Gesammelte Dichtungen: Band 4 [5. Aufl. Reprint 2020]
 9783112378267, 9783112378250

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Ferdinand Freiligrath's

gesammelte Dichtungen. Fünfte Auslage.

Merter Uand.

Stuttgart.

6. I. Gdschen'sche BerlagShandlung. 1886.

Ä Hsfbuchdruckerr« Zu ÄuNrnberg (Larl Vrüntnger) tu Stuttgun.

Inhalt.

Scherzhaftes. 1837-1875.

Weiteres und Neueres.

Seite 1 2 & 7 9 12 14 17 21

22 28 25 27 29 31 32

SS S

Herrn L. Rocholl zur Vermählung mit Fräulein Böddeker . . . Herrn Pastor Kehler und Fräulein Gallhof zum Polterabend Drei Sonette an Sarl Buchner.............................................................................. Die Schlacht auf Marienberg Caatodl I..................................................................................................................... Herrn Dr. Schauenburg zur Vermählung mit Fräulein v. Westhoven . Zur frohen Feier de- 21. Juli 1853.................................................................... Auf Herrn Köster- und Jungfrau vlöm- ihre Hochzeit Trinkspruch zur Kindtaufe in Neckarsulm am 28. Februar 1869 An fein Palhchen Hermann Ganzhorn ....... Trinksprnch zur Kindt.nife in Neckarsulm am 28. Oktober 1871 Der Wüstenkönig Zur fünfundzwanzigsten Jubelfeier de- wohlgelungenen Sturme- aus die wunderschöne Festung Meyberg durch den berühmten Krieg-helden Laudon ............................................................................................................ An Laudon An Fräulein Ella A An Hacktänder An G. Scherer zur De»mählung mit Marie v. Seht Kleine Zeitung Drei Lieder an meine Enkel: An Hermann Wien-, den Jüngsten, zum 14. Marz 1872 . An denselben, zum 14. März 1874 An E iegfried Wien-, den Earoufsel-Enthustasten .... Zur Feier der abermaligen Aufweichung de- berühmten Afrikareijenden Gerda» d Rehli-................................................................................................. An Richard Wehn ....

87 38 39 43

Inhalt.

11

Ueöersetztes. Neuere- und Neuestes. Robert Suchauau. Sette In der Synagoge am großen Salzsee

47

Samuel Caylor Lottridge. 53

De« Ritter- Grab

Frank Mahouy. 54

Die Glocken von Shandon

William Makcprace Chakerau

m -irchthor.................................................................. ......................................................

56

William Shakespeare Gradlied auS Cymdeline

Robert Srowuiag. 59

Tokayer

Lhowao ttalley Aldrich. December De- Gcheik- Willkommen

...................................................................... 59 61

Henry Wadsworth L'ougfellow. Sonnenlicht und Mondltcht 61 Vox populi .... 69 »elisar...................................................................................................................................................63

Robert Hrrrick. Wie man seine Verse lesen solle An die Musik: Sein Fieber zu stillen An Ben Ionson...............................................................................................................................67 An denselben 67 Daß man lustig leben und guten Versen trauen solle 63 Rachtstück 70 Sein Held 71 Dreikönta-fest 71 An de« Genius de- Hause78 Ln Str Lltysedy Crew 73 Der Peteropsennrg 74

III

Inhalt.

Walt Whitma».

@cttc

1861...................................................................... 75 Die Erhebung . ....................................................................................... 76 Bivouac am Berge................................................. 79 Die Flagge . 79 Die Verwundeten................................................. 80 Eine Lagerschau................................................. 82 Ein Grab........................................................... 83 Kriegsträume........................................................... 83 Ueber das Blutbad ....... .... 84 Alt-Irland..............................................................................................................................85

Thomas Sabiugton Macaulay. Horatius- Das erste der „Lieder deS alten Roms" 90 Die Schlacht bei Nascby....................................................................................................... 111

Alfred Tennyson. Der Vach. Eine Idylle........................................................................................................114 Wiegenlied. (Aus „The Princess“)................................................ 122

Sarry Cornwall. Im Alter.....................................................................................................................................123

Thomas Moore. Aus den Irischen Melodien..........................................................

...

124

kollert Lurns. An einen Freund............................................................................. . ... 124 Elegie auf den Tod eines Freundes............................................................................128 An eine MauS, die er mit ihrem Neste aufgepflügt hatte . ... 132

Volksllallade von den Shetland-Inseln. Der große Seehund von Sule Skerrie..........................................................

.

133

Aus -en englischen Sonettisteu des sechzehnten und siebzehnten Jahrhunderts. Henry Howard, Carl of Surrey. Die süße Zeit, die Knosp' und Blume bringt....................................................... 135 Ihr würdig Haus kam von Toskana's Auen................................................................ 135

Sir Philipp Sidney. So gut heut führt' ich Reimer, Hand und Speer Im Waffeuspiel gab meines Muths ich Proben

........................................................ 136 . ..... 186

Inhalt.

IV

edtr Ob ihren Neumond der iürfd Gewalten Niemalen trank ich Aganippe - Quelle

137 137

Edmund Spenser. Lang sucht' ich, wem ich diese mScht'gen Augen Penelope, um ihren Herrn lllyß . Süß ist die Rose — süß, doch stachelicht So ost ich von ihr scheide, heimathwärtS Die da den Lauf himmlischer Sphären kennen Nach langen Stürmen, wüst und'grauenbar Gleichwie nach müder Zagd ein Weidgeselle Der alten Welt ruhmreiche Krieger p siegten Froh seh' ich, wie, in deiner Schilderet Einst ihren Namen schrieb ich auf den Strand Nach meinem langen Zug durch Feenland . Schön ist mein Lieb, wenn ihr schön golden Haar

.....

... . .

188 139 139 140 140 141 141 149 149 143 143 144

William vrommoud, os Hawlhorndtn. Ich weiß, daß Alle- unterm Mond vergeht Dreimal beglückt, wer fern der lauten Welt

144 145

pierrr -e Ronsard. An einen Weißdorn .

145

Victor

Kugo.

Lyrische Gedichte, AuSwehl.

An* den Gden und vermischteu Gedichte«.

Der Dichter in den Revolutionen Vie Geschichte. 1. 2....................................................................................................................... Da- stete Mahl. 1. 2...................................................................... Mose- auf dem Nil....................................................................................................................... An die Akademie der Jeur Floraur Da- Mädchen von Otaheiti Das Lied der Arena............................................................................................................. Da- Lied des LirenDa- Lied de- Turniers Ein Sststlied Nero Die FledermauDer Alp............................................................................................................................................. Der Morgen Meine Kindheit 1—3 Landschaft.................................................................................................................................. Zhr Name .... In meine Freunde....................................................................................................................... Au die Ruinen von Montfort NAmaury. 1. 2. » .

149 152 154 155 159 160 162 165 167 171 174 176 177 177 181 183 184

Inhalt.

V Sette

Die Reise. 1—4 Spaziergang An Ramon, Herzog von Benav DaS Bildniß eines Kindeö. 1. 2 An meinen Freund S. B Sommerregen Träume. 1—6 Der Geiz und der Neid Die Canadierin

.

187 190 198 196 198 200 203 208 210

Äus -en Orientalen und Salladen. Aus der Orientale „Navarin" 212 Kriegsruf des Mufti 215 Der Schmerz des Pascha 216 Mondschein . 218 Der Schleier . 219 Der Derwisch 220 DaS feste Schloß 222 Türkischer Marsch 223 Die verlorene Schlacht 226 Das Kind...........................................................................................................................229 Lazzara 231 Die eroberte Stadt 233 Lebewohl der Arabischen Wirthin 234 Bounaberdi 236 Die Fee und die Peri. 1—3 237

Ans -en Her-jlblatterrr. Sobald das Kind sich zeigt

244

Jins -en Dämmernngsgesäugen. Napoleon der Zweite. 1—6 246 Einsam am Fuß deS Thurmes 253 Besiegt, in einem Augenblicke kann 254 Mit den Herbstblättern. (An Madame **). 1. 2. 255 Anakreon, Poet 255 Neues Lied zu einer alten Weise 256 Weil lechzend meine Lipp' an deinem Kelch gesogen 257 Die arme Blume 257 Weil voll von Thränen unsre Stunden 259 Hoffnung auf Gott 261 Weil blumig unS der Mai 261 An Louis B..................................................................................................................................262 Auf das erste Blatt eines Petrarka 269 Du, sei gesegnet allezeit! 270 Date Lina...........................................................................................................................272

Inhalt.

VT

Brei Karte.

Dicken- im Lager 3m Tunnel .... Die Societät am Stani-lauDic Heimkehr Im Misston-garten Habicht-nrst . . . . Wa- die Locomotiveil sagten . La einen Seevogel Lone Mountain Eine Friedensbotschaft . Da- Idyll von Battle Hollow

Lieder eines Goldgräber-.

SB8238I5I25»

Aus Kalifornien

Zcheyhaftes.

Äetteres un- Ueveres.

Hern» XMf L-ch-I am Tage seiner Vermählung mit

Friwlei» Henriette Söttecker 17. August 1887 freundlich gewidmet Mn einem alten Freunde.

Ford're Niemand mein Schicksal zu hören. Wem di« Hochzeit heut' wonnevoll winkt l Mord und Brand! Könnt' ich Geister beschwören, Daß ihr Flügel zum Feste mich bringt!

Fest gekettet, verweil' ich in Barmen,

Sitz' am Pulte, beklext und bestaubt; Lch, und senden nur kann ich ein Carmen, Wo ich selbst zu erscheinen ge-laubt! Keine Hoffnung ist Wahrheit geworden!

Such zu grüßen mit Hand und mit Blick, Such zu fingen in welchen Akkorden Sure» Liebe beseligend Glück; Dann zu trinken, zu jubeln, zu rufen, Don den Kränzen der Freude umlaubt — Nichts erreicht' ich! — Mit feindlichen Hufen

Trat das Schicksal mein Hoffen auf» Haupt! treiligrtt|, -esmm«elte VtchtMißeu. IT.

2

Scherzhafte-.

Auf den Schnellwagen dacht' ich zu steigen, Fuhr im Geist schon durch Unna, durch Werl; — Lasset mich meinen Namen verschweigen, Ich bin Nichts, als ein trauriger Kerl! O mein Cerebrum, dich nur beklag' ich; Ja, du wirst eines Räuschchens beraubt! Nur gedruckt, ach! zur Hochzeit hin trag' ich Meinen Schmerz und mein nüchternes Haupt! Und — doch halt! — Ihr, die Liebe verbindet, Gern verzeiht Ihr den harmlosen Scherz! Ob mein Mund, ob dies Blatt es verkündet, Eurem Feste schlägt freudig mein Herz! Geht durch'- Leben, da- Glück im Geleite, Stets, wie heute, von Myrthen umlaubt! Fünfzig Jahre so fröhlich, wie heute! Warm das Herz, und nie alternd da- Haupt!

Dem ^Brautpaare

Herr» Pastor Heßler uvb Fräulein Charlotte Gasthof. Zum Polterabend am 13. August 1838. lMit der Lithographie nach R. Jordan'S Gemälde: Der Heirath

antrag auf Helgoland.) Mel.: Del Schiff streicht durch di« wellen ic.

Das heiß' ich eine Gruppe! Fidolin! Ein Bursch' wie eine Puppe! Fidola!

Weitere« und Neuere«.

Bon Schalkheit voll die Dir»', U»d der Alte Ohne Falte Im Gesicht und auf der Stirn! Fidolin, Fidolin, Fidola!

Er spricht: »Du kannst ihn nehmrn! Fidolin! Blick' auf! Wozu dich schämen? Fidola! Hübsch ernsthaft. Sapperlot! Sieh', mein Engel, Just ein Bengel, So wie dieser, thut dir Roth! Fidolin, Fidolin, Fidola!

»Die Lippen ohne Tadel! Fidolin! Im Auge welcher Adel! Fidola! Ja, Kind, betracht' ihn nur! Auf «nd nieder Welche Glieder, Und wie strack die Positur! Fidolin, Fidolin, Fidola! »Der wird dir eine Stütze! Fidolin 1 Wie stolz fitzt ihm die Mütze! Fidola! Die Stiefel, welche Pracht! Stiefel, daß er Gehn in'» Wasser Kann bei Tag und bei der Nacht! Fidolin, Fidolin, Fidola!

3

4

Scherzhaftes. „Drum frisch! Wozu dich schämen Fidolin! Du darfst ihn halt schon nehmen! Fidola! Wer ist so gut, wie GrDeinen Nachen Keck mit Lachen Führt er mannhaft über*- Meer. Fidolin, Fidolin, Fidola!"

Der Alte hat's gesprochen! Fidolin! Und steh', nach wenig Wochen, Fidola! Da ziert ein Brautgewand Schon die Kleine, Nun die Seine, Und entzückt war Helgoland! Fidolin, Fidolin, Fidola!

Mit Flöten und mit Geigen, Fidolin! Sein Jubeln zu bezeigen, Fidola! Kam Alt und Jung herbei, Muficirte, Gratulirte, Brachte Gaben mancherlei, Fidolin, Fidolin, Fidola! So ging e- dort am Meere, Fidolin! Und heut', bei meiner Ehre! Fidola!

Aelteres und Neuere«.

Geht'» hier, wie dort am Strand r

Lust'ge Leute,

Schmucke Bräute! Auch in Soest ist Helgoland! Fidolin, Fidolin, Fidola l

In seiner Art, versteht stch l Fidolin! Mein die Sach« dreht sich, Fidolal Um'» Freien einzig doch, —

Drum gesungen, Drum gesprungen. Unser Brautpaar lebe hoch! Fidolin, Fidolin, Fidolal I

Drei Sonette an Carl Luchnrr. 1. Am Mittelrheine, zu der 2 ortet Füßen, Wo bei den Heiden weiland Sanct Goar

Der erste Christ und Salmenfänger war.

Da schwingt sich auf ein heiterernste» Grüßen.

GS fliegt nach Süd, wo Hessen» Buchen sprießen; Dort steht bekränzt ein Mer HauSaltar,

Und jubelnd drängt sich froher Kinder Schaar, Die, selbst «in Festkranz, blühend ihn umschließen. Dort senkt e» sich, dort macht e» freudig Halt;

(®8 flog ihm zu auf wohlbekannten Wegen,

Mnd fand im Suchen seine Stätte bald.

S

6

Scherzhaft«*. Und recht von Herzen tust e» ihm entgegen (So laut, daß ring- die Grafenstraße schallt): Znm schönsten Feste Glück und Gotte- Segen!

2.

Di« Grafenstraße! — Rennt sie sich von Grasen? Und welch' ein Graf denn hat sie wohl gehoben?

Ost fragt' ich so; doch kann ich just nicht loben, Daß meine Fragen knnd'ge Deutung trafen.

Jetzt ward mir'- klar! Ich hört' in ihrem Hafen Fernab dir Welt und ihre Wellen toben; Sie gab mir freundlich ächter Freundschaft Proben; Sie sah mich lachen, weinen, trinken, schlafen! Drum muß ich'- wiffen nach der Dinge Lause,

Und weiß e- auch, und gegen Wild- und Raugras Will ich'- verfechten, ernstlich und im Spaße:

Es hob die Gute weiland an- der Taufe

Richt Telegraf, nicht Geograf, nicht Gaugras — Sie ist, gottlob, die Auto-Grafenstraße.

3.

Roch ein Sonett?

Daß un- Apoll behüte! —

Ich bitte sehr! nur die« noch ist im Sack! ES geht mir just im Gratulantenfrack, Wir jenem Hero» der Studentenmythe! Der trug einmal auS lauter Hast drei Hüte: Kops unter'm Strohhut, preßt' er link» den Claque, Indeß die Rechte, nach der Zeit Geschmack,

Mit rundem Filze grüßend sich bemühte.

Weiterte unk Neueres.

1

60 keucht' er an aus feierlicher Stätte, Verspätet freilich und verlegen «war, Doch fromm bedacht, daß seine Seel' er rette I Ich fürchte sehr, ich gleich' ihm auf ein Haar:

Drei Hüte nicht, dach leg' ich drei Sonette Ja später Sil' auf deinen gestaltet.

Die Schlacht »if Mariexberg.* November 1848. Er hatten letzthin sich die Weine verschmoren.

Da« Garau» zu machen den Dasserdoctaren; Sie rebeHirten flott; Sie gohren in allen Kellern,

Und machten ein Complot.

Die sämmtlichen Heimer und Steiner und Berger,

Sie riesen: „Der Leusel ertrage den Bergeri Wir haben die Kerle sätt l Um'- Leben woll'n mir sie bringen

Zu Boppard in der Stadt I »Dort sind sie versammelt, dort halten pe Sitzung, Ach, ohne Beglünzung und ohne Bespitzungl

Dort hocken sie trift und dumpf. Und wollen die Menschheit bringe»

Durch Wafler auf den Strumpf. • Bei Gelegenheit der zweiten Jahresversammlung des Vereins fit Vifiertzeilfnnde, 1. bis 9. November 1848.

9 „6ie haben für HD« die Tauf ihr gerathen —

Ja, das find mit Pathen, bi« Hydropathen 1 — Eie haben das ganze Jahr 8« Heuer regne» lasten — Da wurde der Wein doch rar l

„Sern möchten sie ganz uni verbannen vom Rhein« I Drum auf in die Schlacht, und nach Boppard, ihr Weine!

Au Boppard auf den Ball, Da wollen wir sie bekämpfen. Da bringen wir st« zu Fall!* So hat sich die gährende Bande verschworen. Doch ging den Doktoren der Muth nicht verloren;

Eie riefen: „Kommt nur an! Hiebseste sind wir All«, Steht Jeder seinen Storni.* Eie haben's versprochen, sie haben'« gehalten!

Anrückten die Weine, die neuen, die alten. Allein lein Doctor blieb! Schwang Jeder zornig den Römer, Floh keiner «inen Hieb! Und schäumte der Feind auch: nach kurze» drei Lagen,

Da war er total au« dem Feld« geschlagen — Blieb übrig nicht die Spur!

Und Alle«, ganz natürlich, 3um Beste» der Wasserkur! So wurde der Plan der Rebell«» zu nichte, So endete glorreich die ganze Beschichte,

Bezwungen ward der Dein! Und o, die edlen Kämpfer —

Sie zwangen ihn ganz allein!

Keltert* enb nettere«. Drum Ehre den Tapfern, den Gute«, den Älugen,

Die also für und in di« Schanze sich schlugen Mit unverzagtem Ruth! Blvat die Wafferdoctorenl — Jetzt schwing« wie den Hut!

Custodil*

Zu« 11. März 1850. »Des Leben« Unverstand mit Wehmuttz zu «enletze«, ist Lugend »nd vegrtfi."

Froh zum Werk« der Ernährung

Bei der ersten Frühdämmerung Hebt der Cufto» sei» Gebein: Fährt sodann mit beide« Händen

In des welten, wohlhabenden Schlafrock« Aermel kühn hinein.

Ja, im Lug' des Gähnen» Thränen, Hüllt er stch in den sammt enen — Wie ein Sultan steht et da; wirst sich aus den Divan rüstig, Räuspert stch und schlürft woll Astig

Den gefeierten Mokka. • >«eburt-tag«gedtcht für Hetur. Küster.

10

Scherzhafte-.

Plötzlich lärmt e- auf den Stiegen — Polternd grüßt ihn der luftigen Busenfreunde milde- Heer: Eichmann, Stolz der Handelsräthe, Echau'nburg, der Lerheirath ete, Und der sparende Scheller.

„Hurrah!" rufen die Fidelen, Drücken stürmisch de- Ede len Seidelkund'ge Biedersaust; Bitten ihn mit Wort und Blicken, Gleich mit ihnen zu frühstücken, Wo daS Bier vom Zapfen braus't.

Er draus: „Freunde mir auf ewig! Sei eS! führt mich zum Ludewig! Sei eS! feiern wir den Tag, Wo, gehüllt in Leingewänder,

Ein dieselben bekackender CustoS in der Wiege lag:

„Al- ein Knäbchen feist und wählig, Als ein Kindelein löbelich, Als ein kaum geborner Sohn! Ach, wie fliehen die behenden Jahre einem froh Trinkenden —

Dreiundvierzig werd' ich schon! „In den Ludwig denn! Kommt Alle! (Recht auch ist mir die Bockhalle* —

Philipps Meth verschmäht' ich nie!)

Später dann, um klug zu rasten, In den trefflichen Malkasten! Ganz zuletzt in den Antik** • Philipp Me»minger« Restauration.

— Der Antimusikverein, eine Gesellschaft, -u

welcher keine HarfenmSdchen k-

Ätlkrtf mib

Sfteutttt.

11

»Kommt denn, ihr allftündlich Raffen k Doch, wo habt ihr den Jnsaffen Killen», meinen Ferdinand!

Ihn, der weiland bet Kanal« Sang und Trekschuit: »die Wagfchal« Schwebt in de» Deltrichter» Hand* —? ,An»geblieben? Ha, verwöhnter! Eah mich nicht «och dein fiebz e hnter Juni vorig Jahr in Kölln?

Bracht' ich dir nicht -ar «in Bildchen Bon Bi-enit? — Schmach dem gleich-ilt'ge«,

Dem vergeßlichen Gesell'n! »Kommt!* — So nun znm Festbier eilt er!

D, wie falsch doch beurtheilt er Jenen Älen und wie hart! Ihn, den Hehren und den Hero», Der, (nun merke, Rhlnoe e ro»!) Eben abdampft von Boppard! Der da» erste Lied der Lerchen

Durch da» offne Echiebsensterchen Der Kajüte fromm -eneußt; Und sodann, gerührt wie Keiner, Sich ein Römergla» Niersteiner Hinter die Kravatte geußt!

Kann er mehr thun an dem Lage Dreinndvierzigfter Auflage

Jene» Werl»: „der Kinderfreund?"* zuzelass