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German Pages 207 [212] Year 1907
KÖNIGLICHE MUSEEN ZU BERLIN
F Ü H R E R DURCH DIE SAMMLUNG DES
KUNSTGEWERBE-MUSEUMS
HERAUSGEGEBEN VON DER GENERAL VERWALTUNG DER KÖNIGLICHEN MUSEEN
V I E R Z E H N T E AUFLAGE MIT D R E I
PREIS 50
PLÄNEN
PFENNIG
BERLIN DRUCK UND V E R L A G V O N GEORG 1907.
REIMER
ALLGEMEINE BESTIMMUNGEN Die Sammlung des Kgl. Kunstgewerbe-Museums ist unentgeltlich geöffnet: A n d e n W o c h e n t a g e n mit Ausnahme des Montags: April bis September 10—4 Uhr Oktober bis März 10—3 Uhr. Sonntags: April bis September 12—6 Uhr Oktober und März 1 2 — 5 Uhr November und Februar 1 2 — 4 Uhr Dezember und Januar 1 2 — 3 Uhr. Bei besonderen Ausstellungen sind während der Monate September bis Mai der Lichthof und die Ausstellungssäle auch des Abends 7 '/a — 9 */i Uhr geöffnet. Geschlossen ist die Sammlung an allen Montagen, ferner am Neujahrstag, am Charfreitag, am Bußtag, am Himmelfahrtstag und an den ersten Feiertagen der hohen Feste; an deren zweiten Feiertagen ist sie geöffnet, wie an den Sonntagen der betreffenden Monate. Im Falle außergewöhnlich früh eintretender Dunkelheit ist nach Bedürfnis eine frühere Schließung des Museums zulässig. Das Zeichnen nach den ausgestellten älteren Stücken ist ohne weitere Anfrage gestattet. Für moderne und zeitweilig ausgestellte Stücke bedarf es der schriftlichen Erlaubnis des Besitzers. Abformungen behufs mechanischer Vervielfältigung werden nicht gestattet. Kleinere Gegenstände können zu eingehendem Studium zeitweilig in das Kopierzimmer gebracht werden. Für diese und andere besondere Vergünstigungen bedarf es der Erlaubnis des Direktors der Sammlung. Schirme und Stöcke sind in der Garderobe abzugeben. Den Aufsehern ist die Annahme von Geschenken untersagt. Bibliothek, O r n a m e n t s t i c h - S a m m l u n g und die Freiherrlich von Lipperheidische Kostümbibliothek. Besondere Bestimmungen am Schluß: Seite 191. Unterrichts-Anstalt. Die Lehrpläne und sonstige Nachweise erteilt die Kanzlei der Unterrichts-Anstalt: Seite 192. Königliches Kunstgewerbe - Museum Berlin SW. 1 1 , Prinz Albrecht-Straße 7.
DIE SAMMLUNG Direktor: Prof. Dr. L e s s i n g , Geh. Regierungsrat, Direktorial-Assistenten: Dr. C r e u t z . Dr. R o b e r t S c h m i d t . Sekretär: S c h i m a n k . Verwalter der Stoffsammlung: F a l k e n b e r g .
VORBEMERKUNG Der vorliegende F ü h r e r hat die Aufgabe, den Besuchern des Museums die für das Verständnis der einzelnen Abteilungen nötigen Angaben in möglichst knapper Form darzubieten. Nur die wichtigsten Stücke sind einzeln hervorgehoben, im übrigen wird auf die erklärenden Zettel verwiesen, welche an den Gegenständen angebracht sind. Die historische und sachliche Folge der einzelnen Gruppen, auf welche bei Aufstellung der Sammlung aus räumlichen Rücksichten an einzelnen Stellen verzichtet Der werden mußte, ist in dem Führer festgehalten. W e g w e i s e r auf Seite n , sowie die Verzeichnisse am Schluß, werden jeden Raum, Wand und Schrank leicht auffindbar machen. Dem Führer ist beigegeben ein N a c h w e i s kunstgewerblicher Arbeiten in Königlichem oder öffentlichem Besitz in Berlin außerhalb des Kunstgewerbe-Museums. Berlin.
Lessing
INHALT Einleitung Gebäude W e g w e i s e r für die Besichtigung Möbel, Holzarbeiten u. dgl., nach Stilen geordnet Mittelalter 15 Mittelalterliche Bronzearbeiten 20 Spanische und französische Renaissance 27 Intarsien, Musikinstrumente 28 Italienische Steinarbeiten 29 Italienische Renaissance 29 Die deutschen Zimmer 33 Bernstein 39 Barock 40 Niederländische Möbel 45 Elfenbein 47 Das 18. Jahrhundert 49 Französische Zimmer 50 Stile Louis X V I 51 Empire und Folgezeit 53 Moderne Möbel 132 Bucheinbände, Lederarbeiten Ledertapeten Kunsttöpferei Italienische Majolika 61 Antike Keramik 68 Orientalische Fayence 69 Delft 71 Deutsche Fayence 73 Deutsches Steinzeug 76 Französische, spanische, spätitalienische Fayence . . 81 Steingut 82 Europäisches Porzellan 84 Chinesisches Porzellan und Steingut 96 Japanische Töpfereien 99 Lackarbeiten Metallarbeiten Orientalische Bronzen . . . . , . • 107 Uhren und Instrumente 110 Gold und Silber 113 Bronze 135 Emailmalerei 137 Zinn, Kupfer, Messing 139 Plaketten 142 Schmiedeeisen 132 Schmuck, Halbedelsteine usw 126 H a n d g e r ä t aus v e r s c h i e d e n e n S t o f f e n Textile Kunst Gipsabgüsse Verzeichnis der R ä u m e „ „ W ä n d e , Schränke und Gestelle „ Gruppen, Orte u n d Meister n Bibliothek u n d Unterrichtsanstalt 189, N a c h w e i s kunstgewerblicher Arbeiten in Berlin außerhalb des Kunstgewerbe-Museums, Publikationen 192,
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ie S a m m l u n g d e s K ö n i g l i c h e n K u n s t g e w e r b e M u s e u m s , welches seit dem i. April 1885 eine Abteilung der Königlichen Museen bildet, ist begründet worden im Jahre 1867 als ein Teil des Institutes, welches bis 1879 den Namen ,Deutsches Gewerbe-Museum' führte und sich bis 1872 in dem ehemaligen Diorama in der Stallstraße befand. Den Grundstock jener ersten Sammlung bildeten die von der Kgl. Staatsregierung auf der Pariser Weltausstellung 1867 erworbenen neueren Arbeiten, sowie Leihgaben vornehmlich aus dem Besitz Ihrer Kaiserlichen und Königlichen Hoheiten des damaligen Kronprinzen F r i e d r i c h Wi 1 h e 1 m und der Frau Kronprinzessin Victoria. Im Jahre 1869 wurde von dem Kgl. Handelsministerium die kunstgewerbliche Sammlung des Freiherrn v o n M i n u t o l i in Liegnitz für 150000 Mark erworben und einstweilen abgesondert verwaltet; vereinigt mit derselben wurde 1872 die Sammlung des Kammermusikus H a n e m a n n in Berlin, zumeist aus Krügen von Steinzeug und verwandtem Material bestehend. Im Jahre 1873 wurden sämtliche Bestände im alten Fabrikgebäude der Kgl. Porzellan-Manufaktur, zugänglich von der Königgrätzer Straße 120, vereinigt und durch reiche Ankäufe auf der Wiener Weltausstellung vermehrt. Unter sonstigen Erwerbungen ist die hervorragendste das R a t s s i l b e r z e u g d e r S t a d t L ü n e b u r g , 36 Stücke, welche 1874 für 660000 Mark angekauft wurden. Die K g l . K u n s t k a m m e r war 1872 zu der großen Ausstellung älterer kunstgewerblicher Gegenstände im Zeughause mit ihren wichtigsten Besitzstücken herangezogen worden und kam hierbei in ihrer hohen Bedeutung für die kunstgewerbliche Fortbildung zur vollen Geltung; in weiterer Folge wurde durch Allerhöchste Kabinettsorder vom 29. November 1875 die Ausscheidung Kunstgewerbe-Museumsführer.
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Einleitung.
sämtlicher kunstgewerblicher Arbeiten und ihre Vereinigung mit der Sammlung des Gewerbe-Museums verfügt. Von den ungefähr 9000 überwiesenen Gegenständen geht ein Teil auf den ältesten Besitz der Kurfürsten von Brandenburg zurück, hierunter der Pommersche Kunstschrank und andere Arbeiten von höchstem Wert und größter künstlerischer Bedeutung. Die Kunstkammer war 1830 eine Abteilung der Königlichen Museen geworden, hier erhielt sie nach Abgabe der rein künstlerischen ethnographischen und antiquarischen Stücke ihre wesentliche Ausdehnung nach der Seite der Kleinkünste hin. Bereits 1825 wurde die Sammlung der Glasmalereien von D e r s c h a u erworben. Die Sammlung des Generalkonsuls B a r t h o l d i in Rom brachte 1828 den größten Teil der Majolikasammlung, 1835 wurde die Sammlung des Generalpostmeisters v o n N a g l e r erworben, welche die Majoliken auf das reichste ergänzte und die Abteilung der Emails, des Glases, des Steinzeugs und anderer Tonwaren begründete; durch einen Teil der Minutoli-Sammlung wurden 1858 die Gruppen Kunsttöpferei und Glas sehr erweitert. Einzelankäufe, besonders durch W a a g e n 1842, fanden statt, der letzte größere Ankauf war die Glassammlung G u a s t a l l a in Venedig im Jahre 1872. Nach Überführung der Abteilungen der Kunstkammer war 1876 aller Staatsbesitz an kunstgewerblichen Gegenständen im Kunstgewerbe-Museum vereinigt, kleinere Gruppen waren bereits früher von der Kgl. GewerbeAkademie und dem Kgl. Kupferstichkabinett überwiesen worden. Die früher zur Kunstkammer gehörigen Monumente preußischer Geschichte waren dem Hohenzollern-Museum, die Waffen dem Kgl. Zeughause überwiesen. Die Aufstellung in dem jetzigen Gebäude fand ihren Abschluß in der feierlichen Eröffnung durch Ihre Kaiserlichen und Königlichen Hoheiten den damaligen Kronprinzen F r i e d r i c h W i l h e l m und die Frau Kronprinzessin V i c t o r i a am 21. November 1881. Von größeren Ankäufen sind ferner zu nennen: 1876 die Sammlung, welche Dr. R e i n in Japan im Auftrage
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der Königlichen Staatsregierung behufs Erforschung der japanischeil Industrie ungelegt hatte; 1878 die Sammlung M o e s t in Köln, mittelalterliche Möbel; 1878 die Sammlung S e h n ü t g e n in Köln, frühmittelalterliche Stoffe; 1879 un( 4 j 884 die großen chinesich-japanischen Sammlungen des Herrn von B r a n d t ; 1880 Sammlung deutscher und holländischer Ledertapeten des Bildhauers K r a u t h in Mannheim; 1882 Sammlung italienischer Ledertapeten von B a r d i n i in Florenz, Sammlung spanisch-maurischer Fliesen, durch Dr. Bode in Spanien erworben; 1885 Sammlung italienischer Holzarbeiten, zumeist Rahmen und Kandelaber; 1886 ägyptische Stoffe; 1888 der Kirchenschatz des Dionysiuskapitels von Enger, bisher in der Johanniskirche zu Herford; 1891 Sammlung türkischer Fliesen aus Konstantinopel; 1892 Folge von Glasgemälden aus der Landauerkapelle in Nürnberg, nach Entwürfen von A. Dürer 1508; 1 8 9 2 — 9 9 Sammlung moderner französischerMedaillen und Plaketten [Roty, Chaplain u.a.]; 1895 die Möbel aus dem Boudoir der Marie Antoinette zu Versailles; 1896—1905 italienische Zimmerdecken und Türeinfassungen des 16. Jahrh. Darunter Kassettendecke aus dem Florentiner palazzo Bartolini um 1520 von Baccio d'Agnolo, ausgemaltes Zimmer aus der Villa Torre degli Agli bei Florenz, gemalt von Poccetti um 1 5 7 0 ; 1895—1902 Friese und Bauteile aus Terrakotta, zumeist Cremona 15. —16. Jahrh.; 1900 Sammlung Fr. Lippmann, Fayencen von Delft 17. Jahrh.; 1903 galvanische Nachbildungen deutschen Silbergeräts, hergestellt bei Gelegenheit der Schenkung an die Harvard University. Geschenke sind dem Museum seit seinem Bestehen in großer Zahl zugegangen. Unter diesen sind die hervorragendsten : 1868 von Sr. M a j e s t ä t d e m K a i s e r u n d K ö n i g W i l h e l m I. ein flandrischer Wandteppich mit Gold durchwirkt, 1868 und die folgenden Jahre von Ihren Kaiserlichen und Königlichen Hoheiten dem damaligen K r o n prinzen F r i e d r i c h Wilhelm und der F r a u
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K r o n p r i n z e s s i n V i c t o r i a fortdauernde Uberweisungen aus allen Gebieten des Kunstgewerbes in großer Anzahl, und die folgenden J a h r e von Herrn Dr. J a g o r Sammlungen slavischer, ägyptischer, türkischer und indischer Arbeiten; 1 9 0 1 aus seinem Vermächtnis ein mittelalterlicher Bronzekessel, aus Zentralasien stammend, und die folgenden J a h r e von Herrn v o n B r a n d t , K a i s e r l i c h e m Gesandten in Peking, umfassende Sammlungen japanischer und chinesischer Webereien, T o n - und Metallwaren, und die folgenden J a h r e von Sr. Königlichen Hoheit dem P r i n z e n K a r l v o n P r e u ß e n Möbel der Schinkelschen Zeit, Elfenbein- und Tonarbeiten. Aus der Nachlaßstiftung Höchstdesselben: Schmuckstücke derRenaissance, altchinesische und japanische Prachtgeräte, von Herrn E d u a r d J a q u e s Möbel und Holzschnitzereien aus der früheren Sammlung von Peucker, darunter das Vorderteil einer venetianischen Prachtgaleere und Chorgestühl aus Altenberg, aus dem Nachlaß Sr. Majestät des K ö n i g s F r i e d r i c h W i l h e l m IV. zehn Stück Majolika, E m a i l und Stickereien, aus dem Nachlaß Sr. Königlichen Hoheit des Prinzen A d a l b e r t v o n P r e u ß e n 17 Stücke, darunter eine silberne Wasserpfeife des K ö n i g s von Ouda, von der Familie G r o p i u s Sammlung von Seidenstoffen aus der Gropiusschen, früher Gabainschen Seidenweberei in Berlin, von Herrn R. H u m b e r t Nachbildungen von 19 Stücken des Hildesheimer Silberfundes, von Herrn Kommerzienrat A l b e r t K a t z in Görlitz eine Silberstatuette des heiligen Georg aus dem 1 5 . Jahrhundert und zwei Danziger Schränke, von Herrn A . H a u s c h i l d in Dresden zehn Stück türkischer Fayenceteller,
Einleitung.
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1883 Vermächtnis der Stiftsdame Frl. C. v o n U t t e n h o v e n in Dresden: Porzellan, Dosen, Schmuck und kleines Silbergerät, Stickereien usw., 1883 von Herrn Dr. E m i l R i e b e c k aus Halle a. S. eine größere Auswahl asiatischer kunstgewerblicher Arbeiten aus der im Winter 1883—1884 im Museum ausgestellten Sammlung. Seit dem Jahre 1883 werden die Zinsen der S t ä d t i s c h e n F r i e d r i c h W i l h e l m - S t i f t u n g bestimmungsgemäß zu Ankäufen für die Sammlung verwendet. Es wurden aus diesen Mitteln eine Anzahl hervorragender älterer und neuer Gegenstände erworben. Dieselben tragen die Bezeichnung: F r i e d r i c h Wilhelm Stiftung der Stadt Berlin. 1884 wurden aus der Stiftung die beiden altdeutschen Zimmer aus Schloß Höllrich und Schloß Haldenstein erworben. 1885 Vermächtnis des Herrn Kommerzienrat F r . K a h l b a u m in Berlin: Japanische Bronzen, deutsche Eisenarbeiten. 1885 wurde der dem Kgl. Museum vermachte Nachlaß des Herrn J a k o b W i l h e l m M o ß n e r [f 1873], bestehend aus Silberarbeiten des 17.—• 18. Jahrhunderts, Elfenbeinschnitzereien usw. überwiesen. 1886 Stiftung des Herrn P. R i e b e c k in Halle a. S. aus dem Nachlaß seines Bruders Dr. E. R i e b e c k : Japanisches Bronzeräucherbecken, 52 Stück orientalischen Metalls, keramische Arbeiten und Webereien. Aus der Nachlaßstiftung erworben wurde die Zimmertäfelung des Hotel Sillery, Paris, um 1730. 1888 von I h r e r M a j e s t ä t d e r K a i s e r i n F r i e d r i c h Kunstwerke aus dem Nachlasse Sr. Majestät des Kaisers F r i e d r i c h III. 1890 aus der F r i e d r i c h W i l h e l m - S t i f t u n g : Getäfeltes und gemaltes Zimmer. Paris um 1 7 1 0 ; von Herrn B a u e r zwei Stuckdecken aus dem ehemaligen Gebäude der alten Post in Berlin, um 1700. 1894 aus dem Nachlaß des Herrn O s k a r H a i n a u e r i n Berlin [f 1894]: Italien. Bronzekandelaber, Ende 16. Jahrh.
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Einleitung.
1899 von Herrn B a r o n v. K o r f f Sammlung von Uhren des 16. bis 19. Jahrh. 1900 von Herrn Kommerzienrat J . A . H e e s e Sammlung von Seidenwebereien der Fabrik von Heese. 1902 von Frau Sophie E i t z b a c h e r in Amsterdam Sammlung von Porzellanen, die in China nach europäischen Vorbildern gemalt sind. 1903 von S r . K ö n i g l i c h e n H o h e i t d e m P r i n z e n H e i n r i c h : der Spielschrein, welcher 1883 dem damaligen Kronprinzen Friedrich Wilhelm und der Frau Kronprinzessin Victoria zur silbernen Hochzeit gestiftet war.
DAS GEBÄUDE des Kunstgewerbe-Museums ist im Auftrage der K g l . Staatsregierung in den Jahren 1 8 7 7 — 1 8 8 1 von den Architekten G r o p i u s und S c h m i e d e n auf dem ehemaligen Grundstück der K g l . Porzellan-Manufaktur, jetzt Prinz Albrechtstraße 7, errichtet. Der Grundriß des Gebäudes ist quadratisch, an der Nordseite befindet sich das große Hauptportal. Der b i l d n e r i s c h e S c h m u c k der Fassaden: Im Friese unter dem weitausladenden Hauptgesims B i l d e r in G l a s m o s a i k , darstellend die wichtigsten Kulturepochen in großen Einzelfiguren, und zwar an der Hauptfront von links beginnend nach Entwürfen von E r n s t E w a l d : China und Japan, Ägypten, Indien, Arabien [folgt die Mitte der Front], sodann nach Entwürfen von F r i e d r i c h G e s e l s c h a p : Rom, Byzanz, die Gotik, die Renaissance. — A n der Westfront: Das Griechentum. Im G i e b e l über dem Mittelfenster: Büste der Athena und zwei liegende männliche Figuren, Vertreter von Kunst und Wissenschaft, in Sandstein ausgeführt, von Siemering. A m H a u p t e i n g a n g : Freie sitzende Figuren in Sandstein von S u ß m a n n - H e l l b o r n : Peter Vischer, der Erzgießer von Nürnberg, arbeitend an einem Pfeiler seines Hauptwerkes, des Sebaldusgrabes; Hans Holbein, der jüngere, zeichnend. A n den Säulen schwebende Kinderfiguren, ebenfalls von S u ß m a n n - H e l l b o r n , die Zweige des Kunstunterrichtes bezeichnend. Die Kandelaber von Terrakotta sind Arbeit und Geschenk von M a r c h in Charlottenburg.
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Gebäude.
U n t e r d e n F e n s t e r n : Reliefs von S i e m e r i n g und B r u n o w , in T o n gebrannt, darstellend die verschiedenen Handwerke. In den durchlaufenden F r i e s e n : oben reiches Ornamentwerk mit Einzelfiguren der Handwerke von O t t o L e s s i n g ; unten die Wappen der deutschen Staaten. — In Schildern die Namen hervorragender Vertreter von Kunst, Gewerbe und Wissenschaft. Der Haupteingang, mit reicher Tür von Schmiedeeisen, führt in eine V o r h a l l e , in der einige ältere Kunstgegenstände von größerem Umfange aufgestellt sind [vgl. S. 33 und 51]. Im V e s t i b ü l rundes Oberlicht, mit Fries von E b e r l e i n . A n den Pfeilern Sandsteinhermen, vom Schulenburgschen Palais [Post] in der Königstraße, um 1700. Garderobe und Verkaufsstelle von Katalogen, Photographien usw. — Links die Treppe, welche zum Ausgang aus dem oberen Stockwerk benutzt wird. V o m Vestibül geradeaus in den großen L i c h t h o f . In zwei Stockwerken umlaufende Galerien, wie die D e c k e von Syenitpfeilern getragen; Fußboden mit Mettlacher Fliesen belegt. F r i e s in flachem Relief, modelliert von G e y e r und H u n d r i e s e r ; farbig bemalt von S c h a l l e r . Derselbe stellt dar die verschiedenen Kulturvölker von den ältesten Zeiten an, welche ihre Schöpfungen der thronenden Borussia darbringen. Der Ausgangspunkt liegt über dem E i n g a n g an der N o r d s e i t e : Mittelgruppe eine Ruhmesgöttin mit Genien, welche den Zug nach beiden Seiten hin entläßt. — Nach rechts zu [vom Beschauer] zunächst die Griechen, Prachtgefäße auf einer Trage führend, vom musischen Chor geleitet. Die Römer mit dem Wahrzeichen der ehernen Wölfin, davor der Siegeswagen. — Nach rechtshin weiter O s t s e i t e : die Meister der romanischen Kunst mit dem Modell der Basilika. Der Kreuzritter mit gewappnetem Roß. Die Zeit der Gotik mit den Künstlern des Klosters, den Kirchenbaumeistern und den Bildschnitzern. Die Spätgotik mit den Erfindern des Buchdrucks. Die
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Zeit der deutschen Renaissance in besonders prächtigem und reichem Aufzug, inmitten das Sebaldusgrab mit seinem Bildner Peter Vischer, umgeben von Zunftmeistern und Gesellen mit Krügen, Schlosserarbeiten, Gold- und Silbergerät, vor ihnen herschreitend Dürer und Holbein. Die Glockengießer mit ihrer Glocke, die Baumeister mit Modellen. S ü d s e i t e , l i n k e H ä l f t e : die Renaissance in Italien, vertreten durch die Künste; Jünglinge mit Majolikavasen und Bronzen, Männer mit Prachtgeweben, hohe geistliche Würdenträger als Schützer der Künste mit goldenem Gerät; die Gruppe mit venetianischem Glas schließt den Zug auf dieser Seite an die Mittelgruppe an. — Zurück zur N o r d s e i t e l i n k s [vom Beschauer]: von der Ausgangsgruppe schreiten nach links die Urvölker mit Fellen und Bronzewaffen. Es folgen die Ägypter mit der ruhenden Sphinx, die Assyrer mit reich gerüstetem Kampfwagen. — Nach linkshin weiter W e s t s e i t e : die Karawane der Völker Asiens, die Inder mit einem Elefanten, reiche Teppiche führend, die Perser und Türken mit kostbarem Schaugerät. China mit der spitzen Pagode, Japan mit mächtigen Porzellanvasen in einer Tragbahre. S ü d s e i t e , r e c h t e H ä l f t e : die Kunst des siebzehnten Jahrhunderts. Für Holland erscheint Vredeman de Vries mit dem Cartoucherahmen, für Belgien daneben eine Frau mit reichen Spitzenschleiern, die Fayencemaler von Delft schließen die Gruppe und vermitteln den Übergang zu China. — Das achtzehnte Jahrhundert mit Schlüter, dem Bildner des großen Kurfürsten. Die Porzellanarbeiter, der englische Töpfer Wedgwood. Das Ende des Jahrhunderts, Schadow und seine Genossen treten von dieser Seite heran an die M i t t e l g r u p p e : Borussia sitzt auf ihrem Thron, umgeben von den Figuren des Gewerbes, der Baukunst, Bildhauerei und Malerei. Genien bekränzen die hohen Kandelaber, zwei Herolde laden die Völker aller Zeiten und Länder, einzutreten in das festliche Haus.
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Gebäude.
Im großen T r e p p e n h a u s e Wandbekleidung und Türeinfassungen von farbigen Fliesen, Arbeit und Geschenk von V i l l e r o y & B o c h in Mettlach. — Großes Glasfenster mit den Bildern I. I. M. des Kaisers und der Kaiserin Friedrich nach Entwurf von E . Ewald. Geschenk S. M. des Kaiser Wilhelm II. In diesem Gebäude befanden sich bis 1905 auch die Unterrichtsanstalt und die Bibliothek, für welche jetzt östlich an das Museum anstoßend ein Neubau errichtet ist. Hierdurch wurde im alten Gebäude eine Reihe von Sälen frei, welche 1906 durch einen umfassenden Umbau für die Sammlungen hergerichtet wurden. Die Verwaltungsräume befinden sich jetzt sämtlich im Sockelgeschoß.
WEGWEISER FÜR DIE BESICHTIGUNG Die Sammlung befindet sich im Erdgeschoß und im ersten Stockwerk sowie im südlichen Teil des zweiten Stockwerks. Im Erdgeschoß: Möbel und Einrichtungsgegenstände nach den Kunstperioden geordnet. An die Möbel schließen sich Arbeiten in H o l z , E l f e n b e i n , B e r n s t e i n , ferner Arbeiten in P a p i e r und S t r o h an. EINGANG: Vorhalle S. 8. Erdgeschoß, rechts, N o r d - und W e s t s e i t e . Saal 9 und 10. Wechselnde Ausstellungen. Zimmer n . Gotische Kirchenausstattung. S. 18. Zimmer 12. Gotische Kirchenausstattung. Arbeiten in Grubenschmelz. Bronzen. S. 19. Saal 13. Gotische Möbel. S. 21. Zimmer 14. Französische und spanische Renaissance. S. 26. Vorraum 15. Steinarbeiten der Italienischen Renaissance. S. 29. Kabinett 16, 17 und Saal 18. Italienische Renaissance. S. 29 u. 30. Übergang zum Erdgeschoß, links, O s t s e i t e . — Eingang in Zimmer 19. Zimmer aus Schloß Haldenstein. S. 34. Zimmer 20. Kapellenartiger Zwischenraum. S. 34. Aufgang zu Zimmer 22. Japanische Lacktechnik, Körbe und Flechtarbeiten, Papier. S. 44. Zurück zu Zimmer 21. Zimmer aus Schloß Höllrich. S. 35. Eckzimmer 23. Burgunder-Zimmer. Deutsche Frührenaissance. S. 35.
Wegweiser.
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Zimmer 24. Deutsche Renaissance — Intarsiamöbel — Bernstein. S. 37. Saal 25. Barocksaal. S. 40. Galerie: Abschnitt 6 und 7: Schränke, Truhen und kleinere Holzarbeiten, in Ergänzung der großen Räume [wechselnde Aufstellung], S. 42. Zurück zu Zimmer 26. Niederländische Möbel. Elfenbeinarbeiten. S. 45. Zimmer 27. Rokoko, 18. Jahrhundert. S. 49. Zimmer 28. Kleines französisches Zimmer. S. 50. Zimmer 29. Großes vertäfeltes Zimmer aus dem Palais Silliry. S. 51. Zimmer 30. Möbel im Stile Louis XVI. S. 51. Zimmer 31. Empire und Folgezeit. S. 53. Vorraum 33 u. 34. Möbel seit 1860. S.^54. Durch Kuppelraum zur Unteren Galerie. Abschnitt 4 und 5.
Schmiedeeisen.
S. 132.
Haupttreppe. Erstes Stockwerk, Ost- und N o r d s e i t e . Kunsttöpferei. Galerie 43—46: Keramik des 19. Jahrhunderts. Orientalische, italienische und spanische Fliesen. Deutsche Kacheln, Ofen — Bauerntöpferei. — Eingang in Mitte der östlichen Galerie. S. 56. Saal 51. Italienische Majolika. S. 61. Zimmer 52. Maurische, persische, türkische Fayence. Antike Töpfereien. S. 68. Zimmer 53. Delfter Fayence. S. 71. Zimmer 54. Deutsche Fayencen des 17.—18 .Jahrh. S . 73-
Eckzimmer 55. Deutsches Steinzeug des 16. bis 18. Jahrh. S. 76. Zimmer 56. Französische, spanische und spätitalienische Fayence. Steingut. S. 81. Saal 58. Meißner Porzellan. S. 84. Zimmer 57. Berliner Porzellan. S. 88.
Wegweiser.
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Zimmer 59. Porzellan kleinerer deutscher und ausländischer Fabriken. S. 91. Zimmer 60. Chinesisches Porzellan des 15.—i8.Jahrh. S. 96. Zimmer 61. Chinesisches und japanisches Porzellan, Steingut und Steinzeug. S. 99. Zimmer 62. Japanische Lackarbeiten. S. 103. Erstes Stockwerk, West- und S ü d s e i t e M e t a l l a r b e i t e n und G l a s . Zimmer 63. Asiatische Bronzen. S. 107. Zimmer 64. Uhren und Instrumente. Nachbildungen antiker Gold- und Bronzegeräte. Moderne Goldschmiedearbeiten. S. 110. Saal 65. Gold und Silber. S. 1 1 3 . Zimmer 66. Bronze und gemaltes Email von Limoges und Venedig. S. 135. Zimmer 67. Zinn, Kupfer und Messing. Plaketten. S. 139. Saal 68. Glas. S. 144. Galerie. W e s t s e i t e vor dem Goldsaal. Schmuck. Dosen. S. 126. N o r d s e i t e : In den Pultschränken: Handgerät, moderne Medaillen, Schmuck und Plaketten der Eisengießerei, Kuchenformen, Siegel. S. 1 3 1 . Im Vestibül 42: Moderne Möbel. S. 132. S ü d - und O s t s e i t e d e r G a l e r i e . Eßbestecke und verschiedenes Schneidegerät. Fächer. S. 129. In den Wandschränken der Südostecke am Aufgang zum zweiten Stockwerk wechselnde Ausstellung von Geweben. Zu: Saal 48. Wechselnde Ausstellung von Geweben und Stickereien. S. 151. Eckzimmer, Raum 49. Bucheinbände und Lederarbeiten. S. 156.
Wegweiser.
Zimmer 50. Wechselnde Ausstellung von Arbeiten des Buchgewerbes aus dem Besitze der Bibliothek. S. 159. — Zurück zu Saal 48. Aufgang zum zweiten Stockwerk. Zimmer 72—75. Stoffsammlung; für Studienzwecke geöffnet, enthält die Sammlung von Stoffen und dient zugleich als Kopierzimmer auch für andere Sammlungsgegenstände. S. 1 5 1 . Galerie 77. Ledertapeten. S. 159. — Die Stufen hinauf zum Saal 76. Teppiche. S. 156. Galerie 79, 80 und Zimmer 81—84. Sammlung der Gipsabgüsse. S. 162. Zurück zum 1. Stockwerk. Ausgang: vom Vestibül 42, mit rundem Oberlicht, führt eine zweite Treppe zum unteren Vestibül. Kellergeschoß, Eingang unter der Haupttreppe. V o r r a u m : Bauteile in Ton. S. 169. U n t e n an d e r T r e p p e ; Deutsche Öfen. — Raum 127 rechts: Bauerntöpferei. S. 169.
Der Lichthof und die Ausstellungssäle 9 und 10 werden zu wechselnden Ausstellungen benutzt, während der Monate September bis Mai auch des Abends 7'/i bis 9'/2 Uhr geöffnet. Die Verwaltungsräume im Sockelgeschoß rechts von der Vorhalle und außen von der Westseite zugänglich. Die Bibliothek und Unterrichtsanstalt im Neubau Prinz Albrechtstraße 7/8. S. 190 und S. 192. Toiletten unterhalb der Haupttreppe im Kellergeschoß.
DIE MÖBEL UND HOLZARBEITEN haben innerhalb der Sammlung eine Art leitender Stellung, da sich in ihnen der Formeninhalt einer bestimmten Zeit im Anschluß an die herrschenden Bauformen umfassend und nachdrücklich ausspricht. Sie sind daher historisch nach den Kunstperioden geordnet; die zur Zimmer-Ausstattung gehörenden Zimmerdecken, Wandteppiche, Ledertapeten, Glasmalereien sind tunlichst je derselben Periode angehörig. Einzelne Stücke sind in Eingeordnet den anstoßenden Galerien untergebracht. in Schaukästen sind Arbeiten aus Bronze, Grubenschmelz, Elfenbein, Bernstein. Einzelne Stücke, welche auf der alten Technik fußend mit ihren Formen in eine etwas spätere Zeit hinüberragen, ohne es in dieser zu einer selbständigen Ausbildung zu bringen, sind bei dem Hauptstamm belassen.
ERDGESCHOSS, WESTSEITE. RAUM Ii —13.
Das Mittelalter. Gegenstände vom 4.—15. Jahrh., vornehmlich deutsche. Die f r ü h c h r i s t l i c h e Kunst bedient sich in den ersten Jahrhunderten der überlieferten Formen der absterbenden Antike. In B y z a n z gesellen sich zu den immer lebloser werdenden Typen, denen aber eine gewisse strenge Hoheit eigen ist, orientalische Elemente, besonders in den ornamentalen Formen.
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Möbel und Holzarbeiten.
Raum I i .
Aus dieser Periode enthält die Sammlung nur einige Elfenbeinarbeiten in Glaskasten 85 [Seite 22], Bronzen in Schrank 73 [Seite 20] und Seidengewebe in der Stoffsammlung. R o m a n i s c h e P e r i o d e , 1000—1200. Der altchristliche Baustil verbreitet sich über das ganze gebildete Europa und erhält durch die aufstrebenden germanischen Völker neue Lebenskraft. Es bildet sich der sogenannte r o m a n i s c h e Stil von reicher Erfindung, aber gebunden durch strenges Festhalten an einfachen klaren Stilgesetzen. Seine Bildungen, sowohl die figürlichen als ornamentalen, geben die Natur nur in allgemeinem, aber zutreffendem Abriß, gern in phantastischer Erweiterung und sind daher gegebenen Körpern leicht anpaßbar. Die Einflüsse des Orients, durch Seidengewebe vermittelt, bereichern den Ornamentenschatz. Aus dieser Periode enthält die Möbelabteilung fast nichts. Die Bronze- und Emailarbeiten befinden sich in Raum 12 [Seite 20], die Seidengewebe in der Stoffsammlung und im Ausstellungsraum 48. G o t i s c h e P e r i o d e , in Frankreich und Deutschland von 1200 bis 1500, in Italien bis 1400, in der Baukunst bezeichnet durch die Ausbildung des Spitzbogens. Volle Befreiung von den durch Italien und Byzanz überlieferten antiken Formenresten und dem strengen romanischen Schema. Glänzende Bereicherung der Formensprache durch Benutzung der heimischen Natur, besonders in der Ornamentik, am glücklichsten in der Übergangszeit und frühesten Gotik, Mitte des 13. Jahrh., da die in der Pflanzen- und Tierwelt neu entdeckten Motive noch nach den sicher gehandhabten Stilgesetzen der guten romanischen Überlieferung behandelt werden. In dieser Zeit von jugendlich anmutigen Formen auch technisch in der Goldschmiedekunst, Glasmalerei, Holz- und Elfenbeinschnitzerei usw. hohe Blüte. Im 14. Jahrh. reiche und vielseitige Verwendung des neu Errungenen, aber ohne neue Lebenselemente, daher frühes Eintreten eines bestimmten Formenschemas, das im 15. Jahrh. immer krauser, welker und spitziger wird, bis der am Nieder-
Möbel und Holzarbeiten.
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rhein erwachende kräftige Natursinn der flandrischen Malerschule und das Eindringen der nach 1 4 0 0 in Italien erblühenden Renaissancekunst den gotischen Stil b a l d nach 1 5 0 0 auch in Deutschland und Frankreich schnell erlöschen macht. Außer den in die Möbelabteilung eingeordneten kleineren Arbeiten aus Holz, Metall und den Glasmalereien gehören dieser Zeit a n : Silbernes K i r c h e n g e r ä t im R a u m 65, Seidengewebe in der Stoffsammlung. Die g o t i s c h e n M ö b e l , besonders die für w e l t l i c h e n Gebrauch, zeichnen sich dadurch aus, daß sie die Fügung der Schreinerarbeit v ö l l i g zur Geltung kommen lassen. Bei den niederdeutschen Möbeln ist das R a h m e n werk knapp gegliedert, die Schmuckformen sind hauptsächlich auf die Füllungen verteilt, die Verbindungen der Türen sind durch Eisenbänder und Schlösser klar ausgesprochen. Die ornamentalen Formen sind der T e c h n i k des Holzschnitzens angepaßt, zum T e i l aus ihr hervorgegangen, daher erhalten sich diese Formen in bäuerlicher Technik bis in unsere T a g e . Die k i r c h l i c h e n M ö b e l , Gestühle u. a., nehmen die Formen der Stein-Architektur in das H o l z herüber, die Spätgotik ist geneigt, dies auch beim Gebrauchsgerät zu tun. Die Glasmalereien gehören überwiegend dem Mittelalter an. Die ältesten Arbeiten [in R a u m 1 2 ] sind lediglich aus Stücken farbigen Glases mit kräftiger Bleifassung mosaikartig zusammengesetzt. F a r b i g gemalt ist auf denselben nicht, nur die inneren Linien der Zeichnung sind mit Schwarz in breiten Strichen angegeben. D i e Figuren stehen dementsprechend körperlos auf einem T e p p i c h grund. — Scheibe mit der K r e u z i g u n g , eine Arbeit des Meisters Gerlachus, um 1200. Erst im 14. Jahrhundert begann die Glasmalerei mit feiner Verarbeitung des Schwarz zu L i c h t und Schatten und mit Benutzung von eingebranntem G e l b und Uberfanggläsern. Die übrigen Farben wurden im Mittelalter nach wie vor mosaikartig zusammengesetzt, so daß die Kunstgewerbe-Museumsführer.
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Möbel und Holzarbeiten.
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RAUM n .
Glut des in voller Masse gefärbten Glases erhalten bleibt. — In dem linken Fenster des Raumes 13 gehören schon die meisten Scheiben dem 16. Jahrhundert an. — Die Scheiben des Raumes 1 1 enthalten als Mittelstück: flandrische Stube mit zwei Ehepaaren im Stile des Quinten Matsys. — Drei Fenster mit der Geschichte des hl. Bernhard von Chairveaux aus der Abtei Altenburg bei Köln um 1520.
RAUM 9 UND 10. WECHSELNDE AUSSTELLUNG. RAUM 11.
KIRCHENAUSSTATTUNG
enthält vorwiegend Schränke, Wandbekleidungen und Nachbildungen. Wand 63. Arbeiten in Zirbelholz mit ausgehobenem Grund. Italien, 14.—15. Jahrh.: Truhe mit Darstellung eines Liebeshofes. In den Ornamenten Reste frühmittelalterlicher Formen. — Kasten aus Südtirol mit geometrischen Holzeinlagen. Glaskasten 66. Nachbildungen mittelalterlichen Kirchengerätes: Leuchter und Kelche. — Kredenzschrank [ergänzt], darauf: M e s s i n g b e c k e n , Arbeiten der Beckenschlägerzunft von Nürnberg u. a. O., 15.—17. Jahrh. Die Becken sind dünnwandig getrieben, die Verzierungen mit eisernen Stempeln herausgeschlagen. Die Schriftbänder tragen häufig bedeutungslose Reihungen von ornamental verwendeten Buchstaben. Diese Ware wurde massenhaft nach Italien, selbst nach Asien ausgeführt. — Links Nachbildung des Adlerlesepultes aus dem Dom zu Hildesheim, Deutschland, 14. Jahrh. und einer Reliquientafel [Rückseite] aus St. Mathias in Trier um 1220, rechts gravierte Messingplatte, Deutschland, 15. Jahrh. Oben: Gemalte Nachbildung eines Knüpfteppichs mit Darstellungen der Hochzeit des Mercurius mit der Philologia, nach Martian, Quedlinburg, Anfang des 13. Jahrh. — Großer durchbrochener Fries, darstellend den Stammbaum Mariä nach dem Stich des Israel van Meckenen, früher reich bemalt, aus dem Dom zu Herford. Anfang 16. Jahrh.
R A U M 12.
Möbel und Holzarbeiten.
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Die Glasmalereien vgl. Seite 18. Wand 65. Schrank, Kärnten 1539 und Füllbretter, Tirol, 16. Jahrh. mit ausgehobenem Grund und Bemalung. Truhen, 13. und 15. Jahrh. — Auf den Truhen Kästchen mit Kerbschnitt, teils gotische, teils friesische Arbeiten des 15.—18. Jahrh. — Wandteppiche, gewirkt, mit Weisen, Propheten und Heiligen. Deutschland, 15. Jahrh. Wand 62. Bildtafel, Ölmalerei auf Stuckpressung, Spanien, Ende 15. Jahrh. — Tiroler Tür 15. Jahrh. — Wandschrank mit Eisenbeschlag aus der Kgl. Landesschule Pforta, 14. Jahrh. — Darauf Nachbildung eines Wandleuchters und romanische Kapitelle. — Links gotischer Standleuchter, aus St. Michael in Hildesheim, 1. Hälfte 15. Jahrh. — Altar mit Flügeln und Aufsatz, geschnitzt und bemalt. Franken um 1520. — Gewirkter Wandteppich, Augsburg, 1. Hälfte 16. Jahrh. — Bemalter Flügelaltar, Norddeutschland, Ende 15. Jahrh. Schrank 67 auf Truhe mit ausgehobenem Grunde. Nachbildungen mittelalterlichen Kirchengerätes: Reliquienbehälter, Kreuze, Ciborien, Buchdeckel, Giebelkämme von Siegburger Schreinen, Weihwasserkessel und Wedel, Weihrauchschiffchen. — Borte, gewirkt mit Schrift, Süddeutschland um 1500. Freistehend. Bildplatte, Wange eines Chorgestühls, Spanien 15. Jahrh.
RAUM 12.
KIRCHENAUSSTATTUNG.
Wand 68. Chorstuhl mit vier Sitzen aus der Abtei Altenberg bei Köln. Ende 13. Jahrh. — Gestickte Altardecke mit dem Tode Mariä und der Legende des Heiligen Nikolaus. Göttingen, Ende 13. Jahrh. — Wandteppich, darstellend ritterliche Spiele und Vergnügungen, 14. Jahrh. Die Glasmalereien vgl. S. 17. Wand 70. Schatztruhe, reich mit Eisen beschlagen, Westfalen, 15. Jahrh. — Wandteppich, mit Gold durchwirkt. Himmelfahrt Mariä, flandrische Arbeit nach einer Zeichnung aus der Schule der van Eyck. Eines der 2«
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Möbel und Holzarbeiten.
RAUM 12.
herrlichsten Erzeugnisse der Teppichwirkerei. [Geschenk Sr. Majestät des Kaisers Wilhelm I.) — Truhenbrett, Stuckpressung, Italien, 14. Jahrh. — Betpult aus der Johanniskirche zu Herford. Früheste deutsche Gotik, Mitte 13. Jahrh. — Vorderwand eines Stollenschrankes. Frankreich, 15. Jahrh. — Reliefbild der Maria mit dem Kinde, Venedig, Mitte 15. Jahrh. — Grabtafel in Messingguß aus Magdeburg, 1 5 1 4 . Wand 71. Truhe, reich mit Eisen beschlagen aus der Johanniskirche in Herford, 13. Jahrh. — Betpult, Helenabrunn, 15. Jahrh. — Wandteppiche, gewirkt, 15. Jahrh. — Zwei Gitter von einem Sakramentshäuschen, Schmiedeeisen, Ende 15. Jahrh. — Wandteppich, Die Geschichte der Susanne in sechs Bildern, um 1500. Wandschrank 72. Mittelalterliche Bronzeund Messinggeräte: Kannen, Töpfe. — Kirchengeräte: Kreuze, Monstranzen und Ciborien, Reliquienbehälter, Weihrauchfässer. — Aquamanilien in Form von Löwen, Greifen, Hunden. — Aquamanile in Gestalt einer Sirene aus der Johanniskirche zu Herford. 1 2 . — 1 3 . Jahrh. Schrank 73. Mittelalterliche B r o n z e n . Altchristliche Lampe. — Aquamanile in Form einer Bärin. — Kandelaber aus einem Grabe von Akhmin. Ägypten, 5.—7. Jahrh. — Kruzifixfüße, Deutschland, 12. Jahrh. — Eimer. Lombardei, 12. Jahrh. — Leuchter und Kannen, I i . — 1 5 . Jahrh. — Trinkhorn [sog. Greifenklaue] in vergoldete Bronze gefaßt mit dem Namen der hl. drei Könige. Schrank 74. M i t t e l a l t e r l i c h e s E m a i l , 1 1 . — n . Jahrh. Das Email [Schmelz] ist ein bald durchsichtiger, bald undurchsichtiger farbiger Glasfluß, welcher fein zerstoßen und als Blei angerührt auf Metall aufgetragen wird, im Brande schmilzt und als glasige Decke dem Metall fest anhaftet. i. Z e l l e n s c h m e l z [émail cloisonné]. Metallstreifen werden aufgelötet und bilden Zellen [cloisons], in welche die Glasmassen eingetragen werden. Älteste Arbeiten aus Ägypten, hohe Blüte in Byzanz, Nachleben in Rußland; dasselbe Verfahren in China und Japan [vgl. S. 109].
RAUM 13.
Möbel und Holzarbeiten.
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2. G r u b e n s c h m e l z [émail champlevé]. In die Metallplatte hinein werden für die einzelnen Farbenflächen Gruben gestochen, zwischen denen Metallstreifen als Trennung stehen bleiben. Dieses Verfahren, welches schon in römischer Zeit bekannt war, wird im i 2 . J a h r h . an Stelle des kostbaren byzantinischen Gold-Emails in Deutschland, hauptsächlich am Niederrhein, in Köln, Verdun u. a. O. ausgebildet. Zumeist Kirchengerät mit reicher Bedeckung des Grundes. Höchste Blüte Anfang des 13. Jahrh. : die großen Reliquienschreine von Köln, Siegburg, Aachen usw. Die seit der Mitte des 12. Jahrh. beginnende Arbeit von Limoges in Frankreich ist etwas weniger fein, auch für weltliche Zwecke benutzt [s. S. 138 Glaskasten 580]. Die im Schranke befestigten Säulen und Bogen stammen von einem rheinischen Reliquienschrein. — Tragaltar. — Buchdeckel. — Flache Gußschalen und Leuchter von Limoges, mit französischen Wappen und profanen Darstellungen. — Reliquienkasten in Kapellenform. — Kruzifixe. — Schiffchen für Weihrauch. — Bischofsstab. Flasche für Salböl.
Schrank 75. M i t t e l a l t e r l i c h e s K i r c h e n g e r ä t aus
dem Besitz S. K . H. des Prinzen Friedrich Leopold von Preußen. Darunter Vortragekreuz mit Reliquien Kaiser Heinrichs II., aus dem Domschatz von Basel. Vorderseite I i . Jahrh., Rückseite 14. Jahrh. — Goldplatte mit byzantinischem Zellenschmelz. — Altorientalischer Kasten aus Knochen. — Buchdeckel mit Grubenschmelz. Im A u s g a n g Wangen vom Chorgestühl der Abtei Altenberg bei Köln. Ende 13. Jahrh. In den Stühlen Kissendecken in Teppichwirkerei. — Nachguß eines bronzenen Hängeleuchters mit knieendem Engel, aus dem Dom zu Lübeck.
RAUM 13.
DER GOTISCHE SAAL
enthält vorwiegend w e l t l i c h e M ö b e l . Der Saal selbst ist durch eine Stellwand geteilt. Die konsolartigen Träger hier und an den Wandpfeilern stammen von einem Chorgestühl aus Padua, 14. Jahrh.
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Möbel und HoUarbeiten.
R A U M 13.
Erste Hälfte des Saales. Wand 76. Am Eingangspfeiler Stollenschrank aus einer Sakristei, mit Figuren von Heiligen in alter Bemalung, darauf großes Reliefbild von gebranntem Ton, ursprünglich bemalt: die thronende Maria, Arbeiten von Iodocus Vredis [Jost Pelsers aus Vreden], Karthäuser zu Wedderen. Westfalen, Anfang 16. Jahrh. — Auf einem Stollenschranke am Pfeiler zum Ausgang kleineres Reliefbild von Iodocus Vredis. — Täfelung eines Wandschrankes. Westfalen. — Fries, Freskomalerei, Italien 15. Jahrh. Am Fenster: Tür. Flandern, 15. Jahrh. Die Glasmalereien vgl. S. 17. Wand 83. Wandteppich mit einem Liebespaar und einem Greifen. Deutschland, 15. Jahrh. — Wandteppich mit den drei Frauen am Grabe Christi, 1599. — Schrank mit Eisenbeschlag. Niederrhein, 15. Jahrh. Darüber: Hängeschränkchen, durchbrochen, auf der Tür Laubwerk mit Menschen und Tieren. •— Füllbretter mit naturalistischen Ornamenten und Maßwerk. — Becken, Kupfer und Messing getrieben, auf Eisenständern. Italien, 15. Jahrh. Glaskasten 86, auf einer italienischen Truhe aus dem Anfang des 15. Jahrh. — K l e i n e K a s t e n der gotischen Zeit, meist für Schmucksachen gebraucht, geschnitzt und bemalt, mit Tierfiguren, einige mit religiösen Darstellungen für kirchliche Zwecke. — Kästchen in Form von Schränken mit reichem Maßwerkschmuck. — Schreibtafel. Diptychon, aus Holz, 13. Jahrh. — Kästchen aus Wetzlar mit Einlegearbeit, 13. Jahrh. — Kämme aus Buchsbaum geschnitzt mit durchbrochenen Mustern und französischen galanten Inschriften, in derselben Form bis in das 17. Jahrh. hinein gebraucht und auch wohl gearbeitet. Geschnitzte Holzkästen. Glaskasten 85, auf einer Tiroler Truhe mit eingelegten Architekturbildern. — Kleine Kästen der gotischen Zeit, bemalt z. T. auf Wismutgrund. — Bucheinbände, Holz, bemalt mit Wappen und Schrift. Siena, 14.—15. Jahrh. —Frühmittelalterliche E l f e n b e i n s c h n i t z e r e i e n , unter orientalischem Einfluß.
RAUM 13.
Möbel und Holzarbeiten.
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Die kleinen viereckigen Kasten mit leichter Zeichnung und arabischer Schrift dienten im frühen Mittelalter zur Überführung von Reliquien aus dem Morgenlande. — Kästchen und Rahmen mit eingesetzten schmalen Knochenplatten. Venedig, Werkstatt der Embriacchi. Anfang 15. Jahrh. Freihängend. Kronleuchter aus Messing, Nachguß des Kronleuchters im Rathause zu Regensburg. Ende 13. Jahrh. Zweite Hälfte des Saales. Wand 84. Rücklaken, Gobelinwirkerei, zwei mit Liebespaaren, das eine: Ende 15. Jahrh., das andere: 1548, ein drittes mit Tieren. — Stollenschränke. — Wandschrank, Lüneburg, 15. Jahrh. — Füllungen. Wand 78. Großer viertüriger Schrank. Süddeutschland, 1509. — Leinentapete, das Muster durch aufgeklebten Wollenstaub hergestellt, aus der Kirche von Marienfelde bei Berlin, Anfang 16. Jahrh. — Sakristeitür mit geschnitzten Figuren der Maria, des hl. Georg und der hl. Katharina, Flandern um 1300. Freistehend. Ringsum geschnitzter Kasten mit dem Alliancewappen von Pfalzbaiem und Hessen, 1489. — Kronleuchter aus Messing, Nachbildung des Kronleuchters im Rathaus zu Goslar, 15. Jahrh. Nische 82 rechts vom Ausgang zum Lichthof. Kasten und Schränkchen mit Einlagen in Holz, Elfenbein und geringerem Material, vorwiegend Spanien und Orient. — Zierschrank, Nußholz, Spanien 17. Jahrh. — Wiege, Ebenholz, Indische Arbeit unter portugiesischem Einfluß, 17. Jahrh. Nische 80 links vom Ausgang zum Lichthof. Fenster aus Gent mit Klappläden, welche das gesonderte Abschließen des Lichtes in jeder Scheibe ganz oder zum Teil ermöglichen. Diese Einrichtung blieb bis zum 17. Jahrh in Gebrauch und erklärt die eigentümlichen Lichtwirkungen in holländischen Bildern. Die Vergläsung neu mit alten Bildern. — Mangelbretter. — Flacher Kasten mit reichen Beschlägen, wieder hergestellt in den alten Farben und Vergoldung. Deutschland, 15. Jahrh.
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Möbel und Holzarbeiten.
Moderne russische Möbel bäuerlicher Technik von einfachster konstruktiver Form, welche der gotischen nahe verwandt ist. Fries, Holz geschnitzt, Italien, 15. Jahrh. — Füllbretter. — Kronleuchter, Messingguß, Deutschland, 15. Jahrh. G l a s k a s t e n 89. Auf einer Tiroler Truhe der Zeit um 1500: Meist neuere norwegische Holzschnitzereien, in welchen sich Reste romanischer Formen erhalten haben. — Kalenderstäbe mit Runen. G l a s k a s t e n 90. Kerbschnittarbeiten, Deutschland und Türkei. Im A u s g a n g zum Lichthofe Zwei Wangen von Chorstühlen. In der Öffnung des größeren aufgestellt ein hölzerner Bischofsstab aus einem Grabe des 15. Jahrh. Messingkronleuchter, Nachguß, Original in der Marienkirche zu Colberg, 15. Jahrh.
RAUM 14-25.
ERDGESCHOSS, SÜDSEITE UND OSTSEITE.
Die Renaissance und nachfolgende Zeit. Die Wiederaufnahme der Formen der griechischrömischen Kunst beginnt in Italien bereits im Anfang des 15. Jahrhunderts, in Deutschland erst 100 Jahre später. In Italien werden die gotischen Formen, welche überhaupt nur bedingten Eingang gefunden hatten, sofort bei Seite geschoben. Die erste Periode der neu entstehenden Kunst, die i t a l i e n i s c h e F r ü h r e n a i s s a n c e , 1420—1500, benutzt in ihrer Ornamentik neben den antiken Vorbildern vielfach die Gebilde der lebenden Natur und vereinigt beide Elemente zu einem höchst geistvollen Ganzen in knappen, dem Organismus des Gerätes zierlich angepaßten Formen. Die starke Verzierungslust verwendet die antiken Bauformen, Säulen und Gebälk im Übermaß auch an Geräten.
Möbel und Holzarbeiten.
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Die i t a l i e n i s c h e H o c h r e n a i s s a n c e , 1 5 0 0 — 1 5 5 0 stellt das richtige G l e i c h m a ß zwischen Bauform und Ornament her. Das letztere bekommt einen größeren Maßstab und ein besseres Verhältnis zum Ganzen, verliert aber an Frische und Zierlichkeit; es strebt mehr nach lebhaftem A u s d r u c k und malerischer Wirkung. D i e d e u t s c h e R e n a i s s a n c e bildet sich in dieser Zeit zugleich mit der f r a n z ö s i s c h e n , indem um das J a h r 1 5 2 0 die Formen der italienischen Renaissance einen allgemeinen und schnellen E i n g a n g finden. Ganz eigenartig ist diese Kunst in der Übergangszeit 1 5 2 0 — 1 5 5 0 , als noch das gotische Formengerüst konstruktiv nachhalf. [Vergleiche Seite 35, R a u m 23, das Burgunder Zimmer.] D i e antiken B a u g l i e d e r , Säulen und Gebälk, werden selten in ihrer konstruktiven Bedeutung verstanden, vielmehr als willkürlicher S c h m u c k verwendet. Infolge hiervon tritt eine phantastich spielende Umbildung ein, welche aber für den dekorativen Zweck geeigneter ist als die strenge F o r m . Die Renaissance bildet die technische Überlieferung des Mittelalters in allen Zweigen des Kunsthandwerks zu großer Vollkommenheit aus. Möbelschnitzerei, Bronzeguß, Goldschmiedekunst, T ö p f e r e i , Weberei etc. kommen vornehmlich in Italien, später dann in Deutschland zur höchsten Vollendung. Die S p ä t r e n a i s s a n c e , etwa 1 5 5 0 — 1 6 2 0 , geht in allen Kulturländern ziemlich gleichartig weiter in dem Bestreben, durch F ü l l e und Pracht starke Eindrücke hervorzubringen und entwickelt sich im 17. Jahrhundert zum B a r o c k s t i l , welcher weniger organischen A u f b a u als malerische Wirkung erstrebt. D i e meisten Arbeiten zeigen einen übergroßen R e i c h t u m an gewundenen und gekröpften Gliedern und kleinen Ornamenten in krausen, oft schwülstigen Formen. D i e willkürlich aufgesetzte Kartusche mit geschlitzten und aufgerollten Enden, das Rollwerk, überwuchert. Das K u n s t g e w e r b e geht nicht immer gleichen Schritt mit der Baukunst, in einzelnen Gegenden oder Betrieben erhalten sich ältere Formen aus Gewohnheit oder technischen Rücksichten.
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Möbel (ind Holzarbciten.
RAUM 14—18. FRANZÖSISCHE UND ITALIENISCHE RENAISSANCE. Durch diese Räume und die anstoßenden Galerien verteilt sind Reihen von Möbeln, die vom 15.—17. Jahrhundert sich in ziemlich feststehenden Formen erhalten. Die Kabinette, der große Renaissancesaal und die Galerie des Lichthofes enthalten i t a l i e n i s c h e T r u h e n und T r u h e n b r e t t e r . Die T r u h e n [cassone] sind die einzigen Aufbewahrungsmöbel, welche in Italien benutzt wurden. Es ist uns daher eine große Menge ganzer Stücke oder doch reichgeschnitzter, auch bemalter Vorderbretter erhalten. Die Berliner Sammlung ist sehr reich. Die Truhen aus dem Beginn des 15. Jahrh. sind glattwandige lange Kasten ohne jede Profilierung; die Verzierungen sind meist in Stuckmasse aufgesetzt und das Ganze vergoldet. Die Ornamente aus dem Ende der gotischen Zeit sind breit und etwas roh Die Frührenaissance bringt für die Vorderseite eine architektonische Teilung nebst Hauptgesims, ferner zierliche, aus Formen gepreßte Ornamente in sehr kleinem Maßstab und stark gedrängt bis zur Überfüllung; einzelne Flächen sind bemalt. Daneben völlig bemalte Truhen von zum Teil selbständigem Kunstwert. Höhere Prachtliebe setzt an Stelle der fabrikmäßig ausgeprägten und aufgeklebten Ornamente die Holzschnitzerei und eine völlige Ausbildung durch künstlerische Kräfte, auch eingelegte Arbeit in Holz oder Stuckmasse. Die Grundform wird nach der Art der Sarkophage gefällig bewegt, der Deckel erhöht, die Ecken durch kräftige Glieder und Löwenfüße betont. Auch zur Zeit der Hochrenaissance bildet die Truhe das unerläßliche Stück einer fürstlichen Aussteuer, als Hochzeittruhen sind viele durch Alliancewappen bezeichnet. Im 17. Jahrh. scheint dieser Gebrauch in den vornehmeren Kreisen zu erlöschen, dagegen hält er sich im Volke und schafft noch eine Fülle guter Holzschnitzereien. [Vergl. die Truhen in Saal 18 und auf
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Möbel und
Holzarbeiter!.
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der Galerie 6 und 7. Vieles auch im Kaiser FriedrichMuseum.] S t ü h l e : im 15. Jahrh. der klappbare Faltstuhl, aus sich durchkreuzenden Stäben gebildet, mit losem Kissen. Diese Form wird im 16. Jahrh. unbeweglich und die Stäbe durch Flächen ersetzt; die Lehne wächst, die Kissen werden festes Polster. Der Schemel hat eine Brettlehne, achteckiges Sitzbrett, hohe Zargen und zwei brettartige Füße. Sammlung von B i l d e r - u n d S p i e g e l r a h m e n , an allen Wänden verteilt. Die früheste Form im 15. Jahrh. ist die eines Tabernakels mit Pilastern und Gebälk als Aufsatzstück kleiner Altäre. [Raum 16 und an Wand 107.] Sie sind wie die älteren Truhen häufig bemalt und mit vergoldeter Stuckmasse belegt. Freihängende Tafelbilder wurden erst im 16. Jahrh. üblich. Die Bilderrahmen ebenso wie die Rahmen der damals aufkommenden Glasspiegel erinnern noch an die alte Tabernakelform, haben aber eine freiere Bekrönung und nach unten einen sockelartigen ornamentalen Ablauf. Daneben einfachere Bilderrahmen von bescheidener Profilierung, die nach allen Seiten hin gleichmäßig entwickelt ist, zierliche Holzarbeit mit mäßiger Vergoldung. Gegen Ende des 16. Jahrh. werden die Rahmen bewegt und reich, mit frei auslaufendem Blattwerk und starker Bekrönung, zumeist völlig vergoldet. Die K a n d e l a b e r sind, besonders für kirchlichen Gebrauch bestimmt, von Holz geschnitzt und vergoldet. Die Kandelaber des 15. Jahrh. bauen sich aus vielen kleinen Teilen auf, die im einzelnen sehr reich verziert sind. Im 16. Jahrhundert wird die Gestalt freier; Sockel, vasenartiger Unterteil und schlanker balusterartiger Oberteil des Schaftes mit dem Lichtteller trennen sich scharf. Diese gute Form erhält sich bis in das 18. Jahrh. mit nur geringer Änderung der Einzelheiten.
RAUM 14.
ZIMMER DER RENAISSANCE.
Vorwiegend französische und spanische Arbeiten. Die bemalte Holzdecke des Raumes [ergänzt], in sechseckigen
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Möbel und Holzarbeiten.
RAUM 14.
Kassetten, mit Wappen, Grotesken und Lorbeerzweigen, stammt aus Cremona, 16. Jahrh. Wand 93. Kabinettschrank auf Säulengestell, Ebenholz geschnitzt und graviert. Frankreich oder Flandern, 17. Jahrh. — Schrank, Eichenholz, reiche architektonische Gliederung. Frankreich, Mitte 16. Jahrh. — Konsolstück mit Schnitzereien. Spanien, 17. Jahrh. Fensterwand 94. Kabinettschränkchen, mit gravierten Elfenbeinplatten eingelegt, 16. Jahrh. — Kabinettschränkchen mit hinter Glas bemalten und vergoldeten Füllungen. Italien, 17. Jahrh. — Spinett, Birnbaumholz mit farbigen Einlagen und Schnitzerei. Italien, 16. Jahrh. — Tisch mitElfenbeineinlagen, darauf kleines, reich gertialtes Spinett von Paul Steinicke. Danzig, 1661. Wand 95. Schrank, Nußholz. Italien, 16. Jahrh. — Stollenschrank, Nußholz. Frankreich, um 1530. — Schrank mit geschnitzten Füllungen, Nußholz. Südfrankreich, Mitte 16. Jahrh. Wand 96. Schrank, architektonisch gegliedert, mit Einlagen aus Marmor. Mythologische Figuren, teilweise vergoldet. Isle de France. Ende 16. Jahrh. — Schreibkasten, Nußholz mit reicher durchbrochener Schnitzerei aus Buchsbaum. Spanien, 16. Jahrh. [Der Untersatz neue Arbeit.] — Schrank, Nußholz, durch Säulen gegliedert, mit Schnitzereien. Lyon, um 1700. — Ledertapete, gepreßt in Blau und Gold, um 1700. Schrank 97. M u s i k a l i s c h e I n s t r u m e n t e und S p i e l e . [Die Mehrzahl der früher hier befindlichen Musikinstrumente ist an die Sammlung der Kgl. Hochschule für Musik abgegeben.] Lauten mit eingelegter Arbeit in Schildpatt, Perlmutter und Elfenbein. — Arbeiten in R e l i e f m o s a i k aus farbigen Hölzern von Adam Eck und Johann Georg Fischer in Eger: Spielbrett mit Darstellung der Schlacht von Zama, von Fischer, 1661 [vgl. Arbeiten in Schrank 52 und an Wand 146]. Brettspiel und Steine mit gepreßten Silberplatten belegt. — Brettsteine aus Holz gepreßt mit Porträts, historischen und allegorischen Darstellungen. Nürnberg, 17.—18. Jahrh. — Spielbrett aus Ebenholz mit Einlagen von Elfenbein,
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Lapis Lazuli und Bombaymosaik. [Vgl. S. 44.] Indien, 17. Jahrh. Freistehend. Spinett, Sandelholz mit eingelegter Arbeit aus Ebenholz und Elfenbein, aus dem Besitz Herzogs Alfonso II. von Ferrara [f 1596], auf dem dazu gehörigen bemalten Gehäuse aufgestellt. — Spinett des berühmten Spinetbauers Hans Rückers. Antwerpen, 1594, nachträglich um 1690, im Innern reich bemalt; Deckelbild, Menuettanz, von Janssens de Danzer. — Gemalter Deckel eines ähnlichen Spinetts mit der heiligen Cäcilie.
VORRAUM 15. Die Decke des Vorraumes und des großen Renaissancesaales, gebildet aus achteckigen Kassetten und schmalen teilenden Friesen ist Florentiner Arbeit des 16. Jahrh. Der Vorraum enthält Steinarbeiten der italienischen Renaissance. — Großer Kamin mit Karyatiden, 16. Jahrh. — Pilaster, Friese, Kapitelle u. a. — Kanzeltür mit geschnitzter Umrahmung. In den oberen Lorbeerzweigen Wappenring der Medici. Florenz, um 1500. — Kassette einer holzgeschnitzten Decke, Gold auf Blau. Ferrara, um 1500. — Bauteile in Ton und Stein im Vorraum zum Kellergeschoß. S. 169. Großes Glasgemälde mit der Kreuztragung. Deutschland, um 1540.
RAUM 16.
Die Kassettendecke des Zimmers, Lindenholz, in der Mitte größeres achteckiges Feld, umgeben von kleineren achteckigen Kassetten, stammt aus dem von Baccio d'Agnolo 1520 begonnenen Palazzo Bartolini in Florenz. An der Wand: Ledertapete, mit gewundenen Säulen und einem Fries mit Kinderfiguren. Italien, um 1 5 0 0 . — Schreibschrank von Nußbaumholz, einfach edler Aufbau mit leichter Schnitzerei und Vergoldung. Florenz, um 1500. — Standrahmen für ein Altarbild, Holz mit flachen Ornamenten aus gepreßter Masse, vergoldet. Italien, Ende 15. Jahrh. — Brett mit Kleiderhaken und bemaltem
Möbel und Holzarbeiten.
3°
RAUM 17,
18.
Wappen. Florenz, 2. Hälfte 16.Jahrh. — Gemalte Füllungen mit Cäsarenköpfen in der Art des Mantegna. Mantua, 15. Jahrh.
RAUM 17. Decke und Fries Freskomalerei; der Mittelteil als Dach einer Laube gestaltet, vier Medaillons mit Sinnbildern der Erdteile. Der Fries mit Monatsdarstellungen und Wappen bekannter Florentiner Familien. Gemalt um 1570, wahrscheinlich von Bernardo Poccetti. Aus der Villa Torre degli Agli bei Florenz. Bemaltes Truhenbrett mit der Ansicht der alten Porta San Nicolo in Florenz, ein zweites mit der Darstellung des Martyriums der heiligen Felicitas. Florenz, 15. Jahrh. Kamin, Sandstein. Aus Urbino, Ende 16. Jahrh. — Schrank, Nußholz. Norditalien, 16. Jahrh.
RAUM 18.
DER GROSSE RENAISSANCESAAL.
Die Decke vgl. S. 29. Der Saal ist durch eine Balustrade leicht geteilt.
1. Hälfte des Saales:
Wand 104. Türumrahmung aus Kalkstein. Toskana um 1500. — Darüber: Truhenbrett, Herkules am Scheidewege, gemalt von Piero di Cosimo. Florenz, um 1500. — Flügeltür, eingelegte Arbeit mit der Devise des Hosenbandordens und dem Namenszuge des Federigo da Montefeltre, Herzogs von Urbino, aus dem Palaste zu Gubbio, um 1460. — Tür einer Sakristei, Nuflholz geschnitzt. Florenz, 16. Jahrh. — Chorstuhl, Nußholz, mit farbigen Hölzern eingelegt, die Seitenwände geschnitzt. Siena, 16. Jahrh. — Großer Kamin aus Arezzo, Sandstein. Ende 15. Jahrh. — Zwei Kaminböcke. Italien, 15. Jahrh. — Blasebalg, Nußholz mit hohem Relief, 16. Jahrh.— Fliesenfeld aus dem Palazzo Borghese, 16. Jahrh. — Wandteppich mit Grotesken auf dunkelgrünem Grund. Florenz, 16. Jahrh. Kirchenstuhl aus Buchsbaum mit den allegorischen Figuren der Liebe, des Glaubens, der Hoffnung und der
RAUM 18.
Möbel und Holzarbeiten.
31
Geduld als Armstützen und Trägern der Lehnen; am Sockel zwei Teufel durch Engel am Ordensstrick gehalten, dazwischen das Ordenswappen der Franziskaner. Alter Bezug in Seidenstickerei. Italien, 17. Jahrh. Fensterwand 105. Schränkchen mit vielen Schubladen, völlig bemalt. Norditalien, 16. Jahrh. Schrank 108. Kußtafel [pax]. Vorderseite: Kreuzigung Christi unter Glas gemalt, Rückseite: Kardinalswappen. Padua, Anf. 16. Jahrh. — Laute mit Perlmuttereinlagen, bemalt. Bez. Abraham Tilmann. Antwerpen, 1602. — Rahmen auf blauem Grunde spitzenartig bemalt. Italien, 15. Jahrh. Durchbrochene Balkonbrüstung aus Kalkstein, Venedig, 15. Jahrh. — Faltstuhl mit Elfenbeinmosaik in kleinen geometrischen Mustern unter orientalischem Einfluß. Venedig, 15. Jahrh. [Diese Arbeit wird neuerdings in Mailand massenhaft unter dem Namen Certosa-Mosaik angefertigt.] Truhe mit eingelegter Masse. Italien, 16. Jahrh. Vor der Brüstung. Kandelaber, Holz geschnitzt und vergoldet mit Sirenen am Sockel. Florenz, Anf. 16. Jahrh. — Bodenbelag, Majolikafliesen, aus dem Palazzo Petrucci mit dem Wappen Piccolomini. Siena, bez. 1520. Freistehend. Tisch, nach antikem Steintische gestaltet, die Stützen hermenartige Halbfiguren. Mitte 16. Jahrh. — Darauf Kasten, Nußholz geschnitzt und teilweise vergoldet. Florenz, 16. Jahrh. 2. Hälfte des Saales. Truhe und Altaraufsatz mit gepreßten Stuckornamenten. Italien, um 1500. Fensterwand 105. Fensterladen, geschnitzt und vergoldet. Wand 106. Thronartige Zeremoniebank mit aufgelegten Verzierungen aus vergoldetem Stuck, aus der Synagoge zu Siena, um 1500. Davor persischer Teppich. 16. Jahrh. — Truhe, geschweifte Sarkophagform, in Hochrelief geschnitzt. Triumph des Neptun, Meisterwerk der italienischen Hochrenaissance. Venedig, um 1550. — Niobidentruhe, im Hochrelief geschnitzt, um 1550. Dargestellt ist der Tod der Niobiden durch Apollo und
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Möbel und Holzarbeiten.
RAUM 18.
Diana mit Benutzung antiker Skulpturen, darunter der Diskuswerfer, die sterbende Amazone; an den Ecken die Barbarenfiguren vom Konstantinsbogen. Die teilweise Vergoldung nur noch in Spuren erhalten. — Darüber: Vergoldeter Rahmen. Venedig, 16. Jahrh. — Zwei runde Rahmen, links der ältere mit schlankem Lorbeerzweig auf blauem Grund. Florenz, 15. Jahrh.; rechts vergoldeter Fruchtkranz in der Art der Robbia-Rahmen. Florenz, 16. Jahrh. — Chorschranke, Nußholz. Florenz, 16. Jahrh. — Kandelaber, Bronzeguß, bez. 1468. Freistehend. Tisch aus Nußholz, nach antikem Steintisch gestaltet. Florenz, 16. Jahrh. — Darauf Kandelaber, Bronzeguß, mit Wappenschild der Strozzi. Florenz, Ende 16. Jahrh. Ü b e r d e r T ü r : Große Bildplatte in flachem Relief, in Holz geschnitzt, darstellend die pythischen Spiele. Italien, um 1600. • Längswand 107. Buffetschrank, halbhoch, zum Aufstellen von Schaugerät. Toskana, Mitte 16. Jahrh. — Darüber: Bilderrahmen mit geschnitzten Pilastern und Gebälk von höchster Feinheit. Florenz, Anf. 16. Jahrh. In denselben eingelassen: Altarbild von 1569. In d e r M i t t e : Gewirkter Wandteppich mit Darstellung des Herbstes nach Bronzino. Florenz, 16. Jahrh. — Darunter Bank aus Nußholz, truhenartiger Körper mit Klappdeckel. Florenz, Mitte 16. Jahrh. L i n k e S e i t e : Zusammenklappbares Chorpult, Nußholz und Leder. Florenz, 16. Jahrh. Hochzeitstruhe aus dem Palazzo Strozzi in Florenz mit den Wappenzeichen der Strozzi und Medici, 1 5 1 2 . Nußholz geschnitzt, früher teilweise vergoldet, in edelster Formenvollendung, die Kinderfiguren an den Ecken als Wappenhalter. — Auf der Truhe: Venus, Bronze von Alessandro Vittoria. Venedig, Ende 16. Jahrh. — Wandeinfassung, Rahmenpilaster mit Gebälk, Kalkstein. Florenz, Anf. 16. Jahrh. Darin aufgehängt: Türkischer Gebetteppich, Knüpfarbeit 16. Jahrh. Glasmalereien des 16. — 1 7 . Jahrh. in diesem und den folgenden Sälen. An Stelle der großen kirchlichen
K A U M 19 u. 2 1 .
Möbel und Holzarbeiten.
33
K o m p o s i t i o n e n des Mittelalters treten einzelne gemalte Scheiben, » b ö g i g e « , d. h. von der Größe eines Papierbogens, welche in durchsichtige Fenster mit Bleiverglasung als Schmuckstücke eingefügt werden. Diese Scheiben in zierlichem, auf nahe Betrachtung berechnetem Maßstab wurden in Nürnberg [bezeichnete Stücke von Augustin Hirsvogel], besonders auch in der Schweiz [bezeichnete Scheiben von H . Nüscheler und Chr. Murer] in höchster V o l l e n d u n g ausgeführt. Die kirchlichen Motive treten zurück, viele Scheiben stammen aus Wohnräumen, in welche sie als Geschenke gestiftet zu werden pflegten. Besonders beliebt sind Wappen in reicher Einrahmung, in welche ernste und heitere Darstellungen eingeschaltet werden. Historische Darstellungen, Porträts, Sittenbilder geben ein reiches Material für die K u n d e dieser Periode. Die Schweizer Scheiben stammen zumeist aus der Sammlung v o n D e r s c h a u , viele auch aus der Sammlung v o n Nagler. I n d e r V o r h a l l e des Museums: Schiffsvorderteil, aus Eichenholz geschnitzt, von dem Bucentauro, der Prachtgaleere, auf welcher der D o g e von V e n e d i g seine V e r m ä h l u n g mit dem Adriatischen Meere zu feiern hatte. Auf der Spitze die Heilige J u n g f r a u , vor ihr kniend der D o g e und sein Namensheiliger mit der Dogenmütze, darunter sitzend die Gestalten der fünf venetianischen Provinzen, sodann stehend die beiden Meere und Figuren der T u g e n d e n . Bezeichnet: »Antonio de Paris f e c i « . A u s dem Palast T i e p o l o . Venedig, 16. Jahrh. Das Ganze war früher vergoldet.
RAUM 19 UND 21. DIE ALTDEUTSCHEN ZIMMER. Im Durchgang Bekleidungen von Beleuchtungskörpern in T i f f a n y g l a s . New Y o r k , 1 8 9 3 . D i e beiden vollständig mit Holz getäfelten Zimmer sind aus der F r i e d r i c h W i l h e l m - S t i f t u n g d e r S t a d t B e r l i n erworben und jedes in seiner ursprünglichen G e stalt aufgestellt. Kunstgewerbe-Museumsführer.
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Mflbel und Holzarbeiten.
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Raum 19.
RAUM 19 u. 2 1 .
Das Zimmer aus Schlofi Haldenstein.
Prachtraum in reichster Intarsia - Arbeit, von vorzüglicher Erhaltung. Der untere Teil der Wände durch Halbsäulen in Felder geteilt. Der obere Teil der Wand mit Intarsien verziert, welche Architekturen und Landschaften darstellen. [Das Feld in der rechten Ecke am Fenster stellt das Schlofi Haldenstein dar.] Die Figuren der sieben Planeten, welche die einzelnen Felder trennen, sind nach alten Stichen neu modelliert. Die Türen, mit reicher architektonischer Umrahmung, gleichfalls eingelegte Arbeit. Das Schloß Haldenstein bei Chur ist für den französischen Gesandten Castione erbaut. Unser Zimmer ist 1548 entstanden, die Decke nach einem Brande von 1607 erneuert. Die Fensterwand, welche später zerstört war, ist mit Benutzung von gleichzeitigen Teilen aus anderen Zimmern des Schlosses ergänzt. In die Fenster sind alte Glasmalereien eingelassen. Der zugehörige Ofen mit grünen Reliefkacheln, darstellend die Erdteile und Heilige. Die Hinterwand des Ofens ist nach gleichzeitigen Mustern gemalt. — Büfett mit Einlagen von Maserholz. Die übrigen Möbel, aus den Beständen des Museums hineingestellt, geben ein annäherndes Bild von der Einrichtung des Zimmers in der alten Zeit: Schrank aus Ebenholz mit Platten von Florentiner Mosaik, an den Seiten Moos- und Ruinensteine, in Augsburg gearbeitet, nach 1600. — Klöppelkasten mit kleinen Schubladen. Tirol, 16. Jahrh. — Kronleuchter aus Messing, Nachguß eines Nürnberger Kronleuchters des 16. Jahrh.
Raum 20.
Kapellenartiger Zwischenraum.
Geschnitzter und vergoldeter Altarschrein. Niederdeutschland, um 1500. — G l a s m a l e r e i e n : Stehende Figur Christi, fast lebensgroß. Ostdeutschland, Anfang 16. Jahrh. — Zwei Glasfenster aus St. Stephan in K a l b e a. d. Milde, 14. Jahrh.
R A U M 23.
Möbel und Holzarbeiten.
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Von hier A u f g a n g zum R a u m 22. Körbe und Flechtarbeiten. Fächer. Modell einer japanischen Wohnung. Darstellung der japanischen Lackarbeiten. Siehe Seite 43. Raum 21.
Das Zimmer aus Schloß Höllrich
bei Gemünden in Franken. Einfacher Raum, angefertigt gegen 1570, vollständig in allen Teilen erhalten. Die Wände durch gepaarte Pilaster gegliedert. Die Türen in reicher architektonischer Umrahmung mit IntarsiaFeldern. Die Decke rechteckig geteilt mit den Wappen fränkischer Adelsfamilien, welche mit der Familie der Erbauer, von Thüngen, in Verbindung standen. Möbel und Geräte, aus den Beständen des Museums hineingestellt, geben ein Bild von der Einrichtung des Zimmers in alter Zeit. — Achteckiger Tisch, eingelegt, mit Schieferplatte. — Kredenzschrank in Eichenholz mit freistehenden Stollen. Niederrhein, 16. Jahrh. —Handtuchhalter aus Ton, Kölner Arbeit um 1540. — Hängendes Leuchterweibchen mit Hirschgeweih. Deutschland, um 1560.
ECKRAUM 23.
DAS BURGUNDER ZIMMER.
Deutsche Frührenaissance. Die Wandteppiche und die Möbel entstammen fast alle dem alten Burgund und dem Niederrhein. Sie bezeichnen den Übergang der niederdeutschen Gotik in die Renaissance im Beginn des 16. Jahrh. In den Möbeln sind die konstruktiven gotischen Formen noch vollständig erhalten, nur die Füllungen haben die neuen welschen Schmuckformen aufgenommen, in den Pfosten und Gesimsen entstehen Mischformen von naivem Reiz. Wand 127. Wandteppich. Brüssel, erste Hälfte des 16. Jahrh. Triumphzug der Tapferkeit, welche von bekannten Figuren des Alten Testamentes, der klassischen Mythologie und Geschichte begleitet wird: Siserah und 3*
36
Möbel und Holzarbeiten.
R A U M 23.
Jael, Alexander der Große, Penthesilea, Judith usw. — Eckschrank aus Holstein, 1608, zeigt die strengen mehr konstruktiven Formen der Frührenaissance, welche sich an abgelegenen Orten und im bäuerlichen Betriebe lange erhalten haben. [Vgl. den niederrheinischen Schrank von 1633 in Galerie 7, Wand 30, Seite 42.] — Der große Schrank von 1548, Kölner Frührenaissance. — Truhenwand, Holstein um 1530. — Schrank, Niederrhein von 1542 [stark ergänzt]. Wand 129. Wandteppich aus dem Anfang des 16. Jahrh., darstellend einen burgundischen Liebeshof mit 36 lebensgroßen Figuren musizierender und spielender Paare. — Kopie des Susannenschrankes im ThaulowMuseum zu Kiel. Mitte 16. Jahrh. — Truhe mit angesetzten Pilastern. Süddeutschland, 16. Jahrh. Darauf: Puffbrett mit Reliefs, Schlachten und Hochzeitszug. Nürnberg, um 1540. — Wandschranktüren, Eichenholz, reich geschnitzte Blattranken. Nürnberg, um 1530. Wand 130. Flandrischer Wandteppich mit dem Triumph der Fama. — Fünfseitiges Hängeschränkchen, bester Kölner Arbeit. — Füllbretter mit Aposteln. Lüneburg, 1540—1550. Glaskasten 131, auf einer Truhe von guter Kölner Arbeit: Geschnitzte Kästchen, 16. Jahrh. — Besteckbehälter aus Marmor. Deutschland, 17. Jahrh. — Kostümfiguren, 17. Jahrh. Glaskasten 132. Schachteln und Kästchen mit Wism u t m a l e r e i . Das Holz ist mit einer silberglänzenden Wismutschicht bedeckt, welche jetzt meist schwarz geworden ist; auf diesen Grund wird mit bunten Farben gemalt. Sehr verbreitete Nürnberger Arbeit des 16.—17. Jahrhunderts. Von diesen Arbeiten her haben sich streng stilisierte Ornamente bis zu den Pfefferkuchenschachteln unserer Tage erhalten. — Bemalte Kasten. Deutschland, 16.—17. Jahrh. Fensterwand 128. Modelle in Buchsbaum für Goldschmiede: Dolchscheide, Kartuschen und ähnl. — 8 Brettsteine mit aufgelegtem Ornament. — Relieftäfelchen,
K A U M 24.
Möbel und
Holzarbeiten.
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darstellend die Taten des Herkules nach H. S. Beham. Nürnberg um 1540. Triumphzüge, Taten des Simson bez. 1570. Pultschrank 134. Holzschnitzereien: Hostienlöffel mit biblischen Darstellungen und geschnitzten Gehäusen. Deutschland und Friesland, 1 6 . — 1 8 . Jahrh. — Bestecke. — Pfeifenfutterale. — Geschnitzte Füllstücke von einer Täfelung. Schweiz, Mitte 16. Jahrh. Schrank 133. Schnitzereien in B u c h s b a u m h o l z , zumeist Modelle für Goldarbeiter: weibliche Figur mit erhobenen Händen, ähnlich der Natura in dem Tafelaufsatz, den Wenzel Jamnitzer für die Stadt Nürnberg gearbeitet hat. Da zwei Aufsätze angefertigt waren, so ist dieses wahrscheinlich das Modell für das zweite, jetzt verlorene Meisterwerk. — Schneidkluppe für Holzschrauben. Deutschland, 16. Jahrh. Freistehend. Hausorgel. Flandern, um 1530, vorzügliche alte Teile mit Ergänzungen des 19. Jahrh. Bandwirkerrahmen aus Buchsbaum geschnitzt. Nürnberger Arbeit mit den Brustbildern von Karl V. und Ferdinand I. Vollendetes Meisterwerk deutscher Frührenaissance, um 1530. S c h r e i b p u l t mit reicher Palastfassade in zierlicher Einlegearbeit. Inschrift: ,Zu Sundershausen hat mich gemacht — in der Schwarzburgschen herschafft — Ein tischergesel Christoffel Müller genant — Bobenhausen ist sein Vaterland'. 1555. G e m a l t e T i s c h p l a t t e mit Darstellungen von J a g d , B a d und scherzhaften Spielen. Schweiz, 1530. In d e n F e n s t e r n : Schweizer und Nürnberger Scheiben, 1 6 . — 1 7 . Jahrh. A n der Decke. Falkenbauer, Schmiedeeisen bemalt. Deutschland, 16. Jahrh.
RAUM 24. DEUTSCHE RENAISSANCE. Die deutschen M ö b e l dieses Zimmers sind vorwiegend eingelegte Arbeiten des 16.—-17. Jahrh. Das E i n l e g e n andersfarbiger Hölzer in die Grundfläche hängt wesent-
3«
M ö b e l und Holzarbeiten.
R A U M 24.
lieh zusammen mit dem Furnieren, d. h. dem Belegen eines wertloseren Holzkernes mit edleren Hölzern. Das Mittelalter wendet dieses im klassischen Altertum schon geübte Verfahren sehr selten an, sondern bearbeitet das Holz aus dem Vollen und bemalt es erforderlichen Falles mit Deckfarben. Früheste Beispiele des Einlegens sind an italienischen Arbeiten aus dem Beginn des 15. Jahrh. Streifen mit geometrischem Holzmosaik [vgl. für italienische Renaissance um 1500 das Truhenbrett, Wand 106, ferner die Bank aus Perugia im Majolikasaal (Kopie), Seite 68]. In Deutschland kommt die Arbeit erst um 1550 in Aufnahme, besonders am Niederrhein [Köln], in Tirol und in der Schweiz. Am Ende des 17. Jahrh. wird diese Arbeit aus dem gewöhnlichen Gebrauch verdrängt durch die Anwendung stark geschweifter, vielfach gekehlter Formen und durch die fremden kostbaren Hölzer; für einzelne Prachtstücke wird sie dagegen im 18. Jahrh. zur höchsten Entwicklung gebracht. Wand 137. Schrank aus Köln, um 1570. — Truhe, Süddeutschland, 16. Jahrh. — Schrank aus Danzig, Ende 17. Jahrh. Die Konstruktion aus ungebrochenen Flächen ohne architektonische Zutaten ist für Intarsia besonders angemessen. — Teppich, gewirkt, mit allegorischer Darstellung. Umschrift: ,Leonhart Thurneysser zum Thum Churfurstisher Brandenburgisher bestalter leibsmedicus hat diese Tepich seinen Erben sein darbey zu gedencken machen lassen anno 1578.' — Über der Tür: Originalmodell zur Grabplatte des Wolfgang Müntzer auf dem Johanniskirchhofe zu Nürnberg, 1560. Wand 139. Halbhoher Schrank mit eingelegten Arabesken, ,Fußendkasten', aus Ulm, 16. Jahrh. [stand am Fußende des Bettes, um beim Ordnen desselben die Stücke aufzunehmen]. — Darauf: Gemalte Stammtafel Herzog Wilhelms von Pfalzbayern, 1578. — Schrank mit zwei Halbsäulen und vier Schubladen. Nürnberg, um 1600. Schränkchen mit Architekturfassade, eingelegte Arbeit, 17. Jahrh., stammt aus Wismar. — Bildnisse in Holzmosaik, bez. Spindler. Deutschland, 17. Jahrh. — Leinentapete mit geometrischem Muster, durch aufgeklebten
R A U M 24.
Möbel und Holzarbeiten.
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Wollstoff hergestellt, Ende 16. Jahrh. Aus der Liebfrauenkirche in Jüterbog. Wand 140. Schrank, Eichenholz mit Intarsia und Maserfüllungen, zweiteiliger architektonischer Aufbau. Ulm, Ende 16. Jahrh. — Truhe mit Untersatz. Vorderwand mit kannelierten Säulen und fensterartigen Täfelungen. Süddeutschland, 16. Jahrh. — Truhe mit Architektur in Einlegearbeit, Sockel neu. Süddeutschland, 1 5 5 1 . Auf den Truhen Glaskasten 141 und 142. Drechslerund Schnitzereiarbeiten in Holz und Rhinozeroshorn, im 16. und 17. Jahrh. sehr beliebt in Deutschland und Italien. Die italienischen Geräte zeigen auf gefärbtem Grund ausgestochene Ornamente und Blumenranken mit Inschriften. — Zunftstäbe mit feiner Blumenschnitzerei, bemalt. — Kokusnüsse und Straußeneier wurden im 16. und 17. Jahrh. als Raritäten künstlerisch in flachem Relief geschnitzt und kostbar gefaßt. — Arbeiten in Bernstein. Schrank 143 und Kasten 144. Arbeiten in B e r n s t e i n Dieses Material wurde im 17. und 18. Jahrh. sehr geschätzt und auch künstlerisch verarbeitet, vornehmlich in Danzig, in der Nähe der preußischen Bernsteinküste. Die Formen gehen selten über das Handwerksmäßige hinaus, sind aber mit großem Geschick der Gestalt der vorhandenen Platten und Stücke angepaßt, die Teile sind ohne Metallfassung künstlich gefügt. Die Durchsichtigkeit, welche in ihren verschiedenen Abstufungen den Stücken ihren eigentümlichen Reiz verlieh, hat vielfach durch Verwitterung der Oberfläche gelitten. Die Gegenstände sind kein Gebrauchsgerät, sondern lediglich Schmuckware. Freistehend. Gemalte Tischplatte mit der Geschichte des David und der Bathseba, in vier Bildern mit reicher Umrahmung. Wichtiges Stück für Trachten- und Sittenkunde der deutschen Frührenaissance. Das Original dieses Tisches wurde 1534 von Hans Sebald Beham für Erzbischof Albrecht von Mainz angefertigt; Maler und Besteller sind mit Inschriften auf der Platte dargestellt. Die Kopie des jetzt im Louvre befindlichen Tisches wurde
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Möbel und Holzarbeiten.
RAUM 25.
1844 von Fremy angefertigt und von Louis Philipp an Friedrich Wilhelm IV. geschenkt. A n der Decke: Leuchterweibchen. Deutschland, 16. Jahrh.
RAUM 25.
DER BAROCKSAAL.
Wand 146. Zweitüriger Schrank aus dunklen Hölzern mit Halbsäulen und stark vortretenden Füllungen. Friesland, um 1700. — Schrank mit Halbsäulengliederung, Nußbaumholz. Danzig, Ende 17. Jahrh. — Vier Bilder aus der Leidensgeschichte Christi, Reliefmosaik aus farbigen Hölzern in der Art des Adam Eck aus Eger, um 1670. — Gobelinwirkerei, Heilige Familie, 18. Jahrh. Wand 149. Schrank mit Bekleidung von durchbrochenen, reich gravierten Messingplatten. Braunschweig, um 1720. — Lehnstuhl mit Aubusson-Tapisserie. Frankreich, um 1720. — Pilaster in Gobelinwirkerei mit dem Namenszuge Louis' XV., hervorragendes Stück der Pariser Manufaktur, um 1750. — Großes Prachtbuffet, Nußbaumholz mit der Doppellilie der Krämerzunft. Basel, 17. Jahrh. Darauf Majoliken und Nachbildungen von Werken des Lüneburger Silberschatzes. [Vergl. Raum 65 S. 1 1 6 Sehr. 561.] — Daneben Bronzegruppen: Merkur und Fama auf dem Pegasus, gleichzeitige Nachbildungen zweier 1702 in Stein vollendeten großen Figuren von Antoine Coyzevox, Paris. — Wandteppich, große Parklandschaft mit Blumenborten, um 1700. — Spiegelschrank mit vergoldetem Schnitzwerk. Spanien [?], um 1700. — Gewirkte Pilasterbekleidung, gefertigt in Berlin von P. Mercier bald nach 1700 für die Schwarze-AdlerKammer des Kgl. Schlosses. Wand 148. Schrank, Ebenholz mit Schildpatt und eingelegten Marmorplatten. Süddeutschland, 17. Jahrh. — Schrank mit stark hervortretenden Füllungen. Deutschland, Anf. 18. Jahrh. — Schrank. Augsburg, 17. Jahrh. — Tonrelief, heilige Familie, mit Rahmen. Bologna, um 1710. Fensterwand 147. Abtstuhl, Holz geschnitzt und vergoldet, mit Sammetbezug. Venedig, Anf. 18. Jahrh. — Bank, reichgeschnitzt. Holland, um 1700. — Tisch, von
R A U M 25.
M ö b e l und
Holzarbeiten.
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einem Adler getragen, Platte schwarzer Marmor mit Perlmutter ausgelegt. — Büstenträger. Italien, 17. Jahrh. — Abtstuhl und Diakonensitze mit bischöflichem Wappen in stark geschweifter Form, Beispiel für die breite Art, in welcher in Italien auch noch die Formen des 18. Jahrh. behandelt wurden. Freistehend. Kunstschrank, im Verzeichnis der Kunstkammer von 1696 »der große Moscowiterschrank« genannt. Überreiche Fassade mit gewundenen emaillierten Säulen, Kristallplatten, Figuren usw. Die Seiten und die Hinterwand sehr feine Arbeit in Ebenholz. Auf einem reich geschnitzten Tische mit vier brandenburgischen Adlern. Ende 17. Jahrh. — Marmorbüste des Grafen von Montecuculi. Von Fabius e Medico. Italien, Anfang 18. Jahrh. — Kunstschrank mit Uhr, im Verzeichnis der Kunstkammer von 1696 als »der kleine Moscowitische Kunstschrank« bezeichnet. Die Vorderseite ist von Goldblech, ganz bedeckt mit emailliertem Blumen- und Rankenwerk. Von den geschnittenen Steinen ist vieles bei der Fortschleppung nach Paris 1806 abhanden gekommen. Auf dem Giebel Statuetten der Minerva und der Musen in Elfenbein. Die Seiten und die Rückseite von Schildpatt und Elfenbein. Von dem Inhalt ist noch einiges Schreibgerät von vergoldetem Kupfer erhalten. Augsburger Arbeit. 1667, auf reich geschnitztem Tisch aus der Zeit um 1700. — Auf dem Tisch Kassette mit eingelegten Halbedelsteinen. Wien, um 1700. — Sänfte, vergoldet und bemalt, mit dem Wappen der Chigi. Siena, um 1700. — Tisch, Lindenholz geschnitzt. Deutschland, Anfang 18. Jahrh. Darauf Holzkästen mit eingelegter Arbeit. I n d e n Fenstern: Schweizer und Nürnberger Scheiben. Ausgang zum Lichthof. Nische 152. Zweitüriger Garderobenschrank. Frankreich, um 1 7 1 0 . — Viertüriger Schrank mit Darstellung der Tugenden. Niederdeutschland, Ende 16. Jahrh. Nische 153. Tabernakel aus der alten Knappenkapelle in Widum bei Pflersch. Tirol, Mitte 18. Jahrh. — Schrank mit Konsoltisch, bemalt mit Blumen und
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Möbel und Holzarbeiten.
G A L E R I E 7.
Architekturbildern. Mitte 18. Jahrh. — Altaraufsatz. Regensburg, Mitte 18. Jahrh. — Betpult mit Knabenfigur. Italien, um 1700. Nische 154. Füllung einer Fensterlaibung, in Holz geschnitzt, aus den von Andreas Schlüter um 1700 hergerichteten Prachtgemächern des Kgl. Schlosses in Berlin. — Schrank mit Einlegearbeit. Deutschland, Anfang 18. Jahrh. — Treppenfänger. Norddeutschland 1645. — Figur eines Mohren in venetianischem Kostüm, 17. Jahrh. — Buffetschrank mit gewundenen Säulen und Nische. Deutschland, 17. Jahrh.
GALERIE 7. In der Galerie 6 und 7 verteilt Schränke, Möbelteile, Rahmen u. a. in Ergänzung der großen Räume [wechselnde Aufstellung]. Vor dem Barocksaal. Einsitziger Schlitten. Süddeutschland, Ende 18. Jahrh. — Spinett, aufrecht stehend. Nußbaum mit geschnitztem Rocaillewerk. Deutschland, um 1750. Gestell 53. Geschnitzte Rahmen, Leisten, Konsolen usw. des 18. Jahrh. An den Wänden. Danziger Schrank, Ende 17. Jahrh. — Schrank aus Eichenholz. Niederrhein, 1633. Schrank 52. Bilderrahmen des 18. Jahrh. — Reliefmosaik in verschiedenfarbigen Hölzern. Eger, 17. Jahrh. Schrank 51. Kästchen und Büchsen mit eingelegter Arbeit [Intarsia] von Holz, Stein, Stroh, Elfenbein, Metall, Perlmutter usw. Zierliche, meist geometrische Muster. Stellwand 50. Füllbretter u. a. Holz, geschnitzt, Ende 18. Jahrh. — Tür, Eichenholz, geschnitzt. Lüttich um 1770. Schrank 49. Kästchen und Dosen mit Verzierungen in aufgelegter Stuckmasse. Florenz, um 1500. — Bemalte Kästchen aus dem Neuen Palais in Potsdam, Ende 18. Jahrh. — Brettspiel, Ebenholz mit Elfenbein eingelegt. Deutschland, 17. Jahrh. — Kassetten mit Elfenbein eingelegt. Deutschland, 17. Jahrh. — Kassetten und Dosen
GALERIE 6.
Möbel und Holzarbeiten.
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aus Zedernholz, flach geschnittenes Ornament von C. Bagard in Nancy, um 1700. Stellwand 48. Füllungen von Truhen und Möbelteile. Italien, Frankreich und Spanien, 16.— I 7 . j a h r h . — Bekrönungen eines Gestühls aus dem Dom zu Schleswig, bez. 1556. Davor stehend: bemalte Truhe. Italien um 1500. Schrank 47. Modelle, Möbelteile und kleine Holzarbeiten, zumeist Italien, 16.—18. Jahrh. — Modell eines Türklopfers. Ferrara, Anf. 18. Jahrh. — Modell für einen Schlitten, vergoldet. — Venus, gebr. Ton. Italien um 1600. — Zwei Truhenmodelle. Italien.
GALERIE 6. Schrank 46. Bilder- und Spiegelrahmen aus verschiedenem Material. Deutschland und Italien, 15. bis 18. Jahrh. — Hausaltärchen mit Alabasterrelief. Venedig, 16. Jahrh. — Brustbilder aus farbigem Wachs und Miniaturporträts, 18. Jahrh. Stellwand 45. Füllbretter und Möbelteile verschiedener Herkunft. Deutschland, meist Rheinlande, 16. bis 17. Jahrh. Wand 22. Figuren, zu einer Krippe gehörig, Holz geschnitzt, im Zeitkostüm. Neapel, 18. Jahrh. Puppenhaus in drei Stockwerken, mit Wohn- und Schlafzimmern, K ü c h e und Keller. Nürnberg, Anfang 17. Jahrh. ; ein Zimmer im 18. Jahrh., neu möbliert. [Geschenk des Herrn Cerf.] Puppenküche mit vollständiger Einrichtung. Salzburg, 1743-
RAUM 22. FLECHTARBEITEN. Zugang über die kleine Treppe zwischen den altdeutschen Zimmern (ig u. 21). Wand 116: S t r o h g e f l e c h t e , zumeist halbzivilisierter Länder: Sudan, Indischer Archipel usw. Matten, Körbe, Geräte. Die Arbeiten sind ausgezeichnet durch sehr verständige und geschmackvolle Benutzung des einfachen
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Möbel und Holzarbeiter!.
RAUM 22.
Materials. Das Stroh ist gefärbt, ohne den goldigen Grundton zu verlieren, die Muster sind völlig der Technik angepaßt. Pultschrank 120 u. 121. F ä c h e r , Orient: China, Japan. Der Gebrauch der Fächer ist im Orient infolge des Klimas viel verbreiteter als in Europa. Reiche Ausbildung; vielfach Arbeiten für europäischen Bedarf. — Indische Federfächer. [Chinesische Elfenbeinfächer in Schrank 497, S. 105. Japan. Fächermalereien auf Seide und Papier in der Stoffsammlung und der Bibliothek.] Pultschrank 122. Modelle von japanischen Blumenkörbchen. Geschenk von Frau v. Lipperheide. Wand 118. M o s a i k und verwandte Arbeiten. Die Kunst des Mosaiks bildet gemusterte Oberflächen durch Zusammensetzen von Stücken, welche von der Natur oder durch Kunst in der Masse gefärbt sind. P l a t t e n m o s a i k [opus sectile, Florentiner Mosaik], Die Farbenflächen des Musters werden aus farbigem Material in Platten ausgeschnitten und zusammengefügt. Wenn sie in einen znsammenhängenden Grund eingelassen werden, so geht die Arbeit in die ,eingelegte Arbeit', ,Intarsia', über. Bei dieser Technik ist die Musterung im wesentlichen auf Flächenwirkung beschränkt, eine Art von Schattierung wird nur ermöglicht durch in sich schattiertes Material, wie die Arnosteine bei dem F l o r e n t i n e r Mosaik. — Verwandte Arbeit aus A g r a in Indien mit Halbedelsteinen. S t i f t m o s a i k [opus tessellatum, römisches und venetianisches Mosaik], Die Farbenflächen werden durch Stifte gebildet, welche man hinreichend klein wählen kann, um alle Farbenübergänge herzustellen und schließlich eine völlig malerische Wirkung zu erzielen. Die Stifte aus farbigen Glasmassen geben eine fast unbeschränkte Farbenskala [vergl. das Venetianer Glasmosaik, Seite 146]. Für rein dekorative Arbeiten beschränkt man sich gern auf einfache, besonders auf geometrische Muster, für welche man Stifte von einheitlicher Größe verwenden kann. B o m b a y m o s a i k , indische Arbeit, wird gebildet, indem man Sandelholz, Elfenbein [z. T. gefärbtes] und
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Möbel und Holzarbeiten.
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Zinn durch eiserne Leeren in dreieckige, ganz feine Stäbchen preßt, diese zu geometrischen Mustern zusammenleimt, hiervon Querschnitte macht, deren jeder das Muster enthält, und diese als dünne Platten auf die Geräte aufleimt. Ähnliche Technik in dem Mosaik von S o r r e n t bei Neapel und von T u n b r i d g e - W e l l s bei London. Andere Mosaiktechniken in Raum 22. Wandschrank 123. Sammlung älterer Korbflechtereien aus Japan. Siehe S. 104. — Gerät aus geschnittenem Schiefer. Persien. Wandschrank 124. Puppenhaus. Japan. Modell einer japanischen Wohnung. Wandschrank 125. S t r o h - u n d F l e c h t a r b e i t e n . — Korbflechterei aus Ceylon. — Flechtarbeiten aus Fischbein von höchster Feinheit, Japan. — Verschiedene einfache Arbeiten halbwilder Völker. — Arbeiten aus buntfarbigen Borsten. Neu-Schottland. Wandschrank 126. Darstellung der japanischen Lackarbeit [Sammlung des Dr. Rein] Die Rohmaterialien, die Instrumente, die Stufen der Verarbeitung, die beliebtesten Muster der Dekorierung. Das Holz, welches die Lackschicht aufnehmen soll, wird geglättet, alle Fugen verkittet und überklebt. Sodann wird der Grund mit körnigem Stoff, Seide oder Papier überzogen. Darüber ein Grund von Ochsengalle und pulverisiertem Ton und Ziegelinehl. Glättung desselben und Dichtung mit Gummi und Kreide. Auftragen des Lackes, Abschleifen, Wiederauftragen und Wiederabschleifen der Überzüge, die bei den feinsten Arten sich bis zu achtzehn Schichten steigern. Sodann Bemalen oder auch Durchschleifen und Ausschneiden der verschiedenartigen Schichten. Vergl. Raum 62, S. 103. Durch den Barockssaal zu
RAUM 26.
DAS NIEDERLÄNDISCHE ZIMMER.
Niederländische Möbel. — Elfenbeinarbeiten. Im 17. Jahrhundert macht sich der Einfluß der Niederlande in der Kunst geltend. Einfügung der natürlichen
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Möbel und Holzarbeiten.
RAUM 22.
Blumen in das Ornament. Einfluß des von China und Japan massenhaft eingeführten Porzellans. Die niederländischen M ö b e l zeichnen sich vor den gleichzeitigen Arbeiten anderer Länder durch eine sehr verständige, einfache Konstruktion aus. Das Formengerüst der Renaissance, Pilaster und Gebälk, ist beibehalten, aber alle Einzelheiten sind aus dem Architektonischen in die Formen des gehobelten und leicht geschnitzten Holzwerkes übersetzt. Rahmenwerk und Füllung sind kräftig betont, das Relief der ornamentalen Friese bleibt völlig in der Fläche. Die kräftige Farbe des Eichenholzes wird durch Einlagen von überseeischen Hölzern noch gehoben. An den W ä n d e n : vier Teppiche; Groteskenornament auf rotem Grund. Kleine Mittelbilder aus dem Leben Abrahams. Niederländische Arbeit, Ende 16. Jahrh. Wand 155. Schrank, Eichenholz mit gekröpften Füllungen in schwarzen Einlagen. Amsterdam. — Kleinerer Schrank auf Gestell mit schwarzen Einlagen. — Darauf: Bettler und Bauern aus Holz und Elfenbein. München, 18. Jahrh. — Schrank mit Pilasterteilung und flach geschnitztem Ornament. — Klapptisch, bemalt. Friesland, 18. Jahrh. Fensterwand 156. Bemalter Tisch. Deutschland, 1. Hälfte 18. Jahrh. — Darauf Kästen mit Elfenbeineinlagen, graviertem Elfenbcinfurnier. Indien. — Klapptisch, Holzmosaik, die Felder von Bleistegen eingefaßt, 18. Jahrh. — Elfenbeinkästchen, indische Arbeit, unter dem Einfluß der portugiesischen Kolonien, 17. Jahrh. Wand 157. Schrank mit flachen kannelierten Pilastern. Holland, Ende 16. Jahrh. — Darauf Schiffsmodell. Holland, 1626. — Kredenzschrank, Eichenholz mit schwarzen Einlagen. Darauf Arbeiten in P e r l m u t t e r , darunter Wallfahrtmuscheln aus Jerusalem. •— N a u t i l u s m u s c h e l n , zum Teil geschnitten, mit Darstellungen von Bauerntänzen, Amoretten, Tritonen, Blumen, darunter Arbeiten des Niederländers B e l l e k i n um 1700. Schrank aus dunklem Eichenholz. Niederdeutschland, 2. Hälfte des 17. Jahrh. Auf den Türen des oberen Teiles
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Möbel und Holzarbeiten.
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geschnitzte Figuren [Veritas, Justitia]. — Darauf Schiffsmodell.— Leinwandpresse. Danzig, 17. Jahrh. — Spiegel in ovalem Rahmen, Blumenwerk in Elfenbein geschnitzt, mit dem kurbrandenburgischen Wappen. Die Arbeit wird Gottfried L e y g e b e zugeschrieben, einem Nürnberger Künstler, der von 1668 bis 1683 unter dem großen Kurfürsten in Berlin arbeitete [vgl. die Eisenkapsel in Schrank 39, Seite 133]. Wand 158. Tür mit reicher Umrahmung. Anfang 17. Jahrh. — Truhe mit Architekturbildern in Einlegearbeit. Tirol, 17. Jahrh. — Deutsche Truhe mit Doppeladler. Die Elfenbeinarbeiten der Renaissance und Neuzeit sind in dieses Zimmer eingeordnet. Die spätrömischen und mittelalterlichen Elfenbeinarbeiten, Diptychen usw. befinden sich im Kaiser FriedrichMuseum bei den plastischen Werken des Mittelalters; ebendort die rein figürlichen Arbeiten der Renaissance. Das Elfenbein wurde im Mittelalter seiner Seltenheit und hohen Kostbarkeit wegen für weltliche Zwecke fast nur in kleinen dünnen Platten benutzt. Nach Entdeckung des Seeweges nach Ostindien kam es am Ende des 16. Jahrhunderts allgemeiner in Gebrauch und wurde im 17. Jahrhundert in Deutschland und in den Niederlanden für große Prachtgefäße mit besonderer Vorliebe benutzt. Im 18. Jahrhundert wird es durch das Porzellan verdrängt und fast nur für kleine Geräte verwendet. Glaskasten 160. Die K u n s t d r e h e r e i aus Elfenbein stand in der zweiten Hälfte des 17. Jahrh. in hohen Ehren und gehörte zu den Lieblingskünsten der Fürsten. [Arbeiten der Kurfürsten Georg Wilhelm und Markgrafen Philipp Wilhelm in Monbijou.] Die geschickten Drechsler waren hochberühmt, besonders die Nürnberger Peter Zick, f 1632, Lorenz Zick, f 1666 und Stephan Zick, f 1 7 1 5 , von denen mehrere der hier bewahrten Arbeiten herrühren. Man verstand es, die verschiedenartigsten Schweifungen, selbst viereckige Büchsen und Medaillen
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Möbel und Holzarbeiten.
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auf der Drehbank herzustellen, ,oval bassicht, gewunden und auch geflammt', und kiinstliche Mechanismen anzubringen [Contrefaitbüchsen, Kunstaugen usw.]. Im 18. Jahrh. erlosch die Vorliebe für diese Kunst. Glaskasten 159. Zwei Jagdschüsseln mit Kannen, in Elfenbein geschnitzt, mit Verwendung von schwarz lackiertem Hirschhorn, gefertigt von Michael M a u e h e r , Schwäbisch-Gmünd, Ende 17. Jahrh., aus dem Schlosse in Ansbach stammend. Dargestellt sind Jagdszenen in sehr hohem Relief, Diana und Aktäon und ähnl. — Hieronymus, bez. F. W. Frese, Bremen 1726. — Große Tischplatte, Silber vergoldet, in Gestalt einer vertieften Schüssel mit Elfenbeinreliefs aus der Geschichte des Moses, 17 Jahrh. — Figürliche S c h n i t z e r e i e n des 16. — 1 8 . Jahrh. — Gruppe: Herkules und Omphale von B. P e r m o s e r (1650 bis 1732). Schrank 161. Elfenbeingefäße des 17. Jahrh., welche der Form des Zahnes entsprechend meistens zylindrische Humpen sind. Die Darstellungen enthalten durchweg menschliche Figuren in voller Höhe des Zylinders, bei welchen die Ähnlichkeit der Struktur des Elfenbeins mit der menschlichen Haut möglichst benutzt wird. Heroische und bacchische Darstellungen, Kampfszenen, meistens aber Frauen und nackte Kindergestalten. Die Fassung ist vergoldetes Silber in den schweren Formen der Zeit. A u s d e m 1 6 . J a h r h . : Spitze eines Tafelaufsatzes mit der Figur des Neptun, bez.: O. W. 1 5 9 1 . — Kleine Platte, graviert, mit Tritonen, bez. H. S. A u s d e m 1 8 . J a h r h . : Tabakraspeln und Dosen mit feinem flachem Relief. — Stockknopf von dem Hofbildhauer Michael Döbeler zu Berlin, f 1 7 0 2 . — Stockkrücke mit weiblicher Büste. — Humpen, Kelch und Abendmahlskanne mit Reliefs, geschnitten von Lebrecht Wilhelm Schulz in Meiningen, 1836—1840. Freistehend: auf Tisch Ebenholzkästchen. An der Decke: Kronleuchter aus einem Zunfthause der Schlächter; in der Mitte Stierkopf, aus Holz geschnitzt und bemalt. Deutschland, um 1600 [die Metallteile sind nach einem ähnlichen Kronleuchter in Herford ergänzt].
R A U M 27.
Möbel und Holzarbeiten.
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Das 18. Jahrhundert. Vergi, das Handbuch: Das X V I I I . Jahrhundert. Mobiliar von Richard Graul.
Dekoration und
Das 18. Jahrhundert steht wesentlich unter französischem Einfluß. Die Formen bilden sich nach dem Geschmack der regierenden Könige. Unter L o u i s X I V . [f 1 7 1 5 ] mäßigt sich die robuste Kraft des Barockstils zu etwas steifer Eleganz mit Hinneigung zu antiken Formen. Edle Ausbildung durch Andreas Schlüter in Berlin: Königliches Schloß, Zeughaus [vergi, die Decken in Raum 53, 63. Die Karyatiden im Vestibül, die Füllung in Nische 154.] In Frankreich tritt unter der Regentschaft des Herzogs von Orléans [ 1 7 1 5 — 1 7 2 3 ] ein Übergangsstil ein, welcher die etwas steifen älteren Formen lockert, aber noch nicht der völligen Willkür des Rokoko verfällt [Stil Régence]. Im z w e i t e n D r i t t e l d e s 18. J a h r h u n d e r t s — in Frankreich unter J ^ o u i s X V [1723—1774] — beginnt jene völlige, mit allen architektonischen Formen spielende Willkür, welche als R o k o k o bezeichnet wird. Die Symmetrie der einzelnen Teile ist aufgehoben, jede gerade Linie verbannt, die Teile mit absichtlicher Verspottung der natürlichen Gesetze des Aufbaues gegeneinander verschoben. Innerhalb dieser Willkür herrscht aber eine anmutig schöpferische Kraft, welche in der scheinbaren Unordnung der ungleichmäßigen Teile das Gleichgewicht wiederherstellt. Liebesvolles Studium und malerische Verwendung der natürlichen Blumenformen, Einfluß des zierlichen und blanken Porzellans, des Lieblingsmaterials der Periode. Die Technik steht außerordentlich hoch, alle Materialien werden mit bewundernswerter Eleganz durchgebildet.
RAUM 27.
DAS ROKOKOZIMMER.
Wand 165. Schreibschrank. Würzburg, um 1740. — Uhren in Boullearbeit [Schildpatt mit Messingeinlagen, Kunstgewerbe-Museumsführer.
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Möbel und Holzarbeiten.
5°
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Ende des 17. Jahrh. in Paris von dem Tischler Boulle eingeführt]. — Schrank mit Einlagen aus farbigen Hölzern, Süddeutschland. Anfang 18. Jahrh. — Schrank mit verglastem Aufsatz, geschweift mit Einlagen. Würzburg, um 1750. Darin: Elfenbeinschnitzereien. Wand 167. Getäfel, Eichenholz geschnitzt, vergoldet, mit kirchlichen Emblemen. Aus der Schloßkapelle zu Versailles, um 1720. — Teile von Wandtäfelungen. Paris, um 1720. Alkoventür mit durchbrochenem Schnitzwerk. Niederdeutschland, um 1750. — Ledertapete, gepreßte Ornamente auf Goldgrund. Wand 168. Kommode mit Bronzebeschlag, die Flächen in Lackmalerei. Frankreich, um 1750. — Konsolenuhr in Boulletechnik mit reicher Bronzeverzierung. Paris, um 1750. — Standuhr und Eckschrank, Eichenholz geschnitzt. Lüttich, um 1750. In dem Schrank: Porzellan der Zeit. Wandteppich, große Parklandschaft mit Blumenborten, um 1700. Freistehend. Schreibsekretär mit Bronzebeschlägen und eingelegten Hölzern. Paris, Mitte 18. Jahrh. — Lehnstühle, 18. Jahrh. — Tisch aus Lindenholz, geschnitzt, mit reliefierter Platte. Deutschland, Anfang 18. Jahrh. — Auf Tisch: Kassette in Boulletechnik. Frankreich, Anfang 18. Jahrh. — Wagen, reich geschnitzt, vergoldet und bemalt. Deutschland, I. Hälfte 18. Jahrh. Im Vorraum zum Kellergeschoß [S. 169]. Zugang zu
RAUM 28.
Kleines getäfeltes Zimmer mit Alkoven. Wände in Holz geschnitzt, weiß und gold, eingesetzte Spiegel und dekorative Bilder: ideale Landschaft und allegorisches Bild. Paris, aus einem Gartenhause an den Boulevards, um 1 7 1 0 . — Hineingesetzt: französische Möbel. 18. Jahrh. — Kronleuchter mit Blumen aus S6vresporzellan. — Konsoltisch, Buchsbaum geschnitzt in der Art des J. B. Toro Frankreich, um 1700.
R A U M 29, 30.
M ö b e l und Holzarbeiten.
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RAUM 29. G r o ß e s getäfeltes Z i m m e r aus dem H ô t e l Silléry in Paris, e t w a 1730 im Stil v o n G e r m a i n B o f f r a n d . E i c h e n holz. D i e U m r a h m u n g e n der S p i e g e l u n d S o p r a p o r t e n geschnitzt und v e r g o l d e t . K a m i n in r ö t l i c h e m Marmor. S o p r a p o r t e n g e m a l t , S c h ä f e r s z e n e n in der A r t B o u c h e r s . D i e N i s c h e z w i s c h e n den T ü r e n für ein S o f a b e s t i m m t . S t u c k d e c k e in feinster A u s f ü h r u n g ; das G a n z e ein v o r z ü g liches B e i s p i e l für d i e französischen Z i m m e r der R é g e n c e . D i e M ö b e l aus den B e s t ä n d e n des M u s e u m s . Zwei Sessel. Straßburg, M i t t e 18. Jahrh. — S t a n d u h r in B o u l l e arbeit, A n f a n g 18. Jahrh. — S c h w a r z g l a s i e r t e c h i n e s i s c h e P o r z e l l a n v a s e mit Bronzefassung. F r a n k r e i c h , M i t t e d e s 18. Jahrh. — G l a s k r o n l e u c h t e r . S c h l e s i e n , 18. Jahrh. In der Vorhalle d e s M u s e u m s , z u d i e s e r G r u p p e g e h ö r i g : H a u p t a l t a r aus der U n t e r e n P f a r r k i r c h e in Mannheim, in H o l z g e s c h n i t z t und v e r g o l d e t , v o n R o m a n B o o s [ 1 7 3 0 — 1 8 1 0 ] , u m 1760. Christus a m K r e u z mit M a r i a und Johannes, d a n e b e n z w e i H e i l i g e . D e r A u f b a u fing in der K i r c h e erst ü b e r d e m A l t a r an und e n d e t e n a c h o b e n hin in eine strahlende S o n n e . Z w i s c h e n d e n frei d a v o r s t e h e n d e n a n b e t e n d e n E n g e l n b e f a n d s i c h das Tabernakel. [Siehe die P h o t o g r a p h i e . ] Die angebrachte Brüstung ist g l e i c h z e i t i g , aber n i c h t z u g e h ö r i g .
RAUM 30.
MÖBEL DES ZOPFSTILES.
Z w e i t e H ä l f t e d e s 18. J a h r h u n d e r t s . Die Aufl e h n u n g g e g e n die W i l l k ü r d e s R o k o k o und das B e streben, ruhige L i n i e n w i e d e r einzuführen, m a c h t sich in F r a n k r e i c h bereits um 1760 g e l t e n d , i n d e m die antikisierende R i c h t u n g eine z i e r l i c h e V e r b i n d u n g mit den Resten des R o k o k o eingeht, d i e zu d e m S t i l L o u i s X V I . [1774 bis 1793] führt. In d e n M ö b e l n herrscht G e r a d linigkeit und a k a d e m i s c h e s B e n u t z e n antiker A r c h i t e k t u r formen vor, die F a r b e w i r d hell und zart. D i e Ü b e r lieferung der alten K u n s t t e c h n i k , d i e B e n u t z u n g und sorgfältige D u r c h a r b e i t u n g e d l e r Materialien, b e s o n d e r s 4*
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Möbel und Holzarbeitcn.
R A U M 30.
der schönen Goldbronze, erhalten den Stücken dieser Zeit einen erheblichen Wert. Hinter der Glaswand: Mobiliar aus dem »Boudoir der Königin« Marie Antoinette in Versailles, bestehend aus 3 Fauteuils, einem Stuhl und einem Kaminschirm. Nußbaumholz geschnitzt und vergoldet, die Bezüge mattlila Seide gestickt und mit gewebten Borten. Arbeit von G. Jacob, Paris, um 1780. Diese Stücke von höchster Vollendung wurden während der Revolution 1794 nach Pyrmont verkauft und möblierten seit 1796 das von der Königin Louise benutzte Logierhaus. — Kaminbock, Bronze. Frankreich, um 1780. — Stuhl, Nußholz geschnitzt mit Seidenbezug, bez. L. Delanois. Paris, 1770 bis 1780. — Kamin, Marmor mit eingelegten WedgwoodPlatten. Frankreich, um 1780. — Als Hintergrund in die Wand eingelassen: Teile einer Wandtäfelung, französisch 1780—90. — Wandleuchter und Uhr, Goldbronze, aus gleicher Zeit. Wand 173. Kommode, Eichen furniert und eingelegt mit Bronzebeschlägen. Bez. Arbeit von Riesener. Paris, um 1780. — Darauf Bronzeuhr. Frankreich um 1780. — Toilettentische. Zur Ausstattung chines. Bronzen des 18. Jahrh. — Wandteppich (Gobelinwirkerei) von Jacques Neilson. Paris um 1780. Wand 176. Zylinderbureau mit reichem Bronzedekor, Leuchtern und Lorbeergehängen. Paris um 1770. — Links: Toilettentisch, mit farbigen Hölzern eingelegt. Mailand. Arbeit des Magiolino da Barabigio um 1800. — Bronzekaryatiden, die Jahreszeiten, dieselben Modelle wie am Juwelenschrank der Königin Marie Antoinette. Paris, 1787. — Füllung, Ahornholz, von W. G. Rogers. Paris, um 1780. — Rechts: Pfeilerschrank, Mahagoni mit vergoldetem Bronzebeschlag. Bez. Arbeit von P. Roussel. Paris, um 1770. Aus Schloß Rheinsberg. — An der Wand: Fries und Wandfüllung. Paris, um 1780. — Bronzereliefs von Clodion. Paris, um 1760. Wand 175. Schreibschrank, Zedernholz mit Wedgwoodplatten. England, Ende 18. Jahrh. — Darauf Biskuitfiguren. Meißen.
RAUM 3 1 .
Möbel und Holzarbeiten.
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Freistehend. Tisch, Nußbaumholz. Lüttich, erste Hälfte des 18. Jahrh. — Nachbildung vom Mittelstücke des von Friedrich II. an die Kaiserin Katharina von Rufiland geschenkten Tafelaufsatzes, 1772.
RAUM 31.
EMPIRE UND FOLGEZEIT.
D a s 19. J a h r h u n d e r t . In der Zeit der Napoleonischen Kriege erlischt vieles von der Kunstfertigkeit des 18. Jahrhunderts. Die antiken Formen gelten als die allein berechtigten und werden den praktischen Bedürfnissen entsprechend umgebildet. — S c h i n k e l in Berlin weist auf die ursprüngliche Bedeutung der oft mißbrauchten antiken Bauglieder hin und sucht sie als ein Lebendiges weiterzubilden. Bei dem gänzlichen Erlöschen aller Handwerkstraditionen mußte aber schließlich das Kunstgewerbe in allen einzelnen Teilen durch den Architekten neu geschaffen werden, daher eine schematische Erfindung, welche sich ohne Anbequemung an die verschiedenen Materialien willkürlich über alle Techniken erstreckt. Wand 184. Zylinderbureau mit vergoldeten Bronzebeschlägen. Arbeit des David Roentgen, Hofebenisten des Königs Fried. Wilhelm II. von Preußen und der Königin Marie Antoinette von Frankreich. Neuwied a. Rh., 1743—1807. — Rundbilder in Einlagearbeit von David Roentgen. — Links: Tisch mit 3 Platten zum Ausziehen von Roentgen. — Darauf: Bronzeleuchter. Deutschland, um 1800. — Darüber: Modell des Taufbeckens für die königliche Familie, von Schinkel. Wand 182. Mahagonigehäuse für eine Uhr mit Spielwerk. Wien, Ende 18. Jahrh. — Schrank mit versenkbarem Oberbau, Bronzebeschlägen und Monogrammen der Königin Louise und Friedrich Wilhelms III. mit dem preußischen Adler. Bez. Authore Wolffsohn Viennae. Um 1800. Wand 183. Schreibschrank, Mahagoni mit Bronzebeschlägen. Innen: Füllungen auf Lack gemalt; Arbeiten von Stobwasser. Berlin, um 1820. — Rechts: Kredenz,
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Möbel und Holzarbeiten.
RAUM 3 1 .
Mahagoni mit hellen Einlagen. Stil Sheraton. London, um 1780. — Links: Schränkchen, Mahagoniholz. Italien, um 1810. — Darin: Porzellan der Zeit. — Auf dem Glasschranke: Bronzestatuette der Tänzerin Fanny Elsler von A. Barre. Paris, 1837. Wand 181 u. 182. Schnitzereien in Lindenholz, Blumen und Vögel in großer Naturtreue von dem Neufchateller Aubert Parent in Berlin, um 1790. Freistehend. Auf Teppich, 2 Lehnstühle nach Zeichnungen von Schinkel, aus dem Palais des Prinzen Karl von Preußen, um 1830. Im Vorraum 33 u. 34. Englische Stühle des 18. Jahrh. — Arbeiten aus der Zeit 1860—1900. — Spielschrein, Ihren Kaiserl. und Königl. Hoheiten dem Kronprinzen und der Kronprinzessin des Deutschen Reiches vom Berliner Verein für deutsches Kunstgewerbe verehrt. 1883. Der Inhalt des Spielschreines liegt in den Schränken 43 und 44 aus. Zur unteren Galerie durch den Kuppelraum mit geschnittenem Stuck von Walter Schmarje, durch den Lichthof zum
TREPPENHAUS.
Wandbehang, Tunis, 17. Jahrh. — Grabmal in Form einer Bank, Cremona, Ende 15. Jahrh. - - Altarwand aus Stuckmosaik, Italien, Ende 17. Jahrh. — Fliesenfelder aus Kairuan in Tunis, 18.—19. Jahrh. — Wandbehang, Aufnähearbeit mit dem Wappen von Parma, um 1720.
ERSTES STOCKWERK, NORD- UND OSTSEITE.
KUNSTTÖPFEREI. Die Kunsttöpferei, Keramik, stellt Gefäße und Geräte aus gebranntem T o n her. Gefäße aus dieser einfachsten Masse bei allen Urvölkern: altgermanische Graburnen, mexikanische, afrikanische Gefäße usw. Umfangreiche Sammlung derselben im K g l . Museum für Völkerkunde. Die Tonmasse, hart gebrannt, wird zur Herstellung von Ziegeln, sowie von Figuren, Geräten und Bauteilen in künstlerischer Ausbildung verwandt: Terrakotta. Antike griechische und römische Terrakotten im Antiquarium des K g l . Museums. Ebendaselbst die a l t g r i e c h i s c h e n Vasen in Schwarz und Rot, edelste Ausbildung einfacher Tonwaren mit leichtdeckendem Überzug [vergi. Wandschrank 336, Seite 69]. Die G l a s u r macht die Gefäße aus poröser Irdenware wasserdicht und ermöglicht einen reichen farbigen Schmuck. Die Glasuren werden auf den lufttrockenen oder verglühten T o n aufgetragen als ein flüssiger Brei, der im Brande schmilzt, glasig wird und einen festhaftenden Überzug bildet. Gesprungene Glasuren geben Risse, Haarrisse, die künstlerisch benutzt werden als »Craquelé« [Krackporzellan]. Die Glasuren sind je nach dem Flußmittel verschieden. D i e B l e i g l a s u r ist durchsichtig und in verschiedener Farbe herzustellen: das gemeine Bauerngeschirr. Verzierungen in weißem Tonschiicker aufgetragen oder aus weißem deckendem Tongrunde ausgekratzt unter durchsichtiger Bleiglasur sind zu allen Zeiten gefertigt und erheben sich selbst zu künstlerischer Höhe. Die Italienischen Sgraffiti des 15.—16. Jahrh. Wandschrank 310, Seite 63.
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Kunsttöpferei.
Für die Bemalung unter der Glasur wird der dunkle Tonkern gleichfalls mit einer weißen Tonschicht, dem Anguß [Engobe] als Malgrund überzogen: die persischen und türkischen Fayencen unter durchsichtiger alkalischer Glasur. Die Zinnglasuren bilden eine undurchsichtige weiße Schmelzdecke. Man kann sie in der vollen Masse färben: die Ware der Robbia. B e m a l t e Z i n n g l a s u r . Auf die feucht aufgetragene weiße Glasurschicht wird mit metallischen Farben gemalt, welche die Schicht völlig durchdringen und im Scharffeuer mit ihr verschmelzen: die italienischen Majoliken, die französischen, holländischen und deutschen Fayencen. Man kann auch auf die fertig gebrannte Glasur malen; die Farben werden in einem dritten leichteren Feuer [Muffelbrand] eingebrannt: die persischen Wandfließen seit dem 15. Jahrh. und die in der Nachahmung des Porzellans verzierten orientalischen und europäischen Fayencen des 18. Jahrh. S t e i n g u t . Verschiedene künstlich hergestellte Massen, zumeist mit Bleiglasur. Näheres Seite 82. S t e i n z e u g . Besondere Tonarten ergeben die stahlharte Masse. Salzglasur. Näheres Seite 76. P o r z e l l a n . Künstliche Mischung weiß, stahlhart, halbdurchsichtig. Näheres Seite 84.
GALERIE, NORD- UND OSTSEITE. FLIESEN. Die ältesten bekannten glasierten Wandfliesen finden sich in Ägypten bereits aus der Zeit des alten Reiches [3. Jahrtausend v. Chr.] und in Mesopotamien. Die Technik vererbt sich in die sarazenische und persische Kunst. Fliesenplatten zur Bekleidung der Wände in reicher Musterung wurden im ganzen Gebiet des Islam in höchster Vollkommenheit gearbeitet. In Pultschrank 262—264 die ältesten p e r s i s c h e n F l i e s e n des Mittelalters: Kreuz- und sternförmige
Kunsttöpferei.
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Platten, verziert mit Tierfiguren und Pflanzenornament in metallisch glänzendem Lüster, 1 3 . — 1 5 . Jahrh. — Gefäße dieser Art in Schrank 342 [vgl. unten]. Wand 201. Neuere persische Fliesen, 1 8 . — 1 9 . Jahrhundert. Schrank 261 enthält Proben von neueren, auf alten Traditionen beruhenden Bauerntöpfereien. Arbeiten aus Ä g y p t e n , Indien, Kleinasien, Griechenland, Italien, Spanien usw. Vgl. die Sammlung der Bauerntöpferei im Kellergeschoß Raum 1 2 7 . Wand 202. T e i l e von Wandbekleidungen, musivisch Die zusammengesetzte Ausschnitte glasierter Platten. frühesten aus Koniah in Kleinasien 1 3 . Jahrh.; persische Tonmosaiken des 1 5 . — 1 6 . Jahrh. — Fliesen des 1 5 . Jahrh. aus Brussa mit Glasuren zwischen sog. toten R ä n d e r n ; um die Farben vor dem Ineinanderfließen zu schützen, werden die Umrißlinien in einer nicht schmelzenden, schwarzen Tonmasse aufgetragen. [Diese Technik ist neuerdings, zuerst von Parvillier in Paris, wieder aufgenommen worden. Vgl. die Schüssel von Parvillier in Schrank 255, Seite 60.] — Persische Fliesen bemalt auf der weißen Glasur. 1 6 . — 1 8 . Jahrh. — Fliesenbild mit Reitern. Ispahan um 1600. Pultschrank 265. Mosaikfliesen aus Samarkand, Ende 14. Jahrh. — Bruchstücke persischer Mosaikfliesen. 1 5 . — 1 6 . Jahrh. Wand 203—205. T ü r k i s c h e F l i e s e n , 1 6 . — 1 7 . J a h r h . Auf die Fliesen wird häufig beim Formen das abgepaßte Muster in flachem Relief gepreßt. Der Grund wird mit weißem Anguß überzogen und darauf unter durchsichtiger alkalischer Glasur gemalt. Die Muster bilden neben dem stilisierten Rankenwerk natürliche Blumen [Nelke, T u l p e , Hyazinthe] wie auf den türkischen Prachtstoffen und Teppichen. Der größte Teil der Sammlung stammt aus Konstantinopel. Wand 209. S p a n i s c h - m a u r i s c h e F l i e s e n , Mosaiken aus glasierten Thonstücken. 1 4 . — 1 5 . Jahrh. — Azulejos, Fliesen mit erhöhten Randlinien, welche die Glasuren trennen. 1 5 . — 1 6 . Jahrh.
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Kunsttöpferei.
Wand 210. Azulejos, 15.—16. Jahrh. — G e m a l t e Fliesen. Spanien, 15.—18. Jahrh. — Drei unglasierte Tonfliesen mit schwarzer Bemalung: Greifen, Chimären und Einhorn in heraldischer Stilisierung, 15. Jahrh. [vgl. die Rückseiten der Schüsseln Schrank 342, Raum 52]. — Fayencefliesen in Blaumalerei, 16. u. 17. Jahrh. Wand 211. I t a l i e n i s c h e M a j o l i k a f l i e s e n , 17. und 18. Jahrh., Fußbodenfließen aus Süditalien, 18. bis 19. Jahrh. Die älteren holländischen Fliesen befinden sich in Raum 53. Am Eingang zum Majolikasaal an Wand 200 u. 2 3 1 : Italienische Majolikafliesen aus Siena, Ferrara, Bologna, Mantua u. a. O., 16. Jahrh. — Majolikakamin. Tirol, 16. Jahrh.
GALERIE, SÜDSEITE. DEUTSCHE KACHELN UND ÖFEN. Deutsche Öfen. Der deutsche Ofen ist in frühester Zeit mit rohen Ziegeln umkleidet. Die Ziegelplatten werden vertieft in Gestalt von Schüsseln [Kacheln], um größere Ausstrahlungsflächen zu geben. Die Glasuren beginnen im 15. Jahrh. Der Ofen der gotischen Zeit wird aufgebaut wie ein Türmchen, die einzelnen Kacheln werden geformt. Der Ofen der Renaissance behält für einfache Arbeiten die kleinen Kacheln, für reichere Wirkung erhält er einen architektonischen Aufbau aus großem Unterteil und kleinerem Oberteil. Jeder Teil ist mit Sockel, Pilaster und Gesims versehen, die Felder zwischen denselben bilden große, künstlerisch geschmückte Reliefplatten. Als Glasuren vorzugsweise grüne Bleiglasur auf weißer Engobe, aber auch Schwarz mit Vergoldung und bunte Farben. — Öfen aus gemalten Fayenceplatten in der Schweiz seit dem 16. Tahrh. Die Ofen machen als Teile des Hauses alle Verändeungen der Formen mit bis zum üppigsten Rokoko und
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dann wieder zu antikisierender Einfachheit [Schinkel]. Wesentliche Änderungen der Form durch veränderte Heizeinrichtungen. Im 17. Jahrh. Einfluß der holländischen Fayencemalerei, blaugemalte Kacheln mit kleinen Bildern. Schrank 250. Modelle zu Öfen, 16.—18. Jahrh., wie sie von den Töpfern als Muster auch für Puppenhäuser gefertigt wurden. — Modell eines Ofens mit Reliefs und Wappen, bezeichnet: H. G. D. 1559, eine der zierlichsten Arbeiten deutscher Töpferkunst. — Modell eines Ofens mit vollständiger Einrichtung der Kachelwand und dem Ehrenplatze »hinter dem Ofen« 1690. Wand 221. Große Mittelkacheln von Öfen des 16. bis 17. Jahrh., vornehmlich Nürnberg. Darunter zusammengehörige Folgen: Die Jahreszeiten, Künste und Wissenschaften, religiöse und allegorische Darstellungen. — Eckpilaster in Hermenform. Ofen aus blau und weiß gemalten Reliefkacheln, 17. Jahrh. Wand 220. Teile von grünen Öfen, 16.—17. Jahrh., darunter Kacheln aus der Folge mit den Brustbildern der deutschen Kaiser. — Originalmodelle zu Kacheln mit den Bildern deutscher Kaiser, von Georg Vest aus Kreussen. — Grünglasierte gotische Kacheln. Ofen aus farbigen Reliefkacheln mit zwei turmartigen Aufbauten, Rügenwalde um 1550. Wand 219. Kacheln in Relief mit farbigen Glasuren. — Eckkacheln 1532. — Gruppe von Kacheln mit Figuren in Nischen, aus Nürnberg und aus Köln. Mitte 16. Jahrh. — Kacheln von dem 12 Meter hohen Ofen des Artushofes in Danzig, um 1550. — Glasierter Fries von einer Hausfassade zu Lüneburg, 16. Jahrh. — Topfkacheln. Wand 218. Schwarze Kacheln und Eckfiguren von sehr reich figurierten Öfen, ähnlich denen des Rathauses zu Augsburg, 17. Jahrh. — Zwei Kacheln mit farbigen Glasuren, Mann und Frau, Tiroler Arbeit, um 1530. Ofen, blau bemalt, Hamburg, um 1780. Wand 217. Kachelabformungen in gebranntem Ton. — Folge der 5 Weltteile, 2. Hälfte 16. Jahrh. — Folge von Aposteln, 17. Jahrh. — Folge von antiken Helden
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Kunsttöpferei.
und Göttern, 17. Jahrh. — Alte Kachelformen in Ton gebrannt, aus Süddeutschland, nebst Ausformungen. Pultschrank 289. Mittelalterliche Fußbodenfliesen, die Muster teils in Linien eingeritzt, teils in leichtem Relief gearbeitet, 13.—15. Jahrh. — Fliese mit dem deutschen Reichsadler aus dem Kaisersaale zu Aachen, 14. Jahrh. Pultschrank 288. Glasierte mittelalterliche Fußbodenfliesen. Die Muster sind meist eingekratzt und mit verschiedenfarbigen Tonmassen eingelegt. — Belgische und französische Fliesen, 15. Jahrh. Pultschrank 287. Glasierte Ofenkacheln und Ofenbekrönungen, vorwiegend der Renaissance. — Bunt-, grün- und schwarzglasierte Bekrönungsstücke, 16. Jahrh. Pultschrank 286. Originalmodelle zu Ofenkacheln. Sammlung von Öfen im Kellergeschoß am Fuß der Treppe. An der Haupttreppe: Moderne Fayencen und Porzellane. Schrank 256. Moderne italienische Fayencen in Anlehnung an ältere Vorbilder. — Nachahmungen derPalissyWaren von G. Pull in Paris und der Fayencen von St. Porchaire in Poitou. [Sog. Henri II. oder Oironfayence. Die Originale von gelblichem Ton mit eingepreßten und braun angefüllten Ornamenten, um 1530.] Schrank 252 und 255. Moderne Fayencen und Steingut, zum Teil in Anlehnung an ältere Vorbilder. — Schüssel von Parvillier. — Moderne Meißener und englische Porzellane. [Royal Worcester-Arbeiten.] Schrank 251. Modernes französisches Steinzeug mit geflammten, aus Kupferoxyd gewonnenen Glasuren von Delaherche und Dalpayrat [die chinesischen Vorbilder dieser Gruppe in Schrank 465, Raum 60]. — Steinzeug mit matten gemischten und gekörnten Glasuren, zum Teil nach japanischen Vorbildern, von Carriös und Bigot [Paris], — Fayencen mit metallischem Lüster von Cl. Massier, Golfe Juan, Südfrankreich, H. Kähler in Dänemark u. a.
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Kunsttöpferci.
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— Arbeiten von Lachenal und J. Chéret [Paris], — Lüsterfayencen, Friedr. Stahl, Berlin. Schrank 257. Amerikanische Fayencen mit Pâtemalerei Cincinnati [Rookwood Pottery]. — Modernes englisches Steinzeug. — Fayencen von Zsolnay in Ungarn mit rotem Kupferlüster. — Fayencen von M. Läuger in Karlsruhe Schrank 253. Porzellan pâte sur pâte, weiße Masse in leichtem Relief aufliegend. Frankreich, England und Schweden, 1866—1888. — Große Vase, gemalt von Barriat nach Hamon Sèvres, 1878. Freistehend. Kasten mit Platten in pâte sur pâte, von Solon gearbeitet, 1873. Schrank 254. Porzellan der National-Manufaktur zu Sèvres. — Tänzerinnen, Figuren aus einem Tafelaufsatz, Biskuitporzellan, Modelle von Léonard, 1900. — L a peinture, Biskuitporzellan von J . Chéret, 1900. — Vasen mit Schmelzfarben und Pasten bemalt. — Schale, Weichporzellan, Wandungen durchbrochen und mit Schmelz gefüllt von Cam. Naudot, Paris, 1900. — Dose, Weichporzellan mit Zellenschmelz von Lerosey, Paris, 1900. — Porzellan mit Unterglasurmalerei der Kgl. Porzellanfabrik und der Fabrik von Bing und Gröndahl in Kopenhagen, sowie der Fabrik Rörstrand in Stockholm. Schrank 258. Modernes Steinzeug, vorwiegend französische und amerikanische Arbeiten, erworben auf der Pariser Weltausstellung 1900. — Glasierte Porzellane, Sèvres, Glatigny bei Sèvres, Lamaru & fils in Paris. — Steinzeug mit geflossenen und Überfangglasuren von A. E. Baudin, Aug. Delaherche in Paris, Milet Fils in Sèvres. — Gebrannte Tonwaren mit Schlickermalerei von H. St. Lerche, Paris, Harriet E. Willcox, Rookwood, 1900. — Glasierte Vase, Höhr, 1902, nach van de Velde. — Tonwaren, Rußland, 1900. Zur Mitte der östlichen Galerie.
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DER MAJOLIKA-SAAL.
Vergl. das Handbuch: Majolika von Otto von Falke. Der k ü n s t l e r i s c h e S c h m u c k des Saales. Die vier Seiten der Voute sind in j e drei Felder geteilt, an den Abgrenzungen
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derselben dekorative Figuren, modelliert von O t t o L e s s i n g . Die Ausmalung von M o r i t z M e u r e r benutzt die Schmuckformen der Majolikamalerci und enthält in allen Teilen Hindeutungen auf die Sammlung der Kunsttöpferei. In der Mitte der Wände die Porträts von Rafael, Palissy, Wedgwood und Martin Gropius, dem Erbauer des Museums, an den Seiten je zwei Wappen von den Städten Urbino, Delft, Meißen, Sevres u. A. A n d e r D e c k c Kinderfiguren, modelliert von E b e r l e i n .
A m E i n g a n g zum Majolikasaal, außen in der Galerie: Türumrahmung, Terrakotta, Cremona um 1 5 0 0 ; über dem E i n g a n g e im Innern des S a a l e s : Flachbogen, Terrakotta, Mantua 16. J a h r h . ; über den Wandschränken vier Terrakottenfriese von Hausfassaden in Cremona, 15. bis 16. Jahrh. Uber die Insel Majorka wurden im Mittelalter maurische glasierte T o n g e f ä ß e von Spanien nach Italien eingeführt und daher M a j o l i k a genannt. Wir pflegen als Majolika die glasierten Geschirre zu bezeichnen, welche der K u n s t der italienischen Renaissance, 1 5 . — 1 7 . Jahrh., angehören, dagegen als F a y e n c e n besonders die Arbeiten des 1 7 . — 1 8 . Jahrh., welche unter chinesisch-holländischem Einfluß stehen. D i e Berliner Majolikasammlung ist von großer Vollständigkeit. Sie ist erwachsen aus der Sammlung des Generalkonsuls Bartholdi in R o m , angekauft 1828, und der Sammlung von N a g l e r 1 8 3 5 . Dazu kommt einiges aus der Sammlung Minutoli 1 8 5 8 und 1869 und ein umfassender Ankauf früher Arbeiten 1885. D i e Zeit, in welcher die einzelnen Majolikageräte hergestellt sind, läßt sich mit ziemlicher Sicherheit bestimmen, dagegen sind die Zuteilungen an die einzelnen Herstellungsorte bei dem engen Zusammenhange, in welchem die meisten Orte standen, keineswegs sicher. Festen Ausweis geben Aufschriften, einen nicht ganz so festen die meist auf der Rückseite angebrachten Werkzeichen, die sogenannten M a r k e n . Wo sich solche an den Gegenständen finden, sind sie in der Sammlung auf beigefügten Zetteln genau abgebildet. Die Herkunft der Stücke ist nur in den sicheren Fällen mit Bestimmtheit
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angegeben, im übrigen sind nur die Gruppen bezeichnet, zu welchen die Stücke gehören. Wandschrank 309. Frühe Majoliken in breiter Art gemalt, z. T. bäurische Arbeiten in Kupfergrün und Manganviolett. — Das große Becken mit männlichem Brustbild und grünem, noch gotischem Blattwerk. Florenz, Mitte 15. Jahrh. — Gruppe von Arbeiten mit dick aufliegendem Kobaltblau, vorwiegend Florenz, Mitte 15. Jahrh. Niedrige Apothekentöpfe mit drei- und vierfarbiger Bemalung [Pfauenfedermuster], teilweise mit Wappen, aus dem letzten Drittel des 15. Jahrh. Dickbäuchige Töpfe mit gedrehtem Henkel und Kannen. — Fliese mit weiblichem Profilkopf und Füllmuster in Nachahmung spanischmaurischer Muster. Faenza um 1500. — Neben Wandschrank 309: Majolika-Platte mit Wappen Papst Pius II. Faenza um 1460. Arbeiten des L u c a d e l l a R o b b i a . Der große Bildhauer von Florenz, geb. 1399, gest. 1481, arbeitet in gebranntem Ton Reliefs und Rundfiguren, welche er mit farbigen Zinnglasuren überzieht. Erstes Werk 1445. In der Familie der R o b b i a Fortleben der Technik, zum Teil auch der Formen bis Ende des 16. Jahrh. — Größere Anzahl ihrer Arbeiten im Kaiser Friedrich-Museum. Eine blaue Vase in Schrank 322. — Rundbogen und Engelkopf, Robbiaarbeit, über der Tür. — Am Eingang zu den Fayencezimmern Bildeinrahmung mit Fruchtgehängen von Andrea della Robbia, 16. Jahrh. Wandschrank 310. Fensterseite. Arbeiten auf deckendem Anguß, grün und gelb bemalt mit eingekratzten Ornamenten unter durchsichtiger Bleiglasur, sog. Sgraffitotechnik, aus Faenza, Montelupo, Bologna u. a. O. 15. bis 17. Jahrh. Kleine Näpfe und Schüsseln mit florentiner Wappen. 14.—15. Jahrh. — Tintenfaß mit sitzender Jünglingsfigur aus gebranntem Ton, Ende 15. Jahrh. — In den übrigen Teilen des Schrankes: Arbeiten der ersten Blütezeit, 1470—1530, aus F a e n z a . Schüssel mit Darstellung einer Bärenjagd (um 1470). Platte mit dem Brustbild eines Bischofs. Ende 15. Jahrh. Majoliken von C a f f a g i o l o , S i e n a , D e r u t a u . a. O. —
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C a f f a g i o l o , ein Besitztum der M e d i c i bei Florenz, gilt als Heimat einer Gruppe von Werken, welche den Charakter edelster Florentiner Renaissance tragen und den älteren Arbeiten von Faenza nahe verwandt sind. Die Schüsseln sind organisch gegliedert, die Ränder reich ausgebildet mit rein ornamentalem, knapp und scharf gezeichnetem Schmuck; die Bilder der Mittelfelder sind überwiegend ornamental gehalten, die Köpfe weiblicher Schönheiten herb, im Stil der frühen Florentiner. Die Farben, welche den Grund voll bedecken, sind tief, ruhig und etwas kühl. Vorherrschend ein leuchtendes Ockergelb und ein breit aufgetragenes Blau für den Hintergrund. Apothekengefäße, sog. albarelli, Anfang 16. Jahrh. Sie wurden reich ausgeschmückt, besonders für die Apotheken vornehmer Klöster, aber auch für den öffentlichen Handelsbedarf. Schrank 322. Arbeiten mit vorwiegend bläulicher Färbung aus Venedig, Faenza oder Padua. Majoliken a.us V e n e d i g , auf grauem Grunde in Blau gemalt und mit Weiß gehöht. — Schüssel mit dem Allianz-Wappen der Nürnberger Geschlechter Imhof und Schlaudersbach und orientalischem Rankenwerk, sog. Malerei »alla porcellana«. — Schüssel mit dem Kopf des Vitellius in der Art des Maestro Lodovico um 1540. — Schüssel mit blauen Grotesken und dem Wappen der Venetianer Familie Amati, um 1540. — In Candiana bei Padua gefertigte Nachbildungen türkischer Fayencen um 1620. Schrank 320. Arbeiten aus Faenza und Casteldurante. Folge von Tellern mit Trophäen um 1540, reliefierter Teller mit gelbem Rankenwerk, dem Wappen der R o v e r e , aus Casteldurante. Apothekentöpfe mit buntem Renaissanceblattwerk aus Faenza. Teller und Vexirkanne, weiß bemalt auf weißem Grunde »bianco sopra bianco«. Schrank 321. Arbeiten aus G u b b i o mit starker Verwendung der metallischen Lüsterfarben auf blauer und farbiger Malerei. Das besondere Geheimnis von Gubbio, das rubinartige Rot, erlosch bald nach 1550. Die Lüsterfarben wurden auf die fertigen Majoliken in einem be-
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Kunsttöpferei.
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sonderen Brande aufgetragen; daher konnten auch Gefäße aus anderen Städten nachträglich in Gubbio lüstriert werden. — In der unteren Reihe ein Stück, bei welchem der Lüster fehlt, und das hierdurch unvollständig erscheint. — Hauptmeister von Gubbio ist Giorgio Andreoli, 1485 bis 1552 [s. Schrank 314], und sein Sohn Vicenzio. Die Sammlung besitzt acht bezeichnete Stücke von Giorgio: Folge von Tellern mit Groteskenverzierung vom Jahre 1 5 1 9 ; mit figürlichen Darstellungen von 1526 bis 1540, darunter ein Teller mit der Figur der Klugheit in rotem Gewände auf einem Löwen. — Teller mit dem Märtyrertod der heiligen Ursula, 1540. — Verwandte Fabrik in G u a l d o . Schrank 323 u. 314. D e r u t a [Umbrien], Die Erzeugnisse dieser Fabrik zeigen den maurischen Einfluß in der Verwendung der metallischen goldigen Farbe und selbst im Ornament. Die Malerei ist hauptsächlich in Blau auf der weißen Zinnglasur ausgeführt und mit einer durchsichtigen Lüstrierung überdeckt. — Bei den Schüsseln ist Rand und Mitte geteilt, der ornamentale Charakter der Malerei noch völlig gewahrt. Häufig große Brustbilder von Frauen mit zärtlichen Beischriften. Gelegentlich Arbeiten in flachem Relief. — Vase nur in Blau gemalt, ohne Goldlüster in Schrank 323. — Majoliken unter dem Einflüsse von Deruta von Giorgio Andreoli, Gubbio, um 1 5 1 0 in Schrank 314. Schrank 319. Arbeiten, vorwiegend aus F a e n z a , darunter einige mit Metalllüster. — Schüssel mit dem Opfertode des Marcus Curtius. Bez. Faencia [Faenza), um 1540. — Teller mit dem Sturz des Phaeton, frühfaentinisch. — Teller mit der Darstellung des verlorenen Sohnes nach Dürer. — Teller mit der Anbetung der heiligen drei Könige, Art des Baldassare Manara, eines Hauptmeisters von Faenza. — Schalen, muschelartig gebuckelt, mit Arabesken, meist aus Faenza. — Kanne mit dem Wappen der Del Monte, um 1500. Schrank 318. Arbeiten aus F a e n z a in Umbrien, Hauptort italienischer Majolika, mit einigen bestimmt bezeichneten und erkennbaren Gruppen. — Aus der Kunstgewerbe-Museumsführer.
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Werkstatt der Casa Pirota die auf blauem Grund gemalten Schüsseln, ferner die große Platte, Altarbild, Darstellung: die Anbetung der heiligen drei Könige, eines der hervorragendsten Werke italienischer Majolika. — Daneben Bilder für Hausaltäre von Caffagiolo und Urbino. — Der untere Rand des Schrankes ist hier und in anderen Schränken mit Stücken verschiedener Herkunft besetzt. Schrank 316. Arbeiten aus U r b i n o und verwandten Fabriken. E r s t e P e r i o d e bis 1560. In Urbino sucht Herzog Guidobaldo II. um 1540 die Majolika zu höherer Kunstleistung zu heben. Er beruft Venetianer Maler und erwirbt den Nachlaß Rafaels als Vorbilder für seine Fabrik. Die ornamentalen Formen treten zurück, das Bildmäßige überwiegt, die Form des Gerätes wird kaum noch berücksichtigt. Die Malerei ist in der Blüte dieser Periode von hoher Vollkommenheit, sehr geistreich in der Verwertung der beschränkten Farbenmittel, welche den Stücken selbst bei willkürlicher Komposition eine glänzende dekorative Wirkung sichert. Die Stücke sind zumeist Schaugerät zum Aufstellen auf Kredenzen und zum Anhängen, daher vertikale Richtung der Bilder. Viele Teller, zum Überreichen von Geschenken bestimmt, mit zärtlichen Darstellungen. In den Bildern Vorliebe für antike Stoffe, Liebesabenteuer der Götter nach Ovid, Großtaten der Römer nach Livius. Biblische Vorgänge. Sehr selten gleichzeitige Ereignisse. Starke Benutzung der Stiche nach Rafaels Bildern mit willkürlicher Verwendung der einzelnen Figuren. Hauptmeister: Nicola da Urbino aus Castel Durante, der den figürlichen Stil nach Urbino überträgt. Von ihm der Teller mit dem Opfertode des M. Curtius. — Francesco Xanto Avelli aus Rovigo, 1530—42: sorgfältige und dabei geistreiche Zeichnung, mäßige Modellierung in milden Farben. Das Museum besitzt von ihm acht mit seinem Namen bezeichnete Stücke. — Orazio Fontana, um 1542—1571, und seine Nachfolger haben tiefer leuchtende Farben, besonders ein dunkles Schwarz. Einige Stücke mit
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Knnsttöpfcrei.
»Gubbio-Lüster«, andere zur A u f n a h m e desselben vorbereitet. S c h r a n k 317. Arbeiten aus U r b i n o , V e n e d i g und verwandten Fabriken — Gefäße und Geräte. — Schreibzeuge. — Salznäpfe. — S u p p e n n ä p f e mit Deckeln, welche zugleich als Teller dienten, innen und außen bemalt, zur Aufnahme der als Geschenk an Wöchnerinnen überschickten Suppen. Wandschrank 311 und Schrank 313. Arbeiten aus Urbino und den verwandten Fabriken in Venedig, Rimini, Pesaro u. a. — Gruppe von Majoliken in der Art des Orazio Fontana. — Teller aus Venedig, dessen Rückseite einen später sehr häufig vorkommenden Dekor von Ranken und großen Blumen u n d Früchten zeigt, von Domenico da Venezia. Z w e i t e P e r i o d e 1560—1650. Die Unterstützung der Bildermalerei durch eigentliche Künstler hört auf, die Figurenmalereien werden flüchtig, maniriert und gegen 1600 selbst in der Farbe fleckig und kraus. Dagegen hebt sich die ornamentale Malerei, Grottesken auf weißem Grund in zierlicher Umbildung der antiken Wandmalerei, wie sie Rafael durch die Ausmalung der Loggien herbeigeführt hatte. Die Gefäße werden wieder organisch geteilt, die eigentlichen Bilder ziehen sich in eingerahmte kleine Flächen zurück. H a u p t m e i s t e r : Orazio Fontana, später die Familie Patanazzi, 1580 —1620. Die besten Stücke dieser Art in Schrank 315. G r o t t e s k e n v o n U r b i n o . Große ovale Schüssel aus dem im Bargello zu Florenz aufbewahrten Geschirr der Herzöge von Urbino, auch rückseitig bemalt, um mit Früchten beladen beim Mahle mit hocherhobenen H ä n d e n aufgetragen zu werden. — Ähnliche dreiteilige Schüssel aus F e r r a r a . — K a n n e n und T e l l e r f ü r dieNürnbergerFamilien Imhof undNeudörffer, in Italien gearbeitet. — Arbeiten im Grotteskenstil aus Castelli. Freistehend. Teile eines Services mit dem W a p p e n der Familie Salviati. [Urbino], 2. Hälfte 16. Jahrh. W a n d s c h r a n k 312. Arbeiten des 17.-^18. Jahrh. Im 17. Jahrh. verblaßt die Farbe immer mehr und geht 5*
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zuletzt ganz in zarte gebrochene T ö n e über. Leitende Fabrik ist C a s t e l l i bei Neapel. Die Darstellungen, meist weichliche Frauen- und Kindergestalten im Stil der Caracci, dann auch bäuerliches Genre, Tierstücke, Landschaften, vorzugsweise mit antiken Ruinen. Als Ornament fast nur Blumen und Fruchtgehänge, mit Amoretten durchsetzt. — In S i e n a um 1730 ein Versuch, auf Rafaelische Zeichnungen und ernste Kompositionen zurückzugehen. — Die älteren Fabriken, wie Urbino, Castel Durante, folgen ebenfalls der Zeitströmung. Bildplatten dieser Art neben den Wandschränken. Freistehend. Schwarz glasierte Gefäße mit Gold und Lackfarbe bemalt. Venedig, 17.—18. Jahrh. Andere italienische Fayencen des 17. und 18. Jahrh. im Raum 56. W a n d 307. Bank mit hoher Lehne in eingelegter Arbeit. Nachbildung zweier Felder des Gestühls im Cambio zu Perugia von Antonio Mercatello, um 1500; in Perugia 1872 für das Museum angefertigt. W a n d 305. Truhen und Füllbretter. Italien, 16. Jahrh.; darüber Aufbau von Vasen und Schüsseln. Madonnengruppe. Pesaro 1499. An den Türpfeilern: Vase aus Venedig und aus Candiana. 1. Hälfte 17. Jahrh. — Majolika-Schüsseln nach Entwürfen von Ernst Ewald. Berlin 1875.
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ANTIKE TONWAREN.
ORIENTALISCHE UND SPANISCHE FAYENCEN. Die ältesten bekannten Glasuren kommen in Ägypten bereits in der Zeit des alten Reiches [3. Jahrtausend v. Chr.] und in Mesopotamien vor. Die Technik vererbt sich in die sarazenische und persische Kunst. Wandschrank 335. A l t ä g y p t i s c h e s Tongerät. Unglasiert aus der Zeit des alten Reiches. Blau bemalt aus der 18. Dynastie [um 1500 v. Chr.]. Scherben mit blauer Glasur und Mangan-Malerei vom E n d e des neuen Reiches
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Kunsttöpferei.
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[um 1000 v. Chr.], Reliefiert mit blauer und grüner Glasur aus hellenistischer und römischer Zeit. Wandschrank 336. A n t i k e T o n g e f ä ß e griechischer und italischer Herkunft, überwiesen als Mustersammlung antiker Gefäßformen aus dein königlichen Antiquarium. Mischkrüge, Kannen, Schalen, Trinkgefäße, Salbfläschchen und Lampen. G r i e c h i s c h e schwarzfigurige Vasen aus der orientalisierenden und späteren Periode. 7.—5. Jahrh. v. Chr. — Rotfigurige Vasen der Blütezeit. 5.—4. Jahrh. v. Chr. — U n t e r i t a l i s c h e Gefäße der späteren Zeit. — Schwarze e t r u r i s c h e Gefäße. — Rotes Steinzeug mit Reliefverzierung [Terra sigillata]. Schrank 342. Ä g y p t i s c h e und a l t p e r s i s c h e Fayence des 13. und 14. Jahrh., die Vorgänger der späteren spanisch-maurischen Majolika. Die persischen Stücke stammen aus italienischen Kirchen des 13. Jahrh., wo sie als Wandschmuck eingemauert waren. — Persische Gefäße mit Goldlüster. 16. Jahrh. — Persische Fayence, einfarbig, blau oder weiß glasiert, 17.—18. Jahrh. S p a n i s c h - m a u r i s c h e Majolika. Die Kunsttöpferei wurde vom Orient durch die Araber nach Spanien herübergebracht. Ausstattung der Alhambra mit farbigen Fliesen seit 1300 [siehe Wand 209—210, Seite 57] und Mosaiken aus glasiertem Ton [ebendort]. Die Anfänge im 14. Jahrh., repräsentiert durch eine große lüstrierte Fliese, in Malaga gefertigt, 14. Jahrh., und einen Napf mit Schiff, um 1400. Kanne und große Teller aus dem 15. Jahrh. zu der Gruppe im folgenden Wandschrank gehörig, sog. siculo-arabische, aber in Spanien gefertigte Fayence, Ende 16. Jahrh. — Lüstermalerei auf durchsichtiger blauer Glasur [persischer Einfluß], Wandschrank 340. Spanisch-maurische Majolika. 15. Jahrh. Gefäße mit weißer, leicht getönter Zinnglasur, das Muster in eigentümlichen, matt glänzendem GoldLüster, der auf die fertig gebrannte Glasur aufgemalt wird; dazu tritt gelegentlich etwas Blau oder Manganrot. Die Rückseiten ebenfalls geschmückt. Wappen zeigen, daß auch für die Ausfuhr gearbeitet wurde. Die Blütezeit im 15. Jahrh. Drei Perioden: im ersten Drittel
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Kunsttöpferei.
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geometrische Gliederung mit Imitation arabischer Schrift, Blau und Gold [Beispiel im Schrank 342]. Um die Mitte des Jahrhunderts Dreiblatt- und Blütenmuster in freier Anordnung [Krug für die Medici, Teller mit dem Löwen von San Marco] und Weinblattornament [Schüsselchen für die Florentiner Familie Gondi], teils in Blau und Gold, teils nur in zartem, blassem Gold bemalt. Gegen Ende des Jahrhunderts Gefäße mit Buckelungen in Nachbildung der Metalltechnik mit Strickwerk- und Schuppenmuster, nur in Gold ausgeführt; der Goldton meist mit rötlichem Schimmer [Teller mit Wappen von Sizilien]. Allmählich sinkt die Arbeit zur provinzialen Bauerntöpferei herab, in den Mustern vermischen sich arabische und RenaissanceElemente, der Lüster wird rötlich trübe. [Beispiel auf dem Wandschrank.] Nachleben der Technik, besonders in Valencia, bis in die Mitte des 19. Jahrh. Freistehend. Bruchstück einer Fayencevase mit Lüstermalereien in der Art der Alhambravase, spanisch-maurische Arbeit, Anfang 14. Jahrh. Ober- und Unterteil in Holz ergänzt. Schrank 341 und 339. P e r s i s c h e F a y e n c e unter chinesischem Einfluß. Chinesische Porzellane, die in großen Mengen nach Persien gelangten, haben dort Nachbildungen hervorgerufen, die zunächst in Fayence, später in Porzellan ausgeführt sind. Vorwiegend Blaumalerei, Mischung von chinesischen und persischen Mustern. Gruppe von Fayencen, in Blau, Grün und Rot bemalt. Wandschrank 338. P e r s i s c h e F a y e n c e , 16—18. Jahrh. — Gruppe von Gefäßen mit weißen und farbigen Glasuren in Nachahmung chinesischer Porzellane, z. T. in harter, porzellanartiger Masse. — Gefäße mit durchbrochenen, nur durch die Glasur geschlossenen Feldern, sog. Gomrunfayencen. Persien, 1. Hälfte des 18. Jahrh. — Fayencen von K u t a h i a [bei Brussa], 17.—19. Jahrh. — Fayencen mit Blumenmalereien im Porzellanstil, 18. Jahrh. — Moderne Erzeugnisse der erneuerten Fabrikation. — Töpferwaren mit durchsichtiger Bleiglasur und eingeritzten Ornamenten. 14.—18. Jahrh.
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W a n d s c h r a n k 337. Teller und Gefäße, technisch und ornamental mit den t ü r k i s c h e n Fliesen übereinstimmend [sog. Rhodusware], Kleinasien, 16—18. Jahrh. Die älteren mit strenger geometrischer Gliederung. Die späteren mit naturalistischen Blumenmustern unter persischem Einfluß, einige mit leuchtend blauem Grund. S y r i s c h e F a y e n c e n mit blauer Ornamentik ohne das intensive Bolusrot und Kupfergrün der türkischen. An den W ä n d e n : Tür und Füllung, Ägypten. — An Fensterwand: Kabinettschrank, altägyptisch [Kopie]. — Fenster aus einer Moschee.
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DELFTER FAYENCEN.
Im 17. und 18. Jahrh. tritt der Einfluß des ostasiatischen Porzellans in den Vordergrund und löst den der italienischen Majolika ab. Die Gefäße erhalten vorwiegend weiße Glasur, welche man in der Bemalung dem hochgeschätzten chinesischen Porzellan möglichst nahe zu bringen sucht; daher die Blaumalerei vorwiegend, welche beim Porzellan technisch geboten ist, bei der Fayence dagegen auf willkürlicher Beschränkung beruht und den alten Reichtum der Majolika-Malerei zerstört. Leitende Fabrikation in D e l f t in Holland, welche den chinesisch-japanischen Geschmack für ganz Europa begründen hilft. Diesem Vorbilde folgen Italien, Frankreich, Deutschland, die Schweiz und die nordischen Länder. Nach Erfindung des europäischen Porzellans um 1710 hört die Wertschätzung der als Ersatz dienenden F a y e n c e allmählich auf, sie sucht in den Mustern und Farben das Porzellan nachzuahmen und ersetzt daher die Scharffeuermalerei durch Muffel- oder Überglasurmalerei, die eine reiche Palette gewährt. Schließlich sinkt sie zum Bauerngeschirr herab und wird erst in neuester Zeit wieder künstlerisch gewürdigt. W a n d 353. Wandbekleidung, auf Fliesen gemalt, aus Hannover. Deutsche Arbeit, Mitte 18. Jahrh. — Holländische und westfälische Möbel, mit Fayencen
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bestellt. — Pastetenschüsseln in Form einer Ente und eines Eberkopfes, Fayencen von Höchst, Mitte 18. Jahrb. Speisenäpfe in Form von Früchten, Kohlköpfen und ähnl. aus Proskau und anderen Fabriken. Durch Balustraden und zwei Säulen getrennt der Raum mit holländischen Fayencen. Die Decke von A n d r e a s S c h l ü t e r , aus der alten Post in Berlin übertragen, dazu gehörig die beiden geschnitzten Türaufsätze. Die Blütezeit der holländischen Fayence-Industrie fällt in die 2. Hälfte des 17. für die Blaumalerei und das erste Drittel des 18. Jahrh. für die Buntmalerei. Um 1600—1620 die farbigen Fliesen [Wand 350 u. 352], mit Tieren, Blumenvasen und Granatäpfeln ornamentiert, unter italienischem Einfluß. Die Blaumalerei seit der Einfuhr des chinesischen Porzellans [um 1 6 2 0 ] . Zwei Seestücke, aus mehreren Fliesen bestehend [Wand 350], das eine 1642 datiert. Die frühesten Fayencen um 1640. Wandschrank 355. Fayencen mit blauem Dekor aus verschiedenen, durch die Marken auf der Rückseite gekennzeichneten Fabriken. — Bildplatte von Abraham de Kooge um 1658. — Stücke aus der Fabrik: De griehse A [Ghisbrecht Lambrechtse Kruyk, Samuel van Eenhoorn, Jan Theunis Dextra], De metaale Pot [Lambert Cleffius, Lambert van Eenhoorn), in d' oude moriaans hofft [Antonius Kruisweg] und de porcelijn Byl [Justus Brouwer). Gute Fayencen des 18. Jahrh.: Schüssel mit biblischer Darstellung von Johann Verhagen 1730, — Schüssel mit Wirtshausszenen. — Form und Dekoration von größter Mannigfaltigkeit, vielfach für speziell holländischen Gebrauch, z. B. die Tulpenständer, Spuckbecher und Ähnliches. Wand 352. Drei Bildplatten: zwei Seestücke um 1650, italienische Landschaft nach Berghem. — Ovale Bildplatte und große Tischplatte mit chinesischem Dekor in der Art des Aelbrecht de Keyzer, der mit der Nachahmung des ostasiatischen Porzellans begann. In den Pultschränken 356 u. 357. Folgen von bemalten Tellern mit landschaftlichen, religiösen und Sittenbild-
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liehen Motiven: Frytom um 1660 [sechs Teller in vollendeter Blaumalerei], Justus Brouwer um 1760. Wandschrank 354. Fayencen mit blauem und farbigem Dekor: Frühe Stücke: Teller von A b r a h a m de Kooge und Jacob Wemmersz Hoppestein [um 1650]. — Fayencen mit weißem Muster auf blauem Grund [Ende 18. jahrh.]. — Gefäße, Bildplatten und Likörflaschen in Gestalt von Figuren in vielfarbiger Scharffeuermalerei. Napf mit schwarzer Glasur und bunter Bemalung von Louwys Fictoor. Delft, um 1700. — Dosen, bemalt in Muffelfarben, in Anlehnung an Meißner Porzellane. Schrank 358. Blumenvase in Blaumalerei von Antonius Kruisweg, um 1760. H a u p t s t ü c k e des farbigen Dekors. Die bedeutendsten Fabriken » D e p o r c e l e y n e F i e s « mit A d r i a e n P y n a c k e r : Vase u n d Teller mit blau-rot-goldenem Muster in Muffelmalerei in Nachahmung des chinesischen Imariporzellans; » D e d u b b e l e S c h e n k k a n « mit L o u w y s F i c t o o r : zwei Deckelvasen von vollendeter Ausführung in vierfarbiger Scharffeuermalerei. Unbezeichnete farbige Teller in Art des A. P y n a c k e r [Teller mit N a c h a h m u n g japanischer Imariornamente] und der Fabrik d e R o o s [Teller mit grünem G r u n d ; bezeichnete T e e k a n n e dieser Werkstatt]. — Butterdosen, Sparbüchse, Schnapsflaschen in Gestalt von Tieren. Links v o m Wandschrank 355. Fayencefaß mit Blaumalerei, Süddeutschland, 1747.
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DEUTSCHE FAYENCE.
Bis zum E n d e des 17. Jahrh. hat die deutsche Fayence — soweit sie nicht in bäuerlichen Betrieben abgeschlossen hergestellt wurde — ihre H a u p t a n r e g u n g der italienischen Renaissancetöpferei zu verdanken. Im 17. Jahrh. wird Italien durch Delft abgelöst, und der Delfter, d. h. der ostasiatische Geschmack, in der europäischen Fayence herrschend. In Deutschland entstanden nun, meist erst im 18. Jahrh., eine Menge Fayencefabriken, die im Anfang sich meist nach Delft richteten, mit zunehmender
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Beliebtheit des Porzellans aber vielfach in Form und Farbe mit diesem wetteiferten. Daher auch das Überwiegen der Muffelmalerei über die Scharffeuer-Farben. Wandschrank 367. Ältere deutsche, schweizer und österreichisch-ungarische Fayence. Frühe deutsche Majoliken: Teller, blau bemalt in Nachahmung der Majoliken von Venedig [Faenza], bez.: L. S. 1618. — Schale aus einer Folge mit Darstellungen der Lebensalter. 1623. [Nürnberg?] Hamburger Fayencekrüge. 1. Hälfte des 17. Jahrh. Arbeiten aus Winterthur in der Schweiz. — Deckelschale auf Fuß mit dem Monogramm des Ofenhafners Ludwig Pfau von Winterthur. 17. Jahrh. Fayencen aus dem Salzkammergut; die sog. Habanerkrüge aus Mähren und Nordungarn. 17. Jahrh. Fayencen mit blauer Glasur, sog. Zisper Ware, Ungarn 17.—18. Jahrh. Wandschrank 364. Fayencen aus Nürnberg und Bayreuth. — In Nürnberg bereits im 16. Jahrh. Anfänge der Fayencefabrikation: die sog. Hirsvogelkrüge; im 17. Jahrh. Fortsetzung des zünftigen Betriebes. 1 7 1 2 wird dort die erste Fayencefabrik begründet. Über den Türen an der Wand 359 u. 361 zwischen den ovalen Platten mit den vier Evangelisten die Bilder von Chr. Marx und J . C. Romedy, » Anfänger einer Porcelaine faberique zu Nürnberg anno 1 7 1 2 « , gemalt von Georg Mich. Tauber. In der Türfüllung nach Raum 53 eine Gedächtnisplatte an J. C. Romedy. — In Nürnberg fast ausschließlich Blaumalerei, auch Bildmalerei. — Genreszenen, alttestamentliche und Zeitereignisse. — Schüsseln mit Wappen nürnbergischer Geschlechter. Bekannte Meister: Kordenbusch, Grebner, Schuster, J . A. Marx. In B a y r e u t h errichtete 1720 Kaufmann Knöller zu St. Georgen am See eine Fayencefabrik, die 1745 von Fränkel und Schreck übernommen wurde. Vorzugsweise Malereien in Blau, nach chinesischen Motiven und im Laub- und Bandelwerkstil regelmäßig angeordnet. In Bayreuth feine Buntmalereien [vgl. Wandschrank 363 und
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Schrank 368] und braunes Steinzeug in der Art der Böttgerware [vgl. S. 86, Wandschrank 430]. Wandschrank 363. Fayencen verschiedener süddeutscher Fabriken. — Bunte Nürnberger Jubiläumsschüssel auf die Augsburger Konfession, gemalt von Grebner 1730. — Buntgemalte Krüge usw. aus Bayreuth. — Fayencen von Fulda, Höchst, Moosbach,Schrattenhofen, Künersberg, Göggingen [sehr vielseitiger Dekor, auch figürliche Malereien], Schretzheim, Ansbach. — Gruppe von blaugemalten Fayencen in der Art der Rouener Ware aus einer bisher unbekannten Fabrik. — Blumentopf mit bunten Schmelzfarben und Vergoldung, nach 1775 in Warschau gearbeitet, nach den türkischen Inschriften als Geschenk des Königs von Polen »an den Padischah des Ottomanenvolkes. « Auf dem Schrank u. a. eine große Kanne aus Kelsterbach. Wandschrank 366. Fayencen meist norddeutscher und skandinavischer Herkunft. — Schreibzeug, blau gemalt, bez.: Cassel den 2 9 j u n y i 6 . . . — Fayencen von Braunschweig [seit 1707] und Münden [in Hannover], im Besitz der Familie von Hanstein, gegr. 1732. Spezialität von Münden ist das Netzwerk an Tellern und Vasen. — Fayencen von Potsdam [Fabrik von Revend], Rheinsberg und Königsberg i. Pr. [Fabrik von Ehrenreich]. —• Teller von Ludwigsburger Fayence. — Große ovale Platte, blaugemalt, bez.: Coppenhagen A.B. — Schwedische Fayencen von Rörstrand [gegr. 1729] und Marieberg [gegr. 1758]. — Fayencen unbekannter deutscher Fabriken. Auf dem Schrank zwei Kruken aus Rheinsberg. Wandschrank 365. F a y e n c e n n o r d d e u t s c h e r u n d schlesischer Herkunft. F'ayencen von Stralsund [damals schwedisch] in Bunt- und Blaumalerei; letztere nach dem Vorbild von Rörstrand. — Kiel, seit 1758 unter Leitung des Fabrikanten Tännich. Ein Kieler Teller und der chinesische Porzellanteller, nach dem er kopiert ist. — Fayencen von Kellinghusen in Holstein. — Fayencen von Proskau in Schlesien [gegr. 1763], sehr vielseitig; besonders beliebt: Butterdosen usw.
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in Gestalt von Tieren, Vögeln; Potpourri-Vasen mit plastischen Blumen. — In derselben Art arbeiten die Fabriken in Gleinitz [Schlesien] und Holitsch [Mähren]. Schrank 3 6 8 . Frühe Fayencen mit bunter Muffelfarbenoder Schwarzlotmalerei; Fayencen mit Bemalung im Porzellanstil. Ende des 17. und Anfang des 18. Jahrhunderts wurden viele Fayencen nicht gleich in der Fabrik bemalt, sondern private, meist Nürnberger oder Augsburger Emailmaler bezogen die weißen Krüge, Schüsseln usw. aus den Werkstätten und dekorierten sie mit bunten Malereien oder mit schwarzer Bemalung, wobei die inneren T e i l e der Zeichnung mit der Nadel ausgekratzt wurden [Art des Glasmalers J o h . Schaper, f 1670. Vergl.S. 148 Schrank 619]. Krüge mit Wappen, Landschaften [vom Monogrammist W. R.], biblische Szenen [von W. R. und J . L. F. 1688]; Krug mit Kriegsszene, bez.: J . H . f e c i t ; Schüssel mit Putto und bunten Blumen von Abraham Helmhack, Nürnberg, f 1724. Fayencen mit Bemalung im Porzellanstil aus Höchst, Bayreuth, Ansbach [?], Zürich und unbekannten Fabriken. An W a n d 362 zwei Öfen des 18. Jahrh. mit reichem plastischem Schmuck, Bemalung und Vergoldung, Rheinlande. An W a n d 361. Oberteil eines Sakristeibrunnes, Schweiz 1562.
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STEINZEUG.
Das S t e i n z e u g ist eine nur vereinzelt vorkommende Tonware von besonderer Beschaffenheit, so daß seine Herstellung an bestimmte Orte [Rheinlande, Belgien] gebunden ist. Der an Alkalien reiche Ton gibt schwach gebrannt eine weiße, poröse Masse, den Pfeifenton; stark gebrannt, versintert er völlig, wird grau, härterals Stahl und ist von fast unverwüstlicher Dauerhaftigkeit. Durch Verdampfen von Salz in dem Brennofen bildet sich in Verbindung mit der Kieselsäure des Tons eine glasige Schicht, die Salzglasur, das charakteristische Kennzeichen des rheinischen Steinzeugs. Als Farben sind nur das auch
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in hoher Glut beständige Kobaltblau und Manganviolett zu benutzen, welche in der Salzglasur in Fluß kommen. Über die Herkunft des deutschen Steinzeugs, welches infolge niederdeutscher Inschriften lange Zeit als flämische Arbeit [gres flamand] angesehen wurde, ist erst Licht verbreitet durch die Nachgrabungen, welche Kaplan D o r n b u s c h in den Rheinlanden an den Stätten des alten Töpfereibetriebes anstellen ließ. Die hier gefundenen Scherbenlager halb fertiger Ware geben einen sicheren Anhalt über die Herkunft der Stücke, welche im 16. und 17. Jahrh. vom Rhein nach allen Ländern Europas hin versandt wurden. Die Sammlung Dornbusch ist 1876 erworben und vermehrt durch die Ausgrabungen in Raeren [Geschenk des Herrn von Grand-Ry], in Grenzhausen [Geschenk des Herrn Merkelbach] und in Altenrath [Geschenk des Herrn Dr. Schumacher]. Zuletzt haben Funde in K ö l n die Tatsache eines lebhaften, erst um 1570 erloschenen Betriebes in der Stadt selbst, in der Zeit und den Formen der deutschen Frührenaissance ergeben. — Die Geräte, meistens Krüge, wurden gedreht, die Verzierungen teils eingeschnitten oder eingepreßt — hierzu die Stempel in der Sammlung —, teils auch in besonderen Formen ausgedrückt und als dünne Schicht auf die noch feuchten Krüge aufgesetzt — Formen in der Sammlung — »geschnitten und gedruckt Werk«. Die Formen wurden über Ton- und Holzmodellen in Ton hergestellt oder unmittelbar aus dem gehärteten Ton ausgeschnitten. Die Formenschneider und Töpfer waren nicht immer dieselben Leute, daher sind die in den Reliefs vorkommenden Buchstaben [Marken] kein sicherer Anhalt für die Bestimmung. Abformungen durch andere Werkstätten sind auch im 16. Jahrh. nicht selten. Wandschrank 379. Arbeiten von Köln, Frechen und Raeren. K ö l n und nachher R a e r e n , ein kleiner Ort bei Eupen, im 16. und 17. Jahrh. unter niederländischer Oberhoheit, haben die große Menge der edlen braunen Krüge gefertigt, welche ihre Farbe durch Einlassen von Rauch in den Brennofen erhalten. Reiche Ausbildung
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der Krugiorm in vortrefflicher Gliederung und scharfem Profil. In Köln [Werkstätten in der Maximinen- und Comödienstraße]: aufgelegte Eichen- und Rosenranken. Beliebte Form mit bärtiger Maske am Halse, sog. Bartmännchen. Schnellen mit Figuren in Rundfeldern. — In Raeren bekannte Meister: Jan Emens, Baldasar Menneken, Jan Allers um 1600. Die Darstellungen meist als Friese um den Bauch oder den Hals. Sehr beliebt die Kurfürsten, Landsknechte, Bauerntänze, die Werke der Barmherzigkeit, biblische Historien, Wappen und Sprüche. In Raeren: neben der braunen Ware auch graue Krüge mit Kobaltblau in den Vertiefungen der eingedrückten Stempel und als Hintergrund für die Reliefs. Schrank 382. Arbeiten aus Nassau. N a s s a u , das »Kannebäckerländchen« bei Höhr und Grenzhausen, welches bis heute die großen Massen von Steinzeug für ganz Deutschland liefert, arbeitete ähnlich wie Raeren, jedoch meist in Grau und Blau, mit häufiger Anwendung von Violett, und weniger sorgfältig. Später hört Nassau auf, den Reliefschmuck anzuwenden. Einzelne Blüten, Sterne, Rosetten werden aufgepreßt, die verbindenden Ranken eingeritzt. Schließlich werden nur noch die Umrisse des Ornaments eingeritzt, welches mit Blau gefüllt wird. Ganz selbständige Erhaltung gut stilisierter mittelalterlicher Zeichnung durch das Jahrhundert des Rokoko hindurch. In neuerer Zeit wurden nur noch Ornamente mit Blau aufgemalt Seit 1870 werden die Formen des 16. Jahrh. wieder für den Kunsthandel nachgeahmt. Schrank 384. Arbeiten aus S i e g b u r g , in der Nähe von Bonn, am rechten Rhein-Ufer. Sehr feiner weißer Ton, gewöhnlich ohne Glasur. Die ältesten Gefäße, bald nach 1500, sind kleine Vasen mit eingeschnittenen Verzierungen. Nach 1500 beginnt die hohe Blüte des Betriebes; Gebrauchs- und Schaugeschirr. Beliebte Form: die schlanken, fast zylindrischen Pinten, auch Schnellen genannt, mit Wappen und anderem Bildwerk. — Dazu gehörige Formen. — Die Kannen mit langer Tülle, sog. Schnabelkannen, von großer Schönheit im Aufbau und Ornament.
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Wandschrank 378. Steinzeug von K r e u ß e n und verw a n d t e n Fabriken in Franken u n d d e m sächsischen Vogtland, 17. Jahrh. Braunschwarze Masse mit besonders geformten, aufgelegten Ornamenten, welche vor d e m zweiten B r a n d e mit Emailfarben bunt bemalt sind. Die Formen wenig gegliedert: d i e sog. Bienenkörbe, Bandkrüge. Reliefstreifen mit figürlichen Darstellungen: J a g d e n , Planeten, zwölf Apostel, Kurfürsten, Porträts von Mann und Frau. Gelegentlich Malerei auf glattem Grund. — K r ü g e mit eingekerbtem Grund. — K r ü g e mit eingekerbten Netzornamenten, bisweilen farbig emailliert, auch vergoldet. •— K r ü g e mit bunter Malerei auf hellb l a u e m Grund. Braune Steinzeugkrüge mit Reliefschmuck ohne Bemalung. Schrank 383. Auswahl der besten Steinzeugkrüge der S a m m l u n g aus Köln, Raeren, Kreußen und dem Vogtlande. — Braunes Steinzeug aus Dreihausen in Hessen. [Ringelkrüge.] Wandschrank 380. Steinzeug verschiedener Fabriken. Arbeiten aus T e u p l i t z [Niederlausitz]; braune und vorzügliche blaue Glasuren. Eingeschnittene und ReliefVerzierung. K r ü g e aus S a c h s e n [ A l t e n b u r g ] , braun, mit Verzierungen aus kleinen aufgesetzten, gepreßten R o setten und aus weißen Perlen zusammengesetztem Ornament. — Steinzeug mit eingraviertem Ornament. Muskau, 17.—18. Jahrh. Braune, bauchige Krüge mit aufgelegten Zinnmedaillen, meist aus Sachsen. Arbeiten aus Hessen [Dreihausen] und Schlesien. In B u n z l a u in Schlesien erhält sich bis heute eine eigenartige S t e i n z e u g - I n d u s t r i e , die Kaffeekannen aus guter brauner Masse in zweckmäßigen Formen herstellt: im 18. Jahrh. mit aufgelegten gelben, gelegentlich b u n t bemalten und vergoldeten Reliefs; W a p p e n , Tiere, Blumenranken, Ähren usw. Eine G r u p p e Gefäße mit farbigen, gefleckten Glasuren. Deutschland, 17.—18. Jahrh.
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Kuchenformen, Ton, grün glasiert. Nürnberg, 16. bis 18. Jahrh. Wandschrank 381. Tonwaren mit farbigen, zumeist zinnhaltigen Glasuren, früher mit Unrecht der Nürnberger Familie H i r s v o g e l zugeschrieben. Solche Glasuren wurden vielmehr von deutschen Hafnerwerkstätten an vielen Orten hergestellt, so in Tirol, in Sachsen, in Schlesien, im Schwarzwald, in den Rheinlanden [Köln] und Lübeck. [Vergl. Seite 5g.] — Figur eines Mannes in spanischer Tracht, 1604. — Figur des »Demelfraß«, Tirol, 16. Jahrh. — Schüssel mit dem Wappen des Breslauer Bischofs v. Promnitz, Schlesien, um 1550. — Pilgerflasche mit dem Wappen der Kurfürsten, 1548. — Krug mit der Kreuzigung, Schlesien, 16. Jahrh. Arbeiten des B e r n a r d P a l i s s y , geb. 1510, gest. in Paris 1590; er findet selbständig um 1540 ein Verfahren, plastische Arbeiten mit durchsichtigen farbigen Glasuren zu überziehen. Lebhaft glänzende Färbung. Verwendung gemischter, marmorierter Glasuren. Die plastischen Modelle sind häufig nur Abformungen von Metallgeräten oder Naturkörpern. [Schüssel mit Amphibien.] — Große Schüssel, ein hervorragendes Prachtstück, mit Darstellung des Apollo, der Musen und der Geschichte des Marsyas, scheint über einer silbernen getriebenen Schüssel geformt zu sein. — Drei Schalen mit durchbrochenen Rändern. — Aus der nach seinem Tode weitergeführten Fabrik zwei ovale Schüsseln. [Moderne Nachahmungen im Schrank 256, Seite 60.] Rechts vom Schrank südfranzösisches Büffet, 16. Jahrh., darauf oben drei französische Kannen [Avignon] mit einfarbigen und gefleckten Glasuren. 16.—17. Jahrh.; unten Bauerngeschirr aus Schlesien und Süddeutschland. 17.—18. Jahrhundert. Links vom Schrank: Büffet, geschnitzt und bunt bemalt, friesische Arbeit des 17.—18. Jahrh. — Bauerngeschirr, hauptsächlich aus Schlesien, 17.—18. Jahrh. Wand 375. Schweizer Ofen von D a v i d P f a u in Winterthur, 1738, bedeckt mit biblischen Geschichten und Versen in reicher, farbiger Bemalung.
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Daneben einzelne Kacheln von meist Winterthurer Öfen des 17. und 18. Jahrh. Zum Teil Arbeiten von Mitgliedern der Töpferfamilie Pfau. — Ofensitz aus Winterthur. Wand 374. Ofen, blau bemalt mit mythologischen Darstellungen. Hamburg, um 1780. Über Schrank 378 und 379 Bauerntöpferei des 17. bis 19. Jahrh. aus Deutschland, Ungarn, Schweiz usw.
RAUM 56. FRANZÖSISCHE, ITALIENISCHE UND SPANISCHE FAYENCEN. STEINGUT. Wandschrank 401. Fayencen von R o u e n . Blütezeit 17.—18. Jahrh. Vorwiegend Blaumalerei auf schwerem und dickem Tonscherben. Eigener Ornamentstil, in strahlenförmiger, symmetrischer Anordnung der Behang- und Spitzenmuster, »style rayonnant«. Wandschrank 400. Fayencen von R o u e n , N e v e r s , M o u s t i e r s . — Dem Zeitgeschmack folgend bringt Rouen etwa seit 1750 chinesisch-japanische Motive in bunter Malerei; »décor à la corne« und »à la double corne* etc. — Fayencen mit blauer Glasur »style persan«. — Krug aus Nevers, persischblau mit weiß aufgesetztem Ornament, 2. Hälfte des 17. Jahrh. — Fayencen von Moustiers [Provence]. Für die Fabrik des P. Clérissy [von ca. 1700 an] charakteristisch die Dekoration nach den Grotesken von Bérain und Toro in Blaumalerei. — In der 2. Hälfte des 18. Jahrh. vielfarbige Bemalung in zarten Tönen: Arbeiten aus der Fabrik des Joseph Olery. Wandschrank 399. Spanische und Italienische Fayencen. — A l c o r a [Prov. Valencia] 1725 gegründet unter Leitung von Künstlern aus Moustiers [J. Olery, E. Roux], Daher im Dekor verwandt mit Moustiers. — In T a l a v e r a im 16. Jahrh. lebhafter Betrieb, so daß »Talavera« in Spanien Bezeichnung für gemalte Fayence überhaupt wurde. — Den Namen » F a y e n c e « begründeten die weißen Majoliken aus Faenza, meist vom 17.—18. Jahrh. von denen manche nachträglich eine Bemalung erhielten. Kunstgewerbe-Museumsführer.
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Wandschrank 398. F a y e n c e n a u s N o r d i t a l i e n , Genua, Savona, 17.—18. Jahrh., abhängig von Delft. Große Schüsseln mit dem Wappen des Kardinals Falconieri. In Nove, Venedig, Mailand, Ravenna, Pesaro, Treviso Fayencefabriken im 18. Jahrh., die z. T. unter ostasiatischem Einfluß, z. T. selbständig mit den verschiedensten Dekorationsmotiven in Buntmalerei arbeiten. — Gefäße mit griechischen Trinkliedern, für die griechischen Inseln in Pesaro gefertigt. Auf den Schränken 398 und 399 große Vasen und Schüsseln, meist aus Spanien [Talavera], Wandschrank 397. F r a n z ö s i s c h e F a y e n c e n . Straßburg, Fabrik von Hannong, gegr. 1 7 2 1 , ausgezeichnet durch Blumenmalereien, die mit der Porzellanmalerei wetteifern. Charakteristisch ein feuriges Karminrot. — Fayence von Niederviller [gegr. 1754] in ähnlichem Stil. — Aprey [Lothringen]. — Fayencen von Marseille: Blumenmalereien in mehr naturalistischer Auffassung als in Straßburg, das aber — neben dem Porzellan von Meißen — als Vorbild diente. — Steingut aus St. Clément. 2. Hälfte 18. Jahrh. Schrank 403. E n g l i s c h e s S t e i n g u t ; Wedgwoods Arbeiten. Die Kunsttöpferei Englands gelangt seit Beginn des 18. Jahrh. zu selbständiger Bedeutung. Es werden Gefäße hergestellt aus sehr verschiedenartig behandeltem Tonmaterial. So die Agate-Ware, durch zusammengemischte Tonarten marmoriert; die Tortoise-shell-Ware [Schildkrott-Ware]; die später von Wedgwood vervollkommnete sog. Cream-Ware [»Queens-Ware«]; deren Masse aus mit gepulvertem Feuerstein gemischtem Ton bestand, über die eine gelbliche Salzglasur gezogen wurde. Diese »Cream-Ware« eroberte sich binnen kurzem den Weltmarkt, wurde bald in vielen Betrieben in England und auf dem Kontinent hergestellt, und verdrängte gegen Ende des 18. Jahrh. unter dem Namen »fayence fine« sowohl die bisher herrschende Fayence mit Zinnglasur, als auch zum Teil das bedeutend kostspieligere Porzellan. Durch J o s i a h W e d g w o o d [1730—1795] wurde die Cream-Ware zu ihrer höchsten Vervollkommnung ge-
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bracht. Seine bedeutendsten Erfindungen: die Basaltmasse [»Egyptian-black] und die Jasper-Ware [von ca. 1775 an]. Die Jasper-Ware ist ein feines, in seiner Dichtigkeit dem Porzellan nahe kommendes und in voller Masse gefärbtes Steingutmaterial. Die Ornamente der meist an antike Gefäßformen sich anlehnenden Geschirre werden in Stahlformen gepreßt und aufgelegt, so daß sie sich als weiße Reliefs von blauem, grünem, violettem oder schwarzem Grund abheben. In guter Zeit wurden die gepreßten Reliefs nochmals freihändig übergangen. Der bedeutendste von W e d g w o o d beschäftigte Künstler war J. Flaxman, neben ihm arbeiteten französische und italienische Bildhauer; auch vornehme Dilettantinnen, wie Lady Templeton, entwarfen Reliefs. — Gefäße aus Basaltmasse, z. T. früh aus der Zeit der Firma Wedgwood & Bentley [bis 1780], z. T . aus späterer Zeit. — Zierund Gebrauchsgegenstände aus Jaspermasse, alte Arbeiten und neue Erzeugnisse aus 1860. — Nachahmungen der Wedgwoodware von John Turner in Lane End. Pultschrank 404. Wedgwood-Zierplättchen in verschieden gefärbter Jaspermasse mit Reliefs nach antiken Vorbildern oder in antikem Geschmack. Intaglios aus Basaltmasse, z. T . nach antiken Gemmen. — Große Platte mit Apollo und Daphne, vor 1780. — Relief-Medaillons aus der Fabrik der Gebr. Collin in Königsberg i. Pr. [1776—1785] [Porträt von Immanuel Kant], — Italienische Relief-Medaillons. Schrank 402. Steingut von Wedgwood und dessen Nachahmungen. — Arbeiten von Wedgwood in CreamWare, mit bunten Glasuren, in der Art des japanischen Imariporzellans und mit Uberdruck. — Töpfereien anderer englischer Fabriken. Marmorierte Steingutgefäße aus England und von Steitz in Kassel. — Figürliche Arbeiten aus Spanien [Jäger mit Hund] und Italien [Geigenspieler aus der Fabrik Aldobrandini in Bologna und Allegorische Gruppe aus Capo di Monte], W a n d s c h r a n k 396. D e u t s c h e s u n d f r a n z ö s i s c h e s S t e i n g u t . — In Proskau wird seit 1786 neben der Fayence auch Steingut hergestellt. Figürliche Arbeiten. — Ebenso 6*
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gehen viele andere deutsche Fayencefabriken zur Herstellung von Steingut über, so 1786 Magdeburg [Unternehmer Guischard], Rheinsberg [Besitzer Lüdicke], Höchst, Königsberg. Viele Fabriken in Böhmen: Beyereck, Holitsch, Tannowa, Altenrohlau, meist aus dem Anfang des 19. Jahrh. Braune Ware, z. T . mit Goldverzierung oder Emailmalerei in der Art des Böttgersteinzeugs [vgl. S . 86 Schrank 430]. — Braune und schwarze Ware mit Reliefauflagen aus dem Anfang des 19. Jahrh., aus Proskau, Hohenstein, Bodenbach. — Schwarzglasierte Arbeiten aus Namur; Kanne und Becken, z. T. blauglasiert von Leboeuf in Creil bei Paris. Wandschrank 395. Englisches und französisches Steingut. — Wedgwood-Nachahmungen aus Mettlach, Frain in Mähren. — Marmorierte Ware. — Steingut mit Metallimitation. — Krüge und Becher mit Reliefschmuck, Deutschland, 19. Jahrh. — Gruppe von Tonmodellen, u. a. die Originalmodelle zu zwei Wedgwood-Vasen. — Tiergruppen von Riedinger. Augsburg, 18. Jahrh. Gefäße aus T e r r a s i g i l l a t a , einer an besonderen Orten [in Schlesien, auf Malta] gegrabenen Tonerde mit aufgesetztem Stempel, unglasiert, rot oder weiß, oft mit bunten Lackfarben bemalt, galten als medizinische Trinkgeschirre, welche nach dem Volksglauben einen giftigen Trank durch Zerspringen anzeigten. An Wand 391. Tischplatte aus Rouener Fayence. Darüber: Moderne Nachahmung einer Fayenceschüssel Stil Rouen von Samson, Paris.
RAUM 57—59.
EUROPÄISCHES PORZELLAN.
Durch Raum 57 [Berliner Porzellanzimmer] hindurch in den Meißner Porzellan-Saal, da in Meißen die Fabrikation des europäischen Porzellans ihren Anfang nimmt.
RAUM 58.
DER MEISSNER PORZELLAN-SAAL.
Das P o r z e l l a n [der Name stammt her von porcella, Porzellanmuschel] ist eine künstliche Mischung, deren
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Kunsttöpferei.
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Hauptbestandteil die Porzellanerde [Kaolin] bildet mit Zusätzen von Flußmitteln, namentlich Feldspat. Die Masse ist weiß, stahlhart, durchscheinend und zeigt auf dem Bruch einen glasigen Schimmer. Neben diesem harten oder echten Porzellan gibt es mehrere Arten weicher Porzellane, welche entweder kein Kaolin oder aber wenig Kaolin mit leichteren Flußmitteln enthalten. Letztere Arten namentlich in Frankreich [Frittenporzellan, päte tendre] und England [Knochenporzellan]. Das Hartporzellan wird in Europa in einem ersten Brande verglüht, sodann wird die Glasurmasse aufgetragen und das Stück im »Gutfeuer« gar gebrannt, wobei es völlig versintert und die Glasur ins Schmelzen gerät. Es geschieht dies bei so hohem Hitzegrad, daß die zur Bemalung verwandten Farben wegbrennen würden; nur Kobalt verträgt den Brand, kann daher unter der Glasur gemalt und dadurch unlöslich mit der Masse verbunden werden. Dagegen werden die anderen bunten Farben auf die fertige Glasur aufgemalt und in leichtem Feuer besonders eingebrannt; da sie über der Glasur liegen, so nutzen sie sich beim Gebrauch allmählich ab. In neuerer Zeit sind Versuche, auf weniger hartem Porzellan auch andere Farben im »scharfen Feuer« zu brennen, von Erfolg gewesen. Seit der Einfuhr des ostasiatischen Porzellans im 16. Jahrh. war man in Europa eifrig bemüht, dem Geheimnis der Fabrikation dieses hochgeschätzten Materials auf die Spur zu kommen. Erst um 1709 gelang Joh. Friedr. Böttger in Dresden die Herstellung desselben. Beginn der Fabrikation in Meißen unter strenger Geheimhaltung zunächst für den Hof, bald auch für den Verkauf. Trotz aller Vorsicht verbreitet sich das Geheimnis des Porzellans durch entlaufene Arbeiter bald über ganz Deutschland. Errichtung zahlreicher kleiner Fabriken meist als Luxusanstalten der Höfe. Anfangs direkte, oft täuschende Nachahmung japanischer und chinesischer Vorbilder in Form und Dekoration. Für die Formen haben Anfangs oft Metallgefäße als Vorbild gedient. Bald Kindringen der Formen des Rokoko, die um 1740 zur
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RAUM 58.
Herrschaft gelangen und, mit Unterbrechung durch die antikisierende Richtung am Ende des 18. Jahrh., bis heute überwiegen. Wandschrank 430. Böttger-Ware und HausmalerArbeiten. Joh. Friedr. Böttger findet bei den Versuchen, das chinesische Porzellan nachzubilden, eine braunrote Tonmasse, ähnlich dem roten Steinzeug der Chinesen. Die Stücke aus dieser sehr harten Masse werden entweder ohne weitere Behandlung gelassen oder poliert, geschnitten und geschliffen wie Glas, mit aufgelegten Reliefs verziert, auch mit Lack- oder Emailfarben bemalt. Die braune Masse erscheint gelegentlich geflammt; daneben kommt auch eine schwarze Masse vor, welche die gleiche künstlerische Behandlung erfährt. Anfangs Anlehnung an die chinesischen Vorbilder. Leider wird die Fabrikation dieser Ware bald nach Erfindung des weißen Porzellans verlassen. — Auch an anderen Orten Deutschlands, Bayreuth, Plaue bei Brandenburg, Proskau, in England von Gebr. Elers, in Holland von Ary de Milde, wurde eine ähnliche Ware hergestellt. [Vgl. S. 84 Schrank 396.] Chinesisches, in Deutschland überdekoriertes Porzellan. - - Porzellan mit Schwarzmalereien in Art der Schapergläser. — Teeservice Augusts des Starken, von italienischen Künstlern gemalt, mit Darstellungen von Meeresgottheiten. Porzellanmalereien von Bottengruber in Breslau auf Wiener und chinesischem Porzellan, um 1730. Humpen mit bacchischem Fest, bez. C. F. de Wolfsbourg pinxit 1729. Wandschrank 429. M e i ß e n . Erste Versuche der europäischen Porzellanfabrikation 1709—1720. Weißes unbemaltes Porzellan, teils noch in den Formen der braunen Böttger-Ware. — Porzellan mit noch unvollkommener Malerei in dick aufliegenden Schmelzfarben. — Porzellan mit Malereien in der Art des ostasiatischen Porzellans, z. T. aus der Frühzeit Meißens, z. T . schon der II. Periode der Fabrik [unter der Leitung des Malers J . G. Herold, 1720—1740] angehörend. — Nachahmungen
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der japanischen Imariporzellane. — Terrine, Schüssel und Kaffeekanne, »Tigermuster«, aus dem Tafelservice Augusts des Starken. — Terrine mit »Pinienmuster«. — Leuchter, Terrine und Sauciere aus dem Service des Fürsten Sulkowsky, I 7 3 5 — I 7 3 8 Schrank 432. M e i ß e n . Porzellan mit Chinoiserien und Landschaften in miniaturartiger Ausführung, eingefaßt von zierlichen goldenen Behang- und Spitzenmustern im » L a u b - und Bandelwerk-Stil«. Diese Dekoration besonders von Herold gepflegt. — Vase mit Malereien im Stil Watteaus. — Meßkelch mit Patene. — Tassen, Schalen und Kannen mit Chinoiserien in Gold. Schrank 431. Meißner Porzellan mit farbigen Glasuren und Malereien in ausgesparten weißen Feldern. Chinoiserien und »indianische« [d. h. ostasiatische] Blumen. — Geschirr mit dem eisenroten Drachenmuster, für die K g l . Hofkonditorei in Warschau gefertigt. — Schreibzeug mit Chinesengruppe. — Blaugeschirr, seit ca. 1 7 1 9 . Schrank 436. M e i ß e n . Teile des sog. Schwanenservices, angefertigt unter der Leitung des Modelleurs K ä n d l e r für den sächsischen Minister Grafen B r ü h l um 1 7 3 6 [Eigentum des gräfl. Brühischen Hausfideikommisses). Schrank 433. M e i ß e n . Arbeiten der Rokokoperiode Mitte des 18. Jahrh. — Bemalung mit Figuren und L a n d schaftsbildern im Stil der französischen Genremaler des 18. Jahrh. Geschirr mit »Mosaik«-Rand und mit plastisch aufgelegten Blumen. Figuren: Bacchische Gruppe, Slavonenpaar, Blumenverkäuferin, Schäferin, Töpfer. Stockkrücken. Schrank 434. M e i ß e n . Arbeiten der Rokokoperiode Mitte des 18. Jahrh. — Buntgemaltes Geschirr mit figürlichem Dekor und mit »teutschen« Blumen. — Teekanne mit Kocher. — Service mit purpurnem Mosaik[Schuppen] Rand. — Terrinen mit »Ozier«-Muster [Weidengeflecht in Relief] und mit » Dulongschen« Reliefzieraten. — Figuren: Astrologia, Justitia, Musica, Kavaliere im Duell. —• Unbemalte Figuren. Wandschrank 428. M e i ß e n . Arbeiten verschiedener Perioden des 18. Jahrh. — Blaugeschirr mit indianischen
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und teutschen Blumen. — Zwei blaugemalte Vasen, bez. A. R., um 1730. — Weißes Geschirr und figürliche Arbeiten. Geschirr mit Purpurmalereien. — »Ozier«-Muster und »Dulongsche« Reliefzieraten. — Figuren: Minerva und Mars. Wandschrank 427. M e i ß e n . Arbeiten zumeist aus dem letzten Drittel des 18. Jahrh. [Marcolini-Periode 1774 bis 1814]. Drei Gellert-Monumente [zwei in Biskuitporzellan] 1770—1780. — Biskuitgruppe nach der Antike. — Venus und Amor, bunt. — Relief in Rahmen: Die heil. Familie nach Raffael. — Kleinere Figuren und Gruppen. — Gefäße in naturalistischen Formen [z. T. frühe Arbeiten]. Pultschrank 435. »Galanterien« aus verschiedenen deutschen Porzellanfabriken. — Dosen, Dosendeckel und Stockknöpfe mit feinster Miniaturmalerei aus Meißen, Berlin usw. — Boden eines Strickbeutels, Meißen. — Medaillon mit mythologischer Darstellung, Höchst. — Dosendeckel, bemalt mit Maskengesellschaft von B. Weys. Pultschrank 437. Porzellan, mit dem Diamant graviert von Kanonikus Busch in Hildesheim, um 1750. — Platten aus Porzellan und Fayence, bemalt von B. Calau in Berlin, um 1770. — Miniaturbildchen auf Porzellan gemalt. — Vier runde Ringplatten mit Miniaturporträts, Kloster Veilsdorf. — Biskuitmedaillons in der Art der Wedgwood-Arbeiten, Sèvres um 1800. Wand 425 dekoriert mit Teilen einer Orgelverkleidung, Holz geschnitzt und vergoldet, Deutschland, Mitte 18. Jahrh. Dazwischen und An Wand 423, 424, 426. Chinesische und andere Porzellane auf vergoldeten Rokokokonsolen. A n d e r D e c k e : Kronleuchter, Berliner Porzellan, nach einem Modell des 18. Jahrh. Ausgang zum Vestibül und zur Galerie. Zurück nach
RAUM 57.
DAS BERLINER PORZELLANZIMMER.
In Berlin errichtete der Kaufmann Wilh. Casp. Wegeli 1750 eine Porzellanfabrik unter Beihilfe eines aus Höchst
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entwichenen Arbeiters, der das Geheimnis der Porzellanfabrikation besaß. 1757 aber geht die Manufaktur ein. Erst 1761 beginnt der Betrieb von neuem durch den Kaufmann Joh. Ernst Gotzkowski, der sich aber bald gezwungen sieht, die Fabrik dem Könige anzubieten. 1763 wird sie auch von Friedrich dem Großen als Kgl. Porzellan-Manufaktur übernommen. Mehrere Meißner Künstler werden angeworben. Höchste Blüte 1765—1780, vollendete Kunst der Malerei. Wandschrank 418. Arbeiten aus der Fabrik von Wegeli. Glasierte Figuren mit und ohne Bemalung. — Teile von Kaffeeservices mit Purpurmalereien — Teller mit dem Wappen des Grafen Gotter. Geschirr aus der Fabrik von Gotzkowski. Arbeiten aus der K g l . Porzellan-Manufaktur. — Geschirr mit Muster »Reliefzierat mit Spalier«. — Bemalte Vilsen. — Glasierte, unbemalte Figuren, meist der Frühzeit angehörend. — Reliefbildnis des Direktors Grieninger, 1763—98 [neue Ausformung], und des Modelleurs Meyer und seiner Frau. Links vom Schrank: Kommode mit reichem Beschlag von vergoldeter Bronze nach dem Original von Caffieri in der Sammlung Wallace [London]. Darauf Glaskasten 419. Teile des Geschirrs für das Kgl. Schloß zu Breslau, höchste Vollendung der Blumenmalerei, um 1780. — Stutzuhr, um 1770, Werk von Kleemeyer [Berlin], Wandschrank 417. Berliner Geschirr 1763 bis ca. 1780. Teile eines Kaffeeservice für das Kgl. Schloß in Charlottenburg mit »Mosaique« und indianischen Blumen in Eisenrot und Gold, um 1770. — Service mit Watteaufiguren in Purpurmalerei und Goldmosaikrand. — Service mit rotem Mosaik und Früchtemalereien. — Geschirr mit »Antikzierat«, mit »Reliefzierat mit Stäben« und »mit Spalier«. Wandschrank 416. Berliner Arbeiten, meist vom Ende des 18. Jahrh. — Geschirr mit Landschaftsund Tierbildern. — Service mit bunten Streublumen. — Zwei Vasen mit bester Blumenmalerei. — Service
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mit »Kurländer Muster«. — Unbemalte Figuren und Gruppen. Schrank 420. Berliner bemalte Porzellanfiguren. — Mythologische Gruppen und Figuren. — Allegorie auf Zeit und Ewigkeit. — Personifikationen der Jahreszeiten und Erdteile. — Große Vase mit prächtiger Blumenmalerei. — Tabakskasten mit Watteaumalerei in Purpur. — Geschirr mit verschiedenem Muster und Bemalung. Schrank 421. Berliner Porzellan vom Ende des 18. Jahrh. — Figuren: Die Liebe, Hoffnung usw. — Mythologische Figuren und Gruppen: Die drei Parzen, Europa auf dem Stier, Ganymed auf dem Adler. — Große Gruppen: Triumph der klassischen Baukunst über das Rokoko; die Musik. •— Kleine bemalte Figuren. — Geschirr mit figürlicher Malerei [Bäuerliche Szenen und Watteaufiguren]. Wandschrank 415. Berliner Porzellan, zumeist aus der Zeit Friedrich Wilhelms II. und Friedrich Wilhelms III. — Geschirr in Empireformen mit viel Vergoldung [in Anlehnung an den Geschmack der gleichzeitigen Wiener Porzellane]. — Figuren und Gruppen aus Biskuitmasse, z. T. Nachbildungen von Antiken. — Büste der Königin Luise, nach Modell von Schadow. — Porträtmedaillons der Direktoren Grieninger und Klipfei von C. F. Riese. — Allegorie auf den Fürstenbund 1785, modelliert von Alexander Trippel. — Berliner Blaugeschirr. Rechts vom Schrank: Kommode nach dem Original von Boulle in der Bibliothèque de l'Arsenal, Paris. Darauf Glaskasten 414. Geschirr aus dem Service für das Neue Palais in Potsdam. Muster: Reliefzierat mit Spalier, um 1770—80. Schrank 413. Schrank aus Wien, 1. Hälfte 18. Jahrh.; darin: Figuren, Gruppen und Büsten von Berliner Biskuitporzellan, Ende 18. Jahrh. — Kleinere bemalte Porzellanfiguren. An Wand 410. Statue Friedrichs des Großen aus Berliner Porzellan, Modell von Gottfried Schadow, neuere Ausformung.
R A U M 59.
Kunsttöpferci.
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Glaskasten 412. G r u p p e und Figuren von dem 1772 von Friedrich II. der Kaiserin K a t h a r i n a von R u ß l a n d geschenkten Tafelaufsatze. Ältere und neuere Ausform u n g e n [vgl. R a u m 30, S. 53]. An Wand 410. G r o ß e durchbrochene, mit Lackfarben b e m a l t e Vase aus der Fabrik von Wegeli [1750—1757].
RAUM 59. PORZELLAN AUS DEN KLEINEREN DEUTSCHEN UND AUSLÄNDISCHEN MANUFAKTUREN. Die D c c k e des Saales g e m a l t von R i c h a r d Böliland
1906.
Wandschrank 451. Porzellan der kurpfälzischen Manufaktur in F r a n k e n t h a l , 1755—1800. Paul Anton H a n n o n g gründet 1755 die Fabrik, welche 1762 vom K u r fürsten Karl T h e o d o r von der Pfalz ü b e r n o m m e n wird. — Vornehmlich Herstellung plastischer Arbeiten. — Aus der H a n n o n g s c h e n P e r i o d e : Toilette der Venus. — Geschirr: Teller, nach chinesischem Muster b e m a l t ; Schreibzeug, Butterdose. Zwei Vasen mit Blumenmalerei. — Blütezeit unter Kurfürst Karl T h e o d o r , seit 1762. G r u p p e von Figuren der M o n a t e und Meleager und Atalante, 1778, von K o n r a d Link. — K i n d e r g r u p p e in weiß von Joh. P. Melchior [1779—'793 ' n Frankenthal tätig]. — Geschirr, bemalt mit Blumen, Vögeln und L a n d s c h a f t e n . Links vom S c h r a n k : Allegorische G r u p p e mit d e m Porträtmedaillon des Kurfürsten Karl T h e o d o r und seiner Gemahlin. Arbeit von A d a m Clair, Frankenthal um 1790, Biskuitporzellan. Rechts vom S c h r a n k : Modelle aus T o n und Holz, zur Ausführung in Porzellan bestimmt. Arbeiten z. T . von J. P. Melchior und A d a m Clair für H ö c h s t u n d Frankenthal. Schrank 452. Porzellan von Höchst u n d Ansbach. — H ö c h s t 1746—1796, von 1778 an kurfürstlich Mainzische Manufaktur. — Frühe Figuren: T ä n z e r und Tänzerin. — Blütezeit 1770—1779, als Joh. Peter Melchior Modellmeister war. Von ihm die Musikantenfamilie, Venus u n d
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Kunsttöpferei.
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Amor, Chinesenfiguren usw. [Sein Gipsrelief des Kapitulars Dumeix neben Wandschr. 451.] — Geschirr, vornehmlich mit purpurroter Landschaftsmalerei. Seit 1840 wurden die alten Höchster Formen in D a m m bei Aschaffenburg in Steingutmasse wieder ausgeformt. A n s b a c h seit 1760. U. a. Kopien Meißener und Berliner Muster, so der »Reliefzierat mit Spalier«. Schrank 453. Porzellan von Ludwigsburg, 1 7 5 8 — 1 8 2 4 ; gegründet vom Herzog Karl von Württemberg. Figürliche Plastik von hoher Vollendung. Früh schon Figuren der klassizistischen Richtung, durch den Bildhauer J . Chr. Wilh. Beyer [1759—1767] eingeführt. Von ihm die trauernde Artemisia, Athena, Herkules, Fischerin, Bacchantengruppe u. a. — Geschirr mit Buntmalerei [Bauernszenen, Blumen, Landschaften.] — Service mit plastischem Schuppenmuster. Wandschrank 450. Porzellan von Nymphenburg, Fürstenberg, Fulda und Rudolstadt. N y m p h e n b u r g . Die vom Kurfürsten Max Josef III. von Bayern 1748 in Neudeck in der Au gegründete Manufaktur 1761 nach Nymphenburg verlegt. Vorzügliche Rokokomalerei auf Geschirren. Die Nymphenburger Figuren zählen zum Besten, was die Porzellanplastik geschaffen hat. — Bemalt: Dame von einem Hund angefallen. — Weiße Figuren: Dame mit Fiaschetto, Lesendes Mädchen, Chinese u. a. F ü r s t e n b e r g in Braunschweig, um 1750 gegründet. Blütezeit um 1770—1780. Sehr vielseitiger Dekor, besonders gute Landschaftsmalerei. Die Muster zu Geschirr und Figuren vielfach den Modellen der führenden Manufakturen [Meißen, Berlin usw.] entlehnt. — Spezialität der Fabrik sind Porträtbüsten beiühmter Männer in Biskuitmasse. — Büste des Prinzen Heinrich von Preußen, um 1780. — Bemalte Figuren: Andromeda, tanzendes Paar usw. F u l d a . 1765 als »Fürstlich Fuldaische Porzellanfabrik« gegründet. Besteht bis 1780. Feine Bemalung der gut modellierten Figuren: Türke und Türkin. —
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Personifikationen der Erdteile. — Geschirr mit Blumenmalerei. R u d o l s t a d t [Volkstedt]. 1760 von G. H. Macheleid, der die Porzellanfabrikation nach Böttger noch einmal selbständig erfunden hat, gegründet. — »Solitaire«, d. h. Service für eine Person, mit feinen Buntmalereien im Zeitgeschmack, um 1770. — [Vgl. S. 95, Schrank 446.] Wandschrank 449. Porzellan aus Wien und aus italienischen und spanischen Manufakturen. W i e n . 1 7 1 8 durch den Holländer Du Paquier mit Hilfe entflohener Meißner Arbeiter gegründet, 1744 als »Kaiserliche Porzellanmanufaktur« vom Staat übernommen, 1864 aufgelöst. — In den ersten Jahrzehnten abhängig von der durch Meißen eingeführten Geschmacksrichtung, schwingt sich Wien am Ende des 18. Jahrh. zu großer Leistungsfähigkeit und zu einer führenden Stellung in der Porzellanfabrikation auf durch die mit reichem Reliefgold geschmückten Geschirre im Empirestil. — Aus der frühen Wiener Periode: Geschirr mit Schwarz- und Goldmalerei. — Chinoiserien und Reliefverzierung. — Figürliche Plastik aus der Mitte des 18. Jahrh.: Die glückliche Familie, Mythologische Gruppe, Tafelaufsatz, Uhrhalter. — Service mit Reliefgoldverzierung auf braunem Grund, um 1790. — Teegeschirr, bemalt mit Tänzerinnen nach antiken Wandgemälden und Reliefvergoldung. Italienische Porzellane. In F l o r e n z wurden gegen 1570—80 Versuche angestellt, das damals sehr kostbare ostasiatische Porzellan nachzuahmen. E s blieb bei einem unvollkommenen Surrogat, dem sog. »MediciPorzellan«. — Große Schüssel mit Blaumalerei. In V e n e d i g wird 1720 durch den Meißner Überläufer Hunger die erste echte Porzellanfabrik gegründet. — Arbeiten im Stil der frühen Meißner Geschirre. Später eigene Entwicklung. D o c c i a bei Florenz, gegr. 1735 von Carlo Ginori. — Fabriken in M a i l a n d , N o v e u. a. C a p o di M o n t e bei Neapel, 1 7 3 6 — 1 8 2 1 . — Geschirr vom Ende des 18. Jahrh.
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RAUM 59-
B u e n R e t i r o bei Madrid um 1760—1812. Abzweigung der Manufaktur in Capo di Monte. — Zwei Gruppen aus Weichporzellan. — Zwei Reliefs in Nachahmung der Jasper-Ware Wedgwoods an Fensterwand 442. Wandschrank 448. Französisches, englisches und belgisches Porzellan. Französisches Porzellan. In V i n c e n n e s 1745 Erfindung einer weichen [pâte tendre], porzellanartigen Masse ohne Kaolin, Frittenporzellan. Niedrige Garbrandtemperatur, welche mannigfaltige Anwendung farbiger Gründe und reicher Emailmalereien gestattet. 1756 Verlegung der Fabrik nach S è v r e s . Herstellung auch von hartem Porzellan [pâte dure] nach 1768. — Kanne mit Becken, weiß und Gold. — Potpourri, um 1755. — Tasse und Schale in sog. rose Dubarry. — Geschirr in sog. bleu royal mit Schmelzflüssen auf aufgelegten Goldplättchen. — Teller aus dem Service der Kaiserin Katharina II. 1778. — Biskuitgruppen: »Lanterne magique« nach Boucher; die drei Grazien; zwei Musen. Weichporzellan angefertigt in St. C l o u d [seit 1696] und C h a n t i l l y . — Besonders Blaumalereien. Deckelnapf aus Chantilly mit Bronzefassung. Hartporzellanfabriken entstehen besonders gegen Ende des 18. Jahrh. hauptsächlich in P a r i s . So die Manufacture du Duc d'Angoulême von Guerhard & Dihl : Spülnapf mit goldenen Ranken auf königsblauem Grund; Schreibzeug. — Manufacture de porcelaines dites à la Reine. — Manufacture de la Courtille u. a. m. Die Porzellanfabrikation in S t r a ß b u r g [s. u. Schrank 447] war von Sèvres unterdrückt worden. N i e d e r v i l l e r in Lothringen setzte sich dagegen durch. — Aus Niederviller die bemalte Figur einer Strumpfstopferin vom Ende des 18. Jahrh. In E n g l a n d wird seit der Mitte des 18. Jahrh. etwa eine Art Weichporzellan hergestellt, das die Anwendung schöner farbiger Glasuren ermöglicht. Fabrik von C h e l s e a seit etwa 1740 [Schüssel, Vasen mit rotem Fond]. — D e r b y ; Chelsea und Derby gegen Ende des Jahrhunderts vereinigt. — W o r c e s t e r seit 1751.
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Kunsttöpferei.
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In T o u r n a y [Belgien] eine Weichporzellanfabrik seit etwa 1750. — Teller, Terrine, Napf mit Deckel. Links neben dem Schrank: Holzmodelle, zur Aus führung in Porzellan bestimmt. Rechts: Henne mit Küken, Pastetenschiissel, Chelsea, 2. Hälfte 18. Jahrh. Darüber: Schüssel aus Sèvres. Schrank 447. [Lütticher Eichenschrank aus dem 18. Jahrh.] Darin: S c h w e i z e r P o r z e l l a n aus Zürich [um 1760] und Nyon. H o l l ä n d i s c h e s P o r z e l l a n aus der Fabrik von Moll in Onde Loosdrecht [um 1770] und Haag seit 1775. K o p e n h a g e n e r P o r z e l l a n seit 1756. — Zwei Teller aus dem »Flora danica-Service«. In S t r a ß b u r g wurde um das Jahr 1750 Porzellan hergestellt, jedoch nur kurze Zeit, da die Fabrikation wegen der Privilegien von Sèvres untersagt wurde. F.in Probestück Hannongs [vgl. S. 82 in Schrank 397]. In Schrank 446. [Süddeutschland, Ende 18. Jahrh.] Üben: Porzellan verschiedener F a b r i k e n des T h ü r i n g e r W a l d e s aus der 2. Hälfte des 18. Jahrh.: Rudolstadt-Volkstedt, [vgl. S. 93 Schrank 450], Kloster Veilsdorf, Gera, Gotha, Wallendorf u. a. Unten: Porzellane von Höchst, Ludwigsburg, Ansbach, Fürstenberg; aus Polen, Rußland; und mehreres von unbekannter Herkunft. Auf Schrank 446. Büste des Herzogs Karl Wilh. Ferdinand von Braunschweig aus Fürstenberger Biskuitporzellan. Freistehend. Schreibtisch mit Beschlag von vergoldeter Bronze nach einem Original des 18. Jahrh. in Paris; darauf einige Porzellanvasen. An Wand 444. Vase, Sèvres, rot marmoriert, mit Biskuitmedaillons und große Vase, Vincennes um 1750, in bleu royal mit Vergoldung.
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Kunsttöpferei.
R A U M 60.
RAUM 60. ÄLTERES CHINESISCHES PORZELLAN. Decke ausgeführt von Max K o c h
1906.
In China ist das Vorkommen des Porzellans mindestens für das 9. Jahrh. n. Chr. nachzuweisen. Aus der älteren Zeit nur wenige Typen bekannt. Porzellan mit weißen [blancs de Chine] und farbigen Glasuren. Bekannteste Gruppe die sog. Seladonporzellane mit mattgrüner Glasur und in die Masse eingearbeiteten Ornamenten. — Die für das Porzellan so wichtige Kobaltmalerei unter der Glasur scheint nicht höher als in die Zeit der mongolischen Herrschaft [1280—1367] hinaufzureichen. Im 15. Jahrh. Buntmalereien auf der Glasur. Erste Blüte der Porzellanindustrie unter der einheimischen Ming-Dynastie 1368 bis 1643. Glänzender Aufschwung unter Kaiser Kang-hsi [1662 — !723]. — Viele Stücke tragen Marken, doch geben die Marken vor und aus der Zeit der MingDynastie keinen sicheren Anhalt, da sie vielfach nachgeahmt wurden. — Am Ende des 17. Jahrh. beginnt der Massenimport chinesischen Porzellans nach Europa. Letzte Blütezeit der Porzellanindustrie mit meisterhafter Beherrschung der Technik unter dem Kaiser Ch'ien-lung [1736—1796]. Aus dieser Zeit und der Periode Kang-hi stammen die wertvollsten Stücke in den europäischen Sammlungen: freilich dringt in dieser Zeit europäischer Einfluß nach China. Die Formen der chinesischen Porzellane sind meist einfach und der Technik entsprechend. Gute Verteilung der Ornamente, glänzende Farben. Hoch geschätzt zu allen Zeiten die Blauporzellane mit Malerei in Kobaltblau unter der Glasur. Blauporzellane wurden in Europa häufig in Silber gefaßt. Zwei Beispiele in Fassung des 16. Jahrh. im Silbersaal; Schrank 5 5 1 . Alte Porzellane sind bei den Chinesen hoch geschätzt; daher zahlreiche auf Täuschung berechnete Nachahmungen. Nach J a p a n kam die Porzellanfabrikation um 1600 von China aus, nahm jedoch bald eine selbständige
RAUM 60.
Kunsttöpferei.
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Richtung. Vortreffliche Blumenmalerei, großer Reichtum an Motiven, sorgfältige Zusammenstimmung der Farben. Nachahmung chinesischer Arbeiten mit den Marken. Die S a m m l u n g der chinesischen und japanischen Porzellane, welchen die sonstigen Tonwaren dieser Länder angeschlossen sind, ist im wesentlichen gebildet durch die Sammlung von Brandt, vorwiegend chinesische Arbeiten. Dazu kommen die Ankäufe des Dr. Rein in Japan, welche wegen der genauen Angaben über Herkunft, T e c h n i k etc. wichtig sind, und neuere Erwerbungen. Die Aufstellung zeigt mehr eine künstlerische wie chronologische Anordnung. An den Wänden sind einige ostasiatische Holzarbeiten, Rollbilder und Metallarbeiten verteilt. Wandschrank 466. Weißporzellan, sog. blancs de Chine, mit eingraviertem und eingepreßtem Ornament. Schalen mit Kupferrand, Gefäße, Figuren. — Gruppe von Arbeiten in roter oder geflammter Kupferglasur. 17.—19. Jahrh. — Gefäße mit marmorierten Glasuren. — Vase mit feingekrakter blauer Glasur. An den Wänden hängend und auf altchinesischen Lackgestellen neben den T ü r e n : Seladonporzellane mit erhabenem oder eingraviertem Ornament aus verschiedenen Perioden. Neben Schrank 466. Thron eines chinesischen Kaisers und zwei chinesische Lackkästen. Wandschrank 465. Porzellan mit Bemalung unter der Glasur. Blaugeschirr aus der Blütezeit der Fabrikation, 16.—18. Jahrh. — In der Mitte: Große walzenförmige Vase mit Felsenlandschaft. 17. Jahrh. — Die älteren Arbeiten meist auf der linken Seite des Schrankes: Kleine, mit tiefblauem Rankenornament verzierte, bauchige Vase mit der Marke des Kaisers W a n - l i [1573—1619]. — Zwei steilwandige Näpfe von sehr dünner Masse. — Gebuckelter T e l l e r , blaugemalt, mit etwas Eisenrot. — K l e i n e blaugrundierte Vase mit eingeritztem Ornament. — Große Vase und Napf mit ausgesparter Zeichnung auf blauem Grund mit der Marke des Kaisers T c h i n g - h o a [2. Hälfte des 15. Jahrh.]. — Die sonstigen besseren Arbeiten aus der Periode des Kaisers K a n g - h s i [Ende 17. Jahrh.]; einige Kunstgewerbe-Museumsführer.
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Kunsttöpferei.
R A U M 60.
Porzellane des 18. Jahrh., Periode Yung-chSng [1723—1736] und Ch'ien-lung [1736—1796]. Wandschrank 464. Auf der linken Seite Porzellane, für Persien gearbeitet, meist aus der K'ang-hsi-Periode. Die Formen: breitgedrückte Vasen, Kannen mit dünnen Henkeln und langen Ausgußröhren, Pilgerflaschen, sind persischen Vorbildern entlehnt, die Muster z. T. chinesisch, die Farbe bei einer Kanne [gelb und blau] wieder unter persischem Einfluß. Einige Gefäße in Persien gefaßt. — In der Mitte: einige spätere Blauporzellane und Blauporzellane mit gelber, grüner und brauner Überglasur. — Auf der rechten Seite zweifarbige Porzellane, bemalt in Kobaltblau und Kupferrot unter Glasur. 16.—18. Jahrh. Schrank 467. Gruppe von frühen Porzellanen mit noch unvollkommener Muffelmalerei auf der weißen, ungedeckten Glasur. Charakteristisch das schmutzige Gelb und das fleckige Eisenrot. — Zu dieser Gruppe gehören einige Gefäße auf dem Gestell neben Schrank 466, besonders ein Napf mit der Marke des Kaisers Chia-ching [1522—1566]. — Porzellane mit Emailmalerei auf Biskuit. Die einzelnen Farbflächen durch erhabene Ränder oder Eingravierung der Zeichnung getrennt: Zwei Teller mit grünem Grund. — Bei der eigentlichen B i s k u i t m a l e r e i sind die Konturen nur mit Manganbraun gemalt: Konfektschale in Form eines Lotosblattes. — Zwei vierkantige Flaschen mit Mumezweigen auf tiefschwarzem Grunde. — Vierkantige Flasche [Hals abgeschliffen] mit Darstellungen der Blumen der vier Jahreszeiten. — Zumeist Arbeiten des 17. Jahrh. Schrank 468. Farbige Porzellane des 18. Jahrh., meist aus der Periode der Kaiser K'ang-hsi und Yung-cheng. Teller und Vasen mit vorherrschendem kräftigen Emailgrün und Eisenrot [vgl. Wandschrank 463]. Die Konturen in Blau unter Glasur oder in Manganviolett über Glasur. Die früheren kräftigen Farben bald von zarteren, weicheren Tönen abgelöst [Europäischer Einfluß]. — Pilgerflasche mit Fruchtzweigen in matten, durchsichtigen Emailfarben. — Große Vase mit weiblichen Figuren mit pastosem Emailauftrag aus der Zeit des Kaisers Yung-
RAUM 6
Kunsttöpferei.
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cheng [ 1 7 2 3 — 1 7 3 6 ] . Dickbäuchige Vase mit dünn aufgelegten, zartgetönten Emailfarben und N ä p f e mit ausgespartem Muster und rotem Grund, 19. Jahrh. W a n d s c h r a n k 463. Farbige Porzellane aus der Periode K'ang-hsi [ 1 6 6 2 — 1 7 2 3 ] ; Porzellane der sog. »grünen F a m i l i e « [famille verte], Hauptfarbe ein brillantes,kräftiges Grün; daneben Eisenrot und einige E m a i l f a r b e n [Gelb, Blau]. Auch in Verbindung mit Unterglasurblau. — Hauptmuster: Chrysanthemumblüten in freier Anordnung oder stilisiert in Feldereinteilung; daneben figürliche Szenen: Teller mit kämpfenden Kriegern. Pfeilbehälter mit reliefierten und vergoldeten Drachen. — Aus der älteren K'ang-hsi-Periode eine Schüssel mit der Marke des K a i s e r s ; schlanke Vase mit figürlichen Darstellungen. — Aus jüngerer Zeit: Große Schüssel mit K a m p f s z e n e ; Vase mit Blütenzweigen und V ö g e l n . Neben dem S c h r a n k . Eckgestell mit Vasen des 18. Jahrh., z. T . des sog. famille rose angehörig. P u l t s c h r a n k 4 6 1 . Porzellane aus der Periode Y u n g cheng, Kien-lung [ 1 7 3 6 — 1 7 9 6 ] . Teller mit Päonien und Chrysanthemum aus sog. Eierschalenporzellan, ganz dünn und durchsichtig. Vorherrschend in blassen, hellen Tönen ein zartes, aus Goldchlorid gewonnenes Rosenrot [sog. famille rose]. P u l t s c h r a n k 4 6 2 . Teller mit figürlichen Darstellungen in dünn aufgeflossenem E m a i l mit vorherrschendem Grün. Anfang des 18. Jahrh. Dem späteren 18. Jahrh. gehören an die gemalten Porzellanfüllungen des Stellschirms an der Fensterwand.
RAUM 61. CHINESISCHES UND JAPANISCHES PORZELLAN UND STEINGUT, 18. u. 19. JAHRH. D e c k e gemalt von M a x K o c h ,
1906.
W a n d s c h r a n k 480. Chinesisches Porzellan, hauptsächlich 18. Jahrh. Linke Seite: Porzellane mit Blaumalerei unter der Glasur, trocknem Eisenrot und Vergoldung. Verwandt 7*
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RAUM 61.
dem japanischen Imariporzellan [vergi. Wandschrank 477], von dem es sich durch größere Farbigkeit [helleres Rot und Blau] unterscheidet. Teekännchen, Tassen, nach europäischem Muster gearbeitet, mit stärker hervortretendem Blau zeigen schon den Verfall der Technik. Darüber Porzellane nur mit Eisenrot und Vergoldung für Persien gearbeitet. Große Teller derselben Ware an der Vorderseite des untersten Faches. — In der Mitte blaue Porzellane der späteren Zeit, von den älteren durch einen blasseren Ton unterschieden; auch überwiegt in der Ornamentik die unausgefüllte Konturzeichnung. Rechts: spätere Arbeiten der roten Familie : Teller und Teekannen. Teller mit Tiger in der Mitte, zu der Gruppe von Porzellanen gehörend, die Meißen zum Vorbild dienten. Wandschrank 479. Chinesisches Porzellan. 18. und 19. Jahrh., vorwiegend mit einheitlich bemaltem Grund. Links Porzellane mit hellblauer Grundierung: das Muster teils in Schwarz auf Weiß in der Art von Federzeichnung, teils in bunten Farben aufgetragen. Nachahmung von Email cloisonné. Weiter oben Teile eines Services mit ausgeschnittenem Grund und rotgoldner Bemalung in der Art des chinesischen Imari. In der Mitte Porzellane mit gelbem Grund, die neueren Stücke durch Muster in stilloser Naturnachahmung kenntlich. Oben Vase mit grünem Drachen auf ausgeschnittenem Grund, Periode Ch'ien-lung. Rechts Muster mit überwiegendem Rot, und andersfarbige Fondmalereien meist neuere Arbeiten. Wandschrank 476. Chinesisches Porzellan, 18. Jahrh., für den Export verschiedener Länder gearbeitet. In der Mitte Nachbildungen von Bronze- und Lackarbeiten in Gold auf schwarzem oder blauem Grund bemalt, Periode Ch'ien-lung. Oben persisches (?) Porzellan, dem chinesischen nachgebildet. Links unten chinesisches Porzellan in Nachahmung persischer Formen. Darüber für Europa, besonders Holland gearbeitete Porzellane mit Wappen und Figuren, nach europäischer Vorlage gearbeitet. Rechts Porzellan mit opaken Emails in Nachahmung der Zellenschmelzarbeiten auf Kupfer. — Für Siam gearbeitetes Porzellan.
RAUM 6
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Schrank 483. Chinesisches Porzellan, nach europäischen Vorlagen für Holland gearbeitet. 2. Hälfte des 18. Jahrh. Religiöse Darstellungen, Allegorien, Wappen, Bildnisse. Die Zeichnung in Nachahmung der Kupferstechtechnik in das Porzellan eingraviert; die Vertiefungen mit schwarzer Masse gefüllt; an einzelnen Stellen Vergoldung und Verwendung von Eisenrot und Purpur. — Geschenk der Frau Sophie Eitzbacher aus Amsterdam, 1900. Schrank 482. C h i n a . Kleine Porzellanfläschchen für Schnupftabak, Opium, Schminke usw. von verschiedenster Form, Technik und Dekoration. Fast alle datiert 18. bis 19. Jahrh. Wandschrank 477. Japanisches Porzellan. Links Porzellane der Provinz H i z e n , nach dem Ausfuhrplatz I m a r i p o r z e l l a n e benannt, Anfang 18. Jahrh.: 1. blaurot-goldener Dekor, die Fläche ganz bedeckend, oder 2. hellblau-grün-rotes Muster in sparsamer Anordnung; die erste Gruppe wurde für die Delfter Fayencen, die zweite für die Meißener Porzellane vorbildlich. Links unten Porzellane der Provinz K a g a , nach Hizen der wichtigsten Gegend für Porzellanfabrikation in Japan. Hauptort: Kutani. Die älteren Stücke aus dicker, graufarbiger Masse mit gelben, grünen und manganvioletten Glasuren. Beispiele in Schrank 486. Die neueren, aus den sechziger Jahren des 19. Jahrh., von dünner, teils grauer, teils weißer Masse, Bemalung mit Eisenrot und Gold mit ausgesparten Feldern. — In der Mitte Vasen in Nachahmung der Lackarbeiten bemalt. Rechts Porzellane aus neuester Zeit, vorwiegend aus der Provinz Owari: Setoware. Wandschrank 478. Rechts chinesisches Steinzeug aus dichter, ziegelroter Masse mit meisterhaft modellierten Blüten- und Fruchtzweigen bei den älteren Stücken, gepreßten und aufgeklebten Verzierungen bei den späteren, im 18. Jahrh. vorbildlich für die Meißner Böttgerware. Links und in der Mitte japanische Töpferarbeiten, sog. B a n k o ware [Banko Künstlername] aus der Provinz I s e , Mitte 19. Jahrh., zwei Gruppen: 1. Ware von schweren Scherben mit Blumen in dick aufliegenden opaken Schmelzfarben,
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2. W a r e von äußerst dünnwandiger, hartgebrannter Masse, grau, rotbraun oder marmoriert, meist kleine Teetöpfe. Koreanische Vase. Auf den Wandschränken 478 u. 479. Bauteile [verschiedenfarbig glasierter Ton] vom Sommerpalast in Peking, unter europäischen Baumeistern Anf. 18. Jahrli. hergestellt: Figuren, Tier- und Blumenornamente. Schrank 486. Japanisches Steingut der Kaiserstadt K i o t o , dem H a u p t o r t japanischer Töpferkunst. 18. und 19. Jahrh. Die b e d e u t e n d s t e n Meister N i n s e i und K e n z a n ; mit dem N a m e n Kenzans mehrere Stücke bezeichnet. Farbige Schmelze [grün, blau, rotbraun] und Gold auf elfenbeinfarbigem, gekracktem Grund. Hahn und H e n n e aus Satsuma. Schrank 485. Japanisches Steingut der Provinz S a t s u m a , 19. Jahrh. Von K i o t o gelangte die Malerei mit Schmelzfarben und Gold im Anfang des 19. Jahrh. nach Satsuma, wo jedoch nur für den Export gearbeitet wurde. Ein älteres Stück: Napf von grauem Steinzeug mit Einlagen schwarzen und weißen T o n e s ; Bruchstellen auf japanische Art mit Goldlack ausgebessert. Neuere W a r e aus elfenbeinfarbenem mit gleichmäßig gekrackter Glasur überzogenem Ton, mit zarten goldenen und farbigen Malereien: Figuren und Gefäße. Schrank 481. Ältere und m o d e r n e japanische Töpferwaren mit Überlaufglasuren aus verschiedenen Provinzen [Kii, Chikuzen, Nagato, Iwaki] und aus Kioto. Sakeflaschen, Kohlentopf, Kuchenschale, Vasen usw. Schrank 482. Altere chinesische Nephritarbeiten. — Arbeiten in Halbedelsteinen. Teller aus Nephrit mit Goldeinlagen, farbigen Steinen und Schmelzverzierungen. Indien, 16. Jahrh. [Aus d e m Nachlasse Friedrich Wilhelms IV. überwiesen d u r c h S. M. den Kaiser Friedrich.] — Zwei Blumengefäße, Kupfer mit Einsätzen von Rot-Porzellan, Fassung vergoldet mit farbigen Steinen in Zellen. China, 18. Jahrh. An Wand 475. Wasserpfeife des Königs von Ouda. Indische Arbeit. Silber mit Email. Aus dem Nachlasse S. K. H . d. Prinzen Adalbert von Preußen.
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Lackarbeiten.
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An Wand 473. Japanischer Opfertisch, vergoldete Holzschnitzerei, und chinesische geschnitzte T ü r u m r a h mung. Darauf und d a n e b e n Teller, Flaschen und Vasen von chinesischem und japanischem Porzellan in Blau- u n d Buntmalerei. Gartensessel aus chinesischem Porzellan und japanischer [Satsuma-] Fayence. In den T ü r e n : Chinesische Hängeleuchter von Zinn.
RAUM 62.
JAPANISCHE LACKARBEITEN.
China und J a p a n verwenden zum Schmuck für ihre Holzarbeiten mit Vorliebe den Lack, welchen sie mit unerreichter Geschicklichkeit malerisch bearbeiten. Der Lack kann auch auf jedem anderen Grund, auf Leder, Papier, Tonwaren, Metall und in V e r b i n d u n g mit Perlmutter, Halbedelsteinen, Metall usw. aufgetragen werden. Japan übertrifft hierin China an Reichtum der Farben und Geschmack der phantastischen Dekoration. Darstellung der japanischen L a c k a r b e i t in R a u m 22 siehe Seite 45. W a n d s c h r a n k 496. Die besten japanischen Lackarbeiten, Goldlackarbeiten, in Hira-makiye [ebener] und in Taka-makiye [erhabener Goldlackarbeit], zum Teil ältere Arbeiten. Große Reisschüssel, Kasten, Dosen und Flasche mit dem Wappen des T o k u g a w a - G e s c h l e c h t s [3 Aoi-Blätter im Kreisrund], — Büchse in Nashijilack mit der kaiserlichen Blume in Goldlack, Perlmutter und Blei. — Schreibkasten in erhabener Goldlackmalerei, bleigefaßt. Darin Schieferstück zum Anreiben der Tusche, Wassergefäß und Pinsel. — Picknick-Kasten in Schwarz-, Gold- und Birnengrund[Nashiji]lack mit R a n k e n bemalt, deren Blüten in Hell- und Dunkelgold, Bleifarben und in Perlmutter gegeben sind. — Büchsen in Eierschalenlack. — Dose in Nashijilack und erhabener Goldlackmalerei, bezeichnet mit dem Zeichen dei K a j e k a w a , einer b e r ü h m t e n Lackmalerfamilie. — Schreibkasten in Schwarz- u n d Nashijilack. Der Deckel zeigt außen auf Schwarz in erhabener Goldlackmalerei Baumstumpf, daran die Blüten in ge-
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Lackarbeiten.
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färbtem Perlmutter und in Korallen gegeben sind, innen in erhabener Goldlackmalerei Flußlandschaft. — Schubfachkasten, Naturholz gebeizt, geschnitzt und mit Ranken in Gold- und Silberlack bemalt. Auf dem Schrank ein großer schöner japanischer Henkelkorb, und zwei bezeichnete kleinere Blumenkörbe. Wandschrank 495. Lackarbeiten aus Japan und China und Korbflechtarbeiten aus Japan. Fächerkasten, kleine Truhen, Musikinstrumente, kleines Tischchen, Räuchergefäße, Feuerbeckenbehälter in Lackmalerei, Perlmutter-, Schildpatt-, Stein-, Holz- und Knochenauflage. — Sakekanne, Gußeisen, schwarz lackiert und mit goldenen Ranken bemalt. — Schale mit Untersatz und Sakeflasche aus sandhaltigem Steingut, schwarz lackiert, mit zweifarbigen Goldranken bemalt, sogen. Somaware. — Auswahl älterer Korbflechtereien. Wie für die Lackarbeiten und die vielfarbigen Metallreliefs ist Japan auch das klassische Land für die Korbflechtarbeiten. Vielfach zum Anhängen an die Wand gearbeitet, dienten diese in den mannigfaltigsten Henkel- und henkellosen Formen und Größen hergestellten Körbe vor allem zur Aufnahme von Blumen und zum Aufbewahren der Holzkohle. Viele dieser Flechtarbeiten tragen die Namen berühmter Flechtkünstler. Technisch sind dieseArbeiten vollendet. Ohne jede Zuhülfenahme von Metallstift oder Draht oder Klebstoff entwickelt der Japaner die Form und den Schmuck seiner Körbe rein aus dem Zweck und dem Material. Durch Räucherung oder dünnen Lackanstrich erhält das Geflecht aus Bambushaut den tiefen Bronzeton. Wand 491. Chinesische Arbeiten in rotem, geschnittenen Lack: Schränkchen in Gestalt eines Schiffes auf schwarzen Wellen. — Schränkchen, daran die Türen auf schwarzem Grund Medaillons aus Goldlack, Perlmutter und gefärbtem Elfenbein tragen. — Schachtel in flachgedrückter Kugelform auf mit Stoff bezogenem Untersatz. Ältere Arbeit. — Bronzenes Feuerbecken, schwarz lackiert, und mit reichem Rankenwerk in erhabener Gold- und Silberlackmalerei geschmückt. Fensterwand 492. Japanische Holzgitter.
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Lackarbeiten.
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Wand 493. Japanischer Insektenkäfig in F o r m zweier Häuser aus feinstem Strohgeflecht. — Schrank aus Zedernholz mit Perlmutter-Intarsia, aus Cochinchina. Darauf in Glaskasten 497. Chinesische Elfenbeinschnitzereien zumeist aus dem XVIII. Jahrh. Gedrehte chinesische Kugeln, ineinander gearbeitet mit wechselnden Mustern, Medizinbüchsen, Schalen, hängende K ö r b c h e n etc. Sehr bemerkenswert ist die zarte Färbung, welche die Chinesen einzelnen Verzierungen des Elfenbeingerätes geben. — Schränkchen in Kerbschnitt mit drehbarem Mittelteil zwischen den 4 Pfosten, japanisch. Wandschrank 498. Lackarbeiten aus P e r s i e n : Buchdeckel und Dosen mit Blumensträußen u n d figürlichen Darstellungen bemalt. Lackarbeiten aus I n d i e n : Büchsen und Ähnliches, bedeckt mit mehreren dünnen Lackschichten und zum Teil gravierten, zum Teil aufgemalten Mustern, Arbeiten von Lahore. — Lackarbeiten aus C a s h m i r : Flaschen, Schalen und Teller mit fein verteilten Shawlmustern. — Lackarbeiten aus S i a m und Arabien. Holzschnitzereien aus Persien, Indien, Türkei und Rußland. [Löffel und Schüssel.] Wandschrank 499. Japanische und chinesische Arbeiten in Lack, Elfenbein, Speckstein, H o r n und Holz. — Platte, Dosen, Vasen in mehrfarbigem geschnittenen Lack. China XVIII.—XIX. Jahrh. Diese Art der Lackbehandlung ist die in China zumeist gepflegte, man n e n n t sie dort »T'iao-tsi«. Der Hauptherstellungsort war Titcheou in der Provinz Tsi-nanfu. — Auf Kasten in grünem u n d rotem Lack das Schriftzeichen »Frühling« zwischen Drachen in Wolken. — Chinesische und japanische Elfenbeinschnitzereien: Zierat, Dosen und Figuren in flachem und versenktem Relief geschnitzt, graviert, gefärbt und mit Silber beschlagen. Diese, wie die in Glaskasten 497 aufgestellten, für den E x p o r t nach E u r o p a gemachten Dinge suchen ihre Stärke in der Überwindung technischer Schwierigkeiten und in der H ä u f u n g kleinlicher Dekorationsmotive. — Statuette eines lesenden Kriegers mit Tragkorb. Graviert und geätzt. J a p a n X I X . Jahrh. —
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Lackarbeiten.
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Statuette einer chinesischen Sennin. Gewand mit eingravierten und geätzten chinesischen Ornamenten. Brustschmuck und Diadem aus Perlmutter und Kristall. J a p a n 18. Jahrh. — Bildtafeln, geschnitzt und leicht getönt, beweglich in Gestellen. China 18. Jahrh. — Kästchen in flachem und in versenktem Relief geschnitzt. J a p a n 19. Jahrh. — Chinesische Specksteinschnitzereien aus dem 18. und i g . Jahrh. S t e m p e l : Elefant, Vogel, kämpfende Drachen mit Platte aus einem Stück gearbeitet. In die Platte das Schriftzeichen vertieft geschnitten. — Zwei Schalen zum Spenden des Opferweines aus Rhinozeroshorn geschnitzt. China 18. Jahrh. — Marmorschirm bemalt und verschiebbar in Holzgestell gefaßt. China 18. Jahrh. F r e i s t e h e n d G l a s s c h r a n k 500. Japanische Inros und und Netsukes. V o r Einführung europäischer Moden in J a p a n pflegte man dort kleine, Inro genannte, mehrfächerige Lackdosen, worin man in Pillen- oder Pulverform gebrachte Stärkungsmittel, T e e , T a b a k etc. bewahrte, am Gürtel hängend zu tragen. Die Schnur, welche die Fächer des Inro zu einem geschlossenen Behälter vereinigte, war an einem Knopf oder kleinen Schnitzwerk, beide Netsuke genannt, befestigt. Diese Netsuke wurden von unten durch den Gürtel gesteckt. — Inros mit Hira-makiye,Taka-makiye, Perlmutter-, Metall-, Elfenbein- und anderen Schnitzstoffauflagen, Inros mit aufgetragenen Reliefs aus gefärbtem L a c k , Inros mit geschnittenem L a c k . Die meisten bezeichnet mit dem Namen der Künstler. Die Dekoration ist gemäß der unerschöpflichen Phantasie des Japaners bei jedem Stück eine andere. Netsukes, als gemeinsames Charakteristikum die auf der R ü c k - oder Unterseite zum Durchziehen der Schnur angebrachten L ö c h e r zeigend, werden aus den verschiedensten Stoffen hergestellt und in Formen, vonjder einfachsten und streng stilistisch dekorierten K n o p f f o r m bis zur täuschenden Naturnachahmung. F r e i s t e h e n d . Sänfte aus Holz, schwarz lackiert, goldbemalt und mit Beschlägen aus vergoldeter Bronze. Tragestange an Wand 492. J a p a n X V I I I . Jahrh.
MHTALLARBEITEN. RAUM 63. ORIENTALISCHE METALLARBEITEN. Die S t u c k d e c k e und T ü r dieses Raumes stammen aus der 1701 nach Schlüters Plänen erbauten ehemaligen alten Post an der Kurfürstenbrücke in Berlin. Die Decke ist nach Resten der alten Bemalung farbig wieder hergestellt, das Mittelfeld neu gemalt. [Geschenk des Herrn C. Bauer, Berlin.] Wandschrank 510. P e r s i s c h e und i n d i s c h e Metallarbeiten. A r b e i t e n in N i e l l o . Die Oberfläche des blanken Silbergerätes, [selten Gold], wird graviert. In die Vertiefungen wird eine leichtflüssige schwarze Metallmischung [Schwefelsilber] eingeschmolzen. Russische Tula-Arbeit. In Persien und Indien [Moradabad] wird die schwarze Metallmischung durch eine Lackmasse ersetzt. T a u s c h i e r e n [Damaszieren], In eine harte Masse, meist Eisen, Stahl oder Messing, wird ein weiches Metall, Silber oder Gold, eingehämmert. Verfahrungsweisen: 1. Das Muster wird aus der Oberfläche herausgeschnitten, die Ränder unterstochen und das Silber eingehämmert. Dies die Technik der älteren persischen und ägyptischen Tauschier-Arbeiten des 13.—15. Jahrh. Arabisches Tintenfaß, 13.—14. Jahrh. Bei schmalen Säumen und Linien haftet die Silberauflage an kleinen eingestochenen Löchern. In dieser Art auch die venetianischen Nachbildungen orientalischer Tauschierarbeiten. Vgl. auch Schrank 518, S. 109. 2. Die Konturen des Musters werden eingemeißelt, wodurch sich scharfe Grate bilden. Die dünne Silberplatte wird aufgelegt, beim Hämmern schneiden die
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Metallarbeiten.
R A U M 63.
scharfen Ränder von selbst die Stücke heraus, welche sodann von den niedergehämmerten Rändern festgehalten werden. B i d r i - A r b e i t aus Bidar in Indien. — Flasche, an welcher die verschiedenen Stufen der Arbeit veranschaulicht werden. 3. Der ganze Grund wird wie eine Feile rauh gemacht, die silbernen oder goldenen Muster, meist nur Fäden mit kleinen Blattanschwellungen, werden aufgelegt und das Ganze glattgehämmert, wobei die Auflage von den Graten festgehalten wird. In dieser Technik die goldtauschierte persische Kanne mit Becken. Die erste und dritte Art war auch bei den spanischen Mauren üblich und wurde in E i b a r [Pyrenäen] von Zuloaga neu aufgenommen. [Schrank 39, S. 133.] Persien. Tauschierte und gravierte Arbeiten aus Bronze und Messing. — Gefäße, Eisen geschnitten und mit Gold tauschiert. — I n d i e n . Arbeiten aus Moradabad und Bidar. — Emailarbeiten. Indien und Kaschmir. W a n d s c h r a n k 511. B r o n z e n aus J a p a n . Die Japaner verstehen. es, Kupferlegierungen durch Beizen mannigfache Farbtöne zu verleihen. Gefäße in verschiedenfarbiger Bronze. — Figuren und Tiere. — Großer Drache, meisterhafter Guß, in verlorener Form. [Vgl. das große Becken im unteren Vestibül.] Bronzen und Eisenarbeiten mit Silber, Gold und farbigen Legierungen tauschiert. — Teekannen in Eisen gegossen mit emaillierten Deckeln. — Kupfergefäße mit künstlicher Patina. Kioto, um 1870. — Leuchter, Handspiegel und Schwerter. — K ö r b c h e n aus Metallgeflecht. Pultschrank 512, 513 und 514. Schwertstichblätter, Kupferlegierungen und Eisen, tauschiert und geschnitten. Japan. Wandschrank 515. B r o n z e a r b e i t e n aus C h i n a u n d J a p a n . — Vasen, Flaschen und Leuchter. — Kleine Geräte. — Schmuckstücke und Beschläge, Bronze und Eisen, tauschiert. Wandschrank 516. C h i n a . Bronzearbeiten. — Durchbrochen gearbeitete Messinggeräte. — Zellenschmelz auf Kupfer.
R A U M 63.
Metallarbeiten.
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Arbeiten auch in Raum 30. — Email, durchsichtig, mit eingelegten und aufgemalten Goldplättchen, Rosetten usw. [ähnlich dem Venetianer Email, S. 137], 18. Jahrh. — Gemaltes Email, 18. Jahrh..— Y u n a n - S i l b e r , die Zeichnungen vertieft eingegraben und mit durchsichtigem farbigen Schmelz gefüllt. — Zinngefäße. Schrank 517. Chinesisches und j a p a n i s c h e s E m a i l , Z e l l e n s c h m e l z [vgl. Seite 20]. Der Vorgang durch eine Reihe von sechs japanischen Tellern in Wandschrank 511 veranschaulicht. 1. Die Zellenwände, aus plattem Draht gebogen, werden durch ein Klebemittel auf die kupferne Schale aufgesetzt. 2. Die Drähte werden durch Löten befestigt. 3. Die Schmelzfarben werden als Brei in die Zellen eingetragen und geschmolzen, wobei sie die Zelle nicht ganz füllen. 4. Zweites Eintragen von Schmelz. 5. Drittes Eintragen, die Farben heben sich über die Zellenränder empor. 6. Abschleifen der Farben und Vergolden des Metalls. Dieselbe Technik auf Porzellan und Steingut. Frühe c h i n e s i s c h e Emails. Ruhiger, meist blauer Grund mit stilisiertem Ornament. Acht große chinesische Vasen aus Kupfer-Email [Vermächtnis S. K. H. des Prinzen Karl] sind zwischen den Pfeilern der oberen Galerie des Lichthofs aufgestellt. Ältere j a p a n i s c h e Emails. — Drei Vögel, Bronze mit Email, von vollendeter Kunst. — Gefäße aus Awaji, bei welchen Felder in Steingut freigeblieben und mit Emailfarben bemalt sind. — Zwei japanische Medizindosen, auf der einen braunschweigischer Taler von 1686, auf der anderen eine portugiesische Münze nachgebildet. — G e m a l t e s E m a i l ist in China erst im 17. Jahrh. durch Bekanntschaft mit europäischen Arbeiten entstanden. Zierlichste Ausbildung der Kunst. — Teekanne in gemaltem Email auf Kupfer aus dem Sommerpalast in Peking, 18. Jahrh. Schrank 518. B r o n z e n a u s C h i n a , zum Teil vergoldet. Arbeiten aus der Zeit der Ming-Dynastie, 14. bis 17. Jahrh. — Gefäß aus sog. Kaiserbronze, gelb mit roten Flecken. — Tauschierte Arbeiten. — Schale mit einge-
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Metallarbeiten.
RAUM 64.
legten Türkisstückchen. — Gefäß in Form eines zusammengebundenen Lotosblattes. Aufbau an Wand 506, 508 u. 509. Satz japanischer Vasen, Zellenschmelz auf Kupfer. — Schirmwand, desgl., China. — Wand aus sechs Teilen, geschnittener Lack, Darstellung eines Parkes mit Lusthaus. Vorzügliche chinesische Arbeit des 17. Jahrh. — Auf chinesischen Lackschränken chinesische Bronzen, durchbrochenes und graviertes Messinggeschirr aus Persien, 18.—19. Jahrb.
RAUM 64. UHREN UND INSTRUMENTE. NACHBILDUNGEN VON GOLD- UND SILBERGERÄTEN. MODERNE GOLDSCHMIEDEARBEITEN. Wandschrank 525. Astronomische u. a. Instrumente. Wagen des 16.—18. Jahrh. aus Deutschland, in zierlicher Ausführung; Gewichtssätze aus Deutschland und Italien; Visiere, Astrolabien, Zirkel, Markscheider- u. a. mathematisch-nautische Instrumente. Fernrohr aus Schweinsleder mit Bemalung und Goldpressung. Sonnenuhr von H. Friese, Berlin, Ende 18. Jahrh. Wandschrank 526. M e s s i n g l a m p e n mit Lichtputzscheren aus dem 18. Jahrh.; silbergetriebene Öllampe, Venedig; zinnerne Lampen mit Stundenmessung am gläsernen Ölbehälter. — U h r e n . Standuhr, achtseitig, Bronze mit reich durchbrochenem Gehäuse. Deutschland, um 1580; angeblich für Rudolf II. angefertigt.— Standuhr in Messing, von Graupner in Dresden, 1739. — Kästchen in zierlicher Bronzearbeit, zum Teil mit durchbrochenen Wänden und graviert, darunter Arbeiten von Michael Mann in Nürnberg, f 1630. — Leuchter mit Feuerzeug. — Spiegelplatten mit eingepunzter Zeichnung. Doppelpultschrank 532. Im A u f s a t z : Taschenuhren in Kapseln aus Stein, Kristall und gemaltem Email. — Tischuhren von Bronze. Deutschland, 16.—17. Jahrh. Darunter Uhr mit Reliefs, Geschichte des verlorenen
K A U M 64.
Metallarbeiten.
Sohnes nach H. S. Beham. — Uhren in Kugelform. — Instrumente zum Richten der Kanonen. I m P u l t : Nürnberger Eier, deutsche, französische und englische Uhren. — Spindelkloben und andere Teile von Uhren, 1 6 . — 1 9 . Jahrh. — Mathematische Instrumente, Reißzeuge, Quadranten, Kompasse, Sonnenuhren usw. in künstlerischer Ausstattung, 1 6 . — 1 7 . Jahrh. Doppelpultschrank 531. Sammlung von Uhren, Geschenke des Herrn Baron v.-Korff, enthaltend 136 Stück, welche die Entwicklung der Taschenuhren vom 16. Jahrh. an bis auf unsere Zeit in übersichtlicher Form darstellen. Die Sammlung umfaßt kostbare Stücke von künstlerisch hervorragender Arbeit neben solchen von vorwiegend technischem Interesse. Darunter höchst seltene Stücke. Wandschrank 527. N a c h b i l d u n g e n a n t i k e r G o l d und Silbergeräte. D e r H i l d e s h e i m e r S i l b e r f u n d , 19 Stück in Silber getrieben. [Arbeit und Geschenk von Herrn R. Humbert in Berlin.] Einige Stücke sind als Ergänzung in galvanischer Nachbildung hinzugefügt. Originale im Antiquarium. [Museum am Lustgarten.] Gefäße und Geräte des antik-römischen Silberschatzes von B o s c o r e a l e . Originale Paris, Louvre. Einige Becher des in B e r n a y gefundenen altrömischen Silberschatzes, Originale, Paris, Nat. Bibl. Nachbildungen von Goldbechern aus den Gräbern von Mykenae und dem Kuppelgrabe von Vaphio. 2. Jahrtausend v. Chr. Originale in Athen. Wandschrank 528. N a c h b i l d u n g e n f r ü h m i t t e l alterlicher Goldgeräte. Teile des in N a g y S z e n t M i k l o s in Ungarn gefundenen, der sassanidischen und ostgotischen Zeit angehörigen Goldfundes. Originale in den K . K . Hofsammlungen in Wien. Goldfund von P i e t r o a s s a , angesehen als »Schatz des Athanarich«. Arbeiten aus der Zeit der Völkerwanderung unter byzantinischem und persischem Einfluß [Geschenk Sr. Majestät des K ö n i g s Karol von Rumänien]. Originale im Museum in Bukarest.
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Metallarbeiten.
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Nachbildungen antiker Bronzegeräte: Kannen, Dreifüße, Lampen; Maus und Frosch. Fälschungen von Antiken. Antike Originalbronzen, meist aus römischer Kaiserzeit: Vasen, Henkel, Kaserrollen usw.; Schöpflöffel. Wandschrank 529. G o l d s c h m i e d e a r b e i t e n vom E n d e des 19. J a h r h . Arbeiten von Tiffany, New York, u. a. Kannen und Vasen aus Silber, getrieben und geätzt, mit Email und eingesetzten Steinen. Schirmgriffe. — Schüssel aus Bergkristall mit emaillierter Silberfassung, Wien, 1878. — Arbeiten von Christofle, Paris. — Zwei Leuchter, Elfenbein und Silber, modelliert von Rombeaux, ausgeführt von Hoosemans, Brüssel 1900. — Ziergefäße aus Silber mit durchsichtigen Schmelzen, in naturalistischen Motiven, von Feuillätre und Soyer, Paris; Napf aus Kupfer, durchscheinend emailliert, von Georges-Jean. — Steinzeuggefäße in Silberfassung, Paris 1900. — Russische Goldarbeit mit Email; Silberfiligran mit durchsichtigem Email [Email ä jour]; ähnliche norwegische Arbeiten von Tostrup in Christiana. — Bronzebüste einer Bäuerin, modelliert von Vallgren, Paris 1899. Wandschrank 530. M e t a l l a r b e i t e n des 19. Jahrh. Schüssel mit Amazonenschlacht, getrieben von Vechte, — Paris um 1840. — Schüsseln und Geräte, getrieben von Morel, 1870—1880, zum Teil in galvanischer Nachbildung. — Silberkapsel, Ehrengabe der Münchener städtischen Behörden zum 22. März 1887, entworfen von Rudolf Seitz. — Gehäuse mitDeckel, darin Medaille; Ehrengabe des Vereins zur Beförderung des Gewerbefleißes in Preußen an Staatsminister Delbrück, 1872. — Vase, Bronze mit Grubenschmelz von C. Wagener, 1839. Nachahmungen von Limousiner Emails. — Bronzeplastik: Löwin von Louis Barye; Kindergruppen, französisch; Knabe auf Delphin von E. Hundrieser. Freistehend. Nachbildung einer pompejanischen Wärmemaschine in Gestalt einer Festung. — Nachbildung eines pompejanischen Bronze-Dreifußes. — Zwei Trinkhörner von Janensch, 1880. — Tafelaufsatz, modelliert von Luthmer 1880. — Standuhr von Ravene, Berlin 1880.
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Metallarbeiten.
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Wandteppiche. Zwei Wandteppiche mit großen Figuren aus der Geschichte des Simson, von flandrischen Gobelinwirkern in Fontainebleau gearbeitet, 16. Jahrh.
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EDELMETALLE.
Vgl. das Handbuch: Gold und Silber von Julius Lessing. Decke und Voute sind mit denselben Modellierungen versehen wie Saal 5 1 . Die Ausmalung von J o h a n n e s S c h a l l e r . Vier große figurenreiche Bilder, darstellend die Gaben der Elemente zum kostbaren Schmuck des Lebens.
A n o r d n u n g : In diesem Saale sind untergebracht die Gegenstände von besonders kostbarem Material, im wesentlichen Gold- und Silbergerät, Möbel mit Beschlag von Edelmetallen und sonstige Gegenstände, deren Hauptgruppen sich in anderen Sälen befinden. Angeschlossen an die Silberarbeiten sind galvanische Nachbildungen. G o l d - u n d S i l b e r a r b e i t e n sind uns aus den ältesten Epochen menschlicher Handfertigkeit erhalten. Prähistorische Arbeiten im Kgl. Museum für Völkerkunde. Griechische und römische Arbeiten, darunter der Hildesheimer Silberfund, im Antiquarium des Kgl. Museums [Nachbildungen davon siehe im Raum 64 Schrank 527]. Im Mittelalter ist die Goldschmiedekunst namentlich für kirchlichen Gebrauch in den Klöstern geübt. Für profane Zwecke bestimmte Edelmetallarbeiten sind in verhältnismäßig kleiner Anzahl erhalten. Vor der Zerstörung geschützt sind zumeist nur k i r c h l i c h e G e g e n stände. Schrank 556. K i r c h e n g e r ä t a u s d e m St. D i o n y s i u s k a p i t e l v o n E n g e r b e i H e r f o r d . Die ältesten Stücke gehen angeblich auf die Zeit der Gründung durch den Sachsenherzog Widukind zurück und sind wahrscheinlich Taufgeschenke Karls des Großen. Einzelne Stücke des Schatzes aus Bronze und Leder sind in die entsprechenden Abteilungen des Museums eingeordnet. — Kunstgewerbe-Museumsführer.
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Metallarbeiten.
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Reliquiar in Taschenform mit Zellenschmelz, fränkische Arbeit, 8. Jahrh. — Sogenannte Taufschale Widukinds aus Jaspis mit vergoldeter Kupferfassung, 9. Jahrh. — Reliquienkreuz mit Goldfiligran und aufgesetzten Steinen, Gemmen und Perlen, Arbeit des Benediktiners Rogkerus von Helmershausen, Ende des 1 1 . Jahrh.; Fuß 14. Jahrh. — Reliquiar mit Kristall, Anfang 13. Jahrh. — Meßbuch mit silberbeschlagenem Deckel, 1 1 . und 12. Jahrh. — Zwei Teile einer Reliquienkapsel, Anfang 16. Jahrh. — Mantelschließe 1 5 1 2 . Schrank 555. Monstranz mit der Figur Heinrichs II., 15. Jahrh., aus dem 1836 verkauften Kirchenschatz von Basel. Zierliche Auflösung der gotischen Arckitekturformen in feingegliederte Metallarbeit. — Silberne Statuette des heiligen Georg in voller Rüstung. Elbing, 15. Jahrh. — Meßkelch, Deutschland 1575. — Brustbilder von Heiligen, gepunzte Zeichnung auf vergoldetem Kupfer aus der Werkstatt des Rogkerus, Deutschland, 1. Hälfte 12. Jahrh. — Hostienlöffel, Silber vergoldet, mit Achatgriff. Niederdeutschland, 15. Jahrh. — Mantelschließe [monile] mit Baldachinen und drei Heiligen, gefertigt 1484 von »Reinecke vam Dressche gholtsmed Mindensis«. — Reliquienkapsel, Deutschland, 15. Jahrh. — Szepter aus Achat, aus der Abtei Werden, 14. Jahrh. — Grabkrone der Kaiserin Anna, Gemahlin Rudolfs von Habsburg, Ende 13. Jahrh. aus Basel. Wandschrank 543. Monstranz. Frankreich 1541. — Reliquiar, Kupfer vergoldet. Spanien, 15. Jahrh. — Reliquienmonstranz, Silber. Deutschland 15. Jahrh. — Krümme eines Bischofstabes. Goldbronze. Italien, Anfang 16. Jahrh. — Kußtafel mit Relief der Grablegung nach Moderno. Italien, II. Hälfte 16. Jahrh. — Ciborium. Italien, Ende 15. Jahrh. — Kelchfüße, Kupfer vergoldet. Italien, 15.—17. Jahrh. — Weihrauchschiffchen, Kupfer. Italien, 14. Jahrh., und Florenz um 1500. N a c h b i l d u n g e n v o n S i l b e r g e r ä t , galvanisch und in Handarbeit auf das Genaueste eigens für das Museum hergestellt.
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Die Silberarbeiten des Anton Eisenhoit.*) Dieses Altargerät ist uin 1590 für Theodor von Fürstenberg, Fürstbischof von Paderborn, in Warburg in Westfalen angefertigt und bezeichnet die höchste Blüte der Spätrenaissance in Deutschland. Am Kruzifix und am Kelch gotische Überlieferungen im Aufbau, alle Details dagegen in freiester italienischer Kunstform. — Zwei silberne Buchdeckel, Weih Wasserkessel und Sprengwedel. Sämtliche Originale im Besitz des Grafen FürstenbergHerdringen. — Hierzu gehörig die Pax, Original im Besitz des Freiherrn von Fürstenberg-Borbeck. — Fuß für ein Kruzifix, Original in Soest. — Schützenkleinod aus Warburg. Kruzifixfuß, darauf Vortragekreuz, nicht zusammengehörig, Bronze vergoldet mit Silberreliefs. Italien, 15. bis 16. Jahrh. — Kreuz aus Bronze, graviert, mit Halbfiguren von Heiligen. Italien, um 1450. — Schale und Meßkännchen, Kupfer getrieben und vergoldet. Augsburg, Anfang 17. Jahrh. — Kruzifix, Holz bemalt, mit bronzierter Zinnverzierung. — Weihwasserbecken, von Joh. Bapt. Ernst. Augsburg, Ende 17. Jahrh. — Tablett mit zwei Meßkännchen, von Ernst Thadd. Lanz. Augsburg, Mitte 18. Jahrh. — Kruzifix, Schüssel und Kußtafel, Kupfer, vergoldet, mit eingesetzten Korallen, Email und Kameen. Venedig, 16.—17. Jahrh. Schrank 557. Kußtafel [pax], gestiftet von Papst Pius II., als Andenken an das Baseler Konzil, 1460. — Abendmahlskelch mit Drahtemail. Ungarn 15. Jahrh. — Vorlegemesser mit Bernsteingriff in vergoldeter Metallfassung. Italien, Mitte 16. Jahrh. A r b e i t e n in E m a i l auf R e l i e f . Im 14. Jahrh. fertigte man [zuerst in Italien und Frankreich] durchsichtiges Email über silbernem Flachrelief, welches die Dicke der Emailschicht und somit ihre tiefere oder lichtere Farbenwirkung bedingt. — Hervorragendes Pracht*) V e r ö f f e n t l i c h t : D i e Silberarbeiten aus YVarburg. Hrsg. von J u l i u s L e s s i n g . Lichtdruck.
des A n t o n E i s e n h o i t Kol. m. 1 4 T a f e l n in 8*
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stück dieser Arbeit ist das große Kreuz mit zwei Engeln, welche Reliquienkapseln tragen. Italien, Ende 14. Jahrh. Aus dem Kirchenschatz von Basel. — Vortragekreuz mit Emailbildern auf den Enden der Kreuzesarme. Italien, um 1400. — Kelch mit kleinen Emaileinlagen von » Mateus Mini Pagliai« in Siena, u. a. Kelche aus Italien, 15. Jahrh. G e m a l t e s E m a i l . In Italien beginnt die Technik, welche später in Limoges [vgl. Seite 137] zur höchsten Ausbildung gelangt. — Reliquienmonstranz mit gemalten Emailplatten, wahrscheinlich aus Florenz, um 1450, mit dem Wappen der Medici. — Anhänger. — Goldmalerei auf schwarzem Kupferemail von Jean Fouquet, Frankreich, f 1480. In der R e n a i s s a n c e p e r i o d e glänzende Entwicklung der Silberarbeit für weltliche Zwecke. Von den italienischen Meisterwerken dieser Zeit ist sehr wenig erhalten. Dagegen sind alle Sammlungen reich an deutschen Arbeiten. In den Reichsstädten, besonders in N ü r n b e r g und A u g s b u r g , wird für ganz Europa gearbeitet. Die bekanntesten Meister von Nürnberg: Wenzel Jamnitzer f 1585, Hans Petzold f 1633. Die Kunstfertigkeit ist jedoch keineswegs auf diese Städte beschränkt. Es sind zahlreiche weitere Arbeitsstätten von hoher künstlerischer Leistungsfähigkeit bekannt. Die gute Arbeit erhält sich mit verändertem Zeitgeschmack bis gegen das Ende des 18. Jahrh. Schrank 561. Das Ratssilberzeug der Stadt L ü n e b u r g , * ) der größte in Deutschland erhaltene Schatz von alter Silberarbeit. Dieses Silberzeug gibt ein Bild von dem künstlerischen Reichtum, mit welchem ehemals die Rathäuser unserer deutschen Städte ausgestattet waren, und doch sind diese 36 Stücke nur ein kleiner Rest von 255 silbernen Geräten, die Lüneburg im Jahre 1 6 1 0 besaß. Die Gegenstände sind, bis auf zwei Stücke, Tafel*) Von 24 StUcken sind g a l v a n i s c h e Nachbildungen durch das Museum zu beziehen. Proben davon siehe S. 40.
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gerät, das bei festlichen Gelegenheiten benutzt wurde. Die Arbeiten gehören dem 1 5 . — 1 6 . Jahrh. an und sind zumeist Schenkungen oder Vermächtnisse Lüneburger Familien und fast sämtlich Lüneburger Arbeit. 1. Standbild der Maria mit dem Christuskinde, in Silber getrieben, mit alter Bemalung, 15. Jahrh. 2. Das Bürgereids-Kristall, Reliquienkästchen in Form einer Kapelle mit der Figur Christi und Heiligen, gearbeitet von Hans von Laffer zu Lüneburg, 14443. Trinkhorn aus einem Elephantenzahn, in sehr reicher Fassung, auf einem von zwei Elephanten getragenen Turmbau, i486. 4. Großer gotischer Pokal mit Christophorus, in gotischen Fischblasenformen gebuckelt, um 1500. 5. Großer gotischer Pokal mit Landsknecht, ähnliche Arbeit, um 1500. Lübecker Arbeit. 6. Kleiner gotischer Pokal, gebuckelt, als Knauf eine Frucht an langem Stiel, gestiftet 1522. 7. Kleiner gotischer Pokal mit Jaspiseinsatz. 1472 vom Herzog Friedrich von Braunschweig-Lüneburg geschenkt. 8. Der Schoßbecher, Pokal mit drei Löwen, wurde beim Steuerzahlen, »Schößen«, aufgesetzt, um 1530. 9. Becher mit Untersatz, 16. Jahrh. 10. Der Kurfürstenbecher. Großes Prachtwerk, den Arbeiten von Jamnitzer verwandt. Figuren der sieben Kurfürsten, Reliefs mit antiken Heldengeschichten, um 1570. 11. Der Interimsbecher. Gestiftet zum Andenken daran, daß 1552 das Augsburger Religionsinterim von 1548 gesprengt wurde. A l s Schaft des Bechers der Heiland, den Antichrist zertretend. Auf dem K e l c h e evangelische Darstellungen. Auf dem Deckel symbolische Darstellung des Katholizismus im gegnerischen Sinne. 12. Pokal mit dem Stammbaum Christi, 1540—1550. 13. Der Jagdbecher. Zierlichste getriebene Arbeit, daran kleine Friese mit Jagdszenen, um 1570.
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14. Pokal mit Eidechsen, Fröschen und Laubwerk, in Lackfarben bemalt, um 1590. 15. Münzpokal mit Münzen von Lüneburg und Hamburg, auf dem Deckel das Janushaupt, geschenkt 1536. 16. Doppelpokal, beide Hälften gleich, geschenkt 1585. 17. Pokal mit Jonas. Mischung von gotischen und Renaissanceformen. Jonas, dem Walfisch entsteigend, ist wie ein antiker Triton gebildet, 1530 bis 1540. 18. Großer Pokal ähnlicher Art, geschenkt 1538. 19. Pokal, vom Kurfürsten Johann Georg von Brandenburg 1586 geschenkt. Nürnberger Arbeit. 20. Pokal mit Blumenstrauß, um 1600. 21. Große Gußkanne in Gestalt eines stehenden Löwen, geschenkt 1540. 22. Kleinere Gußkanne von gleicher Gestalt, geschenkt IS4I23. Großes Becken, beim Übergießen der Hände nach dem Mahle benutzt, mit Darstellungen römischer Heldengeschichten, um 1556. 24. Becken auf vier Füßen mit den Kirchenvätern unter gotischen Baldachinen, geschenkt 1476. 25. Becken auf vier Füßen mit den evangelischen Zeichen, um 1480. 26. Schale auf drei Füßen mit wilden Männern, in der Mitte ein Hirsch im Gehege, um 1500. 27. Schale auf hohem Fuß mit Jagdzug und einem Hirsch im Gehege, um 1500. 28. Schale auf hohem Fuß mit einem Hirsch im Gehege, um 1500. 29. Schale auf hohem Fuß mit den Heiligen Andreas und Hieronymus, um 1500. 30. Schale auf drei Granatäpfeln, um 1540. 3 1 . Kleine Schale mit Granatäpfeln, 1540. Lübecker Arbeit. 32. Kleine gotische Schale, um 1500. Lübecker Arbeit. 33. und 34. Zwei flache Schalen auf hohem Fuß mit Ornament im Stile Holbeins, um 1530.
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35. und 36. Zwei Löffel, a b n e h m b a r an Gabeln befestigt, um 1480. An vielen dieser Geräte Reste der ursprünglichen Bemalung in Lackfarben. Schrank 559. Vase von Bergkristall mit eingeschliffener Darstellung der Sage von Jason. Prachtwerk von Valerio Vicentino[?]; die Fassung, Gold mit Email, wird als Arbeit des Benvenuto Cellini angesehen und ist jedenfalls in der Art des Meisters. Italien, 16. Jahrh. — Schale u n d K ä n n c h e n in geschnittenem Bergkristall. — P u d e r d o s e , Gold geschnitten. Paris 1773—1777. — Onyxschale in Gold gefaßt. Frankreich, Mitte 18. Jahrh. — Pokal aus Augsburg 1721. — Anhänger mit bemaltem Elfenbeinrelief und niellierter Silberfassung. Frankreich, 15. Jahrh. [Krönung Mariä]. — Sog. H a u f e b e c h e r mit Gravierungen. Nürnberg 1532. •— Stockgriff aus mehrfarbigem Golde. Berlin, Mitte 18. Jahrh. Schrank 560. T r a u b e n p o k a l , getragen von der Figur eines Kaisers. Arbeit von H a n s Petzold, Nürnberg, 2. H ä l f t e 16. Jahrh. — Deckelgefäß, stellt in der Gesamtheit seiner reich verzierten Teile das Weltall dar. Den Schaft bildet der Baum des Paradieses, in dessen Zweigen das himmlische Jerusalem. Die Schale zeigt unten den Kaiser, die Kurfürsten und 97 W a p p e n der Reichsstände, innen die Jungfrau Europa. Innen im Deckel die zwölf ältesten deutschen Könige nach Peter Flötner, oben der Himmel mit allen Sternbildern. Darüber auf dem Bügel die Figur Christi. Arbeit von Jonas Silber. N ü r n b e r g 1589; angeblich f ü r Kaiser Rudolf II. angefertigt. — Nautilusmuschel, getragen von einer Seejungfrau, oben Neptun. Nürnberg, 2. Hälfte 16. Jahrh. — K a s t e n auf vier Greifen ruhend, mit Platten von L a p i s Lazuli u n d Perlmutter mit allegorischen Figuren in flachem Relief. Reiche architektonische Ausbildung. Prachtwerk aus Nürnberg, um 1560, von H a n s Straub — H u m p e n von Hans Petzold, A n f a n g 17. Jahrh. — Pokal, angefertigt von Paul Birkenholtz zu Frankfurt a. M. zur E r i n n e r u n g an die Stiftung der Universität Marburg mit den Medaillen der hessischen Fürsten. Frankfurt 1627. — Spielbrett,
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Ebenholz mit Silber eingelegt und graviert von dem Kupferstecher Paul Göttich. Augsburg, um 1600. — Maßstab in gleicher Arbeit. — Becher, darunter ein sog. Haufebecher. Pultschrank 548. Zwei Besatzstücke, Meisterzeichen der Nürnberger Goldschmiede in Form eines Ackleybechers und eines Fingerringes, Kupfer, getrieben und vergoldet. Vom Bahrtuche der Innung. Nürnberg 1606.— In Silber getriebene Platten als Schalenböden, Beschlagstücke oder als Einsatzplatten dienend. Süddeutschland, 16.—18. Jahrh. — Die vier Elemente, nach Matthias Wallbaum. Augsburg, um 1600. Pultschrank 546. In Silber getriebene und gravierte Beschlagplatten und Dosen. Deutschland, 17.—18. Jahrh. — Parisurteil von Ludwig Biller. Augsburg, um 1700. — Silberplatte in Bronze gefaßt, Apollo und Marsyas. Süddeutschland, um 1700. Schrank 551. Tischfontäne in Gestalt eines Elefanten mit einem Turme voll bewaffneter Krieger. Arbeit des Christoph Jamnitzer in Nürnberg, Ende 16. Jahrh. [Eine zu diesem Elefanten gehörige Schüssel mit Darstellung der Schlacht bei Zama, wurde im siebenjährigen Kriege fortgegeben.] — Trinkspiel, Diana auf dem Hirsche reitend mit Jagdgefolge. Der Kopf des Hirsches ist der Deckel des Trinkgefäßes; das Ganze läuft durch ein Uhrwerk. Arbeit von Matthias Wallbaum in Augsburg, um 1600. — Trinkgefäß von Büffelhorn in Gestalt des Walfisches mit Jonas, von einem Triton getragen. Deutschland, Anfang 17. Jahrh. — Schale und Kanne aus Serpentin, in Silber gefaßt. Augsburg, um 1600. —• Verschiedene Humpen und Pokale aus Serpentin, Achat und Amethystmutter, in vergoldetes Silber oder Kupfer gefaßt. Deutschland, 16. Jahrh. — Deckelbecher mit vergoldetem Blumenornament. Danzig, Mitte 17. Jahrh. — Pulverflasche aus einer Muschel geschnitten. Frankreich, um 1550. Die Fassung ist Nachbildung. — Kännchen aus chinesischen Porzellan in vergoldeter Silberfassung von Georg Berger. Erfurt, um 1560. — Chinesische Porzellannäpfchen in vergoldeter Silberfassung des 16. und 17. Jahrh.
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Schrank 552. K i r c h e n g e r ä t , vergoldet, in Silber und Kupfer getrieben, 16.—18. Jahrh. — Zwei Meßkelche. Spanien, 16. Jahrh. — Reliquienmonstranz, Coimbra in Portugal, 1588. — Ciborium. Spanien, 16. Jahrh. — Weihwasserbecken, Silber vergoldet. Paris 1748—1749- — Weihwasserbecken, Kupfer vergoldet. Venedig, Mitte 18. Jahrh. — Krone einer Marienfigur. Süddeutschland, Mitte 18. Jahrh. — Meßkelche. Deutschland, 17. Jahrh. — Schmuckkästchen, Silber mit Email und Edelsteinen verziert, Arbeit des J. H. Mannlich in Augsburg, f 1718. Schrank 553. Arbeiten des 17.—18. Jahrh. Nautilusmuschel, graviert von C. Bellekin in Amsterdam um 1700. Der Fuß aus Kupfer getrieben und vergoldet, um 1740. — Zwei Leuchter. Paris 1738—1739. — Zylindrischer Humpen auf drei Kugelfüßen, Augsburger Arbeit. — Münzpokal von Joh. Jak. Adam. Augsburg 1775—1777; •— Zwei Becken und Kannen, Silber vergoldet. Paris, um 1763 bis 1764 und 1777—1778. — Salzfaß und Nadelkissen. Deutschland, Mitte 18. Jahrh. — Besteckfutterale. Salzburg, um 1700. — Tablett, blattförmig, Silber vergoldet. Augsburg 1769—1771. Schrank 554. S i l b e r a r b e i t e n d e s 18.—19. J a h r hunderts. Fußwärmer. Italien, Ende 18. Jahrh. — Mehrere Leuchter, Kupfer mit Silber plattiert. England, Ende 18. Jahrh. — Kanne, Silber vergoldet. Rom, um 1720. — Knäuelkorb, Silberdraht. Oberitalien, um 1800. — Sauciere, Neusilber. Oberitalien, Ende 18. Jahrh. — Kanne, Silber plattiert. Italien, Anfang 19. Jahrh. — Trinkgefäß in Form eines Strumpfes mit Schuh. Deutschland, Anfang 18. Jahrh. Wandschrank 542. Vermächtnis des Herrn Jakob Wilhelm Moßner in Berlin [* 9. Aug. 1809, f 13. Okt. 1873] an die Kgl. Museen. Silberne Becher, Humpen, Schüsseln und Geräte, zumeist deutsche Arbeit des 17.—18. Jahrh. — Arbeiten aus Danzig mit bekannten Meistermarken [J. G. Holl, Peter Rohde, G. Orphagen u. a.]. — Russische Silberarbeiten des 17. und 18. Jahrh. Pultschrank 544. Rauch- und Goldtopase aus Schlesien. — Nachbildungen der größten bekannten Diamanten.
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Freistehend auf einem Tisch am Fenster: Kanne und Becken, von Meister Pfaffenhausen. Augsburg, Anfang 18. Jahrh. Pultschrank 545. Einband eines Meßbuches des Kardinals Grimani mit Silberbeschlägen und nieliierten Plättchen. Venedig, Ende 16. Jahrh. — Löffel aus Bergkristall in vergoldeter und emaillierter Silberfassung. Deutschland, 17. Jahrh. Freistehend. Der Pommersche Kunstschrank.*) Dieser Schrank, ursprünglich als »Schreibtisch« bezeichnet, angefertigt 1617 für Herzog Philipp II. von Pommern, ist der prachtvollste jener im 16.—17. Jahrh. zu Augsburg vielfach gearbeiteten Schränke, welche zur Aufbewahrung der mannigfaltigsten Geräte und Instrumente für den persönlichen Gebrauch vornehmer Herren dienten. Gereinigt und ausgebessert, hat er fast vollständig seinen ursprünglichen Inhalt bewahrt, welcher in Schrank 558 und Pultschrank 547 ausgebreitet ist. Über die Anfertigung besitzen wir die ausführlichsten Nachrichten. Die Übergabe des Schrankes ist dargestellt auf dem dazu gehörigen Gemälde [Pultschrank 547]. Darauf sind alle Mitarbeiter dargestellt: der Augsburger Patrizier Hainhofer, welcher das Ganze erfunden und die Herstellung geleitet hat, der Kunsttischler Ulrich Baumgartner, die Gold- und Silberschmiede, Maler, Uhrmacher, Drechsler, Bildhauer, Kupferstecher, Schlosser usw. Von fremder Arbeit sind nur die Emailplatten aus Limoges. Der äußere Aufbau von barocker Architektur ist aus Ebenholz, welches auf das Reichste mit durchbrochenen Platten, Streifen und Rosetten aus getriebenem Silber beschlagen ist. Die vielfach angebrachten Gestalten der Künste, Wissenschaften usw. stehen nach dem Geschmack jener Zeit in einem spitzfindigen allegorischen Zusammenhange. Der Parnass mit dem Pegasus auf der Spitze z . B . soll erinnern an den Besitzer »Philippus Princeps« oder »Philippus Pommeranus«. Den kleinen in Email *) Veröffentlicht: D e r I'ommersche Kunstsclirank. J u l i u s L e s s i n g und Adolf B r ü n i n g . B e r l i n 1 9 0 5 .
Herausg. von
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und auf halbedlen Steinen gemalten Bildern ist nämlich eine sinnbildliche Bedeutung gegeben. Die überaus reiche Ausstattung mit Schnitzwerk, Malerei und eingelegter Arbeit erstreckt sich auch auf alle inneren T e i l e des Schrankes mit steter Bezugnahme auf den Inhalt der einzelnen K a s t e n ; dieser ist von ausgiebigster Mannigfaltigkeit. Das Innere der Flügeltüren ist mit Ölgemälden geschmückt, die dahinter liegenden Schubladen enthalten ein vollständiges Tischgerät, zwölf herzförmige T e l l e r und Schüsseln, Messer, Gabeln, L ö f f e l usw., ferner Leuchter, Handlaterne, K o c h g e r ä t , vollständiges Toilettengerät, Spiegel, Schermesser, Bürsten, K ä m m e usw. Im Untersatz: mathematische Instrumente, Zirkel, Uhren, K o m p a ß usw. Diese wie alle sonst zum Schranke gehörigen Gegenstände auf das Sorgfältigste gearbeitet und reich dekoriert. Auf der Rückseite liegt ein großes Orgelwerk, verdeckt durch geschnitzte Reliefplatten aus Buchsbaum, darstellend die T a t e n des Herkules. Der Teil über den Säulen enthält die verschiedenartigsten Spiele, Schach- und Mühlbretter aus E b e n h o l z mit gravierten Darstellungen in Silber vom Kupferstecher Paul Göttich u. a., alle Schachfiguren künstlerisch aus Elfenbein von M. Angermair geschnitzt, die Mühlsteine und Spielkarten einzeln graviert. Im oberen T e i l des Schrankes findet sich eine vollständige Hausapotheke mit einer großen Menge von silbernen Flaschen, Büchsen, Wagen und chirurgischen Instrumenten jeder Art. Der Schrank stand ursprünglich auf einem T i s c h e , der noch alles gröbere Handwerkszeug [die Überreste d a v o n in Pultschrank 547], sogar J a g d gerät und einen Münzapparat enthielt. Der jetzige T i s c h ist eine Nachbildung des ursprünglichen, welcher ebenso wie eine zweite mit dem Schrank überlieferte Arbeit, der sog. Meierhof, verschwunden ist. Freistehend vor der Tür zu Raum 66. Ebenholzschrank mit Silber beschlagen, aus der Werkstatt des Matthias Wallbaum zu Augsburg, einem Mitarbeiter Pommerschen Kunstschrank. Vom Inhalt nur ein
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Spielbrett und ein Spiegel erhalten [in Schrank 560]. Um 1600. Wandschrank 549. G a l v a n i s c h e N a c h b i l d u n g e n von Gold- und Silberarbeiten. Corvinus-Pokal, Geschenk von Kaiser Friedrich III. an Matth. Corvinus, 1462. Orig. in Wiener Neustadt. — Gotische Kanne mit dem Wappen des Grafen Ziegenhain, in Form eines hölzernen Bottichs, Deutschland, 15. Jahrh., Original im Museum zu Kassel. — Gotische Kanne der Berggenossenschaft in Goslar, 1477. — Kaiserpokal von Osnabrück; flache Deckelschale auf hohem Fuß, 13. Jahrh., Schaft und Deckelfigur, 16. Jahrh. — Hochzeitspokal von Dr. Martin Luther, Geschenk der Universität Wittenberg, Augsburg 1 5 2 5 , Original in Greifswald. — Prachtpokal mit Figur der Diana, Arbeit von Hans Petzold in Nürnberg, um 1580, Original im K g l . Schloß zu Berlin. — Meerschneckenpokal von Hans Petzold. Orig. im Besitz des Königs von Württemberg. — Hessischer Willkomm, Prunkbecher von Elias Lencker. Nürnberg 1 5 7 1 . Inschrift: »Fürst Joachim Ernst von Anhalt hat vom Landgrafen Wilhelm zu Hessen das Prunirn [Kartenspiel] gelernt. Und diesen Wilkumb zu lehrgelt bezalt«. — Gruppe von Ackeleybechern. Nürnberg, 16. und 17. Jahrh. — Prunkgefäße in Flaschenform, um 1700, Originale im K g l . Schloß zu Berlin. — Prachtpokal mit Figur Kaiser Maximilians II. und emaillierten Wappen, Arbeit des Wenzel Jamnitzer in Nürnberg, um 1570, Original im K g l . Schloß zu Berlin. — Schale von Breda, 1595 von den holländischen Ständen dem Grafen Philipp von Hohenlohe als Hochzeitsgeschenk überreicht, als Erinnerung an die Eroberung der Stadt Breda, 1590. — Pokal mit K ö l n e r Jungfrau und Bauer. Köln, Anfang 18. Jahrh., Original im Berliner Schloß. — Pokal der Augsburger Bankmetzger. Augsburg, 11111 1600, jetzt im Nationalmuseum in München. — Nautiluspokal von Bernhard Quippe. Berlin, um 1700, Original im Grünen Gewölbe, Dresden. — Sturzbecher aus Erfurt. Nürnberger Arbeit, 1566. — Pokal von Hans Petzold. Nürnberg 1580.
RAUM 65.
Metallarbeiter!.
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Wandschrank 550. G a l v a n i s c h e N a c h b i l d u n g e n von Prachtgerät, vornehmlich deutscher Arbeit des 16. Jahrh., Originale zumeist in Wien, Pest, Paris, L o n d o n , Nürnberg. — Möllner Pokal, 1581. — K a n n e und Schüssel. Nürnberg, Anf. 18. Jahrh. — Springender Stier, Zunftgerät der Fleischer in Krankfurt a. M. Augsburg, Anf. 18. Jahrh. — Schale von E m d e n , als Erinnerung an eine Waffentat gestiftet und in E m d e n gearbeitet, 1603. — Silberne Kanne. Lüneburg 1590, Original im Schweriner Schloß. — Augsburger Schale des 16. Jahrh., Original im Louvre. — Zwei Dolche, 16. Jahrh. — Großer Pokal, der sog. L a n d s c h a d e n b u n d , in Graz. Augsburg, 16. Jahrh. — H u m p e n mit Elfenbeinschnitzerei von Bernh. Strauß. Augsburg, 17. Jahrh. — Goldpokal. E n g l a n d 1610, Original im Kensington-Museum, L o n d o n . — Saucière mit d e m Imhofschen Löwen. Nürnberg, E n d e 16. Jahrh. — Schale, Silber getrieben, von Joachim Grim d. J. Berlin, um 1676, Original bei Herrn v. Wedeil. — Buchdeckel, Gotha, Gold mit Email. Deutschland, 16. Jahrh. — T a u f b e c k e n und Kanne. Augsburg, 16. Jahrh. — Z u n f t p o k a l der Schneiderinnung in Nürnberg, in Gestalt eines Fingerhuts, 1586. — Pokal mit Darstellung einer Straußenjagd. Augsburg 1716. — Henkelpokal, Silber und Kristall. . Deutschland, 15. Jahrh. — Zunftschild der Goldschmiede, 1556, Original im Pester Nationalmuseum. Freistehend. N e b e n T ü r zu R a u m 66. L i n k s . Kassette mit Rosetten beschlagen, aus d e m Besitze des Königs Wilhelm III. und der K ö n i g i n Marie von E n g l a n d , um 1690. — Wandtabernakel aus Ebenholz, mit Elfenbein und Steinen ausgelegt. Augsburg, 17. Jahrh. Die gestickte Füllung, Italien, 16. Jahrh. R e c h t s . Kasten aus Ebenholz. Auf Platten von Lapis Lazuli Relief-Figuren der freien K ü n s t e in Silber. Die Innenseiten der Türen mit reich gravierten Metallplatten. Deutschland, um 1570. — T a b e r n a k e l r a h m e n , Ebenholz mit Silber. Augsburg, 17. Jahrh. An der Wand 541. Platten vom Silberaltar in Rügenwalde, gefertigt in Stettin um 1610.
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Metallarbeiten.
R A U M 65.
Großes Becken mit Kanne. Italien, Ende 16. Jahrh. — Schubfächerkasten, mit Platten von vergoldetem Kupfer. Reliefdarstellungen nach Peter Flötner. Augsburg, 16.Jahrh. — Hausaltar in Tempelform mit der Figur der Maria. Augsburg, um 1600. D a r ü b e r auf K o n s o l e n : Rechts: Kanne und Schüssel, Bronze, gearbeitet 1867 nach Motiven des Schildes und Helmes Franz I. von Frankreich. — Links: Kanne und Schüssel, galvanische Nachbildung der silbernen Geräte im Louvre, mit der Darstellung der Eroberung von Tunis durch Karl V., Original: Antwerpen, 16. Jahrh. — Großer silberbeschlagener Ofenschirm mit reichem Rocaille und Blumengehängen, Arbeit des Berliner Goldschmiedes Lieberkühn, 1764. Aus dem Besitze der Markgrafen von Branenburg-Schwedt. Freistehend. V o r d e r T ü r zu R a u m 64. Tisch aus dem Besitze Herzog Philipps II. von Pommern, Augsburger Arbeit; verwandt dem Pommerschen Kunstschrank, als dessen Untersatz er seit etwa 1700 diente. — Darauf: Kasten aus Platten von Bergkristall, geschliffen, mit Seeschlachten, Jagden, mythologischen Darstellungen, in Silber gefaßt, Deutschland, 18. Jahrh. N e b e n d e r T ü r zu R a u m 64. L i n k s : Schmuckschränkchen von Schildpatt, mit Silber reich beschlagen, im Giebel eine Uhr, von dem Inhalte einige Stücke erhalten. Augsburg, um 1700. R e c h t s : Schränkchen mit Uhr, ganz mit gepreßtem Silberblech beschlagen. Deutschland, um 1700. In d e n F e n s t e r n Schweizer und Nürnberger gemalte Scheiben, 16.—17. Jahrh.
GALERIE, WESTSEITE.
SCHMUCK.
DOSEN.
Vor Raum 65. Schmucksammlung, nach zeitlich und örtlich sammengehörigen Gruppen auf Tafeln vereinigt.
zu-
GALERIE.
Mctallarbeiten.
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Gestell 245. E u r o p a . Wenige Beispiele antiken Goldschniucks aus Cypern und Griechenland, in Nachbildungen von Tiffany und Castellani. [Originalarbeiten im Antiquarium des Kgl. Museums.] — Aus dem Mittelalter: Fränkische Gürtelschnalle, Eisen tauschiert; Gewandschließen, Gold und Silber, 14. Jahrh.; Buchbeschläge, 1 2 — 1 3 . Jahrh. — Die Renaissance leistet ihr Bestes in prächtigen Anhängern und Ketten aus goldenem, bunt emailliertem Rollwerk und Figürchen, mit Edelsteinen in hohen Kasten und mit Naturperlen als Behang. Hervorragende Sammlung meist deutscher Arbeiten des 16.—17. Jahrh. [Vermächtnis S. K . H. des Prinzen Karl von Preußen.] Schmuck der Herzogin Agnes von Lauenburg, f 1629. Schmucksachen, Deutschland, 17.—18. Jahrh. Wachsende Vorliebe für vielfach geschliffene Steine auf durchbrochenen Unterlagen in Gestalt von Sträußen, Ranken und Bändern. Gestell 244. Kreuze und Anhänger, Petschafte zum Anhängen an die Uhrkette, sog. Kammerherrnschlüssel, Rosenkränze, Denkmünzen, Wallfahrtzeichen. Deutschland 15.—19. Jahrh. Nachbildungen von Kette und Zeichen des von Kurf. Friedrich II. von Hohenzollern gestifteten Schwanenordens und des Kleinods der Meistersinger von Nördlingen. Auf d e r a n d e r e n S e i t e . Ordenszeichen, Amulette usw. Gestell 246. Filigranschmuck des 17.—19. Jahrh. Silber, oftmals vergoldet, mit unechten Steinen, zumeist für bäuerlichen Gebrauch bestimmt. Ketten, Schließen, Knöpfe usw. aus Nieder- und Süddeutschland, Salzburg, Tirol. Aus Norwegen namentlich Schließen mit Schellenbehang [Geschenke I. I. M. M. des Kaisers und der Kaiserin Friedrich]. Feinste Filigranarbeit aus Venedig und Genua, z. T. nach orientalischen Mustern, vielfach durch Perlen bereichert. Pultschrank 278—279. Sammlung von Dosen und Dosendeckeln aus verschiedenem Material. 17.—18. Jahrh. — Vexierdose, Ebenholz mit Silber eingelegt: Arbeit von Fromeri, Berlin, 17. Jahrh. — Messingdose von Rousset
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Metallarbeiten.
GALERIE.
in Berlin, 1740. — [Die Dosen aus gemaltem Email in Schrank 580, S. 139; Dose aus Elfenbein in Schrank 161, S. 48; Dose aus Bernstein in Schrank 143, S. 3g; Porzellandosen im Saal 58.] — Behälter für Nähbestecke u. dgl. — P i q u i a r b e i t e n von Schildpatt und Elfenbein mit Mustern aus eingeschlagenen feinen goldenen und silbernen Stiften. — Dosenplatten mit Reliefornament in mehrfarbiger Goldtauschierung. Pultschrank280. MittelalterlicherSilberfund, Schmuckgerät. Silber, teilweise vergoldet, emailliert, mit Steinen und Korallen besetzt, bestehend aus Spangen, Schließen, Ringen, Gürtelschnallen, Besatzstücken und Knöpfen in verschiedener Größe und Ausführung. Gefunden bei Pritzwalk in der Mark. Deutschland, 14. Jahrh. Pultschrank 281. Sammlung von Ringen aus dem 15.—19. Jahrh., einige Beispiele der Renaissance, mit Email und Steinen, ähnlich den Anhängern. Im 18. Jahrh. Ringe mit Miniaturen und geschnittenen Steinen. — Jüdische Trauringe, breite Reifen mit Buckeln aus Filigran. Pultschrank 282. Moderne Schmuckarbeiten von Lalique, Gaillard, Falguteres, Falize, Zorra. Erworben auf der Pariser Waltausstellung 1900. Schrank 283. Schmuckstücke und Arbeiten mit Malerei unter Glas [eglomisi]. — Pax aus Ebenholz und Kristall, Monte Cassino, 16. Jahrh. — Verschiedene doppelseitige Schmuckstücke. Anhänger und Kreuze, Europa, 16.—17. Jahrh. — Kleinod, Gold emailliert mit dem Haupte Johannis des Täufers in Onyx geschnitten. Italien, 15. Jahrh. — Platte mit Email auf graviertem Glas, Frankreich, 16. Jahrh. — Medaillon, Gold mit Email. Spanien, 16. Jahrh. — Schmuck, China. Vgl. Gestell 248 — Medaillon auf Papst Alexander VII. in emaillierter Fassung, Rom 1656. — Kapsel mit Hochzeitsdarstellung nach H. Goltzius, Deutschland, 17. Jahrh. Gestell 247. Vielgliedrige Gürtelhaken für Schlüssel und Bestecke [Chätelaines], in den Formen des Rokoko und Louis XVI. — Gürtelketten. — Damengürtel, Samt mit emaillierten Silberbeschlägen, Frankreich, 15. Jahrh.
GALERIE.
Metallarbeitern
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— Buchschließen aus Silber. — Behangschilder von Zunftbechern. O r i e n t . Aus Vorderasien, den Balkanländern und den griechischen Inseln älterer und heutiger derber Silberschmuck, Stirnbänder, Halsketten, Armbänder, Schließen, mit langem, beweglichem Behang von Platten und Münzen. — Dicke Armbänder und Fußringe. Gestell 248. Indien erzeugt auf seinem weiten Gebiet sehr verschiedene Typen: Goldschmuck mit Münzen und Tigerkrallen. — Derber Volksschmuck aus Silber mit buntem Glasbelag. Email vorzüglich schön auf Gold; Halsband aus Jeypore, grünes Glas auf Gold mit eingelegter Zeichnung aus Goldblättschen. — Rotglänzender Goldschmuck mit Lackauftrag aus A t s c h in auf Sumatra. C h i n a . Sehr bewegliche Schmuckstücke, mit blauen Vogelfedern belegt, namenlich Haarnadeln, deren Blumen an dünnen Drähten zittern. Gestell 249. Japanische Haarnadeln. Den Japanern ist der Schmuck in unserem Sinne fremd, nur in der Haartracht der Frauen findet man zierlich in Metall gebildete Nadeln. — Verschiedene orientalische Schmucksachen. Auf d e r a n d e r e n S e i t e : Sammlung von Miederanhängern, sog. Schnürstiften. Bayern, Salzburg, Oberösterreich, 17.—19. Jahrh. Pultschrank 284. G ü r t e l und S c h l i e ß e n . Gürtel aus S i e b e n b ü r g e n , 16.—17. Jahrh., kräftige Formen, besetzt mit Steinen, schon den Typen der Balkanländer verwandt. — Große Schließen aus Italien. — Schützenkleinod, Deutschland 1632. Pultschrank 285. Gürtel, Schließen, Armbänder, Knöpfe u. dgl. aus den Balkanländern und dem Orient. — Schließen und Knöpfe mit Drahtemail. Ungarn, 16.—17. Jahrh. — Filigranarbeiten. Europa und China.
GALERIE, SÜDSEITE. Pultschrank 290. Jagdbestecke in Futteralen. — Besteck in einer Scheide aus geritztem Leder. Deutschland, 15. Jahrh. — Weidbesteck mit Bronzebeschlag. Kunstgewerbe-Museumsführer.
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GALERIE.
Deutschland, um 1750. — Jagdmesser, Dolche und Vorlegemesser. Pultschrank 291. Instrumente in Eisen geschnitten, Persien. — Messerscheiden, Eisen geschnitten und geätzt. — Messer aus Ceylon und Spanien. — Moderne russische Arbeiten, mit Gold tauschiert. — Messer. Spanien, 19. Jahrh. Pultschrank 292—296. Handwerkszeug. — Sammlung von Messern, Gabeln und Löffeln, auf deren Ausstattung man im 15.—18. Jahrh. besondere Sorgfalt verwendete. — Messergriffe. — Messergriffe aus Rehkronen, deren zufälliger Wuchs zu allerlei scherzhaften Bildungen Anlaß gab. — Chinesische Eßbestecke in verschiedener Ausstattung. Pultschrank 297. Zumeist Löffel von Silber und Zinn, ältere und neuere Arbeiten. Pultschrank 298. Eßbestecke. Japan und China. — Löffel. Türkei u. a. Pultschrank 299. Tafelsilber, 18. und 19. Jahrh. Moderne Arbeiten von Tiffany, Gorham und Whiting, New York 1893.
GALERIE, OSTSEITE. Vor dem Majolikasaal. Pultschrank 301. Ledertaschen und Büge. Italien, und Deutschland, 16.—17. Jahrh. — Kleiderrechen aus Eisen und Messing. — Nußknacker, Holz geschnitzt. Deutschland, 17.—18. Jahrh. — Schachfiguren aus Bronze und Zinn, 18. Jahrh. — Knöpfe, Gold mit Steinen und Perlen. Berlin, 18. Jahrh. — Körbchen aus Drahtgeflecht. Pultschrank 302—303. Wechselnde Ausstellung von Stickereien, Posamentierarbeiten, Hauben usw. Pultschrank 304. F ä c h e r in verschiedener Ausstattung, 18. Jahrh. Die Malerei der Fächer des 18. Jahrh. ist meist auf Seide oder feinem Pergament, bei ganz feinen Stücken auf Pfauenbrusthaut in Wasserfarben ausgeführt. Als Vorlage dienen häufig die Stiche französischer Meister, namentlich Watteaus. Auch Kupferstiche,
GALERIE.
Metallarbeiten.
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[Chodowiecki] werden zum Schmuck der Fächer verwendet. Die Gestelle meist in Elfenbein, Perlmutter usw. geschnitten, oft reich verziert. — [Orientalische Fächer in Schrank 120, Seite 44]. — Chinesische Elfenbeinfächer in Schrank 499, Seite 105. — Japanische Fächermalereien auf Seide und Papier in der Stoffsammlung und in der Bibliothek.
GALERIE, NORDSEITE.
Pultschrank 266. T o n - und Steinformen für L e b kuchen. Deutschland, 15.—16. Jahrh. [Ausformungen daneben.] Pultschrank 267 und 268. Holz- und Tonformen für Kuchen und Zuckerwerk. Deutschland, 17.—18. Jahrh. — Modelle zum Zeugdruck und zur Samtpressung. Pultschrank 269. Siegelabdrücke und Medaillen. Pultschrank 270. M e d a i l l e n und Münzen. — Moderne deutsche Medaillen. — Galvanoplastische Nachbildungen von antiken griechischen Münzen im British Museum zu London. — Nachbildungen italienischer und französischer Medaillen des 15.—18. Jahrh. Pultschrank 271, 272 und 273 und in beweglichen Rahmen an den Pfeilern daneben: Sammlung von Arbeiten der französischen Medailleure David d'Angers, Chapu, Vernon, Charpentier, Chaplain, Roty, Dupuis u. a. 19. Jahrh. Pultschrank 274. Eisengüsse. »Neujahrskarten« der Kgl. Eisengießerei Berlin und der Sayner Hütte, 1820—40. Pultschrank 275. Gußeiserner Schmuck der Kgl. Eisengießerei Berlin, erste Hälfte 19. Jahrh. » F e r de Berlin.« Pultschrank 276. K ä m m e verschiedener Herkunft: Europa, Indien, Japan, Persien, in Horn, Schildpatt und Holz geschnitten, bemalt und vergoldet. — Einsteckkämme des 18. Jahrh. [Mittelalterliche K ä m m e in Schrank 86, Seite 22. K ä m m e aus dem Pommerschen Kunstschrank Schrank 558, Seite 122.] — Haarpfeile und Schuhschnallen. 9*
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Metallarbeiten.
G A L E R I E 4 u. 5.
Pultschrank 277. Verschiedene Geräte: Pfeifen, Tabaksdosen und Tabaksraspeln, Notizbücher, Nähgeräte, Riechbüchschen u. ähnl. — Pfeife, Holz geschnitzt mit Silberbeschlag. Deutschland, Mitte 18. Jahrh. Im Vestibül 42. Toilettentisch und Stuhl von Plumet. Paris 1897. — Stuhl mit vergoldeten Holzteilen nach Entwurf von G de Feure, Paris 1900. — Blau gebeizter Stuhl. Ungarn 1900. — Wand mit Holzeinlagen von C. Spindler, St. Léonard bei Boesch [Elsaß].
GALERIE 4 UND 5.
SCHMIEDEEISEN.
Im E r d g e s c h o ß . Die Schmiedekunst ist im Mittelalter hoch entwickelt. Die Konstruktion der Möbel, welche die Schlösser und alle Bänder sehen läßt, veranlaßt eine reiche Ausbildung dieser Teile in zweckdienlichen Formen. Die Renaissance läßt an den Möbeln und Türen die Bänder hauptsächlich im Innern sehen, aber auch hier reich geschmückt. Das Gitterwerk entwickelt sich mit kunstvoller Durchsteckung immer reicher und selbst in der Barockzeit noch mit konstruktiver Richtigkeit und in einfachen Linien. Erst im 18. Jahrh. versucht das Schmiedeeisen allgemein die Ornamentformen anderer Technik, die Rokokoschnörkel, Blumen usw. nachzuahmen, ohne jedoch den Charakter des Eisens völlig zu opfern. Wand 19. Gitter. Italien und Deutschland, 15. bis 17. Jahrh. — Kandelaber für geweihte Kerzen, Beckenständer, Kaminböcke. Italien, Deutschland und Niederlande, 1 5 . — 1 7 . Jahrh. Wand 18. Kandelaber, Kohlenbecken, Fenstervorsätze. Italien, 16. Jahrh. Wand 16. Kaminböcke. Italien und Holland, 15. bis 17. Jahrh. — Wasserspeier. — Fenstervorsätze. — Hängeleuchter, Deutschland. Stellwand 42. Gittertürchen, schmiedeeiserne Füllungen. Deutschland, Ende 16. Jahrh. Wand 15. Gotische Schlösser, Schlüssel, Griffe, Türklopfer und Beschläge, 14.—15. Jahrh. — Pfostenendi-
GALERIE 4 u. 5.
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gungen in Blumenform, 16.—17. Jahrh. — Treppengeländer. Venedig, 17. Jahrh. Wand 14. Vollständiger Beschlag einer Tür aus dem Hirsvogel-Hause zu Nürnberg, Anfang 16. Jahrh. — Gittertür, Süddeutschland, Mitte 17. Jahrh. — Oberlichtgitter. — Tür, mit gestanztem Eisenblech bekleidet. Nürnberg, 16. Jahrh. Wand 13. Wandleuchter, vergoldet. Italien, 17. Jahrh. — Ofenplatte mit figürlichen Reliefs. Deutschland, Ende 15. Jahrh. Wand 12. Türbeschläge und Bänder. 16.—17. Jahrh. — Ständer für eine Wage. Berlin um 1750. — Gußeiserne Kaminplatten, 15.—18. Jahrh. Pultschrank 41. Schlüssel, Eisen geschnitten. Deutschland und Italien, 15.—17. Jahrh. Schrank 40. Kästchen mit kunstvollem, zum Teil durchbrochenem Eisenbeschlag, 15.—17. Jahrh. — Eisenkästchen mit geätzten Verzierungen. Deutschland, 16. Jahrh. — Vorhängeschlösser. — Schlosser-Meisterstücke [Schlüsselbahnen mit Schlüsseln]. — Kleine Kunstschlösser. — Kastenschloß mit reicher spätgotischer Architektur. Frankreich, wahrscheinlich Meisterstück aus späterer Zeit. — Sprechgitter von einer Tür. Deutschland, 15. Jahrh. Wand 11. Türbänder, Schlüsselschilder und Türklopfer, 16.—18. Jahrh. — Turmkreuz und Windfahne, 17. Jahrh. — Wandarme. Deutschland, 18. Jahrh. — Zwei Kassetten, Eisen geätzt. Deutschland, 16. Jahrh. ' Schrank 39. A r b e i t e n a u s E i s e n m i t G o l d u n d S i l b e r t a u s c h i e r t . [Die Technik siehe S. 108.] Platten von einem Kasten. Italien, 16. Jahrh. — Stockkrücke, Stahl mit Gold tauschiert. Berlin, 18. Jahrh. — Moderne Arbeiten von Zuloaga in Eibar in Spanien. — A r b e i t e n in E i s e n g e t r i e b e n . — A r b e i t e n a u s g e s c h n i t t e n e m E i s e n . — Taschenbügel. Italien, 16. Jahrh. — Kapsel, geschnitten von Gottfried Leygebe [lebte am Hofe des Großen Kurfürsten, vgl. S. 47]. Schrank 38. Werkzeuge, kunstvoll in Eisen geschnitten. — Wagebalken. Köln, 17. Jahrh. — Waffel-
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Metallarbeiten.
G A L E R I E 4 11. 5.
eisen. — Stempel zum Einbrennen. — Steigbügel, Eisen mit ausgehauenen Ornamenten. Orient. — Sparbüchse. Deutschland, 16. Jahrh. Wand 7. Schlösser. Deutschland, 16.—18. Jahrh. — Kasten mit Beschlägen. Wand 6. Türklopfer, in großer Vollständigkeit der vorkommenden Formen. Italien, Deutschland, Frankreich und Spanien, 15.—18. Jahrh. [Die Türklopfer in Bronzeguß an W a n d 571, Seite 136.] — Italienische Gitter, 15.—17. Jahrh. — Oberlichtgitter. Schrank 37. Leuchter in Blumenformen. — Laternen. — Italienische L a m p e n mit Ständer. — Pfannenknechte, Bügeleisen, meist 16. Jahrh. Pultschrank 36. Geräte und Werkzeuge. Italien und Deutschland, 15.—18. Jahrh. Wand 5. Gitter. — Bekrönung von Schmiedeeisen, vergoldet. Venedig, 17. Jahrh. Wand 4. Tür, mit getriebenem Eisenblech bekleidet. Nürnberg, 16. Jahrh. — Konsoltisch. Deutschland, Anfang 18. Jahrh. — Grabtafel mit Wappen des Kardinals Marc Sittich von Salzburg. Anfang 18. Jahrh. — Türbeschläge, Knöpfe, Nägel. Vorwiegend Spanien, 15. bis 16. Jahrh. — Prägestock von 1724. Wand 3. Schlüssel, Schlüsselschilder und Beschläge. — Türgriffe und W a n d l e u c h t e r , 17.—18. Jahrh. — Gitter. Süddeutschland um 1750. — W a n d a r m aus Würzburg, Mitte 18. Jahrh. — Wage mit Ständer, zum Teil mit Messing eingelegt, aus dem Schloß Wallerstein, 17. Jahrh. — Grabkreuz. Süddeutschland, 11111 1780. Stellwand 35. Oberlichtgitter. Armleuchter. — Füllungen aus Schmiedeeisen oder durchbrochenem Eisenblech. Deutschland, 17.—18. Jahrh. Zwischen den Pfeilern der Galerie. Gitterwerk, Oberlichte, T r u h e n mit Eisen beschlagen, Grabkreuze in reicher Schmiedearbeit. A n den Wandpfeilern. Große Ausleger von Herbergen und Zunfthäusern mit Gewerkszeichen. Meist Süddeutschland, 17.—18. Jahrh.
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Metallarbeiten.
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A n der Decke. K r o n l e u c h t e r u n d L i c h t t r ä g e r des 1 6 . — 1 7 . Jahrh., zum T e i l mit E r h a l t u n g der alten Bemalung. Arbeiten aus Gußeisen in R a u m 67, S c h r a n k 592, S. 142 [vergl. S c h r a n k 274 u n d 275, S. 131].
RAUM 66.
BRONZE.
GEMALTES EMAIL.
Die in Holz geschnitzte D e c k e u n d T ü r u m r a h m u n g dieses R a u m e s ist italienische A r b e i t des 16. J a h r h . D i e Decke s t a m m t aus F a n o in Mittelitalien. D i e B r o n z e ist eine M i s c h u n g aus K u p f e r u n d 5 — 1 0 P r o z e n t Zinn. Die Bronze ist nächst d e m G o l d e d a s älteste Material f ü r künstlerische Metallarbeit. D i e Bronzen der p r ä historischen Zeit b e f i n d e n sich im K g l . M u s e u m f ü r Völkerkunde, die der griechisch-römischen K u n s t u n d der E t r u s k e r im A n t i q u a r i u m des Kgl. Museums, d i e figürlichen Bronzen des Mittelalters u n d der Folgezeit im Kaiser Friedrich-Museum. Der Bronzeguß, dessen T e c h n i k sich aus d e m Altert u m erhielt, n i m m t seit der karolingischen Zeit e r n e u t e n A u f s c h w u n g . Bischof B t r n w a r d von H i l d e s h e i m , f 1022. R e i c h e Blüte in der r o m a n i s c h e n K u n s t , zumeist K i r c h e n gerät; E i n f ü h r u n g des Schmelzes auf K u p f e r . In der gotischen Zeit sind die E d e l m e t a l l e bevorzugt. In d e r Renaissance h o h e Blüte des Bronzegusses in Ialien. A u c h in D e u t s c h l a n d reiche A u s b i l d u n g , P e t e r Vischer in N ü r n b e r g [das Sebaldusgrab], die B r u n n e n in A u g s b u r g . K a n o n e n , Uhren, I n s t r u m e n t e . H o h e Blüte in d e n N i e d e r l a n d e n . Im 17. J a h r h . ist Messing m e h r beliebt. I m 18. J a h r h . reiche A u s b i l d u n g der M ö b e l b e s c h l ä g e u n d kleiner Ziergeräte. — D i e mittelalterlichen Bronzen befinden sich in der A b t e i l u n g der gotischen Möbel. W a n d s c h r a n k 568. Mörser des 15.—16. J a h r h . aus D e u t s c h l a n d u n d Italien; der Zierat im w e s e n t l i c h e n ornamental, bisweilen mit d e k o r a t i v e n Figuren u n d T i e r e n . — Zwei Mörser des 13. Jahrh., d e u t s c h u n d französisch. — Spanische Mörser des 13. — 1 4 . Jahrh.
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Metallarbeiten.
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Wandgestell 568. Brunnenmasken, Deutschland 16. bis 17. Jahrh. — Brunnenmündung in Gestalt eines Bacchus auf Faß. 16. Jahrh. Darunter: Kohlenbecken, Spanien, 15. Jahrh. Wandgestell 571. Türgriffe, Löwenmasken mit Ringen im Maul, Entwicklung dieser Form vom 13.—18. Jahrh. — Türklopfer aus dem Fuggerschen Schlosse Kirchheim bei Augsburg, gegossen um 1590 von Hubert Gerhardt nach einem Entwurf Peter Candids. Türklopfer und Griffe, Deutschland und Italien, besonders Venedig. 16. bis 18. Jahrh. Türklopfer von Giovanni da Bologna, 2. Hälfte 16. Jahrh. Nachguß eines Türgriffs an der Marienkirche zu Kolberg. 15. Jahrh. — Bronzenachguß einer Anschlagrosette, Rathaus zu Lübeck. 14. Jahrh. Wandschrank 577. Kleinere Bronzearbeiten. Handglocken und Weihwasserkesselchen, Italien und Deutschland, 15. und 16. Jahrh. — Knäufe für Treppenpfosten, Venedig, 16. Jahrh., Frankreich, 18. Jahrh. — Weihwasserbecken aus dem Pal. Strozzi in Florenz, Mitte 16. Jahrh. — Figuren als Aufsatz- und Schmuckstücke. — Türklopfer, vergoldet, deutsch. Anf. 16. Jahrh. — Zunftstab und jüdische Lampe. Italien, 16. Jahrh. Schrank578. Italienische Bronzen des 15.—16. Jahrh.— Becken, Oberitalien um 1500. — Lampe, 16. Jahrh. — Tintenfässer in mannigfachen Formen, oft mit figürlichem Schmuck (Simson, den Löwen würgend. Frosch als Tintenfaß, u. a.). — Figuren von Tieren, Faunen, Ungeheuern. — Köpfe. Schrank 579. Grabplatte des Kardinals Albrecht von Mainz, gegossen von Conrad Gobel in Mainz, 1527, mit Grablegung nach Moderno. I t a l i e n i s c h e B r o n z e g e r ä t e , meist 16. Jahrh. Leuchterweibchen. — Kassette in der Art des Caradosso, Oberitalien um 1500. — Kessel mit Darstellungen von Orpheus und Parisurteil. — Figürliches Gerät: Knaben als Kerzenträger; Lampen in Gestalt von Köpfen (Neger, Kamel usw.); Faßh a h n ; Fontänen. Wandschrank 576. Bronzegeräte, meist 18. J a h r h . — Leuchter, Frankreich und Deutschland, in Goldbronze. —
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Drei Weihwasserbecken, Frankreich, I. Hälfte 18. Jahrh. — Relief von Clodion (Paris, 1738—1814). — Becher und Trinkhorn um 1800. An Wand 570. Wappen der Familie Rost, meisterhafter Bronzeguß. Nürnberg, Mitte 16. Jahrh. — Grabplatte der Familien Imhof und Haller. Nürnberg, um 1560. — Bronzemaske von einer Vase. Frankreich, nach 1700. An Wand 568/69. Möbelbeschläge, Türgriffe, Schlüsselschilder des 16.—18. Jahrh. — N a c h b i l d u n g e n von Türklopfern und Beschlägen in Bronzeguß oder galvanischem Niederschlag. Griffe und Sargbeschläge, Zinn. 17. Jahrh.— Kandelaber, Messingguß. Niederlande, 17. Jahrh. Maler-Email aus Limoges und Venetianer Email. [ D i e mittelalterlichen A r b e i t e n in Grubensclimelz in R a u m
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Statt der älteren Art des Emails, welche die Farben durch aufgelötete oder stehenbleibende Metallstreifen trennte, tritt gegen Ende des 15. Jahrh. die Emailmalerei ein, mit Anlehnung an die Technik der emaillierten Gläser. Wahrscheinlich in Italien [Venedig] entstanden [vergl. Seite 20], kommt sie in Limoges, Mittel-Frankreich, zur höchsten Blüte. Ä l t e s t e P e r i o d e , 1470—1530. Am Ende des 15. Jahrh. werden die Umrisse der Zeichnung mit der Nadel in eine Kupferplatte gegraben, die sodann mit einer Lage von durchsichtigem Schmelz überzogen wird. Die Umrisse werden mit einer dunklen Schmelzmasse nachgezogen, so daß diese Linien gleichsam an Stelle der alten Metallstege treten. Innerhalb dieser Linien werden die Figuren ganz oder teilweise mit bunten durchsichtigen Schmelzen überzogen und mit Gold gehöht. Edelsteinartige Verzierungen und besonders leuchtende Farbwirkungen erzielt man durch untergelegte Metallfolien. Die Vorbilder sind teils norditalienisch, Mantegna und seine Schule, teils die deutschen Kupferstecher, Dürer und die Niederländer. Hauptmeister Nardon [Leonard] Penicaud und Jean Penicaud der Ältere.
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B l ü t e z e i t , 1530—1580. Malerei vielfach weiß und grau modelliert. Die Kupferplatte wird mit einer dicken undurchsichtigen Schicht der Schmelzmasse bedeckt und auf dieser mit weißer halbdurchsichtiger Schmelzfarbe gemalt. Der durchscheinende dunkele Grund wird in den Schatten benutzt [grisaille], einige lichte Fleischtöne, selten Vergoldung. Vorbilder: die Kupferstiche von Rafaël, Stiche des Etienne Delaune. Meist Teller oder flache Schalen. Die Rückseiten, welche, um das Werfen des Metalls zu verhindern, gleichfalls mit einer Schmelzschicht [contre-émail] bedeckt sein müssen, sind sehr häufig mit schönen Ornamenten bemalt. Hauptmeister: Leonard Limosin, 1505—1577, Pierrre Reymond, Pierre Courteys, Jean de Court genannt Vigier, f 1583. Nachblüte. Ende des 16. Jahrhunderts. Bunte Farben, Vergoldung und kleinlich spielende Ausführung. Porträts in spanischem Kostüm, Genrebilder und Ähnliches. Familie de Court. Jean Toutin von Châteaudun nimmt das Verfahren auf, mit bunten Farben auf weißem Schmelzgrunde zu malen. Blüte im 18. Jahrh. Kleine Schmuckgeräte auf Gold, Porträts, Dosen. Pultschrank 574. L i m o g e s . Arbeiten der e r s t e n P e r i o d e . — Flügelaltar von Jean Penicaud I., um 1500. — Geißelung Christi. — Platte mit der Beweinung Christi in der ursprünglichen Umrahmung, II. Hälfte 15. Jahrh. — Folge von 14 kleinen Platten mit der Passion Christi, nicht bezeichnet, gehört zu den hervorragendsten Arbeiten von Limoges. — Triptychon mit der Anbetung des Christkindes aus der Werkstatt des Nardon Penicaud. I. Hälfte 16. Jahrh. Pultschrank 573. L i m o g e s . Arbeiten der zweiten Periode. Grisaillen, Arbeiten von Pierre Reymond, Jean Penicaud II. u.a. — Madonna; Ruth bei der Ernte, von Leonard Limosin. Pultschrank 575. L i m o g e s . Dritte Periode. Sechs Teller von Jean Limosin nach den von Adr. Collaert gestochenen Kompositionen Hans Bol's. Um 1600. Doppelpultschrank 580. L i m o g e s . Im A u f s a t z : Bunte Schüssel von Jean de Court. Mitte 16. Jahrh. —
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Metallarbciten.
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Große Schüssel von Pierre Courtays [ergänzt], II. Hälfte 16. Jahrh. — Teller mit Monatsclarsteilungen von Pierre Reymond nach Etienne Delaune, 1 5 7 0 — 1 5 8 0 . — Salzfässer. U n t e i l : Emailmalercien für Dosen, Uhren u.a., Deutschland und Frankreich, 17. und 18. Jahrh. — Dosendeckel, bez.: G. St. [Georg Strauch in Nürnberg], 1 6 6 1 . — Dose von Jordan u. Lautier, Berlin um 1720. — Goldene Dose, Frankreich, um 1770. — Goldene Nadelbüchse, Deutschland, um 1770. — Kleine Rosetten zu Schmuck usw. Dosen, Beschläge usw. — Platte blau in Blau. — Platte, Alexander und die Frauen des Darius, von den Gebrüdern Huault. Berlin, um 1700. W a n d s c h r a n k 572. L i m o g e s . Dritte Periode. Teller und Platte von Susanne de Court, Ende 16. Jahrh. — Reiter, nach einem Stich von H. Goltzius. — Schalen und Teller von Pierre Reymond (Monatsdarstellungen, Szenen aus der trojanischen Sage). — Salzfaß von J. de Court. E m a i l des 17.—18. J a h r h . Arbeiten von Jacques Laudin, 1627 — 1 6 9 5 [antike Liebesszenen, K ö p f e römischer Kaiser, farbige Schälchen], — Platte mit Geburt Christi, von L . v. Sandrart, 1 7 1 0 . — Dosen und Kästchen mit Drahtemail und durchsichtigem Grubenschmelz auf Silber. Deutschland, 17. Jahrh. Venetianer Email, 16.—17. Jahrh. Wandschrank 572. Schüsseln, Vasen, Kästchen usw., aus K u p f e r getrieben, werden mit blauem, weißem und grünem Emailgrund überzogen und in diese Emailschicht Goldornamente, Sterne, Farnkraut, Eichenlaub, Rosetten in zierlich verteilter Zeichnung, die unter starkem orientalischem Einfluß steht, eingeschmolzen.
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ZINN, KUPFER, MESSING.
Z i n n , vornehmlich deutsche Arbeiten des 16. Jahrh. Das Zinn war vor Einführung des billigen Porzellans und
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Steinguts das beliebteste Material für die Eßgeräte und Wirtschaitsgefäße des bürgerlichen Haushaltes, für die Trinkbecher der Innungsstuben und Wirtshäuser, selbst in den Kirchen erscheint es weit verbreitet als Ersatz für das Silber. Das Zinn wird in Formen aus Stein oder Metall gegossen. Verzierungen werden, sofern sie nicht im Guß hergestellt sind, eingraviert, geputzt oder auch geätzt. Wandschrank 587. Vornehmlich Nürnberger Arbeiten des 1 6 . — 1 7 . Jahrh. — Humpen und Teller mit Reliefs, darunter etliche bez. N. H. [Nikolaus Horchhaimer]. — Serpentingefäße mit Zinnfassung. — Großer Willkommen der Tuclimacher-Innung in Schwiebus mit eingravierter Kreuzigung und Heiligen, Schlesien, 1503. — Apostelund Kurfürstenteller. Nürnberg, 17. Jahrh. W a n d s c h r a n k 588. Z i n n , Arbeiten des 17. bis 18. Jahrh. Innungs-Becher und -Kannen. — Kruken und Humpen mit Relief oder graviert. — Holzhumpen mit durchbrochenem Zinnmantel. — Zinngeschirr in den leichteren Formen des 18. Jahrh., Deutschland und England. — Leuchter bemalt, Schale lackiert und vergoldet. Um 1800. Schrank 598. Z i n n . Kannen und K r ü g e in zierlicher Ausführung. Frankreich und Nürnberg, 1 6 . — 1 7 . Jahrh. — Pulverflaschen vom Schlachtfeld zu Pavia [1525], mit Resten alter Bemalung. —• Schüsseln und Teller aus geätzter Form gegossen. Tirol und Nürnberg, Mitte 16. Jahrh. Schrank 601. E d e l z i n n . Neben der Masse handwerksmäßiger Arbeit erscheint eine kleine Gruppe mit künstlerisch durchgeführtem Relief. Die berühmteste Zinnarbeit ist die Schüssel mit Kanne von François Briot [lebte um 1580 in Montbéliard], in der Mitte die Figur der Temperantia, auf den Rändern in ovalen Feldern die Figuren der freien Künste. Diese Stücke hat 1 6 1 1 der Nürnberger Caspar Enderlein nachgebildet, ein anderes Mal als Taufgerät, z. B. für die Lorenzkirche benutzt und die Schüssel mit einem neuen Mittelstück, Himmelfahrt Mariä, versehen. — Verwandte Schüsseln mit Mars,
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Herkules, Diana und Aktäon, sowie Adam und E v a im Mittelfelde, desgl. K a n n e n und Krüge. — Originalzinnmodelle der Temperentia-Schüssel Caspar Enderleins, N ü r n b e r g 1611. Galvanische Nachbildungen ähnlicher Arbeiten in Wandschrank 592. Wandschrank 597. In K u p f e r getriebene Arbeiten. D e m geringeren Material entsprechend, ist die Arbeit gröber als in Silber. O r n a m e n t e von kräftigen Formen. Meistens Gebrauchsgeräte, K a n n e n , Kessel, Becken; K u c h e n f o r m e n , Teekessel. W ä r m p f a n n e n mit durchbrochenem Deckel. Italien, 16.—17. Jahrh. — Kirchengerät [Weihwasserkessel u. a.]. Deutschland und Italien, 16.—18. Jahrh. — K a n n e und Schüssel, Messing graviert, Venedig, 16. Jahrh. Wandschrank 596. M e s s i n g g e r ä t e waren vornehmlich beliebt in den Niederlanden, Ware von Dinant. Im 17. Jahrh. volle weiche Formen, die das häufige Ptuzen erleichtern. — Leuchter, Messing und Bronze. H o l l a n d , Frankreich und Deutschland, 16.—17. Jahrh. — Pastetenbüchsen in Bronze- und Messingguß. Schweiz, 17. Jahrh. — Untersätze für Kessel. Deutschland 16. —17. Jahrh. — Gefäße aus sogenanntem Zementkupfer [Eisenblech, das scheinbar in K u p f e r verwandelt ist]. Neusohl in Ungarn, E n d e 17. Jahrh. — Schwenkkessel. St. Gallen, 16. Jahrh. — Plätteisen. Deutschland 1710. — Teekannen, K u p f e r getrieben und versilbert. Deutschland um 1750. — Flache Schüsseln von Kupfer und Messing, graviert. Venedig, 16. Jahrh. An der Wand 583. Kupfer- und Messingplatten, getrieben. Deutschland, 17.—18. Jahrh. — K o h l e n b e c k e n . Italien, 16. Jahrh. — Gondellaterne. Venedig, um 1700. An der Wand 585. Vorderwand eines Schrankes mit vergoldeten Bronzereliefs, nach Flötner. Augsburg um 1570. — Kohlenbecken, Messing. Spanien, 17.—18.Jahrh. — Hängekasten mit Möbelbeschlägen in Bronze. Um 1800. — Messingdeckel, durchbrochen und getrieben. H o l l a n d , 17. Jahrh. — Wasserbutte, Kupfer getrieben.
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Süddeutschland, 16. Jahrh. — Wasserblase, Zinn. St. Gallen, 16. Jahrh. Wandschrank 592. Nachgüsse und galvanoplastische Nachbildungen von Waffenstücken des 16. Jahrh., reich mit figürlichen Reliefs geschmückt. — Nachbildungen von Zinngeräten. — Zittauer Kanne von Paul Weise. 1562. Pultschrank 595. Bleiabgüsse, Plaketten, Deutschland 16. Jahrh., von fertigen Arbeiten genommen, um für spätere Arbeiten als Modelle zu dienen. — Plaketten in der Art des Matthias W'allbaum um 1600. — Plaketten von Peter Flötner, Nürnberg. — [Die Hauptsammlung im Kaiser Friedrich-Museum.] Bleimodell der Grabplatte Wenzel Jamnitzers, Nürnberg 1585. Pultschrank 594. Bleiplaketten. Deutschland und Niederlande 17. Jahrh. — Bronzebeschläge. Deutschland, II. Hälfte 16. Jahrh. — Messingplatten, ziseliert und mit getriebenen Reliefs. Perseus und Medusa, nach einem Relief von M. Wallbaum, um 1600. Pultschrank 593. Plaketten in Blei und Bronze, Italien. Arbeiten von Moderno, Ober-Italien, um 1500, von Valerio Belli (Vicentino), Vicenza 1465—1564, von Andrea Briosco (Riccio), Padua 1470—1532, von Giov. Bernardi, 1496 bis 1553. — Deutsche Rundplaketten, unter italienischem Einfluß. Ende 16. Jahrh. Pultschrank 591. Behangstücke für Pferdegeschirr, Kupfer. Spanien 14.—15. Jahrh. — Beschläge aus Bronze und Messing, meist gegossen, Italien und Frankreich, 15. bis 16. Jahrh. — Naturabgüsse von Eidechsen usw. Pultschrank 590. Blei- und Bronzeplaketten, Schalenböden. Deutschland, gegen Ende 16. bis Anf. 17. Jahrh. — Bleiplaketten, bez.: H. G. 1570 [Hans Gar oder Geßner?]. Nürnberg, II. Hälfte 16. Jahrh. Pultschrank 589. Modelle für den Schmuck von Metallgeräten, Kupfer getrieben, gegossen, graviert. — Bleiabgüsse von Metallbeschlägen. — Bronzebeschläge. Deutschland, 16.•—18. Jahrh. — Bleiabgüsse vom Tucherschen Geschlechtsbuch. Nürnberg, Ende 16. Jahrh.
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Pultschrank 600. Galvanische Nachbildungen nach Plaketten des Feter Flötner. Pultschrank 599. Galvanische Nachbildungen nach deutschen Plaketten des 16.—17. Jahrh. An Wand 584 und 585. Folge von Glasgemälden aus der Kapelle des L a n d a u e r Klosters, Nürnberg, 1508, wahrscheinlich nach Entwürfen Albrecht Dürers ausgeführt. Wandteppiche. An Wand 583. Große Darstellung: Aeneas, dem seine Mutter Venus aus dem Flug der Schwäne weissagt. Brüssel, 16. Jahrh. — A n W a n d 586. Theseus und Minotaurus, ringsum Grotesken auf violettem Grunde, 16. Jahrh.
GLASARBEITEN. RAUM 68. Die Bereitung und künstlerische Gestaltung des Glases stammt aus dem alten Ägypten. Griechenland, Rom und Syrien übernahmen die Kunst. Hohe Vollendung nach allen Richtungen der Technik. Die Sammlung a n t i k e r G l ä s e r befindet sich im Antiquarium des Kgl. Museums. Hier nur im Pultschrank 608. Proben antiker » gekämmter « Glasgefäße und Bruchstücke von Millefiorigläsern. Verschiedenfarbige Stäbchen sind aneinander gefügt und in weichem Zustande mannigfach gedreht und verzogen. Durchschnitte derselben sind in hellen Glasfuß eingefügt und zu Gefäßwänden gestaltet. — Sogen. Aggri-Perlen. Wandschrank 616. Rechts [unten]. Antik-römische und fränkische Glasgefäße, meist rheinischen Fundortes. Antik-römische Gläser aus Palästina. Die irisierende Farbe ist durch Verwitterung der Oberfläche entstanden. Wandschrank 611. Rechter Teil. Die m o d e r n e n Nachbildungen antiken Glases bringen diese Irisierung künstlich hervor. — Unter den modernen Arbeiten auch eine Nachbildung einer altchristlichen Glasschale mit Bildern, welche, in dünne Goldblättchen graviert, zwischen zwei Glasschichten liegen. Venetianer Glas. In Venedig erhalten sich Reste der antiken Glasmacherkunst, vielleicht durch Byzanz und den Orient übermittelt. Im 15. Jahrh. beginnt die hohe Blüte, welche Venedigs Herrschaft in der Glasindustrie unbestritten macht. Im 16. Jahrh. fangen Venetianer Glasarbeiter an.
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sich in Deutschland und in den Niederlanden festzusetzen. Das weiche Venetianer Glas wird im 17. Jahrh. durch das harte böhmische und im 18. durch das englische Kristallglas verdrängt. Wiederbelebung der Kunst in neuester Zeit. Schrank 627. Gläser der e r s t e n B l ü t e z e i t , 15. bis 16. Jahrh. Die Formen der ältesten Stücke [auf der obersten Tafel] sind noch etwas schwer und erinnern an spätgotische Metallgefäße. Sodann werden die Formen zierlich und schlank, die leichte Dehnbarkeit des zarten Glasflusses zeigt sich in den feinbewegten Linien, ornamentale Zusätze werden nur ganz sparsam verwendet. Glasschalen und Pokale mit Vergoldung und Emailmalerei. Schrank 624. Gläser derselben Zeit, zum Teil in phantastischer Ausbildung. — Gläser mit eingeritztem Ornament. Schrank 628. Farbige Gläser aus Venedig, zum Teil auch von anderen Fabriken. — Marmoriertes Glas mit eingesprengtem Kupfer, sog. Aventuringlas. — Carneolfarbiges Glas [sog. Tschirnhausenglas]. Dresden und Venedig, um 1700. Die M i l l e f i o r i . Glasflüsse, in welche, ähnlich den römischen bunten Gläsern, farbige Stücke in vorher zusammengestellten Mustern eingeschmolzen sind. Sie wurden mitVorliebefürPerlenschnüre gebraucht, welche ein wichtiger Tauschartikel für den Handel nach dem Orient waren, ferner für Petschafte, Dosen, Handwärmer und ähnl. Wandschrank 613. Fadengläser und Gläser mit Luftblasen. Fäden, meist von Milchglas, werden einer farblosen Glasblase angefügt. Durch Drehen während des Ausblasens entstehen spiralige, nach dem Ineinanderstülpen der Blase sich kreuzende Linien. Die nicht ganz eingeschmolzenen Fäden schließen an den Kreuzungen Bläschen ein. — Fadenglas aus Spanien 17.—18. Jahrh. Wandschrank 612. E i s g l a s , teils durch plötzliche Abkühlung in der Oberfläche gesprungen, teils durch Aufschmelzen von Glassplittern hergestellt. — O p a l g l a s . Schüsseln mit Malerei in Gold und Farben unterhalb des Glases. Kunstgewerbe-Museumsführer.
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M i l c h g l a s , meist im 17. und 18. Jahrh. gearbeitet als Ersatz für das beliebte weiße Porzellan. — Bunt m a r m o r i e r t e s und g e f l a m m t e s Glas durch Mischung der farbigen Flüsse hergestellt. Schrank 626. G l a s m i t S c h m e l z f a r b e n bemalt. Der kleine Becher mit Darstellungen aus einem Ritterroman, 15. Jahrh., ist eine der edelsten Perlen Venetianer Glaskunst. Die Malerei von zartester Vollendung erinnert an die Werke Mantegnas. — Verwandter Becher mit Chimärengestalten. — Millefiorigläser, 15.—16. Jahrh. — Abendmahlkännchen und ähnliche zierliche Arbeiten aus Filigranglas. — Schale und Schüssel, blaues Glas, vergoldet und emailliert. Persien, 17. Jahrh. Schrank 625. G l ä s e r in V e n e t i a n e r A r t , im Norden, in den Niederlanden und in Deutschland gefertigt, 16. bis 17. Jahrh. Sie sind nicht immer mit Sicherheit erkennbar; meistens sind sie schwer und, dem minder feinen Geschmack entsprechend, krauser in der Ornamentation. Beliebte Form: die Flügelgläser, oft mit Anlehnung an die Form des Reichsadlers, häufig mit dem Diamant geritzt. — Geritztes Glas von Busch in Hildesheim, 18. Jahrh. Wandschrank 614. M o d e r n e A r b e i t e n aus Venedig in Anlehnung an die alten Muster, jedoch mit Häufung der Form- und Farbeneffekte. [Salviati. — Compagnia Venezia-Murano.] Moderne englische und deutsche Arbeiten in Anlehnung an ältere Venetianer Technik. Wand 603. G l a s m o s a i k e n gleicher Herkunft, Wiederholungen der für die Kapelle in Windsor ausgeführten Bilder englischer Könige, Kardinäle u. a. Pultschrank 610. Proben des M o s a i k m a t e r i a l s . Die Glaskuchen zum Teil mit Goldplatten zwischen Glas; abgeschlagene Würfel, dünne Glasstangen für feinere Arbeiten. An d e r D e c k e . Drei Kronleuchter. Venedig 1867. Deutsches und böhmisches Glas. Wandschrank 607. G e b l a s e n e s und g e k n i f f e n e s G l a s , 16.—17. Jahrh. — Die Technik ist im wesentlichen
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die des venetianischen Glases und scheint, soweit nicht direkte Überlieferung aus römischer Zeit anzunehmen ist, durch die Venetianer Glasbläser nach Deutschland verpflanzt zu sein, wo sie allmählich zu festeren und gröberen Formen gelangte. Diese Gläser von einer harten und klaren Masse sind meist von kräftiger, gut gegliederter und sehr brauchbarer Form, die gekniffenen Buckel sind eine einfache, aber wirksame Verzierungsweise. — Die Lust des deutschen Handwerkers an allerlei Scherzen führt gelegentlich zu wunderlichen Formen: Trinkgeräte in Form von Innungszeichen, Hörnern, Stiefeln, Tieren. Vexierbecher. — Grüne Rheinweingläser, » R ö m e r « . Großer Römer mit der gravierten Darstellung eines Reiterkampfes, 1606. S p a n i s c h e s G l a s , grünlich und blau, stark eingeschnürt und gekniffen, 1 7 . — i g . Jahrh. Wandschrank 617. Gemaltes deutsches Glas. Im 16. und 17. Jahrh. waren sehr beliebt die weiten zylindrischen Humpen aus trübem grünlichem Glase, »Waldglas«, welche mit deckenden Emailfarben bemalt wurden. Die Mehrzahl dieser Gläser stammt aus Böhmen, Schlesien, Franken und dem Thüringer Wald. Die meisten sind Innungsbecher, »Willkommen«, und tragen ausführliche Inschriften über Bestimmung und Stifter. Beliebter Schmuck: der deutsche Reichsadler mit den Wappen sämtlicher Glieder des Reiches, die Kurfürsten, die Lebensalter, Darstellungen aus dem Handwerksleben. — Gläser, für die Familie bestimmt, mit Wappen. Im 18. Jahrh. wird helleres Glas benutzt und die Malerei wird feiner, häufig mit Anwendung von Gold. Gläser der Halloren, der Salzsieder von Halle, welche sie dem jedesmaligen Haupt der Verwaltung, dem Salzgrafen, als Tribut überreichten, mit Darstellung der Pfänner, 18. Jahrh. — Gläser aus der kurfürstlichen Kellerei zu Dresden. — Gedenkglas auf den Westfälischen Frieden, 1650. — Achtmännerglas vom Rathause in Alfeld, 1716. — Apothekenflaschen. Wandschrank 616. Gläser mit S c h m e l z m a l e r e i und aufgesetzten Perlen. — Gläser mit Zwischenver-
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goldung. [Vgl. über altchristliche Gläser, Seite 144 Schrank 6 1 1 . ] Dünne Goldplättchen mit eingravierter Zeichnung liegen zwischen zwei Glasschichten, 18. Jahrh., meist aus Böhmen. Zwei Glasbecher, bez. Mildner in Gutenbrunn. Ende 18. Jahrh. — Farbige, geschnittene Gläser, zum Teil aus N ü r n b e r g . — Milchglas, bemalt, zum Teil in Nachahmung von Porzellan. 17.—18. Jahrh. P e r s i s c h e Gläser, unter venetianischem Einfluß entstanden, 17.—18. Jahrh. Moschee-Lampe mit Schmelzmalerei und Vergoldung [ergänzt]. Vorder-Asien, 14. Jahrh. — Antik römische Gläser. Schrank 619. Gläser, mit schwarzer Emailfarbe bemalt, zumeist von Johann S c h a p e r aus Harburg, in Nürnberg tätig, f 1670. Diese meist kleinen Gläser sind mit miniaturartiger Feinheit bemalt und enthalten Wappen, Porträts, historische und Genredarstellungen, gelegentlich mit Anwendung von bunten Farben. Die Nachahmer, Hermann Bencherlt, Johann Keyll u. a., 17. Jahrh., erreichen die Feinheit Schapers nicht. G l ä s e r , mit dem Diamant g e r i t z t , zum Teil mit Lackfarben bemalt. Süddeutschland und Schlesien, 16. bis 17. Jahrh. Geritztes Glas von B u s c h in Hildesheim, 1748. — Punktiertes Glas von G r e e n w o o d in Holland, 1722. — Kelchgläser, geschliffen und punktiert, sog. W o l f g l ä s e r . Holland, um 1780. Schrank 621 und 623. K r i s t a l l g l a s , g e s c h l i f f e n mit g e s c h n i t t e n e r Verzierung, zumeist B ö h m e n und S c h l e s i e n , 17.—18. Jahrh. Die Technik ist hervorgegangen aus dem Schneiden und Schleifen des Bergkristalles, an dessen Stelle im 17. Jahrh. für den allgemeinen Gebrauch das vorzügliche harte und klare Kristallglas tritt. Böhmen, das Land der Steinschleifer, und Schlesien sind der eigentliche Sitz dieser Kunst, die sich jedoch auch in Nürnberg [H. Schwinger], Potsdam [Gottfr. Spiller] und anderen, bisher nicht hinreichend festgestellten Orten ausbreitet. Die Körper dieser Gläser sind weitaus fester und dickwandiger als die Venetianer,
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die Ornamente bedecken den Grund, sie sind zumeist im Gemmenschnitt vertieft behandelt; nur selten wird es versucht, sie plastisch herauszuarbeiten. — Die Mehrzahl der Gläser ist bestimmt für den Gebrauch reicher Familien, daher meist Wappen und Sprüche mit schalkhaften oder moralischen Wendungen. — Die Innungsbecher sind meist gröbere Arbeiten. — Gruppe von Gläsern mit weggearbeitetem Grunde. — Gruppe sächsischer Kristallgläser, z. T. mit aufgelegtem Golde. — Arbeiten der Potsdamer und Zechliner Glashütte, 18. Jahrh., z. T. mit Vergoldung. Schrank 622. F a r b i g e s d e u t s c h e s G l a s . R u b i n g l ä s e r in voller Masse gefärbt, die ältesten von dem Alchymisten J o h . K u n k e l zu Berlin, Ende 17. Jahrh. Die späteren in seiner Art ausgeführt, Potsdam und Zechlin, 17.—18. Jahrh. Flaschen von blauem Glas mit eingeschliffenen holländischen Inschriften, 17. Jahrh. Wandschrank 609. M o d e r n e s G l a s . Es waltet das Bestreben, dem Glase schlanke und vornehme Formen zu geben, bei welchem allerdings die anmutige Willkür der venetianer Arbeiten nicht erreicht wird. Das eingeschnittene Ornament zumeist von strenger Einfachheit, hohe Ausbildung des Figurenschnittes. Wiener Gläser [Lobmeyr, Schreiber und Neffen]. — Englische Gläser. — Schlesische Gläser aus dem Geschenk der 96 preußischen Städte an S. K. H. den Prinzen Wilhelm. Emaillierte französische Gläser. — Nachbildungen alter emaillierter Gläser. — Gläser mit reicher Verzierung. Wandschrank 611. M o d e r n e A r b e i t e n : Römergläser und ähnliches. [Ehrenfeld b. Köln. Wadgassen.] — Spanisches Glas. — Nachahmungen antiker Gläser. [Murano b. Venedig.] — Glasvase von Leveillé. Paris 1890. — Gläser aus farbigen Glasflüssen von Tiffany in Newyork. — Gläser von C. Köpping, Berlin. — Gläser im Kameenschnitt aus mehrschichtigem Glase von E. Gallé und Daum in Nancy und A. G. Reyen, Paris. — Arbeiten von Burgun, Schverer u. Co. Meisenthal in Lothringen. — Gläser der Fabrik Val St. Lambert bei Lüttich.
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Glasarbeiten.
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Wand 604. Spiegel mit geschliffenem Rand. Schlesien 1873. — Glasgemälde: Thronende Maria, nach Francesco Cossa. Bologna, um 1475. — Schreiben in Grisaille nach H. Goltzius. Chinesisches Glas. Schrank 618 und 620, Pultschrank 615. Die Kenntnis von der Vollkommenheit des chinesischen Glases ist erst durch diese von Herrn von Brandt angelegte Sammlung nach Europa gekommen. Die Chinesen beherrschen die Färbung des Glases mit vollkommener Sicherheit und verstehen es, verschiedene Massen durcheinanderzuarbeiten und aufeinander zu schmelzen. Aus diesen Schichten schneiden und schleifen sie völlig in der Art des altrömischen Glases Figuren heraus. Proben von Rohmaterial und Stufen der Herstellung im Pultschrank 615. — Die Formen sind bauchig und schwer, die zierliche Dehnbarkeit des Materials ist in keinem Stück künstlerisch verwertet. Einige der Stücke tragen eingeschliffene Marken, welche in das 18. Jahrh. gehören. Um wie viel weiter andere Stücke im Alter zurückreichen, läßt sich nicht sicher bestimmen. — Die neueren Arbeiten sind erheblich geringer, besonders die geschnittenen. Die kleinen Flaschen dienen zum Aufbewahren von Schnupftabak, Opium und Schminke. [Vgl. ähnl. Porzellanfläschchen Seite 101 Schrank 482.] — Gläser, mit dem Diamant graviert und vergoldet. — Emaillierte Gläser. — Sammlung von Schmucksachen aus Glas, zum Teil Nephrit nachahmend, in Peking gefertigt. Wand 606. — Spiegelrahmen, Milchglas bemalt. Deutschland, um 1760. — 2 Spiegel mit Rahmen aus gepreßten Kristallglasblättern und farbigen Blumenkränzen. Venedig, 19. Jahrh. — 2 Spiegelleuchter, auf der Rückseite der Spiegel eingeschnittene mythologische Darstellungen; Rahmen, Holz geschnitzt und vergoldet. Deutschland, Mitte 18. Jahrh.
I. S T O C K W E R K G A L E R I E 46.
— S A A L 48.
FERNER IM II. S T O C K W E R K IN DREI A R B E I T S S Ä L E N U N D IM GROSSEN M I T T E L R A U M
DIE STOFFE. Weberei und Stickerei. Die Stoffsammlung ist eine der vollständigsten Abteilungen des Museums und überhaupt die vollständigste Sammlung dieser Art. Was an Originalen nicht erreichbar, ist durch getreueste farbige Kopien ergänzt. Das Material ist seiner Vergänglichkeit wegen in festen Schränken auf Tafeln wie eine Kupferstichsammlung geordnet in Raum 72—74. Die einzelnen Tafeln werden f ü r b e s o n d e r e S t u d i e n von dem Beamten vorgelegt.*) Wechselnde Ausstellung hervorragend schöner Stücke der Sammlung in Raum 48 sowie auf der Galerie 46, in Wandschränken und Drehgestellen. In Raum 48 in festem Rahmen Seidenknüpfteppich. Persien, Mitte 16. Jahrh., hervorragendes Stück von vortrefflicher Erhaltung. Die Gewebe und Stickereien sind in der Sammlung historisch und technisch geordnet. Gewebe. 1. K l a s s i s c h e s A l t e r t u m . Ä g y p t i s c h e Totenfelder des 5.—8. Jahrh. nach Chr. haben uns Reste antiker Stoffe mit Musterungen erhalten, in welchen sich die Spuren altrömischer, *) Julius Lessing, Gewebe-Sammlung des Kgl. KunstgewerbeMuseums. 11 Lieferungen, bisher 9 erschienen, und Textband, Berlin, E. Wasmuth, 1900 u. f.
Stoffe.
GALERIE 46.
ä g y p t i s c h e r und orientalischer Ornamentik zeigen. A l t r ö m i s c h e Seidenstoffe sind in einzelnen sehr spärlichen Stoffresten erhalten. . Mittelalter. B y z a n z und O r i e n t . D i e Kunstfertigkeit des A b e n d l a n d e s war mit d e m F a l l e des römischen R e i c h e s gesunken, die neuen A n r e g u n g e n kamen v o m Orient, w e l c h e r während des g a n z e n Mittelalters E u r o p a mit P r a c h t g e w e b e n versorgte und hierdurch einen hohen Einfluß auf die ornamentalen K u n s t f o r m e n ausübte. Die älteren Stoffe aus dem R e i c h d e r S a s s a n i d e n [gestürzt 651] und aus B y z a n z , welches unter orientalischem Einfluß steht, sind uns erhalten als H ü l l e n von R e l i q u i e n , welche im frühen Mittelalter v o m M o r g e n l a n d e überbracht wurden. Reste antiker Musterung, strenge T e i l u n g in F e l d e r und K r e i s e . S y m b o l i s c h e Tierfiguren von starrer Haltung. Prachtstücke dieser Art, der A a c h e n e r Elefantenstoff und die L ö w e n s t o f f e aus Siegburg. D i e Herrschaft d e s I s l a m verbreitet die persische W e b e k u n s t und ihre Muster überall hin. Hohe B l ü t e v o m 9 . — 1 4 . Jahrh. Seidenstoffe mit G o l d durchwirkt. D a s G o l d besteht aus einem Leinenfaden, w e l c h e r mit einem schmiegsamen vergoldeten H ä u t c h e n u m w i c k e l t ist. Die Muster in der ersten P e r i o d e , 9 . — 1 2 . Jahrh., etwas strenger geteilt, späterhin mehr phantastische Ü b e r s c h n e i d u n g e n . Pflanzen in v ö l l i g ornamentaler U m b i l d u n g der Formen, L i n i e n v e r s c h l i n g u n g e n mit kleinem Blattwerk, d i e » A r a b e s k e n « , arabische Inschriften, T i e r e in symbolischer B e d e u t u n g , vorzugsweise L ö w e n und A d l e r , w e l c h e kleine T i e r e packen. Phantastische Drachen, Greifen und V ö g e l , zum T e i l nach antiken T r a d i t i o n e n und auch unter chinesischem Einfluß. A u s solchen orientalischen Stoffen waren so gut wie sämtliche P r a c h t g e w ä n d e r des Mittelalters in E u r o p a hergestellt; erhalten sind uns zumeist nur K i r c h e n o r n a t e . H a u p t b e z u g s q u e l l e n waren Spanien
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und das unter sarazenischer Bildung stehende Sizilien. 3. M i t t e l a l t e r . Europa. Italien erlernte von Sizilien im 1 3 . Jahrh. die Seidenweberei und ahmte zunächst die sarazenischen Muster nach. Allmähliche Umbildung im 14. Jahrh., die Tiergestalten treten zurück, die Pflanzenmotive werden reicher ausgebildet. 4. R e n a i s s a n c e . Im 1 5 . Jahrh. das G r a n a t a p f e l m u s t e r , welches sich in Italien durch die Renaissance zu zierlicher und daneben zu monumentaler Pracht mit noch mannigfach gotischen Zusätzen entwickelt. In der zweiten Hälfte des 16. Jahrh. werden mit der enggefalteten spanischen Tracht die kleinen S t r e u m u s t e r beliebt. Die großen prächtigen Muster verschwinden aus der Mannestracht, werden auch für die Frauen seltener; sie bleiben erhalten in den Tapeten und Möbelstoffen. 5. Im 17. Jahrh. beginnen die B l u m e n m u s t e r ; zunächst ein beschränkter Kreis stilisierter Blumen unter orientalischem Einfluß, Tulpen, Nelken; im 18. Jahrh. werden immer mehr Blumen herangezogen, die streng geordneten Sträuße gehen über in loses Rankenwerk. E n d e 18. Jahrh. blasse Farben, kleine Blümchen, Anklänge an antikes Ornament. In diese Sammlung mittelalterlicher und späterer europäischer Stoffe ist aufgegangen die Sammlung Schnütgen aus Köln, ferner Stoffe der Marienkirche in Danzig usw. 6. Gewebe aus P e r s i e n und der T ü r k e i , wo sich seit dem 15. Jahrh. eine besonders geschmackvolle Stilisierung der Blumen entwickelt. — Gewebe aus I n d i e n , zumeist neueren Ursprungs. — Bateks von J a v a u. ähnl. 7. Gewebe aus C h i n a und J a p a n . Sehr reiche Sammlung, ältere Stücke, zumeist Geschenke des Gesandten Herrn von Brandt.
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Stoffe.
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8. M o d e r n e e u r o p ä i s c h e G e w e b e , K a t t u n d r u c k e usw., zumeist in S a m m e l b ä n d e [ R a u m 73] geklebt. Nadelarbeiten. 9. E u r o p ä i s c h e S t i c k e r e i e n in S e i d e und G o l d . Mittelalter, R e n a i s s a n c e , bis zur Neuzeit. 10. A u f n ä h a r b e i t e n , v o r n e h m l i c h spanische, aus der Sammlung Krauth. 1 1 . Weißstickereien. — Filet. 1 2 . K r e u z s t i c h a r b e i t e n in W o l l e und S e i d e . 1 3 . T ü r k i s c h e und s l a v i s c h e S t i c k e r e i e n . 1 4 . Persische u n d i n d i s c h e Stickereien. 1 5 . Chinesische und j a p a n i s c h e A r b e i t e n , teils gemalt, teils gestickt. 1 6 . A r b e i t e n aus Perlen, F i s c h s c h u p p e n usw. 1 7 . Spitzen, N a d e l - und K l ö p p e l a r b e i t . Wandteppiche werden durch eine Wirkerei hergestellt, bei w e l c h e r die aus starkem L e i n e n g a r n g e b i l d e t e K e t t e [lisse] a u f r e c h t v o r d e m B i l d w i r k e r steht, daher d e r französische N a m e » Hautelisse «. D i e f a r b i g e n Wollenf ä d e n werden derart eingewirkt, daß sie die K e t t e völlig v e r d e c k e n und g e s c h l o s s e n e F a r b e n f l e c k e n b i l d e n , welche auf Vorder- und R ü c k s e i t e wesentlich g l e i c h sind. Bei b e s o n d e r e n Prachtstücken V e r w e n d u n g von S e i d e und G o l d . D i e s e T e c h n i k reicht in die frühesten Zeiten zurück und erscheint älter als die B u n t w i r k e r e i mit durchg e h e n d e n S c h u ß f ä d e n . D i e B i l d w i r k e r e i e n in den koptischen Gräbern v o n Ä g y p t e n , 5 . — 7 . J a h r h . n. Chr., sind zumeist in dieser T e c h n i k hergestellt. D i e T e c h n i k ist in ihrer einfachsten F o r m f ü r T ü r v o r h ä n g e , Z e l t d e c k e n usw. bis heute i m Orient b e i b e h a l t e n , zumeist mit rein geometrischen Mustern, die » K e l i m s « in K l e i n a s i e n . In E u r o p a hat das M i t t e l a l t e r und die R e n a i s s a n c e großen Bedarf an b e w e g l i c h e n T e p p i c h e n zur zeitweiligen B e k l e i d u n g der W ä n d e in W o h n r ä u m e n und K i r c h e n . D i e F l ä c h e n werden mit figürlichen D a r s t e l l u n g e n bed e c k t , f ü r w e l c h e die vorzüglichsten K ü n s t l e r E n t w ü r f e schaffen. D i e D a r s t e l l u n g e n im Mittelalter sind durchaus unmodelliert auf s c h e m a t i s c h b e h a n d e l t e m Hintergrund [vgl. die T e p p i c h e in den gotischen S ä l e n S . 22]. D i e
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R e n a i s s a n c e nimmt mehr bildartige Elemente auf, welche sie jedoch in Komposition und besonders in der Farbengebung dekorativ behandelt. Reiche ornamentale Einfassungen, daneben ganz ornamentale Füllungen im Stil der Loggienmalerei. Die niederländischen Teppiche in Raum 26, Seite 46, die spanischen [?] im Zimmer der Bucheinbände 49, Seite 156, ein italienischer im RenaissanceSaal, Seite 32, ein verwandter, Seite 143. — Sehr beliebt in allen Perioden Teppiche, mit Pflanzenwerk ganz überdeckt, im Mittelalter mehr mit Streublumen, später Baumwerk, Parklandschaften, sogenannte »Verdüren«, Seite 19 und 50. Hohe Blüte dieser Kunst im 14.—17. Jahrh. in den N i e d e r l a n d e n , Brüssel, Arras; hiernach der italienische Name »Arrazzi«. Vgl. die flandrischen Teppiche im Burgunder Zimmer, Seite 35, und den kleinen Teppich in Raum 12, Seite 19. — In Flandern werden sogar um 1 5 1 0 die Teppiche für den Vatikan nach den Zeichnungen Rafaels gearbeitet; eine gleichzeitige Wiederholung derselben im Kaiser Friedrich-Museum. — Flandrische Teppichwirker werden vielfach an fremde Höfe geholt. In F r a n k r e i c h bilden sie um 1550 die Schule von Fontainebleau; Teppiche derselben in Zimmer 64, Seite 1 1 3 . Diese Staatsanstalt wird 1630 in die Baulichkeiten verlegt, welche die Färberfamilie G o b e l i n in Paris errichtet hatte; einzig die Teppiche dieser noch jetzt bestehenden Anstalt führen in Frankreich den Namen »Gobelins«, welcher in Deutschland für alle Arten von Wandteppichen und für ähnliche Weberarbeiten üblich geworden ist. Vgl. Raum 25, Seite 40. Teppiche, welche in B e r l i n um 1700 hergestellt sind, Darstellungen der Schlachten des Großen Kurfürsten, befinden sich im Schloß Monbijou und im K g l . Schloß. Ein Pilaster daher stammend im Raum 25, Seite 40. • C h i n e s i s c h e Arbeiten älterer und neuerer Zeit, zumeist in Seide ausgeführt. Teppiche, für den Fußboden bestimmt, werden in möglichster Dicke und Weichheit hergestellt. Kurze Wollenfäden werden in die starken Kettfäden einge-
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Stoffe.
R A U M 49.
knüpft, » Knüpfteppiche «; die aufrechtstehenden farbigen Wollenfäden bilden das Muster. Auch in Deutschland hat sich ein Beispiel dieser ihrem Ursprünge nach orientalischen Technik in den Resten eines Quedlinburger Knüpfteppichs erhalten.*) Eine Nachbildung dieser Arbeit in Raum 1 1 an Wand 63. Bei grober Textur sind nur geometrische Muster möglich, die auch wegen ihrer Ausdruckslosigkeit für den Fußboden am meisten geeignet sind. Bei feiner Textur können Ranken, Blattwerk und Tierfiguren angebracht werden, die durchaus ornamental behandelt werden. In Ausnahmefällen Verwendung von Seide und Gold. Hauptsitz dieser Arbeiten ist Vorder-Asien, das schon im Altertum Europa mit »babylonischen« Teppichen versorgt. Eben daher bezieht man im Mittelalter die » sarazenischen« und später bis in unsere T a g e hinein die »persischen« und »Smyrna«Teppiche. Alle diese Namen sind Sammelnamen für verschiedene Arten orientalischer Teppiche, deren Herkunft bisher nicht immer festzustellen ist. In Europa scheint man schon im Mittelalter nach diesen Vorbildern gearbeitet zu haben. Bekannt sind die Teppiche der »Savonnerie« in Paris, welche um 1630 Staatsanstalt wurde. Wiedereinführung der Knüpfarbeit in Deutschland um 1840, Schmiedeberg, Würzen u. a. Das Museum besitzt eine sehr erhebliche Sammlung älterer Teppiche, welche seit dem 15. Jahrh. nach Europa gelangt sind. Die hervorragendsten vgl. Seite 1 5 1 und 154. Eine Gruppe von Teppichen im zweiten Stockwerk Saal 76.
RAUM 49.
BUCHEINBÄNDE UND LEDERARBEITEN.
Drei Wandteppiche in Gobelinwirkerei, Grotesken auf gelblichem [ursprünglich rotem] Grund, reiche Einrahmung mit Tierfiguren. Niederländische oder spanische Arbeit, 16. Jahrh. Julius Lessing, Wandteppiche und Decken des Mittel *) alters, Berlin 1 9 0 3 .
RAUM 49.
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Die ältesten B u c h e i n b ä n d e bestanden aus Holzplatten, die mit Elfenbeintafeln belegt, mit Metall beschlagen oder bemalt waren. [Vgl. Schrank 75, Seite 21 und Schrank 556, Seite 1 1 3 , Schrank 545, Seite 122.] Die ledernen Überzüge [z. T. geschnitten] wurden geschützt durch starke Eckbeschläge von Metall, die den hauptsächlichsten Schmuck bildeten. Von dieser Art viele Beschläge in den Fensterschränken 671 u. 673. Die gotischen Formen dieser Beschläge erhalten sich bis tief in das 16. Jahrh. Die Lederdecken werden im 16. Jahrh. mit Metallstempeln gepreßt. In dieser Art die deutschen Schweinslederbände, die mit kleinem, sich oft wiederholendem Ornament in Blinddruck, seltener in Vergoldung bedeckt sind. Häufig in der Mitte Wappen, die Bilder der Reformatoren u. ähnl. Reiche Ausbildung des Ledereinbandes im 16. Jahrh. Verzierung durch Handvergoldung und Auflegen farbiger Lederstücke, Groliersche Einbände. Blüte in Italien und Frankreich. — In neuerer Zeit stellt man für Bücher von großer Verbreitung das Muster der Deckel mittelst Stempels und Maschine her, welche dem Leder- oder Kattunüberzug die Verzierung blind oder in Gold aufpreßt. Wandschrank 670. Größere deutsche und ausländische, besonders italienische, Einbände des 16. Jahrh. Schrank 676. Italienische und französische Einbände des 16. Jahrh. Wandschrank 669. Größere italienische, deutsche, französische und englische Arbeiten des 16.—18. Jahrh. Schrank 675. Bucheinbände des 17. und 18. Jahrh. Vorwiegend ausländische, italienische und französische Arbeiten. Schrank 677. Einbände des 19. Jahrh. Besonders deutsche und englische. Ledermosaik, Handvergoldung, Plattendruck usw. Wandschrank 672. Orientalische Bucheinbände aus Leder mit Stempeln gepreßt; türkische und arabische
I58
Stoffe.
RAUM 49.
Arbeiten. Meist haben diese Bände die Form einer Tasche mit Klappe. Auch die Innenseiten der Deckel durch Pressung und durchbrochene Leder- und Papierornamente auf farbiger Unterlage reich verziert, 16. bis 18. Jahrh. [Lackierte persische Einbände in Wandschrank 498, Seite 105.] Deutsche Schweinslederbände mit Blinddruck. Arbeiten der Gotik und Renaissance. Fensterschränke 671 und 673. Lederbände mit Metallbeschlägen, 15.—16. Jahrh. — Deutsche Schweinslederbände mit Blinddruck und zugehörige Metallstempel. 16. Jahrh. — Im Glaskasten an Wand 666: Buchbinderrollen, -Eisen, -Stempel, -Messer zur Bearbeitung des Leders. — Gipsmodelle eines Buchbeschlages. Bologna, Ende 15. Jahrh. Schrank 678. Arbeiten aus geschnittenem L e d e r . Die Oberfläche des erweichten Leders wird eingeritzt, teilweise auch durch Unterschieben aufgebuckelt, der Grund häufig gepunzt. — Teile eines Kastens mit romanischem Ornament, 12. Jahrh., sind die ältesten bekannten Stücke dieser Technik. Die meisten gehören dem 14. — 1 5 . Jahrh. an, darunter eine achteckige Schachtel aus Basel mit Darstellung der Königin Minne. Hohe Blüte dieser Kunst in Italien. — Nach dieser Periode erlischt diese Technik fast ganz, nur in Spanien und in spanischen Kolonien [Sattel aus Mexiko s. u.] lebt sie fort. Wandschrank 674. Kasten, Kapseln, Futterale, Taschen u. ähnl. in Lederarbeit. 16.—19. Jahrh. — Arbeiten aus gerissenem Leder. An den W ä n d e n : Reliefbilder in Leder gepreßt und bemalt. — Darstellung des Verfahrens des Ledermosaik und Handvergoldung. — Darstellung des Lederschnittverfahrens. — Behälter für eine große Reliquienmonstranz, Leder mit Goldpressung. Italien, 16. Jahrh. — Lederkoffer und lederbezogene Truhenwand mit MessingNägeln und -Zieraten beschlagen. Frankreich, 18. Jahrh. — Lederkasten mit aufgenähten Verzierungen. Spanien, 16. Jahrh. — Sattelzeug in geschnittenem Leder aus Mexiko. [Ledergürtel in Raum 22, Ledertapeten im II. Stockwerk.]
R A U M 50.
Stoffe.
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RAUM 50. Wechselnde Ausstellung des Buchgewerbes, von Drucken, Stichen aus dem Besitze der Bibliothek, Prinz Albrechtstraße 7 a. Vgl. S. 190. Zurück zu Raum 48. Aufgang zum II. Stockwerk. Plan Seite 160.
GANG 77. Ledertapeten*) dienen zur Bedeckung der Wände, auch als Vorsatzstücke von Altären, Möbelbezüge u. ähnl. Die besonders zugerichteten Lederstücke werden versilbert, poliert, mit goldfarbenem Lack überzogen und der Grund von oben her mit Punzen gemustert. Vom Anfang des 17. Jahrh. ab wird das Muster mit hölzernen Formtafeln eingepreßt. Schließlich werden einzelne Teile bemalt. Die ältesten Notizen über Herstellung derselben weisen in das maurische Spanien, nach Cordova, die Tapeten heißen im 12. Jahrh. in Frankreich daher »Corduans«. In Italien sind seit etwa 1500 die Orte mit orientalischen Verbindungen, Sizilien und Venedig, besonders berühmt. In den Niederlanden und Frankreich im 17. Jahrh. hohe Blüte, auch in Deutschland und England. Im 18. Jahrh. erlischt die Kunst zugunsten der Seidenund später der Papiertapeten. Wiederbelebung in neuester Zeit. Das Museum besitzt mehr als 200 Tapeten. An der Wandverschalung, anfangend beim Treppenaufgang und an den Stellwänden sich fortsetzend, eine zeitlich geordnete Reihe italienischer Ledertapeten. Ein Stück ist datiert 1 5 1 7 , ein Antependium 1 5 9 1 . Mehrere Stücke sind mit eingebrannten Stempeln auf der Rückseite gezeichnet. Über der Wandverschalung als Fries angeordnet eine Sammlung von Stücken niederländischer *) L e d e r t a p e t e n u n d B u n t p a p i e r e . Führer für die dritte Sonder-Ausstellung des Kunstgewerbe-Museums 1883.
Tapeten aus dem 17. und dem Anfang des 18. Jahrh. Drei Tafeln nebeneinander in gleichem Relief verschieden bemalt. Holzwalze und verschiedene Holzplatten zur Pressung des Leders. — Ledertapeten zu Altarkissen verarbeitet im Pultschrank 824. — Japanisches Hirschleder — FomeK a w a — in der Japan eigentümlichen Technik Leder mit Schablonen farbig zu dekorieren. Bezeichnet.
GANG 77.
Stoffe.
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Leinentapeten bemalt und bedruckt, zum Teil mit farbigem Wollstaub bestreut. Stück einer Wandbekleidung in Raum 13 u. 24. Buntpapiere. Papier mit Modeln farbig bedruckt, zum Teil vergoldet. Schon im 16. Jahrh. zum Auskleben von Kästen u. ähnl. benutzt. Im 17.—18. Jahrh. sehr beliebt als Aktendeckel. Die Technik ist eine Fortsetzung der schon im Mittelalter üblichen »Zeugdrucke«, welche mit Modeln auf Leinen ausgeführt wurden [Proben in der Stoffsammlung]. Die Technik führt im 18. Jahrh. zur Herstellung der Papiertapeten, wofür chinesische Arbeiten den Anstofi boten. Sammlung von mehr als 500 Mustern in der Bibliothek. Die Stufen hinauf zu Saal 76. Ausstellung von Teppichen.
Kunstgewerbe-Museumsführer.
DIE SAMMLUNG DER GIPSABGÜSSE ist historisch geordnet. Sie enthält ornamentale und für dén Unterricht geeignete Gegenstände, sowie kunstgeschichtlich wichtige Objekte, bestimmt, in der Sammlung vorhandene Lücken auszufüllen oder zur Vergleichung zu dienen. Die in der Formerei des Museums gefertigten, nur in beschränkter Zahl ausgestellten Abgüsse sind zum Teil verkäuflich. Die Preise der Abglisse sowie Verkaufs-Bedingungen sind aus dem bei den Aufsehern einzusehenden Katalog ersichtlich. Exemplare dieses Katalogs werden an Interessenten im Bureau abgegeben.
GALERIE 79.
Antike. Fensterwand 705 und 741. Ägyptische Bildwerke. — Griechische und römische Kandelaber, Vasen und Architekturteile. Oberteil eines Wagens im Vatikan. Pultschrank 822. Formen römischer Tongefäfle [Terra sigillata]. — Antike Lampen. Pultschrank 818 und 817. Römische Stuckarbeiten in flachem Relief von Decken in der Villa Farnesina. Wand 742. Griechische Stelen [Grabsteine] und Stelenbekrönungen in Form reich ausgebildeter Palmetten. — Stirnziegel [Akroterien], griechisch, etruskisch und römisch. Gesimsstücke, Friese, Füllungen und andere Bauteile, griechisch und römisch. Tischfüße, Brunnenmündungen. Vasen.
RAUM 8 1 .
Gipsabgüsse.
163
Durch die Tür nach:
RAUM 81.
MITTELALTER [BESONDERS DIE ROMANISCHE PERIODE]. 1 2 . — 1 3 . Jahrh.
Wand 743. Französische Türbeschläge des 13. Jahrh. Romanische Architekturteile. Wand 746. Nordisch-romanische Türumrahmung der Kirche zu Wang. — Französische und deutsche Gesimsstücke. — Sammlung von Türklopfern in Form von Löwenköpfen. Wand 744 und 745. Romanische Kapitelle, Säulen, Leuchter, Friese und Füllungen. — Teile eines romanischen Schrankes, Holz geschnitzt, aus Wernigerode. — Leuchterfuß, Bronzeguß im Dom zu Prag. Wandschrank 752. Kirchengeräte: Leuchter, Weihrauchfässer, Aquamanilien aus romanischer und gotischer Zeit. — Reliquiare in Büstenform, Teile von Reliquienschreinen, romanisch. — Goldenes Antependium aus dem Dom zu Aachen, n . Jahrh. Wandschrank 747. Sammlung von romanischen und gotischen Vortragekreuzen, Meßkelchen und Buchdeckeln. Pultschrank 748—751. Mitteralterliche Buchdeckel in Metall und Elfenbein. — Römische Diptychen. — Zierleisten von Reliquienschreinen. — Elfenbeinkämme. — Lederne Schwertscheide vom sog. Jagdmesser Karls d. Gr. in Aachen. — Mantelschließen [Monilia]. — Handwärmer. — Szepterstäbe.
RAUM 82. MITTELALTER [GOTISCHE PERIODE]. 1 3 — 1 5 . Jahrh. Wand 757. Steinerner Kaminfries aus Köln. — Schranktüren und Füllungen aus aus Holz. — Steinerne Architekturteile und Statuen. Wandschrank 761. Teile von Bischofstatuen am Dom zu Chartres, 12. Jahrh. [Stickereien, Buchdeckel, Schmuck usw.]. — Kerbschnittarbeiten. 11*
164
Gipsabgüsse.
RAUM 82.
Wand 758. Sitzbrettstützen [Misericordien] und Füllstücke mit geschnitzten, z. T. humoristischen Darstellungen, meist von den Chorstühlen des Kölner Domes, 14. Jahrh. — Holzgeschnitzte Füllungen. Stellwand 762. Holzgeschnitzte Füllungen. — Konsolen. — Stützknäufe von Chorgestühlen. — Wasserspeier und Kreuzblumen. — Schmiedeeiserne Türbeschläge. — Buchbeschlag aus Messing. Freistehend. Evangelienpult, Bronzeguß, im Dom zu Aachen, 15. Jahrh. Wand 759. Füllungen aus dem Ulmer Münster. — Holzschnitzereien vom Altar des Hans Brüggemann in Schleswig, um 1520. — Chorstuhlwangen aus dem Dom zu Erfurt, 14. Jahrh. — Schmiedeeiserne Beschläge. — Gußeiserne Ofenplatten. — Silbergetriebene Türfüllungen aus Sigmaringen. Wandschrank 763. Sammlung von romanischen und gotischen Krümmen von Bischofsstäben. — Monstranzen. — Meßkännchen. — Lederarbeiten. — Elfenbeinhörner, sog. Olifanten. Fensterwand 760. Teile von Nürnberger Grabdenkmälern. — Füllungen aus dem Ulmer Münster. — Deutsche und englische Schlußsteine, Zwickelfüllungen und Bekrönungen.. Pultschrank 765. Türbeschläge aus Schmiedeeisen. — Buchbeschläge. — Silberne Mantelschließen und Szepter. Pultschrank 764, 766 u. 767. Beschläge von Kirchenund Haustüren, Schränken; Kastengriffe usw. aus Schmiedeeisen. Schrank 768. Reliquienbehälter und Kästchen aus Knochen, Elfenbein und Holz, 9.—15. Jahrh. — Weihwasserkessel. — Hostienbüchsen. — Kästen aus gepunztem Leder. — Schmuckkästchen mit Minnedarstellungen. — Zinnfläschchen im Dom zu Monza. — Goldene Schale, byzantinische Arbeit, im Dom zu Halberstadt, 11.—12. Jahrh. Auf dem Schrank: Bronzenes Betpult in Adlerform aus Halberstadt.
RAUM 83.
RAUM 83.
Gipsabgüsse.
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RENAISSANCE [HAUPTSÄCHLICH ITALIEN].
Wand 773. Pilasterfüllungen, Friese, Kapitelle, Halbsäulen, Italien 15.—16. Jahrh. Wand 778. Figürliche Reliefs: von Donatello aus S. Antonio in Padua; von Ghiberti aus dem Baptisterium in Florenz; von L. della Robbia und M. Civitali. Wand 774. Kapitelle und Füllungen, Oberitalien, 15.—16. Jahrh. — Fackelhalter aus Siena. — Waffen und Rüstungen [vgl. Sehr. 784]. Wand 775. Schilde [vgl. Sehr. 784]. — Türeinfassung aus dem Herzogl. Palast in Urbino, Ende 15. Jahrh. — Füllungen, Holz geschnitzt, vom Chorgestühl in San Bernardino zu Perugia, 16. Jahrh. Stellwand 781. Pilasterfüllungen aus der Capeila Pellegrini in S. Bernardino in Verona um 1550. — Füllungen aus der Incoronata in Lodi. — Friese usw. mit ganz flachem Relief, S. Antonio zu Padua, Ende 15. Jahrh. — Friese und Pilasterfüllungen aus Venedig [Dogenpalast und S. Maria dei Miracoli], 15. und 16. Jahrh. Fensterwand 776. Friese und Pilasterfüllungen aus Siena, Venedig usw. — Holzschnitzereien von der Tür der Capella Pazzi, Florenz. — Löwenköpfe von Ghiberti. [Florenz, Baptisterium.] Wandschrank 777. Silberne Kannen, Pokale und Schalen des 16.—18. Jahrh. — Deutsche Steinzeugkrüge aus Raeren und Siegburg. — Italienische Bronzetürklopfer. — Elfenbeinpokale. Wandschrank 779. Antike Lampen, Becher, Vasen. — Japanische und indische Bronzen. — Becken, Kannen und Schalen, 16.—18. Jahrh. — Gefäße aus Bergkristall, Silber, Bronze, Elfenbein. — Kleingerät aus geschnittenem Eisen. — Schilde und Teile von Rüstungen [vgl. Sehr. 784]. — Zwei große Kaminböcke, Frankreich, um 1600. — Statuen aus Bronze, antik und nachgebildet. — Perseus von Cellini. — Drei Burgundische Heiligenfiguren. — Deutsche holzgeschnitzte Statuetten des 16. Jahrh.
Gipsabgüsse.
RAUM 84.
Schrank 784. Waffen. Prachtschilde und Teile von Prachtrüstungen des 16. Jahrh. Eisen getrieben und geätzt. — Prachthelme des 16. Jahrh. — Helme 12.—16. Jahrh. — Schwertgriffe. Die Originale dieser Waffen zum Teil im Kgl. Zeughaus [Geschenke S. K. H. des Prinzen Carl] und in Madrid [Geschenk an S. M. den Kaiser Friedrich von Herrn v. Stüers in Paris]. Pultschrank 780. Abdrücke von Siegeln weltlicher Herrschaften und Behörden des 12.—18. Jahrh. Pultschrank 782. Abdrücke von Siegeln deutscher Kaiser. Pultschrank 783. Abdrücke von Siegeln geistlicher Herren und Institute. Pultschrank 785—788 [freistehend]. Abgüsse von Denkmünzen und Medaillen, Italien, Deutschland, Frankreich, Niederlande 15.—17. Jahrh. RAUM 84.
BAROCK UND ROKOKO.
Wand 791. Gesimse und Füllungen aus dem Kgl. Schloß in Berlin, von A. Schlüter, um 1700. — Maske eines sterbenden Kriegers aus dem Kgl. Zeughaus zu Berlin, von Schlüter. — Konsolen und Reliefs aus dem 17.—18. Jahrh. Wand 792. Reliefs und Karyatiden aus dem Rathause zu Amsterdam von A. Quellinus, 17. Jahrh. Wand 793. Abgüsse von Stuckornamenten aus dem Kgl. Schloß zu Brühl a. Rh. — Ornamentale Teile aus dem Bronzesaal des Stadtschlosses zu Potsdam. — Füllung aus Schloß Rambouillet, 18. Jahrh. Fensterwand 794. Holzfüllungen aus Paris und Schloß Rambouillet, Frankreich, 1. Hälfte 18. Jahrh. — Prunkschild des 17. Jahrh. — Schildteile nach Entwürfen von P. Cornelius. Pultschrank 797. Schalen, getriebene Metallreliefs, Arbeiten in Elfenbein und Bronze usw. Pultschrank 798. Reliefs aus Silber, Blei und Speckstein. Pultschrank 799. Tonformen für Deutsche Steinzeugkrüge, Goldschmiedemodelle, Schmuck, Schüssel usw. —
G A L E R I E 79, 80.
Gipsabgüsse.
167
Türkischer Pferdeschmuck, Silber, aus dem Nachlasse des Markgrafen Ludwig von Baden usw., 16. Jahrh. Pultschrank 795. Renaissance-Medaillen und moderne Nachbildungen. — Gemmen nach Canova und Thorwaldsen. — Medaillen von C. Fischer, 19. Jahrh. Reliefs in Buchsbaum, Silber, Pultschrank 796. Bronze usw. — Bronzetürklopfer. Augsburg, 16. Jahrh. — Zeremonienhammer, Silber vergoldet, in München; von Papst Julius III. für das große Jubiläum 1550 bestellt. Freistehend: Der Münzschrein der Herzogin Elisabeth von Bayern, Gemahlin Herzog Maximilian I., aus Elfenbein angefertigt von Christoph Angermeier 1618—1624; Hauptwerk deutscher Elfenbeinschnitzerei im NationalMuseum zu München. Schrank 800 und 801. Originalmodelle zu dem Tafelsilber Ihrer Majestäten des Kaisers und der Kaiserin. Ausgeführt in Berlin 1882—83.
GALERIE 79 [ENDE]. Wand 742. Abreibungen deutscher Bronzegrabplatten des 16. und 17. Jahrh. — Altartabernakel aus S. Trinità, Florenz, von Bened. da Rovezzano, Anfang 16. Jahrh. — Eckpilaster von Terrakotta aus Mailand.
GALERIE 80.
RENAISSANCE.
Wand 807. Taufbecken aus Siena. — Bronzekandelaber aus der Certosa di Pavia, 16. Jahrh. Architekturteile vom Heidelberger Schloß. [Über die Herkunft der einzelnen Stücke gibt das daneben hängende Verzeichnis nähere Auskunft.]
Grabplatte der Herzogin Helene von Mecklenburg. Orig. Bronze von P. Vischer im Dom zu Schwerin. Anfang 16. Jahrh. — Grabplatten aus Nürnberg und Heilsbronn. 16. Jahrh. — Kamin, Italien. 15. Jahrh. — Marmorfüllungen aus Venedig, 15. Jahrh. — Fensterpfosten in Säulenform, Holz geschnitzt, von einem Privathause in
Gipsabgüsse.
GALERIE 80.
Delft, um 1530. — Füllungen und Architekturteile, meist von Holz. Holländische Renaissance aus Oudenaarde, Haag, Dordrecht, Enkhuyzen. — Bronzegrabplatte des Gotthard Wigerinck, Lübeck, Marienkirche 1518. — Kassette und Teile der Decke im Schlofl zu Jever, um 1600. Neben der Glastür: Konsolen, Stein, aus dem Rathaus im Haag. Holland, 16. Jahrh. Stellwand 811. Friese, Füllungen usw. von Holz. Enkhuyzen, Mitte 16. Jahrh. — Schnitzereien aus dem Artushof zu Danzig, 16. Jahrh. Stellwand 810. Füllungen in Holz geschnitzt, von dem Windfange im Rathaus zu Oudenaarde, um 1530. — Architekturteile französischer Renaissance. — Pilaster und Kapitell vom Grabmal des Kard. Amboise, Kathedrale zu Rouen. Anf. 16. Jahrh. — Reliefs von J. Goujon [t I572]Stellwand 809. Grabplatte des Lodov. Paoli. Nielloartig flach bearbeiteter Marmor. Venedig, Anf. 16. Jahrh. — Füllungen, Italien, 16. Jahrh. — Reliefs in Bronze und Holz, Deutschland, 16. Jahrh. — Reliefs vom Grabmal des Bildhauers Collin, Innsbruck. Neben der Stellwand: Füllungen, spanische Arbeit des 16. Jahrh. Pultschrank 815. Fliesen und Ofenkacheln. Deutschland, 13.—16. Jahrh. Stellwand 808. Bronze-Grabplatten mit Werkzeugen und Abzeichen von Handwerkern, auf dem Johanniskirchhof zu Nürnberg, 16.—17. Jahrh. Neben der Stellwand: Tambourir-Stickereien vom Chorhemd Kaiser Maximilians I., deutsche Arbeit, 15. Jahrh.
169 KELLERGESCHOSS. VORRAUM. Bauteile in Ton und Stein, zumeist Italien, 15. bis 16. Jahrh. — Fensterrahmung aus der Kirche Sa. Maria dei' Miracoli zu Venedig um 1480. — Bausteine, Friese, Köpfe aus Terrakotta. Norditalien. —• Die Hauptgruppe der Bauteile in Stein in Raum 15, S. 29. Galawagen, Deutschland, Mitte des 18. Jahrh., vgl. Raum 27, S. 50.
DEUTSCHE ÖFEN UND BAUERNTÖPFEREI. [Im Kellergeschoß, zugänglich unterhalb der Haupttreppe.] Ofen von 1632, auf Untersatz aus Gußeisen von 1562. — Öfen aus grünen Kacheln, 17. Jahrh. — Ofen mit zweiteiligem Oberstück, Brandenburg um 1720. — Nachbildung eines farbig glasierten Ofens von der Burg Trausnitz bei Landshut. — Ofen aus schwarzen Kacheln, Berlin, 1747. Raum 127. Bauerntöpferei. In der B a u e r n t ö p f e r e i erhalten sich uralte Überlieferungen bis in unsere Tage hinein; so weisen die bäuerlichen Arbeiten aus Portugal und den Donauländern auf antiken und orientalischen Ursprung. In der italienischen Bauerntöpferei finden sich die letzten Ausklänge der alten Majolika-Malerei. Zur Aufstellung der Geschirre sind z. T. bäuerliche Holzgestelle verschiedener Länder benutzt. Zumeist o r i e n t a l i s c h e s [Ägyptisches, Türkisches und Indisches] Geschirr. — Terrakottafiguren, indische Volkstypen. I t a l i e n i s c h e und i n d i s c h e Arbeiten. Vgl. auch Schrank 261. [I. Stockwerk östliche Galerie]: Proben orientalischer und südeuropäischer Bauerntöpfereien. Die deutschen [auch schweizerischen, mährischen usw.] Arbeiten meist in Raum 55.
VERZEICHNIS DER RÄUME Raum ERDGESCHOSS. 1. Vorhalle 2. ÜDteres Vestibül 3. Lichthof 4. [Galerie.] Schmiedeeisen 5. [Galerie.] „ 6. [Galerie.] Holzschnitzerei. Truhen. Möbel 7. [Galerie.] „ „ „ 8. Raum unter der Haupttreppe. Terrakotten 9. 10. Wechselnde Ausstellung 11. Gotische Kirchenausstattung 12. „ „ 13. Der gotische Saal 14. Zimmer der Renaissance. Französische und Arbeiten 15. Vorraum. Steinarbeiten 16. 1 7 . Ital. Zimmer 18. Ital. Renaissancesaal 19. Zimmer aus Schloß Haldenstein 20. Kapellenartiger Zwischenraum 2 1 . Zimmer aus Schloß Höllrich 22. Flechtarbeiten 23. D a s Burgunder Zimmer 24. Deutsche Renaissance. Drechslerarbeiten 25. Großer Barocksaal 26. 17. Jahrh. — Elfenbeinarbeiten 27. Rokoko 28. Kleines französisches Zimmer 29. Großes französisches Zimmer 30. Möbel im Stile Louis XVI 31. 32. Empire und Folgezeit . . • ERSTES
Seite 8 8 8 132 132 43 42 169 18 18 19 21 spanische 27 29 29. 30 30 34 34 35 44 35 37 4° 45-47 49 50 51 51 53
STOCKWERK.
42. [Oberes Vestibül.] Modernes Kunstgewerbe . • . . . . 132 43. [Galerie.] Orientalische Fliesen, Medaillen 56. 1 3 1
Verzeichnis der Räume. Raum
44. 45. 46. 47. 48. 49. 50. 51. 52. 53. 54. 55. 56. 57. 58. 59. 60. 61. 62. 63. 64. 65. 66. 67. 68.
171 Seite
[Galerie.] Spanische Fliesen. DoseD . . . • . . . 57. 1 2 6 [Galerie.] Deutsche Fliesen und Ofen. Schmuk . . 58. 1 2 6 Galerie.] Bestecke. Stoffe 129, 1 5 1 Treppenhaus.] Moderne Töpfereien 60 Stoffe. [Wechselnde Austeilung] 151 Leder und Bucheinbände 156 Wechselnde Ausstellung der Bibliothek . . . . . . . . 159 Italienische Majolika 61 Antike und orientalische Ton waren 68 Delfter Fayence 71 Deutsche Fayence 73 Steinzeug 76 Französische Fayence, Steingut 81 Berliner Porzellan 88 Meißener Porzellan 84 Porzellan verschiedener Fabriken 91 Chinesisches Porzellan • 96 Chinesisches und japanisches Porzellan 99 Orientalische Lackarbeiten 103 Orientalische Metallarbeiten 107 Uhren, Instrumente, modernes Metall 110 Edelmetalle 113 Bronze, Email 135 Zinn, Kupier, Messing 139 Glasarbeiten 144 ZWEITES
STOCKWERK.
72. Stoffsammlung 7 3 . Kopierzimmer 74. Stoffsammlung 76. Teppichraum 77. [Galerie.] Ledertapeten 78—80. [Galerie.] Gipssammlung 8 1 — 8 4 . Gipssammlung
151 14 151 156 159 162 162
VERZEICHNIS der im Führer genannten
Wände, Schränke und Gestelle mit laufender arabischer Nummer. Seite E r d g e s c h o ß . Haupteingang Wand. Vestibül
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29. 30 104 105 106 107 108
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Schrank. . Raum 19. Haldenstein-Zimmer Raum 20. Kapelle Raum 21. Höllrichzimmer . . Raum 22. Wand . . . . 116 . 117 . n . . . . 118 . n . . . • 119 . Pultschrank. 120 . 121 . »
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293 • Galerie 46. Pultschrank
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Verzeichnis Pultschrank . Raum 51. Wand . . . . „ . . . . Wandschrank
304 .
305 307 309 3io 3" 312 Schrank . . . 3 1 3 314 . . . 315 , . . . 316 317 318 319 „ • • • 320 . . . 321 . . . 322 • • • 323 Raum 52. Wandschrank 335 336 » 337 338 » 340 Schrank . . . 339 , . . . 341 . . . 342 Raum 53. Wand . . . . 352 » • • • • 353 Wandschrank 354 355 Pultschlank . 356 • 357 Schrank . . . 358 Raum 54. Wand . . . . 361 . . . . 362 Wandschrank 363 364 365 366 367
r Wände, Schränke, Gestelle. Seite . 130 . . • • • . . • • . • • • • • • •
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175 Seite Schrank . . . 368 . . . 76 Raum 55. W a n d . . . . 374 • . . 81 375 • . . 80 Wandschrank 378 . • • 79 379 • • • 77 380 . • • 79 381 . . . 80 Schrank . . . 382 . • • 78 383 • • • 79 » • • • 384 • • • 78 Raum 56. Wand . . . . 39i • . . 84 Wandschrank 395 • . . 84 396 . . . 83 397 • . . 82 398 . . . 82 399 • . . 81 400 . . . 81 401 . . . 81 Schrank . . . 402 . • • 83 82 » . . . 403 . . . Pultschrank . 404 . . . 83 Raum 57. W a n d . . . " 410 . . 9 0 , 9 1 Wandschrank 412 . • • 91 413 • . . 90 414 • . . 90 415 • • • 9 ° 416 . . . 89 417 • • • 89 418 . . . 89 419 • . . 89 Schrank . . . 420 . • . 90 421 . . . 90 Raum 58. Wand . . . . 423 • . . 88 424 . . . 88 425 • . . 88 . . . . 426 . . . 88 Wandschrank 427 . . . 88 428 . • - 87 429 . . . 86 430 . . . 86 n
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Verzeichnis der Wände, Schränke, Gestelle. Seite Wandschrank 497 Schrank. . 431 • • 87 498 . • 432 • • 87 . . 433 • • 87 * 499 Schrank . . . 500 . . 434 • • 87 Raum 63. 436 • • 87 ri ** Wand . . . . 506 Pultschrank 435 . . 88 . . 88 ^ . . . . 508 * 437 Raum 59. . . . . 509 Wandschrank 510 Wand . . . . 444 • • 95 Wandschrank 446 n 5" • • 95 Pultschrank . 512 447 • • 95 Wandschrank 448 5i3 • • 94 5i4 449 • • 93 Wandschrank 515 . . 92 45° 5.6 • • 9« 451 Schrank . . . 5«7 • • 9« 452 7t . . . 518 • • 99 453 Raum 64. Raum 60. Wandschrank 525 • • 99 Pultschrank . 461 526 • • 99 • 462 _ • • 99 527 Wandschrank 463 . . 98 528 464 . . 67 529 465 • • 97 53o 466 Schrank . . . 53« . . 98 Schrank . . . 467 » . . . 532 . . . 468 . . 98 Raum 65. Raum 61. Wand . . . . 54« • • 103 W a n d . . . . 473 . . 100 Wandschrank 542 Wandschrank 476 . . 101 n 543 477 Pultschrank . 545 478 101-102 546 479 IOO, 101 Wandschrank 549 • • 99 480 . . 102 550 n Schrank . . . 481 . . 102 Schrank . . . 55« » . . . 482 . . 101 . . . 552 „ . . 483 . . 102 . . . 553 „ • • • 485 1 • • • 554 , . . . 486 . . 102 • • • 555 Raum 62. . . 104 • • • 556 Wand . . . . 491 . . . 557 » . . . . 492 . . 104 . . . 559 » • • • • 493 . . 105 . . 104 T1 . . . 560 Wandschrank 495 56. n >1 496 . . 103 I
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Verzeichnis der Wände, Schränke, Gestelle. Raum 66. Wand . .. . . . . ., . . . . Wandschrank Pultschrank . • • Wandschrank Schrank. . . Raum 67. Wand . » Wandschrank Pultschrank . • • • • • Wandschrank • • . Schrank . Raum 68. Wand . .
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568 569 570 571 572 573 574 575 576 577 578 579 580 583 584 585 587 588 589 590 59' 593 594 595 596 597 599 600 598 601
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35 137 '37 136 139 138 138 138 136 136 136 136 138 141/143 • • i43 141/143 140 140 142 142 142 142 142 142 141 141 143 143 140 140
146 • 603 150 604 „ . . . . 606 '5° Wandschrank 607 146 146 Pultschrank . 608 144 . 608 149 . 609 .610 146 Raum 84. Pultschrank 6 1 1 . 1 4 4 / 1 4 9 . 6 1 2 . . . 145 Kunstgewerbe-Museumsführer.
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Pultschrank ,
145 613 146 614 150 615 616 44/147 617 147 Schrank. . . 6 1 8 15° Schrank. . . 6 1 9 148 620 150 621 148 622 149 623 148 624 145 625 146 626 146 627 145 628 145 Raum 49. Wandschrank 669 157 670 157 672 157 157 675 677 157 Schrank. . . 6 7 1 158 158 673 674 158 678 158 Raum 50 . 151 A u f g a n g zur Stoff-Sammlung. Stoff-Sammlung 7 1 - 7 5 1 5 1 — 1 5 6 Teppich-Saal 76 • 156 Raum 77 . . . • 159 Wand . . . 702 . • 159 _ . . . 703 • • 1 5 9 Raum 78. Wand . . . 704 . . 162 705 . . 162 Raum 77. Stellwand . 706 . • 159 707 . • 159 708 . • 159 709 . • 159 Raum 76 . . . . • 156 Raum 79. Wand 741 . . 162
„ ...
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Verzeichnis der W ä n d e , Schränke, Gestelle. Seite 162, 167
W a n d . . . . 742 Raum 81. Wand . . . .
743 744 745 746 Wandschrank 747 Pultschrank 748 749 750
. . • . . . • .
. . . . • • . . . . . . • • . .
163 163 '63 163 163 163 '63 163
75« • • • »63 W a n d s c h r a n k 752 . . . 163 Raum 82. Wand . . . . . . . . „ . . . .
757 758 759 760 W a n d s c h r a n k 761 Stellwand 762 Wandschrank 763 Pultschrank 764 765 766 767 S c h r a n k . . . 768 Raum 83
. . . . . . . . . . . .
. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
163 164 164 164 163 164 164 164 164 164 164 164
Wand . . . . „ . . . . „ . . . . „ . . . . Stellschrank Stellwand. . Wandschrank
. . . . . . .
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165 165 165 165 165 165 165
773 774 775 776 777 778 779
Pultschrank 780 Stellwand . . 781 Pultschrank. 782 • 783 Schrank. . . 784 Pultschrank 785 • 786 . 787 . 788 Raum 84. Wand • 791 r . . . . » • • • • » . . . . Pultschrank.
792 793 794 795
• • • •
796 797 798 799
Raum 84. Schrank, Raum 80. Wand. . Stellwand
. . . . • • Pultschrank. • .
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, . . . . . . . . . .
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VERZEICHNIS der wichtigeren im Führer genannten
Gruppen, Orte und Meister. Die Namen der Meister sind gesperrt gedruckt. Adam, Joh. Jak., Goldschmied 1 2 1 . Ägypten, Tonware 57. Aggriperlen 144Agra-Mosaik 44. Akhmin, Kandelaber
I Aprey, Fayence 82. ! Aquamanile 20. I Arrazzi, Teppiche 155. I Atschin, Schmuck 129. I Aubusson,Möbelstoffe 40.
Bayreuth, Fayence 74. Beckenschlägerei 18. Beham, HansSeb., Maler 39. Bellekin, Graveur 46.
121.
Augsburg 121. B e n c h e r l t , Herrn., Alcora, Fayence 8 1 . A v e l l i , X a n t o , M a Glasmaler 148. jolikamaler 66. Alhambra 69. 70. B e r a i n , Jean 8 1 . B e r g e r , Georg, GoldA11 e r s, J a n , Töpfer Aventurin-Glas 145. Avignon, Tonwaren schmied 120. 78. 80. Bergkristall 119. Altenberg, ChorgeAzulejos, Fliesen 57. Berlin, Porzellan 88. stUhl 1 9 . B e r n a r d i , Giov., Altenburg, Steinzeug B a c c i o d ' A g n o l o 29. Bildhauer 142 79— Fenster, 18. B a g a r d , HolzBemay, Römischer schnitzer 43. Silberschatz m . Altenrath, Steinzeug Bankoware 101. Bernstein 39. 77Altenrohlau, Steingut B a r a b i g i o , Magio- B e r n w a r d v o n lino da, Tischler 52. H i l d e s h e i m 135. 84. Andreoli, G e o r - B a r r e , A., Bildhauer B e y e r , Wilh., Bildhauer 92. g i o , Majolikamaler 54Beyereck, Steingut 84. 65. Barye 112. A n d r e o l i .Vincenzio, Bartholdi, Sammlung Bidri-Arbeit 108. Majolikamaler 65. B i g o t, Kunsttöpferöo. 2. A n g e r m a i r , Elfen- Basel 1 1 4 . Bilderrahmen 42. 43. beinschnitzer 123. B i 11 e r .Ludwig,GoldBatek 153. Ansbach, Fayence 75. B a u e r n t ö p f e r e i 5 7 . 1 6 9 . schmied 120. Ansbach, Porzellan 91. B a u m g a r t n e r , Ulr., Bing & Gröndahl, PorApothekengefäßc 64. 1 Tischler 122. zellanfabrik 6 1 . 20.
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Verzeichnis der Gruppen, Orte und Meister.
B i r k e n h o l t z , Paul, Goldschmied 1 1 9 . Bleiabgüsse 142. B of f r a n d t , Gennain, Architekt 51. Böhmen, Glas 146. B o l , Hans, Maleri38. Bologna, Majolika 63. Bombay-Mosaik 45. B o o s , Roman, Bildhauer 51. B o t t e n g r u b e r , Porzellanmaler 86. B ö t t g e r , J o h . Fr., Porzellan 85. 86. B o u c h e r , François, Maler 5 1 . Boullearbeit 50. 5 1 . Brandt, Sammlung von 97Braunschweig, Fayence 75. Brettspiele 42. Briot, François, Zinngießer 140. Bronze 1 3 5 . — China 108. 109. — Japan 108. B r o n z i n o , A.. Maler 32B r o u w e r , Justus, Fayencemaler 73. BrUssel, Wandteppich 35- HSBuchbeschläge 157. Bucheinbände 156. Buchsbaumarbeiten 36. 37Buntpapiere 159. 1 9 1 . Bunzlau, Tonware 79. Burgun, Schverer & Cie., Glasfabrik 149. B u s c h , graviertes Porzellan 88. Gra-
viertes Glas 146. C h o d o w i e c k i , Kupferstecher 131. 148. Buen Retiro, Por- Chorstuhle 19, 2 1 . zellanfabrik 94. Christofle, Goldschmied 112. Caffagiolo, Majolika C l a i r , Ad., Porz.-Mo6 delleur 9 1 . Candiana,Majolika 64. C l i r i s s y , FayenceC a n d i d , Peter, Bildmaler 81. hauer 136. Clodion, Bildner Capo di Monte, Por52. '37zellan 93. Cochinchina, EinlegeC a f f i e r i , Ciseleur89. arbeit 105. C a r r i é s , Jean, Stein- Constantinopel, Fliezeugarbeiten 60. sen 57. Cashmir, Lack 105. Cossa, Fr., GlasCastel Durante, Mafenster 150. jolika 64. C o u r t d e , EmuilCastelli, Majolika 68. maler 139. C e l l i n i , Benevenuto C o u r t e y s , Emnil119. maler 138. Certosa-Mosaik 31. C o y s e v o x , BildChantilly, Porzellan hauer 40. Cremona, Terracotta 94Decke 62. C h a p l ai n, Medaillen Creil, Steingut 84. C h13'apu, Medaillen D ö b e l e r , Mich... Elfenbeinschnitzer 48. Charpentier, MeDalpayrat, Kunstdaillen 131. töpfer 60. Châtelaines 128. Chelsea, Porzellan 94. Damaszieren 107. Chéret, Bildhauer Damm bei Aschaffenburg, Steingut 92. 61. Danzig, Silber 1 2 1 . China, Bronze 108. Schränke 38. 42. — Elfenbein 105. Öfen 59. — Email 109. D a u m , Gläser 149. — Gewebe 153. David d'Angers, — Glas 150. Medaille 1 3 1 . — Lack 97, 104. D e l a h e r c h e , Kunst—• Papier 44. töpfer 60. 61. — Porzellan 96. D e l a n o i s , G., — Schmuck 126. Möbeltischler 52. — Steingut 101.
Verzeichnis der Gruppen, Orte und Meister.
181
Delaune, Etienne, j Eisen 1 3 2 . ! Fayence, Orient 69. 131. Stecher 1 3 8 . 1 3 9 . ¡Eisenguß Fenster, niederländ. j Eisenhoit, Anton, Delft, Fayence 7 1 . 2 I 3Goldschmied 1 1 5 . Derby, Porzellan 94. 1 Feuillâtre, GoldDerschau, Sammlung j Eisglas 1 4 5 . schmied 1 1 2 . | Elfenbein, chines. 105. 33F i c t o o r , Louwys, — indisch 46. Deruta, Majolika 65. Fayence 73. 1 — orientalisch 22. D ex t r a , Jan Thennis, Filet 1 5 4 . i — Renaissance 4 7 , 4 8 . Delfter FayenceFiligran 129. f Elfenbeindreherei 47. maler 72. F i s c h e r , Joh. G., Email, China 109. Döbeler, Michael, Tischler 28. • — Japan 109. Bildschnitzer 48. ' — Limoges 20, 1 1 6 , Flandern, WandDoccia, Porzellan. 93. teppiche 36. >37D o m e n i c o da V e Flaxman, Bildhauer 83 nezia, Majolika- — mittelalterl. 20. I " — auf Relief 1 1 5 . maler 67. [ Fliesen, holländisch — rheinisch 20. Dornbusch, Samml.77. 72. : — Venedig 1 3 9 . Dosen 1 2 7 . ' — italienisch 58. ; Embriacchi 23. Drahtemail 139. I — mittelalterlich 60. Dreclislerarbeiten 39. E m e n s , Jan, Töpfer | — persisch 56. 78. Dreihausen, Steinzeug, — spanisch 57. Enderlein, Kasp., 1 79Florenz, Mosaik 44. Zinngießer 140. D r e s s c h e , Reineke Enger, Kirchenschatz. F l ö t n e r , Peter 1 2 6 . 1 4 1 . 143. van. Goldschmied "3Fontainebleau, Wand114. England, Steingut 82. teppiche 1 1 3 . Dubbele Schenkkan, F o n t a n a , Orazio de Delfter Fayence- — Porzellan 94. Engobe 56. Majolikamaler 66. malerei 73. Erfurt, Silber 120. F o u q u e t , Jean, Du Paquier, Porzellan E r n s t , Joh. Bapt., Maler 1 1 6 . 93Goldschmied 1 1 5 . Fränkel&Schreck, Etrurien, Tongefäße Fayencefabrik 74. Dupuis, Medaillen 69. E w a l d , E., Maler 7. Frankenthal, Porzellan 9 1 . D ü r e r , A., 143. E y c k, v a n , Maler 1 9 . Frankreich, Email 20, 116, 137. E c4k , Ad.,Tischler28. Fächer 44. 1 3 0 . — Fayence 82. Fadenglas 1 4 5 . E enh orn, Samuel Faenza, Majolika 63. — Möbel 26. 49. — Porzellan 94. van, Fayencemaler 65. — Silber 1 2 1 . , 72Falguieres, Goldi Frechen, Steinzeug 77. Eger, Reliefmosaik 28. schmied 128, Ehrenfeld, Glas 149. Falize, Goldschmied j F r e m y , Maler 40. F r e s e , F. W., ElfenEhrenreich, Fay128. beinschnitzer 48. encefabrikant 75. Eibar 1 3 3 . |
, °'
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Verzeichnis der Gruppen, Orte und Meister.
Friesland, Holzarbeiten 40. 80. Fromeri, Graveur 127. Frytom, Fr. van, Fayencemaler 73. Fulda, Fayence 75. Porzellan 92. Fürstenberg, Porzellan 92. Gabeln 1 3 0 . Gaillard, Goldschmied 128. Gall39H u n d r i e s e r , E., Bildner 1 1 2 . H u n g e r , Porzellanmaler 93. Imari-Ware 1 0 1 . Indien, Elfenbein 46. — Gewebe 1 5 4 . — L a c k 105. — Metallarbeiten 107. — Möbel 23. — Schmuck 1 2 9 . — Töpferei 57. Inro 106. Instrumente, wissenschaftliche 1 1 0 . — musikalische 28. Intarsia 3 7 . Ise, Steinzeug 1 0 1 . Ispahan, Fayencefliesen 57. Italien, Möbel 26. — , Töpferei 57. 82.
j Japan, Korbflechterei 45— Lack 45. 1 0 3 . — Papier 44. — Porzellan 1 0 1 . — Schmuck 129. — Steingut 102. J o r d a n , Schmelzmaler 1 3 9 .
Kaga-Porzellan 1 0 1 . K a h l e r , H.A.,Kunsttöpfer 60. K a j e k a w a , Lackmaler 1 0 3 . Kalbe a.d. Milde, Glasfenster 34. Kaminplatten 1 3 3 . Kämme 1 3 1 . KammerherrnschlUssel 127. Kandelaber 1 3 7 . K a n d i e r , Porzellanmodelleur 87. Karl, Prinz v.Preuflen, Stiftung 109. Kassel, Fayence 75. Kassel, Steingut 83. Kattundruck 1 5 4 . Kellinghusen, Fayence 75J a c o b , G „ Möbeltischler 52. Kelsterbach, Fayencen J a m n i t z e r , Chr., 75Goldschmied 120. K e n z a n , Kunsttöpfer J a m n i t z e r , W., 102. Goldschmied 37. Kerbschnitt 105. 1 1 7 . 124. 142. K e y I, Glasmaler 148. Janensch, Bildner K e y z e r , Aelbrecht 112. de, Delfter FayenceJ a n s s e n s de D a n maler 72. z e r , Maler 29. Kiel, Fayence 75Japan, Bronze 108. Kioto, Steingut 1 0 2 . — Email 109. Kirchenausstattung 18. — Gewebe 1 5 3 . Kirchengerät 20.
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Kleemeyer, Uhrmacher 89. Knöl 1er, Fayencefabrik 74Knöpfe 1 3 0 . Kntlpfteppiche 1 5 6 . Kokusnußarbeiten 39. Köln, Steinzeug 7 7 . Koniah, pers. Fliesen 57Königsberg, Fayence 75— Steingut 84. K o o g e , Abraham de, Fayencemaler 7 3 . Kopenhagen, Fayence 75— Porzellan 95. K ö p p i n g , C., Gläser 149. Körbe 1 0 4 . K o r d e n b u s c h , Fayencemaler 74. Korff, Stiftg., Uhren 111. Kreussen,Steinzeug79. K r u i s w e g , A., F a y encemaler 72. K r u y k , G. L., Fayencemaler 72. Kuchenformen 80. K u n c k e l , Joh., Glas 149. KUnersberg, Fayence 75Kunstkammer 1. Kunstschrank, der große Moskowiter 41. Kunstschrank, der kleine Moskowiter 4«. Kunstschrank, pommerscher 1 2 2 .
Verzeichnis der Gruppen, Orte und Meister. Loosdrecht, Porzellan Kunsttöpferei 55. Kupfer 1 4 1 . 95Kutaliia, Fayence 70. Louis XIV. Stil 49. Kutani, Porzellan 1 0 1 . XV. „ 49XVI. „ 5.. Lachenal, Kunst- Ludwigsburg, Faytöpfer 61. ence 75. Lackarbeiten 103. —• Porz. 92. L a f f e r , H. von, Gold- Lüneburg, Ratssilberschmied 1 1 7 . zeug 116. Lalique, Goldschmied Luthmer 112. 128. Lattich, Möbel, 50. 53. L a n z , Ernst Thadd., Goldschmied 115. L a u d i n , Emailmaler | Magdeburg, Steingut ' 84. '39L a u g e r , Kunsttöpfer Majolika 6 1 . Mailand, Porz. 93. 61. Lautier, Schmelz- Malaga Majolika 69. Malta, Tonw. 84. maler 139. M a n a r a , Bald., MaLeder, geritzt 158. jolikamaler 65. Lederarbeiten 156. M a n n , Michael, GraLedertapeten 159. veur 110. Leinentapeten 38. Mannheim, BarockL e n c k e r , Elias, altar 51. Goldschmied 124. L e o n a r d , A., Bild- M a n n l i c h , J. H. Goldschmied 121. hauer 6 1 . Lerosev, Porzellan Mantegna 30. Mantua. Terrakotta 62. 61. L e v e i l l é , E., Gläser Manufakt. de la Courtille 94. 149. L e y g e b e , Gottfried, Manufact. du Duc d'Angouleme, Porz. Bildner 47. 1 3 3 . 94L i e b e r k ü h n , GoldManufact. de porcel. schmied 126. dites a la Reine 94. Limoges, Email 20. Marieberg, Favence Xi6. 123. 137. L i m o s i n , EmailI Marseille, Fayence 82. maler 138. L i n k , Konrad, Bild- ! M a r x , Chr., Töpfer 74hauer 91. Lobmeyr, Glasfabrik M a r x , Joh. Andr., Fayencemaler 74. 149.
!
M a s s i e r , Clement, Kunsttöpfer 60. M a t s y s Q u i n t e n 18. M a u c h e r , Joh. Mich., Elfenbeinschnitzer 48. Meckenem, Israel von 18. Medaillen 1 3 1 . Medici, Wappen 32. Medici Porzellan sog. 93I Meisenthal Glas 49. I Meißen, Porzellan 84. ' M e l c h i o r , Model. leur 9 1 . | ! M e n n e k e n , Balth., Töpfer 78. M e r c i e r , Weber 40. J Messer 130. [Messing 18. 110. Metaale Pot, de, Delfter Fayencefabrik 72. ! Mettlach 158. I Mexico 158. Me v e r . Friedr., EI., Modelleur 89. Milchglas 145. I d e M i l d e , Töpfer 86. i M i l d n e r , Gläseri48. Millefiori-Glas 144. 1 146. Minutoli, Sammlung 1. Möbel, burgundische 35— gotische 21. —• d. 18. Jahrh. 49. — italienische 29. — kirchliche 18. — niederländische 46. ; — orientalische 7 1 . I 106.
Verzeichnis der G r u p p e n , Orte und Meister. Möbel d. Renaissance 26. — russische 24. — spanische 23. Möbelbeschläge 137. Modelle, G o l d schmiede- 36. M o d e r n o , Bildhauer 1 1 4 . 136. 142. M o n t e l u p o , Majolika
Nassau, Steinzeug 78. Nautilusmuscheln 46. N a u d o t , C a m . Porzellan 6 1 . Neilson, Jacques, Gobelinwirker 52. Nephritarbeiten 102. Netzke 106. Neudeck i. d. Au., Porz. 92. Neusohl in Ungarn, Cementkupfer 1 4 1 . Nevers, F a y e n c e 8 1 . N i c o l a da U r b i n o , Majolikamaler 66. Niederviller, Fayence 82. Niederviller, Porzellan
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P a g l i a i . M . M . . Goldschmied 1 1 6 . P a l i s s y , Bemh. T ö p f e r 80. Papier 45. P a r e n t, Aubert, Holzschnitzer 54. Paris, W a n d t e p p i c h 4 0 . — Porzellan 94. — M ö b e l 50. 5 1 . 52. — Silber 1 2 1 . 63. P a r v i l l i e r , Töpfer Moradabad, Bronze ; 60. 108. P a t a n a z z i , MajoliM o r e l , Goldschmied kamaler 67. 112. 1 P e k i n g , Sommerpalast M o r i a a n s h o f f t , in 102. d ' o u d e M . h . , Delfter Fayencefabrik 72. P é n i c a u d , EmailMörser 135. maler 1 3 7 . 94M o o s b a c h , F a y e n c e - 1 Niello 107. Perlmutter 46. fabrik 75. I Ninsei, Kunsttöpfer ' P e r m o s e r , Balth., Elfenbeingruppe48. Mosaik 44. 1 102. — Certosa- 31. j Norwegen, Holz 24. Persien, F a y e n c e 69. — BucheinbändeiOj. — Glas- 146. ! — S c h m u c k 127. — G e w e b e 153. N 0 v e , Porzellan 93. — Holzrelief- 28. Moßner, Samml. 121 — Fayence 82. — G l a s 148. Moustiers, Fayence Nürnberg, Fayence 7 4 . — Holz 105. ! — L a c k 105. 8t. ! — Glas 148. M U l l e r , Christoph ; — G o l d 1 1 9 . — Metall 107. 1 1 0 . Tischler 37. i — Messing 18. — T e p p i c h e 154. Münden, Fayence 7 5 . j N ü s c h e l e r , Heinr., I Perugia 68. Münzen, N a c h b i l d u n Glasmaler 33. I Pesaro, M a j o l i k a 6 7 . gen 131. i N y m p h e n b u r g , Porz. Petschafte 127. Murano, Glasfabrik 1 92jPetzold, Hans, 149: ; Goldschmied 118. Nyon, Porzellan 95. 1 M u r e r , Christ, Glas1 1 9 . 124. maler 33. Pfaf fen hausen, Muskau, Steinzeug 79. Oefen 58. G o l d s c h m i e d 122. Musikalische Instru- Olery, Fayencenmaler P f a u , D a v i d , Famente 28. 81. y e n c e 80. Opalglas 175. P i e r o di C o s i m o Maler 30. N a g l e r , S a m m l u n g 33. Orleans, Stil 49. O r p h a g e n . H . , G o l d - Petroassa, G o l d f u n d N a g y Szent Miklos, schmied 1 2 1 . 111. Schatz i n . Owari, Porzellan 1 0 1 .
186
Verzeichnis der Gruppen, Orte und Meister.
Piquéarbeiten 128. Plaue a. d. H., Tonware 86. P l u m e t , Toilettentisch 1 3 2 . Poccetti, Bernardo, Maler 30. Pommerscher Kunstschrank 122. Porzellan 84. Porceleyne Fies, de, Delfter Fayencefabrik 73. Porcelyn B y l , de, Delfter Fayencefabrik 72. Posamentierarbeiten 151. Potsdam, Fayence 75. — Glas 149. Pritzwalk, Silberfund 128. Proskau, Tonware 75. 83. 84. P u l l , Kunsttöpfer 60. Puppenhaus 43. PuppenkUche 43. P y n a c k e r , Adriaen, Maler 73. Q u i p p e , Bernhard, Goldschmied 124. Raeren, Steinzeug 77. Rahmen 27. Ravené 1 1 2 . Régence 49. Regensburg, Altar 42. Rein, Sammlung 97. Reliefmosaik 28. 40. 4». Reliquiare 1 1 4 . Revend, Fayencier 75.
Re y e n, A. G . , Gläser 149. R e y m o n d , Pierre, Emailmaler 138. Rheinsberg, Fayence 75— Steingut 84. R i c c i o (Andrea Briosco),Bildhaueri42. R i e s e , C. F., Modelleur 90. R i e d i n g e r , Modelleur 84. R i e s e n e r , J. H., Möbeltischler 52. Ringe 128. R o b b i a , Bildner 32. 56. 63. Roentgen, David 53R o g e r s , W. G. 52. R o g k e r u s von H e l mershausen 114. R o h d e , Peter, Goldschmied 1 2 1 . Rokoko-Periode 49. R o m e d y , J . C., Fayence 74. Römer, Glas 147. Rörstrand,Fayence 75. — Porzellan 61. Rookwood, Fayence 6 1 . R o o s , Fayence 73. R o t y , Medailleur 1 3 1 . Rouen, Fayence 8 1 . 84. Rousset, Messingdose 127. R o u x , Fayencemaler 81. Rubinglas 149. H ü c k e r s , Hans, Spinettbauer 29.
Rudolstadt, Porzellan 93- 95Rußland, Metall 107. — Möbel, 24. — Porzellan 95. Saint-Clément, Steingut 82. Saint Cloud, Porzellan 94Saint Porchaire, Fayence 60. S a l v i a t i , Glas 146. Salzburg, Schmuck 129. Samarkand, Fayencefliesen 57. S a n d r a r t , v., Email 139Sassaniden, Stoffe 152. Satsuma, Steingut 102. Savona, Majolika 82. Savonnerie, Teppiche • 56. Sayn, Eisengußarbeiten 1 3 1 . S c h a d o w , Gottfr., Bildhauer 90. S c h a p e r, Joh., Glasmaler 148. Schiffsmodell 47. S c h i n k e l , Architekt 53- 54Schlesien, Glas 148. Schlüssel 134. S c h l ü t e r , Andreas, Bildhauer 42. 49. 72. 107. S c h m a r g e , Walter, Bildhauer 54. Schmiedeberg, Teppiche 156. Schmiedeeisen 132.
Verzeichnis der Gruppen, Orte und Meister. Schmucksammlung" 136. Schnütgen, Sammlung 153Schrattenhofen, Fayencefabrik 75. Schreiber & Neffen, Glasfabrik 149. Schrezheim, Fayence 75S c h u l z , Lebr. Wilh., Elfenbeinschnitzer 48. Schuster, Fayence 74- _ Schweiz, Glasmalerei 33. — Ofen 80. S c h w i n g e r , H., Glasschneider 148. Schwertstichblätter (Japan) 108. Seladonporzellan 97. Serpentin 120. 140. Sevres, Porzellan 94. Seto-VVare 1 0 1 . Sgraffito 63. Sheraton-Stil 54. Siam, Lack 1 0 5 . — Porzellan für 100. Siebenbürgen, Schmuck 129. Siegburg, Steinzeug 78. Siegel-Abdrücke 131. Siena, Goldschmiedekunst u. Email 1 1 6 . Siena, Buchdeckel 22. — Majolika 58. S i l b e r , Jonas, Goldschmied 1 1 9 . Sizilien, Stoffe 1 5 3 . Smyrna, Teppich 156.
S o l o n , Porzellanmaler 6 1 . Sorna-Ware 104. Sonnenuhren 1 1 0 . Sorrent, Mosaik 43. S o y e r , Goldschmied r 12. Spanien, Glas 147. — Fliesen 57. — Holz 23. — Leder 156. — Majolika 69. — Stickerei 1 5 1 . — Tonware 57. 69. 81. — Türbeschläge 1 3 4 . Specksteinarbeiten 106. S p i l l e r , Gottfr. Glasschneider 148. S p i n d 1 e r , Holzschnitzer 1 3 2 . Spinett 42. Spitzen 1 5 4 . S t a h l , Friedr., Lüsterfayencen 6 1 . Steinarbeiten 29. Steingut 82. 102. S t e i n i c k e , Paul, Spinettbauer 28. Steinzeug 76. 1 0 1 . Steitz, Vasenfabrik 83. Stickerei 1 5 1 . Stollenschrank 22. Stralsund, Fayence 75. Straßburg, Fayence 82. Straßburg, Porzellan 94S t r a u b , Hans, Goldschmied 1 1 9 . Strauch, Georg, Emailmaler 1 3 9 . Straußeneier 39.
187
Strohgeflecht 44. Strohmosaik 44. Strozzi, Wappen 32. Syrien, Fayencen 7 1 .
Tabaksraspeln 48. Takamakiye,Lack 1 0 3 . Talavera, Fayence 8 1 . 82. Tännich, Fayencefabrikant 75. Tannowa, Steingut 84. Tapeten 1 5 9 . T a u b e r , Georg Mich., Fayencemaler 74. Tauschieren 1 0 7 . Templeton, L a d y , Wedgwoodarbeiten 83Teppiche 1 5 4 . Terrakotta 63. Terra sigillata 84. Tcuplitz, Steinzeug 79. Türklopfer 1 3 3 . 1 3 4 . '37T h u r n e y s s e r , Gobelin 38. Tiffany, Glasfabrikant 3 3 . 1 1 2 . 1 3 0 . 149. T i l m a n n , Abr., Musikinstrument 3 1 . Tirol, Holzarbeiten 19— Kamine 58. T o r o , J . B. Ornamentist 5 1 . 8 1 . Tournay,Porzellan 95. T o u t i n , Emailmaler 138. T r i p p e l , Bildhauer 90. Truhen, italienisch 26.
Verzeichnis der Gruppen, Orte und Meister. V e s t , Georg, Modell. 59V i c e n t i n o , Val., Graveur 119. 142. V i g i e r , Emailmaler 138. Villeroy & Boch, Töpfer 10. Vincennes, Porzellan 94Vittoria, AlessanUhren 110. dro, Bildner 32. Ungarn, Töpferei 74. Vogtländer Steinzeug — Schmuck 129. 79Porzellan Urbino, Majolika 66. Volkstedt, 95V r e d i s , Jodocus, Bildhauer 22. Val de St. Lambert, Gläser 149. V a l l g r e n , Bildhauer Wadgassen, Glas 149. 112. W a g e n e r , C., BildVasen, griechischner 112. italisch 69. Waidmesser 129. V e c h t e , GoldWaldglas 147. schmied 112. Math., Veilsdorf, Porzellan W a l l b a u m , Goldschmied 120. 88. 95142. Venedig, Email 139. — Glas 144. Wallendorf, Porzellan — Majolika 64. 95Wandteppiche 154. — Mosaik 44. — Porzellan 93. Warschau, Fayence — Schmuck 126. 75Verhagen, Johanni W a t t e a u 87. Fayencemeister 72. j Weberei 151. Vernon, Medaillen j W e d g w o o d , Jos., •3 1 ; Töpfer 52. 82. Versailles, Möbel 50. W e g e l i , Porz. 88.
T s c h i r n h a u s , Glas "45Tula, Niello 107. Tunbridge-Wells, Mosaik 43. Türkei, Schmuck 129. Türkei, Töpferei 57. T ü r m e r .Wedgwoodware 83.
Weihrauchfässer 20. W e y s , B., Porzellanmaler 88. Wien, Porzellan 93. Winterthur, Fayence 74— Ofen 80. 81. Wismutmalerei 36. W o l f s b o u r g , C . F. de, Porzellanmaler 86. W o l f f s o h n , Möbeltischler 53. Worchester, Porz. 60. 94Würzburg, Möbel 49. Würzen, Teppiche 156. Yunan-Silber 109. Zechlin, Glas 149. Zellenschmelz 108. 109. Zeugdrucke 154. Z i c k , Drechsler 47. Zinn 139. Zisper Ware, Fayencc 74Zopfstil 51. Z o r r a , Goldschmied 128. Zsolnay, Fayencc 61. Z u l o a g a , Eisen 108. 133ZUrich, Fayence 76. — Porzellan 95.
DIE BIBLIOTHEK DES KUNSTGEWERBEMUSEUMS nimmt seit dem Herbst des Jahres 1905 den rechten Vorderflügel des Erweiterungsbaues, Prinz Albrechtstraße 7 a, ein. Der Lesesaal ist
wochentäglich von 10 Uhr morgens bis 10 Uhr abends unentgeltlich geöffnet. Die Bibliothek umfaßt in Büchern und Einzelblättern das gesamte Kunstgewerbe nebst den verwandten Gebieten der Kunstgeschichte, Baukunst, Plastik und Malerei. Sie besteht aus folgenden Abteilungen: 1. B ü c h e r und Zeitschriften, Text- und Bildwerke, etwa 22000 Bände. Die Kataloge liegen im Lesesaal auf: ein alphabetischer Katalog in 8 Bänden, ein Fachkatalog in 16 Bänden. Von den Zeitschriften liegt stets die neueste Nummer aus. 2. E i n z e l b l ä t t e r [ P h o t o g r a p h i e n u. a.], etwa 65000 Blätter, nach Gegenständen in 3600 Mappen geordnet. Ein Verzeichnis und ein alphabetisches Sachregister liegen auf. 3. Für Besucher von vorgeschrittener künstlerischer oder wissenschaftlicher Ausbildung nach Meldung bei dem aufsichtführenden Beamten zugänglich: die g r a p h i s c h e n S a m m l u n g e n älterer und neuerer Originale, und zwar a) die Ornamentstich-Sammlung : kunstgewerbliche, ornamentale und architektonische Vorlagen, Entwürfe und Aufnahmen des 16.—18. Jahrhunderts, Kupferstiche und Holzschnitte, als Einzelblätter, Folgen und Bücher, b) Handzeichnungen alter Meister des 16. bis 18. Jahrhunderts,
ipO
Bibliothek des Kunstgewerbe-Museums.
c) Buchdruck und Buchornament [Einzelblätter], d) Bücher des 15. bis 18. Jahrhunderts (vormals Sammlung Hans Grisebach), e) neuere Meister [graphische Blätter dekorativer Art, Plakate, Handzeichnungen], f) J a p a n : Farbenholzschnitte, Handzeichnungen, g) Aufnahmen von Kunstdenkmälern und kunstgewerblichen Gegenständen [Bleistiftzeichnungen und Aquarelle], h) Buntpapiere. Im Erdgeschoß in einem besonderen Saale aufgestellt: die F r e i h e r r l i c h v o n L i p p e r h e i d e s c h e K o s t ü m b i b l i o t h e k [Stiftung des Freiherrn Franz von Lipperheide]. Sie enthält in n 000 Bänden und 30000 Einzelblättern Vorbilder aller Art aus dem gesamten Gebiet der älteren und neueren Kostümkunde und Kulturgeschichte. Die Kostümbibliothek ist wochentäglich von 1 0 — 1 Uhr sowie Dienstags und Freitags abends von 6 bis 8 Uhr geöffnet. Neben dem Lesesaal ein Ausstellungsraum, in welchem neuere Erwerbungen u. a. wechselnd ausgestellt werden. Auch in dem Sammlungsgebäude des Kunstgewerbemuseums sind in Raum Nr. 50 Stücke aus dem Besitz der Bibliothek aufgestellt. Zur Orientierung werden empfohlen: 1. Hauptwerke der Bibliothek des Kunstgewerbemuseums, 6 Hefte, Preis je 25 Pfennig: 1. Möbel und Holzarbeiten, 2. dekorative Malerei, 3. dekorative Plastik, 4. Ornament, 5. Metall, 6. Buchgewerbe. 2. Katalog der Ornamentstich-Sammlung. Mit 200 Abbildungen. Preis gebunden 7.50 Mk. 3. Katalog der Freiherrlich von Lipperheideschen Kostümbibliothek. 2 Bände mit 603 Abbildungen. Berlin 1896—1900. Direktor der Bibliothek: Dr. Jessen; Direktorial-Assistenten: Professor Dr. Loubier, Dr. Doege [Kostümbibliothek]; Bibliothekssekretär: R u p p ; Bibliotheksverwalter: Ziethen, Kluge, Wieynk, Wiedemann.
DIE UNTERRICHTSANSTALT DES KUNSTGEWERBE-MUSEUMS ist im Herbst 1905 aus dem bisherigen Museumsgebäude in den Erweiterungsbau, Prinz Albrechtst. 8, verlegt worden, der nach den Plänen des Geheimen Oberbaurats Hoßfeld unter der Bauleitung des K g l . Baurats Büttner ausgeführt worden ist. Ein Teil der Klassen ist im 2. Stock des bisherigen Gebäudes verblieben. Die Anstalt dient der Pflege der dekorativen Kunst und ihrer Anwendung auf die verschiedenen Techniken. Die T a g e s s c h u l e , die den Kern der Anstalt bildet, umfaßt 14 F a c h k l a s s e n und Lehrwerkstätten für architektonisches Zeichnen, Ornament-Modellieren, figürliches Modellieren, Ziselieren, Holzschnitzen, graphische und Buchkunst, Schmelzmalen, Ornamentmalen, figürliches Malen, Musterzeichnen, Kupferstechen und Radieren, Kunststickerei. Dazu treten für ergänzenden Unterricht im Skizzieren, Pflanzen- und Aktzeichnen und Pflanzenmodellieren 9 Klassen mit stundenweisem Unterricht Die Vorbildung für die Fachklassen gibt der V o r b e r e i t u n g s u n t e r r i c h t in vier Abteilungen mit je zwei Stufen, für Architekturzeichner, Bildhauer, Maler und Musterzeichnerinnen, erteilt. Weiteren ergänzenden Unterricht bietet die A b e n d s c h u l e in etwa 30 Klassen, in welche außer den Tagesschülern auch Hospitanten aufgenommen werden, die ihre künstlerische Ausbildung neben der Berufstätigkeit zu vervollkommnen suchen. Das Schuljahr läuft von Anfang Oktober bis Ende Juni. Direktor: kommissarisch: Prof. Möhn, Direktor der Kgl. Kunstschule; Direktorialassistent: Fendler.
NACHWEIS kunstgewerblicher Arbeiten in Königlichem oder öffentlichem Besitz in Berlin a u ß e r h a l b des K g l . Kunstgewerbe-Museums. Dieser Nachweis enthält, nach Arbeitsgebieten alphabetisch geordnet, die wichtigeren Gruppen, welche sich an zugänglichen Stellen befinden; man vergleiche hierzu den Bestand der Sammlung des Kunstgewerbe-Museums im Verzeichnis Seite 180, vergleiche ferner für jede Gruppe die betreffende Abteilung der Gipssammlung und vornehmlich die systematisch geordnete Sammlung der Einzelblätter und den Fachkatalog der Bibliothek des Kunstgewerbe-Museums.
ABKÜRZUNGEN. K g l . Schi. K . G. Mus. A. Mus.
K ö n i g l i c h e s R e s i d e n z s c h l o ß in Berlin. K g l . Museen, K u n s t g e w e r b e - M u s e u m . K g l . Museen, A l t e s M u s e u m , Eingang am Lustgarten. N. Mus. K g l . Museen, N e u e s M u s e u m , Eingang neben der National-Galerie. K . Fr. Mus. K a i s e r F r i e d r i c h - M u s e u m , Eingang Monbijoustraße. Mus. f. V. K g l . Museen, M u s e u m f ü r V ö l k e r k u n d e , an der Königgrätzerstraße. Hohz.-Mus. Hohenzollern-Museum, im Schlosse Monbijou. Techn. Hsch. K g l . T e c h n i s c h e H o c h s c h u l e , in Charlottenburg.
Nachweis kunstgewerblicher Arbeiten. Mark. Mus.
K . P. M.
193
Märkisches Provinzial-Museum der Stadt Berlin. Zurzeit S W . , Zimmerstraße 9 0 — 9 1 . Kgl. P o r z e l l a n m a n u f a k t u r , in C h a r lottenburg.
Bildhauerarbeiten,
ornamentale.
A b g ü s s e a n t i k e r O r n a m e n t e : N . Mus., G i p s s a m m lung. A b g ü s s e a n t i k e r und sehr zahlreicher m i t t e l a l t e r l i c h e r B a u t e i l e und S c h m u c k g e r ä t e : T e c h n . H s c h . , Gipssammlung. B a u t e i l e , K a m i n f r i e s e , Pilaster, italienische A r b e i t e n von frühchristlicher Z e i t bis X V I . J a h r h . : K . Fr. Mus. S t u c k a r b e i t e n und Schnitzereien des X V I I . und X V I I I . J a h r h . in d e n K g l . Schlössern in B e r l i n , P o t s d a m und C h a r l o t t e n b u r g . Bronze. N o r d i s c h e V o r z e i t ; W a f f e n , S c h m u c k g e r ä t e : Mus. f. V. und Märk. Mus. A n t i k e g r i e c h i s c h e , r ö m i s c h e und e t r u s k i s c h e A r b e i t e n j e d e r A r t : A . Mus., A n t i q u a r i u m . A b g ü s s e gleicher A r b e i t e n : N . Mus., G i p s s a m m l u n g , und in der sehr reichen S a m m l u n g der T e c h n . H s c h . , hier besonders die Z a h n s c h e n A b g ü s s e p o m p e j a n i s c h e r Geräte. F i g ü r l i c h e A r b e i t e n d e s M i t t e l a l t e r s und der Renaissance, zum T e i l in ornamentaler A u s bildung, italienische P l a k e t t e n und ähnl.: K . F r . M u s . G e s c h ü t z e mit reichem S c h m u c k , XVI.—XVIII. Jahrh.: K g l . Zeughaus. B r o n z e n d e s X V I I I . J a h r h . , Wandschmuck, Leuchter, M ö b e l b e s c h l ä g e : in den K g l . Schlössern. O r i e n t a l i s c h e A r b e i t e n , I n d i e n , Persien, C h i n a , J a p a n , B r o n z e n der N e g e r von B e n i n : Mus. f. V . Bucheinbände. Wichtige Sammlung Bibliothek. Kunstgewerbe-Museumsführer.
in
den
Schaukästen 13
der
Kgl.
N a c h w e i s kunstgewerblicher Arbeiten.
E i n z e l n e schöne S t ü c k e : N . Mus., Kupferstichkabinett. A d r e s s e n des 19. Jahrh. H o h z . Mus.
Drechslerei. E i n i g e A r b e i t e n des X V I I . — X V I I I . Jahrh. im Hohz. Mus.
Eisenguß. Bergund akademie.
Hütten-Museum
in
der
Kgl.
Berg-
Elfenbein. E i n z e l n e a n t i k e A r b e i t e n : A . Mus., Antiquarium. M i t t e l a l t e r l i c h e Geräte mit figürlicher Schnitzerei, K ä s t c h e n , Hörner, Spiegelkapseln, K ä m m e : K . Fr. M. A b g ü s s e mittelalterlicher A r b e i t e n : K . Fr. Mus. O r i e n t a l i s c h e Arbeiten, Indien, Persien, China, Japan; Mus. f. V . Email. G e m a l t e D o s e n : Hohz.-Mus.
Fayence. A r b e i t e n der D e i l a R o b b i a : K . Fr. Mus. S a m m l u n g der K . P. M. D e l f t e r F a y e n c e des X V I I . Jahrh. vielfach zwischen den Porzellanen des K g l . Schlosses zu Charlottenburg.
Gemmen. A n t i k e und m o d e r n e A r b e i t e n : Münzkabinett im K . Fr. Mus., Antiquarium. A b g ü s s e ebendort und im Beuth-Schinkel-Museum, T e c h n . Hsch.
Glas. A n t i k e A r b e i t e n : A . Mus., A n t i q u a r i u m und Mus. f. V . — S a m m l u n g von Kristallgläsern, vorzugsweise aus der Potsdamer u. Zechliner Glashütte im Hohz.-Mus. u. Märk. Mus.
Glasmalerei. Entwürfe von Deutschen und Schweizer Meistern des X V I . Jahrh.: N . Mus., Kupferstichkabinett, ferner: K . G. Mus. Ornamentstich-Sammlung.
Nachweis kunstgewerblicher Arbeiten.
195
Gold- und Silberschmiede-Arbeiten. N o r d i s c h e Vorzeit: Mus. f. V. G r i e c h i s c h e Vorzeit, Schatz von T r o j a in der Schliemann-Sammlung: Mus. f. V. A n t i k e griechische, römische und etruskische Arbeiten, Schatz von H i l d e s h e i m : A . Mus., Antiquarium. E i n i g e m i t t e l a l t e r l i c h e A r b e i t e n : Patroklusschrein: K . Fr. Mus. F a s s u n g v o n M e d a i l l e n des X V I . — X V I I I . Jahrh. als Anhänger an Gnadenketten: K . Fr. Mus., Münzkabinett. G o l d s c h m i e d e a r b e i t e n d e s 1 6 . — 1 9 . Jahrh., Dosen 18. Jahrh. im Hohz.-Mus. W a f f e n t e i l e : K g l . Zeughaus. P r a c h t b u f f e t im Rittersaale des K g l . Schi, enthält einzelne Hauptwerke deutscher K u n s t des X V I . bis X V I I . Jahrh. und eine große Menge von Schaugerät aus der Zeit von 1 7 0 0 — 1 7 3 0 . M o d e r n e A r b e i t e n in der Silberkammer des K g l . Schlosses und im Besitz Sr. Maj. des K a i s e r s Wilhelm im K g l . Stadtschloö zu Potsdam. — D i e Originalmodelle der letzteren A r b e i t e n : K . G . M u s . , vgl. S. 146. Gravierungen [vgl. Medaillen und Siegel]. O r n a m e n t s t i c h e des X V . und X V I . J a h r h . : N. Mus., Kupferstichkabinett. A b d r ü c k e von N i e l l o - A b e i t e n , ebendort. O r n a m e n t s t i c h e des X V I I . — X V I I I . J a h r h . : K . G. Mus., Ornamentstichsammlung. Holzschnitzerei, ornamentale. A b g ü s s e von Teilen m i t t e l a l t e r l i c h e r Gestühle: T e c h n . Hsch., Gipssammlung. Türen aus der Zeit von Andreas Schlüter, um 1700, am K g l . Zeughaus. T ü r e n und M ö b e l t e i l e des X V I I I . Jahrh. in den K g l . Schlössern, vornehmlich in den älteren T e i l e n des Schlosses zu Berlin und des Schlosses zu Charlottenburg. '3*
196
N a c h w e i s kunstgewerblicher Arbeiten.
Intarsia. I t a l i e n i s c h e s G e s t ü h l u. T ü r : K . Fr. Mus. F u ß b ö d e n in e i n g e l e g t e r A r b e i t in der alten W o h n u n g F r i e d r i c h s I. u n d d e n K ö n i g s k a m m e r n des K g l . Schlosses. Juwelen und Schmuck, v g l . G o l d - und arbeiten.
Silberschmiede-
Kostüm. M u s e u m für d e u t s c h e V o l k s t r a c h t e n K l o s t e r straße 3 2 — 3 6 . Freiherrlich v o n L i p p e r h e i d e s c h e K o s t ü m b i b l i o t h e k , K . G . Mus., B i b l i o t h e k . Lack. C h i n a , Japan, Persien, I n d i e n : Mus. f. V . Malerei, d e k o r a t i v e . A u f n a h m e n d e k o r a t i v e r W a n d m a l e r e i e n aus P o m p e i , g e m a l t v o n T e r n i t e , A n f a n g X I X . Jahrh.: A . Mus., Antiquarium. d e s g l . g e m a l t v o n K i p s : K . G . Mus., Unterrichtsanstalt. A u f n a h m e n m i t t e l a l t e r l i c h e r W a n d m a l e r e i e n , zumeist aus D e u t s c h l a n d : K . G . Mus., B i b l i o t h e k . A u f n a h m e n s p a n i s c h e r W a n d m a l e r e i e n des X V . Jahrh.: K g l . N a t i o n a l - G a l e r i e , B i b l i o t h e k . D i e A u f n a h m e n d e k o r a t i v e r W a n d m a l e r e i e n der R e n a i s s a n c e , v o r n e h m l i c h aus O b e r - und Mittelitalien, g e m a l t unter L e i t u n g v o n M e u r e r auf b e s o n d e r e n R e i s e n 1 8 7 5 — 1 8 7 6 und 1 8 7 7 — 1 8 7 8 , befinden s i c h in der Unterrichtsanstalt d e s K . G . Mus. u n d in der K g l . K u n s t s c h u l e [Klosterstraße 75]. Entwürfe für A u s m a l u n g e n , Theaterdekorat i o n e n u n d ähnl. des X V I I . — X V I I I . Jahrh.: K . G . Mus., O r n a m e n t s s t i c h s a m m l u n g . T h e a t e r d e k o r a t i o n e n von Schinkel: Techn. Hsch. Beuth-Schinkel-Museum. Malerei, M i n i a t u r . W i c h t i g e S a m m l u n g v o n B u c h m a l e r e i e n des Mittelalters u n d der R e n a i s s a n c e : N . Mus., K u p f e r s t i c h kabinett.
Nachweis kunstgewerblicher Arbeiten.
B u c h m a l e r e i e n gleicher Zeit in Handschriften der K g l . Bibliothek. E i n i g e P r o b e n gleicher Zeit: K . G . Mus., Bibliothek. M i n i a t u r p o r t r ä t s des X V I . — X V I I I . J a h r h . : N. Mus., Kupferstichkabinett, und K . Fr. Mus. Medaillen und Münzen aller Zeiten, die in Holz oder Stein geschnittenen Modelle für Medaillen, Stempel verschiedener A r b e i t und alles verwandte Material: K . Fr. Mus., Münzkabinett. Möbel. Das H o h e n z o l l e r n - M u s e u m enthält eine R e i h e von Zimmereinrichtungen nach den brandenburg.preußischen Regenten geordnet und hierdurch eine systematische Darstellung der Möbel, besonders des X V I I I . Jahrhunderts. In den K g l . S c h l ö s s e r n sind einzelne Wohnungen in der Einrichtung belassen, welche sie unter den verschiedenen Regenten erhalten haben. D i e wichtigsten Gruppen sind F r i e d r i c h I. [ 1 6 8 8 — 1 7 1 3 ] : Die alte Wohnung Friedrichs I. und die Paradekammern im K g l . Schlosse zu Berlin, R ä u m e im Schlosse zu Charlottenburg. F r i e d r i c h II. [ 1 7 4 0 — 1 7 8 6 ] : Der Ostflügel des Charlottenburger Schlosses, das Stadtschlofi zu Potsdam, Sanssouci, das N e u e Palais, einzelne R ä u m e im Schloß Monbijou [Hohenzollern-Museum]. F r i e d r i c h W i l h e l m II. [ 1 7 8 6 — 1 7 9 7 ] : das Marmorpalais in Potsdam. D i e Königskammern, K g l . S c h l o ß : Niederländisches Palais. Mosaik. A n t i k e A r b e i t e n : A. Mus., Antiquarium, PergamonMuseum. F r ü h c h r i s t l i c h e Arbeiten: Friedenskirche in Pots^ dam. Mittelalterliches M o s a i k ; K . Fr. Mus. Musikinstrumente in der Sammlung der K g l . Hochschule f ü r Musik.
198
Nachweis kunstgewerblicher Arbeiten.
Porzellan. C h i n a und J a p a n : K . P. M.; Mus. f. V.; große Sammlung im Schlosse zu Charlottenburg und im Schlosse Monbijou. E u r o p ä i s c h e P o r z e l l a n e : K . P. M.; Kgl. Schloß, die Silberkammer und die Porzellangalerie mit erheblichen Beständen: einzelnes Berliner Porzellan: Hohz. Mus. und Märk. Mus. — In der Neuen Orangerie bei Sanssouci ein Saal mit alten Berliner und Meißener Figuren besetzt. Schrift. D r u c k s c h r i f t e n , Initialen, Schreibbücher, K . G. Mus., Ornamentstichsammlung. A l t e D r u c k e : N. Mus., Kupferstichkabinett; Kgl. Bibliothek. Siegel. Große Sammlung [früher in der Kgl. Kunstkammer] im Kgl. Geh. Staatsarchiv in der Klosterstraße. Sammlung des Vereins »Herold« zu Berlin. SiegelStempel: A. M., Kgl. Münzkabinett. Tonwaren. N o r d i s c h e Arbeiten: Mus. f. V. und Märk. Mus. A n t i k e g r i e c h i s c h e V a s e n , griechische und römische T e r r a k o t t e n : A. Mus. Antiquarium. Töpferarbeiten a s i a t i s c h e r , afrikanischer und amerikanischer Stämme mit Einfluß der asiatischen Kulturländer: Mus. f. V. Verschiedene Arbeiten: K. P. M. Vergolderarbeiten. Die geschnitzten und in Stück ausgeführten W a n d und D e c k e n v e r z i e r u n g e n der Kgl. Schlösser und des Hohz. Mus Ä l t e r e B i l d e r r a h m e n : K . Fr. Mus., in großer Zahl und N. Mus., Kupferstichkabinet. Waffen. Große Sammlung im Kgl. Zeughaus. — Märk. Mus. Wagen und Schlitten des XVIII. Jahrh.: Hohz.-Mus. und Kgl. Marstall.
Nachweis kunstgewerblicher Arbeiten.
Wappen. Siegelsammlung des Kgl. Geh. Staatsarchivs. Das Kgl. Heroldsamt. Bibliothek des K. G. Mus. Bibliothek des Vereins »Herold« zu Berlin. Wandteppiche. Teppiche nach den Kartons v o n R a f a e l : K. Fr. Mus. Teppiche, darstellend die T a t e n d e s g r o ß e n K u r f ü r s t e n : Hohz.-Mus. Z i m m e r , mit Teppichen ausgeschlagen, in den Kgl. S c h l ö s s e r n , besonders: Gobelins mit der Geschichte des Don Quixote in der Galerie neben dem Weißen Saale; Teppiche von Berliner Arbeit im Stadtschlofl zu Potsdam.
Literarisch-artistische
Publikationen.
Berlin-Kunstgewerbe-Museum. — Das Kunstgewerbe-Museum zu Berlin. Festschrift zur Eröffnung des Museumsgebäudes, 21. November 1881. 4 ° m. I I Radierungen v. Max Klinger, 2 Radierungen v. L . Ritter u. 2 Holzschnitten. M. 1 2 . — . — — H a n d b ü c h e r der Königlichen Museen zu Berlin. Herausgegeben von der General-Verwaltung der Königlichen Museen. Gold und Silber v. J u l i u s L e s s i n g . Berlin 1892. Geb. M. 1.50. Majolika von O t t o v. F a l k e . Berlin 1896. Geb. M. 2.50. Das 18. Jahrhundert. Dekoration und Mobiliar von R i c h a r d G r a u l . Porzellan von A d o l f B r ü n i n g . (In Vorbereitung.) •— — V o r b i l d e r h e f t e aus dem K g l . Kunstgewerbe-Museum, herausgegeben von J u l i u s L e s s i n g . Berlin, Wasmuth. Fol 1. Rahmen I. Italienische Renaissance. 1888. 13 Tafeln. M. 1 0 . — 2. R a h m e n i l . Italien und Deutschland. 16. Jahrh. 1888. 13 Tafeln. M. 1 0 . — 3. Rahmen III. 17. Jahrh, 1888. 12 Tafeln. M. 1 0 . — 4. Rahmen IV. Anf. 18. Jahrh. 1888. 12 Tafeln. M. 1 0 . — 5. Stühle I. 1 6 . — 1 7 . Jahrh. 1889. 15 Tafeln. M. 1 0 . — 6. Stühle II. 1 7 . — 1 9 . Jahrh. 1889. 15 Tafeln. M. 1 0 . — 7. Kandelaber. 1 6 . — 1 7 . Jahrh. 1889. 15 Tafeln. M. 1 0 . — 8. Gotische Möbel. 1889. 14 Tafeln. M. 1 0 . — 9. Gitter aus Schmiedeeisen. 1 6 . — 1 8 . Jahrh. 1889. 15 Tafeln. M. 1 0 . — 10. Oberlicht-Gitter aus Schmiedeeisen und Verwandtes. 1 6 . — 1 8 . Jahrh. 1889. 15 Tafeln. M. 1 0 . — 11. Persisch-türkische Fayencen. Teller, Farbendrucke. 1890. 15 Tafeln. M. 3 6 . — 12. Italienische Truhen. 1 5 . — 1 6 . Jahrli. 1891. 15 Tafeln. M. 1 0 . — 13. Orientalische Teppiche. Farbendrucke. 1893. 16 Tafeln. M. 50.—
Literarisch-artistische
Publikationen.
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14. Italienische Möbel. 16. Jahrh. 1893. 15 Tafeln. M. 1 0 . — . 15. Türen. 1893. 15 Tafeln. M. 1 6 . — . 16. Italienische B a r o c k - u n d Rokokodecken. Farbendrucke. 1893. 12 Tafeln. M. 2 4 . — . 17. Möbel des 17. Jahrh. 1895. 15 Tafeln. M. 1 0 . — . 18/19. Berliner Porzellan des 18. Jahrh. 1895. 20 Tafeln. M. 5 0 . — . 20. Rahmen V . 18. Jahrli. 1895. 15 Tafeln. M. 1 0 . — . 21. Möbel aus der Zeit Louis X V I . (Zopfstil.) 1898. 15 Tafeln. M. 1 0 . — . 22. Bronzen des 18. Jahrhunderts. 1898. 15 Tafeln. M. 1 0 . — . 23. Türgriffe und Brunnenmasken. T e x t von A d o l f Brüning. 1900. 15 Tafeln. M. 1 0 . — . 24. Italienische Türklopfer. Text von A d o l f Brüning. 1900. 15 Tafeln. M. 1 0 . — . 25. Die Wandteppiche aus dem L e b e n des Erzvaters Jakob. 1900. 15 Tafeln. M. 1 0 . — . 26. Geräte aus Edelmetall. 18. Jahrh. 1900. 15 Tafeln. 27. Geschnittene Gläser des 17. und 18. Jahrh. T e x t von Richard Borrmann. 1901. M. 1 0 . — . In Vorbereitung: 28. Chinesische Bronzevasen. 29. Bronzen des Mittelalters. 30/31. Kronleuchter und Laternen des 15. — 1 8 . Jahrh. 32/33. Stühle. 34/35. YVandvertäfelungen. Berlin-Kunstgewerbe-Museum. — G l a s s c h r ä n k e u n d A u s s t e l l u n g s v o r r i c h t u n g e n im K g l . Kunstgewerbe-Museum zu Berlin. Herausgegeben von der General-Verwaltung der K g l . Museen. Berlin, Wasmuth, 1886. Fol. M. 1 2 . — . — — III. S o n d e r - A u s s t e l l u n g . Ledertapeten. 1893. 8°. 20 Pf. — V. S o n d e r - A u s s t e l l u n g . Hochzeitsgeschenke I. I . K . K . H. H. des Prinzen und der Prinzessin Wilhelm von Preußen. 1883. 8°. 15 Pf. — — VIII. S o n d e r - A u s s t e l l u n g . Künstlerischer Nachlaß des Prof. Joh. Klein und Entwürfe älterer und neuerer Glasmalereien. 1884. 8°. i o Pf. — — XXIX.—XXXVI. Sonder-Ausstellung. Stoffsammlung des K g l . Kunstgewerbe-Museums. 1890. 8°. 30 Pf. — — LX. S o n d e r - A u s s t e l l u n g . Mittelalterliche Wand- und Glasmalereien. 1895. 8°. 20 Pf. — — LXI. S o n d e r - A u s s t e l l u n g . Verfahren des Kunstdruckes. 1895. 8°. 20 Pf.
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Literarisch-artistische Publikationen.
Berlin-Kunstgewerbe-Museum. — L X X V . S o n d e r - A u s s t e l l u n g . Die Kunst im Buchdruck. 1898. 8°. 20 Pf. — — LXXX1. S o n d e r - A u s s t e l l u n g . Aufnahmen und Erwerbungen in Kleinasien und Persien von Dr. F r i e d r i c h S a r r e . 1899. 8°. Führer durch die B i b l i o t h e k . 2. A u f l . 1896. 8°. 50 Pf. — — Hauptwerke der B i b l i o t h e k . 8°. 1. Möbel und Holzarbeiten. 1906. 3. A u f l . 25 Pf. 2. Dekorative Malerei. 1896. 25 Pf. 3. Dekorative Plastik. 1896. 2. A u f l . 25 Pf. 4. Ornament. 1906. 3. Aufl. 25 Pf. 5. Metall. 1897. 25 Pf. 6. Buchgewerbe. 25 Pf. — — Katalog der O r n a m e n t s t i c h - S a m m l u n g . 1894. 8°. M. 6 . — ; geb. M. 7.50. — — Das S p e i s e z i m m e r und andere Festgaben, dargebracht Ihren K. u. K. Hoheiten dem Kronprinzen und der Krönprinzessin des Deutschen Reiches und von Preußen bei der Feier der Silberhochzeit. Berlin, Wasmuth, 1886. — — Die Gewebesammlung des K g l . Kunstgewerbe-Museums zu Berlin. Im amtlichen Auftrag herausgegeben von J u l i u s Lessing. Berlin, Wasmuth, 1900 u. ff. 12 Lieferungen, Erschienen 9 Lieferungen. Subkriptionspreis M. 7 5 0 . — Archiv für ornamentale Kunst. Red. von M a r t i n G r o p i u s Text von L . L o h d e . Berlin, Winckelmann u. Söhne, 1 8 7 6 — 7 9 12 Hefte. Fol. m. 72 Tafeln. M. 36. Berain, Jean. Dekorationsmotive im Stile Ludwigs X I V . Licht drucke nach den Originalstichen. Berlin, Claesen & Co., 1889 Fol. 42 Tafeln. M. 3 6 . — Bräuer, A. — Vorlegeblätter für den Zeichenunterricht. Berlin Winckelmann u. Söhne, 1878. 40 Steintafeln. Imp.-Fol. m Text. gr. 8°. M. 2 0 . — Bretschneider. — Andreas Bretschneiders Neues Modelbuch. 1619 Neu herausgegeben von P. J e s s e n . Berlin, Wasmuth, 1892 46 Tafeln. geb. M. 20.— Ehemann, F. — Kunstschmiedearbeiten aus dem X V I . — X V I I I . Jahrh Berlin, Bette, 1884. Fol., Heft 1 u. 2 je 10 Tafeln, ä M. 10.—. Ewald, E. — Farbige Dekorationen alter und neuer Zeit, hrsg. von E . E w a l d . Berlin, Wasmuth, Fol. Bd. I, 1889, 80 Tafeln in Farbendruck. M. 200.—. Bd. II, 1896, 80 Tafeln in Farbendruck. M. 200.—. Gcnick, A. — Griechische Keramik. Text von A . F u r t w ä n g l e r . Berlin, Wasmuth, 1883. Imp.-Fol. m. 40 Tafeln in Farbendruck. M. 80.—.
Literarisch-artistische Publikationen.
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Grunow, C. — Plastische Ornamente der italienischen Renaissance. 3 Lieferungen. Berlin, Wasmuth. gr. Fol. 30 Tafeln Lichtdruck. M. 30. Grunow, C. — Kerbschnitt-Vorlagen. Leipzig, Seemann, 1884 Fol. m. 12 Tafeln. Lichtdruck und Text. M. 8 . — Heyden, A . — Das Tafelsilber I. I. K. K. H. H. d. Prinzen u. d Prinzessin Wilhelm von Preußen. Entworfen v. Adolf Heyden Text v. J. L e s s i n g . Imp.-Fol. m. 25 Tafeln in Lichtdruck 2. Aufl. Berlin, Bette, 1883. M. 100.— Heyden, Ende und Zacharias. Silberarbeiten, I. I. K. K. H. H dem Prinzen und der Prinzessin Wilhelm dargebracht von preußischen Provinzen und anderen Verbänden. Text von J. L e s s i n g . Imp.-Fol. m. 14 Tafeln in Lichtdruck. Berlin, Bette, 1884. M. 50.—„ Huquier. — Entwürfe für Schmiede-Eisen und anderen MetallArbeiten im Stile des Rococo nach G. Huquier. Neudruck. Berlin, Paul Schahl, 1889. Fol. 30 Tafeln. M. 20.—. Jacobsthal, E. — Die Grammatik der Ornamente. Berlin, Springersche Buchb., 1874—79. 7 Liefgn. gr. Fol. m. 140 Tontafeln u. Text. gr. 8 M. 6 3 . — . Jessen, P. — Farbige Entwürfe für dekorative Malereien aus der. Zeit des Rokoko. Berlin, Georg Siemens, 1894. 12 Blatt. Farbenlichtdr. M. 2 5 . — . —
— Gartenanlagen und Gartendekorationen nach alten Vorbildern. Berlin, Wasmuth, 1893. 34 Taf. Lichtdr. nebst Text M. 2 5 . — . Lessing, J. — Muster altdeutscher Leinenstickerei. Berlin, Lipperheide. 4 0 . I. Sammlung. 7. Aufl. 1883. 25 Tafeln, mit 259 Mustern, M. 5. II. Sammlung. 5. Aufl. 1883. 26 Tafeln mit 208 Mustern M. 5 . — III. Sammlung. 1880. 25 Tafeln mit 143 Mustern. M. 5 . — — — Altorientalische Teppichmuster. Nach Bildern und Origi ginalen des X V . — X V I . Jahrhunderts. Berlin, Wasmuth, 1877 Fol. m. 30 Tafeln in Farbendruck. M. 6 0 . — — — Die Silberarbeiten des Anton Eisenhoit aus Warburg. 2. Auf! Berlin, Bette [1883]. Fol. m. 14 Tafeln Lichtdr. M. 3 0 . — — — Holzschnitzereien des X V . — X V I . Jahrh. im Kunstgewerbe Museum zu Berlin. Berlin, Wasmuth, 1881—82. gr. Fol. m 48 Tafeln in Lichtdr. M. 4 0 . — •— — Das Kunstgewerbe auf der Wiener Weltausstellung 1873 Berlin, Wasmuth, 1874. 8°. M. 4 . — — — Berichte von der Pariser Weltausstellung 1878. Berlin, Wasmuth, 1878. 8«. M. 4 . — .
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Literarisch-artistische Publikationen.
Lessing, J. — Die Renaissance im heutigen Kunstgewerbe. Vortrag. Berlin, Wasmuth, 1877. gr. 8°. M. 1.—. — — Was ist ein altes Kunstwerk wert? Berlin, Simion, 1885. gr. 8°. M. i . — . — — Unserer Väter Werke. Berlin, Simion, 1889. gr. 8°. M. 1 . — . Das Kunstgewerbe als Beruf. Berlin, Simion, 1891. gr. 8°. M. i . — . — — Das Moderne in der Kunst. Berlin, Simion, 1898. M. 1.—. — — Wandteppiche und Decken des Mittelalters in Deutschland. Berlin, Wasmuth, 1900. Fol. m. 50 Tafeln. M. 100.—; Luthmer, F. — Goldschmuck der Renaissance nach Originalen und •on Gemälden des XV.—XVII. Jahrhunderts. Berlin,Wasmuth, 1881. gr. 4 0 mit 30 Farbendruck- u. Kupfertafeln. M. 75.—. Marot. — Das Ornamentwerk des Daniel Marot. Berlin, Wasmuth, 1893. 264 Lichtdrucke. Fol. M. 120.—. Meurer, M. — Italienische Flachornamente aus der Zeit der Renaissance. Intarsien, Flachreliefs, eingelegte Marmorarbeiten etc. Karlsruhe, Veith, 1879. 10 Hefte, qu. gr. Fol. m. 120 Steintafeln. M. 50.—. — — Italienische Majolika-Fliesen aus dem Ende des XV. u. Anfang des XVI. Jahrhunderts. Nach Originalaufnahmen. Berlin, Wasmuth, 1881. Fol. m. 24 Tafeln in Farbendruck. M. 48.—. — — Pflanzenformen. Vorbildliche Beispiele zur Einführung- in das ornamentale Studium der Pflanze. Dresden, Ktthtmann, 1895. 4° m. 85 Tafeln. M. 68.—. Raschdorff, J. — Abbildungen deutscher Schmiedewerke. Berlin, Emst u. Kom, 1875—78. 6 Hefte Fol. m. 48 Kupfertafcln. M. 60.—. Schaller, E. J. — Studienblätter für Dekorationsmalerei. 2. Aufl. Berlin, Claesen & Co., 1888—90. Fol. Liefg. 1—9 je 10 Taf. Lichtdruck. i M. 12.—. Schoppmeyer, A. — Schriftvorlagen filr das Kunstgewerbe. Berlin, W. Schulz-Engelhard, 1895. 4°. 60 Tafeln. M. 30.—. Schütz, A. — Die Renaissance in Italien. 4 Bände. Hamburg, Strumper & Co., 1878—82. gr. 4 0 m. 331 Tafeln in Lichtdruck. M. 280.—. Spitzenbuch. — C i o t t i , Prima parte de fiori. Vorlagen für Nadelarbeiten, 1591. Berlin, Wasmuth, 1891. quer 4 15 Bl. Photolithogr. M. 5.—. — — F o i l l e t , Nouveaux portraits de point coupé, 1598. Berlin, Wasmuth, 1891. 4°. 83 Bl. Photolithogr. M. 25.—. -r— — Ho f f mann, Neues Modelbuch 1604. Berlin, Wasmuth, 1891. qu. Fol. 17 Bl. Photolithogr. M. 10.—.
Literarisch-artistische Publikationen.
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Spitienbuch. — P a r a s o l e , Teatro delle nobili et virtuose donne 1 6 1 6 . Berlin, Wasmuth, 1 8 9 1 . qu. Fol. 44 Bl. Photolithogr. M. 2 5 . — . — — Y e c e l l i o , Corona delle nobili et virtuose donne 1 6 0 1 . Berlin, Wasmuth, 1 8 9 1 . qu. 8 109 Bl. Photolithogr. M. 3 0 . — . Amtliche Berichte über das K g l . Kunstgewerbe-Museum in: Jahrbuch der Kgl. PreuS. Kunstsammlungen. Berlin, Grotesche Verlagsbuchhandlung. 4 0 . Mit Kunstbeilagen. Jahrgang I 1 8 8 0 — 1 9 0 6 . 27 Jahrgänge. ä M. 30. Kunsthandbuch für Deutschland. Verzeichnis der Behörden, Sammlungen, Lehranstalten und Vereine für Kunst, Kunstgewerbe und Altertumskunde. 6. neubearb. A u f l a g e . Herausg. von der Generalverwaltung der K g l . Museen. Berlin, Georg Reimer. 8 ° . 1904. geb. M. 1 0 . — .
Durch das Kunstgewerbe-Museum zu beziehende galvanoplastische Nachbildungen. Preis der Nachbildung in in Kupf. Silber Mark Mark
Nr. A . R a t s s i l b e r z e u g der Stadt L ü n e b e r g . 4 S 6 IO
11 12 13 IS 16
>7 18 20 21 22 21 24
2S
27 28 29 II .12
34
Großer gotischer Pokal mit Christopherus . . . , „ „ „ Landsknecht . . . Kleiner . „ a m Knauf: Frucht an langem Stiel Großer Pokal, Kurfürstenbecher „ „ Interimsbecher „ r Stammbaum Christi » Jagdbecher MUnzpokal Doppelpokal Großer Pokal mit Jonas „ „ Deckelknauf glatt Kleiner Pokal mit Blumenstrauß Große Gußkanne: Stehender L ö w e Kleinere Gußkanne: Stehender L ö w e Große Schussel Rundes Becken auf 4 Füßen mit den Kirchenvätern »
„ » 4 * * „ evangelischen Zeichen Schale auf hohem Fuß mit Hirsch und Jagdzug » , Schale Kleine Kleine Flache »
» » » » Hirsch „ „ „ , Andreas u.Hieronymus auf drei Granatäpfeln Schale mit Granatäpfeln gotische Schale Schale auf hohem Fuße »
»
»
» (Gegenstück zu Nr.33)
1 IOOO 1 7 0 0
800 I 3 5 0 650 800 2000 2 5 0 0 1 7 0 0 2000 IOOO 17 SO 900 15OO 14OO 1800 IOOO 900 I4OO
370 IOOO
600 800 700 600 500 600 500 225 IOO IOO
1475 I37S 1800 520 2000 1200 1400 1050 750 75° 75° 700 300 125 125
5001IIOO
500 I IOO
Galvanoplastische Nachbildungen.
|
Löffel (mit Figur ohne Wappen) „ ( „ Wappen ohne Figur)
B. Stücke verschiedener Herkunft. 37
[j 38 ¡1 j| 39 ¡| Ü
Jungfernbecher, Nürnberger Arbeit, 1566 im Besitz der Stadt Erfurt Gotische Weinkanne der Grafen von Ziegenhain, im Besitz des K g l . Museums zu Kassel . Jagdbesteck, Scheide mit flachem Relief durchbrachen, im Besitz des K g l . Museums zu Kassel Schutzenzeichen von Anton Eisenhoit, um 1 5 9 0 für die Schützengilde zu Warburg gefertigt; im Besitz derselben Hochzeitsbecher von Dr. M. Luther, Augsburger Arbeit 1 5 2 5 , im Besitze der Kgl. Universität Greifswald Pokal von 1 5 8 1 ; im Besitze der Stadt Mölln Romanischer K e l c h ; im Besitze der KatharinenKirche in Osnabrück