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German Pages 665 [727] Year 1933
HANDWÖRTERBÜCHER ZUR
DEUTSCHEN
VOLKSKUNDE H E R A U S G E G E B E N VOM V E R B A N D D E U T S C H E R V E R E I N E FÜR
VOLKSKUNDE
ABTEILUNG II
MÄRCHEN
BERLIN
WALTER
UND
LEIPZIG
1930/1933
D E G R U Y T E R & CO.
VORMALS G. J. GÖSCHEN'SCHE VERLAGSHANDLUNG - J. GUTTENTAG, VERLAGSBUCHHANDLUNG - GEORG R E I M E R - KARL J. T R Ü B N E R - VEIT & COMP.
HANDWÖRTERBUCH DES
DEUTSCHEN
MÄRCHENS HERAUSGEGEBEN U N T E R B E S O N D E R E R M I T W I R K U N G VON
J O H A N N E S BOLTE UND MITARBEIT ZAHLREICHER FACHGENOSSEN VON
LUTZ
MACKENSEN
BAND I
BERLIN
UND
LEIPZIG
1930/1933
W A L T E R D E G R U Y T E R & CO. VORMALS G. J. GÖSCHEN'SCHE VERLAGSHANDLUNG - J. GUTTENTAG, VERLAGSB U C H H A N D L U N G - GEORG R E I M E R - K A R L J. T R Ü B N E R - VEIT & COMP.
ARCHIV-NR. 46 03 33
DRUCK VON J . I . AUGUSTIN IN GLÜCKSTADT UND HAMBURG
Vorwort Der Gedanke, ein „Handwörterbuch des deutschen Märchens" zu schaffen, hat mir viel Kopfzerbrechens verursacht. Denn offenbar liegen hier die Verhältnisse wesentlich schwieriger als bei allen andern Fachzweigen. Schon die Aufstellung eines Stichwortverzeichnisses wurde durch das Fehlen allgemeingültiger Typen- und Motivbezeichnungen gehemmt, und bei der verhältnismäßigen Kleinheit des Spezialforscherkreises schien es von Anfang an fast aussichtslos, für jedes der vielen hundert Stichwörter den passenden Bearbeiter zu finden. Kam hinzu, daß die Fertigstellung des großen, einzigartigen Anmerkungswerkes von Bolte und Polivka die Frage nahelegte, ob neben ihm ein zweites großes Nachschlagewerk überhaupt noch Raum habe. Ich habe die Frage bejahen zu sollen geglaubt. Bolte-Polivkas Anmerkungen wenden sich in erster Linie an den Typen- und Motivforscher und an den, der der Geschichte des Märchens nachgeht. Die Probleme des inneren und äußeren Märchenstils werden dort nur gelegentlich und nicht im Zusammenhang behandelt; auch die erzähltechnische Bedeutung der einzelnen Märchenzüge kann dort nur gelegentlich gestreift werden, und der geschichtliche Entwicklungsgang wird, dem Vorgange der Grimms folgend, mehr durch eine Isolierung und Nebeneinanderstellung der verschiedenen Märchenprovinzen und Märchenzeiten als durch eine stete Überprüfung ihrer Bedeutung für die Entstehung und Entfaltung des deutschen Märchens dargestellt. Hier schien mir eine Ergänzung fruchtbringend gestaltet werden zu können. So versuchte ich, stilistischen und biologischen Fragen einen möglichst breiten Raum zu gewähren und dem Problem der Eindeutschung fremder Anregungen erhöhte Aufmerksamkeit zu widmen. Auch das Verhältnis von Kunstdichtung und Volksdichtung beim Märchen hoffe ich durch Aufstellung einer größeren Anzahl von Stichwörtern klarer herausarbeiten zu können; eine monographische Behandlung der wichtigsten deutschen Märchensammler und -forscher sollte nicht nur wissenschaftsgeschichtliche Erkenntnisse vertiefen, sondern auch methodischen Erwägungen Raum geben, wie denn überhaupt methodologische Fragen eingehend berücksichtigt wurden. Ich wollte durch die Einbeziehung all dieser Betrachtungsweise ein Gesamtbild des deutschen Märchenbestandes in Leben und Forschung erzielen, das geeignet wäre, durch Aufzeigung von Wissenslücken und Aufrollung neuer Probleme der Wissenschaft vom Märchen neue Anregung zu geben. Denn kein Zweig der volkskundlichen Forschung scheint mir noch so sehr im Gärungsstadium befindlich als dieser. Ich glaube nicht, daß diese Tatsache unbedingt einen Nachteil bedeuten muß; es kann auch ein Zeichen des Reichtums und eine Verheißung für die Zukunft in ihr beschlossen liegen. Von diesem Standpunkt aus habe ich gemeint, den unter sich sehr verschiedenartigen Beiträgen meiner Mitarbeiter mit größter Loyalität begegnen zu müssen. Es wäre falsch, heute schon ein solches Werk unter ein festes Dogma zu stellen. So ließ ich den Widerstreit der verschiedenen Ansichten und Betrachtungsweisen ruhig in die Spalten dieses Buches hineinfließen; Verweise von dem einen auf den anderen Artikel sollen dazu helfen, daß sich der Leser seine eigene Ansicht bilden kann. Durch zahlreiche Verweise suchte ich auch bei der Unsicherheit der notwendig oft subjektiv geformten Stichwörter das Auffinden des Gesuchten zu erleichtern; dem gleichen Zweck dient auch das jedem Bande beigegebene, an den Grimmschen KHM. orientierte Register, für dessen mühsame und umsichtige Anfertigung ich meinem
VI
Vorwort
Schüler und lieben Freunde, Herrn Privatdozent Dr. K. K a i s e r - G r e i f s w a l d , zu aufrichtigem Dank verbunden bin. Schließlich suchte ich den Nachschlagewert des Werkes dadurch zu steigern, daß ich durch fettgedruckte Ziffern an den Spaltenrändern auf das soeben in den FFC. im Druck befindliche große Motivregister von Stith Thompson hinwies; Herr Professor Thompson-Bloomington war uneigennützig und hilfsbereit genug, die Ziffern aus seinem Manuskript jeweils in die Druckfahnen einzufügen. Wenn dadurch auch zuweilen das Erscheinen der Einzellieferungen in einer vielleicht manchem Leser peinlichen Art verzögert wurde, so ist doch, wie ich glaube, dadurch ein Gewinn erzielt worden, der sich erst in der Zukunft, nach Erscheinen des bewunderungswürdigen Thompsonschen Registers, voll auswirken wird. Herrn Professor Thompson danke ich auch an dieser Stelle herzlich für seine liebenswürdige und wichtige Hilfeleistung. Ich habe also gedacht wie der Schneider im Märchen (KHM. 163): „Es ist weiter gar nichts nötig, als daß man an die richtige Schmiede kommt, und, was die Hauptsache ist, daß es glückt." Ob es geglückt ist, müssen andere entscheiden. Aber wenn es glücken sollte, gebührt das Verdienst in erster Linie meinen vielen Mitarbeitern in Deutschland und in all den andern Ländern: Schweden, Amerika, Holland, Norwegen, Estland, Ungarn, der Tschechoslovakei und der Schweiz, Deutschösterreich und Irland, die die peinliche Terminarbeit gern zum Gelingen des Ganzen geleistet haben. Und daß ich bei der Aufstellung des Gesamtplanes und auch später, wenn ich Rats benötigte, bei unserm verehrten Altmeister J o h a n n e s B o l t e einkehren durfte, um von ihm zu lernen, das wird stets zu meinen schönsten und wertvollsten Erinnerungen gehören. Riga.
Lutz Mackensen.
Mitarbeiter des ersten Bandes Univ.-Prof. Dr. W. Aly, F r e i b u r g i. B. Univ.-Prof. Dr. W. Anderson, D o r p a t . Dr. E. Bargheer, Referent imMinisterium für Wissenschaft, Kunst und Volksbildung, B e r l i n . Univ.-Prof. Dr. W. Berendsohn, H a m burg. Dr. H. Diewerge, Riga. Univ.-Prof. Dr. E. Fehrle, Dezernent im Kultusministerium, K a r l s r u h e . Dr. E. Frenkel, Wien. Dr. F. M. Goebei, O p p e l n . Univ.-Prof. Geheimrat Dr. W. Golther, Rostock. Dr. P. Groth, S c h n e i d e m ü h l . Dr. Grunwald, Wien. Dr. K. Heckscher, Seelze b. Hannover. Dr. W. Heiligendorff, S t r a l s u n d . Prof. Dr. B. Heller, B u d a p e s t . Prof. Dr. K. Herold, K a r l s b a d . Dr. M. Ittenbach, F r a n k f u r t a. M. Univ.-Prof. Dr. Jungbauer, P r a g . Dr. G. Kahlo, U s l a r . Priv.-Doz. Dr. K. Kaiser, G r e i f s w a l d .
Prof. Dr. Künzig, L a h r i. B. Priv.-Doz. Dr. S. Liljeblad, L u n d . Oberstudiendirektor Dr. Ludwig Mackensen, B e r l i n - C h a r l o t t e n b u r g . Univ.-Prof. Dr. Lutz Mackensen, R i g a . Dr. E. Müller, M a r k t r e d w i t z . Dr. O. Nossag, K o t t b u s . Univ.-Prof. Dr. Petzsch, H a m b u r g . Priv.-Doz. Dr. Peuckert, B r e s l a u . Studienrat Dr. Pieper, B e r l i n . Dr. Schmitz, B r e s l a u . Referendar Maria Schuir, S t e r k r a d e . Univ.-Prof. Dr. Schulte-Kemminghausen, M ü n s t e r . Univ.-Prof. Dr. S. Singer, Bern. Dr. K. Spieß, Wien. Dozent Dr. W. v. Sydow, L u n d . Univ.-Prof. Dr. A. Taylor, Chicago. Dr. Tegethoff, M ü n c h e n . Univ.-Prof. Dr. Voretzsch, H a l l e . Univ.-Prof. Dr. J. de Vries, L e i d e n . Dr. Weydt, Frankfurt a. M. Dr. H. Wetter, W i e s b a d e n . Univ.-Prof. Dr. A. Wrede, Köln.
Friedrich P a n z e r dem b a h n b r e c h e n d e n
Märchenforscher
4. September 1930
I
Mache""*Lexikon 1. L.
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ÜBERSICHTSTAFEL DER GRIMM'SCHEN MÄRCHEN (Die folgende Tabelle gibt die einzelnen Grimmschen Märchen, die Stelle ihres ersten Erscheinens, die Behandlungsstelle bei Bolte-Polivka, die betr. Motivnummer vonAarne-Thompson, die Nummer, unter der v. d. Leyens historische Anordnung das betr. Märchen bringt und schließlich unser Stichwort in synoptischer Zusammenstellung.)
K H M. 1812
1819
Bolte-Polivka Spätere Auflagen
0
Nr.
Nr.
I 1 I 9
440 15
66 114
3 4
I 13 I 22
710, 712 326
55 40
5
I 37
162
6 6a
I 42 I 57
123. 124. 333 516 234
7
7
I 59
8
8
I 68
8a 9
I 69 I 70
4
6
1642, 1610, 451 151. 1 1 59. (1061)
9T —
141
Unser
Stichwort
Froschkönig Katze und Maus in Gesellschaft Marienkind Fürchtenlernen Wolf und die 7 jungen Geißlein, Der Johannes, Der treue Nachtigall und Blindschleiche Handel, Der gute
10
10
I 75
210
189
Ii 12 13
11 12 13
I 79 I 97 I 99
47 32 49
14
I 109
450 310 403 a, b, 450 501
Spielmann, Der wunderliche Messer, Hand mit dem tiergestaltigen Brüder, Die Tiere auf der Wanderschaft, Die Braut, untergeschobene Rapunzel Braut, untergeschobene
153
Spinnerinnen, Die drei
15
I 115
7
16 17
I 126 I 131
18
18
I 135
19 20 II
19 20
I 138 I 148
21 22 22a
I 165 I 188 I 202
555 1049, 1051, 1060, 1062, 1115, 1640 510 a 851 2401
23
I 204
85
"3
24 25
I 207 I 227
480 451
54 44
8 9
(Variante zu 14) 15
14
16 J
21 22 I, I I
22
23 24 25 II
v. d. Leyen
1 2
i 2 3 (Variante zu 4) 5
Nr.
Band n. Seite
AarneThompson
Märchen-I,exikon ;. I,
—
30 —
451
43
327a. (t>). 1119, 1121, 1122 612, 667 670, 673, 554 295
51
Hansel und Gretel
85 97
Gattin, Die undankbare Tiere, dankbare; Tiersprache Strohhalm, Kohle und Bohne Fischer un syne Fru Schneiderlein, Das tapfere
29 59 .26 34 169 —
Aschenputtel Rätsel, Das Kinder spielen Schlachtens Mäuschen, Vögelchen, Bratwurst Frau Holle tiergestaltigen Brüder, Die
Übersichtstafel der Grimm'schen Märchen
2*
K H M. 1812 26 27 28 (Variante zu 29, ferner unter Nr. 75) 3° 31 32 I
33 (Variante zu 34) 36 I 38 I, II 39 (Variante zu 40) 41 42 43
1819
Bolte-Polivka Spätere Auflagen
Nr.
27
26 27
234 237
29
27a 28 29
260 260 276
30 31 32
293 295 311
33
33
322
34
33» 34
325 335
35
35 36
342 346
37
37 38 30
40
361 362 364 37°
41
375
42 42
375 375
43 44 45 46 47 48
377 377 389 398 412
40
43
1837: 43
Nr.
Nr.
333 125, 126, 130. 715
163 107
780 461, 9 3 °
187 56 146
700 65
24 191 3
955. 956 B
332
434 442 443 45° 464
410 313a (854), 900 709 566, 569
54a 55 56
485 490 498
58
57 58
5°3 515
59
59
520
60
60
528
675 500 313b, c, 1119 550 248, 154. (1586) 1791, 1381, 1387, 1386, 1541, 1653 3°3, 315. (300), 567
5° 51 52 53
54
54 55 56
424
31 147 126 89
172 190
50 51 52 53 54
49
83
2022 706, (883 A) 1006, 1685, 1408, 1319, i 3 8 7 . J 739 671. 517. 725 545 a. b 1383. 1384. 1387, 1450 800 563
427
49
(vgl. 60, 74!)
v. d. Leyen
II99, 332 700 311. 312 720 101, 103, 104 451
44 45 46(vgl.62,7 3 !) 47 48
57 (vgl. 641!) (Variante zu 58)
Band u. Seite
AarneThompson
52 53 130 25 42 9 106
Unser
Stichwort
Rotkäppchen Tiere auf der Wanderschaft, Die Tod und Gänshirt Knochen, Der singende Teufel mit den 3 goldenen Haaren, Der täuschen und Flöhchen Mädchen ohne Hände Hans, Der gescheite Sprachen, Die drei Kater, Der gestiefelte kluge Else Schneider im Himmel Zaubergaben, Märchen von den Däumling Füchsin, Frau Wichtelmänner Räuberbräutigam Tiere auf der Wanderschaft »Gevatter, Der Herr Frau Trude Gevatter Tod Däumling Blaubart Machandelboom Sultan, Der alte
2 86
tiergestaltigen Brüder, Die Dornröschen Braut, Die vergessene König Drosselbart Sneewittchen Zaubergaben, Märchen vom Empfang usw. Hans Dumm Rumpelstilzchen Braut, Die vergessene
38 103
Fahrt nach demHeilmittel Hund und der Sperling
143
Frieder und das Katherlieschen
45 164 95 12 37
Brüder, Die zwei
Übersichtstafel der Grimm'schen Märchen m
K H M.
v. d. Leyen
Nr.
Nr.
Unser
Stichwort
Nr.
61
61
II I i
535. 1539
15
Bürle, Das
62
62
I I 19
73
Tiere, Die dankbaren
63 64
63 64 65
I I 30 I I 39 I I 45
554, 553. 432 402 57i 510b
62 14 35
Federn, Die drei Gans, Die goldene Allerleirauh
66 67
66 67
I I 56 I I 56
3 " . (552) 884
192 72
Häsichenbraut Jäger, Die zwölf
68
68 69 70
I I 60 I I 69 I I 69
75 173 158
Zauberlehrling Jorinde und Joringel Glückskinder, Die drei
70a
« 77
71
71
I I 79
325 4°5 1202, 1281, 1650, 1651 327b, 313a, 1202, 1281 513a, b, 514
72 73 74
72 72a 73 74
I I 96 I I 100 I I 108 I i i 17
157 2032, 2015 100 (1,2), 41 4. 5
75
75
I I 119
i°5
76
76
II 121
77
77 77a 78 79 80
II II II II II
313. (408), 652 1741 575
81
81
I I 149
82
82 82a 83 84 85 85a 85b 85c 86
II II II II II II II II II
87
I I 210
750a, (1331)
135
2
88
I I 229
68
3
89
I I 273
90
I I 285
425 c, (430, 441, 7°°/ 403 a. b, 45°. 533 1000, 1004, 1031, 650a
1819
(Variante zu 61) 64 I I (vgl. 16! (vgl. 64 III!) 64 I I 65 (Variante unter Nr. 71) (Variante zu 67) 69
70
70
72
(Variante zu 76) 77 78 79 80
(vgl. Nr. 81!) 82 63 85 a 85 c 85 d 1815 i
83 84 85
86
4 1
Spätere Auflagen
AarneThomfison
Band u. Seite
1812
1812
Bolte-Polivka
3*
129 131 135 140 146
163 190 199 203 204 204 205 205 206
3i3a, 314 2021 (763). 785. 33° a . b . (921) 330a, b 302, 552 a 1415, 1655 vgl. 1685 303, 315
81 109 —
108 110 m 57 148 —
180 94 188 116 117 145 144 8
—
—
—
—
561 6, 227
Okerlo
—
—
197
IO 16
Menschen mit den wunderbaren Eigenschaften Wolf und der Mensch, Der Birnli Wolf und der Fuchs, Der Fuchs und die Frau Gevatterin, Der Fuchs und die Katze, Der Nelke, Die kluge Grete Schreiner u. Drechsler Großvater und Enkel Flucht, magische Hühnchen, Vom Tode des Bruder Lustig Spielhansl Schwestern, Die drei Hans im Glück Hans heiratet Brüder, Die zwei Schneeblume Johannes, Vom Prinz Pflaster, Das gute Fuchs und die Gänse Götterwanderung, Märchen von der Löweneckerchen Braut, Die untergeschobene Bärensohnmärchen
Übersichtstafel der Grimm'schen Märchen
4*
K H M.
1812
Nr.
Band u. Seite
5 6
91 92
I I 297 I I 318
7 8
93 94 95 96 97 98 99 100
II II II II II II II II
335 349 373 380 394 401 414 423
IOI 102 103 104
II II II II
427 435 438 440
104a
I I 451
1815
1819
95 10 11 12 9 14 (Variante ZU JOI als 15 = 1 0 1 ] 16 17 18
Spätere Auflagen
1843: 101 1867: 104
104
105I 105 I I 105 I I I 106
II II II II
459 463 465 466
107 108 109 110 in 112
II II II II II II
468 482 485 490 5°3 506
27 28
"3 114
I I 516 I I 528
29 3° 31 32 33
"5 n6 117 118 119 119a
II II II II II II
34
120
I I 561
121
121
III 1
122 37 38
122 123 124
III 3 III 9 I I I 10
39
125
I I I 12
40
126
41 42
127 128
19I I9II I9III 20 (Variante zu 107 als =107; 21 22 23 24 25 26
(vgl. Nr. 59!)
Bolte-Polivka
119
1843: 107
531 535 550 552 555 560
AarneThompson
v. d. Leyen
Nr.
Nr.
301a (518), 400, 401, 810 400, 401 875- (821) 1360 c 707 551. (726) 1641 301, 155 475 361 222 565 1384, 1385, 1540 (559), 560, 552 a 285 672 —
301 b, 402 613 44 1 —
592 304 852, 1174. 1960g 3!3b, c 850, 1061, (121), 1157 960 561. 562 —
660 —
45i, 613, 425 a—c 1697. 360 590, 156, 315 566, 567 405, 442 654
Unser
Stichwort
87 76 152 165 39 78 167 119
B ärensohnmärchen König vom goldenen Berge, Der Rabe, Die Bauerntochter, Die kluge Hildebrand, Der alte Vügelkens, De drei Wasser des Lebens Doktor Allwissend Geist im Glas Bärenhäuter
120 102 23 142
Bärenhäuter Zaunkönig und Bär Brei, Der süße klugen Leute, Die
—
Tiere, die dankbaren
17 86
1 I 1 ! Unke, Märchen von der 196 1 61 Müllerbursch u.Kätzchen 92 63 4 140 13 19 69 27 136 118 181 155 159 * —
121 41 90 65 156 122
I I I 18
812, 1 1 7 1 , 1174—1180, 1182, 1184 531, (328)
H I 37 I I I 44
425 a 1405
67 154
46
Wanderer, Die beiden Hans mein Igel Totenhemdchen Jude im Dorn Meisterschütze Dreschflegel vom Himmel Braut, Die vergessene Schneiderlein, Vom klugen Ibykus Zauberring Kind, Das eigensinnige Feldscherer, Die drei Schwaben, Die sieben Fauler und Fleißiger Handwerksburschen, Die drei Königssohn, der sich vor nichts fürchtet Krautesel Alte im Walde, Die Menschen mit den wunderbaren Eigenschaften Teufel und seine Großmutter Jungfrau, Die goldhaarige Tierbräutigam Spinnerin, Die faule
Übersichtstafel der Grimmschen Märchen
K H
1815
M.
1819
Bolte-Polivka Spätere Auflagen
Nr.
Band u. Seite
129
129
HI 45
130
129a 130 130a
AarneThompson
Nr.
v. d. Leyeti
t
80
653. (945) 440
—
—
—
47 48
133 134
49
135
III 85
403 a
48
136
III 94
36
51
137
III 114
314. 53°. 502 425
52
138
III 115
53 54 55
139
III 120 III 129 III 137
1476, (1380) 1940
45°
186
142
III 137 III 145
168
143a
III III III III III III
676 1287, 1288a, 1696
44 45
131 132
46
(Variante als Nr. 50: =136)
56
136
140 141
143
143
57 58 59
144
145 146
60 61 62
'47
148
58 60 67 71
74
78 84
151
511
2019
47 a, (b)
306, 507 a
513
vgl. 410, 431 u- a.
—
33 194
105 166 82
60 200 199
193
79
—
152 167 169
i960, 1737
64 182 20
199
1150
100
1290
157
193
43° —
753
Unser
Stichwort
Nr.
III III III III HI III III
43
5*
"5
Menschen mit den wunderbaren Eigenschaften Löwe und Frosch Aschenputtel Soldat und Schreiner Katrinelje Fuchs und Pferd Schuhe, Die zertanzten Menschen mit den wunderbaren Eigenschaften Braut, Die untergeschobene Goldener Prinzessinnen, schwatten Knoist
De drei
Mäken von Brakel Hausgesinde, Das Lämmchen und Fischchen Simeliberg Up Reisen gohn Kinder in Hungersnot Tierbräutigam Sohn, undankbarer Rübe, Die junggeglühte Männlein Herrn und des Teufels Getier Hahnenbalken Bettelfrau, Die alte Faulheitsproben
150 151
III 201 III 206 III 207
155
151a 152 153 154 155
III III III III III
156 r 57
156 157
III 239 III 239
66 67
157a
69
158 159 160
III III III III
241 244 258 259
193°
407
202 201 170
161
161
III 259
426
174
Schneeweißchen und Rosenrot
1837: 162
162
III 260
vgl. 1698
149
kluge Knecht, Der
1837: 163
163
III 261
149
63 64 65
152
35 =
1857: 151
68 1837:
213 214 233 235 236
1950
183 21
vgl. 1950
22
—
150, 922 — —
1452, 1453.
1456, 1457
1451 157 —
1930
410
77 137 5 185 184 104 —
171
Faulheitsproben Hirtenbüblein Sterntaler Heller, Der gestohlene Brautschau Schlickerlinge Sperling und seine Kinder Kümmernis Schlaraffenland Lügenmärchen Rätselmärchen
Sarg, Der gläserne
Übersichtstafel der Grimm'schen Märchen
6*
K H 1812
1815
M.
1819
Spätere Auflagen 1837: 164 1837: 165 1837: 166 1837: 167 1840: 168 1840: 169 1840: 170 1840: 171 1840: 172 1840: 173
1i 1
AatneThomfison
v. d. Leyen
Nr.
Band u. Seite
Nr.
Nr.
164
I I I 261
1430
150
Bolte-Polivka
Unser
Stichwort
faule Heinz, Der
166
I I I 267 J5i3b, 570c, 1 610 I I I 274 650a, 301a
167
I I I 274
802
127
Bürle
168
I I I 275
1430
151
Liese, Die hagere
169
I I I 276
431
170
I I I 277
—
128
Lieb und Leid teilen
171
I I I 278
221
101
Zaunkönig
172
I I I 284
250
98
Scholle
173
I I I 285
—
99
Rohrdommel und Wiedehopf
174
I I I 286
175
I I I 288
—
175a
I I I 289
947
176
III 290
—
177
I I I 293
335
178 179
I I I 297 I I I 3°5
801, 1248 923
129 175
180 181
I I I 308 I I I 322
—
316
'34 176
182
I I I 324
5°3
93
182a 183
I I I 330 H I 333
185 186
184 185 186
I I I 335 I I I 337 III 338
187
187
H I 339
188 189
165
1840: 174 1857: 175 1840: 175 1840: 176 1840: 177 1843: 178 179 180 181
1850: 182
182 183 1860: 184
190
1857: 191
1281
84
Vogel Greif
18
B ärensohnmärchen
5°
160
Eule, Die
161
Mond, Der
—
Unglück, Das
132
1876, 1313 3!3b, c
28 139 138 70 112
188
1074, (250), 253. 275. 530 585 I I I 355
189
III 355
123
190 191
1030, 1091, 1095, 1182, 1185
I I I 365 III 365
—
329
Lebenszeit Boten des Todes, Die
—
1049, 1051, 1053, 1060, "15
Waldhaus
179
198 177
Meister Pfriem Allerleirauh, Aschenputtel, Lieb wie Salz Kinder Evas Nixe im Teich Geschenke des kleinen Volkes Erbsenprobe Riese und Schneider Nagel, Der Grab, Der arme Junge im Braut, Die untergeschobene Wettlauf der Tiere Spindel, Weberschiffchen, Nadel Bauer und Teufel Brosamen auf dem Tisch Tiere, Die dankbaren
Übersichtstafel der Grimm'schen Märchen
K H M. 1815
1819
Bolte-Polivka Spätere Auflagen
161
Nr.
Nr.
191a
1369
192
192
l379
193
193
I 406
194
I417
195
I 420
196
I423
197 198
I 424 302, 518, 552 870 l443
199 1837:1 168 1840: 1856: 200 178 1843: 194
199
11 289 Nr. i
35 =
v. d. Leyen
1843: 191
1850: 194 1860: 195 1850: 196 1850: 197 198
70
Nr.
Band u. Seite
AarneThompson
953. " 3 5 . II37 950, 951a, 1004, 1525a, 1526, 1529, 1538, 1737. 1740, 1791 313b, c, 400, 401
7*
Unser
Stichwort
Räuber und seine Söhne 74
Meisterdieb
71
Trommler
133
Kornähre
815, 1130
124
Grabhügel
(53°)
195
Oll Rinkrank
178 11
Tierschwager Braut, Die untergeschobene
I 45°
(752a). 952
l455
2250
125 203
Stiefel von Büffelleder Schlüssel, Der goldene
l457
58
Joseph im Walde, Der hlg.
II 293 Nr. II
202
I 460
58
Siebenschläfer
II 294 Nr. III
203
I 460
58
Rose, Die
II 295 Nr. IV
204
I461
58
Armut und Demut
II 297 Nr. V
205
I 461
58
Gottes Speise
II Nr.
298 VI
206
I463
58
Zweige, Die 3 grünen
II 301 Nr. VII
207
I 471
58
Muttergottesgläschen
II 301 Nt.VIII
208
I472
58
Mütterchen, Das alte
II Nr.
209
l474
58
210
1477
58
211
1478
366
212
I483
621, 1536b
1822: Bruchstück 3
213
I487
475
Br. 4
214
I487
545t>
302 IX
1850: KI, 10
756 a, b
Hochzeit, lische
Die
himm-
Haselrute Gast, Der tote Laus, Die Hans, Der starke Kater, Der gestiefelte
Übersichtstafel der Grimm'schen Märchen
8*
K H 1812
1815
AarneThompson
v. d. Leyen
Nr.
Band u. Seite
Nr.
Nr.
215
I I I 488
410
1856: S. 270 216 N a c h - 217 laß
I I I 489 I I I 490
506b, 507 b
M.
1819
Bolte-Polivka Spätere Auflagen
84
—
—
—
Frau, Die getreue
219 220 221 222
HI III HI III
223
H I 543
200, (1416)
>t
224
I I I 556
513
—
>f
225
I I I 558
85
—
,,„ ••
531 542
37. (363) 326 804 200
Schwiegermutter, böse Volkslied Toter, dankbarer
I I I 517 537 538
Stichwort
—
—
218
880, 888, 890
Unser
— — — —
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Die
Prinzessin im Sarge Fürchtenlernen Peters Mutter Feindschaft der H u n d e und Katzen Hunde beriechen einander Menschen mit den wunderbaren Eigenschaften Mäuschen und Bratwürstchen
Aarnes Märchentypensystem siehe Märchentyp. Abend. Im Märchen kommt dem A. nicht die gleiche große Bedeutung zu wie im Aberglauben und in der Sage. Denn hier sind genaue zeitliche Angaben und feinere Unterscheidungen, etwa zwischen Morgendämmerung, Sonnenaufgang, Morgen, Vormittag, Mittag, Nachmittag, Abenddämmerung, Abend, Sonnenuntergang oft schon durch den Stoff selbst bedingt, der von Natur aus mit zeitlichen Umständen fest verknüpft ist. Es sei verwiesen auf die als Kinderschreck dienenden Abendgespenster, auf das Abendläuten, auf den A. oder Vorabend bestimmter Wochentage, von welchen im Märchen allerdings auch der Donnerstag (s. d.) und der Samstag (s. d.) erscheinen, und bestimmter Festtage im Jahre (s. Ostern, Weihnachten), auf die verschiedenen Heilhandlungen, die meist am A. oder zur Zeit des Sonnenunterganges oder am Morgen bzw. zu Sonnenaufgang geübt werden u. a. Das an sich zeitlose Märchen kann im allgemeinen mit den Zeitbestimmungen Tag (s. d.), Mittag (s. d.), Nacht (s. d.) und Mitternacht (s. d.) auslangen. Bezeichnend ist, daß z. B. im Märchen vom Wolf und den sieben Geißlein oder Kindern 1 ) die Tageszeit, zu der der Wolf vor das Häuschen kommt, nebensächlich ist, während es in einer hessischen Sage2), in welcher der Werwolf anstelle des Wolfes auftritt, ausdrücklich heißt, daß er abends an das einsame Häuschen anklopft, in dem die sieben Kinder allein sind. Dennoch wird der A. auch im Märchen betont, zunächst als der selbstverständliche Anfangspunkt des nächtlichen Treibens der Geisterwelt (i.), dann darin, daß er als der natürliche Abschluß einer Wanderung oder Reise erscheint, wobei allerdings auch wieder zugleich eine Verknüpfung mit nächtlichem Spuk sich ergibt (2.), und endlich in verschiedenen Einzelfällen (3.). 1. Sonst in der Nacht (s. d.) oder zu I
Mäicben-I Übertrumpfung, Reim oolt: woold: ekohlt, niederdeutsch, noch keine Isolierung der Einleitung > im Hochdeutschen Auflösung dieses Reimes, der sich an die hd. Sprache anfügen muß (z. B. in Db: alt: wald; gemollt: gekohlt), dadurch Trennung der Einleitung vom Hauptteil > Isolierung bzw. völliger Fortfall der Einleitung, Variierung und Verbreiterung des Hauptteils: oberdeutsche und französische Form. Durch diese Annahme würde auch Dä seine Erklärung finden. T y p e . D a s A l t e r wird n i c h t metap h o r i s c h , s o n d e r n t a t s ä c h l i c h ang e g e b e n , und zwar entweder durch eine Zahlenangabe (i) oder durch eine allgemeinere Bemerkung (2). Varianten: 1 : F p , D 1 , D 2, F 2, Ki, Dm 16, 17, 1 9 ; 2: Dv, I, Däj, K, F 1, S 1, 2, 3. Die Zahlenangaben variieren vollständig voneinander: Soeben Johr ünner de Jer Un soeben Johr baben de Jer Dm 16; föftig Johr Dm 1 7 ; nagen un nägentig Johr Dm 19; 7777 Jahre D 2; 100000 Jahre: D 1 ; cent ans F 2; neuf cent et quelques ans Fp; 1500 Jahre Ki. Ebenso variieren die Bemerkungen innerhalb der 2. Gruppe: sovill Jahr, Als Nadeln hat die Tanne da im Wald Dv; svo gamall, Sem a grönum ma sjä, Og atjanbarna fadirl; Noharaw&tiBakkerä D a l = D ä j ; Ich nenne mich selbst alt diesen Tag Und lebend vor meiner Geburt K ; J'ai bien des jours et biens des ans F 1 ;
Ich bin ein schon so alter Teufel S 1 , 2 , 3 , 4 . Der Böhmerwaldeingang mußte natürlich in dem Augenblick verschwinden, als eine andere Altersangabe gewählt wurde; doch weist die Buntheit der Varianten auf sekundäre Entstehung hin: die zu Typ c gehörigen Fassungen, die auch untereinander in keiner engeren Berührung stehen, sind (vielleicht jede für sich) aus Typ a durch Ersetzung der Böhmerwaldmetapher durch eine tatsächliche Altersangabe entstanden. Für diese Entwicklungslinie spricht auch die häufige Auflösung der Versform in Prosa bei diesem Typ (D 1, 2, Dm 17, 19, Ki, S 1, 2, 3, 4). II. Die eigentliche V e r w u n d e r u n g s strophe, mit der der Vers schließt, wird zunächst ganz kurz gewesen sein; vgl. Ds, Dn 2: Un heff nümmer sowat sehn; fast = Dn, Dm 18; Dn 1 : Aber dat hew ik min Dage nich esehn = Dm 2, 1 7 ; Däj: Men älder här a sjett bregg i en ^Egskäl, fast = Ki; Dmu: Un hew noch ken Schös&len äten; K : Niemals sah ich Nahrung gekocht für die Schnitter in einer Eierschale; Fp, Fz: Jamais je n'ai vu tant de petits pots bouillants, fast = F x ; I: Og hefr eg aldrei sed Svo langa thvörn I svo littili grytu; Dt 2: Aber soviel Hafelen auf einem Aarn Hab ich noch nie erhört, fast = Dt 3, Fv; Dm 16: un noch hätt Hann' nich sehn, wo Eidotter in Mähl umkihrt ward; Dm 18: oewer dat heff ik in'n Laben nich sehn, dat in'n Eierdopp brugt ward; Du: Und habe doch noch keine Schlappschuhe im Kessel gesehen. Man kann annehmen, daß die Verwunderungszeile zunächst in Prosa an die Altersverse angehängt war; so erscheint sie jedenfalls in der Mehrzahl der beigebrachten Varianten, und die reinen Versfassungen dokumentieren sich als zweifellos jünger; vgl. Dh 2: Su was heb ik nit gesahn In mein lange, lange Lam, Bier zu tun in Walnußscholn. oder Dm a: Un häwt noch nicht wüßt, Dät Eierdöpp Bier geben müßt oder Dm 1 : Oewerst dat heff'k mienläder nich tru't Wenn man't Bier dörch'n Eierdepp bru't.
Wege zur Altersbestimmung
I n einem Fall hat der Verwunderungsvers den Altersvers ganz verdrängt: Dm 20: So wier dat in ehren Lann' keen Mod' von Brugen — in ehr Land würd in Eierdopp brug't! Die überwiegende Mehrzahl der Strophen wundert sich über das Brauen oder Kochen in Eierschalen (oder andern winzigen Gefäßen); da andere Verwunderungsobjekte (z. B. Schuhsohlen kochen Du, Dmu; Eidotter in Mehl umkehren Dm 16; Kuckucksruf im Winter D 1, 2) stets vereinzelt sind, wird man jenen Sachverhalt in die Urform einzusetzen haben. Diese bestand also aus folgenden Motiven: S o a l t w i e der B ö h m e r w a l d — t r o t z d e m n o c h nie g e s e h n , d a ß E i e r s c h a l e n am H e r d b e t r i e b b e n u t z t werden 4 3 ). Der ganze Vers ist wohl aus einer volkstümlich-metaphorischen Redensart zur Bezeichnung eines hohen Alters entstanden. Im Niederdeutschen heißt es von sehr alten Dingen, sie seien so old as de Bremer Wold 38 ), in Siebenbürgen so alt wie der Kockelfluß 39 ), in Ungarn alt wie der ungarische Wald 40 ), in Mecklenburg olt as Böhmer Gold 41 ), im Rheinland su alt wie de Behmerwald 42 ). Von dieser Form, zu der Bremer Wald und Böhmer Gold deutliche Entstellungen zu sein scheinen, wird auszugehen sein: so stützt auch diese •Überlegung unsere oben gewonnene Entwicklungslinie :43) Redensart „So alt wie der Böhmerwald'' > Böhmerwaldvers
Übertrumpfungsvers
I
Verlust der Böhmerwaldeinleitung
positive Altersangabe
I
Verlust der Böhmerwaldeinleitung
*) Ausführlicher hat K a h l o Verse S. 102—111 hierüber gehandelt; vgl. fernerhin K ö h l e r KISchr. I 2i9f.; B o l t e - P o l i v k a I 369; S i b i l l o t Folklore I 440!, 264; G r i m m Mythologie III 136; E c k s t e i n Aberglauben Wb. II 690ff.; W o s s i d l o Unnerierdschen 39—44. — *) K a h l o Verse 104. — 3) B o l t e - P o l i v k a I 369. — 4) W o s s i d l o Unnerierdschen 39ff. —
55
5)
T h i e m e Die versunkene Stadt Vineta und andre Sagen der Inseln Usedom-Wollin (1925) S. 65. — 6) K a h l o Verse 103. — 7) ebda. — 8) ebda. 106. — 8) ebda. 104. — 10) Henniger Niederdeutsche Volkssagen (1925) S. 58. — ll) Aberglauben Wb. II 692. — 12) L o h r e Märkische Sagen S. 41, Nr. 70. — 13) K a h l o Verse 105. — ") Aberglauben Wb. II 692. — 15) S c h e l l Sagen des Rheinlandes S. 79, Nr. 122 = RheinWb. I 133. — 1«) KHM. 39. — " ) Aberglauben Wb. I I 18 w 692. — ) K a h l o Verse 108. — ) ebda. 103. — ») ebda. 106f. — 21) ebda. 108. — 2 2 ) ebda, i n . — 23) B o l t e - P o l i v k a I 369. — M) ebda. — ») B o e t t e Aberglauben Wb. I 325. — *) D ä h n h a r d t Natursagen I 195. — xl) B o l t e - P o l i v k a 1369. — 28) K a h l o Verse 104. — ") ebda. 105.— M) ebda. 105. — 31) B o l t e - P o l i v k a I 369. — 32) S ö b i l l o t Folklore I 441. — 33) ebda. — M ) ebda. I 264. — ebda. I 440. — M) Aberglauben Wb. II 691. — 37) K a h l o Verse 105. — 3,a) P o l i v k a Slavische Sagen vom Wechselbalg in ARw. V I 151 f. — 37b) ebda. 152 f. — 3'c) ebda. i5 4 f. — 37d) ebda. i6of. — 38) B o l t e - P o l i v k a I 369. — ») ebda. — 40) ebda. — 41) W o s s i d l o Unnerierdschen 43 Anm. 2. — 42) Rhein Wb. I 133. — «) H ö f l e r Der Wechselbalg in ZVk. VI 52 ff. enthält nichts zu unserm Thema.
Altersbestimmung Wege zur
Lutz Mackensen. der Märchen,
1. Schriftliche Zeugnisse. 2. Bestimmte Angaben. 3. Gegenständliches. 4. Sitten und Gebräuche.
1. Ein Beweis dafür, daß ein Märchen sehr alt ist, ist seine Erwähnung in alten Werken. Es ist dabei freilich zu beachten, daß nicht immer das g a n z e Märchen in dem alten Schriftwerk ausführlich erscheint; aber es genügt ja, wenn sich der w e s e n t l i c h e Zug verzeichnet findet. Beispiele: Blendung eines Riesen (siehe Auge) bei Homer 1 ); Schuhprobe wie im Aschenbrödel bei den alten Ägyptern 2 ); Geschichte vom „Meisterdieb" bei Herodot 3 ); Wechselbalg bei Petronius 4 ); einen Haufen Weizen, Gerste, Hirse, Mohn, Erbsen, Linsen und Bohnen auseinanderlesen ist Psyches Aufgabe 5 ), wie es Aschenbrödels Aufgabe ist, Linsen aus der Asche zu suchen (vergl. Aufgaben, schwierige)', der deutsche Held muß den ungeheuren Stall ausmisten wie Herkules 6 ); die Prometheus-Sage lebt heute noch im Kaukasus 7 ); Brunhild in der Waberlohe war vielleicht das Vorbild für die Königstochter in der Flammenburg 8 ) und wohl auch für Dornröschen 9 ); wer von der weißen Schlange ißt, versteht die Vogel-
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Wege zur Altersbestimmung
spräche10) wie Siegfried ; der Held schlägt den Amboß mitten durch11) wie Siegfried ; Brunhilds Brautnacht klingt im russischen Märchen nach12); auch der wilde Jäger (Wodan?) wird erwähnt13), desgleichen Odhins Roß mit acht Füßen14); der Held flucht „Donner Saxen" (Donar, Saxnot ?18)) ; Wodans über Land fahrendes Schiff kommt heute noch im Märchen vor16) (vergl. Aufgaben, schwierige), ebenso Wielands Flugversuche17) und das Köpfen der Kinder durch den Kistendeckel18) sowie die Schwanjungfrauen19). Die wandernden Götter, die von den Reichen abgewiesen und von Armen aufgenommen werden (vergl. arm und reich), erwähnt schon Ovid20), ebenso den König mit den Eselsohren (Midas21) — Eochaidt22). Viele Heldinnen werden in ähnlicher Weise auf einem Schiff entführt wie die schöne Helena23). Über Märchenmotive in der Bibel vgl. G u n k e 1 s Werk30). Keiner andern, nur der Jüngsten, Zwölfjährigen gelingt die Heilung des Helden24), genau wie bei Hartmann von Aue25). Und wenn Krates26) das Märchen vom „Tischlein, deck dich"27) anführt oder Luther und Fischart28) das „Tapfere Schneiderlein"29) erwähnen, so ist vorauszusetzen, daß diese Märchen damals allgemein bekannt waren. Wir haben also eine Fülle schriftlicher Zeugnisse aus alten Tagen. Gleichwohl wäre es verfehlt, das Land als Ursprungsland des Märchens anzusehen, in dem die älteste Aufzeichnung des Märchens zu finden ist. (Vergl. Ursprung des Märchens.) Denn es sind uns aus dem Altertum fast nur Bruchstückchen überliefert. Besonders wir Germanen, aber auch die Kelten sind schlecht daran, da jener Ludwig „der Fromme" (von den Franzosen treffender „Le Débonnaire" — der Verschwender — genannt) zu Anfang des 9. Jahrhunderts die von Karl dem Großen sorglich gesammelten germanischen und keltischen Bücher samt und sonders verbrennen ließ. — Beispielsweise: Andersens Märchen vom Reisekameraden zeigt im wichtigsten Zuge eine ältere Form als die biblische Legende, die über 2000 Jahr älter ist30). (Tobias bestattet zwar auch
einen unbegrabenen Toten, ihm hilft aber nicht dieser dankbare Tote, sondern „Gott".) Ähnlich ist's mit dem salomonischen Urteil31).
Odyssee IX. — 2) A e l i a n Bunte Geschichten 3. 33- — 3) Buch II, Kap. 121. Vergl. W i s s e r Plattd VM. S. 292; Z i n g e r l e KHM. Nr. 37; H a l t r i c h VM. Nr. 5; M ü l l e r - L i s o w s k i IrVM. Nr. 19; T e g e t h o f f FranzVM. II Nr. 37; 1 , 0 w i s of M e n a r Russische VM. Nr. 49 (von Peter I. erzählt!); H a h n Griechische Märchen Nr.54; D i r r Kaukasus Nr. 74; M e i n h o f Afrika Nr. 66; H a m b r u c h Südsee Nr. 66. — *) Im „Gastmahl des Trimalchio". — Apuleius Amor und Psyche. — 6 ) J a h n Pommern VM Nr. 1. — 7) D i r r Kaukasus Nr. 60—64. — 8 ) H a l t r i c h VM Nr. 21. — «) KHM. N r . 2 1 . — 10) KHM. Nr. 17. — ") KHM. Nr. 4. — l! ) L ö w i s of M e n a r Russische VM. Nr. 20. — ") KHM. Nr. 37. — ") H a l t r i c h VM. Nr. 10 und 20. — 16) J a h n Pommern VM. Nr. 3. — le ) Außerdem bei L ü d e r s BuddhMärchen Nr. 7. — ") T e g e t h o f f FranzVM. I I Nr. 5 2 . — ") Ebda. II Nr. 41 ; Z i n g e r l e KHM. Nr. 12. — ") S t r o e b e Nord. VM. II Nr. 45; M ü l l e r L i s o w s k i IrVM Nr. 29; vergl. auch W e i l 1001 Nacht 11 135—203; G i e s e Türkische Märchen Nr. 16; K r i c k e b e r g Indianermärchen Nr. 7 . — M ) In „Philemon und Baucis". — 21) Gleichnamige Geschichte in den Metamorphosen. Vergl. auch J u n g b a u e r Turkestan Nr. 19.— a 2 ) M ü l l e r - L i s o w s k i I r V M . Nr. 1. — 23) KHM. Nr. 6; J a h n Pommern VM. 8 und 9; H a l t r i c h VM. Nr. 20; D i r r Kaukasus Nr. 26; I l g Maltesische Märchen I, Nr. 79. — 24) J a h n Pommern VM. Nr. 7. — *•) Im ,.Armen Heinrich". — M ) In seinerKomödie „Die Tiere", 5. Jahrhundert vor Chr. — 27) KHM. Nr. 36. — M ) Vergl. B o l t e ' a Anm. dazu. — ») KHM. Nr. 20. — »») Vergl. G u n k e l .) S c h m i d t Griech. Nr.
27. —
14°)
Bajarz polski S. 136. —
141 )
KHM.
Nr. 161 und 193; S t r o e b e NordVM. I Nr. 3 0 . — l42) KHM. Nr. 4. — " 3 ) E b d a . Nr. 108. — 144 ) Ebda. Nr. 110. — 14S) E b d a . Nr. 93. — 148
) Zaunert
Märchen
148
seit Grimm S. 403.
—
"') KHM. Nr. 2 2 . ) S t r o e b e NordVM. I (Schweden) Nr. 23. Vergl. dazu T a c i t u s Ger-
mania 31. —
149
) Z a u n e r t Märchen seit Grimm
S. 395; W i s s e r PlattdVM. 122, 206; J a h n Pommern VM. Nr. 20, 62; Z i n g e r l e KHM. Nr. 38; H a l t r i c h VM. Nr. 17, 22, 31, 33, 40; K u h n - S c h w a r t z NorddSagen Nr. 10; Z a u n e r t DonauM. S. 80; B a r t s c h Mecklenburg I M. Nr. 2; - S t r o e b e NordVM. I Nr. 12 u n d II, Nr. 24, 25, 47; S c h a m b a c h - M ü l l e r NdsSM. B. Nr. 26. — 150) KHM. Nr. 129; Z a u n e r t Märchen seit Grimm S. 138, 333; W i s s e r PlattdVM. 204; S t r a k e r j a n Oldenburg I I S.
330; J a h n Pommern VM. Nr. 18, 19, 20, 21, 62; B e c h s t e i n Nr. 34; S u t e r m e i s t e r KHM. S. 19, 40, 83; Z i n g e r l e KHM. Nr. 8, 21, 25, 35; H a l t r i c h VM. Nr. 5, 7, 10, 17, 21, 23, 24, 25; K u h n - S c h w a r t z NorddSagenNr. 10; B a r t s c h Mecklenburg I S. 58, M. Nr. 2; S t r o e b e NordVM. I Nr. 1 , I I Nr. 10, 35; Z a u n e r t DonauM. S. 315; L ö w i s of M e n a r Finnische VM. Nr. 5, 12, 15, 22, 23, 24, 35; I , e s k i e n Nr. 22, 26, 46, 48; D i r r Kaukasus Nr. 8, 11, 13; G i e s e Türkische Märchen N r . 8, 11, 18; J u n g b a u e r Turkestan N r . 7 . — 1 6 1 ) KHM. N r . 20,
16 (Fassung von 1812); J a h n Pommern VM. Nr. 20, S t r o e b e NordVM. I I Nr. 35.— l 6 2 ) S t r o e b e NordVM I (Schweden) Nr. 8. — 153 ) KHM. Ni. 197; Z a u n e r t Märchen seitGrimmS. 154
) Haltrich
VM. Nr. 22.
299.—•
Vergl. Z a u n e r t
Märchen seit Grimm S. 297. —
156
) I m „Rosen-
garten". — 15e) H a h n Griechische Märchen Nr. 33. — 167) L ö w i s of M e n a r Finnische VM. Nr. 10,
11, 22, 23. — 1 6 S ) vgl. Z a b e l Moskau (1902). —
KHM. Nr. 179. — 160) E b d a . Nr. 122. — E b d a . Nr. 198. — 162) E b d a . Nr. 60. — E b d a . Nr. 77. — 164) E b d a . Nr. 166. — E b d a . Nr. 161. — 168) Z i n g e r l e KHM. 24. — " ' ) H a l t r i c h VM. Nr. 28. — KHM. Nr. 19. — ie») E b d a . Nr. 58. — E b d a . Nr. 179.— m ) Z a u n e r t Märchen seit Grimm S. 196. — 1 7 2 ) KHM. Nr. 180. — « 3 ) E b d a . Nr. 165 = S u t e r m e i s t e r KHM. S. 64. — 174 ) H a l t r i c h VM. Nr. 8. Vergl. „arm und reich". — I7S ) Vergl. T h i m m e Märchen S. 146. Daher das häufige Vorkommen der „ R ä u b e r h ä u s e r " im Walde. — "») KHM. Nr. 59, m , 127, 163, 179; vergl. auch Nr. 9, 49, 65, auch 21; 15B) 191
) W3 ) l6i ) Nr. 168)
Zaunert
Märchen
seit Grimm
S. 94;
Jahn
Pommern VM. Nr. 3 u n d 33; S u t e r m e i s t e r KHM. S. 85; K u h n - S c h w a r t z NorddSagen Nr. 13; B a r t s c h Mecklenburg M. Nr. 8; Z i n g e r l e KHM. Nr. 24; S t r o e b e NordVM. I I Nr. 25; Z a u n e r t DonauM. S. 130; N a u m a n n IslVM. N r . 4; T e g e t h o f f FranzVM. G i e s e Türkische Märchen N r . 2, 7. — l78
I I N r . 42; KHM.
177 )
Nr. 165 usw. — ) E b d a . Nr. 1, 5, 57, 116, 144 usw. — 179) Ebda. Nr. 166. Vergl. T a c i t u s Germania K a p . 16. — 18°) KHM. Nr. 89; doch vergl. das oben Gesagte! Ferner Z a u n e r t Märchen
seit
Grimm
S.
61 u s w .
—
181
)
J ahn
Pommern VM. Nr. 40. — 182) H a l t r i c h VM. Nr. 49. — 183) W i s s e r PlattdVM. S. 90. ' — 184
) Zaunert
Märchen
seit Grimm S. 311. —
KHM. Nr. 161, 166.— 1 S 8 ) Ebda. Nr. 150.— 187) KHM. Nr. 70; S t r o e b e NordVM. I I Nr. 16. — 188) KHM. Nr. 198. — 18») S t r o e b e 185)
Wege zur Altersbestimmung NordVM. Nr. 33. Vergl. „soziale Verhältnisse". — w») H a l t r i c h VM. Nr. 16. — m ) KHM. Nr. xi. — 1 9 ä ) Ebda. Nr. 39. — 193) Ebda. Nr. 19. — 1 M ) Ebda. Nr. 19. — 1 9 5 ) Ebda. Nr. n , 53 usw. Vergl. „soziale Verhältnisse". — l96) H a h n Griechische Märchen Nr. 61.
4. In den Sitten und Gebräuchen, die im Märchen Erwähnung finden, spiegeln sich oft tatsächliche alte Einrichtungen und Rechtszustände wider. So, wenn es heißt: „Der Koch ging auf die Jagd wie ein vornehmer Herr" 197 ), oder wenn berichtet wird, daß einer alles, sogar sein Haus verspielt198). Kinder durfte der Vater aussetzen oder verstoßen199). Allerdings durfte die Stiefmutter das nicht200), tut es im Märchen aber doch oder versucht es wenigstens. Untreue Frauen wurden in einem Boot ausgesetzt201). Andrerseits kam es vor, daß sich treue Gatten lebend begraben ließen, wenn der eine Teil gestorben war202). (Vergl. die Witwenverbrennung in Indien!) Man reiste zu Pferd203); auch die Frauen reiten204), die Braut vorne weg205). Die Mädchen der Umgegend singen der Braut ein L,ied206); zur Trauung geht es mit Fackeln207). Der Schulze, der eine Versammlung einberufen wollte, schickte einen Stock herum208). Von gefallenem Vieh mußte der Hirt nach ripuarischem Brauch den Kopf vorzeigen209). Verstarb einer, ohne seine Schulden bezahlt zu haben, durfte ihn der Gläubiger in den Schornstein hängen210). Zu einem ehrlichen Begräbnis gehörte ein Grabhügel 211 ); mitunter setzte man zwei Steine zu Füßen, zwei Steine zu den Schultern und einen Stein zu Häupten des gefallenen Helden212). Unehrliche Leute wurden aufgehängt; in den ältesten Zeiten an einem Baum213), später am Galgen214). (Gesippte oder Gefreundete konnten den Gehängten vom Galgen loskaufen 215 ). (Vergl. Artikel ,,Galgenfleisch".) Andere Strafen sind: verbrennen216), aufs Rad flechten 217 ), teeren und federn218), in die Nägeltonne stecken219), durch 4 Pferde (Ochsen, Maultiere) in vier Stücke zerreißen lassen220). Wer sich selbst den Freitod geben wollte, wählte als Todesart das Erhängen 221 ). Vor dem Kampf wird geschimpft222).
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Bei unrechten Totschlag muß Wergeid bezahlt werden223). Vor und nach der Schlacht und Arbeit legt der Held das Haupt auf den Schoß des Mädchens und schläft224). Mittelalterliche Verhältnisse spiegeln sich darin wieder, daß der zänkische Gatte von der Behörde mit Gefängnis bestraft wird225). Auf den Beginn der Neuzeit weist die Bemerkung hin, daß die Soldaten an Prügel gewöhnt sind226). 197) KHM. Nr. 76 = T a c i t u s Germania Kap. 15. — 198) KHM. Nr. 82 = Tacitus Germania Kap. 24. — 199) G r i m m Rechtsaltertümer 2 , S. 455; KHM. Nr. 15, 201 (vergl. Kinder); Haltrich VM. Nr. 6; Stroebe NordVM. I Nr. 30, I I Nr. 10, I (Schweden) Nr. 27; W i s s e r PlattdVM. S. 91; vergl. auch Tegethoff FranzVM. II, 50, L ö w i s of M e n a r Finnische VM. 35, 51. — 20°) G r i m m RA. 2 S.456. — M 1 ) Ebda.S.285; KHM. Nr. 16; H a l t r i c h VM. Nr. 25; Z i n g e r l e KHM. Nr. 24; vergl. auch L ö w i s of M e n a r Finnische VM. Nr. 8, H a h n Griechische Märchen Nr. 8, 20. — 202) S a x o G r a m m a t i c u s 5 , 1 6 2 ; KHM. Nr.17.— _ 203) KHM. Nr. 17. — *»*) S t r o e b e NordVM. I (Schweden) Nr. 5. — 205) Ebda. I I Nr. 29. — »•) KHM. Nr. 56. — 2°') Ebda. Nr. 88. — 20S) J a h n Pommern VM. Nr. 21. — Grimm RA 2 S.593; S t r o e b e NordVM. I N r . 10. Vergl. die Fälle, in denen der falsche Bräutigam die Köpfe vorzeigt, denen der echte Br. vorher die Zungen ausgeschnitten hat. (Siehe Art. „Braut, Bräutigam".) — 21°) KHM. Nr. 217; W i s s e r Plattd VM. S. 107. — n i ) T a c i t u s Germania Kap. 27; N a u m a n n IslVM. Nr. 42. 212) S t r o e b e NordVM. I (Schweden) Nr. 1 0 . — 213) T a c i t u s Germania Kap. 12; E y Harz S. 122; J a h n Pommern VM. Nr. 53. — 214) KHM. Nr. 4, 6, 143; J a h n Pommern VM. Nr. 2, 12, 15, 34, 40, 59; W i s s e r PlattdVM. S. 43, 293; H a l t r i c h VM. Nr. 58; K u h n S c h w a r t z NorddSagen Nr. 15 und 19; N a u m a n n IslVM. Nr. 70; S t r o e b e NordVM. I (Schweden) Nr. 2 und I I Nr. 13. — 215) KHM. Nr. 57; Z a u n e r t DonauM. S. 57; H a h n G W e chische Märchen Nr. 40; G e l i e r t Gedicht „Der beherzte Entschluß". — S18) KHM. Nr. 59, 96; Schambach-Müller NdsSM. B. Nr. 19; S t r o e b e II Nr. 1 2 . — 2 «) S t r o e b e NordVM. I I Nr. 7. — 218) G r i m m RA. 2, S. 725; W i s s e r Plattd VM. S. 106; S t r o e b e NordVM. I Nr. 33. — 219) KHM. Nr. 13, 89; S t r o e b e NordVM. I Nr. 1 und 4 (Schweden) Nr. 1; I I Nr. 4; B a r t s c h Mecklenburg I M. Nr. 2; H a l t r i c h VM. Nr. 22 und 39; K u h n - S c h w a r t z Nordd Sagen Nr. 10; W i s s e r PlattdVM. S. 186. — 22°) S t r o e b e NordVM. I, Nr. 1 und 4; II, Nr. 21; J a h n Pommern VM. Nr. 34, 58; L ö w i s of M e n a r Finnische VM. Nr. 21, 23, 25, 26; H a h n Griechische Märchen Nr. 49; J u n g b a u e r Turkestan Nr. 4 und 13; G i e s e
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Altes Weib
Märchen Nr. 5. — 221) T a c i t u s Türkische Germ. 6; J a h n Pommern VM. Nr. 44, 46, 50; S u t e r m e i s t e r KHM. S. 108; Z i n g e r e l KHM. Nr. 13. — 222) S t r o e b e NordVM. I (Schweden) Nr. 7. — 223) Ebda. Nr. 6 und II Nr. 40. — 224) KHM. Nr. 193; Wisser Plattd VM. S. 4 usw. — 22s) KHM. Nr. 170. 22») Ebda. Nr. 7.
Kahlo. N 821 Altes Weib, alter Mann. Es ist zu N 825 unterscheiden zwischen Menschen und überirdischen Wesen. M e n s c h l i c h e Verhältnisse: A. W. und a. M. sind gastfreundlich1) ; a. M. wird von Jesus jung geschmiedet2) ; Meisterdieb verkleidet sich als a. W. 3 ); die Jungfrau wird von 12 a. W.ern bewacht 4 ); a. W. in komischer Rolle8); a. W. hilft den Teufel als Nüllingküken überlisten6); a. W. ist schlimmer als der Teufel, zerstört Eheglück'); a. W. ist ein verzauberter Prinz8); a. M. spukt8); dankbarer Toter erscheint als a. M.10). Da alte Leute Erfahrung haben, geben sie Ratschläge oder weisen den Weg 11 ); wenn sie aber plötzlich auftauchen, zauberkundig sind oder Zaubergaben schenken, ist unzweifelhaft anzunehmen, daß es ü b e r n a t ü r l i c h e W e s e n sind. Ratgebendes oder helfendes a. W. 12 ), a. M.13). Besonders beachtenswert: a. W. zeigt den Weg zur Hölle (KHM. Nr. 125, Z a u n e r t DonauM. S. 16), den zur Königin der Kriechtiere ( Z a u n e r t Märchen seit Grimm S. 32) usw. Ebenso: a. W. verhilft unfruchtbarer Frau zu einem Kind 14 ). A. M. spendet Zaubergaben15) ; a. W. schenkt etwas 16 ); besteht das Geschenk des a. W. aus einer Spindel, einem Knäuel Garn u. dgl.17), so kann vielleicht eine Erinnerung an die Nornen vorliegen. Der a. M. mit breitem Hut und grauem Mantel, der dem Waisenknaben Glück weissagt, erinnert an Wodan 18 ); wohl auch der a. M. im grauen Mantel, der Gevatter steht 19 ), und der a. M., dem die Wunderinsel Udröst gehört20). Andere Götter: a. M. als Vater der Schwanjungfrauen21) oder als Vater von drei Elfinnen 22 ); als Waldkönig Och 23 ); als Erdgeist24), als Gott25) oder Jesus26); der a. M. ist der Teufel 27 ), der Oberst des kleinen Volks28), ein Berggeist 29 ); auch der Mond30) und das Glück31) erscheinen als a. M. Der Tod erscheint in Deutschland
als a. M.32), in Rußland als a. W. 33 ). In dienender Stellung befindet sich ein a. M. als Zauberknecht34) und als Drachendiener35). Überirdische a. W.er: Frau Holle36) wozu auch die Katzenkindtaufsmutter 37 ) gehört. (Bei den Slawen tritt an die Stelle von Frau Holle ein a. M.38). A. W. = Hexe39) oder weise Frau 40 ); als Waldgeist (Großmütterchen Immergrün, Buschmutter)41), als Mutter des Windes42). Ferner als Mutter von Menschenfressern43) und Räubern44). Ein a. W. warnt Helden vor ihrem Mann, der Menschenfresser ist45). In dienender Stellung: a. W. im Räuberhaus48), als Pförtnerin im Drachenhaus47), als Riesendienerin48). Der Räuberhauptmann verkleidet sich als a. W. 49 ). — Eine merkwürdige Einzelheit: Der Held fragt die runzligen Mütterchen nach dem gläsernen Berg, doch keine weiß ihn50). — Wohl auf Einfluß der Europäer beruht das Indianermärchen, daß ein fremder Greis gekommen sei, der die Menschen lehrte sich zu kleiden, Hütten zu bauen, die Erde zu bearbeiten, in Gemeinschaft zu leben51). — Zum Ganzen vergl. „Altes Weib, alter Mann" im AberglaubenWB. I, 346. ') N a u m a n n IslVM Nr. 63. — 2) KHM. Nr. 147. — 3) Ebda. Nr. 192. — 4) M ü l l e r L i s o w s k i IrVM. Nr. 4. — 5) Z a u n e r t Märchen seitGrimm S. 176, 184. — • ) J a h n Pommern VM. Nr. 50. — ') B a r t s c h Mecklenburg I, M. Nr. 21. — e) Z a u n e r t Märchen seit Grimm S. 169. — 9) Z i n g e r l e KHM. Nr. 17. — 10) Z a u n e r t DonauM. S. 119. — ") KHM. Nr. 22a; Z a u n e r t Märchen seit Grimm S. 403; S t r o e b e NordVM. I Nr. 15 und Schwed. Nr. 11; L ö w i s of Menar RussischeVM. Nr. 26, 35, 41, 48; H a h n Griechische Märchen I Nr. 51; Dirr Kaukasus Nr. 8, 13, 14, 18; J u n g b a u e r Turkestan Nr. 6; Meinhof Afrika Nr. 18; H a m b r u c h Südsee Nr. 68. — 12) KHM. Nr. 96, 122, 125, 133, 186; Z a u n e r t Märchen seit Grimm 32, 98; Wisser PlattdVM. S. 157; Colshorn Märchen Nr. 3; S c h a m b a c h - M ü l l e r NdsSM. B.Nr. 12; J a h n PommernVM. Nr. 43; Z i n g e r l e KHM. Nr. 11; Z a u n e r t DonauM. S. 16, 57; N a u m a n n IslVM. Nr. 12. — 13) KHM. Nr. 97; Z a u n e r t Märchen seitGrimm S. 137, 316, 381; Z i n g e r l e KHM. Nr. 35; H a l t r i c h VM. Nr. 2, 32, 34, 37; S t r o e b e NordVM. I Schwed. Nr. 11; I I Nr. 24 und 45. — 14) Zaunert Märchen seit Grimm S. 190; J a h n PommernVM. Nr. 16; S t r o e b e NordVM. Nr. 1; Schwed. Nr. 5; H a h n Griechische Märchen Nr. 22; L ö w i s of Menar Russische VM. Nr. 22. — 16) KHM. Nr. 76 (Fassung von 1812); Z a u n e r t Märchen seit Grimm S. 258
Ammer — 333; W i s s e r PlattdVM. Nr. 16, 74, 126, 139; E y Harz S. 165; J a h n PommernVM. Nr. 54; Z i n g e r l e K H M . Nr. 15; H a l t r i c h VM. Nr. 33; S t r o e b e NordVM. I Nr. 18, Schwed. Nr. 20. — 16) KHM. Nr. 103, Z a u n e r t Märchen seit Grimm S. 304; W i s s e r PlattdVM. S. 290; Z i n g e r l e KHM. Nr. 4, S t r o e b e NordVM. II, Nr. 4 und 39; Z a u n e r t DonauM. S. 205; T e g e t h o f f FranzVM. II, 9, 58; D i r r Kaukasus Nr. 25. — " ) KHM. Nr. 50, 181; Z a u n e r t Märchen seit Grimm 213; K u h n - S c h w a r t z NorddSagen Nr. 1 1 ; S t r o e b e NordVM. II, Nr. 31 und 35; N a u m a n n IslVM. Nr. 67. — 18) Z a u n e r t Märchen seit Grimm S. 174. — 19 ) H a l t r i c h VM. Nr. 21. — 20) S t r o e b e NordVM. I I Nr. 2. — 2 1 ) H a l t r i c h VM. Nr. 5. — 22) H a h n Griechische Märchen Nr. 15. — 2 3 ) L ö wis of M e n a r Russische VM. Nr. 6. — 24) KHM. Nr. 4. — 25) Z a u n e r t Märchen seit Grimm S. 144; H a l t r i c h VM. Nr. 3, 4, 8, 9, 12. — 26) H a h n Griechische Märchen Nr. 56. — 2') KHM. Nr. 31. — 28) Ebda. Nr. 186. — 29) Z a u n e r t Märchen seit Grimm S. 240; KHM. Nr. 196. — 30) Z a u n e r t Märchen seit Grimm S. 347. — 3 1 ) L ö w i s of M e n a r RussischeVM. Nr. 11. — ®2) J a h n PommernVM. Nr. 9 . — L , ö w i s of M e n a r RussischeVM. Nr. 40. — Stroebe NordVM. I Schwed. Nr. 2. — " ) S u t e r m e i s t e r KHM. Nr. 18. — 36) KHM. Nr. 24; W i s s e r PlattdVM. S. 110; — 37) S o h n r e y Landjugend I I S. 104. — 3S) W e n z i g Westslav. S. 107. — '•) KHM. Nr. 49, 51, 60, 93, 123; B a h l m a n n Münst. Märchen S. 10; Z a u n e r t Märchen seit Grimm S. 233; B a r t s c h Mecklenburg I Nr. 3; S c h a m b a c h - M ü l l e r NdsSM. B. 1 und 15; J a h n PommernVM. Nr. 57; S t r o e b e 40 NordVM. I, Nr. 17. — ) KHM. Nr. 179. — 41 ) Z a u n e r t Märchen seit Grimm S. 145 und 335; H a l t r i c h VM. Nr. 10; KHM. Nr. 9; S t r o e b e NordVM. I Nr. 13. — 42) Z a u n e r t Märchen seit Grimm S. 408. — «) Ebda. S. 362. — M ) KHM. Nr. 206; H a l t r i c h VM. Nr. 24. — 46) Z a u n e r t Märchen seit Grimm S. 169. — 4S) KHM. Nr. 29, 40, 199. — 47) K u h n - S c h w a r t z NorddSagen Nr. 10. — 4S) W i s s e r PlattdVM. S. 232. — 49) Z a u n e r t Märchen seit Grimm S. 76; P r ö h l e 5 0 Jugend Nr. 36. — ) Z i n g e r l e KHM. Nr. 37. — 61 ) K o c h - G r ü n b e r g Indianermärchen Nr. 59.
Kahlo. Ammer (Emeriza) gilt bei den nordamerikanischen Indianern als Bote der Kältefrau 1 ), auch bei uns zeigt ihr Erscheinen Kälte an 2 ). Ihr Ruf unterliegt manchen Deutungen 3 ); die Gartenammer = Ortolan ruft dem Mann, der in die Stadt geht, einen Anzug zu kaufen, „Zwillich, Zwillich!" zu. „Nein", sagt er, „ S a m t mit Tressen drauf", vertrinkt aber sein Geld und sagt auf dem Rückwege, als sie noch ruft: „ Ja, hadd 'k man Zwillich! " 4 ) Sie hält eine Schenke, und als die Wachtel,
Amor
ohne zu zahlen, durchbrennen will, reißt sie ihr den Schwanz aus 5 ). Im böhm. Märchen vertritt die A. die Stelle des Sperlings ( A a r n e Märchentypen 248)®). 1 ) K r i c k e b e r g Indianermärchen 349, 4 i 3 d = 387 zu 20 a = Plectrophenax nivalis, Schneevogel, eine Finkenart, gedeutet. — 2) H o f f m a n n - K r a y e r AberglaubenWB. 1, 367t. — 3) Ebda.; ferner MittschlesVK. H. 19, 86; D ä h n h a r d t Natursagen 3, 361; W o s s i d l o Mecklenburg 2, 138; K n o o p Tiere 1. — 4 ) W o s s i d l o Mecklenburg 2, 138 Nr. 1 0 3 0 . — 6 ) G o y e r t Vlämische Märchen 60 = P. de M o n t en A. de C o c k Zoo verteilen de Viamingen 59. — 6) V e r n a l e k e n KHM. 22ff.; B o l t e - P o l i v k a 1. 517-
Peuckert. Amor und Psyche. I. I n h a l t : a) Einleitungsformel: Vom Vater, der eine Reise antritt, erbitten sich die drei Töchter Geschenke, die Ältere Schmuckstücke, die Jüngste ein Wunschding, oft eine Blume. Bei der Erwerbung des Geschenkes für die jüngste Tochter tritt dem Vater der Elbe, meist in Tiergestalt, entgegen, und verlangt zur Buße für den Raub die jüngste Tcchter zur Ehe oder das, was dem Vater bei seiner Heimkehr zuerst begegnet. Bald darauf kommt der Tierbräutigam, die Braut abzuholen. Der Betrug mit untergeschobenen Bräuten wird alsbald aufgedeckt, und die Jüngste muß dem Dämon in sein Waldhaus folgen. b) Hauptformel: Die Heldin beginnt den Tierbräutigam, der sich nachts in einen Menschen verwandelt, zu lieben, empfindet aber doch Sehnsucht nach ihrem Elternhaus, mit dem sie durch einen Zauberspiegel in Verbindung bleibt. Eine Reise zu den Eltern oder Schwestern wird geplant, zu der der Elbe zögernd seine Erlaubnis gibt, nicht ohne zuvor ein Verbot zu stellen. Ein Ring dient als Beförderungsmittel. Zuhause angelangt, wird die Heldin beredet, die nächtliche Gestalt des Geliebten, die ihr bisher verborgen blieb, durch Anzünden einer Kerze zu erforschen. Nach dem dritten Besuch ist das Überredungswerk gelungen: die Heldin beleuchtet den schlafenden Elben, ein Talgtropfen fällt auf ihn und weckt ihn, und er verschwindet mit demBemerken, daß sie ihn nun in der Unterwelt suchen müsse.
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Amor
c) Schlußformel: Mit Eisenschuhen, von denen 7 Paar abgenutzt werden müssen, oder eisernen Reifen bekleidet, zuweilen von einem Wegweiser (Garnknäuel, Blutstropfen; vgl. Ariadnefaden!) geführt, tritt die Heldin ihre Unterweltsfahrt an, die von drei Stationen unterbrochen wird. Von ihren Gastgebern erhält sie je ein Wunschding. Zuletzt bleibt noch der Glasberg zu überschreiten, der vermittels der bekannten Knochenleiter bewältigt wird. Eine weitere Formel: Dienst der Heldin und Lösung von Aufgaben im Hexenhause ist in Deutschland wenig verbreitet. Schließlich gelangt sie in das Seelenreich, wo der Elbe gerade Hochzeit feiern will. Vermittels der unterwegs erlangten Wunschdinge erkauft sie sich die Erlaubnis, drei Nächte bei ihrem Geliebten zu verbringen, dessen Erinnerung sie durch ein Lied erweckt, worauf die Wiedervereinigung erfolgt. Den Schluß bildet die Geschichte vom alten und neuen Schlüssel. II. E i n z e l n e s : 1. Die Geschenkeinleitung findet sich auch in Aschenbrödelvarianten, wo die Geschenke für die Heldin wichtig werden. Hier führen sie nur zur Berührung mit dem Elben. Nach Olrik's epischem Gesetz (herangezogene Motive müssen die Handlung beeinflussen) also unursprünglich. 2. Als Tiergestalt des Elben bevorzugt das deutsche Märchen Wolf und Bär, das nordische Hund und Pferd, das südeuropäische die Schlange. 3. Das Jephthamotiv (Versprich mir, was dir zuerst begegnet) ist charakteristisch für das Deutsche und Skandinavische. Südgrenze = obd.-ndd. Sprachgrenze, doch auch Spuren im Alpenland. 4. Im Deutschen Ritt auf dem Schwanz des Tierbräutigams ins Elbenschloß, oft mit Vers. Südgrenze: Main-Erzgbg.-Riesengebg. 5. Aus dem Nordischen stammt das Motiv von der untergeschobenen Braut, die ihre Magdstellung durch unvorsichtige Reden offenbart (vgl. V