Gesammelte Dichtungen: Band 2 [5. Aufl. Reprint 2020] 9783112378380, 9783112378373


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German Pages 339 [340] Year 1886

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Table of contents :
Inhalt
Gedichte. 1838
Aus dem Italienischen. Alessandro Manzoni. Chor aus der Tragödie: Der Graf vom Carmagnola
Aus dem Französischen. Alfons de Lamartine. Der Genius in der Verborgenheit
Jean Reboul
Alfred de Musset. Lieder und Fragmente
Marceline Desbordes-Balmore
Auguste Barbier
Aus dem Englischen. Samuel Taylor Coleridge
Robert Sonthey
Charles Lamb. Die alten bekannten Gesichter
John Keats
Thomas Campbell
Felicia Hemans. Das bessere Land
Walter Scott
Thomas Moore
Robert Burns. Lieder
Zwischen den Garben. Eine Nachlese. 1849
Vorwort
Eigenes
Uebersetztes
Alfons de Lamartine. Die Friedensmarseillaise. An Nicolaus Becker
Henry W. Longfellow. Au ein altes dänisches Liederbuch
William Wordsworth. Der Dänenkuabe
Thomas Hood. Ode an meinen kleines Sohn
Allan Cunningham
Schottische Balladen und Lieder
Irisches Volkslied. Eileen-a-Rosn
Nordamerikanisch. Lied der alten Tschaktas
Anhang
Neueres und Neuestes. Hans und Welt. Heimath und Freude. Krieg und Frieden. Gelegentliches. 1852-1876
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Gesammelte Dichtungen: Band 2 [5. Aufl. Reprint 2020]
 9783112378380, 9783112378373

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Ferdinand Freiligrath s

gesammelte Dichtungen. Fünfte Auflage.

Ametter Wand.

Stuttgart.

®. I. Gvschen'sche Verlag-Handlung. 1886.

K.

•aftotag (Carl (BrünInger) In Stuttgart,

Inhalt. Hedichte. 1838. Uebcrsetzungen. AuS dem Italienischen.

Alessandro Manzoni. Seite Chor au- der Tragödie: Der Graf von Carmagnola

.....

5

Aus dem Französischen.

Alfonr -e Lamartine. Der Genius in der Verborgenheit.

(An Jean Reboul).................................................. 9

Iran Kedoul. Antwort auf Lamartine'« Gedicht: der Genius in der Verborgenheit

.

.

11

Der Engel und da- Kind................................................................................................. 13

Sie ist krank............................................................................................................................... 14 Erscheinung...............................................................................................................................15 Der Kahn............................................................................................................................... 17

Alfred de Müsset. Lieder und Fragmente. Barcelona............................................................................................................................... 18 Da- Lever II.

.

................................................................................................... 19

Inhalt.

IV

Celte

Madrid.............................................................................................................................................. .......... Die Frau Markisin....................................................................................... •

...

24

Fragment.........................................................................................................................

24

U« die Jungfrau.......................................................................................................................

25

Ballade an den Mond..............................................................................................................

L

8

Stanzen............................................................................................................................................. Sonett.............................................................................................................................................

L

Venedig..............................................................................................................................................

8

«u Mrich G................................................................................................................................................. 26

............................................

8?

....

L

Mercdiec Der Rufer an der Rhone

Die Nachtwache de- Reger-..................................................................................................

Zngefle «arMtr. r?

Rif,............................................

Rus dem Englische«.

Samuel Gaylor Colerttßk. Der alte Matrose.

(Ein Romanzmcyllu-).......................................................................... 89

Robert Southey. 82

Der Zncheap-Felsen.................................................................................................

Die Stechpalme................................................................................................................................ 64

Charter ikamb. Die alten dekannten Gesichter

................................ ......................................................................... 88

Ä»h» Kcal». Sonett (als er den Homer in Chapman'- Übersetzung kennen lernte)





67

Chomar Campbel. Der letzte Mensch................................................................................................................................. 67 Roland der Held................................................................................................................................ 70

/clld« - »«»» Das bessere Land..................................................................................................................................

Inhalt-

V

Valter Seilt,

ernt

Dn Pilger ..................................................................................................................... 73 Jock »on Hogelbe«»................................................................................................... 74 Pibroch of Donald Dhu.................................................................................. 75 «ora's Gelübde..................................................................................................... 77 Donald «alrb ist wieder bst.................................................................................. 78 Wiegenlied für dm «ohn eine« schottischen HLnptltng-............................................ 80 Da« Mädchen bei Z«la..................................... ... 81 Der «insall. (Tke Foray).......................................................................................... 88 Da« Mädchm von Lor».................................................................................................... 88 Der Lroudadeur .... *............................................................... 88

Hones Moore. Thie world is all a fleeting ehow........................................................................ 85 Fallen le tby Throne................................................................................................... 85 Who ie the mald (St. Hieronymus' Geliebte)...................................................... 88 The blrd, let looee.................................................................................................... 87 Sound the loud tlmbrel (MiriamS Sieb)............................................................... 88 Now let the warrior.................................................................................................... 89 Oh! »von return............................................................................................................. 89 I eaw the moon rite clear .......................................................................... There oomee a time ... 91 Hark! the vesper hymn ie etealing.........................................................................91 Bei der Dorübersahrt an der Lobten-Jnsel (Deedmen's Island) in der St. Lorenz - Bay • *.........................................................................98 Bright be tby dreams............................................................................................ .......... Row gently bete............................................................................................................... When first that smile ......................................................................... .......... Peace to the elomberer».......................................................................................... 95 See, the dawn from heaven......................................................................... ......... When through the PlaxietU.......................................................................... ......... Take hence the bowl......................................................................... * . . 96 Farewell, Theresa!.................................................................................................... 97 How oft, when watching Stare......................................................................... .......... When the first Summer bee.................................................................................. .......... Light sounds the harp...........................................................................................99 The song of war........................................................................................................... 100 When ’mldit the gay I meet......................................................................... ....... Will you eome to the bower?............................................................................... 101 Ans eine schöne Ostindierin........................................................................................ 109

Robert Sur»«. Lieder.........................................................................

.

...

103

VI

Inhalt.

Zwischen den charöen. eint Nachlese. 1849. Seite Vorwort.........................................................................................................

115

Eigene-. Klänge des Sternum: 1. Zur Einleitung............................................................................ 119 L. Ein Lied Memnons...............................................

120

Ein Vitt (Fragment).......................................................................................

122

In der Nordsee

123

Kreuzigung...........................................................................................................

126

Das Hospitalschiff................................................................................................................. 129

Freistuhl zu Dortmund.

(Zur Einleitung des ^malerischen und romantischen

134

..............................................................................

Sestphalen-E)

Auf dem Drachenfels...................................................................................................... 140 Volandseck.

(Lufrus zur Wiederherstellung der eingestürzten Ruine. Januar

1840) 1. 2..................................................................................................

Vaurede für Voland-cck.

141

Juli 1840

145

(Zum Kölner Earneval 1840)

....

151

Vie Rose....................................................................................................................

153

D lieb', so lang du lieben kannst....................................................................

157

Mit Unkraut. 1840 Ruhe In der Geliebten.

160

Köln und der Rhein.

158

1840

...................................................................................

Du hast genannt mich einen Vogelsteller.

1840

.................................................

...

Auch eine Rheinsage.

Ln Karl Simrock.

Vin Kindermärchen.

(Reminiscenz aus 1837)................................................

Die Nacht im Hasen.

1. 2.....................................................................................

vei Koblenz.......................................

1 bis 4.

...

162 163

178

183 189

Vie Linde bei Hirzenach.

191

Vision.

192

Antwort

1843 1843....................................................................................................................... .

195

In ein schönes Kind....................................................................................................... 196 Hull» dlw eine llnea.......................................................................................

197

Leiern und Bügel.

193

Brutus.

Oktober 1844

....................................................................

(Zum Düsseldorfer Earneval 1845)................................................................ i!)9

VII

Inhalt. UebersehteS.

>c Camtrllnt. Vte ffdeben-maifeMalse.

.

Kn Nicolaus Lecker

.

.

edtt S0>



208



210



‘312

Heary W. iks«-sels». An ein altes dLnisches Liederbuch

...

»ilie* »srds»srth.

Ver DLumVeabr

.

.

* Thowrs -oo-

0>t an meinen kleinen Sohn

.

*

Alan Cnnningham. Gordon von Brackley......................................................................; • .21* Der Geächtete...................................................................... 217 Carli-le-Lhor................................................................................................................ 218 Das Mädchen von Invemeß......................................................................................219 Im deutschen Niedcrland..................................................................................... 221 Ein Segel naß, 'ne fttsche See............................................................... 228

Schottische salahen nnb Cirltr. varthrarn's Grablird.............................................................................................. 224 O sag' mir, wie dich frein......................................................................................225 Lord Randal................................................................................ . 226 Das Deib von U-Her's vorn.... 227 Klage der Srenßenvittwe..................................................... 229

Irisches Volkslied. Eileen-a-Roon.

280



Lsrda»erikanisch. Lied der alten Dschaktas.....................................................





281

Zuhal«.

VUI

Anhang. Veite Schahingtrat..................................................................................................................... 233

Än Carl Büchner..................................................................................................................... 235 1862.

Bruchstück au- dem Gedichte von Ed. Duller und Ferd. Freiligrath .

237

Sonett........................................................................................................................................ 240

Neueres und Neuestes. 1852—1876. Haus unb Mlt

Krieg und Frieden.

Heimath und Fremde. Gelegentliches.

Vtothtehlchen.

Au- einem Winterliede für'- Hau-.

.

.

.



243

In Iuliu- Rodenberg'- Album........................................

...

Vie Freiltgrath--Kinder............................................................ Rach Johanna Linke!'- Begrabnip.......................................

...

244

...

245

Zur Schillerseier.

Au-

243

10. November 1859.

1.

Festlied der Deutschen inLondon...........................................................249

2.

Festlied der Deutschen in Amerika........................................................ 253

der englischen

Apfclblüthe.

Zu Ludwig Uhland'S fünfundsirbzigstew 256

Geburt-tage...................................................................................................

An Gabriele Dingelstedt..............................................................................

258

Für Iuliu- Mosen.

259

Eine Stimme au- dem Eril........................................

262

Westphältsche- Svmmerlied..............................................................................

Nadel und Draht.

Eine Stimme vom »Great Eastern*

. . Allerlei Funken................................................................................................... Zur Feier von Guttenberg'- 400jLhrlgem Lode-tage

268

264

....

267

Für - Schwarze Land........................................................................................

269

Für die Töchter.

.

.

1.

An Läthc zu ihrer Vermählung mit Eduard

.

2.

An Luise -u ihrer Vermählung mit Heinrich

....

.

272 275

Meinem Freunde Ed. Layser zur silbernen Hochzeit................................................278 Prolog zur Eröffnung de- Sommertheater- im Bad Rippold-au

...

279

Bei Moriz Hartmann'- Abschied von Schwaben.......................................................... 286

Zu Karl Maher'- dreiundachtztgstem Geburt-tage...........................................................280 Im Teutoburger Walde................................................................................................ 228 Barfüßele..................................................................................................................... ..........

«

Februar 1870 ............................................................................................................. Zu Hölderlin'« lOOjLhrigeur Geburtstage...........................................................

An die Burschenschaft Olympia in Wien........................................................... Zur Eröffnung des Fremdenbuchs auf dem Hohenstaufen

Trtnkspruch

....

Ausgebracht bet'« Festmahl gut Feier des vterundneunztgstea

Jahrestags der UnabhLngigkeits-ErVLrung der vereinigten Staaten Hurrah, Germania i...................................................................................................

So wird es geschehn I................................................................................................... An Wolfgang Im Felde................................................................................................... Di« Trompete von Gravelolte..............................................................................

Freiwillige vor l............................................................................................................. An mein liebes Pathchen Adeline Rittershaus................................................

Wilhelm Müller.

Eine Geisterstimme....................................................................

Seite 290

mmn m

Inhalt.

In Gtaubünden............................................................................................................

819

Goethe s Gruß zum Cölner Mummenschanz..........................................................

813

Rothkäppchen. Zu ehern Blatte von Jtonetofa................................................. Otto zu Wolfgang- Hochzeit ..............................................................................

816 817

.,........................................................................................

811

Die- Buch ist wie 'ne Laube...............................................................................

881

An Eduard Paulus

Lang', lang' ist'- Herl...................................................................................................

318

Hebel und Scheffel..................................................................................................

327

Erdichte. 1838.

Freiligrath, gesammelte Dichtungen. IT.

1

Ueberse-ungell.

Übersetzungen.

5

Au- dem Italienischen. Alesi«h» Rivzrat. Ltzor tne -er trtgilit: Der Aref m Hinunter an'» Gestade zieht!

Weib oder Gdttin — lasset Tänze Sie grüßen und ein Fischerlied! Gilt, schon am Ufer sehet schwanken Den Rachen! — ach, er ist zerschellt!

Und in ihm aus den leckm Planken Verblutet sich ein junger Held.

„Grabt mir ein Grab auf eilten Borden!

Zu meinem Sarge fällt da» Holz! Schaut her! der Lohn ist mit geworden. Den Gott bestimmt hat für den Stohl Gelockt von meiner Flagge Schünmet, Flog gierig ein Pirat herbei;

6t schoß mein lustig Boot in Trümwet, Und meine Brnst durchfuht seht Blei. gr«tlt,r»t h, vichNm-m. n.

8

18

Srdichte.

Ich sterbe!.... sei's l doch ihr — seid weise! Wenn ihr gefahrlos reifen wollt, So denk an mich ans eurer Reise; De» Purpnrwimpel nicht entrollt!"

Alfred de Mistet. Lieder und Fragmente.

-»reell««. Wer, der aus Bareelona'S Gaffe

Mein Andalusisch Mädchen sah? Wer sah fie stehn aus der Terraffe? 'S ist meine Löwin, meine blaffe Markes« d'Amaegui ja!

Für fie hab' ich mich ost gehaum. Für fie Sonette gar gemacht! Wie ost, ein Haar nur ihrer Braum Durch'- Wehn des Borhang» zu erschauen,

Hielt ich vor ihrm Fenstern Wacht!

Mein ist fie, »ei« ist dieser Wangen, Mein dieser Sippen lechzend Glühn! Mein diese- Ange, schwarz verhangm Lon seidnm Dimpem, mein die langm Haarwellm, so ihr Hermelin!

Mein, mein ihr Hal-, sehn sie die Wände DeS Echlasgemach» in üpp'ger Ruh; Mein daS Gewand um ihre Lende, Mein ihre kleinen weiße» Hände,

Und mein ihr Kuß im schwarzm Schuh!

vebrrsttzim-m.

D, wenn durch ihre» Netze» Kranz« Ihr Lnge blitzt mit wildem Brand, Bei allen Heiligen im ganz« Tastilien, man bräche Lanzen, Au rühr« nur an ihr Gewand!

Leim Gid! man muß fie sehn im weiß« Nachtkleid, die prächtig« Gestalt!

Mau muß e» schu, die» Schlag«, Leiß«, Wenn unter Hessen, grimmig«, heiß«, Eie wüthend fremde wort« lallt I

Und, ol eie toll ist ihre Freude, Storni fie am Morg« fingt und lacht! Wenn, da just in de» Strumpfe» Seide Ihr Füßch« schlüpft, ihr unterm Kleide De» Lribch«» straffer Itla» kracht!

Auf, Page, folge meinen Pfad«! Hinan» mit Tambouringeklirr!

Heus Abend will ich sermad«. Daß fluch« soll« bte Alkadm Bi» an dm Guadalquivir!

He»

feiet.

0 Herrin, e» wird helle!

Drin Leibroß, Isabelle, Begrüßt dich wiehernd; — schau «ns der Piqueur' und Führer

Grünfarb'g« Aermeln ihrer StoßsalKn schwarze Klau'!

ec

Gedichte.

Sieh, Pagen und Bereiter! Der flücht'gen Stute» Leiter, Ein unbewamster Troß,

Das Haupt vam Busch umflogen. So kommen sie gqogen, Mit Armbrust und Geschoß.

D, höre deiner schnellen Windspiel' und Doggen Bellen! Horch, Pfiff und Gertenhieb! Zur Jagd! ftisch in den Bügel

Den Fuß! ergreif' die Zügel! Diel Glück zur Jagd, mein Lieb!

Und nun zuerst verhülle DeS schöne» Busen» Fülle Mit de» Habite» Grün!

Laß, moorumspannt, mit seinen Göttlichen Formen scheinen Ein süße» Räthsel ihn! Mit weißer Hand zu kämmm

Dein Haar, laß überschwemmen Da» dunkelbraune dich; Dein Haar, früh aufgebunden.

Und in den Abendstunden Gelös't durch dich und mich. Frisch auf den», »»eine Wilde! Weithin durch da» Gefilde

Tönt deine» Thier» Gescharr.

Und wie de» Speer «in kknappe, So schwingt, in bunter Kapp«, Den Sonnmschirm dein Rarr.

Nrbkrsktzungm. Und nun noch die gestickte Schärp' um die goldgeschmückte Jagdrobe wirf, geschwind! Und in de» Mantels Falten Will tragen ich und halten Dich, wie ein schlafend Kind!

Jtorü. Madrid, du Licht von Spanten- Thalen, In deinen tausend Feldern strahlen Biel tausend Augen, schwarz und blau.

Du weiße Stadt der Serenaden, Biel tausend klein« Füße badm

Sich Rächt- in deine- Prado'- Thau!

Madrid, und kämpfen deine Stiere, Dann lassen tausend Händchen ihre Buntfarb'gen seidnen Schärpen wehn; Und in den sternerhellten, lauen

Lenznächten steht man deine Frauen Auf deinen blauen Treppen stehn. Madrid, Madrid, laß sie fich sehnen!

Ich spotte deiner stohm Schönen, Di« muthig tummeln Maul und Pferd! Denn unter allen weiß ich Eine; Laß Braun' und Blonde kommen — Keine Ist ihre Fingerspitze werth! Und mich nur, wenn die Sterne scheinen.

Läßt die Duenna dieser Einen Durch ihr vergittert Fenster! — Wer

tl

M

SeUchte. Nach zorn'gen Blicken trügt Begehren,

Der nah' ihr nur bei» Meffehvren, Sei Bischof oder König er. Denn wiffet, meine wild« Kleine

Aus Andalusien ist es! meine Wittib mit dunkelm Flammenblick! Sie ist ein Teufel und ein Engel! Braun, der Orange gleich am Stengel,

Und wie ein Bogel flügg' «nd quick. D, wenn wir zitternd Küste tauschen,

Wmn um mein Haupt mit süßem Rauschen Entfeffelt ihre Locken wehn, Dan» muß man sie mit glüh'nder Wange, Behend und schnell wie eine Schlange, In meinem Arm sich winden sehn.

Und fragt ihr, welchem Preis die schlanle Erob'rung ich denn wohl verdanke? 'S war meine» Roste» Mühnenpracht; Da» Loben ihrer Sammtmantille; Richt zu vrrgeffen: auch LantlleBonbons in einer Fasching-nacht!

Die Fra« Markifi«. Ihr kennt ihr Aug' und ihre Züge, Ihr kennt die Andalusierin!

Ihr wißt, daß ich im Arm sie wiege Lom Abend bi» zum Morgen hin!

Utbrrsetzusgnl D, seht fie, wenn ihr Arm wie eine»

Schwans weißer Hatt mich fest umschlingt; Wenn, dicht an ihre» Haupte meine-. Die Rächt uns süße Träume bringt I

O, kommt I ob unserm Rest begegnet

Und schnäbelt euch, ihr Nägelein; Durch ihren Schlummer, den Gott segnet,

Strahl' eurer Flügel Widerschein I

Prei- der Nergeffenheit gegeben Sei Alle-, nur die Liebe nichtl

Die Wollust nist: vergeßt da» LebenI Der Borhang ruft: vergeßt da» Licht I O, laß un» ruhen, Mund aus Munde Hauch' deine Seel' in mich hinein!

O, laß un» ruhn so bi» gut Stunde,

Wo «an un» bringt den Lodtenschrein.

Und fürchte nicht des Sterne» Schimmer, Der jetzt die Furcht der Weism iftl*

Vielleicht, schlägt er die Welt in Trümmer, Daß unsern Winkel er vergißt I In meiner Seele frische- Bluten

Laß rinnen deinen lichten Grist, Wie fich in eines GießbachS Fluten Der Wiese Blumenquell ergeußt!

Denn weißt du wohl, wie viele Schmerzen

Ich litt, ach, um zu leben mir? Siehst btt in meinem wunden Herzen De» UeberdrusseS blut'ge Spur? • Man rcbde damals »tri van dem Kometen von 1831.

n

24

Erdichte. Gib einen Kuß mir, meine Kleine I Mt meiner Hand in deinem Haar, Laß mich erzählen dir bei« Scheine

Der Lampe, was mein Unglück mar l

Und steh, wie gut ich bin, mein Leben! Daß gestern du auf meiner Brust Entschliesst — ich will eS dir vergeben!

Und war'- auch, als ich schwatzte just. Denn, auf des Königs Wort, sobald eS Wird dunkel in der Hauptstadt sein, Zieht hier im Lustrevier deS Waldes Jn'S Schloß die Frau Markifin ein.

Mein Arm sei der Geliebten Wiege Dom Abend bis zum Morgen hin. Ihr kennt mein Lieb, ihr kennt die Züge Der braunen Andalufierin.

Fra-mküt. Ich habe dich geliebt: — und wie? — o Gott, mein Leben

Hätt' ich in jener Zeit für dich dahin gegeben! Du aber hast mich selbst verscheucht von deiner Brust, Du selbst, ju lieben dich, benommen mir die Lust!

Du fängst mich jetzt nicht mehr in deine- Lächeln- Schlinge, Auch dein» Thränen jetzt find Überflüff'ge Dingel So, wenn der alte Saal ein Kind mit Schrecken füllt, Lös't vom Getäfel e- Helm, Harnisch oder Schild.

Uebcrsttzungm. Mit bet Trophäe bann, bie zitternb e- erstritten. Sucht e- sein Kämmerlein mit bangen hast'gen Schütten:

Legt bo8 Gemässen ab, nnb hüllt beim matten Schein Der DSmm'rung furchtsam fich in seine Kiffen ein. Doch, wenn bet Morgen nun verscheucht bet Rächt Gespenster, Dann funkelt baS Phantom im Morgenroth am Fenster.

Dann lacht es seiner Angst, unb nist: wie mar ich blinbl Wie mar ich furchtsam boch, wie «ar ich boch ein Kinbl

Ji» bit Zungfra» O Jungfrau, »enn ein Mann, bet beine steilsten Wände Etklettett hätte, nun auf beinern Gipfel stünde: Wohl schlüge stolz sein Hetz, wohl zittette sein Geist, Wenn et vom ew’gen Schnee fich tarnten nun erhübe. Wenn mächt'ge Kreise nun im Aether et beschriebe, Dem jungen Adlet gleich, bet langsam ihn umkteis't. Jungftau, ich weiß ein Hetz, gleich bit zum Himmel ragend, Gleich bit ein fleckenlos unb schimmernd Festkleid tragend, Dem Ew'gen näher noch, als bu bem Himmel; kühn Unb rein! — Drum staune nicht, erhabenste bet Höhen, Daß, ba zum erstenmal ich seine Fim gesehen. Für einen Sterblichen bet Ort zu hoch mit schien.

26

Gedichte.

Ä« Ulrich «. Ulrich, kein Auge maß die Tiefe je der Meere, Der Slteste MattoS, der kühnste Taucher nicht i Auf ihrem Spiegel ist'-, daß, gleichwie feine Speere Ein überwnndner Schütz, die Strahlen Phöbus bricht.

So auch durchdrang kein Aug' den Abgrund deiner Schmerlen, Gefalln« Engel, Mann der düstern, eis'gen Siuh'I Du trügst in deinem Haupt, du trügst in deinem Herzen Zwei Welten, schreitest trüb an meiner Seite du.

Doch laß mich wenigstens in deine Seele schauen. Wie furchtsam sich ein Kind beugt über einen See;

Du: so gereift, ein Haupt, da- bleich vom Kuß der Frauen; Ich: fast ein Knabe noch, dich neidend um dein Wehl

Venedig. Venedig, stolz von Blicken, Kein Roß auf deinen Brücken!

Kein Fischer am Geftad, Kein Licht am Pfad!

Am Ufer nur voll Treue Hebt der gewalt'ge Leue Auf zu deS Himmel» Blau

Die eh'rne Klau'.

Und um ihn her in Gruppen Fregatten und Schaluppen! Wie Reiher, schwarz und weiß,

Kauernd im Kreis.

Uebkrsetzmigen. Eir schlummern, feucht bethauet.

Da» Wasser dampft und brauet;

Matt schimmert durch die Nacht Der Wimpel Pracht.

Mit steinigem Gewölle Bedeckt der Mond die welleFaltige Lichtstirn, eh'

Sein Grab die See.

So löstt in dem Gemäuer Lon Sainte-Croix dm Schleier De» Kloster» Oberin

Ihr Haupt umziehn.

Der alten Schlöffer Menge, Die misten Säulengänge, Die weißen Treppm hie

Der Nobili;

Und dort di« buntm Schilder, Die statten Matmotbildet, Det Golf und die Lagun' Schweigen und mhn.

Mit langm Hellebatdm

Sieht man mit noch die Garden; E» blitzt der Schwerter Stahl

Bor'm Arsmal. — O, jetzt wohl nwhr al» Ein«

Harrt M im Mond«nsch«ink; Sie lauscht b«sorgt und bang De» Buhlen Gang.

28

Gedichte. Wohl mehr als Eine schmückt stch

Zum Balle jetzo; blickt sich, Verführerisch angethan, Im Spiegel an. Aus wollustvollen Kiffen Dehnt sich, indeß mit Küffm Sie den Geliebten letzt, Vanina jetzt. Und bei Champagnerschaume

Würzt in der Gondel Raume Narciffa bis zum Tag Das Festgelag. Und — zählet Welschlands Städte! Wer in Italien hätte Sein Körnlein Thorheit nicht? Wer liebte nicht?

Jetzt tön' auf seinem kalten, Langweil'gen Pfühl dem alten Gähnenden Dogen nur Der Schlag der Uhr.

Was kümmert uns die Stunde?

Ich zähl' auf deinem Munde Nur Küffe, die du gibst ...... Oder vergibst?

Ich zähl' in nächt'ger Stille

Nur deiner Reize Fülle; Die süßen Thränen ich. Rinnend um mich!

Utbersetznng«.

Stande«. D, wie gern im Abendstrahlr, Tief Im Thäle, Seh' ich, einem Lodtenmale Sehnlich, schwarzer Münster Ba»? O, wie gern ich bei den finstern,

Hohen Münstern Auf der Ritter Schwell' im Finstern Kreuz und Weihekeffel schau'! Helm' ihr aus der Pyrenäen

Trutz'gen Höhen, Alte Kirchen, Mausoleen, Die kein Detter je zerbricht;

Magre Thürm', entfleischte Steine, Di« ihr keine Zeit kennt, seid ihr die Gebein« Staubgewordner Berg« nicht?

O, wi« lieb' ich euch, ihr Thürm«! Die Gewürm« Winseln um «uch her die Stürme, Machtlos! — ihr steht hoch und fest, O, wie lieb' ich euch, ihr Gänge!

Heil dir, eng« Stiege, deren Schoost di« Klänge

Heil'ger Hymnen tönen lästt!

0, kommt der Orkan gefahren, Treibt zu Paaren Wald «nd Feld, faßt bei den Haaren Da- Gebirg mit Zorngeschrei:

29

30

Vedicht».

Zwei gramtne BLu»e zwischen Weh'nden Büschen Stehn alsdann mit ihren Nischen

Die zwei Thürme der Abteil

D, wie gern mit ihren Schilden Und Gebilde» Mag ich Abend» sich vergülde»

Dieser Thore Rosen sehnt D, wie gerne mag ich schauen Diese grauen Heil'gen, die, an» Stein gehaun»,

Sei» für die Lebend'gen flehn!

Sttrtt Den ersten Frost de» Dinter» hab' ich gerne, Wenn unter'« Fust de» Jäger» knarrt der Schnee,

Wenn auf die Felder krächzend zieht die Kräh', Und wenn der Damhirsch Reif trägt am Gehörne!

Jetzt nach Pari»! — Jüngst kehrt' ich au» der Ferne

In seine Mauern I Amft au» ihrer Höh' Sahn Söul' und Louvre, Rebel zog am Quai, Drin glommen rvthlich Fackel und Laterne.

Wie liebt' ich dies« grau« Zeit! — di« S«in«

B«grüht' ich jubelird, die in ihre« Bette Die eilt« Fürstin normandiewärt» schwamm!

Du ja warst in Pari»! — Ho, «ine Thräne? — Daß sich Ihr Herz so bald geändert hätte. Die konnt' ich e» denn wiffen auch, Madame?

llrbersrtzimgtii

•title ti lei Jtoil. Sei Mond durch Nebel scheinen Hoch über'« Thurme fleh', Wie einen Pnnlt Iber einem il

Mond, welch ein Seist aus Pfade»

DeS Dunkels führet licht Am Fade» Prostl dir und Seficht? Nachtang' mit dunkel« Scheines

Lon Cherub welch ein Dm-

Durch deine BlechmaSle schielt nach un8?

Bist du, mit deinem rothen Seficht, 'ne dicke Spinn',

Die pfoteit« Und armlos rollt dahin? Bist du, saft möcht' ich'« sagen, Die Uhr voll Rost und Rufi, Die schlagen

Der Höll' die Stunden muß? Frug eben jetzt um Kunde

Sie deine Stirn, was Zeit Und Stunde In ihrer Ewigkeit? Frißt dich ein Wurm, wenn enger Nun dein gefchmüqter Kreit Und länger Sich auSdehnt filberweiß?

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Gedichte. Wer neulich Abends hatt«

Ein Auge dir geraubt? Traf Latte, Traf Baumast dir das Haupt?

Durch meiner Scheiben Gitter

Ersah ich deines Horns Gezitter,

Als wärest du voll Zorns. Geh, Mond! nicht länger schwebe

Du Sterbender, einher!

Ach, Phübe, Die Blonde, fiel in's Meer!

Soll ewig es sie halten? Du bist ihr Antlitz nur;

Boll Falten, Trägt es des Alters Spur. Gib uns zurück die Reine, Die Jäg'rin auf der Birsch, Im Haine Bersolgend früh den Hirsch i Ha, unter den Platanen Zu sehn im Dickicht hier

Dianen, Die Hunde «eben ihr!

Das schwarze Reh, verstöret Die Felswand flieh'nd hinan.

ES höret, ES hört fie zitternd nahn.

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Urbersttzungn». Nach setzt der flücht'gen Beute

Durch Wald und Thalgrund heiß Die Meute, Beführt vom feuchten Lchmelß.

Ha! Phöbe'n, PhöbuS' Schwester,

Ertappt im Bad zu schau'n, Wo Nester Die wilden Schwäne bau'«!

Sie, die bei Nacht auf Lider Und Mund dem Schläfer finkt, Wie nieder

Ein Bogel leicht fich schwingt! D Sunal welchen Schimmer Und welcher Schönheit Zier Auf immer Verleiht dein Lieben dir!

Froh bringt, wer dir begegnet,

Dir seine- Danke- Zoll,

Und segnet Dich, wachsend oder voll.

Dich liebt der Hirt, am Rain« Ausruh'nd bei frischen Quell'«,

Weil seine Hund' ängstlich dich anbell'n. Dich liebet aus Nauffahrer

Und Kriegsschiff der Matrof, Lacht klarer Rachthimmel seinem Floß; Fr",«.

Durchscheint so feuerroth? Und ist nur jene» Weib am Bord?

Ist das ein Lod? find zwei« dort? iT;(.Ist ihr Gemahl der Lod? vor» M

Roth ist ihr Mund; frei her sie schaut; Ihr Haupthaar golden wallt; Weiß ist, wie Aussatz ihr« Haut! Dir Nachtmahr ist'», die Lodtenbraut, Macht Menschenblut so kalt!

mutzt worein um Wie f«• •tenM,

Die Furcht aus meinem Herren schien Das Leben-blut zu trinken.

Die Rächt dick, trüb der Stone Kreis; Des Steurer- Antlitz stier und weiß

Bei seiner Lamp'; — eS finken Lom Segel Tropfen Thaue-; fern Im Osten steht der Mond; ein Stern

Schimmernd zu seiner Linken. Und Alle, bei de- Mond«- Schein,