Griechische Grammatik: Abteilung 1 Griechisches Wurzellexikon, als Grundlage der griechischer Grammatik, Band 1 [Reprint 2020 ed.] 9783111578965, 9783111206387


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German Pages 686 [704] Year 1839

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Table of contents :
Vorrede
Nachträge
Wurzeln, welche mit einem Vokal, oder Diphthong anlauten
I.
I.-IO'P.
IH-AF.
AF.
AF-AZ.
EZ.
EZ-AYZ.
AYZ.
OYZ.
IAZ-IZX.
AIZX
AA-EA.
OA.
OA-OYA.
AIII-AAK.
OP.
EPIA-OPI
OPI-APT.
OP-APT.
APT.
APT-APK
APK
APK-APX.
APX.
APA.
APA-AM.
AM.
OM-AN.
AN.
AN-ON.
ON-IN.
IN-EB.
E3-AII.
AII.
AII-HII.
HII-OII.
OII.
OI-AT.
AT.
ET.
ET-AK.
AK.
AK(EPK).
AK-OK.
OK-AX.
AX-IX.
IX-EA.
EA.
EA-OA.
OA-AT.
AT-OT.
AO-EO.
EO-OO.
OO.
IO.
IO-OYO.
OYO.
FA(AF).
FA.
FI.
FI(ZIF).
FI.(FIZ)
FI.
FAZ.
FI-.
FAA(FAP).
FEA.
FAP.
FAP-FOP.
FOP.
FEM.
FON.
FEII.
FOII.
FIT(IT).
FIT.
FOIT.
FEK.
FEIK.
FIK.
FAX.
FAJ.
FAJ(AJ).
FIJ.
FEO.
EPIX.
'A(ZA).
ZE, E(AZ).
O.
Y.
Y-ZIF.
ZIF.
HZ(HZ).
E-.
E-ZIA.
IA.
ZAPK-OPK.
OPK-AM.
AM.
AM-AIM.
ZAM-EN.
AI(EII).
ZOI-ZAT
ZAT.
AT(FAT).
ZIT-ZOTK.
ZOTK-ZIK(FIK).
ZIK(FIK).
ZYK.
AJ.
YJ(FYJ).
ZFE,EIO(FE).
ZFEA(ZEA, FEA)
ZFAP(ZYP).
(ZFAII) YII(FYII)
ZFIT-ZFIA.
ZFIA-ZM
ZM-EM(I).
ZM(I).
ZMI.
ZMYP.
ZIII.
ZI.
ZI-ZK.
ZK.
ZKAF.
ZKAP, ZKAA.
ZKAPA.
ZT(ZTA).
(ZTET).
ET(ZTEI,ZTJA).
ZT(ZTE).
ZTI-ZTEP(AZTEP).
ZTEP(AZTEP).
ZTEP.
ZTEN.
ZTPI.
(ZY, ZFEZ).
ZEF.
ZIF.
ZHT.
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Griechische Grammatik: Abteilung 1 Griechisches Wurzellexikon, als Grundlage der griechischer Grammatik, Band 1 [Reprint 2020 ed.]
 9783111578965, 9783111206387

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G r i e c h i s c h e

G R A M M A T I K von

T h e o d o r

Erste

B e n f e

y.

Abthcilung'

Griechisches Wurzellcxilion, als Grundlage der Griechischen G r a m m a t i k ; erster Band.

Berlin, b e i

G.

R e i m e r .

1839.

G r i e c h i s c h e s

WURZELLEXIKON von

T h e o d o r

Erster

B e n f e

Band.

Berlin, bei

G. R e i m e r . 1839.

y.

V o r r e d e .

a s W e r k , dessen ersten Band ich liier dem Publicum vorlege, bildet, wie der beigegebene allgemeine Titel anzeigt, die erste Abtheilung einer griechischen Grammatik. Es soll aber dennoch ein in sich abgeschlossenes sein, und es ist meine Absicht, auf dieselbe Weise auch die übrigen, zur Aufhellung der griechischen Grammatik gehörigen, Theile als selbstständig zugleich und dennoch unter sich in einem gewissen Zusammenhang stehend, so wie einem höhern Plan untergeordnet, zu bearbeiten. "Wenn ich mir erlaube, die Reihenfolge, in welcher ich sie entwickeln werde, hier sogleich mitzutlieilen, so glaube ich damit nur eine Pflicht gegen den Leser zu erfüllen 5 lehne es aber vornweg ab, die Gründe hier anzugeben, warum ich grade diese Ordnung gewählt habe. W e n n mir das Glück zu Theil wird, den Gedanken in seiner Ganzheit und Einzelheit, wie er mir im Sinne liegt, auch üusscrlich durchführen zu können, so wird die W a h l der Ordnung 111 der Ausführung entweder den besten Vertheidiger, oder den stärksten Ankläger sich selbst schaffen. Ich mache mit der etymologischen Zurückführung der griechischen W ö r t e r auf ihre Wurzeln den Anfang. Diese bildet unter dem Titel „Wurzellexikon" die erste Abiheilung als „Grundlage der griechischen Grammatik''''. Die zweite Abtheilung giebt die „Geschichte der griechischen Sprache bis zu ihrer Besonderung" als „Einleitung zur gr. GrDie dritte Abtheilung behandelt „die griechische Lautlehre" als ,, llvlfsicissenschaft zur gr. Gr." Erst mit der vierten Abtheilung wird die „Griechische Grammatik'''' im eigentlichen Sinn beginnen. Sic ist die Lehre von der Art und Weise, wie die Griechen ihre Laute zum Ausdruck von Gedanken benutzten. Der erste Abschnitt enthält die Lehre von der Bedeutung (dem functionellen Werth) der Laute; der zweite die Theorie der Wurzeln

VI

nnd Würfelformen; der dritte die Bildung der Themen; der vierte die Flexionslehre; der fünfte wird die Verknüpfung der flectirten Formen behandeln (Syntax). W a s die erste Abtheilung betrifft, so machte die Art der Untersuchung nothwendig, yon der gewöhnlichen Ordnung des Alphabets abzugehn und die Buchstaben nach ihrer inneren Verwandtschaft zu ordnen. Die Reihenfolge, welche ich gewählt, bedarf wohl kaum einer Vertheidigung; sie wird sie jedoch in der dritten Abtheilung, in der Lautlehre finden. Sie ist in Beziehung auf die Folge der "Wurzeln und Wurzelformen folgende: a, tj} o, oo, i, v, ai, u, y, oi, ; dem a i : ai, tjt, ooif dem a u : äv, i]v, a u j dem ä r : äp, tjp, cop.

W a s die Conjugationsclassen betrifft, so werden im Sanskrit deren 1 0 gerechnet. Ihre Unterschiede treten aber nur in den Verbalformen e i n , welche die Sanskritgrammatik besondre (speciales) nennt. Im Sanskrit sind es Präsens, einförmiges Augment-Präteritum, Potentialis und Imperativ. Ihnen entsprechen im Griechischen Präsens, Imperfccfitm,

Oplaliv

und Imperativ

Prusenlis.

Die

Iste

erhält als Flexionsvokal a (also möglicherweise griech. a, e, o) und zugleich Guna des Wurzelvokals, z. B. W u r z e l f o r m 6nvS

in den S p e c i a l f o r m e n ömvSo

(öntvdaa).

Die 2 t e setzt

die Endung an die W u r z e l f o r m ohne F l e x i o n s v o k a l ; so W z . i Vergl. Gramm. S. 527), welcher zur Bildung von mehreren Casus des Pronomens i d - a m dieses verwandt wird und höchst wahrscheinlich in einigen Praepositionen, Partikeln und a. mit andern Elementen zusammengesetzt erscheint. In jenem Gebrauch ist er im Griechischen nicht kenntlich bewahrt, wohl aber in diesem. Da aber in diesem Fall die andern hinzugekommenen Elemente wesentlicher sind, so habe ich diese Formen lieber nach ihnen geordnet (man vgl. ano, 'in, f a Pronom., va Pronom., ijSr/ unter dif und a.). ä, ettx. Interjection der Verwunderung, oder Klage. Gleichklingende und ähnlich oder gleichbedeutende Interjcctionen wie diese und die meisten andern haben fast die meisten, verwandte sowohl als nicht verwandte, Sprachen. Die Vergleichung derselben ist aber von wenig oder gar keinem Nutzen. Denn insofern diese Laute — insbesondere die rein vokalischen Interjectionen— nicht Begriffe, sondern Empfindungen äusserlich darstellen, reproduciren sie sich nicht, wenn sie gleich uralt sind, auf dieselbe Weise, wie die übrigen überlieferten Elemente der Sprachen, sondern schaffen sich in jedem Augenblick, wo sie gebraucht werden, von neuem gleichsam. Sie treten als Spiegelbild der Empfindung aus dieser selbst — dem eigentlichen Quell der Sprache — von selbst hervor. Ihre Bedeutung liegt auch mehr in dem Ton, in welchem ihr Laut dargestellt wird, als in dein Laut selbst. a Interjection des Mitleids, Entsetzens, Unwillens. £/ und noch mehrfach wiederholt: Interjection des Schmerzes. 1) Interjection des Anrufens. V als Zusatz von vorne entspricht in manchen Fällen dem sanskritischen Praefix undPraeposition a : eigentlich bis an, eiueGränze, ein Maass bezeichnend (Lassen Ind. Bibl. III, 68.). Dalier örtlich z. B. tfnupos, 1) ( s c . y f j ) das Ufer an sich habend (siehe dno): Küstenland im Gegensatz des Binnenlandes (vgl. r'/ßaids unter ßaiö, r)\bitwp unter apy und i}\vBj unter Xvh). & Interjection des Staunens, Schmerzes, der Freude u. S. w. ¿> Interjection des Anrufens (vgl. Buttm. Gr. Gr. II, 303.) Hierbei erwähne ich die Interjectionen, in welchen a> das Hauptelemcnt ist. ¿¡¿7t, d>Ö7t 07i ermunternder Zuruf beim ltudern. i. Dieser Pronominalstamm der dritten Person erscheint fast in allen verwandten Sprachen. (Bopp V. G. S. 519. ff.) Auch von den griechischen Grammatikern wird uns eine so-

1

I. wohl i als /' geschriebene Vorm angeführt, welche aber gewöhnlich dem Pronomen reflexivum zugewieson wird (s. e mid Hopp V. G. S . 525.). Alan che Umstände sprechen dafür, dass beide Formen anerkannt werden müssen und die eine i dem l'ronom. rellex., die andre i dem demonstrat. zuzusprechen sei. (vgl. Härtung über die Casus u. s. w. 8 . 114. u. f. Max. ¿Schmidt de p r o n o m . p. 12. u. f.) Von diesem Pronominalstamni erwähnen die Grammatiker i'als Nominativ; dies könnte Nominativ des neutr. sein: I'für ZR wie tö f ür TOT (im Sskr. tat. und it, letzteres in Partikeln); doch auch nom. gen. masc., obgleich dieser im Lat. und (rothisch, das nominative s annimmt. Denn auch im Sskr. hat das diesem Pronomen entsprechende id - am im JNom. masc. a j a m kein eigentliches Nominativzeichen, sondern hängt dem Stamm auf dieselbe Weise wie die Pronomina erster und zweiter Person und das Pronomen rellexivum ( s v a selbst) die bis jetzt noch nicht erklärte Sylbe 1) am an (vgl. a l i - a m ich, t v - a m du, s v a j - am selbst, a j - a m er, femin. i j - am sie neutr. id - am es). So wie das Lateinische diese Endung nicht in dem Pronomen der dritten Person aufgenommen hat (vgl. id mit i d - am), im masc. und fem. i s , e a sogar einer andern falschen Analogie folgte, ferner sie auch in der 2ten Person nicht überkam (vgl. tu mit t v - am griecli. t v neben täv, tvv-r} = t v a m ) , so hat wahrscheinlich auch die griechische Sprache den Nominativ ohne diese Formation erhalten, und dann musste er nothwendig im masc. und fem. l'lieissen, welches sich zu a j - a m er (abgeselm von der Guxiirung des i) und i j a m sie genau so verhält,, wie tv zu t v - a m . Ueberaus bemerkenswerth ist das von Hesychius angeführte tiv, erklärt durch SHEIVOS, also Nominativ und nicht, wie Max. Schmidt a. a. 0 . annimmt, Accusativ. Diese Form entspricht genau dem Nominativ mascul. gen. dieses Pronominalstammes im S s k r . : a j a m ; dieser musste im Griechischen eisv heissen, da gewöhnlich a durch s und schliessendes ni durch v repräsentirt wird; siev zieht sich in siv zusammen. S o haben wir im Griechischen neben demNominativ ohne den Zusatz des a m : auch den mit, demselben : elv; grade wie tv ohne Spur von a m und daneben täv tvv-tj mit diesem am (vgl. tv) im Gegensatze von S s k r . t v a m . — DieHesychischeGlosse 'iv.avTG>, avtos avtä>, gehört wegen des letztern Zusatzes zum Pronomen reilexivum i ; der Form nach könnte iv auch Dativ von ? s e i n , da dieser Stamm auch im Nominativ der Analogie der Pronomina der lsten, 2ten Person und des Reflexivum f o l g t . — In dieser Analogie liegt auch der Grund, weswegen dieser Pronominalstamm im Sanskrit und Griechischen ganz verstümmelt ist. Im Lateinischen, Gothisclien u. a. verwandten Sprachen erhielt er sich nur durch Uebertreten in eine andere. — Als Accusativ 'wird erwähnt 'iv — avtuv und avtrjv. Im San1)

Beiläufig J>einerl;c i c h , dass «lies a in die walire ^Wuti'.ilnulun^; ist und W a s das Verschwinden dieses h anlangt , so vergleiche man l'Ji. l'vtt (Et. F . 1, 221.) leitet elBap von tväv apa ab. — sf I gehn. Im Sanskrit lautet und heisst sie ebenso. Die entsprechenden der verwandten Sprachen sehe man bei Pott (Et. F . I, 201.). Identisch mit dieser Wurzel ist die gleichbedeutende sskr. v O ä ; enthält dasselbe Wzelement wie i, nämlich j , nach einer andern Conjiigationsclasse flectirt; im Griechischen entspricht ihr die W z form t e , auf weicht) steh

10

I.

mehrere Formen, welche tlfti gehn zugewiesen w e r d e n , redlichen lassen (vgl. Polt Et. Forsch. 1, 195. 201 u. f.). Von y f 1 kommt: eiftt entsprechend der sskr. guuirten Form von i : e m i mit si — sskr. e. •—• Das Medium le-jxai gehört zu dem schon erwähnten sskr. j a ; im Griechischen erscheint kurzes e, welches eigentlich richtiger ist; so entspricht griech. äs der sskr. d h ä ; sf öo sskr. d k u. s. w. iä/i et y to Gang j ixrjs der dreist darauf Losgehende, vtx}xi— nös} ita/ios dasselbe; ixafiia} lxa\x6xi^ Dreistigkeit; shixtjpios %um Eingang gehörig. lieduplicirte Form von ixiov IxrjXsov man mtiss gehen. Pott (Et. F. II, 78.); sfcixrfxos zugänglich. Mit Recht zieht Polt (Et. Forsch. I, 201.) hieher: v ß p - f , es ist entstanden aus einer Composition der i mit vnep; nach Auswurf des £ erweichte sich n vor p in ß (Pott a. a. O. n. 144.). vßpiG, saosj rj die Ueherschreitung, Uebermnth; vßpiZw übermiithig sein; vßpißfia} vßpiö/xos Frevel; vßptöxr/p} vßpiötr/S ; o Frevlen vßpiöxpta} vßpiötk, iSoS} rj Frevlerin; vßpi6xö?, r], ov gemisshandelt; vßpi6xixös} r'i} ¿v frevlerisch; vßpißxiäao sich frevlerisch betragen ; l£,vßpi6iS, rj das Ausbrechen in Frechheit, vßpis, töos} o, ?/ ein Bastardlhier•, wo die Natur ihre Gesetze überschreitet. Gehört hieher vßpis} iöos. rj eine Art Nachtvogel? Die Wurzel i , so wie die ihr gleichbedeutend^ g a m , erhält in Sskr. mit a d h i coinponirt die Bedeutung lesen; eigentlich durchgehn, durchsehn. Dieses wird denn auch auf intellectuelle Verrichtungen übertragen; und beide Wz. bezeichnen mit a v a coinponirt ein geistiges bis zu Ende durchgehen, einsehen, mit dem Geiste durchschauen, verstehen, denken. In dieser Bedeutung nimmt a v a - f i die Form a v e an, im Praesens a v a i m i ; ihr entspricht im Griechischen olfiat eigentlich cef 3i-ixai, ursprünglich wohl nur im Medium gebraucht, (wie im Sskr. i coinponirt mit a d Iii lesen) mit der Bedeutung in sich einsehen, glauben. W a s das Praefix a v a anlangt, so werden sich unter f a noch mehr Spuren desselben zeigen. Also oifioti und imActiv ¿ iw,oiopaiglauben. Davon oirjßot, TO aus einer zu Grunde liegenden zweiten Formation ol'e ( a v a + j a vielleicht, wie j ä auch in Uvai liegt) die Meinung: oh]ßdxiov Diminutiv davon; oirj/xarias, o einer, der eine grosse Meinung von sich hat; oh/6iS} rj das Meinen; oirjxrfs, o der Meinende. Ob dvdo'iöxos nnvermutlret, dvcoiöxi hieher gehört, kann zweifelhaft sein; die Dehnung desoist analog der von « i n dvrjve/xos u. 6 konnte vor r eingeschoben sein, wie nicht selten; es liesse sich aber aber auch mit yfFiS sehen also unbemerkt (im Sskr. v i t t a geansst) verbinden, wo S vor t in 6 gewandelt w ä r e ; ein einfaches Partie. Pfect. (denn so müssen wir diese Bildungen durch Suffix ro nennen) oiöxo findet sich weder von olfxai noch slS (oiSa). Hier entsteht, die F r a g e : ob das Hesychische a ß t j d ö G o denken., bemerken hieher z u z i e h e n ist; das Prälix a v a wäre

I.

Ii

fast vollständig erhalten, und zu Grunde läge dieselbe Formation, wie in oir)(fxa), vermehrt durch Gß, welches zur Bilduug von neuen Verbalformen dient. Componirt mit dem Präfix u t aufwärts, dessen t vor i in d übergehen i n u s s , heisst u d i in die Höhe gehen. Hiermit identificire ich das griechische OISE, olöa in die Hohe gehen, aufschwellen, schwellen. W a s den Uebergang von u in 01 anlangt, so ist er allbekannt; in dieser Wzforin selbst ist v noch bewahrt in dem mit olSvov identischen vSvov, der Spiritus asper in dem letzten W o r t trat nach dein bekannten Gesetz hinzu, wodurch alle anlautenden v aspirirt gesprochen werden. Von der eigentlichen 'Wurzel i, welche einen zu schwachen Laut hatte, als dass sie sich zwischen dem volltönenden Präfix und den Endungen gut halten k o n n t e , sind fast alle Spuren verloren gegangen, ein Schicksal, welches diese mehrfach betroffen zu haben scheint (vgl. die sogleich Folgg.). Also oiSdoo, OIÖEGO schwellen. Davon oiör/FIAT, tö das A uf.s cii wellen- olSij/UATOSIS; eööa, EV geschwollen; oiör/ßarwdijs geschwulstartig; o'idr/öis das Schwellen 5 oiöaÄsoS geschwollen OISAF,, auos, o unreife Feige. o'iSdvoo, oidaivGO, oldiduGi schwellen. HvXoiSiav die Theile unterhalb des Auges geschwollen haben. SioiSr/s, 7rpoSqa5jjS aufgeschwollen. Die 1 ist spurlos verloren in olSos, rö Geschwulst; olSfia, t das Schwellen; oiS/xaTÖEiS voll schwellender Wogen 5 oiövov und dafür auch vSvov ein essbarer Schwamm. Olöinovs n. pr. hat die eigentliche Form des W o r t s am reinsten erhalten. Um dies spurlose Verschwinden der i an einem unterstützenden Beispiel zu zeigen, will ich noch die Zusammensetzung derselben mit dvri erwähnen, ( l i e b e r drri sehe man NA.) Die Zusammenstellung von dvtdno, dvTidai, ¿Ivro/iai, welche entschieden zusammen gehören und sich fast verhalt e n , wie oiddm (KvX)oiSi(xoo und olÖ(/j.a), und die Grundbedeutung dieser W ö r t e r : entgegengehen, machen es mir nämlich sehr wahrscheinlich, dass sie nicht von ävnos abgeleitete Denominative sind, sondern ebenfalls Zusammensetzungen mit der W u r z e l 1, deren Bedeutung in ihnen praognant ist Dafür spricht auch schon der von ßutluuam (Lexilogns I, 9.) bemerkte Umstand, dass von Adjectivis auf LOS keine Verba auf taoo gebildet zu werden pflegen. ; Also zunächst dvtidco, dvtioan, dvxid2,K> entgegen gehen• ferner heisst es entgegen nehmen, grade wie auch im Sskr. a b h i und u p a mit y i und a d h i , u p a mit der gleichbedeutenden yf g a m empfangen, erhallen heisst. D a s Hinzutreten, in die Nähe treten, wird als Besitzergreifen g e f a s s t ; ferner ungehn wie im Deutschen f ü r bitten. Davon ¿vavricoöiS Entgegenstreben^ ivavticojxa ro das Widerstrebende. dvtdoa, dvxi 00} wie olSdw} OISEOO mit den beiden ersten Bedeutungen von dvxidoo. ävrijöis, ?r/} d7tdvTi]/ja} ro das Begegnen, Svsavrr/s, ¿s und Svsdvnjtos, ov dem man ungern begegnet. ävrrjöiS Bitte (TIesvch.); avTi/dr/v bittend, &vto(iai endlich mit vollständigem Verlust j e d e r Spur von i

12

I.

begegnen, mit Bitten ungehn. [¿Vn; das Bitten Conjeetur von JIermann\ Diese Auseinandersetzung wird uns geneigt machen. eine Vennuthung von Pott (Etyni. Forsch. 1, 256.) über die sskr. [) und die in den verwandten Sprachen ihr entsprechenden anzunehmen. äp heisst nämlich wohin kommen, etwas erlangen; ihm entspricht im Lat. a p - i s c o r mit kurzem a statt aj; «ben so erscheint im Griech. f an der Stelle des langen ä. Dieses und der Umstand, „dass im Sskrit fast sännntliche Wörter für Erlangen von der Bedeutung des Hingehens, Gelangens ihren Ausgang nehmen, wie denn letztere auch in y^äp lie gt", bewog Hrn. Pott, äp für eine Zusammensetzung aus ä + api + y i bis %u einem Punkt, zu(etwas~), gehn, zu nehmen. In den Sprachen, wo das a n l a u t e t e oder dessen Vertreter kurz ist, wäre das Wort in seiner Gestalt a p i - f - i , ohne die zweite Composition mit ä, erhalten. Im Sskrit geht aus ihm äp — ti hervor, Erlangtes, Erworbenes, Reichthum\ im [Lateinischen eben so o p — s vorzüglich der der Erde entsprungene Reichthum. Daher die Göttin O p s Mutter der Feldfrüchte. Im Griechischen entspricht: "O^invrj mit Suff, vo (vgl. die erste Person Praes. im Sskr. ä p - n ö - m i nach der Vten Conjug. Cl.). Der Nasal vor n ist eingeschoben, wie sehr häufig (vgl. z. B. nvXivSoo zu h v a l t j a n unter yfxvp, ofxcpi) von Fun n. viele andere;). Die .Bedeutung ist wie die des Lat. o p s : eigentlich der Ileichthuni, welcher der Erde abgewonnen wird: Feldfrüchte u. s. w. (ö/A7II) ist zweifelhaft). Davon "Onitvia. Beiwort der Demeter; der Form nach ist diesem altes Femininum entsprechend dem sskrit. auf l (vgl. 8 . 4.); es steht genau in demselben Verhältniss zum sskrit. ä p - t i Reichthum wie itotviä entsprechend dem sskritischen p a t n i Gemahlin zu p a - t i Gemahl (griech. noöi). bfATtvioS gesegnet u. s. w. öfxnvtioi; ¿fxnvi]p6s, O)X71VIKOS} ¿fAnviaxoS alle gleichbedeutend. Die Wurzel äp heisst eigentlich bis zu einem gewissen Punkt hinzugehn; mit p a r i componirt heisst p a r j ä p t a um etwas bis a. e. g. P. hinangegangen, passend, i d o n e u s , wie das lat. a p t u s ; diesem p a r j ä p t a liegt p a r i - ( - ä p : p a r j a p zu Grunde und mit diesem identificire ich das griechische npin für napjin mit der Bedeutung es legt sich eng herum, es passt, ferner es ziem/-, aus diesem eigentlichen und häufigsten unpersönlichen Gebrauch i d o n e u m , n p t u m e s t entwickelt sich erst der persönliche Ttpinoj a p t u s sum ich passe; nvi ich bin einem ähnlich, und überhaupt ich bin ein Passender, Anstündiger, dann sich Auszeichnender. Davon kommt rtpiirtos, •//, öv (ganz das sskr. p a r j ä p t a i d o n e u s ) ein Anstandiger, ein Würdiger u. s. w. 7cpt7z(i>di)5 ron geziemender Art. anpinr)?, ¿5 unpassend5 dnpsneia, anpzniot} 1/ Unschicklichkeit. ¡Importptnivopca niedrig handoln. Ob vielleicht npiitGov, OVTOS ein Meer//seh, hieher gehört? Ehe ich die Wz. 1. verlasse, muss ich nur noch eine Form

I.

13

betrachten. Das Partie. Pf. von i heisst im Sskr. ita; aber ,111 cli die gunirte Form eta kommt vor; denn das so lautende Wort mit der Bedeutung gekommen, wird niemand Anstand nehmen, in diese Kategorie zu bringen. Formell entspricht diesem e t a griechisch oho Tod, Untergang. Nun heisst aber im Sskr. ein von i gebildetes Wort e t a n a ebenfalls Tod, (ant a r - i t a e m Todter, wie im Lateinischen i n t e r - i t u Untergang, Tod) p r a + i t a ( p r e t a ) « » Todter) und ich glaube desshalb auch oiros mit vollem Hecht hieherzuziehn. W a s die Bedeutung des Suff, ro betrifft, so ist sie ganz analog in dem gleichbedeutenden Sava-Tos und im Griechischen hat dies Suffix häufig diese Bedeutung, da e s . wie ich andern Ortes darthun werde, auch dem sskrit. Suffix t u entspricht (vgl. wegen o als Vertreter von sskr. u in der Endung sskr. i s c h u Pfeil mit griech. 16;). Ob in O'ITÖKIVOI dieses Abstraetum, oder vielleicht das Particip e t a selbst steckt, so dass dieses Wort ein Compositum determinativum ,,der todte Linon (Hopp Gr. sanscr. §. (i~0.) wäre, will ich nicht entscheiden. Im ersten Fall könnte man \ivos trotz dem t mit sskr. l i n a von yOl i der Aufgelöste zusammenstellen. I? schicken. Im Sanskrit existirt eine W T urzelform i s h , in der Causalform mit der Bedeutung schicken; sie ist jedoch nur inderComposition mit p r a , hier aber auch durch nomina belegt (z. B. p r e s h a , p r e s h a n ' a , das Senden', p r e s h i t a gesendet, gerichtet). Rosen hat sie irrthüinlich der Wzform i s h mit der Bedeutung wünschen untergeordnet. l)a der Laut s (liier wegen des vorhergehenden i in s h verwandelt) Zeichen der Desiderativform ist (Bopp Gr. sanscr. §. 539.), ferner eine Wzform i s h in der Bedeutung gehen im Sskrit belegt ist, endlich ein enger Zusammenhang zw ischen den Begriffen gehen und schicken vorliegt, (da letzteres nur Causale von ersterem ist) so nehme ich keinen Anstand, i s h schicken, richten als eine sekundäre Wzform von \f~I zu betrachten. Au diese sekundäre Wurzelform, entweder in der desiderativen Bedeutung gehen trollen (Pott Et. Forsch. I, 2(i!).) oder in der c.msativen schicken, richten} lehnt sich wahrscheinlich schon im Sskr. das Thema i s h u Pfeil, ni.f. Diesem entspricht genau das im griechischen 'lös, o, tri: l'feil liegende Thema; dieses selbst steht für ursprüngliches ißvs und entweder ist u gradezu in o übergegangen, wie in os-eppav riechen, für lit-jp r ä n (vgl. AN) in opvx für u d r u g ' graben (vgl. yf~ PET); oder, wie in fi6po. (z'tfo-), welches gleich ist dem sskr. v i s h u (vgl. FI2), ging u in fo über; im ersten Fall kam 6 sogleich zwischen zwei Vokale zu stehn und musste nach späterem griechischen Lautgesetz ausfallen: 10 für töo; im zweiten Falle erst nach Verlust des Digannna, also zuerst tßfo dann 160 dann 10. In beiden Fällen wurde zum Ersatz der verlorenen Laute i gedehnt. Also To- S, o Pfeil; lacpirrj? Pfeilalsender. Mit Präfix a v a ab würde die Wzform, an welche wir i s h u lehnten, im Sskr. a v e s h lauten; ihr entspräche in» Grie-

14

I.

einsehen apoi? oder mit Abfall des anlautenden » (vgl. Foipai unter y/~l S. 10) FoiS; dalier kommt: F 016x0:016x65, welches im Sskr. a v e s h i t a lieissen miisste, (vgl. jedoch sskr. g h u s h t a Hören '-gemacht, statt g h « s h i -1 a , für welches g Iiu s h i tir>gebraucht wird, Parti('ip. welches zu dem bis jetzt nur als Denominativ von g h ö s h a belegten g l i ö s l i a j gehört), der abgehen gemachte, geworfene, Pfeil. Diese Etymologie erweist sich als die richtige durch den Zusammenhang, in welchrti öi'ßro nun mit 16 tritt. — öiöTOS att. oiöroS, o Pfeil; oiöxsvw mit dem Pfeil schiessen; oiöxtvxi'/ß der mit dem Pfeil 'Schiessende; oiömvxvi , voS, tf die Kunst des Pfeilschiessens. - • Wir haben hier den Begriff des Schichens aus dem des Gehens als dessen Causale sich entwickeln sehn. Auf dieselbe Weise entstellt im Sskr. aiis der .Nebenform von i: j durch das Zeichen des Causale p (Bopp Gr. sansc. §.519.) j a p gehn machen,werfen, belegt durch j a p - a n a n. das Her auswerfen-, dieser Causalform entspricht im Griechischen: lan in lamao senden, schicken u. s. w. Gehört hieber 'hxTtiros (imSskr. j ä p i t a ) der Vertriebene? Wahrscheinlich f e r n e r , da die P - L a u t e , wo sie zur Bildung zweiter W/formen dienen, fast immer mit einander wechseln, ohne dass wir bis jetzt eine Af'iicining der Bedeutung erkennen können, gehört liielier: 7'a/Aßo-S, o mit eingeschobenem Nasal; wohl eigentlich der Wurf, der Iambtts; bestätigt wird diese Etymologie durch das sogleich unter läXXoa zu erwähnende i'aXXoi; daher iotfißeioSj ov iambisch; iapßatös, ?'/, ov imnlnsch; iaußiZw in Iamben reden, schmähen; lufxßiöxyS, ov, o der in Iamben Redende, Schmähende; IdußrjXoS (lies.) Schmäher; icyjußa')dr/s iamhenartig; napmfißis, ISoS, ij eine Weise der Cithersänger; ein Instrument. Aus derselben Wzform j?i durch Anhängung v o n ] , vor welchem a verkürzt erscheint (wie ßaX werfen, aus ßü, gehn und imSskrit st Ii al aus s t l i ä stehn), entsieht mit, iänxw gleichbedeutend iaX (Pott Et. F. 1, 195.). Die alte Ableitimg'dieser Wzform von ii/im ist grundfalsch; denn dessen griechische Wzform ist s (im Sskr. ( a ) s ) und eine sekundäre Wzform musste sich stets an die Grundwurzel schliessen. Also iäXXco schicken u. S. W. laXrös geworfen; ia\XoS (Suid.) ein Spiit/er ;iaXXoi Spottverse wie 'iotßßos von idnxw. [Im Lateinischen entsteht durch den Laut c (wie in f a c e r e sein machen aus fi cpv im Sskr. b h u ) aus i oder j a gehn jac-ere, jacto]. is wünschen. Wir haben schon oben (S. 12.) Gelegenheit gehabt, Potts Bemerkung anzuwenden, dass in den SanskritSprachen der Begriff des Erlangens von dem des Gelangens zu etwas ausgeht. Gewöhnlich ist jener durch ein passendes Präros dagegen sind die eigentlichen Bildungselemente unkenntlich geworden. [ D a s von Suidas und Eustathius erwähnte daoTEvoo — vcpaivtiv gehört wolil eher zu \f~ frj weben^\ adi} in ädis, ?/ Schlamm, den ein angeschwollener Fluss zurücklässt. Diese Bedeutung erinnert einigermaassen an äöij Ueberfüllung vom Essen (\f~£Ö); liegt aber doch viel zu weit ab, um eine Verknüpfung damit zu rechtfertigen; eher noch könnte man an das ahd. w a s c a n waschen denken, dessen eigentliche W z f o r m jedoch noch fraglich; ich kenne keine passende Ableitung. D a s davon abgeleitete ädios schlammig ist noch nicht belegt; denn das dahin gezogene 'äöicp Horn. 11. II, 461. gehört, wie schon Passow (s. v . ) bemerkt, nicht hielier ( v g l . \ avi). In Zusammenhang mit ä d n w i r d gebracht: dödfj.ivS'o Sj 7% Badewanne; aber diese Verbindung istsehrfraglich, denn die Zusammenstellung von fxivBos mit ¡xivv^co vermindernalso Schmutz mindernd, w i r d man schwerlich billigen können; sie ist eine von den zu allgemein gehaltenen Etyinologieen, welche gar keine Sicherheit in sich tragen. D i e Bedeutung erlaubt hier schon eher an das früher erwähnte w a s c a n zu denken; allein /xivSos bleibt mir noch unerklärb a r , daher ich auch über dieses W o r t keine Auskunft geben kann. a 6. Im Sanskrit heisst die Schulter a n s a ; weil dieselbe W o r t f o r m auch T/teil heisst, wird sie in beiden Bedeutungen von einer bis jetzt unbelegten a n s theilen abgeleitet. In der ersten Bedeutung entspricht ihr vollständig gotli. a m s , a m s a (Polt Et. Forsch. 11, 2'JO.). Hieraus können wir schliessen, dass der in beiden Sprachen dem s vorhergehende (Nasal

.41. schon sehr alt sei. Dennoch spricht die grosse Analogie Hhnliclier Fälle dafür, dass er nicht ursprünglich sei. In diesem Falle lässt sich um so eher damit verbinden: ¿/.6-iWa, rj das über dem Nacken auf beiden Schultern ruhende Tragholz. Doch könnte dies auch für älteres avöiWa steh», indem sich v dem ff assimilirt hätte, wodurch aas und dann nach Ausstossung eines 6 : üö-iXKa entstanden wäre. An die Form a n s a , goth. a m s a , lehnt sich ohne Zweifel lat. l i u m e r u s ; in diesem Fall ist das anlautende h unorganisch, und u repräsentirt, wie sehr oft, sskr. a, und zwischen der Gruppe m s ist ein Vokal eingeschoben, wodurch das s, als zwischen zwei Vokalen stehend, nach römischem Lautgesetz in r überging. Demselben Thema gehört ohne allen Zweifel auch das gleichbedeutende griecli. a>fxo an. E s verhält sich zu sskr. a n s a fast wie x v v zu sskr. h a n s a , und fir/v zu latein. m e i i s - i {Pott Et. Forsch. II, 190.), mit der Ausnahme, dass der ursprünglichere Laut des vor s eingeschobenen Nasals, nämlich ß, bewahrt und nicht in v übergegangen ist. Wie in xr)v für h a n s a das ? nach dem v zuerst jenem assimilirt und dann zum Ersatz seines Verlustes der vorhergehende Vokal gedehnt ist, so ist auch a n ( m ) s a zunächst in ofxjxo für o/xöo und dann in ¿bfxo übergegangen, cäyuoff^ o Schüller; ¿bjxioVj r6 Diminutiv. ¿/¡xaSöv auf der Schulter; ¿¡/.laöis dasselbe. (¿¡¿dSios, et, ov auf der Schulter liegend; cb/iia, rj Schulter ; d>ßictSj o breitschulterig ; ¿>¡xiaio a, ov an den Schultern befindlich; a)ßiS,oo auf die Schultern legen; cbßiöTjjSj S Lastträger; ¿7t(öfiios, inoofxiöios (Suff. t j a ) auf den Schultern befindlich; £7tcofiii, rj der Obertheil der Schultern; ein Gewand mit Aermeln; (narooßi^Go einem die Schulter unterlegen, damit heben und so ein Glied einrenken) uatmjxi6jxdi} o das Einrenken eines Gliedes. vcöapov, r6 eine Art Pflanze (olvos) damit versetzter Wein. a 6 ivr/j

f) eine

dö ip anos}

(Stephan.),

ddapitrjs

Pflanzenart.

o eine Art ungeflügelter

Heuschrecken.

E 2 sein. — Im Sskrit entspricht a s in derselben Bedeutung, und dieselbe Wurzel erscheint fast in allen verwandten Sprachen (vgl. Pott Etym. Forsch. I , 114. 273.). Das a fällt im Sskrit vielfach unter bestimmten Bedingungen ab (Ii/>/> Gramm, sanscr. § . 3 6 5 . ) ; dass es überhaupt in den Wurzeln, wo es erscheint, n u r G u n a s e i , ist schon von mir bemerkt (Hall. Allg. L . Z. 18-7. Ergänzungsblätter nr. 116. S. 922.), daher es eigentlich nicht zu den wesentlichen Theilen der Wurzel gehört: i 6 jj.'i wird ißji i (tßi) und dann nach Ausstossung des einen /.t und Ersatz durch Dcluiung des Vokals el/ti. (i'oSri

ES. durch Assimilation an das schliessende i Pott Etym. Forsch. II, 338. im Sskr. e d h i für a d d h i ( B o p p a. a. O.) ) . — eisv es sei ohne Zweifel Optativ von üß'. Aus dem Particip, im Sskr. mit abgeworfenem a : s a t (sant): griech. iovT für IÖOVT ('¿VTSS Tab. Heracl. I, 69, 130. vgl. 56. Böckh. Philol. p. 62. Welcher ad Alcman. p. 80. scheint dem sskr. sant genau zu entsprechen, vgl. weiterhin ¿reös = s a t j a ) und OVT entstehen: ovöia (ßöia) f\ Wesen; Besitz; ovöidiov} To kleines Vermögen; ov6id)fii/Z. £s wesentlich; ovöiöoo zum Wesen machen; ovöiaaöts, tj Abstractum davon; anovöiäZw verlieren; ¿BovOiaörr)?, o Machthaber5 iB,ov6ia(1rui6s, 77, ov willkührUch; 6vvovöiaöi;, 1) und övvovöiaößos, o Beischlaf. (Aus demselben Particip ist im Lateinischen s e n t - i o durch Composition mit i gehn gebildet; eine ähnliche Bildung aus einem Particip mit \f d h ä setzen, machen, ist c r e d o , im sskr. £ r a d - d h ä von der \ f cru hören: Gehör geben.') iö-rd) dorisch, identisch mit ovöia (vom Suff, t u ) ; davon: ev - förca, rj Wohlsein fast ganz identisch scheinend mit dem sanskritischen Gruss s v a s t i (Polt Etym. Forsch. II, 487.) und aus denselben Wurzeltheilen, aber nicht Wurzelformen gebildet. Von a s ohne das anlautende a kommen im Sskr. die mit dem, den Gerundiumssuffixen j a und t v ä verwandten, t j a und t v a componirten: s a - t j a , s a - t v a das was nothwendig ist: als neutr. Wahrheit: Wesenheit, und s a t j a als Adjectiv: wahr. Ihm entspricht ¿T SOI, ä. öv mit s für j ( w i e in der Genitivendung weiblicher Nomina auf i : TCÖXEOOS Z. Ii. für sskr. p u r j ä s ) ; der Accent müsste eigentlich auf £ vor o stehen ETeos, wie in den übrigen Gerundiven der A r t ; ich bemerke dies nur, damit man sehe, dass auch andere Abweichungen in Beziehung auf den Accent bei W ö r t e r n , deren eigentlicher Bildungsgang früh aus dem Bewusstsein schwand, nicht so scharf zu urgiren sind. — rj} ov, identisch mit ¿reoV, kommt nur bei Grammatikern v o r ; das adverbialisch gebrauchte ¿TOS ist nur vermuthungsweise zu erklären; dass es hieher gehört, ist jedoch keine F r a g e ; sollte es ein, nach sskritischern Gesetz ( B o p p Gr. s. §. 185.) .aus der sei)wachen Form des Particips s a t gebildeter, Genitiv sein, welcher im Sskrit s a t a s lauten würde, mit Verlust, des s , wie in ETEÖS-, also eigentlich: des wahren heissen, o d e r « » Wahrheit? A u die sskr. Form s a t v a scheint sich eher als an ¿TSOS = s a t j a zu siihliessen: ETV/AOS, ?/. ov wahr; ¿Tv/xorijs, rj Wahrheit; ¿TVßCÜVIOS, ov wahr. —• ¿RT/TV/J-oi, ov wahr betrachtet Pott (Etym. Forsch. II, 78.) als eine Composition von ETEÖ und trv/uo. Mir scheint es eher eine der 111 hrjTsos schon bemerkten ähnliche Keduplication: ¿Tr/TV/J-ia Wahrheit. Aus dem Particip s a t bildet sich ferner, mit Verlust des s: Et-dZw das Sein, Wesen untersuchen, prüfen; (gebräuchlicher ist ¿g£T« Waid; löardySrjS } SS waidartig. alsäXaov, o eine kleine Falkenart; der Form nach könnte man dies Wort wohl ableiten, aber mit zu wenig Uebereinstimmung der Bedeutung; daher ich vorziehe, es unbestimmt zu lassen. 1 / " A T 2 brennen. —• Im Sskrit lieisst die yfusli brennen; j!ii Lat. entspricht us im Präs. u r o (r zwischen Vokalen für s ) , vgl. Pott Et. F. I, 269.), deutsch u s in U s e l Asche und alul. u s i l v a r gelb farbig, (welches Gräff Ahd. Sprsch. I, 487. nicht erkannt hat) und e s im a h d . e s - s a (Graff Ahd. Sprsch. I, 481.). — Das die Wzform schliessende s (im Sskr. wegen des vorhergehenden u: sh) haben wir schon bei der-y/~I als ein sekundäres Bildungselement erkannt. Demnach ist es nicht unwahrscheinlich, dass es aiicli in u s h nicht zur eigentlichen Wurzel gehöre. Ein inniger Zusammenhang besteht nun zwischen den Begriffen wehen und brennen, vielleicht durch das Medium trocknen, dessen Bezeichnung, wie wir weiterhin sehen werden, von dieser Wzform entlehnt ist. Von der später zu behandelnden Wurzel AN wehen geht z. B. im Sskrit a n i l a der Wind und a n a l a das Feuer aus; ferner heisst das Feuer im Sskrit v ä j u s a k h i Genosse des Windes. Nun wird sich unter der Wzform FA wehen erweisen, (was schon bei bei dfuto bemerkt ist) dass die vollere Form derselben ap ist, von ihr geht a v i Wind, Sonne, a v ä n a trocken aus. Sollte es nun nicht möglich sein, dass sich aus dieser Form av durch Ilinzufügung von s die Wzform a v s mit der Bedeutung brennen entwickelt hätte ? (vgl. Savoa S. 34.) Im Sskr. wäre a v , wie gewöhnlich, in u verkürzt. Im Griechischen würden sich durch diese Annahme eine Menge entschieden liieher gehörige Formen leichter erklären. Doch sind die Wzformen af und exvs durch ihre Bedeutungen zu sehr von einander getrennt, und das uns nur als desideratives Zeichen bekannte s genügt zu wenig zur Erklärung des Uebergangs der Bedeutung, als dass wir diese AVurzeln auch äusserlich neben einander stellen dürften. Unsere ausgesprochene Ansicht gelte daller nur für eine wahrscheinliche Vermuthung. Griechisch entspricht av-co für aßö-co (mit gunirtem v, wenn man die Sskritform u s h zu Grunde legt; hält man sich an die vermuthete Entstehung, so vertritt av ursprüngliches afö oder mit vokalisirtem F, av6), attisch mit unorganischem Spiritus asper avaa brennen (anders Giese Ueber den Aeol. Dialekt, 229.). ävavw anzünden', Evavao, anzünden; ivavöi-, ?/ das Anzünden; ivavöjxa, td woran man anzündet; lüavöTi'/p, f/pos, o

.112

27

Genith, etwas aus dem Kochtopf zu nehmen; 7t vp - avvov } To (für avö-vov) Kohlenpfanne; nvpavör.rjs} o Lichtmotte. Eine Nebenform mit £ für at ist SVGO, SVOO sengen: davon kommt: svöava (mit erhaltenem 6) gleich iyxav/xata (Pott.). fvörpa} i] die Grube, in welcher man geschlachtete Schweine absengt; acpBvao absengen. An die Form mit av scliliesst sich lateinisch a u r u m fenerfurbig, Gold. Vom Standpunkt des Lateinischen ans liesse sich r für blossen Repräsentanten des s nehmen; allein wenn in Styff-avpös der letzte Theil avpo mit lat. a u r n m identisch ist, was sehr wahrscheinlih, so gehört r zum Suffix, welches an eil bei weiten passender ist (brennartig), und avpo steht für avö-po; ötjs steht für S^r und ist Participialbildung von 3rj selxen (vgl. über diese Art Composita meine Reeens. von Pott Etyni. F. in Hall. Allg. L. Z. Art. II.). B?] 6avp As. o Schatz. Davon: SriÖavpiZoo, aufspeichern; B>]6avpi6/xa} To das Eingesammelte; Si/Gavpiö/ids, o das Einsammeln; Bi]6avpi6Tt'/S, ov, o Einsammler; %]6avpi6rviös} ?/, oV zum Einsammeln geschickt; däi/öavpiöTuS, o} rj nicht aufbewahrt , nicht aufbewahrend. Von der Form u s h kommt im Sskr. u s h a s n. der frühe Morgen, auch die Abenddämmerung, beides von der glüliendrotlien Morgen- und Abendröthe so benannt; daher in Compositis der Dual u s h ä s ä erscheint CBurnouf ( omni, sur le Yaeii. I, 581.). Daran scliliesst sich lateinisch Laut für Laut nur mit Guna statt u: a u r ö r a (mit r für s h und s). ( P o t t Et. F. I, 138.). Aus dem Griechischen entsprechen hier die Morgenrothe bezeichnenden Wörter, allein die Vereinigung der verschiedenen Formen setzt einige Schwierigkeiten entgegen. Die äolische Form aiiws, rj liesse sich noch mit dem sskr. u s h a s verbinden; av ist Guna von u, und 6 wäre, wie gewöhnlich, zwischen Vokalen ausgefallen. Im Sskr. ist nun zwar u s h a s ein Neutrum; allein als Masc. oder Fem. erscheint u s h a s im Zern! (Vendidads. lithogr. S. 396, 3 v. u.). Im Sskr. sowohl als im Griechischen dehnen aber Masc. und Fem. auf a s im Nom. ihr a (für Sskr. vgl. Bopp Gr. sanscr. § . 2 3 0 . ) , so dass avws, oo?} ij vom Thema avos für avöoS ganz regelrecht wäre; allein schwer ist e s , hieraus die Formen ohne v zu erklären: dws} i]dys, iws; aas, und noch schwerer vereinigt sich damit das gewiss liieher gehörige lakonische dßch. Man müsste annehmen, dass das v indem Diphthong av sich wieder in F habe verwandeln können, wie dies im Sskrit, immer geschehen kann; im Griechischen lä'sst sich aber dafür nur ein einigermaassen analoges Beispiel nachweisen; nämlich oj/Söfo; ( o c t a v u s ) aus ¿arcb (welches dem sskr. a s h t i i u entspricht) durch Auflösung des äu repräsentirenden a> in o f , lateinisch äv. Konnte auf diese Weise av in af zurücktreten, wofür man immerhin die neugriechische Aussprache durch af citiren darf, so erklät sich das ß in dem lakonischen dßch morgens einfach als Vertreter des F (vielleicht

28

AYï.

ist es ein alter Instrumentalis = sskr. u s h a s â ) . In ?}cös wäre F ausgefallen und zum Ersatz der vorhergehende Vokal gedehnt; in äas böotiseli morgen, den folgenden Tag bezeichnend, nach einem auch im Deutschen geltenden Gehrauch , und aies im böotischen ihöTr/TÖv morgen wäre dasselbe geschehen ; (der Form nach scheint hier das Neutrum im Accusativ als Adverb, bewahrt). Das attische tws (Thema tcos) steht in dem bekannten Verhältniss von sco zu äo zu dem dorischen 'äws (Thema 'äos). Also Thema a v ô s , do s, ?}ôs} soos} rj Morgenröthe) davon

(r'/o-ioS),

östlich; früh; es

fjoïoÇ,

ijoirj.t}

die

i)(po?,

Frühe;

êœoi,

(lies.) Sonnenaufgang; '¿w\o5; ov, kretisch äekoS, eoooi

über

Nacht

scoïos}

r/Œ)S£V} ewSev

gestanden

a

êmSivoS, &w\ië,G>

ov

morgendlich, rjüb^i,

?/, ov

morgendlich,

hat;

;

von frühem-, mit dem vertagen,

ecoBi

morgendlich; Nebenbegriff,

all

dass

werden

las-

von dem lakonischen aß-cb: dßtxdai frühstücken. Bemerkenswerthist èœs - S}]Sj es röthlich; 7ivßpöw röthlich machen• {7tvßp gesprochen wurde, wie lakonisch Mosa für Movöa, und zwei Spiritus unverträglich waren): avoa trocknen; avaivw ^depavotivoo) avaivoo trocknen. Davon:

avoSj a, ov(avoS') trocken; avovr'j (au), fj, Trockenheit', avott]S («u^ rj, Trockenheit-, avaXios, a, ov] avtjpöi, V e r n a r b u n g ; d n o v \ a > r i u 6 i , r), o v , z u m V e r n a r b e n ; V7tov/,og} o v u n t e r der Narbe', v n o v X ö t r } ? , 1), verborgener Schaden. Indem die bei ovX zu Grunde liegende Form var für vri regelrechter in FsX übergeht, würde durch Präfix a i r o : anoFsX entstehn; da aber F ausfällt, und o nun vor s tritt, so fällt es der allgemeinen Hegel nach ebenfalls weg, so dass otnsX daraus wird in: rb u n e X - o S die N a r b e , völlig gleichbedeutend mit o v } . / / , Eine der gewöhnlichsten (Pott E. F. I, 170, welcher sie jedoch für seltener hält) Formationen sekundärer Wurzeln ist die durch Anhängung eines T-Lautes; sehr natürlich, da t zur Bildung der einfachsten Nominalclassen dient (Bopp Gr. s. S. 643); so würde aus vri die Form vrit entstehn. Nun werden wir aber mehrfach Gelegenheit haben, zu bemerken, dass schon in sehr alter Zeit Wzformen, welche mit Consonanten beginnen und schliessen und ri als Vokal haben, diesen Vokal in a oder u verwandeln, oder genauer gesprochen nach Verwandlung des ri in r a , ru die Liquida r, wie dies oft geschieht, cinbüssen (vgl. P o t t E. F. 1,162 ff. 172 und sskr. nrit und nat tanzen-, y vand neben vrind/i-raka; masg' neben mrig', dann bei y j o p die sskr. vah, vaksh ferner \ f p s y u. so viele andre). So tritt demnach zunächst in Verbindung mit vri lettisch wäts ferner ahd. wunta (vgl. O r a f f I, 896) mit (wie auch im Sskr. in diesem Fall sehr häufig) eingeschobenem Nasal. Allein auch im Sskr. selbst wird uns eine, bii jetzt jedoch unbclegte, Wurzel viit' verwunden, todten, angeführt, welcher in der Flexion grade wie im Deutschen ein Nasal eingeschoben wird (vun't'-ajäini); geht sie nur nach der lOten Classe, so erscheiirt sie, grade wie «las deutsche v e r wunden (vgl. G r a f Ahd. Sprech. I, 896), wie ein aus einem Nomen vun't'a gebildetes Denominativ; das cerebrale t weist zugleich auf ein früher im Worte bestanden habendes ri hin. Diesen Formen, als deren erste nach Verlust des ri: vat, vut genommen werden mtissten, stellt gegenüber im Griechischen zunächst OVT, welches ich wegen des hesychischen F a r d X a i = d>retXai. für Vertreter der ersten Form nehme; davon ebenfalls schwachförmig gebildet: o t i t - d w , o v t d Z w (ganz identisch mit dem sskr. vu (n)t'ajd-(mi) i c h mache w u n d ; ovTrjGiSf f}} Verwundung; 0VT>/TijPi ovTTfTr/S, o • o v t r \ t t i p a , » / , der ( d i a j V e r w u n d e n d e ; d v o i n n r o ? nicht verwundet; dvovTrjri,

4

iiO

OA.

Mit Vertretung von ov durch co entsteht GOTSIXT/, y, die. Wunde. Schwankend frage ich nun, ob hieher vielleicht zu ziehu ist:

dpat {Buttin. Lexil. I, 223 ff.) und eigentlich also die Bedeutung verwunden, schädigen hat, gewiss die passendste von allen; die Vermitteln ng bildet fonakca = dbteiXai. Das Digamma betreffend, welches schon Buttmann erkannte, so entscheidet dafür ausser dem von ihm angeführten äfäta (Pind. Pyth. LI, 52) und aaßautos (Hesyeh.) für adaros, noch dyardoßai (Hesi/cft.) für uFataoßai beschädigt werden ; Buttmann nimmt nun zwar als Grundform bloss a f a a n ; allein auch aus a f a t lassen sich alle hieher gehörigen Formen erklären. W a s die Uebereinstiinmung mit ovt anlangt, so liegt sie in dxäfiai für cifaTao/xai und oi'jtdo/iai fast ganz v o r ; nur sehn wir uns genüthigt, entweder für das allen diesen Formen zu Grunde liegende i i eine Compositum mit a v a ( S . 48) anzunehmen, dessen a in a f a r ( f ü r v a t ' ) erhalten w ä r e ; oder wir müssen das anlautende af fiir blossen Vertreter des ursprünglichen v halten, dessen zwischen Vokal und Consonant schwankende Aussprache (ähnlich dem englischen w) hier diese Sprechweise einst fixirt gehabt hätte. — Völlig abweichend ist Potts Erklärung (T, 196), alter ebenfalls zweifelnd vorgetragen. Gestützt auf die, von den indischen Grammatikern der \ f v a gegebene, Erklärung l a e d e r e verbindet er «fm» mit dieser. Allein wir keimen v ä bis jetzt nur in der Bedeutung wehen und die Bedeutung l a e d e r e scheint mir nur wegen v ä n ' a Pfeil gegeben zu sein, welches sich, wenn es hieher gehört (denn die Erklärung des n' macht Schwierigkeiten), sehr gut aus v ä wehen: der Fliegende, Fortgewehte3 erklären Hesse. — !t Also: dfaT-r] contrahirt ccr// die Schädigende; dann dparacü(für a v a t a j ä n i i ) atdw beschädigen; davon kommt, da die Denominative in den allgemeinen Verbalbildungen ihr Derivativzeichen a j im Griechischen spurlos verlieren, a a ö a (ebenso däöäijv, daödjxi]v} aöaöSm); ddrai, aäaros halte ich f ü r contrahirt aus afararai, ctfararoS wie npdaTo? aus Ttpöraros entstand; drt]pög, a. ar; (drapTiipös, d,v, wie hrjTsov aa. ?) dtrjpife, ¿f; atr/pios (zw.) verderblich ; ävaros, 0Vj unverletzt-, dvmsi ohne Schadi-n\ dtEoo f ü r ccFarioo mit kurzem ä also nicht contrahirt, sondern durch Elision entstanden: (geistes-~) verwundet sein ; auf ähnliche Weise entsteht die reduplicirte F o r m : drdöBaXoS. ov; «T-f- « r mit neuer Formation durch 3" (vgl. Ttprßoo in avs). vor welchem t in 8r]S} ss} dornig ; ßaris, rj, eine Pflanze, ein auf Dornbüschen nistender Vogel, und so wie ßdTOS, o, Stachelroche. Endlich, da wir eine Menge Wunde bedeutender Wörter hieher zogen, ferner die Ausbildung von Stämmen durch Anfügung von Gutturalen eine der gangbarsten ist (vgl. v r i , v r i k ' bedecken und viele andre, welche vorkommen werden), wagen wir zu der ( S . 48) gefundenen Form vri noch lat. u l - c - u s und griechisch '¿Xn-os Wunde zu stellen; in letzterem also den Spir. r für Vertreter eines älteren F anzusehn. i'ÄKOi, tö} Wunde; iXnvSpiov, rci, Dim.; sXkogo schwärende Wunde verursachen \ eXxcojucr, To, das Verwundete; ¿Xud)Sr]S, es, wie eine Wunde; iXitcDjxaTWoS, rj, ov, Wunden machend; f'A.v.goöiS, tj, Verwundung; dveXnooTos, ov, ohne Wunde; SvseXtiife, ¿s, dessen Wunden schwer heilen; icpeXnis, rj, Schorf. cbXvyios nur bei Hesych. erwähnt und erklärt 1) durch 6hotsivös; in dieser Bedeutung würde es mit i)Xvy identisch sein (vgl. Xvx); 2) durch fjiiyas, ¡xaupös, o£,vS, naitos; — vorkommt eine formell ähnliche Zusammensetzung: Si-ooXvyios, welche icli jedoch, wenn die Bedeutung: weithin gehört die passendste ist, eher zu der übrigens nur bei Grammatikern vorkommenden Form von opvyw tönen (vgl. \ f pv) ziehe; die Dehnung des o ist wie in diwfxoöia und X steht wie oft für ß. ovXov, ro, ovXis, y, Zahnfleisch; formell Hesse sich das Wort au eine Menge Wurzeln schliessen, z. B. an f£p decken} sodass das Zahnfleisch gleichsam ein v a l l u m Decke der Zähne war; die alte Etymologie bringt es mit ovX (wollig) weich, in Verbindung (s. y nvp), weil dieses Fleisch weich ist. Aber 4*

5c2

A III

_

AAK.

weder diese noch j e n e , noch andere derartige Etymologieen, welche man leicht häufen könnte, beruhen auf* einem innigen Zusammenhang zwischen derWzbcdeutung und der von ovXov. Davon k o m m t : tvovXa, xdy Zahnfleisch an der innem Seile der Zähne; btovkis, ?/, Geschwulst in und über dem Zahnfleisch. (aXn-vds) kommt als Simplex nicht vor, wohl aber in der Zusammensetzung .mit ¿7t: ¿TtctXnvos lieblich, süss, und im Superlativ ¿PA 7rvißrog. Die gewöhnlichen Zusammenstellungen sind blosse liatherei. Wir wagen es mit dem sskr. r u k ' - i t a , r u k ' - i r a und r u k ' - i s l i j a süss, lieblich, zu vergleichen; k ' wird im (¡riech, durch n vertreten, vgl. p a k ' n m kochen, und r u vertritt älteres ri (vgl. Hall. A. L . Z. Ergzbl. 1837. S . 912 ff.); indem für dieses sein Guna a r eintritt, also für r u k ' : a r k ' erscheint, entspricht ihm mit p für X: akn-, die Sskritwurzcl selbst heisst übrigens eigentlich leuchten} entsprechend formell und der Bedeutung nach griecli. XVH-, von 'dem Begriff leuchten geht zunächst der des schönen, dann des angenehmen, süssen aus. d\(p-ö?, o, weisse Hautflecken, besonders im Gesicht; schon bei dieser Bedeutung dachte man mit Recht an eine Zusammenstellung mit dem lateinischen a l b u s ; aber Suid. und lies. erwähnen dXcpovS sogar gradezu mit der Bedeutung XSVHOVS. Ein mit grosser Wahrscheinlichkeit aus den verwandten Sprachen hielicrzuziehendesWort ist mir unbekannt; im Ahd. a l b i z Schwan, a l b a Fluss (Graff Ahd. Sprsch. I , 243) wäre die B e deutung zu sehr specialisirt, als dass man mit Sicherheit an eine Identität denken dürfte. Wenn den W z . , welche leuchten bedeuten (vgl. XA, apy, XVH), eine Form aus blossem sskr. ri bestehend zu Grunde liegt, so darf man aX-cp für eine nur im Griechischen und Lat. erhaltene Ausbildung derselben durch cp halten. Vielleicht ist jedoch Identität mit dem sskr. a b h r a die Atmosphäre, Wolke, Gold l), Kalch f Mineral) anzunehmen. Denn alle diese Bedeutungen sind vielleicht vom Begriff der glänzenden Farbe ausgegangen. Dann wäre aXq>o durch Umstellung von b h r in r b h und Wandelung des r in 1, wie überaus häufig, entstanden. Wenn dXdß-aörpos, o (f«), Alabaster, nicht fremdländisch ist, so nehme ich bei dem W e c h s e l von cp und ß keinen Anstand es hieher zu zielin und für gebildet aus wXqxxZ, — aXaßaZ zu halten; davon k o m m t : aXaßdötpiov, ro, Dirn. dXaßaötpitr/S, o, ins, y, der Alabasterstein; die Attiker werfen p a u s : aXdßaözoS, dXaßdöxiov. — dXur}, f f , Elennthier, Ahd. Sprsch. I , 235).

ist fremd (vgl. Polt E . F . I , 85.

Graf

1 ) B e i l ä u f i g b e m e r k e i c h , dass das litt, s i i l a l i r a a in. L i e b e r g e h ö r t ; es ist eine Zusammensetzung aus ^ v e t a lueisp, und n b h r a Gold, und b e d e u t e t Silber. E b e n s o entstand das s l a v . s r e b r o u n d d a s d e u t s c h e

Silber.

OP. OP. —

Im Sanskrit hat die Wurzel f i die Bedeutung

wohin gelangen, ini Causalc

wohin gelangen machen; daraus

müssen wir schon schliessen, dass die eigentliche Bedeutung gehn ist. Dieser Schluss wird aber durch eine Menge Ableitungen und mit f i zusammenhängende Formen bestätigt: z . U . r i - t i der Weg, a r - a (mit Guna) die Speiche des Rades, als A d jectivschnell-, ra-tha(mit. r a f ü r f i wie in s r a s h - t r i von s f i g ' ) Fuss u.s.w. D e r Vokal wird überaus häufig durch die Liquida r mit fast allen Vokalen vertreten (vgl. darüber Hall. Allg. L . Z. 1837. Ergänzbl. S. 915ff.); so ist i r gehn identisch mit f i ; ferner das als Verbum unbelegte r i , woran sich aber r a j a schnell, scldiesst; ferner wird diese Bedeutung (IureIi sekundäre Bildungen erwiesen, z . B . f i s h gehn, welche sich zu f i verhält, wie i s h zu i (vgl. S. 13ff.); ferner f i k ' k h ' gehn, welche sich zu f i s h verhält wie i k ' k h ' zu i s h und so mehrere andre, welche weiterhin gelegentlich erwähnt werden. — Iin (¡riechischen und Lateinischen haben aber schon die der einfachen Form entsprechenden Formen fast durchgchends die causale Bedeutung gehn machen, bewegen; sollte demnach letztere die eigentliche Bedeutung sein, und darin der Unterschied von der sonst gleichbedeutenden Wurzel i liegen ? Uder sollten manche griechische und lateinische einfach scheinende Formen nicht dem Simplex entsprechen, sondern schon componirt sein? oder endlich hier, w i e nicht selten, die ursprünglich mediale Bedeutung durch einen noch nicht ganz erkennbaren Prozess causal geworden sein ? ¿pvvoo, öpvvfii bewege, nach der 5ten Cl. (adj. vv) aber nach einer, vom Sskr. schnurstracks abweichenden, im Gricchischcn aber fast durchgchends herrschenden llegel, gunirt. — Im Medium ist es insbesondere die Bezeichnung einer Bewegung von unten nach oben, wie lat. o r i o r ; darf man deswegen vielleicht an eine Zusammensetzung mit dem l'rällx ut denken, welches sein t dein p erst assimilirt und dann verloren hätte, grade wie in dpvößw u. aa. (vgl. II. A . L . Z. 1838. Ergzbl. m\ 42 S. 330 und F « ) ? Sp/xevos schnell; Hovioprös, o, Staubwolke; novioprÖG) bestauben; xoriopTGoSijS, es, bestaubt; S'¿opTog, ov, von Gott erregt.

¿pivm bewegen; hier scheint die Formation die Vernnithung einer Composition mit ut schon eher zu bestätigen, da pi der f i in ihrer einfachen Form entsprechen würde; noch mehr Wahrscheinlichkeit hat diese Annahme in dem ebenfalls hieher gehörigen: ¿rpvvoo (anders erklärt v o n Pott E . F . I I , 2 7 8 ) anregen;

pv entspricht hier sskr. f i wie in q>pvy = sskr. b h f i g ' . Doch kann man, wenn man weder hier noch bei ¿pivoo eine Zusammensetzung der Art annehmen will, orpv für entstanden aus einer Form opv erklären und zwar durch Einschiebung eines stützenden t wie in ßorpv für ßopv von ßpv (vgl. weiterhin). — Von ¿rpvvo» kommt: ötpwtfjp; —TT}S, O, Antreiber; ¿rpvvtmöi, ?/, de, unireibend; orpvvtvg, ?/, btpvvöiS, »/, Ermunterung.

OP. ov

¿rpaXeog, Vi i und otprjpös, a, öv, schnell. Ueber diese beiden kann man zweifelhaft sein, ob man sie liieher stellen soll oder zu Tap. , ¿povao, wo das ov aeol.-dor. Dialektform für v ist; also

für opv und pv für ri wie in drpvvw. sich heftig bewegen} darauf losgehn; Spov/xa, To; opovßts, rj, Trieh • 6po2>, mit Ausbildung durch $ (S. 30) und opo entweder für ut-f-po statt r i , oder was wahrscheinlicher für ri (wie in

6pöS-afxvoS u. aa. S. 69), in 6 poSvvw anreizen, erregen. Der Begriff der Bewegung von unten nach oben wie in üpvvjxai, o r i o r , liegt zu Grunde bei:

SpSpoS, Oj Sonnenaufgang, Morgen ; ¿pSpivoZ, ?/, oV; öpStpios, a, ov, ¿pSpiSioe, a, ov, morgenlich; ¿pBpsvw, ¿p%piS,w früh auf sein. Aus der Form ri bildet sich im Sskrit ri, welche ebenfalls mit der Bedeutung gehn angeführt wird, aber nicht belegt ist; daran schliesst sich aber das Nomen r a j a Schnelligkeit, mit dem ohne Positiv und Comparativ erscheinenden regelmässig daraus gebildeten (vgl. ttnmouf Nouv. Journ. As. 1834 Janv. S. 64) Superlativ: r a j i s h t h a schnellste. Der Zusammenhang zwischen den Bedeutungen schnell und leicht ist so einfach (vgl. ßaöTcävtj Schnelligkeit, Leichtigkeit), dass ich keinen Anstand finde anzunehmen, dass das formell ganz identische paiätos mit r a j i s t h a ein und dasselbe Wort ist. Das a ist im Griechischen wegen des hinter ihm ausgefallenen j gedehnt; also: paiöTOS, a, ov (dor.), 1 prfiUros ion., paötos gewöhnlich. Davon paöTwvrj, i), Schnelligkeit, Leichtigkeit; pa6Taov£va>} PAÖTGDVSGJ

leichtfertig sein; paöTcovsvSig, f), Leichtfertigkeit.

Ein eigentlicher Positiv fehlt auch im Griechischen; der Regel gemäss können aber aus dem Nomen selbst, welches zu Grunde liegt, durch Hinzufügung gewisser Suffixe (vgl. Burnouf a. a.O.) Adjective gebildet werden, welche die Stelle des Positivs vertreten. Als solches Suffix dient im Griech. Sio (— sskr. tja), so entsteht (pa'i-Sios): prji'Sios mit gedehntem

a (rf) wegen Ausfall des j: paSiog, a, ov, leicht.

Hieraus bildeten die Griechen den, im Sskrit nicht vorkommenden, Comparativ regelrecht (vgl. ttvrnovf a. a.O.), nach Abwurf des Suffixes, durch die Endung IOV (im Sskr. i j a n s ) :

ßä'iov, pifiov, päov (paaav, päov) leichter; paövoog, paa>s

wozu auch das attische päov gehört, wenn es gleich nur positive Bedeutung hat (auf ähnliche Weise hat das sskr. v a r a , welches eigentlich nur besser heisst (vgl. Fep), auch die Bedeutung gut erhalten) ; ferner ptia für ptiova und piat ( w o das richtige s erhalten ist) völlig analog dem homerischen Comparativ 7rXsss für 7r\a-iov£S (von itkaov im Sskr. p r e - j a n s ) . — Davon pa'i'Zfo erleichtern. Eine andre Comparativform, eigentlich wider die Regel gebildet, ist pt/i'-Tspos, //. ov, durch das in dieser Art Adjectiven im Sskr. nicht gebräuchliche Comparativsuffix repo gebildet.

OP. Erst die Grammatiker keimen einen einfach - adjeetivischen P o s i t i v : paios, päog, w e l c h e n das richtige Sprachgefühl gewiss verwarf. — V o n dem zu Grunde liegenden Nomen subst. erscheint im Griechischen eine Spur wohl nur in ov, leichtsinnig, wenn man nicht auch dies so gut w i e pai'Zco zu tiein Comparativ ziehen will. D a der V o k a l r i sehr häufig zu r a w i r d , so ist zu dieser W u r z e l zu ziehen sskr. r a t l i a der Fuss, das Glied; das Suffix tlia wird im Sskrit zu den seltner vorkommenden und schwerer zu deutendenUnadisuff. gerechnet; wahrscheinlich ist das darin liegende tli Zeichen einer sekundären W u r z e l f o r m . In diesemFalle erklärt sich das i.mGriechischen pt^-os, td, Glied entsprechende Neutralsuffix, welches nur an W z f o r m e n tritt, desto leichter. Im Deutschen entspricht goth. l i t h - u s Glied. D e r Hegel nach nüisste z w a r d statt th stehn, aber in dem Fall, w o die JT-Laute Repräsentanten einer sekundären AY'urzelforniation sind, w e r d e n w i r häufig die Gesetze der Lautverschiebung im Deutschen nicht so streng beobachtet sehn. Ferner lieisst im Sanskrit r a t h a der Wagen; ihm entspricht wohl latein. r o t a liad ( v g l . Pott E. F . I I , 1 0 3 ) ; das entsprechende griech. pedij, rj-, pidioVj TO, Wagen, halte ich für fremden Ursprungs. Sollte et d. 222) tenb. V , 3, scheint es

sich an diese Formen auch po2r-o$, o [lies. op. in der Bedeutung Gang, Bahn ( v g l . Plut. ed. W y t 767) reihen? mit ßöSos in der Bedeutung Rauschen mir nicht identisch sein zu können.

Die \f~fi hat ferner die Bedeutung erlangen ( v g l . äp S. 12); in dieser entspricht ihr griechisch, mit dem vv der öten ( onjugation.se] a s s e : ¿cpvv/xi, lipvbfjLcti gewinnen. A u c h das deutsche a m e n verdienen, gehört hieher ( b e i Graff Ahd. Sprseh. I , 4 2 6 ) und das zendisclie e r e n (Bopp Gr. sansc. S. 32Ü. Barn. Journ. des Sav. 1833. S. 596). Ferner äp-o$, to, Gewinn, und in der Zusammensetzung:

¡jiiöiapvioa Lohn gewinnen; ixtöBapvrjTinog, tj, ov, z Lohnarbeiten gehörig; piöS)apvt]S, o; ¡xiöBapvoS, o; pi(l3a //, Taglöhnerj piöSrapvia, y, das Lohnempfangen; [.uöSa i), ov, Lohnarbeiter betreffend.

Ist X £ ß v y S tler Dissimilation w e g e n ( ü b e r Dissimilation vgl. Pott E. F. I I , 6 5 — 1 1 2 ) aus xep + °vj dazu

gehörig.

Hieher gehört ferner aipopai für ap nach der 4tenConjiigationsclasse: a r - j ä äolisch dppo gewöhnlich mpo für sich gewinnen (bei Passate unter aipoo erhebet!, nr. 2.). vgl. II. X I I , 435.

OP. eplBo in ZplSoS, 8, rj, Lohnarbeiter

Gehört endlich auch u.s.w. liieher? stellt sp für ap mit gewöhnlicher Vertauschung von £ und a'( in ipl erkenne icli den alten Dativ, wohl für ipn von einem Thema ipa, welches Gewinn heissen würde (vgl. äpTij äyxi u. aa. für apxoi wie P'iyis für fioyrns, oder für apxoi -f z), 2ro ist von der Wurzel dhu. Bs, also ¿piSo für Gewinn thuend\ bei Homer heissen at'¿piBoiSpinnerinnen; dies ist j e doch sicher nur Spccialisirung der allgemeinen Bedeutung und nicht deswegen an eine Ableitung von Ipiov Wolle (y^iivp) zu denken; von'tpiBoSkommt: ipiBsvGO um Lohn arbeiten; ipi-

Bsia, rjj Lohnarbeit; ipiBauög, f\, Tagliihneriti.

Weiterhin werden wir als eine sekundäre Formation Von fi die Wzform r i g ' erkennen, von dieser bildet sich r i g ' - u grade und recht, genau wie von derselben Wzforni das lat. r e c t u m kommt. Diese Analogie beachtend hat schon Pott ( E . F . I, 219) bemerkt, dass auf dieselbe AVeise zu der Wurzel r i das gleichbedeutende sskr. ifi-ta recht, wahr gehöre, worin ich ihm ganz beistimme. Von diesem r i t a kommt nun im Sskr. a n f i t a unrecht; griechisch entspräche diesem Worte nach Assimilation des 11 an r appno oder mit Uebergang des p in \ aWixo, otkno, und ich glaube es in der That in dÄixsco, dXixaivw, d\iitvw, dessenGrundbcdeutung nichts weiter ist als unrecht thun, wieder zu erkennen. Daher kommen dann: dXixr/ixa, xo, Sünde;

dXixi)]xoav. o, Sünder; (dXtxr/pöS, ov ; dXTxrfpios, ov, sündig; dXixtjpid)ST}S, es, was dem zukommt, der eine Sünderschuld trägt; mit unorganischem t ; ) dXitpös Sünder; aXixpioo, (dXirpaivGol) sündigen: —

Endlich mit einem (man mag meine Etymologie oder eine der andern bis jetzt gegebnen für richtig halten) liier eigentlich unregelmässigem Uebergang des i in « (weil dieses i hier kein selbstständiger Vokal ist, sondern mit p zusammen den Vokal f i vertritt): dXeixijs, o, Sünder, und äolisch sogar dXoirne, o, (ganz nach der Analogie von Xin •. Xsin: Xoin). Von dieser regelwidrigen Gunirung finden sich jedoch auch im Sskrit schon Spuren (vgl. S . 64).

vtjXTxtjs, if; schuldlos.

Der Form sowohl als der Bedeutung nach könnten ¿tpxios ebenfalls identisch sein mit r i t a , a n f i t a ; der Vokal ri wäre in ihnen gunirt: a r t a , a i i a r t a . Allein die Identität von äpri und dpfioi spricht sehr für die alte Etymologie von aß in der Bedeutung fügen. Wie ist es aber mit dieser angeblichen Wurzel ? Formell ist sie augenscheinlich mit der bisher behandelten op identisch; denn a und o wechseln. Sollte sie nicht überhaupt mit ihr gleich sein? Mit ap stehen eine Menge Themen in untrennbarer Verbindung, welche sich auf eine Form dp fügen, reduciren lassen. Dieser entspricht lat. s e r o . Im Sskrit haben wir zwar auch eine Wurzel: s f i , aber als Verbum heisst diese nur gehn. Man könnte jedoch eine Spur der Bedeutung von fügen in dem formell auf sie reducirbaren s a r - a t Faden erkennen. Auf diese Weise wür-

avdpxio?

OP.

37

den sich sskr. s f i , lat. s e r , griech. dp schon in Verbindung bringen lassen. Diese Verbindung wird aber noch wahrscheinlicher, wenn wir bedenken, dass bei Behandlung der op sich ergab, dass in ihr mehr die Bedeutung bewegen als gelin vorherrscht. Da nun sri aus einer y'^ri, Präf. s a , entstanden ist, wie die Identität der Bedeutung von s f i und ri und sfig' und vfig' zeigt (vgl. eine Menge andre Beispiele dieser Zusammensetzung und Zusammenziehung in der Folge und Polt, E. F. 1,162), so würde es zusammenbewegen heissen, also : zusammenfügen. Nun steht aber die griechische Form «p mit dp in einer so engen Verbindung, dass man sie nicht trennen darf. Sollen wir annehmen, dass atp den ihm gebührenden r wie nicht selten (vgl. z. B. òpus = sskr. s a r a ) verloren habe? Ich glaube nicht, dass es nöfhig ist. Denn wir finden sehr häufig, dass im Griechischen dem Simplex die Bedeutung zu Theil wird, welche ihm eigentlich nur in seiner Composition zukam ; so z. B. heisst «er im Griech. fliegen, wähl end die eigentliche Bedeutung fallen ist und im Sskr. erst ut-pat in die Höhe fallen,fliegenheisst. Diesemnach gehört also \f ap in der Bedeutung fügen ebenfalls zu der sskr. Wz. ri. — (äpca) dpapiöxco (mit reduplicirter Wurzel) fügen ; äp/IEVOS ; ( dpaièco [Hesychpassend machen) dp$P.óg, 6, Bu

äpSfiiw ¡fügen ; ¿tpS/xiog, a, ov, verbunden ; tracht; dptùs, f/, Band. dpfjLol (Locativ.) in der der passenden Zeit; eben; auch apfxot. — ^icpi/ dem. Schwert versehn. —rtv\dpir\S,o, Thürhüter. — a, ov, verbunden u.s.w., Geissei; ó/xi]pEija>, —z treffen u.s.w. ; ófitfpsvfia, ro, Geissei ; SfirjpEi %u Pfaitde Dienen. äpxios, et, ov, wie zusammengefügt, passend ¿¡pöioS = SiuaioG (Suid.) ; dpxióxr\S, rj, Unve mg als grade Zahl; dpxiaöfiös, o, Grad- oder U dpxidZw genau zählen. Fraglich ist es, ob dpxo in ófiaprfj (rj), à/xapx?J ( dieser Bedeutung von ri gehört, also wörtlich hiesse: in dem Zusammengefügten (vgl. 6fio zugleich) oder zu der Bed. so dass es hiesse: in einen Gang ? Davon ófiapxijStjv zus men; ó/uapxécj zusammengerafften. äpxi eben, ist alter Locativ von dpxo und steht für dpxoi-, für oi steht i wie in p-oyig für fxóyoig.

Zu dieser Bedeutung von fi gehört ferner : dp-t-iZoo vollenden; naxdpxiäiS, i), uaxapxiGfióg, o, das Ei xiQxr/p und —xi'/s, 6, der Einrichtende ; — ferner dpx •tvoo, dpxvvao zusammenfügen, zubereiten ; äpxv etwas würzt; äpxvdtg, rj, das Zubereiten; dpxv dpxvvas, o, eine obrigkeitliche Person. — ènap Der Bedeutung nach gehört auch hieher dpxtfir'/s, és, es erinnert an das schon bemeskte (S. 55)

frisch und gesund;

OP. sskr. a r t h in s a n i a r t h a stark; heit5 dpTiftiay gesund ¿ein. hp-i'S-pöq,

daher

;

aptepia, ff, Gesund/

ausgebildet durch S1 wie Iat. o r - d - o , wohl ursprünglich eine Reihe, dann Zahlenreihe: schon die einfache Wurzel hat diese Bedeutung wie es scheint in vrjpiroi, ov, (va +

ap-\-ira) ungezählt. — ¿tpiS/XEGO zählen-, äptöprjpa, rö, das Gezählte; äpOp-tjtiiS, rj, das Zählen; äpiSpijro; , rj, öv; äpiäpioSj oe, ov, gezählt; äpi^prjtiuös, 7j, oV. •— IßrfpiSpo;. — Gehört ferner vielleicht zum Stamme ap in der Bedeu-

fügen: napr/opoS, ov; ndpapoS, ov, das nicht an das Joch gespannte Pferd, Handpferd ? wenigstens kann ich die Etymologie von aeipoo auf keinen Fall billigen; davon naprjopia, rj, die Leinen des Handpferdes; für meine Ableitung spricht 6vvcop-is} rj, Zmegespann (vgl. appa von der Compositum s a - f - r i ) ; 6vVG0pi2,G0 zusammenspannen; dwoopimvojxai mit einem zw spännigen Wagen fahren; Ovvaopeoo womit zusammengespann sein. tung

Höchst wahrscheinlich gehört endlich zur Wurzel ?i t-äpa mit den epischen Nebenformen dp -, pd; allein die eigentliche Bedeutung dieser Partikel ist bis jetzt viel zu unsicher erkannt, als dass man mit Entschiedenheit etwas bestimmen könnte, Ist sie der von äpn, ap pol verwandt, etwa: grade, just u.s.w., so schlösse sich äpa an fi in der Bedeutung fügen. Hat dagegen Härtung (Partikeln I , 4 2 2 ) richtig als Grundbegriff von äpa das Ueberraschende erkannt, so schlösse es sich an f i mit der Bedeutung gehn, und wäre identisch mit dem sskr. a r a schnell, dpa fasse ich mit Pott (E. F. II, 175) als Zusammenziehung von ?} äpa. Die Wzform s r i zog unsere Aufmerksamkeit schon auf sich; sie soll daher auch die Reihe der sekundären Wurzelformen von f i eröffnen. Sie entstand aus f i durch das Präfix s a ; haben wir bei fi mit Recht die Bedeutungen bewegen und gehn angenommen, so heisst also s r i ebenfalls zusammenbewegen und zusammengehn. In jener Bedeutung entspricht griechisch dp:

appöso, Fuge; appioos passend; äppoZoo (—oööoa, — Ö T T G J ) zusammenpassen; äppoyrj, rj, Zusammenfügung; dppöSioS, oc,ov zusammenpassend; appoöis, ij, das Fügen;— appoöpa, xo, das Zusammengefügte; appoöia, rj, das Ordnen• dppo6ri)p, —Tr/S, •tcop, o, der Zusammenfügende; dppoörucög, r), öv. •— dppa, appr], rj, Verbindung, Vereinigung; dppovta, 7), Verbindung u. s. w.; appoviuos, r), öv, dppöviog, ov, harmonisch u . s . w . ; dvappoöria das Unpassende; dvapßoötia) unangemessen sein. ßrjTappwv Tänzer. — Mit £ für a: tpöig, auch'¿p

OP. saniint hpio und des Saidas Ivtippivos ? An einen dritten identischen Stamm Fsp darf man schwerlich denken; daher ich diese Formen mit Polt (E. F. II, 72) zu diesem dp mit e statt a zielte. Giebt uns dies das Recht auch eipepog, die Gefangenschaft, hieher zu ziehn? oder gehört dies mit ¿iXooi zusammen, welches ich zu Faß = feX gestellt habe ? apßakid, r), zugetheille, hinreichende Nahrung. Sehr fraglich, ob es mit Recht hieher gezogen wird. Das Fügen auf Zusammenfügen von Gegenständen auf einer Schnur (vgl. sskr. sar-at Schnur) übertragen, entsteht daraus: ep-pa, to, Ohrschnur; oppos, o, Schnur, Kette (oppos lies.)', ap/xiöKOS, o, Dimin.; Ha^/öppiov, -tö (LXX) ; oppaäog, o, eine Reihe • oppdSiov Dim.; oppati2,w aufreihn-, elppös, o, Reihe.— op-p.id, tj, Angelschnur; oppizvoo angeln-, oppisvtrjs, 6, Angler. appa, to, (das Zusammengefügte eigentlich; aber in Speele) Wagen (vgl. övvaopk S. 58); appdnov Dim.; appcittioq, dpparios, dppanvög, d, oV; dpparösiS, sööa, ev, zum Wagen gehörig; apparhrje, ins (zw.); apparsveo den Wagen lenken.— ßpLöappatoS, oVj wagenbelastend. Gehört hieher oder zu der zweiten Bedeutung dieser Wurzel gehn (s. weiterhin) op-poS, 6, die Rhede; müssen wir sie als die Stelle ansehn, wo man das Schiff anknüpfte, oder ist es, wie Butlm. (Lexil. 1,111) annimmt, der Punkt, von wo man ausgeht ? 6ppico vor Anker liegen; oppl^oo lootsen, feststellen; oppi6iS, f], das Führen des Schiffes an den Ankerplatz ; oppiöri]pia, ?/, ein Seil etwas festzuhalten ; ¿voppirrjs, 6, im Hafen liegend; vqtoppißTtjp, 6, der unten beschwert und festhält. Da wir in der Reihe der eben bemerkten Wörter den Begriff des Sichems stark hervortreten sehn, so scheint es kaum zu genagt, auch an das so nah verwandte eppa, tö, Stühe, Befeatigungsmittel der aufs hand gezogenen Schiffe, zu denken. Doch ist diese, so wie manche andre Etymologieen davon, welche ich geben könnte, unsicher. sri in der Bedeutung zusammengehn, sehe ich nur in zwei Themen bewahrt; zunächst im sskr. s a r a dicke, zusammengelaufene Milch, lat. serum und griech. opdg auch oppog und ionisch ovpog, o, Molken; 3ppd)Srjg, es, molkig; ¿ßpöoo zu Molken machen; diö/ipcoßig, rj, die Verwandlung in Molken; i£flßpiB,co von Molken reinigen. Ferner sehe ich sie im sskr. sara m. n. Salz, welches bekanntlich auch durch eine Art Gerinnenlassens, Crgslallisirens gewoimen wird (vgl. lett. { a l t gerinnen, gefrieren)', der Namen kehrt fast in allen verwandten Sprachen wieder; lat sal, goth. salt; litt, in surüs (salzig), lett. j a h l s ; griechisch entspricht:

60

OP.

dX, o, f ü r dXo, ¡in Noni. dXs f ü r SXos, das thematische o ist ausgefallen, wie im Griechischen seltner, im Gothischen gewöhnlich; der Verlust wurde durch das vor dem a stellende r (später 1) herbeigeführt; auf ähnliche Weise, wie im Lateinischen p u e r für p u e r - s und dieses für p u c r - u s und Aehnliches entstand. Durch diesen Verlust wurde dXo alsdann aus der zweiten in die dritte Declination hinübergezogen. Eine Form äXag; aXatog, tö, erinnert ganz an das gothische s a l t ; sie ist ein Partie, gen. n. von der y sri, dessen Thema und Nomin. im Sskr. s a r a t heissen w ü r d e ; das schliessende t ist im gricch. Thema a k a t wie gewöhnlich in "? übergegangen.—

D a v o n : dXig, f f , Salzigkeil\ äXiot, f f , Salzfass; aXiapog, av, eingesalzen ; aXifXog, ov, .salzig; aXiVog, ?), ov} von Salz gemacht; dXiuög, t), öv, salzig; dXmig, f f , ¡Salzig/teil; dXviuk, T), OV, salzig', dXvKÖTtje, f f , Salzigkeil; dXvnis, j / , Salzquelle; dX vxdiSrjs, salzartig; dXi2,a> salzen; aXiöig, f f ; einsalzen; aXfXsvpö, f f , das Einsalzen', aXfievTr/S, q, Früchte einsalzt', dXjxvpög, d, öv, salzig; aXßvpö-irff,— (dX/xvpia, td, zw.) dXfivpig, f f , Salzwasser; aX/xvpiZao salzig sein. — dvaXoZj ov; ävaXros, ov, ohne Salz ; xaSaXfirfs, ¿S> sehr salzig. Mit 6 statt ' in ödXya/xa, T«, Eingemachtes ( s p ä t e s W . )

Sehr häufig bewirkt die Zusammensetzung einer Wurzel mit s a (zusammen) weiter nichts, als dass die Bedeutung der Wurzel verstärkt wird. Durch den Gebrauch wird diese Verstärkung sogar nach und nach wieder so gemildert, dass die zusammengesetzte Wurzel mit der einfachen identisch zu sein scheint. So heisst s r i im Sskr. nur gehn; dagegen ist in den verwandten Sprachen die Bedeutung in ihrer Verstärkung bewahrt : heftig gehn, sich bewegen, springen u.S.W.

Im Gricch. entspricht zunächst op in

op-f.a), f f , heftige Bewegung', SpfitfSöv mit Ungestüm', opfxdoo, opftaivoo hin und her bewegen; opurffia heftige Bewegung (vgl. Butlm. Lexil. 1 1 , 4 ) ; opfxaötffp, 6, opfidörsipa, f f , der, (die) Antreibende', opp.rfTrjpiov, tö, Mittel zum Antreiben', oj>pifTiHÖs, 1/, «V ; opfxrfttag, o, ungestüm', navopfxi, navopßEi mit aller Kraft ( z w . ) ; ¿(pöftprfßig, f f , Ort zum Angriff', oniöäop)uea? zurückeilen', ¿7tißBöpfitjtog, ov, zurückeilend.

Indem, nachdem die Form gunirt ist ( r i in a r ) , l für r eintritt, entsteht die sskr. Wzf. s a l , welche bei Rosen mit derselben Bedeutung wie sri (gehn) angeführt wird, und zwar nicht als Verbum, aber durch eine Menge sich daran knüpfender Nominalthemen belegt ist. — Dieser Form entspricht griech. dX springen (sich heftig bewegen)., lat. s a l - i o , gotli. s a l t (mit einem t als Element einer sekundären Bildung). aXXo/inti; die doppelten XX sind durch Assimilation aus l j (nach der 4ten Conjugationsclassc) entstanden, wie das lat.

OP. 61 s a l - i - o zeigt. Davon: i"\\xa, Tri, Sprung', ¿r\6is, i), das Springe dXti/psS, oi, Bleimassen, welche zur Vermehrung der Sp dienten', dXrijpia, y, das Springen damit; aXrtuös, tf} hetid; dtpaXros, ov, zurückspringend ;rtpoaXyi,¿s, vorsprin ¿7ii-dX\ßfiai-, kommt daher ¿rnäXTr/?, und mit Uebertritt der A spiration von dX auf das n •. iqndXrr/s, o} der Alp ? alsdann natürlich auch: ¿(piaXtla^ fj} ecpidXtiov, rd, ein gegen das Alpdrü dienendes Kraut; in diesem Fall gehört vielleicht auch hieher: j)niakr)S, ijros, o; 1)7116X11s, ov, o, Alp, obgleich mir die Formati uicht klar ist; oder sollten sie mit i/niaXos,6, Fieletidentisch sein? Mit Bewahrung des organischen 6 entsteht im Grieoh. die Form öaX, natürlich ebenfalls mit dem Grundbegriff des heftigen Bewegens. Daher

Ct dX-o i, o} heftige schwankende Bewegung, insbesond Meeres, dessen Namen selbst, wie sich sogleich zeigen wird, aus diesem Begriff hervorgegangen ist; öd:Xa} ?/, Erschütterung. GaXtvw, öaXdoa, öaXdööw heftig bewegen (trans. und i transitiv wie auch schon ri in der Grundform); öaXsvjia, T6, Bewegung; öaXeitx, rj} Erschütterung', öaXsvTÖS, 1), oV, döakys, is, unbewegt', öaXayeoo, ßaXdyoo (vgl. lät. s a l a x ) au 6aXa66a> womit es identisch; öaXayrj, rj, Unruh; ödXaB,, o, Bergmannssieb; (mit n statt y) öaXdüGüV, Govog, oy ein Men der sich hin und her wirft, hoffärtig bewegt', öaXmiasvs XatHGoviZa) vornehm thun; öaXaHoovsia, ÖaXaucoviot, nehmthun. — 6aXai8,oo in Unruh sein; ÖaXai's, i); öaXa o, Angstgeschrei.— ßaXvyrj, 1/ (wo vdö zu Grunde liegt, wenn nicht, wie Passow vennuthet, öaXdyq zu schreiben) das stete Bewegen. —• Von dem Begriffe des heftigen Bewegens sind vielfache Namen des Wassers, der Flüsse und Meere ausgegangen; so heisst im Sskr. s a r - i t Fluss, s a r - i Wasserfall; s a r a s Teich', s a r a s - v a t (begabt mit s a r a s ) Ocean; mit 1 für r : s a l a Wasser, s a l i l a Wasser u.s.w. Im Griechischen entspricht dX (?/) wieder mit Verlust des thematischen o (vgl. S. 60) statt aXo woraus im Nominativ aXs Iat. s a l u m = sskr. s a l a - m Meer. D a v o n :

aXiog; dXiHdg, 1), ov; aXi/xog, rf, ov} zum Meer gehör aXids, jj, glbd.; aXiev;, o, Fischer', dXieixa fischendXievti)? aXit/Toop, o. (nicht mit r/Top componirt) Fischer; dXisvriudg, ?/, uv; dXielat, f)} Fischerei; aXtdSai, 01, Seeleute', ivdX ov (slvaX), in dem Meere; tvaXo; i n s u l a (Pull E. F. II, 187).— Mit 2 in 2aXap.is, n. p.

Gehört hieher 6eX-Tvov, rd, Eppich? als ¿Xed^ptmov oder als Schlingkraut ? oder ist es wegen des Glanzes der Blätter zu der y von GeX-ces zu ziehn (6Fap)'( ich wage nicht zu entscheiden. Dass es zu sXIöögo und ?Ao? nicht gehören könne, wird sich unter yf*uvp zeigen, da in diesen ' nur das F vertritt, kein ursprüngliches s. Zu ßeXivov gehört y, r), ein um sich fressender Schaden5 f:pnyör//p, —ött'fi, S, Kriecher; ep7tr)0riHOS, ij, ov, kriechend-, ipnrjriuö?, 77, öv, von der Art des'¿pnrjg;xafxeP7tV?i an der Erde kriechend.— tpnvZco kriechen; epTtvö/xos, o, spnvdoov, rj, das Kriechen-, kpnvöxtipnvörr'jp, o, Kriecher; ipnvSrtaoi, 77, öv, kriechend. — epnvXXog, o und —ov, xö} eine rankende Stande-, ipnv/.).ivos, TJ, ov, dazu gehörig.— ipnvbi, spnvXhl, epnrjXi], kpniXka, spnvXXÜ, tj} ein kriethendes Thier; epTtvördcZao kriechen. Von der \ f ri komm umherirren; ?/, Herumschweifen; dXotiva) umherschweifen ; ifkaivw, ì)).fÌ6nùo, r}XaSnà2,w umherschweifen. —• An diese Formen mit rj für « (vielleicht ein E r s a t z für den nach X verlornen L a u t ) schliessen sich wohl : tfXös, rj, óv; r]Xtós, »/, óv; tjXénattog, rj, ov, (über ¡xmo Vgl. \f / lav , pva denken, von welchem es das Parti cip ist.) irr, thöricht ; vielleicht könnte man j e d o c h .auch an \f Fat wehen, v à n u s , Feräöios denken. — rf).o6vv?j, »/, Thorheit; rfXfàio?, a, ov, thöricht, vergeblich; tjXi^idZm, ì]).I3LÓG? thöricht, einfältig handeln ; ì/Xi^iòtfjg, 1), Einfalt, nnd JjXi9a in der Bedeutung : umsonst. Endlich gehört hieher vevirjXoe, ov, thöricht', ü b e r dessen vevi ich zweifelhaft bin (vgl. vavvo). Schwanken kann m a n , ob man mit R e c h t eine Menge Bildungen hieher ziehn darf, welche sich an eine griechische Grundform dX v schliessen. dXvia (irr im Geist sein) bestürzt sein ; aXvöpoi, o, Aengstlichkeil; dXvöjxwdri?, £ff, ängstlich; äXvöii, 77, Angst; etXvööw wahnsinnig sein ; dXvörotivoo, dXvöBaivoo krank sein ; dXvurj, y, Angst; dXvnrdSfia, dXvMTnivao, tiXvHTEGO in l'nruhe sein-, dXvKTog, ov, beunruhigt; dXvuroövvi7, ?/, Angst. Bei S p ä t e m kommen Bildungen aus dieser F o r m mit v auch in der Bedeutung des physischen Umherirrens v o r : aXvGHGO umherirren ; äXvg, »/, das l mherirren, welches s e h r für die formelle Verbindung mit dX irren, spricht. W i e sich zu i s h die Wzform i k ' k h ' verhält ( S . 1 5 ) , so verhält sich zu der eben behandelten f i s h die Wzfovin f i k h ' (mit der [Nebenform r i k l r ) . Sie hat die Bedeutung gehn und erlangen, durch « eiche sie sich deutlich als sekundäre F o r m a tion von f i in beiden Bedeutungen ( S . 33. 5 3 ) erweist. D a die eine Form nach der lsten Conjugationselasse des S s k r . geht, so hat sie (¡una in den Specialtempor., also als Bildungsthema a r k l i , Dieser Form entspricht genau : "F.pX-Ofxai gehn. Eine andre ebenfalls damit übereinstimmende Form ist dp'X i n : ¿px~£o/j.cri ich bewege mich heftig, tanze. D a h e r ¿PXiß/AuS (opxi/ö/ios att.). o, Tanz-, opxrjöiS, »/, das Turnen; opXima, tu, ein Tanz ; ¿px>]6ti/p , •—Ti)e, o, ein Tänzer; (5pXr/6Tpia, 1), Tänzerin; opxvs, j/, ov, zum Tanz gehörig; dpx^Otpn, ¿pxrjOtpk, t/, Tanzraum; opx>l mit epx formell identisch s e i , scheint mir der Umstand einigermaassen zu sprechen, dass sich alle der Bedeutung nach zu spx gehörende Themen formell nur aus ¿XvSf gebildet haben. — Verwirft man diese Etymologie, so steht ein so grosses Feld für Vermuthungen offen, dass man keine mit Sicherheit umfassen kann. — 'EXvSf kommen; in //AwSw: f/X^ov: ¿Xevöonai: dXrfXovSa u.s.w. D a v o n : iXtvötg, tfXväig; i]Xv6la, ?/, das Gehn', Inr}At'S, vSos, ¿7rrjXvtr/S, ö, Ankömmling', ¿m'/XvTog, ov, angekommen', övvsXivöriKog, rj, ov, umgänglich. Eine der einfachsten und häufigsten Sekundärformationen entsteht durch Antretung eines sskr. g' an die W u r z e l ; so wird z . B . aus sskr. j u j u g . A u f ähnliche W r eise würde aus f i als zweite Formation f i g ' entstehn. — S c h w e r ist es bis jetzt, zu bestimmen, a u f w e i c h e Weise dieses Element die Wurzelbedeutung modificirte. W e n n wir aus dem Verhältniss von s f i g ' zu s f i schliessen dürfen, wo s f i g ' dieselbe Bedeutting hat, wie in der Causalform von s f i (Präf. p r a + u p a ) nämlich verlassen, so scheint in diesem g' fast etwas causales zu liegen. — In diesem Fall würde f i g ' im Verhältniss zu f i beivegen machen heissen. Diese Wurzelform existirt nun z w a r nicht mehr im Sskrit, allein mehrere thematische Formen beweisen, dass sie früher dagewesen ist, z . B . f i g ' - r a Führer

OP. (Gehnmacher?) rig'u grade (fferichtgt?) (vgl. räg'-i Linie, wel-

ches bei dem Wechsel von f i mit r und fast allen Vokalen (vgl. H. A. L. Z. Ergzbl. 1837. S. 913 ff.) ebenfalls hieher gehört). Im Lateinischen entspricht augenscheinlich und ist als starke Wurzel erhalten: r e g - o richten; ebenso im Deutschen r i k a n (J. Grimm D. G. nr. 215). Im Zend haben wir hieher gehörig r a g ' i Leitung, Unterricht; das Verbum r a e g ' (mit gunirtem i als ob r i g ' die Stammform wäre) (Bwnouf Comm. s. 1. Y. I, 464. 466. n.) und dem sskr. r i g ' u entsprechend e r e z v a (Burn. a. a. O. 411. n.; vgl. Nott. CXXIII u. aa.). Im Griechischen entspricht: 'Opsy (wo ops dem sskr. r i entsprechen könnte, so wie ols in uoXiKavo dem f i im sskr. k r i g , ich aber vorziehe, o für ein Ueberbleibsel des Präfixes ut zu halten, also ¿psy für u t + r i g ' zu nehmen; vgl. Hall. A. L. Z. 1838. Ergzbl. S. 330 und Fat Pronom.) in ¿peyvvßi, opiyvdoixai (mit i wegen

der Position), ¿psyao bewegen machen fsicii betcegen machen), strecken, reichen, streben u.S.w., wie fi bewegen und sich be-

wegen ist.

Davon:

TU, das Strecken; opsB,iS, rj, Streben; ¿psydrjv, mit ausgestreckten Händen; ¿peJiTÖS, rj, dv, gestreckt; ¿pintrjS, o, einer, der mit vorgestreckter Lanze kämpft', ¿psmiKÖs, tj, ov, zur Begierde gehörig, ¿pmreco und ¿psuTiaoo (spät) = Spiyo/xai; ¿psx^ioo, verlangen (bei Passow Bed. 2.); ävopz&ia, rj, Mangel an Esslust. —

öpey-FIA,

6pyvtd ist ein Femininum von einem Adjectiv auf v völlig identisch mit dem sskr. f i g ' v l (fem. von r i g ' u ) ; statt des f i ist im Griech. die Gunaform op eingetreten, und statt des schliessenden i wie immer (vgl. S. 12) z«. Da r i g ' u

grade, so heisst also ¿pyvid eigentlich die grade Linie, die

Strecke; erhielt sich aber bei den Griechen nur als Maassbezeiclinung, indem es zunächst die Länge zwischen den beiden ausgestreckten Händen und Armen bedeutet, die Länge eines Menschen, gegen 6 Fuss, ein Klafter. Davon:

opyvictioS, a, ov ; öpyviösiS, sööa, sv, ein Klafter lang; 6pyvwco klaftern u.s.w. SeHopyviog, ov, von 10 Klaftern. Indem statt des Ri-Vokals bloss a eintritt (vgl. S. 49), entsteht für f i g ' die Wzforrn ag'. Im Sskr. wird sie zwar angeführt (ag' gehn, bewegen), ist aber nicht belegt. In den verwandten Sprachen dagegen erscheinen Formen, welche der sskr. ag' formell entsprechen und dieselbe Bedeutung haben, wie das sskr. rig' in r i g ' - r a Führer, nämlich führen. So wie in rig' geht aber diese Bedeutung von der allgemeineren des Bewegenmachens aus. Lateinisch entspricht a g o , nordisch a k a (Grimm D. G. II, 11) und griechisch: 'Ay (anders Pott, indem er es an die von mir erwähnte aber unbelegte sskr. y/~ag' anschliesst, E. F. I, 161; noch anders Benarg Rom. Lautl. 201 und vgl. S. 68).

&yco, führen ; Sys, wohlauf; ijyfxfvoai, verständig; otyaoyr), Führung (Reduplication mit Dehnung für ay-üy); dyocy6i, dv,

5

06

OP.

leitend; aywyiov, x, iwn Verkauf herbeigeführte Wuure; äydiyifiog, ov, leicht zu führen; dywyevs, o, Führer; dyooyalos, a, ov, zum Führen gehörig; aaxoop, o, Führer ; nvpauxsoo, nvpanxÖGO im Feuer hermndrehn: ay-r/p.a, To, das Geführte, Zug (ag-inen). — dyiveco, dylvco und cret. ayvsw (Hes.) fuhren; — dvaywyia, xä, Opfer fest bei der Abfahrt; dvayaryia, rj, Unerzogenheit ; avaydayios, ov, in die Höhe (zurück-') führend; dvotyooyiHoS, r/, dv, erhebend; irtauxi/p, ¿rtauxpsvS, o, der Jäger; inaKtpig, tj, lind inaurpov, xd^ ein kleiner Nachen , (wenigstens ist die sonst angenommene Verbindung mit darr/

formell nieht möglich); ¿nauTiKos, i), äv, anleitend; uäxaypa, To, die zum Spinnen gekrumpelte Wolle, (von naxdyeiv (den Faden) herabziehn, spinnen); Ttapduxip, o, der Herbeiführende; — npoayooysva), vorführen', npoayooy£ia)tj) das Vorführen', 6vvaB,iS, r/, das Zusammenführen', Sriixay&oysoo, Demagog sein', natidayooyeiov, rd, Ort eines naiSaywydg. Durch Dehnung des wnrzelhaften a entsteht zunächst ay

in tvctyr/S, es, agilis (? s. Passow); ferner mit r) für ä: nepitfyr/s, is, herumgeführt-, apxr/yds. Beginner', dpxtjywds, i), «V. An diese Form mit gedehntem « schliesst sich eine neue (denominative, nach Kegel 568 in Bopp Gr. sanscr. gebildete) Verbalbildung rjys-ofxm ( = sskr. ¡ig aja-nie) rorangehn, führen, mit unorganischem Spiritus asper, wie mir scheint; (anders fasst es Pott, E. F. I, 250). Von ihr kommen :

r/yr/fiotj rd, Anführung; dq)i}yt}ßaxinds, y, öv, ausführungs(erzählungs-) weis; Sn/yt]/j.tixiov, rd, kleine Erzählung; f/yi]6ii, rj} das Anführen; ijyt)xi]p; tjysxt'/g; rjyr/xaop, 6-, ijyr/Tsipa; rjyr}xpia, tj, Anführer (-;•?«) j rjyt^xrjpia; rjyr/rop!a) rj} eine in Processen getragene Feigenmasse', ¿B,tjyr/TiHog, 1}, oV, zum Auslegen geschickt. — rjyrjXoiZa} führen. rjysfiwv, o} Führer; rjyefidvrj, rjyeßovk, rj, Führerin; yyefidviog, a,ov; rjysfioöwog, rf, ov, zum rjyefia)V gehörig; tjyeßovLa, r/yipovsia, rj. Vorrang', ljyspovmdg, i), ov, zum Führen gehörig', rjytpovsvoa, vorangehn; rjyifiavaw, die Anführung haben; rjytöia, rj, Führung', r/yerr/g, o} Führer.

dpx-rjyittje, 6, Beginner; dpxrjysxevw, obherrschen ; dpXrfysTEGo, beginnen', — uwr/yia, rj, Jagd; xvvijysxiHds, ?/, dv, jägerisch; uwtjysxig, Jägerin; Ötpatr/yis, rj, feldherrlich', öxpaxijytov; örpaTt/ysiov, rd. Feldherrnzell', örpatr/ysa?, Heerführer sein; 6xpatr\yidtao, Feldherr sein mögen; 3xpaxijyrjp.a^ to, Feldherrnthat. An jede auf g' schliessende Wurzelform kann sich eine lehnen, welche durch Zutritt des desiderativen s dieses g' in k s h verwandelt (so wird m r a k s h aus mfig', j a k s h aus j a g ' , l a k s h aus l a g ' ) ; so also auch an ag', wie im Sskr. die letzterwähnte Wurzelfonn heisst, a k s h ; diese Wurzelform finden wir im sskr. a k s h a , ein Rad} ein Theil eines Wagens,

OP.

67

ein Wagen, wo die Bedeutungen zwar nicht mit Entschiedenheit dafür sprechen, dass das Wort zu dieser Wurzel zu ziehen sei, aber eine intellectuelle Verbindung (insbesondere mit ag' in der jedoch nicht belegten .Bedeutung ye/m) keinesw e g s sehr unwahrscheinlich ist. Auch wird das, dein sskritisclien Worte im Griechischen genau entsprechende äB,cov, ovo?, o} Achse, gewöhnlich zu Sy-ao gezogen und eine entschiedenere Etymologie steht mir bis jetzt nicht zu Gebote; daher möge dS,ov hier seinen Platz finden. Also: &B,ov (nom. äB,wv, o), Achse, im S s k r . a k s h a , Wagen, lat.

a x i s , ahd. a h s a u.s.w. (vgl.Pott Etym. F. I, 85). Davon: ccBo-

viog. a, ov, zur Achse gehörig;

dnpaBoviov,

To,

Achsenspitze;

dfupaSpv£(z> von Achsen die sich nach beiden Seiten drehn : wanken; ferner a^-aB/x,

auch ä/xaB,a, d/xaBaia

(wo der Spi-

ritus asper unregelmässiger Weise verloren ist), rj, (eine Ver-

bindung von Achsen): Wagen ; dßdBiovj TU ; äjj.aB,ig, y ; a¡xaBdpiov, rö} Diminutiv; a/xa&iatioS; a/xa£,aioS, a, ov; otj.ia&iHÖg, tj, öv, zum Frachtwagen gehörig; ajAaBf voo, frachtfuhren; dfiaBsvS, o, Fruchtfuhrmann ; d/xaBeia, rj, das Fahren mit Frachtwagen:, afiaBti/rdg, ov, mit Frachtwagen befahren', d/uaB,id, rj, Wagengeleis ; d/xaZievs, o, Lastfahrer; ap.aBiTijS; o, zum Wagen gehörig 5 dfiaBnds, ov und dfiaB,vtös, von Frachtwagen be~ fahren. — dvajxdBivtos, ov, nicht mit Frachtwagen befahren.

Das B, vertritt im hier behandelten griechischen Worte sskr. k s h ; an des letzteren Stelle werden wir aber insbesondere in dem hier vorkommenden Fall, wo k s h einer weiteren durch s gebildeten Wurzelformation angehört, unter vielen andern Repräsentanten desselben auch 0, finden, und in ao, windigen, schätzen, wünschen, meinen : ¿'.SIGOFTA, T. Würdigung u . s . w . ; cc^tacöig, Würdigung u . s . w . ; aBiGOfxarviög, ;/, dv, zur Würde gehörig. Wir sahn in der Wurzel f i = op insbesondere den Begriff des in die Hohe, aufwärts- Gehens ausgeprägt (S. 53. 54); eine der gewöhnlichsten Sekundärbildungen tritt ferner durch Anfügung eines dh ein, in welchem wir (S. 54) bei einem der vollständigen Gleichheit der Bedeutung wegen schon dort angeführten Beispiel, einen TJeberrest der Wurzel d h a sahen. So glaube ich denn mit Bestimmtheit in der sskr. Wzform r i d h sich vermehren, wachsen, eine sekundäre Bildung von f i zu erkennen, üeber f i d h vgl. Pott (E. F. I, 250). In Bedeutung sowohl als Form am kenntlichsten ist diese Wurzel erhalten im griechischen: ¿päd, gewachsen, hack-, ihm entspricht im Sanskrit rirdhva hoch, wo das ür Vertreter des fi-Vokals ist, aber nicht den Werth eines Guna hat, wie dieses theils das im Zendischen entsprechende e r e d h v a zeigt, welches sich grade so zu iirdhva verhält, wie zendisch p e r e n a zu sskr. pilrn'a roll l), theils allgemeine Entsprecliungsgesetze', welche hier nicht entwickelt werden können (man vgl. jedoch einiges, diesen Fall erläuternde in meiner liec. von l'otts E. F. in Hall. A. L. Z. 1837. Ergänzbl. S. 917); i i r d h - v a ist formirt durch das von Bopp ausgelassene, aber schon von Pott (E. F. II, 468) erkannte, Krit-Suffix v a , in welchem wir an einer andern Stelle eine Nebenform des Suffixes u nachweisen werden. Im Lateinischen entspricht. ü r d h v a , e r e d h v a : a r d u - u. Sehn wir hier allenthalben v vor der Endung, so ist es wohl keine Frage, dass es auch im Griechischen einst bestand; die vollere Form von ¿pBd war demnach ¿pBfd. D,as lat. a r d u u und griech. ¿ßSfö haben die Gunaform des Vokals fi, als ob im Sskr. das Wort a r d h v a hiesse. Abweichungen der verwandten Sprachen von einander in Beziehung auf Gunirung und Nichtgunirung sind aber, wie von mir (II. A. L. Z. 1837. Ergzbl. 912) bemerkt, überaus häufig: 1) Ich bemerke dies ausdrücklich, weil Pott (E. F. 1. S. 9. 10) ürdhva von vr¡(ill alileifel.

70

OP. 6 p u

: SpSiös,

t j , 6v,

in die Höhe gewachsen, aufrecht t}; ¿pSoßüvr), i j , aufrechter Stand aufrichten; SpBooßii, ?/; opBa>6ia, rj, das Richten; ¿pS/aortjp, o, der Richtende; ¿pS&öiOQ, o, Beiwort des Jupiter: S t a t o r ; ¿pSooöla, f ] , Beiwort der Artemis; 6p7 S 7 1 , oV (zw.), aufrecht; öpSäSiog, ov, grade; OpBävtjs, vom aufgerichteten männlichen Glied 6, ein Dämon der Geilheit, benannt; opSioe, ia, IOV, gradatis, gradaufwärts u.s.w. Gehört,

u. S.w. Davon: ¿pSörrjg, u.s.w.; opSöoa, ¿pBevoa,

das i in der Endung einem neuen Suffix, oder ist es, wie oft (vgl. oUtris), Vertreter des f'i also opSio wie der Bedeutung, so auch dem Wesentlichen der Form nach ursprünglich ganz identisch mit SpSo, indem dort f in t überging, hier verloren ward? öpSiads, ¿pSidZe, gradauf; ¿pSidÜGO, mit erhabner Stimme reden; ofölaöpa, TU, Ruf; ¿p3i'ßg und o'pS lag, 6, der untere Theil des Mastbaums (sich erhebende); = SpBdca. — SiopBaoT?/s_, o, Berichtiger % SiopSoopa, richtigung; Sioftoormog, t j , 6v, berichtigend. —

ro,

oföidco Be-

Oh hieher das ljcophronische, zweifelhafte ¿¡iBayt/g zu ziehn ist ? ob der erste Theil in oföanrov^ rd,

Stvog wollene

Decke

zum

Abwischen

= eine

?

Indem für r i d h die Gm in form a r d h eintritt und fiir r wie sehr gewölinlich A, entspricht genau die griechische Wzform ¿AS wachsen machen, füllen, heilen u. s. vv., letztre Bedeutung herrscht vorzüglich; im Sskrit ist dieses bei dein Verbum f i d h nicht der Fall, allein dass sich auch im Bewusstsein der Inder die Begriffe wachsen machen und heilen nahe lagen, dafür scheint das Noininalthema f i d d h i eine Heilpflanze, zu sprechen. Im Lateinischen erkenne ich als «AS, r i d h entsprechendes Verbum oled in a d - o l e - s c o u.s.w. und a l e d in c o - a l e - s c o u.s.w. beide mit der eigentlichen Bedeutung wachsen; was die Form anlangt, so ist der ri-Vokal hier durch ein r vertretendes 1 mit vor und nachschlagendem Vokal ausgedrückt, grade wie gewöhnlich im Zend (wo e r e sskrit. ri entspricht) und nicht selten im Griechischen. Ferner gehört hieher das lateinische a l t u s (vgl. a d - u l t u s ) und steht eigentlich für a l d t u s oder a l e d - t u s Part. Ps. Pass. gewachsen, hoch. Aus dem Gothischen gehört zu a l t u s : a l d - s mit dem Begriff erwachsen, bejahrt, welchen im Sskrit das ebenfalls zu dieser Wurzel gehörige aber mit dem Präfix versehene v f i d d h a hat i). Die Wurzel «A3 erscheint i n : äKSco, akSaivoa, dtösw, d\2>i66ao, crXBiOnao, d\2ttj6na>, wachsen machen, heilen u . s . w . ¿¡\%og, r o , Heilung; dXBr/Big, eßtia, sv, heilsam', dXS'ijörtjptoi, ov, oder ¿A3*ör., heilsam; tiKSivs, 6, Heiler; aXSuB,!?, r j , Hei1) Ich Lcmcrlie diese Ableitungen, weil diese Wörter bis jetzt ganz verkannt sind bei Pott, 15t. F. I, 9. 10, Grajff, Alid. Sprachseh. 1, 192, und sunst; dass auch lateinisch a l - e r e wachsen machen, und goth. a l j a n hieher gehören und ihren I)-Laut cingebüsst halten, will ich nur beiläufig aussprechen.

OP.

71 tung\ ä\2)otia, rj, Malve (als Heilpflanze? f i d d h i ) ; KvcikSijs, ¿g; avdXfyToi, ov, unheilbar. — JJ/xc}\2>sia, ri, die Ziege, welche Jupiter ernährte, wachsen machte, gehört ohne Zweifel

ebenfalls zu dieser Wurzel ; das vorgesetzte -ivg n. p.

Indem in der Wurzelform uXrp das dem Wesen nach gleichbedeutende o für a eintritt, und q> mit ß. wie nicht selten, vertauscht wird, entsteht die Wzforin SXß in öXß-og Reicht'mm, Gliiik, welches aus dem Begriff wachsen durch dieselbe Ideenverbindung entsteht, wie im Sskr. riddhi Reichthum, Glück 11.s..w. aus der im Sskr. entsprechenden r i d h ; am entschiedensten zeugt dafür eine Vergleichung des sskr. ädh' j a reich, — dessen cerebrales dli für den Ausfall eines r spricht, so dass ä d h ' j a für a r d h - j a steht {Pott, E . F. 1,172), — mit dem ihm fast ganz identischen Slßiogi ä r d h - j a ist aus riddhi nach Regel 652 in Bopp Gr. s. S. 278 gebildet, indem das Suff, j a angehängt ward, und deswegen f i in sein Vriddhi ä r überging; diese Verwandlung in Vriddhi hat wie

76

OP.

gewöhnlich das Griechische nicht beibehalten"; dies ist die einzige wesentlichere Verschiedenheit; sonst entsprechen: oX dem sskr. ;ir: ß dem dh (nach der gegebnen Entwickelung): to dem Suffix j a und in der Bedeutung sind sie sich ganz gleich. Also: o'kß-os, o, Wachsthum, Segen, Reichthum, Gliick; okßio?, ov (Superlativ ökßiöros), glücklich ; S'kßi'/eis, z66a, sv, dasselbe, aber spät; ¿"kßiZca, beglücken (¿Xßid8,w zw.); ¿Xßia,

r/; Glückseligkeit.

Aus dem Begriff des Wachsens entwickelt sich durch das Medium gewachsen, angewachsen sein der des Starkseins; so ist das sskr. d f i d d h a stark nur ein Particip von d f i h wachsen. Schon aus diesem Zusammenhang dieser Begriffe leuchtet die Möglichkeit eines innern Zusammenhangs zwischen der sskr. Wurzelform r u h wachsen, der griechischen p&> in pdwv wachsen machen, stärken, und der im lateinischen r ö b - u r Stärke, liegenden ein. Für die formelle Vermittelung dieser Wzformen lassen sich mehrere Wege einschlagen; aber eben darum ist keiner absolut sicher. Wenn wir annehmen dürfen, dass die in r u h liegende neutrale Bedeutung wachsen ohne formelle Umgestaltung der Wurzelelemente in die causale von pdwvvßi, wachsen machen, stärken, Übergehn könne, so lässt sich pdwvvjxi ganz einfach mit r u h vermitteln ; r u h nämlich durch den Zusatz der öten Conjugationsclasse nu gebildet, würde nach der Sskritformation zwar r u h - n o m i im Präsens lieissen, allein nach der im Griechischen geltend gewordenen Behandlung dieser Classe — vgl. sskr. d i § - n ö - m i mit ßsl '-w-ßi— gewissermaassen r ö h - n ü - m i ; letztrer Form entspräche fast Laut für Laut pawvvjxi; das radicale h wäre, wie sehr häufig (vgl. weiterhin Spv u. aa.) ausgefallen, aber hier durch Verdoppelung des folgenden v ersetzt (vgl. ¿,d>vvvßi von y ^ j u g ' ) . Für diese Uebertragung der Bedeutung lassen sich nun in der That viele Beispiele geltend machen. Was das lateinische r ö b - zu r u h anlangt, so würde o Guna von u sein und b verhielte sich zu dem — ursprüngliches dh vertretenden — h in r u h wie in r u b - e r gegenüber vom sskr. r ö h - i t a rnt/i, welches der Wurzel nach dem sskr. r u d h - i r a mth, gleich ist. — Lassen wir diesen Uebergang der Bedeutungen nicht zu, so liesse sich annehmen, dass die im lateinischen r ö b - u r liegende Form der sskr.Causalform von r u h entspräche, welche durch das causale p mit Verlust des radicalen h gebildet, r ö p - a j lautet, und wachsen machen heisst. In diesem Falle liesse sich pwwvfii für ursprüngliches pGonvvfit oder mit Erweichung, wie im Lateinischen, pcußvvjxi nehmen; für letztere Ansicht könnte man das lakonische QGoßiSag, o, ein Knabe von einem Jahre, anführen, wenn es, was jedoch noch sehr zu bezweifeln stellt, unter eine Wurzelform mit dem Begriff stärken, wachsen machen gehört; denn seine Bedeutung spräche eher für eine Wurzelform mit dem blossen Begriff wachsen, in welchem Fall sein ß kein causales p vertreten würde, sondern wie in ¿Xß- (S. 75) ursprüngliches dh. Nimmt man diese zweite Ansicht über pcbwv/xi an, so

OP.

77

muss man diese Causalbildung f ü r eine sein- alte n e h m e n ; denn sonst könnte sie nicht nach der öten Conjugationsclasse gelm. Wie man aber auch im Einzelnen sieh den Zusammenhang von sskr. r u h , lat. r ö b und griechisch pds-vvvßi denkten mag, so kann man doch f ü r sicher nehmen, dass sie zu einer Wurzel gehören. A l s o : pävvvyii, pcavvvoo, wachsen machen, stärken (pcoöw); pw-fir], r/. Stärke; pw/xa, zö, dass.; pw/xateos, ov, stark; pac/ua\£OT?/g, rj, Stärke; p&fiaXeÖGr, stark sein; pw-pög, d, öv, stark (Hesych.); fj&öii, rj. Stärke-, päiöraB,, o, Halt; pccöTiuoS. ?j. öv, yKiörr/pioS, a, ov, stärkend-, gwöTtip, o, der Stärker; ¿äöiwßiai, stark sein; cipgGcöTog, ov, kraftlos; d^oodria, rj, Sctueäche; apowöriw, krank sein; dß(/(¿6r?//xa, ro, Schwäche; svpcota, ?/, Gesundheit (He-stjclt.). Indem f i in a übergeht (vgl. S. 49. 65), wird aus f i d h die Wurzelform a d h ; im Sskr. erscheint diese Form nicht, dagegen e d h mit e für fi in der Bedeutung wachsen. Im Griechischen aber haben wir die Wzform a-^- oder, wie sehr oft, wo f i verloren w a r d , mit eingeschobenem n : dvB in dVS-o?, was, wie Passow richtig angiebt, eigentlich das Aufkeimende heisst, sich also am besten mit einer Wurzel verbindet, welche wachsen bedeutet Pott leitet (E. F. I, 211) äv'äog von Ava-f-9x> ab, was weder mit der Bedeutung noch mit der Formation zusammenpasst. Also: ¿IvSos, rö} Keim, Blume u . s . w . ; ¿tvSvMiov, To, Dimin.; avSre/Aov, To; dvSsfik, rj, Blume; ävSs/HOV, To, Blüthe; dväefiöeig, eSöa. EV, blumig; ävSs/MibStjg, ig, blumenartig; av^Ejxid.ofiai, Blumen abpflücken; avBrjpög, d, öv; ¿cvSivds, rj, öv; dvSeivös, rj, öv-, ävSifxos, tj, ov; ävBinös, 77, ov; ävBi'/n;, sööa, ev; (avSttfiog zw.) blühend; äv'ämSr]?, s;, blumig; äväoövvt]. T]} das Blühen.—• ccvSico, herrorspriessen-, dv^rjfxa, ro, das Bliihn; kv^rjßwv, ov, blumig; ¿vSt/Tinös, r/, ov, Blütlien treibend; ¿tyStiöi;, rj; SvSrtj, rf, Blüthe; ävSrr'/Ätj, f ) , Blüthe; ccvSr}pÖTrjS, 6, Frische u . s . w . ; av3iZm, mit Blumen bestreuen; zB,avSifyös, a, Aufblüht; ¿kavSißpa, TÖ, Blüthe-. 'Av^sörr/pia, rä, ein Frühlingsfest; 'JvSeötr/picbv, o, der danach benannte Monat.— ptjvavStog, rj, eine Blumenart; olvavSig, rj, der erste Trieb der Weintraube; ävavBr/f, ¿s, ohne Blüthe; in Zusammensetzungen ausser ¿.VBBS auch avBo, z.B. ¿vBondprjvov.— üvSi«r, o, eine Fischart; ävSprjßiwv, TÖ} und ccvSvMis, rj} Blumenarten. Von avS)og in der Bedeutung: Bart, kommt ccvBepscav, 6, Kinn; iovBoi, o, Haarwurzel, Haar; iovBds, 1), haarig. D a s vorgesetzte ? ist mir noch u n e r k l ä r b a r ; ist es Fi jfür fzo, IOV ?



An ¿vB als Verbalwurzel schliesst sich ferner J'/voSa in dv-rfvoSat und £v-rjvoBa, HaT-ev-rjvoSa ; tn-tv- r'/voBa (vgl. Buttmann, Lexik I, 266 ff.); dieses Perfectum ist genau wie ijvoxa von ¿yu formirt (vgl. über letzteres Hall. A. L. Z. 1838. Ergzbl. S. 321.); gebildet nach sanskritischer Regel in Bopp Gr. sanscr. nr. 433 hätte es eigentlich rjvovBa heissen müssen (entsprechend sskr. ä n - a n d h a ) ; der Dissimilation wegen ist

78

OP.

aber wie in ifvoxa für i'/voyxa der zweite Nasal herausgeworfen ; es Iieisst: ich bin aufgewachsen, stehe. Die Wurzelform ohne eingeschobenes v: ¿9 erkannte ich früher schon zunächst in dem n. p. 'Ad—r/vr) A&f/vai). welches ein Partie. Präs. Med. ist, gebildet durch das Sufiix tjvo, welches dem sskr. a n a (Bopp, Gr. scr. r. 598) entspricht und also die Blühende heisst. Für diese Ableitung sprach der Name eines Fleckens in Kynuria : 'Av&-ijvy (Thucyd. V, 41), wo wir die Wzform 'Avd- haben; dafür ferner die Formen 7Atr-iKi>s, 'Arr-aXig u.s.w., welche sich dialektisch ebenso zu 'Ad- verhalten, wie das boötische nnt zu mQ(Titigco). Ueber den Zusammenhang Boötiens mit Attika bedarf es aber keiner Bemerkung; eine vierte äolische Form von 'Ad- liegt in ' A t & - t e , wo dem ein r vorgeschoben (eigentlich & verdoppelt ist) grade wie in 'Sanqicä znöaep, "lanxs zu tax u. s.w. Endlich gehört 'ATI'/VI/ n. p. eines Demos der Pliyle Attalis in Attika hieher; die Wzform erscheint hier in der Gestalt 'At mit, wie ich vermuthe, Verlust des einen f , so dass hier die boötisehe Form 'ATT zu Grunde läge. (Anders Pott, E . F . 1 , 4 2 . ) Ist auch "Atrr/i, "Atr-iS n. p. hieher zu ziehen und heisst eigentlich der Blühende? Höchst wahrscheinlich gehört hieher auch der Ps'ainen der stark duftenden Dille ävrf&-ov, ävijdov, ävt/roy; davon av?'/19-ivog, ov ; ¿vrj&hrjS. Da sich aus der Wurzel ri dli so viele Themen, welche Wachsendes bezeichnen, entwickeln ( s . noch weiterhin), so nehme ich keinen Anstand auch hieher zu ziehen : äft-tjp, 6, der Halm {der lang in die Hohe geschossene Vgl. FIR)KGDV)\ ädepeoSqs, 6?, ährenförtnig; ¿d-epirt/. Y, ein grätiger Fisch ; Kfrrjpr/Xoiydij 6, Aehrenpest für Wnrfschaafel (Orakclwort) ; endlich ccvd-ipig, 6, von der Wzform und ävS-spiHos, o; av&spixTf, t}, Halm; ävd-epiKwSrjg, £f, •hahnartig. Durch Vorsatz eines Präfixes mit v entweder vi oder, wie mir wahrscheinlicher ist, a v a mit Verlust des anlautenden a entstand aus der sskr. Wurzelform ridh zunächst v a r i d h und dann durch Contraetion der Vokale a und ri (wie u t a r i l i zu t r i l i , vgl. weiterhin): v r i d h mit derselben Bedeutung wie r i d h , nämlich wachsen. Ihr entspricht im Griechischen zunächst die im äolischen ßpi%a für FpiZa gewöhnlich (nZa Wurzel liegende Wurzelform ; fraglich ist aber, wie diese aussieht. Wenn ich mit Recht weiterhin als ebenfalls der \f v f i d h entsprechend die äol. Form ßpaS-ivög -. gewöhnlich (lad-ivdg in die Hohe gewachsen, betrachte, so ist es mir am wahrscheinlichsten, dass, wie in «A), und Vi durch sein Guna sp: Fspy, dessen Digamma schon längst erkannt ist (vgl. Spot, thun, weiterhin) : ipyov, TÖ, Werk; ipywSrjS, sS, mühevoll; ipyoodla, r/, Mühsal', ipyaZofiai (¿pyaoi> LXX.), fertigen; Ipyaödw (Desiderntiv); ipyaßia, rj} Arbeit; ipyaörtfp; ipyaarr/g; ipyärrjg, o; ipyäTiS, rj; tpyäSuS, ol, Arbeiter; ¿pyetötr/piov, TÖ, Werkstatt; dSispyaöros, ov, nicht r erarbeitet; ipyarsvoo, arbeiten; ipyaötiKoi, ij, öv; ¿PYATIUOG, rj, ov, arbeitsam ; ¿PYDßIßOS, ov; ¿PYARTJßIOS, ov, was gearbeitet werden kann; ipyaßioov, o, Ackerbauer; ipyarivrjg, o, Arbeiter; spyaöTivai, ai, die Jungfrauen, welche den Peplos der Athene webten ; TPYDWVSG; SPYDTA>ss, der Ort, wo die Sclaven schliefen (die Bildung noch fraglich); '¿ßypa, TÖ, Werk; ¿pyavtj, rj, die Arbeiterin; ipyaXeiov, TÖ, Werkzeug; — dyaSospyös, ov, Gutes thuend; dspyr/S, IG ; depyös, ov; DPYOS, öv, imlhütig; depyia, dpyia, RJ, Unthätigkeit; DSPYEGO; dpyim; dpysvao (zw.), unlhätig sein; dspyrjXög, rj, öv, unthätig; avrovp•yr\TOS, ov, selbst gearbeitet; aXovpyig, rj, ein Purpurkleid; YSD>|>yiov, tö, Acker u . s . w . ; ytüüpyiuög, rj, öv, zum Ackerbau ge

OP. hörig; yschpytjpatj ro, beackertes Land; yBGopyrjöinoi, oVj bestell bar; aytwpyrjöia, Vemachlässigug des Ackerbaus; 6iipiovpysiov, TÖ, Werkstätte; tvepyna, f/, Thätigkeit; hvapy^rmös, i). ov, wirksamsvspystt]^ o; —if, rj, Wohlthäter; svspyErsoo, gut thun; tvepyttiHÖg, ov, Wohlthäter betreffend; ivepyht])xa, ro; fwspysöia, r/, Wohllhat; navovpyivofxai, listig u . s . w . handeln; navovpysvfxa, ro, Bubenstück. 84

Als Verbalbildungen erscheinen von f s p y : f'pgca (Fut.), (Perf.), icopyeiv (Plqpf.),'¿px^rjv(Aor. Pass.), hpypai (Pf. Pass.). — Indem nach gewöhnlicher Vertauschung für £: o eintritt, entsteht die Wzform Fopy. ¿pydvrj = ipydvrf-, opyavov, ro, Werkzeug u . s . w . ; ¿pydviov, ro, Dimin.; opyavinös, t), ov, durch Werkzeuge u.s.w. hervorgebracht; opyavüoa, mit Werkzeugen versehn ; ¿pydvcoöiS, rj, zweckmässige Einrichtung. — Darf man ivtpypos, o; tvspB,i?, r) (Hesych.), das Citherspiel, hieher ziehn? Gehört hieher opyäZao und ist durcharbeiten seine eigentliche Bedeutung ? oder ist es befeuchten, strotzend machen, so dass es zu Fopyr], fopydoo ( S . 94) gehören könnte ? Davon ¿pyaö/iög, o, das Kneten u.s.w.

sopyoc

Dass FspS, thun, in spSoo identisch ist mit Fspy ist keine Frage ; schwieriger ist eine sichere Erklärung des diese Wzform schliessenden 3 ; ist es erst auf griechischem Boden an die Stelle von y getreten, wie dialektisch (dorisch) öicpovpa für yicpvpa, Sä für yala u. aa., oder ist 5 so zu erklären, wie wir es oben in a\S erklärt haben ? Ich entscheide mich hier für die erste Ansicht, weil von spS so wenig Spuren übrig sind, dass man es für eine dialektische Form nehmen darf, von der sich zuiallig einige Formen in die gewöhnliche Sprache festgesetzt haben (vgl. auch das boötische Fpeöco ne-

ben Fpey).

Indem der Vokal f i durch ps vertreten wird, entspricht griech.fpsy. (FpsS boötisch); davon pi2,w, thun, wo das 5 wie in psiZov durch Nachtritt eines i (Fpey-iao nach der 4ten sskr. Conjugationsclasse) herbeigeführt i s t : peuTijp, o ; psmei-

Vrih

pa, rj, (psKTt]S, o,) Thäter; QEHtrjpiog; äppsuros, ov, ungethan; avropeyiioav, ov, selbstthuend. Haben wir die eben behandelten Wurzelformen mit Recht mit r i d h , v f i d h u.s.w. verbunden, so sahn wir die Bedeutung transitiv werden, was auch sonst nicht ungewöhnlich ist. S o wäre es denn schon dadurch der Bedeutung nach erlaubt deipco hieher zu ziehen und es für von etwas weg wachsen machen, aufwärts heben zu erklären; allein der transitive Begriff sowohl, als der des aufwärts scheint erst durch Formation zu dem eigentlichen WurzelbegrifF gekommen zu sein. Das anlautende a halte ich für Ueberbleibsel des Präfixes a v a (vgl. H . A . L . Z. 1838. Ergzbl. 325 und Fa), welches gleichstämmig und fast gleichbedeutend mit ut ist, aber mehr von etwas weg heisst. Die Wurzelform ist fsp (vgl. depötjv); wie

OP.

8a

in vielen andern Themen (vgl. svpv, opog u. aa.) ist der schliessende Radical verloren; diese componirte Wzform apep ist mit dem Zeichen der 4ten Conjugationsclasse flectirt, also aFspto, und hat dadurch die transitive Bedeutung erhalten. apspi-oo wird äolisch dFsßpoo, deppoo und Hoivobg-. asipw zusgz. aipco, in die Höhe heben; auch das von Pott (E. F. 1,124. 226) mit deipao verglichene lettische w i r s oben; w i r s s u , wirsti hinaufrücken, glaube ich mit Recht zu sskr. v f i d h in der Form vrih (s lett. fiir h wie immer) zu ziehen und finde darin eine Bestätigung meiner Ableitung von dfsp. Das von mir aufgenommene Digamma war schon früher erkannt. Davon : aspör/y zsgz. otpörjv, in die Hohe emporgehoben; äpöis, rj, Hebung; äpfia, To, hast; Sptr/p, o, eine Art Filzschuh u.s.w.;

dep-s&opai, hangen, schweben; dtpraE,GC, erheben. Durch Uebergang des f in i (vgl. oien/g f. o-ffsrj/?) entsteht aloapeoo, schweben (aus einer alten Pfbildung otlwpa für a-\-Fwpot wie (»X« in oX-wXa, vgl. äoopro für äfcopTO); davon alwpripa, to, das Schwebende; ctlc^pr/öig, das Aufhangen; alcäprjTog, ov, schwebend; damit hängt zusammen alwpa, rj, Schwebe; aiwpiZco = alGopico. (Andre Schreibarten sind ¿capoc

U.S.W.) Indem für Ftp: Fop eintritt, entsteht die Wzform aFop; davon &optr/p, o, {der in die Höhe hebende) Wehrgehenk;

¿top? Tr/S, o, ein Kleiderranzen; ¿copTSoa, aufhängen; äopTpat, tcr, zwei Lungenlappen; dopt?), rj, die grosse Schlagader, wegen ihrer Lage; demnach können wir auch dptrjpia, rj, hieher ziehn, Uobei doprrf ergänzt wird: Luftröhre u.s.w.; die Zusammenziehung von aep in ap sahn wir schon früher; davon dpnjpiaxog, ?/, ov, zur Arterie gehörig; dpTrjpiGhdrjg, £?, artcrie iurtig; dpTrjpiaZG), zur Ader lassen. Mit der Zsziehung von apep in ap entsteht ferner dp-rd-a>, aufhängen; ¿iprrjpa, tö, Gehänge; dprdvr}, tj, Tau; &vdprr)6is, das Aufhängen: dptepwv, 6, Bramsegel. — Darf man mit Pastow zu o/Fsp: äop, td (o?), das Schwert als das Hängende ziehen, so wie dopttfp das Schwertgehenk xar' iüoxifr bezeichnet ? j/)u0aoop, 6, mit goldnem Schwert. Eins der schwierigsten Wörter ist ISv, grad. Die enge Verwandtschaft der Bedeutung macht mir die Identität mit evSv, welche auch schon früher erkannt wurde, unzweifelhaft. Allein schwierig ist es diese Formen mit einander zu vermitteln. So viel kann man zunächst erkennen, dass töv mit einem F angelautet haben musste, welches sich in svBv in Verbindung mit einem ihm folgenden Vokal zu ev diplithongisirte; allein ob dieser dem F folgende Vokal, wie in dem angenommenen Fi$v, ein i war, muss wieder sehr zweifelhaft scheinen, da bis jetzt kein sicheres Beispiel vorliegt, wo ursprünglich Fi sich in sv diphthongisirt hätte. Liesse sich aber di noch vermuthen, so würde man bei Aufsuchung vor chungspunkten zunächst auf gothisch vitlira wid wenn dieses nicht, was Graff (Ahd. Sprsch. I, 63' mit einem »lenkbaren sskr. v i - t r a identisch wäre

8(>

OP.

•zwei, von zwei verschiedenen Richtungen) und dem Lokalsnffix t r a . Diesem entspräche griecli. Firpa, dessen Uebergang in töv, evSv doch etwas weit liegt. Ausserdem liegt in v i t h a r der Begriff der senkrechten Richtung, grade in die Höhe, welchen iSv, svSv ebenfalls hat, gar nicht. Letzterer ! Jmstand insbesondere giebt mir den Muth F iäv, evBv ebenfalls hieher und zwar zu, der Wmzelforni v f i d l i zu ziehen, wobei ich mich jedoch gern bescheide, vor jeder sichereren Ableitung, bei welcher I2rv, i v ^ v nicht radical getrennt werden, die meinige fallen zu lassen. W a s die formelle Vermittelung anlangt, so entstand fiB-v aus v f i d l i durch das Suffix u nach Verlust des r in der anlautenden Consonantengruppe (vgl. Faid für sskr. v r è d ' aus v r ì d ' , 7tori für ítporí; qmxpia aus die Erhöhung des Ufern; davon ¿X&r/pds, ä, dv, erhöht • ¿x&äör/S, ei, erhaben wie ein Erdhügel, Uferrand. — öx^oißog und öx&oßos, o. ein Purpurs/reif auf dem Gewand, so benannt, weil er etwas hervortritt oder wie ein CJferrand das Kleid umfasst; ßo ist von yf ßa gehn, am Ufer,

Rand (öx^oi alter Locativ wie ovioi) gehend, oder von cpa scheinen : uferähnlich. Wir nähern uns einer neuen Reihe von Ableitungen. Bekannt und gewöhnlich ist der Uebergang von v in m ; so entsteht aus v a h die Wurzelforin m a h , welche von den indischen Grammatikern mit derselben Bedeutung wie v r i d h , wachsen, angeführt wird; zwar als Verbuin nicht belegt ist, wohl aber durch Themen, z.B. m ä d h i statt mah + ti (wie oben v a d h a statt v a h + t i ) Keim, u. aa. Davon kommt im Sskr. miila statt

90

OP.

m a h - u l a {Pott, E. F. II, 108 und sonst), die Wurzel; mit diesem identificire ich das homerische ¡xw\v, xo; Pott leitet es (E.F. I, 245) von mrid ab, worin icli ihm gar nicht beistim-

men kann. Dass es nur Wurzel, Knüllen bedeute, zeigt der spätere Gebrauch desselben für Knoblauch; abgeleitet davon

ist pdokviZa, rj, eine Knoblauchart; Avas ist hier ^XV? 'ft; ca6X0Si Zweig; indem das anlautende / in ¿t übergeht (vgl. ¡xia S. 4), entsteht das gleichbedeutende f t d ö x o i , o, r); p.o6xiSiov} vermehrend;

ro}

ein

junger

ävavBrixos,

ov,

Zweig:

fxo6x£voj,

J/, das Pflanzen öti,

eines

f j , das Fortpflanzen

Ablegers; durch

vnrermehrt.

einen

Ableger

/AOöxev/Jtt, Ableger',

ro,

machen; Ableger

fxoöxtvtvws,

fxoöXBia, ; ?/. &v,

p.ö6xsvzum

u.s.w. — Gehört mit Schwächung des ursprünglichen a zu i auch /uz'ßjog; /xiöxos, o, Stengel, hieher? Indem sskr. ksh durch , dnss zu ilir das sslir. v a k s l i a s Brust, gekört, w i r die Analogie des gleichbedeutenden sskr. u r a s zu u r u von v r i l i beweist. Die lirust ist als die breite, die hohe, gewölbte gei'asst. D e m sslir. v a k s k a s entspricht aber lateinisch p e c l u s , mit ungewölinliekerem IJebergang des v in p und gewöknlicker Vertretung des k s h durek et.

9-4

OP.

zweiielhaft durch (las gotlusche a s t - s , welches keine Zusammenstellung mit v a k s l i erlaubt, aber mit ¿'¿¡oi so nah übereinstimmt, dass man beide nicht gxit von einander trennen kann. Sollte man sie nun zu der ebenfalls hiehergehörigen Wurzel fi dli (vgl. S. 69 ff.) ziehn ? Sie wären Partie. Pf. Pass. mit (iiina und ausgefallenem r ; also a r d h - t a ward a d h - t a und mit Verwandlung des dh vor t in s goth. a s t - s und mit anomalem 2 für 6t griecli. oZos für oö-roff. W a s den Uebergang von dh-j-t in 6t betrifft, so vgl. man ßXaöTo S. 79. WTie sskr. a k s h sehn, durch Abstumpfung 6k entspricht, (vgl. YF OKT), SO der Wzform v a k s h pan in dupiTjvös, ov, voll ausgewachsen, ein Particip. Med. gebildet durch das Sufiix fir/vo = sskr. m ä n a . Mehrfach sahn wir aus dem Begriff des Wachsens den der hervorgehn ( S . 87 ff.); so heisst auch Particip. Pf. von v f i d h : v r i d d h a viel und ihm entspricht lateinisch m u l t u m statt v u l d - t u m , in dem v r i d h durch vuld vertreten wird und v in m übergeht. Soll uns diese Zusammenstellung bewegen, auch das griechische, so häufig als Beisatz von 7to\-ös vorkommende an v f i d h zu knüpfen und AzS mit vridh zu identificiren ? Das anlautende 77 wäre das sskr. Präfix ä ( S . 1). Der Zusammenhang mit aXis iwp) ist entschieden unhaltbar.

Fülle

Oben bemerkten wir beiläufig das zu v r i h gehörige sskr. p a r i v r i n h i t a angefüllt; sollte nicht eben so gut zu der Form vali für v a d h im Part. Pf. Pass. v a d h + t a (welches im Sskr. v ä d h a überreich, ward und griechisch psO-to werden müsste (vgl. ßXaöro S. 79)) mit Umwandlung des / in ¡x, wie in den eben erwähnten Fällen, /¿(Gros,rf,¿v, voll, gehören? Mir scheint es kaum zweifelhaft. •— Davon peörthijs, r/, Ausfül-

lung ; ¡JLeöt¿00, anfüllen', p.t6xa)jj.a, to, Fülle; xaTatftEöTios, oy, voll. Die gewöhnliche Bedeutung der Wzform v f i l i , so wie die aller ihr vorausgegangenen undnachfolgenden Formen war wachsen, treiben bis zu dem Begriff des Strotzes (pax S. 92). Den Uebergang des h in y sahn wir in piy-ag u. aa.; griech. 0 für sskr. a ist gewöhnlich; sollen wir nun noch Anstand nehmen griechisch fopy-ij, opyrj, fopyäm (Spyda)) ebenfalls Jiieher zuziehen? Wie die Bedeutung von ¿py/xw strotzen zeigt, ist die von ¿pyt) Trieb, Leidenschaft im Menschen, erst von dem sich organisch durch seine innre Naturkraft entwickelnden Wachsthuin der Pflanzen auf das geistige Leben übertragen. Den angenommenen Anlaut t betreffend, so sprechen dafür die Formen mit a priv. döpyrjTos für d-dpytjTog vi. s. w . , welche bekanntlich mit der grössten Wahrscheinlichkeit auf anlautendes Digamma scliliessen lassen; also ¿pyij, ?/, eigentlich

Wachsthum, Entwickehmg, Trieb, heftiger Trieb, Leidenschaft Zorn; ¿pyäao, Entwickehmg, Trieb, heftigen Trieb in sich haben, strotzen u. s. w. Von ¿pyr/ kommt: ¿pyiXog, rj, ov,zornig', ¿pyikorrjS, ?/, Jähzorn; opyijpa, rö, Zorn; öpyrjrr/Z, o, zornig; opyi8,co; 6pyaivco, zornig machen \ ¿pyiöTuws, y. 6v-, — dop-

95

OP

yr/roS, ov, zornlos; dopytjßia, 77, Zornlnsigkeit; änopyr/S, g?, zornlos ; itapöpyiöpa, to; Ttapopyiöpös, o, rege gemachter Zorn. — Zu z i e l i e i c h f e r n e r : opyiec, tä, religiöse Verrich-

tungen, welche mit einer g e w i s s e n Leidenschaftlichkeit v e r bunden w e r d e n , indem ich g l a u b e , dass e s eigentlich nur Name der bacchantischen F e i e r war. D a v o n : opyiaS,oD, 6pyidw, Orgien feiern; opyiaQpog, o, die Feier der 0.; opyiaiittjs, o, der die 0. Feiernde; ¿pyiaötmdi, 7/, Feier der O. betreffend; (opyids, 7/, g l b d . ) opyiaöri'/piov, oder ¿pyaöti'/piov, to, Ort der 0. Feier', opyecov, o d e r opyioov, o , e/w Orgienpriester; opyE(i>vrf,i% Orgienp riesler in; ¿pyEG3ViHÖS,q,6v, den opys&v he/reffend; cpikopyios, ov, O. liebend] dvopyiaözos, ov, in keine 0. eingeweiht; dyopyia, 7/, f/«.v Nichteingeieeihtsein. V o n opydoo strotzen k o m m t öpyds, ?/, strotzendes Land; ¿pyaöpds, o, strotzende Fülle.

D a r f man zu einer mit /op-/ identischen F o r m ptfß/ zurückkehren, und an eine solche den Namen "Apyos, to, n. p. knüpfen , so d a s s e s strotzendes Land w ä r e V Aus den W u r z e l f o r m e n f i d h , r u h , entspringt durch V o r satz des Präfixes u t , zunächst in seiner v o l l e r e n , in den Veden erhaltenen Gestalt u t a aufwärts, mit Abfall des anlautenden u und des scliliessenden h , das im S a n s k r i t oft verloren geht: sskr. t a r u für u t a r u h der avfwärtswachsende, der Baum, ( s o w i e /~dp%.

Mit x für sskr. k s h gehört zunächst hielier zapx in: cipxvq, attisch apxvq, 17, (Umstellung eigentlich), Netz; •apxvov, TO, g l b d . ; — gehört hielier {duapxvq; niaapxiq, -

•jio-'KtpTttpr^paq,o, Windbeutel \ pomoTtEpnepii&pa, Windbeutelei. Zu diesem sskr. para gehört das, im Sskrit nur als untrennbares Präfix gebrauchte, parä; es ist der alte Instrumentalis, welcher später paren'a lautete (vgl. antarä und antaren'a nebeneinander (II. A. L. Z. 1838. Ergzbl. S. 327. Pronominalst, va und Bopp, V. G. S. 188 ); das daraus gebildete paränk' bedeutet: abgewandt, zurückgewandt, und danach mögen wir wohl den allgemeinen Begriff von para (: von etwas weiter weg) in para uns durch Hinzutreten des Begriffs zurück; specialisirt denken. Im Griechischen entspricht ganz und gar •xapu, als dessen eigentliche Bedeutung ich aufstellen würde:

ein klein wenig weiter zurück von etwas, dicht hinten, neben, bei;

das kurze a betreffend, so kann man an die Endung des zendi-

9

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All.

seilen Instrumentalis a (Kopp, V. G. S. 188) erinnern, und an das schon erwähnte p a ^ k a neben p a y k ' i i . — jtapal mit angehängtem i wie chrai; oder ist dieses ein besondrer Casus, vielleicht der Dativ, entsprechend sskr. p a r u j ä , welches dieselbe B e deutung haben würde wie der Instrumentalis (vgl. Instrum. k ' i r e n ' a und Dat. k ' i r a j a taug)? Aus den! eben erwähnten sskr. a n t a r ä (mit zendischer Instrumentalendung a n t a r a ) entstand griech. airep (statt «rtpe, oder, wenn wir der Analogie von Trapä folgen, ä-repä), wie ich schon an einem and.O. gezeigt habe (II. A . L . Z . a . a . O . ) ; so wie sich nun «Tep zu aTepä verhält, so, abgesehn von dem Eintritt des wesentlich identischen s für a , nip (die bekannte Partikel) zu apä. Ich nehme daher keinen Anstand, es ebenfalls mit sskr. p a r ä zu identificiren und ihn! die Bedeutung neben, beinahe zu geben. — P a r ä hat im Sskr.'die Bedeutung zurück, umgekehrt (das heisst eigentlich: von etwas weiter weg in der Richtung, welche der früher verfolgten grade entgegengesetzt ist). So gut wie wir liier den Instrumentalis als Adverbium finden, konnte auch ein andrer Casus angewendet werden; z . B . der Locativ; nach der nominalen Bildung würde dieser p a r e gelautet haben; ihm entspräche griechisch utapm (wie otxoi), oder mit alter Zusammenziehung napi (wie in apTi ( S . 57), üyyi u. aa.): ging, wie gewöhnlich, p in % über, so entstand die Form iruli, welche grade, wie p a r a , rückwärts (tc Tovnlaa Lehrs Aristarch. 106) heisst. Ich ziehe daher auch dieses hieher (anders Pott E . F . I I , 303); in naklv halte ich das v flir trpely.ruTiy.ov; will man TtaXiv für primäre und -xuki für abgekürzte Form halten, so könnte.man an die Locativform von p a r a nach der pronominalen Declination denken: p a r a - ( s m ) - i n , indem man annähme, dass das in der Tliat ganz fremdartige Element sm bei der Sprachtrennung noch nicht in die Declination getreten war, und also die den Griechen überlieferte Locativform p a r a - i n = p a r e n gelautet habe, welcher zunächst -napoiv, dann napiv, izaXLV entsprochen haben würde. Ich ziehe jedoch die erste Erklärung vor, weil v im Griechischen bei weitem häufiger zugesetzt wird, als abfällt (über v ifelx. vgl. PottE. F . II, 302 ff. j . — jtaKLovpoq, 77, eine Art Dornstrauch. — Durch die hier für dieses Thema erkannte Bedeutung rückwärts, Hesse sich vielleicht ein Weg zu dem Begriff herum, ringsum bahnen, um auf diese Weise durch Vermittelung der Begriffe die dies bezeichnenden Formen sskr. p a r i und griechisch Tispl mit p a r a zu verbinden. Ich gestehe, dass mir das formelle Zusammentreffen und die allgemeine Verwandtschaft der Bedeutung von p a r i : p a r a hier schon' genügend für das Zusammengehören derselben zu entscheiden scheinen, halte es aber für zu schwer, auf eine einleuchtende Weise bei dieser Art räumlicher Begriffsbezeichnungen anzugeben, wie sie sich von einer Bedeutung in die andre gleichsam hinüberstehlen. Weiterhin werden wir a p i mit a p a verbinden. Durch den Eintritt von i für a scheint hier in die Form mit i : a p i gleichsam

All. 151 ein locativer Begriff: der der Ruhe mit aufgenommen zu sein,

liei a p a denkt man sich etwas, von dessen innerstem Wesen, Mittelpunkt, etwas ausgeht; bei api geht es zwar auch aus, es bleibt aber zugleich in der Nähe; auf eine ähnliche AVeise mag man sich bei pari etwas denken, was zwar ebenfalls von einem Mittelpunkt etwas weiter geht; aber in einer gewissen Entfernung bleibt-, sich um den Mittelpunkt, von dem es ausgeht, bewegt, ohne sich über eine gewisse Peripherie zu entfernen (anders Pott E. F. II, 177. 328). Also nepl, um. Indem der Begriff des vom — Mittelpunkt•—Abstehns hervorgehoben wird, entsteht, die allgemeinere Bedeutung: darüber hinaus, sehr (wie para im Sskr. eigentlich entfernt, dann mehr, überschreitend, beste); davon TrepiT-vog, , dv; ittpiaaoc (für - T I O Q , mit Sufl. xio = sskr. t ja), gleichsam übr-ig (vgl. sskr. i h a - t j a hiesig), über-

gross u. s. w\; itspLirauT^c, Uebermuass\ Ttepiaaevoo, überzählig sein; Tiepiaaeia; Trtpiuo eveng, ij, Uebermaass;rtepia hinzu, schnell (dpa in der Bedeutung schnell, vgl. S. 58)? Bedeutung und Form erinnert sehr an das (S. 9) behandelte sISocp; wäre fes ähnlich, w i e dieses aus einem e t a r h i aus e t a s , so aus einem a b l i i t a r h i aus dem erwähnten a b h i t a s entstanden? sodassdepapfürcirpiraplii: ä(piraphi: dfapln stände, wofür die ionischen Formen dipapL, d/~han und hiesse eigentlich 7msammenschlugung, Verbindung; man vergleiche insbesondre sskr. s a n h a t a fest terknüpfl.— ccyo&ldwv, TO, Diminutiv.— äyaavYK'a»/,

eine Pflanze.

dy in äypa Fang, Jagd, Die Etymologie dieses Wortes richtet sich nach der Ansicht, welche man in Beziehung auf die erste Bedeutung desselben hat. Buttmann (Lexil. 1 , 1 2 9 ) stellt aypa und dypelv zusammen; letzteres, wie er ganz richtig bemerkt, heisst ursprünglich greifen, nehmen; wir werden es weiterhin mit dem sskr. g r a b h , g r a h greifen, vergleichen, wo es sich als ein, mit einein Präfix, ä oder « = s a , versehnes, Compositum dieser Wurzel erweisen wild. Bult mann lässt nun aus dypäv mit

loO

AT.

der Bedeutung greifen, dypa sich zunächst mit der Bedeutung Fant/, und dann erst Jagd entwickeln. Diese Unterordnung macht aber eine wissenschaftlichere Betrachtung unnöthig. Da die Wurzel schon früh g r a h geworden war, so konnte sich aus ilir durch Präfix ganz selbstständig einerseits a - f / p a mit Verlust des h (wie z. B. in 8pv S. 96 u. aa.) entwickeln, und andrerseits ä-fype-oi für ( s a ) a-f g r a h - f ämi mitAusstossung des h; wörtlich hiesse das Verbum (zusammen) zugreifen, das Nomen der Zugriff. •— Gegen diese Etymologie liesse sich von einem, sich bloss innerhalb der griechischen Sprache beschränkenden, Standpunkt nichts erhebliches einwenden; von aussen träte das Sanskrit sogar einigermaassen schützend hinzu, da g r a h vielfach mit Gewalt nehmen heisst. Wenn man sich aber nun des althd. j a g o n erinnert ( Graft, Ahd. Spsch. I, 579), welches in der Bedeutung und Form ganz mit einer, dypa zu Grunde liegen könnenden, Wurzelform ay identificirt werden kann — da j im Griechischen schon früh verloren ward und das y leicht durch Einfluss des folgenden p für ein ursprünglicheres k eingetreten sein konnte, welchem bekanntlich eigentlich ahd. g entspricht, oder sowohl griech. 7, als ahd. g einen Doppellaut vertreten können, welcher im Sskr. k s h lauten würde und in beiden Sprachen häufig durch g ersetzt wird; — ferner bedenkt, dass Jagd doch eigentlich die wahre Bedeutung, sowohl von dypa, als den meisten dazu gehörigen Bildungen ist, so wird man dennoch sehr zweifelhaft an jener Zusammenstellung, und ich neige mich ganz dazu, in dypa eine Wurzel zu sehn, welche ursprünglich mit dem ahd. j a g - o n der Bedeutung, so wie der Form nach identisch war. Die von den zu dypa gezogenen Themen, in welchen der Begriff fassen mit Bestimmtheit hervortritt, wie xpeaypa, Fleischzunge; dyp^vov, to , Netz u. aa., trenne ich natürlich ganz davon, und weise sie zu dypelv sskr. g r a h greifen. ¡Man könnte für diese Zusammenstellung noch grössre Sicherheit in einer Verbindung mit der sskr. y j ä k ' q u a e r o , d e s i d e r o finden, als dessen Grundbedeutung man den Begriff nachlaufen nicht ohne einige Wahrscheinlichkeit aufstellen kann. Denn j a k' könnte, da k' gewöhnlich Element einer sekundären Bildung ist, eine Wurzelbildung aus j a ge'un (\f~\) sein. Für diese Vermutlmng würde Benarys Zusammenstellung von SLK>XU> mit j;;k am entscheidendsten sprechen, wenn sie nicht ganz unhaltbar wäre (vgl. i/~