Fischerei und Fischzucht 9783111377957, 9783111019703


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German Pages 143 [144] Year 1902

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Inhaltsübersicht
Literatur
Einleitung
I. Abschnitt. Das Waffer
II. Abschnitt. Fischerei
III. Abschnitt. Fischzucht
IV. Register
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Fischerei und Fischzucht
 9783111377957, 9783111019703

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Sammlung ®3frf)en

tfil'djcrci mtb Stfdpdjt t>01t

Dr.

®axl

(Stfftem

SSnigl. ißrofcfiot an ber gorftataScmie SberSwatbe Slbteilunglbirigent bei bct iauptftation beä forftliiien SBetfucf)SttefenS SSorftanbemitgtieb bei 5ifct)etei>iBerein§ für bie $to»ina SBrattbetiburg

S e i n i a e» r a t u r aB in ber Siefe, bie jiemtidj aiigemein eine foicEje öoit 4° C. befiijt. 3m SBinter bagegen, wenn bie Ober» ftäcfje unter Umftänben fogar eine macE)tige (SiSfcijidEjt trägt, fteigt bie Semperatur mit §unei)menber £iefe, unb jtoar toieber big 4° C. Siefe Temperatur toirb fic^ in bem gangen SBafferbecien gieicE)tnä^ig jetgen tm ^rititjaijr unb igerbft, jebeSmat nur furje Qett, weit bann an ber Ober* fiädje al§balb toieber ein ftärferer SBärmeempfang im ling ober eine größere Wärmeabgabe im igerbft ftattfinbet. Site im ©ommer toedjfelnbe (Srtoärmung be§ 3Baffer§ bei Sag unb Siadjt bebingt leidste Strömungen ber Sßaffer» teilten, bie auf= unb abtoärtS geijenb nur bis ρ einer gemiffen Stefe reichen unb unterhalb ber baburdj erzeugten, ettoaS §öi)er temperierten OBerfläd^enfcfitcf|t eine anbere 3one mit nieberer Semperatur fdjarf eriennen laffen.

SItejjenbe unb fteijenbe ©eroäffer.

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3 m ftrömenben giufj unb 23αφ ift bie Temperatur eitte gleichmäßige. Sßie mit juneijmenber Tiefe be§ Söafferä bie £em» peratur beSfelBen eine anbere toirb, fo änbert ftd£) audj ber S p e l t t g f e i t ä g r a b unb ber ©rucf. (Srfterer nimmt aB, legerer ju, unb jtuar BeionntlidE) für je 10 m um einen Sltmofpljctrenbrui. Sie $urdjlidjtung beg 3SBaffer§, b. i). bie Sieje, bi§ ju melier bie Sidjtftraijten tttrffam einbringen, ijängt öon bieten gaitoren ab: öon ber geit, benn fie ift im SSinter Bei öerringertem ißlaniton am gröfjten, öon ber Örtlid^feit, benn fie ift öerfcijteben an ber einen unb anberen ©teile belfelBen ©ee§, unb öon ben jeittueiligen Beimengungen be§ SSafferä; ba§ flare, Ijelte SSaffer be§ @eBirg3Badj§ öerftanbett fidj nadj jebem lüitterregen in eine trübe, btcfe, fcfjmugige 93rüf)e. SBaffer» Blüte in tfyrer unenbtidjen Spenge macEjt ba§ SSaffer ber ipaöel ju gemiffen Seiten fetbft in nidjt feljr bitfen ©cf)idjten faft öölltg unburdjfidjtig. 2.

gfttefjeitbe unb fte^enbe ©emäffet.

®en fliefjenben SBinnengewäffern, roeidje a(g ©raBen, 33 α φ , g t u f j S t r o m iljrer ©röfje unb SSaffermenge ηαφ unterfd^ieben toerben, finb αηφ bie iünftlidjen SSBafferftrafjen, bie K a n ä l e , jujuredjnen, bie fid) i n ber Segel auf metjr ober minber lange in ben Sgaffen. Qn großen ©djaren an ber Oberfläche fdjwimmenb, fuci)t er feine in ileinen Steren beftefyenbe 5ftal)rung, nad) meiner er auc£) in bie iQölje fpringt, um über bem Staffer fliegenbe ^nfeftert j u erbeuten. 2ln flauen ©teilen geljt in ben SKonaten 5tpril, SJlai, Suni ba§ Said^gef m a r o | e r ja^lrcid^e

entmeber

al§

treten

(Singelt>etbe = SGßirt ober

al§

3toifc£)enrt>irt benu^en. 2)ie (Snttpidlung biefer S S ü r m e r bebingt einen 28irtg» luedjfet, inbem fie enttoeber in iljrer 3 " 3 e n b ober in ge« fd^IedEft^reifem $ u f t a n b eine anbere SEterfpecieS betoofynen. Φα biefer SBecfyfei in ber Siegel burd) paffibe SBanberung gefc^ie^t, fo toirb enttoeber bag S u S ^ ^ f t 0 ^ 1 " "

Sßarafiten

in bem £*ίίίφ, ber gefci>tec£)t§retfe^arafit in einem ber oben g e n a n n t e n g i f d j f e t n b e leben, ober er finbet ϊ ί φ alg ß a r ö e n * form

in

einem

bem

5'ίΦ

S3eute

anljeimgegebenen

SBafferbetooIjner u n b in enttoideltem Q u f t a n b in bem g i f d j . ® e r anbere SBirt ift u n t e r gemtffen l l m f t ä n b e n ber 3Jienfcf|, in

fteliiem

g a l l e & e r p a r a f i t i e r e n b e S S u r m η ο φ eine toeit

l)öi)ere 33ebeutung

erlangt.

Sr

f d j ä b i g t feinen SBirt be»

fanntlic^ i m allgemeinen baburd), b a f j er il)m alg ® a r m » beiuoljner aug bem S ^ e i f e b r e i Dialjruitg ent§ie^t u n b burd) V e r e n g e r u n g u n b V e r z e r r u n g beg S a r m e g bag freie fieren beg ® a r m i n l ) a l t e g Ijcmmt, fotoie u n t e r

Umftänben

33efd)tT)erben ö e r u r f a d i t . S i e SarOe be§ G i n g e t m b e t t m r m e g , loeldje n i d j t im S a r m e , S?ör£erg

lebt,

ruft

in

fonbern in anberen S e i l e n Ijäuftgen g a l t e n

beg

fcf)ntcr§Ijoftc, j a

felbft ίί>Μίφ berlaufenbe S r a n f l j c i t e n l)ert)or. ©er

©rubenfopf,

Bothryocephalus

latus,

ein

5 — 8 m l a n g e r , aug 3 — 4 0 0 0 furgen u n b breiten © l i e b e m

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grifdjeret.

beftefjenber SSanbtourm, ift öorn fabenbünn, in ber SDcitte ettoa 1 cm breit, ©ein So^f trägt, im ©egenfafc ρ an» bereu Sanbmürmern, feine in boppeitem ®ranje fteijenbe §a!en, fonbern nur fräftige ©augfcijei&en. ©r ift bei* Ijal6 audj leichter abzutreiben, al§ bie übrigen S3anb= foürmer. Sin 600· ©Hebe finben fidj bereits ©ier. ®ie= fetten gelangen im günftigen g-atte mit ben abgeftofjenen SBanbtourmgliebern inS SSaffer, in föelcfyem allein fie fid) entoiieln. ©ort ent)d)iüi)ft bem ©i ein flehteä, mit §tife »on SBimpern fidj frei beloegenbe§ SSefen, ©mbrtyo genannt, ba§ binnen Ijödjfteng einer äBodje (Gelegenheit finben mufc, in einen ^ifdj/ junta! ben Sjjedjt ober bie £luappe, einju» toanbern, anbernfallä e§ gu ©runbe geljt. Qn bem gifdje bertoanbelt ficfy ber ©mbrtyo in eine $mne, ΐοείφε in bte SKugfulatur eintoanbert, too fie frei ober eingeiapfett, rutytg liegenb, lebt unb toartet, bi§ ber SQedjt gefangen unb roi) ober Ijalbrol) gegeffen wirb. ®aburd) gelangt bie ginne in ben SDtagen be§ SJienfc^ert, Don too fie nadj iurjer SRaft in ben ®arm eintritt unb ifjren topf umftüfyenb jum iBanbtourm lotrb. ©iefer p i t fid) mit feinen (Saug* fdjeiben feft, mädfjft ftarf in bie Sange, inbem fidj bireft I)inter bem Sopf ftetS neue ©lieber ein|cl)ieben, toäljrenb bie legten ©lieber abfallen unb auS bem Sifter be§ 2ßtrte§ augtreten. ®iefer Sanbtourm finbet fidj Befonber§ an ber grauäöfifc^iScEnoeiäer ©reitge, in ben beutfc^en unb ruf« fifdjen Siiftengebieten ber ßftfee, toäljrenb er im ljöljeren Stprben burcf) eine üerloanbte 2lrt, ben Bothryocephalus cordatus, erfegt toirb. ©in anberer SSanblourm, Ligula simplicissima> ber Süementourm, ber fiel) burd) feine geringe Sänge öon nur 10—30 cm unb oerijäitnigmäfjig ftarfe ®itfe (3 mm) au§*

©efaljren unb Slbhjeijr.

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jeidjnet, bei einer S&reite bon 1 cm, lebt frei tit ber SSaud)» I)öf|Ie gatjtreicfjer Sifdje, j u m a l öon 5ßlö&e unb SSiet. manchen S e e n f a n n m a n jahrelang iautn einen biefer SSeijj* ftfd^e fangen, ber nidjt einen f o l g e n S a n b t o u r m 6ei)et= bergte. 5Wit feinem SBirt toirb biefer Don ben $ t f i | e rau» benben SSafferbögeln öerfcf)lungen, in beren 2>arm er feine bolle Grnttoitflung unb ©ef$ledjtireife erreicht. ®er n u r 3 — 6 cm lange Schistocephalus solidus, iit ber 33autf|I)öi)te beg ©tidjlingg, totrb ebenfalls erft in* 2>arm Bon SBafferbögeln gefdjledjtgretf. — Unter ben nieberen ^ f l a n ^ e n ftnb gelniffe S a p r o l e g n i a * 2 l r t e n j u beacEjten, tDeldCje η ί φ ί n u r auf ab= geftorbenen unb fterbenben gifdEjeiern ί ί φ anfiebeln, fon* bern aud) lebenb in all^u engem 33e§älter gefangen ge= Ijaltene gifcfje befallen, beren former bon einem rceifjs ϋ φ ε η ißiljrafen ftellentBeife bebedt erfdjeint; felbft g a n j frei lebenbe $tfcf)e bleiben unter Umftänben nidjt Ber« fd)ont Bon biefen parafitifdjen ipflanjen. S)te gamtlie ber Saprolegnien umfafjt gmsi befonberg in S3etradE|t iommenbe ©attungen mit mehreren 9lrten: Saprolegnia f e r a x unb S. t h u r e t i , fowie Achlya prolif e r a unb A. nowickii, loeid) beibeit legteren fid) burtf) iijre bcrberert gäben augjeidjnen. ®iefe ^ßtlgc bcfteijeit namlid) aug fidj berjtueigenben gäben, toelcije mit il;rem unteren ©übe in bie £ a u t beg gifdjeg einbringen, I)ier ben S ä f t e n beg Siereg iijre 9cai)rung entnehmen unb über beffen Dberljaut einen meljr ober minber uppijen, i u r j e n ober langflocEtgeit g i a u m bilben bon fdjmugig rceifjgrauer garbe. Unter günftigen SSerljättniffen fönnen biefe 5pilje ί ί φ binnen roentgen S t u n b e n η α φ tijrer erften Sinftebelung fo f t a r ! bermeljrt tyabeit, bafj fie in bie Slugcit fatten.

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gifdjeret.

SJian mug annehmen, bag gefunbe Sifdje biefeit ^Sara=

fiten feinen gunftigen 9Mf)rboben barbieten, ba| aber S3er=

le^ungen ber §aut, fei eg burcE) medEiortifcfie (Singriffe ober infolge irgenb einer anberen Sfranffjeit, fei cä in bireftem Sufonimen^ang mit pföllidjem £emf>etaturwedj>fei bie (Stätte bereiten, an Weldjen fidj biefe ißtlje fofort an* fiebein. 3£>re ©d)Wärmfporen fommen maffenfjaft im SBaffer öor, fie treiben, fobalb fie auf einen paffenben 9iä^rboben gelangen, aiä&alb feimfäben, bie batb ju einem üppigen ipil^rafen augtoacfjfen. Um bie pi^e §u entfernen, genügt e3 nic|t, fie medjanifcf} üon ber §aut abzureiben, ba ba§ SCfttjcet in biefelbe eingebrnngen ift unb bie gai)ig!eit, weiter ju ieimen, bei biefer S3eiianb= lung beibehält. Skrfdjiebene piljtötenbe cfyemifdje Mittel, wie 3infc» °ber ®upfer= unb SJlagnefiumfutfat, Ifocfyfal^

löfung finb

empfohlen loorben,

befonberä

ijeröorge^oben

ju werben öerbient eine fieser wirifame S3ei>anblung mit übermanganfaurem Sali, weldjeS bei Dorftcijtiger 9inWen* bung für Karpfen unb fogar für gotelien ööitig unfdjäb» ϊίφ ift. ©oldjc Verlegungen, weldje ben Sßiljeit paffenbe Slit» fieblunggpunite bieten iönneu, entfielen burdj mecfjanifdje Verlegungen ber i^aut, etwa beim ^ong unb £ran§port ber §if(f|e, ober fie finb eine ^oige frfö|lici)er unb weit» geljenber SEemperaturfciiWanfungett. SBir Wiffen, bag infolge ftarfer ξ) ige unfere eigene §aut entWeber ju einer trüb müt^weifeen Sttnffe wirb, etwa Wenn wir an ben ηοφ fyetfjen fötyf eines $ünb» bölj^eng faffen. ©enau biefelbe ®rfd>einung nehmen Wir wai)r, wenn wir ein Stücfdjen fefte ®oi)ienfäure gwifcfjett bett Ringern treffen. eit 25 cm (iftorbfeeiüfte) unb 40 cm (Sadj.feniSOieiningen) u. bgl. meljr. Unt mäljrenb bet gortpfianjungSjeit ben gifdjen ben nötigen Sdjujj angebeifyen ju laffen, befielen Verbote be§ $ifdjfange§ toäljrenb ber SaidEjgett. Qrn ganzen ©ebiet be§ früheren Siorbbeutfdjen S3unbe§, au§f(fytiefstici) be§ SönigreicfjS Saufen, gilt ba§ ©tyftern ber a b f o l u t e n S d j o n j e i t e u , ηαφ toeidjem in ben ©etnaffern, je na