Die unglückselige Liebes- und Lebens-Geschichte des Don Francesco und Angelica 9783110966121, 9783484160330


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German Pages 474 [406] Year 1985

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Die unglückselige Liebes- und Lebens-Geschichte des Don Francesco und Angelica
 9783110966121, 9783484160330

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Xlax ^liemexer Ves>2ß I'üliinßen 1985 in

Leopold ^eclina»,

Unglückstlige

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I n welchm/nebmden theils an,

Mltthtg und lraungenBegebnüstcn/ wichtig- und denckwmdigen Geschichten/ klug-und nachsinnigen Beschreibungen/ ftmpe der puren und ^eroischenTeutschcn Sprach nach müglichsten Fleiß gezieret und verborgen: Beschrieben

Durch den Wohlgebohrnen Herrn/ H B sich schon alle die Geister nr" schworen Vich zu verfolgen m der leidigen Welt/

Wnsidu darummen nichts^» gantz verlohren Wenn dich noch einer der Götter erhält. Tugend wird zwar nungar wenig geachtet/ Aber wer fraget nach dieser WeltGunst/ D«r ift rechtchoricht/werTugend verachtet/ Meil er sein Mühe verwendet uwbsonst. lasse dem Gemnch< kein Unglück berühren/ taß auch f«in Glück« dein Hertze verführen/ laß der We.lt Reden im l»Ele verge

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Weil doch aufErden nichts lang kan bestehen. Ich lach der Menschen bethör« Beginnen/

Die ohnBedenckenundspättmNach« sittlttN teben un wandle nach'ihrem Gefallen/ GleichsiedasGlücte besessen voz allen/ Doch sag' / das Glocke und Unglück zugleich Herrschen sie nicht in dem irrdischen Reich? Wer weiß doch wessen der Himmzl gedenckee? Wer tsi so zaghaft der selbsien sich kränzet? lebe/wandle wol/wann Tugend dir siehtbey/ S o hast du Gluck genug / wann gleich mchts ist darbey.

Anhang.

A N Wtderwärttgieit man schwebt ans H dieser Erden/ I n Widttwirttgtett der Mensch geboh«»

Mit Wtderwärllgtelt muß er geplaget werden/ Mit Wtderwärtigkelt ihn auch der ToN entführt/ I n Widerwärtigkeit man schtfft aufwilder See:

Nun Mensch betrachte selbst / worin dei« Sach besteh.

Klag-Stimme betrübten Außgang det Hisiori betreffend.





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je coulo «loucemeur m«

Erster Thell. der betrübte Von lr

sich in den W a l d begebt/ak d^t seine Thränen dejto füali^ cher/ ohne ewiger Mlensiyen ^indernüs ihre Gebühr ven

richten zu lassen.

E r erzorneee Himmel gäbe bracher zudemjun, gen Ritter/euer Erzehlung ist meinem gehabten Bericht fast ähnlich / allein habe ich ein mehrers von v o n krsne «sco Wcrlauff mit bey Vernommen/ und wie es zugleich mit demselbigen gestände»!/ wcitläuftig/aber ungewiß erzehlen hören. D a s war eben/ sprach der junge Ritter/ was ich meinem Herrn auch alldereit zu berichten gcsinnee / jedoch vorhcro der (^oli„62 Bekäntnüs Nlche zu verfälschen oder zu vemmcklell, bip anhtzro verschweigen wollen. Mein Herr wisse/ dat» diese B e gebnüs nicht so bald von der (.lorinci» ojscnbahr: A l s ^lex2r> geneen / allda umb Hülffc ersuchend er^alten/dcn Dan kranceico mit etlichen

van

chen Reitern zu suchen / dieser Anklagen Verantwortung anzuhören und zu vernehmen. Sie hatten zwar andern Tags/ wie ich mir sagen lassen / denselben aus offnen Feld gar nahe beysammen ersehen und angetroffen/aber in ihre Hände / was Fleiß oder Mühesieauch den gan Yen T a g immer gebraucht und angewendet/nicht bekommen können/wie M d wohin selbiger entwichen / ist der Zeit nschunbewusi; taut der gemeinen Sage / wolle ich nicht gern in snnerHaut steckn/weiln ersichnicht viel gueens zu versehen/wofern es inWarheil also befunden wird/ so hat er sich des älex-möe«, welcherchme/wieallbereit gehöret/gewaltig nach dem leben Met/wol vorzusehen. Mein Herr / sprach v o n krance« sco vonsichselbsten/ wofern er keines anderen Feinds oder Unglückssichzu befahren/ so wird l)c,n psgnc-ell o ,

welchen ich maller Tapferkeit ersah, ren erkennen lernen /sichwenig bc-

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y«, Unglücksel. tlebes-Geschlchte fürchten/ weiln er nochäaco keinem stiller Feinde / aufsee des vergangenen augenstheinlichenGewalts/gewichen/ und iweijfle nicht / wofern er dem äle« xznäer ft wol als mir bekam/ sein redlich / heroisch und aufrichtiges Genusthe bewusi/ dergleichen Haß und V e r folgung wol bedencken würde vorzu> nehmelr,- st wirder auch dem ^lexan» «le,- an altcn ritterlichen Herkommen undT apfferkeit nimmermehr weichen» zu dcnnvcist ich/daß des l)on k»-«n cel ^ gegenjedermälmiglich ehrerbietige Heftigkeit bcy Men ^ugendliebendel:/ auch Poftl/ doch ohne einigen Nachchcil seiner Würdigkeit/viel angenehmerundiobwürdiger als des ^lexan^rz stoltzer Hochmuch seyn-wird/auch allzeit geachtet werden. Ich muß bekennen/antworte« der jultge Ritter/daß des^l)an kszmcelco tob ulrd würdige Verdiensien nicht «Nein von jedermälmigltchenhochge

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voll

von dem Königlichen szwar nicht ohne Mißgunst deren/welche ihme an Begabung der Natur und Erfahrenheit gantz ungleich) sehr hoch jederzeit gehalten und geliebt worden/ aber durch seine Tapfferkeit selbsten (welche er inumersthiedlichen Begebenheiten mannlich erwiesen/auch seine Geburts-Art scheinen lassen) ihme diese Verfolgung erworden / welches von jcderman/ausser etlichen M i i gonncrn / höchstens bedaure^ wird j ich auch selbsten mit ihme / seiller T ugen-. den halben /herzliches Mitleiden trage/ ulld wol wünschen mochte / gegen denselben einiges wegs oder Begebenheit meine Schuldigkeit zu beweisen. Mein Herr scye vtrstchcn/ sprach V o n rrancesco hinwieder / wofern dieser mein in Warheit guter Freund/ mit deme ich gleichesB (dauern trage/ des Herrn so unbekame Gewogelcheit (wessen ich ihn w kurtzen Bericht thun werde) in Erfahrenheit bringen/nicht

unttrlassm mrd«/ stine D s

,z» Mglücksel. llebeS-Geschtchte digkeit hingegen zu bezeugen ? Damit ich ihmeaber die Gelegenheit/ solches werckstclk'g zumachen/ desto mehr an die Hand gebe; als bieteich dcnHerrn freundlichst/dessen Namen (dem v o n rl,ncelco darvoll thtilhaftjg zu machen ) unbeschwert zu entdecken. Mein Namen / sagte der Rieeex/ wurde allzu glückselig seyn / in die Gedächmüs einersthohenPerson fgletch meinHerl und sein Freund Donkr^ncelco seyn) zu gelangen/ wofern es nut zu enrtzigerBewcisung seine: schuldigen Pfiiche tauglichen oder kräftig wäre; doch aber/des Herrn Beseht zu gehorsamen/ bin ich destowillfmigcr selbigen zu ojfcnbahrcn. Verhalte demnach nicht/daß wir sonder Zwctffels unter einer KöniglichenBotmäffigkeit/aberunterschiedlicher tandschaft werden gebohren seyn/ maffen an meines Herrn Sprache/ daß er eilt CaManer / ich aber ein Neopolttaner kye/ leichtlichen abzunehmen: M e i n Namen isi^u lsno. der

von?rzacelco.

der vorgedachtelt KöniglichenHauptSeadt unlängst abgestorbenen Obrisien tand-Verwalters eilliger Sohn/ von wenig Ichren hero mich in unterschiedlichen Königreichen und tanden / so wol der Sprachen/als S t t t w zu erkundigen/ aufgehalten / nach Abscheiden meines geliebten Baters/von unftrn Königlichen klon»rcl,en nacher ^M2en22, anjetzo aber zu der Königlichen Hoffsiadt nacher M a drie/ allwo ich ungefehr vor 14. T agen ankommen/beruffen worden/ wohin auch in turtze/ nachdem ich etliche fürnehmste Oerther dieses Killigreichs besichtiget/ wieder abzureisen gesinnte; werde ich meinem Herrn oder dem v a n srancelco, allda annehmlicht Dienste/meiner Begierde nach/ erzeigen oder beweisen können / sollen sie mich jederzeit so willig und dienstbar/ «ls verpfiicht und schuldig erfinden. Oon lrancelco tonte sich der Höfligkeitundweisen Verstandes die. scs jungen Ritters nicht gnugsam verwundem/

lZ4 Unglücksel.iiebes.G«schlcht< wundern/welches ihme zu seinem knnftigenBochaben eine erwünschteHulff und Gelegenheit anböte; bedanckce sich derohalben aufs höflichste gegen ihme/ nicht Vorhabens biß malen ein mehrers elcl)er sich alles guten erbeut / von ihme seine Absthled mmmet/

Hiffe von

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,Madrid und seiner

O bald Don kranccsco sich m seinem Zimmer/ nachdem er alle^ die Seinigen vonsichgelassen / befunden /kome er der Wurde diescs jungen Ritters nicht gnugsames tob beybringen/ zusichselbst sprechend: Owunderseltftme duzend/ welche bey dergleichen jullgen StandsPersonen sehr wenig zufinde'/Wie hat doch die günstige Natur d«esin /ungm Ritter mitSchon-Höfiigkeit/Tugendcn/Reichchumb/sambt der herrlichen Geburch/so volltommen begäbet: E s

wäre wol zu wünschen /daßchmenicht

allein seines / sondern anderen und geringeren Adel-Stands junge ieme/ sich dergleichen in frembden iä»ideren zu erlangen und zu erlernensichbefiissill/so würden nicht oftmals solche ungcschickte/unartige/demTügend-Adel weit entferncie leme / wieder zurncke uach Hause kommen / allwo ß< aller Spra,

z Unglücksel.liebes-Geschicht« Sprache» unwissend/ nichts als ein liedcl liches/hochmütig aufgeblaftnes/ verrätherisches/spöttlich verächtliches teben und Sitten ansichgebracht/sich mehr ihrer reichen Mittel liederlichen anvertrauen/als Tugenden zueignen/ wo sie alsdann einen Tugendftmen/ erfahrnen oder tapferen Jüngling undRmer ersehen/nichts als mißgunanständige Nachreden anhencken und zu gebrauchen wissen / weilensiekeiner Tugenden erfahren / mehr leichtfertig und feiges als heroisches Gtnnsche haptn / als können Uneben ihnen kein

rechtschaffenes oder Tugendsames

Hertz leiden noch erdulde«. Ich muß dir/ lieber Don rranc». lco, in diesen wie in allen andern S a chen nicht geringen Beyfaü geben/ wie adelich und wie hoch seyn diejenige von Gott gesegnet/deren Adel mit Tugenden erworben und bekräftiget/ derettGülesohneUbermuth gebraucht/ dicselbige/ weilen es ihnen zugelassen und

«7

undvonGottgegebcn/ohneTeufflischc Kargheit/ genieffen und anwenden thun/ die Tugenden erkennen/ sich auch selbsten derell jederzeit besleiffigen wollen. v o n ks«ncek:o bedach« und erwöge beysichwol / was gestalten er seine Sachen angreiffen solte/diesen jungen Ritter zu einem Freunde erwerben/feiner hertzliebsten 5nßelic2 in derenBetrübnus hnlfflichen dardulch erscheinen tön«/ erwartete derohalben mit höchster Begierde des nechst kommenden Tage«?. E r hatte kaum benselbigen aufeinem zettelt ^ I g e n fthrcndhereilt prangen sehen/ als er schon hinzu ellett das Fenster zu eröfflten / selbigen willkommen zu heissen/ ruffee auch alsobald seine Bedienten/mie Befehl/wann fi( den jungelt Ritter sehen würden/ ihm? ftlches zu berichten. S o bald er es in Erfahrenheit gebracht / jst er/ biß in den grosscnSaal/ selbigen zu begegnen/gegangen / und nach

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Unglücksel. liebeS-Geschtchte

nach unterschiedlichen abgelegten höflichen Gespräch/ seinen Dienern /wie dann auch hernach der junge Ritler den Semigell/ abzutreten befohlen. I n demsiesichgantz alleine sahen/ fiele von kl-anceko erstlichen auf die Rede: Hochgebohrner Ritter/sprach er/ Euer allzu grosse Heftigkeiten und gnugsam erscheinendes Woladelich und ^ugcndsames Gemüthe / hat nnr seithero gestern / da ich die glückseligeStunde genoffen/denselben zu erkennen lernen / nicht geringe / sondern gäntzliche Zuversicht gegeben / daß ich mich anjetzo der grojsen Kühnheit gebrauche / seine Freundschafft und Gewogenheit/ alkrmajsen dessen Bezeugung gNugsamesVertrauen erwecket/ zu erlangen suchen / und wofern er mir selbige nicht abschlagen/ sondern vielmehr/wie ich schon gespüree/ zuhalten gefinnel/ so soll er erfahren/ daß ich der jenige sey / welchersichin alten Begebenheiten hingegen / wie ohne biß / für stülen gehorsamen Knecht wird gebrauchen lassen.

Her

van?l2ncelco.

Der junge Ritter bebegntte dem krance^o mit so verständiger Hoftigkeit/und aller Versicherung seiner treuell Diensten/ ja seiner stlbsten/ daß l)a„ ksgncelca s-ch des Ritters Aufrichtigkeit gäntzlichen anvertraue börffen / fuhr derohalben ill stimm Borhaben fort: E s ist euch die Verfahrung oder Geschiche vielleicht st verwunderlich vorkommen / als verwunderlich euch auch die unverstheneBekantschaft des Don?rHncclco fallen wird : Wisset berohalbcn/ daß eben ich der jcnige unglücksilige l)on l^l-zncesco bin / der gezwungen ist / die Verfolgungen biß zu einer gluckst ligern des Himmels Veränderung gedultig zu überwinde: Ich bin der jenige/ von dcmc vicl/ aber doch der Wacheit gemäß noch vicl zu wenig/ ausgesagt wird, s Ach die getreue änßelica j) E s ist wahr / daß wir schon etliche Jahr versprochen/ die Zeit/die Jugend/ der Haß ihres B r u ders/ und viel andere dergleichen Ursachen/

Unglücksel.liebes.Geschlchee fachen siynd noch ( w o eine Verhinderung unserer iffemlichen Ehever, libttüs gewesen:Sle ist die jenige/deten ich ewig verbunden/und nimmertuehrzuverlaffen/gesinnet. Orvertrauele diesem jungen Hitler alles/ wassichdie Zeil ihrer hebe zwischen ihnen beyten zugetragen/hertzllchen «mb seinen Beystcknd anrüstend/ih^ me heimliche Fteundschaffl 5 »eilen er wiederumb nach ^allriezu reisen/ gesinnee) wassich«wan weilers zutragen möchte/zuertveisen/ und dar, z>on Bericht zugeben / welches ihme auch der Ritter / weil er hertzliches Mitleiden mit des Oon rrancelca beweglichen Zustand Halle/ lreuligft znerweisen verspräche/ zudeme er ohne das/ nach Besichtigung der vor, nehmsten Plätze dieses Königreichs/ in kurtzer Zeil er tviederüb abhier nach l^i2clric durch zu reiffen/vorhabes; als woleeer/alsdan besser seinen Befehl abhole/ selbigensieissigstzu beobachte; solle er ihme aber in dieser Zeit zu einigen

von?l2ncelco.

nigen Diensten hülstlch erscheinen können/ so were seine Reisestwichtig oder noehwenoig niche / daß er nicht selbige unterlassen/ einen so wslwürdigen Ritter zu dienen : Hältealss kühnllchen zubefthlen undsichseiner Persohn nach Belieben z«gebrauchen / massen er eben so bald nacher ^l»