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German Pages 96 [192] Year 1884
Entscheidungen des
Ober-Seeamts und der Seeämter des
Deutschen Reichs. Herausgegeben im
Reichsamt des Innern.
Fünfter Band.
4. fjcft.
Hamburg. Druck und Verlag von £. Friederichsen & Co. 1884.
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Spruch des Seeamts zu Bremerhaven vom 7. Januar 188$, betreffend den Seeunfall des Vollschiffes „Meta" von Bremerhaven...................................... Spruch des Seeamis zu Stettin vom 9. Januar 188$, betreffend den Zusammenstoß des Schraubendampfers „Colberg" von Colberg mit der Brigg „Albert" von Stettin Spruch des Seeamts zu Stettin vom 20. Februar 188$, betreffend den Seeunfall des Schraubendampfers „Secunda" von Flensburg ......... ............................ Spruch des Seeamts zu Hamburg vom 22. December 1883 und Entscheidung des Kaiserlichen Ober-Seeamts vom 5. März 188$, betreffend den Zusammenstoß der Schleppdampfschiffe „Kronprinz" und „Stromboli" von Hamburg..................................... Spruch des Seeamts zu Stettin vom 5. December 1883 und Entscheidung des Kaiser lichen Ober-Seeamts vom 6. März 188$, betreffend den Zusammenstoß der Schrauben dampfer „Riga" und „tzispania" von Stettin.......................................................................... Spruch des Seeamts zu Stralsund vom 30. November 1883 und Entscheidung des Kaiserlichen Ober-Seeamts vom 7. März 188$, betreffend den Seeunfall des Schooners „Gloria" von Stralsund................................................................................................................... Spruch des Seeamts zu Stralsund vom 16. October 1883 und Entscheidung des Kaiserlichen Ober-Seeamts vom 8. März 188$, betreffend den Seeunfall der Bark „Hermann" von Barth...................................................................................................................... Spruch des Seeamis zu Bremerhaven vom 18. März 188$, betreffend den Seeunfall des Schraubendampfers „Lberstein" von Bremen.................................................................... Spruch des Seeamts zu Emden vom 29. März 188$, betreffend den Seeunfall des Schooners „wopke" von Neuharlingerstel................................................................................. Spruch des Seeamts zu Flensburg vom 14. Januar 188$ und Entscheidung des Kaiserlichen Ober-Seeamts vom 3. April 188$, betreffend den Seeunfall des Schrauben dampfers „Gerda" von Flensburg................................................................................ Spruch des Seeamts zu Flensburg vom 22. Januar 188$ und Entscheidung des Kaiserlichen Ober-Seeamts vom $. April 188$, betreffend den Seeunfall des Schrauben dampfers „Nona" von Flensburg..................................................................... Spruch des Seeamts zu Flensburg vom 15. Januar 188$ und Entscheidung des Kaiserlichen Ober-Seeamts vom 5. April 188$, betreffend den Seeunfall der Jacht „Dorothea" von Kiel .................................................... Spruch des Seeamts zu Stettin vom 30. Januar 188$ und Entscheidung des Kaiser lichen Ober-Seeamts vom 23. April 188$, betreffend den Seeunfall des Schooners „Llife" von Ziegenort..................................................................................................................... Spruch des Seeamts zu Lübeck vom 12. November 1883 und Entscheidung des Kaiser lichen Ober-Seeamts vom 7. Februar 188$, betreffend den Seeunfall des Schrauben dampfers „Wolga" von Lübeck................... (Fortsetzung folgt auf der dritten Seite des Umschlags.)
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Vollschiff Meta.
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47. Spruch des Seeamts zu Bremerhaven vom 7, Januar 1884, betreffend den Seeunfall des Voll schiffes „Meta" von Bremerhaven. Der Spruch des Seeamts lautet:
Die am 14. Gctober 1883 erfolgte Strandung des Voll schiffes „Meta" an der Allste von New Jersey ist dadurch verursacht, -aß der Schiffer Frerichs das Schiff länger auf dem gesegelten (Kurse gehalten hat, als dies bei vorsichtiger Schiffsführung hätte geschehen dürfen. Dem Antrag des ReichscoMmiffars gemäß wird dem Schiffer Frerichs die Befugniß zur Ausübung des Schiffer
gewerbes entzogen. Gründe. Das am 14- Vctober 1883 gestrandete Vollschiff „Meta", Unterscheidungssignal HDAN, Heimathshafen Bremerhaven, war im Jahre 1855 im State of Maine (Nord-Amerika) erbaut, war vermessen zu 1716,8» britischen Register-Tons — 4863,« cbm NettoRaumgehalt und gehörte seit 1881 zur Rhederei der Firma Fr. Roters in Bremerhaven. Dasselbe führte im Büreau Veritas die (Klaffe 8/«, L. 1. 1. und war vor Antritt der letzten Reise von dem Agenten dieser Gesellschaft in Bremerhaven untersucht worden.
Führer des Schiffes war Schiffer Peter Georg Frerichs, wohn haft zu Bremerhaven; derselbe ist seit 1865 im Besitz der Berechtigung als Schiffer auf großer Fahrt, hat jedoch erst seit 3 Jahren als Schiffer gefahren und seitdem die Schiffe „pauline", „Margaretha", „Anna", „Thristine" und „Meta" geführt, letzteres auf einer Reise von New Vork nach Bremerhaven und sodann auf der hier in Frage kommenden Reise. Von den genannten Schiffen sind, abgesehen von dem Schiffe „Meta", die Schiffe „Margaretha" und „Anna", während sie sich unter Führung des Schiffers Frerichs befanden — und zwar ersteres durch Strandung, letzteres durch Brand —, verloren gegangen, und haben wegen dieser Unfälle am 22. April 1882 bezw. 24. März 1883 Verhandlungen vor dem Seeamt Bremerhaven stattgefunden.
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Vollschiff Meta.
Gbersteuermann auf dem Schiffe „Meta" war Julius Nieder weyer; derselbe hat die Berechtigung als Schiffer auf großer Fahrt und hatte gleichfalls die der hier fraglichen vorhergehende Reise von New tzork nach Bremerhaven mit dem Schiffe gemacht. Einschließlich Schiffer und Steuerleute belief sich die Schiffsbesatzung auf 24 Mann. Nach Aussage des Schiffers und des Gbersteuermanns hat das Schiff sowohl auf der von ihnen von New tzork nach hier mit dem selben gemachten als auch auf der nicht beendigten letzten Reise gut manövrirt, nur soll es nach Angabe des Steuermanns, wenn er reicht beladen war, manchmal das Wenden versagt haben. Außerdem war es rank, und soll letzterer Umstand Anlaß gewesen sein, daß auf einer früheren Reise ein Theil der Ladung hat geworfen werden müssen. Der Antritt der letzten Reise erfolgte am