s verwendet, ferner ist es ein wichtiger Bestandteil von l'Origan. Da es sehr anhaftend ist und andere Gerüche gut füllt, kann man es in kleinen Mengen in R o s e , F o u g è r e , O r i e n t a l einfügen. In Seifen ist es nicht sehr haltbar und bewirkt in Kürze starke Verfärbung. Verfeinerte Eugenole: E u g e n o l M (L. G.), C a r n e t t o n ( A g f a ) . Eugenolformiat, riecht nach Eugenol mit einer Irisnote. Ist ein feiner Fixateur f ü r l ' O r i g a n und in Spuren auch f ü r F l i e d e r , Nelke. Eugenolmethyläther = Methyleugenol, riecht bedeutend milder als * Eugenol in der Richtung von Ylang. Wird zusammen mit Eugenol oder a n seiner Stelle verwendet, ferner in B a y r u m und in Seifen. Eugenoläthyläther ähnelt dem vorstehenden, ist nur noch etwas zarter. Exaltone (N.) ist analog dem Civettone der synthetisch hergestellte Geruchsträger des echten Moschus, das Muscon. Exaltone gibt 4
B u r g e r , Leitfaden der modernen Parfümerie.
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den M o s c h u s g e r u c h naturgetreu wieder und darf nicht mit den sog. künstlichen Moschusriechstoffen, wie Ambrettmoschus, verwechselt werden. Es ist ein universeller Fixateur für alle Luxusparfüms an Stelle von echtem Moschus. Farenal (Agfa). Interessanter, sehr starker blütenartiger Grüngeruch. Besonders gut zur Belebung aller Blütenöle verwendbar. Farnesol findet sich in der N a t u r in vielen Blütenölen, an deren Feinheit es starken Anteil nimmt, z. B. Jasmin, Cassie, Maiglöckchen, Neroli usw. Hauptsächlich ist es ein Geruchsträger des Moschuskörneröles. Man stellt es jetzt synthetisch her (N. Par.). Farnesol besitzt einen sehr feinen, zarten und blumigen Geruch, den es anderen Riechstoffen, selbst in Spuren verwendet, mitteilt. Es wirkt „geruchsveredelnd". Man gebraucht es in größerer Menge in den zarten blumigen künstlichen Blütenölen, wie M a i g l ö c k c h e n , F l i e d e r , C y c l a t n e n , wie überhaupt in allen teuren Blumenkompositionen ohne bestimmten Charakter, wie sie heute beliebt sind. Feigenriechstoff (Sch. K.) besitzt einen typischen, sehr anhaftenden Geruch nach frischen Feigen. Sein Geruch scheint sich gut mit Methyljonon zu verbinden. ** Fenal (Dr. Sch.). Sehr kräftiger, etwas derber Seifenriechstoff von krautig-rettichartigem Geruch. * Fenchylacetat ist ein sehr billiges Ersatzprodukt f ü r Bornylacetat zu F i c h t e n n a d e l s e i f e n . Folial (N.). Voller frischer Grüngeruch, besonders für F l i e d e r , ferner in Spuren für N e r o l i , M a i g l ö c k c h e n und F o u g f e r e arten. Furfurhydracrylsäureäthylester. Neue Riechstoffbasis, die stark haftet. Grundlage f ü r künstliches J o n q u i l l e - , I r i s - u n d C a s s i e blütenöl. Gardenol (L. G.) siehe Phenylmethylcarbinolacetat. **W Geraniol. Dieser Riechstoff ist ein Hauptbestandteil des Citronell-, Geranium- und Palmarosaöles und wird aus diesen drei Ölen gewonnen. Man unterscheidet deshalb verschiedene Qualitäten. Geringe Verunreinigungen aus dem jeweiligen Ausgangsmaterial teilen den einzelnen Sorten einen bestimmten Geruchstyp m i t . Das einfache gangbare Geraniol wird aus Citronellgrasöl ( J a v a oder Ceylon) hergestellt und ohne Unterschied in der Parfümerie
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und Seifenindustrie als R o s e n g e r u c h verwendet, oft zusammen mit Citronellol, welches das Geraniol versüßt. Geraniol aus Palmarosaöl besitzt einen etwas anderen, mehr blumigeren Geruch, da es eine kleine Menge Farnesol enthält, das aus dem Rohmaterial stammt. Es ist bedeutend teurer. Seine Anwendung ist im allgemeinen die gleiche wie die des Geraniols aus Citronellgrasöl. Vorzüglich wirkt es in M a i g l ö c k c h e n , W e i ß d o r n , C a s s i e , G a i s b l a t t , Y l a n g synth. Geraniol aus Geranhimöl Bourbon besitzt ausgesprochenen Rosencharakter, ist am wertvollsten. Die Ester des Geraniols werden aus dem gewöhnlichen Geraniol hergestellt. Geranylformiat; geruchlich erinnert es etwas an Geraniumöl rosée mit einer ingwerartigen Note. Es ist ein guter Zusatz zu Petitgrainöl, um einen N e r o l i g e r u c h zu erzielen. Man verwendet es ferner in Rosengerüchen, für L i n d e n b l ü t e und als Basis für T u b e r o s e n p a r f ü m s . Geranylacetat. Wird hauptsächlich in Seifen und Cremeparfüms,* für R o s e n - , L a v e n d e l - und R o s m a r i n g e r ü c h e gebraucht. Sein Geruch erinnert etwas an Linalylacetat, mit dem es gut in Kompositionen, wie Neroli, Bergamotte usw., harmoniert. Weiterhin kann es in S p a n i s c h - L e d e r - , J u c h t e n - und T u b e r o s e n p a r f ü m s eintreten. Geranylpropionat hat mehr Rosencharakter und ist ein Zusatz für B e r g a m o t t e und L a v e n d e l synth. Geranylbutyrat riecht nach Rose und fruchtig nach Reinetten. In kleinen Mengen paßt es vorzüglichlich in r o t e R o s e , Maig l ö c k c h e n , Cassie. Es soll fixieren und sich gut mit Muskatellersalbeiöl verbinden. Mit Methyljonon zusammen ist es eine Grundlage für moderne Phantasieparfüms. Geranyl-i-butyrat ist ein feiner Riechstoff für süße L a v e n d e l und F o u g è r e t y p e n , dann in A m b r a , G é r a n i u m , Cassie und Eglantine. Geranylvalerianat riecht um eine Idee noch fruchtiger als das Butyrat. Geranylbenzoat. Fixateur für R o s e n - und Y l a n g g e r ü c h e . Gladiolin (Dr. Sch.). Siehe Phenylacetaldehyddimethylacetal. Guayacylphenylacetat riecht kräftig phenolartig und nach Honig.* Weiße Kristallmasse. Gibt mit Dimethylbenzylcarbinol eine 4
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Basis für G e i ß b l a t t und läßt sich in keiner Menge für viele kräftige Blumengerüche verwenden. Guayolacetat, besitzt einen sehr warmen Duft, Typ „Macis", und wirkt stark fixierend. Für Teerosen- und Phantasieparfüms. Guayolbutyrat, kräftiger Fixateur von animalischer Note. * Heliotropin. Findet sich in der Natur in dem Öl der Pseudoakazie. Heliotropin ist einer der bedeutendsten künstlichen Riechstoffe geworden, sowohl für die Parfümerie, zum Parfümieren kosmetischer Artikel als auch in der Toiletteseifenfabrikation. Es ist eine wertvolle Basis, nicht nur für eigentliche Heliotropgerüche, sondern dient für eine Menge von blumenartigen Kompositionen. Mit einem Wort, es ist ein u n i v e r s e l l e r R i e c h s t o f f für den Parfümeur. Bei seiner Verwendung in der Seifenfabrikation ist zu beobachten, daß Heliotropin in Berührung mit Alkalien sich sehr rasch färbt. Durch Zusatz von Cumarin kann man ihm mehr Halt und Beständigkeit geben. Auch muß es vor Licht, Wärme, Feuchtigkeit geschützt werden. In der feineren Parfümerie, z. B. bei der Herstellung von Flieder, muß man auf ein besonders reines Produkt sehen, von sehr süßem Geruch, ohne jede Nuance nach Safrol. Andernfalls wird man enttäuscht. Heptincarbonsäuremethylester, kräftiger, etwas grober Veilchenblattgeruch, Veilchengrüngeruch. Bis zu einigen Prozent wird er den künstlichen Veilchenriechstoffen zugegeben, um diesen einen frischen B l a t t g e r u c h zu verleihen. Auch in anderen Blumentypen, z. B. R o s e , C y c l a m e n ; gibt er eine interessante frische Note in Phantasiekompositionen zusammen mit MethyljononEugenol-Isoeugenol. Feiner riechen der Heptincarbonsäureäthyl- und Amylester. Heptylalkoholacetat und -formiat riechen angenehm fruchtig. Für solche Buketts und für M a r e c h a l - N i e l - R o s e . * Hexylmethylketon ist eine Basis für R e s e d a und ein interessanter Zusatz für N e l k e . Hyacinthal (Dr. Sch.). Siehe Hydratropaaldehyd. * Hydratropa-aldehyd (Hyacinthal, Dr. Sch.). Dieser Aldehyd riecht sehr ähnlich dem Phenylacetaldehyd, doch etwas härter mit einer leichten grünen Note. Vom parfümistischen Standpunkt ist er in mancher Hinsicht dem herkömmlichen Phenylacetaldehyd etwas
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überlegen, besonders da er sich n i c h t p o l y m e r i s i e r t und z i e m l i c h s e i f e n e c h t ist. Ist eine gute Grundlage für H y a c i n t h e und macht sich in F l i e d e r , R o s e ganz ausgezeichnet. Er muß noch vorsichtiger dosiert werden als der Phenylacetaldehyd. Hydratropaalkohol riecht schwach, an Phenyläthylalkohol und Phenylpropylalkohol erinnernd. Hydrocumarin (Toncainol L. F.) riecht kräftig nach Cumarin, doch mit einer schwüleren Pflanzennote. Paßt gut in Heugerüche, ferner in F l i e d e r als Nebenriechstoff. Hydroxycitronellal, Citronellalhydrat, Dihydrooxycitronellal, Laurine (L. G.); Cyclosia (N.); Cyclia (Ama); Fixonal (Heico); Sterine (L. F.) usw. Ist wohl der wichtigste Blumenriechstoff, den wir in großem Maßstabe verwenden, sowohl für Parfüms als auch sehr bedeutend für Seifen, obwohl er in diesen s e i n e n C h a r a k t e r n i c h t g a n z b e w a h r t . Sein Geruch ist, wenn er absolut rein ist (was bei verschiedenen Handelswaren nicht immer der Fall ist), sehr frisch und blumig und erinnert an den Duft des Maiglöckchens, der Lindenblüte und der Lilie. Unreine, meist isopulegolhaltige Produkte riechen gerne fettig und sind dickflüssig. Hydroxycitronellal ist die Grundlage für alle in der letzten Zeit geschaffenen Blumenbasen in der Richtung von M a i g l ö c k c h e n , F l i e d e r , C y c l a m e n , L i n d e n b l ü t e , Lilie, G e i s b l a t t , und man kann es ganz allgemein zum Abrunden von blumigen Phantasiekompositionen von unbestimmtem Typ verwenden. Es wirkt übrigens stark fixierend. In kleineren Mengen empfiehlt es sich in R o s e , N e r o l i und J a s m i n , sowie an Stelle des Duodecylaldehydes für V e i l c h e n . Mit der Zeit polymerisiert es sich zum Teil. Hydroxycitronellaldimethylacetal besitzt nicht den feinen blumigen Geruch wie das Hydroxycitronellal selbst, sondern schwächer und kälter. Kann man vielleicht für M a i g l ö c k c h e n , und besonders C y c l a m e n in Betracht ziehen. Hydroxycitronellol ist ein sirupöser Körper von mildem, aber sehr süßem Geruch, der etwas an Hydroxycitronellal erinnert. Man verwendet es am besten mit letzterem z u s a m m e n , wodurch man mehr die S ü ß e d e r H y d r o x y c i t r o n e l l a l n o t e bekommt, was bei M a i g l ö c k c h e n usw. manchmal erwünscht ist. Jasmarol (All.). Siehe Benzylaceton.
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i-Jasmon. Unter diesem Namen bringen verschiedene Fabrikanten einheitliche chemische Riechstoffe auf den Markt, die einen gewissen Ersatz für das noch nicht künstlich herzustellende Jasmon, dem wichtigen Grundträger des echten Grasser Jasminöles, darstellen sollen. Die chemischen und parfümistischen Qualitäten der einzelnen Produkte sind recht verschieden. Am wertvollsten erscheint das i- Jasmon von H. u. R., das diese Firma in 10%iger Benzylbenzoatlösung herausbringt. Es ist mit dem Jasmon chemisch und geruchlich am nächsten verwandt und ist äußerst ausgiebig und anhaftend. Es dient zum Veredeln allerJ a s m i n k o m p o s i t i o n e n , wie überhaupt für alle solche Parfüms, die viel Jasminkomplex enthalten, z. B. F l i e d e r , Maig l ö c k c h e n . Auch das i-Jasmon (Drago) scheint parfümistisch brauchbar zu sein, i-Jasmin (Sop.) stellt eine gelblich weiße Krystallmasse dar, die einen anhaftenden schwach phenol- bzw. kresolartigen Geruch besitzt, der nicht sehr blumig ist. Es ist ein ganz passender Zusatz für N a r c i s s e . * Indol ist ein äußerst ausgiebiger und anhaftender stickstoffhaltiger Riechstoff, der auch in der Natur vorkommt (Jasminöl, Neroliöl). Konzentriert riecht es nach Zibet und Naphthalin, in großer Verdünnung blumig nach Jasmin. Man verwendet es in l°/ 0 iger alkoholischer Lösung, die im Dunkeln aufzubewahren ist. In einer Konzentration von höchstens 0,5% gibt es vielen künstlichen Blütengerüchen mehr natürlichen Duft, so J a s m i n , N e r o l i , G o l d l a c k , F l i e d e r . Man soll Indol nicht mit künstlichem Moschus, Vanillin, Anthranilsäuremethylester zusammenbringen, da es sich mit diesen rot und braun färbt. Auch am Lichte verfärbt es sich sehr leicht rot. Indoscatine (F.). Neuer Riechstoff von unangenehmem, entfernt an Indol und Scatol erinnerndem Gerüche. Kann manchmal als Ersatz für letzte dienen, da es nicht färbt. Jonone (H. u. R.), künstliche Veilchenriechstoffe (Ama.), die auch unter anderen verschiedenen Namen von den Fabrikanten in Handel kommen, so z. B. Irisone (L. G.), Vlolone (N.), Violette (Th.M.), Violettone (N.), Novoviol (Sch.), Rhodione (U.), Violodor (R.). Es gibt verschiedene Arten, die sich durch ihre verschiedene chemische Natur und durch ihren etwas unterschiedlichen Geruch
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voneinander unterscheiden. Außerdem gibt es noch einzelne Qualitätsunterschiede im Geruch, je nach der Herstellungsweise. Die Jonone sind sehr a u s g i e b i g e Riechstoffe. Jonon 100%ig besteht aus Jonon- siehe chemische Körper. Rosaflor (Heico). Rosenbasis mit dem Typ der dunkelroten Rose. Rosaldeine (B.), rein künstliche Rosengrundlage, die auch den grünen, leicht fruchtigen Ton des Rosenblattes wiedergibt. Geeignet für den Typ Weiße Rose. Rose centlfolia (Ama.) ist eine sehr brauchbare Spezialität, die den taufrischen, mandelblütenartigen Geruch der wilden Rose gut trifft. In dieser Richtung liegen auch die Erzeugnisse von L. G. und All. Alles sehr schöne Hilfsmittel für den objektiven Parfümeur, und es ist Geschmacksache, zu welchem Spezialgeruch er sich in den einzelnen Fällen entschließt. Der Typ Rose Alpine von L. G. und Th. M. entspricht mehr der herb-frischen Nuance. Siehe auch Centifoliol (Heico). Rosephenon (Ama.) und Rosacetol (L. G.), siehe Trichlorrosenkörper. Rosetheol (M.u. 0.). Teerosenkörper, entfernt an b-Jonon erinnernd. Rosyata (Th. M.). Rosenbasis von kühlem Rosengeruch. Rosenöl, künstlich. Trotzdem die chemische Zusammensetzung des bulgarischen Rosenöles in großen Zügen festgestellt ist, enthalten die feinsten Rosenspezialitäten immer gewisse Mengen von echtem Rosenöl. Bekannt sind die Rosenöle (Sch. und Heico), die aufgebaut auf die feinsten Rosenalkohole, noch einen erheblichen Zusatz von Extrakten aus kultivierten deutschen Rosen enthalten. Man kann diese Produkte als Spitzenerzeugnisse der Riechstoffindustrie bezeichnen und sie sind für den Parfümeur ein wirklicher Ersatz für das bulgarische Rosenöl, das gar zu gerne Verfälschungen unterlegen ist. Andere, durch echtes Rosenöl harmonisch abgerundete Rosenöle sind Rose extra fein (H. u. R.), Rose d'Orient (L. G.), Rose Damascus (Vf.), Rose Rhodia (U. R.) u. a. Verschiedene andere wertvolle Spezialitäten haben den Rosentyp parfümistisch weiter ausgearbeitet und erweitert. Sauge Sclarèe (L. G.) ist ein bemerkenswertes Produkt, welches das in der französischen Parfümerie viel gebrauchte echte Muskateller Salbeiöl in seinem parfümistischen Effekt zu ersetzen
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vermag. Verwendbar für Parfüms, die eine gewisse Lavendelnote zeigen, z, B. Fougère, Lavendelöl und Phantasieparfüms. Sesquirolene (V.)« Eigenartiger herber Fixateur, der für Chypre und verwandte Tonarten geeignet erscheint. Sophora (L. G.). Ausgeglichener, stark haftender Phantasiegeruch, der an gewisse überseeische Edelhölzer erinnert. Ist eine Grundlage für Parfüms in der Richtung „Tabak" und ganz allgemein eine wertvolle Bereicherung der Skala der interessanten ausdrucksvollen Phantasiegerüche. Einem ähnlichen Typ begegnen wir bei dem Cedarom (N.) und Fresia (Sop.). Storine (L. F.) ist Hydroxycitronellal. Sylvestral (N.). Moosartiger Grüngeruch, verwendbar für Fougère, Mitzouko, Heu, Wicke und ähnliche Tonarten. Tabak, Fleurs de Tabak. In neuerer Zeit wird unter diesem und ähnlichen Namen ein herber Geruchstyp forciert, der trotzdem eine schwere Note hat (siehe spezieller Teil). Tagetine (AU.). Würziger, an Verbena absol. erinnernder Geruch. Soll diesen ersetzen können und paßt für Cassie und Narcissenkompositionen. Tazettol (Th. M.). Interessanter kühler Phantasieblumengeruch, gibt gut den heutigen Modegeschmack in dieser Richtung wieder. Passend für Narcisse. Tflia (Heico.). Schöne Wiedergabe des Lindenblütenduftes. Tillidol (L. F.). Ein Körper mit treffendem Lindenblütengeruch. Tonkin-Moos (H. u. R.). Eine Chypre-, Fougère- usw. Grundlage, die Moos-Ambra-Charakter hat und kräftig fixiert (natürliche Harze). Vertifol (H. u. R.). Neuartiger Grüngeruch mit einer fruchtigtaufrischen Note. Für Rosen- und Fliederkompositionen ähnlich dem Phenylacetaldehyddimethylacetal zu verwenden. Veriflor (Dr. Sch.). Blumige Basis in der Art von Quelques Fleurs. Xantogenol (V.). Neuartige Nelkenbasis. Zibet künstl. (H. u. R.). Interessantes Produkt, dessen Wirkung nicht auf Indol-Skatol-Phenylessigsäure beruht und dem echten Zibet deshalb näher kommt. *
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SPEZIELLER
TEIL
Die Herstellung der verschiedenen Geruchstypen Wir haben im allgemeinen Teil die verschiedenen Bausteine oder Grundstoffe der Parfümerie kennengelernt; dieser Teil behandelt die s p e z i e l l e P a r f ü m e r i e , d . h . die Kunst, die einzelnen Grundgerüche zu einem harmonischen Duft zu vereinigen, zu komponieren. Das Endziel aller Parfümeriekunst ist dementsprechend eine G e r u c h s k o m p o s i t i o n , die entweder einen bekannten B l u m e n g e r u c h derart wiedergeben soll, daß in uns die Vorstellung dieser Blume (Jasmin, Flieder, Veilchen, Rose usw.) in aller Natürlichkeit erweckt wird, oder ein P h a n t a s i e d u f t , eine Idee, ein künstlerisches Empfinden über Dinge oder Vorgänge der Umwelt geruchlich zum Ausdruck zu bringen. In dem ersten Falle halten wir uns an die Vorbilder der Natur, wir kopieren die Natur, halten d e n vergänglichen Duft einer Blume fest, der unserem ästhetischen Gefühl am meisten entspricht. Viele Menschen lieben ihre Lieblingsblume als eine symbolische Ergänzung, als ein Attribut ihres eigenen Ichs, sie fühlen sich zu dieser oder jener Blume hingezogen, sei dies nun aus reiner Ästhetik oder wegen gewisser schöner Erinnerungen. Was liegt näher, daß aus diesen Gründen viele Menschen (besonders Frauen) auch ein Lieblingsparfüm besitzen, eben jenes Mittel, das diese angenehmen Empfindungen weiter zu spinnen vermag. Ich sprach eben von Empfindungen, von Erinnerungen, die Gerüche auszulösen vermögen. Wir haben hier die Übergänge vom reinen imitierten Blumengeruch zu den P h a n t a s i e p a r f ü m s , wir haben hier den richtigen Weg gefunden, der zu einem wirklich schönen, künstlerisch hochwertigen Phantasieparfüm führt. Man muß zugeben, die französische Parfümerie hat in ihren
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Spitzenerzeugnissen den Ton, die Richtlinien angegeben, die unserer heutigen Zeit entsprechen. Jedes Zeitalter schafft seine eigenen Ausdrucksformen, seine Kunstrichtung, seine Moden und Sitten, ganz allgemein einen neuen Lebensrhythmus. So schafft auch im speziellen Falle jede Zeit eine neue Richtung in der Parfümerie. Das mystische Altertum, der magische Orient schuf die betäubend schweren Räucherungen und Räucherparfüms, das luxuriöse und neureiche Rom der Kaiserzeit brachte die duftenden Salben zur höchsten Vollkommenheit, im ritterlichen Mittelalter waren die Blumenwässer (Rosenwasser) geschätzt. Die galante Zeit des Rokoko und das würdig-graziöse Biedermaier-Zeitalter unserer Urgroßväter liebte die verschiedensten Buketts (Eßbukettsparfüms, wie Musseline, Maréchal, Esterhazy, Jockeyklub usw.). Sie besaßen alle mehr oder minder einen süßlich-zarten, harmonischen Blumengeruch von unbestimmtem Charakter, der keine bestimmte Geruchsvorstellung erwecken sollte. Ich glaube nicht, daß diese Parfüms zu den Frauen unseres Zeitalters passen werden oder ihnen gar gefallen würden. In der gleichen Weise, wie sich die Frau mehr und mehr emanzipierte und sich in den Vordergrund stellte, wie Bubikopf und fußfreier Rock Mode wurden, änderte sich die Mode des Parfüms. Wir sehen heute in der Parfümerie den „ P a r i s e r T y p " vorherrschen. Unter dieser Bezeichnung verstehe ich jene Geschmacksrichtung, die von Paris ihren Ausgang genommen hat. Pariser Parfümeure haben mit sicherem künstlerischen Empfinden den Parfümtyp geschaffen, der unserer Zeit gefällt und entspricht. Ein klassisches Beispiel ist das altmodische „Millefleurs", das in dem „Quelques Fleurs" eine wundervolle künstlerische Erneuerung erfuhr. Der liebliche, etwas ausdruckslose Duft des „Millefleurs-Parfüms" wurde rassiger, ausdrucksvoller, charakteristischer, ohne dabei den Blumenton zu verlieren. Ähnlich ist es beim Chypre. Von manchen Seiten wird beanstandet, daß man Phantasieparfüms einen Blumennamen gibt, obwohl jene Blume absolut geruchlos ist. Ich finde diese Art nicht im geringsten anstößig, sondern sehr originell. Ich erinnere an das Fougère. Kein Mensch wird behaupten, daß das Farnkraut, dieses formbizarre Über-
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bleibsei aus den Urzeiten unserer Erde, einen Geruch besitzt, der einer parfümistischen Nachahmung wert wäre. Aber gerade diese eigenartigen Formen, diese Stimmung, die ein mit Farnkräutern bewachsener Waldboden ausströmt, haben den Pariser Parfümeur angeregt, das Fougère zu schaffen, also eine Phantasie über den Geruch des Farnkrautes, eine originelle Idee, wie das Farnkraut riechen könnte, wenn es eben einen Geruch besäße. Ähnlich ist es mit Narcisse noir, l'Origan usw. Andere Phantasiegerüche sollen ein Stimmungsbild geruchlich symbolisieren, z. B. Le Matin au bois, Mon boudoir usw. Wir sehen also, wie sich aus den Blumenimitationen und deren phantasievollen Variationen (Schloßnelke, persischer Flieder) die eigentlichen modernen Phantasiegerüche entwickelt haben. Ein wichtiges, sehr delikates Kapitel ist der richtige Name, der einem Parfüm gegeben werden soll! Der Geruchstyp, das Originelle des Parfüms muß in dem Namen zum Ausdruck kommen. Der Duft und der Name müssen harmonieren, sollen sich gegenseitig ergänzen, um in uns eine Vorstellung zu erwecken. Besonders bei den Phantasieparfüms ist das von allergrößter Wichtigkeit für den Erfolg einer Ware. Passen das P a r f ü m , sein Name und die Verpackung harmonisch zusammen, stellen sie eine geschlossene künstlerische Idee dar, so wird es auch leicht sein, eine überzeugende packende Reklame dafür zu finden. Die französische Sprache ist leicht, unverbindlich, graziös in den Wendungen, liebenswürdig in der Betonung, begeisterungsfähig im Tonfall, mit einem kleinen Schuß von dekadentem Spott und Schauspielerei. Kein Wunder also, daß die typisch französischen Parfümnamen, wie „ Q u e l q u e s F l e u r s " , „ L e s o i r a u j a r d i n " , „ M o n B o u d o i r " , „ F l e u r s d ' A m o u r " usw. auch im Auslande schnell Anklang gefunden haben, so daß auch deutsche und amerikanische Fabrikanten ihre Produkte französisch bezeichnen. Trotzdem bin ich der Ansicht, daß sich bei einiger Mühe auch sehr treffende deutsche Parfümbezeichnungen finden lassen. Man muß eben das Publikum erziehen, anderseits ihm aber die Ware bieten, die ihm in a l l e m gefällt, auch in der Verpackung; noch ein recht wunder P u n k t . D i e E i n t e i l u n g des gebotenen Materials erfolgte nach folgend i n Gesichtspunkten:
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Bei jedem Geruchstyp steht eine t a b e l l a r i s c h e Ü b e r s i c h t d e r p a s s e n d e n R i e c h s t o f f e . Auf der l i n k e n S e i t e dieser stehen die H a u p t r i e c h s t o f f e , auf der r e c h t e n dagegen die Z u s a t z r i e c h s t o f f e , mit denen diese oder jene Nuance erzielt werden kann, wie es teilweise näher erläutert wurde. Anschließend daran bringe ich eine sorgfältig ausgesuchte Auswahl von R e z e p t e n f ü r E x t r a i t s u n d S e i f e n , habe dagegen auf die Wiedergabe von solchen für verschiedene Kosmetika, Toilettenwässer, Exportparfüms usw. verzichtet, denn derartige Rezepturen, wie sie zahlund wahllos veröffentlicht werden, bieten kaum neue parfümistische Probleme, sie sind mehr oder minder eine Preisfrage. Zuletzt werden die klassischen und bewährten S p e z i a l i t ä t e n der prominenten Riechstoffabriken aufgeführt und deren Verwendung in der Praxis an Hand von Rezepten erläutert. Noch einige Bemerkungen über die Rezepte selbst. Im allgemeinen stehe ich den veröffentlichten Buchrezepten etwas skeptisch gegenüber, nicht deshalb, weil ich sie mehr oder minder als wertlos ansehe, sondern da ich die Erfahrung machen konnte, daß auf ein brauchbares oder sogar gutes Rezept mindestens zehn unbrauchbare fallen. Das sind meistens solche, die nie in der Praxis gelebt haben, die typischen Papierrezepte, jene ominösen Anregungen, wie man etwas machen kann, aber nicht machen muß ( = soll), es sind mit einem Wort die Nieten in dem Lotteriespiel der Rezepturen. Auch jene Rezepte, die sich durch spaltenlange Größe einen seriösen, imponierenden Anstrich zu geben versuchen, erscheinen mir für einen Leitfaden der Parfümerie nicht geeignet zu sein. Ich habe deshalb darauf verzichtet, sogenannte Literaturrezepturen wiederzugeben, um so mehr als diese in den bekannten Parfümeriebüchern schon zur Genüge registriert sind. Außerdem widerspricht es der Einstellung dieses Buches, auf detaillierte Rezepturen zu starkes Gewicht zu legen. Denn, wie gesagt, die Parfümerie ist weniger ein Handwerk, als eine Kunst. Aus diesen Überlegungen ist die Anzahl der Rezepte sehr beschränkt worden und stellt zum großen Teil nur sogenannte G r u n d - oder B a s e n r e z e p t u r e n dar. Diese aber sind sehr sorgfältig ausgesucht und erheben einen gewissen Anspruch auf Zu-
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verlässigkeit, sie sollen dem Parfümeur einen guten Anhaltspunkt geben. An Hand der jedem Geruchstyp vorangestellten Tabellen und an Hand der im allgemeinen Teil skizzierten Verwendungsmöglichkeiten der verschiedenen ätherischen Öle, künstlichen Riechstoffe und Spezialitäten, wird jeder Fabrikant und Parfümeur in der Lage sein, seinen Erzeugnissen die typisch persönliche und originelle Note zu geben, welche im Publikum Freunde und Anhänger erwirbt. Letzten Endes ist dies ja das Kernproblem der praktischen Parfümerie. Die wirklich großartigen Standardgerüche, die sich in der Welt durchgesetzt haben, sind zu zählen, in die Legionen gehen jedoch deren Variationen, z. B. Chypre, Fougère, Jasmin, Flieder usw. Aus diesem Grunde spreche ich nicht von z. B. Chypre als etwas Feststehendem, sondern von dem „ T y p " Chypre, „ T y p " B o u v a r d i a usw. Anderseits werden Blumenduftgrundlagen, deren Zusammensetzung durch wissenschaftliche Analysen des natürlichen Blütenöles als K o m p l e x e bezeichnet. In diesen Fällen liegt also die Geruchsbasis gewissermaßen fest. Wir unterscheiden also den „ T y p T a b a k " von dem K o m p l e x g e r u c h „ R o s e " . In ersterem Falle bestimmt nur die Phantasie des Parfümeurs, in dem zweiten baut er auf die wissenschaftlich ermittelten Geruchsträger auf. Diese werden dann, oft rein parfümistisch, erweitert; es sind dies die Grenzfälle von sogenannten wissenschaftlichen Blütenölen und den Phantasieparfüms. Es ist bemerkenswert, daß die Deutschen an der Entwicklung der Komplexgerüche, die Franzosen an dem Aufschwung der reinen Parfümerie den Löwenanteil genommen haben. Die graphischen Rezepturen in der Parfümerie. Die graphischen Zeichnungen und Tabellen geben auschaulich Vorgänge oder Zustände bildlich wieder. Sie werden in allen exakten Wissenschaften und für alle Arten von Statistiken mit bestem Erfolg angewendet. Der Vorteil einer graphischen Aufstellung liegt in der sinnfälligen Übersichtlichkeit des dargebotenen Materials. Ein Bild ist instruktiver als eine nüchterne Tabelle mit ihren Zahlen. Es läßt viel leichter Zusammenhänge und Unterschiede erkennen: Eine graphische Zeichnung läßt mit anderen Worten eine Summe
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von Einzelheiten mit einem Blick übersehen und dementsprechend verwerten. Diese Gesichtspunkte scheinen mir auch bei der Aufstellung von Parfümkompositionen von Interesse zu sein, um so mehr als auch eine gewisse Systematik in unserer Branche vonnöten ist. Ich habe oben über den Wert von veröffentlichten Rezepten gesprochen und ihre Mißlichkeiten beleuchtet. Vielfach soll ein Parfümrezept nur eine Skizze darstellen und die genannten Zahlen nur Annäherungswerte. In solchen Fällen könnten graphische Rezepte die richtige Art der Veröffentlichung sein. 25
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Citronenöl . . . . Bergamotteöl . Portugalöl Nerollöl Amylzlmtaldehyd Elchenmoos... Rosenöl bulgar. Phenyläthylol. Benzylacetat.. Cuminaldehyd.
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Auf der V e r t i k a l e n werden die N a m e n d e r K o m p o n e n t e n (die einzelnen Bestandteile) angegeben, die Länge der jeweiligen h o r i z o n t a l e n S t r i c h e geben die ungefähre Menge an. Vorteilh a f t ist es bei allen graphischen Rezepten, immer den g l e i c h e n M a ß s t a b f ü r die horizontalen Mengenangaben zu verwenden, wodurch alle Rezepte untereinander verglichen werden können.
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Vorstehend ein Beispiel eines graphischen Rezeptes für eine Chyprebasis. S bedeutet Spur, also eine graphisch nicht wiederzugebende Menge. Auch Preiskalkulationen oder Löslichkeitsverhältnisse lassen sich in die graphischen Rezepte einreihen, wodurch wirklich übersichtliche Rezepte entstehen. Ich habe in diesem Abschnitt verschiedentlich von solcher Schreibweise Gebrauch gemacht, besonders wenn es sich um Grundrezepte handelt. Die Summe aller horizontalen Striche bei jedem Rezept ergeben ca. 1000 Teile einer Komposition. Mit anderen Worten, die Rezepte sind untereinander in den Mengenverhältnissen vergleichbar. Vielleicht bürgert sich diese übersichtliche Art, Rezepte zu veröffentlichen, ein. Die einzelnen graphischen Rezepte in diesem Buche sollen ein Versuch dazu sein. Die Fixierung von Gerüchen. Das Problem des Erhaltens, des Fixierens eines Geruches oder Geruchkomplexes in der Parfümerie kann man am besten mit dem Wunsche des kaufenden Publikums charakterisieren: „Geben Sie mir ein Parfüm, das haftet . . . " Wir wollen für unser Geld etwas Beständiges, wir wünschen uns den Besitz eines Geruches. Anderseits zählt aber eine sachgemäße Fixierung zu den schwierigsten Aufgaben der Parfümerie. Die Zeit, in der man glaubte, mit Benzylbenzoat, Phthalsäureester und anderen meist geruchlosen hochsiedenden Lösungsmitteln einfach alles „ f i x i e r e n " zu können, sind vorbei. Heute weiß jeder Parfümeur, daß jeder Geruchstyp, jedes Parfüm usw. anders fixiert werden muß (siehe die Phantasieparfüms). Von den chemischen Riechstoffen zeichnen sich neben den hochmolekularen noch besonders fast alle kristallisierten Körper ( V a n i l l i n , C u m a r i n , B e n z y l - i - e u g e n o l usw.) durch bemerkenswertes Fixiervermögen aus. Als die wertvollsten und typischen Fixateure haben sich die g e r e i n i g t e n E x t r a k t e a u s D r o g e n o d e r P f l a n z e n eingeführt. Ihre Herstellung hat in den letzten Jahren eine hohe Vollkommenheit erreicht, indem es gelang, alle für die Parfümerie wichtigen Riechstoffe aus dem Rohmaterial auszuziehen, während diese bei
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der Destillation mit Wasserdampf oft verloren gehen oder zerstört werden (z. B. Aldehyde, leicht lösliche Alkohole, wie Phenyläthylalkohol usw.). So gibt z. B. das durch Extraktion gewonnene Lavendelöl den typischen Lavendelblütengeruch viel naturgetreuer wieder, als das durch Dampfdestillation erhältliche. Ferner gelang es, einen großen Teil der Extraktprodukte von den lästigen Farbstoffen, unlöslichen Harzen und Wachsen zu befreien, so daß die früher so zeitraubende und umständliche Herstellung von Tinkturen usw. sich erübrigt. Solche Extraktprodukte bringen heute die verschiedenen Fabrikanten unter verschiedenen Bezeichnungen in den Handel: Clairs und Absoluols (L. F.), Extrole (Sch.), Gommaromes (S. I. P.)> Racoextrakte (R.), Extrodor (Heico.) usw. Ein besonders delikates Kapitel ist d a s F i x i e r e n v o n S e i f e n p a r f ü m s , delikat deshalb, weil unsere Seifenfabrikanten das Publikum an weiße Seifen gewöhnt haben. Wie in der Parfümerie, so ist auch in der Feinseifenindustrie das Vanillin eines der feinsten Fixiermittel, indem es einen sehr süßen, anhaftenden Nachgeruch bewirkt. Man muß der allgemeinen irrtümlichen Meinung entschieden entgegentreten, daß sich der Geruch des Vanillins in neutralen Seifen nicht hält und daß das Vanillin Flecken und Risse gibt. Allerdings dunkeln Seifen, die Vanillin enthalten, nach, diese Färbung erfolgt aber völlig gleichmäßig. Auch die obengenannten Extraktionsprodukte sind für wirklich erstklassig parfümierte Feinseifen, soweit es ihr Preis zuläßt, unerläßlich. Aber auch bei diesen treten vielfach Färbungen auf, mit anderen Worten, sie sind für den deutschen Seifenfabrikanten unmöglich, da dieser vor jedem färbenden Riechstoff zittert. Aus diesen Gründen haben einige Fabrikanten spezielle Seifenfixateure herausgebracht, F i x o r e s i n e (Sch.), S a p o f i x i n e (Heico.), A n t i f u g i n (V.), F i x o i d (Agfa), die dem Übel etwas abhelfen sollen. Das Vernünftigste für die Weiterentwicklung der deutschen Toiletteseifenindustrie wäre aber, wenn die Unsitte der weißen Seifen verschwinden würde. Die Hauptsache ist doch ein guter Geruch und eine durchgreifende, aber trotzdem milde Reinigungskraft der Toiletteseife. Eine solche ist nach meiner Ansicht einer durch Zusätze recht grell weiß gehaltenen, vorzuziehen. Also fort mit den weißen Seifen!
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Akaziatyp (Robinia) Phenyläthylalkohol Phenylacetaldehyd Zimtalkohol Linaloi Nerolikomplex Abricolin (H. u. R.)
Anisaldehyd (Aubépine) Anthranilsäuremethylester Methylacetophenon Naphthylmethylketon Yara-Yara Acetylanisol Jasminkomplex
Die B a s i s bildet in der Parfümerie das A u b é p i n e , für Seifen auch noch Yara-Yara. Beide bedürfen aber einer sehr sorgfältigen Abrundung, um den äußerst feinen blumigen Ton unserer Pseudoakazie zu treffen. Diese besitzt einen Geruch der zwischen Weiß-, dorn und Jasmin liegt und mit dem der echten Akazie ( = Cassie) nichts gemein hat. 25
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Anisaldehyd . . Amylzimtaldehyd Aurantlol Phenyläthylalkohol Methylanthranilat Zimtalkohol... Terplneol Methylacetophenon Ambrlkolin (H. u. R.) Alkohol C u
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B u r g e r , Leitfaden der modernen Parfümerie.
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Man wird also viel J a s m i n r i e c h s t o f f e mitverwenden und ein Zusatz von Indol gibt der ganzen Komposition viel mehr Natürlichkeit. Interessante Noten bewirken Benzoesäure-i-butylester und die sogenannten Aldehyde C14 und C16. In Seifen ersetzt man das Aubépine vorteilhaft durch Acetylanisol, das man durch Terpineol unterstützt. Ambratyp Ambrettmoschus Vanillin Muskatellersalbeiöl Labdanumharz grün od. braun Zimtsäureamylester Ambra echt Labdanumharzöl
Zimtsäure Castoreum Moschus echt Moschuskörneröl Resiniode von Tolu, Peru und Benzoe usw.
Die k o n k r e t e n A m b r a p r o d u k t e siehe Seite 78. Die Ambraparfüms sind mehr oder minder Phantasieparfüms, besonders was den Anfangsgeruch betrifft. Dieser soll mehr frisch sein und erst im Nachgeruch darf der schwere anhaftende Ambratyp auftreten, der eine pudrige Note haben soll. Als S p i t z e für Ambraparfüms eignen sich der Undecylenaldehyd, Methylnonylacetaldehyd, Jasminkomplex, Cyclohexanolisobutyrat, Styrol, Bergamotte, Benzoylaceton, Rosenkomplex und allgemein kräftige Blumenkomplexe. Spezialitäten: Ambra synth. (siehe Spezialitäten). — Ambra gris (L. F.). — Ambreinol (L. G.). — Ambrenol (H. u. R.). — Balsamol (N.). — Corps 726(L.F.).—Grisambrene(N.).—Opoponax(L.G.).—Cetonia (L.G.). — Polyone (N.). — Animalin (Sch.). — Labdanone (V.). — Ambrettolid F10 (H. u. R.); siehe ferner Mavemoschuskörper. I.
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150 100 20 50 20 50 20 150,
Ambra gris sol. (L. F.) Zimtalkohol Vanilleresinoid Labdanum braun Resin. Muscarol (H. u. R.) Ambrettmoschus Patschuli alt. Vetivenol
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Raldeine D (L. G.) Geranium Bourbon Rose absol. Immortelle absol. Ambrettolid F 10 Ambratinktur 1 0 %
1000 Bergatnottekomplex Meistens versteht man darunter die Herstellung von künstlichem Bergamotteöl. Man kann dabei zwei Wege einschlagen, entweder ist man bestrebt die c h e m i s c h e n u n d p h y s i k a l i s c h e n K o n s t a n t e n des echten Öles einzuhalten, also optische Drehung, Estergehalt usw., mit anderen Worten ein Produkt zu schaffen, das den Konstanten des Arzneibuches entspricht. Für die Parfümerie ist es jedoch wichtiger, ein Bukett zu schaffen, das den A u r a n t i a c e e n t y p des Bergamotteöles besonders klar zum Ausdruck bringt. Die Basis für ein Bergamotteöl mit den Konstanten des D.A.B. 6 ist: Limonen mit einer gewissen optischen Drehung, ferner Linalylacetat (bis zu 60%) und Linalol. Den typischen fruchtigen Geruch des echten Bergamotteöles, der auch in Kompositionen zutage tritt, bedingt das 1-Linalylacetat zusammen mit dem 1-Linalol. Für die Herstellung von künstlichen Bergamotteölen nach den Gesichtspunkten des D.A.B, muß man beachten, daß manche Linalylacetate (so aus brasilianischem Linaloeöl) optisch inaktiv sind. In S e i f e n hält sich aber Limonen nicht, weshalb das echte Öl so schlechte Resultate gibt. In diesen Fällen vermindert man das Limonen und baut das Bergamottebukett aus mit: Geranylacetat Nonylalkohol Terpenylacetal höhere Fettaldehyde, wie Citronellylacetat C 8 , C 9 , C10 Geranylpropionat Zimtsäuremethylester Citral Citronellal Die höheren Aldehyde, sowie die Zimtsäureester, der als Fixateur wirkt, nimmt man für künstliche Bergamotteöle, die in billigen, leicht löslichen Kölnisch-Wässern als Ersatz des echten gebraucht 7*
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werden können. Auch ein Gemisch von Petitgrainöl mit terpenfreiem spanischen Verbenaöl scheint das terpenfreie Bergamotteöl ersetzen zu können. Spezialitäten: Bergamotteöl (Drago). Bouvardiatyp Diese blumige Basis ist ein Phantasiegeruch von großer Milde. Der Bouvardiatyp ist auch eine gute Grundlage für viele warme vollblumige Parfüms von unbestimmter Note (Coeur de J e a n e t t e ) . 25
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Bouvardlol (L. O.)
Bergamotteöl Linaloi Phenyläthylalkohol . . . Cltronellol-L. ( H . u . R.);. Rosenöl bulgar. Jasmlnöl absol. Hydroxycitronellal Cltronellylformiat Ironal (H. u. R.) Ambrettmo. schus Aurantlol(L.O.) Vanlllereslnold
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Linaloi Phenyläthylalkohol Rosenkomplex ioo
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a- und b- Jonon Laurinsäureäthylester Muskatellersalbewl
Methylanthranilat Citronellylisobutyrat Hydroxycitronellal
Jasminkomplex Heliotropin i-Eugenol
Spezialitäten: Bouvardiol (L.G.). — Bouvardia (N.). — Bouvardin (Heico.). — Bouvardine douce (All.). — Aurantiol (L. G.). — Bouvardia royal (Sch.). Cassieblfitenkomplex 25
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a-Jonon Ironal Iris konkret. •. Linaloi Anisylacetat ..
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Aubeplne p-Methylsalicylsäuremethylester Oktlncarbonsäureester... Decylaldehyd .
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Isobutylsalicylat
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Nerosoi Terpineol Benzylacetat.. Furfurhydracrylsaureathyiester... Mimosa absol.. J 25
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Jonon Itiswurzelöl- Ivon Anisylacetat Furfurhydracrylsäureäthylester Mimosablütenöl absol. Benzoesäuremethyl- und -äthylester Salicylsäuremethyl- und i-butylester Benzylalkohol
Benzylacetat Heptincarbonsäureester Cuminaldehyd Aldehyd C10 Methylacetophenon Geraniol aus Palmarosaöl Verbenaöl absol. Concomol (B.)
Die wichtigsten Riechstoffe sind die ersten vier und geben mit Heptincarbonsäureester eine kräftige Basis. Zum Nuancieren eignen sich ferner noch p-Cresol, Geranyl- und Rhodinylbutyrat oder Isobutyrat. Ein Zusatz von echtem Cassieöl, in Benzylalkohol als Lösungsmittel, gibt dem Ganzen ein besonderes natürliches Gepräge. Der Cassiekomplex ist ein beliebter Zusatz für Chypre und besonders für Veilchenkompositionen. Spezialitäten: Cassiol (Par.).
Siehe Seite 80. —
Cassiealdehyd (Nd).
—
Chypretyp Der Charakter dieses an und für sich alten Phantasieparfüms hat im Laufe der Zeiten eine oftmalige Änderung erfahren, je nach dem herrschenden Geschmack des Publikums. Unsere heutigen Chypregerüche sind alle auf Eichenmoos- und Citrusöle aufgebaut, lassen aber sonst dem Parfümeur völlige Phantasiefreiheit. Im allgemeinen ist es ein schwerer Geruch mit einer gewissen herben Note, die gut haften muß. Eichenmoos grün oder farblos Bergamottekomplex Cumarin Rosenkomplex oder Rosenriechstoffe Salicylsäureamylester u. ähnliche Muskatellersalbeiöl Malvemoschuskörper Cypressenöl
Sandelholzöl Vetiveröl Patschuliöl Verbenaöl Castoreum Cassieblütenöl (Verbenaöl)
Basilicumöl mit den genannten Nebenriechstoffen gibt eine süß-blumige Note, die man mit Zimtsäureester unterstützen kann. Interessante Zusätze sind ferner Cuminaldehyd in Verbindung mit
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Cassie, ferner Linalylformiat mit seiner zwischen Coriander und Neroli liegenden Geruchsnote. Eine Verstärkung durch Lavendel gibt Übergänge zu Fougère. Zum Fixieren nimmt man auch Labdanum braun oder grün. In Seifen bewirken Bornylacetat und Eucalyptusöl einen kernigen Effekt, der auch sehr billig ist. Spezialitäten: Chypre 104ß (L.G.) (Richtung französisches Chypre). — Mousse oriental (Ama.). — Mousse égyptienne (R.). — Bouquet espagnol (R.). — Produkt EM A (Heico.). — Essence Oriental (N.). — Tonkin-Moos (H. u. R.). — Fixateur Mousse (Th. M.). — Evernia (Sch.). — Muscaro W. (Sch.). — Chypre 810 (Ama). I. Siehe unter „Graphische Rezepte" in der Einleitung zu diesem Abschnitt, S. 94. 200 Bergamotte sesquiterpenfrei 100 Benzylacetat 50 Portugalöl 40 Patschuliöl 20 Geranium Bourbon 20 Muskatöl 20 Neroli big. 60 Castoreum Resinoid, 10% ig 100 Eichenmoos grün oder farblos 100 Xylolmoschus 50 Muscarol (H. u. R.) 50 Labdanum Resinoid. grün (L. F.) 80 Santalol 60 Rose absol. 40 Jasmin absol. 20 Cassie absol. 5 Civette gereinigt 1015 Besondere Effekte erhält man mit den Spezialitäten. III. F ü r S e i f e : 300 Produkt EMS (Heico.) 50 Amylzimtaldehyd 100 Phenyläthylalkohol 150 Salicylsäureamylester
obengenannten
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100 50 50 80 60 20 40 10
Terpenylacetat Vetiveröl Zimtsäureäthylester Cumarin Benzylacetat Patschuliöl Benzylbutyrat Bornylacetat
1010 Citronenkomplex Im allgemeinen gelten hier die gleichen Gesichtspunkte wie beim Bergamotteöl. Der Hauptbestandteil des echten Citronenöles, das Limonen, wird für die künstlichen Produkte nach D.A.B, die Hauptrolle spielen. Für den Parfümeur bzw. für den Seifenparfümeur ist das C i t r a l die eigentliche Grundlage für diesen Geruch, da sich Citral in Seifen hält. Der Citronentyp für Seifen soll also keine sklavische Nachahmung des echten Citronenöles sein, das ja nur einen geringen Prozentsatz Citral enthält, sondern ein parfümistisch hochwertiges Erzeugnis aus C i t r a l und C i t r o n e l l a l , wie es verschiedene gute Handelsprodukte, z. B. C i t r o n a l (Agfa), darstellen. Für billige Kölnisch-Wässer werden diese durch Octyl- und Nonylaldehyd verbessert. Das billige Citral wird aus Lemongrasöl gewonnen, dessen Hauptbestandteil es ist. Ihm haftet gerne ein grasiger, harter Geruch an, der in feineren Kosmeticas, wie Kölnisch-Wasser-Creme, zum Durchbruch kommt. In diesen Fällen wird man das Citral aus Citronenöl, das terpenfreie Citronenöl verwenden, vielleicht mit einem kleinen Zusatz von Citronellal. Coniferentyp Dieser Geruchstyp wird nur für Seifen zu Zimmerparfüms und Badezusätzen verwendet. Die Hauptgrundlage bildet fast immer das s i b i r i s c h e F i c h t e n n a d e l ö l oder auch das L a t s c h e n k i e f e r ö l . In Seifen verstärkt man das Fichtennadelöl noch durch Bornylacetat, das seinerseits durch das noch billigere Fenchylacetat ersetzt werden kann. Auch Zusätze von Borneol, Lavendel-Spik, Rosmarin und anderen Coniferenölen, wie Tannenzapfenöl, geben gute Resultate. Zum Fixieren des etwas leicht flüchtigen Geruches
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nimmt man Ambrettmoschus, Storax und Lärchenterpentin. Bei letzterem muß man aber in Rechnung ziehen, daß es freie Harzsäure enthält, die neutralisiert werden muß, um keine ranzigen Seifen zu bekommen. Zum Auffrischen des oft etwas stumpfen Coniferengeruches eignet sich besonders der Laurinaldehyd. Cyclamen = Alpenveilchentyp 25
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sec.-Phenyläthylacetat.. Nerosol (L. O.) Phenyläthylalkohol Violette Victoria absol. (S. I.P.)
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Cassie absol. sog. Aldehyd
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Aldehyd C n . . . Octincarbonsäureäthylester
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Terpineol krist. (All.) a-Jonon Hydroxycitronellal Farnesol (N.)
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Aldehyd Cyclamen
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Der Geruch des wildwachsenden Alpenveilchens zählt zu den zartesten und lieblichsten, die wir kennen. Er liegt zwischen Veilchen und Maiglöckchen, ist aber bedeutend frischer, vielleicht mit einer
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leichten Note von Heckenrose. Alle Feinheiten dieses subtilen Geruches künstlich wiederzugeben, erfordert eine hohe Parfümeriekunst. Einen guten Cyclamenkomplex kann man aber anderseits auch für viele frische blumige Phantasieparfüms verwenden. Wie gesagt, riecht nur das wildwachsende Alpenveilchen, das in den Westalpen und in den waldreichen Gebirgen Kroatiens massenweise anzutreffen ist. Zur Herstellung eines Cyclamenparfüms sind nur reinste Riechstoffe zu verwenden, da geringe Verunreinigungen die Frische des Buketts sehr beeinträchtigen. Feinste Mittelfraktionen von: Hydroxycitronellal Linalol a-Jonon Phenyläthylalkohol Farnesol Phenirat Hydroxyestronellol
sogenannter Aldehyd C 16 Irisöl Zimtalkohol Aldehyd C u , C 1 3 Violette feuilles Dimethylbenzylcarbinol Heptincarbonsäureester und Homologe Rosenöl echt Amylsalicylat
In S e i f e n nimmt man als neue Basis Terpineol und Undecylensäure-i-butylester, der den Grüngeruch wiedergibt. Manche Parfümeure empfehlen in Parfüms Essigester und Cinnamylvalerianat. Spezialprodukte: Cyclamen {L.G.). — Cyclamen {H. u. R.). — Cyciamal {Agfa). — Florin {Agfa). — Alcohol Tuberique (K.). Flieder- (Lilas-) Typ Terpineol Hydroxycitronellal Phenyläthylalkohol Phenyläthylisobutyrat Zimtalkohol Linalol Benzylacetat Phenylacetaldehyd Dimethylbenzylcarbinol Hydratropaaldehyd
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Benzyl-i-eugenol Acetophenon und ähnliche Riechstoffe Cumarin und Acetylanisol Laurinalkohol Benzaldehyd Jndol Isovanillin Aubepine Anisalkohol
Methylphenylacetaldehyd Bromstyrol Heliotropin Amylzimtaldehyd Rosenkompkx Jasminkomplex Ylangöl bzw. Canangaöl 7-Methylchinolin I.
Fliederbasis.
Methylphenylcarbinol Cinnamylacdat Cinnamylidenmethylcarbinol Nelkenriechstoffe p-Kresolacetat Phenylacetaldehyddimethylacetal Methylhexylacetaldehyd 25
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— i — r ~
i—i—r Heliotropin . . . Anlsylformiat . Cumarin Ylang, Manilla Terpineol Hydroxycitronellal Benzylacetat.. Amylzimtaldehyd Nero! Linaloi Hydratropaaldehydlu 0 /»ig. Phenyläthylalkohol p-Methylphenylacetaldehyd Methylacctophenon Indol
25
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100
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150 IO7
Für das Gelingen eines feinen Fliedergeruches ist unbedingt notwendig, daß die Grundstoffe, wie Hydroxycitronellal, Linalol, Heliotropin usw., völlig geruchsrein sind. Man verwendet also nur die besten Mittelfraktionen oder bei Heliotropin besonders gereinigte Kristalle. Wie aus der vorliegenden Tabelle ersichtlich ist, stehen dem Parfumeur eine ganze Reihe der verschiedensten Riechstoffe zur Verfügung, wodurch sich alle Arten von Nuancen schaffen lassen, je nach dem Geschmack des Parfümeurs und seiner künstlerischen Auffassung des Fliedergeruches. Spezialitäten: Siehe S. 82. — Jonquilte sytith. (L. G.). — Polyatitha (N.). — Lilacine (Nd.). — Hydroqainaldeine (V.). II. Flieder mit Phantasiecharakter. 400 100 100 60 40 40 20 30 20 20 60 40 60 10
Flieder Heico 830 Heico Jasmol Bergamotteöl Ylang Bourbon Moschus Keton Methyljonon Vanillin Rosenöl bulgar. Neroli big. Aldehyd C u 10% ig Toluresin. Labdanum resin. Benzoeresin. Zibet gereinigt
1000 III. Flieder mit Pariser Note. 600 60 60 20 100 30
108
Lilas fleurs VII. (L. G.) Ylang Manila Jasmin absol. Santalol Raldeine D. (L. G.) Xylolmoschus
30 Ambrettmoschus 90 Maiglöckchenblütenöl (H. u. R.) 10 Rose absol.
1000 Flieder für Seifen Die Herstellung eines brauchbaren Fliederparfüms für Seifen ist eine der wichtigsten und auch schwierigsten Probleme für den Parfümeur. Aber man wird immer noch die besten Erfolge haben, wenn man die Herstellungsart eines Parfümöles auf die Herstellung einer Seifenkomposition überträgt. Die Geruchsbasis bilden natürlich T e r p i n e o l , P h e n y l a t h y l a l k o h o l , H y d r o x y c i t r o n e l l a l , C a n a n g a ö l und A u b e p i n e . Sehr gut wirkt in Seifen statt des Anisaldehyds das Acetanisol, das unter verschiedenen Namen im Handel ist, wie Aubepin, Crataegon, Fernon usw. Eine günstige Wirkung hat auch der Anisalkohol, der ja auch in guter Qualität im Handel zu haben ist. Ein anderes Produkt, das den in einer Fliederseife gut wirkenden Aubepinegeruch hat, ist die Spezialität: Weißdorn (H. u. R.), die sehr ausgiebig ist und mit der sich gute Wirkungen erzielen lassen. Als abrundende Zusätze für Flieder können noch Verwendung finden: Amylzimtaldehyd, Isoeugenol, Geraniol, Safrol, Zimtalkohol, Acetophenon oder Methylacetophenon, Benzylacetat, Phenylessigsäure und zur Fixierung natürlich Heliotropin und Ketonmoschus. Eine ganz interessante Note gibt Naphthylmethylketon, in einer Fliederseife. IV. Seifenflieder. 300 Terpineol 150 Phenyläthylalkohol 100 Heliotropin 100 Ioeugenol 60 Geraniol 50 Canangaöl 100 Hydroxycitronellal 20 Methoxyacetophenon 40 Benzylacetat 50 Zimtalkohol 14 Weißdorn (H. u. R.)
109
3 10 3
Methylnaphthylketon Ketonmoschus Phenylessigsäure
1000 Fougèretyp (Farnkraut) Cumarin Lavendelöl u. ähnliche Riechstoffe Geranyl-Linalyl-ester Linalyl-i-butyrat Rosenriechstoffe Benzophenon Amylsalicylat Eichenmoos Benzoesäurepropylester Benzoesäuremethylester
Bornylacetat Eucalyptusöl Coniferenöle Methylacetophenon Dimethylacetophenon Estragonöl Myrrhe- und Tonkaresin. Acetylanisol Resorcindimethyläther Carvacrylacetat Dimethylhydrochinon Salicylsäuremethylester Vetivenol
Ähnlich dem Chypre, ist der Fougèretyp je nach der Auffassung des Parfümeurs und je nach dem Geschmack des Publikums ein verschiedener. Der ursprüngliche Typ war das Fougère Royale von Haubigant, ein Welterfolg. Es diente als Vorbild für eine ganze Anzahl von Imitationen. Eine neue Richtung des Fougèretyps brachte das „Emeraude" von Coty mit seiner Patschuli- und Vetivernote. Ich halte es für einen Irrtum des Geschmackes, wenn eine Fougèrekomposition zu sehr durch ihre Süße oder durch ihre Schwüle oder auch durch eine zu übertriebene fremdartige und herbe Note auffällt. Wer ein Farnkraut, gleich welcher Sorte, und seien es auch die baumartigen tropischen Farne, genauer ansieht, wird bestimmt nicht den Eindruck bekommen, daß es sich um eine robuste Pflanze handelt. Es gibt nichts Zarteres, als das Blatt eines Farnes, kaum abgerissen, beginnt es schon zu verwelken und besonders die jungen Triebe sind von so hellem und frischem Grün, wie nicht leicht ein anderes Kraut unserer Wälder. Und wenn man die Pflanze auf i io
ihren Standort hin prüft, wird man finden, daß sie nicht einen düsteren, sondern einen hellen Mischwald vorzieht. Einen besonderen Duft besitzt die Pflanze nicht, doch strömen die grünen Blätter beim Abreißen oder beim Zerreißen einen eigenartigen cuminähnlichen Grüngeruch aus. I. Basis. 25
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— i — i — i — i — i — i — i — i — i — i — i — i — r Cumarin Vanillin Ambrettmoschus . . . . Lavendelöl Lavendel absol. Oeraniumöl grasse Eichenmoos farblos Eichenmoos grün Bergamotteöl .
_ _ _
Styraxresin ger. 20°/ 0 ig.. Citronellol Tolubalsam resin. 20"/.ig. Patschulläl
5
Amylsalicylat .
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Der Geruchsträger für den Typ „Fougère Royal" ist das Lavendelöl. Ebenso wichtig sind Cumarin und Eichenmoos. Statt des gewöhnlichen Lavendelöles kann man vorteilhaft das durch 111
Extraktion hergestellte absolute Öl verwenden, weil dieses eine größere Blumigkeit besitzt. Am besten mischt man beide. An Stelle von Cumarin ist auch das Toncaresinoid zweckmäßig. Zur Abrundung dieser drei Grundkörper passen: Rosenriechstoffe, Bergamotteöl, Styrax, Patschuli, Tolu; interessant ist ein kleiner Zusatz von Cuminaldehyd. Spezialitäten: Lycopis decoloré (L.G.). — Querceol (N.). — Fougère 596 (L.G.). — Mousse de Saxe (De Laire). — Lactonia (Ama.). — Fougère (Dr. Seh.). — Evernia (Sek.). — Sylvestral (N.). II.
40 Jasmin absol. 150 Rose absol. 50 Cassie absol. 250 Cumarin 50 Toncaresin. 30 Vanilline 20 Benzylacetat 100 Lavendel absol. 50 Bergamotte sesquiterpenfrei 10 Patschuli 30 Rosenöl bulgar. 30 Sylvestral (N.) 40 Muscarol (H. u. R.). 50 Moschustinktur 10% ig 100 Eichenmoos farblos 1000
III. Für Seifen. 100 Eichenmoos 20 Amylzimtaldehyd 20 Benzylbutyrat 150 Cumarin 100 Acetanisol 100 Storaxresin. 150 Salicylsäuremethylester oder Amylester 100 Terpenylacetat 200 Lavendelöl I 12
30 20 10
Canangaöl Ambrettmoschus Eucalyptusöl
1000 Gardeniatyp Methylphenylcarbinolacetat Benzylacetat und andere Jasminriechstoffe Jasminöl Terpineol Benzylamyläther Methylbenzyläthyl und -amyläther Linalol
Rosenriechstoffe Linalylacetat Hydroxycitronellal Cumarin, Heliotropin Resinoide von Tonka, Myrrhe Tolu Jonon Ylang-Bourbon Eugenol
Gardenia ist in der letzten Zeit sehr modern geworden (Chanfei Nr. 5). Der Grundriechstoff ist das Methylphenylcarbinolacetat (sec. Phenyläthylacetat, Styrallylacetat), in Seifenparfüms auch der Benzylamyläther usw. Das sec. Phenyläthylacetat ist zu einem ziemlich großen Prozentsatz im echten Gardeniablütenöl enthalten. Die Basis bildet neben genanntem Riechstoff (den man übrigens durch Benzylamyläther versüßen kann) Terpineol, ein Rosenriechstoff, am besten ein gutes Nerol mit etwas Rhodinol und Rose absol. Spezialitäten:
Gardenia (All. und L. G.). — Glykosma
(Sch.).
Geißblatt- oder Chivrefeuilletyp Linalol, Terpineol Dimethylbenzylcarbinol Rosenriechstoffe Hydroxycitronellal Salicylaldehyd Benzylacetat Amylzimtaldehyd Benzylamyläther Phenyläthylalkohol Guayacylphenylacetat
8
Jonon Tuberose absol. Vanillin Reseda absol. Methylanthranilat Heptin-Oclincarbonsäureester Violette feuilles Decylformiat p-Kresolacetat oder Phenylacäat Dehydrofatnesol Rhodinyl-Geranylbutyrat
B u r g e r , Leitfaden der modernen Parfümerle.
" 3
Die Blüten dieser Schlingpflanze (auch Jelängerjelieber genannt) besitzen einen sehr feinen, süßen Geruch. Die künstliche Grundlage ist Dimethylbenzylcarbinol, Terpineol und Amylzimtaldehyd. Ferner sind für diesen Typ Jonon und als Grüngerüche Heptincarbonsäureester, Cyclocitralidenacetessigester und etwas Reseda absol. wichtig. Spezialitäten: Geißblatt (Heico.). — Caprifolin (Ama.). Geißblatt( R.). — Resedon (Agfa). — Capronia (Sch.). I.
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Terpineol Dimethylbenzylcarbinol Hydroxycitronellal Jonon Ouayacylphenylacetat . . . Amylzimtaldehyd 1-Citronellyl-ibutyrat Benzylacetat.. Phenyläthylalkohol Zimtalkohol... Laurinsäureäthylester... Octincarbonsäureester... Benzaldehyd . .
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Aldehyd C u . . .
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Geraniumkomplex
Geraniumölterpene Geraniol Citronellol Rhodinol Citronellylformiat Diphenyl Diphenylmethan Diphenyloxyd
Geranylbutyral Citronellyl-i-butyrat Bertzophenon Citral Bromstyrol Benzoesäurephenylester
Der künstliche Geraniumkomplex wird fast durchwegs nur in Seifen, als Ersatz des teueren echten Geraniumöles verwendet. Die wichtigsten Grundkörper sind die Geraniumterpene, wie sie bei der Fraktionierung des Geraniumöles und bei der Herstellung von Rhodinol anfallen, ferner Diphenyloxyd und Diphenylmethan, die auch als Geranium krist. bezeichnet werden. Geraniol und Citronellol nimmt man zum Füllen des Bukettes (bis zu 5 0 % ) , Citral und Bromstyrol zum Verstärken des Rosengeruches. Benzophenon ist ein passender Fixateur, ebenso der Benzoesäurephenylester, die beide einen schwachen Geraniumgeruch besitzen. I.
Für Seife. 400 200 100 100 50 40 30 40 10 15 15
Geraniumölterpene oder Rhodinolterpene Geraniol für Seife Citronellol II Phenylathylalkohol Terpineol Linalol Zimtsäureäthylester Diphenylmethan Diphenyloxyd Phenylessigsäuremethylester Bromstyrol
1005
Spezialitäten: Die verschiedenen bekannten Riechstoffabriken bringen künstliche gute GeraniumÖle in den Handel, die auf den wertvollen Nebenprodukten der Palmarosa', Geraniol-, Rhodinol- usw. fabrikation aufgebaut sind. HS
Ginstertyp. p-Kresoläthyläther Methylphenylcarbinolacetat Ginster absol.
Amylsalicylat
Die verschiedenen Ginsterarten besitzen durchweg einen sehr angenehmen milden Geruch. In Südfrankreich, in der Umgebung von Grasse, werden die wohlriechendsten Arten durch flüchtige Lösungsmittel extrahiert und ergeben das konkrete und absolute Blütenöl, das einen sehr feinen Duft aufweist. Parfümistisch hat dieses Öl noch wenig Beachtung gefunden, außer zu einigen Exporttoilettewässern, wie F l o r i d a w a s s e r . Der schöpferische Parfümeur wird in diesem Geruchstyp sicher einen neuen Faktor bei seinen Versuchen finden, den er bei Neuschöpfungen berücksichtigen kann. Der Ginstergeruch läßt sich besonders vorteilhaft für Phantasieparfüms in der Richtung von Klee, Fougère, Heu und nicht zuletzt für Ambratonarten verwenden. Glycinetyp Anisaldehyd p-Methylacetophenon Hydroxycitronellal Methyljonon Linalol
Geißblattkomplex
Der süße und starke Duft, den diese Schlingpflanze mit ihren schönen Blütentrauben erzeugt, hat viel Ähnlichkeit mit dem Geruch des Weißdorns. Der T y p Glycine gehört zu jenen Kompositionen, in denen ein einzelner Riechstoff allein den Grundtyp vertritt und hervorriecht. Es ist in einem solchen Falle der Geruch eines einzelnen Riechstoffs so aufzuparfümieren, daß er absolut als Parfüm wirkt und doch in seiner Originalität nichts einbüßt, also eine Mischung herzustellen, in der der einzelne Bestandteil schwer zu erkennen ist. Die Grundlage des Glycinengeruches bildet Anisaldehyd. Die Kunst, einen Riechstoff wie Anisaldehyd aufzuparfümerieren, ohne ihn im Prinzip zu verändern, liegt eben darin, ihn mit Riechstoffen zusammenzubringen, die seiner Eigenart nicht entgegengesetzt sind. Ich rechne vor allem dazu das Eugenol, das Methyljonon,
116
das Cumarin, die Moschussorten. Auf dieser Basis können vorzügliche Mischungen aufgebaut werden und man verwendet zur Abrundung Jasmin, Rose, Ylang-Ylang, Heliotropin-Terpineol, Hy droxycitronellal. 25
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Anisaldehyd... Weißdorn (H. u. R.) . . . p-Methylacetophenon Cumarin Heliotropin . . . Methyljonon . . Terpineol Amylzlmtaldehyd Eugenol Hydroxycltronellal Methylanthranilat Ylang Citronellol Heptincarbonsäureester... Benzylsallcylat
25
j.
50
Goldlack- oder Levkojetyp. Gerattiol, Nerol, Citronellol Heliotropin
Methylanthranilat Linalol
117
Anisaldehyd Phenylacdaldehyddimethylacetal Veilchenriechstoffe Isoeugenolmethyläther p-Kresoläthyläther Isoeugenol oder Eugenol Rosenöl Jasminkomplex 25
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Indol p-Kresol Hydroxycitronellal Terpineol Dimethylbenzylcarbinol
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Heliotropin . . . Cltronellol Jonon Irisöl Isoeugenol Terpineol Cumarin Linaloi Jasminkomplex Cassi ekomplex oder Mimosa. Ylang .
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225
250
275
In England bildet der Goldlacktyp die Grundlage für die beliebten Wallflowerparfüms, in Deutschland ist dagegen dieser Geruch wenig bekannt. Vorstehende Riechstoffe geben die Grundstoffe für ein derartiges Parfüm an. Spezialitäten:
118
Cheiranthia (N.). — Goldlack (Heico.).
Heliotroptyp Benzaldehyd Phenylacetaldehyd Bromstyrol Zimtalkokol Zimtsäurebenzylester Jasminkomplex Gardeniakomplex Dimethylhydrochinon oder Benzylformiat Ylangöl Benzoeresin. u. andere Nelkenriechstoffe
Heliotropin Vanillin Anisylprmiat Cumarin Isovanillin Rosenöl und Rosenkomplex
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I 125
150
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I 300
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T — i — i — i — i — i — i — i — i — i — r
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Heliotropin . Vanillin Citronellol L . Rhodinol
....
Patschuliöl... Anisylformait Amylzimtaldehyd Methyl-i-eugenol Dimethv drochlnon.. Phenylacetaldehyd . . . Jonon.
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Der Heliotropgeruch zählt zu den süßesten, die wir kennen. Das Heliotropin, das immer die Hauptgrundlage bildet, muß sehr rein sein, ohne jeden safrolartigen Geruch. Es wird durch Vanillin verstärkt, durch Jasmin und besonders echtes Rosenöl versüßt. Ylang-Ylang gibt dagegen eine markantere Note. Benzaldehyd hebt den Heliotropingeruch besonders hervor und ist wichtig. Seine Dosierung bleibt immer sehr gering. Zimtalkohol ist der passende Fixateur. In Seifen ist das Heliotropin nicht sehr beständig, ein Zusatz von Cumarin verbessert seine Beständigkeit sehr erheblich und man kann es warm empfehlen. Ähnlich wirkt das Dimethdylhydrochinon. Um eine stark süße Note zu erzielen, nimmt man Benzylformiat. In letzter Zeit sind verschiedene sogenannte amorphe Heliotropinsorten in den Handel gekommen, die einen starken Vanillegeruch besitzen. Heliotropin amorph. (L. G.). — Heliotropol (N.).
Heckenrosentyp (Eglantine) Rosenriechstoffe
Linalol
Phenylacetaldehyddimethylacetal
jasminkomplex
Anisaldehyd
Rhodinylformiat
Phenylessigsäure-i-butylester
Rhodinylacetat
Benzoesäure-i-butylester
Geranyl-i-butyrat
Acetanisol
Alkohol
Cu
Phenyläthylacetal Hydroxycitronellal Den feinsten Geruch besitzt die in den Alpenländern häufig vorkommende rote Heckenrose, während die hellroten und weißen wenig riechen. Der Geruch erinnert an Cyclamen und Rosen und ist von einer überaus großen Feinheit und Frische, der einer eingehenden Nachahmung wert ist. Spezialitäten:
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EglantyÜne (U. Rh.).
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"i—i—i—i—i—i—i—i—i—i—i—i—r Citronellol L. Hydroxycitronellal Phenylâthylacetat . . . . Phenylesslgsäure-1-butyl ester . . . . Ylang-Ylang . Jonon-a Sec. Phenylâthylacetat. Phenylacetaldehyddimethylacetal Amylzimtaldehyd Octlncarbonsâuremethylester Methylhexylacetaldeliyd Aubepine. Indol.
J
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Heutyp < bin Coupée) Dieser Typ Fougèretyp.
findet
Acetophenon Dimethylacetophenon Cumarin Dimethylhydrochinon Benzylacetoti Benzylidenaceton Anisaldehyd
eine
phantasievolle
Fortsetzung
im
Benzoesäureäthylester Benzoesäuremethylester Zimtalkohol (bis 20%) Anisalkohol Benzophenon Phenyläthylbenzoat Estragonöl 121
L
325
Salicylsäuremethylester Acetylanisol Rosenkomplex Linalylacetat und ähnliche Amyisalicylat
Toncaresinoid Myrrhen-, Muskateller Salbeiöl
Heuparfüms sind besonders in England beliebt = New Mown Hay. Die Grundriechstoffe sind Cumarin, Acetophenon, Methylacetophenon, Dimethylhydrochinon, die besonders durch LavendelÖl, Bergamotteöl und ähnliche Riechstoffe abgerundet werden müssen. Die Süße gibt das Hydroxycitronellal. Zum Fixieren wird man das Toncaresinoid, den gereinigten Auszug aus der Toncabohne, verwenden, der für ein gutes Parfüm unerläßlich ist. Eine besondere Note geben Muskatellersalbeiöl und das Dimethylbenzylcarbinolacetat. Eichenmoos und Amyisalicylat geben Übergänge zu Fougère. Spezialitäten:
Foin d'Asie
(AIL).
Honigtyp Phenylessigsäure Phenylessigsäure-methyl-äthyl-isobutylester Phenyläthylalkohol Tetrahydrochinolin
Rosenkomplex Jasminkomplex Citronellal
Der Honiggeruch findet in der Parfümerie in beschränktem Maße Anwendung in verschiedenen Blumenparfüms, wie Rose, Klee usw. Um den Typ „Honig weiß" zu erhalten, nimmt man 50% Phenylessigsäure und 50% Phenyläthylalkohol mit etwas Jasminkomplex. Beliebt ist der Honigtyp in Seifen. I. Eine Mischung von 500 Phenylessigsäure 500 Phenyläthylalkohol. Hyacinthetyp Phenylacetaldehyd Hydratropaaldehyd Bromstyrol
122
Amylacetat und ähnliche Cinnamylacetat Cuminaldehyd
Zimtalkohol (bis 30%) Phenylpropylaldehyd Phenylacetaldehyddimethylacetal Benzylalkohol Benzylformiat Hyacinthe absol. (R.)
Rosenöl und Rosenriechstoffe Phenylessigsäurebenzylester Phenyläthylalkohol und Acetat Phenyläthyl-i-butyrat Jonon Amylzimtaldehyd Methylphenylacetaldehyd Citronellyl-i-butyrat Benzyl-i-butyrat Dimethylphenylcarbinolacetat Methylacetophenon Galbanumresin. Methylphenylglycidsäureester Nelkenriechstoffe Rhodinytbutyrat und ähnliche Terpineol Tuberose absol.
Die Grundriechstoffe für Hyacinthe, wie Phenylacetaldehyd, Hydratropaaldehyd (Bromstyrol nimmt man nur in Seifenkompositionen) besitzen einen sehr aggressiven Geruch, der stark abgerundet werden muß, um ein angenehm blumiges Bukett zu erhalten. Am geeignetsten sind Zimtalkohol, infolge seines milden Hyacinthengeruches, ferner Benzylalkohol und auch Terpineol. Eine sehr süße, fruchtige Note gibt das Benzylformiat und kann auch als Grundlage, zusammen mit Hydratropaaldehyd und Zimtalkohol, für feine Seifenparfüms dienen. Auch der Phenyläthylalkohol und noch mehr sein Acetat und Isobutyrat wirken sehr fruchtig, ähnlich dem Amylacetat und seinen Homologen. Um eine grüne Note zu betonen, nimmt man das Phenylacetaldehyddimethylacetal oder Methylphenylacetaldehyd, während Cuminaldehyd, in Spuren zugesetzt, eine mehr herbe Nuance aufkommen läßt. Zum Fixieren erscheint das Galbanumresinoid vorteilhaft neben Phenylessigsäure oder Labdanum. Für den Typ „rote Hyacinthe" soll man Geraniumöl zusammen mit Jonon verwenden, das auch in Seifenparfüms empfehlenswert ist. Feine Hyacinthenparfüms baut man weiterhin mit Zusätzen von echten Blütenölen, wie Hyacinthe, Tuberose, Jasmin und
123
bulgarischem Rosenöl aus, wodurch der scharfe, etwas chemische Charakter der Grundstoffe parallelisiert wird. Im übrigen wird ein guter Hyacinthentyp für viele andere Parfüms herangezogen, so für Rose, Flieder u. a., um diesen einen kräftigen Ton zu geben. Spezialitäten: Hyacinthe absol. (echtes Blütenöl) (/?.). — Extrol Hyacinthe (Sch.). — Jacinthe Fleurs (L.G.). — Hyacinthe (Heico.). — Hyacinthe (/?.). — Alcool Tuberique (V.). — Rhodinax (M. u. 0.). — Hyacinthal (Dr. Sch.). — Hyacylène (U. Rh.). I.
200 60 80 150 30 70 100 80 40 50 20 30 50 20 20
Phenylacetaldehyd (50°/„ig) Hydratropaaldehyd Phenylacetaldehyddimethylacetal Zimtalkohol Dimethylbenzylcarbinol Benzylpropionat Phenyläthylalkohol Nerosol (L. G.) i-Eugenol Galbanumresinoid Ylang-Ylang Manila a-Jonon Amylzimtaldehyd Alkohol C!2 Hyacinthe absol. (R.)
1000 II.
Für Seifen: 450 150 120 100 80 40 40 20
1000
I 24
Jasmin blanc p. savons (Th. M.) Zimtalkohol Phenyläthylalkohol Benzylsalicylat Terpineol Hydratropaaldehyd Parakresolphenylacetat Bromstyrol
Jasminkomplex Der Jasminkomplex zählt zu den wichtigsten der Parfümerie, sowohl für sich allein als Jasminparfüm und als Zusatz zu den verschiedensten anderen Blumen und Phantasiegerüchen. Das in Südfrankreich in großem Maßstabe gewonnene Jasminöl unterscheidet sich geruchlich von dem deutschen Jasmin (PhiladelphusJasmin-Pfeifenstrauch). Letzterer hat neben seinem Jasmintyp noch eine Himbeer- und Pseudoacacianote. Benzylacetat, -propionat, -butyrat, -isobutyrat Benzylalkohol Anthranilsäuremethylester Benzylchloracetat a-Amylzimtaldehyd Linalol Benzylsalicylat Cinnamylacetat-butyrat Phenylglycolacetat Indol Decahydronaphtholacetat Jasminöl absot. Linalylacetat oder Bergamotteöl terpenfrei Dimethylbenzylcarbinol-Acetat und Homologe Ylangöl
Nerol Rhodinol Octyl und Nonylacetat Phenyläthyl-i-butyrat Formiate (Benzyl-Phenyläthytformiat) Zimtalkohol p-Kresylphenylacetat Mimosa absol. Fleurs d'Oranger absol. Cyclohexanolbutyrat p-Kresol Phenylessigsäure Benzylaceton Zibet Scatol Hydroxycitronellal
Die älteren künstlichen Jasminöle bestehen zum größten Teile aus B e n z y l a c e t a t , B e n z y l p r o p i o n a t (Typ Jasminette), Benzylbutyrat (bis zu 15°/0), Linalol und p-Kresolphenylacetat (Typ Jasminette) oder A n t h r a n i l s ä u r e m e t h y l e s t e r , das fast in keinem künstlichen Jasminkomplex fehlen darf. Eine sehr feine Note bewirkt ein Zusatz von Nerol, Nonylacetat, Decyl oder Duodecylaldehyd. Auch die Cinnamylester (Acetat, Butyrat) sind infolge ihres vollen Fruchtgeruches für Jasmin gut geeignet. Den Fettcharakter des Pomadejasmins erzielt man durch Spuren von Cyclohexanolbutyrat.
125
Jasminkompositionen ohne I n d o l besitzen leider nicht den natürlichen Geruch, wie solche mit diesem wichtigen Riechstoff. Anderseits muß man beachten, daß stark indolhaltige Kompositionen sich sowohl am Lichte, als auch in Berührung mit Vanillin, Anthranilsäuremethylester, Moschus künstl. rot färben. Phenylessigsäure und Tetrahydromethylchinolin sind keine vollwertigen Ersatzprodukte für das Indol und man wird nach wie vor dieses zur Herstellung eines naturgetreuen Jasminkomplexes heranziehen müssen, wenn man nicht vorzieht, einen Zusatz von echtem Jasminöl absol. zu verwenden. Obwohl das Benzylacetat der Hauptbestandteil des echten Jasminöles ist, befriedigt seine Anwendung zur Herstellung künstlicher Komplexe nicht ganz. Im echten Jasminöl wird sein etwas leerer Fruchtgeruch durch den Gehalt an J a s m o n korrigiert. Leider verfügt die Parfümerie noch nicht über diesen wichtigen Riechstoff, obwohl es schon einige ganz gute Ersatzprodukte gibt (siehe unten). Man verbessert das Benzylacetat deshalb durch Benzylpropionat oder Butyrat. Auch das Benzylchloracetat gibt mehr Halt und ist nicht so flüchtig. Ein sehr vorteilhafter Ersatz f ü r das Benzylacetat ist das Decahydrobetanaphthylacetat, dessen Geruch viel besser den Jasmintyp wiedergibt. E s läßt sich billig herstellen und hält sich auch in Seifen recht gut. Einen besonderen Fortschritt in der Herstellung des Jasmingeruches stellt der a - A m y l z i m t a l d e h y d dar. Dieser prachtvolle Riechstoff, mit seinem vollen blumigen Jasmingeruch, hat der Parfümerie einen neuen Impuls gegeben. E r ist eine interessante Grundlage für moderne Jasminkompositionen in der Richtung Jasmin de Provance oder Jasmin d'Espagne. Durch einen Zusatz von Hydroxycitronellal, Nerol und Ylang wird sein Bukett noch blumiger. Zum Fixieren nimmt man Zimtalkohol oder Salicylsäurebenzylester. Für Jasmingerüche mit Phantasiecharakter nimmt man gerne Mimosa absol., Fleurs d'Oranger, Ylang u. a. Den T y p „Deutscher J a s m i n " erzielt man durch größere Zusätze von Estern des Phenyläthylalkohols und durch Hydroxycitronellal, sowie durch sogenannten Aldehyd C 16 . Spezialitäten: Siehe S. 83. Jasmarol (Heico.). — Jasmophore (N.).
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n — i — i —
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t — i — i — i — i — r
275
Benzylacetat.. Benzylpropionat Linaloi Benzylalkohol i-Jasmon H. u.
R. IO•/
Abrlkolin H. u. R Aubepine Methylanthranllat Ess. eau de brout Hydroxyclrtonellal Ylang Manila
j II.
i
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150 50 300 20 20 50 70 30 30 20 150 80
i
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100
i
L
J
L
Jasmin enfi, pomade Nerosol (L. G.) Amylzimtaldehyd Benzylbutyrat Neroli big. Petitgrainol terpenfrei Phenylàthylalkohol Hydroxycitronellal Jonon-a Indol 10% ig Benzylacetat Benzylsalicylat
1000
127
III.
Für Seife: 250 Benzylacetat 200 Decahydronaphtholacetat 100 Linalylacetat 100 Amylzimtaldehyd 100 Canangaöl 100 Zimtalkohol 100 Geraniol 50 Xylolmoschus 10 Parakreso lphenylacetat 20 Anthranilsäuremethylester 1000
Jonquillekomplex Der Jonquilletyp erinnert an Tubéreuse. Cinnamylbutyrat Phenyläthylphenylacetat Furfurhydracrylsäureäthylester Phenylpropylalkohol Salicylsäuremethylester Jonquille absol. Linalol
Cinnamylacetat Phenylessigsäureisobutylester Zimtalkohol Zimtsäuremethylester Isoeugenol Benzylacetat Methylanthranilat Indol Opoponaxresinoid Rosenöl
Botanisch steht das Jonquilleöl absol. dem echten Narzissenöl nahe. Letzteres besitzt aber einen typischen Narzissengeruch. Dieser Typ ist für sich allein kein Parfüm, sondern dient als Zusatz für die verschiedenen Blumen und Phantasiegerüche, da er einen sehr warmen Ton besitzt, der in gewisser Beziehung an Tuberosenöl erinnert. Spezialitäten: Jonquille synth. (L.G.). Poyantha (N.). — Alkohol Tuberique (V.).
128
Jonquilla
(Sch.).
Iriskomplex Der Irisgeruch ist nahe mit dem Veilchentyp verwandt. Iron Methyljonone Irisöl
Decylformiat Cuminaldehyd Furfurhydracrylsäureäthylester i-Eugenol Myristinsäureester
Die Grundlage für ein künstliches Irisöl sind neben dem Iron, dem Geruchsträger des echten Irisöles, aus dem es auch gewonnen wird, die Methyljonone. Das echte Iron läßt sich vorteilhaft durch das I r o n a l von H. u. R. ersetzen, dessen Geruch dem des Irons ähnlich ist. Der Iriskomplex dient als Zusatz für Veilchen und besonders auch für Resedaparfüms. Spezialitäten: Iris künstl. (All.). (siehe auch Methyljonone).
—
Iris künstl.
(D. F.)
Klee-Trèfletyp Salicylsäure-butyl-isobutylund -amylester Benzoesäure-propyl-isobutylund -amylester Cumarin Anisalkohol Anisaldehyd Acetylanisol p-Methylsalicylsäuremethylester Eichenmoos Phenyläthylphenylacetat Citronellylphen ylacetat
9
Methylacetophenon Ylang Bergamotteöl Dimethylhydrochinon Heptin- und Odincarbonsäureester Carvacrylacetat Phenylacetaldehyd Benzophenon Benzylaceton Linalyl-i-butyrat Phenylessigsäureester Resorcindimethyläther Laurinalkohol und Aldehyd Toncaresinoid Ambrettmoschus
B u r g e r , Leitfaden der modernen Parfumerie.
I29
Das klassische Vorbild der Kleeparfüms ist das „ T r e f l e i n c a r n a t " von Piver, das einen süßen, schweren, orchideenartigen Duft besitzt. Es war das erste Parfüm, in dem der S a l i c y l s ä u r e a m y l e s t e r eine ausgedehnte parfümistische Verwendung gefunden hat. 25
Isobutylsallcylat
50
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i—i—i—i—i—i—i—i—i—i—i—i—T
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225
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I
_L
300
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300
350
Linylylacetat.. Lavendelöl.... Dlmethylhydrochinon... Isobutylbenzoat Ylang Amylzimtaldehyd Elchenmoos... Jonon Dlphenylmethan p-Methylphenylacetaldehyd J
25
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J
I
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Der Amyl- und die Butyl- und Isobutylester der Salicylsäure sind die Basis für alle Kleegerüche geblieben, immer jedoch in Begleitung von Cumarin, dessen Geruch viel zur Natürlichkeit und Abrundung beiträgt. Ferner sind noch die höheren Benzoesäureester als wertvolle Zusatzriechstoffe schätzenswert. Anisaldehyd, Acetylanisol und Hydroxycitronellal geben den Typ „ W e i ß e r K l e e " , dagegen Methylacetophenon und ähnliche in Verbindung mit Dimethylhydrochinon, Resorcindimethyläther den
130
Typ „ S t e i n k l e e " - M e l I i l o t a l . Durch Ylang, Phenylacetaldehyd, Indo! und Benzylacetat wird eine stark süße Blumennote erzeugt. Bei Verwendung von Bergamotteöl und Eichenmoos bekommt man jenen zwischen Chypre und Klee liegenden Typ, der vielfach auch unter dem Namen „ H e n o del C a m p o " bekannt ist. Ein Zusatz von einer Spur Pfefferminzöl, ferner Carvacrylacetat und Acetophenon gibt den Typ „ I n d i a n H a y " oder „ F o i n c o u p é " wieder. Kleegerüche sind sehr dankbar in Seifen, weil sich fast alle genannten Grundstoffe gut in der Seifenmasse halten und entwickeln. Zum Fixieren nimmt man in diesem Falle Ambrettmoschus und Benzophenon. Die Gelbfärbung des ersteren spielt in diesem Falle keine Rolle, da man die Seifen stark grün färbt. Kölnlsch-Wassertyp Neroliöl Bergamotteöl Citronenöl Poftugalöl Petitgrainöl Limettöl Citralsorten Methylnaphthylketon Linalylacetat Geranylacetat und ähnliche Methylanthranilat Terpenylisobutyrat Bigarol
Rosmarinöl Lavendelöl Corianderöl Geraniumöl Nerolin-Yara Zimtsäuremethyl- u. -äthylester Nerol Nonylalkohol Decylaldehyd Odylformiat Muskateller Salbeiöl Basilicumöl Essigsäureäthylester, Acetessigester Linalylformiat Fleurs d'Oranger
Das Kölnisch-Wasser ist das wichtigste Toilettenwasser und das meist gebrauchte Parfüm überhaupt. Es hat alle Launen der Mode siegreich überstanden und ist beliebter als je. 9*
Die Grundlage eines jeden guten Kölnisch-Wassers bilden die Citrusöle in Verbindung mit Neroli, Petitgrainöl und Lavendelöl. Die Proportionen der einzelnen Öle schwanken erheblich, je nachdem man ein Produkt mit Neroli, Bergamotte- oder Citronentyp erhalten will. J e nach dem Marktpreis der Rohmaterialien und je nach dem gewünschten Effekt ergänzt man diese echten teuren Produkte durch künstliche, seien es nun fertig kombinierte (z. B. künstliches Neroliöl) oder deren einfache Grundstoffe, wie Methylanthranilat, Linalylacetat, Methylnaphthylketon. Letzteres kann man übrigens ganz allgemein verwenden, da es gut fixiert. Ich halte es für zwecklos, lange Erörterungen anzustellen, welches eventuell und möglicherweise die Zusammensetzung der einzelnen bekannten Kölnisch-Wässer sei. Letzten Endes sind dies graduelle Unterschiede der Quantität der einzelnen Bestandteile und haben nichts mit Qualität zu tun. Die Grundlage bleiben immer die oben erwähnten Öle und es ist Sache des Geschmackes der einzelnen Parfümeure, wie sie diese Grundstoffe abrunden oder harmonieren. Gerade hier liegt das Problem eines guten Kölnischwassers. Diese harmonische Abrundung hat mehrere Ausgangspunkte, von denen sie erreichbar ist: 1. Die Verwendung eines erstklassigen Alkohols, am besten hochgradiger Kornsprit. 2. Genügend lange Ablagerung des fertigen Erzeugnisses, mindestens 3 Monate. 3. Die Abrundung mit den verschiedenen Zusatzriechstoffen. Für feine Erzeugnisse nimmt man zum Nuancieren Fleurs d'Oranger, Basilicumöl, Muskateller Salbeiöl und Nerol. Nerol und auch das Nerolidol zählen zu den exquisiten künstlichen Zusätzen und vermögen den Effekt der echten Öle ganz bedeutend zu verfeinern. Während diese Körper mehr das Blumige verstärken, geben Nonylalkohol, Decylaldehyd, Essigsäureäthylester und Octylformiat mehr Frische. Diese und ähnliche Riechstoffe in Kölnischwassern richtig placiert, tragen sehr viel bei, eine erstklassische Ware zu erzielen. Mit solchen Riechstoffen hat es der Parfümeur in der Hand, seinem Erzeugnis eine spezifische und „persönliche" Note zu geben, die es aus dem Durchschnitt hervorhebt.
132
Um dem Kölnisch-Wasser weiterhin eine interessante Note zu geben, kann man auch andere wenig gebräuchliche öle heranziehen: weißes Thymianöl, Corianderöl, Macisöl gibt einen feinen pudrigen Effekt, wenn es in vorsichtiger Dosis mit Ketonmoschus unterlegt wird. Ein besonders heikles Problem bei den Kölnisch-Wässern ist die F i x i e r u n g . Ein sogenanntes universelles Fixiermittel für Kölnisch-Wasser gibt es nicht, es widerspricht der parfümistischen Natur dieser Duftkombination, die kein Parfüm sein soll, sondern ein erfrischendes „aromatisches Toilettewasser". Aufgebaut auf die Citrusöle und auf das äußerst subtile Neroliöl, verkörpert das Kölnisch-Wasser den Typ des flüchtig-frischen Aromas. Im Gegensatz zu den Parfüms, die das „Ich", das „Persönliche" des Trägers, bzw. der Trägerin hervorheben und es betonen, ist das Kölnischwasser „sachlich"! Deshalb ist das Kölnisch-Wasser universell, es ist für jedermann geeignet und ein Anregungsmittel, das infolge seines erfrischenden Geruches belebt. Außerdem entspricht der Duft des Kölnischwassers dem ästhetischen Gefühle der meisten Menschen. Dementsprechend muß auch der Nachgeruch, den man durch Fixierung festlegen will, beschaffen sein. Wenn ich also von einer bestimmten Fixierung spreche, so verstehe ich das Bestreben, das unbestimmte Frisch-Blumige des Geruches bis zuletzt festzuhalten. Im allgemeinen nimmt man Zimtsäuremethyl und -äthylester zum Fixieren, besonders in Seifen, ferner Ketonmoschus. Für feine Produkte genügen meistens die oben genannten Zusätze, wie Basilicumöl, Nerol, höhere Fettalkohole vollkommen. Ihr Nachgeruch ist die harmonische Fortsetzung des KölnischWassergeruches. Um einen blumenartigen Effekt im Kölnisch-Wasser zu erzielen, eignet sich Undecylmethyllacton (Aldehyd C14), Hydroxycitronellal, Abrikolin (H. u. R.), die man mit echtem Jasmin und Rose abrundet. Eine besondere Abart ist das „Kölnisch-Wasser Russisch". Es hat nach heutiger Auffassung einen schweren Parfümtyp in
133
der Richtung Russisch-Juchten oder Ambra. Man verwendet dazu Castoreum, Zimtsäureamylester, Labdanumharz, Vanillin und Benzyl-i-eugenol zum Fixieren. Von Spezialitäten eignen sich hervorragend: Balsamol (N.), Opoponax (L.G.), Ambra A.undN. (Ama), Corps 726 (L. F.), Ambreinol (L. G.), Castoreum decolore (L. G.), Muscarol (H. u. R.), Ambretiolid (H. u. R.). Da die Hauptbestandteile des Kölnisch-Wassers die Citrusöle, viel Terpene enthalten, ist es schwer schwach alkoholische Produkte herzustellen. Beim Zusetzen des Wassers scheiden sich ein Großteil der Riechstoffe wieder ab (siehe terpenfreie Öle). Man kann jedoch die Löslichkeit der ätherischen Öle in schwachem Alkohol (bis zu 50% herunter) durch einen größeren Zusatz von Benzylalkohol beträchtlich erhöhen (bis zu 20°/o der Komposition zufügen). Beträchtliche Schwierigkeiten bereitet die Herstellung eines guten Kölnisch-Wasser-Seifenparfümöls. Die Naturöle, wie Citronenöl, Portugalöl, Neroliöl, Bergamotteöl, kommen nur in beschränktem Maße in Frage. Einesteils verbietet der hohe Preis (Neroli, Portugalöl) eine weitgehende Verwendung, anderseits verliert der Geruch infolge hohen Terpengehaltes, besonders bei Citronen- und Bergamotteöl, in der Seifenmasse fast vollständig. Gerade das Citronenöl und teilweise auch das Bergamotteöl ist in Seifen völlig unbrauchbar. Man muß das Citronenöl durch eine geeignete Mischung von Citral und Citronellal ersetzen, die sich in Seifen gut hält, das Bergamotteöl dagegen durch Linalylacetat, Geranylacetat, Terpinylbutyrat oder Isobutyrat. Die anderen Öle, wie Rosmarinöl, Petitgrainöl, Lavendelöl sind in Seifen ebenso haltbar, wie die genannten künstlichen. Die Nerolinote des Petitgrainöles verstärkt man durch Methylnaphthylketon, aufgelöst in Phenyläthylalkohol 1 : 1 , das auch erheblich fixiert. Nerolin oder Yara passen nur für Exportware. Auch Anthranilsäuremethyl-und Methylanthranilsäuremethylester lassen sich in kleinen Mengen sehr vorteilhaft gebrauchen. Sie geben dem Gesamtgeruch mehr Natürlichkeit. Fixiert wird ferner noch mit Mastixresinoid, Lavendel concret, Antifugin, Zimtalkohol, Zimtsäuremethylester oder Styracine.
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T~ T"
Citronenöl... Bergamotteöl Pomeranzenöl Lavendelöl... Rosmarinöl terpfr Neroli big Nerosol (L. G Benzylacetat. Isoeugenolacetat Ketonmoschus Hydroxycitronellal Petltgrainöl..
25
_L
I
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l
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I
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II. Kräftiges Kölnisch-Wasser für südliche Länder: 240 240 150 150 80 65 55 30 10 10 10
Citronenöl Bergamotteöl Linalylacetat Terpenylacetat Pomeranzenöl Citral 100°/0ig Spiköl Rosmarinöl terpenfrei Cumarin Anthranylsäuremethylester Labdanumresin.
135
I
325
10 6 4 10
Citronellol Ketonmoschus Corianderöl Essigester
1070 Um das öl auch in 65—70%igem Alkohol gut löslich zu machen, setzt man 150 g reinsten Benzylalkohol hinzu. III. Für Seifen: 300 Linalylacetat 150 Terpinylacetat 50 Geranylacetat oder Citronellylacetat 50 Linaloi 70 Ci trai 100% ig 30 Citronellal 100 Petitgrainöl 50 Naphthylmethylketon 50 Spiköl 50 Rosmarinöl 50 Geraniumöl afrik. 20 Xylolmoschus 30 Storaxresin. 10 Heliotropin 10 Zimtsäure rein. 1020 Spezialitäten: Citron synth. (L.G.). (Dragoco).
(Siehe Aurantiol.) — Bigarol (Agfa). — — Citronal (Agfa). — Bergamotteöl künstl.
Lavendel-Spiktyp Lavendelöl Spiköl Rosmarinöl Linalylacetat Terpenylacetat
136
Bornylacetat Benzylaceton Benzylidenaceton Bergamotteöl Angelicaöl
Geranylacetat, Citronellylacetat Linalylbutyrat Linalyl-i-butyrat Terpinylbutyrat u. i-butyrat Geranylisöbutyrat Citronellylbutyrat
Muskateller Salbeiöl Rosenkomplex Geranylpropionat Cumarin Santalol Vetivenylacetat Ambrettmoschus Rhodinylacetai Zimtaldehyd Eugenol Zimtsäureester
Neben dem Kölnisch-Wasser ist das Lavendelwasser das bedeutendste Gebrauchsparfüm. Besonders in England hat es seine Beliebtheit nie eingebüßt. Von den heute im Handel befindlichen Sorten sind besonders zwei Typen auffallend: der süße und der fruchtige Lavendeltyp. Die deutschen und französischen Fabrikanten lieben es, dem Lavendelwasser eine süße, anhaftende, mehr moderne Note mitzuteilen. Die englischen Fabrikanten bevorzugen dagegen einen frischen und fruchtigen Typ. Wenn man das Lavendelwasser so wie das einfache Kölnisch-Wasser als reines Toilettewasser auffaßt, so bin ich der Meinung, daß der frische und fruchtige Typ mehr dieser Auffassung entspricht, während die anderen Kompositionen eher mit einem parfümierten Kölnisch-Wasser zu vergleichen sind. Ein Lavendelwasser mit fruchtigem Typ erhält man natürlich nur dann, wenn alle süßen Riechstoffe weggelassen werden, bzw. nur soweit als sie als Fixateure dienen, Verwendung finden. Als die wichtigsten Bestandteile für ein fruchtiges Lavendelwasser gelten die Citrusöle, so besonders Citronen- und Portugalöl. Als Fixiermittel sind Cumarin und Naphthylmethylketon vorteilhaft. Eine interessante Note gibt Melissenöl, Linalylformiat usw. Zur Erzielung der Fruchtnote ist ein kleiner Zusatz von Phenyläthylisobutyrat oder das Phenyrats (Agfa), sowie Phenylpropylacetat anzuraten. Ebenso wie das Lavendelwasser, sind auch die Lavendelseifen immer sehr beliebt.
137
Neben Lavendelöl echt, bildet gutes Spiköl, das man mit Linalylacetat usw. ausbaut, die Grundlage. Um den Mitchamtyp zu erhalten, nimmt man ferner noch Bornylacetat in Verbindung mit Benzalaceton oder Benzylaceton. Fixiert wird mit viel Moschus Ambrett oder Storaxresin (da dieses nicht färbt) und Zimtsäureester. I. Parfümierter Typ: 450 Lavendel absol. 10% ig 260 Lavendelöl, feinste Sorte 100 Bergamotteöl 70 Mandarinenöl 15 Neroliöl big. 35 Opoponax (L. G.) 20 Benzylacetat 30 Jasmin synth. 15 Moschus ambrette 2 Cardamomenöl 10°/oig 997 An Stelle des Opoponax (L. G.) können verschiedene erstklassige Spezialitäten eintreten: Basamol (N.), Lotus (L. G.) Laktonia (Ama.), Auroflor (ß.), die immer einen ganz verschiedenen Typ bewirken. II. Lavendelwasser französischer Art: 600 125 50 25 15 35 150
Absoluol de Lavande (L. F.) Bergamotteöl sesquiterpenfrei Ylang Bourbon. Rhodinol Neogenol (V.) Ambrettmoschus Benzoeresinoid
1000 III. Leicht lösliches Lavendelwasseröl: 215 215
138
Linalylacetat Terpenylacetat
145 200 70 70 35 25 17 3
Benzylalkohol Lavendelöl terpenfrei Phenyläthylalkohol Terpineol Geraniol Cumarin Eichenmoos farblos Alkohol C9
985 IV. Für Seife: 200 Spiköl 200 Linalylacetat 50 Linalyl-i-butyrat 50 Citronellylacetat 100 Terpenylacetat 70 Petitgrainöl 100 Lavendelöl Mont Blanc 50 Cumarin 30 Patschuliöl 40 Geraniol für Seife 60 Ambrett Moschus 10 Benzalaceton 1010 Lindenblütentyp (Tilleul) Phenyläthylalkohol Hydroxycitronellal Citronellylformiat (r-) Farnesol Linalol
Heptincarbinsäureester Geranylformiat Kamillenöl über Geraniol destilliert Methylanthranilat Vanillin Phenylessigsäure und Phenyläthylphenylacetat
Der Hauptriechstoff ist Hydroxycitronellal und bei feineren Kompositionen Farnesol, das in dem echten Öl in größeren Mengen vorkommt, ferner Citronellylformiat.
139
Spezialitäten: Lindenblüte (H.u.R.). — Tilia (Heico.). — Tilleul (N.). — Maiglöckchenblütenöl. — Lindenaldehyd (Ge.). Übrigens verbindet sich ein guter Lindenblütenkomplex vorteilhaft mit Mimosa. 25
50
. 75
Hydroxycitronellal
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I 100
I 125
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I 300
450
T
Laurlnalydehyd Phenyläthylalkohol . . . . Citronellylformiat Terpineol crist. Methylanthranilat Violettes feullles i-Jasmon (H. u. R.) 1 0 ' / . . . . . Heliotropin . . . Phenylessigsäure
25
I 75
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J
I
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Lilientyp Hydroxycitronellal Linalol i-Butylbenzoat Amylbenzoat Phenylessigsäure-i-butylester Linalylsalicylat Rhodinol oder Rosenkomplex Phenylpropylaldehyd Tuber ¿usekomplex
140
Aldehyd C14 Parakresolphenylacetat Dimethylbenzylcarbinol Cinnamylbutyrat Dimethylphenylcarbinolacelat Laurinalkohol Anisaldehyd Benzaldehyd Methylhexylacetaldehyd
450
Der Lilientyp ist ein schwerer Blumengeruch, der der Phantasie viel Freiheit läßt. Die typischen Grundstoffe sind Hydroxycitronellal, i-Butylbenzoat und der Phenylpropylaldehyd. Diese werden durch Rosen und Tuberosenkomplex abgerundet. Linalylsalicylat und Laurinalkohol sind passende Fixateure. Spezialitäten: Alcool Tuberique (V.).— Rhodinax (M. u.O.). — Florin (Agfa). — Datura (Heico.). — Lotus (L. G.). I. (Auch für Seifen.) 25
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— i — i — i — i — i — i — i — i — i — i — i — i — r Hydroxycitronellal (ev.für Seifen)
LInalol Bergamotteöl . Hydrozimtaldehyd Clnnamylbutyrat p-Kresolphenylacetat . . . Phenylessigsäure-I-butylester Cltronellol Amylzlmtaldehyd Rhodinax (M. u. O.) Benzaldehyd . .
S
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25
II.
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400 125 100 60
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Datura (Heico.) Bergamotteöl Hydroxycitronellal Eugenol
141
L
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40 100 20 100 55
Dianthine (N.) Citronellol-L. Rose absol. Moschus Keton Aurantiol (L. G.)
1000 Lilienmilchtyp Dieser Phantasietyp findet nur in Seifen Verwendung. Bergamotieriechstoffe Citronellöl Citronellal Rosenriechstoffe Canangaöl
Jonon Petitgrainöl
Eine sehr billige Basis besteht aus Citronellöl, Java, Geraniol für Seife, Terpenylacetat, Terpineol und etwas Heliotropin. Lilienmilchseifenparfüm I 100 50 150 100 100 100 100
Terpenylisobutyrat Geranylacetat Linalylacetat Bergamotteöl Petitgrainöl Canangaöl Geraniumöl Bourbon
50 50 50 50 25 25 .25 25
Phenyläthylalkohol Lavendelöl franz. Jonon für Seife Patschuliöl Sandelholzöl Citronellal Methylnaphthylketon Xylolmoschus
1000 Teile Maiglöckchentyp Hydroxycitronellal Linalol Farnesol
142
Fieurs d'Oranger Methylphenylcarbinolacetat Dimethylbenzylcarbinol
Rosenriechstoffe a- Jonon Terpineol Amylzimtaldehyd Jasmin absol. Tuberose absol. Hydroxycitronellaldimethylacetat
Höhere Ester von Geraniol, Citronellol, Rhodinol Phenyläthyl-i-butyrat Ylang Zimtalkohol (bis zu 20%) Muskateller-Salbeiöl Cardamomenöl p-Kresylphenylacetat Aldehyde C u , C i a , C13 Cuminaldehyd Benzaldehyd Benzylpropionat, -butyrat usw. Linalyl-i-butyrat Aubepine Vanillin, Heliotropin
Der Maiglöckchentyp zählt sowohl als Parfüm für sich, als auch als Grundbasis für verschiedene Phantasieparfüms (Quelques Fleurs), zu den wichtigen Schöpfungen des Parfümeurs. Den feinsten Geruch besitzt das deutsche Waldmaiglöckchen, der durch Hydroxycitronellal, Farnesol, Linalol und Rosenriechstoffen wiedergegeben wird. Im übrigen besitzt der Maiglöckchengeruch eine ganz zarte Ambranote. Für eine gute Komposition ist vor allem ein reines Hydroxycitronellal unbedingt erforderlich, das frei von allen citronellalartigen Nebengerüchen sein muß. In kleinen Mengen wirken die Ester der Rosenalkohole (Geranylbutyrat, Citronellylvalerianat usw. sehr fein. Methylphenylcarbinolacetat gibt der Komposition mehr Süße. Anderseits liegt es oft gar nicht so sehr im Interesse der Parfümerie, jede Geruchsschattierung des echten Maiglöckchens wiederzugeben, sondern diesen herrlichen Duft in verschiedenen künstlerischen Variationen wiederzubringen, also aus einem Maiglöckchenblütenöl ein Maiglöckchenparfüm zu machen. Dazu dienen die verschiedenen oben angegebenen Zusätze. Aubepine hebt den Typ Waldmaiglöckchen hervor. Benzyl- und Cuminaldehyd bewirken eine tiefe volle Nuance. Die höheren Aldehyde, besonders C u , geben mehr Frische. Muskateller-Salbeiöl und besonders das Moschuskörneröl verleihen eine zarte Ambranote. Zum Abrunden HS
nimmt man von den echten Ölen Jasmin, Rose und Tuberose, zum Fixieren Zimtalkohol. Spezialitäten: Über die verschiedenen hervorragenden Spezialerzeugnisse siehe S. 84. — (Florine Agfa). Nachfolgend bringe ich ein Grundrezept für ein Maiglöckchen, das durch echte Blütenöle und andere chemische Zusätze weiter ausgebaut werden kann. I.
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I
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T
Hydroxycltronellal Linaloi Jonon-a . . . Geraniumöl rosee Benzylpropionat Dimethylbenzyl-carbinol . Cinnamylbutyrat Oeranylbutyrat Citronellol L . Farnesol
—
Octlncarbonsäureester...
S
Aldehyd C „ . . .
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Methylhexylacetaldehyd .
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L_
350
II.
350 220 50 40 60 50 60 30 30 50 60
Muguet (Th. M.) Hydroxycitronellal Linalol Aubepine Terpineol crist. (All.) Rhodinol Heliotropin Vanillin Ylangöl Ambrettmoschus Jonon-a
1000 III. Mit Phantasiecharakter: 350 50 50 150 50 10 10 50 30 30 20 100 100
Maiglöckchen (H. u. R.) Zimtalkohol Moschus Keton Daphne (L. G.) Bergamotteöl sesquiterpenfrei Cumarin Zibet gereinigt Rose absolut Jasmin absol. Ambetrolid F 10 (H. u. R.) Tuberose absol. Benzylsalicylat Phthalsäureester
1000 Der Maiglöckchengeruch in Seifen bereitet einige Schwierigkeiten, da der Hauptriechstoff, das Hydroxycitronellal in Seifen nicht so beständig ist und seinen feinen Geruch etwas verändert. Man wird es in diesem Falle stark mit Linalol und Jasminriechstoffen unterstützen müssen. Am besten nimmt man das Hydroxycitronellal roh, für Seifen, das reich an Harzen ist und das gut fixiert, auch mit Irisresinoid wird dem Geruch genügend Stütze gegeben. 10
B u r g e r , Leitfaden der modernen Parfümerle.
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IV.
350 200 100 100 75 25 50 25 35 10 50
Linalol Hydroxycitronellal für Seife Amylzimtaldehyd Geraniumöl für Seife Canangaöl Jonon I00°/Oig Amylsalicylat Iris-resin. Phenylacetaldehyddimethylacetal p-Kresylphenylacetat Benzylbutyrat
1020 Mimosatyp
Methylacetophenon u. Dimethylacetophenon Benzylidenaceton Anisalkohot Anisaldehyd Terpineol Mimosa absol. Hydroxycitronellal
Aldehyd C16 Citronellyl-i-butyrat Laurinalkohol Alkohol Cn Zimtalkohol Laurinaldehyd Dimethylacetophenon Phen yläthylalkohol Heptincarbonsäureester
Mimosa absol. in Verbindung mit künstlichen Mimosariechstoffen ist eine vorteilhafte Grundlage für viele Phantasieparfüms. Besonders geschätzt bei Mimosaparfüms ist der „staubige" Nachgeruch, den man leicht mit Laurinaldehyd und Zimtalkohol erzielt. Das Mimosa concret ist derart preiswert, daß man es sehr gut auch in feineren Toiletteseifenparfüms gebrauchen kann.
Spezialitäten: Mimosal (Nd.).
Mimosa 28 (L.G.). — Mimosone (Par.). — Narzissentyp
p-Kresylacetat p-Kresylphenylacetat p-Kresyl-i-butyrat p-Kresol reinst.
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6
£ § ® S v
Jonquille absol. Fleurs d'Oranger absol. lndol Methylanthranilat
Cinnamylvalerianat Zimtalkohol Phenylacetaldehyd Benzoesäuremethy lester Laurinaldehyd Höhere Fettalkohole Phenylpropylaldehyd Verbena absol. Zimtsäurephenyläthylester
Narcisse absol. Terpineol Linaloi Ylang Methylnaphthylketon
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Der Narzissentyp ist in der letzten Zeit sehr modern geworden. Eine phantasievolle Variation ist das bekannte „Narcisse noir", das einen ausgesprochenen Neroligeruch besitzt. Man erreicht diesen Eeffekt durch Neroliöl, Fleurs d'Oranger, Methylnaphthylketon und Jonquille absol. Auch in Seifen gibt der Narzissentyp kräftige Parfüms. In diesem Falle rundet man die Grundstoffe, wie p-Kresylphenylacetat gut mit Terpineol ab. Spezialitäten: Narcisse noveau (L. G.). — Narcissin (Agfa). — Narcisse 6 (/?.). — Narcissaflor (Heico). — Narcisse (N.). — Tagetine (All.). Nelkenbliitentyp (Dianthus) Eugenol i-Eugenol
Vanillin
oder
¡-Vanillin,
Heliotropin
Posenkomplex
i-Eugenolmethyläther
Eugenolformiat
Ylang
Benzyl-i-eugenol
Terpineol
Hydratropaaldehyd
Cuminaldehyd
Oeillet absol.
Pfefferöl
Benzylacetat oder -butyrat
Methylamylketon
und besonders -salicylat
Methylnonylketon
Amyloxyisoengenol
Tubereuse absol. Zimtaldehyd Jonon und
Methyljonone
Phenyläthylalkohol i-Butylsalicylat Aldehyd
C 10
Cardamomenöl Furfurol Benzaldehyd Die Nelken sind die einzigen Blumen, deren Geruch durch einen einzigen Riechstoff im T y p genau wiedergegeben werden kann.
148
E s liegt allerdings eine gewisse Gefahr in dieser Tatsache: Die Gefahr nämlich, daß man gerade in einem solchen Falle, f ü r die Abrundung dieses einen Geruchsträgers durchaus nicht so leicht die zur Abrundung entsprechenden und passenden Riechstoffe findet. Der Geruch der Nelken ist durchaus eugenolähnlich und ich halte es f ü r einen Irrtum, nur das Isoeugenol als den Geruchsträger zu verwenden. Notwendig ist bei dem Eugenol allerdings, daß es vollkommen geruchsrein ist und einen hellen, würzigen Geruch hat, nicht eine schwere und phenolige Note, wie man sie oft bei einer Durchschnittsware antrifft. Diesem hellen T y p entsprechen im Handel das Carnetton (Agfa), das Eugenol M (L. G.). Eine berühmte Spezialität der Firma Naef, „Dianthine", sucht gerade diesen hellen, würzig-blumigen D u f t der Nelken wiederzugeben. Isoeugenol ist in einer Nelkenkomposition als Zusatz durchaus notwendig, ebenso der Isoeugenolmethyläther. Zur Erzielung der würzigen Note sind oft ganz kleine Zusätze von Zimtöl, Pimentöl oder Pfefferöl praktisch, doch verletzt man leicht bei einem Zuviel die blumige Note. Zur Abrundung dieser Nelkenbasis sind gebräuchlich Jonon-a, die Methyljonone, deren Zusatz wesentlich trägt, daß die Gewürznote nicht zu sehr hervordringt. allem die Rosenalkohole, Terpineol, Hydroxycitronellal, Jasmin.
besonders: dazu beiDann vor Aubepine,
Als fixierende Bestandteile sind anzuraten: Salicyls. Benzylester (sehr gut), Isoeugenolacetat, Isoeugenolbenzoat, Heliotropin, Ketonmoschus, Cinnamein, Toluresinoid (wichtig). Ein Zusatz von Geraniumöl macht den Geruch oft sehr voll ( T y p „ R o t e Nelke"). Interessant ist ein Zusatz von Cuminaldehyd, Äthylamylketonketon. Eigenartig wirkt ein Zusatz von Lavendelöl. Der Nelkengeruch bekommt dadurch eine merkwürdige krautige Note. Der Geruch der Nelken ist sehr variationsfähig und erlaubt interessante Neuerungen, es sei an l'Origen, Divinia erinnert.
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— I — i — I — I — I — I — I — i — I — I — r Eugenol i-Eugenoi; i-Eugenolmethyläther. Benzylsallcylat Zimtöl. Rhodinol Jonon-a Methyljonon . . Hellotropln . . . Terpineol Vanillin Hydroxycltronellal Jasmin komplex Anisaldehyd
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Dianthine (N.) Nerosol (L. G.) Neroli big. Cassie liquide Jasmin absol. Benzoeresinoid absoluol (L. F.) Vanillin Benzylsalicylat
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70 Ambrettmoschus 30 Ylang Manila 20 Heliotropin 1010 III. Für Seife: 350 Isoeugenol 100 Acetyleugenol 100 Petitgrainöl 200 Linalol 100 Citronellol 100 Amylsalicylat 50 Dimethylcarbinolacetat 10 Vanillin 1010
Spezialitäten: Dianthine (N.). — Dianthus (H. u. /?.)• — Neogenol und Xantogenol (V.). — Purpurnelke und Carnatin ($ch.). Siehe auch S. 85. Nerolikomplex Durch die immer weiter fortschreitenden Ergebnisse der wissenschaftlichen Analyse des echten Neroliöles wird die Herstellung des künstlichen Neroliöles dauernd vervollkommnet. Anderseits findet man durch das Studium der verschiedensten künstlichen Riechstoffe neue Geruchsträger (Methylnaphthylketon), die wohl im echten Neroliöl nicht vorkommen, aber vom parfümistischen Standpunkt eine wertvolle Bereicherung des Neroliproblems sind. Die Zusammensetzung des echten Neroliöles ist ungefähr folgende: l°/o Methylanthranilat 2% Phenyläthylalkohol 25% Linalol 10—7% Linalylacetat 4% Geranylacetat 3% Terpineol crist.
151
1% 2%
Indol Nerol Spuren Farnesol „ Nerolidol „ Aldehyd C10 „ Nerylacetat „ Phenylessigsäureester Rest Terpene
Die Mengen schwanken natürlich je nach Herkunft, Fabrikation usw. Für das künstliche Neroliöl «ignen sich: rektif. und veredeltes Petitgrainöl Geranylformiat (Bigarol Agfa) Limonen reinst. Linalol und Linalylacetat Linalylformiat Phenyläthylalkohol Phenylessigsäurebenzylester Methylanthranilat Nerolin Methylanthranilsäuremethylester Terpenylacetat Methylnaphthylketon Terpineol Nerol Decylformiat Nerolidol Nonylacetat Cedratöl Decylalkohol und Aldehyd Kondensationsprodukt von Indol Hydroxycitronellal und Phenylessigsäure Anthranilsäuremethylester Phenyläthylberizoat Bigarol, Petitgranol Die letzte Abrundung erhält man durch einen Zusatz von echtem Neroliöl oder dadurch, daß man das künstliche Produkt (nur dessen flüchtige Bestandteile) über echte Neroliblüten destilliert und dann die schwerflüchtigen Riechstoffe sinngemäß ergänzt. Das Merkmal der künstlichen Neroliöle ist der bedeutend höhere Zusatz von Methylanthranilat (bis zu 30%). In der neueren Zeit hat das Methylnaphthylketon mit seinem reinen blumigen Neroligeruch sehr an Bedeutung gewonnen. Es ist dem Nerolin weit überlegen und wird diesen robusten, ordinären chemischen Riechstoff verdrängen. Nerolin war nur ein billiger Notbehelf, während das Naphthylmethylketon ein wirklich feiner Riechstoff ist. Ich glaube, daß diesem chemischen Körper eine
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gute Zukunft beschieden ist, uin so mehr als er heute schon sehr preiswert ist. In Seifen ist er absolut beständig und kann das Methylanthranilat teilweise ersetzen. Geranylformiat, dem rektifizierten Petitgrainöl bis zu 50°/0 zugesetzt, gibt letzterem eine typische Nerolinote, die auch in Kölnisch-Wässern bemerkenswert zum Durchbruch kommt. Spezialitäten:
Siehe S. 86. Opoponaxtyp
Bergamotteöl Vanillin Benzoylaceton Opoponaxresinoid Benzoeresinoi d Vaniller esinoid Phenyläthylalkohol Phenyläthylalkohol Castoreum Ambrettolid Carhydrine Cedrenon
Methylnonylacetaldehyd Methyljonone Labdanumresinoid Benzylvalerianat Cyclohexanol-i-butyrat Phenylpropylisobutyrat Jasminöl absol. Ammoniakharz, Mastixresinoid Salicylaldehyd Hydroxycitronellal Fleurs d'Oranger absol.
Dieser Geruchstyp liegt in der Richtung von Chypre, ist jedoch viel süßer und voller in seinem Charakter. Opoponax ist ein wertvoller Zusatz für viele moderne Phantasieparfüms und gibt den heute beliebten „Pariser T y p " wieder. Opoponax ist sowohl die Basis für schwere Tonarten als auch ein Hilfsmittel, um Blumengerüche kräftig zu unterlegen. Die prominenten Riechstöffabriken haben diesen interessanten Geruchstyp wundervoll ausgearbeitet und bringen eine Anzahl wertvoller Spezialprodukte auf den Markt, die die moderne Parfümerie sehr gefördert haben. Der Opoponaxtyp ist eine schöne Kombination des fruchtig frischen Anfangsgeruches mit der abklingenden süßen balsamischen Note. Die Spitze bildet viel Bergamotteöl, das durch Cyclohexanoli-butyrat, Benzylvalerianat höhere Aldehyde und ähnliche modifiert wird. Der Kern ist Vanillin, Vanilleresinoid, Opoponaxresinoid und das lange haftende Benzoylaceton. Methyljonone verstärken noch erheblich die kräftige Nuance, während Phenyläthylalkohol, Hydr-
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oxycitronellal und Cassie absol. das Blumige verkörpern. Durch die anderen genannten Riechstoffe kann man das Geruchsbild weiter ausbauen und typisieren. 25
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Bergamottefil.. Portugalöl Vanillin Benzoylaceton. Ambrettmoschus Labdanumharzöl OpoponaxOl. •. GeranylacetatBenzoeresin'... I
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Diese Angaben für die Schaffung des Opoponaxtypes sind beschränkt und schließen nicht die feinen Spezialprodukte aus, die ihrerseits wieder ganz andere Effekte geben. Brizalis (Dr. Sch.) Opoponax (L.G.) siehe ferner S. 86 Batsamol (N.) Chironiax (N.) Opopotiax (Th. M.) Mit solchen komplexen Spezialprodukten hat der Parfümeur wertvolle Hilfsmittel in der Hand, um interessante Parfüms zu schaffen, die auch dem Publikum gefallen werden. Orangenblütenkomplex (Fleurs d'Oranger) Die Zusammensetzung des echten Öles unterscheidet sich von dem gleichartigen Neroliöl dadurch, daß bei seiner Herstellung
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durch Extraktion keine Verluste an Phenyläthylalkohol, Methylanthranilat, Indol und Sesquiterpenen entstehen. Aus diesem Grunde besitzt auch das echte Orangenblütenöl, gewonnen durch Extraktion, vom Neroliöl (gewonnen durch Wasserdampfdestillation) einen verschiedenen Geruch. Methylanthranilat Phenyläthylalkohol Nerol Phenylessigsäurebenzylester Linalylacetat Geranyl und Nerylacetat Nonylalkohol Phenylessigsäure Indol
ähnliche Nebenriechstoffe wie beim Neroliöl
Das Orangenblütenöl künstl. unterscheidet sich vom Neroliöl künstl. durch seinen größeren Gehalt an Methylanthranilat und Phenyläthylalkohol, ferner durch einen Zusatz von Indol und Phenylessigsäureester. Ein vollwertiger Ersatz für das echte Produkt ist es auf keinen Fall. Orchideentyp Höhere Salicylsäureester Isoeugenolmethyläther Phenyläthylformiat Zimtsäureester Phenylessigsäureester Hydroxycitronellal Vanillin
Phenylacetaldehyd Ylang Zimtaldehyd Anisaldehyd Heliotropin Methylnonylacetaldehyd Rosenriechstoffe Castoreum
Der parfümistische Orchideengeruch ist mehr oder minder ein Phantasiegeruch, basierend auf den höheren Estern von Salicylsäure, Zimtsäure, Phenylessigsäure. Die meisten Orchideen besitzen einen Vanille- und Schokoladengeruch, andere erinnern an Klee oder Honig. Wie gesagt, in dieser Pflanzengattung gibt es eine unendliche Mannigfaltigkeit der Blüten und Gerüche, wenn man überhaupt einen einheitlichen Grundzug im Duft dieser
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meist tropischen Blumen erkennen kann, so ist es höchstens eine starke Süße und Schwüle. Im übrigen findet man auch Anklänge an alle bekannten Blumengerüche. Neben obengenannten Grundriechstoffen sind jene Riechstoffe vorteilhaft, die sich durch einen animalischen Charakter auszeichnen, so Indol, Castoreum, Moschus, Zibet und Chinolinderivate. Außerdem ist das Vanillin, das ja von einer Orchidee stammt, ein wichtiger Bestandteil. Von den Orchideen, die sich durch eine Salicylsäureesternote auszeichnen, sind besonders die Sorten Cattleya, Stanhopea, Lycaste, Coelogyne hervorzuheben. Sie erinnern im Geruch weniger an einen bekannten Blumengeruch, sondern eher an irgendein Modeparfüm mit starker anhaftender Note, sie können direkt als Vorbilder für Neuschöpfungen dienen. Auch in Deutschland und besonders in den Alpen wachsen einige Orchideen, deren Geruch einer parfümistischen Nachahmung wert wären, z. B. Bergprünellen, Knabenkraut. Erstere besitzen einen sehr harmonischen Vanille- und Schokoladengeruch, der einer gewissen „Blume" nicht entbehrt. Zusammenfassend gesagt, kann der Parfümeur aus dieser Blumenklasse neue Anregungen schöpfen. Eine sehr interessante Basis für Orchideenparfüms ist auch Phenyläthylformiat, das einen sehr kräftigen Geruch besitzt, der an Orchideen erinnert. Als Zusatz eignen sich Ylang, Salicylsäureester, höhere Fettaldehyde usw. Zum Fxieren eignen sich ferner Ambrettolid (H. u. R.), Malvone (L. G.), Ambrettozone (M. u. 0.), Benzoeresinoid. Spezialitäten: Narzissekompositionen siehe S. 148. — Opoponax (L. G. und N.). — Orchis (L. G.). — Daphne (L. G.). — Cattleya labiata (/?.). — Orchidee (N.). Andere Orchideen haben eine starke Honignote, so die Gattung Dendrobium, etwa ähnlich wie unsere Pseudoakazia, jedoch ist der Honigcharakter noch typischer. Als Zusätze für diesen Typ sind brauchbar: Linalol, Terpineol, Jonon, Indol oder besser Zibet, oder ein höheres Chinolinderivat, ferner Vanillin und Moschus. Die meisten Orchideen jedoch riechen ausgesprochen blumig und erinnern uns an irgendeine bekannte einheimische Blume. Diese blumige Note ist, wie oben erwähnt, meist animalisch vertieft. Besonders
156
häufig findet man eine flieder- oder narzissenähnliche Note, ebenso trifft man häufig einen Hyacinthen- oder Tuberosengeruch an. Von den chemischen Richstoffen, die sich zur Abrundung dieser blumigen Grundstoffe eignen, seien genannt: Benzylformiat, Eugenol- und Isoeugenolmethyläther, Cinnamylformiat, Parakresoli-butyrat. I. Geruch der Vanda tricolor, einer großen tropischen Orchidee: 450 Flieder extra (H. u. R.) 150 Phenyläthylalkohol 100 Terpineol 45 Jonon-a 45 Polyantha (N.) 40 Orchidee (N.) 75 Anisalkohol 30 Citronellol 30 Ylang 20 Linalol 20 Aubepine 8 Phenylacetaldehyddimethylacetal 6 Anthranilsäuremethylester 6 Indol 6 Tetrahydromethylchinolin 1021 l'Origantyp Nelkenriechstoffe Methyljonone Cyclogeraniol und Acetat Vetiveröl Bergamottöl Rosenriechstoffe Cedrenon (Vf.)
Jasminkomplex Cascarillöl Cardamomenöl Laurinalkohol Cassie absol. Ambrakomplex Isovanillin Heliotropin Cuminaldehyd Estragonöl
L'Origan war ein Welterfolg und sind Parfüms in dieser Richtung noch immer sehr in Mode.
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Die Idee, die diesem Gerüche zugrunde liegt, ist mit eine der interessantesten Geruchsideen der letzten zwanzig Jahre überhaupt, und wurde durch die Herstellung von Methyljonons verwirklicht. Die Verwendung der Methyljonone zählt zu den wichtigsten Verwendungsmöglichkeiten, dieser wertvollen Riechkörper. L'Origan ist in seiner Grundlage eine Kombination von Methyljonon, Rhodinol oder eines anderen Rosenriechstoffes und Eugenol. Zur Abrundung und zum Ausgleich dienen : Jasmin, Ylang, Jonon-a, Neroli, Vetiveröl. Als Fixateure: Ketonmoschus, Heliotropin, Zibet, Feigenkörper künstl.
Spezialitäten: Methyljonone siehe S. 58. — Xantogenol und Neogenol (V.). — Dianthine (N.). — Ironal (H. u. R.). — Dianthus (.H.u.R.). — Florigana (L.F.). — Sesquirolene (V.). — Deutsche Nelke (Heico.). — Ambrettolid F. 10 (H. u. /?.). — Azalée (.Dup.). — Opoponax (L. G.) und Opoponax 1544 (L. G.). — Marjolaine (L. G.). I. 25
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Methyljonon .. Isoeugenol.... Bcrgamottöl .. Heliotropin ...
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Eugenol Rhodinol Vetlveräl Bourb Amylzimtaldehyd Cyclogeranlol.. Labdanumharzöl
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Methyljonon Iralia (N.) Jonon-a Ylang Bourbon Rhodinol Nerosol (L. G.) Jasminkomplex künstl. Dianthine (N.) Florigana (L. F.) Ambra A. (Ama.) Opoponax (L. G.) Heliotropin Estragonöl 10°/ 0 ig Zibet gereinigt
930 Orientaltyp Vetiver Labdanum Zimtsäureester Zimtaldehyd Muskatellersalbeiöl Benzoylaceton Eichenmoos
Eugenol Phenylessigsäure-i-butylester Weihrauchresinoid (Olibanum) Methylnonylacetaldehyd Benzophenon Safrol Methylcumarin
Dieser Parfümtyp ist sehr schwül und lange anhaftend, mit einer kräftigen Ambranote. Vetiveröl Labdanum braun oder grün, Benzoylaceton und etwas Eichenmoos und Zimtaldehyd geben die Grundlage, die besonders mit Methylcumarin und Olibanumresinoid ergänzt wird. Die Spitze erzielt man durch Methylnonylacetaldehyd und Bergamottöl. Benzophenon und Safrol werden in Seifenkompositionen verwendet. Das moderne Phantasieparfüm Die Franzosen sind die Schöpfer des Modeparfüms seit jeher gewesen. Der Reiz und die Lebendigkeit, welche die Spitzenleistungen der Pariser Parfümerie auszeichnen, sind das Ergebnis einer alten
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Tradition. Es ist schwierig, die einzelnen Faktoren aufzuzählen, die für die sogenannte „Pariser Note" maßgebend sind. Das oberste Gesetz ist die Erfahrung und der künstlerische Geschmack. Doch bestehen verschiedene praktische Gesichtspunkte, von denen bekannt ist, daß ihnen von seiten der französischen Parfümeure große Aufmerksamkeit geschenkt wird: 1. Die sorgfältige Auswahl der Rohmaterialien. 2. Das schnelle, sichere Erfassen von neuen chemischen Riechstoffen und erster Spezialitäten zur Erzielung neuer Geruchseffekte. 3. Die richtig proportionierte Anwendung von echten Blütenölen. 4. Die Fixierung durch Resinoide nnd kristalline Riechstoffe. 5. Die geschickte Handhabung der höheren Fettaldehyde und Alkohole, die jenen bekannten süßfruchtigen Ton geben. Zum Thema Fixierung ist, soweit nicht früher schon davon gesprochen wurde, noch hinzuzufügen, daß ein Fixateur nicht nur geruchsbindend, sondern vor allem geruchsunterstützend wirken muß. Wenn man eine Komposition schon durch diesen Namen gewissermaßen mit einem Musikwerk vergleicht, so kann man ruhig diesen Vergleich dahin ausdehnen, daß man die einzelnen Riechstoffkomponenten mit den Tönen vergleicht. So dienen doch die Bässe in der Musik in erster Linie zur Unterstreichung und Hervorhebung des Charakters einer Komposition. Ebenso ist es im Prinzip mit den Fixateuren in einem Parfüm. Nur d a s Fixiermittel wird auch eine g u t e fixierende Wirkung ausüben, das sozusagen in einem harmonischen Akkord zu dem Geruchstyp des Parfüms steht. Ebenso liegt die Sache bei den echten Blütenölen. Es ist durchaus nicht richtig, zuviel von ihnen anzuwenden, aber ebenso unrichtig ist es, gar keine zuzusetzen. Verschiedene Phantasieparfüms, die Allgemeingut gewordert sind, wurden besonders behandelt, siehe Chypre, l'Origan, Fougère, Bouvardia, im nachfolgenden soll nun an Hand einiger modernerer Markenparfüms gezeigt werden, wie sich Phantasieparfüms aufbauen lassen, welches die Ideen eines Phantasieparfüms sind. Zum Schlüsse bringe ich noch verschiedene Grundrezepte für neue
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Phantasiegerüche, um den Parfümeur in seiner Arbeit zu unterstützen. Diese Rezepte sind also keine fertigen Parfümvorschriften, sondern Ideen für neuartige Geruchstypen. Der Typ Dandy Dieser Geruchstyp ist der Vertreter der gerade in den letzten Jahren sehr begehrten fruchtig-süßen Note und manche anderen berühmten Markenparfüms gehören demselben Typ an, so das Chanel Nr. 5, l'Aimant Coty, Rallet Nr. 1 usw. Die Wirkung dieses Parfümtyps beruht in erster Linie auf seiner Spitze. Das will besagen, auf den ersten Geruch, der die Nase trifft, wenn wir so einen Parfümflakon öffnen. Und diese erste Duftwelle, die uns bei diesen Parfüms entgegenkommt, ist ausgesprochen fruchtig und süß. Die Wirkung dieser Erzeugnisse ist also mit an erster Stelle eine Augenblickswirkung. Wie nämlich jeder Parfümeur weiß, gibt es Parfüms, und meistens sind es gerade die mit schwerer süßer Note, die ihre volle Geruchseigenart erst nach einiger Zeit ausstrahlen. Ihnen stehen nun alle diese Parfüms gegenüber, die eine starke sofortige Strahlungskraft besitzen und man sagt von ihnen dann, daß sie eine kräftige Spitze haben. Verantwortlich für diese Spitzenwirkung sind nun verschiedene Faktoren. In erster Linie sind es die Citrusöle, die diese Wirkung bedingen. Und zwar alle Citrusöle. Die Kunst, die richtigen zu finden, ist nicht immer leicht, so gibt Bergamottöl oft eine zu schwere Note und Citronenöl eine oft zu differenzierte und unausgeglichene Note. Eine Mischung von Bergamotteöl, Citronenöl und Mandarinenöl gibt meist den besten Effekt, besonders, wenn eine Spur eines höheren Aldehyds zugefügt wird. Es kommen für diesen Fall Aldehyd C9, C u und Methylnonylacetaldehyd in Anwendung. Diese Aldehyde sind an erster Stelle wichtig zur Erzeugung dieser fruchtigen Note. Als Basis für den Typ Dandy ist am besten eine Flieder- oder eine Rosengrundlage. Zur Fixierung passen am besten Styrax, Cumarin, Labdanum und Ambrettemoschus. Zur Abrundung eignen sich Jonon-a, Hydroxycitronellal, Vetiver oder Vetivenylacetat, Neroli und Jasmin. Ein sehr geringer Zusatz von Cardamomenöl gibt einen sehr feinen Effekt. 11
Burger, Leitfaden der modernen parfümerie.
l6l
Der Typ Quelques fleurs (Haubigant) Solange es eine Parfümerie gibt und solange sich Menschen der Blumengerüche bedienen, um sich zu parfümieren, war es ein Lieblingsgedanke, nicht nur eine der vielen wohlriechenden bestimmten Blumen als Parfüm zu besitzen, sondern den Duft eines ganzen Blumenstraußes wiederzugeben. So haben sich im Laufe der Zeiten unter den vielen Rezepten zur Herstellung von wohlriechenden Wässern und Ölen auch immer solche befunden, die unter dem Namen, wie Mille fleurs, Belies fleurs, Bouquet de fleurs usw. diesen Gedanken zu verwirklichen suchten. Die modernste Fassung dieser Geruchsidee ist eben das Parfüm, das unter dem Namen „Quelques fleurs" so berühmt wurde. Folgende Blumengerüche lassen sich zu einem derartigen Bukett vereinigen: Orangenblüte Tuberose Rose Cassie
Flieder Maiglöckchen Jasmin Veilchen
fixiert mit Moschus echt. Folgende chemische
Riechstoffe können ihnen
Jasminaldehyd Terpineol Benzylacetat Methyljonon Iron Fondarom (Vf.).
entsprechen:
Phenyläthylalkohol Rosenalkohole Zimtalkohol Methylanthranilat Heliotropin Amylsalicylat Aubepine Ketonmoschus
Spezialitäten: Im Handel gibt es sehr gute Kompositionen, die als' Basis für Parfüms von Quelques fleurs-Typ dienen können. Amaranthe (L. G.). — Belies fleurs (Ama.). — Lonoicera (L. F.). — Base fleurie (H. u. R.). — Fleurs choisies (/?.). — Florial (V.). — Veriflor (Dr. Sch.). — Daphne (L. G.). — Hydroquinaldeine (K.). — Siehe auch die Spezialitäten von Maiglöckchen und Flieder.
162
Der Typ Floramye In diesem Geruchstyp wurde zum erstenmal der Methylnonylacetaldehyd parfümistisch verwendet und er besitzt deshalb ein klassisches Interesse. Von den höheren Fettaldehyden ist im allgemeinen keiner geeignet, für sich als Geruchsbasis zu fungieren. Sie sind anderseits unentbehrlich als geringe Zusätze für frische Geruchstonarten. Werden sie jedoch in größeren Mengen verwendet, so wirken sie unangenehm. Etwas anderes ist es dagegen mit dem Methylnonylacetaldehyd. Der eigenartige, aber typische Geruch dieses Riechstoffes erlaubt eine weitgehende Verwendung. Zum ersten Male wurde er in obengenanntem Typ versucht. Als Geruchsbasis dient: Methylnonylacetaldehyd Amylsalicylat Sandelholzöl Pomeranzenöl Rhodinol Jonon Phenyläthylalkohol
Bergamottöl Citronenöl Methyljonon Hydroxycitronellal Styrax resin.
Übrigens paßt sich nicht nur das Amylsalicylat dem Aldehyd gut an, sondern auch Citrusöle, wie sie in dieser Komposition reichlich verwendet werden, ferner Benzylacetat, Labdanum, Hydroxycitronellal, Vetiver, Muskatellersalbeiöl, Jasmin, Tuberose. Der Typ Rêve d'or Dieser neue Geruchstyp hat weniger Aufsehen erregt, als andere Neuschöpfungen, hat aber doch einiges Interesse, weil er eine etwas modernisierte Verwendung des Aldehyds C12 des Methylnonylacetaldehyds vorstellt. Seine wichtigste Grundlage ist neben diesem Aldehyd das neuerdings auch im Handel sich befindliche Acetat des Vetivenols, das der Sesquiterpenalkohol des Vetiveröls ist; der Geruchsträger dieses Öles und sein Acetat gibt den Vetivergeruch sehr vorteilhaft 11»
mit einer leicht fruchtigen oder frischen Note wieder. Als weitere Geruchsprinzipien kommen f ü r diese Komposition noch in Frage: Hydroxycitronellal, Rhodinol und Geraniol, Isoeugenol, Jasmin, Pomeranzenöl und als fixierende Bestandteile Ambiettmoschus, Cumarin und Zibet. Ein Zusatz des hell riechenden Aldehyds C u gibt der Komposition eine besondere leichte Note. Der Typ Idea! Dieser Typ zählt zu den älteren Vertretern der ausgesprochenen Phantasieparfüms und war früher sehr beliebt. Ideal ist eine harmonisch ausgeglichene Komposition auf der Grundlage von Rose und Bergamotte, die einerseits durch Veilchen und Ylangöl, anderseits durch die schweren Tonarten, wie Eichenmoos, Vanillin, Isoeugenol usw. unterlegt ist. Auch Lavendel und Amylsalicylat werden in Anwendung gebracht, wodurch eine gewisse Annäherung zu Chypre und Trèfle incarnai entsteht. 120 30 20 20 40 50 50 140 30 40 50 20 20 50 50 15 100 150 1000
164
Bergamottöl feinst. Ylang Bourbon Patschuliöl Vetivenylacetat Cassie liquide Jonon 100% Jasmin künstl. Rosenkomplex, z. B. Rose alpine (Th. M.) Neroli big. Methyljonon Cumarin Aurantiol (L. G.) Isoeugenol Ambrettmoschus Zibet 5 % ig Eichenmoos absol. Vanillin Benzylsalicylat
Auch von den deutschen Parfüms sind einige sehr interessant, doch haben gerade die besten, wie Mysticum, französische Vorbilder (Styx). Der Typ Poppy. Dieser Geruchstyp erfreut sich in manchen Ländern einer gewissen Beliebtheit und er ist eine Phantasie über den Geruch des roten Mohnes. Die, wenn man so sagen kann, aufreizende Farbe dieser Blume hat sicher etwas, was den Parfümeur anregen muß, um diese rote leuchtende Farbe geruchlich zum Ausdruck zu bringen, mit anderen Worten ein neues Motiv der künstlerischen Parfümerie. Das Problem der ästhetischen Zusammenhänge zwischen Farbe und Geruch ist für die Parfümerie ohne Zweifel von größter Wichtigkeit und kann ihr neuen Impuls und neue Entwicklung geben. Parfümistisch ist der Poppytyp ein ins origanartige erweiterte Trèflegeruch. Sicher eine originelle Lösung, aber noch nicht erschöpfend. Vielfach ist der Poppytyp beliebt als Haarwasser. Je nach den Bedürfnissen wird man das nachfolgende Rezept vereinfachen oder weiter ausbauen. Die Grundlage für diesen Geruchstyp bilden die Grundriechstoffe für Origan und Trèfle, also Nelkenriechstoffe, Amylsalicylat usw. Jasmin, Rose und Veilchenriechstoffe usw. 1. 100 40 100 40 20 40 50 20 40 70 90
Nelkenkomplex Ylang Amylsalicylat Cumarin und ähnliche Vanillin Patschuli Styrax und Öl Ketonmoschus Nerolikomplex Jasminriechstoffe Rosenriechstoffe
165
Benzoeresm Zibet 100 Veilchenriechstoffe 100 Benzylsalicylat S Castoreumresin
100
20
(besonders Methyljonone)
930 Typ Birkenhaarwasser. Im Gegensatz von Portugalhaarwasser, Bayrum u. a., deren Geruch durch die verwendeten ätherischen Öle (Pomeranzenöl, Bayöl) eindeutig bestimmt ist, ist der Geruch „Birkenhaarwasser" eine Phantasienote, ganz gleichgültig ob wirklich aus den echten Birken gewonnene Extrakte, Säfte oder ätherische Öle Verwendung gefunden haben. Letztere können interessante kosmetische Zusätze bilden, die aber für den Geruch im großen und ganzen ohne Belang sind. Selbst das Birkenknospenöl, das trotz seines hohen Preises vielfach verwendet wird, ist für den Gesamtgeruch nicht ausschlaggebend, sondern wirkt nur parfümistisch, indem es dem Parfümgeruch eine neue Note gibt, wie viele sonst in der Parfümerie selten gebrauchte ätherische Öle, z. B. Basilicumöl, Pappelknospenöl, Cardamomenöl, Majoranöl, Selleriesamenöl usw. ebenfalls tun. Aus diesen Gründen kann man den Typ „Birkenhaarwasser" zu den Phantasiegerüchen zählen, obwohl er als Parfüm keine Verwendung erfahren hat. Im allgemeinen ist der Typ Birkenhaarwasser leicht fruchtig ohne besonderem Charakter mit einem angenehmen balsamischen Nachgeruch, der haften soll (z. B. Melittis L. G.). Auf keinen Fall darf dieser Geruch zu süß sein oder eine ausgesprochene schwere Note besitzen. Er muß, entsprechend seiner allgemeinen Verwendung ohne Spitze sein, eben allgemein sympathisch. Nachfolgendes Grundrezept soll die Zusammenstellung eines Birkenhaarwassers charakterisieren.
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25
50
75
100
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150
i — i — i — i — i — T Rosenöl künstlich Geraniol rein.. Citronellylacetat Phenyläthylol . Jasminkomplex Fliederkomplex Bergamottöl . . Geranylacetat. Benzylacetat.. Vetiveröl Heliotropin . . . Ambrettmoschus . . . . Acetessigester . Aldehyd C,j . . s Brenztraubensäureamylester —
J
25
I
50
I
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I
100
I
125
Grundideen für Phantasleparffims Fruchtig: 20 20 20 20
Moschuskörneröl Jasmin absol. enfleurage Rose de Mai absol. Iris Absoloul (L. F.)
L
150
100
Eugenol
80 Vetiver Java cultiv.
150 Rhodinol 50 Rosenöl bulgar. 500 Bergamottöl sesquiterpenfrei 40 Moschus Keton 5 Phenylglycidsäureäthylester 1005 II.
Süß-schwer: 1000 3000 300 250 300 100 100 50 50 50 50 30 60 10 10 5
Vanilleauszug 10% ig Macisauszug, 10 Liter auf ein Kilo Moschus echt, 10°/oiger Auszug Bergamottöl sesquiterpenfrei Geraniumöl Grasse Eugenol Rosenöl bulgar. Bayöl St. Thomas Patschuliöl alt Toncaniol (L. F.). Sandelholzöl Citrin. Peru resin. Rose absol. de Mai Tuberose absol. Jasmin enfleurage absol. Phenylglycidsäureäthylester
5365 III. Kräftig, voll und würzig: 360 Nard (Th. M.) 90 Ixia (Th. M.) 75 Ambra N. (Ama.) 120 Petitgrainöl bigar. 10 Jasmin absol. 40 Amylzimtaldehyd 125 Rose absol. 65 Ylang Bourbon
168
5 20
Angelicaöl aus Wurzeln Estragonöl 60 Lavendelöl 40 Ketonmoschus 55 Cumarin 40 Heliotropin 5 Muskatellersalbeiöl
1000 IV. Blumig: 450 100 50 150 50 50 50 30 20 5 5 40
Lilas VII. (L. G.) Ambra A. (Ama.) Santalol Nerosol (L. G.) Ylang Manila Amylzimtaldehyd Ironal (H. u. R.) Jasmin absol. Rose absol. Iron Ambrettolid F 10 (H. u. R.) Bergamottöl
1000 V. Kräftig und voll für Seifen: 100 20 50 100 80 20 160 20 140 60 50 200
Petitgrainöl Eichenmoos Opoponaxresin. oder Opoponax 1544 (L. G.) Aubepine Heliotropin Vanillin Benzylacetat Benzaldehyd Geraniumöl für Seifen Nerolin Xylolmoschus Benzylbenzoat
1000 169
VI.
Sandelseife: 300 250 150 120 80 30 20 50
Sandelholzöl ostindisch. Linalylacetat Terpenylacetat Isoeugenol Labdanumharz Lavendelöl Geraniumöl Vanillin
1000 VII. Seifenparfüm: 100 150 250 250 100 50 50 30 20
Linalylacetat Lavendelöl Irisresinoid Terpineol Citronellol Methylnaphthylketon Hydroxycitronellal für Seifen Heliotropin Ambrettmoschus
1000 Resedatyp Cyclocitralidenessigsäureäthylester Dezincarbonsäureäthylester Phenylacetaldehyddimethylacetal Octincarbonsäureäthylester Jonon Hexylmethylketon Galbanumresinoid
Iris Violette Feuilles Äthylacetat Phenylpropylalkohol Älhylhexylcarbinylacetat i-Propylbenzylcarbinol
Der Resedageruch besitzt eine sehr feine, aber deutlich grüne Note und ist deshalb ein vorteilhafter Ersatz für die anderen Grüngerüche, wenn deren Wirkung zu derb oder zu stark erscheint. Die Grundriechstoffe sind der Cyclocitralidenessigsäureäthylester mit seiner entfernt jononartigen Note und der Dezincarbon170
säureäthylester mit seinem feinen Grüngeruch. Auch ein kleiner Zusatz von Methylhexyketon ist vorteilhaft, wodurch nicht nur der grüne Ton, sondern auch der krautartige Charakter dieser Blume zum Ausdruck kommt. Fixiert wird mit Phenylpropylalkohol und Galbanumresinoid. Spezialitäten: Dezincarbonsäureäthylester (Ama.). — Resedozone (M. u. 0.). — Resedakörper (Sch. K.). — Resedalia (Agfa). Rosenkomplex Die Grundlage des künstlichen Rosenkomplexes basiert auf den Ergebnissen der wissenschaftlichen Untersuchungen des echten Rosenöles. Die Hauptriechstoffe, die wir also zum Aufbau der Rosenparfüms benützen, sind chemisch die gleichen, welche als Hauptbestandteile des echten Rosenöles gefunden wurden. Der Unterschied besteht darin, daß die ersteren aus billigeren Rohstoffen isoliert werden und deshalb einen gewissen Ersatz für das echte Rosenöl darstellen. Anderseits kennen wir nicht alle Komponenten des echten Rosenöles, um auf rein wissenschaftlichem Wege seinen Duft naturgetreu wiederzugeben. Hier setzt der Parfümeur mit seiner intuitiven (parfümistischen) Arbeitsmethode ein. Er nimmt die von der chemischen Wissenschaft festgestellten Tatsachen (also die Grundriechstoffe) und ergänzt diese, gemäß seinem künstlerischen Talent, zu einem Rosenparfüm, wobei es völlig gleichgültig ist, ob die gebrauchten Zusatzriechstoffe wirklich im Rosenöl vorkommen. Sache des Chemikers ist es, immer tiefer in die Zusammensetzung des echten Rosenöles einzudringen, immer neue Komponenten festzustellen, Sache des Parfümeurs ist es dagegen, das Bild „ R o s e " in den verschiedensten Variationen künstlerisch wiederzugeben, wobei ihm die wissenschaftlichen Untersuchungen Anregungen geben werden. Aus diesen Gründen stehen dem Parfümeur neben den wissenschaftlich ermittelten Riechstoffen eine große Anzahl von Zusatzriechstoffen zur Verfügung, nicht zuletzt die Spezialrosenkompositionen der bekannten Riechstoffabriken, welche in der Vollendung des Rosentyps Großes geleistet haben. Zur Herstellung des Rosenkomplexes dienen besonders nachstehende Grundstoffe:
171
Rhodinol Geraniol (verschied. Herkunft) Citronellol R Citronellol L Nerol Geraniumöl Palmarosaöl Phenyläthylalkohol Pelargot Linalol Jonon-a Alkohol C8 und C 9 Rosengeraniol Rosenöl bulgar. und absol. Zimtalkohol Citronellylphenylacetat Phenirat
Die Ester von Citronellol, Geraniol, Rhodinol, Phenyläthylalkohol, bes. Geranylbutyrat, Rhodinylbutyrat, Citronaltyli-butyrat, Phenyläthyl-i-butyrat, Citronellylformiat usw. Phenyläthylbenzoat Salicylsäurebenzylester Zimtsäurecinnamylester Laurinsäureäthylester Fruchtgerüche wie: Benzylester, Cinnamylacetat usw. Heptylacetat, Isobutylacetat, i-Pulegol-i-butyrat Phenylacetaldehyd Methylphenylacetaldehyd Bromstyrol Heptincarbonsäureester Methylphenylcarbinolacetat Phenylacetaldehyddimethylacetal, diamylacetali-Eugenol Citral Benzyl-i-eugenol Aldehyde C 9 — C 1 0 Hyacinthe absol. Verbena absol.
Mit dieser Liste sind die Zusatzriechstoffe noch nicht erschöpft und sie wird sich dauernd erweitern, je mehr sich der Parfümeur mit dem Rosentyp beschäftigt und diesen variiert. Gerade spezielle Zusätze können dem Geruch eine besondere Note geben, sei es, um natürliche Vorbilder nachzuahmen oder pikante phantasievolle Tonarten zu erzeugen. Rose bulgar.
Citronellol Rhodinol
Rote Rose
Phenyläthylalkohol Citral
172
L
Phenyläthylbenzoat Citronellylpropionat und ähnliche Geraniumöl rosée Nerol Phenylessigsäure und -ester Rosengeraniol Rhodiaflor (U. R.) Rose Centifol.
Rhodinol Geraniumöl Bourbon Geraniol a- Jonon Jasmingerüche (Benzylbutyrat, Amylzimtaldehyd usw.) Hyacinlhenriechstoffe Phenyläthyl- und Rhodinyl-i-butyrat Aldehyd Cuund C16, Abrikolin, Prunolide Heptincarbonsäureester Zimtalkohol Zimtsäurecinnamylester Benzaldehyd Phenylacetaldehyd und sein Dimethylacetal
Weiße Rose
Geraniol Palmarosa Jasminkomplex Hydroxycitronellal Mimosa absol. Farnesol Nerolidol Laurinsäureester Nerol Ylang-Ylang önanthäther ß- Jonon Aldehyd C u
Moosrose
Rosengrundstoffe Methylphenylcarbinolacäat Citronellylacetat Eichenmoos und Muscarol (H. u. R.)
173
Heckenrose
siehe diese
Teerose Gelbe Rose Rose Malmaison
Rosenriechstoffe Guayakholzöl Guaylacetat Resedariechstoffe b- Jonon Cinnamylvalerianat Linalol Hydroxycitronellal Eugenol Hennaöl
Phantasierosen Maréchal Niel-Rose usw.
Rosenriechstoffe i-Eugenol Santalol Vetivenylacetat Citral Heptylformiat Isobutylacetat Cuminaldehyd p-Kresylacetat Castoreumresinoid
Die Qeruchsqualitäten der verschiedenen Rosengrundstoffe wurden im allgemeinen Teil bei den jeweiligen Körpern näher besprochen. Den wundervollen taufrischen, schwach grünen Ton einer frisch gepflückten Rose erhält man durch Spuren von Octincarbonsäureester, Nonylacetat, Nonylalkohol, Phenylacetaldehyddimethylacetal, Aldehyd C u und ähnlichen Riechstoffen. Allgemein verwendbare Fixateure für Rosenparfüms sind Zimtalkohol (bis zu 15%), Phenylpropylalkohol, Benzylisoeugenol, Styracine, Storaxresinoid. Die Rosenriechstoffe halten sich im allgemeinen recht gut in Seifen, besonders eignet sich das Dehydrocitronellol (Pelargol usw.) dazu, denn es ist absolnt haltbar. Dibenzyl ist eine billige Basis. In letzter Zeit ist ein neuer chemischer Rosenriechstoff aufgekommen, der in Seifen und Toilettencremes - recht brauchbar ist. 17.4
E r kommt unter verschiedenen Namen in den Handel: Rosacetol (L. Q.) Rosephenon (Ama.) Rosamen (Agfa) Zum Verstärken des Rosengeruches in Seifen verwendet man viel Phenyläthylalkohol, der in keiner guten Rosenseife fehlen darf, ferner etwas Citral, Citronellal, Bromstyrol. Benzophenon ist ein Fixateur in Richtung Rose-Sandel, während Diphenylmethan einen grünen Ton gibt. Spezialitäten: Siehe S. 87. — Rosaflor (Heico.). — Centifoliol (Heico.). — Rosaldeine (B.). — Rosyata (Th. M.). — Rosotheol (M. u. 0.). — Eglantyline (U. Rh.). I. 25
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r
Cltronellol-L. Rhodinol Phenyläthylol Rose bulgar.. Linalol Jonon Hydroxy citronellal Nonylaldehyd
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II.
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Centifoliatyp: 300 Citronellol-L 300 Rhodinol aus Geraniumöl Bourbon 150 Phenyläthylol i75
350
60 Zimtsäurebenzylester 50 Benzylacetat 30 Jonon-a 18 Citronellylformiat 30 Hydroxycitronellal 20 Amylzimtaldehyd 40 Phenylacetaldehyddimethylacetal 0,3 Aldehyd C n 2,5 Aldehyd C» 1 Benzaldehyd 1 Phenylacetaldehyd 1 Octincarbonsäureester 1003,8 III. R o t e R o s e : 600 Rose centifolia (Ama.) 50 Irisöl 10%ig 100 Jonon-a 70 Nerosol (L. G.) 50 Rose bulgar. 20% ig 30 sogenannter Aldehyd C14 10°/oig 20 Jasmin (Heico.) 30 Ketonmoschus 50 Aldehyd C„ 10°/0ig
1000 IV. F ü r S e i f e : 150 350 200 50 50 40 80 40 60 20 1040 176
Geraniumöl bourb. Geraniol für Seife Phenyläthylalkohol Phenylessigsäure Sandelholzöl Jonon roh Zimtalkohol Trichlorrosenkörper Phenylacetaldehyddimethylacetal Citral
Spanisch-Ledertyp und Russisch-Juchtentyp Benzoesäuremethylester Bergamotteöl Vanillin Rosenkomplex Zibet echt oder künstl.
Geranylacetat Acetophenon Benzoylaceton Vetiver Labdanum Castoreum entfärbt
Das Spanisch-Lederparfüm war, wie das Russisch-Juchtenparfüm, ein sehr beliebtes Herrenparfüm. Besonders die Mode des ersteren hat stark nachgelassen. Spezialitäten für diese beiden Ledergerüche: Cuir de Russie (L. G.). — Cuir de Russie décoloré (All.). — Peau d'Espagne (All.). — Moscovita (Sch.). Tabaktyp Dimethylhydrochon Phenylpropyl-i-butyrat Phenyläthyl-i-butyrat Phenyläthylpropionat Methyljonon Linalylacetat Penylessigsäureester
Olibanumresin. Vetiveröl Labdanum grün Resorcindimethyläther Cumarin
Erst im Laufe des letzten Jahrzehnts ist dieser Geruchstyp Mode geworden. Die Tabakpflanze, Nicotiana tabacum, hat weiße, kelchähnliche Blüten mit leichtem Rosa-Ton. Die Blüten riechen schwach, aber dennoch deutlich und angenehm und dieser Geruch ist süß, tuberosenartig, nelkenähnlich, mit einer leicht harzigen Note. Der französische Typ dieses Parfüms, der unter dem Namen Tabac blond allgemein berühmt wurde, stellt genau genommen eigentlich einen Phantasiegeruch dar, in welchem der weiche Geruch der Tabakblüten zugunsten einer stark herb-balsamischen Note verwandelt wurde. Diese französische Basis wird am besten erreicht durch ein Gemisch von Dimethylhydrochinon, Eugenolmethyläther, 12
B u r g e r , Leitfaden der modernen Parfümerie.
177
Isoeugenolmethyläther, Eugenol, Mastixöl, Resinoid Myrrhe, Iris, Eichenmoos und Phenyläthylisobutyrat. Dem Geruch der Blume entspricht folgende Komposition: 300 Phenirat (Agfa) 150 Phenyläthyl-i-butyrat 90 Anisaldehyd 150 Eugenol 120 Jasminkomplex synth. 30 Methyljonon 30 Ketonmoschus 15 Opoponax (L. G.) 5 Tuberose absol. 5 Rose absol. 3 Eichenmoos 998 Somit ist also unter „Tabak" lediglich eine Blütenkomposition verstanden, die den Geruch der Blüte zum Vorbild hat. Etwas anderes sind die Kompositionen, die man unter Tabakparfüms versteht und die man zum Parfümieren von Zigarettentabak verwendet. Eine tabakähnliche Note erhält man auf der Basis von Labdanum, Rose und Dimethylbenzylcarbinolacetat: II.
400 Labdanum resinoid 1 0 % i g 60 Jasmin synth. 1 0 % i g 10 Jasmin echt 1 0 % ig 20 Rose absol. 1 0 % ig 5 Ketonmoschus 5 Heliotropin 5 Cumarin 5 Eichenmoos 1 0 % ig 5 Dimethylbenzylcarbinolacetat 10%ig 515
Spezialitäten: — Habaniol (Sch.).
178
Tabacco (AU.). — Fleurs de Tabac (Th. — Parfüm Tabac (L. 0.).
M.).
III.
475 Fleur de Tabac (Th. M.) 100 Sophora (L. G.) 20 Alkohol C12 20 Phenyläthylphenylacetat 80 Cumarin 70 Zimtalkohol 60 Heliotropin 30 Ambrettmoschus 50 Ambra N (Ama.) 60 Bergamotteöl sesquiterpenfrei (L. F.) 20 Rosenöl bulgar. 30 Jasmin de pomade absol. 1015 Tuberosetyp
Cinnamylformiat Cinnamylbutyrat Phenyläihylphenylacäat Zimtsäurephenyläthylester Benzylformiat Phenylpropylalkohol Furfurtiydracrylsäureäthylester Äthylbenzoat Laurinsäureäthylester Tubereuse absol. Geraniol Palmarosa
Geranylformiat Geranylacetat Phenylessigsäure-i-buty lester Benzyl-i-eugenol Aldehyd C u Laurinaldehyd Alkohol C10 und C12 Anthranilsäureäthylester Jasminkomplex Opoponaxresinoid Farnesol Linalol
Der Tuberosenkomplex ähnelt dem Jonquilletyp und ist weniger eine Parfümgrundlage als ein Zusatz für die verschiedensten Parfüms. Wickentyp (Dufterbse, Sweet Pea, Pois de Senteur) Benzylidenaceton Benzylaceton (5%) Methylanthranilat Hydroxycitronellal Phenylacetaldehyd Cinnamylacetat 12*
Linalol Phenyläthylacetat Phenylessigsäureester höhere Heptincarbonsäureester Cassiekomplex (—Akazienkomplex) Carvacrylacetat
179
Bromstyrot Zimtalkohol i-Butylbenzoat Terpineol
Hydrozimtaldehyd Methylnonylketon
Der Geruchsträger für diesen Typ ist das Benzylidenaceton oder, noch besser für die Parfümerie, das Benzylaceton, das einen milderen Geruch besitzt. Beide Körper müssen aber stark abgerundet werden, um den süßen und lieblichen Duft der Dufterbse wiederzugeben. Besonders sind dazu Heliotropin, Benzyl-i-butyrat, Hyacinthenriechstoffe und Terpineol geeignet. Auch Hydroxycitronellal gibt eine sehr milde Note. 25
I.
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Benzylaceton.. Isobutylbenzoat Hydroxycitro nellal... Jonon 100"/» Terpineol Zimtalkohol. Phenylflthylacetat Octincarbonsäureester. Phenylacetaldehyd 50»/„ Heliotropin . . . MethylanthranUat Amylzimtaldehyd Anisalkohol...
J
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Wie in Frankreich das Trefleparfüm Modeparfüm wurde, so erreichte das Sweet-Peaparfüm in England eine große Beliebtheit. Übrigens ist dieser Geruch auch ein recht dankbares Seifenparfüm. Für Seifenparfüm eignet sich noch ganz besonders ein Zusatz von Mimosablütenöl echt, konkret, das man in Terpineol oder, wenn es der Preis erlaubt, in Linalol auflöst, und zwar 1:20. Die freie Cerotinsäure in dem Wachse des Mimosablütenöls hat übrigens die angenehme Wirkung, freies Alkali der Seifen zu binden. Eine solche Mimosablütenöllösung wird man also bei vielen Blumengerüchen in Seifen mit Vorteil verwenden. II. Für Seife: 600 100 50 150 25 25 50
Mimosablütenöl konkret, 20 °/o Heliotropin Benzylidenaceton Geraniol für Seife Bromstyrol Xylolmoschus Zimtalkohol
Lösung in Terpineol
1ÖÖÖ Veilchentyp Obwohl die eigentlichen Geruchsträger des echten Veilchenblütenöles (eines der teuersten Naturprodukte in der Parfümerie) nicht bekannt sind, haben wir im Irisöl, beziehungsweise seinem Geruchsträger, dem Iron und den verwandten Jononen und Methyljononen geeignete Hilfsmittel, um den Veilchenduft parfümistisch wiederzugeben. Anderseits muß man aber zugeben, daß es mit diesen Riechstoffen schwer, fast unmöglich ist, den herrlichen Duft unserer wildwachsenden Waldveilchen naturgetreu zu treffen. Meistens dienen die in Südfrankreich kultivierten Veilchen als Geruchsvorbilder für die meisten Veilchenparfüms. Ein gutes Veilchenparfüm zählt deshalb zu den schwierigsten Problemen der Parfümerie und es verrät ein hohes künstlerisches Empfinden, den Geruchstyp des Irons oder Jonons derart zu variieren, daß
181
er sofort die harmonische Vorstellung „Veilchen" erweckt, denn die Jonone verkörpern nicht den Veilchengeruch, wie wir ihn in der Natur kennen. Der unerfahrene derbe Verbrauch von Jononprodukten in der Parfümerie hat leider den Geschmack des Publikums für die Feinheiten des Veilchengeruches verdorben. Man ist ohne Zweifel bei der Anwendung von künstlichen Veilchenriechstoffen (die an und für sich sehr wertvoll sind) gerade in Veilchen über das Ziel hinausgeschossen. Der Jonongeruch wurde zum Veilchengeruch diktiert und man ist unwillig darüber, daß diese bescheidene Blume nicht nach Jonon riecht! Eine typische Irrung, geboren aus der Begeisterung, der Natur Kunst gegenüberstellen zu können, wobei der Mensch sich nicht mehr zur Natur zurückfindet. Iron Jonone Methyljonone Cassie absol. Maiglöckchenkomplex Jasminkomplex Violette feuilles Heptincarbonsäureester Octincarbonsäureester IrisÖl konkret Veilchenöl absol.
Ylang Costuswurzelöl Farnesol Myristinsäureester Laurinaldehyd Aldehyd C u und C 1 3 Nonylacetat Nonylensäureester Phenyläthylacetat Cuminaldehyd Aldehyd C 1 4 (sogen.) Heliotropin Terpineol Anisaldehyd Undecylensäureester Cyclocitralidenessigsäureester Reseda absol. Mimosa absol. Eichenmoos Storaxresinoid
Zum Abtönen der Jononkörper eignen sich vor allem Cassie, Maiglöckchen und auch Jasminkomplex (künstlich oder echt), ferner auch Reseda absol. und Mimosa absol. in geringen Mengen. Durch solche Blumentonarten gelingt es, den Jononen mehr Frische
182
und ein liebliches Bukett zu geben. Von Wichtigkeit ist beim Veilchen sein grüner Nebengeruch. Man erreicht ihn durch verschiedene Zusätze, wie Violette feuilles absol., Heptin- und Octincarbonsäureester, 5 % Laurinaldehyd (auf die Jononmenge berechnet). Diese Körper müssen mit viel Verständnis verwendet werden, sonst ergeben sie ordinäre Effekte, die nichts mehr mit dem zarten Veilchengeruch gemein haben. In Seifen nimmt man Nonylen- und Undecylenester. Jonon beta und Ylang in Verbindung mit Grüngerüchen (Laurinaldehyd) ergeben den Typ „Parmaveilchen", Eichenmoos und Methylphenylcarbinolacetat dagegen den Typ „Moosveilchen". Sehr frisch und blumig wirken Undecylmethyllacton, Anisylacetat, Phenyläthylacetat, Benzylalkohol, Nonylacetat, die letzteren drei mit einer fruchtig grünen Nuance. Decylformiat zusammen mit Myristinsäureester hebt mehr die „Irisnote" hervor (siehe diese). Zum Fixieren des Veilchenodeurs kann man Benzyl-i-eugenol, Anisalkohol, Farnesol, Myristinsäureester, Guaylacetat, Basilicumöl, Santalol, Storaxresinoid und Galbanumresinoid in Betracht ziehen. Der Hauptbestandteil eines Veilchenseifenparfüms ist natürlich ebenfalls Jonon, und zwar kann man ruhig mit einem technischen Jonon arbeiten, ja sogar, wenn die Seife nicht weiß zu sein braucht, Jononrückstände verwenden, weil diese gleichzeitig als Fixateure wirken. Ferner gehört in eine Veilchenseife Hydroxycitronellal, Terpineol, Rosenriechstoffe, Anisalkohol, Heptincarbonsäureester und ähnliche. Als abrundende Riechstoffe sind zu empfehlen: Benzylacetat, Önanthäther, Benzylsalicylat, Linalol, Zimtalkohol, Benzylalkohol, Diphenyloxyd. Zur Fixierung verwende man Ketonmoschus, Cedernholzöl, west- und ostindische Sandelholzöle, je nach dem Preis des Parfüms und vor allem Heliotropin. I. Für Seifen: 300 30 30 30 60 120 150
Jonon roh Canangaöl Heptincarbonsäureester Diphenyloxyd Phenyläthylalkohol Terpineol Geraniol für Seife l8
3
30 100 40 30 100
Benzylacetat Hydroxycitronellal für Seife Heliotropin Ketonmoschus Benzylalkohol
1020 Ylang-Ylangkompiex Canangaölfraktionen Benzylacetat Linalylacetat p-Methylsalicylsäuremethylester Geraniol a. Palmarosalinalol Eugenolmethyläther p-Methylkresol
Farnesol Äthyleugenol i-Eugenolmethyläther p-Kresolphenylacetat p-Kresoläthyläther Geranylbenzoat Dimdhylhydrochinon Cardamomenöl Benzylalkohol Benzylsalicylat Safrol Benzoesäureäthylester Nonylalkohol
Das künstliche Ylang-Ylangöl wird am besten auf rektiv. Canangaöl aufgebaut und kann das echte Öl teilweise ersetzen, besonders in Seifen. Zibetkomplex Der hohe Preis und die etwas umständliche Handhabung dieses wichtigen Fixateurs (Verunreinigungen durch unlösliche Fette) bilden immer einen Anreiz, ihn künstlich aufzubauen. Man wird dabei die Ergebnisse der wissenschaftlichen Analyse des echten Produktes weitgehend berücksichtigen. Ferner gibt es künstliche Riechstoffe, die den Zibetcharakter gut wiedergeben oder diesen unterstützen. Scatol p-Mdhyltdrahydrochinolin (=Civettal Nd.). Civettone Phenylessigsäure
184
Methylphenylglycidsäureester Phenylessigsäure-i-butylester
Phenylessigsäure in Verbindung mit Methylphenylglycidsäureester kann auch in Seifen gebraucht werden. p-Methyltetrahydrochinolin ist eine Grundlage mancher künstlichen Zibetarten, die man auch für Seifen empfiehlt. Die klassischen Grundstoffe sind Scatol und das Civettone von Naef, sie geben die gleichen Effekte, wie das echte Zibet, wobei das letztere die Parfüms nicht im geringsten färbt. Außerdem gibt es hochkonzentrierte, von allen Verunreinigungen befreite Erzeugnisse, welche ebenfalls großen parfümistischen Wert besitzen, indem sie alle Nuancen des rohen Naturproduktes verstärkt wiedergeben. Spezialitäten: Civette 40 (L.G.). — Civette synth. (L.F.). — Civette synth. Nr. 3 (L. G.). — Zibetpaste künstl. (Sch.). — Zibet künstl. (H. u. R.)
*
185
Löslichkeitstabelle der gebräuchlichsten chemischen Riechstoffe Diese Tabelle gibt an, wieviel ein Teil eines Riechstoffes verdünnten Alkohol benötigt, um sich in diesem Lösungsmittel k l a r u n d v o l l k o m m e n a u f z u l ö s e n . Die Zahlen geben n i c h t die äußersten Grenzwerte an, sondern berücksichtigen auch, daß tiefere Temperaturen, wie sie in der Parfümerie vorkommen, niedere Werte ergeben. Im allgemeinen sind die Werte für eine Temperatur von etwa 10° berechnet und für einen 7 0 % igen Alkohol. Andere Alkoholstärken sind in der dritten Spalte angegeben. benötigen zur Lösung 1 Teil von
Alkohol 70%ig Teile
Anethol Anisaldehyd Anthranilsäuremethylester Benzaldehyd Benzoesäureäthylester Benzoesäuremethylester Benzoesäurebenzylester Benzylacetat Benzylalkohol Benzylformiat Benzylpropionat Benzylvalerianat Bornylacetat Bromstyrol Citral Citronellal
186
Alkohol x°/„ig Teile
x%ig
6,5
50
7 3,5 8
60 60 80
1
50
0,5 7
96 60
35 3
2,5 35 2 M 5 5 10 3 60 15 5
benötigen zur Lösung 1 Teil von
Alkohol 70%ig Teile
Citronellol Citronellylacetat Citronellylforniiat Cumarin Dimethylhydrochinon Decylaldehyd Decylalkohol Diphenyläther Diphenylmethan Duodecylaldehyd Eugenol Eugenolmethyläther Qeraniol Geranylacetat Heliotropin Hepticarbonsäuremethylester Heptylaldehyd Jonon 100% Isoeugenol Isoeugenolmethyläther Isosafrol Linalol Linalylacetat Methylacetophenon Methylanthranilsäuremethylester Methylheptenon Moschus Ambrett Moschus Keton Moschus Xylol Methyljonon Nerolin Nonylaldehyd Octylaldehyd Octylalkohol Phenylacetaldehyd Phenyläthylalkohol Phenyläthylacetat Phenyläthylbutyrat
2 7 20 25 4 2,5 50 70 50 1 1,5 2 8 20 10 2 3 1 2 55 2 4 1,5 15 1
200 150 1,5 3,5 2 2 M 5 10
Alkohol x°/„ig Teile
x»/oig
4
60
8
95
1 2
95 95
5 3,5 3,5
50 60 60
5
50
5
60
60 100 200
95 95 95
2
50
I87
benötigen zur Lösung Alkohol 70% ¡g
1 Teil von
Teile Phenyläthylvalerianat Phenylessigsäure Phenylessigsäureamylester Phenylessigsäureäthylester Phenylessigsäuremethylester Phenylpropylalkohol Parakresolmethyläther Safrol Salicylsäureamylester Salicylsäureäthylester Salicylsäuremethylester Santalol Terpineol Terpenylacetat Trichlorrosenkörper Vanillin Zimtaldehyd Zimtalkohol Zimtsäureäthylester Zimtsäurebenzylester Zimtsäuremethylester
Alkohol X%ig Teile
x%ig
3
50
2,5 3
90 80
4
60
20
95
4
50
25 2 30 4 3 10 35 100 10 5 2 4,5 4 3 Af 6 80 2
Af bedeutet, daß sich der betreffende Körper in dem Lösungsmittel in allen Verhältnissen mischt. Die vorliegende Tabelle ist besonders bei der Herstellung und Zusammenstellung von Kompositionen für niedergrädigen Alkohol nützlich und kann auch zur Prüfung der Reinheit genannter Riechstoffe benutzt werden, indem eine stark abweichende Löslichkeit auf Verfälschungen schließen läßt.
*
188
REGISTER
Abricolin 30 Acetanisol 30 Acetessigester 30 Acetophenon 30 Acetylanisol 30 Äthylamylcarbinylacetat 38 Äthylamylketon 38 Äthylhexylcarbinylacetat 38 l'Aimant 161 Akazientyp 97 AI cool tubirique 78,106,124,128,141 Aldehyd C14 normal 33 Aldehyd C16 normal 33 Aldehyd Cu sogenannter 73 Aldehyd C19 sogenannter 68 Aldehyd Cyclamen 46, 106 — jasminique 78 — Syringa 60 — tubirique 78 Aldehyde, höhere Fettaldehyde 31 Alkohole, höhere Fettalkohole . 33 Allonol 34, 134 Alpenveilchentyp 105 Amarante 78, 162 Ambra gris 78, 98 — grisea artif 78 — synth 78, 134 Ambralia 79 Ambratyp 98 Ambreinol 18, 79, 98, 134 Ambrenol 58, 79 Ambrette 14 Ambrettmoschus 62 Ambrettolid 34, 79, 98, 134
Ambrettozone Ambriol Ambrozone Amerinal Amylacetat Amylbutyrat Amyloxyisoeugenol Amylresedoat Amylsalicylat Amylzimtaldehyd Angelicaöl Animalin Anisaldehyd Anisalkohol Anissäureäthylester Anissäuremethylester Anisylacetat Anisylformiat Anthranilsäureäthylester Anthranilsäuremethylester Antifugin Arosol Aubepine Aubepinon Auraniol Aurantine Aurantiol Auroflor Azalée Balsamol Base fleurie Basilicumöl Belles fleurs
58, 79 34 34 34 35 35 34 34 70 35 14 79, 98 37 38 38 38 37 37 37 36 38, 134 38 37 30 79 79, 101 36, 79 79 79, 158
79, 134, 154 162 14 80, 162
189
Benol 80 Benzalaceton 41 Benzaldehyd 38 Benzoate 39 Benzoe 14 Benzoesäure 38 Benzoesäureäthylester 39 Benzoesäureamylester 39 Benzoesäurebenzylester 39 Benzoesäureester 39 Benzoesäureisobutylester 39 Benzoesäuremethylester 39 Benzoesäurepropylester 39 Benzophenon 39 Benzoylaceton 39 Benzylacetat 40 Benzylacetessigester 40 Benzylaceton 40 Benzyläther 40 Benzylalkohol 40 Benzylamyläther 41 Benzylbenzoat 39 Benzylbutyrat 41 Benzyl Cyanid 41 Benzylformiat 40 Benzylidenaceton 41 Benzylisobutyrat 41 Benzylisoeugenol 41 Benzylmonochloracetat 41 Benzylpropionat 41 Benzylsuccinat 40 Benzylvalerianat 41 Bergamiol 80 Bergamottkomplex 99 Bergamottöl 14, 100 Bergprünellen 156 Betol 42 Bigaradia Agfa 79 Bigarol 21, 42, 136, 152 Biphenylenoxyd 42 Birkenhaarwasser 166 Bornylacetat 42 Borromia 80 Bouquet espagnol 103 Bourbonal 68 Bouvardia 101 I90
Bouvardia royal Bouvardiatyp Bouvardin Bouvardine douce Bouvardiol Brenztraubensâureamylester . . . Brizalis 80, Bromâthylbenzol Bromelia Bromstyrol Bruyère Buxine Canangaôl Caprifolin Capronia Cardamomenôl Carhydrine Carnatin Carnetton Carvacrylacetat Cascarillôl Cassiealdehyd Cassieblûtenôl Cassiekomplex Cassie, ktinstl Cassiol Castore um — décolore — synth Cattleya Cedarome Cedernholzôl Cedrenon Centifoliol Cetonia Chanel N r . 5 Cheirantia Cheiria Chèvrefeuilletyp Chironiax Chloràthylphenol Chypre Citral Citronal Citronellal
101 100 101 101 101 42 154 42 42 42 86 35
14 80, 114 114 14 42, 153 85, 151 49, 149 42 15 42, 102 15 101 80 102 15, 80 80, 134 80 156 80 15 43 80, 175 80, 84, 98 15, 113, 161 81 81 113 81, 154 42 95, 102, 103 44 15, 44, 136 44
Citronellalhydrat 53 CitronellOl java 15, 50 15 — ceylon Citronellol-1 45 Citronellol-r 45 Citronellol rosée 45 Citronellylacetat 45 Citronellylbutyrat 45 Citronellylformiat 45 Citronellylhexylat 45 Citronellylisobutyrat 45 Citronellylmonochloracetat . . . . 45 Citronellylphenylàthylacetat . . 45 Citronellylpropionat 45 CitronenOl 15 — synth 136 Citronenolterpene 57 Citronenolkomplex 104 Cinnamate 74 Cinnamein 22 Cinnamol 43 Cinnamylidenbenzylcarbinol . . . 44 Cinnamylacetat 43 Cinnamylbenzoat 44 Cinnamylbutyrat 44 Cinnamylester 43 Cinnamylformiat 43 Cinnamylpropionat 43 Cinnamylvalerianat 44 Civettai 72 Civette 185 185 — synth Civettone 46 Coeloginae 155 Concomol 46 Coniferentyp 104 Convallaria 81, 85 Copaivabalsamòl 15 Corianderól 15 Corps 726 81, 98, 134 Costuswurzelol 15 Crategon 30 Cuir de Russie 81, 177 Cumarin 46 Cuminacetaldehyd 46 Cuminaldehyd 46
Cuminalkohol Cyclamal 46, Cyclamenaldehyd 46, Cylamen 81, Cyclamentyp Cyclia Cyclocitralidenessigsiiureathylester Cyclocitralidenessigsàuremethylester Cyclogeraniol Cyclogeranylacetat Cyclohexanolbutyrat Cyclohexanolisobutyrat Cyclosia
46 106 106 106 105 53
Dandytyp Daphne 81, 156, Datura Daufixol Decahydrobethanaphtholacetat Decahydrobethanaphtholformiat Decincarbonsaureàthylester . . . Decylaldehyd Decylalkohol Decylformiat Deutsche Nelke Dianthine 81, 149, 151, Dianthus 81, 148, Diaphelan Dibenzofurfuran Dihydrocitronellol Dihydrofarnesol Dihydroxycitronellal Dimethylacetophenon Dimethylbenzylcarbinol Dimethylbenzylcarbinolacetat . Dimethylhydrochinon Dimethylphenylcarbinol Dimethylphenylcarbinolacetat . Dimethylphenyiathylcarbinol . . Dimethylphenylàthylcarbinolacetat Diphenyl Diphenyiather Diphenylmethan
161 162 141 33 47 47 47 32 34 47 151 158 151 81 42 47 47 53 48 48 48 48 47 47 48
47 47 47 47 46 47 53
48 49 49 49
191
Diphenyloxyd Divinia Dufterbse Duodecylaldehyd i-Duodecylaldehyd Duodecylalkohol
49 14, 149 179 32 32 34
Eglantine 120 Eglantylène 49, 120, 175 Eichenmoos 19 E.M.A 82 Emeraude 110 Ennobline 49 Erdbeeraldehyd 68 Essence d'Arabie 82 Essence de Violette feuilles . . . 26 Essence Oriental 103 Essigsäureäthylester 49 Estragonöl 16 Eugenol 49 Eugenol M 149 Eugenoläthyläther 49 Eugenolformiat 49 Eugenolmethyläther 49 Evernia 103, 112 Exaltone 49 Exotine 82 Extrodore 96 Extrole 96 Farenal Farnesol Farnkraut Feigenriechstoff Fenal Fettaldehyde Fettalkohole Fichtennadelöl Fixateur mousse Fixierung Fixoid Fixonal Fixoresine Fleurs choisies Fleurs de Mai Fleurs d'Oranger
192
50 50 110 50, 158 50 31 33 16, 19 103 95, 160 96 53 96 162 85 21, 154
Fleurs de Tabac 178 Floramye 163 Floranal 83 Florial 162 Floricia 83, 84 Floridawasser 14, 116 Florigana 83, 158 Florin 83, 106, 141 Fl osai 35 Floxine 35 Flieder 82, 106 Fliederaldehyd 82 Folial 50, 83 Folianthine 83 Foliol 65 Foin coupée 121, 131 Foin d'Asie 122 Fougère 110, 112 Fougère Royal 111 Frageron 62 Furfurhydracrylsäureäthylester 50 Galbanumöl Galbanumresinoid Gardénia Gardenol Geißblatt Geraniol Geraniol Bourbon Geraniol Palmarosa Geraniumkomplex Geraniumöl Géranium rosé Geranylacetat Geranylbenzoat Geranylbutyrat Geranylformiat Geranylisobutyrat Geranylpropionat Geranylvalerianat Gerindol Geruchsanalyse Ginstertyp Gladiolin Glassachen, Reinigung Glycinetyp
16 16 83, 113 50 113 50 51 51 115 16, 51 16 51 51 51 51 51 51 51 73 8 116 51, 65 11 116
Glycosma Goldlack Grisambrene Guayacyiphenylacetat Guayakholzöl Guayolacetat Guayolbutyrat
83, 113 117 83, 98 51 16 52 52
Habaniol 83, Heckenrose 120, Hedera Helichrisumöl Heliotrop Heliotropin —, amorph Heno del Campo Heptincarbonsäureäthylester . . Heptincarbonsäureamylester . . Heptincarbonsäuremethylester . Heptylacetat Heptylformial Heutyp Hexadecylaldehyd Hexylenaldehyd Hexyimethylketon Honigtyp Hovenia Hyacinthal 52, Hyacinthe absol 16, Hyacinthetyp Hyacinthin Hyacylène 65, Hydratropaaldehyd Hydratropaalkohol Hydrocumarin Hydroquinaldeine 83, 108, Hydroxycitronellal Hydroxycitronellaldimethylacetal Hydroxycitronellol Hydrozimtaldehyd Hydrozimtalkohol
178 174 83 16 119 52 120 131 52 52 52 52 52 121 33 31 52 122 83 124 124 122 42 124 52 53 53 162 53 53 53 67 67
Ideal Igerol Indian Hay
164 84 131
13
Indol Indoscatine Iraldeine Iraldiol Iralia Iris absol Iris konkret Iris kûnstl Irisone Irisresinoid Ironal 58, Isoallonol Isobutylacetat Isoeugenol Isoeugenolmethylâther Isoeugenolphenylessigsâureester Isopulegol-i-butyrat Isostyrone Isovanillin Isozimtalkohol Ixia Jacinthe absol Jacinthe fleurs Jasmarol Jasmilan Jasminaldehyd Jasminal Jasmin d'Espagne Jasmin fleurs Jasminkomplex Jasminôl Jasmin provençal Jasmin synth Jasmin Tosacana Jasmobuxine Jasmol i-Jasmon Jasmonal Jasmophore Jonon-a Jonon-b Jonone Jonquilla Jonquille absol Jonquille
B u r g e r , Leitfaden der modernen Parfümerle.
54 54 58 58 58 17 17 129 54 17 129 34 55 55 56 56 56 56 56 84 84
64 124 40, 53 35 35 35 84 84 125 17 84 83 84 84 84 54 35 126 54 54 54 128 18 108, 128 193
Keton DM Ketonmoschus Kleetyp Knabenkraut Kölnisch-Wassertyp Kölnisch-Wasser, russisch Komposition Kompositionsbürette p-Kresol p-Kresolacetat p-Kresoläthyläther p-Kresolisobutyrat p-Kresolmethyläther p-Kresolphenylacetat m-Kresolphenylacetat Kresotinsäuremethylester Labdanone Labdanumöl Labdanumresinoid Lactonia Lärchenterpentinöl Landoflor Lasaroma Flieder Latschenkieferöi Laurinaldehyd Laurinal kohol Laurine Laurinsäureäthylester Lavendelöl Lavendelwassertyp Levkojetyp Libanotol Lilacine Lilarom Lilas Lilas d'Espagne Lilas fleurs Lilienmilchtyp Limonen Linaloeöl Linaloi Linalylacetat Linalylbutyrat Linalylformiat Linalylisobutyrat
194
61 62 129 156 131 133 76 5 56 56 56 56 56 56 56 61
Linalylsalicylat Lindenblütentyp Lösungen Lonoicera Lorena Lotus Lycaste Lycopsis décolorée
58 130 6, 28 162 63 138, 141 156 84, 112
Magnolia 84 Magnolys 85 Mahonia 35 Maiala 85 Maiglöckchen 85, 142 Majoranöl 19 Malonsäureäthylester 58 Malvemoschuskörper 58, 98 85 79, 84, 98 Malvonal 58 18, 79 Malvone 174 18 Maréchal Niel Rose 85 84, 112, 138 Marjolaine 19 19 Mastixöl 19 79 Mastixresinoid 59, 131 83 Melilotal 85 19 Melissia 85, 166 32 Melittis 58 34 Methoxyphenylacetaldehyd . . . 53 Methylacetophenon 59 57 Methylanthranilsäuremethylester 60 18 Methyl-7-benzalaceton 58 136 Methylbenzyläthyläther 59 117 7-Methylchinolin 58 84 p-Methylchinolin 59 57, 108 Methylcumarin 59 82 Methylheptenon 60 82, 106 Methylhexylacetaldehyd 60 82 p-Methylhydrozimtaldehyd . . . 60 82 Methyljonone 58, 158 142 Methylnaphthyl keton 61 37 Methylnonylacetaldehyd 32 19, 57 Methylnonylketon 59 57 Methylphenylacetaldehyd 60 57 Methylphenyläthylalkohol 59 57 Methylphenylcarbinolacetat . . . 60 57 Methylsalicylsäuremethylester . 61 58 Methyltuberat 61, 128
Methylvanillin Methylviolette Mimosablütenöl Mimosal Mimosatyp Mimosone Möhrenöl Moos Moosrose Moosveilchen Moschus, echt —, künstlich Moscovita Mousse de chêne Mousse de Saxe Mousse égyptienne Mousse oriental Muguet Muscaro Muscarol Muscatellersalbeiöl —, künstlich Musc. Tonkinone Myrrhe
61 58 19 146 146 85, 149 16 19 173 183 20 61 177 19 112 85, 103 103 84 103 62, 134 20 62 79 21
Napht hol iso butyl ät her Naphtholmethyläther Narcissaflor Narcisse Narcisse noir Narcisse nouveau Narcissin Nard Nelke Nelkenblütentyp Nelkenöl Neobepine Neogenol Neptunia Nerol Neroli Nerolidol Nerolin Neroliöl Nerolon Nerosol
62 42 148 146 148 148 148 85 85 148 21 30 85, 151 85 63 85, 151 63 42 21 63 63
13*
Nitrobenzol Noisettai Nonylacetat Nonylaldehyd iso-Nonylaldehyd Nonylal kohol Nonylensâuremethylester Novoviol Ocimenol Octilidenaceton Octincarbonsâureâthylester Octincarbonsauremethylester Octylaldehyd Octylalkohol Odorantis Oeillet Onanthâther Olibanum Olican Olnicera Opopanol Opoponax 86, 98, Opoponaxresinoid Opoponaxôl Opoponaxtyp Orange Keton Orangenblûtenkomplex Orangenblûtenôl Oranger crist Oraniol Orchidee, kûnstl Orchideentyp Orchis Orgeol Orientaltyp Origantyp Orrisin
63 63 63 32 60 33 63 54 64 64 ... 64 .. 64 31 33 86 85 64 21 86 86 86 153, 158 21 21 153 61 154 21 61 79 70 155 86, 156 15, 86 159 157 58, 64
Palmarosaôl 22, 51 Parakreso... siehe p-Kresol... Parmaveilchen 183 Patschuliôl 21 Peau d'Espagne 177 Pêche . . . siehe Pfirsichaldehyd Pelargol 47 Perubalsam 22 195
Perubalsamöl 22 Petitgrainöl 22 Petitgrain-Mandarineröl 60 Pfirsichaldehyd 64, 73 Phantasieparfüm 89, 159 Phellandren 64 Phenirat 68 Phenoxyläthylalkohol 38 Phenoxylessigsäureisobutylester 64 Phenoxylessigsäuremethylester . 64 Phenylacetaldehyd 64 Phenylacetaldehyddimethylacetal 65 Phenylacetylbenzol 65 Phenyläthylacetat 66 Phenyläthylalkohol 65 Phenyläthylbenzoat 66 Phenyläthylbutyrat 66 Phenyläthylcarbinylacetat 66 Phenyläthylformiat 65 Phenyläthylisobutyrat 66 Phenyläthylphenylacetat 66 Phenyläthylpropionat 66 Phenylbutylketon 66 Phenylessigsäure 66 Phenylessigsäureäthylester 67 Phenylessigsäureamylester 67 Phenylessigsäurebenzylester . . . 67 Phenylessigsäureisobutylester .. 67 Phenylessigsäuremethylester .. 66 Phenylglycidsäureäthylester . . . 68 Phenylglycolacetat 67 Phenylmethylglycidsäureäthylester 68 Phenylnitroäthylenchlorür — 67 Phenylparakresyloxyd 67 Phenylpropylacetat 67 Phenylpropylaldehyd 67 Phenylpropylalkohol 67 Phenylpropylisobutyrat 67 Phthalsäurediäthylester 68 Piperiton 68 Piperonal siehe Heliotropin. Pois de Senteur 179 Polyantha 86, 108, 128 Polyone 86, 98 Pomeranzenöl 22 Poppytyp 165 196
Portugalöl Produkt EMA Produkt EMS i-Propylbenzylcarbinol Protokatechualdehydäthyläther Prunolide Purpurnelke
22 103 103 68 68 30 151
Quarzlampenbestrahlung Quelques Fleurs Querceol
11 162 112
Racoextrakte Raldeine Rallet Nr. 1 Rautenöl Reseda Resedablütenöl Resedageraniol Resedakörper Resedalia Resedozone Resinoide Resocedrin Resorcindimethyläther Reuniol Rêve d'or Rezepturen Rhodeanol Rhodiaflor Rhodiarome Rhodione Rhodinax Rhodinol Rhodinylacetat Rhodinylbutyrat Rhodinylformiat Riechstreifen Robiniatyp Rosacetol Rosaflor Rosal Rosaldeine Rosamen Rose alpine — bulgarisch — centifolia
96 57 161 59 170 22 86 171 171 171 22 23 68 69 163 93 69 69 68 54 141 69 69 69 69 8 97 175 175 65 175 73 87 172 173
86,
68,
69, 124,
73, 87, 87,
87,
Rose krist — Damascus — gelb — künstlich — Malmaison — d'Orient — Rhodia — rot — weiß Rosefolia Rosenholzöl Rosenkomplex Rosenöl Rosenone Roseol Rosephenon Rosindol Rosmarinöl Rosotheol Rosyata Russisch-Juchten
73 87 174 87 174 87 87 172 173 65, 69 19, 57 171 23 69 69 72, 175 69, 175 24 69, 175 87, 175 177
Safrol 70 i-Safrol 70 Salicylaldehyd 69 Salicylate 69 Salicylsäureäthylester 70 Salicylsäureamylester 70 Salicylsäurebenzylester 70 Salicylsäurebutylester 70 Salicylsäureisobutylester 70 Salicylsäuremethylester 69 Salicylsäurephenyläthylester .. 70 Sandelholzöl 24 Santalol 70 71 Santalozone Santalylacetat 71 Santalylbutyrat 71 Santalylformiat 71 Sapofixine 90 Sauge sclarèe 20, 87 Scatolène 71 Sesquirolène 88, 158 sesquiterpenfreie öle 25 Shiuöl 57 Skatol 71
Sophora Spanisch-Ledertyp Spasmin Spiköl Spiktyp Stanhopea Steinklee Storax Storaxöl Storine Styracine Styranol Styrol Succinsäurediäthylester Surrolène Sweet Pea Sylvestral
88 177 40 25 136 156 131 24 24 53 75 56 71 71 71 179 88, 110
Tabacco Tabaktyp Tagetine Tannenduft Tannenzapfenöl Tazettol Teerose Teerosenkörper terpenfreie Öle Terpineol — krist Terpinylacetat Terpinylbutyrat Terpinylisobutyrat Terpinylpropionat Tetradecylaldehyd Tetrahydrochinolin Tetramethylhydrochinolin Tilia Tilleul Tillidol Tolu Toluylaldehyd Toncainol Toncarine Tonkaresinoid Tonkin Moos Trèfle incarnat
178 88, 177 88, 148 16 19 88 174 69 25 71 71 72 72 72 72 33 72 72 88, 140 139 88 26 72 53 59 26 88, 103 130
197
Trfefletyp Trichlorrosenkörper Tridecylaldehyd Tropfenzähler Tuberose absol Tuberosentyp
129 73 33 3 26 179
Undecylenaldehyd Undecylenalkohol Undecylensäureisobutylester .. Undecylensäuremethylester . . . Undecylenmethyliacton Vanda tricolor Vanilleresinoid Vanillin Vanillose Vanirom Veilchenblätteröl Veilchentyp Verbena absol Verfärbungen Veriflor Vert de Lilas Vertifol Vetiron Vetivenol Vetivenylacetat Vetiverol Vetiveröl Vetivol
32 34 73 73 73
157 26 73 68 68 26 181 27 10 88, 162 65 65, 88 74 74 74 74 27 74
Violette Violettone Violodor Vioione Viridine Waldtnaiglöckchen Weihrauch Weihrauchkörper Weißer Flieder Wickentyp Wintergreenöl künstl
54 54 54 54 65 143 21 74 82 179 69
Xantogenol Xylolmoschus
88, 151, 158 62
Yara-Yara Ylangöl Ylangkomplex
74 27 184
Zersetzungen 29 Zibet 27, 88, 184 Zibetpaste 185 Zimtaldehyd 74 Zimtalkohol 42, 74 Zimtsäure 74 Zimtsäureäthylester 75 Zimtsäureamylester 75 Zimtsäurebenzylester 75 Zimtsäuremethylester 74 Zimtsäurephenyläthylester 75 Zimtsäurezimtester 75
Druckfehler und Ergänzungen Seite 30, statt Crategon lies Crataegon. ,, 82, „ Kashana „ Khasana. „ 98, „ Resiniode „ Retinoide. „ 112, „ Lycopis „ Lycopäs. „ 127, „ Hydroxycirtonellal lies Hydroxycitronellal. ,, 128, „ Poyantha lies Polyantha. „ 130, „ Linylylacetat lies Linalylacetat. ,, 140, „ Laurinalydehyd lies Laurinaldehyd. „ 145, ,, Ambetrolid lies Ambrettolid. ,, 149, ,, Origen lies Origan. ,, 177, „ Dimethylhydrochon lies Dimethylhydrochinon. „ 177, „ Penylessigsäureester lies Phenyleskgsäureester. ,, 184, „ Geraniol aus Palmarosalinalol lies Geraniol aus Palmarosaöl und Linalol.
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