Dimensionierung als wissenschaftliche Teilaufgabe in der Textlinguistik [Reprint 2020 ed.] 9783112420485, 9783112420478


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German Pages 21 [28] Year 1975

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Dimensionierung als wissenschaftliche Teilaufgabe in der Textlinguistik [Reprint 2020 ed.]
 9783112420485, 9783112420478

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PETER HARTMANN

Dimensionierung als wissenschaftliche Teilaufgabe in der Textlinguistik

LISSE/NETHERLANDS

THE PETER DE RIDDER PRESS 1975

© Copyright reserved No part of this book may be translated or reproduced in any form, by print, photoprint, microfilm, or any other means, without written permission from the author.

The text of this article is reprinted from UT VIDEAM: CONTRIBUTIONS TO AN UNDERSTANDING OF LINGUISTICS For Pieter Verbürg on the Occasion of His 70th Birthday pp. 139-55

Printed in Belgium by NICI, Ghent

INHALTSVERZEICHNIS

0 . VORBEMERKUNG

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1. AUSGANGSPOSITION U N D G R U N D ANNAHMEN

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3 . DIMENSIONIERUNG ZWECKS BESTIMMUNG TEXTIMMANENTER GEHALTE UND BEDEUTUNGEN

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3 . FUNKTIONSORIENTIERTE DIMENSIONIERUNG

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3.1 Textfunktionale Gesichtspunkte 3.2 Funktionale Textspezifikatoren 3.3 Liste von Funktionsdeterminanten

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4 . KONSEQUENZEN

4.1 4.2 4.3 4.4

Textanalyse Textlinguistik Experimentelle Verfahren Kommunikationsmodell

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DIMENSIONIERUNG ALS W I S S E N S C H A F T L I C H E T E I L A U F G A B E IN DER T E X T L I N G U I S T I K PETER H A R T M A N N

0. VORBEMERKUNG

Dieser Beitrag soll eine Jubiläumsgabe sein. Damit er den Adressaten, dem er gewidmet ist, auch interessiert, wurde die oben genannte Thematik gewählt. P. A. Verbürg gehört zu den Sprachwissenschaftlern, die immer eine ganz bestimmte Ansicht geäußert und wissenschaftlich verfolgt haben: daß die Aufgabe, die Sprache wissenschaftlich zu erforschen, einen wissenschaftlichen Zugang erfordert, der in Interesse und Analyse den mit der Sprache gegebenen und verbundenen Erscheinungen auch gerecht wird. Er hat in seiner Arbeit schon früh auch philosophische Überzeugungen durchkommen lassen, und er hat im Rahmen seiner Überlegungen zur 'Delotik' zum Teil Tatsachen einbezogen, die heutzutage innerhalb pragmatischer Themenstellungen eine Rolle zu spielen begonnen haben. Dies war bei der bewußt zugrundegelegten integrativen Seh- und Arbeitsweise nicht verwunderlich. Es gilt also, einem solchen Interesse, das zugleich breit, differenziert und mit einem spezifischen Wissenschaftsimpetus verbunden ist, ein Thema anzubieten, das in der Differenziertheit seines Anspruchs den Ansichten des Jubilars einigermaßen vergleichbar ist. Hierbei ist allerdings vorweg zu bemerken, daß Themen solcher Art nicht sogleich mit einer 'befriedigenden Theorie' aufwarten und auch nicht einfach von schon bewährten Vor-Erkenntnissen ausgehen können: obgleich auch in ihnen natürlich so etwas wie eine (vor-)theoretische Orientierung zugrundeliegt. Insofern sind die vorgelegten Bemerkungen als Diskussionsbeitrag gemeint und es ist noch hinzuzufügen: falls der Beitrag mit Maßstäben gemessen wird, die schon ein beweisbares, also ein bereits theoriefähiges Wissen voraussetzen, können die vorgelegten Bemerkungen eventuell als ziemlich 'nichts-sagend' erscheinen. Es sollte aber anerkannt werden, daß Fragen der wissenschaftlichen Orientierung durchaus auch zur Wissenschaft selbst gerechnet werden müssen:

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zumal dann, wenn man bemerkt hat, daß sich der Wert einer Disziplin auch nach Maßgabe ihrer Rolle richtet, die sie unter den sonstigen gesellschaftlichen und kulturellen Erscheinungen spielt.

1. AUSGANGSPOSITION UND GRUND ANNAHMEN Es ist üblich und notwendig, daß eine Darstellung, die den Anspruch erhebt, für eine bestimmte Wissenschaft etwas zu erbringen, zuvor darlegt, auf welchen Voraussetzungen sie beruht. Je nach Elaboriertheit des Verfahrenssystems innerhalb einer Wissenschaft kann sich diese Forderung bis dahin steigern lassen, daß an den Beginn eines wissenschaftlichen Aussagenkomplexes bestimmte Axiome gestellt werden, von denen die aus ihnen folgenden Aussagen logisch beweisbar abgeleitet werden. Im Folgenden handelt es sich aber um Bemerkungen zur eventuellen Weiterentwicklung einer wissenschaftlichen Disziplin, der Sprachwissenschaft, wobei davon ausgegangen wird - und dies ist die erste Grundannahme - , daß eine Disziplin nicht nur ein Erkenntnissystem ist, d.h. nicht mit den in ihr angewendeten Wissenschaftsformen zusammenfällt. Eine Disziplin wird vielmehr - und das ist die zweite Grundannahme - verstanden als eine, wie immer, organisierte Aktivität, in der es qua Wissenschaftlichkeit einerseits um den Erwerb verlässlicher und gesicherter Erkenntnis geht, andererseits aber auch um deren Effekt, d.h. um Brauchbarkeit und erfolgreiche Anwendung mit positiver Auswirkung. Eine Disziplin ist also eine Aktivität, die eine erkenntnisfordernde Komponente mit einer wirkungspolitischen Zielsetzung verbindet. Aus diesem Grund können hier an dieser prononcierten und anderswo vielleicht mit Axiomen zu besetzenden Stelle, als Ausgangsposition, keine Axiome der üblichen - logisch orientierten - Art stehen. Erst entsprechend durchformalisierte Erkenntnis- bzw. Beschreibungsverfahren können u.U. mit Axiomen beginnen und von ihr ausgehen. Statt dessen wird zunächst bescheidener - insgesamt aber doch anspruchsvoll - eine Ausgangsposition formuliert, und zwar wie folgt: 1. Eine (jede) Wissenschaft legt ihren Interessen-, Gegenstands-, Objekt- und Untersuchungs-itere/cA fest, ebenso die zu behandelnden Aspekte und die Verfahren der jeweiligen Behandlung. 2. Die Sprachwissenschaft hat hinsichtlich ihrer innerwissenschaftlichen Zwecksetzung die Aufgabe, die Sprache zu ihrem Objektbereich zu machen, wobei gilt:

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zumal dann, wenn man bemerkt hat, daß sich der Wert einer Disziplin auch nach Maßgabe ihrer Rolle richtet, die sie unter den sonstigen gesellschaftlichen und kulturellen Erscheinungen spielt.

1. AUSGANGSPOSITION UND GRUND ANNAHMEN Es ist üblich und notwendig, daß eine Darstellung, die den Anspruch erhebt, für eine bestimmte Wissenschaft etwas zu erbringen, zuvor darlegt, auf welchen Voraussetzungen sie beruht. Je nach Elaboriertheit des Verfahrenssystems innerhalb einer Wissenschaft kann sich diese Forderung bis dahin steigern lassen, daß an den Beginn eines wissenschaftlichen Aussagenkomplexes bestimmte Axiome gestellt werden, von denen die aus ihnen folgenden Aussagen logisch beweisbar abgeleitet werden. Im Folgenden handelt es sich aber um Bemerkungen zur eventuellen Weiterentwicklung einer wissenschaftlichen Disziplin, der Sprachwissenschaft, wobei davon ausgegangen wird - und dies ist die erste Grundannahme - , daß eine Disziplin nicht nur ein Erkenntnissystem ist, d.h. nicht mit den in ihr angewendeten Wissenschaftsformen zusammenfällt. Eine Disziplin wird vielmehr - und das ist die zweite Grundannahme - verstanden als eine, wie immer, organisierte Aktivität, in der es qua Wissenschaftlichkeit einerseits um den Erwerb verlässlicher und gesicherter Erkenntnis geht, andererseits aber auch um deren Effekt, d.h. um Brauchbarkeit und erfolgreiche Anwendung mit positiver Auswirkung. Eine Disziplin ist also eine Aktivität, die eine erkenntnisfordernde Komponente mit einer wirkungspolitischen Zielsetzung verbindet. Aus diesem Grund können hier an dieser prononcierten und anderswo vielleicht mit Axiomen zu besetzenden Stelle, als Ausgangsposition, keine Axiome der üblichen - logisch orientierten - Art stehen. Erst entsprechend durchformalisierte Erkenntnis- bzw. Beschreibungsverfahren können u.U. mit Axiomen beginnen und von ihr ausgehen. Statt dessen wird zunächst bescheidener - insgesamt aber doch anspruchsvoll - eine Ausgangsposition formuliert, und zwar wie folgt: 1. Eine (jede) Wissenschaft legt ihren Interessen-, Gegenstands-, Objekt- und Untersuchungs-itere/cA fest, ebenso die zu behandelnden Aspekte und die Verfahren der jeweiligen Behandlung. 2. Die Sprachwissenschaft hat hinsichtlich ihrer innerwissenschaftlichen Zwecksetzung die Aufgabe, die Sprache zu ihrem Objektbereich zu machen, wobei gilt:

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Erkenntnisgegenstand sind die für die Sprache charakteristischen Eigenschaften; der Hauptaspekt betrifft die Erfassung von Gesetzmäßigkeiten und Regulari täten; die Behandlungsverfahren bestehen in Methoden, die eine auf Regularitäten und Gesetzmäßigkeiten abstellende systematisierende Erfassung der Eigenschaften der Sprache gestatten, und zwar in ihren einzelsprachlichen Ausprägungen sowie in ihren typisierbaren Grundzügen. 3. Die wissenschaftliche Zwecksetzung erfordert eine Reflexion, Auswahl und Rechtfertigung der zu erforschenden Aspekte; die wissenschaftliche Behandlung von Aspekten erfordert in der Theoriebildung und Methode jeweils ein Objekt-, Gegenstands(problem-)spezifisches Instrumentarium und dieses besteht z.B. aus Konstrukten, Beschreibungsmitteln, Sondersprachen, etc. Insgesamt also folgt als notwendige Leistung eine jeweils gegenständ-, für die wissenschaftliche Arbeit im einzelnen problemadäquate Dimensionierung, die mit dem jeweiligen Erkenntnisinteresse in Korrelation steht; diese Dimensionierung hat sich in der Theoriebildung niederzuschlagen, die für wissenschaftliche Arbeit notwendig ist, bzw. aus ihr resultiert. 4. Die wirkungsspezifische ('politische') Zielsetzung erfordert eine Relationierung der innerwissenschaftlichen Effekte (Ergebnisse) mit der Möglichkeit zu Anwendung und Auswirkung, woraus sich ein Reflex in der gesellschaftlichen Umwelt ergibt. Hieraus folgt die Notwendigkeit und Forderung einer ständigen 'Fortschreibung', d.h. eine Modifikation des wissenschaftlichen Arbeitsinteresses der Disziplin anhand von sich abzeichnenden Tendenzen (Leistungen) in der Wissenschaft sowie anhand der sich abzeichnenden Trends (Anforderungen) in der Gesamtsituation. Somit ergibt sich als Fazit: Für die Sprachwissenschaft insgesamt und im Falle einzelner wissenschaftlicher Aktivitäten in Forschung, Lehre und Anwendung ist eine Dimensionierung vorzunehmen nach gewähltem Problem (Erkenntnisinteresse), Bezugsbereich (Untersuchungsgegenstand), und Weise der Verbindung zwischen der ergebnisbringenden wissenschaftlichen Arbeit mit der Umwelt (gesellschaftlicher Entwicklung, Adressaten). Diese Kennzeichnung der jetzigen Ausgangsposition läßt eine dritte zugrundeliegende Grundannahme erkennen: die Sprachwissenschaft ist als in mehreren und unterschiedlichen Bezugssystemen stehend anzusehen, innerhalb derer sie Funktionen zu erfüllen hat und Wirkungen erbringt. Diese Bezugssysteme reichen von den sogenannten Randbe-

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dingungen bis in die Wissenschaft selbst. Man kann sie kurz bezeichnen als - Sprachwissenschaft in der Welt ('Welche Funktionen hat sie?') - Sprachwissenschaft in spezifischen Anforderungssystemen ('Wofür erbringt sie Leistungen?') - Sprachwissenschaft als wissenschaftliche Leistung ('Was hat sie erarbeitet?') Hierdurch wird einmal eine Funktionalisierung der innerwissenschaftlichen Arbeit nach außen möglich, zum anderen eine Beurteilung dieser Arbeit in Relation zu den verschiedenen Außen- und Auswirkungsbereichen. Die erwähnte Dimensionierung der einzelnen Problemlösungen (Forschungen) erfolgt aufgrund bewußter Relationierung zu Bereichen oder Möglichkeiten der Weiterverwendung der erstrebten wissenschaftlichen Ergebnisse und führt dazu, daß auch einzelne, nur innerwissenschaftliche Fragestellungen einen integrativen Charakter bekommen. Damit gilt es, in einer bewußt am Wert (Funktion und Leistung) der eigenen Wissenschaft orientierten Überlegung auch eine bewußte Dimensionierungstypik auszuarbeiten. In ihr ist festzuhalten, welche Fragestellungen (Probleme, Aspekte) anzugehen sind und welche Dimensionen (Begriffsebenen) also bei entsprechenden Problemlösungsverfahren (Forschungsverfahren) zu berücksichtigen bzw. miteinander zu verbinden sind. Die Aufgabe der sprachwissenschaftlichen Heuristik, die einen problemspezifischen Bereich durchzumustern und die dafür infragekommenden Arbeitsformen (Theorien, Methoden) festzustellen hat, kann damit allgemeiner bezeichnet werden: als die Feststellung der zur Lösung eines wissenschaftlichen Problems infragekommenden Dimensionen und der infolgedessen anzuvisierenden Bearbeitungsweisen (Theoriebildungen, Methoden). Beispiele für derartige Vorgänge, die zum Teil eine Veränderung im wissenschaftlichen Zugang bedeuten, bieten insgesamt gesehen wohl alle Fortschrittsetappen in der Wissenschaftsentwicklung, besonders deutlich aber der jüngste Entwicklungsschritt in der Sprachwissenschaft: die Hinwendung zur Pragmatik: hier sollen integrativ Syntax, Semantik und sprachliche Wirkungen bis hin zur Soziolinguistik miteinander verbunden werden. Als Nebenbemerkung darf angefügt werden, daß dem zuvor Gesagten als eine der (vor-)theoretischen Orientierungen natürlich ein bestimmter Begriff von der Wissenschaft, genauer: von der Forschung zugrundeliegt. Es wird nämlich davon ausgegangen, daß mit wissenschaftlichen Mitteln

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betriebene Forschung immer auch die Verwendbarkeit der erarbeiteten Ergebnisse einschließt, wobei Anwendungen sowohl innerhalb weiterer wissenschaftlicher Arbeit erfolgen können (sog. Grundlagenforschung) wie auch außerhalb wissenschaftlicher Zusammenhänge in technologischen Bereichen (sog. Angewandte Forschung, Entwicklung). Die grundsätzliche Veiwendbarkeit resultiert daraus, daß Forschungserkenntnisse, um als Ergebnisse gelten zu können, so formuliert worden sein müssen, daß die Teilaussagen untereinander in einem begründbaren ('logischen') Zusammenhang stehen müssen. Dies wird bei Befolgung von wissenschaftlich anerkannten ('bewährten') Methoden durch deren Folgezusammenhang zwischen Ziel (Absicht) und Erfolg (Effekt) sichergestellt. Es ist damit in jedem Fall von Forschungsergebnissen möglich, von deren Auswirkungen aufgrund von weiterer Verwendung (Ausnutzung) zu sprechen. Insofern ist es auch angemessen und notwendig, Gesichtspunkte der Verwendbarkeit und der Auswirkung (des Nutzens für andere) bereits in das Forschungskonzept einzubeziehen, also in die Anlage der Strategie und der Theoriebildung.

2. DIMENSIONIERUNG ZWECKS BESTIMMUNG TEXTIMMANENTER SINNGEHALTE UND BEDEUTUNGEN

Der vorliegende Beitrag soll die These erhärten, daß die Frage 'Wie kommt das Verständnis von Texten zustande?' auch für den Bereich der Textlinguistik relevant ist und also dort soweit anzusprechen ist, wie dies die textlinguistischen Mittel erlauben. Die genannte Frage rückt unmittelbar und direkt in den Interessenbereich der Textlinguisten, sobald diese sich beim textanalytischen Geschäft nicht nur auf 'äußere' oder 'objektive' Merkmale gegebener Äußerungsprodukte (Sprachmanifestationen, Text-'Gestalten', Texte im materiellen Sinn) beziehen, sondern auch das einbeziehen, was derartige Produkte ('Gebilde') in ihren Funktionen erfahrbar und verstehbar, d.h. analysierbar macht. Dabei wird nicht abgestritten, daß es mit einer gewissen Einschränkung des Begriffs 'objektiv', 'rein objektive' Analysen anhand und anläßlich von gegebenen Textmaterien geben kann: etwa, wenn dort vorkommende und zuvor festgelegte Einzelerscheinungen aus Grammatiksektoren wie Phonologie, Morphologie, Syntax z.B. statistisch festgestellt oder systematisierend untersucht werden. Weiterhin wird anerkannt, daß solche Beobachtungen ihre Funktion im wissenschaftlichen Erkenntnisprozess haben. Es wird aber behauptet, daß bei solchen Untersuchungen die vorangestellte Frage -

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betriebene Forschung immer auch die Verwendbarkeit der erarbeiteten Ergebnisse einschließt, wobei Anwendungen sowohl innerhalb weiterer wissenschaftlicher Arbeit erfolgen können (sog. Grundlagenforschung) wie auch außerhalb wissenschaftlicher Zusammenhänge in technologischen Bereichen (sog. Angewandte Forschung, Entwicklung). Die grundsätzliche Veiwendbarkeit resultiert daraus, daß Forschungserkenntnisse, um als Ergebnisse gelten zu können, so formuliert worden sein müssen, daß die Teilaussagen untereinander in einem begründbaren ('logischen') Zusammenhang stehen müssen. Dies wird bei Befolgung von wissenschaftlich anerkannten ('bewährten') Methoden durch deren Folgezusammenhang zwischen Ziel (Absicht) und Erfolg (Effekt) sichergestellt. Es ist damit in jedem Fall von Forschungsergebnissen möglich, von deren Auswirkungen aufgrund von weiterer Verwendung (Ausnutzung) zu sprechen. Insofern ist es auch angemessen und notwendig, Gesichtspunkte der Verwendbarkeit und der Auswirkung (des Nutzens für andere) bereits in das Forschungskonzept einzubeziehen, also in die Anlage der Strategie und der Theoriebildung.

2. DIMENSIONIERUNG ZWECKS BESTIMMUNG TEXTIMMANENTER SINNGEHALTE UND BEDEUTUNGEN

Der vorliegende Beitrag soll die These erhärten, daß die Frage 'Wie kommt das Verständnis von Texten zustande?' auch für den Bereich der Textlinguistik relevant ist und also dort soweit anzusprechen ist, wie dies die textlinguistischen Mittel erlauben. Die genannte Frage rückt unmittelbar und direkt in den Interessenbereich der Textlinguisten, sobald diese sich beim textanalytischen Geschäft nicht nur auf 'äußere' oder 'objektive' Merkmale gegebener Äußerungsprodukte (Sprachmanifestationen, Text-'Gestalten', Texte im materiellen Sinn) beziehen, sondern auch das einbeziehen, was derartige Produkte ('Gebilde') in ihren Funktionen erfahrbar und verstehbar, d.h. analysierbar macht. Dabei wird nicht abgestritten, daß es mit einer gewissen Einschränkung des Begriffs 'objektiv', 'rein objektive' Analysen anhand und anläßlich von gegebenen Textmaterien geben kann: etwa, wenn dort vorkommende und zuvor festgelegte Einzelerscheinungen aus Grammatiksektoren wie Phonologie, Morphologie, Syntax z.B. statistisch festgestellt oder systematisierend untersucht werden. Weiterhin wird anerkannt, daß solche Beobachtungen ihre Funktion im wissenschaftlichen Erkenntnisprozess haben. Es wird aber behauptet, daß bei solchen Untersuchungen die vorangestellte Frage -

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'Wie kommt das Verständnis von Texten zustande?' - entweder (noch) keine Rolle spielt oder als zuvor gelöst angesehen wird. Letzteres würde bedeuten, daß der Analysator diese Frage nicht als illegitim einfach abgewiesen hat, sondern daß er sie in seinem Fall nicht zu thematisieren braucht. Anders wird das, wenn bezüglich irgendwelcher Elemente, Momente oder Eigenschaften eines Textes Gesichtspunkte oder Fragen funktionaler Orientierung ins Spiel kommen. Dies ist immer dann der Fall, wenn im Sinne einer Zuordnung von Produkt und Zweck ('Gestalt' und 'Sinn') der Text als ganzes oder einzelne seiner Eigenschaften funktional erklärt werden sollen. Dies wird auch dort notwendig, wo man sich zwar auch noch auf eine materialinterne Systematisierung beschränken könnte (z.B. bei der Feststellung/Aufzählung vorkommender Lexikonelemente), wo aber textfunktionale (Textzweck-)Zusammenhänge bereits deutlich sichtbar werden (Wortbedeutungen): Die bekannte Feststellung, daß sich die Bedeutung von Einzelwörtern bei aktueller Verwendung - d.h. in Texten - nach dem Kotext (gelegentlich noch 'Kontext' genannt) richtet, deutet diese Lage schon an, obgleich noch nicht in ihrer tatsächlichen Reichweite. Immerhin können auch die Bedeutungen einzelner Textelemente nicht ganz von der Funktion des Gesamttextes isoliert gesehen werden. Erst der spezifisch textlinguistische Zugang jedoch ist es, der die Textfunktionalität selbst und als solche zum Ausgangspunkt für Text- und Textelementanalysen macht und machen muß: ausgehend von der Rolle des betreffenden Textes im Kommunikations- und Sprechhandlungsgeschehen werden die Gesamtfunktion und die Teilfunktionen der anteilig wirksamen Textbestandteile bzw. aller Texteigenschaften zum Analyse-Gegenstand. Somit kann man hier eine erste Form der Dimensionierung in der sprachwissenschaftlichen Arbeit feststellen, d.h. eine Mehrfach-Methodik nach 'Gestalt' und 'Sinn'. Sie erfolgt dadurch, daß der Analysator mehr als eine Gesichtspunkt-, Problem-, Methoden- und ErgebnisEbene anerkennt und durchverfolgt, wobei er von der grundsätzlichen Freiheit Gebrauch macht, diejenigen und soviele analytische Ebenen (Dimensionen) zu wählen, wie er angesichts des untersuchten Gegenstandes (hier: eines Textes) für angemessen hält. Eine jede Dimension ist dabei durch dasjenige Ensemble von Gesichtspunkten, Kategorien, Begriffen, Konstrukten und Kriterien gekennzeichnet, das für sie zur Verfügung steht bzw. für sie eingesetzt wird. So gesehen gibt es in der textlinguistischen Arbeit verschiedene Dimen-

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sionierungen, denen auch unterschiedliche Forscher- oder Erkenntnisinteressen entsprechen: produktorientierte Dimensionierung - Bezugsobjekt: die manifestierte Textsubstanz (Textzeichen); produktionsorientierte Dimensionierung - Bezugsobjekt: die Herstellung von texthaften Zeichen (-mengen) in Bezug auf beabsichtigte Wirkungen; funktionsorientierte Dimensionierung - Bezugsobjekt: Zusammengehören von Textmaterie und Textinhalt; partnerorientierte Dimensionierung - Bezugsobjekt: Sender- Text- Empfänger-Verhältnisse. Man hat somit davon auszugehen - und dies ist in der Ausgangsposition begründet daß jeder Sprachwissenschaftler, wie jeder Wissenschaftler aus einer beliebigen Disziplin und überhaupt jeder Mensch auch bei unwissenschaftlichem Zugriff, seine Absicht immer im Rahmen einer von ihm selbst abhängenden und also steuerbaren Verfahrensweise verfolgt und im Falle des Erfolges erreicht. Dies ist eine so selbstverständliche und vorwissenschaftliche Feststellung, daß sie hier ohne weitere Bezugsreferenzen stehen bleiben kann. Sie kann natürlich auch schon als meta-wissenschaftlich gelten. Hiernach kann festgestellt werden: Befaßt man sich mit einer Dimensionierung in Bezug auf Textmaterie und Verständnis, so sind hier zwei Begriffsinstrumentarien zu verbinden: eines für die Textmaterie und eines für das Textverständnis, beide jeweils für die Heuristik und für die wissenschaftliche Beschreibung. Es könnte der Eindruck entstehen, und auch dahingehend Kritik geäußert werden, daß das Gesagte nun wahrlich keine linguistisch interessanten und schon gar nicht linguistisch relevante Bemerkungen seien: all das läge noch vor aller wirklichen wissenschaftlichen Arbeit und Leistung und sei überdies in hohem Maße trivial. Aber, es gehört gerade zum Ziel des vorliegenden Beitrages, darauf hinzuweisen und davon auszugehen, daß eine, wo immer, sich zeigende wissenschaftliche Verläßlichkeit, Erkenntnissicherung oder Befriedigung eine Folgeerscheinung ist: sie kommt erst innerhalb eines Systems mit Folgerungscharakter (einer Theorie) zustande, beruht also in ihrer system- und theoriegesicherten Verläßlichkeit auf Vorstufen, die die Folgerungsrichtung festlegen, und setzt solche durchaus voraus. Die Theorie, welche die Sicherheit des Wissens ('Wissenschaftlichkeit') ergibt, beruht also selbst auf Vor-Einstellungen - nämlich solchen, die die Dimensionierung fest-

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legen. Dimensionierungsoperationen bestimmen somit den Rahmen für eine Theorie, die - sofern sie 'einwandfrei' ist - wissenschaftliches Wissen sichert und insofern einen Teil einer bestimmten Wissenschaft ausmacht. Zudem ist die Tatsache der Dimensionierung selbst weder neu noch ungewöhnlich. Sie tritt als Aufgabe z.B. immer dann auf, auch wenn man dies nicht eigens reflektiert, wenn sogenannte interdisziplinäre Vorhaben in Angriff genommen werden. Deren Kennzeichen ist - sofern sich nicht nur Nachbardisziplinen additiv an ein und demselben Gegenstand versuchen - daß mehr als eine Methode (Instrumentarium, Theorie) herangezogen werden muß und daß nur so eine befriedigende Behandlung zustandekommt. Die Aufgabe besteht hier in der Entwicklung einer Mehrfach-Dimensionierung. Ausgangspunkt derartiger Vorhaben sind denn auch Fragestellungen, die die Mehrfach-Dimensionierung eines Themas (Gegenstandes) erfordern oder erzwingen. Würde man eine Zweifach-Dimensionierung in Bezug auf Textmaterie und Textverständnis hinsichtlich der Instrumentarien auf mehrere Disziplinen verteilen (Textmaterie: Sprachwissenschaft; Textverständnis: Psychologie usw.), so würde das hier gewählte Thema als Fall einer interdisziplinären Themenstellung erscheinen. Abschließend läßt sich feststellen: da ein als Sprachverwendungsprodukt vorliegender (geäußerter) Text nur nachdem bzw. indem er verstanden wird analysierbar wird, darf die Verbindung von Textmaterie und Textverständnis als Untersuchungsgegenstand linguistisch für interessant gelten und die Themafrage nach der textkonformen Sinnbestimmung als eine für die Linguistik relevante Fragestellung. Die Grundlage im Sinne einer operativen Basis hierfür ist jedoch eine Dimensionierungsoperation, die simultane Verbindung von zwei Erkenntnisund Analyse-Absichten, die jede für sich betrachtet eine eigene Dimension darstellen: einen Bereich, der durch die Besonderheit eines bestimmten Instrumentariums ausgezeichnet ist.

3. FUNKTIONSORIENTIERTE DIMENSIONIERUNG

Im Vorstehenden wurde die These vertreten, daß auch eine MehrfachAnalyse von linguistischer Relevanz ist, und es wurde versucht, diese These zu rechtfertigen. Dabei wurden unterschieden: Instrumentarien zur Analyse von Textmaterie neben Instrumentarien zur Analyse von Textverständnis. Man kann davon ausgehen, daß für die Analyse

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legen. Dimensionierungsoperationen bestimmen somit den Rahmen für eine Theorie, die - sofern sie 'einwandfrei' ist - wissenschaftliches Wissen sichert und insofern einen Teil einer bestimmten Wissenschaft ausmacht. Zudem ist die Tatsache der Dimensionierung selbst weder neu noch ungewöhnlich. Sie tritt als Aufgabe z.B. immer dann auf, auch wenn man dies nicht eigens reflektiert, wenn sogenannte interdisziplinäre Vorhaben in Angriff genommen werden. Deren Kennzeichen ist - sofern sich nicht nur Nachbardisziplinen additiv an ein und demselben Gegenstand versuchen - daß mehr als eine Methode (Instrumentarium, Theorie) herangezogen werden muß und daß nur so eine befriedigende Behandlung zustandekommt. Die Aufgabe besteht hier in der Entwicklung einer Mehrfach-Dimensionierung. Ausgangspunkt derartiger Vorhaben sind denn auch Fragestellungen, die die Mehrfach-Dimensionierung eines Themas (Gegenstandes) erfordern oder erzwingen. Würde man eine Zweifach-Dimensionierung in Bezug auf Textmaterie und Textverständnis hinsichtlich der Instrumentarien auf mehrere Disziplinen verteilen (Textmaterie: Sprachwissenschaft; Textverständnis: Psychologie usw.), so würde das hier gewählte Thema als Fall einer interdisziplinären Themenstellung erscheinen. Abschließend läßt sich feststellen: da ein als Sprachverwendungsprodukt vorliegender (geäußerter) Text nur nachdem bzw. indem er verstanden wird analysierbar wird, darf die Verbindung von Textmaterie und Textverständnis als Untersuchungsgegenstand linguistisch für interessant gelten und die Themafrage nach der textkonformen Sinnbestimmung als eine für die Linguistik relevante Fragestellung. Die Grundlage im Sinne einer operativen Basis hierfür ist jedoch eine Dimensionierungsoperation, die simultane Verbindung von zwei Erkenntnisund Analyse-Absichten, die jede für sich betrachtet eine eigene Dimension darstellen: einen Bereich, der durch die Besonderheit eines bestimmten Instrumentariums ausgezeichnet ist.

3. FUNKTIONSORIENTIERTE DIMENSIONIERUNG

Im Vorstehenden wurde die These vertreten, daß auch eine MehrfachAnalyse von linguistischer Relevanz ist, und es wurde versucht, diese These zu rechtfertigen. Dabei wurden unterschieden: Instrumentarien zur Analyse von Textmaterie neben Instrumentarien zur Analyse von Textverständnis. Man kann davon ausgehen, daß für die Analyse

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und Beschreibung von Textmaterie, d.i. von textförmigen Sprachsymbolkomplexen, verschiedene Angebote aus der bestehenden Linguistik bereitstehen. Sie reichen von traditionellen über strukturalistische bis hin zu generativen Methoden (Grammatiken) und sollen hier nicht besprochen oder in ihrer Anwendung verfolgt werden. Es geht im Rahmen dieses Beitrags vielmehr um Vorschläge für die Entwicklung der dazu komplementären Dimension der Textfunktionalität. Dies scheint darum wichtig, weil Texte als sprachsymbolförmige Produkte anzusehen sind, die im Zuge von Sprechen, d.h. von Sprach(system)verwendung im weitesten Sinne zustandegebracht werden, und weil Sprache nicht anders vorkommt bzw. manifest wird als im Rahmen von Zusammenhängen, die allgemein als Handeln mit/unter Einbeziehung von Sprache angesehen werden können. Man kann sagen, Texte allein oder 'als solche' kommen nicht vor, weil sie ihrerseits gar keinen (Situations-)Kontext hätten, in dem und auf den sie Wirkung oder Funktion haben könnten. Was also linguistischerseits zu leisten ist, besteht einmal in der Anerkennung dieses notwendig weiteren Horizontes aller Spracherscheinungen, sofern sie in actu und in concreto vorliegen, zum anderen in der Lösung der Aufgabe, den damit notwendigen Beitrag der Linguistik zur Gewinnung/Erarbeitung wissenschaftlichen Wissens festzustellen und zu erbringen. Nimmt man das zuvor Gesagte hinzu, so ist damit auch die Frage verbunden, wie weit und unter welchen Voraussetzungen die bisherigen 'gestalt'bezogenen linguistischen Instrumentarien ('Grammatiken') zu einer solchen Aufgabe beitragen können. Eine Weiterentwicklung oder Modifikation dieser Instrumentarien wird damit also nicht von vornherein ausgeschlossen.

3.1 Textfunktionale

Gesichtspunkte

Von 'textfunktionalen Gesichtspunkten' wird hier gesprochen, weil in dieser - dezidiert heuristischen - Phase der Überlegungen zunächst nur Feststellungen getroffen werden sollen bezüglich solcher mit Textvorkommen verbundenen Erscheinungen (Text-'Eigenschaften'), die als Hinweise auf die Funktionsspezifität gewertet werden können. Es ist dabei klar, daß einige der zu vermerkenden Texteigenschaften kaum noch als Eigenschaften dieser betreffenden Texte angesehen werden können, sondern vielmehr eher als Eigenschaften ihrer Umgebung, ihres Vorkommenskontextes bzw. der 'Situation', in der die eine Rolle

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spielen. Dennoch wird dieser Unterschied im Moment nicht besonders betont, weil es Sache einer späteren Unterscheidungsoperation ist, festzulegen, wer sich mit welchen dieser Eigenschaften wissenschaftlich zu befassen hat. Bewußt wird also gegenwärtig nicht eine Grenze der Linguistik - des linguistischen Erkenntnis- und Fachinteresses - angesetzt und dominant gemacht, sondern die Aufnahme von Texteigenschaften auch bis auf die Kontexte ausgedehnt, in denen diese Texte vorkommen. Dies scheint nicht a limine unzulässig angesichts der Tatsache, daß ja auch etwas wie Bedeutungen, Funktionen, Effekte, Wirkungen usw. zwar wie Eigenschaften der betreffenden Sprachelemente und Texte behandelt werden, es aber - genau besehen - nicht sind, weil es sich eigentlich um Konstitutionsphänomene bei Rezipienten anhand dargebotener Sprachsymbolmengen handelt. Man kann hinter diesen Worten als These ansetzen: In dem Maße, wie es unmöglich und somit unsinnig ist, Textvorkommen und Textbildung ohne Blick auf Textfunktion zu erklären, ist es angebracht, zwecks Funktionsanalysen über textinterne Eigenschaften hinauszugehen. Wie bereits gesagt, bleibt es dabei hier noch offen, wie weit damit die 'eigentliche Linguistik' überschritten wird, was aber auch bedeutet, in welchem Ausmaß die bisherige Linguistik in der Lage ist, diesbezügliche Arbeit zu leisten.

3.2 Funktionale

Textspezifikatoren

Von 'Spezifikatoren' wird gesprochen, um für die angedeutete Unterscheidung von textinternen (Text-)Eigenschaften und textexternen (Kontext-)Eigenschaften eine zusammenfassende Bezeichnung zu haben. Es wird somit davon ausgegangen, daß sowohl textinterne Eigenschaften als auch textexterne Gegebenheiten einen Text hinsichtlich seiner Funktionalität spezifizieren. Man kann dann einfach von textinternen und textexternen Spezifikatoren sprechen, indem die Funktion das ist, was thematisiert wird, und die Sachlage, wo bestimmte Funktionsspezifikatoren auffindbar sind - im Text selbst oder außerhalb der Textmaterie - von sekundärem Belang ist. Es wird damit möglich, unterschiedliche Weisen der Kennzeichnung von Textfunktionen, auch ein und derselben Textfunktion anzuerkennen. Die für Textproduzenten typischen Fragen 'Was soll dieser Text erreichen?', 'Was kann man tun und welche Wege gibt es, den bestimmten Zweck zu erreichen, einem Text eine bestimmte Funktion zu geben?' zeigen an, daß man sich

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hier ziemlich nahe an der sogenannten Praxis befindet, etwa von Redakteuren, Werbefachleuten, usw., für die eine funktionsorientierte Wahl zwischen textformulierenden und textanordnenden Praktiken zum Alltagsgeschäft gehört. M a n kann sich hier der Deutlichkeit halber am besten auf ein solches bestimmtes Textgebiet beschränken. Das Verstehen eines Textes - allgemeiner: einer kommunikativ wirksamen sprachlichen Einheit ('Kommunikativer Einheiten') - ist in einer ersten Näherung als ein kombiniertes Ergebnis ('Syndrom') zu kennzeichnen, d.h. als Folge von mehreren - individuell verschiedenen — Erfahrungs- und Analyseprozeduren (Operationen). Sie sind im Wege einer Heuristik zunächst festzustellen, später ist zu untersuchen, wie man sie 'wissenschaftlich in den Griff bekommt'. Es ist davon auszugehen, daß sich ein Verstehen von Texten insofern auch durch die Texte selbst ergibt, als dieses Verstehen anhand eines bestimmten Textes gesteuert wird, sich also mittels weitgehend textgesteuerter Bestimmungsschritte einrangiert. Das Geschehen eines sich auf diese Weise aufbauenden (konstituierten) Textverständnisses kann dann bezeichnet werden als sukzessive Festlegung ('Determination') von Werten der Bedeutung, des Sinnes, der Funktion, kurz von Verstehenswerten. Diese Verstehenswerte werden oft als an die betreffenden Textpassagen oder Textelementen 'gebunden' aufgefaßt. Wie weit diese als lediglich 'intensional' anzusehen sind, soll hier nicht diskutiert werden.

3.3 Liste von Funktionsdeterminanten Faßt man eine solche Prozedur des Gesamtverständnisses - für deren Beschreibung mittels einer wissenschaftsgerechten Theorie später Verfahren und Konstrukte usw. entwickelt werden müssen - als eine bestimmte Art von text'interner' Definitorik, nämlich als eine durch den Textverlauf gesteuerte Sinndetermination, so wird es plausibel und notwendig, für die Sinnfestlegung von Texten Funktionsdeterminanten anzusetzen. Für sie sind bezüglich der konkreten Fälle von Texten in Funktionszusammenhängen die unterschiedlichen Indikatoren aufzusuchen, zunächst wieder in heuristisch-phänomenologischer Weise. Die Funktionsdeterminanten werden hier aus den zuvor erwähnten Gründen (einheitliche Bezeichnung für textinternes und textexternes Vorkommen) als funktionale Textspezifikatoren bezeichnet. Maßgeblich ist dabei, daß sie anhand von Beobachtungen feststellbar sind, wie sie j a auch - wie das allgemeine Sprachgeschehen zeigt - von den Kommunika-

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tionspartnern verstanden bzw. richtig eingeschätzt und erfolgreich eingesetzt werden. Folgende funktionsdeterminierende Spezifikatoren sind ohne große Mühe erkennbar: Außertextlich KONTEXTSTELLE

PARTNERBEZUG

Zusammenhang, in dem der Text vorkommt und Funktion/Erfolg hat; Vorkommensort im 'Erwartungshorizont'. Determiniert das Verhältnis von Text'rolle' und Situationalität. Art, Zustand, Sozialstatus, Festgelegtheit usw. von Sprecher(n) und Hörer(n), wobei beliebig genaue Spezifikationen nach soziokulturellen Bedingungen möglich sind. Determiniert das Verhältnis von TextIntention-Interpretation.

Textart KOMMUNIKATIONSFORM

LOKALISIERUNG

Vorkommensart, in der ein Text als sprachlicher geäußert wird: als Dialog/ Gespräch, Buch, Zeitung, usw. Determiniert die Funktion einer bestimmten kommunikativen Einheit. Einordnung, Vorkommensort innerhalb einer Textmenge, Rubrik, als Teiltext innerhalb eines Gesprächs usw. Determiniert die Funktion des betreffenden Textes in seiner Rolle als bestimmte kommunikative Einheit, z.B. als Nachricht, Kommentar, Leitartikel usw. ('Textsorte').

Vertextungsart SIGNALEMENT

Besonderheiten in der Äußerungsweise wie z.B. laut, leise, schnell, langsam usw., Schriftart, 'Aufmachung', mit/ ohne Überschrift. Determiniert die Textdarbietung.

DIMENSIONIERUNG ALS TEILAUFGABE

DURCHFUHRUNG

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Verlauf der Thematik passagenweise, 'Satzgruppenwerte'. Determiniert den thematischen Verlauf ("Isotopie(n)").

Ve rtextungsweise GESAMTAUSSAGE

AUSSAGEINHALTE

AUSSAGEMODUS

Was ist mit dem Text gesagt/gemeint/ gewollt? Determiniert die sinngebende Funktion aufgrund von einzelnen Aussageinhalten, Aussageformen. Das im Text Angesprochene, direkt/ indirekt, Inhalte der linearen Verlaufssukzession. Determiniert Bezugsgegenstände, Bezugswelten. Wie das Gesagte im einzelnen formuliert wird, unterschieden nach Spezifica in Wortwahl, Wortschatz (Bezugs-Charakterisierung) ; Spezifica in der Kombinatorik, Kotextbildung, Bedeutungsmodifikation und Bedeutungsfestlegung mittels Wortwertkombination (syntaktisch bedingte Bedeutungseffekte); Spezifica der 'Grammatik', Satzbau, Einsatz und Wahl der grammatischen Levels (Morphologie der Teilausdrücke). Determiniert die jeweilige individuelle Aussageweise des vorliegenden Textes.

Die angeführten Funktionsdeterminanten können im einzelnen weiter spezifiziert werden, etwa indem man unter PARTNERBEZUG auch die Sprachfunktionen P. A. Verburgs (kurativ, clarity, usw.) einbezieht. Überhaupt wird in dieser Phase der Heuristik keine Funktionsbestimmungskomponente prinzipiell ausgeschlossen. Die Auswahl der signifikanten und der systematisch behandelbaren Determinanten muß später

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erfolgen. Insgesamt aber darf gelten, daß es derartige Determinanten sind, anhand deren ein Textanalysator - Partner, Hörer, Leser, Linguist je nach Aufnahmefähigkeit und Bereitschaft einen speziellen Text als in einem bestimmten Zweck- und Wirkungsbezug stehend erfaßt und bewertet. Je nach seiner Einstellung reagiert er dann darauf. Es ist, allgemein gesprochen, die Rolle dieser Determinanten, den mit einem Text verbundenen (beabsichtigten) Situationsbezug, seine Wirkung in einer bestimmten kommunikativen Lage, deutlich zu machen. Ein Sprecher bezieht alle derartigen 'Gesichtspunkte' mehr oder weniger 'automatisch' mit ein. Die Feststellung und das Verstehen dieses die Textproduktion motivierenden Wirkungsbezugs ist somit aufzufassen als eine anhand des gegebenen Textes vorgenommene Interpretation hinsichtlich seiner funtionalen Rolle als Bestandteil einer sprachlich beeinflußten Kommunikationssituation. Da Texte im allgemeinen hinsichtlich dieses (ihres 'eigentlichen') Bezugs tatsächlich verstanden und - eventuell aufgrund von Nachfragen - richtig bewertet werden, ist anzunehmen, daß sie entsprechende Funktionsdeterminanten in Form von Indikatoren in zureichendem Ausmaß 'enthalten' in dem Sinne, daß diese zusammen mit sonstigen vorgegebenen (auch außertextlichen) Textwertdetermininanten eine zureichende textbewertende Interpretation ergeben. Die beabsichtigte Textwirkung tritt ein, wenn die vollzogene Interpretation (Textbewertung) bejaht bzw. geglaubt wird, sonst nicht. Eine genauere Analyse wird davon ausgehen, daß dieses 'zusammen mit' derart zustandekommt, daß textinterne Erscheinungen der Textbildung nach Maßgabe einer Bezugnahme auf textexterne Vorgegebenheiten zustande gebracht werden: die betreffenden Textelemente haben dann die 'Bedeutung', den Text auf seinen Vorkommens- und Wirkungskontext abzustimmen, ihn einzupassen, ihn erfolgreich zu machen usw. Wobei zugleich deutlich wird, daß mit einem Wort wie 'Bedeutung' auch hier nicht mehr überzeugend gearbeitet werden kann. Es mag überraschen, daß diejenigen Analyse-Ebenen, auf denen die bisherige Linguistik die meisten Beiträge zu Instrumentarien (Methoden) entwickelt hat, erst an letzter Stelle auftauchen (vgl. AUSSAGE, AUSSAGEINHALT, AUSSAGEMODUS). Dies hat seinen Grund darin, daß die hierher gehörenden textinternen Indikatoren erst bei Hinzunahme der davor genannten Spezifikatoren einen Wert als funktionale Determinanten bekommen. Man kann dies an solchen Fällen erkennen, wo Texte isoliert von ihren ursprünglichen Situationen (Kontextstellen) gegeben sind z.B. als Zeugnisse aus früheren Zeiten - und nur soweit verstanden wer-

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den, wie es gelingt, die kommunikativen Originärsituationen (Partner-, Wirkungsbezüge) zu erschließen, so daß die partner- und situationsspezifische Bewertungsinterpretation - also der Wirkungsbezug - erkennbar wird.

4. K O N S E Q U E N Z E N

Bevor man zu weiteren Schritten übergeht, z.B. zur Bildung einer mehrdimensionalintegrativen Theorie, sind die Konsequenzen eines derartigen Ansatzes klarzustellen und in der Disziplin zu diskutieren. Aus diesem Grunde soll der vorliegende Beitrag zunächst ein Diskussionsbeitrag sein und noch nicht bis zu irgendeinem Theoriebildungsversuch vorschreiten, obgleich natürlich erst eine gelungene Theoriebildung innerhalb der Wissenschaft Überzeugungswert besitzen kann. Es wird aber, im Moment, für primär wichtig gehalten, die Richtung des zuvor angedeuteten Erkenntnisinteresses vorzustellen: nicht zuletzt, weil dies unter Umständen auch die Frage einer Grenzziehung für die linguistische Disziplin betrifft, und weil auch mit Argumenten zu rechnen ist wie 'Das überschreitet die Linguistik!' oder 'Dies kann die Linguistik nicht leisten!' usw. Nachfolgend werden daher noch einige Konsequenzen aufgeführt. Sie sind dahingehend zu beurteilen: ob, wie und von wem die mit ihnen gegebenen Anforderungen erfüllt werden können. Danach läßt sich sagen, ein wie beschaffener Arbeitsbereich dem genannten Erkenntnisinteresse, wenn es anerkannt ist, entsprechen müßte.

4.1 Textanalyse Die bisherigen Bemerkungen liegen alle, wie gesagt, nur auf der Ebene der Heuristik. Das hat seinen Grund darin, daß vor einem wissenschaftlich orientierten Einstieg in Problemlösungsverfahren - also vor Beginn einer Forschung - die Phänomenologie des anzugehenden Objekt- und Gegenstandsbereichs in Betracht gezogen werden muß hinsichtlich der dort vorfindlichen Realfaktoren und Abhängigkeiten. Aus einer Festlegung der untersuchenswerten Signifikanzen im Objekt- und Gegenstandsbereich ergeben sich dann, in einem zweiten Schritt, die Rahmenanforderungen an zu wählende Methoden und an zu erstrebende Theoriebildungen.

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den, wie es gelingt, die kommunikativen Originärsituationen (Partner-, Wirkungsbezüge) zu erschließen, so daß die partner- und situationsspezifische Bewertungsinterpretation - also der Wirkungsbezug - erkennbar wird.

4. K O N S E Q U E N Z E N

Bevor man zu weiteren Schritten übergeht, z.B. zur Bildung einer mehrdimensionalintegrativen Theorie, sind die Konsequenzen eines derartigen Ansatzes klarzustellen und in der Disziplin zu diskutieren. Aus diesem Grunde soll der vorliegende Beitrag zunächst ein Diskussionsbeitrag sein und noch nicht bis zu irgendeinem Theoriebildungsversuch vorschreiten, obgleich natürlich erst eine gelungene Theoriebildung innerhalb der Wissenschaft Überzeugungswert besitzen kann. Es wird aber, im Moment, für primär wichtig gehalten, die Richtung des zuvor angedeuteten Erkenntnisinteresses vorzustellen: nicht zuletzt, weil dies unter Umständen auch die Frage einer Grenzziehung für die linguistische Disziplin betrifft, und weil auch mit Argumenten zu rechnen ist wie 'Das überschreitet die Linguistik!' oder 'Dies kann die Linguistik nicht leisten!' usw. Nachfolgend werden daher noch einige Konsequenzen aufgeführt. Sie sind dahingehend zu beurteilen: ob, wie und von wem die mit ihnen gegebenen Anforderungen erfüllt werden können. Danach läßt sich sagen, ein wie beschaffener Arbeitsbereich dem genannten Erkenntnisinteresse, wenn es anerkannt ist, entsprechen müßte.

4.1 Textanalyse Die bisherigen Bemerkungen liegen alle, wie gesagt, nur auf der Ebene der Heuristik. Das hat seinen Grund darin, daß vor einem wissenschaftlich orientierten Einstieg in Problemlösungsverfahren - also vor Beginn einer Forschung - die Phänomenologie des anzugehenden Objekt- und Gegenstandsbereichs in Betracht gezogen werden muß hinsichtlich der dort vorfindlichen Realfaktoren und Abhängigkeiten. Aus einer Festlegung der untersuchenswerten Signifikanzen im Objekt- und Gegenstandsbereich ergeben sich dann, in einem zweiten Schritt, die Rahmenanforderungen an zu wählende Methoden und an zu erstrebende Theoriebildungen.

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Für die linguistische Textanalyse ergibt sich aus der vorgeführten Perspektive die Notwendigkeit einer Abschätzung der Leistungsfähigkeit bisheriger Theorien und Methoden ('Textgrammatiken'), d.h. ihrer Reichweite und ihres Verwendungswertes. Ein Verwendungswert kann z.B. darin liegen, daß sie den Einsatz von Datenverarbeitungsverfahren ermöglichen, für Dokumentationsfragen brauchbar sind (Abstrakt-, Extrakt-, Kondensatbildung; Indexierung), usw. Eine wichtige Frage wird die sein: ob und wie weit auch funktionale Indikatoren in die bisherigen Textgrammatiken Aufnahme finden können (etwa in deren Lexikon, Thesaurus), oder ob in eine Textgrammatik noch die - für Einzelsätze nicht gleicherweise relevanten - Kombinations('Syntax')werte aufzunehmen sind.

4.2

Textlinguistik

Hier werden die Konsequenzen am deutlichsten sein. Es resultiert zunächst die Aufgabe zu klären, was Gegenstand der textlinguistischen Arbeit sein bzw. werden soll und kann. Wenn nur Textgrammatik betrieben wird, ist zu klären, wie weit diese gehen, d.h. in ihren Aussagen reichen soll, ob sie beschränkt bleibt, indem sie von Textfunktionen absieht. Wenn die Pragmatik mit einbezogen werden soll, ist zu klären, wie weit sich die vorliegenden Vorschläge hierzu als Beitrag oder Ergänzung eignen. Wenn die Handlungstheorie einbezogen werden soll, so ist zu klären, ob die Funktionsdeterminanten auch handlungs- und erfolgsspezifische Aussagenstrukturierung erlauben. Wenn auch die Soziolinguistik einbezogen werden soll, ist zu klären, wie weit 'Rolle', 'Status', u.a.m. weiter differenziert werden müssen.

4.3 Experimentelle

Verfahren

Es liegt auf der Hand, daß die notwendige Tatsachen-Feststellung im hier angesprochenen Themenbereich eine experimentelle Grundlegung nahelegt. Sie wird nötig, um von den zahlreichen intuitiven Annahmen eines Analysators wegzukommen, die dieser - etwa, wenn er Linguist ist bezüglich der Textfunktionalität macht, weil er selbst permanent als Ausgangs- und Bezugsperson für Sprachgeschehen (Textbildung) betroffen ist. A n dieser Stelle kann noch nicht auf die zu entwickelnden Experimentstrategien eingegangen werden, da zunächst zu klären ist, ob

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sich hierzu bereits mögliche Beiträge aus experimentierenden Disziplinen wie (Sprach-)Psychologie und (Sprach-)Soziologie ergeben.

4.4

Kommunikationsmodell

Man kann davon ausgehen, daß für bestehende Kommunikationsmodelle weitergehende Differenzierungen zugelassen und vorgesehen sind, zumal dann, wenn bereits Gesichtspunkte der Soziolinguistik und der Sprechhandlungstheorie anvisiert wurden. So werden die Funktionsdeterminanten 'Kontext', 'Kommunikationsform/Kommunikative Einheit', 'Partnerbezug/Sozialstatus', ebenso auch die Art der Vertextung (SIGNALEMENT und D U R C H F Ü H R U N G ) mit entsprechenden Forderungen oder Erweiterungsabsichten wahrscheinlich ziemlich direkt-kohärent sein. Wenn es gelingt, nachfolgend auch noch die besprochenen Zuordnungen von textinternen Inhaltsansprachen und Aussageformen zu den textspezifischen Funktionsdeterminanten vorzunehmen, dann wird sich hieraus auch für kommunikationsorientierte Arbeiten eine zusätzliche Bereicherung sozusagen 'nach unten' ergeben, d.h. eine kommunikative Analyse bis in den Text selbst hinein. Wie weit es hierzu außerdem des Einsatzes von experimentellen Methoden bedarf, ist gesondert zu klären. Zusammenfassend ist festzuhalten, daß die angeführten Konsequenzen exemplarisch zeigen sollen, wie sich eine differenzierte Dimensionierung auswirken kann. Nachdem hierbei anerkannt ist, daß man in dieser Richtung arbeiten sollte, wären in einem nächsten Schritt die geeigneten Konstrukte, Methoden und Theorien zu erarbeiten. Die Absicht des vorliegenden Beitrags war lediglich, ein Konzept für die Objekt- und Themenwahl der Textlinguistik zur Diskussion zu stellen, das mit seinem Spektrum an textfunktional relevanten Gesichtspunkten eine Reaktion und Resonanz bildet auf die von P.A. Verbürg angezielte Bereicherung der allgemein-sprachwissenschaftlichen Sehweise.