Gesammelte Dichtungen: Band 6 [5. Aufl. Reprint 2020] 9783112379028, 9783112379011


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German Pages 255 [260] Year 1886

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Table of contents :
Inhalt
Vorwort des Uebersekzers
Einleitung
I. Die Friedenspfeife
II. Die vier Winde
III. Hiawatha's Kindheit
IV. Hiawatha und Mudjekerwis
V. Hiawatha's Fasten
VI. Hiawatha's Freunde
VII. Hiawatha's Segeln
VIII. Hiawatha's Fischen
IX. Hiawatha und Perlfeder
X. Hiawatha's Werben
XI. Hiawatha's Hochzeit
XII. Der Sohn des Abendsterns
XIII. Das Segnen der Kornfelder
XIV. Bilderschreiben
XV. Hiawatha's Klage
XVI. Pau-Puk-Keewis
XVII. Die Verfolgung des Pau-Puk-Keewis
XVIII. Der Tod des Kwasind
XIX. Dir Leister
XX. Die Anngerskoth
XXI. Der weitzen Mannes Fuß
XII. Hiawatha's Scheiden
Anmerkungen
Worterverzeichniß
William Shakespeare. Venus und Adonis
Hautregister zu sämmtlichen Originalgedichten und Ueberseknngen
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Gesammelte Dichtungen: Band 6 [5. Aufl. Reprint 2020]
 9783112379028, 9783112379011

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Ferdinand Freiligrath's

gesammelte Dichtungen. Fünfte Auflage.

Sechster Aland.

Stuttgart.

®. I. Göschen'sche Berlagdhandlung.

1886.

Ä. Hofbuchdruck,r,t Zu Anltenberg (Carl Srüntnger) in Stuttgart.

Inhalt

K- W. Longfellow. Satt«

Htawatha. Vorwort de- Nedelfetzerl . Einleitung............................... I. Vie Friedenspfeife II. Vie vier Winde . UL Hiawatha's Kindheit IV. Htawatha und Mudjekerwi» . V. Hiawatha's Kasten . VI. Hiawatha's Freund« VII. Hiawatha's Segeln VIU. Hiawatha's Kischen IX. Htawatha eab Perlfeder X. Hiawatha's Verde« XL Hiawatha's Hochzeit XII. ver Sohn des Adendstrrns . XIII. Vas Segnen der Kornfelder XIV. vildrrschretbrn . . . XV. Hiawatha's Klage XVL Pau-Puk-Keewis . . XVIL vi« Verfolgung des Pau»Puk-Ku«is XVUI. Der Tod des Kwasiud VL

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HENRY WADSWORTH LONGFELLOW THIS TRANSLATION OF

„THE SONG OF HIAWATHA“ 18 IN8CBIBED

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F. FREILIGRATH.

Vorwsrt h Letersetzers. Der Gedanke meine» berühmten Freunde», bat Eagenschatz

der Ureinwohner

seiner Heimath in

Gepräge» zusammenzufaffen,

einem Gedicht« epischen

hat sich in überraschender Weise

glücklich und erfolgreich erwiesen.

„Der Sang von Hiawatha"

erschien zuerst im Oktober 1855, und ein halbe» Jahr später, im April 1856, hatte di« Bostoner Originalausgabe bereit» dreißig Auflagen, jede von tausend Exemplaren erlebt, der in

England veranstalteten, ebenfalls mehrmals aufgelegten Editionen nicht |ii gedenken. Die Wirkung de» Gedichts «ach allen Seiten hin war di« außerordentlichste. Anerkennend« und absprechende Beurtheilungen überstürzten sich;

dem angelsächsischen Ohre Ifang,

da- Metrum, fremd wie eS

gab Anlaß zu ltterarischen

Fehden; Parodiern (zwei davon ganze Bücher) und Nach­ ahmungen legten Zeugniß ab für di« der Dichtung innewohnende lebenweckende Kraft; Echoolcraft, der gelehrte Kenner der In«

dianerthum- stellte di« in seinen verschiedenen Werken zerstreuten indianischen Sagen in einem besondern, dem Dichter de» „Hiawatha" gewidmeten, Bande, zusammen;* von einem der ersten

SchiffSwerste Boston» wurde

ein prächtiger Dreidecker,

die

„Minnehaha", vom Stapel gefaffen; Borleser und Dorleserinnen beeiferten sich, die weichen Verse und die harten Eigennamen de» Gedicht»

vor zahlreichen und glänzenden Auditorien zur

Geltung zu

bringen; Künstler von Rang illustrirte» Scenen

eil» „Hiawatha*; und

di« vorliegende ist bereft» die zweit«

deutsche Uebersetzung. Ein gut Theil dieser mannigfachen Erfolge ist gewiß dem

Umstande zuzuschreiben, daß da» Gedicht ne« war, —

neu

• The Myth of Hlawatha, aad other oral Legende, mythoiogio and allegorie, of the Vorth American Indiane. By Henry R. Bohoolcrah, LL. D. Philadelphia: Lippineott. London : Trflbner. 18M.

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Borwort.

dem Stoffe und (für Amerika und England wenigstens) auch so gut wie neu der Form nach. Der Urwald und die Steppe waren bisher todt und seellos gewesen; die vor dem Gange der Civilisation nach Westen flüchtende Rothhaut, glaubte man, konnte sie nur mit den Rufen der Jagd oder des Krieges er­ füllen; ein höheres Jntereffe schien sich den ursprünglichen Zu­ ständen dieser „Völkernatur" nicht abgewinnen zu laffen. Das Poetische darin, das bei uns schon vor sechzig Jahren Schiller'n anwehte, und ihn zu seiner „Nadowessischen Todtenklage" be­ geisterte, wurde von den nächsten Erben des rothen Mannes nicht erkannt, oder gelangte wenigstens nicht zum künstlerischen Ausdruck bei ihnen. Was der Art bei Schoolcraft, Catlin und Andern sich findet, war lange Zeit hindurch ein ungehobener Schatz. Da kam ein Dichter , und bemächtigte sich des bereit liegenden rohen Stoffes, hauchte ihm eine Seele ein, machte ihn lebendig. Der Urwald war jetzt nicht mehr öde. Der Geist des Menschen, nicht auf Mord und Zerstörung bedacht, nein, still und sinnig schaffend und den Gang seiner Entwicklung in kindlichen Hervorbringungen, in Bild und Sage, wieder­ spiegelnd, trat uns aus ihm entgegen. So ist das Gedicht ein humanistisches und doch auch wieder ein specifisch amerikanisches, — eben so amerikanisch, wie die „Evangsline" des Dichters, jenes reizende Bild altcanadischen Colonistenlebens. Longfellow, kann man wohl sagen, hat den Amerikanern, in der Poesie, Amerika erst entdeckt. Kein Wunder, daß sie dem Entdecker zujauchzten, und ihm dankbar in seine Wälder nachschritten! Dann ließ man sich auch durch die Form des Gedichtes überraschen und gefangen nehmen. Man hielt sie für durchaus neu; man glaubte, der Dichter habe sie selbst geschaffen, — ein Irrthum, in den gelegentlich sogar die Kritik verfiel, und der durch die Kenner erst berichtigt werden mußte. Denn aller­ dings ist diese Form eine entlehnte, — wenn auch eine so paffende, eine der Eigenartigkeit des Stoffes so ganz und gar entsprechende, daß eine neue, gleich gemäße, zu erfinden, selbst

Vorwort.

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einem Meister der Sprache und des Verses, wie Longfellow, schwer gewesen sein möchte. Finden, in solchen Fällen, gilt manchmal ebensoviel als Erfinden. Longfellow, indem er seine amerikanischen Sagen, mit geringen Modificationen, in das analoge Gewand der finnischen Runen kleidete, verfuhr mit einer Um­ sicht und einem Feingefühl, die wir bewundern müssen. Er hätte nun freilich den „Sang von Hiawatha", statt eine in­ dianische Edda, richtiger eine indianische Kalewala genannt; doch wollen wir deßwegen nicht mit ihm streiten.* Ob sich der Dichter, außer in der Form, nicht auch zu­ weilen in der Sache durch sein Vorbild hat anregen lassen, möchte schwer zu entscheiden sein. Im Ganzen, darf man wohl annehmen, hat er uns die indianische Tradition treu und ohne Beimischung fremder Elemente wiedergegeben; und auch da, wo er von sei­ nem Eigenen dazuthun mußte, um die lose umherflatternden Fäden zu einem einigen Ganzen zusammenzuschürzen, ist er mit Mäßigung und künstlerischem Takt zu Werke gegangen. Be­ denklich dürfte in dieser Hinsicht nur der Schluß des Gedichtes scheinen, insofern er Sage und Geschichte fast allzu schroff und unvermittelt sich berühren läßt. Hiawatha, der Sohn des Westwindes, .der Enkel der aus dem Monde herabgefallenen Nokomis, schüttelt plötzlich den französischen Missionären des siebzehnten Jahrhunderts die Hand! Wie ungleich mehr im Geist der Sage ist dasselbe culturhistorische Moment, das Hereinbrechen des Christenthums, in der Kalewala angedeutet! * Meine Gründe für die Behauptung, daß die Form des „Hiawatha" den Trochäen ter finnischen Runen, und nicht etwa den trochäischen Dialogassonanzen der Spanier nachgebildct sei, habe ich bereits an einem andern Orte (Athenaeum, No. 1470, vom 29. Dezember 1855) entwickelt. Ich trage dem dort Gesagten hier noch zweierlei nach; einmal: daß Longfellow, ohne die Alliteration der Runen durchzuführen, sich der­ selben dennoch gelegentlich mit Vorliebe bedient (worin ihm meine Uebersetzung möglichst zu folgen bemüht ist;) — und dann: daß daS zweite charakteristische Attribut der finnischen Volkspoesie, der (von Longfellow konsequent in Anwendung gebrachte) ParallelivmnS, sich merkwürdigerweise auch in den indianischen Idiomen angedeutet findet. (Dergl. Anmerkung 11.)

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Vorwort.

In dem Pantheon der Weltpoesie, an dem wir seit Herder fort und fort bauen in unserer Literatur, durfte, meines Er­ achtens, der „Sang von Hiawatha" nicht fehlen. Ich entschloß mich drum gleich nach dem Erscheinen des Gedichts zu einer Uebersetzung desselben, und sandte bereits im December v. I. einige Bruchstücke meiner Verdeutschung (ungefähr ein Drittel des Ganzen) an das Morgenblatt ein. Im darauf folgenden Mai war die Uebersetzung, wie sie jetzt vorliegt, druckfertig. Von den zahllosen Ausgaben des Originals ist ihr die erste, gleichzeitig mit dem Bostoner ersten Druck in England erschie­ nene (London bei Bogue), zu Grunde gelegt, doch sind ver­ schiedene kleine Aenderungen und Verbesierungen des Dichters in späteren Auflagen (sie betreffen zumeist nur die Quantität des einen oder andern indianischen Wortes) gewiffenhaft be­ rücksichtigt worden. Hoffentlich wird meine Arbeit auch nach der meines Vorgängers (die ich übrigen- bis jetzt nur durch Buchhändleranzeigen kenne) sich Freunde zu erwerben wiffen. Wer sich durch da- Gedicht zu einem nähern Studium der indianischen Sage hingezogen fühlen möchte, kann sich kei­ nem bessern, wissenschaftlichen, Führer anvertrauen, als I. G. Müllers trefflicher, selbst in Amerika als Autorität anerkannter „Geschichte der amerikanischen Urreligionen." — Noch glaube ich bemerken zu müssen, daß die in der Dichtung vorkommenden indianischen Wörter, nach einer brieflichen Mittheilung Longfellow's an mich, sämmtlich der tschippewäischen Sprache an­ gehören, mit Ausnahme lediglich einiger Eigennamen. So sind die Namen „Minnehaha" und „Unktahee" aus der Dacotahsprache; „Hiawatha" ist irokestsch.

London, October 1866.

F. Freiligrath.

Der Sang von Hiawatha.

LlstleltüNg.1 Fragt ihr mich vielleicht, von wannen Diese Mährchen, diese Sagen, Boll vom Dufte sie des Waldes, Boll vom Dunst und Thau der Wiesen,

Boll vom steigenden Rauch der Wigwam», Boll vom Rauschen großer Ströme, Boll von steter Wiederholung, Boll von wildem Hall und Rückhall, Wie de» Donner» in den Berge»? Geb' ich Antwort, sprech' und sag' ich:

„Aus den Wäldern und den Steppen, Bon den großen Seen des Nordlands, Au» dem Land der Tschippewäer, AuS dem Lande der Dacotahs, Au» den Bergen, Mooren, Sümpfen, Wo der Reiher, der Shuh-Shuh-gah, Nahrung sucht in Rusch und Röhricht! Wiedergeb' ich sie getreulich,

Wie vom Munde Nawadaha's, Wie vom Mund des süßen Singer», Selber ich vordem sie hörte!" Fragt ihr mich, wo Nawadaha

Diese Lieder, wild und wirblig. Diese Sagen denn gefunden, Geb' ich Antwort, sprech' und sag' ich:

„In de» Waldes Bogelnestern, In dem Hüttenbau des Biber», In de» Büffelochsen Husspur, In dem Felsenhorst des Adlers l

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H. W- Longfellow. „Sangm alle wilden Bügel Sie ihm vor in Moor und Marschland, In dm traurigüden Sümpfen. Chetowail, der Kibitz, sang sie, Mahng, der Taucher, ließ sie hörm, Sang die Wildgan- sie, die Wawa, Sammt dem blauen Reih'r, Shuh-slmh-gah,

Und dem Moorhuhn, Mushlodasa!" Fragt ihr mich vielleicht dann ferner, Sprechmd: „Wer war Nawadaha-

Meld' un- doch von Nawadaha!" Geb' ich Antwort euren Fragen

Stracks in Wortm, wie sie folgen: „In dem Thal von TawaSentha,' In dem grünen stillm Thalgrund, Bei dm lust'gen Wafferftrömen, Sang der Singer Nawadaha. Um das Jndianerdörfchm Grünte Wiese rings und Kornfeld, Jenseit- aber hob der Forst sich, Standm Haine fingmder Tannen,

Grün im Sommer, weiß im Winter, Immer smfzmd, immer singmd. „Und dem Lauf der lust'gen Ströme Mochtet weit durch'- Thal ihr nachspähn: Kanntet Frühling- ihn am Rauschen, Sommers ihn an seinen Erlen, Herbst- an seinem weißm Nebel,

Winters an dem schwarzen Striche; Dort mär'-, daß der Singer wohnte. In dem Thal von TawaSentha, In dem grünm stillm Thalgrund. „Dort von Hiawatha sang er. Sang den Sang von Hiawatha,

Der Sang von Hiawatha.

Lang sein wunderbar Entstehen, Sang sein wunderbares Wesen,

Wie er fastete und flehte. Wie er lebte, litt und schaffte. Daß die Stimm« glücklich wären.

Daß sein Boll er vorwärts brächte!" Ihr, die ihr di« stillen Orte Der Natur liebt, die verschwiegnen,

Liebt den Sonnenschein der Wiese, Liebt die Finsterniß des Forstes, Liebt den Wind hoch in dm Arsten, Liebt den Schauer und dm Schneefturm, Liebt das Rauschm großer Ströme Durch ihr Pfählewerk von Tannen, Und dm Donner in den Bergm, Dessen unzählbare Halle

Freudig schlagen mit dm Flügeln, Wie in ihren Horsten Adler; — Lauscht auf diese wilden Mähren,

Diesen Sang von Hiawatha! Die ihr liebt der Böller Sagen, Liebt die Lieder eines Bolles, Die wie Stimmm aus der Feme Lauschend stillzustehn unS rufen, Term Ton so schlicht und kindlich,

Daß das Ohr kaum unterscheidet, Ob Gesang sie find, ob Rede: — Lauscht auf diese Rothhautsage,

Diesen Sang von Hiawatha! Ihr mit Heyen frisch und einfach, Die ihr Gott und die Natur liebt, Die ihr glaubt: zu allm Zeiten Ist daS Herz des Menschm menschlich;

Glaubt: sogar in wildm Herzm

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le

H. W. Longfellow. Ist ein Sehnen, Trachten, Ringen Rach dem nnverstandnen Guten; Und die Hände, schwach und hülflo», Suchend, tappend blind im Dunkeln,

Fasten Gotte» Hand im Dunkeln, Die empor fie zieht und kräftigt: — Lauscht auf diese schlichte Weise,

Diesen Sang von Hiawatha! Ihr auch, die ihr oft — auf Gängen Durch de» Felde» grüne Steige, Wo verworrne Beerenbüsche

Hängen ihre Scharlachttauben Ueber mooigrau Steingemäuer, —

Ihr, die ihr dort manchmal stillfteht Irgendwo bei einem Rirchhos,

Der verwaist liegt und verwahrlost, Stille steht, um still zu sinnen Ueber halberloschner Inschrift, (Wenig Sangkunft fie verrathend. Schlecht und recht, doch jeder Buchstab Boll von Herzeleid und Hoffen, Doll de» ganzen süßen Schmerze» Um da» Jetzt und da» Rachdiesem): Weilt, les't diese rauhe Inschrift, Les'» den Sang von Hiawathal

Der Sang von Hiawatha.

L

Dir Friedevspfrife. Auf den BergeLhöhn der Steppt, • Auf dem großen rochen Steinbruch, Großen rochen Pfeifensteinbruch, Gliche Manito, der MLcht'ge, Er des Leben» Herr, sich senkend, Auf de» Steinbruch» rochen Klippen

Aufrecht stand er, rief die Völler, Ries die Stämme ring» der Menschen. Floß ein Fluß au» seinen Stapfen, Sprang hinan» in'» Licht de» Morgen», Glomm, sich über'n Abhang stürzend,

Gleichwie J-hkoodah, der Bartstern. Und der Geist, sich neigend erdwärts, Auf der Wiese mit dem Finger

Zog er ihm gewundnen Pfadweg, Sprechend: „Den Weg fällst du laufen!" Au» dem rochen Stein de» Steinbruchs Mit der Hand brach er ein Stück sich. Formt' e« um zum Pfeifenkopfe,

Schmückt' e» bildend mit Gestalten; Nahm zum Pseisenschast ein lange» Schilfrohr sich vom Rand de» Fluffe», Mit den grünen vlüttem dran noch; Füllet» sodann die Pfeife Mit de» Deidenbaume» Borke, Mit dem Bast der rochen Weide;

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H. v. 8»ngftllet»

Hauchte auf den Forst, den nahe». Ließ sich reiben feine Neste, Bis in lichte Flamm' er auSbrach;

Und auf den Gebirgen, aufrecht, Sitch« Manito, der Mächtige, Rauchte nun da» Calumet, die Frieden-pfeife, al» ein Zeichen Ring» den Stämmen, ring» den Völkern.

Hub der Rauch sich langsam, langsam, Durch die stille Luft de» Morgen», Erst ein einz'ger Strich, «in dunkler. Dann ein Dampfen, dichter, blauer. Dann schneeweiße Wölk' entfaltend. Wie de» Forste» BaumeSwipsel, ' Immer steigend, steigend, steigend.

Bi» den Himmel er berührte. Bi» am Himmel er sich brach, und,

Rund umrollead ihn, hinauSfloß. von dem Lhal »on LawaSentha,

von von von Bon

dem Thale von Wyoming, de» Hainen Lu»caloo»a'», dem FelSgebirg, dem fernen, de» Norden» Seen und Strömen

Sahn die Stämme ring» da» Zeichen, Sahn den Rauch sich heben, ihn der Friedenspfeife Rauch, Pukwana. Und dl« Seher ring» der Bölter Sagten: „Seht ihn, den Pukwana k Durch die» Zeichen au» der Ferne,

Biegsam e» wie Deidengerte, Wallend e» wie Hand, die winket. Ruft dm Stämmm, sich zu sammel», Rust in seinen Rath die Krieger

Gitche Manito, der Mächt'ge!"

Der Sang von Hiawatha.

Ab die Flüffe, durch die Stepp«,

Äam« da der Stimme Krieger, Kamm Delawareu, Mohawks, flamm Ehoetaw» und Eamanchen,

flame» Shothonies und Schwarzsüst', flamm Pawnee» und OmawhamS,

flamm MandanS und DacotahS, Tschippemier und Huronen, Alle, alle fie gerufen Durch der FriedmSpfeife Zeichen Zu dm Berge-Höhn der Steppe, Zu dem roth« Pfeifensteinbruch.

Stand« sie dort auf der Wiese, Angethan mit ihrm Waffen, Bunt gemalt wie Laub im Herbste, Bunt gemalt wie Morgenhimmel, Grimmig aus einander starrend; Im Gesichte Trotz und Fordrung,

In der Brust die alten Fehden, In der Brust dm alten Erbhaß,

Angestammten Durst nach Rache. Gitche Manito, der Micht'ge, Er der Schöpfer aller Bölter, Blickt' auf sie herab mit Mitleid, Väterlich mit Lieb' und Mitleid; Blickt' auf ihrm Grimm, ihr Hadern, Wie auf Zank nur Wischen flinderu. Wie auf Streiten nur von Kindern. Ueber sie die Rechte streckt' er,

Ihrm Starrsinn zu bewült'gen, Ihrm Fiederdurst zu lindem Mit dem Schatt« seiner Rechten; Sprach mit majestit'scher Stimme

Wie da» Brausen ferner Wasser,

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H. W. BengfeOo».

Riedersallend in den Abgrund, Warnt«, schalt, sprach solchermaßen: „D ihr meine armen Kinder!

Lauschet nun dem Wort der Weisheit, Lauschet nun dem Dort der Warnung, Bon des großen Geiste- Lippen,

Der euch schuf, vom Herrn de» Lebens! „Gab ich Land euch, drauf zu sagen, Gab ich Ström' euch, drin zu fischen, Gab ich euch den Bör, den Bison, Gab ich euch da- Reh, da- Rennthier,

Gab ich Biber euch und SchneeganS, Füllt' ich euch den Sumps mit Lögeln, Füllt' ich euch ben Strom mit Fischen;

WaS denn seid ihr nicht zufrieden; Was denn sagen wollt' ihr selbst euch? „Müde bin ich eurer Fehden, Müde eure« Blutvergießen», Müde eure» Flehn» trat Rache,

Eure» Hader», eurer Zwiste; Sure Stärke ist die Eintracht,

Wa» euch sührdet ist die Zwietracht:

Haltet Friede drum von nun an, Und al» Brüder lebt zusammen! „Will ich senden euch 'nen Seher, Einen der die Böller rettet,

Der euch führen soll und lehren,

Für euch schaffen, mit euch leiden. Denn ihr hört auf seinen Rathschlag, Sollt ihr fruchtbar sein und güicklich;

Wenn sein Warnwort ihr nicht achtet, Schwinden sollt ihr und zu Grund gehn! „Badet nun im Strome vor euch; KriegeSfarbe nun vom Antlitz,

Der Sang von HIawalha.

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Tropfen Bluts wascht von den Finger»; Keulen nun begrabt und Waffen; Brecht im Steinbruch hier den Rothstein,

Formt ihn um ju Frieden-pfeifen; Nehmt da- Schilf, am Flusse wachsend. Schmückt'- mit euren schönsten Federn; Raucht da- Calumet zusammen,

Und als Brüder lebt von nun anl" Warfen von sich da die Krieger Ihre zottigen Hirschfellmäntel, Ihre Waffen und ihr Krieg-zeng, Sprangen in de» Flusse» Rauschen, Wuschen ab die Kriege»farbe. Ueber ihnen floß da» Wasser,

Klar und lauter von den Stapfen Niederwärts de» Herrn de» Lebens; Unter ihnen floß da» Nasser Trüb und schmutzig, purpurstreifig. Als ob Blut sich mit ihm mischte! Kamen au» dem Fluß die Krieger, Rein von aller Kriegesfarbe; Gruben ein auf seinen Ufern Ihre Keulen, all' ihr Krieg-zeug.

Gitche Manito, der Mächt'ge, Er der groß« Geist, der Schtpfer, Sah mit Lächeln seine Kinder!

Und in Schwelgen alle Krieger Brache« rothen Steinbruch» Rothstein, Formten ihn zu Friedenspfeifen, Brachen lange» Rohr am Fluffe, Schmückten e» mit schönsten Federn, Unb veqogen jeder heimwärt»,

Während, in di« Höhe steigend. Durch den Riß de» Woltenvorhang» gesammelte Dichtungen. TI.

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H. W. Loilgfellow. Ihren ausgehobnen Ange» Sich entzog der Herr de- LebenIn dem Rauch, der ihn umrollte, Im Pukwana seiner Pfeife.

n.

Die vier D-iude. „Ehre sei dem Mudjekeewi-l"

War der Krieger Ruf, der Alten, Al- er im Triumph kam heimwärtMit dem heil'gen Wampumgürtel, Aus den Gegenden des Nordwind»,

AuS dem Königreich WabaSso'S, Aus dem Land de- WeißkaninchenS. Stahl er dort den Wampumgürtel

Von dem Halse MiShe-Mokwa'S, Von der Berge großem Bären, Ihm dem Schrecken ring- der Völker,

Als er schlafend lag und wuchtig Auf dem Gipfel de- Gebirge-, Wie ein Fels mit Moosen auf ihm, Braun und grau gefleckt mit Moosen. Leise schlich er nah heran fich, BiS des UnthierS rothe Nägel

Ihn berührten fast und scheuchten, Bis der heiße Hauch der Rüstem

MudjekeewiS' Hände wärmte. Als er zog den Wampumgürtel Ueber die Ohren, die nicht hörtm. Ueber die Augen, die nicht sahen. Ueber Rase lang und Nüstern,

Der Sang von Htawatha. Ueber Maul und schwarz« Schnauz«, Drau- da» heiße, schwer« Athmen

Mudjekeewi»' Hände wärmte. Hoch dann schwang « seine Ariegskenl', Jauchzt« laut und lang den Kriegsrus, Traf den mächt'gen MiShe-Mokwa, Traf ihn mitten auf bi« Stirn hin.

Traf ihn zwischen beide Lugen. Ganz verwirrt vom wuchtigen Schlage

Fuhr empor der Bär der Berg«, Doch ihm zitterten die Aniee, Und er wimmerte wie Weiber,

Als er taumelnd schwankte vorwärts, Als er saß auf seinen Schenkel»; Und der mächt'g« MudjekeewiS,

Furchtlos stthend vor dem Grimmen, Höhnt' ihn, schmäht' ihn lauten Spottes, Sprach verächtlich solchermaßen: «Hör' du, Bär, du bist ei« Feiger/ Bist kein Lapfter, wie du vorgabst;

Würdest sonst nicht schrein und wimmern, Wie ein Weib, «in rlendarme»!

Feind, Bär, sind sich unsre Stämme: Lang, du weißt e», führten Ätitg wir; Findend jetzt, daß wir die Stärksten, Gehst und birgst du dich im Forste,

Ja, verkriechst dich in den Bergen! Hättest du mich überwunden. Nicht ein Stöhnen auch vernähmst du;

Doch du sitzest hier und winselst. Schändest deinen Stamm durch Heulen, Wie ein schlechter Shaugodaya, Wie «in altes Weib, ein feige» l"



20

H. D. Longfellov. Dieder dann hob er die KriegSkeul', Noch einmal den MiShe-Mokwa

Mitten auf die Stirn hin traf er. Brach den Schädel ihm, wie Eis bricht. Wer da fischen geht im Winter. So erlegt ward Mishe-Molwa, Er der große Bär der Berge, Er der Schrecken ring- der Bvlker. „Ehre sei dem MudjekeewiS!" Rief daS Volk einstimmigen Jauchzens, „Ehre sei dem MudjekeewiS!

Von nun an sei er der Westwind, Und nach diesem und für immer Halt' er in der Hand die Herrschaft Ueber die Winde ring- deS Himmels! Heißt ihn nicht mehr MudjekeewiS, Heißt ihn Kabepun, den Westwind!"

So gewählt ward MudjekeewiS Zu der Himmelswinde Vater. Für fich selbst behielt den West er, Gab die andern seinen Kindern; Gab in Wabun'S Hand den Ostwind, Gab den Süd dem ShawondaSee, Und den Nordwind, wild und grausam, Grimmigem Kabibonokka. Jung und schön zu sehn war Wabun; Er war'S, der den Morgen brachte. Er war's, dessen Silberpfeile Jagten vor fich her da- Dunkel; Er war's, dessen Wange glühte, Licht bemalt mit Scharlachstreisen; Er, auch der da- Dorf erweckte, Rief dem Hirsch und rief dem Jäger.

Der Sang von Hiawatha. Einsam doch am Himmel weilt' er;

Sangen ihm auch froh die Bögel, Füllten auch der Wiese Blumen Rings die Luft für ihn mit Wohlhauch,

Jauchzten Wälder auch und Flüffe Singend auf bei seinem Kommen, — Immer traurig war sein Herz doch, Denn allein am Himmel weilt' er. Eine Früh' doch, blickend erdwärts, Als das Dorf noch schlief und träumte. Und der Nebel auf dem Fluß lag, (Wie ein Geist, der sich davon macht

Morgens, wenn aufgeht die Sonne,) Sah er eine Jungfrau, wandelnd Ganz allein auf einer Wiese, Rohr und Wafferlilien pflückend An dem Fluß tief auf der Wiese. Jeden Morgen, blickend erdwärts,

Stet- das Erste, was er sah dort, Waren ihre blauen Augen, Seiner harrend, zu ihm ausschau'nd,

Blaue Seen im grünen Schilfland. Und er liebte die Berlassne, Die sein Kommen so erharrte; Denn sie waren beide einsam. Sie aus Erden, er am Himmel. Und er warb um sie mit Kosen, Warb mit seinem sonnigen Lächeln,

Warb mit seinem süßen Schmeicheln,

Seinem Seufzen, seinem Singen, Warb mit Flüstern in den Zweigen, Warb mit Tönen, warb mit Düften, Bis er sie an seine Brust zog, In sein Purpurkleid sie hüllte,

LI

22

H. D. Longfellow.

Sie -u einem Sterne machte, Ewig zitternd an der Brust ihm;

Und für immer in den Himmeln Sieht man wandeln fie zusammen, Wabun und den Wabun-Annung, Wabun und den Stern des Morgens. Doch der Nord, Kabibonokka, War zu Hau- bei Klipp' und Eisberg, Wohnt' im ew'gen Schneegestöber, In dem Königreich WabaS-o'S, In dem Land de- Weißkaninchens. Er war'-, dessen Hand im Herbste Ring- den Wald mit Scharlach malte, Roth und gelb die Blätter fleckte;

Er war'-, der die Flocken schickte. Wirbelnd, zischend durch den Forst hin; Er auch, der die Seen und Teiche, Der die Flüffe ließ gefrieren, Möv' und Taucher scheuchte südwärts, Cormoran und Reiher scheuchte In ihr Nest von Ried und Seetang In den Reichen Shawonda-ee'-. Grimmig einst Kabibonokka

Trat hervor au- seinem Schneehaus, Trat au- seiner Ei-berghütte,

Und sein Haar, mit Schnee besprenkelt, Sttümt' ihm nach, gleich einem Strome, Einem winterlichen, schwarzen, Und er heult' und jagte südwärts Ueber frostige Seen und Moore. Dorten zwischen Rusch und Röhricht

Fand er Shingebi-, den Taucher, Schnüre aufgereihter Fische

Nach sich schleppend aus dem Eise

Der Sang von Hiawalha. Ueber Sumpf und über Moorland. Er nur «eilte noch im Moorland; Längst schon «ar sei« Stamm geschieden Nach dem Lande ShawondaSee's.

Grimmig ries Kabibonokka: „Wer also wagt mir zu trotzen. Wagt in meinem Reich zu weilen.

Wenn die Wawa schon geschieden, Wenn die WildganS schwirrte südwärts. Und der Reiher, der Shuh-Shuh-gah, Lange schon davonflog südwärts? Ich will gehn in seinen Wigwam,

Löschen aus sein schwehlend Feuer!" Und bei Nacht Kabibonokka

Kam zur Hütte, barsch und brausend, Häufte Schnee um ihr« Wände, Jauchzte nieder in die Rauchflucht, Schüttelte wüthend First und Pfosten, Warf und hob de» ThürwegS Vorhang. Furchtlos drinnen fast der Taucher,

Einerlei «ar es dem Taucher; Hatt' er doch vier große Klötze, Jeder brannt' ihm «inen Monat, Und zum Mahl halt' er die Fische. Saß er dort bei seinem Feuer, Warm und lustig, effend, lachend, Singend: ,0 Kabibonokka, Du bist sterblich nur, wie ich bin I* Eintrat da Kabibonokka; Shingebis, der Taucher, fühlt' es. Fühlt' e» an der größer» Killte, An der Näh' des eis'gen Athems;

Dennoch fuhr er fort zu singen, Dennoch fuhr er fort zu lachen.

28

M

H W. Longfellow.

Drehte nur den Klotz ein wenig, Ließ die Sluth nur Heller flanunm. Jagte die Funken durch die Rauchflucht.

Bon Kabibonokka'S Stirne, Bon dm Soden schneebesprmkelt.

Fielen schwere Tropfen Schweißes, Spuren drückend auf die Asche, Wie mtlang der Hütte Traufen, Wie vom Ast der Schierling-tanne Tropft der schmelzende Schnee zur Lmzzeit,

Löcher höhlend in die Echneeflur.

Bi» besiegt er endlich ausstand; Nicht ertrug et mehr die Hitze, Nicht ertrug er «ehr da» Lachm, Trug nicht mehr da» luft'ge Singen.

Häuptling» durch dm Thürweg stürzt' er. Stampfte auf die Irust'ge Echneeflur, Stampfte auf di« Sem und Flüsse, Macht« dm Schnee auf ihnen härter. Machte da» ®» auf ihnen dicker, Forderte heran» dm Taucher, Draußm jetzt mit ihm zu ringen, Draußen nackt mit ihm zu ringe* Auf gefrorneur Sumpf und Moorland.

Kam heran» der tthne Taucher,

Rang die Rächt durch mit de« Nordwind, Rang mit ihm nackt aus dm Hooten, Mit dem Nord, Kablbonokka, Bi» der Nordwind schwächer hauchte.

Bi» sein eis'ger Griff erlahmte, Bi» er taumelnd schwanfte rückwärt»,

Und geschlagen sich zurückzog In da» Königreich Waba»»o'r, In da» Land de» Weißkaninchm»,

Der Sang von Hiawatha. Hörend stets das stürmische Lachen, Hörend Shingebis, den Taucher, Wie er sang; „Kabibonolka, Du bist sterblich nur, wie ich bin!" ShawondaSee, fett und träge. Hatte fern sein Haus im Süden; In dem schläfrigträumerischen Sonnenscheine dorten weilt' er. In dem Sommer, der nicht endet. Er war's, der die Vögel sandte, —

Sandt' Opechee, sie die Rothbrust, Blauen Bogel auch, OwaisSa, Sandte Shawshaw, sie die Schwalbe, Sandte die Wildgans, Wawa, nordwärts,

Den Tabak und die Und die Traub' in Stieg der Rauch Hüllt' in Dust und

Melon' auch. Purpurbüscheln. aus seiner Pfeife, Dunst den Himmel,

Strömte träumerische Milde

Durch die weiche, warme Luft rings, Gab dem Waffer Hellern Schimmer,

Hauchte glatt die rauhen Hügel, Brachte den Jndianersommer, Ihn den Sommer sanfter Tage, Bracht' ihn in da- trübe Rordland In dem öden Mond der Schneeschuh'.

SorgloSbeitrer ShawondaSee! Fiel Ein Schatten in sein Leben, Kannt* Ein Herzeleid sein Herz doch! EinstenS, al- er blickte nordwättS,

Weit, weit weg aus einer Steppe Sah er stehen eine Jungftau, Sah er hoch und schlank ein Mädchen Ganz allein auf einer Steppe;

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H. W. gongstBote. Hellste- Grün «ar Ihr Gewand ganz, Und ihr Haar war wie die Sonne. Tag für Tag auf fie nun blickt' er.

Tag für Tag nun blickt' und stufet' er. Tag für Tag nun brannte heißer Ihm da- Her» in Lieb' und Sehnsucht Nach dem Mädchen gelb von Locken.

Doch er war zu fett und träge, Sich |U tummeln, rasch zu werben;

Zu bequem und lästig war er, Ihr zu nahn, fie zu bereden. That er dämm nicht- als hinsehn, Saß und smfzte nur vor Liebe Zu dem Mädchen auf der Steppe. Bi» 'ne» Morgen», blickend nordwärts, Er ihr Gelbhaar sah verwandelt, Ganz bedeckt mit etwa» Weißem,

Weiß bedeckt gleichwie mit Flocke». „D, mein Bruder du vom Rordland, Du, vom Königreich Waba»»o'S, Du, vom Land de» Weißkaninchen», Du denn raubtest mir mein Mädchen, Legtest deine Hand aus'» Haupt ihr. Warbst um ste, ach! und gewannst fie

Mit dm Fabeln deine» Rordland»!" Haucht« so Frmnd ShawondaSee In die Lüste seinen Kummer;

Und der Südwind, warm und brünstig, Warm von Smfzem ShawondaSee's, Kam gewandert durch die Steppe, Bi» die Luft «oll schim von Flocken, voll von Distelflaum bk Steppe, Und die Matt» mit sonnig« Haaren Ihm für immer war entschwunden;

Der Sang von Hlawatha»

Niemals mehr sah Ehawondasee Die Gelockte, sie die Blonde. O bethörter ShawondaSee! War's kein Weib, wonach du aussahst, Keine Maid, um die du seuhtest! War's der Löwenzahn der Steppe! Ihn, den ganzen langen Sommer, Sahst du an mit solchem Schmachten, Seufztest um ihn so mit Inbrunst,

Schnauftest ihn dann fort für immer. Bliesest ihn vom Stiel mit Seufzen — O, bethörter ShawondaSee!

Theilten so sich die vier Windel Hatten Mudjekeewis' Söhne Also ihren Ort am Himmel, An den Ecken ring- deS Himmels! Für sich selbst allein dm Westwind Hielt der mächt'ge Mudjekeewis.

HL

Hiawet-a'r Kindheit. Nieder durch da- Abmdzwielicht,

In den Tagen jetzt vergeffen. In den Zeiten längst verschollen. Aus dem Vollmond fiel Nokonüs, Fiel die reizende RokomiS, Sie ein Weib, doch keine Mutter. Scherzte sie mit ihrm Frauen, Schwang sich in der Rebenschaukel, Al- ihr Mitweib, die Verschmähte, Voll von Eifersucht und Haffe, Durchschnitt die geflochtne Schaukel,

W

SS

H W. Lon-fevow.

Auseinanderschnitt die Rauken, Und Nokomis, sehr erschrocken. Niederfiel durch'- Abendzwielicht,

Auf die Muskoday, die Wiese, Auf die Wiese voll von Blüthen. „Seht! ein Stern fällt!" riefen alle; „Niederfällt ein Stern vom Himmel!" Dorten, unter Farr'n und Moosen, Dorten, bei der Steppe Lilien, Auf der In dem Hat 'ne Und sie

Muskodap, der Wiese, Mondlicht und dem Sternlicht Tochter sie geboren, hieß das Kind Wenonah,

Als die Erste ihrer Töchter. Und die Tochter der Nokomis Wuchs gleichwie der Steppe Lilien, Wuchs empor ein schlanke- Mädchen, Voll der Schönheit sie des Mondlichts, Voll der Schönheit sie des Sternlichts. Und oft warnte sie Nokomis, Sagt' ihr oft, und wiederholt' oft: „Hüte dich vor Mudjekeewis, Vor dem Westwind, MudjekeewiS; Lausche nicht auf seine Worte, Nimmer auf die Wiese leg' dich, Sitze hin nicht bei den Lilien, Daß der Westwind dich nicht schäd'ge!"

Doch sie gab nicht- auf die Warnung,

Gab nicht- auf da- Wort der Weisheit,

Und der Westwind kam am Abend, Leichthin wandelnd durch die Steppe, Flüsternd lei- mit Laub und Blüthen,

Beugend Blumen sowie Gräser,

Fand die reizende Wenonah,

Der Sang von Hiawatha. Fand sie liegen bei den Lilien, Darb um sie mit süßen Worten, Warb mit seinem weichen Schmeicheln, Bis sie einen Sohn in Kummer Ihm gebar, — in Lieb' und Kummer. So entstand mein Hiawatha, So entstand das Kind des Wunders; Toch die Tochter der Nokomis,

Hiawatha'S sanfte Mutter, Starb in ihrem Gram, verlassen Bon dem Westwind falsch und treulos, Bon dem harten Mudjekeewis. Lang und laut um ihre Tochter Weint' und jammerte Nokomis; „Wär' ich todt!" pflag sie zu murmeln, „O, wär' ich todt, wie es du bist!

Was soll Arbeit noch, was Weinen; Wahonomin, Wahonomin!" An den Ufern Gitche Gumee's, An dem blanken Groß-See-Wasser,

Stand der Wigwam der Nokomis, Tochter sie des Monds, Nokomis. Schwarz dahinter hob der Forst sich, Hoben sich die finstern Tannen, Und, mit Zapfen draus, die Fähren; Glänzend vor ihm schlug das Wasser, Schlug das Helle, sonnige Wasser, Schlug das blanke Groß-See-Waffer.

Dorten runzlige Nokomis Pflegte kleinen Hiawatha, Wiegt' ihn in der Lindenwiege, Sanft in Moos und Schüf gebettet.

Fest umstrickt mit Rennthiersehnen; Stillte seine Unruh*, svrechend:

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H. W. Longftllow.Husch: bet Bär, her nackte, holt dich!" * Lullt in Schlaf und Traum ihn, singend: „Ewa-peal mein kleine- Eulchm! Wer ist die», der hell den Wigwam, Große« Aug- hell macht den Wigwam? Ewa-yea! mein kleine- Eulchm!" Mancherlei lehrt' ihn Nokoml-,

Von den Sternen hoch am Himmel;

Wie» ihm J-hkoodah, dm Bartstern, Jshkoodah, mit glühn'den Lockm;

Wie- den Todtmtanz der Geister — Krieger sie mit Heul’ und Federn, Nordwärts flackernd weit von dannen In de» Winters frost'gm Nächten; Wie» dm weißm Weg am Himmel, Ihn den breiten Pfad der Echattm,

Mitten durch den Himmel laufend, Voll von Geistern, voll von Schatte». An der Thür am Eommerabmd Saß der kleine Hiawatha; Härte leis di« Tanne flüstern. Hörte leis da» Waffe» branden, Wunderbar« Tön' und Wort«;

„Minne-wawa!" sprach di« Tanne, .Mudway-auShkal" sprach da» Waffer.

Sah er auch die Fmerfliege, Wah-wah-tay»ee, sah sie schwirren Durch be» Abend» graue Dümmrung,

Mit dem Blinkm ihre» LichtchmS Busch und Domgestrüpp erhellmd.

Und er sang da» Kinderliedchm, Sang, wa» ihn NokomiS lehrte; „Wah-wah'taySee, klein« Flieg«, Fmerfliege, Weißlichtfliege,

Der Sang von Hiawatha. Tänzerchen mein kleine-, weibeS, Leuchte mir mit beinern Lichtchen,

Eh' ich auf mein Bett mich lege, Eh' im Schlaf mein Aug' ich schließe!« Sah er auch den Mond sich heben

Au» dem Wasser, rund und zitternd. Sah die Flecken draus und Schatten, Hauchte: „Was ist das, NokomiS?« Und NokomiS sprach, die Gute: „Nahm ein Krieger einst, sehr zornig.

Nahm er seine Aeltermutter, Warf fie auf bei Nacht zum Himmel,

Warf sie grade in da» Mondrund, 'S ist ihr Leib, waS du erblickst dort!"

Sah er auch den Regenbogen, OstenwättS, den Regenbogen,

Hauchte: „Was ist da», Rokomis?« Und Nokomi» sprach, die Gute: „Diese» ist der Blumenhimmel; Alle Blumen ring» im Forste, Alle Lilien auf der Steppe,

Wenn ste welkten auf der Erde,

Blühn in jenem Himmel ob unS!" Hört' er Mitternacht» die Eulen,

Kreischend, lachend tief im Forste; „Was ist das?" voll Schrecken» rief er;

„WaS ist da»?" sagt' er, „NokomiS?« Und NokomiS sprach, die Gute: „DaS ist Eule nur und Eulchen, Sprechmd in der Eulensprache,

Sprechend, scheltmd mit einander!«

Setnte draus von jedem Vogel Hiawatha seine Sprache, ©einen Samen, fein Geheimniß:

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H. D. Longfellow.

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Wo sie Sommer- Nester bauten, Wo sie Winter- sich versteckten; Sprach, wo er sie traf, mit ihnen, Hieß sie „Hiawatha'L Küchlein." Lernt' er auch der Thiere Sprachen, Ihre Namen, ihr Geheimniß: Wie sein Hau- der Biber zimmert, Wo da- Eichhorn birgt die Eicheln, Wie so hurtig rennt das Rennthier, Warum das Kaninchen furchtsam; Sprach, wo er sie traf, mit ihnen, Hieß sie „Hiawatha's Brüder." Macht Jagoo" braus, der Prahler, Er der Fabler, der Erzähler, Er der Wandrer und der Schwätzer, Er der Freund auch der RolomiS, Einen Bogen Hiawatha'n; Macht' ihn auS dem Ast der Esche, Macht' aus Eichenholz die Pfeile, (Kieselstein der Pfeile Spitzen, Federn bunt der Pfeile Schwingen), Und die Schnur aus Hirschhaut macht' er. Sprach er braus zu Hiawatha: „Geh', mein Sohn, hinaus zum Forst nun, Wo das Rothwild zieht in Heerden, Tödt' uns einen tücht'gen Rehbock, Tddt' unS einen Hirsch mit Enden!" Alsobald hinaus zum Forste Ganz allein ging Hiawatha, Stolz mit Bogen und mit Pfeilen; Und die Vögel rundum sangen: „Schieß uns nicht, o Hiawatha!" Sang Opechee, sie die Rothbrust, * Dreisylbt^: Z-a-gos.

Der Sang von Hiawatha.

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Blauer Sogei auch, Owaissa: „Schieß un» nicht, o Hiawatha I" Lus der Siche, dicht zur Seit' ihm. Sprang da» Eichhorn, Adjidaumo, Auf und ab die Zweige sprang e». Schwatzt' und hustet« vom Eichbaum,

Lachte laut, und sprach dazwischen: „Schieß mich nicht, o Hiawatha!" Und vom Pfad zur Seite hüpfte

Da» Kaninchen: in der Ferne Aufrecht saß e» auf den Schenkeln, Halb in Furcht und halb auch scheuend;

Sprechend zu dem kleinen Jäger:

„Schieß mich nicht, o Hiawatha!" Doch er gab nicht Acht, noch härt' er.

Denn er dachte nur de» RothwildS; Fest da» Lug' auf besten Spuren, Wie hinab zum Fluß sie führten. Zu der Furth hinab de» Fluffe»,

Ging er, wie" wer geht im Schlummer. In den Erlen tief verborgen. Harrt' er, bi» die Hirsche kamen, Bi» er sah zwei Hörner ragen.

Sah zwei Augen spähn durch'» Dickicht, Sah zwei Nüstern weisen windwLrt», Und ein Hirsch ben Pfad herabkam, Schön gesprenkelt, hell und dunkel So» de» Laube» runden Schatten. Und sein Herz begann zu pochen,

Flog wie über ihm die Blätter, Bebte wie da» Blatt der Birke, 81» der Hirsch den Pfad herabkam. Dann, auf Einem Knie stch hebend, Zielend stand mein Hiawatha:

gr€ilie»«tfc eef«meclte BUtimgm- vi.

3

34

H. D. Longfellow. Kaum ein Reislein bog und knickt' er. Kaum ein Blättchen macht' er rauschen: Doch der kluge Rehbock stutzte. Stampfte auf mit gleichen Hufen, Stand, den Einen Fuß gehoben. Sprang, gleichwie dem Pfeil entgegen; D, der Pfeil, der singende, bösel Wie 'ne Wespe summt' er, stach ihn! Todt nun lag er da im Forste, Bei der Furth, die über'n Fluß führt;

Schlug sein banges Herz nicht länger. Doch das Herz des Hiawatha Pochte, jubelte und jauchzte, Wie den rothen Hirsch er heimtrug,

Und Jagoo und NokomiS Grüßten ihn mit Beifallswotten. Schnitt NokomiS aus des Hirschen Haut ein Kleid für Hiawatha, Trug sie auf daS Fleisch deS Hirschen, AlS ein Mahl zu seiner Ehre. Kam das ganze Dorf und schmauSte, Priesen Alle Hiawatha, Hießen ihn Starkherz, Soange-taha! Hießen ihn Bravherz, Mahngo-taysee!

IV.

Hiawatha an) Madjrkrewis. Auf jum Manne nun vom Knaben War gereist mein Hiawatha,

Kundig aller Kunst der Jäger, Wissend allen Rath der Alten,

Der Sang von Hiawatha. Aller jugendlichen Spiele, Aller Manne-that erfahren.

Schnell von Fuß war Hiawatha: Einen Pfeil in'- Weit« schoß er, Lief ihm nach mit solcher Schnelle,

Daß der ihm vorau-geflogne Dennoch hinter ihm in'- Gras fiel. Stark von Arm «ar Hiawatha: In di« Lust zehn Pfeile schaß er, Schoß fie ab so schnell und kräftig.

Daß der zehnt« flog vom Vogen,

Eh' der erste fiel zur Erde! Handschuh' hatt' er, Minjekahwun, Zauberhandschuh', Hirschhauthandschuh'; Trug er f« an seinen Händen,

Konnt' entzwei den Fel- er schlagen, Konnt' er ihn zu Staub zerreiben. Zaubermocca-in- auch hatt' er, Mocca-in- gemacht au- Hirschhaut;

Band er fie um seine Knöchel, Schnürt' er fie an seine Füße, Maß er jeden Schritt- 'ne Meile I

Fragt' er oft nach Mudjekeewi-, Seinem Pater, di« RokomiS;

Hörte von ihr da- Geheimniß Ban der Schönheit seiner Mutter, Son der Falschheit seine- Pater»;

Und sein Herz entbrannte in ihm. Wie ’ne glüh'nde Kohle brannf e-I Sprach er drauf zu der RakamiS:

„Gehn will ich zu Mudjekeewi», Zusehn waS mein Pater anfängt. An de» Westwinds fernen Thüren, An dem Thar de» EannenhingangS!"

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N

H. W. Longsellow. AuS bet Hütte trat hervor er. Angethan zur Jagd, |ut Reise; Angethan mit Hirschhauthemde, Angethan mit Hirschhauthosen, Beide sie gestickt mit Wampum; Auf dem Haupt die Adlrrsedern, Um den Leib de« Wampumgürtel,

In der Hand den esch'nen Bogen, Straff bespannt mit Rennthierflechsen; In dem Köcher eich'ne Pfeile, Zugespitzt mit scharfe« JaSpi»,

Leicht beschwingt dazu mit Fedem; Mit den Handschuh«, Minjekahwun, Mit den Zauberschuhn am Fuß auch. Warnend sagt« die Rolomi»: „Geh' nicht au», o Hiawatha, In da» Königreich de» Westwinds, In da» Land de» Mudjekeewi», Daß sein Zauber dich nicht schüd'ge. Seine Arglist dich nicht tüdtel'

Doch der muth'ge Hiawatha Gab nicht» auf ihr weibisch Warnen; In die Waldung schritt hinau» er, Maß mit jedem Schritt 'ne Meile; Ueber ihm roth schien der Himmel, Unter ihm roth schien die Erde,

Um ihn schirnm heiß die Lüste, Voll von Rauch und glüh'nden Dünsten, Wie von Steppenbrand und Waldbrand, Denn sein Herz schlug brennend in ihm,

Wie 'ne glüh'nde Kohle brannt' e». Also leist' er westwärts, westwärts.

Lies vorau» dem schnellsten Hirsche, Lief dem (Henn vor, dem Bison;

Der Sang von Hiawatha. Ueberschritt den Esconawbaw, Ueberschritt den Mississippi, Ueberschritt btt Höhn der Steppe, Zog durch'S Land der Krähn und Füchse,

Zog durch'S Wohngebiet der Schwarzfaß', Kam dann zu den Felsenbergen,

Kam in'S Königreich des Westwinds, Wo aus den umwehten Gipfeln Saß der alte MudjekeewiS,

Herrscher er der Himmelswinde. Boll von Scheu stand Hiawatha Bei dem Anblick seines Vaters. Wild in Lüsten um den Greisen Flog und floß sein wolkig Haupthaar,

Schimmerte wie weh'nder Schneefall, Glomm wie J-hkoodah, der Bartster«, Wie der Stern mit glüh'nden Locken. Freudenvoll war MudjekeewiS, Als et blickt' aus Hiawatha, Al- in Hiawatha'« Antlitz Kehren er die eigne Jugend, Kehren sah vor seinen Augen Au» der Gruft Wenonah's Schönheit.

„Sei willkommen, Hiawatha," Rief er, „in dem Reich des Westwind« i Lang' hab' ich aus dich gewartet! Süß die Jugend, öd' da» Alter, Feurig jene, diese» frostig; Du bringst wieder, «a» dahin ist. Meine Jugend, heiß «nd stürmisch.

Und die reizende Wenonahi"

Biele Tag« mit einander Sprachen fie, erzähften, fragten,

Lauschten, harrten, gaben Antwort.

«

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H. W- Longfellow. Rühmte sehr sich Mudjekeewis

Seiner altbewährten Kühnheit, Seiner fährlichdrrlstm Fahrten,

Seine» unzähmbaren Muthe», Seine» «nverwundbar'n Leibe». Boll Geduld saß Hiawatha Lauschend seine» Later» Prahlen;

Lächelnd saß er da und lauschte. Sprach lein Drohn au», keine Warnung,

Weder Wort noch Blick verrieth ihn. Doch sein Herz schlug brennend in ihm, Wie 'ne glüh'nde Kohle brannt' e». Sprach er dann: „O Mudjekeewis, Gibt e» nicht» denn, das dich schädigt?

Nicht» denn, Later, da» du sürchtesi?" Und der mächt'ge Mudjekeewis, Groß und gut in seinem Prahlen, Gab zur Antwort: „Gar nicht» gibt e», Nicht» al» nur den schwarzen Fel» dort,

MS den unheilvollen Dawbeekl* Und er blickt' auf Hiawatha,

Weisen Blick» und äußerst huldvoll. Väterlichen Angesichte», Blickt« stolz auf sein« Schänheit, Aus dm Bau so schlank und stattlich,

Eprechmd: „D mein Hiawatha, Gibt t» etwa», da» dich schädigt?

Irgend etwa», da» du fürchtest?* Doch der list'ge Hiawatha

Schwieg, wie ungewiß, 'ne Weile, Schwieg, al» ob er stch bedächte.

Und gab Antwort dann: „Nicht» gibt r», Nicht» al» nur dm Schilfhalm dortm.

Ihn dm ragendm Apukwai*

Der Sang von Hiawatha. Und al» Mudjekeewi», aufsteh'nd,

Lässig seine Hand entredte, Wie bett Echilshalm sich |u pflückm. Rief entsetzt mein Hiawatha,

(Gut erheuchelt war sei« Schrecken!): „Kagol lag»! nicht berühr' ihn!" „Ah, kaween!" sprach Mudjekeewis, „Rein, ich will ihn nicht berühren!"

Sprach man draus von andern Dingen; Erst von Hiawatha'» Brüdern:

Don Wabun, dem Wind de» Osten», Von dem Südwind, Ehawondasee, Von dem Nord, Nabibonokka; Dann von Hiawatha'» Mutter,

Bon der reizenden Wenonah; Wie Nokomi» auf der Wiese

Eie gebar; von ihrem Lode; Alle», wie e» di« Rolomi» Trug im Herzen und «zählte. Und « rief: „D Mudjekeewis,

Du, du tädtetest Wenonah, Nahmst ihr Leben, ihr« Schönheit,

Brachst die Lilie d« Steppe, Brachst fie, tratest kalt ste nieb«; Du gestehst e», du gestehst e»i" Und b« mächt'ge Mudjekeewi»

Schüttelte sein Haar im Winde, Beugt' in Qual sein graue» Barhaupt, Nickte stumm, also bejahend. Aus da fuhr «ein Hiawatha, Und mit droh'ndem Blick und Wese»

Aus bm Fel» die Rechte legt «, Aus den unheilvollen Wawbeek; Mit den Handschuh«, Minjekahwun,



H. D. Longfellow.

Schlägt entzwei den wucht'-«« Fel» er. Bricht und bröckelt ihn in Stücke,

Schleudert toll sie auf den Later, Den bereu'nden Mudjeleewis. Denn fein Hetz schlug brennend in ihm,

Di« ’ne glüh'nde Kohle brannt' es.

Doch be» Westwind» greiser Herrscher BlieS die «ucht'ge» Stück« von sich. Mit dem Schnauben seiner Nüstern, Mit dem Sturme seine» Zorne», Blie» zurück fu auf den Schleudrer:

Nahm den Echilfhalm, den Lpukwa,

Riß mit Wutzeln ihn und Fasern Au» de» Wiesenrande» Moorgrund, Riß ihn au», den Riesenschilfhalm; Lang und laut lacht' Hiawathal

Und nun ging'» auf Tod und Leben; Wurden handgemein die Beiden; Krisch der Aar au» seinem Horft«, Der Keneu, der -roh« Krieg-aar;

Sah rundum aus Klipp' und Steinwand, Kreist' und schlug mit seinen Flügeln. Wie ein -roher Bau« i« Sturme Schwankt' und hieb der RiesenschUfhalm;

Und mit Krachen, schwer und masst-. Fiel der unheilvolle Wawbeek;

Bi» die Erde von de» Kampfe» Aufruhr Bi» die Bi» der Und zur

und Verwirrung bebte. Lust von Jauchzen voll war. Donner jäh envachte, Antwort gab: „Baiar-wawa I“

Wich der mücht'ge Mudjeleewis, Rauschte westwärts durch bi« Berge, Stolperte hinab die Berge,

Der Sang von Hiawatha. Wich drei gmye Tage fechtend. Stets verfolgt von Hiawatha Zu des Westwinds fernen Thüren, Bis an'S Thor des SonnenhingangS,

Zu der Erde fernsten Grenzen, Wo die Sonne finkt in'S Leere,

Dunkelroth, wie ein Flamingo Niederstnkt in'S Nest am Abend, In den traurigüden Sümpfen. „Halt!" rief endlich MudjekeewiS, .Halt, mein Sohn, mein Hiawathal 'S ist unmöglich mich zu tödten. Den Unsterblichen nicht füllst du!

Stellt' ich dich auf diese Probe, Einzig betnen Muth zu prüfen; Nimm den Lohn nun deiner Bravheit!

„Geh' zurück zu deinem Bolle,

Lebe mit ihm, schaffe mit ihm! Rein von Allem, wa- sie schädigt. Mache du, mein Sohn, die Erde! Kläre Strom und kläre Fischgrund, Tödte Ungeheu'r und Zaubrer,

Alle WendigoeS, die Riesen, Alle Schlangen, die Kenabeek-, Wie ich selbst den MiShe-Mokwa

Tödtete, den großen Büren! „Und zuletzt, wenn nah der Tod dir. Wenn die grausen Augen Pauguk'S Auf dich niederglühn im Dunkeln, Will mein Reich ich mit dir theilen! Du beherrsche von der Zeit an Den Rordwestwind, den Keewapdin, Ihn den Heimwind, den Keewaydin!"

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H. W. ZongftUo». Also ward die Schlacht geschlagen, Jene grimmige, weitberühmte, In dm finstern Tagen Shah-ehah'»,

In dm Tagen längst geschieden.

In dem Königreich de» WestmS. Sieht der Jäger noch die ©puren Weit aus Hügeln und im Thalgrund,

Sieht dm Riesmschilshalm wachsen 8Tn den Teichen und dm Strömen, Sieht de- Wawbeek'» wuchtige Maffm Liegen noch in jedem Thalgmnd.

Heimwärts nun ging Hiawatha; Lieblich um ihn «ar die Landschaft, Ueber ihm die Lust war lieblich, Denn die Bitterkeit des Zome» Hatte gänzlich ihn verlassen; Sann sein Hirn nicht mehr auf Rache, Fraß lein Ueber mehr da» Herz ihm. Einmal nur die Schritte hemmt' er.

Einmal nur verweilt' er, — «eilte,

Pseilespitzm sich zu taufen Bon dem alten Pfeilemacher, Ja dem Lande der Dacotah»,

Wo die Fälle Minnehaha'S • Niedersprühn in blanken Gaffen, Lachmd springen durch daS Waldland. Sorten feine Pfeilespitzen

Schliff der alte Pfeilemacher, Schliff au» Sandstein sie und Kiesel,

Au» JaSpi» und Chalcedon auch, Schliff sie blank und glatt von Rändem, Schliff sie hart und scharf und köstlich. Wohnte mit ihm feine Tochter,

Drr Sang von Hiawatha.

Sie die Maid mit dunkeln Augen, Wetterwendisch sie und launisch. Wie die Fälle Minnehaha'S, (So, bald Sonnenschein, bald Schatten,

Schwankt' ihr Muth; so, eins um's andre, Zürnt' und lächelte ihr Auge; So enteilt' ihr Fuß, dem schnellen Fluß gleich; so entfloß ihr Haupthaar; So voll Wohllauts klang ihr Lachen;)

Und er nannte nach dem Fluß sie. Hieß sie nach dem Fall des Wasser» Minnehaha, LachendWaffer. War eS denn um Pfeilespitzen, Chalcedonstein-Pfeilespitzen, Pfeiltspitzen auch von JaSpiS, Daß mein Hiawatha weilte In dem Lande der DacotahS? War eS nicht, zu sehn die Jungfrau, Ihr Gesicht zu sehn, hervorspäh'nd Hinter'« Lorhang, — nicht, |u hören Ihrer -leider leise- Rauschen Hinter dem bewegten Vorhang, Wie man sieht den Minnehaha Blinken, blitzen durch die Zweige,

Wie man hört da» LachendWaffer Hinter seinem Schirm von Zweigen?

Wer vrrräth, was von Gedanken, WaS von Träume» und Gesichten

Junger Männer heiße» Hirn füllt? Wer sagt, was fflt Träum' und Wünsche Hiawatha'S Herz erfüllten? Alles, «a» er der Rokomi» Rächt- erzählte, da er heimkam. Dar sein Treffen mit dem Vater,

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H. W. Lonzftllow.

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War sein Kampf mit Mudjekeewi«; Nicht ein Wort von Pfeilen sagt' er. Nicht ein Wort von LachendWaff«!

V.

Hiawathr's Fasten. Höret nun, wie Hiawatha Fleht' Nicht Nicht Nicht

und fastete im Forste, um mehr Geschick im Jagen, um gröstr« Kunst im Fischen, um Siege, nicht um Skalpe,

Noch um Ansehn bei den Kriegern, — Nein, zum Besten nur der Menschen, Für die Wohlfahrt nur der Bülker. Baut' er erst ein Hau- zum Fasten,

Einen Wigwam fich im Forste; Bei dem blanken Grost-See-Waffer, In der lust'gen schönen Lenzzeit, In dem Blättermonde baut' «'S; Fastete, versenkt in Träume, Sieben Tage, sieben Nächte. Wanb«te am ersten Tage Seines Fastens durch den Wald er; Sah den Hirsch durch's Dickicht brechen,

Sah zum Bau siiehn da« Kaninchen, Hörte trommeln den Fasanen, Trommeln den Fasanen, Bena, Sah das Eichhom, Adjidaumo, Raffelnd zählen seine Sicheln,

Der Ganz von Hlawatha. Sah die Taube, die Omeme, Baun ihr Nest auf hoher Fichte, Und die Wildgan», Wawa, zugweis Fliegen in da» Moorland nordwärts, Schwirrmd, klagend hoch in Lüsten. „Herr de» Lehm»!" rief er zagmd, „Muh denn «nfer Sehen, muh e» Hangen ab von diesm Dingm?"

Wanderte am andern Tage Seine» Fastm» er am Fluffe, Durch die MuSkoday, die Diese;

Sah den Wildrei», Mahnomonee,

Sah die Heidelbeer, Meenahga, Und die Erdbeer auch, Odahmin, Und die Etachelbeer, Shahbomin, Und dm Traubmwein, Bemahgut, Klettemd um die Erlmzweige,

Füllmd ring» die Lust mit Wohlduft. „Herr de» Lehm»!" rief er zagmd, „Muß beim unser Leben, muß es Hangm ad von diesm Dingen?"

Und am btitten Fasttag sah er Hin am See, tief in Gedanken,

An dem stillm, flöten Wasser; Sah dm Hausen, Nahm«, springen, Tropfen sprüh'nd wie Wampumperlen, Sah den gelbm Barsch, den Eahwa,

Wie ’nen Sonnenstrahl im Wasser, Sah den Hecht, dm Maskenozha,

Und den Häring, Okahahwis, Und den Ehawga-hee, dm Krebs auch! „Herr de» Sehen»!" ries er zagmd,

„Muh denn unser Sehen, muh e» Hangm ah von diesm Dingm?"

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H. SB. Longftllow. Und am einten Lage lag er Kraftlos da in seiner Hütte, Auf von seinem BlLtterlager Starrmd mit halbosfnm Adem, (Boll von LrLumm, schattenhaften). Auf die dreh'nde, schwimmende Landschaft,

Auf dm blankm Glanz des Wasser», Auf die Gluth de» Sonnenhingangs. Und er sah ’nen Jüngling nahen,

Tragend grün und gelbe Kleider, Kommmd durch da- Purpurzwielicht, Durch die Gluth de» Sonnmhingangs, Grüne gebetn aus der Stirne,

Und sein Haar war weich und golden. Stehmd da im offnen Lhürweg, Lang auf Hiawatha blickt' er. Blickte mitleidsvoll auf feine Bleichen, abgezehrten Züge, Und in LSnm wie deS Südwinds

Seufzm in dm Baumeswipfeln, Sagt' er: „D mein Hiawatha! All dein Flehn vemimmt der Himmel, Denn du stehst nicht wie die Andern,

Richt um mehr Geschick im Jagm,

Richt um größre Kunst im Fischen, Richt um Siege, nicht um Skalpe, Roch um Ansehn bei dm Kriegern, — Rein, zum Besten nur der Mmschm, Für die Wohlsahtt nur dn Völker. »Ich, gesandt vom Herm des Leben-, Ich, de» Menschm Freund, Mondamin, Komme, «amend dich zu lehrm, Wie durch Kamps und wie durch Arbeit

Du gewinnst, wa» du erflehtest!

Der Sang Mn Hiawatha. Auf von deinem Stotterlager!

Jüngling, auf! und ringe mit mir!* Matt von Hunger, auf von feinern Reifigbett fuhr Hiawatha;

Aus dem Zwielicht feines WigwamIn des Sonnenunterganges PrScht'ge Aluthen trat hervor er, Trat und rang er mit Mondamin;

Fühlte, wie er ihn berührte. Neuen Muth fein Herz durchpochen. Neue- Leben, neue Hoffnung, Neue Kraft durchströmen fühlt' er Jeden Nerv und jede Fiber. Also rangen sie zusammen In der Gluth der finkenden Sonne,

Und mit jedem neuen Gange Storker ward mein Hiawatha; Bi- die Dunkelheit hereinbrach, Und der Reiher, der Shuh-»huh-gah,

Schrill aus feinem Nest im Moorland, Ruf der Klage ließ erschallen, Schrei de» Schmerzes und des Hungers.

„'S ist genug!" sprach da Mondamin, Lächelnd schau'nd auf Hiawatha,

„Aber morgen, stuft die Sonne, Komm' ich wieder, dich zu prüfen!* Und mit diesem Wort verschwand er, Schwand und ward nicht mehr gesehen: Ob nun finkend, wie der Regen, Ob nun steigend, wie der Rebel, Die» nicht wußte Hiawatha,

Sah nur, daß er war verschwunden. Daß er einsam ihn zurückließ. Einsam und der Ohnmacht nahe,

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H. SB. Longfellow. Unter sich den See »oll Rebel, Ueber sich die dreh'ndm Sterne.

Andern Tages, al- die Sonne, Riedersinkend durch den Himmel,

Die 'n« rothe heiße Kohle

Bon dem Herd de- großen Geistes, In de- Westen» Wasser zischte, . Wiederkam zum Kampf Mondamin, Kam zum Streit mit Hiawatha:

Kam so leise, wie der Thau kommt. Der au» leerer Luft herabsinkt, Der in leere Lust zurückkehrt. Der Gestalt annimmt, sobald er

Hinfällt und berührt di« Erde, Doch unsichtbar ist den Menschen,

So im Kommen wie im Gehen. Dreimal rangen sie zusammen In der Gluth de» Sonnenhingang»,

Bis die Dunkelheit hereinbrach. Bi» der Reiher, der Shuh»»huh-gah, Schrill au» seinem Rest im Moorland Ruf de» Hunger» ließ ertönen, Und Mondamin lauschend stillstand.

Hoch und schön und herrlich stand er. Schön im grün und gelben Kleide; Auf und ab mit seinem Athem Flogen seiner Stirne Jedem, Und der Schweiß de» heißm WettkampfStand wie Tropfen Thaue» auf ihm. Und er rief: „D Hiawatha, Brav hast du mit mir gerungen, Dreimal stark mit mir gerungen I Der un» sieht, der Herr de» Leben»,

Würdigen wird er dich de» Siege» I"

Der Sang von Hiawatha.

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Lächelte sodann und sprach er: „Morgen ist der letzte Tag nun Deines RingenS, deines Fastens. Siegen wirst du, wirst mich zwingen;

Mach' ein Bett mir, drin zu liegen, Wo der Regen aus mich faste.

Wo die Sonne mich erwärme; Abstreif' dieses grün und gelbe Kleid mir, diese weh'nden Federn; Leg' mich in die Erde, laß sie Leicht und locker mich bedecken! „Keine Hand laß meinen Schlummer Stören; Wurm und Unkraut wehre; Laß nicht Kahgahgee, den Raben, Mich besuchen und mich schäd'gen;

Du nur komme, mich zu hüten, Bis von selber ich erwache,

Bis, mich regend und mich reckend. In den Sonnenschein ich springe!" Solchermaßen sprechend, schied er; Friedevoll schlief Hiawatha; Zwar die WawonaiSSa hört' er,

Hörte WhippoorwillenS Klage Hoch auf feine- Wigwams Giebel;

Hörte rauschende SebowiSha, Nahebei die Waldbachquelle, Redend zu dem dunkeln Forste; Hörte das Gestöhn der Zweige, Wie, vom Wind der Nacht durchstrichen. Sie sich senkten und sich hoben;

Hörte sie, wie man im Schlaf hört Fernes Murmeln, Traumgeflüster: Friedevoll schlief Hiawatha. Kam am Morgen die Rokomi-, Fr etUgrath, gesammelte Dtchkmgnr. VL

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H. 8. Lon-ftllow. Kam am siebten Tag des Fasten», Brachte Nahrung, brachte Speise, Nam und flehte, kam und klagte. Fürchtete, daß er dem Hanger,

Daß dem Fasten et erliege. Doch er nahm nicht, und er aß nicht. Sagte nur gu ihr: „NokomiS, Warte Bi» sich senkt die Sonne, Bis die Dunkelheit hereinbricht, Bis der Reiher, der Shuh-Shuh-gah, Rufend aus den »den Sümpfen, Ansagt, daß der Tag geendet." Heimwärts weinend ging NokomiS,

Trüb um ihren Hiawacha, Fürchtend sehr, daß seine Stärke Seinem Fasten noch erliege. Er indeß saß müde «artend Aus da» Rommen de« Mondamin,

Bi» die Schatten, «eisend ostwärt».

Ueber Feld und Forst stch reckten, Bi» die Sonne fiel vom Himmel, Fließend aus den Keffern westwärts, Wie ein röche» Blatt tat Herbste Fällt und hinfiießt aus dem Wasser, FLÜt und statt in feinen Basen. Und fleh' dal der Raab Mondamin,

Mt den «eichen, scheinenden Locken, Mit den grün and gelben Kleidern, Mt den Federn lang und glänzend, Stand und winkf ihm in der Psorte.

Und wie Siner, der im Schlaf geht. Bleich und hager, aber furchtlo», Au» dem Wigwam kam und kämpfte Mit Mondamin Hiawacha.

Der Sang von HiawaHa. Drehte sich um ihn di« Landschaft, Tanzte mit dem Forst der Himmel, Und sein starke» Herz sprang in ihm, Wie der Hausen springt und tobt im Netz, zu brechen durch die Maschen. Die ein Feuerring rund um ihn

Glaht' und flammte der Gesichtskreis;

Hundert Sonnen, schien eS, blickten Rieder auf den Kampf der Ringer. Plötzlich auf dem grünen Rasen Ganz allein stand Hiamatha, Keuchend von der wllden Arbeit,

Zitternd von dem heißen Wettstreit;

Sieh', und leblo», ohn« Athem Lor ihm lag der schön« Jüngling; Lag, zerzaust die langen Haare,

Federn und Gewand zerriffm.

Todt im Sonnenuntergange. Und der Sieger Hiawacha Grub sein Grab, wie er'» geboten;

Ab die Kleider von Mondamin Streift' er, die zerriff'nen Federn;

Legt' ihn in die Erde, ließ sie Leicht und locker ihn bedecken; Und der Reiher, der Ehuh-»huh-gah, Her au» traurigvdem Moorland

Sandte schrill angstvollen Dehrns,

Ruf der lUage, Ruf de» Schmerzes! Heimwärt» dann ging Hiawatha, Zu der Hütte der Rokomis,

So vollendend und erfüllend Seines Fasten» sieben Tage. Doch der Ort ward nicht vergeffen,

Do er kämpfte mit Mondamin;

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H. D. Longfellow.

Noch verabsäumt ward daS Grab auch, Jenes, drin Mondamin ruhte. Schlafend da in Sonn' und Regen, Wo fein Kleid und feine Federn, Die zerriff'nen, die verstreuten, Bleicheten in Sonn' und Regen.

Tag für Tag ging Hiawatha, Sein zu warten, sein zu hüten; Hielt den schwarzen Boden locker. Hielt ihn rein von Kraut und Käfern, Trieb hinweg, mit lautem Hohnruf, Kahgahgee, der Raben Känig. Bi- zuletzt ein kleines grünes Federchen langsam emporschoß AuS der Erde, dann ein zweites,

Wieder dann und wieder eine-, Und zuletzt, vor Sommer- Ende, Schön der Mais und herrlich dastand. Ganz in seinem glänzenden Kleide,

©ant in weichen, gelben Locken, Und entzückt mein Hiawatha AuSrief: ,Ja, eS ist Mondamin! Ja, de- Menschen Freund, Mondamin!" Holt' er flugs sich die NokomiS, Auch Jagoo sich, den Prahler, Zeigte beiden, wo der Mais wuchs. Sprach von seinem Waldgestchte, Seinem Ringen, seinem Siege, Sprach von dieser neuen Gabe, Die von nun an unb für immer Nahrung sei der Erde Völkern. Und noch später, als der Herbstwind Gelb die langen Blätter färbte, Und die weichen saftigen Körner

Dir Sang von Hiawatha.

Hart und gelb wie Wampum wurden. That er ein die reisen Nehren,

Nb di« welken Hülfen streift' er, , Wie die Kleider einst vom Ringer, Gab das erste Fest Mondamin'-, Machte kund den Menschen diese Reue Gift des großen Geistes.

VI.

Hiawatha'« ^reaudr. Freunde hatte Hiawatha, Zwei zumal gut und erlesen.

Treu und innig ihm verbunden. Denen er, in Freud' und Kummer, Seine- Herzen» rechte Hand gab: Ehibiabos, ihn den Singer,

Und bm äußerst Starken, Kwasind. Grader Pfad lief zwischen ihnen, Grader Pfad, drauf nie das Gras wuchs;

Bügel, die da Mährchen pfeifen,

Unheilstifter und Berschwätzer, Fandm kein Gehör bei ihnen. Konnten nimmer fie entzweien.

Denn sie wahrten gegenseitig Ihr Geheimniß, sprachen stets nur

Nackten Herzen» mit einander. Grübelnd viel und viel ersinnend Zu der Menschen Heil und Wohlfahrt.

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M

H. W tongfrlo». Sehr geliebt von Hiawatha War bet sanfte Ehibiabo»,

Bester er der Musikanten, Süßester auch aller Singer. Anmuthvoll und kindlich war et,

Kühn wie Männet, weich wie Frauen, Schwank wie eine Weidengerte, Stattlich wie ein Hirsch mit Enden. Sang et, lauschte rings da» Dorf ihm;

Echaarten sich um ihn die Krieger, Kamen die Ftau'n auch, ihn zu hören; Wild bald ihre Brust entflammt' er.

Bald in Mitleid löst er aus sie. Macht' er sich au» Schilfrohr Flöten, Also wohllautvoll und wonnig,

Daß der Waldbach, Sebowi»ha, Aushörf im Gebüsch jii murmeln, Daß die Lögelein de» Singen»,

Daß da» Eichhorn Adjidaumo, Eich im Bau» enthielt de» Plaudern», Und Waba»»o, da» Kaninchen, Auftecht saß, und späht' und horchte.

Ja, der Waldbach, Eebowi-Ha, Stillsteh'nd, sagte: „Chibiabo», Lehr' in Wohllaut mich entfließen, Wohllautvoll gleichwie dein Singen!" Blauer Bogel auch, Owaisra,

Sagte neidisch: „EHMabo», Lehr' mich Däne wild «nd wirblig, Lieder wild verrückt wie deine!" Ja, und fröhlich sprach Opechee,

Sprach die Rothbrust: »Chidiabo», Lehr' mich Töne süß und zärtlich, Lieder frisch «nd ftoh wie deine!"

Bet Sang von Hiawatha. Und der Dhippoorwill, Wawonai-Sa,

Sagte schluchiend: „ChibiaboS,

Lehr' mich Töne ernst und traurig, Lieder wehmuthvoll wie deine I" All' die mannigfachen Töne Der Natur entlehnten Süße Bon dem Singen ChibiaboS';

Jede Menschenbrust erweichte Seiner Lieder mächt'ger Ausdruck; Denn er sang von Fried' und Freiheit, Sang von Schönheit, Liebe, Sehnsucht; Sang vom Tode; sang vom Leben, Dar nicht stirbt, da- ewig dauert Aus den Inseln der Glücksel'gen, In dem weiten Reich Ponemah,

In dem Wohnland de- Nachdiesem.

Aeußerst lieb dem Hiawatha War der sanfte ChibiaboS, Bester er der Mufikanten,

Süßester auch aller Singer. Liebt' er ihn, weil er so sanft «ar,

Weil sein Singen so voll Zauber-. Theuer auch dem Hiawatha War der äußerst Starke, KwaSind, Er der Menschen Allerstärkster,

Er der Mächtigste vor Biden. Liebt' er ihn, «eil er so stark war. Weil er stark war, und doch gut auch. Träumerisch al» Kind war KwaSind, Träge, schläfrig und verdrossen,

Spielte nie mit andern Kindern,

Fischte nie und jagte niemals. Nicht wie andre Kinder war et; Doch er fastete, da- sah mnn,

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M

H. ®. Longfellow.

Seinem Manito viel bient* er, Flehte viel ju seinem Schutzgeist. „Fauler KwaSind!" sprach die Mutter, „Hilfst mir nie bei meiner Arbeit! Schweifst im Sommer laß und träge

In den Feldern und den Forsten; Winters aber hockst du tauernb

Ueber’n Bränden hier im Wigwam! In des Winter» ärgster Kälte Muß ich selbst da- Eis zerbrechen,

Selbst zerbrechen es zum Fischen;

Hilfst mit niemals mit den Retzen! Hangen fie dort an der Thüre, Triefend, frierend in der Rässe;

Geh', und ring' fie, yenadizze! Geh', und häng' fie in die Sonnet" Aufstand KwaSind au» bet Asche, Langsam, sprach kein Wort de» Zorn» doch; Ging in Schweigen au» der Hütte, Rahm die Rehe, die dort hingen.

Triefend, frierend an der Pforte; Rahm fie, rang fie wie 'nen Strohwisch, Brach entzwei fie wie ’nen Strohwisch; Mußte, wa» er rang, zerbrechen.

War so groß die Kraft der Finger. „Fauler KwaSind I * sprach sein Vater, „Niemals hilfst du auf der Jagd mir; Jeder Bogen, den du anrührst. Jeder Pfeil auch bricht in Stücke;

Aber komm mit mir zum Forste; Sollst die Beute tragen heimwärts I•

Gingen einen engen Pfad sie, Wo ein Bächlein still fie führte, Do der weiche Schlamm des Rande»

Der Sang von Hiawatha. Wies die Spur von Hirsch und Bison, Bis sie allen weitern Durchgang Sahn verschlossen, — fest verrammelt Durch die Stämm' entwurzelter Bäume,

Liegend dort die Läng' und Quere, Allen weitern Durchgang hemmend. Sprach der Greis: „Hier heißt es rückwärts l Niemand überklimmt solch Bollwerk! Nicht ein Haselhuhn durchschlüpft es, Nicht ein Eichhorn überklimmt es!" Und stracks brannt' er seine Pfeis' an. Saß, und raucht', und überlegte, Doch, eh' noch die Pfeis' erloschen, Siehe, war der Pfad geklärt schon; Hatte Kwasind alle Stämme Rechts und links emporgehoben, Tannen schleudernd schnell wie Pfeile, Cedern schwingend leicht wie Lanzen. „Fauler Kwasind!* auf der Wiese Spotteten beim Spiel die Knaben; „Warum stehn und träg uns zusehn, Laß dich lehnend an den Felsen?

Komm und miß dich mit den Andern, Komm und wirs mit uns den Drehstein!" Gab der Faule keine Antwort, Keine Antwort ihrer Fordrung, Stand nur auf, und, sacht sich wendend.

Nahm den Fels in seine Hand er, Riß aus seinem tiefsten Grund ihn. Wägt' ihn in der Luft ein wenig, Warf ihn gänzlich in das Flußbett,

Gänzlich in den Fluß Pauwating, Wo er noch gesehn wird Sommers. Einstmals, als hinab den Schaumstrom,

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H. w. Longsellow.

Al« hinab PauwatiagS Schnelle»

Kwasind fuhr mit den Genossen, Sah im Strom et einen Biber,

Ihn Am«k, der Biber König,

Sah ihn lämpsen mit den Strudeln, Steigen, finken in den Wassern. Ohne Sprechen, ohne Zaudern, In den Fluß hinein sprang Kwa-ind,

Taucht' hinab durch Gischt und Blasen, Jagte dm Biber durch die Wirbel, Folgt' ihm mitten durch die Inseln,

Blieb so lang« unter'm Waffer, Daß die Frmnde, die erschrecktm,

Rirsm: „Ach, leb' wohl nun, KwaSind l Niemals mehr sehn wir dm Kwasind! " Doch er kehrt', und im Triumphe, Und auf seinen glänzenden Schultem Trug das Thier er, todt und triefmd,

Trug dm König aller Biber. Diese Zwei nun, wie ich sagte, Warm Hiawatha'« Frmnde,

Chibiabo«, er, der Singer, Und der äußerst Starke, Kwasind. Lange lebtm sie in Friedm,

Hielten Zwiesprach nacktm Herzens, Grübelnd viel und viel erfinnmd Zu der Menschheit Heil und Wohlfahrt»

Der Saug Mn Hiawatha.

vn Hiawatha's Segeln. „Gib mir deines Bast-, o Birke! Deine- gelben Basts, o Birke! Wachsend du an Muffe- Rauschen,

Hoch und stattlich du im Thal«! Baun will ich ein leichte- Boot mir, Baun mir ein Lheemaun zum Segeln! Fliesten soll e- auf dem Fluffe, Wie ein gelbe- Blatt im Herbste,

Wie 'n« Leib« Lafferlilie! „Abwirf dein Gewand, o Birke! Abwirf deine Weistfellhülle, Denn die Sommerzeit ist nahe. Warm am Himmel steht die Sonne,

Und kein Weistfell mehr bedarfst du!"

Also laut rief Hiawatha In de« einsamöden Forste, An dem rauschenden Laquamenaw,

Al- die Lögel lustig sangen. In dem Mond der Blätter sangen,

Und die Sonne, jäh erwachend, Ausfuhr, sprechend: „Seht, o seht mich! Gheezis, mich, die graste Sonne!" Und der Baum mit allen Zweigen

Raschelle im Hauch de- Morgen», Sprechend mit geduld'gem Seufzer: „Nimm mein Kleid, o Hiawatha!"

Zog er um den Stamm de- Baume» Mit dem Messer einen Gürtel;

Unterhalb der tiefsten Zweig«, Oberhalb der Wurzeln schnitt er.

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H. W. Longfellow. Bis btt dicke East hervorquoll;

Drauf, hinab b«i ganzen hohen

Stamm, die gelbe Rinde spellt' er, Hob sie mit vorsicht'gem Holzleil,

Schälte ungeknickt vom Stamm sie.

„Gib mir deiner Zweige, Cederl Deiner starken schmeid'gen Aeste,

Sicherer mein Boot zu machen, Stärker unter mir und fester!" Durch der Ceder hohe Spitze Ging ein Ton, ein Ruf de» Grausen», Ging ein Murr'n des Widerstreben-; Doch sie flüsterte, sich neigend: . „Nimm die Zweige, Hiawatha!" Hieb er ab die Cedernzweige,

Formte strack» sie zum Gerüste, Formt' und strllte sie wie Bogen, Wie gwei Bogen sie zusammen.

„Deiner Wurzeln gib, o Tamarack I Deiner Wurzelfasern, Lärche! Meinen Rahn damit zu binden, Seine Enden so zu binden, Daß der Fluß herein nicht dring«. Daß da» Wasser mich nicht netze!' Und di« Lärche, Mark und Fasern,

Zitterte im Wehn de» Morgen», Schlug die Stirn ihm mit den Büscheln, Sprach mit Einem langen Seufzer:

„Nimm st« alle, Htawathal" Au» dem Grund riß er di« Fasern, Riß der Lärche zähe Wurzeln, Nähte fest und dicht die Rinde, Band sie fest an da» Gerüste.

„Gib mir deine» Balsam», Ficht«!

Der Sang von Hiawatha.

Deines Balsam-, deines Harze-, So die Nähte zu verschließen, Daß der Fluß herein nicht dringe. Daß da- Wasser mich nicht netze!" Und die Fichte, hoch und finster, Schluchzete durch all' ihr Dunkel, Klirrte wie ein Strand mit Kieseln,

Gab zur Antwort klagend, weinend: „Nimm mein Harz, o Hiawatha!"

Und er nahm die Balsamthränen, Nahm das Harz de- Fichtenbaumes, Strich die Nähte zu, die Ritzen, Wasserdicht die Fugen strich er. „Gib mir deiner Stacheln, Igel!

Alle fie, o Kagh, mein Igel!

Will ich draus ein Halsband machen, Einen Gürtel meiner Schönen, Und zwei Stern' aus ihren Susen!" Aus 'nem hohlen Baum der Igel Blickt' auf ihn verschlafnen Auge-, Schoß die Stacheln ab wie Pfeile, Sprach mit schläfrigem Gemurmel Durch den Wirrwarr seines BarthaarS: „Nimm die Stacheln, Hiawatha!"

Las vom Grund er auf die Stacheln, All' die kleinen blanken Pfeile, Färbte roth und blau und gelb fie Mit dem Saft von Beer' und Wurzel,

Fügte künstlich in sein Boot fie: Um den Rumps 'nen blanken Gürtel, Um den Bug ein schimmernd Halsband, Aus der Brust zwei lichte Sterne. Also ward gebaut das Bastboot,

Ward gebaut im Thal, am Flusse,

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H. W. Longfellow. Tief int Innersten des Waldes; Waldes Leben auch war in ihm, Waldes Zauber und Geheimniß: Alle Leichtigkeit der Birke, Alle Zähigkeit der Ceder, Alle Schmeidigkeit der Lärche; Und so floß es auf dem Fluffe, Wie ein gelbes Blatt im Herbste, Wie 'ne gelbe Wasserlilie. Ruder nicht hatt' Hiawatha, Hatte keine, brauchte keine, Denn sein Denken war ihm Ruder, Und sein Wünschen war ihm Steuer; Schnell und langsam, rechts und links auch Glitt und schwenkt' er, ganz nach Dünken. Rief er laut sodann dem Kwasind, Seinem Freund, dem Starken, Kwasind, Sprach: „Hilf diesen Fluß mir klären, Klären von versunknen Stämmen, Wie von Untief' auch und Sandbank!" Sprang sofort in’8 Wasser Kwasind, Sprang als wär' er eine Otter, Tauchete gleichwie ein Biber, Stand bis an den Leib im Wasser, Stand bis an die Achselgruben, Schwamm und jauchzte laut im Fluffe, Zerrt' empor versunkne Stämme, Schöpfte mit der Hand den Sand aus, Mit den Füßen Schlamm und Flußkraut. Und so fuhr mein Hiawatha Abwärts rauschenden Taquamenaw, Fuhr durch alle seine Krümmen, Fuhr durch's Tiefe, fuhr durch's Seichte,

Der Sang von Hiawatha.

Währenddem sein Freund, der Starke, Schwamm durch's Tiefe, schritt im Seichten. Gingen auf und ab den Fluß sie, Ein und aus durch seine Inseln, Machten frei sein Bett von Wurzeln, Frei von Barre, frei von Sandbank, Schleiften fort aus seinem Laufe Todte Stämme, wüste Klötze, Machten offen ihn und sicher, Machten einen Pfad dem Volke Niederwärts von seinen Quellen, Von den Quellen in den Bergen, Zu den Wassern von Pauwating, Bis zur Bucht des Taquamenaw.

vni. Hiawatha's Fischen. AuS nun auf dm Gliche Gumee, Auf das blanke Groß-See-Wasser, Mit der Angelschnur aus Ceder, AuS geflochtnem Bast der Ceder, — AuS, den Stör zu fangen, Nahma, Mishe-,Nahma, Herrn der Fische, Ganz allein tn seinem Baumboot Jauchzend zog mein Hiawatha. Durch das klardurchstcht'ge Waffer Schwimmen sehn die Fische konnt' er, Unter sich tief in dm Tiefen; Sehn dm gelbm Barsch, den Sahwa, Wie 'nen Sonnmstrahl tm Waffer;

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H. W. Longfellow. Sehn den Shawgashee, dm Krebs auch. Wie 'ne Spinne auf dem Grunde, Auf dem weißen, sand'gm Grunde. Saß am Stern mein Hiawatha, Mit der Angelschnur aus Eeder; Spielt' in seines Hauptes Federn, In dm flatternden, des MorgenHauch, wie in der Tanne Aesten; Auf dem Bug, aufrechten Schwanzes, Saß das Eichhorn, Adjidaumo; Spielt' in seinem Pelz des Morgens Hauch, wie in der Steppe Gräsern. Auf dem weißen Sand des GrundeLag das Wunder Mishe-Nahma, Lag der Stör, König der Fische; Durch die Kiemen holt' er Athem, Athmete und blies die Fluth er; Mit den Floffen schlug und facht' er, Mit dem Schwanz fegt' er die Sandflur.

Lag er dort in voller Rüstung; Recht- und links ein schützend Krieg-schild, Knochenplatten auf der Stirne, Und aus Seite, Rücken, Schultem Knochmplattm, voll von Stacheln! Trug er seine Kriegsbemalung, Streifen Gelb, und Blau, und Scharlach, Flecken Braun, und Flecken Schwarz auch;

Und er lag dort auf dem Grunde, Fächelnd mit dm Purpurfloffm, Er der Schrecken aller Fische, Der Verderber er de- Salmm, Der Derschllnger auch de- Häring-. „Run, beiß an!" rief Hiawatha, Unter fich tief in die Liefen;

Der Gan- von Hiawatha.

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„statt, beiß en, o Hausen, Nahm»!

Komm heran- nun au» dem Waffer,

Laß unS sehn nun, wer der Stärkste I" Und er warf die Schnur au» Ceder In da» klardurchsicht'ge Waffer,

Harrt' umsonst auf eine Antwort, Saß und harrt' auf eine Antwort, Wiederholte laut und lauter:

„Nun, beiß an, König der Fischei* Ruhig lag der Hausen, Nahm», Lag im Waffer, leise fächelnd.

Blickt' empor zu Hiawatha, Lauschend auf sein Schrein und Schnellem,

Auf sein gänzlich unnütz Toben, Bi» er müde de» Tumults war. Bi» er sprach zu dem Aenozha, Zu dem Hecht, dem Maslenozha:

„Nimm dm Köder diese» Tölpels, Brich die Schnur de» Hiawatha!' In der Hand die lose Schnur drauf Zucken fühlte Hiawatha; Zog sie ein, — da zerrt' eS also. Daß das Baumboot aufrecht dastaüd,

Wie ein Birkenstamm im waffer. Mit dem Eichhorn, Adjidaumo,

Hüpfmd obm auf der Spitze, voll von Hohn war Hiawatha, Al» er sah dm Fisch sich hebm;

Als er nah und näher kommm Sah dm Hecht, dm Maskmozha; Und er rief ihm zu durch'- Waffer: „ESa! esa! Pfui der Schande! Du bist nur der Hecht, Aenozha, Nicht der Fisch, nach dem ich au»zog,

Freiltgralh, gesammelte Dichtungen. VI.

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M

H. W. Longfrllow. Du bist nicht der Fische König!"

Torkelnd niederwärts zum Grunde Sank der Hecht, sehr in Lerwirrung, Und der mächt'ge Hausen, Rahma,

Sprach zu UgudwaSh, de« Klumpfisch, Ihm dem Brassen scharlachschuppig: »Nimm den Köder diese» Prahler-, Brich die Schnur de- Hiawatha!"

Langsam aufwärts, schwankend, schimmernd, Stieg der UgudwaSh, der Klumpfisch,

Nahm die Schnur de» Hiawatha, Schwang sich dran au» allen Kräften, Nächt' im Wasser einen Strudel, Dreht' in Kreisen wild da» Baumboot, Dreht' «» um und um in Wirbeln, Bi» die Kreis« ring» im Wasser

Schlugen fern die sand'gen Buchten, Bi» aus de» entlegne» Ufer» Echilf«»blum' »nd Rohrhalm nickten.

Doch al» Hiawatha langsam

Ihn aufsteigen sah durch'» Wasser,

Hebend seine leuchtende Scheibe, Rief et laut mit Hohngelächter: ,®Ba! e»al Pfui der Schande!

Du bist Ugudwa-h, der Klumpfisch,

Nicht der Fisch, »ach dem ich auszog, Du bist nicht der Fisch« König!" Langsam abwärt», schwankend, schimmernd,

Sank der UgudwaSh, der Klumpfisch,

Und der Stör, Rahma, von Reue« Hörte Hiawatha'» Rufen, Hörte seine trotzige Fordrung, Hörte sein ganz unnütz Toben

Schallen weither durch da» Wasser.

Der Sang twn Hiawatha. Bon dem weißen Sand bei Grundes Stieg er auf mit zorn'ger Miene,

Zitternd in jedweder Faser, Klirrend rings mit seiner Rüstung, Bunt in seiner Kriegsbemalung; Aufwärts schoß in seiner Wuth er, Blitzend sprang er in das Helle, That de» großen Schlund aus, schluckte Beide, Boot und Hiawatha.

Nieder in die dunkle Höhlung Häuptlings tauchte Hiawatha, Wie ein Daum auf schwarzem Flusse Schießt und taucht hinab die Schnellen; Fand sich ganz und gar im Dunkel«, Tappt' umher, hülslo- sich wundernd. Bis ein große» Herz « schlagen Fühlte, pochend dort im Dunkeln.

Und er schlug'- in seinem Zorne, Mit der Faust da» Herz des Rahma, Fühlte wie der Fische Könlg

Schauderte in jebet Faser, Hört' um ihn da» Wasser gurgeln, Al» hindurch er sprang und schwankte. Schlecht sich sühlend, schwach und müde. Zerrte quer sodann sein Baumboot

Hiawatha, es zu sichern; Daß nicht aus dem Schlunde Rahma'», In bet Unruh und Verwirrung,

Er zurück entfahr' und sterbe. Und da» Eichhorn, Adjidaum», Hüpft' und plauderte sehr lustig. Schafft' und schob mit Hiawatha, Bl» die Arbeit ganz gethan war. Sagt' ihm draus mein Hiawatha:

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H. W. Longsellow. „O mein klein« Freund, mein Eichhorn, Wacker hast du mit geholfen; Nimm den Dank nun Hiawatha's, Und den Name«, den « gibt dir; Heiße nach Diesem und für immer

Bei den Knaben Adjidaumo, Schwanz-in-Lüften bei den Knaben!"

Wiederum d« Hausen, Rahma, Javvt' und litterte im Wasser:

6tiu Dann marv «, uno trieb lanbwiutJ, Bis er aus die Kiesel kninte. Bi- d« Lausch« Hiamatha Ihn an'» Ufer Hirte hätten, Auf dem Kie« ihn fühlte stranden.

Wußte, daß der Fische König

Lag getibtet auf dem Strande. Hirt' « draus ein Schwirr'« und Schlagen, Wie vom Herflug viel« Flügel, Hirt' ein Schrei'« und Durcheinander,

Wie von Bügeln, die fich stritten,

Sah zu Häupten sich ein Schimmern, Scheinend durch die Rippen Rahma'», Sah da» Helle Aug' von Miven, Sah Kay«»hk, die Groß-Eee-Miven, Niederblicke« durch die Oesfnung; Sprechend: „Er ist uns« Bruder,

Seht doch, e« ist Hiamatha!"

Und « jauchzt' empor zu ihnen, Schrie frohlockend au» den Höhlen: „0, ihr Mövm! meine Brüder! Ich erschlug den Hausen, Rahma; Macht die Ritzen etwa» breiter. Weitet mit den Klau'« die Oesfnung, Macht mich frei au» diesem Kerker,

Der Sang von Hiawatha.

Und von nun an und für immer Preisen wirb man eure Thaten, Ütennen euch Kayoshk, die Möven,

Ja, Kayoshk, die edlen Kratzer!" Und die wilden, lauten Möven Waren flink mit Klau'n und Schnabel, Machten Ritz' und Oeffnung weiter In den mächt'gen Rippen Rahma'S;

Aus Gefahr und auS Gefängniß, Aus dem dunkeln Bauch des Stören,

Aus der Fährlichkeit des Wassers, Lösten sie den Hiawatha. Stand er nah bei seinem Wigwam, Auf dem Uferrand de- WafferS, Rief Nokomis, der Bejahrten,

Ries und winkte der Nokomis. Zeigte auf den Hausen, Rahma, Wie er dalag aus den Kieseln,

LebloS und die Möven ätzend. „Ich erschlug den Mishe-Namah, Schlug der Fische König!" sprach er; „Sieh'! der Möven Schaar verspeist ihn, Ja, der Möven, meiner Freunde;

Nicht verscheuche sie, Nokomis, Sie erlösten auS Gefahr mich. In dem dunkeln Bauch des Stören; Warte, bis ihr Mahl geendet. Bis gefüllt sind ihre Kröpfe, Bis sie, wenn die Sonne hingeht, Fliegen heim in ihre Nester; Dann bring' deine Döpf' und Kessel, Und mach' Oel unS für ben Winter!"

Und Nokomis saß und harrte, Harrte bis die Sonne hinging,

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TO

H. D. Lonzftllow. Bi» der bleich« Mond, die Rachtsonn',

Aufging über'» Men Duffer, Bi» Kayo-hk, die sattm Minen, Schreiend sich vom Mahl erhüben, Bi» sie durch den brennendrothen

Eonnenhingang zu entlegnen Inseln ihren Weg «ntschwirrteu. Heim in'» Rohr in ihre Rester.

Ging zu schlafen Hiawatha, Und Rokomi» ging zur Arbeit, Schaffend voll Geduld im Mondlicht,

Bi» der Mond und bi» die Sonne Wieder ihren Ort vertauschten, Bi» dm Himmel Eonnmaufgang

Röthete, bi» daß die Mäven, Ja, bi» bah lkapo-hk, die Hungrer,

Kehrten von dm schilfigen Insel«, Schrei'nd nach ihrem Morgmfestmahl. Wechselnd so drei Lag' und Rächte

Mit dm M»vm riß Rokomi» Ab da» ölige Fleisch de» Rahma, Bi» die Fluth wusch durch die Rippen, Di» die Möom nicht «ehr kehrtm. Und nicht» dalag auf dem Sande,

Al» da» Beingerüste Rahma'«.

TL

Hia»Ätza mti -rrlfrder. An den Usem Gliche Bumer'», An dem blankm Groß-Eee-Waffer,

Stand Rokomi», die Bejahrte,

Der Sang von Hiawatha.

toetfmb mit dem Unger westwärts.

Ueber'» Master «eisend westwärts. In di« Sluth des SonnenhingangS.

Brannte grimm di» rothe Sonne, Riederfinkend, ihre» Deg fich,

Ihren Pfad entlang di« Himmel, Steckte hinter fich in Brand fie. Wie Krieg-trupp-, i« Fliehn, die Steppe

Zünden an auf ihrer Krieg-spur; Und der Mond, di« Rachtsonn', ostwärts. Jach dem Hinterhalt entstürzend. Folgt« rasch den blut'gen Stapfen,

Folgte jener brand'gen Krieg-spur, Jhrm Schein aus seinen Zügen.

Und Rokomi», die Bejahrte, Weisend mit dem Finger westwärts. Sprach die» Wort zu Hiawatha: »Wohnt Perlfeder dort, der Groß«,

Megi-Sogwon, er der Zaubrer, Er der Manito de» Reichthum»,

Herrscher über Gut und Wampum, Seine Leibwacht glüh'ndr Schlangen, Seine Wacht die schwarze Pechfluth.

Sehn kannst du die glüh'uden Schlangen, Die gewaltigen, Kenabeek, Spielend, ringelnd fich im Waffer; Sehn kannst du die schwarz« Pechfluth, Hinter ihnm «eit fich dehnend In die Gluth de» SonnenhingangS. „Er war'», der mir meinen Later Tödtete durch Trug und Lücke, AIS vom Mondrund er herabkam. Kam zur Erde, mich zu suchen. Er, der Mächtigste der Zaubrer,

TI

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H. W. Longfrllow. Schickt da- Fieber aus den Marschen, Schickt die kranlheitschwangern Dünste, Schickt die gistbeladnen Dämpfe, Schickt den Rebel aus dem Eumpfland, Schickt uns Eiechthum, schickt uns Sterben! »Nimm den Bogen, Hiawatha, Nimm die Pfeile, spitz von Jaspis, stimm di« Kriegskeul', Puggawaugun, Und die Handschuh, Minjekahwun, Und dein Baftboot nimm zum Segeln, -Und daS Orl des MiShe-Rahma, So zu salben e-, daß eilends Du durchfahre» magst die Pechfluth; TSdte diesen Unbarmherz'gen, Rette du das Doll vom Fieber, DaS er herhaucht durch da» Sumpfland; Räche meines Later- Todtschlag 1" Alsobald mein Hiawatha That die Wehr an, all' sein Kriegszeug, Schob sein Boot hinaus zum Segeln, Klopfte schmeichelnd feine Seiten, Sprach vergnügt: „Cheemaun, mein Liebling, D mein Bastboot l spring nun vorwärts. Wo du stehst die glüh'uden Schlangen, Wo du siehst die schwarze Pechfluth!" Vorwärts sprang Cheemau» mit Jauchzen, Und der edle Hiawatha Sang den KriegSsang wild und wehvoll, Und zu Häupte» ihm der KriegSaar, Der Aeneu, der große Kriegsaar, Herr der BSgel all' mit Federn, Krisch und schwang fich durch die Himmel. Bald die glüh'uden Schlangen traf er. Die gewaltigen, Kenabeet,

Der Sang von Hiawalha. Riesig liegend auf dem Waffer, Blitzend, Funken sprüh'nd im Waffer, Knäu'lgleich liegend vor der Durchfahrt, Au-gestreckt die Flammenkämme, Athmend glüh'ndrn Dunst und Rebel, Jedem so den Weg versperrend. Doch der kühne Hiawalha Rief ganz laut, sprach solchermaßen: „Laßt mich ziehn des Wegs, Kenabcck, Laßt mich gehn auf meine Reise!" Und sie zischten grimmig Antwort, Antwort mit dem glüh'nden Athem: „Rückwärts, rückwärts, Shaugodaya! Rückwärts zur Rokomis, Mattherz!" Drauf der zorn'ge Hiawalha Hub den mächt'ge» eschenen Bogen, Rahm die Pfeile, spitz von Jaspis, Schoß sie eilends auf die Schlangen, Jedes Dröhnen seiner Senne War ein Schrei des Krieg-, des Todes; Jede» Zischen eines Pfeiles TodeSsang der Brut Kenabeek. In der blut'gen Fluth sich wälzend, Lagen todt die glüh'nden Schlangen, Und mein Hiawalha harmlos Fuhr hindurch, und rief mit Jauchzen: „Vorwärts, o Eheemaun, mein Liebling! Vorwärts in die schwarze Pechfluth!" Rahm er drauf da» Oel de- Rahm«, Salbte Boote- Bug und Seiten, Strich sie wohl mit Oel, daß rasch er Glitte durch die schwarze Pechfluth. Aus der Fluth die ganze Nacht durch Fuhr er, aus der trägen Pechfluth;

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H. W. Longfrllow. Lag fie da, bedeckt mit Moder, Hundertjährigem Schlamm und Moder, Schwarz von faulem Wafferröhricht, Mißduftvoll von Lilienblättern, Reglos, leblo», ttaurig, öd«. Bleich erhellt vom Mondenschimmer, Und von Jrrlichtflammen rüthlich, —

Feuern, angefacht von Geistern Nacht« in ihren müden Lagern. Rings die Lust war weiß von Mondlicht, Ring- die Pechfluth schwarz von Schatten, Und rund um ihn die kuggema. Die Moskito, sang ihr Arieg-lied, Und der Glühwurm, Wah-wah-taySee,

Schwang sein Licht, ihn zu mißleiten, Und der Ochsenfrosch, Dahinda, Hub sein Haupt auf in das Mondlicht,

Sah ihn an mit gelben Augen, Schluchzt' und sank zurück in» Wasser; Und im Umsehn tausend Pfiffe Gaben Antwort über'» Moorland,

Und der Reiher, der Shuh-rhuh-gah, Weitab auf dem schilfigen Ufer

Kündete de» Helden Kommen. Westwärts so fuhr Hiawatha,

Hin zum Reiche MegiSSogwon'», Hin zum Königreich PerlsederS, Bi» der tiefe Mond, nicht höher Al» er selber, stier ihn ansah. Stierend in sein bleich Gesicht sah. Bi» die Sonn' in seinem Rücke»

Heiß auf seine Schultern brannte, Li» er vor fich auf den Hügel» Sah den glänzendblanken Wigwam,

Der Sang von Hiawatha. Drin bei Wampumherrscher wohnte.

Er der Mächtigste der Zaubrer. Wieder fein Eheemaun da klopft' er, Sprach zu seinem Bastboot: »Vorwärts!" Und es zuckt' in allen Fasern, Und mit Einem großen Satze Sprang es durch die Wasserlilien, Sprang es durch da» wirre Röhricht, Und jenseits mit trocknen Sohlen Aus de» Strand trat Hiawatha. Strack» den eschenen Bogen nahm er. Aus den Sand Ein Ende stemmt' er.

Drückte mit dem Kaie die Mitte, Zog die treue Senne fester. Rahm 'nen Pfeil dann, spitz von Jaspis, Schoß ihn nach dem blanken Wigwam, Sandt' ihn singend au» al» Herold, Als den Träger seiner Botschaft, Seiner Fordrung laut und vornehm: .Komm au» deinem Hau», Perlfederl Deine» Nahn» harrt Hiawatha!" Stracks au» seinem blanken Wigwam Kam der mächt'ge Megissogwon, Hoch von Wüchse, breit von Schultern, Finster anzusehn und schrecklich,

Wampum an von Kopf zu Fuße, Tragend alle sein« Waffen, Farbig wie der Morgenhimmel, Blau bemalt, und gelb, und purpurn,

Ueberwogt von Adlersedern, Strömend aufwärts, strömend auswärts. „Kenne wohl dich, Hiawatha!" Ries er au» mit Donnerstimme, In dem Tone lauten Hohne».

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H. N. Longsillow.

„Rückwärts til', o Shaugodapa! Rückwärts eile zu den Weibern, Rückwärts jut Nolomi», Mattheq!

Will dich tödten wie du stehst da, Wie vor Alters ihren Later!"

Doch zurück sprach Hiawatha,

Furchtlos, ganz und gar erschreckt nicht: „Stolzes Dort trifft nicht wie Keulen,

Prahlgefchnauf ist keine Senne,. Schmäh« ist nicht so scharf wie Pfeile, Besser Thaten, traun! als Worte, Handeln mächtiger, als Prahlen!" Da begann das grüßte Treffen, Drauf die Sonne je herabsah. Das je sahn die KriegeSvägel. Einen ganzen Tag des Sommers

Währt' e», früh von Sonnenaufgang Nahezu bis Eonnenhingang.

Denn die Pfeile Hiawatha'» Prallten ab vom Hemd aus Wampum;

Machtlos auf da» Hemd au» Wampum Fielen seine wucht'gen Streiche Mit den Handschuh«, Minjekahwun, Fiel der Streich der schweren KriegSteul'r

Felsen schlug sie auseinander, Brach entzwei doch nicht die Maschen Jene» Zauberhemd» aus Wampum.

Bi» am Abend Hiawatha, Lehnend auf dem eschenen Bogen, Wund, ermüdet und verzagend. Seine KriegeSkeul' zerbrochen. Seine Handschuh ganz in Fetzen, Nur drei Pfeile noch im Mcher,

Bi» am Abend Halt er machte,

Der €

31 ägoto

Du-h-kwo-

n 6 - S h e, die Wasserjungfer,

Wüdjoo,

NenemLo-ha> Liebchen. i

Nepühwin, der Schlaf.

ahnomLnee, der wilde Reit.

NokSmi-, eine Großmutter; Mutter

Lma, der Specht.

der Wenonah.

a-kenLzha, der Hecht.

!

N 6 - a, mein Vater.

6 d a, ein Arzueimann.

,

Nü-Hka, stehl stehl

SS

eenügh a, die Heidelbeere. egi--ögwon, Perlfeder, ein Aau- I Lerer; der Manito des Reichthum-. | e-hintuwa, ein Pfeifenträger.

S

LachendWaffer;

Fall

Snelling

Kort

und

s

innehüha,

LachendWaffer;

|

OpLchee, da- Nothkehlche«, die Noth­

Onawüp, wach auf! !

O w t i - - a, der blaue Bogel. ;

D »eenmd SbonU. Nun ist sie recht erst in der Liebe Schranken: Aussaß ihr Ritter ja, heiß obzusiegen; Doch dießmal auch bleibt Alle- bei'm Gedanken — Er reitet nicht, hat er sie auch bestiegen l Wer um Elysium so gebracht sein muß.

Erduldet Echlimm're- wohl, al» Tantalus.

Gleichwie, betrogen von gemalten Trauben, Hungrige Bügel schwelgen mit den Blicken — Ihr Kropf bleibt leer, kein Beuchen läßt sich rauben — So schmachtet sie in ihren Mißgeschicken. Di« Wärme, die er kalt sie läßt vermiffen,

Sucht sie zu fachen mit beständ'gem Küsten. Umsonst, du Gute! nie wirst du erhört! — All' ihr« Listen hat sie nun geübt;

Wohl scheint ihr Werben größern Lohne» werth:

Die Liebe liebt, und wird doch nicht geliebt! „Pfui," tust er, „du erdrückst mich! laß mich gehn! Du haft kein Recht, mir so im Weg zu stehn!" Sie draus: „Tu wär'st schon sott zu dieser Frist, Wenn da» vom Eber nicht entschlüpft dir wäre! D sei gewarnt; du weißt nicht, was es ist. Ein lappig Schwein zu stechen mit dem Speere! Gleichwie ein blut'ger Fleischer, mordbereit.

Die nackten Hauer wetzt er allezeit. »Auf seinem Rücken starrt ihm eine Schlacht Bon borst'gen Lanzen; grimmig sein Geschnauf; Glüh flammt sein Auge, wenn man wild ihn macht;

Sein Rüffel, wo er geht, wühlt Gräber auf; Hinwirft er, was sich zeigt auf seinem Wege,

Und tödtet, was er wirst, durch Hauerschlüge.

tu

212

William Shakespeare.

„Sein sehn'ger Wanst, mit straffem Haar bewehrt,

Stichfest und derb, braucht keinen Speer zu scheun; Sein kurzer dicker Hals wird schwer versehrt; Zornig nimmt er eS auf selbst mit dem Leun; Die er durchbricht, die Dorn- und Brombeerhecken, Gehn vor ihm auf, als macht' er ihnen Schrecken.

„Ach, wenig achtet er dein hold Gesicht, Dem als Tribut ich staunende Blicke zolle; Dein klares Aug', dein Mund auch rührt ihn nicht, Noch deine Hand, die weiche, wonnevolle. Nein, hätt' er dich: verheeren würd' er diese

Schönheiten all', wie er verheert die Wiese. „Drum stör' ihn nicht, wo tief im Forst er ruht;

WaS soll die Schönheit mit so garst'gen Feinden? Komm nicht mit Fleiß zu nahe seiner Wuth —

Wer gern gedeiht, nimmt Rath an von den Freunden. Als du ihn nanntest, daß ich's nicht verhehle. Bebt' ich um dich, und Angst befiel die Seele. „Denk' an mein Antlitz nur! war e- nicht bleich? Sahst du nicht Furcht in meinem Auge wittern? Sank ich in Ohnmacht nieder nicht sogleich? In meiner Brust, aus der du liegst, mit Zittern Schlägt hoch mein ahndend Herz, die heiße Kraft, Und wirft und schüttelt dich erdbebenhaft.

„Denn wo die Liebe herrscht, kommt mit Geschrei

Die Eifersucht, und nennt sich ihren Hort; Macht blinden Lärm gleich, spricht von Meuterei, Und ruft sogar in Friedenszeit: „Mord, Mord!" Beirrend so der sanften Lieb' Entzücken, Wie Lust und Waffer Feuer unterdrücken.

DeüU- ltttb Aboni-. „Und diese Klatsche, diese Späherin, Die, wie ein Krebs der Liebe Lenz verschlingt — Sie, diese Eifersucht, die her und hin Wahres zuweilen, oft auch Falsches bringt, Pocht mir an's Herz, raunt mir in's Ohr und droht: „Wenn du ihn liebst, so fürcht' auch seinen Tod!" „Und mehr als das: stellt meinem Auge dar Ein zornig Schwein, ein toll und tobend Thier; Und blutend unter seiner Fänge Paar Liegt auf dem Rücken ein Gebild — gleich dir! Die Blumen, die sein Herzblut aufgefangen. Stehn trauernd da, und ihre Köpfchen hangen.

„Was sollt' ich thun, als so zu meinem Schmerz Du mir erschienest, allzukühner Knabe? Schon bei'm Gedanken blutet mir das Herz, Und Furcht verleiht ihm der Voraussicht Gabe: Ja, sterben wirst du, liebste meiner Sorgen, Dafern der Eber dich hinauslockt morgen. „Doch hör' auf mich, willst du durchaus in's Feld: Laß los die Koppel auf den bangen Hasen, Los auf den Fuchs, der sich durch List erhält, Los auf das Reh, das kampsscheu tritt den Rasen: All' diese Zagen, jag' sie auf den Dünen, Und hoch zu Roß folg' mit den Hunden ihnen.

„Und wenn den Hasen risch du aufgespürt, O sieh' den armen Schelm, o sieh' den Bängsten, Wie er dem Winde vorläuft, jetzt lavirt. Jetzo sich duckt und lauscht in seinen Aengsten; Ein Labyrinth von Listen und von Launen Durchhastet er zu seiner Feinde Staunen.

213

M

William Shakespeare.

„Oft läuft er zwischen eine Lämmerheerde,

Daß ihr Geruch die Hunde irre macht; Ost, wo Kaninchenvoll durchwühlt die Erde, Verbirgt er sich, daß jäh verstummt die Jagd; Oft unter Hirschen auch enteilt er schnell: Gefahr zeugt List, Witz ist der Furcht Gesell.

Denn seine Witt'rung dort, vermischt den andern.

Bringt Ungewißheit den erhitzten Hunden; Ihr Bellen schweigt; sie suchen und sie wandern.

Bis ihren Fehler sie zuletzt gefunden; Dann frisch Gebell, vom Wiederhall verdoppelt,

AIS wär' am Himmel noch 'ne Jagd entkoppelt.

„Um diese Zeit, fernab auf einer Höh', Stellt Lampe sich auf seine Hinterläufe,

Daß er sich um nach seinen Gegnern seh' — Da wiederum tönt Klaffen und Gekeife, Und jetzt dem Kranken gleicht er, der verstört

vor feiner Thür des Priester» Glöcklein hört. „Roch einmal flieht er, ganz mit Thau benetzt —

Doch jede Ranke schon hält aus den Matten. Sieh', wie im Zichack über'« Weg er setzt — Ach, jedes Murmeln hemmt ihn, jeder Schatten.

Denn hatten Tritts da» Elend treten Alle: Richt Einer, der e» aufhebt nach dem Falle.

„Lieg' still, und hör' noch Etwa» von der Sache! Rein, still — noch kommst du nicht von meiner ©eitel Daß ich des Ebers Jagd verhaßt dir mache,

Ungleich mir selbst, hörst bu mich pred'gen heute — Auf solchen Fall anwendend solche Lehren, Denn jedes Weh kann Liebe dir erklären.

venu- und Adonis.

215

„Wo blieb ich denn?" — „Mir gleich!" sprach er entgegen; „Bleib' mir nur fern, so endet die Geschichte!

Die Nacht ist um!" — Sie: „Was ist dran gelegen?" Er gleich: „Man harrt mein mit dem ersten Lichte; Und noch ist's dunkel, und ich werde fallen!" — Sie: „Die Begier steht Rächten- bell vor Allen!

„Doch wenn du wirklich füllst, so miss' und glaube: Die Erd', in Liebe, stellte dir ein Bein, Einzig damit fie einen Kuß dir raube.

Reich Gut lockt Wackre auch zu Dieberein: So wölkt dein Mund Diana's Blick, der herben — Eie möchte küssen und meineidig sterben.

„Nun erst erkenn' ich diese- Dunkels Sinn: Cynthia au- Scham birgt ihren Schein zumal. Bi- fie verurtheilt als Verrathen» Sieht die Natur: die Form zu dir ja stahl Die Freche vom Olymp, durch solches Nehmen Die Sonn' am Tag, Nachts Luna zu beschämen. „Und drum die Parzen auch ging sie bestechen. Da- seltne Kunstwerk der Natur zu kreuzen; Der Schönheit beizumischen leid'ge Schwächen, Ach, und Entstellung sonst vollkomm'nen Reizen,

Sie unterwerfend aller Tyrannei Qualvollen Elends, schnöder Krüppelei: „Dem Fieber so, da- brennend und verheerend. Der Pestilenz, dem Krampf, der irren Wuth, Und jener Krankheit, die, daS Mark verzehrend.

Mit heißem Wallen sieden macht das Blut! — Die sind'-l Die schwuren der Natur den Tod, Weil fie so hold dich schuf, so weiß und roth.

216

William Shakespeare.

„Und bet geringsten dieser bösen Seuchen Erliegt die Schönheit, d>* Minuten fliehn; Saft, Kraft und Farbe — Alle- stehst du weichen, WaS eben noch dem Stauner göttlich schien; Austhaut und schmilzt eS fort mit Einem Mal, Wie Schnee des Bergs im Mittagssonnenstrahl.

„Drum, unfruchtbare Keuschheit zu verhöhnen, Drum Nonnen und Vestalen auch zum Torte, Die Mangel gern an Töchtern und an Söhnen Ausgüssen aus die Erd«, die verdorrte: — Vergeude du! die Lampe, hell von Schein, Verzehrt ihr Del, der Welt ihr Licht zu leihn. „WaS ist dein Leib, als ein verschlingend Grab Für alle sie, die durch da- Recht der Zeit Dir die Natur zu deinen Kindern gab, Zerstörtest du sie nicht in Dunkelheit? Ist dem also, muß dich die Welt verachten; Nie so den Stolz die Hoffnung sah sie schlachten.

„So in dir selber stirbst du selber nun — Ein Unheil, schlimmer, als wenn Brüder streiten, Al» wenn Verzweisler sich ein Leide« thun, Al» wenn dem Sohn die Eltern Tod bereiten. Rost frißt den Schatz, den geizig man versteckt, Doch durch gebrauchte» Gold wird Gold geheckt.'' „Pahl" rüst Adon, „auf'S Neue singst du eben Da» alte Lied, daS längst mich widern muß; Umsonst der Kuß, den ich dir kaum gegeben! Umsonst dein Ringen gegm Wind und Fluß! Denn — seh' die brünst'g« Nacht als Zeugin nieder! — Dein Sprechen erst macht dich mir recht zuwider l

venu- und.Adonis.

„Lieh' dir die Liebe -wanzigtausend Zungen, Und rührte jede mehr als deine mich. Wär' jede wie Sirenenlied erklungen: Nie schlich' ein Ton doch mir zum Ohre sich! Denn jeden falschen Ton ihm fern zu halten, Siehst du mein Herz als Schirmvogt in ihm walten:

„Daß nicht in meiner Brust friedlichen Bann Die trügerische Harmonie sich stehle. Und daß mein kleines Herz, vernichtet dann, Sich ruhlos nicht auf seinem Lager quäle! Nein, Herrin, nein! mein Herz mag keinen Kummer! Nun e- allein schläft, schläft eS festen Schlummer!

„Kein Wort von dir, das sich nicht widerlegt! Breit sind die Pfade zur Gefahr und eben; Nicht Liebe Haff' ich — nur was dich bewegt, In Liebe jedem Fremden dich zu geben! Du thust'- um Samen? wundersam Entschuld'gen! Muß kuppelnd so Vernunft der Wollust huld'gen?

„O, nenn' eS Liebe nicht! die Lieb' entfloh Zum Himmel ja, seit Wollust Liebe heißt, Als Liebe frische Schönheit kostet — roh Beschimpfend noch, wo gierig sie zerreißt; Stets nur bedenkend, wie sie schänd' und raube — Der Raupe gleich, die schwelgt im ersten Laube. „Die Lieb' erquickt, wie Sonnenstrahl nach Wettern; Die Wollust wirkt wie Sturm nach Sonnenschein: Der Liebe Lenz prangt stets in frischen Blättern, Ter Wollust Winter bricht vor Herbst herein. Die Lieb' hält Maß, die Lust hat nie genug; Die Lieb' ist Wahrheit ganz, die Lust ganz Lug.

117

218

William Shakespeare.

„Wohl maßt' ich mehr, doch weiter mm kein Dort! Der Text ist alt, der Redner allzu grün.

Darum, in Trauer, will ich jetzo fort, Scham im Erficht, im Herzen ZorneSglühn. Mein Ohr, das angehört dein üppig Sprechm, Verbrennt fich selbst für ein so groß Verbrechen."

Mit dem au» ihren Armen bricht er tos, Die ihn umspannt 61» jetzt mit süßem Drücken, Rennt heimwürt» durch den Wald non ihrem Schoo», Und läßt bekümmert fi« auf ihrem Rücken. Sieh', wie ein Fallstern niederschießt in Pracht,

Von Semi»' Aug' so schießt er in die Nacht.

Sie wirft den Blick ihm nach, wie wer vom Strande Nachsieht dem Freunde, der sich elngeschisst. Bi» ihn die Fluth entrafft, die mit dem Rande,

Dem bäumenden, kampsfroh die Wolken trifft: So bar- die Rächt, di« schwarze, mitleid-bar

Ihn, der die Weide ihrer Augen »ar. Woraus erstaunt, wie wer ein reich Gestein

Plötzlich in'» Wasser sich entfallen ließ; Worauf erschreckt, wie Siner, dem int Hain Ein nächt'ger Windstoß au» di« Fackel blie»: —

Ganz so verstört hat jetzo sie gelegen, De» schönsten Fund» beraubt auf ihren Wegen.

Und nun schlügt sie ihr Herz, woraus e» stöhnt, Daß jeder Bergriß, der im Walde Hofft,

All' ihre Klagen wörtlich wiedertint. Verdoppelnd Leidmschaft auf Leidenschaft. „Weh' mirl" ruft sie, und so die Höhlen alle;

An zwanzigmal Nachhallen'» zwanzig Halle.

Baut« und Abonis. Klagvoll sogleich, da sie bm Lärmen hört,

Singt sie ein Etegreiflieb, «le Alle- Trug ist. Wie Liebe jung' unb alte Männer thört, In Klugheit närrisch, in Verrücktheit klug ist.

Zum Himmel jammernb steigt bar Lieb empor, Unb so auch stet- ber Wiederhallt Chor.

Langweilig singt sie länger al» die Nacht: — Ob scheinbar kur) auch, lang der Liebe Stunden l

Wa» sie entzückt, wa- ihr Vergnügen macht. Wird, denkt sie, gern von Andern auch empfunden. All' die Geschichten, die sie zahllo» weiß,

Enden, nie fertig, ohn» Hörertreis. Drum haltm auch nur Klänge bei ihr au».

Schmarotzerhafte, diese Nacht der Klagen; Schrillstimm'gm Kellnern gleich im Echoppenhau», Die so und so schrein nach de- Gast» Behagen. Sie: ,60 soll's sein!" Die Klänge: „So soll'« sein!" Und riese: „Rein!" sie, riesen alle: „Nein!"

Sieh', wie die Lerche nun, in wacher Lust, Au» feuchte« Nest aus in die Höhe geht, Weckmd den Lag, von drffm Eilberbrust Die Sonn' aufgeht in ihrer Majestät! Sie, die so prächtig strahlt, daß Cedernspitzen

Und Berge gleich geschliffnem Golde blitzen.

So gibt ihr Bmu» schönm gutm Morgen: „Du Heller Gott, Hort alle» Licht» der Welt,

Von dem so Stern al» Lampe willig borgen Dm mitten Einfluß, welcher sie erhellt: Ein Knabe lebt, dm eine Jrd^che säugte — Leih' er dir Licht, wie du bist Andrer Leuchte!"

M

220

William Shakespeare.

Drauf eilt sie fort in einen Myrthenhain, Gedenkt des Morgens vorgerückter Stunden, Bebt, ohne Nachricht immer noch zu sein, Und horcht nach seinem Horn und seinen Hunden. Aus einmal bellt und gellt's in ihre Ruh'; Am Waldsaum hastet auf den Lärm sie zu. Und wie sie läuft, hält der Busch ihre Hände, Der ihren Hals, der küßt ihr Angesicht, Der schlingt sich fest um ihre runde Lende — Sie aber, wie das melke Reh, durchbricht Sie alle wild, das, Schmerz in vollen Eutern, Hinfliegt, fein Kalb zu säugen in den Kräutern. Jetzt sagt der Ton, die Hunde sind in Noth; Da fährt sie auf, wie Einer, den die Otter, Rundaufgerollt, auf seinem Pfad bedroht: Wie er sich ängstigt, zeigt dir sein Geschlotter. So macht der Hunde zagende- Gebell Bleich und verwirrt die Zagende zur Stell'.

Denn jetzt erkennt sie, welch ein Wild eS sei — Kein schwache-, nein: Bär, Eber, Leu vielleicht! Weil unverwandt der Hunde bang Geschrei Von einem Orte nun und nimmer weicht; So furchtbar zeigt der Feind sich ihrem Haffe, Daß sie sich streiten, wer zuerst ihn faffe. Der trübe Tau schallt trüb in ihrem Ohr; Durch'- Ohr ihr Herz dann packt er wild und hart; Bis jede- Glied — das Herz that so zuvor! — Blutlos in Furcht, blaßkalt in Schwäche starrt: Gleichwie Soldaten, weicht ihr Hauptmann eben, Selbst schnöde fliehn und Preis das Schlachtfeld geben.

Venu« und Adoni«.

So steht sie da in zitternder Verzückung, Bis ihre Sinne sie ermuth'gend weckt, Und ihnen sagt: „ES ist ja nur Berückung, Kindischer Irrthum, was euch so erschreckt! Laßt euer Zittern! wollet furchtlos sein!" Da, bei dem Wort, kommt das gejagte Schwein.

Sein schäum'ger Mund, rundum von Roth umfloffen, Wie Milch und Blut, die man zusammen mengt, Hat neue Furcht durch ihr Gebein gegossen, Die, tollen Muths, ziellos hinaus sie sprengt; Jetzt läuft sie so, jetzt so, kehrt wieder dann. Daß sie den Eber Mordes zeihen kann. Von tausend Grillen aus einmal gefaßt. Nach tausend Seiten irrt und eilt sie nun; Verzug gesellt sich ihrer Ueberhast, Und all ihr Thun ist wie Betrunkner Thun. Bon Angst erfüllt, ist doch sie unbedacht, Greist Alle» an, und hat auf Nicht- doch Acht. Hier «inen Hund im Busch sieht sie versteckt: — Könnt' er von seinem Herrn nur zu ihr reden! Ein andrer kommt, der seine Wunden leckt — DaS beste Pflaster gegen gist'ge Schäden! Sin andrer schielt sie an, vorübereilend: Sie spricht zu ihm, und Antwort gibt er heulend.

Und da er Lust gemacht hat seinem Grimme, Löst alsobald ein andrer Hangmaul jach Gegen den Himmel seine dumpfe Stimm«; Ein andrer und ein andrer folgt ihm nach. Den Boden peitschend mit dm stolzen Ruthm, Zerkratzte Ohren schütteln sie, und blutm.

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222

William Shakespeare.

Sieh', wie die Leute überkommt ein Grauen Bei Zeichen, Wundern und derlei Bedräuung; Sie sehn sie an mit bangen Augenbrauen, Und nehmen sich die schlimmste Prophezeiung:

So sie auch jetzt! Den Athem hält sie an, Seuftt wieder aus, und tust dem Tode dann. „$u Harter, Garst'ger, der des Scheidens Pein Der Liebe schuf," (dem Tode gilt ihr Schmälen)

„Sargwurm der Erde, was nur fällt dir ein, Schönheit und Odem gierig dem zu stehlen. Deß Aug' und Schönheit, eh' er sank in's Grab, Der Rose Schimmer, Duft dem Veilchen gab? „O, wenn er todt ist — nein, es kann nicht sein, Daß du ihn sahst, und nach ihm warfst den Speer! Und doch, er kann! blindlings ja schlägst du drein, Und schickst den Wurfspieß auS aus'S Ungefähr! Dein Ziel daS Alter; aber oft, o Schmerz,

Triffst du vorbei in eines Kinde- Herz. „Warntest du nur, geredet hätt' er gleich.

Und deine Kraft entkräftet durch sein Sprechen. Den Fluch der Parzen bringt dir dieser Streich;

Sie heischten Kraut, du gingst 'ne Blume brechen. Für Amors Goldpfeil nur war er geschaffen, Nicht für dein dunkle- Ebenholzgewaffen. „Sag', ob dir Thränen -um Getränk nur taugen. Sag', ob dich jemals bange Seufter nährten?

Warum in ew'gen Schlaf warfst du die Augen, Die alle andern Augen sehen lehrten? Wa- kümmert die Natur nun deine Stärke,

Seit so du thatest ihrem schönsten Werke?"

Venus und Adonis.

Und jetzo senkt sie, überwältigt schier. Die Wimpern, wie durch Schleusen zu verstopfen Die Muth der Thränen, die vom Antlitz ihr In ihre- Busen- süße Rinne tropfen; Doch bald, mit mächt'gem Strom eS öffnend wieder. Durch'- Fluththor rauscht der Silberregen nieder. 0, wie nun Aug' und Thränen leihn und borgen! Ihr Lug' in Thränen, Thränen ihr im Aug' —

Krystalle, spiegelnd gegenseit'ge Sorgen, Die zärtlich trocknet ihrer Seufzer Hauch. Doch kaum (wie Wind und Guß Ein Tag mag einen) Von Seufzen trocken, netzt sie neue- Seinen.

Abwechselnd drängen ihr beftänd'ge- Weh Die Leidenschaften; jede will eS Neiden; Sie nimmt sie auf, und jede schafft, daß je Da- gegenwärt'ge scheint da- erste Leiden; Doch keine siegt; vereinigt dann zu schauen Wie Wolken sind sie, die schlecht Detter brauen.

Jetzt ruft: „Halloh!" fernab ein Jäger-mann; Nie klang so süß ein Ammenlied dem Kinde. Der Hoffnung-ton thut ihre Furcht in Bann: — Daß jede- trübe, blut'ge Bild ihr schwinde, Und daß die Lust neu ihrem Busen kehre. Schmeichelt er ihr, daß sie AdoniS höre. Worauf, nun ebbend, Perlen gleich in SlaS, In ihrem Aug' die lichten Tropfen stehen; Nur einer manchmal spritzt die Wang' ihr naß. Die gleich ihn schmelzt: al- sollt' er nicht vergehen, Zum schmutz'gen Grau de- Boden- hingesunken, Der nur berauscht ist, während sie ertrunken.

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124

William Shakespeare.

Schwergläub'ge Liebe, seltsam muh es scheinen: Bald zweifelnd, bald zu gläubig fieht man dich! Zu weit in Wohl und Wehe geht dein Meinen, So Furcht wie Hoffnung macht dich lächerlich. Die schmeichelt dir mit dem, waS unwahrscheinlich; Die mit Wahrscheinlichem wird schnell dir peinlich. Nun löst sie aus, was früher sie gewoben; AdoniS lebt, der Tod ist nicht zu schelten; Und schalt sie doch, so kann sie jetzt auch loben. Und eilt, durch Ehren reich ihm zu vergelten;

Nennt Grüberkönig ihn, und Königsgrab: WaS sterblich ist, beherrscht sein Herrscherstab.

„Nein," ruft sie, „süßer Tod, nie zürnt' ich dirl Vergib! ich scherzte, (und aus Furcht ja bloß!) Als ich den Eber traf, daS blut'ge Thier,

Der wild und streng und gänzlich mitleidslos! Da, holder Schatten (Wahrheit fei gestanden!) Schalt ich: — mein Lieb glaubt' ich in deinen Banden! „Jst'S meine Schuld? Es war des Ebers Rath; An ihm, du finstrer Herrscher, sei gerochen! Er ist'-, der Schnöde, der dir Unrecht that! Ich folgt' ihm nur, er hat den Schimpf verbrochen!

Zwei Zungen hat der Gram; nie beide lenkte Ein Weib, dem Zeus nicht Witz für Zehne schenkte." So, hoffend, daß Adonis noch am Leben, Sucht sie zu heilen die geschlagne Wunde; Und, seiner Schönheit mehr Sedeihn zu geben, Spricht fie dem Tode listig nach dem Munde; Spricht ihm von Säulen, Tempeln, Mausoleen, Spricht von Triumphen, Siegen und Trophäen.

Braue und Adonis.

226

„D Zeu»," ruft sie, „rote war ich thoiheitvoll.

Wie schwach und albern, deffen Tod |u Hagen, Der lebend ist, und immer leben soll, Bi» unter sich die Menschheit fich erschlagen! Denn mit ihm liegt die Schönheit todt darnieder.

Und, wenn die starb, kehrt schwär) da» Ehao» wieder. „Pfui, Liebe, pfui! Wie Siner, der mit Schätzen Im Kreis von Dieben weilt, so feig bist du!

Auch da» Geringste kann in Furcht dich setzen;

Wa» unvernehmbar selbst, nimmt dir die Ruh'!' Bei diesem Wort schallt ihr ein Horn zu Ohren; Da hüpft sie auf, die eben noch verloren.

Wie Falken auf ihr Lockspiel, fliegt sie hin: Leicht, — keinen Halm im Flug seht ihr sie knicken; Bi» sie erspäht in ihrem hast'gen Sinn

Den Sieg de» Eber» Über ihr Entzücken; Worauf, al» ob der Anblick e» erschlage, Ihr Aug' erlischt — ein Stern, beschämt vom Tage.

Auch wie die Schnecke, traf ihr Fühlhorn man, In ihr Gehäuse still zurück fich schmiegt. In Schmerz und Nacht lang fich befinnend dann.

Eh' sie von Neuem an da» Helle kriecht:

So in die Höhlen unter ihrer Brau

Flieh» ihre Augen bei der blut'gen Schau:

Wo Dienst und Licht sie zur Verfügung stellen Dem wirren Arn, da» ihnen unumwunden Austrägt, annoch der Nacht fich zu gesellen,

Und nicht durch Echaun das Herz mehr zu verwunden; Da», wie ein Fürst, der auf dem Throne bebt.

Auf ihren Antrieb dumpf Gestöhn erhebt; greillgralh,

Blutungen. VI.

16

2M

William Shakespeare.

Worauf die Schaar der Unterthaue» zittert. Wie wenn der Wind au» nnterird'schen Hdhlen

Borbricht, die Erd« bl» zum Grund erschüttert. Und kalte Furcht gießt in der Menschen Seelen. Derart packt dieser Aufruhr alle Glieder: Hervor auch springen ihr« Augen wieder; Ach, und erleuchten, gegen ihr Gicheiß,

Die weite Wunde, di« da» Schwein ergrimmt

Schlug seiner Seite, deren Lilienweiß

In seiner wund« Purpurthränen schwimmt. Kein Laub ist nah, kein Blümchen meichgemuthet. Da» nicht sein Blut stahl, und nun mit ihm blutet. Wahrnimmt die» miste Mitgefühl di« Arme; Aus eine Schulter müde hängt ihr Haupt sie;

Wild gibt st« hin fich ihre« Liebe-Harm«; Er ist nicht todt, er kann nicht sterben, glaubt sie.

Ihr Mund verstummt, ihr Fuß versagt den Gang, Ihr Lug' ist toll, daß e» geweint bislang.

So fest auf sein« Wunde nun, die Eine, Heftet den Blick sie, bi» fi« dreie schaut; Schilt dann ihr metzelnd Auge, da», wo keine Sein sollte, zwei noch zu der ersten haut; Sein Antlitz zwiefach, doppelt jede» Glied, Weil, trübt da» Hirn sich, fehl der Bück auch steht.

„Richt find' ich Worte, Einen nur zu klagm. Und dennoch," ruft fi«, „liegen todt hier zwell Verhaucht mein Stuften, Thränen auch versagen.

Mein Aug' ward Feuer, unb mein Herz ward Blei. Schmilz, Blei der Brust, an Auge» glüh'nder Räthe, Daß heiß verlangen tröpfelnd so «ich tädte!

venu» und Skonto. „Welt, waS verlorst du! Wo jetzt noch am Seien Ein Antlitz, werth, daß Blick« auf ihm ruhn?

Wer spricht Musik jetzt? Dar kannst du erheben Wie de- Vergangnen, so deS Künft'gen nun? Eüß find die Blumen, bunt, der Augen Labe — Doch ächte Schönheit ging mit ihm |U Grabe!

„Daß Niemand fürder Hut noch Schleier trag«! Richt Wind, nicht Sonne halt' euch je zu Haus! Wer Schönheit zu verlieren hat, der zage —

Euch pfeift der Wind, euch lacht die Sonne aus! Al» er noch war, da fteilich galt es Beiden, Ihn seiner Schönheit diebisch zu entkleiden! „Und darum setzt' er aus auch seinen Hut: — Gleich kam die Sonn', ihm unter'n Rand zu scheinen; Der Wind entführt' ihn, spielend mit der Fluch Der Locken; dann, sahn sie Adonis weinen, Au» Mitleid strebten Beide um die Wette,

Wer sein Gesicht zuerst getrocknet hätte. „Daß et sein Antlitz sehe, barg der Leu Sich im Gebüsch, ihn ja nicht zu erschreckt»;

Der Tiger, wenn er sang, ward zahm und scheu. Und lauschte seinem Siebe durch die Hecken; Der Dolf verließ die Beute, wenn er sprach. Und ungefährdet blieb da» Lamm den Tag.

„Wenn seinen Schatten er im Bache sah,

Umschwammen ihn mit goldnem Schein die Fische;

So freuten Daß ein'ge Maulbeeren Mit seinem

sich die Bögel, «ar er nah, sangen, andre gar ihm frische brachten: — wie er sie ging nähren Anblick, so sie ihn mit Beeren.

ni

828

William Shakespeare.

„Doch dieser Schnöde mit dem borst'gen Bug, Der niederblickend immer sucht ein Grab, Sah nie die kracht der Schönheit, di« er trug: — Zeugniß der Willkomm, den er mild ihm gab l Rannt’ er sein Antlitz — traun, er hätt' ihn küssen Und so allein den Lermsten tobten müssen,

„’e ist wahr! *8 ist wahr! so muß ich ihn betrauern!

Mit scharfem Speer vorrannt' er auf den Grimmen; Der aber gab nicht Antwort mit den Hauern: Durch einen Kuß dacht' er ihn umzustimmen, Ach, und begrub, täppisch in Liebeswahn, In des Geliebten Weiche seinen Zahn.

„Wär' ich gezahnt gewesen gleich dem Schweine: Ich selber war'-, die küssend ihn erschlug! Doch er ist tobt, und nie beglückt er meine Mit seiner Jugend — so erst recht mein Fluch!" Mit dem zu Boden füllt fie, lang gestreckt,

Daß sein geronnen Blut ihr Antlitz fleckt.

Eie fleht auf seinen Mund, und der ist blaß; Sie nimmt ihn bei der Hand, und die ist kalt; Eie flüstert in sein Ohr, ich weiß nicht was, Al- hört' es noch, was ihrer Brust entschallt;

Hebt seine Augenlider — ach, und fleht In Nacht zwei Lampen, dunkel, ausgeglüht:

Zwei Spiegel, drin sie selber tausendmal

Sich sckber sah, blind und erloschen jetzt; Hin ihre Lugend, hin ihr lichter Strahl, All' ihr« Schönheit außer Kraft gesetzt. „Du Wunder," spricht fie, „das ist mein Berdruß,

Daß, nun du todt, der Lag noch hell sein muß.

Btnu# und AdonI«. „Seitdem du todt, ist Leid der Lieb« Frucht Jetzt und für immer — hör ei mich verkünden l Begleitet wird sie sein von Eifersucht, Wird süßen Anfang, bittre- Ende finden;

Fallend und steigend, nie auf ebner Höh', Wird all ihr Glück nicht gleich sein ihrem Weh. „Falsch wird sie sein, voll Unbeständigkeit;

Wird blühn und welken, wie man Athem zieht; Ein Gift, mit Süßigkeiten überstreut.

Durch die da- wahrste, schärfst« Aug' nicht steht; Den Stärksten allermeist wird fie zum Schwachen,

Den Weisen stumm, den Thoren redend machen. „Bald zimperlich, bald wieder au-gelassen, Wird fie da- Alter noch im Takt« springen, Wird sie dm Raufbold fügsam »erbe« lassen, Wird Reiche plündem, Äonen Schätze bringen; Toll wird fie sein, mild dann und albem lind;

Wer jung, wird alt durch fie; «er alt, ein Kind. „Wo gar kein Gmnd ist, wird fie Argwohn hegm, Und wo der größte, wird fie blind vrrttaum; Wird huldvoll sein und wird der Strmge pflegm;

Wird, Wahrheit hmchelnd, Lug und Tücke brauen; Wird Arglist einm mit der Neigung Schein, Der Kühnheit Furcht, dem Feigm Muth verleihn.

„Ursache wird sie sein von grausen Kriegen, Von wüster That, von Sohn- und Vaterzwist; Wird dimstbar sein jedwedem Mißvergnügm, Wie trockner Brmnstoff ei dem Feuer ist; Nie, seit der Tod mein Lieb mir weggrdiebt,

Sei froh der Liebe, wer am besten liebt."

m

MO

William Shakespeare

Um diese Zeit, gleichwie ein Ranch, zerfloß Der tobte Änab’, unb warb nicht mehr entdeckt; Und au8 dem Blute, das umher stand, schoß Auf eine Purpurblume, weiß gefleckt. (Boni seinen Wangen glich sie und dem Blute,

Da» rund in tropfen aus den weißen ruhte. Ei» neigt ihr Haupt der Neugeborneu zu. Und meint, sein Odem weh' in ihrem Dust; Und sagt: „An meinem Busen wohne du. Da mit ihn selber nahm der Herr der Gruft."

Eie bricht den Stiel, und in dem Bruche geigt Eich grüner East, den Thränen sie vergleicht.

„Du Arme," spricht sie, „ja, da» war sein Brauch, Du eine» süßeru Baiers süße Tochter: Um jeden Keinen stummer floß fein Aug';

Rur, wie er war, auf« Reue werden möcht' er! So möchtest bul doch wellt sich'» eben gut An meiner Brust, wie dort in seinem Blut. „Hier war sein Lagerl diese Bmstl — du bist Der nächste Erbe, du sollst an ihr liegen! 6» ist dein Recht! ruh' hier zu jeder Frist!

Mein pochend Herz soll Tag und Rächt dich wiegen; stein Augenblick in einer Stunde müsse Lergehen, daß ich feine Blum' nicht küsse." So, satt der Wett, eilt sie davon, und schirrt

Die Eilbertauben vor den leichten Wagen, Durch deren Schnelle sie gezogen wird

Hin durch den leeren Raum — rasch so getragen Rach Papho»' Hain, ta besten Dunkel still

Und ungesehn sie sich einmauern will.

Hau-tregister -u sämmtlichen

UN- Ueberstjnngen.

«Ligenes. Allein, allein! — und so will ich genesen

Al- ich her von Frankreich fuhr

....

Saab

Seite

I. III.

181 197 38 295 23 51 5 195 40 192 237 159 147 49 51 38 168 113 41 122 178 220 104 25

SU» Knabe schon von Berg- und HüttenmLnnern

Als Konradin, der Letzte de- Geschlechts

Also wieder einen Jungen.......................................... Am Baum der Menschheit bringt sich Blüth' an Blüthe Am Niederrheine, zu der Lorlei Füßen

Am Niger, wenn von den sünfhnndert

II. IV. III. IV. I.

Am Nilstrom in der Wüstenei..........................................

Am Weg, der nuhbeschattet..........................................

Amen, so sei's. — Und stehn wir so gereist An einem Tag iw frühen Herbst

....

An rost'ger Kette liegt da» Boot

....

Aus blut'ger Bahre rastet.......................................... Auf dem Decke der Gabarre.......................................... Auf dem stillen, schwülen Pfuhle

....

Auf den Hügeln steht er im Morgenroth

.

III. I.

Auf de- Berges höchster Spitze..........................................

Auf des Lager- weichem Kissen.......................................... Auf Jordan- grünen Borden..........................................

Auf meine Kniet macht'- euch bequem ihr Jungm

.

Auf sein Lager wirst sich lachend der Gnom Auf weißer Flagge weht ein Aar

II. » I. III. I. w

* w II. III.

...

Augen rollend, wellenmähnig..........................................

IV.

234

Hauptrtgistrr.

Bei Tunis und weiter südlich ....

Bei Wetterschein und Regenguß Bläulich wallt daS Aethermeer

Da bricht e- ab! wann hab' ich dich umrissm

.

Beth

Beite

IV. II. e

39 262 313

II.

185 196 59 189 17 2 198 286 22 170 90 81 302 249 278 3 243 32 21 253 71 293 191 82 46 294 29 9 78 205

Da kommt e- wiederum heran

Da schwimm' ich allein auf dem stillen Meer

.

Dämm'rung! — da- Lager

.

Dämon, jmer vielgenannte

....

Das heiß ich eine Gruppe

....

Da- Horn erscholl, der Renner scharrte Da- find die alten Berge wieder Da- war ein lustig Ziehen

.

.

....

Da- war 'ne heiße Märzenzeit

Da- Weltmeer trug dich gern .... Daß Fräulein Ella tadellos

....

Daß bald die- Blatt dich finde Dem Geniu-......................................................

Dem kayserlichen Silberpaar

....

De« versteckten offne Frage

....

Den jungen, frischen Liedermund Der älteste Freund von Allen wohl .

Der Dünen schwach begraster Wall . Der fernen Heimath wandello- -u eigen .

I. 7) IV. w I. II. III. w I. IV. II. * n. in. ii. IV. i. ii.

ui.

Der frische Nord fegt über'n Rhein Der Hohe, dem wir heut un6 neigen

ii.

Der junge Jäger am Waldrand saß

ui. i.

Der König steigt von dem Gebirge nieder Der Krieg hat ihn vertrieben .... Der Mai streut seinen Blüthenregcn Der Rebel senkt fich düster auf da- Land . Der Platz ist leer, da- Volk hat« sich verlaufen .

Der Spanier liegt vor Zieritzee Der Tod ist gar ein guter Mann

.

ii. i. in. i. w

235

Eigene-.

Band Der Winter kommt gefahren

....

Der Wisperwind, der Wiöperwind

.

Deutschland ist Hamlet!........................................... Die Becher gefüllt!

Er lebe

....

Die du ernst, in düstrer Trauer Die du schon oft mit zauberischem Walten

Die Fürstin zog zu Walde

....

Die Grafenstraße! — Nennt sie sich von Grafen Die Haide, die bei uns zu Land

Die Indianer sitzen um die Flamme Die Kugel mitten in der Brust Die Muse, willst du, soll zu raschem Fluge

Die Nacht brach an, da- Zelt war aufgeschlagen Die Nordsee! — Gentlemen

.

Die Nordsee hat den Todten

....

.

.

.

Die poetischen DioScuren..........................................

....

Die Republik, die Republik

Die See geht hoch: tritt deine Wallfahrt an

.

Die Tanne fäll' ich, drauf die Adler horsten Die Wolken flogen wirr und wild

.

Die Zeitung schreibt von braven Henkern

Die- Buch ist wie 'ne Laube

....

Die- ist der Tag de- Herrn

....

Die- ist der Tag, nun jubelt Freund und Sippe Die- nun heiß ich mein Vergnügen Die- find die Linden; — beide morsch und alt .

Diese Fluthen sind da- Indische Meer Doch — wenn zuerst in Meer- und Pulvernedel

Dort oben an dem offnen Fenster Dorten durch der Brücke Bogen Drei neue Schädel auf der Schädelstatt

Drei Stuten schweife wehn

....

Du bist so gut, du willst nicht geizen

Du Freund au- Kindertagen

....

Seite

290 108 93 21 213 214 54 n 6 IV. in. 139 i. 182 in. 172 232 w I. 227 II. 123 68 I. II. 327 III. 159 I. 22 174 H II. 198 III. 63 II. 322 I. 211 IV. 14 I. 221 134 II. I. 18 III. 102 I. 202 189 II. 126 88 I. II. 280 125 I.

II. III. w IV. I. n

286

Hauptregister.

Du hast genannt mich einen Vogelsteller

.

Du von Gestalt athletisch...........................................

Du zählst noch -u dem kleinen Volke

Banb

Sette

II. I. II.

162 13 307 258 129

I.

15 69 35 124 233 61 91 26 105 95 45 183 183 817 33 7 57 119 275 70 141 30

Durch Meer und Schlucht, an Strom und Bucht Durch der Themse flaggenden Mastenwald Ebbetrocken auf dem Strande...........................................

Ei, wie man doch in unsern Tagen Ei» Brief au- Leipzig.

....

Ei wie groß

Ein Dämpfer kam von Bieberich

....

Ein dunkler Reiterzug trabt durch die Steppe hin

Ein Feu'r im Wüstensande........................................... Ein hoher Gast trat heut' in meine niedre Schmiede

Ein hölzern Vein, zwei Krücken

....

III. IV. III. II. I. 9 n

Ein öd' und trüb' Gemach........................................... Ein Schiss der Mosel auf dem Rhein

III.

Ein Spieler wa^, ein frecher...........................................

Er lenkte schweigend durch die Schlucht sein Roß Er sah de- Orient- Prinzessen

....

E- fällt ein ernster Schatten........................................... E- hat der Dichter und Antholog

....

E- hatten lltzthin sich die Weine verschworen

E- sagen, die sein Haupt von Frühroch sahn umflossen E- steht ein Hau- im Grünen

E- war ein Tag um die Drei-König--Zeit E- war im Holz; wir schritten durch die Gründe

Festen Ton- zu

I. II.

....

*...........................................

Fährt im Land 'ne Staat-karosie

»

IV.

.

E- lag die goldne Aue.....................................................

E- war bei einem Zapfer

I. II.

....

I. II. I.

III.

56

IV.

131 77 1

seinen Leuten spricht der Herr der

Druckerei................................................................

Flog zum Himmel eine junge Seele Fordre Niemand mein Schicksal -u hören

Eigenes.

Frei, lot und ledig finge der Poet . Fremdling, laß deine Stute grasen . Frisch auf zur Weise von Marseille . Froh zum Werke der Ernährung Frühling-leben, Blüthenleben .... Fürwahr, ein traurig, ein schaurig Thun

237 Band

Gelte

II. I. III. IV. I.

195 48 183 9 201 56

»

Galopp! — die Wüste knirscht.... Geh' ich einsam durch den Wald General Laudon, der Berweg'ne Gesandt vom Grafen Carabas Gleich' ich dem Strome, welcher, tief Gleichwie an des AdeS Thor .... Glückauf, mein lieber Enkelsohn Gruß dir, Romantik! Welch ein prächtig Nest .

II. I. IV. III. I.

IV. III.

122 111 27 85 21 119 38 17

Halloh, nun drücke fich, wer zagt Hart am Pfad, in einer Blende Hazardspielk Pfui — daß mich der Herr bewahre Heil und Segen, Gruß und Kuß Hier unter diesem Steine .... Hier unter'm Tannenwalde .... Hinaus, hinaut; der Frühling ist gekommen Hoch stand ich auf dem Drachenfcls . Hört mich, Kleingläubige .... Hurrah, du stolzes schönes Weib

III. L III. IV. I. II. I. II. I. II.

80 7 49 36 143 279 175 140 103 298

III. I.

40 179 136 235 11 204 89

Ich Ich Ich Ich Ich Ich Ich

bin die ganze Nacht hindurch bin nun lange trüben wohl vergessen glaub', ich bin der Perserkhan kam erhitzt nach Hause .... kann den Blick nicht von euch wenden kann mich auf die Stunde freuen .... lege meine Stirn auf deines Thrones Stufen

II. I. w

*

288

Hiwptrr-istrr. Land

Ich lese wenig jetzt in Zeitung-blättern

77 19 II. 158 312 I. 181 III. 119 110

Ich meine nicht den Wüstensand Ich schritt allein hinab den Rhein

Ich sitz' im rasselnden Zuge Ich sonne mich im letzten Abendstrahle Jenseit- der grauen Wafferwüste

Jetzo, wo die Nachtigall Ihr Alle,

edle

I.

.

....

mein' ich, habt gehört von jenemi seltnen

y,

Si-palast..........................................

. * ,'

Mr kennt die Sitte wohl der Schotten

Ihr sagt: Wa- drückst du wiederum

I. y,

Mr wunderbaren Zonen ....

Im bleichen Osten fing e- an zu tagen

.

Im Garten fingt da- Meislein

IV. I. III.

Im Harem weilt der Großwesfir

Im Hochland fiel der erste Schuß

.

Im Jahre Vierzig stellt' ich auf den Satz Im Wintermond, und da- ist wahr

II. I.

In der Lenznacht an dem Hafm Zn einem meiner Träume sah .

In einer solchen Werkstatt ist gut zimmern In Feindesland am Waldessaum

122 114 149 222 177 87 64 156 103 244 165 138 175 805 161 199

Juchheisa, wir hoffen und harrm

II. III. II.

Kein bester Schachbrett, als die Welt

III.

133 185

n.

325

i. in. IV. i.

154 58 12 144

In Kümmerniß und Dunkelheit

Kein offner Hieb in offner Schlacht .

Lang', o lange, lang' ist's her Mähnen flattern durch die Büsche

Man sagt, e- läßt die weiße Frau

.

Mann der Liebe, Mann der Ferien . Mann der Wälder, der Savannen

.

. . .

Eigenes.

289

Slafia, du bist sehr reich...........................................

Land

Sette

I.

99

II. I. II. III. I.

162 115 139 296 25 153

Mein Auge mustert unrubvoll de- Hafens wimpelreich Revier...............................................................

....

Mein Frühkorn ist geschnitten

Mich selber oft im Geist hab' ich gesehn

.

Mit nerv'ger Faust, mit weh'nden Haaren Mit raschen Pferdm jagt die Zeit

Mitten in der Düste war es

.

.

Nm gebaut beim alten Rhense

HI. II.

Nicht, hier ist e- kühl und frisch Noch brütete dumpf aus Erden

IV. I. III.

Noch ein Sonett- daß un- Apoll behüte

Noch Knabe war ich, als Trompetenklang

Nun flackert durch die Haide

....

Nun grüß' dich Gott, du wunde

I

Nun heißt'-: Das kommt dort von der Höh'

TL

.

Nun kommm sie au- aller Welt

Nun, Meister und Geselle

XXX VIT

IV.

Nun hat's ein Ende mit dem Lutschen

I. II. III.

....

Nun noch in diese Kammer tritt

Nun werdm grün die vrombeerheckm

»

Nur lei- bewegt vom lauen Uferwinde ....

II. I.

.

III.

Nur Vaffer! o, da- kühlt!

O, drückt' auch uns nur landlos ein Johann

O, glaubt nicht, sie ruhe fortan bei dm Todten

II.

D leuchtender Aprilentag..........................................

O, lieb', so lang du licbm kannst O,

Männer meine- Stamms!

Gilbte

. ich



»

I.

....

O, welch ein wunderbarer Grund

22 289 192 145 64 83 191 139 103 44 256 157

sah die großen

O Meer, verliehst du nicht dm brmnmd rothm Saft O stille, graue Frühe

36 323 267 6 127 186

.

III. I.

95 100 73 20

Hauptngistrr.

240

Band

6dtc

IV. I.

29 22 176

Prächtig, noch in Trümmem hehr

I.

132

Rothkäppchen ist das Leben roth

II.

316

Schon grünt der Hag im Grunde

II.

282

.

HI. I.

.

II. I. II. III. w I. III. I. II.

99 5 156 85 197 149 304 61 141 9 63 218 321 160 13 101 128 48 99 87 263 31 97

Ob heut ein lustger Frühtusch

....

Ob meinem Haupte zieh«

....

.

Oft wandt' ich Abends auf die steilsten Höhen .

Echwarr, Roth und GoldI

Frei weht ihr auf bat

Stangen..................................................... Sechzehn Jahr' — und wie ein greiser

.

Sei gegrüßt, o südlich Fahrzeug Sein Heer durchwogte da- Palmenthal

Sein perlend Glas emporhob Einer

.

Sie dehnt sich au- von Meer zu Meere

Sie haben Tod und Verderben gespie'n Sie ist verschwunden wie ein Traum Sie kam heran im weh'nden Trauerflor Siehst du vor Anter dort

.

....

So ging e- jüngst im Himmel zu

So hat e- am Gestade........................................... So ist es recht!

Noch einen wackern Schwaben

Co laß mich fitzen ohne Ende So lehnt' er fromm dort seinen Wanderftab

.

So seh' im Geist, ein trutzig ltrieg-geschwader . So wird e- kommen, eh' ihr denkt

.

Sonst glaubt' ich, Hameln producire Sprach irgendwo in Deutschland eine Tanne

.

Spring an, mein Düstenroß aus Alexandria

.

Stand der Ost in rothm ltriegesflammen Stand ich droben auf der Eifel Kämmen Sultanen, zaudert nicht

.

III. »

.

IV. III. I. II. III. I.

Eigm«.

241 Band

Tief unter grüner MeereSwell'

Sette

....

I.

116

Tragt mich vor'- Zelt hinaus sammt meiner Ottomane



. 93 194

I.

180 100 35

Trotzig ist dieses Land

Und als wir watend durch die Kurt nun setzten

.

Und andre noch will ich dir rühmend zeigen

III.

Und noch einmal der Zopf Und ob ihr ste, ein edel Wild, mit euren Henkers­ knechten fingt



Und wieder ist eS Herbst

I.

Uralte Sagen geben Kunde

I.

181 106 235 209

Verblüht schon war die Rose

II.

272

UnS jüngste Neimer gründlich zu curiren .

Vergangen ist die Nacht!

III.

Weiß dampft e- auf dem

Nile

120

Vernehmt ein wildes, kurzes Lied!

Im Raume vor

der Sonne steht

I.

Dom Gotthard springt ein Felsenbach

...

II.

Dom Meer heran der Abend graute

...

III.

Vom Meere fährt heran der Wind

I.

.

von den Segeln tropft der Nebel



Don Nassau'- Vurg der edle Herr vom Steine Vor deinem Zelte laß mich stehn

III.

....

vor mir stand der muth'ge Rapp

Dor zwei und vierzig Jahren war's....

Wär' ich im Dann von Mekka'- Thoren Was schreckt von meinen Pfühlen

...

....

Weihnacht ist ein schöne- Fest

III. I.

II.

III.

Wenn traulich mit schimmernden Klocken.

I.

Wenn wir noch knieen könnten, wir lägen auf den Knien

Wer den wucht'gen Hammer schwingt

.

.

.

Wer sprach da- Wort, da- tapfre, scharfe... Freiltgrath, gesammelte Dichtungen.

I. „

VI.

III.

„ II. 16

159 151 223 20 66 102 17 131 177

25 309 67 207 175 144 259

Haupttegister.

84L

Weh ist die höchste Liebe...........................................

Wie der Wolf, der Assyrer, in klirrender Pracht Wie er'- in der Schlacht getrieben

.

Wie unsre muth'gen Orlog-männer heißen

Wie wenn Phiolen, die der Meister . Dill Gr in lichten FlammenbrLnden

Seite

I. II. III.

n n I.

203 300 33 100 120 8 153 269 240 228

n n

102 151

I. 111. n II. III. II. III. II.

44 116 106 264 200 168 165 243 245

n I n

Dir saßen tief bi- in die Nacht hinein Wir sitzen gedrängt......................................................

Do find die Adler, die mit kühnem Feuer Wohl duften deine Narden

Band

....

11.

Wohl wünsch' ich Biele- mir; dcch, wär' ich ein Matrose

.................................................................

Wüstenkönig ist der Löwe

Zelte, Posten, Werda-Rufer

,

....

Zu A-mann-hausen in der Kron'

Zu Neuhau- in dem Schlosse war'- . Zum Ehrengruß am Thore

....

Zum sech-ten Mal der Kerzen Strahl Zum Teufel die Kameele........................................... Zum Völker fest, auf da- wir ziehn

.

Zur Weihnacht-zeit ein Vöglein roth

Zur Winter-zeit in Engelland

....

*

Uebersehungen. A. Lyrische Dichtungen. Ältlich, Thoma» Sailky.

Einzig die See dumpftönend Weil du, ein reisemüder Gast

Sette

IV. n

59 61

II.

37

IV. ..

-

277 290 282 290 283 278 293 285 287 280 291

IV.

59

III.

26

IV.

47



Sarbier, Auguste. Stotz ragt ein Fichtenbaum Lrct Harte, /rancir. Der Mond trieb langsam Dies der Magnetberg, ha! Heim also, mein Jung' .... Herwärts gleitend aus lässigen Schwingen Ich nicht das Englisch gnt sprechen . Kanntet nicht Flynn Nein, ich will nicht! laßt sein . Schars bog der rothe Heerweg sich Was — aus ihrer ersten Reise Zu Tadle Mountain wohn' ich Zum Wind hört' ich die ganze Nacht

,,

..

Srswniug, Ködert. Sprang der Tokayer auf unsern Tisch

Sryaat, William Lullen. Ihr ungeseh'nen Ströme durch die Luft .

Band

.

Suchavan, Robert.

Schwestern und Brüder, folgend der Pflicht

844

Hauptregister.

Huris, Hebers.

Band

Seile

.

II. „

. .

IV. II.

.

IV. II

104 103 105 109 132 110 109 108 124 103 107 111 42 104 128 111 106

Die finstre Nacht bricht schnell herein Die süße Dirn' von Jnverneß .... Eine« schlimmen Weg ging gestern ich

John Anderson, mein Lieb, John

Klein, furchtsam Thierchen! welch ein Schrecken Mein Herz ist im Hochland

....

Mein Her- ist schwer, Gott sei'- geklagt Mein Lieb ist eine rothe Kos'

.

....

Mein wäht'ger Dill, dein Vries ist hier

.

Nun holt mir eine Kanne Wein

Nun kommt der Herbst, nun kommt die Jagd

.

Nun, wer klopft an meine Thür

„ ■

Ob Armuth euer Loo- auch sei .

III. 11. IV. II.

O, säh' ich auf der Haide dort

.

O Tod! Tyrann mit blut'gem Blick O, wär' mein Lieb die rothe Ros'

.

Denn über'm Berg den Abendstern

9

LampdeU, Themar.

III. II. n

70 70 67

. .

II. IV.

89 53

.

III.

.

V. III. IV.

214 216 156 218 123

.

v.

137

Meerüber ruft Britannia........................................... Roland der Held..................................................... Da- ist, vergeht in Dunkelheit

Toleridge, Lamiel Taylor. Einen alten Seemann gibt's

....

Wo die Gruft de- Sir Arthur O' Kellyn .

Coriwaii, Larry. Deine lustigen Wasser, o Themse, ziehn

Der Himmel ist wild, und bitter der Wind

Ein Sultan noch de- halben Orient»

Hart am Saum einer rührigen Stadt Komm, von den Enden der Welt

Tomper, Viliam.

Nun find e- zwanzig Jahre schon

.

145

Uebersetzungen.

Luauingham, Alan. Dee-abwärlS kam Znveraye .... Ein Mädchen lebt' in Jnverneß Tin Segel naß, 'ne frische See ... Geht, sucht in der Waldschlucht Ich fuhr läng- Jura's Jnselstrand . Weiß war die Ros' auf seinem Hui

Vesdordes-Valmore, Marceline. Das Erntemädchen war gekrönt Die Sonn' der Nacht erhellt .... Vrummoud, William, of Hawlhorndeu Dreimal beglückt, wer, fern der lauten Welt . Ich weiß, daß Alles unter'm Mond vergeht

Sand

Sette

II.

214 219 228 217 221 218

9

• V

w

n

II. 9

IV.

84 86



145 144

Dupont, Pierre. Wenn am Gestad und in den Lüften

III.

188

Slliott, Ldenezer. Der Blitz, ein Araber, durchritt Tisch, Stühle, Bett — sie nahmen's, gingen dann

III. V.

79 160

Girardi«, Delphine Gay de. So sei'S! Bor Gott, vor Gott will ich

III.

227

V.

87 94 118 99 92 94 121 114 72 113

Hemaus, Felicia. Auf einem Strom fern in dcs Westen- Wäldern Da erscholl ein Lied auf der tönenden See Deinen Träumen Friede.................................. Der Krieger zog aufs Meer hinaus Du bist kein Zaudrer im Fürstenschloß Dunkel braust das Meer .... Durch des Waldes Hauch, der dein Haupt gekühlt Eil' in de- WaldcS Ruh' .... Ein besseres Land nennst du entzück« gern ist's, wo ihre Heimath lacht

u

n



n 1)

II. V.

246

.Hauptregister.

Fürstlich in Pracht entsank der Tag.*

Land

Seite

V.

80 100 106 110 112 96 107 104 101 120 114 103 111 97 79 91 89 75 109 104 102 118 116 105

Ich bin frei! gesprengt ist die Kette, daS Thor Komm in des Friedens Land

....

,,

Man mißt euch nicht, ihr schönen Blumen

Mutier, o sing' mich zur Ruh'

Noch einmal, o, noch einmal dieses Schallen O, forsch' und frag' auf Erden nicht O ihr Stimmen, meinen Herd umfingend

O, ruft den Bruder, ruft mir ihn

.

O sag', wann willst du kehren.

O, trag' sie an der Brust, mein Lieb Schlaf'! wir geben dich der Flnth

Seit ich dich zuletzt gesehn

,,

Sohn der Insel fern im Meer 'S war die zweite Wacht der stillen Nacht

Vögel, o Vögel, von wannen so leicht Bon dichtem Laube war ich rings umgittert

Dor den Thürmen Valencia'- tobte der Mohr

.

Warum man deinen Stamm nur brach Was da frei, das ist mein Traum

.

Weit entfernt! £> meine Seel' ist fern

Wer weckte den Ton, der lang geruht Do soll ihr Hügel stehn

....

Wo, wenn der sonnige

....

,,

Hcrrlck, Labert.

Ah Den! Sag' wie, sag' wenn ....

.

IV.

Frische Blumen streut..........................................

.

Gebt mir den Mann, der unverzagt Gebeut dem Dache! Hochher auf dies Haus

Jetzt geht der Spaß los.......................................... Jetzt ist die Zeit zur Lust

.

,,

.

,,

....

Lull' mich in Schlaf, lull' ein mein Weh'

Nehm' ich 'nen Vers mir für

....

Nicht in de- Morgens Nüchternheit und Ruh

.

67 74 71 73 71 68 65 67 65

Übersetzungen.

247 Land

Sein Glüh'n der Glühwurm leih' dir Speise gib und Weines Fluth...................................

Hood, Thomas. Die Dame lag auf dem Pfühl................................... Ein Gemurmel in der Lust.................................. Ein Spaten, ein Rechen, ein Karst Du süßer, süßer Wicht........................................... Mit Fingern mager und müd.................................. Wieder, zu athmen müd........................................... Howitt, Mary. O, die Ginsterblum', die Ginsterblum' Sie wächst am Haidesaum..................................

Hugo, Victor. Ali ritt einst vorbei . .................................. Allah! wer wird zurück mein furchtbar Heer mir geben Als ich ein Kind war, sprach die Muse . An meiner Seite trieft mein Dolch von schwarzem Blute Anakreon, Poet................................................... Aus dieser Palme, die sich schaukelnd biegt Auf keinem Sieg-gesährt gesessen .... Besiegt, in einem Augenblicke kann .... Cairo'- braune Rotten........................................... Da- muth'ge Roß erschüttert sein Geschirre Den du gekannt, o Freund, der Wandrer Der Aar der Genius........................................... Der arme Derwisch sprach................................... Der Geiz einst mit dem Neide strich Der Glanz des Scheins, der Heil'ger Haupt umglühet Der Mond schien hell, unb spielte auf der Fluth Der Sultan Frankistan-, Gast einst der Pyramiden . Der Wind entwirbelt von den Feldern . . . Die arme Blume sprach -um Schmetterlinge . Die Flamme strahlt und frißt..................................

IV.

Sette 70 73

III.

203

w

207 210 212

II. III. »

V. »

IV. 9

u 1»

w w 9

9

9

149 153

184 135

220 226 181 228 255 210 184 254 212 187 262

9 9 9

9 9

n

9

198 216 208 183 218 236 149 257 238

Hauptregister.

248 Die Grieger in den Krieg Die Langeweile tödtet unö!

Die Türken warm da!

....

Der Weise

.

Verwüstung ihre Spur

Die- irrmde Buch, da-, mit -erbrochnem Flügel

Du bist e-l ja — ich habe dich gesehm

.

Du, sei gesegnet allezeit Einsam am Fuß des Thurme- .... Gleichwie ein Meer, an Klippen reich

Za, diese Stirn, die- Lächeln, diese Frische Ich lieb' mch, Trümmer! doch vor Allem Hausen

Zhr, derm dichterisch Gebiet begrenzet Zn Chrm hält man den Athleten Kind, hoffe!

Morgen!

Wa- dein Mund auch fleht

Komm! von dem Schleier sei dein Haupt umweht Krieg-träum' in unruhvoller Seele nähr' ich Noch brennt die Sonne nicht

.

....

O Cäsar, Geber blut'ger Feste ....

O Freunde, fmt dem Schlofft .... D, höre! diese Nacht hat er ans Brust und Kehle

0 Kinder, wmn ihr sterbt, so nehmt mch wohl in Ach

O Ritter, Mildigkeit! dm Waffenknechten Milde D sagt, wa- habt ihr, meine Brüder D, steh' dm Morgm lächelnd sich entschleiern

O, wmn ein Weib ihr seht

.

....

Seht her doch, wie fie läuft! Da, durch die gelbe Saat So willst du fliehn? so trägt dich bald von dannm

Sobald da- Kind fich zeigt Tausend achthundert elf

verstanden, ach! hab' ich erbleichend .

.

.

.

von wa- die Wellm nur, die spielmd hier umsäumm Weil blumig un- der Mai

....

Weil lechzend meine Lipp' an deinem Kelch gesogen . Weil unser schöne- Land dich nicht zu fesseln weiß

Weil voll von Thränm unsre Stunden

.

Veite 215 171 229 255 174 270 253 158 196 186 159 162 261 190 177 155 165 203 176 237 167 219 177 272 231 160 244 246 193 222 261 257 234 259

249

Uebersehungen.

Wenn e- einen Rasen gibt..........................................

Vaud

Seile

IV.

256

Wenn Liebe-flammen sich in meine Seele senkm Wenn nun, da- Evangelium dem alten

269

.

154

Wie frisch der Abend! wie voll Süße

200

Leato, John.

In goldnen Reichen schweift' ich viel

II.

67

Lamartine, Alfons de. Der Odem, dcsien Wehn....................................................

II.

O, rolle floh und frei....................................................

n

9 203

Lam b, Charles. Ich hatte Gespielen, ich hatte Gefährten

II.

66

V.

132

Landon, Laetitia Litsabelh.

Ein Stenr verließ da- Firmament

....

Er ein gefangner Knabe..................................................... Ich weiß, wo einsam Tiner ruht

125

....

Rufst du zurück, was dir und mir gemeinsam

129

.

130

....

n

126

Wie aus alten Zeilen....................................................

n

128

Sie schaut' hinaus zum Fenster

Longfetlow, Henry Vadsworth.

Al- Mazarvan, jener Zaubrer..........................................

IV.

62

....

V.

211

Auf dem großen Markt zu Brügge

Der Tag ist kalt und trüb und traurig

.

»

Die Nacht sank auf der Alpen Joch ....

205

204

Gestern als die Sonne schien..........................................

IV.

61

Gruß dir, alter Freund....................................................

II.

208

....

IV.

63

Laßt euch gewarnt sein....................................................

V.

217

Rede, du finstrer Gast....................................................

1>

206

Do herab in'- Thal der Pegnitz

u

214

Ich bin arm und alt und Miiib

....

Macautay, Thomas Labia-Ion.

Lar- Porsena von Elrrsium.......................................... O, wa- zieht ihr stolz heran

.

.

.

.

IV. n

90

111

Hauptregister.

250

Mahony, /raafc.

Band

Die Brust durchzittern...........................................

Sette



IV.

54



II.

5



V.

159

II.

98 94 100 89 90 96 87 85 91 95 100 91 97 94 93 89 85 124 92 95 99 88 158 96

Manzoui, -ilesandro.

Horch, zur Rechten ein Klang von Trompeten

.

Mit »er, Lichard Monckton. Wenn fern über'- Wasser da- Ständchen erklingt

Moore, Thomas. Bald, wenn die Biene hier

....

Bei deine- Lächeln- erstem Sonnenschein

.



Da- Lied de- Krieg-..........................................

Da- Schift zog eine Feuerspur ....

r



Der Mond ging kalt und hell .

77

77

Die Bowle fort!.....................................................

.

Die Taube fern im Orient



7,

.



....

Die Welt ist all ein flüchtig Scheinen

77

E- kommt eine Zeit........................................... Friede den Schlummeren,

....

Glänzt in der Frohen Krei-

....

77

Horch l wie über'- Waffer hallend

77

Leb' wohl, Therese.....................................................

77

Lei- rüdem hier..................................................... Licht sei dein Traum...........................................

Nun traur' in Schweigen..........................................



O, nicht in die schimmernden Lauben kehr' ein.



• 9 n IV.

Seht unter dem finstern Gewölk



II.

Nun schmückt die Rofte...........................................



Sieh! wie durch die Wolken lachmd

9

Süß tönt die Harfe.....................................................



9

Wandelt mit Pauken...........................................



9

Warum mit Silber faßtest du ihn ein



Wenn durch die Piazzetta

....

V. II.

Uebersetzungen.

Wenn Jeder, die ein Sonnenkind

251

.

Der ist sie, die mein Her- begehrt

Wie manchmal, wenn des Mondes Strahl Willst kommen zur Laube



Band

©eite

II. »

102 86 98 101

.

w



w

Masset, Alfred de.

Den ersten Frost des Winter-

11.

.

Den Mond durch Nebel scheinen

Ich habe dich geliebt

....

Ihr kennt ihr Aug' und ihre Züge

.

Madrid, du Licht von Spaniens Thaten

O Herrin, es wird helle

.

.

O Jungfrau, wenn ein Mann

O, wie gern im Abendstrahle

Ulrich, kein Auge maß

....

Venedig, stolz von Blicken Wer, der auf Barcelona'- Gaffe

»

30 31 24 22 21 19 25 29 26 26 18

Redoul, Iran. Den du genannt mit edelmüth'gem Feuer

II.

»

11 13 17 15 14

IV.

145

Barmherzigkeit! Macht auf da- Thor

II.

Der letzte der Stiere war heut unser Mahl

w

73 82 78 75 77 81

Ein Engel stand an einer Wiege Seht ihr den Kahn dort in der Ferne Warum da- Grau'n in meine Nächte streuen

Darum von Thränen ist dein Kissen naß Ronsard, Pierre de.

Schöner Weißdorn, frisch von Grün





Scott, Vatter.

Donald Eaird ist wieder da

9

Donuil Thu'- Krieg-gesang

9

Hört, wa- Hochlands Nora spricht Mädchen von J-la, hoch vom Nifs

.

9

252

Hauptregister.

Band

II.

O, tief auf dem Torosee ruhte verziehend Schlaf, Söhnchen! dein Vater war eisenumhüllt

Sprich, Fräulein, warum härmst du dich

.

Vor seiner Dame Fenster stand

Shakespeare,

H

n



Seite

82 80 74 83

Vittiam.

Fürchte nicht mehr der Sonne Glüh'n



IV.

58

IV.

136 137 137 136

Sidney, Sir Philipp. Im Waffenspiel gab meine- Muths ich Proben

Niemalen trank ich Aganippe'S Quelle Ob ihren Neumond der Türkei Gewalten

n

So gut heut führt' ich Renner, Hand und Speer



Louthey, Lodert. Die Luft und die Welle regungslos .

Einstmals, vor wie viel hundert Jahren

.

ES war ein Sommernachmittag

II. V. 9

Nun, Weib, was zeigt ihr entschleiert euch

9

II. V.

O Leser, hast du je betrachtet die Und warum klagt das arme Volk

62 139 146 141 64 148

Spenser, Ldmnad.

Der alten Welt ruhmreiche Krieger pflegten

IV.

Die da dm Lauf himmlischer Sphärm tauten . Einst ihren Namen schrieb ich auf dm Strand

n

Froh seh' ich, wie in deiner Schilderei

9

Gleichwie nach müder Jagd ein Weidgeselle

9

Lang sucht' ich, wem ich jene mächt'gen Augen

9

Nach langm Stürmen, wüst und grauenbar

9

Nach meinem langen Zug durch Femland



Penelope, um ihrm Herrn Ulyß

9

Schön ist mein Lieb, wenn ihr schön golden Haar

9

So oft ich von ihr scheide heimathwärts

.



Süß ist die Rose — süß, doch stachelicht

.

W

142 140 143 142 141 138 141 143 139 144 140 189

263

Uebersetzungen.

Lurrey, Henry Homard, Lar! of. Die süße Zeit, die KiroSP' und Blume bringt .

Ihr würdig Hau- kam von Toskana'- Aum

.

Band

Sette

IV. •

135 135

IV. V. n

114 173 203 202 175 196 181 185 170 161 183 167 164 122 199 174 168

Lenuysou, Alfred. Am Bach hier schieden wir

Dao Land war grasbedeckt und bloß Der Regen ließ nach, der Dichter stand auf Die Arme kreuzend auf der Brust

....

Durch Gerst' und Roggen und Gehäg

Ich wartete zu Coventry des BahnzugLady Clara Dere de Bere..........................................

Laßt mich, Freunde! nur so lange

....

r -

Mein Herz ist wund und blutet sehr Mit Moose dicht umkruflet stand

....

Nur wenig nützt e-, daß, ein müßiger König

.

-

Schlaf'! dein Acker ist bestellt.......................................... Steil hinter'm dürren Hügel ging

....

IV. V.

Süß und sacht, sachte weh'.......................................... Dom Vater fiel ein Park mir zu Denn die Eul' nur wacht..........................................

Wir waren zwei Töchter au- Einem Hau-

Lhackeray, William Makepeace. Nicht tret' ich durch'- Portal..........................................

IV.

66

Volkslieder. (Schottland.

Shetland-Inseln.

Irland.

Nordamerika.)

Da lebt' ein Weib an N-her'- Born

Eine irdische Amme fitzt und singt

II. ....

Ich erschlug den Häuptling der Muskoki .

II.

Mein Liebster baut' eine Laube mir . O, wo bist du gewesen, Lord Randal, mein Sohn

IV.

.

227 133 231 229 226

254

Hauptregister.

Gie schossen ihn tobt am Neunsteinberg Steht meiner Dame Kühnheit an

.

Band

Cdte

II.

224 226 230

...

Stet- will ich sieben dich..........................................

»

Whitmau, Walt.

NS mühvoll ich schritt durch Virginia'- Wälder

IV.

Ueber da- Blutbad prophetisch hub eine Stimme sich

n

Weit von hier, auf einer Insel

W

83 76 83 82 80 79 79 75 84 85

V.

153

V. w II.

151 150 210

Auf au- euren grundlosen Tiefen, o Tage, steigt Lu- Wolken nieder, im Mitternacht-schlaf Sine Lagerschau, eine Schau im düstern Taggrau'n

.

Ein Marsch in den Reih'n hart bedrängt .

Gebadet im Duste de- Krieg-, — weichzarte Flagge hi Halt machen seh' ich vor mir nun

....

Jahr in Waffen! Jahr du de- Kampfs

.

....

Wilson, John. Wie ttaurig diese Stätte ruht.......................................... Wordrvorth, Wtöinm. Ein Eibenbaum, der Stolz de- Lortonthal-

O steh' sie, einsam im Gefild

...

Zwei Moorland-Bäche brüderlich

255

Uebersetzungen.

B.

Epische Dichtungen. Hemanr, Felicia. Band

Da- Waldheiligthum...........................................

©eite

V.

5

VI.

1

VI.

180

V.

209

Lovßseilow, Henry Vadsworih. Der Sang von HiawUha..................................

Shakespeare, William. Venu- und Adonis........................................... Loulhry, Lodert.

Bruchstücke au- Thalaba...........................................