Die Welt-Rundreise eines anonymen griechischen Autors 3487118475, 9783487118475


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German Pages 115 [121] Year 2003

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Die Welt-Rundreise eines anonymen griechischen Autors
 3487118475, 9783487118475

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Die Welt-Rundreise eines anonymen griechischen Autors („Pseudo-Skymnos“) Einleitung, Text, Übersetzung und Kommentar von Martin Korenjak

OLMS - WEIDMANN

I BIBLIOTHECA I WEIDMANN IANA VIII Die Welt-Rundreise eines anonymen griechischen Autors („Pseudo-Skymnos“)

Einleitung, Text, Übersetzung und Kommentar von Martin Korenjak

2003 Georg Olms Verlag Hildesheim · Zürich · New York

Die Welt-Rundreise eines anonymen griechischen Autors („Pseudo-Skymnos“)

Einleitung, Text, Übersetzung und Kommentar von Martin Korenjak

2003 Georg Olms Verlag Hildesheim · Zürich · New York

Abbildung auf dem Einband: Die „Olympias“, Nachbau einer athenischen Triere des 5. Jahrhunderts v.Chr., Foto von Faul Lipke. Aus: Lionel Casson, The Ancient Mariners, 2nd Editon, Princeton/New Jersey 1991, Abb. 28. Copyright © 1989 by Princeton University Press. Reprinted by permission of Princeton University Press. *

Das Werk ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung außerhalb der engen Grenzen des Urheberrechtsgesetzes ist ohne Zustimmung des Verlages unzulässig und strafbar. Das gilt insbesondere Rir Vervielfältigungen, Übersetzungen, Mikroverfilmungen und die Einspeicherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen.

Bibliografische Information Der Deutschen Bibliothek Die Deutsche Bibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.ddb.de abrufbar. Bibliographic information published by Die Deutsche Bibliothek Die Deutsche Bibliothek lists this publication in the Deutsche Nationalbibliografie; detailed bibliographic data are available in the Internet at http://dnb.ddb.de.

ISO 9706 © 2003 by Georg Olms Verlag AG, Hildesheim Alle Rechte Vorbehalten Printed in Germany Gedruckt auf säurefreiem und alterungsbeständigem Papier Herstellung: Druckpartner Rübelmann, 69502 Hemsbach ISBN 3-487-11847-5 ISSN 0940-2136

Inhaltsverzeichnis Vorwort ................................................................................................................... 7 Einleitung ...............................................................................................................

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1. Aufbau und Inhalt des Werks im Ü berblick..............................................

9

2. Entstehungskontext: Autor, Adressat, Datierung, Leserschaft...............

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3. Vorbilder: das Gedicht und seine Gattungstraditionen ..........................

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3.1. Jambische Lehrdichtung

................................................................ 13

3.2. Geographische und historiographische G e n era.............................

14

4. Quellen des Werks - das Werk als Q u e lle ...............................................

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5. Zum T e x t ..................................................................................................... 19 T e x t ..............................................................................................................................

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Übersetzung ........................................................................................................... 23 Kommentar................................................................................................................. Literaturverzeichnis................................................................................................

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I.

II.

Einleitung

Prooemium (1-138) 1-15 Anrede an König Nikomedes. Plan eines Gedichtes in komischen Trimetern 16-49 Die Chronika des Apollodor von Athen als Vorbild 50-64 Widmung an ‘Nikomedes, Anrufung des Apollon vor. »Didyma 65-108 Inhalt, Anlage und Nutzen der Schrift 109-38 Quellen: literarische und Autopsie Europa(139-F 15b [873]) 139-66 Gibraltar und die spanische Küste östlich und westli ch davon 167-95 Die Kelten. Exkurs über sie und die drei anderen größten Völker der Erde, d. h. Über die großräumige Aufteilung der Ökumene 196-263 Die Nordküste des Mittelmeers bis SÜditalien (2 22-5 Korsika und Sardinien, 231-5 Rom) 264-99 Sizilien 300-60 Großgriechenland (ab Terina) 361-97 Die Westküste der Adria (ab Brindisi) 398-461 Die Ostküste der Adria 461-510 Nordwestgriechenland (ab Akarnanien) und Böotien 511-34 Peloponnes 535-58 Kreta und weitere Inseln der südöstlichen Ägäis 559-65 Athen 566-86 Euböa und einige weitere Inseln 587-617 Die Küsten im Nordosten Griechenlands bis zum Tem petal 618-63 Makedonien 664-717 Die thrakische Küste samt Chersones, Dardanellen \ tnd Propontis 718-1·' 6 (770) Die südwestliche Schwarzmeerküste bis zur D maumündung F 7a (771-87) Die Donau selbst F 7a (787-F 11/819) Die Schwarzmeerküste bis zur Krim F 12 (820)-F 15a (838) Die Krim F15a(839)-F 15b (865) Die skythischen Nordvölker F 15b (866)-F 15b (874) Maiotis und Tanais III.

Asien (F 16 [875]-F 34 [1026] F 16 (875)-F 17b (894) (mit F 17a [895-8]) Die Ostküste de F 18 (899)-F 20 (934) Die Nordostküste des Schwarzen Me F 20 (935)-F 34 (1026) Die Südost- und Südküste bis Apol Bosporus

An diese Übersicht schließt sich unweigerlich die Frage nach d Fortgang und Abschluss des Werkes an. Es scheint sicher, dass rencn Teil die Orientierung an der KUstenlinie des Mittelmee Das Gedicht dürfte also mit der Beschreibung der Küste Klein und der Nordküste Afrikas fortgeführt und beendet worden seii

laiotis bis Phasis ia kurz vor dem ursprünglichen \u to r im verlo•eibehalten hat. is, der Levante ibei konnte θέσιν καί τόν πολίτην < - χ - > versus duo legi nequeunt ·· χ - χ - .·· τόπους < - - > < χ - - > ακολουθών δέ καί Καλλισθένη < χ - ' - χ - ”- χ - > δ έ καί Τίμαιον, άνδρα Σικελόν έκ Ταυρομενίου, έκ τών ύφ’ Ηροδότου τε συντεταγμένωνά δ’ αυτός ιδία φιλοπόνως έξητακώς αύτοπτικήν πίστιν τε προσενηνεγμένος, ώς ών θεατής ού μόνον τής 'Ελλάδος

Übersetzung

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rischsten sind, welche von den Völkern am größten und besonders zahlreich sind, (85) welche Gesetze und Lebensweisen die einzelnen Völker haben, welche von den Handelsplätzen am günstigsten sind, die Lage aller Inseln in der Nähe Europas danach diejenige derer, die nahe bei Asien liegen, und die Gründungen der Städte, die, wie man berichtet, auf ihnen liegen - (90) mit einem Wort, einen Durchgang durch alle Länder und den gesamten Erdkreis in wenigen Versen. Wer dies gehört hat, wird sich nicht nur daran freuen, sondern zugleich Nutzen und Vorteil davontragen, da er gelernt hat - wenn schon, wie man sagt, nichts anderes -, wo auf der Erde er sich eigentlich befindet (95) und in welcher Gegend seine Heimat liegt, welche Bewohner sie früher hatte und zu welchen Städten er ihr Verwandtschaftsbeziehungen zuschreiben kann. Um es zusammenfassend zu sa­ gen: Ohne die Irrfahrt des Odysseus, wie sie die Mythen berichten, auf sich zu nehmen, (100) sondern während er zufrieden bei sich zu Hause bleibt, wird er nicht nur fremdartiges Menschenleben, sondern überhaupt die Städte und Gesetze aller Völker kennenlernen. Da meine Schrift in dir einen hochberühmten Geleiter und einen Schutzherren erhalten hat, der das Gute zu schätzen weiß, (105) wird sie in wohlumsorgter Geburt ins Leben treten und deinen Ruhm, König, allen Men­ schen verkünden, indem sie deinen guten Ruf von einem Ort zum andern und selbst bis zu den weit entfernten Menschen hin sendet. Doch jetzt werde ich zum eigentlichen Beginn der Schrift schreiten, (110) in­ dem ich die Schriftsteller aufzähle, durch deren Benutzung ich meiner wissen­ schaftlichen Darstellung Glaubwürdigkeit verschaffe: Am meisten vertraue ich ihm, der mit Hilfe seiner ,Zonen4 und ,Formen1 die Geographie am sorgfältigsten dargestellt hat, Eratosthenes, (115) sodann Ephoros und dem, der in fünf Büchern die Städtegründungen aufgezählt hat, Dionysios von Chalkis, Demetrios, dem Schriftsteller aus Kallatis, Kleon aus Sizilien, Timosthenes, der die Lage der (120) und meinen Mitbürger CINSGESAMT DREI VERSE UNLESERLICH>

Orte folge aber auch Kallisthenes (125) aber auch Timaios, einem Sizilianer aus Tauromenion, und manchem von dem, was von Herodot zusammengestellt wurde. Anderes aber habe ich selbst auf eigene Faust flei­ ßig untersucht und ihm Glaubwürdigkeit verliehen, die auf Augenzeugenschaft be-

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Text ή τών κατ’ ’Ασίαν κειμένων πολισμάτων ϊστωρ τε γεγονώς τών τε περί τον Άδρίαν καί τών κατά τον Ίόνιον έξης κειμένων, έπεληλυθώς δέ τούς τε τής Τυρρηνίας καί τούς Σικελικούς καί πρός έσπέραν όρους καί τής Λιβύης τα πλεΐστα καί Καρχηδόνος. Τα δε πολλά συνελών άρξομαι τών πραγμάτων, πρώτον δέ τάξω τούς κατ’ Εύρώπην τόπους. [Ευρώπη]

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Τό τής θαλάττης τής ’Ατλαντικής στόμα σταδίων μέν ειναί φασιν έκατόν ε’ίκοσιν· ή περιέχουσα δ’ αύτό χώρα πλησίον ή μέν Λιβύης ή δ’ έστίν Εύρώπης άκρα. Νήσοι δέ τούτων εκατέρωθεν κείμεναι διέχουσ’ άπ’ άλλήλων τριάκοντα σχεδόν σταδίους- καλούνται δ’ υπό τινων Ήρακλέους στήλαι. Μιας τούτων δέ Μασσαλιωτική πόλις έστίν έγγύς Μαινάκη καλουμένη· αύτη πρός Εύρώπην δέ τών Έλληνίδων πόλεων άπασών έσχάτην έχει θέσιν. Κάμψαντι τήν άκραν δέ την κατ’ άντικρύ πρός ήλιον δύνοντα πλους έσθ’ ήμέραςεΐτ’ έχομένη ’στί νήσος ή καλουμένη Έρύθεια, μεγέθει μέν βραχεία παντελώς, βοών άγέλας έχουσα καί βοσκημάτων προσεμφερεΐς ταύροις τε τοΐς Αίγυπτίοις καί τοΐς κατά τήν 'Ήπειρον έτι Θεσπρωτίοις· προσεσπερίους δ’ Αιθίοπας οίκητάς έχειν λέγουσιν αύτήν γενομένης αποικίας. Ταύτης σύνεγγυς δ’ έστί < - x - > πόλις λαβοΰσα Τυρίων έμπόρων αποικίαν, Γάδειρ’, όπου μέγιστα γίνεσθαι λόγος κήτη. Μετά ταύτην δ’ έστίν ήμερών δυοΐν τελέσαντι πλοΰν έμπόριον εύτυχέστατον ή λεγομένη Ταρτησσός, έπκρανής πόλις, ποταμόρρυτον κασσίτερον έκ τής Κελτικής χρυσόν τε καί χαλκόν φέρουσα πλείονα. "Επειτα χώρα Κελτική καλουμένη μέχρι τής θαλάττης τής κατά Σαρδώ κειμένης, όπερ μέγιστόν έστι πρός δυσμάς έθνος. Τήν μέν γάρ έντός ανατολών πάσαν σχεδόν οίκοΰσιν ’Ινδοί, τήν δέ πρός μεσημβρίαν Αίθίοπες έγγύς κείμενοι νότου πνοής·

Übersetzung

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ruht, (130) da ich nicht nur Griechenland oder die in Asien liegenden Städte gesehen und diejenigen erforscht habe, die der Reihe nach um die Adria und am Ionischen Meer liegen, sondern auch die Gebiete Etruriens, (135) jene Siziliens und gegen Westen zu sowie das meiste von Libyen und dem Gebiet um Karthago aufgesucht habe. Nunmehr werde ich, da ich das meiste zusammenfassend Umris­ sen habe, meine Aufgabe in Angriff nehmen. Als erstes werde ich die Gegenden in Europa der Reihe nach beschreiben. [Europa] Die Mündung des Atlantischen Meeres (140) misst, so heißt es, hundertzwanzig Stadien. Das Land, das an ihr liegt und sie einfasst, ist einerseits ein Vorgebirge Libyens, andererseits eines von Europa. Die Inseln aber, die beiderseits an diesen Vorgebirgen liegen, sind voneinander etwa dreißig Stadien (145) entfernt. Sie werden von manchen die Säulen des Herakles genannt. In der Nähe der einen von diesen liegt eine massaliotische Stadt, Mainake genannt. Diese hat von allen grie­ chischen Städten auf europäischer Seite die am weitesten nach Westen vorgescho­ bene Lage. (150) Umschifft man das Kap, das gerade voraus Richtung Sonnenun­ tergang liegt, so hat man einen la g zu segeln: dann kommt die Insel, die Erytheia heißt, hinsichtlich ihrer Größe ganz unbedeutend, mit Herden von Rindern und Weidevieh, (155) die den ägyptischen Stieren und auch den thesprotischen auf dem Epirus gleichkommen. Man sagt, ihre Bewohner seien Westäthiopier, die dort eine Kolonie gegründet hätten. In ihrer Nähe liegt eine Stadt, (160) die von lyrischen Kaufleuten als Kolonie gegründet wurde, Gadeira, wo es, wie es heißt, riesige Meerestiere gibt. Nach dieser kommt, wenn man eine Fahrt von zwei Tagen hinter sich gebracht hat, ein überaus günstiger Handelsplatz, die berühmte Stadt, die Tartessos heißt. (165) Sie beutet Zinnvorkommen aus, die ein Fluss aus dem Keltenland mit sich führt, und baut Gold und Kupfer ab - alles in beträchtli­ cher Menge. Danach erstreckt sich bis zu dem Meer, das vor Sardinien liegt, das Land, wel­ ches das der Kelten heißt. Diese sind das größte Volk im Westen. (170) Denn fast das ganze Land, das zwischen den Sonnenaufgängen liegt, bewohnen die Inder,

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Text τον άπό ζεφύρου Κελτοι δε μέχρι δυσμών τόπον θερινών έχουσιν, τόν δε προς βορράν Σκύθαι. Ινδοί μεν οΰν μεταξύ θερινών ανατολών καί χειμερινών οίκοΰσν Κελτοι δ’ άνάπαλιν ΰπ’ ίσημερινής τε δύσεως, ώς λόγος. Τα μέν ούν έθνη τα τέτταρ’ έστί τοίς όχλοις τοΐς πλήθεσίν τε τών κατοικούντων ίσαή δ’ Αίθιόπων πλείων τι χώρα καί Σκυθών έρημίαν δ’ έχουσα πλείστην, διά τό καί τά μέν έμπυρ’ είναι μάλλον αύτών τα δ’ ένυγρα. Χρώνται δέ Κελτοι τοΐς έθεσιν Έλληνικώς έχοντες οίκειότατα προς τήν Ελλάδα διά τάς ύποδοχάς τών έπιξενουμένωνσύν μουσική δ’ άγουσι τάς εκκλησίας ζηλοΰντες αυτήν ήμερώσεως χάριν. Τούτων δέ κεΐται λεγομένη τις έσχατη στήλη '['βάρια ί- έστι δ’ υψηλή πάνυ είς κυματώδες πέλαγος άνατείνουσ’ άκραν. οίκοΰσι τής στήλης δέ τούς έγγύς τόπους Κελτών δσοι λήγουσιν όντες έσχατοι Ι'Ένετοί τε καί τών έντος εις τόν Άδρίαν ’Ίστρφ καθηκόντων!" λέγουσι δ’ αύτόθεν τόν ’Ίστρον άρχήν λαμβάνειν τού ρεύματος. Τών προς τό Σαρδώον δέ πέλαγος κειμένων οίκοΰσι Λιβυφοίνικες έκ Καρχηδόνος αποικίαν λαβόντες· έξής δ’, ώς λόγος, Ταρτήσσιοι κατέχουσιν είτ’ ”Ιβηρες οί προσεχείς. ’Επάνω τούτων δέ κεΐνται τών τόπων Βέβρυκες. Έπειτα παραθαλάττιοι κάτω Λίγυες έχονται καί πόλεις Έλληνίδες, άς Μασσαλιώται Φωκαεΐς άπωκισανπρώτη μέν Έμπόριον, 'Ρόδη δεύτεραταύτην μέν πριν ναυκρατοΰντες έκτισαν 'Ρόδιοι. Μεθ’ οϋς έλθόντες εις Ίβηρίαν οί Μασσαλίαν κτίσαντες έσχον Φωκαεΐς Άγάθην 'Ροδανουσίαν τε, 'Ροδανός ήν μέγας ποταμός παροφρεΐ. Μασσαλία δ’ έστ’ έχομένη, πόλις μεγίστη, Φωκαεων αποικίαέν τη Λιγυστίνη δέ ταύτην έκτισαν προ τής μάχης τής έν Σαλαμΐνι γενομένης έτεσιν πρότερον, ώς φασιν, έκατόν είκοσιΤίμαιος ούτως ιστορεί δέ τήν κτίσιν. Εΐτεν μετά ταύτην Ταυρόεις καί πλησίον πόλις Όλβία κάντίπολις αύτών έσχάτη. Μετά τήν Λιγυστίνην Πελασγοί δ’ είσίν οί

Übersetzung

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das gegen Mittag hin die Äthiopier, die sich nahe dem Wehen des Südwinds auf­ halten, das Gebiet, das vom Westwind bis zum Sonnenuntergang im Sommer reicht, haben die Kelten, das Richtung Nordwind die Skythen inne. (175) Die Inder wohnen also, wie gesagt, zwischen dem Sonnenaufgang im Sommer und dem im Winter, die Kelten dagegen, wie es heißt, Richtung Sonnenuntergang zur Zeit der Tagundnachtgleiche . Diese vier Völker sind nun hinsichtlich ihrer Menschenmassen und der Zahl derer, die in ihrem Land wohnen, gleich groß. (180) Die Gebiete der Äthiopier und der Skythen sind etwas größer; sie umfassen aber sehr viel wüstes Land, weil vom einen manches zu sehr von der Sonne ver­ brannt, vom anderen manches zu feucht ist. Die Kelten haben griechische Sitten und unterhalten enge Beziehungen zu Griechenland, (185) da sie Griechen als Gäste bei sich aufnehmen. Sie halten ihre Volksversammlungen unter Musikbe­ gleitung ab, da sie die Musik aufgrund ihrer besänftigenden Wirkung eifrig pfle­ gen. Am äußersten Punkt ihres Gebietes steht aber eine so genannte tbarischet Säule. Sie ist sehr hoch, (190) und von ihr aus erstreckt sich ein Vorgebirge ins wogende Meer hinaus. Es bewohnen die Gegenden in der Nähe dieser Säule dieje­ nigen, welche den Abschluss der Kelten bilden, da sie die äußersten sind, 1'Eneter und derer, die diesseits Richtung Adria bis zum Istros hin wohnent. Man sagt, dort (195) nehme der Lauf des Istros seinen Anfang. In einem Teil der Gebiete, die am Sardischen Meer liegen, wohnen die Libyophönizier, die von Karthago her als Kolonisten gekommen sind. Anschließend ha­ ben, wie es heißt, Tartessier das Land in Besitz. Dann sind es die Iberer, die sich anschließen. (200) Oberhalb dieser Gegenden aber siedeln im Binnenland Bebryker. Danach schließen sich unten, am Meer entlang, Ligurer und griechische Städte an, die massaliotische Phoker als Kolonien gegründet haben: Die erste ist Empo­ rion, die zweite Rhode. (205) Rhode hatten zunächst Rhodier ge­ gründet, die früher die Meere beherrschten. Nach diesen kamen auf ihrem Weg nach Iberien die Phoker, die Massalia gegründet hatten, und nahmen dort Agathe und Rhodanusia in Besitz, an dem der große Rhone-Strom vorbeifließt. Es folgt Massalia, (210) eine sehr große Stadt, eine Kolonie der Phoker: Diese gründeten sie in Ligurien, wie man sagt, hundertzwanzig Jahre vor der Schlacht, die bei Salamis stattfand; Timaios berichtet die Gründung auf diese Weise. (215) Nach

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Text πρότερον κατοικίσαντες έκ τής 'Ελλάδος, κοινήν δέ Τυρρηνοΐσι χ ώ ρ α ν νεμόμενοι. Τυρρηνίαν δ’ ό Λυδος ’Άτυος εκτισεν Τυρρηνός έπί τούς Όμβρικούς έλθών ποτέ. Έν τω πόρφ κεΐνται δέ νήσοι πελάγιαι, Κύρνος τε και Σαρδώ μεγίστη λεγομένη μετά την Σικελίαν νήσον αϊ τε πρίν ποτέ Σειρηνίδες Κίρκης τε νήσοι λεγόμεναι. Είσί δ’ επάνω μεν των Πελασγών Όμβρικοί

οΰς ωκισ’ ούκ Κίρκης Όδυσσεΐ γενόμενος Λατίνος, Αύσονές τε μεσόγειον τόπον έχοντες, Αύσων οΰς συνοικίσαι δοκεΐ, Όδυσσέως παΐς καί Καλυψοΰς γενόμενος. Έν τοΐς έθνεσι τούτοις δέ 'Ρώμη στίν πόλις εχουσ’ έφάμιλλον τή δυνάμει καί τοΰνομα, άστρον τι κοινόν τής όλης οικουμένης, έν τή Λατίνη- 'Ρωμύλον δ’ αυτήν κτίσαι θέμενον άφ’ αύτοΰ φασι τοΰτο τοΰνομα. Μετά δέ Λατίνους έστίν έν Όπικοΐς πόλις τής λεγομένης λίμνης Άόρνου πλησίον Κύμη, πρότερον ήν Χαλκιδεΐς άπώκισαν, εΐτ' Αίολείς- οΰ Κερβέριόν τι δείκνυται υποχθόνιον μαντείαν έλθεΐν φασι δέ δεύρο παρά Κίρκης έπανάγοντ’ Όδυσσέα. Έκ τής δέ Κύμης τής πρός Άόρνω κείμενης κτίσιν κατά χρησμόν έλαβεν ή Νεάπολις. Τούτοις δέ Σαυνϊται παροικοΰσ’ έχόμενοι των Αύσόνων μεθ’ οΰς μεσόγειοι κείμενοι οίκοΰσι Λευκανοί τε Καμπανοί θ’ άμα. Προσεχείς δέ τούτοις είσί πάλιν Οίνώτριοι μέχρι τής Ποσειδωνιάδος ώνομασμένης, ήν φασι Συβαρίτας άποικίσαι προτού, καί Μασσαλιωτών Φωκαέων τ’ Έλέα πόλις, ήν έκτισαν φυγόντες ΰπό τά Περσικά οί Φωκαεΐς- μάλιστα γ’ εύανδρουμένη κατά την ’Ασίαν Φώκαια κειμένη πόλις. Εν τω πόρω κεΐνται δέ τω Τυρρηνικω νησίδες ε π τ ά τής Σικελίας ού πρόσω, άς δή προσαγορεύουσι νήσους Αιόλου, ών έστιν Ιερά λεγομένη τις εύλόγως· καιόμενα φαίνεται γάρ έξ αύτής πυρά άπό σταδίων εύδηλα πάσι πλειόνων καί διαπύρων εις ύψος άναβολαί μύδρων έργα τε σιδήρειός τε ραιστήρων κτύπος.

Übersetzung

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Massalia liegen dann Tauroeis und nahebei die Stadt Olbia und Antipolis, die letzte der genannten Siedlungen. Nach Ligurien aber sind da die Pelasger, die vormals von Griechenland aus die Gegend besiedelt haben und zusammen mit den Etruskern ein gemeinsames Gebiet bewohnen. (220) Etrurien aber besiedelte der Lyder Tyrrhenos, ein Sohn des Atys, der einst zu den Umbriern kam. In der See aber liegen meerumspülte Inseln, Korsika und Sardinien, das nach Sizilien die größte Insel sein soll, und diejenigen, die früher einmal (225) Sireneninseln und Insel der Kirke hießen. Oberhalb der Pelasger aber befinden sich die Umbrer die Latinus ansiedelte, den Odysseus von Kirke bekam, und die Ausonier, welche die Gegend im Binnenland besitzen; diese soll Auson zusam­ mengesiedelt haben, (230) der ein Sohn des Odysseus und der Kalypso war. Unter diesen Völkern, in Latium, liegt die Stadt Rom, die einen Namen hat, der mit ihrer Macht wetteifert, ein Gestirn, das über die ganze bewohnte Welt hin erstrahlt. Romulus, sagt man, hat sie gegründet (235) und ihr nach sich selbst diesen Namen gegeben. Nach den Latinern aber liegt im Gebiet der Opiker, in der Nähe des Aor­ nos genannten Sees, die Stadt Kyme, die zunächst Leute aus Chalkis als Kolonie gegründet haben, danach Äolier. Dort wird ein Kerberosheiligtum gezeigt, (240) eine unterirdische Orakelstätte. Man sagt, Odysseus sei auf dem Rückweg von Kirke dorthin gekommen. Von diesem Kyme in der Nähe des Aornos-Sees aus ist aufgrund eines Orakelspruchs Neapel gegründet worden. Neben den Opikern (245) und im Anschluss an die Ausonier wohnen die Sauniten. Nach diesen wohnen die im Binnenland ansässigen Lukanier und mit ihnen die Kampanier. An diese wie­ derum schließen sich die Oinotrier an, bis hin zu der Poseidonias genannten Stadt, die, wie man sagt, einst Leute aus Sybaris als Kolonie gegründet haben; (250) weiters Elea, eine Stadt der Massalioten und Phokäer, die, nachdem sie zur Zeit des persischen Vorstoßes geflohen waren, die Phokäer gegründet hatten: sehr viele tüchtige Männer besaß nämlich die Stadt Phokaia in Asien. Im Tyrrhenischen Meer aber liegen (255) sieben Inselchen, nicht weit entfernt von Sizilien, die man als Inseln des Aiolos bezeichnet und von denen eine mit gutem Grund „die Hei­ lige“ genannt wird: Denn brennender Feuerschein geht von ihr aus, der schon aus recht vielen Stadien Entfernung für alle gut sichtbar ist, (260) feurige Metallklum-

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Μία δ’ έστίν αυτών Δωρικήν αποικίαν έχουσα, Λιπάρα δ’ όνομα, συγγενίς Κνίδου. Έξης Σικελία νήσος εύτυχεστάτη, ήν το πρότερον μέν ετερόγλωσσα βάρβαρα λέγουσι πλήθη κατανέμεσθ’ Ίβηρικά, διά τήν έτερόπλευρον δέ τής χώρας φύσιν υπό των Ίβήρων Τρινακρίαν καλουμένην χρόνφ Σικελίαν προσαγορευθήναι πάλιν, Σικελοΰ δυναστεύσαντος· εΐθ’ Έλληνικάς εσχεν πόλεις, ώς φασιν, άπό τών Τρωικών δεκάτη γενεά μετά ταΰτα Θεοκλέους στόλον παρά Χαλκιδέων λαβόντος- ήν δ’ οΰτος γένει έκ τών ’Αθηνών καί συνήλθον, ώς λόγος, ’Ίωνες, ειτα Δωριείς οίκήτορες. Στάσεως δ’ έν αύτοΐς γενομένης οί Χαλκιδεϊς κτίζουσι Νάξον, οί Μεγαρεΐς δέ τήν Ύβλαν, τό δ’ έπί Ζεφύριον τής ’Ιταλίας [οί] Δωριείς κατέσχον· Άρχίας δέ τούτους προσλαβών ό Κορίνθιος μετά Δωριέων κατφκισεν άπό τής ομόρου λίμνης λαβούσας τούνομα τάς νΰν Συρακούσας παρ’ αύτοΐς λεγομένας. Μετά ταΰτα δ’ άπό Νάξου Λεοντίνη ή τήν θέσιν τ’ έχουσα 'Ρηγίου πέραν, έπί τοΰ δέ πορθμού κειμένη τής Σικελίας Ζάγκλη, Κατάνη, Καλλίπολις έσχ’ αποικίαν. Πάλιν δ’ άπό τούτων δύο πόλεις, Εύβοια καί Μύλαι κατωκίσθησαν έπικαλούμεναι, εΐθ’ Ίμέρα καί Ταυρομένιον έχομένη· είσίν δέ πάσαι Χαλκιδέων αύται πόλεις. Τάς Δωρικός δέ πάλιν άναγκαΐον φράσατ Μεγαρεΐς Σελινοΰνθ’, οί Γελώοι δ’ έκτισαν Άκράγαντα, Μεσσήνην δ’ ’Ίωνες έκ Σάμου, Συρακόσιοι δέ τήν Καμάριναν λεγομένην· αυτοί δέ ταύτην ήραν έκ βάθρων πάλιν πρός έξ έτη καί τετταράκοντ’ ώκημένην. Αύται μέν είσιν αί πόλεις Έλληνίδεςτά δέ λοιπά βάρβαρ’ έστί τών πολισμάτων, Καρχηδονίων έντειχισάντων τούς τόπους. Ή δ’ ’Ιταλία προσεχής μέν έστ’ Οίνωτρία, μιγάδας τό πρότερον ήτις έσχε βαρβάρους άπό τοΰ δυναστεύσαντος Ίταλοΰ τούνομα λαβοΰσα, μεγάλη δ’ ύστερον πρός έσπέραν Ελλάς προσαγορευθεΐσα ταΐς άποικίαις. Έλληνικάς γοΰν παραθαλαττίους έχει πόλεις· Τέριναν πρώτον, ήν άπώκισαν

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pen schießen in die Höhe, und Arbeitslärm und eiserne Hämmer erdröhnen. Eine andere dieser Inseln, Lipara mit Namen, hat eine dorische Kolonie und ist sozusagen mit Knidos verwandt. Danach kommt Sizilien, eine äußerst gesegnete Insel, (265) die, wie man sagt, früher fremdsprachige barbarische Massen aus Iberien unter sich aufgeteilt hatten. Wegen der Form des Landes, welche die eines gleichschenkligen Dreiecks ist, sei sie von den Iberern Trinakria genannt, mit der Zeit aber in Sizilien umbenannt worden, (270) nachdem Sikelos auf ihr geherrscht habe. Danach wurden auf ihr griechische Städte gegründet, nachdem, wie man sagt, in der zehnten Generation nach den Ereignissen um Troja Theokies hierzu von den Leuten aus Chalkis eine Flotte erhalten hatte; er selbst war seiner Abstammung nach jedoch Athener, Mit ihm zogen, wie es heißt, (275) ionische, dann auch dorische Siedler. Als jedoch Streit unter ihnen entstand, gründeten die Leute aus Chalkis Naxos, die aus Megara Hybla, den Ort bei Zephyrion in Italien aber nahmen [die] Dorier in Besitz; diese nahm Archias aus Korinth unter seinen Befehl (280) und gründete so mit Doriern eine Stadt, die von dem ihr benachbarten See ihren Namen erhielt und nun bei ih­ nen Syrakus heißt. Danach wurden von Naxos aus die Leontine, Zankle, das Rhegion gegenüber (285) an der Meerenge von Sizilien liegt, sowie Katane und Kallipolis besiedelt. Von diesen aus wurden wiederum zwei Städte als Kolo­ nien gegründet, die Euboia und Mylai heißen, danach noch Himera und das be­ nachbarte Tauromenion: (290) All diese Städte sind aber Gründungen der Leute aus Chalkis. Man muss aber andererseits auch die dorischen nennen: Die Megarer gründeten Selinus, die Leute aus Gela Akragas, Messene Ionier aus Samos, Syrakusaner die Stadt, die Kamarina genannt wird. (295) Diese zerstörten sie aber selbst wieder bis auf die Grundmauern, nachdem sie sechsundvierzig Jahre hin­ durch bewohnt worden war. Das also sind die griechischen Städte; die übrigen Stadtanlagen aber gehören den Barbaren, da Karthager die Orte befestigt haben. (300) Italien aber schließt sich an Oinotrien an; es hatte zunächst bunt zusam­ mengewürfelte Barbaren als Bevölkerung und erhielt seinen Namen von seinem Herrscher Italos, wurde später aber seiner Kolonien wegen als „Großes Griechen­ land im Westen“ bezeichnet. (305) Es besitzt also griechische Städte, die am Meer

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Κροτωνιάται πρότερον, ας οί πλησίον Ίππώνιον και Μέδμαν φκισαν Λοκροί. Ειτ’ είσί 'Ρηγΐνοι πόλις τε 'Ρήγιον, όθεν έστίν έγγυτάτω πλέοντι διάβασις εις την Σικελίαν Χαλκιδεΐς δέ 'Ρήγιον άποικίσαι δοκοΰσιν. Οί δέ λεγόμενοι Έπιζεφύριοι πλησίον κεϊνται Λοκροί. Τούτους δέ πρώτους φασι χρήσασθαι νόμοις γραπτοΐσιν, οΰς Ζάλευκος ϋποθέσθαι δοκε'Τ είσίν δ’ άποικοι των Όπουντίων Λοκρών· ένιοι δέ Λοκρών φασι τών tèv Όζόλαιςΐ-. ’Έχεται δέ τούτων πρώτα μέν Καυλωνία, έκ τού Κρότωνος ήτις έσχ’ αποικίαν· από τού σύνεγγυς κειμένου τή πόλει αύλώνος αύτη τούνομα σχοΰσ’ ύστερον μετωνομάσθη τω χρόνω Καυλωνία. Έξης δέ ταύτης ή πριν εύτυχεστάτη εύανδροτάτη πόλις τε γενομένη Κρότων, Μύσκελος ’Αχαιός ήν άποικίσαι δοκεΐ. Μετά δέ Κρότωνα Πανδοσία καί Θούριοιόμορον δέ τούτοις έστί τό Μεταπόντιον. Ταύτας ’Αχαιούς έκ Πελοπόννησου κτίσαι άφικομένους λέγουσι πάσας τάς πόλεις. Ειτεν μεγίστη τών έν ’Ιταλία Τάρας, άπό τίνος ήρωος Τάραντος λεγομένη, Λακεδαιμονίων άποικος, εύδαίμων πόλις· Οί Παρθενίαι ταύτην γάρ έκτισαν προτού εύκαιρον, όχυράν, φυσικόν ευτύχημά τι· συναγομένη γάρ λιμέσιν επί νήσον δυσίν πάση σκεπεινήν καταγωγήν έχει. ”Ην καί πρότερον μέγιστον εξυμνημένη πόλις μεγάλη, βαρεία, πλούσια, καλή, άπό τού ποταμού Συβάριδος ώνομασμένη, Σύβαρις, ’Αχαιών επιφανής άποικία, δέκα μυριάδας έχουσα τών άστών σχεδόν περιούσιοι πλείστη τε κεχορηγημένη· οϊ δή παρεξαρθέντες ούκ άνθρωπίνως αύτανδρον έξέφθειραν έπιφανη πόλιν τάγαθά τά λίαν μή μαθόντες εΰ φέρειν. Λέγεται γάρ αύτούς μήτε τοΐς νόμοις έ'τι τοΐς τού Ζαλεύκου τάκόλουθα συντελείν, τρυφήν δέ καί ράθυμο ν έλομένους βίον χρόνφ προελθεϊν εις ύβριν τε καί κόρον, σπεΰσαι δέ καί τόν τών ’Ολυμπίων όπως αγώνα καταλύσωσι, τάς τε τού Διάς

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liegen: zuerst einmal Terina, das einst Krotoniaten als Kolonie gegründet haben, Hipponion und Medma, das die in der Nähe ansässigen Lokrer gegründet haben. Dann sind da die Rhegier und die Stadt Rhegion, (310) wo für den, der auf kürzestem Wege segeln möchte, die Überfahrt nach Sizilien beginnt. Die Bewoh­ ner von Chalkis sollen Rhegion als Kolonie gegründet haben. In der Nähe wohnen die so genannten Epizephyrischen Lokrer. Diese haben, sagt man, als erstes ge­ schriebene Gesetze verwendet, (315) die Zaleukos erlassen haben soll. Sie sind Kolonisten der Opuntischen Lokrer; einige aber behaupten, der Lokrer tin Ozolait. An diese schließt sich zunächst Kaulonia an, das von Kroton aus kolonisiert wurde. (320) Es erhielt seinen Namen von einem ganz nahe der Stadt gele­ genen Tal und wurde erst später mit der Zeit in Kaulonia umbenannt. Nach ihm kommt die Stadt Kroton, die vormals sehr glücklich und an tüchtigen Männern überaus reich war; (325) der Achaier Myskelos soll sie als Kolonie gegründet ha­ ben. Auf Kroton folgen Pandosia und Thurioi, ihnen benachbart ist Metapont. Alle diese Städte haben, wie man sagt, Achaier gegründet, die aus der Peloponnes ka­ men. (330) Dann kommt die größte der Städte in Italien, Taras, die nach einem gewissen Heros Taras benannt ist, eine Kolonie der Spartaner, eine vom Glück be­ günstigte Stadt. Die Partheniai gründeten sie nämlich vormals an einem passenden, leicht zu befestigenden Ort, der einen natürlichen Glückslall darstellt: (335) Denn sie wird von zwei Häfen auf einer Halbinsel zusammengedrängt und gewährt je­ dem einen sicheren Landeplatz. Es gab früher auch eine Stadt, die in den höchsten Tönen besungen wurde, groß, bedeutend, reich, schön, nach dem Sybarisfluss benannt, (340) Sybaris, eine berühmte Kolonie der Achaier, die rund zehnmal zehntausend Bürger hatte und über gewaltigen Überfluss verfügte. Diese Bürger richteten sich selbst und die berühmte Stadt zugrunde, (345) da sie über Menschenmaß hinaus überheblich geworden waren und es nicht verstanden, ihr allzu großes Glück gut zu ertragen. Denn es heißt, sie hätten nicht mehr getan, was mit den Gesetzen des Zaleukos in Einklang stand, sondern Schwelgerei und leicht­ sinniges Leben gewählt und seien mit der Zeit hochmütig und frech geworden. (350) Sie hätten sich sogar bemüht, die Olympischen Spiele zu sabotieren und die

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άνέλωσι τιμάς τήδε τή παρευρέσειάδρόμισθον ιδία γυμνικόν τιν’ έπετέλουν κατά τον χρόνον τόν αύτόν Ήλείοις, ϊνα πας τις προς αυτούς τοΐς έπάθλοις αγόμενος σπεύδοι καταντάν, άπολιπών την 'Ελλάδα. Κροτωνιάται πλησίον δέ κείμενοι κατά κράτος αύτούς ήραν έν βραχεί χρόνφ τά πάντα διαμείναντας άπταίστως ώς έκατόν ένενήκοντα προς τοΐς είκοσι. Μετά την ’Ιταλίαν εύθύς Ίόνιος πόρος κεΐται- καθήκοντες δέ προς την εισβολήν οίκοΰσ’ Ίάπυγες- μεθ’ οΰς Οίνώτριοι Βρεντέσιον έπίνειόν τε των Μεσσαπίων. Πέραν δέ τούτων έστ’ όρη Κεραύνια. Μεσσαπίων δ’ οίκοΰσι ν Όμβρικοί, οΰς φασιν άβροδίαιτον αίρεϊσθαι βίον Λυδοΐσι βιοτεύοντας έμφερέστατα. Εΐτ’ έστιν Άδριανή θάλαττα λεγομένη. Θεόπομπος αναγράφει δέ ταύτης την θέσιν, ώς δή συνισθμίζουσα πρός την Ποντικήν νήσους έχει ταΐς Κυκλάσιν έμφερεστάτας, τούτων δέ τάς μέν λεγομένας Άψυρτίδας Ήλεκτρίδας τε, τάς δέ και Λιβυρνίδας. Τόν κόλπον ίστοροΰσι τόν Άδριατικόν των βαρβάρων πλήθος τι περιοικεΐν κύκλφ έκατόν σχεδόν μυριάσι πεντήκοντά τε χώραν άρίστην νεμομένων και καρπίμην διδυμητοκεΐν γάρ φασι καί τά θρέμματαάήρ διαλλάσσων δέ παρά τόν Ποντικόν έστιν υπέρ αύτούς, καίπερ όντας πλησίονού γάρ νιφετώδης ούδ’ άγαν έψυγμένος, υγρός δέ παντάπασι διά τέλους μένειόξύς ταραχώδης ών τε πρός τάς μεταβολάς, μάλιστα τού θέρους δέ, πρηστήρων τε καί βολάς κεραυνών τούς τε λεγομένους έχει τυφώνας. ’Ενετών δ’ είσί πεντήκοντά που πόλεις έπ’ αύτώ κείμεναι πρός τω μυχώ, ούς δή μετελθεΐν φασιν έκ τής Παφλαγόνων χώρας κατοικήσαί τε περί τόν Άδρίαν, κήριδανός, ός κάλλιστον ήλεκτρον φέρει, δ φασιν είναι δάκρυον άπολιθούμενον, διαυγές αίγείρων άποστάλαγμά τι. Λέγουσι γάρ δή τήν κεραύνωσιν προτού τήν τού Φαέθοντος δεύρο γεγονέναι τινέςδιό καί τά πλήθη πάντα τών οίκητόρων

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Zeus dort erwiesenen Ehren aufzuheben, und zwar mit folgender List: Sie feierten zur selben Zeit wie die Eleer auf eigene Rechnung einen hochdotierten gymnischen Wettkampf, damit (355) jeder, von ihren Kampfpreisen angelockt, sich be­ eile, zu ihnen zu kommen, und Griechenland verlasse. Die Krotoniaten aber, die in der Nähe wohnten, vernichteten sie innerhalb kurzer Zeit mit Gewalt, nachdem sie insgesamt (360) etwa zwanzig und dann noch einmal hundertneunzig hin­ durch sicher Bestand gehabt hatten. Gleich nach Italien liegt die Ionische Meerenge. Bis zu ihrer Einfahrt hin woh­ nen Iapyger. Nach diesen kommen Oinotrier und liegt Brentesion, ein Hafenort der Messapier. (365) Diesen gegenüber sind die Keraunischen Berge. der Messapier aber wohnen die Umbrer, die sich, wie man sagt, einen verweichlichten Lebensstil zu eigen gemacht haben und ganz ähnlich leben wie die Lyder. Danach ist das Meer, welches das Adriatische heißt. (370) Theopomp beschreibt seine geographische Lage: Er legt dar, dass es nur durch eine Landenge vom Schwarzen Meer getrennt ist und Inseln hat, die den Kykladen ganz ähnlich sind, darunter die so genannten Apsyrtiden und Elektriden, aber auch die Libyrniden. (375) Rings um den Adriatischen Golf siedeln, so berichtet man, eine Menge Barbaren, etwa eineinhalb Millionen, die ein ausgezeichnetes, fruchtbares Land bewohnen; denn auch das Vieh, so sagt man, wirft dort Zwillinge. (380) Die Luftmassen über die­ sem Gebiet unterscheiden sich aber trotz der Nähe von denen des Schwarzen Meers. Denn sie sind nicht schneeschwanger oder besonders kalt, bleiben aber durchgehend ganz feucht; sie sind leicht beweglich und unruhig, neigen zu Witte­ rungsumschlägen, (385) am meisten im Sommer, und bringen Feuerwirbel, Blitz­ schläge und die so genannten Typhone hervor. Am hintersten Teil des Golfes be­ finden sich etwa fünfzig Städte der Eneter, die, wie man sagt, aus dem Land der Faphlagonier (390) gekommen sind und sich um die Adria herum angesiedelt ha­ ben, sowie der Eridanos, der wunderschönes Bernstein mit sich führt, welches, wie man sagt, versteinerte Tränenflüssigkeit ist, ein durchscheinender Stoff, den Pap­ peln tropfenweise absondern. Denn manche behaupten, (395) dort sei vormals

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μελανειμονεΐν πενθικάς τ’ έχειν στολάς. Ενετών έχονται Θράκες Ίστροι λεγόμενοι. Δύο δέ κατ’ αυτούς είσι νήσοι κείμεναι, κασσίτερον α'ί δοκοΰσι κάλλιστον (ρέρειν υπέρ δέ τούτους ’Ίσμενοι καί Μέντορες. Ή πλησίον χώρα δέ τούτων κείμενη υ π ό τών ΓΙελαγόνων καί Λιβυρνών κατέχεται. Τούτοις συναπτόν δ’ έστί Βουλινών έθνος. 'Εξής δέ μεγάλη χερρόνησος Ύλλική προς τήν Πελοπόννησόν τι έξισουμένηπόλεις δ’ έν αυτή φασι πέντε καί δέκα "Υλλους κατοικεΐν όντας "Ελληνας γένει· τον Ήρακλέους γάρ 'Ύλλον οικιστήν λαβεϊν, έκβαρβαρωθήναι δέ τούτους τώ χρόνω τοΐς έθεσιν ίστορούσι τοΐς τών πλησίον, ώς φασι Τίμαιός τε κάρατοσθένης. Νήσος κατ’ αυτούς δ’ έστίν ’Ίσσα λεγομένη Συρακοσίων έχουσα τήν αποικίαν. Ή δ’ Ίλλυρίς μετά ταΰτα παρατείνουσα γή έθνη περιέχει πολλά- πλήθη γάρ συχνά τών Ιλλυριών λέγουσιν είναι καί τα μέν αυτών κατοικεΐν τήν μεσόγειον νεμόμενα, ά δέ τήν παράλιον εντός έπέχειν Άδρίου, καί τινα μέν αυτών βασιλικαΐς έξουσίαις ύπήκο’ είναι, τινά δέ καί μοναρχίαις, ά δ’ αύτονομεΐσθαι- θεοσεβείς δ’ αύτούς άγαν καί σφόδρα δικαίους φασί καί φιλοξένους, κοινωνικήν διάθεσιν ήγαπηκότας είναι, βίον ζηλοΰν τε κοσμιώτατον. Φάρος δέ τούτων ούκ άπωθεν κειμένη νήσος Παρίων κτίσις έστίν ή τε λεγομένη Μέλαινα Κόρκυρ’, ήν Κνίδιοι κατφκισαν. ’Έχει δέ λίμνην εΰ μάλ’ ή χώρα τινά μεγάλην παρ’ αύτοΐς τήν Λυχνΐτιν λεγομένην. Προσεχής δέ νήσος έστιν, ού φασίν τινες έλθόντα Διομήδην ΰπολιπεΐν τόν βίονοθεν έστί Διομήδεια ταύτη τούνομα. Υπέρ δέ τούτους είσί Βρΰγοι βάρβαροι. Προς τή θαλάττη δ’ έστίν Έπίδαμνος, πόλις Έλληνίς, ήν Κόρκυρ’ άποικίσαι δοκεΐ. Υπέρ δέ Βρύγους Έγχέλειοι λεγόμενοι οίκοΰσιν, ών έπήρξε καί Κάδμος ποτέ. Οίς πλησιόχωρος έστιν ’Απολλωνία, Κορκυραίων τε καί Κορινθίων κτίσις, Έλληνίς Ώρικός τε παράλιος πόλις-

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Phaeton vorn Blitz erschlagen worden. Deshalb trügen auch die Bewohner in ihrer Gesamtheit schwarze Kleidung und hätten Trauergewänder an. An die Eneter schließen sich Thraker an, die Istrer heißen. Vor ihrer Küste lie­ gen zwei Inseln, (400) die ausgezeichnetes Zinn hervorbringen sollen. Jenseits von ihnen sind die Ismener und die Mentorer. Das Land, das in deren Nähe liegt, ist im Besitz der Pelagoner und Libyrner. An diese schließt sich das Volk der Buliner an. (405) Als nächstes erstreckt sich die große Hyllische Halbinsel, die etwa der Pelo­ ponnes gleichkommt. Auf ihr bewohnen, wie man sagt, die Hyller fünfzehn Städte. Sie sollen der Abstammung nach Griechen sein: Denn man berichtet, sie seien von Hyllos, dem Sohn des Herakles, dort angesiedelt worden, (410) aber mit der Zeit durch die Sitten ihrer Nachbarn zu Barbaren geworden; das sagen Timaios und Eratosthenes. In ihrer Nähe liegt eine Insel, die Issa heißt und von den Syrakusanern kolonisiert wurde. (415) Illyrien, das sich danach erstreckt, umfasst viele Völker. Denn man behauptet, die Stämme der Illyrer seien zahlreich, und die einen von ihnen bewohnten und bebauten das Binnenland, die anderen aber hätten das Küstengebiet direkt an der Adria in Besitz; (420) und manche von ihnen seien kö­ niglicher Macht untertan, manche auch einer Alleinherrschaft, andere aber regier­ ten sich selbst. Man sagt, sie seien überaus gottesfürchtig, sehr gerecht und gast­ freundlich, liebten es, Rücksicht auf die Gemeinschaft zu nehmen, (425) und bemühten sich um ein aufs schönste geregeltes Leben. Nicht weit entfernt von ih­ nen liegen die Insel Pharos, auf der Leute aus Paros eine Stadt gegründet, und das so genannte Schwarze Korkyra, welches Knidier kolonisiert haben. Das Festland aber hat einen recht ordentlich großen See, (430) der bei den Bewohnern Lychnitis heißt. In der Nähe ist eine Insel, auf die, wie manche sagen, Diomedes gekommen ist und wo er sein Leben gelassen hat: daher hat sie den Namen Diomedeia. Weiter oben im Binnenland sind die barbarischen Bryger. (435) Am Meer aber ist Epi­ damnos, eine griechische Stadt, die Korkyra als Kolonie gegründet haben soll. Jen­ seits der Bryger wohnen die so genannten Encheleier, über die einst auch Kadmos herrschte. In ihrer Nähe sind Apollonia, (440) eine Gründung der Korkyrer und der Korinther, und Orikos, eine am Meer liegende griechische Stadt: Es gründeten sie

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έξ ’Ιλίου γάρ έπανάγοντες Εύβοεΐς κτίζουσι κατενεχθέντες ύπό των πνευμάτων, ’Έπειτα Θεσπρωτών τε και των Χαόνων έθνη κατοικεί βάρβαρ’ ού πολύν τόπον. Κόρκυρα νήσος δ’ έστί κατά Θεσπρωτίαν. Μετά τούς δέ Θεσπρωτούς Μολοττοί λεγόμενοι οίκοΰσιν, οϋς κατήγαγεν Πύρρος ποτέ, ό Νεοπτολέμου παΐς, ή τε Δωδώνη Διος μαντεΐον ϊδρυμ’ έστί δ’ οΰν Πελασγικόν. Εν τή μεσογείω δ’ είσί μιγάδες βάρβαροι, οΰς καί προσοικεΐν φασι τω χρηστηρίω. Μετά τούς Μολοττούς δ’ Άμβρακία Κορινθίων αποικάς έστιν- ωκισεν δ’ ό Κυψέλου αύτήν πρότερος παΐς Γόργος· ειτ’ Άμφιλοχικόν “Αργος λεγόμενον- τούτο δέ κτίσαι δοκεΐ Άμφίλοχος, υιός Άμφιαράου μάντεως. Είσί δ’ επάνω τούτων εποικοι βάρβαροι. Έν τή παραλίςχ. δ’ έστ’ Άνακτόριον πόλιςταύτην δ’ Άκαρνάνές τε καί Κορίνθιοι άπωκισαν μετέπειτα δ’ 'Ακαρνανίαών τούς μέν Άλκμέωνά φασιν οίκίσαι, τούς δέ τόν εκείνου παΐδ’ Άκαρνάνα κτίσαι. Κεΐνται δέ καί νήσοι κατά ταύτην πλείονεςΑευκάς μέν έν πρώταις, Κορινθίων κτίσις, εΐθ’ ή Κεφαλλήνων, ’Ιθάκη δέ πλησίον, ή τε Πελοποννήσω σύνεγγυς κειμένη Ζάκυνθος, ειτεν αί καθήκουσαι πέραν προς τόν ’Αχελώον, λεγόμεναι δ’ Έχινάδες. Έξης διέξιμεν δέ πάλι την Ελλάδα έπί κεφαλαία) τούς τε περί αύτήν τόπους έθνικώς σ,παντας κατ’ ’Έφορον δηλώσομεν. Μετά τούς Άκαρνάνας μέν έστ’ Αιτωλία έξ “Ηλιδος λαβοΰσα την άποικίανΚουρήτες αύτήν γάρ κατφκουν τό πρότερον, άφικόμενος δ’ Αίτωλός έκ τής “Ηλιδος Αιτωλίαν ώνόμασ’ έκείνους έκβαλών. Προς τω 'Ρίφ κεΐται δέ Ναύπακτος πόλις, ήν Δωριείς κτίζουσιν οί σύν Τημένω. Έπειτ’ άπ’ Αίτωλών παροικοΰσιν Λοκροί, οΰς Όζόλας καλοΰσ’, άποίκους γενομένους άπο των προς Εύβοιαν Λοκρων έστραμμένων. Δελφοί συνάπτουσιν δέ τούτοις έχόμενοι τό τε Πυθικόν μαντεΐον άψευδέστατον. Έξης δέ Φωκεΐς, οΰς δοκεΐ συνοικίσαι Φωκος, κατελθων μετά Κορινθίων προτού.

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nämlich Euböer, die auf der Rückfahrt von Ilion von den Winden dorthin verschla­ gen wurden. Im Anschluss daran bewohnen die barbarischen Völker (445) der Thesproter und Chaoner ein kleines Gebiet. Korkyra aber ist eine Insel vor der Küste Thesprotiens. Nach den Thesprotern wohnen die so genannten Molosser, die einst Pyrrhos, der Sohn des Neoptolemos, dorthin brachte. Dort befindet sich auch Dodona, die Orakelstätte (450) des Zeus; Pelasger haben sie gegründet. Im Bin­ nenland aber sind zusammengewürfelte Barbaren, die, wie man sagt, auch in der Nähe des Orakels wohnen. Nach den Molossern ist da Ambrakia, eine Kolonie der Korinther. Es gründete sie (455) Gorgos, der ältere Sohn des Kypselos. Dann folgt dasjenige Argos, welches das Amphilochische heißt. Dieses soll Amphilochos ge­ gründet haben, ein Sohn des Sehers Amphiaraos. Landeinwärts von diesen Städten wohnen barbarische Siedler. Im Küstenland aber ist die Stadt Anaktorion; (460) Akarnaner und Korinther haben sie als Kolonie gegründet. Danach folgt Akarnanien. Von den dortigen Orten hat, wie man sagt, die einen Alkmeon besiedelt, die anderen sein Sohn Akarnas gegründet. Es liegen aber auch mehrere Inseln vor der Küste des Landes: (465) Leukas, wo die Korinther eine Stadt gründeten, gehört zu den ersten, dann kommen die Insel der Kephallenier, das nahegelegene Ithaka und Zakynthos, das in der Nähe der Peloponnes liegt, danach die Inseln, die sich auf der anderen Seite zum Acheloos hinziehen und Echinaden heißen. Jetzt werden wir uns wieder Griechenland zuwenden und es der Reihe nach durchgehen; wir werden summarisch alle seine Gegenden behandeln, wobei wir gemäß der Methode des Ephoros Stamm für Stamm durchnehmen werden: Nach den Akarnaniern ist Aitolien, das von Elis aus kolonisiert wurde. (475) Denn einst bewohnten es Kureten, doch als Aitolos aus Elis kam, vertrieb er sie und nannte das Land Aitolien. Am Rhios aber liegt die Stadt Naupaktos, welche die Dorier unter Temenos gründeten. (480) Als nächstes nach den Aitolern wohnen jene Lokrer, welche man die Ozolischen nennt und welche Kolonisten derjenigen Lokrer sind, die gegenüber von Euböa siedeln. An diese grenzen anschließend Delphi und das ganz untrügliche Pythische Orakel. (485) Als nächstes kommen die Phoker, die einst Phokos zusammengesiedelt haben soll, nachdem er mit Korin-

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γενεαλογεΐται δ’ Όρνύτου του Σισύφου. Ταύτης δε κεΐται πλησίον Βοιωτία, χώρα μεγίστη καιρία τε τη θέσειχρήται μόνη γάρ τρισί θαλάσσαις, ώς λόγος, έχει δέ λιμένας οΰς μέν εις μεσημβρίαν βλέποντας εύκαιρότατα προς τον Άδρίαν τό Σικελικόν τ’ έμπόριον, οΰς δε πρός Κύπρον καί τον κατ’ Αίγυπτόν τε τάς νήσους τε πλούν (ούτοι δέ περί την Αύλίν είσιν οί τόποι, έν οΐς Ταναγραίων έστ'ι κειμένη πόλις, υπέρ δέ ταύτην έν μεσογείφ Θεσπιαί·) τον δέ τρίτον έξω του κατ’ Εύριπον δρόμου είς την Μακεδόνων Θετταλών θ’ ίκνούμενον, έφ’ ού παράλιός έστιν Άνθηδών πόλις. Θήβαι μέγισται δ’ είσί τής Βοιωτίας. Ειτεν συνάπτει Μέγαρα, Δωρική πόλιςσύμπαντες αυτήν έπόλισαν γάρ Δωριείς, πλεΐστοι Κορίνθιοι δέ καί Μεσσήνιοι. Αέγουσι δ’ ’Ογχηστοΰ γενόμενον έγκρατή Μεγαρέ’ άφ’ αϋτοΰ τούτο θέσθαι τούνομα. Ή Μεγαρίς άφορίζει δέ τήν Βοιωτίαν. Ό Κορίνθιος δέ κόλπος έστίν έχόμενος ο τε Κεγχρεάτης, οΐ τον Ισθμόν είς στενόν συνάγουσιν έκατέρωθεν ήπειρούμενον. Εΐτ’ έστί Πελοπόννησος έξης κειμένη κόλπους βαθεΐς εχουσα καί πολλάς άκρας, Μαλέαν μεγίστην Ταίναρόν τε λεγομένηνιερόν Ποσειδώνος δέ θεοπρεπέστατον υπό των Λακώνων ένθάδ’ έσθ’ ίδρυμένον. Τά μέν οΰν βόρεια τής Πελοποννήσου μέρη Σικυώνιοι κατέχουσιν οϊ τε πριν ποτέ Κόρινθον οίκίσαντες έπιφανη πόλιν άλλοι τ’ ’Αχαιοί- τούς πρός έσπέραν δ’ ορούς καί ζέφυρον Ήλεϊοί τε καί Μεσσήνιοιτό πρός μεσημβρίαν δε καί νότον κλίμα Αάκωνες Άργεΐοί τε- πρός ανιόντα δέ ήλιον δσαι κατέχουσι τήν ’Ακτήν πόλειςέν τή μεσόγεια δ’ έστίν ή Φλειασία τό τ’ ’Αρκάδων μέγιστον έν τούτοις έθνος. Τούς Άρκάδας μέν οΰν λέγουσ’ αύτόχθονας, ύστερον ’Αλήτην δ’ οίκίσαι Κορινθίους, Φάλκην δέ τον Σικυώνα, τήν δ’ Ά χαΐαν Τισαμενόν, ’Ήλιδος δ’ ύπάρχειν “Οξυλαν ήγεμόνα, Κρεσφόντην δέ τής Μεσσηνίας, Εύρυσθένην δέ καί Προκλήν Λακεδαίμονος,

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them in ihr Land gezogen war. Sein Geschlecht leitet sich von Ornytos her, dem Sohn des Sisyphos. Nahe der Phokis liegt Böotien, ein Land, das sehr groß und günstig gelegen ist: (490) Denn es kann sich, wie es heißt, als einziges drei Meere zunutze machen und hat Häfen, von denen die einen äußerst günstig nach Süden, zur Adria und nach dem Handelsplatz Sizilien hin, ausgerichtet sind, andere nach Zypern sowie zur Route nach Ägypten und zu den Inseln hin (495) (die betreffende Gegend befindet sich bei Aulis, in ihr liegt die Stadt der Tanagraier, oberhalb die­ ser aber, im Binnenland, ist Thespiai); drittens aber hat es außerhalb der Strömung des Euripos denjenigen, von dem aus man ins Land der Makedonen und der Thessalier gelangt (500) und bei dem die Küstenstadt Anthedon liegt. Die größte Stadt Böotiens ist Theben. Dann schließt sich Megara an, eine dorische Stadt: Denn alle Dorier gemeinsam haben sie angelegt; die meisten der Gründer aber waren Korin­ ther und Messenier. (505) Man sagt, dass Megareus, Sohn des Onchestos, Megara nach sich selbst diesen Namen gegeben habe, nachdem er dort zur Herrschaft gelangt sei. Die Megaris grenzt an Böotien. Es schließen sich der Korinthische Golf und der von Kenchreai an; sie schnüren den Isthmos, (510) an den sich auf beiden Seiten das Festland anschließt, eng zusammen. Dann ist als nächstes die Peloponnes gelegen, die tide Golfe und viele Vorge­ birge hat; die größten sind Malea und das, welches Tainaron heißt. Dort gibt es ein überaus herrliches Heiligtum des Poseidon, (515) das die Spartaner erbaut haben. Die nördlichen Teile der Peloponnes haben Sikyonier, die Leute, welche früher einmal die berühmte Stadt Korinth gegründet haben, und andere Achaier inne, die Gebiete Richtung Abend (520) und Westwind Eleer und Messenier, den Landstrich Richtung Mittag und Südwind Spartaner und Argiver, denjenigen Richtung Son­ nenaufgang aber alle die Städte, die in der Gegend von Akte liegen. Im Binnenland aber ist das Gebiet von Phleius (525) und das Volk der Arkader, das größte in die­ ser Gegend. Man sagt, die Arkader seien die Ureinwohner ihres Landes; später aber habe Aletes die Korinther angesiedelt, Phalkes Sikyon und Tisamenes Achaia besiedelt; über Elis habe Oxylos (530) geherrscht, Kresphontes über Messenien, Eurysthenes und Prokies über Sparta, über Argos Kissos und mit ihm Temenos,

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’Άργους δέ Κίσσον καί μετ’ αύτοΰ Τήμενον, τών δέ περί τήν ’Ακτήν Άγαΐον, ώς λόγος, καί Δηϊφόντην, δντα Τημένου. Κρήτη δέ νήσος τής Πελοποννήσου πέραν κεΐται, μεγάλη το μέγεθος εύδαίμων τ’ άγαν, άπό τής Μαλείας τής Λακωνικής άκρας κατά μήκος εις το πέλαγος άχρι τής Δωρίδος 'Ρόδου παρεκτείνουσα καί πλείστοις σχεδόν όχλοις άπ’ αρχής καί πόλεσιν οικουμένη. ’Αρχαιότατους έχει δέ τούς οίκήτορας τούς δή παρ’ αύτοΐς Έτεόκρητας λεγομένους. Πρώτους δέ Κρήτάς φασι τής Ελληνικής άρξαι θαλάττης τάς τε νησιώτιδας πόλεις κατασχεϊν- α ς δέ καί συνοικίσαι αύτών "Εφορος εϊρηκεν, είναι φησί τε έπώνυμον τήν νήσον άπό Κρητός τίνος, τοΰ δή γενομένου βασιλέως αυτόχθονος, πλοΰν ήμέρας άπέχειν δέ τής Λακωνικής. Έν τφ πόρφ δέ κειμένη τω Κρητικφ άποικός έστιν ’Αστυπάλαια Μεγαρέων, νήσος πελαγία· πρός δέ τή Λακωνική Κύθηρα· μετά δέ ταΰτα κατ’ ’Επίδαυρον ή πρότερον μέν Οίνώνη προσηγορεύετο, ύστερον άπ’ Αίγίνης δέ τής ’Ασωπίδος Αίγιναν έκάλεσεν κατασχών Αιακός· καί πλησίον ταύτη Σαλαμίς, έν ή λόγος τον Αιακού Τελαμώνα βασιλεΰσαί ποτέ. 'Εξής ’Αθήναν φασί δ’ οίκητάς λαχεΐν ταύτας Πελασγούς πρώτον, οϋς δή καί λόγος Κραναούς καλεΐσθαι, μετά δέ ταΰτα Κεκροπίδας, Κέκροπος δυναστεύσαντος, ύστέροισι δέ χρόνοις Έρεχθέως τής πόλεως ήγουμένου άπό τής Άθηνάς τήν προσηγορίαν λαχεΐν. 'Ηρόδοτος ιστορεί δέ ταΰτα συγγράφων. Τό Σούνιον κάμψαντι δ’ άπό τής ’Αττικής Εύβοια κεΐται νήσος ή καλουμένη διά τήν φύσιν τό πρότερον, ώς φασιν, Μάκρις, έπειτεν άπό τής λεγομένης ’Ασωπίδος χρόνο} λαβοΰσα τούνομ’ Εύβοιας πάλιν. Πρώτους δ’ έν αύτή φασιν οίκήσαι προτού μιγάδας συνοίκους Λέλεγας· έκ τής δ’ ’Αττικής τον Έρεχθέως διαβάντα Πάνδωρον κτίσαι πόλιν μεγίστην τών έν αύτή Χαλκίδα, Αϊκλον δ’ ’Ερέτριαν δντ’ Άθηναϊον γένει, τήν δ’ έναλίαν Κήρινθον ωσαύτως Κόθον,

Übersetzung

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über die Leute der Gegend von Akte Agaios, wie es heißt, und De'iphontes, der ein des Temenos war. (535) Die Insel Kreta liegt der Peloponnes gegenüber, von großer Ausdehnung und überaus fruchtbar. Sie erstreckt sich vorn lakonischen Vorgebirge Malea der Länge nach durchs Meer bis zum dorischen Rhodos und ist praktisch seit Beginn von ge­ waltigen (540) Volksmassen bewohnt und mit sehr vielen Städten übersät. Seine ältesten Bewohner sind die, die bei ihnen Eteokreter heißen. Man sagt, die Kreter hätten als erste eine Seeherrschaft über die griechischen Meere errichtet und die Inselstädte (545) in ihre Gewalt gebracht. Ephoros aber sagt, sie hätten manche von diesen durch Zusammensiedlung der Einwohner überhaupt erst gegründet, und weiters, die Insel sei nach einem gewissen Kres benannt, der ein aus dem Land selbst stammender König gewesen sei, und sie sei eine Tagesfahrt von Lakonien entfernt. (550) In der Kretischen See liegt Astypalaia, das Megarer kolonisiert ha­ ben, eine Insel mitten im Meer, nahe bei Lakonien aber Kythera und danach gegenüber von Epidauros die Insel, die zuerst als Oinone bezeichnet wurde, (555) die später jedoch Aiakos, als er die Herrschaft über sie übernommen hatte, nach Aigina, der Tochter des Asopos, Ägina nannte, und in ihrer Nähe Salamis, auf der, wie man sagt, einst Telamon, der Sohn des Aiakos, herrschte. Als nächstes kommt Athen. Man sagt, es sei zuerst (560) von Pelasgern besie­ delt worden, die auch Kranaoi geheißen haben sollen, danach aber, ab der Herr­ schaft des Kekrops, Kekropiden; in späteren Zeiten aber, als Erechtheus die Stadt leitete, seien sie nach Athene benannt worden. (565) Herodot schreibt dies nieder und berichtet es. Wenn man von Attika aus um Sunion herumfährt, so liegt da die Insel Euböa, die früher wegen ihrer Gestalt, wie man sagt, Makris hieß und danach von Euboia, die eine Tochter des Asopos gewesen sein soll, (570) mit der Zeit ihren neuen Na­ men annahm. Als erste, sagt man, hätten sich auf ihr vormals zusammengewürfelte Leleger gemeinsam angesiedelt. Aus Attika aber sei Pandoros, der Sohn des Erechtheus, übergesetzt und habe Chalkis gegründet, die größte der Städte, die auf ihr liegen, (575) Aiklos, auch er ein Athener von Abstammung, Eretria, das am

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Δρύοπας δέ την Κάρυστον ώνομασμένην ή δ’ Έστίαια γέγονε Περραιβών κτίσις. Κεΐνται δέ καί νησίδες αύτής πλησίον, Σκΰρος, Πεπάρηθος, Σκιάθος, ών Κρήτες μέν οί μετά Σταφύλου διαβάντες έκ Κνωσσοΰ ποτέ Πεπάρηθον εγγύς κειμένην τ’ αύτής 'Ίκον νήσον συνοικίζουσι, τήν Σκόρον δέ καί Σκιάθον έκ Θράκης διαβάντες, ώς λόγος, ΓΙελασγιώται- πάλι δ’ ερήμους γενομένας αύτάς άπάσας Χαλκιδεί'ς συνώκισαν. ’Απέναντι δ’ Εύβοιας κατοικοΰσιν Λοκροί, ών πρώτος ήρξεν, ώς λέγουσ’, Άμφικτύων ό Δευκαλίωνος, έχόμενος δ’ άφ’ αίματος Ίτωνος, εΐτα Φύσκος, ος γεννά Λοκρόν, ος τούς Λέλεγας ώνόμασεν άφ’ έαυτού Λοκρούς. Εξής δέ τούτων Δωριείς μικράς πόλεις, Έρινεόν Βοιόν τε καί Κυτίνιον, άρχαιοτάτας έχουσι Πίνδον τ’ έχομένην, ας Δώρος Έλληνος γενόμενος ωκισεντούτων δ’ άποικοι πάντες είσί Δωριείς. Ειτεν παρ’ αύτάς Ήράκλει’ έστίν πόλις, ήν οί Λάκωνες, μυρίους οίκήτορας πέμψαντες είς Τραχΐνα, πρότερον έκτισαν. Ταύτης Πύλαια δ' έστίν έξής παράλιοςαγορά δ’ έν αύτή γίνετ’ Άμφικτυονική. Κόλπος δέ κεΐται Μαλιακός έν τω μυχώ, Έχΐνος ου πόλις έστί, τού Σπαρτού κτίσις Έχίονος, καί Μαλιέων άλλαι πόλεις. Έ πειτ’ ’Αχαιοί παράλιοι Φθιωτικοί. Μάγνητες οίκούσιν δέ περί τό ΓΙήλιον. Υπέρ δέ τούτους έστίν εύβοτωτάτη χώρα κράτιστα πεδία καί τελεσφόρα έχουσα καί Λάρισαν εύτυχεστάτην πόλιν συχνάς άλλας τε, Πηνειός δι’ ής μέγας διαρρεΐ ποταμός έπί τε τά στενά Τέμπη διήκων τήν τε προς τώ Πηλίω λίμνην βαθεΐαν λεγομένην Βοιβηΐδα. Τή Θετταλία δ’ έσθ’ όμορος Άθαμανία, Δολόπων τε Περραιβών τε συνορίζοντ’ έθνη τά τ’ Αίνιάνων, οϊτινες τών Αίμόνων δοκοΰσι Λαπιθών Μυρμιδόνων τε γεγονέναι. Υπέρ τά Τέμπη δ’ έστίν ή τών Μακεδόνων χώρα παρά τόν Όλυμπον έξής κείμενη, ής φασι βασιλεΰσαι Μακεδόνα γηγενή, έθνος τό Λυγκηστών δέ καί τών Πελαγόνων

Übersetzung

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Meer liegende Kerinthos ebenso Kothos, Dryopas die Stadt, die Karystos genannt wird; Hestiaia aber ist eine Gründung der Perrhaiber. Es liegen aber auch einige Inselchen nahe bei Euböa, (580) nämlich Skyros, Peparethos und Skiathos; von diesen besiedelten die Kreter, die einst mit Staphylos von Knossos aus übersetzten, Peparethos und die in seiner Nähe liegende Insel Ikos, Skyros aber und Skiathos, wie es heißt, Pelasgioten, die aus Thrakien (585) übersetzten. Nachdem sie wieder menschenleer geworden waren, wurden sie alle von Leuten aus Chalkis besiedelt. Gegenüber von Euböa siedeln Lokrer, über die als erster, wie man sagt, Amphiktyon herrschte, der Sohn des Deukalion, daraufhin sein leiblicher Sohn (590) Itonos, dann Physkos, der Lokros zeugte, welcher die Leleger nach sich selbst Lokrer nannte. Nach diesen haben Dorier Erineos, Boion und Kytinion inne, kleine, doch uralte Städte, und das sich an diese anschließende Pindos; (595) sie gründete Doros, ein Sohn des Hellen. Alle Dorier sind ursprünglich Kolonisten aus diesen Städten. Nach ihnen ist dann die Stadt Herakleia, die einst die Spartaner gründeten, indem sie zehntausend Siedler nach Trachis sandten. (600) Als nächstes nach ihr ist an der Meeresküste Pylaia; in dieser Stadt findet die Versammlung der Amphiktyonie statt. Wo die Küste zurückspringt, liegt der Malische Golf, an dem die Stadt Echinos ist, eine Gründung des Sparten Echion, und andere Städte der Malier. (605) Danach kommen die Phthiotischen Achaier, die am Meer siedeln. Die Magneter aber wohnen um den Pelion herum. Landeinwärts von diesen liegt eine Gegend, die hervorragende Weiden, ausgezeichnete, fruchtbare Ebenen und die überaus wohlhabende Stadt Larisa (610) sowie viele andere Städte besitzt. Der Peneios, ein großer Strom, durchfließt sie bis hin zum engen Tempetal und zu dem am Pelion gelegenen tiefen See, welcher der Boibeische heißt. An Thessalien aber grenzen Athamanien (615) und die benachbarten Völker der Doloper und Perrhai­ ber sowie das der Ainianer, die von den haimonischen Lapithen und Myrmidonen abstammen sollen. Jenseits des Tempetals aber, anschließend an den Olymp, ist als nächstes das Land der Makedonen gelegen, (620) über das, sagt man, einst der erdentsprossene Makedon herrschte, sowie die Völker der Lynkester, der Pelagoner, die dort ent-

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των κειμένων έκεΐσε παρά τον ’Άξιον και Βοττεατών των τε παρά τον Στρυμόνα. Έν τη μεσογείω δ’ είσί μεν πολλαί πόλεις, ή Πέλλα και Βέροια δ’ έπιφανέσταται· έν παραλία δέ Θετταλονίκη Πύδνα τε. Κάμψαντι την άκραν δε την καλουμένην Αινείαν ή πριν γενομένη Κορινθίων κτίσις ΠοτίδαΓ έστι, Δωρική πόλις, μετά ταΰτα Κασάνδρεια δ’ ώνομασμένη. Έν τη μεσογείφ δ’ Άντιγόνεια λεγομένηΌλύνθου ύστερον δέ γενομένη πόλις, ήν έξανέστησεν Φίλιππος ό Μακεδών δόρατι κρατήσας. Μετά δέ την Όλυνθίαν Άρέθουσα ΓΙαλλήνη τ’ έπ’ ισθμού κειμένη. Ταύτην δέ, Φλέγραν τό πρότερον καλουμένην τούς θεομάχους Γίγαντας οίκήσαι λόγος, μετά ταύτα Πελληνεΐς δ’ άφ’ αυτών όνομάσαι λέγουσιν όρμισθέντας έξ Άχα'ί'ας. Εΐτ’ έστί κόλπος λεγόμενος Τορωνικός, οΰ πρότερον ήν τις Μηκύβερνα κειμένηέξης Τορώνη τοΐς τόποις ομώνυμος. Ειτεν πελαγία Λήμνος, Ηφαίστου τροφός, ήν ό Διονύσου πρώτος οίκίζει Θόας, μετά ταύτα δ’ εσχεν ’Αττικήν αποικίαν. Τον ’Άθω δέ παραπλεύσαντι παράλιος πόλις “Ακανθός έστιν, ’Ανδρίων άποικία, παρ’ ήν διώρυξ δείκνυται τετμημένη έπταστάδιος- Ξέρξην δέ λέγετ’ αυτήν τεμεΐνεΐτ’ ’Αμφίπολις. Στρυμών δέ παρά ταύτην μέγας ποταμός παραρρεΐ μέχρι θαλάττης φερόμενος κατά τούς λεγομένους κείσε Νηρήδων χορούςέφ’ οΰ κατά μεσόγειον Άντιφάνου πατρίς κεΐται λεγομένη Βέργα τού δή γεγραφότος άπιστον ιστορίας μυθικής γέλων. Μετ’ Άμφίπολιν δ’ ή πρότερον ΟΙσύμη πόλις Θασίων γενομένη, μετά δέ ταΰτα Μακεδόνων, άπό τής Μακέσσης ’Ημαθίας τε λεγομένη. Έξης Νεάπολίς έστι καί νήσος Θάσος, ήν βάρβαροι τό πρότερον ωκουν, ώς λόγος, έπειτα Φοίνικες μετά Κάδμου καί Θάσου έκ τής ’Ασίας διαβάντες- έλαβε δ’ ή Θάσος άπό τού Θάσου καί τούνομ’, ώς καί νΰν έχει. Τήν ύπεράνω χώραν δέ μέχρι τού Ποντικού Ίστρου παρεκτείνουσι Θράκες νεμόμενοι. Τών δ’ έπί θαλάττη κειμένων έστιν πόλις

Übersetzung

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lang des Axios siedeln, der Botteaten und der Leute, die entlang des Strymon wohnen. Im Binnenland sind viele Städte; (625) die berühmtesten sind Pella und Beroia. Im Küstengebiet liegen Thessalonike und Pydna. Biegt man um das Kap herum, das Aineia heißt, so ist da eine dorische Stadt, die einst von Korinthern ge­ gründet wurde und Potidaia hieß, (630) danach aber Kasandreia genannt wurde. Im Binnenland liegt eine Stadt, die Antigoneia heißt. Sie ist später entstanden als Olynthos, welches Philipp von Makedonien zerstörte, nachdem er es mit Waffen­ gewalt erobert hatte. Nach dem Gebiet von Olynthos (635) kommen Arethusa und Pallene, das auf einer Landenge liegt. Dieses, das früher Phlegra hieß, sollen die Giganten, die mit den Göttern kämpften, bewohnt haben; danach aber, so sagt man, benannten es die Pellener, die, aus Achaia kommend, dort vor Anker gingen, nach sich selbst. (640) Dann kommt der Golf, welcher der Toronische heißt, wo früher ein gewisses Mekyberna lag. Als nächstes kommt Torone, das denselben Namen trägt wie die Gegend. Dann liegt mitten im Meer Lemnos, die Amme des Hephaistos, welches als erster Thoas, ein Sohn des Dionysos, besiedelte; (645) da­ nach aber erhielt es eine attische Kolonie. Segelt man am Athos vorbei, so ist da die Küstenstadt Akanthos, eine Kolonie der Andrier, bei der man einen in den Bo­ den eingeschnittenen Durchstich von sieben Stadien Länge zeigt: Xerxes soll ihn haben graben lassen. (650) Dann kommt Amphipolis. Der Strymon, ein großer Fluss, fließt auf seinem Weg zum Meer an dieser Stadt vorbei; er erreicht es bei den dort so genannten „Tanzplätzen der Nereiden“. An diesem Strom liegt im Bin­ nenland die Berga genannte Vaterstadt des Antiphanes, (655) der unglaubwürdige, lächerliche Schriften voller fabelhafter Geschichten verfasst hat. Nach Amphipolis liegt die Stadt, die früher als Oisyme den Thasiern gehörte; danach ging sie an die Makedonen und wurde nach dem makedonischen Emathia benannt. Als nächstes sind da Neapolis und die Insel Thasos, (660) die einst Barbaren bewohnten, wie es heißt, danach Phönizier, die mit Kadmos und Thasos aus Asien herübergekommen waren; Thasos erhielt von Thasos auch den Namen, wie es ihn jetzt noch hat. Das jenseits gelegene Land bewohnen Thraker, (665) die sich bis zum Politi­ schen Istros hin erstrecken. Zu den am Meer gelegenen Landstrichen aber gehört

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’Άβδηρ’, άπ’ Άβδήρου μέν ώνομασμένη του m i κτίσαντος πρότερον αυτήν, ος δοκεΐ υπό των Διομήδους ύστερον ξενοκτόνων ίππων φθαρήναι- Τήϊοι δέ την πόλιν συνφκισαν φυγόντες ύπό τα Περσικά. Ταύτης δ’ έπίταδε ποταμός έστι κείμενος Νέστος λεγόμενος- έκ δέ των πρός ανατολήν μερών λαβοΰσα τούνομ’ άπό των Βιστόνων Θρακόίν προμήκης έστί λίμνη Βιστονίς. Εΐτεν Μαρώνει’, οΰ κατοίκησαν τό πριν τούς Κίκονας ίστοροΰσι τούς έν Ίσμάρψαύτη δέ Χίων έγένεθ’ ύστερον κτίσις. Πέραν Σαμοθράκη δ’ έστί νήσος Τρωική εχουσα την οϊκησιν άναμεμιγμένην πρότερον γάρ εΐναί φασιν έν ταύτη τινες τούς Τρώας, Ήλέκτρας τεκούσης Δάρδανον τής λεγομένης "Ατλαντος Ίασίωνά τε, ών τόν μέν Ίασίωνα δυσσέβημά τι πράξαι περί Δήμητρος λέγουσ’ άγαλμα και πληγή κεραυνωθέντα δαιμονίω θανεΐν, τόν Δάρδανον δέ λιπόντα τούς τόπους πρός ταΐς ύπωρείαισι τής ’Ίδης κτίσαι πόλιν άφ’ έαυτοΰ Δαρδανίαν καλουμένην τούς δέ Σαμοθράκας, Τρώας όντας τφ γένει, άπό τού τόπου δέ Θρφκας έπικαλουμένους, δι’ εύσέβειαν έγκαταμεΐναι τώ τόπω. Έν σιτοδεία τών Σαμίων δ’ αύτοΐς ποτέ έπαρκεσάντων τηνικαΰτ’ έκ τής Σάμου έπιδεξάμενοί τινας συνοίκους έσχοσαν. Μετά τήν Μαρώνειαν κειτ’ Αίνος πόλις εχουσ’ έποίκους έκ Μιτυλήνης Αίολεΐς. Ή Θρακία δέ Χερρόνησος έχομένη κεϊται, καθ’ ήν πόλις έστί πρφτη Καρδία αρχήν μέν ύπό Μιλησίων κτισθεΐσα καί Κλαζομενίων, πάλιν δ’ ’Αθηναίων ύπο, οτε Μιλτιάδης έκράτησε Χερρονησίων. Προσεχής δέ Λυσιμάχεια- ταύτην δ’ εκτισεν έπώνυμον Λυσίμαχος άφ’ έαυτοΰ πόλιν. Λίμναι δ’ έφεξής είσίν αί Μιλησίωνεΐτ’ Αίολέων Άλωπεκόννησος πόλιςέξής Έλαιοΰς ’Αττικήν αποικίαν εχουσα, Ι'ΦορβοώνΊ ήν συνοικίσαι δοκεΐ. ’Έπειτα Σηστός καί Μάδυτος αί κείμεναι έπί τού στενωπού Λεσβίων δ’ οΰσαι κτίσεις. Ειτ’ έστί Κριθώτη πόλις τε Πακτύη-

Übersetzung

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die Stadt Abdera, benannt nach Abderos, der sie einst gegründet hat und der später durch die gästetötenden Pferde des Diomedes (670) umgekommen sein soll. Später siedelten sich in der Stadt auch Leute aus Teos an, die zur Zeit des persischen Vor­ stoßes geflohen waren. Diesseits von ihr liegt ein Fluss, der Nestos heißt, und im östlichen Teil ihrer Umgebung beginnt der längliche Bistonische See, (675) der seinen Namen vom thrakischen Stamm der Bistoner erhalten hat. Dann kommt Maroneia, wo, wie man berichtet, einst die Kikonen vom Ismaros siedelten. Später aber wurde diese Stadt zu einer Gründung der Chier. Gegenüber ist Samothrake, eine trojanische Insel, (680) die aber von verschiedenen Völkern besiedelt wurde. Denn einst, sagen einige, waren auf ihr die Trojaner, wobei Elektra, angeblich eine Tochter des Atlas, dort Dardanos und Iasion gebar. Von diesen beging, wie man sagt, Iasion einen Frevel (685) an einem Standbild der Demeter und starb von einem gottgesandten Blitzschlag getroffen. Dardanos aber verließ Gegend, gründete am Fuß des Idagebirges eine Stadt und nannte sie nach sich selbst Darda­ nia. (690) Die Samothraker aber, die ihrer Stammeszugehörigkeit nach Trojaner waren, aufgrund ihres Siedlungsortes jedoch Thraker genannt wurden, blieben aus Frömmigkeit an diesem Ort. Da ihnen aber einmal in einer Hungersnot die Samier Hilfe leisteten, nahmen sie damals einige aus Samos (695) bei sich auf und mach­ ten sie zu ihren Mitbewohnern, Nach Maroneia liegt die Stadt Ainos, die auch äoli­ sche Siedler hat, die aus Mitylene zugewandert sind. Anschließend liegt da die Thrakische Chersones. Die erste Stadt auf ihr ist Kardia, (700) das ursprünglich von Milesiern und Klazomeniern und dann, als Miltiades die Herrschaft über die Bewohner der Chersones übernahm, noch einmal von Athenern gegründet wurde. Anschließend kommt Lysimacheia. Diese Stadt gründete Lysimachos und be­ nannte sie nach sich selbst. (705) Als nächstes kommt Limnai, eine Gründung der Milesier, dann Alopekonnesos, eine Stadt der Äolier, als nächstes Elaius, das auf eine attische Kolonie zurückgeht, an deren Gründung tPhorboont beteiligt gewesen sein soll, danach Sestos und Madytos, die an der Meerenge (710) liegen und Gründungen der Lesbier sind. Dann sind da die Städte Krithote und Paktye; auch diese, so sagt man, hat Miltiades gegründet. Nach der Chersones erstreckt

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λέγουσι και τ α ύ τ α ς δέ Μιλτιάδην κ τ ίσ α ι. Μετά τήν δέ Χερρόνησον έν Προποντίδι Θράκη παρήκει, καί Σαμίων αποικία Πέρινθός έστιν έχομένιος Σηλυμβρία, ήν οί Μεγαρεΐς κτίζουσι πρίν Βυζαντίουέξης Μεγαρέων εύτυχοΰν Βυζάντιον. Μετά ταΰτα δ’ έσθ’ ό Πόντος, ου δη τήν θέσιν ό Καλλατιανός συγγράφων Δημήτριος έοικεν έπιμελεστάτως πεπυσμένος. Κατά μέρος αύτοΰ τούς τόπους διέξιμεν. τού Ποντικού γάρ στόματός έστι πλησίον Βυζαντίων χώρα Φιλία καλούμενη. Εΐτ’ αίγιαλός τις Σαλμυδησσός λεγόμενος έφ’ επτακόσια στάδια τεναγώδης άγαν καί δυσπρόσορμος αλίμενος τε παντελώς παρατέταται, ταΐς ναυσίν έχθρότατος τόπος, εΐτ’ εύλίμενος άκρα συνάπτει Θυνιάς τής Αστικής Θράκης ύπάρχουσ’ έσχάτη, μεθ' ήν πόλις έστί σύνορος Απολλωνίαταύτην δέ πρότερον ετεσι πεντήκοντά που κτίζουσι τής Κύρου βασιλείας τήν πόλιν εις τούς τόπους έλθόντες οί Μιλήσιοι. Πλείστας αποικίας γάρ έξ ’Ιωνίας έστειλαν είς τον Πόντον, ον πρίν ’Άξενον διά τάς έπιθέσεις λεγόμενον των βαρβάρων προσηγορίας έποίησαν Εύξείνου τυχεΐν. Παρά τήν ύπώρειαν δέ τού καλουμένου Αίμου πόλις έστί λεγομένη Μεσημβρία τή Θρςχκία Γετική τε συνορίζουσα γηΚαλχηδόνιοι ταύτην δέ Μεγαρεΐς τ’ ώκισαν δτ' έπί Σκύθας Δαρεΐος έστρατεύετο. Αίμος μέγιστον δ’ έστιν υπέρ αύτήν όρος τω Κίλικι Ταύρφ τό μέγεθος προσεμφερής τή τε κατά μήκος των τόπων παρεκτάσειάπό γάρ Κροβύζων των τε Ποντικών όρων άχρι των Άδριατικών διεκβάλλει τόπων.

Ü b e r s e tz u n g

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sich Thrakien weiter bis zur Propontis, und es ist da eine Kolonie der Samier, (715) Perinthos. Anschließend kommt Selymbria, das die Megarer vor Byzantion gründeten, als nächstes das prosperierende Byzantion, ebenfalls eine Gründung der Megarer. Danach aber ist der Pontos, dessen Lage Demetrios aus Kallatis, der sie be­ schreibt, (720) anscheinend mit größter Sorgfalt in Erfahrung gebracht hat. Wir werden seine Örtlichkeiten im Detail durchgehen: Nahe der Mündung des Pontos ist ein Ort der Byzantier, der Philia heißt. Dann erstreckt sich ein Küstenstrich, der Salmydessos heißt, (725) über siebenhundert Stadien hin, mit überaus seichtem Meer, ungeeignet zur Landung und gänzlich hafenlos, eine den Schiffen ganz ver­ hasste Gegend. Dann schließt sich Kap Thynias an, das gute Häfen hat und der äußerste Punkt des Astischen Thrakien ist, (730) Nach ihr ist in unmittelbarer Nachbarschaft die Stadt Apollonia. Diese Stadt gründeten etwa fünfzig Jahre vor der Herrschaft des Kyros die Milesier, die in diese Gegend gekommen waren. Sie entsandten nämlich die meisten Kolonien aus Ionien (735) ins Gebiet des Schwar­ zen Meers und brachten es dahin, dass dieses, das zuerst aufgrund der Barbaren­ überfälle „das Ungastliche“ geheißen hatte, die Bezeichnung „das Gastliche“ er­ hielt. Am Fuß des Haimos genannten Gebirges ist eine Stadt, die Mesembria heißt (740) und gleichzeitig ans Land der Thraker und an das der Geten grenzt. Kalchedonier und Megarer haben sie zu der Zeit gegründet, als Dareios gegen die Skythen zog. Über ihr aber ist das gewaltige Haimosgebirge, mit dem Kilikischen Tauros vergleichbar an Höhe (745) und hinsichtlich der Längsausdehnung seines Gebie­ tes. Denn es erstreckt sich von den Krobyzern und den ans Schwarze Meer gren­ zenden Gebieten bis zur Gegend an der Adria hin.

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F 1 (748-50) ’Οδησσόν κτίζουσι Μιλήσιοι, οτε Άστυάγης ήρχε τής Μηδίας- (750) έν κύκλω δέ αυτής έχει Κροβύζους Θράκας. F 2 (751-57) a (Steph. Byz. s. v. Διονύσου πόλις) έν τφ Πόντιο, ή πρότερον Κρουνοί άπό τής τών ΰδάτων καταρροής. Διονυσιακού δέ προσπεσόντος ύστερον έκ τής θαλάττης τοΐς τόποις αγάλματος ούτως έκλήθη. b (Διονυσόπολις) πρώτον ώνομάζετο \ Κρουνοί διά τάς τών εγγύς ύδάτων έκρύσεις- έ π ε ιτ α δέ μ ε τω ν ο μ ά σ θ η Μ α τ ιό π ο λ ις · ύστερον δέ Διονυσιακού άγάλματος προσπεσόντος έκ τής θαλάσσης τοΐς τόποις (755) Διονυσόπολιν λέγονσι κληθήναι πάλιν -1 έν μεθορίοις δέ τής Κροβύζων καί Σκυθών | χώρας κειμένη μιγάδας Έλληνας οίκητάς έχει. F 3 (758 f.) (Βιζώνη πολίχνιόν) τινες μέν φασιν βαρβάρων, τινές δ ’ άποικον γεγονέναι

Μεσημβρίας. F 4 (760-3) (760) Κάλλατις Ήρακλεωτών άποικία κατά χρησμόν γενομένη· έκτισαν

δέ

ταύτην, ή νίκα \ τήν Μακεδόνων άρχήν Άμύντας παρέλαβε ν. F 5 (764 f.) Τομέοι άποικοι γενόμενοι Μιλησίων | (764 f.) ύπό Σκυθών Ιην κύκλω οίκούμεναΐ'· F 6 (766-70) ("Ιατρός πόλις) άπό τού ποταμού έλαβεν τό όνομα· και ταύτην τήν πόλιν Μιλήσιοι κτίζουσιν ήνίκα Σκυθών | εις τήν ’Α σίαν στράτευμα διέβη βαρβάρων | (770) τό Κιμμερίους διώκον έκ τοΰ Βοσπόρου. F 7a (771-88) (Ίστρος ποταμός) ό κ α ί Δ α ν ο ΰ β ις λ ε γ ό μ ε ν ο ς κατέρχεται άπό τών έσπερίων τόπων τήν έκβολήν πέντε στόμασι ποιούμενος· δυσί δέ περισχιζόμενος καί εις τον Άδρίαν ρεΐ. (775) Άμέλει δέ άχρι τής Κελτικής γι νώσκεται, | καί τφ Θέρει τον πάντα διαμένων χρόνον· | χειμώνι μ έν γάρ αΰξεται πληρούμενος | τοΐς

Übersetzung

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F 1 (748-50) Odessos gründeten Milesier zu der Zeit, als Astyages über Medien herrschte; (750) es ist rings von thrakischen Krobyzern umgeben. F 2(751-7) a (Steph. Byz. s. v. Διονύσου Πόλις) Im Pontosgebiet; früher Krounoi vom Flerabrinnen des Wassers. „Als aber später ein Dionysosstandbild vom Meer in der Ge­ gend angespült wurde“, wurde es so genannt. b (Dionysopolis) wurde zunächst Krunoi genannt, weil in seiner Nähe Wasser her­ vorsprudelte; d an n w u r de es in M a t i o p o l i s u m b en a n n t ; als aber später ein Dionysosstandbild vom Meer in der Gegend angespült wurde, (755) erhielt es, wie man sagt, mit Dionysopolis nochmals einen neuen Namen. Es liegt im Grenz­ gebiet zwischen dem Land der Krobyzer und dem der Skythen und hat eine vor­ wiegend griechische Mischbevölkerung. F 3 (758 f.) (Das Städtchen Bizone) Manche sagen, es gehöre Barbaren, manche aber, es sei eine Kolonie von Mesembria. F 4 (760-3) (760) Kallatis ist aufgrund eines Orakelspruchs als Kolonie der Leute von Herakleia entstanden. Sie gründeten es zu der Zeit, als Amyntas die Herrschaft über die Makedonen übernahm. F 5 (764 f.) Tomeoi ist als Kolonie der Milesier entstanden; (765) es ist von Skythen tim Kreis bewohntt. F 6 (766-70) (Die Stadt Istros) hat ihren Namen vom Fluss erhalten; auch diese Stadt gründeten Milesier, und zwar zu der Zeit, als der Heereszug der skythischen Barbaren nach Asien übersetzte, (770) der die Kimmerier vom Bosporus wegtrieb. F 7a (771-88) (Der Fluss Istros,) der auch D a n u b i s g en a n n t wi rd, fließt von den Gegen­ den im Westen herab und mündet mit fünf Armen ins Meer; da er sich aber spaltet, fließt er auch mit zweien in die Adria. (775) In der Tat ist sein Lauf bis ins Kel­ tenland bekannt. Er bleibt sogar im Sommer die ganze Zeit hindurch erhalten. Im Winter schwillt er nämlich an, da er von den dann niedergehenden Regenfällen ge­ lullt wird und zudem, wie man sagt, vom Schnee (780) und vom immerfort

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Text

γινομένοις δμβροισι και άπό τής χιόνος, ώς άρξαι Φινέα, | τόν τοϋ Τυρίου Φοίνικας, ύστέροις δέ χρόνοις κατελθεϊν έξ ’Ιωνίας στόλον (1005) Μιλησίων καί κτίσαι ταύτας τάς πόλεις, άς εις "Αμαστριν ύστερον συνήγαγεν] επί των τόπων κτίσασα πόλιν ομώνυμον | 'Άμαστρις, Όξάθρου μ έν ιστορούμενη | θυγάτιψ ύπάρχειν, ώς λόγος, τοϋ Περσικού, | (1010) τον δέ Ήρακλείας Διονυσίου τοϋ τυράννου γενομένη γυνή. F 30 (1012-5) (ΓΙαρθένιος ποταμός) πλωτός έστι καταφέρων ρεΐθρον ήσυχώτατον έν αύτφ δέ λόγος (1015) Άρτέμιδος είναι λοετρόνέπκρανέστατον. F 31 (1016-9)

Ηράκλεια Βοιωτων κτίσιςΙ καί Μεγαρέων εντός δέ ταύτην Κυανέων ) κτίζουσιν όρμηθέντες άπό της Ελλάδος \ καθ’οϋς χρόνους έκράτησε Κύρος Μηδίας. F 32 (1020 f.) (1020) ("Υπιος ποταμός) εχει έφ’ αύτω μεσόγειον πόλιν ΓΙρουσιάδα λεγομένην. F 33 (1022-4) (Σαγγάριος ποταμός) έκ τής υπέρ Θυνών τε καί Φρυγίας φερόμενος έξίησι δια τής Θυνίας. F 34 (1025 f.) (1025) ('Απολλωνία νήσος) Ήρακλεωτων άποικον.

εχει έν έαυτή πόλιν

λεγομένην

θυνιάδα,

Übersetzung

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F 29 (1001-11) (Die Stadt Amastris) Ober diese Gegend hat Phineus geherrscht, der Sohn des Phoinix aus Tyros. In späteren Zeiten aber kam aus Ionien eine milesische Flotte (1005) und gründete diese Städte, die wiederum später Amastris zu Amastris vereinigte, indem sie in der Gegend eine Stadt gründete, die ihren eige­ nen Namen trug. Von ihr wird berichtet, sie sei eine Tochter des Persers Oxathres (so geht zumindest die Rede); (1010) sie wurde aber die Frau des Dionysios, des Tyrannen von Herakleia. F 30(1012-5) (Der Fluss Parthenios) ist schiffbar, da er mit ganz ruhiger Strömung herabfließt; an ihm liegt, wie es heißt, (1015) ein hochberühmter Badeplatz der Artemis. F 31 (1016-9) Herakleia, eine Gründung der Böotier und der Megarer; sie brachen aus Griechen­ land auf zu der Zeit, als Kyros die Herrschaft über Medien erlangte, und gründeten die Stadt diesseits der Kyaneischen Felsen. F 32 (1020 f.) (1020) (Der Fluss Hypios) hat an seinem Lauf im Binnenland eine Stadt liegen, die Prusias heißt. F 33 (1022-4) (Der Fluss Sangarios) kommt aus dem Land, das oberhalb der Thyner und Phry­ giens liegt, und fließt durch Thynien ins Meer. F 34 (1025 f.) (1025) (Auf der Insel Apollonia) liegt eine Stadt, die Thynias heißt, eine Kolonie der Herakleoten.

Kommentar I10 Bei der hier als stilistisches Vorbild genannten Komödie ist v. a. an die Neue Komödie zu denken. Kürze, Klarheit und Überzeugungskraft (zu letzterer vgl. etwa Plut. Mor. 853B) umreißen ihren Stil gut. Die Begrifflichkeil, die der Autor in diesem Zusammenhang verwendet, entstammt der antiken Rhetorik und Stilkritik, mit der er offenbar wohlvertraut war. Zum Adressaten Nikomedes s. o. S. 12, zum „Nutzen“, den das Werk dem Leser bringen soll, hier zu 92-7. II5 Die Spartaner waren, wie noch unser „lakonisch“ bezeugt, für ihre kurz angebundene Art bekannt. 16-8 Pergamon lag im Nordwesten Kleinasiens, ca. 25 km von der Ägäisküste entfernt, etwa auf der Höhe von Lesbos. Der letzte Vertreter des pergamenischen Königshauses, Attalos III., starb 133 kinderlos und vermachte sein Reich, das zu diesem Zeitpunkt einen beträchtlichen Teil Kleinasiens umfasste, testamentarisch den Römern. Er akzeptierte diese also, wie es auch das bithynische Königshaus tat, als neue Ordnungsmacht, und auf diese politische Übereinstimmung zwischen ihm und dem Adressaten der Welt-Rundreise ist das Lob zurückzuführen, das Ps.Skymnos den Attaliden spendet. 19-44 Diogenes von Babylon (ca. 240-150) war ein bedeutender Vertreter der Stoa, als deren Schulhaupt er längere Zeit hindurch in Athen wirkte, Aristarch von Samothrake (217-145) ein großer alexandrinischer Philologe. Der nicht namentlich genannte „echte Wissenschaftler“ ist der Philologe und Historiker Apollodor von Athen. Bei dem hier erwähnten Werk handelt es sich um die C h ro n ik a , einen chronographischen Abriss, der von der Eroberung Trojas zunächst in drei Büchern bis 145/4, später in vier Büchern bis 120/19 oder 110/09 herabführte. Da als Da­ lum der Einnahme Trojas nach Eratosthenes das Jahr 1184/3 anzusetzen ist, war das vierte Buch zum Zeitpunkt der Abfassung unseres Werkes noch nicht veröf­ fentlicht, was für dessen Datierung von Bedeutung ist (s. o. S. 12). Nach der Inhaltsangabe des Ps.-Skymnos könnte man in den C h ro n ik a eine reine politische Ereignisgeschichte vermuten. Nur die „Leben berühmter Männer“ deuten an, dass Apollodor auch Kultur-, Literatur- und Philosophiegeschichte ausführlich behandelte (vgl. Jacoby 1902, v. a. 25, 29). Zum Metrum des komischen Trimeters vgl. S. 13 f. 45-9 Der genannte König ist Attalos II. Philadelphos (Regierungszeit 159138). Dass Dichtung ihrem Gegenstand „unsterblichen Ruhm“ verleihe, ist ein seit Homer geläufiger Topos. Der Autor überträgt ihn hier geschickt auf den Wid­ mungsträger, um ihn weiter unten (103-8) analog auf sein eigenes Werk und Nikomedes anwenden zu können. 50-64 Der Preis des Herrschers, dem das Werk gewidmet ist, ist topisch, wo­ bei insbesondere das Lob des bithynischen Hofs als intellektuelles Zentrum in der übrigen Überlieferung keine Stütze findet: Die bithynischen Herrscher galten im Gegenteil auch noch im 2. Jh. teilweise als Halbbarbaren (Meyer 1998, 79 f.). Die den traditionellen Anruf einer Gottheit als Inspirationsquelle variierende Behaup­ tung des Autors, er habe sein Werk im Anschluss an eine Befragung des Apollon

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von Didyma (südlich von Milet) verfasst, steht mit der Tatsache in Z u s a i^ nhang, dass die Könige von Bithynien intensive Beziehungen zu diesem Q ,.^ ] unterhielten (Marcotte 2000, 153 f.). Die Erwähnung des Vaters des angespr0cj)(;nen Königs spricht dafür, dass es sich bei dem Adressaten (vgl. zu ihm S. 12) ej-,er um Nikomedes III. als um Nikomedes II. handelt: Dieser hatte nämlich sejnen Vater Prusias II. ermorden lassen und dürfte an dessen Nennung kein Gefa[]en gefunden haben. 65-89 Diese Inhaltsangabe, das Gegenstück zu der oben (24-32) gegebenen der apollodorischen C h ro n ik a , entspricht dem, was wir tatsächlich im Werk Vor, finden, ist aber unsystematisch und redundant: An Themen werden nacheinancjer aufgezählt Kolonien (66), Städtegründungen im allgemeinen (67), die ganze bewohnte Welt (67 f., 73 f.), Flüsse (75), Europa und Asien (76, s. u.), griechiScilS Städte (77-9), Barbarenstämme (80-3), (große) Völker im allgemeinen und ihre Bräuche (84 f.), Häfen (86), Inseln und Städtegründungen auf diesen (87-9). Viel­ leicht soll damit bewusst der Eindruck eines bunten, abwechslungsreichen Durch­ einanders erzeugt werden, das man bei einem literarischen Werk oft als reizvo|i empfand (vgl. etwa Hör. Ars 29). Eingeschoben ist ein Versprechen, entlegene Sachverhalte ausführlicher darzustellen als bekannte (69-72), dessen Einhaltung sich angesichts der trümmerhaften Überlieferung der einschlägigen Traditionen oft nur mehr schwer beurteilen lässt. Die Einteilung der Erde in nur zwei Kontinente rekurriert auf ein dichotomisches Schema, das in der antiken Geographie neben der spätestens seit Herodot vorherrschenden Dreiteilung in Europa, Asien und Afrika existierte und Afrika entweder zu Europa oder - wie hier, s. zu 139-46 - Zu Asien rechnete (vgl. Sali. lug. 17.3 mit G. M. Paul, A historical commentary on Sallust’s Bellum Jugurthinum, Liverpool 1984, 72). 90 f. Marcotte 2000, 16 rekonstruiert auf der Basis des hier verwendeten Terminus περίοδος für das Werk den ursprünglichen Titel Περίοδος γης, „WeltRundreise“. Sein Vorschlag wurde in der vorliegenden Ausgabe aus praktischen Gründen übernommen, doch muss seine spekulative Natur betont werden. Der 73 f. gebrauchte Ausdruck Περιορισμός τής οικουμένης, „Beschreibung der bewohn­ ten Welt“, wäre nur eine unter vielen möglichen Alternativen. 92-7 Diese Passage enthält einen frühen (und bisher übersehenen) Beleg für den Erfolg der von Neoptolemos von Parion gefundenen Kompromissformel im Streit darum, ob Dichtung auf das Vergnügen oder vielmehr auf den Nutzen des Publikums abziele; diese Formel wurde später durch Florazens Diktum vom p ro d e s se und d e le c ta re berühmt (Ars 333 f.; C. O, Brink, Horace on poetry: the ,Ars Poetica4, Cambridge 1971, 352 f.). Zur Art des hier in Aussicht gestellten Nutzens s. o. S’. 13. 98-102 Das durch eine Anspielung auf Od. 1.3 in 102 noch unterstrichene Versprechen, der Leser könne das Wissen des sprichwörtlich klugen und kenntnis­ reichen Odysseus erlangen, ohne wie dieser den Preis einer langen Irrfahrt zahlen zu müssen, zeugt von der antiken Einstellung zum Reisen, das trotz eines sich in Ansätzen entwickelnden Tourismus meist als ein nach Möglichkeit zu vermeiden­ des Übel angesehen wurde.

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103-8 Zum Topos „Ruhm durch Dichtung“ vgl. zu 45-9. Hier wird er insofern variiert, als Werk und Adressat sich gegenseitig berühmt zu machen scheinen. 109-27 Zu dieser Liste von Quellen insgesamt und zu den einzelnen Autoren s. o. S. 16 f. Mit κλίμα („Zone“, eigentlich „Neigung“ [sc. des Sonnenstandes]), einem Ausdruck, den Eudoxos von Knidos in die geographische Fachterminologie eingeführt hatte, bezeichnete Eratosthenes einen von zwei Breitenkreisen be­ grenzten Teil der Erdoberfläche, innerhalb dessen die Dauer des längsten Tages um höchstens eine halbe Stunde variiert. Aus σχήματα oder σφραγίδες („Formen“), großen, geometrisch gestalteten Landstücken, setzte er die Landmasse der Erde zusammen. 128-36 Zum Thema „Autopsie“ vgl. S. 18, zu Karthago S. 12. 137 f. In antiken Weltbeschreibungen wurde Europa in der Regel vor Asien behandelt; vgl. etwa die P e r ie g e s is des Hekataios oder Strabons G e o g rc tp h ik a . Die Überschrift „Europa“ ist aber redundant und geht nicht auf den Autor zurück. 139-46 120 Stadien entsprechen je nach dem zugrunde liegenden Stadionmaß etwa 21 bis 23 km. An sich scheint es natürlich, diese Angabe auf die Breite der Straße von Gibraltar zu beziehen, doch da Strab. 2.5.19 ihre Länge mit 120 Stadien angibt, ist es wahrscheinlicher, dass auch hier die Länge der Durchfahrt gemeint ist oder dass Ps.-Skymnos eine Quelle, die sich in diesem Sinne äußerte, missver­ stand. Tatsächlich ist die Straße an der engsten Stelle nur rund 14 km breit, und die Schätzungen der antiken Autoren liegen oft noch deutlich darunter (z. B. Scyl. FGrH 709 F 8: 7 Stadien [1,3 km]). Möchte man die Angabe des Anonymus den­ noch auf die Breite der Meerenge beziehen, so sollte man deshalb nicht die schmälste Stelle, sondern die Eintfernung zwischen den beiden markanten Vorge­ birgen Djebl Musa und Gibraltar zugrunde legen. Dass diese Kaps hier Libyen und Europa zugeordnet werden, zeigt, dass der Autor jenes nicht als Teil von Europa, sondern von Asien betrachtete; vgl. zu 65-89. Die Säulen des Herakles wurden meist direkt auf den Vorgebirgen lokalisiert, doch schon Euktemon von Athen (5. Jh.) plazierte sie auf zwei angeblich 30 Stadien (ca. 5,5 km) voneinander entfern­ ten Inseln (Avien. Ora 350-61); diese dürften mit den - in Wirklichkeit allerdings fast dreimal so weit auseinanderllegenden - Inselchen Paloma auf der spanischen und Peregil auf der afrikanischen Seite zu identifizieren sein (Schulten 1955-1957, 1,407). 146-9 Mainake lag an der spanischen Südküste im Bereich der Mündung des Vêlez - also in Wirklichkeit keineswegs „in der Nähe“ der Säulen des Herakles, sondern über 100 km von ihnen entfernt -, konnte aber bislang noch nicht genau lokalisiert werden. Ob es, wie hier behauptet, von Massalia aus oder aber von Phöniziern gegründet wurde, ist unklar. Als wahrscheinlichstes Gründungsdatum gilt der Beginn des 6. Jhs. (Rouillard 1991, 294-7). Die Stadt war zur Zeit des Ps.Skymnos zerstört und wurde erst in der frühen Kaiserzeit neu gegründet. 150 f. Das genannte Kap ist Gibraltar. Die tatsächliche Distanz zwischen ihm und Erytheia beträgt etwa 130 km, doch ob dies auch die Entfernung ist, die Ps.Skymnos mit seiner Angabe „einen Tag zu segeln“ meint, wissen wir nicht, da die Distanz, die einer Tagesreise zu Schiff entspricht, in der Antike zwischen etwa 50

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und über 200 km schwanken kann (W. Kroll, Schiffahrt, RE 3 A [1921] 408-ig, hier 410-2). 152-8 Die mythische Insel Erytheia, erstmals bei Hesiod (Th. 290) als Sitz de? Riesen Geryon und seiner Rinderherden erwähnt, scheint später zumindest von Philisteides und Ephoros mit der kleinen, heute mit der größeren Isla de Leon ver­ bundenen Insel San Sebastian identifiziert worden zu sein, auf der sich das punische Gadir befand (FGrH 11 F 3 = 70 F 129a; vgl. aber zu 159-62). Bei den „ägyptischen Stieren“ wird man in erster Linie an den Apisstier zu denken haben. Der Epirus (zu den dort ansässigen Thesprotern vgl. zu 444 f.) war ebenfalls ihr sein Vieh berühmt; manchmal wurden sogar Geryon und Erytheia selbst dorthin versetzt (Scyl. 26, Hesych. s. v. Κεστρινικοι βόες). Die angebliche Besiedlung Erytheias durch „Westäthiopier“ hängt mit dem vieldiskutierten Flomervers Od. 1.23 zusammen, nach dem die Äthiopier in zwei Teilvölker geteilt sind. Im Zu­ sammenhang hiermit spricht Ephoros (FGrFI 70 F 128) von einer Wanderung von Äthiopiern nach Westen, in deren Zuge sie schließlich auch auf Spanien ausgegrif­ fen hätten. 159-62 Hinsichtlich der Entfernungsangabe s. zu 150 f. Das wohl um 110() von Phöniziern gegründete Gadir bzw. Gadeira befand sich nach Ephoros (FGrH 70 F 129a) auf Erytheia (s. o. zu 152-8). Wenn Ps.-Skymnos es statt dessen in der Nähe von Erytheia lokalisiert, so scheint er dieses vielmehr mit der sich südlich von San Sebastian anschließenden Isla de Leon zu identifizieren, wo die Römer im 1. Jh. Gades gründeten, aus dem sich das heutige Cädiz entwickelte. Doch dieser Annahme widerspricht wieder seine Angabe über die Kleinheit von Erytheia. Wenn die vorliegenden Verse, die als Teil von Ephor. FGrFI 70 F 129b erscheinen, wirklich auf Ephoros zurückgehen, so hat der Autor seine Quelle missverstanden und Verwirrung gestiftet. Mit den κήτη, den „riesigen Meerestieren“, könnten Wale, eher aber noch Thunfische gemeint sein, da deren Größe vor Gadeira auch sonst gerühmt wird (Ps.-Arist. Mir. ause. 136) und Ps.-Skymnos mit diesem Ausdruck auch an anderer Stelle (F 10 [803]) große Speisefische bezeichnet; vgl. lJ. Hoefer, Zu alten Geographen, RhM 73 (1924) 343-9, hier 347-9. 162-6 Im 6. Jh. trafen die Phokäer an der spanischen Ozeanküste auf ein Reich von Tartessos (Hdt. 1.163, 4.152.2 f.), das sich etwa zwischen den Unterläu­ fen des Guadalquivir und des Guadiana erstreckt haben dürfte und dem die spätere Überlieferung z. T. sagenhafte Züge verlieh. Ob, wie oft angenommen, auch eine Stadt Tartessos existierte, ist ebenso zweifelhaft wie die Identifikation von Tartessos mit dem biblischen Tarschisch, die ihm ein noch höheres Alter verleihen und seine Bedeutung als Handelsplatz unterstreichen würde. Die Gegend, die noch heute eine Reihe von Minen aufweist, war bereits in der Antike für ihren Metall­ reichtum berühmt. Gold und Kupfer wurden dort tatsächlich abgebaut, wogegen die Berichte über alluviale Zinnvorkommen hier und bei Avien. Ora 296-8 sowie Steph. Byz. s. v. Ταρτησσός nicht den Tatsachen entsprechen. Vgl. Schulten 1955-1957, II, 480, 499, 503 f; zu Tartessos im allgemeinen Rouillard 1991, 51-9 mit weiterer Literatur. 167 f. Bis Tartessos haben wir uns von Gibraltar aus der spanischen Küste entlang nach Nordwesten bewegt. Die Aussage, „danach“ erstrecke sich das

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Keltenland bis zum nordwestlichen Mittelmeer (zu dieser Bedeutung von „Meer vor Sardinien“ vgl. Eratosth. Ill B 92 Berger), kommt für den modernen Leser überraschend. Die ,hodologische‘ Geographie der Antike, die sich kaum auf Kar­ ten stützt, sondern sich an der Wegerfahrung und verbalen Beschreibungen orien­ tiert, führt oft wie hier zu Aussagen, die sich nicht sinnvoll auf eine Karte übertra­ gen lassen (Janni 79-158). Dass der Großteil der Iberischen Halbinsel wie bei Ephoros (FGrH 70 F 131) und anderen früheren Schriftstellern zum Gebiet der Kelten gerechnet wird, entspricht den historischen Verhältnissen des 2. Jhs. nur mehr bedingt (vgl. zu 196-202). 169-82 Die bewohnte Welt erscheint als Rechteck, dessen Eckpunkte von den Orten der sommerlichen und winterlichen Sonnenaul- bzw. -Untergänge markiert werden und das man sich durch die Diagonalen in vier Dreiecke geteilt denken kann. Skythen und Äthiopier bewohnen Norden und Süden, die Ost- und WestDreiecke werden von Indern und Kelten eingenommen. Dieses aufEphoros (FGrH 70 F 30) zurückgehende Schema findet sich später auch bei Strab. 1.2.28 und dem christlichen Geographen Kosmas Indikopleustes (Top. Christ. 2.80). Bei diesem ist es durch ein Diagramm illustriert, das in ähnlicher Form ebenfalls schon bei Ephoros stand und also Ps.-Skymnos bekannt gewesen sein dürfte, weshalb es hier wiedergegeben sei (Süden ist oben): Wintersonnenaufgang

Notos (Südwind)

W intersonnen Untergang

Zephyros (Westwind)

Sommersonnenaufgang

Boreas (Nordwind)

Sommersonnenuntergang

Ps.-Skymnos weicht allerdings insofern von Strabo und Kosmas ab, als die Kelten bei ihm auf die Nordhälfte ihres Dreiecks beschränkt sind, wodurch das Schema asymmetrisch wird. Wahrscheinlich repräsentiert er damit die Originalversion, wogegen die beiden anderen Autoren geglättet haben. Das Detail passt jedenfalls gut zu der Annahme des Ephoros von einer Wanderung der Äthiopier bis in die Gegend von Südspanien (s. zu 152-8), welche eine Reduktion des keltischen Ge­ biets impliziert. 183-7 Die Griechen unterhielten schon früh, insbesondere über Massalia, Handelsbeziehungen zu den Kelten, welche auch als ausgesprochen griechen­ freundlich galten (Ephor. FGrH 70 F 131); so gründlich hellenisiert, wie das hier und anderswo in der antiken Historio- und Ethnographie behauptet wird (z. B. Pomp. Trog. 43.4.1 f.), wurden sie aber nie. Musik galt in der Antike allgemein als emotionslenkend und charakterbildend, und schon Platon wollte sie deshalb zur Hebung der allgemeinen Moral einsetzen (M. West, Ancient Greek music, Oxford 1992, 246-53); an unserer Stelle wird diese Idee zum einzigen Mal in der erhalte-

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nen antiken Literatur auf die Kelten angewandt, wobei Ps.-Skymnos vielleicht an die bekannten keltischen Dichter und Sänger, die Barden, denkt. 188-95 Die genannte „Säule“ wurde in der modernen Forschung mit den Al­ pen, den Pyrenäen, der Bretagne oder einer Kombination aus diesen identifiziert, ln der hier beschriebenen Form (die noch dazu durch eine Textverderbnis entstellt ist) entspricht sie aber keinem realen geographischen Phänomen, sondern zeugt von der Verwirrung der vorrömischen Geographie hinsichtlich der Topographie West- und Nordeuropas. Was die Eneter betrifft, so gab es in Europa zwei bis auf den Akzent homonyme Völker dieses Namens, die zwischen Loire und Bretagne bzw. in der Poebene siedelten (vgl. zu 387-90). Ob dies dem Autor klar war, ist nicht sicher. Zur Lokalisierung der Donauquellen und zur Annahme eines in die Adria mündenden Donauarms s. zu F 7a. 196-202 Die „Gebiete am Meer ... vor Sardinien“ (vgl. zu 167 f.) entsprechen dem heutigen Südostspanien und Südfrankreich. Die Südostküste Spaniens wurde von Karthagern („Libyophöniziern“, d. h. in Afrika siedelnden Phöniziern) koloni­ siert, die dort u. a. Carteia, Malaka, Sexi und Abdera gründeten. Die Tartessier, die hier nach 162-6 ein zweites Mal auftauchen, wohnen nach Ansicht des Autors of­ fenbar auch im Landesinneren und berühren die Küste an zwei Stellen (vgl. Avien. Ora 308, 423 f., 462 f.; s. auch hier zu 226). Die Iberer, die hier nur einen Küsten­ abschnitt einzunehmen scheinen, stießen in Wirklichkeit schon im 4. Jh. ins Bin­ nenland vor und vertrieben z. T. die dort ansässigen Kelten (vgl. zu 167 f.). Die Wohngebiete der Bebryker werden in der antiken Tradition unterschiedlich einge­ grenzt. Wenn die Ligurer hier, wie das der Text nahelegt, etwa den von Massalia aus kolonisierten Küstenstrich innehaben, so werden sie auf diese Weise viel wei­ ter westlich lokalisiert als in der übrigen Überlieferung, wo sie die Seealpen und den nördlichsten Appennin bewohnen. 202-16 Der Ausdruck „massaliotische Phoker“ ist ein gutes Beispiel dafür, dass Kolonisten nicht nur mit dem Ethnikon der betreffenden Kolonie, sondern auch mit dem der Mutterstadt bezeichnet werden konnten (Graham 1964, 104 f). Das nach Timaios (FGrll 566 F 71) angegebene Gründungsdatum von Massalia, dem heutigen Marseille, entspricht dem Jahr 600/599; es wird allgemein akzep­ tiert. Die Stadt war bis in die Kaiserzeit eine der wichtigsten im westlichen Mit­ telmeerraum. Ihre Tochterstädte - oder handelt es sich in einigen Fällen um Grün­ dungen der Phokäer selbst? vgl. Rouillard 1991, 245 - werden der Reihe nach der Küste entlang von Südwesten nach Nordosten aufgezählt: Emporion (gegründet im 6 . Jh.) und dessen Tochterstadt Rhode (um 400; seine Erstgründung durch Rhodier während deren angeblicher, nach Eusebios von 916/5 bis 893/2 dauernden See­ herrschaft ist eine etymologisch motivierte Sage; vgl, Strab. 14.2.10) lagen jenseits der spanisch-französischen Grenze am heutigen Golfo de Rosas. Agathe entspricht dem heutigen Agde nordöstlich von Narbonne; es geht wie Emporion aufs 6. Jh. zurück. Die Lage von Rhodanusia steht nicht fest, ebensowenig die von Tauroeis, das sich jedenfalls bereits östlich von Massalia befand. Olbia, in der Nähe von Hyères, wurde Ende des 4. Jhs. gegründet. Antipolis, das heutige Antibes, geht wieder auf die archaische Zeit zurück. Bemerkenswerterweise ignoriert Ps.Skymnos das erst spät gegründete Nikaia, das eigentlich den geographischen

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Endpunkt der massaliotischen Kolonisation im Osten markieren würde, vermutlich deshalb, weil es in seinen Quellen noch nicht vorkam. 217-9 Die Pelasger sind ein vorgriechisches Volk unklarer Herkunft, das von den Griechen als uralt und (im Ägäisraum) autochthon angesehen wurde. Sie sol­ len nach Etrurien ausgewandert und dort zu den Etruskern geworden sein (Hellanic. FGrH 4 F 4); später kam die abweichende Version einer Besiedlung Etruriens gemeinsam mit den Etruskern auf (Antikleides FGrH 140 F 21). 220 f. Der Passus fasst Fldt. 1.94 zusammen: die Etrusker seien Lyder, die wegen einer Hungersnot unter dem Königssohn Tyrrhenos ihre Heimat verlassen und sich im Land der Umbrer (s. u. zu 226) angesiedelt hätten. Die Gegenposition, es handle sich bei ihnen um ein autochthones Volk, kommt erst später auf (D. H. 1.30). 222-4 Korsika und Sardinien waren in der Antike wirtschaftlich und kulturell rückständig und werden entsprechend kurz abgehandelt. Sardinien wurde in anti­ ken Listen der sieben größten Mittelmeerinseln manchmal sogar vor Sizilien an erster Stelle aufgeführt (Timae. FGrH 566 F 65), doch tatsächlich ist es, wie bei Alex. fr. 270 Kassel - Austin und hier angenommen, etwas kleiner (23813 km2 : 25426 km2). 224 f. Auf den „Sireneninseln“ und der „Insel der Kirke“ - jene südlich des Vorgebirges von Sorrent gelegen (H. Philipp, Sirenianus mons, RE 5 A [1927] 308), diese in Wirklichkeit eine Halbinsel namens Kirkeion im südlichen Latium (Strab. 5,3.6) - siedelte man die bekannten Frauengestalten aus den homerischen Epen an. Weshalb der Autor behauptet, die Örtlichkeiten hätten „früher einmal“ so geheißen, ist nicht ersichtlich, da sie ihre Namen in der Antike, soweit wir wissen, nie geändert haben. 226 Die Umbrer waren ein großes italisches Volk, über dessen Ursprung und alles Siedlungsgebiet wir nicht klar informiert sind. Die vorliegende Stelle impli­ ziert zusammen mit 220 f., dass sie von Pelasgern und Etruskern ins Binnenland östlich von Etrurien abgedrängt wurden (so explizit etwa Plin. Nat. 3.50, 112), wo sie in historischer Zeit siedelten. Sie werden - typisch für das sich streng an den Küsten orientierende Vorgehen des Ps.-Skymnos - in 366-8 nochmals erwähnt; vgl. zu 196-202, 244-7. 227-35 Während die Latiner eine distinkte ethnische Einheit mit langer Sied­ lungskontinuität in Latium sind, lassen sich die Ausonier historisch kaum fassen, da ihr Name in der Antike auf die verschiedensten italischen Stämme und Völker angewandt wurde (M. Cancellieri, Ausoni, EncVirg 1, Rom 1984, 420-2). Zur Ab­ stammung der eponymen Stammväter von Odysseus und Kirke bzw. Kalypso vgl. etwa Hes. Th. 1011-3 bzw. Festus p. 16.23 Lindsay. Da hier, auch wenn der Autor sich diesbezüglich nicht genauer äußert, der Eindruck entsteht, Rom sei eine Gründung dieser beiden Völker, erhält es so mittelbar griechische Wurzeln; zu dieser Tendenz der griechischen Historiographie, Rom zu hellenisieren, vgl. etwa Hellanikos, FGrH 4 F 84 und (programmatisch) D. H. 1.5.1. Was die Etymologie des Stadtnamens betrifft, so stellt Ps.-Skymnos zwei Möglichkeiten zur Wahl: Die geläufige Ableitung von ρώμη, „Macht, Stärke“, wird nur umschrieben (232); zur

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Rückführung auf den Namen des Stadtgründers vgl. Plut. Rom. 2.1. Zum panegy­ rischen Ton der Verse s. o. S. 19. 236-43 „Opiker“ ist die griechische Namensform der sonst als Osker bekann­ ten Gruppe von vorwiegend in der heutigen Campagna ansässigen Stämmen. Kyme (latinisiert Cumae) wurde im 8. Jh. gegründet, laut Strab. 5.4.4 gemeinsam von Chalkis auf Euböa und von einem nicht spezifizierten anderen Kyme aus, das entweder das schlecht bezeugte an der Ostkiiste Euböas oder die Stadt in Klein­ asien südöstlich von Lesbos sein könnte. Ps.-Skymnos weicht hiervon in zwei Punkten ab: Die Besiedlung erfolgt bei ihm in zwei Etappen, und statt von Kyme ist von Äoliern die Rede (die aus Kleinasien und in diesem Fall auch aus dem dor­ tigen Kyme oder aber aus Böotien stammen könnten). Das genaue Verhältnis die­ ser Varianten zueinander ist nicht mehr sicher zu bestimmen. In der Nähe von Cumae liegt der Aornos- oder Avernersee, wo sich angeblich ein Eingang zur Un­ terwelt und ein mit diesem verbundenes Orakel befanden, das allerdings nur Ps.Skymnos als „Kerberion“, d. h. als Kerberos-Heiligtum bezeichnet. Dort wurden sowohl die N e k y ia des Odysseus (Od. 11, vgl. Strab. 5.4.5) als auch der Abstieg des Aeneas in die Unterwelt (Verg. Aen. 6) lokalisiert. Ob der anderweitig nicht bezeugte Orakelspruch, der zur knapp vor der Mitte des 5. Jhs. zu datierenden Gründung Neapels von Cumae aus geführt haben soll, von diesem Kerberion oder wie sonst üblich von Delphi ausging, ist nicht bekannt. 244-7 Die hier genannten südwestitalischen Stämme werden in der antiken Ethnographie verschieden lokalisiert, manchmal auch auseinander hergeleitet und miteinander verwechselt. Am wichtigsten sind die Sauniten oder Samniten, die im 4. Jh. einen Bund bildeten, dessen Gebiet quer über die ganze Halbinsel reichte. Die Vorstellungen des Ps.-Skymnos sind nicht besonders klar: Die von ihm offen­ bar an der Küste angesetzten Samniten müssten von den Ausoniern logischerweise durch die Opiker (236) getrennt sein; die Oinotrier tauchen, was in der antiken Tradition kein Gegenstück hat, nochmals an der Adria auf (364) und scheinen also ebenfalls von Küste zu Küste zu reichen (vgl. zu 226); die eng mit Kampanien verbundenen Kampanier (vgl. D. S. 12.31.1: Ethnogenese ebendort im Jahr 438/7) werden zusammen mit den Lukaniern ins Binnenland versetzt. 248 f. Die Gründung von Poseidonia(s), dem römischen Paestum, durch Sy­ baris (vgl. Strab. 5.4.13) erfolgte um 600. Zu Sybaris selbst s. hier zu 337-60. 250-3 Phokaia an der kleinasiatischen Westküste war in archaischer Zeit die wichtigste griechische Kolonialmacht im westlichen Milteimeer. Um 546 wanderten die Phokäer im Gefolge der Niederschlagung des lydischen Aufstands durch die Perser zunächst nach ihrer Kolonie Alalia auf Korsika aus, siedelten sich aber nach einer verlustreichen Seeschlacht gegen Karthager und Etrusker schließlich etwas südlich von Paestum in Elea an (Hdt. 1.164-7). Ihre Tochterstadt Massalia wird in diesem Zusammenhang auch bei Antioch. FGrH 555 F 8 genannt, wobei ihre genaue Rolle allerdings im dunkeln bleibt. 254-63 Die sieben wichtigsten der Äolischen oder Liparischen Inseln nördlich von Sizilien sind Lipara, Hiera, Strongyle, Didyme, Erikussa, Phoinikussa und Euonymos. Der Name „Äolische Inseln“ beruht wahrscheinlich auf einem Lokali­ sierungsversuch der schwimmenden Insel des Windgottes Aiolos aus der O d y s s e e

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durch griechische Kolonisten (Ch. Hülsen, Αιόλου νήσοι, RE 1 [1894] 1041 f.). Hiera und Strongyle waren und sind noch vulkanisch aktiv, weshalb die Insel­ gruppe auch als Sitz und Werkstatt des Hephaistos galt (s. Cic. ND 3.55 und spe­ ziell zu Hiera Thuc. 3.88.3). Die Kolonisierung Liparas von Knidos aus dürfte um 580 zu datieren sein (D. S. 5.9.1-4); von der Zerstörung der Stadt durch die Römer im Jahr 252/1 nimmt Ps.-Skymnos keine Notiz. 264-70 Sizilien war für seine Fruchtbarkeit berühmt; nicht umsonst wurde es eine der Kornkammern Roms. Seine angeblich ersten Besiedler, die Sikaner, wur­ den mit dem spanischen Fluss Sikanos (heute Jucar) in Verbindung gebracht und galten deshalb als Iberer (Thuc. 6.2.2). Die häufig vorkommende Bezeichnung „Trinakria“, „Insel mit drei Kaps“, stammt natürlich nicht von diesen Ureinwoh­ nern - dem widerspricht schon ihre offensichtlich griechische Herleitung - , son­ dern deutet in Wirklichkeit wohl den Namen der homerischen Insel Thrinakie, mit der Sizilien identifiziert wurde, volksetymologisch um. Als zweites Volk sollen die Sikuler eingewandert sein; zu ihrem eponymen Herrscher vgl. Philistos FGrH 556 F 46. 270-82 Die Angaben über die erste griechische Expedition nach Sizilien und die ersten Kolonien an der Ostküste fußen teilweise auf Theopomp (FGrH 70 F 137). Dieser hatte bereits Theokies, den Anführer der Expedition, der nach der äl­ teren Tradition aus Chalkis stammte, zu einem Athener gemacht - eine Version, die ursprünglich offenbar dazu diente, das athenische Engagement in Sizilien im Peloponnesischen Krieg zu rechtfertigen. Neu ist demgegenüber die These, die getrennte Gründung von Naxos (heute Giardini) durch die Ionier aus Chalkis und von Hybla (Megara Hyblaia, am Golfo di Augusta zwischen Catania und Syrakus) durch die dorischen Megarer sei auf einen Streit zwischen diesen beiden Gruppen zurückzuführen. Bei den danach genannten Doriern handelt es sich um eine Unter­ gruppe der Megarer, die bei Kap Zephyrion, dem heutigen Bruzzano, eine (nicht mit dem nahegelegenen Epizephyrischen Lokroi - s. u. zu 312-7 - zu verwech­ selnde) Siedlung wohl eher provisorischen Charakters errichteten. Hierzu und zur nachfolgenden Gründung von Syrakus, einer der größten griechischen Städte überhaupt, vgl. Strab. 6.2.4. Der Name von Syrakus soll sich von einem See oder Sumpf Συρακώ herleiten, vgl. Steph. Byz. s. v. Συράκουσαι. (Der Zusatz „bei ih­ nen“ ist eines von vielen sinnleeren Füllseln des Anonymus, da Syrakus nie und nirgends anders genannt wurde.) Die Datierung des Beginns der Kolonisierung auf die zehnte Generation nach dem Trojanischen Krieg (1184/3 nach Eratosthenes, 1149/8 nach Ephoros) ist mit dem sonst üblichen Datum von ca. 740 (Thuc. 6.3-5; K. Ziegler, Σικελία, RE 4 A [1923] 2461-2522, hier 2491-5) kompatibel, da in der sich vorwiegend an den spartanischen Königslisten orientierenden Chronologie der griechischen Frühzeit eine Generation im Schnitt gut 40 Jahre umfasste (Marcotte 2000, 76-9). 283-90 Die hier aufgezählten Städte wurden nach Ps.-Skymnos alle direkt (Leontine oder -oi [heute Lentini], Zankle [Messina], Katane [Catania], Kallipolis) oder mittelbar (Euboia, Mylai [Milazzo], Himera, Tauromenion [Taormina]) von Naxos aus gegründet und gehen somit letztlich auf dessen Mutterstadt, das euböische Chalkis, zurück. Unter den erstgenannten ist die Gründung Zankles Naxos

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wohl abzusprechen; in Wirklichkeit dürfte es von Leuten aus Cumae sowie ails Chalkis und dem restlichen Euböa besiedelt worden sein (Thuc. 6.4.5). Die letzt, genannten Kolonien werden nur pauschal als Gründungen ihrer Vorgängerinnen bezeichnet. Strab. 6.2.6 präzisiert einiges: Zankle gründete Mylai, Mylai Himera Leontine Euboia (das schon zu Beginn des 5. Jhs. wieder zerstört wurde). Mn Ausnahme von Tauromenion, das nach wechselvoller Besiedlungsgeschichte erst 358/7 durch Nachfahren der Bewohner des bereits 403/2 von Dionysios I. zerstör­ ten Naxos endgültig als griechische Stadt gegründet wurde (D. S. 16.7.1; vgl. auch 14.59.2, 96.4), fällen alle Gründungen ins 8. und 7. Jh. Die meisten der Städte lie. gen an der Ost-, Mylai und Himera aber an der Nordküste (die Angabe, Taurome­ nion sei Himera „benachbart“, ist irreführend). Die Lage von Kallipolis und Eu­ boia ist nicht mehr sicher zu bestimmen; das erste ist vielleicht identisch mit dem heutigen Mascali, knapp 15 km südwestlich von Taormina, das zweite dürfte süd­ lich von Leontinoi zu suchen sein (E. Manni, Geografia Tisica e politica della Sicilia antica, Rom 1981, 153, 174). 291-6 Die Gründung von Selinus durch Megara Hyblaia (vgl. 277) fallt in die Mitte des 7. Jhs., diejenige von Akragas (Agrigento) durch das selbst um 690 von Rhodos und Kreta aus kolonisierte Gela, an der sich auch wiederum Rhodier be­ teiligt haben dürften (Graham 1964, 20-2), an den Beginn des 6. Jhs. Die Neu­ gründung Zankles (286) durch samische Siedler und seine Umbenennung in Messene erfolgte zu Beginn des 5. Jhs. unter dem Patronat des Tyrannen von Rhegion, Anaxilaos. Dieser Schirmherrschaft eines dorischen Herrschers und sei­ nem neuen dorischen Namen (vgl. H. Philipp, Messene 2, RE 29 [1931] 1219 f) dürfte es Messene verdanken, dass es hier trotz seiner ionischen Kolonisten zu den dorischen Gründungen gerechnet wird. Kamarina wurde von Syrakus (282) knapp nach 600 gegründet. Der Grund für seine spätere Zerstörung - oder eher seine Einnahme und Neubesiedlung - war ein Abfall der Töchter- von der Mutterstadt (Thuc. 6.5.3; Graham 1964, 93 f.). Endgültig wurde Kamarina dann durch die Römer im Ersten Punischen Krieg vernichtet. Die genannten Städte liegen mit Ausnahme von Messene alle an der Südwestküste Siziliens. Abgesehen von Kama­ rina endete ihre Blütezeit meist mit ihrer Besetzung bzw, Zerstörung im Zuge der karthagischen Expansion gegen Ende des 5. Jhs. (s. u.). 297-9 Karthago hatte schon vor der griechischen Kolonisation Handelsnie­ derlassungen im Nordwesten Siziliens, beispielsweise Panormos (heute Palermo), Solous und Motya. Es eroberte zwischen 409 und 405 die wichtigsten Griechen­ städte der Insel mit Ausnahme von Syrakus und blieb dort bis zum Ende des Ersten Punischen Krieges ein wichtiger Machtfaktor. 300-4 Zu den Oinotriern und ihrem Gebiet s. zu 244-7. „Italien“ bezeichnete im 2. Jh. meist schon die ganze Halbinsel bis zu den Alpen, doch das Gebiet, das Ps.-Skymnos so nennt, erstreckt sich in etwa südlich der Linie Poseidonia bzw. Elea (247-52) - Taras (330-6) und umfasst so nur die ,Stiefelspitze‘; das entspricht dem Sprachgebrauch der Historiker des 5. Jhs. (Marcotte 2000, 57-60). Italos, der mythische eponyme Herrscher dieses Gebiets, soll selbst Oinotrier gewesen sein (Antioch. FGrH 555 F 5 f.). Der Ursprung des hier und bei Polyb. 2.39.1 erstmals bezeugten Ausdrucks Μεγάλη "Ελλάς, „Großgriechenland“ (dessen Bedeutung

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sich später ebenfalls ausweitete, bis er ganz Unteritalien abdeckte), ist nicht sicher geklärt. 305-8 Diese drei Städte, deren Mutterstädte weiter unten besprochen werden (s. zu 312-7, 323-5), liegen etwa 50 km (Medma) bis 90 km (Terina) nordöstlich der Straße von Messina an der kalabrischen Küste bzw. etwas landeinwärts, wobei die Lage Terinas nicht mehr genau bestimmbar ist. Terina wurde vermutlich um 500 gegründet (und, was Ps.-Skymnos ignoriert, 206 von Hannibal zerstört); die Gründungen von Hipponion und Medma lassen sich ins späte bzw. frühe 6. Jh. datieren. 309-12 An der Gründung von Rhegion, dem heutigen Reggio di Calabria, in der zweiten Hälfte des 8. Jhs, waren neben Siedlern aus Chalkis auch Messenier beteiligt (Strab. 6.1.6). Die Stadt liegt nicht an der engsten Stelle der Straße von Messina, doch dürfte aufgrund der dortigen Strömungsverhältnisse (H. Philipp, Regium 3, RE 1 A [1914] 487-502, hier 488-90) in der Antike zwischen ihr und Zankle die günstigste Möglichkeit zur Überfährt bestanden haben. 312-7 Das Epizephyrische Lokroi lag an der Südostküste Kalabriens, nördlich von Capo Bruzzano (in der Antike Kap Zephyrion - daher der erste Bestandteil des Namens) und in der Nähe des heutigen Locri; vgl. den Stadtplan bei Greco 1981, 86. Seine Gründung erfolgte vermutlich zwischen 680 und 670, ob durch die am Golf von Euböa ansässigen Opuntischen oder die am Nordufer des Golfs von Korinth beheimateten Ozolischen Lokrer, war schon in der Antike umstritten (un­ ser Text ist hier korrupt, aber die aufgestellte Alternative ist klar); vielleicht han­ delte es sich auch um ein gesamtlokrisches Unternehmen. Vgl. Strab. 6.1.7; L. Lerat, Les Locriens de l’ouest II, Paris 1952, 22-4. Der halbmythischen Gestalt des Zaleukos wurde allgemein die erste schriftliche Fixierung von Gesetzen zuge­ schrieben (vgl. V. a. Ephor. F'GrH 70 F 139, den Ps.-Skymnos hier wohl rezipiert); unter den diesbezüglichen Fragmenten, die unter seinem Namen erhalten sind (z. B. D. S. 12.20 f.), dürfte jedoch nichts Echtes sein. 318-22 Das in der Nähe von Punta Stilo an der Ostküste der Bruttischen Halbinsel gelegene Kaulonia wurde gegen Ende des 8. Jhs. entweder von Kroton oder von der achaiischen Stadt Aigion am Golf von Korinth aus (Paus. 6.3.12) ge­ gründet; dass Kroton selbst eine achaiische Kolonie war (s. u. zu 323-5), mildert den Widerspruch zwischen den beiden Varianten. Kaulonia wurde im Zweiten Punischen Krieg zerstört (Paus. a. a. O.), existierte also zur Zeit des Ps.-Skymnos nicht mehr. Die Ableitung des Namens von αυλών, „enges Tal“, begegnet öfters (z. B. Strab. 6.1.10), beruht aber, obwohl sich in der Nähe der Stadt mit dem Vallone Bernardo tatsächlich ein passendes Tal finden ließe (vgl. den Plan bei Greco 1981, 105), wahrscheinlich auf Volksetymologie. 323-5 Kroton, das heutige Crotone, wurde gegen Ende des 8. Jhs. von Myskelos aus Rhyspe in Achaia mit Hilfe des Korinthers Archias, des Gründers von Syrakus, kolonisiert (Antioch. FGrH 555 F 10). Es war berühmt für sein ge­ sundes Klima, seine Athleten und als Zentrum der Pythagoräer und war im 6. und 5. Jh. eine der mächtigsten Städte in Großgriechenland, wurde aber später mehr­ mals zerstört und gegen Ende des Zweiten Punischen Krieges verlassen (deshalb „ v o r m a ls sehr glücklich“).

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326-9 Bei Pandosia dürfte es sich um die bekanntere Stadt dieses Namens, die im Binnenland am Oberlauf des Krathis (heute Crati) lag, nicht um die küstennahe Ansiedlung etwa 10 km oberhalb von Herakleia handeln: nur so entspricht die Aufzählung der Städte ihrer tatsächlichen geographischen Reihenfolge. Pandosia ist sonst nicht als achaiische Gründung bekannt (es war vielmehr Königssitz der Oinotrier, Strab. 6.1.5). Ähnliches gilt für das nahe der Mündung des Crati gele­ gene Thurioi, das 444/3 unter athenischer Ägide von Siedlern nicht nur aus Achaia, sondern aus ganz Griechenland gegründet wurde (D. S. 12.10 f.) und auf das Ps.-Skymnos wohl fälschlich die achaiische Herkunft seiner Vorgängerstadt Sybaris (s. zu 337-60) übertragen hat. Sicher durch Achaier wurde, wohl um 650, nur das in der Nähe des heutigen Metaponto gelegene (Lage- und Stadtplan: Greco 1981, 148, 150) Metapont gegründet, wobei allerdings auch hier mehrere Varian­ ten der Gründungsgeschichte in Umlauf waren (Strab. 6.1.15). 330-6 Taras, das heutige Tarent, liegt auf einer Halbinsel zwischen dem Golf von Tarent und einer Lagune, dem Mare piccolo, die zugleich den Hafen der Stadt darstellte; vgl. die Skizze bei Greco 1981, 186. (Wenn Ps.-Skymnos von „zwei Häfen“ spricht, ist das eine unpräzise Ausdrucksweise für „zwei Buchten“; auf der Meerseite hatte die Stadt keinen Hafen.) 'Laras wurde um 700 von Sparta aus an der Stelle einer schon zuvor bestehenden einheimischen Siedlung neu gegründet, angeblich von den Partheniai, während des Ersten Messenischen Krieges in Sparta gezeugten Kindern, die, da nicht als Vollbürger anerkannt, einen Aufstand unter­ nahmen und daraufhin unter einem gewissen Phalantos zur Koloniegründung ausgeschickt wurden. Es blühte vom Ende des 6. bis zur Mitte des 4. Jhs. und war nach dem Niedergang Kratons gegen Ende des 5. Jhs. die größte und mächtigste Stadt des festländischen Großgriechenland; 272 geriet es, was Ps.-Skymnos igno­ riert, unter römische Herrschaft. Sein eponymer Heros Taras, ein Sohn des Posei­ don und einer Nymphe, ist zugleich der Gott eines ebenfalls Taras genannten Flus­ ses, der etwas westlich der Stadt ins Meer mündet. Vgl. insgesamt Strab. 6.3.1-4. 337-60 Dies ist der längste historische Exkurs zu einer einzelnen Stadt im ganzen Werk. Geographisch würde er nach die Erwähnung des später an der Stelle von Sybaris gegründeten Thurioi (326) gehören, aber Ps.-Skymnos schließt die ehemals größte an die jetzt* (d, h. zur Zeit seiner Quellen) größte Stadt Großgrie­ chenlands an, das eben erwähnte Tarent. Der Abschnitt gliedert sich in eine Be­ schreibung von Sybaris und seiner Größe (337-42), eine Schilderung seiner Hyb­ ris, die sich insbesondere in der Einrichtung eine Gegenolympiade manifestiert (343-56), und die Erzählung seines Untergangs (357-60). Sybaris lag zwischen dem gleichnamigen Fluss und dem Krathis (heute Coscile und Crati), einige km vom Meer entfernt. Zu den hier als Gründern genannten Achaiern fügen manche Quellen (z. B. Arist. Pol. 1303a28-31) noch Troizenier hinzu; zum Gründungsda­ tum s. u. Die Stadt beherrschte bald das fruchtbare Umland und wurde dadurch und durch den Binnenhandel reich und groß. Die hier genannte Einwohnerzahl die von D. S. 12.9.2 sogar noch verdreifacht wird - ist allerdings nicht wörtlich zu nehmen, sondern bezeichnet als symbolische Zahl eine für eine Polis nicht mehr tragbare Größe (vgl. Arist. EN 1170b31 f ; G. Camassa, Sibari polyanthropos. Serta historica pubblicati dalf istituto di storia antica e scienze ausiliari delf

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Università degli studi di Genova II, Rom 1989, 1-9; vgl. auch zu 597-9). Luxus, Verweichlichung und Hybris der Sybariten waren bald sprichwörtlich und wurden einem in der Antike geläufigen historiographischen Modell entsprechend für den schließlichen Untergang der Stadt verantwortlich gemacht. Wenn Ps.-Skymnos hier davon spricht, die Bewohner hätten die Gesetze des Zaleukos (vgl. zu 312-7) nicht mehr befolgt, so impliziert das, dass sie diese zuvor übernommen haben, wo­ von wir sonst nichts wissen. Auch über die angebliche Konkurrenzveranstaltung zu den Olympischen Spielen werden wir anderweitig nicht so ausführlich unter­ richtet wie hier; vgl. aber immerhin die Bemerkungen bei Heraclid. Pont. fr. 49 Wehrli und Dion. Per. 372-4. Ein Kausalzusammenhang zwischen diesem Frevel und der Zerstörung der Stadt durch Kroton wird zwar nicht explizit postuliert, aber durch die Abfolge der Erzählung insinuiert. Dagegen erwähnt Ps.-Skymnos nicht den sonst in der Regel genannten c a s u s b e lli, die Aufnahme aus Sybaris vertriebe­ ner Aristokraten in Kroton (D. S. 12.9.2-10.1). Da die Zerstörung der Stadt nach D. S. 11.90.3 im Jahr 511/0 stattfand, ergibt sich aus der hier genannten Besied­ lungsdauer von 210 Jahren als Gründungsdatum 721/0, wogegen Eusebios die Gründung auf 709/8 datiert. Weshalb Ps.-Skymnos die 210 Jahre in 20 und 190 unterteilt, bleibt unklar. 361-5 Als „Ionische Meerenge“ wird in der Antike das Meer vom .Absatz' Italiens (der hier im Gegensatz etwa zu Hdt. 4.99 nicht als Halbinsel kenntlich wird) bis auf die Höhe des Gargano bezeichnet. Der Name wird verschieden er­ klärt, am geläufigsten ist die Ableitung von einem illyrischen Herrscher Ionios (Theopomp. FGrH 115 F 128 f.). Die „Einfahrt“ entspricht der Straße von Otranto. Die Iapyger und Messapier, denen die antike Ethnographie den ganzen .Absatz' oder einen noch größeren Teil Südostitaliens als Wohngebiet zuweist, werden meist miteinander identifiziert und erscheinen nur hier und bei Polyb. 2.24.11 als zwei eindeutig voneinander verschiedene Völker. Was die Oinotrier betrifft, vgl. zu 244-7. Brentesion, das heutige Brindisi, erscheint bereits bei Hdt. 4.99.5 als Ha­ fen der Einheimischen, stieg aber erst in römischer Zeit zu einem der wichtigsten Adriahäfen auf. Der jenseits der Straße von Otranto im jetzigen Albanien liegende küstennahe Gebirgszug der Keraunischen Berge (heute Çikës) und sein letzter Ausläufer Kap Akrokeraunia (Karaburnu) waren schon in der Antike für ihre un­ gewöhnlich häufigen Unwetter bekannt - daher ihr von κεραυνός, „Blitz“, abge­ leiteter Name (vgl. Philippson - Kirsten 1950-1959, II 1, 12; s. auch zu 380-7). 366-8 Vgl. zu 226. Die Behauptung, die Umbrer seien verweichlicht, stammt aus Theopomp (FGrH 115 F 132), der offenbar annahm, sie seien von den Etrus­ kern, Abkömmlingen der traditionell als verweichlicht geltenden Lyder, ,ange­ steckt' oder von der Fruchtbarkeit ihres Landes zu sehr verwöhnt worden (vgl. Hdt. 9.122; M. A. Flower, Theopompus ofChios, Oxford 21997, 191). 369-74 Von Theopomps Adriabeschreibung sind nur mehr wenige Fragmente erhalten (FGrH 115 F 128-132; F 130 entspricht den Versen 369-90). Der Meeres­ name bezog sich früher nur auf das nördliche Ende der heutigen Adria und wurde dann sukzessive auf den ganzen Meeresarm ausgedehnt; die hier zu beobachtende Verwendung repräsentiert eine Zwischenstufe. Der falsche Glaube an eine Land­ enge zwischen Adria und Schwarzem Meer hielt sich in der Antike hartnäckig; so

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meinte man etwa, vom Gipfel des Haimosgebirges aus seien beide Meere in Sichtweite. Die Absyrtiden (angeblich Schauplatz von Medeas Mord an ihrem Bruder Absyrtos, Strab. 7.5.5) dürften etwa vor Rijeka, die Elektriden („Bern­ steininseln“; der Name steht mit dem Phaeton-Mythos in Zusammenhang, vgl. Ps.Arist. Mirab. ausc. 81 und s. hier zu 391-7) im Bereich der Pomündung und der Lagune von Venedig, die Libyrniden vor Zadar zu lokalisieren sein. Der Vergleich mit den Kykladen bezieht sich wohl in erster Linie darauf, dass auch diese wie die hier genannten Gruppen aus einer Vielzahl kleiner und kleinster Inselchen be­ stehen. 375-9 Die Angabe über die hohe Bevölkerungszahl der Gegend um den „Adriatischen Golf1, d. h. den nördlichsten Teil der Adria, steht vereinzelt da. Sie lässt sich mit den folgenden Informationen über die Fruchtbarkeit des Landes, v. a. über die resultierenden Mehrlingsgeburten, in Zusammenhang bringen, welche Parallelen bei Ps.-Arist. Mirab. ausc. 80 (über Umbrien) und 128 (über Illyrien) finden: Die erste dieser Stellen berichtet nämlich von regelmäßigen Mehrlingsge­ burten auch bei Frauen. 380-7 Das Klima des Schwarzmeergebietes, v. a. die kalten Winter, war in der Antike berüchtigt - man denke nur an Ovids Exildichtung. Demgegenüber ist das Klima im Adriaraum mild, wenn auch feuchter als in südlicheren Teilen des Mittelmeers; die antike Schifffahrt wurde allerdings durch häufige Stürme und Unwetter empfindlich beeinträchtigt. Die drei hier genannten Wettererscheinungen werden in Arist. Mete. 370bl7-371a30 erläutert: Ein „Typhon“ ist ein in einer Wolke eingeschlossener Wirbelwind; „Feuerwirbel“ bezeichnet dasselbe Phäno­ men, wenn sich der Wind entzündet hat (wobei unklar ist, welche meteorologische Realität hinter dieser Vorstellung steht); bei einem „Blitzschlag“ bricht heiße, feu­ rige Luft aus einer Wolke hervor. 387-90 Die Eneter oder Veneter, ein Volk mit indogermanischer, möglicher­ weise italischer Sprache, siedelten in der nordöstlichen Poebene bis hin zur Adria und gründeten u. a. Este und Padua. Die vorliegende Stelle ist der erste Beleg für die später weitverbreitete Ansicht, sie seien ursprünglich ein paphlagonischer Stamm gewesen und erst nach der Zerstörung Trojas unter der Führung Antenors nach Italien gezogen (Verg. Aen. 1.242-9, Liv. 1.1.1-4). In Wirklichkeit haben sie weder mit dem gleichnamigen Volk in Paphlagonien (vgl. schon II. 2.852) noch init dem in der Bretagne (s. o. zu 188-95) etwas zu tun. Die Zahlenangabe „fünfzig Städte“ ist ohne Parallele. 391-7 Der Eridanos war ursprünglich ein mythischer Strom im Westen Euro­ pas. In ihn soll Phaeton mit dem Sonnenwagen gestürzt sein, während seine Schwestern, die Heliaden, sich am Ufer aus Schmerz in Pappeln verwandelten und ihre Tränen zu Bernstein wurden, das der Fluss angeblich mit sich führte. Später wurde der Eridanos dann entweder mit der Rhone oder wie hier mit dem Po identi­ fiziert, obwohl in keinem dieser beiden Ströme Bernstein zu finden ist. Dass die Bewohner der Poebene Trauer trügen, berichtet in fast identischer Form auch Polyb. 2.16.13; der Ursprung der Vorstellung ist unklar. 398-400 Die Istrer bzw. Histrer siedelten v. a. auf der noch heute nach ihnen benannten Halbinsel. Mit ihrem Namen hängt der antike Glaube an eine Mündung

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des Istros, der heutigen Donau, in die Adria zusammen (vgl. zu F 7a). Als thrakischer Stamm werden sie nur hier und bei Apollodor (FGrH 244 F 321) angespro­ chen; diese falsche ethnische Zuordnung ist offenbar auf die Unterschätzung der Entfernung zwischen dem Schwarzem Meer, an dessen Küsten Thraker siedelten, und der Adria zurückzuführen (vgl. zu 369-74). Unter den „zwei Inseln“ kann man eigentlich nur Krk und Cres verstehen (die zu den bereits 374 genannten Libyrniden gehören), doch weisen diese keine Zinnvorkommen auf. 401-4 Die Ismener sind abgesehen von unserer Stelle unbekannt, die Mentorer werden entweder als Nachbarn (erstmals Hecat. FGrH 1 F 94) oder als Teil (Plin. Nat. 3.139) der Libyrner (s. u.) genannt. Die Pelagoner siedelten in Wirk­ lichkeit weiter südlich, im Gebiet um Prilep und am Fluss Axios bzw. Vardar im heutigen Mazedonien, wo Ps.-Skymnos sie selbst später lokalisiert (621 f., s. auch Strab. 7.7.8; zur doppelten Nennung eines Stammes vgl. etwa 226 und 366). Dass er sie hier zu weit nach Norden rückt, dürfte seinen Grund darin haben, dass er die Ausdehnung des Landstrichs zwischen Adria und Schwarzem Meer insgesamt un­ terschätzt (s. zu 369-74). Die Libyrner hatten die kroatische Küste etwa vom heu­ tigen Rijeka bis Zadar und die vorgelagerten Inseln inne. Die Buliner siedeln andere Schriftsteller (Scyl. 22, Dion. Per. 387) nicht wie hier nördlich der im folgenden besprochenen Hyllischen Halbinsel, sondern in deren Süden an. Viel­ leicht hängt das damit zusammen, dass sie gerne mit den weiter südlich ansässigen Byllionen verwechselt wurden, wovon hybride Namensformen zeugen (ThLL II, 2265.65-73). 405-12 Dieser Passus entspricht Timae. FGrH 566 F 77 bzw. Eratosth. fr. 111 B 113 Berger. Zieht man eine Linie von Novigrad oder aber von dem Meeresarm, in den der Titius (heute Krka) mündet, bis Split, so lässt sich das Gebiet südwest­ lich davon als wenig ausgeprägte Halbinsel bezeichnen. Der Größenvergleich die­ ser „Hyllischen Halbinsel“ mit der Peloponnes, der sich auch bei Scyl. 22 und Apollod. FGrH 244 F 322 findet, ist maßlos übertrieben und zeigt, wie ungenau die Kenntnisse der Adriaküste in hellenistischer Zeit noch waren. (Halbwegs rea­ listisch ist später Plin. Nat. 3.141, wenn er von einer Küstenlinie von 100 Meilen spricht.) Die Bewohner dieses Küstenstrichs, die illyrischen Hyller, tauchen in der griechischen Ethnographie ab dem 4. Jh. auf, sind aber später kaum mehr als eth­ nische Einheit fassbar. Die fünfzehn Städte, die sie angeblich besessen haben sol­ len, werden auch von Apollodor a. a. O. erwähnt, aber nirgends namentlich ge­ nannt. Ihre griechische Abstammung ist ein mythisches Konstrukt, das dann zur Annahme einer sekundären Barbarisierung durch Kontakt mit den umliegenden Stämmen zwingt - eine Kombination, die in F 18 und F 19 wiederkehrt. Bei dem eponymen Stammvater Hyllos handelt es sich nicht um den bekannten Herakles­ sohn dieses Namens, den der Heros von Deianeira hatte, sondern um einen selten erwähnten, dessen Mutter die Naiade Melite war; er besiedelte angeblich von Kerkyra aus die dalmatinische Küste und fand dort durch Mentorer den Tod (A. R. 4.537-51). 413 f. Die Kolonisierung Issas, des heutigen Vis, der am weitesten nach Süd­ westen vorgeschobenen der vor der dalmatinischen Küste liegenden Inseln, dürfte zu Beginn des 4. Jhs. unter Dionysios 1. erfolgt sein, der sich stark im Bereich der

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südlichen Adria engagierte (Graham 1964, 208 f.; vgl. auch hier zu 426-8). Um 340 erwähnt Scyl. 23 auf Issa schon eine gleichnamige griechische Stadt. 415-25 Die Illyrer bewohnen hier einen Teil der mittleren Adriaküste, der etwa von Split bis Dürres reicht, samt Hinterland. Ähnlich äuilern sich auch andere ältere Quellen, etwa Scyl. 22-7, während sich der Begriff später im Zusammen­ hang mit der Einrichtung einer Provinz Illyricum durch die Römer unkontrolliert ausweitet und seine ethnographische Relevanz verliert. Das Volk sprach eine in­ dogermanische Sprache, von der vielleicht das Albanische abstammt, und bestand aus vielen Stämmen, von denen bereits Hekataios einige nennt (FGrH 1 F 98-101). Im Süden des Territoriums bildete sich eine Art Königreich heraus, gegen das die Römer in der zweiten Hälfte des 3. Jhs. die Illyrischen Kriege führten (App. 111. 7 f). Was die Regierungsform der Illyrer betrifft, so dürfte Ps.-Skymnos mit „kö­ niglicher Macht“ ein Erb-, mit „Alleinherrschaft“ ein Wahlkönigtum, mit „regier­ ten sich selbst“ demokratische Strukturen meinen. Seine positive Bewertung ihres Charakters und ihrer Gesellschaft ähnelt in vielem derjenigen, die er in der Nach­ folge des Ephoros den Hirtenstämmen der Skythen zuteil werden lässt (s. zu F 15a [839-60]), überrascht jedoch insofern, als die Illyrer sonst in erster Linie als Pira­ ten bekannt waren; Hdt. 1.196.1 lobt allerdings ihre Heiratssitten, und Ael. VH 3.15 gesteht ihnen gewisse - wenn auch als unzüchtig gebrandmarkte - Formen der Gastfreundschaft zu. 426-8 Die Kolonisierung von Pharos, dem heutigen Hvar, durch Siedler aus Paros erfolgte nach D. S. 15.13.4 mit Hilfe von Dionysios I. (vgl. zu 413 f.) im Jahr 385/4. Die Stadt trug den Namen der Insel und lag an einem Golf im Nord­ westen. Das Schwarze Korkyra (heute Korcula) dürfte seine Bezeichnung, die es von Korkyra schlechthin unterscheidet, seiner im Altertum dichten Bewaldung verdanken. Die Gründung der gleichnamigen Kolonie im Nordosten der Insel durch Knidos datiert man, ohne genauere Indizien zu besitzen, auf etwa 600. 429 f. Die Lychnitis (andere Namensformen: Lychnidos, Lychniton, Lychnidia Limne) ist der heutige See von Ohrid an der Grenze zwischen Albanien und Rest­ jugoslawien. Seine Größe beträgt 348 km2. 431-3 Die Insel(n) des Diomedes, wo der nach dem Trojanischen Krieg nach Apulien ausgewanderte Heros entrückt und seine Gefährten in Seevögel verwan­ delt wurden, lassen bzw. lässt sich nach den sonstigen antiken Angaben (etwa Strab. 6.3.9) mit den Isole di Tremiti vor der Nordküste des Gargano bzw. ihrer Hauptinsel identifizieren. (Die zusätzliche Lokalisierung auf ca. 42°30’ E / 16°20’ N, mitten in der Adria, bei Talbert 2000, 20 ist schwer verständlich.) Ps.-Skymnos denkt sie sich aber fälschlich der östlichen Adriaküste vorgelagert, wobei er sie vermutlich südlich von Hvar und Koröula (426-8) plaziert. 434 Die Bryger sind ein thrakischer (Hdt. 6.45), später aber oft als illyrisch bezeichneter (Strab. 7.7.8) Stamm im heutigen Mazedonien. 435 f. Epidamnos (später Dyrrhachion, jetzt Dürres) wurde nicht nur von Korkyra, sondern auch von Korinth aus und unter Führung des Korinthers Phalios gegründet (Thuc. 1,24.1 f.); als Gründungsdatum gibt Eusebios das Jahr 627/6 an. Innere Streitigkeiten, in die sich die Mutterstädte sowie Athen einmischten, wur­ den zu einem Anlass für den Peloponnesischen Krieg.

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437 f. Die illyrischen Encheleier werden nördlich des Ohrid-Sees angesetzt, wobei die genaue Lokalisierung schwankt (Scyl. 24 f., Strab. 7.7.8). Kadmos und Harmonia bzw. ihre Nachkommen sollen nach ihrer Vertreibung aus Theben zu ihnen gekommen sein und die Herrschaft übernommen haben (Hdt. 5.61.2, Apollod. 3.5.4). 439 f. Apollonia wurde um 600 (z. B. Plut. Mor. 552EF) gegründet, vermut­ lich wie das zuvor genannte Epidamnos von Korkyra gemeinsam mit dessen Mut­ terstadt Korinth (so noch Strab. 7.5,8; andere Quellen nennen nur eine dieser beiden Städte). Es lag etwa 70 km südlich von Epidamnos, einige km von der Adriaküste entfernt, am (antiken) Lauf des Aoos. 441-3 Orikos (oder Orikon) lag geschützt hinter Kap Akrokeraunia im heuti­ gen Golf von Vlore (Albanien). Es wird bei Hecat. FGrH 1 F 106 noch als Hafen, bei Scyl. 26 im 4. Jh. aber schon als Stadt erwähnt. Eine Gründung durch Euböer ist weder anderweitig bezeugt (die restliche Überlieferung spricht von Kolchern) noch archäologisch nachweisbar; Euböer werden für den Bereich der südlichen Adria aber auch sonst gelegentlich als Kolonisatoren genannt (etwa Plut. Mor. 293B: Gründung von Korkyra von Eretria aus). 444 f. Die Einwohner des Epirus waren ursprünglich Nichtgriechen, zumin­ dest die Oberschicht wurde jedoch schon früh hellenisiert. Die Chaoner siedelten von den Keraunischen Bergen (vgl. zu 361-5) bis gegenüber von Korkyra, die Thesproter vom Fluß Thyamis (heute Kalamas) bis zum Golf von Ambrakia; hier werden sie in verkehrter Reihenfolge aufgezählt. Ihre Wohngebiete sind in Wirk­ lichkeit recht ausgedehnt; Ps.-Skymnos könnte zu ihrer Charakterisierung als „klein“ durch Berichte wie Scyl. 28 bzw. 30 verleitet worden sein, wo die Zeit, die man braucht, um an ihnen vorbeizusegeln, auf nicht mehr als je einen halben Tag veranschlagt wird. 446 Korkyra (oder Kerkyra) schlechthin, im Gegensatz zum oben (428) ge­ nannten Schwarzen Korkyra, ist das heutige Korfu. 447-50 Die Molotter oder Molosser lebten östlich der Chaoner und Thesproter im Binnenland. Einen Pyrrhos - in der sonstigen mythologischen Überlieferung meist nicht ein Sohn des Achilleus-Sohnes Neoptolemos, sondern mit diesem identisch - kennt als frühen Herrscher der Molosser auch Strab. 7.7.8; tatsächlich heißen einige historische Könige des Volkes Pyrrhos und Neoptolemos. Das Ora­ kel-Heiligtum des Zeus von Dodona, die frühestbezeugte Weissagestätte Grie­ chenlands, lag südwestlich des heutigen loannina im Gebirge. Es war wohl vor­ griechischen Ursprungs - und wurde insofern zu Recht mit dem halbmythischen Urvolk der Pelasger (s. zu 217-9) assoziiert -, lag dann in früher Zeit im Gebiet der Thesproter und kam später in die Hand der Molosser (Strab. 7.7.10 f). 451 f. Welchen Völkern die „zusammengewürfelten Barbaren“ angehören, bleibt im dunkeln; dasselbe gilt für die 458 genannten „barbarischen Siedler“. Es existieren auch keine antiken ethnographischen Parallelen zu diesen Notizen. 453-5 Ambrakia, das einige km nördlich des nach ihm benannten Golfs lag, wurde wohl gegen Ende des 7. Jhs. auf Initiative der Kypseliden von Korinth aus besiedelt. Gorgos erscheint in der Überlieferung sowohl als Bruder als auch als Sohn des Kypselos und soll die Gründung entweder mit diesem gemeinsam oder

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allein durchgeführt haben (Athanadas FGrH 303 F 1, Strab. 7.7.6, 10.2.8). Aus­ drücklich als „älterer Sohn“ des Kypselos wird er nur hier bezeichnet; Vergleichs­ objekt ist dabei wohl sein bekannterer Bruder Periander. 455-8 Das Amphilochische Argos, an nicht mehr genau lokalisierbarer Stelle östlich des Golfs von Ambrakia gelegen, wurde ursprünglich wie sein Umland, die Amphilochia, von Nichtgriechen bewohnt und erst später hellenisiert. Seine angebliche Gründung durch Amphilochos, einen Sohn des argivischen Sehers Amphiaraos (Hecat. FGrH 1 F 102c, Time, 2.68.3), erklärt beide Elemente des Stadtnamens. Ephoros (FGrH 70 F 123) nennt dagegen Alkmaion, den Bruder des Amphilochos, als Gründer (vgl. auch zu 459-63). Für die „barbarischen Siedler“ vgl. zu 451 f. 459-63 Akarnanien reichte vom Golf von Ambrakia bis zum Unterlauf des Acheloos. Seine Bewohner galten als Griechen und waren seit Beginn des 4. Jhs. in einem Koinon zusammengeschlossen. Alkmeon (oder Alkmaion; s. o. zu 455-8) als Stammvater und seinen Sohn Akarnas als Namensgeber - nicht wie hier als Gründer weiterer Städte - nennen auch Thuc. 2.102.6 und Ephor. FGrH 70 F 123. Anaktorion am Südufer des Golfs von Ambrakia wurde zuerst etwa gleichzeitig mit Ambrakia von Korinth aus gegründet (Strab. 10.2.8, s. o. zu 453-5); im Jahr 425 vertrieben die Akarnaner die Korinther und eigneten es sich selbst an (Thuc. 4.49). Die hier gegebene Darstellung ist also etwas irreführend. 464-9 Die südlichen Ionischen Inseln sind zu beiden Seiten des Golfs von Patras dem Festland vorgelagert. Sie werden hier in für unsere Begriffe merkwür­ diger Reihenfolge aufgezählt: Der Autor ,springt1 von Ithaka nach Zakynthos süd­ lich des Golfs und dann mit „auf der anderen Seite“ wieder zu den Echinaden im Norden zurück. Die Gründung einer Kolonie auf Leukas unweit der Ostküste der Insel durch Korinth dürfte etwa zur selben Zeit erfolgt sein wie die oben erwähn­ ten Ambrakias und Anaktorions; die antiken Quellen scheinen sie mit dem angeb­ lichen Durchstich einer Landbrücke zum Festland hin zu verbinden, der Leukas erst zu einer echten Insel gemacht habe (Hdt. 8.45, Strab. 10.2.8). Als Kephallenier bezeichnet Homer die Bewohner verschiedener Ionischer Inseln (II. 2.631-7); ihre Beschränkung auf die eine Insel, die noch heute nach ihnen benannt ist, ist sekun­ där (vgl. Apollod. FGrH 244 F 201). Das Ithaka der historischen Zeit galt in der Antike als identisch mit dem homerischen, während in der modernen Forschung diesbezüglich keine Einigkeit mehr besteht (s. zuletzt H. Warnecke, Die historisch­ geographische Lösung des Ithaka-Problems, Orbis terrarum 3 [1997] 77-99). Von den Echinaden vor der Acheloos-Mündung und nördlich davon sind mittlerweile einige vom sich weit ins Meer vorschiebenden Delta des genannten Flusses v er­ schluckt1 worden, ein Vorgang, der schon in der Antike Aufmerksamkeit erregte (z. B. Hdt. 2.10.3). 470-2 Wir erfahren hier durch ein beiläufiges „wieder“ erst nachträglich, dass wir uns bereits in Griechenland befinden. Der Autor sagt nicht, wo dieses für ihn beginnt (ebensowenig wie er sich später, 618-20, über die Nordostgrenze des Lan­ des äußert): vermutlich wie für Ephoros (FGrH 70 F 143) mit dem zuvor genann­ ten Akarnanien. Der Grund für die Ankündung, Griechenland, wieder in Anleh­ nung an Ephoros (FGrH 70 F 144), „Stamm für Stamm“ durchzugehen, ist nicht

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ganz klar, da die entlang einer Küste und im Hinterland ansässigen Ethnien auch bis zu diesem Punkt des Werkes schon ein wichtiges Gliederungsprinzip waren. Vermutlich sollen sie im griechischen Abschnitt (473-617) noch stärker in der Vordergrund treten; vom Prinzip des Periplus ist dort streckenweise nicht mehr viel zu bemerken. Dass die Beschreibung „summarisch“ sein wird, steht im Ein­ klang mit der Ankündigung zu Beginn des Werkes (69 f.), bekannte Sachverhalte möglichst knapp darzustellen; vgl. dagegen zu 718-21. 473-7 Die Stämme der Aitoler bewohnten das nach ihnen benannte Gebirgsland nördlich der Einfahrt in den Golf von Korinth, etwa vom Acheloos bis Naupaktos. Ihr Koinon stieg im 3. Jh. zur wichtigsten Macht in Mittelgriechenland auf. Der Status der aitolischen Kureten (die nichts mit den kretischen zu tun haben) wurde in der Antike kontrovers diskutiert (Strab. 10.3.1-8): Sie erscheinen teils als Gegner (so schon 11. 9.529-605), teils als Teilstamm der Aitoler. Ps.-Skymnos folgt hier Ephoros, der sie ebenfalls als Urbevölkerung ansieht, die von Aitolos, einem wegen eines Totschlags aus Elis verbannten Sohn des Endymion, vertrieben wurde (FGril 70 F 122). 478 f. Mit Rhion ist hier nicht wie sonst das südliche, sondern das nördliche der beiden Kaps gemeint, welche die Einfahrt in den Golf von Korinth markieren; dieses heißt sonst Antirrhion oder Molykrion Rhion (Strab. 8.2.3). Naupaktos liegt einige km weiter östlich; es gehört eigentlich schon zur Lokris und kam erst 338 durch Philipp II. zu Aitolien. Ps.-Skymnos erzählt als einzige Quelle eine Grün­ dungslegende, welche den Plerakliden Temenos zum Gründer macht; der restli­ chen Überlieferung (Ephor. FGrH 70 F 121, Apollod. 2.8.2) zufolge soll dieser Naupaktos bei seiner Eroberung der Peloponnes nur als Werft benutzt haben daher der Name der Stadt („Ort zum Bauen von Schiffen“). 480-2 Die Lokrer bestehen aus zwei geographisch getrennten, aber ethnisch und linguistisch eng verwandten Gruppen. Was die Ostlokrer betrifft, s. zu 587-91. Die politisch und kulturell eher marginalen Westlokrer (die auch Epizephyrische oder wie hier Ozolische hießen) bewohnten den Küstenstrich etwa von Antirrhion bis zur Ebene von Amphissa samt dem gebirgigen Hinterland. In der Antike nahm man eine Besiedlung der westlichen Lokris von der östlichen aus an (z. B. Arist, fr. 561 Rose), heute denkt man eher an die Aufspaltung eines ursprünglich ein­ heitlichen Stammes durch vorstoßende Phoker. 483-7 Die Phokis reichte vom Korinthischen Golf über das Massiv des Parnassos bis zur Ebene des Kephisos (heute Sperchios) im Norden. Ihre Besiedlung von Korinth aus durch Phokos ist mehrfach bezeugt, wobei auch verschiedene Va­ rianten der betreffenden Sage existieren (Paus. 10.1.1: zweite Besiedlung durch den bekannteren Heros gleichen Namens aus Salamis; Schol. II. 2.517: Ornytos als erster Herrscher, sein Sohn nur als Namensgeber). Das Gebiet von Delphi war eigentlich ein Teil der Phokis, doch nahm die Stadt wegen der panhellenischen Bedeutung ihres Orakels eine Sonderstellung ein; ihre Bewohner betrachteten sich selbst nicht als Phoker (Paus. 4.34.11). 488-501 Böotien, das zwischen der Phokis im Nordwesten und Attika im Südosten eine Fläche von etwa 2500 km2 einnahm, stellte den zentralen Teil Mit­ telgriechenlands dar. Es verfügte nicht nur, wie hier betont, über ausgedehnte

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Handelsbeziehungen, sondern auch über eine blühende Landwirtschaft. Ps.Skymnos folgt in seiner Beschreibung ziemlich genau Ephoros (FGrH 70 F 119). Die „drei Meere“, anhand derer er sie strukturiert, sind der Golf von Korinth im Süden und die beiden durch den schmalen Euripos zwischen Böotien und Euböa getrennten Teile des Euböischen Golfs im Nordosten. Am erstgenannten lagen als Häicn für den Handel mit dem Adriaraum und Unteritalien Chorsiai und Siphai. An Küstenorten im Südostteil des Euböischen Golfs und Ausgangspunkten für den Handel mit dem östlichen Mittelmeerraum wären neben dem schon als Sammel­ platz der griechischen Flotte im Trojanischen Krieg bekannten, einige km südlich des Euripos gelegenen Aulis noch Hyria und Oropos zu nennen. Die Lage von Tanagraia und Thespiai wird unpräzise angegeben, lag jenes doch ca. 15 km süd­ lich von Aulis im Binnenland, dieses viel weiter im Westen auf den Ausläufern des Helikon. Anthedon befand sich etwa 10 km nordnordwestlich des Euripos. Das antike Theben, dessen Lage mit der des heutigen identisch ist, hatte innerhalb des Böotischen Bundes, in dem sich die Landschaft vom 6. bis zum 2. Jh. politisch or­ ganisierte, eine Vormachtstellung inne und war v. a. in der ersten Hälfte des 4. Jhs. eine der mächtigsten Städte Griechenlands. 502-7 Megara lag etwa 2 km vom Saronischen Golf entfernt am Südrand der Megaris, der Landbrücke, welche, südlich an Böotien angrenzend, die Peloponnes mit dem restlichen Griechenland verbindet und deren schmälster Teil der Isthmos von Korinth ist. Die Landschaft war bereits in vorgeschichtlicher Zeit besiedelt. Was die Gründung der Stadt betrifft, so fehlen sichere Angaben, und man disku­ tierte schon in der Antike, ob Megara bereits im homerischen Schiffskatalog unter dem Namen Nisa auftauche (11. 2.508, vgl. Paus. 1.39.5) oder erst später von Do­ riern gegründet worden sei (Strab. 9.1.5-7). Ps.-Skymnos folgt der zweiten Ver­ sion, wobei er wie Strabon Korinther und Messenier als treibende Kräfte erwähnt. Megareus, der eponyme Heros der Stadt, gilt sonst meist als Sohn des Poseidon und Herrscher von Onchestos in Böotien; er soll den Bewohnern des ehemaligen Nisa in einem Krieg beigestanden haben und dabei gefallen sein, worauf sie zum Dank ihre Stadt nach ihm umbenannten (Paus. 1.39.5). Ps.-Skymnos (dessen Grie­ chisch hier allerdings nicht völlig eindeutig ist) scheint ihn demgegenüber, was sonst nur bei Plut. Mor. 295A ausdrücklich bezeugt ist, zum Sohn eines Onchestos zu machen und erklärt ihn im Einklang mit der megarischen Lokaltradition (Paus. 1.39.6) zum Herrscher über Megara. 508-10 Der Saronische Golf bzw. sein westlichster Teil wird hier (was in der antiken Literatur singulär ist) nach Kenchreai, dem östlichen der beiden Häfen Korinths, benannt. Der Isthmos von Korinth ist etwa 6 km breit; er wurde nach mehreren erfolglosen Versuchen in der Antike erst gegen Ende des 19. Jhs. durch­ stochen. 511-5 Neben den in der Antike ihrer Stürme wegen gefürchteten Kaps von Malea und Tainaron wären als zwei weitere markante Vorgebirge der Peloponnes Akritas im Westen und Skyllaion, der Ausläufer der Argolischen Halbinsel, im Osten zu nennen. Dazwischen liegen (von Westen nach Osten) der Messenische, der Lakonische und der Argolische Golf. Das berühmte Poseidonheiligtum von Tainaron, bei dem sich auch ein Eingang in die Unterwelt befunden haben soll.

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stand an der Ostseite dieses Kaps am heutigen Hormos Agion Asomaton (s. die Karte bei F. Bölte, Tainaron 1, RE 4 A [1932] 2030-46, hier 2033 f.). Es lag im Machtbereich der Spartaner, doch werden diese sonst kaum je ausdrücklich als seine Erbauer bezeichnet. 516-9 Sikyon lag einige km von der Küste des Korinthischen Golfs entfernt westlich von Korinth, an dessen Gebiet sein eigenes angrenzte. Zu den Gründern Korinths s. u. zu 526-34. Die Achaier bewohnten das in zwölf Distrikte gegliederte Gebiet von Kap Araxos im Westen bis Sikyon im Osten. Der Autor hält sich also bei seiner Aufzählung nicht an die tatsächliche geographische Abfolge. Zudem ist der Ausdruck „und andere Achaier“ insofern gedanklich unscharf, als er fälschlich impliziert, auch Sikyon und Korinth seien achaiisch. 519 f. Die Eleer bewohnten ursprünglich nur die nach ihnen benannte Land­ schaft Elis im Nordwesten der Peloponnes, etwa gegenüber von Zakynthos; später nahmen sie zusätzlich die im Süden angrenzenden Landschaften Pisatis und Triphylia in Besitz. Die schon im 7. Jh. von Sparta unterworfenen Messenier hat­ ten den Südwesten der Halbinsel inne. 521 f. Die Spartaner kontrollierten das Eurotastal samt den angrenzenden Ge- birgen und den beiden südöstlichen Halbinseln der Peloponnes, ln der Lokalisie­ rung der Argolis, die in Wirklichkeit im Nordosten der Halbinsel liegt, begeht Ps.Skymnos einen ungewöhnlich krassen Fehler. 522 f. Akte („Küste“) hieß die Nordostküste der Argolischen Halbinsel. Wichtige Städte in dieser Gegend waren Epidauros, Methana und Troizen. 524 f. Phleius lag südlich des Gebiets von Korinth und etwas nordwestlich des heutigen Nemea. Sein Gebiet konnte (ähnlich wie das von Sikyon, 516 f.) kei­ ner der großen Landschaften eindeutig zugeordnet werden und erscheint deshalb hier als eigene Landschaft. Die Bezeichnung der Arkader, welche den Zentralteil der Peloponnes bewohnten, als größtes Volk der Halbinsel ist singulär und wohl eher auf ihre räumliche Ausdehnung als auf ihre Bevölkerungszahl zu beziehen. 526-34 Dieser Abschnitt wiederholt die vorhergegangene (516-25) ethnogra­ phische Skizze der Peloponnes unter siedlungsgeschichtlichem Blickwinkel, wobei nur Phleius ausgespart bleibt. Die Arkader galten seit jeher als autochthon, die restlichen Angaben sind dem Bericht des Ephoros von der Rückkehr der Herakliden, einer mythischen Rückprojektion der Dorischen Wanderung, entnommen (FGrH 70 F 18). Dementsprechend handelt es sich bei den meisten der genannten Heroen um Nachfahren des Herakles (vgl. den Stammbaum bei Marcotte 2000, 273). T(e)isamenos ist jedoch ein Sohn des Orestes, der von den Herakliden aus Argos vertrieben wurde (Paus. 2.18.6-8), und Oxylos ein Aitoler, der ihnen als Führer diente, worauf sie ihm zum Dank Elis überließen (Paus. 5.3.5-4.4). Zu Deiphontes als Schwiegersohn des Temenos vgl. Nie. Dam. FGrH 90 F 30. 535-42 Kreta liegt der Peloponnes insofern „gegenüber“, als man die Insel von dort gut zu Schiff erreichen kann (vgl. 549) - eine in der antiken Geographie geläufige Denk- und Ausdrucksweise (Janni 108-14). Mit 8261 km2 ist es zwar nach Zypern die zweitgrößte Insel im östlichen Mittelmeer, reicht aber weder im Westen bis zur geographischen Länge von Kap Malea noch im Osten bis zu der von Rhodos. Die betreffende Angabe ist vielleicht mit einem Fragment des Kreta-

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Geographen Sosikrates (FGrH 461 F 5) in Zusammenhang zu bringen, wo dife Länge der Insel auf 2300 Stadien, über 400 km, geschätzt wird (andere Langenau gaben bei Strab. 10.4.2 f.; tatsächliche Länge 260 km). Die Informationen iibef Fruchtbarkeit, Bevölkerungsreichtum und Vielzahl der Städte finden sich bereits i^ Od. 19.172-7 und wurden später topisch. Die dort ebenfalls schon erwähnte^ Eteokreter („echte Kreter, Urkreter“) galten als vorgriechische Autochthone; si^ hinterließen eine Reihe unverständlicher Inschriften in der Gegend von Pra(i)so,^ im Osten der Insel, die Strab. 10.4.6 als ihr Wohngebiet nennt. 543-9 Die Vorstellung einer frühen (nach Eusebios 1250/49 errichteten) kreti­ schen Thalassokratie taucht in der Überlieferung häufig auf; vgl. etwa Thuc. 1.4, wo wie hier auch von einer Kolonisierung der Ägäis-Inseln die Rede ist. Kretas eponymer erster Herrscher Kres soll der Sohn des Zeus und einer Nymphe gewe­ sen oder aber aus der Erde gewachsen sein (D. S. 5.64.1, Steph. ßyz. s. v. Κρήτη). Kretas Entfernung von der Südpeloponnes beträgt etwa 120 km, was im Bereich einer „Tagesfahrt“ (so auch Scyl. 47) liegt; vgl. zu 150 f. Ephoros wird expressis v e r b is nur für 545-9 als Quelle genannt, könnte aber auch schon für die vorherge­ henden Informationen herangezogen worden sein: vgl. FGrH 70 F 145. 550-2 „Kretische See“ heißt das Meer nördlich von Kreta, das den südlichsten Teil der Ägäis bildet. Das wenig bedeutende Astypalaia ist eine der westlichsten Inseln des Dodekanes (dessen östliche Teile vermutlich im verlorenen Teil des Werkes beschrieben wurden); weshalb Ps.-Skymnos gerade es auswählt, um die gesamte südägäische Inselwelt zu repräsentieren, bleibt unklar. Dass sein gleich­ namiger Hauptort (heute Chora) von Megara aus gegründet worden wäre, wird nirgendwo sonst erwähnt; das einzige andere einschlägige Dokument, die Inschrift IG IV 12 47, nennt als Metropolis vielmehr Epidauros. 552 f. Kythera liegt etwa 15 km südwestlich von Kap Malea. 553-6 Ägina befindet sich ziemlich genau in der Mitte des Saronischen Golfes und liegt nur insofern gerade „gegenüber von Epidauros“, als seine Südwestkiiste mit dem gleichnamigen Hauptort nach der Argolischen Halbinsel hin ausgerichtet ist und sicher oft von Epidauros aus angelaufen wurde (vgl. zu 535-42). Oinone ist vielfach als früherer Name der Insel bezeugt (z. B. Pind. Nem. 4.46). Ihr Grün­ dungsheros Aiakos war ein Sohn des Zeus und der Nymphe Aigina, der Tochter des Flussgottes Asopos. Zeus soll ihm zuliebe Ameisen in Menschen verwandelt und mit diesen, den so genannten Myrmidonen, die Insel bevölkert haben (vgl. schon Hes. fr. 205 Merkelbach - West). 557 f. Salamis liegt westlich von Athen direkt vor der attischen Küste. Tela­ mon, Sohn des zuvor genannten Aiakos und Vater des berühmten Trojakämpfers Aias, fand dort eine neue Heimat, nachdem er wegen eines Mordes an seinem Halbbruder Phokos aus Aigina verbannt worden war. 559-65 Diese Passage, die sich an Hdt. 8.44.2 anlehnt, impliziert, die Athener seien seit Urzeiten in Attika ansässig gewesen und hätten seitdem nur einige Male ihren Namen gewechselt - etwas, worauf sie selbst mit Stolz zu verweisen pflegten (z. B. Isoc. 4.24). Was die Pelasger betrifft, s. zu 217-9. Der Ausdruck „Kranaoi“ leitet sich wohl von der Bezeichnung ή Κραναά, „die Felsige“, für die Akropolis ab und bedeutete also ursprünglich „Bewohner des Burgfelsens“. Kekrops und

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Erechtheus waren zwei Athener Urkönige. Der erdentsprossene Kekrops war zur Hälfte schlangengestaltig; Erechtheus war ebenfalls ein Sohn der Erde (II. 2.548) oder aber (so zuerst Eur. Ion 267 f., 277) der eines seinerseits erdentsprossenen Erichthonios. Athene setzte sich schließlich als Namenspatronin der Stadt und ih­ rer Bewohner in einem Wettkampf gegen Poseidon durch, indem sie ihren Rivalen, der eine Quelle aus dem Boden hervorsprudeln ließ, durch das Geschenk des Öl­ baums übertrumpfte (so etwa Apollod. 3.14.1, der dieses Ereignis allerdings noch unter Kekrops ansetzt). 566-70 Der Ausdruck „von Attika aus“ ist etwas seltsam, da Kap Sunion noch zu Attika gehört. Vielleicht steht das ganze Syntagma brachylogisch und gedank­ lich unscharf für „Hat man Sunion umsegelt und sich von Attika abgewandt ...“. Euböa ist rund 160 km lang und zwischen 5 und 50 km breit, so dass ihr angebli­ cher früherer Name Makris, „die Lange“, sachlich durchaus gerechtfertigt ist. Die diesbezügliche Information könnte aus Ephoros oder Dionysios von Chalkis stammen (vgl. FGrH 70 F 151). Von der Heroine Euboia kennen wir nicht mehr als ihre eponyme Funktion und ihren Vater Asopos (vgl. zu 553-6); s. etwa Strab. 10.1.3, Schol. II. 2.535. 571-8 Die Leleger sind ein nichtgriechisches Volk, das in der antiken Ethno­ graphie sagenhafte Züge gewann und vielerorts als autochthones Substrat ange­ setzt wurde. Zu ihrem ethnisch heterogenen Charakter vgl. Strab. 7.7.2. Als Urbe­ völkerung Euböas werden sie nur hier erwähnt. Flinter der angeblichen Gründung der drei im folgenden genannten Städte von Athen aus dürfte in Wahrheit dessen Bedürfnis stehen, die Ansprüche auf die Insel zu rechtfertigen, die es ab dem 6. Jh. geltend machte. Das am Euripos gelegene Chalkis war in früharchaischer Zeit eine der bedeutendsten griechischen Handelsstädte. Der Erechtheussohn Pandoros wird als sein Gründer erst wieder bei Eustathios (zu II. 2.541 f.) erwähnt. Zur Gründung von Eretria, seiner 15 km weiter ostsüdöstlich gelegenen wichtigsten Rivalin, durch Aiklos vgl. Strab. 10.1.8. Dort wird auch dessen Bruder Kothos genannt, allerdings als Gründer von Chalkis; mit Kerinthos an der Nordostküste der Insel („am Meer gelegen“ meint hier wohl „am offenen Meer“, im Gegensatz zum Euböischen Golt) wird Kothos sonst nicht verbunden. Zur angeblichen athenischen Abstammung der beiden Brüder s. M. West, The Hesiodic Catalogue of women, Oxford 1985, 57 f. Die Dryopes sind ein altes Volk unklarer ethnischer Identität (für Nichtgriechen hält sie Strab. 7.7.1), das u. a. auf Euböa gesiedelt haben soll; zu seiner Assoziation mit Karystos (heute Karistos), das nahe der Südostspitze der Insel wenige km vom Meer entfernt liegt, vgl. Thuc. 7.57.4. Hestiaia (oder Histiaia) befindet sich ganz im Norden Euböas. Die Vorstellung, es sei vom nordgrie­ chischen Stamm der Perrhaiber (vgl. zu 614-7) gegründet worden, steht im Gegen­ satz zu einer anderen Version, wonach diese bei einem Einfall die Bewohner der damals bereits bestehenden Stadt aufs Festland vertrieben (Strab. 9.5.17). 579-86 Skyros, Ikos (heute Halonnisos), Peparethos (heute Skopelos) und Skiathos liegen (in dieser Reihenfolge von Südosten nach Nordwesten) nordöstlich vor Euböa. Staphylos war nach der gängigsten Genealogie ein Sohn des Dionysos und der Ariadne. D. S. 5.79.2 berichtet, er habe Peparethos von Rhadamanthys ge­ schenkt bekommen. Die Besiedlung von Ikos wird ansonsten nicht mit seiner Per-

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son verbunden. Die Pelasgioten sind mit den vorgriechischen Pelasgem (s. zu 2179) identisch. Ihre Präsenz auf Skyros (nicht auf Skiathos) wird öfters erwähnt (z. B. D. S. 11.60.2), ohne dass freilich wie hier ihre Herkunft präzisiert würde. Auch für eine spätere Neubesiedlung aller Inseln von Chalkis aus ist Ps.-Skymnos der einzige Zeuge; die Nachricht passt jedoch gut zu dem Umstand, dass sie auf dem Seeweg liegen, der diese Stadt mit ihren Kolonien auf der Chalkidike verband. 587-91 Die schon II. 2.535 erwähnten Ostlokrer (für die Westlokrer s. zu 4802) bewohnten die Landschaft an der Südwestküste des Euböischen Golfs, die sich in die Lokris Epiknidia im Nordwesten und die Lokris Opuntia mit dem Hauptort Opus im Südosten gliederte. Deukalion soll nach der Sintflut neue Menschen ge­ schaffen haben, indem er Steine hinter sich warf. Die restlichen vier hier genann­ ten Heroen sind farblose Gestalten. Was Ps.-Skymnos über ihre Genealogie be­ richtet, passt ebenso wie seine These, die Lokrer seien ursprünglich Leleger (vgl. zu 571-8) gewesen, gut zu den weniger ausführlichen Notizen bei Hes. fr. 234 Merkelbach - West und Arist. fr. 561 Rose; nur fügt er in Übereinstimmung mit Pausanias (z. B. 5.1.4) noch den besonders selten erwähnten Itonos ein. 592-6 Das kleine Gebirgsbecken der Doris liegt nordwestlich des Pindosge­ birges und südwestlich des Malischen Golfes. Die vier genannten Städte bildeten zusammen die so genannte Dorische Tetrapolis. Pindos scheint hier erst nachträg­ lich zu einer ursprünglichen Städtetrias hinzugekommen zu sein, was gut zu der Tatsache passt, dass manchmal (z. B. Scyl. 62) überhaupt nur drei Städte genannt werden. Die Gegend galt schon früh als Urheimat aller Dorier (Tyrt. fr. 2.14 f. West, Hdt. 8.31). Dass Doros der Sohn des Hellen, des Stammvaters sämtlicher Griechen ist, spiegelt mythologisch die Tatsache wider, dass die Dorier einer der wichtigsten griechischen Stämme sind. Zu seiner Rolle als ßesiedler bzw. Vereiniger der Doris vgl. Strab. 8.7.1. 597-9 Trachis lag am Fuß des Oitagebirges, etwas westlich der Thermopylen und ein Stück landeinwärts vom Malischen Golf. Im Jahr 426 gründeten die Spar­ taner auf Bitten der von den Oitaiem bedrängten Trachinier und Dorier die Stadt an einer etwa einen km entfernten, günstigeren Stelle neu und benannten sie nach Herakles, der in Trachis den Tod gefunden haben soll (Thuc. 3.92 f.). Die hier ge­ nannten 10000 Siedler setzten sich nach D. S. 12.59.5 aus 4000 Spartanern und Peloponnesiern und 6000 sonstigen Griechen zusammen. Die Zahl ist allerdings insofern verdächtig, als sie nach antiker Vorstellung die ideale Bevölkerungszahl einer Stadt schlechthin darstellte (H. Schaefer, Πόλις μυρίανδρος, Historia 10 [1961] 292-317; vgl. auch hierzu 337-60). 600 f. Das Demeterheiligtum Pylaia lag zwischen der westlichen und der mittleren Engstelle der Thermopylen in der Nähe des Ortes Anthela. Bei der ge­ nannten Amphiktyonie handelt es sich um d ie Amphiktyonie p a r e x c e lle n c e , näm­ lich die pyläisch-delphische, der ein Großteil der griechischen Stämme und Städte angehörte. Vgl. Hdt. 7.200.2. 602-4 Echinos lag wenig nördlich des Malischen Golfs in der Nähe des heuti­ gen Achino. Echion, einer der thebanischen Sparten, d. h. der Männer, die aus den von Kadmos gesäten Drachenzähnen entsprossen, der Gatte der Agaue und Vater des Pentheus, ist als Gründer der Stadt nur hier klar bezeugt (korrumpiert erscheint

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sein Name im Et. Magn. s. v. Έχΐνος). Seine Erwähnung entspricht der Tatsache, dass die Stadt ursprünglich Theben gehörte und erst von Philipp II. den Maliern übergeben wurde (Dem. 10.34). Dieser griechische Stamm siedelte schwerpunkt­ mäßig in der Spercheios-Ebene und hatte u. a. noch die Städte Phalara nördlich und Antikyra westlich des Malischen Golfes inne. 605 Die Landschaft Achaia Phthiotis, der das genannte Ethnikon entspricht, umfasste in etwa die Nordküste des Malischen Golfes und das Othrys-Gebirge. 606 Das Peliongebirge erhebt sich östlich des heutigen Volos; der nordgrie­ chische Stamm der Magnetes wird dort - und nach Norden bis hin zum Peneios schon im homerischen Schiffskatalog (11. 2.756-9) lokalisiert. 607-13 Die Rede ist von Thessalien, dessen Fruchtbarkeit in der Antike häu­ fig gerühmt wurde. Larisa ist noch heute seine Hauptstadt; weitere wichtige Städte waren in der Antike etwa Plierai und später Demetrias am Golf von Pagasai. Dass der Peneios, der größte Fluss der Landschaft, nicht nur durch das Tempetal zum Meer durchbricht, sondern auch in den Boibesee —der heute trockengelegt ist und nie „tief1gewesen sein kann - fließt, ist in den antiken Quellen sonst nirgends be­ zeugt, doch tatsächlich „zweigt ... 6 km unterhalb von Larisa ein erst schmaler, dann immer breiter und wasserreicher werdender Arm“ des Flusses Richtung See ab (Philippson - Kirsten 1950-1959,1 1, 119). Ob die betreffende Information auf Autopsie beruht (vgl. 128-36) oder eine sonst verlorene literarische Tradition repräsentiert, lässt sich kaum entscheiden. 614-7 Die Perrhaiber, Athamaner und Doloper (dies wäre die korrekte Rei­ henfolge im Gegenuhrzeigersinn) bewohnten die Thessalien umgebenden Ge­ birgsgegenden nördlich des Peneios, im Pindosgebiet bzw. südöstlich von diesem. Sie waren historisch marginal und kulturell wenig hochstehend; die Athamaner sind hier und bei Polyb. 16.27.4 erstmals bezeugt. Die Ainianer siedelten, nach­ dem sie, angeblich von den Lapithen, früh aus ihren ursprünglichen Wohnsitzen in Thessalien selbst vertrieben worden waren (Strab. 9.5.22), in historischer Zeit südlich des Spercheios und grenzten also nicht mehr direkt an dieses. Die „haimonischen“, d. h. thessalischen, Stämme der Lapithen und Myrmidonen sind eher mythischer Natur: Die erstgenannten waren v. a. als Gegner der Kentauren be­ kannt; die Myrmidonen, welche die Mannschaft des Achilleus vor Troja stellten, sollen in und um Pharsalos gesiedelt haben und galten entweder als autochthon oder als Einwanderer aus Ägina (s. zu 553-6). Die hier aufgestellte genealogische Ableitung der Ainianer - oder überhaupt aller zuvor genannten Völker? - von diesen Stämmen ist in der antiken Literatur ohne Gegenstück. 618-20 Der Götterberg Olymp erhebt sich nördlich des Tempetals, das man häufig als Grenze zwischen Griechenland und Makedonien ansetzte (z. B. Seyl. 33), wozu sich Ps.-Skymnos aber nicht äußert (vgl. zu 470-2). Das Kernland der Makedonen lag noch etwas weiter nördlich am Thermaischen Golf; von dort aus eroberten sie im Laufe des 4. Jhs. einen guten Teil des heutigen Nordostgriechen­ land. Ihr eponymer Heros besitzt viele verschiedene Stammbäume; „erdentspros­ sen“ ist er nur an unserer Stelle. 621-3 Die Lynkestai, ein illyrischer Stamm (Strab. 7.7.8), saßen südlich der heutigen griechisch-mazedonischen Grenze, etwa zwischen Presba- und Ostrovo-

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see, und standen schon früh in einem losen Untertanenverhältnis zu den Makedonen (Thuc. 2.99.2). Was die Pelagoner und den Axios betrifft, s. zu 401-4. End­ gültig unterworfen wurden beide Völker erst durch Philipp II. Die Bottiaier (so die übliche Namensform) wanderten früh, wohl unter makedonischem Druck, aus ih­ rer ursprünglichen Heimat, der Botti(ai)a südwestlich von Pella, auf die südwestli­ che Chalkidike aus (Hdt. 8.127, Thuc. 2.99.3). Der Strymon kommt aus dem heutigen Bulgarien und mündet östlich der Chalkidike in die Ägäis. An ihm wurden diverse Völker lokalisiert; eine zu unseren Versen passende Landschaft Par(a)strymonia kennt Liv. 42.51.5, der dort Paeonier ansiedelt. 624 f. Pella, ca. 40 km westnordwestlich von Thessalonike gelegen, übernahm im 4. Jh. von Aigeai die Funktion der Hauptstadt Makedoniens und stieg in der Folge auch zur größten Stadt des Landes auf. Beroia, das noch heute am Südrand der makedonischen Tiefebene liegt, erlebte v. a. in hellenistischer Zeit einen sol­ chen Aufschwung, dass es später in einem Atemzug mit Pella genannt werden konnte (Liv. 45.30.5). 626 Thessalonike wurde 316/5 von Kassandros gegründet, der es nach seiner Frau benannte. Das v. a. durch die Schlacht zwischen dem letzten Makedonenkönig Perseus und den Römern bekannte Pydna lag in der südmakedonischen Land­ schaft Pieria an der Küste des Thermaischen Golfes. 627-30 Andere antike Quellen verstehen unter Aineia stets eine angeblich von Aeneas gegründete Stadt an der Siidwestküste der Chalkidike. Ps.-Skymnos ist der einzige, der das westlich von dieser gelegene Kap, das heutige Mega Karabournou, so nennt. Pot(e)idaia am Isthmos der Pallene (heute Kassandra), des westlichsten ,Fingers‘ der Chalkidike, wurde von den Korinthern um 600 gegründet, angeblich unter der Leitung des Euagoras, eines Sohnes des Periander (Nie. Dam, FGrll 90 F 59). Nach wechselvoller Geschichte erfolgte 316/5 die Neugründung und Umbe­ nennung durch Kassandros. 631 Das vermutlich von Antigonos Gonatas um die Mitte des 3. Jhs. gegrün­ dete Antigoneia lag im Südwesten der Chalkidike. Seine genaue Lage ist nicht ge­ klärt; Liv. 44.10.11 spricht von ihm seltsamerweise wie von einer Hafenstadt. 632-4 Olynthos lag wenige km von der Küste des Toronischen Golfes (heute Kolpos Kassandras) entfernt. Philipp II. vernichtete die Stadt im Jahr 348, da er ihre Annäherung an Athen missbilligte. 634-9 Arethusa ist nicht genau lokalisierbar, lag aber wohl zwischen dem Bolbesee und dem Strymonischen Golf (heute Kolpos Orphanou) im Nordosten der Chalkidike. Eine Stadt auf einer Landenge ist in dieser Gegend aber nicht zu linden, und ob eine Stadt - und nicht nur eine Halbinsel, vgl. zu 627-30 - Pallene au f der Chalkidike überhaupt je existiert hat, ist zweifelhaft. Zwar kennt der um 300 schreibende Lokalhistoriker Hegesippos von Mekyberna anscheinend eine solche (FGrll 391 F 1), doch vielleicht ist er bei Steph. Byz. s. v. ΓΤαλλήνη miss­ verständlich zitiert. Dem Zeugnis bei Plin. Nat. 4.36 ist ebenfalls nicht zu trauen. Der Text des Ps.-Skymnos zeigt, dass diesbezüglich schon im 2. Jh. Verwirrung herrschte. Zu Phlegra als früherem Namen von Pallene und zur Gigantomachie, die dort stattgefunden haben soll, vgl. Hdt. 7.123.1 und Ephor. FGiTI 70 F 34, zur Be-

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Siedlung und Umbenennung durch Troja-Veteranen aus dem südlich des Golfs von Korinth in Achaia gelegenen Pellene Thuc. 4,120.1, Polyaen. Strat. 7.47. 640-2 Was den Toronischen Golf betrifft, s. zu 632-4. Mekybema lag an sei­ nem Ufer an der Stelle des heutigen Moliwopirgos. Sein rascher Niedergang ab dem Ende des 4. Jhs. hängt offenbar damit zusammen, dass mit Kassandra ganz in der Nähe eine andere Hafenstadt gegründet worden war (s. zu 627-30). Torone be­ fand sich in der Nähe des heutigen Toroni an der S-Spitze der Halbinsel Sithonia. Mit der gleichnamigen „Gegend“ ist offenbar der eben genannte Golf gemeint. 643-5 Lemnos liegt über 80 km östlich der Südspitze Sithonias. Die vom Vulkanismus geprägte Insel war der wichtigste Kultort des Hephaistos. Ihre Be­ zeichnung als „Amme“ scheint auf einen Mythos hinzudeuten, nach dem der Gott, anders als in den üblichen Versionen (etwa 11. 1.590-4), sogar dort aufgewachsen wäre. Thoas, Sohn des Dionysos und der Ariadne und Vater der Hypsipyle, soll Lemnos von Rhadamanthys geschenkt bekommen haben (D. S. 5.79.2). Von den Athenern unter Miltiades dem Jüngeren wurde es gegen 510 weniger kolonisiert als vielmehr erobert (Hdt. 6.140); es verblieb bis gegen 200 n. Chr. in athenischem Besitz. 646-9 Akanthos liegt an der Stelle des heutigen lerisos, gut 4 km westlich des von Xerxes veranlassten Durchstichs durch den Isthmos, welcher den Athos mit dem Festland verbindet (vgl. Hdt. 7.22-4, wo die Länge des Kanals korrekt mit zwölf Stadien [2,3 km] angegeben wird; woher die zu niedrige Angabe des Ps.Skymnos stammt, ist unklar). Zur Gründung der Stadt von Andros aus vgl. Thuc. 4.84.1 und Plut. Mor. 298AB (der auch von einer früheren Besiedlung durch Nichtgriechen und einer Rivalität zwischen Andros und Chalkis weiß); zu datieren ist sie wohl ins 7. Jh. (Eusebios nennt als Gründungsdatum 655/4). 650-2 Amphipolis, 437/6 von Athen gegründet (Thuc. 4.102), lag wenige km oberhalb der Mündung des Strymon (vgl. zu 621-3). Die dortigen „Tanzplätze der Nereiden“ sind anderweitig nicht bekannt. Zur gelegentlichen Assoziation der Ne­ reiden, die ja eigentlich Meernymphen sind, mit Flüssen vgl. etwa Arr. Ind. 18.11. 653-5 Berga war nach Strab. 7 fr. 36 ein Dorf am Strymon, 200 Stadien (ca. 37 km) oberhalb von Amphipolis. Antiphanes, der wohl in der ersten Hälfte des 4. Jhs. lebte, galt als antiker Münchhausen, die Absurditäten seiner Reiseschilderun­ gen wurden sprichwörtlich (Polyb. 34.6.15, Phot. Bibi. 112a5). Er ist der einzige Autor, den Ps.-Skymnos in seinem Werk erwähnt, ohne ihn als Quelle heranzuzie­ hen; vielmehr dient seine Nennung der Distanzierung von jeglicher Phantasterei und der Betonung der eigenen Seriosität. 656-8 Oisyme lag an der Stelle des heutigen Elefthero Limani, nordwestlich gegenüber von Thasos (s. u.). Zu seiner Gründung von dort aus (wohl im 7. Jh.) vgl. Thuc. 4.107.3. Seine Umbenennung, als es unter makedonische Herrschaft kam, d. h. wohl im 4. Jh., bezeugt auch Steph. Byz. s. v. Οίσύμη. Ob dabei (was ungewöhnlich wäre) die makedonische Landschaft Emathia nordwestlich des Thermaisehen Golfes oder aber eine Stadt Emathia von zweifelhafter Existenz (Steph. Byz. s. v. ’Ημαθία; vgl. Zonar. Hist. 12.26: Emathia als alter Name für Thessalonike) als Namenspatronin fungierte, ist nicht mehr zu entscheiden.

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659-63 Neapolis, das zwischen Oisyme und der Mündung des Nestos an der Stelle des heutigen Kavala lag, wurde vermutlich wie jenes von T'hasos aus ge­ gründet. Diese Insel, die gegenüber der Nestosmündung etwa 20 km vor der thrakischen Küste liegt, wurde zu Beginn des 7. Jhs. von Siedlern aus Paros koloni­ siert, die dort thrakische Saier antrafen, mit welchen wir die „Barbaren“ des Ps.Skymnos identifizieren können. Dagegen ist die Legende, nach der die Phönizier Thasos und Kadmos auf der Suche nach ihrer Verwandten Europa auf Thasos Fuß fassten, zwar alt (Pherecyd. FGrH 3 F 87, Hdt. 2.44.4, 6.47), doch ist es zweifel­ haft, ob die Insel jemals wirklich phönizisch besiedelt war. 664 f. Das indogermanische Volk der Thraker zerfiel in zahlreiche Stämme und bildete nie eine politische Einheit. Ps.-Skymnos lässt ihr Gebiet, ohne das aus­ drücklich zu sagen, mit dem Nestos beginnen, wohl weil dieser unter Philipp 11. die Ostgrenze Makedoniens bildete. Nördlich der Donau (was den Ausdruck „Poli­ tischer Istros“ betrifft, der voraussetzt, dass es noch einen anderen Istros gibt, s. zu F 7a) oder aber schon ab Dionysopolis (vgl. F 2) schlossen sich die Skythen an. 666-75 Historisch wurde Abdera um 650 von Klazomeniern gegründet und nach deren Vertreibung durch einheimische Thraker um 545 von Teern neu besie­ delt (Hdt. 1.168). Der Mythos geht dagegen von einem eponymen Heros, dem Hermessohn Abderos, aus. Dieser (der seltsamerweise weder aus Klazomenai noch aus Teos, sondern aus Opus in der Ostlokris stammte) half nach Apollod. 2.5.8 He­ rakles bei der Erbeutung der fleischfressenden Pferde des Diomedes, des Königs der thrakischen Bistoner (s. u.), und wurde dabei von diesen getötet, worauf der Held ihn bestattete und am Ort seines Grabes Abdera gründete. Unsere Stelle, die Abderos selbst als Gründer nennt, bezeugt eine etwas abweichende Version. Die Stadt lag wie hier angegeben zwischen der Mündung des Nestos im Westen und dem - zumindest in seiner heutigen Gestalt kaum als „länglich“ zu bezeichnenden -- küstennahen See der Bistonis Limne (heute Vourou) im Osten. Der Stamm der Bistoner soll an diesem gewohnt (Plin. Nat. 4.42), aber auch Abdera selbst beses­ sen haben (das so, anders als hier, eine nichtgriechische Vorgeschichte erhielte: Strab. 7 fr. 43). 676-8 Homer erwähnt Ismaros als Wohnort der später nur mehr schlecht fass­ baren Kikonen, der ersten Opfer und Gegner des Odysseus auf seiner Heimfahrt von Troja (Od. 9.39-62, vgl. auch 9.198). Ob es mit dem etwa 40 km östlich von Abdera gelegenen Maroneia identisch (so Schol. Od. 9.39 f), eine diesem benach­ barte Siedlung (Strab. 7 fr. 43a) oder ein Berg (Serv. Georg. 2.37) sei, war in der Antike umstritten. Ps.-Skymnos scheint das Letztgenannte anzunehmen. Die Gründung Maroneias als griechische Stadt von Chios aus (wohl im 7. Jh.) ist uns nur aus der vorliegenden Stelle bekannt, besitzt aber eine mythologische Entspre­ chung in der dortigen Präsenz des Euanthes, des Sohns des Oinopion, welcher Chios besiedelt haben soll (Od. 9.197, D. S. 5.79.2). 679-95 Samothrake liegt etwa auf halbem Weg zwischen Thasos und der Thrakischen Chersones. Die hier gegebene Darstellung seiner Besiedlungsge­ schichte, deren meiste Elemente sich auch anderswo finden lassen, die aber als Ganzes nirgends genau so erzählt wird wie hier, verfolgt zwei Ziele, nämlich erstens die Samothraker als Proto-Trojaner zu erweisen (681-9) und zweitens ihren

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Namen und zugleich den der Insel zu erklären (690-5). Zum ersten Punkt: Der Stammbaum des Iasion und des Dardanos ist dahingehend zu ergänzen, dass ihr Vater Zeus war. Zu Iasion teilt Od. 5.125-8 mit, er sei wegen einer Affäre mit Demeter von Zeus mit einem Blitz erschlagen worden. Die hier gegebene Ratio­ nalisierung dieser Sage, nach der Iasions Frevel im Geschlechtsverkehr mit einer Demeterstatue bestand, begegnet schon bei Hellanikos von Lesbos (FGrH 4 F 23). Dass Dardanos als Reaktion auf diese Vorfälle oder aus anderen Gründen aufs kleinasiatische Festland emigrierte und dort als Vorläuferstadt Trojas Dardania gründete, bezeugt anknüpfend an II. 20.215-8 ein ganzes Bündel von Quellen. Zum zweiten Punkt: Dass „Frömmigkeit“ die Inselbewohner zum Bleiben veranlasste, dürfte bedeuten, dass sie es nicht wagten, den Kabiren, lur deren Mysterien Samothrake berühmt war, durch ihre Auswanderung die schuldige Verehrung zu entziehen. Dass sie dem thrakisch besiedelten Festland gegenüber wohnten, be­ gründet das zweite Element ihres Namens. Das erste wird in der Überlieferung vielfach mit einer (im Gegensatz zu einer Besiedlung durch Äolier im 8. Jh. ar­ chäologisch nicht nachweisbaren) Kolonisation der Insel von Samos aus erklärt, die hier sozusagen in abgeschwächter Form und mit einer sonst nirgends auftau­ chenden Begründung erscheint. Die erwähnte Hungersnot haben wir uns vielleicht als Spätfolge des Demeterfrevels des Iasion zu denken. Den längsten zusammen­ hängenden Bericht zur mythischen Vorgeschichte von Samothrake bietet D. S. 5.47-9; alle einschlägigen Quellen sammelt und diskutiert F. Prinz, Gründungs­ mythen und Sagenchronologie, München 1979, 187-205, 416-20. 696 f. Das schon II. 4.520 erwähnte Ainos entspricht dem heutigen Enez auf der türkischen Seite des Hebros. Die vorliegenden Bemerkungen zu seiner Kolonisiening sind unvollständig, aber kompatibel mit dem differenzierteren Bericht bei Ephoros (FGrH 70 F 39), nach dem die Stadt zunächst von Alopekonnesos (vgl. zu 698-712) aus besiedelt wurde und später Zuzügler aus Mytilene und Kyme auf­ nahm. 698-712 Die Thrakische Chersones („Halbinsel“) ist die heutige Halbinsel Gallipoli bzw. Gelibolu Yarimadasi zwischen der Ägäis, die hier den Mêlas Kolpos (Saros Körfezi) bildet, und den Dardanellen. Nachdem sie schon ab dem 8. Jh., V. a. von Milet und Lesbos aus, griechisch kolonisiert worden war, nahm Miltiades der Ältere sie um 560 für Athen in Besitz, sperrte sie mit einer Mauer von Kardia bis Paktye gegen das Festland ab und übernahm die dort gelegenen Städte bzw. gründete sie neu (Hdt. 6.34-8). Von seinem gleichnamigen Neffen, dem späteren Sieger von Marathon, der sie von seinem Onkel ,erbte1, scheint Ps.-Skymnos hier keine Notiz zu nehmen. Er gibt eine recht ausführliche Liste der wichtigsten Städte an der Nordwest- und West- (698-706) sowie an der Südostküste (707-12), wobei er Sestos und Madytos, wohl aus metrischen Gründen, in verkehrter Reihenfolge nennt (unklar ist der Fall von Limnai und Alopekonnesos, s. u,). Die ursprüngliche Gründung von Kardia (am Mêlas Kolpos, genaue Lage unbekannt) wird bei Strab. 7 fr. 51 in identischer Form berichtet. Um 309 wurden die Einwohner der Stadt von dem Diadochengeneral und -herrscher Lysimachos in das etwas landeinwärts neu gegründete Lysimacheia umgesiedelt (Paus. 1.9.8). Unser T ext nimmt weder hiervon noch von der Zerstörung Lysimacheias durch Thraker im Jahr 145/4 (D. S.

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33.14.2) Notiz. Limnai wird hier und bei Strab. a. a. O. vor Alopekonnesos 6(. wähnt, während sein Name („Seen“) es eher nach, d. h. südlich von diesem ve(. muten lässt, wo sich einige küstennahe Seen befinden; zur Gründung durch Mijet vgl. Anaximenes von Lampsakos FGrH 72 F 26. Alopekonnesos liegt in der N ^ e des Kaps, welches das Ende des Mêlas Kolpos markiert (Strab. a. a. O.); ÄoljCr werden als seine Gründer nur hier erwähnt. Elaius an der Südspitze der Chersones ist bei Hdt. 6.140 für das 6. Jh. als athenische Kolonie bezeugt, war aber dem chäologischen Befund nach schon im späten 7. Jh. griechisch besiedelt. P$ _ Skymnos nennt als einziger Autor den Namen seines Gründers bzw. Mitgründers doch leider ist die betreffende Stelle verderbt und nicht mehr sicher zu rekonstruie_ ren; vorgeschlagen wurden die Konjekturen „Phorbas“ und „Phrynon“, von denej, die eine einen mythischen Gefährten des Theseus, die andere einen athenische^ Politiker des späten 7. Jhs. bezeichnen würde. Madytos und Sestos liegen etwa g km voneinander entfernt im engsten Abschnitt der Dardanellen; die Information über ihre Kolonisierung von Lesbos aus wird durch Strab. 7 fr. 55b bestätigt und stammt vermutlich aus Ephoros. Dieser berichtet auch von der Gründung Krithote$ durch Miltiades den Älteren (FGrH 70 F 40); die Lage dieses Städtchens (das znr Zeit des Ps.-Skymnos wahrscheinlich nicht mehr besiedelt war) ist unbekannt doch auch Strab. 7 fr. 55 nennt es vor Paktye. Durch das Letztgenannte, dessen Gründung dem athenischen Feldherrn nur hier zugeschrieben wird, wollte dieser vermutlich das Ende seiner oben erwähnten Sperrmauer absichem. 713-7 Perinthos lag etwa in der Mitte der Nordküste der Propontis an der Stelle des heutigen Marmara Ereglisi. Seine Gründung durch Samier wird von Strab. 7 fr. 55 bestätigt und von Eusebios auf 602/1 datiert. Dass die griechische Neugründung des zuvor thrakischen Selymbria (heute Silivri, gut 25 km nordöst­ lich von Perinthos) von Megara aus erfolgte, erfahren wir nur hier. Zu datieren ist sie an den Beginn des 7. Jhs., da Eusebios für die später erfolgte Gründung von Byzanz das Jahr 659/8 angibt. An dieser dürften neben Siedlern aus Megara auch Bewohner anderer dorischer Städte teilgenommen haben. Der Wohlstand der Stadt resultierte aus ihrer günstigen Lage an einer der wichtigsten Handelsrouten der Antike. Zum System der Kolonien Megaras im Bereich der Propontis und des Schwarzen Meeres s. Hind 1998, v. a. 132 (Übersichtskarte). 718-21 Zu Demetrios von Kallatis vgl. S. 16. Die Ankündigung, die Pontosküsten „im Detail“ zu behandeln, entspricht dem eingangs (71 f.) gegebenen Ver­ sprechen, bei weniger bekannten Sachverhalten so zu verfahren; vgl. dagegen zu 470-2. An „Örtlichkeiten“ wird sich die Beschreibung orientieren, weil eine ethno­ graphische Analyse des großteils von Thrakern und Skythen bewohnten Gebietes wenig zielführend wäre. 722 f. Dieser Stützpunkt von Byzanz ist hier erstmals erwähnt; spätere Periploi und Itinerare kennen ihn auch unter den Namen Phileas und Phrygia. Er lag an einer kleinen Halbinsel (heute Kap Kara) etwa 40 km westnordwestlich der Ein­ fahrt ins Schwarze Meer. 724-7 Ps.-Skymnos drückt sich irreführenderweise so aus, als beziehe sich seine Längenangabe „siebenhundert Stadien“ (etwa 130 km) für den Küstenstrei­ fen von Salmydessos nur auf die Distanz Philia (723) - Kap Thynias (728); in

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Wirklichkeit gab die antike geographische Tradition so vielmehr - und zwar kor­ rekt - die gesamte Entfernung zwischen der Einfahrt in den Pontos und Thynias an (Strab. 7.6.1). Salmydessos war in der Antike nicht nur für seine schifffahrtsfeind­ liche Natur, sondern auch für die Barbarei seiner thrakischen Anwohner berüch­ tigt, die Schiffbrüchige erbarmungslos ausplünderten und versklavten (Hipponax fr. 115 West, Aesch. Prom. 726 f., Strab. a. a. O.). 728 f. Thynias, dessen Qualitäten als Hafen hier erstmals hervorgehoben wer­ den, ist das heutige Kap Iniada. Benannt ist der etwa von Byzanz bis zu ihm rei­ chende Landstrich nach dem thrakischen Stamm der Astai, die nach Strab. 7.6.1 f. und 7 fr. 47 dort siedelten. 730-7 Apollonia ist das heutige Sozopol an der bulgarischen Schwarzmeer­ küste. Das von Ps.-Skymnos angegebene Gründungsdatum entspricht dem Jahr 610/09, da Kyros den Thron 560/59 bestiegen haben soll. Es stammt wohl direkt aus den C h ro n ik a des Apollodor, passt zum archäologischen Befund und verdient den Vorzug vor der Version bei Ael. VII 3.17, wo der Philosoph Anaximander als Gründer genannt wird, was in die erste Hälfte des 6. Jhs. führen würde (Marcotte 2000, 80-2). Milet gründete tatsächlich bei weitem die meisten griechischen Kolo­ nien im Schwarzmeergebiet: Nahezu 70 Städte gehen dort auf es zurück (Ehrhardt 1983, 49-97). Die ursprüngliche Bezeichnung des stürmischen und von streitbaren Barbarenvölkern umsiedelten Meeres als Πόντος ’Άξεινος, „Ungastliches Meer“, dürfte auf eine volksetymologische Umdeutung der iranischen Charakterisierung als a ch sh aen as, „dunkel“, zurückgehen (aus der sich über die korrekte Überset­ zung Πόντος Μέλας auch unser heutiger Name herleitet). Die spätestens im 5. Jh. erfolgte Umbenennung in Πόντος Εΰξεννος, „Gastliches Meer“, ist ein typischer Euphemismus. Der vorliegende Passus, der davon ausgeht, durch die Kolonisation sei das Meer tatsächlich „gastlicher“ geworden, ist zusammen mit der inhaltlich genau übereinstimmenden Stelle Apollod. FGrH 244 F 157a der älteste Beleg für einen Versuch, sie rationalisierend zu erklären. 738-47 Das ursprünglich thrakische Mesembria (auch Mesambria u. ä.) lag auf einer Halbinsel etwa 30 km nördlich von Apollonia an der Stelle des heutigen Nesebär. Ps.-Skymnos bezeichnet es als einziger antiker Autor als Grenzstadt zwi­ schen Thrakern und Geten (so nannten die Griechen die thrakischen Stämme direkt südlich des Unterlaufs der Donau) und gibt genaue Informationen über den Zeit­ punkt seiner griechischen Neugründung (der Skythenfeldzug des Dareios ist auf 513/2 zu datieren) sowie die Gründer selbst (Siedler aus Megara [vgl. zu 713-7] und dem gegenüber von Byzanz gelegenen Kalchedon oder Chalkedon). Hdt. 6.33.2 spricht demgegenüber nur von einem Zuzug von Byzantinern und Kalchedoniern im Jahr 493, Strab. 7.6.1 nennt nur Megarer als Gründer. Der Haimos ist das heutige Balkangebirge. Die Idee, er reiche von Mesembria und den nördlich von diesem siedelnden Krobyzem (s. zu F 1) bis zur Adria, hängt mit der antiken Vorstellung von einer Landenge zwischen dieser und dem Schwarzen Meer zu­ sammen (s. zu 369-74). Der Kilikische Taurus entspricht ungefähr dem Mittleren 'laurus, der sich entlang des Ostteils der kleinasiatischen Südküste hinzieht; in Wirklichkeit erreicht dieser allerdings mit über 3700 m viel größere Höhen als der nicht einmal 2400 m hohe Haimos.

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F 1 ( 7 4 8 - 5 0 ) Dass Odessos, das heutige Varna, von Milesiern gegründet wurde, bestätigen literarische (z. ß . Plin. Nat. 4.45) wie epigraphische Quellen (Ehrhardt 1983, 64 f.). Die vorliegende Stelle ist die einzige, die den Zeitpunkt der Gründung zumindest auf einige Jahrzehnte genau bestimmt: Astyages bestieg nach Eusebios den Thron 598/7 und herrschte nach Hdt. 1.130.1 35 Jahre lang. Der thrakische bzw. getische Stamm der Krobyzer bewohnte ein großes Gebiet, das sich südlich der Donau etwa von deren Nebenfluss Athrys (heute Jantra) bis hin zum Schwarzen Meer erstreckte (Hecat. FGrH 1 F 170, Hdt. 4.49.2); nach Ps Skymnos reichte es allerdings im Norden nur bis Dionysopolis (s. u.). F 2ab (751-7) Dionysopolis, eine milesische Gründung unbestimmten Da­ tums, lag etwa 25 km nordöstlich von Varna an der Stelle des heutigen Balcik. Das Aition für seine Umbenennung aus Krunoi („Quellen“) wird nur hier erzählt; in Wirklichkeit könnte der neue Name die Einführung des Kultes der mit Dionysos gleichgesetzten thrakischen Gottheit Sabazios reflektieren, welcher dort seit dem 3. Jh. epigraphisch bezeugt ist. Einen früheren Namen Crunos (Sg.) kennt auch Plin. Nat. 4.44, Meia 2.22 nennt dagegen so einen Hafen, den er von der Stadt Dionysopolis unterscheidet. Der rätselhafte Einschub eines d ritte n Namens Matiopolis geht auf den Kompilator des P e r ip lu s M a r is E u x in i zurück. Hinsichtlich der Krobyzer s. zu F 1. Dass Ps.-Skymnos n ö rd lic h d e r Stadt b e re its Skythen siedeln lässt, widerspricht seiner eigenen Bestimmung des thrakischen Siedlungsgebiets in 664 f., passt aber zu der späteren Bezeichnung der betreffenden Gegend als Scythia minor. Zur teilweisen Barbarisierung der griechischen S tä d te im Schwarz­ meergebiet vgl. etwa den Beginn von D. Chr. 36, v. a. 36.9, und Ovids Exildichtung. F 3 (758 f.) Das kleine Bizone lag etwa 15 km östlich von Dionysopolis und war ursprünglich wohl eine thrakische Gründung, in der sich später auch Griechen ansiedelten. O b diese aus dem dorischen Mesembria (vgl. zu 7 3 8 -4 7 ) kamen, ist angesichts ionischen Inschriftenmaterials zweifelhaft (Ehrhardt 1983, 66 f). Der Ort wurde zu einem unbestimmten Zeitpunkt durch Erdbeben zerstört (Strab. 7.6.1). F 4 ( 7 6 0 - 3 ) K allatis lag an d e r Stelle des heutigen Mangalia, einige km nörd­ lich d e r bulgarisch-rumänischen Grenze. Seine Gründung wird von der antiken T ra d itio n a llg e m e in d e m Pontischen H era k leia (F 3 1 ) zugeschrieben, nur Meia 2.22 s p r ic h t fälschlich von M ile t als Mutterstadt. Was den Amyntas b e tr ifft, m it d e s s e n Hilfe die Gründung hier datiert wird, so hat man die Wahl z w is c h e n dem ab d e r Mitte d e s 6 . Jhs. herrschenden Amyntas I., dem ersten historisch fassbaren M a k e d o n e n k ö n ig ü b e rh a u p t, fü r d e n se in h ö h erer Bekanntheitsgrad spricht, und Amyntas H L , d e s s e n Regierungszeit (ab ca. 400) besser zum archäologischen Be­ fund passt (Hind 1998, 139 f.). Das angesprochene Gründungsorakel dürfte von D e lp h i a u s g e g a n g e n se in , da Münzen aus K a lla tis d a s B ild d e s delphischen A p o l ­ lo n tra g en ( A . A v r a m - F. L e fè v r e , L e s c u lte s d e C a lla tis et l’oracle d e D e lp h e s, R E G 1 0 8 [ 1 9 9 5 ] 7 -2 3 ). , ... , , VerbanF 5 (764 f.) I o m e o i (o d e r t o m o i , un. ■ F 5 , 1 « , j ï'omeoi („*r rtindung n u n g so rl b e r ü h m t w e r d e n sollte, entspricht dem h e u t i g f ^ ^ d u n g durch Milet (unbekannten, aber ziemlich frühen Datums. Ehr 983, 668) vgl.

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etwa Ον. 7 r . 1 -1 0 .4 1 . Was die Bezeichnung der Bevölkerung der Umgebung als skythisch b e t r i f f t ( d a s dürfte der Sinn der korrupten Passage sein), s. zu F 2ab. F 6 ( 7 6 6 - 7 0 ) D ie Benennung von Istros (auch Istrie, Histria, Istropolis) nach dem g rie c h is c h e n N a m e n der Donau ist nicht selbstverständlich, lag die Stadt doch rund 70 km s ü d w e s t l i c h des eigentlichen Mündungsdeltas (Skizze des Stadtgebiets bei J. B o a r d m a n , The Greeks overseas, London 1964, 257). Ihre Gründung durch Milet war u n u m s t r i t t e n (vgl. schon Hdt. 2.33.4). Die hier gegebene, etwas um­ ständliche D a t i e r u n g passt zu derjenigen bei Eusebios (657/6) und zum archäolo­ gischen B e f u n d ( 6 5 0 - 6 0 0 [Ehrhardt 1983, 71]): Die Kimmerier wurden angeblich durch die S k y t h e n a u s ihren ursprünglichen Wohnsitzen nördlich des Schwarzen Meeres v e r t r i e b e n u n d nach Osten über den die Grenze zwischen Europa und Asien b i l d e n d e n KLirnmerischen Bosporus hinweg und weiter um das halbe Schwarze M e e r h e r u m verfolgt, was ihren Einfall in Kleinasien auslöste (Hdt. 4.11 I.); dieser w i e d e r u m vollzog sich nach griechischen wie orientalischen Quellen im Laufe des 7. J h s . F 7a ( 7 7 1 - 8 8 ) D a s Fragment über die Donau ist aufgrund der ungeschickten E x zerp ierw eise d e s Klompilators des P e r ip lu s M a r is E uxini z. T. schwer verständ­ lich. Istros i s t d ie a l t e griechische Bezeichnung für die Donau, Danubis eine später au fg ek o m m en e v e rs c h lif fe n e Form des im Lateinischen gebräuchlich gewordenen Danuvius. D e r U r s p r u n g des Flusses blieb bis zur Entdeckung seiner Quellen unter Augustus i m d u n k e l n - Die hier gegebenen ungenauen Angaben über den „Westen“ und das ,,K e l t e n l a n d “ (vßl· hierzu auch 194 f.) entsprechen noch dem Wissens­ stand von H d t . 2 - 3 3 · ^ uncl 4.49.3. Auch die erstmals bei Scyl. 20 bezeugte Annahme e i n e r B if u r k a tio n der Donau, deren einer Arm dann in die Adria münde (s. zu 3 9 8 - 4 0 0 ) w u r d e erst durch die Vorstöße der Römer nach Istrien und Panno­ nien b e r ic h t ig t (D S - 4.56.7 f.). Dass der fiktive adriatische Donauarm hier zwei M ündungen e r h ä l t g eht wohl auf ein Missverständnis des Kompilators zurück. Was die S c h w a r z m e ermÎin^ungen angeht, so ist fünf die in der griechischen Geo­ graphie k a n o n i s c h e 2'-ahl (vß·· schon Ephor. FGrH 70 F 157), wogegen man in römischer 2A eit a n s i ehen Mündungen glaubte. (Natürlich ist das bei einem so w eitläufigen u n d v e rsu m p fte n Delta eine Ermessensfrage.) Der vom Kompilator ebenfalls m i s s v e r s t a n d e n e Abschnitt über die Wasserführung der Donau im Jah­ resverlauf d ü r f t e u rsp rü n g lich die Angaben Herodots paraphrasiert haben: Der Wasserstaue! S ej j a S ganze Jahr hindurch gleich, da im Sommer zwar mehr Wasser verdunste, d e m p i u - S s durch Schneeschmelze und höhere Niederschlagsmengen aber auch m e h r z u g e ® lrt werde (Hdt. 4.50.2-4). Was die Insel Peuke betrifft, so war sow ohl eile r e o i ? raPlüsche Entität, auf die sich der Name beziehen sollte, als auch seine E t y m o lo i5 * e in der Ant*ke umstritten. Ps.-Skymnos folgt den Ansichten des E r a to s th e n e s (Fr- 111 B 98 Berger): Offensichtlich versteht er wie dieser unter Peuke d as B e s a m t e rv4ün(lungsdelta der Donau. Zwar besteht dieses bei fünf Mün­ dungsarm en « i i g Q n t l i ^ aus v‘er Feilinseln (vgl. Mela 2.98, der nur eine dieser Teilinseln P e u k e rle ; ü nl>auch Strab. 7.3.15), doch ergibt nur so der ebenfalls aus E rato sthen es s t a r n m ^ nde Drößenvergleich mit Rhodos einen Sinn: Diese Insel ist 1398 km 2, d a s heUte rund 2500 km2 Broß> so dass unter Berücksichtigung seines H i n a n .s w a c h s