Führer durch die Sammlung des Kunstgewerbe-Museums [13. Aufl. Reprint 2019] 9783111692586, 9783111304984


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German Pages 185 [196] Year 1902

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Table of contents :
Erdgeschofs. Plan des oberen Stockwerkes auf des dritten Seite des Umschlages
ALLGEMEINE BESTIMMUNGEN
DIE SAMMLUNG
VORBEMERKUNG
INHALT
Einleitung
Gebäude
Wegweiser für die Besichtigung
Möbel und Holzarbeiten
Lackarbeiten
Flechtarbeiten, Papier, Mosaik
Kunsttöpferei
Glasarbeiten
Metallarbeiten
Handgerät aus verschiedenen Stoffen
Bucheinbände
Weberei und Stickerei
Bauteile in Stein und Thon
Gipsabgüsse
Verzeichnis der Räume
Verzeichnis der Wände, Schränke und Gestelle
Verzeichnis der Gruppen, Orte und Meister
Bibliothek und Ornamentstich-Sammlung
Nachweis kunstgewerblicher Arbeiten in Berlin aufserhalb des Kunstgewerbe-Museums
Litterarisch-artististische Publikationen
Durch das Kunstgewerbe-Museum zu beziehende galvanoplastische Nachbildungen
Oberes Stockwerk. Plan des Erdgeschosses auf des zweiten Seite des Umschlages
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Führer durch die Sammlung des Kunstgewerbe-Museums [13. Aufl. Reprint 2019]
 9783111692586, 9783111304984

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Erdgeschofs.

KÖNIGLICHE MUSEEN ZU BERLIN

FÜHRER DURCH DIE SAMMLUNG DES

KUNSTGEWERBE-MUSEUMS 13. AUFLAGE MIT ZWEI PLÄNEN

HERAUSGEGEBEN VON DER GENERALVERWALTUNG DER KÖNIGLICHEN MUSEEN

PREIS 50 PFENNIG

BERLIN DRUCK UND VERLAG VON G E O R G 1902

REIMER

ALLGEMEINE BESTIMMUNGEN Die Sammlung des Kgl. Kunstgewerbe-Museums ist unentgeltlich geöffnet: A n d e n W o c h e n t a g e n mit Ausnahme des Montags: April bis September 1 0 — 4 Uhr Oktober bis März 1 0 — 3 Uhr. Sonntags: April bis September 1 2 — 6 Uhr Oktober und März 1 2 — 5 Uhr November und Februar 1 2 — 4 Uhr Dezember und Januar 1 2 — 3 Uhr. Geschlossen ist die Sammlung an allen Montagen, ferner am Neujahrstag, am Charfreitag, am Bufstag, am Himmelfahrtstag und an den ersten Feiertagen der hohen Feste; an deren zweiten Feiertagen ist sie wie an den Sonntagen der betreffenden Monate geöffnet. Im Falle aufsergewöhnlich früh eintretender Dunkelheit ist nach Bedürfnis eine frühere Schliefsung der Museen zuläfsig. Das Zeichnen nach den ausgestellten älteren Stücken ist ohne weitere Anfrage gestattet. Für moderne und zeitweilig ausgestellte Stücke bedarf es der schriftlichen Erlaubnis des Besitzers. Abformungen behufs mechanischer Vervielfältigung werden nicht gestattet. Kleinere Gegenstände können zu eingehendem Studium zeitweilig in das Kopierzimmer gebracht werden. Für diese und andere besondere Vergünstigungen bedarf es der Erlaubnis des Direktors der Sammlung. Schirme und Stöcke sind in der Garderobe abzugeben. Den Aufsehern ist die Annahme von Geschenken untersagt. Bibliothek und O r n a m e n t s t i c h - S a m m l u n g . Besondere Bestimmungen am Schlufs: Seite 167. Unterrichts-Anstalt. Die Lehrpläne und sonstigen Nachweise sind in der Kanzlei der Unterrichts-Anstalt zu haben. Königliches Kunstgewerbe-Museum Berlin SW. 1 2 , Prinz Albrecht-Strafse 7.

DIE SAMMLUNG D i r e k t o r : Prof. Dr. L e s s i n g , Geh. Regierungs-Rat. DMrektorial-Assistent: Dr. B r ü n i n g . Seekretär: H e r r l i t z . VYerwalter der Stoffsammlung: F a l k e n b e r g .

VORBEMERKUNG Der vorliegende F ü h r e r hat die Aufgabe, den Besuuchern des Museums die für das Verständnis der einzeelnen Abteilungen nötigen Angaben in möglichst knapper Feorm darzubieten. Nur die wichtigsten Stücke sind einzeeln hervorgehoben, im übrigen wird auf die erklärenden Zeettel verwiesen, welche an oder neben den Gegenständen anngebracht sind. Die historische und sachliche Folge der einzelnen Gilruppen, auf welche bei Aufstellung der Sammlung aus rääumlichen Rücksichten an einzelnen Stellen verzichtet wcerden mufste, ist in dem Führer festgehalten. Der W V e g w e i s e r auf Seite 10, sowie die Verzeichnisse am Scchlufs, werden jeden Raum, Wand und Schrank leicht auuffindbar machen. Dem Führer ist beigegeben ein N a c h w e i s kunstgeewerblicher Arbeiten in Königlichem oder öffentlichem Böesitz in Berlin aufserhalb des Kunstgewerbe-Musems. Berlin.

L e s s ing

INHALT Seite

Einleitung Gebäude Wegweiser für die Besichtigung Möbel und Holzarbeiten

Mittelalter Mittelalterliche Lederarbeiten Mittelalterliche Bronze Renaissance D i e altdeutschen Zimmer Intarsiaarbeiten, Musikinstrumente Bernstein Das 17. Jahrhundert Elfenbein- und Drechslerarbeiten Barock Rococo Zopfstil Französisches Zimmer

Lackarbeiten Flechtarbeiten, Papier, Mosaik Kunsttöpferei

Orientalische Fayence Majolika Fayence Steinzeug und Steingut Griechisch-römische Thongefäfse Porzellan Deutsche Öfen Bauern tüpferei

Glasarbeiten Metallarbeiten

Zinn, Kupfer, Messing Bronze Schmelzmalereien von Limoges und Venedig Uhren und Instrumente Edelmetalle Schmuck Orientalische Metall arbeiten Halbedelsteine Schmiedeeisen

i 6 10 13

16 18 ad 34 36 38 39 40 4a 46 47 49

55 58 66 69 75 76 87 89

99 zoa 203 xo6 107 iax 124 xa6 133

Handgerät aus verschiedenen Stoffen Bucheinbände Weberei und Stickerei Bauteile in Stein und Thon Gipsabgüsse Verzeichnis der Räume „ „ Wände, Schränke und Gestelle . . . . „ „ Gruppen, Orte und Meister Bibliothek und Ornamentstich-Sammlung Nachweis kunstgewerblicher Arbeiten in Berlin aufserhalb des Kunstgewerbe-Museums

49 52 54

91 99

128 131 136 144 145 150 152 158 i67 170

D i e Sammlung des K ö n i g l i c h e n K u n s t g e w e r b e M u s e u m s , welches seit dem i . April 1885 eine Abteilung der Königlichen Museen bildet, ist begründet worden im Jahre 1867 als ein Teil des Institutes, welches bis 1 8 7 9 den Namen ,Deutsches Gewerbe-Museum' führte und sich bis 1873 in dem ehemaligen Diorama in der Stallstrafse befand. Den Grundstock jener ersten Sammlung bildeten die von der Kgl. Staatsregierung auf der Pariser Weltausstellung 1867 erworbenen neueren Arbeiten, sowie Leihgaben vornehmlich aus dem Besitz Ihrer Kaiserlichen und Königlichen Hoheiten des damaligen Kronprinzen F r i e d r i c h "Wilhelm und der Frau Kronprinzessin V i c t o r i a . Im Jahre 1869 wurde von dem Kgl. Handelsministerium die kunstgewerbliche Sammlung des Freiherrn v o n M i n u t o l i in Liegnitz für 150,000 Mark erworben und einstweilen abgesondert verwaltet; vereinigt mit derselben wurde 1872 die Sammlung des Kammermusikus H a n e m a n n in Berlin, zumeist aus Krügen von Steinzeug und verwandtem Material bestehend. Im Jahre 1 8 7 3 wurden sämtliche Bestände im alten Fabrikgebäude der Kgl. Porzellan-Manufaktur, zugänglich von der Königgrätzer Strafse 1 2 0 , vereinigt und durch reiche Ankäufe auf der Wiener Weltausstellung vermehrt. Unter sonstigen Erwerbungen ist die hervorragendste das R a t s s i l b e r z e u g d e r S t a d t L ü n e b u r g , 36 Stücke, welche 1874 für 660,000 Mark angekauft wurden. Die K g l . K u n s t k a m m e r war 1872 zu der grofsen Ausstellung älterer kunstgewerblicher Gegenstände im Zeughause mit ihren wichtigsten Besitzstücken herangezogen worden und kam hierbei in ihrer hohen Bedeutung für die kunstgewerbliche Fortbildung zur vollen Geltung; in weiterer Folge wurde durch Allerhöchste Kunstgew.-Museumsführer.

I

2

Einleitung.

Kabinets-Ordre vom 29. November 1875 die Ausscheidung der kunstgewerblichen Arbeiten im vollen Umfange und ihre Vereinigung mit der Sammlung des Gewerbe-Museums verfügt. V o n den ungefähr 9000 überwiesenen Gegenständen geht ein Teil auf den ältesten Besitz der Kurfürsten von Brandenburg zurück, hierunter der Pommersche Kunstschrank und andere Arbeiten von höchstem Wert und gröfster künstlerischer Bedeutung. Die Kunstkammer war 1830 eine Abteilung der Königlichen Museen geworden, hier erhielt sie nach A b g a b e der rein künstlerischen und antiquarischen -Stücke ihre wesentliche Ausdehnung nach der Seite der Kleinkünste hin. Bereits 1825 wurde die Sammlung der Glasmalereien von D e r s c h a u erworben. Die Sammlung des Generalkonsuls B a r t h o l d i in R o m brachte 1828 den gröfsten Teil der Majolikasammlung, 1835 wurde die Sammlung des Generalpostmeisters v o n N a g l e r erworben, welche die Majoliken auf das reichste ergänzte und die Abteilung der Emails, des Glases, des Steinzeugs und anderer Thonwaren begründete ; durch einen Teil der Minutoli-Sammlung wurden 1858 die Gruppen Kunsttöpferei und Glas sehr erweitert. Einzelankäufe, besonders durch W a a g e n 1842, fanden statt, der letzte gröfsere Ankauf war die Glassammlung G u a s t a l l a in V e n e d i g im Jahre 1872. Nach Überführung der Abteilungen der Kunstkammer war 1876 aller Staatsbesitz an kunstgewerblichen Gegenständen im Kunstgewerbe-Museum vereinigt, kleinere Gruppen waren bereits früher von der Kgl. GewerbeAkademie und der K g l . Bau-Akademie überwiesen worden. Die Aufstellung in dem jetzigen Gebäude fand ihren Abschlufs in der feierlichen Eröffnung durch Ihre Kaiserlichen und Königlichen Hoheiten den damaligen Kronprinzen F r i e d r i c h W i l h e l m und die Frau Kronprinzessin V i c t o r i a am 21. November 1881. V o n gröfseren Ankäufen sind ferner zu nennen: 1876 die Sammlung, welche Dr. R e i n in Japan im Auftrage der Königlichen Staatsregierung behufs Erforschung der

Einleitung.

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japanischen Industrie angelegt hatte; 1878 die Sammlung M o e s t in K ö l n , mittelalterliche Möbel; 1878 die Sammlung S c h n ü t g e n in K ö l n , frühmittelalterliche Stoffe; 1879 u n < i 1884 die grofsen chinesisch-japanischen Sammlungen des Herrn v o n B r a n d t ; 1880 Sammlung deutscher und holländischer Ledertapeten des Bildhauers K r a u t h in Mannheim; 1882 Sammlung italienischer Ledertapeten von B a r d i n i in Florenz, Sammlung spanisch-maurischer Fliesen, durch Dr. B o d e in Spanien erworben; 1885 Sammlung italienischer Holzarbeiten, zumeist R a h m e n und Kandelaber; 1886 ägyptische Stoffe; 1888 der Kirchenschatz des Dionysiuskapitels von Enger, bisher in der Johanniskirche zu Herford; 1891 Sammlung türkischer Fliesen aus Constantinopel; 1892 Folge von Glasgemälden aus der Landauerkapelle in Nürnberg, nach Entwürfen von A . Dürer 1508; 1892 — 99 Sammlung moderner französischer Medaillen und Plaketten (Roty, Chaplain u.a.); 1895 die Möbel aus dem Boudoir der Marie Antoinette zu Versailles; 1 8 9 6 — 9 9 Italienische Zimmerdecken und Thüreinfassungen des X V I . Jahrh. Geschenke sind dem Museum seit seinem Bestehen in grofser Zahl zugegangen. Unter diesen sind die hervorragendsten : 1868 von Sr. M a j e s t ä t d e m K a i s e r u n d König W i l h e l m I. ein flandrischer Wandteppich mit Gold durchwirkt, 1868 und die folgenden Jahre von Ihren Kaiserlichen und Königlichen Hoheiten dem damaligen K r o n prinzen F r i e d r i c h W i l h e l m und der Frau K r o n p r i n z e s s i n V i c t o r i a fortdauernde Überweisungen aus allen Gebieten des Kunstgewerbes in grofser Anzahl, 1868 und die folgenden Jahre von Herrn Dr. J a g o r Sammlungen slavischer, ägyptischer, türkischer und indischer Arbeiten; 1901 aus seinem Vermächtnis ein mittelalterlicher Bronzekessel, aus Centraiasien stammend, 1*

Einleitung.

870 und die folgenden Jahre von Herrn v o n B r a n d t , Kaiserlichem Gesandten in Peking, umfassende Sammlungen japanischer und chinesischer Webereien, Thon- und Metallwaren, 872 und die folgenden Jahre von Sr. Königlichen Hoheit dem P r i n z e n K a r l v o n P r e u f s e n Möbel der Schinkelschen Zeit, Elfenbein- und Thonarbeiten. Aus der Nachlafs-StiftungHöchstdesselben: Schmuck stücke der Renaissance, 872 von Herrn E d u a r d J a q u e s Möbel und Holzschnitzereien aus der früheren Sammlung vonPeucker, darunter das Vorderteil einer venetianischen Prachtgaleere, 872 von Herrn G o l d s c h m i d t Sammlung persischer Fayencen, 874 aus dem Nachlafs Sr. Majestät des Königs F r i e d r i c h W i l h e l m IV. 10 Stück Majolika, Email und Stickereien, 874 aus dem Nachlafs Sr. Königlichen Hoheit des Prinzen A d a l b e r t v o n P r e u f s e n 17 Stücke, darunter eine silberne Wasserpfeife des Königs von Ouda, 876 von der Familie G r o p i u s Sammlung von Seidenstoffen aus der Gropiusschen, früher Gabainschen Seidenweberei in Berlin, 877 von Herrn R. H u m b e r t Nachbildungen von 19 Stücken des Hildesheimer Silberfundes, 878 von Herrn Kommerzien-Rat A l b e r t K a t z in Görlitz eine Silberstatuette des heiligen Georg aus dem 15. Jahrhundert und zwei Danziger Schränke, 882 von Herrn A. H a u s c h i l d in Dresden zehn Stück türkischer Fayence-Teller, 883 Vermächtnis der Stiftsdame Frl. C. v o n U t t e n h o v e n in Dresden: Porzellan, Dosen, Schmuck und kleines Silbergerät, Stickereien etc. 883 von Herrn Dr. E m i l R i e b e c k aus Halle a. S. eine gröfsere Auswahl asiatischer kunstgewerblicher

Einleitung.

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Arbeiten aus der im Winter 1 8 8 3 — 1 8 8 4 im Museum ausgestellten Sammlung. Seit dem Jahre 1883 werden die Zinsen der S t ä d t i s c h e n F r i e d r i c h W i l h e l m - S t i f t u n g bestimmungsgemäfs zu Ankäufen für die Sammlung verwendet. Es wurden aus diesen Mitteln eine Anzahl hervorragender älterer und neuer Gegenstände erworben. Dieselben tragen die Bezeichnung: F r i e d r i c h W i l h e l m Stiftung der Stadt Berlin. 1884 wurden aus der Stiftung die beiden altdeutschen Zimmer aus Schlofs Höllrich und Schlofs Haldenstein erworben. 1885 Vermächtnis des Herrn Kommerzien-Rat F r . K a h l b a u m in Berlin: Japanische Bronzen, deutsche Eisenarbeiten. 1885 wurde der dem K g l . Museum vermachte Nachlafs des Herrn J a k o b W i l h e l m M o f s n e r (f 1873), bestehend aus Silberarbeiten des 1 7 . — 1 8 . Jahrhunderts, Elfenbeinschnitzereien etc. überwiesen. 1886 Stiftung des Herrn P. R i e b e c k in Halle a. S. aus dem Nachlafs seines Bruders Dr. E. R i e b e c k : Japanisches Bronze-Räucherbecken, Zimmertäfelung aus Schlofs Flims (Graubünden) 17. Jahrh., 52 Stück orientalischen Metalls, keramische Arbeiten und Webereien. 1888 von I h r e r M a j e s t ä t d e r K a i s e r i n F r i e d r i c h Kunstwerke aus dem Nachlasse Sr. Majestät des Kaisers F r i e d r i c h III. 1890 aus der F r i e d r i c h W i l h e l m - S t i f t u n g : Getäfeltes und gemaltes Zimmer. Paris um 1 7 1 0 ; von Herrn B a u e r zwei Stuckdecken aus dem ehemaligen Gebäude der alten Post in Berlin, um 1700. 1894 aus dem Nachlafs des Herrn O s k a r H a i n a u e r in Berlin (f 1894): Italienischer Bronzekandelaber, Ende 16. Jahrh. 1899 von Herrn B a r o n v. K o r f f Sammlung von Uhren des 16. bis 19. Jahrh.

DAS GEBÄUDE des Kunstgewerbe-Museums ist im Auftrage der Kgl. Staatsregierung in den Jahren 1 8 7 7 — 1 8 8 1 von den Architekten G r o p i u s und S c h m i e d e n auf dem ehemaligen Grundstück der Kgl. Porzellan-Manufaktur, jetzt Prinz Albrechtstrafse 7 , errichtet. Der Grundrifs des Gebäudes ist quadratisch, an der Nordseite befindet sich das grofse Hauptportal. Der b i l d n e r i s c h e S c h m u c k der Fa^aden: Im Friese unter dem weit ausladenden Hauptgesims B i l d e r in G l a s m o s a i k , darstellend die wichtigsten Kulturepochen in grofsen Einzelfiguren, und zwar an der Hauptfront von links beginnend nach Entwürfen von E r n s t E w a l d : China und Japan, Ägypten, Indien, Arabien [folgt die Mitte der Front], sodann nach Entwürfen von F r i e d r i c h G e s e l s c h a p : Rom, Byzanz, die Gotik, die Renaissance. — An der Westfront: Das Griechentum. Im G i e b e l über dem Mittelfenster: Büste der Athena und zwei liegende männliche Figuren, Vertreter von Kunst und Wissenschaft, in Sandstein ausgeführt, von S i e m e r i n g . Am H a u p t e i n g a n g : Freie sitzende Figuren in Sandstein von S u f s m a n n - H e l l b o r n : Peter Vischer, der Erzgiefser von Nürnberg, arbeitend an einem Pfeiler seines Hauptwerkes, des Sebaldusgrabes; Hans Holbein der jüngere, zeichnend. An den Säulen schwebende Kinderfiguren, ebenfalls von S u f s m a n n - H e l l b o r n , die Zweige des Kunstunterrichtes bezeichnend.

Gebäude.

7

Die Kandelaber von Terrakotta sind Arbeit und Geschenk von M a r c h in Charlottenburg. U n t e r d e n F e n s t e r n : Reliefs von S i e m e r i n g und B r u n o w, in Thon gebrannt, darstellend die verschiedenen Handwerke. In den durchlaufenden F r i e s e n : oben reiches Ornamentwerk mit Einzelfiguren der Handwerke von O t t o L e s s i n g ; unten die Wappen der deutschen Staaten. — In Schildern die Namen hervorragender Vertreter von Kunst, Gewerbe und Wissenschaft. Der Haupteingang, mit reicher Thür von Schmiedeeisen, führt in eine V o r h a l l e , in der einige ältere Kunstgegenstände von gröfserem Umfange aufgestellt sind (vgl. S. 33 und 47). Im V e s t i b ü l rundes Oberlicht, mit Fries von E b e r lein. Garderobe und Verkaufsstelle von Katalogen, Photographien etc. — Links die Treppe, welche zum Ausgang aus dem oberen Stockwerk benutzt wird. Farbige Fenster in Bleiverglasung mit teilweise geprefsten Scheiben. Wandbekleidung mit farbigen Fliesen. Vom Vestibül geradeaus in den grofsen L i c h t h o f . In zwei Stockwerken umlaufende Galerien, wie die Decke von Syenitpfeilern getragen; Fufsboden. mit Mettlacher Fliesen belegt. F r i e s in flachem Relief, modelliert von G e y e r und H u n d r i e s e r ; farbig bemalt von S c h a l l e r . Derselbe stellt dar die verschiedenen Kulturvölker von den ältesten Zeiten an, welche ihre Schöpfungen der thronenden Borussia darbringen. Der Ausgangspunkt liegt über dem Eingang an der N o r d s e i t e : Mittelgruppe eine Ruhmesgöttin mit Genien, welche den Zug nach beiden Seiten hin entläfst. — Nach rechts zu [vom Beschauer] zunächst die Griechen, Prachtgefäfse auf einer Trage führend, vom musischen Chor geleitet. Die Römer mit dem Wahrzeichen der ehernen Wölfin, davor der Siegeswagen. — Nach rechtshin weiter O s t s e i t e : die Meister der romanischen Kunst mit

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Gebäude.

dem Modell der Basilika. Der Kreuzritter mit gewappnetem Rofs. Die Zeit der Gotik mit den Künstlern des Klosters, den Kirchenbaumeistern und den Bildschnitzern. Die Spätgotik mit den Erfindern des Buchdrucks. Die Zeit der deutschen Renaissance in besonders prächtigem und reichem Aufzug, inmitten das Sebaldusgrab mit seinem Bildner Peter Vischer, umgeben von Zunftmeistern und Gesellen mit Krügen, Schlosserarbeiten, Gold- und Silbergerät, vor ihnen herschreitend Dürer und Holbein. Die Glockengiefser mit ihrer Glocke, die Baumeister mit Modellen. S ü d s e i t e , l i n k e H ä l f t e : die Renaissance in Italien, vertreten durch die Künste; Jünglinge mit Majolikavasen und Bronzen, Männer mit Prachtgeweben, hohe geistliche Würdenträger als Schützer der Künste mit goldenem Gerät; die Gruppe mit Venetianisc.hem Glas schliefst den Zug auf dieser Seite an die Mittelgruppe an. — Zurück zur N o r d s e i t e l i n k s [vom Beschauer]: von der Ausgangsgruppe schreiten nach links die Urvölker mit Fellen und Bronzewaffen. Es folgen die Ägypter mit der ruhenden Sphinx, die Assyrer mit reich gerüstetem Kampfwagen. — Nach linkshin weiter W e s t s e i t e : die Karawane der Völker Asiens, die Inder mit einem Elefanten, reiche Teppiche führend, die Perser und Türken mit kostbarem Schaugerät. China mit der spitzen Pagode, Japan mit mächtigen Porzellanvasen in einer Tragbahre. S ü d s e i t e , r e c h t e H ä l f t e : die Kunst des siebzehnten Jahrhunderts. Für Holland erscheint Vredeman de Vries mit dem Cartoucherahmen, für Belgien daneben eine Frau mit reichen Spitzenschleiern, die Fayencemaler von Delft schliefsen die Gruppe und vermitteln den Übergang zu China. — Das achtzehnte Jahrhundert mit Schlüter, dem Bildner des grofsen Kurfürsten. Die Porzellanarbeiter, der englische Töpfer Wedgwood. Das Ende des Jahrhunderts, Schadow und seine Genossen treten von dieser Seite heran an die

Gebäude.

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M i t t e l g r u p p e : Borussia sitzt auf ihrem Thron, umgeben von den Figuren des Gewerbes, der Baukunst, Bildhauerei und Malerei. Genien bekränzen die hohen Kandelaber, zwei Herolde laden die Völker aller Zeiten und Länder, einzutreten in das festliche Haus. Im grofsen T r e p p e n h a u s e Wandbekleidung und Thüreinfassungen von farbigen Fliesen, Arbeit und Geschenk von V i l l e r o y & B o c h in Mettlach. — Grofses Glasfenster mit den Bildern I. I. M. des Kaisers und der Kaiserin Friedrich nach Entwurf von E. Ewald. Geschenk S. M. des Kaisers Wilhelm II.

WEGWEISER FÜR DIE BESICHTIGUNG. Die Sammlung befindet sich in den Sälen, welche im Erdgeschofs und im oberen Stockwerk an der West-, Süd- und Ostseite um den Lichthof liegen, sowie in der unteren und oberen Galerie des Hofes. Im Erdgeschofs: M ö b e l nach den Kunstperioden geordnet. A n die Möbel schliefsen sich A r b e i t e n in Holz, Leder, Bronze, Email, Elfenbein, Bernstein, ferner die Arbeiten in L a c k , P a p i e r und S t r o h an. E I N G A N G : Vorhalle S. 33 u. 47. Erdgeschofs, rechts, W e s t s e i t e . Zimmer VIII. Lackarbeiten, vorwiegend aus China und Japan. S. 49. Saal IX. Gotische Möbel, mittelalterliche Lederarbeiten und Bronzen. S. 15. Zimmer X . Gotische Kirchenausstattung. Arbeiten in Grubenschmelz, Bronzen. S. 19. Eckzimmer X I . Burgunder Zimmer, deutsche Frührenaissance. S. 24. Saal XII. Italienische Renaissance. Seite 29.

Übergang zum

Erdgeschofs, links, Ostseite. — Eingang Zimmer XIII.

in

Zimmer aus Schlofs Haldenstein.

S. 34. — Aufgang zu Zimmer X V .

Mosaik.

K ö r b e und Flechtarbeiten, Papier,

S. 52. — Zurück

zu

Zimmer X I V . Zimmer aus Schlofs Höllrich. S. 35. Eckzimmer X V I . Deutsche und französische Renaissance. — Intarsiamöbel. — Bernstein. S. 36. Z i m m e r X V I I . Das 17.Jahrhundert. Niederländische Möbel. — Elfenbeinschnitzereien, Drechslerarbeiten. — S. 39.

Wegweiser.

II

Saal X V I I I . Barocksaal. S. 42. Zimmer X I X . R o c o c o 18. Jahrh. S. 46. Eckzimmer X I X a . M ö b e l des Stiles Louis X V I . S . 4 7 . Zimmer X X . Französisches Zimmer 18. Jahrh. S. 49. — Zur Untere Galerie. A b s c h n i t t I V u. V . Schmiedeeisen. S. 132. A b s c h n i t t V I u. V I I . Schränke, italienische T r u h e n und kleinere Holzarbeiten. S. 26. Haupttreppe. Oberes Stockwerk, O s t s e i t e . Kunsttöpferei. Galerie X X V . Orientalische F a y e n c e . Fliesen.

S. 55. — Eingang in Saal X X V I I I . Majolika. S. 58. Zimmer X X I X . Fayence. S. 66. Eckzimmer X X X . Steinzeug und Steingut. S. 6 g . Saal X X X I . Europäisches Porzellan. S. 76. —

Ausgang.

Galerie X X I V . K e r a m i k des i g . Jahrhunderts. Porzellan und Steingut von China und Japan. S. 83. Oberes Stockwerk, W e s t s e i t e . G l a s - u. M e t a l l -

arbeiten. — Eingang in

Saal X X X I I . Glas. S. 9 1 . Eckzimmer X X X I I I . Zinn, K u p f e r , Messing. S. 9g. Zimmer X X X I V . Bronze. S. 102. Gemaltes Email v o n L i m o g e s und V e n e d i g . S . 1 0 3 . Uhren und Instrumente. S. 106. Saal X X X V . G o l d und Silber. S. 107. Zimmer X X X V I . Orientalische Metallarbeiten. S. 124. — Halbedelsteine. S. 126. Zimmer X X X V I I für wechselnde Ausstellungen.

— Zurück zu Saal XXXV. — Ausgang durch die schmiedeeiserne Thür.

Obere Galerie. W e s t s e i t e vor d e m Goldsaal. S. 1 2 1 .

Schmuck.

Dosen.

12

Wegweiser.

N o r d s e i t e u n d O s t s e i t e : In den Pultschränken: Handgerät, moderne Medaillen, Uhren, Kuchenformen. S. 129. Abteilung X X I I und XXIII. Bucheinbände, Lederarbeiten. Fächer etc. S.129. Stoffsammlung, Gewebe und Stickereien, in Schränken und Drehgestellen. S. 136. S ü d s e i t e : Efsbestecke und verschiedenes Schneidegerät. S. 128. Zimmer X X V I I . Wechselnde Ausstellung von Stoffen. Zimmer X X V I , für Studienzwecke geöffnet, enthält die Sammlung von Stoffen und dient zugleich als Kopierzimmer. — S. 136. AUSGANG: V o m oberen Vestibül X X I . mit rundem Oberlicht führt eine zweite Treppe zum unteren Vestibül. — S. 144.

Kellergeschofs, Eingang unter der Haupttreppe. V o r r a u m : Bauteile in Stein und T h o n . S. 144. R e c h t s : Raum L I V . Deutsche Öfen. — Bauerntöpferei. S. 87. Gipsabgüsse: Raum LI. Abgüsse von Arbeiten verschiedener Zeiten. S. 145. Raum LH. Mittelalter. S. 147. Raum LIII. Arbeiten des 16. und 17. Jahrhunderts. S. 148. Der Lichthof wird zu wechselnden Ausstellungen benutzt. Die Bibliothek im Erdgeschofs rechts, von der Vorhalle aus zugänglich. — S. 167. Die Verwaltungsräume im Erdgeschofs links, von der Vorhalle aus zugänglich.

Toiletten unterhalb der Haupttreppe im Kellergeschofs.

DIE MÖBEL UND HOLZARBEITEN haben innerhalb der Sammlung eine Art leitender Stellung, da sich in ihnen der Formeninhalt einer bestimmten Zeit im Anschlufs an die herrschenden Bauformen umfassend und nachdrücklich ausspricht. Sie sind daher historisch nach den Kunstperioden geordnet; die zur Zimmer-Ausstattung gehörenden Zimmerdecken, Wandteppiche, Ledertapeten, Glasmalereien sind thunlichst je derselben Periode angehörig. Eingeordnet in Schaukästen sind Arbeiten aus Bronze, Grubenschmelz, Elfenbein, Bernstein. Einzelne Stücke, welche auf der alten Technik fufsend mit ihren Formen in eine etwas spätere Zeit hinüber ragen, ohne es in dieser zu einer selbständigen Ausbildung zu bringen, sind bei dem Hauptstamm belassen.

ERDGESCHOSS, WESTSEITE. RAUM IX-XI.

Das Mittelalter. Gegenstände vom 4.—15. Jahrh., vornehmlich deutsche. Die f r ü h c h r i s t l i c h e Kunst bedient sich in den ersten Jahrhunderten der überlieferten Formen der absterbenden Antike. In B y z a n z gesellen sich zu den immer lebloser werdenden Typen, denen aber eine gewisse strenge Hoheit eigen ist, orientalische Elemente, besonders in den ornamentalen Formen.

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Möbel und Holz-Arbeiten.

Aus dieser Periode enthält die Sammlung nur einige Elfenbeinarbeiten in Glaskasten 1 1 5 [Seite 17], einige Bronzen in Schrank 105 [Seite 18] und Seidengewebe in der Stoffsammlung. R o m a n i s c h e P e r i o d e , 1 0 0 0 — 1 2 0 0 . Der altchristliche Baustil verbreitet sich über das ganze gebildete Europa und erhält durch die aufstrebenden germanischen Völker neue Lebenskraft. E s bildet sich der sogenannte r o m a n i s c h e Stil von rastlos reicher Erfindung, aber gebunden durch strenges Festhalten an einfachen klaren Stilgesetzen. Seine Bildungen, sowohl die figürlichen als ornamentalen, erstreben keine direkte Lebenswahrheit, sondern geben die Natur nur in allgemeinem, aber zutreffendem Abrifs, gern in phantastischer Erweiterung und sind daher gegebenen Körpern leicht anpafsbar. Die Einflüsse des Orients, durch Seidengewebe vermittelt, bereichein den Ornamentenschatz. Aus dieser Periode enthält die Möbelabteilung fast nichts. Die Bronze- und Emailarbeiten befinden sich in Raum I X und X [Seite 18 u. 20], die Seidengewebe in der Stoffsammlung. G o t i s c h e P e r i o d e , in Deutschland und Frankreich von 1200 bis 1500, in Italien bis 1400, in der Baukunst bezeichnet durch die Ausbildung des Spitzbogens. Volle Befreiung von den durch Italien und Byzanz überlieferten antiken Formenresten und dem strengen kirchlichen Schema. Glänzende Bereicherung der Formensprache durch Benutzung der heimischen Natur, besonders in der Ornamentik, am glücklichsten in der Übergangszeit und frühesten Gotik, Mitte des 1 3 . Jahrh., da die in der Pflanzen- und Tierwelt neu entdeckten Motive noch nach den sicher gehandhabten Stilgesetzen der guten romanischen Überlieferung behandelt werden. In dieser Zeit von jugendlich anmutigen Formen auch technisch in der Goldschmiedekunst, Glasmalerei, Holz- und Elfenbeinschnitzerei etc. hohe Blüte. Im 14. Jahrh. reiche und vielseitige Verwendung des neu Errungenen, aber ohne

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Möbel and Holz-Arbeiten

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neue Lebenselemente, daher frühes Eintreten eines bestimmten Formenschemas, das im 1 5 . Jahrh. immer krauser, welker und spitziger wird, bis der am Niederrhein erwachende kräftige Realismus der flandrischen Malerschule und das Eindringen der nach 1 4 0 0 in Italien erblühenden Renaissancekunst den gotischen Stil bald nach 1 5 0 0 auch in Deutschland und Frankreich schnell erlöschen macht. Aufser den in die Möbelabteilung eingeordneten kleineren Arbeiten aus Holz, L e d e r und Metall und den Glasmalereien gehören dieser Zeit an: Silbernes Kirchengerät im R a u m X X X V , Seidengewebe in der Stoffsammlung. D i e g o t i s c h e n M ö b e l , besonders die für w e l t l i c h e n Gebrauch, zeichnen sich dadurch aus, dass sie die Fügung der Schreinerarbeit völlig zur Geltung kommen lassen. Bei den niederdeutschen Möbeln ist das Rahmenwerk knapp gegliedert, die Schmuckformen sind hauptsächlich auf die Füllungen verteilt, die Verbindungen der Thüren sind durch Eisenbänder und Schlösser klar ausgesprochen. Die ornamentalen Formen sind der Technik des Holzschnitzens angepafst, zum Teil aus ihr hervorgegangen, daher erhalten sich diese Formen in bäuerlicher Technik bis in unsere Tage. Die k i r c h l i c h e n M ö b e l , Gestühle u. a., nehmen die Formen der Stein-Architektur in das Holz herüber, die Spätgotik ist geneigt, dies auch beim Gebrauchsgerät zu thun. (Die Lackarbeiten in R a u m V I I I siehe Seite 49.)

RAUM IX. DER GOTISCHE S A A L enthält vorwiegend w e l t l i c h e M ö b e l . Im Eingang niedrige Brüstung; Füllbretter mit ausgehobenem farbigen Grund, sehr wirksame Verzierungsweise des 1 5 . Jahrh. — Messingkronleuchter, Nachgufs, Original in der Marien-

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R A U M IX.

kirche in Colberg, 15. Jahrh. Zwei Wangen von Chorstühlen. In der Öffnung des gröfseren aufgestellt ein hölzerner Bischofsstab aus einem Grabe des 15. Jahrh. Der Saal selbst ist durch eine Stellwand geteilt. Die konsolartigen Träger hier und an den Wandpfeilern stammen von einem Chorgestühl aus Padua, 14. Jahrh. Rechte Hälfte des Saales: Wand 108. Vorderwand eines Stollenschrankes. Frankreich, 15. Jahrh. — Seidenstickerei auf Leinen, Teil eines Altarbehanges, Pfingstwunder u. a. Deutschland, 12. Jahrh. — Wandteppich, gewirkt, mit Weisen, Propheten und Heiligen. Deutschland, 15. Jahrh. — Am Fenster: Thür. Flandern, 15. Jahrh. Wand 110. Wandteppich mit einem Liebespaar und einem Greifen. Deutschland, 15. Jahrh. — Wandteppich mit den drei Frauen am Grabe Christi, 1599. — Schrank mit Eisenbeschlag. Niederrhein, 15. Jahrh. — Füllbretter mit naturalistischen Ornamenten und Mafswerk. — Becken, Kupfer und Messing getrieben, auf Eisenständern. Italien, 15. Jahrh. Glaskasten 120, auf einer Truhe mit ausgehobenem Grund. Tirol, 1492. — Arbeiten aus geschnittenem L e d e r . Die Oberfläche des erweichten Leders wird eingeritzt, teilweise auch durch Unterschieben aufgebuckelt, der Grund häufig gepunzt. — Teile eines Kastens mit romanischem Ornament, 12. Jahrh., sind die ältesten bekannten Stücke dieser Technik. Die meisten gehören dem 14. — 15. Jahrh. an, darunter eine achteckige Schachtel aus Basel mit Darstellung der Königin Minne. Hohe Blüte dieser Kunst in Italien. — Nach dieser Periode erlischt diese Technik fast ganz, nur in Spanien und in spanischen Kolonien [Sattel aus Mexiko S. 132] lebt sie fort. Glaskasten 116, auf einer italienischen Truhe aus dem Anfang des 15. Jahrh. — K l e i n e K a s t e n der gotischen Zeit, meist für Schmucksachen gebraucht, geschnitzt und bemalt, mit Tierfiguren, einige mit religiösen Darstellungen für kirchliche Zwecke. — Kästchen in Form

RAUM IX.

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von Schränken mit reichem Mafswerkschmuck. — Schreibtafel, Diptychon, aus Holz, 13. Jahrh. — Kästchen aus Wetzlar mit Einlegearbeit, 13. Jahrh. — Kämme aus Buchsbaum geschnitzt mit durchbrochenen Mustern und französischen galanten Inschriften, in derselben Form bis in das 17. Jahrh. hinein gebraucht und auch wohl gearbeitet. Schrank 146. Arbeiten aus gerissenem Leder und geschnitzte Holzkästen. Glaskasten 117, auf einer Tiroler Truhe mit eingelegten Architekturbildern. — Kleine Kästen der gotischen Zeit, bemalt z. T. auf Wismutgrund. — Bucheinbände, Holz, bemalt mit Wappen und Schrift. Siena, 14.—15. Jahrh. Freihängend. Kronleuchter aus Messing, Nachgufs des Kronleuchters im Rathause zu Regensburg. Ende 13. Jahrh. Linke Hälfte des Saales: Wand 111. Arbeiten in Zirbelholz mit ausgehobenem Grund. Italien, 14.—15. Jahrh.: Truhe mit Darstellung eines Liebeshofes. In den Ornamenten Reste frühmittelalterlicher Formen. — Kasten aus Südtirol mit geometrischen Holzeinlagen. — Hängeschränkchen, durchbrochen, auf der Thür Laubwerk mit Menschen und Tieren. — Rücklaken, Gobelinwirkerei, zwei mit Liebespaaren, das eine: Ende 15. Jahrh., das andere: 1548, ein drittes mit Tieren. Wand 113. Grofser vierthüriger Schrank. Süddeutschland, 1509. — Stollenschrank aus einer Sakristei, mit Figuren von Heiligen in alter Bemalung, darauf Nachgüsse von Aquamanilien, Gufskannen zum Händewaschen. — Wandteppich, zu dem Streifen an Wand 108 gehörig. Glaskasten 115. Frühmittelalterliche E l f e n b e i n s c h n i t z e r e i e n , unter orientalischem Einfluss. Grosses Horn mit nachgeahmter orientalischer (kufischer) Inschrift. Südfrankreich, 11. Jahrh. — Der grofse Reliquienkasten Kunstgew.-Museumsführer.

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RAUM IX.

ist eine Nachahmung orientalischer Arbeit, vielleicht sicilianisch, n . — 1 2 . Jahrh. und stammt ebenso wie das Jagdhorn mit Tierfiguren aus dem Dom zu Speier. Die kleinen viereckigen Kasten mit leichter Zeichnung und arabischer Schrift dienten im frühen Mittelalter zur Überführung von Reliquien aus dem Morgenlande. — Kästchen und Rahmen mit eingesetzten schmalen Knochenplatten. Venedig, Werkstatt der Embriacchi. Anfang 15. Jahrh. Schrank 105. Mittelalterliche B r o n z e n . Altchristliche Lampe. — Aquamanile in Form einer Bärin. — Kandelaber aus einem Grabe von Akhmin. Ägypten, 5 . — 7 . Jahrh. — Kruzifixfufs. Deutschland, 12. Jahrh. — Eimer. Lombardei, 12. Jahrh. — Leuchter und Kannen, 1 1 . — 1 5 . Jahrh. — Trinkhorn [sog. Greifenklaue] in vergoldete Bronze gefafst mit den Namen der h. drei Könige. Ungarn, (?) Anfang 16. Jahrh. Glaskasten 145. Nachbildungen mittelalterlicher Metall- und Emailarbeiten: Leuchter, Aquamanilien, Reliquienbehälter, Ciborien u. a. Freihstehend. Ringsum geschnitzter Kasten mit dem Alliancewappen von Pfalzbaiern und Hessen, 1498. — Kronleuchter aus Messing, Nachbildung des Kronleuchters im Rathaus zu Goslar, 15. Jahrh.

Nische 107, rechts vom Eingang. Fenster aus Gent mit Klappläden, welche das gesonderte Abschliefsen des Lichtes in jeder Scheibe ganz oder zum Teil ermöglichen. Diese Einrichtung blieb bis zum 17. Jahrh. in Gebrauch und erklärt die eigentümlichen Lichtwirkungen in holländischen Bildern. Die Verglasung neu mit alten Bildern. — Füllbretter mit den sogenannten Pergamentrollen. — Mangelbretter. — Truhenwand, 15. Jahrh. — Auf der Truhe Kästchen mit Kerbschnitt, teils gotische, teils friesische Arbeiten des 1 5 . — 1 8 . Jahrh. — Schrank aus Fichtenholz, ausgegründet und bemalt, Kärnten 1539. — Wandteppich mit Blattwerk. Augsburg, Anfang 16. Jahrh. — Truhenwand, 13. Jahrh. .— Leinentapete, das Muster durch aufgeklebten Wollen-

RAUM X.

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staub hergestellt, aus der Kirche von Marienfelde bei Berlin, Anfang 16. Jahrh. — Kronleuchter aus Messing, Nachgufs des Kronleuchters in Kraffts Hof zu Nürnberg, um 1500. — Füllbretter mit ausgehobenem Grund und Bemalung. Tirol, 16. Jahrh. Glaskasten 119. Kerbschnittarbeiten, Deutschland und Türkei. Nische 104, links vom Eingang. Flacher Kasten mit reichen Beschlägen, wieder hergestellt in den alten Farben und Vergoldung. Deutschland, 15. Jahrh. — Moderne russische Möbel bäuerlicher Technik von einfachster konstruktiver Form, welche der gotischen nahe verwandt ist. — Kredenzschrank, ergänzt, darauf: M e s s i n g b e c k e n , Arbeiten der Beckenschlägerzunft von Nürnberg u. a. O., 15.—17. Jahrh. Die Becken sind dünnwandig getrieben, die Verzierungen mit eisernen Stempeln herausgeschlagen. Die Schriftbänder tragen häufig bedeutungslose Reihungen von ornamental verwendeten Buchstaben. Diese Ware wurde massenhaft nach Italien, selbst nach Asien ausgeführt. — Täfelung eines Wandschrankes. Westfalen. — Kronleuchter, Messinggufs. Deutschland, 15. Jahrh. — Auf einer Tiroler Truhe der Zeit um 1500: Glaskasten 118. Meist neuere norwegische Holzschnitzereien, in welchen sich Reste romanischer Formen erhalten haben. — Kalenderstäbe mit Runen.

RAUM X.

KIRCHENAUSSTATTUNG.

Im E i n g a n g Wangen vom Chorgestühl der Abtei Altenberg bei Köln. Ende 13. Jahrh. In den Stühlen Kissendecken in Teppichwirkerei. — Nachgufs eines Bronzeleuchters mit knieendem Engel, aus dem Dom zu Lübeck. Wand 100. Betpult aus der Johannis-Kirche zu Herford. Früheste deutsche Gotik, Mitte 13. Jahrh. — Zwei Reliefbilder von gebranntem Thon, ursprünglich 2*

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RAUM X.

bemalt: die thronende Maria, Arbeiten von Judocus Vredis [Jost Pelsers aus Vreden], Karthäuser zu Wedderen. Westfalen, Anfang 16. Jahrh. — Grabtafel in Messingguis aus Magdeburg, 1514. — Schatztruhe, reich mit Eisen beschlagen. Westfalen. — Wandteppich, mit Gold durchwirkt. Himmelfahrt Maria, flandrische Arbeit nach einer Zeichnung aus der Schule der van Eyck. Eines der herrlichsten Erzeugnisse der Teppich Wirkerei. [Geschenk Sr. Majestät des Kaisers Wilhelm I.] Wand 102. Chorstuhl mit vier Sitzen aus der Abtei Altenberg bei Köln. Ende 13. Jahrh. — Gestickte Altardecke mit dem Tode Mariä und der Legende des Heiligen Nikolaus. Göttingen, Ende 13. Jahrh. — Wandteppich, darstellend ritterliche Spiele und Vergnügungen, 14. Jahrh. — Grofser durchbrochener Fries, darstellend den Stammbaum Mariä nach dem Stich des Israel van Meckenen, früher reich bemalt, aus dem Dom zu Herford. Anfang 16. Jahrh. — Neben dem Gestühl orientalischer Knüpfteppich mit chinesischen Fabeltieren, 14. Jahrh. Wand 103. Altar mit Flügeln und Aufsatz, geschnitzt und gemalt. Franken, um 1520. — Zwei Gitter von einem Sakramentshäuschen, Schmiedeeisen,Ende 15. Jahrh. — Wandteppich, Die Geschichte der Susanna in sechs Bildern, um 1500. Wandschrank 133. Mittelalterliche Bronze- und Messinggeräte: Kannen, Töpfe, Mörser. — Kirchengeräte: Kreuze, Monstranzen und Ciborien, Reliquienbehälter, Weihrauchfässer. — Aquamanilien in Form von Löwen, Greifen, Hunden. — Aquamanile in Gestalt einer Sirene aus der Johanniskirche zu Herford. 1 2 . — 1 3 . Jahrh. Schrank 134. M i t t e l a l t e r l i c h e s E m a i l , 1 1 . — 1 3 . Jahrh. Das Email (Schmelz) ist ein bald durchsichtiger, bald undurchsichtiger farbiger Glasflufs, welcher fein zerstofsen und als Brei angerührt auf Metall aufgetragen wird, im Brande schmilzt und als glasige Decke dem Metall fest anhaftet. Um ein Muster aus verschiedenfarbigen Flüssen

RAUM X.

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zu erhalten, mufs man sie durch Stege von Metallstreifen trennen. 1) Z e l l e n s c h m e l z [émail cloisonné]. Metallstreifen werden aufgelötet und bilden Zellen [cloisons], in welche die Glasmassen eingetragen werden. Älteste Arbeiten aus Ägypten, hohe Blüte in Byzanz, Nachleben in Rufsland; dasselbe Verfahren in China und Japan [vergi. Seite 124]. 2) G r u b e n s c h m e l z [émail champlevé]. In die Metallplatte hinein werden für die einzelnen Farbenflächen Gruben gestochen, zwischen denen Metallstreifen als Trennung stehen bleiben. Dieses Verfahren, welches schon in römischer Zeit bekannt war, wird im 1 1 . Jahrh. an Stelle des kostbaren byzantinischen Gold-Emails in Deutschland, hauptsächlich am Niederrhein, in Köln, Verdun u. a. O. ausgebildet. Zumeist Kirchengerät mit reicher Bedeckung des Grundes. Höchste Blüte Anfang des 1 3 . Jahrh.: die grofsen Reliquienschreine von Köln, Aachen u. s. w. Die seit der Mitte des 1 2 . Jahrh. beginnende Arbeit von Limoges in Frankreich ist etwas weniger fein, auch für weltliche Zwecke benutzt, [s. Seite 18. Glaskasten 145.] Die im Schranke befestigten Säulen und Bogen stammen von einem rheinischen Reliquienschrein. — Tragaltar. — Buchdeckel. — Flache Gufsschalen und Leuchter von Limoges, mit französischen Wappen und profanen Darstellungen. — Reliquienkasten in Kapellenform. — Kruzifixe. — Schiffchen für Weihrauch. — Bischofsstab. Flasche für Salböl. Schrank 135. M i t t e l a l t e r l i c h e s K i r c h e n g e r ä t aus dem Besitz S. K . H. des Prinzen Friedrich Leopold von Preufsen. Darunter Vortragekreuz mit Reliquien Kaiser Heinrichs II., aus dem Domschatz von Basel. Vorderseite i x . Jahrh., Rückseite 14. Jahrh. — Goldplatte mit byzantinischem Zellenschmelz. — Altorientalischer Kasten aus Knochen. — Buchdeckel mit Grubenschmelz. Die Glasmalereien in Raum I X und X gehören überwiegend dem Mittelalter an.

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D i e ältesten Arbeiten [in R a u m X] sind lediglich aus Stücken farbigen Glases mit kräftiger Bleifassung mosaikartig zusammengesetzt. Farbig gemalt ist auf denselben nicht, nur die inneren Linien der Zeichnung sind mit Schwarz in breiten Strichen angegeben. Die Figuren stehen dem entsprechend körperlos auf einem Teppichgrund. — Scheibe mit der Kreuzigung, n . — 1 2 . Jahrh. Erst im 1 4 . Jahrhundert begann die Glasmalerei mit feiner Verarbeitung des Schwarz zu Licht und Schatten und mit Benutzung von eingebranntem Gelb und Überfanggläsern. Die übrigen Farben wurden im Mittelalter nach wie vor mosaikartig zusammengesetzt, so dafs die Glut des in voller Masse gefärbten Glases erhalten bleibt. — In dem linken Fenster des R a u m e s D i gehören schon die meisten Scheiben dem 1 6 . Jahrhundert an. — Die Scheiben der beiden gotischen R ä u m e enthalten kirchliche Darstellungen und Wappen. [Ein grofses Glasgemälde mit der Kreuztragung, Deutschland, um 1 5 4 0 , befindet sich im Treppenhause unter der Haupttreppe.]

ERDGESCHOSS, SÜDSEITE UND OSTSEITE. GALERIE VI UND VII. RAUM XI-XIX.

Die Renaissance und nachfolgende Zeit. Die Wiederaufnahme der Formen der griechischrömischen Kunst beginnt in Italien bereits im Anfang des 1 5 . Jahrhunderts, in Deutschland erst 1 0 0 Jahre später. In Italien werden die gotischen Formen, welche überhaupt nur bedingten Eingang gefunden hatten, sofort bei Seite geschoben. Die erste Periode der neu entstehenden Kunst, die i t a l i e n i s c h e F r ü h r e n a i s s a n c e , 1 4 2 0 — 1 5 0 0 , benutzt in ihrer Ornamentik neben den antiken Vorbildern vielfach die Gebilde der lebenden Natur und vereinigt beide

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Elemente zu einem höchst geistvollen Ganzen in knappen, dem Organismus des Gerätes zierlich angepafsten Formen. Die starke Verzierungslust verwendet die antiken Bauformen, Säulen und Gebälk im Übermafs auch an Geräten. Die i t a l i e n i s c h e H o c h r e n a i s s a n c e , 1 5 0 0 — 1 5 5 0 stellt das richtige Gleichmafs zwischen Bauform und Ornament her. Das letztere bekommt einen gröfseren Mafsstab und ein besseres Verhältnis zum Ganzen, verliert aber an Frische und Zierlichkeit; es strebt mehr nach lebhaftem Ausdruck und malerischer Wirkung. Die d e u t s c h e R e n a i s s a n c e bildet sich in dieser Zeit zugleich mit der f r a n z ö s i s c h e n , indem um das Jahr 1 5 2 0 die Formen der italienischen Renaissance einen allgemeinen und schnellen Eingang finden. Ganz eigenartig ist diese Kunst in der Übergangszeit 1 5 2 0 — 1 5 5 0 , als noch das gotische Formengerüst konstruktiv nachhalf. [Vergl. Seite 24, Raum XI, das Burgunder Zimmer.] Die antiken Bauglieder, Säulen und Gebälk, werden selten in ihrer konstruktiven Bedeutung verstanden, vielmehr als willkürlicher Schmuck verwendet. In Folge hiervon tritt eine phantastisch spielende Umbildung ein, welche aber für den dekorativen Zweck geeigneter ist als die strenge Form. Die Renaissance bildet die technische Überlieferung des Mittelalters in allen Zweigen des Kunsthandwerks zu grofser Vollkommenheit aus. Möbelschnitzerei, Bronzegufs, Goldschmiedekunst, Töpferei, Weberei etc. kommen vornehmlich in Italien, später dann in Deutschland zur höchsten Vollendung. Die S p ä t r e n a i s s a n c e , etwa 1 5 5 0 — 1 6 2 0 , geht in allen Kulturländern ziemlich gleichartig weiter in dem Bestreben, durch Fülle und Pracht starke Eindrücke hervorzubringen und entwickelt sich im 1 7 . Jahrhundert zum B a r o c k s t i l , welcher weniger organischen Aufbau als malerische Wirkung erstrebt. Die meisten Arbeiten zeigen einen übergrofsen Reichtum an gewundenen und gekröpften Gliedern und kleinen Ornamenten in krausen, oft schwül-

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Möbel und Holz-Arbeiten

RAUM X L

stigen Formen. Die willkürlich aufgesetzte Kartusche mit geschlitzten und aufgerollten Enden, das Rollwerk, überwuchert. Das Kunstgewerbe geht nicht immer gleichen Schritt mit der Baukunst, in einzelnen Gegenden oder Betrieben erhalten sich ältere Formen aus Gewohnheit oder technischen Rücksichten.

RAUM XI.

DAS BURGUNDER ZIMMER.

Deutsche Frührenaissance. Die Wandteppiche und die Möbel entstammen fast alle dem alten Burgund und dem Niederrhein. Sie bezeichnen den Übergang der niederdeutschen Gotik in die Renaissance im Beginn des 16. Jahrh. In den Möbeln sind die konstruktiven gotischen Formen noch vollständig erhalten, nur die Füllungen haben die neuen welschen Schmuckformen aufgenommen, in den Pfosten und Gesimsen entstehen Mischformen von naivem Reiz. Wand 91. Wandteppich. Brüssel, i.Hälftedes 16. Jahrh. Triumphzug der Tapferkeit, welche von bekannten Figuren des Alten Testamentes, der klassischen Mythologie und Geschichte begleitet wird: Siserah und Jael, Alexander der Grofse, Penthesilea, Judith etc. — Der grofse Schrank von 1548, Kölner Frührenaissance. — Über der Thür: Originalmodell zur Grabplatte des Wolfgang Müntzer auf dem Johanniskirchhofe zu Nürnberg. 1560. Wand 93. Wandteppich aus dem Anfang des 16. Jahrh., darstellend einen burgundischen Liebeshof mit 36 lebensgrofsen Figuren musizierender und spielender Paare. — Kopie des Susannenschrankes im ThaulowMuseum zu Kiel. Mitte 16. Jahrh. — Schrank, Eichenholz mit Intarsia und Maserfüllungen, zweiteiliger architektonischer Aufbau. Ulm, Ende 16. Jahrh. — Truhe mit Untersatz. Vorderwand mit cannelierten Säulen und fensterartigen Täfelungen. Süddeutschland, 16. Jahrh.

RAUM XI.

Möbel und Holz-Arbeiten

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Darauf: Puffbrett mit Reliefs, Schlachten und Hochzeitszug. Nürnberg, um 1540. — Wandschrankthtiren, Eichenholz, reich geschnitzte Blattranken. Nürnberg, um 1530. Wand 94. Flandrischer Wandteppich mit dem Triumph der Fama [wie Wand 91]. — Fünfseitiges Hängeschränkchen, beste Kölner Arbeit. — Hausorgel. Flandern, um 1530. — Füllbretter mit Aposteln. Lüneburg, 1540 bis 1550. Glaskasten 99. Schachteln und Kästchen mit W i s m u t m a l e r e i . Das Holz ist mit einer silberglänzenden Wismutschicht bedeckt, welche jetzt meist schwarz geworden ist; auf diesen Grund wird mit bunten Farben gemalt. Sehr verbreitete Nürnberger Arbeit des 1 6 . — 1 7 . Jahrhunderts. Von diesen Arbeiten her haben sich streng stilisierte Ornamente bis zu den Pfefferkuchenschachteln unserer Tage erhalten. — Bemalte Kasten. Deutschland, 16.—17. Jahrh. Glaskasten 98, auf einer Truhe von guter Kölner Arbeit: Geschnitzte Kästchen, 16. Jahrh. — Besteckbehälter aus Marmor. Deutschland, 17. Jahrh. — Kostümfiguren, 17. Jahrh. Fensterrahmen 95 und 96. Modelle in Buchsbaum für Goldschmiede: Dolchscheide, Kartuschen und ähnl. — 8 Brettsteine mit aufgelegtem Ornament. — Relieftäfelchen, darstellend die Thaten des Hercules nach H. S. Beham, Nürnberg um 1540. Triumphzüge, Thaten des Simson bez. 1570. Pultschrank 90. Holzschnitzereien: Hostienlöffel mit biblischen Darstellungen und geschnitzten Gehäusen. Deutschland und Friesland, 16.—18. Jahrh. — Bestecke. — Pfeifenfutterale. — Geschnitzte Füllstücke von einer Täfelung. Schweiz, Mitte 16. Jahrh. Schrank 97. Schnitzereien in B u c h s b a u m h o l z , zumeist Modelle für Goldarbeiter: weibliche Figur mit erhobenen Händen, ähnlich der Natura in dem Tafelaufsatz, den Wenzel Jamnitzer für die Stadt Nürnberg gearbeitet hat. Da zwei Aufsätze angefertigt waren, so ist

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Möbel und Holz-Arbeiten

GALERIE VI. u. VII.

dieses wahrscheinlich das Modell für das zweite, jetzt verlorene Meisterwerk. — Schneidkluppe für Holzschrauben. Deutschland, 1 6 . Jahrh. Freistehend. Gemalte Tischplatte mit der Geschichte des David und der Bathseba, in vier Bildern mit reicher Umrahmung. Wichtiges Stück für Trachten- und Sittenkunde der deutschen Frührenaissance. Das Original dieses Tisches wurde 1 5 3 4 von Hans Sebald Beham für Erzbischof Albrecht von Mainz angefertigt; Maler und Besteller sind mit Inschriften auf der Platte dargestellt. Die K o p i e des jetzt im L o u v r e befindlichen Tisches wurde 1 8 4 4 von Fremy angefertigt und von Louis Philipp an Friedrich Wilhelm IV. geschenkt. G e m a l t e T i s c h p l a t t e mit Darstellungen von Jagd, B a d und scherzhaften Spielen. Schweiz, 1 5 3 0 . B a n d w i r k e r r a h m e n aus Buchsbaum geschnitzt. Nürnberger Arbeit mit den Brustbildern von K a r l V. und Ferdinand I. Vollendetes Meisterwerk deutscher Frührenaissance, um 1 5 3 0 . Die Glasmalereien des Fensters enthalten als Mittelstück : flandrische Stube mit zwei Ehepaaren im Stile des Quinten Matsys. — 3 Fenster mit der Geschichte des hlg. Bernhard von Clairveaux aus der Abtei Altenberg bei K ö l n um 1 5 2 0 . An der Decke. Falkenbauer, Schmiedeeisen bemalt. Deutschland, 1 6 . Jahrh.

GALERIE VI UND VII. I t a l i e n i s c h e T r u h e n und T r u h e n b r e t t e r , z. T . mit der Vorderseite nach dem Lichthof gerichtet. Die T r u h e n [cassone] sind die einzigen Aufbewahrungsmöbel, welche in Italien benutzt wurden. E s ist uns daher eine grofse Menge ganzer Stücke oder doch reichgeschnitzter, auch bemalter Vorderbretter erhalten. Die Berliner Sammlung ist eine der reichsten. Die Truhen aus dem Beginn des 1 5 . Jahrh. sind glattwandige lange Kasten ohne

G A L E R I E V I u . VII.

Möbel und Holl-Arbeiten

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jede Profilierung; die Verzierungen sind meist in Stuckmasse aufgesetzt und das Ganze vergoldet. Die Ornamente aus dem Ende der gotischen Zeit sind breit und etwas roh. Die Frührenaissance bringt für die Vorderseite eine architektonische Teilung nebst Hauptgesims, ferner zierliche aus Formen geprefste Ornamente in sehr kleinem Mafsstab und stark gedrängt bis zur Überfüllung; einzelne Flächen sind bemalt. Daneben völlig bemalte Truhen von zum Teil selbständigem Kunstwert. Höhere Prachtliebe setzt an Stelle der fabrikmäfsig ausgeprägten und aufgeklebten Ornamente die Holzschnitzerei und eine völlige Ausbildung durch künstlerische Kräfte, auch eingelegte Arbeit in Holz oder Stuckmasse. Die Grundform wird nach der Art der Sarkophage gefällig bewegt, der Deckel erhöht, die Ecken durch kräftige Glieder und Löwenfüfse betont. Auch zur Zeit der Hochrenaissance bildet die Truhe das unerläfsliche Stück einer fürstlichen Aussteuer, als Hochzeittruhen sind viele durch Alliancewappen bezeichnet. Im 17. Jahrh. scheint dieser Gebrauch in den vornehmeren Kreisen zu erlöschen, dagegen hält er sich im Volke und schafft noch eine Fülle guter Holzschnitzereien. [Vergl. die Truhen in Saal XII.] Wand 14. Puppenküche mit vollständiger Einrichtung. Salzburg, 1743. — Puppenhaus in drei Stockwerken, mit Wohn- und Schlafzimmern, Küche und Keller. Nürnberg, Anfang 17. Jahrh.; ein Zimmer im 18. Jahrh. neu möbliert. [Geschenk des Herrn Cerf.] Figuren zu einer Krippe gehörig, Holz geschnitzt, im Zeitkostüm. Neapel, 18. Jahrh. Wand 15. Schrank vom Niederrhein, 1633, zeigt noch die Formen der Frührenaissance. Stellwand 84. Füllbretter und Möbelteile verschiedener Herkunft. Deutschland, meist Rheinlande, 1 6 . — 17. Jahrh. Schrank 82. Bilder- und Spiegelrahmen aus verschiedenem Material. Deutschland und Italien, 1 5 . —

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Möbel und Holl-Arbeiten

GALERIE VI u. Vît.

18. Jahrh. — Hausaltärchen mit Alabasterrelief. Venedig, 16. Jahrh. — Brustbilder aus farbigem Wachs, Ende 18. Jahrh. Schrank 88. Modelle, Möbelteile und kleine Holzarbeiten, zumeist Italien, 16.—18. Jahrh. — Modell eines Thürklopfers, Ferrara, Anf. 18. Jahrh. — Zwei Truhenmodelle. — Modell für einen Schlitten, vergoldet. — Platten mit Holzmosaik. Eger, 17. Jahrh. — Venus, gebr. Thon, Italien um 1600. Stellwand 85. Bekrönungen eines Gestühls aus dem Dom zu Schleswig, bez. 1556. — Füllungen von Truhen und Möbelteile, Italien, Frankreich und Spanien, 16.— 17. Jahrh. Wand 16. Schrank, Nufsbaumholz. Danzig, 17. Jahrh. Wand 17. Schrank mit stark hervortretenden Füllungen. Deutschland, Anf. 18. Jahrh. Schrank 81. Kästchen und Dosen mit Verzierungen in aufgelegter Stuckmasse. Florenz, um 1500. — Kassetten mit Elfenbein eingelegt. Deutschland, 17. Jahrh. — Kassetten und Dosen aus Cedernholz, flach geschnittenes Ornament von C. Bagard in Nancy, um 1700. — Bemalte Kästchen aus dem Neuen Palais in Potsdam, Ende 18. Jahrh. — Brettspiel, Ebenholz mit Elfenbein eingelegt. Deutschland, 17. Jahrh. Stellwand 83. Füllbretter u. a. Holz, geschnitzt, Ende 18. Jahrh. — Thür, Eichenholz, geschnitzt, Lüttich um 1770. Wand 19. Vierthüriger Schrank mit Darstellung der Tugenden. Niederdeutschland, Ende 16. Jahrh. Wand 20. Schrank. Norddeutschland, Ende 17.Jahrh. Zu S e i t e n des E i n g a n g s zum B a r o c k s a a l : Rechts: Kleiner Schrank, Frankreich, 16. Jahrh. — Altaraufsatz. Regensburg, Mitte 18. Jahrh. Links: Dielenuhr in Einlegearbeit. England, 18. Jahrh. — Schrank mit Konsoltisch, bemalt mit Blumen und Architekturbildern. Mitte 18. Jahrh.

RAUM XII.

Möbel und Hoh-Arbeiten

RAUM XII.

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DER RENAISSANCESAAL.

Italienische Renaissance. Die D e c k e des Saales, gebildet aus achteckigen Kassetten und schmalen teilenden Friesen, ist italienische Arbeit des 16. Jahrh. Die T r u h e n vergl. Seite 26. S t ü h l e : im 15. Jahrh. der klappbare Faltstuhl, aus sich durchkreuzenden Stäben gebildet, mit losem Kissen. Diese Form wird im 16. Jahrh. feststehend und die Stäbe durch Flächen ersetzt; die Lehne wächst, die Kissen werden festes Polster. Der Schemel hat eine Brettlehne, achteckiges Sitzbrett, hohe Zargen und zwei brettartige Füfse. Sammlung von B i l d e r r a h m e n , an allen Wänden verteilt. Die früheste Form im 15. Jahrh. ist die eines Tabernakels mit Pilastern und Gebälk als Aufsatzstück kleiner Altäre [Wand 68 und 72]. Sie sind wie die älteren Truhen häufig bemalt und mit vergoldeter Stuckmasse belegt. Freihängende Tafelbilder wurden erst im 16. Jahrh. üblich. Die Bilderrahmen ebenso wie die Rahmen der damals aufkommenden Glasspiegel erinnern noch an die alte Tabernakelform, haben aber eine freiere Bekrönung und nach unten einen sockelartigen ornamentalen Ablauf. Daneben einfachere Bilderrahmen von bescheidener Profilierung, die nach allen Seiten hin gleichmäfsig entwickelt ist, zierliche Holzarbeit mit mäfsiger Vergoldung. Gegen Ende des 16. Jahrhunderts werden die R a h m e n bewegt und reich mit frei auslaufendem Blattwerk und starker Bekrönung, zumeist völlig vergoldet. Die K a n d e l a b e r sind, durchweg für kirchlichen Gebrauch bestimmt, von Holz geschnitzt und vergoldet. Die Kandelaber des 15. Jahrh. bauen sich aus vielen kleinen Teilen auf, die im einzelnen sehr reich verziert sind. Im 16. Jahrhundert wird die Gestalt freier; Sockel,



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vasenartiger Unterteil und schlanker balusterartiger Oberteil des Schaftes mit dem Lichtteller trennen sich scharf. Diese gute Form erhält sich bis in das 18. Jahrh. mit nur geringer Änderung der Einzelheiten. Wand 66. An dieser sowie an Wand 68 Ledertapete, geprefste Ornamente auf Goldgrund. 16. Jahrh. — ThürUmrahmung aus Kalkstein. Toskana, um 1500. Darüber: Truhenbrett, Hercules am Scheidewege, gemalt von Piero di Cosimo. Florenz, um 1500. — Flügelthür, eingelegte Arbeit mit der Devise des Hosenbandordens und dem Namenszuge des Federigo da Montefeltre, Herzogs von Urbino, aus dem Palaste zu Gubbio, um 1460. — Kanzelthür mit geschnitzter Umrahmung. In den oberen Lorbeerzweigen Wappenring der Medici. Florenz, um 1500. — GrofsesPrachtbuffet,Nufsholz. Süddeutschland, 17.Jahrh., mit italienischen Majoliken besetzt. — Schreibkasten, Nufsholz mit reicher durchbrochener Schnitzerei aus Buchsbaum. Spanien, 16. Jahrh. (Der Untersatz neue Arbeit.) Bemaltes Truhenbrett mit der Ansicht der alten Porta San Nicolo in Florenz, ein zweites mit der Darstellung des Martyriums der heiligen Felicitas. Florenz, 15. Jahrh. Fensterwand. 67. Blasebalg, Nufsholz mit hohem Relief, 16. Jahrh. — Kabinetschränkchen mit hinter Glas bemalten und vergoldeten Füllungen. Italien, 17. Jahrh. — Gemalte Füllungen mit Cäsarenköpfen in der Art des Mantegna. Mantua, 16. Jahrh. Schrank 70. Kusstafel (pax). Vorderseite: Kreuzigung Christi unter Glas gemalt, Rückseite: Kardinalswappen. Padua, Anf. 16. Jahrh. — Laute mit Perlmuttereinlagen, bemalt. Bez. Abraham Tilmann. Antwerpen, 1602. — Rahmen auf blauem Grunde bemalt. Italien, 15. Jahrh. Wand 68. Buffetschrank, halbhoch, zum Aufstellen von Schaugerät. Toskana, Mitte 16. Jahrh. — Darüber: Bilderrahmen mit geschnitzten Pilastern und Gebälk von höchster Feinheit. Florenz, Anf. 16. Jahrh. In denselben

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eingelassen: Altarbild von 1569. — Schränkchen mit vielen Schubladen, völlig bemalt. Norditalien, 16. Jahrh. — Standrahmen für ein Altarbild, Holz mit flachen Ornamenten aus gepresster Masse, vergoldet. Italien, Ende 15. Jahrh. — Kabinetschränkchen, mit gravierten Elfenbeinplatten eingelegt, 16. Jahrh. — Brett mit Kleiderhaken und bemaltem Wappen. Florenz, 2. Hälfte 16. Jahrh. — Auf der Wand: Bekrönung von Schmiedeeisen, vergoldet. Venedig, 17. Jahrh. Freistehend. Tisch, nach antikem Steintische gestaltet, die Stützen hermenartige Halbfiguren. Mitte 16. Jahrh. — Darauf Kasten, Nufsholz geschnitzt und teilweise vergoldet. Florenz, 16. Jahrh. — Thür einer Sakristei, Nufsholz geschnitzt. Florenz, 16. Jahrh. — Truhe mit eingelegter Masse, 16. Jahrh. Die andere Hälfte des Saales ist begrenzt durch eine durchbrochene Balkon-Brüstung aus Kalkstein, Venedig, 15. Jahrh., und die Thür einer Chorbrüstung aus Nufsholz. Florenz, 16. Jahrh. Darauf Kandelaber, Holz geschnitzt und vergoldet mit Sirenen am Sockel. Florenz, Anf. 16. Jahrh. — Kandelaber, Bronzegufs. Bez. 1468. Wand 72. Hochzeitstruhe aus dem Palazzo Strozzi in Florenz mit den Wappenzeichen der Strozzi und Medici, 1512. Nufsholz geschnitzt, früher teilweise vergoldet, in edelster Formenvollendung, die Kinderfiguren an den Ecken als Wappenhalter. — Auf der Truhe: Venus, Bronze von Alessandro Vittoria. Venedig, Ende 16. Jahrh. — Wandeinfassung, Rahmenpilaster mit Gebälk, Kalkstein. Florenz, Anf. 16. Jahrh. Darin aufgehängt: Türkischer Gebetteppich, Knüpfarbeit 16. Jahrh. — Spiegelrahmen mit gemaltem Schiebedeckel. Florenz, 16. Jahrh. — Faltstuhl mit Elfenbein-Mosaik in kleinen geometrischen Mustern unter orientalischem Einflufs. Venedig, 15. Jahrh. [Diese Arbeit wird neuerdings in Mailand massenhaft unter dem Namen Certosa-Mosaik angefertigt.] Fensterwand 73. Fensterladen, geschnitzt und ver-

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Möbel und Holz-Arbeiten

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goldet. — Holzrahmen für Medaillen. Venedig, Anf. 16. Jahrh. Wand 74. Thronartige Ceremonienbank mit aufgelegten Verzierungen aus vergoldetem Stuck, aus der Synagoge zu Siena, um 1500. Davor persischer Teppich, 16. Jahrh. — Truhe, geschweifte Sarkophagform, in Hochrelief geschnitzt. Triumph des Neptun, Meisterwerk der italienischen Hochrenaissance. Venedig, um 1550. — — Darüber: Kassette einer holzgeschnitzten Decke, Gold auf Blau. Ferrara, um 1500. — Niobidentruhe, im Hochrelief geschnitzt, um 1550. Dargestellt ist der Tod der Niobiden durch Apollo und Diana mit Benutzung antiker Skulpturen, darunter der Diskuswerfer, die sterbende Amazone; an den Ecken die Barbarenfiguren vom Konstantinsbogen. Die teilweise Vergoldung nur noch in Spuren erhalten. — Darüber: Vergoldeter Rahmen. Venedig, 16. Jahrh. — Zwei runde Rahmen, links der ältere mit schlankem Lorbeerzweig auf blauem Grund. Florenz, 15. Jahrh.; rechts vergoldeter Fruchtkranz in der Art der Robbiarahmen. Florenz, 16. Jahrh. Freistehend. Tisch aus Nufsholz, nach antikem Stein tisch gestaltet. Florenz, 16. Jahrh. — Darauf Kandelaber, Bronzegufs, mit Wappenschild der Strozzi. Florenz, Ende 16. Jahrh. Ü b e r d e r T h ü r : Grofse Bildplatte in flachem Relief in Holz geschnitzt, darstellend die pythischen Spiele. Italien um 1600. Längswand 69. Als Bekleidung Ledertapete mit gewundenen Säulen und einem Fries mit Kinderfiguren, ursprünglich zur Auskleidung eines kleinen Gemaches bestimmt. Italien, um 1500. In d e r M i t t e : Gewirkter Wandteppich mit Darstellung des Herbstes nach Bronzino. Florenz, 16. Jahrh. — Darunter Bank aus Nufsholz, truhenartiger Körper mit Klappdeckel. Florenz, Mitte 16. Jahrh. L i n k e S e i t e : Zusammenklappbares Chorpult, Nufsholz und Leder. Florenz, 16. Jahrh. — Schrank, ge-

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schnitzte a r c h i t e k t o n i s c h e M o t i v e . 16. Jahrh. — Chorstuhl, N u f s h o l z mit farbigen H ö l z e r n eingelegt, die Seitenw ä n d e geschnitzt. Siena, 1 6 . Jahrh. — Persischer K n ü p f teppich, 1 6 . — 1 7 . Jahrh. R e c h t e S e i t e : K i r c h e n s t u h l aus B u c h s b a u m mit den allegorischen F i g u r e n d e r L i e b e , des G l a u b e n s , d e r H o f f n u n g und der G e d u l d als Armstiitzen und T r ä g e r n der L e h n e n ; a m S o c k e l z w e i T e u f e l durch E n g e l a m Ordensstrick gehalten, d a z w i s c h e n das O r d e n s w a p p e n d e r Franziskaner. A l t e r B e z u g in Seidenstickerei. Italien, 1 7 . Jahrh. — S c h r e i b s c h r a n k v o n N u f s b a u m h o l z , einfacher edler A u f b a u mit mäfsiger Schnitzerei u n d V e r goldung. Florenz, um 1500. — W a n d t e p p i c h mit G r o t tesken a u f d u n k e l g r ü n e m G r u n d . Florenz, 16. Jahrh. I n d e r V o r h a l l e d e s M u s e u m s : Schiffsvorderteil, aus E i c h e n h o l z geschnitzt, von d e m B u c e n t a u r o , d e r P r a c h t g a l e e r e , a u f w e l c h e r der D o g e v o n V e n e d i g seine V e r m ä h l u n g mit d e m A d r i a t i s c h e n M e e r e zu feiern h a t t e . A u f der Spitze die Heilige Jungfrau. V o r ihr k n i e e n d d e r D o g e u n d sein N a m e n s h e i l i g e r mit der D o g e n m ü t z e . D a r u n t e r sitzend die G e s t a l t e n der fünf V e n e t i a n i s c h e n P r o v i n z e n , sodann stehend d i e b e i d e n M e e r e und F i g u r e n der T u g e n d e n . Bezeichnet: .Antonio de Paris feci'. A u s d e m Palast T i e p o l o . V e n e d i g , 16. Jahrh. D a s G a n z e w a r früher v e r g o l d e t . [Geschenk d e s Herrn E d u a r d Jacques.] Glasmalereien d e s 1 6 . — 1 7 . Jahrh. in d i e s e m u n d d e n f o l g e n d e n Sälen. A n Stelle der grofsen k i r c h l i c h e n K o m p o s i t i o n e n des Mittelalters treten einzelne g e m a l t e S c h e i b e n , ' b ö g i g e ' , d. h. v o n der Gröfse eines P a p i e r bogens, w e l c h e in d u r c h s i c h t i g e F e n s t e r mit B l e i v e r g l a s u n g als S c h m u c k s t ü c k e e i n g e f u g t w e r d e n . D i e s e S c h e i b e n in z i e r l i c h e m , auf n a h e B e t r a c h t u n g b e r e c h n e t e n Mafsstab w u r d e n in N ü r n b e r g [bezeichnete S t ü c k e v o n A u g u s t i n Hirsvogel], b e s o n d e r s a u c h in d e r S c h w e i z [bezeichnete S c h e i b e n v o n H . N ü s c h e l e r und Chr. Murer] in höchster V o l l e n d u n g ausgeführt. D i e kirchlichen M o t i v e treten Kunstgew.-Museumsfuhrer. 3

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Möbel und Holz-Arbeiten

RAUM XIII-

zurück, viele Scheiben stammen aus Wohnräumen, in welche sie als Geschenke gestiftet zu werden pflegten. Besonders beliebt sind Wappen in reicher Einrahmung, in welche ernste und heitere Darstellungen eingeschaltet werden. Historische Darstellungen, Portraits, Sittenbilder geben ein reiches Material für die Kunde dieser Periode. Die Schweizer Scheiben stammen zumeist aus der Sammlung v o n D e r s c h a u , viele auch aus der Sammlung v o n Nagler. R A U M XIII. UND XIV. DIE A L T D E U T S C H E N ZIMMER. Die beiden vollständig mit Holz getäfelten Zimmer sind aus der F r i e d r i c h W i l h e l m - S t i f t u n g der S t a d t B e r l i n erworben und jedes in seiner ursprünglichen Gestalt aufgestellt. Raum XIII.

Das Zimmer aus Schlofs Haldenstein.

Prachtraum in reichster Intarsia-Arbeit, von vorzüglicher Erhaltung. Der untere Teil der Wände durch Halbsäulen in Felder geteilt. Der obere Teil der Wand mit Intarsien verziert, welche Architekturen und Landschaften darstellen. [Das Feld in der rechten Ecke am Fenster stellt das Schlofs Haldenstein dar.] Die Figuren der 7 Planeten, welche die einzelnen Felder trennen, sind nach alten Stichen neu modelliert. Die Thüren, mit reicher architektonischer Umrahmung, gleichfalls eingelegte Arbeit. Das Schlofs Haldenstein bei Chur ist für den französischen Gesandten Castione erbaut. Unser Zimmer ist 1548 entstanden, die Decke nach einem Brande von 1607 erneuert. Die Fensterwand, welche später zerstört war, ist mit Benutzung von gleichzeitigen Teilen aus anderen Zimmern des Schlosses ergänzt. In die Fenster sind alte Glasmalereien eingelassen. Der zugehörige Ofen mit grünen Reliefkacheln, darstellend die

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Erdteile und Heilige. Die Hinterwand des Ofens ist nach gleichzeitigen Mustern gemalt. — Büffet mit Einlagen von Maserholz. Die übrigen Möbel, aus den Beständen des Museums hineingestellt, geben ein annäherndes Bild von der Einrichtung des Zimmers in der alten Zeit: Schrank aus Ebenholz mit Platten von Florentiner Mosaik, an den Seiten Moos- und Ruinensteine, in Augsburg gearbeitet, nach 1600. — Klöppelkasten mit kleinen Schubladen. Tirol, 1 6 . Jahrh. — Kronleuchter aus Messing, Nachgufs eines Nürnberger Kronleuchters des 16. Jahrh. Kapellenartiger Zwischenraum. Geschnitzte und vergoldete Altarschreine. Niederdeutschland, um 1500. — G l a s m a l e r e i e n : Stehende Figur Christi, fast lebensgrofs. Deutschland, Anf. 16. Jahrh. — Zwei Glasfenster aus St. Stephan in Kalbe a. d. Milde, 14. Jahrh. Von hier A u f g a n g zum R a u m X V . Körbe und Flechtarbeiten, Papier und Mosaik, siehe Seite 52. Raum XIV.

Das Zimmer aus Schlofs Höllrich

bei Gemünden in Franken. Einfacher Raum, angefertigt gegen 1 5 7 0 , vollständig in allen Teilen erhalten. Die Wände durch gepaarte Pilaster gegliedert. Die Thören in reicher architektonischer Umrahmung mit IntarsiaFeldern. Die Decke rechteckig geteilt mit den Wappen fränkischer Adelsfamilien, welche mit der Familie der Erbauer, von Thüngen, in Verbindung standen. Möbel und Geräte, aus den Beständen des Museums hineingestellt, geben ein Bild von der Einrichtung des Zimmers in alter Zeit. — Achteckiger Tisch, eingelegt, mit Schieferplatte. — Gestickte Tischdecke. Schweiz, um 1550. — Kredenzschrank in Eichenholz mit frei3*

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Möbel und Holz-Arbeiten

RAUM XVI.

stehenden Stollen. Niederrhein, 16. Jahrh. — Handtuchhalter, Kölner Arbeit um 1540. — Hängendes Leuchterweibchen mit Hirschgeweih. Deutschland, um 1560.

E C K R A U M XVI. D E U T S H E UND F R A N Z Ö S I S C H E RENAISSANCE. Intarsia-Möbel. — Musik-Instrumente. Die Deutschen M ö b e l dieses Zimmers sind vorwiegend eingelegte Arbeiten des 1 6 . — 1 7 . Jahrh. Das E i n l e g e n andersfarbiger Hölzer in die Grundfläche hängt wesentlich zusammen mit dem Fournieren, d. h. dem Belegen eines wertloseren Holzkernes mit edleren Hölzern. Das Mittelalter wendet dieses im klassischen Altertum schon geübte Verfahren sehr selten an, sondern bearbeitet das Holz aus dem Vollen und bemalt es erforderlichen Falles mit Deckfarben. Früheste Beispiele des Einlegens sind an italienischen Arbeiten aus dem Beginn des 15. Jahrh. Streifen mit geometrischem Holzmosaik. [Vergl. für italienische Renaissance um 1500 das Truhenbrett, Wand 74, Seite 32, ferner die Bank aus Perugia im Majolikasaal, Seite 66.] In Deutschland kommt die Arbeit erst um 1550 in Aufnahme, besonders am Niederrhein [Köln], in Tirol und in der Schweiz. Am Ende des 17. Jahrh. wird diese Arbeit aus dem gewöhnlichen Gebrauch verdrängt durch die Anwendung stark geschweifter, vielfach gekehlter Formen und durch die fremden kostbaren Hölzer; für einzelne Prachtstücke wird sie dagegen im 18. Jahrh. zur höchsten Entwickelung gebracht. A n d e n W ä n d e n : vier Teppiche; Groteskenornament auf rotem Grund. Kleine Mittelbilder aus dem Leben Abrahams. Niederländische Arbeit, Ende 16. Jahrh.

RAUM X V I .

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Wand 55. Schrank aus Danzig, Ende 17. Jahrh. Die Konstruktion aus ungebrochenen Flächen ohne architektonische Zuthaten ist für Intarsia besonders angemessen. Darauf: Bettlerfiguren aus Holz und Elfenbein. München, 1 7 . — 1 8 . Jahrh. — Spinet, Sandelholz mit eingelegter Arbeit aus Ebenholz und Elfenbein, aus dem Besitz Herzogs Alfonso II. von Ferrara [f 1596], auf dem dazu gehörigen bemalten Gehäuse aufgestellt. — Spinet des berühmten Spinetbauers Hans Rückers. Antwerpen, 1594, nachträglich um 1690 im Innern reich bemalt; Deckelbild, Menuettanz, von Janssens de Danzer. — Gemalter Deckel eines ähnlichen Spinets mit der heiligen Cäcilie. F r e i s t e h e n d : Spinet, Birnbaumholz mit farbigen Einlagen und Schnitzerei. Italien, 16. Jahrh. Wand 56. Zwei Harfen, 18. Jahrh. — Schränkchen mit Architekturfagade, eingelegte Arbeit, 17. Jahrh., stammt aus Wismar. — Schrank aus Köln, um 1570. — Schrank mit zwei Halbsäulen und vier Schubladen. Nürnberg, um 1600. Wand 57. Halbhoher Schrank mit eingelegten Arabesken, ,Fufsendkasten', aus Ulm, 16. Jahrh. [stand am Fufsende des Bettes, um beim Ordnen desselben die Stücke aufzunehmen.] — Truhe mit Arabesken eingelegt. Süddeutschland, 16. Jahrh. Darauf: Kleine Kassette mit Landschaften in Miniaturmalerei in der Art des Rottenhammer. — Zwei Kassetten aus Ebenholz mit geritzten Silberfolien, Bergkristall, Steinen und Malerei geschmückt. 17. Jahrh. Wand 58. F r a n z ö s i s c h e A r b e i t e n . Schrank, architektonisch gegliedert, mit Einlagen aus Marmor. Mythologische Figuren, teilweise vergoldet. Isle de France. Ende 16. Jahrh. — Stollenschrank, Nufsholz, um 1530. — Schrank mit geschnitzten Füllungen, Nufsholz. Südfrankreich, Mitte 16. Jahrh. An d e r T h ü r : S c h r e i b p u l t mit reicher Palastfagade in zierlicher Einlege-Arbeit. Inschrift: ,Zu Sundershausen hat mich gemacht — in der Schwarzburgschen

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herschafft — Ein tischergesel Christoffel Müller genant — Bobenhausen ist sein Vaterland'. 1555. — Kleines reich gemaltes Spinet von Paul Steinicke. Danzig, 1661. — Stammtafel Herzog Wilhelms von Pfalzbayem, 1578. Schrank 60. Arbeiten in B e r n s t e i n . Dieses Material wurde im 17. und 18. Jahrh. sehr geschätzt und auch künstlerisch verarbeitet, vornehmlich in Danzig, in der Nähe der preufsischen Bernsteinküste. Die Formen gehen selten über das Handwerkmäfsige hinaus, sind aber mit grofsem Geschick der Gestalt der vorhandenen Platten und Stücke angepafst, die Teile sind ohne Metallfassung künstlich gefügt. Die Durchsichtigkeit, welche in ihren verschiedenen Abstufungen den Stücken ihren eigentümlichen Reiz verlieh, hat vielfach durch Verwitterung der Oberfläche gelitten. Die Gegenstände sind kein Gebrauchsgerät, sondern lediglich Schmuckware. Schrank 65. M u s i k a l i s c h e I n s t r u m e n t e und S p i e l e . [Die Mehrzahl der früher hier befindlichen MusikInstrumente ist an die Sammlung der Kgl. Hochschule für Musik abgegeben.] Lauten mit eingelegter Arbeit in Schildpatt, Perlmutter und Elfenbein. — Arbeiten in R e l i e f m o s a i k aus farbigen Hölzern von Adam Eck und Johann Georg Fischer in Eger: Spielbrett mit Darstellung der Schlacht von Zama, von Fischer, 1661 [vgl. Arbeiten in Schrank 88 und an Wand 79]. Brettspiel und Steine mit geprefsten Silberplatten belegt. — Brettsteine aus Holz geprefst mit Portraits, historischen und allegorischen Darstellungen. Nürnberg, 1 7 . — 1 8 . Jahrh. — Spielbrett aus Ebenholz mit Einlagen von Elfenbein, Lapis Lazuli und Bombaymosaik. (Vergl. S. 53.) Indien, 17. Jahrh. In d e n F e n s t e r n : Schweizer und Nürnberger Scheiben, 1 6 . — 1 7 . Jahrh. A n d e r D e c k e : Kronleuchter, Messinggufs. Deutschland, um 1600.

RAUM XVII.

Möbel und Holz-Arbeiten

R A U M XVII.

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D A S 17. JAHRHUNDERT.

Niederländische Möbel. — Elfenbeinarbeiten. Im 17. Jahrhundert macht sich der Einflufs der Niederlande in der Kunst geltend. Einfügung der natürlichen Blumen in das Ornament. Einflufs des von China und Japan massenhaft eingeführten Porzellans. Die Niederländischen M ö b e l zeichnen sich vor den gleichzeitigen Arbeiten anderer Länder durch eine sehr verständige, einfache Konstruktion aus. Das Formengerüst der Renaissance, Pilaster und Gebälk, ist beibehalten, aber alle Einzelheiten sind aus dem Architektonischen in die Formen des gehobelten und leicht geschnitzten Holzwerkes übersetzt. Rahmenwerk und Füllung sind kräftig betont, das Relief der ornamentalen Friese bleibt völlig in der Fläche. Die kräftige Farbe des Eichenholzes wird durch Einlagen von überseeischen Hölzern gehoben. Wand 47. Wandteppich mit grofsen Figuren aus der Geschichte des Simson, von flandrischen Gobelinwirkern in Fontainebleau gearbeitet, 16. Jahrh. — Truhe mit Architekturbildern in Einlegearbeit. Tirol, 17. Jahrh. — Schrank aus dunklem Eichenholz. Niederdeutschland, 2. Hälfte des 17. Jahrh. Auf den Thüren des oberen Teiles geschnitzte Figuren [Veritas, Justitia], — Darauf Schiffsmodell. Holland, 1626. — Deutsche Truhe mit Doppeladler. Wand 48. N i e d e r l a n d e . Wandteppich mit Figuren aus der Geschichte des Simson [wie oben], — Schrank mit Pilasterteilung und flachgeschnitztem Ornament. — Thür mit reicher Umrahmung. Anf. 17. Jahrh. — Schrank, Eichenholz mit schwarzen Einlagen in geometrischen Mustern. — Vergoldeter Rahmen zu einem Bilde des heiligen Nepomuk, Bayern um 1700. Fensterwand 49. Klapptisch, bemalt. Friesland, 18. Jahrh. — Elfenbeinkästchen, indische Arbeit, unter



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dem Einflüsse der portugiesischen Kolonien, 17. Jahrh. — Kästchen in Pultform. Sibirien, 18. Jahrh. Wand 50. Truhe mit vorspringenden Pilastem. Tirol. — Schrank, Eichenholz mit schwarzen Holzeinlagen. Niederlande, Anf. des 17. Jahrh. — Spiegel in ovalem Rahmen, Blumenwerk in Elfenbein geschnitzt, mit dem kurbrandenburgischen Wappen. Die Arbeit wird Gottfried L e y g e b e zugeschrieben, einem Nürnberger Künstler, der von 1668 bis 1683 unter dem grofsen Kurfürsten in Berlin arbeitete. [Vergl. die Eisenkapsel in Schrank 23, Seite 135.] Die F e n s t e r enthalten eine Reihe von 14 zusammengehörigen Scheiben mit der Geschichte des heiligen Alexius, in Schwarz und Gelb ausgeführt. Deutschland, 1515. Kronleuchter in Messinggufs mit Totenschädel aus einer Grabkapelle. Süddeutschland, 17. Jahrh. Im Ü b e r g a n g zu Raum XVIII: Gewirkte Pilasterbekleidung, gefertigt in Berlin von P. Mercier bald nach 1700 für die Schwarze-Adler-Kammer des Kgl. Schlosses. — Truhe mit Holz- und Elfenbein-Mosaik. Italien, 15. Jahrh. — Leuchterweibchen mit Hirschgeweih. Deutschland, um 1550.

Die Elfenbeinarbeiten der Renaissance und Neuzeit sind in dieses Zimmer eingeordnet. Die ältesten orientalischen Arbeiten sind im Glaskasten 115 [Seite 17], ausgelegt. Die spätrömischen und mittelalterlichen Elfenbeinarbeiten, Diptychen etc. befinden sich im Alten Museum bei den plastischen Werken des Mittelalters; ebendort die rein figürlichen Arbeiten der Renaissance. Das Elfenbein wurde im Mittelalter seiner Seltenheit und hohen Kostbarkeit wegen für weltliche Zwecke fast nur in kleinen dünnen Platten benutzt. Nach Entdeckung des Seeweges nach Ostindien kam es am Ende des 16. Jahr-

RAUM XVII.

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hunderte allgemeiner in Gebrauch und wurde im 17. Jahrhundert in Deutschland und in den Niederlanden für grofse Prachtgefäfse mit besonderer Vorliebe benutzt. Im 18. Jahrhundert wird es durch das Porzellan verdrängt und fast nur für kleine Geräte verwendet. Schrank 51. Elfenbeingefäfse des 17. Jahrh., welche der Form des Zahnes entsprechend meistens cylindrische Humpen sind. Die Darstellungen enthalten durchweg menschliche Figuren in voller Höhe des Cylinders, bei welchen die Ähnlichkeit der Struktur des Elfenbeins mit der menschlichen Haut möglichst benutzt wird. Heroische und bacchische Darstellungen, Kampfscenen meistens aber Frauen und nackte Kindergestalten. Die Fassung ist vergoldetes Silber in den schweren Formen der Zeit. Aus dem 16. J a h r h . : Spitze eines Tafelaufsatzes mit der Figur des Neptun, bezeichn.: O. W. 1 5 9 1 . — Kleine Platte, graviert, mit Tritonen, bezeichnet H. S. A u s dem 18. J a h r h . : Tabakraspeln und Dosen mit feinem flachen Relief. — Stockknopf von dem Hofbildhauer Michael Döbeler zu Berlin, f 1702. — Stockkrücke mit weiblicher Büste. — Humpen, Kelch und Abendmahlskanne mit Reliefs geschnitten von Lebrecht Wilhelm Schulz in Meiningen, 1836—1840. Glaskasten 52. Zwei Jagdschüsseln mit Kannen, in Elfenbein geschnitzt, mit Verwendung von schwarz lackiertem Hirschhorn, gefertigt von Michael M a u c h e r , Schwäbisch-Gmiind, Ende 17. Jahrh., aus dem Schlosse in Ansbach stammend. Dargestellt sind Jagdscenen in sehr hohem Relief, Diana und Aktäon und ähnl. — Hieronymus, bez. F. W. Frese, Bremen 1726. — Grofse Tischplatte, Silber vergoldet, in Gestalt einer vertieften Schüssel mit Elfenbeinreliefs aus der Geschichte des Moses, 17. Jahrh. — Figürliche S c h n i t z e r e i e n des 16. bis 18. Jahrh. — Gruppe: Herkules und Omphale von B. P e r m o s e r (1650—1732). Glaskasten 53 und 54. D r e c h s l e r a r b e i t e n , im 16. und 17. Jahrh. sehr beliebt in Deutschland und Italien.

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Möbel und Holz-Arbeiten

RAUM XVIII.

D i e italienischen Geräte zeigen auf gefärbtem Grund ausgestochene Ornamente und Blumenranken mit Inschriften. — Zunftstäbe mit feiner Blumenschnitzerei bemalt. Die K u n s t d r e h e r e i aus Elfenbein stand in der zweiten Hälfte des 17. Jahrh. in hohen Ehren und gehörte zu den Lieblingskünsten der Fürsten. [Arbeiten der Kurfürsten Georg Wilhelm und Markgrafen Philipp Wilhelm in Monbijou.] Die geschickten Drechsler waren hoch berühmt, besonders die Nürnberger Peter Z i c k , f 1632, Lorenz Zick, f 1666 und Stephan Zick, f 1 7 1 5 , von denen mehrere der hier bewahrten Arbeiten herrühren. Man verstand es, die verschiedenartigsten Schweifungen, selbst viereckige Büchsen und Medaillen auf der Drehbank herzustellen, ,oval, bassicht, gewunden und auch geflammt', und künstliche Mechanismen anzubringen [Contrefaitbüchsen, Kunstaugen etc.]. Im 18. Jahrh. erlosch die Vorliebe für diese Kunst. — K o k u s n ü s s e und S t r a u f s e n e i e r wurden im 16. und 1 7 . Jahrh. als Raritäten künstlerisch in flachem Relief geschnitten und kostbar gefafst. A n W a n d 50. Arbeiten in P e r l m u t t e r , darunter Wallfahrtmuscheln aus Jerusalem. — N a u t i l u s m u s c h e l n , zum T e i l geschnitten, mit Darstellungen von Bauerntänzen, Amoretten, Tritonen, Blumen. Arbeiten des Niederländers B e l l e k i n um 1700.

RAUM XVIII.

DER BAROCKSAAL.

Rechte Hälfte, v o r w i e g e n d 17. Jahrh. W a n d 42. Kabinetschrank auf Säulengestell, Ebenholz geschnitzt und graviert. Frankreich oder Flandern, 17. Jahrh. — Holzkasten mit grofsen Messingnägeln beschlagen. Bologna, 17. Jahrhr. — LederkofTer mit MessingNägeln und -Zieraten beschlagen. Frankreich, 18. Jahrh. •— T e p p i c h , gewirkt, mit allegorischer Darstellung. Umschrift: ,Leonhart Thurneysser zum T h u m Churfurstisher Brandenburgisher bestalter leibsmedicus hat

RAUM X V I I I .

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diese Tepich seinen Erben sein darbey zu gedencken machen lassen anno 1578.' — Zwei Waffenhalter mit Masken, geschnitzt. Italien, um 1700. Fensterwand 43. Bemalter Tisch. Deutschland, 1. Hälfte 18. Jahrh. — Darauf Kästen mit Elfenbeineinlagen, graviertem Elfenbeinfournier. Indien. — Klapptisch, Holzmosaik, die Felder von Bleistegen eingefafst. 18. Jahrh. — Reliefs, Lindenholz geschnitzt, bez. J. G. Schwanndaller Sculpsit et J. Wand 80. Eckschrank aus Holstein, 1608, zeigt die strengen mehr konstruktiven Formen der Frührenaissance, welche sich an abgelegenen Orten und im bäuerlichen Betriebe lange erhalten haben. [Vergl. den niederrhein. Schrank von 1633 in Galerie VI, Wand 15, Seite 27.] — Zweithüriger Schrank aus dunklen Hölzern mit Halbsäulen und stark vortretenden Füllungen. Friesland, um 1700. — Abtstuhl, Holz geschnitzt und vergoldet, mit Sammetbezug. Venedig, Anfang 18. Jahrh. — Lehnstuhl mit Aubusson-Tapisserie. Frankreich um 1720. Freistehend. Sänfte, vergoldet und bemalt, mit dem Wappen der Chigi. Siena, um 1700. — Kasette mit eingelegten Halbedelsteinen, Wien (?) um 1700. An allen Wänden: Reichgeschnitzte, zum Teil vergoldete Rahmen des 17. Jahrh. An d e r D e c k e : Kronleuchter aus einem Zunfthause der Schlächter; in der Mitte Stierkopf, aus Holz geschnitzt und bemalt, Deutschland, um 1600 [die Metallteile sind nach einem ähnlichen Kronleuchter in Herford ergänzt]. Das 18. Jahrhundert steht wesentlich unter französischem Einflufs. Die Formen bilden sich nach dem Geschmack der regierenden Könige. Unter L o u i s X I V [f 1 7 1 5 ] mäfsigt sich die robuste Kraft des Barockstils zu etwas steifer Eleganz mit Hinneigung zu antiken Formen. Edle Ausbildung durch

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RAUM XVIII.

Adreas Schlüter in Berlin: Königliches Schlofs, Zeughaus. [Vergi. Nische 39, S. 45]. In Frankreich tritt unter der Regentschaft des Herzogs von Orléans [1715 —1723] ein Übergangstil ein, welcher die etwas steifen älteren Formen lockert, aber noch nicht der völligen Willkür des Rococo verfällt [Stil R é g e n c e ] . Im z w e i t e n D r i t t e l d e s 18. J a h r h u n d e r t s — in Frankreich unter L o u i s X V [1723—1774] — beginnt jene völlige, mit allen architektonischen Formen spielende Willkür, welche als R o c o c o bezeichnet wird. Die Symmetrie der einzelnen Teile ist aufgehoben, jede gerade Linie verbannt, die Teile mit absichtlicher Verspottung der natürlichen Gesetze des Aufbaues gegen einander verschoben. Innerhalb dieser Willkür und Launenhaftigkeit herrscht aber eine anmutig schöpferische Kraft, welche in der scheinbaren Unordnung der ungleichmäfsigen Teile das Gleichgewicht wiederherstellt. Liebevolles Studium und malerische Verwendung der natürlichen Blumenformen, Einflufs des zierlichen und blanken Porzellans, des Lieblingsmaterials der Periode. Die Technik steht aufserordentlich hoch, alle Materialien werden mit bewundernswerter Eleganz durchgebildet. Linke Hälfte des Saales XVIII v o r w i e g e n d Anf a n g des 18. Jahrh. Wand 79. Schrank mit Einlagen aus farbigen Hölzern, Süddeutschland. Anfg. 18. Jahrh. — Tisch, Nufsholz geschnitzt. Lüttich, 1. Hälfte, 18. Jahrh. — Rahmen, vergoldet, mit dem Pfalzbayerischen Wappen. — Tisch von einem Adler getragen, Platte schwarzer Marmor mit Perlmutter eingelegt. — Uhr mit Barometer in Boullearbeit [Schildpatt mit Messingeinlagen, Ende des 17. Jahrh. in Paris von dem Tischler Boulle eingeführt]. — Vier Bilder aus der Leidensgeschichte Christi, Reliefmosaik aus farbigen Hölzern in der Art des Adam Eck aus Eger, um 1670. Fensterwand 44. Abtstuhl und Diakonensitze mit

RAUM x v m .

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bischöflichem Wappen in stark geschweifter Form, Beispiel für die breite Art, in welcher in Italien auch noch die Formen des 18. Jahrh. behandelt wurden. — Teile von Wandtäfelungen. Paris, um 1720. Wand 45. Spiegelschrank mit vergoldetem Schnitzwerk. Spanien [?], um 1700. — Pfeilertisch in Buchsbaum geschnitzt [unvollständig], in der Art des J . B. Toro. Südfrankreich, um 1720. Freistehend. Wagenkasten, vergoldet und bemalt, von einem Prachtwagen des Ministers von Ende. Dresden, um 1740. — Tisch, Lindenholz geschnitzt. Deutschland, Anfang 18. Jahrh. Wand 46. An den Pfeilern Bronzegruppen: Merkur und Fama auf dem Pegasus, gleichzeitige Nachbildungen zweier 1702 in Stein vollendeten grofsen Figuren von Antoine Coyzevox, Paris. — Vergoldete Bilderrahmen. Venedig, 1 7 . Jahrh. Nische 39. Marmorbüste des Grafen von Montecuculi. Von Fabius e Medico. Italien, Mitte 17. Jahrh. — Armstuhl und Sessel aus dem Kgl. Schlofs in Berlin, aus den wenigen erhaltenen Möbeln der Zeit Schlüters, um 1700. — Füllung einer Fensterlaibung, in Holz geschnitzt, aus den von Andreas Schlüter um 1700 hergerichteten Prachtgemächern des Kgl. Schlosses in Berlin. — Füllung einer Fensterlaibung. Paris, um 1700. — BuffetSchrank mit gewundenen Säulen und Nische. Deutschland, Anfang 18. Jahrh. — Zweithüriger Garderobenschrank. Frankreich, um 1 7 1 0 . — Kronleuchter, Bronze versilbert, um 1750. Eingangsnische 40. Geschnitzte zweiflügelige Thür einer Sakristei. Italien, um 1700. — Betpult mit Knabenfigur. Italien, um 1700. — Thonrelief, heilige Familie, mit Rahmen. Bologna, um 1 7 1 0 . — Figur eines Mohren in venetianischem Kostüm, 1 7 . Jahrh. — Büstenträger. Italien, 1 7 . Jahrh. — Schrank, Ebenholz mit Schildpatt und eingelegten Marmorplatten, Süddeutschland 1 7 . Jahrh. Nische 41. O r i e n t a l i s c h e H o l z a r b e i t e n .

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RAUM X I X .

Zweiflügelige Thür mit flach geschnitzten und aufgelegten Feldern und Rahmenleisten. Ähnliche Platte, ältere arabische Arbeit. — Wiege aus schwarzem Holz. Indien, unter portug. Einflufs, 17. Jahrh. Spanische Holzarbeiten. Kasten und Kastenteile, Holz mit Elfenbein eingelegt. Die orientalischen Muster der maurischen Zeit Spaniens leben fort bis in unser Jahrhundert. — Kabinetschrank mit Knocheneinlagen und Eisenbeschlägen. — Leinwandpresse. Danzig, 17. Jahrh. In d e n F e n s t e r n : Schweizer und Nürnberger Scheiben. 1 6 . — 1 7 . Jahrh. Im Ü b e r g a n g zu Raum XIX. Pilaster in Gobelinwirkerei mit dem Namenszug Louis XV, hervorragendes Stück der Pariser Manufaktur, um 1750. — Leuchterweibchen mit Hirschgeweih, um 1580.

RAUM XIX.

DAS ROCOCOZIMMER.

Wand 35. A m W a n d p f e i l e r : Schrank mit Bekleidung von durchbrochenen, reich gravierten Messingplatten. Braunschweig, um 1720. •— Gobelin Wirkerei, Heilige Familie, 18. Jahrh. — Getäfel, Eichenholz geschnitzt, vergoldet, mit kirchlichen Emblemen. Aus der Schlofskapelle zu Versailles, um 1720. — Uhr und Konsole mit Bronzebeschlägen und Bemalung. Paris, um 1750. — Aufrechtstehendes Spinet. Deutschland, um 1750. Wand 37. Wandteppich, grofse Parklandschaft mit Blumenborten, um 1700. — Toilettentisch mit Bronzebeschlägen. Deutschland, um 1750. — Thür, mit durchbrochenem Schnitzwerk. Niederdeutschland, um 1750. — Wanduhr und Wandleuchter, Goldbronze. Frankreich, um 1750. — Kommode mit Bronzebeschlag, die Flächen in Lackmalerei. Frankreich, um 1750. — Standuhr und Eckschrank, Eichenholz geschnitzt. Lüttich, um 1750. — Thür und Thüroberteil aus der nach Schlüters Plänen 1701 erbauten Alten Post in Berlin.

RAUM XIXa.

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Wand 38. Ledertapete, geprefst in Blau und Gold, um 1700. — Wandteppich (Gobelinwirkerei) von Jacques Neilson, Paris um 1780. — Schreibschrank. Würzburg, um 1740. — Standuhr in Boullearbeit. Paris, um 1730. — Schrank mit verglastem Aufsatz, geschweift, mit Einlagen. Würzburg, um 1750. Freistehend. Schreibsekretär mit Bronzebeschlägen und eingelegten Hölzern. Paris, Mitte 18. Jahrh. — Lehnstühle, 18. Jahrh. — Kronleuchter von Venetianischem Glas, 18. Jahrh. In der Vorhalle d e s M u s e u m s , zu d i e s e r G r u p p e g e h ö r i g : Hauptaltar aus der Unteren Pfarrkirche in Mannheim, in Holz geschnitzt und vergoldet, von Roman Boos (1730—1810), um 1760. Christus am Kreuz mit Maria und Johannes, daneben zwei Heilige. Der Aufbau fing in der Kirche erst über dem Altar an und endete nach oben hin in eine strahlende Sonne. Zwischen den frei davorstehenden anbetenden Engeln befand sich das Tabernakel. [Siehe die Photographie.] Die angebrachte Brüstung ist gleichzeitig, aber nicht zugehörig.

RAUM XIX a. MÖBEL DES ZOPFSTILES. Z w e i t e H ä l f t e d e s 18. J a h r h u n d e r t s . Die Auflehnung gegen die Willkür des Rococo und das Bestreben, ruhige Linien wieder einzuführen, macht sich in Frankreich bereits um 1760 geltend, indem die antikisierende Richtung eine zierliche Verbindung mit den Resten des Rococo eingeht, die zu dem Stil L o u i s XVI. [1774 bis 1793] führt. In den Möbeln herrscht Geradlinigkeit und akademisches Benutzen antiker Architekturformen vor, die Farbe wird hell und zart. Die Überlieferung der alten Kunsttechnik, die Benutzung und sorgfältige Durcharbeitung edler Materialien, besonders der schönen Goldbronze, erhalten den Stücken dieser Zeit einen erheblichen Wert. D a s ig. J a h r h u n d e r t . In der Zeit der Napoleo-

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RAUM XIXa.

nischen K r i e g e erlischt vieles v o n der Kunstfertigkeit des 18. Jahrhunderts. Die antiken F o r m e n gelten als die allein b e r e c h t i g t e n und werden d e n praktischen Bedürfnissen entsprechend umgebildet. — S c h i n k e l in Berlin weist auf die ursprüngliche B e d e u t u n g der oft mifsbrauchten antiken Bauglieder hin u n d sucht sie als ein L e b e n d i g e s weiterzubilden. B e i d e m gänzlichen E r löschen aller Handwerkstraditionen mufste aber schliefslich das K u n s t g e w e r b e in allen einzelnen T e i l e n durch den A r c h i t e k t e n neu geschaffen werden, daher eine schematische Erfindung, welche sich o h n e A n b e q u e m u n g an die verschiedenen Materialien willkürlich über alle T e c h niken erstreckt. Hinter der Glaswand: Mobiliar aus d e m »Boudoir der K ö n i g i n « Marie Antoinette in Versailles, bestehend aus 3 Fauteuils, einem Stuhl und einem Kaminschirm. Nufsbaumholz geschnitzt und vergoldet, die B e z ü g e mattlila Seide gestickt und mit g e w e b t e n Borten. A r b e i t von G . J a c o b , Paris, um 1780. D i e s e S t ü c k e von höchster V o l l e n d u n g w u r d e n während der R e v o l u t i o n 1 7 9 4 nach P y r m o n t v e r k a u f t und möblierten seit 1 7 9 6 das von der K ö n i g i n L o u i s e benutzte L o g i e r h a u s . — Kaminbock, Bronze. F r a n k r e i c h , um 1780. — Stuhl, Nufsholz geschnitzt mit S e i d e n b e z u g , b e z . L . Delanois. Paris, 1 7 7 0 — 8 0 . — K a m i n , Marmor mit eingelegten W e d g w o o d Platten. F r a n k r e i c h , um 1780. — A l s Hintergrund in die W a n d eingelassen: T e i l e einer W a n d t ä f e l u n g , französisch 1 7 8 0 — 9 0 . — W a n d l e u c h t e r und Uhr, G o l d b r o n z e , aus gleicher Zeit. An den Wänden: Toilettentisch, mit farbigen Hölzern eingelegt. — Stuhl, Eichenholz, weifs und grün gestrichen. Bez. G . J a c o b . Paris, um 1780. — K o m m o d e , Eichen furniert und eingelegt, mit Bronzebeschlägen. A r b e i t von Riesener. P a r i s , um 1780. — Hochfiillung, E i c h e n h o l z in feinster Schnitzarbeit. Paris, um 1780. — Schnitzereien in L i n d e n h o l z , Blumen und V ö g e l in grofser Naturtreue von dem Neufchateller A u b e r t P a r e n t in Berlin, um 1790.

R A U M VIII.

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— Schreibsekretär mit eingesetzten Wedgwood-Platten. England, Ende 18. Jahrh., darauf: Biscuit-Figuren. Meifsen. — Kommode mit reicher eingelegter Arbeit von Magiolino da Barabigio. Mailand, um 1800. — Bronzekaryatiden, die Jahreszeiten, dieselben Modelle wie am Juwelenschrank der Königin Marie Antoinette. Paris, 1787. — Füllung, Ahornholz, von W. G. Rogers. Paris, um 1780. — Auf niedrigem Glasschranke: Bronzestatuette der Tänzerin Fanny Eisler von A . Barre. Paris 1837. — Schrank, Mahagoni, mit Bronzebeschlägen. Innen: Füllungen, auf Lack gemalt. Berlin, um 1820. Freistehend. Zwei Stühle von Schinkel aus dem Palais des Prinzen Karl von Preufsen, um 1830. — GlasKronleuchter. Schlesien, 18. Jahrh.

RAUM XX. Getäfeltes Zimmer mit Alkoven. Wände in Holz geschnitzt, weifs und gold, eingesetzte Spiegel und dekorative Bilder: ideale Landschaften und allegorisches Bild. [An der Stelle des Überganges zu Raum X I X a befand sich das Fenster.] Paris, aus einem Gartenhause an den Boulevards, um 1710. — Hineingesetzt: Französische Möbel. 18. Jahrh. — Kronleuchter mit Blumen aus S6vresporzellan.

RAUM VIII.

LACKARBEITEN.

Eingang vom gotischen Saale IX. China und Japan verwenden zum Schmuck fiir ihre Holzarbeiten mit Vorliebe den Lack, welchen sie mit unerreichter Geschicklickeit malerisch bearbeiten. Der Lack kann auch auf jedem anderen Grund, auf Leder, Papier, Thonwaren, Metall aufgetragen werden. Japan übertrifft hierin China an Reichtum der Farben und Geschmack der phantastischen Dekoration. W a n d s c h r a n k 130. Darstellung der japanischen Lackarbeit [Sammlung des Dr. Rein]. Die RohKunstgew.-Museumsführer.

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Möbel und Holz-Arbeiten

RAUM VIII.

materialien, die Instrumente, die Stufen der Verarbeitung, die beliebtesten Muster der Dekorierung. Das Holz, welches die Lackschicht aufnehmen soll, wird geglättet, alle Fugen verkittet und überklebt. Sodann wird der Grund mit körnigem Stoff, Seide oder Papier überzogen. Darüber ein Grund von Ochsengalle und pulverisiertem Thon und Ziegelmehl. Glättung desselben und Dichtung mit Gummi und Kreide. Auftragen des Lackes, Abschleifen, Wiederauftragen und Wiederabschleifen der Überzüge, die bei den feinsten Arten sich bis zu achtzehn Schichten steigern. Sodann Bemalen oder auch Durchschleifen und Ausschneiden der verschiedenfarbigen Schichten. Wandschrank 125. L a c k a r b e i t e n aus J a p a n . Grofse Reisschüssel in Goldlack für fürstlichen Gebrauch. — Schreibkasten mit Schieferstück zum Anreiben der Tusche, Wassergefäfs und Pinsel. 18. Jahrh. — Traggerät für Speisen. — Kasten und Dosen verschiedener Bestimmung. — Holztafel mit Lackmalerei, eingelegtem Perlmutter und Fayencerelief. — Lack auf Steingut und Eisen. Auf d e m S c h r a n k e : Zwei bewegliche Wände: Auf Goldgrund gemalt, Geschichte des Helden Raiko, welcher mit Ungeheuern kämpft. Japan. Wandschrank 126. L a c k a r b e i t e n und e i n g e l e g t e Arbeiten aus C h i n a . Geschnittener Lack, zum Teil in verschiedenen Farbenschichten. — Lack auf Porzellan. — Brett, braunes Holz mit Perlmutter eingelegt. Cochinchina. — Geschnitzte Füllungen. Schrank 127. L a c k a r b e i t e n aus C h i n a und J a p a n . Schnitzereien aus Elfenbein und Rhinoceroshorn, China. — Fächer aus Fischbeingeflecht mit aufgelegten Blüten aus Elfenbein. — Arbeiten aus Speckstein, China. — Eingelegte Messerscheiden und Pfeifenfutterale, Japan. Schrank 128. L a c k a r b e i t e n u n d e i n g e l e g t e Arbeiten aus J a p a n : Medizindosen [Inro], — Kleine Holzund Elfenbeinschnitzereien [Netzke],

R A U M VIII.

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Freistehend am F e n s t e r : Feuerbecken mit Lackmalerei, beste Arbeit. Japan, um 1700. Glaskasten 131, auf einem mit Perlmutter eingelegten Schrank aus Cochinchina. Arbeiten aus E l f e n b e i n : Gedrehte chinesische Kugeln, ineinander gearbeitet mit wechselnden Mustern, Medizinbüchsen, Schalen, hängende Körbchen etc. Sehr bemerkenswert ist die zarte Färbung, welche die Chinesen einzelnen Verzierungen des Elfenbeingerätes geben. Wand 122. Schränkchen in Kerbschnitt mit drehbarem Mittelteil zwischen den vier Pfosten. — Japanisches Puppenhaus, Modell einer japanischen Hauseinrichtung. — Japanische Sänfte eines Daimio. — Chinesische Lackplatte mit aufgesetzten Darstellungen aus Halbedelsteinen. — Gemalte japanische Papiertapeten mit Blumen und Vögeln. — Japanische Musikinstrumente. — Insektenkäfig in Form eines Hauses aus feinstem Strohgeflecht, Japan. Wand 124. Zwei Fiillbretter, geschnitten und bemalt. Lack. China 17. —18. Jahrh. Freistehend. Thron eines chinesischen Kaisers. Lackarbeit mit eingesetzten Stücken in Seidenwirkerei. Oben grofse Glorie von Pfauenfedern. Wandschrank 132. Lackarbeiten aus P e r s i e n : Buchdeckel und Dosen mit Blumensträufsen und figürlichen Darstellungen bemalt. Lackarbeiten aus I n d i e n : Büchsen und Ähnliches, bedeckt mit mehreren dünnen Lackschichten und zum Teil gravierten, zum Teil aufgemalten Mustern, Arbeiten von Lahore. — Lackarbeiten aus C a s h m i r : Flaschen, Schalen und Teller mit fein verteilten Shawlmustern. — Lackarbeiten aus Siam und Arabien. Holzschnitzereien aus Persien, Indien, Türkei und Rufsland. [Löffel.]

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FLECHTARBEITEN. MOSAIK.

RAUM X V .

PAPIER.

Zugang über die kleine Treppe zwischen den altdeutschen Zimmern (XIII und XIV). Wand 61 u. 64. S t r o h g e f l e c h t e , zumeist halbcivilisierter Länder : Sudan, Indischer Archipel etc. Matten, Körbe, Geräte. Die Arbeiten sind ausgezeichnet durch sehr verständige und geschmackvolle Benutzung des einfachen Materials. Das Stroh ist gefärbt, ohne den goldigen Grundton zu verlieren, die Muster sind völlig der Technik angepafst. Wandschrank 136. Sammlung älterer Korbflechtereien aus Japan: die Körbe vielfach zum Anhängen an die Wand, zur Aufnahme von Blumen und für Holzkohlen bestimmt. Pultschrank 138. Modelle von japanischen Blumenkörbchen. Geschenk von Frau v. Lipperheide. Wandschrank 139. S t r o h - u n d F l e c h t a r b e i t e n . — Korbflechterei aus Ceylon. — Flechtarbeiten aus Fischbein von höchster Feinheit, Japan. — Verschiedene einfache Arbeiten halbwilder Völker. — Arbeiten aus buntfarbigen Borsten. Neu-Schottland. D e u t s c h e s B u n t p a p i e r in der Bibliothek, siehe Seite 167. Pultschrank 137. F ä c h e r , Orient: China, Japan. Der Gebrauch der Fächer ist im Orient infolge des Klimas viel verbreiteter als in Europa. Reiche Ausbildung; vielfach Arbeiten für europäischen Bedarf. — Indische Federfächer. [Chinesische Elfenbeinfächer in Schrank 1 2 7 , S. 50, Japan. Fächermalereien auf Seide und Papier in der Stoffsammlung und der Bibliothek]. Wandschrank 141. M o s a i k und verwandte Arbeiten. Die Kunst des Mosaiks bildet gemusterte Oberflächen durch Zusammensetzen von Stücken, welche von der Natur oder durch Kunst in der Masse gefärbt sind. P l a t t e n m o s a i k [opus sectile, Florentiner Mosaik].

RAUM XV.

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Die Farbenflächen des Musters werden aus farbigem Material in Platten ausgeschnitten und zusammengefügt. Wenn sie in einen zusammenhängenden Grund eingelassen werden, so geht die Arbeit in die ,eingelegte Arbeit', ,Intarsia', über. Bei dieser Technik ist die Musterung im wesentlichen auf Flächenwirkung beschränkt, eine Art von Schattierung wird nur ermöglicht durch in sich schattiertes Material, wie die Arnosteine bei dem F l o r e n tiner Mosaik. — Verwandte Arbeit aus A g r a in Indien mit Halbedelsteinen. S t i f t m o s a i k [opus tessellatum, römisches und venetianisches Mosaik], Die Farbenflächen werden durch Stifte gebildet, welche man hinreichend klein wählen kann, um alle Farbenübergänge herzustellen und schliefslich eine völlig malerische Wirkung zu erzielen. Die Stifte aus farbigen Glasmassen geben eine fast unbeschränkte Farbenskala [vergl. das Venetianer Glasmosaik, Seite 94]. Für rein dekorative Arbeiten beschränkt man sich gern auf einfache, besonders auf geometrische Muster, für welche man Stifte von einheitlicher Gröfse verwenden kann. B o m b a y m o s a i k , indische Arbeit, wird gebildet, indem man Sandelholz, Elfenbein [z. T. gefärbtes] und Zinn durch eiserne Leeren in dreieckige, ganz feine Stäbchen prefst, diese zu geometrischen Mustern zusammenleimt, hiervon Querschnitte macht, deren jeder das Muster enthält, und diese als dünne Platten auf die Geräte aufleimt. Ähnliche Technik in dem Mosaik von S o r r e n t bei Neapel und von T u n b r i d g e - W e l l s bei London. R e l i e f m o s a i k wird hergestellt durch reliefartige Behandlung zusammengefügter farbiger Materialien [vergl. Sehr. 65, Seite 38]. — Russische Arbeiten. S t r o h m o s a i k aus kleinen Abschnitten von gefärbtem Stroh hergestellt. Ältere Arbeiten, Deutschland, 17.—18. Jahrh., neuere aus Schlesien, Spanien, Japan. Wand 63. Teile von geprefsten Ledertapeten, Walze und Platten für Lederpressung. — Steinmosaik. Rom, 18. Jahrh. — Mosaikplatten aus Florenz und Agra.

OBERES STOCKWERK, OSTSEITE.

KUNSTTÖPFEREI. Die Kunsttöpferei, Keramik, stellt Gefäfse und Geräte aus gebranntem T h o n her. Gefäfse aus dieser einfachsten Masse bei allen Urvölkern: altgermanische Graburnen, mexikanische, afrikanische Gefäfse etc. Hiervon nur Proben in Wandschrank 247, Seite 70, umfangreiche Sammlung derselben im Kgl. Museum für Völkerkunde. Die Thonmasse, hart gebrannt, wird zur Herstellung von Ziegeln, sowie von Figuren, Geräten und Bauteilen in künstlerischer Ausbildung verwandt: Terrakotta. Antike griechische und römische Terrakotten im Antiquarium des K g l . Museums. Ebendaselbst d i e a l t g r i e c h i s c h e n Vasen in Schwarz und Rot, edelste Ausbildung einfacher Thonwaren mit leichtdeckendem Überzug [vergi. Wandschrank 246, Seite 75]. Die G l a s u r macht die Gefäfse aus poröser Irdenware wasserdicht und ermöglicht einen reichen farbigen Schmuck. Die Glasuren werden auf den lufttrockenen oder verglühten Thon aufgetragen als ein flüssiger Brei, der im Brande schmilzt, glasig wird und einen festhaftenden Überzug bildet. Gesprungene Glasuren geben Risse, Haarrisse, die künsterisch benutzt werden als ,Craquelé' [Krackporzellan]. Die Glasuren sind je nach dem Flussmittel verschieden. Die Bleiglasur ist durchsichtig und in verschiedener Farbe herzustellen : das gemeine Bauerngeschirr. Verzierungen in weissem Thonschiicker aufgetragen oder aus weissem deckenden Thongrunde ausgekratzt unter

GALERIE XXV.

Kunsttöpferei

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durchsichtiger Bleiglasur sind zu allen Zeiten gefertigt und erheben sich selbst zu künstlerischer Höhe. Die Italienischen Sgraffiti des 1 5 . — 1 6 . Jahrh. Wandschrank 217, Seite 60. Für die Bemalung unter der Glasur wird der dunkle Thonkern gleichfalls mit einer weifsen Thonschicht, d e m Angufs [Engobe], als Malgrund überzogen: die persischen und türkischen Fayencen unter durchsichtiger alkalischer Glasur. Die Zinnglasuren bilden eine undurchsichtige weifse Schmelzdecke. Man kann sie in der vollen Masse färben: die Ware der Robbia. B e m a l t e Z i n n g l a s u r . A u f die feucht aufgetragene weifse Glasurschicht wird mit metallischen Farben gemalt, welche die Schicht völlig durchdringen und im Scharffeuer mit ihr verschmelzen: die italienischen Majoliken, die französischen, holländischen und deutschen Fayencen. Man kann auch auf die fertig gebrannte Glasur malen; die Farben werden in einem dritten leichteren Feuer (Muffelbrand) eingebrannt: die persischen Wandfliesen seit dem 15. Jahrh. und die in der Nachahmung des Porzellans verzierten orientalischen und europäischen Fayencen des 18. Jahrh. S t e i n g u t . Verschiedene künstlich hergestellte Massen, zumeist mit Bleiglasur. Näheres Seite 74. S t e i n z e u g . Besondere Thonarten ergeben die stahlharte Masse. Salzglasur. Näheres Seite 69. Porzellan. Künstliche Mischung weifs, stahlhart, halbdurchsichtig. Näheres Seite 77. GALERIE

XXV.

ORIENTALISCHE

FAYENCE,

FLIESEN. Vergl. das Handbuch: Majolika von Otto von Falke.

Die ältesten bekannten Glasuren finden sich in Ägypten bereits aus der Zeit des alten Reiches [3. Jahr-

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Kunsttöpferei

GALERIE XXV.

tausend v. Chr.] und in Mesopotamien. Die Technik vererbt sich in die saracenische und persische Kunst. Fliesenplatten zur Bekleidung der Wände in reicher Musterung wurden im ganzen Gebiet des Islam in höchster Vollkommenheit gearbeitet. W a n d 179 enthält die ältesten p e r s i s c h e n F l i e s e n des Mittelalters: Kreuz- und sternförmige Platten, verziert mit Tierfiguren und Pflanzenornament in metallisch glänzendem Lüster, 13.—15. Jahrh. — Gefäfse dieser Art in Schrank 192 [vgl. unten]. — Teile von Wandbekleidungen, musivisch zusammengesetzte Ausschnitte glasierter Platten. Die frühesten aus Koniah in Kleinasien 13. Jahrh.; persische Thonmosaiken des 15.—16. Jahrh. — Fliesen des 15. Jahrh. aus Brussa mit Glasuren zwischen sog. toten Rändern; um die Farben vor dem Ineinanderfliefsen zu schützen, werden die Umrifslinien in einer nicht schmelzenden, schwarzen Thonmasse aufgetragen. [Diese Technik ist neuerdings, zuerst von Parvillier in Paris, wieder aufgenommen worden. Vergl. die Schüssel von Parvillier in Schrank 185, Seite 82] — Persische Fliesen bemalt auf der weifsen Glasur. 16.—18. Jahrh. — Fliesenbild mit Reitern. Ispahan um 1600. Pultschrank 446. Mosaikfliesen aus Samarkand, 14.—16. Jahrh. — Bruchstücke persischer Mosaikfliesen. 15.—16. Jahrh. Wand 176—178. T ü r k i s c h e F l i e s e n , 16.—17. Jahrh. Auf die Fliesen wird häufig beim Formen das abgepafste Muster in flachem Relief geprefst. Der Grund wird mit weifsem Angufs überzogen und darauf unter durchsichtiger alkalischer Glasur gemalt. Die Muster bilden neben dem stilisierten Rankenwerk natürliche Blumen [Nelke, Tulpe, Hyacinthe] wie auf den türkischen Prachtstoffen und Teppichen. Der gröfste Teil der Sammlung stammt aus Constantinopel. [Moderne Reste der persischen und indischen Fliesenmalerei an Stellwand 193 und in Raum LIV.] Schrank 190. Teller und Gefäfse, technisch und

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ornamental mit den türkischen Fliesen übereinstimmend [sog. Rhodusware]. Kleinasien, 16.— 18. Jahrh. — Syrische Fayencen ohne das schreiende Bolusrot und Kupfergrün der türkischen. Schrank 191. P e r s i s c h e F a y e n c e unter chinesischem Einflufs. Chinesische Porzellane, die in grofsen Mengen nach Persien gelangten, haben dort Nachbildungen hervorgerufen, die zunächst in Fayence, später in Porzellan ausgeführt sind. Vorwiegend Blaumalerei, Mischung von chinesischen und persischen Mustern. Gruppe von Fayencen in Blau, Grün und Rot bemalt. [Pers. Porzellan in Schrank 280, Seite 86.] Schrank 192. Kleine Schüsseln mit MetalllUster, die Vorbilder der späteren spanisch-maurischen Majolika. Sie stammen aus italienischen Kirchen des 13. Jahrh., wo sie als Wandschmuck eingemauert waren. — Persische Gefäfse mit Goldlüster. 15. Jahrh. — Persische Fayence, 17.—18. Jahrh. — Gruppe von Gefäfsen mit weifsen und farbigen Glasuren in Nachahmung chinesischer Porzellane, z. T. in harter porzellanartiger Masse. — Gefäfse mit durchbrochenen, nur durch die Glasur geschlossenen Feldern, sog. Gomrunfayencen. Persien, 1. Hälfte des 18. Jahrh. Schrank 186. Fayencen von K u t a h i a (bei Brussa), 1 7 . — 19. Jahrh. — Fayencen mit Blumenmalereien im Porzellanstil, 18. Jahrh. — Moderne Erzeugnisse der erneuerten Fabrikation. Wand 180—181. S p a n i s c h - m a u r i s c h e F l i e s e n , Mosaiken aus glasierten Thonstücken. 14. — 15. Jahrh. — Azulejos, Fliesen mit erhöhten Randlinien, welche die Glasuren trennen. 1 5 . — 1 6 . Jahrh. Stell-Wand 193. Gemalte Fliesen. Spanien, 16.—18. Jahrh. — Moderne persische Fliesen. Wand 182. I t a l i e n i s c h e M a j o l i k a - F l i e s e n aus Siena, Ferrara, Bologna u. a. O., Anfang 16. Jahrh., und moderne Nachbildungen, zum folgenden Saal gehörend. Majolika-Kamin. Tirol, 16. Jahrh.

Kunsttöpferei

RAUM XXVIII.

Unter den Schränken 196 — 198: Fufebodenfliesen aus Süditalien, 18.—19. Jahrh. Die holländischen Fliesen befinden sich in Raum XXIX. R A U M XXVIII.

DER

MAJOLIKA-SAAL.

Vergl. das Handbuch: Majolika von Otto von Falke. Der k ü n s t l e r i s c h e S c h m u c k des Saales. Die vier Seiten der Voute sind in je drei Felder geteilt, an den Abgrenzungen derselben dekorative Figuren, modelliert von O t t o L e s s i n g . Die Ausmalung von M o r i t z M e u r e r benutzt die Schmuckformen der Majolikamalerei und enthält in allen Teilen Hindeutungen auf die Sammlung der Kunsttöpferei. In der Mitte der Wände die Porträts von Rafael, Palissy, Wedgwood und Martin Gropius, dem Erbauer des Museums, an den Seiten je zwei Wappen von den Städten Urbino, Delft, Meifsen, Sevres etc. An d e r D e c k e Kinderfiguren, modelliert von E b e r l e i n .

Am Eingang zum Majolikasaal, aufsen in der Galerie: Thürumrahmung, Terrakotta, Cremona um 1500; über dem Eingange im Innern des Saales: Flachbogen, Terrakotta, Mantua 16. Jahrh.; über den Wandschränken vier Terrakottenfriese von Hausfassaden in Cremona, 15.—16. Jahrh. Über die Insel Majorka wurden im Mittelalter maurische glasierte Thongefäfse von Spanien nach Italien eingeführt und daher M a j o l i k a genannt. Wir pflegen als Majolika die glasierten Geschirre zu bezeichnen, welche der Kunst der italienischen Renaissance, 15.—17. Jahrh., angehören, dagegen als Fayencen besonders die Arbeiten des 17.—18. Jahrh., welche unter chinesisch-holländischem Einflufs stehen. Die Berliner Majolikasammlung ist von grofser Vollständigkeit. Sie ist erwachsen aus der Sammlung des Generalkonsuls Bartholdi in Rom, angekauft 1828, und der Sammlung von Nagler 1835. Dazu kommt Einiges aus der Sammlung Minutoli 1858 und 1869 und ein umfassender Ankauf früher Arbeiten 1885.

RAUM XXVIII.

Kunsttöpferei

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Die Zeit, in welcher die einzelnen Majolikageräte hergestellt sind, läfst sich mit ziemlicher Sicherheit bestimmen, dagegen sind die Zuteilungen an die einzelnen Herstellungsorte bei dem engen Zusammenhange, in welchem die meisten Orte standen, keineswegs sicher. Festen Ausweis geben Aufschriften, einen nicht ganz so festen die meist auf der Rückseite angebrachten Werkzeichen, die sogenannten M a r k e n . W o sich solche an den Gegenständen finden, sind sie in der Sammlung auf beigefügten Zetteln genau abgebildet. Die Herkunft der Stücke ist nur in den sicheren Fällen mit Bestimmtheit angegeben, im übrigen sind nur die Gruppen bezeichnet, zu welchen die Stücke gehören. Schrank 227. S p a n i s c h - m a u r i s c h e M a j o l i k a . Die Kunsttöpferei wurde vom Orient durch die Araber nach Spanien herübergebracht. Ausstattung der Alhambra mit farbigen Fliesen seit 1300 [siehe Wand 180/181, Seite 57] und Mosaiken aus glasiertem Thon [ebendort]. Gefäfse, zum Teil mit Buckelungen, mit weifser, leicht getönter Zinnglasur, das Muster in eigentümlichem, matt glänzendem Gold-Lüster, der auf die fertig gebrannte Glasur aufgemalt wird; dazu tritt gelegentlich etwas Blau oder Braun. Lineares Ornament, zierliches arabisches Blattwerk, Schriftzüge und heraldische Tiere. Die R ü c k seiten ebenfalls geschmückt. Christliche Symbole und Wappen zeigen, dafs auch für die Ausfuhr gearbeitet wurde. Die älteren Arbeiten sind von feinster Durchbildung in zartem, blassem Gold. Allmählich sinkt die Arbeit zur provinzialen Bauerntöpferei herab, in den Mustern vermischen sich arabische und Renaissance-Elemente, der Lüster wird rötlich trübe. Nachleben der Technik, besonders in Valencia, bis in die Mitte des 19. Jahrh. — Krug, sog. s i c u l o - a r a b i s c h e , aber ebenfalls in Spanien gefertigte, Fayence, 1 3 . — 1 4 . Jahrh., Lüstermalerei auf durchsichtiger blauer Glasur. — Freistehend: Bruchstück einer Fayencevase mit

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Kunsttöpferei

RAUM XXVIII.

LUstermalereien in der Art der Alhambravasen, spanischmaurische Arbeit Anfang 14. Jahrh. Ober- und Unterteil in Holz ergänzt. S c h r a n k 226. D e r u t a [Umbrien]. Die Erzeugnisse dieser Fabrik zeigen den maurischen Einfiufs in der Verwendung der metallischen goldigen Farbe und selbst im Ornament. Die Malerei ist hauptsächlich in Blau auf der weifsen Zinnglasur ausgeführt und mit einer durchsichtigen Llistrierung überdeckt. — Bei den Schüsseln ist Rand und Mitte geteilt, der ornamentale Charakter der Malerei noch völlig gewahrt. Häufig grofse Brustbilder von Frauen mit zärtlichen Beischriften. Gelegentlich Arbeiten in flachem Relief. — Vase nur in Blau gemalt, ohne Goldlüster. — Majoliken unter dem Einflüsse von Deruba von Giorgio Andreoli, Gubbio, um 1510. W a n d s c h r a n k 217. Frühe Majoliken in breiter Art gemalt, z. T. bäurische Arbeiten in Kupfergrün und Manganviolett. — Das grofse Becken mit männlichem Brustbild. Florenz, Mitte 15. Jahrh. — Gruppe von Arbeiten mit dick aufliegendem Kobaltblau, vorwiegend Florenz, Mitte 15. Jahrh. — Geschirr für den gewöhnlichen Gebrauch. Florenz, zum Teil in Nachahmung spanisch-maurischer Vorbilder, Anfang des 16. Jahrh. — Arbeiten auf deckendem Angufs bemalt mit eingekratzten Ornamenten unter durchsichtiger Bleiglasur, sog. Sgraffitotechnik, aus Faenza, Montelupo, Bologna u. a. O. 15.—17. Jahrh. Arbeiten des L u c a d e l l a R o b b i a . Der grofse Bildhauer von Florenz, geb. 1399, gest. 1481, arbeitet in gebranntem Thon Reliefs und Rundfiguren, welche er mit farbigen Zinnglasuren überzieht. Erstes Werk 1445. In der Familie der R o b b i a Fortleben der Technik, zum Teil auch der Formen bis Ende des 16. Jahrh. — Gröfsere Anzahl ihrer Arbeiten im Alten Museum. Eine blaue Vase in Schrank 215. — In der Thür neben dem Schrank: Bildeinrahmung mit Fruchtgehängen von Andrea della

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Robbia. 16. Jahrh. — Rundbogen und Engelkopf, Robbiaarbeit, über dem Eingang zum Fayencezimmer. Arbeiten der ersten Blütezeit, 1 4 8 0 — 1 5 3 0 , aus F a e n z a , Schüssel mit Darstellung einer Bärenjagd. — Platte mit dem Brustbild eines Bischofs. Ende 15. Jahrh. Majoliken von C a f f a g i o l o , S i e n a , D e r u t a u. a. O. — C a f f a g i o l o gilt als Heimat einer Gruppe von Werken, welche den Charakter edelster Florentiner Renaissance tragen und den älteren Arbeiten von Faenza nahe verwandt sind. Die Schüsseln sind organisch gegliedert, die Ränder reich ausgebildet mit rein ornamentalem, knapp und scharf gezeichnetem Schmuck; die Bilder der Mittelfelder sind überwiegend ornamental gehalten, die Köpfe weiblicher Schönheiten herb, im Stil der frühen Florentiner. Die Farben, welche den Grund voll bedecken, sind tief, ruhig und etwas kühl. Vorherrschend ein leuchtendes Ockergelb und ein breit aufgetragenes Blau für den Hintergrund. Apothekengefäfse, sog. Albarelli, Anfang 16. Jahrh. Sie wurden reich ausgeschmückt, besonders für die Apotheken vornehmer Klöster, aber auch für den öffentlichen Handelsbedarf. — Neben Wandschrank 217 : Majolika-Platte mit Wappen Papst Pius' II. und Kaiser Friedrichs III. Faenza um 1460. Schrank 215. Arbeiten verschiedener Fabriken. Majoliken aus V e n e d i g , auf grauem Grunde in Blau gemalt und mit Weifs gehöht. — Schüssel mit dem Allianz-Wappen der Nürnberger Geschlechter Imhof und Schlaudersbach und orientalischem Rankenwerk, sog. Malerei „alla porcellana". — Schüssel mit dem Kopf des Vitellius in der Art des Maestro Lodovico um 1540. — Schüssel mit blauen Grottesken und dem Wappen der Venetianer Familie Amati, um 1540. — Folge von Tellern mit Trophäen aus C a s t e l D u r a n t e , um 1540. — Teller, weifs bemalt auf weifsem Grunde, „bianco sopra bianco". — Apothekenkrüge aus Faenza. Schrank 221. Arbeiten, vorwiegend aus F a e n z a ,

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darunter einige mitMetallltister. — Schüssel mit dem Opfertode des Marcus Curtius. Bez. Faencia (Faenza), um 1540. — Teller mit dem Sturz des Phäeton, frühfaentinisch. — Teller mit der Darstellung des verlorenen Sohnes nach Dürer. — Teller mit der Anbetung der heiligen drei Könige, Art des Baldassare Manara, eines Hauptmeisters von Faenza. — Schalen, muschelartig gebuckelt, mit Arabesken, meist aus Faenza. — Kanne mit dem Wappen der Del Monte, um 1500. Schrank 222. Arbeiten aus F a e n z a in Umbrien, Hauptort italienischer Majolika, mit einigen bestimmt bezeichneten und erkennbaren Gruppen. — Aus der Werkstatt der Casa Pirota die auf blauem Grund gemalten Schüsseln, ferner die grofse Platte, Altarbild, Darstellung: die Anbetung der heiligen drei Könige, eines der hervorragendsten Werke italienischer Majolika. — Daneben Bilder für Hausaltäre von Cafifagiolo und Urbino. — Der untere Rand des Schrankes ist hier und in anderen Schränken mit Stücken verschiedener Herkunft besetzt. Schrank 220. Arbeiten aus G u b b i o mit starker Verwendung der metallischen Lüsterfarben auf blauer und farbiger Malerei. Das besondere Geheimnis von Gubbio, das rubinartige Rot, erlosch bald nach 1550. Die LüsterFarben wurden auf die fertigen Majoliken in einem besonderen Brande aufgetragen; daher konnten auch Gefäfse aus anderen Städten nachträglich in Gubbio lüstriert werden. — In der unteren Reihe ein Stück, bei welchem der Lüster fehlt, und das hierdurch unvollständig erscheint. — Hauptmeister von Gubbio ist Giorgio Andreoli, 1485 bis 1552 [s. Schrank 226], und sein Sohn Vicenzio. Die Sammlung besitzt acht bezeichnete Stücke von Giorgio: Folge von Tellern mit Groteskenverzierung vom Jahre 1519; mit figürlichen Darstellungen von 1526 bis 1540, darunter ein Teller mit der Figur der Klugheit in rotem Gewände auf einem Löwen. — Teller mit dem Märtyrertod der heiligen Ursula, 1540. — Verwandte Fabrik in Gualdo.

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Schrank 219. Arbeiten aus U r b i n o und verwandten Fabriken. E r s t e P e r i o d e bis 1560. In Urbino sucht Herzog Guidobaldo II. um 1540 die Majolika zu höherer Kunstleistung zu heben. Er beruft Venetianer Maler und erwirbt den Nachlafs Rafaels als Vorbilder für seine Fabrik. Die ornamentalen Formen treten zurück, das Bildmäfsige überwiegt, die Form des Gerätes wird kaum noch berücksichtigt. Die Malerei ist in der Blüte dieser Periode von hoher Vollkommenheit, sehr geistreich in der Verwertung der beschränkten Farbenmittel, welche den Stücken selbst bei willkürlicher Komposition eine glänzende dekorative Wirkung sichert. Die Stücke sind zumeist Schaugerät zum Aufstellen auf Kredenzen und zum Anhängen, daher vertikale Richtung der Bilder. Viele Teller, zum Überreichen von Geschenken bestimmt, mit zärtlichen Darstellungen. In den Bildern Vorliebe für antike Stoffe, Liebesabenteuer der Götter nach Ovid, Grofsthaten der Römer nach Livius. Biblische Vorgänge. Sehr selten gleichzeitige Ereignisse. Starke Benutzung der Stiche nach Rafaels Bildern mit willkürlicher Verwendung der einzelnen Figuren. Hauptmeister: Nicola da Urbino aus Castel Durante, der den figürlichen Stil nach Urbino überträgt. Von ihm der Teller mit dem Opfertode des M. Curtius. — Francesco Xanto Avelli aus Rovigo, 1530—42: sorgfältige und dabei geistreiche Zeichnung, mäfsige Modellierung in milden Farben. Das Museum besitzt von ihm acht mit seinem Namen bezeichnete Stücke. — Orazio Fontana, um 1542 — 1 5 7 1 , und seine Nachfolger haben tiefer leuchtende Farben, besonders ein dunkles Schwarz. Einige Stücke mit ,GubbioLüster', andere zur Aufnahme desselben vorbereitet. Grofse Schüssel von Orazio Fontana, 1542. Wandschrank 213. Arbeiten aus Urbino und den verwandten Fabriken in Venedig, Remini, Pesaro u. a. — Gruppe von Majoliken in der Art des Orazio Fontana. Schrank 223. Arbeiten aus U r b i n o , V e n e d i g und

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RAUM X X V I I I .

verwandten Fabriken — Gefäfse und Geräte. — Schreibzeuge. — Salznäpfe. — Suppennäpfe mit Deckeln, welche zugleich als Teller dienten, innen und aufsen bemalt, zur Aufnahme der als Geschenk an Wöchnerinnen überschickten Suppen. Z w e i t e P e r i o d e 1 5 6 0 — 1 6 5 0 . Die Unterstützung der Bildermalerei durch eigentliche Künstler hört auf, die Figurenmalereien werden flüchtig, maniriert und gegen 1600 selbst in der Farbe fleckig und kraus. Dagegen hebt sich die ornamentale Malerei, Grottesken auf weifsem Grund in zierlicher Umbildung der antiken Wandmalerei, wie sie Rafael durch die Ausmalung der Loggien herbeigeführt hatte. Die Gefäfse werden wieder organisch geteilt, die eigentlichen Bilder ziehen sich in eingerahmte kleine Flächen zurück. Hauptmeister: Orazio Fontana, später die Familie Patanazzi, 1 5 8 0 — 1 6 2 0 . Die besten Stücke dieser Art in Schrank 225. G r o t t e s k e n v o n U r b i n o . Grofse ovale Schüssel aus dem im Bargello zu Florenz aufbewahrten Geschirr der Herzöge von Urbino, auch rückseitig bemalt, um mit Früchten beladen beim Male mit hocherhobenen Händen aufgetragen zu werden. — Ähnliche dreiteilige Schüssel aus F e r r a r a . — Kannen und Teller für die Nürnberger Familien Imhof und Neudörffer, in Italien gearbeitet. — Teller aus Venedig, dessen Rückseite einen später sehr häufig vorkommenden Dekor von Ranken und grofsen Blumen und Früchten zeigt, von Domenico da Venezia. — Arbeiten im Grotteskenstil aus Castelli. Freistehend. Teile eines Services mit dem Wappen der Familie Salviati. [Venedig oder Urbino], 2. Hälfte 16. Jahrh. Schrank 228. Arbeiten mit vorwiegend bläulicher Färbung aus Venedig, Faenza oder Padua. — Schwarz glasierte Gefäfse mit Gold und Lackfarbe bemalt. Venedig, 1 7 . — 1 8 . Jahrh.

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Schrank 224. Arbeiten des 17.—18. Jahrh. Im 17. Jahrh. verblafst die Farbe immer mehr und geht zuletzt ganz in zarte gebrochene Töne über. Leitende Fabrik ist C a s t e l l i bei Neapel. Die Darstellungen, meist weichliche Frauen- und Kindergestalten im Stil der Caracci, dann auch bäuerliches Genre, Tierstücke, Landschaften, vorzugsweise mit antiken Ruinen. Als Ornament fast nur Blumen und Fruchtgehänge, mit Amoretten durchsetzt. — In S i e n a um 1730 ein Versuch, auf Rafaelische Zeichnungen und ernste Kompositionen zurückzugehen. — Die älteren Fabriken wie Urbino, Castel Durante folgen ebenfalls der Zeitströmung. Bildplatten dieser Art neben den Wandschränken. Wandschrank 218. Fayencen aus N o r d i t a l i e n : N o v e , T u r i n , S a v o n a , G e n u a , 17.—18. Jahrh., abhängig von den holländischen Fayencen und ostasiatischem Porzellan, überwiegend blau gemalt. — Gefäfs mit griechischem Trinklied, für die griechischen Inseln in Pesaro gefertigt. — Weifse Waren aus F a e n z a , 16.—18. Jahrh., von denen manche nachträglich eine Bemalung erhielten. Sie begründeten den Namen .Fayence'. — Schüssel aus sog. Medici-Porzellan. Florenz, Ende 16. Jahrh. S p a n i e n : In T a l a v e r a im 16.—18. Jahrh. lebhafter Betrieb, sodass ,Talavera' in Spanien Bezeichnung für gemalte Fayence überhaupt wurde. — Fayencen aus A l c o r a , denen von Moustiers verwandt. Wandschrank 212. Fayencen aus F r a n k r e i c h : In N e v e r s , L y o n u. a. O. bereits im 16. Jahrh. Nachahmung der italienischen Majolika. Im 17. Jahrh. vorherrschend holländischer Einflufs. M o u s t i e r s , R o u e n , S i n c e n y , N e v e r s , jeder Fabrikort mit eigentümlicher Ornamentation. Blütezeit 17.— 18. Jahrh. — Für Moustiers charakteristisch die Grottesken Bdrains, für Rouen die Behang- und Strahlenmuster, »style rayonnant«, mit vorherrschender Blaumalerei. Arbeiten in persischem Stil mit Blumenmalerei aut blauem Grunde und seit der Mitte des 18. Jahrh. Motive in japanischem Geschmack: K u nstir w.-Museumsführer.

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RAUM XXIX.

Füllhorn mit Blumen, Vögeln und Schmetterlingen, »décor à la corne«, vielfarbig. W a n d 200. Bank mit hoher L e h n e in eingelegter Arbeit. Nachbildung zweier Felder des Gestühls im Cambio zu Perugia von Antonio Mercatello, um 1 5 0 0 ; in Perugia 1 8 7 2 für das Museum angefertigt. W a n d 229. Truhen und Füllbretter. Italien, 16. Jahrh. ; darüber A u f b a u von Vasen und Schüsseln. Madonnengruppe. Pesaro 1 4 9 9 . A n den T h ü r p f e i l e r n : Vase aus Venedig und aus Candiana bei Venedig, diese in Nachahmung der türkischrhodischen Fayencen. 1 . Hälfte X V I I . J a h r h . — MajolikaSchüsseln nach Entwürfen von Ernst Ewald. Berlin 1 8 7 5 .

RAUM XXIX.

DAS FAYENCE-ZIMMER.

E i n g a n g vom M a j o l i k a - S a a l XXVIII. Im 1 7 . und 1 8 . Jahrh. tritt der Einflufs des ostasiatischen Porzellans in den Vordergrund und löst den der italienischen Majolika ab. Die Gefäfse erhalten vorwiegend weifse Glasur, welche man in der Bemalung dem hochgeschätzten chinesischen Porzellan möglichst nahe zu bringen sucht; daher die Blaumalerei vorwiegend, welche beim Porzellan technisch geboten ist, bei der Fayence dagegen auf willkürlicher Beschränkung beruht und den alten Reichtum der Majolika-Malerei zerstört. Leitende Fabrikation in D e l f t in Holland, welche den chinesisch-japanischen Geschmack für ganz Enropa begründen hilft. Diesem Vorbilde folgen Italien, Frankreich [vergl. S. 65 Wandschrank 2 1 2 ] . Deutschland, die Schweiz und die nordischen L ä n d e r . Nach Erfindung des europäischen Porzellans um 1 7 1 0 hört die Wertschätzung der als Ersatz dienenden Fayence allmählich auf, sie sucht in den Mustern und Farben das Porzellan nachzuahmen und ersetzt daher die Scharffeuermalerei durch Muffel- oder Überglasurmalerei, die

RAUM XXIX.

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eine reiche Palette gewährt. Schliefslich sinkt sie zum Bauerngeschirr herab und wird erst in neuester Zeit wieder künstlerisch gewürdigt. Wand 231. Wandbekleidung, auf Fliesen gemalt, aus Hannover. Deutsche Arbeit, Mitte 18. Jahrh. — Holländische und westfälische Möbel, mit Fayencen bestellt. — Pastetenschüsseln in Form einer Ente und eines Eberkopfes, Fayencen von Höchst, Mitte 18. Jahrh. — Fafs. Süddeutschland, 1747. Speisenäpfe in Form von Früchten, Kohlköpfen u. ähnl. aus Proskau und anderen Fabriken. Schrank 240. Arbeiten aus D e l f t . Von 1640 an hoher Aufschwung; mit A. de Keyzer beginnt die oft täuschende Nachahmung des ostasiatischen sowohl blau wie farbig dekorierten Porzellans. — Schüssel blau bemalt in Nachahmung chinesischen Porzellans, bez. A. K . (Aelbregt de Keizer oder Anthony Kruisweg). — Zahlreiche Werkstätten durch die M a r k e n bekannt, Kopien an den betreffenden Stücken befestigt. Bezeichnete Stücke von Sam. van Eenhorn, J. W. Hoppestein, R. Ende, Joost Pietersz, Louwys Fictoor, Roos, A. Kruisweg u. a. — Schüssel mit Darstellung der Rettung der Israeliten im Roten Meere, bez. J. V. H. (Johann Verhagen) 1730. — Zwölf Darstellungen des Heringsfanges, Marke des Justus Brouwer um 1765. — Schüssel von Jacob Wemmersz Hoppestein. — Bildplatte von Abraham de Kooge 1658. — Flufslandschaft von Ghisbrecht Lambrechtse Kruyk um 1650. — Im 18. Jahrh. Herstellung des Gebrauchsgeschirrs in grofsen Massen. Schneller Verfall seit 1750. Form und Dekoration von gröfster Mannigfaltigkeit, vielfach für speziell holländischen Gebrauch, z. B. die Tulpenständer, Spuckbecher und Ähnliches. Am Fenster: Sechs Teller mit Landschaftsbildern in vollendeter Malerei von Frederik van Frytom, um 1660. Wandschrank 237. Gefäfse und Bildplatten mit vielfarbiger Scharffeuermalerei. Delft, 17.—18. Jahrh. — 5*

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RAUM X X I X .

Schüssel in der Art der Japanischen Imariware. — Porzellane, mit in die Glasur gemaltem Blau, Eisenrot, Gold und grünem Email. — Napf mit schwarzer Glasur und bunter Bemalung von Louwys Fictoor. Delft, um 1700. — Dosen, bemalt in Muffelfarben, in Anlehnung an Meifsner Porzellane. Links neben dem Schrank: Grofse Fayencetischplatte, blau mit Gold, in der Art des Albrecht de Keyzer. Delft, Ende 17. Jahrh.; rechts Tischplatte, Fayence von Rouen. Wandschrank 235. Arbeiten aus N ü r n b e r g , B a y r e u t h und anderen süddeutschen Fabriken. — Zu N ü r n b e r g gehören die Bilder von Chr. Marx und J. C. Romedy, ,Anfänger einer Porcelaine Faberique zu Nürnberg anno 1712 1 , und die vier ovalen Platten mit den Bildern der Evangelisten gemalt von Georg Mich. Tauber, an Wand 234 über der Thür zu Raum XXVIII. Bereits im 16. Jahrh. Anfänge der Fayence-Fabrikation in Nürnberg: Augustin Hirsvogel und Hans Nickel: Nachbildungen italienischer Majoliken. Im 17. Jahrh. hauptsächlich Blaugeschirr, Nachahmung der holländisch-chinesischen Ware. Häufig bauchige Kannen mit langem Hals, oft mit Streublumenmustern. Bekannte Meister: Kordenbusch, Schuster, Grebner, Wolff, Marx, Helmhack. Besondere Art: weifse Fayencen mit Bildern in bunten Muffelfarben. Schwarze Bemalung, die inneren Teile der Zeichnung mit der Nadel ausgekratzt: Teller und Krüge bemalt in der Art des Glasmalers Joh. Schaper, f 1670. [Vergl. S. 95 Schrank 316.] In B a y r e u t h errichtete 1720 Kaufmann Knöller zu St. Georgen am See eine Fayencefabrik, die 1745 von Fränkel und Schreck übernommen wurde. Vorzugsweise Malereien in Blau. — H a m b u r g e r Fayencen 1. Hälfte 17. Jahrh. Arbeiten von Göggingen, Künersberg, Crailsheim, Schrezheim und unbekannten Fabriken.

RAUM X X X .

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Auf dem Schrank und an der Wand 2 3 2 : Fayencen aus Kelsterbach, Kellinghusen, Zürich. W a n d s c h r a n k 236. Fayencen d e u t s c h e r , s c h w e i z e r und ö s t e r r e i c h i s c h - u n g a r i s c h e r Fabriken. Frühe deutsche Majoliken: Teller, blau bemalt in Nachahmung der Majoliken von Venedig (Faenza), bez. L . S. 1 6 1 8 . — Schale aus einer Folge mit Darstellungen der Lebensalter. 1623. Arbeiten aus Winterthur in der Schweiz. — Deckelschale auf Fufs mit dem Monogramm des Ofenhafners Ludwig Pfau von Winterthur. Fayencen aus dem Salzkammergut; die sog. Habanerkrüge aus Mähren und Nordungarn. Arbeiten aus Höchst, Fulda, Ludwigsburg, Rehweiler, Rheinsberg, Potsdam, Kassel, Braunschweig, Kopenhagen. W a n d 233. Holländische Fliesen des 1 7 . und 18. Jahrh. — Im Fensterschrank: Fayencen der verschiedenen angeführten Fabriken, dazu Arbeiten aus Zürich. — Krüge aus Siebenbürgen. Deutsche und französische Fayencen mit Malereien in der Art des Porzellans in Schrank '248 Raum X X X

S. 75RAUM XXX.

STEINZEUG UND STEINGUT.

Drei Wandteppiche in Gobelinwirkerei, Grottesken auf gelblichem [ursprünglich rotem] Grund, reiche Einrahmung mit Tierfiguren. Niederländische oder spanische Arbeit, 16. Jahrh. Das S t e i n z e u g ist eine nur vereinzelt vorkommende Thonware von besonderer Beschaffenheit, sodafs eine Herstellung an bestimmte Orte [Rheinlande, Belgien] gebunden ist. Der an Alkalien reiche Thon giebt schwach gebrannt eine weifse, poröse Masse, den Pfeifenthon; stark gebrannt, versintert er völlig, wird grau, härter als Stahl und ist von fast unverwüstlicher Dauerhaftigkeit.



Kunsttöpferei

RAUM X X X .

Durch Verdampfen von Salz in dem Brennofen bildet sich in Verbindung mit der Kieselsäure des Thons eine glasige Schicht, die Salzglasur, das charakteristische Kennzeichen des Rheinischen Steinzeugs. Als Farben sind nur das auch in hoher Glut beständige Kobaltblau- und Manganviolett zu benutzen, welche in der Salzglasur in Flufs kommen. Gemeineres Steinzeug erhält eine Schicht von leichtschmelzendem Ziegellehm, welcher in der hohen Glut verglast. Wandschrank 247. Die Scherbensammlung. Über die Herkunft des deutschen Steinzeugs, welches infolge niederdeutscher Inschriften lange Zeit als flämische Arbeit [grès flamand] angesehen wurde, ist erst lacht verbreitet durch die Nachgrabungen, welche Kaplan D o r n b u s c h in den Rheinlanden an den Stätten des alten Töpfereibetriebes anstellen liefs. Die hier gefundenen Scherbenlager halb fertiger Ware geben einen sicheren Anhalt über die Herkunft der Stücke, welche im 16. und 17. Jahrh. vom Rhein nach allen Ländern Europas hin versandt wurden. Die Sammlung Dornbusch ist 1876 erworben und vermehrt durch die Ausgrabungen in Raeren [Gesch'enk des Herrn von Grand-Ry], in Grenzhausen [Geschenk des Herrn Merkelbach] und in Altenrath [Geschenk des Herrn Dr. Schumacher]. Zuletzt haben Funde in Köln die Thatsache eines lebhaften, erst um 1570 erloschenen Betriebes in der Stadt selbst, in der Zeit und den Formen der deutschen Frührenaissance ergeben. — Die Geräte, meistens Krüge, wurden gedreht, die Verzierungen teils eingeschnitten oder eingeprefst — hierzu die Stempel in der Sammlung —, teils auch in besonderen Formen ausgedrückt und als dünne Schicht auf die noch feuchten Krüge aufgesetzt — Formen in der Sammlung — ,geschnitten und gedruckt Werk1. Die Formen wurden über Thon- und Holzmodellen in Thon hergestellt oder unmittelbar aus dem gehärteten Thon ausgeschnitten. Die Formenschneider und Töpfer waren nicht immer dieselben Leute, daher sind die in den

RAUM XXX.

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Reliefs v o r k o m m e n d e n Buchstaben [Marken] kein sicherer Anhalt für die Bestimmung. A b f o r m u n g e n durch andere Werkstätten sind auch im 16. Jahrh. nicht selten. Scherben aus Vetschau im Spreewald [Geschenk des Herrn Rabenau]. P r o b e n sog. p r ä h i s t o r i s c h e r T ö p f e r e i , meist altgermanische G r a b u r n e n , ohne A n w e n d u n g mechanischer Hilfsmittel hergestellt. S c h r a n k 251. Arbeiten aus S i e g b u r g , in der N ä h e von Bonn, am rechten R h e i n - U f e r . Sehr feiner weifser T h o n , gewöhnlich ohne Glasur. D i e ältesten Gefäfse, bald nach 1500, sind kleine V a s e n mit eingeschnittenen Verzierungen. N a c h 1500 beginnt die hohe Blüte des Betriebes; Gebrauchs- und Schaugeschirr. Beliebte F o r m : die schlanken, fast cylindrischen Pinten, auch Schnellen genannt, mit W a p p e n und anderem Bildwerk. — D a z u gehörige F o r m e n . —• D i e K a n n e n mit langer Tülle, sog. Schnabelkannen, von grofser Schönheit im A u f b a u und Ornament. [In Schrank 2 4 7 , unter den Siegburger Scherben, kleine Heiligenfiguren aus Steinzeug und zahlreiche Formen]. S c h r a n k 2 5 3 . A r b e i t e n von R a e r e n , Nassau, K ö l n , Frechen und verwandten Fabriken. K ö l n und nachher R a e r e n , ein kleiner Ort bei E u p e n , im 16. und 1 7 . Jahrh. unter niederländischer Oberhoheit, haben die grofse M e n g e der edlen braunen K r ü g e gefertigt, w e l c h e ihre F a r b e durch Einlassen v o n R a u c h in den Brennofen erhalten. Reiche Ausbildung der K r u g f o r m in vortrefflicher G l i e d e r u n g und scharfem Profil. In K ö l n (Werkstätten in der M a x i m i n e n - und Comödienstrafse): aufgelegte E i c h e n - und Rosenranken. Beliebte F o r m mit bärtiger Maske am Halse, sog. Bartmännchen. Schnellen mit Figuren in R u n d f e l d e r n . — In R a e r e n bekannte Meister: Jan E m m e n s , Baldasar Menneken, Jan Allers um 1600. D i e Darstellungen meist als Friese um den Bauch oder den Hals. Sehr b e l i e b t : die K u r f ü r s t e n , L a n d s k n e c h t e , B a u e r n t ä n z e , die W e r k e

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RAUM XXX.

der Barmherzigkeit, biblische Historien, Wappen und Sprüche. In Raeren: neben der braunen Ware auch graue K r ü g e mit Kobaltblau in den Vertiefungen der eingedrückten Stempel und als Hintergrund für die Reliefs. N a s s a u , das ,Kannebäckerländchen' bei Höhr und Grenzhausen, welches bis heute die grofsen Massen von Steinzeug tür ganz Deutschland liefert, arbeitete ähnlich wie Raeren, jedoch meist in Grau und Blau, mit häufiger Anwendung von Violet, und weniger sorgtältig. Später hört Nassau auf, den Reliefschmuck anzuwenden. Einzelne Blüten, Sterne, Rosetten werden aufgeprefst, die verbindenden Ranken eingeritzt. Schliesslich werden nur noch die Umrisse des Ornaments eingeritzt, welches mit Blau gefüllt wird. Ganz selbständige Erhaltung gut stilisierter mittelalterlicher Zeichnung durch das Jahrhundert des R o c o c o hindurch. In neuerer Zeit wurden nur noch Ornamente mit Blau aufgemalt. Seit 1870 werden die Formen des 16. Jahrh. wieder fiir den Kunsthandel nachgeahmt. Steinzeugkrüge aus Sachsen [Lausitz] und Westfalen, 1 7 . — 1 8 . Jahrh.

Fensterschrank

an Wand 243.

Steinzeug

ver-

schiedener Fabriken. Arbeiten aus T e u p l i t z [Niederlausitz]. Nassau, Raeren und Siegburg. Gefäfse aus T e r r a s i g i l l a t a , einer an besondern Orten [in Schlesien, auf Malta] gegrabenen Thonerde mit aufgesetztem Stempel, unglasiert, rot oder weifs, oft mit bunten Lackfarben bemalt, galten als medizinische Trinkgeschirre, welche nach dem Volksglauben einen giftigen Trank durch Zerspringen anzeigten. Steingut, Fabrik von Leboeuf in Creil bei Paris, E n d e 18. Jahrh. — Fayencen aus Höchst und Proskau — Arbeiten aus Holitsch in Mähren 18. Jahrh. S c h r a n k 252. Steinzeug von K r e u f s e n , A m b e r g und verwandten Fabriken in F r a n k e n , 17. Jahrh. Braunschwarze Masse mit besonders geformten, aufgelegten Ornamenten, welche vor dem zweiten Brande mit Email-

RAUM X X X .

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färben bunt bemalt sind. Die Formen wenig gegliedert: die sog. Bienenkörbe, Bandkrüge. Reliefstreifen mit figürlichen Darstellungen: Jagden, Planeten, zwölf Apostel, Kurfürsten, Portraits von Mann und Frau. Gelegentlich Malerei auf glattem Grund. — Krüge mit eingekerbtem Grund. — Krüge mit eingekerbten Netz-Ornamenten, bisweilen farbig emailliert, auch vergoldet. — Krüge mit bunter Malerei auf hellblauem Grund. Braune Steinzeugkrüge mit Reliefschmuck ohne Bemalung. Krüge aus S a c h s e n [Altenburg], braun, mit Verzierungen aus kleinen aufgesetzten, geprefsten Rosetten und aus weifsen Perlen zusammengesetztem Ornament. — Steinzeug mit eingraviertem Ornament. Muskau, 17.— 18. Jahrh. ; Arbeiten aus Hessen [Dreihausen] und Schlesien. In Bunzlau in Schlesien erhält sich bis heute eine eigenartige Steinzeug-Industrie, die KafTekannen aus guter brauner Masse in zweckmäfsigen Formen hergestellt: im 18. Jahrh. mit aufgelegten gelben, gelegentlich bunt bemalten und vergoldeten Reliefs: Wappen, Tiere, Blumenranken, Ähren u. s. w. Fensterschrank an Wand 242. Steingut englischer, deutscher und französischer Fabriken. — Steingut aus Rheinsberg, Proskau, Königsberg, Beyereck u. s. w. — Nachahmungen der Wedgwoodware in Proskau, Mettlach, Bodenbach, Tetschen, Frain in Mähren. — Moderne Steinzeugarbeiten. Nachahmungen von deutschen Steinzeugkrügen des 16. Jahrh. [Geschenk von Merkelbach und Wiek in Grenzhausen.] — Dosen in Muschelform mit bunt bemalten Kostiimfiguren und Thieren als Deckelgriffen. Ulm, Ende 18. Jahrh. — Kuchenformen, Thon, grün glasiert. Nürnberg, 16.—18. Jahrh. — Gruppe von Thonmodellen. — Tiergruppen von Riedinger. Augsburg, 18. Jahrh. — Arbeiten aus Steinpappe. Wandschrank 249. Thonwaren mit farbigen, zumeist zinnhaltigen Glasuren, früher mit Unrecht der Nürnberger

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RAUM X X X .

Familie H i r s v o g e l zugeschrieben. Solche Glasuren wurden vielmehr von deutschen Hafnerwerkstätten an vielen Orten hergestellt, so in Tirol, in Sachsen, in Schlesien, im Schwarzwald, in den Rheinlanden [Köln] und Lübeck. [Vergl. Seite 88.] — Figur eines Mannes in spanischer Tracht, 1604. — Figur des ,Demelfrafs', 1 6 . Jahrh. — Schüssel mit dem Wappen des Breslauer Bischofs v. Promnitz, 16. Jahrh. — Pilgerflasche mit den Wappen der Kurfürsten, 1 5 4 8 . — Ofenkacheln mit Figuren in Nischen. Tirol um 1 5 3 0 . Arbeiten des B e r n a r d P a l i s s y , geb. 1 5 1 0 , gest. in Paris 1 5 9 0 ; er findet selbständig um 1 5 4 0 ein Verfahren, plastische Arbeiten mit durchsichtigen farbigen Glasuren zu überziehen. Lebhaft glänzende Färbung. Verwendung gemischter, marmorierter Glasuren. Die plastischen Modelle sind häufig nur Abformungen von Metallgeräten oder Naturkörpern. [Schüssel mit Amphibien.] — Grofse Schüssel, ein hervorragendes Prachtstück, mit Darstellung des Apollo, der Musen und der Geschichte des Marsyas, scheint über einer silbernen getriebenen Schüssel geformt zu sein. — Drei Schalen mit durchbrochenen Rändern. — Aus der nach seinem T o d e weitergeführten Fabrik zwei ovale Schüsseln. [Moderne Nachahmungen in Schrank 1 8 4 , Seite 82.] Französische Arbeiten mit einfarbigen und gefleckten Glasuren. 1 6 . — 1 7 . Jahrh. Rechts vom Schrank südfranzösisches Büffet, 16. Jahrh., darauf Steinzeug aus Nassau, Bauerngeschirr aus Schlesien und Süddeutschland, 1 7 . — 1 8 . Jahrh. Links davon: Büffet, geschnitzt und bunt bemalt, friesische Arbeit des 1 7 . — 1 8 . Jahrh. — Bauerngeschirr, hauptsächlich aus Schlesien, 1 7 . — 1 8 . Jahrh. Wandschrank 245. S t e i n g u t . Die Kunsttöpferei Englands gelangt seit Beginn des 1 8 . Jahrh. zu selbständiger Bedeutung. Herstellung feiner Steingutarbeiten. — Um 1 7 2 0 die später von Josiah Wedgwood [ 1 7 3 0 — 1 7 9 5 ] vervollkommnete sog. Cream-Ware [„Queens-Ware"] aus Pfeifenthon mit gelblicher Glasur [sog. fayence fine].

RAUM XXX.

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Um 1770 gelang W e d g w o o d die Erfindung eines feinen, in seiner Dichtigkeit dem Porzellan nahe kommenden und in voller Masse gefärbten Steingutmaterials. Die Ornamente der meist an antike Gefäfsformen sich anlehnenden Geschirre wurden in Stahlformen geprefst und aufgelegt, so dafs sie sich als weifse Reliefs von blauem, grünem, violettem oder schwarzem Grund abheben. In guter Zeit wurden die geprefsten Reliefs nochmals freihändig übergangen. Marmorierte, jaspisfarbige und schwarze Massen. Aufserordentlich beliebt und verbreitet, daher viele Nachahmungen in England [Turner in Lane End, Palmer in Hanley] und Deutschland [marmorierte Vasen der Steitzischen Vasenfabrik in Cassel]. Das englische Steingut führt schliefslich zur fast völligen Verdrängung der Fayence. — Marmorierte und bunt gefleckte Ware [Schildkrot-Ware], Staffordshire, Anfang 18. Jahrh. — Terrine und Schalen aus Saint-Clément in Frankreich, 2. Hälfte des 18. Jahrh. — Jäger mit Hund, Steingut, Spanien, 2. Hälfte 18. Jahrh. — Steingut aus Magdeburg. Wandschrank 246. A n t i k e T h o n g e f ä f s e griechischer und italischer Herkunft, überwiesen als Mustersammlung antiker Getäfsformen aus dem königlichen Antiquarium. Mischkrüge, Kannen, Schalen, Trinkgeläfse, Salbfläschchen und Lampen. — A l t ä g y p t i s c h e s Thongerät mit blauer Glasur und Mangan-Malerei. — G r i e c h i s c h e schwarzfigurige Vasen aus der orientalisierenden und späteren Periode. 7.—5. Jahrh. v. Chr. — Rotfigurige Vasen der Blütezeit. 5.—4. Jahrh.. v. Chr. — U n t e r i t a l i s c h e Gefafse der späteren Zeit. — Schwarze e t r u r i s c h e Gefäfse. — Rotes Steinzeug mit Reliefverzierung [Terra sigillata], Wandschrank 248. Fayencen deutscher, schwedischer und französischer Fabriken, zumeist im Stil der Porzellanmalerei. Arbeiten aus Proskau, Gleinitz [Schlesien], Münden

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a. d. Weser, Kiel, Stockelsdorff, Stralsund, schwedische Fayencen [Marieberg, Rörstrand], 18. Jahrh. Fayencen f r a n z ö s i s c h e r Fabriken: S t r a f s b u r g , vorwiegend Blumenmalereien in bunten Farben [Fabrik von Hannong]. Fayencen von M a r s e i l l e , Aprey, Niederviller.

RAUM XXXI.

DER PORZELLAN-SAAL.

Das P o r z e l l a n [der Name stammt her von porcella, Porzellanmuschel] ist eine künstliche Mischung, deren Hauptbestandteil die Porzellanerde [Kaolin] bildet mit Zusätzen von Flufsmitteln, namentlich Feldspath. Die Masse ist weifs, stahlhart, durchscheinend und zeigt auf dem Bruch einen glasigen Schimmer. Neben diesem harten oder echten Porzellan giebt es mehrere Arten weicher Porzellane, welche entweder kein Kaolin oder aber wenig Kaolin mit leichteren Flufsmitteln enthalten. Letztere Arten namentlich in Frankreich [Frittenporzellan, pâte tendre] und England [Knochenporzellan]. Das Hart-Porzellan wird in Europa in einem ersten Brande verglüht, sodann wird die Glasurmasse aufgetragen und das Stück im ,Gutfeuer' gar gebrannt, wobei es völlig versintert und die Glasur ins Schmelzen gerät. Es geschieht dies bei so hohem Hitzegrad, dass die zur Bemalung verwandten Farben wegbrennen würden; nur Kobalt verträgt den Brand, kann daher unter der Glasur gemalt und dadurch unlöslich mit der Masse verbunden werden. Dagegen werden die anderen bunten Farben auf die fertige Glasur aufgemalt und in leichtem Feuer besonders eingebrannt; da sie über der Glasur liegen, so nutzen sie sich beim Gebrauch allmählich ab. In neuerer Zeit sind Versuche, auf weniger hartem Porzellan auch andere Farben im ,scharfen Feuer' zu brennen, von Erfolg gewesen.

RAUM XXXI.

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Europäisches Porzellan. Seit der Einfuhr des ostasiatischen Porzellans im 16. Jahrh. war man in Europa eifrig bemüht, dem Geheimnis der Fabrikation dieses hochgeschätzten Materials auf die Spur zu kommen. Erst um 1709 gelang Joh. Friedr. Böttger in Dresden die Herstellung desselben. Beginn der Fabrikation in Meifsen unter strenger Geheimhaltung zunächst für den Hof, bald auch für den Verkauf. Trotz aller Vorsicht verbreitet sich das Geheimnis des Porzellans durch entlaufene Arbeiter bald Uber ganz Deutschland. Errichtung zahlreicher kleiner Fabriken meist als Luxusanstalten der Höfe. Anfangs direkte, oft täuschende Nachahmung japanischer und chinesischer Vorbilder in Form und Dekoration. Für die Formen haben Anfangs oft Metallgefäfse als Vorbild gedient. Bald Eindringen der Formen des Rococo, die um 1740 zur Herrschaft gelangen und, mit Unterbrechung durch die antikisierende Richtung am Ende des 18. Jahrh., bis heute überwiegen. Wandschrank 267. B ö t t g e r - W a r e . Joh. Friedr. Böttger findet bei den Versuchen, das chinesische Porzellan nachzubilden, eine braunrote Thonmasse, ähnlich dem roten Steinzeug der Chinesen. Die Stücke aus dieser sehr harten Masse werden entweder ohne weitere Behandlung gelassen oder poliert, geschnitten und geschliffen wie Glas, mit aufgelegten Reliefs verziert, auch mit Lack- oder Emailfarben bemalt. Die braune Masse erscheint gelegentlich geflammt; daneben kommt auch eine schwarze Masse vor, welche die gleiche künstlerische Behandlung erfährt. Anfangs Anlehnung an die chinesischen Vorbilder. Leider wird die Fabrikation dieser Ware bald nach Erfindung des weifsen Porzellans verlassen. — Auch an anderen Orten Deutschlands, Bayreuth, Plaue bei Brandenburg, Proskau, in England von Gebr. Ehlers, in Holland von Ary de Milde, wurde eine ähnliche Ware hergestellt. [Fensterschrank an Wand 256.]



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M e i f s e n . Erste Versuche der europäischen Porzellanfabrikation 1709—1720. Weifses unbemaltes Porzellan, teils noch in den Formen der braunen Böttger-Ware. — Graviertes Porzellan von Canonicus Busch in Hildesheim. — Porzellan mit Schwarzmalereien in Art der Schapergläser. — Theeservice Augusts des Starken, von italienischen Künstlern gemalt, mit Darstellungen von Meeresgottheiten. Porzellanmalereien von Bottengruber in Breslau auf Wiener und chinesischem Porzellan, um 1730. Humpen mit bakchischem Fest, bez. C. F. de Wolfsbourg pinxit 1729. Wandschrank 266. Meifsen. Porzellan der II. Periode der Fabrik unter der Leitung des Malers Herold, 1720—1740. Gruppe von Gefäfsen mit Chinoiserien und Landschaften in miniaturartiger Ausführung, eingefasst von zierlichen Behang- und Spitzenmustern in Gold. — Porzellan mit farbigen Glasuren und Malereien in ausgesparten weifsen Feldern. — Leuchter und Terrine aus dem Service des Fürsten Sulkowsky, 1735—1738. — Mefskelch mit Patene. — Tassen und Schalen mit Chinoiserien in Gold. Schrank 264. M e i f s e n . Porzellan mit Malereien in der Art des ostasiatischen Porzellans. — Nachahmungen der japanischen Imariporzellane. — Terrine, Schüssel und Kaffeekanne, ,Tigermuster', aus dem Tafelservice Augusts des Starken. — Terrine mit „Pinienmuster" — Teile des Geschirrs der Kgl. Hofkonditorei in Warschau mit Drachenmuster, bez. A. R. — Blaugeschirr. Wandschrank 269. Meifsen. Teile des sog. Schwanenservices, angefertigt unter der Leitung des Modelleurs Kändler für den sächsischen Minister Grafen B r ü h l um 1736 [Eigentum des gräfl. Brühischen Hausfideikommisses]. Schrank 265. M e i f s e n . Arbeiten der Rococoperiode Mitte des 18. Jahrh. — Bemalung mit Figuren und Landschaftsbildem im Stil der französischen Genremaler

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des 18. Jahrh. — Figuren und Gruppen : Blumenverkäuferin: Schäferin, Töpfer, Spitzenklöpplerin, Baccbische Gruppe. Schrank 263. Tafelaufsatz: Venus mit Amoretten. — Geschirr mit „Mosaik"-Rand. — Geschirr mit „GotzkowskyM-Muster. — Geschirr" mit „Dulongschen" Reliefzieraten. — Gellertmonument. — Gefäfse mit naturalistischen Blättern und Früchten. Wandschrank 258. In Berlin errichtete der Fabrikant Wegeli 1750 eine Porzellanfabrik, die 1757 einging. Eine von Gotzkowski 1761 gegründete Fabrik wird 1763 von Friedrich dem Grofsen als Kgl. Porzellan-Manufaktur übernommen. Höchste Blüte 1765—1780, vollendete Kunst der Malerei. Arbeiten aus der Fabrik von Wegeli. Glasierte Figuren ohne Bemalung. Teil eines Kaffeeservices mit rotvioletten Malereien. — Kannen und Geschirr von Gotzkowski. — Reliefbildnis des Direktors Grieninger, 1763—98 [neue Ausformung], und des Modelleurs Meyer und seiner Frau. — Geschirr und Figuren aus der Königlichen Manufaktur. — Teile des Geschirrs für das Kgl. Schlofs zu Charlottenburg mit Malerei in Eisenrot und Gold. Rechts vom Schrank: Kommode nach dem Original von Boulle in der Bibliothèque de l'Arsenal, Paris. Darauf: Teile des Geschirrs fiir das Kgl. Schlofs zu Breslau, höchste Vollendung der Blumenmalerei, um 1780. — Stutzuhr, um 1770, Werk von Kleemeyer [Berlin], Links: Kommode mit reichem Beschlag von vergoldeter Bronze nach dem Original von Caffieri in der Sammlung Wallace [London]. Darauf: Geschirr aus dem Service für das Neue Palais in Potsdam. Schrank 261. B e r l i n . Bemalte Gruppe: Die drei Parzen. — 2 Vasen mit bester Blumenmalerei. — Tabaksbüchse. — Allegorische Gruppen: Architektur und Musik. — Tafelaufsatz nach einem Modell von Schadow. — Dosen, Stockgriffe.

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Schrank 260. B e r l i n . Zumeist Arbeiten aus der Spätzeit. Service in Purpurrot bemalt. — Porzellane aus der Zeit Friedrich Wilhelms II. und Friedrich Wilhelms III. Gruppen aus Biscuitmasse. — Biiste der Königin Luise, nach Modell von Schadow. — Porträtmedaillons der Direktoren Grieninger und Klipfei von C. F. Riese. — Allegorie auf den Fürstenbund 1785. — Figuren aus Biscuitporzellan, zum Teil Nachbildungen von Antiken, Ende des 18. Jahrh. An der F e n s t e r w a n d : Nachbildung vom Mittelstücke des von Friedrich II. an die Kaiserin Katharina von Rufsland geschenkten Tafelaufsatzes, 1772. — Alte Wiederholungen von Teilen des Aufsatzes. Wandschrank 270. Die Porzellanfabriken von: Wien, seit 1718, geht 1744 in Staatsbesitz über, 1867 aufgelöst. Blütezeit Anfang des 19. Jahrhunderts. Berühmte Reliefvergoldung. Theegeschirr, bemalt mit Tänzerinnen nach antiken Wandgemälden. — Reiseservice, Anf. 19. Jahrh. I t a l i e n i s c h e P o r z e l l a n e : C a p o di M o n t e bei Neapel, seit 1736. — V e n e d i g . — N o v e seit 1760. — B o l o g n a : Geigenspieler, Fabrik Aldobrandini, um 1760. Schrank 259. F ü r s t e n b e r g [Braunschweig], seit 1750. N y m p h e n b u r g [Bayern], seit 1758. Figuren: Dame mit Hund, — Dame mit Flasche, — Chinese. — Lesendes Mädchen. L u d w i g s b u r g [Würtemberg], 1758—1824. Meisterhaft modellierte Figuren von Wilh. Beyer: Fischerin mit Netz, Bakchanten aus einem Tafelaufsatz u. a. R u d o l s t a d t , seit 1758, und kleine Fabriken Thüringens; Kloster Veilsdorf, Wallendorf, Gotha, Gera. Z ü r i c h , seit 1760. Schrank 271. H ö c h s t [Kurmainz], 1746—1796, liefert namentlich von der Hand des Modelleurs Melchior 1770—1779, vortreffliche Figuren: Kleiner Knabe mit Wasserkrug, —

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Gipsrelief des Kapitulars Dumeix, Modell für Porzellanausführung. Seit 1840 sind die alten Höchster Formen wieder aufgefunden und in Damm bei Aschaffenburg in Pfeifenthon ausgeform worden. F u l d a , 1765 — 1 7 9 0 . Figuren und Geschirr. A n s b a c h , seit 1760.

Schrank 262.

F r a n k e n t h a l [Kurpfalz], 1 7 5 5 — 6 2 , Hannongsche Fabrik. — Gruppe: Toilette der Venus. — Blütezeit unter Kurfürst Karl Theodor, seit 1762. Gruppe von Figuren der Monate und Meleager und Atalante, 1 7 7 8 , von Konrad Link. — Kindergruppe in weifs und Thonmodell eines Knaben, von Joh. P. Melchior. Wandschrank 268. — F r a n z ö s i s c h e s P o r z e l l a n : In V i n c e n n e s 1 7 4 5 Erfindung einer weichen [pâte tendre], porzellanartigen Masse ohne Kaolin, Frittenporzellan. Niedrige Garbrandtemperatur, welche mannigfaltige Anwendung farbiger Gründe und reicher Emailmalereien gestattet. 1 7 5 6 Verlegung der Fabrik nach S è v r e s . Herstellung auch von hartem Porzellan [pâte dure] nach 1768. — Kanne mit Becken, weifs und Gold. — Potpourri, um 1 7 5 5 . — Tasse und Schale in sog. rose Dubarry. — Tasse und Schale in sog. bleu royal mit Schmelzflüssen auf aufgelegten Goldplättchen. — Biscuitgruppe nach Bouchers „Laterne magique". St. C l o u d , seit 1696: C h a n t i l l y . Orleans, seit 1764. — Paris, Limoges. T o u r n a y in Belgien [pâte tendre] seit 1 7 5 6 . E n g l i s c h e s Weich-Porzellan. Worcester, Chelsea, Derby. B u e n R e t i r o (bei Madrid) Weichporzellan. Fensterschrank an Wand 256. Porzellan aus Limbach. Loosdrecht [Holland], seit 1 7 7 1 , Haag, Zürich, Kopenhagen, Korzek [Polen], Rufsland, Mailand und anderen genannten Fabriken. An Wand 254. Grofse Vase, Berlin. — Vase, Sèvres, rot marmoriert, mit Biscuitmedaillons und grofse Kunstgew -Museumsführer

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Vase, Vincennes um 1750, in bleu royal mit Vergoldung. — Henne mit Küken, Pastetenschlissel, Chelsea, 2. Hälfte 18. Jahrh. — Chinesische und andere Porzellane auf vergoldeten Rococokonsolen. — Teile der Umrahmung einer Orgel, Holz geschnitzt und vergoldet, Deutschland, Mitte 18. Jahrh. An Wand 255. Knüpfteppich, Persien. An Wand 257. Gewebter Seidenteppich, China. Freistehend. Schreibtisch mit Beschlag von vergoldeter Bronze nach einem Original des 18. Jahrh. in Paris; darauf Vasen in Bronzefassung, Paris 19. Jahrh. An der D e c k e . Kronleuchter, Berliner Porzellan, nach einem Modell des 18. Jahrh. A u s g a n g zur G a l e r i e , O s t s e i t e . Oben an der Haupttreppe: Moderne Fayencen und Porzellane. Schrank 184. Moderne italienische Fayencen in Anlehnung an ältere Vorbilder. — Nachahmungen der Palissy-Waren von G. Pull in Paris und der Fayencen von St. Porchaire in Poitou. [Sog. Henri II. oder Oironfayence. Die Originale von gelblichem Thon mit eingeprefsten und braun angefüllten Ornamenten, um 1530.] Schrank 185 u. 196. Moderne Fayencen und Steingut, zum Teil in Anlehnung an ältere Vorbilder. • — Schüssel von Parvillier. — Moderne Meifsener und englische Porzellane. [Royal Worcester-Arbeiten.] Schrank 197. Modernes französisches Steinzeug mit geflammten, aus Kupferoxyd gewonnenen Glasuren von Delaherche und Daïpayrat [die chinesischen Vorbilder dieser Gruppe in Schrank 274]. — Steinzeug mit matten gemischten und gekörnten Glasuren, zum Teil nach japanischen Vorbildern, von Carriès und Bigot [Paris], — Fayencen mit metallischem Lüster von Cl. Massier, Golfe Juan, Südfrankr., H. Kahler in Dänemark u. a. — Ar-

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beiten von Lachenal und J . Chéret [Paris], — Liisterfayencen, Friedr. Stahl, Berlin. Schrank 198. Amerikanische Fayencen mit Pâtemalerei Cincinnati [Rookwood Pottery], — Modernes englisches Steinzeug. — Fayencen von Zsolnay in Ungarn mit rotem Kupferlüster. — Fayencen von M. Läuger in Karlsruhe. Schrank 194. Porzellan pâte sur pâte, weifse Masse in leichtem Relief aufliegend. Frankreich, England und Schweden, 1866—1888. — Grofse Vase, gemalt von Barriat nach Hamon Sèvres, 1878. Freistehend. Kasten mit Platten in pâte sur pâte, von Solon gearbeitet, 1873. Schrank 199. Porzellan der National-Manufactur zu Sèvres. — Tänzerinnen, Figuren aus einem TafelAufsatz, Biscuitporzellan, Modelle von Léonard, 1900. — L a peinture, Biscuitporzellan von J . Chéret, 1900. — Vasen mit Schmelzfarben und Pasten bemalt. — Schale, Weichporzellan, Wandungen durchbrochen und mit Schmelz gefüllt von Cam. Naudot, Paris, 1900. — Dose, Weichporzellan mit Zellenschmelz von Lerosey, Paris, 1900. — Porzellan mit Unterglasurmalerei der Kgl. Porzellanfabrik und der Fabrik von Bing und Gröndahl in Kopenhagen, sowje der Fabrik Rörstrand in Stockholm.

GALERIE XXIV. PORZELLAN UND STEINGUT VON CHINA UND JAPAN. In China ist das Vorkommen des Porzellans mindestens für das 9. Jahrh. n. Chr. nachzuweisen. Aus der älteren Zeit nur wenige Typen bekannt. Porzellan mit weifsen (blancs de Chine) und farbigen Glasuren. Bekannteste Gruppe die sog. Seladonporzellane mit mattgrüner Glasur und in die Masse eingearbeiteten Ornamenten. — Die für das Porzellan so wichtige Kobaltmalerei unter der Glasur scheint nicht höher als in die Zeit der mongolischen Herrschaft [ 1 2 8 0 — 1 3 6 8 ] hinauf6*

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GALERIE XXIV.

zureichen. Im 15. Jahrh. Buntmalereien auf der Glasur. Erste Blüte der Porzellanindustrie unter der einheimischen Ming-Dynastie 1 3 6 8 — 1 6 4 4 . Glänzender A u f s c h w u n g unter Kaiser Kang-hi [1662 — 1 7 2 3 ] . — Viele S t ü c k e tragen Marken, d o c h g e b e n die Marken vor und aus der Zeit der M i n g - D y n a s t i e keinen sicheren Anhalt, d a sie vielfach nachgeahmt wurden. — A m E n d e des 17. Jahrh. beginnt der Massenimport chinesischen Porzellans n a c h Europa. L e t z t e Blütezeit der Porzellanindustrie mit meisterhafter Beherrschung der T e c h n i k unter dem K a i s e r Kien-lung [ 1 7 3 6 — 1 7 9 6 ] . Aus dieser Zeit und der P e r i o d e K a n g - h i stammen die wertvollsten Stücke in den europäischen Sammlungen: freilich dringt in dieser Zeit europäischer Einflufs nach China. Die Formen der chinesischen Porzellane sind meist einfach und der T e c h n i k entsprechend. G u t e Verteilung der Ornamente, glänzende F a r b e n . H o c h geschätzt zu allen Zeiten die Blauporzellane mit Malerei in K o b a l t b l a u unter der Glasur. Blauporzellane wurden in E u r o p a häufig in Silber gefafst. Zwei Beispiele in Fassung des 16. Jahrh. im Silbersaal; Schrank 3 7 2 . A l t e Porzellane sind bei den Chinesen h o c h g e s c h ä t z t ; daher zahlreiche a u f T ä u s c h u n g b e r e c h n e t e N a c h a h m u n g e n . N a c h J a p a n kam die Porzellanfabrikation um 1600 von China aus, nahm j e d o c h b a l d eine selbständige R i c h tung. Vortreffliche Blumenmalerei, grofser R e i c h t u m an M o t i v e n , sorgfältige Zusammenstimmung der F a r b e n . N a c h a h m u n g chinesischer A r b e i t e n mit den Marken. Die S a m m l u n g d e r chinesischen und japanischen Porzellane, welchen die sonstigen T h o n w a r e n dieser L ä n d e r angeschlossen sind, ist im wesentlichen g e b i l d e t durch die Sammlung von Brandt, v o r w i e g e n d chinesische Arbeiten. D a z u kommen die A n k ä u f e des D r . R e i n in Japan, welche wegen der genauen A n g a b e n über Herkunft, T e c h n i k etc. wichtig sind und neuere E r w e r b u n g e n . An der Haupttreppe

am Pfeiler links:

Seladon-

GALERIE XXIV.

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porzellane mit erhabenem oder eingraviertem Ornament aus verschiedenen Perioden auf altchinesischemLackgestell. Schrank 274. Porzellan mit farbigen Glasuren. — Weifsporzellane sog. blancs de Chine. — Gruppe von Arbeiten in roter oder geflammter Kupferglasur, 17.—18. Jahrh. — Gefäfse mit marmorierten Glasuren. — Vase mit feingekrackter blauer Glasur. Wandschrank 277. Porzellan mit Bemalung unter der Glasur. Blaugeschirr aus der Blütezeit der Fabrikation 16. — 1 8 . Jahrh. und spätere Nachbildungen alter Typen. — Zweifarbige Porzellane bemalt in Kobaltblau und Kupferrot unter Glasur. Schrank 276. Porzellan mit durchsichtigen Emails auf Biscuit in drei oder fünf Farben mit vorherrschendem Grün. — Confectschale in Form einer Lotosblüte. — 2 Vasen mit Pflaumenblüten auf schwarzem Grund. — Porzellan mit Malerei auf der Glasur, vorwiegend Grün und Eisenrot, das Blau allein unter der Glasur gemalt. Die älteren Arbeiten [16. Jahrh.] in stumpfen trockenen Farben. Zu dieser Gruppe gehörig: der Gartensitz und die grofse Vase mit Tierfiguren auf dem Gestell an der Haupttreppe. — Die spätere Periode Kang-hi kenntlich durch ein leuchtendes grünes Email [sog. famille verte], Wandschrank 275. Porzellan aus der Periode Kang-hi [1662 —1723] und Folgezeit. Arbeiten in Blau (unter Glasur), Eisenrot und Gold dekoriert, den japanischen Imari-Porzellanen (Schrank 279) verwandt. — Figürliche Arbeiten. Schrank 278. Porzellan aus der Periode Yung-cheng [1723—1736], Kien-lung [1736—1796] und Tao-kuang [1821 —1851]. Vorherrschend in blassen, hellen Tönen ein zartes aus Goldchlorid gewonnenes Rosenrot [sog. famille rose], — Derselben Gruppe gehören an: die gemalten Porzellanfüllungen des Stellschirmes am Treppenaufgang und zwischen den Schränken. — Grofse Vase mit Fels und Phönix. Anf. 18. Jahrh.

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Kunsttöpferei

GALERIE XXIV.

Pultschrank 435. Teller mit Päonien und Chrysanthemum. 18.—19. Jahrh. — Teller aus sog. Eierschalenporzellan, ganz dünn und durchsichtig. Wandschrank 280. Porzellan mit opaken Emails in Nachahmung der Zellenschmelzarbeiten auf Kupfer. — Nachbildungen von Bronze- und Lackarbeiten. Periode Kien-lung. — Chinesisches nach europäischen Vorlagen bemaltes und für den Export bestimmtes Porzellan, 18. Jahrh. — Porzellan von P e r s i e n und chinesisches für Persien gearbeitetes Porzellan 16. — 1 8 . Jahrh. — S i a m e s i s c h e s Porzellan. Wandschrank 279. Japan. Porzellan von Kutani in der Provinz Kaga. Grobe Masse. — Geschirr in der wirksamen Dekoration Blau [unter Glasur], Rot und Gold aus Arita, Provinz Hizen, nach dem Exporthafen ImariWare genannt, zum Teil für den europäischen Markt gearbeitet, daher oft flüchtig in der Malerei, 1 7 . — 1 8 . Jahrh. — Schale, Nabeshimaware. — Porzellane mit Unterglasurmalerei, Arbeiten des Kozan aus Makuzu. 19. J a h r h . — Seladon-Porzellan aus Sanda, Provinz Setsu. — Dünnwandige Schälchen aus der Provinz Mino, modern. —• Blaugeschirr aus Owari [Setoware], 19. Jahrh. Schrank 281. S t e i n g u t . Japanische Arbeiten aus S a t s u m a , Kioto, Awaji. Das Steingut aus Satsuma, das zu den schönsten Erzeugnisssen der Kunsttöpferei gehört, ist von gelblicher lichter Masse, mit durchsichtiger, fein craquelierter Glasur und vorwiegend mit Blumendekorationen in bunten Farben und sparsamer Vergoldung versehen. Zeit der Blüte um 1800, gute Arbeiten werden noch in neuester Zeit gefertigt. — Arbeiten mit der Marke des Kenzan, eines der Hauptmeister der japanischen Kunsttöpferei im 18. Jahrh. — Steingut im Stil des Kinkozan mit dick aufliegenden Schmelzfarben, zwischen denen der unglasierte Grund sichtbar bleibt. Wandschrank 282. C h i n a und J a p a n . Rotes chinesisches Steinzeug, das Vorbild der Böttgerware. —

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J a p a n i s c h e s Steinzeug mit übergeflossenen Glasuren. Bizen-Ware, Seto-Ware, O s a k a - R a k u - W a r e , Sorna-Ware etc. — Bankoware aus Ise, steinzeugartig, unglasiert, zum Teil mit Schmelzfarben bemalt. Schrank 283. C h i n a . Kleine Porzellanfläschchen für Schnupftabak, Opium, Schminke etc. von verschiedenster Form, Technik und Dekoration. Fast alle datiert 1 8 . — 1 9 . Jahrh.

RAUM LIV. DEUTSCHE ÖFEN UND BAUERNTÖPFEREI. (Im Kellergeschoß, zugänglich unterhalb der Haupttreppe.) Deutsche Öfen. Der deutsche Ofen ist in frühester Zeit mit rohen Ziegeln umkleidet. Die Ziegelplatten werden vertieft in Gestalt von Schüsseln [Kacheln], um gröfsere Ausstrahlungsflächen zu geben. Die Glasuren beginnen im 1 5 . Jahrh. Der Ofen der gotischen Zeit wird aufgebaut wie ein Tiirmchen, die einzelnen Kacheln werden geformt. Der Ofen der Renaissance behält für einfache Arbeiten die kleinen Kacheln, für reichere Wirkung erhält er einen architektonischen A u f b a u aus grofsem Unterteil und kleinerem Oberteil. J e d e r Teil ist mit Sockel, Pilaster und Gesims versehen, die Felder zwischen denselben bilden grofse, künstlerisch geschmückte Reliefplatten. Als Glasuren vorzugsweise grüne Bleiglasur auf weifser Engobe, aber auch Schwarz mit Vergoldung und bunte Farben. — Öfen aus gemalten Fayenceplatten in der Schweiz seit dem 1 6 . Jahrh. Die Öfen machen als Teile des Hauses alle Veränderungen der Formen mit bis zum üppigsten R o c o c o und dann wieder zu antikisierender Einfachheit [Schinkel]. Wesentliche Änderungen der Form durch veränderte Heizeinrichtungen.

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Im 17. Jahrh. Einflufs der holländischen Fayencemalerei, blaugemalte Kacheln mit kleinen Bildern. Wand 494. Grofse Mittelkacheln von Öfen des 16. bis 17. Jahrh., vornehmlich Nürnberg. Darunter zusammengehörige Folgen: Die Jahreszeiten, Künste und Wissenschaften, religiöse und allegorische Darstellungen. — Eckpilaster in Hermenform. — Ofen mit Darstellung der 4 Weltteile, 17. Jahrh. — Ofen von 1632, auf Untersatz aus Gufseisen von 1562. Stellwand 492. Schwarze Kacheln und Eckfiguren von sehr reich figurierten Ofen, ähnlich denen des Rathauses zu Augsburg, 17. Jahrh. — Teile von grünen Ofen, 1 6 . — 1 7 . Jahrh., darunter Kacheln aus der Folge mit den Brustbildern der deutschen Kaiser. — Originalmodelle zu Kacheln mit den Bildern deutscher Kaiser, von Georg Vest aus Kreussen. Fensterwand 493. Alte Kachelformen in Thon gebrannt, aus Süddeutschland, nebst Ausformungen. — Originalmodell zu einer Kachel, musizierendes Paar im Garten, bez. 1611 G. Schrank 498. Modelle zu Öfen, 1 6 . — 1 8 . Jahrh., wie sie von den Töpfern als Muster auch für Puppenhäuser gefertigt wurden. — Modell eines Ofens mit Reliefs und Wappen, bezeichnet: H. G. D. 1559, eine der hervorragendsten Arbeiten deutscher Töpferkunst. — Modell eines Ofens mit vollständiger Einrichtung der Kachelwand und dem Ehrensitze ,hinter dem Ofen' 1690. Wand 489. Kacheln in Relief mit farbigen Glasuren. — Eckkacheln 1532. — Gruppe von Kacheln mit Figuren in Nischen, aus Nürnberg und aus Köln. Mitte 16. Jahrh. — Kacheln von dem 12 Meter hohen Ofen des Artushofes in Danzig, um 1550. Ofen aus farbigen Reliefkacheln mit zwei turmartigen Aufbauten, Rügenwalde um 1550. — Ofen, blau bemalt, Hamburg, um 1780. — Glasierter Fries von einer Hausfassade zu Lüneburg, 16 Jahrh. — Topf kacheln. — Grünglasierte gotische Kacheln.

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Die S c h w e i z e r Ö f e n entwickeln sich wie die deutschen. Um 1700 eigentümliche Ausbildung in Winterthur, mit reicher farbiger Bemalung. — Ofen von David Pfau in Winterthur, 1738, bedeckt mit biblischen Geschichten und Versen. — Teile eines ähnlichen Ofens. — Ofen aus Lüneburg, 17. Jahrh. Wand 490. Öfen des 18. Jahrh. mit reichem plastischen Schmuck, Bemalung und Vergoldung, Rheinlande. Fensterwand 491. Fayenceofen, blau bemalt, Hamburg [?], Anf. 18. Jahrh. [Geschenk des Herrn Ulrici.] Fensterkasten 493 u. unter Schrank 498. Mittelalterliche Fufsbodenfliesen, teils in leichtem Relief gearbeitet, teils mit verschiedenfarbigen Thonmassen eingelegt. Darunter eine Fliese mit dem deutschen Reichsadler aus dem Kaisersaale zu Aachen, 14. Jahrh. Im Vorraum. Öfen aus grünen Kacheln, 17. Jahrh. — Ofen mit zweiteiligem Oberstück, Brandenburg um 1720. — Nachbildung eines farbig glasierten Ofens von der Burg Trausnitz bei Landshut. Bauerntöpferei. In der B a u e r n t ö p f e r e i erhalten sich uralte Überlieferungen bis in unsere Tage hinein; so weisen die bäuerlichen Arbeiten aus Portugal und den Donauländern auf antiken und orientalischen Ursprung. In der italienischen Bauerntöpferei finden sich die letzten Ausklänge der alten Majolika-Malerei. Zur Aufstellung der Geschirre sind bäuerliche Holzgestelle verschiedener Länder benutzt. Gestell 497. [Russische Holzarbeit.] Oriental i s c h e s G e s c h i r r : Thonware aus der Türkei; aus Siut in Ägypten, rot und schwarz mit geschnittenen und eingelegten Ornamenten, gelegentlich Vergoldung. — Thongefäfse mit Verzierungen aus eingelegten Silberplättchen. — Indische Gefäfse, einige von edelster Form. — 1 errakottafiguren, indische Volkstypen. — Fayencen aus Kutahia in Kleinasien, 19. Jahrh.

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Gestell 485. [Russische Holzarbeit.] Oben im Aufsatz: S p a n i s c h e G e f ä f s e , sog. Alcarazza, mit reich verzierter Oberfläche, stark porös, um durch Verdunstung das Wasser in dem Gefäfse kühl zu halten. — Unten: Modernes spanisches und italienisches Geschirr. — Gefäfse aus Bosnien. — Amerikanische Arbeiten. — Chinesische Thongefäfse mit brauner Glasur. Wandgestell 495. O r i e n t a l i s c h e A r b e i t e n : Geschirre aus Indien, darunter einige in der Fachschule zu Bombay gearbeitete Stücke [Geschenke des Herrn Grafen v. Beust], Persien, China, Korea. — Arbeiten aus der Türkei, Tunis, Marokko, den Donauländern. — Rotes Geschirr aus Portugal mit Resten altrömischer Formen. An Fensterwand 491. Moderne Wandfliesen aus Multan in Indien. Wandgestell 496. I t a l i e n i s c h e B a u e r n t ö p f e r e i : Wein-, Öl-, Wassergeläfse, Öllampen etc., in Form und Technik letzte Reste der alten Majolikaarbeit. [Veredelung dieses Materials durch Torquato Castellani.] — Geschirre aus Valencia und Tarragona, Ungarn und Mähren. — S c h w e i z e r W a r e n , vornehmlich aus Heimberg bei Thun. Auf Grund der bäuerlichen Technik sind in neuerer Zeit Arbeiten von besserer Form und guten Mustern hergestellt. — Schüsseln aus Deutschland. — Geschirre aus liriigge. Gestell 486. [Norwegische Holzarbeit.] D e u t s c h e A r b e i t e n aus Hessen [Marburg], Mainz, Thüringen [ThalBürgel bei Jena], Würzbarg, Regensburg, Köln, Posen, Mähren [Znaim], Böhmen.

OBERES STOCKWERK, WESTSEITE.

GLASARBEITEN. RAUM XXXII. E i n g a n g an der

Haupttreppe.

Die Bereitung und künstlerische Gestaltung des Glases stammt aus dem alten Ägypten. Griechenland und Rom übernahmen die Kunst. Hohe Vollendung nach allen Richtungen der Technik. Die Sammlung a n t i k e r G l ä s e r befindet sich im Antiquarium des Kgl. Museums. Hier nur im Pultschrank 306. Proben antiker »gekämmter« Glasgefäfse und Bruchstücke von Millefiorigläsern. Verschiedenfarbige Stäbchen sind an einander gefügt und in weichem Zustande mannigfach gedreht und verzogen. Durchschnitte derselben sind in hellen Glasfufs eingefügt und zu Gefäfswänden gestaltet. — Sogen. Aggri-Perlen. Wandschrank 314. Rechts [unten]. Antik-römische und fränkische Glasgefäfse, meist rheinischen Fundortes. Antik-römische Gläser aus Palästina. Die irisierende Farbe ist durch Verwitterung der Oberfläche entstanden. Wandschrank 309. Rechter Teil. Die m o d e r n e n Nachbildungen antiken Glases bringen diese Irisierung künstlich hervor. — Unter den modernen Arbeiten auch eine Nachbildung einer altchristlichen Glasschale mit Bildern, welche, in dünne Goldblättchen graviert, zwischen zwei Glasschichten liegen.

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RAUM XXXII.

Venetianer Glas. In Venedig erhalten sich Reste der antiken Glasmacherkunst, vielleicht durch Byzanz und den Orient übermittelt. Im 1 5 . Jahrh. beginnt die hohe Blüte, welche Venedigs Herrschaft in der Glas-Industrie unbestritten macht. Im 16. Jahrh. fangen Venetianer Glasarbeiter an, sich in Deutschland und in den Niederlanden festzusetzen. Das weiche Venetianer Glas wird im 17. Jahrh. durch das harte böhmische und im 18. durch das englische Kristallglas verdrängt. Wiederbelebung der Kunst in neuester Zeit. Schrank 323. Gläser der e r s t e n B l ü t e z e i t , 1 5 . — 16. Jahrh. Die Formen der ältesten Stücke [auf der obersten Tafel] sind noch etwas schwer und erinnern an spätgotische Metallgetäfse. Sodann werden die Formen zierlich und schlank, die leichte Dehnbarkeit des zarten Glasflusses zeigt sich in den feinbewegten Linien, ornamentale Zusätze werden nur ganz sparsam verwendet. Glasschalen und Pokale mit Vergoldung und Emailmalerei. Schrank 322. Gläser derselben Zeit, zum Teil in phantastischer Ausbildung. — Gläser mit eingeritztem Ornament. Schrank 326. Farbige Gläser aus Venedig, zum Teil auch von anderen Fabriken. — Marmoriertes Glas mit eingesprengtem Kupfer, sog. Aventuringlas. — Carneolfarbiges Glas (sog. Tschirnhausenglas). Dresden und Venedig, um 1700. Die M i l l e f i o r i . Glasflüsse, in welche, ähnlich den römischen bunten Gläsern, farbige Stücke in vorher zusammengestellten Mustern eingeschmolzen sind. Sie wurden mit Vorliebe für Perlenschnüre gebraucht, welche ein wichtiger Tauschartikel für den Handel nach dem Orient waren, ferner für Petschafte, Dosen, Handwärmer und ähnl. Wandschrank 311. Fadengläser und Gläser mit Luftblasen. Fäden, meist von Milchglas, werden einer färb-

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losen Glasblase angefügt. Durch Drehen während des Ausblasens entstehen spiralige, nach dem Ineinanderstülpen der Blase sich kreuzende Linien. Die nicht ganz eingeschmolzenen Fäden schliefsen an den Kreuzungen Bläschen ein. — Fadenglas aus Spanien 17.—18. Jahrh. Wandschrank 310. E i s g l a s , teils durch plötzliche Abkühlung in der Oberfläche gesprungen, teils durch Aufschmelzen von Glassplittern hergestellt. — O p a l g l a s . — Schüsseln mit Malerei in Gold und Farben unterhalb des Glases. M i l c h g l a s , meist im 17. und 18. Jahrh. gearbeitet als Ersatz für das beliebte weifse Porzellan. — Bunt m a r m o r i e r t e s und g e f l a m m t e s G l a s durch Mischung der farbigen Flüsse hergestellt. Schrank 324. G l a s mit S c h m e l z f a r b e n bemalt. Der kleine Becher mit Darstellungen aus einem Ritterroman, 15. Jahrh., ist eine der edelsten Perlen Venetianer Glaskunst. Die Malerei von zartester Vollendung erinnert an die Werke Mantegnas. — Verwandter Becher mit Chimärengestalten. — Millefiorigläser, 15.—16. Jahrh. — Abendmahlkännchen und ähnliche zierliche Arbeiten aus Filigranglas. — Schale und Schüssel, blaues Glas, vergoldet und emailliert. Persien, 17. Jahrh. Schrank 325. G l ä s e r in V e n e t i a n e r A r t im Norden, in den Niederlanden und in Deutschland gefertigt, 1 6 . — 1 7 . Jahrh. Sie sind nicht immer mit Sicherheit erkennbar; meistens sind sie schwerer und, dem minder feinen Geschmack entsprechend, krauser in der Ornamentation. Beliebte Form: die Flügelgläser, oft mit Anlehnung an die Form des Reichsadlers, häufig mit dem Diamant geritzt. — Geritztes Glas von Busch in Hildesheim, 18. Jahrh. Wandschrank 327. M o d e r n e A r b e i t e n aus Venedig in Anlehnung an die alten Muster, jedoch mit Häufung der Form- und Farbeneffekte. [Salviati. — Compagnia Venezia-Murano.]

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Moderne englische und deutsche Arbeiten in Anlehnung an ältere Venetianer Technik. W a n d 302. G l a s m o s a i k e n gleicher Herkunft, Wiederholungen der für die Kapelle in Windsor ausgeführten Bilder englischer Könige, Kardinäle u. a. Pultschrank 308. Proben des M o s a i k m a t e r i a l s . Die Glaskuchen zum Teil mit Goldplatten zwischen Glas; abgeschlagene Würfel, dünne Glasstangen für feinere Arbeiten. A n d e r D e c k e . Drei Kronleuchter. Venedig 1867.

Deutsches und böhmisches Glas. Wandschrank 305. G e b l a s e n e s und g e k n i f f e n e s G l a s , 1 6 . — 1 8 . Jahrh. — Die Technik ist im wesentlichen die des Venetianischen Glases und scheint, soweit nicht direkte Überlieferung aus römischer Zeit anzunehmen ist, durch die Venetianer Glasbläser nach Deutschland verpflanzt zu sein, wo sie allmählich zu festeren und gröberen Formen gelangte. Diese Gläser von einer harten und klaren Masse sind meist von kräftiger, gut gegliederter und sehr brauchbarer Form, die gekniffenen Buckel sind eine einfache, aber wirksame Verzierungsweise. — Die Lust des deutschen Handwerkers an allerlei Scherzen führt gelegentlich zu wunderlichen Formen: Trinkgeräte in Form von Innungszeichen, Hörnern, Stiefeln, Tieren. Vexierbecher. — Grüne Rhein Weingläser, , R o m er 1 . Grofser Römer mit der gravierten Darstellung eines Reiterkampfes, 1606. S p a n i s c h e s G l a s , grünlich und blau, stark eingeschnürt und gekniffen, 1 7 . — iq. Jahrh. Wandschrank 315. G e m a l t e s d e u t s c h e s Glas. Im 16. und 17. Jahrh. waren sehr beliebt die weiten cylindrischen Humpen aus trübem grünlichen Glase, »Waldglas«, welche mit deckenden Emailfarben bemalt wurden. Die Mehrzahl dieser Gläser stammt aus Böhmen, Schlesien, Franken und dem Thüringer Wald. Die meisten

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sind Innungsbecher, Willkommen', und tragen ausführliche Inschriften über Bestimmung und Stifter. Beliebter Schmuck: der deutsche Reichsadler mit den Wappen sämtlicher Glieder des Reiches, die Kurfürsten, die Lebensalter, Darstellungen aus dem Handwerksleben. — Gläser, für die Familie bestimmt, mit Wappen. Im 18. Jahrh. wird helleres Glas benutzt und die Malerei wird feiner, häufig mit Anwendung von Gold. Gläser der Halloren, der Salzsieder von Halle, welche sie dem jedesmaligen Haupt der Verwaltung, dem Salzgrafen, als Tribut überreichten, mit Darstellung der Ptänner, 18. Jahrh. — Gläser aus der Kurfürstlichen Kellerei zu Dresden. — Gedenkglas auf den Westfälischen Frieden, 1650. — Achtmännerglas vom Rathause in Alfeld, 1716. — Apothekenflaschen. Wandschrank 314. Gläser mit S c h m e l z m a l e r e i und aufgesetzten Perlen. — Gläser mit Zwischenvergoldung. [Vergl. die altchristlichen Gläser, Seite 91 Schrank 309.] Dünne Goldplättchen mit eingravierter Zeichnung liegen zwischen zwei Glasschichten, 18. Jahrh., meist aus Böhmen. Zwei Glasbecher bez. Mildner in Gutenbrunn. Ende 18. Jahrh. — Farbige, geschnittene Gläser, zum Teil aus N ü r n b e r g . — Milchglas, bemalt, zum Teil in Nachahmung von Porzellan. 17.—18. Jahrh. P e r s i s c h e Gläser, unter venetianischem Einflufs entstanden, 17.—18. Jahrh. Moschee-Lampe mit Schmelzmalerei und Vergoldung (ergänzt). Vorder-Asien, 14. Jahrh. — Antik römische Gläser. Schrank 316. Gläser, mit schwarzer Emailfarbe bemalt, zumeist von Johann S c h a p e r aus Harburg, in Nürnberg thätig, f 1670. Diese meist kleinen Gläser sind mit miniaturartiger Feinheit bemalt und enthalten Wappen, Portraits, historische und Genredarstellungen, gelegentlich mit Anwendung von bunten Farben. Die Nachahmer, Hermann Bencherlt, Johann Keyll u. A., 17. Jahrh., erreichen die Feinheit Schapers nicht.

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G l ä s e r , mit dem D i a m a n t g e r i t z t , zum T e i l mit Lackfarben bemalt. Stiddeutschland und Schlesien, 1 6 . — 17. Jahrh. Geritztes Glas von B u s c h in Hildesheim, 1 7 4 8 . — Punktiertes Glas von G r e e n w o o d in H o l l a n d 1 7 2 2 . — Kelchgläser, geschliffen und punktiert, sog. W o l f g l ä s e r . Holland, um 1780. S c h r a n k 317 und 321. Kristallglas geschliffen mit g e s c h n i t t e n e r V e r z i e r u n g , zumeist B ö h m e n und S c h l e s i e n , 1 7 . — 1 8 . Jahrh. D i e T e c h n i k ist hervorgegangen aus dem Schneiden und Schleifen des B e r g kristalles, an dessen Stelle im 1 7 . Jahrh. flir den allgemeinen G e b r a u c h d a s vorzügliche harte und klare Kristallglas tritt. Böhmen, das L a n d d e r Steinschleifer, und Schlesien sind der eigentliche Sitz dieser K u n s t , die sich j e d o c h auch in N ü r n b e r g [H. Schwinger], P o t s d a m [Gotfr. Spiller] und anderen, bisher nicht hinreichend festgestellten Orten ausbreitet. D i e K ö r p e r dieser Gläser sind weitaus fester und d i c k w a n d i g e r als die Venetianer, die Ornamente b e d e c k e n d e n G r u n d , sie sind zumeist im Gemmenschnitt vertieft b e h a n d e l t ; nur selten wird es versucht, sie plastisch herauszuarbeiten. — D i e Mehrzahl der Gläser ist bestimmt ftir den G e b r a u c h reicher Familien, daher meist Wappen und S p r ü c h e mit schalkhaften oder moralischen Wendungen. — D i e Innungsbecher sind meist gröbere Arbeiten. — G r u p p e von Gläsern mit weggearbeitetem Grunde. — G r u p p e sächsischer Kristallgläser, z. T . mit aufgelegtem G o l d e . — Arbeiten der Potsdamer und Zechliner Glashütte, 18. Jahrh., z. T . mit Vergoldung. — Schrank 320. F a r b i g e s d e u t s c h e s G l a s . R u b i n g l ä s e r in voller Masse g e f ä r b t , die ältesten von d e m Alchymisten J o h . K u n c k e l zu Berlin, E n d e 17. Jahrh. D i e späteren in seiner A r t ausgeführt, P o t s d a m und Zechlin, 1 7 . — 1 8 . Jahrh. Flaschen von blauem G l a s mit eingeschliffenen holländischen Inschriften, 1 7 . Jahrh.

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Wandschrank 307. M o d e r n e s Glas. Es waltet das Bestreben, dem Glase schlanke und vornehme Formen zu geben, bei welchem allerdings die anmutige Willkür der Venetianer Arbeiten nicht erreicht wird. Das eingeschnittene Ornament zumeist von strenger Einfachheit, hohe Ausbildung des Figurenschnittes. Wiener Gläser [Lobmeyr, Schreiber und Neffen.] — Englische Gläser. — Schlesische Gläser aus dem Geschenk der 96 preufsischen Städte an S. K. H. den Prinzen Wilhelm. Emaillierte französische Gläser. — Nachbildungen alter emaillierter Gläser. — Gläser mit reicher Vergoldung. Wandschrank 309. M o d e r n e A r b e i t e n : Römergläser und ähnliches. [Ehrenfeld b. Köln. Wadgassen.] — Spanisches Glas. — Nachahmungen antiker Gläser. [Murano b. Venedig], — Glasvase von Leveillé. Paris 1890. — Gläser aus farbigen Glasflüssen von Tiffany in Newyork. — Gläser von C. Köpping, Berlin. — Gläser im Cameenschnitt aus mehrschichtigem Glase von E. Gallé und Daum in Nancy und A. G. Reyen, Paris. — Arbeiten von Burgun, Schverer u. Co. Meisenthal in Lothringen. — Gläser der Fabrik Val St. Lambert bei Lüttich. Wand 303. Spiegel mit geschliffenem Rand. Schlesien 1873. — Glasgemälde: Thronende Maria, nach Francesco Cossa. Bologna, um 1475. — Scheiben in Grisaille nach H. Goltzius. Chinesisches Glas. Schrank 318 und 319. Pultschrank 313. Die Kenntnis von der Vollkommenheit des chinesischen Glases ist erst durch diese von Herrn von Brandt angelegte Sammlung nach Europa gekommen. Die Chinesen beherrschen die Färbung des Glases mit vollkommener Sicherheit und verstehen es, verschiedene Massen durcheinander zu arbeiten und auf einander zu schmelzen. Aus diesen Schichten schneiden und schleifen sie völlig in der Art Kimstgew.-Museumsführer.

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des altrömischen Glases Figuren heraus. Proben von Rohmaterial und Stufen der Herstellung im Fultschrank 3 1 3 . — Die Formen sind bauchig und schwer, die zierliche Dehnbarkeit des Materials ist in keinem Stück künstlerisch verwertet. Einige der Stücke tragen eingeschliffene Marken, welche in das 18. Jahrh. gehören. Um wie viel weiter andere Stücke im Alter zurückreichen, läist sich nicht sicher bestimmen. — Die neueren Arbeiten sind erheblich geringer, besonders die geschnittenen. Die kleinen Flaschen dienen zum Aufbewahren von Schnupftabak, Opium und Schminke. [Vergl. ähnl. Porzellanfläschchen Seite 87 Schrank 283.] — Gläser mit dem Diamant graviert und vergoldet. — Emaillierte Gläser. — Sammlung von Schmucksachen aus Glas, zum Teil Nephrit nachahmend, in Peking gefertigt. Wand 301. Grofser persischer Teppich, 16.—17 .Jahrh., von seltener Schönheit und Erhaltung. — Spiegelrahmen, Milchglas bemalt. Deutschland, um 1760. — 2 Spiegel mit Rahmen aus geprefsten Kristallglasblättern und farbigen Blumenkränzen. Venedig, 19. Jahrh. — 2 Spiegelleuchter, auf der Rückseite der Spiegel eingeschnittene mythologische Darstellungen; Rahmen Holz geschnitzt und vergoldet. Deutschland, Mitte 18. Jahrh.

METALLARBEITEN. RAUM XXXIII.

ZINN, KUPFER, MESSING.

Z i n n , vornehmlich deutsche Arbeiten des 16. Jahrh. Das Zinn war vor Einführung des billigen Porzellans und Steinguts das beliebteste Material für die Efsgeräte und Wirtschaftsgefäfse des bürgerlichen Haushaltes, für die Trinkbecher der Innungsstuben und Wirtshäuser, selbst in den Kirchen erscheint es weit verbreitet als Ersatz für das Silber. Das Zinn wird in Formen aus Stein oder Metall gegossen. Verzierungen werden, sofern sie nicht im Gufs hergestellt sind, eingraviert, gepunzt oder auch geätzt. Wandschrank 335. Grofser Willkommen der Tuchmacher-Innung in Schwiebus mit eingravierter Kreuzigung und Heiligen, Schlesien, 1503. — Humpen und Teller mit Reliefs, Nürnberg, darunter etliche bez. N. H. [Nikolaus Horchhaimer.] — Schüsseln mit geätztem Rand, Tirol, um 1550. — Serpentingefäfse mit Zinnfassung. — Zinngefäfse mit Resten alter Bemalung, darunter Feldflaschen vom Schlachtfeld von Pavia, Nürnberg, 1525. Wandschrank 336. Z i n n , Arbeiten des 17. bis 18. Jahrhunderts. Innungs-Becher und -Kannen. — Holzkannen mit durchbrochenem Zinnmantel. — Zinnkanne mit Messingbeschlag. — Zinngeschirr in geschweifter Form aus dem 18. Jahrh. Schrank 337. Z i n n . Neben der Masse handwerksmäfsiger Arbeit erscheint eine kleine Gruppe mit künstlerisch durchgeführtem Relief. Die berühmteste Zinnarbeit ist die Schüssel mit Kanne von François Briot (lebte um 1580 in Montbéliard), in der Mitte die Figur der Temperantia, auf den Rändern in ovalen Feldern 7 *

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RAUM XXXIII.

die Figuren der freien Künste. Diese Stücke hat 1611 der Nürnberger Caspar Enderlein nachgebildet, ein anderes Mal als Taufgerät, z. B. für die Lorenzkirche benutzt und die Schüssel mit einem neuen Mittelstück, Himmelfahrt Mariä, versehen. — Verwandte Schüsseln mit Mars, Herkules, Diana und Aktäon, sowie Adam und Eva im Mittelfelde, desgl. Kannen und Krüge. — Originalzinnmodelle der Temperantia-Schüssel Caspar Enderleins, Nürnberg 1611. Galvanische Nachbildungen ähnlicher Arbeiten in Wandschrank 341. Wandschrank 343. Meist in Kupfer getriebene Arbeiten. Dem geringeren Material entsprechend ist die Arbeit gröber als in Silber. Ornamente von kräftigen Formen. Meistens Gebrauchsgeräte, Kannen, Kessel, Becken. — Wärmpfannen mit durchbrochenem Deckel. Italien, 16.—17. Jahrh. — Kirchengerät. Deutschland und Italien, 16.—18. Jahrh. — Kanne und Schüssel, graviert, Venedig, 16. Jahrh. — Arbeiten in Messing, gegossen und getrieben. Wandschrank 340. Messinggeräte waren vornehmlich beliebt in den Niederlanden, Ware von Dinant. Im 17. Jahrh. volle weiche Formen, die das häufige Putzen erleichtern. — Leuchter, Messing und Bronze, 17. und 18. Jahrh. — Untersätze für Kessel, Deutschland 1 6 . — 17. Jahrh. — Gefäfse aus sogenanntem Cementkupfer (Eisenblech, das scheinbar in Kupfer verwandelt ist), Neusohl in Ungarn, Ende 17. Jahrh. — Modelle für Kandelaberfiifse und Beschläge, Anfang 18. Jahrh. — Arbeiten des 19. Jahrh. (Schinkel). Schrank 339. Geräte und Getäfse, zumeist Bronze gegossen, ciseliert und vergoldet. 18. Jahrh. — Relief von Clodion, Paris 1738—1814. — Löwin, Bronze von Barye, 1795—1875. Wandschrank 341. Nachbildungen von antik-römischen Bronzen und von Metallarbeiten der Renaissance. — Moderne Arbeiten in Messing, Bronze.

RAUM XXXIII.

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Pultschrank 342. Bleiabgüsse, Plaketten, Deutschland 16. und 17. Jahrh., von fertigen Arbeiten genommen, um für spätere Arbeiten als Modelle zu dienen. — Plaketten in der Art des Matthias Wallbaum um 1600. — Plaketten in Blei und Bronze, Italien. Arbeiten von Moderno, Ober-Italien um 1500, von Valerio Belli (Vicentino) Vicenza 1465—1564, von Andrea Briosco (Riccio) Padua 1470—1532, von Giov. Bernardi 1496—1553. Gestell 338. Folgen von Plaketten, Peter Flötner zugeschrieben: die Musen, Tugenden, die ältesten Könige der Deutschen, Planetengottheiten u. a. Nürnberg erste Hälfte d. 16. Jahrh. — Bleiplaketten, bez. H. G. 1570 [Hans Gar oder Gefsner?] Nürnberg, 16. Jahrh. Pultschrank 344. Beschläge aus Bronze und Messing meist gegossen, Italien und Frankreich 15.—16. Jahrh. — Modelle für Buchbeschläge (Gips). Bologna, Ende des 15. Jahrh. — Modelle für den Schmuck von Metallgeräten, meist Kupfer getrieben, gegossen, graviert. — Bleiabgüsse von Metallbeschlägen. Deutschland 16. bis 18. Jahrhundert. — Naturabgüsse von Eidechsen etc. — Bleimodell der Grabplatte Wenzel Jamnitzers, Nürnberg 1585. Pultschrank 345. Galvanische Nachbildungen nach Plaketten in der Art des Peter Flötner und des Meisters H. G. u. a. An W a n d 332 und 333. Folge von Glasgemälden aus der Kapelle des Landauer Klosters, Nürnberg, 1508, wahrscheinlich nach Entwürfen Albrecht Dürers ausgeführt. Wandteppiche. A n W a n d 331. Grofse Darstellung: Aeneas, dem seine Mutter Venus aus dem Flug der Schwäne weissagt. Brüssel, 16. J a h r h . — A n W a n d 3 3 4 . Theseus und Minotaurus, ringsum Grottesken auf violettem Grunde, 16. Jahrh.

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RAUM XXXIV. BRONZE. GEMALTES EMAIL. UHREN. INSTRUMENTE. Die in Holz geschnitzte D e c k e und T h ü r u m r a h m u n g dieses Raumes ist italienische Arbeit des 1 6 . Jahrh. Die Decke stammt aus Fano in Mittel-Italien. D i e B r o n z e ist eine Mischung aus Kupfer und 5 — 1 0 Prozent Zinn. Die Bronze ist nächst dem Golde das älteste Material für künstlerische Metallarbeit. Die Bronzen der prähistorischen Zeit befinden sich im Kgl. Museum für Völkerkunde, die der griechisch-römischen Kunst und der Etrusker im Antiquarium des Kgl. Museums. Der Bronzegufs, dessen Technik sich aus dem Altertum erhielt, nimmt seit der Karolingischen Zeit erneuten Aufschwung. Bischof Bernward von Hildesheim, f 1 0 2 2 . Reiche Blüte in der romanischen Kunst, zumeist Kirchengerät; Einführung des Schmelzes auf Kupfer. In der gotischen Zeit sind die Edelmetalle bevorzugt. In der Renaissance hohe Blüte des Bronzegusses in Italien. Auch in Deutschland reiche Ausbildung, Peter Vischer in Nürnberg [das Sebaldusgrab], die Brunnen in Augsburg. K a n o n e n , Uhren, Instrumente. Hohe Blüte in den Niederlanden. Im 1 7 . Jahrh. ist Messing mehr beliebt. Im 18. Jahrh. reiche Ausbildung der Möbelbeschläge und kleiner Ziergeräte. — Die mittelalterlichen Bronzen befinden sich in der Abteilung der gotischen Möbel. Wandschrank 359. Arbeiten aus Bronze. Antikrömische Bronzegefäfse. — Thürklopfer, vergoldet, deutsch oder flandrisch, Anf. 16. Jahrh. — Weihwasserbecken aus dem Pal. Strozzi in Florenz, Mitte 16. Jahrh. — Handglocken, Mörser, Tintenfässer, Italien und Deutschland, 1 5 . und 1 6 . Jahrh. — Pastetenbüchsen in Bronze- und Messinggufs, Schweiz, 1 7 . Jahrh. — Figuren als Aufsatzund Schmuckstücke. — Ständer für Gläser. W a n d 348. Thürklopfer und Griffe, Deutschland und Italien. Thürgriffe, Löwenmasken mit Ringen im

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Maul, Entwicklung dieser Form vom 13.—18. Jahrh. — Thürklopfer von Giovanni da Bologna, 2. Hälfte 16. Jahrh. — Thürklopfer aus dem Fuggerschen Schlosse Kirchheim bei Augsburg, gegossen um 1590 von Hubert Gerhardt nach einem Entwurt Peter Candids. Wand 349. Kandelaber, Messinggufs, Niederlande 17. Jahrh. Nachbildungen von Thürklopfern und Beschlägen in Bronzegufs oder galvanischem Niederschlag. — Brunnenmasken. Süd-Deutschland, 16. Jahrh. — Griffe und Beschläge, Bronze. 1 6 . — 1 7 . Jahrh. Schrank 358. Kleinere B r o n z e g e r ä t e , zumeist italienisch. Tintenfässer. — Leuchter. — Lampen. — Figuren. — Grabplatte des Kardinals Albrecht von Mainz, gegossen von Conrad Gobel in Mainz, 1527, mit Grablegung nach Moderno. Wand 351. Vorderwand eines Schrankes, mit vergoldeten Bronzeplatten nach Plaketten Peter Flötners bekleidet, Augsburg, 2. Hälfte 16. Jahrh. — Möbelbeschläge und Schlüsselschilder 16.—18. Jahrh. — BronzeTisch, Nachgufs eines antik-römischen Tisches aus Pompeji. — Bronzedreifufs, Nachgufs nach einem in Pompeji gefundenen. An W a n d 551. Wappen der Familie Rost, meisterhafter Bronzegufs. Nürnberg, Mitte 16. Jahrh. — Grabplatte der Familien Imhof und Haller. Nürnberg, um 1560. Maler-Email aus Limoges und Venetianer Email. [Die mittelalterlichen A r b e i t e n in G r u b e n s c b m e l z in R a u m X . ]

Statt der älteren Art des Emails, welche die Farben durch aufgelötete oder stehenbleibende Metallstreifen trennte, tritt gegen Ende des 15. Jahrhunderts die Emailmalerei ein, mit Anlehnung an die Technik der emaillierten Gläser. Wahrscheinlich in Italien [Venedig] entstanden [vergl. Seite 93], kommt sie in Limoges, MittelFrankreich, zur höchsten Blüte.

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Älteste Periode, 1470-1530. Am Ende des 1 5 . Jahrh. werden die Umrisse der Zeichnung mit der Nadel in eine Kupferplatte gegraben, die sodann mit einer Lage von durchsichtigem Schmelz überzogen wird. Die Umrisse werden mit einer dunklen Schmelzmasse nachgezogen, so dafs diese Linien gleichsam an Stelle der alten Metallstege treten. Innerhalb dieser Linien werden die Figuren ganz oder teilweise mit bunten durchsichtigen Schmelzen überzogen und mit Gold gehöht. Edelsteinartige Verzierungen und besonders leuchtende Farbwirkungen erzielt man durch untergelegte Metallfolien. Die Vorbilder sind teils norditalienisch, Mantegna und seine Schule, teils die deutschen Kupferstecher, Dürer und die Niederländer. Hauptmeister Nardon [Leonard] Penicaud und Jean Penicaud der Ältere. B l ü t e z e i t , 1 5 3 0 — 1 5 8 0 . Malerei vielfach weifs und grau modelliert. Die Kupferplatte wird mit einer dicken undurchsichtigen Schicht der Schmelzmasse bedeckt und auf dieser mit weifser halbdurchsichtiger Schmelzfarbe gemalt. Der durchscheinende dunkele Grund wird in den Schatten benutzt [grisaille], einige lichte Fleischtöne, selten Vergoldung. Vorbilder: die Kupferstiche von Rafaël, Stiche des Etienne Delaune. Meist Teller oder flache Schalen. Die Rückseiten, welche, um das Werfen des Metalls zu verhindern, gleichfalls mit einer Schmelzschicht [contre-émail] bedeckt sein müssen, sind sehr häufig mit schönen Ornamenten bemalt. Hauptmeister: Leonard Limosin, 1 5 0 5 — 1 5 7 7 , Pierre Reymond, Pierre Courteys, Jean de Court genannt Vigier, f 1 5 8 3 . Nachblüte. Ende des 16. Jahrhunderts. Bunte Farben, Vergoldung und kleinlich spielende Ausführung. Portraits in spanischem Kostüm, Genrebilder und Ähnliches. Familie de Court. Jean Toutin von Châteaudun nimmt das Verfahren auf, mit bunten Farben auf weifsem Schmelzgrunde zu malen. Blüte im 1 8 . Jahrh. Kleine Schmuckgeräte auf Gold, Portraits, Dosen.

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Pultschrank 353. Li m ö g e s. Arbeiten der e r s t e n P e r i o d e . Flügelaltar von Jean Penicaud I. — Platte mit der Beweinung Christi in der ursprünglichen Umrahmung. — Folge von 14 kleinen Platten mit der Passion Christi, nicht bezeichnet, gehört zu den hervorragendsten Arbeiten von Limoges. — Geifselung Christi in altem Rahmen. — Pultschrank 352. L i m o g e s . Sechs Teller von Jean Limosin nach den von Adr. Collaert gestochenen Kompositionen Hans Bol's. Pultschrank 354. L i m o g e s . Madonna und Ruth bei der Ernte, von Leonard Limosin. — Arbeiten der zweiten Periode. Grisaillen, Arbeiten von Pierre Reymond, Jean Penicaud II. u. A. Doppelpultschrank 355. L i m o g e s . Im A u f s a t z : Bunte Schüssel von Jean de Court. — Grofse Schüssel von Pierre Courteys. — Teller mit Monats-Darstellungen von Pierre Reymond nach Etienne Delaune. — Salzfässer. Unten: Emailmalereien für Dosen, Uhren u. a., Deutschland und Frankreich, 17. und 18. Jahrh. — Kleine Rosetten zu Schmuck etc. Dosen, Beschläge etc. — Platte blau in Blau. — Dosendeckel bez. G. St. [Georg Strauch in Nürnberg] 1661. — Dose von Jordan u. Lautier, Berlin um 1720. — Platte, Alexander und die Frauen des Darius, von den Gebrüdern Huault. Berlin, um 1700. — Goldene Dose, Frankreich, um 1770. — Goldene Nadelbüchse, Deutschland, um 1770. Wandschrank 356. L i m o g e s , Salzfafs von J. d e Court. — Teller von Susanne de Court. — Schalen und Teller von P. Reymond und J. Laudin. Venetianer Email, 16.—17. Jahrh. Wandschrank 356. Schüsseln, Vasen, Kästchen etc., aus Kupfer getrieben, werden mit blauem, weifsem und grünem Emailgrund überzogen und in diese Emailschicht Goldornamente, Sterne, Farnkraut, Eichenlaub, Rosetten

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RAUM XXXIV.

in zierlich verteilter Zeichnung unter starkem orientalischen F.influfs eingeschmolzen. Email-Arbeiten des 17.—18. Jahrh. Wandschrank 356. Email des 1 7 . — 1 8 . Jahrh. — Platte mit Geburt Christi, von L. v. Sandrart, 1710. — Arbeiten von Jacques Laudin, Susanne de Court, Joseph Nouailher u. a. — Dosen und Kästchen mit Drahtemail und durchsichtigem Grubenschmelz auf Silber. Deutschland, 17. Jahrh. Uhren und Instrumente. Doppelpultschrank 347. Im A u f s a t z : Taschen" uhren in Kapseln aus Stein, Kristall und gemaltem Email— Tischuhren von Bronze. Deutschland, 1 6 . — 1 7 . JahrhDarunter Uhr mit Reliefs, Geschichte des verlorenen Sohnes nach H. S. Beham. — Uhren in Kugelform. — Instrumente zum Richten der Kanonen. Im P u l t : Nürnberger Eier, deutsche, französische und englische Uhren. — Spindelkloben und andere Teile von Uhren, 16.—19. Jahrh. — Mathematische Instrumente, Reifszeuge, Quadranten, Kompasse, Sonnenuhren etc. in künstlerischer Ausstattung, 1 6 . — 1 7 . Jahrh. Wandschrank 346. U h r e n . Standuhr in Messing, von Graupner in Dresden, 1739. — Uhren in Kugelform. — Schiffsuhr. — Sanduhr für eine Kanzel. — Wagen und Gewichte. — Quadranten, Kompasse. — Kästchen in zierlicher Bronzearbeit, zum Teil mit durchbrochenen Wänden und graviert. — Arbeiten von Michael Mann in Nürnberg, f 1630. — Laternen. Öllampe mit Stundenmessung am gläsernen Ölbehälter. Leuchter mit Feuerzeug. — Gepunzte Spiegel. Die von Herrn Baron von Korff dem Museum gestiftete Uhrensammlung befindet sich auf der oberen Galerie, Nordseite Schrank 385. s. S. 131.

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RAUM XXXV.

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An W a n d 351. Standuhr, achtseitig, Bronze mit reich durchbrochenem Gehäuse. Deutschland, um 1580; angeblich für Rudolf II. angefertigt. — Altarschrein mit Emailmalereien von Martial Reymond, Limoges, 2. Hälfte 16. Jahrh. — Russische Heiligenbilder mit Drahtemail und Grubenschmelz. I n d e n F e n s t e r n . Scheiben, meist Schweizer Arbeiten 16.—17. Jahrh. An d e n W ä n d e n . Orientalische Teppiche, 16. bis 18. Jahrh.

RAUM XXXV. V g l . das Handbuch:

EDELMETALLE.

G o l d und Silber von Julius Lessing.

Decke und Voute sind mit denselben Modellierungen versehen wie Saal X X V I I I [Seite 58]. Die Ausmalung von J o h a n n e s S c h a l l er. Vier grofse figurenreiche Bilder, darstellend die Gaben der Elemente zum kostbaren Schmuck des Lebens.

A n o r d n u n g : In diesem Saale sind untergebracht die Gegenstände von besonders kostbarem Material, im wesentlichen Gold- und Silbergerät, Möbel mit Beschlag von Edelmetallen und sonstige Gegenstände, deren Hauptgruppen sich in anderen Sälen befinden. Angeschlossen an die Silberarbeiten sind die galvanischen Nachbildungen. G o l d - u n d S i l b e r a r b e i t e n sind uns aus den ältesten Epochen menschlicher Handfertigkeit erhalten. Prähistorische Arbeiten im Kgl. Museum für Völkerkunde. Griechische und römische Arbeiten, darunter der Hildesheimer Silberfund, im Antiquarium des Kgl. Museums. Hier Nachbildungen desselben. Im Mittelalter ist die Goldschmiedekunst namentlich für kirchlichen Gebrauch in den Klöstern geübt. Für profane Zwecke bestimmte Edelmetallarbeiten sind in verhältnismäfsig kleiner Anzahl enthalten. Vor der Zerstörung geschützt sind zumeist nur k i r c h l i c h e G e g e n s t ä n d e . Schrank 380. K i r c h e n g e r ä t a u s d e m St. D i o n y s i u s k a p i t e l v o n E n g e r b e i H e r f o r d . Die ältesten

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RAUM XXXV.

Stücke gehen angeblich auf die Zeit der Gründung durch den Sachsenherzog Wittekind zurück und sind wahrscheinlich Taufgeschenke Karls des Grofsen. Einzelne Stücke des Schatzes aus Bronze und Leder sind in die entsprechenden Abteilungen des Museums eingeordnet. — Reliquiar in Taschenform mit Zellenschmelz und Zellenverglasung, fränkische Arbeit, 8. Jahrh. — Sogenannte Taufschale Wittekinds aus Jaspis mit vergoldeter Bronzefassung, i i . Jahrh. — Reliquienkreuz mit Goldfiligran und Niello, Deutschland, i r . — 1 2 . Jahrh. — Reliquiar mit Kristall, Anfang 13. Jahrh. —• Mefsbuch mit silberbeschlagenem Deckel, 10. und 12. Jahrh. — Zwei Teile einer Reliquienkapsel, 15. Jahrh. — Mantelschliefse 1512. Schrank 375. Monstranz mit der Figur Heinrichs II., 15. Jahrh., aus dem 1836 verkauften Kirchenschatz von Basel. Zierliche Auflösung der gotischen Architekturformen in feingegliederte Metallarbeit. Grabkrone der Kaiserin Anna, Gemahlin Rudolfs von Habsburg, Ende 13. Jahrh. aus Basel. — Mantelschliefse [monile] mit Baldachinen und drei Heiligen, gefertigt 1484 von „ R e i necke vam Dressche gholtsmed Mindensis". — Hostienlöffel, Silber vergoldet, mit Achatgriff. Niederdeutschland, 15. Jahrh. — Silberne Statuette des heiligen Georg in voller Rüstung. Elbing, 15. Jahrh. [Geschenk des Herrn Albert Katz in Görlitz.] — Reliquiar, Kupfer vergoldet. Spanien (?), 15. Jahrh. — Scepter aus Achat, aus der Abtei Werden, 14. Jahrh. — Mefskelch, Deutschland 1575. Schrank 378. Kufstafel [pax], gestiftet von Papst Pius II., als Andenken an das Baseler Conzil, 1460. — Mefskelch mit Drahtemail, Deutschland 15. Jahrh. — Kelche. Italien, 14. Jahrh. A r b e i t e n in E m a i l a u f R e l i e f . Im 14. Jahrh. fertigte man [zuerst in Italien?] durchsichtiges Email über silbernem Flachrelief, welches die Dicke der Emailschicht und somit ihre tiefere oder lichtere Farbenwirkung bedingt. — Hervorragendes Prachtstück dieser Arbeit ist das

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grofse Kreuz mit zwei Engeln, welche Reliquienkapseln tragen. Italien, um 1400. Aus dem Kirchenschatz von Basel. — Vortragekreuz mit Emailbildern auf den Enden der Kreuzesarme. Italien, um 1400. — Kelch mit kleinen Emaileinlagen von „MateusMiniPagliai" inSiena, 15. Jahrh. G e m a l t e s E m a i l . In Italien beginnt die Technik, welche später in Limoges [vergl. Seite 103] zur höchsten Ausbildung gelangt. — Reliquienmonstranz mit gemalten Emailplatten, wahrscheinlich aus, Florenz, um 1450, mit dem Wappen der Medici. — Anhänger. Italien, 1 5 . Jahrh. In der R e n a i s s a n c e p e r i o d e glänzende Entwicklung der Silberarbeit für weltliche Zwecke. Von den italienischen Meisterwerken dieser Zeit ist sehr wenig erhalten. Dagegen sind alle Sammlungen reich an deutschen Arbeiten. In den Reichsstädten, besonders in N ü r n b e r g und A u g s b u r g , wird für ganz Europa gearbeitet. Die bekanntesten Meister von Nürnberg: Wenzel Jamnitzer f 1585, Hans Petzold f 1633. Die Kunstfertigkeit ist jedoch keineswegs auf diese Städte beschränkt. Es sind zahlreiche weitere Arbeitsstätten von hoher künstlerischer Leistungsfähigkeit bekannt. Die gute Arbeit erhält sich mit verändertem Zeitgeschmack bis gegen das Ende des 18. Jahrh. Schrank 377. D a s R a t s s i l b e r z e u g d e r S t a d t Lüneburg*)., der gröfste in Deutschland erhaltene Schatz von alter Silberarbeit. Dieses Silberzeug giebt ein Bild von dem künstlerischen Reichtum, mit welchem ehemals die Rathäuser unserer deutschen Städte ausgestattet waren, und doch sind diese 36 Stücke nur ein kleiner Rest von 255 silbernen Geräten, die Lüneburg im Jahre 1 6 1 0 besafs. Die Gegenstände sind, bis auf zwei Stücke, Tafelgerät, das bei festlichen Gelegenheiten benutzt wurde. Die Arbeiten gehören dem 1 5 . — 1 6 . Jahrh. an und sind *) Von 24 Stücken sind g a l v a n i s c h e N a c h b i l d u n g e n durch das Museum zu beziehen. Proben davon siehe S. 1 1 9 .

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zumeist Schenkungen oder Vermächtnisse Lüneburger Familien und fast sämtlich Lüneburger Arbeit. 1. Standbild der Maria mit dem Christuskinde, in Silber getrieben, mit alter Bemalung, 15. Jahrh. 2. Das Bürgereids-Kristall, Reliquienkästchen in Form einer Kapelle mit der Figur Christi und Heiligen, gearbeitet von Hans von Laffer zu Lüneburg, 1444. 3. Trinkhorn aus einem Elephantenzahn, in sehr reicher Fassung, auf einem von zwei Elephanten getragenen Turmbau, i486. 4. Grofser gotischer Pokal mit Christopherus, in gotischen Fischblasenformen gebuckelt, um 1500. 5. Grofser gotischer Pokal mit Landsknecht, ähnliche Arbeit, um 1500. Lübecker Arbeit. 6. Kleiner gotischer Pokal gebuckelt, als Knauf eine Frucht an langem Stiel, gestiftet 1522. 7. Kleiner gotischer Pokal mit Jaspiseinsatz. 1472 vom Herzog Friedrich von Braunschweig-Lüneburg geschenkt. 8. Der Schofsbecher, Pokal mit drei Löwen, wurde beim Steuerzahlen, Schofsen, aufgesetzt, um 1530. 9. Becher mit Untersatz, 16. Jahrh. 10. Der Kurflirstenbecher. Grofses Prachtwerk, den Arbeiten von Jamnitzer verwandt. Figuren der sieben Kurfürsten, Reliets mit antiken Heldengeschichten, um 1570. 11. Der Interimsbecher. Gestiftet zum Andenken daran, dafs 1552 das Augsburger Religionsinterim von 1548 gesprengt wurde. Als Schaft des Bechers der Heiland, den Antichrist zertretend. Auf dem Kelche evangelische Darstellungen. Auf dem Deckel symbolische Darstellung des Katholizismus im gegnerischen Sinne. 12. Pokal mit dem Stammbaum Christi, 1540—1550. 13. Der Jagdbecher. Zierlichste getriebene Arbeit, daran kleine Friese mit Jagdscenen, um 1570.

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Pokal mit Eidechsen, Fröschen und Laubwerk, in Lackfarben bemalt, um 1 5 9 0 . Münzpokal mit Münzen von Lüneburg und Hamburg, auf dem Deckel das Janushaupt, geschenkt 1536. Doppelpokal, beide Hälften gleich, geschenkt 1 5 8 5 . Pokal mit Jonas. Mischung von gotischen und Renaissanceformen. Jonas, dem Walfisch entsteigend, ist wie ein antiker Triton gebildet, 1 5 3 0 bis 1540. Grofser Pokal ähnlicher Art, geschenkt 1 5 3 8 . Pokal, vom Kurfürsten Johann Georg von Brandenburg 1586 geschenkt. Nürnberger Arbeit. Pokal mit Blumenstraufs, um 1600. Grofse Gufskanne in Gestalt eines stehenden Löwen, geschenkt 1 5 4 0 . Kleinere Gufskanne von gleicher Gestalt, geschenkt I54IGrofses Becken, beim Übergiefsen der Hände nach dem Mahle benutzt, mit Darstellungen römischer Heldengeschichten, um 1 5 5 6 . Becken auf vier Füfsen mit den Kirchenvätern unter gotischen Baldachinen, geschenkt 1476. Becken auf vier Füfsen mit den evangelischen Zeichen, um 1480. Schale auf drei Füfsen mit wilden Männern, in der Mitte ein Hirsch im Gehege, um 1500. Schale auf hohem Fufs mit Jagdzug und einem Hirsch im Gehege, um 1500. Schale auf hohem Fufs mit einem Hirsch im Gehege, um 1500. Schale auf hohem Fufs mit den Heiligen Andreas und Hieronymus, um 1500. Schale auf drei Granatäpfeln, um 1540. Kleine Schale mit Granatäpfeln, um 1540. Lübecker Arbeit. Kleine gotische Schale, um 1500. Lübecker Arbeit.

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und 34. Zwei flache Schalen auf h o h e m F u f s mit Ornament im Stile Holbeins, um 1 5 3 0 . 35. und 36. Zwei L ö f f e l , abnehmbar an G a b e l n b e festigt, um 1480. A n vielen dieser G e r ä t e Spuren d e r ursprünglichen B e m a l u n g in Lackfarben. S c h r a n k 381. V a s e v o n Bergkristall mit eingeschliffener Darstellung der S a g e von Jason. Prachtwerk von Valerio Vicentino; die Fassung, G o l d mit Email, wird als A r b e i t des Benvenuto Cellini angesehen und ist j e d e n falls in der A r t des Meisters. Italien, 16. Jahrh. — P o k a l aus A u g s b u r g 1 7 2 1 . — A n h ä n g e r mit bemaltem Elfenbeinrelief und niellierter Silberfassung. Frankreich, 1 5 . Jahrh. — O n y x s c h a l e in G o l d gefafst. Frankreich, Mitte 18. Jahrh. — Haufebecher mit Gravierungen. Nürnberg 1532. Feinste Ausführung d e r getriebenen Verzierung. — G o l d e n e D o s e . Paris 1 7 7 3 — 1 7 7 4 . — Stockgriff aus mehrfarbigem G o l d e . Berlin, Mitte 18. Jahrh. S c h r a n k 3 7 3 . T r a u b e n p o k a l , getragen von der Figur eines Kaisers. Arbeit von H a n s Petzold. Nürnberg, 2. Hälfte 16. Jahrh. — H u m p e n von Hans P e t z o l d . A n fang 1 7 . Jahrh. — Nautilusmuschel, getragen von einer Seejungfrau, oben Neptun. Nürnberg, 2. H ä l f t e 16. Jahrh. — D e c k e l g e f ä f s , stellt in der Gesamtheit seiner reichverzierten T e i l e das Weltall dar. Den S c h a f t bildet der Baum des Paradieses, in dessen Z w e i g e n das himmlische Jerusalem. D i e Schale zeigt unten den K a i s e r , die K u r fürsten und 97 W a p p e n d e r R e i c h s s t ä n d e , innen die Jungfrau Europa. Innen im D e c k e l die z w ö l f ältesten deutschen K ö n i g e nach P e t e r Flötner, oben d e n H i m m e l mit allen Sternbildern. D a r ü b e r auf d e m B ü g e l die Figur Christi. Arbeit von Jonas Silber. N ü r n b e r g , 1 5 8 9 ; angeblich für K a i s e r R u d o l f II. angefertigt. — K a s t e n auf vier Greifen ruhend, mit Platten von L a p i s Lazuli und Perlmutter mit allegorischen Figuren in flachem Relief. R e i c h e architektonische Ausbildung. Prachtwerk aus Nürnberg, um 1560, v o n Hans Straub, ganz in der

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Art des Wenzel Jamnitzer. — Pokal, angefertigt von Paul Birkenholtz zu Frankfurt a. M. zur Erinnerung an die Stiftung der Universität Marburg mit den Medaillen der hessischen Fürsten. Frankfurt 1627. — Spiegelkapsel auf Fufs. Kupfer getrieben und vergoldet. Spanien, Mitte 16. Jahrh. — Spielbrett, Ebenholz mit Silber eingelegt und graviert von dem Kupferstecher Paul Göttich. Augsburg, um 1600. — Mafsstab in gleicher Arbeit. — Becher, darunter ein sogenannter Haufebecher. — Salznapf. Schrank 376. K i r c h e n g e r ä t in Silber und Kupfer getrieben, 1 6 . — 1 8 . Jahrh. — Zwei Mefskelche. Spanien, 16. Jahrh. — Reliquienmonstranz, Coimbra in Portugal, 1588. — Ciborium. Spanien, 16. Jahrh. — Mefskännchen nebst Schale. Deutschland, 18. Jahrh. — Weihwasserbecken, Silber vergoldet. Paris, um 1750. — Weihwasserbecken, Kupfer vergoldet. Venedig, Mitte 18. Jahrh. — Krone einer Marienfigur. Süddeutschland, Mitte 18. Jahrh. — Kelche. Deutschland, 17. Jahrh. Schrank 379. K i r c h e n g e r ä t . Kruzifixfufs, darauf Vortragekreuz, Bronze vergoldet mit Silberreliefs. Italien, 1 5 . — 1 6 . Jahrh. — Krümme eines Bischofstabes. Goldbronze. Italien, Anfang 16. Jahrh. — Kreuz aus Bronze, graviert, mit Halbfiguren von Heiligen. Italien, um 1450. — Weihrauchschiffchen. Florenz, um 1500. — Ciborium. Italien, Ende 1 5 . Jahrh. — Schale und Mefskännchen, Kupfer getrieben und vergoldet. Augsburg, Anfang 1 7 . Jahrh. Die Schale ein Geschenk I. M. der Kaiserin Friedrich. — Monstranz. Frankreich 1 5 4 1 . — Schüssel und Kufstafel, Kupfer, vergoldet, mit eingesetzten Korallen. Venedig, 1 6 . — 1 7 . Jahrh. Schrank 372. Tischfontaine in Gestalt eines Elephanten mit einem Turme voll bewaffneter Krieger. Arbeit des Christoph Jamnitzer in Nürnberg, Ende 16. Jahrh. [Eine zu diesem Elephanten gehörige Schüssel mit Darstellung der Schlacht bei Zama, wurde im Siebenjährigen Kriege fortgegeben] — Trinkspiel, Diana auf dem Hirsche Kunstgew.-Museumsführer.

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reitend mit Jagdgefolge. Der Kopf des Hirsches ist der Deckel des Trinkgefäfses; das Ganze läuft durch ein Uhrwerk. Arbeit von Matthias Wallbaum in Augsburg, um 1600. — Trinkgefäfs von Büffelhorn in Gestalt des Walfisches mit Jonas, von einem Triton getragen. Deutschland, Anfang 17. Jahrh. — Schale und Kanne aus Serpentin, 'in Silber gefafst. Augsburg, um 1600. — Becher einer Hufschmiede-Innung. — Innungspokal der Wundärzte. Augsburg 1661. — Pulverflasche aas einer Muschel geschnitten. Frankreich, um 1550. Die Fassung ist Nachbildung. — Kännchen aus persischem Porzellan in vergoldeter Silber-Fassung von Georg Berger. Erfurt, um 1560. — Chinesische Porzellannäpfchen in vergoldeter Silberfassung des 16. und 17. Jahrh. — Cylindrischer Humpen auf drei Kugelfüfsen, Augsburger Arbeit. — Schmuckkästchen, Silber mit Email und Edelsteinen verziert, Arbeit des J. H. Mannlich in Augsburg, f 1718. Pultschrank 367. In Silber getriebene und gravierte Beschlagplatten und Dosen. Deutschland 1 7 . — 1 8 . Jahrh. Pultschrank 369. Zwei Besatzstlicke, Meisterzeichen der Nürnberger Goldschmiede in Form eines Ackleybechers und eines Fingerringes, Kupfer getrieben und vergoldet. Vom Bahrtuche der Innung. Nürnberg 1606. — In Silber getriebene Platten als Schalenböden, Beschlagstücke oder als Einsatzplatten dienend. Süddeutschland, 1 6 . — 1 8 . Jahrh. Schrank374. Arbeiten des 1 7 . — 1 8 . Jahrh. Nautilusmuschel, graviert von C. Bellekin in Amsterdam um 1700. Der Fufs aus Kupfer getrieben und vergoldet, um 1740. — Deckelbecher mit vergoldetem Blumenornament. Danzig, Mitte 17. Jahrh. — Trinkgefäfs in Form eines Strumpfes mit Schuh. Deutschland, Anf. 18. Jahrh. — Besteckfutterale. — Salzfafs und Nadelkissen. Deutschland, Mitte 18. Jahrh. — Zwei Leuchter. Paris 1738. — Zwei Becken und Kannen, Silber vergoldet. Paris, um 1763—64 und 1777 — 78. — Münzpokal von Joh. Jak. Adam. Augsburg 1 7 7 5 — 7 7 .

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Wandschrank 361. Silberne Becher, Humpen, Schüsseln und Geräte, zumeist deutsche Arbeit des 17. bis 18. Jahrh. — Arbeiten aus Danzig mit bekannten Meistermarken. — Russische Silberarbeiten des 17. und 18. Jahrh. — Vermächtnis des Herrn Jakob Wilhelm Mofsner in Berlin [* 9. Aug. 1809, f 13. Okt. 1873] an die Kgl. Museen. Pultschrank 364. Rauch- und Goldtopase aus Schlesien. — Nachbildungen der gröfsten bekannten Diamanten. Pultschrank 363. Einband eines Mefsbuches des Cardinais Grimani mit Silberbeschlägen und niellierten Plättchen. Venedig, Ende 16. Jahrh. — Vorlegemesser mit Bernsteingriff in vergoldeter Metallfassung. Italien, Mitte 16. Jahrh. Freistehend. Der Pommersche Kunstschrank. Dieser Schrank, ursprünglich als .Schreibtisch' bezeichnet, angefertigt 1617 für Herzog Philipp II. von Pommern, ist der prachtvollste jener im 1 6 . — 1 7 . Jahrh. zu Augsburg vielfach gearbeiteten Schränke, welche zur Aufbewahrung der mannigfaltigsten Geräte und Instrumente für den persönlichen Gebrauch vornehmer Herren dienten. Derselbe — neuerdings gereinigt und ausgebessert — hat fast vollständig seinen ursprünglichen Inhalt bewahrt welcher in Schrank 382 und Pultschrank 368 ausgebreitet ist. Über die Anfertigung besitzen wir die ausführlichsten Nachrichten. Die Übergabe des Schrankes ist dargestellt auf dem dazu gehörigen Gemälde [Pultschrank 368]. Auf demselben sind alle Mitarbeiter dargestellt: der Augsburger Patrizier Hainhofer, welcher das Ganze erfunden und die Herstellung geleitet hat, der Kunsttischler Ulrich Baumgartner, die Gold- und Silberschmiede, Maler, Uhrmacher, Drechsler, Bildhauer, Kupferstecher, Schlosser etc. Von fremder Arbeit sind nur die Emailplatten aus Limoges. Der äufsere Aufbau von barocker Architektur ist aus Ebenholz, welches auf das Reichste mit durchbrochenen S*

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Platten, Streifen und Rosetten aus getriebenem Silber beschlagen ist. Die vielfach angebrachten Gestalten der Künste, Wissenschaften etc. stehen nach dem Geschmack jener Zeit in einem spitzfindigen allegorischen Zusammenhange. Der Parnass mit dem Pegasus auf der Spitze soll erinnern an den Besitzer ,Philippus Princeps' oder ,Philippus Pommeranus'. Den kleinen in Email und auf halbedlen Steinen gemalten Bildern ist sämtlich eine sinnbildliche Bedeutung gegeben. Die überaus reiche Ausstattung mit Schnitzwerk, Malerei und eingelegter Arbeit erstreckt sich auch auf alle inneren Teile des Schrankes mit steter Bezugnahme auf den Inhalt der einzelnen Kasten; letzterer ist von der gröfstdenkbaren Mannigfaltigkeit. Im Untersatz: mathematische Instrumente, Zirkel, Uhren, Kompafs etc. Diese wie alle sonst zum Schranke gehörigen Gegenstände auf das Sorgfältigste gearbeitet und reich dekoriert. Das Innere der Flügelthüren ist mit Ölgemälden geschmückt, die dahinter liegenden Schubladen enthalten ein vollständiges Tischgerät, zwölf herzförmige Teller und Schüsseln, Messer, Gabeln, Löffel etc., ferner Leuchter, Handlaterne, Kochgerät, vollständiges Toilettengerät, Spiegel, Scheermesser, Bürsten, Kämme etc. Auf der Rückseite liegt ein grofses Orgelwerk, verdeckt durch geschnitzte Reliefplatten aus Buchsbaum, darstellend die Thaten des Herkules. Der Teil über den Säulen enthält die verschiedenartigsten Spiele, Schach- und Mühlbretter aus Ebenholz mit gravierten Darstellungen in Silber vom Kupferstecher Paul Göttich u. a., alle Schachfiguren künstlerisch aus Elfenbein von M. Angermair geschnitzt, die Mühlsteine und Spielkarten einzeln graviert. Im oberen Teil des Schrankes eine vollständige Hausapotheke mit einer grofsen Menge von silbernen Flaschen, Büchsen, Wagen und chirurgischen Instrumenten jeder Art. Der Schrank stand ursprünglich auf einem Tische, der noch alles gröbere Handwerkszeug - [die Über-

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reste davon in Pultschrank 358], sogar Jagdgerät und einen Münzapparat enthielt. Der jetzige Tisch ist eine Nachbildung des ursprünglichen, welcher ebenso wie eine zweite mit dem Schrank überlieferte Arbeit, der sogenannte Meierhof, verschwunden ist; letzterer war ein vollständiges, in kleinem Mafsstabe gearbeitetes Modell eines Schlosses mit sämtlichem Zubehör. F r e i s t e h e n d . Ebenholzschrank mit Silber beschlagen, aus der Werkstatt des Matthias Wallbaum zu Augsburg, einem Mitarbeiter am Pommerschen Kunstschrank. V o m Inhalt nur ein Spielbrett und ein Spiegel erhalten [in Schrank 373]. Um 1600. Tisch aus dem Besitze Herzog Philipps II. von Pommern, Augsburger Arbeit; verwandt dem Pommerschen Kunstschrank, als dessen Untersatz er seit etwa 1700 diente. — Darauf: Kasten aus Platten von Bergkristall, geschliffen, mit Seeschlachten, Jagden, mythologischen Darstellungen, in Silber gefafst, Deutschland 28. Jahrh. W a n d s c h r a n k 362. N a c h b i l d u n g e n antiker und frühmittelalterlicher Gold- und Silbergeräte. D e r H i l d e s h e i m e r S i l b e r f u n d , 19 StücK in Silber getrieben. [Arbeit und Geschenk von Herrn R. Humbert in Berlin.] Einige Stücke sind als Ergänzung in galvanischer Nachbildunghinzugefügt. Originale im Antiquarium. (Museum am Lustgarten.) Gefäfse und Geräte des antik-römischen Silberschatzes von B o s c o r e a l e . Originale Paris, Louvre. Einige Becher des in B e r n a y gefundenen altrömischen Silberschatzes, Originale, Paris, Nat. Bibl. Nachbildungen von Goldbechcrn aus den Gräbern von Mykenae und dem Kuppelgrabe von Vaphio. 2. Jahrtausend v. Chr. Originale in Athen. Teil des in N a g y S z e n t M i k l o s in Ungarn gefundenen, der sassanidischen und ostgotischen Zeit angehörigen Goldfundes. Originale in den K . K . Hofsammlungen in Wien.

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Goldfund von P e t r o s s a , angesehen als „Schatz des Athanarich". Arbeiten aus der Zeit der Völkerwanderung unter byzantinischem und persischem Einflufs [Geschenk S. Majestät des Königs Karol von Rumänien.] Originale im Museum in Bukarest. Wandschrank 370. N a c h b i l d u n g e n von S i l b e r g e r ä t , galvanisch und in Handarbeit auf das Genaueste eigens für das Museum hergestellt. Die S i l b e r a r b e i t e n des Anton Eisenhoit.*) Dieses Altargerät ist um 1590 für Theodor von Fürstenberg, Fürstbischof von Paderborn, in Warburg in Westfalen angefertigt und bezeichnet die höchste Blüte der Spätrenaissance in Deutschland. Am Kruzifix und am Kelch gotische Überlieferungen im Aufbau, alle Details dagegen in freiester italienischer Kunstform. Zwei silberne Buchdeckel, Weihwasserkessel und Sprengwedel. Sämtliche Originale imBesitzdesGrafen Fürstenberg-Herdringen. — Hierzu gehörig die Pax, Original im Besitz des Freiherrn von Fürstenberg-Borbeck. — Fufs für ein Kruzifix, Original in Soest. — Schützenkleinod aus Warburg. Prachtpokal mit Figur Kaiser Maximilians II. und emaillierten Wappen, Arbeit des Wenzel Jamnitzer in Nürnberg um 1570. Original im königlichen Schlosse zu Berlin. — Schale von Breda, 1595 von den holländischen Ständen dem Grafen Philipp von Hohenlohe als Hochzeitsgeschenk überreicht, als Erinnerung an die Eroberung der Stadt Breda, 1590. — Prachtpokal mit Figur der Diana, Arbeit von Hans Petzold in Nürnberg, um 1580, Original im Kgl. Schlofs zu Berlin. — Prunkgefäfse in Flaschenform, um 1700. Originale im Kgl. Schlofs zu Berlin. — Hochzeitspokal von Dr. Martin Luther, Geschenk der Universität Wittenberg, Augsburg 1525. Original in Greifswald. — Gotische Kanne der Bergge*) P u b l i k a t i o n : Die Silberarbeiten des Anton Eisenhoit aus Warburg. Hrsg. von J u l i u s L e s s i n g . Fol. m. 14 T a f e l n in Lichtdruck.

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nossenschaft in Goslar, 1 4 7 7 . — Schale von Emden, als Erinnerung an eine Waffenthat gestiftet und in Emden gearbeitet 1603. Gotische Kanne in Form eines hölzernen Bottichs, Deutschland 1 5 . Jahrh., Original im Museum zu Cassel. — Kaiserpokal aus Osnabrück; flache Deckelschale auf hohem Fufs. 1 3 . Jahrh. Schaft und Deckelfigur. 16. Jahrh. — Sturzbecher aus Erfurt 1566. — Pokal aus Mölln i. L. 1 5 8 1 . — Romanischer Kelch, Osnabrück, 12. Jahrh. — Platten vom Silberaltar in Rügenwalde, gefertigt in Stettin um 1 6 1 0 . Wandschrank 371. G a l v a n i s c h e N a c h b i l d u n g e n von Prachtgerät, vornehmlich deutscher Arbeit des 16. Jahrhundertz, Originale zumeist in Wien, Pest, Paris, London, Nürnberg. — Grofser Pokal, der sogen. Landschadenbund, in Graz. Augsburg 16. Jahrh. — Pokal, Silber mit Draht-Email, vom Kaiser Friedrich III. an Matthias Corvinus von Ungarn geschenkt, 1462. — Fränkische Fibula in Gold mit eingesetzten farbigen Glasstücken, im Museum zu Mainz. — Gufskanne aus St. Denis, antike Porphyr-Vase als Adler montiert. 1 2 . Jahrh. — Mefskelch und Patene, Deutschland, 1 2 . Jahrh. Original im Stift Wilten in Tyrol. — Gruppe von Ackeleybechern, Nürnberg 16. und 17. Jahrh. — Deckelpokal von Petzold, Nürnberg 1580. — Schale auf Fufs, Augsburg 16. Jahrh. Original im Louvre. — Zunftpokal der Schneider-Innung von Nürnberg in Gestalt eines Fingerhutes. Nürnberg 1586. Freistehend. In den F e n s t e r e c k e n : galvanische Nachbildungen des Lüneburger Silberschatzes [vergl. S. 109]. Freistehend. N e b e n T h ü r zu R a u m X X X I V . L i n k s . Kassette mit Rosetten beschlagen, aus dem Besitze des Königs Wilhelm III. und der Königin Marie von England, um 1690. — Wandtabernakel aus Ebenholz, mit Elfenbein und Steinen ausgelegt. Augsburg 17. Jahrh. Die gestickte Füllung, Italien. 16. Jahrh. R e c h t s . Kasten aus Ebenholz. Auf Platten von Lapis Lazuli Relief-Figuren der freien Künste in Silber.

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Die Innenseiten der Thüren mit reich gravierten Metallplatten. Deutschland um 1 5 7 0 . •— Tabernakelrahmen, Ebenholz mit Silber. Augsburg, 1 7 . Jahrh. N e b e n d e r T h ü r zu R a u m X X X I V . Links. Sclimuckschränkchen von Schildpatt, mit Silber reich beschlagen, im Giebel eine Uhr, von dem Inhalte einige Stücke erhalten. Augburg, um 1 7 0 0 . R e c h t s . Schränkchen mit Uhr, ganz mit geprefstem Silberblech beschlagen. Deutschland um 1700. An der E i n g a n g s w a n d , in d e n Nischen. R e c h t s : Kunstschrank, im Verzeichnis der Kunstkammer von 1696 ,der grofse Moscowiterschrank' genannt. Überreiche Fassade mit gewundenen emaillierten Säulen, Kristallplatten, Figuren etc. Die Seiten und die Hinterwand sehr feine Arbeit in Ebenholz. Auf einem reich geschnitzten Tische mit vier brandenburgischen Adlern. Ende 1 7 . Jahrh. — L i n k s : Kunstschrank mit Uhr, im Verzeichnis der Kunstkammer von 1696 als ,der kleine Moscowitische Kunstschrank' bezeichnet. Die Vorderseite ist von Goldblech, ganz bedeckt mit emailliertem Blumen- und Rankenwerk. Von den geschnittenen Steinen ist vieles bei der Fortschleppung nach Paris 1806 abhanden gekommen. Auf dem Giebel Statuetten der Minerva und der Musen in Elfenbein. Die Seiten und die Rückseite von Schildpatt und Elfenbein. Von dem Inhalt ist noch einiges Schreibgerät von vergoldetem Kupfer erhalten. Augsburger Arbeit. 1667, auf reich geschnitztem Tisch aus der Zeit um 1700. A n d e n P f e i l e r n : Rechts: Schubfächerkasten, mit Platten von vergoldetem Kupfer. Reliefdarstellungen nach Peter Flötner. Augsburg, 16. Jahrh. — Links: Hausaltar in Tempelform mit der Figur der Maria. Augsburg, um 1600. D a r ü b e r a u f K o n s o l e n : Rechts: Kanne und Schüssel, Bronze, gearbeitet 1867 nach Motiven des Schildes und Helmes Franz I. von Frankreich. — Links: Kanne und Schüssel, galvanische Nachbildung der sil-

GALERIE.

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bernen Geräte aus Antwerpen im Louvre, mit der Darstellung der Eroberung von Tunis durch K a r l V., Original: Deutsche Arbeit 1 5 3 5 . In den F e n s t e r n Schweizer und Nürnberger Scheiben, 1 6 . — 1 7 . Jahrh.

GALERIE, WESTSEITE. Vor Raum

SCHMUCK.

DOSEN.

XXXV.

Schmucksammlung, nach zeitlich und örtlich zusammengehörigen Gruppen auf Tafeln vereinigt. Gestell 422. Europa. Wenige Beispiele antiken Goldschmucks aus Cypem und Griechenland, in Nachbildungen von Tiffany und Castellani. [Originalarbeiten im Antiquarium des K g l . Museums ] — A u s dem Mittelalter: Fränkische Gürtelschnalle, Eisen tauschiert; Gewandschliefsen, Gold und Silber, 1 4 . Jahrh.; Buchbeschläge, 1 2 . — 1 3 . Jahrh. — Die Renaissance leistet ihr Bestes in prächtigen Anhängern und Ketten aus goldenem, bunt emailliertem Rollwerk und Figürchen, mit Edelsteinen in hohen Kasten und mit Naturperlen als Behang. Hervorragende Sammlung meist deutscher Arbeiten des 16. — 1 7 . Jahrh. [Vermächtnis S. K . H. des Prinzen K a r l von Preufsen.] Schmuck der Herzogin Agnes von Lauenburg, f 1 6 2 9 . Schmucksachen, Deutschland, 1 7 . — 1 8 . Jahrh. Wachsende Vorliebe für vielfach geschliffene Steine auf durchbrochenen Unterlagen in Gestalt von Sträufsen, Ranken und Bändern. Gestell 421. Kreuze und Anhänger, Petschafte zum Anhängen an die Uhrkette, sogen. Kammerherrnschlüssel, Rosenkränze, Denkmünzen, Wallfahrtzeichen. Deutschland 1 5 . — 1 9 . Jahrh. Nachbildungen von Kette und Zeichen des von Kurf. Friedrich II. von Hohenzollern gestifteten Schwanenordens und des Kleinods der Meistersinger von Nördlingen. Auf der anderen Seite. Gufseiserner Schmuck, Berlin, erste Hälfte des 19. Jahrh. Ordenszeichen, Amulette etc.

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GALERIE.

Gestell 423. Filigranschmuck des 17.—19. Jahrh. Silber, oftmals vergoldet, mit unechten Steinen, zumeist für bäuerlichen Gebrauch bestimmt. Ketten, Schliefsen, Knöpfe etc. aus Nieder- und Süddeutschland, Salzburg, Tirol. Aus Norwegen namentlich Schliefsen mit Schellenbehang [Geschenke I. I. M. M. des Kaisers und der Kaiserin Friedrich]. Feinste Filigranarbeit aus Venedig und Genua, z. T. nach orientalischen Mustern, vielfach durch Perlen bereichert. Wandschrank 383. M o d e r n e A r b e i t e n : Schüssel mit Amazonenschlacht, getrieben von Vechte, Paris um 1840. — Schüsseln und Geräte, getrieben von Morel, 1870—1880, zum Teil in galvanischer Nachbildung. — Silberkapsel, Ehrengabe der Münchener städtischen Behörden zum 22. März 1887, entworfen von RudolfSeitz. — Silbergetäfse und Stockgriffe. Arbeiten von Gorham, Tiffany und Whiting. New-York. — Russische Goldarbeit mit Email; Silberfiligran mit durchsichtigem Email [Email ä jour]; ähnliche norwegische Arbeiten von Tostrup in Christiania. — Schüssel aus Bergkristall mit emaillierter Silberfassung, Wien, 1873. — Nereide mit Muschel, Zinn, gegossen, Teil eines Tafelaufsatzes. Modelliert von Raoul Lärche, gegossen von Siot-Decauville. Paris 1894. — Arbeiten von Christofle, Paris. — Zwei Leuchter, Elfenbein und Silber, modelliert von Rombeaux, ausgeführt von Hoosemans, Brüssel 1900. —Fächer, Elfenbein, modelliert von van Hove, ausgeführt von Hoosemans, Brüssel 1900. — Messer von Cardeilhac, Paris 1900. Pultschrank 427—428. Sammlung von Dosen und Dosendeckeln aus verschiedenem Material. 17. —18. Jahrh. — Vexierdose, Ebenholz mit Silber eingelegt; Arbeit von Fromeri, Berlin, 17. Jahrh. — Messingdose von Rousset in Berlin, 1740. — [Die Dosen aus gemaltem Email in Schrank 355, S. 105; Dose aus Elfenbein in Schrank 51, S. 41; Dose aus Bernstein in Schrank 60, S. 38; Porzellandosen im Saal XXI.] — Behälter für Nähbestecke u. dgl. — P i q u ^ a r b e i t e n von Schildpatt und Elfenbein

GALERIE.

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mit Mustern aus eingeschlagenen feinen goldenen und silbernen Stiften. — Dosenplatten mit Reliefornament in mehrfarbiger Goldtauschierung. Pultschrank 429. Mittelalterlicher Silberfund, Schmuckgerät. Silber, teilweise vergoldet, emailliert, mit Steinen und Korallen besetzt, bestehend aus Spangen, Schliefsen, Ringen, Gürtelschnallen, Besatzstücken und Knöpfen in verschiedener Gröfse und Ausführung. Gefunden bei Pritzwalk in der Mark. Deutschland, 14. Jahrh. Pultschrank 430. Sammlung von Ringen aus dem 1 5 . — i g . Jahrh., einige Beispiele der Renaissance, mit Email und Steinen, ähnlich den Anhängern. Im 18. Jahrh. Ringe mit Miniaturen und geschnittenen Steinen. — Jüdische Trauringe, breite Reifen mit Buckeln aus Filigran. Schrank 420. Schmuckstücke und Arbeiten mit Malerei unter Glas [eglomisé]. — Pax aus Ebenholz und Kristall, Monte Cassino, 16. Jahrh. — Verschiedene doppelseitige Schmuckstücke. Anhänger und Kreuze, Europa, 1 6 . — 1 7 . Jahrh. — Kleinod, Gold emailliert mit dem Haupte Johannis des Täufers in Onyx geschnitten. Italien, 15. Jahrh. — Platte mit Email auf graviertem Glas, Frankreich, 16. Jahrh. — Medaillon, Gold mit Email, Spanien, 16. Jahrh. — Schmuck, China. Vergl. Gestell 425 — Medaillon auf Papst Alexander VII. in emaillierter Fassung, Rom 1656. — Kapsel mit Hochzeitsdarstellung nach H. Goltzius, Deutschland, 17. Jahrh. Gestell 424. Vielgliedrige Gürtelhaken für Schlüssel und Bestecke (Châtelaines), in den Formen des Rococo und Louis XVI. — Gürtelketten. — Damengürtel, Sammet mit emaillierten Silberbeschlägen, Frankreich, 15. Jahrh. — Buchschliefsen aus Silber. — Behangschilder von Zunftbechern. O r i e n t . Aus Vorder-Asien, den Balkanländern und den griechischen Inseln älterer und heutiger derber Silberschmuck, Stirnbänder, Halsketten, Armbänder, Schliefsen, mit langem, beweglichem Behang von Platten und Münzen. — Dicke Armbänder und Fufsringe.

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Gestell 425. Indien erzeugt auf seinem weiten Gebiet sehr verschiedene Typen: Goldschmuck mit Münzen und Tigerkrallen. — Derber Volksschmuck aus Silber mit buntem Glasbelag. Email vorzüglich schön auf Gold; Halsband aus Jeypore, grünes Glas auf Gold mit eingelegter Zeichnung aus Goldblättchen. — Rotglänzender Goldschmuck mit Lackauftrag aus Atsch in auf Sumatra. China. Sehr bewegliche Schmuckstücke, mit blauen Vogelfedern belegt, namentlich Haarnadeln, deren Blumen an dünnen Drähten zittern. Gestell 426. Japanische Haarnadeln. Den Japanern ist der Schmuck in unserem Sinne fremd, nur in der Haartracht der Frauen findet man zierlich in Metall gebildete Nadeln. •— Verschiedene orientalische Schmucksachen. Auf der anderen S e i t e : Sammlung von Miederanhängern, sogen. Schnürstiften. Bayern, Salzburg, Oberösterreich, 17.—19. Jahrh. Pultschrank 431. Gürtel und S c h l i e f s e n . Gürtel aus S i e b e n b ü r g e n , 16. —17. Jahrh., kräftige Formen, besetzt mit Steinen, schon den Typen der Balkanländer verwandt. — Grofse Schliefsen aus Italien. — Schützenkleinod, Deutschland 1632. Pultschrank 432. Gürtel, Schliefsen, Armbänder, Knöpfe u. dgl. aus den Balkanländern und dem Orient. — Schliefsen und Knöpfe mit Drahtemail. Ungarn, 16.— 17. Jahrh. — Filigranarbeiten. Europa und China. Pultschrank 433. Waffen und S p a z i e r s t ö c k e . Pistolen. Spanien, 18. Jahrh. — Galadegcn in Pergamentscheide von Guyon. Frankreich, 18. Jahrh. — Nieliierte und emaillierte Arbeiten aus Rufsland und Griechenland. Pultschrank 434. Wechselnde Ausstellung moderner Schmucksachen, Gravierungen und Ähnl.

RAUM XXXVI.

ORIENTALISCHE METALLARBEITEN.

Schrank 394. C h i n e s i s c h e s und j a p a n i s c h e s E m a i l , Z e l l e n s c h m e l z [vergl. Seite 21]. Der Vorgang

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durch eine R e i h e von sechs japanischen Tellern in Wandschrank 392 veranschaulicht. 1. Die Zellenwände, aus plattem Draht gebogen, werden durch ein Klebemittel auf die kupferne Schale aufgesetzt. 2. Die Drähte werden durch Löten befestigt. 3. Die Schmelzfarben werden als Brei in die Zellen eingetragen und geschmolzen, wobei sie die Zelle nicht ganz füllen. 4. Zweites Eintragen von Schmelz. 5. Drittes Eintragen, die Farben heben sich über die Zellcnränder empor. 6. Abschleifen der Farben und Vergolden des Metalls. Dieselbe Technik auf Porzellan und Steingut. Frühe c h i n e s i s c h e Emails. Ruhiger, meist blauer Grund mit stilisiertem Ornament. A c h t grofse chinesische Vasen aus Kupfer-Email [Vermächtnis S. K . H. des Prinzen Karl] sind zwischen den Pfeilern der oberen Galerie des Lichthofs aufgestellt. Ältere j a p a n i s c h e Emails. — Drei V ö g e l , Bronze mit Email, von vollendeter Kunst. — Gefäfse aus A w a j i , bei welchen Felder in Steingut freigeblieben und mit Emailfarben bemalt sind. — Zwei japanische Medicindosen, auf der einen braunschweigischer Thaler von 1686, auf der anderen eine portugiesische Münze nachgebildet. — G e m a l t e s E m a i l ist in China erst im 17. Jahrh. durch Bekanntschaft mit europäischen Arbeiten entstanden. Zierlichste Ausbildung der Kunst. — T h e e kanne in gemaltem Email auf Kupfer aus dem Sommerpalast in Peking, 18. Jahrh. S c h r a n k 393. B r o n z e n a u s C h i n a , zum Teil vergoldet. Arbeiten aus der Zeit der Ming-Dynastie, 1 4 . — 17. Jahrh. — Getäfs aus sogen. Kaiserbronze, gelb mit roten Flecken. — Tauschierte Arbeiten. — Schale mit eingelegten Türkisstückchen. — Gefäfs in Form eines zusammengebundenen Lotosblattes. W a n d s c h r a n k 391. B r o n z e - A r b e i t e n a u s C h i n a u n d J a p a n . — Vasen, Flaschen und Leuchter. — Kleine Geräte. — Schmuckstücke und Beschläge, Bronze und Eisen, tauschiert.

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RAUM XXXVI.

Wandschrank 395. China. B r o n z e a r b e i t e n . — Durchbrochen gearbeitete Messinggeräte. — Gefäfse mit Zellenschmelz auf Kupfer. — Email, durchsichtig, mit eingelegten und aufgemalten Goldblättchen, Rosetten etc. [ähnlich dem Venetianer Email, Seite 105], 18. Jahrh. — Gemaltes Email, 18. Jahrh. — Y u n a n - S i l b e r , die Zeichnungen vertieft eingegraben und mit durchsichtigem farbigen Schmelz gefüllt. — Zinngefäfse. Wandschrank 392. Japan. Die Japaner verstehen es, Kupferlegierungen durch Beizen mannigfache Farbtöne zu verleihen. Gefäfse in verschiedenfarbiger Bronze. — Figuren und Tiere. — Grofser Drache, meisterhafter Gufs, in verlorener Form. [Vergi, das grofse Becken im unteren Vestibül.] Bronzen und Eisenarbeiten mit Silber, Gold und farbigen Legierungen tauschiert. — Theekannen in Eisen gegossen mit emaillierten Deckeln. — Kupfergefäfse mit künstlicher Patina. Kioto, um 1870. — Leuchter, Handspiegel und Schwerter. — Körbchen aus Metallgeflecht. Pultschrank 397 und 400. Schwertstichblätter, Kupferlegierungen und Eisen, tauschiert und geschnitten. Japan. Schrank 398. Arbeiten in Halbedelsteinen. Teller aus Nephrit mit Goldeinlagen, farbigen Steinen und Schmelzverzierungen. Indien, 16. Jahrh. [Aus dem Nachlasse Friedrich Wilhelms IV. überwiesen durch S. M. den Kaiser Friedrich.] — Zwei Blumengeläfse, Kupfer mit Einsätzen von Rot-Porzellan, Fassung vergoldet mit farbigen Steinen in Zellen. China, 18. Jahrh. Wandschrank 399. P e r s i s c h e und i n d i s c h e Metallarbeiten. A r b e i t e n in N i e l l o . Die Oberfläche des blanken Silbergerätes, (selten Gold), wird graviert. In die Vertiefungen wird eine leichtflüssige schwarze Metallmischung Schwefelsilberl eingeschmolzen. Russische Tula-Arbeit. In Persien und Indien [Moradabad] wird die schwarze Metallmischung durch eine Lackmasse ersetzt.

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T a u s c h i e r e n [Damascieren]. In eine harte Masse, meist Eisen, Stahl oder Messing, wird ein weiches Metall Silber oder Gold, eingehämmert. Verfahrungsweisen: 1. Das Muster wird aus der Oberfläche herausgeschnitten, die Ränder unterstochen und das Silber eingehämmert. Dies die Technik der älteren persischen und ägyptischen Tauschier-Arbeiten des 13.—15. Jahrh. Arabisches Tintenfafs, 13.—14. Jahrh. Bei schmalen Säumen und Linien haftet die Silberauflage an kleinen eingestochenen Löchern. In dieser Art auch die venetianischen Nachbildungen orientalischer Tauschierarbeiten. Vergl. auch Schrank 393. Seite 125. 2. Die Konturen des Musters werden eingemeifselt, wodurch sich scharfe Grate bilden. Die dünne Silberplatte wird aufgelegt, beim Hämmern schneiden die scharfen Ränder von selbst die Stücke heraus, welche sodann von den niedergehämmerten Rändern festgehalten werden. B i d r i - A r b e i t aus Bidar in Indien. — Flasche, an welcher die verschiedenen Stufen der Arbeit veranschaulicht sind. 3. Der ganze Grund wird wie eine Feile rauh gemacht, die silbernen oder goldenen Muster, meist nur Fäden mit kleinen Blattanschwellungen, werden aufgelegt und das Ganze glattgehämmert, wobei die Auflage von den Graten festgehalten wird. In dieser Technik die goldtauschierte persische Kanne mit Becken. Die erste und dritte Art war auch bei den spanischen Mauren üblich und ist jetzt wieder in Eibar [Pyrenäen] von Zuloaga neu aufgenommen. [Schrank 23, Seite 135.] P e r s i e n . Tauschierte und gravierte Arbeiten aus Bronze und Messing. — Gefäfse, Eisen geschnitten und mit Gold tauschiert. — I n d i e n . Arbeiten aus Moradabad und Bidar. — Emailarbeiten. Indien und Kaschmir. Wand 387. Satz japanischer Vasen, Zellenschmelz auf Kupfer. — Schirmwand, desgl., China. — Wand aus

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RAUM XXXVII.

sechs Teilen, geschnittener Lack, Darstellung eines Parkes mit Lusthaus. Vorzügliche chinesische Arbeit des 1 7 . Jahrh. — Auf chinesischen Lackschränken chinesische Bronzen, durchbrochenes und graviertes Messinggeschirr aus Persien; 1 8 . — 1 9 . Jahrh. — Platte in Zellenschmelz, Hähne darstellend. [Diese Platte, sowie zahlreiche japanische und persische Bronzen, Geschenk der Herren Dr. Emil Riebeck und Paul Riebeck.] Wand 388. Zwei grofse Vasen aus Gufseisen, mit reichster Tauschierarbeit, darstellend die Seidengewinnung von der Zucht der Raupe bis zur Verpackung der fertigen Ware. Arbeit von Komai in Kioto, um 1870. — Knüpfteppich aus Smyrna, 17. Jahrh. Wand 390. Indische Wasserpfeife, Silber mit durchsichtigem Email auf Reliefgrund. Geschenk des Königs von Ouda an den Prinzen Waldemar. [Geschenk aus dem Nachlafs Sr. Kgl. Hoheit des Prinzen Adalbert.] — Knüpfteppich mit Darstellung von Schiffen. Persien, 1 7 . Jahrh.

RAUM XXXVII. WECHSELNDE AUSSTELLUNGEN. D i e S t u c k d e c k e und T h ü r dieses Raumes stammen aus der 1 7 0 1 nach Schlüters Plänen erbauten ehemaligen alten Post an der Kurfürstenbrücke in Berlin. Die Decke ist nach Resten der alten Bemalung farbig wieder hergestellt, das Mittelfeld neu gemalt. [Geschenk des Herrn C. Bauer, Berlin.]

GALERIE, SÜDSEITE. Pultschrank 437. Jagdbestecke in Futteralen. — Besteck in einer Scheide aus geritztem Leder. Deutschland, 15. Jahrh. — Weidbesteck mit Bronzebeschlag. Deutschland, um 1750. — Jagdmesser, Dolche und Vorlegemesser.

GALERIE XXV.

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Pultschrank 438. Instrumente in Eisen geschnitten, Persien. — Messerscheiden, Eisen geschnitten und geätzt. — Messer aus Ceylon und Spanien. — Moderne russische Arbeiten, mit Gold tauschiert. — Messer, Spanien 19. Jahrh. Pultschrank 4 3 9 — 4 4 2 . Handwerkszeug. — Sammlung von Messern, Gabeln und Löffeln, auf deren Ausstattung man im 1 5 . — 1 8 . Jahrh. besondere Sorgfalt verwendete. — Messergriffe. — Messergriffe aus Rehkronen, deren zufälliger Wuchs zu allerlei scherzhaften Bildungen Anlafs gab. — Chinesische Efsbestecke in verschiedener Ausstattung. Pultschrank 443. Zumeist Löffel von Silber und Zinn, ältere und neuere Arbeiten. Pultschrank 4 4 4 . Efsbestecke, Japan und China. Löffel, Türkei u. a. Pultschrank 445. Tafelsilber, 18. und 19. Jahrh. Moderne Arbeiten von Tiffany, Gorham und Whiting, New-York 1893.

GALERIE, OSTSEITE. Vor dem Majolika-Saal. Pultschrank 447. Ledertaschen und Bügel. Italien und Deutschland, 1 6 . — 1 7 . Jahrh. — Kleiderrechen aus Eisen und Messing. — Nufsknacker, Holz geschnitzt. Deutschland 1 7 . — 1 8 . Jahrh. — Schachfiguren aus Bronze und Zinn, 18. Jahrh. — Knöpfe, Gold mit Steinen und Perlen. Berlin, 18. Jahrh. — K ö r b c h e n aus Drahtgeflecht. Pultschrank 4 4 8 — 4 4 9 . Wechselnde Ausstellung von Stickereien, Posamentierarbeiten, Hauben u. s. w. Pultschrank 450. F ä c h e r in verschiedener Ausstattung, 18. Jahrh. Die Malerei der Fächer des 18. Jahrh. ist meist auf Seide oder feinem Pergament, bei ganz feinen Stücken auf Pfauenbrusthaut in Wasserfarben ausgeführt. A l s Vorlage dienen häufig die Stiche französischer Meister, namentlich Watteau's. Auch Kupferstiche (Chodowiecki) werden zum Schmuck der Fächer verwendet. Die GeKuustgow. Museumsführer. Q

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GALERIE XXII.

stelle meist in Elfenbein, Perlmutter etc. geschnitten, oft reich verziert. — [Orientalische Fächer in Schrank 137, Seite 52]. — Chinesische Elfenbeintächer in Schrank 127, Seite 50. — Japanische Fächermalereien auf Seide und Papier in der Stoffsammlung und in der Bibliothek.] GALERIE, NORDSEITE. Pultschrank 455. Thon- und Steinformen für Lebkuchen. Deutschland, 15.—16. Jahrh. [Ausformungen daneben]. Pultschrank 456. Holzformen für Kuchen und Zuckerwerk. Deutschland, 1 7 . — 1 8 . Jahrh. — Modelle zum Zeugdruck und zur Sammetpressung. Pultschrank 457. Siegelabdrücke und Medaillen. Pultschrank 458. Eisengüsse. „Neujahrskarten" der Kgl. Eisengiefserei Berlin und der Sayner Hütte, 1820—40. Pultschrank 459. M e d a i l l e n und Münzen. — Moderne deutsche Medaillen. — Galvanoplastische Nachbildungen von antiken griechischen Münzen im British Museum zu London. — Nachbildungen italienischer und französischer Medaillen des 15.—18. Jahrh. Pultschrank 460, 461 und 467 und in beweglichen Rahmen an den Pfeilern daneben: Sammlung von Arbeiten der französischen Medailleure David d'Angers, Chapu, Vernon, Charpentier, Chaplain, Roty, Dupuis u. a. 19. Jahrh. Pultschrank 465. Kämme verschiedener Herkunft: Europa, Indien, Japan, Persien, in Horn, Schildpatt und Holz geschnitten, bemalt und vergoldet. — Einsteckkämme des 18. Jahrh. [Mittelalterliche Kämme in Schrank 116, Seite 16. Kämme aus dem Pommerschen Kunstschrank Schrank 382, Seite 115.] — Haarpfeile und Schuhschnallen. Pultschrank 466. Verschiedene Geräte: Pfeifen, Tabaksdosen und Tabaksraspeln, Notizbücher, Nähgeräte, Riechbüchschen u. ähnl. — Pfeife, Holz geschnitzt mit Silberbeschlag, Deutschland, Mitte 18. Jahrh.

GALERIE XXn.

Bucheinbände

Doppelpultschrank 385. Sammlung von Uhren, Geschenke des Herrn Baron v. Korff, enthaltend 136 Stück, welche die Entwicklung der Taschenuhren vom 16. Jahrh. an bis auf unsere Zeit in übersichtlicher Folge darstellen. Die Sammlung umfafst kostbare Stücke von künstlerisch hervorragender Arbeit neben solchen von vorwiegend technischem Interesse. Darunter einige höchst seltene Stücke. F r e i s t e h e n d Toilettentisch und Stuhl von Plumet, Paris 1897. — Stuhl mit vergoldeten Holzteilen nach Entwurf von G. de Feure, Paris 1900. — Blau gebeizter Stuhl, Ungarn 1900.

GALERIE, OSTSEITE UND NORDSEITE. BUCHEINBÄNDE. Die ältesten Bucheinbände bestanden aus Holzplatten, die mit Elfenbeintafeln belegt, mit Metall beschlagen oder bemalt waren. [Vergl. Schrank 135, Seite 21 und Schrank 380, Seite 107, Schrank 363, Seite 115.] Die ledernen Überzüge [z. T . geschnitten] wurden geschützt durch starke Eckbeschläge von Metall, die den hauptsächlichsten Schmuck bildeten. Von dieser Art viele Beschläge in Pultschrank 288. Die gotischen Formen dieser Beschläge erhalten sich bis tief in das 16. Jahrh. Die Lederdecken werden im 16. Jahrh. mit Metallstempeln geprefst. In dieser Art die deutschen Schweinslederbände, die mit kleinem, sich oft wiederholendem Ornament in Blinddruck, seltener in Vergoldung bedeckt sind. Häufig in der Mitte Wappen, die Bilder der Reformatoren u. Ähnl. Reiche Ausbildung des Ledereinbandes im 16. Jahrh. Verzierung durch Handvergoldung und Auflegen farbiger Lederstücke, Grolier'sche Einbände. Blüte in Italien und Frankreich. •— In neuerer Zeit stellt man für Bücher von grofser Verbreitung das Muster der Deckel mittelst Stempels und Maschine her, welche dem Leder- oder Kattunüberzug die Verzierung blind oder in Gold aufprefst. 9*

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GALERIE IV.-VI.

Doppelpultschrank 288. L e d e r b ä n d e mit Metallbeschlägen, 15. —16. Jahrh. [Ein Teil der Beschläge und Einbände ist in den Schubkästen ausgelegt, die man herauszuziehen bittet.] — Deutsche Schweinslederbände mit Blinddruck und zugehörige Metallstempel, 16. Jahrh. — Im A u f s a t z : Kasten, Kapseln und Geräte in Lederarbeit, meist 16.— 17. Jahrh. Schrank 287. Deutsche und ausländische, besonders italienische, Einbände des 16. Jahrh. Schrank 286. Bucheinbände des 17. Jahrh. Vorwiegend ausländische. — Neben Schrank 286: Darstellung des Verfahrens des Ledermosaik und Handvergoldung. Wandschrank 285. Gröfsere italienische, deutsche, französische und englische Arbeiten des 16.—18. Jahrh. Schrank 289. Deutsche und ausländische Einbände des 18. Jahrh. Schrank 284. Einbände des ig. Jahrh. Besonders deutsche und englische. Ledermosaik, Handvergoldung, Plattendruck etc. Pultschrank 453. Kasten, Futterale, Taschen und Ähnl. in Lederarbeit. 16.—19. Jahrh. Pultschrank 452 und 451. Orientalische Bucheinbände aus Leder mit Stempeln geprefst. Meist haben diese Bände die Form einer Tasche mit Klappe. Auch die Innenseiten der Deckel durch Pressung und durchbrochene Leder- und Papierornamente auf farbiger Unterlage reich verziert, 16.—18. Jahrh. [Lackierte persische E i n b ä n d e in Wandschrank 132, Seite 51.] Stellwand 195. DarstellungdesLederschnittverfahrens. — Sattelzeug in geschnittenem Leder aus Mexiko. — Behälter für eine grofse Reliquienmonstranz, Leder mit Goldpressung. Italien, 16. Jahrh. G A L E R I E IV, V U N D VI, S C H M I E D E E I S E N . Im Erdgeschofs. Die Schmiedekunst ist im Mittelalter hoch entwickelt. Die Konstruktion der Möbel, welche die Schlösser und

GALERIE I V . — V I .

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alle Bänder sehen läfst, veranlafst eine reiche Ausbildung dieser Teile in zweckdienlichen Formen. Die Renaissance läfst an den Möbeln und Thüren die Bänder hauptsächlich im Innern sehen, aber auch hier reich geschmückt. Das Gitterwerk entwickelt sich mit kunstvoller Durchsteckung immer reicher und selbst in der Barockzeit noch mit konstruktiver Richtigkeit und in einfachen Linien. Erst im 18. Jahrh. versucht das Schmiedeeisen allgemein die Ornamentformen anderer Technik, die Rococoschnörkel, Blumen etc. nachzuahmen, ohne jedoch den Charakter des Eisens völlig zu opfern. Wand 12. Thürbeschläge für rumänische Königsschlösser. [Geschenk Sr. Maj. des Königs Karl von Rumänien.] — Schilde, Nachgüsse. Wand 11. Gitter, Italien und Deutschland, 1 5 . — 1 7 . Jahrh. — Kandelaber für geweihte Kerzen, Beckenständer, Kaminböcke. Italien, Deutschland und Niederlande, 15. bis 17. Jahrh. Wand 10. Kaminböcke, Italien, 15. Jahrh. — Wasserspeier. — Fenstervorsätze. — Truhe aus Herford mit Eisen beschlagen. 13. Jahrh. — Gotische Schlösser, Schlüssel, Thürklopler und Beschläge, 14.—15. Jahrh. Wand 9. Treppengeländer. — Beschlag einer Thür. — Gitterthür, Süddeutschland, Mitte 17. Jahrh. — Oberlichtgitter. — Thür mit gestanztem Eisenblech bekleidet. Wand 8. Wandschrank mit Eisenbeschlag aus der Kgl. Landesschule Pforta, J 4. Jahrh. — Wandleuchter, vergoldet. Italien, 17. Jahrh. Wand 7. Thürbeschläge und Bänder. 16. — 17. Jahrh. — Vollständiger Beschlag einer Thür aus dem HirsvogelHause zu Nürnberg, Anfang 16. Jahrh. — Ständer für eine Wage, Berlin, um 1750. — Gufseiserne Kaminplatten, 1 5 . — 1 8 . Jahrh. Wand 6. Thürbänder, Schlüsselschilder und Thürklopfer, 16.—18. Jahrh. — Turmkreuz und Windfahne, 17. Jahrh. — Wandarme, Deutschland, 18. Jahrh. — Zwei Kassetten, Eisen geätzt, Deutschland, 16. Jahrh.

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Wand 5. Schlösser, 16.—18. Jahrh. — Kasten mit Beschlägen. Wand 4. Thürklopfer, in grofcer Vollständigkeit der vorkommenden Formen. Italien, Deutschland, Frankreich und Spanien, 15.—18. Jahrh. [Die Thürklopfer in Bronzegufs an Wand 348, Seite 102.] — Italienische Gitter. 15.— 17. Jahrh. — Oberlichtgitter. Wand 3—2. Klingelzüge und Wandleuchter. — Thür mit getriebenem Eisenblech bekleidet. Nürnberg, 16. Jahrh. — Konsoltisch, Deutschland, 2. Hälfte 18. Jahrh. — Grabtafel mit Wappen des Kardinals Marc Sittich von Salzburg. Anfang 18. Jahrh. — Thürbeschläge, Knöpfe, Nägel, vorwiegend Spanien, 1 5 . — 1 6 . Jahrh. — Prägestock von 1724. Wand 1. Schlüssel, Schlüsselschilder und Beschläge. — Thürgriffe und Wandleuchter, 1 7 . — 1 8 . Jahrh. — Gitter, Süddeutschland um 1750. — Wandarm aus Würzburg, Mitte 18. Jahrh. — Wage mit Ständer, zum Teil mit Messing eingelegt, aus dem Schlofs Wallerstein, 17. Jahrh. — Grabkreuz, Süddeutschland, um 1780. — Laterne, um 1780. Stellwand 142 und 143. Oberlichtgitter, Armleuchter. — Füllungen aus Schmiedeeisen oder durchbrochenem Eisenblech, Deutschland, 17.—18. Jahrh. Zwischen den Pfeilern der Galerie: Gitterwerk, Oberlichte, Truhen mit Eisen beschlagen, Grabkreuze in reicher Schmiedearbeit. An den Wandpfeilern: Grofse Ausleger von Herbergen und Zunfthäusern mit Gewerkszeichen. Meist Süd-Deutschland, 1 7 . — 1 8 . Jahrh. An der Decke: Kronleuchter und Lichtträger des 16.— 17.Jahrh. zum Teil mit Erhaltung der alten Bemalung. Pultschrank 27. Geräte und Werkzeuge, Italien und Deutschland, 15.—18. Jahrh. Schrank 21. Leuchter in Blumenformen. — Laternen. Italienische Lampen mit Ständer. — Untersätze für Kessel, Pfannen und Bügeleisen, meist 16. Jahrh.

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Schrank 22. Werkzeuge, kunstvoll in Eisen geschnitten. — Wagebalken. Köln, 17. Jahrh. — Waffeleisen. — Stempel zum Einbrennen. — Steigbügel, Eisen mit ausgehauenen Ornamenten. Orient. — Sparbüchse, Deutschland, 16. Jahrh. Schrank 23. A r b e i t e n aus E i s e n m i t G o l d u n d S i l b e r t a u s c h i e r t . [Die Technik siehe S. 127.] Platten von einem Kasten, Italien, 16. Jahrh. — Stockkrücke, Stahl mit Gold tauschiert, Berlin, 18. Jahrh. — Moderne Arbeiten von Zuloaga in Eibar in Spanien. — A r b e i t e n in E i s e n g e t r i e b e n . — A r b e i t e n aus g e s c h n i t t e nem Eisen. Teile von Waffen, Degenstichblätter, Körbe und Knäufe, 16.—17. Jahrh. — Stockgriffe. — Taschenbügel, Italien, 16. Jahrh. — Kapsel, geschnitten von Gottfried Leygebe [lebte am Hofe des Grofsen Kurfürsten, vergl. S. 40]. Schrank 24. Vorhängeschlösser. — Schlosser-Meisterstücke [Schlüsselbahnen mit Schlüsseln], — Kleine Kunstschlösser. — Kästchen mit kunstvollem, zum Teil durchbrochenem Eisenbeschlag, 1 5 . — 1 7 . Jahrh. — Eisenkästchen mit geätzten Verzierungen. Deutschland 16. Jahrh. — Kastenschlofs mit reicher spätgotischer Architektur. Frankreich, wahrscheinlich Meisterstück aus späterer Zeit. — Sprechgitter von einer Thür. Deutschland, 15. Jahrh. Pultschrank 26. Schlüssel, Eisen geschnitten, Italien und Deutschland, 15.—18. Jahrh. Wandschrank 147. Arbeiten aus Gufseisen. Nachbildungen von Prachtwaffen, Rüstungsstücken und mittelalterlichem Gerät.

GALERIE XXII UND XXIII. — RAUM XXVI UND XXVII.

DIE STOFFE. Weberei und Stickerei. Die Stoffsammlung ist eine der vollständigsten Abteilungen des Museums. Das Material ist seiner Vergänglichkeit wegen in festen Schränken auf Tafeln wie eine Kupferstichsammlung geordnet in Raum X X V I . Die einzelnen Tafeln werden f ü r b e s o n d e r e S t u d i e n von dem Beamten vorgelegt.*) Wechselnde Ausstellung hervorragend schöner Stücke der Sammlung in Raum X X V I I sowie auf der Galerie X X I I und X X I I I in Wandschränken und Drehgestellen, 1 6 1 — 1 7 0 , und Pultschränken 448—449. In Raum X X V I I in festem Rahmen Seidenknüpfteppich, Persien, Mitte 16. Jahrh., hervorragendes Stück von vortrefflicher Erhaltung. Die Gewebe und Stickereien sind in der Sammlung historisch und technisch geordnet. Eingefügt sind genaue farbige Kopien seltener Stücke als Ergänzung des Bestandes. *) Führer durch die Ausstellung der Stoffsammlung K ö n i g l . Kunst-Gewerbe-Museums. 1890. M. 0,30.

des

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Gewebe. 1) K l a s s i s c h e s A l t e r t u m . Ä g y p t i s c h e Totenfelder des 5.—8. Jahrh. nach Chr. h a b e n uns R e s t e a n t i k e r Stoffe m i t M u s t e r u n g e n erhalten, in w e l c h e n sich die S p u r e n altrömischer, ägyptischer u n d orientalischer O r n a m e n t i k zeigen. A l t r ö m i s c h e Seidenstoffe sind in einzelnen s e h r s p ä r l i c h e n Stoffresten e r h a l t e n . 2) M i t t e l a l t e r . Byzanz und Orient. Die K u n s t f e r t i g k e i t d e s A b e n d l a n d e s war mit d e m Falle d e s r ö m i s c h e n R e i c h e s g e s u n k e n , die n e u e n A n r e g u n g e n k a m e n v o m Orient, w e l c h e r w ä h r e n d d e s ganzen Mittelalters E u r o p a mit P r a c h t g e w e b e n versorgte u n d h i e r d u r c h einen h o h e n Einflufs auf die o r n a m e n t a l e n K u n s t f o r m e n a u s ü b t e . D i e älteren Stoffe a u s d e m R e i c h d e r S a s s a n i d e n [gestürzt 6 5 1 ] u n d a u s B y z a n z , welches u n t e r orientalischem Einflufs steht, sind uns erhalten als Hüllen von R e l i q u i e n , w e l c h e im f r ü h e n Mittelalter vom Morgenlande überbracht wurden. Reste antiker Musterung, s t r e n g e T e i l u n g in F e l d e r u n d K r e i s e . Symbolische T i e r f i g u r e n von starrer H a l t u n g . Die H e r r s c h a f t d e s I s l a m v e r b r e i t e t die persische W e b e k u n s t u n d i h r e M u s t e r überall hin. Hohe Blüte vom 9 . — 1 4 . J a h r h . Seidenstoffe mit G o l d durchwirkt D a s G o l d besteht a u s e i n e m L e i n e n faden, welcher mit e i n e m s c h m i e g s a m e n v e r g o l d e t e n H ä u t c h e n umwickelt ist. D i e Muster in d e r ersten P e r i o d e , 9 . — 1 2 . J a h r h . , etwas s t r e n g e r geteilt, späterhin mehr phantastische Überschneidungen. Pflanzen in völlig o r n a m e n t a l e r U m b i l d u n g d e r F o r m e n , Linienverschlingungen mit kleinem Blattwerk, die , A r a b e s k e n ' , arabische Inschriften, T i e r e in symbolischer B e d e u t u n g , vorzugsweise L ö w e n u n d A d l e r , welche kleine T i e r e p a c k e n . Phantastische D r a c h e n , Greifen und Vögel, zum Teil

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nach antiken Traditionen und auch unter chinesischem Einflufs. A u s solchen orientalischen Stoffen waren so gut wie sämtliche Prachtgewänder des Mittelalters in Europa hergestellt; erhalten sind uns zumeist nur Kirchenornate. Hauptbezugsquelle war das unter saracenischer Bildung stehende Sizilien. 3) M i t t e l a l t e r . Europa. Italien erlernte von Sizilien im 13. Jahrh. die Seidenweberei und ahmte zunächst die saracenischen Muster nach. Allmähliche Umbildung im 14. Jahrh., die Tiergestalten treten zurück, die Pflanzenmotive werden reicher ausgebildet. 4) R e n a i s s a n c e . Im 15. Jahrh. das G r a n a t a p f e l m u s t e r , welches sich in Italien durch die Renaissance zu zierlicher Form entwickelt, während es in der anderen Hauptstätte der Kunstweberei, in Flandern, mit gotischen Zusätzen, kolossal in Pracht und Mafsstab, behandelt wird. In der zweiten Hälfte des 16. Jahrh. werden mit der enggefalteten spanischen Tracht die kleinen S t r e u m u s t e r beliebt. Die grofsen prächtigen Muster verschwinden aus der Mannestracht, werden auch für die Frauen seltener; sie bleiben erhalten in den Tapeten und Möbelstoffen. 5) Gegen Ende des 17. Jahrh. beginnen die B l u m e n m u s t e r ; zunächst ein beschränkter Kreis stilisierter Blumen unter orientalischem Einflufs, Tulpen, Nelken; im 18. Jahrh. werden immer mehr Blumen herangezogen, die streng geordneten Sträufse gehen über in loses Rankenwerk. Ende 18. Jahrh. blasse Farben, kleine Blümchen, Anklänge an antikes Ornament. In diese Sammlung mittelalterlicher und späterer europäischer Stoffe ist aufgegangen die Sammlung

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Schnütgen aus Köln, ferner Stoffe der Marienkirche in Danzig etc. 6) G e w e b e aus P e r s i e n und der T ü r k e i , wo sich seit dem 15. Jahrh. eine besonders geschmackvolle Stilisierung der Blumen entwickelt. — Gewebe aus I n d i e n , zumeist neueren Ursprungs. — Bateks von Java u. Ähnl. 7) G e w e b e aus C h i n a und J a p a n . Sehr reiche Sammlung, ältere Stücke, zumeist Geschenke des Gesandten Herrn von Brandt. Gröfsere Stücke in den Drehgestellen auf Galerie X X I I I . 8) M o d e r n e europäische Gewebe, Kattundrucke etc., zumeist in Sammelbände [Raum X X V I ] geklebt. Nadelarbeiten. 9) Europäische Stickereien in Seide und Gold. Mittelalter, Renaissance, bis zur Neuzeit. 10) Aufnäharbeiten, vornehmlich spanische, aus der Sammlung Krauth. 11) Weifsstickereien. — Filet. 12) Kreuzsticharbeiten in Wolle und Seide. 13) Türkische und slavische Stickereien. 14) Persische und indische Stickereien. 15) Chinesische und japanische Arbeiten, teils gemalt, teils gestickt. 16) Arbeiten aus Perlen, Fischschuppen etc. 17) Spitzen, Nadel- und Klöppelarbeit. Wandteppiche werden durch eine Wirkerei hergestellt, bei welcher die aus starkem Leinengarn gebildete K e t t e [lisse] aufrecht vor dem Bildwirker steht, daher der französische Name ,Hautelisse'. Die farbigen Wollenfäden werden derart eingewirkt, dafs sie die K e t t e völlig verdecken und geschlossene Farbenflecken bilden, welche auf Vorder- und Rückseite wesentlich gleich sind. Bei besonderen Prachtstücken Verwendung von Seide und Gold. Diese Technik reicht in die frühesten Zeiten zurück und erscheint älter als die Buntwirkerei mit durchgehenden Schufsfäden. Sie ist in ihrer einfachsten Form

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ftlr T h ü r v o r h ä n g e , Zeltdecken u. s. w. bis heute im Orient beibehalten, zumeist mit rein geometrischen Mustern, die ,Kelims' in Kleinasien. In E u r o p a hat das M i t t e l a l t e r und d i e Renaissance grofsen B e d a r f an solchen b e w e g l i c h e n T e p p i c h e n zur zeitweiligen B e k l e i d u n g der W ä n d e in W o h n r ä u m e n und Kirchen. D i e F l ä c h e n werden mit figürlichen Darstellungen b e d e c k t , für w e l c h e die vorzüglichsten Künstler Entwürfe schaffen. D i e Darstellungen im Mittelalter sind durchaus unmodelliert auf schematisch behandeltem Hintergrund [vergl. die T e p p i c h e in den gotischen Sälen S. 1 6 — 2 0 ] . D i e R e n a i s s a n c e nimmt mehr bildartige Elemente auf, w e l c h e sie j e d o c h in K o m p o s i t i o n und besonders in der F a r b e n g e b u n g dekorativ behandelt. R e i c h e ornamentale Einfassungen, d a n e b e n ganz ornamentale Füllungen im Stil d e r Loggienmalerei. D i e niederländischen T e p p i c h e in R a u m X V I , Seite 36, die spanischen [?] im Steinzeugzimmer, Seite 69, ein italienischer im R e naissance-Saal, Seite 32, ein verwandter, Seite 1 0 1 . — Sehr beliebt in allen Perioden T e p p i c h e , mit Pflanzenwerk ganz überdeckt, im Mittelalter mehr mit Streublumen, später Baumwerk, Parklandschaften, sogenannte ,Verdiiren', Seite 18 und 46. H o h e Blüte dieser Kunst im 1 2 . — 1 6 . Jahrh. in den N i e d e r l a n d e n , Brüssel, A r r a s ; hiernach der italienische N a m e ,Arrazzi'. V e r g l . die flandrischen T e p p i c h e im Burgunder Zimmer, Seite 24 und den kleinen T e p p i c h in R a u m X , Seite 20. — In Flandern werden sogar um 1 5 1 0 die T e p p i c h e für den V a t i k a n nach den Zeichnungen R a f a e l s g e a r b e i t e t ; eine gleichzeitige W i e d e r h o l u n g derselben in der R o t u n d e des A l t e n Museums am Lustgarten. — Flandrische T e p p i c h w i r k e r werden vielfach an fremde H ö f e geholt. In F r a n k r e i c h bilden sie um 1 5 5 0 die Schule von F o n t a i n e b l e a u ; T e p p i c h e derselben im Zimmer des 1 7 . Jahrh., Seite 39. Diese Staatsanstalt wird 1630 in die Baulichkeiten verlegt, w e l c h e die Färberfamilie G o b e l i n in Paris errichtet hatte; einzig die

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T e p p i c h e dieser noch jetzt b e s t e h e n d e n Anstalt fuhren in Frankreich den Namen . G o b e l i n s ' , w e l c h e r in D e u t s c h land für alle A r t e n von W a n d t e p p i c h e n und für ähnliche Weberarbeiten üblich g e w o r d e n ist. V e r g l . R a u m X I X , Seite 46. T e p p i c h e , welche in B e r l i n um 1700 hergestellt sind, Darstellungen der S c h l a c h t e n des Grofsen K u r fürsten, befinden sich im Schlofs M o n b i j o u und im K g l . Schlofs. Ein Pilaster daher s t a m m e n d im R a u m X V I I Seite 40). C h i n e s i s c h e Arbeiten älterer und neuerer Zeit, zumeist in Seide ausgeführt. Teppiche, für den F u f s b o d e n bestimmt, w e r d e n in möglichster D i c k e u n d W e i c h h e i t hergestellt. K u r z e W o l l e n fäden werden in die starken K e t t f ä d e n eingeknüpft, , K n ü p f t e p p i c h e ' ; die aufrechtstehenden farbigen Wollenfäden bilden das Muster. Bei g r o b e r T e x t u r sind nur geometrische Muster möglich, die auch w e g e n ihrer A u s druckslosigkeit für den F u f s b o d e n am meisten geeignet sind. Bei feiner T e x t u r können R a n k e n , Blattwerk und Tierfiguren angebracht werden, d i e durchaus ornamental behandelt werden. In Ausnahmefällen V e r w e n d u n g v o n Seide und G o l d . Hauptsitz dieser A r b e i t e n ist V o r d e r A s i e n , das schon im Altertum E u r o p a mit ,babylonischen' T e p p i c h e n versorgt. E b e n daher bezieht man im Mittelalter die .sarazenischen' und später bis in unsere T a g e hinein die .persischen' und , S m y m a ' - T e p p i c h e . Alle diese N a m e n sind Sammelnamen für verschiedene A r t e n orientalischer T e p p i c h e , deren H e r k u n f t bisher nicht immer festzustellen ist. In Europa scheint man schon im Mittelalter n a c h diesen Vorbildern gearbeitet zu haben. Bekannt sind die T e p p i c h e der ,Savonnerie' in Paris, w e l c h e um 1630 Staatsanstalt wurde. Einführung der K n ü p f arbeit in Deutschland um 1840, S c h m i e d e b e r g , W ü r z e n u . A . D a s M u s e u m besitzt eine sehr erhebliche S a m m l u n g älterer T e p p i c h e , w e l c h e seit d e m 1 5 . Jahrh. nach E u r o p a gelangt sind. Die hervorragendsten vergl. Seite 107,

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Stoffe

R A U M X X V I . u. X X V I I .

128 und 136. Eine Gruppe älterer T e p p i c h e im zweiten Zimmer der Stoffsammlung. Ledertapeten *) dienen zur Bedeckung der Wände, auch als Vorsatzstücke von Altären, Möbelbezüge u. Ähnl. Die besonders zugerichteten Lederstücke werden versilbert, poliert, mit goldfarbenem Lack überzogen, sodann wird das Muster mit hölzernen Formtafeln eingeprefst und der Grund von oben her mit Punzen gemustert, schliefslich werden einzelne Teile bemalt. [Vergl. Wand 63, S. 53.] Die ältesten Notizen übet Herstellung derselben weisen in das maurische Spanien, nach Cordova, die T a p e t e n heifsen im 12. Jahrhundert in Frankreich daher ,Corduans', In Italien sind seit etwa 1500 die Stätten mit orientalischen Verbindungen, Sizilien und Venedig, besonders berühmt. In den Niederlanden und Frankreich im 1 7 . Jahrh. hohe Blüte, auch in Deutschland und England. Im 18. Jahrh. erlischt die Kunst zu Gunsten der Seiden- und später der Papiertapeten. Wiederbelebung in neuester Zeit. Das Museum besitzt mehr als 200 Tapeten, von denen ganze W ä n d e ausgeschlagen sind in Zimmer X I I und X I X . Eine Reihe kleinerer Stücke, meistAltarvorhänge [Antependien] in den Galerien über den Schränken und Drehgestellen. Leinentapeten bemalt und bedruckt, zum Teil mit farbigem Wollstaub bestreut. Stück einer Wandbekleidung in Nische 107 [Seite 18], und am Eingange zum Kellergeschofs rechts. Buntpapiere. Papier mit Modeln farbig bedruckt, zum Teil vergoldet. Schon im 16. Jahrh. zum Auskleben von Kästen u. Ähnl. benutzt. Im 1 7 . — 1 8 . Jahrh. sehr beliebt als Aktendeckel. Die Technik ist eine Fortsetzung der schon im Mittelalter üblichen ,Zeugdrucke', welche *) L e d e r t a p e t e n u n d B u n t p a p i e r e . Führer für die dritte Sonder-Ausstellung des Kunstgewerbe-Museums 1883.

RAUM X X V I u. XXVII.

Stoffe

143

mit Modeln auf Leinen ausgeführt wurden [Proben in der Stoff-Sammlung], Die Technik führt im 1 8 . Jahrh. zur Herstellung der Papier-Tapeten, wofür chinesische Arbeiten den Anstois boten. Sammlung von mehr als 500 Mustern in der Bibliothek.

144 TREPPENHAUS. Wandbehang, Tunis, 1 7 . Jahrh. — Grabmal in Form einer Bank, Cremona, Ende 1 5 . Jahrh. — Altarwand aus Stuckmosaik, Italien, Ende 1 7 . Jahrh. — Fliesenfelder aus Kaiman in Tunis, 1 8 . — 1 9 . Jahrh. — Wandbehang, Aufnähearbeit mit dem Wappen von Parma, um 1720.

AUSGANG durch das obere Vestibül XXI. Wechselnde A u s s t e l l u n g m o d e r n e r A r b e i t e n . Auf der Treppe: C h i n e s i s c h e A r c h i t e k t u r s t ü c k e , farbig glasiert, von dem und um 1740 von italienischen Architekten erbauten und 1860 zerstörten Sommerpalast in Peking. Die auf der Pariser Weltausstellung 1900 erworbenen modernen Arbeiten befinden sich zur Zeit auf einer Wanderausstellung. Dieselben sollen später nebst anderen Kunsterzeugnissen neuer Richtung in einem besonderen Räume aufgestellt werden.

KELLERGESCHOSS.

VORRAUM.

Bauteile in Stein und Thon, zumeist Italien, 1 5 . bis 16. Jahrh. — Fensterrahmung aus der Kirche Sa. Maria dei' Miracoli zu Venedig um 1480. — Kamineinfassungen aus istrischem Kalkstein. — Säulen- und Pilaster- Kapitelle. — Bausteine aus Terrakotta. Norditalien.

KELLERGESCHOSS.

RAUM LIV.

DEUTSCHE ÖFEN UND BAUERNTÖPFEREI siehe Seite 87.

DIE SAMMLUNG DER GIPSABGÜSSE (im Kellergesckofs, zugänglich unterhalb derHaupttreppe) ist in 3 Abteilungen historisch geordnet. Sie enthält ornamentale und für den Unterricht geeignete Gegenstände, sowie kunstgeschichtlich wichtige Objecte, bestimmt, in der Sammlung vorhandene Lücken auszufüllen oder zur Vergleichung zu dienen. D i e in der Formerei des Museums g e f e r t i g t e n , nur in b e schränkter Zahl ausgestellten A b g ü s s e sind zum T e i l v e r k ä u f l i c h . D i e Preise der A b g U s s e s o w i e V e r k a u f s - B e d i n g u n g e n sind aus dem bei den A u f s e h e r n e i n z u s e h e n d e n K a t a l o g ersichtlich. Exemplare dieses K a t a l o g s w e r d e n an Interessenten im Bureau a b g e g e b e n .

RAUM LI. ARBEITEN AUS VERSCHIEDENEN ZEITEN. Wand 501. Ägyptische Bildwerke. — Griechische Stelen [Grabsteine] und Stelenbekrönungen in Form reich ausgebildeter Palmetten. — Stirnziegel [Akroterien], griechisch, etruskisch und römisch. Stellwand 503 und 504. Gesimsstücke, Friese, Füllungen und andere Bauteile, griechisch und römisch. Thüreinfassung aus dem Herzogl. Palast in Urbino, Ende 15. Jahrh. — Füllungen, Holz geschnitzt, vom Kuustgew.-Museumsführer.

IO

146

Gipsabgüsse

RAUM LI.

Chorgestühl in San Bernardino zu Perugia. 16. Jahrh. — Pilasterfüllungen und Kapitelle, Italien, meist Florenz und Siena, 15.—16. Jahrh. — In zwei Pultschränken: Abgüsse von antiken Stuckornamenten aus der Farnesina in Rom. Stellwand 505. Pilasterfüllungen, Friese, Kapitelle, Italien, 1 5 . — 1 6 . Jahrh. — Holzschnitzereien von der Thür der Capella Pazzi, Florenz. Stellwand 507 und 522. Füllungen und Friese, Italien, 15. und 16. Jahrh. — Friese etc. mit ganz flachem Relief, S. Antonio zu Padua, Ende 15. Jahrh. Stellwand 506 und 526. Pilasterfüllungen etc., Italien, 15. und 16. Jahrh. Bauteile aus S. Maria de' Miracoli, Brescia. — Französische Holzschnitzereien des 18. Jahrh. — Füllung aus dem Schlosse zu Berlin von Schlüter, um 1700. Wand 502. Kapitelle, Pfeiler u. ähnl. aus der Antike und Renaissance. — Kandelaber und Kreuz. Italien, 16. Jahrh. Wand 521. Abgüsse von Stuckornamenten aus dem Kgl. Schlofs zu Brühl a. Rh. — Ornamentale Teile aus dem Bronzesaal des Stadtschlosses zu Potsdam. Wandschrank 509. Prunkschüsseln, Kaminböcke, Thürklopfer, Lampen, Figuren u. s. w. aus verschiedenen Zeiten. Wand 508. Kapitäle, Italien 15. Jh. Wandschrank 523. Prunkschüsseln und Schilde, Kannen und Geräte, Silber getrieben, meist 16.—17. Jahrh. — Steinzeugkrüge, Rheinlande, 1 6 . — 1 7 . Jahrh. Schrank 524 und 525. Originalmodelle zu dem Tafelsilber Ihrer Majestäten des Kaisers und der Kaiserin. Ausgeführt in Berlin 1882—83. Freistehend. Tischfüfse, Brunnenmündung, Kandelaber, Oberteil eines Wagens im Vatican. — Vasen. Hierzu gehören die im Vorraum aufgestellten Kandelaber, Vasen etc.

RAUM LH.

Gipsabgüsse

147

RAUM LH. DAS ROMANISCHE UND GOTISCHE MITTELALTER. 12.—15. Jahrh. Wand 527. Sitzbrettstützen [Misericordien] und Füllstücke mit geschnitzten zum Teil humoristischen Darstellungen, meist von den Chorstühlen des Kölner Domes, 14. Jahrh. — Stützknäufe von Chorgestühlen. — Chorstuhlwangen aus dem Dom zu Erfurt, 14. Jahrh. — Wasserspeier und Kreuzblumen. Fensterwand 528. Teile von Bischofstatuen am Dom zu Chartres, 1 2 . — 1 3 . Jahrh. [Stickereien, Buchdeckel, Schmuck etc.] Wand 529. S c h m i e d e e i s e n , 14.—16. Jahrh. Beschläge von Kirchen- und Hausthtiren, Schränken: Kastengriffe etc. — Bronzene Thürklopfer und Griffe in Form von Löwenmasken mit Ringen im Maul. H o l z a r b e i t e n : Füllungen, meist von Schrankthüren, in Relief oder durchbrochen geschnitzt. 15.—16. Jahrh. Chorstuhlwangen, Rosetten, Bekrönungen etc. Wand 530. Friese, Zwickelfüllungen und Säulen. •— Bronze-Leuchter, 12.—14. Jahrh. Stellwand 531. Romanische Kapitelle, Friese und Füllungen. — Teile eines romanischen Schrankes, Holz geschnitzt, aus Wernigerode. Wandschrank 532. K i r c h e n g e r ä t e : Kelche, Vortragekreuze, Ciborien, Aquamanilien, Reliquiare in Büstenform, Mefskännchen. — Bucheinbände in Leder geschnitten. — Goldenes Antependium aus dem Dom zu Aachen. 1 1 . Jahrh. Schrank 533. Reliquienbehälter und Kästchen, Holz oder Elfenbein geschnitzt. 9. —15. Jahrh. — Weihwasserkessel, Diptychen [siehe Schrank 1 1 6 , Seite 16]. — Schmuckkästchen mit Minnedarstellungen [s. Schrank 1 1 6 , Seite 16]. Schrank 534. K i r c h e n g e r ä t und V e r w a n d t e s , 14.—16. Jahrh.: Ciborien, Bischofstäbe, Weihwasserkessel, 10*

148

Gipsabgüsse

RAUM LIII.

Weihrauch-Fässer und Schiffchen, Mefskännchen, Elfenbeinhörner, sog. Olifanten. — Zinnfläschchen im Dom zu Monza. — Goldene Schale, byzantinische Arbeit, im Dom zu Halberstadt, u . — 1 2 . Jahrh. — Leuchter, Reliquienbehälter. Pultschrank 535. Elfenbeinreliefs. — Buchdeckel. Pultschrank 536. Buchdeckel und Reliquiare in Buchform, zum Teil mit Zellenschmelz. Pultschrank 537. Mantelschliefsen [Monilia], — Handwärmer. — Scepterstäbe. Freistehend. Evangelienpult, Bronzegufs, im Dom zu Aachen, 15. Jahrh. — Leuchterfufs, Bronzegufs im Dom zu Prag.

RAUM LIII. ARBEITEN DES 16. UND 17. JAHRHUNDERTS. Am Eingang zu Raum L H : Portaleinfassung, Holzschnitzerei von der ehemaligen Kirche zu Vang in Norwegen, 13. Jahrh., jetzt in Brückenberg im Riesengebirge wieder aufgebaut. Wand 544. Bronze-Grabplatten mit Werkzeugen und Abzeichen von Handwerkern, auf dem Johanniskirchhof zu Nürnberg, 16.—17. Jahrh. — Grabplatte der Herzogin Helene von Mecklenburg. Orig. Bronze von P. Vischer im Dom zu Schwerin. Anf. 16. Jahrh. Stellwand 546. Reliefs und Karyatiden aus dem Rathause zu Amsterdam von A. Quellinus, 17. Jahrh. Mehrere hierzu gehörige Reliefs befinden sich an der Treppe zum Kellergeschofs. — Figuren von der östlichen Thür des Ghiberti am Baptisterium zu Florenz, 15. Jahrh. — Pilaster und Kapitell vom Grabmal des Card. Amboise, Kathedrale zu Rouen. Anf. 16. Jahrh. — Reliefs von J. Goujon [f 1572]. Stellwand 545 u. Schrank 551. W a f f e n . Prachtschilde und Teile von Prachtrüstungen des 16. Jahrh. Eisen getrieben und geätzt. — Prachthelme des 16. Jahrh. — Helme 12.—16. Jahrh. — SchwertgrifFe. Die Origi-

RAUM LIII.

Gipsabgüsse

149

nale dieser Waffen zum Teil im Kgl. Zeughaus [Geschenke S. K . H. des Prinzen Carl] und in Madrid [Geschenk an S. M. den Kaiser Friedrich von Herrn v. Stüers in Paris]. Fensterwand 543. Architekturteile vom Heidelberger Schlofs. [Über

die

Herkunft der einzelnen Stücke giebt das hängende Verzeichnis nähere Auskunft.]

daneben

Stellwand 550 und 549. Füllungen in Holz geschnitzt, von dem Windfange im Rathause zu Oudenaarde. Um 1530. — Kassette und Teile der Decke im Schlofs zu Jever. Um 1600. Doppelpultschrank 552. U n t e n : Schalen, getriebene Metallreliefs, Arbeiten in Buchsbaum, Bronze etc., zum Teil nach Originalen des Museums. — Türkischer Pferdeschmuck, Silber, aus dem Nachlasse des Markgrafen Ludwig von Baden etc., 16. Jahrh. Im A u f s a t z . Silberne Pokale, Kannen und Figuren, Elfenbein-Humpen. 1 6 . — 1 7 . Jahrh. Pultschrank 553. M e t a l l a r b e i t e n : Reliefs in Silber getrieben. — Bronzethürklopfer. Augsburg, 16. Jahrh. — Ceremonienhammer, Silber vergoldet, in München; von Papst Julius III. für das grofse Jubiläum 1550 bestellt. Pultschrank 568—570. Abgüsse von Denkmünzen, Italien und Deutschland. Pultschrank 567, 571 und 572. Abdrücke von Siegeln des 1 2 . — 1 7 . Jahrh. Wand 542. Maske eines sterbenden Kriegers aus dem Kgl. Zeughaus zu Berlin, von Schlüter. — Fensterpfosten in Säulenform, Holz geschnitzt, von einem Privathause in Delft, um 1530. — Der Münzschrein der Herzogin Elisabeth von Bayern, Gemahlin Herzog Maximilian I., aus Elfenbein angefertigt von Christoph Angermeier 1 6 1 8 — 1 6 2 4 ; Hauptwerk deutscher Elfenbeinschnitzerei im National-Museum zu München. Wand 541. H o l z s c h n i t z e r e i e n : Füllungen, Friese. Konsole etc. aus Enghien, Dordrecht, Enkhuizen, dem Haag, Mitte 16. Jahrh.

VERZEICHNIS DER RÄUME Raum I. II. III. IV. V. VI. VII. VIII. IX. X. XI. XII. XIII. XIV. XV. XVI. XVII. XVIII. XIX. XIXa. XX.

ERDGESCHOSS. Vorhalle Unteres Vestibül . . . Lichthof Galerie.] Schmiedeeisen Galerie.' „ Galerie. Holzschnitzerei. Truhen. Möbel 'Galerie.] „ „ „ Lackarbeiten Gotische Möbel Gotische Kirchenausstattung Burgunder Zimmer Ital. Renaissance Zimmer aus Schlofs Haldenstein Zimmer aus Schlofs Höllrich Flechtarbeiten, Papier, Mosaik Deutsche und französische Renaissance . . . . 17. Jahrh. — Elfenbein- und Drechslerarbeiten Grofser Barocksaal Rococo Zopfstil Französisches Zimmer OBERES

XXI. XXII. XXIII. XXIV. XXV. XXVI. XXVII. XXVIII.

Seite 7 7 7 132 132 26 26 49 »5 «9 24 29 34 35 5» 36 39 42 46 47 49

STOCKWERK.

Oberes Vestibül [Galerie.] Bucheinbände, Stoffe [Galerie.' Medaillen, Uhren [Galerie.] Schmuck [Galerie.] Handgerät Stoff- und Kopicr-Zimmer Stoffe Majolika

144 131 130 121 128 136 136 58

Verzeichnis der Räume Raum XXIX. XXX. XXXI. XXXII. XXXIII. XXXIV. XXXV. XXXVI. XXXVII.

JJJ Seite

Fayence Steinzeug und Steingut Porzellan Glasarbeiten Zinn, Kupfer, Messing Bronze, Email Edelmetalle Orientalische Metallarbeiten Wechselnde Ausstellung

66 69 76 91 99 103 107 124 128

KELLERGESCHOSS. LIV. LI. LH. LIII.

Vorraum Öfen und Bauerntöpferei Gipsabgüsse, Arbeiten verschiedener Zeiten . . . „ Mittelalter „ 1 6 . — 1 7 . Jahrhundert

144 87 145 147 148

Bibliothek

167

VERZEICHNIS der im Führer genannten

Wände, Schränke und Gestelle mit laufender arabischer Nummer. Erdgeschofs. Galerie IV. Wand . . . . 1 . 2 . n » • • . 3 . n • • • . 4 . » • • • . 5 . « . . . . Galerie V. Wand . . . . 6 . . 7 . n • • 8 . n » • • . ^ ... . 9 . . n » • » . 10 Galerie VI. Wand . . . . 11 . . r> » • » . 12 » • • • . 14 . . 7i • • • . 15 Galerie VII. Wand . . . . 16 . . ff • • » . 17 ff . . . . 19 . . n • . . . 20 Galerie IV—V. Schrank . . . 21 .

Seite Schrank. .

• • • . •

• • • • •

134 134 134 »34 134

• • • • •

• • • • •

133 133 «33 133 133

• • • •

• • • •

«33 «33 27 27

. . • .

. . • .

28 28 2g 28

• • '34

22 »» . . . 23 » • • • 24 Pultschrank 26 Pultschrank. 27 Raum XIX. Wand . . . . 35 ff . . . . 37 . . . . 38 Raum XVIII. Nische . . . 39 » . . . 40 41 Wand . . . . 42 43 » • ' • n . • • 44 • 0 . . . • 45 ff . . . . 46 Raum XVII. Wand . . . . 47 n . • . . 48 » • • • • 49 n . . . •50 Schrank. . . 51



. . . . .

Seite • • 135 • • 135 • • «35 • • '35 • • '34

. . . 46 . •• 46 . • • 47

„...

. . . . . . . .

•• •• •• • • •• •• •

. • . • . • . .

45 45 45 42 43 44 45 45 39 39 39 40 4«

Verzeichnis der Wände, Schränke, Gestelle Glaskasten . . » n

Raum XVI. Wand . . .

Seite 52 . • • 4 ' 53 . • 4« 54 . • 4«

55 56 57 » • • • . 58 n • • • Schrank. . 60 Raum XV. Wand . . . . 61 63 64 Raum XVI. Schrank . . . 65 Raum XII. Wand . . . . . 66 67 68 n . . . . 69 Schrank . . . 70 Wand . . . . 72 73 74 Raum XVIII. Wand . . . . 79 rt . . . . 80 Galerie VI und VII. Schrank . . . 81 Raum X. Wand . . . . 100 102 103 Raum IX. Nische. . . . 104 Schrank . . . 105 Nische. . . . 107 Wand . . . . 108 110 111 113 Glaskasten. . 115 116 n • n







„ ....

. . . . .

• 37 • 37 • 37 • 37 • 38

. . .

• • •

52 53 52

.



38

. . . . . . . .

• 30 • 3° • 3° • 32 • 30 • 3« • 3« • 32

. .

• •

44 43

.

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28

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«9 20 20

. . . . . . . . .

• . . . . • • • .

«9 18 18 16 16 «7 «7 «7 16

Glaskasten. „ ... „ ... „ ... Raum VIII. Wand » Wandschrank.

117 118 119 120

122 124 125 126 Schrank . . . 127 » . • . 128 Wandschrank, 130 Glaskasten . 131 Wandschrank, 132 Raum X. Wandschrank. 133 Schrank . . . , 134 135 Raum XV. Wandschrank. 136 Pultschrank 137 138 139 141 Galerie IV und V. Stellwand . 142 143 n • Raum IX. 145 Glaskasten 146 . Schrank . . Galerie VI. Wandschrank 147 , 82 Stellwand 83 . 84 , 85 , 88 . Schrank. Raum XI. Pultschrank 90 . Wand 91 . 92 . 93 . 94 . Rahmen 95 . 1

153 Seite • 17 • »9 • »9 . 16 • • • • • • • • •

5« 51 5° So 50 50 49 51 5i

. .

20 20 21

• • • • •

52 52 52 52 52

• '34 • «34 . •

18 '7

• «35 • 27 . 28 • 27 . 28 . 28 • 25 • 24 . • •

24 25 25

J1J4

Verzeichnis der Wände, Schränke, Gestelle

Rahmen . . . Schrank . . . . Glaskasten. . »

• •

96 97 98 99

. . . .

. . . .

Oberes Stockwerk. Galerie XXII. —XXIII. tc o Drehgestell 161 . . CO » • 162 . . •d 163 . . » tuD e Wandschrank 164 . . a a«* ' 165 . . » m 166 . . (A n 3 < 167 . . 7! M Drehgestell 168 . . ¿g o 169 . . » 170 . . B £ Galerie XXV. Wand 176 . . 177 . . 178 . . 179 . . Galerie XXV. Wand 180 . . 181 . . 182 . . Schrank . . . . 184 . . » • • • * 185 . . n • • • • 186 . . 190 . . n • • • » . . . . 191 . . y> • • • 192 . . Stellwand . . 193 . . Schrank. . . 194 . . Galerie XXII. Stellwand . . 195 . . Galerie XXV. Schrank. . . 196 . . 197 . . 7> • • • 198 . . n • • • Raum XXVIII. Wand . . . . 200 . .

Seite 25 25 25 25

Wandschrank » Schrank. . . Wandschrank » Schrank

136 136 136 136 136 136 136 136 136 136

Wand Raum XXIX Wand .

212 213 215 217 218 219 220 221 222 223 224 225 226 227 228 229

231 283 Wandschrank . 235 56 236 56 237 56 Schrank . 240 56 Raum XXX. Fensterschrank 243 57 Wandschrank. 245 57 • 246 57 • 247 82 • 248 82 249 57 Schrank . . . . 251 56 , . . . : 252 57 „ 253 57 Raum XXXI. 57 Wand 254 82 „ 255 , 256 132 . 257 Wandschrank 258 82 Schrank . . . 259 82 260 82 261 262 66 263

Verzeichnis der W ä n d e , Schränke, Gestelle

Schrank . . . .

264 '265 , . . . . 266 W a n d s c h r a n k . 267

. . . .

. 268 .

Schrank . . . . Wandschrank . . Galerie X X I V . Schrank . . . . „ Wandschrank . Schrank. . . . Wandschrank. Schrank. . . . Wandschrank.

269 . 270 . 271 . 199 274 275 276 277 278 279

. . . . . . .

. 280 .

Schrank . . . . 281 Wandschrank. 282 S c h r a n k . . . . 283 Galerie X X I I . S c h r a n k . . . . 284 Wandschrank. 285 S c h r a n k . . . . 286 „ 287 Doppelpultschr. 288 S c h r a n k . . . . 289 Raum X X X I I . Wand 301

, 302 » 303 Wandschrank. 305 Pultschrank . . 306 Wandschrank. 307 P u l t s c h r a n k . . 308 W a n d s c h r a n k . 309 . 310 . 311 Pultschrank . . 3 1 3 Wandschrank . 3 1 4 • 315 Schrank . . . . 3 1 6 „ . . . . 317 „ . . . . 318

. . .

. . . . . .

Seite 78 7» 78 77 81 78 80

80

83 85 85 85 85 85

86

86 86 86 87 '32 132 132 132 «32 132

. 98 94 . 97 . 94 . 91 . . 97 . 94 . , 97 . 93 . 92 . 97 . 9«. 95 . 94 . 95 96 . . 97

Schrank . . . .

319 320 321 322 323 324 325 326 Wandschrank . 327 Raum X X X I I I . Wand 331 „ 332 „ 333 „ 334 Wandschrank . 335 . 336 Schrank . . . . 337 Gestell 338 Schrank . . . . 339 Wandschrank. 340 . 341 Pultschrank. . 342 Wandschrank. 343 Pultschrank . . 344 . . 345 Raum X X X I V . W a n d s c h r a n k . 346 Doppelpultschr. 347 Wand 348 . 34» , 351 Pultschrank. . 352 . . 353 . 354 Doppelpultschr. 3 5 5 Wandschrank. 356 S c h r a n k . . . . 858 Wandschrank. 359 Raum X X X V . Wandschrank. 361 . 362 P u l t s c h r a n k . . 363 . . 364 . . 367

ISS Seite . . . 97 . . . 96 . . . 96 . . . 92 . . . 92 . . . 93 . . . 93 . . . 92 . . . 93 . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .

101 101 101 101 99 99 99 101 100 100 100 101 100 101 101

. . . 106 . . . 106 . . . 102 . . . . . . . . .

. . . . . . . . . . . . . . . . . .

103 103 105 105 105 105 105 103 102

. . . . .

. . . . . . . . . .

115 117 II5 115 114

X 56

Verzeichnis der Wände, Schränke, Gestelle

Pultschrank. . 368 369 Wandschrank. 370 » • •371 Schrank. . . . 372 n • • • 373 • n • • • • 374 » • * * * 375 » • •376 n . . . . 377 » . . . . 378 n . . . . 379 ff • • • • 380 381 n . . . • 382 Galerie XXIII. Wandschrank . 383 Doppelpultschr. 385 Raum XXXVI. Wand 387 388 390 » Wandschrank 391 392 71 Schrank . . . . 393 394 Wandschrank . 395 Pullschrank . . 397 Schrank . . . . 398 Wandschrank . 399 Pultschrank . . 400 Galerie X X I I I — X X I V . Schrank . . . . 420 Gestell . . . . 421 422 y> 423 y> . . . . 424 » . . . . 425 n . . . . 426 Pultschrank . . 427 n • • 428 429 7> • • 430 » • •431

. . . . . . . . . . . . . . .

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Seite Pultschrank. . 432 . . . . 115 . . 114 433 . . . . 118 » • • 434 . . . 119 Galerie X X I V und X X V . Pultschrank. . 435 . . . . 113 . . 112 7i ' * 437 . . . . 114 n * * 438 . . . . 108 » • • 439 . . . . 113 n • • 440 . . . . 109 n • • 441 . . . . 108 » • •442 . . 443 . . • . 113 » • . . 107 n • • 444 . . . . 112 » • •445 . . . . Iis » • »446 . . Galerie X X I I und X X V . Pultschrank . . 447 . . . . 122 . . 131 n • • 448 . . ti • • 449 . . . . 127 » • •450 . . . . 128 n - • 451 . . . . 128 n • • 452 . . . 125 n • • 453 . . . . 126 Galerie X X I I und XXIII. Pultschrank . . 455 . . . . 125 . . 124 n • • 456 . . . . 126 n • • 457 . . . . 126 n • •458 . . . . 126 n • • 459 . . . . 126 r> • • 460 . . . . 126 n • • 461 . . n • • 465 . . . . 123 1» • •466 . . . . 121 n • * 467 . . . . 121 Kellergeschofs. . . 122 . . 123 Raum LIV. Gestell . . 124 485 . . . 124 486 . Wand . . 122 489 . . . 122 490 . 491 . . . 123 492 . . . 123 . 124 493 . »

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86 128 129 129 129 129 129 129 129 129 56

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9° 90 88 89 89 88 88

, Schränke, Gestelle

Verzeichnis der

Wand Wandgestell Gestell .

494 . 495 496 497 498

Raum LI. Wand „ Stellwand . . . ... ... ... „ ... Wandschrank. Wand Stellwand . . . Wandschrank . Schrank . . . . „ . . . . Stellwand . . . Raum LII. Wand » „

Seite . . . 88 . . . 90 . . . 90 . . . 89 . . . 88

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Stellwand . . . 531 . Wandschrank . 532 . Schrank . . . . 533 . 71 . . . . 534 . Pultschrank . . 535 . » • • 536 . •n • • 537 . um LIII. Wand 541 . 542 . 543 . 544 . Stellwand . . . 545 . « . . . 546 . w . . . 549 . n . . . 550 . Schrank . . . . 551 . Doppelpultschr 552 . Pultschrank . . 553 . n • • 567 . * • • 568 . 569 . 570 . 571 . » • • 572 .



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157 Seite • »47 • »47 • »47 • 147 . 148 . 148 . 148 • • . . . . • • . . . • . . . • •

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VERZEICHNIS der wichtigeren im Führer genannten

Gruppen, Orte und Meister. Die Neunen der Meister sind gespet rt gedruckt. Ägypten, Thonware 89. Aggriperlen 91. Agra-Mosaik 53. Akhmin, Kandelaber 18. Alcarazza 90. Alcora, Fayence 65. Albambra 59. 60. A l l e r s , J a n , Töpfer 105. Altenberg, Chorgestubl 19. — , Glasfenster 26. Altenburg, Steinzeug 72Altenrath, Steinzeug 70. Amberg, Steinzeug 72. Andreoli, Georg i o, Majolikamaler 62. A n d r e o l i Vincenzio, Majolikamaler 62. A n g e r m a i r , Elfenbeinschnitzer 116. 149.

Ansbach,Porzellan 81. Apothekergefäfse 61. Aprey, Fayence 76. Aquamanile 18. 20. Arita, Porzellan 86. Arrazzi,Teppiche 140. Atschin,Schmuck 124. Aubusson,Möbelstoffe 43Aufnäharbeiten 139. Augsburg 109. 114. A v e l l i , X a n t o , Majolikamaler 63. Aventurin-Glas 92. Awaji, Steingut 86. Azulejos, Fliesen 57. B a g a r d , Holzschnitzer 28. Bankoware 87. B a r a b i g i o , Magiolinoda, Tischler 49. B a r r e , A., Bildhauer 49B a r y e 100. Bartholdi, Sammlung 58.

Basel 21. 109. Batek 139. Bauerntöpferei 89. B a u m g a r t n e r , Ulr., Tischler 115. Bayreuth, Fayence 68. Beckenschlägerei 19. B e h a m , H a n s Seb., Maler 25. 106. Bellekin, Graveur 42. 114. B e n c h e r l t , Herrn., Glasmaler 95. B é r a i n , Jean, Fayencemaler 65. B e r g e r , Georg,Goldschmied 114. Bergkrystall 112. Berlin, Porzellan 79. B e r n a r d i , Giov., Bildhauer 101. Bernay, Römischer Silberschatz 117. Bernstein 38. B e y e r , Wilh., Bildhauer 80. Bidri-Arbeit 127.

V e r z e i c h n i s der G r u p p e n , O r t e und M e i s t e r B u r g u n , S c h v e r e r & C h i n a , Papier 52. C i e . , G l a s f a b r i k 97. „ Porzellan 83. B u s c h , graviertes „ S c h m u c k 124. Porzellan 78. G r a „ S t e i n g u t 83. viertes G l a s 93. Chodowiecki, Buen Retiro, PorKupferstecher 129. zellanfabrik 81. C h o r s t u h l e 16. 19. 33. 147. Cafiagiolo, Majolika C h r i s t o f l e , Gold61. schmied 122. Candiana,Majolika66. C l o d i o n , Bildner C a n d i d , Peter, B i l d 100. hauer 103. Cochinchina, EinlegeBombay-Mosaik 38. C a p o die Monte, P o r arbeit 51. 53zellan 80. C o n s t a n t i n o p e l , FlieB o o s , Roman, BildC a f f i e r i .Ciseleur 79. sen 56. hauer 47. C a r r i e s , Jean, Stein- C o s s a , Fr., GlasBo ttengruber.Porfenster 97. zeugarbeiten 82. zellan-Maler 78. Court de, EmailB ö t t g e r , J o h . Fr., j Cashmir, L a c k 51. maler 104. 105. Porzellan 77. j Cassel, Steingut 75. C a s t e l Durante, M a - C o u r t e y s , E m a i l Boullearbeit 44. j o l i k a 6 1 . 65. maler 104. 105. B r a n d t , S a m m l u n g 4. i Castelli, Majolika 65. C o y s e v o x , Bild84. hauer 45. Braunschweig, Fa- C e l l i n i , Benevenuto 112. Crailsheim, Fayence y e n c e 69. 68. Brettspiele 38. 1 1 3 . Certosa-Mosaik 3 1 . Chantilly, Porzellan Craquelé, Porzellan 116. 81. Briot, François, 54C h a p l a i n , M e d a i l l e n Cremona, Terracotta Z i n n g i e f s e r 99. 130. B r o n z e 102. S 8. Chapu, Medaillen Creil, S t e i n g u t 72. „ China 125. 130. it Japan 12 5.126. Me- D ä b e l e r , Mich., E l B r o n z i n o , A . , Maler C h a r p e n t i e r , fenbeinschnitzer 4 1 . daillen 130. 32Dalpayrat, KunstChätelaines 123. B r o u w e r , Justus, töpfer 82. C h e l s e a , Porzellan 8 1 . F a y e n c e m a l e r 67. Damascieren 1 2 7 . 82. BrUssel, Wandteppich Cheret, Bildhauer D a m m bei A s c h a f f e n 24burg, Steingut 81. 83. Buchbeschläge 131. Danzig, Silber 114. Bucheinbände 1 3 1 . C h i n a , Bronze 1 2 5 . Schränke 28.37.46„ Elfenbein 51. Buchsbaumarbeiten O e f e n 88. „ E m a i l 125. 2 5„ G e w e b e 139. D a u m , Gläser 9 7 . B u n t p a p i e r e 142. David d' A n g e r s , „ G l a s 97. Bunzlau,Thonware73. Medaille 130. „ L a c k 50. B ü r g e l , T h o n w a r e 90. Bigot, Kunsttöpfer 82. Bilderrahmen 29. B i n g & G r ö n d a h l , Porzellanfabrik 83. B i r k e n h o l t z , Paul, Goldschmied 113. B i z e n - W a r e 87. BleiabgUsse 101. B ö h m e n , G l a s 94. B o l , Hans, Maler 105. B o l o g n a , Majolika 60.

i6o

Verzeichnis der Giuppen, Orte und Meister

Elfenbein, chines. 5 1 . „ indisch 39. „ mittelalterlich «7„ orientalisch 17. 40. „ Renaissance 40. Elfenbeindreherei 42. Email, China 124. „ Japan 124. „ Limoges 103. „ mittelalterl. 20. „ auf Relief 108. „ rheinisch 21. „ Venedig 105. Embriacchi 18. Emmens, J a n , Töpfer 7 1 . E n d e , R.-Fayencemaler 67. Enderlein, Kasp., Zinngiefser 100. Enger, Kirchenschatz, 107. England, Steingut 74. „ Porzellan 8 1 . Engobe 55. Erfurt, Silber 1 1 4 . Etrurien, Thongefäfse Eck,Ad.,Tischler38. 7544E w a l d , E., Maler Eenhorn, Samuel 66. van, Fayencemaler E y c k v a n , Maler 20. 67. [44. Eger, Reliefmosaik 38. Fächer 50. 129. Fadenglas 92. E h l e r s Gebr., Faenza, Majolika 61. Töpfer, 77. 62. Ehrenfeld, Glas 97. Fayence, Europa 66. Eibar 127. 1 3 5 . „ Orient 56. Eisen 132. Eisengufs 1 2 1 . 132. Fenster, niederländ. 18. '35Ferrara, Majolika 64. E i s e n h o i t , A n t o n , F i c t o o r , Louwys, Goldschmied 1 1 8 . Fayence 67. Eisglas 93. D e l a h e r c h e , Kunsttöpfer 82. D e l a n o i s , G., Möbeltischler 48. Delaune, Etienne, Stecher 104. Delft, Fayence 67. Derby, Porzellan 8 1 . Derschau, Sammlung 2. 34 Deruta, Majolika 60. Döbeler, Michael, Bildschnitzer 4 1 . D o m e n i c o da V e nezia, Majolikamaler 64. Dornbuseh,Samml.70. Dosen 4 1 . 7 9 . 1 0 5 . 1 2 2 . Drahtemail 125. Drechslerarbeiten 4 1 . Dreihausen, Steinzeug 73Dressche,Reineke vam, Goldschmied 108. D u p u i s , Medaillen 13°D ü r e r , A., 1 0 1 . 104.

Filet 139. Filigran 122. F i s c h e r , J o h . G., Tischler 38. Flandern, Wandteppiche 140. Fliesen, holländisch 69. „ italienisch 57. „ mittelalterlich 89. „ persisch 56. „ spanisch 57. Florenz, Mosaik 52. F l ö t n e r , P e t e r 101. 103. 120. Fontainebleau, Wandteppiche 39. 140. Fontana, Orazio Majolikamaler 64. Frankenthal, Porzellan 8 1 . [101. Frankreich, Bronze „ Email 103. „ Fayence 65. „ Möbel 37. „ Porzellan 8 1 . „ Silber 1 1 3 . 1 1 4 . Frechen, Steinzeug 7 1 . F r e m y , Maler 26. F r e s e , F. W., Elfenbeinschnitzer 4 1 . Friesland, Holzarbeiten 18. Fromeri, Graveur 122. Frytom, Fr. van, Fayencemaler 67. Fulda, Fayence 69. Porzellan 81. FUrstenberg, Porzellan 80. Gabeln 129. G a l l é , E., Gläser 97.

Verzeichnis der G r u p p e n , Orte und Meister Galvanische Nachbildungen l 8 . 1 1 7 . 119. G a r , Hans 1 0 1 . Genua, Filigran 1 2 2 . „ Majolika 65. G e r h a r d , Hub., Bronzegiefser 1 0 3 . Gefsner, Bleiplaketten 1 0 1 . Gewebe 1 3 6 . G i o v a n n i da B o l o g n a , Bildhauer 103. Gipsabgüsse 1 4 5 . Gitter 1 3 3 . 1 3 4 . Glas 9 1 . Glasmalereien 2 1 . 33. 3 5 . 38. 107. 1 2 1 . Glasmosaiken 94. Glasur 54. Gleinitz 75. Glocken 102. Gobel, Conrad, Giefser 1 0 3 . Gobelins 46. 1 4 1 . Göggingen, Fayence 68. Goldarbeiten 1 0 7 . Goldschmiedsmodelle

25G o 1 1 z i u s , H.Kupferstecher 97. 1 2 3 . Gotha, Porzellan 80. Göttich, Paul, Goldschmied 113. 116. G o t z k o w s k i , Porz.

79G r a u p n e r , Bildhauer 106. G r e b n e r , Fayencemaler 68. G r e e n w o o d , Glasätzer 96.

Kunstgew.-Museumsl

| Grenzhausen, Steinzeug 70. Griechenland, T h o n g e f a f s e 75. „ Schmuck 1 2 1 . G r o l i e r , Ginband 131Grubenschmelz 2 1 . { Gualdo, Majolika 62. Guastalla,Sammlung 2 Gubbio, Majolika 62. Gürtel 1 2 4 . Gürtelketten 1 2 3 . Gutenbrunn, Glas 95. Habaner Fayencen 69. Hain hofer 11$. Haldenstein, Zimmer aus 34. Halloren-Gläser 95. Hamburg, Fayence 68. Hanemann, Sammlung I. Hanley, Wegdwoodware 74. H a n n o n g , T ö p f e r 76. Heimberg, Töpferei 90. Helmhack,Fayencemaler 68. Henri Ii-Ware 82. Herford, Kirchenschatz 3. 1 0 7 . Herford, Betpult 1 9 . „ Silber 1 0 7 . Herold, Porzellanmaler 78. Hildesheim, Silberfund 1 1 7 . H i r s v o g e l , Fayence 68. 74. Hirsvogel, Glasmalerei 3 3 . Höchst, Fayence 69. „ Porzellan 80.

161

Höhr, Steinzeug 72. Holitsch, Fayence 72. Höllrich, Zimmer 3 5 . Holland, Fayence 67. „ Glas 96. „ Möbel 39. Holzarbeiten 1 3 . H o p p e s t e i n , Jac., Wemmersz, Fayencemaler 67. H o r c h h a i m e r , Nie. Zinngiefser 99. H u a u l t , Emailleur 105. Imari-Ware 85. Indien, Elfenbein 45. „ Gewebe 1 3 9 . „ Lack 51. „ Metallarbeiten 126. ,, Möbel 46. „ Schmuck 1 2 4 . „ Töpferei 90. Inro 50. Instrumente, wissenschaftliche 1 0 6 . „ musikalische 38. Intarsia 36. 50. Ise, Steinzeug 86. Isfahan,Fayencefliesen 56. Italien, Möbel 29. „ Töpferei 58. 90. J a c o b , G . Möbeltischler 48. J am n i t z e r , Chr., Goldschmied 1 1 3 . J a m n i t z e r , W., Goldschmidt 101. 109. 1 1 0 . 1 1 8 . J a n s s e n s de D a n z e r , Maler 37. 11

162

Verzeichnis der Gruppen, Orte und Meister

Japan, Bronze 1 2 5 . „ Email 125. „ Gewebe 139. „ Korbflechterei 52. „ Lack 50. » Papier 52. „ Porzellan 86. „ Schmuck 124. „ Steingut 86. J o r d a n , Schmelzmaler 105. Kaga-Porzellan 86. K ü h l e r , H.A.Kunsttöpfer 82. Kalbe a. d.Milde,Glasfenster 35. Kaminplatten 1 3 3 . Kämme 17. 130. Kammerherrnschlüssel 1 2 1 . Kandelaber 29. 1 3 3 . K S n d l e r , Porzellanmodelleur 78. Karl.Prinzv.Preufsen, Stiftung 1 2 1 . Kassel, Fayence 69. Kattundruck 139. Kellinghusen, Fayence 69. Kelsterbach, Fayencen 69. K e n z a n, Kunsttöpfer

86.

Kerbschnitt 19. 5 1 . K e y l , Glasmaler 95. K e y z e r , Töpfer 67. 68. Kiel, Fayence 76. Kioto, Steingut 86. Kirchenausstattung 19 Kirchengerät 2 1 . 1 1 3 . Knöller, Fayencefabrik 68.

Knöpfe 124 Knllpfteppiche 139. Kokusnufsarbeiten 42. Köln, Steinzeug 7 1 . Königsberg, Thonware 73. Körbe 52. Korff, Stiftg., Uhren »3«K o m a i , Tauschierarbeiten 128. Koniah, pers. Fliesen 56. K o o g e , Abraham de Fayencemaler 67. Kopenhagen, Fayence 69. „ Porzellan 8 1 . K ö p p i n g , C. Gläser 97K o r d e n b u s c h , Fayencemaler 68. Korzek, Porzellan 8 1 . K o z a n , Kunsttöpfer 86. Kreussen, Steinzeug 72. K r u i s w e g , A. Fayencemaler 67. K r u y k , G. L., Fayencemaler 67. Kuchenformen 130. K u n c k e l , Joh., Glas 96. KUnersberg, Fayence 68. Kunstkammer 2. Kunstschrank, der grofse Moscowiter 120. Kunstschrank, der kleine Moscowiter 120. Kunstschrank, pommerscher 1 1 5 .

Kunsttöpferei 54. Kupfer 99. Kutahia, Fayence 57. Kutani, Porzellan 86. L a c h e n a l , Kunsttöpfer 83. Lackarbeiten 49. L a f f e r, H. von, Goldschmied 1 1 0 . L ä r c h e , Raoul, Bildhauer 122. L a u d i n , Emailmaler 106. L ä u g e r, Kunsttöpfer 83. Lautier, Schmelzmaler 105. Leder, geritzt 16. Lederarbeiten 1 3 1 . Ledertapeten 30. 47. 142. Leinentapeten 18.142. L e o n a r d , A. Bildhauer 83. L e r o s e y , Porzellan 83. Leuchter 2 1 . 1 0 0 . 1 3 4 . L e v e i l l e , E. Gläser 97Leygebe, Gottf r i e d , Bildner 40. 135Limbach, Porzellan 81. Limoges, Email 2 1 . 103. L i m o s i n , Emailmaler 105. L i n k , Konrad, Bildhauer 81. Lobmeyr, Glasfabrik 97Löffel, Hostien- 22. „ Efs- 129.

Verzeichnis der G r u p p e n , O r t e u n d M e i s t e r L o o s d r e c h t , Porzellan 81. L o u i s X I V . Stil 43XV. „ 44. .. X V I . „ 47. L u d w i g s b u r g , Fayence 69. „ P o r z . 80. L ü n e b u r g , Ratssilberzeug I . 21. 89. 109. Lüsternfayencen.mod. 82. Lüttich, Möbel 44.46. M a75gdeburg,

Steingut

M a j o l i k a 58. Malta, T h o n w . 72. M a n a r a , B a l d . , Maj o l i k a m a l e r 62. Mann, Michael, G r a v e u r 106. Mannheim, Barocka l t a r 47. M a n n l i c h , J . H. Goldschmied 114. M a n t e g n a 30. 104. Mantua, Terrakotta 58. Marburg, Thonware 90. Marieberg, Fayence 76. Marocco, Thonware 90. Marseille, Fayence 76. M a r x , Chr., Töpfer 68. M a r x , Joh., Andr., F a y e n c e m a l e r 68. M a s s i e r , Clement, K u n s t t ö p f e r 82. Matsys Quinten 26.

M a u e h e r , Joh. Mich., Elfenbeinschnitzer 4 1 . Medaillen 130. 149. Medici, W a p p e n 30. 3«Meisenthal Glas 97. Meifsen, Porzellan 78. Melchior, Modelleur 80. M e n n e k e n , Balth., T ö p f e r 71. M e r c i e r , W e b e r 40. Messer 129. M e s s i n g 99. M e t t l a c h 73. Mexico 16. 132. Meyer, Friedr., El., M o d e l l e u r 79. Milchglas 93. 9 5 . d e M i l d e , Töpfer77M i l d n e r , G l ä s e r 95. Millefiori-Glas 9 1 . Mino-Porzellan, J a p a n 86. M i n u t o l i , S a m m l u n g 1. 58. Möbel, burgundische 24„ g o t i s c h e 15. „ d. 18. J a h r h . 43. „ italienische 29. „ kirchliche 19. „ niederländische 39„ orientalische45. „ d. R e n a i s s a n c e 24. „ russische 19. ,, spanische 46. M ö b e l b e s c h l ä g e IOI. Modelle, Golds c h m i e d e - 25. „ verschiedene 49-

163

M o d e r n o, Bildhauer 101. 103. Montelupo, Majolika 60. Moradabad, Bronze 126. M o r e l , Goldschmied 122. Mörser 102. Mosaik 52. „ Certosa- 31. „ Glas- 94. „ Holzrelief- 38. M o f s n e r , S a m m l . 115. Moustiers, F a y e n c e 65. Müller, Christoph T i s c h l e r 38. M ü n d e n , F a y e n c e 75. Münzen, N a c h b i l d u n g e n 130. M u r a n o , G l a s f a b r i k 97. M u r e r , Christ., G l a s maler 33. Muskau, S t e i n z e u g 73. Musikalische Instrum e n t e 38. 46. 51. N a b e s h i m a - W a r e 86. N a g l e r , S a m m l u n g 34. N a g y S z e n t Miklos, S c h a t z 117. Nassau, S t e i n z e u g 71. Natilusmuscheln 42. 112. 114. N a u d o t , Cam. Porzellan 83. N e i l s o n , Jacques, Gobelinwirker 47. Netzke 50. N e u s o h l in U n g a r n , C e m e n t k u p f e r 100. Nevers, F a y e n c e 65. Nicola da Urbino, Majolikamaler 6 3 . Ii*

IÓ4

Verzeichnis der Gruppen, Orte und Meister

Perlmutter 42. Permoser, ßalth., Elfenbeingruppe 41 Persien, Fayence 57. ,, Bucheinbände 5»t» Gewebe 139. „ Glas 95. „ Holz 51. „ Lack 51. ,, Metall 127. „ Porzellan 86. „ Teppiche 9 8 . 1 4 1 . Perugia 66. | Pesaro, Majolika 63. 65Petschafte 1 2 1 . Oefen 87. Petzold, Hans, Okawaji-Ware 77. Goldschmied 109. Opalglas 93. 112. 118. Orleans, Porzellan 81. Oroamentstiche 167. P f a u , D a v i d , Fayence 89. Osaka-Raku-Ware 87. Owari, Porzellan 86. P f a u , Ludwig, Fayence 69. P a g 1 i a i, M. M.,Gold- P i e r o di C o s i m o Maler 30. schmied 109. P i e t e r s z , Jost. FayP a l i s s y , Bernh. encemaler 67. Töpfer 74. P a l m e r , Töpfer 75. Petrossa, Goldfund 118. Papier 52. 142. Parent, Aubert, Piquearbeiten 122. Holzschnitzer 48. Pistolen 124. Paris, Wandteppich Plaue a. d. H„ Thon46. ware 77. P l u m e t , Toiletten„ Porzellan 83. tisch 1 3 1 . „ Möbel 48. Pommerscher Kunst„ Silber 1 1 2 . schrank 1 1 5 . P a r v i l l i e r , Töpfer Portugal, Thonware 56. 90. P a t a n a z z i , MajoliPorzellan 76. kamaler 67. Peking, Sommerpalast Posamentierarbeiten 129. 144. Potsdam, Fayence 69. P é n i c a u d , Email„ Glas 96. maler 104. Niederviller, Fayence 76. Niello 126. Norwegen, Holz 19. ,, Schmuck 122. N o u a i h l e r , Emailraaler 106. Nove, Porzellan 80. „ Fayence 65. Nürnberg, Fayence 68. „ Glas 95. N(lscheler,Heinr., Glasmaler 33. Nymphenburg, Porz. 80.

Pritzwalk, Silberfund ,2 3Proskau, Thonware 75- 77P u l l , Kunsttöpfer82. Puppenhaus 27. 51. „ kttche 27. Raeren, Steinzeug 70. Rahmen 29. 40. Regensburg, Altar 28. Rehweiler,Fayence69. Rein, Sammlung 84. Reliefmosaik 28. 35. 44- 53Reliquiare 18. 20. R e y e n , A . , G , Gläser 97Reymond, Pierre, Emailmaler 104. Rheinsberg, Fayence 69. „ Steingut 73. R i c c i o (Andrea Briosco), Bildhau e r i o i . R i e s e , C. F. Modelleur 80. R i e d i n g e r , Modelleur 73. R i e s e n e r , J . H., Möbeltischler 48. Ringe 123. R o b b i a , Bildner 55. 60. Rococo-Periode 44. R o g e r s , W. G. 49. R o m e d y , J . C„ Fayence 68. Römer, Glas 94. Rörstrand,Fayence 76. ,, Porzellan 83. Rookwood, Fayence 83. R o o s , Fayence 67. R o t y, Medailleur 130.

Verzeichnis der Gruppen, Orte und Meister Rouen, Fayence 65. 68. R o u s s e t , Messingdose 122. Rubinglas 96. RUckers, Hans, Spinetbauer 37. Rudolstadt, Porzellan 80. Rufsland, Metall 124. „ Möbel 19. 78. „ Porzellan 81. Saint-Clément, Steingut 75Saint Cloud, Porzellan 81. Saint Porchaire, Fayence 82. S a l v i a t i , Glas 93. Salzburg, Schmuck 124. Samarkand, Fayencefliesen 56. S a n d r a r t v., Email 106. Sassaniden, Stoffe »37Satsuma, Steingut 86. Savona, Majolika 65. Savonnerie, Teppiche 141Sayn, Eisengufsarbeiten 130. Schachbretter 28. 38. 112. 116. Schadow, Gottfr., Bildhauer 79. S c h a p e r , J o h . , Glasmaler 68. 9J. Schiffsmodell 39. S c h i n k e l , Architekt 48. 49. 100. Schlesien, Glas 96. Schlüssel 133. 134.

I6S

S c h l ü t e r , Andreas, Siena, Buchdeckel 17. Bildhauer 44. 45. „ Majolika 65. 128. 146. S i l b e r , Jonas,GoldSchmiedeberg, Tepschmied 112. piche 141. Silberarbeiten 107. Schmiedeeisen 132. Sinceny, Fayence 65. Schmucksammlung Siot-Decauville, 121. Giefser 122. Sizilien, Stoffe 138. Schntirstifte 124. Schniitgen, Sammlung Smyrna, Teppich 141. S o l o n , Porzellan3- 139maler 83. Schreiber & Neffen, Soma-Ware 87. Glasfabrik 97. Schrezheim, Fayence Sonnenuhren . 106 Sorrent, Mosaik 53. 68. S c h u l z , Lebr. Wilh. Spanien, Glas 94. „ Fliesen 57. Elfenbeinschnitzer „ Holz 46. 4'„ Leder 16. 142. S c h u s t e r , Fayence „ Majolika 59. 68. „ Stickerei 139. Schwandaller, J. „ Thonware 90. G., Bildschnitzer „ ThUrbeschläge 43134. Schweiz, Glasmalerei Specksteinarbeiten 50. 34. 38. 46. 121. Speier, Domschatz 18. „ Ofen 89. S p i l l e r , Gottfr. S c h w i n g e r , H. Glasschneider 96. Glasschneider 96. ] Spinet 33. 46. Schwertstichblätter [ Spitzen 139. (Japan) 126. Stahl, Friedr., Seladonporzellan 86. Ltlsterfayencen 83. Serpentin 99. 114. Steinarbeiten 144. Sévres, Porzellan 81. Steingut 55. 69. Seto-VVare 87. Steinzeug 55. 69. Sgraffito 49. 60. 1 Steitz, Vasenfabrik 75. Siam, Lack 51. I Stickerei 136. „ Porzellan 86. Stockelsdorf, Fayence Siebenbürgen, 76. Schmuck 124. Stollenschrank 17. 36. „ Fayence 69. Stralsund, Fayence 76. S i e g b u r g , Steinzeug Strafsburg, Fayence 7>76. Siegel-Abdrtlcke 149. S t r a u b , H a n s , G o l d Siena, Goldschmiedeschmied 112. kunst u. Email 109.

166

Verzeichnis der Gruppen, Orte und Meister

Strauch, Georg, Emailmaler 1 0 5 . Straafseneier 42. Strohgeflecht 52. Strohmosaik 52. Strozzi,\Vappen31.32. Tabaksraspeln 4 1 . Talavera, Fayence 65. Tapeten 53. 1 4 2 . Tauber, Georg Mich., Fayenceraaler 68. Tauschieren 1 2 7 . Teppiche 1 4 1 . Terrakotta 54. 144. T e r r a sigillata 72. Teuplitz, Steinzeug 72. Thürklopfer 1 0 2 . 1 3 4 . T h u r n e y s s e r , Gobelin 42. T i f f a n y , Glasfabrikant 97- 129T i l m a n n , Abr., Musikinstrument 30. Tirol, Holzarbeiten 16. 1 9 . „ Kamine 57. T o r o , J . B. Ornamentist 45. Tostrup, Emailarbeit 1 2 2 . Tournay,Porzellan 8 1 . T o u t i n , Emailmaler 104. Truhen, italienisch 26. T s c h i r n h a u s , Glas 92. T u i a , Niello 1 2 6 . Tunbridge-Wells, Mosaik 53. Tunis, Töpferei 90. Türkei, Schmuck 1 2 3 .

Türkei, Töpferei 90. Wadgassen, G l a s 97. T u r n e r , Wedgwood- Waffen 124. Waidmesser 1 2 8 . ware 74. Waldglas 94. W a l l b a u m , Math., Uhren 106. 1 3 1 . Goldschmied 1 0 0 . Ulm, Thonware 73. 114. 117. Ungarn, Töpferei 69. Wallendorf, Porzellan 90. 80. Urbino, Majolika 6 3 . Wandteppiche 139. V a l de St. Lambert, W a t t e a u 1 3 9 . Weberei 1 3 6 . Gläser 97. Wedgwood, Jos., Vasen, griechischitalisch 75. T ö p f e r 74. V e c h t e , GoldW e g e l i , Porz. 79. schmied 1 2 2 . Weihrauchfässer 20. Veilsdorf, Porzellan Wien, Porzellan 80. 80. Winterthur, Fayence 69. Venedig, Email 105. „ Glas 92. „ Ofen 89. „ Majolika 6 1 . 63. Wismutmalerei 25. „ Mosaik 94. W o l f s b o u r g , C. F . ,, Porzellan 80. d e , Porzellanmaler „ Schmuck 1 2 2 . 78. [68. V e r h a g e n , J o h a n n W o l f f , Fayencemaler Fayencemeister 67. Worcester, Porz. 8 1 . V e r n o n , Medaillen Würzburg, Möbel 4 7 . I3°Würzen, Teppiche Versailles, Möbel 48. 141. V e s t , G e o r g , Modell. 88. [ 7 1 . Yunan-Silber 1 2 6 . Vetschau, Thonware V i c e n t i n o , Val., Zechlin, Glas 96. Zellenschmelz 2 1 . Graveur 1 1 2 . V i g i e r , Emailmaler Zeugdrucke 1 4 2 . 104. Z i c k , Drechsler 42. Zinn 99. Villeroy & Boch, T ö p f e r 9. [ 8 1 . Zsolnay, Fayence 83. Vincennes, Porzellan Z u l o a g a , Eisen 1 2 7 . Vittoria, Alessan»35d r o , Bildner 3 1 . ZUrich, Fayence 69. Vredis, Jodocus, „ Porzellan 80 Bildhauer 20.

BIBLIOTHEK

UND ORNAMENTSTICH-SAMMLUNG. Direktor: Dr. J e s s e n . Direktorial-Assistent: Dr. L o u b i e r . Sekretäre: R u p p , Z i e t h e n , K l u g e , (auftragsw.). Der Lesesaal ist

Wieynck

wochentäglich von 10 Uhr morgens bis 10 Uhr abends

unentgeltlich für jeden Erwachsenen geöffnet, der sich auszuweisen vermag. Die B i b l i o t h e k umfafst das gesamte Kunstgewerbe nebst den verwandten Gebieten der Kunstgeschichte, Baukunst, Plastik und Malerei und zerfällt in folgende Abteilungen: 1. G e b u n d e n e T e x t - u n d A b b i l d u n g s w e r k e [etwa 1 6 0 0 0 Bände], Zwei handschriftliche Kataloge, ein alphabetischer und ein Fachkatalog, sind im Lesesaal aufgestellt. 2. S a m m e l m a p p e n mit Photographien und anderen Abbildungen [etwa 2700 Mappen mit etwa 57 000 Blättern]. Ein alphabetisches Sachregister und ein nach Fächern geordneter Katalog liegen im Lesesaal aus. 3. Etwa 1 2 0 F a c h z e i t s c h r i f t e n , deren neueste Nummern im Lesesaal aufgelegt werden. Für vorgeschrittene Besucher sind nach Anmeldung bei dem aufsichtführenden Sekretär in einem besonderen Studienraume folgende Bestände zugänglich:

l68

Bibliothek und Ornamentstich-Sammlung

r. O r n a m e n t s t i c h - S a m m l u n g [kunstgewerbliche, ornamentale und architektonische Vorlagen, Entwürfe und Aufnahmen in Originalstichen des 16. bis 18. Jahrhunderts; teils in gebundenen Werken, teils als Folgen oder Einzelblätter]. 2. B u c h o r n a m e n t des 15. bis 18. Jahrhunderts. — 3. Moderne Buchdruckproben — 4. Bücherzeichen [Exlibris], 5. M o d e r n e M e i s t e r [graphischeBlätter dekorativer Art]. — 6. Plakate. 7. H a n d z e i c h n u n g e n alter Meister. — 8. Handzeichnungen moderner Meister. — 9. A u f n a h m e n von Kunstdenkmälern und kunstgewerblichen Gegenständen. 10. Japanische Handzeichnungen und Holzschnitte. Den Benutzern werden die folgenden amtlichen Publikationen, die im Lesesaal käuflich sind, empfohlen: 1. „ F ü h r e r durch die Bibliothek des KunstgewerbeMuseums" 2. Aufl. 1896. Preis 50 Pf. [Der Führer unterrichtet über die Benutzung der Bibliothek, ihre Einrichtungen und ihren Inhalt und enthält die vollständigen Kataloge der Sammelmappen, eine Übersicht und ein Register über den Fachkatalog der Bücher und ein Verzeichnis der im Lesesaal ausliegenden Fachzeitschriften.] 2. „ H a u p t w e r k e der Bibliothek" 1896 u. folg. Heft 1 : Möbel und Holzarbeiten; Heft 2: Dekorative Malerei; Heft 3 : Dekorative Plastik; Heft 4: Ornament; Heft 5: Metall; Heft 6: Buchgewerbe. Preis für jedes Heft 25 Pf. [Die Verzeichnisse sind vornehmlich für die Bedürfnisse der Praktiker berechnet; weitere Hefte werden vorbereitet.] 3. „ K a t a l o g der O r n a m e n t s t i c h - S a m m l u n g " 1894. Preis gebunden 7 Mark 50 Pf. [Ausführlicher Katalog mit Namen- und Sachregister und 200 Abbildungen.]

Bibliothek und Ornamentstich-Sammlung

Die der Bibliothek gehörige F r e i h e r r l i c h v o n Lipperheide'sche Kostiimbibliothek enthält in einer reichhaltigen Sammlung von Büchern, Zeitschriften, Almanachen, Einzelblättern und modernen Modekupfern die gesamte Litteratur über das Kostüm und die Moden der älteren Zeiten und des 19. Jahrhunderts. Die Bibliothek ist im Hause Flottwellstrafse 4, 3 Treppen, wochentäglich von 1 0 — 1 Uhr vormittags und Dienstags und Freitags von 6—8 Uhr abends geöffnet. DirektorialAssistent: Dr. Doege.

NACHWEIS kunstgewerblicher

Arbeiten

in Königlichem oder öffentlichem Besitz in Berlin a u f s e r h a l b des Kgl.

Kunstgewerbe-Museums.

Dieser Nachweis enthält, nach Arbeitsgebieten alphabetisch geordnet, die wichtigeren Gruppen, welche sich an zugänglichen Stellen befinden; man vergleiche hierzu den Bestand der Sammlung des Kunstgewerbe-Museums im Verzeichnis Seite 158, vergleiche ferner für jede Gruppe die betreffende Abteilung der Gipssammlung und vornehmlich die systematisch geordnete Sammlung der Einzelblätter und den Fachkatalog der Bibliothek des Kunstgewerbe-Museums. Kgl. Schi. K . G. Mus. A . Mus. N. Mus. Mus. f. V . Hohz.-Mus.

ABKÜRZUNGEN. K ö n i g l i c h e s R e s i d e n z s c h l o f s in Berlin. Kgl. Museen, K u n s t g e w e r b e - M u s e u m . Kgl. Museen, A l t e s M u s e u m , Eingang am Lustgarten. K g l . Museen, N e u e s M u s e u m , Eingang neben der National-Galerie. Kgl. Museen, M u s e u m f ü r V ö l k e r k u n d e , an der Königgrätzerstrafse. Hohenzollern-Museum, im Schlosse Monbijou.

Nachweis kunstgewerblicher Arbeiten

171

T e c h n . Hsch. K g l . T e c h n i s c h e H o c h s c h u l e , in Charlottenburg. Mark. Mus. Märkisches Provinzial-Museum der Stadt Berlin. Zur Zeit S. W. Zimmerstrafse 9 0 — 9 1 . K . P. M. Kgl. P o r z e l l a n m a n u f a k t u r , in Charlottenburg. Bildhauerarbeiten,

ornamentale.

Abgüsse a n t i k e r O r n a m e n t e : N. Mus., Gipssammlung. Abgüsse a n t i k e r und sehr zahlreicher m i t t e l a l t e r l i c h e r Bauteile und Schmuckgeräte: Techn. Hsch., Gipssammlung. B a u t e i l e , Kaminfriese, Pilaster, italienische Arbeiten von frühchristlicher Zeit bis X V I . Jahrh.: A . Mus., Abteilung für christliche Plastik. S t u c k a r b e i t e n und Schnitzereien des X V I I . und X V I I I . Jahrh. in den Königlichen Schlössern in Berlin, Potsdam und Charlottenburg. Bronze. N o r d i s c h e V o r z e i t ; Waffen, Schmuck-Geräte: Mus. für V . und Mark. Mus. A n t i k e g r i e c h i s c h e , r ö m i s c h e und e t r u s k i s c h e Arbeiten jeder A r t : N. Mus., Antiquarium. A b g ü s s e gleicher Arbeiten: N. Mus., Gipssammlung, und in der sehr reichen Sammlung der T e c h n . Hsch., hier besonders die Zahnschen Abgüsse pompejanischer Geräte. F i g ü r l i c h e A r b e i t e n d e s M i t t e l a l t e r s und der R e n a i s s a n c e , zum Teil in ornamentaler Ausbildung, italienische Plaketten und Ähnl.: A . Mus., Abteilung für christliche Plastik. G e s c h ü t z e mit reichem Schmuck, X V I . — X V I I I . Jahrh.: K g l . Zeughaus. Bronzen des XVIII. J a h r h . , Wandschmuck, Leuchter, Möbelbeschläge: in den K g l . Schlössern.

172

Nachweis kunstgewerblicher Arbeiten

O r i e n t a l i s c h e Arbeiten, Indien, Persien, China, Japan, Bronzen der Neger von Benin: Mus. f. V. Bucheinbände. Wichtige Sammlung in den Schaukästen der Kgl. Bibliothek. Einzelne schöne Stücke: N.Mus., Kupferstichkabinet. Drechslerei. Einige Arbeiten des XVII. — XVIII. Jahrh. im Hohz.-Mus. Eisengufs. Berg- und Hütten-Museum in der Kgl. BergAkademie. Elfenbein. E i n z e l n e a n t i k e Arbeiten: N. Mus., Antiquarium. M i t t e l a l t e r l i c h e Geräte mit figürlicher Schnitzerei, Kästchen,Horner, Spiegelkapseln, Kämme: A.Mus., Abteilung für christliche Plastik. A b g ü s s e mittelalterlicher Arbeiten: N.Mus., Gipsabgüsse. O r i e n t a l i s c h e Arbeiten, Indien, Persien, China, Japan; Mus. f. V. Email. Gemalte Dosen: Hohz.-Mus. Fayence. Arbeiten der D e i l a R o b b i a : A. Mus., Abteilung für christliche Plastik. Sammlung der K. Porz. Man. D e l f t e r Fayence des XVII. Jahrh. vielfach zwischen den Porzellanen des Kgl. Schlosses zu Charlottenburg. Gemmen. A n t i k e und m o d e r n e Arbeiten: N. Mus., Antiquarium, Sternsaal. A b g ü s s e ebendort und im Beuth-Schinkel-Museum, Techn. Hsch.

N a c h w e i s kunstgewerblicher A r b e i t e n

173

Glas. A n t i k e A r b e i t e n : N . Mus., A n t i q u a r i u m , u n d M u s . f. V . — S a m m l u n g v o n Kristallgläsern, vorzugsweise aus der P o t s d a m e r u. Z e c h l i n e r G l a s h ü t t e im Hohz.-Mus. u. M a r k . Mus. Glasmalerei. Entwürfe v o n D e u t s c h e n und S c h w e i z e r Meistern d e s X V I . Jahrh.: N . Mus., K u p f e r s t i c h k a b i n e t , f e r n e r : K . G . Mus. O r n a m e n t s t i c h - S a m m l u n g . Gold- und Silberschmiede-Arbeiten. N o r d i s c h e V o r z e i t : Mus. f. V . G r i e c h i s c h e V o r z e i t , S c h a t z v o n T r o j a in der S c h l i e m a n n - S a m m l u n g : Mus. f. V . A n t i k e griechische,römischeund etruskischeArbeiten, S c h a t z v o n H i l d e s h e i m : N . Mus., A n t i q u a r i u m . Einige m i t t e l a l t e r l i c h e Arbeiten: Patroklusschrein: N . Mus., A b t e i l u n g für christliche Plastik. F a s s u n g v o n M e d a i l l e n des X V I . — X V I I I . Jahrh. als A n h ä n g e r an G n a d e n k e t t e n : A . Mus., Münzkabinet. Goldschmiedearbeiten des 1 6 . Jahrhunderts, D o s e n 18. Jahrh. im H o h z . - M u s . W a f f e n t e i l e : K g l . Zeughaus. P r a c h t b u f f e t im Rittersaale d e s K g l . Schi, enthält einzelne H a u p t w e r k e d e u t s c h e r K u n s t des X V I . bis X V I I . Jahrh. u n d eine grofse M e n g e v o n S c h a u g e r ä t aus der Z e i t v o n 1 7 0 0 — 1 7 3 0 . M o d e r n e A r b e i t e n in der S i l b e r k a m m e r des K g l . Schlosses u n d im Besitz Sr. M a j . des K a i s e r s W i l h e l m im K g l . Stadtschlofs zu P o t s d a m . — D i e O r i g i n a l m o d e l l e der letzteren A r b e i t e n : K . G . Mus., vgl. S. 146. Gravierungen (vgl. Medaillen u n d Siegel). O r n a m e n t s t i c h e d e s X V . und X V I . Jahrh.: N . Mus., K u p f e r s t i c h k a b i n e t . A b d r ü c k e von N i e l l o - A r b e i t e n , ebendort. O r n a m e n t s t i c h e des X V I I . — X V I I I . Jahrh.: K . G . Mus., O r n a m e n t s t i c h s a m m l u n g .

Nachweis kunstgewerblicher Arbeiten

Holzschnitzerei, ornamentale. A b g ü s s e von Teilen m i t t e l a l t e r l c h e r Gestühle: Techn. Hsch., Gipssammlung. Thtiren aus der Zeit von Andreas Schlüter, um 1700, am Kgl. Zeughaus. T h ü r e n und M ö b e l t e i l e des XVIII. Jahrh. in den Kgl. Schlössern, vornehmlich in den älteren Teilen des Schlosses zu Berlin und des Schlosses zu Charlottenburg. Intarsia. Italienisches Gestühl u.Thür: A.Mus., Gemäldegalerie. Fufsböden in eingelegter Arbeit in der alten Wohnung Friedrichs I. und den Königskammern des Kgl. Schlosses. Juwelen und Schmuck, vgl. Gold- und Silberschmiedearbeiten. Kostüm. Museum für deutsche Volkstrachten Klosterstrafse 32—36. Freiherrlich von Lipperheide'sche Kostümbibliothek, Flottwellstr. 4, 3 Tr. (vgl. S. 169). Lack. China, Japan, Persien, Indien: Mus. f. V. Malerei, dekorative. Aufnahmen dekorativer Wandmalereien aus P o m p e i , gemalt von Ternite, Anfang XIX. Jahrh.: N. Mus., Antiquarium. desgl. gemalt von Kips: K . G. Mus., Unterrichtsanstalt. Aufnahmen m i t t e l a l t e r l i c h e r Wandmalereien, zumeist aus Deutschland: K . G. Mus., Bibliothek. Aufnahmen s p a n i s c h e r Wandmalereien des X V . Jahrh.: Kgl. National-Galerie, Bibliothek. Die Aufnahmen dekorativer Wandmalereien der R e n a i s s a n c e , vornehmlich aus Ober- und MittelItalien, gemalt unter Leitung von M e u r e r auf besonderen Reisen 1875/76 und 1877/78 befinden

Nachweis kunstgewerblicher Arbeiten

175

sich in der Unterrichtsanstalt des K . G . Mus. u n d in der K g l . K u n s t s c h u l e (Klosterstrafse 75). E n t w ü r f e für A u s m a l u n g e n , Theaterdekorat i o n e n und Ä h n l . des X V I I . - X V I I I . Jahrh.: K . G . Mus, O r n a m e n t s t i c h s a m m l u n g . T h e a t e r d e k o r a t i o n e n von Schinkel: Techn. Hsch., Beuth-Schinkel-Museum. Malerei,

Miniatur.

W i c h t i g e S a m m l u n g v o n B u c h m a l e r e i e n des Mittelalters und d e r R e n a i s s a n c e : N . Mus., K u p f e r s t i c h kabinet. B u c h m a l e r e i e n gleicher Z e i t in H a n d s c h r i f t e n der K g l . Bibliothek. E i n i g e P r o b e n gleicher Z e i t : K . G . Mus., B i b l i o t h e k . M i n i a t u r p o r t r a i t s des X V I . — X V I I I . Jahrh.: N . Mus., K u p f e r s t i c h k a b i n e t . Medaillen und Münzen aller Zeiten, die in H o l z o d e r Stein g e s c h n i t t e n e n M o d e l l e für Medaillen, S t e m p e l v e r s c h i e d e n e r A r b e i t und alles v e r w a n d t e Material: A . M u s . , M ü n z k a b i n e t . Möbel. D a s H o h e n z o l l e r n - M u s e u m enthält eine R e i h e v o n Z i m m e r e i n r i c h t u n g e n n a c h den b r a n d e n b u r g . preufsischen R e g e n t e n g e o r d n e t u n d h i e r d u r c h eine systematische D a r s t e l l u n g der M ö b e l , b e s o n d e r s des X V I I I . Jahrhunderts. In den K g l . S c h l ö s s e r n sind einzelne W o h n u n g e n in der E i n r i c h t u n g belassen, w e l c h e sie unter d e n v e r s c h i e d e n e n R e g e n t e n erhalten h a b e n . D i e w i c h tigsten G r u p p e n sind F r i e d r i c h I. (1688 — 1 7 1 3 ) : D i e alte W o h n u n g Friedrichs I. und die P a r a d e k a m m e r n im K g l . Schlosse zu Berlin, R ä u m e im Schlosse zu Charlottenburg. F r i e d r i c h II. ( 1 7 4 0 — 1 7 8 6 ) : D e r Ostflügel des C h a r l o t t e n b u r g e r Schlosses, das Stadtschlofs zu

176

Nachweis kunstgewerblicher Arbeiten

Potsdam, Sanssouci, das N e u e Palais, einzelne Räume im Schlofs Monbijou (Hohenzollern-Museum). F r i e d r i c h W i l h e l m II. ( 1 7 8 6 — 1 7 9 7 ) : dasMarmorpalais in Potsdam. Die Königskammern, K g l . Schlofs; Niederländisches Palais. Mosaik. A n t i k e Arbeiten: N. Mus., Antiquarium, PergamonMuseum. F r ü h c h r i s t l i c h e Arbeiten: Friedenskirche in Potsdam. Mittelalterliches Mosaik; A . Mus. (Abth. für ital. Plastik). Musikinstrumente in der Sammlung der K g l . Hochschule für Musik. [Alte Bau-Akademie am Schinkelplatz.] Porzellan. C h i n a und J a p a n : K . P . M . ; Mus. f. V . ; grofse Sammlung im Schlosse zu Charlottenburg und im Schlosse Monbijou. E u r o p ä i s c h e P o r z e l l a n e : K . P. M . ; K g l . Schlofs, die Silberkammer und die Porzellangalerie mit erheblichen Beständen: einzelnes Berliner Porzellan: Hohz. Mus. und Märk. Mus. — In der Neuen Orangerie bei Sanssouci ein Saal mit alten Berliner und Meifsener Figuren besetzt. Schrift. D r u c k s c h r i f t e n , Initialen, Schreibbücher, K . G . Mus., Ornamentstichsammlung. A l t e D r u c k e : N. Mus., Kupferstichkabinet; K g l . Bibliothek. Siegel. Grofse Sammlung (früher in der K g l . Kunstkammer) im K g l . Geh. Staats-Archiv in der Klosterstrafse. Sammlung des Vereins „ H e r o l d " zu Berlin. SiegelStempel: A . M., K g l . Münzkabinet. Thonwaren. N o r d i s c h e Arbeiten: Mus. f. V . und Märk. Mus. Antike griechische Vasen, griechische und römische T e r r a k o t t e n : N. Mus., Antiquarium.

Nachweis kunstgewerblicher Arbeiten

Töpferarbeiten a s i a t i s c h e r , afrikanischer und amerikanischer Stämme mit Einschlufs der asiatischen Kulturländer: Mus. f. V. Verschiedene Arbeiten: K . P. M. Vergolderarbeiten. Die geschnitzten und in Stuck ausgeführten W a n d u n d D e c k e n - V e r z i e r u n g e n der Kgl. Schlösser und des Hohz.-Mus. Ä l t e r e B i l d e r r a h m e n : A. Mus., Gemälde-Galerie und N. Mus., Kupferstichkabinet. Waffen. Grofse Sammlung im Kgl. Zeughaus. — Märk. Mus. Wagen und Schlitten des X V I I I . Jahrh.: Hohz.-Mus. und Kgl. Marstall. Wappen. Siegelsammlung des Kgl. Geh. Staats-Archivs. Das Kgl. Heroldamt. Bibliothek des K. G. Mus. Bibliothek des Vereins „Herold" zu Berlin. Wandteppiche. Teppiche nach den Kartons von R a f a e l : A. Mus., in der Rotunde. Teppiche, darstellend die T h a t e n d e s g r o f s e n K u r f ü r s t e n : Hohz.-Mus. Z i m m e r , mit Teppichen ausgeschlagen, in den Kgl. S c h l ö s s e r n , besonders: Gobelins mit der Geschichte des Don Quixote in der Galerie neben dem Weifsen Saale; Teppiche von Berliner Arbeit im Stadtschlofs zu Potsdam.

Kunstgew.-Museumsführer.

12

Litterarisch-artististisclie Publikationen. B e r l l n - K u n s t g e w e r b e - M u s e u m . — Das Kunstgewerbe-Museum zu Berlin. Festschrift zur Eröffnung des Museumsgebäudes, 21. November 1881. 4 0 . m. I I Radierungen y. Max Klinger, 3 Radierungen v. L . Ritter u. 2 Holzschnitten. M. 12.—. — — H a n d b i l c h e r der Königlichen Museen zu Berlin. Herausgegeben von der General-Verwaltung der königlichen Museen. Gold und Silber • . J u l i u s L e s s i n g . Berlin 1892. Geb. M. 1.50. Majolika von O t t o v. F a l k e . Berlin 1896. Geb. M. 2.50. — — V o r b i l d e r h e f t e aus dem K g l . Kunstgewerbe-Museum, herausgegeben von J u l i u s L e s s i n g . Berlin, Wasmuth. Fol. 1. Rahmen I. Italienische Renaissance. 1888. 13 Tafeln. M. 1 0 . — . 2. Rahmen II. Italien und Deutschland. 16. Jahrh. 1888. 13 Tafeln. M. 1 0 . — . 3. Rahmen III. 17. Jahrh. 1888. 12 Tafeln. M. 1 0 . — . 4. Rahmen IV. Anf. 18. Jahrh. 1888. 12 Tafeln. M. 1 0 . — 5. Stuhle I. 1 6 . — 1 7 . Jahrh. 1889. 15 Tafeln. M. 10.— . 6. Stuhle II. 1 7 . — 1 9 . Jahrh. 1889. 15 Tafeln. M. 1 0 . — . 7. Kandelaber. 1 6 . — 1 7 . Jahrh. 1889. 15 Tafeln. M. 1 0 . — . 8. Gotische Möbel. 1889. 14 Tafeln. M. 10.—. 9. Gitter aus Schmiedeeisen. 1 6 . — 1 8 . Jahrh. 1889. 15 Tafeln. M. 10.—. 10. Oberlicht-Gitter aus Schmiedeeisen und Verwandtes. 1 6 . — 1 8 . Jahrh. 1889. 15 Tafeln. M. 1 0 . — . 11. Persisch-TUrkische Fayencen. Teller, Farbendrucke. 1890. 15 Tafeln. M. 36.—. 12. Italienische Truhen. 1 5 . — 16. Jahrh. 1891. 15 Tafeln. M. 1 0 . — . 13. Orientalische Teppiche. Farbendrucke. 1893. 16 Tafeln. M. 50.—. 14. Italienische Möbel. 16. Jahrh. 1893. 15 Tafeln. M. 10—-. 15. Thören. 1893. 15 Tafeln. M. 1 0 . — .

Litterarisch-artistische Publikationen

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16. Italienische Barock- und Rococodecken. Farbendrucke. 1893. 1 2 Tafeln. M. 24.— 17. Möbel des 17. Jahrh. 1895. 1 5 Tafeln. M. 10.— 18/19. Berliner Porzellan des 18. Jahrh. 1895. 20 Tafeln. M. 50.— 20. Rahmen V. 18. Jahrh. 1895. 15 Tafeln. M. 1 0 . 2 1 . Möbel aus der Zeit Louis X V I . (Zopfstil.) 1898. 15 Tafeln. M. 10.— 22. Bronzen des 18. Jahrhunderts. 1898. 15 Tafeln. M. 10.— 23. Thürgriffe und Brunnenmasken. Text von Adolf Brüning. 1900. 15 Tafeln. M. 10.— 24. Italienische Thürklopfer. Text von Adolf Brüning. 1900. 1 5 Tafeln. M. 10.— 25. Die Wandteppiche aus dem Leben des Erzvaters Jakob. 1900. 1 5 Tafeln. M. 10.— 26. Geräte aus Edelmetall. X V I I I . Jahrh. 1900. 15 Tafeln. 27. Geschnittene Gläser des 17. und 18. Jahrh. Text von Richard Borrmann. 1901. M. 10.—. In Vorbereitung: 28. Chinesische Bronzevasen. 29. Bronzen des Mittelalters. 30. 3 1 . Kronleuchter und Laternen des 1 5 . — 1 8 . Jahrh. BerMin-Kunstgewerbe-Museum. — G l a s s c h r ä n k e u n d A u s s t e l l u n g s V o r r i c h t u n g e n im kgl. Kunstgewerbe-Museum zu Berlin. Herausgegeben von der General - Verwaltung der kgl. Museen. Berlin, Wasmuth, 1886. Fol. M. 12.—. — — III. S o n d e r - A u s s t e l l u n g . Ledertapeten. 1893. 8°. 20 Pf. V. S o n d e r - A u s s t e l l u n g . Hochzeitsgeschenke I. I. K . K. — H. H. des Prinzen und der Prinzessin Wilhelm von Preufsen. 1883. 8». 1 5 Pf. — — VIII. S o n d e r - A u s s t e l l u n g . Künstlerischer Nachlafs des Prof. Joh. Klein und EntwUrfe älterer und neuerer Glasmalereien. 1884. 8°. 1 0 Pf. — — XXIX.—XXXVI. S o n d e r - A u s s t e l l u n g . Stoffsammlung des Kgl. Kunstgewerbe-Museums. 1890. 8°. 30 Pf. — — LX. Sonder-Ausstellung. Mittelalterliche Wand- und Glasmalereien. 1895. 8°. 20 Pf. — — L X I . S o n d e r - A u s s t e l l u n g . Verfahren des Kunstdruckes. 1895. 8°. 20 Pf. — — L X X V . S o n d e r - A u s s t e l l u n g . Die Kunst im Buchdruck. 1898. 8°. 20 Pf. — — L X X X I . S o n d e r - A u s s t e l l u n g . Aufnahmen und Erwerbungen in Kleinasien und Persien von Dr. F r i e d r i c h S a r r e . 1899. 8°.

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Litterarisch-artistischc Publikationen

B e r l i n - K u n s t g e w e r b e - M u s e u m . — Führer durch die B i b l i o t h e k . 2. Aufl. 1896. 8°. 50 Pf. Hauptwerke der B i b l i o t h e k . 8°. 1. Möbel und Holzarbeiten. 1896. 25 Pf 2. Dekorative Malerei. 1896. 25 Pf. 3. Dekorative Plastik. 1896. 2. Aufl. 25 Pf. 4. Ornament. 1896. 25 Pf. 5. Metall. 1897. 25 Pf. 6. Buchgewerbe. 25 Pf. — — Katalog der O r n a m e n t s t i c h - S a m m l u n g . 1894. 8°. M. 6. — ; geb. M. 7.50. — — Das S p e i s e z i m m e r und andere Festgaben dargebracht Ihren K. u. K. Hoheiten dem Kronprinzen und der Kronprinzessin des Deutschen Reiches und von Preufsen bei der Feier der Silberhochzeit. Berlin, Wasmuth, 1886. — — Die Gewebesammlung des Kgl. Kunstgewerbe-Museums zu Berlin. Im amtlichen Auftrag herausgegeben von J u l i u s L e s s i n g . .Berlin, Wasmuth, 1900 u. ff. i o Lieferungen. Erschienen 3 Lieferungen. Subskriptionspreis M. 600.—. Archiv für ornamentale Kunst. Red. von M a r t i n G r o p i u s . T e x t von L. L o h d e . Berlin, Winckelmann u. Söhne, 1 8 7 6 — 7 9 . 12 Hefte. Fol. m. 72 Tafeln. M. 3 6 . — Berain, Jean. Decorations-Motive im Stile Ludwig X I V . Lichtdrucke nach den Originalstichen. Berlin, Claesen & Co., 1889 Fol. 42 Tafeln. M. 3 6 . — Bräuer, A. — Vorlegeblätter fUr den Zeichenunterricht. Berlin Winckelmann u. Söhne, 1878. 40 Steintafeln. Imp.-Fol. m Text. gr. 8°. M. 20. Bretschneider. — Andreas Bretschneiders Neues Modelbuch. 1619 Neu herausgegeben von P. J e s s e n . Berlin, Wasmuth, 1892 46 Tafeln. geb. M. 20.— Ehemann, F . — Kunstschmiedearbeiten aus dem X V I — X V I I I . Jahr hundert. Berlin, Bette 1884. Fol., Heft I u. 2 je 10 Tafeln ä M. 1 0 . — Ewald, E. — Farbige Dekorationen alter und neuer Zeit hrsg. von E . E w a l d . Berlin, Wasmuth, Fol. Bd. I, 1889, 80 Tafeln in Farbendruck. M. 200.—. Bd. II, 1896, 80 Tafeln in Farbendruck. M. 200.—. Genick, A. — Griechische Keramik. Text von A . F u r t w ä n g l e r . Berlin, Wasmuth, 1883. Imp.-Fol. m. 40 Tafeln in Farbendruck. M. 80.—. Grunow, C . — Plastische Ornamente der italienischen Renaissance. 3 Lieferungen. Berlin, Wasmuth. gr. Fol. 30 Tafeln Lichtdruck. M. 3 0 . — .

Litterarisch-artistische

Publikationen

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(Srunow, C . — K e r b s c h n i t t - V o r l a g e n . L e i p z i g , Seemann, 1884. F o l . m . 1 2 T a f e l n . L i c h t d r u c k und T e x t . M. 8 . — . H e y d e n , A . — D a s T a f e l s i l b e r I. I. K . K H. H. d. Prinzen u. d. Prinzessin W i l h e l m v o n Preufsen. E n t w o r f e n v. A d o l f H e y d e n . T e x t v. J. L e s s i n g . I m p - F o l . m . 25 T a f e l n in L i c h t d r u c k . 2. A u f l . Berlin, Bette, 1883. M. 1 0 0 . — . Hieyden, Ende und Zacharias: Silberarbeiten, 1 . 1 . K . K . H. H. dem Prinzen und der Prinzessin W i l h e l m dargebracht v o n preufsischen P r o v i n z e n und anderen V e r b ä n d e n . T e x t v o n J. L e s sing. I m p . - F o l . m. 14 T a f e l n in L i c h t d r u c k . Berlin, Bette, 1884. M. 5 0 . — . Hluquier. — E n t w ü r f e für S c h m i e d e - E i s e n und andere MetallA r b e i t e n im Stile des R o c o c o nach G . Huquier. Neudruck. Berlin, Paul S c h a h l , 1889. F o l . 30 T a f e l n . M. 2 0 . — . J J a c o b s t h a l , E. — D i e G r a m m a t i k der Ornamente. Berlin, Spring e r ' s c h e Buchh. 1874—79. 7 - L i e f g n . g r . Fol. m. 140 T o n tafeln 11. T e x t . gr. 8°. M. 6 3 . — . dJessen, P. — F a r b i g e E n t w ü r f e für dekorative Malereien aus der Zeit des R o c o c o . B e r l i n , G e o r g S i e m e n s , 1894. 12 Blatt. Farbenlichtdr. M. 25.—. ,, — G a r t e n a n l a g e n und Gartendekorationen nach alten V o r b i l d e r n . Berlin, W a s m u t h , 1893. 34 T a f . L i c h t d r . nebst T e x t M. 2 5 . — . ILessing, J. — Muster altdeutscher Leinenstickerei. Berlin, L i p p e r heide. 40. I . S a m m l u n g . 7. Aufl. 1883. 25 T a f e l n , mit 259 Mustern. M. 5 . - . II. S a m m l u n g . 5. Aufl. 1883. 26 T a f e l n mit 208 Mustern. M. 5 . - . III. S a m m l u n g . 1880. 25. T a f e l n , mit i 4 3 M u s t e r n . M. 5 . — . ,, — Altorientalische T e p p i c h m u s t e r . N a c h Bildern und Originalen des X V . — X V I . Jahrhunderts. Berlin, W a s m u t h , 1 8 7 7 . F o l . m. 30 T a f e l n , in F a r b e n d r u c k M. 6 0 . — . ,, — D i e Silberarbeiten des A n t o n Eisenhoit aus W a r b u r g . 2. A u f l . B e r l i n ; B e t t e , [1881]. F o l . m. 1 4 T a f e l n L i c h t d r . 30.—. # M. ,, — Holzschnitzereien des X V . — X V I . Jahrh. im "Kunstgew.Museum zu Berlin. Berlin, W a s m u t h , 1 8 8 1 — 8 2 . gr. F o l . m. 48 T f . in L i c h t d r . M. 40.—. ,, — D a s K u n s t g e w e r b e auf der W i e n e r W e l t a u s s t e l l u n g 1873. B e r l i n , W a s m u t h , 1874. 8°. M. 4 . — . ,, — Berichte v o n der Pariser Weltausstellung 1878. Berlin, W a s m u t h , 1878. 8°. M. 4 . — ,, — D i e Renaissance im heutigen K u n s t g e w e r b e . Vortrag. Berlin, W a s m u t h , 1 8 7 7 . g r . 8°. M. 1.—.

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Litterarisch-artistische Publikationen

Lessing, J. — B e r Modeteufel. Vortrag. Berlin, Simion, 1884 gr. 8°. M. 1 . — ,, — Was ist ein altes Kunstwerk werth ? Berlin, Simion, 1885 gr. 8°. M. i — „ — Unserer Väter Werke. Berlin, Simion 1889. gr. 8° M. 1 . — „ — Das Kunstgewerbe als Beruf. Berlin, Simion, 1891. gr. 8° M. „ — Das Moderne in der Kunst. Berlin, Simion, 1898. M. 1 . — „ — Wandteppiche und Decken des Mittel-Alters in Deutschland. Berlin, Wasmuth, 1900. Fol. m. 50 Tafeln. M. 100.— Luthmer, F. — Goldschmuck der Renaissance nach Originalen und von Gemälden des X V . — X V I I . Jahrhunderts. Berlin, Wasmuth, 1881. gr. 4 0 mit 30 Farbendruck- u. Kupfertafeln. M. 7 5 . — . M&rot. — Das Ornamentwerk des Daniel Marot. — Berlin, Wasmuth 1893. 264 Lichtdrucke, fol. M. 120.—. Meurer, M. — Italienische Flachornamente* aus der Zeit der Renaissance. Intarsien, Flachreliefs, eingelegte Marmorarbeiten etc. Karlsruhe, Veith, 1879. 10 Hfte. qu. gT. F o l m. 120 Steintafeln. M. 5 0 . — „ — Italienische Majolica-Fliesen aus dem Ende des X V . u A n f a n g des X V I . Jahrhunderts. Nach Originalaufnahmen Berlin, Wasmuth, 1881. Fol. m. 24 Tafeln in Farbendruck M. 4 8 . „ — Pflanzenformen. Vorbildliche Beispiele zur Einfuhrung in das ornamentale Studium der Pflanze. Dresden, Kühtmann, 1895. 4°. m. 85 Tfln. M. 6 8 . — . Raschdorff, J. — Abbildungen deutscher Schmiedewerke. Berlin, E m s t u. K o m , 1 8 7 5 — 7 8 . 6 Hfte. Fol. m. 48 Kupfertafeln. M. 6 0 . — . Schalter, E. J. — Studienblätter fUr Dekorationsmalerei. 2. Aufl. Berlin, Claesen & Co., 1 8 8 8 - 9 0 . Fol. Liefg. 1 — 9 je 10 Taf. Lichtdruck. à M. 1 2 . — Schoppmeyer, A. — Schriftvorlagen fllr das Kunstgewerbe. Berlin, W . Schuli-Engelhard, 1895. 4°. 60 Tafeln. M. 3 0 . — . Schütz, A, — Die Renaissance in Italien. 4 Bände. Hamburg, S t r u n z e r u. Co., 1878 — 82. gr. 4 0 m. 331 Tafeln in Lichtdruck. M. 280—. Spitzenbuch. — C i o t t i , Prima parte de' fiori. Vorlagen fUr Nadelarbeiten, 1591. Berlin, Wasmuth, 1891. quer 4 0 . 15 Bl. Photolithogr. M. 5 . — . „ — F o i l l e t , Nouveaux portraits de point coupé, 1598. Berlin, Wasmuth, 1891. 4 0 . 83 Bl. Photolithogr. M. 2 5 . — . „ — H o f f m a n n , Neues Modelbuch 1604. Berlin, Wasmuth, 1891. qu. fol. 17 Bl. Photolithogr. M. 1 0 . — .

Litterarisch-artistische Publikationen

183

Spitzenbuch. — P a r a s o l e , Teatro delle nobili et virtuose donne 1616. Berlin, Wasmuth, 1 8 9 1 . qu. fol. 44 Bl. Photolithogr. M. 25. — . „ — V e c e l l i o , Corona delle nobili et virtuose donne 1601. Berlin, Wasmuth, 1891. qu. 8°. 109 Bl. Photolithogr. M. 30.— Amtliche Berichte Uber das Kgl. Kunstgewerbe-Museum in: Jahrbuch der K g l . P r e u f s . Kunstsammlungen. Berlin, Grotesche Verlagsbuchhandlung. 4°. Mit Kunstbeilagen. Jahrgang I—XI. 1880—99. à M. 30.— Kunsthandbuch fUr Deutschland. Verzeichnis der Behörden, Sammlungen, Lehranstalten und Vereine für Kunst, Kunstgewerbe und Altertumskunde. 5. neubearb. Auflage. Herausg. von der Generalverwaltung der Kgl. Museen. Berlin, Georg Reimer. 8°. 1897. geb. M. 10.—.

Durch das Kunstgewerbe-Museum zu beziehende galvanoplastische Nachbildungen. Preis der Nachbildung in in Kupf. Silber Mark Mark

No.

A. Rathssilberzeug der Stadt Lüneburg.

4 Grofser gothischer Pokal mit Christophorus . . ,, ,, ,, „ Landsknecht . . . 5 „ „ am K n a u f : F r u c h t an 6 Kleiner langem Stiel IO Grofser Pokal, Kurfürstenbecher „ ,, Interimsbecher il „ „ Stammbaum Christi 12 ,, „ Jagdbecher »3 «5 Münzpokal i6 Doppelpokal »7 Grofser Pokal mit J o n a s „ „ Deckelknauf glatt 18 2 0 Kleiner Pokal mit Blumenstraufs 2 1 Grofse G u f s k a n n e : Stehender Löwe 2 2 Kleinere G u f s k a n n e : Stehender Löwe 2 3 Grofse Schüssel 2 4 Rundes Becken auf 4 FUfsen mit den Kirchenvätern 11 11 •> 11 ii ,1 11 evangelischen 25 Zeichen 27 Schale auf hohem Fufs mit Hirsch und Jagdzug 28 •1 11 11 ii ii Hirsch 29 „ 1, „ ,1 „ Andreas u. Hieronymus 30 Schale auf drei Granatäpfeln 3 1 Kleine Schale mit Granatäpfeln 32 Kleine gothische Schale 33 Flache Schale auf h o h e m Fufse .1 1. i> i> » (GegenstUckzuNo.33) 34

1000 1700 8 0 0 I350 650 2000 1700 1000 900 1400 1000 900 1400

370 1000 600 800 700

800 2500 2000 1750 1500 1800

1475 1375

1800 520 2000 1200 1400 1050

6 0 0 7SO 500 750 600 750 500 700 225 300 100 125 100 125 5 0 0 IIOO 5 0 0 IIOO

Galvanoplastische Nachbildungen

No. 35 Löffel (mit Figur ohne Wappen) „ ( „ Wappen ohne Figur) 36

185 Preis der Nachbildung; in in Kupf. Silber Mark Mark '5° 150

«75 •75

B. Stücke verschiedener Herkunft. 37 Jungfernbecher, Nürnberger Arbeit, 1566 im Besitz der Stadt Erfurt IOO 125 38 Gothische Weinkanne der Grafen von Ziegenhain, im Besitz des Kgl. Museums zu Cassel . 2400 3000 39 Jagdbesteck, Scheide mit flachem Relief durchbrochen, im Besitz des Kgl. Museums zu Cassel 250 275 40 Schtitzenzeichen von Anton Eisenhoit um 1590 für die Schutzengilde zu Warburg gefertigt; im Besitz derselben 90 120 41 Hochzcitsbecher von Dr. M. L u t h e r , Augsburger Arbeit 1525, im Besitze der Kgl. Universität Greifswald 600 800 42 Pokal von 1 5 8 1 ; im Besitze der Stadt Möllen . 300 375 43 Romanischer Kelch; im Besitze der KatharinenKirche in Osnabrück 250 35°

Oberes Stockwerk.