Griechische Geschichte: Band 3, Abteilung 1 Die Griechische Weltherrschaft [Reprint 2020 ed.] 9783112358269, 9783112358252


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German Pages 773 [789] Year 1904

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Griechische Geschichte: Band 3, Abteilung 1 Die Griechische Weltherrschaft [Reprint 2020 ed.]
 9783112358269, 9783112358252

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GRIECHISCHE

GESCHICHTE VON

JULIUS BELOCH.

DRITTER BAND DIE GRIECHISCHE WELTHERRSCHAFT.

ERSTE ABTEILUNG.

STRASSBURG V E R L A G V O N K A R L J. T R Ü B N E R 1904.

Alle Rechte, besonders das Recht der Übersetzung,, sind vorbehalten.

EDUARD MEYER IN ALTER FREUNDSCHAFT.

Ankündigung. Die zweite Abteilung des III. Bandes ist unter der Presse und wird Ostern 1904 erscheinen.

Inhalt der 2. Abteilung. I. Quellen und Literatur. II. Kalender und Ären. III. Die attischen Archonten. IV. Die Könige von Makedonien. V . Die Könige von Epeiros. V I . Die Könige von Sparta. V I I . Die Ptolemaeer. V I I I . Die Seleukiden. I X . Die kleinasiatischen Dynastien. X . Die achaeischen Strategen. X I . Zur Chronologie der Diadochenzeit. X I I . Zur Chronologie der Geschichte des Westens. X I I I , Die Neuordnung des Reiches nach Alexanders Tode. X I V . Die auswärtigen Besitzungen der Ptolemaeer. X V . Das Seleukidenreich. X V I . Das Reich der Antigoniden in Griechenland. X V I I . Das Königreich Epeiros. X V I I I . Die delphische Amphiktionie im III. Jahrhundert. X I X . Der boeotische Bund. X X . Die Aufführung des Agen. Kassandros' erster Feldzug nach Makedonien. Der Peloponnes unter Polyperchon.. Demochares von Leukonoe. Die makedonische Besatzung im Peiraeeus. Die Schlacht bei Kurupedion. X X I . Zur Geschichte des Pyrrhos. Die Kelten vor Delphi. X X I I . Der erste syrische Krieg. Der chremonideisclie Krieg. Die Schlacht bei Kos. Die Schlacht bei Mantineia. X X I I I . Der Krieg Hierons gegen R o m . Der Aao&iK6to? irö\€|UOr|v steht sicher durch CIA. II 723, das Dekret der Nasioten für Thersippos Inscr. Ins. M. Aeg. II 645 und Antigonos' Brief an die Skepsier {Journ. Hell. Stud. X I X 1899, S. 330. Eine kurze Charakteristik gibt Duris bei Athen. IV 155 c; dass auch Pyrrhos ihn als Feldberrn sehr hoch stellte, zeigt Plut. Pyrrh. 8. * Diod. XVIII 50. 3 Die in allen unseren literarischen Quellen überlieferte Namensform Arrhidaeos wird durch das neugefundene Bruchstück der panschen

Polyperchon. "— Koalition gegen die Zentralregierung;

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pont; den Vor wand gab ein Angriff, den dieser gegen die Freistadt Kyzikos unternommen hatte. Arrhidaeos hatte nur etwa 12000 Mann, und war also Antigonos im offenen Felde bei weitem nicht gewachsen; er brach demnach die Belagerung von Kyzikos ab, verteilte seine Truppen auf die hauptsächlichsten Festungen seiner Satrapie und gab das übrige Land Antigonos preis. Dieser liess die festen Plätze einschliessen, und zog selbst weiter nach Lydien, dessen Satrap Kleitos sich ebenfalls auf die Sicherung der wichtigsten Städte beschränken musste, und dann nach Makedonien zu Polyperchon entwich. Ephesos wurde jetzt Antigonos durch eine Partei in der Stadt in die Hände gespielt; und als dort bald darauf ein Transport von 600 Talenten aus den königlichen Schätzen in Kilikien anlangte, der für die Zentralregierung in Makedonien bestimmt war, nahm Antigonos diese Summe für sich in Beschlag. Der Krieg gegen Polyperchon war damit eröffnet 1 . Jetzt zögerte auch Kassandros nicht länger; er verliess Makedonien und ging nach Asien zu Antigonos, der ihm bereitwillig Truppen und Schiffe für einen Angriff auf Griechenland zur Verfügung stellte*. Auch Ptolemaeos, •der Satrap von Aegypten, trat dem Bündnis gegen Polyperchon bei; er hatte sich soeben Syriens bemächtigt und durfte nur dann hoffen, diesen Besitz zu behaupten, wenn •die Zentralregierung möglichst ohnmächtig war 3 . Marmorchronik bestätigt (Wilhelm Athen. Mitt. XXII, 1897, S. 196). Dadurch erledigt sich die Behauptung Droysens (II 2, 374), der Satrap habe Arrhabaeos geheissen, und sei identisch mit dem Manne dieses Namens, der in dem bekannten Dekret der Nasioten UM A. II 645 erwähnt wird. Ich erwähne das nur, weil Niese überall die Form Arrhabaeos in seinen Text gesetzt hat, und die Berichtigung, die er II 773 gibt, manchem entgehen wird. 1 Diod. XVIII 51. 52, Marm. Par., Athen. Mitt. XXII," 1897, S. 188 unter dem Jahr 319/8 und über Arrhidaeos* Beziehungen zu Kyzikos auch Demochares bei Athen. X I 509 a. 2 Diod. XVIII 49. 54, vergl. 68, 1. 8 Diod. XVIII 43, Marm. Par. a. a. O. unter dem Jahr 319/8. App. Syr. 52, ungenau Mithr. 9.

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III. Abschnitt. — Der Kampf um die Reichsregierung.

Die Verbündeten suchten auch Eumenes auf ihre Seite hinüberzuziehen, und dieser wies die ihm gemachten Anerbietungen nicht von der Hand. Es kam ein Vertrag zustande, in dem Eumenes Antigonos Treue gelobte, unter Vorbehalt der schuldigen Pflicht gegen die Könige; dafür sollte er seine Satrapie vergrössert zurückerhalten,, und für alle Verluste reichlich entschädigt werden. Die Belagerung von Nora wurde infolgedessen aufgehoben, und Eumenes begann nun sogleich seine alten Anhänger in Kappadokien wieder an sich zu ziehen 1 . Polyperchon erkannte die ganze Grösse der Gefahr,, von der er bedroht war; um ihr zu begegnen, griff er zu einem verzweifelten Mittel. Die makedonische Hegemonie in Griechenland stützte sich auf die besitzenden Klassen, denen Antipatros nach dem lamischen Kriege überall die Herrschaft in die Hand gegeben hatte; infolge dessen besass Kassandros bei den jetzigen Machthabern in den griechischen Städten grossen Einfluss.' Dem gegenüber beschlösse Polyperchon, sich an der demokratischen Partei einen Rückhalt zu schaffen. Er erliess also im Namen der Könige ein Dekret, nach dem die Verfassungen so hergestellt werden: sollten, wie sie unter Philipp gewesen waren; die seit Alexanders Übergange nach Asien wegen politischer Verbrechen Verbannten sollten zurückkehren, die makedonischen Besatzungen abziehen; Athen sollte den Besitz von Samos zurückerhalten. So gab die Regierung selbst das Signal zur Revolution; denn die demokratische Restauration konnte sich natürlich nicht ohne schwere innere Erschütterungen vollziehen2. Indes gerade an dem Punkte, auf den alles ankam, fanden Polyperchons Befehle keinen Gehorsam. Kassandros hatte noch vor Antipatros' Tode den Befehl in der Munichia 1 Diod. XVIII 50, 4 ; 53; Plut. Eum. 12. Diod. XVIII 55. 56, der den Wortlaut des Dekretes gibt, doch nicht ganz vollständig'; es fehlt die Klausel über den Abzug der Besatzungen, vergl. Diod. X V I I I 64, 5. Die Wiederaufnahme der Verbannten sollte bis zum letzten Xandikos erfolgen, also bis etwa April 318. 2

Das Freiheitsdekret Polyperchons. — Sturz der Oligarchie in Athen.

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einem zuverlässigen Offizier anvertraut, Nikanor aus Stageira, und dieser weigerte sich, den Platz zu übergeben, als die Athener in Gemässheit des königlichen Dekrets die Räumung der Festung verlangten. Er wurde dabei insgeheim von Phokion unterstützt, der noch immer als erster Stratege an der Spitze der Regierung stand, aber seinen sichern Sturz vor Augen sah, sobald die makedonische Besatzung abzog. Gegenüber der Strömung der öffentlichen Meinung durfte er es freilich nicht wagen, offen mit Nikanor gemeinsame Sache zu machen; aber er wusste es wenigstens zu verhindern, dass militärische Massregeln gegen die makedonische Besatzung ergriffen wurden, und so gelang es Nikanor Verstärkungen an sich zu ziehen und mit deren Hilfe sich in den Besitz des Peiraeeus zu setzen. Auf die Nachricht davon sandte Polyperchon seinen Sohn Alexandros mit Truppen nach Attika; in seinem Gefolge kamen die demokratischen Verbannten. Phokion versuchte nun zu unterhandeln, aber schon war er der Lage nicht mehr Herr. Die Verbannten drangen in die Stadt, und jetzt trat eine Volksversammlung zusammen, in der Phokion und die übrigen Mitglieder der oligarchischen Regierung ihrer Ämter entsetzt, und eine neue Regierung aus entschiedenen Demokraten gewählt wurde (Anfang 318). An die Spitze der Bewegung trat Hagnonides aus Pergase, einer der radikalen Parteiführer, die nach dem lamischen Kriege verbannt worden waren. Die Häupter der gestürzten Partei hielten sich jetzt in Athen nicht mehr für sicher, und flohen zu Alexandros, der sie weiter zu seinem Vater Polyperchon sandte. Dieser befand sich an der Spitze der makedonischen Hauptmacht, von dem Könige Philippos begleitet, auf dem Marsch nach Griechenland; Phokion traf ihn im Lager bei dem Dorfe Pharygae, unweit der Thermopylen an der lokrisch-phokischen Grenze. Hier wurde in Gegenwart des Königs über Phokion und seine Genossen Gericht gehalten ; eine athenische Gesandtschaft führte die Anklage.

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III. Abschnitt. — Der Kampf um die Reichsregierung.

Das Urteil konnte nicht zweifelhaft sein; Polyperchon erklärte im Namen des Königs Phokion und die übrigen Angeklagten des Hochverrats schuldig, überliess es aber den Athenern, kraft ihrer Autonomie, nach eigenem Ermessen das Urteil zu fällen. Die Angeklagten wurden also an Athen ausgeliefert, und hier von einer nach dem dionysischen Theater am Fusse der Akropolis zusammenberufenen Volksversammlung in tumultuarischem Verfahren zum Tode verurteilt und sogleich hingerichtet (19. Munichion, April 318)1. Kurz darauf kam Kassandros nach dem Peiraeeus mit 35 Schiffen und 4000 Mann, die er von Antigonos erhalten hatte. Auf die Nachricht davon rückte auch Polyperchon nach Attika, an der Spitze von 25 000 Mann, vermochte aber gegen den Peiraeeus nichts auszurichten. Er überliess also die Fortführung der Belagerung seinem Sohn Alexandros und zog selbst weiter nach dem Peloponnes. Auch hier wurden jetzt überall die Oligarchien gestürzt und die oligarchischen Parteihäupter verbannt oder hingerichtet. Nur Megalopolis wagte es, sich den Befehlen des Regenten zu widersetzen und liess es auf eine Belagerung ankommen. Es gelang Polyperchon zwar, in die Mauern Bresche zu legen; aber ein Sturm, den er mit seinen Elephanten unternahm, wurde vollständig abgeschlagen. Nach diesem Misserfolg gab Polyperchon die Hoffnung auf, die Stadt mit Gewalt zu erobern. Er begnügte sich also damit, sie durch einen Teil seines Heeres eingeschlossen zu halten, und wandte sich mit der Hauptmacht dringenderen Aufgaben zu. Denn eben

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Diod. XVIII 6 4 — 6 7 , Plut. Phok. 3 1 — 3 8 , Nepos Phok. 3 — 4 . De Sanctis in meinen Studi di Stör. ant. II 8—11. Die Zeit der Absetzung Phokions ergibt sich aus CIA. II 2 9 9 b , vergi. Unger Philol. 3 8 ( 1 8 7 9 ) S. 451 f. Hagnonides war unter den Angeklagten im harpalischen Prozess (Hypereid. g. Demosih. 4 0 , 4 S. 2 2 Bl. 3 , Demarchos' Rede KCtO' 'Afvum&ou irepi TÙIV *ApnaXe(u>v erwähnt von Dion. Dein. 10); über seine Verbannung nach dem lamischen Kriege Plut. Phok. 29.

Polyperchon in Griechenland. — Eumenes Strateg von Asien.

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jetzt begannen die Ereignisse in Asien seine ganze Aufmerksamkeit in Anspruch zu nehmen 1 . Schon unmittelbar nach dem Ausbruch des Konflikts mit Antigonos hatte Polyperchon sich an Eumenes gewandt und ihm den Oberbefehl über alle königlichen Streitkräfte in Asien angeboten, mit unbeschränkter Verfügung über die königlichen Schätze, und Eumenes war darauf eingegangen, unbekümmert um den Eid, den er soeben Antigonos geleistet hatte 2 . Freilich, um sich in Kappadokien gegen Antigonos' Feldherrn Menandros behaupten zu können, war er bei weitem nicht stark genug; er überschritt also den Tauros und zog nach Kilikien. Das hier in Garnison liegende makedonische Elitekorps, die Argyraspiden (oben S. 94), 3000 Veteranen aus Alexanders Heer, stellten sich unter seine Befehle; die Schätze, die soeben unter ihrem Geleit aus Susa nach dem kilikischen Bergschlosse Kyinda gebracht worden waren, gewährten reiche Mittel, um aus den kriegerischen Bewohnern der Berglandschaften im Süden Kleinasiens ein Söldnerheer anzuwerben. Bald hatte Eumenes 10000 Mann zu Fuss und 2000 Reiter, ungerechnet die Argyraspiden und die 2000 Mann und 500 Pferde, die ihm aus Kappadokien gefolgt waren. Vergebens versuchte Ptolemaeos, der mit seiner Flotte an der kilikischen Küste erschien, die Argyraspiden zum Abfall von der königlichen Sache zu bewegen ; und ebenso erfolglos blieben die Versprechungen und Drohungen des Antigonos. Eumenes konnte seine Rüstungen vollenden und rückte dann in Phoenikien ein, dessen Besitz ihm Ptolemaeos nicht streitig zu machen wagte 3 . Hier bemühte er sich, eine Flotte zusammenzubringen, um mit Polyperchon in Verbindung zu treten. Inzwischen hatte auch Lysimachos der Koalition sich angeschlossen 4 , und Antigonos rückte mit seinem 1 Diod. X V I I I 68—72. 2 Diod. X V I I I 57, 3 - 4 ; 58, Plut. Bum. 13. 3 Diod. X V I I I 59—63, Plut. Eum. 13. 4 Das wird nicht direkt überliefert, ergibt sich aber daraus, dass

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III. Abschnitt. — Der Kampf um die Reichsregierung.

Heer an den Hellespant, um nach Europa hinüberzugehen und dort seinen Verbündeten die Hand zu reichen. Dieser Gefahr gegenüber ging Polyperchon nach Makedonien zurück und sandte seinen Admiral Kleitos, den Sieger von Amorgos, mit der ganzen Flotte nach der Propontis; er sollte zugleich Arrhidaeos Entsatz bringen, der sich noch immer in Kios behauptete. Infolgedessen zog nun auch Antigonos seine Flotte in den hellespontischen Gewässern zusammen; es waren 130 Schilfe, deren Befehl Nikanor erhielt, derselbe, der die Stellung in Munichia mit solchem Erfolge behauptet hatte. Im thrakischen Bosporos, unweit von dessen Mündung in das schwarze Meer, beim Tempel des Zeus Urios, kam es zur Seeschlacht, in der Kleitos einen vollständigen Sieg errang; 17 von Antigonos Schilfen wurden versenkt, 40 mit der Besatzung genommen. Antigonos aber liess mit Hilfe der ihm verbündeten Byzantier in der Nacht einen Teil seines. Heeres über die Meerenge gehen und griff mit dem Grauen des Morgens das feindliche Lager von der Landseite an, während zugleich die 70 Schilfe, die von seiner Flotte noch übrig waren, mit den besten Truppen des Landheeres an Bord, von der Seeseite zum Angriff heranfuhren. Kleitos war durch dieses kühne Manöver vollständig überrascht; er hatte keine Zeit mehr, seine Schiffe in Schlachtlinie zu bringen, und so fiel seine ganze Flotte fast ohne Widerstand in die Hände des Feindes (Herbst 318); er selbst fand auf der Flucht durch Soldaten des Lysimachos seinen Tod 1 . Kleitos auf der Flucht nach seiner Niederlage von Soldaten des Lysimachos erschlagen wurde (Djod. X V I I I 72, 9). Auch Kassandros hatte sich bei seiner Flucht aus Makedonien zunächst nach dem thrakischen Chersones, also auf Lysimachos' Gebiet begeben (Diod. X V I I I 54, 3). Lysimachos hat es damals aber offenbar noch nicht gewagt, sich gegen die Reichsregierung zu erheben, wenigstens hören wir nicht, dass er damals Kassandros unterstützt hätte. 1 Diod. X V I I I 72. Polyaen. IV 6, 8. Über die Chronologie unten 2. Abt. § 86.

Schlacht im Bosporos. — Oligarchische Restauration in Athen.

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Es war ein Sieg so vollständig, wie ihn Lysandros vor einem Jahrhundert in eben diesen Gewässern durch ein ganz ähnliches Manöver errungen hatte; und er brachte wie jener die Entscheidung des Krieges. Allerdings der Angriff gegen Makedonien, den Polyperchon gefürchtet hatte, erfolgte für jetzt noch nicht; denn Antigonos hielt es für nötig, sich zunächst gegen Eumenes zu wenden, um nicht diesen gefährlichen Gegner im Rücken zu lassen. Aber Polyperchons Ansehen war aufs tiefste erschüttert und überall in Griechenland begannen die Gegner das Haupt zu erheben. Vor allem in Athen, wo jetzt jede Hoffnung geschwunden war, Kassandros aus dem Peiraeeus zu vertreiben. So verlor die demokratische Regierung mehr und mehr an Boden, und endlich beschloss die Volksversammlung, mit den Oligarchen im Peiraeeus in Verhandlungen zu treten. Die Vermittlung dabei übernahm Demetrios, Phanostratos' Sohn aus Phaleron, ein hochbedeutender Redner und Philosoph aus Theophrastos' Schule, übrigens ein vollendeter Weltmann, wie das im Peripatos zum guten Tone gehörte. A l s Politiker war er zuerst um die Zeit des harpalischen Prozesses hervorgetreten 1 ; nach dem lamischen Kriege war er neben Phokion und Demades unter den Gesandten, die den Frieden mit An tipatros unterhandelten«; erzählte dann zu den einflussreichsten Führern der Oligarchie und wurde als solcher nach derem Sturze zum Tode verurteilt 3 ; aber glücklicher als Phokion hatte er es vermocht, sich nach dem Peiraeeus zu retten 4 . Jetzt brachte er ein Kompromiss zwischen der Demokratie in der 1 Demetrios von Magnesia bei Laert. Diog. V 75. — Den albernen Klatsch, den Favorinus erzählte, er sei von Geburt ein Sklave gewesen, hätte Susemihl (I 135) nicht wieder aufwärmen sollen; derartiges richtet sich selbst. ü Demetr. nepl lpnr]veia4 MOvapxiKrK KaraaTdaeux; F C V O M ^ W K Tf|v TOO a\r)p£ui