Handbuch für den Einjährig-Freiwilligen, den Unteroffizier, Offiziersaspiranten und Offizier des Beurlaubtenstandes der kgl. bayerischen Infanterie: Das Gewehr 98 9783486733655, 9783486733648


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German Pages 38 [40] Year 1903

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Beschreibung des Gewehrs 98
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Handbuch für den Einjährig-Freiwilligen, den Unteroffizier, Offiziersaspiranten und Offizier des Beurlaubtenstandes der kgl. bayerischen Infanterie: Das Gewehr 98
 9783486733655, 9783486733648

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Das Gewehr 98. mit 26 Originalabbildungen von

Hauptmann IrofMSNN, Direktions-Assistent an der K. 0. Geroehrfabrik.

Sonder-fibdruck

aus Müller und v. Zroehl, ftandbuch für den einjährig-freiwilligen etc.,

herausgegeben von

Cb- frhr. v. Malten, Oberleutnant im K. 0. Infanterie-seib-Regiment, kommandiert zum Generalstab.

ITlünchen und Berlin 1903. Druck und Verlag von R. Oldenbourg.

Lrlchrribuns des Gewehrs 98?)

Mit seinem Hinteren Ende ist der Lauf iu den Hülsenkopf eingeschraubt.

3. Die Bohrung des Laufs — die Seele — zerfällt in den gezogenen Teil und das Patronenlager. 4. In die Wände (Seelenwände) des ge­ zogenen Teils sind 4 Züge eingeschnitten. Zwischen den Zügen sind die Felder stehen geblieben; sie verlaufen vor dem Patronenlager bis zur Tiefe der Züge, um den Eintritt des Ge­ schosses zu erleichtern.

Der Durchmesser des Laufs von Feld zu Feld gemessen — das Kaliber — beträgt 7,9 mm und ist auf dem Bund des Laufs in Hundertstel Millimetern aufgeschlagen. Die Züge windelt sich nach rechts etwa dreimal um die Seelenachse (die der Länge nach durch die Mitte der Seele gedachte gerade Linie), und zwar auf je 240 mm einmal; sie geben dem Geschoß eine Drehung um seine Längs­ achse. Die Windung heißt Drall.

5. Das Patronenlager besteht aus dem Lager für die Patronenhülse und dem Über­ gang steil für das Geschoß. Die Schwei­ fung im Patronenlager begrenzt das Einführen der Patrone. •) Die in kleinem Druck gegebenen Er­ läuterungen sind nicht zum Gegenstand des Unter­ richt- für die Mannschaften zu machen. Eine Aus­ nahme bilden die Nrn. 108—110 und 112—113. ••) Die den einzelnen Absätzen vorgesetzten Nummern sind jene des Leitfadens, betreffend da- Gewehr und Seitengewehr 98.

. Lauf

Der Laus. 2. Der L a u f ist eine äußerlich gebräunte Röhre aus Stahl, deren vordere Öffnung Mündung heißt. In ihm wird die Patrone zur Entzündung gebracht und dem Geschoß Bewegung und Richtung verliehen.

m it Verschluß, Mehrlade» und Visiereinrichtung; 2. Schaft m it Seitengewehrhalter, Ringfedern, Zapfenlager, Klammerfuß, Stempelplatte und Kolbenkappe; 3. Handschutz; 4. U nterring ; 5. O berring , 6. Stock.

Teile. 1. **) •) Lauf, Visiereinrichtung, Verschluß, Schaft, Handschutz, Stock und Beschlag. Zu jedem Gewehr gehört das Z u b e h ö r und ein Seitengewehr.

4 Die vifiereiuricht«»-. 6. Die Visiereinrichtung ist auf dem Lauf befestigt. Sie besteht aus Visier und Korn und dient zum Zielen. 7. Die einzelnen Teile des Visiers sind. Visierfuß, Visierklappe und Visierschieber. 8. Auf den Visierfuß ist der Visierschieber geschoben, welcher mittels der beiden mit Fischhaut versehenen Drücker nebst Drückerfedern auf die verschiedenen Visier marken eingestellt werden kann.

1. visierfuß; 2. Falz; 3. Führung-leiste; 4. Rasten; 5. Öbr für die visierttappe; 6. Visierschieber; 7. Drücker; 8. Arm de- Bisierschiebers; 9. Visierklappe; 10. Führung-kurven; 11. visterstift.

Letztere befinden sich für die Hintere auf der oberen Fläche des Visierfußes, und links für die ungeraden Hunderte. des Schiebers liegen auf beiden Seiten

Abschnittsfläche des Visierschiebers und zwar rechts für die geraden Die Visiermarken für die Z e i g e r des Visierfußes.

9. Der Visierstift verbindet die Visierklappe an ihrem vorderen Ende mit dem Visierfuß. 10. Die Visierklappe ist an ihren beiden aufwärts gerichteten Seitenwänden mit Nuten versehen, in welche entsprechende Zapfen des Bisierschiebers — die Kurvenstifte — eingreifen.

Der obere Rand der Visierklappe heißt Kamm, der dreieckige Aus­ schnitt in demselben Kimme. 11. Um das Festflehen des Bisierschiebers auf den Marken zu sichern, sind auf den beiden Führungsleisten des Bisiersußes Rasten angebracht, in welche die Nasen der Drücker greifen.

12. Das Visier kann auf folgende Entfernungen ein­ gestellt werden: 200 m (Standvisier — Visierschieber in hinterster Stellung),, 300 m, 350 m, 400 m, 450 m usw. mit je 50 m Unterschied bis 2000 m. Zwischen 200 und 300 m ist keine Zwischenstellung. Die Stellungen für die ganzen Hunderte sind mit Marken und Zahlen auf beiden Führungsleisten bezeichnet. Die Zwischenstellungen für die halben Hunderte sind nicht besonders bezeichnet. 13. Das Korn ist mit seinem Fuß in die K ornwarze des Korn­ halters eingeschoben.

Es stehl richtig, wenn die Einhiebe auf Kornfuß und Kornwarze

eine

gerade Linie bilden.

Der Kornhaller ist eine dünnwandige kurze Röhre, welche über das vordere Ende des Laufs geschoben und mittels Zinnlölung, sowie mit der nicht sicht­ baren Kornhallerschraube befestigt ist. Die Kornhalterschraube sitzt unter dem Kornfuß in der Kornwarze. Bild 35.

Vorderes Ende des Gewehrs (Längsschnitt).

!8

1. Lauf; 2. Schaft; 3. Seitengewehrhalter; 4 Lberring; 5. Stock; 6. Kornhalter; 7. Kornhalter­ schraube: 8. Korn.

Der Verschluß. 14. Zum Verschließen des Laufs dient der Verschluß. Durch ihn wird ferner das Zufuhren und die Entzündung der Patrone sowie das Ausziehen und Auswerfen der Patronenhülse nach dem Schuß bewirkt. Den Verschluß bilden: Hülse mit Schloßhalter und Auswerfer, Schloß, A b z u g s v o r r i ch t u n g und Kasten mit Mehrladeeinrichtung. a) Die Hülse mit Schloßhalter und Auswerfer.

15. Die Hülse nimmt das Schloß auf. Man unterscheidet: Hülsenkopf, Patroneneinlage, Kammerbahn und Kreuzteil. Bild 36.

Hülse (Längsschnitt).

1. Muttergewinde für die Kreuz,'chraube; 2. Nute ,ur die Na,eher Schlagbolzenmutter; 3. Loch mr den AbzugSstollen; 4. Lhr für die Äbzng-gabel; 5. Nute für dre Führungsleiste der Kammer 6. Hülsenbrücke: 7. Einschnitt für den Ladestreifen, 8. Au-frasung für den Daumen: 9. Nute ftr die linke Kammerwarze; 10. Durchbruch für den Haltestollen des SchlotzhalterS; 11. Durchbruch für den AuSwerfer: 12. Ausdrehung für die Hintere Kammerwarze: 13. Durchbruch Mr die Patronen; 14. Hülsenkopf; 15. Ausdrehung für die beiden vorderen Kammerwarzen,16. Mutter­ gewinde für den Lauf; 17. Zapfen mit BerbindungSwarze: 18. Muttergewinde für dre BerbmdungSschraube.

6 16. Der Hülsenkopf ist im Innern mit dem Muttergewinde für den Lauf und mit einer Ausdrehung mit schiefen Flächen — Teile eines Schrauben­ ganges — für die beiden vorderen Kammerwarzen versehen. Auf der unteren Austenseite befindet sich ein Zapfen mit einer Perbindungswarze.

1. Hülsenkopf; 2. Zapfen; Lerbindungswarze; 4. Patroneneinlage; 5. Ausfräsung für den Daumen; 6. Einschnitt für den Ladestreifen; 7. Durchbruch für den Auswerfer; 8. Durchbruch für den Haltestollen des Schloßhalters; 9. Öhr für den Abzugsstvllen; .10. Die beiden Öhre für den

Schloßhalter; 11. Kreuzteil; 12. Ansatz für die Kreuzschraube.

17. Die Patroneneinlage ist auf der unteren Seite durchbrochen.

18. Der hintere Teil der Kammerbahn ist oben geschlossen und heißt die Hüls en brücke; auf deren Stirnseite befindet sich der Ausschnitt zum Einsetzen des Ladestreifens.

Im Innern der Hülsenbrücke sind

oben die F ü h r u n g s n u t e für die Führungslei st e der Kammer, links der Durchbrllch für den SchloßHalter und denAuslv e r f e r. Bild 38. Schloßhalter mit Toppelfeder « n b AusWerfer, auseinander genommen.

iD9

In der Kammerbahn befindet sich unten die Ausdrehung für die hilltere Kammerwarze. 19. Im Kreuzteil befindet sich das Mutter­ gewinde für die K r e u z s ch r a u b e, das Loch für den Abzugs st oll en und die Nute für die Nase der Schlagbolzenmutlew

20. Die beiden seitlichen Nuten im Innern, welche vorn zu der Ausdrehung im Hülsenkopf über­ gehen, sind für die beiden vorder en Kammer­ warzen und für den Auszieher.

Doppelfeder 5. Haltestollen; 6. der federnde Teil für den Schloßhalter; 7. der federnde Teil für den Answerfer; 8. Fuß der Doppelfeder; 9. Stoßteil; 10. langer Teil; 11. Öhr des Auswerfers.

21. Der Schloß Halter begrenzt mit dem Halte st ollen die Rückwärtsbewegung des Schlosses. Der Auswerfer und der Schloßhalter sind durch die gemeinschaftliche Schloßhalterschraube mit der Hülse be­ weglich verbunden und werden dllrch die D o p p e l f e d e r betätigt. Beim Zurückführen der Kammer stößt die Patronenhiilse ein den in die linke Kammerwarze eintretendell Auswerfer und wird khiedurch vorwärts ausgeworfen.

Bild

Darstellung der Wirkungsweise von Schloßhalter, Auszieher uud Aus Werfer.

la. Hülfenkopf- Id. Ausschnitt für den Daumen; 16. Kreuzteil; ld. Bohrung für die Kreuzschraube; 1 c. Loch für den Abzugsstollen; 2. Schloßhalter; 2 a. Haltestollen3. Auswerfer; 3 a. Stoßteil des Auswerfers: 4. Schloßhalterschraube; 5. Kammer (teilweise im Schnitt); Sa. Bohrung für den Schlag­ bolzen; 6. Auszieherring; 7. Schlagbolzen; 7 a. Schlagbolzenspitze; 8 a. Fuß des Ausziehers; 8b. Kopf des Ausziehers mit Kralle; P Patronenhülse.

d) Das Schlo ß. 22. Juni S ch l l) ß gehören: K a m m e r, 2 ch l a g b o l z e n, 2 ch l a g b o l z e n f e d e r, Schlößchen mit Druck bolzen und Feder, i ch e r u n g, chlagb olzenmutter, Auszieher mit Ring. 23. Die zur Handhabung mit Knopf und Stengel versehene Kammer schließt den Laus hinten ab, sobald die Kammerwarzen in den ent­ sprechendell Ausdrehungell der Hülse ruhen. Bild 10.

Kauimer mit Auszieher (Ansicht von oben und von rechts).

1. i^iuke Kammerwarze 2. rechte Kammerwarze; 3. hintere Kammerwarze; 4. Auszieher; 5. Ausneherriug; 6. Führungsnute für den Auszieher; 7. Ausfräsuug mit den schiefen Flächen für die Schlagbo'lzeumutter und beit Truckbolzett des Schlößchens; 8. Führungsleiste; 9. Schaft; 10. Kttgel des Knopfes. Biid 41.

Kammer mit Auszieher «Längsschnitt!.

1. Einschnitt iür den Ausiverfer; 3. Auszieherring; 4. Auszieher; 5. mit Muttergewinde für dieses; 7. Schlößchens; 8.

2. die beiden Durchbrüche (zum Entweichen von Pulvergaseu): Bohrung für den Schlagbolzen; fi. Bohrung für das Schlößchen Ausfräsuna für die Schlagbolzeumutter und den Druckbolzeu des Rast für die Sicherung und den Druckbolzen. 9

8 Die vorderen Kammerwarzen sangen außerdem in Verbindung mit dem senkrecht unter dem Hülsenkopf stehenden und im Schaft lagernden Zapfenlager den Rückstoß auf.

Der vordere Teil der Kammer ist mit zwei Gasabzugsöffnungen versehen.

24. Der Schlagbolzen entzündet die Patrone. 25. Die Schlagbolzenfeder bewirkt das Vorschnellen des Schlag­ bolzens. Bild 42.

Schlagbolzen (Ansicht von oben) und Schlagbolzenfeder

9 9 4

1. Vorderer Teil der Spitze; 2. hinterer Teil der Spitze; 3. Bund; 4. Teller; 5. runder Teil de» Schafte»; 6. abgeflachter Teil de« Schafte»; 7. eingedrehter Teil; 8. die Eindrehungen; 9. die Halte­ warzen; 10. Zapfen.

26. Das Schlößchen nimmt die Sicherung und den Druckbolzen nebst Feder auf und verbindet die übrigen Schloßteile mit der Kammer. Der Druckbolzen verhindert ein unbeabsichtigtes Drehen des Schlößchens. Bild 43.

Schlößchen (LLngöschnitt). Bild 44.

Schlößchen mit Truckbolzen.

(Ansicht von link- und Horizontalschnitt.)

1. Bohrung für den Schlagbolzen; 2. Zadfen mit Gewinde; 3. Ausdrehung für die Kammer; 4. Bohrung für die Sicherung; 5. Bohrung für bie Schlagbolzenmutter.

Bild45. Sicherung (Ansicht von vorne)

7

1. Schaufel; 2. Flügel; 3. Bund. Bild 46. Sicherung (Ansicht von oben).

1. Zapfen; 2. Gewindeteil; 3. Verstärkung für die Bohrung der Sicherung; 4, Bund für den Flügel der Sicherung; 5. Verstärkung für da« Druckbolzenlager: 6. Bohrung für den Schlagbolzen; 7. Schirm; 8. Au«drehnng für die Kammer; 9. Aueschnitt für die Leitschiene der Schlag­ bolzenmutter; 10. Bohrung für die Schlagbolzenmutter» 11. Druckbolzen mit Drnckbolzenseder. 1. Walze; 2. Schaufel; 3. Bund; 4. Flügel; 5. Ausschnitt für den Bund de« Schlößchen«.

27. Die Sicherung verhindert bei rechts gelegtem Flügel das Losgehen des gespannten Gewehrs sowie das Offnen desselben und er­ möglicht bei hochgestelltem Flügel das Auseinandernehmen des Schlosses. 28. Die Schlagbolz enmutter verbindet alle Schloßteile mit­ einander und dient zum Spannen des Gewehrs. 29. Der Auszieher, welcher vermittelst eines drehbaren Ri^ngs mit der Kammer verbunden ist, ersaßt die Patrone beim Vorführen der Kammer und entfernt die Patronenhülse aus dem Lauf. Bild47. Schlagbolzen« mutter (Längsschnitt i.

1. Bohrung für den Schlag bolzen: 2. Muttergewinde für den Schlagbolzen;Leitschiene; 4. Nase.

Au-zieher: l.Kopf; 2. Kralle: 3. Führung-rippe. 4. flfufi; 5 Laaer für die Krapfen de- Au-zieherring-; 6. federnder Teil; 7. Schleppe: Auszieherring: 1. Eigentlicher Ring: 2. die beiden Krapfen.

c) Die Abzugsvorrichtung.

30. Die Abzugsvorrichtung dient zum Abziehen und ist beim Spannen des Gewehrs beteiligt.

Sie besteht aus der Abzugsgabel mit dem Abzugsstollen, dem Abzug und der Feder.

Das Druckstück des Abzugs hat zwei Drückn äsen. Die erste liegt ge­ wöhnlich infolge des Druckes der Feder an der Hülse an, die zweite berührt diese erst beim Anziehen des Abzugs. d) Der Kasten mit Mehrladeeinrichtung. 31. Der Kasten nimmt die Mehrladeeinrichtung auf. Er endigt hinten in einem Bügel zum Schutze des Abzugs. Bor dem Bügel befindet sich ein Halte stift mit Feder für den Boden des Kastens. Bild 49.

Kasten (Läng-schniM.

1. Bohrung für die Kreuzfchraube; 2. Bohrung mit Muttergewinde für die Halteschraube zur Kreuz» schroube: Loch für den Abrug; 4. Abzugsbügel; 5.» Lager für den Haltestift und die Feder zum Hallestift 6 Loch für den Stift zum Haltestift; 7. Raft für den hinteren Krapfen deS Boden»; R. Anlage für die Patronenböden; 9. Durchbruch für die Patronen; 10. Rast für den vorderen Änufcn deS Boden?: 11. BerbindnngSwarze: 12. Lager für die Verbindung-schraube; 13.^Bohrung mit Muttergewinde für die Haltefchraubc zur Berbindung-schranbe.

10 Beim Laden wird ein Ladestreifen mit fünf Patronen in den Ausschnitt der Hülsenbrücke gesetzt; demnächst werden die Patronen in den Kasten gedrückt. Beim Vorführen der Kammer fällt der leere Lade­ streifen seitlich herab. Die Patronen können auch einzeln ohne Ladestreifen geladen werden, müssen aber dann stets in den Kasten gedrückt werden.

Bild äo. Mehrladeeinrichtung:

1. Zubringer; 2. schiefe Anlage­ fläche für die Patrone; 3. Lagev für die Zubringerfeder; 4. Zu­ bringerfeder; 5. Boden; 6. vor­ derer Krapfen^ 7. Hinterer Krapfen; 8. Loch für den Kopf des Haltestiits.

Die Mehrladeeinrichtun g des Gewehrs besteht aus demZ ub ringer, der Zubringerfeder und dem Kastenboden.

32. Der Zubringer nebst Feder drückt die Patronen, Kasten seitlich übereinander lagern, nach oben.

welche im

33. Das Entfernen der Patronen aus dem Kastell geschieht durch Bor- und Zurückführen des Schlosses itnb Entnehmen der einzelnen Pa­ tronen aus der Patroneneinlage. Der Kastenboden kann abgenommen werden, indem mittels der Geschoßspitze einer Patrone auf den Haltestift gedriickt und der Boden etwas nach hinten geschoben wird. Das Wiederaufschieben desselben erfolgt mit der flachen Hand.

Das Zusammenwirken der Schloßteile. a) Das Gewehr nach d e m A b z i e h e u.

34. Die Kammer ist rechts herumgelegt und liegt mit ihrer Stirnfläche am Laufe, die Auszieherkralle in der Eindrehung der Patronenhülse. Die drei Kammerwarzen befinden sich in den entsprechenden Ausdrehungen der Hälse und haben ihr Widerlager an den Stützflächen. Der Schlagbolzen ist mit Schlagbolzenmutter vorgeschuellt und hal mit seiner Spitze das Zündhütchen aus den Amboß der geladenen Patrone getrieben. Die Schlagbolzenfeder, mit dem Hinteren Ende an ihrem Widerlager des Schlößchens ruhend und mit dem vorderen sich gegen den Teller des Schlag­ bolzens legend, ist nur uoch so weit gespannt, wie dies durch das Zusammensetzen des Schlosses bedingt wird.

b) Das Öffnen des Gewehrs zum Laden.

35. Vermittelst des KnopsS, dessen Stengel bei der Drehung der abgeschrägten Kante der Hülsenbrücke folgen muß, wird die Kammer nach ItnfS und etwas rückwärts gedreht. Bild 51.

Verschluß abgedrückt (Längsschnitt).

1. Lauf; 2. Hülse - 3. Schaft; 4. Kammer; 5. Schlößchen; 6. Sicherung; 7. Schlagbolzen mit Schlag­ bolzenfeder- 8. Schlagbolzenmutter: 9. Abzug-gabel; 10. Abzug-feder; 11. Kasten; 12. Verbindungs­ schraube; 13. Kreuzschraube; 14. Halteschrauben zu diesen; 15. Boden; 16. Haltestift mit Feder: 17. Abzug; 18. Zubringer mit Zubringerfeder; 19. Röhrchen; 20. Zapfenlager.

Der Auszieher kann nur eine Rückwärtsbewegung machen, da er einer­ seits durch die Nute im Hülsenkopf gehalten, anderseits durch den beweglichen Ring mit der Kammer verbunden ist. Durch diese allmählich erfolgende Rückwärtsbewegung wird die Patronen­ hülse gelockert. Die Schlagbolzenmutter wird beim Beginn der Drehung mit der schiefen Fläche ihres Ansatzes an der entsprechenden Ausfräsung der Kammer entlang geführt, die Nase gleitet über den Abzugsstollen, ihn etwas nach unten drückend.

Der Abzugs st ollen tritt, durch die Kraft der Abzugsfeder wieder nach oben gedrückt, unter hörbarem Aufschlag vor die Nase der Schlagbolzenmutter. Der Schlagbolzen macht die ganze Rückwärtsbewegung mit, wobei die Schlagbolzenseder um die Länge des Ansatzes der Schlagbolzenmutter ge­ spannt wird. Mit der Kammer wird auch das S ch l ö b ch e n zurückbewegt. Der Druckbolzen ist in die Rast für die Sicherung und der Ansatz der Schlagbolzen­ mutter in die kleine Rast am Kammerboden eingetreten. Nach beendeter Drehung der Kammer wird das Schloß zurückgeführt, bis die linke Kammerwarze an den Haltestollen des Schloßhalters stößt.

la. Hülsenbrücke; Id. Hülsenkreuzteil, le. Öhr für die Abzug-gabel; 16. Loch für den Abzug-' stollen; 1 e. Gewinde für die Kreuzschraube; 2. Kammer; 3. Au-zieherring; 4. Schlagbolzen mi t Schlagbolzenfeder; 5. Schlößchen; 6. Sicherung; 7. Schlagbolzenmutter.

12 Der A uszieher zieht die Patronenhülse, ivelche er mit seiner Kralle festgehalten hatte, zurück. Kurz vor Beendigung der Rückwärtsbewegung des Schlosses tritt der A uswerfer durch den Einschnitt der linken Kammerwarze. Hiedurch wird die Patronenhülse vorwärts herausgeworfen. Sobald das Schloß zurückgezogen ist, tritt, beut Druck der Zubringerfeder folgend, die zweite Patrone nach oben, und zwar so, daß sie etwas vor der Stirnfläche der Kammer liegt. Ein gänzliches Heraustreten der Patronen aus deut Kasten nach oben verhindern die nach innen umgebogenen Seitenwände der Hülse.

c) D a § Laden, Schließen und Spannen des Gewehrs.

36. Beim Laden wird ein gefüllter Ladestreifen in den Ausschnitt der .Hülsenbrücke gesellt. Durch einen Druck auf die oberste Patrone werden die Patrotten in den Kasten eingeführt. Dieselben lagern seitlich übereinander, so­ daß die oberste Patrotte etwas vor der Stirnfläche der Kammer liegt. Wird die Kammer vorgeführt, so fällt der Ladestreifen seitwärts heraus, während die oberste Patrone in das Patronenlager geschoben wird. Etwa in der Mitte der Patrotteneinlage greift die Kralle des Ausziehers sofort in die Eindrehung der Patronenhülse. Die Nase der S ch l a g b o l z e n m u t t er gleitet in ihre Nute und setzt sich gegen bett Abzugsstollen, wo sie stehen bleibt.

Beim Herumlegen der Kammer nach rechts niesen Kammer und Schlößchen noch etwas-vor; hiedurch wird die Patrone völlig in das Patronenlager eingefiihrt. Der Druckbolzen tritt aus der Rast für die Sicherung und wird durch die Hintere linke Fläche der Hülse in sein Lager im Schlößchen zurück­ gedrückt. Die S ch l a g b o lz enfe d e r ist nun ganz zusammengedrückt und das Gewehr gespannt. Die S ch l a g b o lz enmu tter steht mit ihrem Ansatz hinter sprechenden Ausfräsung der Kammer.

der ent­

Die S i ch e r u n g s s ch a u f e l befindet sich mit dem vorderett (Silbe über der Sicherungsra st. Die vorderen Kammer Warzen sind mit der vollen Spannung der Schlagbolzenfeder gegen die Hintere Wand der Ausdrehung im Hülsenkopf gedrückt. Bild 53.

Schloß ßcfpstitut (Längsschnitt).

(1) Das Sichern u n d Entsichern des Gewehrs.

37. Durch das Umlegen des Si ch eru ng s flü g e ls von links nach rechts wird die Walze mit der Schaufel in die Sicherungsrast der Kammer gedreht.

Durch den Bund des Sicherungsflügels wird die Schlagbolzen­ mutter etwas zurückgedrückt, so daß deren Rast sich nicht mehr gegen den Ab­ zugs st oll en lehnt, letzterer vielmehr frei wird. Beim Entsichern wird der Sicherungsflügel von rechts nach links gedreht. Die Schaufel tritt dabei aus der Sicherungsrast, die Schlag­ bolzenmutter gleitet wieder nach vorn, bis ihre Rast am A b z u g s st o l l e n ansteht. e) Das Abziehen des Gewehrs. 38. Der Abzug wird so weit zurückgezogen, bis die Auflage der zweiten Drucknase fühlbar wird — man hat Druckpunkt genommen. Während des Zurückziehens des Abzugs senkt sich der Abzugsstollen bereits etwas nach unten. Bei geringer Verstärkung des Drucks — beim Abziehen — tritt der Ab­ zugsstollen so weit nach unten, daß die Nase der Schlagbolzen mutter frei wird. Da sich nun die Schlagbolzenfeder wieder ausdehnen kann, wird die Lchlagbolzenmutter mit dem Schlagbolzen vorgeschnellt. Die Spitze des letzteren treibt das Zündhütchen auf den Amboß der Hülse, die Patrone wird entzündet.

Der Schaft und der Handschutz. 39. Der Schaft besteht und dem langen Teil.

aus dem Kolben,

dem K o l b e n h a l s

Er verbindet mit Hilfe des Beschlags sämtliche Gewehrteile zu einem Ganzen, ermöglicht die Handhabung des Gewehrs und schützt den Lauf.

Der Kolben dient beim Anschlägen zum Einziehen des Gewehrs in die Schulter, wobei der K o l b e n h a l s mit seiner Handstütze die Handhabe bildet. Auf der rechten Seite des Kolbens ist die Stempelplatte eingelassen; auf ihr wird die Bezeichnung des Truppenteils und die Gewehrnummer ein­ gestempelt.

Der lange Teil gibt dem Verschluß, dem Lauf, dem Seitengewehrhalter und dem Stock das Lager und hat zu dem Zwecke verschiedene Einlassungen und eine Bohrung.

Man unterscheidet im Schaft:

die Einlassungen für Seitengewehrhalter, Stockhaller, Ring­ federn, Zapfenlager, Hülse, Kasten, Abzugsvorrichtung, Klammerfuß und Kappe; die Bohrung für den Stock; die Löcher für den Stift des Seilengewehrhallers, die beiden Ringfederstifte, die Verbindungsschraube, das Röhrchen der Kreuz­ schraube, die Klammerfußschrauben und die Kolbenklappenschrauben;

den Ansatz für den Unterring. Der vor depr Visier über demLauf liegende Handschutz erleichtert die Handhabung des Gewehrs, besonders bei starker Erhitzung des Laufs.

Der Stock. 40. Der Stock dient zum Zusammensetzen der Gewehre, beim Ver­ sagen des Ausziehers zur Entfernung der Patronenhülse aus dem Lauf, sowie im Notfälle im Felde als Wischstock.

14 Am Hinteren Ende ist er zum Einschrauben in den im Schaft liegenden Stockhalter oder in den Schraubenzieher (s.Nr. 104) mit einem Ge­ wi n d e t e i l, am vorderen Ende mit einem Kopf versehen. In letzterem be­ findet sich ein Muttergewinde, welche- da- Zusammenschrauben von Stöcken (f. Nr. 104) ermöglicht. In dem Kopf ist außerdem ein Ein strich zum An­ bringen von Werg oder Lappen eingefertigt.

Der Beschlag. 41. Zum Beschlag gehören:

Oberring mit Haken für den Gewehrriemen, Seitengewehrhalter mit Stift,

zwei Ringfedern,

Unterring mit Riembügel, Stockhalter mit Muttergewinde,

Zapfenlager mit Mutter, Berbindungsschraube mit Halteschraube, Kreuzschraube mit Rö Bild 64. Mündullg-schoner, Deckel halb aufgeklappt (Längsschnitt).

rchen und Halteschraube,

Klammerfuß mit zwei Schrauben und Kolbenkappe mit zwei Schrauben.

Das Zubehör. 42. Zubehör sind: der Ge­ wehrriemen, zu ihm gehören: Klammer, Doppelknopf, Ose und Schnalle; 15

7

der Mündungsschoner.

1. Gehäuse (mit Mantel und Kugel); 2. £)t)r; 3. Deckel; 4. Führungsbüchse, 6. Platte; 6. Deckel» feder; 7. Feder zur Führung-büchse; 8. Stift.

Zu zehn Gewehren gehört ein Schraubenzieher.

Behandlung des Gewehr- 98.

I. AuSeinanderuehmeu und Zusammeusehen. a) Allgemeines. 43. Das Gewehr ist jedesmal nur soweit als notwendig auSeinanderzunehmen. Schloß, Mehrladeeinrichtung, Stock, Mündungsschoner und Riemen dürfen von den Mannschaften entfernt und an Ort gebracht werden. Im vorschriftsmäßigen Auseinander­ nehmen undZus am mensetzen des Schlosses (Nr.'45 und 46) müssen die Mannschaften vollständig ausgebildet sein. Jedes weitere Zerlegen ist durch den Büchsenmacher oder feine Gehilfen auszuführen. Unteroffiziere, Unteroffiziersdiensttuer, Fahnenjunker und Einjahrig-Frei­ willige sind vierteljährlich kompagnieweise einmal durch den Büchsenmacher unter Aufsicht eineS Waffenoffiziers im vollständigen Auseinandernehmen, im Reinigen und Zusaimnensetzen des Gewehrs zu unterweisen

b) Entnehmen des Schlaffes.

44. Die rechte Hand spannt das Schloß und stellt den Sicherunasflüael hoch; der Daumen der linken Hand drückt den Schloßhalter zur Seite; bte rechte Hand zieht das Schloß auS der Hülse. c) Zluseinandernehmen des Schlaffes.

45. Die linke Hand umfaßt die Kammer — Schlagbolzenspitze nach unten — und brückt mit dem Daumen den Druckbolzen zurück; die rechte Hand schraubt das Schlößchen ab. Die linke Hand setzt den Schlagbolzen —Spitze genau senkrecht — auf einen festen Gegenstand. (Zur Schonung der Spitze Unterlage aus Holz, Filz, Pappe usw.; Lappen genügen nicht als Unterlage.)

Der Daumen der linken Hand drückt den Sicherungsflügel abwärts, bis der Ansatz der Schlagbolzenmutter aus der Nute des Schlößchens tritt; die rechte Hand dreht die Schlagbolzenmutter eine Viertelwendung rechts oder links und hebt sie ab. Das Schlößchen wird — unter Widerstand gegen den Druck der Schlag­ bolzenfeder — abgenommen. Die Schlagbolzenfeder wird vom Schlagbolzen gestreift.

Der Sicherungsflügel wird rechts gelegt. Die Sicherung wird herausgenommen.

d) Zusammensehen des Schlaffes. 46. Die Schlagbolzenfeder wird auf den Schlagbolzen gestreift; das Schlöß­ chen mit der Sicherung wird auf den Schlagbolzen gesteckt.

Die linke Hand setzt den Schlagbolzen — Spitze genau senkrecht — auf einen festen Gegenstand. (Zur Schonung der Spitze Unterlage aus Holz, Filz, Pappe usw.; Lappen genügen nicht als Unterlage.) Die Hand stellt den Sicherungsflügel hoch. Der Daumen der linken Hand drückt den Sicherungsflügel abwärts, bis die Eindrehungen des Schlagbolzens frei liegen; die rechte Hand setzt die Schlagbolzenmutter auf den Schlagbolzen und dreht sie so, daß ihr Ansatz in die Nute des Schlößchens tritt. Die rechte Hand schraubt daS Schlößchen in die Kammer, bis der Druck­ bolzen hörbar in die Sicherungsrast springt und ein Weiterschrauben nicht mehr möglich ist. e) Einführen des Schlaffes.

47. Der Daumen der linken Hand drückt den Schloßhalter zur Seite; die rechte Hand schiebt daS Schloß in die Hülse und legt die Kammer rechts und den Sicherungsflügel links.

Schloßgang und Sicherungsgang werden geprüft. DaS Schloß wird entspannt, indem die linke Hand den Abzug zurückzieht und die rechte Hand die Kammer vorführt und rechts herumlegt. II. Pflege und Aufbewahrung.

a) Allgemeines. 48. Der Soldat ist verpflichtet, die Vorschriften über die Behandlung des Gewebrs peinlich zu befolgen. Er muß wissen, daß die Leistungsfähigkeit des Gewehrs von dessen Beschaffenheit und Behandlung abhängt.

Bei der hohen Wichtigkeit, welche die sachgemäße Instand­ haltung des Gewehrs für seine Brauchbarkeit hat, empfiehlt

16 es sich, daß auch die höheren Vorgesetzten bei Gelegenheit die Behandlung des Gewehrs prüfen. 49. Das Gewehr ist vor Beschädigungen, Verrostungen und Verschmutzungen, das Laufinnere außerdem vor Erweiterungen sorgfältig zu bewahren. 50. Beschädigungen, Verrostungen und Verschmutzungen beeinträchtigen das sichere Zusammenwirken der einzelnen Teile, rufen Ladehemmungen oder Versager hervor und können das Gewehr unbrauchbar machen. Beschädigungen und Erweiterungen des Laufinnern, Beschädigungen der Visiereinrichtung, Berziehungen des Schafts oder des Handschutzes und zu straffes Spannen des Riemens wirken nachteilig auf die Schußleistung. b) Schutzregeln gegen Veschädigung, Verrostung und Verschmutzung.

51. Der Mündungsschoner hat sich stets auf dem Gewehr zu be­ finden, wenn sein Abnehmen nicht durch den Dienst geboten ist. Es ist verboten, die Mündung durch Fett, Pfropfen, Lappen und dergleichen zu verstopfen. *) 52. Das Gewehr ist vor Stößen, Umfallen und Hinfallen zu bewahren; es darf nur mit Mündungsschoner angelehnt werden. Bei den Griffen muß das Ausstößen des Kolbens streng ver­ mieden werden. Das Aufpflanzen und an Ort Bringen des Seitengewehrs hat vorsichtig zu geschehen. Gewehr-Pyramiden sind unter Anheben, ohne gewaltsames Ziehen, aus­ einanderzunehmen. Durch Firnissen des Schafts und des Handschutzes wird einem Verziehen dieser Teile vorgebeugt. 53. In der Kaserne sind die Gewehre (Schloß abgespannt, Mündungs­ schoner aufgesetzt, Riemen kurz*) in Gewehrstützen oder Gewehrschränken auf­ zubewahren. 54. Im Quartier sind die Gewehre (Schloß abgespannt, Mündungsschoner aufgesetzt, Riemen kurz**) vor Unberufenen zu schützen und an einen trockenen und staubfreien Ort (nicht in der Nähe eines geheizten Ofens) womöglich unter Verschluß aufzubewahren. 55. Auf Treppen ist das Gewehr am Kolbenhals zu umfassen und im Arm zu tragen. 56. Niemand darf gleichzeitig mehr als zwei Gewehre tragen; die Gewehre dürfen sich nicht berühren. 57. Das Anhängen von Gegenständen an das Gewehr ist verboten. 58. Wenn der Dienst verlangt, das Gewehr auf die Erde zu legen, so sind Mündung und Verschluß vor dem Eindringen von Fremdkörpern (Sand, Schnee und dergleichen) besonders sorgfältig zu bewahren. 59. Wenn Fremdkörper in den Lauf oder Verschluß gelangt sind, darf nicht eher geschossen werden, bis Lauf oder Verschluß gründlich gereinigt sind. c) Schutzregeln gegen Unjuträglichkeiten beim Schießen.

60. Bor dem Abmarsch zum Schießen mit scharfen Patronen und kurz vor dem Beginn des Schießens ist nachzusehen, ob der

*) Abfeuern einer scharfen oder Platzpatrone bei verstopfter Mündung verursacht Gewehrsprengung oder Laufaufbauchung. **) Bei frisch gefirnißten Schäften Riemen lang.

Mündungsschoner abgenommen*) und das Laufinnere rein und frei von Fremdkörpern ist. Bor dem Abmarsch zum Schießen mit Platzpatronen ist nach­ zusehen, ob das Lausinnere rein und frei von Fremdkörpern ist. Das Abnehmen des Mündungsschoners*) ist rechtzeitig anzuordnen. 61. Verbeulte, gequetschte und verschmutzte Patronen, sowie solche mit losem Geschoß dürfen nicht geladen werden. Verschmutzte, verbogene oder stark verrostete Ladestreifen dürfen nicht benützt werden. A«f den Boden gefallene Patronen oder Ladestreifen sind sorgfältig zu reinigen. Zum Reinigen sind die Patronen aus dem Ladestreifen zu nehmen. d) Versager.

62. Versager können entstehen durch Fehler des Gewehrs oder der Munition, durch unvollständiges Einschrauben des Schlößchens in die Kammer, durch un­ vollständiges Schließen des Gewehrs infolge von Beschädigung, Verrostung, Verschmutzung oder Unachtsamkeit. 63. Bei einem Versager wird langsam abgesetzt. Nach einer Panse wird das Gewehr geöffnet, das Schloß langsam zurückgezogen, die Patrone etwas gedreht und das Gewehr geschloffen. Es wird nochmals abgezogen. Versagt die Patrone wieder, so wird sie in ein anderes Gewehr geladeg; versagt sie auch in diesem bei einmaligem Abziehen, so ist sie als „Versager" abzugeben. 64. Ein Gewehr, in dem wiederholt Versager vorgekommen sind, ist durch den Büchsenmacher zu untersuchen. e) Ladehemmungen. 65. Ladehemmungen können entstehen durch Beschädigungen, Verrostungen, Verschmutzungen, Unregelmäßigkeiten an den Patronen oder Ladestreifen, am Patronenlager, Verschluß oder an der Mehrladeeinrichtung sowie durch Un­ geschicklichkeit des Schützen. Ihre Beseitigung ist nicht durch erhöhten Kraft­ aufwand, sondern durch Erforschung der Ursache zu versuchen. 66. Die Ursache einer Ladehemmung soll der Schütze selbst ermitteln und womöglich abstellen können. 67. Beispiel für eine Ladehemmung. Der freie Gang des Schlosses ist gehemmt, so daß sich das Gewehr nicht schließen und die Patrone nicht einführen läßt. Ursachen: a) Reibestellen (Nr. 91) verrostet, verschmutzt oder trocken. b) Fremdkörper (Sand) am Schloß, in seiner Bahn oder im Patronen­ lager. c) Hülsenteile im Patronenlager. d) Schloß vertauscht.

Abhilfen: zu a) Reinigen und Ölen. Ist Öl nicht vorhanden, so genügt vorüber­ gehend ein Anfeuchten mit Speichel. zu b) Fremdkörper entfernen, erforderlichenfalls Reinigen und Ölen, zu c) Schloß zurückführen; Hülsenteile mit Rundholz (Nr. 72) oder Holz­ span (Nr. 72) entfernen. Im Feld ist die Anwendung des Stocks erlaubt (Nr. 73). 68. in Gewehr, bei dem sich Ladehemmungen nicht beseitigen lassen oder öfters Vorkommen, ist durch den Büchsenmacher zu untersuchen.

*) Adfeuern einer scharfen oder Platzpatrone bei aufgesetztem Mündungs­ schoner verursacht Gewehrsprengung oder Laufaufbauchung.

18 f) Behandlung und Aufbewahrung der unbenutzten Gewehre der

Triedensausrüstung.

(Kammergewehre.)

69. Die Gewehre (Schloß abgespannt, Mündungsschoner aufgesetzt, ohne Riemen) werden in der Regel auf der Bekleidungskammer, in Gestellen liegend oder stehend, oder in Schränken aufbewahrt. 70. Bor der Aufbewahrung sind die Gewehre einige Tage hinter­ einander gründlich zu reinigen. (Nr. 109.) Während der Aufbewahrung schützt trockener Staub gegen Berrostung und ist auf den Gewehren zu belassen. Eine Wiederholung der gründlichen Reinigung erfolgt nach Bedarf, jedoch monatlich mindestens einmal und stets dann, wenn sich R o st a n f l u g zeig t.

g) Ausbesserungen. 71. Ter Soldat darf k e i n e A u s b e s s e r u n g e n a m G e w e h r vor n e h m e n. Beschädigungen des Gewehrs und Unregelmäßigkeiten der Schußleistung muß er melden.

III. Reinigung. a) Reinigungs- und Schutzmittel. 72. 9t einigungslager — zur festen Lagerung des Gewehrs beim Reinigen des Laufinnern. Fußplatte, Aufsatz, Einspannvorrichtung, Handgriff; 2 Schraubzwingen. W i s ch st o cf — zum Reinigen des Laufinnern. Stahlstange; Holzgriff mit 2 Kugellagern; Stoßring zur Begrenzung der Vorwärtsbewegung: am Wischerende Einstrich zur Aufnahme eines Werg­ streifens. Hilfskammer — zur Führung des Wischstocks, Begrenzung seiner Vor­ wärtsbewegung und Schonung des Laufmundstücks und Patronenlagers. Wischstrick — zum Reinigen des Laufinnern. An den Enden Senkel; in der Mitte Schlaufe zur Aufnahme eines Werg­ streifeno. M ü n d ii n g s s ch o n e r — zum Schutz der Mündung, des Laufinnern und des Korns. Werg — zum Reinigen des Laufinnern und der Federn. Lappen — lein en e oder baumwollene zum Rein- und Trocken­ wischen: wollene zum Ölen. Borstenpinsel — zum Einstreichen des Tls in den Wergstreifen. .Holzspäne — zum Ölen der Reibestellen; — mit Lappen oder Werg umwickelt — zum Reinigen und Ölen der Stellen, zu denen man mit dem Lappen oder Werg allein nicht gelangen kann. Rundholz, mit Werg umwickelt — zum Reinigen und Ölen des Pulverraums und der Schweifung des Patronenlagers und der Hülse innerlich. Kerben zum Festhalten des Wergs. Knochenöl — zum Reinigen und Ölen des Laufinnern und aller Metallteile, 511111 Verhüten und Lösen von Rost. Terpentinöl — zum Lösen von Rost und verharztem Ol an den Metallteilen und von Schmutz am Schaft und Handschutz. Waffen fett — zum Schutz der Laus- und Hülseneinlassungen im Schaft gegen Witterungseinflüsse und zum Verhüten von Rost. (Anfertigung Nr. 78.) Leinölfirnis — zum Einreiben des Schafts und des Handschutzes äußerlich. 73. Im Feld dürfen, falls die v 0 r g e s ch r i e b e n e n R e i n i g u n g s und Schutzmittel nicht vorhanden sind, verwendet werden: Strick' oder stärkerer Bindfaden — Ersatz für Wischstrick. 3 iv c i zusammengeschraubte S t ö ck e — Ersatz für Wischstrick.

Lappen, wollene — Ersatz für Werg bei Gebrauch des Wischstricks und des Holzspans für das nicht milzuführende Rundholz. 4 Ungesalzenes Schweinefett — Ersatz für Knochenöl; an den Reibestellen (Nr. 91) möglichst nicht anzuwenden. Petroleum — rein zum Lösen von Rost und verharztem Öl an den Metaüteilen; — aemischt mit Rinder- oder Hammeltalg als Ersatz für Knochenöl... (Anfertigung Nr. 78.) 74. Alle Öle und Fette müssen frei von Salzen, Säuren und Schleim­ teilen sein.

b) Bezugsquellen für Beinigungs- und Schutzmittel. S. Leitfaden S. 35.

c) Instandhaltung der Reinigungs- und Schutzmittel. 78. Die Reinigungs- und Schutzmittel müssen sich stets in solchem Zustande befinden, daß beiBefolgungderBorschriften über ihre Anwendung die gute Erhaltung des Gewehrs ge­ sichert ist. Reinigungslager, Wischstock, Hilfskammer, Mündungsschoner und Stock sind durch den Büchsenmacher auszubessern. Reinigungslager — das Filzpolster darf nicht schadhaft sein; die Einspannvorrichtung darf das Gewehr nicht beschädigen; gegen Rost leichter Ölhauch an den Metallteilen. Wischstock — die Stange darf nicht verbogen sein; sehr leichter Gang in den Kugellagern ist erforderlich. (An den am Stoßring angebrachten Rippen läßt sich erkennen, ob der Stock sich leicht dreht.) Gegen Rost leichter Ölhauch an den Metallteilen. H i l f s k a m m e r — eingeführt darf sie sich in der Längsrichtung nur wenig bewegen: in der Bohrung darf kein Grat entstehen. Gegen Rost leichter Ölhauch. Wischstrick — möglichst sauber. Schmutzige oder stark verölte Stricke sind in Sodawasser auszukochen, abzuspülen und zu trocknen; vor völligem Trocknen sind sie auszuspannen und mit einem Tuchlappen zu glätten.

Mündungsschoner — die Federn müssen genügende Kraft besitzen; das Gehäuse und der Mantel dürfen nicht verbogen lein; die Führungsbüchse darf nicht zu iveit sein.

W e r g — rein, langfaserig, frei von Stengelteilen; nicht HanfJutewerg, i'ondern Flachswerg. Lappen — nicht zu klein; möglichst rein.

oder

B o r st e n p i n s e l — weiche Borsten; durch Aufbewahrung in einer Papier­ hülle möglichst rein zu erhalten. Rundholz — genügend tiefe Kerben; glatt im Holz.

Knoche nöl — Aufbewahrung in reinen, wohl verschlossenen und in weder zu kalten, noch zu heißen Räumen.

Gefäßen

Waffenfett — 5 GewichtSteile ungesalzenes Schweinefett und 1 Ge­ wichtsteil gelbes, ungebleichtes Bienenwachs; bei mäßiger Wärme unter stetigem Umrühren gemischt. Leinölfirnis — Aufbewahrung in reinen, gut verschlossenen Gefäßen. Ungesalzenes Schweinefett — Herstellung Schweineliesen. Sorgfalt bei der Aufbewahrung.

durch Zerlassen von

Petroleum, gemischt mit Rinder- oder Hammeltalg — 1 Gewichtsteil Petroleum und 2 Gewichtsteile Rindertalg oder 1 Gewichtsteil Petroleum und 1 gewichtsteil Hammeltalg. Rinder- oder Hammeltalg sind zu schmelzen und mit dem Petroleum gut zu verrühren. Der Feuersgefahr wegen ist die Mischung vorsichtig auszuführen und darf nicht über offener Flamme stattfinden.

20 d) Regeln für die Reinigung.

79. Das Gewehr muß grundsätzlich sofort nach dem Ge­ brauch gereinigt werden. Dies ist besonder- nach jedem Schießen notwendig; vor allen Dingen aber muß nach jedem Schießen daS Laufinnere so bald als möglich vorläufig geölt werden. Die Reinigung.hat im Standort (auf dem Schieß st and) und auf dem Truppen-Ubungsplatz stets unter Aufsicht eines Unteroffiziers stallzufinden; im Feld und bei den größeren Truppenübungen, soweit dies möglich ist. Um im Standort (auf dem Schieß st and) und auf dem Trup­ pen-Ubungsplatz ein unbeaufsichtigtes Reinigen der Läufe auszuschließen, sind die Wischstöcke und Wisch stricke unter Verschluß zu Hallen. 80. Die Reinigung hat sich nur auf die.. Beseitigung von losen Rückständen,*) Staub, Schmutz, altem ÖL Nässe undRost zu erstrecken; zum Schutz gegen Witterungseinflüsse erfolgt daS Ölen und Firnissen. Das Polieren und Blankmachen irgendwelcher Teile und das Wegputzen der schwarzen Flecken (Regenslecken), der Rost­ nr arten und Rost narben ist streng verboten. Das Abblasen des Staubes, das Hineinblasen in Bohrungen und Ein­ lastungen (Mündungsschoner) erzeugt Rost. 81. Die einzelnen Gewehrteile müssen auf saubere Unterlagen gelegt werden und sind, um Verwechselungen zu vermeiden, für jedes Gewehr getrennt zu Hallen. Das Zeichen der Zusammengehörigkeit ist die Gewehrnummer, die auf alle Teile — einige (Federn) ausgenommen — mindestens mit den beiden letzten Ziffern geschlagen ist. 82. Wird ein Gewehr bei kalter Witterung zwecks Reinigung in einen wärmeren Raum gebracht, so ist der Mündungsschoner nicht eher abzunehmen und das Gewehr nicht früher zu öffnen, bis die Metallteile nicht mehr be­ schlagen sind. Erst dann kann die Reinigung stattsinden. Reinigung des Laufinnern. 83. Die Reinigung des Laufinnern erfolgt durch geölte Wergstreisen, und..zwar imStandort (auf dem Schieß st and) mit) auf demTruppen-ÜbungsPlatz mitWischstock,Reinigungslage^ und Hilfskammer, im Feld und bei den größeren Truppen­ übungen mit Wischstrick und Mündungsschoner. Die Reinigung des Pulverraumes und der Schweifung des Patronenlagers erfolgt durch geölte Wergpolster mit dem Rundholz. 84. Bei Benützung des Wischstocks ohne Hilfskammer ent­ stehen Bestoßungen des Laufmundstücks. Bei Benützung des Wischstricks ohne Mündungsschoner ent­ stehen Ausputzungen der Mündung. Die Reinigung mit dem Wischstock erfolgt durch einen, die Reinigung mit dem Wischstrick durch zwei Mann. Der Wischstrick darf nicht mit dem Boden in Berührung kommen. 85. Feste Rückstände (Nickelansatz), welche nach Entfernung der losen Rückstände in den Zügen, besonders in der Mitte des Laufinnern, als Erhöhungen sich zeigen, sind durch denBüchsenmacher zu entfernen, sobald sie die Schußleistung des Gewehrs beeinträchtigen.

') Feste Rückstände Nr. 85.

86. DaS Laufinnere ist rein, wenn ein leicht geölter und durch den Lauf geführter Wergstreifen rein geblieben ist. Diese Prüfung genügt meistens. Es kann jedoch auch eine Prüfung durch Hineinsehen in den Lauf statt­ finden. In diesem Falle ist das Laufinnere durch Hindurchziehen mehrerer ungeötter Stteifen zu entölen und — Lauf gegen das Licht — vom Patronen­ lager und von der Mündung aus einzusehen. Beim Hineinsehen von der Mündung aus ist diese zunächst etwas entfernt vom Auge zu hallen und dann allmählich näher zu bringen. Nach Abschluß dieser Art der Prüfung ist das Gewehr erneut zu ölen. 87. Das Laufinnere ist am Schluß jeder Reinigung oder Untersuchung reichlich zu ölen; jedoch darf ein Abfließen deS Öls aus dem Laufinnern nicht stattfinden. 88. Die Ausbildung in der Reinigung mit dem Wischstrick und Mündungs­ schoner hat während der Ausbildung der Rekruten, vor Beginn der größeren Truppenübungen und bei den Übungen des Beurlaubtenstandes zu erfolgen.

Beseitigung von Rost im Laufinnern.

89. Rost im Laufinnern ist durch Einführen mit warmem Öl getränkten Wergstreifens zu durch Nachwischen mit neuen geölten Streifen fahren wird wiederholt, bis die Streifen nicht kommen.

eines reichlich und womöglich lösen und einige Zeit später zu beseitigen. Dieses Ver­ mehr gerötet aus dem Lauf

Beseitigung des Nachschlagens im Laufinnern. 90. EinGewehr, aus dem geschossen worden ist oder dessen Laufinneres verrostet war, ist zur Vermeidung neuer Rostbildungen (Nachschlagen) an den auf die Reinigung folgenden Tagen erneut zu reinigen. (Nr. 110,c.)

Reinigung der übrigen Gewehrteile. 91. Die Gewehrteile sind trocken zu wischen und von neuem zu ölen. DaS Öl ist haucharttg — an den Reibestellen*) etwas stärker — aufzutragen, niemals aber so, daß es abfließen kann. Die dunkeln Teile find nur abzutupfen, nicht abzureiben.

Beseitigung von Rost an den übrigen Gewehrteilen.

92. Roststellen sind mit einem Lappen ttocken zu wischen, reichlich und womöglich mit warmem Öl zu ölen und einige Zeit später von neuem abzuwischen. Dieses Verfahren wird wiederholt, bis der rote Rost verschwunden und nur noch die darunter befindliche schwarze Haut sichtbar ist. Reinigung des Schafts und des Handschutzes.

93. Schaft und Handschutz sind mit einem, reinen Lappen abzuwischen. Bei angettocknetem Schmutz, verharztem Öl und dergleichen sind Schaft und Handschutz mit einem in Terpentinöl getränkten wollenen Lappen ab­ zureiben ; daS Öl ist dann mit einem trockenen leinenen (baumwollenen) Lappen zu entfernen. Die Benützung von Holzspänen zur Entfernung von Schmutz an den Einlassungen ist verboten; an letzteren darf weder das Holz beschädigt, noch das zum Verschmieren verwendete Waffenfett beseitigt werden.

•) Reibestellen sind vorhanden an: Abzugseinrichtung, Hülsenbrücke, AuSdrehungen der Hülse, Kammerbahn, Kammerwarzen, Kammerboden, Kammer­ bohrung, Schlagbolzenmutternase, Schlagbolzenmutteransatz, Ausfräsung für den Schlagbolzenmutteransatz, Sicherungsschaufel, Sicherungsrast, Schlagbolzen, Druckbolzen, Zubringer, Visier.

22 Firnissen des Schafts und des Handschutzes. 94. Schaft und Handschutz sind wöchentlich mehrmals zu firnissen und einige Stunden später mit einem trockenen leinenen (baumwollenen) Lappen abzureiben. Ein Gewehr, dessen Schaft und Handschutz frisch gefirnißt sind, muß wo­ möglich bis zum nächsten Morgen unbenutzt bleiben. Es empfiehlt sich, das Firnissen nachmittags oder abends, das Abreiben morgens vorzunehmen. 95. Bei einem neuen Gewehr oder nach Einstellung eines neuen Schafts oder Handschutzes sind letztere vor dem Anschießen zunächst einige Tage hintereinander zu firnissen.

Reinigung des Gewehrriemens. 96. Der Gewehrriemen wird mit einem leinenen (baumwollenen) Lappen abgerieben. Ein stark verschmutzter-Riemen ist mit Sodalauge abzuwaschen und zu trocknen.

e) Handgriffe für die Reinigung. Befestigung des Reinigungslagers.

97. Das Lager wird mittels der Schraubzwingen auf einem Tisch so an­ geschraubt, daß es sich nicht bewegen kann. Einspannen des Gewehrs im Reinigungslager.

98. Der Mündungsschoner ist abzunehmen, der Riemen zu entklammern. Das Gewehr wird auf den Aufsatz — Abzugsbügel in den Einschnitt — gelegt; die Einspannvorrichtung wird geschlossen und der Hebel so weit rechts gedreht, daß der Hebelarm nach hinten zeigt und das Gewehr sich nicht bewegen kann. Der Riemen wird auf die Fußplatte gelegt. Über den Kolbenhals wird zum Schutz gegen CI ein wollener Lappen gehängt. Anfertigung des Werg streifens.*) 99. Werg wird locker so zusammengefaßt, daß es ungefähr Fingerstärke und doppelte Fingerlänge hat. Zum Reinigen bestimmte Wergstreifen müssen möglichst stark, zum Ölen bestimmte schwächer gehaltet sein. Befestigung des Wergstreifens*) am Wischstock. 100. Der Wergstreifen wird — nach Art des Einfädelns bei einer Nadel — so durch den Einstrich des Wischerendes gezogen, daß er an beiden Seiten gleich weit herunterhängt. Glattstreichen des Streifens ist zu vermeiden. Ölen des Werg streifens.*)

101. Der Wergstreifen wird — nach Befestigung am Wischstock— mit dem in Öl getauchten Borstenpinsel auf beiden Seiten in der Längsrichtung so reichlich bestrichen, daß das Öl in das Werg eindringt. Anwendung des Wischstocks. 102. Der Wischstock wird — linke Hand in der Nähe des WergstreifenS, rechte Hand am Griff — in die Hilfskammer eingeführt. Die linke Hand umfaßt den Griff des Lagers; die rechte Hand führt den Stock in der Richtung der Seelenachse langsam vor, bis sein Stoßring an die Hilfskammer anstößt. Die Mündung und der aus ihr hervorttetende Teil des Stocks und des. Wergstreifens werden von vorhandenem Schmutz, Feuchtig­ keit und unreinem Öl durch Abtupfen mit Werg oder Lappen befreit. Die rechte Hand zieht den Stock zurück, bis der Wergstreifen in der Hilfs­ kammer anlangt.

*) Bei Verwendung von wollenen Lappen — im Feld, Nr. 73 — wird entsprechend Verfahren.

Je nach dem Zweck (vgl. Ausführung der Reinigung) wird entweder derlelbe Streifen mehrmals hin- und hergeführt oder durch einen neuen ersetzt.

Wergstreifen, deren Einführung Schwierigkeiten bereitet, sind durch Abzupfen von Werg dünner zu machen. Anwendung des Wifchstricks.

103. Nr. 2 hält daS Gewehr, Mündung nach unten; Nr. 1 läßt von der Hülsenbrücke auS die Hülste deS Wischstricks durch Lauf und Mündungsschoner hindurch. Nr. 2 legt da- Gewehr auf eine Unterlage; Nr. 1 hält den Strick in seiner Lage. Nr. 1 versieht die Strickschlaufe mit einem Wergstreifen (Nr. 99 und 100), ölt diesen (Nr. 101) etwas seitlich des Gewehrs reichlich und umfaßt mit der linken Hand den Kolbenhals — Daumen längs des Schafts — und mit der rechten Hand das Strickende. Nr. 2 zieht — linke Hand am Oberring, rechte Hand am Strickende — -en Strick langsam so durch den Lauf, daß der Wergstreifen um doppelte Fingerbreite aus dem Mündungsschoner hervortritt, und befreit Strick, Mün­ dungsschoner und Wergstreisen von vorhandenem Schmutz, Feuchtigkeit unb unreinem Öl durch Abtupfen mit Werg oder Lappen.

Nr. 1 zieht den Strick zurück, bis der Wergstreifen in der Patroneneinlage anlangt, und dreht den Streifen in der Schlaufe so um, daß die bisherige ^Innenseite nach außen kommt. Je nach dem Zweck (vgl. Ausführung der Reinigung) wird entweder derlelbe Streifen mehrmals hin und her geführt oder durch einen neuen ersetzt. Nr. 1 und 2 müssen den Strick in der Richtung der Seelenachse laufen lassen, damit an der Hülsenbrücke, am Auswerfcr und am Mündungsschoner Reibungen vermieden werden. Beim Ziehen ist wiederholt vorzugreifen. Ein versehentlich ganz auS dem Mündungsschoner gezogener Wergstreifen muß vor dem Zurückziehen mit den beiden Seilen nach vorn umgelegt werden. Ein festsitzender Streifen läßt sich nach dem Eingießen von Öl auf der Seite, nach welcher er gezogen werden soll, meistens Weilerziehen. Ein steckengebliebener Streifen ist durch den Büchsenmacher zu entfernen. Läßt sich ein Streifen schwer durchziehen, so können zu größerer Kraftentfaltung die Strickenden um ein Holzstück oder dergleichen gewickelt werden. Anwendung von zwei zusammengeschraubten Stöcken. 104. In den Einstrich deS hinteren Stocks wird ein Wergstreifen*) ein­ geführt (Nr. 99 und 100) und reichlich geölt. (Nr. 101.)

Die Stöcke — daS Schraubenende voran — werden von der Hülsenbrücke au- durch den Lauf geführt. Beim Hervortreten aus der Mündung wird der Schraubenzieher (Nr. 42) auf daS Schraubenende geschraubt und alS Griff zum Herausziehen der Stöcke benützt.

Ölen der Schloßteile.

105. Einige Tropfen Knochenöl werden auf einen entsprechend großen, reinen wollenen Lappen geträufelt und verrieben. Die Schloßteile werden einzeln in den Lappen gewickelt und eingerieben. Ausschnitte und Bohrungen werden mit einem Holzspan, der mit einem Lappen oder Werg umwickelt ist, hauchartig geölt. Reibestellen (Nr. 91) werden mit einem Holzspan, der mit etwas Knochenöl versehen ist, etwas stärker geölt. Die Schlagbolzenfeder wird mit einem feinen, schwach geölten Wergstreifen auSgedreht. •) Bei Verwendung von wollenen Lappen — im Feld, Nr. 73 — wird entsprechend Verfahren.

24 Verreiben des Firnisses. 106. Der Riemen ist lang zu machen. Einige Tropfen Leinölfirnis werden auf einen kleinen wollenen Lappen geträufelt und auf dem Schaft — besonders dem langen Teil und dem Kolben­ hals — und dem Handschutz verrieben. Das Verreiben hat unter kreisförmiger Bewegung der Hand zu erfolgen. Wird der Firnis zu stark aufgetragen, so trocknet er schwer und Schaft und Handschutz verschmutzen leicht. f) Ausführung der Reinigung. A. Im Standort (auf dem Schießstand) und auf dem Truppen-Übungsplatz.

107. Reinigungs- und Schutzmittel: Reinigungslager, Wischstock, Hilfs­ kammer, Werg, leinene (baumwollene) und wollene Lappen, Borstenpinsels Holzspäne, Rundholz, Knochenöl, Terpentinöl, Leinölfirnis. 108. Gewöhnliche Reinigung.

Nach Exerzieren, Zielen, Übungen usw., wenn nicht ge­ schossen worden und wenn das Gewehr weder naß geworden, noch stark verstaubt ist. Beseitigung von Rost: Nr. 89 und 92.

Reihenfolge

1 9

3 4 5 6 7

8 9 10 11

12 13 14 15 16 17

18

Nummer des Leitfadens

Abnehmen des Mündungsschoners *Entklammern des Riemens *Einspannen des Gewehrs im Reinig­ 97 und 98 ungslager Entnehmen des Schlosses 44 ^Einfuhren der Hilfskammer 98 *Wollener Lappen über den Kolbenhals 99 ^Unfertigen des Wergstreifens (zum Ö len)

^Befestigen des Wergstreifens am Wischstock *DIen des Wergstreifens (reichlich) *Ein- und Vorführen des Wischstocks «Entfernen von Schmutz, Feuchtigkeit und unreinem £{ an Wischstock, Mündung und Wergstreifen «Zurückführen des Wischstocks «Mehrmaliges Hin- und Herführen des Wischstocks «Entnehmen der Hilfskammer *Umwickeln und Ölen des Rundholzes «Auswischen des Pulverraumes und der Schweifung des Patronenlagers «Ausspannen des Gewehrs aus dem Reinigungslager Riemen lang

100

101 102 102

Bemerkungen

"'Die Behandlung des Lauf, innern erfolgt nur, wenn sie dem Aufsichtführenden nach Witterung,Beanspruchung der Gewehrs, allgemeinem Zustand des Laufinnern er­ forderlich scheint. Ein Gewehr, ans dem in den vorhergehenden Tagen ge­ schossen worden ist oder dessen Laufinneres verrostet war, ist unbedingt nach den Vor­ schriften für Nachreinigung (Nr. 110e) zu behandeln. (Vgl. Nr. 90.) Ein Gewehr, welches auf» bewahrt werden soll, (Nr. 70), ist gründlich zu reinigen (Nr. 109).

Mit Werg oder Lappen.

102 102

72

Umwickelung vollkommen und fest, nach hinten allmählich dünner.

Durch Herumdrehen be£ Rundholzes.

ä

i 19

20

21

22 23 24

25 26 27 28 29

Reihenfolge

Nummer bei Leitfaden»

Der Aufsichtführende prüft da« Laufinnere nach Nr. 86 unb läßt etwaige Mängel ab stellen. (Feste Rückstände vgl . Nr 86.)

»Vorstellung des Gewehrs und des Wischstocks nebst dem durchgeführten Wergstreifen vor dem Aufsichtfüh­ renden Abstauben (Abwischen) von Lauf, Visiereinrichtung, Stock,Beschlag, Verschluß (Hülse innerlich und äußerlich), Schaft, Handschutz, Riemen Ablupfen von Lauf, Visiereinrichtung, Stock, Beschlag, Verschluß (Hülse innerlich und äußerlich) feien der Reibestellen in der Hülse (stärker) Abstauben (Abwischen) des Schlosses

Mit leinenen (baumwol­ lenen) Lappen.

Mit wollenem, leicht ge­ öltem Lappen. Mit Holzspan. stellen Nr. 91. Schloß nicht genommen.

Ablupfen deS Schlosses feien des Ansatzes und der Nase der Schlagbolzenmutter (stärker)

Reibe­

auseinander-

Mit Holzfpan.

Einführen des Schlosses

47

Abwischen, Ablupfen und Aufsetzen des Mündungsschoners

80

Riemen kurz Firnissen des Schafts und Handschutzes

Bemerkungen

94 u. 106

Mehrmals wöchentlich.

109. «rirtlije friiineg. a) Nach Exerzieren, Zielen, Übungen usw., wenn nicht geschossen worden, wenn aber das Gewehr naß geworden oder stark verstaubt ist. d)Bor und während der Aufbewahrung von Gewehren. (Nr 70.) Beseitigung von Rost: Nr. 89 und 92. Nummer

Reihenfolge

K

bet Leitfaden«

1 2

Abnehmen des Mündungsschoners

3 4

Einspannen deS Gewehrs im ReinigungSlager Entnehmen des Schlosse-

5 6

Einführen der Hilfskammer Wollener Lappen über den Kolbenhals

7

Anferttgen eines Wergstreisens (zum feien)

99

8

Befestigen deS Wergstreifens am Wisch­ stock

100

Entklammern des Riemens

97 u. 98

44 98

Bemerkungen

26 s

Reihenfolge

s9 10 11

12 13

14 15 16

17 18 19 20 21 22

Ölen des Wergstreifens (reichlich)

Ein- und Vorführen des Wischstocks Entfernen von Schmutz, Feuchtigkeit und unreinem Öl an Wischstock, Mündung und Wergstreifen Zurückführen des Wischstocks Ersatz des Wergstreifens (zum Reinigen) Ölen des Wergstreifens (reichlich) Ein- nnd Vorführen des Wischstocks Mehrmaliges Hin- und Herführen des Wischstocks

Auswischen des Pulverraumes und der Schweifung des Patronenlagers

24

Ersatz der Umwickelung des Rundholzes durch eine gleiche; Ölen der Um­ wickelung

25

Ölen des Pulverraumes und der Schweifung des Patronenlagers

26

Ausspannen des Gewehrs aus dem Reinigungslager Riemen lang Vorstellung des Gewehrs und des Wischstocks nebst dem zuletzt durch­ geführten Wergstreifen vor dem Auf­ sichtführenden Entnehmen der Mehrladeeinrichtung

29

101 102 102

101 102 102

Abstauben (Abwischen) von Mehrladeeinrichtung, Kasten, Abzugseinrichtung,* Hülse äußerlich, Lauf, Visier­ einrichtung, Stock, Beschlag, Schaft, Handschutz, Riemen

Mit Werg oder Lappen-

Nach jedem Vorführen Entfer­ nen von Schmutz, Feuchtigkeit und unreinen! 5)1 an Wischstock, > Mündung und Wergstreifen, bis diese Teile beim Hin- unt> Herführen rein bleiben. (Nr. 102.)

Umwickelung vollkommen u. fest, nach hinten allmählich dünner.

Durch Herumdrehen des Rundholzes.

72

Durch Herumdrehen deS Rundholzes.

Der Aufsichtführende prüft dar Laufinnere nach Nr. 86 und läßt etwaige Mängel abstellen. (Feste Rückstände vgl. Nr. 86.)

33

30 Auswischen der Hülse innerlich

31

Bemerkungen

102 99 u.100

Ersatz des Wergstreifens (zum Ölen) 99 u. 100 Ölen des Wergstreifens (reichlich) 101 Ein- und Vorführen des Wischstocks 102 Mehrmaliges Hin- und Herführen des 102 Wischstocks Entnehmen der Hilfskammer 72 Umwickeln und Ölen des Rundholzes

23

27 28

Nummer des Leitfadens

Mt Werg oder leinenen (baum­ wollenen) Lappen Hülsenkopf und Hülsenbohrung: Rundholz. Ausdrehungen, Ausschnitte und Nuten: Holzsväne.

91

Mit leinenen (baumwollenen)Lappenund Holz­ spänen. *Soweit zugängig.

£

Reihenfolge

Rümmer bei Leitfadens

Bemerkungen

32

Ölen der Hülse innerlich (hauchartig)

Mit wollenem, leicht geöltem Lappen. Hülsenkopf und Hülsenbohrung: Rundholz.

33

Ölen der Reibestellen

Mit Holzspan stellen Nr. 91.

34

85

in der Hülse

(etwa- stärker) Ölen von Kasten, Abzuaseinrichtung?) Hülse äußerlich, Lauf, Visiereinrich­ tung, Stock, Beschlag, Mehrladeein­ richtung (hauch artig) Einführen der Mehrladeeinrichtung

91

Reibe­

Mit wollenem, leicht ge­ öltem Lappen. «Soweit zugängig.

86

Auseinandernehmen des Schlosses

45

37

Abstauben (Abwischen) der Schloßteile

91

Mit leinenem (baumwollenem) Lappen.

38

Ölen der Schloßteile (hauchartig)

105

Mit wollenem, leicht geöltem Lappen.Werg und Holzspänen.

39 40

Zusammensetzen deS Schlosses Ölen der Reibestellen an den Schloß­

105

41

teilen (etwas stärker) Einführen des Schlosses

46 Mit Holzspan.

47

42

Abwischen, Abtupfen und Aufsetzen des Mündungsschoner-

80

43

Abwischen des Riemens

96

44

Riemen kurz

45

Firnissen deS Schafts und Handschutzes

Mit leinenem (baumwollenem) Lappen.

94 u 106 Mehrmals wöchentlich.

HO. Sriiigni »ch Im Schieße». Beseitigung von Rost: Nr. 89 und 92. a) Vorläufiges Ölen.

(Auf dem Schiebst and.) Vgl. Nr. 79. Nach einem Schießen im Gelände und nach einem Schießen mit Platzpatronen ist sinngemäß zu verfahren, jedoch unterBerücksichtigung der durch den Dienst, die Witterung usw. gegebenen Verhältnisse.

£ §

Reihenfolge

1

Entklammern des Riemens

2

Einspannen des Gewehrs im Reinigungslager Entnehmen des Schlosses

3 4

5

Einführen der Hilfskamnler Wollener Lappen über den Kolbenhals

Rümmer de» Leitfaden»

97 u. 98 44 98

Bemerkungeir

28

6 L G4

Nummer brt Leitfaden»

Reihenfolge

6

Anfertigen Ölen)

7

Befestigen des Wergstreifens am Wischstock Ölen des Wergstreisens (reichlich)

100

9 10

Ein- und Borführen des Wischstocks

102

Entfernen von Schmutz, Feuchtigkeit und unreinem Öl an Wischstock, Mündung und Wergstreifen

102

11

Zurückführen des Wischstocks

102

12

Mehrmaliges Hin- und Herführen des Wischstocks

102

8

des

Wergstreifens

(zum

99

101

13

Entnehmen der Hilfskammer

14

Einführen deS Schlaffes

15

Ausspannen des Gewehr- aus dem Reinigungslager

16 17

Aufsetzen deS Mündungsschoners

18

Abnehmen des Mündungsschoners

19

Entklammern des Riemens

20

22

Einspannen deS Gewehrs im ReinigungSlager Entnehmen deS Schlosses Einführen der Hilfskammer

23

Wollener Lappen über den Kolbenhals

98

24

99

26

Anserügen eines Wergstreisens (zum Ölen) Befestigen des Wergstreisens am Wischstock Ölen des Wergstreifens (reichlich)

27

Ein- und Borführen des WischstockS

102

28

Eutfernen von Schmutz, Feuchtigkeit und unreinem Öl an Wischstock, Mündung und Wergstreifen

102

29

Zurückführen des Wischstocks

30

Ersatz deS Wergstreifens (zum Rei­ nigen) Ölen deS WergstreisenS (reichlich)

21

25

31

Bemerkungen

Mit Werg oder Lappen.

47

Riemen kurz

32

Ein- und Vorführen deS WischstockS

33

Mehrmaliges Hin- und Herführen des WischstockS

34

Verwendung mehrerer Werg­ streifen (zum Reinigen), von denen jeder mehrmals bin und her zu führen ist. (Aus­ führung nach den laufenden Nummern 30 bis 33)

97 u. 98 44

100

101 Mil Werg oder Lappen.

102 99 u. 100

101 102 102

Nach jedem Borführen ent­ fernen vonEchmutz,Feuchtig. feit und unreinem Del an Wifchttock, Mündung und Wergstreifen, bi» diese Teile beim Hin- und Herführen rein bleiben. (Nr. 102.) Nach jedem Borführen Ent­ fernen von Schmutz, Feuchtig­ keit und unreinem t)l an Wifchstock, Mündung und Wergstreifen, bi» diese Teile beim Hin- und Herführen rein bleiben. (Nr. 102.)

£

Reihenfolge

«

35 36 37 38 39 40 41

42

43

44

45 46

Nummer bei Leitfaden-

Ersatz deS Wergstreifens (zum Ölen) 99 u. 100 Ölen deS Wergstreifens (reichlich) 101 102 Ein- und Borführen des WischstockS Mehrmaliges Hin- und Herführen des 102 WischstockS Entnehmen der Hilsskammer Umwickeln und Ölen des Rundholzes 72 Auswischen des Pulverraumes und der Schweifung des Patronenlagers Ersatz der Umwickelung des Rundholzes durch eine gleiche; Ölen der Um­ wickelung. Ölen des Pulverraumes und der Schweifung des Patronenlagers Ausspannen des Gewehrs aus dem Reinigungslager Riemen lang Vorstellung des Gewehrs und des Wischstocks nebst dem zuletzt durch­ geführten Wergstreifen vor dem Aufsichtführenden

Bemerkungen

Umwickelung vollkommen und fest, nach hinten allmählich dünner.

Durch Herumdrehen des Rundholzes. 72 Durch Herumdrehen des Rundholzes.

Der Aufsichtführende prüft Laufinnere nach 9?v. 86 läßt etwaige Mängel stellen. (Feste Rückstände Nr. 85.)

das und ab­ vgl.

») Nach einmaligem Schießen bei Abgabe einer geringen Menge von Schüssen.

47

48

49 50

Mit leinenen (baum­ wollenen Lappen.

Abstauben (Abwischen) von Lauf, Bisiereinrichtung, Stock, Beschlag, Verschluß (Hülse innerlich und äußer­ lich), Schaft, Handschutz, Riemen Abtupsen von Lauf, Bisiereinrichtung, Stock, Beschlag, Verschluß (Hülse innerlich und äußerlich) Ölen der Reibestellen in der Hülse (st örter) Abschrauben des Schlößchen-

Mft wollenem, leicht ge­ öltem Lappen.

Mit Holzspan. stellen Nr. 91.

Schloß nicht »eiter auseinander genommen.

Mit leinenen (baum­ wollenen) Lappen.

51

Abstauben (Abwischen) von Kammer, Auszieher, Schlößchen, Schlagbolzen­ mutter, Schlagbolzenfeder und • Schlagbolzenspitze. 52 Ölen von Kammer, Auszieher, Schlöß­ chen, Schlagbolzenmutter, Schlag­ bolzenfeder und Schlagbolze n-

spitze (hauchartig)

53

Einschrauben des Schlößens

Reibe­

105

Mit wollenem, leicht ge­ öltem Lappen.

Lfd. N r.

30

54

Reihenfolge

Nummer des Leitfadens

Ölen des Ansatzes und der Nase der Schlagbolzenmutter (stärker)

Bemerkungen

Mit Holzspan.

ß) Nach einmaligen Schießen bei Abgabe einer größeren Menge von Schüssen sowie nach mehrmaligem Schießen. 55 56

Entnehmen der Mehrladeeinrichtung Auswischen der Hülse innerlich

33

57

Abstauben (Abwischen) von Mehrladeeinrichtung, Kasten, Abzugseinrichhing,* Hülse äußerlich, Lauf, Visier­ einrichtung, Stock, Beschlag, Schaft, Handschutz, Riemen Ölen der Hülse innerlich (hauchartig)

91

58

Mit Werg oder leinenen (baum­ wollenen) Lappen. Hülsenkopf und Hülsenbohrung: Rundholz. Ausdrehungen, Ausschnitte undNuten: Holzspäne.

Mit wollenem, leicht geöltem Lappen. Hülsenkopf und Hülsenbohrung: Rundholz.

61 62 63

Ölen der Reibestellen in der Hülse (etwas stärker) Ölen von Kasten, Abzugseinrichtung,* Hülse äußerlich, Lauf, Visierein­ richtung, Stock, Beschlag, Mehrlade■ einrichtung (hauchar 1 ig) Einführen der Mehrladeeinrichtung Auseinandernehmen des Schlosses Abstauben (Abwischen) der Schloßteile

64

Ölen der Schlvßteile (hauchartig)

105

65 66

46 105

69

Zusammensetzung des Schlosses Ölen der Reibestellen an den Schloß­ teilen (etwas stärker) Einführen des Schlosses Abwischen, Abtupfen und Aufsetzen des Mündungsschoners Abwischen des Riemens

70 71

Riemen kurz Firnissen des Schafts und Handschutzes

59

60

67 68

Mit leinenen (baum­ wollenen) Lappen und Holzspänen. *Soweit zugängig.

91

45 91

Mit Holzspan. Reibe­ stellen Nr. 91. Mit wollenem, leicht ge­ öltem Lappen. ^Soweit zugängig.

Mit leinenem (baumwollenen) Lappen.

Mit wollenem, leicht geöltem Lappen, Werg u. Holzspänen.

Mit Holzspan.

47 80

96

94 u.106

Mit leinenem (baumwollenem) Lappen.

Mehrmals wöchentlich.

c) Nachreinigung. Zur Vermeidung von Rost bild Gingen (Nachschlagen); vgl. Nr. 90. Vorzunehmen an den auf die Hauptreinigung (b) folgenden Tagen, bis sich im Laufinnern kein Nostanflug niehr zeigt. Ausführung nach Nr. 110, b, 18—54 und 67—70.

B. Im Feld und bei den größeren Truppenübungen. 111. Reinigungs- und Schutzmittel: Wischstrick, Mündungsschoner, Werg,, leinene (baumwollene) und wollene Lappen, Borstenpinsel, Holzspäne*) Knochenöl, Leinölfirnis.

Aushilfsmittel im Felde: Nr. 73 und 104.

112. Gewöhnliche Reinigung. a) Nach Exerzieren, Übungen usw., wenn nicht geschossene worden ist. b) Nach Übungen, wenn geschossen worden ist, nach Märschen, Gefechten, auf Vorposten, im Biwak usw., falls sich zur gründ­ lichen Reinigung (Nr. 113) Zeit und Gelegenheit nicht finden.

Beseitigung von Rost: Nr. 89 und 92. Nummer des Leitfadens

Reihenfolge sr

1 2 3 4 5 6

7 8 9

10

11 12 13 14

15 16 17

Zurückklappen des Deckels des Mündungsschoners Entnehmen des Schlosses Einführen des Wischstricks Gewehr auf Unterlage Unfertigen des Wergstreifens Ölen)

Bemerkungen

Die Reinigung des Laufinnern hat durch zwei Mann statt­ zufinden. (Nr. 84).

(zum

Befestigen des Wergstreifens am Wischstrick Ölen des Wergstreifens (reichlich) Vorführen des Wischstricks Entfernen von Schmutz, Feuchtigkeit und unreinem Öl an Wischstrick, Mün­ dungsschoner und Wergstreifen Zurückführen des Wischstricks Umdrehen des Wergstreifens Mehrmaliges Hin- und Herführen des Wischstricks Umwickeln und Ölen des Holzspans Auswischen des Pulverraumes und der Schweifung des Patronenlagers Abnehmen des Mündungsschoners Riemen lang Abstauben (Abwischen) von Lauf, Visiereinrichtung, Stock, Beschlag, Verschluß (Hülse innerlich und äußer­ lich), Schaft, Handschutz, Riemen

') Ein Holzspan ersetzt das Rundholz.

44 103 103 99

Bis zur Hälfte.

103

101 u. 103 Hervortreten des Wergstreifens 103 aus dem Mündungsschoner um doppelte Fingerbreite.

103

Mit Werg oder Lappen.

103

Wergstreifen bis in die Patronen­ einlage .

72

Umwickelung vollkommen und fest, nach hinten allmählich dünner.

Durch Herumdrehen be£Holzspans.

Mit leinenen (baum­ wollenen) Lappen.

Lfd. N r.

32

Reih enfolge

Nummer des Leitfadens

Bemerkungen

Abtupfen von Lauf, Visiereinrichtung, Stock, Beschlag, Verschluß (Hülse innerlich und äußerlich) Ölen der Reibestellen in der Hülse (st ä r k e r) Abschrauben des Schlößchens

Mit wollenem, leicht ge­ öltem Lappen.

Mit leinenen (baum­ wollenen) Lappen.

27

Abstauben (Abwischen) von Kammer, Auszieher, Schlößchen, Schlagbolzen­ mutter, Schlagbolzenfeder und Schlagbvlzenspitze Ölen von Kammer, Auszieher, Schlöß­ chen, Schlagbolzenmutter, Schlag­ bolzenfeder und Schlagbolzen­ spitze (h a u ch a r 1 i g) Einschrauben des Schlößchens Ölen des Ansatzes und der Nase der Schlagbolzenmutter (st ä r k e r) Einführen des Schlosses Abwischen, Abtupfen und Aufsetzen des Mündungsschoners Abwischen des Riemens

28

Riemen kurz

18

19 20

21

22

23 24

25 26

Mit Holzspan. stellen Nr. 91.

Reibe­

Schloß nicht weiter einander genommen

105

aus­

Mit wollenem, leicht ge­ öltem Lappen.

Mit Holzspan. 47 80 96

Mit leinenem (baumwollenem) Lappen.

113. Gründliche Reinigung. a) A n den Ruhetagen.

b) ^ad) Übungen, wenn geschossen wordenist, nachMärschen, Gefechten, auf Vorposten, im Biwak usw., falls sichZeit und Gelegenheit finden. Beseitigung von Rost: Nr. 89 und 92.

£ 1 2 3 4 5

6 7

Reihenfolge

Zurückklappen des Deckels des Mündungsschoners Entnehmen des Schlosses Einführen des Wischstricks Gewehr auf Unterlage Anfertigen eines Wergstreifens (zum Ölen)

Befestigen des Wergstreifens am Wischstrick Ölen des Wergstreifens (reichlich)

Nummer des Leitfadens

Bemerkungen

Die Reinigung des Laufinnern hat durch zwei Mann statt­ zufinden. (Nr. 84).

44 103 103 99 103

101 u. 103

Bis zur Hälfte.

s.

Reihenfolge

8

Borführen deS Wifchftricks

103

Hervortreten des Werg streifen» au» dem Mündungsschoner um dovpelte Fingerbreite

9

Entfernen von Schmutz, Feuchtigkeit und unreinem CI an Wischstrick, Mündungsschoner und Wergstreifen

103

Mit Werg oder Lappen.

10

Zurückführen des Wischstricks

103

Wergstreifen bi» in die Patronen­ einlage.

11

103 Umdrehen des Wergstreifens 103 Mehrmaliges Hin- und Herführen des WischstrickS Ersatz deS WergstreisenS (zum Rei­ 99 u.103 nigen) Ölen des Wergstreifens (stark) 101 u. 103

12 18

14

15 16

17

103

Mehrmaliges Hin- und Herführen des Wischstricks Verwendung mehrerer Werg­ streifen (zum Reini gen), von denen jeder mehrmals hin und her zu führen ist (Aus­ führung nach den laufenden Nummern 13 bis 15) Ersatz des Wergstreifens (zum Ölen) 99 u.103

18

Ölen des Wergstreifens (reichlich)

19

Mehrmaliges Hin- und Herführen des Wischstricks

20

Umwickeln und Ölen des HolzspanS

21

Auswischen des Pulverraums und der Schweifung des Patronenlagers

22

Ersatz der Umwickelung des Holzspans durch eine gleiche; Ölen der Um­

23

wickelung Ölen deS PulverraumS und der Schweifung des Patronenlagers

24

Abnehmen des Mündungsschoners

25

Riemen lang Vorstellung des Gewehr- und des Wischstricks nebst dem zuletzt durch­ geführten Wergstreifen vor dem Aufsichtführenden

26

Nummer bet Leitfaden»

27

Entnehmen der Mehrladeeinrichtung

28

Auswischen der Hülse innerlich

Bemerkungen

Nach jedem Borführen Ent­ fernen von Schmutz,Feuchtig­ keit und unreinem öl an Wischstrick,Mündung»schoner und Wergstreifen, bi» diese Teile beim Hin- und ^er­ führen rein bleiben«Nr 103). In der Patroneneinlage einmalige» Umdrehen jede» Wergstreifens.

101 u. 103 103

In der Patroneneinlage ein­ malige» Umdrehen de» Wergstreifen».

72

Umwickelung vollkommen und fest, nach hinten allmählich dünner. Durch Herumdrehen des Holzspans.

72

Durch Herumdrehen des HolzspanS.

Der Aufsichtführende prüft Lausinnere nach Nr. 86 läßt etwaige Mängel stellen. (Feste Rückstände Nr. 85.)

da» und ab« vgl.

Mit Werg oder leinenen (baum­ wollenen) Lappen. Hülsenkopf und Hülsenbohrung: Holzspan. AuSdrehungen, Ausschnitte und Nuten: Holzspäne.

34

5 29

-30

-31

-32

Nummer bet Leitfaden»

Reihenfolge

Abstauben (Abwischen) von Mehrladeeinrichtung, Kasten, Abzugseinrichhing/ Hülse äußerlich, Lauf, Visier­ einrichtung, Stock, Beschlag, Schaft, Handschutz, Riemen Ölen der Hülse innerlich (hauchartig)

91

Bemerkungen

Mit leinenen (baum­ wollenen) Lappen und Holzspänen. «Soweit zugängig. Mit wollenem, leicht geöltem Lappen. Hü'senkopf und Hülsenbohrung: Holzspan.

Ölen der Reibestellen in der Hülse (etwa- stärker) Ölen von Kasten, Abzugseinrichtung, Hülse äußerlich, Lauf, Visierein­ richtung, Stock, Beschlag, Mehrlade­ einrichtung (hauchartig)

Mit Holzspan. stellen Nr. 91. 91

Reibe­

Mit wollenem, leicht ge­ öltem Lappen.

Soweit zugängig.

33 34

Einführung der Mehrladeeinrichtung Auseinandernehmen des Schlaffes

45

36

Abstauben (Abwischen) der Schloßteile

91

Mit leinenem (baumwollenem) Lappen.

36

Ölen der Schloßteile (hauchartig)

105

Mit wollenem, leicht geöltem Lappen, Werg u. Holzspänen.

37

Zusammensetzen deS Schlosses Ölen der Reidestellen an den Schloß­ teilen (etwas st ä r k e r)

105

38

46

39

Einführen des Schlöffe-

47

40

Abwischen, Abtupsen und Aufsetzen des Mündungsschoner-

80

41

Abwischen des Riemen-

96

42

Riemen kurz Firnissen deS Schaft- und Handschutzes

48

94 u. 106

Mit Holzspan.

Mit leinenem (baumwollenem) Lappen.

Wenn irgend möglich.

114. Eine außerordentliche Reinigung findet jährlich im Herbst (oder wenn besondere Umstände eS fordern) unter Aufsicht der Waffenoffiziere statt. Hiebei werden die Gewehre durch den Büchsenmacher, seine Gehilfen und andere ge­ eignete, angelernte Leute zerlegt, gründlich gereinigt, der Herbstuntersuchung (vgl. Anleitung zu den Instandsetzungen an den Schußwaffen 98) unterworfen und zusammengesetzt. Gleichzeitig werden alle Schäfte gefirnißt und alle Läufe entnickelt. Die Laus- und Hülseneinlassungen im Schaft werden vor dem Zusammen­ letzen, undichte Stellen dieser Einlastungen nach dem Zusammensetzen deS Gewehr- mit Waffenfett bestrichen.

Beschreibung deS Seitengewehrs 98, (Leitfaden, betreffend die Seitengewehre der Truppen zu Fuß).

1.

Die Klinge.

Die Klinge ist gerade, auf beiden Seiten mit einer flachen Hohlkehle Derfehen, und eine sogenannte Steckenrückenklinge, d. h. der Rücken wird Lurch eine runde Verstärkung, Stecken genannt, gebildet. Bon der Spitze bis

fast auf die halbe Klingenlänge liegt hinter dem Stecken ein schmaler, in eine Schneide auslaufender Teil, welcher Schör heißt. 6 Prozent der Seitengewehre W haben keine sogenannten Steckenrückentlingen, sondern Klingen mit flachem Rücken, welche mit einer Säge von 28 Doppelzähnen versehen sind. Bild 26. Der Klingenkopf enthält ein Loch Seitengewehr 93 mit Steckenrückenfür die Vernietung der Parierstange und klinge und mit Sägerückenklinge, die Angel zwei Löcher für die Befestigung sowie Scheide hiezu. der Holzschalen durch Schrauben mit Muttern.

2. Das Gefäß.

-5

Das Gefäß ermöglicht durch seine Formbildung das Aufpflanzen des Seiten­ gewehrs aus das Gewehr. Das Gefäß besteht aus der P a r i e r fta n g e und dem Griff mit dem Haltestift, der Haltefeder und der Halteftiftmutter. Die Parier st ange ist vorn knopf­ artig nach oben ausgeschweift und hinten mit einer Ausfrttsung, entsprechend der äußeren Laufrundung, versehen. Sie ist auf den Klingenkopf fest aufgetrieben und durch einen Niet befestigt. Der Griff wird durch den Griff­ kopf und die beiden Holzschalen ge­ bildet. Der Griffkopf ist mit der Klinge aus einem Stück gearbeitet. Die Holzschalen, aus Nußbaumholz gefertigt, auf den äußeren Seiten gereifelt und geölt, sind durch 2 Schrauben mit Muttern auf der Angel befestigt. Im Rücken des Griffkopfes liegt der Kasten, der zur Aufnahme des Seiten­ gewehrhalters und des vorderen Teils des Stocks dient. Der Haltestift besteht aus dem flachen Teil, dem runden Teil und dem Gewindeteil; die Halte­ feder ist eine Spiralfeder von 5 4^ 1 Windungen; die Halte stiftmutt er wird auf den Haltestift geschraubt, leicht vernietet, und bildet alsdann das Wider­ lager für die auf den Haltestift geschobene Haltefeder. Haltestift nebst Haltefeder und 1. Stecken: 2. Schör; 3 Hohlkehle; 4. Schneide; Haltestiftmutter sind in den Griffkopf ein5. Griffkopf; 6. Parierstange; 7. Holz» gepaßt. schale; 8. Säge; 9. Lederscheide; 10. Mund­ Der H a l t e st i f t hat den Zweck, das blech ; 11. Deckplatte; 12. Tragehaken; 13. Ortband. aufgepflanzte Seitengewehr auf dem Ge­ wehr festzuhalten. Es wird dies dadurch erreicht, daß der Aufsteckzapfen des Seitengewehrhalters in den Kasten und der Haken des Haltestifts hinter die Rast am Aufsteckzapfen des Seitengewehr­ halters tritt. Zur Aufnahme des Stocks ist die Angel vom vorderen Ende des Kastens bis zum Widerlager der Parierstange der Länge nach entsprechend ausgehöhlt. Hinter der Parierstange sind die beiden Holzschalen mit je einem Loch versehen, um die Reinigung der Bohrung für ben Stock zu erleichtern.

36 3. Die Scheide.

Die Scheide ist aus schwarzem Leder angeferttgt und hat auf der inneren Seite eine Naht. Die Beschläge bestehen aus dem Mundblech mit Deckp latte, der Federvorrichtung mit Mundblechschraube und dem Ort band. Das Mund blech trägt den Haken und in der äußeren Wand ein Loch für die Mundblechschraube. Die Federvorrichtung besteht aus einem vollen Teil und den Lappen oder Federn, welche den festen Sitz der Klinge in der Scheide bewirken. An der äußeren Seite der Federvorrichtung befindet sich ein Loch mit dem Mutter­ gewinde für die Mundblechschraube, welche die Deckplatte und die Feder­ vorrichtung mit dem Mundblech verbindet. Das Ort band endigt in einem Knopf.

Behandlung des Seitengewehrs. Unter allen Umständen darf nur verlangt werden, daß die Seitengewehre rein von Schmutz, Nässe und Rost sind. Das Blank machen der Stahl- und Eisenteile ist verboten. Die Scheidenbeschläge dürfen nur bei vollständig eingesteckter Klinge geputzt werden. Der Soldat soll sein Seitengewehr alltäglich untersuchen, ob sich an der einen oder andern Stelle Rost zeigt, und ob die'kleineren Stücke,wie Schrauben rc., noch vorhanden sind. Etwaige Fehler müssen behufs Abhilfe sofort gemeldet werden. Klinge, Gefäß und Scheide sind erst mit einem reinen, trockenen und dann sind der Kasten des Griffes und alle Stahl- und Eisenteile mit einem leicht ge­ fetteten Lappen aus- bzw. abzuwischen. Das zu benützende Fett oder Öl muß völlig säurefrei und rein sein; ersteres soll weder gesalzen noch ranzig sein, letzteres soll nicht zu den sogenannten trocknenden"Ölen (Leinöl re.) gehören. Zum Schutze gegen Rostbildung genügt ein Fetthauch, während ein zu starkes Einschmieren nachteilig ist. Staub und Schmutz im Kasten des Griffes und am Haken des Haltestiftes sind mittels eines mit einem reinen Lappen umwickelten Holzstäbchens zu entfernen. Beim Abwischen der Klinge soll diese nicht mit der Spitze gegen die Wand oder den Fußboden gesetzt, sondern das Seitengewehr mit der einen Hand frei gehalten werden, während die andere Hand die Klinge abwischt. Ist das Seitengewehr bei Regen oder feuchtem Wetter getragen und auf das Gewehr aufgepflanzt gewesen und dadurch Wasser in die Scheide gedrungen, so ist das Wasser durch Ausgießen möglichst zu entfernen, die Scheide selbst aber dadurch zu trocknen, daß sie mit dem Mundblech nach oben in einem er­ wärmten Zimmer, doch nicht zu nahe am Ofen, oder im Sommer an der Luft an einer Stelle, wo sie den unmittelbaren Sonnenstrahlen nicht ausgesetzt ist, aufgehängt wird. Ein scharfes Putzen der Waffe ist, selbst wenn sie stark verrostet sein sollte, durchaus nicht gestattet. Vorkommende Rostflecke sind — nötigenfalls wieder­ holt — einzusetten und nach einigen Minuten abzuwischen, bis, der Rost gelöst und entfernt ist. Diese Lösung wird durch Anwendung heißen Oles oder Fettes sehr gefördert. Auf das strengste verboten ist das Putzen mit Sand, Putzstein, Ziegel­ mehl, Holzkohlenstaub, Schmirgelpapier, Polierkette und anderen dergleichen, angreifenden Putzmitteln, sowie ferner, um bequemer scheuern zu können, das Einklemmen der Klinge zwischen Tür und Angel oder in sonstiger Weise. Auch darf das Reinigen bzw. Putzen niemals durch Hin- und Herziehen langer Tuch-, Leder- oder Bandstreifen bewirkt werden. Alle Handhabungen mit der Klinge, wie z. B. Biegen, Flachschlagen, Schlagen und Stechen gegen feste, starre Körper sind durchaus unstatthaft.

Die Munition. 1. Die Patronen.

a) Die scharfe Patrone besteht aus Patronenhülse, Zünd­ hütchen, Pulverladung, Pappeblättchen und Geschoß. Die Patronenhülse ist aus Messing, von flaschenförmiaer Gestalt und hinten mit einer Eindrehung versehen, in welche die Kralle des Ausziehers greift. In der Mitte des Bodens liegt die Zündglocke Bild 56.

Bild 56.

Die Platz-

Die scharfe

Patrone.

Patronen im Ladestreifen (Ansicht von der Seite und von oben).

2 1. 2. 3. 4.

Geschoß. PappeblLttchen. Pulverladuna. Hülse mit Zünd­ hütchen.

1 2 3. 4.

Holzgeschoß. Fließpappepfropsen. Pulverladuna. Hülfe mit ZündHütchen.

1. 2. 3. 4.

Ladestreifen. Feder zum Ladestreifen. Patronenhülse (Pulverraum). Geschoß.

mit dem Amboß für das Zündhütchen. Die Zündglocke hat zwei Zünd' Öffnungen, durch welche der Zündstrahl in das Innere der Hülse dringt. DaS Zündhütchen ist eine Kapsel von Messing, welche den mit einem Zinnblättchen bedeckten Zündsatz enthält. Die Pulverladung besteht aus Gewehr-Blättchen-Pulver. Das Geschoß besteht aus dem nickelkupferplattierten Stahlblech-Mantel und dem Hartblei-Kern.

b) Die Platzpatrone besteht aus Patronenhülse*), Zünd­ hütchen, Pulverladung, zwei Fließpappepfropfen und dem rot gefärbtem Holzgeschoß. e) Die Exerzierpatrone a./A. besteht aus der Patronenhülse mit eingelötetem Geschoß aus Messingblech und der leeren Zündhütchenkapsel. Die Exerzierpatrone n./A. ist in einem Stück aus Messing gefertigt. Zur besseren Unterscheidung von scharfen und Platzpatronen ist der dem Pulverraum der Hülse ent­ sprechende Teil mit Längsrillen versehen. *) Früher wurden die Hülsen zur Unterscheidung von denen für scharfe Patronen mit einer ringförmigen Reifelung versehen.

38 2. D ie Verpackung.

Die Verpackung der scharfen Patronen erfolgt zu je 5 Stück in Ladestreifen, sodann zu 3 solcher Ladestreifen in Packschachteln. 15 Pack­ schachteln werden in einer Packhülse vereinigt und schließlich 5 Packhülsen, mithin 1125 Patronen, in einem P a 1 r o n e n k a st e n 88 untergebracht. Die Verpackung der Platzpatronen erfolgt zu je 5 Stück in Ladestreifen, sodann zu,, 10 solcher Ladestreifen in Packtüten. Bei Übungen des Munitionsersatzes sind die Platzpatronen von den Truppen in Packschachteln für scharfe Patronen zu verpacken. Die Deckel derselben sind durch rote Zettel kenntlich zu machen, die entweder auf die Schachteln geklebt oder gebunden werden. Dann werden die Packschachteln in Packhülsen, welche in der Mitte mit einem etwa handbreiten roten Papierstreifen umklebt sind, verpackt. 3. Die Behandlung nn b Aufbewahrung. Sollen Patronen aus Ladestreifen entfernt oder in Lade­ streifen eingeführt werden, so müssen sie genau den durch die Lade­ einrichtung geregelten Weg zurücklegen. Lose Patronen jeder Art sind stets wieder in Ladestreifen einzuführen. Scharfe, Platz und Exerzier Patronen dürfen in den Patronentaschen nicht ohne P a ck s ch a ch t e l n u n t e r g e b r a ch t werden. Die Patronen dürfen im Ladestreifen nicht schlottern. Andernfalls ist der Ladestreifen nmzutauschen Die Ladestreifen sind durch hauchartiges Einfetten mit säure­ freiem Fett vor Rost zu schützen. Reinigen der Ladestreifen mit scharfen Mitteln ist verboten.

Gewichts- und Maßangaben. Gege ii st a n d

Mittleres Gewicht

Lä nge

|

1

kg

Gewehr 98.............................................................. Seitengewehr 98 mit Steckenrückenklinge mit Scheide.................................................................. Seitengewehr 9» mit Steckenrückenklinge ohne Scheide................................................................... Seitengewehr 98 mit Sägerückenklinge mit Scheide Seitengewehr 98 mit Sägerückenklinge ohne Scheide................................................................... Ladestreifen.............................................................. Patrone................................................... Pulverladunq (Gew. Bl. P.)............................... Geschoß................................................................... Ladestreifen mit 5 Patronen............................... Packschachteln mit 3 gefüllten Ladestreifen . . Packhülse mit 15 gefüllten Packschachteln (225 Pa­ tronen) ................................................................... Patronenkastell 88, enthaltend 5 gefüllte Pack­ hülsen (1125 Patronen^.................................... Platzpatrone............................................................. Ladestreifen mit 5 Platzpatronen.......................... Packtüte mit 50 Platzpatronen .........................

4

g

100 600

1

460 690

530 7 27,88 2,67») 14,70 146,40 472 7 40

279

ein

25

1

69,05 i ! 65,6 i 69,05 65,6 !

8,25

'

3,13

!

515 11,80 66 680

*) Patronen, die mit Gew. BI. P. des neuesten Musters gefüllt werden erhalten eine Ladung von 2,63 g.