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German Pages 868 [872] Year 1902
DIE
STADTISCHE WASSERVERSORGUNG IM
DEUTSCHEN REICHE, SOWIE IN
EINIGEN NACHBARLÄNDERN. A u f A n r e g u n g des D e u t s c h e n V e r e i n s v o n Gas- und W a s s e r f a c h m ä n n e r n
gesammelt und bearbeitet von
E. GRAHN, Civilingenieur in Hannover, vormals Dirigent der Gas- und Wasserwerke der Krupp'schcn Gussstahlfabrik.
Zweiter Band:
Die Deutschen Staaten ausser Preussen.
München und Berlin. Druck
und Verlag v o n R. 1902.
Oldenbourg.
VORREDE. Weil die Bearbeitung und Drucklegung der in immer noch stets wachsender Zahl eingehenden Mittheilungen über die städtische W a s s e r v e r s o r g u n g im D e u t s c h e n R e i c h e , deren Beschreibung der zweite Band dieses Werkes bestimmt ist, einen ganz unvorhergesehenen Zeitaufwand verlangt, so musste ich auf die Hoffnung, diesen Band noch in diesem Jahre veröffentlicht zu sehen, verzichten. Der Herr Verleger hat aber meine Bitte erfüllt, das fertig vorliegende Material schon jetzt als erste Lieferung dea zweiten Bandes hinauszugeben, weil ihr Inhalt ein geschlossenes Ganzes, nämlich die Beschreibung der sämmtlichen Anlagen im K ö n i g r e i c h e B a y e r n , bildet. Die Wasserversorgungsanlagen B a y e r n s in ihrer Zusammenstellung rufen in Fachkreisen, abgesehen von dem, was in den grossen b a y e r i s c h e n Städten: M ü n c h e n , N ü r n b e r g , A u g s b u r g etc. und auch in den mittleren Städten geschaffen ist, ein besonderes Interesse durch die grosse Verbreitung solcher Anlagen über fast alle Orte des ganzen Landes und selbst bis zu den kleinen und kleinsten Dörfern und Weilern hin hervor. Und dazu tritt ferner noch, dass seit dem Jahre 1878 in B a y e r n die Entwicklung des Wasserversorgungswesens durch die Organisation einer besonderen, staatlichen Behörde, welche dem Ministerium des Innern unterstellt "ist, eine ausserordentliche Unterstützung gefunden hat. Es ist dies das »Technische Bfirean für Wasserversorgung« (T. B. f. W.), über dessen Organisation und Thötigkeit bislang speciellere Mittheilungen in weitere Kreise von Fachleuten, sowie von ausser bay eri sehen, städtischen oder Verwaltungsbehörden kaum gedrungen sein werden. Die Möglichkeit, hier solche geben zu können, verdanke ich den umfassenden Informationen, die der Vorstand dieses Büreaus, Herr Bauamtmann Brenner in M ü n c h e n , in liebenswürdigster und aufopferndster Weise mir ertheilt hat, wofür ich ihm hiermit meinen verbindlichsten Dank öffentlich auszusprechen mir gestatte. Gleichen Dank schulde ich auch allen den Herren, welche mich in entgegenkommendster Weise durch Einsendung von Materialien über bayerische Orte für meine Arbeit unterstützt haben. Das vorliegende Heft gibt über 621 Wasserversorgungsanlagen für 772 b a y e r i s c h e Orte Auskunft, unter welchen sich 141 Städte befinden. Für die übrigen 631 Orte dienen die anderen 480 Anlagen, und es werden demnach 151 Orte theils aus 19 Gruppenversorgungen und theils aus den Anlagen, die zugleich auch für andere Orte dienen, mit versorgt. Von 5 der aufgeführten Städte war eine Antwort nicht zu erhalten. Zum Schlüsse bitte ich zu entschuldigen, dass ich als Regierungshauptstadt bezeichnet habe in O b e r f r a n k e n B a m b e r g statt B a y r e u t h und in M i t t e l f r a n k e n N ü r n b e r g statt A n s b a c h . H a n n o v e r , im S e p t e m b e r 1899.
E. GRAHN.
Vorrede.
zu Band II, zweites Heft.
Den Schluss des zweiten Bandes der s t ä d t i s c h e n W a s s e r v e r s o r g u n g i m D e u t s c h e n R e i c h e , dessen erster Abschnitt, der die Anlagen in B a y e r n behandelt, im Jahre 1899 erschienen ist, bildet der vorliegende zweite Abschnitt mit den Anlagen in den ü b r i g e n S t a a t e n d e s D e u t s c h e n R e i c h e s ausser P r e u s s e n , welche letztere bereite in dem im Jahre 1898 erschienenen, ersten Bande enthalten waren. Damit ist der erste Tlieil meiner Arbeit abgeschlossen, welcher durch Einzelbeschreibungen der um die Mitte des letzten Jahrzehnts des vorigen Jahrhunderts vorhandenen Anlagen im D e u t s c h e n R e i c h e in Bau und Betrieb ein Bild des Zustandes der Wasserversorgungen in den Städten bis zu 3000 Einwohnern und der sonstigen Kreisstädte, sowie in allen übrigen Orten, soweit mir Material über deren künstliche Versorgungsanlagen zur Verfügung stand, liefern sollte. Von den in den beiden Bänden aufgeführten 3826 verschiedenen Orten (1372 Städten und 2454 Geineinden, Flecken, Dörfern etc.) waren damals 412 Orte auf Pumpenbrunnen beschränkt oder es waren von ihnen, soweit es sich um Städte von 3000 Einwohnern und mehr handelte, Nachrichten nicht zu erhalten. Nach Ausscheiden dieser Zahl verblieben 3414 Orte (976 Städte und 2438 Gemeinden) mit künstlichen Wasserversorgungen übrig. Von diesen hatten 2932 Orte (890 Städte und 2042 Gemeinden) vollkommenere Anlagen mit mehreren Hydranten und Hausanschlüssen etc. und für 482 Orte (86 Städte und 396 Gemeinden) waren meistens nur künstlich gespeiste Laufbrunnen vorhanden. Im Ganzen waren für diese Versorgungen 2685 verschiedene Anlagen in Benutzung, von denen 482 für die Speisung von Laufbrunnen und 2203 für die vollkommeneren Versorgungen dienten, und darunter befanden sich 61 Gruppenanlagen. Es wurden also 729 Orte aus letzteren oder aus den Anlagen der Nachbarorte gespeist. Wenngleich ein specielleres und vergleichendes Eingehen auf das in dem ersten Theile niedergelegte Material einer späteren Arbeit, für deren Vollendung jedoch heute ein Termin noch nicht anzugeben ist, vorbehalten wird, welche auch Ergänzungen der Einzelbeschreibungen, sowie eine Ausdehnung auf einige Orte der Nachbarländer enthalten soll, so gestatte ich mir doch schon an dieser Stelle, gleichsam als Schlusswort des ersten Theiles meiner Arbeit, zur Erzielung einer allgemeinen Uebersicht einige Mittheilungen über die räumliche Verteilung der beschriebenen Anlagen auf die einzelnen Staaten, sowie auf die p r e u s s i s c h e n Provinzen in den folgenden 3 tabellarischen Zusammenstellungen zur Anschauung zu bringen. Die Tabelle I enthält eine Zerlegung, nach den Gesichtspunkten der vorstehenden Zusammenfassung getrennt, für die einzelnen p r e u s s i s c h e n Provinzen und H o h e n z o l l e r n und für die einzelnen Staaten P r e u s s e n , B a y e r n , S a c h s e n , W ü r t t e m b e r g , B a d e n und E l s a s s - L o t h r i n g e n und, unter » ü b r i g e S t a a t e n « zusammengefasst, für die Staaten H e s s e n , M e c k l e n b u r g etc. Dem sind ferner noch 5 Gruppenaufstellungen angeschlossen, von welchen 2 die »Staaten ausser P r e u s s e n » und ferner zusammen die 4 Staaten B a y e r n , W ü r t t e m b e r g , B a d e n und E l s a s s - L o t h r i n g e n aufführen, während die 3 anderen die beiden Provinzen W e s t f a l e n und R h e i n l a n d , die 3 Provinzen S c h l e s i e n , S a c h s e n und H e s s e n - N a s s a u und die 7 ü b r i g e n P r o v i n z e n von P r e u s s e n zusammen umfassen. Die Tabelle II führt in der ersten Hälfte die Zahl der verschiedenen Orte, Städte und Gemeinden nach den Provinzen, Staaten und Gruppen, wie auf der Tabelle I getrennt, auf, welche nach dem » V e r z e i c h n i s s e d e r G e m e i n d e n u n d W o h n p l ä t z e d e s D e u t s c h e n R e i c h e s n a c h d e r V o l k s z ä h l u n g v o m 2. D e c e m b e r 1895« mehr als 2000 Einwohner haben, und zwar sowohl die der überall vorhandenen, als auch die der von mir als künstlich versorgt überhaupt aufgeführten und zwar letztere sowohl im Ganzen als auch in Procenten der vorhandenen. Die zweite Hälfte gibt die Zahl der Orte etc. mit unter 2000 Einwohnern, welche als künstlich versorgt aufgeführt sind, sowohl im Ganzen, als in Procenten der überall als künstlich versorgt aufgeführten an. Die Tabelle III gibt, für die Provinzen, Staaten und Gruppen wie auf den Tabellen I und IE getrennt, die Zahl der Städte von über 2000 Einwohnern an, und zwar sowohl die der überhaupt vorhandenen Städte nach dem vorstehend erwähnten Verzeichnisse in 4 Gruppen nach der Einwohnerzahl (über 10000 E., von 5000 bis 10000 E., von 3000 bis 5000 E. und von 2000 bis 3000 E.) getrennt, als auch die Zahl der von mir als künstlich versorgt aufgeführten Städte für jede Gruppe im Ganzen und in Procenten der vorhandenen Städte. Wenn auch die Zahl der als versorgt aufgeführten Orte durch die Unvollkoinmenheit meiner Auskünfte mit der Wirklichkeit (namentlich bei den kleineren Orten etc.) nicht völlig genau übereinstimmen wird, so ist das durch die beiden letzten Tabellen gebotene Bild von der Verbreitung der künstlichen Versorgungsanlagen im D e u t s c h e n R e i c h e gegen Ende des vorigen Jahrhunderts auf dessen verschiedene Theile, sowie nach der Art und Grösse der einzelnen Theile getrennt, doch zweifellos ein der Wirklichkeit entsprechendes und es wird auch trotz der continuirlichen Weiterentwicklung dieser Anlagen heute noch annähernd richtig sein, wenngleich namentlich in dem östlichen Theile P r e u s s e n s während der letzten Jahre der Bau verschiedener, neuer städtischer Wasserversorgungsanlagen ausgeführt oder in Angriff genommen wurde.
Vorrede.
VI
Tabelle I.
Staaten, Provinzen oder Gruppen
Ostpreussen Westpreussen Berlin und Brandenburg Pommern Poeen Schlesien Sachsen Schleswig-Holstein . . . Hannover Westfalen Hessen-Nassau . . . . Rheinland 8igmaringen Preusaen: Bayern . . . . Sachsen . . . . Württemberg . . Baden . . . . Elsass-Loth ringen Übrige Staaten . Deutsches Reich: Davon o h n e P r e u s s e n . . in Bayern, Württemberg, Baden und Elsass-Lothringen . . . Die Provinzen P r e u s s e n s : Westfalen und Rheinland . . Schlesien, Saohsen und HessenNassau und die übrigen 7 Provinzen .
Zahl Zahl der Zahl der Orte, Sttdte und Gemeinden Orte . kB s ® s mit künstlichen davon mit Hy- davon mit Laufdranten, Haus51 t s brunnen Anlagen sP i anschlössen etc. Orte (8tldteu. Gem.) Orte (Sttdte n. Gem.) Orte (Stftdte u. Gem.) OMl 12 ( 12 u. 0) 4 ( 4 u. 0) 44 8 ( 8 > 10 ( 10 > 27 37 0) O) 47 ( 24 23) 41 ( 18 t 23) 60 107 i 13 ( 12 11 ( 10 38 61 I) 1) 10 ( 9 44 64 9 ( 8 > I) I) > > 98 ( 64 34) 21 119 34) 80 ( 46 t 44 94 60 ( 41 T) 9) 37 ( 30 18 37 19 ( 11 » 8) 19 ( 11 » 8) 36 76 39 ( 31 8) 8) 38 ( 30 > 33 266 ( 53 > 203) 253 ( 53 > 200) 289 9 90 81 ( 55 > 26) 68 ( 47 » II) 266 227 (103 > 124) 216 (101 > US) 3 3 ( 2 > 3 ( 2 > D 1) 1266 391 866 (427 n. 438) 777 (368 u. 409) 776 14 761 (124 511) 637) 629 (118 189 7 182 (119 63) 173 (111 > 62) 766 0 766 (103 652) 661 ( 94 » 567) 476 0 476 ( 66 409) 419 ( 66 . 353) 268 0 268 ( 37 122) 221) 156 ( 33 118 0 118 (100 18) 118 (100 IS) 3826 I 412 3414 (976 u. 2438) 2932 (890 u. 2042) 21 2649 (549 > 2000) 2166 (522 » 1633) 2670 2263
8 2 6 2 1 18 13 0 1 3 23 11 0 88 132 9 94 56 103 0 482 394
(8 u. ( 2 > ( 6 > ( -8 > ( 1 » (18 >
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2)
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12
10 27 12 10 66 47 11 31 126 80 186 3 619 681 160 507 448 263 117 2685 2066
der künstlichen Anlagen as sB 8 2 6 2 9 18 13 0 1 3 23 11
0
132 9 94 66 103 0 482 394
14 2249 (330 » 1919) 1864 (311 > 1553) 386 (20 » 365) 1789 389
646
62
303 408
74 265
483 (156 » 327) 469 (154 » 315) 229 (160 69) 176 (123 . 52) 163 (111 42) 133 ( 91 » 42)
14 ( 2 » 12)
311
14
54 (37 » 17) 20 (20 > 0)
192 116
54 20
Von 3414 von mir alB künstlich versorgt aufgeführten Orten im D e u t s c h e n R e i c h e entfallen 2257 oder 6 6 % auf Orte mit unter 2000 Einwohnern und nur 1157 oder 3 3 % auf Orte mit über 2000 Einwohnern. Von letzteren sind überhaupt 3122 vorhanden, so dass nur 3 7 % davon als künstlich versorgt aufgeführt sind. Von den 976 als künstlich versorgt bezeichneten Städten haben 99 oder 1 0 % weniger und 887 oder 9 0 % mehr als 2000 Einwohner. Von Städten mit letzterer Einwohnerzahl sind im Ganzen 1627 vorhanden und nur 5 4 % davon Bind als künstlich versorgt aufgeführt. Von den 2438 von mir als künstlich versorgt aufgeführten Gemeinden haben 2168 oder 8 8 % weniger und 280 oder 1 2 % mehr als 2000 Einwohner. Letztere betragen daher nur 1 9 % von den 1495 alB vorhanden aufgeführten Gemeinden von über 2000 Einwohnern. Von den 1627 vorhandenen Städten im D e u t s c h e n R e i c h e mit mehr als 2000 Einwohnern entfallen 341 oder 2 1 % auf solche mit über 10000 Einwohnern und von diesen sind 296 oder 8 6 % als künstlich versorgt aufgeführt. Von den 372 oder 2 3 % vom Ganzen betragenden Städten mit 5000 bis 10000 Einwohnern sind 281 oder 5 9 % , von den 479 oder 2 9 % vom Ganzen betragenden Städten mit 3000 bis 5000 Einwohnern sind 217 oder 45 % und von den 435 oder 27 % vom Ganzen betragenden Städten mit 2000 bis 3000 Einwohnern sind 133 oder 3 0 % als künstlich versorgt aufgeführt. In P r e u s s e n vertheilen sich die 972 vorhandenen Städte mit über 2000 Einwohnern nach den 4 Grössengruppen mit 2 2 % . 2 3 % , 2 9 % und 2 6 % und von diesen sind als künstlich versorgt aufgeführt 8 1 % , 4 9 % . 2 8 % und 16%, während die in den ü b r i g e n S t a a t e n des D e u t s c h e n R e i c h e s vorhandenen 655 Städte mit über 2000 Einwohnern sich nach den 4 Grössengruppen mit 1 8 % . 2 3 % , 3 1 % und 2 8 % vertheilen und von diesen 9 8 % , 81%, 6 9 % und 51 % als künstlich versorgt aufgeführt sind. In letzteren Staaten sind 472 Städte oder 7 2 % mit mehr als 2000 Einwohnern als künstlich versorgt angegeben und in P r e u s s e n 405 Städte oder 4 2 % der überall vorhandenen Städte. Von den 99, als künstlich versorgt aufgeführten Städten mit unter 2000 Einwohnern entfallen 77 auf erstere Staaten und 22 auf P r e u s s e n . Gemeinden mit mehr als 2000 Einwohnern sind in P r e u s s e n 892 und in den ü b r i g e n S t a a t e n 603 als vorhanden angegeben. Von enteren sind 181 oder 2 0 % und von letzteren 99 oder 1 6 % als künstlich versorgt aufgeführt, während letzteres in P r e u s s e n bei 257 und in den ü b r i g e n S t a a t e n bei 1910 Gemeinden von weniger als 2000 Einwohnern der Fall ist. Von den Orten mit mehr als 2000 Einwohnern entfallen in P r e u s s e n auf die Gruppen: W e s t f a l e n und Rheinland 36%. S c h l e s i e n , S a c h s e n und H e s s e n - N a s s a u 2 9 % und auf die ü b r i g e n 7 P r o v i n z e n 3 5 % , und davon sind als künstlich versorgt aufgeführt 4 1 % . 3 3 % und 19%. Davon entfallen auf diese
Vorrede.
VII
Tabelle IL
Staaten, Provinzen oder Gruppen
Orte, Städte und Gemeinden mit Aber 2 0 0 0 Einwohner vorhanden und als künstlich versorgt aufgeführt Orte im Ganzen vorhanden
Ostpreusscn Westpreussen . . . Berlin und Brandenburg Pommern Posen Schlesien Sachsen Schleswig-Holstein . . Hannover Westfalen Hessen-Nassau . . . . Rheinland Hohenzollern . . . . Preussen: Bayern Sachsen Württemberg . . . . Baden Elsass-Lothringen . . . Uebrige Staaten . . . D e u t s c h e s Reich: Davon o h n e P r e u s B e n in Bayern, Württemberg, Baden u. Elsass-Lothr. Die Provinzen Preussen's: Westfalen und Rheinland Schlesien, Sachsen und Hessen-Nassau . . . und die übrigen 7 Prov.
davon Städte
künstlich vereorgt
71 65 158 75 90 253 185 79 109 283 95 399 2
10 40 11 10 89 38 13 29 130 49 153 2
> . » . > •
1864
586
od.
224 291 142 138 113 350
141 137 82 59 42 100
. » » » » .
1 2 o d .
vorhanden
• 31"U
972
405 od.
145 113 82 62 55 198
124 110 71 42 30 95
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12 10 24 10 9 64 34 11 29 53 44 103
y
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•
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533
176 » 127 .
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vorhanden
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12 15 52 11 11 140 73 38 45 181 36 278 0
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4 8
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davon Gemeinden
künstlich versorgt
59 50 106 64 79 113 112 41 64 102 59 121 2
1 7 ° l
» » . » »
Desgl. unter 2000 Einw. im Ganzen und in % v o n allen künstlich versorgt aufgeführten
547„ 7 2
y
79 178 60 76 58 152
künstlich versorgt
Orten
Städten
Gemeinden
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0 0 0
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16 1 1 25 4 2
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2 2
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35 22
0
3 Gruppen von den Städten 23%. 29% und 48%, und es sind davon 70%, 5 0 % und 23% als künstlich versorgt aufgeführt. Ferner entfallen auf diese 3 Gruppen von den Gemeinden 52%, 2 8 % und 20%, und es sind davon 28%. 14% u n ( i H % als künstlich versorgt aufgeführt. Endlich sind in den 3 Gruppen von den überhaupt als künstlich versorgt aufgeführten Orten 41%. 1 4 % und 11% solche mit unter 2000 Einwohnern. Dagegen sind von den in B a y e r n , W ü r t t e m b e r g , B a d e n und E l s a s s - L o t h r i n g e n aufgeführten Orten 86% solche mit unter SiOOO Einwohnern, und es haben eine künstliche Versorgung 5 2 % der Orte, 77% der Städte und 18 % der Gemeinden mit mehr als 2000 Einwohnern. Die so überwiegende Ausdehnung der Wasserversorgungen in den letztgenannten Staaten auch auf die kleinen Orte etc. derselben erklärt sich zum Theile aus dem dringenderen Bedürfnisse in Folge der örtlichen Verhältnisse und wurde wesentlich durch die in diesen Staaten schon vor Jahrzehnten ins Leben gerufenen, s t a a t l i c h e E i n r i c h t u n g e n f ü r d a s ö f f e n t l i c h e W a s s e r v e r s o r g u n g s w e s e n gefördert. Es sind den Organisationen und der Thätigkeit der dafür in diesen Staaten geschaffenen Baubureaus in meiner Arbeit daher auch besondere Abschnitte gewidmet. In den letzten Jahren sind im K ö n i g r e i c h S a c h s e n und im G r o s s h e r z o g t h u m H e s s e n in ähnlichem Sinne staatliche Einrichtungen zur Anregung einer grösseren Thätigkeit auf diesem Gebiete geschaffen worden. Auch in P r e u s s e n ist am 1. April 1891 eine »kgl. L a n d e s a n s t a l t f ü r W a s s e r - u n d Abw ä s s e r u n t e r s u c h u n g e n t ins Leben getreten, und, um diese in möglichst enge Fühlung mit der Praxis zu bringen, haben sich am 28. Februar 1902 aus Vertretern der Städte und der interessirten, industriellen Gruppen ein » V e r e i n f ü r W a s s e r v e r s o r g u n g u n d Ab W ä s s e r b e s e i t i g u n g « , der die kgl. Landesanstalt bei inren Arbeiten durch Geldzuschüsse unterstützen will, und Anfangs März 1902 aus einer Anzahl der leitenden Firmen, die sich mit Projectirung von Wasserversorgungs- und Kanalisationsanlagen beschäftigen, ein » I n g e n i e r v e r e i n f ü r G e s u n d h e i t s w e r k e « , der bei den Arbeiten der kgl. Landesanstalt seine Ansichten im Interesse seiner Mitglieder zur Geltung bringen will, gebildet. Vorläufig scheint sich jedoch die segensreiche Wirksamkeit der kgl. Landesanstalt für das Wasserversorgungswesen, ebenso wie die der » A b t h e i l u n g d e s K e i c h s g e s u n d h e i t s r a t h s f ü r W a s s e r v e r s o r g u n g d e r S t ä d t e etc.« hauptsächlich auf daa hygienische Gebiet beschränken zu sollen und weniger bestimmt zu sein, den Bau von Waeserversorgungsanlagen selbst praktisch anregen und durch finanzielle und technische Hülfe zu unterstützen, wie das in so segensreicher Weise den s ü d d e u t s c h e n S t a a t e n durch ihre Einrichtungen gelungen ist. Vielleicht ist das aber in P r e u s s e n auch nur der erste Schritt, dem bald weitere folgen werden, um auch in N o r d d e u t s c h l a n d der rationellen Einführung von künstlichen Wasserversorgungen in selbst die kleinsten Orte allmählich die Wege zu bahnen.
vm
Vorrede.
Tabelle ID. Staaten, Provinzen oder G r u p p e n
Ostpreussen Westprenssen Berlin nnd Brandenburg . . Pommern Posen Schlesien Sachsen Schleswig-Holstein . . . . Hannover Westfalen Hessen-Nassau Rheinland Hohenzollem Prensaen: Bayern Sachsen Württemberg Baden Elsass-Lothringen . . . . Uebrige Staaten D e u t s c h e s Reich: Davon o h n e P r e u s s e n . Bayern, Württemberg, Baden and Elsass-Lothringen . . Die Provinzen P r e u s s e n s : Westfalen und Rheinland Schlesien, Sachsen u. HessenNassau und die übrigen 7 Provinzen
Vorhandene und als künstlich versorgt aufgeführte Sttdte mit über 10000 Einw. künstlich vorversorgt banden 9 9 24 10 8 30 26 9 15 23 9 48 0 220 29 26 12 10 7 37 341 121
5000 bis 10000 Einw. 3000 bis 5000 Einw. künstlich künstlich vorVorversorgt handen versorgt hände o
4 oder 4 4 * L 5 > 53 > 14 > 5 8 » 5 > 50 » 5 > 62 > 25 > 8 3 > 22 > 8 4 » 5 » 55 » 15 » 1 0 0 » 23 » 1 0 0 > 9 » 100 . 47 > 9 7 > 0 178 oder S i % 29 i 1 0 0 » 26 » 1 0 0 » 11 > 9 1 > 9 » 90 > 7 > 100 » 36 > 9 7 > 2% oder 8tf% 118 > 9 8 »
7 10 32 23 12 24 28 9 13 21 7 36 0 222 28 37 18 9 14 44 372 150
4 3 6 4 2 23 3 5 5 14 7 30
oder 57% *
3 0
>
•
19
.
>
1 7
»
>
16
«
>
9 6
>
>
1 7
»
>
5 5
»
3 8
>
i »
i i
66
>
1 0 0
»
8 3
»
0 109 oder 49% 28 > 1 0 0 • 36 » 9 7 » 15 > 8 3 » 6 > 67 > 7 > 30 • 68^ » 30 231 oder 59% 122 > 8 1 »
25 18 29 16 29 31 21 15 17 38 21 17 2 279 48 29 28 21 13 61 479 200
4 oder 16'L 1 y 5» 3 > 0 » 1 » 62 > 2 i 68 > 13 > 4 2 > 4 > 19 » 7 » 1 t 4 > 23 » 12 > 3 1 » 20 > 9 5 > 14 > 8 2 » 2 > 100 . 79 oder 28% 48 > 1 0 0 > 28 > 1 0 0 » 24 > 8 6 » 12 > 5 7 r 8 > 61 » 18 > 29 > 217 oder ¿5% 138 > 69 >
2000 bis 3000 Einw. kfinitllch versorgt handen vor-
18 13 21 15 30 28 37 8 19 20 22 20 0 251 40 21 24 22 21 56 435 184
1 oder 1 »
8'/, 5
»
— —
3 oder 11 > 5 > 14 * —
5 oder 28 > 4 > 20 » 8 » 36 > 12 » 6 0 • —
39 19 20 21 15 8 11 133 94
oder ¿6% » 74 » . 95 » » 86 . • 65 . » 38 * » 20 • oder 30% » 51 >
58
56
»
9 6
>
69
56
>
8 1
>
110
92
>
8 3
»
107
63 »
59
i
71
70
>
99
>
57
44
}
7 7
»
55
26
>
4 7
»
40
16 »
4 0
.
65 84
56 52
59 106
33
56
»
.
1 8
»
>
1 1
»
87 124
16 .
»
37 16
5 1
3 0
73 151
>
>
»
8 7
>
*
6 2
>
32
7 »
e>
Der Umfang der Mittheilungen über die einzelnen Orte, bei denen ich wie früher nur den Standpunkt des Berichterstatters und nicht des Kritikers einnehme, ist im zweiten Bande noch mehr als im ersten Bande nach der Bedeutung derselben und der Menge des mir zur Verfügung stehenden Materials verschieden. Er hat sich für einzelne Anlagen sehr ausgedehnt, z. B. für D r e s d e n auf 44, für L e i p z i g auf 35, für H a m b u r g auf 32, für M ü n c h e n auf 29, für S t u t t g a r t auf 20, für D a r m s t a d t und M a i n z auf je 19 Seiten etc., und allein für die A l b w a s s e r v e r s o r g u n g in W ü r t t e m b e r g ist ein ganzer Abschnitt von 25 Seiten nöthig geworden. Die Zahl der Tabellen, welche ebenso wie früher behandelt sind, beträgt im zweiten Bande 368 und daher in beiden Bänden zusammen 828. Die im ersten Bande gewählte, getrennte Behandlung jedes einzelnen Ortes glaubte ich der Einheitlichkeit wegen trotz der viel grösseren Zahl derselben im zweiten Bande beibehalten zu müssen, und ich fühlte mich auch verpflichtet, wo mir das Material dafür zur Verfügung gestellt war, sie ebenso eingehend wie die grösseren Orte zu behandeln, weil sie dieselbe Mannigfaltigkeit des technischen Details bieten, wenn dieses bislang auch nur ausnahmsweise zur speciellen Kenntniss veröffentlicht wurde. Allen Fachgenossen, welche mich für meine Arbeit durch Uebersendung von Material unterstützt haben, spreche ich hier nochmals meinen verbindlichsten Dank aus. Dieser gilt in hervorragendstem Maasse den Herren Regierungs- und Baurath B r e n n e r in M ü n c h e n , Oberbaurath D r a c h in K a r l s r u h e , Oberbaurath E h m a n n in S t u t t g a r t und Ministerialrath F e c h t in S t r a s s b u r g für ihre umfassenden Mittheilungen über B a y e r n , W ü r t t e m b e r g , B a d e n und E l s a s s - L o t h r i n g e n , ferner dem D e u t s c h e n V e r e i n e v o n G a s - u n d W a s s e r f a c h m ä n n e r n , der mir die Möglichkeit zu dieser Veröffentlichung bot, und endlich der Verlagsbuchhandlung von R. O l d e n b o u r g in M ü n c h e n , die diese in so schöner Form veranlasst hat. H a n n o v e r , im Mai 1902.
E. G R A H N .
Inhaltsverzeiehniss des vollständigen B a n d e s II.
(Die einzelnen Zahlen bei den Ortsnamen sind die laufenden Nummern, nach welchen diese in den einzelnen Staaten, resp. deren Regierungsbezirken, Kreishauptmannschaften, Kreisen etc. aufgeführt sind. Die fettgedruckten Namen bezeichnen die Städte resp. die Gruppen Versorgungen.)
Erster Abschnitt:
B. Königreich Bayern. I. Regierungsbezirk Oberbayern.
(S. 1 — S. 53.)
1. MUnchen. — 2. Achselschwang. — 3. Aibling. — 4. Aichach. — 5. Alxing. — 6. Altötting. — 7. Angerweidach. — 8. Au. — 9. Aufkirchen bei Berg. — 10. Baierbrunn. — 11. Beilhack. — 12. Benedictbeuren. — 13. Berg am Starnberger See. — 14. Bergen. — 15. Berchtesgaden. — IG. Bichl. — 17. Bruck. — 18. Burgberg. — 19. Burghausen. — 20. Dachau. — 21. Deining. — 22. Dorfen. — 23. Dürrnbach. — 24. Ebonhausen. — 25. Eisendorf. — 26. Erding. — 27. Ernsdorf. — 28. Farchant. — 29. Fellach. — 30. Festenbach. — 31. Finsterwald. — 32. Foeching. — 33. Freilassing. — 34. Freising. — 35. Friedberg. — 36. Gabersee. — 37. Garmisch. — 38. Gauting. — 39. Gaissach. — 40. Gelbenholzen. — 41. Georgenried. — 42. Gmund. — 43. Gräflflng. — 44. Grasbrunn. — 45 Gries. — 46. Haag — 47. Hadorf. — 48. Hanfeld. — 49. Harthausen. — 50. Hausen. — 51. Hausen. — 52. Hepberg — 53. Hohenschäftlarn. — 54. Holz. — 55. Holzkirchen. — 56. Hornstein. — 57. Icking. — 58. Ingolstadt. — 59. Irschenhausen. — 60. Isen. — 61. Kreileried. — 62. Kirchberg. — 63. Krailling. — 64. Kraiburg. — 65. Krünn. — 66. Landsberg a. Lech. — 67. Laiifen. — 6 8 . L e n g g r i e s . — 69. Loch-
ham. — 70. Loipfing. — 71. Mammhofen. — 72 Maria Eich. — 73. Marschall. — 74. Maximilianshütte. — 75. Miesbach. 76. Mitteldarching. — 77. Mittenwald. — 78. Möschenfeld. — 79. Mühldörfl. — 80. Mühlthal. — 81. Nandlstadt. — 82. Neustift. — 83. Nenöttlng. — 84. Niederascliau. — 85 Notzing. — 86. Oberammergau — 87. Oberau. — 88. Oberaudorf. — 89. Oberbrunn. — 90. Oberdarching. — 91. Obergrainau. — 92. Oberlaindern. — 93. Oberneuching. — 94. Oberwarngau. — 95. Partenkirchen. — 96. Pasing. — 9.7. Penzberg. — 98. Pfaffenhofen. — 99. Planegg. — 100. Prien. — 101. Pullenhofen. — 102. Reiohenhall. — 103. Rosenhelm. — 104. RottachEgern. — 105. Saeuln. — 106. St. Zeno. — 107. Schellenberg — 108. Schliersee. — 109. Schongau. — 110. Schonstatt. — 112. Schrobenhausen. — 113. Seibelsdorf. — 114. Söcking. — 115. Sollach. — 116. Solln. — 117. Starnberg. — 118. Steingaden. — 119. Steingau. — 120. Steinkirchen. — 121. Stocka — 122. Stockdorf. — 123. Stoffen. —
124. Strasslach. — 125. Tittmoning. — 126. Tölz. — 127. Traunstein. — 128. Trautersdorf. — 129. Trostberg. — 130. Tutzing. — 131. Unterammergau. — 132. Unterdarching. — 133. Untergrainau. — 134. Unterhäuser. — 135. Unterlaindern. — 136. Valley. — 137. Wadlhausen. — 138. Waging. — 139. Wasserburg a. Inn. — 140. Weidachwies. — 141. Weilheim. — 142. Weissachen. — 143. Wolfratshausen. — 144. Zell — 145. Zellershub. — A n h a n g : 146. Gruppen Versorgung Bergen. — 147. Gruppenversorgung Gmund. — 148. Gruppenversorgung Icking. — 149. Gruppenversorgung Isen. — 150. Gruppenversorgung Pasing. •— 151. Gruppenversorgung Prien. — 152. Gruppenversorgung Schäftlarn. — 153. Gruppenversorgung Sicking. — 154. Gruppenversorgung Valley. — 155. Gruppenversorgung Zorneding.
II. Regierungsbezirk Niederbayern.
(S. 53 — S. 63.)
1. Landshut. — 2 Arnstorf. — 3. Berg bei Deggendorf. — 4. Berg ob. Landshut. — 5. Bischofsmais. — 6. Deggendorf. — 7. Dingolflng. — 8. Eschlkam. — 9. Freyung i. \V. — 10. Ginselried. — 11. Griesbach. — 12 Grafenau. — 13. Hochdorf. — 14. Hohenthann. — 15. Jandelsbrunn. — 16. Kelheim. — 17. Kirchdorf. — 18. Kösslarn — 19 Landau a. I. — 20. Mauth. — 21. Mitterbichl. — 22. Neukirchen beim heiligen Blut. — 23. Passau. — 24. Perlesreut. — 25. Pfarrkirchen. — 26. Plattling — 27. Pötzines. — 28. Regen. — 29. Ritzmais. - - 30. Rotthalmünster. — 31. Kuhmannsfelden. — 32. Schönberg. — 33. Simbach b. L — 34. Straubing. — 35. Teisbach. — 36. Triftern. — 37. Untergriesbach. — 38. Unterneumais. — 39. Viechtach. — 40. Vilshofen. — 41. Wegscheid. — 42. Weissenstein. — 43. Zwiesel — A n h a n g : 44. Gruppenversorgung Bischofsmais.
III. Regierungsbezirk Pfalz.
(S. 04 — S . 87.)
1. Speyer. — 2. Albisheim. — 3. Altenbamberg. 4. Althof. — 5 Annweiler. — 6. Bann. — 7. Bastenhaus. 8. Bennhausen. — 9. Bergzabern. — 10. Biedershausen. —
Inhaltsverzeichnis».
X
11. Biesingen. — 12. Bosenbach. — 13. Breitenbach. — 14. Bremerhof. — 15. Bnrrweiler. — 16. Cronenberg. — 17. Dannenfels. — 18. Deidesheim. — 19. Dernbach. — 20. Diedesfeld. — 21. Dürkheim. — 22. Edenkoken. — 23. Edigheim. — 24. Eisen berg. — 26. Elbisheimerhof. — 26. Erlenbrana. — 27. Esthal. — 28. Forst. — 29. Fraakentfaal. — 30. Friedelhaasen. — 31. Ganersheim. — 32. Gangrehweiler. — 33. Bermersheim. — 34. Gleisweiler. — 35. Grüastadt — 36. Guttenbacherhof. — 37. Haardt — 38. Hambach. — 39. Heiligenstein. — 40. Hermersbergerhof. — 41. Hintersteinerhof. — 42. Hoeningen. — 43 Homburg I. d. Pfalz. —. 44. Hoof. — 45. Jacobsweiler. — 46. Imsbach. — 47. Johanniskreuz. — 48. Kaiserslautern. — 49. Kindenheim. — 50. Kindsbach. — 51. Kirchheimbolanden. — 52. Kleiubockenheim. — 53. KlingenmOnster. — 54. Konken. — 55. Kabelberg. — 56. Kasel. — 57. Lambrecht — 58. Landau i. d. Pfalz. — 59. Landstuhi. — 60. Langensohl. — 61. Leimen. — 62. Leistadt. — 63. Ludwigshafen. — 64. Maikammer-Alsterweiler. — 65. Marienthal. — 66. Marnheim. — 67 Maxburg. — 68. Mertesheim. — 69. Mittelbach. — 70. Mölschbach — 71. Moorlautern. — 72. Neidenfels. — 73. Neustadt a. d. H. — 74. Oberhofen. — 75. Dagersheim. — 76. Pirmasens. — 77. Pleisweiler. — 78. Rhodt — 79. Ruppertsberg. — 80. S t Ingbert — 81. St. Martin. 82. Sangerhof. — 83. Schauerberg. — 84 Schmittshausen. — 85. Schneebergerhof. — 86. Schwarzenbach. — 87. Schweigen. — 88. Stahlberg. — 89. Stelzenberg. — 90. Stolzenbergerhof. — 91. Trahweiler. — 92. Trippstadt. — 93. Waohenhelm. — 94. Wahnwegen. — 95. Waldleiningen. — 96. Wattenheim. — 97. Weyher. — 98. Wolfstein. — 99. Zweibracken. — A n h a n g : 100. Gruppenversorgung Trippstadt
IV. Regierungsbezirk Oberpfalz.
(S. 88 — S. 100.)
l. Regensburg. — 2. Amberg. — 3. Auerbach. — 4. Cham. — 5. Donaustauf. — 0. Ebnath. — 7. Ebersberg. — 8. Eismannsberg. — 9. Furth I. W. — 10. Gimpertshausen. — 11. Gmeinsrieth. — 12. Grass. — 13. Grossberg. — 14. Holnstein. — 15. Kappel. — 16. Kareth. — 17. Karthaus-Prüll. — 18. Kneiting. — 19. Konnersreuth. — 20. Lenchtenberg. — 21. Loch. — 22. MQhlberg. — 23. Nabburg. — 24. Neuersdorf. — 25. Neahaus. — 26. Neumarkt — 27. Neunburg v. d. W. — 28. Neustadt a. W. N. — 29. Oberreinbach. — 30. Oening. — 31. Parkstein. — 32. Parsberg. — 33. Pfaffenreuth. — 34. Pollanten. — 35. Riedenburg. — 36. SchUnsee. — 37. Schressendorf. — 38. Schwandorf. — 39. Schwarzenbach. — 40. Staadorf. — 41. Stadtamhof. — 42. Stamsried. — 43. Steinweg — 44. Sulzbach. — 45. Thannhausen. — 46. Tirschenreuth. — 47. Vohenstrauss. — 38. Waldthurn. — 49. Weiden. — 50. Wildenau. — 51. Wolfsegg. — 52. Wutschdorf.
V. Regierungsbezirk Oberfranken. (S. 101 — S. 128.) 1. Bamberg. — 2. Ahornberg. — 3. Albertshof. — 4. Arnstein. — 5. Bayreuth. — 6. Berg i. O.-F. — 7. Berneck. — 8. Betzenstein. — 9. Blaich. — 10. Bozendorf. — 11. Braeuningshof. — 12. Breiteniesau. — 13. Bojendorf. — 14. Bug. — 16. Döbra. — 16. Dörnhof. — 17. Drügendorf. — 18. Dürrenwaid. — 19. Ebermannstadt. — 20. Eggenbach. — 21. Ermsreuth. — 22. Eschlipp. — 23. FesBelsdorf. — 24. Feulersdorf. — 26. Forchheim. — 26. Frankenberg. — 27. Freiburg. — 28. Freinfels. — 29. Gehülz. — 30. Vorder und Hintergereuth. — 31. Geroldsgrün. — 32. Gössmannsberg. — 33. Gräfenberg. — 34. Gräfenhäusling. — 35. Grafengehaig. — 36. Grossziegenfeld. — 37. Guttenberg. — 38. Hallerstein. — 39. Hasslach. — 40. Heckenhof. — 41. Helmbrechts. — 42. Hiltpoltstein. — 43. Hochstahl. — 44. Höflas. — 45. Hof. — 46. HohengOssbach. — 47. Hohenhäusling. — 48. Hohenschwftrz. — 49. Hubenberg. — 60. Isling. — 51. Kaltenbrunn. — 52. Kappel. — 53. Kleinziegenfeld. — 54. Kreussen. — 55. Kronaoh. — 56. Kümmel. — 57. Kümmersreuth. — 58. Kulmbach. — 59. Kupferberg. — 60. Lichtenberg. — 61. Lichtenfels. — 62. Ludwigstadt. — 63. Markt-Redwitz. — G4. Modschiedel. — 65. Möhrenhiill. — 66. Mosenberg. — 67. Miinchberg. — 68. Naila. — 69. Neudorf. — 70. Neudorf. — 71. Neudrossen-
feld. — 72. Neuhaun. — 73. Oberkotzau. — 74. Oberröslau. — 75. Oberschwarzenstein. — 76. Ottenberg. — 77. Pfaffendorf. — 78. Plech. — 79. Pörbitsch. — 80. Pottenstein. — 81. Presseck. — 82. Pülsdorf. — 83. Rauhenberg. — 84. Rehan. — 85. Reichmannsdorf. — 86. Romansthal. — 87. Rossdorf. — 88. Rothenkirchen. — 89. Sanspareil. — 90. Sobaaenstein. — 91. Schedderndorf. — 92. Schney. — 93. Schönhaid. — 94. Schressendorf. — 95. Schwarzenbach a. d. Saale. — 96. Schwarzenbach a. W. — 97. Seelig. — 98. Seibelsdorf. — — 99. Selb. — 100. Selbitz. —101. Siegritzberg. — 102. Sparneck. — 103. Stadtsteinacb. — 104. Staffelstein. — 105. Stehen. — 106. Stierberg. — 107. Tannenwirthshaus. — 108. TeuschnKz. — 109. Thiersheim. — 110. Thierstein. — 111. Thonberg. — 112. Töpen. — 113. Trebgast — 114. Untersteinach. — 115. Voigendorf. — 116 Volkmannsreuth. — 117. Walkerabrunn. — 118. Wattendorf. — 119. Wartenfels. — 120. Weiden. — 121. Weidenberg. — 122. Weissenstadt — 123. Wernstein. — 124. Wildenstein. — 125. Wirsberg. — 126. Wölkendorf. — 127. Wohnsig. — 128. Wotzendorf. — 129. Wflstenstein. — 130. Wunkendorf. — 131. Wunsledel. — 132. Zochenreuth. — 133. Zultenberg. — A n h a n g : 134. Aufsess-Gruppenversorgung. — 136. Gruppen Versorgung Griifeahiueliag. — 136. Gruppenversorgong Hobeaschwtrz. — 137. TreubachGrnppenversorgung. — 138. Weismaln-Gruppenversorgung.
VI. Regierungsbezirk Hittelfranken. (S. 128—S. 151.) 1. Nürnberg. — 2. Abenberg. — 3. Altdorf. — 4. Ansbach. — 5. Auerbach. — 6. Burgbernheim. — 7. OinkelshUhl. — 8. Eichstätt — 9. Erlangen. — 10. Feuchtwangen. — 11. Fürth. — 12. Günzenhausen. — 13. Heldeck. — 14. Hersbruok. — 15. Hilpoltstein. — 16. Hohenstein. — 17. Kersbach. — 18. Kreuzbühl. — 19. Langenzenn. — 20. Lauf. — 21. Markteinersheim. — 22. Meckenhausen. — 23. Meinheim. — 24. Neuhof a. Zenn. — 25. Neunkirchen. — 26. Neustadt a. Aisch. — 27. Roth a. S. — 28. Rothenburg a. T. — 29. Rüg land. — 30. Schupf. — 31. Schwabach. — 32. Spalt — 33. Spielberg. — 34. Stöppach. — 35. Treuf. - 36. Uffenheim. — 37. Weissenburg a. Sand. — 38. Wendelstein — 39. Windsheim. VII. R e g i e r u n g s b e z i r k U n t e r f r a n k e n . (8.151 — 8.172.) 1. Würzburg. — 2. Amshausen. — 3 Aschaffenburg. — 4. Baldeisheim. — 5. Beuchen. — 6. Brückenau. — 7. BUtthard. — 8. Burgwalbach. — 9. Burkardroth. — 10. Castell. — 11. Eltwashausen. — 12. Essleben. — 13. Eussenhausen. — 14. Fladungen. — 15. Gefttll. — 16. Hassfurt — 17. Hausen. —18. Heidingsfeld. —19. Höfen. — 20. Kissingen. — 21. Kitzingen. — 22. Königshofen i. 6rbf. — 23. Lindelbach. — 24. Löhrieth. — 25. Lohr a. M. — 26. Mainbernheim. — 27. Miltenberg. — 28. Mühlberg. — 29. Neubessingen. — 30 Neustadt a. M. — 31. Neustadt a. d. Saale. — 32. Oberaltenbuch. — 33. Oberelsbach. — 34. Oberleichtersbach. — 36. Oberleinach. — 36. Oberndorf. — 37. Oberriedenberg. — 38. Oberwintersbach. — 39. Oehrberg. — 40. Pflochsbach. — 41. Platz. — 42. Premich. — 43. Querbachshof. — 44. Reichenberg. — 45. Reutersbrunn. — 46. Reyersbach. — 47. Rimpar. — 48. Roth. — 49. Radenschwinden. — 50. Sandberg i. Rhön. — 51. Schweinf u r t — 52. Sennfeld. — 53. Theilheim. — 54. Thulba. — 55. Tückelhausen. — 56. Unteraltenbuch. — 57. Unterdürrbacb. — 58. Unterriedenberg. — 59. Volkach. — 60 Waldsachsen. — 61. Weichtungen. — 62. Werberg. — 63. Wollbach. — 64. Zeitlofs. — 65. Zell. — 66. Zeubelried.
VIII. Regierungsbezirk Schwaben. (S. 173 — S. 193.) 1. Augsburg. — 2. Aeschach. — 3. Altdorf. — 4. Apfeltrang. — 5. Auf der Mauer. — 6 Berghofen. — 7. Bieesen hofen. — 8. Burgberg. — 9. Dillingen. — 10. Donauwörth. — 11. Dorf. — 12. Ebenhofen. — 13. Ebersbach. — 14. Faulen bach. — 15. Fechsen. — 16. Frankenried. — 17. Füssen. —
Inhaltsverzeichnis«. 18. Giebelbach.—19. Frankenried. —19. GQnzburg. — 20.Heimesreutin. — 21. Heitlern. — 22. Herbisried. — 23. Hindelang. — 24. Hochbuch. — 26. Holben. — 26. Holdereggen. — 27. Handweiler. — 28. liiereichen. — 29. Imberg. — 80. Immenhofen. — 31. Immenstadt — 32. Kanfbeurai. — 33. Kempten I. B. —
34. Kleinerdlingen. — 35. Krumbach. — 36. Langen weg —
37. Lauingen. — 38. Lindau i. B. — 39. Lindenhof. — 40. Mem•Ingen. — 41. Mindeihela. — 42. Mooa — 43. Moosbach. — 44. Moosbach. — 46. Neuburg a. D. — 46. Neu-Ulm. — 47. Nördlingen. — 48. Oberbeuren. — 49. Oberdorf. — 60. Oberkammlach. — 51. Oesch. — 52. Oettingen. — 53. Pfronten. — 64. Pfronten-Ried. — 55. Beichardsried. — 56. Reinhardshausen. — 57. Ruderatshofen. — 58. Scheidegg. — 59. Schwangau. — 60. Schwesterberg. — 61. Sonthofen. — 62. Spiegier. — 63. Spitalmühle. — 64. Staufen. — 66. Steinach. — 66. Stockhardebühl. — 67. Stöttwang. — 68. Sulzachneid. — 69. Trauchgau. — 70. Trunkelsberg. — 71. Unterthingau. — 72. Waltenhofen. — 73. Wertingen. — 74. Winkel. — 75. Wittesheim. — 76. Wörishofen.— 77. Ziegelberg. — A n h a n g : 78. Gruppenversorgung Aeschach. — 79. Gruppen Versorgung Füssen.
Zweiter
XI
IX. Technisches Bureau für Wasserversorgung im k. b. Staatsministerium des Innern. (S. 193 — S. 215.) a) Entstehung, Mittel und Wirkungsfeld. — b) Bisherige Arbeiten. — e) Personal und Bauvorschriften. — d) Betriebsvorschriften. — e) Schlussbemerkungen und tabellarische Zusammenstellung.
X. Nachträge.
(S. 215 - S. 218.)
A. Ausgeführte Projecte der Firma L. Th. Meyer & Comp, in München. — B. Ergänzungen zu den Projecten desT. B. f. W.
A. Verzeichniss der Städte- und Ortsnamen . . S. 219 B. Verzeichniss der in den Anhängen beschriebenen Gruppenversorgungen S. 223 C. Verzeichniss von tabellarischen Angaben nach verschiedenen Materien für die Städte geordnet S. 223
Abschnitt:
Die übrigen Staaten ausser Preussen uud Bayern.
C. Königreich Sachsen. I. Kreishauptmannschaft Dresden.
(S. 227 — S. 294.)
1. Dresden. — 2. Albertstadt-Dresden. — 3. Bannewitz. — 4. Berggiesshiibel. — 5. Blasewitz. — 6. Brand. — 7. Cölln a. d. Elbe. — 8. Copitz a d. Elbe. — 9. Coschütz. —• 10. Cossebaude. — 11. Cotta. — 12. Deuhen. — 13. Dippoldiswalde. — 14. Döhlen. — 15. Dohna. — 16. EntschUtz. — 17. Freiberg. — 18. Freibergsdorf. — 19. Friedeburg. — 20. Gottleuba. — 21. Grossburgk. — 22 Grossenhain. — 23. Hänichen. — 24. Hainsberg. — 26. Kemnitz. — 27. Kleinburgk. — 28. Kleinschachwitz. — 29. Klotzsche. — 30. Königstein. — 31. Kreischa. - 32. Liebstadt — 33. Löbtau. — 34. Lommatzsch. — 35. Meissen. — 36 Mockethal. — 37. Nausslitz. — 38. Nucoschütz. — 39. Neustadt i. S. — 40. Niederlössnitz. — 41. Niederpoyritz. — 42. Nöthnitz. — 43. Nossen. — 44. Omsewitz. — 45. Pirna. — 46. Potschappel — 47. Rabenau. — 48 Radeberg. — 49. Radebeul. — 50. Radeburg. — 51. Riesa. — 52. Rippin. — 53. Sayda. — 54. Schandau. — 55. Schweizerthal. — 56. Sebnitz. — 57. Seifersdorf. — 58. Serkowit/.. — 59. Siebenlehn. — 60. Stolpen. — 61. Tharandt. — 62. Trachau. — 63. Unterweissig. — 6». Wehlen. — 65. Wilsdruff. — G6. Zatzschko. — 67. Saukerode. — 68. Zitzschewig. — 69. Zschiedge. — A n h a n g : 70. Neubrunn, Gruppenversorgung.
II. Kreishauptmannschaft Leipzig. (S. 295 — S. 340.)
27. Stötteritz. — 28. Strehla. — 29. Tauchau. — 30. Waldheim. — 31. Würzen. — 32. Zwenkau.
III. Kreishauptmannschaft Zwickau. (S. 340 — 8.381.) 1. Zwickau. — 2. Adorf. — 3. Annaberg. — 4. Aue. — 5. Auerbach i. V. — 6. Augustusburg. — 7. liockwa. — 8. Buchholz. — 9. Cainsdorf. — 10. Callnberg. — 11. Chemnitz. — 12 Crimmitschau. — 13. Ehrenfriedersdorf. — 14. Eibenstock. — 15. Eiterlein. — 16 Elsterberg. — 17. Ernstthal. — 18. Falkenstein i. V. — 19. Frankenberg i. S. — 20. Gablenz. — 21. Geyer. — 22. Glauchau. — 23. Grlinhain. — 24. Hartenstein. — 25. Hilbersdorf. — 26. Hohenfichte. — 27. Hohenstein. — 28. Jerisau. — 29. Jöhstadt — 30. JohanngeorgenstadL — 31 Kappel. — 32. Kirchberg.—33. Klingentbai — 34 Lengenfeld. — 35. Lichtenstein i. S. — 36.. Limbach. — 37. Lossnitz. — 38. Marienberg. — 39. Marienthal. — 40. Markneukirchen. — 41. Meerane. — 42. MQhltroff. — 43. Mylau. — 44. Netzschkau. — 45. Neustädtel.
— 46. Niederlungwitz. — 47. Niederplanitz. — 48. Oberholiendorf. — 49. Oberhau i. Erzg. — 50. Oederan. — 51. Oelsnitz.
— 52. Pausa. — 53. Plauen i.V. — 54. Reichenbaoh i. V. — 55. Scheibenberg. — 56 Schedenberg. — 67. Schlettau. — 58. Schneeberg. — 59. Schöneck. — 60. Schwarzenberg j. S. — 61. Siegmar. — 62. Stollberg i. S. — 63. Thum I. S. — 64. Treuen. — 65. Waldenburg i. S. — 66. Weidensdorf. — 67. Werdau. — 68. Wildenfels. — 69. Wolkenstein. — 70. Zöb. litz. — 71. Zschopau. — 72. Zwönltz.
1. Leipzig. — 2. Borna. — 3. Burgstädt — 4. Colditz. — 5. Dübeln. — 6. Frohburg. — 7. Geithaln. — 8. 6eringswalde. — IV. Kreishauptmannschaft Bautzen. (S. 382 — S. 387.) 9. Grimma. — 10. Groitzsch. — 11. Grossbauchlitz. — 12. Hainichen. — 13. Hartha. — 14. Lausigk. — 15. Leissnig. — 1. Bautzen. — 2. Bernstadt. — 3. Bischofswerda. — 4. Elstra 16. Lunzenau. — 17. Markranstädt. — 18. Mittweida. - 19. Mü— 5. Herrenhut. — 6. Kamenz. — 7. Löbau. — 8. Neusalza. geln. — 20. Mutzschen. — 21. Naunhof. — 22. Oschatz. — — 9. Olbersdorf. — 10. Pulsnitz. — 11. Waldsee. — 12. Wsagen. 23. Pegau. — 24. Penig. — 25. Rochlitz. — 26. Rosswein. — | — 13. Wassenberg i. S. — 14. Zittau.
D. Königreich Württemberg. I. Neckarkreis.
(S. 388 — S. 431.)
1. Stuttgart — 2. Ludwigsburg. — 3 Aifalterbach. — 4. Aurich. — 5 Asperg. — 6. Backnang. — 7. Berg. — 8. Be-
sigheim. — 9. Biberach. — 10. Bietigheim. — 11. Birkmannsweiler. — 12. Bissingen a. d. Enz. — 13. Böblingen. — 14. Bäkingen. — 15. Bönnigheim. — 16. Bonfeld. — 17. Breuningsweiler. — 18. Buoch. — 19. Burgholzhof. — 20. Cann-
XII
In bal ta verzeich nias.
statt — 21. Degerloch. — 22. Ditzingen. — 23. Dürrmenz. — 24. Ebersberg — 25. Echterdingen. — 26. Ehningen. — 27. Eltingen. — 28. Enzweihingen. — 29. Erdmannshausen. — 30. Erlach. — 31. Esslingen. — 32. Fellbach. - 33. Feuerbach. — 34. Flacht — 36. Frauenzimmer. — 86. Fflrfeld. — 37. Gaisbach. — 38. Gailsburg. — 39. Gebersheim. — 40. Germannsweiler. — 41. Grab. — 42. Grossingeraheim. — 43. GundeMwin. — 44. Hardthof. — 45. Hedelfingen. — 46. Hell-
braun. — 47. Heimerdingen. — 48. Heimsheim. — 49. Hemmingen. — 60. Herdmannsweiler. — 51. Hirschlanden. — 52. Hochberg. — 53. Hochdorf. — 54. Höfingen. - 55. Hobenasperg. — 56. Hoheneck. — 57. Hohenhaslach. — 58. Hohenheim. — 59. Jagstfeld. — 60. Jagsthansen. — 61. Iptingen. — 62. Kleinsachsenheim. — 63. KattUiagea. — 64. Kochendorf. — 65. Kochersteinfeld. — 66. Kocherthftrn. — 67. Kornwestheim. — 68. Krummhardt. — 69. Lampoldshauaen. — 70. Laaffea a. Neckar. — 71. L a u t e n b a c h . — 72. Lemberg. —
73. Lichtenstern. — 74. Löweaatein. — 75. Mainfels. — 76. Malmsheim. — 77. — Narkgrönalngen. — 78. Massenbach. — 79. Marbach.
—
80. Maulbronn.
—
81. M e r k l i n g e n .
—
82. MQhlacker. — 83. Mahlhausen a. Neckar. — 84. Münchingen. — 85. Münklingen. — 86. Münater. — 87. Mundelsheim. — 88. Murr. — 89. Murrhardt — 90. Neckarsulm. — 91. Neckarweihingen. — 92. Neuhausen a. d. Fildern. — 93. Neueastadt — 94. Nussdorf. — 95. Oberderdingen. — 96. Oberesslingen. — 97. Oberriexingen. — 98. Obertürkheim. — 99. Ochsenbach. — 100. Ochsenberg. — 101. Oeffingen. — 102. Oetisheim. — 103. Offenau. — 104. Perouse. — 105. Pflugfelden. — 106. Pinache. — 107. Plieningen. — 108. Plochingen. — 109. Poppenweiler. — 110. Prevorst. — 111. Reichertshausen. — 112. Reichenberg. — 113. Rieth. — 114. Rohr. — 115. Rothenberg. — 116. Rutesheim. — 117. Scharnhausen. — 118. Schmiden. — 119. Schwaigern. — 120. Schwieberdingen. — 121. Sengach. — 122. Serres. — 123. Sindeltlagen. — 124. Sontheim. — 125. Spielberg. — 126. Spiegelberg. — 127. Stammheim. — 128. Steinach. — 129. Sternfels. — 130. Stetten im Remsthale. — 131. Stockheim. — 132. Strümpfelbach. — 133. Sulzbach. — 134. Uhlbach. —135. Untermberg. — 136. Unterriexingen. — 137. Untertürkheim. — 138. Vaihingen a. d. Fildern. — 139. Vaihingen a. d. Enz. — 140. Vorhof. — 141. Waiblingen. — 142. Wangen. —
143. W e i l .
—
144 Weilderstadt.
-
145. Weinsberg. —
146. Weissach. — 147. Wiernsheim. — 148. Wimsheim. — 149. Winnenden. — 150. Winnenthal. — 151. Zatzenhausen. 152. Züttlingen. — 153. Zuffenhausen. — A n h a n g : 154. Fell-
bach, Gruppenversorgung.
II. Schwarzwaldkreis. (S. 432 — S. 456.) 1. Reutlingen. — 2. Aach. — 3. Ahldorf. — 4. Aichhalden. — 5. Alplrebach. — 6. Altbulach. — 7. Alt Oberndorf — 8. Altensteig. — 9. Arnbach. — 10. Baiersbronn. — 11. Balg heim. — 12. Balingen. — 13. Baisingen. — 14 Bernbach. — 15. Besenfeld. — 16. Bettenhausen. — 17. Bierlingen. — 18. Bieselsberg. — 19. Birkenfeld. — 20. Bitz. — 21. Bösingen. — 22. Bondorf. — 23 Brachfeld. — 24. Burgfelden. — 25. Calw. — 2G. Conweiler. — 27. Deilingen. — 28. Deisslingen. — 29. Dennach. — 30. Denkingen. — 31. Dettingen a. d. Erms. — 32. Dobel. — 33. Dormettingen. — 34. Dornhan. — 35 Dornstetten. — 36. Dotternhausen. — 37. Dürrenmettstetten. — 38. Dunningen. — 39. Durrweiler. — 40. Ebingen. — 41. Edelweiler. — 42. Effringen. — 43. Egenhausen. — 44. Emberg. — 45. Engstlatt. — 46. Eningen. — 47. Ergenzingen. — 48. Erzgrube. — 49. Feldrennach. — 50. Felldorf. — 51. Flötzlingen. — 52. Freudenstadt — 53. Frommenhausen. — 54. Frommern. — 55. Fünfbronn. — 56. Genkingen. — 57. Gniebel. — 58. Gönningen. — 59. Gosheim. — 60. Grafenhausen. — 61. Grömbach. — 62. Grunbach. — 63. Güglingen. — 64. Hallwangen. — 65. Haslach. — 60. Hausen a. Tann. — 67. Herrenalb. — 68. Herrenberg. — 69. Herzogweiler. — 70. Hesselwangen. — 71. Hirsau. — 72. Hochdorf. — 73. Höfen. — 74. Hohentwiel. — 75. Holzbronn. — 70. Holzhausen. — 77. Holzelfingen. — 78. Hönau. — 79. Horb — 80. Horgen. - 81. Igelsberg. — 82. Isenburg. — 83. Kälberbronn. — 84. Kayh. — 85. Kniebis. — 86. Kohlberg. — 87. Langenbrand. — 88. Laufen. — 89. Liebelsberg. —
90. Liebenzell. — 91. Loffenau. — 92. Margarthausen. — 93. Mariaberg. — 94. Metzlagen. — 95. Mönchberg. — 96. Mötzing e n . — 97. M o h n h a r d t . — 98. Miihlbelai a. d. Donau. — 99. Nagold. — 100. N e u b u l a c h . — 1 0 1 . Neueublrg. — 102. Neaffea.
— 103. Nenhausen ob. Eck. — 104. Neunuifra. — 105. Neusatz. — 106. Nordstetten. — 107. Nürtingen. — 108. Nusplingen. — 109. Oberdigieheim. — 110. Oberhaugstett. — 111. Oberhausen. — 112. Oberiflingen. — 113. Oberjettingen. —
114. Oberkollbach. — 115. Obernau. — 116. Oberndorf a. Neckar.
— 117. Oeschelbronn. — 118. Ofterdingen. — 119. Onstmettingen. — 120. Pfalzgrafenweiler. — 121. Pfinzweiler. — 122. Pfrondorf. — 123. Pliezhausen. — 124. Rathshausen. — 125. Reichenbach. — 126. Römlinsdorf. — 127. Röthenbach. — 128. R o t h e n s o h l . — 129. Rotteaburg. —
130. RottweH.
—
134. Schömberg a. d. Schlickern.
Schörzingen.
—
131. Salzstetten.
— 132. Schmieh. — 133. Schömberg. — —
135.
136. Schraaiberg. — 137. Schwann. — 138. Schwenningen a. Neckar. — 139. Seitingen. — 140. Sigmarswangen. — 141. Simmozheim. — 142. Spalchingen. — 143. Spielberg. — 144. Stammheim. — 145. Stockhausen. — 146. Strohweiler. — 147. Sulz. — 148. Teinach. — 149. Thailfingen a. d. Schmiech. — 150. Thailfingen i. Gän. — 151. Thalheim. — 152. Thieringen.
— 153. Trailfingen. — 154. TBblngen. — 155. Tutt-
lingen. — 156. Unterdigisheim. — 157. Unterbausen. — 158. Unteriflingen. — 159. Unterlengenhardt. — 160. Untermusbach. — 16t. Unterreichenbach. — 162. Urach. — 163. Walddorf. — 164. Waldrennach. — 165. Warth. — 166. Wehingen. 167. Weiler. — 168. Weiler a. R. — 169 Weilheim. — 170. Weitingen. — 171. Wildbad. — 172. Wildberg. — 173. Willmandingen. — 174. Winterlingen. — 175. Wörnersberg. — 176. Wolfenhausen. — 177. Wurmlingen. — 178. Zwieselburg. — A n h a n g : 179. Wasserver-
sorgung des nördlichen wlirttemberglschen Schwarzwaldes. — 180. Wasserwerksverband Liebelsberg. — 181. Nordstetter Wasserversorguagsgruppe.
III. Jagstkreis.
(S. 456 — S. 467.)
1. Ellwangen. — 2. Aalen. — 3. Adolzhausen. — 4. Aschhausen. — 5. Aufhausen. — 6. Ballmertshofen. — 7. Blaufelden. — 8. Bolheim. — 9. Bopfingen. — 10. Burleswangen. — 11. Crailsheim. — 12. Dettingen. — 13. Dorfmerkingen. — 14. Ebersthal. — 15. Eichach. — 16. Essingen. — 17. Finsterl o h r . — 18. Forchtenberg. — 19. Gaildorf. — 20. 6erabronn. —
21. 6!engen. — 22. 6mUnd. — 23. Goldburghansen. — 24. Grunbach. — 25. Haisterhofen. — 26. Hall. — 27. Heldenhelm. —
28. Herbrecbtingen. — 29. Heubach. — 30. Heuchlingen. — 31. Hohengehren. — 32. Hohenmemmingen. — 33. Hornberg. — 34. Iggingen. — 35. Ingelfingen. — 36. Kesselfeld. — 37. Kirchberg. — 38. Kttnzelsau. — 39. Langenberg. — 40. Lauchheim. — 41. Lautern — 42. Lichtel. — 43. Löffel stetzen. — 44. Lorch. — 45. Marlach. — 46. Mergelstetten. — 47. Mergenthelm.
—
48. N a t t h e i m .
—
49. Nereshelm.
—
50. Neuses. — 51. Oberbettringen. — 52. Obersontheim. — 53. Oggeohausen. — 64. Sailtbeim. — 55. Schlossberg. — 56. Scbnaith. — 67. Schnaitheim. — 58. Schorndorf. — 59. Sontheim. — 60. Steinberg. — 61. Steinheiin. — 62. Uebrighausen. — 63. Unterkochen. — 64. Unterginsbach. — 65. Vellberg. — 66. Waldhausen. — 67. Wasseralfingen. — 68. Weiler i. d. Bergen. — 69. Welkersheim. — 70. Wissgoldingen. — 71. Wiesenbach. — 72. Zottiahofen. — 73. Zumhof.
IV. Donuukreis.
(S. 468 — S. 581.)
1. Ulm. — 2. Aichstetten. — 3. Albeck. — 4. Altenstadt. — 5. Altheim. — 6. Altmannshofen. — 7. Altsteusslingen. — 8. Aepfingen. — 9. AsBelfingen. — 10. Auendorf. — 11. Aulendorf. — 12. Bavensdorf. — 13. Beznau. — 14. Biberach. — 15. Blaubeuren. — 16. Blochingen. — 17. Bodnegg. — 18 Börtlingen. — 19. Boll. — 20. Braunenweiler. — 21. Briel. — 22. Buchau. — 23. Dächingen. — 24. Deggingen. — 25. Dettingen. — 26. Ditzenbach. — 27. Dornahof. — 28. Eberebach. — 29. Eggingeu. — 30. Ehingen. — 31. Eriskirch. — 32. Ermingen. — 33. Erstetten. — 34. Friedberg. — 35. Friedrlch8hafen. — 36. Geislingen. — 37. G i n g e n . — 38. Göppingen.
— 39. Gosbach.
— 40. Gruibingen.
— 41. Häusern. —
xin
Inhaltsverzeichnis. 42. Hausen a. d. Fils. — 43. Hansen. — 44. Heggbach. — 45. Hemikofen. — 46. Hochberg. — 47. Isay. — 48. Kirchen. — 49. Kirchheirn. — 60. Kleinsüssen. — 51. Kohlstetten. — 52. Kuchen. — 53. Langenargen. — 54. Lauphehn. — 55. Leutklrch. — 56. Luppenhofen. — 57. Mfthringen. — 58. Markbronn. — 59. Meckenbeuren. — 60. Menge*. — 61. Münsingen. — 62. Munderklngen. — 63. Mundingen. — 64. Niederstolzingen. — 65. Oberdorf. — 66. Oberessendorf. — 67. Oberhöfen. — 68. Oberstolzingen. — 69. Rammingen. — 70. Ravensburg. — 71. Beichenbach. — 72. Reichenstein. — 73. Renhardsweiler. — 74. Riedlingen. — 75. Ringingen. — 76. Röhrwangen. — 77. SaulgaH. — 78. Schaiblishausen. — 79. Scheer. — 80. Schelklingen. — 81. Schussenried. — 82. Seekirch. — 83. Tettnang. — 84. Treffelhausen. — 85. Ueberkingen. — 86. Unterböhringen. — 87. Waldburg. — 88. Waldsee. — 89. Wangen. — 90. Weingarten. — 91. Weisel. — 92. Weissenateia. — 93. Wiblingen. — 94. Wilhelmsdorf. — 95. Wurzach. — 96. Zwiefalten. — A n h a n g : 97.Wassergesellschaft Bavendorf, Gruppen Versorgung.
V. Die württembergische Albwasserversorgung. (S. 481 — S. 506.) a) Allgemeines aber die geognostisch - hydrologischen Verhältnisse der A l b . — b) Die Wasserveraorgungsfrage vor dem E h m a n n ' s e h e n Projecte. — c) Vorbereitende Schritte zur Ausfahrung des Projectes. — d) Die Ausfahrung der Albwasserversorgung. — Eyb-, Oberflls-, Blau-, BlaubeurenLauter-, Untere Fils-, Untere MBnsinger-Lanter-, Zwlefalter-Aach-, Untere Schniech-, Obere Schmiech-, Obere MHnsinger-, Olllager-, Ulmer-, Erms-, Reutlingen, Heuberg- und Härtsfeld-AalbuohWasser Versorgungsgruppe.
YI. Königliches Bauamt des Staatstechnikers für das öffentliche Wasserversorgungswesen in Württemberg. (S. 506 — S. 510.)
E. Grossherzogthum Baden. I. Bezirk Karlsruhe.
(S. 511 — S. 534.)
1. Karlsruhe. — 2. Achern. — 3. Auerbach. — 4. Augustenburg. — 5. Baden-Baden. — 6. Berghausen. — 7. Bretten. — 8. Brötzingen. — 9. Bruchsal. — 10. Büchenbronn. — 11. Busenbach. — 12. Darmbach. — 13. Dietlingen. — 14. Dill und Weissenstein. — 15. Ourlach. — 16. Ettlingenweier. — 17. Etzenroth. — 18. Eutlingen. — 19. Forbach. — 20. Freiolsheim. — 21. Gernsbach. — 22. Grünwetterbach. — 23. Huchenfeld. — 24. Ittersbach. — 25. Jöhlingen. — 26. Kappelrodeck. — 27. Langenalb. — 28. Langensteinbach. — 29. Lautenbach. — 30. Lehningen. — 31. Mühlhausen. — 32. Nussbaum. — 33. Obergrombach. — 34. Obermutschelbach. — 35. Obertsroth. — 36. Oberweier. — 37. Oestringen. — 38. Palmbach. — 39. Pfaffenroth. — 40. Pforzheim. — 41. Rastatt — 42. Reichenbach. — 43. Ruith. — 44. Schellbronn. — 45. Scliielberg. — 46. Schöllbronn und Spessart. — 47. Selbach. — 48. Spielberg. — 49. Spranthal. — 50. Staufenberg. — 51. Steinegg. — 52. Stupfrich. — 53. Sulzbach. — 54. Tiefenbronn. — 55. Wolfartsweier. — 56. Alb-Pflnz-Plateau, Gruppen Versorgung.
II. Bezirk Freiburg.
(S. 535 — S. 557.)
1. Freiburg i. B. — 2. Achkarren. — 3. Altdorf. — 4. Atzenbach. — 5. Au. — 6. Au-Letthöf. — 7. Auggen. — 8. Bellingen. — 9. Bickensohl. — 10. Binzen. — 11. Bleibach. — 12. Bleichheim. — 13. Bötzingen. — 14. Bombach. — 15. Brombach. — 16. Broggingen. — 17. Burg und Zarten. — 18. Degerfelden. — 19. Diersburg. — 20. Döttingen. — 21. Ebringen. — 22. Ehrenstetten. — 23. Eichstetten. — 24. Elzach. — 25. Emmendingen. — 26. Enkendorf. — 27. Euenheim. — 28. Ettenheimweiler. — 29. Fabrnau. — 30. Feldberg. — 31. Feuerbach. — 32, Friesenheim. — 33. Göschweiler. — 34. Grenzbausen. — 35. Grunern. — 36. Gutach. — 37. Haagen. — 38. Hasel. — 39. Heiligenzell. — 40. Heimbach. — 41. Herbolzheim. — 42. Herthen. — 43. Hofweier. — 44. Holzen. — 45. Hüsingen. — 46. Jechtingen. — 47. Inzlingen. — 48. Ihringen. — 49. Kandern. — 50. Kenzlngen. — 51. Kirchhofen. — 52. Kirchzarten. — 53. Königschaffbausen. — 54. Krozingen. — 55. Lahr. — 56. Laufen. — 57. Lenzkirch. — 58. Löfflngen. — 59. Lörrach. — 60. Malterdingen. — 61. Marnbach. — 62. Mappach. — 63. Neustadt — 64. Niederwinden. — 65. Nordweil. — 66. Oberbergen. — 67. Oberkirch. — 68. Oberrothweiler. — 69. Oberschopfheim. — 70. Oberspitzenbach. — 71. Oberwinden. — 72. Ottenburg. — 73. Reichenbach. — 74. Ringsheim. — 75. Röthenbach. — 76. Rothweil. 77. Rümmingen. — 78. St. Georgen. — 79. St. Ilgen. — 80. Schiltach. — 81. Schlatt. — 82. Schönau. — 83. Schönenberg. — 84. Schopfhelm. — 85. Seelbach. — 86. Spennhofen. — 87. Silbersau. — 88. Steinen. — 89. Stetten. — 90. Tutschfelden. — 91. Utzenfeld. — 92. Wagenstadt.
— 93. Waldkirch. — 94. Wallburg. — 95. Wasenweiler. — 96. Wehr. — 97. Weil. — 98. Wiechs. — 99. Windenreuthe und Hochburg. — 100. Wittnau. — 101. Wolfbaoh. — 102. Wolfenweiler. — 103. Wollbaeh, Egerten, Nebenau und Egisholz. — 104. Wyhlen. — 105. Zell i. Wiesenthal. — 106. Zell a. H.
III. Bezirk Mannheim.
(S. 557 — S. 589.)
1. Mannhelm. — 2. Adelsheim. — 3. Angelthürn. — 4. Asbach. — 5. Ballenberg. — 6. Balsbach. — 7. Bammenthal. — 8. Bargen. — 9. Binau a. Neckar. — 10. Boxberg. — 11. Bretzingen. — 12. Buchen. — 13. Dielheim. — 14. Dietenhan. — 15. Dilsberg. — 16. Dossenheim. — 17. Eberbach. — 18. Einbach. — 19. Erfeld. — 20. Eschelbronn. — 21. Fahrenbach. — 22. Friedrichsdorf — 23. Gaiberg. — 24. Gerichtstetten. — 25. Gissigheim. — 26. Handschuhsheim. — 27. Hardheim. 28. Heidelberg. — 29. Hörnsheim. — 30. Hemsbach. — 31. Hetlingen. — 32. Hilsbach. — 33. Hirschlanden. — 34. Hochhausen. — 35. Hohenstadt. — 36. Kftlbertshausen. — 37. Kirchardt. — 38. Königheim. — 39. Krautheim. — 40. Krumbach. — 41. Leibenstadt. — 42. Leimen. — 43. Lohrbach. — 44. Maisbach. — 45. Merchingen. — 46. Messelhausen. — 47. Mönchzell. — 48. Mörtelstein. — 49. Moosbrunn. — 50. Mosbach. — 51. Mudau. — 52. Neckarburken. — 53. Neckarbischofsheim. — 54. Neckarsulz. — 55. NeckargemBnd. — 56. Neckargerach. — 57. Neckarmühlbach. — 58. Neckarwimmersbach. — 59. Neckarzimmern. — 60. Neudenau. — 61. Neukirchen. — 62. Niklashausen. — 63. NOsterbach. — 64. Nussloch. — 65. Oberdielbach. — 66. Obergimpern. — 67. Oberneudorf. — 68. Oberschönbrunn. — 69. Obrigheim. — 70. Ochsenbach. — 71. Pleutersbach. — 72. Pülfringen. — 73. Rappenau. — 74. Rauenberg. — 75. Reinhardsachsen. — 76. Rittersbach. — 77. Robern. — 78. Rockenau. — 79. Rohrbach. — 80. Sattelbach. 81. Schatthausen. — 82. Schönau. — 83. Schönbrunn. — 84. Scholbrunn. — 85. Schreckhof. — 86. Schriesheim. — 87. Schweinberg. — 88. Siegelsbach. — 89. Sinsheim. — 90. Steinbach. — 91. Stürzenhardt. — 92. Sulzbach. — 93. Tauberbischofshelm. — 94. Treschklingen. — 95. Trienz. — 96. Unterscheidenthal. — 97. Unterschwarzach. — 98. Unterwittichhausen. — 99. Vilchband. — 100. Wagenschwend. — 101. Waldstetten. — 102. Walldüren. — 103. Weinheim. — 104. Wertheim. — 105. Wiesenbach. — 106. Wiesloch. — 107. Wölchingen. — 108. Zwingenberg.
IT. Bezirk Konstanz.
(S. 589 — S. 621.)
1. Konstanz. — 2. Aichen. — 3. Airach. — 4. Alb. — 5. Allmannsdorf. — 6. Allmuth. — 7. Altenburg. — 8. Anseifingen. — 9. Arien. — 10. Aselsfingen und Ueberachen. — 11. Aufflingen. — 12. Bachheim. — 13. Balm. — 14. Bam-
Inhaltsverzeichniss.
XIV
bergen. — 15. Bargen. — 16. Bechterebohl. — 17. Behla. — 18. Berau. — 19. Berghaas. — 20. Bergöschingen. — 21. Bermatingen. — 22. Beuren a. R. — 23. Biethingen. — 24. Binningen. — 25. Birkendorf. — 26. Biendorf. — 27. Blumberg. — 28. Blumegg. — 29. Blumenfeld. — 30. Boll. — 31. Bonndorf. — 3 2 . Bonadorf.
—
3 3 . Brfiunllngen.
—
34. B r e i t e n f e l d .
—
35. Böhl. — 36. Büsslingen. — 37. Dangstetten. — 38. Dauchingen. — 39, Denkingen. — 40. Dettigbofen. — 41. Detzeln. — 42. Dillendorf. — 43. Döggingen. — 44. Donaneschingen. — 45. Dossenbach. — 46. Dürrheim. — 47. Eberfingen — 48. Ebringen. — 49. Effringen. — 60. Egringen. — 51. Eichberg. — 52. Eichhalden. — 53. Eigeltingen. — 54. Engen. — 56. Epfenhofen. — 56. Ernatsreuthe. — 57. Erzingen. — 58. Escharh. — 59. Espasingen. — 60. Ewattingen. — 61. Frickingen. — 62. FBrstMMrg. — 63. Furtwangen. — 64. Gailingen. — 65. Gebhardsweiler. — 66. Geislngea. — 67. Geisslingen. — 68. Goldbach. — 69. Gottmadingen. — 70. Griessen. — 71. Gündenhausen. — 72. Günzgen. — 73. Gutenberg. — 74. Gotmadingen. — 75. Hammerstein. — 76. Hartheim. — 77. Hamasteln. — 78. Hansen i.Thal. —79. Hausen v. Wald. — 80. Heiligenberg. — 81. Heimstetten. — 82. Herdern. — 83. Hintschingen. — 84. Hof. — 85 Hohenthengen. — 86. Homburgerhöfe. — 87. Horheim — 88. Horaberg. — 89. Hubertshof. — 90. Jestetten. — 91. Immendingen. — 92. Kadelburg. — 93. Kaltbrunn. — 94. Kippenhausen. — 95. Kirchen. — 96. Kirchberg. — 97. Klengen. — 98. Königsfeld. — 99. Kommingen. — 100. Krenkingen. — 101. Küss nach. — 102. Leipferdingen. — 103. Lembach. — 104. Idenheim. — 105. Litzelstetten. — 106. Lottstetten — 107. Lud wigshafen. — 108. Lugenhofen. — 109. Luttingen. — 110. Mahlspttren. — 111. Mainwangen. — 112. Marbach und Kirchdorf. — 113. Maugenhardt. — 114. Meereburg. — 115. Menzenschwand. — 116. Messkirch. — 117. Mistelbrunn. — 118. Mög
gingen. — 119. Möhringen. — 120. Mühlhansen. — 121. Mundelfingen. — 122. Murbach. — 123. Muren. — 124. Murg. — 125. Nesselwangen. — 126. Neubrunn. — 127. Nollingen. — 128. Nordhalden. — 129. Nasplingen — 130. Obereggingen. — 131. Obereschach. — 132. Oberglashütte. — 133. Domäne Oberhof. — 134. Obersftckingen. — 135. Oberschwörstadt — 136. Oberwangen. — 137. Ochsenbach. — 138. Opferdingen. — 139. Orsingen — 140. Owingen. — 141. Pfaffenweiler. — 142. Radolfzell. — 143. Reithaslach. — 144. Randegg. — 145 Randen. — 146. Rechberg. — 147. Reckingen. — 148. Reiselfingen. — 149. Benthe. — 150. Riedböhring. — 151. Riedern. — 152. Rielasingen. — 153 Rothaus. — 154. Salem-Stetansfeld. — 155. St. Blasien. — 156. St Georgen. — 157. Schwenningen. — 158. Schwerzen. — 159. Sipplingen. — 160. Staad. — 161. Stahringen. — 162. Steisslingen. — 163. Stetten a. d. M. — 164. 8tetten. — 165. Stetten. — 166. Stetten. — 167. Stahlingen. — 168. Stumpfohren. — 169. Sunthausen. — 170. Thalheim. — 171. Tannheim. — 172. Thengen. — 173. Thengenstadt — 174. Trlberg.
—
175. U e b e r a u c h e n .
—
1 7 6 . Ueberllngen.
—
177. Uehlingen. — 178. Ulnadingen. — 179. Unterbrand. — 180. Unterglashütte. — 181. Unterlauchringen. — 182. Unter-
wangen. — 183. Uttenhofen. — 184. Villingen. — 185. VShrenbach. — 186. Wahlwies. — 187. WaMshut. — 188. Watter-
dingen. — 189. Weiterdingen. — 190. Wiechs a. R. — 191. Willmendingen. — 192. Wollmatingen. — 193. Wolterdingen. — 194. WunsUtechingen. — 195. Zimmerholz. — 196. Zimmern. — 197. Zollhaus. — A n h a n g : 198. Badlsobe Heuberg-Wasserversorgung.
Y. Staatliche Einrichtungen
für das öffentliche Wasserversorgungswesen in B a d e n . (8. 622 — S. 628.)
F. Grossherzogthum Hessen. I . Provinz Starkenberg.
(S. 629 — 8. 646.)
8. Hechtsheim.
I . Darmstadt. — 2 . Beerfelden. — 3. Benshelm. — 4 . E b e r
Stadt. — 5. Gross-Umstadt. — 6. Langen. — 7. Oberramstadt. — 8 . Offenbart!. 11. Wimpfen a. R.
—
9.
Pfungstadt
—
10.
Rossdorf.
—
(S. 646 — S. 671.)
1. Mainz. — 2 . Alzey. — 3. A p p e n h e i m . — 4 . Bingen.—
—
14. Osthofen.
17. Worms.
—
— 9. Kastel. — 10. Nieder-Ingelheim.
—
12. O b e r - I n g e l h e i m .
15. Sprendlingen.
III. Provinz Oberhessen.
II. Proyinz Bheinhessen. 5. Finthen.
11. Nieretein.
6. Gau-Algesheim.
—
7. Gonsenheim. —
—
—
13. Oppenhelm.
16. Weisenau.
1. Glessen. — 2 . Alsfeld. — 3. Butzbach. — 4 . Friedberg. — 5. Grilnberg. — 6. Homberg a. 0. — 7. Lauterbaoh. — 8 . Lieh. — 9. Nauheim. — 10. Schlitz. — 11. Schotten. — 12. Staufenberg. — 13. Vilbel.
(8. 680 — S. 691.)
1. Schwerin. — 2 . Güstrow. — 3 . Ludwigslust — 4. Rostock. — 5. Teterow. — 6. Waren, — 7. Wismar.
H. Grossherzogthum Sachsen-Weimar. (8. 692 — S. 704.)
1. Weimar. — 2 . Apolda. — 3. Buttstfidt — 4 . Elsenach. I 9 . Neustadt a. d. Orla. — — 5 . Ilmenau. — 6 . Jena. — 7. Lobeda. — 8. Moderwitz. — 12. Vecha. — 13. Weida.
10. R u h l a .
-
1. Stadtsulza.
J. Grossherzogthum Mecklenburg-Strelitz. (S. 705.)
K. Grossherzogthum Oldenburg. 1. Oldenburg. — 2. Idar.
(S. 706 — S. 707.)
L. Herzogthum Braunschweig. (S. 708 — S. 722.)
1. Braunschweig. —
—
—
(S. 672 — S. 679.)
6. Grossherzogthum Mecklenburg-Schwerin.
1. Neustrelltz.
—
2. Blankenburg. — 3. Gandersheim. — 4. Helmstedt. — 5 . Schüningen. — 6. Wolfenbttttel.
XV
Inhaltsverzeichnis«.
M. Herzogthum Sachsen-Meiningen. (S. 723 — S. 724.)
1. Meiningen. — 2. Eisfeld. -
3. Hildburghausen. — 4. Pössneck. — 5. Saalfeld a d. S. — 6. Sonneberg.
N. Herzogthum Sachsen-Altenburg. (S. 725 — S. 728.) 1. Altenburg. — 2. Gössnitz. — l. Ronneburg. — 4. Schmölln.
0. Herzogthum Sachsen-Coburg-Gotha. (S. 729 — S. 733.) 1 Coburg. — 2. Gotha — 3. Mehlis. — 4. Ohrdruf — 5. Zella-St. Blasii.
P. Fürstenthum Anhalt. (S. 734 — S. 747.)
1. Dessau. — 2. Badenstedt. — 3. Bernburg. — 4. Cöthen. — 5. Coswig. —
Rosslau. — 7. Zerbst.
Q. Fürstenthum Scliwarzbnrg-Sondershaiisen. (S. 748.)
1. Sondershausen. — 2. Arnstadt.
R. Fürstenthum Schwarzbu rg-R udol stadt. (S. 749 — S. 753.) 1. Rudolstadt. — 2. Blankenburg. — 3. Frankenhausen. — 4. Königsee.
S. Fürstenthum Waldeck. (S. 754.)
1. Pyrmont. — 2. Wildungen.
T. Fürstenthum Reuss, ältere Linie. (S. 755 — S. 757.)
1. Greiz. — 2. Zeulenroda.
U. Fürstenthum Reuss, jüngere Linie. (S. 758 — S. 759.) 1. Gera. — 2. Debschwitz. — 3. Lobenstein. — 4. Sohleiz.
V. Fürstenthum Schaumburg-Lippe. (S. 760.)
1. Büokeburg. — 2. Stadthagen.
W. Fürstenthum Lippe. (8. 761 — S. 762.)
1. Detmold. — 2. Horn.
X. Die drei freien und Hansestädte. I. Freie und Hansestadt Hamburg. (S. 763 — S. 783.) 1. Hamburg. — 2. Bergedorf. — 3. Caxhafen.
II. Freie und Hansestadt Bremen. (S. 783 — S. 794.) 1. Bremen. — 2. Bremerhaven. — 3. Vegesaok.
III. Freie und Hansestadt Lübeck. (S. 794 — S. 799.) 1. Lübeck.
Y. Reichsland Elsass-Lothringen. I. Bezirk Unter-Eisass.
(S. 800 — S. 809.)
1. Strassburg. — 2. Ballbronn. — 3. Birenbach. — 4. Barr. — 5. Belmont. — 6. Bernhardsweiler. — 7. Bett-
weiler. — 8. Birkenwald. — 9. BiSchweiler. — 10. Btfrsch. 11. Büst. — 12. Bütten. — 13. Dambach. — 14. Dambaoh. 15. Dehlingen. — 16. Diefenthal. — 17. Dimbsthal. 18. Domfessel. — 19. Dossenheim. — 20. Drillingen.
XVI
Inhaltsverzeichnis«.
21. Durstel. — 22. Eckhardsweiler. — 23. Engenthal. — 24 Erlenbach. — 26. Ernoldaheim. — 26. Friconrupt. — 27. Gereuth — 28. Göredorf. — 29. Gunderehofen. — 30 Hagenau. — 31. Heiligenstein. — 32. Kinzheim. — 33. (Climbach. — 34. Lampertsloch. — 35. Matstall. — 36 Mittelbergheim. — 37. Hitzig. - 38. Naßweiler. — 39. Neuweiler. — 40. Nlederbroan — 41. Oberbronn. — 42. Oberehnheim — 43. Obersteinbach. — 44. Offweiler. — 45. Orachweiler. — 46 Petersholz. — 47. Reichsfeld. — 48 Reinhards mfinster. — 49. Reimsdorf. — 50 Rosteig. — 51. Rothau. — 52. Russ. — 53. St. Johann. — 54. Saulxures. — 55. Sruth. — 56. Singrift. — 57. Urmatt. — 58. Waidenbach. — 59. Waltenheim. — 60. Wangenburg. — 61. Weiler. — 62. Westhausen. — 63. WeUsenburo. — 64. Wingen. — 65. WVrtfc.
II. Bezirk Ober-Elsass. 1. Colaar.
—
2. Altklroh
— 94. Ogy. — 95. O m m e r a y . — 96. Pfalzbarg. — 97. Pütt-
(S. 810 — S. 820.) —
3.
Annerschweier.
—
4. Bebeinheim. — 5. Bendorf. — 6. Bennweier. — 7. BernHeim. — 8. Berrweiler. — 9. Brunnstadt. — 10. Bühl. — 11. Carapacb. — 12. Egisheim. — 13. Fislis. — 14. Gebweiler. — 15. Hirzbach. — 16. Handsbach. — 17. Jettingen. — 18. Köstlach. — 19. Landsen. — 20. Langenbach. — 21. Liebsdorf. — 22. Luidorf. — 23. Luffendorf. — 24. Markirch. — 26. Mittelweier. — 26. Maihausen. — 27. Niederaspach. — 28. Niedermerschweier. — 29. Niedermflspach. — 30. Niedersteinbrunn. — 31. Oberaspach. — 32. Pfirt. — 33. Rappertsweiler. — 34. Reichenweier. — 35. Rufach. — 36. Sondersdorf. — 37. Steinsulz. — 38. Stetten. — 39. Sulzmatt. — 40. TUrkhelm. — 41. Urbeis. — 42. Walbach. — 43. Waldighofen. — 44. Werenzhausen. — 45. Westhalten. — 46. Wolschweiler. — 47. Wünheim. — 48. Zellenberg.
III. Bezirk Lothringen.
— 44. Forbaoh. — 45. Fresnes. — 46. Garburg. — 47. Gebling. — 48. Grindorf. — 49. Gross Moyeuvre. — 50. Haiss. — 51. Hangweiler. — 52. Hayingen. — 53. Heiningen. — 54. Hemmilly. — 56. Hombnrg. — 56. Iptingen. — 57. Jouy aus Arches. — 58. Kaihausen. — 59. Kammern. — 60. Kaltenhöfen. — 61. Kerbach. — 62. Kirchnaumen. — 63. Königsmachern. — 64. Kürzel. — 65. Landonvilliers. — 66. Lannsdorf. — 67. Lemoncourt — 68. Lengelsheim. — 69. Lessy. — 70. Linderchen. — 71. Lizingen. — 72. Longeville, Ban St. Martin und Devant les Ponts. — 73. Luppy. — 74. Machern. — 75; Malaucourt. — 7G. Mandern. — 77. Marieulles. — 78. Marrange Silvange. — 79. Marspich. — 80. Marthil. — 81. Mengus. — 82. Mörchingen. — 83. Momersdorf. — 84. Montdidier. — 85. Montoy. — 86. Niederkontz. — 87. Niederum. — 88. Nov&int. — 89. Nussweiler. — 90. Oberfillen. — 91. Obergingen. — 92. Ober-Jeutz. — 93. Ober Konto.
(S. 820 — S. 834.)
1. Metz. — 2. Achfttel. — 3. Achen. — 4. Alberschweiler. — 6. Alstingen. — 6. Am£l^court. — 7. Alspach. — 8. Ancy. — 9. Avricourt. — 10. Bertlingen. — 11. Bingen. — 12. Bischdorf. — 13. Bitsch. — 14. Bizingen. — 15. Blies-Ebersingen. — 16. Bolchen. — 17. Bollingen. — 18. Borny. — 19. Brettnach. — 20. Brittendorf. — 21. Brouvaux. — 22. Burscheid. — 23. Bosendorf. — 24. Bust. — 25. Charleville. — 26. Ch&teauSallas. — 27. Coin bei Cuvry. — 28. Ooincy. — 29. Conthil. — 30. Craincourt. — 31. Cuvry. — 32. Dannelburg. — 33. Diedeuhofen. — 34. Dieuze. — 35. Dreibrunn. — 36. Enchenberg. — 37. Erchingen. — 38. Erfingen. — 39. Failly. — 40. Falkenberg. — 41. Fameck. — 42. Finstingen. — 43. Folschweiler.
lingen. — 98. Puttigny. — 99. Puzieux. — 100. Raklingen. — 101. Redingen. — 102. Reich. — 103. Reimelingen. — 104. Retonfey. — 105. Rimlingen. — 106. Rollingen. — 107. Rosslingen. — 108. Rothendorf. — 109. Roz^rieulles. — 110. Saaralben. —
111. Saarbarg. — 112. Saareinsmingen. —
113. Saargemünd — 114. Sl. Quirin. — 115. Sablon, Montigny, Mouline nnd Chätel St. Germain. — 116. Schalbach. — 117. Schemering. — 118. Schnittweiler. — 119. Schwengen. — 120. Scy. — 121. Settingen. — 122. Sierck. — 123. Siersthal. — 124. Silbemachen. — 125. Solgne. — 126. Spittel. — 127. Suftgen. — 128. Tentlingen. — 129. Udern. — 130. Vaiy. — 131. Vic. — 132. Volkring. — 133. Waibelskirchen. — 134. Waldwiese. — 135. Wallerchen. — 136. Wallingen. — 137. Wasperweiler. — 138. Weiler. — 139. Wilsberg. — 140. Wölfingen. — 141. Wolferdingen. — 142. Wollmeringen. — 143. Wolmflnster. — 144. Wolsdorf. — 145. Wrisse.
IV. Die landwirtschaftliche Wasserversorgung als Dienstzweig des Meliorationswesens in E l s a s s L o t h r i n g e n . (S. 835 — S. 839.)
A. Verzeichniss der Städte- und Ortsnamen . . 8. 840 15. Verzeichniss der in den Anhängen beschriebenen Gruppenversorgungen S. 850 C. Verzeichniss von tabellarischen Angaben nach verschiedenen Materien für die Städte geordnet S. 850
1. Theil.
Deutsches Reich. Zweiter Band, erstes Heft:
Königreich Bayern.
1. T h e i l .
Deutsches Reich. B. Königreich Bayern. I. Regierungsbezirk Oberbayern. 1
a) Aichach 4 ). — b) Altötting 6 (Burghausen 19, Neuotting 88). — e) Berchtesgaden 15 (Kirchberg 62, Reichenhall 102, St. Zeno 106, Schellenberg 107). — d) Bruck 17 (Gelbenholzen 40). — e) Dachau 20. — f) Ebersberg (Alixing 5, Eisendorf 26, Pullenhofen 101). — g) Erding 26 (Aufkirchen 9), Dorfen 22, Notzing 86, Oberneuching 93). — h) Freising 34 (Nandlstadt 81, Neustift 82). — i) Friedberg 35. — k) Gartnisch 37 (Fachant 28, Krünn 65, Mittenwald 77, Mühldörfl 79, Oberammergau 86, Oberau 87, Obergrainau 91, Partenkirchen 95, Unterammergau 131, Untergrainau 133). — 1) Ingolstadt 58 (Hepperg 62). — m) Landsberg 66 (Achselschwang 2, Stoffen 123). — n) Laufen 67 (Freilassing 33, Tittmoning 125, Waging 138). — o) Miesbach 75 (Darrenbach 23, Fellach 29, Festenbach 30, Finsterwald 31, Foeching 32, Georgenried 41, Gmund 42, Holzkirchen 55, Keilsried 61, Marschall 73, Mitteldarching 76, Oberdarching 90, Oberlaindern 92, Oberwarngau 94, Bottach 104, Schliersee 108, Sollach 115, Unterdarching 132, Unterlaindern 134, Valley 136). — p) Mühldorf (Kraiburg 64, Seibelsdorf 113). — q) München 1 (Baierbrunn 10, Berg a. Starnberger See 13, Deining 21, Ebenhausen 24, Gauting 38, Gräfelfing 43, Grasbrunn 44, Hanfeld 48, Harthausen 49, Hausen 50, Hohenschäftlarn 53, Hornstein 56, Icking 57, Ischelhausen 69, Krailling 63, Lochham 69, Mammhofen 71, Maria Eich 72, Möschenfeld 78, Mühlthal 80, Oberbrunn 89, Pasing 96, Planegg 99, Söcking 114, Solln 116, Starnberg 117, Steingaa 119, Stein kirchen 120, Stockdorf 122, 8trasslach 124, Tutzing 130, Waldhausen 137, Wolfratshausen 143, Zell 144). — r) Pfaffenhofen 98. — s) Bosenheim 103 (Aibling 3, Angerweidach 7, Au 8, Beilenbach 11, Burgberg 18, Ernsdorf 27, Niederaschen 84, Prien 100, Trautendorf 128, Weidachwies 140). — t) Schongau 109 (Holz 54, Steingaden 118, Unterhäuser 134). — u) Schrobenhausen 112. — t ) Tölz 126 (Benedictbeuern 12, Bichl 21, Geissach 39, Lenggries 68). — w) Traunstein 127 (Bergen 14, Gries 45, Hausen 51, Maximilianshütte 74, Saeuln 105, Stocka 121, Trostberg 129, Weiesachen 142). — x) Wasserburg 139 (Gabersee 86, Haag 46,Isen 60, Loipfing 70, Schonstätt 110, Schottstein 111, Zellerehut 145). — y) Weilheim 141 (Penzberg 97). A n h a n g : Gruppenversorgung Bergen 146, Gmund 147, Icking 148, Isen 149, Pasing 150, Prien 161, Schäftlarn 152, Söcking 153, Valley 154, Zorneding 155. ') a, b . . .. bedeutet Bezirksamt. 1, 2 .. . . bedeutet laufende Nummer im Text. (I r a b n , Wasserversorgung.
Bd. 11.
1. q. Haupt- und Residenzstadt München. (E. 407 307.) a) Wasserversorgung bis zur Eröffnung des neuen Wasserwerks. I. Geschichtliches. Der am linken Ufer der I s a r gelegene älteste Theil M ü n c h e n s war mit seiner Waeserversorgung seit der Gründung der Stadt im 12. Jahrhundert ausser auf das Wasser der Isar fast ausschliesslich auf Zieh-und Pumpenbrunnen innerhalb des städtischen Gebietes angewiesen, während der sich am linken Flussufer später entwickelnde und tiefer liegende Stadttheil, die jetzigen Vorstädte G i e s i n g und Au, sich schon im 16. Jahrhundert theilweise mit durch Rohrleitungen künstlich zugeführtem Quellwasser, das an den steilen Uferhängen der I s a r gesammelt und heute noch unter dem Namen „ F r e y f l ü s s e " benutzt wird, versorgen konnte. Den Brunnen innerhalb der Stadt, sowie in dem ansteigenden Terrain in deren Umgebung hat es nie an einem leidlich guten Waaser gefehlt. Der Untergrund der Stadt besteht durchgängig aus diluvialem Schuttlande, das auf einer undurchlässigen, jungtertiären Mergelschicht ruht, und deren wellenförmige Oberfläche trägt sowohl unter der Stadt, als unter dem Terrain auf den Höhen an beiden Ufern ausgedehnte, unterirdische Wasserbecken. Aber auch fast das ganze Jahr hindurch führt die I s a r ein ziemlich reines Wasser. Bei der sich zu einer natürlichen Filtration vorzüglich eignenden Bodenbeschaffenheit unter dem Stadtterrain war daher früher durch Brunnen von einer zwischen 2,0 m bis 20,0 m wechselnden Tiefe mit leichter Mühe an allen Stellen stets ein ausreichendes Trink- und Wirthschaftswasser zu erhalten, dessen Härte zwischen 10 und 18 deutschen Härtegraden schwankt und das eine Temperatur von 9 bis 13° C hat. In späterer Zeit hat die Wasserkraft der mit starkem Gefälle die Stadt durchfliessenden, verschiedenen Bäche dazu geführt, in diese Wasserläufe einzelne Wasserräder an geeignete Stellen zum Betriebe von Pumpen einzubauen, welche das Wasser aus Brunnen und Stollen entnahmen und durch Druckleitungen entfernteren Verbrauchsstellen zuführten. Im Laufe der Jahre ist in 1
2
I. Regierungsbezirk Oberbayern.
dieser Weise eine ganze Reihe solcher Brunnenwerke entstanden, welche theils städtisches Eigenthum Bind und theils der Hofverwaltung gehören. Diese haben natürlich nach und nach manche Aenderungen und Verbesserungen erfahren. Die allmählich über den grössten Theil der Stadt ausgedehnten Rohrleitungen haben später auch einzelne Gruppen der Brunnenwerke untereinander verbunden, so dase, trotzdem keine Hochreservoire vorhanden waren, die Versorgung doch ziemlich regelmässig erfolgen konnte. Nur während der Zeit der Bachreinigung stockte der Betrieb und als Aushülfe dafür dienten später als Reserve mit Dampfkraft betriebene Pumpwerke. Wenn nun auch durch diese Brunnenwerke und durch die sonstigen Stadtbrunnen in der Mitte dieses Jahrhunderts und selbst noch später alle Bedürfnisse quantitativ vollständig befriedigt werden konnten, so lenkt« doch P e t t e n k o f e r schon in den 50er Jahren die Aufmerksamkeit auf die nothwendiger Weise allmählich eingetretene Verschlechterung der Qualität des Wassers vieler Brunnen. Weil der Untergrund der Stadt 7 Jahrhunderte hindurch durch die Excremente von Menschen und Thieren, sowie durch Abfälle von Haushaltungen und Schlachthäusern durchseucht war, so musste nach seiner Ansicht das Wasser der Stadtbrunnen immer schlechter geworden sein und er schlug daher damals vor, für die derzeit neu entstandenen Stadttheile: das Gärtnerstadtviertel und die Ludwigsund die Maxvorstadt, sowie für einen Theil der inneren Stadt eine Versorgung aus den am linken I s a r u f e r oberhalb M ü n c h e n s entspringenden T h a l k i r c h e n e r Q u e l l e n herzustellen. Im Jahre 1864 hat die Stadt, dieser Anweisung entsprechend, ein neues Brunnenwerk, das nach ihm das P e t t e n k o f e r B r u n n e n w e r k genannt ist, hergestellt, und auch die Hofverwaltung erbaute damals am rechten I s a r u f e r das P f i s t e r - B r u n n e n h a u s , das aus den dortigen Quellen gespeist wird, nachdem bereite im Jahre 1852 die B r u n n t h a l e r A n l a g e n , die aus einem Stollen mit Quellengallerie bestehen, für die Hofbrunnenwerke hergestellt waren. Ende der 70er Jahre waren für M ü n c h e n 13 verschiedene Brunnenwerke in Betrieb, welche bei normalem Quellenetande 33 350 cbm Wasser im Tage lieferten, und durch einige bauliche Aenderungen au den städtischen Werken ist Anfangs der 80 er Jahre diese Gesammtleietung sogar auf täglich 44064 cbm gesteigert. Von diesen verschiedenen Werken gehörten 6 der Hofhaltung und 7 der Stadt, nämlich: a) S t ä d t i s c h e
B r u n n e n werke.
1. 2. 3. 4. f>. 6. 7.
Pettenkofer-Brunnenhaus; Muffat-Brunnenhaus; Brunnenhaus am Glockenbache; Brunnenhaus am K&tcenbache; Brunnenhaus am Graben; Brunnenhaus an der oberen L&nde; Brunnenhaus in der Au.
1. 2. 3. 4. 5. 6.
b) H o f b r u n n e n w e r k e . Herzog Max-Brunnenhaus; Karlsthor-Brunnenhaus; Jungfernthor-Brunnenhaus; Residenz-Brunnenhaus; Hofgarten-Brunnenhaus; Pflster-Brunnenhaus.
Ausser diesen Brunnenwerken bestand noch ein staatliches Pumpwerk im Englischen Garten, das nur
für die Schmuckbrunnen auf dem Universitätsplatze dient, und ein städtisches Pumpwerk auf dem Scnlacht- und Viehhofe, das 25 Sec.-Lit. auf 10,0 m Höhe fördert. Nach der Eröffnung des neuen Wasserwerkes sind diese städtischen Brunnenwerke, mit Ausnahme des P e t t e n k o f e r B r u n n e n W e r k e s , sämmtlich eingegangen, und letzteres ist auch nur als Reserve beibehalten, während die königlichen Brunnenwerke grösstent e i l s noch bestehen. Trotzdem sind einige Angaben über diese alten Werke, wie sie von dem Stadtbaurath Z e n e t t i aus dem Jahre 1877 vorliegen, von Interesse und mögen hier sowohl für die königlichen, als für die städtischen Werke folgen. 2. Brunnenwerke des königlichen Hofes.
Das Pfister-Brunnenhaus am P f i s t e r b a c h e in der Münzgasse hat als Motoren 2 Kropfräder, die zusammen einer Leistung von 30 PS. entsprechen und durch die 2 stehende, einfach wirkende Balancierpumpen bewegt werden. Das Wasser wird den letzteren aus dem Höhenzuge rechts von der I s a r und unter deren Bett hindurch durch eiserne Rohre zugeführt. Die stündliche Leistung des Werkes beträgt ca. 100 cbm. Das Arkaden-Brunnenhaus enthält 2 Pumpwerke, von denen das eine für die königliche Residenz und das andere für die Hofgärten dient. Für ersteres sind 2 oberschlächtige Wasserräder von je 8 PS. Leistung vorhanden, deren jedes 2 Balancierpumpen betreibt, die aus gegrabenen Brunnen stündlich ca. 54 cbm Wasser entnehmen. Für das andere Pumpwerk dienen gleichfalls 2 oberschlächtige Wasserräder von gleicher Leistung, welche ebenfalls durch 2 Balancierpumpen dieselbe Wassermenge pro Stunde aus gegrabenen Brunnen entnehmen. Das Brunnenhaus am J u n g f e r n t h u r m e hat ein gewöhnliches Kropfrad von 4 PS. Leistung, durch welches ein Kurbelpumpwerk angetrieben wird, das pro Stunde ca. 32 cbm Wasser aus gegrabenen Brunnen entnimmt. In dem Brunnenhause am M a x i m i l i a n s p l a t z e sind das Maxburgpumpwerk und das K a r l s t h o r pumpwerk zusammen aufgestellt. Jedes derselben besteht aus einem Kropfrade von 4 PS. Leistung mit Kurbelpumpen. Jedes Pumpwerk fördert aus gegrabenen Brunnen pro Stunde ca. 10 cbm Wasser. Die sämmtlichen Hofwasserwerke können hiernach zusammen pro Stunde ca. 260 cbm Wasser liefern. 3. Städtische Brunnenwerke.
Für das A u e r - B r u n n e n h a u s am N e u d e c k lieferte ein Rad im unbegrenzten Wasser (Schlamprad) eine Betriebskraft von 4 PS. Eine Balancierpumpe schöpfte hier das Wasser aus einem Schachte, in welchem es sich, frei aus den Abhängen austretend, sammelte, und förderte es unter ca. 25,0 m Druckhöhe. Das B r u n n e n h a u s an d e r o b e r e n L ä n d e war das älteste von allen Pumpwerken und lag in der Nähe der Staubstrasse. Ein unterschlächtiges Wasserrad von 4 PS. wurde durch den grossen Stadtbach angetrieben und bewegte 2 Kurbelpumpen, welche das Wasser aus gegrabenen Brunnen auf 20,0 m Höhe förderten. Das B r u n n e n h a u s am G r a b e n hinter dem Bruderhause hatte ein unterschlächtiges Rad von 6 PS., das aus dem westlichen Stadtgrabenbache Bein Aufschlagwasser erhielt und 2 stehende Balancieipumpen
t. Regiernngxbeark Oberbayern.
Durchmesser Rohrlänge Durchmesser Rohrlänge
mm 25 m 21915 mm
m
254 3520
76 18615 305 60
101 6035 406 520
127 6120 483 4690
Der zu zahlende Wasserzins betrug damals pro Stetten pro Jahr M. 24 parterre, M- 36 im ersten Stock nnd in jedem höheren Stockwerke M. 12 mehr.
Die Einnahmen betrugen im Jahre 1875 im Ganzen M. 111926 und die Ausgaben M. 33130 excl. Verzinsung und Amortisation. Ueber die Unterhaltungskosten der städtischen Brunnenwerke im Jahre 1880, sowie über deren derzeitige Lieferung in Sec.-Lit. und über die für dieselben vorhandene Arbeitskraft gibt die Tabelle 1 nach dem Berichte der später erwähnten Subcommission Auskunft: Tabelle l. Unterhaltungs- Leistung Effectiv kosten Sec.-Lit. PS. M.
Brunnenwerk
am Graben Blumenstrasse . . . . Muffatstrasse Pettenkoferstrasse . . . Westenriederstrasse . . obere Lande am Neudeck
794 1644 5 714 8544 1344 2 260 1544
7 30 72 150 11 9 6
4 28 62 100 10 3 4
Zusammen.
21844
285
211
Die Tabelle 2 gibt für das Wasser aus verschiedenen der Brunnenwerke (auch der Hofbrunnenwerke) für einige Jahre das Resultat von deren chemischer Untersuchung in mgr pro Liter Wasser an.
Entnahme
Jahr
Thalkircliener . .
1860 1866 1870 1880 1883 1860 1866 1880 1889 1860 1875 1871 1875 1871 1875 1875 1875 1875 1882
>
» »
.
.
Brunnenthaler.
.
>
.
.
»
Muffat . . . . i . . . . Hofgarten . . . >
.
Herzog. Max. >
.
.
. . .
.
.
Westenriederstr. . Blumenstrasse . . Glockenbach . . >
Grenzwerthe der Pumpenbru nnen
244 260 269 304 262 462 424 376 400 332 —
495 507 760 733 — — —
466 300 187ö| bis 2 200
¿
2 £ ® 3 o- •»S •3 aa
_
—
5 8 5 11 8 12 12 32 47,2 12 47 12,7
9
—
9 9 — —
16 11 15
Sauerstoff z. Oxydation der organ. Substanz
Tabelle 8. Chlor
Die gesammte stündliche Lieferung der städtischen Werke betrug im Jahre 1875 1112 bis 1424 cbm bei einer Betriebskraft von ca. 211 PS. Das gesammte städtische Rohrnetz hatte 74235 lfd. m Länge, welche sich nach den verschiedenen Durchmessern wie folgt vertheilten:
Es sind in diesem Jahre im Ganzen 6141110 cbm oder 16 825 cbm am mittleren Jahrestage und davon ca. 2 0 % für öffentliche Zwecke und ca. 8 0 % für Private abgegeben.
GesammtrOckstand
bewegte. Das Wasser wurde aus Brunnen entnommen und ca. 20 m hoch gedrückt. Das B r u n n e n h a u s a m K a t z e n b a c h e in der Westenriederstrasse hatte als Motoren 2 Wasserräder, ein vollständiges Kropfrad und ein Rad mit Schutzgerinne, beide von zusammen 6 PS. Ersteres betrieb 2 stehende Balancierpumpen und letzteres ein altes Kurbelwerk. Das Wasser wurde auf 20,0 m Höhe gedrückt. Das B r u n n e n h a u s a m G l o c k e n b a c h e in der Blumenstrasse hatte als Motor ein rückenschlächtiges Wasserrad mit Coulisseneinlauf von 28 PS. und betrieb 2 liegende, doppelt wirkende Pumpen, welche pro Stunde 160 cbm Wasser auf 25,0 m Höhe förderten. Das M u f f a t - B r u n n e n h a u s lag auf der Kalkinsel am Ende des A u e r M ü h l e n b a c h e s . Als Motor diente hier ein Poncelet-Rad von 62 PS. Das Wasser wurde theils aus Quellen und theils aus Brunnen durch 2 stehende Balancierpumpen entnommen, welche 260 cbm pro Stunde unter 30,0 m Druck förderten. Das P e t t e n k o f e r B r u n n e n h a u s liegt bei Thalk i r c h e n . Es ist in den Jahren 1864 bis 1866 vom derzeitigen Stadtbrunnenmeister B r a n d umgebaut. Als Motoren dienen dafür 2 Poncelet Räder von 5,14 m Durchmesser und 3,70 m Breite, welche 10,6 Umdrehungen pro Minute machen und bei 4,61 cbm Aufschlagswasser pro See. von 1,82 m Gefälle pro Rad zusammen 100 PS. Nutzarbeit liefern. Das zu fördernde Wasser ist durch einen 500 m langen Stollen bergmännisch aus den Quellen im benachbarten Hochterrain erschlossen und wird durch eine ca. 1000 m lange, gusseiserne Leitung von 645 mm Durchmesser zum Brunnenhause geführt. In den Jahren 1870 bis 1873 ist in der Niederung eine neue Sammelgallerie von 336 m Länge zur Gewinnung eines verstärkten Zuflusses hergestellt, und in den Jahren 1880 bis 1881 sind dafür ferner 3 neue Brunnen, 2 von je 4,0 m und einer von 3,0 m Durchmesser, angelegt Jedes der Wasserräder treibt direct 2 liegende, doppelt wirkende Pumpen von 437 mm Durchmesser und 0,875 m Hub an. Die Druckrohre der 4 Pumpen vereinigen sich zu einem in einem Thurme 32,0 m hoch senkrecht aufsteigenden Standrohre von 583 mm Durchmesser, das in ein kleines Reservoir ausmündet, von dem ein Fallrohr von 554 mm Durchmesser abgeht, welches bis zum Stiglmayerplatze führt. Von hier ab war es mit 466 mm Durchmesser bis zur Theresienstrasse und durch diese hindurch weiter mit 291 mm Durchmesser verlängert und dann mit 250 mm bis auf 50 mm abwärts weiter verzweigt. Das Rohrnetz hatte Ende 1875 im Ganzen ca. 75000 m Länge mit 300 Schiebern und 278 Hydranten, und es wechselte der Druck innerhalb der Stadt in den Rohren von 8,0 m bis 29,0 m. Die Anlage hatte in den 60er Jahren ca. M. 1350000, und die späteren Erweiterungen derselben haben ca. M. 46000 gekostet. Das Werk lieferte Anfangs pro Stunde 540 cbm und konnte später bis zu 860 cbm fördern.
i
0,6 — — —
0,6 0,2 0,9 0,26 41 Org. S. 0,32
—
—
—
83
—
—
—
—
17 26 37 20 7 bis 47
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54 79 145 Spuren 0 bis 286 1*
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68 Org. S. 1,7 28 bis 77
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b) Die ersten Vorarbeiten für die neue Wasserversorgung. I. Prognunn. Schon im Jahre 1872 wurde, nachdem die Stadt von der Cholera so schwer heimgesucht war, vom Stadtmagistrate ein Magistratsausschuss zur Prüfung der für eine städtische Assanirung überhaupt im Betracht kommenden Fragen niedergesetzt. Dieser Ausschuss erstattete am 9. Januar 1874 dem Magistrate einen Bericht, der zugleich ein Programm für die Untersuchungen enthielt, welche zur Anbahnung einer Besserung der Wasserversorgung, sowie der Kanalisation und des Abfuhrwesens der Stadt nach der Ansicht dieses Auschusses erforderlich sein würden. Nachdem die allgemeinen Vorschläge am 18. April 1874 die Genehmigung der beiden städtischen Collegien gefunden hatten, beschlossen diese, zur weiteren Berathung eine verstärkte Commission unter dem VorBitze des damaligen Oberbürgermeisters Dr. v o n E r h a r d t niederzusetzen und als Sachverständige zu diesem Cumulativ-Ausschusse den Geheimrath Dr. v o n P e t t e n k o f e r , den Oberbergdirector v o n G ü m b e l und den Geheimrath Dr. K e r s c h e n s t e i n e r hinzuzuziehen. Von dieser Commission sind dann in 3 Sitzungen, am 23. April, am 22. Mai und am 12. Juni 1874, die bezüglichen Vorschläge festgestellt. In Betreff der Vorarbeiten für eine zukünftige Wasserversorgung der Stadt lautete das aufgestellte Programm, wie folgt: 1. In Berücksichtigung des Umstandes, dass eine Mehrung der Zuführung reinen Wassers rfait entsprechendem Drucke geboten ist, soll für die Untersuchung des Terrains der zu sammelnden Quellen ein Zuwachs der Bevölkerung M ü n c h e n s bis zu 300000 Seelen und nach der in anderen Städten gemachten Erfahrung ein Bedarf von 160 Lit. pro Tag und Kopf in's Auge gefasst werden. 2. Das zu gewinnende Wasser muss folgende Eigenschaften haben: a) Es mnss klar und farblos, frei von jeder Trübung und jedem Gerüche sein. b) Die mittlere Temperatur soll durchschnittlich nicht über 7 1 /, bis 8° R. am Ursprünge betragen und wahrend des Jahres nur innerhalb eines Grades schwanken. c) Bei Abdampfung darf sich nicht mehr als 300 mg Rückstand im Liter ergeben, worunter nicht mehr als 6 mg Salpetersäure nach einer UnterBuchung genauester Methode enthalten sein dürfen. Diese Rückstandsmengen dürfen während des Jahres nur unbedeutend schwanken. d) Es darf nicht mehr als 20 deutsche Härtegrade besitzen. e) Es muss frei von allen organischen, faulen oder der Fäulnis fähigen Stoffen sein. f) Von gasförmigen Stoffen dürfen nur Kohlensäure, Stickstoff und Sauerstoff (Bestandtheile der atmosphärischen Luft) darin enthalten sein. 3. Zur Forschung nach WasBer von den unter 1 und 2 angegebenen Quantitäten und Qualitäten ist zunächst die Gegend am rechten I s a r u f e r aufwärts bis zum Z e l l e r w a l d e , dem K i r c h s e e und dem H a c k e n s e e genau zu untersuchen. Dieselben Untersuchungen sind auch am linken I s a r u f e r anzustellen. Die Commission ist überzeugt, dass diese Untersuchungen ein vollkommen entsprechendes Resultat in Bezug auf Qualität und Quantität des zu gewinnenden Wassers ergeben werden und erachtet daher vorerst Forschungen in entfernterer Gegend nicht für geboten.
4 Mit den unter 3. aufgeführten Vorarbeiten, welche die Arbeitskraft eines Mannes ganz in Anspruch nehmen, ist ein erprobter Techniker zu betrauen and ein solcher dafür zu beraten.
In Verfolg dieser Vorschläge wurde vom Magistrat ein Concurrenzaus8chreiben erlassen, durch welches Techniker aufgefordert wurden, bezüglich der Ausarbeitung eines Proyectes zur Wasserversorgung der Stadt, sowie zur etwaigen Ausführung desselben ihre Angebote einzureichen. Aus der Zahl der eingegangenen Bewerber wurde von beiden Collegien der Baurath S a l b a c h in D r e s d e n am 24. Juli 1874 gewählt, und es wurde beschlossen, mit ihm einen Vertrag abzuschliessen. 2. TerralMtudien. S a l b a c h trat sofort in die nöthigen Terrain-etc. Untersuchungen zur Klärung der Frage, wo der Gewinnungspunkt für das Wasser zu suchen sei, ein und erstattete bereite am 11. September 1874 dem Magistrate einen eingehenden Bericht, dem er am 16. December 1874 einen Nachtrag folgen liess und widmete sich in den folgenden Jahren den speciellen weiteren Untersuchungsarbeiten zur definitiven Lösung der Frage. Aus einem am 10. September 1875 vom ersten Bürgermeister Dr. v o n E r h a r d t dem Magistrate gehaltenen, sehr eingehenden Vortrage geben die folgenden Mittheilungen einen Auszug über S a l b a c h ' s bis dahin erfolgte Arbeiten. Es war hiernach S a l b a c h die Bedingung gestellt, dass die Wasserquellen in solcher Höhenlage liegen sollten, dass das Wasser mit natürlichem Gefälle in jedem Stockwerk jedes Hauses zu verwenden sei, und femer, dass 31,2 cbm Wasser pro Minute von der von der Commission verlangten Härte und Temperatur als vorhanden nachgewiesen werden müsse. Seine Untersuchungen selbst sollten gleichzeitig sowohl am rechten als am linken I s a r u f e r stattfinden. Zuerst hat S a l b a c h in dem G l e i s e n t h a l e in dem D e i n i n g e r M o o s bei A u f h o f e n und bei Tann i n g Bohrungen vorgenommen, die ein vollständig negatives Resultat lieferten. Er ist dann in das Abfallgebiet des Z e l l e r w a l d e s , in das O b e r m ü h l t h a l und nach D i e t r a m s z e l l übergegangen, wo er eine Quelle fand, die jedoch nur 2,5 cbm pro Minute ergab, deren Benutzung aber noch die Erwerbung eines durch dieses Wasser getriebenen Mühlwerkes nöthig machte. Er ging dann an den K i r c h s e e und den H a c k e n s e e , welche ihm nach der äusseren Betrachtung eine Aussicht auf Erfolg zu versprechen schienen, aber trotzdem auch wieder ein nahezu negatives Resultat ergaben. Selbst die Erlangung der wenigen, dort vorhandenen Quellen hätte Schwierigkeiten der verschiedensten Art verursacht. Er gelangte durch seine Bohrresultate schliesslich zu der Ueberzeugung, dass in den bis dahin in Aussicht genommenen Gebieten wegen der festen Lagerung der dortigen Schichten überall auf grössere Wassermengen in den oberen Kiesschichten bis zur Nagelfluhe hinab nicht zu rechnen sein würde. Er ging dann zu Untersuchungen des K e s s e l b a c h es über, auf den schon früher in einer öffentlichen Versammlung hingewiesen war. Dieser Bach entspringt auf dem zwischen dem K o c h e l - und dem W a l c h e nsee gelegenen K e s s e l b e r g e i n 260,0 m Höhe über dem Pflaster der Frauenkirche und tritt in dieser Höhe auf einer Fläche von einigen Quadratmetern fast in seiner ganzen Mächtigkeit aus dem Kiesboden hervor. Ausser aus diesen Schichten wird er nur noch von einigen kleineren,
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in gleicher Höhe entspringenden Quellen gespeist. Zwei Messungen dieses Wassers ergaben hier: 30,0 bis 30,2 cbm pro Minute, 13,8 deutsche Härtegrade, 7° R. Temperatur. Der Ursprung dieser Quellen liegt nach S a l b a c h ' s Ansicht im W a l c h e n s e e ; die aus diesem zu beziehende Quantität ist aber eine genau begrenzte und kann bei wachsendem Bedürfnisse nicht vergrössert werden. Der Bach betreibt ausserdem auch 2 Mühlen, die abgelöst werden müssten. Darauf wurden von ihm die Quellen am Ammeree e untersucht. Der oberhalb D i e s s e n bei St. G e o r g entspringende W e i n b a c h liefert pro Minute 27,2 cbm, aber aus Quellen, welche nur in einer Höhe von zwischen 120,0 m und 90,0 m über dem Pflaster der Frauenkirche liegen. Das Wasser hat 7,2° R und 17,6 deutsche Härtegrade. Der Bach treibt eine grössere Zahl von Mühlwerken. 3. Erstes Generalprojeot and Quellenerwerbungei.
Die in weiterer Folge am M a n g f a 11 vorgenommenen Untersuchungen führten S a l b ach dann zu den günstigsten Resultaten. Er untersuchte hier Anfangs 2 Quellgebiete. Das erste derselben liegt eine halbe Stunde oberhalb T h a l h a m bei R e i s a c h und besteht aus einer Anzahl von Quellenteichen mit lebhaft aufsteigenden Luftblasen; der K a l t e n b a c h dient für dieses Quellengebiet als Abfluss. Das andere Gebiet umfasst die am linken Uferrande bei D a r c h i n g in Mühlt h a l aus der Nagelfluhe hervortretenden Quellen. Der K a l t e n b a c h ergab bei. einer Messung am 9. October 1874 pro Minute 24 cbm von 7,4° R und von 14 deutschen Härtegraden. Er betreibt eine Mühle, die eventuell abzulösen wäre. Die Quellen bei D a r c h i n g hatten Wasser von 7° R. und von 14 deutschen Härtegraden, und es wurden von ihm dort am gleichen Tage 25 cbm pro Minute gemessen. Für beide Quellgebiete sind somit bereits am 9. October 1874 pro Minute 49 cbm bestimmt, also 17,6 cbm mehr als nach dem Programme verlangt wurden. Die Zuleitung des Wassers dieser Quellen konnte durch natürliches Gefälle bis zu den höchsten Häusern der Stadt erfolgen. Die chemische Untersuchung des Wassers aus dem K a s p e r i b a c h bei D a r c h i n g ergab im Liter als Gesammtrückstand 245 mg und als organische Substanz 8,35 mg, während für das Wasserdes K a l t e n b a c h s bei T h a l h a m 220mg Gesammtrückstand und 8,35 mg organische Substanz bestimmt waren. Diese Ergebnisse erschienen S a l b a c h in jeder Beziehung so günstig, dass er es schon damals empfahl, die Versorgung der Stadt ausschliesslich aus den Quellen im M a n g f a l l t h a l e in's Auge zu fassen, nachdem er ausser dem M a n g f a l l - P r o j e c t e auch das K e s s e l b a c h P r o i e c t und das A m m e r s e e - P r o j e c t einer vergleichenden Prüfung rücksichtlich ihrer Kosten unterzogen hatte In seiner generellen Projectbearbeitung stellte Salb a c h für das M a n g f a l l t h a l - P r o j e c t 2 Varianten rücksichtlich der Lage des Hochreservoires auf, nämlich entweder bei H ö h e n k i r c h e n oder an der H o l z k i r c h n e r Chaussée, und bearbeitete in beiden Fällen die Strecke bis G r u b sowohl für eine Rohrleitung als für einen Kanal. Nach den von ihm aufgestellten Kostenüberschlägen berechnete er, excl. der in allen Fällen als gleich angenommenen Preise von M. 3 900000 für das Hochreservoir und das Stadtrohrnetz, nach Schätzung für die 4 verschiedenen Varianten folgende Summen:
Reservoir Hohenkirchen; Rohrleitung bis Grub desgl. Kanal bis Grub Reservoir Holzkirchener Chaussée; Rohrleitung bis Grub desgl. Kanal bis Grab
M. 7200000 M. 7350000 M. 7 200000 M. 7440000.
Bei diesen Anlagen war eine Zuführung von 4 500 cbm im Tage oder 520 Sec.-Lit. zu Grunde gelegt. In dem vorerwähnten Nachtrage vom 16. December hat er dann, dem Wunsche des Magistrats entsprechend, Anfangs nur eine Zuleitung von 30000 cbm im Tage oder 359 Sec.-Lit angenommen und zwar vorläufig bei alleiniger Fassung der Quellen entweder bei M ü h l t h a l oder bei T h a l h a m . Ausschliesslich der dabei angenommenen Kosten von M. 3000000 für das Reservoir und das Stadtrohrnetz hat er für diese Leistungen berechnet : für das Proiect Mühlthaler Quellen M. 5100000 desgl. Thalhamer Quellen . . . M. 5550000 bei 30 000 cbm pro Tag und ebenso für einen späteren Ausbau auf 45000 cbm pro Tag excl. 3900000 M. für das Reservoir und das Stadtrohrnetz: für das Project Mühlthaler Quellen M. 5 760000 desgl. Thalhamer Quellen . . . M. 6 210000 Der Magistrat beschloss am 11. December 1874, auf die Vorschläge S a l b a c h ' s im Allgemeinen einzugehen, weil die von S a l b a c h in's Auge gefassten Bezugsquellen qualitativ allen Ansprüchen genügen und quantitativ jederzeit gestatten würden, zukünftigen Vergrösserungen gerecht werden zu können ; allerdings wollte der Magistrat damit eine endgültige Entscheidung noch nicht treffen, BO dass daher eine specielle Projectbearbeitung zurückgestellt werden musste. Am 22. December 1874 hat der Magistrat dann ferner beschlossen, wegen des Erwerbes von Grundstücken zwecks der eventuellen Benutzung der Quellen des M ü h i t h a l e s und der R e i s a c h m ü h l e sofort mit den Besitzern in Verhandlungen zu treten und über etwa dabei erzielte Vereinbarungen Notariatsurkunden aufnehmen zu lassen, jedoch mit letzteren vor die Gemeindebevollmächtigten erst dann zu treten, wenn diese Abmachungen die Form von rechtsgültigen Verträgen erhalten haben würden. Gelegentlich der im weiteren Verlauf gepflogenen, örtlichen Verhandlungen und ergänzenden Nachforschungen über die Wassermengen und deren Nachhaltigkeit wurde man noch auf ein drittes Quellengebiet aufmerksam, das zwischen den beiden anderen unterhalb der Station T h a l h a m liegt. Dieses Gebiet speist 2 Bäche, den östlichen und den westlichen H a i debach, und es übertrifft deren Quantität fast die des Kaltenbaches. Die H a i d e b a c h q u e l l e n liegen allerdings ca. 1,4 m tiefer als die D arc h i n g e r Q u e l l e n , und S a l b ach äusserte sich auf die Anfrage des Magistrats über deren Einbezug in sein Project dahin, dass, um durch eine 4000 m lange Zuleitung dieses Wasser nach D a r c h i n g zu bringen, die dort angenommene Sammelstelle um ca. 4,6 m tiefer zu legen sein würde. Für die Ueberführung der Höhe bei G r u b habe er früher bereits einen Einschnitt von 7,1 m Tiefe angenommen. Dieser Einschnitt würde aber nunmehr eine Tiefe von 11,7 m erhalten müssen und die Forn eines sehr langen und sehr kostspieligen Tunnels annehmen. Um jedoch an Tiefe für den Einschnitt zu sparen, könne man die Ueberleitung bei G r u b auch
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als Heber gestalten, für dessen eventuelle Füllung die um 18,0 m grössere Höhenlage der R e i s a c h q u e l l e n gegenüber den D a r c h i n g e r Q u e l l e n ausreiche. Eine künstliche Hebung der H a i d e b a c h q u e l l e n , wofür der M a n g i a l l zweifellos eine billige Betriebskraft biete, sei aber gewiss vorzuziehen und die dafür erforderliche Anlage würde etwa M. 200000 bis 300000 kosten. Schon am 3. Sept. 1875 konnten die Verhandlungsurknnden wegen des eventuellen Grunderwerbes für die Quellenbenutzung vorläufig abgeschlossen werden. Als Gesammtzahlung war die Summe von M. 123000 und, wenn das Geschäft nicht zum Abschlüsse kommen sollte, war als zu zahlendes Reugeld M. 4460 vereinbart. Wenngleich der erste Bürgermeister nunmehr bei den Gemeindebehörden die nachträgliche Zustimmung zu den rücksichtlich der Kaufverträge gethanen Schritten einholte, so erklärte er doch, dass damit die Frage der Wasserversorgung der Stadt aus dem M a n g f a l l t h a l e noch keineswegs endgültig entschieden sein solle. Vielmehr müsse dazu vorher eine vollständige Gewissheit über die Nachhaltigkeit der Quellen durch fortlaufende, längere Messungen erreicht sein. Dafür wären auch bereits Einrichtungen geschaffen, die auch ein genaueres Resultat als die früheren Messungen ergeben würden. Solche Messungen würden von jetzt ab alle 8 Tage im Sommer und wenigstens alle 14 Tage im Winter vorgenommen werden. Als letztes Resultat derselben gab er dieZahlen vom 3. September 1875 a n : amKaltenbache . . pro Minute 36,28 cbm von 6,6° R „ östlichen Haidebache „ „ 16,88 „ „ 6,8° R „ westl. Haidebache. „ „ 21,82 „ „ 6,9°R „ Kaaperlbache . . „ „ 18,35 „ „ 6,2°R, also im Ganzen 93,33 cbm, d. i. das Dreifache des erforderlichen Quantums. 4. SiRterbllduRi and Isarprojeot Gegen das von S a l b a c h aufgestellte, generelle Project, welches in der Presse und in Vereinen etc. eine eingehende Besprechung erfuhr, wurde die grosse Entfernung der Quellen und daher die hohe HersteUungssumme der Anlage bemängelt und ferner wurde von einigen Seiten darauf aufmerksam gemacht, dass das Wasser der fraglichen Quellen die Eigentümlichkeit habe, Sinter-, Tun- und Tropfsteinbildungen in auffallender Menge zu erzeugen. Die damaligen Versuche P e t t e n k o f e r ' s , aus dem sonst viel weniger reinen M ü n c h e n e r Brunnenwasser mittels Durchführen von Luft Sinterbildungen zu erzeugen, blieben erfolglos, während dagegen das Wasser desMangf a l l t h a l e s solche Bildungen bei einer gleichen Behandlung zeigte. S a l b a c h war nun der Ansicht, dass diese Bildungen nur beim freien Zutritte von atmosphärischer Luft zum Wasser stattfinden könnten. Ein solcher Zutritt sei aber innerhalb der Rohrleitungen selbst ganz ausgeschlossen, und wenn im Hochreservoire später wirklich ein Ausscheiden stattfinden sollte, so sei der dadurch entstehende Niederschlag zeitweilig leicht zu beseitigen. Probeweise hatte er damals durch eine dafür hergestellte Leitung längere Zeit Wasser aus der am meisten Tuff absetzenden D a r c h i n g e r Quelle geleitet und war zu dem praktischen Resultate gekommen, dass nur dann eine Ablagerung in dem Rohre eintritt, wenn das Wasser mit Luft in Berührung gekommen ist, ehe es in das Abflußsrohr eintritt. Auch an anderen Orten mit ähn-
lichen Quellwässern hat er seine Erfahrung bestätigt gefunden. Diese Inkrustationen bestehen nach seiner Angabe fast ausschliesslich aus kohlensaurem Kalk, welcher bei einzelnen Quellen T h ü r i n g e n s , sowie auch in manchen Wässern der N o r d d e u t s c h e n E b e n e oft in grossen Mengen vorkommt. Aehnliche Niederschläge entstehen auch aus eisenhaltigen Wässern, aus denen sich das Eisenoxyd, mit feinen Thon- und Kalktheilchen gemischt, an den Wänden der Rohre oft in erheblicher Menge absetzt. Die späteren Beobachtungen an den Mineralquellen in K a r l s b a d , T e p l i t z und M a r i e n b a d , welche in ungleich höherem Maaese als die D a r c h i n g e r Q u e l l e n die Eigenschaft des Sinterns zeigen, haben seine Ansicht über die Verhinderung des Absatzes durch den Abschluss der atmosphärischen Luft auch völlig bestätigt. Um dem mehrfach im Publikum gegen S a l b a c h ' s Project laut gewordenen Einwände, aass oberhalb der Staat im I s a r t h a l e eine Anlage für 45000 cbm pro Tag mit künstlicher Hebung viel billiger hergestellt werden könne, genauer prüfen zu können, beauftragte dann der Magistrat S a l b ach, auch diese Frage noch specieller zu bearbeiten. S a l b a c h erstattete darüber Anfangs des Jahres 1876 dem Magistrate einen Bericht, in welchem er nachweist, dass das Wasser der seitlichen Zuflüsse in das I s a r t h a l oberhalb T h a l k i r c h e n bei zunehmender Entfernung an Härte zunimmt. Während das I s a r w a s s e r 11,3° und das des T h a l k i r c h e n e r Wasserwerks 15,2° deutsche Härte hat, hat das der Hofl e i t u n g 18,1°, das der Quelle beim K a l k o f e n 17,3°, das des Q u e l l t e i c h e s 16,8° upd das der T u f f q u e l l e am B e r g e 16,7° etc. Das Thalbett der I s a r oberhalb T h a l k i r c h e n bildet nach S a l b a c h ' s Berichte eine in das südwestlich von der Stadt gelegene Hochplateau eingeschnittene Rinne und besteht durchgehend aus einem felsigen Untergrunde. Unterhalb T n a l k i r c h e n sei nun das verlangte Quantum sicher nicht zu erhalten. Der Boden dieser eingerissenen Thalsohle sei allerdings zum grossen Theil mit Stein- und Kiesgeröll bedeckt und zwar von dem Punkte ab, wo das Thal sich erbreitert und in die Ebene übergeht, in Lagen von einer wachsenden Mächtigkeit. Weiter oberhalb hätten diese Kieslager jedoch eine bedeuteud geringere Stärke, und es würden hier jedenfalls die unterirdischen Zuflüsse von den Thalrändern nach den Kieslagern, welche die Thalsohle ausfüllen, gegenüber der verlangten Menge von Wasser nur verschwindend klein sein, so dass bei einer Sammelanlage am Flusse wesentlich nur filtrirtes Flusswasser in Frage kommen könne. Das Kiesmaterial sei hier aber viel zu grob, als dass eine vollständige Filtration des Wassers zu erwarten wäre. Man könne nach seiner Ansicht noch nicht einmal auf eine genügende Klärung des Wassers zu der Zeit rechnen, wenn bei Hochwässern der Fluss feine Kalktheilchen führt. Diese Theilchen müssten in den Untergrund eindringen, wo sie sich theils ablagerten und nothwendiger Weise mit der Zeit Verstopfungen erzeugten, welche die Wasserergiebigkeit allmählich reduciren müssten. Er rieth daher, von jeder weiteren Verfolgung dieser Idee Abstand zu nehmen. Nach einem von ihm aufgestellten Ueberschlage für eine solche Anlage einschliesslich der Kapitalisirung der Betriebsausgaben betragen die Kosten bei Verwendung von Dampfkraft M. 13700000 (Anlage allein M. 9 900000; Betrieb pro Jahr M. 190000) und bei Verwendung von Wasserkraft M. 10960000 (Anlage allein M. 10500000; Betrieb pro Jahr M. 23000).
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5. Urtbell des Irzttlohea Verein».
6. Projeote fflr aUiergelegeae Benfsqaellei.
In der Magistratssitzung vom 29. Februar 1876 berichtete der erste Bürgermeister weiter über die günstige Beurtheilung, welche das M a n g f a l l t h a l - P r o j e c t durch den ärztlichen Verein in M ü n c h e n gegenüber den anderen Projecten gefunden hatte. Auf den Antrag des Dr. W o l f f h ü g e l sei von diesem Verein nämlich die Resolution beschlossen worden:
Die Wasserversorgungscommission betrachte dafür aber die Ausführung möglichst umfassender Vorarbeiten und eine vielseitige Beurtheilung aller einschlagenden Verhältnisse als den einzig sicheren Weg zur richtigen Lösung der Wasserversorgungsfrage, und es wurde ihrem Antrage entsprechend vom Magistrate beschlossen, weitere Gutachten dafür von dem Civilingenieur T h i e m , jetzt Baurath in L e i p z i g , und dem Oberingenieur S c h m i c k der D e u t s c h e n W a s s e r w e r k s g e s e l l s c h a f t i n F r a n k f u r t a/M. einzuholen. Speciell sollte an T h i e m auch noch die Frage gestellt werden, „wie die Wassergewinnung und -Versorgung der Stadt finanziell am vorteilhaftesten und technisch am rationellsten für M ü n c h e n durchzuführen sei." Gleichzeitig wurde beschlossen, S a l b a c h sämmtliche Referate und Aeusserungen zur Kenntnis zu bringen. Zur Prüfung der in Folge dieses Beschlusses entstandenen, verschiedenen Projecte und zur Vornahme der für diese Prüfungen erforderlichen Erhebungen und sonstigen Vorarbeiten wurde vom Magistrate am 12. April 1877 eine S u b c o m m i s s i o n eingesetzt, die aus dem Oberbergdirector Dr. G ü m b e l , dem Bauinspector E r h a r d , dem Gemeindebevollmächtigten E c k a r d t , dem Magistratsrath S c h a n z e n b a c h "und dem Stadtbaurath v o n Z e n e t t i bestand. Dieser Subcommission sind dann die S a l b a c h ' s e h e n , sowie die sämmtlichen im November 1877 eingegangenen und auch die später noch zugelassenen Projectstücke des städtischen BrunnenIngenieurs B r a n a und des Ingenieurs d e l B o n d i n o und D e c h e r zur Prüfung überwiesen, nämlich:
1. Weder Trink- noch Nutzwasser darf aus einem durch den menschlichen Haushalt nachweisbar verunreinigten Boden entnommen werden. 2. Zur Erleichterung des Consums und im Hinblick auf das für M ü n c h e n empfohlene Schwemmsystem muss die Leitung mindestens eine Druckhohe von 36,0 m haben. 3. Es muss pro Tag und Kopf mindestens 150 Lit. Wasser für die Reinlichkeit am Körper, in Haus und Hof und auf den Strassen der Stadt zugeleitet werden. 4. Bei einer Wasserversorgung darf zwischen Trink- und Nutzwasser bezüglich der Qualität ein Unterschied nicht gemacht werden. 5. Das Wasser muss in Rohren unter einem Drucke zugeleitet werden, der die Versorgung aller Stockwerke mit laufendem Wasser gestattet. 6. In Fallen, in welchen die Siele eine noch grössere Spülung erfordern, kann das Wasser aus dem Flusse oder aus den Stadtbächen dazu verwendet werden.
Die genauen chemischen Analysen des Wassers der M a n g f a l l q u e l l e n des Professors Dr. B u c h n e r hatten nach Angabe des Dr. W o l f f h ü g e l die früheren Resultate der Untersuchungen des hygienischen Institutes vollständig bestätigt, und Dr. B u c h n e r habe dem Wasser sogar das Prädikat: „jungfräulich" ertheilt. Die fortgesetzten Messungen des Stadtbauamtes hätten ferner die nachhaltige Ergiebigkeit der Quellen bestätigt. Auch ihre bleibende Reinheit erscheine ihm durch die geringe Bevölkerung des Gebietes, das zum grossen Theil mit Wald bestanden ist, so dass hier weitere Ansiedelungen für immer ausgeschlossen sein werden, gesichert. Dass das Wasser in den langen Leitungen schädigende Temperaturveränderungen erleiden würde, sei nach anderen Erfahrungen ausgeschlossen etc. etc. Trotzdem nun nach Aller Ansicht das I s a r wasser wegen seiner zwischen 0° bis 21° C. schwankenden Temperatur und wegen der zeitweise auftretenden Trübung, — wenngleich diese wohl durch Filtration zu beseitigen sein möchte, — ungeachtet seiner durchschnittlich grösseren Reinheit von mineralischen und organischen Substanzen sich für die städtische Versorgung nicht empfehlen konnte und trotzdem ferner eine auch aus artesischen Brunnen vorgeschlagene Wassergewinnung in jeder Beziehung als sehr zweifelhaft erscheinen inusste, so war doch der erste Bürgermeister in Uebereinstimmung mit der Wasserversorgungscommission der Ansicht, dass, weil bei dem M a n g f a l l p r o j e c t e durch die Hochdruckleitung aus einem Quellgebiete die Vereinigung des ganzen Bedarfes in einer Leitung als Ausgang in's Auge gefasst worden sei, an eine endgültige Entscheidung über dieses Project erst dann gedacht werden könne, wenn die Frage nach der Ergiebigkeit der im Umkreise weniger Stunden um M ü n c h e n vorhandenen, verschiedenen Quellgebiete, aus welchen durch verschiedene Leitungen der Stadt Wasser zugeführt werden könne, in detaillirter Weise ermittelt sei, um darauf hin einen Vergleich der Vor- und Nachtheile der einen oder anderen Art der Wasserzuführung anstellen zu können.
von Sohmlck: a) Kesselbach-Project (1); b) Combinirtes Project Kesselbrunnen-Walchensee (2); von Thiem: a) Gleisenthal-Project aus der Hochebene rechts der Isar in verschiedenen Varianten (3); b) die Quellen des Mangfallthales (4); c) Wflrmsee-Project (6); d) Project Pupplinger Au (6); e) Project Walchensee und Jachenau (7). von Brand: Hochebene links der Isar Buchendorf (8); von del Boadino und Deoher: Isarthalproject (9); von Salbaoh: Erster Bericht 1874 , 4 Nachträge in den folgenden Jahren und Schlnssbericht 1878 (10).
Die Subcommission hat darauf am 17. December 1878 der Hauptcommission für Wasserversorgung, Kanalisation und Abfuhr ein Referat über die vorliegenden Projecte erstattet und daran den Antrag geknüpft: Die Wuserversorgung der Stadt MOnchen aus den Quellen des Kasperlbaches und jenen zwischen der Welgl- und MaxImDhle naeh dem von der Subcommission in dem Referate vergeschlagenen Projecte durchzufahren.
Die grosse Commission hat diesem Antrage ebenso wie der Magistrat, letzterer in seiner Sitzung vom 24. Februar 1880, zugestimmt. Nach eingehenden Verhandlungen in den Monaten Februar und März 1880 haben sich dem auch die Gemeindecollegien angeschlossen, wobei allerdings der Wunsch, die Leistungsfähigkeit der Anlage nicht auf 434 Sec.-Lit. zu beschränken, sondern nach der S a l b a c h ' s e h e n Annahme dafür 520 Sec.-Lit. beizubehalten, ausgesprochen wurde.
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o) Beurtheilung der verschiedenen abgelehnten Projeote. Wenngleich die verschiedenen, im Vorstehenden erwähnten Projecte durch die gefassten Beschlüsse mit Ausnahme des Salbach'schen beseitigt erscheinen, so ist eine kurze Mittheilung über dieselben doch von technischem Interesse, wofür das vorerwähnte Referat, sowie der am 24. Februar 1880 von dem Baurath Zenetti vor der Magistrateversammlung gehaltene Vortrag das Material bieten. Dabei sollen nur diejenigen Projecte, welche von den Projectanten ausführlicher bearbeitet und selbst in Vorschlag gebracht sind, berücksichtigt werden, nämlich das K e s s e l b a c h - P r o j e c t , das P r o j e c t H o c h e b e n e l i n k s d e r Isar, das G l e i s e n t h a l - P r o j ect und das I s a r t h a l - P r o j e c t . I. Kesselbaoh-Projeet
Die Idee, das Wasser aus dem 67 km von M ü n c h e n entfernten K e s s e l b a c h e der Stadt zuzuführen, ist zuerst im Jahre 1873 von B r a n d t aufgestellt. Der K e s s e l b r u n n e n liegt 232,0 m hoch über dem Pflaster der Frauenkirche, so dass die Höhenlage eine sehr günstige ist. Das Sc h m i c k 'sehe Project wollte das Wasser aus 13 verschiedenen, am Fusse der Bened i k t e n w a n d entspringenden Quellen zuführen, die nach den SchmicK'sehen Messungen 55 cbm pro Minute ergeben hatten, während program mm ässig ja nur 31,2 cbm verlangt wurden. Das überschüssige Quantum wollte er dazu verwendet wissen, dass die Stadt auch billiges Kraftwasser für den Kleingewerbebetrieb liefern könne. Die vom Stadtbauamte am K e s s e l b a c h e am 23. December 1877 und an der S c h m i e d l e i n e am 10. November 1877 angestellten Messungen ergaben nur 13,64 cbm, resp. 5,96 cbm oder zusammen 19,60 cbm, trotzdem zu dieser Zeit der niedrigste Quellenstand noch nicht constatirt war. Wenn nun auch die übrigen unbedeutenderen Quellen, welche freilich nicht wiederholt gemessen sind, in gleicher Weise nachgelassen haben, wie es die S c h m i c k ' s c h e n Messungen vom 13. und 14. Januar 1877 für andere Quellen erkennen lassen, so ist das programmmäs8ige Quantum hier keinesfalls erreicht worden. Ausserdem ist eine der Quellen am Pf i n g s t b e r g e eine Mineralquelle, und es enthält das Wasser des K e s s e l b a c h e s nach einer Analyse des Professors F e i c h t i n g e r vom 5. April 1878 im Liter 81 mg Bittersalz. Es wirkt also abführend und hat ferner auch einen schwankenden Gesammtrückstand. Das projectirte Einlegen der Leitungen in die Gehänge der bei Schneeschmelzen wildgehenden Gebirgsbäche involvire nach Ansicht des Stadtbauamtes auch die Gefahr von Rutschungen, so dass die Leitung besser in die Kochelseeebene zu verlegen wäre, was aber eine ausserordentliche Druckbeanspruchung zur Folge haben würde. Die Subcommission konnte daher das S c h m i c k ' s c h e Project, das auf M. 10500000 veranschlagt war, nicht günstig begutachten. Auch seinem am 6. Januar 1880 gemachten Vorschlage, zur Erhöhung der Wassermenge den Walc h e n s e e mit in den Umfang der Wasserentnahme einzubeziehen, konnte die Subcommission sich nicht anschliessen, weil ja die K e s s e l b e r g q u e l l e n durch ihren Bittersalzgehalt so wie so unbrauchbar erschienen und man sich dann besser auf das Wasser des Wal-
c h e n s e e s allein beschränken würde, wenn man überall Wasser aus einem offenen See, der allen Verunreinigungen ausgesetzt ist, benutzen wollte. 2. Project Hoohebeae links der Isar.
Das Project des zu der Zeit, als dessen Beurtheilutig stattfand, schon verstorbenen, vormaligen städtischen Wasserleitungs-Ingenieurs H u g o B r a n d t , Grundwasser aus der Hochebene links der I s a r zu erschliessen, war nur als eine flüchtige Skizze gegeben und ohne jede genauere Voruntersuchung betreffs der Ergiebigkeit aufgestellt. Es war darauf begründet, dass die Grundwasserhorizontale bei B u c b e n d o r f 62,0 m höher als der Fixpunkt der Frauenkirche liegt, also für eine untere Zone genüge und für eine höhere Zone die Kraft des P e t t e n k o f e r - und des M u f f a t - B r u n n e n w e r k e s verwendet werden könne. Nach B r a n d t ' s Ansicht konnte ein aus Südwesten nach M ü n c h e n zu sich auf jungtertiärem Mergel bewegender, bedeutender Grunawasserstrom das nöthige Wasser leicht abgeben. Die erforderlichen Anlagen waren von ihm auf M. 4 800000 im Ganzen geschätzt. Bei näheren Untersuchungen der Brunnenwasserstände durch das Stadtbauamt ergaben sich in der Grundwasserhöhe in B u c h e n d o r f selbst schon Differenzen von 2,875 m und weiter in L e u t s t e t t e n von 9,729 m, in W a n g e n von 17,846 m, in F o r s t e n r i e d von 4,624 m, in N e u r i e d von 2,935 m, in S o l l n von 7,581 m etc. Von B u c h e n d o r f fällt das Grundwasser bis G a u t i n g um 35,0 m und in der Normalen auf der Richtung des Grundwasserstromes in S o l l n um 26,0 m, in M a x h o f um 30,0 m, in N e u r i e d um 32,0 m, in F o r s t e n r i e d um 36,0 m etc. Das ganze Wassererschliessungsterrain liegt innerhalb erratischen Diluviums, und der bei B u c h e n d o r f angenommene Horizont hat nur eine geringe Ausdehnung von West nach Ost; es fällt sehr steil gegen die W ü r m zu ab Von kostspieligen Bodenuntersuchungen für dieses Proiect ist von der Subcommission daher ohne Weiteres Abstand genommen. 3. Glelsenthal-Projeot
Von den verschiedenen, von T h i e m bearbeiteten Varianten für die Versorgung M ü n c h e n s hat er die Wasserfassung in dem südlich gelegenen Theile der Hochebene bei D e i s e n h o f e n in dem G l e i s e n t h a l e als die zweckmässigste gewählt, wenngleich die Wasserbeileitung von hier nur theilweise mit natürlichem Gefälle erfolgen konnte und im Uebrigen dafür eine künstliche Hebung erforderlich werden würde. Die Kosten dieses Proiectes hat er zu M. 5970000 für die Anlagen und zu M. 692000 für die kapitalisirten Betriebsausgaben und somit im Ganzen zu M. 6662000 in Rechnung gestellt. Durch die von der Subcommission in dem Terrain angeordneten Untersuchungen und durch die Pumpversuche, welche aus einem auf dem projectirten Wasserbezugsfelde im G l e i s e n t h a l e ausgeführten Versuchsschachte vorgenommen sind, ist eine Trennung des Feldes durch einen von Süden nach Norden sich hinziehenden Rücken in ein östliches und ein westliches Gebiet nachgewiesen, und es erklärt sich daraus auch, weshalb auf der ganzen Länge des tiefen Isareinschnittes am rechten Ufer namhafte Quellenergüsse fehlen.
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Daß Probepumpen aus dem Schachte bat bei einer Depression von 5,2 m und bei längerer Förderung 190 Sec.-Lit. Wasser zu entnehmen gestattet, wobei jedoch in östlicher Richtung, nach welcher alein eine Ausdehnung der unterirdischen Wasserfassung möglich ist, schon in 755 m Entfernung vom Schachte eine Absenkung von 0,19 m eingetreten ist, so dass ein in dieser Richtung abgeteufter, zweiter Schacht die Lieferung des ersten vielleicht wesentlich beeinflussen würde. Während dieses Pumpens verschwanden ferner die thalabwärts gelegenen Quellen des H a c h i n g e r B a c h e s in 750 m Entfernung vom Versuchsschachte und von diesem abwärts wurde der Bach auf weitere 800 m Entfernung vollständig trocken. Während des im Ganzen 21/2 Wochen andauernden Pumpens sind die Quellen nicht mehr sichtbar geworden, und es ist auch ein allmähliches Hinuntergehen der Wassermenge des Baches, welche T h i e m im Jahre 1877 zu 340 Sec.-Lit. bestimmt hatte, von Mitte Juni bis Ende August 1879 von 291 Sec.-Lit. auf 70 Sec.-Lit. beobachtet. Die über die Geschwindigkeit der Bewegung des Grundwassers angestellten Beobachtungen haben diese ferner als eine minimale erkennen lassen. Bei 3,0 m Depression im Schachte ist in der südlichen und in der östlichen Achse desselben eine Geschwindigkeit pro See. in mm bestimmt bei einem Abstände vom Mittelpunkte des Schachtes von: Abstand m 5 10 20 50 100 südliche Achse mm 24 12,1 6 2 1 östliche Achse mm 11 5,6 2,8 1 0,6. Die Subcommission ist daher zu der Ansicht gekommen, dass auf dem Beobachtungsfelde im G l e i s e n t h a i e sich nur ein unterirdischer Grundwasserbehälter befindet, dessen Fluthbewegungen ungemein langsam sind und dass daher zu befürchten ist, dass der Grundwasservorrath sich nach einiger Zeit sehr vermindern wird und die zugemuthete Waesermenge von hier nicht mehr geliefert werden kann. Weil ferner die Versuche klar gezeigt haben, dass durch das Abpumpen die sämmtlichen Wasser Verhältnisse der ganzen Umgegend alterirt wurden und die ganze Gegend daher nachtheilig beeinflu8st wurde, so musste die Subcommission von der Benutzung des G l e i s e n t h a l e s abrathen. 4. Isarthal-Projeet. Die Idee einer Wasserversorgung M ü n c h e n s durch die am linken Gehänge des I s a r t h a i e s entspringenden Quellen von T h a l k i r c h e n aufwärts hat schon in den Jahren 1855 und 1856 den Director von B a u e r n f e i n d und den Stadtbaurath M u f f a t zu eingehenden Untersuchungen geführt. S a l b a c h , S c h m i c k und T h i e m haben die Gegend auch mehr oder weniger eingehend besprochen; aber das Ungenügen der Quantität, die Schwierigkeit der Fassung und die Notwendigkeit der künstlichen Hebung des Wassers der Quellen haben sie alle von einer weiteren Verfolgung Abstand nehmen lassen. Trotzdem wurde im Mai 1879 durch den Stadtrath H e m m e t e r ein darauf basirtes Project der Ingenieure d e l B o n d i o und De e h e r vorgelegt. Die dafür in s Auge gefassten 26 Quellen bilden bis H ö l l r i e g e l s k r e u t resp. P u l l a c h 3 Gruppen: nämlich 6 Quellen bis zur Eisenbahnbrücke, 5 Quellen bis zum k. Parkbrunnenhause und 13 Quellen bis P u l l a c h . Die Hauptquellen von diesen sind aber zur Versorgung verschiedener Ortschaften und Besitzungen bereite benutzt. Mehrere davon gehören der Gemeinde G r a h n , Wasserversorgung.
P u l l a c h und dem Schlosse S c h w a n e c k , und die bedeutendsten derselben sind Eigenthum der k. Civilliste und versorgen G r o s s h e s s e l o h e , F o r s t e n r i e d , den F o r s t e n r i e d e r P a r k und F ü r s t e n r i e d . Dass an eine Erwerbung der Quellen und des ferner in's Auge gefassten Aufschlagswassers der beiden Pumpwerke des Fiskus nicht zu denken war, ergab eine Anfrage bei der k. Hofintendantur. Die von der Subcommission trotzdem vorgenommenen Quellenmessungen führten zu 316 Sec.-Lit.; sie Hessen aber davon mit Sicherheit nur 158 Sec.-Lit. gegenüber den geforderten 520 See -Lit. als disponibel annehmen. Die Projectanten haben das volle Quantum vorläufig nicht für nöthig gehalten und wollten als Ergänzung 282 Sec.-Lit., die nach ihrer Ansicht jetzt dem P e t t e n k o f e r - , M u f f a t - und P f i s t e r - B r u n n e n w e r k e stets zur Verfügung stehen sollen, was die Subcommission als sehr zweifelhaft betrachtet, mit benutzen. Die 3 Pumpwerke sollten in Betrieb bleiben; das in G r o s s h e s s e l o h e angenommene Hochreservoir mit dem Wasserspiegel auf 565,0 m + 0 verlangt für diese Pumpwerke nun eine grössere Förderhöhe als bislang, wofür aber die Möglichkeit der Ergänzung der Betriebskraft der Subcommission sehr bedenklich erschien, abgesehen davon, dass sie die dafür angenommene Druckhöhe auch als nicht genügend erachtete. Auch die Veranschlagung der Anlagekosten erschien der Subcommission unvollständig und ungenügend. Nach einem späteren Projecte von d e l B o n d i o und D e c h e r sollten die Quellen des M u f f a t - B r u n n e n w e r k e s durch Erschliessung einer tiefer liegenden Quelle in B a y e r b r u n n von 70 Sec.-Lit. Lieferung ersetzt werden, und es sollte entweder ein neues Wasserwerk mit Hochreservoir in G r o s s h e s s e l o h e oder ein solches mit Druckrohr in der Nahe des P e t t e n k o f e r B r u n n e n w e r k e s erbaut werden. Die Subcommission glaubte aber diese Projecte, welche den Besitz der nicht erlangbaren Quellen der k. Civilliste gleichfalls stillschweigend voraussetzten, ebenso wie das erste wegen des Ungenügens und der Unsicherheit des Wasserbezuges und der Minderwertigkeit gegenüber den übrigen Proiecten ohne weiteres bei einem Kostenanschlage von M. 4300000 resp. M. 3800000 ablehnen zu müssen. d) Dos Mangfallthal-Projeot. I, Das Mangfallthal uad seine Quellen.
Die M a n g f a l l führt das aus dem auf 726,5 m -f-0 liegenden T e g e r n s e e abfliessende Wasser bei R o s e n h e i m in die I n n. Sie tritt unterhalb der N e u m ü h 1 e in das unmittelbare Quellgebiet der M ü n c h e n e r Wasserversorgung ein und verlässt dieses nach einem 25,6 km langen Laufe bei G r u b . Wie alle Gebirgsflüsse hat sie ein starkes Gefälle, so z. B. von T e g e r n s e e bis M ü l l e r a m B a u m 58,0 m auf 16,6 km, von da bis zur N e u m ü h l e 25,5 m auf 2,8 km, von da bis zur W e i g l m ü h l e 42,0 m auf 9,0 km und von da bis zur G r u b m ü h l e 40,0 m auf 6,2 km Länge. Als oftener Flusslauf soll die M a n g f a l l keinen directen Antheil an der Versorgung M ü n c h e n s haben, sondern es handelt sich für diese nur um das unterirdische Wasser des Thaies, in dem sie iiiesst. Das M a n g f a l l t h a l durchbricht bei G m u n d die das Nordende des See's abschliessende, alluviale resp. diluviale Ablagerung in einer schmalen Spalte und hat sich in kaum 100 m Breite in die Nagelfluhschicht mit seiner Sohle nach kurzer Erstreckung in die oligoeänen Schichten tief 2
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eingegraben. Erst unterhalb der N e u m ü h l e streicht ein schmales Band der oberen Meeresmolasse (Miocänschicht), das nördlich steil einfällt, in west-östlicher Richtung durch das hier an Breite allmählich zunehmende M a n g f a l l t h a l und kreuzt die S c h l i e r a c h unterhalb W a l l e n b u r g . In unmittelbarem Anschlüsse an diese miocänen Schichtenköpfe treten nördlich nur jüngere SüEswasserbildungen, Flinz und Conglomerate, auf, und es ist die Flinzschicht hier an mehreren Stellen ganz entblösst Die Thalsohle nimmt unterhalb der N e u m ü h l e an der S c h l i e r a c h m ü n d u n g und bei T h a l h a m eine Breite von 600 bis 700 m an. während sie sich bei der Mündung der H e i d e b ä c h e wieder zu einer schmalen, tief in den Flinz eingeschnittenen Thalrinne verengt Eine mehrere Meter mächtige IDen gemachten chemischen Unterauchangen zufolge müssen die untersuchten Wässer aas dem Qaellgebiete des M a n g f a l l t h a l e s als relativ sehr reine und vollkommen unverdorbene Quellwässer erklärt werden. Sie besitzen denselben chemischen Charakter, wie die meisten Quellen der o b e r b a y e r i s c h e n Hochebene und enthalten wie diese als hervorragende Bestandtheile ausser einer kleinen Menge kohlensauren Katrons, kohlensauren Kalk und kohlensaure Magnesia, welche darin mit Hülfe freier Kohlensäure gelost sind und in dem Maasse ausgeschieden werden, in welchem die Kohlensäure Gelegenheit findet, sich gasförmig zu verflüchtigen. < Eine Veränderung der chemischen Beschaffenheit dieser Quellwässer ist nicht zu erwarten, weil die Gregend meist mit Wald bestanden und wenig angesiedelt ist und die das Grundwasser überdeckende, hohe Kiesschicht der Hochebene jede von der Oberfläche herrührende Verunreinigung ausechliesst. Die schon früher erwähnte Furcht vor Sinterbildungen ist durch die eigenen Untersuchungen S a I b a c h ' s , sowie durch die Erfahrungen an anderen Orten beseitigt. Der Einwand, das Wasser eigne sich nicht zu Brauereizwecken, hat durch den Brauereibesitzer J o s e p h S e d e l m e y e r auf Grund eines Versuchssuds mit 1(X) cbm Wasser aus den verschiedenen Quellen in der Brauerei zum „ F r a n z i s k a n e r " eine Widerlegung gefunden. Ueber das Resultat äusserte er sich am 11. Mai 1877 wie folgt:
»Es berechtigen sämmtliche, bei dem Siede- und Gährangsprocesse gemachte Beobachtungen, sowie die Qualität des Bieres jetzt schon zu dem Schlüsse, dass das verwendete Wasser als ein für Brauereizwecke vollständig taugliches bezeichnet werden kann.« Nach einer am 22. August 1877 von einem grossen Kreise im „ F r a n z i s k a n e r - K e l l e r " vorgenommenen Bierprobe wurde dieses Bier nach allgemeinem Urtheile als ausgezeichnet erklärt. Die Höhenlage der der Stadt am nächsten liegenden Quellen des K a s p e r l b a c h e s schwankte bislang zwischen 621,71 + 0 und 618,85 + 0 des Adriatischen Meeres und kann im Mittel für die Folgezeit wohl zu 620,0 + 0 angenommen werden. Die Quellen d e r T u f f b r ü c h e traten Die Temperatur der G o t z i n g e r - , M ü h l t h a l e r damals in 598,0 + 0 bis 592,0 + 0 am Fusse der Brüche und H a i d e b a c h q u e l l e n hat während der Beobachthalabwärts aus, während sie zweifellos in derselben Höhe tungszeit zwischen 6 ° und 8° R. geschwankt, aber zumeist oder doch in der Höhe der W e i g e l b a c h q u e l l e n in 7 ° R. betragen. Der K a l t e n b a c h zeigt als Mittelzahl der Nähe der M a x e l m ü h l e , die im Mittel auf 618,5 + 0 gleichfalls 7 ° ; seine Temperatur ist aber etwas verän- liegen, demnächst würden gefasst werden können. Die derlicher und hat bei einigen Messungen über 8 ° R. H a i d e b a c h q u e l l e n liegen, wie früher schon erwähnt, auf betragen. Die Progrannnbedingung, dass die mittlere 217,28 + 0, also 2,72 m tiefer als die mittlere Höhe der Temperatur 7 1 / 2 ° bis 8 ° R. betragen soll, ist nach den K a s p e r i b a c h q u e l l e n , so dass für deren Zuleitung Untersuchungen erfüllt. demnächst eine künstliche Hebung, für welche der M a n g f a l l die Kraft liefern kann, nöthig wird. Die G o t z i n g e r Untersuchungen der Qualität haben ausser verschieQ u e l l e n fallen im Kies zum Theil abwärts und treten denen anderen Chemikern der Dr. H a r z am k. Polytechnikum M ü n c h e n mikroskopisch und der Professor in verschiedenen Höhen aus; sie können aber in der mittleren Höhenlage von 640,0 -f- 0 abgefangen und den Dr. L. B u c h n e r chemisch in eingehendster Weise von Quellen bei M ü h l t h a l mit natürlichem Gefälle direct dem Wasser des K a s p e r l b a c h e s , des K a l t e n b a c h e s und der beiden H a i d e b ä c h e ausgeführt. H a r z hat zugeführt werden. Gleiches i s t f ü r d i e R e i s a c h q u e l l e n , die eine mittlere Höhenlage von 637,0 + 0 haben, der Fall. 21 Proben aus den verschiedenen Quellen hermetisch verschlossen 3 Monate sich selbst überlassen und hierauf S a l b a c h hat sein Project in eine S t a m m a n Art und Menge der sich entwickelnden Organismen be- j l ä g e , welche aus der Fassung der M ü h l t h a l q u e l l e n , stimmt. Ueber das Resutlat seiner Untersuchungen der Zuleitung zum Reservoire, dem Reservoire selbst, äusserte er sich, wie folgt: der Fallrohrleitung zur Stadt und der Stadtrohrleitung besteht, und in eine R e s e r v e a n l a g e , welche aus der »Es hat sich mit Sicherheit ergeben, dass die Gate der Fassung der anderen Quellen als Reserve und deren untersachten Wasser nichts zu wttnschen übrig lässt. Sie Zuleitung zur Stammanlage besteht, und später ausgebesitzen alle äusserst geringe Mengen organischer Substanz. Ihre Güte variirt zwischen 1,0 bis 2,5, während die Mehr- führt werden soll, getheilt. Während er im Jahre 1874 angenommen hatte, zahl der derzeitigen Wässer M ü n c h e n s erst bei 10 und 12 beginnt und bis zum Geringwerthe von 20,0 aufsteigt.« dass daa Waaser in geschlossener Rohrleitung von
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M ü h l t h a l thalabwärts und dann bei Grub auf das Hochplateau geführt werden sollte, haben ihn im Jahre 1878 die inzwischen erkannten Schwierigkeiten, die in dem Terrain durch Unterwaechung der M a n g f a l l u f e r und die Abatürze der Thalgehänge in Folge der von rückwärts her drückenden Quellen verursacht werden, und die er in späteren Projecten durch öftere Kreuzungen der M a n g f a l l und durch theilweises Verlegen der Leitung auf eiserne, im Flusse selbst hergestellte Ueberbrückungen vermeiden wollte, zu dem Projecte eines Tunnels an Stelle der Leitung geführt, welcher, parallel zu dem linksseitigen Thalgehänge gelegt, den Höhenrücken zwischen dem M a n g f a l l t h a l e und dem bei Grub in das M a n g f a l l t h a l einmündenden T e u f e l s g r a b e n durchschneidet und für die ganze Wassermenge 1,6 m Höhe bei 1,2 m Breit« erhalten sollte. Ein Aquäductüber den H ö l l e n g r a b e n bei V a l l e y «ollte die beiden Tunnelhälften M a x i m ü h l e - V a l l e y von 1725mLängeundValley-Teuf e i s g r a b e n von2825m Iünge verbinden. Die Wasserfassung von den oberen Quellen des K a s p e r l b a c h e s bis zur unteren Grenze des Quellengebietes bei M a x i m ü h l e wollte er durch eine Sammelgallerie, welche mit ihren Fundamenten in der Flinzlage ruhen und oberhalb durchlässig sein sollte, bewirken. Diese hatte er ihrer Tiefenlage wegen als Sammeltunnel projectirt, der des starken Gefälles der Flinzlage und des rür den Abfluss nur schwach erforderlichen Gefälles wegen eine Anzahl Ueberfälle und damit eine Streckentheilung erhalten sollte. Für jede dieser Strecken hatte er gemauerte Seitenstollen zum Wasserablass während des Baues und für später angenommen. Für den Fall, dass die Eisenbahnverwaltung gegen das Treiben des Tunnels in der Nähe des Bahnkörpers Einspruch erheben sollte, wollte S a l b a c h die K a s p e r i b a c h q u e l l e n durch einen vorgelegten, überwölbten Kanal, in den die einzelnen Quellen eingeführt werden sollten, fassen und bis kurz vor der M i e s b a c h e r Chaussée in das Gehänge als Tunnel einführen. Von hier sollte der Tunnel dann bis zur M a x i m ü h l e als Sammeltunnel fortgeführt werden. Den T e u f e l s g r a b e n sollten 2 Dükerleitungen von 700 mm Durchmesser oder ein 40,0 m hoher Aquaduct kreuzen, und von Grub sollte bis zur Anhöhe bei D ü r r n h a a r eine Leitung von 800 mm Durchmesser und dann bis zum Reservoire bei H ö h e n k i r c h e n eine solche von 700 mm Durchmesser führen. Eventuell sollten nach den noch auszuführenden Cotirungen dieser Gregend die Leitungen durch einen Kanal ersetzt werden.
a) Q u e l l e n f a s s u n g e n
in
Mahlthal.
Grunderwerb und Quellenankauf am Kasperlbache . . . . M. 120000 1550 lfd. m Sammeltunnel ä M. 170 . . . > 263500 460 lfd. m Seitenstollen i M. 170 . . . . > 78200 Wehre, Ablassrohre etc > 12000 Endseitenstollen-Anbau mit Ueberfallschleuse > 10000 Entschädigungen für Einbezug des Weiglbaches, der Maximühle, Unvorhergesehenes etc • 26300 S u m m a a)
M. 510000.
b) T u n n e l M a x l m Q h l e b i s T e u f e l s g r a b e n u n d D ü k e r bis Grub. 4550 lfd. m Tunnel ä M. 120 M. 646000 345 lfd. m Seitentunnel ä M. 120 41400 6 Förder- und LuftochOchte ä M. 3000 . . > 18000 Aquaduct Höllengraben > 30000 UeberfOhrung aus dem Tunnel in die Eisenrohrleitangen . . . . , > 20000 2000 lfd. m Rohre 700 mm Durchmesser durch den Teufelsgraben it M. 60 . . . > 120000 Absperr- und Entleerungsvorrichtungen etc. > 7500 Für Ablagerplatze, Transporte etc > 50000 Unvorhergesehenes » 67100 S u m m a b)
M. 900000.
c) A b l e i t u n g zum R e s e r v o i r e , R e s e r v o i r , R e s e r v o i r e u n d in der Stadt. 7000 lfd. m. Rohre 800 mm Durchmesser von Grub nach Dürrnhaar ä M. 75 . . M. 26000 lfd. m Rohre 750 mm Durchmesser vom Reservoire zur Stadt ä M. 67 . . . > 5200 lfd. m Rohre 700 mm Durchmesser von Dürrnhaar bis Hohenkirchen ä M. 60 » Schieber,Lufthähne für grössereTiefenlage etc. » Vorsetzteich mit Ableitung zum Hachinger Bach als Ueberlauf » Terrainentschädigungen > Reservoir von 45000 cbm Inhalt . . . » 160113 lfd. m Rohrleitungen in der Stadt excl. Schwabing, Bogenhausen, Sendling, und Neuhausen > Insgesammt . . . . > S u m m a e) M
vom
526 000 1782200 312000 23000 50000 60000 1000000 2350000 197800 6300000
G e s a m m t s u m m e a), b ) und e ) M. 7710000. V e r k a u f der alten Werke und Werth der Leitungen ab mit
»
550000
bleiben K o s t e n d e r S t a m m a n l a g e M.7160000.
Die ferneren Projecte Salb a c h ' s für die HeranDas Hochreservoir hatte er zweitheilig für im Ganzen I Ziehung der Reservequellen, sowie die dafür aufgestellten 45000 cbm Wasser in einer Höhenlage von 65,0 m Kostenanschläge sollen hier nicht weiter verfolgt werden, über der obersten Stufe der Frauenkirche angenommen. weil es sich derzeit noch nicht um deren Ausführung Von dem Reservoire sollten 2 Leitungen von je 750 mm handelte. Durchmesser, jede für 31,2 cbm pro Minute genügend 3. Kritik und Project der SubcommlMlon. und jede von 13 300 m Länge, das Wasser bei 29,0 m Reibungshöhe zur Stadt führen, so dass in H a i d Die Subcommission erklärte als Vorzüge des Manghausen in einer Terrainhöhe von 19,0 m über der f a l l t h a l - P r o j e c t e s den grossen Reichthum der Quellen, Frauenkirchenstufe noch 21,0 m Leitungsdruck vor- deren Wassermenge das programmmässige Quantum handen gewesen wäre. S a l b a c h empfahl, durch diese weit überragt, die glückliche Höhenlage, welche das Fallrohrleitnngen stets das ganze Wasser zur Stadt zu Wasser mit natürlichem Gefälle ohne jede maschinelle leiten und nicht an den Quellen oder am Reservoire 1 Einrichtung nach M ü n c h e n bringt, und die chemische das überschüssige Wasser abzulassen. Beschaffenheit und die Temperatur des Wassers, welche Soweit es seine nur generelle Bearbeitung des Pro- vollständig dem Programme entsprechen. Weil somit das Project alles in sich vereinte, was jectee gestattete, hat er für die vorbeschriebene Stammzu einer rationellen Wasserversorgung nöthig und wünanlage denfolgenden Kostenanschlag aufgestellt:
I. Regjerangsberirk Oberbayern.
schenswerth erscheint, so konnte für diese Subcommission nur der finanzielle Theil bei der Aufstellung von Abänderungen des vorliegenden Projectes bestimmend sein, und sie betrachtete es daher als ihre Aufgabe, speciellere Untersuchungen anzustellen, um durch eine geänderte Trace und andere Ausführung ein finanziell günstiger erscheinendes Project zu Stande zu bringen. In erster Linie reducirte sie zu dem Zwecke die secundliche Leistung der Anlage von 520 Lit. auf 434 Lit. und den Inhalt des Hochreservoirs von 45000 cbm auf 37 500 cbm, sowie den Durchmesser der Zuleitungen zur Stadt von 750 mm auf 700 mm. Auch hielt sie die Fassung der Quellen der Maxi- bis zur Weiglm ü h l e , des K a s p e r l b a c h e s , des G e s u n d b r u n n e n s und des P e c h l e r b a c h e s für dieses Quantum für genügend und stellte für die Fassung dieser Quellen allein, jedoch mit Ermöglichung des späteren Zuzuges der übrigen Quellen, eine ihrer Ansicht nach zweckmässigere Trace mit Verwendung billigeren Materiales auf, welches übrigens S a l b a c h nach der später vorzunehmenden, specielleren Bearbeitung eventuell auch in's Auge gefasst hatte. Im Nachfolgenden ist die von der Subcommission projectirte Trace kurz skizzirt. Der Sammelkanal von 1565 m Länge und von 1,5 in mal 1,0 m Profil, beginnt hiernach bei G19,28 0 und mündet bei 618,5 0 in den Stollen von 4450 m Länge und von 2,0 m mal 1,33 m Profil, in welchen über dem H ö l l e n g r a b e n ein Aquäduct eingeschaltet ist. Der Stollen mündet auf 617,6+ 0 am T e u f e l s g r a b e n in eine 1000 m lange Eisenleitung von 700 mm Durchmesser, die bis zur Kreuzung des Hohlweges mit dem Strässchen nach P e i s s führt. Zu dem Reservoire, welches die Subcommission an die Stelle verlegte, wo die Bahn von Münc h e n nach H o l z k i r c h e n vor der Station Deisenh o f e n den Wald verlässt, und dessen Oberwasserspiegel auf 584,0 + 0 angenommen ist, führt eine Cementrohrleitung von 750 mm Durchmesser und 5080 m Länge, die in 616.5 0 Höhe beginnt und an deren Ende in 601,7 + 0 Höhe eine zweite Leitung von 900 mm Durchmesser und 14 800 m Länge anschliesst, welche in 595,8 0 Höhe zur Kreuzung des H a c h i n g e r b a c h t h a l e s in ein 600 m langes Rohr von 700 mm Durchmesser übergeht. Die beiden Fallrohrleitungen vom Reservoire bis zur TegernseerLandstrasse in Giesing erhielten durch die Verlegung des Reservoires eine jede nur 8000 m Länge, gegenüber S a l b a c h ' s Annahme von 13000 m Länge für das Reservoir bei H ö h e n k i r c h e n . Für die Kosten des Ableitungsstollens hat die Subcommission pro lfd. m M. 80 bis M. 100, für die des Sammelkanals M. 80 bis M. 90, für die der Seitenstollen M. 80, für die des Syphons bei G r u b M. 80, für die der Cementrohrleitungen M. 40 respectiv M. 60, und für die von 1 cbm Reservoirinhalt M. 20 angenommen. Die Kosten des Stadtrohrnetzes bei theilweiser Verwendung älterer Rohre hat sie auf M. 1760000 ermäs8igt und von den so berechneten Neubauten als Ersparung die kapitalisirten Betriebskosten der alten, überflüssig werdenden Brunnenwerke mit M. 436880 und als Gewinn durch den Verkauf den Werth der Wasserkräfte mit M. 200000, den des Grund und Bodens mit M. 150000 und den des alten Eisens für Rohre etc. mit M. 63120 in Abzug gebracht. Die auf diese Weise von der Subcommission durch Aenderungen und Ersparungen erreichte Höhe des Kostenanschlages ergiebt im Ganzen M. 5986475 und nach Abzug der Beträge der alten Werke mit M. 850000 bleiben als Neubau-
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kosten M. 5136 475 übrig, also eine um fast 2 Millionen geringere Summe, als sie S a l b a c h allerdings bei höheren Einheitspreisen für eine grössere Anlage berechnet hatte. e) Arbeitevergebung für die erste Anlage. I. Ausschreibung, betreffend Werkpläne und Kostenanschläge.
Nachdem die städtischen Collegien das Project der Subcommission zur Ausführung angenommen hatten, betrachtete der Magistrat den im Jahre 1874 mit Salb a c h abgeschlossenen Vertrag, nach welchem diesem die specielle Bearbeitung und die Oberbauleitung für die Ausführung seines Projectes zugesagt war, als erloschen und übertrug der Subcommission die Leitung der speciellen Arbeiten für den Bau. Die von der Auffassung des Magistrats abweichende Ansicht S a l b a c h ' s veranlasste ihn zur Einreichung einer Klage gegen ersteren, die jedoch später durch einen gütlichen Vergleich beider Parteien hinfällig geworden ist. Am 6. April 1880 erliess der Magistrat folgende Bekanntmachung, die Ausführung der Wasserversorgung von M ü n c h e n betreffend: Der Stadtmagistrat beabsichtigt die Ausführung der Wasserversorgung M ü n c h e n s nach dem Projecte seiner Subcommission vom 17. December 1879 zu vergeben. Hiezu befähigte Unternehmer wollen sich bezüglich der Bedingungen an das Stadtbauamt wenden, wozu bemerkt wird, dass der Termin zur Vorlage des Kostenanschlages und der Werkpl&ne unüberschiebbar auf 3 Monate vom heutigen Tage festgestellt ist.
Die vorerwähnten generellen Bedingungen zur Ausführung der Wasserversorgung M ü n c h e n s bestanden aus den folgenden 12 Paragraphen: § 1. Die Ausführung einer neuen Wasserversorgung M ü n c h e n s aus dem M a n g f a l l t h a l e hat sich auf das von der städtischen Subcommission für Wasserversorgung in ihrem Referate vom 17. December 1879 aufgestellte Project mit Voranschlag zu gründen. § 2. Hienach sind daher vorerst bei einer Versorgung von 250000 Einwohnern (mit 150 Ltr. pro Tag und Kopf) 434 Secundenliter nach der Stadt zu führen; die Dimensionen der Zuleitung sind jedoch so vorzusehen, dass seinerzeit für 300000 Einwohner 520 Secundenliter eingeleitet werden können. § 3. Vorstehendem gemäss sind vorerst nur folgende Quellen zu fassen: 1. der K a s p e r i b a c h mit dem G e s u n d b r u n n e n und dem P e c h l e r b a c h e ; 2. der W e i g l m ü h l b a c h mit allen seinen Zuflüssen; 3. die unterhalb des W e i g l b a c h - U r s p r u n g e s direct zur M a n g f a l l laufenden Quellen. Bei Anlage und der Dimensionirung des FassungskanaleB und der Stollen nebst Zuleitung zum HochreBervoir ist jedoch Bedacht zu nehmen, dass seinerzeit noch mehrere, oberhalb gelegene Quellen eingeführt werden können. § 4. Das möglichst nahe zur Stadt zn legende Hochreservoir hat vorerst einen Fassungsraum von 37500 cbm zu erhalten, ist jedoch so anzulegen, dass jederzeit eine Vergrösserung desselben leicht erfolgen kann. § 5. Bezüglich des Rohrnetzes in der Stadt ist darauf Rücksicht zu nehmen, dass bei demselben die gegenwärtig vorhandenen Wasserleitungen, soweit nur immer thunlich, verwendet werden. § 6. Wie schon im § 1 angegeben, bildet das Project der städt. Subcommission nur die Grundlage zur Ausführung. Es bleibt daher den Offerenten unbenommen, zweckmässige, nicht zu hohe Kosten verursachende Aenderungen in Vorschlag zu bringen.
1. Regierungsbezirk Oberbayerü
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§ 7. Die im Besitze des Stadtbauamtes befindlichen, nivelütischen etc. Vorarbeiten stehen den Offerenten zeitweise za Gebote. Insofern dieselben Vermessungen im Felde vornehmen, haben sie alle etwaigen Entschädigungskosten an Grundbesitzer zu tragen, wie sie flberhaupt für die Aufstellung des Kostenanschlages mit Planen keinerlei Entschädigung zu beanspruchen haben. § 8. Die cur Ausführung dienenden Werkplane haben in entsprechendem Maassstabe alles deutlich anzugeben, was zur eingehenden Beurtheilung derselben nothwendig ist. § 9. Die Offerenten haben einen genauen Kostenanschlag mit den Werkplanen vorzulegen. In demselben sind sammtliche Einheitspreise anzugeben. Mit demselben ist auch die Erklärung zu verbinden, zu welchem unüberschreitbaren Betrage die Ausführung im Ganzen oder in einzelnen Theilen übernommen, innerhalb welcher Zeitdauer dasselbe vollendet, und welche Caution geleistet werden will, wozu auch der Nachweis der entsprechenden Geldmittel zu liefern ist. Endlich ist auch die Dauer der Haftzeit anzugeben. § 10. Die Offerenten haben auch ihre volle Qualifikation zu solchen Arbeiten nachzuweisen, insbesondere anzugeben, ob und welche Wasserversorgung von Städten sie bereits ausgeführt haben. § 11. Zar .Ausarbeitung des Kostenanschlages mit Werkplanen wird ein u nüberechreitbarer Termin von 3 Monaten, vom Tage der Ausschreibung an gerechnet, gewahrt. Spater einlaufende Elaborate können keine Berücksichtigung finden. § 12. Dem Stadtmagistrate bleibt es vorbehalten, die Ausführung ohne Rücksicht auf den Mindestnehmenden, entweder im Ganzen oder in einzelnen Theilen zu vergeben. 2. Vergleich der eingegangenen Offerten. Am 6. Juli 1880 waren auf diese 5 Offerten eingegangen, nämlich von:
Aufforderung
1. dem Bauunternehmer B Q h l e r in M ü n c h e n mit 2 Blatt Zeichnungen, Baubeschreibung, Kostenanschlag etc., die sich lediglich auf den Stollenbau bezog; 2. P h i l i p p H o l z m a n n ¿ C o m p , in F r a n k f u r t a.M. mit 19 Blatt Zeichnungen, Erlauterungsbericht, Kostenanschlag, Baubedingungen etc. für die Gesammtanlage ; 3. einem dafür gebildeten Consortium bestehend aus: der R h e i n i s c h e n W a s B e r w e r k s g e B e l l s c h a f t in B o n n , dem Civilingenieur Th. O. O e c h e l h ä u s e r in B e r l i n , dem Director V. S c h n e i d e r in E l b e r f e l d , den 3Bankhäusern D e i c h m a n n & C o m p . und J . L. E i t z b a c h e r & Comp., beide in K ö l n , und G e b r . S u l z b a c h in F r a n k f u r t a. M., dem Kaufmann W. Z e n t g e s in C r e f e l d und dem Rentier M a r e u x in N i e d e r - W a l u f f mit 14 Blatt Zeichnungen, Kostenanschlagen mit Specialbedingungen auf Grund der von Ingenieur A. T h i e m gefertigten Plane für die Gesammtanlage; 4. der Firma J . & A. A i r d & M a r c in M ü n c h e n mit 36 Blatt Zeichnungen, Erlauterungsbericht und Kostenanschlag für die Gesammtanlage; 5. den Ingenieuren C a r l d e l B o n d i o und H. G r u n e r und dem E i s e n h a n d l e r F. S. K u s t e r m a n n in M ü n c h e n mit 80 Blatt Zeichnungen, Vorbericht und 22 Detailanschlagen für die Gesammtanlage. Diese Offerten wurden sämmtlich der früher erwähnten Subcommission zur Prüfung übergeben, und diese erstattete darüber am 4. August 1880 ein schriftliches Gutachten. Von der Theilofferte von B ü h l e r ist von der Subcommission völlig Abstand genommen, weil sie in ihrem Umfange den Bedingungen nicht genügte, wogegen die übrigen Offerten einer eingehenden Prüfung und, weil sie sowohl von dem Projecte der Subcommission, als auch unter einander in technischer Beziehung in manchen Punkten wesentlich verschieden
waren, manchen Abänderungen im Laute der Verhandlungen unterzogen sind. Die in der Fachwelt angesehenen Namen der Offerenten rechtfertigen es, daas hier etwas näher auf die Verschiedenheit der Offerten eingegangen wird, wobei zur Abkürzung das Project von A. & J . A i r d mit A., das von D e l B o n d i o etc. mit B., das von P h . H o l z m a n n & C o m p , mit I I . , und das des C o n s o r t i u m s mit C. bezeichnet werden mag, während das der S u b c o m m i s s i o n mit S.-C. bezeichnet i s t l.Für die Ausführung der Q u e l l e n f a s s u n g e n hatte die S.-C. folgende Bedingungen vorgeschrieben: 1. Es muss die Fassung der Quellen in einer Weise vorgenommen werden, daas der bestehende freie Abfluss nicht nachtheilig geändert wird und dass kein Rückstau des Wassers eintritt. 2. Es müssen alle auf dem von der Stadtgemeinde M ü n c h e n erworbenen und in entsprechender Hohe zum Sammelkanale liegenden, bisher bekannten, erschrottenan und nutzbar zu machenden Quellen entsprechend gefasst und dem Kanale zugeleitet werden. 3. Die Quellen sind gegen das Eindringen von Wildwasser, 8chnee etc. und gegen jede andere störende Verunreinigung, sowie gegen Benachtheiligung der natürlichen Beschaffenheit und Temperatur ihres Wassers zu schützen. 4. Im Sammelkanale sind selbst wirkende Ueberlaufe mit Entleerungsleitungen auszuführen. 5. Der Zugang zu den Quellen muss, wo dafür Schächte angebracht werden, einfach und verschliessbar sein. 6. Etwaige Geschiebetheile, welche die Quellen besonders im Anfange nach ihrer Fassung hin und wieder mit sich führen konnten, sind durch Vorkehrungen entsprechend zurückzuhalten. 7. Die Dimensionen sämmtlicher Objecte sind entsprechend gross zu wählen und haben 1,3 m Ueberdeckung zu erhalten. Für die Quellenfassungen fehlten jedoch alle Terrainuntersuchungen und Schürfungen, so dass C. es abgelehnt hatte, im Kostenanschläge dafür einen Ansatz zu machen, wenn nicht an Ort und Stelle jeder einzelne zu Tage austretenden Quellenlauf in unzweideutiger Weise von der Subcommission bezeichnet würde. C. hat sich daher damit begnügt, in typischer Form durch Zeichnung die leitenden Ideen anzugeben, wonach die Fassung auf der wassertragenden Schicht mittels Eisenrohren, welche mit dem Sammelkanale in Verbindung gesetzt sind, erfolgen soll. H. will die Hauptquellen für sich durch Kanäle fassen, die in Brunnenstuben führen, aus denen das Wasser in den Sammelkanal tritt. Kleinere Quellen sollen durch Thonrohre entweder direct oder durch eingeschaltete Schächte dem Sammelkanale zugeführt werden. B . will die Quellen durch hölzerne Spundwände mit vorgelegter Betonmauer in der Weise fassen, dass sich an entere bergseitig fächerartig auseinandergehende Betonsohlen anschliessen, denen durch gelochte Sammelrohre das Wasser der Quellen zugeleitet wird, welche es dann nach einer Sammelsohle führen, die das Wasser nach Brunnenstuben und dann nach dem Sammelkanale abführen. A. will die einzelnen Quellen oder die zusammengefassten Gruppen von solchen durch gelochte Thonrohre direct oder durch eingeschaltete Einfallschächte mittels Thonrohren dem Sammelkanale zuführen. 2. Für die Anfangcote des S a m m e l k a n a l e s hat die S.-C. als Wasserhöhe 619,28 -|-0 angenommen, während H. dafür 619,6 + 0 und C. 618,9 -+- 0 gewählt haben und A. dessen Sohle auf 617,6 + 0 und B. auf 617,3 -f- 0 gelegt haben. C. will den Kanal aus einzeln verlegten Stücken von Cementrohren von 1,1 m Durchmesser herstellen. H. will ihm ein Profil von 1,5 m mal 1,0 m geben. Die untere Hälfte soll aus Bruchsteinmauerwerk in Cementmörtel und die obere aus Backsteinen in Kalkmörtel hergestellt werden, und das Wasserprofll soll einen 5 mm starken Putz aus reinem Cement
t. Regierungsbezirk Oberbayerü. erhalten. B. will dem Kanale ein Profil von 1,65 in mal 1,2 m geben nnd den unteren Theil 0,3 m dick aas Beton stampfen, Ober den die Wände nnd ein Backsteingewölbe kommt. Die Soble nnd die Wandungen auf 0,8 m Höbe sollen einen 26 mm starken Cementputz erhalten. A. will den Kanal im Profil 1,5 m mal 1,0 m auf einer 0,2 m dicken Betonsohle in Backsteinen mit Cementmörtel aufmauern und ihn beim P e c h l e r h a u s e durch einen 300 m langen Düker aus Eisenröhren von 800 mm Durchmesser ersetzen. Dem Kanale liat C. 1490 m Länge und 1: 2439 Gefälle gegeben. B. hat 1875 m Länge und 1: 3000 Gefälle gewählt. H. hat in den Kanal einzubauende Wehre bei 1533 m Länge des Kanals angenommen. Bei A. hat der Kanal incL Düker 1700 m Länge und 1: 2000 Gefälle. Bei 8.-C. hat der Kanal ein Profil von 1,5 m mal 1,0 m und 1565 m Länge bei 1: 4000 Gefälle. 3. Der Z u l e i t u n g s s t o l l e n hat bei A. eine Länge von 3850 m und 1: 5000 Gefälle, bei C. eine Länge von 4436 m und 1: 4166 Gefälle, bei H. eine Länge von 4665 m und 1: 5000 Gefälle und bei B. eine Länge von 5144 m und 1: 3000 Gefälle, während er bei 8.-C. zu 4450 m Länge mit 1: 2000 Gefälle angenommen ist C. hat dem Stollen, der aus Backsteinen in Cementmörtel gemauert werden soll, eine flache Soble von 1,38 m Breite und 2,0 m Höhe gegeben. A. hat für das Profil dieselben Massen mit einer flachen Betonsohle gewählt, und es soll die Stärke der Ausmauerung mit Backsteinen und Cementmörtel nach dem Materiale wechseln. H. hat dasselbe Profil und in der Sohle einen Hausteinblock angenommen ; im Wasserprofile soll ein 20 mm starker, reiner Cementputz aufgebracht werden. B. hat ein Profil von 2,25 m mal 1,25 m gewählt; an ein Betonsohlenstück sollen sich gestampfte Betonwiderlager anschliessen, und die Auswölbung soll in Backstein, Nagelfluhe und event. bei festem Gesteine gar nicht stattfinden. Das Wasserprofil erhält einen 25 mm starken Putz. 8.-C. hat ein Profil von 2,0 m mal 1,33 m angenommen. 4. Für die Kreuzung mit dem H ö l l e n g r a b e n haben A. und C. einen Düker angenommen, ersterer von 500 m Länge und 800 mm Durchmesser und letzterer von 158 m Länge und 850 mm Durchmesser. B. hat einen 154 m langen Aquaduct mit 7 Oeffnungen, über dem eine Cementrohrleitung von 1,2 m Durchmesser hinwegführt. H. hat einen 32 m langen Aquaduct, auf dem die Leitung im Stollenprofile ruht. Für die Kreuzung des T e u f e l s g r a b e n s haben sämmtliche Offerenten Düker aus gusseiBernen Bohren angenommen. Bei A. bat der Düker 800 mm Durchmesser und 1010 m Länge bei 1,72 m Gefftlleverlnst; bei B. 700 mm Durchmesser und 220 m Länge bei 1,032 m Gefälleverlust; bei H. 750 ram Durchmesser und 1000 m Länge bei 2,25 m Gefalleverlust, und bei C. 850 mm Durchmesser und 688 m Länge bei 0,97 m Gefälleverlust, während 8.-C. 700 mm Durchmesser und 1000 m Länge bei 1,084 m Gefälleverlust hat. Die Kreuzung des G l e i s e n t h a l s erfolgt bei B.durch einen Aquaduct von 110 m Länge mit 5 Oeffnungen, über den eine Cementrohrleitung von 800 mm Durchmesser führt. Die anderen ÖSerenten haben dafür Düker aus gusseisernen Bohren gewählt, und zwar A. ein Rohr von 750 mm Durchmesser und 1340 m Länge, H. von 800 mm Durchmesser und 637 m Länge, und C. von 750 mm Durchmesser und 301 m Länge, während 8.-C. ein Bohr von 700 mm Durchmesser und 600 m Länge angenommen hat. 5. Die L a g e d e s H o c h r e s e r v o i r s stimmt bei A. und H. mit der Annahme von S.-C. überein, während B. dasselbe an die VerbindungBBtrasse von W ö r n b r u n n und G e i s e l g a s t e i g verlegt hat. C. hat es unweit der Strasse von G r ü n w a l d nach G e i s e l g a s t e i g ausserhalb des Parkes angenommen. Oberwasser- und Niederwasserspiegel liegen bei 8.-C., A. und H. auf 584,0 - f 0 und 681,0 - f 0, bei B. auf 587,0 + 0 und 583,0 + 0 und bei C. auf 686,0 + 0 und 582,0 - f 0. 6. Für die Z u l e i t u n g v o m S t o l l e n b i s z u m R e s e r v o i r e haben B., H. und C. ebenso wie 8.-C. Cementrohre gewählt, während A. Kanäle mit flacher Sohle von 0,2 m Dicke aus Beton mit Ziegelsteinüberwölbung angenommen bat. Von diesen Kanälen sollen bei A. 1690 m Länge bei
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1: 2500 Gefälle ein Profil von 1,6 m mal 1,0 m, ferner 1610 m Länge bei 1:250 Gefälle ein Profil von 1,3 m mal 0,6 m und 16440 m ein Gefälle von 1:1000 ein Profil von 1,35 m mal 0,7 m erhalten. Ferner sollen in die Zuleitung, deren Gesammtlänge 21 250 m ausmacht, 1310 m als Druckleitung durch gusseiserne Rohre von 760 mm und als Fallleitung 300 m Rohre bei 1:1000 m Gefälle von 900 mm Durchmesser eingeschaltet werden. C. hat 24884 m im Graben zu verdichtende Cementrohre von 900 mm Durchmesser im Gefälle von 1:881 und für eine 454 m lange Strecke einer Druckleitung von 750 mm Durchmesser angenommen, so dass die Gesammtlänge 25338 m betragen würde. H. will die Rohre aus Stampfbeton in der Grube herstellen und auf einem inneren Cementmörtelputze eine 5 mm dicke Abglättung mit reinem Cement vornehmen. Es sind4469 m Leitung mit 1:343 Gefälle von 750 mm Durchmesser, und eine Länge von 611 m und eine von 16218 m, beide mit 1:1000 Gefälle von 900 mm Durchmesser angenommen. Die Gesammtlänge beträgt somit 21298 m. B. will die Cementrohre, die unten eine ebene Fläche haben sollen, in Bauhütten selbst anfertigen, deren Stossfugen in der Grube mit Cementmörtel dichten, und an den Aussenseiten Uebermuffen mit gleichem Hörtel aufdichten. Die gesammte Länge von 22561 m soll aus Rohren von 850 mm Durchmesser auf 6156 m mit 1: 960 Gefälle, aus Rohren von 800 mm Durchmesser auf 11790 m Länge mit 1: 700 Gefälle, und auB Rohren von 900 mm Durchmesser auf 3900 m Länge mit 1:1200 Gefälle und auf 715 m Länge mit 1:1000 Gefälle bestehen. S.-C. hat gleichfalls Cementrohre angenommen und zwar auf 5080 m Länge bei 1:290 Gefälle von 750 mm und auf 14800 m Länge bei 1:4000 Gefälle von 900 mm Durch messer. 7. Dem H o c h r e s e r v o i r e wollen A., B. und H. 35000 cbm und C. 37 700 cbm I n h a l t geben. A. und H. haben eine E n t l e e r u n g nach dem H a c h i n g e r Bache angenommen, und zwar A. von 2320 m Länge und H. von 2123 m Länge, eowie beide als Cementkanal von 1,30 m mal 0,6 m resp. von 600 mm Durchmesser und theils als offenen Graben. B. will dafür ein Cementrohr von 500 mm Durchmesser und 1600 m Länge nach der I s a r führen. C. will gleichfalls einen Abfluss zur I s a r von 930 m Länge herstellen, der theils aus einem offenen Graben und theils aus einem Cementrohre von 900 mm Durchmesser bestehen soll. Als M a t e r i a l für das Reservoir wollen sämmtliche Offerenten für die Sohle Beton mit Ziegelflach- oder Rollschichten verwenden und die Gewölbe, Pfeiler, Bögen und inneren Mauern aus Ziegelsteinen mit Cementmörtel herstellen. Die äusseren Wandungen wollen A., B. und II. aus Beton und C. gleichfalls aus Ziegelsteinen herstellen. Die Böden und die Wände bis zur Wasserhöhe wollen sie sämmtlich mit Cementmörtel glatt putzen. 8. Sämmtliche Offerenten haben 2 D r u c k l e i t u n g e n , beide von gleichen Durchmessern, und zwar A., B. und H. von 700 mm und C. von 725 mm angenommen. Bei A. haben beide Leitungen 19314 m Länge und führen bis zur Kreuzung der Pilgersheimer- und Freibadstrasse; bei B. haben sie 15600 m Länge und führen bis zur Kreuzung der Wirthaund Tegernsee-Landstrasse; bei H. haben sie 17 300 m Länge und führen bis zur Kreuzung der Grünwalder- und TegernseeLandstrasse; bei C. endlich haben sie 15866 m Länge und führen zusammen bis nach der Menterschwaige und von hier führt ein Strang weiter bis G i e s i n g und der andere über die I s a r nach S e n d l i n g . Die Längen und Dimensionen der neu zu verlegen angenommenen Rohre und die Zahl der Schieber und Hydranten gibt die Tabelle 4 (8. 16) an. 9. Die von den verschiedenen Offerenten für die im Vorstehenden specificirt aufgenommenen Objecte geforderten B e t r ä g e , sowie die G e s a m m t s u m m e ihrer Forderungen gibt die Tabelle 5 (S. 16) an.
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t. Regierungsbezirk Oberbayern
Tabelle 4. Durchmesser mm
800 760 700 660 600 560 500 460 400 376 360 325 300 275 250 225 200 175 150 125 100 80 .
Offerte A.
Offert« B.
Offerte H.
m
m
m
—
—
— —
3 634 848 1032 1697 1946 1820 1236
—
2 810
1870 —
1600 11320 —
4063
—
2 216 661 1753 570 238 2293 1945 2893 2 700 1987 5 777 8550 20 652 11327 69 623
—
—
6079
—
2640
565 932 1608
—
6 675
—
7 529 —
4 618 9 832 11248 84 917
Gesammtlftnge. . 8chieberaahl . . Hydranten - Grösse Hydranten-Zahl .
—
—
—
m 1818 573 1837 777
1545
2244 587 969 1009 468 913 402
—
Offerte C.
136 334 698 76 mm 1097
4 541 576 5 910 12484 56 856
4290 —
22 252 8 757 75 422
—
94117 406 65 mm 1419
—
—
139 061 787 65 mm 1267
137 675 469 70 mm 1378
3. Vergebung der Arbeiten.
Im Verlaufe der Verhandlungen der Subcommission mit den verschiedenen Offerenten haben die in einzelnen Offerten der letzteren veranschlagten Ausführungen in einigen Punkten Aenderangen erfahren, welche eine theilweise Modification der gestellten Kostenforderung zur Folge hatten. Ohne in deren Inhalt hier im Einzelnen weiter einzugehen, mag es genügen, die dadurch erzielten Endresultate in der Tabelle 6 (S. 17) zusammenzufassen.
Auf Vorschlag der Subcommission wurde von der Stadtverwaltung beschlossen, die Arbeiten und Lieferungen in 2 Loose getrennt (nach A und B in der Tabelle 5) an 2 verschiedene Unternehmer zu vergeben, und zwar das Loos A: Quellfassung, Sammelkanal, Zuleitung, Reservoir an das M ü n c h e n e r C o n s o r t i u m d e ! B o n d i o etc. und das Loos B: Druckleitungen und Stadtrohrnetz an Ph. H o l z m a n n & Comp, in F r a n k f u r t a. M. Die entere Firma verzichtete aber auf die Uebernahme der Theilausführung, und in Folge dessen wurde beschlossen, das Loos A der Firma J . & A. Aird & Marc in B e r l i n zu übertragen. Am 3. März 1881 kam mit dieser Firma für die bezeichneten Arbeiten (mit Ausschluss der Entleerungsleitung des Reservoirs) ein Vertrag auf Zahlung einer Pauschalsumme von M. 2697876,80 zu Stande, und am 30. April 1881 wurde ferner mit Ph. H o l z m a n n ¿ C o m p , in F r a n k f u r t a. M. ein Vertrag abgeschlossen, welcher ihm auf Grund von Einheitspreisen die sämmtlichen Arbeiten und Lieferungen des Looses B übertrug, für welche eine AnschlagBsumme von M. 2 770000 festgestellt war. Beiden Unternehmern wurde eine zweijährige Bauzeit bewilligt, und beide übernahmen eine fünfjährige Garantie für ihre Arbeiten. Unter Berücksichtigung dieser Verträge stellten sich die Voranschlagskosten der Anlage nun wie folgt, zusammen : für Quell- und Grunderwerb. . . M. 280000,00 » Zuleitungen und Hochreservoir » 2697876,80 » Entleerungsleitung vom Hochreservoire . . . - . . . » 60000,00 » Druckleitung und Stadtrohrnetz » 2770000,00 192123,20 » Bauleitung u. Unvorhergesehenes » Summa M. 6000000,00f) Ausführung der ersten Anlage. I. Quellenfassuagei.
Die Hauptquelle des K a s p e r l b a c h e s ist durch gelochte Thonrohre gefasst, welche in einen Sammelbrunnen eingeführt sind. Die anderen Quellen sind
Tabelle 5. Offerte A.
Gegenstand
A
1. Quellfassung und Sammelkanal 2. Zuleitung in einem Stollen desgl. aber den Hollengraben desgl. Ober den Teufelegraben desgl. in Rohren oder Kanälen desgl. (Iber das Gleisenthal 3. Hochreservoir A. Gesammtkosten 1. 2. 3 bei einer Gesammtlftnge von
. . . .
.
.
^ . m
4. Druckleitungen 5. Neues Stadtrohrnetz
Offerte B. jt
Offerte H. ut
Offerte C. *
161500 668 850 41170 77 930 942 310 94 970 714082
215 490 830000 41650 22600 739208 42 500 600000
148 895 763 075 17 161 74076 943 634 49 720 748 430
123 669 1031194 26 402 120 761 1 521 699 29195 789 480
2 700 812 29 650
2 530000 30 064
2 850000 29165
3642400 32411
1162 080 1449 830
930000 1440000
994 760 1 707 178
1383 639 2141868
B. Gesammtkosten 4. 5 bei einer Gesammtlftnge von
.
. . m
2 611 910 154 600
2 370 000 109 717
2 701 928 156 381
3 525 507 153 541
Gesammtkosten 1. bis 5 bei einer Gesammtlftnge von
.
. . m
5 312 722 184 250
4900 000 139 781
5 551 928 185 546
7 167 907 185 952
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I. Regierungsbezirk öberbayerd.
Tabelle 6. Offerte A
Offerte B.
Offerte H.
Offerte C.
A. Quellfassang, Sammelkanal, Zuleitung, Hochreservoir : Kostenanschlag Jl desgl. Lange m
2854887 29 600
2510 000 30045
2 937 045 29165
3 642400 32411
B. Druckleitungen, Stadtrohmetz: Kostenanschlag Jl desgl. Lftnge m
2 611911 154 648
2 755043 144 910
2 701929 156 381
3525 503 153 541
Gesammtkosten Jl Länge m
5466 788 184 248
5265 043 174955
5638 974 185 546
7 149 903 185 952
Gegenstand.
einzeln oder in Gruppen durch Sammelstollen erschlossen und durch entsprechende Ableitungsstollen dem Sammelkanale, ebenso wie das Wasser aus dem Sammelbrunnen, zugeführt. Die Ableitung der Quellen zwischen M a x i m ü h l e und W e i g l m ü h l e erfolgt durch 3 verschiedene Stollen, und für die übrigen Quellen sind femer noch 5 kleinere Stollen hergestellt. Ueber dem Sammelbrunnen ist später als Erinnerungszeichen ein 10,0 m hoher Obelisk errichtet, auf dem eine Gedenktafel angebracht ist, die durch den verstorbenen Oberbürgermeister Dr. v. E r h a r d die folgende Inschrift erhalten hat: „Hier trat der logenannte K a e p e r l b a c h , welcher zwei Mflhlen trieb, zu Tage, bis derselbe zu der Wasserversorgung der Stadt M ü n c h e n mit weiteren Quellen des M a n g f a l l t h a l e s in den Jahren 1881 bis 1883 gefasst und unterirdisch abgeleitet wurde."
Zur Sicherstellung der Quellgebiete und als Schutzterrain der Zuleitungsobjecte, sowie zur Erhaltung der bewaldeten Abhänge hat die Stadt in der Strecke von R e i s a c h bis V a l l e y und in dem von der Zuleitung nach D e i s e n h o f e n berührten Terrain ca. 40ha Grundfläche in 14 verschiedenen Gemeinden erworben. 2. Sammelkanal.
Der Sammelkanal, welcher das Wasser der verschiedenen Quellen bis zum Beginne ties Zuleitungstunnels führt, beginnt mit einer Sohlenhöhe von 617,5 -(-0 und liegt, weil die oberste Stufe der Frauenkirche auf 518,9 + 0 liegt, um 98,6 m höher als diese Stufe. Dieser Kanal hat 1,5 m lichte Höhe und 1,0 m lichte Breite. Er ist in seinen Seitenwandungen und in seinem Deckengewölbe, das 0,25 m stark ist, aus Backsteinmauerwerk mit Cementmörtel ausgeführt. Seine Sohle ist flach und in 0,2 m Dicke aus Beton hergestellt. Die Wände sind bis auf 50 mm Höhe über dem höchsten Wasserstande und ebenso die Böden mit dünnem Cementmörtel beworfen, resp. überrieben und mit reinem Cement geglättet. Die Deckengewölbe und die übrigen Theile der Seitenwände sind glatt ausgefugt. Dieser Kanal führt von M ü h l t h a l bis zur Maxim ü h l e und bildet an dem linken Ufer der M a n g f a l l zugleich den Anfang der Zuleitung zum Hochreservoire bei D e i s e n h o f e n . Er hat ein Gefälle von 1:2000 und ist durch das P e c h l e r t h a l in 2 Theile getheilt, welches ein Düker aus gusseisernen Rohren von 800 mm Durchmesser und 325,8 m Länge zur Verbindung beider Theile durchkreuzt. Für diesen Düker ist ein Gefälle von 0,51 m beansprucht. Die erste der beiden Kanalstrecken hat eine Länge von 334,5 m und die zweite hat eine solche von 778,8 m. Urahn, Wamerreraorgung.
3. Zuleitung i n
Hochreservoir.
Der erste Theil des ZuleitungsstollensMaximühleV a l l e y hat eine Länge von 1838,8 m bis zu dem H ö l l e n g r a b e n -Düker und der zweite Theil ValleyG r u b , der unter H o h e n t i l c h i n g durchgeführt ist, hat eine Länge von 2510,7 m bis zum T e u f e l s g r a b e n Düker erhalten. Beide Stollenhälften sind mit Ziegelsteinen ausgemauert und haben einen eiförmigen Querschnitt von 2,0 m Höhe und 1,33 m Breite im Lichte, sowie ein Gefälle von 1:5000. Die Seitenwandungen und das Deckengewölbe haben 0,25 m Stärke. Die Sohle ist gleich stark aus Rollschichten gebildet. Betonblöcke sind als Kämpfer für die Gewölbe eingesetzt. Die beiden Düker bestehen aus gusseisernen Rohren von 800 mm Durchmesser. Der H ö 11 e n g r a b e n - Düker hat 386 m Länge und 0,71 m Gefäll Verlust und der T e u f e l s g r a b e n - D ü k e r hat 985,9 m Länge und 1,83 m Gefällverlust. Hinter dem T e u f e l s g r a b e n beginnt auf der Anhöhe bei G r u b der ca. 2 m bis 3 m unterm Terrain liegende, eigentliche Zuleitungskanal und zwar bei der Kreuzung der alten R o s e n h e i m e r S t r a s s e . Je nach seinen verschiedenen Gefällen hat der Kanal verschiedene Querschnitte erhalten. Er besteht aus einer muldenförmigen Betonsohle, die aus einzelnen, auf der Baustelle gefertigten Blöcken von 0,2 m Stärke zusammengesetzt ist, auf die sich vertikale Seitenwände von 0,2 m bis 0,25 m Dicke, die in der Grube aus Beton aufgestampft sind, setzen. Ueber diese legt sich dann ein Backsteingewölbe von 0,12 m bis 0,25 m Stärke. Das erste Stück dieses Kanals hat 1580,8 m Länge mit einem Gefälle von 1: 2500 bei 1,5 m mal 1,0 m lichtem Querschnitte. Das zweite Stück hat auf 1584 m Länge ein Gefälle von 1: 250 bei einem Querschnitte von 1,3 m mal 0,6 m und endet bei G ö g g e n h o f e n . Von hier bis nach O t t er l o h hat der Kanal 10841,7 m Länge und bei einem Gefälle von 1:1000 einen Querschnitt von 1,35 m mal 0,7 m. Es folgt dann in dem Orte O t t e r l o h eine gufseiserne Leitung von 300 m Länge und 900 mm Durchmesser, und an diese schliesst sich bis vor O b e r h a c h i n g eine 5 620 m lange Kanalstrecke mit einem Gefälle von 1:1000 und von einem Querschnitte von 1,35 m mal 0,7 m. Das G l e i s e n t h a l vor O b e r h a c h i n g wird durch eine geschlossene Leitung von Gusseisen als Düker durchkreuzt. Diese hat 750 mm Durchmesser und im Ganzen 2695,0 m Länge bis zum Hochreservoire a n der Waldgrenze des G r ü n w a l d e r Forstes. _ Der Sammelkanal der Quellen beginnt mit einer Sohlenlage von 617,5 + 0, und es liegt der Eintritt des Rohres in das Reservoir auf 581,5 -)- 0. Die Sohle des Reser2
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I. Regierungsbeiirk Oberbayern.
voirs selbst liegtauf 581,0 0, also 62,1 m hoch über der früher erwähnten Stufe der Frauenkirche. Die Entfernung von dem Eintritte des Wassers in die Sammelleitung bis zum Austritte des Wassere in das Reservoir beträgt 29782 lfd. m.
auf dem Reservoirgrundstücke in einen gemauerten Entleerungskanal ein, der 0,6 m Breite und 1,3 m Höhe im Lichten hat und bis hinter die Kreuzung mit dem Damme der M ü n c h e n - H o l z k i r c h e n e r Eisenbahn führt. Hier mündet der Kanal in einen offenen Graben, der bis zur I s a r führt. Die Entleerungen für die Reservoiranlage haben im Ganzen 4285 lfd. m Länge.
4. Hoohreservoir. Das Reservoir liegt ca. 9 km von dem in der Vor5. Druckleitungen zur Stadt stadt G i e i i n g beginnenden Vertheilungsnetze für das Wasser entfernt. Es hat, in 2 Kammern getrennt, bei Die beiden Fallrohrleitungen liegen in 4 m bis 5 m 3,0 m Wasserhöhe einen Inhalt von 37 500 cbm. Jede Entfernung von einander und sind zunächst in der Richtung Kammer misst im Grundrisse im Lichten 82,86 m mal ji der Bahn bis nach G r o s s h e s s e l o h e geführt. Dann 82,96 m, hat also 6874 qm Bodenfläche. Auf dieser biegen sie rechts in den Park ein und verfolgen hier erheben eich in 3,63 m Entfernung von Mitte zu Mitte das Bibergersträsschen; sie gehen dann mit diesem in 22 Reihen von je 22 Pfeilern, welche 3,76 m von ein- die Tegernseer Landstrasse über, welche sie bis zur ander entfernt sind und 0,65 m mal 0,51 m im Quer- Kreuzung mit der Pfarrhofstrasse verfolgen. Eine jede schnitte messen. In 1,21 m Höhe über der Sohle setzen dieser Leitungen hat 9124 m Länge und in ihrer Mitte die Widerlager der im Scheitel 1,96 m hohen Gurtbögen sind beide durch entsprechende Schieberstellungen mit von 0,51 m Breite und 0,38 m Gewölbstärke an, welche einander zu kuppeln. Sie liegen mit Oberkante Rohr die 22 Pfeilerreihen untereinander verbinden. 23 Reihen 1,3 m tief unter Terrain und sind zusammen für eine Tonnengewölbe von 3,9 m lichter Scheitelhöhe und Leistungsfähigkeit bis zu 760 Sec.-Lit. oder für das 0,14 m Gewölbstärke bilden zwischen den Gurtbögen l s / 4 fache der ursprünglich angenommenen Reservoirdie Decke. Die Pfeiler, die Gurtbögen und die Gewölbe leitung, welche 434 Sec.-Lit. liefern sollte, bestimmt. bestehen aus Ziegelmauerwerk in Cementmörtel. In gleicher Weise ist die Mittelmauer zwischen beiden Ab6. Das Verthellungsnetz. theilungen hergestellt, welche von 1,42 m unterer Stärke Als Beginn des Vertheilungsnetzes gilt die Ecke in 4 Absätzen oben bis auf 0,9 m Stärke abnimmt. Der der Tegemseer-Landstrasse und der Pfarrhofstrasse. Das 0,6 m dicke Boden und die 1,2 m dicken Umfassungs- VertheUungsnetz ist nach dem Circulationssysteme mit wände des Reservoirs bestehen, ebenso wie die Gewölbe- theilweiser Verästelung ausgeführt und für ein Wasserzwickel, aus Stampfbeton von 1 Thl. Cement, 1 Thl. quantum von 910 Sec.-Lit. bestimmt. Als Druckcote reinem Quarzsand und 5 Thln. gereinigtem Kies von beim Eintritt des Wassers in das Rohrnetz ist 565,4 m -(-0 einer gleichen Korngrosse. angenommen. Das Zuleitungsrohr von den Quellen zu dem ReFür die Stadtrohrleitungen waren im Ganzen für das servoire liegt auf der einen und die Ableitungsrohre aus Jahr 1883 als Anfangs nöthigangenommen: 117 500 lfd. m dem Reservoire zur Stadt liegen auf der anderen Lang- Rohre mit 402 Schiebern und 1097 Hydranten. Bis zum seite der Reservoiranlage. Ersteres hat 750 mm Durch- 1. August 1883, dem Tag der Eröffnung des Werkes, messer und mündet mittels eines Abzweiges von 700 mm waren im Ganzen für das Stadtrohrnetz in Wirklichkeit Durchmesser mit einem Schieber in 0,45 m Höhe über 135100 lfd. m und für die Fallrohrleitungen 18 200 lfd. m dem Reservoirboden in die erste Abtheilung und dann mit zusammen 732 Schiebern und 1149 Hydranten herin einen gemauerten und überwölbten Schacht von gestellt. 2,0 m lichtem Durchmesser ein, der vor der zweiten Die Hydranten sind für 6 bis 9 Sec.-Lit. bestimmt. Abtheilung liegt und quasi als offenes Standrohr dient. Es sind Unterflurhydranten mit Steigerohren von 65 mm Von diesem geht in gleicher Höhe wie bei der ersten Durchmesser, die in 104 m Entfernung von einander Abtheilung ein Abzweig von 700 mm Durchmesser zu projectirt sind. Für die Rohrleitungen von 400 mm der zweiten Abtheilung ab. Die beiden Ableitungs- Durchmesser an aufwärts sind für die Anschlüsse Paralleloder Fallrohre der Abtheilungen haben 700 mm Durch- leitungen von 100 mm Durchmesser verlegt. Die am messer und sind mit Schiebern abstellbar. Sie treten 1. August 1883 vorhandenen 153 300 lfd. m Rohre setzten in 0,15 m Höhe über dem Reservoirboden aus und sind sich nach den verschiedenen Durchmessern aus folgenden hinter ihren Schiebern vor der einen Querseite der Längen zusammen: Reservoiranlage durch ein T-Stück und ein Kreuzstück 600 500 400 350 300 mit einander verbunden und hinter diesen, nachdem Durchmesser mm 700 hier noch je ein Schieber eingeschaltet ist, einzeln zur Rohrlänge. . m 20400 3000 2400 1600 1800 7100 200 150 125 100 Stadt weitergeführt. An den vierten Schenkel des Kreuz- Durchmesser mm 250 stückes schliesst ein Schieber an, und es führt hinter Rohrlänge. . m 3800 7200 21000 5000 80000 diesem bis zu dem vorerwähnten Schachte ein UmgangsFür das Vertheilungsnetz sind 4 Hauptstränge, deren rohr von 700 mm Durchmesser, wodurch es möglich ist, jeder die I s a r und deren Arme kreuzt, ausgeführt, mit Umgehung des Reservoires die Zuleitung und die welche von dem hochgelegenen, östlichen Steilrande weg Fallrohrleitungen direct zu kuppeln. nach den tiefer liegenden Stadttheilen westlich der Auf der Seite der Reservoiranlage, auf welcher der I s a r das Wasser in der Art überführen, dass ein Strang Schacht steht, führt aus jeder Reservoirabtheilung ein den andern ergänzen und eventuell verstärken kann, Entleerungsrohr mit Schieber und ein Ueberfallrohr ab, so dass jeder Strang auch das Versorgungsgebiet eines welche mit einander durch eine Entleerungsleitung ver- anderen eventuell mit beherrschen kann. Für die Hauptbunden sind, mit welchem auch ein Entleerungsrohr des stränge sind als Abgabemengen festgestellt: für A Schachtes mit einem eingeschalteten Schieber verbunden 409,16 Sec.-Lit.; für B 228,33 Sec.-Lit.; für C 141,5 Sec.ist. Diese Rohre haben sämmtlich 700 mm Durch- Lit. und für D 132,0 Sec.-Lit. messer. Mit dem gemeinschaftlichen Entleerungsrohre Der H a u p t s t r a n g A geht mit 700 mm Durchist ferner auch ein Ueberfallrohr von 100 mm Durch- messer durch die Pfarrhof-, Berg- und Freibadstrasse, messer aus dem Schachte verbunden. Ersteres mündet kreuzt die I s a r unterhalb der Wittelsbacherbrücke
19
1. Regierungsbezirk Oberbayerfl.
durch einen schmiedeeisernen Düker, geht durch die Kapuzinerstrasse bis zur Thalkirchnerstrasse, dann weiter mit 600 mm Durchmesser durch die Kapuziner-, Lindwurm- und Göthestrasse bis zur Schwan thaleretrasse, von hier weiter mit 500 mm Durchmesser durch die Bayerstrasse bis zum Bahnhofplatze und dann, auf 400 mm Durchmesser reducirt, zur Dachauerstrasse, wo er bei der Kreuzung der Marsstrasse 300 mm Durchmesser bis zum Stiglmayerplatze erhält, und führt schliesslich mit 200 mm Durchmesser durch die äussere Dachauerstrasse zum Burgfrieden etc. D e r H a u p t s t r a n g B geht von der auf der Tegemseer Landstrasse verlängerten, zweiten Fallrohrleitung von 700 mm Durchmesser nächst des Auer Kirchhofes mit 500mm Durchmesser ab und führt unter dem Nockherberg durch die Ohlmüllerstrasse zur I s a r , welche er unterhalb der Reichenbachbrücke mit einem Düker aus schmiedeeisernen Kohren kreuzt, geht dann bis zur Kreuzung der Klenze- und Fraunhoferstrasse und führt in dieser mit 400 mm Durchmesser weiter durch die Müllerstrasse zum Sendlingerthore. Hier zweigt davon ein Arm von 250 mm Durchmesser ab, der durch die Sonnenstrasse über den Karlsplatz zum Göthedenkmal führt und mit 300 mm Durchmesser weiter durch die Briennerstrasse zum Odeonsplatze geht. Der andere Arm geht mit 300 mm Durchmesser durch die Sendlinger-, Rosen-, Wein- und Theatinerstrasse bis zum Odeonsplatze zur Vereinigung mit dem anderen Arme, um dann mit abnehmendem Durchmesser auf der Ludwigsstrasse und Schwabinger Landstrasse weiter zu gehen. Der H a u p t s t r a n g C zweigt von der mit 600 mm Durchmesser auf dem Auer Kirchhofe, dem Giesinger Wege und der Steinstrasse verlängerten, zweiten Fallrohrleitung bei der Kreuzung der letzteren mit der Rosenheimerstrasse mit 350 mm Durchmesser ab und führt auf dieser Strasse weiter über die Ludwigs- und die alte Isarbrücke und, auf 300 mm Durchmesser reducirt, durch die Zweibrückenstrasse und zum Marienplatze, wo er sich beim Anfange der Kaufingerstrasse mit einem Arme der Leitung B verbindet, während ein Arm von 200 mm Durchmesser davon weiter durch die Kaufinger- und Neuhauserstrasse geführt ist und hier den andern Strang von B erreicht. Der H a u p t s t r a n g D von 400 mm Durchmesser führt nach Abgang des Hauptstranges C durch die Steinstrasse bis zum Wienerplatze und mit 350 mm Durchmesser zur I s a r , die er auf der Maximilianabrücke kreuzt, dann durch die Maximilians- und Perusastrasse zur Theatinerstrasse, um, auf 300 mm Durchmesser reducirt, sich mit dem über den Odeonsplatz gehenden Arme des Hauptstranges B zu verbinden. Für die Druckverhältnisse in den Leitungen war als Norm festgestellt: 24,0 m Sendling (höchste Stelle), 30,0 m Giesing, 31,0 m Schrenkstrasse, 33,0 m Wienerplatz, 34,6 m Sendlingerthorplatz und KarlBthor, 36,8 m Siegesthor, 37,0 m Bahnhof platz und Stiglmayerplatz, 38,0 m Marienplatz, 43,5 m Müllerstrasse und 44,6 m Ohlmüllerstrasse. Bis zum Ende des Jahres 1886, in welchem erst der ursprünglich beabsichtigte Ausbau des Werkes wirklich vollendet war, hat die Länge des Rohrnetzes 164 882 lfd. m erreicht und es waren damit 816 Schieber und 1241 Hydranten verbunden. 5137 Anwesen waren damals an die Leitungen angeschlossen, von denen 3689 das Wasser nach Messern und 1448 nach Aichhähnen bezogen. Die gesammten Anlagekosten haben an diesem Termine betragen :
für Grunderwerb, Quellenfassungen und Zuleitungen » die Entleerungsleitung » die Fallrohrleitungen und das städtische Rohrnetz » für Bauleitung, Unvorhergesehenes etc. zusammen
M. 3027 253 » 37 945 > 2808402 » 481943 M. 6355543.
g) Späterer Ausbau der Zuleitungen. I. Zweite Zuleitung zu deu beiden StollenhSlften.
Ein im März 1884 aufgefundener Defekt im ersten Zuleitungsstollen hat im Jahre 1885/86 die Veranlassung zur Herstellung einer zweiten Zuleitung vom Sammelkanale bis zum zweiten Zuleitungsstollen jenseits des H ö l l e n g r a b e n s gegeben. Diese neue Leitung hat im Ganzen 2178 m Länge erhalten. Sie besteht auf 480 m Länge aus eisernen Rohren von 1200 mm Durchmesser, ferner auf 924 m Länge aus einem Stollen mit einem Gefälle von 1:5000 und von einem eiförmigen Querschnitte von 1,9 m mal 1,25 m und endlich auf 760 m aus eisernen Rohren von 900 mm Durchmesser. Die letztere Rohrleitung überschreitet das H ö l l e n t h a l auf einem Aquäducte in Form einer 31,7 m langen, massiven Brücke, welche ein 15,0 m breites Durchflussprofil mit einem Gewölbe von 3,7 m Stichhöhe überspannt. Diese ganze Leitung hat 533 000 M. gekostet. Nach ihrer Inbetriebnahme war erst die Möglichkeit geschaffen, im Jahre 1886 die erforderliche Reparatur an dem ersten Zuleitungsstollen vorzunehmen. Die Kosten für diese Reparatur haben ferner 100 000 M. betragen, so dass diese gesammten Baukosten sich auf 633 000 M. belaufen. Der Bau der neuen Stollenstrecke ist in Regie ausgeführt und die Verlegung der Rohrleitungen war H o l z m a n n & C o m p , übertragen. Durch diese Doppelanlage ist zugleich die Möglichkeit geschaffen, auf dieser Strecke das tägliche Zuflussquantum von 37 500 cbm auf 56 000 cbm zu erhöhen. 2. Zweite Zuleitung zwischen dem Stollen und dem Zuleitungekanale.
Der untere Theil des Dükers im T e u f e l s g r a b e n steht unter einem Wasserdrucke von 45,0 m. Eine Störung in der Versorgung, welche durch einen Defect an dieser Stelle am 10. Mai 1889 eintrat, führte im November desselben Jahres zur Genehmigung des Projectes, auch für diesen Theil eine zweite Zuleitung herzustellen, für welche von der Finna M a u r e r & A c k e r m a n n in M ü n c h e n die Kanäle und Rohrleitungen und von der Firma D y c k e r h o f f & W i d m a n n in B i e b r i c h die Brücke ausgeführt ist. Die Länge der neuen Leitung beträgt im Ganzen 1008,4 m. Sie zweigt am Ausgangsportale des zweiten Stollens der alten Leitung am rechtsseitigen Hange des T e u f e l s g r a b e n s ab, führt an letzterem bis zu 16,3 m senkrechter Tiefe hinab, überschreitet auf einer 91,2 m langen Brücke den Graben, kreuzt die H o l z k i r c h e n - R o s e n h e i m e r Eisenbahn durch eine Unterführung, steigt an der linksseitigen Berglehne wieder auf die Wasserdrucklinie in die Höhe und schliesst sich, als gemauerter Kanal von 831 in Länge, der um die Gebäude der Ortschaft G r u b in einem Bogen herumgeführt ist, an die Einmündung der ursprünglich durch den T e u f e l s g r a b e n gelegten Dükerleitung, resp. an den bestehenden Zuleitungskanal an. Das Gefälle dieser Leitung beträgt 1,81 m, wovon auf die Rohrleitung 1,48 m und auf die Kanäle und 2*
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I. Regierungsbezirk Oberbayern.
3. Zweiter Dlker ia Bleiseathale. Im Jahre 1893 ist endlich auch in dem G l e i s e n t h a l e eine zweite Syphonleitung aus eisernen Rohren von 750 mm Durchmesser hergestellt, welche von dem Zuleitungskanale im L a n z e n h a a r e r F e l d e mit einem Abzweigeschachte beginnt und bis zum Hochreservoire nach D e i s e n h o f e n führt. Sie hat 2605m Länge, und deren Ausführung, welche Ph. H o l z m a n n & C o m p , übertragen war, hat ca. M. 33800 gekostet.
Schächte 0,33 m entfallen. Die Länge dieser Leitung setzt sich in den einzelnen Theilen wie folgt zusammen: A bsweigschach t mit WasaerleitungBrohrstrang Stollen-Eingangsschacht Wasserleitungskanal im Stollen . . Wasaerleitungskanal als solcher . . Anschlussschacht zusammen
5,85 162,26 4,15 608,20 222,86 5,05 1006,36
m > » > > » m.
Die Leistungsfähigkeit der neuen Leitung ist für 780 Sec.-Lit. berechnet. Die Kanäle haben ein eiförmiges Profil von 1,8 m Höhe und 1,0 m grösste Breite. Die Brücke hat 4 Oeffnungen von je 14,0 m Lichtweite und Pfeiler von 2,4 m, sowie Widerlager von 4,5 m Stärke, an welche sich Flügelbauten anschliesaen. Die Gesammtlänge der Brücke beträgt, wie bemerkt, 91,2 m und die darauf ruhende Rohrleitung von 700 mm Durchmesser liegt 19,0 m hoch über der Sohle des T e u f e l s g r a b e n s . Die Höhe der Brückenpfeiler, von der Fundamentdohle bis zur Kämpferlinie gemessen, beträgt 13,74 m, resp. 15,14 m, resp. 15,24 m, wovon 5,5 m, resp. 3,4 m, resp. 3,5 m auf den Grundbau entfallen. Die Gewölbe haben 5,6 m Stichhöhe und 0,75 m Gewölbstärke. Die Breite zwischen den Stirnflächen der Brücke beträgt 2,8 m. Zwischen diesen liegt ein mit einem Halbkreise geschlossener Kanal von 1,8 m Breite und 1,85 m Höhe für das Rohr, der an beiden Enden in grössere, zugewölbte Vorkammern mündet. Das ganze Bauwerk ist aus Stampfbeton von Portlandcement, Kalksand und Kies hergestellt und zwar für die Fundamente im Verhältniss von 1:3,5: 6,5 und für die übrigen Theile 1 : 3 : 5 . Es sind dafür 2390 cbm Beton, theils in einer bis 8,0 m unter Terrain tiefen Baugrube und theils in bis zu 21,0 m Höhe über Terrain verwendet.
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i !
Die ganze Ausführung hat die Zeit vom 14. April bis zum 24. November 1890 in Anspruch genommen und M. 309000 gekostet. '
4. Project für eine zweite 6eeaaMtzuleitwi|. Um die bei G o t z i n g neu erschlossenen und in dem Reservegebiete überhaupt noch zu erschliessen möglichen Wassermengen dem Hochreservoire zuführen zu können, ist die Herstellung einer zweiten Zuleitung zwischen Höllenu n d T e u f e l s g r a b e n und ferner einer zweiten Leitung von der G r u b e r h ö h e bis nach D e l s e n h o f e n in nächster Zeit jedenfalls nöthig, und es sind dafür die erforderlichen Proiecte und Vorarbeiten schon vor einigen Jahren in Angriff genommen, nachdem bereits im September 1893 mit den Fassungsarbeiten für die G o t z i n g e r Quellen begonnen war, welche Arbeiten im folgenden Kapitel bis zu ihrer Zuleitung zu dem Beginne des Sammelkanals bei M ü h l t h a l beschrieben ist. Von hier aus muss jedoch zur Entlastung des Sammelkanals, sowie um eine auch wesentlich grössere Wassermenge ableiten zu können, eine neue Zuleitung in's M ü h l t h a l aus gusseisernen Rohren hergestellt werden. Diese soll am nördlichen Portalschachte der G o t z i n g e r Zuleitung beginnen und am Ende des Sammelkanals in den Schacht eingeführt werden, der für die zweite Leitung von dem M ü h l t h a l - V a l l e y e r Stollen hergestellt ist. Die Leitung erhält 1475 m Länge und 1000 mm Durchmesser und wird mit dem M ü h l t h a l e r Quellenstollen durch 5 besondere Anschlussleitungen verbunden werden. Die Tabelle 7 bietet noch zur besseren Uebersicht eine Zusammenstellung der zur Zeit bestehenden Quellenzuleitungen, einschliesslich des Sammel- und Zuleitungskanals vom K a s p e r l b a c h e bis zum Hochreservoire.
Tabelle 7. Querschnitt Länge der eisernen Kanäle Rohrder Kanäle der Rohre und Stollen mm m leitungen m m
Theils trecken
Sammelkanal Zuleitun gastollen . . Höllengrabensyphon . desgl. 2. Leitung . Teufelsgrabensyphon. desgl. 2. Leitung .
. . . . .
Zuleitungskanal: 1. Strecke . . . . 2. Strecke . . . . 3. Strecke . . . . Gleisenthalsyphon. . . desgl. 2. Leitung . .
1113,40 4349,63 —
924,00 —
840,26 1680,83 1584,00 16461,81 —
326,8 f \
381,0 480,0 760,0 986,9 168,1 — —
300,0 2694,% 2605,0
800
1,6X1,0 2,0X1,33
—
1 f
—
1,9X1,26
Gefälle
—
800 1200 900 800 700
Í 1
—
1,9X1,0 15,0X1,0 1,3X0,6 1,36X0,7
— —
900 760 750
— —
1 f
der Kanäle
der Rohre m
1:2000 1:6000
0,61 m
—
1:5000
—
/ \
—
1 : 2600 1:2500 1:260 1:1000 —
— '
0,71 m 0,16 m 0,95 m 1,83 m 1,46 m — —
- -
7,70 m 5,80 m
Eine Zusammenstellung der Längen der verschiedenen Bautheile führt zu folgenden Zahlen: Stollen 5888,88 lfd. m \ acacsi m t u Kanäle 20971 95 lfd. m J 2 6 8 5 7 ' 8 4 l f d ' Rohrleitungen unter Terrain . 8604158 lfd. m \ 8 7 0 6 7 6 , f d desgl. auf Aquaducten. . . 101,17 lfd. m J '
m
. I f
rooomm. qßfi G e s a m m t g e f a l l e 36,5
m m
21
I. Regierangsbezirk Oberbayern.
h) Weitere Quellenf&ssungen und deren Sammlung. I. Wasserbedarfs!«. Für die erste Anlage des neuen Wasserwerkes war die Zuleitung von 520 Sec.-Lit. als erforderlich für 300000 Einwohner mit je 150 Lit. pro Tag angenommen. Schon Anfangs 1889 hatte aber die Einwohnerzahl diese Höhe erreicht, und die Volkszählung am 2. December 1895 hat bereits eine Bevölkerungszahl von 407307 Köpfen ergeben. Nach der Annahme von 150 Lit. pro Tag und Kopf würden also damals schon 700 Sec.-Lit. nöthig gewesen sein. Weil nun eine übernormale Füllung der Zuleitungskanäle wohl zulässig ist, so kann dieser Bedarf um so mehr mit Sicherheit zugeführt werden, weil auch durch die Verdoppelung der 3 Syphonleitungen diese Theile der Zuleitung eine erheblich grössere Leistungsfähigkeit erhalten haben, natürlich vorausgesetzt, dass die vorhandenen Quellenfassungen dieses Quantum liefern. Die festgestellte Schwankung der Ergiebigkeit der einzelnen, bislang zugeleiteten Quellen hat nun aber ergeben für: Gruppe I. Kasperibach, Hauptquelle und Sammelstollen 1 153 bis 286 Gruppe II. Sammelstollen 2 und 2 a resp. 3 245 » 396 Gruppe lH. Sammelstollen 4, 5, 6,7,8 91 . 170 Gruppe IV. Sammelstellen 9 . . . 95 » 150 Gruppe V. Sammelstollen 10 . . . 97 » 188 zusammen von 681 bis 1190
Sec.-Lit. > » » > » > Sec.-Lit.
Hieraus folgt, dass die Wassermenge von 700 Sec.Lit. nach anhaltender Trockenheit zeitweise nicht ganz vorhanden ist. Daher ist schon vor mehreren Jahren die Frage der Vergrösserung des Zuflusses durch Beileitung der Reservequellen discutirt und schon im Jahre 1893 ist mit den Fassungs- und Zuleitungsarbeiten für die G o t z i n g e r Quellen begonnen. Damit ist freilich die Sorge um eine spätere, weitere Vermehrung des Wasserzuflusses keineswegs abgeschlossen. Eine Bevölkerungszunahme von 3 % P r o Jahr ergiebt eine Bevölkerungszahl resp. ein Wasserbedürfnis bei Annahme von 150 Lit. pro Tag und Kopf im Jahre: 1895 . . . 400000 Köpfe 700 Sec.-Lit. Wasser 1900 . . . 460000 » 800 » » 1905 . . . 530000 » 930 * 1910 . . . 610000 » 1070 » » In Wirklichkeit ist nun aber für die Versorgung pro Kopf und Tag bereite bis zu 180 Lit. beansprucht und zeitweise hat der Verbrauch sogar mehr als 200 Lit. betragen, so dass schon im Jahre 1893 an einzelnen Tagen im Juli und August ein Consum von über 80000 cbm, also von 940 Sec.-Lit. constatirt ist. 2. Quellenfassungen.
Für die im September 1893 in Regie begonnenen Fassungsarbeiten der G o t z i n g e r Quellen ist die Fassung des ganzen, zu erhalten möglichen Grundwassers und nicht nur die Gewinnung der auf Zwischenlagerungen verlaufenden und im Gerolle verfallenden einzelnen Quellen bestimmend gewesen. Diese Fassungen werden daher auf der tertiären Schicht selbst ausgeführt Bis zum 11. Mai 1895 sind in dem Terrain systematisch 4 Sammelstollen, jeder aus einem nördlichen und einem südlichen Zweige und aus einem Ableitungsstollen bestehend, ausgeführt und damit sind im Ganzen bereits 460 Sec.-Lit. erschlossen, wodurch die in den 70 er und «Oer Jahren hier mit 80 bis 100 Sec.-Lit. Ergiebigkeit gemessenen Quellen allerdings sämmtlich versiegten,
weil ihr Wasser durch die Stollen mit abgeführt wird. Die Länge der bis dahin ausgeführten Stollen hat im Ganzen 1064,9 lfd. m betragen und es hat jeder lfd. m Stollenausbruch mit Zimmerung M. 88 gekostet Auf die einzelnen Stollen vertheilt sich die Länge, wie Tabelle 8, die auch die erschlossene Wassermenge enthält, angibt: Tabelle 8.
No.
Ableitungsstollen
südlich ! nördlich m
I. n. in.
316,6 40,2
IV.
116,5
81,0
See -lit.
Sammelstellen
49,1 19,7 155,6 26,6
'
m
im Ganzen
2,6 49,6 168,4 38,9
100 65 165 130
pro 100 m Sammelstollen 193 94 50 198
Wegen der hier ständig wechselnden und sehr unregelmässigen Gebirgslagerung sind diese Arbeiten sehr schwierig und es muss dabei der wassertragenden Schicht stete in Windungen nachgegangen werden. Die Ausmauerung der Stollen soll mit aus Beton hergestellten Formsteinen in einem Profile von 1,75 m mal 1,0 m erfolgen, und pro Arbeitestelle werden davon 12 lfd. m in der Woche fertiggestellt werden können. Die Vollendung der ganzen Quellenfassungsanlage wird somit noch lange Zeit in Anspruch nehmen. Seit December 1895 sind jedoch schon 250 Sec.-Lit. aus den Gotzi n g e r Quellen der Stadt durch die soweit fertiggestellte Zuleitung nach M ü h l t h a l zugeführt. Eine später auszuführende Fassung der Quellen des K a l t e n b a c h e s wird wahrscheinlich am besten durch Grundbrunnen mit tiefliegenden Sammelgallerien erfolgen. Aus den Brunnen wird dann eine Ueberlaufleitung von nur 360 m Länge das Wasser des K a l t e n b a c h e s in die Zuleitung der G o t z i n g e r Quellen überführen können. Ebenso soll demnächst eine Fassung der Quellen der H a i d e b ä c h e durch Brunnen erfolgen. Das Wasser aus diesen muss, wie erwähnt, dann freilich um 5,0 m bis 6,0 m künstlich gehoben werden, um in die Zuleitung der G o t z i n g er Quellen überführt werden zu können, wofür in dieser Zuleitung bereits die Ausführung eines Schachtes vorgesehen ist. 3. Zuleitung der Quellen.
Mit der neuen Zuleitung für die G o t z i n g e r Quellen, welche, wie bemerkt, auch das Wasser des K a l t e n b a c h e s und der H a i d e b ä c h e demnächst mit aufnehmen und nach M ü h l t h a l transportiren soll, wurde am 25. November 1894 begonnen. Diese Anlage war einschliesslich der Fassungsarbeiten der G o t z i n g e r Quellen auf M. 1358000 veranschlagt. Die Ausführung der Arbeiten ist den Brunnenunternehmern H e l d & K l e i n in M ü n c h e n übertragen. Die Zuleitung erhält im Ganzen eine Länge von 5034 lfd. m. Bis zu dem Schachte für den Eintritt der Quellen der H a i d e b ä c h e ist sie für die Zuführung von 683 bis 870 Sec.-Lit. bei einer Wasserhöhe von 0,8 m bis 1,0 m in den Kanälen berechnet. Dahinter ist bei einer Wasserhöhe von 0,9 m bis 1,1 m ein Durchflussquantum von 1020 bis 1250 Sec.-Lit. angenommen.
22
I. Regierangsbezirk Oberbayern.
Die Zuleitung zieht sich am Fusse des G o t z i n g e r Hanges hin, kreuzt die Eisenbahn südlich von der Station T h a l h a m durch eine • Unterführung und ist dann am Fusse des Bahndammes bis M ü h l t h a l , wo sie sich an den bestehenden Sammelkanal anschliesst, fortgesetzt. Sie besteht auf 879 m Länge aus einem südlich von der Eisenbahn liegenden Kanale mit einem Gefälle von 1:2500 und von einem Querschnitte von 1,6 m mal 1,0 m, der unter der Eisenbahn in eine Eisenrohrleitung von 101 m Länge und 800 mm Durchmesser bei der Station T h a l h a m einmündet. Daran schliesst sich ein Betonkanal von 1430 m Länge mit einem Gefalle voti 1: 2500 und von einem Querschnitte von 1,6 m mal 1,0 m an. Am nördlichen Ende wird an diesen Kanal der Ueberführungsschacht für die Quellen der H a i d e b ä c h e angeschlossen. Von hier ab ist die Zuleitung dann auf 364 m Länge durch ein Eisenrohr von 1000 mm Durchmesser fortgesetzt, welches auf einer Betonsohle liegt, unter der ein Pfahlrost hergestellt ist. Daran schliesst sich auf 1150 m Länge ein Betonkanal und ein Stollen mit einem Gefälle von 1:2225 und von einem Querschnitt von 1,8 m mal 1,15 m bis zum S t e i n b a c h g r a b e n . Von hier bis M ü h l t h a l folgt schliesslich auf 1024 m Länge ein in Beton ausgeführter Stollen, von dessen Ende ab der Anschluss an die bestehende Zuleitung durch einen 86 m langen Betonkanal von einem Querschnitte von 1,5 m mal 1,0 m erreicht wird. Eine übersichtliche Zusammenstellung der einzelnen Bautheile dieser Zuleitung gibt Tabelle 9 an: Tabelle ». Gegenstand Kanal Rohrleitung . . . Kanal Rohrleitung . . . Kanal und Stollen. desgl Kanal
Lange m
Querschnitt
Gefalle
879,0 101,0 1430,0 364,0 1149,68 1024,32 86,0
1,6X1,0 800 mm 1,6X1,0 1000 mm 1,8X1,15 1,8X1,15 1,5X1,0
1 2000
Diese dritte Fallrohrleitung führt oberhalb der M e n t e r s c h w a i g e zwischen G r o s s b e s s e l o h e und H a r l a c h i n g mit einem Düker unter der I s a r hindurch und theilt sich in 2 neue Rohre von 400 mm Durchmesser, die zur Speisung des nördlichen Stadttheils in der Landsberger- und Arnulfstrasse weiter führen. Die Leitung von 800 mm Durchmesser hat 13137 lfd. m Länge. Sie ist mit 7 Schiebern von 800 mm Durchmesser und 17 Hydranten verbunden und hat ferner durch entsprechende Abzweige eine Verbindung mit einem Rohre von 700 mm, 3 mit solchen von 400 mm und 4 mit solchen von 300 mm Durchmesser erhalten. Der Düker durch die I s a r ist auf eine Ijänge von 254 m in den Wintermonaten 1893/94 und 1894/95 aus gusseisernen Flanschenrohren von 4 m Baulänge zwischen Schutzwänden hergestellt, die 3,0 m bis 5,0 m tief unter die Flusssohle in die Flinzlage hinabreichen. Diese sind von Mitte zu Mitte 2,5 m von einander entfernt und vor ihnen ist stromaufwärts in 3 m Abstand eine Pfahlwand gerammt Zwischen dieser Wand und der einen der Spundwände ist eine Steinpackung hergestellt, und das Rohr selbst ist in 2,5 m Breite in einen Betonklotz von 2,0 m Höhe eingebettet, der um 0,4 m unter die Unterkante des Rohres hinabreicht. Oben ist dieser Einbau auf 6 m Breite mit Bohlen abgedeckt. Die rechts und links an den Ufern ansteigenden Arme des Dükers von 100 m resp. 120 m Länge sind grösstentheils gleichfalls auf Beton gelagert. In die Dükerleitung sind 3 Revisionsschächte mit Entlüftung eingeschaltet. Die Kosten dieser neuen Leitung mit den verschiedenen Verbindungen haben sich auf M. 1668 000 belaufen und die Ausführung war der Firma J. Grosself i n g e r & C o m p , in M a n n h e i m übertragen. 2. Stadtrohrleitungen.
—
1 2500 —
1 2225 1 2225
Sämmtliche Kanäle haben einen eiförmigen Querschnitt mit nach oben gekehrter Spitze und mit abgeflachter Sohle erhalten, damit sie gut begehbar sind. i) Neue Fallrohr- und Vertheilungsleitungen. I. Dritte Fallrohrieitung.
In den Betriebs]ahren 1894 und 1895 ist von dem Hochreservoire aus eine dritte Fallrohrleitung von 800 mm Durchmesser helgestellt, welche von einem, an der nordwestlichen Ecke des Reservoirs gelegenen Vertheilungs- und Ausgleichsschachte abgeht, welcher 4,0 ni Durchmesser hat. Dieser Schacht hat mit den Ausgangsleitungen der beiden Kammern des Reservoirs und mit der Umgangsleitung gleichfalls eine Verbindung erhalten, so dass auch eine airecte Verbindung der 3 Fallrohrleitungen mit der Zuleitung unter Umgehung des Reservoirs möglich ist. Von diesem Schachtie wird aus seinen Ueberfall- und Entleerungsrohren das Wasser mittels eines 94 m langen Kanals von 1,3 m mal 0,6 m Querschnitt in die alte Entleerungsleitung des Reservoirs geführt.
Wie früher bemerkt, war das Stadtrohrnetz in seinen Druckverhältnissen für eine Abgabe von 910 Sec.-Lit. bestimmt und es genügte dem auch vollständig, so dass selbst bei einer Abgabe von 1060 Sec.-Lit. an manchen Stellen in ihm noch ein Ueberschuss von 5,0 m bis 7,0 m über den angenommenen Druck hinaus vorhanden war. Dagegen zeigte sich für den westlichen Theil der Stadt durch dessen ungünstige Höhenlage und bei grossem Verbrauche aus laingen Ableitungssfrecken bald ein dringendes Bedürfnis nach einer Aenderung. Seit Juli 1895 ist die dritte Fallrohrleitung in Benutzung und selbst bei ausnahmsweise 1350 Sec.-Lit. Consum hat der Druck an der Einmündung der beiden früheren Fallrohrleitungen an der Ecke der Tegernseer Landstrasse und Pfarrhofstrasse noch 34,0 m statt 26,0 m, wie im Jahre 1895 constatirt war, und ebenso in Sendling an der Burgfriedengrenze 27,0 m statt früher 12,0 m, sowie in den übrigen Stadttheilen je nach der Ortslage bis zu 55,0 m betragen. Während der Nächte, in welchen etwa 60 bis 70% vom Tagesverbrauche abgegeben werden, steigt der Druck in dem Leitungsnetze um ca. 15 m. Die Tabelle 10 gibt den Bestand der gusseisernen Rohrlängen von dem Hochreservoire ab am 31. December 1896 nach den verschiedenen Durchmessern bis zu 80 mm Durchmesser abwärts an, sowie ferner die Zahl der Schieber und Hydranten, und zwar sowohl im Ganzen, als auch getrennt nach F 4. Wächterhaus in Mühlthal . . . . . 8 359 » 5. desgl. in Deisenhofen 37 945 » 6. Entleerungsleitung des Hochreservoires 7. Fallrohrleitungen und Stadtrohrnetz aus 2 825 678 » dem Baufonds 117 892 » 8. desgl. ferner aus laufenden Mitteln . 387 095 » 9. Bauleitung und Unvorhergesehenes Summa 6 960 627 M. Nach den früher hier gemachten Angaben kommt ferner zu diesen Anlagekosten hinzu:
**) B. Durch Frost beschädigt.
25
I. Regierungsbezirk Oberbayern.
10. 11. 12. 13.
Weitere Ableitung Teufelsgraben . . M. 309 000 desgl. Gleisenthal > 338 000 Neue Fallrohrleitung » 1 668 000 Fassung und Zuleitung der Gotzinger Quellen . . » 1358000 was zusammen ergibt: M. 10 633 627 Nach dem Jahresberichte für 1896 betrugen die Gesammtkosten am31. December 1896 M. 12 940 647 also über die vorstehende Summe sind verausgabt: 14. für sonstige Arbeiten mehr . . . . M. 2 307 020
Die Kosten der Anlage sind aus einem Anlehen bestritten, welches mit 4% jährlich zu verzinsen ist und vom 1. Januar 1891 ab mit 1% amortiairt wird.
1) Betriebskosten. Die Tabelle 15 gibt für jedes der 3 Betriebsjahre von 1894 bis 1896 die Höhe der Einnahmen und Ausgaben, sowie des Ueberschusses im Ganzen und in Procenten des Anlagewerthes beim Jahresschlüsse an.
Tabelle 15. Jahr 1. 2. 3. 4. 5. 6. 7. 8. 9. 10. 11. 12. 13. 14. 15.
1894
1895
1896
A. Ausgaben: Persönliche Ausgaben Allgemeine sachliche Aasgaben Unterhaitang von Quellen, Hochbehälter und Entleerungsleitung . . . desgl. von Fallrohr und Stadtrohr desgl. der Wassermesseratelle und Werkzeugbestand Anschaffung and Unterhaltung von Wassermessern Hebung von Rohrbrflchen Gebäudeunterhaltung Miethe Sonstige Kosten (billigere Wasserabgabe etc.) Unterhaltung der alten Brannenwerke desgl. des Auer Freiflasses Zinsen und Amortisation Vorlagen für Herstellung von AnschlusBleitungen desgl. für Privatleitungen
M 82051 4 785 10526 15061 6794 29831 (incl. 4) 687 1680 18384 3 965 1103 463585 66 866 23 495
M. 88 798 5 663 14055 17 666 6381 31146 11202 3 963 1680 34026 4698 630 538157 63886 25 465
M. 93146 6 084 10 467 16999 6 248 29100 10602 2 626 1680 30 974 4736 407 611119 79 202 26 722
Zusammen
728 813
847 416
930 010
22 565 888 896 10020 13 894 3 677 1 181 1296 941629 92 376 4640 66101 28 414 10944
18 690 1007 948 8468 14432 3058 2 380 2 720 1057 586 98336 5305 69 749 30419 21184
14103 1044453 15 340 19126 4 528 6983 2 678 1107 211 103 037 6 927 88 328 31162 20 961
1133 060 728 813
1282678 847 416
1356 626 930 010
416 190 10141663 4.09% 878 775 8,66%
435 164 12 081536 3,59% 973 321 8,06%
426 616 12 940 647 3,29•/„ 1037 734 8,02%
B. Einnahmen: 1. für Wasserzins: a) nach der Aiche b) nach Messern c) für vorübergehende Zwecke d) für Öffentliche Zwecke, pauschal e) für sonstige Wasserzinse f) für Abgabe ausserhalb des Burgfriedens g) desgl. aus dem Auer Freiflusse 2. 3. 4. 5. 6.
Messermiethe Prüfungsgebühren für Leitungen etc für Anschlussleitungen für Privatleitungen für DiverseB
Einnahme für Wasser
Summa Einnahmen. . . > Ausgaben nach A Anlagekapitel beim Jahresschlüsse M also entspricht die Reineinnahme dem Kapitale in % und der Reingewinn ezcl. Zinsen und Amortisation (A 13) M oder von dem Kapitale excl. Zinsen und Amortisation in %
m) Ergiebigkeit und Regenhöhe des Quellengebietes. Die Tabelle 16 (Seite 26) gibt für einzelne Monatstage, deren Datum in Klammern angeführt ist, in den Jahren 1894, 1895, 1896 und zum Theil im Jahre 1897 die durch Messungen constatirte, gesammte Zuflussmenge aus den gefassten Quellen in Sec.-Lit. an. Für die einzelnen Monate in den Jahren 1894 bis
1897 gibt die Tabelle 17 (Seite 26) die im Quellgebiete festgestellten Regenhöhen in mm, sowie die Regenhöhe im ganzen Jahre an. Die Temperatur der Quellen zeigte sich stets bei den Messungen für alle Quellen als ziemlich gleichmässig und ungemein günstig, indem die 5 jährigen Beobachtungen bis zu dein Baubeginne nur eine Schwankung von im Ganzen 1,5 0 R. ergeben haben.
26
I. Regierungsbezirk Oberbayern. Tabelle 16. Jahr
1894
Janaar .
(20) 779 Sec.-Lit.
(25) 800 Sec.-Lit. (15) 975 Sec.-Lit. (25) 1504 8ec.-Lit.
Februar
(16) 761
(22) 748
(10; 978
(8) 1417 (22) 1386
Mira
(2u.30)761
(20) 678
(27) 1145
(20) 1395
April
(30) 772
(8) 729
(20) 1245
(15) 1389
Mai .
(29) 791
(18) 751
(16) 1565
Juni.
(20) 860
(22) 1030
(15) 1681
Jnli .
(12) 887 (30) 925
(15) 1233
(4) 1417 (18) 1384
August
(14) 938
(31) 1109
September
(25) 909
October
(22) 905
(12) 1000
(12) 1362 (31) 1422
November
(12) 940 (30) 946
(30) 825
(10) 1419 (30) 1382
Debember
(15) 901 (29) 868
(4) 825 (31) 725
(12) 1379
1895
1896
1897
» .
(22) 1375 (24) 1404
(1) 1288
(13) 1265
(14) 1290 (26) 1332
Tabelle 17. Jahr
1894
1895
1896
1897
Januar . . Februar MSiz . . April . . Mai . . . Juni. . . Juli . . . August. . September October November December
27 mm 63 > 79 > 106 > 140 i 138 > 101 » 175 » 157 » 78 > 11 > 40 >
63 mm 10 * 64 » 78 > 197 > 210 > 138 126 > 39 i 82 > 68 T 137 >
41 mm 19 > 134 i 174 > 166 133 > 155 200 > 173 » 24 > 16 17 >
21 mm 83 » 53 . 73 » > i ,
Zusammen
1115 mm
1212 mm
1251 mm
230 mm
—
»
—
>
—
»
_ > ,
n) Waaserabgabe. Die Tabelle 18 (Seite 27) gibt für jedes der 9 Jahre von 1888 bis 1896 die Einwohnerzahl, den mittleren täglichen und den jährlichen Verbrauch, sowie den Verbrauch pro Tag pro Kopf an Wasser im Ganzen und getrennt für Private und für öffentliche Zwecke, sowie verschiedene Verhältnisszahlen an. In den vorliegenden Berichten für die Jahre 1895 und 1896 ist in Betreff des Wassers für öffentliche Zwecke bemerkt, dass Angaben über das Wasser für Strassenbau, Strassensprengen, Besprengen der Anlagen und Kanalspülen für diese beiden Jahre nicht vorliegen. In der Tabelle sind
»
daher für diese Zwecke, entsprechend den Angaben früherer Jahre, täglich 10000 cbm angenommen und der Gesam mtabgabe hinzugefügt, weil die Vergleichszahlen andernfalls ein grosses Missverhältniss ergeben haben würden. Die Tabelle 19 (Seite 27) gibt für die 5 Jahre von 1892 bis 1896 in jedem einzelnen Monate die grösste, sowie die kleinste Abgabe an einem Tage an. Die Tabelle 20 (Seite 28) gibt für die 13 Jahre von 1884 bis 1896 die Zahl der Anschlüsse im Ganzen und getrennt nach denen mit Messern und mit Aichhähnen, sowie die jährliche Privatabgabe im Ganzen und getrennt danach, ob sie durch Messer oder nach Aiche erfolgt ist. Ferner sind in der Tabelle in grosser Menge Verhältnisszahlen angegeben, welche die Zunahme und den Consum nach den verschiedenen Anschlussarten erkennen lassen. Die Tabelle 21 (Seite 28) gibt für die 3 Jahre von 1894 bis 1896 eine Zusammenstellung, welche während des resp. Jahres die Aenderungen in den Anschlüssen nach Messern und nach Aiche und im Ganzen erkennen lässt. Die Tabelle 22 (Seite 29) gibt für dieselben Jahre eine Zusammenstellung der Messerzahl nach ihrer Grösse und der durchschnittlichen, täglichen Abgabe durch je einen Messer und zwar die letztere Abgabe pro mittleren Jahrestag eines der sämmtlichen Messer von gleicher Grösse, welche die der Minimalzahlung entsprechende tägliche Abgabe nicht überschritten haben, und endlich die Zahl derjenigen Messer, durch welche im Laufe des Jahres eine grössere Abgabe, als sie der Minimalzahlung entspricht, stattgefunden hat Endlich ist nach diesem Mehr iin Ganzen für dieselbe Dimension die tägliche Abgabe jedes dieser Messer berechnet und angeführt.
27
I. Regierangsbezirk Oberbayern.
Takelle 18. 1888
1889
1890
1891
1892
1893
1894
1895
1896
292800
306000
331000
367 000
372 000
385 000
393000
400 000
412000
Jahr Einwohner Gegammtabgabe am mittleren Jahrestage cbm desgl. im ganzen Jahre cbm oder Sec.-Lit oder Liter pro Tag pro Kopf
.
Am mittleren Jahrestage Abgabe durch Messer cbm . . desgl. nach Aiche cbm . . . Privatabgabe zusammen cbm . desgl. im ganzen Jahre cbm oder Liter pro Tag pro Kopf . Abgabe für öffentl. Zwecke am mittleren Jahrestage cbm desgl. im ganzen Jahre cbm oder Liter pro Tag pro Kopf .
76437 74 390 67 328 38 900 42000 48153 51834 56171 63 956 14198 500 15 330 000 17 575 800 18919 400 20602 400 23 345 000 24 574 700 27152 300 27 899 500 767 744 450 486 556 650 599 739 778 185 171 186 132 134 145 163 145 151 24580 4173
27 736 3 717
33833 3 239
46100 2776
49 455 2 593
57 323 1133
66 414 1258 56672
17 981 10 546 11 081 10 146 15083 17 718 13487 13 470 15 280 3 703 700 3849 500 4044500 4 922 700 4916 500 5 605 300 5 577 200 6 467 000 6563 100 41 31 36 37 46 38 36 36 39 73,9
74,9
77,0
74,1
76,0
76,4
77,3
76,2
76,5
26,1
25,i;
23,0
25,9
24,0
23,6
22,7
23,8
23,5
_
108,1
114,6
107,8
108,2
113,8
105,2
110,6
102,7
_
109,4
114,7
106,3
113,0
115,4
107,3
109,0
103,6
—
103,9
105,1
121,7
99,9
112,0
101,3
115,9
101,5
Tabelle 1».
47 350 Januar . | 55 980 47 520 Februar. | 55 730 47 520 MOrz . . | 60600 48 360 April. . | 65 230 Mai . . | 46 220 63 070 Juni . . J 58 760 67 390 55 730 Juli . . j 69 550 61840 August . | 73 440 56160 Septemb. j 69 550 52 700 October. | 74 300 57 020 Novemb. < 63 940 Decemberj 52 700 61 780
39 938 2 763
58 456 31453 28 753 37 072 38347 42 701 48 876 52048 10 494800 11480500 13 531300 13 996 700 15 585 900 17 839 700 18 997 500 20 686 300 21 336400 142 103 109 141 95 127 132 107 115
von 100 cbm Gesammtabgabe für Private cbm desgl. für öffentliche Zwecke cbm Gesammtabgabe cbm gegen 100 cbm des Vorjahres . . . . Abgabe für Private cbm gegen 100 cbm des Vorjahres . . Abgabe für öffentl. Zwecke cbm gegen 100 cbm des Vorjahres
1892
35 326 3021
1893
1894
1895
1896
60060 70850 60 910 65 230 61860 69 650 69 980 78 620 66100 74 740 65 660 79 920 66 960 81650 66 960 81660 64370 76030 62 640 70420 56160 66100 60060 65 840
68170 78 970 66 790 69 900 66180 76 290 67 050 84 330 55 660 80 610 66 700 76 210 72400 91680 65 320 82 600 72400 88900 72 830 78110 68 520 73 700 69 980 75 000
68 860 78 970 67 220 78 620 70 330 77 930 67 670 79 750 67 220 81660 77 070 98 840 85 280 101950 85640 102 730 92 940 116 380 84 760 104800 84160 95 400 79 490 85190
72570 85190 80 700 87 610 76550 92150 76 980 88 730 79920 100 740 94950 100800 94600 108430 89510 97 980 89940 101260 92 790 101090 84930 90110 89510 92 620
o) W a s s e r p r e i s . Der W a s s e r p r e i s pro cbm betragt 5 Pf. und für vorübergehende Zwecke, für Schaubuden, zum Bauen etc. 7,5 Pf.
Für die Abgabe ausserhalb des Münchener Bargfriedens sind pro cbm 10 Pf., sowie alle sonstigen Wasserzinse mit dem doppelten Betrage zu bezahlen. Der Mindestbezug pro Tag betrogt 2 cbm und ausnahmsweise 1 cbm, und es ist dementsprechend im Jahre in der Stadt mindestens M. 36 resp. ausnahmsweise für kleine Anwesen auf Grund besonderer Genehmigung M. 18 und für jedes weitere tägliche cbm M. 18 Waaserzins zu zahlen. Nach der Grösse der Messer variirt die Mindestwassermenge, und es betragt die Mindestwasserzahlung im Jahre für Messer von: Durchmesser mm 7 18 mindestens cbm pro Tag 1 2 Mindestzahlung M. im Jahre 18 36 mm 100 cbm 150 M. 2700
125 260 4550
19
25
32
38
50
80
5
10
26
50
80
100
90
80
450
900
1440
1800
150 400 7300
175 600 10960
200 850 15 500.
Die Wassermesser werden stadtseitig aufgestellt und bleiben stadtisches Eigenthum. Es ist dafür eine jahrliche Miethe zu zahlen, welche je nach der Grösse betragt: Durchmesser mm 13 M. pro Jahr 10
19 12
25 16
32 20
38 80 32 40
100 50.
Der Preis für grössere Messer wird durch Vereinbarung festgestellt. Für die Nachprüfung eines Messers auf Antrag des Benutzers ist, wenn die festgestellte Differenz unter 5°/»
28
I. Regierungsbezirk Oberbayern. Tabelle 20. Jahr
1884
Anschlüsse im Gänsen davon nach Messern davon nach Aiche Privatabgabe im Ganzen cbm desgl. nach Messern desgl. nach Aiche Abgabe pro Anschlags desgl. pro Messer desgL pro Aiche pro 100 cbm Privatabgabe nach Messern . . desgl. nach Aiche Gegen 100 cbm des Vorjahres im Ganzen desgL nach Messern desgl. nach Aiche Auf 1000 Anschlösse entfallen nach Messern . . desgl. nach Aiche Zahl der Anschlösse gegen lOOOd.Voijahres im Ganzen desgl. nach Messern desgl. nach Aiche
1887
1886
1885
1888
1889
1890
6 984 5 682 6238 7468 5137 4232 4686 4 525 6122 3 689 5 273 6 729 2 315 2983 1157 862 965 739 1448 1917 1703 6 423 600 7 449 600 8 136 200 9434 500 10494 800 11480 500 13 531300 3 622 600 5019100 6106 800 7 689100 8 971 700 10123 600 12 349 000 2 801000 2430 500 2029 400 1745 400 1 523100 1356 900 1182 200 1660,4 1643,8 1682,4 1 811,9 1583,8 1517,9 1589,8 1699,2 1653,6 1689.7 1835.2 1564,8 1682,6 1655.4 1508,6 1574,1 1 578,3 1599,7 1461,1 1427,2 1401.5 81,5 88,18 56,40 67,4 85,5 91,3 75,1 18,5 11,82 14,5 43,60 32,6 8,7 24,9 116,0 109,4 111,2 115,8 117,9 109.2 125,9 112,8 116,7 122,0 121,8 138.5 86,0 87,1 87,3 87,1 83,5 94,0 796,4 876,6 845,3 718,1 901,0 547,0 636.6 203,6 123,4 154,7 99,0 281,9 363,4 453.0 1106,1 1119,6 1096,2 1097.8 1069.3 1081,7 1226,6 1163,0 1286,7 1173,4 1099,2 1288,6 799,0 893,3 833,5 857,3 888,4 850.3
Fortsetzung der Tabelle 20. Jahr
1891
Anschlüsse im Ganzen davon nach Messern davon nach Aiche Privatabgabe im Ganzen cbm desgl. nach Messern desgl. nach Aiche Abgabe pijo Anschluss desgl. pro Messer desgl. pro Aiche pro 100 cbm Privatabgabe nach Messern . . desgl. nach Aiche Gegen 100 cbm des Vorjahres im Ganzen. . desgl. nach Messern desgl. nach Aiche . . . Anf 1000 Anschlüsse entfallen nach Messern . . desgl. nach Aiche Zahl derAnschlüsse gegen lOOOd.Vorjahres im Ganzen desgl. nach Messern desgl. nach Aiche
7 971 7 326 645 13 996 700 12894000 1102 600 1 756,0 1760,0 1709,5 92,1 7,9 103,4 104.7 93,3 919,1 80,9 1067,4 1088,7 872.8
1894
1895
18%
Messerzahl Jahresanfang 8 827 9 322 9 743 Neu gestellt 467 449 422 Messer gestellt statt Aiche . . . . 62 49 62 471 zusammen 611 519 Abgang 16 30 21 Jahresende 9 322 9 743 10 241 Aichezahl Jahresanfang 473 411 534 Abgang 68 65 69 Zugang 7 3 2 Jahresende 473 411 344 Sonstige Abgabe ohne Messvorrichtung 334 367 328 Durch Ueberleiten 241 256 257 zusammen 614 569 589 Im Ganzen neues Wasserwerk . . . 10 364 10 743 11199 ferner von Auer-Freifluss . . . . 73 72 70 Total
1893
1894
1895
9 795 9 361 10154 8 518 9 322 9 743 8 827 7 946 473 534 411 572 15 685 900 17 839 700 18 997 600 20 685 300 14 577 400 16 826 500 18 051000 20226100 946 500 1013 200 459 200 1008 500 1906.8 1 939,5 2 037,2 1829.8 1906.3 1 936,4 2076,0 1834,6 2001,1 1117,3 1897.4 1764.9 95,0 97,8 94,3 93.5 5,0 2,2 5,7 6,5 106,5 108,9 114.5 113,9 107,3 112,1 115,4 113,1 95.2 48,6 100,4 91.6 951.7 959,6 943,0 932,8 40,5 57,0 48.3 67,2 1036,7 1098.9 1046,4 1068,6 1046,2 1110,8 1056,1 1084,6 868,9 933.6 886.8 886.8
nach oben oder nach unten bleibt, von letzterem zu zahlen je nach der Grösse :
Tabelle 21. Jahr
1892
10 437 10 815 11269
bis 25 mm M. 10
bis 60 mm 16
bis 100 mm 20.
Dieselben tftglichen Quantitäten, aber in conlinuirlichem Zuflusse, wie sie der Minimalwassermenge der Messer entsprechen, können zu denselben Preisen durch Aichhähne bezogen werden, welche stadtseitig gestellt und vom Consumenten zu kaufen sind. Ausser diesen Wasserabgaben mit periodischer Zahlung bestehen noch Abnehmer nach » E w i g s t e f t e n « , welche zur Zeit der früheren Versorgung gegen einmalige Zahlung das conlinuirliche Bezugsrecht nach Aichhähnen sich erkauft haben. Bei der Uebersetzung dieser Wassermengen in solche, durch Wassermesser bezogen, werden 3 cbm eines Ewigsteften nach Aiche gleich 2 cbm nach Messern angenommen. Ende 1896waren Ewigsteften noch in Benutzung nach der Aiche 26'/1s für 23 Anwesen, entsprechend 78,5 cbm und nach Messern 398 /, für 361 Anwesen, entsprechend 797 cbin, also im Ganzen für 384 Anwesen mit 876,5 cbm im Tage.
I. Regierungsbezirk Oberbayern.
29
Tabelle 22.
Gegenstand
Durchmesser mm
Jahr
Zahl der Messer im Ganzen desgl. desgl. Von je 1000 Messern desgl. desgl. cbm mittlerer Consum pro Messer pro Tag desgl. desgl. Es zeigten einen Minimalconsum oder weniger als Tagesconsum von cbm von 100 Messern desgl. desgl. Es zeigten einen Mehrconsum im Mittel über den Tagesconsum von cbm . . pro Messer cbm pro Tag . . . . von 100 Messern Stück pro Messer cbm pro Tag . . . . von 100 Messern Stück pro Messer cbm pro Tag . . . . von 100 Messern Stück
1894 1896 1896 1894 1895 1896 1894 1896 1896 1894 1896 1896 1894 1895 1896
13
19
26
32
38
32 169 206 3,3 16,4 20,2
8247 8479 8831 892,1 876,8 868,8
185 197 209
82 87 90
19 23 30
1,0 1,0 1,0
2,5 2,8 2,8
628 671 737 68,0 69,4 72,5 8,4 8,6 8,4
20,1 20,4 20,6 20,6 22,8 21,3
1. 100 96 98
2 66 57 55
5 47 43 45
10 30 28 28
25 43 38 34
50 42 43 50
1
2 8,6 34 3,9 43 3,9 45
5 11,4 53 11,1 57 11,2 55
10 25,2 70 27,8 72 26,8 72
25 52,4 57 58,1 62 53,3 66
60 105,7 58 105,1 57 113,6 50
—
0 1,7 4 1,6 2
p) Wasserbeschafienheit. Bacteriologiscbe und chemische Untersuchungen werden durch das hygienische Institut der Universität M ü n c h e n und die königliche Untersuchungsanstalt fttr Nahrungs- und Genussmittel in M ü n c h e n alljährlich einmal vorgenommen, und es werden die Proben dafür an verschiedenen Stellen, sowohl an den Quellenfassungen, als auch aus dem Hochreservoire und an verschiedenen Auslaufen des Stadtrohrnetzes entnommen. Einen Auszug aus den bacteriologischen Untersuchungen in den Jahren 1895 und 1896 gibt die Tabelle 23 mit den Keimzahlen in einem ccm Wasser, die nach 48 Stunden gezählt sind. Danach erscheint das Leitungswasser vom bacteriologischen Standpunkte aus als ein in hohem Grade reines. Tabelle 23. Jahr
1895
Herzog Wilhelmstr. 30 (Protestant. 8chule). 13 Jakobstr. 13 (Stadtbauamt) 8 Frauenstr. 25 (Schulhaus) 7 Städt. Wassermesserstation 5 Mariahilfplatzl8 (Schulhaus) 8 Pilgersheimerstrasse 1 6 (Schulbaracke). . . Schwindstr. 19 (Schul3 haus) Marsplatz 10 (Schul7 haus) Schrenkstr. 6 (Schulhaus) 8 Bergmannstr. 36 (Schulhaus) 10 Städtisches Brausebad Bavaria . . . . 8 Schwanthalerstrasse 4a (Schulhaus).... 4 im Mittel
—
Mittel
1896
Mittel
11
11
13
5
50
16
9
6
8
4
5
4
8
4
7
23
39
20
5
6
5
7
13
7
8
6
7
16
30
15
7
8
7
16
32
16
4
4
4
9
24
10
9
10
9
7
19
8
11
8
9
12
14
10
8
«
9
4
11
6
5
8
7
7
36
12
4
4
4
12
14
10
7
—
—
Zusammen
7
11
50
80
100
22 15 23 14 22 18 2,3 1,6 1,7 1,8 2,4 1,4 1,8 2,1 2,1 143,8 200,3 622,4 132,4 212,0 576,3 126,0 209,4 440,0 16 18 21
8,8 2,1 9,0 2,4 3,0 8,9 82,3 40,4 46,5 81,0 43,6/ 81,8
80 37 50 38
100 41 26 41
150 0 7 10
80 100 150 182,0 269,8 522,4 63 59 100 184,8 261,4 609,1 50 74 93 164,0 285,2 473,9 62 59 90
9 246 9 671 10164 1000 1000 1000 6,35 6,73 5,64 3,3 63 56 56 3,3 5,35 37 5,80 44 6,61 44
Krankheitserregende Bacterien wurden überall nie gefunden. Die Tabelle 24 (Seite 30) gibt für die 11 Jahre 1886 bis 1896 die kleinsten und die grössten Zahlen an, welche bei Analysen zur Bestimmung des Gesammtrückstandes, des Chlorgehalts und des Sauerstoffes zur Oxydation der organischen Substanz in Wasserproben bei den 3 Gruppen der QuellenfaBBungen aus dem Hochreservoire und aus dem Stadtrohrnetz an verschiedenen Stellen entnommen sind, ermittelt wurden. Die Tabelle 25 (Seite 30) gibt die Resultate von 12 vollständigen Analysen des Wassers, welche im Laufe der Jahre ausgeführt sind. Diese lassen erkennen, dass in den 11 Jahren, trotzdem im Laufe derselben die Quellenerschliessungen sich ausgedehnt und die Niederschläge nach Menge und in zeitlicher Theilung gewechselt haben, eine nennenswerthe Aenderung nicht eingetreten ist und dass das Wasser seine vorzügliche Beschaffenheit völlig bewahrt hat. Die Tabelle 26 (Seite 30) gibt f ü r jeden Monat der 3 Jahre 1894, 1895 und 1896 die höchste und die geringst Temperatur in Graden R. für die Luft und das Wasser an den Quellen, im Hochreservoire und an einzelnen Entnahmestellen an. 2. m.
Achselschwang.
F ü r das k. S t a m m g e s t ü t A c h s e l s c h w a n g waren 2 Anlagen zur Wasserversorgung der Stallungen etc. n a c h d e m P r o j e c t e des T. B. f. W. i m J a h r e 1881 m i t einem K o s t e n a u f w a n d e von M. 6757 hergestellt, deren eine das W a s s e r m i t n a t ü r l i c h e m Gefälle z u f ü h r t , während es f ü r die a n d e r e d u r c h H a n d p u m p e n b e t r i e b gehoben werden muss. I m J a h r e 1896 ist f e m e r d a f ü r ein P u m p w e r k ausgeführt, welches p r o S t u n d e 6,3 c b m Wasser d u r c h eine 980 m lange Sauge- u n d D r u c k l e i t u n g v o n 60 m m Durchmesser auf 39,0 m H ö h e in ein H o c h r e s e r v o i r von 30 c b m I n h a l t f ö r d e r t Diese P u m p e wird d u r c h einen Petrol e u m m o t o r v o n 2 PS. angetrieben. Ausser d e n Gestüts-, Verwaltungs-, Stall- u n d O e c o n o m i e g e b ä u d e n werden d a d u r c h a u c h 4 H y d r a n t e n m i t W a s s e r versorgt. Die Kosten dieser A n l a g e , welche n a c h d e m Projecte des
30
1. Regierungsbezirk Oberbayertt. Takelle 24. 1886
a. GMUnatrlekstud. Die venchiedenen Quellenfassungen Hochreservoir St&dtisches Kohrnetz
Min. Max. Min. Max. |282,8 Min. 276 Max. 284
b. CMor. Die venchiedenen Quellenfassungen . Min. Max. Hochreservoir Min. Max. St&dtisches Kohrnetz Min. Max. 0. Saoerstoff sur Oxydation der organ. Substanz Die venchiedenen Quellenfassungen . Min. Max. Hochreservoir Min. Max. St&dtischea Bohrnetz Min. Max.
4.1 4.2
0,73 1,09 0,36 1,95
1887
1888
1889
1890
266 304 2821 280 282 272 281
282 268 304 286 282 292 M 276 282 284 286
4,5 4.7
4,0 4,5 3,0 4,0 3,5 5,0
4.8
4,0 {
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I. Regierungsbezirk Oberbayern.
31
T. B. f. W. ausgeführt ist, haben M. 13427 betragen. Die maschinellen Anlagen hat die G a s m o t o r e n f a b r i k D e u t z in D e u t z geliefert, und die Rohrleitungen und das Reservoir hat die Firma M ü h l h o f e r & P f a h l e r in M ü n c h e n hergestellt.
Firma J o o ^ s S ö h n e & Comp, in M ü n c h e n ausgeführt. Das Wasser wird durch eine Brunnenanlage aus dem Grundwasser bei der ehemaligen Mühle in B u c h gewonnen. Die Wasserkraft dieser Mühle, welche 160Sec.Lit. bei 3,0 m Gefälle beträgt, ist für den Betrieb eines Pumpwerkes benutzt. In der dafür erbauten Pump3. s. Aibling. (E. 2715, W. 374 mit je 6,2 B.) station ist eine Girard-Turbine aufgestellt, welche 2 Für den Markt und das Bad A i b l i n g ist im Jahre liegende, doppeltwirkende Plungerpumpen, die damit 1887/88 nach dem Projecte des T. B. f. W. eine Wasser- direct gekuppelt sind, betreibt und die 18 cbm Wasser versorgung hergestellt, welche M. 17 384 im Ganzen oder pro Stunde auf 43,5 m Höhe fördern. M. 7,52 pro Einwohner gekostet hat. Die Rohrleitungen .Die Druckleitung von 125 mm Durchmesser führt dafür sind von der Firma J o o s s S ö h n e & C o m p . in ! zu einem Unterbrechungsschachte und dann weiter L a n d a u verlegt. ! durch eine 34,0 m tiefe Thalmulde zu einem HochDas Wasser wird den im B r a n d s e c k e r P a r k e reservoire von 400 cbm Inhalt. Von hier geht die Verentspringenden Quellen entnommen und mit natürlichem sorgungsleitung von 175 mm Durchmesser zur Stadt ab. Gefälle 9 öffentlichen Brunnen zugeführt. Zur Zeit liegt Die Rohrleitungen haben im Ganzen ca. 10000 m für eine centrale Wasserversorgung ein generelles Project Länge. Es sind 65 Hydranten, 52 Schieber und 8 öffentvor, nach welchem das reichhaltige Grundwasser, welches liche Brunnen damit verbunden. 299 Privatanschlüsse bei der jetzt benutzten Schöpfstelle vorhanden ist, durch sind ausgeführt. Die Abgabe des Wassers erfolgt nach ein mit Elektromotoren betriebenes Pumpwerk einem Messern, von welchen Ende 1898 353 von L u x , LudHochreservoire zugeführt werden soll, von dem aus es wigshafen, geliefert sind. Von diesen haben 247 Stück zur Vertheilung gelangen wird. 15 mm, 56 Stück 20 mm, 10 Stück 25 mm, 22 Stück 30 mm, 6 Stück 40 mm, 2 Stück 50 mm und 10 Stück 70 mm Durchmesser. 4. a. Aichach. (E. 2568.)
Die Wasserversorgung der Stadt A i c h a c h erfolgt aus Quellen, die eine halbe Stunde von der Stadt entfernt bei A l g e r s h a u s e n und U n t e r g r i e s b a c h entspringen und deren Wasser aus den verschiedenen Quellensammlern mit natürlichem Gefälle durch Leitungen von 100 mm und 80 mm Durchmesser ohne Einschaltung eines Hochreservoires zur Stadt fliesst. In der Stadt werden damit 6 öffentliche Brunnen gespeist und 32 Häuser haben Zuleitungen. Hydranten sind nicht vorhanden. Die Anlagen haben ca. M. 60000 gekostet. Sie sind aber für die Versorgung der Stadt nicht genügend, so dass man zur Zeit an Plänen zu Verbesserungen arbeitet. 5. f. Alixing. (E. 138, W. 20 mit je 6,9 B.) Für das Kirchdorf A l i x i n g ist von der Firma L. Th. M e y e r & Comp, in M ü n c h e n nach deren Projecte im Jahre 1892 eine Wasserversorgungsanlage ausgeführt, welche M. 14100 im Ganzen oder M. 102,17 pro Einwohner gekostet hat. Das Wasser wird durch eine liegende ZwillingsPlungerpumpe gehoben, welche durch Räderübersetzung von einer Girard-Turbine mit horizontaler Achse angetrieben wird. Letzterer wird durch eine 98 m lange Leitung 12,5 Sec.-Lit. Aufschlagwasser von 13,74 m Gefälle zugeführt. Die 2175 m lange Druckleitung führt von der Pumpe zu einem 85,6 m hoch liegenden Hochreservoire von 67 cbm Inhalt. Die Länge der Ortsleitung beträgt 423 m. Diese speist 2 Hydranten und einen öffentlichen Brunnen, und es sind 15 private Hausleitungen daran angeschlossen. 6. b. Altötting. (E. 3731, W. 478 mit je 7,8 B.) Für den Markt A l t ö t t i n g ist in den Jahren 1894 bis 1896 nach dem Projecte des T. B. f. W. ein Wasserwerk erbaut, welches einschliesslich M. 37 884 für Anschlussleitungen M. 150384 im Ganzen oder M. 48,08 pro Einwohner gekostet hat. Die maschinellen Theile dafür sind von der A u g s b u r g e r M a s c h i n e n f a b r i k in A u g s b u r g geliefert. Alle übrigen Anlagen hat die
7. r. Angerweidach. (E. 46, W. 10 mit je 4,6 B.) Die Wasserversorgung des Weilers A n g e r w e i d a c h erfolgt durch die Gruppenversorgung P r i e n .
8. s. Au. (E. 551, W. 70 mit je 7,9 B.) Für das Pfarrdorf Au ist im Jahre 1882 nach dem Projecte des T. B. f. W. mit einem Kostenaufwande von M. 26636 im Ganzen oder M. 48,34 pro Einwohner durch die Firma J o o s s S ö h n e & C o m p . in L a n d a u eine Wasserversorgung ausgeführt. Das Wasser von 2 grösseren Quellgebieten ist in einem Hauptsammler zusammengeleitet, der 83,5 m hoch über dem Orte liegt. Von hier messt es mit natürlichem Gefälle einem Hochreservoir von 60 cbm Inhalt zu, das 42,0 m tiefer liegt. Die Rohrleitungen haben ca. 3500 m Länge, und es sind damit 7 Hydranten und 5 öffentliche Brunnen verbunden. 77 Privatausläufe erhalten das Wasser nach dem Aichsysteme zum Preise von jährlich M. 8 für 2 Minutenliter. 9. g. Auf kirchen bei Berg. (E. 100, W. 15 mit je 6,7 B.) Für den Ort A u f k i r c h e n bei B e r g am S t a r n b e r g e r See und für einige anliegende Villen ist im Jahre 1891 nach dem Projecte des T. B. f. W. eine Wasserversorgung hergestellt, welche M. 26 935 im Ganzen oder pro Einwohner M. 269,35 gekostet hat. Die sämmtlichen Accordarbeiten hat die Firma M ü h l h o f e r & P f a h l e r in M ü n c h e n ausgeführt. Die maschinellen Anlagen sind von der Firma W ä c h t e r & M ö r s t a d t in M ü n c h e n mit Ausnahme eines Petroleummotore, der von der Firma K u h n in S t u t t g a r t bezogen ist, geliefert. Eine liegende, doppeltwirkende Pumpe von 120 mm Durchmesser und 0,24 m Hub fördert pro Stunde 1,8 cbm Waaser auf 60,0 m Höhe. Die Pumpe wird von der Welle eines rückenschlächtigen, eisernen Wasserrades von 4,0 m Durchmesser und 0,5 m Breite, welches 6 bis 7 Umdrehungen pro Minute macht, angetrieben.
32
I. Regierungsbezirk Oberbayenl.
Das für das Rad disponible Aufschlagswaeserquantum | des T. B. f. W. hergestellt ist und M. 14 308 im Ganzen schwankt zwischen 7 und 21 Sec.-Lit von 3,0 m Ge- oder M. 91,72 pro Einwohner gekostet hat. Die Mafälle. Als Reserveanlage dient der vorerwähnte Petro- Bchinenanlage dafür hat die A u g s b u r g e r M a s c h i n e n leummotor (System Vulkan) von 2 PS. Dieser treibt f a b r i k in A u g s b u r g geliefert und die Rohrlegnngen eine Kröber'sche, doppeltwirkende Pumpe mit oscilli- hat die Firma J o o s s S ö h n e & C o m p , in L a n d a u rendem Cylinder ohne Ventile an: deren Kolben 60 mm ausgeführt. Durchmesser und 0,11 m Hub hat. Die Pumpe fördert 2 liegende, einfachwirkende Plungerpumpen, welche pro Stunde 3,6 cbm Wasser auf 65,0 m Höhe bei 108 2,16 cbm Wasser pro Stunde auf 32,0 m Höne fördern, Doppelhüben pro Minute. werden durch eine Girard-Turbine von 1,7 m DurchEin Hochreservoir von 30 cbm Inhalt steht mit messer mit horizontaler Achse angetrieben. Das Aufseinem Wasserspiegel 7,0 m hoch über dem höchsten schlagwasserquantum beträgt 5,4 Sec.-Lit. von 7,3 m der 3 aufgestellten Hydranten. Die Wasserabgabe an Nutzgefälle. Der Pumpe wird das Wasser durch ein Private findet durch Wassermesser statt. Rohr von 150 mm Durchmesser aus 140 m Entfernung zugeführt. 290 m von der Pumpstation entfernt ist ein Der Preis des Wassers pro cbm betragt 30 bis 36 Pf. Wasserthurm mit einem eisernen Hochreservoire von 14 cbm Inhalt erbaut. Das Ueberlaufrohr von hier 10. q. Baierbrunn. (E. 224, W. 29 mit je 7,7 B.) I speist 2 in die Erde versenkte Wasserbehälter, die für Für das Kirchdorf B a i e r b r u n n ist im Jahre 1892 ' Feuerlöschzwecke bestimmt sind. Es sind ferner 2 Hyvon der Firma R u d o l f & M u h r in M ü n c h e n nach dranten aufgestellt, und 19 Privatgrundstücke sind mit deren Projecte eine Wasserversorgungsanlage erbaut. Wasserleitungen versehen. Einschliesslich M. 3578 für Zuleitungen kostet diese M. 18875 oder M. 84,26 pro Einwohner. 14. v. Bergen. (E. 167, W. 28 mit je 6,0 B.) Das Wasser wird einer im I s a r t h a l e entspringenDie Wasserversorgung des Pfarrdorfes B e r g e n erfolgt den Quelle gleichzeitig als Kraftwasser und für die Förderung entnommen. Ein eisernes, oberechlächtiges durch die Gruppen Versorgung B e r g e n . Wasserrad betreibt eine Pumpe, welche 3,6 cbm Wasser pro Stunde auf 58,0 m Höhe in ein 440 m entferntes 15. c. Berchtesgaden. (E. 2349.) Hochreservoir (System Monier) von 75 cbm Inhalt Für den Markt B e r c h t e s g a d e n ist nach dem fördert. Die Stadtrohre haben 100 mm bis 65 mm Durch- Projecte des Kreisbauassessors B i s c h o f f in M ü n c h e n messer und sind mit 4 Hydranten und einem öffent- durch die Firma P f i s t e r & S c h m i d t in M ü n c h e n lichen Brunnen verbunden. 29 Anschlussleitungen er- im Jahre 1887/88 eine Wasserversorgung hergestellt, welche in den Jahren 1892 und 1894 Erweiterungen halten das Wasser nach dem Aichsysteme. erfahren hat. Die Anlagekosten betragen jetzt im Ganzen M. 75000 oder M. 37,50 pro Einwohner. 11. s. Beilenbach. (E. 11, W. 2 mit je 5,5 B.) Das Wasser wird aus 8 Quellen von zusammen Die Wasserversorgung der Einöde B e i l e n b a c h erfolgt 600 Minutenliter Ergiebigkeit entnommen, welche nörddurch die Gruppenversorgung P r i e n . lich und nordwestlich vom Orte liegen. Von diesen aus wird es durch natürliches Gefälle 3 verschiedenen Hoch12. v. Benedictbeuern. (E. 889, W. 188 mit je 4,7 B.) reservoiren, welche aus Bruchsteinmauerwerk hergestellt Für das Pfarrdorf B e n e d i c t b e u e r n ist im Jahre sind und zusammen 350 cbm Inhalt haben, zugeführt. 1893 eine Wasserversorgungsanlage nach dem Projecte Dieselben liegen mit ihren Wasserspiegeln in 3 verschiedes T. B. f. W. ausgeführt, welche M. 52 653 im Ganzen denen Höhen, nämlich 40,0 m, 65,0 m und 120 m hoch oder M. 59,23 pro Einwohner gekostet hat. Die ge- über dem mittleren Ortsniveau. Die Hauptvertheilungsrohre haben ca. 10000 m flammte Anlage ist von der Firma M ü h l h o f e r & Länge, und es sind 32 Hydranten damit verbunden. P f a h l e r in M ü n c h e n hergestellt. Daa Wasser wird 2 Quellen entnommen, welche 300 Anwesen haben Hausanschlüsse und werden dem4 km südöstlich vom Orte am sogenannten U n t e r e c k nächst sämmtlich das Wasser durch Messer erhalten. entspringen und 336,0 m höher als das Ortoniveau liegen. Ende 1898 waren davon 110 von D r e y e r , R o s e n Das Waaser wird durch natürliches Gefälle einem zwei- k r a n z & D r o o p , Hannover, und 18 von L u x , Ludtheiligen Hochreservoire von 100 cbm Inhalt zugeführt, wigshafen, geliefert, die sich nach der Grösse wie folgt dessen Wasserspiegel 246,0 m tiefer als die Quellen und vertheilen: Durchmesser mm 13 15 20 25 30 50 90,0 m höher als das mittlere Ortsniveau liegt. Die Stückzahl 64 12 35 12 4 1. Leitung zum Reservoire ist für 5,8 Sec.-Lit Durchfluss bestimmt. Sie hat 40 mm bis 80 mm Durchmesser und ist durch 8 Unterbrechungen in Verticalabständen von 11,0m 16. v. Bichl. (E. 492, W. 85 mit je 5,8 B.) bis 38,0 m Höhe in 9 verschieden lange Theile zerlegt. Im Jahre 1890/91 ist für das Kirchdorf B i c h l nach Die Vertheilungs- und die Strassenrohre haben 125 mm und 100 mm Durchmesser und ca. 4500 m dem Projecte des Districtstechnikers H o c h h o l z e r in Länge. Es sind 27 Hydranten damit verbunden. 131 An- T ö l z durch die Firma M ü h l h o f e r & P f a h l e r in schlussleitungen sind ausgeführt, von welchen 5 mit M ü n c h e n eine Wasserversorgungsanlage ausgeführt, Wassermessern, 4 von 25 mm und einer von 20 mm welche M. 23000 im Ganzen oder M. 46,75 pro EinDurchmesser, von C. A. S p a n n e r , Wien, versehen sind. wohner gekostet hat. Das Wasser wird 2 Quellen, welche ca. 1700 m von dem Orte entfernt und 47,0 m höher alB dessen höchster 13. q. Berg am Starnberger See. (E. 156, W. 45 mit Punkt in der sogenannten W o l f s g r u b e entspringen je 3,5 B.) und 300 Minutenliter Ergiebigkeit haben, entnommen. Das Kirchdorf B e r g hat seit Januar 1889 eine Es kann aber auch ferner das Wasser des vom S t e i n Wasserversorgungsanlage, welche nach dem Projecte b a c h e abzweigenden Dorfbaches in ausserordentlichen
L Regieren gsbexirk Oberbayem.
Fällen durch einen Notheinlass in die Quellenfassung eingelassen werden. Das Wasser fliesst von der Quellenstube aus mit natürlichem Gefälle einem ca. 1400 m entfernten Hochreservoire von 100 cbm Inhalt zu, dessen Wasserspiegel 42,0 m bis 51,0 m hoch über dem Ortsniveau liegt. Die Zuleitung besteht aus Rohren von 100 mm Durchmesser. Die Vertheilungsleitungen haben im Ganzen ca. 1600 m Länge von 100 mm und 90 mm Durchmesser. 7 Hydranten und 4 Schieber sind damit verbunden. Für 85 Anwesen sind Anschlussleitungen hergestellt und davon erhalten 80 das Wasser nach dem Aich^ystem und 5 nach Wassermessern. 17. d. Bruck. (E. 3558, W. 500 mit je 7,1 B.) Im Mai 1898 ist mit dem Baue einer Wasserversorgungsanlage für den Markt B r u c k nach dem Projecte des T. B. f. W. begonnen, welche zugleich für den Weiler G e l b e n h o l z e n mit 40 Einwohnern dienen wird. Die Anlage ist zu M. 127 800 veranschlagt, was M. 35,25 pro Einwohner entspricht. Die Ausführung der Filterbrunnen für das Werk ist dem M. S c h w e i g e r in F ü r t h , die Herstellung der Gebäude, des Hochreservoirs etc. dem Baumeister J. A. W e s t m a n n in B r u c k , die Verlegung der Rohre der Firma B o p p & R e u t h er in M a n n h e i m , die Lieferung der Pumpen der Maschinenfabrik J. G. L a n d e s in M ü n c h e n , die der Elektromotoren der E l e k t r i c i t ä t s - A c t i e n g e s e l l s c h a f t , vormals S c h u c k e r t in N ü r n b e r g und die einer Locomobile der Firma R. Wolf in M a g d e b u r g - B u c k a u übertragen. Direct bei der Pumpstation, welche in ca. 1700 m Entfernung südwestlich vom Orte erbaut wird, sind in 93 m Entfernung von einander 2 schmiedeeiserne Filterbrunnen von 300 mm Durchmesser und 9,7 m resp. 10,0 m Tiefe hergestellt und aussen mit einer 0,25 m starken Kiesschicht umgeben. Jeder Brunnen iiefert bei 1,55 m Absenkung 40 cbm Wasser pro Stunde. Im Maschinenhause sind 2 einfachwirkende, stehende Plungerpumpen, die je 18 cbm Wasser pro Stunde liefern, aufgestellt. Dieselben können durch ein Vorgeleg einzeln oder zusammen angetrieben werden. Dieser Antrieb erfolgt von 2 Wechselstrommotoren für 110 Volt Spannung von je ca. 7,5 PS., denen der Strom von dem gemeindlichen Elektricitätswerke in S c h ö n g e i s i n g abgegeben wird. Als Reserve wird ferner die erwähnte Locomobile von 12 bis 24 PS., mit Regulator versehen, aufgestellt werden. Die Sauge- und Druckleitungen der einzelnen Pumpen haben 125 mm und die gemeinschaftliche Druckleitung hat 150 mm Durchmesser. Letztere speist das Strassenrohrnetz im Orte direct und es ist das Rohr auf der I anderen Seite des Ortes bis zum Weiler G e l b e n h o l z e n verlängert, wo ein zweitheiliges Hochreservoir von 250cbm Inhalt erbaut wird. Dessen Wasserspiegel soll ca. 63,0 m über dem unabgesenkten Brunnenwasserspiegel und ca. 60,0 m resp. 52,0 m über dem niedrigsten resp. dem höchsten Hydranten im Orte liegen. Das Ortsrohrnetz erhält Durchmesser von 150 mm bis 80 mm und sämmtliche Rohrleitungen werden ca. 8800 lfd. m Länge haben. Die Ueberführung der Leitung über die A m p e r erfolgt in schmiedeeisernen Kästen. Im Markte werden 64 Hydranten aufgestellt und die Wasserabgabe an Private soll durch Wassermesser erfolgen. Für die Wasserabgabe ist als Grundtaxe M. 10 pro Jahr für bis zu 144 cbm festgestellt. Bei Mehrverbrauch ist 7 Pf. pro cbm zu zahlen. ( i r f t h n , Wasserversorgung.
Bd. 11.
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18. 8. Burgberg. (E. 164, W. 26 mit je 6,3 B.) Die Wasserversorgung des Dorfes B u r g b e r g erfolgt durch die Anlage von O b e r a n d o r f .
19. b. Burghausen. (E. 3040, W. 375 mit je 8,1 B.) Für die Stadt B u r g h a u s e n ist im Jahre 1877 nach dem Projecte des T. B. f. W. mit einem Kostenauf wände von M. 45000 oder M. 14,80 pro Kopf eine Wasserversoigungsanlage hergestellt. Das Wasser wird einer Quelle entnommen, welche, ca. 1 km von der Stadt entfernt, bei St. J o h a n n entspringt, und fliesst von hier mit natürlichem Gefälle ohne Einschaltung eines Reservoirs der Stadt zu. Für die Vertheilung dienen Rohrleitungen von ca. 3200 m Länge und 150 mm bis 80 mm Durchmesser. Die Ergiebigkeit der Quelle beträgt 700 Minutenliter, wovon jedoch zur Zeit nur ein geringer Theil benutzt wird. 240 Häuser haben Anschlussleitungen. 20. e. Dachau. (E. 4247, W. 500 mit je 8,3 B.) Für den Markt und das Schloss D a c h a u ist im Herbst 1897 nach dem Projecte des T. B. f. W. vorläufig nur eine Feuerlöschleitung durch die Unternehmer M ü h l h o f e r & P f a h l e r in M ü n c h e n hergestellt, welche M. 26 750 gekostet hat. Im Schlosshofe befindet sich ein Reservoir von 300 cbm Inhalt, das aus der ärarialischen Nutzwasserleitung und eventuell durch directen Zufluss aus dem Reservoire dieser Leitung gefüllt wird. Das Ortsrohrnetz hat 1850 lfd. m Länge und besteht aus: Rohrdurchmeeser mm 150 125 100 Rohrlänge . . . m 360 660 830. Damit sind 23 Hydranten verbunden, deren tiefster 35,0 m und deren höchster 12,0 m unter dem normalen Wasserspiegel des Reservoirs liegt. Um demnächst auch eine centrale Trinkwasserversorgung einrichten zu können, sind die nöthigen Anschlüsse bereits vorgesehen. Für diese wird das Rohrnetz nach zwei Druckzonen getheilt werden. 21. q. Deining. (E. 280, W. 50 mit je 5,6 B.) Im Jahre 1895 ist für das Pfarrdorf D e i n i n g eine Wasserversorgungsanlage nach dem Projecte des T. B. f. W. hergestellt, welche einschliesslich M. 2738 für Anschlussleitungen M. 18 670 im Ganzen oder M. 66,68 pro Einwohner gekostet hat. Die gesammte Anlage wurde von der Firma M ü h l h o f e r & P f a h l e r in M ü n c h e n ausgeführt. Das Wasser aus nahegelegenen Quellen wird durch Sickerleitungen gefasst und einem Hochreservoire von 50 cbm Inhalt mit natürlichem Gefälle durch ein Rohr von 60 mm Durchmesser, welches 36 Minutenliter liefern kann, zugeführt; der Wasserspiegel des Reservoirs liegt 8,0 m bis 20,5 m über dem Ortsniveau. Die gesammte Rohrlänge beträgt 1830 m. Das Vertheilungsrohr hat 100 mm Durchmesser. Es sind damit 10 Hydranten verbunden und 40 Privatleitungen zweigen davon ab. Die Wasserabgabe erfolgt ohne Controle. 22. g. Dorfen. (E. 1858, W. 330 mit je 5,6 B.) Mitte des Jahres 1898 ist mit dem Baue einer Wasserversorgung für den Markt ' D o r f e n nach dem Projecte des T. B. f. W. begonnen, welche auch den Weiler 3
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H e r r e n b e r g mit 30 Einwohnern mit versorgen soll. Die Anlage ist zu M. 92 500 im Ganzen oder M. 49 pro Einwohner veranschlagt, und es ist die Herstellung der Rohrleitungen etc. der Firma P h . H o l z m a n n & C o m p , in F r a n k f u r t a. M. übertragen. Schon im J a h r e 1886 waren zur Speisung von 3 öffentlichen Brunnen auf dem R u p p e r t s b e r g e 2 Stossheber aufgestellt, welchen das Wasser aus Quellen Unterhalb H e r r e n b e r g zufloss. Diese Quellen sind jetzt durch eine 75 m lange Sickergallerie mit Sammelschacht neu erschlossen, u n d es ist ein Reservoir von 60 cbm Inhalt neben einem neu erbauten Widderhäuschen hergestellt. In letzterem soll eine neue gemeinsame Doppelwidderanlage nach dem Systeme Heurekula von M e r k e l in D r e s d e n aufgestellt werden, von denen ein Widder f ü r den Betrieb und einer als Reserve dienen soll. Es ist hierfür eine Betriebswassermenge von 2 Sec.Lit. mit 6,78 m Gefälle zur Verfügung. Das Wasser wird in einer 150 m langen Druckleitung von 40 m m Durchmesser gehoben u n d f ü r 4 Anwesen durch 110 m lange Zuleitungen an die bestehenden Hausleitungen u n d Laufbrunnen angeschlossen. Von dem Reservoire unterhalb H e r r e n b e r g führt mit natürlichem Gefälle eine ca. 5500 m lange Zuleitung von 90 mm Durchmesser und 240 Minutenliter zu einem Hochreservoire, welches 200 cbm Inhalt hat. Sein Wasserspiegel liegt 45,0 m tiefer als das Sammelreservoir. Von den Vertheilungsleitungen sind 640 m von 175 mm, 1140 m von 125 m m , 1120 m von 100 m m und 1650 m von 80 m m Durchmesser. Sie haben mit der Zuleitung zusammen 10050 lfd. m Länge und sind mit 60 Hydranten verbunden. Es sind 239 Zuleitungen mit Wassermessern in Benutzung, von welchen L u x , Ludwigshafen, 193 u n d B o p p & R e u t h e r , Mannheim, 46 bis Ende des Jahres 1898 geliefert hatten. Nach der Grösse vertheilen sich diese wie folgt: Durchmesser mm 10 13 15 20 25 40 Stückzahl 149 36 47 5 1 1. 23. o. Dürrnbach. (E. 225, W. 37 mit je 6,0 B.) Die Wasserversorgung des Dorfes D ü r r n b a c h erfolgt durch die Gruppenversorgung G m u n d . 24. q. Ebenhausen. (E. 49, W. 9 mit je 5,4 B.) Die Wasserversorgung des Dorfes E b e n h a u s e n erfolgt durch die Gruppenversorgung S c h ä f t l a r n . Im Dorfe 6ind 2 Hydranten aufgestellt. 25. f. Eiseildorf.
(E. 99, W. 18 mit je 5,6 B.)
Für das Kirchdorf E i s e n d o r f ist im Jahre 1894 von der Firma L. Th. M e y e r & C o m p , in M ü n c h e n eine Wasserversorgungsanlage nach deren Projeote hergestellt, die M. 5720 im Ganzen oder M. 57,78 pro Einwohner gekostet hat. t Das Wasser wird durch eine Stossheberanlage, für welche 1,5 Sec.-Lit. Betriebswasser mit 15,0 ni Gefälle vorhanden ist, mittels einer 409 ni langen Leitung auf 56,0 m Höhe in ein Hochreservoir von 40 cbm Inhalt gefördert, dessen Wasserspiegel 10,0 m hoch über dem mittleren Ortsniveau liegt. Daraus werden 3 Hydranten und 1 öffentlicher Brunnen mit Wasser versorgt. 26. g. Erding. (E. 3341.) Ausser aus 25 Privatbrunnen findet seitdem Jahre 1873 die Wasserversorgung der Stadt E r d i n g durch Wasser aus Quellen statt, daä in einem städtischen Wasserhause durch Wasser- u n d Dampfkraft auf 20,0 m Höhe mittels
eines Pumpwerkes, das 48 bis 60 cbm pro Stunde liefert, gehoben wird und durch ca. 1500 m lange gusseiserne Leitungen von 110 mm und 90 mm Durchmesser an 5 Laufbrunnen und durch Anschlussleitungen in 140 Häusern zum Ausflusse kommt. Es sind 13 Hydranten aufgestellt. Der Wasserverbrauch pro Stunde beträgt ca. 27 cbm. Die Anlage hat M. 38000 gekostet. 27. s. Ernsdorf. (E. 67, W. 13 mit je 5 B.) Die Wasserversorgung des Weilers E r n s d o r f erfolgt durch die Gruppenversorgung P r i e n . 28. k. Farchant. (E. 362, W. 72 mit je 5 B.) Für das Kirchdorf F a r c h a n t ist im Januar 1899 mit dem Baue einer Wasserversorgung begonnen, welche zugleich für den Weiler M ü h l d ö r f l mit 47 Einwohnern dienen soll. Das Project ist von dem T. B. f. W. auf gestellt und auf M. 37000 im Ganzen oder M. 90,90 pro Einwohner veranschlagt. Die Ausführung der Arbeiten ist der Firma M ü h l h o f e r & P f a h l e r in M ü n c h e n übertragen. Das Wasser wird einer am R e s c h b e r g e 190,0 m hoch über F a r c h a n t entspringenden Quelle von durchschnittlich 170 Minutenliter Ergiebigkeit entnommen. Für den Fall eines starken Rückganges derselben ist ferner die Zuleitung einer zweiten, ca. 200 m entfernt liegenden Quelle in Aussicht genommen. In den Zuleitungsstrang zum Hochreservoire, der aus Rohren von 40, 50 und 60 mm Durchmesser besteht, wird ein Unterbrechungsschacht eingeschaltet. Das Reservoir erhält 2 Kammern und fasst im Ganzen 80 cbm. Sein Wasserspiegel wird 76,0 m hoch über dem mittleren Ortsniveau liegen. Die Vertheilungsleitungen erhalten 100 mm und 80 mm Durchmesser und es weiden damit 13 Hydranten und 6 öffentliche Ventilbrunnen verbunden. Für die Anschlussleitungen sollen vorläufig Wassermesser nicht aufgestellt werden. 29. o. F e l l a c h . (E. 56, W. 13 mit je 4,3 B.) Die Wasserversorgung des Ortes F e 11 a c h erfolgt durch die Gruppenversorgung V a l l e y . 30. o. Festenbach. (E. 79, W. 20 mit je 4,0 B.) Die Wasserversorgung des Dorfes K e s t e n b a c h erfolgt durch die Gruppenversorgung G m u n d . 31.o. Finsterwald.
(E. 137, W. 26 mit je 5 B.)
Für das Dorf F i n s t e r w a l d ist im Jahre 1892/93 nach dem Projecte des Distriktstechnikers K ö b e r in M i e s b a c h durch die Firma J o o s s S ö h n e & C o m p , in L a n d a u eine Wasserversorgungsanlage ausgeführt, welche M. 34 280 im Ganzen oder M. 20,53 pro Einwohner gekostet hat. Das Wasser wird einem Quellgebiete südlich von F i n s t e r w a l d entnommen und mit natürlichem Gefälle einem Hochreservoire von 20 cbm Inhalt zugeführt. Das Rohrnetz hat 1950 m Länge und ist mit 7 Hydranten verbunden. 20 Grundstücke haben Anschlussleitungen. Diese Versorgung dient zugleich für die beiden Orte G e o r g e n r i e d und K e i l s r i e d mit 30 Einwohnern. 32. o. Foeching. (E. 205, W. 52 mit je 4 B.) Die Wasserversorgung des Dorfes F o e c h i n g erfolgt durch die Gruppen Versorgung V a l l e y .
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I. Regierungsbezirk Oberbayern.
33. n. Freilassing. (E. 265.) Die Wasserversorgung des Dorfes F r e i l a s s i n g wird aas dem far S a l z e n h o f e n in Bau begriffenen Wasserwerke erfolgen.
34. h. Freising. (E. 9750, W. 1100 mit je 8,8 B.) Für die U. Stadt F r e i s i n g , welche für ihre Wasserversorgung früher ausschliesslich auf Brunnen im Stadtgebiete angewiesen war, ist im Jahre 1888 durch den Ingenieur H. G. G r u n e r in Basel nach seinem Projecte ein Wasserwerk für städtische Rechnung erbaut, welches für eine tägliche Leistung von 2160 cbm bestimmt ist. Die Anlage hat im Ganzen M. 325000 oder M. 33,40 pro Einwohner gekostet. Die maschinellen Anlagen sind von der A u g e b u r g e r M a s c h i n e n f a b r i k in A u g s b u r g und die Rohrleitungen von R u d . B ö c k i n g & Comp, in H a l b e r g e r h ü t t e geliefert. Den Betrieb leitet der Stadtbaumeister A b e l e . Das Wasser wird im I s a r t h a l e durch einen gusseisernen Brunnen aus einem Grundwasserstrome erschlossen. Der Brunnen hat 1,0 m Durchmesser und 10,0 m Tiefe und steht in ca. 400 m Entfernung vom Flussufer; in dem unteren Theile haben seine Wandungen Schlitze erhalten. Von demselben führt eine 820 m lange Heberleitung von 250 mm Durchmesser in einen gemauerten Pumpenschacht von 3,0 m Durchmesser und 7,0 m Tiefe. In dem Pumpwerke befinden sich 2 Jonval-Turbinen von je 16 P. S. Jede derselben betreibt durch Zahnrad Übersetzung 2 doppeltwirkende Pumpen mit Plungern von 165 mm Durchmesser und 0,6 m Hub, welche 36 Doppelhübe pro Minute machen, während die Turbine 31 Umdrehungen pro Minute macht. Das Wasser wird auf 40,0 m Höhe in ein zweitheiliges Hochreservoir von 500 cbm Inhalt gefördert, welches aus Beton hergestellt und 1,5 m tief in den Boden versenkt ist. Dasselbe liegt 600 m von der I s a r entfernt und dessen Wasserspiegel liegt 40,0 m hoch über dem mittleren Stadtniveau. Das Vertheilungsnetz ist nach dem Circulationssystem hergestellt. Es hat 12 875 m Länge mit 64 Schiebern und setzt sich aus folgenden Durchmessern und Längen mit der angegebenen Zahl von Schiebern zusammen : Rohrlänge m 1960 651 1700 307 5612 2645 Durchmesser mm 200 175 150 125 100 80 Schieberzahl 5 2 5 2 31 24. Mit demselben sind 2 Springbrunnen und 120 Unterflurhydranten mit Selbstentwässerung verbunden, welche in ca. 80 m Entfernung von einander stehen. Die Anschlussleitungen sind, ebenso wie die Hausleitungen, aus verzinkten, schmiedeeisernen Rohren hergestellt und haben Conuehähne und Absperrventile. Die Wasserabgabe findet nur durch Wassermesser statt, von denen bis Ende 1898 im Ganzen 756 Stück geliefert waren und zwar 735 von C. A. S p a n n e r , Wien; 11 von B o p p & R e u t h er, Mannheim, 8 von Lux, Ludwigshafen, und 2 von H. Mein ecke, Breslau. Nach der Grösse vertheilen sich dieselben wie folgt: Durchmesser mm 10 13 15 20 25 30 40 50 Stückzahl 140 413 8 106 51 14 14 10. Der Wasserverbrauch hat im Jahre 1894 im Ganzen 212910 cbm oder 583 cbm am mittleren Jahrestage betragen. Davon sind verwendet 7910 cbm oder 3,7 % für öffentliche Zwecke (Strassensprengen 4560 cbm,
Springbrunnen 600 cbm, Kanalspülen 2500 cbm, Feuerlöschen 250 cbm). Für Private sind abgegeben 205000 cbm oder 96,3% und zwar 203800 cbm nach Messern und 1200 cbm ohne Messer. 148000 cbm sind für den Hausgebrauch und 57000 cbm für gewerbliche Zwecke verwendet. Als Minimalquantum wird pro Quartal 36 cbm Wasser resp. bei weniger als M. 6 Haussteuer 18 cbm Wasser berechnet und zwar mit M. 12 resp. mit M. 6 pro Jahr.' Ferner ist 10% des Wassermesserpreises als Jahresmiethe für den Messer und bei Mehrverbrauch Ober das Minimalquantum hinaus ist 8 Pf. pro cbm zu zahlen. Nach einer vorliegenden Analyse enthielt das Wasser im Liter Abdampfrückstand 240 mg Glühverlust 20 i Kalk 89 » Magnesia 29,5 > Chlor 4,0 » Sauerstoff zur Oxydation der organischen Substanz 0,9 > Schwefelsäure 18,9 > Ammoniak 0,6 > Salpetrige S&ure Null.
35. i. Friedberg. (E. 2658, W. 460 mit je 5,8 B.) Für die Stadt F r i e d b e r g bestand früher ein Wasserwerk mit künstlicher Hebung, für welches eine von einer Turbine getriebene Pumpe diente. Wegen dessen Ungenügens ist in den Jahren 1888 bis 1890 eine neue Anlage hergestellt, für welche nur die alte Turbine belassen ist. Einschliesslich der Kosten von M. 10772 für Anschlussleitungen hat dieses Werk M. 83710 im Ganzen oder M. 31,49 pro Einwohner gekostet. Die Arbeiten sind nach dem Projecte des T. B. f. W. von der Firma K l e o f a a s & K n a p p in A u g s b u r g mit Ausnahme des maschinellen Theiles hergestellt, welchen die A u g s b u r g e r M a s c h i n e n f a b r i k in A u g s b u r g geliefert hat. Das Wasser wird dem Grundwasser entnommen. Die von der Turbine betriebene Pumpe fördert 25 cbm pro Stunde auf 40,0 m Höhe in ein eisernes Hochreservoir von 222 cbm Inhalt, welches, 515 m entfernt von der Pumpstation, auf künstlichem Unterbau in einem Thurme aufgestellt ist. In der Pumpstation ist als Reserve eine Dampfmaschine, die eine Pumpe mit besonderer Saugeleitung betreibt, aufgestellt. Das Vertheilungsnetz hat 2700 m Länge und ist mit 33 Hydranten verbunden. 133 Privatgrundstücke haben Wasseranschlüsse und beziehen das Wasser nach dem Aichsysteme.
36. x. Gabersee. (E. 162.) Für die Wasserversorgung der Kreis - Irrenanstalt G a b e r s e e ist im Jahre 1883 ein Wasserwerk hergestellt, das M. 50000 gekostet hat. Eine doppeltwirkende, liegende Wassersäulmaschine mit KolDensteuerung und verstellbarem Hube fördert mittels einer Pumpe aus einer 35,0 m hoch über derselben liegenden Quelle pro Stunde 0,24 bis 0,33 cbm Wasser durch eine 1420 m lange Druckleitung in ein Hochreservoir von 54 cbm Inhalt, dessen Wasserspiegel 30,0 m hoch über dem der Quelle liegt. Für die Wassersäulmaschine wird das Betriebswasser durch eine 1680 m lange Leitung zugeführt; es schwankt zwischen 33 und 40 cbm pro Stunde und hat 40,0 m Betriebsgefälle. Im Jahre 1890 ist die Wassersäulmaschine durch ein Dampfpumpwerk ersetzt, um das Betriebswasser für | erstere für die Förderung mitbenutzen zu können, weil 3*
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I. Regierungsbezirk Oberbayern.
der Bedarf wesentlich gestiegen war. Im -Jahre 1895 sind 3 ferner eiserne Hochreservoire von je 40 cbm Inhalt als Ergänzung des vorhandenen aufgestellt. 37. h. Gartnisch. (E. 1635, W. 328 mit je 4,9 B.) Für den Markt G a r m i s c h ist im Jahre 1888/89 nach dem Projecte des T. B. f. W. eine Wasserversorgungsanlage hergestellt, welche im Ganzen M. 84541 oder M. 51,80 pro Einwohner gekostet hat. Die Anlage ist von der Firma M ü h l h o f e r & P f a h l e r in M ü n c h e n ausgeführt. Oberhalb H a m m e r s b a c h entspringt am Fusse des W a x e n s t e i n s , 75,0m hoch über dem Orte, eine Quelle, welche 2400 Minutenliter liefert. Deren Wasser wird direct ohne Reservoir mit natürlichem Gefälle durch eine Leitung von ca. 4300 m Lange dem Orte zugeführt und hier in 4700 m langen Strassenleitungen vertheilt. Damit sind 34 Hydranten und 16 öffentliche Brunnen verbunden. Die 83 Privatanschlüsse erhielten früher das Wasser nach dem Aichsysteme. Später ist aber die Abgabe nach Messern eingeführt, und es waren deren Ende 1898 von C. A. S p a n n e r , Wien, im Ganzen 114 Stück geliefert, die sich nach der Grösse wie folgt vertheilen: Durchmesser Stückzahl
mm
13 6
20 97
25 6
30 4
40 1.
Krüher kosteten die ersten 2 Minutenliter pro J a h r M. 12 und die folgenden 2 je M. 6. Nach Messern ist jetzt im J a h r e mindestens M. 12 für bis zu 60 cbm im Monate zu zahlen u n d f e r n e r bei Mehrbedarf 1,5 Pfg. pro cbm.
38. q. Gauting.
(E. 912.)
Die Wasserversorgung der Gemeinde G a u t i n g durch die Gruppenversorgung P a s i n g
erfolgt
39. v. Gaissach. (E. 82, W. 12 mit je 7,0 B.) Das Pfarrdorf G a i s s a c h wird aus der Wasserversorgung des Marktortes T ö l z mitversorgt. Die Anfangs auf G a i s s a c h entfallenen Anlagekosten haben M. 14500 im Ganzen oder M. 176,83 pro Kopf betragen. Es zweigt von dem Unterbrechungsschachte oberhalb G a i s s a c h , dessen Wasserspiegel nur einige Meter höher als der Ort liegt, eine Leitung von 80 mm Durchmesser ab, welche für 120 Minutenliter Abgabe bestimmt ist. Diese ist mit 4 Hydranten verbunden und durch den Ort, in welchem jedes H a u s ' e i n e Zuleitung mit Aichhahn hat, hindurch geführt. Zur Erhöhung des Druckes bei Feuersgefahr kann diese Leitung mittels einer Umgangsleitung unter den 33,0 m höheren Druck des oberhalb liegenden Zwischenschach£es gestellt werden. 40. d. Gelbenholzen. (E. 40, W. 9 mit je 4,4 B.)
41. o. Georgenried. (E. 13, W. 2 mit je 6,5 B.) er-
42. o. Gmund. (E. 474, W. 56 mit je 8,5 B.) Die Wasserversorgung des Pfarrdorfes G m u n d durch die Grappenversorgung G m u n d .
erfolgt
erfolgt
44. q. Grasbrunn. (E. 182, W. 27 mit je 7,3 B.) Die Wasserversorgung des Kirchdorfes G r a s b r u n n erfolgt durch die Gruppenversorgung Z o r n e d i n g .
45. w. Gries. (E. 24, W. 5 mit je 4,8 B.) Die Wasserversorgung des Weilers G r i e s erfolgt durch die Gruppenversorgung B e r g e n .
46. x. Haag. (E. 1046, W. 171 mit je 6,1 B.) Der Markt H a a g hat seit Juli 1880 eine Hoch druckwasserleitung in Benutzung, welche für dessen Rechnung nach dem Projecte des T. B. f. W. mit einem Kostenauf wände von M. 32 345 von der Firma J o o s, S ö h n e A; C o m p , in Landau ausgeführt ist. Die Anlagekosten pro Einwohner betragen demnach M. 30,92. Das Wasser fliesst mit natürlichem Gefälle einem auf dem Schrannenplatze im Markte selbst gelegenen Hochreservoire von 120 cbm Inhalt zu. Die Länge der Rohrleitungen beträgt ca. 2500 lfd m. Es sind 38 Hydranten und 4 öffentliche Ventilbrunnen aufgestellt. 92 Private haben Anschlussleitungen. Der Wasserzins wird nach Kopfzahl und Vieh6tand abgeschätzt. 47. q. H a d o r f . (E. 126, W. 25 mit je 5 B.) Für die Wasserversorgung des Kirchdorfes H a d o r f ist nach dem Projecte des T. B. f. W. eine Anschlussleitung an die Gruppenversorgung S ö c k i n g in Ausführung begriffen, welche auf M. 21300 oder M. 170 pro Einwohner veranschlagt ist. Eine von der Leitung in H a n f e l d abzweigende Leitung von 100 mm Durchmesser für H a d o r f erhält eine Gesammtlänge von ca. 3300 m. Damit werden 7 Unterflurhydranten verbunden, deren höchster 35,0 m und deren niedrigster 60,0 m unter dem Gruppenreservoire liegt. Für die Anschlussleitungen werden Wassermesser aufgestellt werden. 48. q. H a n f e l d . (E. 108, W. 22 mit je 5,0 B.) Die Wasserversorgung des Kirchdorfes H a n f e l d erfolgt durch die Gruppenversorgung S ö c k i n g .
49. q. Harthausen. (E. 167, W. 29 mit je 5,6 B.) Die Wasserversorgung des Kirchdorfes H a r t h a u s e n erfolgt durch die Gruppen Versorgung Z o r n e d i n g .
50. q H a u s e n .
(E. 54, W. 8 mit je 6,7 B.)
Die Wasserversorgung des Kirchdorfes H a u s e n erfolgt durch die Gruppen Versorgung S ö c k i n g
51. w. Hausen.
Die Wasserversorgung des Weilers G e l h e n h o 1 z e n erfolgt aus der Anlage von B r u c k Für den Ort ist ein H y d r a n t aufgestellt.
Die Wasserversorgung des Weilers G e o r g e n r i e d folgt ans der Anlage von F i n s t e r w x l d
43. q. Gräflflng. (E. 248.) Die Wasserversorgung des Dorfes G r f t f l f i n g durch die Gruppenvereorgung P a s i n g
(E. 49, W. 11 mit je 4,5 B.)
Die Wasserversorgung des Weilers durch die Gruppen Versorgung B e r g e n
Hausen
erfolgt
52.1. Hepberg. (E. 379, W. 91 mit je 4,2 B.) Für das Kirchdorf H e p b e r g ist nach dem Projecte des T. B. f. W. im Jahre 1892/93 die seit 126 Jahren bestehende alte Wasserleitung vollständig umgebaut. Diese Arbeiten haben M. 17402 im Ganzen oder M. 45,91 pro Einwohner gekostet. Die dafür nöthigen Rohrverlegungen hat die Firma H o l z m a n n & C o m p , in F r a n k f u r t a. M. ausgeführt.
I. Regierungsbezirk Oberbayern.
Das Wasser wird 3,5 km vom Orte entfernt beim nördlich davon liegenden Dorfe S t a m m h a m aus zwei Quellen gewonnen und fliesst mit natürlichem Gefälle aus einem Hauptsammler durch eine Leitung von 50 mm Durchmesser, in welche 2 Unterbrechungsschächte eingeschaltet sind, an 3 öffentlichen Brunnen im Orte — 2 Lauf- und 1 Ventilbrunnen — aus, vor welchen eiserne Tröge aufgestellt sind. 53. q. Hohenschäftlarn. (E. 293, W. 59 mit je 5 B.) Die Wasserversorgung des Dorfes H o h e n s c h ä f t l a r n erfolgt durch die Gruppenvereorgung S c h ä f t l a r n . Im Orte sind 14 Hydranten aufgestellt.
54. t. Holz. (E. 24, W. 4 mit je 6 B.) Die Wasserversorgung des Weilers H o l z erfolgt durch die Anlage des Weilers U n t e r h ä u s e r .
55. o. Holzkirchen. (E. 1318, W. 202 mit je 6,5 B.) Der Markt H o l z k i r c h e n besass eine ältere Wasserleitung, welche durch das Wasser der bei O b e r w a r n g a u am T a u b e n b e r g e gefassten Quellen gespeist wurde. Diese Anlage hat im Jahre 1886/87 nach dem Projecte des T. B. f. W. einen völligen Um- resp. Neubau erfahren, der M. 78911 im Ganzen oder pro Einwohner M. 59,87 gekostet hat. 10,6 m tiefer als der Hauptsammler der Quellen und ca. 5300 m davon entfernt, ist ein Hochreservoir am B a u m g a r t n e r - Wege hergestellt, welches 500 cbm Inhalt hat. Die gesammte Länge der Rohrleitungen, welche von der Firma J o o s s S ö h n e & C o m p , in L a n d a u verlegt sind, beträgt ca. 9400 m. Mit denselben sind 19 Hydranten und 6 öffentliche Brunnen verbunden. 180 Privatanschlüsse sind angeschlossen, in welche Wassermesser eingebaut sind. Von diesen wurden 176 von C . A . S p a n n e r , Wien, und 4 von Lux, Ludwigshaien, geliefert. Nach der Grösse vertheilen sich diese wie folgt: Durchmesser mm 7 10 13 15 11 25 30 40 Stückzahl 4 52 80 24 20 3 4 2. Der Wasserpreis beträgt 5 Pf. pro cbni.
56. q. Hornstein. (E. 80, W. 16 mit je 5,0 B.) Für das Dorf H o r n s t e i n ist im Jahre 1895/96 nach dem Projecte des T. B. f. W. eine Wasserversorgungsanlage hergestellt, welche einschliesslich M. 1664 für Anschlussleitungen im Ganzen M. 11030 oder pro Einwohner M. 137,88 gekostet hat. Die gesammte Anlage ist von der Firma M ü h l h o f er & P f a h l e r in M ü n c h e n ausgeführt. Das Wasser wird aus 5 einzeln gefassten Quellen durch Rohre von 80 mm Durchmesser in einem Sammler zusammengeleitet und iiiesst dann mit natürlichem Gefälle durch ein 360 m langes Rohr von 60 mm Durchmesser einem Hochreservoire von 30 cbm Inhalt zu. Dessen Wasserspiegel liegt 1,6 m tiefer als der des Sammlers und 14,0 m höher als der tiefste Punkt des Ortes. Vom Reservoire führt eine Vertheilungsleitung von 830 m Länge und 80 mm Durchmesser ins Dorf. Mit derselben sind 6 Hydranten verbunden. 10 Anschlussleitungen sind in Benutzung. Für die höchstgelegenen Anwohner sind 2 Pumpenbrunnen hergestellt, welche aus der Leitung gespeist werden, weil der Druck zum directen Zuflusse nicht genügt.
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57. q. Icking. (E. 73, W. 10 mit je 7 B.) Die Wasserversorgung des Ortes I c k i n g erfolgt durch die gleichnamige Gruppenvereorgung.
58.1. Ingolstadt. (E. 20656, W. 1346 mit je 15,5 B.) Die Wasserversorgung der U. Stadt I n g o l s t a d t erfolgte früher aus einer grösseren Zahl gegrabener, öffentlicher und privater Brunnen innerhalb des Stadtgebietes. Im Jahre 1862 sind dann dafür ferner 2 Dampfpumpwerke hergestellt, deren eines der Stadt und deren anderes dem Militärfiscus gehörte. Ersteres entnahm dieses aus einem offenen Wasserlaufe, der S c h ü t t e r , und das Wasser wurde vor der Abgabe durch Sand filtrirt. Letzteres pumpte Grundwasser, das gleichfalls einer Klärung vor der Benutzung bedurfte. In den Jahren 1890 bis 1892 ist nach dem Projecte des T. B. f. W. eine centrale Wasserversorgungsanlage für die Stadt auf deren Kosten erbaut, welche einschliesslich M. 94504 für Anschlussleitungen im Ganzen M. 621452 gekostet hat. Die maschinellen Anlagen dafür hat die A u g s b u r g e r M a s c h i n e n f a b r i k in A u g s b u r g geliefert. Die Rohrleitungen hat die Firma J o o s s S ö h n e & Comp, in L a n d a u hergestellt. Im Jahre 1897 sind ferner Erweiterungsbauten für die Wasserzuleitung ausgeführt, welche M. 180300 gekostet haben, so dass die Gesammtkosten dadurch auf M. 801872 im Ganzen oder M. 38,80 pro Einwohner gestiegen sind. Für die letzteren Ausführungen sind die Rohrlieferungen und -Verlegungen durch R u d . B ö c k i n g & Comp, in H a l b e r g e r h ü t t e und J o o s s S ö h n e & Co. in M ü n c h e n , die Quellfassungen durch Mühlhof er & P f a h l e r in M ü n c h e n und die Reservoirarbeiten durch A b e i n I n g o l s t a d t nach den Projecten des T. B. f. W. ausgeführt. Die Versorgung erfolgt mit künstlich gehobenem Grundwasser, welches unmittelbar neben der Pumpstation aus 2 gemauerten Brunnen von 3,0 m Durchmesser und 8,0 m Tiefe entnommen wird, in welche es aus einer 367 m langen Sammelleitung von gelochten Steingutrohren von 450 mm Durchmesser eintritt. Die Wasserergiebigkeit der Brunnen betrug bei den Versuchen 2700 Minutenliter. Das Wasser natte eine Temperatur von 9,2° C. Der spätere Rückgang und der steigende Wasserbedarf sind im Jahre 1897/98 die Veranlassung gewesen, dass durch die Beileitung der L e b s i n g e r - und der K l i n g e n b a c h - Quellen, die bei K ö s c h i n g in 6 bis 7 km Entfernung entspringen, neue Wassermengen beschafft sind. Für die Fassung des Wassers der ersteren Quellen sind 2 Brunnen von 1,5 m Durchmesser und 3,5 m Tiefe auf einer Betonsohle mit einem Sammelschachte hergestellt, während für die 3 letzteren Quellen ähnliche Brunnen von 5,5 m Tiefe gleichfalls mit einem Sammelschachte dienen. Das Wasser der Lebsinger-Quellen fliesst aus deren Sammelschachte mit natürlichem Gefälle durch eine 1170 m lange Leitung von 200 mm Durchmesser mit 4,5 m Gefälle dem Sammelschachte der Klingenbach-Quellen zu und von hier führt eine 6150 m lange Leitung von 300 mm Durchmesser mit 6,4 m Gefälle zu einem Sammelreservoire von 500 cbm Inhalt, das in der Nähe des Maschinenhauses liegt und aus dem die Pumpen saugen. Zur zeitweisen Entleerung dieses Reservoirs in den vorbeifliessenden A u g r a b e n dient ein Injecteur, der mit Druckwasser von den Maschinen gespeist wird. Die Ergiebigkeit der beiden Quellengebiete beträgt 1800 Minutenliter. 2 Saugeleitungen von je 290 m Länge und
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250 mm Durchmesser führen von dem Reservoire zu einem Vertheilungskasten, an den auch die beiden alten Brunnen angeschlossen sind, so dass die Pumpen beliebig von allen Punkten saugen können. Die Saugehöhe aus dem Reservoire, das mit einem elektrischen Wasserstandszeiger versehen ist, beträgt 1,7 m. Im Maschinenhause befinden sich 2 liegende Verbundmaschinen, jede von 20 bis 40 PS. mit Schwungrad, Ventilsteuerung und Condensation. Jede Maschine betreibt 2 nebeneinander liegende, doppeltwirkende Plungerpumpen, welche mit den verlängerten Kolbenstangen der Dampfkolben direct gekuppelt sind und ferner je eine stehende, doppeltwirkende Schachtpumpe, deren jede mittels einer Lenkstange von der Kurbel des Hochdruckcylinden angetrieben wird. Die Schachtpumpen stehen im Souterrain des Maschinenhauses und giessen das Wasser in ein daneben hergestelltes Saugebassin für die Druckpumpen aus. Jede Maschine liefert normal pro Stunde 72 cbm Wasser auf 30,0 m Höhe und als Maximalleistung können 90 cbm bis auf 50 m Höhe bei 56,0 m Arbeitsdruck gefördert werden. Es sind 2 Einflammrohrkessel mit je 25 qm Heizfläche vorhanden, welche Dampf von 8 Atm. Pressung liefern. Im Jahre 1896 sind im Ganzen 472 940 cbm Wasser mit 438 000 kg böhmischen Kohlen in 5840 Arbeitsstunden durch die Maschinen gefördert, was einem Kohlen verbrauche von 93 kg pro 100 cbm Wasser und 4,45 kg ro PS.-Stunde entspricht. Mit 1 kg Kohlen ist eine peistung von 60722 m X kg entwickelt. Von der Pumpstation, in welcher 2 Windkessel von je 20 cbm Inhalt das Hochreservoir ersetzen müssen, führen 2 Druckrohrleitungen von ca. 3000 m Länge zur Stadt und an diese schliessen sich die Vertheüungsleitungen direct an. Die Rohrleitungen haben im Ganzen ca. 28500 m Länge und sind mit 132 Schiebern und 230 Unterflurhydranten, die in der Stadt in ca. 150 m Entfernung von einander stehen, verbunden. Im Jahre 1896 sind im Ganzen 460000 cbm durch Messer und 12940 cbm ohne Messer abgegeben. Für öffentliche Zwecke wurden 15000 cbm undzwar lOOOOcbm für Strassensprengen und 5000 cbm für 6 öffentliche Brunnen verwendet. Die Zahl der Anschlüsse betrug 910, welche sämmtüch Wassermesser hatten. Ende 1898 waren im Ganzen 964 Messer geliefert und zwar 943 von C. A. S p a n n e r , Wien, und 21 von Bo p p & R e u t h e r , Mannheim. Nach der Grösse vertheilten diese sich wie folgt: Durchmesser mm 13 20 25 30 40 50 65 Stückzahl 871 47 5 40 12 1 3
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Der Mimmalpreis ftlr das Wasser beträgt pro Jahr M. 20, wofttr bis zu 160 cbm entnommen werden können. Für Mehrverbrauch ist je nach der Menge pro cbm 16 Pf. bis 11 Pf. zu zahlen.
59. q. Irschenhausen. (E. 115, W. 21 mit je 5 B.) Die Wasserversorgung des Ortes I r s c h e n h a u s e n erfolgt durch die Gruppenversorgung I c k i n g .
60. x. Isen.
(E. 856, W. 158 mit je 5,4 B.)
Die Wasserversorgung des Marktes I s e n findet durch die gleichnamige Gruppenversorgung statt.
61. o. Kreilsried. (E. 17, W. 3 mit je 5,7 B.) Die Wasserversorgung des Weilers K r e i l s r i e d erfolgt durch die Anlage von F i n s t e r w a l d .
62. c. Kirchberg. (E. 88, W. 36 mit je 2,4 B.) Die Wasserversorgung für das Dorf K i r c h b e r g findet aus der Anlage für R e i c h e n h a l l statt.
63. q. Krailling. (E. 205, W. 60 mit je 3,4 B.) Die Wasserversorgung der Gemeinde K r a i l l i n g findet durch die Gruppenversorgung von P a s i n g statt.
64. p. Kraiburg. (E. 1042, W. 174 mit je 6,0 B.) Die Versorgung des Marktes K r a i b u r g erfolgt durch 2 Gravitationsleitungen, deren eine das Wasser aus Quellen, die östlich vom Orte bei S c h ü t z e n au und deren andere das Wasser aus solchen, die westlich vom Orte am R e i c h i n g e r b e r g e gefasstsind, zuführt. Diese Anlagen Bind im Jahre 1887 nach dem Projecte des T. B. f. W. hergestellt und haben M. 24054 im Ganzen oder M. 23,08 pro Einwohner gekostet. Jedes Quellengebiet hat eine Leistung von 330 Minutenliter. Von den beiden Leitungen versorgt jede eine besondere Zone des Ortes. Die Rohrleitungen haben 1600 m Länge und es sind damit 9 Hydranten und 2 öffentliche Brunnen verbunden. 76 Privatgrundstücke sind an die Leitungen angeschlossen. Die Abgabe erfolgt nach Aichhähnen und im Jahre ist pro Minutenliter M. 2 zu zahlen. 65. k. Krfinn. (E. 237, W. 42 mit je 5,6 B ) Für das Kirchdorf K r ü n n ist im Jahre 1893 nach dem Projecte des T. B. f. W. eine alte Wasserleitung aus hölzernen Rohren völlig durch neue eiserne Rohre ersetzt. Ferner ist für das alte Quellgebiet eine neue Fassung hergestellt und ein zweites Quellgebiet, welches 25,0 m höher liegt, ist gleichfalls durch einen Stollen von 40 m Länge erschlossen. Das Wasser fliesst mit natürlichem Gefälle einem Hochreservoire zu, welches 40 cbm Inhalt hat und ca. 2500 m vom Orte entfernt liegt. Sein Wasserspiegel liegt 33,0 m hoch über dem höheren Theile des Ortes. Die Gesammtlänge der Leitungen beträgt ca. 3600 m. Die Strassenrohre haben 80 mm und 100 mm Durchmesser. Mit ihnen sind 7 Hydranten und 4 Schieber verbunden. Diese Arbeiten haben M. 30282 im Ganzen oder M. 127,77 pro Einwohner gekostet und sind von der Firma M ü h l h o f e r & P f a h l e r in M ü n c h e n ausgeführt. 66. m. Landsberg a. L. (E. 5650, W. 663 mit je 8,5 B.) Schon im Jahre 1818 hat die U. Stadt L a n d s b e r g zur Ergänzung der bis dahin ausschliesslich aus gegrabenen Brunnen innerhalb der Stadt erfolgten Wasserversorgung für ihre Rechnung ein Wasserwerk erbaut, wofür Anfangs M. 40 000 verausgabt sind und dessen Kosten sich später durch allmähliche Erweiterungen erhöht haben und mit M. 140000 im Jahre 1882 zu Buche standen. Das Wasser wurde damals aus Quellen in überdeckten hölzernen Rinnen zusammengeleitet und durch ein mittels Wasserkraft betriebenes Pumpwerk unter ca. 50,0 m Druck in gusseisemen Leitungen zur Stadt geführt. In ca. 1 km Entfernung von der Pumpstation und ebensoweit von der Stadt entfernt war dafür ein gemauertes Reservoir von 10 cbm Inhalt hergestellt. Die Waeserabgabe fand nach Caliberhähnen zum Preise von M. 50
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pro Minutenliter im Jahre statt und in den 290 angeschlossenen Häusern, von denen in 52 Häusern das Wasser auch zum Gewerbebetriebe benutzt wurde, waren grösstentheils Hausreservoire aufgestellt. Im Anfange der 80 er Jahre betrug der Jahresverbrauch 118600 cbm, und es schwankte der Tagesverbrauch zwischen 300 und 350cbm. Ausser einem öffentlichen Springbrunnen waren 20 Brunnen f ü r den allgemeinen Gebrauch und 4 Hydranten vorhanden. Im Jahre 1893/94 ist eine wesentliche Aenderung durch das Erschliessen von neuen Quellen und besseres Fassen der alten Quellen, sowie durch die Theilung der Versorgung in 2 Druckzonen ausgeführt, welche M. 90000 gekostet hat. Nur f ü r den höheren Theil der Stadt findet noch eine künstliche Hebung durch 2 Pumpwerke statt, welche 25 cbm Wasser pro Stunde auf 65,0 m Höhe fördern und für die auf einem Thurme innerhalb der Stadt ein nach dem Monier-Systeme ausgeführtes Hochreservoir von 90 cbm Inhalt, dessen Wasserspiegel 60,0 m hoch über dem Hauptplatze liegt, aufgestellt ist. Der tägliche Consum schwankt jetzt zwischen 1870 und 900 cbm. Das Wasser wird aus 3 an der L a c fall a i d e entspringenden Quellen entnommen: nämlich der K r a c h e n b e r g e r - und der S c h l u c h t q u e l l e im Süden und der S a n d a u e r q u e l l e im Norden. Eretere geben bei trockener Zeit ca. 1000 und letztere giebt 300 Minutenliter. Für die untereZone ist ein Hochreservoir und ein Gegenreservoir vorhanden, welche aus Beton hergestellt sind und zusammen 150 cbm Inhalt haben. Das Vertheilungsnetz hat 4624 lfd. m Länge aus Rohren von 175 mm bis 80 mm Durchmesser. Damit sind 56 Hydranten und 10 öffentliche Lauf- und Ventilbrunnen verbunden. Ca. 460 Häuser haben zur Zeit Anschlussleitungen mit Wassermessern. Von diesen hat H. M e i n e c k e , Breslau, 15 und C. A. S p a n n e r , Wien, 482 Stück bis Ende 1898 geliefert, die sich nach der Grösse wie folgt vertheilen: Durchmesser mm 10 13 20 25 30 40 Stückzahl 1 403 64 12 7 10. 67. n. Lauffeii. (E. 2363, W. 261 mit je 9,0 B.) F ü r die Stadt L a u f f e n mit den Vororten A b r a i n und O b s l a u f e n ist nach dem Projecte des T. B. f. W. im Jahre 1889 eine Wasserversorgungsanlage hergestellt, deren Kosten einschliesslich derjenigen von M. 19850 f ü r die Anschlussleitungen im Ganzen M. 136508 oder M. 57,81 pro Einwohner betragen haben. Die Rohre dafür sind von der Firma K l e o f a a s & K n a p p in A u g s b u rg verlegt. Einen für die Wasserleitung nöthigen Stollen hat die Firma M a u r e r & A c k e r m a n n in M ü n c h e n hergestellt. Das Wasser wird den L a u t e r b r u n n e n q u e l l e n entnommen, welche am A b s d o r f e r s e e südwestlich von L a u f f e n entspringen. Ein Höhenrücken, welcher die Quellenfassung von dem Hochreservoire trennt, ist durch einen begehbaren Stollen durchbrochen, welcher 610 m lang ist und ein Eiprofil von 1,1 m mal 0,7 m hat. Das Wasser fliesst durch eine ca. 3000 m lange Leitung mit natürlichem Gefälle dem Hochreservoire zu. Dieses hat 150 cbm Inhalt und liegt 1200 m von der Stadt entfernt. Sein Wasserspiegel liegt 29,0 m höher als der höchste Punkt des Versorgungsgebietes. Das eigentliche Stadtrohrnetz hat ca. 2400 lfd. m Länge und ist mit 34 Hydranten und 3 öffentlichen Brunnen verbunden. Es sind über 100 Privatgrundstücke an die Leitung angeschlossen und 144 Wassermesser dafür sind von der
Firma C. A. S p a n n e r , W i e n - F r a n k f u r t a. M. geliefert, deren Grösse die folgende Aufstellung angiebt: Stück: 75 50 11 3 2 3 Durchmesser m m 13 20 25 30 40 50. 68. v. L e n g g r i e s . (E. 917, W. 146 mit je 6,3 B.) Während der Jahre 1892 bis 1895 hat die Anlage zur Wasserversorgung des Pfarrdorfes L e n g g r i e s nach den Projecten des T. B. f. W. verschiedene Umbauten und Erweiterungen erfahren, die zusammen M. 19503 gekostet haben, was M. 21,26 pro Einwohner entspricht. Die Quellenfassungen sind vollständig unigebaut und zum Quellenschachte ist eine neue, 475 m lange Zuleitung hergestellt, welche, wenn die Wassermenge der Quellen zurückgeht, auch Wasser aus dem D r a t h m ü h l b a c h e zuführen kann. Gleichzeitig haben die Vertheilungsleitungen verschiedene Verlängerungen erfahren. 69. q. L o c h h a m .
(E. 101.)
Die Wasserversorgung des Dorfes L o c h h a m erfolgt durch die Gruppenversorgung P a s i n g .
70. x. L o i p f i n g .
(E. 47, W. 10 mit je 4,7 B.)
Die Wasserversorgung des Dorfes L o i p f i n g erfolgt durch die Gruppen Versorgung I s e n .
71. q. H a m m h o f e n . (E. 43, W. 8 mit je 5,4 B.) Die Wasserversorgung des Weilers M a m m h o f e n erfolgt durch die Gruppenversorgung S ö c k i n g .
72. q. M a r i a E i c h . (E. 110.) Die Wasserversorgung des Dorfes Maria E i c h erfolgt durch die Gruppenversorgung P a s i n g .
73. o M a r s c h a l l .
(E. 62, W. 13 mit je 4,7 B.)
Die Wasserversorgung des Ortes M a r s c h a l l durch die Gruppenversorgung V a l l e y .
74. w. M a x i m i l i a n s h ü t t e .
erfolgt
(E. 250, W. 13 mit je 19,2 B.)
Die Wasserversorgung des Dorfes M a x i m i l i a n s h t t t t e erfolgt durch die Gruppenversorgung B e r g e n .
75. o. Miesbach. (E. 3042, W. 285 mit je 10,7 B.) Für den Markt M i e s b a c h ist im Jahre 1889/90 eine Anlage zur Wasserversorgung nach dem Projecte des T. B- f. W. hergestellt, welche einschliesslich M. 35 326 f ü r Anschlussleitungen ca. M. 100000 im Ganzen oder M. 32,87 pro Einwohner gekostet hat. Von der Firma J o o s s S ö h n e & C o m p , in L a n d a u sind die Rohrleitungen dafür ausgeführt. Das Wasser wird ca. 800 m vom Orte entfernt aus Quellen gewonnen, deren Ergiebigkeit 600 Minutenliter beträgt. Vom Hauptsammler 50 m entfernt, fliesst es mit natürlichem Gefälle einem Hochreservoire von 250 cbm Inhalt zu, welches 36,8 m hoch über dem höchsten Punkte des Ortes liegt Südwestlich vom Orte und ca. 1700 m vom Hochreservoire entfernt, ist ein Gegenreservoir angelegt, dessen Wasserspiegel 5,0 m tiefer als der des ersteren liegt. Das Rohrnetz hat ca. 3800 m Länge, und es sind damit 54 Hydranten und 3 öffentliche Brunnen verbunden. 245 Privatgrundstücke erhalten das Wasser nach Wassermessern. Es sind bis Ende 1898 deren 258 Stück von C. A. S p a n n e r , Wien, bezogen. Von diesen haben
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233 Stück 13 mm, 20 Stück 20 mm, 4 Stück 25 mm, j Das Strassenrohmetz besteht auf ca. 1800 m Länge und 1 Stück 40 mm Durchmesser. aus Rohren von 125 mm und 100 min Durchmesser. Mit demselben sind 12 Hydranten, 8 Schieber und 5 öffentliche Ventilbrunnen verbunden. 55 Hausanschlüsse 76. o. Mitteldarching. (E. 114, W. 24 mit je 4,8 B.) sind vorhanden, welche das Waaser durch Messer erhalten. Die Wasserversorgung des Ortes M i t t e l d a r c h i n g er51 Wassermesser waren Ende 1898 von C. A. S p a n n e r , folgt ans der Gruppen Versorgung V a l l e y . Wien, geliefert, von denen 8 Stück 10 mm, 39 Stück 13 mm, 2 Stück 30 mm und je ein Stück 25 mm und 77. k. Mittenwald. (E. 1720, W. 424 mit je 4,1 B.) 40 mm Durchmesser haben. Für den Markt M i t t e n w a l d ist im Jahre 1891/92 nach dem Projecte des T. B. f. W. eine Wasserversorgungs82. h. Neustift. (E. 2355, W. 390 mit je 6,1 B.) anlage hergestellt, welch« einschliesslich M. 4483 für Anschlussleitungen im Ganzen M. 99303 oder M. 57,73 Die Wasserversorgung des Kirchdorfes N e u s t i f t pro Einwohner gekostet hat. Die Anlage ist von der erfolgt seit dem Jahre 1894 durch eine nach dem ProFirma M ü h l h o f e r & P f a h l e r in M ü n c h e n aus- jecte des Stadtbaumeisters A b e l e mit einem Kostengeführt. aufwande von M. 24834 im Anschlüsse an die Anlage Das Wasser wird einer Quelle entnommen, welche für F r e i s i n g ausgeführte Zuleitung, mit welcher eine am K a r w e n d e l g e b i r g e oberhalb der K ä l b e r a l p e , Vertheilungsleitung für den Ort verbunden ist. 275 m hoch über dem Orte, entspringt. Geralle und Rohrdurchmesser für die Zuleitung sind für einen Durch83. b. Neuötting. (E. 2712.) fluss von 1200 Minutenlitem bemessen. Die Rohre Für die Wasserversorgung der Stadt N e u ö t t i n g haben von 80 mm bis 125 mm Durchmesser und 4 Unterbrechungstöpfe theilen die Leitung bis zum Hochreservoire ist im Jahre 1880 eine einheitliche Anlage hergestellt, in 5 Theile. Die Höhen der einzelnen Abstürze betragen welche ca. M. 100000 im Ganzen oder M. 37 pro Einzwischen 29,0 m und 49,0 m. Das Reservoir liegt 87,0 m wohner gekostet hat. Die Quellen, aus denen das Wasser entnommen wird,, hoch über dem Strassenniveau des Marktes und damit ist ein Gegenreservoir auf der andern Seite des Ortes, liegen innerhalb der Stadt in der Brunnenhausgasse. Hier das 52,0m tiefer am C a l v a r i e n b e r g e liegt, durch ein ist ein Pumpwerk aufgestellt, welches mit Wasser- und mit Dampfkraft betrieben wird. Zur Vertheilung des Rohr von 150 mm Durchmesser verbunden. Die zwischen beiden Reservoiren liegenden Ver- Wassers dienen Rohrleitungen von ca. 1500 m Länge, theilungsleitungen haben eine Länge von 4250 m und mit welchen 11 öffentliche Brunneu und 24 Hydranten es sind damit 48 Hydranten, 15 Schieber und 17 öffent- verbunden sind. Ca. 200 Private haben Zuleitungen liche Brunnen verbunden. 35 Privatanschlüsse erhalten und erhalten das Wasser durch Caliberhähne. das Wasser theils nach dem Aichsysteme und theils nach Messern. Letztere sind von C. A. S p a n n e r , Wien, 84. s. Niederaschau. (E. 377, W. 53 mit je 7 B.) bezogen und zwar 36 von 13 mm, 8 von 20 mm und Für das Pfarrdorf N i e d e r a s c h a u ist im Herbst 2 von 25 mm Durchmesser. 1897 eine Wasserversorgung nach dem Projecte des T. Der jährliche Wasserpreis nach Aiche pro Minutenliter B. f. W. durch die Firma J o o s s S ö h n e & Co. in and nach Messern für 366 cbm im Jahre ist derselbe, nftmM ü n c h e n hergestellt, aus welcher auch ein Theil des lich M. 10. Dorfes W e i d a c h w i e s gespeist wird. Die Baukosten haben einschliesslich M. 8514 für Anschlussleitungen 78. q. Möschenfeld. (E. 17, W. 1.) im Ganzen M. H2943 oder M. 87 pro Einwohner be tragen. Die Wasserversorgung des Weilers M ö s c h e n f e l d erfolgt durch die Gruppenversorgung Z o r n e d i n g . Das Wasser wird am Steilgehänge des sog. F e i l e r e rb e r g e s durch 2getrennte Fassungen gewonnen, welche 79. k. Mühldörfl. (E. 47, W. 9 mit je 5,2 B.) aus Fangmauern und Sickeranlagen gebildet sind. Die Ergiebigkeit der Quellen beträgt 720 Minutenliter. Aus Die Wasserversorgung des Weilers M ü h l d ö r f l wird einem gemeinschaftlichen Hauptsammler flieset das demnächst von F a r c h a u t aus durch ein Rohr von 80 mm Wasser durch eine Rohrleitung von 70 mm DurchDurchmesser erfolgen. messer einem unmittelbar daneben gelegenen Hochreservoire von 60 cbm Inhalt zu, dessen Wasserspiegel 80. q. Mühlthal. (E. 35.) 7,5 m tiefer als die Quellenfassung liegt. Vom HauptDie Wasserversorgung des Weilers M ü h l t h a l erfolgt sammler aus ist eine alte Leitung aus hölzernen Rohren durch die Gruppen Versorgung P a s i n g . noch in Benutzung, durch welche 3 Anwesen in Niedera s c h a u und E g e r n d o r f versorgt werden. 81. h. Nandlstadt. (E. 703, W. 131 mit je 5,4 B.) Vom Reservoire führt eine 1090 m lange RohrDer Markt N a n d l s t a d t hat im Jahre 1893 eine leitung von 125 mm Durchmesser mit natürlichem GeWasservereorgungsanlage nach dem Projecte des T. B. f. W. fälle aas Wasser zum Orte. Die Vertheilungsleitung hat erhalten, die M. 24439 im Ganzen oder M. 34,76 pro 1510 m Länge von Rohren von 100 mm und 80 mm Einwohner gekostet hat. Die Rohrleitungen dafür sind Durchmesser und 15 Hydranten sind damit verbunden. von der Firma J o o s s S ö h n e & C o m p , in L a n d a u Der Wasserspiegel des Reservoirs liegt 46,0 m über dem verlegt. höchsten Punkte des Ortes an der Kirche. 52 Häuser Das Wasser wird aus 2 Quellengebieten gesammelt, haben Anschlussleitungen, welche mit Wassermessern verwelche östlich vom Orte und ca. 700 m davon entfernt bunden sind, die C. A. S p a n n e r , Wien, geliefert hat. und in 20,0 m Höhe über dem Ortsniveau liegen. Deren Von diesen haben 45 einen Durchmesser von 15 mm, Wasser flieset mit natürlichem Gefälle einem Hoch- 5 einen solchen von 20 mm und 3 einen solchen von 25 mm. reservoire von 80 cbm Inhalt zu.
I. Regiernngsbesirk Oberbayern. 85. g. Notzing. (E. 364, W. 61 mit je 6 B.) Für die Wasserversorgung des Kirchdorfes N o t z i n g ist eine Anlage, welche das Pfarrdorf A u f k i r c h e n mit 117 Einwohnern mit versorgt, im Jahre 1889/90 nach dem Projecte des T. B. f. W. ausgeführt und hat M. 38 663 im Ganzen oder M. 80,38 pro Einwohner gekostet. Die Rohre dafür hat die Firma J o o s s S ö h n e & Comp, in L a n d a u verlegt und die maschinellen Anlagen hat die A u g s b u r g e r M a s c h i n e n f a b r i k in A u g s b u r g geliefert. Das Wasser wird durch eine Zwillingspumpe, welche 6,3 cbm pro Stunde liefert, auf 30,0 m Höhe in ein Hochreservoir, welches 72 cbm Inhalt hat, durch eine Druckleitung von ca. 2100 m Länge gefördert. Die Pumpe erhält ihren Antrieb durch Riemenübertragung von einer Jonval-Turbine von 1 PS. effectiver Leistung. Das Aufschlagwaaserquantum von 110 Sec.-Lit. und 1,2 m Gefälle fliesst aus der A l t a c h durch einen 525 m langen Werkkanale zu. F ü r A u f k i r c h e n haben die Vertheilungsleitungen 860 m Länge. Sie sind mit 4 Hydranten verbunden und versorgen 20 Privatleitungen. In N o t z i n g sind die Leitungen ca. 1400 m lang und mit 3 Hydranten und 50 Privatleitungen verbunden. Die Wasserabgabe erfolgt nach Wassermessern. 86. k. Oberammergau. (E. 1366, W. 275 mit je 5,0 B.) Für das Pfarrdorf O b e r a m m e r g a u ist nach dem Projecte des T. B. f. W. in den Jahren 1895 bis 1897 eine Wasserversorgungsanlage ausgeführt, welche, einschliesslich M. 28 555 für Anschlussleitungen, im Ganzen M. 78681 oder M. 57,60 pro Einwohner gekostet hat. Die Gesammtanlage hat die Firma M ü h l h o f e r & P f a h l e r in M ü n c h e n ausgeführt. Das Wasser wird aus der im Anger bei St. G e o r g gelegenen Quelle, welche den Ort schon früher mit Wasser versorgte und jetzt neu gefasst ist, und aus einer im Moos am sog. G s t e i g bedeutend höher gelegenen, neu erworbenen Quelle gewonnen. Von beiden Quellgebieten, von denen das eine eine Ergiebigkeit von 80 Minutenlitern und das andere eine solche von 70 Minutenlitern hat, führen getrennte Leitungen zu einem Hochreservoire, das ca. 600 m entfernt vom Sammelschachte der G s t e i g q u e l l e und 81,0m tiefer als dieser liegt und nur 10 m von der Fassung der Ang er q u e l l e entfernt ist, welche 1,0 m tiefer als erstere gefasst ist. Das Reservoir hat einen Inhalt von 100 cbm. Es liegt ca. 1600 m von der Mitte des Ortes entfernt und 60,0 m bis 68,0 m hoch über dem Ortsniveau. Die Fallrohrleitung hat 125 mm Durchmesser und 1350 m Länge und schliesst an das Strassenrohrnetz an, welches 4270 m Länge von Rohren von 125 mm, 100 mm und 80 mm Durchmesser hat An der von Osten nach Westen ziehenden Staatsstrasse führt ein Rohr von 80 mm Durchmesser bis in die Nähe des künftigen Bahnhofes der elektrischen Bahn M u r n a u - O b e r a m m e r g a u . Dieses Rohr durchkreuzt die A m m e r als einbetonirter Düker und eine gleiche Dükerleitung ist gegenüber der Pfarrkirche durch den Mühlbach ausgeführt. Mit den Rohrleitungen sind 46 Schieber und 41 Hydranten, sowie 3 Ventilbrunnen, deren 2 beim Passionstheater und einer am Pfarrhofe stehen, verbunden. 246 Privatanschlüsse mit Wassermessem sind in Benutzung. Von L u x , Ludwigshafen, sind bis Ende 1898 248 Messer geliefert, von welchen 238 von 13 mm und 15 mm und 10 von 20 mm Durchmesser sind.
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87. k. Oberau. (E. 153, W. 27 mit je 5,7 B.) Für das Kirchdorf O b e r a u ist im Jahre 1889/90 eine Wasserversorgungsanlage nach dem Projecte des T. B. f. W. angelegt, welche M. 34 729 im Ganzen oder M. 227 pro Einwohner gekostet hat. Die Anlagen sind von der Firma M ü h l h o f e r & P f a h l e r in M ü n c h e n ausgeführt. Das Wasser wird aus 2 Quellen entnommen, welche im G r i e s s e n b a c h t h a l e in der Nähe der nach E t t a l führenden Staatsstrasse entspringen. Das Wasser wird ohne Einschaltung eines Reservoirs direct durch natürliches Gefälle in einer Leitung zugeführt, welche bei 30,0 m Gefälle 1800 Miriutenliter zu liefern im Stande ist. Die Rohrleitungen haben im Ganzen ca. 3000 m Länge. Es sind 6 Hydranten und ein öffentlicher Brunnen vorhanden und 20 Privatgrundstücke erhalten das Wasser nach dem Aichsysteme. Für je 2 Minutenliter sind pro Jahr M. 2 und ferner ist bis zu 10 Minutenliter und darüber M. 1 für je ein Minutenliter zu zahlen.
88. s. Oberaudorf. (E. 453, W. 66 mit je 7 B.) Für das Pfarrdorf O b e r a u d o r f ist im Jahre 1896/97 nach dem Projecte der T. B .f. W. eine Wasserversorgung durch die Firma M ü h l h o f e r & P f a h l e r in M ü n c h e n ausgeführt, welche auch den Weiler B u r g b e r g mit 164 Einwohnern mit versorgt. Einschliesslich M. 10113 für Anschlussleitungen haben die Baukosten im Ganzen M. 53 092 oder M. 86,05 pro Einwohner betragen. Das Wasser wird aus der O b e r h u m m e r q u e l l e , welche eine Ergiebigkeit von 1000 Minutenlitern hat und in der M ü h l a u südlich von der Einöde E d e r entspringt, gewonnen. Aus einem aus Beton hergestellten Sammelschachte, der 123,0 m hoch über dem Orte liegt, fliesst es einem Hochreservoire von 100 cbm Inhalt zu, desen Wasserspiegel 60,0 m hoch über dem mittleren Ortsniveau liegt. Die Rohrleitungen haben ca. 4700 lfd. m Länge von Durchmessern von 125 mm bis 60 mm. Damit sind 27 Hydranten, sowie 4 öffentliche und ein Zierbrunnen verbunden. 91 Private haben Anschlussleitungen mit Wassermessern, welche von L u x , Ludwigshafen, geliefert wurden und von denen 77 von 15 mm, 9 von 20 mm und 4 von 25 mm Durchmesser sind. Ein Messer hat 40 mm Durchmesser. An Wassergeld ist einschliesslich Messermiethe im Jahre in 4 Abstufungen von M. 5,50 bis M. 28,00 für höchstens 200 cbm bis 400 cbm Abgabe zu zahlen. Bei Mehrverbrauch kostet 1 cbm 10 Pf.
89. q. Oberbruim. (E. 125, W. 21 mit je 6,0 B.) Die Wasserversorgung des Kirchdorfes O b e r b r u n n erfolgt durch die Gruppenversorgung S ö c k i n g .
90. o. Oberdarching. (E. 142, W. 30 mit je 4,7 B.) Die Wasserversorgung des Ortes O b e r d a r c h i n g erfolgt durch die Gruppen Versorgung V a l l e y .
91. k. Obergrainau. (E. 1881, W. 33 mit je 5,5 B.) Für das Kirchdorf O b e r g r a i n a u ist im Jahre 1893 nach dem Projecte des T. B. f. W. eine Wasserversorgungsanlage hergestellt, welche im Ganzen M. 12 606 oder pro
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Einwohner M. 69,65 gekostet hat. Die Rohrverlegungen dafür hat die Finna M ü h l h o l e r & P f a h l e r in Münc h e n ausgeführt. Das Wasser einer südlich vom Orte am B r a n d entspringenden Quelle von 400 Minutenlitem Lieferung wird mit natürlichem Gefälle zugeleitet. Ein Hochreservoir ist nicht vorhanden. 9 Hydranten sind mit der Leitung verbunden und bei jedem Anwesen befindet eich ein Laufbrunnen. 92. a. Oberlaindern. (E. 46, W. 10 mit je 4,6 B.) Die Wasserversorgung des Ortes O b e r l a i n d e r n erfolgt durch die Gruppenversorgung V a l l e y .
93. g. Oberneuching. (E. 367, W. 64 mit je 5,7 B.) Das Pfarrdorf O b e r n e u c h i n g besitzt seit October 1893 eine Wasservereorgungsanlage nach dem Projecte des T. B. f. W., welche M. 14936 oder M. 40,69 pro Kopf gekostet hat. Die Rohrleitungen dafür hat die Firma J o o s s S ö h n e & Comp, in L a n d a u verlegt. Das Wasser ißt nahe dem Orte auf der südöstlich davon gelegenen Pfarrwiese erschlossen und in einer Sammelstube zusammengeleitet. Von hier fliesst es mit natürlichem Gefälle in ein Hochreservoir von 60 cbm Inhalt, dessen Wasserstand 20,0 m bis 42,0 m hoch über dem Ortsniveau liegt. Die Zuleitung vom Reservoire hat 100 mm Durchmesser und 1250 m Länge. Mit derselben sind 9 Hydranten, 2 Schieber und ein öffentlicher Brunnen verbunden. 51 Privatgrundstücke haben Anschlussleitungen. 94. n. Oberwarngau. (E. 333, W. 70 mit je 4,8 B.) Für das Pfarrdorf O b e r w a r n g a u ist im Jahre 1894 nach dem Projecte des T. B. f. W. eine Wasserversorgungsanlage ausgeführt, welche im Ganzen M. 24498 oder pro Einwohner M. 73,57 gekostet hat. Die sämmtlichen Arbeiten hat die Firma M ü h l h o f e r & P f a h l e r in M ü n c h e n als Unternehmer hergestellt. Das Wasser wird den A i g n e r Q u e l l e n , welche südöstlich vom Orte am Fusse des T a u b e n b e r g e s entspringen und eine Mächtigkeit von 100 bis 200 Minutenlitern haben, durch eine mit Uferschutzbauten hergestellte Fassung, welche sie vor dem Hoch- und Wildwasser des vorbeifliessenden Baches schützen, gewonnen. Eine 80 mm weite Leitung führt das Wasser von hier mit natürlichem Gefälle zu einem Hochreservoire von 60 cbm Inhalt, welches nach dem Moniersystem ausgeführt ist. Dessen Wasserspiegel liegt 15,5 m bis 38,5 m hoch über dem wechselnden Ortsniveau. Die Vertheilungsleitungen haben ca. 3000 m Länge und Durchmesser von 100 mm und 80 mm. Mit denselben sind 17 Hydranten verbunden. Durch 59 Privatanschlüsse wird das Wasser ohne specielle Controle abgegeben. 95. k. Partenkirchen. (E. 1861, W. 349 mit je 5,3 B.) Im Jahre 1885 ist für die Wasserversorgung des Marktes P a r t e n k i r c h e n nach dem Projecte desT. B.f. W. durch die Firma M ü h l h o f e r & P f a n l e r in M ü n c h e n mit einem Kostenaufvvande von M. 43485 eine Anlage hergestellt, welche im Jahre 1897 gleichfalls nach dem Projecte des T. B. f. W. durch die Firma J o o s s S ö h n e & C o m p , in M ü n c h e n einen Umbau erfahren hat, der M. 39 311 gekostet hat, sodass die Kosten der Gesammtanlage zur Zeit M. 82 796 oder M. 44,50 pro Einwohner betragen.
Das Wasser wurde Anfangs aus einem Gebirgsbache, der durchschnittlich 4200 Minutenliter führt, dem Regenl a i n g r a b e n , der in der Nähe der E s t e r b e r g a l p in ca. 500,0m Höhe über P a r t e n k i r c h e n liegt, entnommen. Um die Kosten eines Hochreservoirs zu sparen, hat man der ca. 3500 m langen Zuleitung, welche bei St. A n t o n in einen Sammelschacht mündet, dem wechselnden und starken Gefälle entsprechende Durchmesser gegeben, so dass (Jas Rohr das 7,5 fache des angenommenen, wirklichen Verbrauchs zuführen kann Durch 6 eingeschaltete Unterbrechungsschächte ist die Leitung in 7 Theilstrecken getheilt, deren Durchmesser 90 mm, 100 mm und 150 mm betragen, und es ist damit eine fast nahezu mit dem Terrain gleichlaufende Piezometerlinie hergestellt. Bei dem späteren Umbau im Jahre 1897 ist an die Stelle der alten Fassung eine neue getreten, für welche das benutzte Quellenterrain geschützt vor Ueberfluthungen ist. Ferner ist bei St. A n t o n der Sammelschacht durch ein Hochreservoir ersetzt, das 150 cbm Inhalt hat. Dessen Fallrohrleitung ist endlich mit einem Gegenreservoire verbunden, welches oberhalb des Hasent h a l e s liegt und 100 cbm Inhalt hat. Die jetzt zufliessende Wassermenge beträgt im Mittel 1040 Minutenliter. Es sind mit dem Vertheilungsnetze 38 Hydranten und 14 öffentliche Brunnen verbunden, aus denen 16 Minutenliter zur allgemeinen Benutzung ablaufen. 218 Privatgrundstücke haben Anschlussleitungen. Von diesen erhalten 124 das Wasser nach Aiche und 94 nach Messern. Bis Ende 1898 waren im Ganzen 100 Messer geliefert und zwar 34 von L u x , Ludwigshafen, und 66 von H. M e i n e c k e , Breslau. Nach der Grösse vertheilt, hatten davon 88 je 20 mm, 10 je 25 mm und 2 je 40 mm Durchmesser. Als Wasserpreis ist im Jahre M. 12 für 2 Minutenliter resp. M. 11 für 3 cbm Tagesabgabe zu zahlen. Bei Mehrverbrauch nach Messern kostet ein cbm 10 Pf.
96. q. Pasing. (E. 4165.) Die Wasserversorgung der Gemeinde P a s i n g durch die gleichnamige Gruppenversorgung.
erfolgt
97. y. Penzberg. (E. 1903, W. 95 mit je 20 B.) Für das Dorf und das Bergwerk P e n z b e r g ist im Jahre 1893/94 nach dem Projecte des T. B.f. W. ein Wasserwerk erbaut, welches M. 138 736 im Ganzen oder M. 72,90 ro Einwohner gekostet hat. Die maschinellen Anlagen at die A u g s b u r g e r M a s c h i n e n f a b r i k in Augsb u r g geliefert. Die Rohrleitungen sind von der Firma M ü h l h o f e r & P f a h l c r in M ü n c h e n verlegt. 3 km südlich von P e n z b e r g in der Nähe des Quellgebietes beim H ü t t e n p e t e r ist ein Senkbrunnen hergestellt und 50 m davon entfernt an der Staatsstrasse von T ö l z nach S c h o n g a u ist eine Pumpstation erbaut. In derselben befindet sich ein liegendes Dampfpumpwerk mit Dampfkessel. Die Pumpe fördert 72 cbm Wassfer pro Stunde auf 35,0 m Höhe und der Wasserbedarf des Ortes und des Bergwerkes beträgt im Tage ca. 690 cbm. Auf einer Anhöhe beim J o h a n n i s b e r g e ist ein Hochreservoir von 600 cbm Inhalt erbaut, dessen Wasserspiegel 34,0 m hoch über dem Saugeschacht und 17,0 m hoch über dem höchsten Terrainpunkte in P e n z b e r g liegt. Die Rohrleitungen haben im Ganzen ca. 6300 m
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Länge. Mit ihnen sind 25 Hydranten und 19 öffentliche Brunnen verbunden. 49 Privatgrundstücke sind an die Leitung angeschlossen. Von Wassermessern sind 34 Stück von C . A . S p a n n e r , Wien, geliefert, und zwar 2 von 10 mm, 30 von 13 mm und 2 von 25 mm Durchmesser. 98. r. Pfaffenhofen. (E. 3595.) Für die Wasserversorgung der Stadt P f a f f e n h o f e n dient das Wasser der 500 m von der Stadt an der Hohenw a r t e r s t r a s s e gefassten Quellen, welches durch ein Pumpwerk gehoben wird, das ein Wasserrad von 4 PS. betreibt. Ohne Einschaltung eines Hochreservoirs gelangt das Wasser durch eine 729 m lange Leitung in einer Menge von täglich ca. 1000 cbm in der Stadt an sechs öffentlichen Brunnen zum Ausflusse. 99. q. Planegg. (E. 608.) Die Wasserversorgung der Gemeinde P l a n e g g erfolgt durch die Gruppenversorgung P a s i n g .
100. s. Prien. (E. 856, W. 25 mit je 6,8 B.) Die Wasserversorgung des Marktes P r i e n erfolgt durch die gleichnamige Gruppenversorgung.
101. f. Pullenhofen. (E. 81, W. 10 mit je 8,1 B.) Für das Kirchdorf P u l l e n h o f e n ist im Jahre 1893 durch die Firma L. Th. M e y e r & Comp in München nach deren Projecte mit einem Kostenaufwande von M. 7000 oder von M. 86,42 pro Einwohner eine Wasserversorgungsanlage hergestellt. Ein oberschlächtiges Zellenrad von 3,5 m Durchmesser mit 11 Sec.-Lit. Aufschlagswasser betreibt direct eine stehende, doppeltwirkende Pumpe, welche pro Stunde 1,26 cbm Wasser auf 46,5 m Höhe in ein 350 m davon entferntes Hochreservoir von 40 cbm Inhalt fördert. Die Ortsleitung hat 380 m Länge und ist mit 2 Hydranten verbunden. 102. c. Reichenhall. (E. 4193, W. 457 mit je 9,1 B.) Für die Stadt R e i c h e n h a l l ist eine Wasserversorgungsanlage nach dem Projecte des T. B. f. W. in dem •Jahre 1885/86 hergestellt, die im Jahre 1893 eine Ergänzung erfahren hat. Die Baukosten der ersten Anlage haben M. 90000 und die der Ergänzungen M. 46751, also die Baukosten im Ganzen M. 136 751 oder pro Einwohner M. 40,96 betragen. Ausser R e i c h e n h a l l werden daraus auch die beiden Orte St. Ze n o und Kirchb e r g mit zusammen 453 Einwohnern versorgt. Die Rohrleitungen etc. für die gesammte Anlage sind von der Firma J o o s s S ö h n e & Comp, in L a n d a u ausgeführt. Als Bezugspunkte für das Wasser sind ursprünglich der L i s t s e e , der ca. 150,0 m höher als das Niveau der Stadt liegt und einige Quellen, welche ca. 80,0 m tiefer als der See entspringen, benutzt. In der Regel genügen diese Quellen allein, welche ca. 3000 Minutenliter liefern, und nur, wenn ihre Ergiebigkeit nachlässt, oder bei grösserem Consum wird das Wasser des Sees, der ein natürliches Gebirgsquellenbassin von ca. 12000 cbm Inhalt bildet, durch selbstthätige Schwimmvorrichtungen mit in Benutzung gezogen.
Bei dem späteren Ausbaue sind ferner die am Lattenge b i r g e gelegenen Hochquellen von 1120 Minutenlitern Ergiebigkeit gefasst und zwar im Südwesten die beiden T r o p f b a c h q u e l l e n und im Südosten die Reitgrabenq u e l l e n . Der Hauptsammler für dieses Wasser lifgt mit dem Druckregulator der Listseeleitung in gleicher Höhe. Dieses neue Wasser dient hauptsächlich für die älteren Stadttheile, jedoch mittels desselben einheitlichen Vertheilun gsnetzes. Die Länge der ersten Zuleitung bis zur Stadt beträgt ca. 5000 m und von dieser Leitung ist eine Länge von ca. 800 m durch Moos auf Pfahlroste verlegt. Ueber die S a a l a c h ist für die Leitung eine 82,0 m lange und 2,4 m breite, eiserne Brücke hergestellt, welche auch als Gehsteg dient. Der Ueberdruck im Vertheilungsnetze über das Ortsniveau beträgt 45,0 m bis 50,0 m. Die Länge der Leitungen beträgt einschliesslich der Erweiterungen im Ganzen ca. 15600 m, und es sind damit 79 Hydranten verbunden. An die Leitung sind 375 Privatgrundstücke angeschlossen. Die Wasserabgabe erfolgt nur nach Messern. Es sind 5 Wassermotoren für verschiedene Gewerbe und zur Erzeugung von elektrischem Lichte in Benutzung, und zwar ein Schmid'scher von 1 PS., 2 Turbinen von E s c h e r W y s s von 2 PS. resp. 10 PS. und 2 desgl. von Gebr. U n g e r e r in M ü n c h e n von 4 PS. resp. 10 PS. Auch ein hydraulischer Aufzug ist in einem Hotel in Gebrauch. Einschliesslich der von R e i c h e n h a l l aus mitversorgten Orte sind 456 Wassermesser von H. Meinecke, Breslau, bezogen, und zwar von folgenden Grössen: Durchmesser mm 7 10 Stückzahl . . . 75 81
13 139
20 91
25 30 40 50 30 10 12 8
65 6
und je ein Stück von 15 mm, 100 mm, 125 mm und 150 mm Durchmesser. Der Wasserpreis beträgt 2 Pf. pro cbm.
103. s. Bosenheim. (E. 12196, W. 847 mit je 14,4 B.) a) Alte Versorgung. Für die U. Stadt R o s e n h e i m bieten die vom Mang f a l l gespeisten, die Stadt durchfliessenden Wasserläufe, der H a m m e r b a c h , der M ü h l b a c h und der Stadtkanal stets reichliches Wasser für gewerbliche und motorische Zwecke, und der hohe Grundwasserstand, der im Stadtgebiete in 1,2 m bis 1,8 m Tiefe unter Terrain liegt, gestattet an allen Stellen die Anlage von Brunnen. Für die Trinkwasserversorgung ist ferner bereits im Jahre 1868 eine Gravitationsleitung hergestellt, welche M. 67 543 gekostet hat und eine constante Ergiebigkeit von 1350 Minutenlitern hat. Den Betrieb dieser Anlage leitete der Stadtbaumeister M a e k e r t . Das Wasser wird 1,5 km von der Stadt entfernt am rechten Ufer des I n n am Fusse des Schlossberges aus dem H o f l e i t e n q u e l l g e b i e t e durch einen 37 m langen Stollen, der mit einigen Querschlägen verbunden ist, erschlossen und mit natürlichem Gefälle durch eine gusseiserne Leitung in die Stadt geführt, deren Strasse nniveau um 4,0 m bis 8,0 m tiefer als die Quellen liegt, so dass der mittlere Leitungsdruck in den Vertheilungsleitungen nur ca. 2,0 m beträgt. Die gesammten Leitungen für die Vertheilung dieses Wassers haben ca. 2500 m Länge. 11 Schieber und
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20 Hydranten, die nur als Zubringer für die Feuerspritzen dienen können und in 120 m bis 150 m Entfernung von einander stehen, sind damit verbunden. 400 Häuser erhalten das Wasser durch Zuleitungen nach dem Aichsysteme und zahlen pro Jahr M. 12 für 1,5 Minutenliter. Nach einer Analyse vom 20. September 1892 enthält das Trinkwasser im Liter: Gesamintrückstand . . Chlor Salpetersäure . . . .
267 mg 7,6 . 25,4 >
und es hatte 14,7 Grade deutsche Harte.
b) Neue Anlage.
eine als Reserve aufzustellende Locomobile von 40 PS. die Pumpen in beliebiger Combination antreiben können. Von den projectirten 3 Pumpen werden vorläufig 2 aufgestellt werden. Es sind hegende, doppeltwirkende Zwillingspumpen mit Kolben von 130 mm Durchmesser und 0,4 m Hub, welche bis zu 62 Doppelhübe pro Minute machen können. Jede Pumpe kann pro Minute 65 cbm bei 58,0 in Arbeitsdrücke sowie auch 130 cbm bei 66,0 m und 195 cbm bei 80,0 m Arbeitsdruck fördern. Oestlich von R o s e n h e i m bei G r a g l i n g ist in ca. 3200 m Entfernung von der Pumpstation ein zweitheiliges Hochreservoir angelegt, welches 820 cbm Inhalt hat und zu welchem eine Druckleitung von 250 mm Durchmesser führt. Es wird das Pumpwerk das Wasser gleichzeitig in dieses Reservoir und direct durch ein gleich grosses Druckrohr von 860 m Länge im Westen zur Stadt in das Stadtrohrnetz fördern. Die Wasserspiegelcoten sind für:
Schon seit einer Reihe von Jahren war es als ein dringendes Bedürfnis erkannt, eine ergiebigere Versorgung unter höherem Drucke zu besitzen. Im Jahre 1891 lag ein Project vor, das Wasser der bislang benutzten Quellen durch ein mit Dampfkraft betriebenes Pumpwerk den Hofleitenquellsammler . . . . 445,4 > Westerdorferquellsammler . • . 454,0 zu heben, das nach einem Gutachten des T. B. f. W. verworfen die Achse der Pumpenkolben . . . 447,5wurde. Im Jahre 1892 folgte ein Project für eine Hochden Wasserspiegel des Hochreservoirs 496,0quellenleitung, das gleichfalls aufgegeben wurde. Ebenso das mittlere Stadtniveau 448,8ging es mit einem im Jahre 1894 aufgestellten Projecte, für die Hebung der jetzigen Quellen als Motor eine . Die Gesammtlänge des Stadtrohrnetzes beträgt demWasserkraft und ebenso im Jahre 1895 mit dem Pronächst ca. 24800 lfd. m von Rohren von 200 mm bis jecte, dafür Elektromotoren zu benutzen. 80 mm Durchmesser. Damit sind 172 Schieber und 202 Unterflurhydranten verbunden. Vorläufig ist die HerI m Juli 1898 ist endlich mit der Ausführung eines stellung von 900 Anschlussleitungen vorgesehen, welche von dem T. B. f. W. aufgestellten und zu M. 650000 im sämmtlich Wassermesser erhalten sollen, deren Lieferung Ganzen oder M. 53,30 pro Einwohner veranschlagten L u x , Ludwigshafen, übertragen ist. Ende 1898 waren Projectes begonnen, und zwar zuerst mit dem Baue des ihm 500 Messer von 15 mm und 50 Messer von 20 mm Hochreservoirs und der Verlegung des Rohrnetzes. Im Durchmesser bestellt. Frühjahr 1899 ist dann der Bau der Pumpstation in Angriff genommen und man hofft, die ganze Anlage im September 1899 in Betrieb setzen zu können. 104. o. Rottach-Egern. (E. 511.) Die Rohrverlegungen führt die Firma Pf i s t er & In dem Dorfe R o t t a c h ist im Jahre 1893 eine S c h m i d t in M ü n c h e n aus. Der Bau des HochPrivatleitung mit einem Aufwände von M. 40765 herreservoirs ist dem Baumeister B e r n r i e d e r in R o s e n gestellt, welche sich auch auf den Nachbarort E g e r n h e i m und die Lieferung der maschinellen Anlagen ist erstreckt. Mit dieser Leitung sind 12 Hydranten verbunder A u g s b u r g e r M a s c h i n e n f a b r i k in A u g s b u r g den, deren Benutzung in Brandfällen den Orteeinwohnern übertragen. gestattet ist. Auch haben letztere sich das VorkaufsDas Wasser soll durch ausgedehntere Fassungen recht der Anlage für den Fall gesichert, dass die Beaus dem bislang benutzten Quellengebiete H o f l e i t e n , sitzer die Leitung veräussern wollten. das eine Ergiebigkeit von 2040 Minutenlitern hat, sowie aus dem im S i m m s t h a l e neu erworbenen W e s t e r n d o r f e r Q u e l l g e b i e t e , das eine Ergiebigkeit von 105. w. Saeuln. (E. 30, W. 7 mit je 4,3 B.) 1260 Minutenlitern hat, während zur Zeit der Bedarf Die Wasserversorgung des Weilers S a e u l n erfolgt durch nur 960 Minutenliter beträgt, gewonnen und künstlich die Gruppenversorgung B e r g e n . durch die Wasserkraft des S i m i n s b a c h e s gehoben werden, welche bislang von der zwischen den beiden Quellgebieten liegenden Hofmühle, welche die Stadt jetzt 106. e. St. Zeno. (E. 365, W. 38 mit je 9,6 B.) für den Zweck angekauft hat, als Betriebskraft benutzt ist. Das Ffarrdorf St. Z e n o wird durch die WasserversorVon der zu erbauenden Pumpstation liegt das Quellengung von R e i c h e n h a l l versorgt. gebiet H o f l e i t e n 680 m und das W e s t e r n d o r f e r G e b i e t 630 m entfernt, und es erhalten die Saugeleitungen von beiden Gebieten 250 mm Durchmesser. 107. c. Schellenberg. (E. 375, W. 110 mit je 3,4 B.) Ersteres Gebiet liegt 2,1 m unter und letzteres 6,5 m über der angenommenen Höhe für die Pumpenmitten. Die Wasserversorgung eines Theiles des Marktes Als Motor ist eine regulirbarc Radialturbine von 50 PS. S c h e l l e n b e r g erfolgte schon früher durch eine Gravifür ein Aufschlagsquantuni von 1,34 cbm pro Secunde tationsleitung vom K r i e g e r b e r g e her, welche eine von einem vorläufig 3,5 m betragenden und später auf Quelle von 72 Minutenlitern Ergiebigkeit speist. Im Jahre 4,0 m zu steigerndem Nutzgefälle gewählt, welche 86 Um1889 ist eine Erweiterung der Leitung zur Versorgung drehungen pro Minute machen kann. Die Transmission des nördlich der K ö n i g s s e e r A c h e n gelegenen Theiles für die Bewegung der Pumpen ist so angeordnet, dass des Marktes ausgeführt, wofür M. 3116 verausgabt sind. ausser dieser Turbine event. auch noch die alte Turbine, Es sind damals 2 öffentliche Laufbrunnen und 7 Zweigwelche in der Hofmühle ein Sägewerk betrieb, und auch leitungen für Private nach Aiche angelegt.
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108. o. Schliersee. (E. 612, W. 105 mit je 5,8 B.)
112. u. Schrobenhausen. (E. 2979, W. 493 mit je 6,0 B.)
Seit Juli 18'J3 besitzt das Pfarrdorf S c h l i e r s e e eine WasserversorgungBanlage, welche die Unternehmer M ü h l h o f e r & P f a h l e r in M ü n c h e n nach dem Projecte des T. B. f. W. in ihrem ganzen Umfange ausgeführt haben. Einschliesslich M. 12 693 f ü r die Anschlussleitungen hat dieselbe M. 59 255 im Ganzen oder M. 96,82 pro Einwohner gekostet.
F ü r die Stadt S c h r o b e n h a u s e n ist im J a h r e 1869 eine Wasserversorgung für städtische Rechnung hergestellt, welche im Jahre 1893 eine Erweiterung erfahren hat und deren Kosten bis jetzt ca. M. 27 000 oder M. 9,00 pro Einwohner betragen haben. Das Wasser wird in 2 Brunnenstuben, die ca. 1,5 km von der Stadt entfernt liegen, gesammelt. Die eine, die B e t t e n m o h r e - B r u n n e n stube, liegt südlich und die andere, die L a n g e n m o h r e Brunnenstube, liegt nordwestlich von der Stadt. Das Wasser fliesst mit natürlichem Gefälle zur Stadt f ü r die ein Hochreservoir nicht vorhanden ist. Die Quellen liefern ca. 800 cbm im Tage, wovon jedoch nur ca. 300 cbm benutzt werden. Es sind ca. 4 300 lfd. m Rohr von 150 mm bis 30 mm Durchmesser verlegt und 163 Häuser haben Zuleitungen. Ausserdem sind noch 16 gegrabene Brunnen f ü r Private in Benutzung. F ü r Löschzwecke sind auch Hydranten vorhanden.
Das Wasser wird aus 2 Quellen am S c h l i e r s b e r g e , dem » D ü m p f e l « und der Quelle »am P l a n m o o s « , gewonnen, welche 300,0 m resp. 164,0 m hoch über dem Seespiegel liegen und deren Ergiebigkeit zwischen 120 und 620 Minutenlitern schwankt. Das Wasser wird vonhier mit natürlichem Gefälle einem zweiteiligen Hochreservoire von 100 cbm Inhalt zugeführt, dessen Wasserspiegel' 71,0m hoch über dem Spiegel des S c h l i e r s e e s hegt. Die Leitung von der D ü m p f e l q u e l l e ist durch 5 eiserne Unterbrechungstöpfe und 2 gemauerte Unterbrechungsschächte der Höhe nach in 8 Theile getrennt, welche 50 mm, 60 m m und 70 mm Durchmesser haben und für 400 Minutenliter Durchfluss berechnet sind. Die Strassenleitungen haben 3030 m Länge von 80 mm und 100 mm Durchmesser. 26 Hydranten und 13 Schieber sind damit verbunden und 74 Anschlussleitungen, welche mit Wassermessern versehen sind, sind in Benutzung. Von C. A. S p a n n e r , Wien, sind 63 Wassermesser geliefert, von welchen 59 Stück 13 mm und je 2 Stück 20 m m resp. 25 mm Durchmesser haben. Der Wasserpreis beträgt pro Jahr M. 10 bei einer Abgabe von täglich 500 Litern. Bei Mehrverbrauch sind pro cbm 5 Pf. zahlen. 109. t. Schongau.
(E. 2144, W. 363 mit je 4,9 B.)
Die Wasserversorgung der Stadt S c h o n g a u hat nach dem Projecte des T. B. f. W. Ende 1895 eine Verbesserung durch die Neufassung der nordöstlich von der Stadt gelegenen Quellen der sog. s c h w ä b i s c h e n L e i t u n g und die Verbindung dieser Quellenschächte mit der bereite bestehenden alten Zuleitung erfahren. Die Kosten dafür haben M. 3945 betragen. Die gleichzeitig beabsichtigte Verbesserung der südöstlich von der. Stadt gelegenen Quellenfassung f ü r die sog. b a y r i s c h e L e i t u n g , sowie die geplante Zuleitung der südlich von der Stadt am Gehänge des rechten L e c h u f e r s im S a s s w a l d e entspringenden Quelle, des F r a u e n b r ü n n l e i n s , sind vorläufig noch nicht ausgeführt. 110.x. Sc hon s t a t t .
(E. 201, W. 36 mit je 5,6 B.)
F ü r das Kirchdorf S c h o n s t ä t t ist im Jahre 1896 von der Firma L. T h . M e y e r & C o m p , in M ü n c h e n eine Wasserwerksanlage nach deren Projecte ausgeführt, welche M. 12900 im Ganzen oder M. 64,50 pro Einwohner gekostet hat. Das Wasser wird durch eine doppeltwirkende Pumpe, welche an die Achse eines Zellenrades gekuppelt ist, das 22 Sec.-Lit. Aufschlagwasser hat, auf 45,0 m Höhe gefördert und in ein 750 m entferntes Hochreservoir überführt, welches 40 cbm Inhalt hat. Von hier wird es durch 875 m lange Rohrleitungen vertheilt, mit welchen auch 8 Hydranten verbunden sind.
113. p. Seibelsdorf.
(E. 473, W. 72 mit je 6,6 B.)
Für den Marktort S e i b e l s d o r f ist seit October 1879 eine Wasserleitung in Benutzung, welche nach dem Projecte des T. B. f. W. von der Firma J o o s s S ö h n e & C o m p , in L a n d a u ausgeführt ist. Die Herstellungskosten haben M. 7485 oder M. 15,82 pro Einwohner betragen. Das Wasser einer Quelle wird mit natürlichem Gefälle einem Hochreservoire von 60 cbm Inhalt zugeführt und gelangt von hier durch eine Leitung von ca. 1000 m Länge zur Vertheilung. Mit derselben sind 12 Hydranten, 5 öffentliche Brunnen und 17 Privatleitungen verbunden. 114. q. Söcking. (E. 205, W. 39 mit je 5,2 B.) Die Waesserversorgung des Kirchdorfes S ö c k i n g erfolgt durch die gleichnamige Gruppenversorgung. 115 o. Sollach. (E. 57, W. 9 mit je 6,3 B.) Die Wasserversorgung des Ortes So 11 a c h erfolgt durch die Gruppen Versorgung V a l l e y . 116. q. Solln. (E. 774, W. 99 mit je 7,8 B.) Die Wasserversorgung des Kirchdorfes S o l l n findet seit dem Jahre 1891 nach dem Projecte des Kgl. Hofbauamtmanns S e t t n e r durch den Anschluss an die Kgl. Hofbrunnenleitung G r o s s h e s s e l o h e , resp. an deren Pumpwerk im I s a r t h a l e statt. Die Anlage ißt von der Firma W ä c h t e r & M ö r s t a d t in M ü n c h e n ausgeführt und hat M. 19118 im Ganzen oder M. 24,70 pro Einwohner gekostet. 1500 m vom Orte entfernt liegt ein Hochreservoir, das mit dem Dorfe durch eine Leitung von 50 m m Durchmesser verbunden ist. Es sind 3 Hydranten und 2 öffentliche Brunnen aufgestellt und 6 Wasserbehälter für das Abwasser sind f ü r eine event. Feuersgefahr angelegt. Aus 56 privaten Anschlussleitungen wird das Wasser nach dem Aichsysteme abgegeben. Der Ort zahlt für 2 Minutenliter Wasser M. 30 und nimmt als Wassergeld dafür M. 36 im Jahre wieder ein. 117. q. Starnberg.
(E. 2229, W. 320 mit je 6,9 B.)
Das Pfarrdorf S t a r n b e r g besitzt eine Wasserversorgungsanlage, welche im Jahre 1888 nach dem Projecte
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L Regierungsbezirk Oberbayern.
den Districtstechnikers H ä r t i n g e r in M ü n c h e n durch die Firma M ü h l h o f e r & P f a h l e r in M ü n c h e n mit einem Kostenauf wände von M 243465 im Ganzen oder M. 109,23 pro Einwohner ausgeführt ist. Das Wasser wird den M a i s i n g e r t h a l q u e l l e n von 1800 bis 2000 Minutenlitern Ergiebigkeit entnommen u n d durch ein Pumpwerk in ein 900 m von den Quellen und 1500 m von dem Orte entfernt gelegenes Hochreservoir von 300 cbm Inhalt gefördert Eine GirardTurbine betreibt direct eine doppeltwirkende Zwillingspumpe, die bei 44 Doppelhüben pro Minute 43 cbm Wasser pro Stunde auf 48,0 m Höhe fördert. Der Wasserepiegel des Reservoirs liegt 24,0 m bis 41,0 m hoch über dem wechselnden Ortsniveau. Die Vertheilungsleitungen haben 125 mm bis 80 mm Durchmesser. Es sind 68 öffentliche und 5 Privathydranten aufgestellt. Ca. 300 Anschlussleitungen sind ausgeführt und 303 Wassermesser von C. A. S p a n n e r in Wien geliefert, von welchen 256 Stück 13 mm, 28 Stück 20 m m und 19 Stück 25 mm Durchmesser haben. 118. t. S t e i n g a d e n . (E. 425, W. 84 mit je 5,1 B.) Für das Pfarrdorf S t e i n g a d e n ist im Jahre 1878/79 von der Firma J o o s s S ö h n e & C o m p , in L a n d a u eine Wasserleitung ausgeführt und im Jahre 1882/83 nach dem Projecte des T. B. f. W. erweitert, welche Arbeit M. 46 605 im Ganzen oder M. 109,66 pro Einwohner gekostet hat. Das Wasser einer 55,0 m hoch über dem Orte gelegenen, ausserordentlich starken Quelle, die 400 bis 500 cbm Wasser im Tage liefert, wird ohne ein Hochreservoir direct durch eine Rohrleitung mit natürlichem Gefälle in das Dorf geführt. Es werden hier 24 Hydranten und 2 öffentliche Brunnen daraus gespeist und 149 Privatausläufe sind daran angeschlossen. Die Abgabe findet nach dem Aicbsysteme statt, und es ist M. 2, M. 4 resp. M. 8 pro Jahr je nach der Grösse des Zuflusses zn zahlen. 119 q. S t e i n g a u . (E. 50, W. 9 mit je 5,6 B.) Für das Kirchdorf S t e i n g a u hat die Firma L. Th. M e y e r & C o m p , in M ü n c h e n nach ihrem Projecte im Jahre 1891 eine Wasserversorgung erbaut, welche M. 5583 oder M. 111,66 pro Einwohner gekostet hat. Das Wasser wird durch natürliches Gefälle einem Hochreservoire von 40 cbm Inhalt zugeführt und iiiesst von hier durch eine 320 m lange Leitung zum Dorfe. Hier sind 3 Hydranten aufgestellt und die verschiedenen Anwesen haben directe Zuleitungen. 120. q. S t e i n k i r c h e n . (E. 97 ) Die Wasserversorgung des Weilers S t e i n k i r c h e n erfolgt durch die Gruppen Versorgung P a s i n g . 121. w. S t o c k a . (E. 76, W. 13 mit je 5,8 B.) Die Wasserversorgung des Weilers S t o c k a erfolgt durch die Gruppenversorgung B e r g e n . 122. q. S t o c k d o r f . (E. 160.) Die Wasserversorgung des Weilers S t o c k d o r f erfolgt durch die Gruppen Versorgung P a s i n g
123. m. Stoffen. (E. 333, W. 85 mit je 3,9 B.) Für das Pfarrdorf S t o f f e n ist mit einem Kostenaufwande von M. 26600 in den Jahren 1878/79 eine Wasserversorgungsanlage hergestellt, deren Betrieb am 1. Mai 1879 eröffnet wurde. Das dafür erbaute Pumpwerk musste bereits im Jahre 1896 wegen des Ungenügens der ersten Anlage bei der Zunahme des Consums einer neuen Anlage weichen, welche M. 13980 gekostet hat, so dass jetzt die Gesammtanlage M. 40580 oder M. 121,62 pro Einwohner kostet. Das erste Pumpwerk bestand aus einer einfach wirkenden, stehenden Wassersäulenmaschine mit verticaler Bewegung des Triebkolbens und directem Antriebe einer Plungerpumpe. Diese Maschine war von S u l z e r in W i n t e r t n u r geliefert. Bei 9 Sec.-Lit. Aufschlagwasser von 6,2 m Gefälle förderte sie 1,65 cbm Wasser pro Stunde auf 90,0 m Höhe. Das neue Pumpwerk besteht aus einer hegenden, doppeltwirkenden Plungerpumpe, welche durch eine Girard-Turbine angetrieben wird, die bei 2,2 m Nutzgefälle 50 bis 75 Sec.-Lit. Aufschlagwasser h a t u n d pro Stunde 2,16 cbm resp. 3,26 cbm Wasser auf 105,0 m resp. 92,0 m Höhe fördert. Dieses Pumpwerk hat die A u g s b u r g e r M a s c h i n e n f a b r i k in A u g s b u r g geliefert. Das Aufschlagwasser wird dem in der T e u f e l s k ü c h e entspringenden Bache entnommen, f ü r welches das Gefälle durch eine Staumauer gewonnen ist. Es fliesst durch eine 24,0 m lange, gusseiserne Leitung von 400 mm Durchmesser der Turbine zu. Ein Hochreservoir, dem die Pumpe das Wasser zuführt, hegt ca. 2500 m von der Pumpstation entfernt und hat 60 cbm Inhalt. Die Länge der Rohrleitungen, welche vom Königlichen Hüttenwerke W a s s e r a l f i n g e n geliefert sind, beträgt ca. 3400 m. Es sind 15 Hydranten und 3 öffentliche Brunnen, sowie 36 Privatleitungen vorhanden. Von den 56 Familien der Gemeinde zahlt jede M. 2 jahrlich als Familiensteuer und ferner 43% bis 60% der Gesammtsteuer als Wassergeld. 124. q. S t r a s s l a c h . (E. 149, W. 25 mit je 6,0 B.) Für das Kirchdorf S t r a s s l a c h ist seit 1882 eine nach dem Projecte des T. B. I. W. erbaute Wasserversorgungsanlage mit künstlicher Hebung in Benutzimg, welche f ü r Rechnung des Dorfes hergestellt ist. Die maschinellen Tbeile sind von der A u g s b u r g e r M a s c h i n e n f a b r i k in A u g s b u r g und die übrigen Anlagen von der Firma B e n c k i s e r in P f o r z h e i m ausgeführt. Die Anlagekosten haben M. 34108 im Ganzen oder M. 228,77 pro Einwohner betragen. Eine liegende, doppeltwirkende Wassersäulmaschine mit verstellbarem Hube treibt direct eine doppeltwirkende Plungerpumpe an, die 1,3 cbm Wasser pro Stunde auf 75,0 m Höhe fördert. Als Aufschlagwasser dienen 2,3 Sec.-Lit. von 25,0 m Gefälle. Das Hochreservoir hat 60 cbm Inhalt und hegt ca. 2900 m von dem Hebewerke entfernt. Es sind 5 Hydranten und ein öffentlicher Brunnen aufgestellt. 39 Privatausläufe sind mit der Wasserleitung verbunden. Als Wasserzins werden 100% der directen Steuern erhoben. 125. n. T i t t m o n i n g .
(E. 1588.)
Die Stadt T i t t m o n i n g besitzt seit Ende J a n u a r 1891 eine Wasser Versorgungsanlage, deren Herstellung
I. Regierungsbezirk Oberbayern.
•ach dem Projecte des T. B. f. W. erfolgt ist. Die Anlage hat M. 55880 im Ganzen oder M. 35,19 pro Einwohner gekostet. Die Rohrleitungen dafür sind von der Firma K l e o f a a s & K n a p p in A u g s b u r g verlegt. Das Wasser wird am P o u l a c h e r G r a b e n östlich von der Stadt durch ausgedehnte Quellenfassungen gewonnen und auf 170 m Länge bis zu einem Hauptsammler geleitet, von wo es dem 100 m davon entfernten Hochreservoire, welches 150 cbm Inhalt hat, mit 1,4 m Gefälle zufliesst. Dessen Wasserspiegel liegt ca. 30,0 m hoch über dem Strassenniveau. Die dispon i b e l Wassermenge beträgt 2220 Minutenliter. Das Vertheilungsnetz hat ca. 2500 m Länge. Mit demselben sind 28 Hydranten und 6 öffentliche Brunnen verbunden. An Private wird das Wasser nach dem Aichsysteme und nach Messern abgegeben. Von letzteren sind 23 Stück von C. A. S p a n n e r , Wien, geliefert, von denen 14 Stück 13 mm und 7 Stück 20 mm Durchmesser haben.
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127. w. Traunstein. (E. 6006, W. 686 mit je 8,8 B.)
Für die U. Stadt T r a u n s t e i n ist nach dem Projecte des T. B. f. W. in der Zeit '.von 1892 bis 1894 ein Wasserwerk erbaut, welches M. 198816 gekostet hat, was M. 35,50 pro Einwohner entpricht. Die Accordarbeiten sind von der Firma H o l z m a n n & Comp, in F r a n k f u r t a. M. mit Ausnahme der Maschinen, welche die A u g s b u r g e r M a s c h i n e n f a b r i k in A u g s b u r g geliefert hat, ausgeführt. Das Wasser wird dem Grundwasser in der Nähe der M i t t e r m ü h l e durch einen Brunnen entnommen, der 2,5 m Durchmesser und 3,0 m Wassertiefe hat und pro Minute 2,4 bis 3 cbm Wasser liefert. Die Wasserkraft der Mühle von 51 PS. ist auf 2 gleich grosse Turbinen übertragen, von welchen die eine 2 Dynamomaschinen für Beleuchtungszwecke betreibt, während die andere für das Wasserwerk zum Antriebe einer liegenden, doppeltwirkenden Plungerpumpe von 43 cbm normaler Leistung pro Stunde dient. Als Reserve ist noch ein gleiches, zweites Pumpwerk vorhanden. Die Turbine liegt mit den beiden Pumpwerken und dem 126. v. Tölz. (E. 4185, W. 698 mit je 5,4 B.) Brunnen in einem Gebäude am linken Ufer des MühlDer Markt Tölz besitzt seit October 1894 eine ein- baches. Die Minimalleistung jedes der Pumpwerke beheitliche Wasserversorgungsanlage nach dem Projecte trägt 22 cbm bei einer Förderung auf 62,0 m Höhe und des T. B. f. W. Diese hat einschliesslich M. 36 971 für An- die Maximalleistung bei ausgeschaltetem Reservoire schlussleitungen und ausschliesslich M. 14500, welche 72 cbm pro Stunde bei einer Förderung auf 74,0 m Höhe. speciell zu Anlagen für das Pfarrdorf G a i s s a c h , das Femer ist als Reserve für die Wasserkraft noch durch das Werk mit versorgt wird, verausgabt wurden, im Ganzen M. 155072 oder M. 40,85 pro Einwohner eine Dampfmaschinenanlage vorhanden, welche auch gekostet. Die gesammte Anlage ist von der Firma gleichzeitig für den Antrieb der Dynamomaschinen benutzt werden kann. Dieselbe liegt mit der anderen M ü h l h o f er & P f a h l er in M ü n c h e n ausgeführt. Turbine und den Dynamomaschinen in einem Gebäude Das Wasser wird aus dem 5 km südöstlich von Tölz und 200,0 m hoch über diesem Orte gelegenen Quellen- am rechten Ufer des Mühlbaches, an welches ein Kesselgebiete auf der S c h w a i g e r t r a t t e am Gaissach- haus angebaut ist. Die Maschine hat 22 bis 30 PS. und b e r g e gewonnen, welches eine Ergiebigkeit von 600 bis ist mit Condensation und Schiebersteuerung versehen. 1280 Minutenlitern hat. Die an den Berghängen ent- Ein Einflammrohrkessel von 35 qm Heizfläche und für springenden Quellen sind durch Sickerrohre von Cement, 6,5 Atm. Dampfspannung concessionirt liefert ihr den welche 150 mm Durchmesser haben, gefasst und in einen Dampf. Das Wasser wird von der Pumpstation aus direct in 250 m langen Sammelkanal, der aus 400 mm weiten Cementrohren besteht, bis zu dem Hauptsammler ge- das Stadtrohr gedrückt, aus dem es event. in das auf der leitet. In diesen ist ferner noch eine andere Quelle W a r t h e r b e r g h ö h e als Regulator erbaute, zweitheilige durch eine besondere Leitung eingeführt. Von hier führt Hochreservoir von 500 cbm übertreten kann. Dessen eine Leitung von 278 m Länge und 90 mm Durchmesser Wasserspiegel liegt 55,0 m hoch über dem im Brunnen mit natürlichem Gefälle zu einem 85,8 m tiefer liegenden und 40,0 m hoch über dem mittleren Strassenniveau (9,0 m über dem höchsten und 55,0 m über dem nieZwischenschachte. Das Wasser läuft dann weiter durch eine ca. 2400 m drigsten Punkte). Das Stadtrohrnetz hat ca. 10000 m Länge und belange Leitung von 175 mm Durchmesser in die von der G a i s g a c h durchflossene Ebene hinunter und darauf steht aus Rohren von 200 mm bis 100 mm Durchwieder hinauf bis zum G a i s s a c h e r Unterbrechungs- messer. Mit demselben sind 72 Hydranten und 81 schachte, dessen Wasserspiegel 33,0 m tiefer als der Schieber .verbunden. Ausser einem Monumentalbrunnen des Zwichenschachteg liegt. Hier theilt sich das Wasser und einigen kleinen Zierbrunnen ist in der Stadt nur in die Zuleitung für G a i s s a c h für 120 Minutenliter ein öffentlicher Laufbrunnen vorhanden. Ca. 400 Anschlussleitungen sind in Benutzung und erhalten das und in die für Tölz für den Rest des Wassers. Wasser nach Messern. Von 417 vorhandenen WasserDie letztere Leitung hat cä. 3000 m Länge und messern sind 408 Stück von C. A. S p a n n e r , Wien, 175 mm Durchmesser und mündet in ein Hochreservoir und 9 Stück von L u x , Ludwigshafen, geliefert. Diese von 400 cbm Inhalt auf dem K a l v a r i e n b e r g e bei Tölz aus, dessen Wasserspiegel 39,0 m tiefer als der vertheilen sich nach der Grösse wie folgt: des Unterbrechungsschachtes und 58,0 m höher als die Stückzahl . . . 31 313 43 10 7 7 1 Fahrbahn der I s a r brücke liegt. Von hier geht das Durchmesser mm: 10 13 20 25 30 40 50. Strassenrohrnetz für T ö l z von 5068 m Länge ab, das Der Wasserpreis beträgt ausser einem festen Jahreszins mit 91 Hydranten und 47 Schiebern verbunden ist. An dasselbe sind ca. 300 Privatleitungen angeschlossen, pro cbm 9 Pf. welche das Wasser meistens durch Messer erhalten. Im Ganzen sind 271 Messer und zwar 261 von C.A.Spanner, 128. s. Trautersdorf. (E. 52, W. 9 mit je 5,8 B.) Wien, und 10 von L u x , Ludwigshafen, geliefert. Von denselben haben 266 Stück 13 mm, 3 Stück 20 mm Die Wasserversorgung des Dorfes T r a u t e r s d o r f erund je ein Stück 10 mm resp. 50 mm Durchmesser. folgt durch die Gruppenversorgung P r i e n .
I. Begierungabexirk Oberbayern.
48 129. v. T r o s t b e r g .
(E. 1235, W. 155 mit je 7,9 B.)
F ü r den Markt T r o s t b e r g ist in dem Jahre 1880/81 ein Waeserwerk erbaut, welches M 42 240 gekostet hat. Im J a h r e 1895 ist d a n n nach dem Projecte des T. B. f. W. eine Erweiterung desselben mit einem Kostenauiwande von M. 5651 ausgeführt, so dass die Anlage zur Zeit M. 47 891 im Ganzen oder M. 38,75 pro Einwohner kostet. Der Rückgang des Quellenzuflusses u n d die Zunahme des Consums haben kürzlich den Beschluss zur E i n f ü h r u n g von Wassermessern veranlasst. F ü r die Wasserförderung dienen 2 doppeltwirkende Plungerpumpen, welche durch ein Vorgelege von einer Girard-Turbine mit partieller Beaufschlagung angetrieben werden. Diese Maschinenanlage ist von der A u g s b u r g e r M a s c h i n e n f a b r i k in A u g s b u r g ausgef ü h r t Später ist als Reserve f ü r die Wasserkraft ein Petroleummotor von 3 PS. von E s c h e r , W y s s & C o m p , in R a v e n s b u r g aufgestellt. F ü r die Turbine sind 16 Sec.-Lit. Aufschlagwasser von 10,6 m Gefälle vorhanden. Die Pumpen fördern 10,8 cbm Wasser pro Stunde auf 28,0 m Höhe in ein Hochreservoir. Letzteres hat 160 cbm Nutzinhalt u n d liegt 22,0 m hoch über dem Strassenniveau. Die Rohre sind vom Hüttenwerke W a s s e r a l f i n g e n geliefert. Sie haben im Ganzen ca. 2000 m Länge und es sind damit 19 Hydranten und 10 öffentliche Brunnen verbunden. 92 Private sind an die Leitung angeschlossen. Zur Zeit sind 91 Wassermesser eingebaut, von denen 80 Stück von 13 mm, 7 Stück von 20 m m u n d 4 Stück von 25 mm Weite sind. Dieselben sind von C. A. S p a n n e r , Wien, geliefert. Froher ist als Wassergeld pro Jahr M. 10 pro Auslauf gezahlt. 130. q. T u t z i n g . (E. 1303, W 140 mit je 9,3 B.) F ü r die Wasserversorgung des Pfarrdorfes T u t z i n g ist im J a h r e 1896/97 nacli dem Projecte des T. B. f. W. eine Anlage hergestellt, welche einschliesslich M. 3195 f ü r Zuleitungen im Ganzen M. 109 270 oder M. 83,86 pro Einwohner gekostet hat. Das Hochreservoir hat der Maurermeister K n i t t e l i n T u t z i n g u n d d i e übrigen Arbeiten hat die Firma M ü h l h o f e r & P f a h l e r in M ü n c h e n ausgeführt. Das Wasser wird aus einer westlich vom Orte und 7,5 Ion entfernt davon gelegenen Quelle, die bei dem gräflich L a n d b e v g ' s c h e n Gute K e r s c h l a c h und ca. 1 0 0 m höher als T u t z i n g liegt, gewonnen. Sie hat eine Ergiebigkeit von 300 bis 630 Minutenlitern und diente früher zum Betriebe eines kleinen Pumpwerkes für das Gut. Als Ersatz dafür musste der Ort dem Gute eine andere Quelle aus ca. 1500 m Entfernung durch ein Rohr von 50 mm Durchmesser zuführen. Die K e r s c h l a c h quelle ist in einen grösseren Sammler geleitet und das Wasser fliesst von hier durch eine 1154 m lange Leitung von 150 m m und 100 mm Durchmesser in einen 14,0 m tiefer liegenden Zwischenschacht bei M o n a t s h a u s e n aus. Von hier führt eine ca. 4700 m lange Leitung von 125 mm Durchmesser zu dem südlich von O b e r z e i s m e r i n g auf dem sog. L a r i f e l d e gelegenen, zweitheiligen Hochreservoire von 200 cbm Inhalt, dessen Wasserspiegel 38,2 in unter der Quelle u n d 61,5 m über dem mittleren Orteniveau liegt. Der höchste Hydrant liegt 40,0 m und der niedrigste 67,5 m tiefer als dieser Wasserspiegel. Die Fallrohrleitung vom Reservoire zum Orte hat 1692 m Länge u n d 175 m m Durchmesser. Die Rohre
im Vertheilungsnetze haben 175 m m bis 80 m m Durchmesser und es sind damit 31 Hydranten und ca. 100 Zuleitungen mit Wassermessern verbunden. Von letzteren hat L u x , Ludwigshafen, bis Ende 1898 109 Stück geliefert, und zwar 91 von 15 mm, 9 von 20 mm und 9 von 25 m m Durchmesser. Als Wasserzius ist pro Jahr M. 25 für bis zu 365 cbm Consum im Jabre zu zahlen. Mehrbedarf wird mit 10 Pf. pro cbm berechnet. 131. k. U n t e r a m m e r g a u . (E. 740, W. 120 mit je 6 B.) Ende J u n i 1898 ist mit dem Baue einer Waaserversorgungsanlage f ü r das Pfarrdorf U n t e r a m m e r g a u nach aem Projecte des T. B. f. W. begonnen, welche zu M. 48 700 im Ganzen oder M. 65,81 pro Einwohner veranschlagt i s t Die gesammten Arbeiten f ü h r t die Firma M ü h l h o f e r & P f a h l e r in M ü n c h e n aus. Das Wasser wird aus 9 theilweise schon bisher für den Ort benutzten Quellen gewonnen, welche südwestlich von U n t e r a m m e r g a u an den Abhängen des S t e c k e n b e r g e s i n 4 verschiedenen Gebieten und theilweise in sehr beträchtlicher Höhe hegen. Das B r u n n e n g r a b e n g e b i e t I umfasst 5 Quellen von zusammen 68 bis 806 Minutenlitern Ergiebigkeit, nämlich die Q u e l l e i m B r u n n e n g r a b e n in 194,0m Höhe über dem demnächstigen Hochreservoire und von 32 bis 240 Minutenlitern Ergiebigkeit, die K o p p e n q u e l l e in 170,0 m Höhe und von 3 bis 160 Minutenlitern Ergiebigkeit, die B l o s s e n q u e l l e in 157,7 m Höhe und von 4 bis 190 Minutenlitern Ergiebigkeit, die m i t t l e r e H a n g q u e l l e in 70,0 m Höhe und von 10 bis 120 Minuteniitern Ergiebigkeit und die westliche H a n g q u e l l e in 70,0 m Höhe und von 19 bis 96 Minutenlitern Ergiebigkeit. Das Z w e c k g r a b e n g e b i e t H bildet nur eine Quelle in 40 m Höhe und von 80 bis 192 Minutenlitern Ergiebigkeit. Das S c h l e i f m ü h l e n g e b i e t I I I besteht aus der o b e r e n Q u e l l e von 13 bis 72 Minutenlitern und der u n t e r e n Q u e l l e von 4 bis 40 Minutenlitern Ergiebigkeit, beide 95,0 m hoch über dem Reservoire, und das S c h m e l z ö f e l g e b i e t IV besteht aus einer Quelle von 15 bis 80 Minutenlitern Ergiebigkeit in 38,5 m Höhe. Die Gesammtergiebigkeit der 9 Quellen schwankt sonach zwischen 180 und 1190 Minutenlitern. Für die einzelnen Quellen sind Fassungsschächte hergestellt und diese sind durch Leitungen von 19 mm bis 40 mm Durchmesser an Sammler angeschlossen, aus denen dann das Wasser durch 3 Leitungen von 40 m m bis 100 mm Durchmesser zu einem Hauptsammler fliesst, der unmittelbar neben dem Hochreservoire liegt. Die Sammel- und Zuleitungen haben im Ganzen 2170 m Länge und es sind in die Strecken, in welchen der hydrostatische Druck mehr als 30 m und bis zu 70 m beträgt, Druckunterbrechungsschächte eingeschaltet. Das Reservoir hat 100 cbm Inhalt und sein Wasserspiegel liegt 30,0 m bis 40,0 m hoch über dem Ortsniveau. Die Fallrohrleitung zum Orte hat 125 m m Durchmesser und ca. 700 m Länge. Die Vertheilungsleitungen haben 125 m m bis 80 m m Durchmesser und ca. 2800 m Länge. Es sind 24 Hydranten und 12 öffentliche Laufbrunnen damit verbunden. 111 Private haben Anschlussleitungen und es findet die Wasserabgabe ohne Controle statt. Für eine Ausdehnung der Rohrleitungen auf dem rechten Ufer der A m m e r sind kürzlich ferner M. 3100 bewilligt.
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132. o. Unterdarching. (E. 212, W. 37 mit je 5,7 B.) Die Wasserversorgung des Ortes U n t e r d a r c h i n g erfolgt ans der Gruppen Versorgung V a l l e y .
133. k. Untergrainau. (E. 159, W. 37 mit je 4,3 B.) Für das Kirchdorf U n t e r g r a i n a u ist im Jahre 1893 nach dem Projecte des T.B.f. W. durch die Firma M ü h l h o f e r & P f a h l e r in M ü n c h e n als Unternehmer eine Wasserleitung hergestellt, welche M. 17 144 im Ganzen oder M. 107,82 pro Einwohner gekostet hat. Das Wasser wird aus den K r e p b a c h q u e l l e n mit natürlichem Gefälle durch Rohre von 125 mm bis 80 mm Durchmesser, welche 600 Minutenliter liefern können, dem Orte zugeleitet. Die Rohrleitungen haben im Ganzen 2560 m Länge und mit ihnen sind 14 Hydranten verbunden. Jedes Anwesen hat einen ständig laufenden Brunnen. 134. t. Unterhäuser. (E. 31, W. 5 mit je 5,2 B.) Im Jahre 1892 ist zur Wasserversorgung des Weilers U n t e r h ä u s e r von der Firma L. Th. M e y e r in M ü n c h e n nach deren Projecte eine Anlage hergestellt, welche auch den Weiler H o l z mit 24 Einwohnern mitversorgt und M. 3979 im Ganzen oder M. 72,35 pro Einwohner gekostet hat. Ein oberschlächtiges Zellenrad von 3,0 m Durchmesser mit 7 Sec.-Lit. Aufschlagwasser betreibt eine direct gekuppelte, stehende Pumpe, welche das Wasser durch eine 538 m lange Druckleitung auf 24,0 m Höhe in ein Hochreservoir von 40cbm Inhalt zur Benutzung für beide Orte fördert. Von diesem Reservoire geht eine Vertheilungsleitung von ca. 300 m Länge ab, mit der auch 2 Hydranten verbunden sind. 135. o. Unterlaindern. (E. 43, W. 9 mit je 4,8 B.) Die Wasserversorgung des Ortes U n t e r l a i n d e r n erfolgt durch die Gruppenversorgung V a l l e y .
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dem Sammelschachte liegt und beide Fassungen speisen jetzt gemeinschaftlich die alten Zuleitungen. 139. w. Wasserburg a. Inn. (E. 3611, W. 364 mit je 8,8 B.) Für die Stadt W a s s e r b u r g ist seit August 1889 nach dem Projecte des T. B. f. W. eine Wasserversorgung in Benutzung, deren Herstellung einschliesslich M. 53132 für Anschlussleitungen im Ganzen M. 186 493 oder M. 57,12 pro Einwohner gekostet hat. Die Rohrleitungen dafür sind von der Finna J o o s s S ö h n e in L a n d a u verlegt. Südöstlich von W a s s e r b u r g , in der Nähe des Dorfes H e b e r t s h a u , liegen nahe bei einander 2 Quellengebiete, das F r a u e n b r ü n n l e i n und die Kaltenbachquellen, welche in einem HauptSammler gefasst sind. Von hier führt eine ca. 2400 m lange Leitung das Wasser mit natürlichem Gefälle zu einem Hochreservoire von 250 cbm Inhalt, dessen Wasserspiegel 9,0 m tiefer als der des Sammlers liegt. Die Gesammtlänge der Rohrleitungen beträgt 9650 m. Es sind 60 Hydranten und ein öffentlicher Brunnen damit verbunden. Etwa 350 Privatanschlüsse sind ausgeführt, welche das Wasser nach Messern erhalten. Es sind 348 Wassermesser von C. A. S p a n n e r , Wien, und 11 von L u x , Ludwigshafen, bezogen, welche die nachfolgend angegebenen Grössen haben: Durchmesser mm 13 15 20 25 30 Stückzahl 300 7 30 18 4. 140. s. Weidachwies. Das Dorf W e i d a c h w i e s wird aus der Anlage für N i e d e r a s c h a u mit Wasser versorgt. Vom Hochreservoire des letzteren Ortes führt eine Rohrleitung von 50 mm Durchmesser und 550 m Länge, welche zweimal die Sohle des P r i e n kreuzt. 141. y. Weilheim. (E. 4047, W. 676 mit je 5,7 B.)
. Die Wasserversorgung des Ortes V a l l e y erfolgt durch die Gruppen Versorgung der Gemeinde V a l l e y .
Die Stadt W e i l h e i m besass seit alten Zeiten eine Quellwasserleitung, welche ca. 1000 Minutenliter lieferte. Deren Leistung ist nach dem Projecte des T. B. f. W. im Jahre 1887/8« durch einen Umbau, der M. 12860 gekostet hat, auf 4800 Minutenliter erhöht.
137. q. Wadlhausen. (E. 14, W. 3 mit je 4,7 B.)
142. w. Weissachen. (E. 64, W. 13 mit je 5 B.)
Die Wasserversorgung des Ortes W a d l h a u s e n erfolgt durch die Gruppen Versorgung I c k i n g .
Die Wasserversorgung des Weiler« W e i s s a c h e n erfolgt durch die Gruppenversorgnng B e r g e n .
136.0. Valley. (E. 180, W. 38 mit je 4,7 B.)
138. n. Waging.
(E. 865, W. 160 mit je 5,4 B.)
Für die Wasserversorgung des Marktes W a g i n g ist im Jahre 1898 nach dem Projecte des T. B. f. W. eine Anlage durch die Firma M ü h l h o f e r & P f a h l e r in M ü n c h e n hergestellt, welche M. 12384 im Ganzen oder M. 14,32 pro Einwohner gekostet hat. Das Wasser wird aus einer dafür neu erworbenen Quelle entnommen, welche südwestlich und ca. 1,2 km vom Markte entfernt am K ö p f e l s b e r g e liegt und eine Ergiebigkeit von 75 bis 140 Minutenlitern hat. Das Wasser fliesst aus einem Fassungsschachte durch eine ca. 550 m lange Leitung von 50 mm Durchmesser einem Sammelschachte zu, dessen Wasserspiegel 21,0 m tiefer als ereterer liegt. Das schon früher für den Markt benutztes Gebiet der R u h s d o r f e r Q u e l l e n von 100 bis 230 Minutenlitern Ergiebigkeit ist gleichzeitig neu in einem Quellenfassungsschachte gefasst, der 21,75 m hoch über Grahn, Wasserversorgung
Bd.II.
143. q. Wolfratshausen. iE. 1586, W. 340 mit je 4,7 B.) In dem Markte W o l f r a t s h a u s e n ist vorläufig nur für den rechts von der L o i s a c h gelegenen Theil W a a s e n nach dem Projecte des T. B. f. W. eine Wasserversorgung in Benutzung, welche im Jahre 1883/84 mit einem Kostenaufwande von M. 10437 oder M. 6,57 pro Einwohner ausgeführt wurde. Es werden hier durch eine Gravitationsleitung 3 öffentliche Brunnen versorgt und ferner erhält das Districtskrankenhaus das Wasser aus dieser Leitung. Für den links von der L o i s a c h gelegenen grösseren Theil des Ortes ist ein Versorgungsproject in der Bearbeitung begriffen. 144. q. Zell. (E. 71, W. 16 mit je 4,4 B.) Die Wasserversorgung des Ortes Z e l l erfolgt durch die Gruppen Versorgung S c h ä f t l a r n . Im Orte sind 6 Hydranten aufgestellt. 4
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I. Regierungsbezirk Oberbayern.
145. x. Zellershub (E. 23, W. 8 mit je 3 B.) Die Wasserversorgung des Ortes Z e l l e r s h u t durch die Gruppenversorgung I s e n .
erfolgt
Anhang. 146. Gruppenversorgung Bergen. (E. 666.) Die Gruppenversorgung B e r g e n dient für 7 verschiedene Orte, nämlich B e r g e n , M a x i m i l i a n s h ü t t e , G r i e s , H a u s e n , S a e u l n , S t o c k a und W e i s s a c h e n . Im Jahre 1890 wurde ein bereits 1884 von dem T. B. f. W. in Aussicht genommenes Proiect zum Umbau einer für diese Versorgung dienenden, alten Gravitationswasserleitung mit neuen Quellenfassungen und Vertheilungsleitungen unter gleichzeitiger Herstellung eines Hoch • reservoirs durch die Firma M ü h l h o f e r & P f a h l e r in M ü n c h e n ausgeführt. Die Kosten dieser Anlagen haben M. 57138 einschliesslich von M. 14323 für Anschlussleitungen oder M. 85,80 pro Einwohner betragen. Das Hochreservoir hat 60cbm Inhalt. Die neu gelegten Hauptleitungen haben 4800 m und die Nebenleitungen 2600 m, also beide zusammen ca. 7400 m Länge und sind mit 18 Hydranten verbunden. 68 Privatanschlüsse mit Aichhähnen waren damit verbunden. In den Jahren 1893 und 1894 sind diese Hähne entfernt und statt derselben sind Wassermesser aufgestellt, wofür M. 5176 verausgabt sind. Die Messer hat C. A. S p a n n e r , Wien, geliefert und sie haben folgende Grössen: Durchmesser mm 10 13 20 25 Stückzahl 13 28 23 4. 147. Gruppenversorgung Gmund. (E. 778.) Für die 3 Orte G m u n d , D ü r r n b a c h und F e s t e n b a c h ist im Jahre 1889/90 eine Gruppenversorgung nach dem Projecte des Districtstechnikers K ö r b er in M i e s b a c h durch die Firma J o o s s S ö h n e & Comp, in M ü n c h e n ausgeführt. Die Anlage hat im Ganzen M. 50500 oder M. 64,91 pro Einwohner gekostet. Das Wasser wird 4,4 km südlich von G m u n d aus einem Quellengebiete gewonnen, welches 90 bis 150 Minutenliter liefert. Es wird mit natürlichem Gefälle einem zweitheiligen Hochreservoire von 100 cbm Inhalt, das unmittelbar bei G m u n d liegt, zugeführt und durch Rohrleitungen von im Ganzen ca. 4000 m Länge in den 3 Orten vertheilt. Es sind in diesen Orten 20 Hydranten und ein öffentlicher Brunnen vorhanden und für 88 Häuser sind Anschlüsse hergestellt. 148. Gruppenversorgung Icking. (E. 202.) Die Gruppenversorgung I c k i n g ist für die Orte I c k i n g , I r s c h e n h a u s e n undW ad I h a u s e n bestimmt. Mit dem Baue der Anlage ist im Herbste 1898 nach dem Projecte des T. B. f. W. begonnen und die Ausführung erfolgte durch die Firma J o o s s S ö h n e & Comp, in M ü n c h e n , während die Maschinenfabrik L a n d e s in M ü n c h e n die maschinellen Anlagen dafür lieferte. Der Kostenanschlag für die Anlage betrug im Ganzen M. 46000 oder M. 227,72 pro Einwohner. Das Wasser wird im I s a r t h a l e durch Sammelgallerien von ca. 200 m Länge mit 2 Sammelschächten erschlossen und durch eine doppeltwirkende Differenzialpumpe, die an die Welle einer Girard-Partialturbine gekuppelt ist, auf 150,0 m Höhe gehoben. Die Pumpe hat Plunger von 47 mm und 33 mm Durchmesser und
0,2 m Hub und fördert bei 7 Doppelhüben pro Minute 1,1 cbm Wasser pro Stunde. Das Aufschlagwasser wird der Turbine, ebenso wie der Pumpe das Förderwasser, durch eine 175 m lange Leitung mit 17,0 m Gefälle zugeführt und beträgt 480 Minutenliter. Das Turbinenrad hat 2,55 m Durchmesser. Die Druckleitung hat bis zum Anschlüsse des Vertheilungsnetzes bei I r s c h e n h a u s e n ca. 2600m Länge und 40 mm Durchmesser. Das Vertheilungsnetz hat 3020 m Länge, wovon 2570 m von 80 mm und 450 m von 100 mm Durchmesser sind. Damit sind 16 Hydranten verbunden, für deren höchsten resp. niedrigsten eine Druckhöhe von 13,0 m resp. 37,0 m über Terrain vorhanden ist. Es sind vorläufig 35 Anschlussleitungen in Aussicht genommen, welche Wassermesser von L u x , Ludwigshafen, erhalten werden. 149. Gruppenversorgung Isen. (E. 936.) Im Jahre 1893/94 ist die Gruppenversorgung I s e n ausgeführt, welche ausser dem Markte I s e n mit 856 Einwohnern die Orte L o i p f i n g , S t e i n l a , S t e i n s p o i n t und Z e l l e r s h u b mit 80 Einwohnern versorgt. Die Anlage ist nach dem Projecte des T. B. f. W. hergestellt und hat einschliesslich M. 12 477 für Anschlussleitungen im Ganzen M. 64172 oder M. 75 pro Einwohner gekostet. Die gesammte Ausführung war der Firma M ü h l h o f e r & P f a h l e r in M ü n c h e n übertragen. Das Wasser wird aus den Quellen am W i m m e r s t e t t e r B e r g e , welche durchschnittlich 600 Minutenliter liefern, entnommen und mit natürlichem Gefälle einem an der Strasse nach H o h e n l i n d e n erbauten, zweitheiligen Hochreservoire von 100 cbm Inhalt, das aus Stampfbeton hergestellt ist, zugeführt. Dessen Wasserspiegel liegt 12,5 m tiefer als die Quellen und 15,9 m bis 37,5 m hoch über dem Ortsniveau. Die Zuleitung zu dem Reservoire hat ca. 3300 m Länge und 100 mm Durchmesser und ist für 240 Minutenliter Durchfluss berechnet. Aus der Zuleitung werden die oben genannten Orte ausser I s e n direct versorgt. Das Strassenrohrnetz im Markte hat ca. 2500 m Länge. Es sind im Ganzen 18 Hydranten aufgestellt und 12 Schieber eingebaut. In 112 von den 121 Zuleitungen sind Wassermesser eingebaut, welche von C. A. S p a n n e r , Wien, geliefert sind und folgende Grössen haben: Durchmesser mm 10 13 20 25 40 Stückzahl 2 95 8 5 2. Als Wasserpreis wird pro cbm 3 Pf. berechnet.
150. Gruppenversorgung Pasing. (E. 6900.) Die Gruppenversorgung P a s i n g , mit deren Bau im April 1898 nach dem Projecte des T. B. f. W. begonnen ist, ist für die 12 Orte M ü h l t h a l , G a u t i n g , S t o c k dorf, Krailling, Planegg, Martinsried, Maria E i c h , S t e i n k i r c h e n , G r ä f l f i n g , L o c h h a m , Pas i n g und P i p p i n g bestimmt. Die Ausführung der Arbeiten ist der Firma M ü h l h o f e r & P f a h l e r in M ü n c h e n übertragen. Die maschinellen Arbeiten hat die A u g s b u r g e r Maschinenf a b r i k in A u g s b u r g geliefert. Die Anlagekosten sind im Ganzen zu M. 515170 oder M. 74,66 pro Einwohner veranschlagt. Davon entfallen allein auf die Gemeinde P a s i n g mit 4165 Einwohnern M. 373700 für die öffentlichen Anlagen excl. der Zuleitungen oder M. 90 pro Einwohner.
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I. Regierungsbezirk Oberbayern.
Für die Gemeinde G a u t i n g mit den Orten Gaut i n g und S t o c k d o r f mit 1022 Einwohnern entfallen einschliesslich M. 12000 für Zuleitungen M. 47320 im Ganzen oder M. 46 pro Einwohner; ferner für die Gemeinde K r a i l l i n g mit 423 Einwohnern einschliesslich M. 6100 für Zuleitungen im Ganzen M. 26100 oekr M. 62 pro Einwohner; ferner für die Gemeinde Plan egg mit den Orten P l a n e g g , M a r i a E i c h , M a r t i n s r i e d und Steink i r c h e n mit 859 Einwohnern einschliesslich M. 8750 für Zuleitungen im Ganzen M. 55050 oder M. 64 pro Einwohner; endlich für die Gemeinde G r ä f l f i n g mit den Orten G r ä f l f i n g und L o c h h a m mit 349 Einwohnern einschliesslich M. 4000 für Anschlussleitungen im Ganzen M. 13000 oder M. 37 pro Einwohner. Das Wasser wird im M ü h i t h a l e am linken Ufer der W ü r m aus der I g e l q u e l l e entnommen, welche eine Ergiebigkeit von 2280 bis 3840 Minutenlitern hat. Mit dem Ueberschusse der Wasserkraft der Mühle im M ü h l t h a l , welche, ebenso wie die Quelle, Eigenthum des Prinzen L u d w i g v o n B a y e r n ist und der Gemeinde P a s i n g zur Verfügung gestellt wurde und der je nach dem Mühlenbetriebe und nach sonstigen Umständen zwischen 644 bis 1700 Sec.-Lit. mit 1,59 m bis 1,66 m Gefälle beträgt, wird das Wasser der Quelle nach einem nordwestlich vom Stationsgebäude M ü h l t h a l im Staatswalde erbauten Hochreservoire gefördert und gelangt von hier durch Fallrohrleitungen in den verschiedenen Gemeinden zur Vertheilung. Die I g e l q u e l l e ist der natürliche Austritt eines von Westen kommenden Grandwasserstromes, der durch das ausgedehnte Niederschlagsgebiet zwischen dem A m p e r und dem W ü r m t h a l e gespeist wird. Sie tritt am Thalrande am Fusse des Berges theilweise aus Nagelfluhe und theilweise aus alpinem Kiesschotter, der in den tieferen Lagen stark mit lehmigen Bestandteilen durchsetzt ist, hervor. Die Fassung derselben ist durch eine 25 m lange Gallerie erfolgt, an deren beiden Enden je ein Schacht angeschlossen ist. Von dem einen dieser Schächte führt eine 150 m lange, eiserne Rohrleitung von 350 mm Durchmesser bis zu einem Zwischenschachte, welcher dazu bestimmt ist, dass hier später event. die in der Nähe befindlichen, sehr reichlichen Quellen, welche Eigenthum des Eisenbahnfiscus sind, als Ergänzung eingeführt werden können. Von dem Zwischenscbachte führen 2 Leitungen von 150 mm Durchmesser und je 62 m Länge zu einem in unmittelbarer Nähe des Maschinenhauses angelegten Saugeschachte, wobei die Rohre die W ü r m als Düker kreuzen. Die Maschinenanlage ist für 2 Pumpen mit je einer Franciss'schen Radialturbine projectirt, wovon vorläufig iedoch nur die eine Hälfte ausgeführt iBt. Die Turbine hat 1,1 m Raddurchmesser und macht 60 Umdrehungen pro Minute; für ein Aufschlagsquantum von bis zu 950 Sec.-Lit. mit 1,6 m Gefälle ist sie zwischen Null und voll beliebig regulirbar projectirt. Die Pumpe ist eine liegende, doppeltwirkende Zwillingspumpe mit Plungern von 180 mm Durchmesser und 0,4 m Hub. Sie fördert bei 46 Doppelhüben pro Minute 50 cbm Wasser pro Stunde auf 50,0 m Höhe. Für den Antrieb der Pumpe ist als Reserve eine Locomobile vorgesehen. Die Druckleitung hat 175 mm Durchmesser und im Ganzen bis zum Hochreservoire ca. 500 m Länge. Sie kreuzt die W ü r m als Doppelstrang mittels Düker. Die Höhenlage der Wasserspiegel der verschiedenen Objecte ergibt folgende Zusammenstellung:
Endschacht der Quellgallerie . . Zwischenschacht desgl. . . . . Sangeschacht Höhenlage Pumpenmittel . . . Wasserspiegel des Oberkanals . desgl. des Unterkanals . . . . Wasserspiegel des Hochreservoirs
584,30 0 584,00-j-0 581,50 + 0 583,86-j-0 582,56 + 0 580,96 bis 580,88 + 0 632,00-)-0.
Das Hochreservoir erhalt 650 cbm Inhalt. Die Fallrohrleitung zur Gemeinde P a s i n g erhält eine Länge von ca. 16000 m aus Rohren von 250 mm, 225 mm und 200 mm Durchmesser. Die Vertheilungsleitungen für diese Gemeinde werden ca. 7800 m Länge erhalten und aus Rohren von 150 mm, 125 mm, 100 mm und 80 mm Durchmesser bestehen, während sie für die übrigen Gemeinden nur 100 mm und 80 mm Durchmesser erhalten. Für P a s i n g sind 82 Hydranten projectirt. Die Zahl der Anschlussleitungen war noch nicht festgestellt. Für die Gemeinde G a u t i n g sind 5200 lfd. m Rohre angenommen, mit welchen 54 Hydranten und 120 Anschlussleitungen verbunden werden. Für die Gemeinde K r a i l l i n g sind 2850 lfd. m Rohre angenommen, mit welchen 30 Hydranten und 60 Anschlussleitungen verbunden werden. Für die Gemeinde P l a n egg sind 6350 lfd. m Rohre angenommen, mit welchen 66 Hydranten und 80 Anschlussleitungen verbunden werden. Für die Gemeinde G r ä f l f i n g sind 920lfd. m Rohre angenommen, mit welchen 22 Hydranten und 38 Anschlussleitungen verbunden werden. Die Länge der projectirten Vertheilungsleitungen beträgt hiernach für die verschiedenen Orte zusammen 23120 lfd. m mit 254 Hydranten. Die Höhenlagen und die Druckhöhen des Hochreservoirs über den Bahnhöfen und Brücken in den 3 Hauptorten beträgt: Gauting, Bahnhof Brücke Planegg, Bahnhof > Brücke Pasing, Bahnhof
. . . . .
583,96 + 0 nivellirte Druckhöhe 48,04 m 661,58 + 0 » > 70,42 » 551,75 + 0 . 80,25 > 547,10 + 0 > » 84,90 > 526,50-f-0 » » 105,50 >
Die Wasserabgabe soll nach dem Wassermessersystem erfolgen, und es werden die Messer von C. A. S p a n n e r , Wien, bezogen werden. 151. Gruppenversorgung Prien. (E. 1032.) Im Jahre 1897 ist nach dem Projecte des T. B. f. W. eine Gruppenversorgung durch die Firma M ü h l h o f e r & P f a h l e r in M ü n c h e n ausgeführt, welche für den Markt P r i e n , die Weiler A n g e r w e i d a c h und E r n s d o r f , das Dorf T r a u t e r s d o r f und die Einöde Beilenb a c h bestimmt ist. Die Anlage hat einschliesslich M. 20010 für Anschlussleitungen im Ganzen M. 80701 oder M. 86,92 pro Einwohner gekostet. Das Quellengebiet für die Gewinnung des Wassers liegt südwestlich von P r i e n in M i t t e r w e g und besteht aus 2 getrennten Fassungen von zusammen 840 bis 3000 und im Mittel von 1200 Minutenlitern Ergiebigkeit. Vom Hauptsammler der Quellenfassungen fuhrt eine ca. 1600 m lange Leitung von 150 mm Durchmesser zu einem Hochreservoire von 150 cbm Inhalt, das oberhalb T r a u t e r s d o r f im sog. M ü h l f e l d e liegt. Dessen Wasserspiegel liegt 26,0 m höher als P r i e n und 3,0m tiefer als der Hauptsammler. Die Zuleitung zum Reservoire hat eine berechnete Leistung von 480 Minutenlitern. Südöstlich von P r i e n , in E r n s d o r f , liegt ein Gegenreservoir von 20 cbm Inhalt, dessen Wasserspiegel 4»
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I. Regierungsbezirk Oberbayem.
um 1,2 m tiefer liegt als der des Hauptreservoirs. Die Zuleitung nach diesem Reservoire hat 900 m Länge und 80 mm Durchmesser. Die Vertheilungsleitungen haben im Ganzen 4665 m Länge und bestehen aus folgenden Durchmessern und Längen: Rohrdurchmesser mm 150 125 100 80 Rohrlänge m 1250 800 2290 325. Damit sind 43 Hydranten verbunden und etwa 150 Häuser haben Anschlussleitungen mit Wassermessem, welche von C. A. S p a n n e r , Wien, geliefert und von denen 135 von 13 mm, 10 von 20 mm, 2 von 25 mm und je einer von 40 mm und 50 mm Durchmesser sind.
152. Gruppenversorgung Schäftlarn. (E. 413.) Die Gruppenversorgung S c h ä f t l a r n dient für die 3 Orte H o h e n s c h ä f t l a r n , E b e n h a u s e n und Zell. Diese Anlage ist Ende des Jahres 1897 ausgeführt und das Project dafür ist von dem T. B. f. W. aufgestellt. Die Kosten der Ausführung waren auf M. 51900 excl. der Anschlussleitungen oder M. 125,66 pro Einwohner veranschlagt. Das Wasser wird aus Quellen im I s a r t h a l e entnommen und durch eine doppeltwirkende Zwillings-Wandpumpe, die ein Benzinmotor von 6 PS. antreibt, auf 151,0 m Höhe gefördert. Der Kolben der Pumpe hat 83 mm Durchmesser und 0,25 m Hub, und sie liefert bei 60 Doppelhüben pro Minute 7,8 cbm Wasser pro Stunde. Die Druckleitung hat auf 200 m Länge 80 mm Durchmesser und conische MufEen und auf 742 m Länge bis zur Localbahn M ü n c h e n - W o l f r a t s h a u s e n 70 mm Durchmesser. Die Quellenfassung, das Maechinenhaus und die vorbezeichnete Leitung, sowie ferner 579 m Rohre von 80 mm Durchmesser neben der Bahnstrecke H o h e n s c h ä f t l a r n - E b e n h a u s e n sind in den Besitz der Localbahn-Actiengesellschaft M ü n c h e n übergegangen. Die Vertheilungsleitungen sind mit 22 Hydranten verbunden und haben im Ganzen 3160 m Länge, wovon 2500 m von 80 mm und 660 m von 60 mm Durchmesser sind. Es sind 2 Reservoire vorhanden: ein unterirdisches von 100 cbm Inhalt auf der R ö s c h e n a u e r H ö h e und ein Thurmreservoir von 31 cbm Inhalt neben der Kirche in H o h e n s c h ä f t l a r n . Der tiefste Hydrant liegt 37,5 m tiefer als der Wasserspiegel des Reservoirs. 70 Anschlussleitungen mit Wassermessem sind in Benutzung.
153. Gruppenversorgung Söcking. (E. 535.) Die Gruppenversorgung S ö c k i n g dient für die Kirchdörfer S ö c k i n g , H a n f e l d , H a u s e n und Oberb r u n n , sowie für den Weiler M a m m e n h o f . Ferner ist der Anschluss des Kirchdorfes H a d o r f in Ausführung begriffen. Im Jahre 1896/97 ist das gemeinschaftliche Wasserwerk nach dem Projecte des T. B. f. W. erbaut, welches einschliesslich M. 10240 für 88 Anschlussleitungen im Ganzen M. 99 216 oder M. 185,45 pro Einwohner gekostet hat. Die Maschinenanlage ist von der Maschinenfabrik L a n d e s in M ü n c h e n geliefert und die übrigen Arbeiten hat die Firma P f i s t e r & S c h m i d t (vormals W ä c h t e r & M ö r s t a d t ) in M ü n c h e n ausgeführt. Das Wasser wird durch eine Quellenfassung gewonnen und gelangt durch eine 360 m lange Saugeleitung zur Pumpstation. Eine Pumpe von 4 bis 6 cbm stündlicher Leistung fördert es von hier auf 96,0 m Höhe in ein ge-
meinsames Hochreservoir von 100 cbm Inhalt, dessen Wasserspiegel zwischen 18,7 m bis 104,7 m hoch über den verschiedenen Versorgungspunkten liegt Die Pumpe wird direct durch eine Girärd-Turbine mit horizontaler Achse angetrieben, welche aus dem M e i s i n g e r B a c h e 84 bis 130 Sec.-Lit. Aufschlagwasser von 3,3 m Gefälle erhält. Bis nach S ö c k i n g wird das Wasser durch eine 780 m lange Druckleitung von 70 mm Durchmesser geführt und hier schliessen sich die Vertheilungsleitungen an, deren Länge ca. 10 200 lfd. m von 125 mm bis 80 mm Durchmesser beträgt. Es sind damit 46 Hydranten verbunden, aber keine öffentlichen Brunnen aufgestellt. Die Abgabe des Wassers an Private erfolgt durch WassermeBser, deren zur Zeit 88 in Benutzung sind, welche L u x , Ludwigshafen, geliefert hat. Von diesen haben 75 Stück 15 mm, 11 Stück 20 mm und 2 Stück 25 mm Durchmesser. 154. Gruppenversorgung Valley. (E. 1117.) Für die 10 Orte O b e r d a r c h i n g , M i t t e l d a r ching, U n t e r d a r c h i n g , Valley, O b e r l a i n d e r n , U n t e r l a i n d e r n , M a r s c h a l l , F o e c h i n g , Fellach und S o l l a c h besteht die gemeinschaftliche Gruppenversorgung V a l l e y , welche in 3 verschiedenen Perioden nach dem Projecte des T. B. f. W. zur Ausführung gelangt ist. Für die ersten 6 Orte ist die Anlage im Jahre 1890, für daa Dorf M a r s c h a l l im Jahre 1894 und für die letzten 3 Orte im Jahre 1895 hergestellt. Für die letztere Gruppe sind die Anlagen von der Firma M ü h l h o f e r & P f a h l e r in M ü n c h e n und für die anderen Orte von der Firma J o o s s S ö h n e & C o m p , in L a n d a u hergestellt. Die Anlagekosten haben betragen: für die 6 ersten Orte . . . M. 61293 oder M. 72,45 pro Einwohner für Marschall. » 10246 » » 165,26 > » für Foeching und Fellach. » 34202 » » 131,02 » » für Sollach. . * 12215 » » 214,29 » » oder im Ganzen M. 117 956 oder M. 105,60 pro Einwohner. Das Wasser wird aus 2 Quellen am T a u b e n b e r g e von durchschnittlich 258 Minutenlitern Ergiebigkeit entnommen und mit natürlichem Gefälle einem Reservoire von 30 cbm Inhalt zugeleitet. Für die 6 ersten Orte sind ca. 7700 m Leitungen verlegt, welche 125 mm bis 90 mm Durchmesser haben und es sind damit 12 Hydranten und 6 Schieber verbunden. Für M a r s c h a l l ist von O b e r l a i n d e r n aus eine ca. 2100 m lange Leitung von 70 mm Durchmesser hergestellt, welche nur für Hausanschlüsse dient. Für S o l l a c h ist von U n t e r d a r c h i n g aus eine ca. 2100m lange Leitung von 90 mm Durchmesser gelegt und damit sind 3 Hydranten verbunden, sowie 8 Anschlussleitungen daran ausgeführt. Für die Orte F o e c h i n g und F e l l a c h ist von U n t e r l a i n d e r n aus eine ca. 2500 m lange Leitung von 100 mm Durchmesser bis zu einem südlich von F o e c h i n g auf dem B e r g f e l d e hergestellten, zweitheiligen Hochreservoire von 60 cbm Inhalt gelegt, dessen Wasserspiegel 12,0 m tiefer als der des vorgenannten Reservoirs und 15,0 m hoch über dem mittleren Niveau von F o e c h i n g , sowie 24,0m hoch über dem von F e l l a c h liegt. Von hier geht eine Leitung von 125 mm Durchmesser und 850 m Länge ab, die
II. Regierungsbezirk Niederbayern.
auf ca. 2000 m Länge mit 100 mm Durchmesser innerhalb der beiden Orte verlängert ist. In F o e c h i n g sind 8 Hydranten und 2 öffentliche Ventilbrunnen und in F e l l a c h sind 3 Hydranten aufgestellt. Im ersten Orte sind 32 und im letzten Orte 11 Anschlussleitungen in Benutzung. Für die ganze Gruppe sind 17 650 m Rohre verlegt und 28 Hydranten aufgestellt. Die Privatabgabe des Wassers erfolgte bislang ohne jede Controle des Consums. 155. Gruppenversorgung Zorneding. (E. 953.) Die Gruppen Versorgung Z o r n e d i n g dient für die 4 Orte Z o r n e d i n g , G r a s b r u n n , H a r t h a u s e n und M ö s c h e n f e l d . Sie ist ursprünglich für das Pfarrdorf Z o r n e d i n g von der FirmaL. Th. Meyer in München nach deren Proiecte hergestellt und im Jahre 1895/96 haben die 3 anderen Orte Anschlüsse daran durch eine gemeinschaftliche Zuleitung gefunden, welche ca. 8000 m Länge hat. Für G r a s b r u n n ist ein Hochreservoir von 50 cbm Inhalt gebaut, dessen Wasserspiegel 44,3 m tiefer als der höchste Punkt der Z o r n e d i n g e r Leitung liegt. Von diesem Reservoire zweigt eine Leitung von 570 m Länge mit 5 Hydranten ab. Für H a r t h a u s e n und M ö s c h e n f e l d ist ein Hochreservoir von 50 cbm Inhalt hergestellt, welches 7,0 m tiefer als ersteres liegt. Von diesem geht eine Leitung von 450 m Länge mit 6 Hydranten ab. Diese Anlagen haben im Ganzen M. 43000 für die 4 Orte gekostet, was M. 117,48 für jeden Einwohner entspricht.
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II. Regierungsbezirk Niederbayern. a) Deggendorf 6 (Berg 3, Plattling 26). — 1») Dingolfing 7 (Teisbach 35). — e) Eggenfelden (Arastorf 2, Bimbach 33). — d) Grafenau 11 (Schönberg 32). — e) Griesbach 12 (Kösslarn 18, Rotthalmflnster 30, Untergriesbach 37). — 0 Kelheim 16. — g) Kotzing (Eschlkam 8, Neukirchen 22). — h) Landau 19. — i) Landshut 1 (Berg 4). — k) Passau 23. — 1) Pfarrkirchen 25 (Triftern 35). — m) Regen 28 (Bischofsmais 5, Ginselried 10, Hochdorf 13, Kirchdorf 17, Mitterbüchel 21, Ritzmais 29, Untemeumais 38, Weissenstein 42, Zwiesel 43). — n) Rothenburg (Hohentann 14, Pöttmea 27) o) Straubing 34. — p) Viechtach 39 (Ruhtnannsfelden 31). — q) Vilshofen 40. — r) Wegscheid 41. — s) Wolfstein (Freyung 9, Jandelsbrunn 15, Mauth 20, Perlsreuth 24). A n h a n g . Gruppenversorgung Bischofsmais 44.
1. i. Regierungshauptstadt Landshut. (E. 20553.) Für die Stadt L a n d s h u t ist nach dem Projecte des T. B. f. W. in den Jahren 1885 bis 1887 ein Wasserwerk hergestellt, durch welches zugleich das Pfarrdorf B e r g ob. L a n d s h u t versorgt wird. Diese Anlage hat damals einschliesslich M. 33975 für Anschlussleitungen im Ganzen M. 513 960 gekostet, was pro Kopf der damals versorgten 19065 Personen M. 28,76 ausmacht. Die Maschinenanlage ist von der A u g s b u r g e r Maschinenf a b r i k in A u g s b u r g geliefert. Die Rohrleitungen hat die Firma J o o s s S ö h n e & Comp, in L a n d a u verlegt. Die Versorgung erfolgt durch Grundwasser aus 2 Brunnen von 3,0 m Durchmesser und 6,1 m resp. 6,6 m Tiefe. Diese sind in 22,5 m Abstand von einander auf eisernen Brunnenkränzen mit Mänteln, die nach dem Monier-Systeme aus Beton hergestellt sind, gesenkt. Die Brunnen liefern bei 1,8 m Absenkung 65 Sec.-Lit. Wasser von 8,8° C. In der neben den Brunnen an der Staatsstrasse von M ü n c h e n nach L a n d s h u t erbauten Pumpstation ist eine hegende Verbundmaschine mit Schwungrad, mit Ventilsteuerung nach Sulzer und mit Condensation aufgestellt, deren Kolben 500 mm und 300 mm Durchmesser und 0,74 m Hub haben. Die Maschine entwickelt bei 38 Umdrehungen pro Minute 60 PS. und betreibt 3 Pumpen. Davon sind 2 hegende und doppeltwirkende und direct an die verlängerten Kolbenstangen gekuppelt. Sie haben Plunger von 200 mm Durchmesser und freie Ringventile. Jede der Pumpen fördert pro Stunde 90 cbm Wasser auf 50,25 m Höhe bei 5,75 m Rohrreibung, also auf 56,0 m Arbeitshöhe. Die dritte Pumpe ist gleichfalls eine liegende, doppeltwirkende Plungerpumpe, welche durch eine Gegenkurbel vom Kurbelzapfen des Hochdruckcylinders aus bewegt wird. Sie hat freie Kegelventile und Plunger von 100 mm Durchmesser und 0,35 m Hub. Sie fördert pro Stunde 11 cbm Wasser auf 110,8 m Höhe bei 15,2 m Rohrreibung, also auf 126,0 m Arbeitshöhe. Die grossen Pumpen fördern das Wasser in das Hochreservoir auf dem B r ü h l f e l d e durch eine ca. 1900 m lange Druckleitung. Das Reservoir ist zweitheilig und fasst 1500 cbm Wasser. Es ist aus Beton mit Backsteingewölben hergestellt und hat 3,0 m Wasserhöhe. Jede Kammer misst im Lichten 18,3 m mal 16,8 m. Die kleine Pumpe fördert das Wasser in ein in einem gemauerten Thurme 14,0 m hoch über Terrain auf dem Hof b e r g e aufgestelltes, schmiedeeisernes Hochreservoir
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von 100 cbm Inhalt, das zur Versorgung des Pfarrdorfes B e r g dient. Beide Reservoire liegen vor ihren resp. Versorgungsgebieten, und zwar erste res ca. 45,0 m und letzteres 15,0 bis 85,0 m über demselben. Später ist in der Pumpstation als Reserve noch eine kleine, eincylindrige Maschine mit Schiebereteuerung und ohne Condensation aufgestellt, welche einen Kolben von 210 mm Durchmesser und 0,5 m Hub hat. Mit ihr ist eine liegende, doppeltwirkende Pumpe mit Plungern von 105 mm Durchmesser und 0,35 m Hub, ähnlich der kleinen Pumpe an der Verbundmaschine, verbunden. Die Pumpe kann sowohl nach dem H o f b e r g e , als nach dem B r ü h l f e l d e durch deren resp. Druckleitungen arbeiten und macht im ersteren Falle 38 und im letzteren 55 Doppelhübe pro Minute. In der Pumpstation sind 2 Cornwallkessel von je 30 qm Heizfläche aufgestellt, welche für 7 Atm. Dampfdruck concessionirt sind. Sie haben in den Hauptkesseln 1,85 m und in den je 2 Flammrohren 0,678 m Durchmesser bei 5,8 m Länge. Ueber jedem Hauptkessel liegen 2 Vorwärmer von 0,6 m Durchmesser und 5,8 m Länge. Die Länge und den Inhalt der Rohrleitungen von 300 mm bis 60 mm "Durchmesser und die Zahl der Schieber und Hydranten gibt für die 4 Jahre von 1894 biß 1897 die Tabelle 27 an.
Den Wasserverbrauch gibt die Tabelle 29 für die Jahre 1896 und 1897 für öffentliche Zwecke und für das Werk und den Verlust, sowie für die einzelnen Verwendungsarten für öffentliche Zwecke an.
Tabelle 27.
Zur Kesselfeuerung werden gewaschene böhmische Nusskohlen verwendet, und es gibt die Tabelle 30 den Verbrauch für die Jahre 1894, 1896 und 1897 im Ganzen, pro 100 cbm und PS.-Stunde, sowie die Leistung in m X kg pro kg Kohle an.
Jahr
1894
1895
1896
1897
Bohrlänge m . . . Inhalt der Rohre cbm Öffentliche Schieber . > Hydranten
28816 260 145 242
28 930 265 148 244
29 047 270 150 250
30 430 276 155 251
Von den Hydranten, welche in ca. 80 m Entfernung von einander stehen, sind 4 Ueberflur- und die anderen Unterflurhydranten. Mit den Rohrleitungen sind 8 öffentliche Brunnen, 4 öffentliche Pissoire und ein Springbrunnen verbunden. Die gesammte Wasserabgabe im Jahre und pro Durchschnittstag und die Zahl der Anschlüsse in den Jahren 1894 biB 1898 sowohl im Ganzen, als getrennt für L a n d s h u t und für B e r g , sowie die Abgabe pro Anschluss gibt die Tabelle 28 an. Tabelle 28. Jahr
1894
1895
1896
1897
1898
cbm im Ganzen 423000 496000 460000 489 900 628000 oder pro Tag cbm . 1159 1359 1342 1260 1720 oder gegen 100 cbm — des Vorjahres 117,2 92,7 106,5 128,5 cbm fttr Landshut. 401000 473 000 438000 464 000 597 500 oder % 95,3 95,2 94,9 96,0 94,8 cbm für Berg . . 22000 23000 22 000 25 000 30 500 oder % 5,2 4,8 6,1 5,0 4,7 Anschlüsse im Ganzen 855 883 928 967 1011 davon für Landshut 798 822 865 902 943 » Berg . . 67 61 63 65 68 Consum proJahr pro Anschluss total . 496 550 496 621 506 desgl. in Landshut. 502 576 514 633 506 desgl. in Berg . . 386 377 349 385 449
Tabelle 29. 189*6 im in Ganzen %
Jahr
Für > > > > > > > »
Strassensprengen . . cbm Springbrunnen . . » Laufbrunnen . . . • Rinnsteinspülen . . > Kanalspülen...» Bedürfnissanatalten . > öffentliche Anlagen . < Feuerlöschen . . . > Diverses •
189 7 im in Ganzen 7 .
18000 13,8 2000 1,6 25000 19,5 4000 3.1 12000 9.2 5000 3,8 300C 2.3 1000 0,7 30000 23,0
20000 13,1 2 000 1,3 25000 16,4 4000 2,6 15 000 9,9 5000 3,3 3000 2,0 1000 0,7 35 000 22,6
Zusammen f.öffentl.Zwecke cbm 100000 76,9 110000 71,9 4000 3,1 5 000 3,3 Selbstverbrauch des Werkes > 26000 20,0 38000 24,8 Verlust » 130000 100,0 153 000 100,0
Tabelle 30. Jahr
1894
1896
1897
Kohlen im Ganzen kg . . desgl. pro 100 cbm Wasser desgl. pro PS.-Stunde . . . m X kg pro kg Kohle . .
232260 55,83 2,63 106 794
262 000 55,0 2,46 109 523
277 300 56,5 2,58 105 060
Die Wasserabgabe findet an Private ausschliesslich durch Messer statt. Es waren bis Ende 1898 im Ganzen 1087 Messer geliefert und zwar sämmtlich von C. A. S p a n n e r , Wien. Nach Zahl und Grösse vertheilen sich diese wie folgt: Durchmesser mm 7 10 13 20 25 30 40 50 65 Stückzahl 29 5 570 351 76 34 18 3 1. Ende 1897 waren mit den Privatleitungen 200 Badeeinrichtungen, 200 Closets, 15 Strahlapparate, 3 hydraulische Aufzüge und 3 Wassermotoren von 3 PS. verbunden; für letztere wurden im Laufe des Jahres 12000 cbm Wasser abgegeben. Der Wasserpreia pro cbm beträgt 10 Pf. Als Minimalzahlung pro Quartal ist aber in L a n d s h u t M. 6 und in B e r g M. 2,60 für ein Höchatmaaea von 60 cbm resp. 25 cbm festgestellt.
2. c. Arnstorf. (E. 1446, W. 260 mit je 5,6 B.) Für den Markt A r n s t o r f ist im Jahre 1879 durch die G e b r ü d e r B e n k i s e r in P f o r z h e i m nach dem Projecte des T. B. f. W. eine Wasserversorgungsanlage hergestellt, welche M. 20177 gekostet hat. Im Jahre 1884 ist für M. 13364 ein Erweiterungsbau ausgeführt,
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so dass die ganze Anlage jetzt M. 33541 oder M. 23,20 eine dieser Gebiete liegt bei H a s s l a c h , das zweite bei L e o p r e c h t s t e i n und das dritte bei S i m m l i n g . pro Einwohner kostet. Die erste Ausführung bezweckte die Zuleitung des Ersteres besteht wieder aus 6 einzelnen Quellengebieten. Wassere der S c h l e e b u r g e r Quellen mit natürlichem Ge- j F ü r die verschiedenen Fassungen j e d e s dieser Gebiete ist falle zu einem Reservoire, dessen Spiegel ca. 30,0 m hoch ein Sammelschacht hergestellt. Das Wasser aus diesen über dem mittleren Ortsniveau liegt. Durch die spätere Er- sämmtlichen Schächten vereinigt sich in einem Hauptweiterung ist letzterem ferner durch künstliche Hebung sammeischachte bei S i m m l i n g , von wo es einem Hochmittels einer stehenden Wandpumpe, die aus 2 einfach- reservoire von 500 cbm Inhalt zufliesst. Sämmtliche wirkenden Plungerpumpen besteht, das Wasser einer Sammel- u n d Zuleitungen bis zum Hochreservoire haben tiefer liegenden Quelle zugeführt. Die Pumpe wird durch ca. 5300 m Länge und die Länge der Vertheilungsleitungen Riemenübertragung von einer Jonval-Turbine von 3,5 PS. und des Stadtrohmetzes beträgt 6850 m. angetrieben, die ausserdem noch 2 Mahlgänge bewegt. F ü r Es sind 79 Hydranten und ein öffentlicher Brunnen die Turbine dient eine Wasserkraft von 190 Sec.-Lit. bei aufgestellt und 626 Privatausläufe sind mit den Leitungen 1.87 m Gefälle. Sie hat ein Laufrad von 0,9 m Durch- verbunden. Die Wasserabgabe erfolgt theilweise nach messer und macht 98 Umdrehungen pro Minute. Die Wassermessern, deren bis Ende 1898 im Ganzen 304 P u m p e fördert durch eine 840 m lange Druckleitung geliefert waren und zwar 281 von C. A. S p a n n e r , 2.88 cbm Wasser pro Stunde auf 34,0 m Höhe. Die Wien, 7 von L u x , Ludwigshafen, und 16 von B o p p Maschinenanlage ist von der A u g s b u r g e r M a s c h i n e n - & R e u t h e r , Mannheim. Nach der Grösse vertheilen sich diese wie folgt: f a b r i k in A u g s b u r g hergestellt. I n dem Orte sind 17 Hydranten und 9 öffentliche Durchmesser mm 7 10 13 15 20 25 Ventilbrunnen in Benutzung. 27 Häuser sind an die Stückzahl . . . 2 11 177 52 40 22. Leitung angeschlossen. Der Wasserpreis beträgt im Durchschnitt 8 Pf. pro cbm. 3. a. B e r g bei Deggendorf. (E. 297, W. 41 mit je 7,2 B.) Für das Kirchdorf B e r g ist im Jahre 1890 eine Wasserversorgungsanlage nach dem Projecte des T. B. f. W. hergestellt, welche M. 7444 im Ganzen oder M. 25,06 pro Einwohner gekostet hat. Das Wasser wird aus Quellen, die bei R a n d h o l z entspringen, entnommen und durch natürliches Gefälle mittels einer 970 m langen Leitung 2 öffentlichen Brunnen zugeführt. Neben dem oberen Brunnen ist ein Reservoir von 6,5 cbm Inhalt f ü r Feuerlöschzwecke hergestellt. 4.1. Berg ob. L a n d s h u t . (E. 1192, W. 214 mit je 5,6 B.) Das Pfarrdorf B e r g mit dem Bergschlosse T r a u s n i t z wird durch die Pumpstation des Wasserwerkes für L a n d s h u t versorgt. Von dieser f ü h r t eine 3200 m lange Druckleitung nach dem Hochreservoire des Dorfes, welches 100 cbm Inhalt hat und auf künstlichem Unterbau in einem Wasserthurm e aufgestellt ist. Die Länge der Strassenrohre beträgt ca. 9000 m, und es sind damit 25 Hydranten verbunden. 50 Privatanschlüsse sind vorhanden, welche das Wasser durch Messer erhalten. 5. m. Bischofsmais. (E. 330, W. 45 mit je 7,3 B.) Die Wasserversorgung des Pfarrdorfes B i s c h o f s i n a i s erfolgt durch die gleichnamige Gruppenversorgung. 6. a. Deggendorf. (E. 6527, W. 685 mit je 9,6 B.) Die U. Stadt D e g g e n d o r f versorgte sich früher aus Brunnen innerhalb der Stadt mit Grundwasser und ferner war eine Quellwasserleitung vorhanden, welche 2 öffentliche Brunnen und 3 Privatleitungen speiste. Seit 1887 ist eine einheitliche Wasserversorgungsanlage nach dem Projecte des T. B. I. W. in Benutzung, welche im Ganzen M. li>7 290 oder pro Einwohner M. 19,50 gekostet hat. Die Leitungen etc. sind von der Firma K l e o f a a s & K n a p p in A u g s b u r g ausgeführt. Das Wasser wird aus 3 Quellengebieten erschlossen und fliesst mit natürlichem Gefälle der Stadt zu. Das
7. b. Dingolflng. (E. 3487, W. 645 mit je 5,4 B.) Für die Stadt D i n g o l f i n g ist im Jahre 1891/92 von dem Civilingenieur H. J o o s s in S t r a u b i n g nach dessen Project eine Wasserversorgungsanlage hergestellt, welche M. 58 700 im Ganzen oder M. 16,83 pro Einwohner gekostet hat. Die Versorgung erfolgt in 2 verschiedenen Druckzonen durch 2 getrennte Gravitationsleitungen. F ü r die obere Zone wird das Wasser aus Quellen von zusammen 70 Minutenlitern Lieferung erschlossen und in ein Hochreservoir von 70 cbm Inhalt eingeführt, das nach dem Monier-Systeme erbaut ist. Für die untere Zone ist das Wasser aus 3 Quellen von 72 Minutenlitern Lieferung ebenfalls in ein Hochreservoir eingeführt, welches 100 cbm Inhalt hat. Der grösste Vertheilungsdruck in der oberen Zone beträgt 12,0 m und in der unteren 28,0 m. Die Rohrleitungen haben im Ganzen ca. 2800 m Länge. Es sind 19 Hydranten und 11 öffentliche Brunnen aufgestellt. 95 Grundstücke haben Anschlussleitungen mit Wassermessern. Als Wasserpreis ist M. 12 pro Jahr für höchstens 100 cbm zu zahlen. Mehrverbrauch wird mit 10 Pf. pro cbm berechnet. 8. g. Eschlkam.
(E. 570, W. 75 mit je 7,6 B.)
Für die Wasserversorgung des Marktes E s c h l k a m ist im Jahre 1898 nach dem Projecte des T. B. f. W. eine Anlage ausgeführt, welcher das Wasser aus der Versorgungsanlage des Marktes N e u k i r c h e n b e i H e i l i g b l u t zufliesst. Die Anlagekosten waren zu M. 57500 im Ganzen oder M. 101 pro Einwohner veranschlagt. Die Rohrlegungen hat J . H a b i c h in P a s s a u und das Hochreservoir A. B r e u in E s c h l k a m ausgeführt. An den Endhydranten von N e u k i r c h e n schliesst eine 5028 m lange Leitung von 60 mm Durchmesser an, welche f ü r eine Lieferung von 60 bis 110 Minutenlitern berechnet ist und zu der südlich und ca. 900 m von E s c h l k a m entfernt gelegenen L u i n g e r H ö h e führt, auf welcher ein zweitheiliges Hochreservoir von 100 cbm Inhalt aus Stampfbeton erbaut ist, dessen Wasserspiegel 51,0 m niedriger als das von N e u k i r c h e n liegt. Die
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Zuleitung bat daher an der Mündung ein Schwimmventil erhalten. In diese ist femer ein Wassermesser, der ausserhalb N e u k i r c h e n in einem Schachte steht, eingeschaltet. Die Vertheilungsleitungen haben 100 mm und 80 mm Durchmesser und sind mit 16 Unterflurhydranten verbunden, welche 36,5 m bis 78,5 m tiefer als der Wasserspiegel des Reservoirs stehen. In die Anschlussleitungen sind Wassermesser eingebaut und 2 Ventilbrunnen dienen für die öffentliche Benutzung. Die sämmtlichen gusseisernen Rohrleitungen haben 7060 m Länge. Fttr das von E s c h l k a m verbrauchte Wasser, mit Ausnahme von jahrlich 100 cbm für Feuerlöschzwecke and fQr Uebungen dafür, sind 3 Pf. pro cbm an N e u k i r c h e n zu zahlen. Den Consomenten verrechnet E s c h l k a m das Wasser mit 12 Pf. pro cbm.
9. s. Freyung i. W . (E. 876, W. 71 mit je 12,3 B.) Für den Markt F r e y u A g i s t i m Jahre 1891 nach dem Projecte des T. B. f. W. eine Wasservereorgungsanlage hergestellt, welche M. 37 232 im Ganzen oder M. 42,50 pro Einwohner gekostet hat. Die Rohrleitungen dafür sind von der Firma H o l z m a n n & Comp, in F r a n k f u r t a. M. verlegt. Auf dem G e y e r s b e r g e , 1300 m vom Orte entfernt, ist das Wasser von 7 Quellen in einem Hauptsammler zusammengeleitet und fliegst von hier mit natürlichem Gefälle einem in der Nahe gelegenen Hochreservoire von 100 cbm Inhalt zu, dessen Wasserspiegel 30,0 m hoch über dem höchsten Terrainpunkte des Ortes liegt. Es sind 14 Hydranten und 4 öffentliche Ventilbrunnen vorhanden. Ausser dieser Leitung besteht noch eine andere, kleinere, welche von der nördlich gelegenen B e n n h o l z q u e l l e das Wasser durch Gravitation einem Zierbrunnen und 2 Ausläufen zuführt. Die gesammten Rohrleitungen haben ca. 3000 m Länge. Die Wasserabgabe an Private erfolgt durch Wassermesser. Es sind deren 56 Stück von C. A. S p a n n e r , Wien, geliefert, von welchen 48 Stück 13 mm, 2 Stück 20 mm, 3 Stück 25 mm, 2 Stück 30 mm und 1 Stück 40 mm Durchmesser haben. 10. m. Ginselried. (E. 30.) Die Wasserversorgung des Weilers G i n s e l r i e d erfolgt durch die Gruppenversorgung B i s c h o f s m a i s .
11. d. Griesbach. (E. 980, W. 148 mit je 6,6 B.) Im Jahre 1885 wurden die Quellen, welche den Markt G r i e s b a c h bislang mit Wasser versorgt hatten, neu gefasst und deren Wasser wurde einem neuen Hauptsammler zugeleitet. Von hier fliesst es seitdem mit natürlichem Gefälle durch eine neue Zuleitung von 90 mm Durchmesser und ca. 1800 m Länge den alten Vertheilugsleitungen zu. Diese neuen Anlagen wurden nach dem Projecte des T. B. f. W. ausgeführt und haben M. 12826 gekostet. Im Jahre 1896 ist ferner ein Ausbau der Vertheilungseinrichtungen im Orte selbst vorgenommen, welche Arbeiten M. 26016 für den allgemeinen Theil und M. 3608 für die vom Orte allein zu zahlenden Anschlussleitungen gekostet haben, so dass die Gesammtkosten zur Zeit M. 42450 im Ganzen oder M. 43,30 pro Einwohner betragen.
Ein Hochreservoir von 100 cbm Inhalt, dessen Wasserspiegel 5,0 m bis 27,0 m hoch über den verschiedenen Abgabestellen und am Anfange des Ortes hegt, ist gleichzeitig neu hergestellt und Stadtrohrleitungen von 1850 m Länge aus Rohren von 150 mm, 125 mm und 100 mm Durchmesser wurden neu verlegt Mit diesen sind 20 Unterflurhydranten und 3 öffentliche Ventilbrunnen verbunden und 108 Anschlussleitungen sind in Benutzung, für welche eine Wassercontrole nicht besteht. 12. e. Grafenau. (E. 1173, W. 124 mit je 9,5 B.) Für die Stadt G r a f e n a u ist im Jahre 1896 nach dem Projecte des T. B. f. W. eine Wasserversorgungsanlage ausgeführt, deren Herstellung einschliesslich M. 12044 für Anschlussleitungen M. 49211 im Ganzen oder M. 42 pro Einwohner gekostet hat. Die sämmtlichen Anlagen dafür hat die Firma H a b ö c k in P a s s a u hergestellt. Das Wasser wird ca. 1500 m östlich von der Stadt aus 3 Quellen erschlossen, welche 100 bis 330 Minutenliter Ergiebigkeit haben und aus Sammelschächten mit natürlichem Gefälle einem zweitheiligen Hochreservoire von 100 cbm Inhalt zugeführt, dessen Wasserstand 16,0 m bis 36,0 m niedriger a b die Quellen und 72,0 m höher als der tiefste Terrainpunkt liegt. Die Länge der Rohrleitungen von 125 min bis 70 mm Durchmesser beträgt im Ganzen ca. 4700 m. 31 Ueberflurhydranten und 4 öffentliche Brunnen sind damit verbunden. 114 Anschlussleitungen, in welche Wassermesser eingeschaltet sind, sind in Benutzung. Von L u x , Ludwigshafen, sind dafür 119 Wassermesser und zwar 104 von 15 mm, 4 von 25 mm und 11 von 20 mm Durchmesser geliefert. 13. m. Hochdorf. (E. 155, W. 28 mit je 5,5 B.) Im Jahre 1885/86 ist für das Dorf H o c h d o r f mit einem Kostenaufwande von M. 7390 im Ganzen oder M. 47,68 pro Einwohner eine Wasservereorgungsanlage ausgeführt. Das Wasser wird der H i e s e l b e r g q u e l l e , welche 6 Minutenliter liefert und 750 m vom Orte entfernt ist, entnommen und mit natürlichem Gefälle durch eine Leitung von 25 mm Durchmesser 8 Anwesen zugeleitet. Seit dem Jahre 1895 findet ferner eine Versorgung des Ortes durch die Gruppen Versorgung B i s c h o f s m a i s statt. 14. n. Hohenthann. (E. 392, W. 63 mit je 6,2 B.) Für das Pfarrdorf H o h e n t h a n n ist eine Verbesserung der alten Wasserversorgungsanlage für Feuerlöschzwecke im Jahre 1896 nach dem Projecte des T. B. f. W. ausgeführt, welche M. 5266 gekostet hat. Am Fusse der Anhöhe, auf der ein Theil des Ortes liegt, ist ein Behälter von 15 cbm Inhalt hergestellt, der durch das Abwasser von einem hydraulischen Widder eines Privatbesitzers gespeist wird. Eine 300 m lange Leitung mit 4 Hydranten führt zu dem höher liegenden Orte und wird mit Wasser aus dem Behälter, event. unter Zuhülfenahme eines über dem Behälter aufgestellten Handpumpwerkes versorgt. 15. s. Jandelsbrunn. (E. 287, W. 23 mit je 12,4 B.) Mitte des Jahres 1898 ist für das Dorf J a n d e l s b r u n n nach dem Projecte des T. B. f. W. ein Umbau
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der alten Wasserversorgungsanlage durch die Firma H a b ö c k in P a s s a u ausgeführt, welche M. 15 227 im Ganzen oder M. 53 pro Einwohner gekostet hat. Das Wasser wird aus 5 Quellen, welche südlich und ca. 1000 m entfernt von dem Dorfe liegen und eine Ergiebigkeit von 120 bis 290 Minutenlitern haben, gewonnen. Es wird durch Cementrohre von 200 lfd. m Länge und von 150 mm Durchmesser gefasst und in einen Hauptsammler übergeführt. Von hier fliesst es durch eine 85 m lange Leitung von 100 mm Durchmesser einem 1,4 m tiefer liegenden Hochreservoire zu. In dieses wird ferner durch eine Leitung von 100 mm Durchmesser das Wasser einer südlich und 30 m davon entfernt liegenden Quelle eingeführt. Das Reservoir hat 20 cbm Inhalt. Es ist aus Stampfbeton hergestellt und zwischen eisernen Trägern überwölbt. Es sind im Ganzen ca. 1500 lfd. m Rohre von 100 mm Durchmesser verlegt und 5 Ueberflurhydranten damit verbunden, welche unter einem Drucke von 14,5 m bis 29,0 m stehen. Mit den Leitungen sind auch die alten hölzernen Rohrleitungen für 2 Wasserständer verbunden, aus denen an der Nord- und Südgrenze des Ortes sich 11 Anwesen mit Wasser versorgen. 16. f. Kelheim. (E. 3606.)
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I gestellt, deren einer 100 cbm und deren anderer 20 cbm I Inhalt hat. Beide sind durch Rohrleitungen mit einander verbunden und werden aus den alten Quellwasser| Zuflüssen gespeist. Von diesen Behältern gehen Leitungen j ab, mit welchen 7 Hydranten in den für Feuerschaden gefährlichsten Theilen der Stadt verbunden sind. Diese Anlage hat M. 17 856 oder M. 5,64 pro Einwohner ge\ kostet. Zur Versorgung des oberen Theiles der Stadt liegt seit 1894 ein Project vor, nach welchem das Wasser der S c h ö n a u e r q u e l l e n durch ein Pumpwerk auf 38,0 m Höhe in ein Hochreservoir gefördert werden soll. Die Pumpe soll 44 cbm Wasser pro Stunde liefern und durch eine Girard-Turbine, für welche 7,5 See. Lit. Aufschlagwasser von 5,5 m Gefälle vorhanden sind, betrieben werden. Die Anlage war auf M. 22000 veranschlagt und sieht ihrer Ausführung entgegen. 20. t. Mauth. (E. 1504.) Für die Wasserversorgung der Gemeinde M a u t h liegt seit dem Jahre 1894 ein Project des T. B. f. W. für eine Hochdruckleitung mit Reservoir vor, an dessen Ausführung aber noch nicht herangetreten ist.
21. m. Mitterbichl. (E. 121, W. 44 mit je 2,8 B.) Für das Dorf M i t t e r b i c h l ist im Jahre 1894 nach dem Projecte des T. B. f. W. eine Wasserversorgungsanlage hergestellt, welche M. 15037 im Ganzen oder M. 124,27 pro Einwohner gekostet hat. Die Rohrleitungen dafür hat die Firma J o o s s S ö h n e & C o m p , in L a n d a u 17. m. Kirchdorf. (E. 782.) verlegt. Das Wasser wird aus Quellen, deren Mächtigkeit Schon seit dem Jahre 1896 liegt für die Wasserversorgung des Pfarrdorfes K i r c h d o r f ein Project des zwischen 15 und 90 Minutenlitern schwankt, gewonnen, T. B. f. W. für eine Hochdruckanlage mit einem Hoch- welche 1200 m südöstlich vom Orte liegen und mit reservoire vor, an dessen Ausführung jedoch noch nicht natürlichem Gefälle in ein Hochreservoir von 30 cbm Inhalt geleitet, dessen Wasserspiegel 10,0 m hoch über herangegangen ist. dem mittleren Ortsniveau liegt. Die Zuleitung des Wassers hat auf 300 m Länge 18. e. Kösslarn. (E. 827, W. 120 mit je 6,9 B.) 60 mm und auf 1000 m Länge 90 mm Durchmesser. Für den Markt K ö s s l a r n ist im Jahre 1893 nach Die Vertheilungsleitung hat 100 mm Durchmesser und dem Projecte des T. B. f. W. eine Wasserversorgungsanlage 300 m Länge. Es sind damit 4 Ueberflurhydranten hergestellt, welche M. 32866 im Ganzen oder M. 39,74 verbunden und 9 private Anschlussleitungen sind in pro Einwohner gekostet hat. Die Rohrleitungen dafür Benutzung. hat die Firma J o o s s S ö h n e & Comp, in L a n d a u verlegt. 22. g. Neukirchen beim heiligen Blut. (E. 1500, W.230 Das Wasser wird 2 Quellengebieten von 80 bis 90 Mimit je 6,5 B.) nutenlitern Ergiebigkeit entnommen und vom HauptFür den Markt N e u k i r c h e n ist im Jahre 1895 sammeischachte, von welchem die südliche Quellenfassung 170 m entfernt liegt, durch natürliches Gefälle eine Wasserversorgungsanlage nach dem Projecte des einem ca. 1700 m davon entfernten Hochreservoire von T. B. f. W. mit einem Kostenaufwande von M. 56 328 ein100 cbm Inhalt durch eine Leitung von 70 mm Durch- schliesslich M. 13650 für Zuleitungen oder von M. 37,55 messer zugeführt. Der Wasserspiegel des Reservoirs liegt pro Einwohner hergestellt. Die Rohrleitungen dafür hat 15,0 m tiefer als der des Sammelschachtes und 30,0 m die Firma H a b ö c k in P a s s a u ausgeführt. Im Jahre 1898 ist von der Ortsleitung aus eine Abzweigung zur höher als das mittlere Ortsniveau. Die Vertheilungs- und Strassenrohre haben ca. 1300 m Versorgung des Marktes E s c h i k a m mit 570 EinwohLänge und 125 mm bis 80 mm Durchmesser. Mit den- nern hergestellt. Das Wasser wird 2 km südwestlich von N e u k i r c h e n selben sind 15 Hydranten und 5 öffentliche Ventilbrunnen verbunden. 29 Privatleitungen sind angeschlossen. Die am Abhänge des h o h e n B o g e n s durch 6 einzelne Quellenfassungen mittels ausgedehnter Sicker- und Abgabe des Wassers erfolgt ohne jede Controle. Sammelanlagen gewonnen. Es sind 5 Sammelschächte, sowie ein Hauptsammeischacht hergestellt, der 20,0 ni 19. h. Landau a. I. (E. 3165, W. 558 mit je 5,7 B.) bis 75,0 m tiefer als erstere liegt. Von diesem iiiesst Die Wasserversorgung der Stadt L a n d a u erfolgte das Wasser mit natürlichem Gefälle einem zweitheiligen früher aus Pumpenbrunnen und durch einige alte Quellen- Hochreservoire von 100 cbm Inhalt zu, dessen Wasserzuleitungen. spiegel 65,0 m tiefer als der des Sammelschachtes und Im Jahre 1888 sind zum Schutze vor Feuersgefahr 87,0 m höher als der niedrigste Niveaupunkt des Ortes nach dem Projecte des T. B. f. W. 2 Wasserbehälter her- liegt. Die Wasserversorgung der Stadt K e l h e i m erfolgt bislang ausschliesslich aus Brunnen im Stadtgebiete, die gegraben und gebohrt sind. Es sind ausser 10 öffentlichen ca. 400 Privatbrunnen in Benutzung, von denen der vierte Theil'gebohrt ist.
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Die Gesammtlänge der gusseisernen Rohrleitungen W a l d p r o j e c t durch den Assistenten K i e f e r des von 125 mm bis 40 mm Durchmesser beträgt ca. 5000 m. Stadtbauamtes führten, die im Juli 1880 ihren Abschluse Mit diesen Rohren sind 30 Hydranten, 4 öffentliche fanden. Nach den chemischen Untersuchungen des Ventilbrunnen und ein öffentlicher Laufbrunnen ver- h y g i e n i s c h e n I n s t i t u t s in M ü n c h e n und des bunden. 56 Private erhalten das Wasser durch An- Dr. E g g e r in P a s s a u war die Qualität des Wassers schlussleitungen mittels Messern. Es sind im Ganzen ! der dortigen Quellen, das P a s s a u mit einer Temperatur 55 Wassermesser geliefert und davon 10 von L u x , von 9 bis 9,5 0 R. erreichen würde, ausser Frage gestellt, Ludwigshafen, und 45 von C. A. S p a n n e r , Wien. und nach dem Gutachten des Oberbergraths Dr. G ü m b e l 48 davon haben 13 mm und 7 20 mm Durchmesser. in M ü n c h e n waren auch in wasserarmen Zeiten die Quellen aus dem N e u b u r g e r W a l d e in Verbindung Der Durchschnittspreis des Wassers pro cbm betragt 6 Pf. mit denen der B e i d e r w i e s e r Leitung ausreichend 23. k. Passau. (E. 17 516, W. 1200 mit je 14,6 B.) für eine tägliche Lieferung von 1440 cbm, entsprechend Die Wasserversorgung der U.-Stadt P a s s a u erfolgte 120 Liter pro Tag und Kopf für 12000 Seelen, die, als früher aus 158 öffentlichen und privaten Brunnen, die im Bereiche der neuen Wasserleitung liegend, in den Stadttheilen A l t s t a d t , N e u m a r k t , St. N i k o l a ohne innerhalb des Stadtterrains meistens in den Felsen ge sprengt waren und zusammen ein Quantum von nur W i n d s c h n u r und I n n s t a d t ohne M ü h l t h a l angeca. 12 cbm Wasser pro Stunde lieferten, so dass deren genommen wurden. Ungenügen häufig heftige Auftritte vor diesen Brunnen Am 26. Juli 1881 fand der Antrag des Bürgermeisters hervorrief. Ausser einigen kleinen Privatzuleitungen S t o c k b a u e r , eine Quellwasserleitung zu bauen, welche waren ferner 3 grössere Leitungen vorhanden: die A l t - aus dem ärarialischen N e u b u r g e r W a l d e , und den stadtquelle nleitung, die s t ä d t i s c h e B a c h - Enklaven und der der nächsten Umgebung desselben die w a s s e r l e i t u n g und die früher ä r a r i a l i s c h e B a c h - verfügbaren Quellen aufnimmt, deren Wasser in die w a s s e r l e i t u n g . Die A l t s t a d t q u e l l e n l e i t u n g lieferte Stadt leitet und in den vorgenannten Stadttheilen zur nach einer Messung vom Jahre 1866 71 Minutenliter, Vertheilung bringt, die Annahme der Stadtvertretung. die s t ä d t i s c h e B a c h w a s s e r l e i t u n g 130 bis90Minuten- Die Ausführung sollte nach Maassgabe des Projectes, liter und die ä r a r i a l i s c h e B a c h w a s s e r l e i t u n g 240 welches der Bauassistent K i e f e r aufgestellt hatte, für bis 120 Minutenliter. Die von den an den Bach an- 1440 cbm pro Tag erfolgen und die Druck Verhältnisse grenzenden Landwirthen in den späteren Jahren herge- sollten so eingerichtet werden, dass auf dem Domplatze stellten Wiesenbewässerungen hatten die Lieferung beider ein freier Strahl noch die Höhe von 15,0 m erreichen Bachwasserleitungen zusammen auf 120 Minutenliter konnte. Es war angenommen, dass die Anlage provireducirt, so dass die 3 Leitungen zusammen nur noch sorisch für 300 Häuser ausgeführt M. 320000, auf 600 Häuca. 200 Minutenliter lieferten. ser ausgedehnt M. 500000 und für die volle Tagesleistung Das Verlangen nach einer Vermehrung und Verbesse- von 1440 cbm ausgedehnt M. 550000 kosten würde. rung des die Stadt versorgenden Wassere hat die städtiDas Project ist dann dem T. B. f. W. zur Begutachschen Behörden schon in der ersten Hälfte dieses Jahr- tung und speciellen Bearbeitung zugegangen und in den hunderts vielfach beschäftigt und am 7. October 1865 Jahren 1886 bis 1890 ist es in der von ihm vorgeschlabereits zu dem Beschlüsse geführt, eine centrale Versor- genen Form und unter seiner Oberleitung auch mit für gung mit der Wasserentnahme aus dem I n n anzulegen. die Vorstädte I l z s t a d t und A n g e r und für eine tägVon ärztlicher Seite gegen dieses Project geäusserte liche Leistung von 2000 bis 3200 cbm zur Ausführung Bedenken führten am 23. December desselben Jahres dazu, gelangt. In den Jahren 1894 bis 1895 hat in Folge des den Stadtbaurath S e i d e l zu beauftragen, die Quellen zunehmenden Wasserbedarfes ein Ausbau durch fernere im N e u b u r g e r W a l d e auf ihre Benutzbarkeit für eine Quellenfassungen und durch eine neue Zuleitung stattstädtische Versorgung zu untersuchen. Mit dem darüber gefunden, wodurch die gesammte Tagesleistung auf 2500 erstatteten Berichte vom 5. März 1867 kam die Angelegen- bis 4500 cbm erhöht ist. heit dann bis Ende des Jahres 1871 wieder zur Ruhe. Die Versorgung erfolgt jetzt aus 2 Quellengebieten, Nach vielen seit 1871 gepflogenen Verhandlungen von deren jedem eine Zuleitung zu einem besonderen tler städtischen Behörden, die sich wesentlich auch um Hochreservoire und von diesem zur Stadt führt. Das die Höhe des für ein Wasserwerk nöthigen Kapitals und eine Hauptquellengebiet liegt südwestlich an und auf dessen Deckung drehten, wurde endlich am 18. Mai 1876 den Walabergen am linken Ufer des I n n im N e u beschlossen, die ärarialische Leitung zu erwerben und b u r g e r W a l d e und das Hochreservoir dafür liegt auf die vorhandenen Zuflüsse derselben als Nutzwasser und dem S p i t z b e r g e . Das andere Hauptquellengebiet liegt als Trinkwasser zu trennen und letzteres über die ganze in den Gemeinden B e i d e r w i e s und G a t t e r n und Stadt zu vertheilen. Feiner wurde beschlossen, aus der das Hochreservoir dafür auf dem westlichen Hange des D o n a u oder dem I n n gereinigtes Nutzwasser mittels M a r i a h i l f b e r g e s am rechten Ufer des I n n . Eine künstlicher Hebung in die Stadt zu leiten und ein Pro- dritte Leitung endlich führt B e i d e r w i e s - B a c h w a s s e r ject dafür einem Unternehmer gegen ein Honorar von zur Stadt, das zum Theil mittels eines Kanals zu einem M. 3000 in Auftrag zu geben. Am 14. Februar 1877 Filterhause geleitet und hier einer oberflächlichen, mechawurde beschlossen, einen Versuchsbrunnen in der nischen Reinigung unterworfen wird. Bis jetzt wird es S c h m e r o l d m a i e r h o f w i e s e herzustellen, der M. 4860 durch ein Rohr von 100 mm Durchmesser denLederfabriken gekostet hat, und am 4. April 1877 ging das bei der zugeführt; demnächst soll es aber nur zum StrassenD e u t s c h e n W a s s e r w e r k s g e s e l l s c h a f t in F r a n k - sprengen und Kanalspülen in der Stadt benutzt werden. f u r t a. M. bestellte Project ein. Die erste Quellwasseranlage hat einschliesslich An dieses Project knüpften sich dann weitere Erör- M. 91451 für Zuleitungen M. 718 931 und die spätere terungen über die Frage der Grösse des Bedürfnisses Erweiterung hat M. 151873 gekostet, so dass die geund der dauernden Leistungsfähigkeit des Versuchs- sammte Anlage M. 870804 im Ganzen, oder M. 44,61 pro brunnens, welche schliesslich zum Aufgeben des ganzen Einwohner kostet. Die Rohrlegungsarbeiten für die Nutzwasserprojectes und zur Wiederaufnahme der Unter- erste Anlage sind von J O O B S S ö h n e Jk C o m p , in suchungen und Messungen für das N e u b u r g e r L a n d a u und die für die zweite Anlage von H a -
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b ö c k in P a s s a u und von M ü h l h o f e r & P f a h l e r in M ü n c h e n ausgeführt. Die Quellenfassungsarbeiten hat die Stadt unter Leitung des Stadtbauraths für den Tiefbau, A. N ü s s 1 e r, dem auch die Verwaltung der ganzen Versorgungsanlagen übertragen ist, herstellen lassen. Die Wasserfassungsanlagen im ersten Hauptquellengebiete umfassten bei der ersten Anlage 8 Einzelgebiete, sog. Dobeln. Es sind dafür 77 einzelne Quellenfassungen, 7 Sammler und 4 Hauptsammler ausgeführt. Die Fassungs- und Sammelschächte bestehen aus Beton; sie messen im Lichten 0,8 m mal 0,8 m bei 3,0 m bis 4,5 m Tiefe und die Hauptsammler haben eine gleiche Tiefe. Die Sammelleitungen von den Quellenfassungsanfángen bis zur Einleitung in den Hauptsammlerstrang haben 30 mm bis 150 mm Durchmesser und 13 365 lfd. m Länge. Die Länge des als Zuleitung zu dem N e u b u r g e r Hochreservoire dienenden Stranges beträgt 5755 lfd. m, und es ist in diese ein Umgangsschacht eingeschaltet, wodurch das Wasser direct in die vom Reservoire abgehende Fallrohrleitung übergeführt werden kann. Bei der späteren Erweiterung sind 3 weitere Quellengebiete im N e ub u r g e r W a l d e gefasst. Für die Fassungsanlagen sind 1846 lfd. m Filtergallerien, 7 Quellenfassungsschächte, 12 Quellenfassungs- und Sammelschächte und 4 Hauptsammler ausgeführt. Die Filtergallerien sind mittels Kiesfiltern mit den Fassungsschächten in Verbindung gesetzt. 11650 lfd. m Gussrohrleitungen von 30 mm bis 200 mm Durchmesser bilden die Verbindung zwischen den Fassungen und dem Hochreservoire auf dem S p i t z b e r g e . Das zweite Hauptquellengebiet besteht aus 9 Einzelgebieten, sog. Dobeln, für welche 16 einzelne Quellenfassungen, 8 Sammler und ein Hauptsammler hergestellt sind. Die Länge der Leitungen von den Quellenfassungsanfängen bis zum Hauptsammeistrange beträgt 2390 lfd. m. Von hier führt eine 743 m lange Leitung von 100 mm Durchmesser zum Beiderwies-Hochreservoire. Dieses hat 135 cbm Inhalt und liegt 10 Minuten von der Stadt entfernt. Es ist in den Boden versenkt, aus Beton hergestellt, mit Backsteinen überwölbt und 1,0 m hoch mit Boden überfüllt. Sein höchster Wasserspiegel liegt 5,5 m unter dem des Hauptsammlers und 2,8 m hoch über der Reservoirsohle. Der Wasserspiegel des Spitzberg-Hochreservoirs liegt in gleicher Höhe mit dem vorgenannten und 18,5 m tiefer als dessen letzter Hauptsammler. Es hat 2400 cbm Inhalt bei 3,65 m Waeserhöne und ist ebenso wie das andere Reservoir ausgeführt. Es liegt in unmittelbarer Nähe der Stadt und ca. 7 km von dem äussersten und ca. 6 km von dem anderen Hauptsammler entfernt. Ausser der vorerwähnten Zuleitung ist von dem Schieberschachte bei der W a l k m ü h l e eine zweite Zuleitung von 5190 m Länge und 200 mm Durchmesser hergestellt, welche direct an das Stadtrohrnetz anschliesst. Von dem Reservoire gehen 2 Fallrohrleitungen, jede von 200 mm Durchmesser, zur Stadt ab. Das Vertheilungsnetz ist nach dem Circulationssysteme hergestellt und steht unter einem normalen Drucke von 35,0 m bis 45,0 m. Die Stadtleitungen haben 15750 lfd. m Länge von Rohren von 200 mm bis 80 mm Durchmesser. Es sind damit 98 Schieber und 184 Unterflurhydranten von 80 mm Durchmesser, mit Selbstentwässerung, die in ca. 55 m Entfernung von einander stehen, verbunden. Im Jahre 1896 waren 860 Hausanschlüsse in Benutzung und 865 Wassermesser eingebaut. Bis Ende 1898 sind im Ganzen 939 Wassermesser geliefert, und zwar 927 von C. A. S p a n n e r , Wien und 12 von L u x , Ludwigshafen, die sich nach der Grösse wie folgt vertheilen:
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Durchmesser mm 13 15 20 25 30 40 50 65 80 Stückzahl . . . 665 10 188 48 12 4 3 2 2. Die Wasserabgabe hat im Jahre 1896 im Ganzen 557100 cbm oder durchschnittlich pro Tag 1527 cbm betragen, während die Quellenergiebigkeit auf ca. 900000 cbm geschätzt ist, wobei das Wasser der 3 neuen Erschliessungen erst seit October dieses Jahres zugeleitet ist. Durch Wassermesser sind in diesem Jahre 453 600 cbm oder durchschnittlich 524 cbm pro Messer abgegeben. Es waren 25 Freibrunnen in Benutzung, durch welche 87 300 cbm abflössen. Für 3 öffentliche Pissoire sind 11700 cbm und für eine Badeanstalt 4500 cbm abgegeben. Ein öffentlicher Springbrunnen ist mit Bachwasser gespeist. Für den Stadttheil W i n d s c h n u r , der nicht mehr mit natürlichem Drucke zu versorgen ist, ist im städtischen Schlachthause eine Dampfpumpe aufgestellt, welche das Leitungswasser durch ein Rohr von 100 mm Durchmesser nach O b e r w i n d s c h n u r fördert, wo es an offenen Ausläufen und nach dem Steftensysteme abgegeben wird. Das Ueberwasser findet auf dem Schlachthofe Verwendung. Bei Feuersgefahr kann die Dampfpumpe durch eine im Saugrohre vorgesehene Verbindung nach W i n d s c h n u r auch direct Innwasser fördern. Durch das am 27. September 1892 publicirte Ortsstatut ist der Zwangsanschluss aller Wohnhäuser, die an mit Rohrleitungen versehenen Strassen liegen, geboten. Die Kosten der Zuleitung trägt der Haubesitzer. Die Hausleitungen müssen aus galvanisch verzinkten, schmiedeeisernen Rohren hergestellt werden. Auf Antrag des Hausbesitzers stellt auch die Stadt die Zuleitung und die Hausleitung her und es ist dann jährlich 7% der Herstellungskosten für die Benutzung zu zahlen, und zwar 4°/ 0 Zinsen, 0,6% Amortisation und 2,4% Risicozinsen. Nach 52 maliger Zahlung ist die Anlage amortisirt und wird Eigenthum des Hausbesitzers. Die Abgabe des Wassers erfolgt nach Wassermessern und kann auf Antrag auch nach dem Aichsysteme genehmigt werden. Die Messer stellt die Stadt; sie bleiben deren Eigenthum und es ist als Miethe pro Jahr je nach dem Durchmesser zu zahlen: Durchmesser mm 13 20 25 33 40 50 M. pro Jahr . . 4 6 8 10 12 16. Als normaler Wasserzins pro Jahr sind M. 6 vom vollen Hundert des höchsten Miethertrages, der für die ganze Stadt in 20 Klassen festgestellt ist, zu zahlen und es werden dafür bis zu 20 cbm Wasser im Jahre abgegeben. Die Tabelle 31 gibt die Nummer der Klasse und pro Jahr den Mieth- und den Wasserzins und das Wasserqnantum an.
Tabelle 31. Lfd. No. der Klasse
Jährlicher
Jährlicher
Miethertrag
Wasserzins
M.
M.
Jährliches Wasserquantum cbm
1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20
1 bis 250 » 350 > 450 . 550 . 650 » 750 • 850 > 950 . 1050 1150 .1250 .1350 >1450 .1550 1650 .1750 = 1850 » 1 950 . 2 250 über 2 250
12 18 24 30 36 42 48 54 60 66 72 78 84 90 96 102 108 114 120 150
40 60 80 100 120 140 160 180 200 220 240 260 280 300 320 340 360 380 400 500
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II. Regierungsbeiirk Niederbayem.
Der Mehrverbrauch bis 1000 cbm Gesamm tverbrauch wird extra berechnet mit 10 Pf. pro cbm und mit 6 Pf., was darflber bis 5000 cbm Gesammtverbrauch und mit 4 1 /, Pf., was Ober 6000 cbm Geaammtverbrauch im Jahre ist; also i. B. ein Hans 17. Klasse, 6000 cbm im Jahre zahlt 360 cbm mit M. 108, 640 cbm ä 10 Pf. mit M. 64, 4000 cbm ä 5 Pf. mit M. 200 und 1000 cbm i. 4 1 /, Pf. mit M. 46 oder im Ganzen M. 417, d. i. pro cbm im Durchschnitt 6,95 Pf. Bei Minderverbranch findet eine RttckvergQtung statt, und zwar für die ersten vollen 40 cbm mit M. 6 und von Aber 120 cbm bis zu 300 cbm mit je M. 6 für je 20 cbm. Es betrftgt z. B die BückvergQtung für 280 cbm Minderverbrauch: M. 18 für 120 cbm and M. 48 für 160 cbm, also im Ganzen M. 66.
24. b. Perlesreut. (E. 550, W. 56 mit je 9,8 B.) Im Herbst 1898 ist zur Wasserversorgung für den Markt P e r l e s r e u t nach dem Projecte des T. B. f. W. eine Anlage ausgeführt, welche, einschliesslich M. 5719 für Zuleitungen, M. 45227 im Ganzen oder M. 82,23 pro Einwohner gekostet hat. Die Rohrleitungen hat die Firma P. B r o c h i e r in N ü r n b e r g und das Hochreservoir der Baumeister S t a d l e r in T i t t l i n g ausgeführt Das Wasser wird nordwestlich und 5 km entfernt von P e r l e s r e u t im Thale des S c h u s t e r b a c h e s aus einem Quellgebiete von 120 bis 160 Minutenlitern Ergiebigkeit durch eine Sickergallerie von 220 m Länge und 200 mm Durchmesser erschlossen, welche dem Bache parallel liegt. Deren nach Länge ist für das Bachbett eine wasserdichte Pflasterrinne hergestellt. Das Wasser iiiesst aus einem Sammelschachte, welcher 88,5 m hoch über dem Terrain bei der Ortskirche liegt, durch eine 4235 m lange Leitung von 60 mm Durchmesser, welche für einen Durchfluss von 72 Minutenlitern berechnet ist, zu einem 23,0 m tiefer liegenden Hochreservoire. Der tiefste Punkt in dieser Zuleitung liegt 172,7 m tiefer als der Quellensammler. Das Hochreservoir liegt auf dem L i n d e n b e r g e , nordwestlich und 1100 m vom Orte entfernt. Es ist zweitheilig und hat 80 cbm Inhalt. Die Vertheilungsleitungen haben 125 mm, 100 mm und 80 mm Durchmesser. Damit sind 11 Ueberflurhydranten verbunden, welche 48,0 m bis 73,0 m tiefer als das Hochreservoir stehen. Oeffentliche Brunnen sind nicht vorhanden; 54 Häuser haben Anschlussleitungen mit Wassermessern. Die Gussrohrleitungen haben im Ganzen ca. 6100 lfd. m Länge. Von den 57 bezogenen Wassermessern, welche von L u x , Ludwigshafen, geliefert sind, haben 50 einen Durchmesser von 15 mm und 7 einen solchen von 20 mm. 25. b. Pfarrkirchen. (E. 2772, W. 348 mit je 8,0 B.) Für die Stadt P f a r r k i r c h e n ist in den Jahren 1890 bis 1892 nach dem Projecte des T. B. f. W. eine Wasserversorgungsanlage ausgeführt, welche, einschliesslich M. 27 750 für Anschlussleitungen, M. 185459 oder M. 66,90 pro Einwohner gekostet hat. Die Maschinenanlage dafür ist von der A u g s b u r g e r M a s c h i n e n f a b r i k in A u g s b u r g geliefert. Die Rohrleitungen hat die Firma J o o s s S ö h n e & C o m p , in L a n d a u verlegt. Das Wasser wird aus Quellen am rechten Ufer des R o t t f l u s s e s durch eine 400 m lange Sammelgallerie erschlossen, die aus geschlitzten Cementrohren von 250 mm und 200 mm Durchmesser besteht. Diese mündet in einen Saugeschacht, in den ferner eine andere Quelle direct eingeleitet ist. Von dem Schachte führt ein Saugerohr von 150 mm Durchmesser durch den R o t t -
f l u s s zu der auf dessen linkem Ufer gelegenen Pumpstation, welche an der Stelle der früheren L ö f f e l m ü h l e erbaut ist. In der Pumpstation befinden sich 2 Jonval-Turbinen. Die eine von diesen, welche 24 PS. hat, dient für ein Sägewerk und eine electrische Beleuchtungsanlage. Für die andere von 8,8 PS. sind 480 Sec.-Lit. Aufschlagwasser von 1,98 m Gefälle vorhanden und sie betreibt direct eine liegende, doppeltwirkende Plungerpumpe, welche pro Stunde 25 cbm Wasser auf 72,0 m Höhe fördert. Als Reserve für den Pumpenbetrieb dient eine liegende Dampfmaschine von 8 PS. mit Schiebersteuerung und ohne Condensation, für welche ein stehender Dampfkessel von 18 qm Heizfläche vorhanden ist, der für 6,5 Atm. Dampfdruck concessionirt ist. Auf dem G a r t e l b e r g e ist ein zweitheiliges Hochreservoir aus Beton erbaut, welches 500 cbm Inhalt hat. Die zu demselben führende Druckleitung hat 125 mm Durchmesser und 1350 m Länge. Das Vertheilungsnetz ist ca. 3000 m lang und mit demselben sind 34 Hydranten, 27 Schieber und 4 öffentliche Brunnen verbunden. 186 Privatgrundstücke erhalten das Wasser durch Wassermesser. Es sind 194 Wassermesser von C. A. S p a n n e r , Wien, geliefert, von denen 116 Stück 13 mm, 21 Stück 20 mm, 4 Stück 25 mm, 2 Stück 40 mm und 1 Stück 60 mm Durchmesser haben. 26. a. Plattling. (E. 3235.) Ohne Antwort. 27. n. Pötzmes. (E. 263.) Für die Wasserversorgung des Dorfes P ö t z m e s liegt seit dem Jahre 1896 ein Project des T. B. f. W. vor, nach welchem das Wasser einer Tiefquelle durch eine von einem Göpel getriebene Pumpe gehoben werden und zur Vertheilung gelangen soll, mit dessen Ausführung aber noch nicht begonnen ist. 28. m. Segen. (E. 2208, W. 260 mit je 8,6 B.) Für den Markt R e g e n ist im Jahre 1896/97 nach dem Projecte des T. B. f. W.. eine Wasserversorgungsanlage erbaut, für welche die Firma J o o s s S ö h n e & Comp, in L a n d a u die Rohrleitungen verlegt hat. Einschliesslich M. 23261 für Anschlussleitungen hat die Anlage M. 103834 im Ganzen oder M. 47 pro Einwohner gekostet. Das Wasser wird 2,5 km vom Orte entfernt aus 2 Quellgebieten in den R o h r a u e r W i e s e n und im B e r n d o r f e r H o l z e erschlossen, welche 200 bis 400 Minutenliter liefern. 10 Einzelfassungen mit je einem Sammelschachte sind dafür ausgeführt, und das Wasser wird aus diesen mit natürlichem Gefälle einem zweitheiligen Hochreservoire von 250 cbm Inhalt zugeführt, dessen Wasserspiegel 8,0 m bis 69,0 m tiefer als die verschiedenen Sammelschächte der Quellen und 60,0 m höher als das tiefste Ortsniveau liegt. Die Gesammtlänge der Rohrleitungen von 40 mm bis 175 mm Durchmesser beträgt ca. 9700 m, und es sind 48 Ueberflur- und 5 Unterflurhydranten, sowie 3 öffentliche Ventilbrunnen aufgestellt. 231 Private haben Anschlussleitungen mit Messern, welche L u x , Ludwigshafen, geliefert hat. Von diesen haben 191 einen Durchmesser von 15 mm, 25 von 20 mm und 12 von 25 mm. Die Wasserabgabe erfolgt nur nach Messern, und es ist jährlich zu zahlen:
EI. Regierungsbezirk Niederbayern.
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für cbm . . 100 200 300 400 500 M. pro Jahr 8 14 20 26 32. Bei Mehrverbrauch werden 6 Ff. pro cbm berechnet.
Durchmesser. Mit ihnen sind 26 Ueberflurhydranten verbunden, und es ist ein Zierbrunnen mit 4 Ausläufen aufgestellt. Die Gussrohrleitungen haben im Ganzen ca. 6500 lfd. m Länge. 110 Anschlussleitungen mit Wassermessern sind in Benutzung. Letztere Bind von 29. m. Ritzmais. (E. 123, W. 17 mit je 7,2 B.) L u x , Ludwigshafen, geliefert, und zwar 92von 15mm, Seit 1893 besitzt das Dorf R i t z m a i s eine Wasser- 11 von 20 mm, 6 von 30 mm und einer von 60 mm versorgungsanlage, welche nach dem Projecte des T. B. Durchmesser. f. W. hergestellt ist und M. 11956 im Ganzen oder M. 96,39 Ale Wassergeld sind 6 Pf. pro cbm zu zahlen. pro Einwohner gekostet hat. Die Rohrleitungen sind von der Firma J o o s s S ö h n e & C o m p , in L a n d a u 32. d. Schönberg. (E. 674, W. 87 mit je 7,7 B.) verlegt. Das Wasser wird aus 2 Quellen gewonnen, welche Der Markt S c h ö n b e r g besitzt seit dem Jahre 1894 südlich vom Orte und ca. 1200 m davon entfernt, 18,0 m eine Waflserveraorgungsanlage nach dem Projecte des hoch über dem Ortsniveau liegen und rund 50 Minuten- T. B. f. W., für welche die Firma H a b ö c k in P a s s a u liter liefern. Einem Hochreservoire von 20 cbm Inhalt, die Leitungen verlegt h a t Einschliesslich M. 8056 für aus Stampfbeton hergestellt, welches südlich vom Orte Anscnlussleitungen hat die Anlage M. 59085 oder M. 87,66 und 250 m davon entfernt liegt, wird das Wasser mit pro Einwohner gekostet. natürlichem Gefälle durch eine Leitung von 70 mm Das Wasser wird aus 4 Quellen von 90 bis 330 MiDurchmesser zugeführt. nutenlitern Ergiebigkeit, welche bei H e i m p r e c h t s Die Rohrleitungen haben im Ganzen 1280 m Länge r e i t h , 3,5 km südwestlich vom Orte und 130,0 m hoch und speisen 3 Hydranten, von denen einer auch als über dessen Kirchplatze, liegen, erschlossen, und mit natürLaufbrunnen dient. 14 Privatanschlüsse, deren Abgabe lichem Gefälle durch Rohrleitungen von 40 mm bis nicht controlirt wird, sind in Benutzung. 90 mm Durchmesser und von im Ganzen ca. 5000 m Länge einem zweitheiligen Hochreservoire von 100 cbm 30. e. Rotthalmiinster. (E. 1368, W. 212 mit je 4,6 B.) Inhalt zugeführt, welches mit seinem Wasserspiegel 50,0 m hoch über dem Kirchplatze liegt. Der Markt R o t t h a l m ü n s t e r besitzt seit dem Die Strassenleitungen haben ca. 1900 m Länge von Jahre 1890 eine Wasserversorgungsanlage, welche nach 100 mm und 80 mm Durchmesser. 18 Ueberflurhydranten dem Projecte des T. B. f. W. hergestellt ist und M. 77 610 und 4 öffentliche Ventilbrunnen sind damit verbunden. im Ganzen oder M. 56,73 pro Einwohner gekostet hat. 80 AnBchlussleitungen erhalten das Wasser durch WasserDie Rohrleitungen dafür sind von Ingenieur H o r l a c h e r messer, deren im Ganzen 81 Stück von C. A. S p a n n e r , in N ü r n b e r g verlegt. Wien, geliefert sind. Davon haben je ein Stück 10 mm Das Wasser wird aus 3 Quellengebieten von rund und 30 mm, 65 Stück 13 mm und 14 Stück 20 mm 180 Minutenlitern Lieferung erschlossen und von einem Durchmesser. Hauptsammler aus mit natürlichem Gefälle einem ca. 4900 m entfernt liegenden Hochreservoire zugeführt. Letz33. c. Simbach b/L. (E. 763, W. 160 mit je 4,8 B.) teres hat 160 cbm Inhalt. Sein Wasserspiegel liegt 2,4 m tiefer als der in der Sammelstube und ca. 50,0 m höher Die Wasserversorgungsanlage des Marktes S i m b a c h als das mittlere Ortsniveau. hat nach dem Projecte des T. B. f. W. Ende deB Jahres Die Länge der Leitungen vom Hochreservoire ab 1896 einen Umbau erfahren. Die Quellen sind neu gebeträgt im Ganzen ca. 2800 m. Es sind 26 Hydranten fasst und die ca. 700 m lange Zuleitung, die aus hölzernen und 6 öffentliche Brunnen damit verbunden. 97 Privat- Rohren bestand, ist durch solche aus Gusseisen von 50 mm Durchmesser ersetzt. grundstücke sind angeschlossen. Der Wasserzins pro Jahr betr> je nach Einschätzung M. 6, M. 12 und M. 18.
34.o. Straubing. (E. 15595.)
31. p. Ruhmannsfelden. (E. 1100, W. 165 mit je 6,7 B). Für den Markt R u h m a n n s f e l d e n ist im Jahre 1896/97 nach dem Projecte des T. B. f. W. eine Wasserversorgungsanlage durch die Firma J o o s s S ö h n e & C o m p , in M ü n c h e n ausgeführt, welche einschliesslich M. 11789 für AnBchlussleitungen M. 54457 im Ganzen oder M. 50 pro Einwohner gekostet hat. Das Wasser wird aus einer Quelle von 150 bis 210 Minutenlitern Ergiebigkeit gewonnen, welche ca. 4 km östlich vom Orte und 133,0 m höher als dieser liegt. In ca. 600 m Entfernung vom Marktplatze ist ein Hochreservoir, welches 100 cDm Inhalt hat und aus 2 Kammern besteht, erbaut In die Zuleitung zu demselben, welche 70 mm Durchmesser hat, sind 2 Unterbrechungsschächte eingeschaltet. Der Wasserspiegel des Reservoirs liegt 41,0 m resp. 62,0 m über dem höchst resp. dem tiefet liegenden Hydranten. Die Fallrohrleitung zum Markte hat 125 mm und die kleinsten Rohre des Strassennetzes haben 80 mm
Ausser ca. 700 gegrabenen Brunnen, welche heute zum Theil noch b e n u t z werden, bestand früher für die U.-Stadt S t r a u b i n g eine künstliche Wasserversorgungsanlage, welche 6 öffentliche und 3 private Laufbrunnen speiste. Aus ca. 2 km Entfernung von der Stadt floss das Wasser aus Quellen in einer in einem Kanale liegenden offenen Rinne einem Pumpwerke in der Nähe der Stadt mit natürlichem Gefälle zu, das durch ein Wasserrad getrieben wurde und das Wasser auf die nöthige Höhe hob, um in der Stadt durch Rohrleitungen an den Laufbrunnen zum Ausflusse gelangen zu können. Im Jahre 1882 wurde dem Unternehmer H e i n r i c h J o o s s in L a n d a u die Concession zur Erbauung eines Wasserwerkes ertheilt, welches er jetzt noch für seine Rechnung zur Versorgung der Stadt betreibt. Das Wasser wird am westlichen Ende der Stadt in ca. 50 m Entfernung vom Stadtgraben durch Sammelkanäle und Brunnen erschlossen und mit Dampfkraft auf 30,0 m Höhe gehoben, und gelangt, weil ein Hochreservoir nicht vorhanden ist, durch Rohrleitungen von
62
II. Regierungsbezirk Niederbayern.
hier direct zur Vertheilung. Die Anlage war ursprünglich für 1340 cbm Maximalleistung pro Tag bestimmt und zu M. 150000 veranschlagt. Die Anlagekosten sollen jetzt M. 225000 betragen. Anfangs waren 50 Hydranten und 6 bis 10 Zierbrunnen projectirt. Die Waeserabgabe an Private erfolgt nach Waesermessern, deren 566 vorhanden sind und zwar 517 von H. M e i n e c k e , Breslau, 44 von C. A. S p a n n e r , Wien, und 5 von B o p p & R e u t h e r , Mannheim. Diese vertheilen sich nach der Grösse wie folgt: Durchmesser mm 7 10 13 15 20 25 30 40 Stückzahl . . . 68 84 203 8 154 39 8 2. 35. b. Teisbach. (E. 713, W. 60 mit je 11,9 B.) Für das Pfarrdorf T e i s b a c h ist im Jahre 1896 von der Firma L. Th. M e y e r & C o m p , in M ü n c h e n nach deren Projecte eine Wasserversorgung ausgeführt, welche zu M. 14000 im Ganzen oder M. 19,64 pro Einwohner veranschlagt war. Das Wasser wird aus den Quellen in H a s s l a c h direct in eine Sammelkammer von 100 cbm Inhalt überführt und fliesst dem Orte durch eine Gravitationsleitung zu. Der mittlere Druck beträgt hier 15,0 m. Die Leitungen haben im Ganzen 1670 m Länge erhalten und es sind 9 Hydranten damit verbunden. 36.1. Triftern. (E, 1050, W. 311 mit je 3 B.) Im Jahre 1897/98 sind nach dem Projecte des T. B. f.W. für den Markt T r i f t e r n mit einem Kostenaufwande von M. 10 646 verschiedene Verbesserungen an der vorhandenen Wasserversorgungsanlage ausgeführt. Die 4 Quellen sind neu gefasst; am B e r n d l b e r g e ist ein Reservoir von 20 cbm Inhalt gebaut; 3 Laufbrunnen sind in Ventilbrunnen umgewandelt und 3 Ventilbrunnen, sowie 2 Hydranten sind neu aufgestellt; die Rohrleitungen sind um 570 m verlängert und neben dem umgebauten Marktbrunnen ist ein unterirdisches Feuerreservoir von 30 cbm Inhalt hergestellt. 37. e. Untergriesbach. (E. 900, W. 93 mit je 9,7 B.) Für den Marktort U n t e r g r i e s b a c h ist im Jahre 1895/96 durch die Firma Ch. H i l p e r t in N ü r n b e r g nach deren Projecte eine Wasserversorgunganlage ausgeführt, welche zu M. 240000 im Ganzen oder M. 26,67 pro Einwohner veranschlagt war. Das Wasser wird den Quellen in der S t e i n w i e s e , entnommen, welche eine Ergiebigkeit von ca. 100 Minutenlitern haben, und ca. 9,0 m hoch über dem höchsten Theile des Ortes liegen. Dae Waeser wird in einem Sammelschachte von 25 cbm Inhalt neben den Quellen gesammelt und durch eine 2125 m lange Gravitationsleitung dem Hochreservoire von 75 cbm Inhalt zugeführt, welches 150 m vom Orte entfernt liegt. Die Straesenrohre haben 125 mm bis 90 mm Durchmesser und versorgen 16 Hydranten und 5 öffentliche Brunnen. 80 Grundstücke haben Anschlus6leitungen erhalten. 38. m. Unterneumais. (E. 110, W. 17 mit je 6,5 B.) Im Jahre 1891 ist für das Dorf U n t e r n e u m a i s eine Wasserversorgungsanlage nach dem Projecte des T. B. f. W. hergestellt, welche M. 10354 im Ganzen oder M. 94,13 pro Einwohner gekostet hat.
Das aus Quellen gesammelte Wasser fliesst mit natürlichem Gefälle 2 öffentlichen Brunnen zu, deren tiefster 36,0 m und deren anderer 2,5 m unter dem Wasserstande der Quellenfassung hegt. Neben letzterem befindet sich ein Reservoir von 12 cbm Inhalt, das durch das Abwasser des Brunnens gespeist wird und für Feuerlöschzwecke dient. Die Länge der Rohrleitungen beträgt im Ganzen 1930 m. 39. p. Viechtach.
(E. 2010, W. 254 mit je 7,7 B.)
Für die Wasserversorgung des Marktes V i e c h t a c h ist im Jahre 1896/97 nach dem Projecte des T. B. f. W. eine Anlage durch den Unternehmer H a b ö c k in P a s s a u ausgeführt, welche einschliesslich M. 14802 für Anschlussleitungen M. 82 709 und einschliesslich M. 5500 für die spätere Erwerbung von Quellen im Ganzen M. 88209 oder M. 43,88 pro Einwohner gekostet hat. Das Wasser wird aus 3 Quellen gewonnen, welche, 234,0 m höher als der Marktplatz, bei O g l e i n s m a i s 6300 m südlich von V i e c h t a c h entspringen und 200 bis 380 Minutenliter Ergiebigkeit haben. Das in einem Hauptsammler zusammengeleitete Wasser fliesst durch eine 5750 m lange Rohrleitung von 80 mm Durchmesser dem Hochreservoire zu, dessen Wasserspiegel 171,0 m niedriger als der des Sammlers liegt. Es ist daher in diese Leitung 1650 m vor dem Reservoire ein Unterbrechungsschacht eingeschaltet, der 78,0 m tiefer als der Sammler und 93,0 m höher als das Reservoir liegt. Letzteres liegt vom Marktplatze 900 m südlich auf dem sog. P f a h l e und gegenüber der A n t o n i k a p e l l e . Es ist zweitheilig und hat einen Inhalt von 150 cbm. Sein Wasserspiegel liegt 63,0 m hoch über dem Niveau des Marktplatzes und 52,0 m resp. 82,0 m über dem höchst resp. über dem niedrigst gelegenen Hydranten. Die Fallrohrleitung am Reservoire hat 125 mm und die Vertheilungsleitungen haben 125 mm bis 80 mm Durchmesser. Mit diesen sind 42 Ueberflurhydranten, 2 öffentliche Ventilbrunnen und auf dem Marktplatze ein Zierbrunnen verbunden. Sämmtliche Gussrohrleitungen haben zusammen ca. 10600 lfd. m Länge. 160 Häuser haben Anschlussleitungen, für welche Wassermesser vorgeschrieben und von L u x , Ludwigshafen, bezogen sind. Von den 168 bis Ende 1898 gelieferten Messern sind 143 von 15 mm, 9 von 20 mm, 9 von 25 mm, 3 von 30 mm, 3 von 40 mm und einer von 80 mm Durchmesser. Der Wasserpreia beträgt pro Jahr M. 5, wofür bia 50 cbm Waaser entnommen werden können. Bei Mehrverbrauch ist bia zu 300 cbm im Jahre pro cbm 10 Pf. und über 300 cbm 8 Pf. pro cbm zu zahlen.
40. q. Vilshofen. (E. 3432, W. 410 mit je 8,4 B.) Für die Stadt V i l s h o f e n ist nach dem Projecte des T. B. f. W. im Jahre 1895/96 eine Wasserversorgungsanlage erbaut, welche, einschliesslich M. 36443 für 250 Anschlussleitungen, im Ganzen M. 174 723 oder M. 50,91 pro Einwohner gekostet hat. Die Rohrverlegungen dafür hat die Firma J o o s s S ö h n e & C o m p , in L a n d a u ausgeführt. Das Wasser wird einer Quelle von 2200 bis 2040 Minutenlitern Ergiebigkeit entnommen, welche 3,6 km südlich von der Stadt zwischen U n t e r o h und Ob er oh liegt. Mit natürlichem Gefälle wird es durch eine 3650 m lange Leitung von 200 mm Durchmesser, welche für eine Leistung von 840 Minutenlitern berechnet ist, einem
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II. Regierungsbezirk Niederbayern. zweitheiligen Hochreservoire von 300 cbm Inhalt zugeführt, welches an der Districtsstrasse von V i l s h o f e n nach O s t e n b ü r g und ca. 1 km von der Mitte der Stadt entfernt liegt Dessen Wasserspiegel liegt 5,6 m unter dem des Sammlers und 14,0 m bis 31,0 m über dem Ortsniveau. Zur Stadt f ü h r t von dem Reservoire eine Leitung von 200 m m Durchmesser, woran sich innerhalb der Stadt Rohre von 200 bis zu 80 mm Durchmesser abwärts anschliessen. Der Uebergang des Rohrs über die V i l s findet auf der ärarialischen Brücke statt. Es ist das Rohr hier von einem eisernen Kasten umschlossen und entsprechend isolirt. Die Gesammtlänge der gusseisernen Rohre beträgt ca. 9500 m. Es sind 78 Hydranten und 47 Schieber aufgestellt. Oeffentliche Brunnen sind nicht vorhanden. 320 Anschlussleitungen sind in Benutzung und mit Wassermessern verbunden, von welchen L u x , Ludwigshafen, 330 Stück geliefert hat, und zwar 310 von 15 mm, 12 von 20 mm, 5 von 25 mm, 2 von 30 m m und einen von 50 m m Durchmesser. Der Minimalwasserpreis pro Jahr betragt bis zu den angegebenen jährlichen Waseermengen nach 4 Klassen: Klasse 1 2 3 4 M. pro Jahr 15 30 60 150 cbm pro Jahr 275 550 1100 2750. Bei Mehrverbraach sind 10 Pf. pro cbm zu zahlen. 41. r. W e g s c h e i d .
(E. 1267, W. 128 mit je 10 B.)
Die alte Wasserversorgungsanlage des Marktes W e g s c h e i d hat im Jahre 1889/90 nach dem Projecte des T. B. f. W. durch neue Quellenfassungen und durch Zuleitung des Wassers derselben zu einer Pumpstation eine Verbesserung erfahren. Auch ist ein provisorischer Wasserthurm erbaut, und es sind neue Leitungen zu diesem, sowie f ü r das Stadtrohrnetz ausgeführt. Die Baukosten dafür haben M. 16 375 im Ganzen oder M. 12,92 pro Einwohner betragen. 42. m. W e i s s e n s t e i n .
(E. 180, W. 34 mit je 5,3 B.)
Im J a h r e 1893 ist nach dem Projecte des T. B. f. W. für das Dorf W e i s s e n s t e i n eine Wasserversorgungsanlage hergestellt, welche M. 10860 im Ganzen oder pro Einwohner M. 60,33 gekostet hat. Die Rohrleitungen hat die Firma J o o s s S ö h n e & C o m p , in L a n d a u verlegt. Südlich vom Orte sind 3 Quellen gefasst, deren Wasser durch natürliches Gefälle mittels einer 900 m langen Rohrleitung von 80 mm Durchmesser einem Hochreservoire zugeführt wird, das 40 cbm Inhalt hat und 20,0 m hoch über dem Ortsniveau liegt. Die Vertheilungsleitungen haben 600 m Länge aus Durchmessern von 80 mm und 100 mm. 6 Hydranten und ein öffentlicher Ventilbrunnen sind damit verbunden. 80 Privatgrundstücke sind angeschlossen. 43. m. Zwiesel. (E. 3006, W. 314 mit je 9,6 B.) F ü r den Markt Z w i e s e l ist im Jahre 1883/84 nach dem Projecte des T. B. f. W. mit einem Kostenaufwande von M. 78198 eine Wasser Versorgungsanlage durch 2 Gravitationsleitungen in 2 Druckzonen ausgeführt. Für die Hochdruckzone ist ein Hochreservoir von 150 cbm Inhalt auf dem B e r g f e l d e und f ü r die Niederdruckzone ein solches von 250 cbm Inhalt auf dem K i r c h p l a t z e hergestellt. Die Gesammtlänge der Rohr-
leitungen, welche vom Hüttenwerke W a s s e r a l f i n g e n geliefert sind, beträgt ca. 8500 m. Damit sind 44 Hydranten und 11 öffentliche Brunnen verbunden. 121 Privatanschlüsse sind in Benutzung. I m J a h r e 1896 sind 17 Oberflurhydranten und 8 Schieber in das Stadtrohrnetz neu eingeschaltet, wofür M. 3300 verausgabt sind. Ferner ist eine neue Leitung von 80 m m Durchmesser u n d 1430 m Länge zwischen dem Hauptsammler und dem Hochreservoire f ü r die Hochdruckzone hergestellt, welche das Wasser von ferner erschlossenen Quellen zuführt, f ü r dessen Gewinnung 200 lfd. m Rohre von 40 mm im Quellengebiete verlegt sind. Diese Anlage hat M. 8291 gekostet u n d die Gesammtkosten der Versorgung betragen zur Zeit M. 89 790 im Ganzen oder M. 30 pro Einwohner.
Anhang. 44. Gruppenversorgung Bischofsinais. (E. 515). Die Gruppenversorgung B i s c h o f s m a i s dient für das Pfarrdorf B i s c h o f s m a i s und die beiden Dörfer G i n s e l r i e d und H o c h d o r f . Im J a h r e 1892 ist zuerst die Versorgung f ü r das Pfarrdorf B i s c h o f s m a i s mit einem Kostenaufwande von M. 23060 oder M. 70 pro Einwohner, wovon M. 2017 für Anschlussleitungen verausgabt sind, hergestellt. Das Wasser dafür wird 2 Quellen von 120 Minutenlitern Ergiebigkeit entnommen und mit natürlichem Gefälle einem 400 m entfernt und 84,0 m tiefer liegenden Haupteammler von 10 cbm Inhalt zugeführt, dessen Wasserspiegel 74,0 m hoch über dem mittleren Ortsniveau liegt. Für die Zuleitung und f ü r die Vertheilung des Wassers sind ca. 2000 lfd. m Rohre verlegt. Es sind Anfangs 8 Ueberflurhydranten aufgestellt und 15 Privatanschlüsse mit Wassermessern ausgeführt. Die Messer dafür hat C. A. S p a n n e r , Wien, geliefert, und zwar 11 Stück von 13 m m und 4 Stück von 20 mm Durch messer. Im J a h r e 1895 ist der Anschluss der beiden andern Orte erfolgt. Diese Anlagen haben im Ganzen M. 21641 einschliesslich M. 2192 für Anschlussleitungen gekostet. Die gesammte Anlage kostete demnach jetzt M. 44 702 oder pro Einwohner M. 86,50. Es ist im Jahre 1895 eine neue Quelle von 15 Minutenlitern Ergiebigkeit in K l i n g e n h o l z gefasst und deren Wasser einem neuen Hauptsamniler von 10 cbm Inhalt zugeführt. Dieser liegt 100,0 m tiefer als die Quelle, aber 75,0m höher a l s G i n s e l s r i e d und 110,0m höher als H o c h d o r f . Von B i s c h o f s m a i s ist eine Leitung von 90 m m resp. 40 m m Durchmesser und ca. 2600 m Länge gelegt, mit welcher 8 Ueberflurhydranten für die beiden Orte verbunden sind. 22 Privatanschlüsse sind ausgeführt und dafür 21 Wassermesser von 13 mm und ein Messer von 20 mm Durchmesser von C. A. S p a n n e r , Wien, bezogen. Für die Gesammtanlagen sind die Rohrleitungen von der Firma J o o s s S o n n e & C o m p , in L a n d a u verlegt
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HI. Regierungsbeiirk Pfalz.
III. Regierungsbezirk Pfalz. •) Bergzabern 9 (Annaweiler 5, Dernbach 19, Hemmerabergerhof 40, Klingenmünster 53, Oberhofen 74, Pleisweiler 77, Schweigen 87). — b) Frankenthal 30 (Edigheim 23, Grünstadt 35, Hönningen 42, Kindenheim 49, Kleiubockenheim 52, Mertesheim 68, Oppau 76, Wattenheim 96). — e) Germersheim 33. — d) Homburg 43 (Bann 6, Breitenbach 13, Kindsbach 50, Kflbelberg 55, Landstuhl 59, Schwarzenbach 86). — e) Kaiserslautern 48 (Bremerhof 14, Imsbach 46, Johanniskreuz 47, Langensohl 60, Melsbach 70, Moorlautern 71, Stelzenberg 89, Trippstadt 92, Waldleiningen 95). — i) Kirchheimbolanden 51 (Albisheim 2, Altenbamberg 3, Althof 4, Basten hausen 7, Bennenhausen 8, Dannenfels 17, Eisenberg 24, Elbisheimerhof 25, Ganersheim 31, Gangersweiler 32, Guttenbacherhof 36, Hintersteinhof 41, Hoof 44, Jacobsweiler 45, Marienthal 65, Marnheim 66, Schneebergerhof 85, Stahlberg 88, Stolzenbergerhof 90). — g) Kusel 56 (Bosenbach 12, Cronenberg 16, Friedelhausen 29, Konken 54, Sangerhof 82, Trahweiler 91, Wahnwegen 94, Wolfstein 98). — h) I»anilau 58 (Burrweiler 15, Edenkoben 8, Gleisweiler 34, Maikammer-Alstweiler 64, Rhodt 78, St. Martin 81, Weyer 97.) — 1) Ludwigshafen 63 (Diedesfeld 20, Oggersheim 75.) — k) Neustadt a/H. 73 (Deidesheim 18, Dürkheim 21, Esthal 27, Forst 28, Haardt 37, Hambach 38, Lambrecht 57, Leistadt 62, Maxburg 67, Neidenfels 72, Ruppertsberg 79, Wachenheim 93). — 1) Pirmasens 76 (Elenbrunn 26, Leimen 61, Schauerberg 83). — m) Speyer 1 (Heiligenstein 30). — n) Zweibrücken 99 (Biedershausen 10, Biesingen 11, Mittelbach 69, St. Ingbert 80, Schmitthausen 84). A n h a n g : Gruppenversorgung Trippstadt 100.
1. m. Regierungshauptstadt Speyer. (E. 19044). Ende der 70er Jahre trat der Ingenieur F. L i n d e m a n n , damals in D ü r k h e i m , an die Stadt S p e y e r , welche sich bislang ausschliesslich mit Wasser aus den im Stadtgebiete hergestellten Brunnen versorgte, mit dem Gesuche heran, ihm die Herstellung und den Betrieb eines Wasserwerkes für die Stadt und die Gemarkung von S p e y e r zu gestatten, und am 17. August 1881 erth eilte die Stadtvertretung ihm unter den nachfolgenden Bedingungen eine dementsprechende Concession mit der Befugniss, diese Concession in ihrem ganzen Umfange irgend einer anderen Person oder einer von ihm zu bildenden Gesellschaft übertragen zu dürfen. § 1. Die Concession ist auf die Dauer von 60 Jahren (bis 17. August 1941) ertheilt, nach Ablauf welcher Zeit die Werke mit allen Rechten, Dinglichkeiten und Verbindlichkeiten kostenfreies Eigenthum der Stadt S p e y e r werden. Jedoch hat die Stadt das Recht, nach Ablauf der ersten 40 Jahre (im Jahre 1921) die Concession zurückzuziehen, in welchem Falle sie sich verpflichtet, die Wasserwerke mit allen Rechten etc. nach vorhergegangener, einjähriger Kündigung zurück zu kaufen. Der Kaufpreis setzt sich zusammen aus dem wirklichen Werthe des Wasserwerkes, seiner Rentabilität und wird von 2 Experten von jeder Seite festgestellt, die Bich im Differenzfalle einen fünften wählen, dessen Stimme entscheidet. Können sich die Experten auf einen fünften nicht vereinigen, so soll dieser vom kgl. Bezirksamte S p e y e r ernannt werden. § 2. Die Stadt hat den Kaufpreis der Wasserwerke vom Tage der Uebernahme mit 5°/ 0 zu versinsen und den Betrag binnen Jahresfrist zu bezahlen. Die Zahlungen selbst müssen einen Monat vorher notificirt werden. § 3. Die Stadt macht sich verbindlich, während der Dauer der Concession keine weitere Concession zur Herstellung einer Wasserleitung zur Vertheilung oder zum Verkaufe
von Wasser in ihrem ganzen Gebiete irgend welcher anderen Person oder Gesellschaft zu ertheilen oder selbst Concurrenz zu bereiten. § 4. Die Stadt erwirkt für den Concessionär bis zu einem zu bestimmenden Datum das Durchfahrtsrecht der Rohre von der Wassergewinnungsstelle an bis an die von dem Concessionär zu bestimmende Staats- oder Districtsstrasse; ebenso das Recht, die Rohre unentgeltlich in die nöthigen Staatsund Districtsstrassen zu legen, soweit Staat oder District keine besondere Vergütung hierfür beanspruchen, und ertheilt dasselbe Recht in Bezug auf alle städtischen Strassen und Wege unter der Bedingung, dass der Concessionär für allen daraus entstehenden Schaden zu haften hat; verpflichtet sich auch, für den Concessionär das Expropriationsrecht für die Herstellung des Wasserwerkes und die Legung der Rohre zu erwerben und das Recht, das hierzu nothwendige Privateigenthum in Besitz zu nehmen, soweit ihr ein solches zusteht. Dagegen hat der Concessionär sämmtliche Expropriationskosten und Eigenthumsvergütungen und die zur Ausführung nöthigen Pläne und Register zu stellen. § 5. Das von dem Concessionär in die Stadt zu leitende Wasser muss allen Anforderungen eines gesunden Trinkwassers entsprechen. § 6. Die Stadt hat das Recht, die städtischen Brunnenanlagen in ihrem gegenwärtigen Zustande, jede Reparaturarbeiten für die Stadt vorbehalten, welche hierfür nöthig sind, zu erhalten und selbst zu vermehren, wenn der Concessionär sich weigert, Wasser an die betreffende Stelle zu leiten. § 7. Der Concessionär hat das Recht, die Werke jeder seit auszudehnen und zu vergrÖBsern. § 8. Der Concessionär hat während der Concessionsdauer das alleinige Recht, von den Hauptleitungen Ableitungen für Private und öffentliche Zwecke bis zum Eintritte in das Eigenthum zu legen und zu repariren. Die Ausführungen durch örtliche Handwerksmeister haben unter der Aufsicht des Concessionärs zu geschehen, ohne dass ihm jedoch daraus eine Garantiepflicht erwächst. § 9. Das Wasserwerk muss in längstens einem Jahre von der definitiven Genehmigung dieseB Vertrages an in Angriff genommen und in längstens 2 Jahren von demselben Datum an vollendet sein, widrigenfalls dieser Vertrag als nicht zu Stande gekommen angesehen wird. § 10. Der Concessionär hat das Recht, einen seiner Beamten bei Verdacht der Defraudation jederzeit in die Häuser der Stadt als Inspector zu schicken. § 11. Den Betrieb der Wasserleitung leitet oder ordnet der Concessionär nach eigenem Ermessen an. Bei Normirung des Tarifs für die Wasserabgabe darf der Concessionär den Satz von 18 Pf. pro cbm nicht überschreiten, wenn er, was in seinem Belieben steht, sich die Abnahme des Wassers nach Wapsermessern ausbedingt. Die Wassermesser werden auf Verlangen des Consumenten gesetzt, welcher hierfür eine Vergütung von 15°/o des KoBtenpreises jährlich verlangen kann. Findet die Abgabe des Wassers für Wohngebrauch nicht nach dem Wassermesser statt, so darf der Concessionär den Satz von 20 Pf. jährlich pro qm der bebauten Fläche, und zwar jedes Stockwerk besonders berechnet, nicht überschreiten. Jedoch steht ihm die Bestimmung des Minimalansatzes für ein ganzes Haus zu, und es soll dieser Minimalsatz die Summe von M. 25 pro Jahr nieht überschreiten. Die Stadtgemeinde bindet sich, mindestens 20000 cbm Wasser pro Jahr zu 14 Pf. pro cbm nach dem Wassermesser von dem Concessionär zu nehmen. Das Ueberlassen des Wassers von Seiten der Stadt an Dritte ist ausgeschlossen. Nach Ablauf der Concession überlässt der Concessionär das Wasser, soweit es ohne Pumpwerk zuläuft, zur freien Verfügung an die Stadt nach dem Wassermesser zum Preise von 5 Pf. pro cbm.
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HI. Regierungsbezirk Pfalz. § 12. Wird von den Abnehmern des Wassers Missbrauch mit demselben getrieben, so hat der Concessionär das Recht, das Wasser zu entziehen. § 13. Stellt es sich durch sanitätspolizeiliche Analyse heraus, dass irgend ein öffentlicher Brunnen so unrein ist, dass das Wasser desselben zum Trinken nicht tauglich ist, so verpflichtet sich die Stadt, alles gesetzlich Mögliche zu thun, um dessen Schliessung herbeizuführen. § 14. In Brandfällen steht der Stadt das Wasser des Wasserwerkes S p e y e r kostenlos zur Verfügung. § 15. Die Stadt verpflichtet sich, keine andere Taxe, Umlage oder Steuer dem Concessionär und dessen Werken aufzubürden, als die, welche die Allgemeinheit der Bewohner und Industriellen trifft. § 16. Der Concessionär haftet für allen Schaden, welcher sowohl der Stadtgemeinde als den Privaten aus der Anlage und dem Betriebe des Wasserwerkes entsteht und hat dafür bis zur Vollendung des Werkes einen zahlungsfähigen, in Deutschland wohnhaften, solidarischen Bürgen zu stellen. Ausserdem verpflichtet sich derselbe zur Sicherheit aller Verbindlichkeiten, welche er der Stadtgemeinde gegenüber übernimmt, an den zu erwerbenden Grundstücken nebst gesetzlichem Zubehör, soweit sie in der Gemarkung von S p e y e r liegen, die erste Hypothek einzuräumen. § 17. Kommt der Concessionär seinen vertragsmässigen Verpflichtungen nicht nach, ist derselbe insbesondere nicht im Stande, das von den Comparenten benöthigte Wasser zu beschaffen, so hat die Stadt das Recht, nach vorhergegangener, gerichtlicher Zustellung an den Concessionär bis zu deren Erfüllung das Wasserwerk auf Kosten desselben und zu dem zuletzt geltenden Tarife zu betreiben; im fortgesetzten Weigerungsfalle die Concession zu entziehen und das Werk nach Abschätzung wie im Eingange der Concession (Verkauf nach 40 Jahren) zu übernehmen. § 18. Der Concessionär verpflichtet sich, einen in der Stadt S p e y e r wohnenden Bevollmächtigten einzustellen, welcher ihn in allen Streitigkeiten, die aus dem gegenwärtigen Vertrage entstehen sollten, vor dem laut gegenwärtigen Vertrages zu stellenden Schiedsgerichte und vor den ordentlichen Gerichten zu vertreten hat und überhaupt zur Empfangnahme aller Zustellungen berechtigt ist. Sollten Streitigkeiten zwischen der Stadt und dem Con~ cessionär entstehen, so werden dieselben durch ein Schiedsgericht geschlichtet, das aus 2 Vertrauensmännern, einer von jeder Seite gewählt, gebildet wird; im Nichteinigungsfalle wählen sich dieselben einen Obmann, dessen Stimme entscheidet. Können sich dieselben auf einen Dritten nicht einigen, so soll dieser vom k. Bezirksamte S p e y e r ernannt werden.
Für den Fall, dass der Concessionär nicht ein Wasserwerk für die Stadt allein, sondern gleichzeitig auch für andere Orte erbauen und das Wasser aus dem A n n w e i l e r T h a l e oder von anderer Seite her zuleiten sollte, waren ausserdem beschränkende Modificationen für Preis etc. festgestellt, welche jedoch nicht perfect geworden sind. Der Concessionär hat alsbald auf Grund der Concession eine Actiengesellschaft unter der Firma »Wasserw e r k S p e y e r « , an welcher sich überwiegend englisches Capital betheiligte, gegründet. Die für deren Rechnung darauf erbaute Anlage ist am 1. April 1883 in Betrieb gekommen und war für eine Tagesleistung von 3500 cbm bestimmt. Ende der 80 er Jahre trat der erste Concessionär L i n d e m a n n in den alleinigen Besitz des Werkes, dessen Betrieb seitdem für seine Kosten erfolgt und zur Zeit von dem Wasserwerksdirector J. B e n t z geleitet wird. Bei der ersten Anlage des Wasserwerkes wurde das Wasser aus dem Grundwasserstrome des Rheinbeckens im S p e y r e r C o m m u n a l w a l d e , Abtheilung J ä g e r r a s t , ca. 3 km von der Stadt entfernt und nordwestlich O r a b D , Wasserversorgung.
Bd. N.
davon, aus 2 gebohrten Brunnen entnommen. Die Brunnen hatten 0,8 m Durchmesser bei 18,2 m Tiefe und lagen 1,3 km resp. 3,2 km vom R h e i n entfernt. Der Grundwasserspiegel steht hier 4,0 m bis 5,0 m unter der Oberfläche. Für die Wasserförderung waren 2 liegende, eincylindrische Bajonettmaschinen aufgestellt, deren jede eine liegende, doppeltwirkende Pumpe antrieb. DenDampf lieferten 2 Cornwallkessel. Eine Druckleitung von 200 mm Durchmesser und ca. 3000 m Länge führte das Wasser zu einem in einem Thurme 30,0 m hoch über Terrain aufgestellten Hochreservoire, das 700 cbm Inhalt hat. Das Reservoir ist aus Schmiedeeisen mit einem freitragenden Calottenboden ausgeführt und liegt ca. 800 m von der Peripherie der Stadt und 1500 m vom Weichbilde der Stadt entfernt. Der Wasserdruck im Versorgungsgebiete beträgt im Mittel 38,0 m. Mit dem Vertheilungsnetze waren Anfangs 135 Hydranten, die in ca. 80 m Abstand von einander stehen, verbunden. 112 Wohnhäuser hatten damals Zuleitungen, welche, ebenso wie die Hausleitungen, aus galvanisirten, schmiedeeisernen Rohren hergestellt sind. Mitte der 80 er Jahre wurden in der Stadt lebhafte Klagen über die Wasserqualität laut. Das Wasser zeigte einen zunehmenden Eisengehalt im Geleite von Schwefelwasserstoff, und es liess auch die Ergiebigkeit der Brunnen bedeutend nach, so dass nach vielfachen Studien von L i n d e m a n n beschlossen wurde, die Pumpstation in dem S p e y r e r W a l d e , wo sie idyllisch zwischen Parkanlagen in herrlichster Weise lag, aufzugeben und eine neue Station im Süden von der Stadt in der Gegend des T a f e l s b r u n n e n s herzustellen. Der R h e i n l a u f hat sich hier zwischen L u d w i g s h a f e n und M a x a u im Laufe der Jahre in grossen Serpentinen eine ganze Reihe verschiedener Betten gebildet, die heute durch die Correction nicht mehr erkennbar sind. In der Gegend der neuen Fassungsstelle für das Wasser zeigen sich in dem Diluvium mehrfache Terrassen aus verschiedenen FlusslaufperiodeD, und es liegt die neue Fassungsstelle in dem concaven Theile der zweituntersten Terrasse, wo ein gutes, eisenfreies Wasser gefunden ist. Mehrere Jahre hat hier ein Brunnen allein genügt, der 3,0 m Durchmesser und ca. 20,0 m Tiefe hat und in MonierConstruction ausgeführt ist. In letzter Zeit sind 3 fernere Brunnen hergestellt. Die neue Pumpstation liegt ca. 300 m von den Brunnen entfernt und zwar am Abhänge der dritten Diluvial-Terrasse. Es sind hier 2 Verbundmaschinen, jede von 56 PS. aufgestellt, deren jede eine doppeltwirkende, liegende Plungerpumpe betreibt. Für die Condensation wird das Wasser durch Oberflächencondensation wieder gekühlt. 2 Cornwallkessel liefern den Dampf. Ausser der Stadt S p e y e r wird seit einiger Zeit auch der Ort B e r g h a u s e n durch das Wasserwerk S p e y e r versorgt. Speciellere Auskunft über Bau und Betrieb der Anlagen zu erhalten, ist trotz umfassendster Bemühungen nicht möglich gewesen. Von nicht geringem Interesse für die Beurtheilung des rechtlichen Verhältnisses, in welches die Wasserabnehmer gegenüber einer privaten Gesellschaft gestellt werden können, sind die heute noch in S p e y e r in Kraft bestehenden a l l g e m e i n e n V e r t r a g s n o r m e n f ü r d e n W a s s e r b e z u g , die jeder Wasserabnehmer durch Unterschrift anzuerkennen hat und aus welchen hier desshalb ein Auszug angeschlossen ist. (1) Unter Direction des Wasserwerkes S p e y e r ist durchweg dessen Eigenthümer resp. jeder gehörig angestellte Beamte oder Bevollmächtigte desselben zu verstehen.
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III. Regierungsbezirk Pfalz.
Die Anmeldung zum Wuserbezuge resp. der Anschlags an die Wasserleitung verpflichtet den Wasserabnehmer zur genauesten Einhaltung der W a s s e r b e z u g s v o r s c h r i f t e n . (2) Die Direction hat das alleinige Recht, Anschlussleitungen bis in das Innere der Anwesen oder Grundstücke zu legen und zu repariren. Deren Aasführung, Unterhaltung oder Neuanlage erfolgt auf Rechnung der Abnehmer. Die Anschlussleitung beginnt mit dem Abzweigstacke bei dem Hauptrohre und endigt mit dem Haupthahne bezw. Entleerungshahne nach dem Wassermesser. Die Einrichtung der Wasserleitung im Eigenthum des Abnehmers, hinter dem Haupthahne bezw. Wassermesser mit Entleerungshahn beginnend, wird auf Wunsch ebenfalls von der Direction ausgeführt. Alle Ausfflhrungen von Privatleitungen durch Andere erfolgen unter Aufsicht und nach Anleitung derselben, jedoch ohne Garantiepflicht. Alle Hähne, Rohren etc. sind der Revision und Genehmigung der Direction zu unterstellen; auch für die Anordnung der ganzen Anlage sind deren Vorschriften maassgebend. Das Wasserwerk wahrt sich sein Eigenthumsrecht an Einrichtungen und Lieferungen bis zur vollständigen Bezahlung derselben.
(11) Der Abnehmer hat für die Vertrags- wie tarifmässige Benatzung des Wassers Sorge zu tragen und jeden Missbraach abzustellen. Die Abgabe an Andere ist strengstens verboten. Alle Veränderungen der bewohnten Räume oder im Zubehör zu denselben, im Gewerbebetriebe, Viehstande etc. sind somit der Direction gehörig anzumelden. Die Wasserentnahme darf pro Tag im Verhältniss zum garantirten Jahres-Minimalsatz nicht überschritten werden, es Bei denn, dass seitens des Wasserwerkes hiervon abweichende Zugeständnisse gemacht werden. Ebenso können, wenn der geordnete Betrieb des Wasserwerkes es veranlasst, Einschränkungen im Wasserbezuge verfügt werden. (12) Alle Hähne, sowohl Durchgangs-, als Auslaufhähne müssen Niederschraabhähne sein. An jedem Zaführangsröhre müssen 2 Schliessbähne sein, der eine an der Anbohrung des Hauptrohres, der andere am Eintritt der Leitung in das Innere des Anwesens oder Grundstücks. Beide Hähne stehen unter der alleinigen Controle der Direction, welche gegebenen Falles dieselben abzuschliessen and za versiegeln berechtigt ist. Der ganze Wasserbedarf muss durch diese beiden Hähne geleitet werden.
(3) Ausdehnungen, Abänderungen und Reparaturen von Privatleitungen bedürfen der Genehmigung und Revision der Direction. Anschlüsse von Blitzableitern und von elektrischen Leitungen an die Wasserleitungsanlagen sind nicht gestattet. (4) Jedes Wohnhaus oder Grundstück erhält seine eigene Leitung. Die Leitungen einzelner Anwesen etc. dürfen nicht mit einander verbunden sein. Jede Hauswasserleitung beginnt mit dem Anschlüsse an das Hauptrohr. (5) Eine Abgabe von Wasser findet nur für ganze Häuser sammt Zubehör und nicht für einzelne Stockwerke statt, und zwar für den Hauseigenthümer. Die Art, sowie eine Aenderung der Abgabe zu bestimmen, ist der Direction freigestellt. Für jedes Anwesen bestimmt sie eine Jahres-Minimaltaxe. (6) Jeder Abnehmer ist für die gehörige Instandhaltung der Leitung verantwortlich und hat von Undichtigkeiten der Leitung etc. der Direction sofort Mittheilung zu machen.
(13) Es dürfen keine Closets, Bäder, Pissoire, Dampfkessel, Dampferzeuger, Heizkörper und dergl. oder Behälter direct von dem Zuführungsrohre gespeist werden. Diese müssen vielmehr auB einem Reservoire versorgt werden, das vollständig wasserdicht und mit einem Schwimmkugelhahne von genehmigter Construction versehen ist. Das Abflnssrohr muss sichtbar offen liegen. Der Wasserspiegel muss bei der natürlichen Schliessung des Kugelhahnes mindestens 50 mm unter dem Abflunsrohre stehen. Die Anlage eines unterirdischen Behälters ist anbedingt ausgeschlossen. Bei Wasserbezug für industrielle und gewerbliche Zwecke haben die Abnehmer Compensationsreservoire mit selbstthätigen Schwimmventilen anzulegen. (14) Kein Rohr oder kein anderer, zur Wasserleitung gehöriger Bestandteil darf durch einen Abzugskanal, Düngerplatz, Schmutzhaufen, Stallabfall oder durch sonstige unreine Substanzen gelegt werden, resp. darin liegen. (16) Die Direction ist berechtigt, jedem Abnehmer einen Messer auf seine Kosten zu setzen oder miethweise gegen eine jährliche Miethe zu überlassen. Wird nach dem Befinden der Direction eine Reinigung oder Reparatur des Messers nothig, so wird diese auf Kosten des Consumenten vorgenommen; auch bestimmt die Direction, ob ein vollständig neuer Messer zu setzen ist. Beschädigungen des Messers durch Frost oder in Folge Verschuldens des Abnehmers sind von diesem besonders zu vergüten. Die Messer stehen unter der alleinigen Controle des Wasserwerkes. Die Lieferung derselben, deren Ein- und Ausbau oder Reparaturen kann nur durch dasselbe erfolgen. (16) Sollte ein Messer aus irgend einer Ursache nicht richtig functioniren, so ist für die Berechnung der Consum der entsprechenden Zeit des vorhergegangenen Jahres in Ansatz zu bringen. Liegen jedoch Verhältnisse vor, die eine Abweichung von diesem Modus bedingen, so ist den Umständen des Falles entsprechend zu verfahren. (17) Beschwerden über Unregelmässigkeit oder Mangelhaftigkeit der Leitung sind der Direction schriftlich anzuzeigen. (18) Der Direction steht zum Zwecke der Revision die Befugniss zu, zu jeder Zeit diejenigen Räumlichkeiten eines Hauses zu betreten oder durch ihre Beamten betreten za lassen, in welchen sich Wasserleitungen oder deren Zubehöre befinden. Der Abnehmer ist verpflichtet, der Direction zu diesem Zwecke jeden Vorschub zu leisten und in künftigen Mietverträgen darauf gebührende Rücksicht za nehmen. Im Verweigerungsfalle kann das Wasser entzogen werden, und es ist der Abnehmer für jeden daraus entstandenen Schaden verantwortlich. (19) Der Abnehmer darf das Wasser nicht nach Willkür und über Bedarf hinaus laufen lassen oder zu anderen, als speciell im Vertrag oder nach Tarif festgesetzten Zwecken verwenden.
(7) Jeder Abnehmer ist für die Bezahlung des bedungenen Wasserpreises haftbar. Sind einem Abnehmer andere Personen, c. B. Miether zur Zahlung von Wassergeld haftbar, so hat die Direction auch das Recht, direct die von diesen geschuldeten Betrage einzufordern, unbeschadet der Haftbarkeit ihres (Kontrahenten. Bei Abschluss von künftigen Miethsverträgen müssen die Hauseigenthümer auf die Vorschrift dieses Paragraphen gebührende Rücksicht nehmen. Die JahresMinimalwassertaxe, sowie die Messenniethe ist in vierteljahrlichen Raten im Voraus zahlbar. Mehrverbrauch ist mit 18 Pf. pro cbm jeweils nachzuzahlen. (8) Bei Wasserbezug ohne Messer hat deijenige, der in der ersten Hälfte des Kalender-Quartals beitritt, noch den ganzen, wer in der zweiten Hälfte beitritt, den halben Quartalsbetrag voll zu zahlen. Der Abnehmer nach Messern zahlt wenigstens das angefangene Kalenderquartal nach der Minimalsumme voll. (9) Die Verpflichtung eines Abnehmers zur Zahlung des Wassergeldes erlischt nur in Folge seiner schriftlichen Abmeldung. Die Abmeldung kann nur auf das Ende eines Halbjahres (31. März und 30. September) unter Einhaltung einer einmonatlichen Kündigungsfrist geschehen. Gehen die mit Wasser versorgten Räume oder Anwesen in die Benutzung eines Anderen über, ohne dass eine vorschriftsmässige Meldung erfolgt ist, so haftet neben dem neuen Abnehmer der bisherige Inhaber so lange für die Zahlung des Wassergeldes und die Einhaltung der sonstigen Verpflichtungen, bis das Wasserwerk den Nachfolger an seiner Stelle angenommen hat. Bei jedem Wechsel dieser Art ist die Direction jedoch berechtigt, die Leitung sofort abzusperren. (10) Der Direction steht jederzeit das Recht einer einmonatlichen Kündigung des Vertrages, sowie des Wasserbezuges zu, ohne dass seitens des Abnehmers Entschädigungsansprüche irgend welcher Art geltend gemacht werden können.
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Iii. Regierungsbezi rk Pfalz. (20) Störungen in der Versorgung geben dem Abnehmer kein Recht zu Aenderungen in der Bezahlung. Der Umstand, dass das Wasser längere oder kürzere Zeit darch Anlage neuer Zweigleitungen, Reparaturen, Rohrbrache etc. nicht benutzt werden konnte, oder dass er das Wasser nicht in genägender Menge, Beschaffenheit oder Druck erhalt, berechtigt den Abnehmer nicht zu AbzQgen an der bedungenen Zahlung oder zur Verweigerung derselben oder Oberhaupt zu irgend welchen Schadenersatzansprachen. (21) Gegen den Abnehmer, welcher vorsätzlich oder fahrlässig den ihm nach Maassgabe der allgemeinen und speciellen Bestimmungen obliegenden Verpflichtungen nicht nachkommt, beispielsweise das Wasser zu Vertrags- oder tarifwidrigen Zwecken benutzt oder sich einen Missbrauch desselben zu Schulden kommen lässt; ebenso gegen den Abnehmer, in dessen Anwesen dergleichen Missbräuche, sei es seitens seiner Angehörigen, Bediensteten und dergl. oder Miether vorkommen, kann seitens der Direction eine Conventionalstrafe bis zu M. 50 ausgesprochen werden, wenn sie es nicht vorzieht, höheren Schadenersatz bei Gericht geltend zu machen. Auch kann in Bolchen Fallen das Wasser sofort entzogen werden. (22) Dem Abnehmer, der mit der Zahlung der Wassertaxe, Einrichtungskosten oder sonstigen Verbindlichkeiten dem Wasserwerk gegenüber im Rückstand ist, kann nach fruchtlos gebliebener Mahnung das Wasser sofort entzogen werden, wobei er selbstverständlich für seine Verpflichtungen haftbar bleibt. Vorausbezahltes Wassergeld kann hierbei auch auf rückständig gebliebene Einrichtungskosten etc. gutgeschrieben werden. Die Kosten der Mahnung etc., wie auch etwaige Stempelkosten oder Staatsgebühr dieses Vertrages tragt der Wasserabnehmer. Erfüllungsort aller Verbindlichkeiten des Abnehmers ist S p e y e r .
2. f. Albisheim. (E. 986, W. 175 mit je 5,6 B.) Für das Pfarrdorf A l b i s h e i m ist seit dem Jahre 1896 nach dem Projecte des T. B. f. W. eine Wasserversorgungsanlage in Benutzung, welche, einschliesslich M. 6782 für Anschlussleitungen, M. 37 712 im Ganzen oder M. 38,29 pro Einwohner gekostet hat. Die Arbeiten dafür sind vom Civilingenieur K ö l w e l in Z w e i b r ü c k e n ausgeführt. Es sind für die Anlage die bereit« früher benutzten E s s l i n g e r Q u e l l e n durch Sickerleitungen neu gefasst und für die neu hinzugezogenen R o t h e n k i r c h n e r Q u e l l e n ist ein neuer Sammelschacht hergestellt. Das Wasser beider Quellgebiete wird durch eine Leitung von 60 mm Durchmesser mit natürlichem Gefälle durch den Ort hindurch in ein auf dessen anderer Seite liegendes Hochreservoir von 100 cbm Inhalt geleitet, dessen Wasserspiegel 1,8 m unter der R o t h e n k i r c h n e r und 17,9 m unter dem der E s s l i n g e r Qellen, sowie 7,5 m bis 25,0 m höher als das mittlere Ortsniveau liegt. Die Länge der gesammten Leitungen beträgt ca. 5200 m und die Vertheilungsleitungen haben 100 mm und 125 mm Durchmesser. Es sind 17 Hydranten aufgestellt und die Wasserabgabe für 169 Privatanschlüsse erfolgt ohne Controle. 3. & AUenbamberg. (E. 600, W. 109 mit je 5,5 B.) Für das Pfarrdorf A l t e n b a m b e r g ist im Jahre 1891 nach dem Projecte des Ingenieurs W a c k e r n a g e l in K r e u z n a c h mit einem Kostenaufwände von M. 9600 im Ganzen oder M. 16 pro Einwohner eine Wasserversorgungsanlage ausgeführt. Das Wasser wird einer ca. 500 m südlich vom Orte im J u d e n g r a b e n gelegenen Quelle von 16 Minutenlitern Ergiebigkeit entnommen und mit natürlichem Gefälle einem Hochreservoire von 40 cbm Inhalt zugeführt.
Die Rohrleitungen haben 80 mm Durchmesser. Es sind 4 Hydranten und 2 öffentliche Ventilbrunnen aufgestellt. 41 private Anschlussleitungen werden daraus gespeist. 4. f. Althof. (E. 52, W. 9 mit je 6 B.) Die Wasserversorgung des Weilers A l t h o f hat im Jahre 1894 nach Angabe des T. B. f. W. durch Neufassung einer Quelle durch Drainage und Einleiten in einen Sammelschacht, aus dem ein öffentlicher Brunnen gespeist wird, eine Verbesserung erfahren, welche M. 1548 gekostet hat. 5. a. Annweiler. (E. 3036.)
Ohne Antwort.
6. d. Bann. (E. 850, W. 145 mit je 5,7 B.) Für das Pfarrdorf B a n n ist im Jahre 1894 vom Civilingenieur K ö l w e l in Z w e i b r ü c k e n nach dessen Projecte eine Wasservereorgungsanlage ausgeführt, welche M. 19000 im Ganzen oder M. 22,35 pro Einwohner gekostet hat. Das Wasser wird aus 2 Quellen von zusammen 120 Minutenlitern Lieferung entnommen. Das der niederen wird in ein daneben erbautes Hochreservoir von 50 cbm Inhalt geleitet. Das der anderen, welche gegenüber auf einem Hügel und um einige Meter höher liegt, wird direct in die vom Reservoire abgehende Zuleitung, welche das Wasser mit natürlichem Gefälle zum Orte führt, eingeleitet. Das Rohrnetz hat ca. 3200 m LäDge von Rohren von 100 mm bis 50 mm Durchmesser und ist mit 15 Hydranten und 9 öffentlichen Ventilbrunnen verbunden. 125 Grundstücke haben Anschlussleitungen. 7. f. Bastenhaus. (E. 10, W. 3 mit je 3,3 B.) Für die Einöde B a s t e n h a u s ist im Jahre 1895/96 mit einem Kostenaufwande von M. 4033 oder M. 403 ro Einwohner eine Wasservereorgungsanlage nach dem rojecte des T. B. f. W. von der Firma O l t s c h & C o m p . in Z w e i b r ü c k e n ausgeführt. Das Wasser wird einer Quelle von 3 Minutenlitern Ergiebigkeit entnommen und mit natürlichem Gefälle durch eine Leitung von 40 mm Durchmesser einem Hochreservoire von 5 cbm Inhalt bei G e r o l d s h ü t t e zugeführt, von wo es in den 3 Anwesen zur Vertheilung gelangt.
P
8. f. Bennhausen. (E. 158, W. 31 mit je 5,1 B.) Für das Dorf B e n n h a u s e n ist nach dem Projecte des T. B. f. W. im Jahre 1893 eine Wasservereorgungsanlage hergestellt, welche M. 14 270 im Ganzen oder pro Einwohner M. 90,32 gekostet hat. Die Rohrverlegungen hat die Firma J o o s s S ö h n e & Comp, in L a n d a u ausgeführt. Die beiden früher bereite benutzten Quellen sind dafür neu gefasst, und es ist deren Wasser mit natürlichem Gefälle einem Hochreservoire von 30 cbm Inhalt zugeführt, dessen Wasserspiegel 60,0 m hoch über dem mittleren Ortsniveau liegt. Es sind 3 Hydranten und 5 öffentliche Brunnen vorhanden und 11 Privatgrundstücke haben Anschlussleitungen erhalten. 6*
TU Kegierungaberirk Pfalz.
68 9. ft. Bergzabern.
(E. 2367, W. 425 mit je 5,6 B.)
F ü r die Wasserversorgung der Stadt B e r g z a b e r n dient das Wasser ans Quellen, welche 1,5 km von der Stadt entfernt i m T h a l e entspringen. Es wird mit natürlichem Gefälle einem zweitheiligen Hochreservoire zugeführt, welches 120 cbm Inhalt hat u n d ca. 300 m von der Stadt entfernt ist. Sein Wasserspiegel liegt 20,0 m über dem tiefsten Versorgungspunkte. Die Wasservertheilung erfolgt durch ca. 7000 m gusseiserne Rohrleitungen von 150 mm bis 70 m m Durchmesser, mit welchen 300 Zuleitungen verbunden sind. In 48 von diesen sind Wassermesser eingebaut, welche C. A. S p a n n e r , Wien, geliefert hat und die folgende Grössen haben: Durchmesser m m Stückzahl . . .
10 7
13 5
15 2
20 28
25 4
30 2.
Die Anlage ist im J a h r e 1887 ausgeführt und hat M. 54000 im Ganzen oder M. 24,10 pro Einwohner gekostet. Der durchschnittliche Wasserverbrauch pro Tag beträgt 430 cbm. Die jetzige Versorgung genügt nicht mehr, und es hat die Stadt im Jahre 1896 an das T. B. f. W. den Antrag gerichtet, die von anderer Seite proponirten Aenderungsprojecte zu prüfen. 10. n. Biedershausen. (E. 216, W. 54 mit je 4 B.) Die Wasserversorgung des Dorfes B i e d e r s h a u s e n erfolgt durch die für S c h m i t t s h a u s e n hergestellte Wassergewinnungsanlage aus einem besonderen Hochreservoire. Ausser den Hausanschlassen sind hier 8 Hydranten mit der Vertheilungsleitung verbunden. 11. n. B i e s i n g e n . (E. 350, W. 60 mit je 5,8 B.) F ü r das Pfarrdorf B i e s i n g e n iBt in der zweiten Hälfte des Jahres 1898 nach dem Projecte des T. B. f. W. durch die Firma O l t s c h & C o m p , in Z w e i b r ü c k e n eine Wasserversorgungsanlage ausgeführt, welche f ü r die öffentlichen Arbeiten zu M. 36500 oder pro Einwohner zu M. 104,28 veranschlagt war. Das Wasser wird aus einer Quelle, die ca. 1600 m südlich vom Dorfe im sog. H ö l s c h b e r g e entspringt, gewonnen und durch eine kurze Thonrohrleitung mit natürlichem Gefälle einem Saugebassin von 25 cbm Inhalt zugeführt, über welchem ein Maschinenbaus zur künstlichen Hebung desselben erbaut ist. In diesem befindet sich eine liegende, doppeltwirkende Plungerpumpe, welche mittels Riemen direct durch einen Benzinmotor von 3 PS. angetrieben wird. Diese Anlage hat die D e u t z e r M o t o r e n f a b r i k in D e u t z geliefert. Die Pumpe fördert pro Stunde 7,2 cbm Wasser auf ca. 72,0 m Höhe in ein Hochreservoir von 50 cbm Inhalt, das ca. 1100 m von der Pumpstation und ca. 700 m vom Dorfe entfernt liegt, durch eine Druckleitung von 60 mm Durchmesser. Die Fallrohr- und Vertheilungsleitungen zum und im Dorfe haben 125 mm, 100 m m u n d 80 mm Durchmesser und sind mit 13 Hydranten verbunden. I m Ganzen sind ca. 2900 lfd. m gusseiserne Rohre verlegt. Die Wasserabgabe f ü r die Anschlussleitungen erfolgt nur nach Wassermessern. 12. g. B o s e n b a c h . (E. 626, W. 129 mit je 4,8 B.) Im Jahre 1892/93 ist f ü r das Pfarrdorf B o s e n b a c h eine Wasserveraorgungsanlage nach dem Projecte des T. B. f. W. hergestellt, welche M. 19557 gekostet hat, was
M. 31,24 pro Einwohner entspricht. Die Rohrleitungen dafür sind von der Firma M ü l l e r , H e t z e l & C o m p , in L a n d a u ausgeführt. Das Wasser wird aus 2 Quellengebieten erschlossen, welche 45,5 m resp. 24,0 m hoch über dem Hauptsammler liegen und eine Ergiebigkeit von 48 bis 290 Minutenlitem haben. Aus dem Sammler fliesst das Wasser mit natürlichem Gefälle einem Hochreservoire von 60 cbm Inhalt zu, dessen Wasserspiegel 46,5 m niedriger als der Sammler u n d 17,0 m bis 24,5 m höher als das Ortsniveau liegt. Die Länge der Rohrleitungen beträgt im Ganzen 2150 m, wovon auf die Strassenleitungen 1260 m von 80 mm Durchmesser entfallen. Damit sind 10 Hydranten und 6 öffentliche Ventilbrunnen verbunden. Privatzuleitungen sind vorläufig noch nicht ausgeführt, 13. d. Breitenbach. (E. 1043, W. 220 mit je 4,7 B.) Für das Pfarrdorf B r e i t e n b a c h ist nach dem Projecte des Kreisbaumeistere L o h m e n in H o m b u r g durch die Firma H e t z e l & C o m p , in L a n d a u im Jahre 1893/94 eine Wasserversorgungsanlage ausgeführt, welche M. 26000 im Ganzen oder M. 24,93 pro Einwohner gekostet hat. Das Wasser wird dem W e i h e r s b r u n n e n von 100 Minutenlitern Ergiebigkeit, dessen Quelle 15,0 m hoch über dem Orte liegt, entnommen und mit natürlichem Gefälle 2 Hochreservoiren, die in der Nähe des Ortes liegen und 60 cbm resp. 40 cbm Inhalt haben, zugeführt. Zuleitungen von 100 mm bis 60 mm Durchmesser führen von hier zum Orte und speisen dort 19 Hydranten u n d 8 öffentliche Ventilbrunnen. 14. e. Bremerhof.
(E. 18, W. 3 mit je 6 B.)
F ü r die Einöde B r e m e r h o f ist im Jahre 1895 eine kleine Wasserleitung hergestellt, welche M. 5036 im Ganzen oder M. 280 pro Einwohner gekostet hat. 15. h. Burrweiler. (E. 970, W. 170 mit je 5,7 B.) F ü r das Pfarrdorf B u r r w e i l e r ist nach dem Projecte des Civilingenieurs K ö l w e l in Z w e i b r ü c k e n im Jahre 1894 durch die Firma O l t s c h & C o m p , in Z w e i b r ü c k e n mit einem Kostenaufwande von M. 48000 im Ganzen oder M. 49,48 pro Einwohner eine Wasserversorgungsanlage hergestellt. Das Wasser wird aus 2 Quellen, die in den R o s t b u c h e n liegen und 100 Minutenliter liefern, entnommen u n d mit natürlichem Gefälle einem nahe dabei gelegenen Hochreservoire von 200 cbm Inhalt zugeführt, welches 800 m vom Orte entfernt ist. Die Vertheilungs- und Strassenleitungen haben 100 m m Durchmesser und speisen 18 Hydranten und einen öffentlichen Brunnen. 147 Grundstücke werden durch Anschlussleitungen versorgt. Es sind bis Ende 1898 im Ganzen 152 Wassermesser von L u x , Ludwigshafen, geliefert, von denen 142 Stück 15 mm und 10 Stück 20 m m Durchmesser haben. 16. g. Cronenberg. (E. 300, W. 59 mit je 5,1 B.) Für das Dorf C r o n e n b e r g ist in den Jahren 1892 u n d 1893 eine Wasserversorgungsanlage nach dem Projecte des T. B. f. W. hergestellt, welche im Ganzen M. 12 800 oder pro Einwohner M. 42,67 gekostet hat. Die Rohrleitungen dafür sind von der Firma J o o s s S ö h n e & C o m p , in L a n d a u verlegt
EI. Regierangs bezirk Pfalz. Das Wasser wird aus verschiedenen Quellengebieten im Süden und Südosten des Ortes gewonnen. Erstere sind durch Stollen und letztere durch Sickeranlagen und Schächte erschlossen. Ihr Wasser ist mit natürlichem Gefälle in einem Hochreservoire von 32 cbm Inhalt zusammengeleitet, dessen Wasserstand 8,0 m bis 17,0 m über den verschiedenen Niveaupunkten des Ortes liegt. Das Strassenrohrnetz hat ca. 800 m Länge von 80 mm und 60 mm Durchmesser und ist mit 3 Hydranten und 4 öffentlichen Ventilbrunnen verbunden. Eine Abgabe des Wassers an Private findet nur durch Wassermesser statt, deren 56 Stück von L u x , Ludwigshafen geliefert sind. Von diesen sind 48 Stück von 13 mm, 6 Stück von 20 mm und je ein Stück von 50 mm und 80 mm Durchmesser.
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Der eine der artesischen Brunnen ist, ca. 200 m vom H e r r e n b r u n n e n entfernt, in das 4,0m tiefer liegende Terrain abgeteuft. Der obere Schacht des Brunnens hat 15,4 m Tiefe und ist mit Monierringen von 1,0 m Durchmesser verkleidet. Das eigentliche Brunnenrohr reicht in diesem Schachte auf 77,6 m Tiefe hinunter. Der normale Grundwasserstand liegt hier 2,8 m unter Terrain, so dass der Brunnenschacht ein Reservoir für das Wasser bildet. Die Ergiebigkeit des oberen Brunnens beträgt im Mittel 42 Minutenliter. Der vorerwähnte Sammelschacht ist mit diesem Brunnen durch eine 273 m lange Heberrohrleitung von 50 mm Durchmesser verbunden. Ueber dem Scheitel des Hebers, der 7,0 m hoch über dem abgesenkten Wasserstande liegt, ist ein Häuschen erbaut, in dem eine Handluftpumpe und ein Windkessel von 0,8 cbm Inhalt aufgestellt sind. 17. f. Dannenfels. (E. 610, W. 118 mit je 5,2 B.) Von dem Sammelschachte führt eine 782 m lange Für das Pfarrdorf D a n n e n f e l s ist im Jahre 1895 Rohrleitung von 60 mm Durchmesser zu einem zweinaoh dem Projecte des T. B. f. W. eine Wasserversorgungs- theiligen Hochreservoire von 400 cbm Inhalt, dessen anlage hergestellt, welche, einschliesslich M. 4734 für Wasserspiegel 48,5 m tiefer als der des Schachtes und Anschlussleitungen, M. 32 641 im Ganzen oder M. 55,30 43,0 m höher als das Niveau beim Stadthause liegt. Das pro Einwohner gekostet hat. Die gesammte Ausführung Reservoir liegt ca. 800 m entfernt und westlich von der war der Firma O l t s c h & Comp, in Z w e i b r ü c k e n Stadt. Es ist aus Cementbeton mit einer Monierdecke übertragen. hergestellt; über letzterer erhebt sich ein Ueberbau aus Das Wasser aus 7 Quellen, welche 2,5 km von ein- Hausteinmauerwerk. Der zweite artesische Brunnen liegt ca. 200 m vom ander entfernt liegen und in der trockensten Zeit 40 Minutenliter liefern, wird durch Sickerleitungen in 4 ver- Reservoire entfernt. Er besteht aus einem oberen Brunnenschiedenen Sammelschächten gesammelt, welche unter schachte von 23,0 m Tiefe, der mit Monierringen von einander verbunden sind. Von hier wird es mit natür- 1,5 m Durchmesser ausgekleidet ist, von welchem die lichem Gefälle durch Rohrleitungen in ein Hochreservoir oberen 4,5 m der äusseren Mantelfläche mit einer Kiesvon 100 cbm Inhalt geführt, dessen Wasserspiegel 12,5 m schicht umgeben sind. Die Tiefe der Bohrung ist nicht bekannt. Das Abflussrohr hat 125 mm Durchmesser bis 56,0 m hoch über dem Ortsniveau liegt. Die Vertheilungsleitungen haben 125 mm bis 80 mm und beginnt 10,0 m unter Terrain. Das Zuflussrohr zum Durchmesser und die Gesammtlänge der Rohre beträgt Reservoire hat den gleichen Durchmesser. Der Brunnen ca. 3300 m. 20 Hydranten sind aufgestellt und die liefert 50 bis 60 Minutenliter Wasser. Die Fallrohrleitung zur Stadt hat 175 mm Durchschon früher benutzten, alten öffentlichen Brunnen sind messer und die Vertheilungsleitungen haben von 175 mm an die neuen Leitungen angeschlossen. 64 Privatanschlüsse sind ausgeführt, durch welche die Wasserabgabe ohne bis 80 mm Durchmesser. Damit sind 69 Schieber und 86 Unterflurhydranten verbunden, welche 32,0 m bis jede Consumcontrole erfolgt. 45,0 m tiefer als das Hochreservoir liegen. 2 öffentliche Ventilbrunnen sind aufgestellt. Die Gussrohrleitungen 18. k. Deidesheim. (E. 2783, W. 508 mit je 5,5 B.) haben im Ganzen 9730 m Länge. 425 Anschlussleitungen mit Wassermessern und 3 ohne solche sind in Benutzung. Für die Wasserversorgung der Stadt D e i d e s h e i m , Für diese und für die Hausleitungen sind galvanisirte, für welche früher 28 öffentliche und ca. 60 Privatbrunnen schmiedeeiserne Rohre verwendet. Die Messer sind sämmtdienten, ist im Jahre 1898 nach dem Projecte des T. B. lichvon L u x , Ludwigshafen, geliefert; 343 Stück haben f. W. eine einheitliche Anlage geschaffen, welche, ein- 15 mm, 48 Stück 20 mm, 20 Stück 25 mm und 13 Stück schliesslich M. 39583 für Zuleitungen, im Ganzen Mark 30 mm Durchmesser. 118 524 oder M. 42,60 pro Einwohner gekostet h a t Bis zu einer Abgabe von 35 cbm im Jahre ist M. 10 Die Rohrleitungen dafür sind von dem Civilingenieur K ö l w e l in Z w e i b r ü c k e n und das Hochreservoir ist Wassergeld zn zahlen. Bei Mehrverbrauch kostet ein cbm von der Firma W a y s s & F r i t a g in N e u s t a d t a/H. 20 Pf. ausgeführt. 19. a. Dernbach. (E. 580, W. 104 mit je 5,8 B.) Das Wasser wird aus einer Quelle, dem H e r r e n Die Wasserleitung für das Kirchdorf D e r n b a c h b r u n n e n und durch 2 artesische Brunnen gewonnen, welche von dem Geschäft J o s . B r e c h t e l in S t u t t - hat im Jahre 1894 unter Zustimmung des T. B. f. W. g a r t auf Grund eines Gutachtens des Professors L u e g e r einen Umbau erfahren, der M. 1200 gekostet hat. dort durch den Baumeister S t a h l in D ü r k h e i m aus20. i. Diedesfeld. (E. 1613, W. 295 mit je 5,5 B.) geführt sind. Die Kosten für diese Brunnenanlagen sind nicht bekannt gegeben. Die Wasserversorgungsanlage des Pfarrdorfes DieDie artesischen Brunnen und die neugefassten d e s f e l d ' , welche bereits im Jahre 1879/80 hergestellt Quellen des H e r r e n b r u n n e n liegen im M ü h i t h a l e , war, hat im Jahre 1893 durch den Civilingenieur K ö l westlich und bis zu 2000 m von der Stadt entfernt. Die wel in Z w e i b r ü c k e n nach dessen Projecte eine ErQuellen liefern 36 bis 116 Minutenliter Wasser und zwar weiterung erfahren, welche M. 22000 oder M. 13,63 pro in einer Höhe von 112,0 m über dem Pflaster am Stadtr Einwohner gekostet hat. hause. Eine Leitung von 512 m Länge führt dieses Es ist das Wasser von 5 Quellen, welche im Wasser zu einem 20,5 m tiefer hegenden Sammelschachte. K l a u s e n t h a i e entspringen und 240 Minutenliter liefern,
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III. Regierungsbezirk Pfalz.
in das im Jahre 1893 erbaute Hochreservoir von 365 cbm Inhalt eingeführt. Mit natürlichem Gefälle flieset es von den Quellen durch eine 1325 m lange Leitung von 80 mm Durchmesser zu einem Hauptsammler und von hier durch eine ca. 2000 m lange Leitung von 100 mm Durchmesser zum Reservoire. Die Höhendifferenz zwischen beiden Wasserspiegeln beträgt 77,0 m. In dem Orte sind 15 Hydranten und 9 öffentliche Brunnen aufgestellt und 163 Anschlussleitungen, zum Theil mit Wassermessern, sind in Benutzung. Von letzteren sind 38 Stück von C. A. S p a n n e r , Wien und 100 Stück von B o p p & B e u t h e r , Mannheim geliefert. Davon haben 26 Stück 13 mm, 111 Stück 20 mm und ein Stück 25 mm Durchmesser. 21. k. Dürkheim a. d. H. (E. 6052, W. 800 mit je 7,6 B.) Für die Stadt D ü r k h e i m , welche früher nur aus gegrabenen Brunnen im Stadtgebiete mit Wasser versorgt wurde, ist im Jahre 1862 eine Gravitationsleitung hergestellt, mittels welcher das Wasser aus 4 Quellen, die ca. 1 km von der Stadt entfernt liegen, einem oberhalb der Stadt gelegenen Reservoire zumesst. Von hier wurde es durch gusseiserne Rohre verschiedenen öffentlichen Laufbrunnen zugeführt. Seit dem Jahre 1889 ißt für die Stadt eine centrale Wasserversorgungsanlage durch den Ingenieur Ph. K r ä m e r i n D ü r k h e i m nach dessen Projecte für seine Rechnung hergestellt. Das Wasser wird in ca. 5 km Entfernung von der Stadt aus Gebirgsquellen gesammelt und durch Thonrohre zu einem Hochreservoire geleitet, dessen Wasserspiegel 80,0 m bis 100,0 m hoch über dem Versorgungsgebiete liegt. Gusseiserne Rohre führen es von hier mit natürlichem Gefälle in die Stadt. Die Wasserabgabe findet nur nach Wassermessern statt, deren bis Ende 1898 im Ganzen 534 Stück geliefert sind und zwar 194 Stück von C. A. S p a n n e r , Wien und 340 Stück von L u x , Ludwigshafen. Der Grösse nach setzen sich diese wie folgt zusammen: Durchmesser mm: 7 10 13 15 20 25 30 33 40 50 100 Stückzahl . . . 1 231 113 102 39 20 6 5 9 6 2. 22. h. Edenkoben. (E. 4857, W. 791 mit je 6,1 B.) Im Jahre 1891 ist für die Stadt E d e n k o b e n nach dem Projecte des T. B. f. W. eine Wasserversorgungsänlage hergestellt, welche, einschliesslich der Kosten von M. 55550 für Anschlussleitungen, im Ganzen M. 175524 oder pro Einwohner M. 36,14 gekostet hat. Die gesammte Anlage ist von der Firma J o o s s S ö h n e & C o m p , in L a n d a u ausgeführt. Das Wasser wird aus 5 Quellen gewonnen, deren -össte Entfernung von der Stadtmitte ca. 7 km beträgt, ie Lieferung der Quellen beträgt im Mittel 435 Minutenliter. Das Wasser wird in einem Hauptsammler zusammengeführt, der ca. 6000 m von der Stadt entfernt liegt. Von ersterem ca. 1100 ni entfernt liegt ein Hochreservoir, dem das Wasser mit natürlichem Gefälle zufliesst. Das Reservoir besteht aus 2 Kammern und hat im Ganzen 800 cbm Inhalt. Sein Wasserspiegel liegt 89,0 m hoch über dem tiefsten und 25,0 m hoch über dem höchsten Punkte der Stadt. Es ist im Boden und in den Wänden aus Stampfbeton hergestellt und mit Monier-Gewölben überdeckt. Die Länge der gesammten Rohrleitungen excl. der Anschlussleitungen beträgt ca. 13500 m und das Stadtrohrnetz allein hat ca. 6000 m Länge. Es sind damit 64 Hydranten und 15 Schieber verbunden und im An-
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schlüsse daran sind über 600 Zuleitungen von im Ganzen ca. 6500 m Länge hergestellt. Die Wasserabgabe an Private erfolgt nur nach Messern, von denen bis Ende 1898 im Ganzen 614 Stück und zwar 529 von C. A. S p a n n e r , Wien und 85 von L u x , Ludwigshafen, geliefert waren. Nach der Grösse verheilen sich diese wie folgt: Durchmesser mm: 13 15 20 25 30 40 Stückzahl . . . 445 76 72 13 6 2. Der Wasgerpreia betragt 30 Pf. pro cbm.
23. b. Edigheim. (E. 1388.) Das Kirchdorf E d i g h e i m wird demnächst wahrscheinlich mit ans dem Wasserwerke der Stadt F r a n k e n t h a l versorgt werden.
24. f. Eisenberg. (E. 1700, W. 270 mit je 6,2 B.) Im October 1898 ist mit der Herstellung einer WasserversorgungBanlage für das Pfarrdorf E i s e n b e r g nach dem Projecte des T. B. f. W. begonnen. Die Anlage ist zu M. 67 500 excl. der Zuleitungen oder zu M. 40 pro Einwohner veranschlagt und wird von der Firma J o o s s S ö h n e & C o m p , in L a n d a u ausgeführt Das Wasser wird durch 5 Quellenfassungen, von denen 3 in H e i n z e n d a l l e und 2 in S t e i n b o r n , ca. 2,5 km vom Orte entfernt liegen, gewonnen Und durch Rohre von 80 mm und 40 mm Durchmesser in einem gusseißernen Sammelkasten zusammengeführt. Von hier niesst es mit natürlichem Gefälle durch eine Leitung von 125 mm Durchmesser dem Vertheilungsnetze zu, das mit einem im Orte liegenden Hochreservoire von 175 cbm Inhalt verbunden ist. Die Leitungen erhalten 150 mm bis 80 mm Durchmesser und im Ganzen ca. 7300 m Länge. Damit sollen 9 öffentliche Ventilbrunnen und 42 Hydranten verbunden werden. Die Zuleitungen werden Wassermesser erhalten, von welchen vorläufig 200 Stück von 15 mm Durchmesser bei L u x , Ludwigshafen, bestellt sind. 25. f. Elbisheimerhof. (E. 118, W. 28 mit je 4 B.) Im Jahre 1898 ist nach dem Projecte des T. B. f. W. durch den Civilingenieur K ö l w e l in Z w e i b r ü c k e n als Unternehmer für das Dorf E l b i s h e i m e r h o f eine GravitationsWasserleitung ausgeführt, welche das Wasser einer in der Nähe des Dorfes entspringenden Quelle von 3 bis 10 Minutenlitern Ergiebigkeit einem 80 m davon entfernten Laufbrunnen durch eine Rohrleitung von 40 mm Durchmesser zuführt Für das Abwasser ist ein Reservoir von 20 cbm Inhalt mit einer darüber stehenden Pumpe aufgestellt Diese Anlage hat M. 5700 im Ganzen oder M. 48 pro Einwohner gekostet. 26. b. Erlenbrunn. (E. 562.) Für die Wasserversorgung des Dorfes E r l e n b r u n n lag im Jahre 1896 ein Project des T. B. I. W. vor, nach welchem das Wasser einer Tiefquelle durch eine von einem Benzinmotor getriebene Pumpe gefördert werden sollte. Ueber dessen Ausführung ist bislang nichts bekannt geworden. 27. k. Esthal. (E. 827, W. 156 mit je 5,2 B.) Für das Pfarrdorf E s t h a l ist im December 1898 nach dem Projecte des T. B. I. W. mit der Herstellung einer Wasserversorgungsanlage begonnen, welche für die öffentlichen Anlagen zu M. 46000 oder pro Einwohner
III. Regierungsbezirk Pfalz. zu M. 55,60 veranschlagt ist und von der Firma JOOBB S ö h n e & Co. in L a n d a u ausgeführt wird. Das WasBer wird aus dem M ü h l b r u n n e n und dem vorbeifliessenden B r e i t e n b a c h e gewonnen und künstlich gehoben. Eine Girard-Partialturbine mit einem Rade von 2,25 m Durchmesser erhält durch eine 920 m lange Leitung von 200 m m Durchmesser 720 Minutenliter Aufschlagwasser von 17,87 m Gefälle u n d fördert durch eine direct an die Turbinenwelle gekuppelte, doppeltwirkende, liegende Pumpe 2,5 cbm Wasser pro Stunde auf 117,0 m Höhe. Die P u m p e hat Plunger von 34,5 mm Durchmesser und 0,3 m H u b u n d macht 80 Doppelhübe pro Minute. Sie hat eine 690 m lange Saugeleitung und eine ca. 1100 m lange Druckleitung, beide von 50 mm Durchmesser. Das Wasser flieset in ein Hochreservoir von 100 cbm Inhalt, von welchem aus es durch 1180 m lange Rohre von 100 mm und 330 m lange Rohre von 80 m m Durchmesser zur Vertheilung gelangt Es sind damit 6 öffentliche Ventilbrunnen und 18 Hydranten verbunden, welche 16,0 m bis 33,0 m unter dem Reservoirspiegel stehen. In die Anschlussleitungen sollen Wassermesser eingeschaltet werden. 28. k. Forst.
(E. 617, W. 119 mit je 5,2 B.)
F ü r das Pfarrdorf F o r s t hat im Jahre 1892 der Civilingenieur P h . K r ä m e r in D ü r k h e i m nach seinem Proiecte einen Anschluss an die Wasserversorgung der Stadt W a c h e n h e i m ausgeführt, wofür M. 20000 oder M. 32,41 pro Einwohner verausgabt sind. Das Hochreservoir der Stadt W a c h e n h e i m , welches aus Quellen durch Zuleitungen mit natürlichem Gefälle versorgt wird, hat 1300 cbm Inhalt und dient für beide Orte gemeinschaftlich. Die Fallrohrleitung f ü r F o r s t hat 150 m m Durchmesser. Damit sind 15 Hydranten verbunden, und 80 Privatanschlüsse sind in Benutzung. Das Wasser wird nach Messern zum Preise von 15 Pf. pro cbm abgegeben. 29. b. Frankentlial.
(E. 14445, W. 1300 mit je 11,1 B.)
F ü r die Wasserversorgung der Stadt F r a n k e n t h a l genügten früher ausser dem Wasser aus den die Stadt aurchfliessenden Wasserläufen, der I s e n a c h und dem F u c h s b a c h e , die innerhalb der Stadt gesenkten Brunnen von ca. 6 m Tiefe, die allerdings einen schwankenden Wasseretand haben, aber stets ein gutes Trinkwasser lieferten. Im Jahre 1882 waren deren 36 öffentliche und 450 private vorhanden. Seit mehreren Jahren h a t aber das Wachsen der Stadt und das zunehmende Wasserbedürfniss das Verlangen nach einer einheitlichen Versorgung geweckt und im Jahre 1896 hat die Stadt in Verfolg eines im Jahre 1895 von dem T. B. f. W. auf ihren Antrag vorgelegten Projectes einen Credit von M. 20000 zum Studium der Grundwasserverhältnisse der Umgegend bewilligt. Das im weiteren Verlaufe ausgearbeitete und nunmehr vorliegende detaillirte Project des T. B. f. W., welches incl. Grunderwerb und 1000 Anschlussleitungen auf Mark 900000 oder M. 62,30 pro Einwohner veranschlagt ist, hat die Stadt auszuführen beschlossen u n d mit dem Baue wird Anfangs 1899 unter der Oberleitung des T. B. I. W. begonnen werden. Das Wasser soll südöstlich von der Stadt einem Grundwasserstrome zwischen O p p a u u n d E d i g h e i m durch 12 Filterbrunnen entnommen werden, welche bei 1,0 m Durchmesser durchschnittlich 9,0 m Tiefe erhalten werden
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und in durchschnittlich 190 m Entfernung von einander projectirt sind. F ü r jeden Brunnen ist eine Lieferung von 5 Sec.-Lit. angenommen, was 60 Sec.-Lit. im Ganzen entspricht. Das Wasser aus den 7 westlich gelegenen Brunnen wird durch eine Saugleitung von ca. 1400 m Länge, deren Durchmesser von 150 m m allmählich mit der Zahl der angeschlossenen Brunnen auf 350 mm anwächst, entnommen werden, während f ü r die östlich gelegenen 5 Brunnen eine ca. 1060 m lange Saugeleitung, die von 150 m m auf 250 m m Durchmesser anwächst, gewählt ist. Beide Leitungen werden sich kurz vor der Pumpstation zu einer Leitung von 400 m m Durchmesser vereinigen. I n der Pumpstation werden 2 liegende Dampfmaschinen mit Ventilsteuerung aufgestellt. Die eine ist eincylindrisch angenommen u n d soll eine effective Leistung von 30 PS. bei 70 Umdrehungen pro Minute haben. Sie erhält einen Dampfkolben von 275 mm Durchmesser und 0,6 m Hub. Die andere Maschine wird eine effective Leistung von 60 PS. bei 87 Umdrehungen pro Minute haben. Es ist dafür eine Tandem-Verbundmaschine mit Kolben von 270 m m resp. 450 m m Durchmesser u n d 0,7 m H u b angenommen. Beide Maschinen werden mittels Riemen durch Deckentransmission 3 Pumpen antreiben, welche, durch Frictionskupplungen eingeschaltet, abwechselnd in Betrieb genommen werden können. Die Pumpen werden liegende, doppeltwirkende Zwillings - Innenplungerpumpen sein. Die Plunger erhalten 200 m m Durchmesser und 0,3 m H u b und sollen 53 Doppelhübe pro Minute machen. Jede Pumpe wird pro Minute 388 cbm Wasser auf 52,0 m effective Höhe fördern. F ü r die Dampfbereitung sind 2 Zweiflammrohrkessel von je 35 qm Heizfläche f ü r 6,5 Atm. Dampfspannung angenommen. Für weitere Kessel und Pumpen ist ein entsprechender Raum vorgesehen. Südlich neben dem Maschinenhause soll ein' Wasserthurm erbaut werden, in welchem ein Intze-Reservoir von 800 cbm Inhalt, mit seinem Wasserspiegel 39,2 m hoch über Terrain, aufgestellt werden wird, während die Thurmspitze des Baues 51,0 m hoch emporragen soll. In dem Thurme sollen auch Wohnungen f ü r das Maschinenpersonal liegen. F ü r einen nördlich vom Maschinenhause anzulegenden Kohlenraum ist eine directe Verbindung mit der Localbahn F r a n k e n t h a l - L u d w i g s h a f e n vorgesehen. Die Fallrohrleitung zur Stadt erhält ca. 3000 m Länge u n d 300 m m Durchmesser. Das mittlere Niveau der Stadt liegt auf 95,0 m + 0 und der mittlere Wasserspiegel des Reservoirs auf 132,0 m + 0, so dass der Höhenunterschied 37,0 m beträgt. Das Rohrnetz in der Stadt wird aus einer Ringleitung von 300 m m Durchmesser u n d 2 Querleitungen von 250 m m Durchmesser bestehen. Die übrigen Leitungen erhalten 200 mm bis 100 mm Durchmesser. Mit dem Rohrnetze werden 227 Unterflurhydranten verbunden. Die gusseisernen Leitungen erhalten im Ganzen einschliesslich der Saug-, Druck- und Fallrohre eine Länge von ca. 25000 m. Die Wasserabgabe wird nach Wassermessern erfolgen. Der eventuelle Anschluss der Orte E d i g h e i m und O p p a u mit zusammen 4100Einwohnern an das Wasserwerk ist in's Auge gefasst. 30. g. Friedelhausen. (E. 217, W. 42 mit je 5,2 B.) I m J a h r e 1896 ist nach dem Proiecte des T. B. f. W. für das Dorf F r i e d e l h a u s e n eine Wasserversorgungsanlage hergestellt, welche M. 14193 oder M. 65,40 pro Einwohner gekostet hat.
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III. Regierungsbezirk Pfalz.
Das Wasser wird der aus einem Bergwerke kommenden, eisenhaltigen Quelle des H u t s c h w a c h e s , der eine Ergiebigkeit von 60 Minutenlitern hat, entnommen und in unmittelbarer Nähe der Entnahmestelle nach dem System - Piefke enteisent. Aus einem Hochreservoire von 30 cbm Inhalt flieset es dann durch Rohre von 1160 m Länge und 70 mm und 80 mm Durchmesser mit natürlichem Gefälle 6 Hydranten und 6 öffentlichen Ventilbrunnen zu. 31. f. Ganersheim. (E. 573, W. 116 mit je 5 B.) Ende November 1898 ist für das Pfarrdorf G a n e r s h e i m nach dem Projecte des T. B. f. W. von dem Unternehmer J o o s s S ö h n e & C o m p , in L a n d a u mit der Ausführung einer Wasserversorgungsanlage begonnen, welche zu M. 29000 oder M. 50 pro Einwohner für die öffentlichen Anlagen ezcl. der Anschlussleitungen veranschlagt ist. Das Wasser wird einem nordwestlich und 800 m vom Orte entfernt gelegenen Quellengebiete von einer Minimalergiebigkeit von 60 Minutenlitern entnommen. Die Quellenzuleitung hat 60 mm Durchmesser, und es flieset das Wasser mit natürlichem Gefalle zu einem zweitheiligen Hochreservoire von 80 cbm Inhalt, das südlich vom Orte auf einem Höhenrücken erbaut werden soll. Die Leitungen erhalten im Ganzen ca. 2500 m Länge von 150 mm bis 80 mm Durchmesser. Damit werden 19 Hydranten verbunden, die 12,0 m bis 30,0 m tief unter dem Wasserspiegel des Hochreservoires hegen werden. Oeffentliche Brunnen sollen nicht aufgestellt werden und für die Zuleitungen werden vorläufig keine Wassermesser eingeschaltet werden. 32. f. Gangrehweiler. (E. 715, W. 140 mit je 5 B.) Für die Wasserversorgung des Pfarrdorfes G a n g r e h w e i l e r wird im März 1899 mit der Herstellung einer Wasserversorgungsanlage begonnen, für welche das Project vom T. B. f. W. aufgestellt ist, und deren Ausführung der Firma O l t s c h & C o m p , in Z w e i b r ü c k e n übertragen ist. Die Anlage ist excl. der Zuleitungen zu M. 26500 im Ganzen oder M. 37 pro Einwohner veranschlagt. Das Wasser soll in ca. 1 km Entfernung östlich vom Orte erschlossen werden und durch eine 400 m lange Zuleitung von 60 mm Durchmesser mit natürlichem Gefälle einem Hochreservoire von 80 cbm Inhalt zufliessen. Die Rohrleitungen werden ca. 2600 lfd. m Länge von 125 mm bis 80 mm Durchmesser erhalten, mit welchen 5 Ventilbrunnen und 18 Hydranten, welche unter 30,0 m bis 39,0 m Druck stehen, verbunden werden sollen. Für die Zuleitungen sollen vorläufig Wassermesser nicht aufgestellt werden. 33. c. Germersheim. (E. 6137, W. 429 mit je 14,3 B.) Für die Stadt und die Festung G e r m e r s h e i m , deren Versorgung früher ausschliesslich aus gegrabenen Brunnen innerhalb des Stadtgebietes erfolgte und, abgesehen von der Zeit einer eventuell langen Trockenheit, stets genügt hat, ist nach dem Projecte des T. B. f. W. in den Jahren 1892 bis 1894 eine Wasserversorgungsanlage hergestellt, welche, einschliesslich M. 41314 für private und M. 32514 für militärische Zuleitungen, M. 295870 im Ganzen oder M. 48,22 pro Einwohner gekostet hat. Die maschinellen Anlagen für dieses Werk hat die A u g s b u r g e r M a s c h i n e n f a b r i k in A u g s b u r g geliefert
und die Rohrleitungen sind von der Firma J o o s s S ö h n e & C o m p , in L a n d a u verlegt Oestlich von der Stadt im k l e i n e n W ö r t h ist ein Brunnen von 3,0 m Durchmesser und 8,8 m Tiefe aus Monier - Ringen hergestellt und mit diesem sind 6 kleinere Brunnen zur Gewinnung von Grundwasser verbunden, welche 1,0 m Durchmesser haben. 3 von den Brunnen dienten gleich Anfangs als Filterbrunnen und in die übrigen sind nachträglich Filter eingebracht. In 760 m Entfernung von dem grossen Brunnen ist ein Maschinenhaus erbaut. In demselben befinden sich 2 Verbundmaschinen mit Schiebersteuerung und 2 Einflammrohrkessel von je 16 qm Heizfläche, die für 4,5 Atm. Dampfspannung concessionirt sind. Die Maschinen betreiben eine jede eine tief aufgestellte Hebepump$ und eine höher aufgestellte Zwillingspumpe, welche aus einem Saugebassin das von der Hebepumpe gehobene Wasser auf 55,0 m Höhe fördert. Die Leistung jeder Maschine beträgt 72 cbm pro Stunde. Die Länge der für die Stadt ausgeführten Leitungen beträgt ca. 10000 m und für die militärischen Anlagen sind ca. 5 500 lfd. m Rohre verlegt. Es sind im Ganzen 89 Hydranten und 92 Schieber mit diesen Leitungen verbunden. Anschlussleitungen sind ca. 400 für Private und ca. 50 für das Militär hergestellt. Die Wasserabgabe erfolgt nur nach Messern, von denen bis Ende 1898 im Ganzen 485 Stück bezogen sind und zwar 265 von C. A. S p a n n e r , Wien, 8 von B o p p & R e u t h e r , Mannheim, und 212 von L u x , Ludwigshafen. Nach der Grösse vertheilen sich diese wie folgt: Durchmesser mm 13 15 20 25 30 Stückzahl 208 208 52 9 1. 34. h. Gleisweiler. (E. 476, W. 112 mit je 4,3 B.) Für das Pfarrdorf G l e i s w e i l e r ist im Jahre 1893 nach dem Projecte des Kreisbaumeisters V ö l k e r in L a n d a u eine Gravitationswasserleitung mit einem Kostenauf wände von M. 3500 hergestellt, welche aus der 50,0 m hoch über dem Orte gelegenen H i n z l o c h Q u e l l e von 50 Minutenlitern Lieferung gespeist wird. Die Zuleitung hat 50 mm Durchmesser und versorgt 4 öffentliche Brunnen. Damit sind ferner 67 Anschlussleitungen verbunden, welche das Wasser durch von L u x , Ludwigshafen, gelieferte Messer erhalten, von denen 63 von 15 mm, 3 von 20 mm und einer von 25 mm Durchmesser sind. 35. b. Griinstadt. (E. 3637, W. 478 mit je 7,6 B.) Seit dem Jahre 1893 besitzt die Stadt G r ü n s t a d t eine Wasserversorgungsanlage, die nach dem Projecte des T. B. f. W. ausgeführt ist und, einschliesslich M. 41202 für Anschlußsleitungen, M. 117 391 im Ganzen oder M. 32,27 pro Einwohner gekostet hat. Die Rohrlegungen hat die Firma G r o s s e l f i n g e r & C o m p , in M a n n h e i m ausgeführt. Das Wasser wird aus einer bei M e r t e s h e i m und 2 km von G r ü n s t a d t entfernt liegenden Quelle von durchschnittlich 235 Minutenlitern Ergiebigkeit gewonnen und mit natürlichem Gefälle durch ein Rohr von 90 mm Durchmesser einem zweitheiligen Hochreservoir von 658 cbm Inhalt zugeführt. Das Reservoir ist aus Stampfbeton hergestellt. Sein Wasserspiegel liegt 19,0 m bis 29,0 m über dem Ortsniveau. Die Vertheilungsleitungen haben ca. 5800 m Länge von 100 mm, 125 mm, 150 mm und 175 mm Durchmesser. 49 Hydranten und 33 Schieber sind damit verbunden
I H Regierungsbezirk Pfalz. und ca. 400 private Anschlussleitungen sind in Benutzung, welchen das Wasser meistens durch Messer zufliegst. Es sind im Ganzen 409 Wassermesser bezogen, von welchen 240 Stück von C. A. S p a n n e r , Wien, und 169 Stück von L u x , Ludwigshafen, geliefert sind. Dieselben vertheilen sich nach den Dimensionen, wie folgt: Durchmesser mm 13 15 20 25 30 40 15 Stückzahl 198 ' 165 31 11 2 1 1. 36. f. Guttenbacherhof. (E. 64, W. 8 mit je 8 B.) Für den Weiler G u t t e n b a c h e r h o f ist im Jahre 1896 eine Wasserversorgungsanlage nach dem Projecte des T. B. f. W. ausgeführt, welche im Ganzen M. 6444 oder M. 100,70 pro Einwohner gekostet hat. Das Wasser wird ca. 800 m östlich vom Orte aus den Quellen am B r e m e n b e r g e von ca. 48 Minutenlitern Ergiebigkeit entnommen, die 37,5 m hoch über dem mittleren Orteniveau liegen. Mit natürlichem Gefälle fliesst es von deren Sammelschachte einem 18,0 m tiefer liegenden Hochreservoir von 28 cbm Inhalt durch eine 300 m lange Leitung von 40 mm Durchmesser zu und gelangt von hier im Orte durch Vertheilungsleitungen von 80 mm Durchmesser an 3 Hydranten und an 2 öffentlichen Brunnen zur Abgabe. 37. k. Haardt. (E. 1386, W. 230 mit je 6,0 B.) Für das Pfarrdorf H a a r d t hat die im Jahre 1890 hergestellte Wasserversorgungsanlage, deren Kosten M. 44989 betragen haben, bereite im folgenden Jahre Erweiterungen verlangt, welche M. 9789 kosteten und durch welche die Gesammtanlagekosten auf M. 54778 gestiegen sind. Im Jahre 1893/94 fand nach dem Projecte des Civilingenieurs K ö l w e l in Z w e i b r ü c k e n eine nochmalige, von ihm ausgeführte Erweiterung der Anlage statt, welche M. 48177 gekostet hat, so dass die Gesammtanlagekosten jetzt M. 102955 oder M. 74,28 pro Einwohner betragen. Die letzte Erweiterung bezweckte die Fassung von 5 ferneren Quellen von 180 Minutenlitern Ergiebigkeit im S i l b e r t h a l e , welche 90,0 m höher als der Ort liegen und deren Wasser mit natürlichem Gefälle durch eine 6330 m lange Leitung von 100 mm Durchmesser in die alten Leitungen eingeführt ist. Letztere Leitungen haben damals gleichzeitig eine Erweiterung erfahren. Die Wasserabgabe an Private findet nur durch Messer statt, deren im Ganzen 260 von C. A. S p a n n e r , Wien, geliefert sind und die folgende Dimensionen haben: Durchmesser mm 13 15 20 25 Stückzahl 26 223 8 3. 38. k. Hambach. (E. 2258, W. 365 mit je 6,7 B.) Für die Gemeinde H a m b a c h , welche aus den 3 Orten O b e r h a m b a c h , M i t t e l h a m b a c h und U n t e r h a m b a c h besteht, ist im Jahre 1893 eine gemeinschaftliche Wasserversorgungsanlage hergestellt, welche, einschliesslich M. 27 390 für Anschlussleitungen, M. 153752 im Ganzen oder M. 12,13 pro Einwohner gekostet hat. Die Gesammtanlage hat der Civilingenieur K ö l w e l in Z w e i b r ü c k e n nach dem Projecte des T. B. f. W. ausgeführt Das Wasser wird aus 4 Quellen von durchschnittlich 300 Minutenlitern Ergiebigkeit, die im K a l t e n b r u n n e r T h a l e und in dessen Seitenthälern entspringen, gesammelt und durch Leitungen von 40 mm
bis 150 mm Weite und ca. 8 500 m Länge mit natürlichem Gefälle einem zweitheiligen Hochreservoire von 600 cbm Inhalt zugeführt. Dessen Wasserspiegel überragt die höchsten Punkte der 3 verschiedenen Orte um 49,0 m, um 88,0 m und um 74,0 m. Die Vertheilungs- und Strassenleitungen haben 150 mm bis 100 mm Durchmesser und ca. 5500 m Länge. Es sind damit 46 Hydranten und 16 öffentliche Brunnen verbunden. 318 Privatanschlussleitungen mit eingebauten Waasermessern sind ausgeführt. Von C. A . S p a n n e r , Wien, sind dafür 338 Messer von folgenden Dimensionen geliefert: Durchmesser mm 13 15 20 25 30 Stückzahl 291 1 25 10 1. 39. m. Heiligenstein. (E. 1088, W. 195 mit je 5,6 B.) Das Pfarrdorf H e i l i g e n s t e i n wird seit dem Jahre 1892 von dem Wasserwerke S p e y e r aus mit Wasser versorgt und zwar mittels eines directen Anschlusses an dessen Hauptdruckleitung. Die Kosten für das erforderliche Rohrnetz haben M. 27007 betragen. Dasselbe besteht aus Rohren von 125 mm bis 60 mm Durchmesser, und es sind 11 Hydranten damit verbunden. Hinter dem Abzweige aus dem Rohre für S p e y e r ist ein Hauptmesser aufgestellt, nach welchem das Wasser mit 20 Pf. pro cbm der W a s s e r w e r k s g e s e l l s c h a f t S p e y e r zu bezahlen ist. Im Dorfe sind 168 Anschlussleitungen in Benutzung, und es beträgt der jährliche Gesammtconsum ca. 12000 cbm. 40. a. Hermersbergerhof. (E. 52, W. 10 mit je 5 B.) Für die Wasserversorgung des H e r m e r s b e r g e r h o f s ist Ende des Jahres 1896 nach dem Project des T. B. f. W. eine Anlage hergestellt, welche M. 7 700 im Ganzen oder M. 148 pro Einwohner gekostet hat. Die Firma O l t s c h & C o m p , in Z w e i b r ü c k e n hat die sämmtlichen Arbeiten dafür ausgeführt. Das Wasser wird durch 2 Hereka-Widder Nr. 6 auf 138,0 m effective Höhe gedrückt. 240 bis 300 Minutenliter Aufschlagwasser mit 15,0 m Gefälle fliessen jedem Widder durch eine 45 m lange Flanschenrohrleitung von 70 mm Durchmesser zu, und es werden durch die Widder davon 7 bis 9 Minutenliter Wasser durch eine Druckleitung von 495 m Länge und von 40 mm Durchmesser in den Hof gefördert und hier gelangt das Wasser durch 160 lfd. m Rohre von 40 mm Durchmesser an 2 Ventilbrunnen zum Ausflusse. 41. f. Hintersteinerhof. (E. 34, W. 6 mit je 5,7 B.) Für den Weiler H i n t e r s t e i n e r h o f ist im Jahre 1895 nach dem Projecte des Ingenieurs W a c k e r n a g e l in K r e u z n a c h eine Wasserversorgungsanlage ausgeführt, welche M. 6131 im Ganzen oder M. 180,32 pro Einwohner gekostet hat. Das Wasser wird aus einer Quelle von 2 bis 3 Minutenlitern Lieferung, die 37,0 m höher als der Ort liegt, gewonnen und mit natürlichem Gefälle einem Hochreservoire von 6 cbm Inhalt durch eine 320 m lange Leitung von 40 mm Durchmesser zugeführt. Von hier gelangt es durch eine 760 m lange Leitung von 50 mm Durchmesser, mit der ein Hydrant verbunden ist, zur Vertheilung. 42. b. Hoenningen. (E. 183, W. 83.) Für das Dorf H o e n n i n g e n ist im Herbst 1897 nach dem Projecte des T. B. f. W. durch die Firma
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m . Regierungsbeiirk Pfal».
J o o s s S ö h n e & C o m p , in L a n d a u eine Wasserversorgungsanlage ausgeführt, welche, einschliesslich M. 635 für Anschlussleitungen, M. 10 725 im Ganzen oder Mark 58,60 pro Einwohner gekostet hat. Das Wasser wird aus einer ca. 1500 m vom Orte entfernt liegenden Quelle von 35 Minutenlitern Ergiebigkeit gewonnen und durch eine Leitung von 60 mm Durchmesser mit natürlichem Gefälle einem am To d t eng a n g e gelegenen und aus Stampfbeton und Bruchsteinen erbauten Hochreservoire von 120 cbm Inhalt zugeleitet, von wo eine Rohrleitung von 80 mm Durchmesser das Wasser zum Orte führt und hier vertheilt. Damit sind 3 Hydranten und 2 öffentliche Ventilbrunnen, sowie 7 Anschlussleitungen für Private mit Wassermessern verbunden. 43. d. Homburg i. d. Pfalz.
(E. 4273.)
Für die Wasserversorgung der Stadt H o m b u r g liegt seit dem Jahre 1896 das Project für eine Central anlage mit künstlicher Förderung von zu erbohrenem Grundwasser vor. Den Betrieb des Pumpwerkes beabsichtigt man durch Elektromotoren zu bewirken. An die Ausführung ist bislang noch nicht herangetreten. 44. f. Hoof. (E. 432, W. 83 mit je 5 B.) Für die Wasserversorgung des Kirchdorfes H o o f ist nach dem Projecte des T. B. f. W. im Frühjahr 1895 mit der Fassung einer 600 m östlich vom Orte entfernten Quelle von 15 Minutenlitern Ergiebigkeit begonnen, welche 25,0 m hoch über dem Ortsniveau liegt. Es ist dafür ein Sammler von 5 cbm Inhalt und eine Leitung von 50 mm Durchmesser für 2 öffentliche Brunnen hergestellt worden. Die Kosten dafür waren auf M. 5100 veranschlagt. Diese neue Leitung ist dann mit einer älteren verbunden, welche nördlich vom Orte aus 1100 m Entfernung das Wasser einer Quelle von 14,5 Minutenlitern Ergiebigkeit im B u c h e n g r a b e n und in 2,0m grösserer Höhenlage über dem Ortsniveau durch eine Leitung von 70 mm Durchmesser einem öffentlichen Brunnen zuführt. 45. f. Jacobsweiler. (E. 340, W. 76 mit je 4,5 B.) Für das Kirchdorf J a c o b s w e i l e r ist im Jahre 1893 nach dem Projecte des T. B. I. W. mit einem Kostenaufwande von M. 9897 im Ganzen oder M. 29,11 pro Einwohner eine Wasserveroorgungsanlage durch die Firma J o o s s S ö h n e & C o m p , in L a n d a u ausgeführt. Das Wasser aus 2 verschieden hochgelegenen Quellen ist mit natürlichem Gefalle durch 2 Rohrleitungen zugeleitet und versorgt den Ort in 2 verschiedenen Druckzonen. In der oberen Zone werden 2 Ventilbrunnen und in der unteren Zone 3 Laufbrunnen und ein Ventilbrunnen gespeist. 13 Privatgrundstücke sind an die Leitungen angeschlossen. 46. e. Imsbach.
(E. 1020, W. 169 mit je 6,0 B.)
Für das Pfarrdorf I m s b a c h hat der Civilingenieur K ö l w e l in Z w e i b r ü c k e n im Jahre 1893 nach seinem Projecte eine Wasserversorgungsanlage ausgeführt, welche M. 18000 im Ganzen oder M. 17,65 pro Einwohner gekostet hat. Das dafür benutzte Wasser iiiesst aus einem verlassenen Stollen ab und zwar in einer Mächtigkeit von 360 bis 480 Minutenlitern. Mit natürlichem Gefälle wird ein Theil davon in ein Hochreservoir von 50 cbm Inhalt
geleitet, dessen Wasserspiegel 6,0 m hoch über dem höchsten Ortepunkte liegt. Die Länge des Vertheilungsnetzes beträgt 2450 lfd. m und dieses besteht aus Rohren von 80 mm Durchmesser. Damit sind 7 Hydranten und 11 öffentliche Ventilbrunnen verbunden. 25 Grundstücke haben Anschlussleitungen erhalten. 47. e. Johanniskreuz. (E. 18, W. 3 mit je 6 B.) Für die k. Forstamtsgebäude der Einöde J o h a n n i s k r e u z ist nach dem Projecte des T. B. f. W. im Jahre 1896 eine Wasserversorgungsanlage hergestellt, welche M. 20227 gekostet hat. Die Maschine zur künstlichen Hebung des Wassere hat die A u g s b u r g e r M a s c h i n e n f a b r i k in A u g s b u r g geliefert und die übrigen Arbeiten hat der Civilingenieur K ö l w e l in Z w e i b r ü c k e n ausgeführt Es ist dafür die höher liegende der beiden, südlich von J o h a n n i s k r e u z austretenden Quellen, der sog. P f e r d e b r u n n e n , dessen Wasser sich mit der B u r g a l b vereinigt, gefasst. Dieses Wasser wird gleichzeitig als Förder- und als Betriebswasser durch eine 140 m lange Leitung von 125 mm Durchmesser einer Pumpstation zugeführt Eine hier aufgestellte Girard-Turbine erhält davon 2,7 Sec.-Lit. als Aufschlagwasser von 17,0 m Gefälle und betreibt eine direct gekuppelte, liegende, doppeltwirkende Pumpe, die ca. ein cbm Wasser pro Stunde auf 56,0 m Höhe hebt. Eine Druckleitung von 1890 m Länge und 40 mm Durchmesser führt das geförderte Wasser zu einem Hochreservoire von 20 cbm Inhalt, das 22,0 m hoch über dem Forsthause liegt. Die Wasservertheilung erfolgt hier durch eine 1680 m lange Leitung von 80 mm Durchmesser, mit der 2 Hydranten verbunden sind. Im Jahre 1897 ist die Leitung mit einem Durchmesser von 40 mm um 330 m verlängert, um für 3, zur Gemeinde T r i p p s t a d t gehörige Anwesen Ventilhähne anbringen zu können, was M. 2482 gekostet h a t Ferner ist für den Betrieb des Pumpwerkes damals noch eine zweite Quelle zugeleitet, wofür M. 1800 verausgabt sind. Auch war damals eine Vergrösserung des Reservoirs auf 50 cbm Inhalt in Aussicht genommen. 48. e. Kaiserslautern. (E. 40766, W. 3000 mit je 13,5 B.) Die Wasserversorgung der Stadt K a i s e r s l a u t e r n erfolgte früher durch eine grössere Zahl von artesischen Brunnen. Es waren deren 71 öffentliche und 560 private von 20,0 m bis 30,0 m Tiefe vorhanden, welche eine ziemlich conBtante Ergiebigkeit besassen. Ausserdem wurde durch eine Gravitationsleitung, die aus hölzernen Rohren bestand, Quellwasser aus 1,6 km Entfernung in die Stadt geleitet und diente hier zur Speisung von 7 öffentlichen Laufbrunnen. Dieses Wasser wurde auch in 6 Privatgrundstücke eingeführt. Zur Erzielung einer besseren Versorgung hat die Stadt für ihre Rechnung in den Jahren 1888 und 1889 ein städtisches Wasserwerk nach dem Projecte des Ingenieurs H. G r u n e r in B a s e l ausführen lassen, welches für eine tätliche Leistung von 6000 cbm bestimmt ist und ca. M. 400000 gekostet h a t Im Jahre 1893/94 hat dann eine Erweiterung des Rohrnetzes stattgefunden, wofür M. 8400 aufgewendet sind. Das Wasser wird 4 km oberhalb der Stadt aus den L a u t e r s p r i n g - Q u e l l e n , über welche die Stadt nach Erledigung verschiedener rechtlicher Schwierigkeiten das freie Verfügungsrecht erhalten hat, entnommen, welche
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im L a u t e r t h a i e in der Buntsandsteinformation aus- II 50. d. Kindsbach. (E. 850, W. 136 mit je 6,3 B.) treten und eine Ergiebigkeit von 9600 bis 12000 MiFür die Gemeinde K i n d s b a c h ist im Jahre 1896 nutenlitern haben. Eine Cementrohrleitung von 350 mm Durchmesser führt das Wasser einem Hauptsammei- durch den Civilingenieur K ö l w e l in Z w e i b r ü c k e n schachte zu und von hier gelangt es durch eine gleich nach dessen Projecte eine Wasserversorgungsanlage ausgrosse Cementrohrleitung von ca. 3000 m Länge mit natür- geführt, welche zu M. 22000 im Ganzen oder M. 25,88 lichem Gefälle zu einem Pumpenschachte in der Nahe pro Einwohner veranschlagt war. Das Wasser wird aus einer im B ä r e n l o c h e geder Stadt, neben welchem eine Pumpstation erbaut ist. Die beiden Schächte haben UeberlairDeitungen von ca. legenen Quelle von 180 Minutenlitern Lieferung gewonnen 400 m Länge und 300 mm Durchmesser erhalten, die und durch eine ca. 500 m lange und 80 mm weite Graaus Cementrohren bestehen und in den L a u t e r b a c h , vitationsleitung einem Hochreservoire von 100 cbm Inhalt zugeführt. resp. in den M i t t e l b a c h einmünden. Durch Rohrleitungen von 100 mm bis 50 mm DurchIn der Pumpstation sind 2 liegende Eincylinder- messer und von im Ganzen 2 750 m Länge werden maschinen von je 32 PS., deren Dampfkolben 375 mm 27 Hydranten und 7 öffentliche Brunnen gespeist. Ca. Durchmesser und 0,75 m Hub haben, aufgestellt. Jede 100 Grundstücke haben bislang Anschlussleitungen daran derselben treibt eine doppeltwirkende Pumpe mit freien erhalten. Ventilen und mit Plungern von 230 mm Durchmesser und 0,75 m Hub an. Bei 30 Doppelhüben pro Minute 51. f. Kirchheimbolanden. (E. 3500.) fördert jede Maschine 104 cbm Wasser pro Stunde auf Die Wasserversorgung der Stadt K i r c h h e i m ca. 64,0 m Höhe. Für die Dampfbereitung sind 3 Dampfkessel aufgestellt. Die Maschinen und die Pumpen sind b o l a n d e n erfolgt ausser aus 7 öffentlichen und zahlvon G e b r ü d e r S u l z e r in W i n t e r t h u r ( L u d w i g s - reichen Privatbrunnen seit dem Jahre 1882 durch eine Quellwasserleitung, deren Herstellung M. 30000 h a f e n ) geliefert. gekostet hat. Das Wasser der dicht neben der Stadt Auf dem R e t z e n b e r g e ist ein Hochreservoir her- entspringenden Quelle wird mit natürlichem Gefälle gestellt, das aus 2 selbstständigen Theilen von je 600 cbm einem Hochreservoire von 100 cbm Inhalt zugeleitet und Inhalt besteht. Der Wasserspiegel des Reservoirs liegt gelangt durch ca. 1100 m gusseiserner Rohre von 100 mm 30,0 m bis 60,0 m hoch über dem um ebensoviel vari- Durchmesser zur Vertheilung. Die tägliche Abgabe von irenden Stadtniveau. Das Vertheilungsnetz steht unter Wasser beträgt ca. 120 cbm. einem einheitlichen Drucke und hatte Anfangs eine geIm Jahre 1897 ist ferner von einem offenen Weiher, sammte Länge von ca. 26 000 m von Rohren von 400 mm der ca. 1000 cbm Inhalt hat, eine 500 m lange Zuleitung bis 80 mm Durchmesser mit 146 Schiebern, 5 Spül- zur Stadt für Nutzwasser hergestellt, wofür ca. M. 4000 vorrichtungen und 200 Hydranten. verausgabt wurden. Aus der Quellwasserleitung werden 13 öffentliche Die Wasserabgabe für Private erfolgt ausschliesslich durch Wassermesser, von welchen bis Ende 1898 im Brunnen gespeist. 8 Häuser haben Anschlussleitungen Ganzen 3680 geliefert sind und zwar 23 von B o p p & an diese und 8 Hydranten sind damit verbunden. Trotzdem ist die Wasserversorgung der Stadt schon R e u t h e r , Mannheim und 3659 von C. A. S p a n n e r , seit Jahren allgemein als eine völlig ungenügende erWien, die sich nach der Grösse wie folgt vertheilen: kannt, und es sind bereits verschiedene Projecte für Durchmesser mm 7 10 13 15 20 25 30 40 50 eine bessere Anlage aufgestellt, welche auch im Jahre Stückzahl . . . 34 39 2497 191 729 123 28 13 28. 1893 dem T. B. f. W. zur Begutachtung unterbreitet wurden, ohne dass man dadurch zu einem Resultate gelangt wäre. 49. b. Kindenheim. (E. 791, W. 153 mit je 5,2 B.) Kürzlich hat die Stadt dem Civilingenieur O. S m r e c k e r in M a n n h e i m die Concession zum Bau und Betriebe Für das Pfarrdorf K i n d e n h e i m ist im Jahre 1898 eines Wasserwerkes, eventuell in Verbindung mit einem nach dem Projecte des T. B. f. W. eine WasBerversor- Elektricitätswerke, ertheilt, und damit ist sie wenigstens gungsanlage durch den Civilingenieur K ö l w e l in Z w e i - vorläufig weiterer Sorge enthoben. b r ü c k e n ausgeführt, welche zu M. 35200 im Ganzen oder M. 44,33 pro Einwohner veranschlagt war. 52. b. Kleinbockenheim. (E. 700, W. 163 mit je 4,3 B.) Das Wasser wird aus einem ca. 1250 m südFür das Pfarrdorf K l e i n b o c k e n h e i m i s t im Sommer westlich vom Orte und nördlich vom W e i d e n g r a b e n entfernt gelegenen Quellgebiete durch eine 450 m lange 1897 nach dem Projecte des T. B. f. W. durch den CivilSickergallerie aus Thonrohren von 200 mm Durchmesser ingenieur K ö l w e l in Z w e i b r ü c k e n eine Wasservererschlossen und mit natürlichem Gefälle durch eine sorgungsanlage ausgeführt, welche, einschliesslich M. 13454 200 m lange Leitung von 100 mm Durchmesser einem für Zuleitungen, im Ganzen M. 39 746 oder M. 56,70 pro zweitheiligen Hochreservoire von 150 cbm Inhalt zu- Kopf gekostet hat. geführt, das aus Beton hergestellt und zwischen eisernen Das Wasser wird aus 3 Quellen, die westlich von Trägern überwölbt ist. dem Dorfe und südlich von K i n d e n h e i m am Fusse Die Fallrohr- und die Strassenrohrleitungen haben des K a t z e n s t e i n s in einer Mächtigkeit von 52 bis Von dem 125 mm bis 80 mm Durchmesser und sind mit 21 Unter- 90 Minutenlitern entspringen, gewonnen. flurhydranten verbunden. Die Gesammtlänge aller guss- Sammelschachte der Quellen führt eine ca. 600 m lange eisernen Leitungen beträgt 2980 m. Oeffentliche Brunnen Leitung von 50 mm Durchmesser das Wasser mit natürsind nicht vorhanden. Es sind aber ca. 150 Anschluss- lichem Gefälle einem Hochreservoire von 80 cbm Inhalt leitungen mit Wassermessern, welche L u x , Ludwigs- zu, dessen Wasserspiegel 36,5 m über dem tiefst gehafen, geliefert hat, in Benutzung. Von diesen haben legenen Hydranten im Orte liegt. 125 Stück 15 mm, 18 Stück 20 mm, 7 Stück 25 mm und Die Vertheilungsleitungen haben 100 mm und 80 mm ein Stück 30 mm Durchmesser. Durchmesser und im Ganzen 2 770 m Länge. Damit
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sind 24 Hydranten und 160 Anschlussleitimgen, aber keine öffentlichen Brunnen verbunden. Für die Anschlussleitungen sind 171 Wassermesser von L u x , Ludwigshafen, geliefert, von denen 157 von 15 mm, 10 von 20 mm und 4 von 25 mm Durchmesser sind. 53. a. Klingenmünster. (E. 1222, W. 238 mit je 5,1 B.) Das Pfarrdorf K l i n g e n m ü n s t e r besitzt seit December 1895 eine Wasservorsorgungsanlage, welche nach dem Projecte des T. B. f. W. hergestellt ist und, einschliesslich M. 4563 für Anschlussleitungen, M. 47 173 im Ganzen oder M. 38,60 pro Einwohner gekostet hat. Die gesammte Anlage ist von der Firma O l t s c h & Comp. i n Z w e i b r ü c k e n a l s Unternehmerin ausgeführt. Das Wasser wird aus 5 Quellen, welche in 4 km Entfernung westlich vom Orte im Gemeindewalde in einem Seitenthale des K l i n g b a c h t h a i e s liegen und 90 bis 144 Minutenliter liefern, entnommen. Ein 3,3 km vom Orte entfernt liegender Hauptsammler von 5 cbm Inhalt nimmt das Wasser aus 4 derselben auf und dieses fliesst von hier in einem Rohre von 90 mm Durchmesser mit natürlichem Gefälle bis zum Orte. Von hier ab ist die Leitung durch den Ort mit 125 mm Durchmesser bis zu einem Hochreservoire, das hinter dem Orte liegt, weitergeführt und an diese Leitung ist die fünfte Quelle direct angeschlossen. Das Reservoir hat 200 cbm Inhalt und liegt 14,5 m über dem höchsten und 33,0 m über dem tiefsten Hydranten im Orte. Die Rohrleitungen haben im Ganzen ca. 6 200 m Länge, wovon auf das Strassenrohrnetz ca. 2200 lfd. m von 125 mm bis 80 mm Durchmesser entfallen. Es sind damit 24 Hydranten und 40 öffentliche Ventilbrunnen verbunden. 159 Anschlussleitungen, von denen nur 3 Wassermesser haben, sind in Benutzung. Als Wasserpreis ist im Jahre für jede Anschlussleitung M. 4 und ferner für jede Zapfstelle M. 1, sowie fUr jeden Bewohner oder jedes Stück Vieh 50 Pf. zu zahlen.
54. g. Konken. (E. 669, W. 132 mit je 5,1 B.) Für das Pfarrdorf K o n k e n ist im Jahre 1893 die alte Wasserleitung nach dem Projecte des T. B. f. W. völlig umgebaut. Diese Arbeiten haben M. 6425 im Ganzen oder M. 9,60 pro Einwohner gekostet. Die Quelle ist neu gefasst und ferner ist eine neue Zuleitung von 90 mm Durchmesser hergestellt, durch welche 3 öffentliche Laufbrunnen gespeist werden. Das Abwasser derselben wird in einem unterirdischen Reservoire von 20 cbm Inhalt gesammelt. 55. d. Kübelberg. (E. 683, W. 115 mit je 5,9 B.) Für das Pfarrdorf K ü b e l b e r g ist von der Firma M ü l l e r , H e t z e l & Comp, in L a n d a u nach deren Projecte im Jahre 1893 eine Wasserversorgungsanlage ausgeführt, welche M. 13000 im Ganzen oder M. 19,03 pro Einwohner gekostet hat. Das Wasser wird aus der E b e r t s q u e l l e , welche 8 bis 10 Minutenliter liefert und 20,0 m höher als der Ort liegt, entnommen und einem in ca. 700 m Entfernung westlich vom Orte liegenden Hochreservoire von 40 cbm Inhalt zugeführt. Durch Zuleitungen von 70 mm Durchmesser werden 3 Hydranten und 4 öffentliche Brunnen gespeist. 56. g. Kusel. (E. 2963, W. 403 mit je 7,4 B.) Ausser durch 5 öffentliche, gegrabene Brunnen erfolgt die Wasserversorgung der Stadt K u s e l durch die Zuleitung des Wassers von 3 verschiedenen Quellen im
Districte H ö f c h e n , dem R o t h a l s b a c h , der Heselr e i c h und der P r o b s t w i e s e , die in 2 bis 3km Entfernung von der Stadt entspringen. Deren Zuleitungen sind in den Jahren 1850, 1870, 1884 und 1895 nach und nach ausgeführt und haben im Ganzen M. 30000 gekostet. Reservoire sind überall nicht vorhanden und es fliesst das Wasser mit natürlichem Gefälle durch gusseiserne Leitungen von ca. 5000 m Länge und 80 mm bis 50 mm Durchmesser zu 3 Hydranten und 9 öffentlichen Brunnen. Nur ein Haus hat eine Zuleitung. Es liegt schon seit längeren Jahren das Project für eine neue, allgemeine Hochdruckleitung für die Stadt vor. Das Wasser dafür soll aus dem Grundwasser bei G o d e l h a u s e n erbohrt und dann künstlich gehoben werden. Für die Vorarbeiten dazu wurde im Jahre 1896 von der Stadt ein Credit von M. 5000 bewilligt. 57. k. Lambrecht. (E. 3427, W. 415 mit je 8,2 B.) Für die Stadt L a m b r e c h t ist nach dem Projecte des T. B. f. W. im Jahre 1894 eine Wasserversorgungsanlage ausgeführt, welche, einschliesslich M. 28218 für Anschlussleitungen, im Ganzen M. 86 600 oder pro Einwohner M. 26,31 gekostet hat. Damals ist gleichzeitig die alte Leitung der Stadt, welche das Wasser von deren östlicher Seite her aus den b e i d e n B ä r e n t h a l q u e l l e n entnimmt und 6 öffentlichen Laufbrunnen zuführt, die in dem Stadttheile rechts vom S p e y e r b a c h e liegen, durch Neufassung der Quellen etc. wieder vollständig in Stand gesetzt. Die Anlage hat der Civilingenieur K ö l w e l in Z w e i b r ü c k e n als Unternehmer ausgeführt. Das Wasser für den neuen Theil der Versorgung wird aus 4 Quellen gewonnen, welche in dem L u n r b a c h t h a l e im D e i d e s h e i m e r G e m e i n d e w a l d e liegen. Dieses Wasser ist mit natürlichem Gefälle in einem Hochreservoire zusammengeleitet. Dessen Wasserspiegel liegt unter den Quellen 86,5 m, resp. 70,1 m, resp. 23,2 m, resp. 0,7 m tief. Ueber dem Stadtniveau liegt er 42,5 m bis 53,0 m hoch. Das Reservoir ist am westlichen Abhänge des K r e u z b e r g e s erbaut und hat 350 cbm Inhalt. Die Speiseleitung, welche zu demselben führt, hat im Ganzen 1410 m Länge von Durchmessern von 40 mm bis 85 mm. Die Leitung vom Reeervoir bis zum S p e y e r b a c h e hat 125 mm Durchmesser. Die übrigen Stadtleitungen haben 80 mm und 100 mm Durchmesser, und das gesammte Strassenrohrnetz hat ca. 5000 m Länge. Es sind damit 43 Hydranten, 63 Schieber und 5 öffentliche Brunnen verbunden, von welchen 4 Ventilbrunnen sind. Zur Zeit sind 343 Anschlussleitungen in Benutzung, welche sämmtlich mit Wassermessern verbunden sind. Letztere sind von L u x , Ludwigshafen, geliefert und es haben davon 314 Stück 15 mm, 24 Stück 20 mm, 7 Stück 25 m und ein Stück 40 mm Durchmesser. Die Mindestzahlung für das Wasser betragt M. 10 pro Jahr, wofür bis zu 40 cbm entnommen werden können. Bei Mehrverbrauch wird ein cbm mit 20 Pf. berechnet.
58. h. Landau i/Pf. (E. 13615.) Früher dienten für die Wasserversorgung der Stadt L a n d a u hauptsächlich innerhalb der Stadt liegende Brunnen. 24 davon waren für den allgemeinen Gebrauch bestimmt, von denen die meisten jedoch von zweifelhaftem Werthe waren. Ferner wurden 2 öffentliche Brunnen durch künstlich zugeleitetes Bachwasser gespeist. Dieses Wasser fand auch in einigen Brauereien Benutzung. Endlich bestand für die 5 in der Stadt be-
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III. Regierungsbezirk Pfalz.
legenen Militärgebäude eine Quellwasserleitung, welche auch 3 öffentliche, städtische Brunnen speiste. Dieses Wasser floss mit natürlichem Gefälle aus 2 km Entfernung aus einer Quelle zu, welche auf einer wenig hohen Anhöhe liegt. Das allgemein empfundene Verlangen nach einer besseren Wasserversorgung der Stadt hatte schon vor langer Zeit ein Project dafür entstehen lassen, dessen hohe Anlagekosten es aber erst im Jahre 1887 der Stadt gestatteten, seiner Ausführung näher zu treten. Es war von dem Bauamtmann S c h e i d e m a n d e l aufgestellt und für eine tägliche Lieferung von 1900 cbm bestimmt. Die erste Ausführung desselben hat M. 500000 gekostet. Durch spätere Erweiterungen, die von dem Stadtbauamte ausgeführt sind und M. 90000 gekostet haben, ist die tägliche Leistung auf 2500 cbm erhöht. Die Gesammtkosten betrugen Ende 1895 sonach M. 590 000 im Ganzen oder M. 43 pro Einwohner. Betriebsleiter der Anlage ist der Stadtbaumeister S c h e c h unter Assistenz des Ingenieurs L a n g e l . Das Wasser wird aus dem Vogesen-Buntsandsteine durch die Fassung von 20 Quellen gewonnen und aus diesen in 13 kleinen Sammlern und dann weiter in 2 grossen Sammlern durch Leitungen von 7690 lfd. m Länge und 175 mm bis 40 mm Durchmesser zusammengeleitet. Von den Hauptsammlern aus führt ein Rohr von 13400 m Länge und 225 mm Durchmesser das Wasser mit natürlichem Gefälle einem Hochreservoire zu, dessen Wasserspiegel 36,6 m tiefer als der der Hauptsammler und 39,0 m höher als die mittlere Höhe des Versorgungsgebietes liegt. Letzteres liegt in ca. 2000 m Entfernung von dem Reservoire. Dieses ist auf einer Betonsohle aus Bruchsteinmauerwerk aufgeführt, mit Ziegelmauerwerk überwölbt und in den Boden versenkt. Es besteht aus 2 Kammern von je 500 cbm Inhalt. Eine Fallrohrleitung von 250 mm Durchmesser führt von demselben zur Stadt. Das Vertheilungsnetz ist nach dem Circulationssysteme hergestellt. Es steht unter einem einheitlichen Drucke und hatte im Jahre 1895 13 219 m Länge mit 100 Schiebern. Nach den Durchmessern getrennt, setzte es sich wie folgt zusammen: Durchmesser mm 250 175 150 125 100 80 70 Rohrlänge . m 318 2403 989 703 8062 344 400 Schieberzahl. . 2 14 8 4 55 4 13. Damit waren 4 Laufbrunnen und 2 Ventilbrunnen, sowie 4 Springbrunnen, 4 öffentliche Pissoire, 8 automatische Spüler, 12 Stellen für die Entnahme von Wasser zum Strassensprengen, 202 öffentliche und 37 private Hydranten verbunden. Erstere sind Unterflurhydranten mit Selbstentleerung und stehen in ca. 60 m Entfernung von einander. Ende des Jahres 1897 betrug die Länge der Rohrleitungen 14229 lfd. m mit 108 Schiebern und 222 öffentlichen Hydranten. Die Zuleitungen sind aus galvanisirten Eisenrohren, meistens von 25 mm Durchmesser, hergestellt. Sie haben Absperrhähne von Rothguss und sind sämmtlich mit Wassermessern verbunden. Ende 1895 hatten 825 Häuser und Ende 1897 hatten 934 Häuser Anschlussleitungen. Bis Ende 1898 waren im Ganzen 1105 Wassermesser geliefert und zwar 9 von D r e y e r , R o s e n k r a n z & D r o o p , Hannover, 18 von C. A. S p a n n e r , Wien, 1044 von B o p p & B e u t h e r , Mannheim, 5 von L u x , Ludwigshafen, 26 von W i e s e n t h a l & Comp., Aachen und 3 von H. M e i n e c k e , Breslau. Diese vertheilen sich nach der Grösse wie folgt:
Durchmesser mm 7 10 13 15 20 25 30 23 40 50 Stückzahl . . . 3 71 657 81 177 91 7 2 7 4 mm 65 100 Zahl 3 2. Das disponible Wasserquantum betrug im Jahre 1897 während 10 Monaten ca. 1800 und während 2 Monaten ca. 1500 Minutenliter. Für die Jahre 1894/95 und 1896/97 gibt die Tabelle 32 eine Zusammenstellung des vorhanden gewesenen Wasserquantums und dessen Vertheilung für die verschiedenen Verbrauchszwecke: Tibelle 32. 1894/95
Jahr
1896/97
902 040 Vorhanden gewesen cbm . . . cbm 872000 Abflags durch die Ueberaiche am Re73 760 servoire cbm 200000 828280 672000 Zuleitung zur Stadt > 482 710 405 000 davon durch Messer abgegeben • Zahl der Anschlüsse und mittlere Ab825 à 491 939 à 514 gabe in cbm 345 570 davon ohne Messer abgegeben cbm 267 000 2400 8000 und zwar für Strassensprengen. 69000 68400 > Springbrunnen 35 000 35000 > Laufbrunnnn . . 8500 5 600 > Bedürfnissanstalten 227 670 147 000 > Kanal- etc. Spülen 3000 3000 > Diverses . . . . 1841 2 269 Mittlere Tagesabgabe im Ganzen 2030 3435 Abgabe am Maximaltage . . . 1305 — > > Minimaltage . . . pro cbm. Bei einem über 1000 cbm im Jahre hinausgehenden Consume wird ein Rabatt bewilligt. Als Mindestzahlung ist für eine Wohnung je nach ihrer Grösse der Preis für 50 cbm und bis zu 200 cbm ansteigend im Jahre zu bezahlen. Für Arbeiterwohnungen wird der Preis pro cbm auf 10 Pf. reducirt. Nach einer Untersuchung des hygienischen Instituts der Universität M ü n c h e n enthielt das Wasser im Liter: Kalk . . . Chlor . . . Kohlensaure
8.6 mg 6.7 . 19,4 .
Als Gehalt an Ammoniak, Salpeter- und salpetriger Säure ist Null angegeben.
59. d. Landstuhl.
(E. 3719, W. 488 mit je 7,6 B.)
Im Jahre 1886/87 ist für die Wasserversorgung der Stadt L a n d s t u h l eine Gravitationsleitung hergestellt. Das Wasser verschiedener Quellen ist einem Hochreservoire zugeführt, welches in 2 Kammern 200 cbm Inhalt hat, und von diesem führt die Fallrohrleitung zur Stadt. Im Jahre 1892 ist nach einem Projecte des Civilingenieurs K ö l w e l von diesem eine Zuleitung von neu erschlossenen Quellen zu dem Hochreservoire ausgeführt, wofür M. 8260 verausgabt sind. Diese Quellen haben eine Ergiebigkeit von 150 Minutenlitern und ihr Wasser fliesst durch eine 950 m lange Leitung von 150 mm Durchmesser dem Reservoire zu, dessen Wasserspiegel 1,3 m niedriger als der der Quellen liegt. Mit der Vertheilungsleitung in der Stadt sind 29 Hydranten und 20 öffentliche Brunnen verbunden und ca. 300 Häuser haben Anschlussleitungen, für welche Wassermesser vorgeschrieben sind. Bis Ende 1898 waren deren 294 Stück geliefert und zwar 32 von L u x , Ludwigs-
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HI. Regierangsbezirk Pfalz.
hafen und 262 von B o p p k R e u t h er, Mannheim. Nach der Grösse vertheilen sich diese wie folgt: Durchmesser mm 13 15 20 25 40 50 Stückzahl . . . 237 26 6 13 11 1. 60. e. Langensohl. (E. 111, W. 19 mit je 5,8 B.) Die Wasserversorgung des Dorfes L a n g e n a o h l erfolgt durch die Gruppen Versorgung T r i p p s t a d t . Im Dorfe sind 3 Hydranten aufgestellt und 8 öffentliche Ventilbrunnen dienen der allgemeinen Benutzung.
61.1. Leimen. (E. 544, W. 96 mit je 6 B.) Für die Wasserversorgung des Pfarrdorfes L e i m e n mit dem daneben liegenden Forsthause ist im Jahre 1897 nach dem Projecte dea T. B. f. W. eine Anlage hergestellt, welche excl. der Zuleitungen M. 34108 im Ganzen oder M. 62,83 pro Einwohner gekostet hat. Die maschinellen Anlagen dafür sind von der A u g s b u r g er M a s c h i n e n f a b r i k in A u g s b u r g geliefert, und die übrigen Arbeiten sind von der Firma J o o s s S ö h n e & C o m p , in L a n d a u ausgeführt. Das Wasser für die Versorgung wird aus einem Quellenschachte durch eine 374 m lange Saugeleitung mittels einer Pumpe entnommen. Das Ueberlaufwasser des Schachtes und das Wasser aus einer dafür hergestellten Thalsperre wird durch eine 374 m lange Leitung von 70 mm Durchmesser einem Schachte als Betriebswasser zugeleitet, aus dem eine Turbine, an welche eine Pumpe direct gekuppelt ißt, ihr Aufschlagswasser erhält. Es ist eine Girard-Turbine, welche 85 Umdrehungen pro Minute bei 6,5 Sec.-Lit. Aufschlagwasser von 35,0 m effectivem Gefälle macht. Die Pumpe ist eine liegende und doppeltwirkende. Ihr Kolben hat 28,5 mm Durchmesser und 0,3 m Hub. Sie liefert 1,8 cbm Wasser pro Stunde auf 158,0 m effective Höhe durch eine 1520 m lange Druckleitung von 60 mm Durchmesser in ein auf dem K ö p f e l erbautes Hochreservoir von 60 cbm Inhalt. Von dem Reservoire geht eine Fallrohrleitung von 325 m Länge und 100 mm Durchmesser zum Orte ab, an die sich hier eine Vertheilungsleitung von 1178 m Länge und von 80 mm Durchmesser anschliesst. Zum Forsthause führt eine 1118 m lange Leitung von 50 mm Durchmesser. Im Orte sind 12 Hydranten, deren höchster resp. niedrigster unter einem Drucke von 40,0 m resp. 57,5 m steht, und 6 Ventilbrunnen aufgestellt. 65 Anschlussleitungen mit Wassermessern sind in Benutzung. Die Wassermesser sind von L u x , Ludwigshafen, geliefert und es haben 41 davon 10 mm und die übrigen 15 mm Durchmesser. Für das Forsthaus ist ein Laufbrunnen und ein Hydrant, der unter 17,0 m Druck steht, aufgestellt. 62. k. Leistadt. (E. 1079, W. 217 mit je 5,0 B.) Nachdem die mangelhaften Wasserbezugsverhältnisse des Kirchdorfes L e i s t a d t durch das T. B. f. W. festgestellt waren, ist im Jahre 1893 zur Versorgung des Ortes von dem BezirksbaumeiBter S t a h l in D ü r k h e i m nach seinem Projecte eine Quelle i m A p p e n t h a l e gefasst und deren Wasser dem oberen Theile des Ortes mit natürlichem Gefälle zugeleitet, wofür M. 6436 verausgabt sind. 63. i. Ludwigshafen. (E. 39801, W. 2300 mit je 17 B.) Die Wasserversorgung der Stadt L u d w i g s h a f e n fand früher ausschliesslich aus innerhalb des Stadtgebietes gegrabenen Brunnen, deren 10 für die allgemeine Benutzung und ca. 500 private vorhanden waren, statt. Wenn auch Wassermangel nie eintrat, so erregte bei
hohen Wasserständen des R h e i n s doch die Qualität des Wassers Bedenken, und, nachdem das benachbarte M a n n h e i m seit Ende der 80er Jahre eine einheitliche Versorgung besass, wurde das Verlangen nach einer ähnlichen Anlage in L u d w i g s h a f e n ein allgemeines. Die stadtseitig im Jahre 1891 dem Ingenieur O. S m r e c k e r in M a n n h e i m übertragenen Vorarbeiten für ein städtisches Wasserwerk führten schon im Jahre 1892 zur Bezeichnung einer als geeignet erachteten Schöpfstelle für das Wasser in der Nähe des Dorfes M u t t e r s t a d t und zu einem generellen Projecte mit einer Kostenschätzung von M. 1300000. Am 24. Februar 1893 wurde dann S m r e c k e r der Auftrag zu einem Specialprojecte ertheilt, nachdem vom Ministerium des Innern nach einer von dem T. B. f. W. vorgenommenen Projectprüfung der Stadtgemeinde ein ratenweise zu leistender Zuschuss von M. 50000 bewilligt war. Am 23. Januar 1894 beschloss endlich der Stadtrath auf Grund des S m r e c k e r ' s c h e n Detailprojectes, das eine Bausumme von M. 1200000 verlangte, eine Grundwasserversorgung von einer vorläufigen Tagesleistung von 3700 cbm mit der Aussicht auf eine spätere Verdoppelung zu erbauen und die Bauausführung S m r e c k e r zu übertragen. Am 11. April 1894 genehmigte die Gemeindeversammlung die Aufnahme einer Anleihe von M. 1400000 für diesen Bau. Wie erwähnt, hatten S m r e c k e r ' s Vorarbeiten ergeben, dass das Wasser am zweckmässigsten aus der Hochuferebene des alten R h e i n e s in der Nähe von M a n d a c h , und zwar aus dem Gelände der zweiten Terrasse, etwa zwischen O g g e r s h e i m und M u t t e r s t a d t , entnommen werden könne und dass aus dem zur Verfügung stehenden Gelände pro km Länge nördlich resp. südlich vom Versuchsbrunnen auf 867 resp. auf 1340 Minutenliter Wasser zu rechnen sei. Die Pumpstation ist in die Mitte des für die Wasserentnahme zur Verfügung stehenden Geländes gelegt und vor derselben ist ein Sammelschacht ausgeführt, von dem rechts und links einschliesslich der beiden Versuchsbrunnen je 10 Rohrbrunnen in einem Abstände von ca. 100 m von einander hergestellt sind, deren Ergiebigkeit nach den obigen Zamen 24,3 cbm pro Minute oder ca. 3 600 cbm pro Tag betragen würde. Die Rohrbrunnen haben 0,6 m Durchmesser und 5,5 m bis 10,0 m Tiefe und sind mit je einem bis über den Grundwasserspiegel reichenden Filterkorbe versehen. Letztere können gereinigt werden, ohne dass die Brunnen in nennenswerthem Umfange ausser Betrieb gesetzt werden müssen. Die Filterkörbe bestehen aus einem äusseren, cvlindrischen Schutzkorbe und einem inneren, eigentlichen Filterkorbe. Der Sammelschacht hat 4,0 m Durchmesser und reicht 8,0 m tief unter den normalen Grundwasserspiegel hinunter. Er ist auB Backsteinmauerwerk auf einem schmiedeeisernen Brunnenkranze hochgemauert und dann durch Baggern gesenkt. Der Boden desselben ist nachher mit Beton geschlossen und im Inneren ist er mit einem bis über das Grundwasser hinaufreichenden, wasserdichten Kasten von Eisenblech ausgefüttert. Von den beiden äussersten Rohrbrunnen führen 2 Heberrohrleitungen in den Sammelschacht. Das Saugerohr für jeden Rohrbrunnen hat ein selbstschliessendes Fussventil und einen Absperrschieber. Die Leistung jeder Maschine ist so disponirt, dass die mittlere Tagesförderung von 2500 cbm in 10 Stunden und die grösste Tagesförderung von 3750 cbm in 22 Stunden Betriebszeit geleistet weraen kann. Es entspricht das einer Lieferung der Pumpen pro Stunde von 125 cbm
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HI. Regierungsbeiirk Pfalz. resp. 170 cbm. Die Arbeitehöhe der Pumpen beträgt dafür bei 42,5 m wirklicher Förderhöhe 45,27 m resp. 47,63 m a n d die Maschinenleistung 21,13 P.S. resp. 29,85 P.S. I n dem Maschinenhause sind 2 Dampfpumpmaschinen, deren jede dieser Leistung entspricht, aufgestellt. I n dem Kesselhause befinden sich 2 Dampfkessel, jeder f ü r den Betrieb einer Maschine ausreichend. Die Maschinen u n d Kessel sind von der Firma G e b r . S u l z e r in W i n t e r t h u r (Filiale L u d w i g s h a f e n ) geliefert Die Maschinen sind liegende Eincylindermaschinen mit Präcisionssteuerung u n d mit vom Regulator beeinflusster Expansion. Sie haben Dampfkolben von 350 m m Durchmesser und 0,75 m H u b u n d machen 30 resp. 40 Umdrehungen pro Minute. Jede betreibt eine direct gekuppelte, liegende, doppeltwirkende Plungerpumpe mit Kolben von 250 m m Durchmesser. Die Kessel sind Flammrohrkessel von je 40 q m Heizfläche; sie sind f ü r 8 Atm. Arbeitsdruck concessionirt Von der Pumpstation f ü h r t eine ca. 9700 m lange Druckrohrleitung von 400 m m Durchmesser zu einem Hochreservoire von 1000 cbm Inhalt. Dieses besteht aus Schmiedeeisen mit einem durchhängenden Calottenboden u n d ist innerhalb des Versorgungsgebietes in einem gemauerten Thurme 27,0 m hoch über Terrain aufgestellt. Das Vertheilungsnetz ist nach dem Verästelungssysteme hergestellt. Es hatte Anfangs 17500 m Länge und besteht aus Rohren von 400 m m bis 80 m m Durchmesser, in denen der Druck im Mittel 35,0 m beträgt. Es waren damit 110 Schieber u n d 220 Unterflurhydranten mit Selbstentwässerung verbunden, die in ca. 70 m Entfernung von einander stehen. Die Ausführung des Rohrnetzes war der Firma G r o s s e l f i n g e r & C o m p , in M a n n h e i m übertragen. Die Anlagekosten haben sich im Ganzen auf Mark 1115000 oder M. 39 pro Einwohner belaufen. Ende 1897 betrug die Gesammtlänge der R o h r leitungen biB 80 m m Durchmesser abwärts 36 900 lfd. m u n d ihr Inhalt 1960 cbm. Damit waren 250 Schieber und 300 Hydranten verbunden, von denen 290 Unterflur- und 10 Ueberflurhydranten waren. Es war ein öffentlicher Springbrunnen u n d ein öffentlicher Laufbrunnen vorhanden. 3 Pissoire u n d 3 Aborte dienten der öffentlichen Benutzung und waren mit Wasserspülung versehen. Die Wasserabgabe hat in dem Jahre 1897 im Ganzen 604692 cbm oder 1460 cbm pro Tag oder 34 Lit. pro Einwohner betragen, wovon 533000 cbm oder 8 8 , 1 % durch Messer .und 71692 cbm oder 11,9 °/0 ohne Messer abgegeben sind Von dem letzteren Quantum entfallen 33050 cbm auf den Selbstverbrauch des Wasserwerkes und 22520 cbm auf das Wasser f ü r öffentliche Zwecke, während 16122 cbm zum Ausgleiche als Verlust verrechnet sind. Von dem Wasser f ü r öffentliche Zwecke sind verwendet: 13850 cbm zum Strassensprengen, 3565 cbm f ü r den Springbrunnen, 82 cbm f ü r den Laufbrunnen, 563 cbm f ü r Kanalspülung, 3560 cbm f ü r öffentliche Bedürfnissanstalten, 300 cbm f ü r Besprengen öffentlicher Anlagen u n d 500 cbm f ü r Feuerlöschzwecke, so dass 100 cbm f ü r Diverses verbleiben. Es waren 1560 Anschlüsse in Benutzung, u n d es sind pro Anschluss im Jahre 342 cbm abgegeben. I n demselben J a h r e sind 223305 kg Ruhrkohlen (Nuss Nr. 3) f ü r die Kesselfeuerung bei 45,3 m mittlerer Arbeitshöhe der P u m p e n verbraucht. Es entspricht das 37 kg Kohlen pro 100 cbm gefördertes Wasser u n d 2,37 k g Kohlen pro P.S. Stunde. Die Leistung pro kg Kohle hat 113732 m X kg betragen, Die Arbeitezeit
beider Maschinen war 3351 Stunden im J a h r e bei einer Maschinenleistung von 26,89 P.S. im Durchschnitte. Die Waseerabgabe erfolgt ausschliesslich nach Wassermessern, von denen Ende 1897 im Ganzen 1644 eingebaut waren, und zwar 622 v o n H . M e i n e c k e , Breslau, 620 von C. A. S p a n n e r , Wien, 5 von L u x , Ludwigshafen, 99 v o n B o p p & R e u t h e r , Mannheim und 198 von W i e B e n t h a l k C o m p . , Aachen. Der Waaserpreia betrügt 20 Pf. pro cbm and redacirt sich aaf 15 Pf. bei einem Verbrauche von mehr als 1000 cbm im Jahre. 64. h . Maikammer-Alstweiler. (E. 3326, W. 577 mit je 5,8 B.) Die alte WasserverBorgungsanlage des Pfarrdorfes M a i k a m m e r - A l s t w e i l e r hat im Jahre 1894 n a c h d e m Projecte des Civilingenieurs K ö l w e l in Z w e i b r ü c k e n eine Erhöhung ihres Lieferquantums durch einen Anschluss an die Leitung f ü r das Pfarrdorf S t . M a r t i n erfahren. Es ist dafür eine 1050 m lange Leitung von 100mm Durchmesser hergestellt, welche täglich bis 150cbm Wasser abgeben kann. Diese Menge wird durch 2 eingeschaltete Messer bestimmt. Die Anlage hat M. 6400 gekostet Die Wasserabgabe an Private erfolgt im Dorfe gleichfalls nach Wassermessern, und es waren deren bis Ende 1898 im Ganzen 357 geliefert und zwar 174 von C. A. S p a n n e r , Wien, u n d 183 von D r e y e r , R o s e n k r a n z Ä D r o o p , Hannover. Es sind 285 Messer von 13 mm, 68 von 15 mm, 2 von 25 m m und je einer von 20 m m und 50 mm Durchmesser. 65. f. M a r i e n t h a l . (E. 357, W. 80 mit je 4,4 B.) F ü r das Pfarrdorf M a r i e n t h a l ist im F r ü h j a h r 1897 nach dem Projecte des T. B. f. W. eine Wasserversorgungsanlage durch den Civilingenieur K ö l w e l in Z w e i b r ü c k e n ausgeführt, welche, einschliesslichM.2867 f ü r Anschlussleitungen, im Ganzen M. 15700 oder pro Einwohner M. 44,00 gekostet hat. Das Wasser wird aus 2, dem Orte nahe gelegenen Quellen von 21 bis 164 Minutenlitem Ergiebigkeit gewonnen u n d mit natürlichem Gefälle einem zwischen den Quellen erbauten Hochreservoire von 50 cbm Inhalt durch Rohre von 40 m m Durchmesser zugeleitet. Die Vertheilungsleitungen haben 100 m m und 80 m m Durchmesser u n d ca. 1800 m Länge. Es sind damit 13 Hydranten verbunden, deren höchster resp. niedrigster unter 17,7 m resp. unter 37,0 m Druck steht. 77 Anschlussleitungen sind in Benutzung. 66. f. M a r n h e i m .
(E. 961, W. 163 mit je 6 B.)
F ü r die Wasserversorgung des Pfarrdorfes M a r n h e i m ist im September 1898 mit dem Baue einer Anlage nach dem Projecte des T. B. f. W. durch den Civilingenieur K ö l w e l in Z w e i b r ü c k e n begonnen, welche im Ganzen zu M. 27 400 excl. Zuleitungen oder zu M. 28,50 pro Einwohner veranschlagt ist. Das Wasser wird aus den südlich vom Orte liegenden R i e d e n m ü h l q u e l l e n durch 4 getrennte Sickerangen gewonnen und in einem Sammler vereinigt Von hier fliesst es mit natürlichem Gefälle einem zweiteiligen Hochreservoire von 80 cbm Inhalt durch eine Leitung von 80 m m Durchmesser zu. Die Fallrohrleitung vom Reservoire h a t 125 mm u n d die Vertheilungsleitungen haben 100 m m und 80 mm Durchmesser. Letztere sind mit 20 H y d r a n t e n verbunden, deren höchster resp. niedrigster
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unter einem Drucke von 38,0 m resp. 54,0 m steht. Die Gussrohrleitungen haben im Ganzen ca. 2900 lfd. m Länge. Die Anschlussleitungen haben keine Wassermesser und stehen überall nicht unter einer Verbrauchscontrole. 67. k. Haxburg. Die Wasserversorgung des Schlosses Max b ü r g hat im Jahre 1895 nach den Angaben des T. B. f. W. eine theilweise Erneuerung erfahren, wofür M. 3708 verausgabt sind. Die Fassung der S u p p e n s c h ü s s e l q u e l l e , welche 550 m vom Schlossberge entfernt entspringt, ist erneuert und die Zuleitung dafür ist neu hergestellt. Wegen des coupirten Terrains ist dafür eine schmiedeeiserne Leitung von 32 mm Durchmesser gewählt, welche bei 552 m Länge im Ganzen 2,18 m Gefälle und in dieser Strecke 7 selbstthätige Entlüftungen und 4 Schlammabflüsse hat. Ferner ist der W a s c h b a n k b r u n n e n renovirt, so dass er jetzt 12 Minutenliter liefert. 68. b. Mertesheim. (E. 357, W. 86 mit je 4 B.) Im Herbst 1897 ist für die Gemeinde M e r t e s h e i m nach dem Projecte des T. B. f. W. eine Anlage zur Wasserversorgung durch die Firma J o o s s S ö h n e & Com'p. in L a n d a u hergestellt, welche, einschliesslich M. 5613 für Zuleitungen, im Ganzen M. 17108 oder M. 48 pro Einwohner gekostet hat. Das Wasser wird aus einer Quelle von 66 Minutenlitern Ergiebigkeit und aus dem G r u n s t ä t t e r Ueberaichwasser, das 148 bis 286 Minutenliter beträgt, aus 150 m resp. 250 m Entfernung in einem aus Stampfbeton hergestellten Hochreservoire von 60 cbm Inhalt zusammengeleitet und gelangt von hier durch Rohrleitungen von 650 m Länge und 100 mm und 80 mm Durchmesser, die mit 5 Schiebern und 7 Hydranten verbunden sind, an 3 öffentlichen Ventilbrunnen und durch 58 Anschlussleitungen mit Wassermessern zur Vertheilung. Die Messer haben 15 mm Durchmesser und sind von L u x , Ludwigshafen geliefert Der höchste, resp. der tiefste Hydrant steht unter einem Drucke von 19,0 m resp. 35,5 m. 69. n. Hittelbach. (E. 613, W. 101 mit je 5,9 B.) Für die Wasserversorgung des Pfarrdorfes Mi Melb a c h ist im Jahre 1897 nach dem Projecte des T. B. f. W. eine Wasserversorgungsanlage hergestellt, welche, einschliesslich M. 7790 für Anschlussleitungen, M. 22365 im Ganzen oder M. 36,48 pro Einwohner gekostet hat. Die erforderlichen Arbeiten dafür hat die Firma J o o s s S ö h n e & Comp, in L a n d a u ausgeführt. Das Wasser wird ca 800 m vom Orte entfernt aus Quellen gesammelt und durch eine Rohrleitung von 40 mm Durchmesser mit natürlichem Gefälle einem Hochreservoire von 50 cbm Inhalt zugeleitet. Der Wasserspiegel des Reservoirs liegt 22,0 m tiefer als die Quellen und 20,0 m resp. 7,0 m höher als der tiefst-, resp. der höchstgelegene Hydrant im Versorgungsgebiete. Die vom Reservoire abgehende Fallrohrleitung hat, ebenso wie die Vertheilungsleitung 80 mm Durchmesser und beide zusammen haben ca. 2300 m Länge. Damit sind 18 Hydranten verbunden. 91 Anschlussleitungen sind in Benutzung, in welche sämmtlich Wassermesser eingebaut sind, die 15 mm Durchmesser haben und von L u x , Ludwigshafen geliefert sind. J&hrlich ist mindestens M. 10 Wassergeld zu zahlen, wofür bis zu 45 cbm Wasser abgegeben werden. Bei Mehrentnahme sind 20 Pf. pro cbm zu Bahlen.
70. e. Mölschbach. (E. 578, W. 108 mit je 5,4 B.) Für das Dorf M ö l s c h b a c h hat der Civilingenieur K ö l w e l in Z w e i b r ü c k e n im Jahre 1892 nach seinem Projecte eine Wasserversorgungsanlage ausgeführt, welche M. 21000 im Ganzen oder M. 36,33 pro Einwohner gekostet hat. Das Wasser aus hochliegenden Quellen von zusammen 180 Minutenlitern lieferung wird mit natürlichem Gefälle durch eine 125 m lange Leitung von 80 mm Durchmesser einem 50,0 m tiefer liegenden Hochreservoire zugeführt, dessen Wasserspiegel 43,0 m hoch über dem höchsten Ortspunkte hegt. Von dem Reservoire führt eine ca. 2900 m lange Leitung von 80 mm Durchmesser zum Dorfe. Hier sind 8 Hydranten und 8 öffentliche Laufbrunnen aufgestellt. 71. e. Moorlautern. (E. 968.) Für das Dorf M o o r l a u t e r n wird im März 1899 nach dem Projecte des T. B. I. W. mit der Anlage einer Wasserversorgungsanlage begonnen, welche auf M. 55 700 im Ganzen oder M. 57,54 pro Einwohner veranschlagt ist. Das Wasser wird aus einer Quelle von 120 Minutenlitern Minimalergiebigkeit in ein Saugebassin von 68 cbm Inhalt geleitet, welches in einem Maschinenhause unter Flur hergestellt ist. In diesem Hause ist ein Petroleummotor von 9,5 PS. aufgestellt, welcher eine liegende, doppeltwirkende Plungerpumpe mittels Riemen antreibt. Das Pumpwerk wird 15,6 cbm Wasser pro Stunde auf 112,0 m Arbeitshöhe fördern. In ca. 1000 m Entfernung von der Pumpstation und in ca. 500m Entfernung vom Dorfe wird ein zweitheiliges Hochreservoir von 100 cbm Inhalt hergestellt, dessen Wasserspiegel 101,0 m hoch über dem Saugebassin liegt. Die Druckleitung zum Reservoire erhält 80 mm und die Vertheilungsleitungen sollen 125 mm bis 80 mm Durchmesser haben. Die Gesammtlänge der gusseisernen Leitungen beträgt ca. 3200 m. Damit werden 22 Hydranten verbunden, welche unter 7,0 m bis 39,0 m Druck stehen. Für die Anschlussleitungen werden Wassermesser aufgestellt werden. 72. k. Neidenfels. (E. 682, W. 82 mit je 8,3 B.) Für das Kirchdorf N e i d e n f e l s ist im Jahre 1894 durch den Civilingenieur K ö l w e l in Z w e i b r ü c k e n nach dessen Projecte eine Wasserversorgungsanlage ausgeführt, welche M. 14000 im Ganzen oder M. 20,53 pro Einwohner gekostet hat. Das Wasser wird einer ganz nahe beim Orte gelegenen Quelle von 60 Minutenlitern Ergiebigkeit entnommen und mit natürlichem Gefälle einem Hochreservoire von 100 cbm Inhalt zugeführt. Eine Leitung von 100 mm Durchmesser führt bis zum Dorfe und versorgt hier 8 öffentliche Ventilbrunnen und 9 Hydranten. 16 Grundstücke haben Anfangs Anschlussleitungen erhalten und 2 davon haben Wassermesser, welche L u x , Ludwigshafen, geliefert hat. 73. k. Neustadt a. d. H. (E. 16005, W. 1690 mit je 9,5 B.) Im Jahre 1868 wurde die erste Wasserversorgungsanlage für die Stadt N e u s t a d t für deren Rechnung nach dem Projecte des verstorbenen Oberbaurathes Dr. v. E h m a n n in S t u t t g a r t ausgeführt. Es war eine Gravitationswasserleitung, die M. 155400 gekostet hat. Später, und namentlich im Jahre 1878, hat die Anlage bedeutende Erweiterungen durch neue
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Zuleitungen erfahren und sie stand bereite im Jahre 1883 mit M. 447 693 zu Buche. In den Jahren 1894 und 1895 sind fernere Vergrösserungen nach den Projecten des Stadtbauamtes ausgeführt, und zur Zeit beträgt der Buchwerth der Gesammtanlagen M. 750000 oder M. 47 pro Kopf der jetzigen Bevölkerung. Der Betrieb der Werke ist dem städtischen Gas- und Wasserwerksdirector A. H i n d e n unterstellt. Ausser der Stadt N e u s t a d t werden jetzt auch deren Vororte W i n z i n g e n und S c h o n t h a l aus der Anlage mit Wasser versorgt. Für die erste Anlage im Jahre 1868 fand die Fassung der Quellen am K ö n i g s b e r g e in 2,3 km Entfernung von der Stadt statt. Im Jahre 1878 wurden die Quellen im E l m s t e i n e r T h a l e in 10,2km Entfernung von der Stadt gefasst und deren Wasser in das für das erste Quellengebiet hergestellte Hochreservoir, welches in Mauerwerk ausgeführt ist und 450 cbm Inhalt hat, überführt. Das Reservoir liegt von dem Sammelschachte der ersten Quellen ca. 300 m und von dem der zweiten Quellen ca. 7800 m entfernt. Die Zuleitung aus gusseisernen Rohren für das Wasser der ersten Quellen hat 230 mm Durchmesser und ca. 2600 m Länge, und die der zweiten Quellen hat 200 mm Durchmesser und ca. 8900 m Länge. Der Wasserspiegel des Hochreservoirs, welches ca. 2200 m von der Stadt entfernt ist, liegt 17,0 m über dem anfänglichen Versorgungsgebiete. Das Ungenügen der in den beiden Quellengebieten vorhandenen Wassermenge für den steigenden Bedarf veranlasste im Jahre 1894 das Abteufen eines 10,0 m tiefen Schachtes von 4,0 m Durchmesser, in welchem auf 30,0 m Tiefe ein Bohrloch hinuntergebracht ist, aus dem durch künstliche Hebung das ergänzende Wasserquantum entnommen und direct in die Vertheilungsleitung eingeführt wird. Es sind dafür 2 doppeltwirkende Plungerpumpen, jede von 42 cbm stündlicher Lieferung, aufgestellt, welche die Firma K l e i n , S c h a n z l i n & B e c k e r in F r a n k e n t h a l geliefert hat. Zu deren Betriebe dient ein Gasmotor von 12 PS., der bei 180 Umdrehungen durch Riemenübertragung die Pumpen antreibt, welche das Wasser auf 12,0 m Höhe fördern. Der Motor ist von der D e u t z e r M o t o r e n f a b r i k in D e u t z geliefert. Für die höher aufsteigende Bebauung des Stadtterrains genügte der Wasserdruck dieser Anlage schon längere Zeit nicht mehr, und weil auch eine Vergrösserung der Wassermenge erwünscht war, so entschloss man sich, die Versorgung durch die alte Anlage auf eine Niederdruckzone zu beschränken und eine Hochdruckzone mit besonderer Wassergewinnung zu schaffen, für welche die Anlagen im Jahre 1895 hergestellt sind. Nach Vorschlag des Professors L u e g e r in S t u t t g a r t wird das Wasser aus einem Quellengebiete an der K ö n i g s m ü h l e im S c h ö n t h a l e durch 5 gemauerte Flachbrunnen von 1,5 m Durchmesser gewonnen und mit natürlichem Gefälle durch eine Leitung von 150 mm Durchmesser und 2200 m Länge einem neuen Hochreservoire von 400 cbm Inhalt zugeführt, das mit seinem Wasserspiegel 28,0 m höher als das alte Reservoir und 2500 m von seinem Versorgungsgebiete entfernt liegt. Das neue Reservoir liegt hinter der Realschule und ist nach dem Monier-Systeme aus Beton ausgeführt. Mit dem Stadtrohrnetze, dessen Rohre 250 mm bis 50 mm Durchmesser haben, waren im Jahre 1896 im Ganzen 264 Schieber und 176 Unterflurhydranten mit Selbstentwässerung (Modell Bopp & Reuther) verbunden, welche in 80 m bis 100 ni Entfernung von einander stehen. Daraus erhielten 3 öffentliche Springbrunnen, G r a h n , Wasserversorgung. Bd. II.
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13 öffentliche Zapfbrunnen, 4 öffentliche Pissoire und 2 Aborte das Waaser. Die Privatanschlussleitungen bestehen aus gusseisernen Rohren von 40 mm Durchmesser mit Reuther'schen Anbohrschellen. Die Hausleitungen werden aus galvanisirten, schmiedeeisernen Rohren hergestellt. Die Wasaerabgabe findet nur durch Wassermesser statt. Ende 1896 waren 1333 Messer eingebaut, und Ende 1898 waren im Ganzen 1449 Messer geliefert und zwar von C. A. S p a n n e r , Wien 1371, von H. Mein e c k e , Breslau 12, von B o p p & R e u t h e r , Mannheim 36, von L u x , Ludwigshafen 19 und von diversen Firmen 11. Nach der Grösse vertheilen sich die gelieferten Messer wie folgt: Durchmesser mm 7 10 13 15 20 25 30 40 50 Stückzahl . . . 1 0 5 96 886 10 336 38 3 13 1. Im Jahre 1896 hat die Wasserabgabe im Ganzen 584186 cbm oder durchschnittlich pro Tag 1596 cbm betragen und davon sind 260826 cbm oder 44,7% nach Messern und 323 360 cbm oder 55,3 % ohne Messer abgegeben. Von letzterem Quantum entfallen 120000 cbm für öffentliche Zwecke, nämlich 5500 cbm für Strassensprengen, 8500 cbm für Springbrunnen, 35000 cbm für öffentliche Brunnen, 300(X) cbm für Rinnsteinspülung, 15000 cbm für Kanalspülung, 6000 cbm für Bedürfnissanstalten und 20000 cbm für Feuerlöschen und Diverses. Die übrigen 203 360 cbm sind als Verlust und Ueberlauf bezeichnet. Durch den Gasmotor sind in demselben Jahre bei 1474 cbm Gasverbrauch 18 436 cbm Wasser gefördert worden, was 8 cbm Gas pro 100 cbm Wasser entspricht. Ale Wassergeld ist pro Quartal mindestens M. 5 zu zahlen und es kostet ein cbm bei einem Quartalsverbrauche von: cbm im Quartal bis 1000 bis 2000 über 2000 Pf. pro cbm . . . 20 18 16. Die Wassermesser sind Eigenthum der Stadt und Miethe wird für dieselben nicht erhoben.
74. a. Oberhofen. (E. 248, W. 52 mit je 4,8 B.) Die Wasserversorgung des Dorfes O b e r h o f e n erfolgt durch die Anlage des Dorfes P l e i s w e i l e r .
75. i. Oggersheim. (E. 5054.) Ohne Antwort. 76.1. Pirmasens. (E. 24547, W. 1400 mit je 17,5 B.) Die Wasserversorgung der Stadt P i r m a s e n s , für welche früher nur Brunnen innerhalb des Stadtgebietes dienten, erfolgt seit dem Jahre 1879 durch eine einheitliche Anlage, welche Eigenthum einer englischen Gesellschaft der P i r m a s e n s - W a t e r - C o m p a n y ist und in den Jahren 1878/79 von den Ingenieuren A. F. L i n d e m a n n in D ü r k h e i m und E d w . E a s t o n in L o n d o n nach deren Projecte erbaut wurde. Die Leistungsfähigkeit des Werkes war Anfangs auf 2000 bis 3000 cbm pro Tag bemessen, ist aber jetzt auf 8640 cbm gestiegen. Die Anlagekosten belaufen sich zur Zeit auf ca. Mark 1000000, was M. 40,74 pro Einwohner entspricht. Die Leitung des Werkes liegt in den Händen des Directors A. W i l c k e und des Ingenieurs C. W a r n h ö v e r . Das Wasser ist ca. 6 km von der Stadt entfernt bei R o d a l b e n aus Quellen gesammelt und aus dem Grundwasser erschlossen. Es ist dafür ein Sammelschacht von 2,0 m im Quadrat und 4,5 m Tiefe angelegt, der nach dem Monier-Systeme ausgeführt ist. Ferner ist eine 35 m lange Sammelgallerie hergestellt, deren Sohle 3,0 m tief unter Terrain liegt. Weiter sind 4 Sammelbrunnen, 2 davon von 2,0 m und 2 von 1,5 m Durchmesser und 6
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III. Regierangsbezirk Pfalz.
sämmtlich von 4,0 m Tiefe nach dem Monier-Systeme Im Jahre 1896 waren 1476 Häuser an die Leitungen erbaut und endlich ist ein Hauptsammeibrunnen her- angeschlossen. Von diesen erhielten 1268 das Wasser gestellt , mit dem die sämmtlichen Fassungsanlagen nach Tarif und 208 nach Messern. Bei den Consu durch Heberleitungen verbunden sind und aus dem die menten waren 178 Closets und Pissoire mit SchwimmPumpmaschinen in der daneben erbauten Pumpstation hahnkästen, 140 Badeeinrichtungen und 10 Springbrunnen das Wasser entnehmen. vorhanden. Hausreservoire sind nur für Fabriken aufIn der Pumpstation sind Anfangs 2, aus England gestellt. Bis Ende 1898 sind 339 Wassermesser geliefert bezogene, direct wirkende Kolbenstosspumpen, welche und zwar 48 von B o p p & R e u t h e r , Mannheim, 140 40 Doppelhübe pro Minute machten, aufgestellt. Den von D r e y e r , R o s e n k r a n z & D r o o p , Hannover, Dampf dafür lieferten 2 Dampfkessel mit Siederohren 41 von H. M e i n e c k e , Breslau, 106 von S i e m e n s nach der Art der LocomotivkesseL Jeder der Kessel & H a l s k e , Berlin, 3 von L u x , Ludwigshafen und hatte 52 qm Heizfläche und war für 5 Atm. Dampfdruck einer von C. A. S p a n n e r , Wien. Nach der Grösse concessionirt. Der Kohlenverbrauch betrug bei dieser vertheilen sich diese wie folgt: Anlage pro Nutzpferdekraft 5,3 kg pro Stunde. Durchmesser mm 10 12 13 20 25 30 40 50 An deren Stelle, sowie zur Erweiterung der Anlage Stückzahl . . . 34 38 120 93 21 11 10 7. sind später 3 liegende Verbundmaschinen von der Zie gl ersehen M a s c h i n e n f a b r i k in Z w e i b r ü c k e n mitReceiver Der Wasserverbrauch hat im Jahre 1895 im Ganzen von zusammen 350 PS. getreten, von denen die erste 462000 cbm oder 1266 cbm am mittleren Jahrestage beim Jahre 1883 aufgestellt ist. Sie machen 60 Doppel- tragen. Im Maximal- resp. im Minimalmonate sind hübe pro Minute und erhalten den Dampf durch 3 Corn- 56000 cbm resp. 25 300 cbm und am Maximaltage 2703 wallkessel von zusammen 229 qm Heizfläche. Die erste und am Minimaltage 251 cbm oder 213,5% re8 P- 19.9% dieser Maschinen betreibt, direct an die Kolbenstange vom mittleren Jahrestag verbraucht. des Hochdruckkolbens gekuppelt, eine doppeltwirkende Von dem Gesammtverbrauche entfallen 2000 cbm Plungerpumpe. Bei den beiden anderen Maschinen sind oder 0,4 % für öffentliche Zwecke (Rohrnetzspülen je 2 solcher Pumpen direct mit jeder Kolbenstange der 1000 cbm, Feuerlöschen 1000 cbm), 154000 cbm oder Maschinen gekuppelt. Die Ventile sind freie Etagen- 33,4% für gewerbliche und 308000 cbm oder 66,2% Ringventile, welche bei 3 Pumpen mit Leder- und Hart- für häusliche Zwecke. 175560 cbm oder 38% sind nach gummi-Armirung versehen sind und bei den beiden Messern und 286440 cbm oder 62% sind ohne Messer neuesten Pumpen aus Rothguss bestehen. abgegeben. Von der Pumpstation aus führt, von dem für die 3 Als jährliches Wassergeld ist nach Schätzung zu zahlen Maschinen resp. 5 Pumpen gemeinschaftlichen Druck- pro qm bewohnte Etagenflache 30 Pf. und als Zuschlag für windkessel von 4,0 m Höhe abzweigend, eine Druck- eine feststehende Badeeinrichtung M. 10, für ein Watercloset leitung von 360 mm Durchmesser und 100 m Länge, M. 5, für ein Pferd M. 6, für eine Kuh M. 3, für einen Kutschdie sich dann in 2 Parallelleitungen von 230 mm und wagen M. 4, für Garten- und Strassensprengen bis 100 qm 290 mm Durchmesser theilt. Diese beiden Leitungen Fläche pro qm 10 Pf. und darüber 5 Pf. Nach Messern ist pro cbm bei ständiger Abgabe 20 Pf. führen zu dem Hochreservoire, welches ca. 3900 m für vorübergehende Zwecke 30 Pf. zu zahlen, wobei als von der Pumpstation und ca. 1500 m von der Stadt und Minimaltaxe für Wohnhäuser die Schätzung nach Etagenentfernt erbaut ist. Der Wasserspiegel desselben liegt fläche und für Gewerbebetrieb ein jeweilig festgesetzter 200,0 m höher als die Gewinnungsstelle und 20,0 m bis Durchschnittsconsum gilt. Bei Abnahme von mehr als 70,0 m höher als das wechselnde Niveau in der Stadt. 1500 cbm im Jahre werden besondere Verträge abgeschlossen. Das Reservoir hat 680 cbm Inhalt. Es ist aus SchmiedeDas Wasser für Feuerwehr- und Löschzwecke ist tarifeisen hergestellt und hat 12,0 m Durchmesser bei 5,8 m frei. Die Stadt zahlt nach Messern 20 Pf. pro cbm. Das WasBer hat eine Härte von 3,5 deutschen Graden. nutzbarer Wassertiefe. Sein Boden ist 2,5 m unter TerDer Chlorgehalt iBt minimal. Schwefelsaure Salze, Ammoniak, rain versenkt. Salpeter- und salpetrige Säure fehlen gänzlich, ebenso orgaVon dem Reservoire führen 2 Vertheilungsleitungen nische Bestandteile. Von Zeit zu Zeit werden Untersuchunvon 230 mm und 275 mm Durchmesser und von ca. gen in einer chemischen Versuchsanstalt vorgenommen. 1500 m Länge bis zu dem Vertheilungsnetze. Dieses ist nach dem Circulationssysteme ausgeführt und steht 77. a. Pleisweiler. (E. 553, W. 125 mit je 4,4 B.) unter einem einheitlichen Drucke. Sämmtliche Rohrleitungen haben zusammen 19986 m Länge und sind Das Kirchdorf P l e i s w e i l e r wird seit dem Jahre mit 72 Schiebern verbunden. Nach der Grösse findet 1893 mit dem Dorfe O b e r h o f e n mit 248 Einwohnern die Vertheilung der Rohrlängen und der Zahl der Schieber durch eine gemeinschaftliche Anlage mit Wasser verwie folgt statt: sorgt, welche nach dem Projecte des Bezirksbaumeisters R u d o l p h in B e r g z a b e r n ausgeführt ist undM. 29000 Rohrdurchmesser mm 230 200 150 125 100 im Ganzen oder M. 36,20 pro Einwohner gekostet hat. Rohrlänge m . . . 995 1552 2766 1886 4752 Schieberzahl . . . 2 1 7 5 15 Das Wasser wird aus 3 Quellen gewonnen, welche mm 80 75 45,0 m hoch über den tiefsten Versorgungspunkten m 2144 5891 liegen und 105 bis 120 Minutenliter Ergiebigkeit haben. Zahl 13 29. Das Wasser wird mit natürlichem Gefälle auf ca. 1000 m Es sind 98 Hydranten mit Selbstentwässerung in Entfernung einem Hochreservoire von 100 cbm Inhalt 100 m bis 150 m Entfernung von einander aufgestellt, zugeführt. von denen 57 Stück Ueberflurhydranten sind. Die Rohre Von diesem führt ein Rohr von 125 mm Durchsind von R u d . B ö c k i n g & Comp, in H a l b e r g e r - messer und ca. 1000 m Länge zu einem Theilkasten, h ü t t e geliefert. von welchem ein Rohr von 100 mm Durchmesser nach Die Anschlussleitungen bestehen ebenso wie die P l e i s w e i l e r und ein Rohr von 80 mm Durchmesser nach Hausleitungen aus verzinkten, schmiedeeisernen Rohren O b e r h o f e n abzweigt. In beiden Orten sind im Ganzen und haben 13 mm bis 50 mm Durchmesser. Sie haben 15 Hydranten und 3 öffentliche Brunnen aufgestellt und Reuther'sche Anbohrschellen und Niederschraubenventile. | 94 Anschlussleitungen in Benutzung.
in. Regierungsbezirk Pfalz.
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Das Wasser wird ohne eine weitere Controle abgegeben and es ist pro Haushalt im Jahre durchschnittlich M. 10 als Wassergeld zu zahlen.
Im Jahre 1891 ist von dem Civilingenieur K ö l w e l iu Zw ei b r ü c k e n nach dessen Projecte für die Stadt eine centrale Wasserversorgungsanlage erbaut, welche f ü r eine tägliche Leistung von 1200 cbm bestimmt ist. Die ersten 78. h. Bhodt. (E. 1498, W. 282 mit je 5,3 B.) Anlagekosten haben M. 235000 und die der späteren Das Pfarrdorf R h o d t besitzt seit Ende des Jahres Erweiterungen M. 20000 betragen, so dass das Werk 1893 eine Wasserversorgungsanlage, deren Herstellungs- zur Zeit M. 245000 oder ca. M. 20 pro Einwohner kostet. kosten einschliesslich M. 23586 f ü r Anschlussleitungen Den Betrieb der Anlage leitet der Gasmeister U h l . M. 107910 im Ganzen oder M. 72,04 pro Einwohner Das Wasser wird oberhalb der Stadt aus 2 artesibetragen haben. Die Gesammtanlage ist von dem Civil- schen Brunnen gewonnen, welche 35,0 m resp. 45,0 m ingenieur K ö l w e l in Z w e i b r ü c k e n nach dem Pro- Tiefe haben und mit gezogenen, schmiedeeisernen Rohren jecte des T. B. f. W. ausgeführt. von 150 mm Durchmesser ausgebüchst sind. Diese Das Wasser wird 2 Quellen entnommen, welche liefern zusammen ca. 480 Minutenliter Wasser. 6 km in südwestlicher Richtung vom Orte entfernt an In einer daneben erbauten Pumpstation sind 2 Gasden Höhenzügen des M o d e n b a c h t h a l e s entspringen motoren von je 12 PS. aufgestellt, welche die D e u t z e r u n d eine Ergiebigkeit von 240 bis 300 Minutenlitern haben. M o t o r e n f a b r i k in D e u t z geliefert hat. Dieselben Westlich vom Orte an der Strasse zur königlichen Villa betreiben durch Riemenübertragung je eine liegende, ist ein Hochreservoir von 250 cbm Inhalt erbaut, dessen doppeltwirkende Plungerpumpe mit Plungern von 145 m m Wasserspiegel 9,0 m tiefer als die untere Quelle und 15,0 ni Durchmesser und 0,4 m H u b und mit Ringventilen, bis 57,0 m höher als das Ortsniveau liegt. Das Wasser welche die Finna K l e i n , S c h a n z l i n & B e c k e r in fliesst diesem Reservoire mit natürlichem Gefälle durch F r a n k e n t h a l geliefert hat. Jede der Pumpen fördert eine Leitung von 150 mm resp. 125 mm Durchmesser zu. bei 77 Doppelhüben pro Minute in der Stunde 50 cbm Die Länge sämmtlicher Leitungen beträgt ca. 9 700 m. Wasser auf 50,0 m Höhe bei 55,0 m Arbeitshöhe aus Das Strassenrohrnetz hat ca. 2 800 ni Länge und besteht einem Saugebassin, das 100 cbm Inhalt hat. aus Rohren von 175 m m bis 100 mm Durchmesser. Durch eine 1096 ni lange Druckleitung von 200 mm Mit demselben sind 29 Hydranten und 21 Schieber ver- Durchmesser wird das Wasser einem zweitheiligen Hochbunden. 7 öffentliche Brunnen sind aufgestellt und reservoire zugeführt, welches 500 cbm Inhalt hat und 247 Privatleitungen sind angeschlossen, denen das Wasser dessen Wasserspiegel 50,0 m hoch über dem mittleren durch Wassermesser abgegeben wird. Von letzteren sind Stadtniveau liegt. Dasselbe ist auf einer BetonBohle aus 320 Stück von C. A. S p a n n e r , Wien, geliefert und Bruchsteinmauerwerk mit Backsteinfutter und mit Gezwar 280 von 13 m m und 40 von 20 mm Durchmesser. wölben aus Backsteinen hergestellt und mit Cementmörtel geputzt. Von dem Reservoire führt ein Fallrohrstrang von ca. 600 m Länge und 250 mm Durchmesser 79. h. Ruppertsberg. (E. 887, W. 161 mit je 5,5 B.) zum Stadtrohrnetze. Das Pfarrdorf R u p p e r t s b e r g besitzt seit dem Letzteres ist nach dem Verästelungssysteme hergeJahre 1894 eine Wasserversorgungsanlage, welche nach dem Projecte des T. B. f. W. ausgeführt ist und, einschliess- stellt und steht unter einem einheitlichen und constanten lich M. 11766 f ü r Anschlussleitungen, M. 39227 im Drucke. Die Rohrleitungen hatten im Jahre 1896 im Ganzen oder M. 44,22 pro Einwohner gekostet hat. Die Ganzen 16 500 m Länge, die sich aus folgenden DimenRohrleitungen sind von der Firma J o o s s S ö h n e & sionen zusammensetzte: Rohrdurchmesser mm 250 200 150 125 100 80 C o m p , in L a n d a u verlegt. m 1200 1800 2000 1500 4000 6000. Das Wasser wird westlich vom Orte und 2 km da- Länge von entfernt aus Quellen von 48 Minutenlitern Ergiebig- Die Rohre sind von R u d . B ö c k i n g & C o m p , in keit gewonnen, welche am Fusse der H a a r d t liegen. H a l b e r g e r h ü t t e geliefert. Mit dem Rohrnetze waren Vom Sammelschachte 10 m entfernt ist ein Hochreservoir Anfangs 83 Schieber verbunden und zwar: von 100 cbm Inhalt aus Stampfbeton hergestellt. Der Stückzahl 5 8 4 6 20 40 Wasserspiegel des Reservoirs liegt 2,0 m tiefer als die Durchmesser mm 250 200 150 125 100 80. Quellen und 42,0 m bis 50,0 m über dem Ortsniveau. Die Rohrleitungen haben im Ganzen 3880 m Länge Jetzt beträgt die Zahl der Schieber 112. Anfangs von 100 mm und 80 mm Durchmesser. Mit denselben sind 20 Hydranten, 11 Absperrschieber und ein öffent- waren 20 und jetzt sind 26 öffentliche Ventilbrunnen, licher Brunnen verbunden. Fast für sämintliche Häuser sowie 8 laufende Endbrunnen und 125 Unterflurhydranten sind Privatanschlüsse in Benutzung, die das Wasser mit Selbstentwässerung in 60 m bis 80 m Entfernung meistens durch Messer erhalten. Es sind 134 Wasser- von einander aufgestellt. 722 Hausanschlüsse sind im messer von C. A. S p a n n e r , Wien, und 2 von L u x , Jahre 1896 in Benutzung gewesen. Sie sind durch verLudwigshafen, geliefert. Davon sind 119 von 13 mm, zinkte, schmiedeeiserne Anschlussleitungen hergestellt, 5 von 20 mm, 2 von 25 mm, 9 von 30 m m und einer welche am Hauptrohre eine Rohrschelle mit Absperrschieber haben. von 25 mm Durchmesser. Die Wasserabgabe findet nur durch Wassermesser 80. n. St. I n g b e r t . (E. 12 278, W. 1300 mit je 9,4 B.) statt, deren 807 Stück von der Firma C. A. S p a n n e r , Wien, bis Ende 1898 geliefert sind, von welchen 764 Die Stadt S t . I n g b e r t wurde früher aus 16 öffent- Stück 13 mm, 25 Stück 20 mm, 12 Stück 25 mm, 4 Stück lichen und 123 Privatbrunnen versorgt, welche sämmt- 30 mm und 2 Stück 40 m m Durchmesser haben. lich in den bunten Sandstein und in das Kohlengebirge Im Jahre 1895 sind 156 000 cbm Wasser bei 37 354 cbm durch Rohre hinuntergebracht sind und in das auf Gasverbrauch und im Jahre 1896 158100 cbm Wasser ca. 30,0 m tief unter Terrain stehende Grundwasser bei 37 942 cbm Gasverbrauch der Motoren gefördert, was hinabreichen. Ausserdem waren 4 Gravitationsleitungen, fast genau übereinstimmend 24 cbm Gas für 100 cbm welche dem K r ä m e r ' s e h e n Eisenwerke und 3 GewerbeWasser oder 1,17 cbm Gas pro PS.-Stunde und betrieben das Wasser von aussen zuführten, vorhanden. 229166 m X kg Leistung pro cbm Gas entspricht. In 6*
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III. Regierungsbezirk Pfalz.
diesen beiden Jahren betrug die Waeserabgabe am mittleren Jahrestage 428 cbm resp. 432 cbm oder 35 Lit. pro Kopf; ferner nach Messern, also f ü r Private, 105000 cbm resp. 107 000 cbm oder 6 7 , 3 % resp. 67,7 % des Gesammtverbrauches und die Abgabe ohne Messer f ü r öffentliche Zwecke 51000 cbm resp. 51100 cbm oder 32,7 % resp- 32,3 % der Gesammtabgabe, wovon 50 500cbm resp. 50600 cbm f ü r öffentliche Brunnen und 500 cbm resp. 500 cbm f ü r sonstige Zwecke entfallen. Als Minimalpreis für das Wasser ist im Jahre M. 15 zu zahlen, wofür bis zu 100 cbm zu entnehmen sind. Für den Mehrbedarf im Jahre ist ferner pro cbm zu zahlen: bis zu cbm 700 800 900 1000 2000 3000 darüber Pf. . . . 15 14 13 12 10 8 7. Die p f a l z i s c h e L u d w i g s b a h n und das Eisenwerk Krftmer zahlen pro cbm 6,5 Pf. Nach Untersuchungen des Dr. F r e s e n i u s in W i e s b a d e n im April 1891 enthielt das Wasser im Liter: Kalk 6,3 mgr Magnesia 1,3 » Natron 4,9 » Schwefelsaure . . . . 7,1 > Salpetersfture 3,3 » Gebundene Kohlensaure . 1,6 > Chlor 3,4 • Kieselsäure 15,3 t zusammen 42,2 > Als Mittel aus 4 Untersuchungen sind im ccm 247 Keime von gewönlich im Wasser vorkommenden Arten ermittelt. 81. h. St. Martin.
(E. 1783, W. 337 mit je 5,2 B.)
Für das Pfarrdorf St. M a r t i n ist vom Civilingenieur K ö l w e l in Z w e i b r ü c k e n eine Wasserversorgungsanlage projectirt u n d im Jahre 1891 ausgeführt, welche M. 33250 im Ganzen oder M. 18,65 pro Einwohner gekostet hat. Das Wasser wird aus 2 Quellen von 300 Minutenlitern durchschnittlicher Lieferung, die im S t . M a r t i n T h a l e entspringen, entnommen und mit natürlichem Gefälle durch ein Rohr von ca. 500 m Länge und 80 mm Durchmesser einem zweitheiligen Hochreservoire von 200 cbm Inhalt zugeführt, dessen Wasserspiegel 30,0 m über dem höchsten Punkte des Ortes liegt. Das Strassenrohrnetz hat ca. 3200 m Länge und besteht aus Rohren von 100 mm bis 80 mm Durchmesser. Es sind 21 Hydranten aufgestellt und 250 Anschlussleitungen ausgeführt. 82. g. Sangerhof. (E. 33, W. 4 mit je 8,0 B.) Mit einem Kostenaufwande von M. 2850 oder M. 86 pro Einwohner ist nach dem Projecte des T. B. f. W. für den Weiler S a n g e r h o f im Jahre 1895 eine früher benutzte Quelle, welche nordwestlich vom Orte liegt, neu efasst und deren Wasser einem Laufbrunnen zugeführt, essen Abwasser ein für Löschzwecke angelegtes Reservoir speist, das 10 cbm Inhalt hat. 83.1. Schauerberg.
(E. 162, W. 30 mit je 5,4 B.)
F ü r das Dorf S c h a u e r b e r g ißt nach dem Projecte des T. B. f. W. im J a h r e 1896 eine Wasserversorgungsanlage hergestellt, welche M. 4810 im Ganzen oder M. 29,68 pro Einwohner gekostet hat und durch den Civilingenieur K ö l w e l in Z w e i b r ü c k e n ausgeführt ist. Das Wasser wird aus Quellen entnommen, welche ca. 500 m nordwestlich vom Orte liegen. Eine Leitung von 880 m Länge und 40 m m Durchmesser führt es einem Laufbrunnen mit einem davor stehenden Troge
zu, von dem aus das Wasser f ü r Feuerlöschzwecke in ein 30 cbm fassendes Tiefreservoir überfliegst. 84. n. S c h m i t s h a u s e n . (E. 347, W. 71 mit je 5 B.) Im Jahre 1897/98 ist für das Dorf S c h m i t t s h a u s e n nach dem Projecte des T. B. f. W. eine Wasservereorgungsanlage, welche gleichzeitig das Dorf B i e d e r s h a u s e n mit 216 Einwohnern versorgt, ausgeführt. Einschliesslich M. 11952 für Anschlussleitungen hat die Gesammtanlage M. 71396 gekostet, was pro Einwohner M. 126,80 entspricht Die maschinellen Anlagen sind von der Maschinenfabrik E s s l i n g e n in E s s l i n g e n geliefert und der Unternehmer f ü r die sonstigen Anlagen war der Civilingenieur K ö l w e l in Z w e i b r ü c k e n . Das Wasser wird einer 200 m unterhalb der an der W a l l h a l b e gelegenen K n e i s p e r M ü h l e entspringenden Quelle entnommen und einer in der Mühle aufgestellten Pumpe durch ein Saugerohr von 60 m m Durchmesser zugeführt. I n der Mühle ist ein Kropfrad f ü r 250 bis 480 Sec.-Lit. Aufschlagwasser mit 1,6 m bis 1,75 m Gefälle eingebaut, welches durch ein Stirnradvorgelege die Pumpe antreibt, die pro Stunde 4,7 bis 10,8 cbm Wasser auf 183,0 m effective Höhe durch ein Druckrohr von 60 m m Durchmesser fördert. Das Wasser tritt in das Hochreservoir f ü r S c h m i 11 s h a u s e n , das 60 cbm Inhalt hat, aus und gelangt von hier für das Dorf durch Rohre von 125 mm bis 80 mm Durchmesser zur Vertheilung. Ein zweites Reservoir, das f ü r die Versorgung von B i e d e r s h a u s e n dient, hat 30 cbm Inhalt und ist mit dem ersteren durch eine besondere Leitung von 60 mm Durchmesser verbunden, welches mit einem Schwimmer versehen ist. Sein Wasserspiegel liegt 1,7 m tiefer als der des andern Reservoirs und von ihm geht die Vertheilungsleitung f ü r B i e b e r s h a u s e n ab. Die gesammten Rohrleitungen haben ca. 7400 m Länge, und es waren mit ihnen anfänglich 98 Anschlussleitungen mit Wassermessern verbunden. 142 Stück Wassermesser sind f ü r beide Orte von L u x , Ludwigshafen, bis Ende 1898 geliefert und zwar 88 von 15 m m , 50 von 20 mm, 2 von 25 mm und je einer von 40 m m und 60 m m Durchmesser. Für S c h m i t t B h a u s e n sind 11 Hydranten und ein öffentlicher Ventilbrunnen aufgestellt. 85. f. Schneebergerhof.
(E. 121, W. 20 mit je 6,1 B.)
Das Dorf S c h n e e b e r g e r h o f besitzt seit dem Jahre 1895 eine Wasserversorgungsanlage nach dem Projecte des T. B. f. W., welche M. 14327 im Ganzen oder M. 118,40 pro Einwohner gekostet hat. Die Rohrleitungen dafür sind von der Firma O l t s c h & C o m p , in Z w e i b r ü c k e n verlegt. Das Wasser wird aus 3 Quellen gewonnen, welche 1,5 km südwestlich vom Dorfe auf der N a u n h o l d e r W i e s e liegen und 30 bis 70 Minutenliter liefern. Es wird mit natürlichem Gefälle durch eine Leitung von 70 m m Durchmesser einem Hochreservoire von 30 cbm Inhalt zugeleitet, dessen Wasserspiegel 14,5 m hoch über dem Ortsniveau liegt. Von hier führt eine ca. 800m lange Vertheilungsleitung von 100 m m Durchmesser in's Dorf. Mit derselben sind 4 Hydranten und 3 öffentliche Ventilbrunnen verbunden. 18 Anschlussleitungen sind hergestellt. Wassergeld wird nicht gezahlt. 86. d. Schwarzenbach. (E. 270, W. 46 mit je 5,9 B.) F ü r das Dorf u n d den Fohlenhof S c h w a r z e n b a c h ist im Jahre 1895/96 von dem Civilingenieur K ö l w e l
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m . Regierungsbeiirk Pfalz.
in Z w e i b r ü c k e n nach dessen Projecte eine Wasservereorgungsanlage ausgeführt, welche auf M. 9000 im Ganzen oder M. 33,33 pro Einwohner veranschlagt war. Das Wasser wird aus 2 Quellen von zusammen 15 Minutenlitern Lieferung, die 9,0 m hoch über dem Orte liegen, gewonnen u n d mit natürlichem Gefälle einem Hochreservoire von 30 cbm Inhalt zugeführt. Ein 1420 m langes Rohrnetz von Rohren von 80 mm Durchmesser vertheilt da« Wasser an 3 Hydranten und 5 öffentliche Brunnen. 87. a. S c h w e i g e n . (E. 695, W. 180 mit je 4 B.) F ü r das Pfarrdorf S c h w e i g e n ist im Jahre 1896/97 nach dem Projecte des T. B. f. W. eine Anlage zur Wasserversorgung durch die Firma O l t s c h & C o m p , in Z w e i b r ü c k e n ausgeführt,welche,einschliesslichM.7406 für Zuleitungen, im Ganzen M. 32 592 oder pro Einwohner M. 47,41 gekostet hat. In dem dem Staate und der Stadt W e i s s e n b u r g i. E. gehörigen Walde wird das Wasser durch die Fassung von 3 Quellen, deren Ergiebigkeit zwischen 94 und 330 Minutenlitern schwankt, gewonnen und durch Leitungen von 40 mm Durchmesser in den Sammelschacht der tiefsten Quelle, welche 15,0 m unter der höchsten liegt, zusammengeleitet. Von hier fliesst es durch ein Rohr von 70 m m Durchmesser in ein zweitheiliges Hochreservoir von 100 cbm Inhalt über und wird dann durch Rohre von 100 mm und 80 m m Durchmesser in dem Orte vertheilt. Hier sind 4 öffentliche Ventilbrunnen und 20 Hydranten aufgestellt, deren höchster 6,0 m und deren tiefster 31,0 m unter dem Reservoirspiegel steht. Die gusseisernen Leitungen haben im Ganzen ca. 4000 m Länge. 124 Anschlu^sleitungen sind in Benutzung. Wassermesser sind ebensowenig als eine andere Controle des Verbrauches eingeführt. 88. f. S t a h l b e r g .
(E. 305, W. 67 mit je 4,6 B.)
Für das Dorf S t a h l b e r g ist im Jahre 1895 nach dem Projecte des T. B. f. W. mit einem Kostenaufwande von M. 12 987 im Ganzen oder M. 42,58 pro Einwohner durch die Firma O l t s c h & C o m p , in Z w e i b r ü c k e n eine Neufassung der Quellen im K a t z e n b a c h e r Gemeindewalde, welche schon früher für die Versorgung des Ortes dienten, vorgenommen. Das Wasser wird seitdem durch eine Leitung von 40 mm resp. 60 m m Durchmesser mit natürlichem Gefälle einem Hochreservoire von 20 cbm Inhalt zugeführt, dessen Waeserspiegel 13,0 m tiefer als die Quellen und 7,0 m höher als der höchste Punkt des Ortes liegt. Die Rohrleitungen haben zusammen ca. 2500 m Länge, und es sind 7 öffentliche Ventilbrunnen damit verbunden.
91. g. Trahweiler. (E. 196, W. 41 mit je 4,8 B.) F ü r das Dorf T r a h w e i l e r ist im J a h r e 1895 nach dem Projecte des T. B. f. W. an Stelle einer alten Gravitationsleitung, die einen Laufbrunnen speiste, eine neue hergestellt; die Quelle ist ferner neu gefasst und es sind neue Vertheilungsleitungen ausgeführt. Diese Arbeiten haben M. 7182 im Ganzen oder M. 36,64 pro Einwohner gekostet und sind vom Civilingenieur K ö 1 w e 1 in Z w e i b r ü c k e n ausgeführt. Das Wasser f ü r die Neuanlage wird durch Fassen der Quelle bei der r o t h e n W e i d e nördlich vom Dorfe gewonnen und mit natürlichem Gefälle einem Reservoire von 20 cbm Inhalt zugeführt, das 24,0 m hoch über dem Ortsniveau liegt. Von hier führt eine Leitung von 60 mm Durchmesser zu einem öffentlichen Ventilbrunnen im Dorfe, der auch als H y d r a n t benutzt werden kann. 92. e. Trippstadt.
(E. 837, W. 155 mit je 5,4 B.)
Die Wasserversorgung des Dorfes T r i p p s t a d t erfolgt durch die Gruppen Versorgung T r i p p s t a d t . Im Dorfe sind 17 Hydranten aufgestellt und 11 öffentliche Ventilbrunnen dienen für die allgemeine Benutzung.
93. k. Wachenheim.
(E. 2308.)
Für die Stadt W a c h e n h e i m ist von dem Ingenieur Ph. K r ä m e r in D ü r k h e i m nach seinem Projecte und für seine Rechnung eine Wasserversorgungsanlage hergestellt, über welche jedoch nähere Angaben nicht vorliegen. 94. g. W a h n w e g e n . (E. 540, W. 102 mit je 5,3 B.) Für das Dorf W a h n w e g e n ist im Jahre 1895 nach dem Projecte des T. B. f. W. eine neue Wasserversorgungsanlage hergestellt und gleichzeitig eine alte Gravitationsleitung, die 2 öffentliche Brunnen speiste, umgebaut. Diese Arbeiten haben M. 12017 im Ganzen oder M. 22,25 pro Einwohner gekostet und sind vom Civilingenieur K ö l w e l in Z w e i b r ü c k e n auageführt. Für die neue Versorgung ist eine ca. 800 m vom Dorfe entfernt liegende Quelle von 20 bis 70 Minutenlitern Lieferung gefasst. Deren Wasser ist durch natürliches Gefälle einem Hochreservoire von 40 cbm Inhalt zugeführt, dessen Wasserspiegel 17,0 m hoch über dem Ortsniveau hegt. Die Vertheilungs- u n d Strassenrohre haben ca. 1300 m Länge von 80 mm und 50 m m Durchmesser. Mit diesen sind 9 Hydranten und 9 öffentliche Ventilbrunnen, vor welchen Tröge aufgestellt sind, verbunden. 95. e. Waldleiningen.
(E. 315, W. 53 mit je 5,9 B.)
90. f. S t o l z e n b e r g e r h o f . (E. 50, W. 7 mit je 7 B.)
Für das Dorf W a l d l e i n i n g e n ist vom Civilingenieur K ö l w e l in Z w e i b r ü c k e n nach dessen Projecte im Jahre 1893 eine Wasserversorgungsanlage hergestellt, welche M. 8350 im Ganzen oder M. 26,51 pro Einwohner gekostet hat. Das Wasser wird aus Quellen entnommen, welche 7,0 m hoch über dem Orte liegen und 300 Minutenliter liefern. Es wird ohne Einschaltung eines Hochreservoirs mit natürlichem Gefälle dem Orte zugeführt. Die Leitung hat ca. 1200 m Länge, und es sind mit ihr 5 Hydranten und 5 öffentliche Laufbrunnen verbunden.
Die Wasserversorgung des Weilers S t o l z e n b e r g e r h o f hat im Jahre 1895 durch eine Verlängerung des Stollens für die Wassergewinnung, welche M. 1005 gekostet hat, eine Verbesserung erfahren.
96. b. Wattenheim. (E. 973, W . 220 mit je 4,4 B.) Für das Pfarrdorf W a t t e n h e i m ist im September 1898 mit der Herstellung einer Wasserversorgungsanlage
89. e. Stelzeilberg.
(E. 461, W. 88 mit je 5,4 B.)
Die Wasserversorgung des Dorfes S t e l z e n b e r g erfolgt durch die Gruppen Versorgung T r i p p s t a d t Im Dorfe sind 3 Hydranten aufgestellt und 7 öffentliche Ventilbrunnen dienen für die allgemeine Benutzung.
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In. Regierungsbezirk Pfali.
nach dem Projecte des T. B. f. W. begonnen. Diese Arbeiten sind einschliesslich M. 9870 für Anschlussleitungen zu M. 64570 im Ganzen oder M. 66,36 pro Einwohner veranschlagt. Die für die Anlage nöthige Pumpmaschine wird von B o p p & R e u t h e r in M a n n h e i m , das Hochreservoir wird von der B e r l i n - A n h a l t ' s e h e n M a s c h i n e n f a b r i k in M o a b i t und die übrigen Arbeiten werden von dem Civilingenieur K ö l w e l in Zweib r ü c k e n ausgeführt. Das Wasser wird einer im K u r t t h a l e südwestlich von W a t t e n h e i m gelegenen Quelle, dem K e s s e l b r u n n , entnommen, der 100 bis 270 Minutenliter liefert. Von dieser Quelle führt mit 8,0 m Gefälle eine 870 m lange Leitung von 70 mm Durchmesser zu einem östlich von der Quelle unterhalb der Hetschmühl hergestellten Saugebassin, über welchem ein Maschinenhaus erbaut ist. Im Maschinenhause, welches auch die Wohnung des Maschinisten enthält, ißt ein Benzinmotor von 4 PS. aufgestellt, welcher 210 Umdrehungen pro Minute macht und durch Riemenübertragung eine liegende, doppeltwirkende Pumpe antreibt, welche bei 58 Doppelhüben pro Minute 9,7 cbm Wasser pro Stunde auf 71,6 m effective Höhe durch ein 650 m langes Druckrohr von 80 mm Durchmesser in ein nach dem Systeme Intze construirtes Hochreservoir von 60 cbm Inhalt fördert. Die Pumpe hat Kolben von 100 mm Durchmesser und 0,2 m Hub. Das Reservoir steht auf einem Thurme, der am südlichen Beginne des Ortes erbaut ist; sein Wasserspiegel liegt 17,0 m hoch über Terrain. Die Vertheilungsleitungen haben 125 mm bis 50 mm Durchmesser und ca. 3000 m Länge. Damit sind 23 Hydranten verbunden, die 11,7m bis 47,0 m tief unter dem Reservoirwasserspiegel liegen. Die Wasserabgabe an Private wird nach Wassermessern erfolgen, von welchen 128 Stück von 15 mm Durchmesser von L u x , Ludwigshafen, bereits geliefert sind.
Das Wasser wird aus 2 westlich von der Stadt gelegenen, verlassenen Stollen, aua denen im Tage 100 bis 200 cbm Wasser abfliessen, entnommen. 40,0 m unterhalb des Stollenauslaufes wird das Wasser in einer künstlichen Sickerungsanlage vereinigt und gelangt von hier durch einen 210 m langen Sickergraben, der in den Porphyrfelsen eingetrieben und in den Wänden, sowie im Boden und in der Decke mit Beton gedichtet ist, in einen aus Stampfbeton hergestellten Sammelschacht. Aus diesem fliesst es mit natürlichem Gefälle durch eine Rohrleitung von 60 mm Durchmesser zu dem 260 m davon und 630 m von der Stadt entfernt liegenden, zweitheiligen Hochreservoire von 250 cbm Inhalt, das gleichfalls aus Stampfbeton hergestellt ist und eine zwischen schmiedeeisernen Trägern gewölbte Decke hat.
97. h. Weyher. (E. 719, W. 121 mit je 5,9 B.)
Die Wasserversorgung der Stadt Z w e i b r ü c k e n erfolgte bislang aus Brunnen, welche im Stadtgebiete hergestellt sind und 1,0 m bis 3,0 m Tiefe haben. Es sind deren 21 öffentliche und ca. 400 private in Benutzung. Aber schon seit mehreren Jahren war das Bedürfniss nach einer besseren Versorgung erkannt, und es wurden verschiedentlich Bohrungen im Umkreise der Stadt ausgeführt, um ein Waaser mit geringem Kalkgehalte aufzufinden, die schliesslich auch zu einem günstigen Resultate geführt haben. Zur Zeit liegt ein Project für eine einheitliche Versorgungsanlage der Stadt vor, das von dem T. B. f. W. aufgestellt ist. Der Kostenanschlag für dessen Ausführung beläuft sich auf M. 550000 im Ganzen oder M. 45,80 pro Einwohner und mit der Bauausführung sollte im Juni 1899 begonnen werden.
Für das Pfarrdorf W e y h e r ist im Jahre 1893 vom Civilingenieur K ö l w e l in Z w e i b r ü c k e n nach seinem Projecte eine Wasserversorgungsanlage hergestellt, welche M. 36000 im Ganzen oder M. 50 pro Einwohner gekostet hat. Die Wasservertheilung erfolgt in 2 getrennten Zonen, deren jede ein Hochreservoir von 100 cbm Inhalt zur Speisung hat und dem das Wasser mit natürlichem Gefälle zufliesst. Für das eine Reservoir liegt die Quelle nordwestlich und für das andere Reservoir liegt sie südwestlich vom Orte. Beide Quellen zusammen haben 135 Minutenliter Ergiebigkeit. Beide Rohrnetze bestehen auf 700 m Länge aus Rohren von 125 mm und auf 1070 m Länge aus solchen von 80 mm Durchmesser. Es sind 10 Hydranten aufgestellt und 120 Anschlussleitungen sind in Benutzung, für welche 110 Wassermesser von 13 mm und 12 von 20 mm Durchmesser dienen, die von C. A. S p a n n e r , Wien, geliefert sind.
Der Wasserspiegel des Reservoirs liegt 25,5 m tiefer als der des Sammelschachtes und 46,7 m resp. 21,2 m über dem tiefst- resp. dem höchstgelegenen Hydranten. Die gesammten Rohrleitungen haben 3017 lfd. m Länge und zwar von folgenden Grössen: Rohrdurchmesser mm 100 80 60 50 Rohrlänge . . . m 2296 415 290 16. Es sind damit 27 Schieber, 3 Entleerungen und 26 Unterflurhydranten verbunden. 202 Anschlussleitungen sind mit Wassermessern und 5 sind ohne solche in Benutzung. Die Messer sind von L u x , Ludwigshafen, bezogen und zwar 189 von 15 mm, 10 von 20 mm, 5 von 25 mm und einer von 30 mm Durchmesser. Als zu zahlendes Wassergeld im Jahre ist die Grund, taxe von M. 7 für bis zu 35 cbm festgesetzt. Bei Mehrverbrauch ist je nach dem Quantum pro cbm 10 Pf. bis 6 Pf. extra zu zahlen.
99. n. Zweibrücken. (E. 12000.)
Das Wasser soll durch artesische Brunnen am Ostrande des B l i e s t h a i e s in der Nähe der B e e d e r m ü h 1 e, in nordwestlicher Richtung von Z w e i b r ü c k e n und 7,5 km davon entfernt und in 2,5 km Entfernung in südwestlicher Richtung von der Stadt H o m b u r g gelegen, erschlossen werden. Es sind 3 Bohrbrunnen in je 200 m Entfernung von einander projectirt, welche 60,0 m 98. g. Wolfstein. (E. 1098, W. 228 mit je 5 B.) bis 70,0 m Tiefe erhalten sollen. Auf Grund der VorIm Herbst 1897 ist für die Stadt Wolf s t e i n nach untersuchungen ist bei 3,0 m bis 5,0 m Absenkung auf dem Projecte des T. B. f. W. eine Wasserversorgungs- eine Wasserlieferung eines jeden Brunnens von 720 bis anlage von der Firma O l t s c h & Comp, in Zwei- 1200 Minutenlitern gerechnet. Eine für die Brunnen geb r ü c k e n ausgeführt, welche, einschliesslich M. 17 223 meinschaftliche Saugeleitung, deren Durchmesser von für Anschlussleitungen, im Ganzen M.47 034 oder M. 42,84 j 200 mm, auf 300 mm und auf 350 mm bis zu der propro Einwohner gekostet hat. jectirten Pumpstation wächst, erhält 640 m Länge.
EI. Regierangsbezirk Pfalz. Die Pumpstation besteht aus dem Maschinen- und Pumpenraume, dem Kesselräume und einem neben letzterem projectirten Kohlenraume. Der Kohlenraum ist für die Lagerung von 65 Tonnen Kohlen bemessen, weil die Kohle per Achse aus den benachbarten Kohlengruben von den in der Nähe wohnenden Fuhrwerksbesitzern herangefahren werden muBS, wenn die landwirtschaftlichen Arbeiten das gestatten. In der Nähe soll ein Wohnhaus erbaut werden, in welchem unten das Bureau und oben 2 Maschinistenwohnungen eingerichtet werden sollen. Von den beiden, in dem Maschinenräume als aufzustellen angenommen, liegenden Verbundmaschinen von je 80 PS. bei 75 Umdrehungen, welche zum Riemenantriebe von 4 Pumpen dienen und für die 3 Dampfkessel projectirt sind, sollen vorläufig eine Maschine für 3 Pumpen und 2 Dampfkesseln ausgeführt werden. Die Maschine erhält Ventilsteuerung nach Patent Recke und Dampfcylinder von 400 mm resp. 600 mm Durchmesser für 0,7 m Kolbenhub. Als Aamissionsspannung sind 5 Atm. angenommen; die verlängerte Kolbenstange des Niederdruckcylinders treibt die Luftpumpe der Condensation an. Als Dampfkessel sind Zweiflammrohrkessel von je 70 qm wasserberührter Heizfläche gewählt, welche für 8 Atm. Ueberdruck concessionirt sind. Die Pumpen sind stehend angeordnet; es sind vierfach wirkende Zwillingspumpen mit einem liegenden Plunger. Die Flur des Pumpenraumes liegt 4,7 m tiefer als die des Maschinenraumes. Die an der Wand liegende Transmission für den Antrieb der Pumpen mittels Riemenübertragung gestattet den wechselweisen Betrieb der 3 Pumpenpaare durch Frictionskuppelungen. Die Pumpen machen 52 Doppelhübe pro Minute. Ihre Plunger haben 200 mm Durchmesser und 0,2 m Hub. Jedes Pumpenpaar liefert 65 cbm Waaser pro Stunde bei 105,0 m Arbeitehöhe. Durch eine ca. 8400 m lange Druckleitung von 300 mm Durchmesser wird das Wasser einem Hochreservoire von 1500 cbm Inhalt zugeführt, das nördlich von Z w e i b r ü c k e n auf dem K r e u z b e r g e erbaut wird. Dessen Wasserspiegel ist auf 310,0 m -)- 0 angenommen, während die Pumpenmitte auf 223,8 m -j- 0 liefen wird. Ueber dem am höchsten resp. dem am niedrigsten in der Stadt gelegenen Hydranten wird der Reservoirwasserspiegel 58,0 m resp. 85,0 m hoch liegen. Das Strassenrohrnetz soll ca. 16000 m Länge erhalten und aus Rohren von 200 mm bis 100 mm Durchmesser bestehen, und es sollen damit 158 Hydranten verbunden werden. Die Wasserabgabe wird demnächst durch Wassermesser erfolgen.
Anhang. 100. Gruppenversorgung Trippstadt. (E. 1409.) Für die Wasserversorgung der Orte T r i p p s t a d t , S t e l z e n b e r g und L a n g e n s o h l dient eine gemeinschaftliche Anlage mit künstlicher Hebung des Wassers, welche im Jahre 1894/95 nach dem Projecte des T. B. f. W. ausgeführt ist und M. 72384 im Ganzen oder M. 51,37 pro Einwohner gekostet hat. Die Maschinenanlage hat die A u g s b u r g e r M a s c h i n e n f a b r i k in A u g s b u r g geliefert und die übrigen Arbeiten hat der Civilingenieur K ö l w e l i n Z w e i b r ü c k e n a l s Unternehmer ausgeführt.
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Ein liegendes, doppeltwirkendes Zwillingspumpwerk mit Kolben von 52 mm Durchmesser und 0,4 m Hub ist direct an eine Girard-Turbine gekuppelt, welche bei 150 Sec.-Lit. Aufschlagwasser von 5,0 m Gefalle 60 Umdrehungen pro Minute macht. Das Pumpwerk liefert dabei 11,5 cbm Wasser pro Stunde auf 110,0 m Höhe. Es sind 2 Hochreservoire hergestellt, eins von 100 cbm Inhalt für T r i p p s t a d t und eins von 40 cbm Inhalt für S t e l z e n b e r g und L a n g e n s o h l . Von diesen Reservoiren gehen Vertheilungsleitungen von im Ganzen ca. 9000 m Länge ab. Für Anschlussleitungen sind 37 Wassermesser von 15 mm Durchmesser von L u x , Ludwigshafen, geliefert.
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IV. Regierungsbezirk Oberpfalz.
IV. Regierungsbezirk Oberpfalz. ») Amberg 2 (Wutschendorf 52). — b) Beilngries (Gimpertshausen 10, Oening 30, Pollanten 34, Riedenburg 35, otaadorf 40). — e) Burglengenfeid (Schwandorf 38). — d) (Farth L W 9 )" - e ) Ebermannstadt (Schressendorf 37). — I) Eschenbach (Auerbach 3, Ebersberg 7). — ^ K e o ? n , £ h ( E b n a t h 6 > ~ h> Nabburg 23. - i) Neumarkt * ™ (Eismannsberg 8, Thannhausen 45). — k) Neunburg y. d. W. 27 (Schönsee 36). - 1) Neustadt a. W 28 (Mühl berg 22, Neueradorf 24, Neuhaus 25, Parkstein 31, Weiden —. «nJPareberg 3 2 - ~ ») Regensburg 1. — «) Roding (Stamned 42). - p) Stadtamhof 41 (Donaustauf 5, Grass 12, Grossberg 13, Kareth 16, Karthaus-Prüll 17, Kneiting 18, Loch 21, Steinweg 43, Wolfsegg 51). _ q) Sulzbach 44 (Holnstein 14, Oberreinbach 29). — r) Tirschenreuth 46 (Kappel 15, Konneiweuth 19, Pfaffenreuth 33, Schwarzenbach 39, WildenauBO). — s) Vohenstrauss 47 (Gmeinsrieth 11, Leuchtenberg 20, Waldthnrm 48.)
jedoch für kleine Haushaltungen auf M. 20 reducirte und für grosse Haushaltungen entsprechend erhöhte. Im Jahre 1879 ging das Wasserwerk, nachdem die Stadt die sämmtliohen Actien erworben hatte, auch formell in deren alleinigen Besitz durch Auflösung der Gesellschaft über und sie betreibt es seitdem als »städtisches Wasserwerk«. Den Betrieb leitet der Director E r n s t R u o f f unter Assistenz des Ingenieurs H. K a m m e r m e i e r . Ausser der Stadt R e g e n s b u r g werden die Stadt S t a d t a m h o f und die Gemeinde S t e i n w e g , also z. Z. im Ganzen 47300 Einwohner, durch dieses Werk mit Wasser versorgt. Die heutigen Anlagekosten betragen ca. M. 2000000 oder M. 44,44 pro Kopf, und die tägliche Maximalleistungsfähigkeit des Werkes beträgt heute 10000 cbm. b) Waesergewinnung und Förderung.
1. n. Regierungshauptetadt Begensburg. (E. 41317, W. 2289 mit je 18 B.) a) Entstehung des Werkes. Bereite im Jahre 1870 lagen für eine centrale Wasserversorgung der Stadt R e g e n B b u r g 4 generelle Projecte vor, für welche eine tägliche Maximalleistung von 5000 cbm angenommen war, nämlich für: ») Quellwasser mit hydraulischen Motoren gehoben; Baukostenanschlag M. 635600; jährliche Betriebskosten M. 17142. b) Quellwasser von anderer Stelle mit Dampfkraft gehoben; Baukostenanschlag M. 624000: jährliche Betriebskosten M. 29142. c) Grundwasser mit Dampfkraft gehoben; Baukostenanschlag M. 566000; jährliche Betriebskosten M. 29142. d) Donauwasser mit künstlicher Filtration durch Dampfkraft gehoben; Baukostenanschlag M. 605000; jährliche Betriebskosten M. 32661. Aber nicht nur die Verschiedenartigkeit der Projecte, sondern auch die Schwierigkeit der Geldbeschaffung, resp. die Frage, ob die Anlage auf städtische Kosten oder durch eine Gesellschaft auszuführen und zu betreiben sei, verzögerten mehrere Jahre eine Beschlussfassung über diese für die Bevölkerung so wichtige Frage. Schliesslich wurde im Jahre 1874 von der Stadt in Gemeinschaft mit der damaligen Firma G r u n e r & T h i e m in D r e s d e n , der bereite früher von der Stadt die Vorarbeiten für das städtische Wasserwerk übertragen waren und welcher auch bei einer von der Stadt auseschriebenen Concurrenz der Zuschlag zur Ausführung es Projectes derselben ertheilt war, zur Beschaffung des nöthigenBaucapitals eine Actiengesellschaft »ActienW a s s e r w e r k s - G e s e l l s c h a f t B e g e n s b u r g « mit einem Grundcapitale von M. 1028400 in 1714 Actien von je M. 600 gegründet, an welcher sich die Firma G r u n e r & T h i e m mit M. 340000 als Actionärin betheiligte. Der Betrieb dieses Werkes ist am 1. October 1875 eröffnet. Laut Vertrag der Gesellschaft mit der Stadt sollten 40 öffentliche Brunnen und 200 Hydranten aufgestellt werden und als Preis pro cbm Wasser war 12 Pf. angenommen. Für die gewöhnlichen Haushaltungen fand Anfangs die Wasserabgabe ausschliesslich nach Discretion statt, und es war pro Haushaltung ein mittlerer Wasserzins von M. 30 im Jahre zu zahlen, der sich
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Das Wasser wird beim S a l i e r n am Ufer und im Flussbette des R e g e n aus den im Granitgebirge entspringenden Quellen, nämlich der L u d w i g s - , der E i s b u c k e l - und der D e c h b e t t e n e r Quelle entnommen, welche zusammen 6000 Minutenliter Ergiebigkeit haben. Für die Fassung der Quellen sind 7 überwölbte Brunnenstuben, die aus Ziegelmauerwerk in Cementmörtel hergestellt sind und je 2,5 m unteren und 0,8 m oberen Durchmesser bei 7,0 m Tiefe haben, hergestellt. Aus diesen fliesst das Wasser in 3 Brunnenschächte, die innerhalb des Maschinenhauses liegen. Bei der ersten Anlage wurde es von hier mittels stehender Pumpen, die durch Dampfkraft getrieben werden, einem ca. 2300 m von der Pumpstation entfernt auf dem S e i d e n p l a n t a g e n - B e r g e liegenden Hochreservoire von 3300 cbm Inhalt zugeführt, dessen Wasserspiegel 51,7 m höher als der in den Pumpenschächten liegt. In der Pumpstation waren Anfangs nur 2 von den projectirten 3 Dampfpumpwerken aufgestellt, und erst im Jahre 1878 ist das dritte hinzugekommen. Die Maschinen sind stehende, doppeltwirkende Eincylindermaschinen von je 40 PS.; sie haben Farcot-Steuerung und Condensation, sowie Schwungräder und einarmige Balanciere. Unter den Dampfcylindem, welche 780 mm Durchmesser haben, ist eine mit der verlängerten Kolbenstange einer jeden Maschine verbundene Differenzialpumpe (System Rittinger, einfach saugend und doppelt drückend) mit Pyramiden Ventilen von Rothguss aufgestellt. Die ursprüngliche Absicht, die Pumpen eventuell später auch mit der Wasserkraft des R e g e n betreiben zu können, dem entsprechend auch die ganze Disposition gewählt war, ist nicht zur Ausführung gekommen. Die Lieferung einer jeden Pumpe beträgt 150 cbm Wasser pro Stunde bei 25 Doppelhüben pro Minute. Die 3 aufgestellten Cornvallkessel von je 54 qm Heizfläche haben 8,0 m Länge und 1,9 m Durchmesser im Hauptkessel, sowie 0,5 m Durchmesser in den beiden Feuerrohren. Sie liefern Dampf von 6 Atm. Spannung. Die Maschinen und die Kessel sind von G. K u h n in S t u t t g a r t - B e r g geliefert. Für den im Jahre 1888 nöthig gewordenen Bau einer zweiten Pumpstation, welche direct an die erste anstösst, ist zum Pumpenbetriebe die Wasserkraft des R e g e n , der bis zu 12 cbm Aufschlagswasser pro Secunde bei 1,7 m Maximalgefälle bietet, gleich von Anfang an allein benutzt und nur als Aushülfe ist dafür später eine Dampfmaschine aufgestellt. Die Wasserkraft ist auf 2 Jonval-Turbinen von je 65 bis 70 PS. übertragen, und diese treiben eventuell mit der Reserve-Dampfmaschine
IV. Regierungsbezirk Oberpfalz. gemeinschaftlich eine horizontale Tranemissionswelle an, und zwar die Turbinen durch conische Räder und die Dampfmaschine durch Riemenübertragung. Von dieser Welle aus werden durch Stimradübertragung 2 Paare von Zwillingspumpen, von denen auch jedes Paar einzeln zu kuppeln ist, angetrieben. Jedes derselben besteht aus 2 liegenden, doppeltwirkenden Plungerpumpen (System Girard), die unter 90° mit einander gekuppelt sind. Diese zweite Pumpstation hat im Ganzen M. 250000 gekostet. Die Turbinen haben 3,9 m Durchmesser und erhalten das Aufschlagwasser durch einen ca. 1100 m langen und 10,0 m breiten, hölzernen Betriebskanal von 12,5 qm Querschnitt. Jede Turbine arbeitet mit 4 cbm Aufschlagswasser pro Secunde bei 0,5 m Gefälle, welches aber auch bis auf 0,3 m hinunter gehen kann, und hat bei 22 Umdrehungen pro Minute eine Leistung von 65 bis 70 PS. Die Möglichkeit, bei einem so geringen Gefälle noch mit den vorhandenen Turbinen arbeiten zu können, hat zur Folge, dass das Arbeiten mit Dampfkraft auf 50 bis 60 Tage im Jahre beschränkt werden kann.
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Die Pumpen haben Plunger von 186 mm Durchmesser und 0,6 m Hub sowie gesteuerte Ringventile, welche noch über Hochwasser liegen. Sie machen pro Minute 45 Doppelhübe und liefern dabei 150 cbm Wasser pro Stunde. Ihre Geschwindigkeit kann aber auch auf 60 Doppelhübe pro Minute und ihre Lieferung auf 200 cbm pro Stunde gesteigert werden. Jedes Pumpenpaar hat einen Druckwindkessel von 0,8 m Durchmesser und 2,6 m Höhe, und beide gemeinschaftlich haben femer einen solchen von 1,3 m Durchmesser und 4,5 m Höhe, von dem die gemeinschaftliche Druckleitung abgeht.
c) Hochreservoir und Wasservertheilung. Die Druckleitung hat 350 mm Durchmesser und kreuzt das Bett des R e g e n durch einen in 2,5 m Tiefe darunter versenkten Düker von ca. 100 m Länge, der aus gusseisernen Flanschenrohren, die von Tauchern verlegt sind, zusammengesetzt ist. Später ist von dieser direkt zum Hochreservoire führenden Leitung eine zweite, gleich grosse Leitung schon beim Pumpwerke abgezweigt, welche direkt in das Stadtrohrnetz einmündet. Das zweitheilige Hochreservoir liegt mit seiner Sohle 2,1 m tief unter Terrain und hat 3,0 m als grösste Wasserhöhe. Dieser Wasserspiegel liegt 51,7 m hoch über dem der Saugebrunnen. Weil nun ferner die Druckleitung eine Reibungshöhe von 5,9 m beansprucht, so beträgt die Arbeitshöhe für die Pumpen 57,6 m. Das Reservoir ist aus Ziegelmauerwerk hergestellt, überwölbt und 1,5 m hoch mit Erde überfüllt. Von demselben führt eine Fallrohrleitung von 500 mm Durchmesser, welche ca. 1200 m Länge hat, bis zum Vertheilungsnetze. Diese Fallrohrleitung kreuzt einen der Nebenarme der D o n a u auf ca. 60 m und die D o n a u selbst auf ca. 120 m Länge in 2,5 m Tiefenlage unter deren Flussbette. Später ist von dem Hochreservoire aus noch eine zweite Fallrohrleitung von 300 mm Durchmesser hergestellt. Die gusseisernen Leitungsrohre sind Anfangs von P o n t & M o u s s o n und die Hydranten von G. A. L. D e h n e in H a l l e a. S. und später von der K ö n i g i n M a r i e n h ü t t e in C a i n s d o r f und von dem G r u b e n und H ü t t e n v e r e i n e in G e l s e n k i r c h e n resp. von B o p p & R e u t h er in M a n n h e i m bezogen. Die Länge der Rohrleitungen von 500 mm bis 50 mm Durchmesser abwärts und die Zahl der Schieber, Hydranten etc. für die 12 Jahre 1877 und 1887 bis 1897 giebt Tabelle 33 an:
Als Reserve - Dampfmaschine ist eine liegende Woolf'sche Maschine mit Receiver von 100 PS. gewählt, welche 80 Umdrehungen pro Minute macht und mit Condensation arbeitet. Sie hat 2 hintereinander liegende Dampfcylinder und Ventilsteuerung. Den Dampf erhält sie aus den Kesseln der ersten Anlage. In deren Kesselhause sind später 2 der zuerst angelegten 3 Cornvallkessel durch Tenbrinkkessel von je 49 qm Heizfläche ersetzt, so dass jetzt im Ganzen wieder 3 Kessel vorhanden sind. Die neuen Kessel sind von der E s s l i n g e r M a s c h i n e n f a b r i k in E s s l i n g e n geliefert, während die ganze maschinelle Anlage der Motoren und Pumpen L. A. R i e d i n g e r in A u g s b u r g geliefert hat. Wegen der im Ganzen um 5,4 m Höhe schwankenden Wasserstände des R e g e n wird die alte Pumpstation bei der dafür angenommenen Höhenlage zeitweise mit ihrer Flur bis auf 0,7 m Höhe unter Wasser gesetzt. Es erschien daher für die neue Anlage erwünscht, die Maschinenflur höher zu legen, aber zugleich auch tiefstehende Pumpen zu vermeiden. Es ist jedoch trotzdem möglich gewesen, das Maximum der Saughöhe der liegenden, neuen Pumpen auf 7,0 m zu beschränken. Dieselben entnehmen das Wasser ausser aus den früher genannten Quellen ferner auch aus Brunnen, welche neben dem Pumpwerke hergestellt sind und bei 7,0 m Tiefe noch einen Wasserstand von 2,0 m haben.
Tabelle 33. Jahr
1877
1887
1888
1889
1890
1891
1892
1893
1894
1895
1896
1897
Rohrlänge m . . . Inhalt der Rohre cbm Schieberzabi . . . Hydranten . . . . Oeffentliche Springbrunnen . . . . Freibrunnen . . . Oeffentliche Pissoire
30 500 106 203
44 415 1045 167 287
44 430 1045 168 287
44500 1046 169 287
44 610 1052 171 295
45 940 1082 171 326
46 230 1088 182 329
50 658 1396 197 351
51051 1396 197 353
51 796 1405 202 364
53 819 1443 224 386
55 005 1451 242 405
3 46 1
7 52 5
7 52 5
7 52 5
7 52 5
7 52 5
7 52 5
7 52 5
7 49 5
7 46 5
7 47 5
7 46 5
—
Die Hydranten haben Selbstentwässerung und stehen in ca. 80 m Entfernung von einander. Seit 1893 sind 3 Ueberflurhydranten aufgestellt. Von den Freibrunnen sind 5 Laufbrunnen und die übrigen sind Ventilbrunnen.
Für die Anschlussleitungen und die Hausleitungen sind ausschliesslich galvanisirte, schmiedeeiserne Rohre verwendet, erstere von mindestens 20 mm Durchmesser. Jede Leitung ist mit einem Kegelhahne und mit einem
90
IV. Regierungsbezirk Oberpfalz.
Niederechraubhahne versehen. Ende des Jahres 1897 waren ca. 18000 Zapfhähne in Benutzung. Die Zahl
der hauslichen Einrichtungen, als Closets etc. am Ende verschiedener Jahre gibt die Tabelle 34 an:
Tabelle 34.
Closets Badeeinrichtongen Springbrunnen . . . Strahlapparate . . . Pissoire Hydraulische Aufzüge
1882
1887
1889
1890
1891
1892
1893
1894
1895
1896
1897
70 71 67
52 151 77 2 56 1
54 153 71 2 57 1
64 153 46 2 59 1
143 186 50 1 55 1
184 213 54 1 90 1
220 227 54 1 103 1
237 238 77 1 115 1
258 261 79 1 120 1
294 276 80 1 123 1
358 300 83 1 128 1
—
46 —
Ende des Jahres 1897 waren 728 Wassermesser eingebaut, von denen 715 von C. A. S p a n n e r , 11 von B o p p & R e u t h e r und 2 von H. M e i n e c k e geliefert waren. Wassermesser sind bis Ende 1898 überall 1064 Stück, und zwar: 24 Stück von H. M e i n e c k e , Breslau; 31 Stück von B o p p & R e u t h e r , Mannheim; 979 Stück von C. A. S p a n n e r , Wien; 16 Stück von D r e y e r , R o s e n k r a n z & D r o o p , Hannover, und 14 Stück von L u x , Ludwigshafen, geliefert. Nach der Grösse vertheilen sich diese wie folgt:
Durchmesser mm 7 10 13 15 20 25 30 40 Stückzahl . . . 3 7 554 6 361 78 4 27 Durchmesser mm 50 65 Stückzahl . . . 13 1. d) Wasserverbrauch. Die Tabelle 35 gibt für die 10 Jahre von 1887 bis 1897 die Wasserabgabe im Ganzen und für verschiedene Verbrauchszwecke und Abgabearten, sowie verschiedene Verhältnisszahlen an.
Tabelle 35. 1887
1889
1890
1891
1892
1893
1894
1895
1896
1897
47 298 47 400 44500 45 000 46 300 42 500 42 600 42 500 42 500 Einwohnerzahl . . 41459 Gesammtabgabe im Jahre cbm 1 732 307 2 020 716 2123 659 2 305 870 2 451 358 2 245 072 2152 309 2 278 629 2 307 823 2 308 786 desgl. gegen 100 cbm — 116,7 106,2 91,6 101,3 100,0 105,1 108,8 105,8 des Vorjahres . . » 96,0 Liter pro Kopf pro Tag 134 130 134 148 138 133 114 168 133 im Mittel . . . 131 214 174 164 171 186 216 181 desgl. am Maximaltage . 143 169 182 1804 1256 1280 1397 1471 1695 1776 Zahl der Anschlflsse 1178 1725 1626 pro Anschluss im Jahre 1407 1295 1277 1608 1659 1650 1321 1470 1666 cbm 1321 Tagesabgabe am mitt5 536 5 820 6150 6305 6 325 6 317 6 716 6 243 4 746 leren Jahrestage . » 5 896 desgl. am Maximal» 8194 8 607 9177 9 530 7 910 6 940 7 925 5 968 tage 8195 7 427 desgl. am Minimal> 4080 4 778 4 378 4 879 5020 4 485 4 825 3 853 tage 4 249 3 298 von 100 cbm am mittleren Jahrestage: 125,3 154,9 125,4 136,6 129,9 135,2 125,7 126,7 am Maximaltage i 139,1 127,6 73,7 75,5 74,7 71,0 77,5 75,4 71,9 > Minimaltage > 81,2 72,0 56,5 ßesammtabgabe ohne Messer . . . . » 1 672 623 1 916 723 1 981 863 2110 638 2 210 934 1 966149 1 853 508 1 974 969 1 979135 1882 700 desgl. von 100 cbm 85,7 81,6 91,6 90,2 87,6 86,6 96,6 94,9 93,3 86,1 Gesammtabgabe . > fiesammtabgabe nach Messern . . . . > 59684 103 993 141 7% 195 232 240 424 278 923 298 801 303 670 328 688 426 086 desgl. von 100 cbm 12,4 14,3 18,4 8,4 9,8 13,9 13,4 Gesammtabgabe . » 5,1 6,7 3,4 Zahl der aufgestellten 602 728 147 209 306 514 388 Messer . . . . 66 68 80 Abgabe pro Messer im 546 686 1148 1330 913 771 586 cbm 904 1529 1772 Jahre
Im Jahre 1894 hat die Maximal- resp. die Minimalbetragen im Monate: 207 527 cbm resp. 158 705 cbm; in der Woche: 46 861 cbm resp. 37 031 cbm und in der Stunde: 500 cbm resp. 130 cbm. Die jährliche Arbeitszeit in Maschinenstunden hat in den Jahren von 1889 bis 1897 betragen:
Jahr. . 1889 Stunden 15 925
1890 15124
Jahr. . 1894 Stunden 15 872
1891 16 864
1895 16 644
1892 19 022
1896 17 895
1893 16 365
1897 17 958.
tV. Regierungsbezirk Oberpfalz.
In den ersten 5 dieser Jahre haben nur die Turbinen gearbeitet und erst in den letzten 4 Jahren ist zeitweise Dampfkraft mit benutzt, und zwar: J a h r . . 1894 1895 1896 1897 Stunden 431 2038 2930 2667. Es entspricht das in den letzten 3 Jahren im Durchschnitt 14,5 % der ganzen Arbeitszeit. Die Maschinen der Pumpstation I scheinen nach diesen Angaben überall nicht mehr benutzt zu werden. Im Jahre 1898 hat die Actiengesellschaft B a y r i s c h e W a s s e r w e r k e in N ü r n b e r g von der Generaldirection der b a y r i s c h e n Staatsbahnen die Concession zur Wasserversorgung des Bahnhofes R e g e n s b u r g erhalten. Sie hat dafür entsprechend lieferungsfähige Quellen erworben, und es sind die weiter dazu nöthigen Anlagen auf ca. M. 500000 veranschlagt. An jährlichem Wassergelde ist bei der Abgabe nach Discretion für eine Haushaltung, je nach der Grösse M. 20, resp. M. 30, resp. M. 50 für einen Hahn und ferner für jeden Hahn mehr M. 5 zu zahlen. Das Wasser für eine Badeeinrichtung kostet pro Jahr M. 10, für einen Springbrunnen mindestens M. 10, für ein Stück Vieh bis zu M. 5 etc. Der Preis pro cbm Waaser nach Wassermessern beträgt 20 Pf. und eine jährliche Mindestzahlung ist für ein Quantum von 150 cbm zu leisten, wenn nicht gleichzeitig eine Abgabe nach Schätzung erfolgt. Eine in letzterer Zeit vorgenommene Analyse des Wassers hat im Liter Wasser ergeben: Calcium Chlor Abdampfrückstand . Härtegrade
.
.
71,4 7,1 216 10
mg » > >
Salpetersäure, salpetrige Säure und Ammoniak gleich Null. Colonien im ccm 56, davon 47 verflüssigende.
2. a. Amberg. (E. 20250, W. 1400 mit je 14,5 B). Für die Wasserversorgung der Stadt A m b e r g diente früher ausser einer grösseren Zahl von Pumpenbrunnen innerhalb der Stadt eine künstliche Zuleitung aus Bleirohren, welche mit natürlichem Gefälle aus ca. 1300 m Entfernung Quellwasser zur Speisung von 2 öffentlichen Laufbrunnen, sowie für einzelne Privatgrundstücke lieferte. Im Jahre 1892/93 ist für Rechnung der Stadt eine centrale Versorgung durch den Civilingenieur K u l l m a n n , jetzt in N ü r n b e r g , nach dessen Projecte ausgeführt, welche M. 800000 gekostet hat und für eine tägliche Leistung von 3500 cbm bestimmt ist. Die Betriebsleitung dieser Anlage ist dem Stadtbaurath R u c k unterstellt. Das Wasser wird ca. 8,5 km von der Stadt entfernt in 3 getrennten Gruppen aus dem Grundwasser der Doggerformation entnommen und zwar aus dem Doggersande, welcher dem Flugsande ähnlich ist und auf einer Schicht von Opalinusthon ruht. Für jede Gruppe ist eine Reihe gusseiserner Brunnen von 0,3 m Durchmesser und 6,0 m Tiefe hergestellt, welche ca. 3,0 m von einander abstehen. In ihrem unteren, geschlitzten Theile sind ihre Mäntel aussen mit Geweben aus Phosphorbronze umhüllt und mit 3, sie rohrförmig aussen umgebenden Kiesschichten von verschiedener Korngrösse umschüttet. Die Brunnen einer jeden Gruppe verbindet eine gemeinsame Leitung, die in je einen Schacht einmündet und diese 3 Schächte sind durch Rohrleitungen wieder mit einem Hauptsammeischachte verbunden. Von dem letzteren wird das Wasser mit natürlichem Gefälle durch eine Leitung von. ca. 7500 m Länge und 250 m m Durchmesser zu einem zweitheiligen Hochreser-
öl
voire von 1500 cbm Inhalt geführt, welches ca. 1000 m vor der Stadt liegt und aus Beton hergestellt ist. Von diesem führen 2 Fallrohrleitungen und zwar je eine zu einer der beiden Hälften der Stadt, welche durch den V i l s f l u s s getrennt sind. Diese Rohre haben 200ram Durchmesser und haben unter einander an 3 Stellen Verbindungen erhalten. Die Vertheilung des Wassers in der Stadt findet einheitlich und constant durch ein Rohmetze statt, das nach dem Verästelungssysteme mit verbundenen Endstrecken hergestellt ist und unter einem Drucke von ca. 45,0 m über dem mittleren Stadtniveau steht. Die Länge der Rohrleitungen beträgt ca. 22000 lfd. m von Rohren von 200 mm bis 80 mm Durchmesser. Damit sind 101 Schieber, 5 öffentliche Ventilbrunnen und 380 Unterflurhydranten mit Selbstentwässerung verbunden, welche in ca. 60 m Entfernung von einander stehen. Die Rohre sind von R u d . B ö c k i n g & C o m p , in H a l b e r g e r h ü t t e geliefert. Die Anschlussleitungen für Private haben mindestens 20 mm Durchmesser und bestehen, ebenso wie die Hausleitungen, aus galvanisirten, schmiedeeisernen Rohren. In jeder Leitung steht ein Anbohrhahn und ein plombirter Niederschraubhahn vor dem Wassermesser. Letztere sind für alle Privatleitungen obligatorisch; sie werden von der Stadt miethweise überlassen und unterhalten. Untermesser sind nicht in Benutzung. Bis Ende 1898 sind im Ganzen 1006 Wassermesser, und zwar ausschliesslich von C. A. S p a n n e r , Wien, geliefert, die sich aus folgenden Grössen zusammensetzen: Durchmesser mm 10 13 20 25 30 40 50 80 100 125 Stückzahl . . . 300 414 247 23 6 4 6 4 1 1. Im Jahre 1894 hat die Wasserabgabe 320000 cbm im Ganzen oder 876 cbm pro Tag im Mittel betragen. Als Messermiethe ist jährlich zu zahlen für einen Messer von: Durchmesser mm 10 13 20 25 30 40 50 80 100 Mark pro Jahr . 5 (i 6 10 14 20 30 40 50. Die Mindestzahlung von Wassergeld im Jahre beträgt M. 30, wofür bis 180 cbm entnommen werden können. Bei Mehrverbrauch kostet ein cbm 15 Pf. Bei grösserer Abnahme wird ein Rabatt gewährt und zwar von 15°/0 bei jährlicher Entnahme von 2000 bis 4000 cbm, von 20"/o bei 4001 bis 5000 cbm und von 25% bei 5001 bis 6000 cbm.
3. f. A u e r b a c h .
(E. 1900, W. 298 mit je 6,4 B.)
Im Sommer 1897 ist für die Stadt A u e r b a c h nach dem Projecte des T. B. f. W. eine Wasserversorgungsanlage hergestellt, welche mit Ausnahme der Zuleitungen M. 39 304 im Ganzen oder M. 20,63 pro Einwohner gekostet hat. Die Rohrleitungen dafür hat die Firma B r o c h i e r Ä S c h a e t z in N ü r n b e r g verlegt, und das Hochreservoir ist von dem Baumeister S c h w e m m e r in A u e r b a c h ausgeführt. Das Wasser wird aus 3 Quellen von 100 bis 200 Minutenlitern Ergiebigkeit entnommen, welche nordöstlich von der Stadt bis zu 2 km Entfernung davon entfernt liegen. In der Nähe der tiefst gelegenen Quelle ist ein zweitheiliges Hochreservoir aus Stampfbeton von 150 cbm Inhalt erbaut, von welchem aus eine Fallrohrleitung von 125 mm Durchmesser zur Stadt führt. Die Strassenrohre haben hier 100 mm und 80 mm Durchmesser. Die Gesammtlänge der Leitungen beträgt ca. 5000 m. Damit sind 32 Unterflurhydranten verbunden, welche unter einem Drucke von 46,0 m bis 59,0 m stehen. E s sind 10 öffentliche Ventilbrunnen aufgestellt und 125
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IV. Regierungaberirk Oberpfalz.
Häuser erhalten das Wasser durch Anschlussleitungen ohne Wassermesser. Die Höbe des Wassergeldes wird durch Einschätzung festgestellt. 4. d. Cham. (E. 3362, W. 390 mit je 8,6 B.) F ü r die Stadt C h a m ist der Bau eines Wasserwerkes nach dem Project des T. B. f. W. im J a h r e 1896/97 ausgeführt. Einschliesslich M. 6359 f ü r die von der Stadt gezahlten Kosten f ü r Anschlussleitungen haben die Anlagekosten M. 93463 oder M. 27,79 pro Einwohner betragen. Die Herstellung der Rohrleitungen war der Firma H a b ö c k in P a s s a u übertragen. Die Pumpen wurden von der M a s c h i n e n b a u - A c t i e n g e s e l l s c h a f t in N ü r n b e r g und die Locomobile f ü r deren Betrieb von R . W o l f in B u c k a u - M a g d e b u r g geliefert. Das Wasser wird aus dem Grundwasser mittels 5 Filterbrunnen mit Vorschacht gewonnen, von denen 3 bis zu 20,0 m und 2 bis zu 9^0 m Tiefe haben u n d die auf eine Länge von ca. 600 m vertheilt sind. Das Brunnenrohr umschliesst aussen ein Kupfersieb von 0,4 m Durchmesser, u m das sich ein Kiesfilter von 0,9 m Durchmesser legt. F ü r die Condensation ist ein besonderer Brunnen aus Cementrohren hergestellt. F ü r die Pumpstation sind 2 doppeltwirkende Plungerp u m p e n von zusammen 36 cbm Leistung in der Stunde projectirt, von denen vorläufig eine aufgestellt wird, welche das Wasser auf 82,5 m Höhe in ein Hochreservoir von 250 cbm Inhalt auf dem K a i v a r i e n b e r g e durch eine Druckleitung von 150 m m Durchmesser fördert, soweit eB vorher nicht direct aus dem Druckrohre abgegeben ist. Eine Verbund-Locomobile von 16 PS. mit Condensation und mit Ridersteuerung wird vorläufig zum Pumpenbetriebe benutzt. Dieselbe hat Cylinder von 180 m m u n d 300 m m Durchmesser und Kolben von 0,3 m H u b und macht 120 Umdrehungen pro Minute. Deren Kessel hat 17,18 qm Heizfläche. F ü r spätere Zeit ist es die Absicht, einen elektrischen Betrieb entweder f ü r die P u m p e n allein oder in Verbindung mit einer Beleuchtungs-Centrale anzuwenden. Die gesammten Rohrleitungen von 150 m m bis 80 m m Durchmesser haben ca. 4900 m Länge. Es sind 47 Hydranten, die unter einem Drucke von 52,0 m bis 70,0 m 6tehen werden, aufgestellt. Die Wasserabgabe an Private, für welche Anfangs 160 Anschlüsse angemeldet waren, erfolgt ausschliesslich durch Wassermesser. Von letzteren sind bis Ende 1898 218 Stück u n d zwar ausschliesslich von L u x , Ludwigshafen, geliefert, welche folgende Dimensionen haben: Duuchmesser m m 15 20 25 30 40 Stückzahl . . . 180 29 2 6 1. 5. p. D o n a u s t a u f . (E. 964, W. 192 mit je 5,0 B.) Für den Markt D o n a u s t a u f ist im Jahre 1882 nach einem Projecte des T. B. f. W. mit einem Kostenaufwande von M. 2910 die Fassung der F i s c h b r u n e n q u e i l e n vorgenommen und deren Wasser ist einem öffentlichen Laufbrunnen in Verbindung mit einem eisernen Wasserbehälter von 24 cbm Inhalt zugeführt, der f ü r Feuerlöschzwecke bestimmt ist. I n der Zeit vom Juli 1896 bis Ende 1897 ist ferner nach dem Projecte des T. B. f. W. f ü r die einheitliche Versorgung des Ortes eine centrale Hochdruckanlage ausgeführt, welche, einschliesslich M. 13973 für 136 anfangs ausgeführte Anschlussleitungen, M. 81028 oder pro Einwohner M. 84 gekostet hat. Die Arbeiten dafür sind von der Firma J o o s s S ö h n e & Comp, in M ü n c h e n ausgeführt.
Das Wasser wird aus 6 Quellgebieten im D o n a u s t a u f e r F o r s t e , die nordwestlich, nördlich u n d nordöstlich von dem Orte liegen und B r ü n n l s e i g e , t i e f e s T h a l , S a l m e r g e b i e t , H a i n d l s c h l a g , A c k e r und W e i s s t h a l genannt werden, gewonnen. Die Ergiebigkeit der Fassungen wechselt zwischen 70 und 250 Minutenlitern. Die einzelnen Fassungen des Wassers erfolgen theils durch ausgedehnte Drainage u n d theils durch Steinsickerungen zwischen Fangmauern mit anschliessenden Schächten; es sind im Ganzen 25 solcher Quellenfaasungen u n d Sammelschächte hergestellt. Das Wasser aus den zuletzt genannten Gebieten tritt mit natürlichem Gefälle in ein am Nordostende des Ortes erbautes, zweitheiliges Reservoir I von 80 cbm Inhalt über. Weil diese Quellen zum Theil früher f ü r eine f ü r s t l . T h u m - und T a x i s s c h e Wasserleitung gedient h a b e n , so hat D o n a u s t a u f bei deren Abtretung die Verpflichtung übernommen, das neben dem Reservoire I gelegene fürstliche Reservoir von 14 cbm Inhalt mit 12 Minutenlitem zu speisen und von hier eine Leitung von 40 mm Durchmesser zum Schlossparke herzustellen. Das aus diesen Quellen gewonnene Wasser gelangt daher vor dem Eintritte in die Reservoire in einen Vertheilungsschacht. Ein zweites städtisches Hochreservoir liegt 350 m nördlich vom westlichen Theile des Ortes und hat 40 cbm Inhalt. Der Wasserspiegel in diesem liegt mit dem im Reservoire I in gleicher Höhe, und es fliesst diesem Reservoire I I das Wasser aus dem S a l m e r g e b i e t e direct zu, während das aus dem B r ü n n l s e i g g e b i e t e und dem t i e f e n T h a l e direct in das Strassenrohr eingeleitet ist und nur bei einem Ueberflusse von Wasser in das Reservoir I I übertritt. Die Rohrleitungen in den Quellgebieten haben 40 m m bis 60 m m Durchmesser und diejenigen zwischen den Reservoiren haben 125 mm, 100 m m und 80 m m Durchmesser. Der Wasserdruck in den Strassenrohren schwankt zwischen 6,0 m u n d 42,0 m, und es sind mit denselben 27 Unterflurhydranten verbunden. F ü r die 136 Anschlussleitungen sind Wassermesser aufgestellt. Bis Ende 1898 sind im Ganzen 154 Messer bezogen und zwar sämmtlich von L u x , Ludwigshafen, welche folgende Grössen haben: Durchmesser m m 10 15 20 25 Stückzahl . . . 18 121 10 5. F ü r 6, f ü r den directen Wasserbezug zu hochliegende Anwesen dient ein beim Reservoire I hergestellter Pum penbrunnen. Als Wasserpreis ist pro Jabr M. 6 zu zahlen, wofür bis zn 30 cbm abgegeben werden, und für Mehrverbrauch sind 10 Pf. pro cbm zu zahlen. Die 6, den Brunnen benutzenden Anwesen zahlen pro Jahr M. 4 Wassergeld. 6. g. E b n a t h .
(E. 757, W. 113 mit je 6,7 B.)
Im Sommer 1897 ist für das Pfarrdorf E b n a t h nach dem Projecte des T. B. f. W. ein Umbau der alten Wasserleitung und gleichzeitig eine neue Quellenfassung etc. durch den Unternehmer J . M. G l a s s in M a r k t R e d w i t z ausgeführt, welche Arbeiten M. 10092 im Ganzen oder M. 13,20 pro Einwohner gekostet haben. Die Quelle liegt 900 m nördlich vom Dorfe entfernt. Das Wasser fliesst mit natürlichem Gefälle durch Leitungen von ca. 1700 m Länge u n d 50 m m u n d 32 mm Durchmesser 7 öffentlichen Laufbrunnen zu, vor denen eiserne Wassertröge von je ein cbm Inhalt aufgestellt sind.
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IV. Regierungsbezirk Oberpfalz. 7. f. Ebersberg. (E. 113, W. 18 mit je 6,3 B.) F ü r das Kirchdorf E b e r s b e r g ißt im J a h r e 1895/96 eine Wasserversorgungsanlage nacn dem Projecte des T. B. f. W. ausgeführt, welche zu M. 13 500 im Ganzen oder M. 119 pro Einwohner veranschlagt war. Die Rohrlegungen dafür hat die Firma A. & J . H i l p e r t in N ü r n b e r g besorgt. Das Wasser wird aus einer in 2,2 k m E n t f e r n u n g und nördlich vom Orte bei D o r n b a c h gelegenen Quelle, deren Ergiebigkeit von 4 bis zu 70 Minutenlitern schwankt, entnommen und zu einem Hochreservoire von 20 cbm Inhalt mit natürlichem Gefälle geleitet, dessen Wasserspiegel 26,0 m höher als das mittlere Ortsniveau liegt. Die Gesammtlänge der Rohrleitungen von 50 m m bis 70 m m Weite beträgt ca. 3100 m u n d damit sind 3 Hydranten und 3 öffentliche Ventilbrunnen verbunden. 8. i. E i s m a n n s b e r g .
(E. 438, W. 87 mit je 5,0 B.)
Für das Pfarrdorf E i s m a n n s b e r g ist im J a h r e 1889 nach dem Projecte des T. B. I. W. ein Wasserwerk erb a u t , welches M. 26 948 oder M. 61,53 pro Einwohner gekostet hat. Die maschinellen Theile h a t die A u g s b u r g e r M a s c h i n e n f a b r i k in A u g s b u r g geliefert, und die Rohrverlegungen hat die Firma K l e o f a a s & K n a p p in A u g s b u r g ausgeführt. Das Wasser wird durch eine zweicylindrige WandPlungerpumpe, welche 2,7 cbm Wasser pro Stunde liefert, auf 100,0 m Höhe gefördert. Durch Riemenübertragung wird diese Pumpe von einer Girard-Turbine mit horizontaler Achse bewegt. Letztere hat als Aufschlagwasser 45 Sec.-Lit. von 4,1 m Nutzgefälle. Das Wasser gelangt von der Pumpstation durch eine 750 m lange Druckleitung in ein Hochreservoir von 20 cbm Inhalt. Die Strassenleitungen, welche vom Reservoire abgehen, haben 650 m Länge, und es sind 4 Hydranten und 6 öffentliche Brunnen damit verbunden. Neben einem jeden der letzteren befindet sich ein nach dem Monier-Systeme ausgeführter Brunnentrog. 9. d. Furth i. W .
(E. 3862, W. 412 mit je 9,4.)
Für die Stadt F u r t h ist nach dem Projecte des T. B. f. W. im Jahre 1893/93 eine Wasserversorgungsanlage hergestellt, welche ohne Anschlussleitungen M. 92778 im Ganzen oder M. 21,43 pro Einwohner gekostet hat. Die Rohrlegungen hat die Firma J o o s s S ö h n e & C o m p , in L a n d a u ausgeführt. Das Wasser wird aus dem etwa 4 km von der Stadt entfernt gelegenen Freiherrlich v. V o i t h e n b e r g ' schen Eigenthume nördlich vom G r a w i t z e r B a c h l durch 7 ausgedehnte Quellenfassungen gewonnen. Die höchstgelegene Quelle, der O e l b r u n n e n , Hegt 331,0 m und die tiefstgelegene Quelle, die auf der G l a s e r w i e s e entspringt, liegt 143,5 m über dem Marktplatze der Stadt. Die Ergiebigkeit der Quellen schwankt zwischen 480 und 1440 Minutenlitern. Das Wasser ist in 4 verschiedenen Sammlern gefasst und dann einem Hauptsammler zugeführt, dessen Wasserspiegel 141,5 m hoch über dem Marktplatze liegt. Von hier Hiesst es mit natürlichem Gefälle zu einem zweitheiligen Hochreservoire von 250 cbm Inhalt, dessen Wasserspiegel 84,0 m tiefer als der des Hauptsammlers und 52,9 m bis 71,0 m höher als das Orteniveau liegt. Das Stadtrohrnetz hat ca. 5850 m Länge von Rohren von 100 mm, 125 mm und 150 m m Durchmesser und es sind damit 41 Hydranten und 33 Schieber verbunden. I
Die Gesammtlänge sämmtlicher Rohrleitungen beträgt ca. 9000 m. F ü r die allgemeine Benutzung dienen 5 Laufbrunnen und 17 Ventilbrunnen. Ca. 150 private Anschlussleitungen sind bislang ausgeführt und dafür sind 157 Wassermesser von C. A. S p a n n e r , Wien, geliefert, welche foglende Grössen haben: Durchmesser m m 10 13 15 20 30 50 65 Stückzahl . . . 87 45 7 9 7 1 1. Die Abgabe erfolgt nur nach Wassermessern und es beträgt der Wasserpreis durchschnittlich 6 Pf. pro cbm. 10. b. Gimpertshausen. (E. 221, W. 48 mit je 4,6 B.) F ü r das Pfarrdorf G i m p e r t s h a u s e n ist von der Firma C h . H i l p e r t in N ü r n b e r g nach deren Projecte im Jahre 1893 eine Wasserversorgungsanlage mit einem Kostenaufwande von M. 19075 im Ganzen oder von M. 86,31 pro Einwohner hergestellt. Mittels eines hydraulischen Widders wird aus einer Quelle in ein 95,0 m höher gelegenes Reservoir von 50 cbm Inhalt das nöthige T?ink- u n d Brauchwasser gefördert. 4 Hydranten u n d 4 öffentliche Brunnen, sowie 45 Privatanschlussleitungen werden damit versorgt. 11. s. Gmeinsrieth.
(E. 30, W. 4 mit je 7,5 B.)
I m Sommer 1898 ist nach dem Project des T. B f. W. durch die Firma B o p p & R e u t h e r in M a n n h e i m f ü r den Weiler G m e i n s r i e t h eine Wasserversorgungsanlage hergestellt, f ü r welche das Wasser 650 m vom Orte entfernt aus einer Quelle von ca. 100 Minutenlitern Ergiebigkeit entnommen wird. Eine Leitung von 80 m m Durchmesser f ü h r t es 3 Hausbrunnen zu, deren Auslauf 2,0 m bis 5,0 m tiefer als die Quelle liegt. Die Anlagekosten haben im Ganzen M. 6375 oder pro Einwohner M. 212 betragen. 12. p. G r a s s .
(E. 120, W. 20 mit je 6 B.)
F ü r das Kirchdorf G r a s s ist nach dem Projecte des T. B. f . W. im Jahre 1888 das zur Versorgung erforderliche Wasser durch ausgedehnte Quellenfassungen gewonnen. Die Anlage hat M. 9471 im Ganzen oder M. 78,93 pro Einwohner gekostet. Das Wasser fliesst mit natürlichem Gefälle einem 300 m vom Orte entfernt liegenden Hochreservoire von 30 cbm Inhalt zu, dessen Wasserspiegel 18,0 m hoch über dem Ortsniveau liegt. Von hier ist es durch Rohrleitungen von im Ganzen ca. 900 m Länge einem öffentlichen Brunnen und 4 Hydranten zugeführt, sowie in 16 Privatgrundstücke eingeleitet. 13. p. Grossberg.
(E. 191, W. 36, mit je 5,3 B.)
F ü r das Dorf G r o s s b e r g ist nach dem Projecte des T. B. f. W. im Jahre 1888 mit einem Aufwände von M. 4958 oder M. 26,95 pro Einwohner die Versorgung eines, öffentlichen Brunnens dadurch bewirkt, dass man eine ca. 400 m vom Orte entfernte Quelle gefasst und deren Wasser in ein versenktes Reservoir von 10 cbm Inhalt geleitet hat. 90 m von letzterem entfernt ist im Orte selbst eine einfachwirkende Kolbenp u m p e aufgestellt, welche aus dem Reservoire saugt und durch ein Haspelwerk mit Schwungrädern von H a n d bewegt wird. 14 q. Holnstein. (E. 152, W. 27 mit je 5,6 B.) Die Wasserversorgung des Kirchdorfes H o l n s t e i n erfolgt mit dem Dorfe O b e r r e i n b a c h durch eine gemeinschaftliche Anlage.
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IV. Regierungsbezirk Oberpfal*.
15. r. Kappel. (E. 16, W. 3 mit je 5,3 B.) Für die aus einer Kirche und Schule bestehende Einöde K a p p e l ißt im Jahre 1887 eine Wasserleitung nach dem Projecte des T. B. f. W. hergestellt, welche M. 5287 im Ganzen oder M. 330,44 pro Einwohner gekostet hat. Das Wasser wird aus einer ca. 2300 m vom Orte entfernten und 76,0 m höher als der Ort liegenden Quelle entnommen und einem Laufbrunnen zugeleitet, neben welchem ein Trog, der 1,5 cbm Wasser fasst, aufgestellt ist. Das Abwasser fliesst aus diesem Troge in einen Feuerteich.
verbunden. Für Private sind 4 Laufbrunnen von je 4 Minutenlitern Ausfluss und 36 Anschlussleitungen hergestellt.
16. p. Kareth. (E. 560, W. 67 mit je 8,4 B.) Für das Dorf K a r e t h ist im Jahre 1893 nach dem generellen Projecte des T. B. f. W. durch die Firma (Jh. H i l p e r t in N ü r n b e r g eine Wasserversorgungsanlage ausgeführt, welche M. 10723 im Ganzen oder M. 19,15 pro Einwohner gekostet hat. Aua einer ca. 800 m entfernten Quelle von 100 Minutenlitern Ergiebigkeit wird das Wasser durch eine Leitung von 100 mm Durchmesser einem öffentlichen Laufbrunnen zugeführt, und zugleich werden daraus 2, im Orte selbst angelegte Tiefreservoire von je 20 cbm Inhalt gefüllt gehalten, welche für Feuerlö«chzwecke bestimmt sind.
20. b. Leuchtenberg. (E. 554, W. 97 mit je 5,7 B.) Für den Markt L e u c h t e n b e r g ist im Jahre 1879 nach dem Projecte des T. B. f. W. eine Wasserversorgungsanlage mit einem Kostenaufwande von M. 24133 hergestellt. Den maschinellen Theil derselben hat die A u g s b u r g e r M a s c h i n e n f a b r i k in A u g s b u r g geliefert und die übrigen Anlagen sind von der Firma B e n c k i s e r in P f o r z h e i m hergestellt. Einschliesslich späterer Ergänzungsarbeiten im Betrage von M. 2403 belaufen die Kosten sich jetzt im Ganzen auf M. 26536 oder M. 57,89 pro Einwohner. Eine Girard-Turbine von 3,0 m Durchmesser mit innerer Beaufschlagung und mit horizontaler Achse treibt direct 2 liegende, doppeltwirkende Plungerpumpen an, welche 4,62 cbm Wasser pro Stunde auf 119,0 m Höhe in ein ca. 980 m von der Pumpstation entfernt liegendes Hochreservoir von 60 cbm Inhalt fördern. Eine Leitung von 250 mm Durchmesser und 36 m Länge führt der Turbine 30 Sec.-Lit. Aufschlagwasser zu. Der mittlere Druck in dem Strassenrohmetze beträgt 15,0 m. Mit demselben sind 7 Hydranten, 3 öffentliche Brunnen und 6 Privatleitungen verbunden.
17. p. Kiirthniis-Priill. (E. 450.) Zur Ergänzung der nicht mehr genügenden Quellwasserleitung der Kreisirrenanstalt K a r t h a u s - P r ü l l sind nach dem Projecte des T. B. f. W. im Jahre 1895/96 verschiedene Aenderungcn unrl Neubauten ausgeführt, welche M. 10468 gekostet haben. Die dafür nöthigen maschinellen Einrichtungen sind von der D e u t z e r G a s m o t o r e n f a b r i k in D e u t z geliefert und die Rohrleitungen hat die Firma M ü h l h o f e r & P f a h l e r in M ü n c h e n verlegt. Im sog. F i s c h h a u s e ist eine Pumpstation hergestellt, durch welche ein Theil des Wassers der Vitiusb a c h q u e l l e in die bestehende Vertheilungsleitung durch eine neue Druckleitung von 100 mm Durchmesser und 260 m Länge überführt wird. Eine Pumpe, welche bei 90 Doppelhüben pro Minute aus einem Saugebassin von 3,5 cbm Inhalt 11,5 cbm Wasser pro Stunde 35,0 m hoch fördert, wird durch Riemenantrieb von einem Benzinmotor von 2 PS. bewegt. Für das Wasser der schon früher benutzten Quellen, welches mit natürlichem Gefälle zufliesst, sind 2 hintereinander liegende Hochreservoire von 45 cbm und von 60 cbm Inhalt vorhanden.
19. r. Konnersrenth. (E. 881, W. 124 mit je 7 B.) Im Jahre 1890 hat das T. B. I. W. zur Verbesserung der ganz ungenügenden Wasserversorgungsanlage des Marktes K o n n e r s r e u t h eingehende Untersuchungen vorgenommen, welche jedoch den erhofften Erfolg nicht hatten. Trotzdem hat der Ort das dabei neu erschürfte Wasser der bestehenden alten Leitung zugeführt, wofür M. 2163 verausgabt sind.
21. p. Loch. (E. 180, W. 28 mit je 6,4 B.) Für das Dorf Loch ist seit dem Jahre 1894 eine Gravitationsleitung in Benutzung, welche M. 4880 im Ganzen oder M. 27,11 pro Einwohner gekostet hat und nach dem Projecte des T. B. f. W. hergestellt wurde. Das Wasser wird einer in den U m r i s s ä c k e r n gelegenen Quelle von 3 Minutenlitern Ergiebigkeit entnommen und einem im Orte liegenden Wasserbehälter von 15 cbm Inhalt zugeführt, aus welchem es ein Pumpenbrunnen erhält. Die Zuleitung hat 650 m Länge und besteht aus schmiedeeisernen Rohren von 30 mm und 25 mm Durchmesser.
22.1. Mühlberg. (E. 55, W. 9 mit je 6 B.) Im Jahre 1894 ist nach dem Projecte des T. B. I. W. 18. p. Kneiting. (E. 280, W. 44 mit je 6,4 B.) für den Weiler M ü h l b e r g eine Wasser VersorgungsFür das Dorf K n e i t i n g ist nach dem Projecte anlage hergestellt, welche M. 8417 im Ganzen oder M. 153 des T. B. f. W. im Jahre 1891/92 eine Wasserversorgungs- pro Einwohner gekostet hat. Die Ausführung war der anlage hergestellt, welche M. 14996 im Ganzen oder Firma A. & J. H i l p e r t in N ü r n b e r g übertragen. M. 53,56 pro Einwohner gekostet hat. Die RohrleiDas Wasser wird aus 2 Quellen, deren Lieferung tungen sind von der Firma H o l z m a n n & Comp, in zwischen 8 und 30 Minutenlitern schwankt und von denen F r a n k f u r t a. M. verlegt. die untere als Haupteammler dient, gewonnen. Der Das Wasser wird durch die Fassung der F a s e l - Wasserspiegel der unteren Quelle liegt 6,7 m über dem q u e l l e gewonnen und fliesst mit natürlichem Gefälle Auslaufe des oberen Brunnens im Orte und 34,0 m einem Hochreservoire von 30 cbm Inhalt zu, welches über dem tiefsten Punkte der Zuleitung. Das Wasser 18,0 m hoch über dem mittleren Orteniveau und nur fliesst mit natürlichem Gefälle durch eine ca. 1450 m lange 150 m vom Orte entfernt liegt. Leitung von 40 mm Durchmesser, welche eine Leistung Die Rohrleitungen haben ca. 780 m Länge. Es sind von 20 Minutenlitern hat, zu 2, ständig laufenden Brun7 Hydranten und 3 öffentliche Ventilbrunnen damit nen mit schmiedeeisernen Trögen von 340 Lit. Inhalt.
IV. Begierungsbesirk Oberpfälz. Für das Abwasser ist ein gemauertes, unterirdisches Reservoir von 14 cbm Inhalt hergestellt, welches für Löschzwecke dient. 23. h. Nabburg. (E. 2100, W. 308 mit je 6,8 B.) Für die Stadt N a b b u r g ist in den Jahren 1879/80 nach dem Projecte des T. B. f. W. eine Wasserversorgungsanlage von der Firma J o o s s S ö h n e & C o m p , in L a n d a u ausgeführt, welche M. 58291 im Ganzen oder M. 28,14 pro Einwohner gekostet hat. Das Wasser aus 12 verschiedenen Quellen ist durch einzelne Fassungen gesammelt und in einem Hauptsammler von 12 cbm Inhalt vereinigt. Von diesem flieBst es mit natürlichem Gefälle in ein in ca. 1200 m Entfernung und 10,0 m tiefer als der Sammler liegendes Hochreservoir von 250 cbm Inhalt. Die Rohrleitungen haben im Ganzen ca. 6000 m Länge und sind mit 56 Hydranten und 20 öffentliche Brunnen verbunden. Der Druck in der Stadt variirt je nach der Ortslage zwischen 30,0 m und 60,0 m, und es sind 147 Privatanschlüsse in Benutzung. Der WaBseraina für die angeschlossenen wird durch Schätzung festgestellt.
Grundstücke
24.1. Neuersdorf. (E. 89, W. 16 mit je 5,6 B.) Für das Dorf N e u e r s d o r f ist im Jahre 1891 nach dem Projecte des T. B. f. W. eine Wasserversorgungsanlage ausgeführt, welche M. 4850 im Ganzen oder M. 54,49 pro Einwohner gekostet hat. Das Wasser einer Quelle wird durch eine ca. 1390 m lange Leitung mit natürlichem Gefälle einem öffentlichen Laufbrunnen zugeführt, neben dem ein schmiedeeiserner Trog von 5 cbm Inhalt aufgestellt ist. Das Abwasser flieest in ein gemauertes Reservoir von 13 cbm Inhalt und dient für Löschzwecke. 25.1. Neuhaus. (E. 340, W. 62 mit je 5,5 B.) Im Jahre 1895/96 hat die Wasserversorgung des Marktes N e u h a u s nach dem Projecte des T. B. f. V». einen völligen Umbau erfahren, der M. 9958 im Ganzen oder M. 29 pro Einwohner gekostet hat. Die Rohrleitungen dafür sind von der Firma A. & J. H i l p e r t in N ü r n b e r g verlegt. Die beiden früher bereits benutzten Quellen, welche östlich und 1020 m resp. 1430 m von der Mitte des Ortes entfernt liegen, sind neu gefasst und durch eine 40 mm weite Leitung mit einander verbunden. Eine gemeinschaftliche Leitung von 50 mm Durchmesser führt deren Wasser mit natürlichem Gefälle zu 2 öffentlichen Laufbrunnen im Orte. Das' Abwasser fliesst in ein unterirdisches, gemauertes Reservoir von 20 cbm Inhalt und dient für Löschzwecke. Die Länge der neuen Leitungen beträgt im Ganzen ca. 1650 m. 26. i. Neumarkt. (E. 5865, W. 781 mit je 7,5 B.) Die Wasserversorgung der Stadt N e u m a r k t erfolgte ausser durch eine grössere Zahl von Pumpenbrunnen innerhalb des Ortes schon seit dem 17. Jahrhundert durch eine Zuleitung von Quellwasser mit natürlichem Gefälle. Dasselbe wurde 3 km östlich von der Stadt in den naheliegenden Höhenzügen des F u c h s b e r g e s (Jurakalk) erschlossen. In den Jahren 1864 bis 1866 wurden von der Stadt weitere Quellen angekauft und mit den alten vereinigt. Zugleich wurden die früheren hölzernen Rohre durch solche aus Gusseisen ersetzt. Das Wasser-
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quantum dieser jetzt noch benutzten 5 Quellen schwankt zwischen 170 und 380 Minutenlitern. Auf Grund der Vorarbeiten des Civilingenieurs K u l l m a n n , jetzt in N ü r n b e r g , hat dieser in den Jahren 1892/93 ein Project zu einer centralen Wasserversorgungsanlage für die Stadt aufgestellt, welches auch unter seiner Oberleitung ausgeführt und im Januar 1894 in Betrieb gekommen ist. Die Baukosten dafür haben rund M. 230000 oder M. 39,22 pro Einwohner betragen. Die grösste Tagesleistung des Werkes beträgt 1300 cbm. Das Wasser wird aus dem Grundwasser in dem Thale, in welchem die Stadt liegt, und östlich von derselben durch 2 Filterbrunnen entnommen. Diese haben 0,3 m Durchmesser und 14,0 m Tiefe. Sie sind in den Böden geschlossen und in den unteren 4,0 m ihrer, mit Schlitzen versehenen Wände mit verzinnten Kupfersieben, welche mit Kiesschichten von verschiedener Korngrös6e (2 mm, 4 mm und 8 mm) umgeben Bind. Oben sind die Brunnen durch Deckel mit Flanschen, durch welche die Saugrohre hindurchtreten, dicht geschlossen. Die wasserführende Schicht ist Sand, der auf einer Lehmschicht ruht und oben mit Waldboden bedeckt ist. Die verticale Ausdehnung des Grundwasserstromes beträgt ca. 11,0 m. Die Pumpstation, für welche Gasmotoren gewählt sind, liegt auf dem Terrain der städtischen Gasanstalt und ca. 1600 m von der Gewinnungsstelle des Wassers entfernt. In ca. 400 m Entfernung von der Pumpstation ist aus gusseisernen Ringen von 2,0 m Durchmesser ein Sammelbrunnen hergestellt, dessen Boden durch eine schmiedeeiserne Platte wasserdicht geschlossen ist und in welchen eine ca. 1200 m lange Heberleitung von 175 mm Durchmesser einmündet, durch welche das Wasser aus den beiden Filterbrunnen entnommen wird. In der Pumpstation sind 2 Gasmotoren von je 6 PS. aufgestellt, welche durch Riemenübertragung 2 horizontale Zwillingspumpen betreiben, deren jede aus 2 einfach wirkenden Plungerpumpen von 100 mm Durchmesser und 0,3 m Hub besteht. Die Maschinen und Pumpen hat die D e u t z e r G a s m o t o r e n f a b r i k in D e u t z geliefert. Jede Pumpe fördert pro Stunde 18 cbm Wasser auf 66,3 m Höhe in ein zweitheiliges Hochreservoir von 400 cbm Inhalt. Dieses Hochreservoir ist aus Beton hergestellt und mit Gewölben aus gleichem Materiale geschlossen. Es liegt auf der der Pumpstation entgegengesetzten Seite des Vertheilungsnetzes und in ca. 4000 m Entfernung von letzterem. Die durch die Stadt zum Reservoire führende Druckleitung hat einen Durchmesser von 175 mm. Hinter dem Reservoire, also noch weiter von der Stadt entfernt, liegen die vorerwähnten, alten Quellen, deren Wasser mit natürlichem Gefälle gleichfalls in das Reservoir eingeführt wird. Das Vertheilungsnetz ist nach dem Verästelungssysteme mit verbundenen Endstrecken ausgeführt.. Es steht unter einem einheitlichen Drucke von im Mittel 50,0 m. Die Rohrleitungen haben im Ganzen ca. 14800 m Länge von 175 mm bis 80 mm Durchmesser. Es sind damit 49 Schieber, 14 öffentliche Ventilbrunnen und 96 Unterflurhydranten mit selbstthätiger Entleerung, die in ca. 80 m Entfernung von einander stehen, verbunden. Die Rohre sind von R u d . B ö c k i n g & C o m p , in H a l b e r g e r h ü t t e geliefert und von der Firma J o o s s S ö h n e & C o m p , in L a n d a u verlegt. Fast 400 Häuser haben Anschlussleitungen. Diese bestehen ebenso wie die Hausleitungen aus galvanisch verzinkten, schmiedeeisernen Rohren und haben mindestens 20 mm Durchmesser. Sie sind mit eingefüllten
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IV. Regierungsbezirk Oberpfalz.
Anbohrhähnen und mit plombirten Niederschraubhähnen, letztere vor denMes6em, verbunden. Es sind bis Ende 1898 im Ganzen 398 Wassermesser von C. A . S p a n n e r , Wien, geliefert, von welchen 55 von 10 mm, 305 von 13 mm, 26 von 20 mm, 5 von 25 mm, 5 von 30 m m und 2 von 80 m m Durchmesser sind. Für die Berechnung des Minimalwassergeldes und der Messermiethe Bind 3 Klassen nach der Hohe der Miethstenern gebildet und es zahlt pro Jahr: Klasse I bis M. 7 Miethstener: M. 12 ffir bis 50 cbm Wasser und M. 3 Messermiethe, > II bis M. 14 Mietbsteuer: M. 18 für bis 100 cbm Wasser und M. 4 Messermiethe, > III Ober M. 14 Miethsteuer: M. 24 iOr bis 150 cbm Wasser und M. 6 Messermiethe. Für den Mehrverbrauch wird 12 Pf. pro cbm berechnet. Bei 1000 bis 2000 cbm Jahresverbrauch wird ein Rabatt von 10% und für jede weiteren 1000 cbm je 1,2% mehr bis zu 25% Rabatt im Ganzen berechnet. Jedes nicht angeschlossene Haus zahlt für die Benutzung der Öffentlichen Brunnen, nach den 3 Klassen eingeschätzt, M. 2, M. 5 und M. 10. Für grossere Messer ist eine jährliche Miethe zu zahlen, die bei 30 mm M. 8, bei 40 mm M. 12, bei 50 mm M. 18 und bei 80 mm M. 30 beträgt. Das Wasser wird in Jahresintervallen von der k. Untersuchungsanstalt der Universität E r l a n g e n untersucht. Im Janaar 1894 sind im Liter Wasser bestimmt: Gesammtrückstand • 191 mg Chlor 7,1 . Chlornatrium 11,7 » Salpetersäure 5,0 » Magnesia 6,1 > Kalk 77,0 » Kaliumpermanganat für die Oxydation der organischen Substanz 8,7 > Schwefelsäure Spur Ammoniak, salpetrige Säure Null. Im ccm Wasser sind 14 Colonien von unschädlichen Ärten gezählt. 27. k. Neunburg v . d. W . (E. 2305, W. 252 mit je 9,1 B.) F ü r die Stadt N e u n b u r g ist eine Wasserversorgungsanlage nach dem Projecte des T. B. f. W. hergestellt, deren Ausführung in 3 Perioden innerhalb der Jahre 1887 bis 1890 erfolgt ist. Die Anlage hat M. 68 945 im Ganzen oder M. 30 pro Einwohner gekostet. Die Rohrleitungen dafür hat der Ingenieur H o r l a c h e r in N ü r n b e r g verlegt. Das Wasser wird durch ausgedehnte Quellenfassungen im Osten der Stadt gewonnen. 2 Quellengebiete, deren eines südöstlich liegt und aus 2 Einzelquellen besteht und deren anderes nordöstlich liegt, sind durch ca. 1200 m lange Thonrohrleitungen erschlossen und ihr Wasser ist einem gemeinschaftlichen Hauptsammler zugeführt. Von diesem flieset es mit natürlichem Gefälle durch eine 710 m lange Leitung zu einem Hochreservoire, das 500 m vor der Stadt liegt. Dasselbe hat 150 cbm Inhalt und sein Wasserspiegel liegt 25,3 m hoch über dem tiefsten Terrainpunkte in der Stadt. Die Vertheilungsleitungen haben ca. 3500 m Länge und es sind mit denselben 32 Hydranten, 11 Schieber und 11 öffentliche Brunnen verbunden. Für die Wasserabgabe an Private wird das Wassergeld nach Schätzung bestimmt. 28.1. N e u s t a d t a . W . N. (E. 1518.) Ein Project zur Wasserversorgung der Stadt N e u stadt, welches von dem T. B. I. W. aufgestellt ist, befand
sich im Jahre 1894 noch in dem Stadium der Vorberathung. Weitere Nachrichten darüber liegen bislang nicht vor. 29. q. Oberreinbach. (E. 138, W. 21 mit je 6,6 B.) Für die beiden Orte O b e r r e i n b a c h und H o l n s t e i n mit zusammen 290 Einwohnern ist im J a h r e 1895/96 eine gemeinschaftliche Wasserversorgungsanlage durch die Firma J . A. H i l p e r t in N ü r n b e r g ausgeführt, f ü r welche der Distriktstechniker in S u l z b a c h das Project aufgestellt hatte. Die Anlage war zu M. 12000 im Ganzen oder M. 41,38 pro Einwohner veranschlagt. Das Wasser wird einer Quelle von 130 Minutenlitern Lieferung entnommen, welche 5,0 m höher alB der Ort liegt. Eine Gravitationsleitung von 70 m m Durchmesser führt es 2 Hydranten und 6 öffentlichen Brunnen zu. 2 Grundstücke haben Anschlussleitungen erhalten. 30. b. Oening. (E. 135, W. 30 mit je 4,5 B.) F ü r das Pfarrdorf O e n i n g ist von der Firma Ch. H i l p e r t in N ü r n b e r g nach deren Projecte im Jahre 1892/93 eine Wasserversorgungsanlage ausgeführt, welche M. 11269 im Ganzen oder M. 83,47 pro Einwohner gekostet hat. Eine Quelle liefert einem hydraulischen Widder das nöthige Kraft- und Förderwaeser, von dem ca. 5 Minutenliter einem Hochreservoire von 60 cbm Inhalt zugeführt werden, aus dem durch abgehende Leitungen 3 Hydranten und 2 öffentliche Brunnen, sowie 27 Anschlussleitungen gespeist werden. 31.1. P a r k s t e i n .
(E. 713, W. 130 mit je 5,5 B.)
Der Markt P a r k s t e i n hat seit dem Jahre 1880 ein Wasserwerk in Benutzung, welches nach dem Projecte des T. B. f. W. mit einem Kostenaufwande von M. 38930 oder M. 54,60 pro Einwohner hergestellt ist. Eine Girard-Turbine mit horizontaler Achse treibt direct 2 doppeltwirkende Plungerpumpen an, welche pro Stunde 6,12 cbm Wasser auf 140,0 m H ö h e in ein Hochreservoir von 60 cbm Inhalt fördern, dessen Wasserspiegel 35,0 m hoch über dem Strassenniveau des Ortes liegt. Für die Turbine stehen als Aufschlagswasser 120 Sec.-Lit. von 4,6 m Nutzgefälle zur Verfügung. Die Maschinenanlage ist von der A u g s b u r g e r M a s c h i n e n f a b r i k in A u g s b u r g ausgeführt. Die Rohrleitungen haben ca. 4000 m Länge. Mit denselben sind 15 Hydranten, 9 öffentliche Brunnen und 13 Privatleitungen verbunden. Die Rohrleitungen etc. haben die G e b r ü d e r B e n c k i s e r in P f o r z h e i m ausgeführt. Eine Zahlung der Privaten für das Wasser findet überall nicht statt. 32. m. P a r s b e r g .
(E. 1044, W. 167 mit je 6,2 B.)
Seit dem Jahre 1868 besitzt der Markt P a r s b e r g eine Wasserversorgunganlage, deren Kosten ca. M. 30000 im Ganzen oder M. 28,40 pro Einwohner ohne die Anschlussleitungen, welche erst später hergestellt sind, betragen haben. Das Wasser wird in der Nähe der Stadt aus den am H a m m e r m ü h l f l u s s e entspringenden Quellen entnommen und durch eine von einer Turbine von 16 PS. getriebene Pumpe auf 50,0 m Höhe in ein im Orte selbst gelegenes, gemauertes Hochreservoir von 45 cbm Inhalt gefördert. Die Ergiebigkeit der Quellen beträgt ca. 50 Minutenliter und der Wasserverbrauch ca. 50 Minuten-
IV. Regierangsbezirk Oberpfalz.
liter. Die Vertheilungdes Wassers findet durch ca. 2000 m Rohre von Gusseisen und von Blei statt, mit welchen 3 Hydranten und 9 Ventilbrunnen verbunden sind. 13 Häuser haben Anschlussleitungen. 33. r. Pfaffenreuth. (E. 170, W. 20 mit je 8,5 B.) Im Sommer 1898 ist nach dem Projecte des T. B. f. W. für das Dorf P f a f f e n r e u t h durch die Firma J o o s s S ö h n e & Comp, in M ü n c h e n eine Wasserversorgungsanlage ausgeführt, welche M. 17 405, einschliesslich M. 1496 für Zuleitungen, oder M. 102,38 pro Einwohner gekostet hat. Das Wasser wird südöstlich vom Orte und ca. 1700 m davon entfernt durch 2 Quellenfassungen von 30 bis 56 Minutenlitern Ergiebigkeit gewonnen und durch eine 160 m lange Leitung von 40 mm Durchmesser in einem Sammler vereinigt, von wo es durch eine Leitung von 50 mm Durchmesser zum Dorfe in ein Hochresrevoir von 65 cbm Inhalt fliesst, das 7,5 m tiefer als der Sammler liegt. Die Vertheilungsleitungen haben 100 mm und 80 mm Durchmesser, und es sind damit 6 Unterflurhydranten verbunden, welche unter 16,5 m bis 24,5 m Druck stehen. Das Ueberwasser vom Reservoire fliesst durch eine 290 m lange Leitung von 100 mm Durchmesser einem Weiher im Dorfe zu. Die gusseisernen Leitungen haben im Ganzen 2255 m Länge. Oeffentliche Brunnen bestehen nicht. 18 Anwesen haben Anschlussleitungen mit Wassermessern, welche von L u x , Ludwigshafen, geliefert sind und von denen 14 von 15 mm und 4 von 20 mm Durchmesser sind.
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Plungerpumpe, die 27 cbm Wasser pro Stunde liefert, auf 57,0 m Höhe gefördert. Das Aufscnlagwasserquantum beträgt 470 Sec.-Liter von 2,0 m Gefalle. Als Motor dient eine Jonval-Turbine. Das Wasser wird in einen Betriebsschacht gepumpt und fliesst aus diesem mit natürlichem Gefälle in ein zweitheiliges Hochreservoir von 150 cbm Inhalt über, dessen Wasserspiegel 6,0 m tiefer als der Betriebschacht und 40,5 m hoch über der Fahrbahn der A l t m ü h l b r ü c k e liegt. Die Gesammtlänge der Leitungen beträgt ca. 5400 m. Damit sind 28 Hydranten, 5 öffentliche Brunnen und 2 Springbrunnen verbunden. 130 Anschlussleitungen erhalten das Wasser nach Wassermessern. Es sind deren 125 Stück von C. A. S p a n n e r , Wien, und 7 Stück von L u x , Ludwigshafen, geliefert, von welchen 108 Stück von 13 mm, 9 Stück von 15 mm, 8 Stück von 20 mm, 4 Stück von 15 mm und 3 Stück von 30 mm Durchmesser sind. Der Wasserpreis pro cbm beträgt im Durchschnitt 5 Pf
36. k. Schönsee. (E. 1540, W. 217 mit je 7,1 B.) Für die Stadt S c h ö n s e e ist im Jahre 1890 von dem Civilingenieur H o r l a c h e r in M ü n c h e n nach seinem Projecte eine Wasserversorgungsanlage ausgeführt, welche M. 9200 im Ganzen oder M. 6 pro Einwohner gekostet hat. Das Wasser wird dem 6,0 m höher als das Stadtniveau liegenden O s t e r b r u n n e n , der 120Minutenliter liefert, entnommen und mit natürlichem Gefälle durch Der Wasserpreis ist nach 4 Klassen, welche im Jahre Rohre von 50 mm bis 20 mm Durchmesser 8 öffentM. 8, M. 10, M. 16 und M. 18 für eine Jahresabgabe bis 80 cbm, lichen Brunnen und dem Comniunalbräuhause zugeführt, 125 cbm, 200 cbm und 350 cbm als Maximum zu zahlen haben, festgeftellt. Der Ortsausschuss nimmt die Einschätzung hierfür j Ferner ist ein Hydrant aufgestellt, und es sind 3 gemauerte Behälter für das Abwasser für Feuerlöschzwecke vor. Bei Mehrconsum sind ferner 8 Pf. pro cbm zu zahlen. angelegt. 34. b. Folianten. (E. 372, W. 70 mit je 5,3 B.) 37. 6. Schressendorf. (E. 124, W. 16 mit je 8 B.) Im Herbst 1897 ist nach dem Projecte des T. B. I. W. Für die Wasserversorgung des Dorfes S c h r e s s e n für das Dorf P o l l a n t e n eine Wasserversorgungsanlage durch die Firma Chr. H i l p e r t in N ü r n b e r g aus- dorf ist im Jahre 1886/87 von der Firma J. & A. H i l p e r t geführt, welche M. 7514 im Ganzen oder M. 20 pro Ein- in N ü r n b e r g eine kleine Anlage gemacht, die M. 700 gekostet hat und den Bedürfnissen nicht mehr genügt. wohner gekostet hat. Das Wasser wird aus einer Quelle, welche nördlich Es liegt zur Zeit von derselben ein Project vor, welches vom Dorfe in einem Privatwalde entspringt, entnommen zu M. 14600 veranschlagt ist. Nach diesem soll das und durch eine Zuleitung von 40 mm Durchmesser und Wasser einer Tiefquelle durch eine Pumpe, welche 353 m Länge mit natürlichem Gefälle einem Hoch- 1,33 cbm Wasser pro Stunde auf 48,0 m Höhe fördert, reservoire zugeführt, das 30 cbm Inhalt hat. Eine Fall- in ein Hochreservoir durch eine Leitung von 40 mm rohrleitung von 133 m Länge und 60 mm Durchmesser Durchmesser gefördert werden und aus diesem dem Orte führt von hier zum Dorfe, in welchem 484 m Rohre durch eine Leitung von 70 mm Durchmesser zufliessen. von 70 mm Durchmesser verlegt sind. Damit sind Als Motor soll eine Wasserkraft von 80 Sec.-Lit. bei 7 Hydranten, die unter ca. 48,0 m Druck stehen, ver- 1,3 m Nutzgefälle benutzt werden. bunden. Auch ist ein öffentlicher Brunnen aufgestellt. Nur für die Schule ist eine Zuleitung hergestellt. 38. c. Schwandorf. (E. 5263.) Die Wasserversorgung der Stadt S c h w a n d o r f 35. b. Riedenburg. (E. 1467, W. 259 mit je 5,7 B.) erfolgt zur Zeit aus innerhalb der Stadt, gemauerten BrunFür den Markt R i e d e n b ü r g ist im Jahre 1892 nen von ca. 1,5 m Durchmesser Es sind 6 öffentliche nach dem Projecte des T. B. f. W. eine Wasserversorgungs- Brunnen vorhanden und fast jedes Anwesen hat einen anlage erbaut, welche einschliesslich M. 11842 für An- Privatbrunnen. schlussleitungen im Ganzen M. 88 767 oder M. 60,51 pro Ausserdem besteht seit dem Jahre 1884 eine WasserEinwohner gekostet hat. Die Maschinenanlage dafür nat leitung für Feuerlöschzwecke von 700 lfd. m gusseisernen die A u g s b u r g e r M a s c h i n e n f a b r i k in A u g s b u r g Rohren von 100 mm Durchmesser, mit denen 6 Schieber geliefert und alle übrigen Anlagen sind von dem In- und 15 Hydranten verbunden sind, die unter einem genieur H o r l a c h e r in N ü r n b e r g ausgeführt. Wasserdrucke von 35,0 m bis 40,0 m stehen. Das Das Wasser wird der im S c h a m b a c h t h a l e und Wasser wird durch ein von einer Wasserkraft betriebenes 3 km vom Orte entfernt liegenden P r o s c h e l q u e l l e Pumpwerk aus der N a a b entnommen, welches pro Stunde entnommen, und durch die Wasserkraft der angekauften 36 cbm Wasser in die Stadt liefert. Diese Anlage hat im K o h l m ü h l e mittels einer liegenden, doppeltwirkenden Ganzen ca. M. 10000 gekostet. U r a h n , Wasserversorgung.
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Die Versorgung ist schon seit längerer Zeit als eine ungenügende erkannt, und es ist das T. B. f. W. mit der Ausarbeitung eines Projectes für eine centrale Versorgung beschäftigt. 39. r. Sehwarzenbach, Opf. (E. 161, W. 24 mit je 6,7 B.) Für die Wasserversorgung des Pfarrdorfes S c h w a r z e n b a c h wurden nach dem Projecte des T. B. f. W. im Herbst 1897 eine neue Fassung der Quelle für die alte Leitung, der Bau eines Hochreservoirs und verschiedene neue Rohrleitungen ausgeführt, wofür M. 11108 im Ganzen oder M. 69 pro Einwohner verausgabt sind. Die Arbeiten hat die Firma Chr. H i l p e r t in N ü r n b e r g ausgeführt. Die zur Zeit disponible Wassermenge beträgt 60 Minutenliter. Das Wasser wird mit natürlichem Gefälle durch eine ca. 800 m lange Leitung von 125 mm Durchmesser, von der 300 lfd. m Rohre von 50 mm Durchmesser abzweigen, in's Dorf geführt. 2 hier aufgestellte Hydranten stehen unter einem Drucke von 6,0 m und 12,0 m unter dem Wasserspiegel des in nächster Nähe beim Dorfe in die Zuleitung eingeschalteten Hochreservoirs, welches 20 cbm Inhalt nat. Oeffentliche Brunnen sind nicht vorhanden. 12 Häuser haben Anschlussleitungen, jedoch ohne Wassermesser.
43. p. Steinweg. (E. 2202, W. 146 mit je 15 B.) Die Wasserversorgung der Gemeinde S t e i n w e g erfolgt durch das Wasserwerk der Stadt R e g e n s b u r g .
44. q. Sulzbach. (E. 5462, W. 530 mit je 10,3 B.)
Die Stadt S u l z b a c h wurde schon vor länger als 200 Jahren mit Wasser versorgt, das am Fusse des Berges, auf welchem die Ssadt sich erhebt, aus einer Quelle geschöpft und durch ein Pumpwerk gefördert wurde. Die Pumpe wurde durch ein Wasserrad, das als Aufschlagwasser den R o s e n b a c h benutzte, betrieben. Eine Bleirohrleitung führte das Wasser in ein hoch aufgestelltes kupfernes Becken, und aus diesen kam es an verschiedenen öffentlichen Laufbrunnen durch Rohrleitungen zum Ausflusse. Die Reparaturbedürftigkeit dieser alten Anlage veranlasste die Stadt, dieselbe in den Jahren 1877/78 nach dem Projecte des Civilingenieurs K r ö b e r in S t u t t g a r t in ein modernes Wasserwerk umzuwandeln. Die Anlagekosten dafür haben bislang im Ganzen M. 197954 oder M. 36,24 pro Einwohner betragen. Anfänglich belief sich der Bauaufwand auf: für Quellenfassung und Zuleitung . . . . M. 1500 » Pumpstation, Wehr- und Kanalbau etc. . » 42300 » Niederreservoir und Hochdruckthurm » 43600 » Druckleitung, StraseenrohrnetzfLeitungen 40. b. Staadorf. (E. 208, W. 22 mit je 5,4 B.) zu den Kasernen etc » 40900 Für das Pfarrdorf S t a a d o r f hat die Firma Chr. » Anschlussleitungen für Private . . . . » 17000 H i l p e r t in N ü r n b e r g im Jahre 1892 nach ihrem zusammen M. 145300 Projecte eine Wasservereorgungsanlage ausgeführt, welche Die Maschinenanlage und die nöthigen Rohrleitungen M. 5000 im Ganzen oder M. 24 pro Einwohner gekostet, hat die Firma G. K u h n in S t u t t g a r t - B e r g geliefert. hat. Das neue Werk wurde in der Nähe des alten und Durch einen hydraulischen Widder, den eine Quelle von 90 Minutenlitern Ergiebigkeit speist, werden 8 Mi- ursprünglich für eine tägliche Leistung von 335 cbm nutenliter Wasser in ein 35,0 m höher liegendes Hochreser- erbaut. Die Höhendifferenz des Stadtniveaus von 37,0 m voir von 33 cbm Inhalt auf 300 m Entfernung gefördert. veranlasste, das Versorgungsgebiet in 2 Zonen zu theilen, Das Reservoir liegt 80 m vom Orte entfernt. Die von von welchen die obere für 158 cbm und die untere für diesem abgehenden Leitungen speisen 3 Hydranten, und 177 cbm Abgabe pro Tag bestimmt ist. Jede Zone hat ein getrenntes Rohrnetz und ein eigenes Reservoir eres sind 19 Hausanschlüsse damit verbunden. halten. Durch das Pumpwerk wird das Wasser für die obere Zone auf 55,6 m Höhe und für die untere Zone 41. p. Stadtamhof. (E. 3622, W. 187 mit je 19,4 B.) auf 40,0 m Höhe in die resp. Reservoire gefördert. Die Wasserversorgung der Stadt S t a d t a m h o f erfolgt In der Pumpstation befindet sich ein eisernes Pondurch das Wasserwerk der Sladt R e g e n s b u r g . celet-Rad für im Mittel 215 Sec.-Lit. Aufschlagwasser von 0,4 bis 0,45 m Gefälle. Mittels Kurbel und Lenkstange 42.o. Stamsried. (E. 950, W. 136 mit je 7 B.) betreibt dasselbe 2 horizontale, doppeltwirkende Pumpen, Für den Markt S t a m s r i e d ist im Frühjahre 1899 deren eine pro Stunde 13 cbm für die obere und deren nach dem Projecte des T. B. f. W. mit dem Umbaue einer andere 17 cbm für die untere Zone fördert. Ferner ist eine Hochdruckdampfmaschine von 5 PS. alten Wasserleitung durch die Firma J o o s s S ö h n e & C o m p. in L a n d a u begonnen. Der bewilligte Baucredit als Reserve aufgestellt, welche mit Zahnradübersetzung für diese Arbeiten betrug M. 23000 im Ganzen oder gleichfalls 2 Pumpen bewegt, die 12,6 cbm resp. 15,5 cbm pro Stunde für die obere resp. die untere Zone liefern. M. 24,20 pro Einwohner. Das Wasser wird aus 3 Quellen von 69 Minuten- 2 Einflammrohrkessel von je 10 qm Heizfläche sind für litern Lieferung gewonnen, welche nordöstlich und ca. deren Dampfverbrauch vorhanden. Die Druckleitungen 800 m vom Orte entfernt liegen, und einem in der Nähe haben 90 mm resp. 100 mm Durchmesser. Das Pumpder Quellen aus Beton erbauten Hochreservoire von werk für Wasserkraft arbeitet continuirlich, während das 50 cbm Inhalt zugeleitet, dessen Wasserspiegel 0,7 ni für Dampfkraft das erstere nur soweit, als es jeweilig nöthig ist, ergänzt. tiefer als die tiefstgelegene Quelle liegt. Die Quellenleitungen haben 40 mm und 50 mm, und Das Reservoir für den Niederdruck fasst 300 cbm die Vertheilungsleitungen haben 100 mm und 80 mm bei 2,6 m Wasserhöhe. Es ist aus Mauerwerk hergestellt, Durchmesser. 5 damit verbundene Hydranten liegen überwölbt und mit Erde überfüllt. Unmittelbar daran 12,5 m bis 20,5 m tiefer als das Reservoir. Es sind 3 öffent- anschliessend, ist für das Reservoir für den Hochdruck liche Ventilbrunnen, welche ausser dem Zapfventile ein Wasserthurm erbaut, der unten 6,0 m und oben noch einen ständigen Auelauf haben, und femer 5 Ven- 5,0 m Durchmesser und 16,8 m Höhe hat. In diesem tilbrunnen mit völligem Abschlüsse aufgestellt. Die Privat- ist ein schmiedeeisernes Reservoir von 6 cbm Inhalt bei anschlussleitungen sollen Wassermesser erhalten, welche 3,8 m Wasserhöhe unter Dach und ummantelt aufvon L u x , Ludwigshafen, geliefert werden sollen. gestellt.
IV. Regierungsbezirk Oberpfalz.
Das Rohrnetz hat im Ganzen ca. 4000 m Länge von 100 mm und 75 mm Durchmesser. Es sind damit 42 Hydranten und 8 öffentliche Ventilbrunnen verbunden. 210 Anschlussleitungen sind in Benutzung, für welche im Jahre 1897 Wassermesser eingeführt werden sollten. Bis dahin war als jährliches Wassergeld pro Person M. 2 und für eine kleine Haushaltung M. 10 als Mindestbetrag zu zahlen. Für Gewerbebetrieb war pro Jahr M. 3 bis 40, für ein Stück Grossvieh M. 1,50, für Brauereien pro Hectoliter Malz 18 Pf. und ferner für die Communebrauerei 12 Pf. und für Springbrunnen für 100 cbm Wasser M. 15 zu zahlen.
45. i. Thannhausen. (E. 289, W. 64 mit je 4,5 B.) Für das Pfarrdorf T h a n n h a u s e n ist im Jahre 1879/80 nach dem Projecte des T. B. f. W. eine Wasserversorgungsanlage ausgeführt, deren Herstellung M. 16873 oder M. 58,38 pro Einwohner gekostet hat. Das erforderliche Wasser, mindestens 10 Minutenliter, wird durch 2 hydraulische Widder, welche einen gemeinsamen Windkessel haben, mittels 36 bis 72 Minutenliter Aufschlagwasser von 5,0 m Gefälle in ein Hochreservoir gehoben, welches 400 m entfernt und 10,0 m hoch über den Heberventilen steht und 60 cbm Inhalt hat. Die Rohrleitungen haben im Ganzen ca. 1300 m Länge. Mit denselben sind 14 Hydranten, 4 öffentliche Brunnen und 14 Privatleitungen verbunden. Als Wasserpreis wird pro Vierteljahr pro Person 20 Pf., pro Stück Grossvieh 20 Pf. und pro Stück Kleinvieh 5 Pf. berechnet.
46. r. Tirschenreuth. (E. 3200, W. 440 mit je 7,3 B.) Für die Stadt T i r s c h e n r e u t h ist in dem Jahre 1893/94 nach dem Projecte des T. B. f. W. eine Wassei> Versorgungsanlage ausgeführt, welche, einschliesslich M. 34037 für Anschlussleitungen, im Ganzen M. 192188 oder pro Einwohner M. 60,06 gekostet hat. Die Gesammtanlage ist von der Firma K l e o f a a B & K n a p p in A u g s b u r g ausgeführt. Das Wasser wird 10 km nordöstlich von der Stadt entfernt aus 14 Quellen gewonnen, welche theils im Wondr e b e r S t a a t s w a l d e , theils im Gemeindewalde der österreichischen Stadt Eg e r liegen. Die höchste dieser Quellen, das E g e r b r ü n n l e i n , liegt 174,0 m höher als der höchste Punkt der Stadt. Die tagliche Ergiebigkeit der Quellen beträgt ca. 750 cbm. Sie sind gruppenweise zuerst in 3 Sammlern gefasst und dann in einem Hauptsammler vereinigt, welcher 8,5 km von der Stadt entfernt und 94,0 m hoch über deren höchstem Punkte liegt. In ca. 1700 m Entfernung von der Stadtgrenze ist auf dem W o l f s b ü h l ein überwölbtes, zweitheiliges Hochreservoir von 250 cbm Inhalt aus Stampfbeton hergestellt, dessen Wasserspiegel 03,5 m bis 79,0 m hoch über dem Stadtniveau liegt. Das Wasser tiiesst dem Reservoire mit natürlichem Gefälle durch eine ca. 6550 m lange Leitung von 125 mm Durchmesser zu, die für eine Lieferung von 528 Minutenliter bestimmt ist. Die verlegten gusseisernen Leitungen haben zusammen ca. 17 500 m Länge, und es entfallen davon ca. 7700 m von 150 mm bis 100 mm Durchmesser auf die Vertheilungs- und Strassenleitungen. Es sind damit 3 Zierbrunnen, 62 Hydranten und 57 Schieber verbunden. 420 Anschlussleitungen sind in Benutzung. Die Wasserabgabe erfolgt meistens nach Messern. Es sind 377 Wassermesser von C. A. S p a n n e r , Wien, geliefert,
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von welchen 316 Stück 10 mm, 43 Stück 13 mm, 2 Stück 15 mm, 9 Stück 20 mm, 3 Stück 25 mm und 4 Stück 3 mm Durchmesser haben. Im Jahre ist pro Anschluss M. 6 für bis zu 80 cbm Jahresabgabe zu zahlen. Für Mehrverbrauch ist extra 10 Pf. bis 5 Pf. pro cbm je nach der Gesammtmenge zu zahlen.
47. s. Vohenstrauss. (E. 1704, W. 209 mit je 8,2 B.) Der Markt V o h e n s t r a u s s besitzt seit dem Jahre 1885 eine nach dem Projecte des T. B. f. W. hergestellte, einheitliche Wasserversorgungsanlage, welche M. 66132 im Ganzen oder M. 38,81 pro Einwohner gekostet hat. Das Wasser wird aus 6 Quellengebieten in verschiedenen Sammelschächten gesammelt und durch Rohrleitungen in einem Hauptsammler zusammengeführt. Von hier iiiesst es mit natürlichem Gefälle zu einem Hochreservoire von 250 cbm Inhalt. Die Rohrleitungen, welche von R u d . B ö c k i n g & Comp, in H a l b e r g e r h ü t t e geliefert und von der Firma J o o s s S ö h n e & C o m p , in L a n d a u verlegt sind, haben ca. 7500 m Länge. Mit denselben sind 31 Hydranten und 8 öffentliche Brunnen verbunden. 168 Privatanschlüsse sind in Benutzung, welche das Wasser nach Schätzung erhielten, bis im Jahre 1898 zur Anwendung von Wassermessern übergegangen wurde, deren Ende 1898 bereits 42 von L u x , Ludwigshafen, geliefert waren und zwar 34 von 15 mm, 7 von 20 mm und 1 von 25 mm Durchmesser. Die Einschätzung des Wassergeldes fand früher in 13 verschiedenen Klassen statt, deren niedrigste M. 3 und deren höchste M. 9 im Jahre zu zahlen hatte. Untereinander differirte die Zahlung zwischen den einzelnen Klassen um &0Pf.
48. s. Waldthurn. (E. 1084, W. 142 mit je 7,6 B.) Für den Markt W a l d t h u r n ist im Jahre 1891/92 eine Wasserversorgungsanlage nach dem Projecte des T. B. f. W. hergestellt, welche M, 31326 im Ganzen oder M. 28,89 pro Einwohner gekostet hat. Die Gesammtanlage hat der Ingenieur H o r l a c h e r in N ü r n b e r g ausgeführt. Das Wasser wird südöstlich vom Orte und ca. 700 m davon entfernt aus einem Quellengebiete auf den Kälberw i e s e n erschlossen. Das disponible Quantum beträgt ca. 180 Minutenliter. Mit natürlichem Gefälle fliesst es einem Hochreservoire von 100 cbm Inhalt zu, dessen Wasserspiegel 35,0 m hoch über dem mittleren Ortsniveau liegt. Die Rohrleitungen haben im Ganzen ca. 2200 m Länge. Mit denselben sind 20 Hydranten und 4 öffentliche Zapfbrunnen verbunden. 123 Privatanschlüsse erhalten das Wasser durch Messer. Von C. A. S p a n n e r , Wien, sind dafür 127 Wassermesser geliefert, von denen 89 Stück 13 mm, 20 Stück 15 mm, 16 Stück 20 mm und 2 Stück 25 mm Durchmesser haben. 49.1. Weiden.
(E. 6969 W. 598 mit je 11,3 B.)
Für die Stadt W e i d e n ist im Jahre 1895/96 unter der Oberleitung des Civilingenieure K u l l m a n n , jetzt in Nürnberg, und nach dessen Projecte ein Wasserwerk erbaut, welches M. 365000 im Ganzen oder M. 52,37 pro Einwohner gekostet hat. Die Maschinen- und Kesselanlage dafür hat die Maschinenbaugesellschaft N ü r n b e r g , vorm. Klett&Comp. in N ü r n b e r g , geliefert, und die Rohre sind von R u d . B ö c k i n g & Comp, in H a l b e r g e r 7*
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h ä t t e bezogen und von der Finna P f i s t e r & S c h m i d t I in M ü n c h e n verlegt. Das Wasser wird ca. 1000 m oberhalb der Stadt aus dem Grundwasserstrome des N a a b t h a l e s durch eine 400 m lange, gelochte Thonrohrleitung, die umkiest ist und 6,0 m bis 7,0 m tief unter Terrain liegt, gewonnen und durch eine 950 m lange Heberleitung aus dem Sammelbrunnen in einen Saugebrunnen geführt, der neben der dicht vor der Stadt erbauten Pumpstation liegt. Die Ergiebigkeit der Sammelanlage beträgt ca. 1500 Minutenliter. I n der Pumpstation befinden sich 2 Eincylindermaschinen mit Ventilsteuerung und Regulator und mit Condensation, deren jede eine doppeltwirkende Plungerpumpe direkt antreibt. Die Dampfkolben haben 300 mm und die Plunger 173 mm Durchmesser und beide haben 0,65 m Hub. Die Umdrehzahl der Maschinen schwankt schwischen 30 und 60 pro Minute. Bei 50 Doppelhüben pro Minute liefert jede Maschine 83cbm Wasser pro Stunde. Den Dampf liefern 2 Cornwallkessel von j e 30 qm Heizfläche. Der concessionirte Dampfdruck beträgt 7,5 Amt. Das Wasser wird durch die Stadt hindurch nach dem hinter derselben auf einer Anhöhe angelegten, 2 km entfernten Hochreservoire gedrückt. Das letztere ist vollständig aus Beton hergestellt und fasst in 2 getrennten Kammern 1000 cbm Wasser. I n der Stadt beträgt der mittlere Druck ca. 40,0 m. Das Rohrnetz hat eine Gesammtlänge von ca. 11000 m von Durchmessern von 250 mm bis 80 mm. Die einzelnen Strassen sind durch Schieber absperrbar und in j e 60 m Entfernung von einander sind 130 Unterflurhydranten mit Selbstentleerung eingebaut. An das Rohrnetz sind ca. 400 Häuser angeschlossen, welche das Wasser ausnahmslos nach Messern beziehen. Von letzteren sind bis Ende 1898 von C. A. S p a n n e r , Wien, 400 Stück geliefert und zwar 338 von 13 mm, 54 von 20 mm, 5 von 25 mm, 1 von 50 mm Durchmesser. Der WasaerpreiB betragt durchschnittlich 16 Pf. pro cbm. 50. r. W i l d e n a u .
(E. 531, W. 84 mit j e 6,3 B.)
F ü r die Ortschaft W i l d e n a u ist nach dem Projecte des T. B. f. W. im Herbst 1897 eine Wasserversorgungsanlage durch die Firma A. & J . H i l p e r t in N ü r n b e r g ausgeführt, welche M. 8572 im Ganzen oder M. 16,14 pro Einwohner gekostet hat. Das Wasser wird östlich vom Orte aus der R ö h r weg- und der H o l z t r i f t q u e l l e gewonnen, welche eine mittlere Ergiebigkeit von 60 Minutenliter haben, und durch eine 1650 m lange Rohrleitung mit natürlichem Gefälle 4 öffentlichen Brunnen im Orte zugeleitet. Hier sind auch 2 Hydranten aufgestellt, welche unter 25,0 m Druck stehen, und ein Anwesen erhält das Wasser durch eine Anschlussleitung mit Aichhahn. 51. p. W o l f s e g g .
(E. 319 W. 64 mit j e 5,0 B.)
Für das Kirchdorf W o l f s e g g ist im Jahre 1886 nach dem Projecte des T. B. f. W. mit einem Kostenaufwande von M. 4665 eine Wasserleitung ausgeführt, welche 1300 m Länge hat und das Wasser einer 70,0 m hoch über W o l f s e g g gelegenen Quelle dem Orte mit natürlichem Gefälle zuführt. Die Quellenfassung ist so disponirt, dass die Bewohner der nahe der Quelle liegenden Orte S t e t t e n , W e i s s t h a l und S i l l e n gleichfalls ihren Wasserbedarf durch Pumpenbrunnen entnehmen können. In W o l f s e g g selbst ist nur ein öffentlicher Laufbrunnen mit Trog angelegt.
52. a. Watschdorf. (E. 214, W. 37 mit je 5,8 B.) Für das Pfarrdorf W u t s c h d o r f ist von der Firma Chr- H i l p e r t in N ü r n b e r g nach deren Projecte im Jahre 1896 eine Wasserversorgungsanlage ausgeführt, welche zu M. 8900 im Ganzen oder M. 41,59 pro Einwohner veranschlagt war. Das Wasser wird Quellen von 50 bis 60 Minutenliter Ergiebigkeit entnommen und mit natürlichem Gefälle einem 300 m entfernt liegenden Hochreservoire von 40 cbm Inhalt zugeführt. Die Vertheilungsleitungen in dem 250 m vom Reservoire entfernt liegenden Orte sind mit 8 Hydranten und 4 öffentlichen Brunnen verbunden, und 20 Privatgrundstücke haben Anschlussleitungen erhalten.
V. Regierungsbezirk Oberfranken.
V. Regierungsbezirk Oberfranken. «) Bamberg 1 (Bozendorf 10, Gräfenhäusling 34, Hohengüssbach 46, Hohenbänsling 47, Möhrenhüll 66, Pfaffendorf 77, Reichmannsdorf 85, Rossdorf 87, Scheddendorf 91, Wattendorf 118, Wölkendorf 126, Wotzendorf 128). — 1») Bayreuths (Weidenberg 121). — e) Berneck 7. — d) Ebermannstadt 19 (Albertshof 3, Breiteniesau 12, Drügendorf 17, Eschlipp 22, Feulensdorf 24, Freinfels 28, Cossmannsdorf 32, Heckenhof 40, Hochstahl 43, Hubenberg 49, Neudorf 69, Rauhenberg 83, Schönhaid 93, Schressendorf 94, Seelig 97, Siegritzberg 101, Voigendorf 115, Volkmannsreuth 116, Wüstenstein 129, Zoschenreuth 132). — e) Forchheim 25 (Bräuningshof 11, Dörnhof 16, Ermreuth 21, Grftfenberg 33, Hiltpoltetein 42, Höflas 44, Hohenschwarz 48, Kappel 52, Walkerebrunn 117). — f ) Hof 45 (Berg i. Oberfr. 6, Bug 14, Oberkotzau 73, •Schwarzenbach a. d. Saale 95, Töpen 112). — g) Kronach 55 (Gehülz 29, Thonberg 111). — h) Kulmbach 58 (Blaich 9, Neudrosselfeld 71, Pröbitsch 79, Sanspareil 89, Trebgast 113, Wernstein 123, Wirberg 125). — 1) Lichtenfels 61 (Arnstein 4, Buckendorf 13, Fesselsdorf 23, Frankenberg 26, Grossziegelfeld 36, Isling 50, Kleinziegelfeld 53, Modschiedel 64, Mosenberg 66, Neudorf 70, 8chney 92, Weiden 120, Wohnsig 127, Wunkendorf 130, Zultenberg 134). — k) Münchberg 67 (Ahorffberg 2, Hallerstein 38, Helmbrechts 41, Sparneck 102). — 1) Neila 68 (Döbra 15, Geroldsgrün 31, Lichtenberg 60, Neuhaus 72, Oberschwarzenstein 75, Schauerstein 90, Schwarzenbach a. W 96, Selbitz 100, Steben 105). — m) Pegnitz (Betzenstein 8, Vorder- und Hinter-Gereuth 30, Kreussen 54 Ottenberg 76, Plech 78, Pottstein 80, Süerberg 106). — n) Rehau 84 (Selb 99). — o) Stadtsteinach 103 (Grafengehaig 35, Guttenberg 37, Kupferberg 69, Presseck 81, Seibelsdorf 98, Untersteinach 114, WartenfelB 119). — p) Staffelstein 104 (Eggenbach 20, Freiburg 27, Kaltenbrunn 51, Kümmel 56, Kümmelsreuth 57, Pülsdorf 82, Romansthal 86, Tannen wirthshaus 107, Wildenstein 124). — q) Teuschnitz 108 (Dürrenwaid 18, Hasslach 39, Ludwigstadt 62, Rothenkirchen 88). r) Wunsiedel 131 (Marktredwitz 63, Oberrösslau 74, Thiers heim 109, Thierstein 110, Weissenstadt 122). A n h a n g : Gruppenversorgung Aufsess 134, Gräfenhäusling 135, Hohenschwärz 136, Trubach 137, Weismain 138.
l.a. Regierungshauptstadt Bamberg. (E. 38 940, W. 3086, mit je 12,6 B.) a) Entstehung des Wasserwerkes. Die Stadt B a m b e r g hatte am 26. Juli 1872 der D e u t s c h e n W a s s e r w e r k s g e s e l l s c h a f t in Frankf u r t a/Ma in zur Anlage und zum Betriebe einer städtischen Wasserleitung eine Concession ertheilt, welche letztere am 30. Mai 1873 einer Lokal-Actiengesellschaft »Bamberger W a s s e r w e r k « übertrug. Diese Gesellschaft hatte sich zur Fertigstellung der im Bau begriffenen Anlage und zur demnächstigen Betriebsführung derselben gebildet und beabsichtigte, ihre Thätigkeit auch auf die Versorgung von benachbarten Städten auszudehnen, wozu sie jedoch nach dem Vertrage in jedem Falle der Zustimmung des Magistrats der Stadt B a m b e r g bedurfte. Das Actienkapital war auf M. 840000 in 1400 Actien mit der Berechtigung, eventuell weitere Actien im Betrage von M. 120000 ausgeben zu können, festgestellt. Den Verwaltungsrath der Gesellschaft bildeten 10 Actionäre und 2 stadteeitig bestimmte Magistratemitglieder, und die unmittelbare Geschäftsleitung war einem vom Verwaltungsrathe gewählten Directorialausschusse unterstellt. Die Hauptpunkte der vom Bürgermeister Dr. E. S c h n e i d e r in B a m b e r g und von dem Verwaltungsrathe der D e u t s c h e n W a s s e r w e r k s g e s e l l s c h a f t ,
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Dr. K. Malss, in F r a n k f u r t a/Main unterzeichneten Concession sind im Folgenden kurz zusammengefasst: Die Anlage erfolgt auf Grund des am 15. Februar 1872 vom Ingenieur S a l b a c h begutachteten Projectes und der innerhalb 6 Monaten nach dem Vertragsabschlüsse dem Magistrate zur Genehmigung vorzulegenden, zeichnerischen Detailausarbeitungen und rauss l'/i Jahre nach dieser Genehmigung in Betrieb gesetzt sein, wobei für jeden Tag der verspäteten Projectvorlage sowohl, als der verspäteten Inbetriebnahme M 170 als Conventionalstrafe zu zahlen sind. Die Benutzung städtischen Grundeigenthums für die Anlagen, sowie für Arbeitsvornahmen erfolgt kostenfrei. Die WaaserleitungBrohie sind 1,5 m tief unter der Strassenfläche und mindestens in 1 m Entfernung von allen anderen vorhandenen Rohren oder Kanälen zu verlegen. Die Prüfung der Rohre erfolgt an der Baustelle unter einem Drucke von 20 Atm. und ferner nach dem Verlegen nochmals in den einzelnen Rohrsträngen auf ihre genügende Dichtigkeit. Das Hochresexvoir erhält einen Fassungsraum von 2500 cbm und muss stets wenigstens 1250 cbm Wasser zur Verfügung der Stadt enthalten. Die Steighöhe des Wassers ist so bestimmt, dass sowohl der im Hofe der Irrenanstalt, als auch der am obersten K a u l b e r g e aufgestellte Brunnen aus der Leitung genügend gespeist wird. Die Anlage soll 3750 cbm reines, gesundes, trinkbares Wasser in 24 Stunden liefern können. Für die Eigenzwecke erhält die Stadt durchschnittlich 750 cbm Wasser pro Tag, wofür sie M. 8500 im Jahre zahlt. Dieses Maass erhöht sich proportional bei einer über 3750 cbm pro Tag wachsenden gesammten Abgabe ohne eine Preissteigerung, solange die Gesellschaft mindestens 5°/0 Reingewinn aus dem Betriebe erzielt. Beträgt der Reingewinn der Gesellschaft mehr als 6 °/0, so erhält die Stadt von diesem Ueberscliusse ein Viertel in Form der Reduction ihres Wassergeldes. Bei Feuersgefahr steht der Stadt der ganze Wasservorrath kostenfrei zur Verfügung. Für die unter städtischer Verwaltung stehenden Stiftungen ist vom Magistrat ein Wassergeld von jährlich M 1200 garantirt. Es sind 23 öffentliche Brunnen, aus denen nur Wasser zum Hausgebräuche entnommen werden darf, aufzustellen und zu unterhalten, und zwar, ebenso wie die Hydranten, Feuerhähne und alle Vorrichtungen für die Entnahme des für die Stadt bestimmten Wassers, für ausschliessliche Rechnung der Gesellschaft Die Hydranten müssen pro Minute 250 1 und die öffentlichen Brunnen müssen pro Minute 25 1 Wasser liefern. Das Rohrnetz ist, wie es in dem Sa I b a c h ' s e h e n Projecte eingezeichnet ist, in dem ganzen, bebauten Stadttheile unter Hinzufügung der inzwischen neu angelegten Strassen auszuführen. Neue Rohrleitungen muss die Gesellschaft, mit Hydranten verbunden, für ihre Rechnung ausführen, wenn 5°/o der Kosten durch eine garantirte Wasserentnahme gedeckt sind. Das Rohrnetz ist thunlichst nach dem Circulationssysteme herzustellen, und die kleinsten Rohre desseben sollen 80 mm Durchmesser haben. Die Hydrantzuleitungen und deren Standrohre erhalten 78 mm Durchmesser, und der letzteren Verschraubung soll direct unter der Strassenkappe sitzen. Das Wasser zum Hausgebrauche wird mittels Stiftes geliefert und kostet pro Stift im Jahre M. 30 und für jeden weiteren Auslauf M 4,30 Jede andere Wasserbenutzung und für gewerbliche Zwecke etc. kann nur nach Messern zum Preise von 20 Pf. pro Cubikmeter erfolgen. Nach zehnjährigem Betriebe der Anlage kann die Stadt dieselbe nach 12 Monate vorher erfolgter Kündigung im Ganzen übernehmen und zwar zum zwanzigfachen Betrage des in den letzten 3 Jahren vor der Kündigung erzielten, mittleren, einjährigen Reinertrages.
Das Wasserwerk ist am 30. October 1874 in Betrieb gekommen. Die Stadt hat dann am 31. December 1887 von ihrem Kündigungsrechte Gebrauch gemacht und betreibt seit dem 1. Januar 1888 die Anlage für eigene Rechnung unter Leitung des städtischen Wasserwerksverwalters F. Goes.
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Der Kaufpreis der inzwischen auf eine nominelle Tagesleistung von 4960 cbm angewachsenen Anlagen hat M. 1032000 betragen. Die Stadt hatte anfänglich als Kaufpreis M. 1000000 geboten und die Gesellschaft hatte M. 1140000 gefordert, angeblich, damit sie statt 98% pro Actie 100% zahlen könne. Nachdem aber der Verkauf zu dem vorstehenden Preise erfolgt war, ist die Gesellschaft in Liquidation getreten und hat jede auf M. 600 nominell lautende Actie mit M. 632 oder mit 1057s % eingelöst. b) Waseergewinnung. Das Wasser für die städtische Versorgung wird dem Grundwasserstrome entnommen, der sich innerhalb der Alluvionen des ß e g n i t z t h a l e s , die aus Kies- und Sandablagerungen bestehen, bewegt Es sind hier in ihrer Stromrichtung verschiedene Grundwässer, die aus verschiedenen Niederschlagsgebieten gespeist werden, von einander zu unterscheiden. Der eine von ihnen bewegt sich in der Richtung vom Juragebirge gegen die Regn i t z auf die Thalsohle zu und hat nach den bisherigen Beobachtungen lediglich den H a u p t s m o o r w a l d mit dem unmittelbar davor und dahinter liegenden Terrain zu seinem Niederschlaggebiete. Dieses Wasser fliesst zum rechten Ufer der R e g n i t z hin ziemlich nahe unter der Oberfläche, wie die verschiedenen Wassertümpel im H a u p t s m o o r w a l d e und in den Feldern bestätigen und ist daher der Gefahr einer Verschmutzung durch Oberflächenwasser leicht ausgesetzt. Ausserdem sind die von diesem Wasser durchflossenen Sandschichten von einem feineren Korne als die links der R e g n i t z gelegenen und zugleich auch eisenschüssig, so dass dieses Wasser für eine Wasserversorgung weniger als das am anderen, linksseitigen, Flussufer erscheint. Dieser Grundwasserstrom folgt der Richtung des allgemeinen Thalgefälles; er fliesst also der Thalsohle nach und erhält seine Speisung aus dem Niederschlaggebiete der R e g n i t z , wodurch seine Quantität allerdings wesentlich von der jeweiligen Waeserführung dieses Flusses beeinflusst wird. Aus den in diesen Grundwasserstrom eingesenkten Brunnen wird nun das zur Versorgung der Stadt dienende Wasser am linksseitigen R e g n i t z arme geschöpft. Die Brunnen liegen auf der durch den Flussarm und den L u d w i g s - D o n a u - M a i n - K a n a l gebildeten Insel. Durch Bohrvereuche ist festgestellt, dass die alluvialen Ablagerungen hier aus wechselnden Kies- und Sandschichten von einer mittleren Mächtigkeit von 9,4 m bestehen und auf dem Keuperfelsen, der mit stärkeren und schwächeren Schichten von Keuperletten überdeckt ist, ruhen. Die ganze Wasserschicht hat hier eine Mächtigkeit von ca. 6,0 m und liegt mit ihrem Spiegel ca. 3,4 m unter Terrain. Anfänglich war nur ein Sammelbrunnen, der 25 m vom Ufer der R e g n i t z entfernt liegt und 4,0 m Durchmesser bei 9,0 m Tiefe hat, für das Wasserwerk vorhanden. Am 1. November 1886 ist ein zweiter, gleich grosser Brunnen in 23 m Entfernung vom ersteren in Benutzung genommen. Diese Brunnen haben wasserdichte Wände, die bei Brunnen I aus Backsteinen und bei Brunnen I I aus Sandsteinen bestehen. Sie reichen mit ihren offenen Böden, die ca. 1,2 m hoch über der Keuperlettenschicht stehen, 5,0 m tief in das Grundwasser hinab, so dass eine Beeinflussung des geschöpften W assers durch Tageswasser ausgeschlossen ist. Im Monate September 1886 sind aus dem Brunnen I im Ganzen 66060 cbm oder pro Tag durchschnittlich 2202 cbm Wasser entnommen. Wegen der geringen Entfernung beider Brunnen von einander beträgt jedoch die monat-
liche Lieferung eines jedennur 47 500 cbm. Bei einer solchen Entnahme zeigte sich eine messbare Absenkung des Grundwassers erst in 46 m Abstand von den Brunnen. In den Jahren 1892 und 1893 sind in dem sog. M e s s e r s c h m i d t ' s e h e n Garten 2 fernere Sammelbrunnen hergestellt, welche durch Heberrohre mit den ersten Brunnen verbunden sind. Der Brunnen IV liegt an einem Triebkanale, der zu einer Stärkefabrik führt. Dessen wechselnder Wasserstand übt schon einen merkbaren Einfluss auf die Ergiebigkeit desselben aus. Der Brunnen III liegt zwischen den Brunnen IV und II. Die Brunnen I, II und I H liefern im Ganzen pro Tag ca. 6000 cbm, und alle 4 Brunnen liefern zusammen pro Tag ca. 6600 cbm als Maximum, vorausgesetzt dass der linksseitige R e g n i t z a r m einen genügenden Wasserstand hat. c) Wasserförderung. In dem Betriebsgebäude des Wasserwerks sind Anfangs 2 liegende, doppeltwirkende Plungerpumpen (System Girard) aufgestellt, welche durch 2 unterschlächtige Wasserräder angetrieben werden, die 2,64 m Durchmesser und 2,75 m resp. 2,68 m Breite haben. Die Räder haben ein ziemlich constantes Aufschlagwasserquantum und machen bei einem Gefälle von 0,67 m 9 Umdrehungen pro Minute. Nur strenge Kälte oder länger andauernde Trockenheit beeinträchtigt deren Leistung, die theoretisch 48 PS. und effectiv 31 PS. normal beträgt. Von den beiden Pumpen dient die eine für die niedere Druckzone und die andere für die höhere Druckzone, in die das Versorgungsgebiet wegen der grossen Differenz in der Höhenlage getheilt ist. Für die niedere Zone ist die grössere der beiden Pumpen bestimmt, welche pro Minute 18 Doppelhübe macht. Sie hat Plunger von 375 mm Durchmesser und 0,75 m Hub und liefert pro Stunde theoretisch 152 cbm Wasser auf 30,0 m Höhe. Die kleinere Pumpe, welche für die Hochdruckzone dient, macht 20 Doppelhübe pro Minute; sie hat 250mm Plungerdurchmesser und 0,51 m Hub und liefert pro Stunde theoretisch 54 cbm Wasser auf 67,0 m Höhe. Beide Pumpen haben Tellerventile mit Lederdichtung. Ihr Antrieb erfolgt durch Räderübersetzungen. Für beide Pumpen dient ein gemeinschaftliches Saugerohr, das bis zum Brunnen I 112 m Länge und 360 mm Durchmesser hat und in das ein liegender Saugwindkessel von 2,9 m lÄnge und 1,0 m Durchmesser eingeschaltet ist. Die grosse Pumpe hat ein Druckrohr von 300 mm Durchmesser, das mit einem Druckwindkessel von 0,7 m Durchmesser und 2,2 m Höhe verbunden ist. Die kleine Pumpe hat ein Druckrohr von 200 mm Durchmesser und einen 1,6 m hohen Druckwindkessel von 500 mm Durchmesser. Die grösste, wirkliche Lieferung der grossen Pumpe beträgt pro Tag 3084 cbm und die mittlere 2802 cbm, und die wirkliche Lieferung der kleinen Pumpe beträgt als Maximum 1418 cbm und im Mittel 1257 cbm; es schwankt also die tägliche Leistung des ganzen Werkes zwischen 4502 cbm und 4059 cbm. Diese Pumpenanlage ist von der M a s c h i n e n f a b r i k u n d E i s e n g i e s s e r e i in D a r m s t a d t ausgeführt. Im Jahre 1889 ist für den Fall, wenn zeitweise das Betriebswasser nicht genügt oder der Gang der Wasserräder durch Eis gestört werden sollte, als Reservepumpstation eine Gaskraftmaschine und ein davon getriebenes Pumpwerk in einem Gebäude an der Gayerswörthstrasse aufgestellt. Die Maschine hat die D e u t z e r G a sm o t o r e n f a b r i k in D e u t z , und die Pumpe hat die Maschinenfabrik L. R i e d i n g e r in A u g s b u r g geliefert.
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Der Gasmotor ist ein Zwillingsmotor, der bei 140 Umdrehungen pro Minute eine Leistung von 40 PS. hat. Für dessen Antrieb ist ein besonderer, kleiner Gasmotor aufgestellt, und seine Kurbelwelle ist durch eine Reibungskuppelung mit dem Pumpenvorgelege verbunden. Die Pumpe ist eine horizontale, doppeltwirkende Plungerpumpe mit gesteuerten Ringventilen. Sie wird durch Zahnräder angetrieben, in welche ein Zwischenrad eingeschaltet ist, um einen Druck in der Geradeführung des Kreuzkopfes der Pumpe nach aufwärts zu vermeiden. Die Pumpe macht 48 Doppelhübe pro Minute und fördert theoretisch entweder 200 cbm pro Stunde durch die Niederdruckleitung auf 30,0 m Höhe oder 100 cbm pro Stunde durch die Hochdruckleitung auf 67,0 m Höhe. Der Plunger der Pumpe hat 185 mm Durchmesser und 0,6 m Hub. Die wirkliche Leistungefähigkeit der Reserveanlage beträgt ca. 4250 cbm im Tage. d) Reservoire and Rohrleitungen. Von der städtischen Bebauung lagen zur Zeit der Eröffnung des Werkes ca. drei Viertel im flachen Thale der R e g n i t z , während der übrige Theil sich an den Thalerhebungen im Westen hinaufzog. Für jeden dieser beiden Theile ist damals daher ein eigenes Pumpwerk mit Druckleitung, mit Hochreservoir und mit getrennten Vertheilungsleitungen hergestellt. Das Druckrohr für die untere Zone hat 300 mm Durchmesser und 450 m Länge bis zu deren Hochreservoire auf dem K a u l b e r g e . Dieses hat 2000 cbm Inhalt bei 2,6 m Wasserhöhe, und sein Wasserspiegel liegt auf 263,6 m -f- 0 oder 29,0 m hoch über der Gewinnungsstelle. Das Druckrohr für die obere Zone hatte 150 mm Durchmesser und 1350 m Länge bis zu deren Hochreservoire auf dem J a c o b s b e r g e . Dieses hat 1000 cbm Inhalt bei 2,6 m Wasserhöhe, und sein Wasserspiegel 0 liegt auf 300,4 m oder 65,8 m hoch über der Gewinnungsstelle. Seit dem Jahre 1893 ist die obere Zone zur mittleren Zone geworden, nach dem der am höchsten liegende Theil derselben als obere Zone ausgeschaltet und dafür ein besonderes Hochreservoir auf dem S t e p h a n s b e r g e von 719 cbm Inhalt hergestellt ist, dessen Wasserspiegel
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auf 310,0 m + 0 oder 75,4 m hoch über der Gewinnungsstelle liegt. Zu diesem Reservoire führen 2 Leitungen von den beiden anderen Zonen, die eine von 1750 m Länge und 150 mm und 100 mm Durchmesser und die andere von 1320 m Länge und 80 mm Durchmesser. Die Füllung dieses Reservoire erfolgt durch Drosselung an den beiden anderen.Reservoiren. Im Jahre 1897 ist endlich noch ein viertes Hochreservoir auf dem R e m e i s h ü g e l erbaut, das 146 cbm Inhalt, in 2 Kammern getheilt, hat und von dem Reservoire auf dem S t e p h a n s b e r g e aus, mit dem es in gleicher Höhe liegt, gespeist wird. Es ist speciell für ein eventuelles Schadenfeuer in einer der 3 Stiftungen (Bürgerspital, Antonistift und Irrenhaus) in deren Nähe erbaut. Die Reservoire sind sämmtlich in Mauerwerk hergestellt, überwölbt und in den Boden versenkt. Ihr Wasserinhalt beträgt im Ganzen 3865 cbm. Die Rohrleitungen hatten bei der Eröffnung des Werkes im Ganzen 28460 lfd. m Länge von 300 mm bis 80 mm Durchmesser. Ende des Jahres 1898 hat deren Länge 44320 lfd. m von 400 mm bis 80 mm Durchmesser betragen, und die Rohre hatten damals zusammen einen Inhalt von 594,69 cbm. Nach den 3 verschiedenen Druckzonen vertheilen sich diese Rohre wie folgt: Niederdruck: 33 436 lfd. m mit 75,4 % des Gesammtinhalts, Mitteldruck: 6415 » » » 14,5% » » Hochdruck: 4469 » > » 10,1 °/0 » » Die Gesammtlänge der Rohre setzte sich nach den einzelnen Dimensionen Ende 1898 wie folgt zusammen: Rohrdurchmesser mm 400 360 300 250 240 210 Rohrlänge . . . m 41 135 2244 481 304 427 mm 200 150 125 120 100 80. m 1880 5770 1704 1985 4769 24569. Von der Gesammtlänge der Rohre haben hiernach 63,2 % weniger als 150 mm Durchmesser. Die einzelnen Vertheilungsnetze bilden ein Gemisch von Verästelung und Circulation. Für die Abzweigungen sind zum Theil Theilkästen verwendet. Für das Ende der einzelnen Jahre 1888, 1889 und 1891 bis 1898 ist in der Tabelle 36 die Länge der Rohrleitungen von 400 mm bis 80 mm
Tabelle 86. Jahr Rohrl&nge . . Schieber Hydranten . . Ventilbrunnen Springbrunnen Pissoire
.m . . . . . .
1888
1889
1891
1892
1893
1894
1895
1896
1897
1898
32 508 150 202 24
33 746 159 216 31
39 955 160 420 32 4 3
40 749 165 433 35 4 5
41005 170 439 37 7 5
41421 192 445 37 7 5
42 689 197 454 39 7 5
42 882 200 468 39 7 5
43 633 203 485 39 8 5
44 320 209 497 39 8 5
—
3
—
2
Durchmesser und die Zahl der Schieber, Hydranten, öffentlichen Ventil- und Springbrunnen und öffentlichen Pissoire angegeben Von den für Ende 1898 angegebenen Hydranten sind 430 öffentliche und zwar Unterflurhydranten mit Handentwässerung, deren Entfernung von einander 60 m bis 80 m beträgt. Die anderen 67 Hydranten sind Privathydranten. Für die Kanäle sind 33 Spülvorrichtungen an das Rohrnetz angeschlossen. Feiner befinden sich im Rohrnetze 19 Theilkästen, 15 Entleerungen, 6 Luftventile und 2 Reductionsventile. Von den angegebenen
8 Springbrunnen sind 3 nur Zierbrunnen (Residenzplatz, Rathhausbrunnen und Maxplatz), während die 5 eigentlichen Springbrunnen auf dem Schönleinsplatze, auf dem Markusplatze, an der Hainstrasse, auf dem Michaelsberge und im Prälatengarten stehen. Die Wasserförderung findet fast ausschliesslich durch die von den Wasserrädern betriebenen Pumpen statt. Für den Gasmotor sind im Jahre 1892 im Ganzen 3273 cbm, im Jahre 1893 5057 cbm, im Jahre 1895 436 cbm, im Jahre 1896 2267 cbm und im Jahre 1897 1420 cbm Gas verbraucht, während im Jahre 1898 nur
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39 cbm Gas für 4 Proben, bei denen eine Förderung überall nicht stattfand, verwendet sind. In dem Jahre 1892 sind damit 21720 cbm, im Jahre 1893 38063 cbm und im Jahre 1897 7844 cbm Wasser gefördert, was 1,5 resp. 1,4 resp. 1,8 cbm Gas pro 100 cbm Wasser entspricht
e) Wasserverbrauch and Betriebskosten. Die gesammte Wasserförderung hat sich in jedem der 5 Jahre 1893 bis 1898 nach den verschiedenen Druckzonen und auf die einzelnen Monate, wie es die Tabelle 37 angibt, vertheilt: i 37.
Jahr
1893
1895
1896
1897
1898
822 563 688 186 79 855 54522
828118
935112 758174 101134 75 804
988 339 785 928 116070 86 341
9,4 4,6
83,6 9,7 6.7
83,8 9.2 7,0
81,1
79.5
8,6 8.4 8,3 7,9
7.0 7.1 7,6 7.8 8.9
7.7
6,8
1894 _L
Förderung im Jahre . . cbm davon fQrdie untere Zone > > mittlere > . > » obere ». » pro 100 cbm im Ganzen für die untere Zone . cbm > mittlere > . > > obere » » Von 100 cbm im Ganzen im Jahre im Monate Janaar . . cbm > Februar. . >
>
> > > > > • » » >
Marz
. . . »
April . . Mai . . Juni . . Juli . . August . September October . November December
. . . . . . . . .
» » > > > » > > >
973 619 815 874 819 670 701917 896 |l64 0491 76 37 061 84,2 } 15,8 j 7.8 6.9 7,4 9.3 9,8 10,7 10,2 8,6
7.6 7.7 6,6
6.4
Diese Tabelle lässt in dem Jahre 1894 einen Rückgang des Wasserverbrauches von 16 % gegen das Vorjahr erkennen, der sich aus der im Jahre 1893 erfolgten, obligatorischen Einführung von Wassermessern für den Gebrauch des Wassers für Gewerbe und grosse Gärten erklärt. Die Tabelle 38 (Seite 105) lässt dagegen erkennen, dasa in jedem der 5 Jahre vor 1893 eine regelmässige Zunahme aes Wasserverbrauches stattgefunden hat und dass dem übermässigen Verbrauche durch die Wassermesser also wirksam entgegengetreten ist. Diese Tabelle gibt für jedes der 10 Jahre von 1888 bis 1897 ausser dem Gesammtconsume die Abgabe nach Messern und ohne Messer im Ganzen und für Private, femer den Selbstverbrauch des Werkes und der Stadt, letzteren auch nach den verschiedenen Verbrauchszwecken getrennt, die Zahl der Anschlüsse im Ganzen, sowie mit Messern und ohne Messer etc. und endlich eine Reihe von Verhältnisszahlen an. Die Tabelle 39 (Seite 106) gibt für die 4 Jahre von 1894 bis 1897 die Vertheilung des gesammten Wasserverbrauches für die verschiedenen Abnehmer in Procenten des ereteren an. Die Einnahmen und Ausgaben des Wasserwerkes während der Jahre 1893 bis 1897 sind auf der Tabelle 40 (Seite 106) im Ganzen und pro cbm zusammengestellt. Für die Berechnung des letzteren Preises ist der Selbstverbrauch und der Verlust in Abzug gebracht, und in den beiden letzten Reihen ist auch die Wasserabgabe an die Stadt und die dafür gezahlte Pauschalsumme von M. 9000 abgesetzt. Die Zahl der der Stadt gehörigen Wassermesser ist in den 5 Jahren von 1893 bis 1897 von 303 Stück der Reihe nach auf 448, auf 485, auf 608 und auf 860 gestiegen. Von letzterer Zahl sind 640 von H. M e i n e c k e , Breslau, 178 von D r e y e r , R o s e n k r a n z & D r o o p , Hannover, 20 von C. A. S p a n n e r , Wien, 17 von
86,0
8,8 8,8 10,0 8,6 7,6 7.5 6,9 6.6
8,8
10,5 9.5 9.6 8,4 7.2 6,9
694469 76 365 57 284
6.8
7,5 7,5 9.4 9.5 9,4 8,9 8,7 8.3 7.6 7.7
10,8 8,1 6,0 7,2 7,9 8,6
10,5 11,3 10,0
8,4 8,1
7,6 7,6
11,8
8,7
7.3 6.4 7,1 7.6 8.7 9.5 9.6
10.6
9,1 8,4 7.7 8,0
S i e m e n s & H a l s k e , Berlin, 2 von W o l f f & S c h r e i b e r , Breslau, und je einer von 3 verschiedenen Lieferanten bezogen. Nach der Grösse vertheilen sich die 860 Stück und die 608 Stück im Jahre vorher, wie folgt: Durchmesser mm 10 13 15 20 25 30 40 50 80 Messerzahl 1897 . 2 167 243 365 50 14 7 6 6 Messerzahl 1896 . 2 96 108 324 49 15 7 2 5. Vom 25. August 1897 ab ist, wie erwähnt, die obligatorische Messerbenutzung auf sämmtliche Wasserconsumenten ausgedehnt. Für die Zuleitungen und für die Hausleitungen werden galvanisirte, schmiedeeiserne und geschwefelte Bleirohre benutzt. f) Künftige Erweiterung der Anlage. Die vorstehenden Mittheilungen lassen erkennen, dass das bestehende Wasserwerk bereits Ende des Jahres 1897 das Maximum seiner Leistungsfähigkeit erreicht hatte. Es sind in diesem Jahre 935112 cbm im Ganzen und 4518 cbm am Maximaltage abgegeben, was bei 43000 Einwohnern 73 Lit. am Durchschnittstage und 105 Lit. am Maximaltage pro Kopf entspricht. Gewiss mit Recht hat die Verwaltung des Wasserwerkes dem Magistrate damals bereits Vorschläge zu Vorarbeiten für Anlagen unterbreitet, welche eine Erhöhung der Leistung des Werkes um 50% bezwecken, durch welche nach den bisherigen Erfahrungen dasselbe bis zum Jahre 1912 ausreichen wird und die sich leicht und rationell an die vorhandenen Anlagen anschliessen lassen. Für eine neue Wasserbeschaffung ist von einer Benutzung des Grundwassers aus dem H a u p t s m o o r w a l d e aus den früher angegebenen Gründen abermals Abstand genommen und es ist wieder der jetzt benutzte Grundwasserstrom links der R e g n i t z aber in grösserer Höhe am o b e r e n H a i n in's Auge gefasst, und zwar in dem gesammten Terrain oberhalb des Fluthgrabens, das zwischen den beiden R e g n i t z a r m e n ca. 200 m
V. Regierungsbezirk Oberfranken.
105
Tabelle 38. Jahr
1888
1889
1890
Einwohnerzahl
32000 32 000 35 000 727 063 719 993 840 770 desgl.geg. lOOcbm d.Vorjahrs > 98,9 117,0 Liter pro Kopf pro Tag im Mittel 102 108 desgl. am Maximal tage . . . 196 164 Zahl der Anschlösse . . . . 842 748 cbm pro Anschluss im Jahre . 854 • 973
Gesäumte Abgabe . . . .
cbm
Tagesabgabe a m
mittleren Jahrestage . cbm Maximaltage . . . > Minimaltage . . . . » Von lOOcbtn am mittl. Jahrestage am Maximal tage d. Jahr, cbm am Minimaltage d. Jahr. >
1992 3097 1562
1972 3 746 1464
155,2 190,1 78,4 74,3 Wasser fDr öffentl. Zwecke cbm 241455 245 855 davon für Strassensprengen > |l82 320 Jl78 940 Springbrunnen » Ventilbrunnen » 4197ö 49 755 Kanalspülen. » Bedürfnissanstalten > 16 160 16160 Bewässern OS. Anlag. > Feuerlöschen > 1000 1000 verschied Zwecke > Von 100 cbm für öffentl. Zwecke für Strassensprengen . cbm 72,8 75,7 > Springbrunnen . . » > Ventilbrunnen . . » 20,3 17 > Kanalspülen . . . » > Bedürfnissanstalten > 6^5 6,7 > Bewässern öff. Anlag. > » Feuerlöschen . . . » 0,4 0,4 > verschiedene Zwecke > Wasser für Private . . . cbm 465 558 453 838 davon nach Messern . . > 179 959 164 369 Zahl der Messeranschlüsse . . 113 113 für Private ohne Messer cbm 285 599 289 469 Zahl der Anschlüsse ohne Messer 729 635 Von 100 cbm für Private nach Messern . . . cbm 38.6 36.3 ohne Messer . . . > 63,7 61,4 Anf 100 Anschlüsse kommen 15.1 13.4 Messeranschlüsse 84,9 Anschlüsse ohne Messer . . 76.6 Wag«er fllr das Wasserwerk incl.
Spülen,Verlust u. Ausgleich cbm Von 100 cbm Gesammtabgabe für öffentliche Zwecke cbm » Private . . . . » » das Wasserwerk >
20 050
21300
1891 35 815 909 602 108,2 69 124 1040 874 2492 4443 2 073
254026
178,3 83,1 221 020 .162 620 58400
73,6 26,4
545 726 661 882 187 582 206 049 113 113 358144 455 833 927 34,4 65,6
23 600
34.2 33.2 30.2 64,1 62,9 65,0 2,7 2,9 2,8 Gesammtabgabe ohne Messer cbm 547 104 555 624 653188 desgl. von 100 cbm Gesammtabgabe cbm 75.3 77.3 77,7 Gesammtabgabe nach Messern cbm 179 959 164 963 187 582 von 100 cbm Gesammt24.7 22.7 cbm 22.3 1590 1459 Abgabe pro Messer . . > 1660 desgl. geg. 100 cbm d.Vorjahr. » 91.8 113,9 Abgabe pro Anschluss ohne Messer von der Privatabgabe cbm 449 397
1892
1893
1894
1895
1896
35 950 36 000 38 000 38 949 39000 950 517 973 619 815 874 822563 828 118 100,8 100,6 101,8 83,9 104,6 58 68 72 74 73 89 97 137 74 150 1247 1318 1133 1197 1091 659 628 859 683 821 2604 5 392 2000
2 667 4 932
2 235 3 588 1362
2 253 3 470 1478
2 269 3 775 1499
160,7 207,1 166,4 184,9 154,0 60,9 86,9 66,1 65.6 224151 247 434 286 204 196 432 197 133 6 965 6180 8 678 }l75505 41275 42 753 43 264 222000 67 525 67 525 69 865 42 822 80 560 126 115 51131 34 680 13 870 13 908 2100 2 688 3 360 200 230 174 7 611 6 601 7 314 2151 4 404 71,0 99,0
27,3
2,2 14.4 23,6 44.1 12,1 0,9 0,1
4,4 21.7 35,7 26,1 7,0
3,6 21,9 21.7 40,9 7,1 1,1
!i 2 1,0 3,9 1,0 2,6 3,6 U 698 266 648 585 464 870 515 831 501182 234 236 263 391 304 268 365 035 363 452 608 454 506 138 303 464030 385 194 160 602 150 796 137 730 710 743 741 953 830
31,1 68,9
33,6 66,4
40.6 59,4
65.5 34,5
70,7 29.3
72,5 27,5
10,9 89,1
87.4
12,6
26.7 82.3
37.8 62.2
40.6 59.4
46,1 53,9
26 700
28100
77 600
64 800
110 300 129 803
24.3 72,8 2,9 703 553
23,6 35.1 25.4 73.5 56.9 66,6 2,9 8,0 8,0 716 281 710 228 511606
23.8 23,9 60,5 62.7 15,7 13,4 457 528 464 666
77.4 206 049
75,4 234236
22,6 1822 109,9
24.6 1699 93,3
26,9 869 51,0
37.2 670 77,1
44,4 721 119,3
43.9 598 82,9
492
486
464
205
203
194
56,1 55,6 73,1 62,8 263 391 304 268 366 035 363 452
Breite u n d vom Fluthgraben bis zum B ü r g e r - W e h r I mitten eines stark bebauten Terrains befinden u n d sie ca. 1000 m Länge hat. Näher an die vorhandenen das Wasser schon zum Theil aus einem Untergrunde entFassungen heranzugehen, erschien nicht empfehlens- nehmen, über welchem sich bereits menschliche Wohwerth, weil die jetzigen Sammelbrunnen sich schon in- | nungen und Stallungen befinden.
106
V. Regierungsbezirk Oberfranken.
Tabelle 39. Jahr
1894
1895
1896
1897
1898
Verbrauch des Werkes und Verlust . . . °/0 7,9 Stadtgemeinde . . . » 35,1 Stiftungen > 1,0 Bahnärar > 14,4 Militärärar 4,9 Private ohne Messer . > 20,0
13,4 23,9 1,1 15,0 5,6 18,3
15.6 23,8 1.0 15.7 5.4 17,0
17,1 21,3 0,9 15,1 4,1 14,7
16.3 21.4 0,9 13.2 4,9 12.3
0km Heuer zusammen % 83,3
77,3
78,5
73,2
69,0
5,31 1,6 4,8 8,4 11.0 1,4 1,8 6,4 7,6
2,2 7,1 11,3 1,6 8,8
Königl. Gebäude etc. Brauereien . . . . > Gärtnereien . . . . » Sonstige Gewerbe . . >
4,8 1,6 5,7
6,2 7,8 2.4 6,3
Nach Messern zusammen °/o 16,7
22,7
21,5
Falls die beabsichtigten Voruntersuchungen hier zu einem günstigen Resultate führen, soll nach dem Projecte in der Nähe der neuen Wassergewinnungsanlage eine neue Pumpstation erbaut werden, deren Pumpen von dem bis zu jener Zeit sicher in Betrieb gekommen sein werdenden, städtischen Elektricitätswerke den Antrieb erhalten sollen. Von der jetzigen Niederdfuckzone soll dann der rechts der R e g n i t z und jenseits der Bahn gelegene Theil der Stadt, der hauptsächlich im Wachsen begriffen ist, abgenommen werden. Dieser Theil wird ein eigenes Rohrnetz erhalten, für das auch ein neues Hochreservoir Huf der Höhe des S t e i n k n o c k s am Stallmeistereiwege erbaut werden soll, dem das neue Pumpwerk dann das Wasser zuführt. Dieses Reservoir soll aus Eisenblech hergestellt und auf einem künstlichen Unterbaue aufgestellt werden. Es wird zugleich als Gegenreservoir des nur eintheiligen Kaulbergreservoires dienen können, wenn das neu zu bildende Vertheilungsnetz mit dem verbleibenden, jetzigen Niederdrucknetze durch Schieberstellung verbunden werden kann, während für gewöhnlich beide Rohrnetze unter
31,0
26,8
Tabelle 40. Jahr . Betriebsausgaben Amortisation und Verzinsungen . , Gesammtausgaben Einnahme durch Wassergelder . Verkauftes Wasserquantum incl. Stadt Selbstkosten pro cbm . Verkauftes Wasserquantum excl. Stadt Selbstkosten pro cbm . Verkaufspreis pro cbm . . . .
.M.
.
* >
»
cbm Pf. cbm Pf.
1893
1894
1895
1896
1897
26 000 56000 82 000 112184 896 019 9,15 648 685 11,25 15,9
18 500 56000 74 500 109 494 751 074 9,9 486 870 14,1 21,6
15 375 58 000 73 375 118005 712 263 10,3 515 831 12,5 21,1
17 110 58160 75 270 120185 698 315 10,7 501182 13,2 22,1
19150 58 270 77 420 131458 775 103 9,9 575 826 11,9 21,3
einem verschiedenen Drucke stehen sollen. Für die neue Anlage ist eine tägliche Leistung von 2000 cbm in Aussicht genommen. Ferner ist beabsichtigt, die Leistung der vorhandenen Reservestation, die jetzt schon für den vollen Betrieb allein nicht mehr ganz ausreicht, durch Aufstellung eines neuen Pumpwerkes mit elektrischem Antriebe so zu erhöhen, dass sie auch später noch voll als Reserve genügen kann.
In Zwischenräumen von 6 bis 8 Wochen findet regelmässig durch diek. Dntersuchungsanstalt für Nahrungsmittel in E r l a n g e n eine chemische Untersuchung des Wassers aus den Sammelbrunnen statt. Alljährlich wird eine genauer» Untersuchung des Wassers aus der Leitung vorgenommen. Die Resultate derselben in den 3 letzten Jahren gibt die Tabelle 41 in mg im Liter Wasser an:
f) Wasserabgabe.
Tabelle 41.
Die Wasserabgabe für den Hausbedarf erfolgte früher ausschliesslich auf Discretion. Für einen Auslauf pro Wohnung ist M. 81, und wenn die Wohnung nur 60 qm Grundfläche hat, M. 21 pro Jahr gezahlt. Für jeden ferneren Auslauf war M. 4,30, sowie für ein Badezimmer oder ein d o s e t M. 4, für ein Pissoir M. 3, für den ersten Feuerhahn M. 6, für jeden ferneren > bis zum sechsten M. 1,60 und darüber hinaus für jeden Feuerhahn M. 1; für Sprengen der Höfe pro 10 qm 20 Pf., für ein Verkaufsgeschäft oder Comptoir M. 21, für Gewächshäuser pro Quadratmeter 40 Pf., für Gärten bis 200 qm Fläche pro 10 qm 60 Pf., für das Sprengen von gepflasterten Strassen pro 10 qm 30 Pf., und für ungepflasterte Strassen 35 Pf., wenn das Sprengen mit Schläuchen geschieht, zu zahlen. Für Gewerbebetriebe war früher mindestens M. 30 pro Jahr zu zahlen, und es erfolgte später die Abgabe dafür nur nach Messern, ebenso wie für Springbrunnen und grossere Gärten, für Behörden, Schulen, Krankenhäuser etc. zum Preise von 20 Pf .pro cbm. Als Messermiethe war pro Jahr je nach der Grösse zu zahlen: Durchmesser mm: 13 16 20 25 30 M. pro J a h r : 5,20 5,60 5,90 8,20 10,60. Diese Preise gelten auch jetzt für die Wasserabgabe nach Messern überhaupt.
g) "Waeaeruntereuchungen.
Jahr
1895
1896
1897
Trockenrückstand Organische Substanz Chlor Salpetersäure Salpetrige Säure oder Ammoniak. Gesammte Härte, deutsche Grade Bleibende > » » Schwefelsäure Kalk Magnesia Eisenoxyd und Thonerde . . .
301 1.5 14,2 16,0 Null 14,11 2,61 37,2 94,5 33,3 0,75
282 2,8 14,2 5,0 Null 14,49 2,19 31,2 103,0 32,0 1,75
300 3.6 14,2 6,6 Null 14,13 2,16 30,8 94,0 33,8 2,0
Die bacteriologische Untersuchung des Leitungswassers hat im October 1896 60 Colonien und im December 1897 35 Kolonien im ccm ergeben. Im Juli 1893 zeigten sich in dem Leitungswasser zum ersten Male W a s s e r a l g e n (Crenothris polyspora), deren Entwickelung Bich in den Monaten September und October
V. Regierungsbezirk Oberfranken.
Tabelle 42. ®
Monat
Brunnen Bronnen Brnnnen Reserve
1896. Minimum II Mittel Maximum Minimum III Mittel Maximum Minimum IV Mittel Maximum Minimum Mittel I Maximum Minimum
{
Mittel Maximum Minimum Mittel Maximum Mittel 1896. Minimum
(
Fluss :
{
Mittel Maximum Minimum
{
Mittel Maximum Minimum
{ Reserve II
Mittel Maximum Minimum
{
Mittel Maximum Minimum
{
Mittel Maximum Minimum Mittel Maximum Minimum Mittel Maximum Mittel 1897. Minimum
{ (
Fluas :
{
Mittel Maximum Minimum
{
Mittel Maximum Minimum
{
Mittel Maximum Minimum
{
Mittel Maximum Minimum Mittel Maximum ( Minimum Reserve II < Mittel I Mittel Maximum Fluss : Maximum Minimum
{ {
3 C >-»
es 3 •O r®
S
III > » 81 m, > • 50 m, » IV . » 81 m, » • 18 m, und der Abstand zwischen Brunnen II und III 60 m und zwischen Brunnen I und III 50 m. Die grösste Schwankung der Temperatur hat betragen: 1897 mehr im Jahre: 1895 1896 1897 als 1896 — 2,9» bei Brunnen I 7,3° 10,2« 9,2« 11,0« 0,6» • II 9,8" 6,5» 6,0« 7,3« HI 1,3» IV 9,5» 6,5« 1,3» 7,8» Dabei ist zu beachten, dass die Brunnen I und II nicht das dortige Grundwasser allein, sondern ein Mischwasser enthalten, welches durch das Ueberführen des Wassers der Brunnen i n und IV entstanden ist. Während in den Brunnen I, II und IV die niedrigste Temperatur 1897 im März und die höchste im Juli eintrat, findet das bei dem Brunnen IH im Mai resp. im September statt, also 8 Wochen später, trotz der so geringen Entfernung von 50 bis 60 m. Die Temperaturschwankungen des Wassers in den Reservoiren haben betragen:
im Jahre: im Reservoire I » n > IH
1895 9,0» 9,5» 10,7»
1896 7,5* 9,7» 8,5*
1897 8,5» 9,3» 10,5«.
Darauf ist ausser der Luft- und Brunnentemperatur, sowie der örtlichen Lage der Reservoire auch die Zeitdauer von Einfluss, während welcher das Wasser in einem Reservoire verweilt. Diese Verschiedenheiten lassen die folgenden Verhältnisszahlen erkennen: Nummer des Reservoirs: I II III Wasserconsumverhältniss der Stadt . . 81,1 10,8 8,1 Inhaltsverhältniss der Reservoire . . . 54,1 26,7 19,1 Verhältniss des Aufenthaltes des Wassers in den Reservoiren zum Consum 0,67 2,47 2,11 Es mögen diese kurzen Andeutungen aus den Beobach tungen des Betriebsleiters genügen, um die zahlreichen Fac toren, welche für eine richtige Deutung der Temperatur Schwankungen des Wassers von Einfluss sind, zu erkennen. 2. k. A h o r n b e r g . (E. 716.) F ü r das Dorf A h o r n b e r g h a t das T. B. f W. i m J a h r e 1896 ein Project f ü r eine Gravitationsleitung zur Speisung von L a u f b r u n n e n aufgestellt, wobei f ü r Feuerlö8chzwecke die Anlage eines Wasserbehälters vorgesehen war. Die A u s f ü h r u n g des Projectes ist bislang nicht erfolgt. 3. d. A l b e r t s h o f . (E. 107, W. 18 mit je 6 B.) F ü r die Wasserversorgung des Dorfes A l b e r t s h o f ist von der F i r m a B ü h r i n g & W e i l e r in F o r c h h e i m nach deren Projecte i m J a h r e 1895 eine Wasserversorgungsanlage ausgeführt, welche zugleich das Dorf N e u d o r f mit 62 E i n w o h n e r n versorgt u n d M. 10000 i m Ganzen oder M. 59,17 pro E i n w o h n e r gekostet hat. Ein Wasserrad in a e r A u f s e s s betreibt d a f ü r eine P u m p e , welche p r o S t u n d e 1,2 c b m Wasser auf 100,0 m H ö h e in ein 2500 m entferntes Hochreservoir v o n 9 c b m I n h a l t fördert. Dasselbe liegt 450 m v o n A l b e r t s h o f e n t f e r n t u n d speist d u r c h eine Fallrohrleitung v o n 25 m m Durchmesser 2 öffentliche B r u n n e n in A l b e r t s h o f u n d einen solchen in N e u d o r f . 4. e. A r n s t e i n . (E. 212, W . 34 mit je 6,2 B.) Seit dem J a h r e 1867 findet die Wasserversorgung des Dorfes A r n s t e i n d u r c h eine Anlage s t a t t , bei welcher ein P u m p w e r k , d u r c h ein Wasserrad betrieben, pro S t u n d e 0,6 c b m Wasser auf 95,0 m H ö h e f ö r d e r t Damit werden 2 öffentliche L a u f b r u n n e n versorgt. Im J a h r e 1889 war eine Auswechselung der P u m p e nöthig, wofür M. 1728 verausgabt werden mussten. 5. b. B a y r e u t h . (E. 27 693, W . 1500 mit je 18,5 B.) a) A l t e W a s s e r v e r s o r g u n g e n . Bis zum E n d e des 16. J a h r h u n d e r t s bezogen die Bewohner der U . S t a d t B a y r e u t h das Wasser f ü r Trinku n d Kochzwecke ausschliesslich a u s Ziehbrunnen, deren es in der damals noch eng m i t Mauern umgrenzten Stadt n u r wenige gab. Ausserdem durchfloss d e r in der Mitte des 16. J a h r h u n d e r t s von O b e r - K o n n e r s r e u t h her künstlich angelegte Wasserlauf, die T a p p e r t , die Stadt in offenen Rinnsalen, die sich in allen H a u p t strassen verzweigten, u m Wasser f ü r Feuerlöschzwecke zu liefern. DieseB Wasser f a n d a u c h f ü r die Strassenreinigung u n d f ü r untergeordnete, häusliche Bedürfnisse Benützung.
V. Regierungsbezirk Oberfranken. Im Anfange des 17. Jahrhunderts ist die erste Quellwasserleitung, die Q u e l l h o f e r L e i t u n g , für die Stadt hergestellt, die aus einem aus Sandstein gebauten Quellenschachte, an dem die eingemeisselte Jahrzahl ICH heute noch sichtbar ist, das Wasser durch hölzerne Leitungen 4 öffentlichen Brunnen in tiefster Lage der Stadt zuführte. Der unterhalb der alten ßrunnenstube heute noch liegende sogen. R ö h r e n s e e hat damals für die Aufbewahrung der hölzernen Rohre gedient. Die Quelle lieferte ca. 60 Minutenliter. Im Jahre 1732 ist die zweite Quellwasserleitung, die F u c h s s t e i n e r L e i t u n g , gebaut. Deren Quelle lieferte 100 bis 120 Minutenliter und liegt 43,0 m hoch über dem Strassenniveau am unteren Thore. Daraus wurden damals verschiedene Brunnen, zu denen auch die noch heute bestehenden 3 Brunnen am Marktplatze gehören, gespeist. Um diese Zeit sind ferner verschiedene, zum Theil jetzt noch vorhandene Nutzwasserleitungen entstanden, welche vpm Staate oder der Gemeinde angelegt waren und aus dem oberhalb des T a p p e r t k a n a l s gelegenen Feuerweiher gespeist wurden. In der Mitte des 18. Jahrhunderts entstanden die H a a r d t e r und R o d e r s l e r L e i t u n g für die Versorgung des Schlosses, sowie für verschiedene markgräfliche Gebäude und Anlagen. Die letztere Leitung besteht heute noch und wird auf Staatskosten unterhalten, während die erstere, die nur 40 bis 90 Minutenliter Ergiebigkeit hatte, vor einigen Jahren von der Stadt übernommen und vorerst aufgelassen ist. Gegen Ende des vorigen Jahrhunderts wurde die A l l e r s d o r f e r L e i t u n g für 4 öffentliche und für mehrere Staate- und Privatbrunnen in der Vorstadt St. G e o r g e n angelegt. Dieselbe wird heute noch von der Stadt und von staatlichen Verwaltungen, sowie von Privaten unterhalten. Im Jahre 1837 ist eine Quelle am M o r i t z b e r g e mit ca. 40 Minutenlitern Ergiebigkeit von der Stadt erworben, und zur Speisung von 2 öffentlichen Brunnen in der Vorstadt A l t s t a d t benutzt. Ausserdem bestanden schon früher die direct an den Quellen errichteten Brunnen in den M o r i t z h ö f e n , am H e r z o g und im H e t z e n n e s t e , sowie verschiedene kleinere, theilweise private Zuleitungen aus den Quellen am S t ü c k b e r g e , am Stiftsgute B i r k e n , in der S i e g g a s s e , im städtischen Bauhofe etc. Zählt man dazu die damals ausserdem vorhandenen öffentlichen und privaten Pumpenbrunnen, so hat man ein vollständiges Bild von den Wasserversorgungsanlagen der Stadt zu Anfang der 40er Jahre dieses Jahrhunderts. b) Saaser Wasserleitung. Mit Ausnahme des Wassers der R o d e r s b e r g e r und der A l l e r s d o r f e r L e i t u n g , das aus dem Muschelkalke entspringt und sehr hart ist, lieferten die übrigen Quellen, die aus dem Keupergebiete entstammen, ein weiches und sehr gutes Wasser. Diese verschiedenen, aus verschiedenen Himmelsrichtungen zur Stadt führenden Trink- und Brauchwasserleitungen beweisen, welche Aufmerksamkeit die Stadt diesem wichtigen Zweige der communalen Sorge fortlaufend geschenkt hat. In den folgenden Jahren sind nach und nach die alten hölzernen Leitungen durch gusseiserne ersetzt, und am Ende der 50 er Jahre ist die Stadt zur Herstellung der ersten grösseren Versorgungsanlage, der S a a s e r L e i t u n g , übergegangen. Die Quellen, welche diese Leitung speisen, treten am jenseitigen Gehänge der südlich und ca. 4 km von
der Stadt entfernten, der Keuperformation angehörenden S a a s e r B e r g e zu Tage und haben eine Ergiebigkeit von 170 bis 240 Minutenlitern. Zu ihrer weiteren Erschliessung ist ein 600 m langer Stollen getrieben, dessen Mundloch der Stadt im Norden zugekehrt ist. Von hier ist eine 3500 m lange Gussrohrleitung von 100 mm Durchmesser bis zum Maximiliansplatze geführt und daran schliessen sich ferner Leitungen von 63 mm und 50 mm Durchmesser und ca. 3000 m Länge in den Strassen der Stadt an. Diese im Jahre 1863 vollendete Anlage speiste damals 15 öffentliche Brunnen, die theils schon alte waren, theils aber neu errichtet wurden. Die Anlagekosten haben M. 140000 betragen. In den folgenden Jahren war der Zufluss durch diese Leitung, trotzdem die Zahl der öffentlichen Brunnen immer weiter vermehrt wurde, ein stets ausreichender. Als man aber später anfing, die Anlage von Anschlussleitungen für Private mit Aichhähnen an die Rohre zu gestatten, trat bald Mangel ein. Trotzdem im Jahre 1874 erst 69 Anschlussleitungen in Benutzung waren, ging man daher zur Erbauung eines Hochreservoirs am Stollenmundloche über, dessen Wasserspiegel 40,0 m hoch über dem mittleren Stadtniveau hegt und das 1000 cbm Inhalt hat. Zugleich wurden die öffentlichen Brunnen in Ventilbrunnen umgewandelt und ferner noch neue Brunnen aufgestellt. Schliesslich musste dann für die Anschlüsse die Benutzung von Wassermessern als obligatorisch vorgeschrieben werden, und es wurde ein Wasserpreis von 20 Pf. pro cbm festgesetzt. Diese neuen Anlagen haben einen Kostenaufwand von M. 42000 erfordert. Gleichzeitig beschäftigte man sich jedoch mit der Frage der Herstellung fernerer Quellenzuleitungen. Von den in Frage kommenden Gebieten der S e u l b i t z e r Q u e l l e n , des O s t e r b r u n n e n s bei S e y b o t h e n r e u t h , des L ü t z e l m a i n s am Fusse der K ö n i g s h e i d e bei U n t e r s t e i n a c h und der Q u e l l e n i m S t a a t s w a l d e hinter S p ä n f l e c k entschied man sich schliesslich für letztere und die Stadt erhielt im Jahre 1875 die Erlaubniss zu deren Benutzung. c) Spänfleoker Leitung. Die Wassergewinnung für die S p ä n f l e c k e r L e i t u n g ist theils durch Drainage, theils durch Stollenanlagen für die zerstreut auftretenden Quellenadern in den verschiedenen Waldabtheilungen bewirkt. Mit diesen Arbeiten ist im Mai 1877 begonnen, und sie waren Ende des Jahres 1878 vollendet. Es sind 380 lfd. m Drainagen, 1230 lfd. m Stollenbauten, 17 grössere Sammel- und Revisionsschächte und 4400 lfd. m Gussrohrleitungen von 50 mm bis 150 mm Durchmesser bis zur Zusammenleitung des Wassers in dem Hauptsaminler ausgeführt, und diese Arbeiten haben im Ganzen M. 190000 gekostet. Die Quellenmessungen vor Inangriffnahme der Fassungsarbeiten hatten 350 bis 450 Minutenliter ergeben. Die nach Fertigstellung der Fassungsarbeiten und bis auf die jüngste Zeit fortgesetzten Messungen haben 330 bis 1000 Minutenliter und nach schneereichen Wintern sogar bis 1200 Minutenliter ergeben. Bei dem am längsten anhaltenden Quellenstande sind in der Regel 400 bis 500 Minutenliter vorhanden. Das Quellengebiet gehört der Juraformation an. Das Wasser ist weich und gut und hat an den einzelnen Quellen eine Temperatur von 6,5° bis 7,5° R. Der Hauptsammler liegt 174,0 m hoch über der.Stadt Die ursprüngliche Absicht, das Wasser von S p ä n . f l e c k (fem S a a s e r Reservoire zuzuleiten und der Stadt von hier durch die S a a s e r Fallrohrleitung mit zuzu-
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V. Regierungsbezirk Oberfranken
führen, hat man fallen lassen. Man hatdas Wasser vielmehr für die Versorgung der höher liegenden Theile der Stadt reservirt und dafür eine besondere Druckzone angelegt. Auf dem S a a s er Berge nächst der Waldabtheilung B ä r e n l e i t h e ist ein zweites Hochreservoir von 1000 cbm Inhalt in 100,0 m Höhe über der Stadt erbaut. Von demselben ist eine UeberlaufleitUDg von 980 m Länge hergestellt, welche 75 mm Durchmesser hat und zu dem S a a s e r Reservoire führt Die Anlagekosten dafür und für das völlig ausgerüstete Reservoir haben M. 36000 betragen. Die Zuleitung vom Hauptsammler bei S p ä n f l e c k bis zum Reservoire ist für 900 Minutenliter berechnet Sie hat 5446 m Länge bei 76,0 m Gefälle und 130 mm und 140 mm Durchmesser. Für ihre Durchführung ist unter S p ä n f l e c k unter dem dortigen Bergrücken ein 344m langer Tunnel und im K o r n b r u n n e n t h a l e ist eine Dammanlage mit darunter liegender Durchfahrt hergestellt. Die Kosten dieser Zuleitung haben M. 106000 betragen. Von dem S p ä n f l e c k e r Reservoire führt eine Fallrohrleitung von 3830 m Länge und 225 mm Durchmesser bis zum Jean Paulsplatze, von wo ab die Versorgungsleitungen beginnen. Gleichzeitig mit dieser Leitung ist in denselben Graben eine neue Fallrohrleitung von 125 mm Durchmesser als Ersatz für die 20 Jahre alte, erste Fallrohrleitung von 100 mm Durchmesser von dem S a a s e r Reservoire verlegt, weil diese nicht unbedeutend incrustirt war. Die Kosten dieser Leitungen einschliesslich der 8300 lfd. m Gussrohrleitungen von 200 mm bis 80 mm Durchmesser mit Schiebern und Hydranten für das neue Stadtrohrnetz in St. Georgen etc. haben im Ganzen M. 220000 betragen. Die beiden Rohrnetze für Niederdruck und für Hochdruck können für den Fall eines Schadenfeuers durch Schieberstellung nach Abstellung des S a a s er Reservoirs mit einander verbunden werden, sodass dann alle Hydranten unter Hochdruck direct zum Löschen zu benutzen sind. Am 13. Juli 1880 wurde der Waaserpreis für Private pro cbm von 20 Pf. auf 10 Pf. bei gleichzeitiger Bestimmung eines jährlichen Minimalwassergeldes von M. 15 pro Anschluss für eine Abnahme bis zu 150 cbm ermässigt. Die Zahl der Anschlüsse 6tieg in Folge davon Ende 1880 schon auf 239 und erreichte Ende 1884 die Höhe von 380, wodurch die Wasserabgabe natürlich bedeutend wachsen musste. In diesem Jahre trat in Folge der trockenen Witterung gleichzeitig ein grosser Rückgang der Quellen und dadurch ein solcher Wassermangel ein, dass im November die Wasserabgabe täglich auf nur 3 mal je 2 Stunden beschränkt werden musste, während die übrigen 18 Stunden die Hauptrohre abgesperrt waren. Dieser sich in den folgenden Jahren im Herbste stets wiederholende Wassermangel verlangte 6tets in ähnlicher Weise die Abgabe vorübergehend zu beschränken, was für die Consumenten bei der wachsenden Zahl der Anschlüsse, die Ende 1888 bereits auf 529 gestiegen war, immer störender wurde, wenn auch die Zeit des Abschlusses der Hauptleitungen thunlichst auf die Nacht beschränkt wurde. d.) C'est-bor.-Reservepumpwerk. Wenn auch der schneereiche Winter 1888/89 im folgenden Jahre eine Wiederholung des Wassermangels ausschloss, so wurde während dieser Zeit die Schaffung neuer Anlagen doch einer eingehenden Berathung unterzogen. Die Anfangs dafür in Aussicht genommene Benutzung der Quellen des L ü t z e l m a i n s bei U n t e r s t e i n a c h gab man wieder auf, weil durch die inzwischen angestellten Beobachtungen bedenkliche Schwankungen ihrer
Ergiebigkeit nachgewiesen waren. Es erschien auch wünschenswerth, eine neue Zuleitung von Süden her in die Stadt einzuführen, wo allerdings hochgelegene Quellen nicht existirten. Man entschloss sich daher zu Untersuchungen darüber, ob in dieser Richtung nicht Grundwasser zu gewinnen sei, dass dann allerdings nur künstlich gehoben zur Stadt gebracht werden konnte. Das in geringer Entfernung von der Stadt gelegene c ' e s t - b o n - T h a l , aus dem schon seit dem Jahre 1611 die Q u e l l h o f e r L e i t u n g gespeist wurde, erschien für diese neue Gewinnung als geeignet. Im Sommer 1891 hat aus 2, hier hergestellten Versuchsbrunnen ein mehrwöchentlich durchgeführtes Abpumpen stattgefunden. Der Zufluss blieb dabei bei dem einen Brunnen bei einer Absenkimg von 4,17 m und bei dem anderen bei einer solchen von 0,89 m constant, und die Untersuchungen des Wassers, das eine beständige Temperatur von 7,5° R. hat, durch das kgl. Untersuchungsamt für IJahrungs- und Genussmittel liesa es als ein gutes Trinkwasser, das auch bacteriologisch nicht zu beanstanden sei, bezeichnen. Ein darauf gestütztes Project für das c ' e s t - b o n - R e s e r v e p u m p w e r k ist auf Antrag der Stadtverwaltung dann von dem T. B. f. W. einer nochmaligen Prüfung in Rücksicht auf seine Bauwürdigkeit unterzogen, und diese fiel so günstig aus, dass die kgl. Staatsregierung für den Bau der Anlage einen Zuschuss von M 20000 bewilligte. Im Jahre 1891 ist mit dem Baue begonnen und am 22. Februar 1892 konnte die Abnahme des Werkes erfolgen. Das Wasser wird ca. 1 km entfernt von der Stadt aus 2 Brunnen von 2,0 m resp. 4,0 m Durchmesser in einer Höhenlage von 5,0 m über dem Stadtterrain erschlossen. Neben den Brunnen ist eine Pumpstation erbaut, in welcher eine Dampfmaschine von 24 PS. und 2 direct gekuppelte Plungerpumpen von 130 mm Kolbendurchmesser, sowie 2 Dampfkessel von je 25 qm Heizfläche aufgestellt sind. Die Druckleitung von den Pumpen kann sowohl mit der Hochdruck- als mit der Niederdruckleitung, deren Fallrohrleitungen beide unmittelbar an der Pumpstation vorbeiführen, verbunden werden. Jede Pumpe liefert bei ihrem alleinigem Betriebe nach dem Abnahmeprotocolle bei 57 Umdrehungen pro Minute 36 cbm pro Stunde in die Hochdruckleitung und beide Pumpen zusammen liefern 70 cbm pro Stunde bei 54 Umdrehungen in die Niederdruckleitung. Die maschinellen Anlagen sind von der Maschinenfabrik von Fr. K r i t z e n t h a l e r in B a y r e u t h ausgeführt. Die Baukosten für das Pumpwerk haben M. 42000 betragen. Weil das Pumpwerk nur als Reserve für die beiden Gravitationsleitungen bei deren Ungenügen zu dienen bestimmt ist, so wird dessen Dampfmaschine im Nebenbetriebe für eine elektrische Anlage benutzt, durch welche 22 Bogenlampen für die Strassenbeleuchtung gespeist werden. Die erhöhten Betriebskosten des Wasserwerkes in Folge dieser Anlage veranlassten, dass vom 1. Juni 1891 ab der Wasserpreis pro cbm von 10 Pf. auf 15 Pf. erhöht wurde. Die ¿ahl der Anschlüsse war bis Ende 1891 auf 638 gewachsen. In jedem der beiden Jahre 1892 und 1893 musste das Pumpwerk 249000 cbm fördern und zwar 80000 cbm unter Hochdruck und 169000 cbm unter Niederdruck. Die geringeren Förderkosten für letzteres Wasser haben die Anregung dazu gegeben, das Gebiet der Hochdruckzone zu beschränken, damit das fehlende Wasser nur für die Niederdruckzone zu pumpen ist, und es soll daher bei den in Aussicht genommenen Erweiterungen des Stadtrohrnetzes diesem Gesichtspunkte thunlichst Rechnung getragen werden.
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e) Fuchflensteiner Leitung und Allgemeines.
6. f. Berg i. 0.-F. (E. 588, W. 80 mit je 7,4 B.)
Wegen ihrer isolirten Lage war die Vorstadt A l t s t a d t bislang von der allgemeinen Versorgung ausgeschlossen. Ihre zunehmende Bevölkerung, die damals schon ca. 2000 Köpfe betrug, veranlasste die städtischen Collegien im Jahre 1893 für diesen Theil der Stadt eine Reconstruction der seit dem Jahre 1732 vorhandenen F u c h s e n s t e i n e r L e i t u n g zu beschliessen. Deren Quelle liegt in gleicher Höhe mit der der S a a s er Leitung, so dass das Vertheilungsnetz für beide vereinigt werden konnte. Neben der F u c h s e n s t e i n e r Q u e l l e ist daher ein drittes Hochreservoir von 600 cbm Inhalt erbaut und von diesem aus eine Fallrohrleitung von 125 mm Durchmesser und 2(i50 m Länge gelegt, welche mit der S a a s er Leitung verbunden ist und eine in der N e u s t a d t neu verlegten Rohrleitung von 1930 m Länge, an welche auch einige Hydranten angeschlossen sind, speist. Diese Anlage hat M. 60004 gekostet. Durch die vorstehend beschriebenen 4 grösseren Anlagen, einschliesslich der ferner bestehenden kleinen Trinkwasserleitungen stehen der Stadt jetzt im Ganzen pro Stunde 132 bis 171 cbm und pro Tag 3170 bis 4100 cbm Wasser zur Verfügung, was 114 bis 1401 pro Kopf der jetzigen Bevölkerung pro Tag entspricht. Der Jahresverbrauch für die Privaten hat im Jahre 1896 für 870 Anschlüsse 232 900 cbm oder 268 cbm pro Anschluss und im Jahre 1898 für 965 Anschlüsse 270000 cbm oder 277 cbm pro Anschluss betragen. Ausserdem waren 1898 44 öffentliche Ventilbrunnen zur allgemeinen Benutzung vorhanden, und für Feuerlöschzwecke waren 205 Hydranten aufgestellt. 2 öffentliche Springbrunnen und 2 öffentliche Pissoire waren ferner mit den Vertheilungsleitungen verbunden. Die Länge dieser Leitungen betrug im Jahre 1895 im Ganzen ca. 17500 m von 225 mm bis 75 mm Durchmesser und es waren 65 Schieber damit verbunden. Während der letzten 40 Jahre hat die Stadt im Ganzen für die Wasserversorgung die Summe von ca. M. 870000 oder M. 31,40 pro Einwohner verausgabt. Die Einnahmen für Wasserverkauf haben im Jahre 1896 im Ganzen M. 35200 betragen, wovon nach Abzug der gesammten Betriebs- und Unterhaltungskosten eine zu einer 3Vi procentigen Verzinsung der Gesammtkosten genügende Summe übrig blieb. Bau und Betrieb der Anlagen liegen in den Händen des Stadtbauamtes unter Leitung des Stadtbauraths S c h l e e . Für die Anschlussleitungen weiden galvanisirte, schmiedeeiserne Rohre, meistens von 25 mm Durchmesser, benutzt. Die Wassermesser für die Anschluss leitungen liefert die Stadt den Consumenten gegen sofortige Baarzahlung mit zweijähriger Garantie. Messer, welche auf Grund früherer Satzungen mit 10% des Kaufpreises miethweise abgegeben waren, können später vom Consumenten angekauft werden, wobei 2/6 der bislang gezahlten Miethe als Amortisationsquote abgezogen wird. Die Zahl der von der Stadt bis Ende 1898 bezogenen Messer, die sämmtlich C. A. S p a n n e r , Wien, geliefert hat, beträgt 1022. Nach der Grösse vertheilen sich diese wie folgt:
Für das Pfarrdorf B e r g ist im Jahre 1895/96 eine Wasserleitung nach dem Projecte des Civilingenieure K u l i m a n n , jetzt in N ü r n b e r g , durch die Firma P e t e r m a n n in C r i m m i t z s c h a u ausgeführt. Die Kosten der Anlage waren zu M. 28000 oder M. 47,62 pro Einwohner veranschlagt. Ein durch einen Windmotor betriebenes Pumpwerk hebt das Wasser einer Quelle von 40 Minutenlitern Lieferung in ein 40,0 m höher aufgestelltes und 500 m vom Orte entferntes Reservoir von 150 cbm Inhalt. Die Druck- und die Vertheilungsleitungen zu und von dem Reservoire haben 80 mm resp. 100 mm Durchmesser, und es sind mit letzteren 8 Hydranten und 6 öffentliche Brunnen verbunden. 33 Grundstücke haben Anschlussleitungen erhalten.
Durchmesser mm 10 13 20 25 30 40 50 65 75 100 Stückzahl . . . 21 775 168 37 4 10 2 1 1 l. Der Wasserpreis pro cbm beträgt 15 Pf. und als Minimalzahlung pro Jabr ist M. 15 für bis zu 100 cbm bestimmt. Letzterer Betrag ist auch bei zeitweiliger Absperrung der Leitung und selbst dann, wenn sie nur zeitweilig, z. B. für Gartenanlagen mit besonderem Messer benutzt wird, zu entrichten.
7. c. Berneck. (E. 1410.) Für die Wasserversorgung der Stadt B e r n e c k liegt seit dem Jahre 1896 ein Project des T. B. f. W. für eine Hochdruckanlage mit natürlichem Gefälle vor, für welche das F a r r e n b a c h g e b i e t und die Quellen bei H e i n e r s r e u t h und H ä m m e r t a s benutzt werden sollen. Ueber die Ausführung der Anlage liegen Mittheilungen nicht vor. 8. m. Betzenstein. (E. 729.) Die Wasserversorgung der Stadt B e t z e n s t e i n wird demnächst durch die T r u b a c h - G r u p p e n v e r s o r g u n g erfolgen.
9. h. Blaich. (E. 320, W. 28 mit je 11,4 B.) Die Wasserversorgung des Dorfes B l a i c h erfolgt durch die Leitung für P ö r b i t B c h .
10. a. Bozendorr. (E. 211, W. 30 mit je 7 B.) Die Wasserversorgung des Dorfes B o z e n d o r f durch den Theil b der W e i s m a i n - G r u p p e .
erfolgt
11. e. Braeuningshof. (E. 155, W. 23 mit je 6,7 B.) Für das Dorf B r a e u n i n g s h o f ist im Jahre 1886 nach dem Projecte des T. B. f. W. eine Wasserleitung von ca. 1000 m Iünge hergestellt, welche mit natürlichem Gefalle 2 Brunnen speist, vor deren jedem ein Trog von 1,5 cbm Inhalt aufgestellt ist. Für das Abwasser ist ferner ein Feuerweiher angelegt. Die Quelle, deren Wasser zugeleitet ist, liegt 23,0 m hoch über dem Dorfe. Die Anlage hat im Ganzen M. 7044 oder M. 45,45 pro Einwohner gekostet. 12. d. Breiteniesau. (E. 223, W. 32 mit je 7 B.) Die Wasserversorgung des Dorfes B r e i t e n l e s a u e r f o l g t durch die A u f s e s s - G r u p p e n v e r s o r g u n g .
13. i. Buckendorf. (E. 146, W. 24 mit je 6,1 B.) Das Dorf B u c k e n d o r f wird durch den Theil a der W e i s e m a i n - G r u p p e mit Wasser versorgt
14. f. Bug. (E. 127, W. 20 mit je 6,4 B.) Für das Dorf B u g ist vom Unternehmer A n g e r m a n n in Trogen nach dessen Projecte im Jahre 1893 eine Wasserleitung ausgeführt, welche M. 2987 im Ganzen
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V. ttegierungsbesirk Öberfranken
oder M. 23,52 pro Einwohner gekostet hat. Durch die- | Jahre 1893 durch die Firma Ch. H i l p e r t in N ü r n selbe wird das Wasser einer 3,5 m hoch über dem Orte i b e r g eine Wasserversorgungsanlage ausgeführt, welche gelegenen Quelle einem öffentlichen Brunnen zugeführt. M. 8446 gekostet hat, was M. 16,53 pro Einwohner entspricht. Das Wasser wird einigen Quellen von zusammen 15.1. Döbra. (E. 489, W. 64 mit je 7,6 B.) 15 Minutenlitern Ergiebigkeit, die 55,0 m hoch über dem Für das Pfarrdorf D ö b r a ist im Jahre 1890 eine Orte liegen, entnommen, und mit natürlichem Gefälle Gravitationsleitung hergestellt, welche einen öffentlichen einem 30 m von deren Sammelschachte entfernt liegenBrunnen mit dem Wasser einer gefassten Quelle speist. den Hochreservoire von 35 cbm Inhalt zugeführt. Von Diese Anlage hat M. 3095 gekostet. hier gelangt es durch Rohre von 38 mm und 25 mm Durchmesser und 820 m Länge zum Orte, wo es 5 Hy16. e. Dornhof. (E. 7, W. 1.) dranten und 6 öffentliche Brunnen speist. 95 Grundstücke haben Anschlussleitungen erhalten. Die Wasserversorgung der Einöde D ö r n h o f erfolgt durch die Gruppen Versorgung H o h e n s c h w f t r z .
17. d. Drügendorf. (E. 335, W. 65 mit je 5,2 B.) Die alte Wasserleitung für das Pfarrdorf Drügendorf ist im Jahre 1894 mit einem Kostenaufwande von M. 3673 im Ganzen oder M. 10,96 pro Einwohner von der Firma J. A. H i l p e r t in N ü r n b e r g einem Umbaue unterzogen. 18. q. Diirrenwaid. (E. 322, W. 39 mit je 8,3 B.) Eine von der Firma J. A. H i l p e r t in N ü r n b e r g für das Dorf D ü r r e n w a i d im Jahre 1889 für M. 2122 oder M. 6,59 pro Einwohner ausgeführte Leitung speist 3 öffentliche Brunnen, jeden mit 7 Minutenlitern. 19. d. Ebermannstadt. (E. 700, W. 133 mit je 5,3 B.) Für die Wasserversorgung der Stadt E b e r m a n n s t a d t bestehen 4 öffentliche Laufbrunnen, welche durch das Wasser von Quellen gespeist werden, die in der Gemeinde B r e i t e n b a c h am alten Weiher entspringen. Das Wasser wird durch Wasserkraft künstlich gehoben und durch eine ca. 1000 m lange Leitung aus gusseisernen und galvanisirten, schmiedeeisernen Rohren von 50 mm Durchmesser in die Stadt geführt. Die Ergiebigkeit des Pumpwerkes beträgt 5 cbm in der Stunde. 3 von diesen Laufbrunnen bestehen schon seit 100 Jahren, und der vierte ist im Jahre 1895 hergestellt und hat M. 5000 gekostet. 20. p. Eggenbach. (E. 205, W. 50 mit je 4,1 B.) Für das Dorf E g g e n b a c h lag im Jahre 1896 das Project zu einer gemeinschaftlichen Wasserversorgungsanlage mit dem Dorfe F r e i b u r g mit 159 Einwohnern vor, welches von der Firma Ch. H i l p e r t in M ü n c h e n aufgestellt war. Der Kostenanschlag dafür belief sich auf M. 13250 im Ganzen oder M. 36,4 pro Einwohner, während die Anlage für E g g e n b a c h allein M. 9950 oder M. 48,50 kosten sollte. Ein Zuschuss aus dem Wasserversorgungsfond war dafür in Aussicht gestellt, so dass der Bau jetzt wohl ausgeführt sein wird. Das Wasser sollte einer ca. 30,0 m höher als Eggenb a c h gelegenen Quelle von 25 Minutenlitern Lieferung entnommen und mit natürlichem Gefälle einem Hoclireservoire von 50 cbm Inhalt zugeführt werden, welches 275 m entfernt von der Quelle und 125 m entfernt von E g g e n b a c h angenommen war. Für E g g e n b a c h waren 5 Hydranten und 5 öffentliche Brunnen und für Freib u r g 2 Hydranten und 3 öffentliche Brunnen projectirt. 21. e. Ermreuth. (E. 511, W. 105 mit je 4,9 B.) Für das Pfarrdorf E r m r e u t h ist nach dem Projecte des Districtstechnikers G r e i f in F o r c h h e i m im
22. d. Eschlipp. (E. 112, W. 18.) Zur Wasserversorgung des Dorfes E s c h l i p p ist im Jahre 1893 ein Tiefbrunnen mit einer Saug- und Druckpumpe für Handbetrieb mit Hebelwerk und Auslaufständer hergestellt. Die Pumpe liefert 10 Minutenliter Wasser auf 38,5 m Höhe. Die Anlage hat M. 2868 gekostet. 23. i. Fesselsdorf. (E. 107, W. 18 mit je 5,9 B.) Das Dorf F e s s e l s d o r f wird durch den Theil a der W e i s m a i n - G r u p p e mit Wasser versorgt.
24. d. Feulersdorf. (E. 144, W. 23 mit je 6,3 B.) Das Dorf F e u l e r s d o r f wird durch den Theil a der W e i s m a i n - G r u p p e mit Wasser versorgt.
25. e. Forchheim. (E. 6790, W. 600 mit je 11,3 B.) Für die U.-Stadt F o r c h h e i m ist im Jahre 1882 von dem Ingenieur H. J o o s s in S t r a u b i n g auf Grund einer ihm von der Stadtverwaltung ertheilten Concession zum Bau und Betrieb einer Wasserversorgungsanlage eine Anlage hergestellt, durch welche das Wasser aus Quellen von 90 Minutenlitern Lieferung mittels einer Gravitationsleitung einem Hochreservoire von 200 cbm Inhalt zufliesst, das ca. 1000 m entfernt von der Stadt liegt. Von hier wird das Wasser in der Stadt durch ein nach dem Verästelungssysteme ausgeführtes Rohrnetz vertheilt. Im Jahre 1889 kaufte die Stadt diese Anlage für M. 80000 an. Im Jahre 1894 liess sie dann wegen des Rückganges der Quellen und wegen der Zunahme des Wasserverbrauches nach einem Projecte des T. B. f. W. durch ihr technisches Personal eine Vergrösserung des Werkes ausführen, welche M. 59000 gekostet hat, so dass die jetzige Gesammtanlage für die Stadt M. 139000 oder M. 20,47 pro Einwohner kostet. Zur Vermehrung des disponiblen Quantums sind damals durch einen Brunnen von 3,0 m Durchmesser und 6,0 m Tiefe 420 Minutenliter Grundwasser erschlossen. Dieses Wasser wird durch 2 doppeltwirkende Plungerpumpen, die ein Zuppinger-Wasserrad mittels Räderübersetzung antreibt, auf 6,0 m Höhe angesaugt und 45,0 m hoch durch eine Druckleitung von 125 mm Durchmesser zu dem alten Hochreservoire geführt. Das Wasserrad hat die Maschinenfabrik G e i s s l i n g e n , und die Pumpen hat die Firma J. A. H i l p e r t in N ü r n b e r g geliefert. Die Rohrleitungen in der Stadt haben ca. 4000 m Länge und sind mit 20 Schiebern, 8 öffentlichen Brunnen, einem Springbrunnen und 45 Unterflurhydranten mit Selbstentleerung verbunden. Für Private sind 170 Anschlussleitungen ausgeführt, welche, ebenso wie
V. Regierungsbezirk Oberfranken.
die Hausleitungen, aus gaLvanisirten, schmiedeeisernen Rohren bestehen. Damit waren Ende 1895 70 Zapfhähne, 60 Ciosets, 40 Badeeinrichtungen und 5 Springbrunnen verbunden. Die Wasserabgabe erfolgt nur nach Messern, und es sind dafür bis Ende 1898 183 Messer angeschafft, von denen 98 Stück H. M e i n e c k e , Breslau, und 84 Stück L u x , Ludwigshafen, geliefert hat. Nach der Grösse vertheilen sich diese wie folgt: Durchmesser mm 10 13 15 20 25 30 50 Stückzahl 139 22 7 15 2 2 2. Der gesammte Wasserverbrauch hat im Jahre 1895 40000 cbm betragen, und davon sind 2000 cbm zum Strassensprengen, 12000 cbm für gewerbliche Zwecke und 26 (XX) cbm zum Hausgebrauche benutzt. Nach Messern sind im Ganzen 38000 cbm abgegeben.
Der Wasserpreis beträgt pro cbm 20 Pf. bei einer Jahresabgabe bis zu 250 cbm und darüber bis zu 500 cbm 15 Pf., sowie bei mehr als 500 cbm 10 Pf. Die Untersuchung des Wassers durch die k. Untersuchungsanstalt für Nahrungs- und Genussmittel in Erl a n g e n hat im Liter Wasser ergeben: Trockenrackstand 294 mg Chlor 10,6 » Chlornatrium 17,6 > Salpetersaure 4,0 > Schwefelsäure 6,9 > Kalk 159,5 » Magnesia 34,8 > Kaliumpermanganat für organische Substanz 1,5 > Härtegrade, deutsche . . . . . . . . . 20,8 >
26. i. Frankenberg. (E. 55, W. 9 mit je 6 B.) Die Wasserversorgung des Dorfes F r a n k e n b e r g erfolgt durch die Gruppenversorgung M o s e n b e r g .
27. p. Freiburg. (E. 159, W. 34 mit je 4,7 B.) Für das Dorf F r e i b u r g lag im Jahre 1896 das Proiect zu einer gemeinschaftlichen Wasserversorgung mit dem Dorfe E g g e n b a c h vor, welches jetzt wohl ausgeführt sein wird. 28. d. Freinfels. (E. 339, W. 59 mit je 5,7 B.) Im Jahre 1894/95 ist für das Pfarrdorf F r e i n f e l s nach dem Projecte des T. B. I. W. ein Wasserwerk erbaut, welches M. 19977 im Ganzen oder M. 58,93 pro Einwohner gekostet hat. Die maschinellen Anlagen sind von der A u g s b u r g e r M a s c h i n e n f a b r i k in Augsb u r g und die übrigen Arbeiten sind von der Firma Ch. H i l p e r t in N ü r n b e r g hergestellt. Eine Jonval-Turbine, für welche 160 Sec.-Lit. Aufschlagwasser von 0,7 m Gefälle zur Verfügung stehen, macht 58 Umdrehungen pro Minute und betreibt eine doppeltwirkende Wandpumpe, welche bei 36 Doppelhüben pro Minute 2,26 cbm Wasser pro Stunde auf 50,0 m Höhe in ein Hochreservoir von 50 cbm Inhalt fördert. Von hier führt eine Leitung nach F r e i n f e l s , welche • 3 öffentliche Ventilbrunnen, die auch als Hydranten ' dienen, speist. Eine andere Leitung führt zum Schafi hofe, welche einen Laufbrunnen mit Hydranten speist. Diese Leitungen haben zusammen ca. 1200 m Länge. 29. g. Gehfilz. (E. 845.) Für die Wasserversorgung der Gemeinde G e h ü l z 1 lag im Jahre 1896 ein von den T. B. I. W. ausgearbeitetes iProject vor, nach welchem das Wasser einer Tiefquelle (durch eine doppelte Widderanlage gehoben werden sollte. 1 Dasselbe ist zur Zeit noch nicht ausgeführt. G r a h n , Wasserversorgung.
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30. m. Vorder- und Hinter-Gereuth. (E. 202, W. 31 mit je 6,5 B.) Für die beiden Dörfer V o r d e r - u n d H i n t e r G e r e u t h ist im Jahre 1887 eine Wasserleitung hergestellt, welche aus in der Nähe liegenden Quellen gespeist wird. Die Anlage hat M. 5007 im Ganzen oder M. 24,78 pro Einwohner gekostet. 31.1. Geroldsgrün. (E. 1038, W. 72 mit je 14,4 B.) Im Jahre 1894 ist für das Pfarrdorf G e r o l d s g r ü n nach dem Projecte des T. B. f. W. eine Wasserversorgungsanlage hergestellt, welche M. 30402 oder M. 29,29 pro Einwohner gekostet hat. Die Rohrverlegungen dafür nat die Firma Chr. H i l p e r t in N ü r n b e r g ausgeführt. Das Wasser wird aus 5 Quellen von 36 bis 200 Minutenlitern Ergiebigkeit gewonnen, welche 2 km südlich vom Orte entfernt im Staatswalde entspringen. Das Wasser wird aus den verschiedenen Sammelschächten mit natürlichem Gefälle einem Hochreservoire von 30 cbm Inhalt zugeführt, dessen Wasserspiegel 85,0 m höher als das mittlere Ortsniveau liegt. Die Vertheilungs- und Strassenleitungen haben ca. 3400 m Länge von 70 mm bis 40 mm Durchmesser. Es sind 14 Hydranten und 13 öffentliche Ventilbrunnen damit verbunden. 35 Private haben für sich Anschlussleitungen hergestellt und erhalten das Wasser ohne Zahlung von Wasserzins. 32. d. Gössmannsberg. (E. 103, W. 18 mit je 5,7 B.) Die Wasserversorgung des Dorfes G ö s s m a n n s b e r g erfolgt durch die Aufsess-Gruppe.
33. e. Gräfenberg. (E. 1182, W. 191 mit je 6,2 B.) Für die Wasserversorgung der Stadt G r ä f e n b e r g ist im Jahre 1898 nach dem Projecte des T. B. I. W. eine Anlage hergestellt, welche, einschliesslich M. 11166 für Anschlussleitungen, im Ganzen M. 39179 oder pro Einwohner M. 33,15 gekostet hat. Die Rohrverlegungen dafür sind von Chr. H i l p e r t in N ü r n b e r g ausgeführt. Das Wasser wird einer Quelle entnommen und mit natürlichem Gefälle durch eine 375 m lange Leitung von 100 mm Durchmesser einem Hochreservoire von 100 cbm Inhalt zugeführt. Für die Wasservertheilung sind 520 m Rohre von 125 mm, 1080 m Rohre von 80 mm und 120 m Rohre von 30 mm Durchmesser verlegt, mit denen 19 Hydranten und 5 öffentliche Brunnen verbunden sind, dessen tiefst gelegener 29,0 m unter dem Hoch Wasserspiegel des Reservoirs Hegt. Das Reservoir liegt 3,6 m tiefer als der Sammelschacht. Die Leitungen haben im Ganzen ca. 2200 m Länge. Für die höher gelegenen Anwesen sind 3 Ausläufe mit Schwimmkugelventilen in veraenkten Schächten hergestellt, aus denen das Wasser mittels Handpumpen entnommen wird. 114 Anwesen haben Anschfussleitungen, welche mit Wassermessern versehen sind, die von B o p p & R e u t h e r , Mannheim, geliefert wurden und von denen 107 Stück 15 mm und 6 Stück 25 mm Durchmesser haben. 34. a. Gräfenh&usling. (E. 189, W. 33 mit je 5,9 B.) Die Wasserversorgung des Dorfes G r ä f e n h ä u s l i n g erfolgt durch die Gruppenversorgung G r ä f e n h B u s l i n g .
35. o. Grafengehaig. (E. 420, W. 55 mit je 7,7 B.) Im Sommer 1898 ist für den Markt G r a f e n g e h a i g nach dem Projecte des T. B. f. W. eine Wasserversorgungs8
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anlage, welche ausschliesslich der AnBchlussleitungen M. 8743 im Ganzen oder M. 20,81 pro Einwohner gekostet hat. Die Quellenfassungen sind in Regie und die übrigen Arbeiten sind von der Firma Chr. H i l p e r t in N ü r n b e r g ausgeführt. Das Wasser wird einer im südöstlichen Theile des Ortes an einem Bergabhange gelegenen Quelle von 40 bis 205 Minutenlitero Ergiebigkeit entnommen und in ein unmittelbar daneben gelegenes Hochreservoir von 50 cbm Inhalt geleitet. Von hier wird das Wasser mit natürlichem Gefälle durch Rohre von 80 mm und 100 mm Durchmesser und 640 m Länge vertheilt. Es sind 9 Unterflurhydranten, welche 11,0 m bis 33,5 m tiefer als der Wasserspiegel des Reservoirs liegen, sowie 2 öffentliche und ein Privatlaufbrunnen damit verbunden. 28 Anwesen haben Anschlussleitungen und erhalten das Wasser uncontrolirt und ohne Zahlung. 36. i. Grossriegenfeld. (E. 193, W. 33 mit je 5,8 B.) Für das Dorf G r o s s z i e g e n f e l d ist nach dem Projecte des Districtstechnikers G r ä b n e r in L i c h t e n f e l s durch die Firma J . A. H i l p e r t in N ü r n b e r g im Jahre 1887 ein Wasserwerk erbaut, das M. 5100 im Ganzen oder M. 26,42 pro Einwohner gekostet hat. Eine Turbine mit 88 Sec.-Lit. Aufschlagwasser von 0,6 m Gefälle betreibt eine zweicylindrige Pumpe, welche 0,63 cbm Wasser pro Stunde auf 80,0 m Höhe fördert, das im Orte einen öffentlichen Laufbrunnen speist. 37. o. Guttenberg. (E. 639, W. 76 mit je 8,4 B.) Für das Pfarrdorf G u t t e n b e r g und das dort gelegene Schloss ist im Jahre 1892 nach dem Projecte des T. .B f. W. eine Wasservereorgungsanlage hergestellt, welche M. 17147 im Ganzen oder M. 26,83 pro Einwohner gekostet hat. Die Rohrleitungen dafür sind von der Firma J o o s s S ö h n e & C o m p , in L a n d a u verlegt. Das Wasser wird einer bei S t e i c h e n r e u t h gelegenen Quelle von 150 Minutenlitern Ergiebigkeit entnommen und mit natürlichem Gefälle einem 920 m davon entfernt liegenden Hochreservoire von 9 cbm Inhalt zugeführt, dessen Wasserspiegel 38,2 m tiefer als die Quellenfassung liegt. Die Zuleitung von hier zum Dorfe hat 1036 m Länge und kreuzt ein Thal, dessen Sohle 71,0 m tiefer als aas Reservoir liegt. Im Dorfe werden mit dem Wasser 6 öffentliche und ein privater Brunnen gespeist. Die verschiedenen Brunnenausläufe liegen 15,5 m bis 48,8 m tiefer als der Wasserspiegel des Reservoirs. 2 Privatleitungen sind angeschlossen. 38. k. Hallerstein. (E. 289, W. 43 mit je 6,7 B.) Für das Pfarrdorf H a l l e r s t e i n ist nach dem generellen Projecte des T. B. f. W. im Jahre 1892 eine Wasservereorgungsanlage durch den Unternehmer L e h n e r in Hof ausgeführt, welche M. 3500 oder M. 12,11 pro Einwohner gekostet hat. Das Wasser wird aus 2, schon früher für die Versorgung des Ortes benutzten Quellen von 22 Minutenlitern Ergiebigkeit entnommen und durch eine 370 m lange Leitung von 80 mm Durchmesser mit natürlichem Gefälle einem Hauptbrunnen zugeführt, von dem Zweigleitungen von 50 mm bis 20 mm Durchmesser zu 6 öffentlichen Brunnen und 2 Privatgrundstücken führen.
39. q. Hasslach. (E. 333, W. 54 init je 6,2 B.) Für das Kirchdorf H a s s l a c h ist im Jahre 1891 eine Gravitationswasserleitung durch die Firma J.A. Hilp e r t in N ü r n b e r g hergestellt, welche M. 1850 im Ganzen oder M. 6,50 pro Einwohner gekostet hat. Die diese Leitung speisende Quelle liefert 36 Minutenliter, und es werden damit 2 öffentliche I^aufbrunnen versorgt, neben welchen Tröge von 3 cbm und 1,6 cbm Inhalt für das Abwasser aufgestellt sind. 40. d. Heckenhof. (E. 404.) Das Wasserwerk für das Dorf H e c k e n h o f ist im Jahre 1880/81 erbaut. Es besteht aus einem Pumpwerke im A u f s e s s t h a l e . Eine Turbine, welche ihr Aufschlagwasser aus der A u f s e s s erhält, betreibt eine doppeltwirkende Kolbenpumpe, welche 1,8 cbm Wasser pro Stunde auf 82,0 m Höhe fördert. Das Wasser gelangt an einem Brunnen in H e c k e n h o f und seit dem Jahre 1885 auch an 2 Brunnen in H o c h s t a h l zum Ausflusse. Die maschinellen Anlagen hat die Firma H ü h n e r k o p f & S o h n in N ü r n b e r g geliefert. 41. k. Helmbrechts.
(E. 3109, W. 235 mit je 13,2 B.)
Für die Stadt H e l m b r e c h t s ist im Jahre 1888/89 nach dem Projecte des T. B. f. W. eine Wasservereorgungsanlage ausgeführt, welche M. 74988 im Ganzen oder M. 24,12 pro Einwohner gekostet hat. Die Rohrleitungen dafür sind von der Firma A n s p a c h , F ö r d e r r e u t h e r & C o m p , in M a r t i n l a m i t z verlegt. Das Wasser wird in unmittelbarer Nähe der Stadt durch ausgedehnte Fassungsanlagen aus Cementrohrleitungen von 300 mm Durchmesser mit geschlitzten Wänden gewonnen und in einer Sammelstube zusammengerührt. Von hier fliesst es mit natürlichem Gefälle zu einem 450 m entfernt liegenden Hochreservoire von 270 cbm Inhält. Dessen Wasserspiegel liegt ca. 25,0 m hoch über der oberen und 40,0 m hoch über der unteren Stadt. Das Strassenrohrnetz hat ca. 3700 m Länge. Damit sind 32 Hydranten und 10 öffentliche Brunnen verbunden. Fast sämmtüche Häuser haben Anschlussleitungen, welche mit Wassermessern verbunden sind. Bis Ende 1898 waren deren 229 geliefert und zwar 89 von L u x , Ludwigshafen, und 140 von C. A . S p a n n e r , Wien. Nach der Grösse getrennt sind 225 Messer von 20 mm und 4 Messer von 25 mm Durchmesser vorhanden. Der Wasserpreis betragt für bis zu 60 cbm Wasserentnahme im Jahre M. 4 and darüber je nach der Grösse des Quantums 6 Pf. bis 3 Pf. pro cbm.
42. e. Hiltpoltstein. (E. 566.) Die Wasserversorgung des Marktes H i l t p o l t s t e i n wird demnächst durch die Trubach-Gruppenversorgung erfolgen.
43. d. Hochstahl. (E. 212, W. 31 mit je 6,8 B.) Das Pfarrdorf H o c h s t a h l hat im Jahre 1885 für seine Wasserversorgung einen Anschluss an die Wasserleitung des Dorfes H e c k e n h o f hergestellt. Die Kosten dafür haben M. 3500 oder M. 16,50 pro Einwohner betragen. 44. e. Höflas. (E. 69, W. 10 mit je 6,9 B.) Die Wasserversorgung des Weilers H ö f l a s erfolgt durch die Gruppenversorgnng H o h e n s c h w f t r z .
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45. f. Hof. (E. 27 558, W. 1520 mit je 18,1 B.) Mauerwerk hergestellt und ist mit einer Messvorrichtung ausgestattet. Die Wasserversorgung der U.-Stadt H o f erfolgte Vom Haupteammelschachte fliesst das Wasser mit früher, ausser aus Pumpenbrunnen innerhalb der natürlichem Gefälle durch eine ca. 9600 m lange Leitung Stadt mit theils recht zweifelhaftem Wasser, durch die von 400 mm, 550 mm und 300 mm zu einem zweikünstliche Zuleitung von Quellwasser, das aus 3 bis theiligen Hochreservoire von 3000 cbm Inhalt, dessen 6 km Entfernung durch 8 verschiedene Gravitations- Wasserspiegel 10,0 m tiefer als der des Sammelschachtes leitungen, welche im Ganzen aus ca. 23000 lfd. m Rohren und ca. 50,0 m höher als das mittlere Niveau des Vervon Holz und von Gusseisen bestanden, zur Stadt ge- sorgungsgebietes hegt. Das Reservoir ist aus Beton herlangte. Es standen ca. 280 Minutenliter von diesem gestellt und liegt ca. 700 m vom Vertheilungsnetze Wasser zur Verfügung, welches 21 öffentliche Lauf- entfernt. brunnen speiste, deren Abwasser ferner noch 40 PrivatDie Vertheilung des Wassers in der Stadt erfolgt grundstücken zugeführt wurde. einheitlich durch ein nach dem Verästelungssysteme ausDas Bedürfniss nach einer besseren Versorgung geführtes Rohrnetz, bei dem die Endstrecken nach Möghat im Laufe der Zeit zu verschiedenen Projecten lichkeit verbunden sind. Die gesammte Länge der Rohrangeregt. Unter diesen erschien die Zuleitung aus leitungen betrug Ende 1896 33 600 lfd. m. Davon entfielen einem Quellgebiete, das in B ö h m e n gelegen ist, als auf das Stadtrohrnetz 24 260 lfd. m mit Durchmessern das geeigneteste. Das nöthige Terrain dafür war hier von 275 mm bis 100 mm. Mit letzteren waren 327 Hyaber nicht zu erlangen, und man fasste dann eine Zeit dranten und 125 Schieber gegen 297 Hydranten und lang eine Grundwasserversorgung aus dem S a a l e t h a l e 114 Schieber Ende 1892 verbunden. Die Hydranten als die beste Lösung der Wasserfrage ins Auge. Ein sind Unterflurhydranten mit Selbstentleerung und stehen anderes von dem T. B. f. W. generell bearbeitetes Protect in ca. 60 m Entfernung von einander. Es sind 3 öffentzur Benutzung der Quellen des U n t r e u t h a i e s liess liche Springbrunnen, 2 öffentliche Laufbrunnen und nur ein 10 bis 12 jähriges Genügen dieser Versorgung 2 öffentliche Pissoire mit der Leitung verbunden. erwarten, so dass es bei der Bevölkerung nur wenig ZustimDie Hausanschlüsse werden aus galvanisch vermung fand. Diesem Mangel des Projectes wurde jedoch zinkten, schmiedeeisernen Rohren von 25 mm bis 40 mm im Jahre 1889 durch die Untersuchungen des Civilinge- Durchmesser mit Anbohrhähnen hergestellt und sind nieurs K u 11 m a n n , jetzt in N ü r n b e r g , abgeholfen, in- sämmtlich mit Messern verbunden. Die Zahl der Andem dieser die Möglichkeit einer ferneren Zuleitung von schlüsse hat betragen: grösseren Wassermengen, als sie das U n t r e u t h a l allein Ende des Jahres 1892 1893 1895 18961 bietet, aus einem benachbarten Gebiete nachwies. AllerStückzahl 925 1028 1075 1100. dings würde für die Verbindung der beiden Quellengebiete Die Wassermesser sind sämmtlich von H. Meineke, die Herstellung eines ca. 1800 m langen Tunnels durch den beide Gebiete trennenden Berg demnächst erforder- Breslau, bezogen. Nach der Grösse vertheilten sich diese lich werden, wenn das andere Gebiet mit .in Benutzung Ende 1896 wie folgt: gezogen werden sollte. Vorläufig konnte man sich jedoch Durchmesser mm 13 20 25 30 40 50 60 auf aas U n t r e u t h a l beschränken, und die Stadt beaufStückzahl 539 522 17 8 10 3 1. tragte daher K u l i m a n n mit der speciellen Bearbeitung Die gesammte Wasserabgabe, sowie die Abgabe eines Projectes dafür. nach Messern und ohne Messer, stellte sich für einige Nach diesem Projecte ist dann in den Jahren 1890/91 Jahre wie folgt: unter seiner Leitung der Bau der jetzigen WasserverJahr 1892 1893 1895 1896 sorgung der Stadt ausgeführt. Die Anlage ist für eine im Ganzen cbm 280000 37 725 620747 683000 tägliche Leistung von 3500 cbm bestimmt und hat nach Messer » 276000 33228 612247 665001 M. 1300000 gekostet, was M. 47,17 pro Einwohner ent- ohne Messer » 4000 4 500 8 500 18000. spricht. Den Betrieb des Werkes leitet der Stadtbaurath Der Mindestbetrag des Wassergeldes pro Jahr betragt T h o m a s unter Assistenz des Ingenieurs Mollweide. M.36, wofür bis zu 200 cbm Wasser abgegeben werden. Bei Das Quellengebiet liegt in 3 verschiedenen Thälern vertheilt und ca. 10 km von der Stadt entfernt. Seine Ergiebigkeit ist durch Messung zu mindestens 1800 MinutenBtern festgestellt. Die das Wasser führenden Schichten bestehen hier aus den lehmigen und sandigen Verwitterungsproducten des Gneisfelsens und sind in einer Stärke von 3,0 m bis 5,0 m auf dem festen Gneis aufgelagert. Das Wasser wird durch Drainagerohre von 50 mm Durchmesser, die mit Schotterpackung umgeben sind, als Einzelfassungen in einzelne Sammeltöpfe aus Thon geführt und dann gruppenweise in je einen der 45 Sammelschächte durch geschlossene Thonrohre übergeführt. Von diesen Sammelschächten führen Sammelleitungen zu einem gemeinschaftlichen Hauptsammeischachte. Die Gesammtlänge aller Rohrleitungen der Fassungsanlage bis zu dem Hauptsammeischachte beträgt ca. 24000 lfd. m, und es liegen diese Leitungen in einer mittleren Grabentiefe von 2,8 m. Die grössten von den Thonrohren haben 300 mm Durchmesser. Die einzelnen Sammelschächte sind aus Cementringen von 1,0 m Durchmesser zusammengesetzt. Der Hauptsammeischacht ist aus
Mehrverbrauch kostet ein cbm 15 Pf. Es wird ferner ein Rabatt von 20°/0 für 2000 bis 4000 cbm, von 25% bis 5000 cbm und von 30% bis 6000 cbm im Jahre gewährt. An Wassermessermietbe ist jährlich je nach der Grösse zu zahlen: Durchmesser mm Preis M. . . .
10 5
13 20 6 8
25 12
30 16
40 50 20 30
80 40
100 50.
46. a. Hohengüssbach. (E. 209, W. 32 mit je 8,1 B.) Für das Pfarrdorf H o h e n g ü s s b a c h ist von der Firma J. A. H i l p e r t in N ü r n b e r g eine Wasserversorgungsanlage projectirt und im Jahre 1890/91 ausgeführt, welche M. 3000 gekostet hat. Das Wasser einer im Thale gelegenen Quelle von 60 Minutenlitern Lieferung wird durch eine 41 m lange Betriebsleitung einem hydraulischen Widder zugeführt und fördert bei 4,5 m Gefälle durch eine 463 m lange Druckleitung 0,25 cbm Wasser pro Stunde auf 43,0 m Höhe in ein Reservoir von 9 cbm Inhalt. Von diesem Reservoire aus werden 3 öffentliche und ein Privatbrunnen gespeist.
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V. Regierangsbezirk Oberfranken.
47. a. Hohenhfiusling. (E. 82, W. 12 mit je 6,8 B.) Für das Dorf H o h e n h ä u s l i n g ist im Jahre 1893/94 nach dem Projecte des T. B. f. W. eine Wasserversorgungsanlage hergestellt, welche M. 19095 im Ganzen oder M. 232,87 pro Einwohner gekostet hat. Die maschinellen Anlagen dafür sind von der A u g s b u r g e r Mas c h i n e n f a b r i k in A u g s b u r g geliefert und die Rohrleitungen hat die Firma B r o c h i e r in N ü r n b e r g verlegt. Eine zweicylindrige, liegende Plungerpumpe, welche 1 cbm Wasser pro Stunde auf 90,0 m Höhe fördert, ist direct an die horizontale Achse einer Girard-Turbine gekuppelt, für welche 7,5 Sec.-Lit. Aufschlagwasser von 8,0 m Gefälle vorhanden sind. Das Wasser für die Pumpe wird einer 150 m davon entfernt liegenden Quellenfassung entnommen, deren Wasserspiegel 18,0 m hoch über dem Pumpenmittel liegt. Die Druckleitung hat ca. 2600 m Länge und speist einen öffentlichen Brunnen, dessen Abwasser in einen Trog von 5 cbm Inhalt übertritt. 48. e. Hohenschwärz. (E. 194, W. 32 mit je 6 B.) Die Wasserversorgung des Dorfes H o h e n s c h w ä r z erfolgt durch die Gruppenversorgung H o h e n s c h w ä r z .
49. d. Hubenberg. (E. 168, W. 24 mit je 7 B.) Die Wasserversorgung des Dorfes H u b e n b e r g erfolgt durch die Auf sess-Gruppen Versorgung.
50. i. Isling. (E. 329, W. 53 mit je 6,2 B.) Für das Pfarrdorf I s l i n g ist nach dem Projecte des Districtstechnikers G r ä b n e r in L i c h t e n f e l s von der Firma Ch. H i l p e r t in N ü r n b e r g mit einem Kostenaufwande von M. 21000 im Ganzen oder M. 63,83 pro Einwohner im Jahre 1892 eine Wasservereorgungsanlage hergestellt. Das Wasser wird aus den 3 km entfernt liegenden S t e i n b r u n n q u e l l e n von 48 Minutenlitern Ergiebigkeit entnommen und mit natürlichem Gefälle durch eine 300 m lange Leitung von 50 mm resp. 40 mm Durchmesser einem Hochreservoire von 60 cbm Inhalt zugeführt, dessen Wasserspiegel 14,0 m hoch über dem mittleren Ortsniveau liegt. Die Leitung zum Orte hat 80 mm Durchmesser. Hier sind 2 Hydranten und 5 öffentliche Brunnen aufgestellt. 51. p. Kaltenbrunn. (E. 278, W. 56 mit je 5 B.) Im Jahre 1896 lag ein Project zu einer Wasserversorgungsanlage für das Pfarrdorf K a l t e n b r u n n vor, das inzwischen ausgeführt sein wird. Der Kostenanschlag belief sich im Ganzen auf M. 27 000 oder M. 97,12 pro Einwohner. Das Wasser sollte den 50,0 m höher als der Ort gelegenen L o h o f q u e l l e n von ca. 30 Minutenlitern Lieferung entnommen und in ein von diesem 50 m entfernt projectirtes Hochreservoir von 100 cbm Inhalt übergeleitet werden. Eine Gravitationsleitung von 1500 m Länge und 80 mm Durchmesser sollte es dem Strassennetze zuführen, mit dem 9 Hydranten und 4 öffentliche Brunnen verbunden werden sollten. 52. e. Kappel. (E. 543.) Die Wasserversorgung der Gemeinde K a p p e l wird demnächst durch die T r u b a c h - Gruppenversorgung erfolgen.
53. i. Kleinziegenfeld.
(E. 108.)
Das Dorf K l e i n z i e g e n f e l d mit H ü h n e r b e r g wird durch den Theil e der W e i s m a i n - G r u p p e n Versorgung mit Wasser versorgt.
54. m. Kreussen. (E. 955.) Für die Verbesserung der bestehenden Wasserleitung der Stadt K r e u s s e n hat im Jahre 1896 ein Project des T. B. f. W. vorgelegen, welches aber vorläufig wegen zu hoher Kosten abgelehnt wurde. Weiter Nachrichten liegen nicht vor. 55. g. Kronach. (E. 4140.) Für einen Umbau der bestehenden Wasserversorgung der Stadt K r ö n ach war im Jahre 1884 ein Project aufgestellt, nach welchem die Z i e g e l e r d e n e r Q u e l l e n am H a s s l a c h b e r g e einbezogen werden sollten. Die Ausführung ist jedoch damals abgelehnt, und es ist nicht bekannt, ob und welche Anlagen dafür später hergestellt sind. 56. p. Kümmel. (E. 111, W. 21 mit je 5,3 B.) Für das Dorf K ü m m e l ist im Jahre 1895 nach dem Projecte des Bezirksbautechnikers Och in Schott e n s t e i n durch die Firma Ch. H i l p e r t in N ü r n b e r g eine Wasserversorgungsanlage hergestellt, welche M. 7252 im Ganzen oder M. 65,33 pro Einwohner gekostet hat. Das Wasser wird der K e h l q u e l l e , welche 100 Minutenliter liefert und 52,0 m hoch über dem Orte liegt, entnommen und mit natürlichem Gefälle einem Hochreservoir von 10 obm Inhalt zugeführt. Eine 94Q m lange Fallrohrleitung von 50 mm Durchmesser leitet das Wasser zum Orte, wo 2 öffentliche Brunnen und eine Anschlussleitung dadurch gespeist werden. 57. p. Kämmersreuth. (E. 159, W. 27 mit je 5,9 B.) Für das Dorf K ü m m e r s r e u t h ist von der Firma Chr. H i l p e r t in N ü r n b e r g nach deren Projecte im Jahre 1890 mit einem Kostenaufwande von M. 3000 oder M. 18,87 pro Einwohner eine Wasserversorgungsanlage ausgeführt. Mittels eines hydraulischen Widders wird vou dem Wasser des 66,0 m tief unter dem Orte und 550 m davon entfernt liegenden K ü m m e r s r e u t h e r B r u n n e n s mit einem Aufschlagwasserquantum von 20 bis 25 Minutenlitern in einer Menge von 3 bis 4 Minutenlitern einem mitten im Orte liegenden Reservoire von 180 cbm Inhalt zugeführt, aus dem es dann durch eine Brunnenpumpe gehoben werden muss. 58. h. Kulmbach. (E. 8113, W. 653 mit je 12,4 B.) a) Alte Anlage. Für die U.-Stadt K u I m b a c h iBt im Jahre 1869 für städtische Rechnung eine Wasserversorgung hergestellt, welche M. 120000 gekostet hat. Diese erste Anlage hat in den Jahren 1876 bis 1878 und in den Jahren 1883 bis 1885 Erweiterungen erfahren, wodurch die Anlagekosten auf M. 250000 im Ganzen oder M. 30,81 pro Einwohner gewachsen sind. Die Ergiebigkeit der Versorgung beträgt zur Zeit ca. 1070 Minutenliter. Das Wasser wird aus Quellen erschlossen und 2 Hochreservoiren von je 750 cbm Inhalt zugeführt,
V. Regierungsbezirk Oberfranken. von denen das eine ca. 1000 m und das andere ca. 3000 m vom Veitheilungsnetze entfernt liegt. Die Wasserspiegel beider Reservoire liegen ca. 54,0 m hoch über dem tiefsten Ortspunkte. Die Reservoire sind in Mauerwerk hergestellt, üoerwölbt und mit Erde überdeckt. Wenn zeitweise der Zufluss der Quellen nicht genügt, was fast während der Hälfte des Jahres der Fall ist, so werden der Leitung noch direct aus einem Brunnen 360 Minutenliter zugeführt. Von den Reservoiren führt j e eine Fallrohrleitung von 150 mm Durchmesser zur Stadt. Durch diese werden hier 24 öffentliche Ventil- und 3 öffentliche Laufbrunnen, ein öffentlicher Springbrunnen und 27 (Jeberflurhydranten gespeist, welch letztere von der Firma H i l p e r t in N ü r n b e r g geliefert sind. Ueber 400 Grundstücke haben Anschlussleitungen, welche das Wasser durch Messer erhalten. Bis Ende 1898 waren im Ganzen 456 Messer geliefert und zwar 310 von S i e m e n s & H a l s k e , Berlin, und 146 von L u x , Ludwigshafen. Nach Zahl und Grösse setzen sich diese Messer wie folgt zusammen: Durchmesser mm 12 15 16 20 25 30 40 50 70 80 Stückzahl 187 92 15 106 25 1 15 8 2 5. I m Jahre 1895 sind im Ganzen 127 575 cbm oder pro Tag im Mittel 350 cbm Wasser abgegeben. Der Wasserpreis betrag bislang pro cbm 10 Ff. b) Neue Anlage. Die vorhandene Anlage genügte schon längere Zeit dem wachsenden Bedürfnisse der Brauereien nicht mehr, und das starke Hinuntergehen der Wasserlieferung im Herbste führte zeitweise zu grossen Calamitäten. Weil die Aussicht, grössere Mengen Quellwasser in einer praktisch erreichbaren Entfernung zu erhalten, als ausgeschlossen betrachtet wurde, so wandte man sich der Möglichkeit einer Erschliessung von Grundwasser im Mainthale zu, und der Magistrat beauftragte den Civilingenieur K u l l m a n n , jetzt in Nürnberg,specielle Untersuchungen nach dieser Richtung hin vorzunehmen. Die im Frühjahre 1893 mit einem hier hergestellten Brunnen vorgenommenen, anhaltenden Pumpversuche führten qualitativ und quantitativ zu einem so günstigen Resultate, dass K u l i m a n n von den städtischen Collegien der Auftrag ertheilt wurde, ein Detailproject für eine tägliche Wassermenge von 2600 cbm auszuarbeiten und dabei für die erforderliche Wasserförderung Dampfkraft und Waeserkraft in Vergleich zu stellen. Nachdem im Jahre 1896 bereite die Ausführung dieses M a i n t h a l - P r o j e c t e s beschlossen und dessen Ausführung K u l l m a n n übertragen war, wurde dasselbe im Jahre 1898 doch wieder durch ein anderes, späteres Project von K u l l m a n n verdrängt, nach welchem durch eine Gravitationsleitung Quellwasser aus dem im F i c h t e l g e b i r g e liegenden Thale der S c h o r g a s t zugeführt werden sollte, weil die gewerblichen Etablissement» in K u l m b a c h sich nunmehr zur jährlichen Abnahme von 28 500 cbm Wasser aus dieser Anlage vernichten wollten, womit die jährlichen Zinsen der erhebchen Anlagekosten derselben bis auf M. 8000 als gesichert erschienen. Das neue Q u e l l g e b i e t M a r k t - S c h o r g a s t - B e r n e c k liegt ca. 17 km von der Mitte der Stadt K u l m b a c h entfernt. Die im dortigen Gneisfelsen auftretenden Quellen sind relativ nur klein und bedingen eine räumlich bedeutende Ausdehnung der Wassergewinnungsanlagen. Die Länge aller Sammelleitungen bis zu dem Hauptsammeischachte wird demnächst ca. 18000 lfd. m betragen. Dieser Schacht wird ca. 15 km von der Stadt entfernt hergestellt
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werden. Die Zuleitung zu dem unterhalb der B l a s a e n b u r g zu erbauenden, neuen Hochreservoire von 1300 cbm Inhalt, dessen Wasserspiegel ca. 50,0 m hoch über der Stadt liegen soll, ist für eine Lieferung von 2520 Minutenlitern berechnet. Die gesammten Baukosten sind zu M. 800000 veranschlagt. Das Wasser der alten Leitung soll später auch weiter benutzt werden, wozu der vorhandene Rohrstrang in das neue Reservoir eingeführt werden wird. Nach Fertigstellung der neuen Anlage wird auch eine Umlegung eines grossen Theiles des vorhandenen, zu engen Rohrnetzes nöthig werden. 59. o. Kupferberg. (E. 840, W. 132 mit j e 6,4 B.) Die Stadt K u p f e r b e r g wird seit dem Jahre 1893 durch 4 verschiedene Gravitationsleitungen mit Wasser versorgt. Diese Anlagen sind nach dem Projecte des T. B. f. W. ausgeführt und seit dem Jahre 1893 in Benutzung. Sie haben zusammen M. 2 0 3 4 0 im Ganzen oder M. 24,21 pro Einwohner gekostet. Die Rohrverlegungen hat die Firma J o o s s S ö h n e & C o m p , in L a n d a u besorgt. Von diesen Leitungen führen 2 von je 40 mm Durchmesser das Wasser von 2 verschiedenen Quellen, von der G a l g e n b e r g q u e l l e von 7 bis 8 Minutenlitern und von der G o e s quelle von 8,5 bis 10 Minutenlitern Ergiebigkeit, direct zum Orte. Die erstere speist 2 und die letztere speist einen ständig fliessenden Laufbrunnen. Eine dritte Zuleitung hat 50 mm Durchmesser und liefert 29 bis 50 Minutenliter aus einer Felsenquelle, welche mitten in der Stadt in einem alten Bergwerksstollen entspringt. Diese speist 3 Laufbrunnen im Orte, welche zugleich als Hydranten zu benutzen sind. Die vierte Leitung endlich führt das Wasser von 2 Quellen, die eine Ergiebigkeit von 14 bis 84 MinutenIi tem haben und auf der S t e i n h ö h e gefasst sind, einem Hochreservoire von 30 cbm Inhalt zu, das 1200 m von der Mitte der Stadt entfernt ist. Sein Wasserspiegel liegt 52,0 m bis 70,0 m hoch über dem wechselnden Ortsniveau, und durch eine Leitung von 50 mm Durchmesser werden daraus 5 Hydranten, von denen 4 zugleich als öffentliche Laufbrunnen dienen, und ein Privatanschluss gespeist. Die Gesammtlänge sämmtlicher Rohrleitungen beträgt ca. 2900 m. 60.1. Lichtenberg.
(E. 746, W. 103 mit j e 7,2 B.)
I m Jahre 1893/94 ist die alte Wasserleitung, welche die Stadt L i c h t e n b e r g mit Wasser versorgte, erneuert und erweitert, und die Quellen, welche sie speisten, sind neu gefasst, wofür M. 7435 verausgabt sind. 61. i. Lichtenfels.
(E. 2667, W. 339 mit j e 7,9 B.)
Für die Stadt L i c h t e n f e l s ist im Jahre 1890 nach dem Projecte des Districtstechnikers G r ä b n e r in W e i s s e n f e i s durch die Firma P. B r o c h i e r in N ü r n b e r g eine Gravitationsleitung, welche von der A l b e r t u s q u e l l e gespeist wird, die 38 bis 45 Minutenliter liefert, hergestellt. Diese Leitung war Anfangs nur zur Trinkwasserversorgung des E l i s a b e t h e n - S p i t a l s bestimmt. Später wurden daraus aber auch 4 öffentliche Brunnen in der Stadt gespeist. Die Leitung besteht aus 1897 lfd. m Rohren von 50 mm bis 25 mm Durchmesser, und die Anlage hat im Ganzen M. 10460 gekostet. Bereits im Jahre 1889 und später im Jahre 1892 sind von dem T. B. f. W. generelle Projecte für eine centrale Versorgung der Stadt aufgestellt, welche jedoch
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nicht ausgführt wurden. Jetzt liegt dafür ein Detailproiect der Firma Chr. H i l p e r t in N ü r n b e r g vor, nach welchem das Wasser der 15 km von der Staat entfernten Döritzquelle zur Versorgung benutzt werden soll. 62. q. Ludwigstadt. (E. 1690, W. 219 mit je 7,7 B.) Im Jahre 1891/92 ist für den Markt L u d w i g s t a d t von der Firma J. A. H i l p e r t in N ü r n b e r g nach deren Projecte eine Wasserversorgung hergestellt, welche M. 11000 oder M. 6 pro Einwohner gekostet hat. Das Wasser wird aus einem alten Bergwerksschachte abgeleitet und mit natürlichem Gefälle einem Hochreservoire von 20 cbm Inhalt zugeführt, welches 20,0 m hoch über dem mittleren Ortsniveau liegt. Die Gesammtlänge der Leitungen beträgt ca. 1500 m, und es sind damit ein Hydrant und 8 öffentliche, sowie ein Privatbrunnen verbunden. 63. r. Markt-Redwitz. (E. 3001, W. 228 mit je 11,9 B.) Im Jahre 1892/93 ist für den Markt Redwitz nach dem Projecte des T. B. f. W. eine Wasserversorgungsanlage hergestellt, welche, einschliesslich M. 20110 für AnschluBsleitungen, im Ganzen M. 101220 oder pro Einwohner M. 37,06 gekostet hat. Die ganzen Arbeiten dafür sind von der Firma J. A. H i l p e r t in N ü r n b e r g ausgeführt. Das Wasser wird durch 7 einzelne Quellenfassungen, welche in einer Entfernung von 2,1 km bis zu 3,3 km westlich vom Orte liegen und eine Ergiebigkeit von 228 bis 510 Minutenlitern haben, gewonnen und mit natürlichem Gefälle einem zweitheiligen Hochreservoire zugeführt, das 210 cbm Inhalt hat. Sein Wasserspiegel liegt 39,0 m bis 50,0 m hoch über den verschiedenen Punkten im Orte. Das Strassenrohrnetz hat 4260 m Länge und besteht aus Rohren von 100 mm, 125 mm und 150 mm Durchmesser. Damit sind 34 Hydranten und 19 Schieber verbunden. 3 öffentliche Ventilbrunnen dienen der allgemeinen Benutzung. 170 Anschlussleitungen sind ausgeführt. Dieselben sind zum Theil mit Wassermessern verbunden, von welchen Lux, Ludwigshafen, 73 Stück geliefert hat, nämlich 60 von 15 mm, 10 von 20 mm, 2 von 25 mm und einen von 80 mm Durchmesser. 64. i. Modschiedel. (E. 229, W. 36 mit je 6,4 B.) Das Pfarrdorf M o d s c h i e d e l wird aus dem Theile a der W e i s m a i n - G r u p p e n Versorgung mit Wasser gespeist.
65. a. Möhrenhüll. (E. 95, W. 14 mit je 7 B.) Die Wasserversorgung des Dorfes M ö h r e n h ü l l erfolgt aus dem Theile b der W e i s m a i n - Gruppenversorgung.
66. i. Mosenberg. (E. 65, W. 10 mit je 5,6 B.) Das Dorf M o s e n b e r g wird gemeinschaftlich mit dem Dorfe F r a n k e n b e r g mit 55 Einwohnern durch eine Anlage mit Wasser versorgt, welche von der Firma J. A. H i l p e r t in N ü r n b e r g nach deren Projecte im Jahre 1896 ausgeführt ist und zu M. 19000 im Ganzen oder zu M. 168,33 pro Einwohner veranschlagt war. Das Wasser einer im Thale liegenden Quelle von 35 bis 40 Minutenlitem Lieferung wird dafür künstlich gehoben. Ein von einer Turbine getriebenes Pumpwerk von 1,26 cbm stündlicher Leistung führt das Wasser direct durch 2 Druckleitungen zu je einem der öffentlichen Brunnen, welche in jedem der beiden Orte aufgestellt sind.
67. k. Münchberg. (E. 4098, W. 376 mit je 10,9 B.) Seit dem Jahre 1887 erfolgt die Wasserversorgung der Stadt M ü n c h b e r g durch 2 Gravitationsleitungen, welche 2, in der Stadt liegenden Hochreservoiren das Wasser von 2 Quellen zuführen, die, ebenso wie die Reservoire, in verschiedenen Höhen liegen und aus denen die Vertheilung des Wassers in 2 getrennten Druckzonen erfolgt. Das Reservoir der niederen Zone hat 150 cbm und das der höheren Zone hat 100 cbm Inhalt. Diese Anlage hat damals M. 55 238 gekostet. Im Jahre 1893 ist nach dem Projecte des T. B.f. W. als Ergänzung des für die Niederdruckzone nöthigen Wasserquantums eine dritte Leitung hergestellt, welche Quellwasser mit natürlichem Gefälle in ein drittes Hochreservoir von 100 cbm Inhalt führt, das auf gleicher Höhe mit dem für die niedere Zone vorhandenen Reservoire liegt. Die Kosten dieser zweiten Anlage haben M. 22 753 betragen, und es stellen sich daher jetzt die Gesammtkosten auf M. 77 991 oder auf M. 19 pro Einwohner. Die Quellen für die Ergänzungsanlage liegen nordöstlich von U n f r i e d s d o r f und ca. 2500 m von der Stadt entfernt. Die Zuleitung derselben hat von deren Quellenschachte bis zu einem in die Leitung eingeschalteten Unterbrechungsschachte 80 mm und hinter diesem bis zum Reservoire 100 mm Durchmesser. Die Rohrleitungen haben im Ganzen ca. 5700 m Länge, und es sind mit ihnen 15 öffentliche Brunnen und 40 Hydranten verbunden. Die Anschlussleitungen, welche für die grösste Zahl der Anwesen ausgeführt sind, erhalten sämmtlich das Wasser durch Wassermesser. Bis Ende 1898 waren im Ganzen 285 Messer und zwar 238 von C. A. S p a n n e r , Wien, und 47 von L u x , Ludwigshafen, geliefert, die sich nach der Grösse wie folgt vertheilen: Durchmesser mm 7 10 13 15 20 25 30 40 50 Stückzahl 5 1 154 81 23 18 1 1 1. Die Minimalzahlung des Wassergeldes beträgt pro M. 1, wofür bis zu 15 cbm Wasser entnommen können. Bei Mehrverbrauch ist ferner für häusliche 6 Pf. und für gewerbliche Zwecke 3 Pf. pro cbm zu
Quartal werden Zwecke zahlen.
68.1. Naila. (E. 2311, W. 119 mit je 11,6 B.) Die Stadt N a i l a hat 2 getrennte Anlagen für ihre Wasserversorgung. Die eine dient für Hochdruck und die andere für Niederdruck. Diese sind gleichzeitig im Jahre 1889/90 nach dem Projecte des T. B. f. W. ausgeführt und haben M. 61626 im Ganzen oder M. 26,67 pro Einwohner gekostet. Die Rohrleitungen sind von der Firma K l e o f a a s & K n a p p in A u g s b u r g verlegt. Das Wasser von Quellen, welche westlich von der Stadt entspringen, wird mit natürlichem Gefälle durch Leitungen von ca. 1500 m Länge 3 öffentlichen Brunnen unter Niederdruck zugeführt. Die Hochdruckleitung wird aus 3 Quellen im S i e g e l b a c h t h a l e , die nordöstlich von der Stadt und 3500 m davon entfernt liegen, gespeist. Dieses Wasser flieset mit natürlichem Gefälle einem Hochreservoire von 150 cbm Inhalt zu, dessen Wasserspiegel 48,0 m hoch über dem höchsten Punkte der Staat liegt. Es werden daraus 13 Hydranten und 5 öffentliche Brunnen gespeist. Privaten wird das Wasser nach Wassermessern abgegeben, und es sind 70 Wassermesser von C. A. S p a n n e r , Wien, geliefert, von denen 62 Stück 13 mm und 8 Stück 20 mm Durchmesser haben. 69. d. Neudorf. (E. 62, W. 12 mit je 5 B.) Die Wasserversorgung des Dorfes Neudorf erfolgt gemeinschaftlich mit Albertshof durch ein Pumpwerk.
V. Regiertmgaberirk Öberfranken. 70. l. Neudorf. (E. 185, W. 31 mit je 6 B.) Für das Kirchdorf Neudorf ist im Jahre 1888 von der Firma J. A. H i l p e r t in N ü r n b e r g eine Wasserversorgungsanlage, für die ein hydraulischer Widder aufgestellt war, hergestellt. Wegen späteren Rückganges der Quellen ist nach dem Projecte des Districtstechnikers G r ä b n e r in L i c h t e n f e l s die vorgenannte Firma im Jahre 1894 mit dem Umbau dieser Anlage beauftragt, wofür M. 17 047 im Ganzen oder M. 92,15 pro Einwohner verausgabt sind. An die Stelle des Widders ist eine Jonval-Turbine an der K r a s s a c h aufgestellt, welche eine Zwillingspumpe von 50 mm Durchmesser und 0,13 m Hub betreibt, die bei 40 Doppelhüben pro Minute in deT Stunde 0,45 cbm Wasser auf 130,0 m Höhe durch eine ca. 2000 m lange Druckleitung von 25 mm Durchmesser in ein Reservoir fördert. Daraus werden 2 öffentliche Brunnen versorgt. 71. h. Neudrossenfeld. (E. 948). Zur Wasserversorgung der Gemeinde N e u d r o s s e n feld liegt ein Project des T. B. f. W. vom Jahre 1895 vor, nach welchem eine Hochdruckanlage mit einem Hochreservoire hergestellt werden soll. Ob die Anlage ausgeführt wurde, ist nicht bekannt. 72.1. Neuhaus. (E. 285, W. 48 mit je 5,9 B.) Für das Dorf N e u h a u s ist nach dem Projecte des Districtstechnikers S t e n g e l i n N a i l a durch die Unternehmer R e i n s c h in D r e s d e n und P e t t e r m a n n in C r i m m i t z s c h a u im Jahre 1893 mit einem Kostenaufwande von M. 16800 im Ganzen oder M. 59 pro Einwohner eine Wasserversorgungsanlage hergestellt. Das Wasser wird aus einer Quelle von 190 Minutenlitern Ergiebigkeit durch ein Pumpwerk, das durch ein Windrad getrieben wird, gefördert. Das Windrad hat 0,7 m Durchmesser, und die Pumpe liefert pro Stunde 2,4 bis 3,0 cbm Wasser bei 4,0 bis 4,5 m Windgeschwindigkeit und 7,2 bis 7,8 cbm Wasser bei 6,0 m Windgeschwindigkeit pro Secunde. Ein Druckrohr von 60 mm Durchmesser und 1230 m Länge führt von der Pumpe durch den Ort und bis zu einem hier erbauten Hochreservoire von 70 cbm Inhalt, dessen Wasserspiegel 46,2 m höher als die Quelle liegt. Es sind 3 Hydranten und 5 öffentliche Brunnen vorhanden und 18 Anschlussleitungen hergestellt.
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Vom Reservoire zweigt eine gusseiserne Fallrohrleitung von 2240 m Länge und 125 mm Durchmesser zum Anschlüsse an das Strassenrohrnetz ab. Dieses ist nach dem Verästelungs8ysteme mit verbundenen Endleitungen ausgeführt und steht unter einem mittleren Drucke von 48,0 m. Es ist aus ca. 2700 lfd. m Rohren von 125 mm bis 80 mm Durchmesser zusammengesetzt und mit 13 Schiebern und 24 Hydranten mit selbstthätiger Entwässerung verbunden. Ca. 200 Grundstücke haben Anschlussleitungen, die meistens aus galvanisirten, schmiedeeisernen Rohren von 20 mm Durchmesser hergestellt sind. Die Hausleitungen bestehen aus demselben Materiale. Die Abgabe findet nur nach Wassermessern statt. Von diesen sind 199 Stück von H. M e i n e c k e , Breslau, und 9 Stück von L u x , Ludwigshafen, geliefert, von welchen 185 Stück 13 mm, 8 Stück 15 mm, 5 Stück 20 mm, 5 Stück 25 mm, ein Stück 30 mm und 34 Stück 50 mm Durchmesser haben. Im Jahre 1895 im Ganzen sind 20300 cbm Wasser für häusliche und 2060 cbm für gewerbliche Zwecke abgegeben. Die jährliche Mindestiahlung für das Wasser beträgt M. 6, wofür bis zu 60 cbm abgegeben werden. Mehrverbrauch kostet pro cbm 10 Pf. and es wird ferner ein Rabatt bewilligt bei einer Jahresabgabe von: cbm 301—500 501-1000 1001—2000 2001—5000 von 6°/0 10 Vo 15% 20°/oDie Jahresmiethe für Wassermesser beträgt je nach deren Grösse: Durchmesser mm 10—13 20 25 30 40 50 Mark pro Jahr 2 5 8 12 18 24. Eine chemische Untersuchung hat im Liter Wasser ergeben : Trockenrückstand 54,0 mg Chlor 10,6 » Salpetersäure 4,0 > Kaliumpermanganat für organische Substanz 4,5 > Salpetrige Säure, Ammoniak Null.
74. r. Oberröslau. (E. 959, W. 102 mit je 9,4 B.) Für das Pfarrdorf O b e r r ö s 1 a u ist im Jahre 1895/96 eine Wasserversorgungsanlage nach dem Projecte des T. B. f. W. hergestellt, welche M. 26353 im Ganzen oder M. 27,45 pro Einwohner gekostet hat. Die Rohrlegungen sind von der Firma A n s p a c h , F ö r d e r r e u t h e r & Comp, in M a r t i n l a m i t z ausgeführt. Das Wasser wird ca. 2 km südwestlich vom Orte aus einem Quellengebiete von 76 bis 180 Minutenlitern 73. f. Oberkotzau. (E. 2274, W. 220 mit je 10,3 B.) Lieferung bei B r ü c k l a s entnommen und durch eine Für den Markt O b e r k o t z a u ist im Jahre 1892 Leitung von 90 mm Durchmesser mit natürlichem Gevon dem Civilingenieur K u l l m a n n , jetzt in N ü r n - fälle bis zu einem auf der anderen Seite des Ortes, den b e r g , nach dessen Projecte eine Wasserversorgungs- die Leitung durchkreuzt, angelegten Hochreservoire von anlage erbaut, welche M. 75 000 im Ganzen oder M. 33,50 60 cbm Inhalt geleitet. Der Wasserepiegel des Reservoirs pro Einwohner gekostet hat. Die Rohre sind von liegt 2,0 m unter dem des Quellensammlers und 17,0 m R u d . B ö c k i n g & Comp, in H a l l b e r g e r h ü t t e ge- bis 39,0 m hoch über dem Ortsniveau. liefert und von Ph. H o l z m a n n & Comp, in F r a n k Die gesammte Länge der Leitungen aus Rohren von f u r t a. M. verlegt. 90 mm und 100 mm Durchmesser beträgt ca. 3300 m, Das Wasser wird 3,5 km vom Orte entfernt bei und es sind damit 10 Hydranten und 4 öffentliche VentilE r b s b ü h l aus einem Quellengebiete, das 72,0 m hoch brunnen verbunden. Die ausgeführten Privatanschlüsse über dem Orte liegt, durch Sickeranlagen erschlossen sollen Wassermesser erhalten, von denen vorläufig 20 und in einem Hauptsammler zusammengeführt. Die von 15 mm Durchmesser von L u x , Ludwigshafen, geErgiebigkeit der Fassungsanlage schwankt zwischen 83 liefert sind. und 348 Minutenlitern. Eine Leitung von 1310 m Länge und 150 mm Durchmesser, die aus Thonröhren besteht, führt das Wasser mit natürlichem Gefälle einem zwei- 75.1. Oberschwarzenstein. (E. 270, W. 34 mit je 8 B. theiligen Hochreservoire von 180 cbm Inhalt zu, das aus Für das Dorf O b e r s c h w a r z e n s t e i n ist in der Ziegelmauerwerk hergestellt und überwölbt ist. zweiten Hälfte des Jahres 1897 eine Gravitationswasser-
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V. Regierungsbeiirk Oberfranken.
leitung nach dem Projecte des T. B. f. W. durch die Firma | Chr. H i l p e r t in N ü r n b e r g ausgeführt. Daa Wasser wird aus 3 Quellen von 20 bis 75 Minutenlitern Ergiebigkeit durch Sickeranlagen und Schächte gewonnen, die in nordöstlicher Richtung gegen Schwarz e n b a c h zu und in 600 m bis 1100 m Entfernung vom Orte liegen. Das Wasser der beiden höchstgelegenen Quellen unterhalb S c h w a r z e n b a c h ist durch eine ca. 500 m lange Leitung von 40 mm Durchmesser der 12,7 m tiefer liegenden, dritten Quelle zugeleitet, die in einem Sammelschachte von 2 cbm Inhalt gefasst ist, dessen Wasserspiegel 10,0 m resp. 21,0 m über dem höchst- resp. niedrigstgelegenen Brunnen im Orte liegt. Eine 640 m lange Leitung von 60 mm Durchmesser, die bei O b e r s c h w a r z e n s t e i n ein ca. 35,0 m tiefes Thal kreuzt, speist im Orte 2 Laufbrunnen mit dahinter stehenden schmiedeeisernen Trögen und einen Ventilbrunnen. Ein Feuerreeervoir von 20 cbm Inhalt wird durch das Abwasser gespeist; es kann aber auch direct aus der Leitung gefüllt werden. Die Gussrohrleitungen haben im Ganzen 1570 lfd. m Länge. Nur für das Schulhaus ist eine Anschlussleitung hergestellt. 76. m. Ortenberg. (E. 241.) Die Wasserversorgung des Dorfes O t t e n b e r g wird demnächst durch die Gruppen Versorgung T r ubach erfolgen.
77. a. Pfaffendorf. (E. 136.) Das Dorf P f a f f e n d o r f wird durch den Theil C der W e i s m a i n - G r u p p e mit Wasser versorgt.
78. m. Plech. (E. 845.) Die Wasserversorgung des Fleckens P l e c h wird demnächst durch die Gruppenversorgung T r u b a c h erfolgen.
79. h. Pörbitsch. (E. 430, W. 27 mit je 15,6 B.) Für die beiden Orte B l a i c h und P ö r b i t s c h ist seit dem Jahre 1896 eine gemeinschaftliche Wasserversorgungsanlage nach dem Projecte des T. B. f. W. in Benutzung, welche, einschliesslich M. 5888 für 38 Anschlussleitungen, im Ganzen M. 49316 oder M. 65,76 pro Einwohner gekostet hat. Die Rohrleitungen dafür hat die Firma Jooss S ö h n e & C o m p , in L a n d a u verlegt. Das Wasser wird ca. 2 km nordöstlich von B l a i c h aus 4 Quellen entnommen, welche bei E g g e n r e u t h liegen und im Mittel 150 Minutenliter Wasser liefern. Aus einem Hauptsammler wird es durch eine ca. 2400 m lange Leitung von 150 mm Durchmesser mit natürlichem Gefälle einem bei B l a i c h erbauten, zweitheiligen Hochreservoire von 100 cbm Inhalt zugeführt, welches aus Stampfbeton hergestellt ist Sein Wasserspiegel liegt 4,3 m unter dem des Haupteammlers und 28,0 m über dem mittleren Niveau der beiden, zu versorgenden Ortschaften. Die Vertheilungsleitungen sind direct an die Fallrohrleitung zum Reservoire angeschlossen. Die Leitungen haben im Ganzen 4750 m Länge von 150 mm bis 100 mm Durchmesser und sind mit 8 Hydranten und 5 öffentlichen Ventilbrunnen verbunden. Für die Anschlussleitungen sind Wassermesser aufgestellt, welche L u x , Ludwigshafen, geliefert hat. 80. m. Pottensteiii. (E. 973, W. 176 mit je 5,5 B.) Für die Stadt P o t t e n s t e i n ist im Jahre 1893 durch die Firma J. A. H i l p e r t in N ü r n b e r g nach
deren Projecte eine Wasserveisorgungsanlage hergestellt, welche M. 17 626 im Ganzen oder M. 18,12 pro Einwohner gekostet hat. Das Wasser wird durch die Quellenfassung des A s c h e n b r u n n , der eine Lieferung von 300 Minutenlitern hat, gewonnen. Der Sammelschacht liegt 11,6 m über dem Marktbrunnen, und das Wasser flieset mit natürlichem Gefälle in einer 1771 m langen Hauptleitung der Stadt zu und gelangt hier an 4 Hydranten und aus 7 öffentlichen Brunnen zur Abgabe. 81. o. Presseck. (E. 960, W. 121 mit je 7,9 B.) Für den Markt P r e s s e c k ißt im Jahre 1894 nach dem Projecte des T. B. f. W. eine Wasserversorgungsanlage erbaut, welche M. 53100 im Ganzen oder M. 55,31 pro Einwohner gekostet hat. Die Maschinentheile dafür nat die D e u t z e r M o t o r e n f a b r i k in D e u t z geliefert, und die Rohrleitungen sind von der Firma A n s p a c h , F ö r d e r r e u t h e r & Comp, in M a r t i n l a m i t z verlegt. Das Wasser wird aus den S t e i n b r u n n e n q u e l l e n bei K u n r e u t h , etwa 2 km westlich von P r e s s e c k , erschlossen und künstlich gehoben. Die Maschinenanlage besteht aus einerliegenden, doppeltwirkenden DifferenzialPlungerpumpe von 100 mm und 70 mm Durchmesser und 0,3 m Hub der Plunger. Bei 80 Doppelhüben pro Minute fördert die Pumpe pro Stunde 10 cbm Wasser auf 122,0 m Höhe, welches sie aus einem unter dem Maschinenräume hergestellten Saugebassin von etwa 50 cbm Inhalt entnimmt, dem 90 bis 180 Minutenliter aus den Quellen zufliessen. Zum Betriebe der Pumpe mittels Riemenübertragung dient ein Benzinmotor von 6 PS. mit elektrischer Zündung, der 200 Umdrehungen pro Minute macht. Das Wasser wird einem zweitheiligen Hochreservoire von 70 cbm Inhalt zugeführt, welches 600 m nordöstlich von P r e s s e c k liegt. Dessen Wasserspiegel liegt 114,5 m höher als der des Saugebassins und 56,0 m über dem tiefsten Punkte des Ortes. Die Druckleitung, welche zu dem Reservoire führt, hat 2840 m Länge und 100 mm Durchmesser und ist auch direct mit dem Strassenrohrnetze verbunden. Es sind 14 Hydranten und 7 öffentliche Ventilbrunnen aufgestellt, und32 Anschlussleitungen, welche mit Wassermessem verbunden sind, sind in Benutzung. 39 Wassermesser sind von L u x , Ludwigshafen, geliefert, von welchen 24 Stück 10 mm, 9 Stück 13 mm, 4 Stück 20 mm und je ein Stück 25 mm und 40 mm Durchmesser haben. Fttr die Wasserentnahme aus den öffentlichen Abgabestellen findet eine Zahlung nach Einschätzung statt. Der Wasserpreis nach Messern betragt 15 Pf. pro cbm.
82. p. PUlsdorf. (E. 93, W. 25 mit je 3,7 B.) Für das Dorf Pülsdorf ist im Jahre 1893/94 nach dem Projecte des Bezirkstechnikers Och in Schottens t e i n von der Firma J. A. H i l p e r t in N ü r n b e r g mit einem Kostenaufwande von M. 8615 im Ganzen oder M. 92,63 pro Einwohner eine Wasserversorgungsanlage hergestellt. Das Wasser wird aus 2 Quellen, dem Hasen- und dem H o l z b r u n n e n , welche 7 Minutenliter liefern und 55,0 m hoch über dem Orte entspringen, gewonnen und mit natürlichem Gefälle einem 185 m davon entfernt liegenden Hochreservoire von 36 cbm Inhalt zugeführt. Eine 696 m lange Leitung von 70 mm Durchmesser führt von hier zum Dorfe und versorgt 2 Hydranten und 2 öffentliche Brunnen, sowie durch Anschlussleitungen 13 Privatgrundstücke.
V. Regierungsbezirk Oberfrankeü;
83. d. Rauhenberg. (E. 40, W. 6 mit je 6,6 B.) Die Wasserversorgung des Weilers R a u h e n b e r g erfolgt durch die Gruppenyersorgung A u f s e s s .
84. n. Behau. (E. 3832.) Ohne Antwort. 85. a. Reichmannsdorf. (E. 552, W. 90 mit je 6 B.) Nach einem Projecte des Amtetechnikers in Bamb e r g ist für das Kirchdorf R e i c h m a n n s d o r f im Jahre 1892 durch die Firma J. A. H i l p e r t eine Wasserversorgungsanlage ausgeführt, welche M. 4500 im Ganzen oder M. 81,52 pro Einwohner gekostet hat. Das Wasser wird einer 20,0 m hoch über dem Orte liegenden Quelle von 33 Minutenlitern Lieferung entnommen und durch eine 45 mm weite Gravitationsleitung 2 öffentlichen und einem privaten Brunnen im Dorfe zugeführt. 86. p. Romansthal. (E. 130, W. 25 mit je 5,2 B.) Für das Dorf R o m a n s t h a l ist nach dem Projecte des Bezirkstechnikers O c h in S c h o t t e n s t e i n durch die Firma J . A . H i l p e r t in N ü r n b e r g im Jahre 1894 mit einem Kostenaufwande von M. 10000 im Ganzen oder M. 76,92 pro Einwohner eine Waseerversorgungsanlage hergestellt. Das Wasser wird aus 4 Quellen, den beiden L e t t e r q u e l l e n , der F l i e g e r s q u e l l e und der D o n a t h s q u e l l e entnommen, welche zusammen 15 bis 16 Minutenliter liefern. Letztere beiden liegen 24,0 m resp. 50,0 m hoch über dem Orte. Das Wasser wird mit natürlichem Gefälle einem 140 m davon entfernt liegenden Hochreservoire von 100 cbm Inhalt zugeführt. Durch Zuleitungen von 70 mm Durchmesser werden 4 Hydranten und 2 öffentliche Brunnen versorgt, und 14 Grundstücke haben Anschlussleitungen. 87. a. Rossdorf. (E. 90, W. 16 mit je 5,6 B.) Die Wasserversorgung des Dorfes R o s s d o r f durch die Gruppenversorgung G r ä f e n h ä u s l i n g .
erfolgt
88. q. Rothenkirchen. (E. 753, W. 112 mit je 6,7 B.) Der Markt Rothenkirchen besitzt seit Juni 1891 eine WasserversorgUDgsanlage, welche nach dem Projecte des T. B. f. W. hergestellt ist. Die Herstellungskosten haben M. 22 950 im Ganzen oder M. 30,47 pro Einwohner betragen. Die Rohrleitungen dafür hat die Firma J o oss S ö h n e & Comp, in L a n d a u verlegt. Das Wasser wird 2 Quellengebieten von sehr variabler Ergiebigkeit entnommen, von denen das eine aus den 5 H i l a e n b a c h q u e l l e n und das andere aus den 3 K e g e l b a c h q u e l l e n besteht, welche durch das Hassl a c h t h a l von einander getrennt sind. Das Wasser der letzteren Ouellen ist in einem Sammler gefasst und mit natürlichem Gefälle mit dem Wasser der ersteren in einem Hochreservoire zusammengeleitet. Dieses hat 30 cbm Inhalt und liegt mit seinem Wasserstand 30,0 m höher als das Ortsniveau. Das Wasser gelangt im Orte an 4 öffentlichen Brunnen, die auch als Hydranten dienen können, zur allgemeinen Benutzung.
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schinen dafür sind von der A u g s b u r g e r M a s c h i n e n f a b r i k in A u g s b u r g geliefert. Die Rohrleitungen hat der Ingenieur H o r l a c h e r in N ü r n b e r g verlegt. Eine Zwillingspumpe liefert pro Stunde 1,7 cbm Wasser auf 116,0 m Höhe. Sie wird durch Riemenübertragung von einer Jonval-Turbine angetrieben, für welche ein Aufschlagwasserquantum von 160 bis 180 Sec.Lit. von 0,7 m Gefälle vorhanden ist. Die Rohrleitungen haben ca. 2100 m Gesammtlänge und speisen 3 öffentliche Laufbrunnen, sowie 3 daran angescnlossene Privatleitungen. 90.1. Schauenstein. (E. 1147, W. 132 mit je 8,7 B.) Für die Versorgung der Stadt S c h a u e n s t e i n ist im Jahre 1887 nach dem Projecte des Bauführers K ö h l e r durch die Firma A n s p a c h , F ö r d e r r e u t h e r & Comp, in M a r t i n l a m i t z mit einem Kostenaufwande von M. 2743 das Wasser von Quellen am T h o n b e r g e und G a l g e n b e r g e , die zwischen 2 bis 30 Mihutenliter liefern, durch eine Leitung von 40 mm Durchmesser 2 öffentlichen Laufbrunnen zugeführt. 91. d. Schedderndorf. (E. 183, W. 30 mit je 6 B.) Das Dorf S c h e d d e r n d o r f wird aus der Gruppen Versorgung G r ä f e n h ä u s l i n g mit Wasser versorgt.
92. i. Schney. (E. 1659, W. 204 mit je 8,1 B.) Für das Pfarrdorf S c h n e y ist im Jahre 1892 nach dem Projecte des Districtstechnikers G r ä b n e r in L i c h t e n f e l s durch die Firma J. A. H i l p e r t in N ü r n b e r g eine Trink Wasserleitung hergestellt, welche M. 4613 im Ganzen oder M. 2,78 pro Kopf gekostet hat. Das Wasser einer Quelle von 10 Minutenlitern Ergiebigkeit ist aus ca. 500 m Entfernung mit natürlichem Gefälle durch schmiedeeiserne Rohre von 35 mm Durchmesser einigen öffentlichen Brunnen zugeführt. 93. d. Schönhaid. (E. 12, W. 3 mit je 4 B.) Die Wasserversorgung des Weilers S c h ö n h a i d erfolgt durch die Aufsess-Gruppenversorgung.
94. d. Schressendorf. (E. 124, W. 16 mit je 7,8 B.) Für das Dorf S c h r e s s e n d o r f wurde von der Firma J. A. H i l p e r t in N ü r n b e r g im Jahre 1886/87 eine kleine Versorgungsanlage für M. 700 hergestellt. Zur Zeit liegt ein Project dieser Firma für eine grössere Anlage vor, dessen Ausführung zu M. 14600 oder M. 117,74 pro Einwohner veranschlagt ist. Nach diesem Projecte soll durch ein Pumpwerk 1,5 cbm Wasser pro Stunde 48,0 m hoch in ein Hochreservoir mittelst einer Druckleitung von 40 mm Durchmesser gefördert werden, von dem eine Vertheilungsleitung von 70 mm Durchmesser zum Dorfe abgehen soll. Zum Betriebe ist ein Wassermotor angenommen, für welchen 80 Sec.-Lit. von 1,3 m Gefälle vorhanden sind.
95. f. Schwarzenbach a. d. Saale. (E. 3774, W. 358 mit je 10,5 B.) 89. h. Sanspareil. (E. 127, W. 25 mit je 5,0 B.) Für die Stadt S c h w a r z e n b a c h ist im Jahre 1893 Für das Dorf S a n s p a r e i l mit dem daneben liegenden eine Wasserversorgungsanlage nach dem Projecte des T. Schlosse ist im Jahre 1891 nach dem Projecte des T. B. f. W. B. f. W. hergestellt, welche, einschliesslich M. 30008 für Anein Wasserwerk erbaut, welches M. 20228 im Ganzen schlussleitungen, im Ganzen M. 159464 oder M. 42,25 pro oder M. 159,27 pro Einwohner gekostet hat. Die Ma- Kopf gekostet hat. Die Rohrleitungen dafür hat die Firma
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A n s p a c h , F ö r d e r r e u t h e r & C o m p , in M a r t i n l a m i t z verlegt Das Wasser wird aus 6 Quellengebieten entnommen, welche südlich von der Stadt und von dieser ca. 4,7 km entfernt bei H a l l e r s t e i n und O b e r s c h i e d a liegen. Es wird durch Thonrohrleitungen von ca. 3200 m Länge und 50 bis 150 mm Weite in einem Hauptsammler zusammengeführt. In ca. 2100 m Entfernung davon ist ein zweitheißges Hochreservoir von 300 cbm Inhalt hergestellt, zu welchem das Wasser aus dem Sammler mit natürlichem Gefälle durch eine Leitung geführt ist, welche ein 37,0 m tiefer als das Reservoir liegendes Thal kreuzt. Der Wasserepiegel des Reservoirs liegt 41,0 m bis 78,0 m höher als das Ortsniveau. Die gusseisernen Leitungen haben im Ganzen ca. 10210 m Länge. Vom Reservoire führt ein Rohr von 150 min Durchmesser zur Stadt. In letzterer reduciren sich die Durchmesser der Rohre meistens auf 80 mm; diese haben eine Länge von 5380 lfd. m. Es sind damit 59 Hydranten, 42 Schieber und ein öffentlicher Ventilbrunnen verbunden. An die Leitung sind ferner ca. 300 Privatgrundstücke angeschlossen, die das Wasser nach Messern erhalten. Bis Ende 1898 waren im Ganzen 332 Wassermesser geliefert und zwar 300 von H. M e i n e c k e , Breslau, und 32 von L u x , Ludwigshafen. Diese Messer vertheilen sich nach der Grösse wie folgt: Durchmesser mm Stückzahl
10 13 15 20 25 30 40 268 37 16 6 2 1 2.
Es ist pro cbm Waaser 10 Pf. zu zahlen. Dieser Preis reducirt sich stufenweise mit dem Verbrauchsquantum und betragt bei mehr als 1000 cbm nur noch 5 Pf. pro cbm.
96.1. Schwarzenbach a. W. (E. 1600, W. 183 mit je 8,7 B.) Für den Markt S c h w a r z e n b a c h ist nach dem Projecte des T. B. f. W. im Jahre 1884 mit einem Kostenaufwande von M. 3120 im Ganzen oder M. 1,95 pro Einwohner eine Quellenfassung ausgeführt, von welcner aus das Wasser durch eine Gravitationsleitung von 360 m Länge zu einem öffentlichen Laufbrunnen im Orte zugeführt wird. 97. d. Seelig. (E. 110, W. 19 mit je 5,8 B.) Die Wasserversorgung des Dorfes S e e l i g erfolgt durch die A u f s e s s - Gruppenversorgung.
98. o. Seibelsdorf. (E. 473, W. 72 mit je 6,6 B.) Für die Wasserversorgung des Marktes S e i b e l s d o r f ist im Jahre 1879 nach dem Projecte des T.B.f.W. eine Hochdruckleitung mit natürlichem Gefälle ausgeführt, welche M. 7485 im Ganzen oder M. 17,13 pro Einwohner gekostet hat. Die Rohrleitungen daiür hat die Firma J o o s s S ö h n e & Comp, in L a n d a u verlegt. Das Wasser wird einer Quelle entnommen und mit natürlichem Gefälle einem Hochreservoire von 60 cbm Inhalt zugeführt. Die Länge der Rohrleitungen beträgt ca. 1000 m. Im Orte sind 12 Hydranten und 5 öffentliche Brunnen aufgestellt. 17 Häuser haben Zuleitungen erhalten. Ein Wasserzins wird nicht erhoben. 99. n. Selb. (E. 6154, W. 450 mit je 13,7 B.) Für die Wasserversorgung der Stadt S e l b ist in dem Jahre 1896/97 nach dem Projecte des T. B. f. W. eine Anlage ausgeführt, für welche, einschliesslich
M. 43035 für Zuleitungen, im Ganzen M. 225787 an Baukosten verwendet sind. Ausserdem sind noch M. 58000 für Grund- und Quellenerwerb, Servitute etc. gezahlt, so dass die Kosten der Anlage im Ganzen M. 283 787 oder M. 46,11 pro Einwohner betragen. Die Arbeiten sind von der Firma K l e o f a a s k K n a p p in A u g s b u r g ausgeführt. Das Wasser wird 5 km westlich von der Stadt aus 6 Quellen entnommen, welche nordöstlich von der Ortschaft B r u n n liegen und eine Ergiebigkeit von 720 bis 1380 Minutenlitern haben. Im Quellengebiete wird es durch Rohrleitungen von 60 mm, 70 mm und 80 mm Durchmesser in einen Hauptsammler zusammengeführt und fliesst von hier mit natürlichem Gefälle einem zweitheiligen Hochreservoire von 400 cbm Inhalt zu. Dessen Wasserepiegel liegt 9,0 m tiefer als der des Hauptsammlers und 58,0 m über dem am tiefsten und 23,5 m über dem am höchsten gelegenen Hydranten. Die Stadt liegt mit ihrer Mitte von dem Reservoire ca. 2,8 km entfernt und das Reservoir liegt nordöstlich von Oberw e i s s e n b a c h zwischen dem Quellengebiete und der Stadt. Die Zuleitung zu dem Reservoire hat 175 mm Durchmesser und ist für 14,5 Sec.-Lit. Durchfluss berechnet. Dag Stadtrohrnetz hat ca. 9300 m Länge von Rohren von 200 mm, 100 mm und 80 mm Durchmesser. Die gesammte Länge der Leitungen beträgt 14500 lfd. m. Es sind damit 54 Schieber und 87 Unterflurhydranten verbunden. Vorläufig ist von der Aufstellung öffentlicher Brunnen Abstand genommen, wenngleich beabsichtigt wird, später einige Zierbrunnen aufzustellen. Zur Zeit sind 375 Anschlussleitungen mit Wassermessern in Benutzung. Dafür sind bis Ende 1898 im Ganzen 400 Messer von L u x , Ludwigshafen, geliefert, welche folgende Dimensionen haben: Durchmesser mm Stückzahl
15 20 25 30 40 351 35 10 3 1
Die Wasserabgabe erfolgt ausschliesslich durch Messer. Die jahrliche Minimaliahlung betragt M. 9, wofür bis zu 100 cbm Wasser zu entnehmen sind. Bei Mehrverbrauch ist bis jährlich 500 cbm 8 Pf., bis 800 cbm 7 Pf. und darüber 6 Pf. pro cbm zu zahlen.
100.1. Seblitz. (E. 1813, W. 224 mit je 8,1 B.) Für den Markt S e b l i t z wurde nach dem Projecte des T. B. f. W. im Jahre 1889 der Bau einer Wasserversorgungsanlage in Angriff genommen, durch welche 5 öffentliche Brunnen mittels einer Gravitationsleitung aus einer südöstlich und in 1,5 km Entfernung vom Orte gelegenen Quelle gespeist wurden. Privatrechtliche Schwierigkeiten verzögerten die Fassung der Quelle bis zum Herbst 1895. Es ist dann statt des provisorischen, hölzernen Sammelschachtes 6,0 m höher eine Sickerungsanlage mit 2 Einsteigeschächten und mit einem Sammelschachte von 10 cbm Inhalt hergestellt, der 13,0 m über dem tiefsten und 1,5 m über dem höchsten Brunnen im Orte liegt. Die Ergiebigkeit der Fassung schwankt zwischen 80 bis 102 Minutenlitern. Die Gesammtlänge der Rohrleitungen von 90 bis zu 40 mm Durchmesser beträgt 2200 m. Es sind jetzt 6 öffentliche Brunnen in Benutzung, und 2 Häuser haben Anschlussleitungen erhalten. Die Baukosten haben M. 20429 im Ganzen oder M. 11,27 pro Einwohner betragen. 101. d. Siegritzberg. (E. 120, W. 16 mit je 7,5 B.) Die Wasserversorgung des Dorfes S i e g r i t z b e r g folgt durch die Aufsess-Gruppenversorgung.
er-
V. Regierungsbezirk Oberfranken.
102. k. Sparneck. (E. 1155, W. 142 mit je 8,1 B.) Im Jahre 1893 ist für den Markt S p a r n e c k eine Wasserversorgungsanlage nach dem Projecte des T. B. f. W. ausgeführt, welche M. 24450 im Ganzen oder M. 21,08 pro Einwohner gekostet hat. Die Rohrleitungen dafür hat die Firma J o o s s S ö h n e & Comp, in L a n d a u hergestellt Das Wasser wird aus 4 Quellen gewonnen, welche südöstlich vom Orte und ca. 1,5 km davon entfernt liegen. Durch eine Leitung von ca. 2500 m Länge und von 40 mm resp. 50 mm Durchmesser wird es mit natürlichem Gefälle einem Hochreservoire zugeführt, welches 60 cbm Inhalt hat und 65,0 m hoch über dem mittleren Ortsniveau liegt. Die Vertheilungs- und Strassenleitungen haben 80 mm Durchmesser und ca. 2300 m Länge. Mit letzteren sind 6 Hydranten und 7 öffentliche Ventilbrunnen verbunden. 23 Privatgrundstücke sind an die Leitungen angeschlossen. 103. o. Stadtsteinach.
(E. 1560, W. 235 mit je 6,6 B.)
Im Jahre 1887 ist für die Versorgung der Stadt S t a d t s t e i n a c h eine Gravitationsleitung nach dem Projecte des T B. f. W. hergestellt, welche M. 7288 im Ganzen oder M. 4,67 pro Kopf gekostet hat. Diese Leitung dient nur in dem unteren Theile der Stadt, dem sogenannten W ö h r , zur Speisung von 3 Brunnen, die auch als Ueberflurhydranten dienen und neben welchen ie ein grosser Trog aufgestellt ißt. Die Länge der Leitung beträgt 790 m. 104. p. Staffelstein. (E. 1673, W. 266 mit je 6,3 B.) Für die Stadt S t a f f e l s t e i n ist im Jahre 1890/91 nach dem Projecte des T. B. I. W. eine Wasserversorgungsanlage hergestellt, welche M. 64123 im Ganzen oder M. 32,22 pro Einwohner gekostet hat. Die Rohrlegungen dafür hat die Firma J o o s s S ö h n e & Comp, in L a n d a u ausgeführt. Das Wasser wird aus 6 Quellen gewonnen, welche am S t a f f e l b e r g e in der Formation des mittleren Dogger entspringen. Deren Wasser ist durch Rohre von 40 mm bis 70 mm Durchmesser in einem Sammelschachte zusammengeleitet und fliesst von hier mit natürlichem Gefälle in ein zweitheiliges Hochreservoir von 250 cbm Inhalt, welches ca. 1300 m vor der Stadt und 50,5 m hoch über deren höchstem Terrainpunkte liegt. Es sind 21 Hydranten und 12 öffentliche Brunnen in der Stadt aufgestellt. Private erhalten das Wasser nur durch Wassermesser. Es sind deren bis Ende 1898 238 Stück geliefert und zwar 158 Stück von C.. A. S p a n n e r , Wien, und 70 Stück von L u x , Ludwigshafen. Diese vertheilen sich nach der Grösse wie folgt : Durchmesser mm 13 15 20 25 30 Stückzahl . . . 148 71 7 8 4.
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T h i e r b a c h g r u n d e und sind durch einen Höhenrücken von einander getrennt. Das erstere Gebiet liegt südwestlich und ca. 2,5 km vom Orte entfernt und besteht aus 3 Quellen. Die R ö s t e l s t o l l e n q u e l l e und eine Nebenquelle derselben sind in einem gemeinschaftlichen Schachte gefasst, und das Wasser fliesst von hier durch eine 440 m lange Gussrohrleitung von 40 mm Durchmesser zu der Fassung der 15,3 m tiefer liegenden D r e c h s e l q u e l l e . In dem anderen Gebiete liegen die obere und die untere F i c h t e l b a c h q u e l l e , welche gleichfalls der Fassung zugeführt sind. Eine Leitung von 1540 m Länge führt von der D r e c h s e l q u e l l e und eine solche von 1780 m Länge von der u n t e r e n F i c h t e l b a c h q u e l l e — b e i d e von 100 mm Durchmesser — zu dem 1,4 m resp. 2,1 m tiefer gelegenen, zweitheiligen Hochreservoire auf der L a n g e n h ö h e , das ca. 1000 m westlich von der Mitte des Ortes entfernt ist. Von hier führt die Fallrohrleitung zu dem Strassenrohmetze, das 125 mm, 100 mm und 80 mm Durchmesser hat. Die sämmtlichen gusseisernen Leitungen haben ca. 6400 m Länge. Im Orte sind 6 öffentliche Ventilbrunnen und 12 öffentliche und 2 private Unterflurhydranten aufgestellt, deren höchster 17,0 m und deren tiefster 37,5 m unter dem Wasserspiegel des Hochreservoirs liegt. 40 Privatanschlüsse sind hergestellt, in welche Messer von 15 mm Durchmesser eingeschaltet sind, die L u x , Ludwigshafen, geliefert hat. Das k. Staatsärar hat die Hälfte der Baukosten für die öffentlichen Anlagen und 3/4 der Grunderwerbungskosten bezahlt und sich dafür die Hälfte des dem Hochreservoire zufliessenden Wassers unentgeltlich gesichert, um dieses Wasser für die Versorgung der zum k. Bade gehörigen Gebäude und Anstalten und für das dortige k. Forstamtsgebäude zu benutzen. Die Minimaltaxe für das Wasser beträgt im Jahre M. 8 für bis zu 25 cbm. Bei Mehrverbrauch sind 6 Pf. pro cbm zu bezahlen.
106. m. Stierberg. (E. 512.) Die Wasserversorgung der Gemeinde S t i e r b e r g wird demnächst durch die Tr ubach-GruppenVersorgung erfolgen.
107. p. Tannenwirthshaus. (E. 85, W. 12 mit je 6,1 B.) Für das Dorf T a n n e n w i r t h s h a u s ist im Jahre 1898 eine Wasserversorgungsanlage nach dem Projecte des T. B. f. W. durch die Firma Chr. H i l p e r t in N ü r n b e r g hergestellt, welche M. 4121 im Ganzen oder M. 49 pro Einwohner gekostet hat. Das Wasser wird aus 2 Quellen von zusammen 6 bis 18 Minutenlitern Lieferung gesammelt und durch eine 900 m lange Leitung mit natürlichem Gefälle einem Laufbrunnen im Dorfe zugeführt, dessen Auslauf 2,0 m tiefer als die untere der Quellen liegt.
108. q. Teuschnitz. (E. 1042, W. 170 mit je 6,1 B.) Für die Stadt T e u s c h n i t z ist im Jahre 1886 eine 105.1. Stehen. (E. 878, W. 131 mit je 6,1 B.) Wasserleitung nach dem Projecte des T. B. f. W. herFür die Wasserversorgung des Bades und des Ortes gestellt, welche M. 8509 im Ganzen oder M. 8,08 pro S t e h e n ist im Jahre 1898 nach dem Projecte des T. B. Einwohner gekostet hat. f. W. eine Anlage hergestellt, welche ausschliesslich der Das Wasser aus 3 Quellengebieten ist in einem Anschlussleitungen im Ganzen M. 43 434 oder pro Ein- Hauptsammler vereinigt und fliesst mit natürlichem wohner M. 49,47 gekostet hat. Die Rohrlegungen dafür Gefälle durch Leitungen von 1150 lfd. m Länge 4 Zapf hat die Firma P. B r o c h i e r in N ü r n b e r g ausgeführt. brunnen, welche auch als Ueberflurhydranten zu beDas Wasser wird aus 2 Quellengebieten gesammelt, nutzen sind, zu. Neben jedem derselben ist ein nach welche 120 bis 250 Minutenliter Ergiebigkeit haben. dem Monier-Systeme ausgeführter Trog von 5 cbm Inhalt Diese liegen im o b e r e n S e i f e n g r ü n d e und im o b e r e n aufgestellt.
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V. Regierungsbezirk Oberfranken.
109. r. Thiersheim. (E. 1178, W. 163 mit je 7,2 B.) Für den Markt T h i e r s h e i m ist im Jahre 1896 eine Wasserversorgungsanlage nach dem Projecte des T. B. f. W. hergestellt, die im Ganzen M. 21377 oder M. 18,15 pro Einwohner gekostet hat. Die Rohrleitungen sind von der Firma J o o s s S ö h n e & Comp, in L a n d a u ausgeführt. Das Wasser wird durch die neuen Fassungen von 7, bereits früher benutzten Quellen gewonnen und mit natürlichem Gefälle einem Hochreservoire von 60 cbm Inhalt zugeführt, dessen Wasserspiegel 16,0 m bis 32,0 m höher als das Ortsniveau liegt. Die Länge der Leitungen beträgt ca. 1900 m von 70 mm und 50 mm Durchmesser. Es sind 11 Hydranten nnd 11 Ventilbrunnen damit verbunden. 110. r. Thierstein. (E. 719, W. 140 mit je 5,1 ß.) Für den Markt T h i e r s t e i n ist nach dem Projecte des Ingenieurs W e i s s von der Firma G l a s s in MarktIi e d w i t z im Jahre 1893 eine GravitationsWasserleitung hergestellt, welche M. 5040 gekostet hat, was M. 7 pro Einwohner entspricht. Die Leitung hat 60 mm Durchmesser und wird aus einer 10,0 m hoch über T h i e r st ein und b e i B r a u n e r s g r ü n liegenden Quelle von 27 Minutenlitern Ergiebigkeit gespeist. Sie versorgt 5 öffentliche Brunnen im Orte. 111. g. Thonberg. (E. 189, W. 28 mit je 6,8 B.) Für das Dorf T h o n b e r g ist im Jahre 1893 nach dem Projecte des T. B. f. W. mit einem Kostenaufwande von M. 5844 im Ganzen oder M. 30,92 pro Einwohner eine Wasserleitung hergestellt, welche mit natürlichem Gefälle aus ca. 1200 m Entfernung das Wasser einer südlich vom Orte gelegenen Quelle zu einem öffentlichen Brunnen im Orte führt, neben welchem ein Trog von 5 cbm Inhalt aufgestellt ist. 112. e. Töpen. (E. 559, W. 90 mit je 6,2 B.) Für das Pfarrdorf T ö p e n ist im Jahre 1894 vom Ingenieur L ö f f l e r in F r e i b e r g i. S. nach dessen Projecte eine Wasserversorgungsanlage hergestellt, welche M. 11900 im Ganzen oder M. 21,29 pro Einwohner gekostet hat. Das Wasser wird aus den E r l i g s q u e l l e n , welche 12,0 m höher als der Ort liegen und 120 Minutenliter Ergiebigkeit haben, durch eine 282 m lange Sickerleitung aus gelochten Thonrohren von 150 mm Durchmesser gesammelt und durch eine Gravitationsleitung von 780 m Länge und 60 mm Durchmesser bis zum Orte geführt. Die Vertheilung findet hier durch 475 m Rohre von 60 mm und 335 m Rohre von 50 mm Durchmesser statt. Es sind 2 Hydranten, 7 Schieber und 6 öffentliche Laufbrunnen vorhanden. 2 Grundstücke haben Anschlussleitungen mittels Bleirohren. 113. h. Trebgast.
(E. 525, W. 76 mit je 7 B.)
Für die Wasserversorgung des Dorfes T r e b g a s t ist in dem Jahre 1897/98 nach dem Projecte des T. B. f. W. durch die Firma J o o s s S ö h n e & C o m p , in M ü n c h e n eine Anlage hergestellt, welche, einschliesslich M. 1783 für Anschlussleitungen, M. 20886 im Ganzen oder M. 39,78 pro Einwohner gekostet hat. Die Versorgung erfolgt in 2 Druckzonen aus 2 Hochreservoiren, von denen das für die obere Zone bestimmte
60 cbm Inhalt hat, während das für die untere Zone 52,0 m tiefer liegt und 20 cbm Inhalt hat. Letzteres wird durch eine Quelle, die unter der Kirche entspringt, gespeist. Für dasselbe ist ferner ein sich selbstständig regulirender Zufluss aus dem oberen Reservoire vorhanden. Bei Feuersgefahr wird das untere Reservoir nach Oeffnen eines Schiebers selbstthätig ausgeschaltet, und es steht dann auch die untere Zone unter dem Drucke des oberen Reservoirs, dessen Wasserspiegel 27,0 m über dem höchstund 70,0 m über dem niedrigstgelegenen Hydranten im Dorfe liegt. Das obere Reservoir wird aus 3 Quellen gespeist, welche schon früher für die Versorgung gedient haben und jetzt neu gefasst sind und deren Wasser ihm durch eine Zuleitung von 60 mm Durchmesser zufliesst. Die gesammte Länge der Leitungen beträgt ca. 1500 m ; sie bestehen aus Rohren von 40 mm, 50 mm, 80 mm und 100 mm Durchmesser. Es sind in der oberen Zone 3 Ventilbrunnen und 6 Hydranten und in der unteren Zone 5 Ventilbrunnen und 7 Hydranten, im Ganzen also 8 Ventilbrunnen und 13 Hydranten, aufgestellt. 30 Anwesen haben Anschlussleitungen, für welche Wassermesser, jedoch nicht obligatorisch, eingeführt sind. 114. o. Untersteinach. (E. 840, W. 120 mit je 7,0 B.) Die alte Quellwasserleitung des Pfarrdorfes U n t e r s t e i n a c h hat im Jahre 1890/91 eine Verbesserung erfahren, welche M. 22 470 im Ganzen oder M. 26,75 pro Einwohner gekostet hat. Die Quellen sind neu gefasst, und es ist ferner zu deren Ergänzung das Wasser eines Bergbaches, nachdem dasselbe eine dafür hergestellte Filteranlage passirt hat, dem Hochreservoire zugeführt. Letzteres hat 60 cbm Inhalt, und sein Wasserspiegel liegt ca. 25 m hoch über dem Versorgungsgebiete. Die Länge der Rohrleitungen beträgt im Ganzen 1900 m, und es sind 9 Hydranten und 7 öffentliche Brunnen damit verbunden. 115. d. Voigendorf. (E. 72, W. 13 mit je 5,5 B.) Die Wasserversorgung des Dorfes V o i g e n d o r f erfolgt durch die A n f s e s a - G r u p p e n Versorgung.
116. d. Yolkmannsreuth. (E. 64, W. 12 mit je 5,3 B.) Das Dorf V o l k m a n n s r e u t h wird seit dem Jahre 1894 durch ein Wasserwerk versorgt, welches die Firma J. A. H i l p e r t in N ü r n b e r g nach ihrem Projecte für M. 18000 im Ganzen oder M. 281,25 pro Einwohner ausgeführt hat. Das Wasser wird durch eine Maschinenanlage, die an der L e i n l e i t e r liegt, künstlich gehoben. Eine Jonval-Turbine von 0,6 m Durchmesser treibt direct eine liegende, zweicylindrige Pumpe an, welche 1,1 cbm Wasser pro Stunde auf 100,0 m Höhe in ein Reservoir von 2 cbm Inhalt fördert. Von diesem aus werden ein Hydrant und 2 öffentliche Brunnen, sowie eine Anschlussleitung gespeist. 117. e. Walkersbrunn. (E. 253, W. 40 mit je 6,3 B.) Nach dem Projecte der Firma J. A. H i l p e r t in N ü r n b e r g ist durch diese für das Pfarrdorf W a l k e r s b r u n n im Jahre 1890 eine Wasserversorgungsanlage ausgeführt, welche M. 10726 im Ganzen oder M. 42,40 pro Einwohner gekostet hat. Das Wasser wird aus dem ca. 1500 m vom Orte entfernt und 17,0m höher als dieser liegenden M a r t i n s -
V. Begierungsbezirk Oberfranken.
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b r u n n e n entnommen, welcher 90 Minutenliter liefert, und durch Rohre von 75 mm Durchmesser mit natürlichem Gefälle einem Hydranten und 8 öffentlichen Brunnen, sowie 3 Privatleitungen zugeführt.
Das Wasser einer Quelle wird mit natürlichem Gefälle einem Hochreservoire von 50 «bm Inhalt zugeführt und von hier durch eine Leitung von 560 m Länge zu einem Hydranten und zu 3 öffentlichen Brunnen geleitet.
118. a. Wattendorf. (E. 249, W. 40 mit je 6 B.)
124. p. Wildenstein. (E. 85, W. 15 mit je 6 B.) Für das Dorf W i l d e n s t e i n ist im Frühjahr 1898 ein Umbau einer alten Gravitationsleitung nach dem Projecte des T. B. f. W. durch die Firma Chr. H i l p e r t in N ü r n b e r g ausgeführt, wofür M. 2825 im Ganzen oder M. 34 pro Einwohner verausgabt sind. Die neu gefasste Quelle liefert 3 bis 4 Minutenliter und deren Wasser ist einem 24,0 m tiefer liegenden, neuen Laufbrunnen mit einem steinernen Troge durch eine ca. 300 m lange Leitung aus galvanisch verzinkten, schmiedeeisernen Rohren von 25 mm Durchmesser zugeführt. Für dessen Abwasser ist ein unterirdisches Reservoir von 12 cbm Inhalt für Löschzwecke aus Beton hergestellt.
Die Wasserversorgung des Pfarrdorfes W a t t e n d o r f erfolgt aus dem Theil b der W e i s m a i n - G r u p p e n v e r sorgung.
119. o. Wartenfels. (E. 409, W. 58 mit je 7,1 B.) Für den Markt W a r t e n f e l s ist im Jahre 1893 nach dem Projecte des T. B. f. W. eine Wasservereorgungsanlage hergestellt, welche M. 15652 im Ganzen oder M. 38,27 pro Einwohner gekostet hat. Die Rohrleitungen dafür hat der Ingenieur H o r l a c h e r in N ü r n b e r g verlegt. Das Wasser wird aus einem 1260 m vom Orte entfernt und 85,0 m höher als derselbe hegenden Quellengebiete im K a t z e n g r a b e n erschlossen, dessen Ergiebigkeit zwischen 28 bis 120 Minutenlitern schwankt. Aus einem Quellensammler fliesst das Wasser durch ein Rohr von 40 mm Durchmesser mit natürlichem Gefälle einem Hochreservoire von 30 cbm Inhalt zu, dessen Wasserspiegel 22,0 m bis 63,0 m hoch über den verschiedenen Punkten im Orte liegt. Die Rohre haben im Ganzen 1700 m Länge und die Straasenrohre haben 40 mm und 50 mm Durchmesser. 5 öffentliche Brunnen, welche zugleich als Ueberflurhydranten dienen, sind damit verbunden und 8 Anschlussleitungen sind in Benutzung. 120. i Weiden. (E. 220, W. 40 mit je 5,5 B.) Die Wasserversorgung des Kirchdorfes W e i d e n erfolgt durch den Theil a der W e i s m a i n - G r u p p e n v e r s o r g u n g .
121. b. Weidenberg. (E. 1580, W. 207 mit je 7,6 B.) Für den Markt W e i d e n b e r g ist im Jahre 1889/90 eine Wasserversorgungsanlage nach dem Projecte des T. B. f. W. ausgeführt, welche M. 14573 im Ganzen oder M. 9,22 pro Einwohner gekostet hat. Das Wasser wird der sogenannten S c h a f h o f q u e l l e entnommen und dem Orte mit natürlichem Gefälle zugeführt. Die Länge der Leitung bis zum oberen Markte beträgt 1700 m und von hier bis zum unteren Markte 400 m. Ausser einer Privatleitung sind 4 Hydranten und 4 öffentliche Brunnen mit der Leitung verbunden. 122. r. Weissenstatt. (E. 2456, W. 292 mit je 8,5 B.) Die Stadt W e i s s e n s t a t t hat das nöthige Wasser seit Jahren durch eine Gravitationsleitung, die aus verschiedenen Quellen gespeist wird, in stets genügender Menge erhalten. Im Jahre 1881 ist nach einem Projecte des T. B. f. W. ein Umbau der alten Sammelanlagen ausgeführt, und gleichzeitig sind 6 neue Quellen mit eingeleitet. Diese Anlagen haben M. 4898 im Ganzen oder M. 2 pro Einwohner gekostet. 123. h. Wernstein. (E. 176, W. 24 mit je 7,3 B.) Für das Dorf W e r n s t e i n ist von der Firma J. A. H i l p e r t in N ü r n b e r g nach deren Projecte im Jahre 1893 eine Wasserversorgungsanlage ausgeführt, welche M. 6500 oder M. 36,39 pro Einwohner gekostet hat.
125. h. Wirsberg. (E. 766, W. 124 mit je 6,2 B.) Für den Markt W i r s b e r g ist im Jahre 1890 nach dem Projecte des T. B. f. W. eine Wasserversorgungsanlage hergestellt, welche M. 14328 im Ganzen oder M. 18,71 pro Einwohner gekostet hat. Das Wasser wird aus Quellen gewonnen, welche zwischen N e u f a n g und W i r s b e r g entspringen und in einem Hauptsammler von 7,5 cbm Inhalt zusammengeleitet sind. Von hier fliesst es mit natürlichem Gefälle direct den Versorgungspunkten im Orte zu. Die Länge der Leitungen beträgt ca. 1400 m, und es sind 2 Hydranten, 3 Ventilbrunnen und 2 ständig laufende Brunnen damit verbunden. 126. a. Wölkendorf. (E. 200.) Das Dorf W ö l k e n d o r f wird durch den Theil C der W e i s m a i n - G r u p p e n v e r s o r g u n g mit Wasser versorgt.
127. i. Wohnsig. (E. 124, W. 24 mit je 5,2 B.) Für das Dorf W o h n s i g ist im Jahre 1888 nach dem Projecte des Districtstechnikers G r ä b n e r in L i c h t e n f e l s und der Firma J. A. H i l p e r t in N ü r n b e r g durch letztere eine hydraulische Widaeranlage zur Wasserversorgung hergestellt, welche von einer Quelle im K r a s s a c h t h a l e gespeist wird und 0,48 cbm Wasser pro Stunde auf 135 m Höhe fördert. Die Anlage hat M. 4264 im Ganzen oder M. 34,39 pro Einwohner gekostet. 128. a. Wotzendorf. (E. 109, W. 18 mit je 6 B.) Die Wasserversorgung des Dorfes W o t z e n d o r f erfolgt aus dem Theile • der W e i s m a i n - G r u p p e n Versorgung.
129. d. Wüstenstein. (E. 244, W. 46 mit je 5,3 B.) Die Wasserversorgung des Dorfes W Q ' s t e n s t e i n erfolgt durch die Aufsess-GruppenVersorgung.
130. i. Wunkendorf. (E. 181, W. 32 mit je 5,7 B.) Für das Dorf W u n k e n d o r f ist im Jahre 1888 durch die Firma J. A. H i l p e r t in N ü r n b e r g nach deren Projecte eine hydraulische Widderanlage zur Wasserversorgung eingerichtet, welche M. 5260 gekostet hat. Damit werden pro Stunde 0,43 cbm Wasser gefördert und einem öffentlichen Laufbrunnen, sowie einem Pumpenbrannen im oberen Theile des Ortes zugeführt.
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Y. Regierungsbezirk Oberfranken.
einer Wasserversorgungsanlage begonnen, welche auf M. 29 500 im Ganzen oder M. 200 pro Einwohner verFür die Waeserversorgung der Stadt W u n s i e d e l anschlagt ist. ist nach dem Projecte des T. B. f. W. im Jahre 1897/98 Von dem Dorfe ist für diesen Zweck eine vorhandene eine Wasserversorgungsanlage ausgeführt, welche, ein- Turbine sammt Wasserkraft zum Preise von M. 10 000 einschliesslich M. 45216 für Anschlussleitungen, M. 196714 schliesslich des Maschinenhauses käuflich erworben. Die im Ganzen oder M. 43,80 pro Einwohner gekostet hat. Turbine hat 40 bis 60 Sec.-Lit. Aufschlagwasser von 4,75 m Die Arbeiten sind mit Ausschluss der in Regie ausge- Nutzgefälle, und sie soll eine Zwillings-Plungerpumpe beführten Quellenfassungen von dem Civilingenieur Ed. treiben, welche 1,2 bis 1,9 cbm Wasser pro Stunde auf K ö l w e l in Z w e i b r ü c k e n hergestellt. 192,0 m Höhe durch eine 3250 m lange Druckleitung von Das Wasser wird aus 7 Quellenfassungen gesammelt, 40 mm Durchmesser in ein Hochreservoir fördern wird, welche eine Ergiebigkeit von 406 bis 1314 Minutenlitern das 60 cbm Inhalt erhält. haben. Diese liegen südlich von der Stadt und 4,5 km Als Vertheilungsleitungen werden 300 lfd. m von davon entfernt auf städtischem Eigenthume am Ostab- 100 mm und 170 lfd. m von 80 mm Durchmesser verhange der L o u i s e n b u r g . Von den Quellen liegt die legt werden. Damit werden 3 Hydranten, welche jedoch höchste 189,5 m und die tiefste 99,3 m über dem Pflaster nur als Zubringer für die Druckspritzen benutzt werden beim Rathhause der Stadt. Die Fassung dieser tiefsten j können, 3 öffentliche Ventilbrunnen und ca. 7 HausQuelle bildet zugleich den Hauptsammler für alle übrigen, i leitungen verbunden werden. deren Wasser durch Leitungen von 40 mm bis 125 mm Durchmesser hier zusammeniliesst. Von dem Sammler führt eine 2550 m lange Leitung, welche aus Rohren von 100 mm und 125 mm DurchAnhang. messer besteht und die für eine Lieferung von 696 Mi134. Aufsess-Gruppenversorgung. (E. 1220.) nutenlitern berechnet ist, zu dem 46,0 m tiefer als der Sammler liegenden Hochreservoire, das zweitheilig und Die Wasserversorgung der 10 Orte: aus Stampfbeton hergestellt ist und 400 cbm Inhalt hat. B r e i t e n l e s a u mit 223 Einwohnern, Es liegt am Nordwestabhange des K a t h a r i n e n b e r g e s Siegritzberg * 120 » und ca. 600 m östlich von der Stadtmitte entfernt. UnRauhenberg » 40 » mittelbar vor dem Reservoire zweigt von der Zuleitung Zochenreuth » 127 » ein Rohr von 80 mm Durchmesser und 330 m Länge zu Hubenberg » 168 » einem bereits von einer alten Versorgung früher auf Schönhaid » 12 > diesem Berge vorhanden gewesenen Hochreservoire ab, Seelig » 111 » welches 40 cbm Inhalt hat und 36,0 m hoch über dem W ü s t e n s t e i n » 244 » neuen Reservoire liegt. G ö s s m a n n s b e r g » 103 » Von dem alten Reservoire werden durch eine alte und V o i g e n d o r f » 72 » Leitung 2 Laufbrunnen und 2 Springbrunnen in den also mit im Ganzen 1220 Einwohner in 196 Wohnstädtischen Anlagen am Nordwestabhange des Berges gespeist. Die Fallrohrleitung vom neuen Reservoire hat gebäuden erfolgt 6eit dem Jahre 1892 durch eine ge200 mm Durchmesser, und es schliessen sich innerhalb meinschaftliche Gruppenversorgung, welche nach dem der Stadt daran Leitungen von 150 mm bis 80 mm Durch- Projecte des T. B. f. W. ausgeführt ist. Die gesammten Anlagekosten dafür haben M. 110343 messer an. Sämmtliche Gussrohrleitungen haben zusammen eine Länge von ca. 13700 m. Mit den Leitungen oder M. 90,45 pro Einwohner betragen. Die maschisind 95 Schieber, sowie 96 öffentliche und 5 private Unter- nellen Anlagen hat die A u g s b u r g e r M a s c h i n e n flurhydranten verbunden, welche unter einem Drucke von f a b r i k in A u g s b u r g geliefert, und die Rohrlei38,0 m bis 61,0 m stehen. Oeffentliche Brunnen sind, tungen hat der Ingenieur H o r l a c h e r in N ü r n b e r g ausser den bereits früher auf dem Friedhofe vorhanden verlegt. Die Versorgung erfolgt durch künstliche Hebung gewesenen, nicht aufgestellt. 430 Anschlussleitungen mit WassermesBern und von diesen 4 für Wassermotoren, mittels der Wasserkraft des Auf s e s s b a c h e s . Das dissind in Benutzung. Es sind bis Ende 1898 im Ganzen ponible Aufschlagwasser beträgt 900 Sec.-Lit. bei 1,2 m 461 Wassermesser von L u x , Ludwigshafen, geliefert, Gefälle und ist durch eine Jonval-Turbine von 10 PS. welche sich aus folgenden Dimensionen zusammensetzen: nutzbar gemacht. Von dieser werden 3 verschiedene Pumpenpaare, deren jedes aus ie 2 einfachwirkenden Durchmesser mm 15 20 25 30 40 50 Wandpumpen mit Plungern besteht, durch RiemenüberStückzahl . . . 4 1 0 20 15 10 5 1. tragung angetrieben. Für die Wasserabgabe beträgt die jährliche Grandtaxe Jedes Pumpenpaar hat eine ca. 140 m lange SaugeM. 12 für bis zu 100 cbm Abgabe; darüber hinaus ist pro leitung, die zu der für die Versorgung hergestellten cbm zu zahlen: 10 Pf von 101 bis 400 cbm, 8 Pf. von 401 Quellenfassung im Aufsessthale führt, und eine Druckbis 800 cbm und 7 Pf. von 801 bis 1000 cbm. Bei noch grösserem Consum wird der Preis speciell vereinbart. Der leitung, welche direct an die einzelnen Ortsbrunnen in den verschiedenen Versorgungsgruppen anschliesst. Es sind Preis fQr Motorenwasser ist bedeutend geringer. im Ganzen ca. 16 000 lfd. m Druckleitungen und 13 öffentliche Brunnen vorhanden, von denen vor 9 je ein Trog 132. d. Zochenreuth. (E. 127, W. 19 mit je 6,7 B.) von 5 cbm Inhalt aufgestellt ist. Die Wasserabgabe an Die Wasserversorgung des Dorfes Z o c h e n r e u t h er- Private erfolgt nach dem Aichsysteme. Das Pumpwerk für R a u h e n b e r g liefert pro folgt durch die A u f s e s s - G r u p p e n Versorgung. Stunde 0,48 cbm auf 80,0 m Höhe, das für W ü s t e n s t e i n , G ö s s m a n n s b e r g und V o i g e n d o r f 3,78 cbm 133. i. Zultenberg. (E. 147, W. 30 mit je 3,9 B.) auf 102,0 m Höhe und das für die übrigen Orte 6,48 cbm Für das Dorf Z u l t e n b e r g ist nach dem Projecte auf 137,0 m Höhe, vorausgesetzt dass das Aufschlagdes T. B. f. W. im Frühjahr 1899 mit der Herstellung wasser voll vorhanden ist. 131. r. Wunsiedel. (E. 4492, W. 444 mit je 10 B.)
V. Regierungsbezirk Oberfranken.
135. Gruppenversorgung Gräfenhäusling. (E. 459.) Für die 3 Dörfer: G r a f e n h ä u s l i n g mit 186 Einwohnern, Schedderndorf » 183 » und R o s s d o r f » 9 0 » also im Ganzen für 459 Einwohner in 79 Wohngebäuden, ißt im Jahre 1896 eine gemeinschaftliche Wasserversorgungsanlage nach dem Projecte des T. B. f. W. ausgeführt worden, welche M. 54210 im Ganzen oder M. 118 pro Einwohner gekostet hat. Die maschinellen Anlagen dafür hat die A u g s h u r g e r M a s c h i n e n f a b r i k in A u g s b u r g geliefert, und die Rohrleitungen hat die Firma J o o s s S ö h n e & Comp, in M ü n c h e n verlegt. Das Wasser wird durch eine Pumpe von 2,7 cbm Leistungsfähigkeit pro Stunde auf 139,15 m Höhe gehoben. Diese wird direct durch eine Girard-Turbine mit horizontaler Achse und mit partieller Beaufschlagung angetrieben. Für die Turbine sind 13,62 Sec.-Lit. von 20,0 m Gefälle als Aufschlagwasser vorhanden. Dieses Wasser wird gemeinschaftlich mit dem Förderwasser aus einer Quelle entnommen und durch eine ca. 700 m lange Leitung von 175 mm Durchmesser zur Pumpstation geführt. Das geförderte Wasser wird durch eine ca. 2900 m lange Druckleitung zu einem Hochreservoire von 60 cbm Inhalt geleitet und gelangt von hier durch Rohre von ca. 4200 m Länge von 100 mm und 80 mm Durchmesser zur Vertheilung. Es werden damit 13 Hydranten und 4 öSentliche Ventilbrunnen versorgt. Der Wasserspiegel des Hochreservoirs liegt ca. 20,0 m hoch über G r ä f e n h ä u s l i n g und ca. 60,0 m hoch über S c h e d derndorf.
138. Weismain-Gruppenversorgung.
127 (E. 1954.)
Die W e i s m a i n - G r u p p e n v e r s o r g u n g besteht aus 3 verschiedenen Theilen, welche zu verschiedenen Zeiten nach den Projecten des Districtetechnikers G r ä b n e r in L i c h t e n f e l s und zwar von diesem in Verbindung mit der Firma J. A. H i l p e r t in N ü r n b e r g ausgeführt sind. Von letzterer Firma sind auch die für die verschiedenen Theile erforderlichen, maschinellen Anlagen geliefert. Der erste Theil a ist im Jahre 1888 in Betrieb gekommen. Er dient für die Versorgung der 6 Orte: Weiden mit 228 Einwohnern, M o d s c h i e d e l » 220 » Fesselsdorf > 107 » Buckendorf » 146 » Wotzendorf » 109 » und F e u l e r s d o r f » 144 » also im Ganzen für 955 Einwohner in 159 Wohngebäuden. Der zweite Theil b ist im Jahre 1889 in Betrieb gekommen. Er dient für die Versorgung der 3 Orte: B o g e n d o r f mit 211 Einwohnern, M ö h r e n h ü l l » 95 » und W a t t e n d o r f > 249 » also im Ganzen für 555 Einwohner in 84 Wohngebäuden. Der dritte Theil c endlich ist im Jahre 1893 in Betrieb gekommen und dient für die 3 Orte: K l e i n z i e g e n f e l d mit H ü h n e r b e r g mit 108 Einw., Wölkendorf » 200 » Pfaffendorf » 136 » also im Ganzen für 444 Einwohner in 67 Wohngebäuden. Die gesammte Gruppenversorgung erstreckt sich demnach jetzt auf 12 Orte mit 1954 Einwohnern in 310 Wohngebäuden oder durchschnittlich 6,3 Einwohner in einem Wohngebäude. 136. Gruppenversorgung Hohenschwärz. (E. 270.) Die Anlagekosten haben für den Theil a im Jahre Die 3 Orte: 1888 im Ganzen M. 60 370 oder pro Einwohner M. 63,21 H o h e n s c h w ä r z mit 194 Einwohnern, betragen. Höflas » 69 » Für den Theil b betrugen sie im Jahre 1889 im und D ö r n h o f » 7 » oder im Ganzen mit 270 Einwohnern in 43 Wohngebäuden, Ganzen M. 36000 oder pro Einwohner M. 64,87. Für den Theil c beliefen sie sich im Jahre 1893 erhalten das Wasser durch eine gemeinschaftliche Versorgungsanlage, welche im Jahre 1894 von der Firma im Ganzen auf M. 29000 oder auf M. 65,31 pro EinJ. A. H i l p e r t in N ü r n b e r g nach ihrem Projecte aus- wohner. Die Anlagekosten für alle 12 Orte betragen demgeführt ist. nach im Ganzen M. 125 370 oder durchschnittlich pro Eine Jonval-Turbine mit partieller Beaufschlagung Einwohner M. 64,15. mit 120 Sec.-Lit. Aufschlagwasser von 2,0 m Gefälle I Ein jeder der einzelnen 3 Theile der Gruppenverbetreibt eine Zwillingspumpe, welche pro Stunde 0,25 cbm sorgung besteht aus einer in sich abgeschlossenen, selbstWasser auf 120,0 m Höne in ein Hochreservoir von ständigen Anlage, nämlich aus einem Wasserhebewerke, 50 cbm Inhalt fördert. aus einem Hochreservoire und aus den getrennten DruckDie Länge der gesammten Rohrleitungen beträgt und Vertheilungsleitungen. Die Pumpen für das Hebeca. 2420 m, und es sind damit 5 Hydranten und 6 öffent- werk entnehmen das Wasser einer Tiefquelle. Sie werden liche Brunnen verbunden. 16 Grundstücke haben An- durch Jonval-Turbinen angetrieben, welche das Aufschlagschlussleitungen erhalten. wasser aus dem W e i s m a i n erhalten. Die 3 HochreserDer Wasserzins wird nach Verhttltniss der Staatssteuer voire sind gemauert und überwölbt. Die Vertheilungsbestimmt. leitungen für die einzelnen Orte gehen zum Theil von diesen Reservoiren ab; zum Theil sind sie aber auch direct an die zu diesen führenden Druckleitungen ange137. Trubach-Gruppenversorgung. (E. 1840.) schlossen. Für die Wasserversorgung der 6 Orte: B e t z e n Die für den Theil a aufgestellte Turbine hat ein stein, Kappel, H iltpoltstein, O t t e n b e r g , Aufschlagwasserquantum von 377 Sec.-Lit. von 1,0 m S t i e r b e r g und P l e c h ist im Jahre 1896 von dem Gefälle. Sie betreibt 2 einfachwirkende Plungerpumpen. T. B. f. W. das Project zu einer gemeinsamen Anlage Diese liefern bei 24 Hüben pro Minute in der Stunde aufgestellt. Das Wasser soll im T r u b a c h t h a l e er- 2,25 bis 3,0 cbm Wasser und fördern dasselbe durch eine schlossen und durch ein Pumpwerk künstlich gehoben Druckleitung von 70 mm Durchmesser in ein hinter werden, das durch einen neu zu beschaffenden Wasser- W e i d e n und 2800m von der Quelle entfernt gelegenes motor betrieben werden wird. Ueber dia Ausführung Hochreservoir auf 135,0 m Höhe über der Quelle, soweit es fehlen nähere Mittheilungen. nicht vorher aus der Druckleitung direct entnommen wird.
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VI. Regierungsbezirk Mittelfranken.
Für den Theil b hat die Turbine ca. 150 Sec.-Lit. Aufschlagwasser. Sie betreibt direct eine Pumpe, welche eine stündliche Lieferung von 1,5 cbm hat und das Wasser in ein Hochreservoir fördert, welches bei Möhr e n h ü l l liegt. Die für den Theil c aufgestellte Turbine hat 400 mm Durchmesser, und es sind dafür 50 Sec.-Lit. Aufschlagwasser von 2,0 m Gefälle vorhanden. Die Turbine betreibt eine liegende, zweicylindrige Plungerpumpe, welche einen Hub von 0,2 m hat. Diese fördert bei 25 Hüben pro Minute pro Stunde 1,5 cbm Wasser auf 88,3 m Höhe bei einem Arbeitsdrucke von 100,0 m in ein Hochreservoir, das auf der W ö l k e n d o r f e r H ö h e liegt, durch eine Druckleitung von 2650 m Länge. Für die Versorgung des Theiles a haben die Vertheilungsleitungen 50 mm bis 25 mm Durchmesser und eine gesammte Länge von 7900 lfd. m, so dass die Länge 8ämmtlicher Leitungen für diesen Theil ca. 10 700 m beträgt. Die Vertheilungsleitungen für W e i d e n und M o d s c h i e d e l zweigen direct von der Druckleitung ab, während F e s s e l s d o r f , B u c k e n d o r f , W o t z e n d o r f und F e u l e r s d o r f aus dem Hochreservoire hinter Weid e n versorgt werden. Bei dem Theile c werden das Schloss und die oberen Häuser von K l e i n z i e g e n f e l d , sowie die Anwesen auf dem H ü h n e r b e r g e durch direct an die Druckleitung angeschlossene Vertheilungsleitungen versorgt, während für die Dörfer W ö l k e n d o r f und P f a f f e n d o r f das Wasser aus dem Hochreservoire entnommen wird. Die Länge der für den Theil c im Ganzen verlegten VertheilungBrohre beträgt ca. 4400 lfd. m, und diese haben Durchmesser von 55 mm und 32 mm. In den 6 Orten des Theiles a sind 10 öffentliche Brunnen aufgestellt. Für die Orte des Theiles c sind 7 öffentliche Brunnen aufgestellt und zwar 3 in K l e i n z i e g e n f e l d und je 2 in W ö l k e n d o r f und P f a f f e n d o r f . Ueber die Zahl der Brunnen für den Theil b liegen Angaben nicht vor. Für die gesammte Gruppenversorgung sind im Tage ca. 140 cbm Wasser zur Verfügung, und es sind im Ganzen ca. 19000 lfd. m Rohre für dessen Leitung verlegt.
VI. Regierungsbezirk Mittelfranken. a) Ansbach 4 (Rügland 29). — b) Dinkelsbühl. — e) Eichstädt 8. — d) Erlangen 9. - e) Feuchtwangen 10. — I) Fürth 11 (Langenzenn 19). — g) Günzenhausen (Meinheim 23, Spillberg 33). — h) Herabruck 14 (Hohenstein 16, Kersbach 17, Kreuzbühl 18, Lauf 20, Neunkirchen 25, Schupf 30, Stöppach 34, Trenf 35). - I) Hilpoltstein 15 (Heideck 13, Meckenhausen 22). — k) Neustadt a. A. 26 (Neuhoff a. Z. 24). — 1) Nürnberg 1 (Altdorf 3). — m) Rothenburg a. T. 28. — • ) Rheinfeld (Markteinersheim 22). — o) Schwabach 31 (Altenberg 2, Roth a. S. 27, Spalt 32, Wendelstein 38). — p) Uffenheim 36 (Bargbernheim 6, Windelheim 39). — q) Weissenburg a. S. 37.
l . d . Regierungshauptstadt Nürnberg. W. 8850 mit je 18,3 B.)
(E. 162380
a) Wasserversorgung der alten Stadt. Die Anlage von Schöpfbrunnen zur Wasserversorgung war in der alten Stadt N ü r n b e r g durch den ziemlich hohen Grundwasserstand und den körnigen Qnarzsand, welcher den grösseren Theil des städtischen Untergrundes bildet, an allen Stellen leicht zu bewirken. Weil aber bei dem gänzlichen Mangel einer Kanalisation alle städtischen Abwässer direct in den Boden versickerten, so 16t das Grundwasser und damit das Brunnenwasser an manchen Stellen gewiss schon früh stark verunreinigt gewesen. Es hat sich dalier bei den Stadtbewohnern auch schon vor Jahrhundei-ten ein reges Bedürfniss nach einer besseren und reichlicheren Wasserversorgung, als sie die Brunnen boten, entwickelt. Schon im Jahre 136 L wurden daher südöstlich von der alten Stadt und 2 km davon entfernt bei St. P e t e r und G l a i s h a m m e r für das vom R e i c h s w a l d e herkommende Grundwasser Brunnenstuben hergestellt, und Leitungen aus hölzernen Rohren führten dieses Wasser mit natürlichem Gefälle einzelnen öffentlichen Brunnen in der Stadt zu. Der grösste Theil des hier gewonnenen Wassers diente freilich für einzelne Anstalten und für Privatbesitzungen. Für die stündliche Abgabe eines N ü r n b e r g e r E i m e r s (64 Liter) musste damals im Jahre M. 230 gezahlt werden, was einem Preise von 35 Pf. pro cbm Wasser entspricht, und ausserdem hatte der Käufer eines solchen sog. » R e c h t s w a s s e r s « noch die bedeutenden Kosten für die Anlage und die Unterhaltung der meistens sehr langen Zuleitung zu tragen. Die S c h ö n b r u n n e n l e i t u n g , die S c h ü t t w a s s e r l e i t u n g und die L e i t u n g zu St. P e t e r , die heute noch bestehen, stammen sämmtlich aus dem 14. Jahrhundert, wenn auch deren früher hölzernen Zuleitungen später durch eiserne Rohre ersetzt sind. Die Wasserlieferung durch diese Leitungen beträgt heute noch zusammen ca. 660 Minutenliter. Durch sie werden zur Zeit 8 öffentliche Brunnen gespeist, und ihr Wasser dient ferner noch für die Versorgung von 66 Privatgrundstücken. Weil die tiefe Lage dieser damals für die Stadt überall erreichbaren Quellen deren Wasser nur den tiefgelegenen Theilen der Stadt zuleiten liess, wo es übrigens auch nur in der Strassenhöhe und in den unteren Hausräumen zum Ausflusse gelangen konnte, so war der Wunsch, auch die oberen Stockwerke mit Wasser zu versorgen, ein sehr erklärlicher. Weil nun in der Nähe der Stadt keine Quellen vorhanden waren, die für eine solche
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Versorgung hoch genug gelegen hätten, so entschloss man eich schon frühzeitig zur Anlage von sogenannten » W a s s e r k ü n s t e n « , nämlich von durch Wasserkräfte betriebenen Pumpwerken. Die erste von diesen Wasserkünsten, welche bereits im Jahre 1483 in Betrieb gekommen ist, war das B l a u s t e r n w e r k , das in der Nähe des damaligen Sternthores lag. Die Brunnenstube dafür war in den Stadtgraben selbst verlegt, und die Betriebskraft für die 6 hier aufgestellten Pumpen lieferte der F i s c h b a c h . Diese Kunst förderte 8 cbm Wasser pro Stünde in 2 Reservoire, die in einem der Mauerthürme der Stadt aufgestellt waren. Ein zweites Pumpwerk, das auch durch die Wasserkraft des F i s c h b a c n e s getrieben wurde, ist im Jahre 1619 in der A l m o s e n m ü h l e erbaut und lieferte 3 cbm Wasser pro Stunde. Diese beiden Werke existiren heute nicht mehr. Dagegen haben 2 andere, gleichfalls in jener Zeit erbaute Wasserkünste sich bis zur Jetztzeit erhalten. Das eine davon ist das Pumpwerk an der G r o s s w e i d e m ü h l e , welches mit 3 Pumpen, die je 5 cbm Wasser pro Stunde lieferten, ausgestattet ist. Im Jahre 1875 ist für die Speisung dieses Pumpwerkes ein artesischer Brunnen hergestellt, weil die bislang benutzten Grundwasserbrunnen sich damals stark verunreinigt zeigten. Die andere Wasserkunst ist das im Jahre 1687 erbaute N ä g e l e i n s w e r k . Es besteht aus einem von der P e g n i t z getriebenen, unterschlächtigen Wasserrade von 5,0 m Durchmesser und 0,76 m Breite, welches eine Leistung von 6 PS. hat. Dieses betreibt durch Räderübersetzung 4 einfach wirkende Pumpen mit Liderkolben, welche 175 mm Durchmesser und 0,29 m Hub haben. Die Pumpen fördern bei 8 bis 11 Doppelhüben pro Minute bis zu 20 cbm Wasser pro Stunde bei 35,0 m Arbeitshöhe aus 2 Brunnen, die in ca. 20 m Entfernung von der P e g n i t z mit durchlässigen Wänden abgeteuft sind. Das Wasser wird von den Pumpen in ein 29,0 m hoch in einem Thurme aufgestelltes Reservoir gedrückt, aus dem es dann durch eine besondere Rohrleitung zur Abgabe gelangt. Mit diesen alten Wasserwerken hat die Stadt sich bis zur Mitte dieses Jahrhunderts beholfen. Durch das Aufblühen von Handel und Gewerbe und durch die Zunahme der Bevölkerung entstand aber das dringende Bedürfniss nach einer immer reichlicheren Versorgung, und in den folgenden Jahrzehnten sind daher 3 neue Wasserkünste entstanden, welche bis zur Eröffnung der U r s p r u n g s v e r s o r g u n g gemeinschaftlich mit dem N ä g e l e i n s w e r k e die Stadt mit stündlich 192 cbm Wasser versorgt haben. b) Neuere W a s s e r k ü n s t e . Von diesen 3 neuen Wasserkünsten wurde zuerst die S c h w a b e n m ü h l e im Jahre 1856 und dann im Jahre 1865 das T u l l e n a u e r W a s s e r w e r k erbaut. Das Project für beide hat der damalige Stadtbaurath S o l g e r ebenso wie das erste Project für das dritte Werk, die W a s s e r k u n s t W ö h r d , welche im Jahre 1872 erbaut ist, ausgearbeitet. Bis zum Jahre 1867 pumpten die beiden erstgenannten Werke das Wasser in das Vertheilungsnetz zur directen Abgabe, und erst damals ist das Hocnreservoir auf dem B u r g b e r g e erbaut. Dasselbe ist in den Felsen eingesprengt, ausgemauert und überwölbt. Es misst im Lichten 28 m X 27 m in der lichten Grundfläche und hat bei 2,6 m Wasserhöhe einen Inhalt von 1815 cbm. Sein Q r a h n , Wasserversorgung.
Bd.n.
Wasserspiegel liegt 38,0 m hoch über den Schöpfstellen der Pumpwerke, und es ist sowohl für den Ausgleich der Pumpenarbeit, als auch dafür bestimmt, dass bei Brandfällen stets Wasser zur Verfügung steht. Mit dem Vertheilungsnetze der beiden älteren Künste ist es direct verbunden, während von der Wasserkunst W ö h r d eine besondere Druckleitung direct zu dem Reservoire führt. 1. SchwabeiMÜhle. Die S c h w a b e n m ü h l e lag ursprünglich auf einer Insel mitten in der P e g n i t z . Weil durch diese Insel aber zum Schaden des tiefgelegenen Stadttheiles dem Hochwasser der freie Abfluss genommen wurde, so kaufte die Stadt die Mühle an, trug sie ab und errichtete an dem linken Ufer der P e g n i t z die jetzige Kunst in der Kaiserstrasse. Deren Wasserkraft wird hier durch 2 unterschlächtige Wasserräder von 5,4 m Durchmesser und 2,34 m Breite mit einer Leistung von zusammen 25 PS. nutzbar gemacht. Ausser zum Betriebe eines Pumpwerkes dienen die Räder noch zur Abgabe von Betriebskraft an Gewerbetreibende. Hierfür sind in einem 4 stöckigen Gebäude Werkstellen mit von den Wasserrädern angetriebenen Transmissionen hergestellt, welche vermiethet werden. Das Pumpwerk wird gleichfalls durch Räderübersetzung von den Wasserrädern angetrieben. Es besteht aus 2 liegenden, doppeltwirkenden Pumpen mit Liderkolben von 225 mm Durchmesser und 0,8 m Hub, welche gusseiserne Ringventile mit Kautschuckdichtung haben. Die Pumpen machen 4 bis 5 Doppelhübe pro Minute und liefern 36 cbm Wasser pro Stunde bei einem Arbeitsdrucke von 47,5 m bis 40,0 m und zwar direct in das städtische Rohrnetz, in dem der Druck zwischen 35,0 m und 40,0 m schwankt. Anfangs entnahm das Pumpwerk das Wasser aus 3 Grundbrunnen im M o h r e n t n o r g r a b e n und aus einem vierten solchen Brunnen im Kunstgebäude selbst. Im Jahre 1873 sind die ersteren Brunnen wegen der starken Verunreinigung ihres Wassers aufgegeben. Als Ersatz ist damals im Gebäude selbst ein artesischer Brunnen von 79,5 m Tiefe angelegt. Ferner ist ein alter, im Flusse liegender, artesischer Brunnen, welcher früher Leinwasser für die Wasserräder lieferte, für das Pumpwerk mit in Benutzung genommen. Nach der Einführung der U r s p r u n g s l e i t u n g wurde im Jahre 1885 das Pumpwerk ausser Betrieb getrieb gestellt. Im Jahre 1892 ist es jedoch wieder für den damals neuerbauten, städtischen Schlachthof in Benutzung genommen. 2. Tullnauer Werk.
Das T u l l n a u e r W a s s e r w e r k liegt in der Nähe der östlichen Stadtbezirksgrenze. Zum Betriebe der Pumpen dienen hier 2 liegende, eincylindrige Dampfmaschinen mit Schiebersteuerung, mit Schwungrädern und mit Condensation. Jede Maschine hat eine Leistung von 36 PS. bei 48 Umdrehungen pro Minute und treibt durch Räderübersetzung 2 liegende, doppeltwirkende Pumpen mit Scheibenkolben an, welche gusseiserne Ringventile mit Lederdichtung haben und 11 bis 12 Doppelhübe pro Minute machen. Die Dampfkolben haben 496 mm, und die Pumpenkolben haben 291 mm Durchmesser. Sämmtiiche Kolben haben 0,73 m Hub. Jede Maschine liefert 108 cbm Wasser pro Stunde. Zur Dampferzeugung dienen 2 Gegenstromkessel, die 1,1 m Durchmesser in den Haupt9
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kesseln und 0,8 m Durchmesser in den Siedern haben und deren Länge 12,6 m resp. 11,1 m beträgt. Jeder Kessel hat 50 qm Heizfläche. Die Pumpen entnehmen das Wasser aus 6 gemauerten Brunnen von 3,0 m resp. 4,0 m Durchmesser und 6,0 m Tiefe; diese liegen ca. 250 m von der P e g n i t z entfernt. Die Brunnen werden aus dem vom R e i c h s w a l d e und vom D u t z e n d t e i c h e herkommenden Grundwasserstrome gespeist, der sich in den diluvialen Sandlagen des Keupersandes bewegt Das Wasser ist sehr weich; es führt aber in sehr ansehnlicher Menge Algen mit sich. 3. Wasserwerk WBhrd.
Das Wasserwerk W ö h r d ist in einer ehemaligen Kammgarnspinnerei eingerichtet, welche die Stadt im Jahre 1872 für diesen Zweck Anfangs gemiethet und 1875 angekauft hat. Von den beiden, hier vorhandenen, unterschlächtigen Wasserrädern ist zuerst das eine von 5,9 m Durchmesser und 1,85 m Breite und zwar Anfangs für den Betrieb von einer Pumpe benutzt. Im Jahre 1873 ist hier von dem im October 1872 in die Dienste der Stadt getretenen Wasserleitungsingenieur W a g n e r eine zweite Pumpe aufgestellt. Im Jahre 1875 ist auch das zweite Wasserrad zum Betriebe eines ferneren Pumpenpaares eingerichtet. Im Jahre 1882 ist hier als Reserve noch ein Dam pfpumpwerk erbaut, weil die vorhandene Wasserkraft für den Pumpenbetrieb sehr schwankend war und durch Hochwasser und Eis häufige Störungen eintraten. Die Kraftübertragung findet von den Wasserrädern aus durch Räderwerk statt. Die sämmtlichen Pumpen sind liegend und doppeltwirkend. Sie haben Scheibenkolben, welche für das erste Rad 146 mm Durchmesser und 0,4 m Hub und für das zweite Rad 205 mm Durchmesser und 0,525 m Hub haben. Eretere Pumpen fördern bei 12 Doppelhüben pro Minute 23 cbm Wasser und letztere bei 15 Doppelhüben 40 cbm Wasser pro Stunde, also beide zusammen 63 cbm pro Stunde, auf 63,0 m Höhe in das B u r g r e s e r v o i r . Für das Dampfpumpwerk sind 2 alte Kessel der ehemaligen Spinnerei von 38 qm und 41 qm Heizfläche mit Tenbrinkfeuerungen umgebaut. Die Dampfmaschine arbeitet ohne Condensation; sie hat Ventilsteuerung und Dampfkolben von 340 mm Durchmesser und 0,9 m Hub. Die verlängerte Kolbenstange des Dampfcylinders treibt direct eine doppeltwirkende Pumpe an, deren Plunger 160 mm Durchmesser hat. Diese liefert pro Stunde 72 cbm Wasser. Für die erste Pumpe war ein Grundwasserbrunnen von 3,0 m Durchmesser und 2,5 m Tiefe hergestellt. Weil dieser für die grössere Förderung nicht mehr genügte und weil sein Wasser viele Algen enthielt, so sind später 4 alte, artesische Brunnen wieder in Benutzung enommen. Das spätere Abteufen eines 11,0 m tiefen ilterbrunnens in einem der alten Brunnen führte zu einem so günstigen Resultate, dass später noch 3 solcher Brunnen von 10,0 m bis 12,0m Tiefe hergestellt sind, die auch stets eine genügende Waesermenge gegeben haben.
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4. Rohrnetz und Wasservertheilung.
Für die Vertheilung des von den vorbeschriebenen 3 neuen und 2 alten Wasserkünsten geförderten Wassers waren im Jahre 1876 im Ganzen 38900 lfd. m Rohrleitungen in Benutzung, deren grösste 250 mm Durchmesser hatten. Mit diesen Rohren waren 237 Hydranten,
5 öffentliche Springbrunnen und 78 Freibrunnen, sowie 45 öffentliche Pissoire verbunden. Von den damals vorhandenen 6700 Wohnhäusern hatten bereite 1524 oder fast 23% Anschlussleitungen und bezahlten für das Wasser nach dem Aichsysteme M. 39 pro Minutenliter im Jahr. Die vorhandenen 5 Wasserkünste mit ihren Leitungen etc. haben im Ganzen M. 1242 672 gekostet. Sie konnten zusammen im Tage 5000 cbm Wasser liefern, nämlich: Tullnau 2615 cbm Wöhrd 1076 » Schwabenmühle . . 461 > Nägeleinswerk . . 461 » Grossweidemühle . 384 » Für die damalige Gesammtbevölkerung von 93000 Köpfen hätte das eine Versorgung mit 53 Liter pro Kopf und Tag ermöglicht, während bei dem derzeitigen, wenig wirthscbaftlichen Vertheilungssysteme von den angeschlossenen Gebäuden pro Kopf der Bewohner ca. das Vierfache verbraucht wurde. Von den disponibelen Wässern war die Qualität des von den beiden älteren Künsten, der N ä g e l e i n s m ü h l e und d e m T u l l n a u e r W e r k e gelieferten Wassers von einer zunehmend zweifelhaften Qualität und auf dessen Benutzung hätte man gern schon lange verzichtet, wenn es nicht an einem geeigneten Ersätze gefehlt hätte. Ausserdem war das Verlangen nach der Herstellung von Anschlüssen für die noch nicht versorgten Häuser in 6tetem Wachsen begriffen, ohne dass die Möglichkeit vorlag, an dessen Befriedigung in absehbarer Zeit zu denken. Der grösste Theil der Bevölkerung war sonach ausschliesslich auf das Wasser der innerhalb der Stadt gegrabenen und gebohrten, öffentlichen und privaten Brunnen angewiesen. Oeffentliche Brunnen existirten damals 171 Stück, deren Tiefe zwischen 1,5 m und 25,0 m schwankte. In den Jahren 1873 und 1878 wurden diese von dem Professor K ä m m e r e r einer eingehenden Untersuchung unterzogen und auf Grund der Resultate von ihm nach ihrer Qualität für jedes der beiden Jahre, wie folgt, klassificirt: Rein, gut bis massig stark verunreinigt Stark bis ausserordentlich stark verunreinigt, sehr schlecht Hochgradig verunreinigt und ungeniessbar
1873 1878 1873 1879 1873 1878
63 13 63 121 46 37
Dieses Verhältniss, das wahrscheinlich bei einer ähnlichen Untersuchung der Privatbrunnen noch ungünstiger ausgefallen sein würde, musste zu dem dringenden Verlangen führen, so schnell als möglich die Benutzung der Brunnen innerhalb der Stadt ganz einstellen zu können. Eine neue Versorgung der ganzen Stadt mit einem tadellosen Wasser erschien unter diesen Verhältnissen jedem als ein dringendes Bedürfniss, und auch schon seit Jahren hatte man sich mit einem Plane für ein solches Werk beschäftigt. Aber die dafür noch nöthigen Voruntersuchungen verlangten für ihre gründliche Erledigung viel Zeit. Voreilig an den Bau zu gehen, konnte man sich daher mit Recht nicht entschliessen und man war somit gezwungen, sich noch einige Jahre mit den vorhandenen Einrichtungen zu behelfen. Und diese Wartezeit währte bis zum Winter 1885, in welchem das neue Wasser zum ersten Male zur Stadt geleitet werden konnte.
VI. Regierangsbezirk Mittelfranken.
c) Versorgung a a s der Ursprangsqaelle. I. Voruntersuchungen.
Das Verdienst, auf die U r s p r u n g s q u e l l e für die Versorgung der Stadt aufmerksam gemacht zu haben, gebührt dem damaligen ersten Bürgermeister F r e i b e r r n von S t r o m e r , der bereits im Februar 1870 mit diesem Vorschlage vor die Stadtvertretung getreten ist und dessen Ausführung lange Jahre hindurch mit regem Eifer und mit eiserner Consequenz verfolgt hat. Zwischen A l t d o r f und L e i n b u r g , in östlicher Richtung und ca. 19 km von der Stadt entfernt, beginnt im R e i c h s w a l d e eine sterile Sandhochebene, die ca. 61,0 m hoch über dem N ü r n b e r g e r Bahnhofe liegt. In nordöstlicher Richtung reicht sie auf eine Entfernung von ca. 3 km bis an die Ausläufe des f r ä n k i s c h e n J u r a heran. Die U r s p r u n g s q u e l l e bildet nun den Abflusspunkt des in diesen Sanakörper eingedrungenen Meteorwassers. Im Laufe der Jahre hat das hier austretende Wasser allmählich durch Ausspülung eine ca. 1900 m lange und bis 25 m tiefe Thalrinne in den Sandboden eingeschnitten, die oben mit einem trichterförmig ausgewaschenen Kessel beginnt und sich bis zur O b e r m ü h l e hinunterzieht. Ehe das Wasser für die Versorgung der Stadt gefasst war, konnte man an dem steil abfallenden Thalschlusse das Vorschreiten des Thaleinschnittes gegen Südosten deutlich beobachten. Das am Böschungsfusse austretende Wasser warf hier beständig Sand aus und spülte diesen thalabwärts immer weiter hinunter. In Folge der dadurch hervorgerufenen Bewegung des Sandes am Böschungsfusse fand zeitweise ein Nachrutschen der ganzen Böschung und damit auch ein seitliches Fortschreiten des Thaleinschnittes in der ausgedehnten Sandfläche statt. Wie die späteren Untersuchungen gezeigt haben, besteht die undurchlässige Schicht, auf der der Sand ruht und welche das Wasser am Versickern verhindert, aus Keuperletten, der am Thalschlusse auf der Höhe von 364 H-0 (Amsterdamer Pegel) liegt und hier eine 11,3 m starke Sanddeckung hat; ca. 300 m thalabwärts liegt dieser Mergel auf 353 + 0 und hat hier eine 21,5 m starke Sanddecküng; 1100 m thalabwärts liegt er auf 344 + ° Höhe und hat eine 37,0 m starke Sanddeckung, und schliesslich tritt er bei der O b e r m ü h l e in 1900 m Entfernung vom oberen Thalschlusse auf 361 + 0 Höhe zu Tage aus. Es ist hiernach nicht zweifelhaft, dass der ursprüngliche Quellort des U r s p r u n g e s sich bei der O b e r m ü h l e befunden haben muss. Nachdem auf Einladung des Stadtmagistrats der Oberbaurath Dr. v o n E h m a n n in S t u t t g a r t und der Oberingenieur der D e u t s c h e n W a s s e r w e r k s g e s e l l s c h a f t S c h m i c k in F r a n k f u r t a / M a i n die Bauwürdigkeit der Quelle begutachtet hatten und nachdem der ferner zur Begutachtung hinzugezogene Oberbergdirector Dr. v o n G ü m b e l in M ü n c h e n sich entschieden günstig über die Benutzung dieses Quellgebietes für eine städtische Versorgung ausgesprochen hatte, sind vom Jahre 1872 ab von dem verstorbenen Professor H ü b n e r in N ü r n b e r g mehrere Jahre hindurch fortlaufende Messungen der Abflussmengen an einer Stelle vorgenommen, die 3,5 m tiefer als der Quellenaustritt und 1100 m von diesem entfernt liegt. Diese Messungen haben eine mittlere Ergiebigkeit des Ursprunges von 5700 Minutenlitern oder von 8208 cbm pro Tag ergeben. Im Jahre 1875 ist dann eine städtische Commission zur Feststellung der Bedingungen niedergesetzt, welche
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einem Project für die Zuleitung des Wassers der U r s p r u n g s q u e l l e zur Stadt zu Grunde zu legen wären. Als tägliche Wassermenge nahm die Commission die beobachtete Durchschnittsmenge von 8208 cbm pro Tag an und bezeichnete als den geeigneten Platz für ein Hochreservoir, dessen Inhalt dem angenommenen Tagesquantum entsprechen sollte, den Nordabhang des S c h m a u s e n b u c k s in der Nähe des alten Steinbruches. Von dem Magistrate wurde darauf die Ausarbeitung eines Projectes der Firma J. & A. A i r d in B e r l i n übertragen, und diese reichte ihre Arbeit Ende 1876 der Stadt ein. Die Kosten der Zuleitung bis zur Stadt waren darin auf M. 4000000 und die der Leitungen innerhalb der Stadt auf M. 1000000, sowie der für die Leitungen etc. nöthige Grunderwerb auf M. 100000 angenommen, was im Ganzen M. 5100000 ergibt. Einer vom Magistrate im Jahre 1877 niedergesetzten »Subcommission für die Erweiterung und Vervollständigung der städtischen Wasserleitungen« wurde dieses Project zur weiteren Prüfung überwiesen, und diese gelangte zu der Ansicht, dass eine durchschnittliche Wassermenge von täglich 8208 cbm*) unter Berücksichtigung der nicht dauernd in Benutzung zu haltenden, jetzigen Versorgungsanlagen für die alleinige Versorgung der Stadt für eine längere Zeit nicht ausreichend sein würde. Die Subcommission hielt es daher schon jetzt für nöthig, die Möglichkeit einer Verdoppelung des neu zuzuleitenden Wasserquantums in's Auge zu fassen und glaubt, dass dieses Quantum aus dem R ö t h e n b a c h e oberhalb U n g e l s t e t t e n entnommen werden könne. Allerdings würde es nöthig sein, dieses Wasser vor der Zuleitung einer Filtration zu unterwerfen. Für die Zuleitung nach dem Hochreservoire am S c h m a u s e n b u c k empfahl die Subcommission ferner, vom R ö t h e n b a c h e ab die doppelte Leistungsfähigkeit anzunehmen, und sie hielt dafür Kanäle und Stollen für geeigneter, als eine geschlossene Rohrleitung, weil, abgesehen von sonstigen Vortheilen, erstere, wenn auch länger, so doch im Ganzen billiger als letztere werden würde. Vom Hochreservoire ab wollte die Commission dann 2 Fallrohrleitungen gelegt wissen, deren jede bei einer Wassergeschwindigkeit von 1,2 m pro Secunde für das Maximalquantum genügen sollte. 2. Vorprojecte von Thlem.
Im weiteren Verlaufe seiner Verhandlungen über die zukünftige Wasserversorgung der Stadt ertheilte der Magistrat dem Civilingenieur T h i e m in M ü n c h e n , jetzt Baurath in L e i p z i g , den Auftrag zu einer Prüfung und eventuellen Umarbeitung des Aird'sehen Projectes. Im Februar 1879 entledigte er sich dieses Auftrages in der Form eines neu aufgestellten Projectes, nachdem er umfassende, hydrologische Untersuchungen der Umgebung der Stadt in Rücksicht auf die in fernerer Zukunft über die Lieferung der U r s p r u n g s q u e l l e hinausgehenden Bedürfnisse angestellt hatte. Aus den Einwohnerzahlen der Stadt seit 1840 hat T h i e m als wahrscheinliche Zahl für das Ende dieses Jahrhunderts 158000 Einwohner und für das Jahr 1890 126000 Einwohner**) berechnet und hierauf sein Project für die Befriedigung der Stadt bis zum Jahre 1890 basirt. *) Als Maximum waren im April und Mai 1876 6840 Minutenliter oder 9850 cbm pro Tag und als Minimum im October 1875 4440 Minutenliter oder 6450 cbm pro Tag gemessen. *•) Es waren 1890 nach der Volkszählung 142690 Köpfe und 1895 162 386 Köpfe vorhanden, so dass mutmasslich 1900 mehr als 182182 KOpfe vorhanden sein werden. 9*
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VI. Regierungsbezirk Mittelfranken.
Er hat ferner pro Kopf und Tag im Mittel 150 1 angenommen und ist damit für das Jahr 1890 bei 126000 Einwohnern auf das Wasserquantum von 18 900 cbm bis 19000 cbm pro Tag oder 220 Sec.-Lit. als erforderlich gekommen. Als die zeitlich nöthige Maximalabgabe hat er das Doppelte davon oder 440 Sec.-Lit. gerechnet Dieses Wasser wollte er unter einem nutzbaren Drucke von ungefähr 30,0 m über dem Pflaster in der Stadt zur Verwendung gestellt wissen. Von der Berücksichtigung der vorhandenen Wasserkünste mit dem von ihm als deren Leistungsfähigkeit festgestellten Quantum von 72,55 Sec.-Lit. nahm er für die zukünftige Versorgung der Stadt völlig Abstand, und es würden daher ausser den von ihm als in der Urs p r u n g s q u e l l e vorhanden angenommenen 110 Sec.Lit. noch fernere 110 Sec.-Lit. für die Versorgung bis zum Jahre 1890 zu beschaffen gewesen sein. Seine umfassenden Untersuchungen haben ihn dann zu den Resultaten geführt, dass in der Umgebung der Stadt, soweit sie für den vorliegenden Zweck in Betracht gezogen werden könne, keine Quelle existirt, welche als Supplement für die in Aussicht genommene Ursprungsquelle würde dienen können, und ebenso, dass es hier keine Grundwasserströme gibt, die dafür in Betracht gezogen werden können, wenn er letzteres mit aller Sicherheit auch nur betreffs der Qualität und nicht auch betreffs der Quantität des Grundwassers glaubte behaupten zu dürfen. Aber auch auf dem Untergrunde in dem Thalgrunde der U r s p r u n g s q u e l l e haben seine Untersuchungen durch Aufschlusearbeiten keinen Mehrgewinn an Wasser erwarten lassen. Dagegen glaubte er, dass das fehlende Quantum oberhalb des R ö t h e n b a c h e s sicher zu erhalten sei, wobei er die Frage offen liess, ob das Wasser hier aus den Quellenläufen bei der O b e r m ü h l e und F u c h s m ü h l e oder i m R ö t h e n b a c h t h a l e selbst oberhalb U n g e l s t e t t e n oder eventuell auch aus den J u r a t h ä l e r n von E i s m a n n s b e r g , R o h r s t a d t und S i n d e l b a c h zu entnehmen sein würde. Als Querschnitt für die Zuleitung des Wassers hat T h i e m die Kreisform gev.ählt und deren Durchmesser so bestimmt, dass die Leitung von dem Sammelschachte der U r s p r u n g s q u e l l e ab 110 Sec.-Lit. bis zur Kreuzung mit dem R ö t h e n b a c h e und von hier ab 220 Sec.Lit. bis zum Hochreservoire am S c h m a u s e n b u c k e abführen kann. Die Leitung bis zum R ö t h e n b a c h e hat er von 2700 m Länge angenommen und dafür Cementrohre von 550 mm Durchmesser gewählt. Für die fernere Leitung von hier bis zum Hochreservoire hat er 7600 lfd. m Cementrohre von 675 mm Durchmesser und 3000 lfd. m gleich grosse gusseiserne Rohre gewählt. Die Trace für diese Rohrleitungen hat er so bestimmt, dass in den Cementrohrleitungen die Drucklinie mit der obersten Fläche des Rohres zusammenfällt oder nur wenige Centimeter höher steigt. Zu dem Zwecke wollte er die Grabensohle für die Rohre mit einem Betonschlage vollständig der örtlich angenommenen Druck- resp. Gefälllinie parallel ausgeebnet wissen. In der von ihm gewählten Trace befanden sich 3 Tunnel von 330 m, 400 m und 540 m oder von zusammen 1240 m Länge. Die ganze Zuleitung würde hiernach eine Gesammtlänge von 13 232 m erhalten haben. Das Hochreservoir hat er zweitheilig für im Ganzen 8600 cbm Inhalt und aus Bruchsteinen, Quadern und Backsteinen hergestellt und überwölbt angenommen. 2 gus6eiserne Fallrohrleitungen von je 525 mm Durchmesser sollten von dem Reservoire zur Stadt führen und zwar die eine von 3900 m Länge zum S e b a l d e r T h o r e und die andere von 1800m Länge zum L o r e n z e r Thore.
Auf die von T h i e m projectirte Art der Wasserfassung im Quellenthale wird hier später zurückgekommen werden. Die für dieses Project veranschlagten Kosten setzten sich exclusive Grunderwerb etc. wie folgt zusammen: M. 284500 Quellenfassung . » 932000 Zuleitung . . . » 290000 Hochreservoir » 402700 Fallrohrleitungen » 952 200 Stadtrohrnetz . . zusammen M. 2861400 3. Project Spangenber|-Wagncr für die AasfShrang.
Im December 1880 beschlossen die städtischen Collegien definitiv, die Zuleitung der U r s p r u n g s q u e l l e zur Stadt auszuführen, aber von der Beileitung von anderen Zuflüssen zur Stadt vorläufig Abstand zu nehmen. Im September 1882 wurden dann für den Bau der Ursprungsleitung M. 3500000 bewilligt, und als Bauleiter für die Ausführung wurde der Ingenieur S p a n g e n b e r g , welcher für die M ü n c h e n e r Wasserversorgung als Oberingenieur A i r d ' s dessen übernommene Arbeiten ausgeführt hatte, von der Stadt engagirt. Nachdem S p a n g e n b e r g in eingehender Weise die Verhältnisse studirt, die speciellen Projecte ausgearbeitet und einen Theil der Arbeiten vergeben hatte, wurde endlich am 1. Januar 1884 wirklich mit dem Baue unter seiner Leitung begonnen. Eine schwere Erkrankung zwang S p a n g e n b e r g , im Februar 1885 seinen Posten niederzulegen, und es übernahm dann die Weiterführung des Baues der früher bereits erwähnte Betriebsleiter der alten städtischen Wasserwerke, der Oberingenieur Wagner. Vorübergehend wurde auch der Civilingenieur Gr a h n , damals in C o b l e n z , verschiedentlich vom Magistrate berathend herangezogen. Als Magistratsdecement stand der Rath E c k a r d t der Bauausführung vor. Das ausgeführte Project für das Hochreservoir und für die Zuleitung des Wassers vom Sammelschachte unterhalb der Ursprungsquelle bis zum Reservoire und für die Fallrohrleitungen vom Reservoire weicht nach der Spangenberg'sehen Bearbeitung wesentlich von dem Vorprojecte von T h i e m ab. Dasselbe gilt von dem speciellen Projecte für die Wasserfassungsanlagen, das in seinen Details von W a g n e r unter Zuziehung von G r a h n speciell bearbeitet ist. Die Einzelheiten der wirklichen Gesammtausführung sind in dem folgenden Abschnitte eingehend mitgetheUt und hier kann daher auf eine generelle Darstellung des ausgeführten Projectes verzichtet werden. d) Ausführung der Ursprongsveraorgung. I. Wahl der Brunnenforn.
Als eine grosse Schwierigkeit für die Quellenfassung ist schon von T h i e m bei seinen Voruntersuchungen die ausserordentliche Feinheit des Sandes am Urs p r ü n g e erkannt, dessen Korngrösse er damals nach Gewichteprocenten aus einer Durchschnittsprobe wie folgt bestimmt hat: Korngrösse: bis 1/2 V2 bis 111 bis 2 2 bis 3 über 3 mm 0 bis 1 / i 52,5 20,3 | 7,5 0,2 0,7 Procente : 18,8 Hiernach und nach anderen Proben glaubte er annehmen zu dürfen, dass die Korngrösse im Allgemeinen 1 mm nicht überschreitet und vorwiegend zwischen V4 mm und V2 m m liegt.
VI. Regierangsbezirk Mittelfranken. T h i e m bestimmte ferner durch Versuche die vertical aufwärts gerichtete Wassergeschwindigkeit v pro Secunde, bei welcher Sandkörner von verschiedener Korngrösse, ohne zu steigen oder zu fallen, im Wasser suspendirt bleiben. Er stellte v für verschiedene Korngrössen fest zu: mm 0 bis 11U biß V2 Vabisl Ibis 2 2 bis 3 v = mm 0 bis 29 35 bis 69 75 bis 96 110 bis 170 179 bis 182. Schon bei einer Geschwindigkeit des Wassers von 50 mm pro Secunde würde hiernach der Sand von der dort vorwiegend vorkommenden Korngrösse gehoben werden. Die Gefahr einer Versandung und damit einer Ergiebigkeitsminderung der Fassungsanlage würde hier also sehr nahe liegen. Ferner könnten nach seiner Ansicht aber durch solche, wenn auch nur lócale Auswaschungen Senkungen und Brüche einzelner Theile der Anlage eintreten, und die im Laufe der Zeit unvermeidlich immer raschere Folge solcher Vorkommnisse müsste allmählich zu einer Zerstörung der ganzen Anlage führen. Bei deren Wahl würde sonach, wie T h i e m mit Recht sagt, mit der grössten Vorsicht vorzugehen sein. Von Filtergallerien músete nach seinem Urtheile daher von vornherein abgesehen werden. Wenn sich durch Gallerien auch die Fassung des nöthigen Quantums mit der geringsten Depression bei genügender Ausdehnung der Gallerien am sichersten hätte erreichen lassen, so müsste die Schwierigkeit ihrer Herstellung und Erhaltung doch ohne weiteres darauf verzichten lassen. Vielmehr müsse man suchen, durch das Aneinanderreihen einer grösseren Zahl kleiner Filterbrunnen die Ausführung zu erleichtern und den dauernden Bestand zu sichern. Dem Magistrate waren nun im Jahre 1885 von einigen Seiten für die Brunnenform zur Wasserfassung verschiedene Constructionen empfohlen. Um die Wahl unter diesen zu erleichtern, hatte W a g n e r 6 verschiedene Probebrunnen hergestellt. Früher schon war T h i e m bei seinen Untersuchungen bereits zu der Ansicht gekommen, dass der Untergrundsand in seinem natürlichen Vorkommen allein nicht genügt, um dessen feinste Theile von der Sammelstelle zurückzuhalten und dass es nöthig sei, zwischen letzterer und der natürlichen Bodenschicht ein mechanisch wirkendes Sieb mit genügend feinen und gleichmässigen Oeffnungen einzuschieben. Er hatte damals dafür Sand- und Kiesschichten von verschiedenen, gleichmässigen Korngrössen in Aussicht genommen, und auch die anderen Brunnenconstructeure haben das für ihre Brunnen beibehalten. Sie hatten die Korngrösse dieser Schichten von 2 mm auf 4 mm, 8 mm und 15 mm bis 16 mm wachsend, ebenso wie T h i e m , gewählt. Der Thiem'sehe Brunnen, wie er ihn in dem vorhin beschriebenen Projecte vorgeschlagen hat, bestand aus einem 2,4 m hohen, mit offenen Stossfugen gemauerten Brunnenkranze, der aussen von 1,9 m und innen von 1,4 m Durchmesser war und auf einer 180 mm dicken Kiesschicht aufstand, unter welcher 3 Schichten von je 80 mm Dicke und von 8 mm, 4 mm und 2 mm Korngrösse lagen. Aussen war dessen Mantel mit 4 Filterringen umgeben, welche sich von innen nach aussen von 90 mm Stärke bei 15 mm Korn auf 60 mm Stärke bei 8 mm, auf 60 mm Stärke bei 4 mm und auf 100 mm Stärke bei 2 mm Korn veränderten. Die Wasserableitung sollte bei diesem, ebenso wie bei den ihm ähnlichen Brunnen anderer Constructeure, durch ein U förmiges Rohr aus Schmiedeeisen erfolgen, von dessen verticalen
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Schenkeln der eine im Brunnen 0,5 m hoch über der Brunnensohle mit einem Ventile abzuschliessen war, während der andere vertikale Schenkel aussen vor der feinen FilteTSchicht bis zur Terrainhöhe emporragte und der horizontale Schenkel unter der untersten Filterschicht unter der Wandung hindurchging. Der äussere Schenkel hatte oben einen Stopfen zur Reinigung und in der Höhe des Ventils ein T-Stück für die Verbindung mit der Sammelleitung. Aehnlich waren auch 2 andere der neuen Brunnen construirt, während ein Brunnen von S p a n g e n b e r g einen Brunnenkranz aus Quadern hatte, so dass dabei auf eine Filtration durch die Wände ganz verzichtet war. 3 andere Brunnen dagegen hatten Brunnenrohre von Eisen, die in dem unteren Theile ihres Mantels durchlocht waren und auf Mauer- oder Betonklötzen ruhten. Auf letztere setzten sich auch die die Rohre aussen ringförmig umgebenden Filterschichten von nach aussen abnehmender Korngrösse und von 4,5 m Höhe auf. Die Brunnenrohre reichten mit ihren vollen Wandungen bis zum Terrain in die Höhe und waren oben mit einem Deckel geschlossen. Sie hatten bei den verschiedenen Constructionen 0,4 m, 0,25 m und 0,15 m Durchmesser und die äussersten Flächen der Kiesfilterschichten hatten bei den beiden ersteren 1,5 m und beim letzten 0,8 m Durchmesser. Diese eisernen Brunnen zeigten den gemauerten gegenüber grosse Vorzüge. Das Wasser konnte durch sie in beliebiger Tiefe unter Terrain und vor allen oberen Zuflüssen sicher geschützt, geschöpft werden. Ihre Herstellung ist einfach, schnell und sicher zu bewirken und bei einer etwaigen Verunglückung eines Brunnens ist das dafür verwendete Material an anderer Stelle sofort wieder zu benutzen, so dass der Verlust dadurch nur gering ist, weil die Ausführung selbst auch eine billige ist. Mit der Verringerung des äusseren Durchmessers wachsen diese Vorzüge, und es sind daher schliesslich Brunnen mit Brunnenrohren von 150 mm Durchmesser, wie sie W a g n e r angenommen hatte, für die Ausführung gewählt worden. Von den beiden .anderen Rohrbrunnen hatte der grössere ein dem Thiem'schen gleiches Ableitungsrohr, während bei dem kleineren Brunnen ebenso wie bei dem von W a g n e r das Ableitungsrohr aus dem oberen, vollen Theile der Brunnenwand seitlich abging. Bei dem ersteren Brunnen war das Ableitungsrohr innerhalb des Brunnenrohres horizontal verlängert und dann, nach oben gebogen, mit einem Ventile abstellbar. Bei dem W a g n e r ' s e h e n Brunnen ging es von dem Brunnenrohre direct nach aussen ab und trat von oben durch einen Krümmer in das Sammelrohr ein. Das Verbindungsrohr war von Gusseisen hergestellt und in dasselbe war noch ein 0,6 m tiefer Siphon eingeschaltet, dessen Austritt mittels eines verschiebbaren Kolbens abstellbar war und für dessen Stange ein Schutzrohr mit Deckel bis zur Terrainhöhe reichte. Bei der späteren Ausführung ist der Siphon fortgeblieben. Das Verbindungsrohr ist statt aus Eisen aus verzinntem Kupfer und von 70 mm Durchmesser und ca. 3,0 m gerader Länge hergestellt. EB steckt mit seinem einen Ende in einem Muff am Brunnenrohre und mit seinem anderen Ende in einem Mufl eines auf das Sammelrohr gestellten Ventilstückes, in dem ein 0,15 m langer, conischer Stopfen durch eine Stange auf und ab bewegt werden kann, die von einem bis zur Terrainhöhe reichenden Schutzrohre umgeben ist. Durch Verschiebung des Stopfens kann die Abflussmenge aus dem Brunnen in weiten Grenzen regulirt werden, und beim völligen Schliessen des Ventils kann das Verbindungsrohr in
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VT. R e g i e r u n g s b e z i r k M i t t e l f r a n k e n .
einfachster Weise durch das Schutzrohr auch in umgekehrter Richtung gespült werden. 2. Ausführung der Braunen.
Die eigentlichen Brunnenrohre der 83 ausgeführten Brunnen haben 2,5 m Länge bei 150 mm Durchmesser, und es ist jeder Brunnen für die Gewinnung von ca. 1,5 Sec.-Lil Wasser bestimmt. In die nach oben gerichteten Muffen dieser Rohre sind aus später angegebenen Gründen bis zum Terrain in die Höhe reichende Rohre von 1,0 m bis 5,4 m wechselnder Länge eingesteckt, während sich in 0,2 m Tiefe unter diesen Muffen die Abzweige für die kupfernen Verbindungsrohre befinden. Der untere Theil des Brunnenrohres ist auf 1,5 m Länge seines Mantels gelocht und ruht auf einer staffelförmig betonirten Sohlplatte, die auf einer 70 mm dicken Schotterschicht liegt und 0,8 m Durchmesser hat. Die Ausführung der Brunnen ist bereits vor der Herstellung der Sammelleitungen und zwar in der Weise erfolgt, dass ein 7,5 m langer, mit ca. 30 Centner belasteter Blechcylinder von 0,8 m Durchmesser durch Auspumpen und eventuell durch Druckwasser in den Sand auf die entsprechende Tiefe versenkt ist. In den Cylinder ist dann die untere Schotterschicht und darauf die Sohlplatte eingebracht. Dann sind auf den Abtreppungen der Platte 3 Zwischencylinder von 0,6 m, 0,48 m und 0,36 m Durchmesser, entsprechend der Ringstärke der 4 Filterschichten von 100 mm für 2 mm, von 60 mm für 4 mm und für 8 mm und von 90 mm für 16 mm Korngrösse, aufgestellt. Darauf ist das eigentliche Brunnenrohr in eine schüsseiförmige Vertiefung in die Mitte der Sohlplatte eingestellt und dann der Kies resp. Sand von entsprechender Korngrösse eingebracht, und zwar die innere Schicht bis zur Höhe von 0,15 m über der Lochung des Brunnenrohres und die folgenden Schichten je um 0,15 m, 0,2 m und 0,2 m höher. Dann ist zuerst der äussere Cylinder und dann sind die inneren Cylinder herausgezogen. Der damit vollendete Brunnen gab in der Regel schon nach kaum halbstündigem Abpumpen ein völlig klares Wasser. 3. Sammelleitungen fllr die Brunnen.
Die definitive Entscheidung über die Disposition der Sammelleitungen zum Anschlüsse an die Verbindungsrohre dieser Brunnen und zur Ueberführung des Wassere in den Sammelschacht wurde erst im zweiten Jahre der Bauausführung gefasst, nachdem freilich schon der Sammelschacht und ein Theil der aus dem Schachte abgehenden Zuleitung, sowie der in ihn einmündenden Sammelleitung ausgeführt und diese Höhenlagen sonach sämmtlich festgelegt waren. Die von W a g n e r hergestellten Beobachtungsrohre, welche in ca. 50 m Abstand von einander vom Thalschlusse bis auf 1100 m Entfernung thalabwirts standen, hatten erkennen lassen, dass der stärkste Wasserzudrang am Thalkopfe selbst stattfand und sich weniger stark und auch allmählich verringernd an den Thalrändern zeigte, wo in ca. 450 m Entfernung von oben der Auftrieb des Grundwassers schon ganz aufhörte. Die Sammelleitung sollte nach W a g n e r ' s Projecte unten am Sammelschachte mit 450 mm Durchmesser beginnen und dann, auf 400 mm und 350 mm Durchmesser reducirt, im Thaleinschnitte hochgeführt werden. In ihrem oberen ca. 450 m langen Theile sollte sie von beiden Seiten mit den am Fusse des nördlichen und des südlichen Thalhanges herzustellenden beiden Brunnenreihen verbunden werden, und am Thalschlusse sollte sie
für 2, quer zur Thalachse zu legenden Brunnenreihen ein Querrohr aufnehmen. Für diese Leitung waren leichte, gusseiserne Muffenrohre mit Gummiring-Dichtungen bestellt, welche in 1,5 m Tiefe unter Terrain in der Thalsohle verlegt werden sollten. Die Gewissheit, dass der das Quellengebiet bildende Berg aus reinem Sande von einem Porenvolumen von 28,8 °/o besteht, der durch die undurchlässige Lettenschicht in einem sowohl im Boden als in den Wänden wassei dichten Becken gelagert ist, musste zu dem Wunsche führen, dessen Poren als ein natürliches Wasserreservoir zu benutzen, das durch entsprechende Regulirung sowohl einen Ausgleich des wechselnden Quellenzuflusses, als auch des wechselnden Wasserverbrauches ermöglicht. Dazu war nur nöthig, die Sammelleitungen möglichst tief unter Terrain zu verlegen und den Abfluss des Wassers durch einen Schieber am Sammelschachle je nach Bedürfniss richtig einzustellen. In diesem Sinne ist denn auch, soweit es noch möglich war, bei der ferneren Verlegung der Sammelleitung vorgegangen. Freilich hätte man, ohne das Gefälle zum Hochreservoire zu schädigen, den Schacht etc. um ca. 1,0 m tiefer legen und damit den Fassungsraum des unterirdischen Staureservoirs noch bedeutend vergrössern können; bei dem damaligen Stand der Bauausführung musste man sich jedoch mit dem begnügen, was überall noch erreichbar wax. Um an Gefälle zwischen den Filterbrunnen und dem Sammelschachte zu sparen und damit die Sammelrohre dementsprechend tiefer legen zu können, sind für die Sammelleitung statt des früher angenommenen einen Rohres 2 gleiche und von einander unabhängige Rohre verlegt, deren jedes in seinem oberen Theile an je eine der Brunnenreihen an den Thalrändern nahe heran gerückt ist und nur kurzer Verbindungen mit den Brunnen bedurfte. Damit konnte zugleich so viel an Gefallhöhe für die Abflussgeschwindigkeit gespart werden, dass die zuerst hergestellte Leitung nunmehr lOOSec.-Lit. bei einer Tiefenlage von 4,8 m unter Terrain am oberen Thalschlusse und die zweite Leitung 50 Sec.-Lit. bei einer Tiefenlage von 6,0 m unter Terrain am oberen Thalschlusse in den Sammelschacht ableiten kann. Weiter ist aber durch diese doppelten Leitungen die Ausführung der Arbeiten wesentlich erleichtert und auch eine theilweise frühere Benutzung der Anlage ermöglicht worden. Endlich ist dadurch noch eine grössere Sicherheit vor einer Störung des Betriebes durch Versagen einer Leitung erreicht. Die beiden Sammelleitungen haben zusammen 2186 m Länge erhalten. Mit der einen Leitung sind 41 Filterbrunnen und mit der anderen sind 42 Filterbrunnen verbunden. Anfangs 1885 war es die Absicht, die Herstellung der Brunnen erst nach der Ausführung der Sammelleitung vorzunehmen. Das Verlegen sollte zwischen caissonartig gesenkten Spundwänden aus Wellblech erfolgen, und die Rohre sollten unter Wasser durch Taucher mit kalten Bleiringen gedichtet werden. Der untere Theil der ersten Sammelleitung ist auch in dieser Weise ausgeführt. Die späteren Verlegungen konnten jedoch trotz ihrer grösseren Tiefe in völlig trockenen Gräben vorgenommen werden, weil die fertigen Brunnen durch provisorische Heberleitungen den Grundwasserstand unter Terrain um so viel senken liessen, dass man bei der Verlegung fast ganz im Trockenen arbeiten konnte. 4. Sammelsohacht und Zuleitung zun Reservoire.
Die beiden Sammelrohre von der Quellenfassung münden in den Sammelschacht, der in der Nähe der
VL Regierungsbezirk Mittelfranken. O b e r m ü h l e ausgeführt ist, mit ihrer Unterkante auf 369,75 m - { - 0 Höhe ein, und das Zuleitungsrohr zum Hochreservoire tritt 0,1 m tiefer aus dem Schachte aus. Der Schacht misst im Lichten 2,48 m im Quadrat. Auf einem 0,5 m dicken Betonboden von 3,54 m im Quadrat erheben sich die 3,0 m hohen Seitwände von 0,37 m Dicke in Ziegelmauerwerk, auf die sich die nach oben abschliessenden Gewölbe mit Einsteigedeckel und Ventilationsrohr auflegen. Vom Boden des Schachtes führt ein Rohr von 350 mm Durchmesser und 340 m Länge, in welches ein Schieber eingeschaltet ist, als Entleerungsleitung thalwärts bis zu einem ehemaligen Mühlenteiche. Der normale Wasserspiegel im Schachte liegt auf 370,0 m -|-0 und der Hochwasserspiegel des Reservoirs liegt auf 360,0 m - f ° . Die Zuleitung zum Hochreservoire ist aus gusseisernen Rohren von 550 mm Durchmesser in ihrer ganzen Länge mit Ausnahme eines Theiles, welcher durch einen Stollen im B r u n n e r H ä n g i g führt, hergestellt. Diese Leitung folgt ausser in dem Stollen und in der Kreuzung des R ö t h e n b a c h e s vollständig den natürlichen Bodenerhebungen und -Senkungen mit einer durchschnittlichen oberen Deckung von 1,7 m. Nur ca. 2 km unterhalb des R ö t h e n b a c h e s zwang die Erhebung des B r u n n e r H ä n g i g bis auf ca. 15,0 m Höhe über die Drucklinie zu einer kurzen Senkung des Rohres mittels des Stollens. Der Stollen hat eine Länge von 280 m und ist bergmännisch im festen Keuperlenme durchgetrieben und in umgekehrter Eiform, im Lichten 1,8 m hoch und 1,2 m breit, in 2 Ringen von im Ganzen 0,27 m Dicke aus Ziegelmauerwerk hergestellt. Das Wasser fliegst in dem Stollen in einem Cementrohre von 600 mm Durchmesser, das an beiden Enden in je einen offenen Kasten von 0,8 m im Quadrat eintritt. In diese Kästen treten auch die Enden der gusseisernen Leitungen von 550 mm Durchmesser ein. Den äusseren Abschluss findet der Stollen an seinen beiden Enden durch vorgemauerte Einsteigschächte, die einen lichten Querschnitt von 1,7 m im Quadrat und von 3,3 m Tiefe haben. Die Zuleitung zwischen Sammelschacht und Reservoir hat im Ganzen eine Länge von 13 396 m. Es sind darin 5 tiefste und 4 dazwischenliegende höchste Punkte vorhanden. Die ersteren haben Entleerungsschieber, und von letzteren fällt der eine Punkt in den Stollen; 2 davon haben offene Luftröhre und für einen, welcher 16,0 m unter der Drucklinie liegt, ist ein selbstthätiges Schwimmventil mit Glasflasche verwendet. Auf dem Plateau des Hochreservoirs mündet das Zuleitungsrohr in einem überwölbten Schachte frei aus. 5. Hochreservoir. Das Hochreservoir ist vollständig aus Stampfbeton hergestellt. E s besteht aus 2 gleich grossen Kammern, welche zusammen 8276 cbm Inhalt haben. E s liegt 12,4 m unter der Quellenfassung auf 357,0 m mit seiner Flur und 14,4 km von dem Quellenanfange entfernt. Eine jede Kammer misst im Lichten 37,43 m mal 34,49 m. Die Umfassungswände und die Scheidewand haben 1,31 m Dicke, und die Sohle hat 0,4 m Dicke. In jeder Kammer sind 6 Reihen von je 7 Pfeilern, die durch Gurtbögen verbunden sind, hergestellt. Diese sind später wegen des theils nicht ganz zweifellosen Untergrundes durch 0,5 m starke Wände ausgefüllt, welche mit Communicationsöffnungen versehen
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sind. Kappengewölbe von 4,48 m Spannweite von 0,25 m Dicke, deren Scheitel 4,18 m hoch über Flur liegt, bilden die Decke des Reservoirs, welche 1,3 m hoch mit Boden überfüllt i s t Ehe das Zuleitungsrohr in den vorerwähnten Schacht einmündet, der 3,0 m Durchmesser hat und dessen Sohle in gleicher Höhe mit der Sohle des Reservoirs liegt, ist das Eingangsrohr für die Kammer I von demselben abgezweigt. Das Eingangsrohr der Kammer I I geht aus dem Schachte selbst ab. Die Ueberfall- und Entleerungsleitungen der beiden Kammern und des Schachtes vereinigen sich zu einem gemeinschaftlichen Entleerungsrohre von 550 mm Durchmesser, welches als Cementrohrleitung über M ö g e l d o r f bis zur P e g n i t z fortgeführt ist. Von dem Schachte geht, mit Schieber abstellbar, ferner ein Rohr von 550 mm Durchmesser ab, dessen Verlängerung an die eine der beiden, zur Stadt führenden Fallrohrleitungen, die S e b a l d e r - L e i t u n g , anschliesst, wodurch eine völlige Umgehung des Reservoirs ermöglicht ist. In diese Leitung mündet auch die Austrittsleitung der Kammer I, während die Austrittsleitung der Kammer I I an die zweite Fallrohrleitung, die L o r e n z e r L e i t u n g , angeschlossen ist. Vor deren Absperrschiebern auf dem Plateau des Hochreservoirs sind die beiden Fallrohrleitungen untereinander, aber mit einem Schieber absperrbar, verbunden. 6. Falirohrleitungen. Die S e b a l d e r - L e i t u n g hat eine Länge von 3150 m ; sie führt über die P e t e r h e i d e und erreicht die Stadt bei W ö h r d nach einer Unterführung unter der Bahnlinie N ü r n b e r g - A m b e r g und nach einer Kreuzung der P e g n i t z . Unter der Eisenbahn ist ein 15,6 m langer, überwölbter Kanal mit einem vorgelegten Einsteigeschachte hergestellt. Der Kanal hat im Lichten 2,0 m Höhe und 1,1 m Breite und ist über seinem Boden bis auf 0,5 m Höhe, entsprechend dem Rohrmittelpunkte, mit Sand ausgefüllt, in welchen das Rohr eingebettet ist. Die Ein- und Auatritte des Rohres in die Stirnmauern des Kanals sind durch starke Lettenfutter gedichtet. Für die P e g n i t z - K r e u z u n g ist ein 16,7 m langes, schmiedeeisernes Rohr 2,5 m tief unter dem Wasserspiegel als Düker verlegt. Das Rohr liegt zwischen 2, in 2,9 m Abstand von einander geschlagenen und aus 4.5 m langen Spundbohlen bestehenden Wänden von 2.6 m Länge, die quer durch den Fluss gehen. Von dem Rohre ist ein aufsteigendes, mit einem Schieber verbundenes Entleerungsrohr in die P e g n i t z übergeführt. Die L o r e n z e r - L e i t u n g hat eine Länge von 3650 m; sie führt über V e i l h o f und erreicht die Stadt nach einer Unterführung der N ü r n b e r g - R e g e n s b u r g e r Eisenhahn bei G l e i s h a m m e r . Das vor dem Bau der U r s p r u n g s l e i t u n g bereits vorhanden gewesene Stadtrohrnetz von ca. 50 000 lfd. m Länge konnte fast ausschliesslich beibehalten werden und nur verhältnissmässig wenige der bereits mit Rohren belegten Strassen waren mit grösseren Versorgungsleitungen zu versehen. Neu verlegt wurden damals im Ganzen 66 900 m Strassenrohrleitungen von 550 mm bis 100 mm Durchmesser.
e) Kosten und Ergiebigkeit der Ursprungsversorgung. Die Ausführungen der sämmtlichen Arbeiten für die neue Versorgung kam erst durch Fertigstellung der
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VI. Regierungsbeiirk Mittelfranken.
zweiten Sammelleitung im October 1886 zum Abschlüsse. Die Fertigstellung der ersten Leitung im Herbste des vorhergegangenen Jahres gestattete aber, wie schon erwähnt, im November 1885 die U r s p r u n g s l e i t u n g in Betrieb zu nehmen, weil damals das neue Stadtrohrnetz auch schon fertiggestellt war. Die Kosten der Anlage haben betragen: Quellenfassungsarbeiten M. 207 444 597 489 Zuleitungen und Stollen . . > 287 085 Hochreservoir » 317 886 Fallrohrleitungen » 737 813 Städtisches Rohrnetz . . . » 707 681 Vorarbeiten, Grunderwerb etc. » Summa M. 2 855 398 Die Ausführung der Quellenfassung und der Sammelleitungen ist in Regie erfolgt. Die Zuleitung hat die Firma fiopp & R e u t h e r in M a n n h e i m und die Fallrohrleitungen und zum Theil die Stadtleitungen hat der Unternehmer H e r r m a n n in S t r a s s b u r g verlegt Das Hochreservoir ist von der Firma D y c k e r h o f f & W i d m a n n in B i e b r i c h ausgeführt Vor der Fassung der U r s p r u n g s q u e l l e sind als deren Ergiebigkeit in den 5 Jahren 1873 bis 1877 durch Messungen die folgenden Werthe in Sec.-Lit. ermittelt: Tabelle 43.
1873 1874
Jahr
1875
1876 1877
könne dadurch an Güte verlieren, veranlasste, die Stauung höchstens bis auf 1,0 m unter Thalsohle vorzunehmen. Die chemischen und bacteriologischen Untersuchungen haben dabei aber überhaupt keine nachtheilige Beeinflussung entdecken lassen. Seit der Zeit nach welcher mit der Stauung begonnen ist, wechselte die zur Stadt von der U r s p r u n g s q u e l l e abgelassene Wassermenge zwischen 54 Sec.-Lit. und 160 Sec.-Lit., ein schlagender Beweis, welch' hohen Werth diese noch rechtzeitig getroffene Aenderung der Wasserfassung für die Versorgung der Stadt gehabt hat. Uebrigens ist 160 Sec.-Lit als aas Maximum der Leistung der Zuleitung zum Reservoire festgestellt. Seitdem die Stauung eingeführt ist, hat das im Jahre aus der Quelle zur Stadt abgelassene mittlere Quantum in Sec.-Lit. betragen: Tabelle 46. Jahr
1892 1893 1894 1895
1896
1897
1898
Jahresmittel . 96,93 89,13 83,91 102,83 105,58 119,80 118,92 Mittel im Mini80 102 116 65 60 63 malmonate . 75 Mittel im Maxi122 144 142 malmonate . 115 153 124 135
Das Jahr 1898 in der Tabelle umfasst nur die ersten 5 Monate. f) Spätere Entwiokelung der Versorgungsanlagen.
Jahresmittel
. . Sec.-Lit. 95,29 88,93 79,81 97,00 101,95
93,54 97,67 91,34 95,00 96,12 99,90
Mittel eines Monats j Minim. eines Mon. j Maxim, eines Mon. j j^ 11
85,18 91,63 83,66 90,28 87,10 94,00
76,20 83,90 74,00 82,03 76,20 85,60
76,78 107,21 74,80 106,40 79,35 109,00
97,83 108,66 96,66 107,04 99,90 109,28
Die Einwirkung der atmosphärischen Niederschläge auf den Quellenabnuss tritt erst nach ca. 7 Monaten durch den Wechsel der Ergiebigkeit derselben in die Erscheinung. Nach Vollendung der Anlage wurde vom Magistrate bestimmt, dass alles von der Quelle gelieferte Wasser zum Hochreservoir geleitet und hier eventuell durch den Ueberlauf abfliessen sollte, um den Grundwasserspiegel im Quellengebiete dadurch dauernd möglichst zu senken. Auf diese Weise hoffte man, die in dem Sande befindlichen, organischen Bestandtheile unter Luftzutritt rascher zu zerstören, als es sonst möglich gewesen wäre. Erst nach 5 Jahren ist mit einer dem Bedürfnisse entsprechenden Stauung des Wassers in dem Sandberge begonnen. Die mittlere Jahresmenge, sowie das Monatsminimum und -Maximum des Abflusses der Quellen hat während der Zeit des vollen Ablaufes in Sec.-Lit. betragen: Tabelle 44. Jahr
1887
1888
1889
1890 1891
Jahresmittel Mittel im Minimalmonate Mittel im Maximalmonate
83 80 90
82,1 73 90
94,6 87 97
99,0 100,1 97 88 103 104
Im Jahre 1892 ist dann mit dem zeitweisen Aufstau des Wassers begonnen. Die Befürchtung, das Wasser
I. Hoohdruckzone, Pimpwerk Wöhrd.
Nach der Eröffnung der U r s p r u n g s l e i t u n g ist die Wasserkunst S c h w a b e n m ü h l e ganz ausser Betrieb gekommen, und das T u l l n a u e r Wasserwerk ist nur für Nothfälle in Reserve gestellt. Das Wasserwerk W ö h r d dagegen ist dauernd für eine Hochdruckzone in Betrieb erhalten, und es ist für das hier gepumpte Wasser im V e s t n e r t h u r m e ein Hochbehälter, dessen Wasserspiegel 26,0 m höher als das Pflaster des Burgh o f e s liegt, aufgestellt, so dass von hier aus noch die höchstgelegenen Theile der Stadt versorgt werden können, die das U r s p r u n g s w a s s e r nicht mehr erreicht. Dadurch ist zugleich auch eine Ersparung von U r s p r u n g s wasser erreicht, welches freilich auch trotzdem nur bis zum Jahre 1893 dem wachsenden Bedürfnisse genügt hat. 2. Punpwerk Krimerswelher.
Veranlasst durch die früher von T h i e m ausgeführten Untersuchungen, Wasser als Ergänzung der Lieferung der U r s p r u n g s q u e l l e aufzufinden, sind schon während der Bauausführung der U r s p r u n g s l e i t u n g von W a g n e r eingehende Grunduntersuchungen im Urs p r u n g s t h a l e selbst vorgenommen, die sich bis auf 4 km abwärts von den Quellen erstreckten und auch auf das H e i d e l b a c h t h a l , einem Seitenthale des U r s p r u n g sthales, ausdehnten. Deren Resultate fielen günstig aus, und das veranlasste schon im Jahre 1888 den Ankauf eines Terrains am Zusammenflusse des H e i d e l b a c h e s und des U r s p r u n g s b a c h e s beim K r ä m e r s w e i h e r , welches allerdings ca. 20,0 m tiefer als das U r s p r u n g s terrain liegt. Hier ist im Jahre 1892/93 nach W a g n e r ' s Projecte ein Pumpwerk für eine Leistung von 46 Sec.-Lit. erbaut, durch welches das Wasser in die in ca. 0,5 km Entfernung
VI. Regierungsbezirk Mittelfranken.
vorbeiführende Zuleitung zum Hochreservoire durch eine Druckleitung von 480 m Länge und 300 mm Durchmesser übergeführt wird. Bei der Einmündung der K r ä m e r s w e i h e r-Leitung steht die Zuleitung unter 4,0 m Drnck. Es ist hier daher ein Standrohr mit Entlüftungs Vorrichtung eingebaut, in das sich das Wasser von K r ä m e r s w e i h e r frei ergiesst, um dann mit zum Hochreservoire zu gelangen. Das Wasser für die Pumpen in K r ä m e r s w e i h e r wird mittels 24 Brunnen, die von gleicher Anordnung wie die für den U r s p r u n g hergestellten sind, aus den feinen Sandschichten des Untergrundes gewonnen und mit Dampfkraft gehoben. Diese Anlage ist im Juli 1893 in Betrieb gekommen und hat M. 135000 gekostet. In der Pumpstation befindet sich eine liegende Eincylindermaschine von 20 PS. mit Condensation und Schwungrad. Dieselbe kann von 20 bis zu 62 Umdrehungen pro Minute machen und hat Dampfkolben von 285 mm Durchmesser und 0,55 m Hub. Sie betreibt eine direct gekuppelte, doppeltwirkende Plungerpumpe, welche bei den vorstehend angegebenen Umdrehungszahlen pro Stunde 56 bis 173 cbm Wasser bei 25,0 m Arbeitshöhe fördern kann. Als Reserve ist hier ferner im Jahre 1895 eine Worthington-Pumpmaschine mit 3facher Expansion in 3 Dampfcylindern von 152 mm, 229 mm und 406 mm Durchmesser aufgestellt. Der Hub der 3 Dampfkolben, sowie der der Pumpenkolben beträgt 0,378 m und letztere haben 367 mm Durchmesser. Die Maschine macht 38 Doppelhübe pro Minute. Den Dampf liefern 2 Tenbrink-Kessel von je 22 qm Heizfläche, welche für 8 Atmosphären Dampfdruck concessionirt sind. 3. Pumpwerk Erlenstegen.
Auf Anregung des Bürgermeisters v o n S t r o m e r war der Magistrat bereits im Jahre 1890 der Prüfung der Frage näher getreten, in welcher Weise ein über das damals vorhandene und bereits in Aussicht genommene Wasserquantum hinausgehendes Bedürfniss würde befriedigt werden können. Die früher von T h i e m als möglich in's Auge gefasste Ergänzung der Lieferung der U r s p r u n g s l e i t u n g aus dem oberen Thale des R ö t h e n b a c h e s und aus den Quellen der Ausläufer der J u r a t h ä l e r in der Altd o r f e r Gegend bei E i s m a n n s b e r g , R o h r s t a d t und. S i n d e l b a c h wurden bei näherer Untersuchung so wohl wegen der Beschaffenheit des dortigen Wassers als auch wegen der dafür erforderlichen, unverhältnissmässig hohen Kosten als nicht geeignet befunden. Dagegen regten aber die Erfahrungen, die inzwischen mit den Anfangs der 80 er Jahre hergestellten Brunnen auf den W ö h r d e r Wiesen gemachtwaren, dazu an, trotz des über das Grundwasser in der Umgebung von N ü r n b e r g von T h i e m abgegebenen, nicht günstigen Urtheiles im Pegnitz gründe weitere Grundwasseruntersuchungen vorzunehmen. Deren Resultate führten bereits im Jahre 1891 dazu, Wiesengrundstücke, die ca. 6 km oberhalb der Stadt bei E r l e n s t e g e n liegen, für eine später hier zu erbauende Pumpstation anzukaufen. Auf dem erworbenen Terrain sind dann in den Jahren 1892/93 von W a g n e r sehr eingehende Untersuchungen über die Beschaffenheit des dortigen Untergrundes und über dessen Wasserverhältnisse angestellt, und diese liessen den gewählten Platz als völlig geeignet für eine Wassergewinnung erkennen. Nachdem auch die chemischen und die bacteriologischen Untersuchungen des hier gewonnenen Wassers recht günstig ausgefallen
137
waren, wurde am 2. April 1895 von den städtischen Collegien die Summe von M. 375000 zur Erbauung eines Pumpwerkes für täglich 5200 cbm Leistung nach W a g n e r ' s Projecte bewilligt. Die Frage, ob der Betrieb der Pumpen durch Dampfkraft oder durch Elektricität erfolgen solle, verzögerte den Beginn der Ausführung bis am 8. Juli 1895. Die Entscheidung fiel dann zu Gunsten des Dampfbetriebes aus, und bereits am 30. April 1896 wurde die Pumpstation in Betrieb gesetzt. Das Grundwasser wird aus dem Alluvium des Pegnitzthales, das auf dem durchschnittlich 11,0 m tief unter der Thalsohle liegenden Keuperletten bezw. auf dem Felsen ruht, gewonnen. Dessen Fläche ist ca. 1,5 m hoch mit Kalkgeröll bedeckt; darauf folgt Quarz mit körnigem Sande und die oberen 5,0 m bis 6,0 m des Alluviums bestehen aus feinem, fetten Sande, der theilweise mit Lettenschichten durchzogen und oben mit einer schwachen Humusschicht überdeckt ist. Beim Einbringen eines Beobachtungsrohres ist das Grundwasser darin um 0,8 m bis 1,0 m nach dem Durchdringen des fetten Sandes in die Höhe gestiegen. Vorläufig sind 16 Brunnen zur Speisung der Hauptpumpen, sowie 2 Brunnen für das Wasser zur Condensation und ein Brunnen für das Kesselspeisewasser ausgeführt. Es sind das ebenso, wie die Brunnen am Urs p r ü n g e , eiserne Rohrbrunnen. Die Brunnenrohre haben aber 200 mm Durchmesser und sind in ihren unteren, 3,0 m langen, durchlochten Theilen aus Kupfer hergestellt. Sie reichen mit ihrem unteren Rande 10,0 m bis 11,0 m tief unter das Terrain hinab. Durch 6,0 m bis 7,0 m lange, eiserne Rohre sind diese Filterrohre bis auf 1,0 m Tiefe unter Terrain verlängert und es münden die ersteren hier in abgedeckte, gemauerte Schächte ein. Die Filterrohre sind bis zu einem äusseren Durchmesser von 0,9 m mit 3 Filterschichten von 8 mm bis 10 mm, von 4 mm und von 2 mm Korngrösse ringfömig umhüllt. In die Brunnen sind als Saugerohre Mannesmann-Rohre von 100 mm Durchmesser eingehängt, in deren jedes in dem resp. Schachte ein Schieber und eine Rückschlagsklappe eingeschaltet ist. Diese Saugerohre sind mit einem gemeinschaftlichen Saugerohre verbunden, das von 150 mm auf 400 mm Durchmesser allmählich wächst und hinter einem Saugewindkessel direkt mit den Pumpen im Maschinenhause verbunden ist. Das Maschinenhaus ist für eine Verdoppelung der jetzigen Leistung der Anlage eingerichtet. Es besteht aus einem Maschinenräume, der im Lichten 10,3 m und 19,3 m misst und mit seiner Flur 5,4 m tief unter der Kesselhausflur liegt. An dessen eine Schmalseite stösst ein Wohnhaus für den Maschinenmeister und an die andere Schmalseite stösst das Kesselhaus von 18,24 m und 12,21 m im Lichten mit einem dahinter liegenden und 7,5 m tiefen Kohlenschuppen an. In dem Kesselhause liegen 2 Zweiflammrohrkessel mit Caddy'schen Planrosten, und es ist hier noch Platz für 2 fernere Kessel vorgesehen. Die Kessel haben 6,7 m Länge und 1,8 m resp. 0,625 m Durchmesser im Mantel resp. im Flammrohre. Sie sind für 8 Atm. Dampfdruck concessionirt, und es hat ein jeder derselben 48 qm wasserberührte Heizfläche und 1,07 qm Rostfläche. Die Tiefenlage der Flur des Maschinenraums von 2,35 m unter der Thalsohle und 1,23 m unter Pegel-Null ist in Rücksicht auf die über 800 m lange Saugeleitung gewählt. Die Pumpenmitten liegen 0,72 m über Pegel-Null. Im Maschinenräume sind zur Zeit 2 horizontale VerbundReceiver-Maschinen von je 70 PS. mit Schwungrädern und mit Ventilsteuerungen, die mit und ohne Condensation arbeiten können, aufgestellt, und es ist noch Platz
VI. Regierungsbezirk Mittelfrankefl.
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für eine dritte Maschine vorhanden. Die Maschinen haben Dampfkolben von 350 mm resp. 520 mm Durchmesser und 0,7 Hub. Direct mit den verlängerten Kolbenstangen gekuppelt, betreibt jede Maschine 2 hinter der einen Cylinaereeite liegende Pumpen, wahrend vor der anderen Seite der (Minder das Schwungrad liegt. Die Pumpen sind doppeltwirkend und haben Plunger von 192 mm Durchmesser. Jede Pumpe hat 18 kleine Sauge- und 18 kleine Druckventile. Die Maschinen machen 37 V2 bis 50 Umdrehungen pro Minute, und es fördert eine jede 162 bis 216 cbm Wasser pro Stunde bei 70,0 m Arbeitshöhe. Das Wasser wird durch eine 3940 m lange Druckleitung von 450 mm Durchmesser direct in die Fallrohrleitung der S e b a l d e r Stadtseite gedrückt. Bei der demnächstigen Erweiterung der Pampstation wird eine Druckleitung direct zum Hochreservoire geführt werden, welches dann gleichfalls eine Vergrösserung erfahren soll. 4. Beabsichtigte Erweiterungen.
Für das Jahr 1899 ist eine Vergrösserung des Pumpwerkes E r l e n s t e g und eine Verdoppelung des Hocnreservoirinhaltes am S c h m a u s e n b u c k e beabsichtigt. Letzteres wird dadurch einen Inhalt von über 16000 cbm erhalten und das Pumpwerk, für welches auch 6 bis 8 neue Brunnen westlich und östlich von den vorhandenen ausgeführt werden sollen, wird dann eine stünd-
liche Leistungsfähigkeit von 422 cbm oder von ca. 10000 cbm pro Tag erhalten. Ferner sollen bei der O b e r m ü h l e zwischen dem U r s p r ü n g e und dem K r ä m e r s w e i h e r auch noch verschiedene Filterbrunnen hergestellt werden, um das hier überall zu fassen mögliche Wasser nach dem Pumpwerke K r ä m e r s w e i h e r z u bringen, damit die Zuleitung ihrer Leistungsfähigkeit entsprechend, in das Hochreservoir fortlaufend 160 Sec.-Lit. oder 576 cbm pro Stunde oder 13700 cbm im Tage liefern kann. Dann werden zuzüglich des Pumpwerkes W ö h r d im Ganzen ca. 25000 cbm Wasser pro Tag zur Verfügung sein. Die rasche Bevölkerungszunahme der Staat, welche in den letzten 3 Jahren je 6 % betragen hat, und die begonnene Einverleibung von ca. 13 Vororten mit zusammen 25 bis 30000 Einwohnern, welche auch mit Wasser versorgt werden wollen, wird freilich die Sorge um eine immer weitere Vergrösserung des disponiblen Wasserquantums nicht lange aufschieben lassen. g) Rohrnetz und Waaservertheilung. Die Tabelle 46 gibt für jedes der 10 Jahre von 1888 bis 1899 die Länge der Rohrleitungen von 550 mm bis 80 mm Durchmesser, sowie die Zahl der Schieber, der Hydranten für Feuerlöschen und für Strassensprengen, der Kunstund Springbrunnen, der Freibrunnen und der öffentlichen Pissoire und Aborte an.
Tabelle 46. Jahr
1888
1889
1890
1891
1892
1893
1894
1895
1896
1897
Kohrlange . . . . m Schieber Hydranten Kunat- u. SpriDgbrunn. Sprenghydranten . . Freibrunnen . . . . Pissoire Aborte
100 000 590 1024 8
103 044 620 1070 7
112 448 684 1099 9
117 099 688 1103 9
119175 600 1131 16
121311 615 1168 16 47 137 30 6
124413 637 1204 13 371 137 36 8
127 155 657 1226 8 703 137 40 6
130 764 693 1256 9 786 138 42 7
144 514 805 1855 16 870 150 46 7
—
122 29 —
—
122 28 —
—
124 29 —
—
124 29 —
—
150 29 —
Der Inhalt der Rohrleitungen hat im Jahre 1893 Durchmesser mm 7 10 12 13 15 20 im Ganzen 2457 cbm betragen und ist bis zum Jahre Zahl 1 15 3 7156 430 388 1897 auf 2614 cbm gewachsen. In derselben Zeit ist die mm 25 30 40 50 65 80 100 125 150 Zahl der Unterflurhydranten von 507 auf 590 und die Zahl 213 38 47 45 17 30 14 3 1 der Ueberflurhydranten von 661 auf 760 gestiegen. Die mm 200 300 Hydranten stehen in ca. 70 m Entfernung von einander Zahl 2 1. entfernt. Tabelle 47. Für die Anschlussleitungen und für die Hausleitungen sind fast ausschliesslich galvanisirte, schmiedeWasserZuAichJahr eiserne Rohre verwendet und zwar für erstere meistens von meeser sammen hahne 25 mm Durchmesser und mit Anbohrhähnen. Die Wasserabgabe fand früher ausschliesslich durch Aichhähne statt. 1886 3 58 3147 2 789 Erst Vom November 1885 ab ist auch die Verwendung 1887 2 074 1375 3 449 von Wassermessern zugelassen. Die Tabelle 47 lässt das 2186 1888 1774 3 969 allmähliche Verdrängen der ersteren durch die letzteren 1889 1491 2 959 4449 erkennen. Die Zahl der Aichhähne betrug im Jahre 1221 3 479 4 700 1890 1897 nur noch ein Sechstel von der im Jahre 1886; da1891 1116 3 989 5105 1892 4 422 956 5 378 gegen war die Zahl der Wassermesser 20 mal grösser im 672 4834 1893 5 606 Jahre 1897, als im Jahre 1886. 1894 609 5220 6 829 Nach den Angaben der Wassermesserlieferanten 1895 546 6 299 6 845 sind im Ganzen bis Ende des Jahres 1898 8404 Wasser1896 483 6 765 7 248 messer geliefert und nach der Angabe der Verwaltung 7157 7 577 1897 420 hat Ende 1897 der Bestand an Messern 7264 betragen, von denen 6703 Stück eingebaut waren. Die angegeDie gelieferte Stückzahl, nach den verschiedenen Fabri- ibene Lieferung von Messern vertheilt sich nach den kanten getrennt, beträgt dagegen nach der Angabe von n Grössen wie folgt: | 1897 (resp. in Klammern nach der von 1898) für B o p p & 4
VI. Regierungsbezirk Mittelfnnken.
139
Tabelle 48. Jahr Einwohnerzahl . . . . Geunatabiabe . . cbm Desgl. gegen 100 cbm des Vorjahrs . . • Liter pro Kopf pro Tag im Mittel Desgl. am Maximaltage . Zahl der Anschlösse . . pro Anschlags imJahre cbm Tagesabgabe am mittleren Jahrestage > Maximal tage d. Jahrs > Minimaltage > > Von 100 cbm am mittleren Jahrestage am Maximaltage d. Jahrs > Minimaltage > > Wasser f.öffentUwecke > davon Strassensprg. > > Springbrunn.. > > Laufbrunnen. > > Kanalspolen . > > Bedürfnissanstalten . . . > Bewässern öS. Anlagen . . > » Diverses . . » Von 100 cbm für öffentliche Zwecke für Strassensprengen. . > Springbrunnen . . > Laufbrunnen . . . » Kanalspülen . . . > Bedürfnissanstalten. > Bewässern öffentlicher Anlagen. . > Diverses > Wasser Dir Private . > davon nach Messern > Zahl der Messeranschlüsse Wasser für Private nach Aiche cbm Zahl der Anschlüsse ohne Messer Von 100 cbm für Private nach Messern. . . cbm ohne Messer . . . » Auf 100 Anschl. kommen Messeranschlüsse . . . Anschlüsse ohne Messer Wasaer für das Wasserwerk incl. Spülen,Verl ust etc. cbm Von 100 cbm Gesammtabgabe für: öffentliche Zwecke .cbm Private > das Wasserwerk . . » Ges.-Abg. ohne Messer > Desgl. von 100 cbm der Gesammtabgabe > Ges.-Abg. nach Messern > Desgl. von 100 cbm der Gesammtabgabe > Zahl der aufgestellt. Messer Abgabe pro Messer im Jahre cbm Abgabe pro Anschluss ohne Messer von der Privatabg. ohne Messer cbm
1888
1889
1890
1891
1892
1893
1894
1896
1896
|
1897
127 300 129 218 142 000 145 000 145 000 150 000 165000 162000 165000 177 000 2981 776 2 855 157 3450 000 3484000 4185000 3 949 649 4 005420 4 558147 4 816 370 6029119 95,7
109,4
101,0
120,0
94,5
101,3
113,8
105,6
104,5
64
61
67
67
—
—
—
—
72 118 4506 716
70 112 5 829 686
77 126 6135 757
80 116 6 641 725
77 112 7066 712
12488 20467 5 909
13159 19133 7804
13 769 19 926 10 284
—
3 959 753
4449 643
4800 719
5105 681
79 125 5 378 777
8169
7 822
9 801 11902 7 700
9 801 11902 7 700
11435 18100 6 626
10 821 17 690 6 730
10 974 17 404 6 540
121,5 78,6 806161 67 897 70956 356355 86 481
158,3 57,9 884800 74000 70000 356 400 87 400
163,0 62,1 677 428 100 906 59 920 362 664 33 699
158,9 59,6 897 558 86 534 60444 373 702 62 775
—
—
—
—
—
—
146,4 144,8 163,8 74,0 69,3 47,3 1157 458 1060110 660 706 139 394 157 565 113 7U0 42048 83 981 73 296 720072 727 315 369 968 3 944 88 802 nncontroll.
620 658 20176 60969 336 384 137 404
750 552 18 627 60 996 336 384 226 672
121,5 78,6 844 044 22155 60 970 336 384 248 082
26806
26 805
26 806
27 857
27 900
27 857
27 293
58 216
69 093
71277
38 919
81068
52 766 96 881
58 718 137 896
50500 218600
92 382
__
63 300 233 510
77 678
18 212
63 713
3,2 9,8 54,2 22,2 4,3
2,5 8,1 44,7 30,3 3,6
2,6 7,2 39,8 29,4 3,2
8,4 8,8 44,2 10,7 3,5
8,3 7,9 40,4 9,8 3,2
14,9 8,8 43,6 5,0 4,1
9,6 6,7 41,6 7,0 3,0
12,0 6,3 62,2 7,7 5,0
14,9 7,9 68,6 0,4 6,5
17,5 6,6 66,9
—
— .
—
10,9
— — 8,2 7,3 6,2 5,9 6,7 5,7 13,6 1,7 — 6,3 17,1 26,2 10,8 11,5 24,7 2292 333 2055 089 2 208 443 2 292 784 2 595 020 2 653 169 2 792162 2 791109 3 026165 3 220 033 1163 405 1129 514 1409 005 1 621 592 2 016860 2 195 897 2 409000 2473 647 2 750215 2 980899 6 703 3 479 6158 2185 2 958 3 989 5220 5 589 4 422 4 843
1128 928 925 575
799 438
671192
578160
457 272
383162
317 462
275 940
249134
1 774
1491
1321
1116
956
663
609
646
483
352
508 492
550 450
638 362
707 293
777 223
828 172
813 187
885 116
909 91
926 74
55,1 44,9
66,4 33,6
72,5 27,5
78,2 21,8
82,2 17,8
88,0 12,0
89,5 10,6
91,0 9.0
92,7 6,3
94,9 5,1
68 785
49 516
397 513
385 055
705 180
619 052
316 700
609 580
730 105
1141380
23,1 22,0 13,0 20,8 26,3 17,2 25,3 24,4 22,4 21,1 63,9 72,0 65,9 61,2 62,8 76,9 64,1 67,1 69,7 62,0 15,2 24,1 11,0 2,3 13,5 11,5 15,6 7,9 16,9 1,7 1 582 850 1384 430 1652 224 1536 645 1861 000 1293 547 1540556 1939216 2 057 399 1884012 44,1 42,8 42,6 37,5 63,1 48,5 47,9 32,7 38,5 44,2 1 399 926 1470427 1 797 776 1947 355 2334 000 2 656102 2 464 864 2 618 931 2 758 971 3 138107 46,9 2185
51,5 2 958
52,1 3 479
55,9 3 989
65,8 4422
67,3 4 843
61,5 6 220
57,4 6299
57,2 6 766
62,5 7264
640
497
516
488
527
549
472
416
408
446
635
621
604
601
604
690
629
581
571
700
VI. Regierungsbeiirk Mittelfranken.
140
R e u t h e r , Mannheim 2396 (2819), S i e m e n s & H a l s k e , Berlin 14 (1), L u x , Ludwigshafen 3 (11), W i e s e n t h a l , Aachen — (8), C. A. S p a n n e r , Wien 4673 (5382), D r e y e r , R o s e n k r a n z & D r o o p , Hannover 160 (166), H. M e i n e c k e , Breslau 4 (5), verschiedene 27 (—). Aus letzterer Zahl erklären sich einige Abweichungen in den Angaben. Die Tabelle 48 (S. 139) gibt für jedes der 10 Jahre von 1888 bis 1897 einen Ueberblick über die Wasserabgabe im Ganzen und für die verschiedenen Gebrauchszwecke, sowie eine Reihe verschiedener Verhältnisszahlen für die Jahre unter einander und für die verschiedenen Verwendungsarten zu einander. Für die 8 Jahre von 1890 bis 1897 gibt die Tabelle 49 einen Nachweis der Vertheilung der jährlichen Wasserabgabe je nachdem das Wasser mit natürlichem Gefälle zugeflossen oder künstlich gehoben ist und zwar nach cbm und nach Procenten vom Ganzen. Tabelle 49. Jahr
1890 1891 1892 1893 1894 1895 1896 1897
Abgabe im Ganzen
Gravitation
cbm
cbm
3450 000 3484 000 4 185 000 3 949 649 4005 420 4558147 4816 370 5 022128
3 121074 3 185136 3190000 2 822 000 2 646 264 3 075 673 3 383 333 3 778 163
0/ —Li.
90,5 90,2 76,2 71.4 66,1 67.5 70,2 75,2
Künstliche Hebung cbm 328 926 320000 995 000 1127 649 1 359156 1482 472 1433037 1 243 965
9,5 9,8 23.8 28,6 33.9 32,5 29,8 24,8
Dem Betriebe der städtischen Wasserversorgung hat der Oberingenieur W a g n e r vom Oktober 1873 ab bis zum Ende des Jahres 1898, also über 25 Jahre, als technischer Leiter vorgestanden. Während der letzten Jahre standen die Werke unter der Oberaufsicht des Bauassessors H a h n und dann des Stadtbauraths W e b e r . h) Wasserabgabe. Nach dem Tarif für die Wasserabgabe vom 6. October 1893 iBt bei der Abgabe nach Messern mindestens M. 10 pro Jahr und über 100 cbm hinaus pro cbm 10 Pf. zu zahlen, während für jeden Minutenliter nach Aiche im Jahre M. 42 zu zahlen sind, was pro cbm 8 Pf. entspricht. Die Wassermesser werden nur miethweise von der Stadt abgegeben, und es wird die Grösse des zu verwendenden Messers nach dem als zulässig augenommenen Jahresbezuge bestimmt, wie es die folgende Aufstellung angibt: Lichter Durchmesser im Jahre Miethe pro Jahr 13 mm bis zu 1 600 cbm 9 M. 2 500 > 15 > 10 . 20 » 4000 > 12 » 25 » 6000 > 15 . > 30 8500 > 20 » * 40 15 000 > . 25 . » 50 25000 » 50 > » 65 40 000 > 70 » 80 » 60000 > 90 • 100 » » 100 000 » 110 > Im Jahre 1897 ist vom Magistrate beschlossen, auch den angrenzenden Gemeinden Wasser und zwar zum Preise von 15 Pf. pro cbm, jedoch stets widerruflich, abzugeben.
2. o. Abenberg. (E. 1446, W. 272 mit je 5,3 B.) Die Versorgung der Stadt A b e n b e r g erfolgt seit Ende October 1885 durch eine Gravitationsleitung, die nach dem Projecte des T. B. f. W. ausgeführt ist und deren Herstellung M. 5693 im Ganzen oder M. 3,94 pro Einwohner gekostet hat.
Die Leitung speist einen grossen, öffentlichen Brunnen innerhalb der Stadt und das Abwasser desselben fliesst für Feuerlöschzwecke in einen unterirdischen Behälter von 20 cbm Inhalt auf dem Marktplatze und aus diesem in einen zweiten Behälter von 18 cbm Inhalt, der in der Marktstrasse liegt 3.1. Altdorf. (E. 2942, W. 392 mit je 7,7 B.) Für die Stadt A l t d o r f ist in dem Jahre 1884/85 nach dem Projecte des T. B. f. W. eine Quellwasserleitung mit einem Kostenaufwande von M. 66 730 im Ganzen oder M. 22,24 pro Einwohner hergestellt. Die Rohrleitungen dafür hat die Firma J o o s s S ö h n e & Comp, in L a n d a u ausgeführt. Das Wasser wird ca. 4 km von der Stadt entfernt aus einem Quellgebiete bei P ü h l h e i m erschlossen und in einem Hauptsammler, der 2,8 km von A l t d o r f entfernt liegt, zusammengeleitet. Von hier fliesst es mit natürlichem Gefälle einem ca. 1500 m davon entfernt liegenden Hochreservoire von 210 cbm Inhalt zu, von wo es in der Stadt zur Vertheilung kommt. Die Rohrleitungen haben im Ganzen ca. 6000 m Länge, und es sind mit denselben 25 Hydranten und 21 öffentliche Brunnen vorbunden. 131 Privatanschlüsse sind in Benutzung. Der Wasserzins wird durch Einschätzung festgestellt und beträgt je nach der Zahl der Hausbewohner, nach der Art des Gewerbebetriebes und der Grösse des Viehstandes M. 6 bis M. 50 im Jahre.
4. a. Ansbach. (E. 15 883, W. 1232 mit je 12,8 B.) Bis vor Kurzem erfolgte die Wasserversorgung der U.-Stadt Ansbach ausser aus 510 Pumpenbrunnen innerhalb der Stadt, die ein stark gypshaltiges Wasser liefern, durch 11 verschiedene Gravitationsleitungen, die zum Theil schon zur Zeit der Markgrafen im 17. und 18. Jahrhundert, zum Theil aber später und noch in diesem Jahrhunderte entstanden und Eigenthum des Staatsärars, sowie der Stadt und einzelner Genossenschaften sind. Durch sie werden aus der grossen Zahl der kleinen Quellen, welche in den die Stadt umgebenden Thälem und davon 1,5 bis 4 km entfernt entspringen, im Ganzen ca. 420 Minutenliter Wasser zu 256 öffentlichen und privaten Laufbrunnen mittels meist hölzerner und zum Theil eiserner oder bleierner Rohre geführt, die im Ganzen ca. 42 km Länge haben. Trotzdem die Stadt dadurch mit einem relativ guten und weichen Trinkwasser, wenn auch in beschränkter Menge, versehen ist, so beschäftigte man sich dort doch schon seit einer Reihe von Jahren mit der Frage der Herstellung einer besseren Wasserversorgung. Ein Anfangs der 90 er Jahre aufgestelltes Project dafür gelangte freilich nicht zur Ausführung; es bahnte aber allmählich den Weg zu dem im Jahre 1895 dem Civilingenieur K u l l m a n n in N ü r n b e r g von der Stadt ertheilten Auftrage, Vorstudien für eine neue Anlage auf breitester Basis und unter Würdigung aller einschlägigen Verhältnisse durchzuführen. A n s b a c h liegt an der südlichen Abdachung der Frankenhöhe. Aehnlich wie vom R e z a t t h a l e wird diese Abdachung durch mehrere, der R e z a t an nähernd parallel von Nordwest nach Südost hinziehende Thäler durchschnitten, deren zwischenliegende Höhenrücken durch eine grosse Zahl von Querthälern zertheilt sind. Die Abhänge dieser Höhen sind meistens steil und haben eine lehmige Oberfläche auf der das Wasser nur wenig in den Boden einsinkt. Selbst die nordwestlichen Hochpunkte der Hauptthäler, die nach Südosten
VI. Regierungsbezirk Mittelfranken.
141
hin fallen, liegen kaum höher als die höheren Theile und Hydranten sind von J . A . H i l p e r t in N ü r n b e r g von A n s b a c h , so dass, abgesehen von der dort über- bezogen, und die Rohrverlegungen hat die Firma K l e o haupt nur beschränkten Grundwasserbildung, eine Gra- f a a s & K n a p p in A u g s b u r g ausgeführt. Das Hochvitationsleitung von hier ausgeschlossen ist. reservoir und die sonstigen Betonbauten waren der Firma Die Umgebung der Stadt gehört der Keuper- W a y s s & F r e i t a g in M ü n c h e n übertragen. Die formation an. In dem R e z a t t h a l e tritt der untere Wasserabgabe soll nur durch Wassermesser erfolgen. Gypskeuper zu Tage, in welchem auch die städtischen Brunnen stehen. Darüber liegt der Schilfsandstein und 5. a. Auerbach. (E. 111, W. 22 mit je 5,0 B.) zwar unter dem oberen Gypskeuper, über dem sich die Im Jahre 1894 ist für das Pfarrdorf A u e r b a c h Kuppen als mittlerer, bunter Keuper erheben. Die zweidem Projecte des T. B. f. W. eine Wasserversorgungsjährigen Untersuchungen K u l l m a n n ' s haben ihn zu nach welche im Ganzen M. 14 375 oder pro der Ueberzeugung geführt, dass eine Grundwasserversor- anlage hergestellt, M. 129,50 gekostet hat. Die Rohre dafür sind gung für A n s b a c h aus dem R e z a t t h a l e mit künst- Einwohner licher Hebung wegen des quantitativen und qualitativen von der Firma W i d d e r & Sohn in A n s b a c h verlegt. Das Wasser wird aus einer 2,2 km von A u e r b a c h Ungenügens des Wassers ausgeschlossen ist und dass nur im Osten und im Südosten auf ergiebigere Quellengebiete entfernt liegenden Quelle, welche östlich von O b e r in den Schichten des mittleren, bunten Keupers, aller- a m s t a d t und 40,0 m hoch über dem Ortsniveau entdings in nicht unbedeutender Entfernung, zu rechnen ist. springt, gewonnen, deren Ergiebigkeit ca. 40 Minutenliter beträgt. 100 m von derselben entfernt ist ein SammelIm Osten ist es in 17 km Entfernung die Gegend um schacht von 13 cbm Inhalt hergestellt, dem das Wasser A i c h und im Südosten in 20 km Entfernung die Gegend mit natürlichem Gefälle durch eine Cementrohrleitung um G e r s b a c h , die K u l i m a n n in's Auge gefasst hat. von 150 mm Durchmesser zufliesst und der zugleich als Für beide Gewinnungspunkte handelte es sich zur Ueber- Reservoir dient. führung nach A n s b a c h um eine künstliche Hebung des Die Vertheilungs- und Strassenleitungen haben im Wassers auf 110,0 m Höhe, und den Ausschlag für die Ganzen 2740 m Länge und 50 mm Durchmesser. Mit Wahl zwischen diesen beiden Stellen zu Gunsten von ihnen sind 4 öffentliche Laufbrunnen, die auch als HyG e r s b a c h hat ausser den Kosten für den Grunderwerb dranten dienen, verbunden. Neben den Brunnen sind die geringere Härte (9 deutsche Grade gegen 15 Grade bei Monier-Tröge aufgestellt, und das Abwasser fliesst aus Aich) und die grössere Ergiebigkeit (50 Sec.-Lit. gegen diesen in 3 gemauerte Tiefbehälter, um eventuell für 30 Sec.-Lit. bei A i c h ) gegeben. Die Quellen in dem Feuerlöschzwecke zu dienen. 6 Privatgrundstücke G e r s b a c h g e b i e t e bestehen aus Grundwasser, das aus Anschlussleitungen erhalten, und 3 Wassermesserhaben von den Schichten des bunten Keupersandsteins an den Stellen L u x , Ludwigshafen, sind eingebaut. austritt, wo das Oberflächenwasser allmählich durch Auswaschungen Einschnitte erzeugt hat. Diese Quellen treten 6. p. Burgbernheim. (E. 1780, W. 305 mit je 5,8 B.) hier in 3, sich vereinigenden Thalzweigen in verschiedenen Für den Markt B u r g b e r n h e i m ist nach dem Höhen auf. Nach K u l l m a n n ' s Projecte, mit dessen detaillirter Bearbeitung er am 11. Mai 1898 vom Ma- Projecte des Stadtbaumeisters S c h n e i d e r in K i t z i n g e n gistrate beauftragt wurde, soll die nöthige Menge von durch die Firma Jos. Kurz in Würzburg im Jahre 1891 den dort vorhandenen 50 Sec.-Lit. Wasser in einem Tief- eine Wasserversorgung ausgeführt, welche M. 12193 im reservoire gesammelt und durch eine Pumpstation in ein in Ganzen oder M. 6,85 pro Einwohner gekostet hat. der Nähe der Stadt anzulegendes Hochreservoir gefördert Das Wasser wird aus den 16,0 m bis 18,0 m hoch werden. Die Kosten dieser Anlage hat er auf M. 963 000, über dem Orte hegenden Quellen des E n t e n s e e s von exclusive der bereits entstandenen Kosten von ca. M. 20000 32 Minutenlitern Ergiebigkeit entnommen und in ein daund M. 110000 für Grund- und Servitutserwerb, also im neben liegendes Hochreservoir von 15 cbm Inhalt mit Ganzen rund auf M. 1 200000 oder M. 73 pro Einwohner natürlichem Gefälle geleitet. Eine 50 mm weite Leitung veranschlagt. Aus dem Wasserversorgungsfond ist ein von 500 m Länge führt es von hier zum Orte, wo es Zuschuss von M. 45000 bewilligt, und Ende 1898 wurde 2 Hydranten und 6 öffentliche Brunnen speist. mit der Bauausführung begonnen. 7. b. Dinkelsbühl. (E. 4577.) Ohne Antwort. Die Quellen liegen ca. 20,0 m tiefer als die Stadt. Zwischen ihnen und der Stadt liegt aber ein Höhenzug, 8. e. Eichstätt. (E. 7721, W. 800 mit je 9,7 B.) der zu seiner Ueberschreitung zwingt, das Wasser um 130,0 m zu heben. Die Sammelleitungen für das Wasser Die Wasserversorgung der Stadt E i c h s t ä t t erfolgte sind in einer Länge von ca. 9000 m projectirt und werden früher aus einer grösseren Zahl von im Stadtgebiete gevorläufig nur theilweise ausgeführt. Das Tiefreservoir grabenen Brunnen, von denen jetzt noch 50 Stück von bildet zugleich den Keller unter dem Maschinenräume Privaten benutzt werden. Ausserdem befand sich in und hat 600 cbm Inhalt. Darüber werden 2 Verbund- der östlichen und in der westlichen Vorstadt je eine maschinen von je 70 PS. aufgestellt, deren Pumpen je Quellenfassung, und die von diesen ausgehenden, eisernen 118 cbm pro Stunde in ein zweitheiliges Hochreservoir Leitungen versorgten 8 Hydranten und 10 öffentliche von 2000 cbm Inhalt fördern, das unter der grössten Er- Laufbrunnen. Für die Speisung eines öffentlichen Springhebung des Höhenzuges mit seinem Wasserspiegel ca. brunnens, des sog. Marienbrunnens, wurde das Wasser 60,0 m über den tiefsten Punkten der Stadt liegt. Zu dem aus dem A l t m ü h l f l u s s e künstlich auf 12,0m Höhe Reservoire führt eine ca. 18000 m lange Druckleitung, die in ein in einem Thurme aufgestelltes Reservoir durch 275 mm Durchmesser bis zu dem Höhenpunkte und von ein Wasserrad gehoben. hier ab 225 mm Durchmesser hat. Von dem Reservoire Im Jahre 1889 ertheilte die Stadt dem Civilingenieur führen 2 Fallrohrleitungen von 225 mm Durchmesser H. J o o s s in S t r a u b i n g die Concession zum Baue und zur Stadt. Betriebe eines Wasserwerkes, welches er nach seinem ProDie sämmtlichen gusseisernen Rohrleitungen erhalten jecte ausführte, nachdem ein generelles Project dafür und ca. 42000 m Länge und sind von Rud. B ö c k i n g & verschiedene Vorarbeiten über die GrundwasserverhältComp, in H a l b e r g e r h ü t t e geliefert. Die Schieber nisse Vom T.B.f.W. vorher ausgearbeitet waren. Im Jahre
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VI. Regierungsbezirk Mittelfranken.
denen Korngrössen (8 mm, 4 mm und 2 mm) in je 0,1 m Stärke umgeben sind. In der Pumpstation befinden sich 2 liegende Eincylindermaschinen von je 35 PS., welche 40 Dia 60 Umdrehungen pro Minute machen. Jede Maschine treibt eine direct gekuppelte, liegende, doppeltwirkende Plungerpumpe mit freien Etagenventilen an, welche 80 bis 120 cbm Wasser pro Stunde auf 49,0 m Höhe bei 54,0 m Arbeitshöhe fördert. Die Dampfkolben haben 300 mm und die Plunger 190 mm Durchmesser, und beide haben 0,65 m Hub. 2 Wasserröhren-Dampfkessel, System Heine, haben je 20 qm Heizfläche und sind für 10 Atm. Dampfdruck concessionirt. In 1250 m Entfernung von der Pumpstation liegen hinter dem Vertheilungsnetze 2 Hochreservoire, eins von 600 cbm Inhalt, das gleich Anfangs hergestellt ist, und ein zweites von 800 cbm Inhalt, aas später hinzugebaut wurde. Zu den Reservoiren führen 2 Druckleitungen von zusammen 2350 m Länge und 225 mm Durchmesser. Die Reservoire sind aus Beton, 1,3 m tief in das Terrain versenkt, hergestellt und überwölbt. Ihr Wasserspiegel liegt 50,0 m hoch über der Gewinnungsstelle und 37,0 m hoch über dem mittleren Stadtniveau. Die Reservoire sind ca. 700 m von dem Vertheilungsnetze, das nach dem Verästelungssystem mit verbundenen Enden hergestellt ist, entfernt. Die Rohrleitungen haben Ende 1896 im Ganzen eine Länge von 15 660 m von 250 mm bis 80 mm Durchmesser gehabt und waren mit 107 Abspen-schiebern, nämlich: Stückzahl . . . 6 4 4 5 3 85 Durchmesser mm 225 2Ü0 175 150 125 100 verbunden. Es waren damals 32 öffentliche Brunnen, 9. d. Erlangen. (E. 20891, W. 1274 mit je 16,4 B.) 3 Springbrunnen, 7 öffentliche Pissoire, 3 HydrantDie Versorgung der Stadt E r l a n g e n fand früher brunnen, 18 Spülschieber von 50 mm bis 19 mm Durchnur aus den in der Stadt gelegenen Pumpenbrunnen statt. messer, 147 Ueberflur- und 85 Unterflurhydranten in ca. In letzterer Zeit sind auch mehrfach gebohrte Brunnen 50 m Entfernung von einander vorhanden. von 20,0 m bis 25,0 m Tiefe hergestellt. Ferner ist vor Ende 1896 waren 1211 Grundstücke mit Anschlusseinigen Jahren ein artesischer Brunnen bis auf eine Tiefe leitungen versehen, welche 20 mm bis 50 mm Durchvon 220,0 m gebohrt, welcher pro Stunde 22 cbm Wasser messer haben und ebenso wie die Hausleitungen aus liefert, das aber seiner Qualität wegen nur zur Spülung galvanisirten, schmiedeeisernen Rohren bestehen. Mit der Kanäle gebraucht werden kann. Zur Besserung der denselben waren 50 Closets, 17 Pissoirstände, 109 BadeVersorgungsverhältnisse war schon im Jahre 1885 ein einrichtungen, 20 Springbrunnen, 25 Sprenghähne, 18 generelles Project von dem T. B. f. W. für eine Grund- Hausreservoire, ein Wasserstrahlapparat und 2 Wasserwassererschliessung aufgestellt, das jedoch nicht weiter motoren von je PS. verbunden. Die Wasserabgabe verfolgt ist. an Private findet nur durch Wassermesser statt. Bis Im Jahre 1891 ist dann für Rechnung der Stadt Ende 1898 waren im Ganzen 1288 Messer geliefert, von von dem Civilingenieur Kullmann, jetzt in Nürnberg, denen von C. A. Spanner, Wien, 1280 Stück und von eine centrale Wasserversorgung auf Grund seiner Vor- Lux, Ludwigshafen, und von W i e s e n t h a l , Aachen, arbeiten nach einem von ihm aufgestellten Detailprojecte je 4 Stück bezogen waren. Davon sind 1092 von 13 mm, für eine Tagesleistung von 2200 cbm ausgeführt. Die An- 2 von 15 mm, 108 von 20 mm, 31 von 25 mm, 22 von lage ist am 30. November desselben Jahres in Betrieb ge- 30 mm, 16 von 40 mm, 6 von 50 mm, 3 von 65 mm, kommen und hat M. 470000 gekostet. Die im Jahre 1894 4 von 80 mm und 3 von 100 mm Durchmesser. ausgeführten Erweiterungen haben diese Bausumme auf Die Tabelle 50 (Seite 143) gibt für die 3 Jahre 1895 M. 525000 oder M. 25,13 pro Einwohner erhöht. Die bis 1897 die Grösse des gesammten Consums, sowie'desmaschinellen Anlagen für das Werk hat die Maschinen- jenigen für öffentliche und private Zwecke und den baugesellschaft Nürnberg in Nürnberg geliefert. mittleren, den grössten und den geringsten Consum Die Rohrleitungen sind von der Firma K l e o f a a s & pro Tag, sowie einige Verhaltnisszahlen an. K n a p p in Augsburg verlegt. Die Betriebsleitung Im Jahre 1895 betrug der Maximal- resp. Minimaldes Werkes liegt in den Händen des Ingenieurs consum in einem Monate 61728 cbm resp. 33777 cbm, L. S c h r e i b e r . in einer Woche 15396 cbm resp. 8444 cbm und in einer Das Wasser wird nordwestlich von der Stadt am Stunde 245 cbm resp. 65 cbm. linken Ufer der Regnitz durch Filterbrunnen auB dem Für den Pumpenbetrieb sind im Jahre 1896 im Grundwasser erschlossen. Anfangs waren deren 4 her- Ganzen 329975 kg böhmische Braunkohle verbraucht, gestellt; deren Zahl ist aber später auf 8 vermehrt. was pro 100 cbm Wasser 57 kg und pro PS.-Stunde Von diesen haben 6 Stück 150 mm und 2 Stück 300 mm 3,12 kg, sowie einer Leistung von 86546 m X kg pro Durchmesser. Sie bestehen in ihrem unteren Theile aus kg Kohle entspricht. Die Arbeitszeit der Maschinen kupfernen, geschlitzten Rohren, welche aussen mit Filter- hat 5586 Maschinenstunden im Jahre oder 7,6 Stunden sieben und mit Kies- und Sandmänteln von 3 verschie- | durchschnittlich pro Maschine pro Tag betragen. 1891 hat die Stadt diese Anlage dem Concessionär für M. 217000 im Ganzen oder M. 28,11 pro Einwohner abgekauft Das Wasser wird durch 2 Brunnen von 4,0 m bis 5,0 m Tiefe aus dem Grundwasser erschlossen und in einer 50 m resp. 90 m davon entfernten Pumpstation künstlich gehoben. Das hier aufgestellte Pumpwerk wird durch Wasserkraft getrieben, und als Reserve dafür ist eine Dampfmaschine vorhanden. Im Jahre 1898 ist hier ferner in einem neu hergestellten Brunnenschachte von 170 m Tiefe eine Plungerpumpe aufgestellt und für deren Antrieb ein Gasmotor von 16 PS. angeschafft. Das Wasser wird durch die Druckleitung direct in die Stadt zur Abgabe geführt und flieset, soweit es nicht verbraucht wird, in ein hinter der Stadt gelegenes Hochreservoir von 100 cbm Inhalt aus, dessen Wasserspiegel 35,0 m hoch über dem mittleren Strassenniveau liegt. Die gusseisernen Leitungen haben zusammen ca. 9400 m Länge. Mit ihnen sind 60 Schieber und 71 Hydranten verbunden, und es werden daraus 4' Springbrunnen und 2 grosse Monumentalbrunnen im Hofgarten, sowie 7 öffentliche Laufbrunnen in den Strassen gespeist. Heber 500 Grundstücke haben Anschlussleitung erhalten. Die Wasserabgabe findet nur nach Messern statt. Es sind deren bis Ende 1898 575 Stück geliefert und zwar 463 Stück von H. Meinecke, Breslau, 45 Stück von Bopp & R e u t h e r , Mannheim, und 67 Stück von C. A. S p a n n e r , Wien. Nach der Grösse vertheilen sich diese wie folgt: Durchmesser mm 7 13 15 20 65 Stückzahl 437 75 32 30 1.
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Tabelle 50.
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entschieden gegen eine Verwendung jedes Wassers, das durch eine natürliche Filtration aus der R e d n i t z zu gewinnen wäre, aus und glaubte, dass man in dem WiesenJahr 1896 1897 1895 grunde Grundwasserströme, welche unabhängig von dem Flusse sind, würde erschliessen können. Auf seinen Antrag Gesammte Abgabe . . cbm 526 079 583 022 644 857 wurde hier auch Ende des Jahres 1878 ein Vereuchsdesgl. gegen 100 cbm brunnen erbaut und betrieben. G ü m b e l kam dabei » — des Vorjahres. . . 110,8 110,6 durch die gesammelten Resultate zu dem Urtheile, dass davon für öffentl Zwecke > 186 445 224 940 232 097 die nöthige Menge Wasser durch einige Brunnen hier oder pro 100 cbm . . . > 36,1 38,6 35,6 leicht zu erschliessen wäre und dass die Qualität des davon für Private . . . > 336 634 358 082 412 760 Wassers von liier jedenfalls besser als die des Wassers aus oder für 100 cbm . . . > ,63,9 61,4 64,4 den benachbarten Quellen sein würde. In seinem Berichte Tagesabgabe im Mittel . » 1441 1594 1767 erklärte er, dass nach seiner Ueberzeugung die relativ wohldesgl. am grössten . . > 1983 2160 2406 pro 100 cbm im Mittel . » 137,6 134,5 136,2 feilste und zweckentsprechendste Versorgung von F ü r t h desgl. am kleinsten . . » 1102 1 240 1362 nur durch die Benutzung des im R e d n i t z t h a l e auf der pro 100 cbm im Mittel . > 76,5 77,7 77,1 tiefen Gerölllage sich fortbewegenden Grundwassers zu Zahl der Anschlüsse 1135 1200 1300 bewerkstelligen sei, und er empfahl daher die AusarbeiAbgabe pro Anschluss. cbm 297 317 299 tung eines Detailprojects durch einen Fachtechniker. Die Mindeatzahlung, wofür bis zu 150 cbm Wasser pro Mit den weiteren Arbeiten wurde dann im Jahre 1880 Jahr abgegeben werden, beträgt M. 16. Damit sind fOr 100 cbm der Civilingenieur A. T h i e m , damals in M ü n c h e n , je 5 Pf., ferner fOr 50 cbm je 10 Pf. and als Miethe für einen von der Stadt beauftragt. Seine eingehenden UnterMesser von 13 mm M. 5 berechnet. suchungen des ganzen Thalgebiete führten ihn zu der AnDie Scala für die Zahlang pro cbm Wasser ist die folsicht, dass das Wasser im R e d n i t z t h a l e nicht einem gende: für die ersten 100 cbm je 5 Pf. und dann für die selbständigen Grundwasserstrome entstamme, sondern nächsten 900 cbm 10 Pf., für die nttchsten 9000 cbm je 9 Pf. für die nächsten 15000 cbm je 8'/, Pf-, für die nächsten zum grössten Theile ein Derivat des Flusses sei, dass 25000 cbm je 8 Pf., für die nächsten 25000 cbm je 7'/, Pf. aber trotzdem die Vorbedingungen für eine dauernd erund für die nächsten 25000 cbm je 7 Pf. folgreiche, natürliche Filtration des Flusswaasers örtlich Jährlich finden einmalige Untersuchungen des Wassers vorhanden sind. Durch einen von T h i e m im Jahre durch die Kgl. Untersuchungsanstalt für Nahrungs- und Ge1880 erbauten Versuchsbrunnen hat er dann auch die nussmittel an der Kgl. Universität statt. Die letzte derselben Richtigkeit seiner Anschauung bestätigt gefunden. hat im Liter ergeben: Das aus diesem Versuchsbrunnen erschlossene WasserGesammtrückstand 11,6 mgr quantum hat bei 4,5 m resp. 5,3 m Depression 35 bis Organische Substanz 1,4 » 36 Sec.-Lit. betragen, während im Ganzen nur 50 Sec.Chlor 10,6 > Lit. für die Versorgung der Stadt in Aussicht genommen Chlornatrium 17,6 » waren, so dass der eine Brunnen 70% des ganzen ConSalpetersäure 13,0 » sums hätte decken können. Der Brunnen bestand aus Salpetrige Säure Null. 16 auf dem Umfang eines Kreises von 6,0 m Durchmesser ausgeführten, einzelnen Rohrbrunnen, welche durch ein 10. e. Feuchtwangen. (E. 2372, W. 364 mit je 6,5 B.) Saugerohr verbunden waren. Die einzelnen Rohrbrunnen Für die Stadt F e u c h t w a n g e n ist im Jahre 1890nach waren auf ca. 8,0 m Tiefe bis auf die undurchlässige dem Projecte des T. B. f. W. zur Ergänzung der vorhandenen Schicht, den Keuperletten oder Keupersandstein, hinWasserversorgungsanlage eine neue Quellenfassung in Be- untergebracht und hatten in ihrem unteren Theile Filtrirnutzung gekommen, welche M. 2778 gekostet hat. Durch körbe. eine 80 m lange Sickeranlage, die 6,0 m bis 9,0 m tief Im Jahre 1884 wurde auf Antrag des Magistrats unter Terrain verlegt ist, sind 35 bis 45 Minutenliter von den städtischen Collegien beschlossen, dass auf die Wasser erschlossen, welche in die bestehende Leitung von anderer Seite vorgeschlagene Anlage einer Quelleingeführt sind. wasserleitung aus dem Z e n n g r u n d e zu verzichten sei, dagegen aber eine Grundwasserversorgung aus dem Wiesengrunde des R e d n i t z t h a i e s ausgeführt werden 11. f. Fürth. (E. 48 750, W. 1962 mit je 24,8 B.) solle. Die Ausführung dieses Baues ist dann im Jahre 1887 Die Wasserversorgung der Stadt F ü r t h erfolgte dem Civilingenieur K u l l m a n n , jetzt in N ü r n b e r g , früher ausschliesslich aus gegrabenen und gesenkten übertragen und auf Grund einer von ihm vorgenomBrunnen. Seit 40 Jahren war es Vorschrift, für jedes menen Umarbeitung des T h i e m ' s e h e n Projects erfolgt. Haus einen solchen anzulegen. Es hat nie ein Wasser- Im Jahre 1894 hat bereits eine Erweiterung der Anlage mangel stattgefunden, und das Wasser war auch meistens durch Aufstellung einer dritten Maschine stattgefunden. ein gutes Trinkwasser. Trotzdem haben die städtischen Die tägliche Maximalleistung des Werkes beträgt jetzt Behörden in Folge der wachsenden Ausdehnung der 7000 cbm und die Anlage hat zur Zeit M. 912000 oder Stadt sich schon seit Ende des Jahres 1877 mit der M. 10,50 pro Kopf gekostet. Den Betrieb derselben Frage einer einheitlichen Versorgung beschäftigt. Die leitet der Gas- una Wasserwerksdirector J. L i n d e m a n n . damals für diesen Zweck von dem Oberbergdirector Dr. Das Wasser wird am linken Ufer der R e d n i t z aus G ü m b e l i n M ü n c h e n angestellten Untersuchungen er- 8, auf eine Länge von 500 m vertheilten, gusseisemen gaben, dass eine Versorgung mit Quellwasser durch eine Rohrbrunnen gewonnen, welche durch eine 1100 m lange Gravitationsleitung für F ü r t h kaum möglich sein würde. Heberohrleitung, die von Anfangs 250 mm auf 300 mm Dagegen wies G ü m b e l auf die Benutzung des Wiesen- und endlich auf 400 mm im Durchmesser anwächst, unter grundes im R e d n i t z t h a l e , das in der Nähe von F ü r t h einander und mit einem Sammelbrunnen verbunden eine Breite von 500 bis 600 m hat, als zur Erschliessung sind. Die Ergiebigkeit der Brunnen beträgt bei 1,5 m von Grundwasser für eine städtische Wasserversor- Absenkung 300 Minutenliter und bei 2,8 m Absenkung gung geeignet hin. Er sprach sich dabei allerdings 600 Minutenliter.
144
VI. Regierungsbezirk Mittelfranken.
Die einzelnen Brunnen haben 0,3 m Durchmesser und 7,0 bis 9,0 m Tiefe bis zur Oberkante des Anschlussrohres an den Heber. Sie bestehen in ihrem unteren, 4,5 m langen Theile, dessen Boden verschlossen ist, aus einem ringsum mit Schlitzen von 4 mm und 20 mm versehenen Kupferrohre, das aussen mit 3 Sand- und Kiesmänteln von verschiedener Korrigrösse, um den Eintritt von Sand in den Brunnen zu verhindern, umgeben ist. In jedem Brunnen ist oben durch dessen Deckel ein gusseisernes Saugerohr mit einem abhebbaren Fussventile und einem Saugkorbe eingeführt. Der gemeinschaftliche Sammelbrunnen ist aus 1,0 m hohen, gusseisemen Ringen von 3,22 m Durchmesser zusammengesetzt und in seinem Boden durch eine entsprechend versteifte, schmiedeeiserne Platte wasserdicht geschlossen. Mit dem Kellerraume der ca. 8 m davon entfernt liegenden Pumpstation ist der Brunnen durch einen begehbaren Kanal, in welchem die Saugeleitungen für die Pumpen und die Entlüftungsleitung für den Heber hegen, verbunden. In der Pumpstation sind 3 liegende Zwillings-Gasmotoren von 300 mm Durchmesser und 0,6 m Hub, jeder nominell für 40 PS. bei 180 Umdrehungen, sowie zu deren Antriebe ein liegender Motor von 3 PS. aufgestellt. Den Motoren wird das Gas von der städtischen Gasanstalt durch eine ca. 1000 m lange Leitung von 200 mm Durchmesser zugeführt und für das Kühlwasser ist ein besonderer Brunnen hergestellt. Jede Maschine betreibt 2 stehende, einfachwirkende Plungerpumpen von 330 mm Durchmesser und 0,52 m Hub mit
freien Etagenringventilen, die Lederdichtung auf gusseisernen Sitzen haben. Die Kraftübertragung findet von der Maschine aus durch Zahnräder statt, deren Achsen Reibungskuppelungen zum Ein- und Ausrücken haben. Jede der Maschinen fördert bei 30 Doppelhüben der Pumpen 150 cbm Wasser pro Stunde auf 49,0 m bis 53,0 m Arbeitshöhe. Die Gasmotoren sind von der M o t o r e n f a b r i k D e u t z in D e u t z und die Pumpen etc. von der Maschinenbauanstalt H u m b o l d t in K a l k angefertigt. Aus der Pumpstation führt von dem gemeinschaftlichen Druck Windkessel von 1,6 m Durchmesser und 6,0 m Höhe ab ein Rohr, das sich vor dem Maschinenhause in eine directe Versorgungsleitung von 475 mm Durchmesser, die über die R e g n i t z zur Stadt führt, und in eine Druckleitung von 1700 m Länge und 350 mm Durchmesser theilt, welche letztere in ein zweitheiliges Hochreservoir von im Ganzen 2000 cbm Inhalt mündet, das südöstlich von der Stadt auf derselben Flussseite liegt. Das Reservoir ist halb in den Boden versenkt und vollständig aus Beton, auch in den Gewölben, hergestellt. Die vorerwähnte Fallrohrleitung zur Stadt, aus welcher das Versorgungsnetz gespeist wird, ist in einem Kasten von 1,4 m mal 1,4 m Querschnitt, der auf einer Fachwerksbrücke ruht, mit dem Gasrohr zusammen über die R e d n i t z geführt. Die gesammte Länge der Rohre von 475 mm bis 100 mm Durchmesser, sowie die Zahl der Schieber und öffentlichen Springbrunnen, der öffentlichen Freibrunnen, der öffentlichen Pissoire und der öffentlichen Hydranten am Ende der Jahre 1888 bis 1898 gibt die Tabelle 51 an:
Tabelle 51. Jahr Rohrlftnge . . . . m Schieber . . . . . . . Hydranten Springbrunnen.... Freibrunnen . . . . OeSentliche Pissoire
1888
1889
1890
1891
1892
1893
1894
1815
1896
1897
1898
21375 122 185 1 6 4
23 337 129 204 1 6 4
28 224 155 217 3 6 4
29180 184 228 4 7 4
30116 198 239 4 7 4
31358 206 263 4 7 4
32 399 214 280 4 7 4
32 542 220 283 4 7 4
33 357 226 294 4 6 4
33 818 229 302 5 6 4
34896 238 318 4 5 4
Die Hydranten sind Unterflurhydranten und stehen im Mittel in 80 bis 90 m Entfernung von einander. Die Rohre hat R u d . B ö c k i n g & C o m p , in H a l b e r g e r h ü t t e geliefert und F. A l b e r t y in F r a n k f u r t a. M. verlegt. Die Armaturen hat die Firma B o p p & R e u t h e r in M a n n h e i m geliefert. Die Anschlussleitungen für die bis Ende 1897 angeschlossenen 1684 Grundstücke und die Hausleitungen dafür bestehen aus verzinkten, schmiedeeisernen Rohren; erstere haben meistens 25 mm Durchmesser. Wassermesser sind im Ganzen bis Ende 1898 1970 Stück geliefert, davon 652 von H. M e i n e c k e , Breslau, und 1318 von C. A. S p a n n e r , Wien. Nach der Grösse vertheilen sie sich, wie folgt: Durchmesser mm 13 20 25 30 40 50 65 80 100 Stückzahl . . . 1178 695 55 8 8 13 1 7 5. Die Tabelle 52 gibt für die Jahre 1888 bis 1897 excl. 1896 die mittlere Förderhöhe und den Gasverbrauch zur Wasserhebung im Ganzen, sowie für 100 cbm und pro PS.-Stunde und die Leistung pro cbm Gas in m X kg an. Die in den Jahren 1888 bis 1897 excl. 1896 jährlich eförderte Wassermenge im Ganzen und pro Tag, sowie ie Abgabe für öffentliche, private und eigene Zwecke des Werkes einschliesslich des Verlustes, ferner für die einzelnen Verwendungsarten des Wassers für öffentliche
Zwecke etc. und endlich verschiedene Verhältnisszahlen gibt die Tabelle 53 (Seite 145) an. Tabelle 62.
Jahr
Gasverbrauch im Ganzen cbm
1888 1889 1890 1891 1892 1893 1894 1895 1897
47 948 74 403 104 450 116 859 128 615 149 236 140109 164 740 182 279
•9. CO Ol m a. 46,45 46,45 48,30 46,80 47,26 47,13 47,88 53,33 53,33
18,67 19.07
20.08 19,80 19,56 18,97 18,54 18,70 18,87
1,08 1,13 1,12 1,13 1,12 1,09 1,05 1,05 1,05
250100 243 500 241000 235200 241600 247 900 258 200 293 706 282581
1680 2605 3670 3933 4383 5203 5073 5883 6263
Der Wasserpreis pro Jahr beträgt mindestens M. 24, wofür bis zu 200 cbm Wasser entnommen werden können. Bei Mehrverbrauch ist 12 Pf. pro cbm zu zahlen. Die Messermiethe pro Jahr beträgt je nach der Grösse: Durchmesser mm 13 7 20 25 30 40 50 80 100 Miethe M. . . . 6 15 8 12 16 20 30 40 50.
VI. Regierungsbezirk Mittelfranken. Tabelle 63. Jahr Einwohnerzabi
.
.
. .
Gesammte Abgabe im Jahre cbm desgl. gegen 100 cbm des Vorjahres . . • Liter pro Kopf pro Tag im Mittel desgl. am Maximaltage . Zahl der Anschlösse . . cbmproAnschlussimJalire cbm Tagesabgabe am mittleren Jahrestage » am Maximaltage . . > am Minimaltage . . > Von 100 cbm am mittleren Jahrestage am Maximaltage . . • am Minimaltage . . > Wasser filr öffentliche Zwecke . . . . > davon Strassensprg. » > Springbrunn. > > Laufbrunnen » > Kanalspülen. » • BedUrfnissanstalten . . . » > Bewässern öff. Anlagen . > • Feuerlöschen > » sonst. Zwecke » Von 100 cbm für öffentliche Zwecke für: Strassensprengen . . . Springbrunnen . . . . Laufbrunnen Kanalspülen Bedürfnissanstalten . . Bewässern öff. Anlagen . Feuerlöschen Sonstige Zwecke . . . Wasser für Private nach Messern . . . . cbm
1889
40000
40000
1890
1891
1 ; 1892
41500
42 918
44126
i t
18
46200
520300
590135
657 500
786 645
133,3
113,4
111,4
119,6
1042
26 54 1226
34 70 1352
38 70 1427
41 90 1472
46 95 1510
248
318
385
414
447
521
726
1069 i 2165 750 1j
1425 1 2 911 i 865
1616 3 028 1153
1801 3 949 1081
2155 4 494 1480
—
203,0 70,2
204,3 60,7
187,3 71,4
219,2 60,0
44050 9 200 12 340 4 510
59 582 14195 6 410 16 709
86 873 17 844 23 340 19 413
108 353 14686 62 290 5 551 231
—
— —
—
—
1
1894
1893 1
,
1897
1895
46 537
46 727 I 50 000
760 840
907 280
965 860
96,6
119,2
103,4
i
258 220 ! 390 152 1 — ! 151,0
—
—
!
1 I
44 116 ! 1580 !
53 118 1615
53 89 1684
i
562
573
2 084 : 5 522 675
2 485 5 522 1 108
2 646 4 484 1702
208,3 68,8
232,5 32,3
222,2 44,6
169,5 64,3
110 470 23 585 64 068 3 766 929
110 945 27129 62 222 3 358 524
95100 13 311 60 260 3120 102
116 606 21998 63168 3 601 505
121 984 14 635 84660 3 749 518
482
8 668
8 668
10 656
4160
4160
4 880
4 880
4 880
3 800 10 400
6800 2000 4800
13 250 3 900 458
12 500 1900 539
12500 1200 262
12 500 800 252
12 500 800 127
20 200 800 1445
12 500 800 242
20,9 28,1 10,2
23,8 10,7 28,1
20,6 27,2 22,6
21,4 58,0 3,4 0,9 3,7 11,3 1,1 0,2
24,5 56,2 3,0 0,5 3,7 11,2 0,7 0,2
14,0 63,4 3,3 0,1 5,1 13,2 0,8 0,1
18,9 54,1 3,1 0,5 4,2 17,3 0,7 1,2
12,0 69,4 3,1 0,4 4,0 10,2 0,7 0,2
3 800 —
—
—
8,6 8,6 23,6
14,5 11,4 3,4 8,1
9,0 15,5 4,5 0,6
13,6 57,5 5,1 0,2 9,8 11,5 1,9 0,4
206 000
294 870
388 991
438 880
484 540
567 693
561 086
630 545
700 463
8 170
35 700
44 436
42 902
62 490
108 007
104 654
158 179
143 413
17,0 79,8 3,2
15,3 75,4 9,3
16,7 74,8 8,5
18,3 74,4 7,3
16,8 73,7 9,5
14,1 72,2 13,7
12,5 73,7 13,8
12,8 69,8 17,4
12,6 72,6 14,8
62 220
96 082
131309
151 255
172 960
207 546
199 754
305 330
265 397
20,2
24,6
25,2
25,6
26,3
26,4
26,2
30,2
27,4
388 991
438 880
484540
579099
561 086
630 545
700 463
75,4
74,8
74,4
73,7
73,6
73,8
69,8
72,6
1202
1347
1432
1476
1510
1580
1615
1684
306
328
384
356
390
416
—
Gesammtabgabe nach Messern . . . . cbm 206000 desgl. von 100 cbm Gesammtabgabe . . cbm 79,8 Zabl der aufgestellten Messer 1029 Abgabe pro Messer im Jahre . . . . cbm 200 r a h n , Wasserversorgung.
i |
!
Wasser für das Wasserwerk incl. Spülen, Verlust etc. cbm Von 100 cbm Gesammtabgabe für öffentliche Zwecke cbm Private • das Wasserwerk » Gesamntabgabe ohne Messer cbm desgl. von 100 cbm Gesammtabgabe . . cbm
1888
Bd. II.
294 870
246
—
1
|
i
288 i
10
VI. Regierangsbezirk Mittetfranken.
146 12. g. Günzenhausen. 13. i. Heideck.
(E. 4181.)
Ohne Antwort.
(E. 950, W. 157 mit je 6 B.)
Für die Stadt H e i d e c k ist im Herbst 1898 nach dem Projecte des T. B. f. W. eine Wasserversorgungsanlage durch die Firma B r o c h i e r & S c h ä t z in N ü r n b e r g ausgeführt, welche auf M. 31 400 im Ganzen oder M. 33 pro Einwohner veranschlagt war. Die Anlage ist unter Mitbenutzung einer, die vorhandene alte Leitung speisenden Quelle hergestellt. Das Vereorgungsgebiet ist in 2 Druckzonen getheilt, deren jede ihr Bezugsgebiet, sowie ihr getrenntes Hochreservoir und Vertheilungsnetz hat. Eine westlich von der Stadt und davon ca. 1 km entfernt liegende Quelle speist das untere, dicht daneben liegende Reservoir von 20 cbm Inhalt, von welchem eine Vertheilungsleitung von 80 mm Durchmesser zur Versorgung der unteren Stadt abgeht. Mit dieser Vertheilungsleitung ist ferner die alte Leitung von 63 mm Durchmesser verbunden, die das Wasser einer zweiten Quelle, sowie das Ueberwasser aus dem Reservoire für die Hochdruckzone der Niederdruckzone zuführt. Das Reservoir für die Hochdruckzone, welches 50 cbm Inhalt hat, liegt mit seinem Wasserspiegel 41,0 m höher als das der Niederdruckzone. Es wird durch eine dritte Quelle und zwar durch diejenige gespeist, welche früher die Stadt allein versorgt hat. Das Hochdruckreservoir liegt unmittelbar unter dieser neu gefassten Quelle, deren Wasser ihm durch ein Rohr von 150 mm Durchmesser zufliesst. Die Fallrohr- und Vertheilungsleitungen von hier für die obere Stadt haben 100 mm und 80 mm Durchmesser. Für den Fall eines Schadenfeuers wird das untere Reservoir ausgeschaltet, und durch Oeffnen einer Verbindung werden beide Leitungen unter den Druck des oberen Reservoirs gesetzt. Letzteres liegt mit seinem Wasserspiegel 49,0 m resp. 54,0 m hoch über dem höchsten resp. dem tiefsten städtischen Hydranten. Die untere Zone speist 7 öffentliche Ventilbrunnen und 9 Hydranten, und in der oberen Zone befinden sich 2 solcher Brunnen und 5 Hydranten. Eine beschränkte Zahl von Anschlussleitungen erhält das Wasser durch Wassermesser. 14. h. H e r s b r u c k .
(E. 3957, W. 511 mit j e 7,7 B.)
Für die Stadt H e r s b r ü c k ist nach dem Projecte des T. B. I. W. im Jahre 1895 eine Wasserversorgungsanlage hergestellt, welche, einschliesslich M. 3 4 7 5 1 für Anschlussleitungen, im Ganzen M. 120382 oder pro Einwohner M. 29,83 gekostet hat. Die Neuanlagen mit Ausnahme der in Regie hergestellten Quellenfassungen sind vom Baumeister S c h ä t z und von der Firma B r o c h i e r in N ü r n b e r g ausgeführt. Das Wasser wird aus 3 Quellen gewonnen. Schon früher wurden 2 derselben, die S c h a r n e r - und die A n z b e r g e r - Q u e l l e , welche 75 bis 1020 Minutenliter resp. 150 bis 1260 Minutenliter liefern, benutzt, und es ist neu zu diesen die G e b h a r d t q u e l l e von 120 bis 720 Minutenlitern Lieferung hinzugekommen. Das Wasser wird unterhalb der Quellen in einen Sammler von 60 cbm Inhalt zusammengeführt und fliesst dann einem zweikammerigen Hochreservoire mit natürlichem Gefälle zu, welches ca. ein km nördlich von der Stadt und hinter derselben liegt. Das Reservoir hat 250 cbm Inhalt. E s ist aus Stampfbeton hergestellt und überwölbt. Sein Wasserspiegel liegt 34,5 m tiefer als die Sammelstube und 48,5 m höher als das Pflaster in der Stadt. Von dem
Hauptsammler bis zur Stadtgrenze ist die alte Leitung von 1750 m Länge und 100 mm Durchmesser belassen. Von hier ab führt durch die Stadt bis zum Reservoire eine neue Leitung von 150 mm Durchmesser. Die gesammte Länge der neuen, gusseisernen Rohrleitungen beträgt 7850 m. Mit dem Stadtrohrnetze sind 14 Ueberflur- und 36 Unterflurhydranten, 42 Schieber- und 8 öffentliche Laufbrunnen verbunden. Ueber 300 Privatgrundßtücke sind angeschlossen. Früher fand die Wasserabgabe nach dem Aichsysteme statt; jetzt sind Wassermesser eingeführt. Von C. A. S p a n n e r , Wien, sind bis Ende 1898 im Ganzen 348 Wassermesser geliefert, von denen 301 Stück 13 mm, 33 Stück 20 mm, 12 Stück 25 mm und 2 Stück 30 mm Durchmesser haben. 15. i. Hilpoltstein. Für die Wasserversorgung des Distriktskrankenhauses H i l p o l t s t e i n ist nach dem Projecte des T. B. I. W. im Frühjahre 1898 durch die Firma B r o c h i e r & S c h ä t z in N ü r n b e r g mit einem Kostenaufwande von M. 6275 eine ca. 1000 m lange Gravitationsleitung von 40 mm Durchmesser hergestellt, welche das Wasser einer südlich vom Krankenhause liegenden Quelle einem ständig laufenden Brunnen auf dem Anstaltshofe zuführt ; vor dem Brunnen ist ein eiserner Trog von einem cbm Inhalt aufgestellt. 16. h. Hohenstein.
(E. 219, W . 42 mit je 5,2 B.)
Für den Ort H o h e n s t e i n ist im Jahre 1892 nach dem Projecte des T. B. f. W. eine Wasserversorgungsanlage hergestellt, welche M. 19025 im Ganzen oder M. 86,87 pro Einwohner gekostet hat. Die Maschinenanlage hat die A u g s b u r g e r M a s c h i n e n f a b r i k in A u g s b u r g geliefert. Die Rohrleitungen hat die Firma J o o s s S ö h n e & C o m p , in L a n d a u verlegt. Eine zweicylindrige, liegende Plungerpumpe, welche 1,8 cbm Wasser pro Stunde auf 155,0 m Höhe fördert, wird direct von einer Girard-Turbine mit horizontaler Achse angetrieben, welche 9,9 Sec.-Liter Aufschlagwasser von 21,0 m Gefälle hat. Die Rohrleitungen haben im Ganzen 1950 m Länge und speisen 4 öffentliche Brunnen. 17. h. K e r s b a c h . (E. 175, W. 29 mit je 6,0 B.) Für das Pfamforf K e r s b a c h hat im Jahre 1895 die Firma C h . - H i l p e r t in N ü r n b e r g nach deren Projecte eine Wasserversorgungsanlage ausgeführt, welche M. 14 925 im Ganzen oder M. 85,29 pro Einwohner gekostet hat. Das Wasser wird einer Quelle, dem U l m e r B r u n n e n , entnommen, welche am Abhänge des G l a t z e n s t e i n e s und 130,0 m hoch über dem mittleren Ortsniveau entspringt und 60 Minutenliter liefert. 678 m davon und 1022 m vom Orte entfernt ist ein Hochreservoir von 75 cbm Inhalt erbaut, dem das Wasser mit natürlichem Gefälle zufliesst. Die Zuleitung zum Orte und die Ortsleitungen haben 80 mm Durchmesser und speisen 7 Hydranten und 3 öffentliche Brunnen. 29 Grundstücke haben Anschlüsse leitungen erhalten. 18. h. Kreuzbühl. (E. 98, W. 17 mit je 5,8 B.) I m Frühjahre 1899 ist für den Weiler K r e u z b ü h l nach dem Project des T. B. f. W. mit der Ausführung einer Wasserversorgungsanlage begonnen, welche zu
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VI. Regierungsbezirk Mittelfranken.
M. 3750 im Ganzen oder M. 38,68 pro Einwohnei veranschlagt ist. Das Wasser wird einer Quelle, die H ö l l r i c h genannt wird, welche bislang nur für eine Privatleitung diente und eine Ergiebigkeit von 50 bis 125 Minutenlitern hat, entnommen. Dieselbe liegt nördlich vom Orte und ca. 400 m davon entfernt; sie entspringt ca. 72,0 m höher als das Ortsniveau. Eine schmiedeeiserne I^eitung von 25 mm Durchmesser führt zu 3 Laufbrunnen. 7 Anwesenbesitzer lassen die Ausführung der Anlage auf ihre Kosten herstellen und haben zu dem Zwecke eine Genossenschaft gebildet. Nur die Mitglieder derselben haben das Wasserbenutzungsrecht und, wer sonst Wasser haben will, muss der Genossenschaft beitreten. 19. f. Langenzenn. (E. 1795, W. 212 mit je 8,5 B.) Für die Stadt L a n g e n z e n n hat im Jahre 1892 die Firma M. H i l p e r t in N ü r n b e r g nach ihrem Projecte eine Wasserversorgungsanlage ausgeführt, welche M. 18000 oder M. 10 pro Einwohner gekostet hat. Das Wasser wird aus den 35,0 m über dem höchsten Punkte der Stadt gelegenen H a r t g r a b e n - Q u e l l e n von 115 Minutenlitern Mächtigkeit entnommen und mit natürlichem Gefälle einem 282 m entfernt liegenden Hochreservoire von 40 cbm Inhalt zugeführt. Von hier geht eine Fallrohrleitung von ca. 1200 m Länge und 90 mm Durchmesser ab, welche in der Stadt 10 Hydranten und 3 öffentliche Brunnen speist. 23 Privatanschlussleitungen erhalten das Wasser nur zum Theil durch Wassermesser. 10 Wassermesser von 13 mm und ein solcher von 20 mm sind von C. A. S p a n n e r , Wien, geliefert. Der Wasserpreis beträgt pro cbm 7 bis 8 Pf.
20. h. Lauf. (E. 358G, W. 500 mit je 7,2 B.) Für die Stadt Lauf ist im Jahre 1893/94 nach dem Projecte des T. B. f. W. eine Wasserversorgungsanlage hergestellt, welche einschliesslich M. 47045 für Anschlussleitungen M. 206197 im Ganzen oder M. 61 pro Einwohner gekostet hat. Die Gesammtanlage, zu welcher ca. 15 300 lfd. m Gussrohrleitungen verwendet sind, ist von der Firma C. H i l p e r t in N ü r n b e r g als Unternehmer ausgeführt. Das Wasser wird aus 3 Quellen, dem W e b e r s B r u n n e n , der G a r s t e i n q u e l l e und der T h o n q u e l l e , welche zusammen 450 Minutenliter liefern und in der Luftlinie in ca. 4,5 km Entfernung nördlich von L a u f liegen, entnommen. Die Leitungen zur Vereinigung der Quellen haben ca. 2300 m Länge von 125 mm bis 150 mm Durchmesser. In nächster Nähe der Stadt ist ein zweitheiliges Hochreservoir von 250 cbm Inhalt hergestellt, dessen Wasserspiegel 5,1 m tiefer als die niedrigste Quelle, die T h o n q u e l l e , und 17,5 m bis 41,0 m höher als das Ortsniveau liegt. Das Wasser fliesst mit natürlichem Gefälle dem Reservoire durch eine ca. 5900 m lange Leitung von 175 mm Durchmesser zu. Das Stadtrohrnetz hat ca. 6400 m Länge von Rohren von 150 mm bis 80 mm Durchmesser. Damit sind 76 Hydranten, 47 Schieber- und 3 öffentliche Brunnen verbunden, lieber 400 Privatgrundstücke sind angeschlossen und erhalten das Wasser nach Messern. Es sind bis Ende 1898 im Ganzen 415 Wassermesser von L u x , Ludwigshafen, geliefert, von welchen 378 Stück 15 mm, 26 Stück 20 mm, 8 Stück 25 mm, 2 Stück 30 mm und ein Stück 50 mm Durchmesser haben-
Es ist pro Jahr pro Anschlues mindestens M. 10 zu zahlen, wofür bis zu 100 cbm Wasser abgegeben werden. Für Mehrverbranch ist ferner je nach der Menge pro cbm 10 bis 6 Pf. zu zahlen.
21. n. Markteinersheim.
(E. 762, W. 130 mit je 5,9 B.)
Für den Markt M a r k t e i n e r s h e i m ist nach dem Projecte des Oberingenieure H o f m a n n in R e g e n s b u r g von der Firma J. A. H i l p e r t in N ü r n b e r g im Jahre 1889 eine Wasserversorgungsanlage ausgeführt, welche M. 17 893 im Ganzen oder M. 23,47 pro Einwohner gekostet hat. Das Wasser des L i n s e n b r ü n n l e i n s von 60 Minutenlitern Lieferung wird durch ein Pumpwerk, das ein Wasserrad betreibt, auf 20,0 m Höhe in ein Hochreservoir von 60 cbm Inhalt gefördert, welches sich in der Mitte des Ortes befindet. Es fliesst diesem Reservoire durch eine 990 m lange Druckleitung von 80 mm Durchmesser zu und gelangt durch gleich grosse Vertheilungsleitungen an 3 öffentlichen Brunnen zur Abgabe. 22. i. Meckelihausen. (E. 430, W. 86 mit je 5 B.) Daa Pfarrdorf M e c k e n h a u s e n besitzt für seine Versorgung eine Gravitationsleitung, welche im Jahre 1889 nach dem Projecte des T. B. f. W. einen Umbau mit einem Kostenaufwande von M. 6770 im Ganzen oder M. 15,74 pro Einwohner erfahren hat. Es sind im Dorfe 3 Laufbrunnen mit davor aufgestellten Trögen vorhanden. Ferner ist ein Tiefreservoir von 20 cbm Inhalt für Feuerlöschzwecke hergestellt, das von dem Abwasser der Brunnen gespeist wird. 23. g. Meinheim. (E. 677, W. 132 mit je 5,1 B.) Für das Pfarrdorf M e i n h e i m ist in den Jahren 1890 bis 1892 nach dem Projecte des T. B. f. W. eine Wasserleitung hergestellt, welche M. 8253 im Ganzen oder M. 12,19 pro Einwohner gekostet hat. Das Wasser wird durch ausgedehnte Sickeranlagen zu beiden Seiten der Strasse nach W o l f s b r u n n erschlossen und in einem Hauptsammler zusammengeführt, von wo es mit natürlichem Gefälle durch eine 830 m lange Leitung von 40 mm und 50 mm Durchmesser im Orte 4 ständig fliessenden Brunnen zugeführt ist, neben denen je ein Monier-Trog von einem cbm Inhalt aufgestellt ist. 24. h. Neuhof a. Zenn. (E. 732, W. 133 mit je 5,5 B.) Für den Markt N e u h o f ist im Jahre 1886 eine neue Fassung der 4 Quellen, welche ca. 1200 m von dem Orte entfernt liegen und bislang zur Wasserversorgung des Ortes gedient hatten, ausgeführt. Zugleich ist die alte Zuleitung von hölzernen Rohren durch eine solche von gusseisernen Rohren ersetzt, wobei auch einige, das örtliche Feuerlöschwesen fördernde Einrichtungen getroffen sind. Diese Arbeiten haben M. 4230 gekostet. 25. h. Neunkirchen. (E. 164, W. 25 mit je 6,5 B.) Für das Pfarrdorf N e u n k i r c h e n ist im Jahre 1894 nach dem Projecte des T. B. f. W. eine Wnsscrversorgungsanlage hergestellt, welche M. 13822 im Ganzen oder M. 84,28 pro Einwohner gekostet hat. Die Rohre dafür sind von der Firma B r o c h i e r & S c h ä t z in N ü r n b e r g verlegt. Das Wasser wird 1,4 km nordwestlich vom Orte aus der B i r k l q u e l l e entnommen, welche eine Er10*
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giebigkeit von 48 bis 70 Minutenlitem bat. £ine Rohr- 4300 m lange Leitung von 90 mm Durchmesser zu. leitung von 60 mm Durchmesser führt es mit natür- Das Reservoir hat 250 cbm Inhalt und ist aus Bruchlichem Gefälle zu einem 7,9 m tiefer liegenden Hoch- steinmauerwerk, unter Terrain versenkt und mit Ziegelreservoire, dessen Wasserspiegel 30,0 m hoch über dem mauerwerk überwölbt, hergestellt. mittleren Ortsniveau liegt. Von hier führte eine Fallrohrleitung von 150 mm Die Gesammtlänge der Rohrleitungen beträgt ca. Durchmesser zur Unterstadt und eine andere von 100 mm 2000 m. Damit sind 4 Hydranten und 2 öffentliche Durchmesser zur Oberstadt. 10 öffentliche Laufbrunnen Ventilbrunnen verbunden. 12 Private haben Anschluss- | und 32 Brunnen mit Selbstabschluss dienten in der Stadt leitungen, aus welchen die Abgabe ohne Messer er- für die allgemeine Versorgung. folgt, erhalten. Dem bei trockener Witterung schon Anfangs häufig eintretenden Wassermangel glaubte man durch eine Aus26. k. Neustadt a. Aisch. (E. 3757.) dehnung des Stollens abhelfen zu können. Trotzdem geFür die Wasserversorgung der Stadt N e u s t a d t nügte aber die Lieferung der Anlage dem wachsenden dienen innerhalb der Staat gegrabene und gebohrte Bedürfnisse immer weniger, so dass im Jahre 1893 eine Brunnen, deren 18 öffentliche und ca. 50 private vorhan- Ergänzungsanlage für eine tägliche Leistung von 1000 cbm den sind. Ausserdem bestehen 3 alte Wasserleitungen, durch den Civilingenieur K u l i m a n n nach dessen Prowelche das Wasser aus 3 Quellen, dem r o t h e n B r u n - jecte ausgeführt ist, welche M. 280000 gekostet hat, so dass n e n aus 900 m Entfernung, der B u c h e n q u e l l e die Gesammtkosten der Wasserversorgung sich jetzt auf aus 600 m Entfernung und vom H e r r e n b e r g e aus M. 458 300 im Ganzen oder M. 64 pro Einwohner belaufen. Die Stadt liegt mit ihrer Umgebung in dem Gebiete 400 m Entfernung zuführen. Das Wasser kommt an 10 Laufbrunnen und an 8 Pumpenbrunnen zum Aus- des Gypskeupers, dessen Wasser wegen seiner grossen flusse. Die Leitungen sind theils von Gusseisen und von Härte und seines hohen Gypegehaltes für Vereorgungs60 mm, theils von Holz und von 80 mm Durchmesser zwecke fast unbrauchbar ist. Nur auf einem beschränkten Gebiete im Südosten, ca. 3 km von der Stadt enthergestellt. Der jetzige Zustand der Versorgung wird als ge- fernt, findet sich Lettenkohlenkeuper und aus diesem nügend bezeichnet, so dass an eine Aenderung nicht h a t K u l l m a n n Grundwasser durch einen 10,0 m tiefen Schacht erschlossen. In der Sohlenhöhe sind von diesem gedacht wird. Schachte aus 2 Stollen getrieben, durch welche wasserführende Spalten angeschnitten sind und ferner sind in den 27. o. Roth a. S. (E. 3751, W. 380 mit je 9,9 B.) Stollen Bohrungen bis zu 30 m Tiefe ausgeführt, um Für die Stadt R o t h ist in den Jahren 1887 und weiteres Wasser, das darin frei aufsteigt und sich durch 1891 von der Firma J. A. H i l p e r f in N ü r n b e r g die Stollen in den Schachtsumpf ergiesst, zu erschliessen. mit einem Kostenaufwande von M. 21606 eine Feuer- Der Schacht selbst ist im unteren Theile mit Lochsteinen löschleitung ausgeführt resp. erweitert, welche aus Rohren und oben mit geschlossenen Steinen ausgemauert. von 125 mm und 100 mm Durchmesser besteht, mit In einem vertieften Pumpenschachte sind 2 liegende denen 15 Hydranten verbunden sind. Eine in einer in Zwillingspumpen mit federbelasteten Rothguss-Ringvender Stadt liegenden Fabrik aufgestellte Dampfpumpe tilen und mit gusseisernen Sitzen in 2 Ringflächen aufgevon 20 cbm Lieferung pro Minute führt der Leitung bei stellt. Jede Pumpe besteht aus 2 einfach wirkenden Plungerderen eventuellen Benutzung das Wasser zu. pumpen, deren Kolben 110 mm Durchmesser und 0,3 m Hub haben. Bei 70 Doppelhüben pro Minute liefert jedes 28. m. Rothenburg a. T. (E. 7165, W. 970 mit je 7,4 B.) Pumpenpaar 18 cbm Wasser pro Stunde auf 65,0 m resp. Die U.-Stadt R o t h e n b u r g wurde früher über- 90,0 m Höhe. Jede der Zwillingspumpen wird mit wiegend aus im Stadtbezirke gegrabenen Brunnen mit Riemenübertragung durch einen eincylindrigen BenzinWasser versorgt. Ausserdem bestanden noch 4, aus der motor, der in Terrainhöhe aufgestellt ist, angetrieben. reichsstädtischen Zeit stammende Gravitationsleitungen, Jeder dieser Motoren hat eine Leistung von 8 bis 10 PS. bei welche 10 öffentlichen Brunnen Quellwasser zuführten, 180 Umdrehungen und einen eigenen Benzinapparat. und es war endlich auch ein Pumpwerk, das mit WasserIn einem Thurme, der vor der alten Befestigung kraft betrieben wurde und schon im 15. Jahrhunderte der Stadt und dicht neben dem für die erste Versorerbaut war, in Benutzung. gungsanlage hergestellten Hochreservoire liegt, ist ferner Bereit» im Jahre 1869 ist eine einheitliche Ver- ein schmiedeeisernes Hochreservoir von 80 cbm Inhalt sorgungsanlage für die Stadt nach dem Projecte des aufgestellt, dessen Wasserspiegel 30,0 m höher als der Geh. Bergraths H e n o c h in G o t h a hergestellt, für des alten Reservoirs liegt. Von der Pumpstation führt welche die Firma J. & A. A i r d in B e r l i n die Arbeiten eine Druckleitung von ca. 2000 m Länge und 175 mm ausgeführt hat. Dieselbe war für 250 cbm Maximal- Durchmesser zu diesen beiden Reservoiren. In der leistung im Tage bestimmt und hatM. 153 300 gekostet. Regel ergiesst sich das Wasser in das alte Reservoir, Im Jahre 1875 haben die dafür hergestellten Wasser- dem auch nach wie vor das Wasser der früheren Anfassungsanlagen durch den Oberingenieur Schm i c k resp. lage zugeführt wird. Dessen Wasserhöhe genügt volldurch die d e u t s c h e W a s s e r w e r k s g e s e l l s c h a f t in ständig für die Versorgung der ersten Stockwerke der F r a n k f u r t a. M. Erweiterungen erfahren, für welche höchsten Gebäude und das neue Reservoir soll eigentlich M. 24000 verausgabt sind, so dass die ganze Anlage nur als Brandreservoir dienen. Es wird dafür stets gefüllt gehalten, um eventuell das Stadtrohmetz sofort unter bis zu dieser Zeit M. 178300 gekostet hat. Das Wasser wird durch Quellenfassungen und aus einen höheren Druck stellen zu können. einem 145 m langen Stollen gewonnen, welcher, 4,6 km Das alte Versorgungsnetz ist damals gleichzeitig vervon der Stadt entfernt, in die Sandsteinschichten des bessert und erweitert. Es ist nach dem VerästelungsW a c h s e n b e r g e s eingetrieben ist. Aus einer Sammel- systeme mit verbundenen Enden ausgeführt und steht kammer fliesst es einem Hochreservoire, welches un- unter einem einheitlichen Drucke von im Mittel 40,0 m. mittelbar vor der Stadt auf dem höchsten Terrain- Es hatte Ende 1897 ca. 11000 m Länge von Rohren von punkte liegt, mit natürlichem Gefälle durch eine ca. 175 mm bis 80 mm Durchmesser und war mit 68 Schiebern
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und 124 Unterflurhydranten mit Selbstentleerung, welche in 80 bis 10(> m Entfernung von einander stehen, verbunden. Die Rohre sind von R u d . B ö c k i n g & Comp, in H a l b e r g e r h ü t t e geliefert. Ks Varen im Jahre 1897/96 780 Häuser mit Anschlussleitungen versehen, welche mindestens 20 mm Durchmesser haben und die ebenso wie die Hausleitungen aus galvanieirten, schmiedeeisernen Rohren bestehen. Deren Anbohrhähne sind eingefüllt und es sind vor den Messern plombirte Niederschraubhähne eingebunden. Das Wasser wird Privaten nur durch Messer abgegeben. Es waren deren Ende 1898 im Ganzen 751 Stück geliefert und zwar 83 von S i e m e n s & H a l s k e , Berlin, 2 von L u x , Ludwigshafen, und 666 von C. A. S p a n n e r , Wien. Nach der Grösse getrennt sind davon 569 Stück von 13 mm, 2 Stück von 15 mm, 173 Stück von 20 mm, 4 Stück von 30 mm, 2 Stück von 40 mm und ein Stück von 50 mm Durchmesser. Die jährliche Mindestzahlung an Wassergeld wird auf Grund einer Schätzung bestimmt, bei welcher M. 6 pro Wohnetc. Raum, M. 3 pro Badeeinrichtung oder Closet etc. angenommen wird. Der Wasserpreis pro cbm beträgt 20 Pf. und, wenn mehr als 100 cbm im Monat entnommen werden, kosten die ersten 100 cbm pro cbm nur 18 Pf., die folgenden 100 cbm 17 Pf., die folgenden 200 cbm 16 Pf und die dann folgenden 400 cbm 15 Pf. pro cbm. Nach der letzten der Untersuchungen, welche periodisch von der kgl. Untersucliungsanstalt der Universität W ü r z b ü r g vorgenommen werden, enthält das Wasser im Liter: Trockenrückstand Chlor Chlornatrium Salpetersäure Schwefelsäure Kalk Magnesia Kaliumpermanganat für die organische Substanz
418 10,6 17,5 24,0 68,6 117,0 69,4 0,8
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29. a. Rügland. (E. 300, W. 70 mit je 4,3 B.) Jm Jahre 1894 ist für das Pfarrdorf R ü g l a n d und das daneben liegende Schloss nach dem Projecte des T. B. f. W. eine Wasserversorgungsanlage ausgeführt, welche im Ganzen M. 12166 oder M. 40,55 pro Einwohner gekostet hat. Die Rohrleitungen dafür hat die Firma W i d d e r & S o h n in A n s b a c h verlegt. Das Wasser wird einer nördlich vom Orte und 600 m davon entfernt liegenden Quelle von 36 bis 50 Minutenlitern Mächtigkeit entnommen, welche 30,0 m hoch über der unteren Ortsstrasse liegt. Deren Wasser wird mit natürlichem Gefälle durch eine ca. 600 m lange Leitung von 50 mm Durchmesser einem Hochreservoire von 40 cbin Inhalt zugeführt und von hier aus vertheilt. Die Vertheilungsleitungen haben ca. 700 m Länge und 100 mm und 80 mm Durchmesser. Damit sind 7 Ueberflurhydranten und 6 öffentliche Ventilbrunnen verbunden. 18 Privatanschlüsse erhalten das Wasser ohne jede weitere Controle zum Wasserzins von M. 3 pro Jahr. 30. m. Schupf. (E. 271, W. 39 mit je 7 B.) Seit dem Jahre 1871 besitzt das Dorf S c h u p f eine Wasserversorgungsanlage, für welche das Wasser durch einen hydraulischen Widder gehoben wird. Einschliesslich einer im Jahre 1891 erforderlich gewesenen Reparatur haben die Kosten dafür M. 5300 im Ganzen oder M. 20 pro Einwohner betragen. Das Wasser wird aus Quellen von 120 bis 240 Minutenlitern Ergiebigkeit am Berghange des O e d t h a i e s
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entnommen. Eine 27 m lange Betriebsleitung von 80 mm Durchmesser führt es mit 8,18 m Gefälle dem Widder zu, durch welchen 0,54 cbm Wasser pro Stunde auf 63,3 m Höhe durch eine 265 m lange Druckleitung in ein Hochreservoir von 10 cbm Inhalt gefördert werden. Die Abgabe findet von hier durch eine ca. 400 m lange Leitung von 50 mm Durchmesser an 3 öffentliche Brunnen statt. 31. o. Schwabach. (E. 8404, W. 760 mit je 11 B.) Die Wasserversorgung der U.-Stadt S c h w a b a c h erfolgte seit dem vorigen Jahrhunderte ausser aus gegrabenen Brunnen im Stadtgebiete durch eine ca. 2000 m lange Gravitationsleitung, welche der Markgraf F r i e d r i c h W i l h e l m aus hölzernen Rohren hatte herstellen lassen. Im Jahre 1869 wurden die die Leitung speisenden Quellen neu gefasst und gleichzeitig neue Leitungen aus Gusseisen dafür hergestellt. Die Kosten für diese Arbeiten haben M. 70000 im Ganzen oder M. 8,33 pro Einwohner betragen. Das Wasser wird aus einem Sammelschachte von 18 cbm Inhalt durch eine Leitung von 835 m Länge und 50 mm Durchmesser einem gemauerten Hochreservoire von 620 cbm Inhalt zugeführt. Von hier zweigt eine ca. 3000 m lange Leitung von 120 mm Durchmesser zum Vertheilungsnetze der Stadt ab. Die Gesammtlänge der Rohrleitungen beträgt 9210 lfd. m, wovon 4980 m einen Durchmesser von 120 mm und 4230 m einen solchen von 80 mm haben. Mit denselben sind 31 Schieber und Absperrhähne, 2 Monumentalbrunnen, 21 öffentliche Laufbrunnen und 48 Unterflurhydranten mit Selbstentleerung verbunden. 360 Anschlussleitungen für Private aus galvanisirten, schmiedeeisernen Rohren sind in Benutzung. Die Wasserabgabe findet nur zum Theil durch Wassermesser statt, und es sind deren bislang 58 Stück von C. A. S p a n n e r , Wien, und 16 von L u x , Ludwigshafen, geliefert, welche folgende Grössen haben: Durchmesser mm 10 13 15 20 25 30 40 Stückzahl . . . 10 12 12 21 12 4 3. Nach einer Untersuchung des k. Untersuchungeamtes in E r l a n g e n ist das Wasser ein vorzügliches Trinkwasser.
32. o. Spalt. (E. 1916, W. 256 mit je 7,5 B.) Die ältere Versorgung der Stadt Spalt hat in dem Jahre 1889/90 nach dem Projecte des T. B. f. W. wesentliche Ergänzungen und Verbesserungen erfahren, welche eine Ausgabe von M. 40228 im Ganzen oder M. 21 pro Einwohner verlangt haben. Die Rohrverlegungen dafür hat die Firma K l e o f a a s & K n a p p in A u g s b u r g ausgeführt. Das Wasser wird den Quellen in H a g s b r o n n entnommen und fliesst mit natürlichem Gefälle einem Hochreservoire von 150 cbm Inhalt zu, daB auf dem G a l g e n b e r g e erbaut ist. Sein Wasserspiegel liegt ca. 30,0 m hoch über dem Stadtniveau. Das Strassenrohrnetz hat ca. 2100 m Länge und es sind 26 Hydranten damit verbunden. Die Wasserabgabe an Private erfolgt nach Wassermessern. Es sind 53 Wassermesser von C. A. S p a n n e r , Wien, bezogen, von denen 51 je 13 mm und je ein Messer 20 mm und 40 mm Durchmesser haben. 33. g. Spielberg. (E. 171, W. 35 mit je 4,9 B.) Für das Kirchdorf S p i e l b e r g ist nach dem Projecte des T. B. f. W. im Jahre 1895 eine Wasserversorgungs-
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Brunnen innerhalb der Stadt für öffentliche und private Zwecke 3 verschiedene Gravitationsleitungen, deren Wasser freilich oft getrübt war. Ausserdem lieferten 3, in der Stadt gefasste Quellen einem öffentlichen Laufbrunnen stets gutes Wasser. Zur Besserung dieser Verhältnisse ist nach dem Projecte des T. B. I. W. im Jahre 1886/87 mit einem Kostenaufwande von M. 81927 eine neue Wasserversorgungsanlage aus dem Quellgebiete am R o h r b e r g e , 34. h. Stöppach. (E. 139, W. 24 mit je 5,8 B.) östlich von der Stadt gelegen, hergestellt. In dem Jahre Für das Dorf S t ö p p a c h ist im Jahre 1885 nach 1893/94 ist dann zur Ergänzung ferner eine zweite Zudem Projecte des T. B. f. W. von der Firma J. & leitung durch den neuen Ausbau der alten B i r k h o f A. H i l p e r t in N ü r n b e r g eine Wasservereorgungs- W a s s e r l e i t u n g ausgeführt, welche östlich von der Stadt anlage hergestellt, welche M. 5005 im Ganzen oder vom W ü l z b u r g e r B e r g e her gespeist wird. Diese M. 36 pro Einwohner gekostet hat. letztere Leitung hat M. 78967 gekostet. Die GesammtMittels eines hycLraulischen Widders werden mit kosten der neuen Versorgung stellen sich daher zur Zeit 2 Sec.-Lit. Aufschlagwasser im Tage ca. 5 cbm Wasser auf M. 160894 im Ganzen oder M. 27,75 pro Einwohner. auf 23,5 m resp. 29,5 m Höhe in 2 Hochreservoire, die Die Rohrleitungen für die erste Anlage hat die Firma dicht am Orte liegen, gehoben. Jedes derselben hat K l e o f a a s & K n a p p in A u g s b u r g und für die 8 cbm Inhalt. Die Leitung für das Betriebswasser ist zweite Anlage die Firma M ü h l h o f e r & P f a h l e r in 35 m lang. Die Druckleitungen haben 154 m resp. 145 m M ü n c h e n ausgeführt. Länge und 25 mm Durchmesser. Aus den beiden ReDie beiden Quellgebiete auf dem R o h r b e r g e liegen servoiren werden 6 öffentliche Brunnen und 4 Haus- 80,0 m hoch über der Stadt und ihre Fassung ist durch leitungen gespeist. eine 153 m lange Gallerie, die mit Einsteige- und Lampenschächten versehen ist, erfolgt Das Hochreservoir für 35. h. Treuf. (E. 66, W. 11 mit je 6 B.) diese Hochdruckleitung hat 250 cbm Inhalt. Es liegt 17,0 m Für den Weiler T r e u f ist im Jahre 1895/96 mit tiefer als die Quellen und ist wegen des unsicheren Baueinem Kostenaufwande von M. 17138 im Ganzen oder grundes auf einem Pfahlroste fundirt und darüber in M. 260,61 pro Einwohner nach dem Proiecte des T. B. f. W. Mauerwerk hergestellt. Die Zuleitung zur Stadt hat von eine Wasserversorgungsanlage hergestellt, für welche die hier 150 mm Durchmesser und ca. 2700 m Länge. maschinellenTheile von der Au gs b u r g e r M a s c h i n e n Die Quellen auf dem W ü l z b u r g e r Berge liegen f a b r i k in A u g s b u r g geliefert sind. Die Rohrleitungen ca. 1500 m von der Stadt entfernt. Sie sind durch eine hat die Firma B r o c h i e r in N ü r n b e r g verlegt. 580 m lange Sickerungsanlage gefasst, welche theils Das Förderwasser und das Betriebswasser zum Heben 6,0 m tief unter Terrain liegt. Das Wasser fliesst einem des ersteren wird gemeinschaftlich aus einer Quelle ent- Hochreservoire von 250 cbm Inhalt zu, welches zweinommen und durch eine 80 m lange Leitung von theilig ist und 4,8 m tiefer als das an dem R o h r b e r g e 200 mm Durchmesser der Pumpstation zugeführt. In liegt. Die Zuleitung zur Stadt hat 100 mm Durchmesser dieser befindet sich eine Girard-Turbine, für welche bei ca. 1400 m Länge. 17 Sec.-Lit. Aufschlagwasser von 4,0 m Gefälle verwendet Die Leitungen von beiden Reservoiren bilden 2 gewerden und eine liegende, doppeltwirkende Pumpe, trennte Vertheilungsnetze, die an 5 Stellen mit einander welche 1,3 cbm Wasser pro Stunde auf 71,0 m Höhe zu verbinden sind. Die gesammten Rohrleitungen haben ca. durch eine 590 m lange Druckleitung von 40 mm Durch- 12500 m Länge mit 32 Schiebern. Es sind 56 Hydranten messer einem Hochreservoire von 30 cbm Inhalt zuführt, (36 Unter- und 20 Ueberflurhydranten) und 12 öffentdessen Wasserspiegel 8,0 m bis 25,0 m höher als das liche Laufbrunnen vorhanden. Ca. 250 Privatgrundstücke Ortsniveau liegt. erhalten durch Zuleitungen von galvanisirten, schmiedeEine Vertheilungsleitung von 480 m Länge und eisernen Rohren von meistens 26 mm Durchmesser 90 mm Weite speist 4 Hydranten und 2 öffentliche Wasser mittels Wassermessern, deren bis Ende 1898 im Laufbrunnen. Jedes der 11 Anwesen hat eine Anschluss- Ganzen 253 Stück und zwar 184 von C. A. S p a n n e r , Wien, und 71 von H. Meinecke, Breslau, geliefert waren. leitung. Eine Consumcontrolle findet nicht 6tatt. Diese vertbeilen sich nach der Grösse wie folgt: 36. p. Uffenlieim. (E. 2322.) Durchmesser mm 10 13 15 20 30 Stückzahl . . . 131 85 23 13 1. Die Wasserversorgung der Stadt U f f e n h e i m erfolgt aus 14 öffentlichen und einer grossen Zahl von PrivatDie Leitung des Betriebes ist dem Stadtbaumeister brunnen. Ausserdem besteht eine Wasserleitung, welche E c k a r d t unterstellt. Im Jahre 1894 sind im Ganzen aus einer eine halbe Stunde von der Stadt entfernten 109 500 cbm Wasser abgegeben. Davon entfallen Quelle gespeist wird. Diese Versorgung ist im Jahre 1893 41 530 cbm oder 37,9% auf die Freibrunnen und mit einem Kostenaufwande von M. 14000 umgebaut. 4310 cbm oder 3,9% auf das städtische Gaswerk, so dass Sie besteht jetzt aus 2370 lfd. m gusseisernen Rohren 63 660 cbm oder 58,2% für die Privatabgabe übrig bleiben. von 60 mm Durchmesser, durch die im Tage ca. 30 cbm Alu Minimalwassergeld ist pro Jahr M. 15 für bis zu Wasser mit natürlichem Gefälle zugeführt werden. Der jetzige Zustand wird als vollkommen genügend bezeich- 200 cbm zu zahlen. Bei Mehrverbrauch wird pro cbm 6 Pf. net, und es liegt daher auch die Absicht zu einer Aende- extra berechnet. rung nicht vor. 38. o. Wendelstein. (E. 1717, W. 200 mit je 8,6 B.) 37. q. Weissenburg a. Sand. (E. 5797, W. 720 mit je 8,1 B.) Der Markt W e n d e l s t e i n besitzt seit alter Zeit Für die Wasserversorgung der U.-Stadt W e i s s e n - eine Gravitationswasserleitung, welche Wasser aus einer b u r g dienten früher ausser einer grösseren Zahl von 400 m vom Orte entfernten und 10,0 in höher als der Ort anlage ausgeführt, welche M. 4200 im Ganzen oder M. 24,56 pro Einwohner gekostet hat. Es wird das Wasser aus Quellen, welche 5,0 m bis 6,0 m über dem untern Dorfterrain liegen und ca. 20 Minutenliter liefern, mit natürlichem Gefälle einem Laufbrunnen zugeführt. Für einige der Grandstücke sind auch Anßchlusaleitungen ausgeführt.
VII. Regierungsbezirk Unterfranken.
liegenden Quelle von 25 Minutenlitern Ergiebigkeit zuführt. Das Wasser flieset in ein im Orte liegendes Hochreservoir von 40 cbm Inhalt aus und speist von hier aus einen öffentlichen Brunnen. Im Jahre 1878 hat diese Anlage einen Umbau erfahren, der einen Kostenaufwand von M. 6000 verlangt hat. Dieser erstreckte sich nach dem Projecte des Professors Wagener in N ü r n b e r g auf das Hochreservoir und einen Kunstbrunnen. Die Arbeiten dafür sind durch die Firma F i s c h e r & H e u s s n e r in N ü r n b e r g ausgeführt. 39. p. Windsheim. (E. 3472, W. 580 mit je 6,0 B.) Für die Versorgung der Stadt W i n d s h e i m wird das Waaser aus 2 Quellgebieten, den R ö l l i n g s h o f e r Q u e l l e n und den I l l e s h e i m e r Q u e l l e n , deren Ergiebigkeit im Tage ca. 500 cbm beträgt, benutzt. Die ersteren liegen eine halbe Stunde von der Stadt entfernt, und es fliegst ihr Wasser mit natürlichem Gefälle der Stadt zu. Die letzteren liegen eine Stunde von der Stadt entfernt, und es muss deren Wasser durch Pumpen künstlich gehoben werden. Für deren Betrieb ist von der Stadt eine alte Wassermühle angekauft, und ferner ist als Aushülfe ein Benzinmotor dafür aufgestellt. Für die Zuleitung und die Vertheilung des Wassere sind ca. 6500 lfd. m gusseiserne Rohre von 50 mm, 70 mm und 90 mm Durchmesser verlegt. Für die allgemeine Benutzung dienen 8 öffentliche Brunnen, von denen 6 Laufbrunnen und 2 Ventilbrunnen sind. Ferner sind 4 Hydranten aufgestellt. 17 Brauereien haben Zuleitung und entnehmen im Jahre ca. 11 700 cbm Wasser aus den Leitungen. Bislang sind keine Privathäuser angeschlossen, weil der Wasserdruck dafür nicht ausreicht. Es ist jejloch kürzlich von der Stadt noch eine zweite Mühle angekauft, um für einen höheren Druck die nöthige Betriebskraft zu erhalten. Die jetzigen Anlagen haben ca. M. 40000 oder M. 11,52 pro Einwohner gekostet.
151
VII. Regierungsbezirk Unterfranken. a) Aschaffenburg 3 (Oberwintersbach 38). — b) Bürkenau 6 (Oberleichtersbach 34, Oberriedenberg 37, Plate 41, Unterriedenberg 58, Werberg 62, Zeitlofs 64). — e) Ebern (Höfen 19, Beutersbrunn 45). — d) Gerolzhausen (Castell 10, Volkach 59). — e) Hammelburg (Tulba 54). — 0 Hassfurth 16. — g) Karlstadt (Neubessingen 29). — h) Kissingen 20 (Amshausen 2, Burghardtroth 9, Gefäll 15, Oehrberg 39, Premich 42, Rüdenschwingen 49, Weichtungen 61, Wollbach 62). — i) Kitzingen 21 (Eltwashausen 11, Mainbernheim 26). — k) Königshofen i. Gf. 22. — 1) Lohr 25 (Neustadt a. M. 30, Pflocbsbach 40). — m) Marktheidenfeld (Oberaltenbuch 32, Oberndorf 36, Ünteraltenbuch 56). — n) Mellrichstadt (Eussenhausen 13, Fladungen 14, Reyerbach 46, Roth 48, Rüdenschwinden 49). — o) Miltenberg 27 (Beuchen 5). — p) Neustadt a S. 31 (Burgwaldbach 8, Löhrieth 24, Oberelsbach 33, Querbachshof 43, Sandberg i. Rhön 50). — q) Obernburg (Hausen 17). — r) Ochsenfurt (Baldersheim 4, Büttenhard 7, Lindelbach 23, Tückelbausen 55, Zeubelried 66). — 8) Schweinfurt 51 (Essleben 12. Mühlberg 28, Sensfeld 52. Waldsachsen 60, Zell 65). — t) Würzburg 1 (Heidingsfeld 18, Oberleinach 35, Reichenberg 44, Rimpar 47, Theilheim 53, Unterdürrenbach 57).
1.1. Regierungshaupstadt Würzburg. (E. 68 714, W. 2528 mit je 27,2 B.) a) Geschichtliches. Seit der Gründung der Stadt W ü r z b u r g im siebenten Jahrhunderte bis zur Mitte des vorigen Jahrhunderts hat zur Wasserversorgung der Bewohner derselben ausschliesslich das Sickerwasser gedient, welches in den Wellenkalkfelsen, auf dem der grösste Theil der Altstadt steht, von oben direct eindringt. Obgleich dieses Gestein durch seine geringe Porosität zum Sammeln und Fortleiten von Wasser wenig geeignet ist, so lieferten doch die in dasselbe durch Ausbrechen erzeugten Brunnenschächte schon bei einer geringen Tiefe eine freilich massige Wassermenge, welche jedoch für die derzeitigen, gewiss bescheidenen Ansprüche immerhin genügen konnte. Man pflegte damals das Wasser aus diesen Brunnen in Eimern mittels einer Kette zu schöpfen, und ein solcher alter Ziehbrunnen findet sich heute noch in der Westkrypta des N e u m ü n s t e r s am Kürschnerhofe. Erst im Anfange des vorigen Jahrhunderts kamen in W ü r z b u r g Pumpenbrunnen in Gebrauch, und seit jener Zeit sind ausser den öffentlichen Brunnen fast bei allen Häusern Privatbrunnen hergestellt. Die allmählich zunehmende Verseuchung des Untergrundes der Stadt musste jedoch zu einer immer bedenklicher werdenden Verunreinigung dieses Brunnenwassers führen, und nur die Unkenntnis oder die Bequemlichkeit der Einwohner lassen es erklären, dass man sich init solchem Wasser so lange Zeit begnügt hat, trotzdem doch ein besseres Wasser in grosser Nähe zu finden war. Im Norden tritt nämlich bis dicht an die Stadt ein grosses Niederschlaggebiet heran, das eine Ausdehnung von ca. 35 qkm hat und von den Orten G e r b r u n n , K ü r n a c h und R i m p a r begrenzt wird. Das durch dessen Oberfläche in den Untergrund eindringende, atmosphärische Wasser sammelt sich in den ausgewaschenen Höhdungen des aus Zellendolomit der Anhydritgruppe bestehenden Gesteines und bildet einen mächtigen, unterirdischen Stausee, welchen nach W ü r z b ü r g zu als ein abschliessender Wall der wenig durchlässige Wellenkalk, auf dem das Stadtgebiet ruht, begrenzt. Das Abwasser dieses unterirdischen Staureservoires findet seinen Ausfluss in einen die Stadt durchfliessenden Graben, die
152
VII. Regierungsbezirk U n t e r f r a n k e n .
P l e i c h a c h und einzelne Durchbruchstellen, welche wahrscheinlich durch Verwerfungen entstanden sind, lassen dieses Wasser auch als natürlich oder künstlich erschlossene Quellen, die S t a d t q u e l l e n genannt, zu Tage austreten. Eine solche Quelle, a l t e Q u e l l e genannt, welche am Fusse des S t e i n b e r g e s beiden sogenannten Kask a d e n aus der nördlichen Böschung des Q u e l l e n b a c h e s hervortritt, der als deren Abflugs diente und ihr seinen Namen verdankt haben wird, ist schon im Jahre 1617 von dem Fürstbischof J u 1 i u s zur Versorgung des T u l i u s h o s p i t a l s nutzbar gemacht. Die grosse Tiefenlage dieses Wassers verlangte freilich dessen künstliche Hebung, und das wird auch der Grund gewesen sein, dass Laufbrunnen in der Stadt erst im Jahre 1733 durch künstlich zugeleitetes Wasser gespeist sind. Solche Brunnen standen damals im Pleicher Viertel, auf dem Marktplatze, in der Domstrasse, vor dem Johanniterplatze, bei der Reuerkirche und vor der Mainkaserne. In den Jahren 1658 bis 1668 wurden die ehemaligen Festungswerke vom P l e i c h e r t h o r e bis zum N e u t h o r e errichtet. Durch den breiten und tiefen Wall, der damals theilweise in den Felsen eingeschnitten ist, wurden ausserhalb des T e u f e l s t h o r e s und a m N e u t h o r e verschiedene, wasserführende Schichten angeschnitten, durch deren Fassung 2 weitere Quellgebiete, die sog. H a u p t q u e l l e und die N e u t h o r q u e l l e erschlossen sind. Während das Wasser der letzteren erst im Jahre 1873 gelegentlich des Einebnens des Grabens in einen Kanal gesammelt und einer Quellenkammer zugeführt ist, in der es durch eine Schützenvorrichtung gestaut oder abgelassen werden kann, ist das Wasser der H a u p t q u e l l e bereits im Jahre 1745 durch den Oberst Neum a n n , den Elbauer der k. Residenz, gefasst worden. Er benutzte dieses Wasser zusammen mit dem der a l t e n Quelle, welche nur halb soviel Wasser als erstere lieferte, um eine » k ü n s t l i c h e h y d r a u l i s c h e M a s c h i n e r i e « zu erbauen, die zu y 3 zur Versorgung der Residenz und zu % zur Versorgung der Stadt bestimmt war. Diese Anlage hat über 100 Jahre für die Stadt die alleinige künstliche Bezugsquelle für Wasser gebildet. Im Jahre 1745 wurden allerdings die dem höheren Drucke des Werkes nicht genügenden, hölzernen Leitungsrohre in der Stadt von N e u m a n n durch solche aus Blei ersetzt. Für das damals erbaute Werk ist die alte Kanalleitung der J u l i u B l e i t u n g für das Wasser der a l t e n Q u e l l e , welche als Unterführung unter dem Bette des Q u e l l e n g r a b e n s hindurch ging und dann auf den jetzigen Glacisanlagen entlang und über einen über dem alten Festungsgraben hergestellten Steindamm weiter geführt war, beibehalten. Für die H a u p t q u e l l e ist eine Kanalleitung damals an der äusseren Festungsmauer entlang und gleichfalls über den Steindamm geführt, hinter welchem sich beide in dem neu erbauten, ärarialischen Pumpen werke vereinigten. Dieses war in einer Poterne des Walles untergebracht und neben demselben erhob sich ein 21,0 m hoher Druckthurm. Weil der Nornialstand der H a u p t q u e l l e um 0,5 m höher als der der a l t e n Q u e l l e liegt, nämlich auf 7,2 m + 0 gegen 6,7 m + 0 des Main-Pegels (letzterer gleich 165,17 m -{-0 des A m s t e r d a m e r Pegels), so wurde das Wasser der alten Q u e l l e zur gemeinschaftlichen Benutzung mit dem der H a u p t q u e l l e um soviel gestaut und wahrscheinlich ist dafür die erwähnte Kaskade als Ueberfall hergestellt worden. Durch dieses Wasser der Quellen wurde ein oberschlächtiges Wasserrad von 3,45 m Durchmesser betrieben, das 2 Pumpen bewegte, welche pro Stunde 24 cbm von
demselben Quellwasser in 2 Reservoire förderten, die oben in dem Thurme aufgestellt waren. Der Thurm und das Pumpwerk sind im Jahre 1856 ausser Benutzung gekommen und dann im Jahre 1865 abgebrochen. Im Jahre 1849 hatten Verhandlungen zwischen der Stadt und dem Aerar wegen des Ueberganges der alten Anlagen in städtischen Besitz begonnen, und diese kamen im Jahre 1853 zum Abschlüsse. Das alte Werk wurde mit sämmtlichen Quellen an die Stadt abgetreten, wogegen die Stadt sich verpflichtete, gegen eine jährliche Zahlung von M. 2828 dem Staate fortlaufend 210 Minutenliter Wasser für den Hofgarten und für die Residenz zu liefern, während sie bislang selbst überhaupt nur 252 Minutenliter für 17 Laufbrunnen bezogen hatte. b) Erste städtische Wasserwerksanlage. I. Einlettnng.
Nach dem Project des Stadtbauraths S c h e r p f ist im Jahre 1855 für städtische Rechnung mit dem Baue des ersten städtischen Wasserwerkes begonnen, welches dann am 8. Juli 1856 in Betrieb gekommen ist und — allerdings nach vielen Veränderungen und Erweiterungen — heute noch zur städtischen Versorgung mitbenutzt wird, freilich seit einigen Jahren nur noch für die Niederdruckzone. Die Anlage war für eine Leistung von 30 Sec.-Lit. bei einer Förderhöhe auf 23,6 m -)-0 bestimmt. Die Anlagekosten waren auf M. 220000, und die jährlichen Betriebskosten waren auf M. 5000 veranschlagt. Statt der bisherigen 17 öffentlichen Brunnen sollten damals deren 44 aufgestellt werden, und es war ferner die Versorgung von vorläufig 400 Privaten ins Auge gefasst. Das Rohrnetz hatte im Ganzen 14 550 lfd. m Länge und war nach dem Circulationssysteme ausgeführt. In ca. 90 m Entfernung von einander waren in den Strassen 160 Hydranten aufgestellt. Dieses W ü r z b u r g e r Werk gehört zu den ersten, modernen Wasserversorgungsanlagen in D e u t s c h l a n d . Im Laufe der Jahre hat es in seiner Entwicklung eine grosse Reihe von Veränderungen durchlaufen, wie die folgende Beschreibung zeigt. Der erste Bau fiel mit dem der ersten, städtischen Gasanstalt in W ü r z b u r g zusammen, der im J uni 1853 beschlossen war. Der Betrieb dieser Gasanstalt, welche Holzgas fabricirte, wurde am 8. Juli 1855 eröffnet. Deren Fabrikationsgebäude lehnten sich dierect an die des Wasserwerkes an, und der gemeinschaftliche Betriebsleiter beider Werke, der Ingenieur H e r g e n r ö d e r , wird wahrscheinlich der e r s t e G a s - u n d W a s s e r f a c h m a n n in D e u t s c h l a n d gewesen sein. Die Stadt hatte das Grundstück der früheren G a l l e n m ü h l e , die an der P l e i c h a c h lag, in Rücksicht auf die hier vorhandene Wasserkraft angekauft, um letztere für den Betrieb des Wasserwerkes zu benutzen, weil zu der Zeit eine dauernde Verwendung der Dampfkraft für ein Wasserwerk noch als zu kostspielig erschien und man von diesem Betriebe daher nur aushilfsweise Gebrauch machen wollte. Innerhalb der Stadt und • im Garten der Mühle, ca. 300 m von den Quellen entfernt, sind damals die Gebäude für das Gas- u n d i W a s s e r w e r k neu erbaut, während die alte Mühle zum i Verwaltungsgebäude dafür eingerichtet wurde. 2. Wassergewlnnung und Qualität
Für das städtische Wasserwerk sind die alte Quelle ; und die H a u p t q u e l l e , jedoch nur als Förderwasserr für die Pumpen, weiter benutzt. Das Wasser der im Jahre : 1877 gefassten Quellen am N e u t h o r e liegt bei ihrem i
Vil. Regierungsbezirk Onterfranken. Normal stände auf 8,2 m 0, und es ist auf eine directe Zuleitung für dessen Benutzung verzichtet. Dieses Wasser gelangt vielmehr durch Rückstau in der für dessen Sammlung hergestellten Quellenstube mit dem Wasser von den andern Quellen zum Ausflusse in deren Quellenleitungen. Von dem für die Pumpen bei der früheren Anlage benutzten Saugebassin ist eine Leitung von 350 mm Durchmesser mit natürlichem Gefälle bis zum Saugeschachte der neuen Anlage, dessen Wasserspiegel auf 7,05 m -(-0 liegt, verlegt. Gelegentlich des Baues des Bahnhofes im Jahre 1864 wurde eine Aenderung der Quellenzuläufe wegen der damit verbundenen Terrainänderungen liöthig. Es ist damals das Wasser der a l t e n Q u e l l e durch einen neuen Kanal, der zweimal das Bett des Q u e l l e n b a c h e s kreuzt, der H a u p t q u e l l e direct zugeführt und in diesen Kanal ist auch noch eine am Bahnhofe neu erschlossene N e b e n q u e l l e eingeleitet. Von der H a u p t q u e l l e ist ferner ein neuer Zuflusskanal, der für das Wasser der 3 Quellen gemeinschaftlich dient und in ein kleines, neues Bassin im Kaisergarten mündet, hergestellt. Von hier führt seitdem die Leitung von 350 mm Durchmesser das Wasser zu der neuen Pumpstation. Im Jahre 1880 hat der ungenügende Zufluss aus dieser Leitung die Veranlassung zur Legung einer zweiten Zuleitung von 400 mm Durchmesser gegeben.
153
bestimmen lassen, wobei zu beachten ist, dass die N e u t h o r q u e l l e n erst seit 1877 mit zugeleitet sind. Tabelle 51. Jahr
Monat
1853 Dezember 1859 August 1865 August 1870 Juni 1874 Mai 1877 November Juni 1881 1884 November
Sec.-Lit.
Jahr
Monat
Sec.-Lit.
77 33 43 98 54 110 99 91
1885 J886 1887 1888 1889 1890 1891
November November Dezember Dezember Dezember November November
84 104 98 % 90 83 89
Diese Wassermengen zeigen eine bedeutendere Schwankung, als man sie gewöhnlich anzunehmen pflegt. In der Begel tritt bei diesen Quellen die Minimalergiebigkeit in den Monaten November und Dezember ein, während der Maximalertrag meistens in den April fällt. Letzterer steigt gewöhnlich auf 150 Sec.-Lit. und wächst ausnahmsweise bis zu 170 Sec.-Lit. an. Die mittlere jährliche Regenhöhe hat in dem Niederschlagsgebiete von 35 qkm während 10 Jahren 581 mm betragen, was 630 Sec.Lit. im Ganzen oder 18 Sec.-Lit. pro qkm entspricht. Die Tabelle 55 enthält die Resultate in mg pro Liter von Wasseranalysen, welche zu verschiedenen ZeiteD von verschiedenen Untersuchern ausgeführt sind.
Die während der Jahre 1853 bis 1891 ausgeführten Messungen der Quellenergiebigkeit haben die in der Tabelle 54 angegebenen Minimalmengen für einzelne Jahre
Tabelle 55. Zeit Analytiker Gesammt-Rückstand Organische Substanz Kieselsäure Chlor Salpetersäure . . . Schwefelsäure Festgeb. Kohlensäure Kalk Eisenoxydul Kali Natron Deutsche Härtegrade
1854
1854
Alte Quelle
Hauptquelle
bcherer . . . . . . .
.
630 —
1,4 9 2,1 190,3 136,6 219,5 0,4 1,5 5,1 —
549 —
10,2 12,6 7,9 98,4 109,8 168,2 2,3 2,2 11,4 —
1874
1882
1886
1888
V.
Petten- Scriba Medicus kofer 728 1,4 15,5 13,9 —
161 248,8 — —
—
671 —
11,4 13,3 10,9 185,7 —
Die bacteriologischen Untersuchngen zeugen von der vorzüglichen Beschaffenheit des Wassers, das zweifellos keimfrei in das unterirdische Sammelbecken eintritt. Ausnahms-
—
768 0,9
755 1,5
17,5 21 198
14 21 196
—
243,6 —
—
—
—
34,3
—
240 —
1889
742 1,2 16 7,5 207 —
258 —
782 1,1 —
16 9,5 211 — — —
—
—
—
—
—
—
33,7
1890
Bunte Röttger
—
—
25,1
1889
Röttger
—
17,2 25,0 208,5 —
223,7 1,6 3,6 20,4 30,4
Die niedrigen Zahlen für die Härtegrade von M e d i c u s und B u n t e erklären sich aus deren Bestimmung durch Seifetitrirung, während die anderen Zahlen aus den Kalk- und Magnesiamengen gewichtsanalytisch berechnet sind. Nach L e h m a n n (1890) enthält das Wasser 349 mg Gesammtkohlensäure; davon sind frei 39 mg, halbgebnnden 155 mg und festgebunden 155 mg. Ist das Wasser auch in seiner Zusammensetzung constant und vollkommen klar, frei von Geruch und Geschmack, sowie von einer zwischen 11,6° und 12° C. schwankenden Temperatur, so ist es doch sehr hart und wohl das härteste von allen deutschen Versorgungswässern. Die von Aerzten anfänglich dagegen geäusserten Bedenken haben sich jedoch keineswegs bestätigt. Auch hat sich der hohe Gehalt von freier Kohlensäure wegen des hohen Gehaltes von doppeltkohlensaurem Kalk für die Bleirohre ohne Bedeutung gezeigt.
725 0
1888
35,2
23
758 1,3 10 16,3 23 199 158 240 4,5 3.5 19,6 33,6
weise sind hier im ccm ein bis 10 Keime gefunden; jedoch hat deren Zahl sich im Rohrnetze bis zu den Ausflüssen auf 20 und selbst bis 175 gesteigert; es sind das aber Zahlen, die immerhin noch völlig harmlos sind. Weil die unvermeidliche, starke Kalkablagerung in den Waasermessern deren allgemeine Verwendung ausschloss, so war der Wasserbezug in W ü r z b ü r g nach dem Aichsysteme allgemein eingeführt und damit die Benutzung von Hausreservoiren vielfach geboten. Die an anderen Orten häufig gemachten Beobachtungen, dass durch diese der Bacteriengehalt des Wassers ungemein vermehrt wird, haben sich in W ü r z b u r g durchaus nicht bestätigt; vielmehr hat das aus den Reservoiren entnommene Wasser hier fast nie eine grössere Keimzahl als directes Leitungswasser gezeigt. 3. Pumpstation.
In der Pumpstation war Anfangs eine Jouval-Turbine zur Ausnutzung der Wasserkraft der PI e i c h a c h auf-
154
VII. Regierungsbeiirk Untertranken.
gestellt, durch die 2 liegende, einfach wirkende Pumpen angetrieben wurden, welche pro Stunde 108 cbm Wasser auf 16,6 m Höhe zu fördern bestimmt waren. Dafür waren 400 Sec.-Lit. Aufschlagwasser von 2,48 m Gefalle als vorhanden angenommen. Ferner war als Reserve eine stehende Dampfmaschine von 12 PS. aufgestellt, welche durch Räderübersetzung eine Pumpe mit Scheibenkolben betrieb. Schon im Sommer 1857 musste wegen des niedrigen Standes der P l e i c h a c h der Betrieb der Turbine eingestellt werden, und die Dampfpumpmaschine hatte die ganze Förderung zu leisten. Es wurde deshalb im Jahre 1858 eine zweite, ähnliche Dampfpumpmaschine von 20 PS. angeschafft. Das dauernde Ungenügen des Wassermotoren-Pumpwerkes und die grossen Betriebskosten für die wenig vollkommenen Dampfpumpwerke veranlassten den Magistrat im Jahre 1864 zu dem Beschlüsse, die ärarische M a i n m ü h l e für den Betrieb des Wasserwerkes anzukaufen und die ganze Pumpstation dahin zu verlegen. Schwierigkeiten, welche sich bei Feststellung der Kaufbedingungen ergaben, Hessen aber dieses Vorhaben wieder aufgeben. Weil die erste Dampfpumpmaschine von 12 PS. mit der zweiten von 20 PS. dem wachsenden Consume bald nicht mehr genügten, so wurde im Jahre 1864 eine dritte Dampfpumpmaschine gleichfalls von 20 PS. aneschafft, welche pro Stunde 133 cbm Wasser auf 26,3 m [öhe förderte. Statt der früheren, stehenden Maschinen mit Räderantrieb wählte man hierfür eine liegende Maschine mit einer direct von der verlängerten Kolbenstange bewegten Pumpe. Gleichzeitig wurde auch die Turbine beseitigt, und an ihre Stelle kam ein mittelschlächtiges Wasserrad von 2,1 m Durchmesser, weil sich das der wechselnden Wassermenge des Baches besser als die Turbine sollte anpassen lassen. Das zugehörige Pumpwerk ist nur für stündliche Fördermengen von 11 cbm und 22 cbm Wasser eingerichtet und besteht dementsprechend aus 2 liegenden und einfach wirkenden Pumpen. Die in der Verlängerung des Maschinenhauses des Wasserwerkes angebaute Holzgasfabrik wurde im Jahre 1875 abgebrochen, weil an anderer Stelle ein neues Steinkohlen-Gaswerk für die Stadt erbaut war. Dadurch bot sich die Gelegenheit, die Kesselanlage für das Wasserwerk zu ändern und zu verbessern. Auch erhielt man Platz für ein viertes Dampfpumpwerk von 40 PS. Dieses ist im Jahre 1876 für eine Leistung von 324 cbm Wasser pro Stunde bei einer Förderhöhe von 30,0 m in Betrieb gekommen, Der steigedne Wasserverbrauch verlangte im Jahre 1882 eine abermalige Vergrösserung, die durch die Aufstellung eines fünften Dampfpump Werkes an Stelle der im Jahre 1856 und im Jahre 1858 beschafften kleinen Maschinen erreicht ist. Man wählte dafür eine Verbundpumpmaschine von einer stündlichen Leistung von 396 cbm bei 34,5 m Förderhöhe. Endlich ist im Jahre 1891 auch das im Jahre 1864 aufgestellte Dampfpumpwerk durch eine Verbundpumpmaschine für eine Lieferung von 450 cbm Wasser pro Stunde ersetzt. Statt der bisher benutzten, doppeltwirkenden Pumpen mit Scheibenkolben sind für die beiden letzten Maschinen Plungerkolben gewählt. Die Tabelle 56 gibt eine Zusammenstellung der Hauptdimensionen und Leistungen der jetzt noch in dieser Pumpstation des Wasserwerkes vorhandenen 3 Dampfpumpmaschinen. Diese Maschinen haben sämmtlich Schwungräder und Ventilsteuerung für die Dampfcylinder, sowie freie EtagenRingventile für die Pumpen und arbeiten mit Conden-
f
sation. Für die Dampfbereitung sind jetzt 3 Kessel vorhanden, ein Walzenkessel mit Vorwärmer, einTenbrinkkessel und ein Zweiflammrohrkessel. Die Kessel sind Tabelle 56. Maschine Nr.
I
II
III
In Betrieb seit
1876 1 1
1882
1891 2 2
Zahl der Dampfcylinder . . > > Pampen . . . . Dampfcylinder - Durchmesser mm Pumpenkolben - Durchmesser mm Gemeinschaft!. Hub beider m DoppelhQbe pro Minute . . Wasserlieferung pro Stunde cbm
600
2 2
340 u. 550 400 u. 600
400 1,0 20
300 0,9 24
280 0,8 40
324
396
450
für 4,5 Atm. Dampfdruck concessionirt. Die ersten beiden der Kessel haben ein jeder 0,8 qm Rostfläche und 35 qm Heizfläche. Der dritte Kessel hat 2,0 qm Rostfläche und 75 qm Heizfläche. Die maschinellen Anlagen sind sämmtlich von der N ü r n b e r g e r M a s c h i n e n f a b r i k in N ü r n b e r g geliefert. 4. Hochreservoir.
Bei der ersten Anlage des Wasserwerkes im Jahre 1856 war Abstand von der Anlage eines Hochreservoires genommen. Jede der Maschinen hatte einen Druckwindkessel, und das von diesen vereinigt abgehende, gemeinschaftliche Druckrohr führte in einem neben dem Maschinenhause erbauten Druckthurme als Standrohr von 30,0 m Höhe empor und endete hier in ein kleines Blechreservoir von 17 cbm Inhalt. Schon im Jahre 1858 wurde aber das dringende Bedürfniss nach einem Hochreservoire erkannt, und im Jahre 1862 wurde der Bau eines solchen wiederholt angeregt. Aber erst im Jahre 1879 ist wirklich ein Hochreservoir mit einem Kostenaufwande von M. 120000 erbaut. Dasselbe liegt 1700 m von der Pumpstation entfernt an der R o t t e n d o r f e r S t r a s s e . Es ist seitlich aus dem Vertheilungsnetze hinausgerückt und mit diesem durch ein zum Füllen und zum Ablassen dienendes Rohr von 450 mm Durchmesser verbunden. Das Reservoir hat einen Fassungsraum von 3000 cbm. Es misst im Lichten 28 m mal 28 m im Grundrisse und hat 4,5 m Wasserhöhe. In den Wänden ist es aus Kalksteinen mit Cementmörtel aufgeführt und hat eine Sohle von Beton erhalten. Bis zu den Gewölbscheiteln ist das Reservoir in den Boden versenkt; es ist überwölbt und mit einer 2,0 m hohen Erdüberfüllung bedeckt. Im Grundrisse ist es durch Quermauern in einzelne Abtheilungen getrennt, die das Wasser circulirend durchfliessen muss, wofür entsprechende Klappenventile eingefügt sind. Seine Sohle liegt auf 33,5 m -f - 0 und sein Hoch Wasserspiegel auf 38,0 m + 0 . Wenngleich diese Höhe für die Versorgung des ganzen, bebauten Stadtgebietes nicht ausreicht, so hatte man doch schon damals angenommen, dass der über 29,0 m -(-0 liegende Theil der Stadt von der dauernden Versorgung von hier aus überhaupt als ausgeschlossen anzusehen sei, weil die Menge des von den Quellen gelieferten Wassers von den tiefer liegenden Theilen der Stadt allein völlig consumirt werden würde. Für den höheren Theil der Stadt erschien daher eine neue Wasser-
VII. Regierungsbezirk Unterfranken.
erschliessung und eine Zuleitung unter höherem Drucke nur als eine Zeitfrage.
c) Zweite städtische Wasserwerksanlage. I. Einleitung.
155
Der Magistrat beauftragte dann den Baurath S a l b a c h in D r e s d e n mit genaueren Studien der localen Verhältnisse und dieser erklärte in seinem darauf erstatteten Berichte vom 20. November 1889, dass das oberhalb des S t e i n b a c h g r u n d e s am linken M a i n Ufer gelegene Terrain das bestmöglichste Gebiet für eine neue Wassergewinnung von W ü r z b u r g sei.
Die alle Erwartungen übertreffende Zunahme der Bevölkerung der Stadt steigerte den Consum in solchem Maasse, dass schon im Jahre 1877 der Stadtbaurath S c h e r p f vorschlug, als Ergänzung für die Versorgung 2. Sammelanlage. Wasser aus dem M a i n mit zu benutzen. Er fand jedoch Nachdem der Magistrat im October 1890 die nöthige damit keinen Anklang. Inzwischen hatte der BürgerLandfläche zv : schen dem S t e i n b a c h e und der H e i d i n gsmeister Dr. v o n Z ü r n sein Augenmerk auf die evenf e l d e r Eisenbahnbrücke angekauft hatte, führte das tuelle Benutzung der benachbarten Quellen von Z e l l für Stadtbauamt hier weitere Untersuchungen aus, welche diesen Zweck gerichtet, und bereits im Jahre 1884 leitete ergaben, dass unter einer 1,5 m bis 2,5 m dicken Humuser die vorbereitenden Schritte zu deren Erlangung ein. und Lehmschicht, welche das Oberflächenwaaser kaum Diese Quellen entspringen am Fusse eines steilen durchlässt, eine wasserführende Kies- und Sandschicht Berghanges, der aus denselben Gesteinsschichten wie die auf einer 6,0 m bis 7,0 m tief unter dem Terrain liegenW ü r z b u r g e r Quellen besteht. Oestlich und westlich den Schicht von gelbem Mergel und blaugrauen Letten von der Ortsstrasse, welche durch O b e r z e l l , M i t t e l z e l l liegt. Die nach den nivellitischen Grundwassermessungen und U n t e r z e l l in der Richtung des M a i n s hindurch- aufgetragenen Spiegelgefälllinien ergaben, dass das von zieht, treten diese Quellen meistens unter den Wohnhäusern den Bergen kommende Wasser in östlicher Richtung des Dorfes hervor. Die Lieferungsfähigkeit aller dieser das gewählte Versuchsgelände durchströmt und senkQuellen innerhalb des Ortes wurde freilich nur wenig recht zur Uferlinie des M a i n s in dessen Bett austritt. höher als die der S t a d t q u e l l e n geschätzt und ihre ErWeil ein hier hergestellter und als späterer Sammelschacht giebigkeit schien auch in gleichem Maasse wie die der gedachter Versuchsbrunnen von 2,5 m Durchmesser aber letzteren zu schwanken. Auch war die Härte des Wassers eine unerwartet geringe Ergiebigkeit wegen des dort gean dem Dreiröhrenbrunnen in Z e 11 zu 38 deutschen Härte- troffenen, undurchlässigen, feinen Sandes zeigte, so wurde graden ermittelt, während das W ü r z b u r g e r Wasser nur vom Magistrat ein darauf basirtes Project für eine Sammel34 deutsche Härtegrade hat. Trotz dieser Mängel des anlage im März 1890 vorläufig abgelehnt und die HerWassers von Z e l l haben aber die Verhandlungen mit der stellung von 8 Rohrbrunnen mit 250 mm Filterrohrweite, Gemeinde wegen der Erwerbung des Wasserbezugsrechtes bei 500 mm weiter Bohrung in einer 140 in langen den Stadtmagistrat bis zum Jahre 1889 beschäftigt, und Fassungslinie angeordnet. Das vierwöchentliche Probenur die sehr hohen Entschädigungsansprüche veranlassten pumpen daraus ergab 70 Sec.-Lit. Wasser von 12° C. damals das Aufgeben dieses Projectes. Temperatur. Inzwischen hatte man auch andere Bezugspunkte Das W a s s e r war frei von Ammoniak und salpetriger geprüft. In den Quellen vor K ü r n a c h fand man ein Säure und hatte nach einer Analyse des Dr. R ö t t g e r im Wasser von geringerer Härte und in einer solchen Höhen- L i t e r : lage, dass es ohne eine künstliche Hebung dem HochGesamnitrückstand . 3 9 5 mg reservoire hätte zugeleitet werden können. Aber die unzuOrganische Substanz . 4,4 > reichende Ergiebigkeit und die hohen Anlage- und AbChlor 12,7 » lösungskosten dieser Quellen liessen davon ebenso, wie Salpetersäure. . . . 5,0 • Kalk 143,2 » von den Quellen von D a r s t a d t , T ü c k e l h a u s e n etc. Magnesia 31,5 » Abstand nehmen. Schwefelsäure . . . 6 6 , 0 » Gleichzeitig war auch die Aufmerksamkeit auf die Deutsche H ä r t e g r a d e . 18,73 > Erschliessung des dem M a i n zufliessenden Grundwassers Das M a i n w a s s e r hatte 1 2 ° Härte, während die H ä r t e gelenkt. Das nahe der Stadt am rechten M a i n - U f e r des W a s s e r s auf dem Versuchsfelde n a c h Süden zu bis auf gelegene Gelände wurde jedoch nach verschiedenen 2 6 " wuchs und eine Bohrung nächst H e i d i n g s f e l d sogar Boden- und Wasseruntersuchungen als wenig geeignet 5 7 , 7 ° H ä r t e zeigte. Bacteriologische U n t e r s u c h u n g e n h a b e n erkannt und wegen der hier möglichen Ausdehnung der später im c c m des Wassers e r g e b e n : im J u n i 1 8 9 1 19 bis 42, Bebauung bald wieder aufgegeben. Als aber im Jahre im J a n u a r 1892 27 bis 6 9 und im Juli 1892 9 bis 18 K e i m e . 1886 auf Vorschlag des Ingenieurs G r u n e r in B a s e l Diese Resultate führten im März 1891 zur Annahme das Brauhaus W ü r z b ü r g beim Austritte des S t e i n b a c h t h a l e s in das M a i n t h a l Wassererschliessungs- des erwähnten Projectes und zur Bewilligung von M. 200000 für dessen Ausführung. arbeiten hatte vornehmen lassen, welche es dem Brauhause ermöglichten, sich durch ein hier erbautes WasserMit den Arbeiten für diese neue Sammelanlage ist werk 12 bis 14 Sec.-Lit. Wasser für seine Zwecke zu am 25. August 1891 begonnen und am 1. Mai 1892 war sichern, wurde der Stadtmagistrat auch auf andere, am die Anlage vollendet. Sie besteht aus einer 370 m langen linken Ufer des M a i n s austretende Quellen aufmerk- Sammelleitung, die aus durchlochten Cementkanälen von sam gemacht, und er ersuchte im Jahre 1889 den Pro- eiförmigem Querschnitte, welcher im Lichten 0,75 m fessor Dr. v o n S a n d b e r g er um eine gutachtliche Höhe und 0,5 in Breite hat, hergestellt ist und in Aeusserung über diese Frage. Dieser sprach sich für j die 7 Revisionsschächte eingeschaltet sind, welche den eine nähere Untersuchung des Terrains zwischen dem Kanal in 6 Strecken von je ca. 60 ni Länge theilen. Durch S t e i n b a c h e und der H e i d i n g s f e l d e r B r ü c k e aus eine 60 m lange Zuleitung von gleichen Cementkanälen, und machte ferner darauf aufmerksam, dass im Unter- welche aber aus nicht durchlochtem Materiale bestehen grunde dieses Gebietes, das am Abhänge eines auf der und im Querschnitt 0,9 m Höhe bei 0,6 m Breite haben, Höhe der W a l d k u g e l liegenden, weit ausgedehnten Pla- wird das Wasser in den erwähnten Sammelschacht von teaus mit zusammenhängender Bewaldung liegt, sich gewiss 2,5 m Durchmesser übergeführt, welcher neben dem projekGrundwasser in erheblicher Menge würde sammeln lassen. tiven Maschinenhause hergestellt war. Die Sammelrohre
156
VII. ßegiernngsbezirk Unterfranken.
sind in 6,0 m bis 7,0 m Tiefe unter Terrain auf einer in den Letten eingebetteten Betonsohle verlegt und mit Kies von einer nach aussen zu abnehmenden Korngrösse umgeben. Oben ist eine dichte Lehmschicht zur Abhaltung von Tageswasser über den Graben aufgebracht. 3. Provisorlache Benutzung der neuen Sammelanlage.
An den Ausbau eines grösseren, neuen Wasserwerkes für die Hochdruckzone konnte am linken Mainufer vor der Fertigstellung der oberen M a i n brücke bei H e i d i n g s f e l d nicht herangetreten werden. Zur Beseitigung des Wassermangels in der Stadt war es jedoch nöthig, die neue Wassergewinnungsanlage schon im Januar 1892 in Benutzung zu nehmen, nachdem erst 2 Abtheilungen des Sammelkanales fertig gestellt waren. Es wurde daher dafür ein provisorisches Pumpwerk hergestellt, für welches das Räderpumpwerk der 1864 beschafften Maschinenanlage des ersten Werkes, welches im Jahre 1891 wegen der dort hergestellten, neuen Maschinenanlage abgebrochen war, benutzt wurde. Die Pumpe wurde durch eine Verbundlocomobile mit Condensation und von einer Leistung von 25 PS. mittels Riemen betrieben und förderte schon am 7. Januar 1892 aus dem vorhin erwähnten Sammelchachte 144 cbm Wasser pro Stunde direct in das bestehende Stadtrohrnetz. Als Druckrohr dafür ist schon damals die für später bestimmte Leitung von 500 mm Durchmesser längs der M e r g e n t h e i m e r Staatsstrasse bis zu der neu zuerbauenden, dritten Brücke verlegt. Von hier führte eine 250mm weite Leitung durch das B u r k a r d e r t h o r längs der Burkarderstrasse und bis zum Anschlüsse an die alte Mainbrückenleitung, wobei eine spätere Verlängerung dieser Leitung längs des M a i n q u a i s bis zur L u i t p o l d b r ü c k e vorgesehen war. Die Kosten dieser Anlage, durch welche die tägliche Leistung des bestehenden Werkes bis zu 22000 cbm erhöht werden konnte, haben M. 220000 betragen und zwar für: die Voruntersuchungen . . . . M. 20000 die Gewinnungsanlagen. . . . » 75000 die Zuleitungen » 90000 das provisorische Pumpwerk und Allgemeines » 35000 Die sämmtlichen, im Vorstehenden beschriebenen Erweiterungsbauten für die Wasserversorgung sind von dem vorgenannten städtischen Betriebsingenieur H e r g e n r ö d e r ausgeführt, welcher dann am 15. Mai 1895 nach 40 jähriger Dienstzeit in Pension getreten ist und sich noch heute der verdienten Ruhe in bester Gesundheit erfreut. 4. Wasserwerk für die Hochdruckzone.
Das Project für das Wasserwerk der Hochdruckzone mit einem neuen Hochreservoire und den neuen Rohrleitungen ist unter der Oberleitung des Stadtbauraths S t u m p f vom Ingenieur C. L a m b , jetzt Director der städtischen Gas- und Wasserwerke, ausgearbeitet, und unter seiner Leitung sind auch danach die Ausführungen erfolgt, welche die Stadtvertretung am 15. Januar 1894 unter Bewilligung eines Credits von M. 750000 excl. Grunderwerb, wofür damals bereits M. 150000 verausgabt waren, genehmigt hatte. Das Werk soll im vollen Ausbaue eine Leistung von 432 cbm pro Stunde haben, wofür 2 Maschinensysteme von je 216 cbm pro Stunde für den Betrieb und eines von gleicher Leistung als Reserve angenommen ist. Wie früher erwähnt, ist als Höhengrenze für die untere
Zone die Terrainhöhe von 29,0 m + 0 angenommen, während die obere Zone für die Versorgung bis zur Terrainhöhe von 70,0 m + 0 genügen soll. Die durch die vorhin beschriebene Sammelanlage erschlossene Wassermenge reichte aber für die angenommene, erste Ausdehnung der Hochdruckzone noch nicht aus, und es wurde daher eine Erweiterung derselben ausgeführt. Der Sammelkanal ist dafür um 450 m in südlicher Richtung verlängert und durch 5 eingeschaltete Revisionsschächte in 5 Strecken von je ca. 90 m Länge getheilt. Statt der Eiform sind für den Kanal kreisförmige Rohre von Cement mit durchlochten Mänteln verwendet. Diese sind unter Fortlassen der bei der ersten Ausführung hergestellten Betonschicht direkt auf die Sandfläche in durchschnittlich 7,0 m Tiefe unter Terrain verlegt und mit einem Kiesmantel von nach aussen zu abnehmender Korngrösse umgeben. Diese Anlage, die von der Firma N o l l & C o m p , in W ü r z b u r g ausgeführt ist, hat die Zeit vom 24. Februar bis 15. Juni 1894 in Anspruch genommen und M. 60000 gekostet. Mitte Juni 1894 waren nach viermonatlicher Bauzeit die Gebäude für die Pumpstation fertiggestellt. In diesen sind dann 2 Dampfpumpwerke mit 2 Cornwallkessel, welche von der N ü r n b e r g e r MaschinenbauA c t i e n g e s e l l s c h a f t in N ü r n b e r g geliefert sind, aufgestellt und am 28. November 1894 konnte die Anlage in Betrieb gesetzt werden. Die Maschinen sind liegende Verbundmaschinen mit Receiver, jede von 166 PS. bei 45 Umdrehungen pro Minute. Die Dampfkolben haben 450 mm resp. 675 mm Durchmesser und 0,85 m Hub. Jede Maschine betreibt direct durch ihre verlängerten Kolbenstangen 2 liegende, doppeltwirkende Plungerpumpen von 252 mm Durchmesser und 0,85 m Hub und fördert 216 cbm Wasser pro Stunde auf 81,0 m Höhe über dem Wasserspiegel des Sammelschachtes. Die Pumpen haben Etagenventile mit je 6 frei spielenden Ringen von Kupferbronze, welche 3 mm Hub und Gummibuffer zur Hubbegrenzung haben. Für die Pumpen ist eine gemeinschaftliche Saugeleitung von 600 mm Durchmesser vorhanden, die mit einem Saugewindkessel von 1,2 m Durchmesser und 2,0 m Höhe verbunden ist. Ein gemeinschaftliches Druckrohr von 500 mm Durchmesser führt von den Pumpen zu einem Druckwindkessel von 1,2 m Durchmesser und 5,0 m Höhe. Jeder der beiden, bis jetzt eingebauten Dampfkessel hat 90 qm Heizfläche und liefert Dampf von 8 Atm. Spannung. Die Kesselmäntel haben 2,2 m und die Flammrohre 0,8 m Durchmesser, und beide haben 10,0 m Länge. Die Kohlen werden in einem Wagen, der gefüllt als Vorrathsbehälter aus dem Kohlenraume auf einer Bahn, in welche eine automatische Waage eingeschaltet ist, direct zum Verbrauche vor die Kessel gefahren. Bei der Abnahme der Anlage ist eine Nutzleistung pro Kilogramm Shamrock-Nusskohle von 250160 m X kg festgestellt. Die Gebäude der Pumpstation haben M. 70000 und die maschinellen Anlagen etc. haben M. 105000 gekostet. Von dem Maschinenhause führt die Druckleitung im Anschluss an die früher bereits erwähnte Leitung von 500 mm Durchmesser und ca. 1800 m Länge bis zur neuen Brücke und dann mit 450 mm Durchmesser und ca. 3000 m Länge bis zu einem Hochreservoire von 4000 cbm Inhalt, das hinter dem Vertheilungsnetze für die Hochdruckzone liegt und 800 m von dem Reservoire für die Niederdruckzone entfernt ist. Beide Reservoire sind in völlig gleicher Weise ausgeführt.
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VII. Regierungsbezirk Unterfranken.
d) Neue Wassergewinnungsanlage bei Zell. Die Qualität des durch das neue Hochdruckwerk gelieferten Wassers hat den Erwartungen nicht vollständig entsprochen. Die Temperatur des gelieferten Wassers, von dem ca. 30% selbständiges Grundwasser und 70% natürlich filtrirtes Mainwasser ist, wächst im Sommer bis auf 16 0 C., während sie im Winter bis auf 6 0 C. fällt. Auch zeigt sich während des Sommers eine Zunahme der organischen Substanz, die beim Eintritte der kälteren Jahreszeit freilich wieder verschwindet. Bei einem Hochwasser des Mains, welcher das Wiesengelände, unter dem die Sammelanlage liegt, überschwemmt, wächst der Bacteriengehalt wohl bis zu 20000 Keimen im Cubikcentimeter an. Sind die auftretenden Bacterienarten auch unschädliche, so machen sie das Wasser doch vorübergehend durch die sich im Rohrnetze entwickelnden und durch den Eisengehalt gefärbten Fadenbacterien wenig appetitlich. Selbst durch kräftiges und häufiges Spülen lässt sich diese Algenbildung nicht ganz beseitigen. Diese Uebelstände haben im Jahre 1898 die Stadt veranlasst, die 1889 mit der Gemeinde Zell abgebrochenen Verhandlungen wieder aufzunehmen, und schliesslich hat die Stadt deren ca. 5 km nordwestlich von W ü r z b u r g entfernte Quellen für ihre Wasserversorgung angekauft. Diese Quellen zerfallen in 3 Gruppen, nämlich die von O b e r z e l l mit gegenwärtig 55 Sec.-Lit., die von M i t t e l z e l l mit 107 Sec.-Lit. und die von U n t e r z e l l mit 13 Sec.-Lit., zusammen also mit 175 Sec.-Lit. oder 630 cbm Ergiebigkeit pro Stunde. Das Wasser entspringt ca. 8,0 m hoch über dem normalen Main Wasserstande, bleibt also bei den grössten Hochwasserständen des M a i n s durch dessen Wasser unbeeinflusst. Nachdem über das Project der Wasserschliessung der Baudirector W i n t e r in Wiesb a d e n und der Professor Dr. L e u c k in E r l a n g e n sich zustimmend geäussert hatten, sind zur Fassung des Wassers von M i t t e l z e l l im Niveau der höchsten Hochwasserlinie vom Jahre 1845 2 Stollen in ca. 360 m Entfernung von einander angelegt, welche, normal zur Flussrichtung auf ca. 60 m Länge in das Gebirge zu treiben und durch einen Queretollen parallel zur Ortsstrasse zu verbinden, projectirt sind. Durch den vom Main abwärts gelegenen Stollen, der zuerst ausgeführt ist, hat man z. Z. schon ca. 90 Sec.-Lit. im Berginneren abgefangen, so dass noch 17 Sec.-Lit. zu gewinnen sein würden, während man durch den andern Stollen bisher noch kein Wasser erschlossen hatte. Man hoffte nun, das sämmtliche Wasser von Mittelzell durch den oberen Stollen allein abfangen und damit auch die Herstellung des Querstollens sparen zu können. Das Wasser wird demnächst durch eine Leitung von 600 mm Durchmesser der Ortsstrasse entlang bis vor Oberzell m a i n aufwärts geführt werden, wo eine Pumpstation projectirt ist, durch welche es dann mittels einer gleich grossen Druckleitung zur Stadt gelangen soll. e) Wasservertheilung. Ende der 60 er Jahre hatte das Vertheilungsnetz in der Stadt 21783 lfd. m Länge von Rohren von 350 mm bis 70 m Durchmesser und setzte sich aus folgenden Durchmessern und Längen zusammen: Durcbm. mm: 350 260 230 180 150 120 90 70 Länge m : 330 196 1036 3533 894 4268 3357 3193 Es waren damit 220 Hydranten und 36 Freibrunnen verbunden. 850 Häuser hatten Anschlussleitungen, welche 196 Springbrunnen, 124 Closets, 40 Badeeinrichtungen und 7 Pissoire speisten.
In den Ende des Jahres 1897 angeschlossenen 3045 Häusern waren 50000 Zapfhähne, 260 Springbrunnen, 2500 Closets, 300 Badeeinrichtungen und 3500 Hausreservoire in Benutzung. Die Tabelle 57 gibt für 11 Jahre, nämlich für 1882 und von 1888 bis 1897 die Länge der am Ende einen jeden Jahres vorhanden gewesenen Rohrleitungen von 500 mm bis 80 mm Durchmesser und die Zahl der öffentlichen Hydranten, Springbrunnen, Zapfbrunnen und Pissoire an. Tabelle 57. Jahr
Rohrlänge m
1882 1888 1889 1890 1891 1892 1893 1894 1895 1896 1897
40 500 51005 52 233 54 800 57 448 63 830 66 481 70000 74 598 77 813 77 900
Hydranten 362 456 466 470 491 582 614 654 695 741 780
SpringZapfbrunnen brunnen 2 2 2 2 2 3 3 5 5 5 5
46 60 60 61 62 69 67 69 80 81 81
Pissoire
— —
10 14 14 14 14 16 16 16
Jedes der beiden, für die beiden Zonen getrennten Leitungsnetze ist in der Hauptsache nach dem Circulationssysteme ausgeführt und mit jedem sind in Entfernungen von 45 m bis 60 m Hydranten verbunden. Im letzten Jahre waren 740 Unterflur- und 40 Ueberflurhydranten, beide Arten mit Selbstentwässerung versehen, vorhanden. Die Zuleitungen bestehen aus Bleirohren von 25 mm bis 50 mm Durchmesser. Für die Hausleitungen werden Bleirohre und galvanisirte Eisenrohre verwendet. Mit Wassermessern waren Ende 1897 im Ganzen 350 Leitungen verbunden und bis Ende 1898 waren überhaupt 492 Wassermesser geliefert und zwar 65 von B o p p & R e u t h e r , Mannheim, 271 von C. A. S p a n n e r , Wien, 58 von W i e s e n t h a l & C o m p . , Aachen, 89 von L u x , Ludwigshafen, und 9 von Siemens & H a l s k e , Berlin. Nach der Grösse vertheilen sich diese Messer wie folgt: Durchmesser mm: Stückzahl:
7 10 13 15 20 25 30 33 50 75 65 221 56 62 41 35 3 2 5 1. f) Wasserabgabe.
Die Grösse der Wasserabgabe in den einzelnen Jahren, mit 1856 beginnend und mit 1897 endend, gibt die Tabelle 58 im Ganzen und pro mittleren Jahrestag, sowie ferner die Zahl der angeschlossenen Häuser und deren mittleren Jahresconsum an. Die Tabelle 59 gibt für die Jahre 1888 bis 1897 mit Ausnahme des Jahres 1890 den Verbrauch an Kohlen (melirte Ruhrkohle und Nusskohle) für die Kesselfeuerung im Ganzen, pro 100 cbm gefördertes Wasser und pro PS.-Stunde bei 34,0 m, resp. in den beiden letzten Jahren zum Theil auch bei 81,0 m Arbeits, höhe, sowie die Leistung pro kg Kohle in m X kg an. Nach einer anderen Angabe hat die mittlere Arbeitehöhe im Jahre 1897 im alten Werke 34,0 m und im neuen 81,0 m betragen, und die Vertheilung des geförderten Wassere und der verbrauchten Kohlen führt zu den Vergleichszahlen in der Tabelle 60. Die Tabelle 61 (S. 159) gibt für die 6 Jahre von 1892 bis 1897 den Wasserconsum im Ganzen und getrennt nach
VII. Regierungsbezirk Unterfrauken.
158 Tabelle 58. Gesammtabgabe Jahr
1856 1858 1860 1862 1864 1866 1868 1869 1870 1871 1872 1873 1874 1875 1882 1888 1889 1891 1892 1893 1894 1895 1896 1897
cbm
am mittleren Tage cbm
290000 380 000 480 000 600000 760 000 880 000 930000 1060 000 1277 200 1329 400 1370 200 1445 400 1554 200 1629 400 2 540 400 2 875 872 2811283 3006 986 3551 301 3863 935 4048 466 5 479 973 5 705 280 5566 770
800 1040 1310 1650 2080 2410 2 540 2 790 3 500 3 642 3 754 3 960 4 258 4464 6 960 7 879 7 702 8 247 9 730 10586 11092 15013 15 630 15 251
im Jahre
Tabelle 62.
Zahl der angeschlossenen Häuser
pro Haus anschluss im Jahre cbm
—
—
—
958 980 1015 1072 1200 1230 1650 1994 2078 2 247 2 324 2 351 2 528 2 640 2 718 3 045
1330 1460 1350 1350 1300 1330 1550 1450 1350 1340 1530 1650 1852 2 008 2 099 1828
Tabelle 69.
pro PS.-Stunde
Leistung pro kg Kohle in m X kg
1,48 1,63 1,73 1,68 1,77 1,93 1,40 1,38 1,23
182 400 165 600 156100 160 700 152 500 140 000 192 224 195 321 218 880
Kohlenverbrauch in kg Jahr
1888 1889 1891 1892 1893 1894 1895 1896 1897
100 cbm im Ganzen proWasser 531 031 599 000 649 000 713 797 855 436 975 750 1403 214 1 280 543 1295 717
18,46 20,46 21,61 20,01 22,14 24,10 25,61 22,0 23,3
Tabelle 60. Pumpstation Wasser gefördert . . .cbm Kohlen verfeuert . . . kg deBgl. pro 100 cbm Wasser » desgl. pro PS.-Stunden . . pro kg Kohle m X kg . .
Altes Werk Neues Werk 3 548 550 625 353 17,62 1,40 192 945
2 018 220 670364 32,21 0,92 244 160
dem für öffentliche Zwecke, für den Selbstverbrauch und für Private (letzteren getrennt danach, ob mit Messern oder ohne Messer erfolgt und ersteren danach, für welche Zwecke das Wasser verwendet ist), ferner die Tagesabgabe am mittleren, am grössten und am kleinsten Consumtage im Ganzen und pro Kopf; ferner die Zahl der Anschlüsse und endlich eine Reihe von Verhältnisszahlen an. In den Jahren 1895 und 1897 hat nach der Tabelle 62 die grösste reep. die kleinste Abgabe betragen:
Zeitabschnitt
Grösste Ausgabe 1895
in einem Monate cbm 456 664 109 78!) in einer Woche » 830 in einer Stunde »
Kleinste Ausgabe
1897
1895
1897
471600 110040 665
343 268 H5 817 493
426 900 9i> 610 593
Die Wasserabgabe für den Hausgebrauch erfolgt mittels Caliberhähnen nach Stetten (ein Steft gleich l'/ s Lit. pro Minute oder 2160 Lit. pro 24 Stunden), und es ist jährlich zu zahlen fflr einen Steft M. 42 und für einen halben Steft M. 25, was 5,3 Pf. resp. 7,3 Pf. pro cbm entspricht. Nach Wassermessern ist jincl. Messermiethe pro cbm 7 Pf. zu zahlen und zwar je nach der Messergrösse mindestens im Jahre: Messerdurchmesser mm 7 10 13 15 20 25 Mark im Jahre . . . 25,55 51,10 63,87 70,65, 102,20 178,85 für cbm pro Tag . . 1 2 2,5 3 4 7. Monatlich werden chemische und bacteriologische Untersuchungen des Wassers vom chemischen und hygienischen Institute der Universität W ü r z b u r g vorgenommen. Der Befund ergibt in der Regel 10 bis 20 Keime im ccm Die Härte des Wassers der Hochdruckzone ist 20 und die der Niederdruckleitung 38 deutsche Grade.
2. h. Amshausen.
(E. 512.)
Das Pfarrdorf A m s h a u s e n , welches früher einen Process gegen die Ausführung der K i s s i n g e r Wasserversorgung angestrengt hatte, hat später einen Anschluss an diese Anlage zu seiner Versorgung erhalten, mit welcher auch Hydranten verbunden sind.
3.a. Aschaffenburg. (E. 15 810, W. 1370 mit je 11,5 B.) Die Wasserversorgung der U.-Stadt A s c h a f f e n b u r g , für welche ausser den Brunnen innerhalb der Stadt seit langer Zeit die künstlichen Zuleitungen des Wassers einiger Quellen vom N e l s e e , vom S c h r e i b e r s g r a b e n , von N e u h o f und vom B ü c h e l b e r g e dienten, hat in den Jahren 1865 bis 1867 durch den Ausbau der B ü c h e l b e r g l e i t u n g eine Erweiterung und wesentliche Verbesserung erfahren. Das Wasser wird durch Drainage aus diesem Sammelgebiete von 153 ha Fläche, das in ca. 2 km Entfernung vom M a i n unter cultivirtem Lande liegt, gesammelt und einem 300 m entfernt liegenden Hochreservoire zugeführt. Dieses hat 350 cbm Inhalt und ist ca. 1800 m von der Stadt entfernt. Es ist aus Mauerwerk hergestellt, überwölbt und in den Boden versenkt. Durch natürliches Gefälle fiiesst das Wasser von hier zur Stadt, deren Niveau 12,0 m bis 27,0 m tiefer als der Wasserspiegel des Reservoirs liegt. Hier wurde es früher durch ein nach dem Verästelungssysteme hergestelltes Rohrnetz von ca. 2400 m Länge, dessen grösstes Rohr 100 mm Durchmesser hatte, vertheilt. Damit waren 16 Schieber, 10 Hydranten, 28 Freibrunnen und ein öffentlicher Springbrunnen verbunden. Diese Anlagen waren nach dem Projecte und unter der Leitung des damaligen städtischen Ingenieurs W e t t e r ausgeführt und haben Mark 68000 gekostet. Im Jahre 1875 waren 130 Wohnhäuser mit 900 Personen, die 250 Haushaltungen bildeten, mit Anschlussleitungen versehen. Mit diesen waren 5 Badeeinrichtungen, 10 Pissoire und 10 private Springbrunnen verbunden. Die Ergiebigkeit der Anlage schwankte zwischen 200 und 300 cbm im Tage. Das Ungenügen dieser Versorgung bei den wachsenden Bedürfnissen und der Zunahme der Bevölkerung hat zu langjährigen Untersuchungen geführt, um eine
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Tabelle 61. Jahr
1892
Einwohnerzahl fieaammtabgabe im Jahre . . . cbm desgl. gegen 100cbm d.Vorjahres Abgabe pro Kopf der Bevölkerung i am mittleren Jahrestage > > Maximaltage . . > > Minimaltage . . i pro 100 cbm am mittleren Jahrestage am Maximaltage > Minimaltage Liter pro Kopf pro Tag im Mittel desgl. am Maximaltage . . > > Minimaltage . . Abgabe für öffentliche Zwecke davon fttr Strassensprengen » • Springbrunnen > > Laufbrunnen . . > » Kinnstein- etc.Spülen > > öffentliche Anlagen > > Feuerlöschzwecke > » Diverses . . . . desgl. von 100 cbm für öffent liehe Zwecke f ü r : Strassensprengen . . Springbrunnen . . . Laufbrunnen . . . . Rinnsteine etc. . . . öffentliche Anlagen Feuerlöschzwecke . . Diverses Abgabe für Selbstverbrauch und zum Ausgleiche . . . . Abgabe für Private davon nach Messern oder pro 100 cbm davon ohne Messer oder pro 100 cbm
. . . . . . . .
Gesammte Abgabe ohne Messer desgl. von 100 cbm d. Jahresabg.: ohne Messer nach Messern desgl.: für Private für öffentliche Zwecke für Selbstverbrauch. . . Zahl der Anschlüsse davon sind ohne Messer. . . » > mit Messern . . . Von 100 Anschlüssen sind: ohne Messer mit Messer Jährliche Abgabe pro Anschluss: ohne Messer cbm mit Messern >
1893
1894
1895
1896
1897 71000 5 566 770 97,6 78,4 15 251 15 720 14 230
61000
63 000
65 000
68 747
70 000
3 551 301
3 863 935 108,8 61,3 10 586 12 774 8 680
4 048466 104,8
5 479 973 115,8 79,4 15 013 19 927 11831
5 705 285 135.3
123.4 92,7
218 290 172
223 228 207
1083 586 63 200 2300 326000 86 946 100000 5140 500000
1 284 862 64 360 2300 326 000 187 062 100000 5140 600 000
110,4 84,6 170 190 145 1 243108 66 650 117 000 346 800 107 518 100000 5140 500000
155,0 92,0
159 191 125
120,7 82,0 186 203 140
1992 931 83 400 510 700 346 800 126 891 120000 5140 800000
1 653 779 69 860 580 080 352 800 125 899 120 000 5140 400 000
5,8 0,2 30.1
5,0
4.2 25,6 17.5 6.3 6,0
4,2 35.1
58,2 9 730 11680 7 660 120,0 78,7
0,2
62,3 11092 12 389 9 452
5.4 9.5 27,9 8.6 8,0 0,4 40,2
9,2 0,5 46.2
25,3 14.6 7,8 0,4 46.7
8 000 2 459 715 214606 8,7 2 245 109 91.3 3 336 695
22 000 2 557 033 196 282 7,8 2360 751 92,2 3 667 653
25 000 2 780 358 210 790 76 2 569 568 92,4
94,0 6,0
8,0
0,2
40,1
81,5 15 630 15 995 14 490
103,1 93,3 214 221 200 1848 397 58 750 606 430 354800 181 907 141370 5140 500000
7,6 7,2 0,3 24,5
3,2 32,8 19.3 9,8 7,7 0,2 27,0
21,1
750 280 3 301 226 387 530 11.7 2 913 6% 88,3
350000 3 368 373 337 725 10,0 3 030 648 90,0
3 837 676
335 000 3 152 042 243 053 7,9 2 908 989 92.1 5 236 920
5 317 755
5 229 045
95,0 5,0
94,8 5,2
95.6 4.4
93.2 6,8
94,0 6,0
69,6 30,2
0,2
66,2 33,2 0,6
68,6 30.8
57.8 29,1 13,1
2 324 2176 149
2 351 2189 162
2 524 2 303 221
57,5 36,4 6,1 2 640 2 399 241
2 718 2447 271
60,5 33.4 6,1 3 045 2 695 350
93,6 6,4
93,0 7,0
91.9 8,1
89.2 10,8
90,0 10,0
88.5 11,5
1032 1440
1078 1211
1016 954
1213 1008
1191 1430
1128 965
0,6
reichlichere Bezugsquelle zu finden. Erst im Jahre 1887 I Die Ausführung dieses Baues ist in den Jahren waren die dafür ausgeführten Vorarbeiten soweit ge- 1888/89 unter gemeinschaftlicher Leitung des Stadtbaudiehen, dass ein von dem damaligen Stadtbaurath N e i n raths Nein und des Oberingenieurs S c h m i c k in F r a n k aufgestelltes, generelles Project die Annahme der städti f u r t a. M. erfolgt. Die Anlage war für eine grösste Bchen Vertreter fand. Nach demselben sollte auf der am Tagesleistung von 2600 cbm bestimmt und hat M. 434 733 rechten M a i n u f e r und ca. 3 km von der Stadt entfernt im Ganzen oder M. 28 pro Kopf gekostet. Der Betrieb gelegenen Ebene in der Nähe des Dorfes O b e r n a u derselben ist im April 1889 feierlich mit einem Gottesam B i s c h b e r g e Grundwasser erschlossen und, durch dienste in den Kirchen aller Confessionen und mit einem ein Pumpwerk gehoben, der Stadt zugeführt werden. Festacte in dem Schiaussaale eröffnet, während die Feuer-
160
VII. Regierungsbezirk Unterfranken.
wehr gleichzeitig eine grosse Uebung abhielt. Die Verwaltung des Werkes ist mit der des Gaswerkes verbunden und wird zur Zeit vom Ingenieur O. H a u s e n geleitet. Das Wasser wird aus 7 gusseisernen Brunnen von 1,93 m Durchmesser und 6,0 m Tiefe gewonnen, welche durch eine Heberleitung von 1250 m Länge und 250 mm Durchmesser mit einem gemauerten Saugebrunnen von 2,4 m Durchmesser und 5,2 m Tiefe verbunden sind. In der an der O b e r n a u e r Strasse gelegenen Pumpstation sind 2 liegende Eincylindermaschinen von 20 PS. mit Ventilsteuerung 1,5 m tief unter Terrain aufgestellt, deren jede, direct mit der Kolbenstange gekuppelt, eine doppeltwirkende Plungerpumpe mit freien Etagenringventilen betreibt. Die Dampfkolben haben 350 mm und die Plungerkolben 159 mm Durchmesser; beide haben 0,8 m Hub. Bei 45 Doppelhüben pro Minute fördert jede Maschine 80 cbm Wasser pro Stunde auf 67,0 m Höhe bei 70,2 in Arbeitsdruck. 2 liegende Walzenkessel mit je einem Ober- und einem Unterkessel haben je 30 qm Heizfläche und liefern Dampf von 8 Atm. Spannung. Die Maschinen und Kessel sind von der N ü r n b e r g e r Mas c h i n e n b a u - A c t i e n g e s e l l s c h a f t in N ü r n b e r g geliefert. Die für die Maschinen angelegten Condensationseinrichtungen konnten wegen Wassermangel erst seit 1897 benutzt werden, nachdem von der Firma H o l z i n d u s t r i e K a i s e r s l a u t e r n ein Gradirwerk aufgestellt ist. Zwischen der Pumpstation und dem Vertheilungsnetze ist auf dem B i s c h b e r g e ein zweitheiliges Hochreservoir von 1000 cbm Inhalt eingeschaltet, das von ersterer ca. 400 m und von letzterem ca. 1800 m entfernt ist. Es ist aus Mauerwerk ausgeführt und überwölbt; sein Boden liegt 5,0 m unter Terrain. Eine Druckleitung von 700 m Länge und 225 mm Durchmesser führt von der Pumpstation zum Reservoire, und von hier geht eine gleich grosse Fallrohrleitung von ca. 2400 m Länge zum Vertheüungenetze ab. Die Tabelle 63 gibt für das Ende der 5 Betriebsjahre von 1893 bis 1897 die Länge der Rohrleitungen von 225 mm bis 40 mm und die Zahl der Schieber, Hydranten, Laufbrunnen etc. an. Tabelle 63. 1893 Rohrlänge . Schieber Hydranten Laufbrunnen
. lfd. m
1894
1895
1896
1897
15 630 18 200 19 066 19 333 21258 110 120 129 100 119 179 187 208 163 186 9 10 10 10 8
Die Hydranten sind Unterflurhydranten und stehen in ca. 70 m Entfernung von einander. 2 öffentliche Pissoire und ein öffentlicher Springbrunnen werden aus der Leitung gespeist. Die sämmtlichen Rohre hatten Ende 1897 einen Inhalt von 226,5 cbm und setzten sich aus folgenden Längen und Durchmessern zusammen: Durchmesser mm 225 200 175 125 100 80 70 Länge . . . m 2414 452 245 1595 3638 11868 424 mm 60 40 m 457 167. Die ca. 1100 vorhandenen Zuleitungen sind von Bleirohren und die Hausleitungen sind von galvanisirten, schmiedeeisernen Rohren hergestellt. Erstere haben Anbohrschellen (nach Bopp k Reuther). Die Rohrverlegungen sind von der Firma J o o s s S ö h n e & Comp, in M ü n c h e n ausgeführt. Die Wasserabgabe findet für Private obligatorisch nach Messern statt, und es sind bis Ende 1898 deren im Ganzen 1110 Stück geliefert und zwar 850 von C. A. S p a n n e r , Wien, 10 von L u x , Ludwigshafen, 37 von B o p p & R e u t h e r , Mannheim, 82 von D r e y e r , R o s e n k r a n z & D r o o p , Hannover, und 131 von H. M e i n e c k e , Breslau. Nach der Grösse vertheilt sich die Zahl der gelieferten Messer, sowie die derjenigen, welche am Ende der 3 Jahre 1895 bis 1897 eingebaut waren, wie die Tabelle 64 angibt. Tabelle 61. Gerani m t zahl
Durchmesser mm
13
20 25 30 40 50 65 80 100
1895 eingebaut .
870
41 15 5
1
2
1
1
1
937
1896 eingebaut .
918
42 16
7
1
2
1
1
1
989
1897 eingebaut.
990
42 16
7
1
2
1
1
1
1061
Geliefert bis 1898
1047
43 20
8
1
2
1
1
2
1110
Die durch das Wasserwerk an der O b e r n a u e r S t r a s s e in den 5 Jahren von 1893 bis 1897 geförderte Wassermenge und der Kohlenverbrauch dafür im Ganzen, pro 100 cbm gefördertes Wasser und pro PS.-Stunde, sowie die Leistung pro kg Kohle in m X kg ist auf der Tabelle 65 angegeben. Ausser diesem Wasser ist ferner das Wasser der vorerwähnten Quellen weiter benutzt und gegen Bezahlung ist davon nach Messern während der 4 Jahre 1894 bis 1897 davon das in Tabelle 66 (Seite 161) angegebene Quantum abgegeben.
Tabelle 65. Jahr Geförderte Wassermenge cbm Verfeuerte Kohlen kg Desgl. pro 100 cbm Wasser . » PS.-Stunde » Pro kg Kohle m X kg
. . . .
1893
1894
1895
1896
1897
412120 415 600 100,85 3,88 69 600
403 200 411500 102,58 3,94 67 500
425 848 409 350 96,12 3,69 73 200
348 786 319 850 91,70 3,52 76 700
344 240 326 850 94,99 3,66 73 800
Das Wasser der B ü c h e l b e r g l e i t u n g erhält bis auf einen kleinen Theil (300 bis 500 cbm) die Bahnverwaltung gegen eine jährliche Zahlung von M. 5000; das der N e l s e e l e i t u n g benutzt das Gaswerk und das der S c h r e i b e r g s g r a b e n l e i t u n g f l i e s s t dem Friedhofe und
dem Schlachthofe zu. Das Wasser des Waeserwerks an der O b e r n a u e r Strasse ist in den 3 Jahren 1895 bis 1897, wie es die Tabelle 67 (Seite 161) angibt, zur Vertheilung gelangt. Die Selbstkosten des Wassers, welches aus dem Bischb e r g e entnommen und durch das Pumpwerk gehoben und
161
VÌI. Regierungsbezirk Ünterfranken.
Tabelle 67.
Tabelle ««. Jahr Aus der Büchelbergquelle . . cbm Aus derSchreibergsgrabenquelle cbm Aus der Neuhofquelle . . cbm Aus der Nelseequelle . . cbm Zusammen cbm
1894
1895
1896
1897
Jahr
103223
124 288
97 984
95144
3824
2674
2648
194
176
180
3000 131306
3190 104024
3270
1. Im Ganzen nach Wassermessera cbm und zwar: an Private . . . . » > die Eisenbahn. . > > die neue Kaserne > » den Vorort Damm »
110223
101 242
abgegeben ist, stellen sich in den 3 Jahren 1895 bis 1897 im Ganzen und pro cbm, wie es die Tabelle 68 angibt. Der Wasserpreis betragt pro cbm 20 Pf. bis einschliesslich 20 cbm pro Monat, und es ist eine Minimalzahlung für 6 cbm pro Monat vorgeschrieben. Der Einheitspreis reducirt sich bei grösserem Consnm und betrug vor resp. nach dem 1. Februar 1895 pro cbm bis zu einer Monatsabgabe von: cbm 30 50 100 200 400 800 1500 2500 5000 darüber früher Pf. 19 18 16 14 13 12 11 10 9 8, 7,6 jetzt Pf. 19 18 17 16 15 14 13 12 11. 10. An Wassermessermiethe ist ferner pro Jahr zu zahlen j e nach der Messergrösse: Durchmesser mm 10 13 20 25 30 40 50 80 100 Mark pro Jahr . 5 6 9 12 14 20 30 40 50. Regelmässige Untersuchungen des Wassers werden nicht vorgenommen. Von einer früheren Analyse liegt folgendes Resultat im Liter Wasser vor: Gesammtrückstand 260 mg Chlor 10,6 > Salpetersäure 19,2 > Organische Substanz . . . . 6,5 » Salpetrige Säure, Ammoniak Null. Deutsche Härtegrade . . . . 14—16.
1896
2 Im Ganzen nach Schätzung und zwar f ü r : Laufbrunnen . . . 2 öffentliche Pissoire die Feuerwehr . . . das Wasserwerk . . Kohr- und Reservoirspülung . . . . Strassenspülen . . . diverse Zwecke. . .
1896
1897
252 423 249 882 221 671 171 313 231404 81109 16 556 — 1922 —
—
202 657 11538 4 874 2 602
>
43 577
43118
49 329
» > » >
23000 800 2000 5 317
23000 800 2000 6118
24 000 800 2 000 6 269
> » >
1900 5 000 5 560
1900 5000 4360
1900 5000 9 360
3. Im Ganzen ohne speciellen Nachweis > mithin total > oder pro 100 cbm nach Messern > > > > > Schätzg. > » » > ohne Nachw. Die Gesammtförderung betrug: am mittleren Jahrestage cbm > Maximaltage . . . » > Minimaltage . . . >
129 848 55 786 73 240 425 848 348 786 344 240 71,7 64,4 59,3 10,2 12,3 14,3 16,0 30,5 21,3 1167 2102 368
953 1663 416
943 1562 418
4. r. Baldersheim. (E. 422, W. 84 mit je 5,0 B.) Für den unteren Theii des Pfarrdorfes B a l d e r s h e i m ist eine alte Gravitationsleitung im Jahre 1886 mit einem Kostenaufwande von M. 2791 verbessert.
Tabelle «8. J a h r Abgegeben exrl. Selbstverbrauch cbm A u s g a b e n : Besoldungen und Löhne Brennmaterial Putz-, Schmier- etc. Material Werkzeuge und Geräthe Beleuchtung Unterhaltung von Brunnen und Hochreservoir . . Desgl. des Rohrnetzes etc Desgl. von Maschinen und Kesseln Ständige Baureparaturen Kassenbote, Inserate, Stempel etc Dampfkessel-Rev.-Verein, Berufsgenossenschaft etc. Sonstige Ausgaben Zinsen 3'/,7„ von M. 419 000 Amortisation 2 % von M. 419 000 Zusammen M. E i n n a h m e : Für verkauftes Wasser cbm Im Ganzen M. Or ahn, WiMerrersorguiig. Bd. II.
1895
1896
1897
288 783
285042
262 831
Ausgaben im Ganzen pro cbm
Ausgaben im Ganzen pro cbm
6 487,28 7 984,77 1549,41 253,00 372,67 543,07 1 791,20 2 243,08 873,16 617,61 526,38 420,65 14 66".,00 8380,00 46 707,28
6806,94 6 216,18 426,88 344,18 175,02 558,56 1282,73 1346,72 552,47 710.13 669,70 199,35 14 665,00 8 380,00 42 333,86
Ausgaben im Ganzen pro cbm •»l 6 844,49 2,60 6 261,26 2,38 486,14 0,18 327,40 0,13 148,83 0,06 171,10 0,07 1651,84 0,62 1 264,15 0,48 0,22 585,88 0,34 912,72 0,25 678,76 0,06 147,50 6,59 14 665,00 3,20 8 380,00
2,25 2,77 0,54 0,09 0,13 0,19
0,62
0,78 0,30 0,21 0,18 0,15 5,08 2,90 16,19
252 422 Einnahme im Ganzen ! pro cbm 37 358.45 14,80
•s,
2,39 2,18 0,15 0,12 0,06 0,20 0,45 0,47 0,20 0,25 0,23 0,07 5,15 2,94 14,86
249 882 Einnahme im Ganzen I pro cbm 41480,41 | 16,60
42 625,06
16,18
221671 Einnahme im Ganzen I pro cbm 39 235,76 | 17,70 11
162
VII. Regierangsbezirk Unterfranken.
Diese Anlage genügt aber den Bedürfnissen des Dorfes nicht mehr, und es liegt zur Zeit ein von dem Distriktstechniker ausgearbeitetes Project zu einer neuen Anlage, das auf M. 14 000 veranschlagt ißt, zur Ausf ü h r u n g vor.
Die Strassenrohre haben 90 m m bis 25 m m Durchmesser. 9 Hydranten und 11 öffentliche Brunnen sind damit verbunden. 24 Anschlussleitungen, f ü r welche im Jahre M. 345 Wasserzins gezahlt wird, sind in Benutzung.
5. o. Beuchen. (E. 152, W. 23 mit je 6,6 B.) Das Dorf B e u c h e n hat seit Anfang des Jahres 1894 eine Gravitationswasserleitung in Benutzung, die nach dem Projecte des T. B. f. W. ausgeführt ist. Das Wasser einiger Quellen, zu denen auch die H e s s e l b r u n n e n q u e l l e gehört, welche zusammen 30 bis 300 Minutenliter liefern, ist in einem Sammelschachte gefasst, u n d es fliesst von hier in einer Leitung von ca. 1200 m Länge und 50 mm Durchmesser zum Orte, wo damit ein öffentlicher Laufbrunnen und ein Reservoir von 15 cbm Inhalt gespeist werden. Aus letzterem entnimmt auch ein Pumpenbrunnen das Wasser mittels einer 100 m langen Saugeleitung. Die Anlage hat M. 928 im Ganzen oder M. 6 pro Einwohner gekostet.
8. p. Burgwalbach. (E. 191.) F ü r das Dorf B u r g w a l b a c h ist im Jahre 1894 die alte, 500 m lange Gravitationsleitung aus Steingutrohren durch eine gusseiserne Leitung von 60 mm Durchmesser ersetzt. Die diese Leitung speisende Quelle ist gleichzeitig neu gefasst, so dass jetzt 40 bis 60 Minutenliter Wasser zur Verfügung stehen. Im Orte sind 2 öffentliche Laufbrunnen mit Monier-Trögen davor von ein resp. von 5 cbm Inhalt aufgestellt, - Diese Anlagen sind nach dem Projecte des T. B. t. W. ausgeführt und haben im Ganzen M. 5471 oder pro Einwohner M. 28 gekostet. Die nöthigen Rohrleitungen hat die Firma B r o c h i e r in N ü r n b e r g verlegt.
6. b. Brückenau. (E. 1493, W. 230 mit je 6,5 B.) Seit dem Jahre 1881 besitzt die Stadt B r ü c k e n a u eine einheitliche Wasserversorgung, welche nach dem Projecte des T. B. f. W. mit einem Kostenaufwande von M. 23 064 hergestellt wurde. Wegen des zunehmenden Consums und weil die benutzten Quellen zeitweise in ihrer Lieferung zurückgehen, ist in den letzten Jahren eine ergänzende Anlage ausgeführt worden, wofür Mark 14 700 verausgabt sind, so dass die gesammten Anlagekosten jetzt M. 37 764 oder pro Einwohner M. 25,30 betragen. Die Quellen, welche die Stadt schon früher gespeist haben, sind im Jahre 1881 für die neue Leitung in einem Quellenschachte zusammengeleitet, aus welchem das Wasser mit natürlichem Gefälle einem 25,0 m tiefer liegenden Hochreservoire zufliesst, dessen Wasserspiegel ca. 75,0 m höher als das die Stadt durchfliessende Flüsschen S i n n liegt. Die Rohrleitungen haben im Ganzen ca. 2000 m Länge, und es sind damit 36 Hydranten, 8 öffentliche Brunnen und 10 Privatleitungen verbunden. Die Mächtigkeit der kürzlich zugezogenen Quelle, der sogenannten P o s t h a l t e r - Q u e l l e , beträgt 165 bis 360 Minutenliter. In der Nähe derselben ist f ü r deren Wasser ein Reservoir von 20 cbm Inhalt hergestellt, welches 43,0 m tiefer als das alte Reservoir liegt. Eine Leitung von 450 m Länge u n d 90 m m Durchmesser verbindet dasselbe mit dem Strassenrohrnetze, welches seitdem in 2 Druckzonen getheilt ist. Die niedere Druckzone dient für den südlichen Theil der Stadt und von der neuen Zuleitung aus wird auch der Bahnhof versorgt. Als Wasaergeld ist pro Auslauf monatlich 70 Pf. zu zahlen. 7. r. Bütthard. (E. 781, W. 154 mit je 5,1 B.) Nach dem Projecte des Amtsbaumeisters K a u f m a n n in M e r g e n t h e i m ist f ü r den Markt B ü t t h a r d im Jahre 1880 durch die Firma O s t l e r in W ü r z b u r g mit einem Kostenaufwande von M. 15000 im Ganzen oder M. 19,21 pro Einwohner eine Wasserversorgungsanlage hergestellt. Das Wasser wird aus einer ca. 1400 m vom Orte entfernt liegenden Quelle von 42 Minutenlitern Ergiebigkeit gewonnen und mit natürlichem Gefälle einem 150 m vom Orte entfernt liegenden Hochreservoire von 60 cbm Inhalt zugeführt.
9. h. Burkardroth. (E. 521, W. 104 mit je 5 B.) Im F r ü h j a h r 1899 ist f ü r den Markt B u r k a r d r o t h nach dem Projecte des T. B. I. W. mit der Herstellung einer Gravitationswasserleitung begonnen, der das Wasser aus einer Fassung des unmittelbar am Orte gelegenen G r ü b b r u n n e n s zufliesst. Die Leitung hat 800 m Länge und besteht aus Rohren von 70 m m Durchmesser. Es sind damit 6 öffentliche Laufbrunnen verbunden, vor denen schmiedeeiserne Tröge von je 2 cbm Inhalt aufgestellt sind. Die Quelle hat eine Ergiebigkeit von 300 Minutenlitern. Die Anlage ist zu M. 9500 im Ganzen oder M. 18 pro Einwohner veranschlagt. 10. d. Castell. (E. 583, W. 97 mit je 6 B.) Für das Pfarrdorf C a s t e l l hat die Firma C h . H i l p e r t in N ü r n b e r g im Jahre 1894 eine Wasserversorgungsanlage nach ihrem Projecte ausgeführt, welche M. 24600 im Ganzen oder M. 50,77 pro Einwohner gekostet hat. Das Waaser wird aus den K o c h b r u n n e r Q u e l l e n , welche ca. 20 Minutenliter liefern, entnommen und einem Hochreservoire von 80 cbm Inhalt, das in der Nähe des Ortes und ca. 2000 m von der Quellenfassung entfernt ist und dessen Wasserspiegel 51,8 m tiefer als die Quellen liegt, mit natürlichem Gefälle zugeführt. Das Rohrnetz im Orte hat 90 mm Durchmesser und versorgt 7 Hydranten und 6 öffentliche Brunnen. 34 Grundstücke haben Anschlussleitungen erhalten. 11. i. Eltwashausen. Für die Wasserversorgung der Vorstadt K i t z i n g e n s, E l t w a s h a u s e n ist im Jahre 1892 nach dem Projecte von C h r . H i l p e r t in N ü r n b e r g eine Quellwasserleitung ausgeführt, welche M. 36 000 gekostet hat. Durch diese werden 5 öffentliche Brunnen gespeist. 12. s. Essleben. (E. 859, W. 163 mit je 5,3 B.) Für das Pfarrdorf E s s l e b e n ist im Jahre 1893 eine Wasserversorgungsanlage nach dem Projecte des T. B. f. W. hergestellt, welche M. 7220 im Ganzen oder M. 8,41 pro Einwohner gekostet hat. Das Wasser einer südwestlich vom Orte und 350 m davon entfernt entspringenden Quelle ist mit natürlichem Gefälle durch eine Leitung von 700 m Länge und 100 mm Durchmesser 3 öffentlichen Brunnen zugeführt, die auch als Hydranten benutzt werden können.
Vil. Regierungsbezirk Ünterfranketi. Vor jedem Brunnen ist ein Trog von ein cbm Inhalt aufgestellt, der nach dem Monier-Systeme ausgeführt ist. 13. n. Elmsenhausen. (E. 398, W. 93 mit je 4,3 B.) Für das Pfarrdorf E u s s e n h a u s e n ist seit dem Jahre 1879 eine Wasserleitung in Benutzung, welche nach dem Projecte des T. B. f. W. für Rechnung der Gemeinde durch die Firma J o o s s S ö h n e & Comp, in L a n d a u ausgeführt ist. Die Anlagekosten dafür haben M. 11033 im Ganzen oder pro Einwohner M. 27,72 betragen. Das Wasser einer reichlich fliessenden Quelle wird einem Hochreservoire von 60 cbm Inhalt mit natürlichem Gefälle zugeführt und durch Rohrleitungen von ca. 1600 m Länge im Dorfe vertheilt. Mit diesen Rohren sind 12 Hydranten, 6 Brunnen und 30 Privatleitungen verbunden. 14. h. Fladungen. (E. 771, W. 165 mit je 4,6 B.) In dem Jahre 1895 ist für die Stadt F l a d u n g e n der Umbau der seit alten Zeiten benutzten Gravitationswasserleitung, die aus den F l a d u n g e r Q u e l l e n gespeist wird, nach dem Projecte des T. B. f. W. ausgeführt. Die Arbeiten haben, einschliesslich M. 7162 für Zuleitungen, M. 43 515 im Ganzen oder M. 56,03 pro Einwohner gekostet. Die Rohrleitungen dafür waren der Firma J o o s s S ö h n e & Comp, in L a n d a u zur Ausführung übertragen. Die Fassung der Quellen ist neu hergestellt. Sie liegen 2,8 km nordwestlich von der Stadt und 105,0 m hoch über dem mittleren Ortsniveau und haben eine Ergiebigkeit von 180 bis 760 Minutenlitern. Ihr Wasser wird mit natürlichem Gefälle einem zweitheiligen Hochreservoire von 100 cbm Inhalt durch eine 700 m lange Leitung von 80 mm Durchmesser zugeführt, dessen Wasserspiegel 31,0 m tiefer als die Quellen und ca. 4,0 m höher als der Ort liegt. Die Vertheilungsleitungen haben 125 mm und 100 mm Durchmesser bei ca. 2100 m Länge. 12 Hydranten, 12 Schieber, 5 öffentliche Laufbrunnen und 2 öffentliche Ventilbrunnen sind damit verbunden. 86 Anschlussleitungen mit Wassermessern, welche von L u x , Ludwigshafen, geliefert sind, sind hergestellt. Von den Messern haben 18 Stück 50 mm und 5 Stück 30 mm Durchmesser. 15. h. Gefäll. (E. 496, W. 89 mit je 5,6 B.) Im Jahre 1892 ist nach dem Projecte des T. B. f. W. für das Kirchdorf G e f ä l l eine Wasserversorgungsanlage hergestellt, welche M. 14539 im Ganzen oder M. 29,32 M. pro Einwohner gekostet hat. Die Rohrverlegungen dafür sind vom Ingenieur H o r l a c h e r in N ü r n b e r g ausgeführt. Das Wasser wird den 170,0 m hoch über dem Orte liegenden Quellen des S ä u f f i g b r u n n e n s entnommen und mit natürlichem Gefälle einem 142,0 m tiefer liegenden Hauptsammler zugeleitet, wobei die Leitung, welche aus Rohren von 40 mm und 50 mm Durchmesser besteht, zur stufenweisen Druckminderung eine 5 malige Unterbrechung erfahren hat. Die Zuflussmenge durch die Leitung ist auf 70 Minutenliter normirt. Im Orte werden 6 öffentliche Brunnen gespeist, von denen 5 Monier-Tröge und zwar 3 von je 5 cbm und 2 von je ein cbm Inhalt haben. Auch sind 3 Privatleitungen angeschlossen.
163 16. f. Hassfurt. (E. 2487.)
Für die Stadt H a s s f u r t dienen 18 öffentliche und 40 private Brunnen innerhalb der Stadt Ferner führt eine ca. 1000 m lange Gravitationsleitung das Wasser einer Quelle einem öffentlichen Laufbrunnen zu. Der jetzige Zustand der Versorgung wird als genügend bezeichnet. 17. q. Hausen. (E. 620, W. 118 mit je Für das Kirchdorf H a u s e n ist im eine kleine Wasserleitung angelegt, welche Entfernung Quellwasser mit natürlichem führt. Die Anlage hat M. 3672 im Ganzen, pro Einwohner entspricht, gekostet.
5,3 B.) Jahre 1894 aus 900 m Gefälle zuwas M. 5,92
18. t. Heidingsfeld. (E. 3851, W. 506 mit je 7,5 B.) Für die Wasserversorgung der Stadt H e i d i n g s f e l d sind bei den meisten Häusern Pumpenbrunnen vorhanden, deren auch 16 für öffentliche Zwecke dienen. Ferner wird aus unmittelbarer Nähe der Stadt Quellwasser für 5 öffentliche Laufbrunnen zugeführt, das durch eine von einer Wasserkraft getriebenen Pumpe künstlich gehoben wird. 19. c. Höfen. (E. 162, W. 28 mit je 5,7 B.) Für das Dorf H ö f e n hat die Firma Ch. H i l p e r t in N ü r n b e r g im Jahre 1895 nach ihrem Projecte eine. Wasserversorgungsanlage ausgeführt, welche M. 8500 im Ganzen oder M. 52,47 pro Einwohner gekostet hat. Das Wasser wird einer bei R e c k e n d o r f im Staatswalde gelegenen Quelle von 25 Minutenlitern Lieferung entnommen, welche 1350 m vom Orte entfernt ist. In 725 m Entfernung von der Quellenfassung ist ein Hochreservoir von 50 cbm Inhalt hergestellt, dem das Wasser mit natürlichem Gefälle zutiiesst. Die Ortsleitungen haben 80 mm Durchmesser und versorgen 3 Hydranten und 3 öffentliche Brunnen. 21 Grundstücke haben Anschlussleitungen; sie zahlen aber keinen Wasserzins dafür. 20. h. Kissingen. (E. 4306 im Winter u. 9000 im Sommer.) Für eine einheitliche Wasserversorgung der Stadt K i s s i n g e n sind schon Ende der 60 er Jahre verschiedene Projecte aufgestellt. Nach dem einen Projecte sollte das Wasser durch Brunnen in der Nähe der Saline erschlossen und durch eine von einer Turbine getriebene Pumpe künstlich gehoben werden. Nach einem anderen Projecte sollte ein Quellenterrain in der Nähe des Liebfrauenweihers zur Wassergewinnung benutzt werden. Dieses liegt jedoch nur so wenig hoch über der Stadt, dass auch hierfür eine künstliche Hebung nöthig gewesen wäre. Gegen letzteres Project sprach ferner dessen Lage unterhalb des ausgedehnten Friedhofes und gegen beide Projecte sprach die Unsicherheit über die dauernd zu erhalten mögliche Wasserquantität. Dagegen bot ein drittes Project alle gewünschten Vorzüge, indem durch dasselbe Quellwasser mit natürlichem Gefälle, allerdings aus 4,5 km Entfernung, in genügender Menge und von tadelloser Reinheit erhalten werden konnte. Diese Quellen liegen südöstlich vom Dorfe Amshausen in einem Seitenthale oberhalb der Chaussée, die von Kissingen nach S c h w e i n f u r t führt. Das Gebiet derselben wird von dem H er et- und dem Zückberge begrenzt, und es bildet deren Wasser den Ursprung des sog. A u b a c h e s . 11*
164
VII. Regierungsbezirk Unterfrankeü.
Anfangs der 70 er Jahre vereinigten sich verschiedene Private als » L o k a l - A c t i e n g e s e l l s c h a f t « zur Ausführung eines darauf basirten Versorgunesprojectes, welches von dem Ingenieur C. R o s e n f e l a von der Firma J. & A. A i r a in B e r l i n ausgearbeitet war. Die im Frühjahre 1876 begonnenen Arbeiten zur Quellenfassung wurden in Folge eines vom Dorfe A m s h a u s e n angestrengten Processes bald inhibirt und konnten erst einige Jahre später, nachdem die Entscheidung des Processes zu Gunsten der Gesellschaft ausgefallen war, wieder aufgenommen werden. Das Wasser sammelt sich in den den Untergrund der Berge bildenden, zerklüfteten Schichten des Muschelkalkes, der auf wasserdichten Schichten von Letten und Mergel des sog. Rötha oder obersten Rothsandsteins ruht. Dessen Schichten neigen sich dem Quellenthale zu, das mit mächtigen Lagen von Kalkbrocken, Sand und Mergel, die auf Lettenlagen ruhen, bedeckt ist und in dem das von den Bergen abfliessende Wasser sich sammelt. Längs dieses Thaies ist ein 310 mm weiter Sammelkanal mit Schlitzöffnungen hergestellt, der mit einem Gefälle von 1: 300 in eine Hauptoammelstube einmündet. An den Stellen, wo bei der Ausführung der Kanal dem von unten aufdringenden Wasser begegnete, sind gemauerte Brunnen von 1,3 m Durchmesser in denselben eingeschaltet, welche zugleich als Revisionsschächte dienen. Seitlich ist der Kanal mit Steinschlag umpackt und oben ist über dessen Decke eine 0,4 m starke, wasserdichte Thonlage aufgestampft. Gleiches Material umgibt auch die Brunnen. Der Kanal hat 180 lfd. m Länge und die Ergiebigkeit dieser Wasserfassungsanlage beträgt ca. 1800 Minutenliter. Von der Sammelstube, die am Ende des Kanals liegt, führt eine Rohrleitung von 250 mm Durchmesser bis zum Dorfe A m s h a u s e n und steigt dann zu dem zwischen dem Dorfe und der Stadt K i s s i n g e n liegenden Bergrücken an, den es in einen Stollen von 400 m Länge durchsetzt. Dieser Stollen ist im Lichten 1,5 m hoch und 0,9 m breit. Am Austritte des Stollens, ca. 1800 m von der Gewinnungsstelle entfernt, ist ein Hochreservoir ausgeführt, das 250 cbm Inhalt hat und dessen Wasserspiegel 30,0 m bis 40,0 m hoch über dem Ortsniveau liegt. Vom Reservoire geht eine Fallrohrleitung von 200 mm Durchmesser ab und führt zu einem auf dem Kreuzungspunkte der Hauptstrassen K i s s i n g e n s liegenden Theilkasten, von welchem die Vertheilungsrohre von 200 mm bis 80 mm Durchmesser abzweigen. In ihren Haupttheilen sind die Versorgungsleitungen nach dem Circulationssysteme angeordnet. Die Länge der gesammten Rohrleitungen von 250 mm bis 40 mm Durchmesser betrug Ende 1897 13250 lfd. m mit einem gesammten Inhalte von 220 cbm. Damit waren 43 Schieber, 111 Unterflur- und 10 Ueberflurhydranten, 3 öffentliche Springbrunnen, 2 öffentliche Laufbrunnen und 2 öffentliche Pissoire verbunden. 570 Häuser, in denen sich ca. 2000 Wasserclosets befinden, hatten Zuleitungen von Bleirohren. Diese erhalten das Wasser sämmtlich durch Wassermesser, von welchen bis Ende 1898 im Ganzen 597 Stück geliefert waren und zwar sämmtlich bis auf 2, die L u x , Ludwigshafen, geliefert hat, von C. A. S p a n n e r , Wien. Diese Messer vertheilen sich nach der Grösse wie folgt: Durchmesser mm: 10 13 20 25 40 50 80 100 Stückzahl 5 118 449 11 8 3 2 1. Die Wasserabgabe im Ganzen und pro Tag, sowie für die verschiedenen Verwendungszwecke gibt die Tabelle (59 für die Jahre 1896 und 1897 an.
Tabelle 6». Jahr
1896
1897
Wasserabgabe im Ganzen . . . cbm > nach Messern . . » > ohne > . . > davon als Selbstverbrauch . . > für öffentliche Zwecke . und zwar für Strassensprengen i > Laufbrunnen . . > > Kanalspülen . . » > öffentl. Anlagen. > > Abgabe am mittleren Jahrestage > > Maximaltage . . . > > > Minimaltage . . . » » pro Tag pro Kopf . . . >
110 708 98 928 11 780 4 417 7363 4 000 750 200 2 413 303 1100 240 8,5
110 330 98 430 11900 3950 7950 4000 750 200 3 000 302 1100 240 8,5
Die Anlage ist am 1. Juli 1888 aus den Händen der Local-Actiengesellschaft in den Besitz der Stadt übergegangen. Die Anlagekosten haben im Ganzen ca. M. 200000 oder M. 46,45 pro dauernd anwesenden Einwohner betragen. Der Wasserpreis beträgt pro cbm von 30 Pf. bis zu 15 Pf. je nach Menge und Verwendungszweck.
21. i. Kitzingen. (E. 8002, W. 1000 mit je 8 B.) Bereits im Jahre 1865 ist für die U.-Stadt Kitzingen eine centrale Wasserversorgungsanlage für städtische Rechnung nach dem Projecte des Oberbauraths Moore in B e r l i n durch die Unternehmer Gebrüder G i n a n t h in H o c h s p e y e r mit einem Kostenaufwande von M. 300000 erbaut. Im Jahre 1888 hat das Werk durch eine neue Maschinen- und Kesselanlage eine Reserve erhalten. Die höchste Tagesleistung der Anlage beträgt 2280 cbm und die höchste Stundenleistung 90 cbm. Ausser diesem Werke dient für die Versorgung der Vorstadt E l t w a s h a u s e n seit dem Jahre 1892 eine Gravitationswasserleitung, welche hier 5 öffentliche Brunnen mit dem Wasser aus Hochquellen versorgt. Diese Anlage hat M. 36000 gekostet und ist von der Firma Chr. H i l p e r t in N ü r n b e r g nach deren Projecte ausgeführt. Das Wasserwerk für die Stadt liefert künstlich durch Sandfilter gereinigtes Mainwasser, das direct aus dem Flusse durch einen gemauerten Kanal in einen Brunnen abgeleitet wird, der ca. 300 m von der Stadt entfernt liegt. Von hier wird es durch ein Dampfpumpwerk mittels einer Druckleitung von 175 mm Durchmesser in 2 überwölbte Filterbassins überführt, welche ca. 300 m von der Pumpstation entfernt sind und deren mittlerer Wasserspiegel 55,0 m hoch über der Schöpfstelle liegt. Jedes Filter hat im Lichten 16,76 m Länge und 10,5 m Breite. Die Filterfläche eines jeden beträgt 176 qm, also von beiden zusammen 352 qm. Die Böden der Bassins bestehen aus Beton und die 3,0 m bis zu den Gewölbscheiteln hohen Wände sind aus Cementmauerwerk hergestellt. Die Decke ist aus Gewölben von Ziegelsteinen zwischen Elisenträgern gebildet, und darüber liegt eine 0,5 m starke Erdschüttung. Die Filterschichten bestehen aus: feinem Sande in der Schichtstärke von . 0,5 m Kies von Schrotgrösse desgl. . . 0,1 » » » Erbsengrösse desgl. . . 0,2 » » » Bohnengrösse desgl. . . 0,3 » Steinen von Eigrösse desgl. . . 0,5 » Die übliche Wasserhöhe über der Sandschicht beträgt bei der Maximalschichtstärke 0,8 in und bei der
VII. Regierungsbezirk Unterfranken.
Minimalschichtstärke 1,5 m. Die Benutzungsdauer der Filter zwischen je 2 Reinigungen schwankt zwischen 14 Tagen und 60 Tagen und beträgt im Mittel ca. 30 Tage. Von den Filtern flieset das Wasser durch ein gemeinschaftliches Rohr von 200 mm Durchmesser in ein Reinwasserreservoir, das zugleich das Hochreservoir für die Wasserabgabe bildet und von dem eine Fallrohrleitung von 250 mm Durchmesser zur Stadt führt. Dieses Reservoir hat 1500 cbm Inhalt und liegt 600 m von der Stadt entfernt. Seine Sohle liegt 51,0 m hoch über der Schöpfstelle und 40,0 m hoch über dem mittleren Stadtniveau. Es ist aus Mauerwerk hergestellt und seine Ueberwölbung ist 1,0 m hoch mit Erde überfüllt. In der Pumpstation war Anfangs nur eine liegende Zwillingsmaschine mit Meyer'scher Expansionssteuerung aufgestellt. Diese hat Cylinder von 285 mm Durchmesser und 0,79 m Kolbenhub und kann eventuell mit jedem Cylinder allein arbeiten. Von ihrer Kurbelachse aus werden 2 stehende, doppeltwirkende Pumpen mit Doppelsitzventilen und Scheibenkolben angetrieben, welch letztere 152 mm Durchmesser und 0,79 m H u b haben. Die Pumpen liefern zusammen 100 cbm Wasser pro Stunde. Die später aufgestellte zweite Maschine ist eine liegende Verbundmaschine mit Receiver, mit Condensation und mit Ventilsteuerung. Sie betreibt direct eine liegende, doppeltwirkende Plungerpumpe mit freien Glockenventilen, welche eine ebenso grosse Leistung wie die Pumpen der ersten Maschine hat. Anfangs waren 2 Zweiflammrohrkeseel von 1,16 m Durchmesser im Mantel und 0,34 m Durchmesser in den Flammrohren bei 4,65 m Länge und mit einem concessionirten Dampfdrucke von 3,5 Atm. vorhanden. Später ist einer davon gegen einen Tenbrinkkessel von gleicher Grösse, aber für 7 Atm. Dampfdruck, für die Verbundmaschine ausgetauscht. Die abgegebene Wassermenge hat zu verschiedenen Zeiten betragen: im Jahre
im Ganzen oder pro mittleren Jahrestag
1870 164250 cbm 350 cbm 1882 252438 » 673 » 1895 310920 » 850 » 1897 331160 » 907 » Die Abgabe am Maximaltage betrug im Jahre 1882 resp. 1895 900 cbm resp. 1500 cbm und am Minimaltage 300 cbm resp. 450 cbm. Im Jahre 1895 sind in der Minimalwoche 4900 cbm, in der Maximalwoche 10000 cbm und in der Maximalstunde 65 cbm abgegeben. Der Kohlenverbrauch für die Kessel und die Leistung pro Kilogramm Kohle hat betragen: Tabelle 70.
im Ganzen
pro 100 cbm Wasser
pro PS.Stunde
m X kg pro kg Kohle
219 000 153300 161300
133 51,1 48,7
7,18 2,76 2,63
37 600 97 800 102 600
ig Jahr
1870 1895 1897
Kohler
Die Abgabe von Wasser aus der Leitung findet nicht für Trink-, sondern nur für Brauchzwecke und zwar für den Hausgebrauch nach Schätzung und für den gewerblichen Gebrauch nach Wassermessern statt. Bis Ende 1898 waren im Ganzen 194 Wassermesser geliefert und zwar 163 von B o p p & R e u t h e r , Mannheim, 15 von L u x , Ludwigshafen, und 16 von S i e m e n s & H a l s k e , Berlin, die nach der Grösse getrennt, sich wie folgt vertheilen:
165
Durchmesser mm: 12 13 20 25 50 75 100 Stückzahl: 10 104 46 25 6 1 2. Schon seit längerer Zeit hegt die Stadtvertretung den Wunsch, statt der Versorgung mit filtrirtem Flusswasser eine solche mit Grundwasser zu besitzen. Im Jahre 1895 hat sie den Ingenieur K u l i m a n n in N ü r n b e r g beauftragt, Untersuchungen zur Erreichung dieses Zieles vorzunehmen, die jedoch bislang nicht zu einem abschliessenden Resultate gekommen zu sein scheinen, weil das in der dortigen Gegend vorhandene Grundwasser von einer grossen Härte ist und für die locale Benutzung des Wassers gerade die grosse Weiche des M a i n wassere von einer durchschlagenden, wirtschaftlichen Bedeutung ist 22. k. Königshofen i. Grbf. (E. 1775, W. 280 mit je 6,3 B.) Für die Wasserversorgung der Stadt K ö n i g s h o f e n dienen 70 gegrabene und gebohrte Brunnen, von denen 18 zur allgemeinen Benutzung stehen. Ferner ist seit 300 Jahren für öffentliche Zwecke eine Quellwasserleitung vorhanden, welche aus den 5 km von der Stadt entfernten Quellen im E y e r s h ä u s e r G r u n d e gespeist wird und 150 bis 200 cbm Wasser pro Tag liefert. Das Wasser fliegst durch eine Leitung, die auf ca. 4000 m Länge aus hölzernen und auf 1000 m Länge aus Bleirohren von 50 mm Durchmesser besteht, mit natürlichem Gefälle 3 öffentlichen Laufbrunnen zu. Mit der Leitung sind 3 Hydranten verbunden. 23. r. Lindelbach. (E. 267, W. 49 mit je 5,5 B.) Für das Pfarrdorf L i n d e l b a c h ist nach dem Projecte des Stadtbaumeisters S c h n e i d e r in K i t z i n g e n durch die Gebrüder H o f m a n n in G i b e l s t a d t im Jahre 1884 eine Wasserversorgungsanlage hergestellt, die im Jahre 1891 eine Erweiterung erfahren hat. Die Kosten dafür haben M. 4740 im Ganzen oder M. 17,17 pro Einwohner betragen. Das Wasser wird aus 10,0 m hoch über dem Orte liegenden Quellen von 50 bis 60 Minutenlitern Ergiebigkeit entnommen und mit natürlichem Gefälle einem Hochreservoire von 90 cbm Inhalt zugeführt. Von diesem geht eine Rohrleitung von 75 mm Durchmesser ab, mit welcher im Orte 3 Hydranten und 2 öffentliche Brunnen verbunden sind. Ferner sind 28 Privatleitungen an diese Leitung angeschlossen. 24. p. Löhrieth. (E. 275, W. 52 mit je 5,3 B.) Das Kirchdorf L ö h r i e t h wird seit dem Jahre 1885 durch eine nach dem Projecte des T. B. f. W. hergestellten Wasserleitung, die der allgemeinen Benutzung dient, versorgt Dieselbe hat M. 5970 im Ganzen oder M. 21,71 pro Einwohner gekostet. Das Wasser fliesst aus einem Quellensammler 3 öffentlichen Brunnen, die zugleich als Hydranten zu benutzen sind, durch Leitungen von 1600 m Länge mittels natürlichem Gefälle zu. 25.1. Lohr a . M. (E. 4318, W. 500 mit je 8,6 B.) Die Stadt L o h r besitzt seit dem Jahre 1878 eine künstliche Wasserversorgung, welche von der Firma J o o s s S ö h n e & C o m p , in L a n d a u ausgeführt ist und M. 147030 im Ganzen oder M. 34 pro Einwohner gekostet hat. Das Wasser wird aus der ca. 4 km von de? Stadt entfernten H e r r n b r u n n e n q u e l l e von 1560 Minuten-
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litern Ergiebigkeit entnommen und mit natürlichem Gefälle ohne Einschaltung eines Hochreservoires durch eine gusseiserne Leitung von 200 mm Durchmesser zur Stadt geführt, wo es durch Vertheilungsleitungen von bis zu 80 mm Durchmesser abwärts zur Abgabe gelangt. Es sind in der Stadt 11 öffentliche Laufbrunnen und 70 Hydranten aufgestellt. 250 Häuser haben Anschlussleitungen. 26. i. Mainbernheim. (E. 1357, W. 313 mit je 4,3 B). Für die Stadt M a i n b e r n h e i n i ist im Jahre 1891 nach dem Projecte des Architekten R i c h t e r in N ü r n b e r g durch die Firma Ch. H i l p e r t in N ü r n b e r g eine Wasserversorgungsanlage ausgeführt, welche M. 28651 im Ganzen oder M. 21,11 pro Einwohner gekostet hat. Das Wasser wird 4 Quellen, welche 1630 m bis 1160 m entfernt von der Stadt und ca. 20 m höher als diese liegen und 80 bis 100 Minutenliter liefern, entnommen und einem ca. 600 m von der Stadt entfernt liegenden Hochreservoire von 100 cbm Inhalt mit natürlichem Gefälle zugeführt. Das Rohrnetz besteht aus Rohren von 100 mm und 80 mm Durchmesser. Damit sind 6 Hydranten, 7 öffentliche Ventilbrunnen und ein öffentlicher Laufbrunnen verbunden. 90 Anschlussleitungen erhalten das Wasser nach Schätzung.
Als Wassergeld ist zu zahlen pro Jahr iOr Private M. 3 nnd f ü r Gewerbetreibende M. 6 bis 20.
27. o. Miltenberg. (E. 3528, W. 555 mit je 6,4 B.) Für die Stadt M i l t e n b e r g ist nach dem Projecte des T. B. f. W. im Jahre 1896/97 eine Wasserversorgungsanlage durch den Civilingenieur Ed. K ö l w e l in Zweib r ü c k e n ausgeführt, welche, einschliesslich M. 43544 für 504 Anschlussleitungen, M. 126591 im Ganzen oder M. 36 pro Einwohner gekostet hat. Für die Wassergewinnung sind im M i l t e n b e r g e r S t a d t w a l d e die B r e i t e n d i e l e r Q u e l l e und die S p r i n g e q u e l l e , welche von dem Marktplatze ca3100 m resp. 2900 m entfernt liegen, gefasst, und deren Wasser ist durch Leitungen von 70 mm resp. 80 mm Durchmesser einem Sammler zugeführt. Von hier fliesst es mit natürlichem Gefälle einem in nächster Nähe der Stadt beim Friedhofe angelegten, zweitheiligen Hochreservoire von 350 cbm Inhalt zu und gelangt aus diesem durch Rohre von 175 mm bis 80 mm Durchmesser zur Vertheilung. Der Wasserspiegel des Reservoirs hegt 42,5 m hoch über dem Marktplatze und 30,5 m unter dem Sammler, sowie 75,0m unter der B r e i t e n d i e l e r Q u e l l e und 38,5 m unter der S p r i n g e q u e l l e . Die Leitung zum Reservoire hat ein Durchlassvermögen von 600 Minutenlitern. Die gusseisernen Rohre haben im Ganzen ca. 9200 m Länge in der Stadt und 3000 m ausserhalb derselben. Damit sind 30 Schieber, 70 Hydranten und 7 Ventilbrunnen , sowie ein Laufbrunnen mit 4 Rohren verbunden. 405 Häuser haben Anschlussleitungen mit Waasermessern erhalten, welche von L u x , Ludwigshafen, geliefert sind und von denen 370 Stück 15 mm, 20 Stück 20 mm, 4 Stück 25 mm und ein Stück 40 mm Durchmesser haben. Das monatliche Wassergeld beträgt M. 1 bis zu 12 cbm Abgabe. Bei Mehrverbrauch sind pro cbm 10 bis 15 Pf. zu zahlen.
28. s. Mühlberg. (E. 55, W. 9 mit je 6,1 B.) Für den Weiler M ü h l b e r g ist im Jahre 1894 nach dem Projecte des T. B. f. W. eine Gravitationswasser-
leitung ausgeführt, welche im Ganzen M. 8418 oder M. 153,05 pro Einwohner gekostet hat. Die Rohrlegungen dafür hat die Firma A. & J. H i l p e r t in N ü r n b e r g besorgt. Das Wasser aus 2 Quellen von 8 bis 30 Minutenlitern Lieferung wird durch eine 1450 m lange, gusseiserne Leitung von 40 mm Durchmesser, welche für eine Zuleitung von 20 Minutenlitern bestimmt ist, 2 ständig laufenden Brunnen im Orte zugeführt. Für Löschzwecke wird das Abwasser in einen unterirdischen, gemauerten Behälter von 14 cbm Inhalt gesammelt. 29. g. Neubessingen. (E. 183, W. 37 mit je 5 B.) Für die Wasserversorgung des Kirchdorfes N e u b e s s i n g e n ist durch Vermittlung des T. B. f. W. im Jahre 1885 ein Zu6chuss für Bohrungen zur Anlage von 2 Tiefbrunnen, welche M. 1360 gekostet haben, aus dem WasserverBorgungsfond gezahlt. 30.1. Neustadt a. M. (E. 616, W. 123 mit je 5.B.) Im Herbst 1898 ist für das Pfarrdorf N e u s t a d t eine Wasservereorgungsanlage nach dem Projecte des T. B. f. W. durch den Unternehmer H e s s e l b a c h in K i t z i n g e n ausgeführt, welche zu M. 10900 im Ganzen oder M. 17,70 pro Einwohner veranschlagt war. Das Wasser wird einer östlich vom Orte und in 500 m Entfernung davon entspringenden Quelle von 480 Minutenlitern Ergiebigkeit entnommen und einem ca. 100 m davon entfernt und 5,0 m tiefer liegenden Hochreservoire von 20 cbm Inhalt durch eine Leitung von 80 mm Durchmesser zugeführt Von dem Reservoire geht eine Fallrohrleitung von 125 mm ab. Die Rohrleitungen haben im Ganzen ca. 800 m Länge. Damit sind 5 öffentliche Ventilbrunnen und 6 Hydranten, die unter 19,0 m bis 30,0 m Wasserdruck stehen, verbunden. In die Anschlussleitungen sind Wassermesser eingebaut. 31. p. Neustadt a. d. Saale. (E. 2072, W. 287 mit je 7,0 B.) Für die Stadt N e u s t a d t ist nach dem Projecte des T. B. I. W. im Jahre 1880/81 eine Wasserversorgungsanlage von der Firma J o o s s S ö h n e & C o m p , in L a n d a u für städtische Rechnung ausgeführt, welche im Ganzen M. 90793 gekostet hat, was M. 41,92 pro Einwohner entspricht. Das Wasser wird durch Zusammenleiten aus verschiedenen Quellen in einen Hauptsammler gewonnen und mit natürlichem Gefälle einem 5,0 m tiefer liegenden Hochreservoire durch eine Leitung von 125 mm Durchmesser zugeführt, dessen Wasserspiegel im Mittel 20,0 m hoch über dem Strassenniveau liegt. Dieses Reservoir hat 500 cbm Inhalt und liegt ca. 4700 m von dem Sammler entfernt. Das Vertheilungsnetz hat ca. 3000 m Länge und es sind damit 51 Hydranten und 14 öffentliche Brunnen verbunden. 90 Privatleitungen sind angeschlossen und es sind in deren Zuleitungen seit dem Jahre 1895 Wassermesser eingeschaltet, von denen 79 von C . A . S p a n n e r , Wien, und 11 von L u x , Ludwigshafen, geliefert sind. 52 von den Messern haben 10 mm, 23 davon 13 mm, 4 davon 20 mm und 3 davon 25 mm Durchmesser. Das Wasser der Quellen hat einen sehr grossen Gehalt an Kohlensäure und dadurch war allmählich in den Rohren eine so starke Inkrustation von Eisenoxyd entstanden, dass eine Reinigung derselben nöthig wurde. Diese ist im Jahre 1893 ausgeführt, und es mussten dazu
VII. Regierangsbezirk Unterfrukan.
6 Schieber und 40 Streifkästen in die Leitungen eingesetzt werden. Dafür, sowie für die gleichzeitig erfolgte Einsetzung von Waseermessern sind M. 11764 verausgabt. Bis zur Einführung der Wassermesser hatten die Privaten je nach Art ihres Gewerbebetriebes für das Wasser jedes Auslaufes M. 6 bis zu M. 20 zu zahlen. Der jetzige Preis ist nicht bekannt.
32. m. Oberaltenbuch. (E. 275, W. 54 mit je 5 B.) Das Dorf O b e r a l t e n b u c h wird durch eine m i t ü n t e r a l t e n b u c h gemeinschaftliche Anlage mit Wasser versorgt.
33. p. Oberelsbach. (E. 907, W. 226 mit je 4 B.) Für den Markt O b e r e l s b a c h ist nach dem Projecte des T. B. f. W. eine Wasserversorgungsanlage hergestellt, welche M. 11438 im Ganzen oder M. 12,61 pro Einwohner gekostet hat. Das Wasser wird aus einer Quelle entnommen, welche in der Flur U r s p r i n g e n in Sachsen-Weimar und ca. 90,0 m hoch über dem E i s b a c h e gefasst ist. Es wird mit natürlichem Gefälle durch eine ca. 1900 m lange Leitung 3 öffentlichen Brunnen im Orte zugeleitet. Die Ergiebigkeit der Quelle beträgt ca. 30 Minutenliter. Neben jedem Brunnen ist ein Trog von einem cbin Inhalt, der nach dem Monier-System ausgeführt ist, aufgestellt. Das Abwasser fliesst einem unterirdischen Reservoire von 20 cbm Inhalt zu und dient für Feuerlöschzwecke. 34. b. Oberleichtersbach. (E. 555, W. 69 mit je 8,0 B.) Für die Wasserversorgung des Pfarrdorfes O b e r l e i c h t e r s b a c h ist im Jahre 1881/82 nach dem Projecte des T. B. f. W. mit einem Kostenaufwande von M. 21478 ein Hebewerk eingerichtet, welches aber durch einen im Jahre 1894/95 vorgenommenen Umbau, der M. 2872 gekostet hat, überflüssig geworden ist. Die Gesammtausgaben für die Versorgungsanlage betragen zur Zeit M. 24350 oder M. 43,86 pro Einwohner. Als Pumpwerk diente Anfangs eine liegende, doppeltwirkende Wassersäulmaschine mit Kolbensteuerung und mit verstellbarem Hube, für welche 2,3 Sec.-Lit. Aufschlagwasser von 18,0 m Gefälle vorhanden war. Das Wasser wurde 25,0 m hoch in ein Hochreservoir von 60 cbm Inhalt gefördert, und es betrug die Fördermenge 2,77 cbm pro Stunde. An Rohren sind 1600 lfd. m verlegt und damit sind 8 Hydranten, 8 öffentliche Brunnen und 25 Privatleitungen verbunden. Bei Auflassung der Maschinenanlage ist ein etwas tiefer als der frühere Hauptsammler liegendes Hochreservoir von 20 cbm Inhalt hergestellt, aus dem das Wasser jetzt mit natürlichem Gefälle zur Vertheilung gelangt. 35. t. Oberleinach. (E. 724, W. 157 mit je 4,6 B.) Im Sommer 1898 ist nach dem Projecte des T. B. f. W. für das Pfarrdorf O b e r l e i n a c h der Umbau einer alten Wasserversorgungsanlage ausgeführt, wofür Mark 4472 im Ganzen oder M. 6,17 pro Einwohner verausgabt sind. Die alte Quelle ist damals neu gefasst und statt der hölzernen Leitungen sind 420 lfd. m gusseiserne Rohre verlegt, welche 80 mm Durchmesser haben und 2 öffentliche Laufbrunnen speisen. An letztere können auch Standrohre zum Füllen von Druckspritzen angeschraubt werden.
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36. m. Oberndorf. (E. 552, W. 100 mit je 5,5 B.) Für das Dorf O b e r n d o r f ist im Jahre 1890 nach dem Projecte des T. B. f. W. eine Wasserversorgungsanlage hergestellt, welche M. 10062 im Ganzen oder M. 18,23 pro Einwohner gekostet hat. Das Wasser wird aus 2 Quellen, dem M a i b r u n nen und dem D o r n b r u n n e n gewonnen, die nahe bei dem Orte hegen, und in 2 getrennten Leitungen mit natürlichem Gefälle dem Orte zugeführt. Die Leitung vom M a x b r u n n e n speist im höheren Theile des Ortes 3 öffentliche Brunnen. Die Leitung vom D o r n b r u n n e n speist im tieferen Theile des Ortes 4 öffentliche Brunnen. 6 von diesen Brunnen haben nach dem Monier-Systeme ausgeführte Tröge von je einem cbm Inhalt. Die Rohrleitungen haben im Ganzen 1830 m Länge. 37. b. Oberriedenberg. (E. 462, W. 81 mit je 5,6 B.) Für das Pfarrdorf O b e r r i e d e n b e r g ist im Jahre 1893 nach dem Projecte des T. B. f. W. eine Wasserversorgungsanlage hergestellt, durch welche auch das Pfarrdorf U n t e r r i e d e n b e r g mit 258 Einwohnern versorgt wird. Diese gemeinsame Anlage hat M. 30250 im Ganzen oder M. 42 pro Einwohner gekostet. Die Rohrleitungen dafür hat die Firma H o l z m a n n & C o m p , in F r a n k f u r t a. M a i n verlegt. Das Wasser wird 2,3 km östlich vom Orte aus Quellen auf den B ä r n s t e i n w i e s e n erschlossen und mit natürlichem Gefälle einem Hochreservoire von 60 cbm Inhalt zugeführt, dessen Wasserspiegel 135,0 m tiefer als die Quellen und 60,0 m höher als das mittlere Ortsniveau hegt. Die Vertheilungs- und Strassenleitungen haben ca. 2200 m Länge von 80 mm und 70 mm Durchmesser. 15 Hydranten und 9 öffentliche Laufbrunnen, sowie 6 Ventilbrunnen sind damit verbunden. 38. a. Oberwintersbach. (E. 51, W. 9 mit je 5,7 B.) Für die Wasserversorgung des Weilers O b e r w i n t e r s b a c h sind im Herbst 1897 nach dem Projecte des T. B. f. W. mit einem Kostenaufwande von M. 13 720 im Ganzen oder M. 269 pro Einwohner entsprechende Einrichtungen, in 2 Gruppen getheilt, hergestellt. Die eine Gruppe umfasst die südlich gelegenen 5 Anwesen und die andere die nördlich gelegenen 4 Anwesen. Für die erste Gruppe ist die Quelle des schon früher benutzten G a i s b r u n n e n i n einem Sammler von 20 cbm Inhalt neu gefasst, und 50 m davon entfernt ist ein Brunnen aufgestellt, der mit seinem Saugrohre von 50 mm Durchmesser mit dem Sammler verbunden ist. Für die zweite Gruppe ist eine Cysterne von 8,0 m Durchmesser, die für eine Wasserhöhe von 3,77 m bestimmt ist, also 189 cbm Inhalt hat, aus Beton in die Erde versenkt erbaut und oben durch Betonkappen zwischen eisernen Trägern überdeckt. Darüber ist eine wasserdichte Niederschlagsfläche von 78 m mal 15 m oder 1170 qm Grundfläche durch Putz hergestellt, die in 0,15 m Höhe mit Kleinschlag überdeckt und mit einem Schutzdamm und einer Umzäunung vor äusserer Verunreinigung geschützt ist. Bei der dortigen, mittleren jährlichen Regenhöhe von 1186,7 mm genügt nach Abzug der Verdunstung die so gebildete Niederschlagsfläche zur Sammlung des erforderlichen Wassers, das, durch eine Rinne abgeleitet, einen Vorschacht mit Seiher passirt und dann in die Cysterne eintritt, aus der es durch eine Leitung von 50 mm Durchmesser zu einem Pumpenbrunnen am Fusse der Cysternenböschung je nach Bedürfniss zur künstlichen Hebung gelangt.
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VII. Regierungsbezirk Untertranken.
39. h. Oelirberg. (E. 345, W. 53 mit je 6,5 B.) Für das Kirchdorf O e h r b e r g ist nach demProjecte des T. B. I. W. im Jahre 1889 zu dessen Wasserversorgung eine Anlage hergestellt, welche M. 14122 im Ganzen oder M. 40,93 pro Einwohner gekostet hat. Das Wasser wird dem F e s t e r b r u n n e n im Oehrb a c h t h a l e , nordwestlich vom O e h r b e r g e gelegen, entnommen und mit natürlichem Gefälle dem ca. 2800 m entfernt liegenden Orte zugeführt. Ausser einer Privatleitung werden hier durch die Leitungen 3 öffentliche Brunnen gespeist, welche auch als Hydranten zu benutzen sind. Neben jedem derselben ist ein Reservoir von 5 cbm Inhalt in Monier-Construction aufgestellt.
43. p. Querbachshof. (E. 45, W. 7 mit je 6,4 B.) Für die Wasserversorgung des Weilers Q u e r b a c h s h o f ist im Jahre 1892 das Wasser von 2 Quellen, welche 500 m vom Orte entfernt liegen, durch Steingutrohre einem Ortsbrunnen zugeführt, und für Feuerlöschzwecke ist für das Abwasser ein Behälter von 12 cbm Inhalt hergestellt. Die Anlage hat M. 1489 im Ganzen oder M. 33 pro Einwohner gekostet.
44. t. Reichenberg. (E. 620, W. 116 mit je 5,3 B.) Im Jahre 1892 ist nach dem Projecte des T. B. f. W. für das Kirchdorf R e i c h e n b e r g und das daneben liegende Schloss eine Wasserversorgung hergestellt, welche in ihren allgemeinen Anlagen im Ganzen M. 39 621 oder 40.1. Pflochsbach. (E. 167, W. 38 mit je 4,4 B.) M. 63,90 pro Einwohner gekostet hat. Die RohrleitIm Herbst 1896 ist für das Pfarrdorf P f l o c h s b a c h ungen dafür hat der Ingenieur H o r l a c h e r in N ü r n nach dem Projecte des T. B. f. W. durch die Firma F. b e r g verlegt. J. K u r z in N ü r n b e r g eine Anlage zur WasserverDas Wasser wird 3 km vom Orte entfernt durch sorgung ausgeführt, welche M. 10315 im Ganzen oder Fassen von 6 Quellen erschlossen, deren Ergiebigkeit M. 61,77 pro Einwohner gekostet hat. zwischen 120 und 250 Minutenlitern schwankt. Die Das Wasser wird dem ca. 1100 m südlich vom Leitung welche das Wasser in ein neben der tiefsten Orte entfernten S t e i n b r u n n e n von 90 Minutenlitern Quelle gelegenes Hochreservoir zusammenführt, hat Ergiebigkeit entnommen und durch eine 1250 m lange 1330 m Länge und besteht aus Steingutrohren. Das Leitung von 90 mm Durchmesser, die bei der Niveau- Reservoir hat 40 cbm Inhalt und liegt 60,0 m hoch über differenz von 20 m zwischen der Quelle und dem mitt- dem tiefsten Punkte des Ortes. 3580 m von diesem Releren Ortsniveau ein Durcbflussveimögen von 60 Mi- servoire entfernt ist östlich vom Orte ein Gegenreservoir nutenliter hat, 2 öffentlichen Laufbrunnen mit eisernen von 20 cbm Inhalt hergestellt, dessen Wasserspiegel Trögen von je einem cbm Inhalt und 2 Pumpenbrunen 4,7 m tiefer als der des ereteren liegt. zugeführt. Die Rohrleitungen haben im Ganzen ca. 4300 m Länge, und es sind damit 11 Hydranten, 6 Schieber und 41. b. Platz. (E. 433, W. 71 mit je 6 B.) 6 öffentliche Brunnen verbunden. 10 PrivatanschlussFür den Markt P l a t z ist im Jahre 1892/93 eine leitungen erhalten das Wasser durch Wassermesser. Es Wasserversorgungsanlage nach dem Projecte des T. B. f. sind dafür 7 Wassermesser von 13 mm und 3 von W. hergestellt, welche M. 14402 im Ganzen oder Mark 15 mm Durchmesser von C. A. S p a n n e r , W i e n 32,49 pro Einwohner gekostet hat. Die Rohrleitungen geliefert. dafür sind von der F i r m a H o l z m a n n & Comp, in F r a n k f u r t a. Main verlegt. 45. c. Reutersbrunn. (E. 154, W. 28 mit je 5,5 B.) Das Wasser wird 800 m vom Orte entfernt durch Für das Kirchdorf R e u t e r s b r u n n ist im Jahre die Fassung von 5 Quellen gewonnen, deren Ergiebigkeit 180 Minutenliter beträgt. Es flieset mit natürlichem 1895/96 von der Firma Ch. H i l p e r t in N ü r n b e r g Gefälle einem Hochreservoire zu, welches 20 cbm In- nach deren Projecte eine Wasserversorgungsanlage aushalt hat und dessen Wasserspiegel 30,0 m hoch über geführt, welche zu M. 10650 im Ganzen oder M. 69,16 pro Einwohner veranschlagt ist. dem Ortsniveau liegt. Das Wasser wird durch Fassung des im E b e r n e r Das Vertheilungsnetz hat ca. 1000 m Länge, und es sind 10 Hydranten und 3 öffentliche Brunnen damit ver- W a l d e liegenden S c h n e l l b r u n n e n von ca. 65 Mibunden. 52 Privatgrundstücke haben Wasserzuleitungen, nutenlitern Lieferung gewonnen und auf ca. 2500 m Entfernung mit natürlichem Gefälle einem nahe am Orte wofür jedoch keine Zahlung geleistet wird. gelegenen Hochreservoire von 50 cbm Inhalt zugeführt. Die Vertheilungsleitungen haben 80 mm und 90 mm 42. h. Premich. (E. 565, W. 85 mit je 7 B.) Durchmesser und versorgen 4 Hydranten und 3 öffentFür das Pfarrdorf P r e m i c h ist im Jahre 1887 mit einem Kostenaufwande von M. 14368 im Ganzen oder liche Brunnen. 4 Grundstücke haben AnßchJjisslcitungen. M. 25,43 pro Einwohner eine Wasserversorgungsanlage 46. n. Reyersbach. (E. 286, W. 59 mit je 5 B.) nach dem Projecte des T. B. f. W. hergestellt. Nördlich vom Dorfe und ca. 3000 m davon entfernt Für das Kirchdorf R e y e r s b a c h ist .im Jahre liegt im K e l l e r s b a c h t h a l e der T r a c h t e r s b r u n - 1890 eine Gravitationsleitung ausgeführt, durch welche n e n . Dessen Wasser wird gemeinschaftlich mit dem das Wasser aus dem F e l d b r u n n e n , einer ca. 300 m einer etwa 380 m dem Dorfe naher liegenden Quelle von dem Orte entfernten und in der Feldwiese geledurch natürliches Gefälle zugeführt. Die Zuleitung fällt genen Quelle, die 7 Minutenliter liefert, einem Brunnen zuerst auf 35,0 m Tiefe ab und steigt dann bis zu dem im Orte zugeführt wird, dessen Abwasser in einem unterhöchsten Brunnen, der 3,0 m unter dem Hauptquellen- irdischen Behälter für Feuerlöschzwecke gesammelt wird. sammler liegt, wieder in die Höhe. Die Rohrlänge beträgt im Ganzen ca. 2800 m. Die 47. t. Rimpar. (E. 2336, W. 366 mit je 6,3 B.) Wasserabgabe erfolgt durch 3 öffentliche Brunnen, die auch als Ueberflurhydranten benutzbar sind. Neben Für den Markt R i m p a r ist im Jahre 1896 nach jedem Brunnen ist ein Wasserbehälter von 5 cbm Inhalt, dem Projecte des T. B. f. W. eine Wasservereorgungsnach dem Monier-Systeme ausgeführt, aufgestellt. Nur anlage hergestellt, für welche die Firma K u r z in ein Grundstück hat eine Zuleitung erhalten. W ü r z b u r g die Rohrleitungen verlegt, hat. Die Kosten
VII. Kegiernngsbexirk Unterfranken. der Anlage haben M. 27543 im Ganzen oder M. 11,80 pro Einwohner betragen. Das Wasser wird den beiden Quellen entnommen, welche bereite früher eine alte Leitung für den Ort speisten. Die Versorgung desselben erfolgt in 2 verschiedenen Druckzonen, deren jede ein besonderes Hochreservoir, jedes von 60 cbm Inhalt, hat. Das Reservoir der oberen Zone ist hauptsächlich für Löschzwecke bestimmt. Sein Wasserspiegel liegt 7,5 m bis 27,5 m hoch über dem Ortsniveau. Das Reservoir für die untere Zone erhält das Wasser aus der tieferen Quelle und das Ueberwasser der oberen Quelle und liegt 18,0 m tiefer als das Reservoir der oberen Zone. Die Gesammtlänge der Leitungen von 40 mm bis 100 Durchmesser beträgt ca. 2200 m. 11) Hydranten und 13 öffentliche Ventilbrunnen sind damit verbunden. 48. n. Roth. (E. 228, W. 46 mit je 5 B.) Für das Kirchdorf R o t h ist nach dem Projecte des T. B. f. W. im Sommer 1897 durch die Firma Chr. H i l p e r t in N ü r n b e r g eine Wasserversorgungsanlage hergestellt, welche M. 9034 im Gänzen oder M. 40 pro Einwohner gekostet hat. Das Wasser wird 2 unweit des Dorfes entspringenden Quellen entnommen und durch eine Leitung von 40 mm Durchmesser einem Hochreservoire von 40 cbm Inhalt zugeführt Die Vertheilungsleitungen haben 80 mm Durchmesser, und es sind damit 3 öffentliche Ventilbrunnen und 5 Hydranten verbunden, welche 39,0 m bis 47,0 m tief unter dem Wasserepiegel des Reservoirs liegen. Die Rohrleitungen haben im Ganzen ca. 900 m Länge. Die Was6erabgabe für eine Anschlussleitung erfolgt ohne Wassermesser. 49. n. Rüdenschwinden. (E. 177, W. 43 mit je 4 B.) Für die Wasserversorgung des Pfarrdorfes R ü d e n s c h w i n d e n ist nach dem Projecte des T. B. f. W. im Jahre 1898 eine Anlage hergestellt, welche zu M. 13 000 im Ganzen oder M. 73 pro Einwohner veranschlagt war. Die Arbeiten sind von dem Unternehmer F. J. K u r z in W ü r z b u r g ausgeführt. Das Wasser wird aus 2 Quellen, welche ca. 850 m resp. 950 m von der Mitte des Ortes entfernt liegen, erschlossen und durch Leitungen von 70 mm und 40 mm zu einem Hochreservoire geleitet, welches 30 cbm Inhalt hat. Dessen Wasserspiegel liegt 30,0 m unter dem Spiegel der oberen und 14,0 m unter dem der unteren Quelle. Die Fallrohrleitung vom Reservoire zum Orte hat 80 mm Durchmesser. Mit den Vertheilungsleitungen sind 5 Hydranten verbunden, welche 55,0 m bis 71,0 m unter dem Reservoirwasserspiegel liegen. Die Rohrleitungen haben im Ganzen ca. 1300 m Länge. Es ist damit ein öffentlicher Ventilbrunnen verbunden und in die Anschlussleitungen für Private sollen Wassermesser obligatorisch nicht eingebaut werden. 50. p. Sandberg i. Rhön. (E. 614, W. 127 mit je 4,8 B.) Seit dem Jahre 1889 besitzt das Pfarrdorf S a n dberg für seine Wasserversorgung eine Gravitationsleitung, die nach dem Projecte des T. B. f. W. hergestellt ist und M. 11143 im Ganzen oder M. 18,15 pro Einwohner gekostet hat. In der halben Höhe des K r e u z b e r g e s ist das Wasser von 2 Quellen und zwar 145,0 m resp. 140,0 m hoch über den beiden tiefst gelegenen Ortsbrunnen gefasst und in einem Sammelschachte zusammengeleitet. Das Wasser wird von hier durch eine 1860 m lange
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Leitung mit natürlichem Gefälle 5 Laufbrunnen im Orte zugeführt, die zugleich als Hydranten zu benutzen sind. Neben einem jeden der Brunnen sind 2 Wassertröge aufgestellt. Das Wasser ist auch auf verschiedene Privatgrundstücke geleitet. 51. s. Schweinrurt. (E. 13515, W. 1366 mit je 10 B.) a) Alte Anlage. Früher erfolgte die Wasserversorgung der U. Stadt S c h w e i n f u r t ausschliesslich aus Puinpenbrunnen im Stadtterrain, deren 20 für die öffentliche Benutzung dienten und ferner aus solchen, die mit Quellwasser, das aus der Nähe der Stadt in gusseisernen Rohren mit natürlichem Gefälle zufloss, gespeist wurden. Schon im Jahre 1862 wurde für die Stadt eine centrale Wasservereorgungsanlage nach dem Projecte des verstorbenen Oberbauraths M o o r e in B e r l i n für ihre Rechnung ausgeführt. Dieses Werk ist für eine tägliche Leistung von bis zu 2500 cbm bestimmt und hat in seiner ersten Ausführung M. 410000 im Ganzen oder bei damals 11000 Einwohnern M. 37,27 pro Einwohner gekostet. Nach einer Angabe vom Janre 1882 stand das Werk damals noch mit M. 430000 zu Buche, trotzdem eigentliche Um- oder Erweiterungsbauten an dem Werke damals und auch bis heute nicht ausgeführt sind. Die Anlage liefert durch künstliche Sandfiltration gereinigtes Mainwasser. Als Schöpfstelle dient ein Cysternenschacht von 43 cbm Inhalt bei 1,5 m Wasserhöhe, in den sich durch einen Mauerdurchbruch das Wasser aus einem dicht daneben liegenden Mühlenkanale ergiesst. Durch Pumpen wird das Wasser von hier, ohne dass es ein Klärbassin passirt, direct 45,0 m hoch auf die Filter gehoben, die 1360 m von der Pumpstation entfernt auf dem Höhenzuge am rechten Mainufer liegen. Es sind 2 überdeckte Filterbassins, jedes von 15,17 m Länge und 10,75 m Breite, also von je 163 qm Filterfläche oder zusammen von 326 qm Filterfläche vorhanden. Die Böden der Bassins bestehen aus Backsteinmauerwerk, und die Wände sind aus Sandsteinmauerwerk in Cementmörtel hergestellt. Sie haben 2,62 ni Höhe vom Boden bis zum Gewölbescheitel und sind aussen mit Thon hinterfüllt und mit ihren inneren Flächen um 1 : 4 geneigt. Die Deckengewölbe bestehen aus Backsteinen zwischen eisernen Trägern und tragen eine 0,5 m starke Bodenüberfüllung. Die Füllung der Filter selbst besteht aus: Sand von 1,5 mm Korngrösse in der Stärke von 0,3 m, Kies von 15 mm Korngrösse in der Stärke von 0,3 bis 0,37 m, Steinen von 70 mm Korngrösse in der Stärke von 0,37 bis 0,58 m. Von den Filtern fliesst das Wasser durch eine Leitung von 200 mm Durchmesser und 19 m Länge in ein Reinwasserreservoir, das bei 3,57 m Wasserhöhe 2188 cbm Inhalt hat. Dieses ist aus Mauerwerk hergestellt und überwölbt; es hat eine 0,8 m starke Bodenüberfüllung. Die Höhe der Wasserstände an den verschiedenen Punkten der Anlage liegt nach dem dortigen Pegel + 0: vor der Schöpfstelle: auf Max. 1,70 m, Mitt. 1,0 m, Min. 0,85 m, in den Filtern: auf Max. 46,00 m, Mitt. 44,6 m, Min. 43,6 m, im Reinwasserreservoire: auf Max. 45,77 m, Mitt. 44,2 m, Min. 42,2 m, im Vortheilungsnetze: auf Max. 40,00 m, Mitt. 29,0 m, Min. 18,0 m.
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VII. Regierangsbezirk Unterfranken.
Die Pumpen für die Förderung des Wassere werden durch eine Wasserkraft betrieben, für welche als Reserve eine Dampfkraft dient. Das Wasser sollte ursprünglich nicht als Trinkwasser, sondern hauptsächlich als Brauchwasser benutzt werden, und für den Hausgebrauch findet die Zahlung nach der Scala des doppelten Haussteuereimplums statt. Für den Gewerbegebrauch erfolgt die Abgabe nach Messern und zwar nach verschiedenen Einheitssätzen. Ende 1898 waren im Ganzen 67 Messer und zwar 56 von S i e m e n s & H a l s k e , Berlin, 2 von C. A. S p a n n e r , Wien, 4 von H. M e i n e c k e , Breslau, und 5 von L u x , Ludwigshafen, geliefert, welche folgende Grössen hatten: Durchmesser mm 7 12 13 20 25 30 40 Stückzahl . . . . 1 15 3 18 10 1 5 mm 50 75 100 9 3 2 Die Grösse der Wasserförderung hat betragen: 1882 im Ganzen 624000 cbm und pro Tag als Max. 1900 cbm, Mittel 1710 cbm, Min. 1000 cbm, 1896 im Ganzen 657000 cbm und pro Tag als Max. 2450 cbm, Mittel 1800 cbm, Min. 1500 cbm. Im Jahre 1882 waren 158 Unterflur- und 8 Ueberflurhydranten in ca. 60 m Entfernung von einander aufgestellt, und es befanden sich 21 Hydranten auf Privatgrundstücken. Ferner waren 752 Wohnhäuser mit1920 Haushaltungen an die Leitungen angeschlossen. b) Neue Anlage. Schon seit langer Zeit genügte die in S c h w e i n f u r t vorhandene Filteranlage dem Wasserconsume nicht mehr, weil, selbst wenn beide Filter als gleichzeitig in Betrieb angenommen werden, schon vor mehr als 10 Jahren ein qm Filterfläche in 24 Stunden beim mittleren Tagesverbrauche 5 cbm und am Tage des Maximalverbrauches bis zu 7 cbm Wasser reinigen musste. An eine rationelle Handhabung der Filtration unter Beobachtung der dafür gültigen Regeln und Untersuchungen konnte daher nicht gedacht werden und das Bewusstsein, dass das Wasser durch ein Filter hindurchgegangen und daher abgesiebt sei, musste, wenn zeitweise Verstopfungen auch das nicht unmöglich machten, der Sorge der Betriebsleitung genügen. Nachdem im Jahre 1894 an die städtischen Behörden von dem Reichskanzler die Aufforderung herantrat, Einrichtungen für die Wasserfiltration zu schaffen, welche den Ansprüchen des Reichsgesundheitsamtes genügten, ist daher ihr Beschluss erklärlich, auf die künstliche Filtration ganz zu verzichten und statt deren Ausbau lieber durch umfassende Vorarbeiten untersuchen zu lassen, ob es nicht möglich sei, durch eine Erschliessung von Grundwasser das für die Stadt nöthige Brauch- und Trinkwasser zu erhalten. Mit der Ausführung dieser Vorstudien und eventuell daran anschliessend mit der Ausarbeitung eines Projectes für eine Grundwasserversorgung wurde damals der Civilingenieur K u l i m a n n , jetzt in N ü r n b e r g , von der Stadt beauftragt. Nach sehr umfangreichen Untersuchungen, die hier zu verfolgen zu weit führen würde, hat das von K u l l m a n n aufgestellte Project die Annahme der städtischen Behörden gefunden, und es ist ihm auch die Leitung der Ausführung desselben übertragen. Das Grundwasser wird aus den Alluvionen am linken Ufer des M a i n thaies in ca. 120 m Entfernung davon erschlossen und hat 19 deutsche Härtegrade. Es sind dafür in Abständen von 15 m von einander 40 Stück Rohrbrunnen von 150 mm Durchmesser hergestellt. Die Tiefe
der Brunnen ist verschieden nach der Höhenlage des die das Wasser tragende Schicht bildenden Muschelkalkfelsens, von dem eine durch Versuche ermittelte Entfernung der Brunnensohle wegen des aus den Spalten des Kalkgebirges hervortretenden, zu harten Wassere, das dem Untergrunde zufliesst, für nöthig gehalten wurde. Die 40 Brunnen sind durch eine gemeinschaftliche Heberleitung verbunden, deren grösster Durchmesser 400 mm beträgt, und welche in einem Sammelbrunnen endigt, der 1200 m entfernt von den Rohrbrunnen aus gusseisernen Tübings hergestellt ist. Dessen Sohle ist durch einen schmiedeeisernen Boden völlig abgedichtet. In seiner unmittelbaren Nähe ist das Maschinenhaus für 3 Pumpmaschinen, von denen vorläufig 2 aufgestellt sind, erbaut. Es sind in diesem 2 Gasmotoren für Generatorgas, welche stehende Pumpen mit Plungerkolben antreiben, aufgestellt. Der eine Motor hat 50 PS. und der andere 25 PS. Die Förderhöhe für das Wasser, welches in das Hochreservoir des alten Wasserwerkes unter Benutzung der alten Druckleitung gepumpt wird, beträgt 54,0 m, und durch die Pumpen von 265 mm resp. 205 mm Kolbendurchmesser und 0,5 m resp. 0,4 m Hub können bei 60 Doppelhüben pro Minute mit der einen Maschine 180 cbm und mit der anderen 90 cbm Wasser prö Stunde gehoben werden. Es sind 2 Generatoren aufgestellt, deren jeder einzeln für die grosse Maschine genügt. Die Motoren, Pumpen und Generatoren hat die Deutzer M o t o r e n f a b r i k in D e u t z geliefert Die Brunnen haben F i s c h e r & H e u s s n e r in N ü r n b e r g ausgeführt, und die Rohre hat die Firma P. P i d e t in D a r m s t a d t verlegt. Die Neuanlage hat rund M. 300000, wovon M. 65000 auf die Maschinen etc. entfallen, gekostet und ist im Herbst 1898 in Betrieb gekommen. 52. s. Sennfeld. (E. 1024, W. 169 mit je 6,1 B.) Für das Dorf S e n n f e l d ist im Jahre 1894 nach dem Projecte des T. B. f. W. eine Gravitationswasserleitung ausgeführt, welche M. 5142 gekostet hat, was M. 5,02 pro Einwohner entspricht. Dieselbe wird aus der Quelle des L ö h l e i n s b r u n n e n , die eine Ergiebigkeit von 23 Minutenlitern hat, gespeist. Die Leitung hat 1100 m Länge und 50 mm Durchmesser und versorgt im Orte 2 öffentliche Laufbrunnen. 53. t. Theilheim. (E. 899, W. 152 mit je 5,9 B.) Für das Pfarrdorf T h e i l h e i m ist im Jahre 1885 vom Mechaniker W a l l in W ü r z b u r g eine Wasser Versorgungsanlage ausgeführt, welche M. 10000 im Ganzen oder M. 11,12 pro Einwohner gekostet hat. Das Wasser wird aus den ca. 500 m vom Orte entfernt und 60,0 m höher als dieser liegenden H ö f l e i n s q u e l l e n entnommen und mit natürlichem Gefälle einem 100 m von den Quellen entfernt und 300 m vor dem Orte liegenden Hochreservoire von 28 cbm Inhalt zugeführt. Ausserdem ist das Wasser der W e s t h e i m e r S t e i n q u e l l e und der B i r k e n q u e l l e , die 70,0 bis 75,0 m über dem Orte liegen, in einem 425 m von dem Orte entfernt liegenden zweiten Hochreservoire von 11 cbm Inhaltgesammelt. Die Lieferung dieser Quellen, einschliesslich einer vierten, im Orte selbst gefassten Quelle, beträgt 200 Minutenliter. Die Zuleitungen haben 40 mm und 50 mm Durchmesser. Mit ihnen sind 4 Hydranten und 4 öffentliche Brunnen verbunden. 73 Anschlussleitungen für Private sind in Benutzung. Es ist pro Jahr M. 3 als WasBerzins pro Anechluss zu bezahlen.
Vn. Regierungsbezirk Unterfranken.
171
54.1. Thulba. (E. 820, W. 151 mit je 5,4 B.) Die alte Wasserleitung des Pfarrdorfes T h u l b a hat im Jahre 1892 eine Wiederherstellung erfahren, welche M. 4116 gekostet hat. Durch dieselbe werden jetzt 4 öffentliche Brunnen, 2 im oberen und 2 im unteren Dorfe, versorgt.
f. W. hergestellt, welche, einschliesslich M. 16951 für Anschlussleitungen, M. 66107 im Ganzen oder M. 34,61 pro Einwohner gekostet hat Die Rohrlegungen dafür hat die Firma J o o s s S ö h n e & Comp, in L a n d a u verlegt. Das Wasser dafür ist durch das Fassen der E s c h bach-, der K i r c h b e r g - und d e r B r u n n s t e i g - Q u e l l e mittels Sickerleitungen in 3 Schächten gewonnen. Die 55. r. Tückelhausen. (E. 249, W. 34 mit je 7,3 B.) Ergiebigkeit der Quellen beträgt.zusammen 90 bis 300 Die Versorgung des Pfarrdorfes T ü c k e l h a u s e n Minutenliter. Das Wasser der beiden ersten Quellen ist erfolgte durch 2 Gravitationsleitungen, welche nach dem mit natürlichem Gefälle direct zur Stadt und durch diese Projecte des T. B. I. W. im Jahre 1888 mit einem Kosten- hindurch zu dem 700 m nördlich von der Stadtmitte geaufwände von M. 5820 im Ganzen oder M. 23,37 pro legenen Hochreservoire geführt, während das der dritten Quelle direct in dieses Reservoir eingeleitet ist. Das Kopf einen völligen Umbau erfahren haben. Reservoir ist zweitheilig und hat 100 cbm Inhalt. Sein Mit den Leitungen sind 5 öffentliche Brunnen ver- Wasserspiegel liegt 8,5 m höher als der Rathhausplatz. bunden und 8 Privatgrundstücke sind an dieselben anDie Länge der Gussrohrleitungen von-150 mm bis geschlossen. 60 mm Durchmesser beträgt ca. 4500 m. Es sind 16 Hydranten und 9 öffentliche Brunnen, davon ein Laufbrunnen und 8 Ventilbrunnen, damit verbunden. 173 56. m. Unteraltenbuch. (E. 350, W. 69 mit je 5 B.) Privatanschlüsse, für welche Wassermesser aufgestellt Für das Pfarrdorf U n t e r a l t e n b u c h ist im Jahre sind, sind in Benutzung. Es sind im Ganzen 172 Wasser1898 nach dem Projecte des T. B. f. W. eine Anlage zur messer geliefert und davon 102 Stück von C. A. S p a n n e r , Wasserversorgung, die auch zugleich mit für das Dorf Wien, und 70 Stück von L u x , Ludwigshafen. Der O b e r a l t e n b u c h mit 275 Einwohnern dient, von der Grösse nach sind vorhanden: 22 Messer von 15 mm, Firma B o p p & R e u t her in M a n n h e i m ausgeführt. 146 von 20 mm und je 2 von 25 mm und 30 mm Dieselbe hat M. 17519 im Ganzen oder M. 28 pro Ein- Durchmesser. wohner gekostet. Als Wasserpreis ist die Grundtaxe von M. 5 für bis Das Wasser wird von dem ca. 700 m nordwestlich zu 50 cbm im Jahre und bei Mehrverbrauch 10 Pf. pro cbm von O b e r a l t e n b u c h entspringenden B u c h b r u n n e n zu zahlen. entnommen und durch im Ganzen ca. 2900 m lange 60. s. Waldsachsen. (E. 350, W. 57 mit je 6 B.) Rohrleitungen von 80 mm und 50 mm Durchmesser 12 Laufbrunnen mit eisernen Trögen von 0,4 bis 1,0 cbm Im Sommer 1897 ist nach dem Projecte des T. B. Inhalt in den beiden Orten zugeführt. Die Brunnen sind f. W. für das Pfarrdorf W a l d s a c h s e n eine Wasserfür Feuerlöschzwecke mit Umgangsleitungen und Ver- versorgungsanlage durch den Unternehmer K. H e s s e l schlusskapseln versehen. b a c h in K i t z i n g e n hergestellt, welche M. 5076 im Ganzen oder M. 14,50 pro Einwohner gekostet hat. Die Anlage besteht aus 2 Gravitationsleitungen. 57. t. Unterdürrbach. (E. 746, W. 136 mit je 5,5 B.) Die eine wird aus einer Quelle gespeist, deren Wasser Für das Pfarrdorf U n t e r d ü r r b a c h ist Ende des in einem Reservoire von 5 cbm Inhalt gefasst ist, von Jahres 1892 eine Wasserversorgungsanlage nach dem dem ein Rohr von 40 mm Durchmesser zu einem VentilProjecte des T. B. f. W. hergestellt, welche M. 11999 im brunnen führt. Die andere Leitung wird aus einer im Ganzen oder M. 16,08 pro Kopf gekostet hat. Die Dorfe entspringenden Quelle gespeist. Sie führt mit Rohre dafür hat die Firma K u r z i n W ü r z b u r g verlegt. 60 mm Durchmesser zu einem Laufbrunnen und dann Das Wasser wird nordöstlich vom Orte beim soge- mit 40 mm Durchmesser weiter zu einem aus Beton nannten N e u b r u n n e n durch Quellenfassungen ge- hergestellten Schachte, auf dem eine Handpumpe steht. wonnen und mit natürlichem Gefälle einem Sammel- Die Leitungen haben im Ganzen ca. 500 m Länge. reservoire von 27 cbm Inhalt zugeführt, dessen Wasser61. h. Weichtungen. (E. 409, W. 73 mit je 5,6 B.) spiegel 46,0 m höher als der tiefste Punkt des Dorfes liegt. Südlich vom Dorfe und 8,0 m tiefer als das Für das Pfarrdorf W e i c h t u n g e n ist im Jahre Sammelreservoir ist ein Gegenreservoir von 30 cbm Inhalt 1895 nach dem Projecte des T. B. I. W. mit einem Kosten angelegt, welches mit dem Orte durch eine 1240 m aufwände von M. 10332 im Ganzen oder M. 25,26 pro lange Leitung verbunden ist. Die Quellenergiebigkeit Einwohner eine Wasserversorgungsanlage hergestellt. Die schwankt zwischen 15 und 60 Minutenlitern. Rohrleitungen dafür sind von C. H e s s e l b a c h in Die Leitungen haben im Ganzen 1650 m Länge und K i t z i n g e n verlegt. sind mit 5 Hydranten und 6 öffentlichen Brunnen verDas Wasser wird aus 2 Quellen, die auf den K l i n g bunden. w i e s e n , 700 m nördlich von W e i c h t u n g e n , entspringen und 20 bis 50 Minutenliter Ergiebigkeit haben, entnommen und einem daneben liegenden Hauptsammler 58. b. Unterriedenberg. (E. 258, W. 52 mit je 5 B.) mit natürlichem Gefälle zugeführt. Von hier gelangt es durch eine 1286 m lange Leitung von 70 mm DurchDie Wasserversorgung des Pfarrdorfes U n t e r r i e d e n b e r g erfolgt durch eine mit dem Dorfe O b e r r i e d e n b e r g messer zum Orte und hier an 5 öffentlichen Brunnen gemeinschaftlich hergestellte Anlage. zum Auslaufe. Diese Brunnen können auch als Ueberflurhydranten benutzt werden. 59. d. Volkach. (E. 1913, W. 365 mit je 5 B.) Für die Stadt V o l k a c h ist im Jahre 1895/96 eine Wasserversorgungsanlage nach dem Projecte des T. B.
62. b. Werberg. (E. 300, W. 42 mit je 7 B.) Im Jahre 1894 ist für das Dorf W e r b e r g nach dem Projecte des T. B. f. W. eine Wasserversorgung^-
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VII. Regierungsbezirk Dnterfranken.
anlage hergestellt, welche M. 14641 im Ganzen oder M. 48,80 pro Einwohner gekostet h a t Die Rohrverlegungen dafür hat die Firma B r o c h i e r in N ü r n b e r g ausgeführt. Das Wasser wird dem nördlich von W e r b e r g und 600m davon entfernt liegenden S c h u l z m a n n s b r u n n e n entnommen, dessen Ergiebigkeit zwischen 25 bis 540 Minutenlitern schwankt. Von dem Sammelschachte aus wird das Wasser durch eine Leitung von 50 mm Durchmesser und ca. 800 m Länge mit natürlichem Gefälle in ein Hochreservoir von 40 cbm Inhalt geführt, das 60,0 m hoch über der Thalsohle und 20,0 m unter dem Sammelschachte liegt. Von hier führt eine Leitung von 80 mm Durchmesser und 300 m Länge bis zum Orte, in welchem sie noch um 650 m verlängert ist. Damit sind 7 Hydranten und 7 öffentliche Ventilbrunnen verbunden, vor welchen steinerne Tröge aufgestellt sind. 2 Anwesen haben Zuleitungen erhalten. 63. h. Wollbach. (E. 558, W. 109 mit je 5 B.) Im Dorfe W o l l b a c h ist im Jahre 1885 ein Theil der hölzernen Rohre der bestehenden Wasserleitung durch gusseiserne ersetzt. Die Ausführung hat M. 1159 gekostet und ist vom Bezirkstechniker v. M o r a n d e l l geleitet. 64. b. Zeitlofs. (E. 593, W. 87 mit je 6,8 B.) Der Markt Z e i t l o f s besitzt seit dem Jahre 1882 für seine Wasserversorgung eine Gravitationsleitung, die von dem Civilingenieur G a n g h o f er in A u g s b u r g nach dem Projecte des T. B. f. W. ausgeführt ist und M. 11526 im Ganzen oder M. 19,44 pro Einwohner gekostet hat. Ein Hochreservoir von 60 cbm Inhalt wird aus einer 40,0 m höher liegenden Quellenfassung gespeist und von ersterem führt eine Fallrohrleitung zum Orte. Der Wasserspiegel der S i n n , an welcher der Ort liegt, liegt 50,0 m tiefer als der des Hochreservoirs. Das Vertheilungsnetz bat ca. 800 m Länge, und es sind damit 5 Hydranten und 5 öffentliche Brunnen verbunden. Für 10 Private sind Anschlussleitungen in Benutzung. 65. s. Zell. (E. 281, W. 57 mit je 4,9 B.) Im Jahre 1894 ist für das Pfarrdorf Zell nach dem Projecte des T. B. f. W. eine Gravitationsleitung ausgeführt, welche das Wasser einer 1,2 km südwestlich von Z e l l gelegenen Quelle, die 37,0m hoch über dem Ortsniveau liegt, zuführt. Sie hat 1850 m Länge und 40 mm Durchmesser und speist 2 öffentliche Laufbrunnen, vor denen eiserne Tröge stehen. Für das Abwasser ist ein unterirdischer, gemauerter Behälter von 20 cbm Inhalt hergestellt, der für Feuerlöschzwecke dient. Die Anlage hat M. 8672 im Ganzen oder M. 30,86 pro Einwohner gekostet. Die Rohrleitungen sind von der Firma K e m m e t e r in S c h w e i n f u r t verlegt. 66. r. Zeubelried. (E. 249, W. 51 mit je 4,9 B.) Nach dem Projecte des Stadtbaumeisters S c h n e i d e r in K i t z i n g e n ist im Jahre 1888 durch die Firma H. H e s s e l b a c h in K i t z i n g e n für das Pfarrdorf Z e u b e l r i e d eine Wasserversorgungsanlage ausgeführt,
die im Jahre 1893 erweitert wurde. Dieselbe hat M. 9000 im Ganzen oder M. 36,14 pro Einwohner gekostet. Das Wasser von 3, nahe am Orte gelegenen Quellen ist in 3 Reservoiren von zusammen 20 cbm Inhalt durch natürliches Gefälle gesammelt und fliesst dem Orte mit einem Drucke, der 100,0 m am tiefsten Niveaupunkte beträgt, durch Vertheilungsrohre von 70 mm Durchmesser zu. Es werden dadurch 5 Hydranten und 5 öffentliche Laufbrunnen gespeist, und es sind 22 Privatleitungen angeschlossen.
Vili. Regierungsbezirk Schwaben.
VIII. Regierungsbezirk Schwaben. a) Augsburg 1 (Reinhardhausen 56, Wertingen 73). — b) Dillingen 9 (Lauingen 37). — e) Donauwörth 10 (Wittersheim 75). — d) Füssen 17 (Dorf 11, Faulenbach 14, Heitlern 21, Oesch 51, Pforten 53, Pfortenried 54, Schwangau 59, Steinach 65, Trauchgau 69, Walthofen 72). — e) Gönzburg 19 (Mindelheim 41). — f ) Illereichen 28. — g) Kaufbeuren 32 (Apfeltrang 4, Frankenried 16, Oberbeuren 48, StOttwang 67). — h) Kempten 33. — i) Lindau i. Bodensee 38 (Aeschach 2, Auf der Mauer 5, Giebelbach 18, Heimersreutin 20, Hochbuch 24, Holben 25, Holdereggen 26, Hundweiler 27, Krumbach 35, Langenweg 36, Lindenhof 39, Moos 42, Schneidegg 58, Schwesterberg 60, Spiegier 62, Spitalmtthle 63, StockhardsmQhle 66). — k) Memmingen 40 (Herbisried 22, Moosbach 43, TrunkeUberg 70, Ziepelberg 77). — 1) Mindelheim (Oberkammlach 50, Wörishofen 76). — m) Neuburg a. d. Donau 45. — n) Neu-Ulm 46. — o) Nördlingen 47 (Kleinerdlingen 34, Oettingen 52). — p) Oberdorf 49 (Altdorf 3, Bissenhofen 7, Ebenhofen 12, Ebersbach 13, Fechsen 15, Immenhofen 30, Reichhardsried 55, Ruderatshofen 57, Sulzschneid 68, Unterthingau 71). — q) Sonthofen 61 (Berghofen 6, Burgberg 8, Hindelang 23, Imberg 29, Immenstadt 31, Moosbach 44, Staufen 64, Winkel 74). A n h a n g : Gruppenversorgung Aeschach 78, Füssen 79.
1. a. Regierungshauptstadt Augsburg. (E. 81896, W. 4800 mit je 17 B). a) A l t e W a s s e r v e r s o r g u n g . I . Allgemeines.
In der Stadt A u g s b u r g wurde bereits im Jahre 1412 für einige der öffentlichen Brunnen, die hier zum Theil heute noch in reicher Ausstattung vorhanden sind, eine Speisung mit künstlich gehobenem Wasser eingerichtet, und vom Jahre 1560 ab dehnte sich diese Versorgungsart auch auf die Privathäuser aus. Damals war als Wassergeld für den Bezug von 2 Eimern pro Stunde eine jährliche Zahlung von M. 17 oder eine einmalige Zahlung für ewige Zeiten von M. 340 zu entrichten, was einem Preise von M. 8 resp. M. 160 pro Minutenliter entspricht. Schon im 15. Jahrhunderte sollen in A u g s b u r g zur Leitung des Wassers Rohre aus Gusseisen benutzt worden sein, die aber wegen ihres zu geringen Durchmessers nach wenigen Jahren durch solche aus Föhrenholz ersetzt wurden. Später sind dann auch Rohre aus gebranntem Thon, Messing, Zink und Kupfer verwendet, bis man sich schliesslich auf Rohre von Holz, Blei und Eisen beschränkte. Bereits im Jahre 1766 waren in A u g s b u r g ca. 23 000 lfd. m Wasserleitungsrohre in der Erde verlegt. Schon seit mehr als 300 Jahren, und noch bis gegen das Ende der 70 er Jahre dieses Jahrhunderts dienten in A u g s b u r g 5 Brunnen werke, in denen 6 hydraulische Hebewerke arbeiteten, dazu, 7 verschiedene Wasserreservoiren, die theils in dafür besonders erbauten Thürmen hoch über Terrain aufgestellt waren, mit Wasser zu füllen, um diese Leitungen zu speisen. Aus diesen Reservoiren konnten täglich bis zu 6000 cbm Wasser durch die Rohrleitungen abfliessen. Die Versorgung der Stadt mit Trinkwasser aus diesen Brunnenwerken fand durch das »am r o t h e n Thore« gelegene obere Brunnenwerk in dem nordwestlichen Theile, durch das bei »den s i e b e n K i n d e r n « gelegene untere Brunnenwerk in dem nordöstlichen Theile, durch das obere und das untere » J a k o b e r t h o r b r u n n e n w e r k « , in dem südlichen Theile und durch das am Vogel-
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t h o r e gelegene Brunnenwerk in dem mittleren Theile statt. 2. Das Bruaieawerk aai rothen Thore.
Das B r u n n e n w e r k am r o t h e n T h o r e war das grösste und älteste von allen. Im Jahre 1412 hat nach der Chronik ein Ulmer B ü r g e r , namens L e o p o l d K r a g , mehrere Quellen, welche am Stadtgraben vor dem Schwibbogenthore zu Tage austraten, künstlich gefasst und gehoben und dann zur Speisung von öffentlichen Brunnen in die Stadt geleitet. Im Jahre 1416 erbaute J a c o b F e l b e r den » g r o s s e n T h u r m « als Hochdruckthurm für dieses Werk. Dieser Thurm brannte im Jahre 1463 ab und wurde dann zu einer grösseren Höhe wieder aufgebaut. Im Jahre 1669 ist er endlich auf seine jetzige Höhe von 31,5 m durch einen nochmaligen Aufbau gewachsen. Im Jahre 1472 ist der » k l e i n e T h u r m « erbaut. Dieser ist im Jahre 1595 auf 23,5 m erhöht und hat im Jahre 1670 seinen heute noch vorhandenen Kugelhelm erhalten. Der dritte Thurm, »der S p i t t e l o d e r K a s t e n t h u r m « , ist im Jahre 1599 durch die Erhöhung eines alten Befestigungsthurmes für das Wasserwerk nutzbar gemacht. Im Jahre 1703 brannte dieser Thurm ab und ist dann auf 21,0 m Höhe wieder aufgebaut. Das Pumpwerk selbst hat natürlich im Laufe der Jahre manche Veränderungen erfahren, bis es, im Jahre 1817 vom damaligen Baudirektor v o n H ö s s l i n abermals umgebaut, schliesslich im Jahre 1846 von dem Stadtbaurath K o l l m a n n durch den Einbau des vom Salinenrath v o n R e i c h e n b a c h angekauften Pumpwerkes in den heutigen Zustand versetzt ist. Das Aufschlagwasser für die beiden Wasserräder in diesem Brunnen werke liefert der Brunn e n b a c h , und aus diesem entnahmen früher auch die 8, von den Rädern bewegten Pumpen ihr Förderwasser. Seit dem Jahre 1840 erhalten sie dieses Wasser aus den B an d e 1 s q u e 11 e n. Je 4 der Pumpen sind mit ihren Kolbenstangen durch ein Kunstkreuz verbunden, welches durch Lenkstangen von den Kurbeln je eines der Wasserräder bewegt wird, und je 2 Pumpen haben einen gemeinschaftlichen Ventilkasten mit 4 Ventilen aus Bronze. Dieses Brunnenwerk diente Anfangs nur zur Speisung der 5 alten Zierbrunnen der Stadt, welche heute noch bestehen. Von diesen ist zuerst der H e r k u l e s b r u n n e n im Jahre 1414 aufgestellt und hat im Jahre 1828 seine* heutige Gestalt erhalten. Der M e r k u r b r u n n e n ist im Jahre 1414 aufgestellt und hat seine heutige Gestalt seit dem Jahre 1752. Der A u g u s t u s b r u n n e n ist gleichfalls im Jahre 1414 errichtet und im Jahre 1594 umgebaut. Er besitzt seit dem Jahre 1749 seine heutige Gestalt. Der N e p t u n s b r u n n e n ist im Jahre 1638 erbaut. Er hat in den Jahren 1719 und 1745 seinen Ort gewechselt und seine heutige Gestalt besitzt er erst seit dem Jahre 1841. Der St. G e o r g s b r u n n e n endlich stammt aus dem Jahre 1626 und hat im Jahre 1833 seine heutige Gestalt erhalten. 3. Brunnenwerk bei den »«leben Kindern«.
Das B r u n n e n w e r k bei den »sieben Kindern« ist das zweitgrösste und wurde im Jahre 1502 erbaut. Als Druckthurm dafür ist ein alter Befestigungsthurm benutzt, welcher zuerst im Jahre 1537 und dann nochmals im Jahre 1684 eine Erhöhung erfahren hat. Das Wasserhebewerk bestand ursprünglich aus übereinander aufgestellten Archimedes'schen Wasserschnecken. Nach verschiedenen Umbauten in den Jahren 1761 und 1781 ist im Jahre 1821 die jetzige Anlage, ähnlich der im B r u n n e n w e r k e am r o t h e n
VIII. Regierungsbezirk Schwabeti.
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T h o r e nach dem Plane Von von R e i c h e n b a c h entstanden. Im Jahre 1865 ist ein neues Pumpwerk, welches die A u g s b u r g e r M a s c h i n e n f a b r i k in A u g s b u r g entworfen und ausgeführt hat, als Reserve hinzugekommen. Eine Jonval-Turbine wird dafür durch dasselbe Aufschlagwasser wie das Wasserrad aus einem Stadtgraben gespeist, der die Fortsetzung des B r u n n e n b a c h e s bildet, und treibt mittels einer Uebereetzung durch conische Räder eine dreifach gekröpfte Welle. Von dieser aus erhalten 3 liegende, doppeltwirkende Pumpen mit Scheibenkolben und Klappenventilen von Leder ihren Antrieb. Die Pumpen entnehmen das Waaser aus Quellen am rechtsseitigen Stadtgrabenufer. 4. Brunnenwerk u
VogeHhore.
Das B r u n n e n w e r k am V o g e l t h o r e verdankt seine Entstehung dem im Jahre 1538 für kriegerische Zwecke in dem Stadtgraben ausgeführten Baue eines Stauwehrs, durch welches für das Werk das Aufschlagwasser gewonnen ist. Es diente Anfangs für das städtische Aichamt und hat in den Jahren 1720, 1813 und zuletzt 1843 verschiedene Umbauten erfahren. Das Hochreservoir für dieses Werk ist auf einem alten Festungsthurme aufgestellt. Von der Kurbel des hölzernen Wasserrades werden mittels eines hölzernen Balanciere 2 stehende DiSerenzialpumpen angetrieben, deren jede einen Ventilkolben und einen Plungerkolben hat. Diese entnehmen das Wasser aus einem neben dem Stadtgraben liegenden Brunnen.
5. Die beiden Brannenwerke im obere* nnd u l niterea Jakoberthore.
Das o b e r e J a k o b e r t h o r - B r u n n e n w e r k versorgt seit dem Jahre 1609 die Jakober-Vorstadt, für welche früher eine kleine Pumpenanlage vor dem Oblaterthore in den Bleichwiesen diente. Ursprünglich wurde es von E l i a s H o l l erbaut und bestand aus einem Pumpwerke mit Wasserrad und einem Druckthurme. In den Jahren 1815 und 1840 hat es völlige Umbauten erfahren. Das Aufschlagwasser für das unterschlächtige Kropfrad wird aus dem äusseren Stadtgraben entnommen. Die 3 stehenden, einfach wirkenden Pumpen hängen an einer von der Wasserradachse bewegten, dreifach gekröpften Welle. Früher ist das Wasser aus einem dicht neben dem Stadtgraben liegenden Brunnen entnommen; aber im Jahre 1840 ist dafür ein neuer Brunnen in weiterer Entfernung hergestellt. Das u n t e r e J a k o b e r t h o r - B r u n n e n w e r k ist im Jahre 1609 erbaut. Im Jahre 1825 hat es einen Umbau erfahren, durch den es mit dem o b e r e n J a k o b e r t h o r - B r u n n e n w e r k e völlig gleiche Disposition erhalten hat. 6. Dimensionen uad Leistung der alten Anlagen.
Die Tabelle 71 gibt eine Zusammenstellung von den Hauptdimensionen der in den 5 Brunnenwerken früher vorhanden gewesenen 7 Wasserrädern und 23 Pumpen, sowie von der Leistung derselben und von der Länge der von ihnen gespeisten Vertheilungsleitungen.
Tabelle 71. Brunnen werk
Rothes Thor
Aofschlagwasser cbm pro Secunde m Nutzgefalle Wasserkraft in PS
1,0 3,96 52,8 1 2 oberWasserräder, Zahl und Art . . . l schlachtige Durchmesser des Bades . . . . m 3,8 > Breite des Bades 1,695 TJmdrehzahl pro Minute . . . . «V. / 8 einfachPumpenart und -Zahl \ wirkende Kolbendurchmesser mm 261 m Kolbenhub 0,66 2112 Gelieferte Wassermenge Minutenliter m 34,7 resp. 28,9 Absolute Förderhöhe Druckhohe Aber ¿ 0 des Stadt. Pegels > 22,9 resp. 17,4 5 700 Bohrleitungslftnge von Gusseisen . > > > Blei . . . i 350 » » Holz. . . » 3 000 > im Ganzen . . > 9 050
Die disponible Betriebskraft betrug hiernach im Ganzen ca. 110 PS. bei 3,7 cbm Aufschlagswasser pro Secunde und die gesammte Wasserlieferungsfähigkeit der 23 Pumpen 4143 Minutenliter oder 5965 cbm in 24 Stunden. Die Vertheilungsleitungen hatten eine Länge von im Ganzen 23020 lfd. m, in denen das Wasser unter 6 verschiedenen Druckhöhen stand. Ende der 50 er Jahre dieses Jahrhunderts gelangte dieses Wasser an 68 öffentlichen Zapfstellen zum Ausflusße und wurde in 877 Privathäuser eingeleitet. Aus den von dem Professor Rothe in A u g s b u r g vorgenommenen Untersuchungen des Wassere der ver-
Sieben Kindern
Jakoberthor
Vogelthor
1,0 0,5 2,28 1,00 30,4 6,7 f 1 mittelscbl | 1 u. 1 Jonval- > 1 Kropfrad l Turbine J 2,74 3,96 1,925 2,07 11 resp. 16 12 | 4 einfach- | doppelt2 (wirkende resp. > (3 doppeltwirk. J wirkende 235 261 resp. 292 0,608 resp. 0,62 0,382 162 1371 16,97 34,55 19,52 5,08 5300 150 — 140 1100 3 200 8500 1390
oberes
unteres
0,7 1,14 10,5
0,5 1,42 9,5
1 Kropfrad
1 Kropfrad
5,0 .0,66 19 3 einfachwirkende 220 0,33 318 16,51 3,25
5,0 0,66 9 3 einfachwirkende 202 0,396 180 15,36 1,44
—
—
80 2200 2 280
1800 1800
—
schiedenen Brunnenwerke Bind die folgenden Resultate im Liter Wasser in mg in der Tabelle 72 (Seite 175) zusammengestellt. Dass den wachsenden Bedürfnissen der seit dem Anfange der 60 er Jahre stark zunehmenden Bevölkerung diese Versorgung allein nicht mehr genügen konnte, ist wohl selbstverständlich. Die 3 B r u n n e n w e r k e am V o g e l h o r e und am o b e r e n und u n t e r e n J a c o b e r t h o r e waren damals in ihren maschinellen Einrichtungen auf die Dauer überall nicht mehr verwendbar. Gestattete auch die maschinelle Einrichtung der beiden anderen
Vili. Regierangsbezirk Schwaben. tabelle 72. Brunnenwerk
Gesammtrückstand
Organische Sub stanz
Bothes Thor Bei den »sieben Kindern« Vogelthor Oberes Jacoberthor . . . . Unteres Jacoberthor . . .
289 372 298 295 294
12,9 13,7 12,6 16,1 16,1
Salpetersäure
19,0 34,0 14,0 18,0 18,0
B r u n n e n w e r k e am r o t h e n T h o r e und bei den »sieben K i n d e r n « diese wenigstens für einen Theil der Stadt noch längere Zeit in Betrieb zu erhalten, so war die Qualität des von ihnen gelieferten Wassers doch keine völlig zweifelsfreie. Weder das Wasserquantum, noch die Druckhöhe — letztere wenigstens auf grössere Entfernungen — reichten schon seit längerer Zeit kaum mehr aus, und die Schaffung einer neuen Versorgung musste daher ernstlich in Ueberlegung genommen werden. b) Neue Wasserversorgung. I. Vorstudien.
A u g s b u r g liegt direct oberhalb des Vereinigungspunktes der beiden wasser- und gefällreichen Flüsse Lech und W e r t a c h , deren Wasserkraft die Stadt ja auch in erster Linie ihre grosse, industrielle Bedeutung verdankt. Denn die Pulsadern ihres gewerblichen Schaffens waren von Alters her die zahlreichen, von diesen beiden Flüssen sich abzweigenden Kanäle, welche die Stadt und deren nächste Umgebung nach allen Richtungen durchströmen und an welchen sich hunderte von industriellen und gewerblichen Etablissements mit einer zusammen über 6000 PS. betragenden Betriebskraft angesiedelt haben. Ein neu zu schaffendes Wasserwerk für die Stadt war, weil die Zuleitung von Hochquellen überall ausgeschlossen erschien, jedenfalls auf künstliche Hebung angewiesen, und hiefür konnte unter diesen Verhältnissen als Motor nur eine Wasserkraft in Frage kommen. Als man im Jahre 1877 der Lösung der Wasserfrage näher trat, fasste man Anfangs, als für den Wasserbezug geeignet, die zwischen H a u n s t e t t e n und der Stadt gelegenen I i s u n g q u e l l e n , ferner die M o o s q u e l l e n , die südlich von L e c h h a u s e n am Lech liegen, und endlich die zwischen Göggingen und Augsburg an der Wertach am Fusse des Rosenauberges entspringenden R o s e n a u q u e l l e n ins Auge. Die verschiedenen Untersuchungen dieser Wässer wiesen, wenn sich auch durch örtliche Einflüsse Verschiedenheiten in der Zusammensetzung und in der Temperatur des Wassers zeigten, doch auf eine zweifellose Einheitlichkeit ihres Ursprunges hin. Sie alle entstammen nämlich einem Grund wasserstrome, der sich zwischen dem Lech und der Wertach bewegt und dessen letzte Ausläufe sich bis unter das Stadtgebiet erstrecken. Das zwischen den beiden Flüssen von der Stadt ab sanft aufsteigend sich hinziehende Hochplateau, das L e c h f e l d , bildet eine Fläche, deren Länge 730 km beträgt und deren Breite nach Meilen zu messen ist und auf der atmosphärische Niederschläge in grosser Menge niederfallen. Den Untergrund des L e c h f e l d e s bilden ungeheure Geröllmassen aus dem Trümmerschutte des Hochgebirges, und dessen Hohlräume dienen als ein die Niederschlagsmengen regulirender, riesiger Wasserbehälter, von dem Abflüsse sich in die Betten der beiden Flussläufe und in den Untergrund auf die Stadt zu ergiessen.
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Die Moosquellen führen von den 3, für die Versorgung ins Auge gefassten Quellen nach den Untersuchungen der Chemiker H o r k e l , Hirzel und Rothe das relativ beste Wasser, das aber durch die Nähe des Lech so stark beeinflusst wird, dass die Quellen zeitweise ganz versiegen, so dass man auf sie verzichten musste. Die R o s e n a u e r q u e l l e n liegen im Ueberschwemmungsgebiete der W e r t a c h , und die Qualität ihres Wassers erschien daher weniger geeignet. Dagegen wurden die I l s u n g e r q u e l l e n allseitig als qualitativ gut und daher als die geeignetsten bezeichnet. Diesem Urtheile schloss sich auch der zur Begutachtung berufene Professor Dr. von P e t t e n k o f e r an, und in Folge dessen beauftragte der Stadtmagistrat im Jahre 1873 die Civilingenieure G r u n e r & Thiem, damals in Dresden, mit weiteren praktischen Studien für die fraglichen Erschliessungsgebiete, sowie mit der Aufstellung eines speciellen Projectes für ein neues Wasserwerk, wobei ihnen zugleich die Frage zu entscheiden aufgetragen wurde, ob das neue Werk für die gesammte Versorgung der Stadt oder nur für einen Theil derselben erbaut werden könne, falls einige von den alten Brunnenwerken in Betrieb bleiben würden. In dem im folgenden Jahre von dieser Firma eingereichten Projecte war ein centrales Werk für die ganze Stadt unter völliger Aufgabe der damaligen Brunnenwerke für den regelmässigen Betrieb angenommen. Dasselbe sollte für 60000 Einwohner pro Tag und Kopf 170 Lit., also im Ganzen 10200 cbm bestimmt liefern und die Möglichkeit einer Ausdehnung für 100000 Einwohner, also auf 17 000 cbm pro Tag bieten. Ueber dem höchsten Punkte des Strassenpflasters waren 30,0 m Wasserdruck als erforderlich angenommen. Auf dem Höhenzuge südlich vom protestantischen Gottesacker sollte ein Hochreservoir von 2600 cbm Inhalt erbaut werden. Durch Correction des L o c h b a c h e s , sollte in unmittelbarer Nähe der I l s u n g q u e l l e n eine Wasserkraft von 140 PS. gewonnen werden, und als Reserve war ferner eine entsprechende Dampfkraft vorgesehen. Als Pumpen waren eincylindrige, doppeltwirkende Pumpen, die gesteuerte Ventile erhalten und zwischen den Dampf- und Wassermotoren aufgestellt werden sollten, angenommen. Für die Quellenfaßsung war eine aus durchlochten Rohren hergestellte Filtergallerie vorgeschlagen, mit der 190 Sec.Lit. als Maximum erschlossen werden sollten. Zur Stadt sollte ein Rohr von 600 mm Durchmesser führen, und das Vertheilungsnetz sollte nach dem Verästelungssysteme mit verbundenen Endstrecken angeordnet werden. In ca. 100 m Entfernung von einander waren 290 Hydranten, jeder für 360 Minutenliter und ferner im Ganzen 90 öffentliche Ventilbrunnen vorgesehen. Die Abgabe an Private sollte nach Wassermessem erfolgen. Die Kosten der Ausführung des Projectes waren auf M. 1594300 (Quellenfassung M. 79714, Hochreservoir M. 334286, maschinelle Anlagen M. 239170, Rohrleitungen M. 610950, Werkstätte etc. M. 2066) veranschlagt. Das Resultat der Prüfung dieses Projectes durch das Magistrats-Baubureau ist in einem Berichte vom Februar 1876 niedergelegt und damals der Stadtvertretung zur Kenntnis gebracht worden. In diesem Berichte wurde abweichend von dem Projecte vorgeschlagen, die beiden alten und noch leistungsfähigen Brunnenwerke nicht in Reserve zu stellen, sondern sie nach geringen, maschinellen Aenderungen für eine tägliche Abgabe von 5600 cbm unter einem mittleren Drucke von 22,0 m dauernd in Betrieb zu erhalten. Sie wurden als genügend zur Versorgung einer Niederdruckzone für den östlichen Theil der Stadt, dessen Niveauhöhe nur um 3,4 m
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VIII. Regierangsbezirk Schwaben.
ach wankt und der bereits damals 20000 Einwohner hatte, für eine Bevölkerung von mehr als 33000 Köpfen als völlig genügend bezeichnet. Es wären dann nur noch 11000 cbm pro Tag selbst für die angenommene Gesamratbevölkerung der Stadt von 100000 Köpfen neu zu beschaffen nöthig. Als Wohnsitz dieser 67 000 Köpfe wäre der westliche Theil der Stadt anzunehmen, und es sei für diesen Theil eine neue Hochdruckzone zu bilden. Wolle man das Wasser der I l s u n g q u e l l e n dafür benutzen,so wäre nur dieses Quantum auf 48,0 m Höhe zu fördern, weil über dem höchsten Terrainpunkte dieser Zone 30,0 m Druck als ausreichend erschiene. Dadurch würden aber 3 0 % der im Projecte als neu zu schaffen angenommenen Betriebskraft erspart werden. Die "bedeutenden Schwankungen der Temperatur der I l s u n g q u e l l e n und deren ca. 8,6km betragende Entfernung von der Stadt hat das Baubureau dann ferner zur nochmaligen Prüfung der M o o s q u e l l e n am linksseitigen u n d d e r H a g e n b a c h q u e l l e n am rechtsseitigen L e c h u f er veranlasst. Die Besorgnis vor Entschädigungsansprüchen veranlasste aber, auch diese Quellen ganz aufzugeben und als demnächstige Wasserbezugsstelle für das Grundwasser den S i e b e n t i s c h w a l d ins Auge zu fassen. Die Resultate von 2, hier hergestellten Versuchsbrunnen, sowie die der fortgesetzten Bohrungen und der chemischen Untersuchungen des hier erschlossenen Wassers veranlassten das Baubureau, dasselbe in erster Linie für eine städtische Versorgung zu empfehlen. Statt einer Benutzung der Wasserkraft des L o c h b a c h e s für das neue Werk schlug das Baubureau ferner vor, diese Kraft durch die Regulirung des H a u p t s t a d t b a c h e s zu erlangen, wodurch zugleich auch eine grössere Sicherheit vor Eisbildung erreicht werden würde. Schliesslich wurde noch von ihm empfohlen, trotz der mit dem Aichsysteme für eine Wasserversorgung verbundenen, grossen Vergeudungen, dieses doch für A u g s b u r g dauernd beizubehalten, weil es den Gewohnheiten des Publikums entspräche, weil Wassermesser sehr theuer wären und weil dann auch bei dem neuen Werke billige hydraulische Betriebe würden beibehalten werden können. Diese neuen Vorschläge des Baubureaus wurden dem Oberbergdirector Dr. v o n G ü m b e l zur Begutachtung vorgelegt, der ihnen im Ganzen zustimmte, unter dessen theilweiser Mitwirkung sich jedoch dann ferner noch einige Modificationen für die Wassergewinnungsanlagen etc. entwickelten, welche in das vom Stadtbauamte aufgestellte definitive Project für die Ausführung des neuen Werkes schliesslich noch aufgenommen wurden. Die Ausführung des neuen Brunnenwerkes ist Ende des Jahres 1877 durch die städtische Vertretung beschlossen, und es wurde gleichzeitig dem Stadtbauamte unter der Oberleitung des Oberingenieurs E n d r e s , dem der Ingenieur Mai c h t e dabei assistirte, die Ausführung des Baues übertragen. Das neue Werk ist dann ain 1. September 1879 in Betrieb gesetzt. Für den Bau desselben war ein Credit von M. 1800000 bewilligt. Die Leistung des neuen Werkes war vorläufig auf 576 cbm pro Stunde bemessen und es war in Aussicht genommen, die beiden alten Brunnenwerke mit 144 cbm pro Stunde für eine Niederdruckzone bis auf weiteres gleichzeitig in Betrieb zu belassen. Die dadurch zu erreichende Gesammtleistung der 3 Werke von 720 cbm pro Stunde hätte demnach für die damaligen ca. 600(X) Einwohner einen Wasserverbrauch von bis zu 288 Lit. pro Tag und Kopf gestattet. 2. WassergewiMiung nnd Förderung.
Auf Grund umfassender Untersuchungen ist die Gewinnung des Wassers in ilcn 3 bis 4 km südlich und
oberhalb der Stadt gelegenen städtischen Wald, den S i e b e n t i s c h w a l d , verlegt. Das dortige Untergrundwasser ist auch bei den ferneren Untersuchungen sowohl qualitativ als quantitativ als ein vollständig entsprechendes Trinkwasser zweifellos festgestellt Die orographische Beschaffenheit des betreffenden Gebietes schließet unter Berücksichtigung der Einwirkung des unterhalb desselben errichteten, später erwähnten L e c h w e h r e s eine jede Gefahr aus, dass das Grundwasserbassin sich einmal entleeren oder senken könnte und es ist festgestellt, dass nach der beobachteten Höhenlage des Grundwasserspiegels gegenüber demjenigen des L e c h , sowie auf Grund der während verschiedener Jahre angestellten Temperaturbeobachtungen ein Einfluss des L e e n wassers auf das benutzte Grundwasser völlig ausgeschlossen ist Anfangs wurden für die Wassergewinnung3 gemauerte Brunnen von 4,0 m Durchmesser und 6,5 m Wassertiefe in ca. 100 m Entfernung von einander hergestellt Diese Bind durch gelochte Cementrohre von 800 mm Durchmesser, welche 3,5 m tief unter dem Grundwasserspiegel liegen, mit einander verbunden. Aus dem mittleren derselben, dem Centraibrunnen, führt in 2,5 m Tiefe unter dem Grundwasserspiegel ein ca. 1000 m langes Rohr von 600 mm Durchmesser bis zu den beiden, im Maschinenhause angelegten Saugeschächten für die Pumpen. Dieses Zuleitungsrohr ist bis auf eine kurze Strecke vor dem Maschinenhause horizontal gelegt und hat an jedem seiner beiden Enden 2,0 m lange, nach unten gerichtete Kniee, mit denen es in den Centraibrunnen resp. in die beiden Saugeechächte eintaucht Die Höhendifferenz zwischen dem Centraibrunnen und den Saugeschächten beträgt 2,5 m. Die Leitung selbst ist unter Wasser durch Taucher in mit eisernen Spundwänden ausgebauten Gräben verlegt und aus Flanschenrohren zusammengesetzt. Im Jahre 1895 ist zur Vergrösserung der Wassermenge westlich vom Maschinenhause eine zweite Wassergewinnungsanlage im S i e b e n t i s c h w a l d e in der Form von 2 abgesenkten Brunnen hergestellt, welche 4,0 m Durchmesser und 7,0 m Wassertiefe, sowie durchlässige Seitenwände haben, die aus Hohlsteinen bestehen. An diese Brunnen ist die Saugeleitung eines der vorhandenen Zwillingspumpenpaare direct angeschlossen. Die Kosten dieser neuen Gewinnungsanlage waren auf M. 48000 veranschlagt. Die Maschinenanlage für das Wasserwerk liegt nur wenige Kilometer von der Stadt und ca. 900 m von der ersten Wasserschliessungsanlage entfernt. Hinter dem L e c h a b l a s s e ist hier in den Fluss ein Stauwehr eingebaut und es gehen vor diesem Wehre 2 Hauptkanäle ab, die den verschiedenen Werkkanälen resp. den daran liegenden Etablissements in der Stadt das nöthige Betriebswasser abgeben und sich ca. 2000 m unterhalb des Wehres zu einem gemeinschaftlichen Kanale vereinigen. An dem westlichen dieser beiden Kanäle liegt das Wasserwerk, und es steht ihm ein nutzbares Gefälle von 1,85 m und pro Secunde 12 cbm Aufschlagwasser zur Verfügung, was einer Leistung von 300 PS. entspricht. Weil nun alljährlich die sämmtlichen Werkkanäle zweimal zur Reinigung völlig trocken gelegt werden müssen, und weil während dieser Zeit das Wasserwerk kein Aufschlagwasser haben würde, so ist unterhalb des Maschinenhauses ein mit Doppelschleusen absperrbarer Querkanal angelegt, der in das Flussbett des L e c h direct einmündet und das Ableiten des Wassers von der Pumpstation in den L e c h unterhalb des Stauwehres gestattet. Dieser Querkanal durchschneidet die Sohle des Hauptkanales in einer Tiefe von 1,5 m unter dessen Sohle. Damit ist zugleich ein Kiesfang verbunden, der das
Vili. Regierungsbezirk Schwaben.
event. durch das Schleusen eingeschwemmte Kiesgerölle aufnimmt und in den Fluss abführt. Die in diesen Querkanal eingebaute Schleuse gestattet auch, das sich zeitweise bildende Treib- und Grundeis abzuleiten. Dieser mit der Disposition verbundene Vortheil hat für das Wasserwerk von der Aufstellung einer Dampfmaschine als Reservemotor Anfangs Abstand nehmen lassen. Aber schon bald nach der Betriebseröffnung stellte sich im Winter das Bedürfniss nach Dampf zur Heizung etc. ein, und es wurde dafür damals schon eine Locomobile provisorisch aufgestellt, der dann später eine stationäre Maschiuenanlage gefolgt ist. Einige 100 m unterhalb der Einlassschleuse am L e c h wehre liegt das von 2 mächtigen Thürmen flankirte Maschinenhaus, das auf einem Pfahlroste fundirt ist und einen lichten Raum von 37,0 m mal 17,5 m im Grundrisse bei 7,0 m Höhe bildet, dessen Unterbau aus 4 Kammern für die Turbinen und aus einer fünften Kammer für die beiden Saugeschächte besteht. Von den 4 Turbinen sind Anfangs 3 aufgestellt. Die Aufstellung der vierten Turbine wurde im Jahre 1894 beschlossen, und es sind damals dafür M. 52000 bewilligt. Die Turbinen sind Jonval-Turbinen mit Ueberwasserzapfen und mit Ringschützen. Sie haben 2,8 m äusseren Durchmesser und 27 Leitrad- und 30 Laufradschaufeln und machen normal 31 Umdrehungen pro Minute. Sie liegen neben einander in der einen Hälfte des Maschinenraumes im Gebäude entlang. Von jeder Turbine werden 2 liegende, doppeltwirkende Plungerpuinpen (System Girard) angetrieben, die in der anderen Hälfte des Maschinenraumes rechts und links von jeder Turbinenmitte so aufgestellt sind, dass alle 8 Pumpen der 4 Turbinen mit ihren Achsen parallel zu einander liegen. Die ganze Anlage war mit 3 Turbinen für 720 cbm Wasserförderung pro Stunde auf 60,0 m Höhe oder für 860 cbm Wasserförderung pro Stunde auf 50,0 m Höhe bestimmt. Für jede Turbine entspricht das einer Leistung von effectiv 70 PS. Es setzt das bei der vorhandenen Wasserkraft einen Gesammtwirkungsgrad der ganzen Anlage von 54 % und für die Turbinen allein einen Wirkungsgrad von 71 % der theoretischen Wasserkraft voraus. Die Plunger der Pumpen haben 285 mm Durchmesser und 1,05 m Hub. Sie machen normal 20 Doppelhübe pro Minute, und es liefert jede einzelne Pumpe pro Stunde 144 cbm Wasser. Die Ventile sind dreietagige Ringventile. Die Saugeventile liegen auf der Seite, und die Druckventile liegen in der Cylinderebene, so dass jedes Ventil nach dem Abheben des oberen Deckels seines Ventilkastens frei zugänglich ist. Die einzelnen Ventilringe arbeiten unabhängig von einander (System Thometzck), und es haben die Ringe der Saugventile 12 mm und die der Druckventile 10 mm Hub. In einer die Mitte der Turbinenachsen verbindenden Ebene liegt der Länge nach durch das Gebäude die Mitte einer horizontalen Transmissionswelle von 205 mm Durchmesser, welche aus 2 Längen besteht, die durch eine Ausrückkuppelung eventuell verbunden werden können. Die Verbindung dieser Welle, welche 56 Umdrehungen pro Minute macht, erfolgt mit den Turbinen durch conische Räder, von denen die auf der Welle sitzenden kleineren Räder mittels Schrauben horizontal ausrückbar sind. Für jedes Pumpenpaar befindet sich auf der horizontalen Welle ein kleines Stirnrad, das in ein grosses Rad auf einer Zwischenwelle eingreift, auf deren beiden Enden um 90° gegen einander versetzte Kurbeln aufgekeilt sind, von denen aus mittels Lenkstangen 2 Pumpen angetrieben werden. Die beiden Saugebassins liegen neben einander und haben 3,5 m Durchmesser und 4,0 m Tiefe. Das ZuGrtthn, Wasserversorgung. Bd. II.
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leitungsrohr für das Wasser der Gewinnungsanlage gabelt sich über den Bassins in 2 Schenkel von je 450 mm Durchmesser, deren je einer in je ein Saugebassin mit einem Krümmer eintaucht. Aus jedem Saugebassin gehen 2 Saugerohre ab und zwar eins für ein jedes Pumpenpaar. Diese haben 300 mm Durchmesser und für jede Pumpe ist unter jedem Ventilkasten in jedes Saugerohr ein Saugwindkessel eingeschaltet. Die beiden Druckrohre eines Pumpenpaares vereinigen sich in einem gemeinschaftlichen, stehenden Druckwindkessel von 1,0 m Durchmesser und 4,3 m Höhe, also von 3VS cbm Inhalt. Von dem Boden eines jeden derselben tritt ein Druckrohr von 250 mm Durchmesser für jedes Pumpenpaar aus. Das diese Rohre verbindende, gemeinschaftliche Druckrohr wächst auf 550 mm Durchmesser am letzten der kleinen Windkessel an. Der Fussboden des Maschinenhauses liegt 10,0 m tiefer als der höchste Punkt des Strassenpflasters in der Stadt, über welchem ein Ueberdruck im Rohrnetze von 30,0 m vorhanden sein soll, und es beträgt dafür die Arbeitshöhe der Pumpen ca. 55,0 m. Weil die Kosten für ein Hochreservoir bei den dortigen Terrainschwierigkeiten sich sehr hoch gestellt haben würden, so hat man auf die Herstellung eines solchen um so mehr verzichtet, weil ja die Wasserabgabe nach Aichhähnen, wie sie auch früher bestanden hat, beibehalten ist und dafür die stündlichen Consumschwankungen ja nur sehr geringe sind. Die geringen Förderkosten für das Wasser in A u g s b u r g und dessen reichlich zur Verfügung stehende Menge gestatte das vorläufig hier ja ohne Bedenken thun zu können, zumal bei wachsendem Consume das spätere Einschalten eines Hochreservoirs und die Einführung von Wassermessern die Pumpstation jederzeit bedeutend leistungsfähiger machen lässt. Um jedoch eine vollkommenere Druckregulirung in den Rohrleitungen zu erhalten, sind ausser den einzelnen Windkesseln für jedes der 4 Pumpenpaare an das gemeinschaftliche Druckrohr noch 4 fernere, grosse Hauptwindkessel seitlich gekuppelt. Diese haben 1,75 m Durchmesser und 10,0 m Höhe und fassen zusammen 90 cbm. Sie haben 16 mm Wandstärke und sind mit doppelter Längsnietung ausgeführt. Die Rundnäthe haben Laschennietung, und die Decken und die Böden der Windkessel sind aus einem Stücke gepresst. Sie sind vor der Aufstellung einem Probedrucke von 12 Atm. unterzogen. Die später als Reserve beschaffte Dampfmaschine ist eine liegende Eincylindermaschine mit Ventilsteuerung (System Sulzer) und hat 150 PS. Dieselbe kann durch Seilscheiben direct mit der Zwischentransmission gekuppelt werden und in beliebiger Combination mit den verschiedenen Turbinen znsammen arbeiten. Für die Dampfbereitung sind 2 Cornwallkessel von je 83 qm Heizfläche mit einem concessionirten Dampfdrucke von 5 Atm. vorhanden. Die ganze maschinelle Anlage ist von der A u g s b u r g e r M a s c h i n e n f a b r i k in A u g s b u r g construirt und ausgeführt. Die Projecte dafür wurden vorher von dem Professor L u d w i g in M ü n c h e n und dem Director T h o m e t z e k in B o n n übergeprüft. o) Wasservertheilung. Das Rathhaus der Stadt liegt ca. 4000 m von der Pumpstation entfernt und bis zu diesem ist eine Druckleitung von 550 mm resp. 500 mm Durchmesser geführt. Hier theilt sich das Hauptrohr in 3 Arme von 300 mm, 250 mm und 200 mm Durchmesser, welche das Vereorgungsgebiet radial durchschneiden, wobei sie sich allmählich bis auf 100 mm Durchmesser reduciren. Durch Querleitungen sind diese Radialleitungen unter einander zu einem Circulationssysteme geschlossen. 12
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war dessen Länge auf 71728 lfd. m angewachsen und setzte sich aus folgenden, einzelnen Durchmessern und Längen zusammen: Durchmesser mm 550 500 300 250 200 175 150 Länge . . . m 3075 1090 613 2395 1045 930 6354 mm 125 100 75 m 5072 44303 1617.
Das Hanptrohr kreuzt auf seinem Wege bis zur Stadt den Eisenbahnkörper und femer 6 grosse Werkkanäle, letztere in der Form von Dükem, die aus Flanschenrohren zusammengesetzt und in Cementbeton gebettet sind. Die Verlegung der sämmtlichen Rohre, welche durch die vielfachen Kreuzungen mit den Werkkanälen in der Stadt sehr viele Schwierigkeiten bot, sowie die Lieferang der sämmtlichen Rohre, Hydranten, Schieber etc. hatte die Stadt dem Ingenieur H. G r u n e r übertragen, der die gusseisernen Rohre dafür grösstentheils von R u d . B ö c k i n g & C o m p , in H a l b e r g e r h ü t t e bezogen hat. Das Rohrnetz hatte bei der Inbetriebsetzung des Werkes 54000 lfd. m Länge. Bis Ende des Jahres 1895
Die jeweilige Länge der gesammten Rohre von 550 bis 75 mm Durchmesser am Ende jedes der 8 Jahre von 1888 bis 1995, die Zahl der jeweiligen öffentlichen Schieber, Hydranten, öffentlichen Springbrunnen, Laufbrunnen, Pissoire und Aborte, sowie die der privaten Hydranten und hydraulischen Aufzüge gibt die Tabelle 73 an.
Tabelle 73. Jahr
1888
1889
1890
1891
1892
1893
1894
1895
Bohrlänge m Schieber Oeffentliche Hydranten . . Springbrunnen Laufbrunnen Pissoire Aborte Privathydranten Hydraulische Aufzüge . .
58800 279 636 9 6 9 1 204 2
60900 286 653 9 6 10 1 229 2
63 500 297 674 9 6 10 1 236 2
65 600 304 694 9 6 11 1 250 2
68000 314 716 9 6 12 2 257 4
70000 321 737 9 6 13 2 276 4
70 800 325 748 9 6 13 2 297 4
71728 328 768 9 6 11 2 276 4
Die Hydranten stehen in ca. 90 m Entfernung von einander, und es liefert jeder derselben bis zu 0,9 cbm Waaser pro Minute. Es sind Unterflurhydranten mit Selbstentwässerung. Die Wasserabgabe erfolgt constant und unter einem einheitlichen Drucke, der im Mittel 42,0 m beträgt. Die Zuleitungen sind, ebenso wie die Hausleitungen, aus galvanisirten, schmiedeeisernen Rohren von 13 mm bis 50 mm Durchmesser hergestellt. Wassermesser waren bis Ende 1898 im Ganzen 393 Stück bezogen, von denen 371 von C. A. S p a n n e r , Wien, 13 von H. M e i n e c k e , Breslau, und 9 von S i e m e n s & H a l s k e , Berlin, geliefert sind. Nach der Grösse vertheilen sich diese, wie folgt: Durchmesser mm 13 15 20 25 30 40 50 65 75 80 Stückzahl . . . 18 1 212 99 6 3 49 2 1 2. Von Aichhähnen waren bis Ende 1894 3726 Stück eingebaut. Im Jahre 1894 hat der mittlere Tagesconsum in dem Maximal- resp. Minimalmonate, in der Maximalresp. Minimalwoche und in der Maximal- resp. Minimalstunde betragen: Tabelle 74. Minimum Maximum im im Ganzen in % Ganzen in "/o cbm cbm Monatstag im Durchschnitte Wochentag Stunde
20 869 21 817 910
106,6 111,5 3,7
18101 17 572 730
92,5 89,8 4,1
Die Tabelle 75 (Seite 179) gibt für die Jahre 1888 bis 1895 die gesammte Waeserabgabe in jedem Jahre und am Durchschnitts-, Maximal- und Minimaltage, sowie pro Kopf und Tag, ferner in jedem Jahre die Abgabemenge für öffentliche Zwecke, für den Selbstverbrauch
des Werkes, für Private im Ganzen, sowie mit Messern und ohne Messer, die Zahl der Anschlüsse und deren Consum im Ganzen und getrennt, ob mit Messern oder ohne Messer, sowie endlich verschiedene Verhältnisszahlen an. Die technische Verwaltung der Wasserversorgungsanlagen untersteht dem Magistrats-Baubureau und die finanzielle Verwaltung der Stadtkämmerei. Die Betriebsleitung liegt unter der Oberaufsicht des Stadtbauraths S t e i n h ä u s e r in den Händen des Ingenieurs M a i s c h e . Die Wasserabgabe für häusliche Zwecke findet nach Aicbung statt und es ist pro Minutenliter im Jahre M. 16 und bei zeitweiser Benutzung pro Monat M. 2.50 zu zahlen. Die Mindestabgabe pro Anschluss beträgt 3 Minutenliter und die Höchstabgabe 15 Minutenliter. Bei der Abgabe nach Wassermessern ist pro cbm 14 Pf. zu zahlen. Eine ständige Controle der Wasserqualität findet nicht statt und es ist eine solche unter den dortigen Verhältnissen auch nicht erforderlich. Die Temperatur deB Wassers schwankt im Jahre von 7° bis 12° C. Nach einer Untersuchung vom Jahre 1880 und einer anderen vom Jahre 1895 sind ermittelt im Liter Wasser mg: 1880 1895 AbdampfrückBtand 256,0 270,8 Glühverlust — 32,0 Organische Substanz 14,0 7,2 Chlor 3,5 3,0 3,3 1,03 Salpetersäure Kalk 99,5 84,0 Magnesia 32,0 27,1 Freie Kohlensäure 75,6 131,7 Gesammte Kohlensäure . . . — 155,4 Salpetrige Säure, Ammoniak. . Null Null Härte, deutsche Grade . . . . — 14 Durchschnittlich im ccm gezählt ? 5—6 Keime.
2. i. Aeschach. (E. 501, W. 68 mit je 7,3 B.) Die Wasserversorgung des Pfarrdorfes A e s c h a c h erfolgt durch die gleichnamige Gruppenversorgung.
Vni. Regierungsbezirk Schwaben.
179
Tabelle 76. Jahr Einwohnerzahl Gesammtabgabe im Jahre cbm Desgl. gegen 100 cbm des Vorjahres » Liter pro Kopf pro Tag im Mittel . desgl. am Maximaltage . . . . Zahl der Anschlüsse cbm pro Anschluss im Jahre . . . cbm Tagesabgabe am mittleren Jahrestage Maximaltage Minimaltage
cbm >
»
Von 100 cbm am mittleren Jahrestage am Maximaltage des Jahres . . . . cbm Minimaltage > > . . . . » Wasser für öffentliche Zwecke .
. .
>
Wasser für Private i davon nach Messern Zahl der Messeranschlüsse . . . . cbm Wasser für Private ohne Messer Zahl der Anschlüsse ohne Messer . • • Von 100 cbm für Private cbm nach Messern > ohne Messer Auf 100 Anschlüsse kommen Messeranschlüsse Anschlüsse ohne Messer . . . . Wasser für das Wasserwerk incl. Spülen, Verlust etc. . . . cbm Von 100 cbm Gesammtabgabe für > öffentliche Zwecke > Private > das Wasserwerk
1888
1889
1890
1891
1892
1893
1894
1895
68 000
70000
75 000
76 500
78000
79500
81000
81900
4 899 488 5 039 229 5 1 % 655 5 630 520 5 799 200 6 046 572 6178 977 7 219 834 — 103,0 104,2 108,6 102,9 102,3 116,8 103,0 234 236 241 242 215 219 231 225 264 258 269 274 242 234 261 255 2 932 3 034 3 453 3 592 3133 3 270 3358 3 569 1669 1660 1750 1 729 1730 2 010 1658 1720 15 918 17 978 13 255
16 564 18116 14 665
16 151 18127 14698
16 762 17 914 15 390
17 565 19901 14 523
18 405 20 757 16594
19 572 21817 17 041
19 780 22423 16078
112,7 83,3
109,5 88,5
112,3 90,9
106,9 91,7
113,2 82,8
112,9 90,1
111,5 87,0
113,4 81,3
900 000
990000
680000
470 000
590 000
650000
940 000
870000
3 988 790 4 032 285 4 498 126 5 142 847 5 187 212 5 373 204 5 214 241 6 326016 181093 214 602 134 399 155 880 165 612 176 369 197 618 208 522 236 179 160 240 201 225 236 241 3 854 391 3 876 405 4 332 514 4966 478 4 989 594 5 164 682 5 033148 6111414 3333 2 772 3 213 2 855 3122 2 932 3 351 3 045 3,4 96,6
3,9 96,1
3,7 96,3
3,4 96,6
3,8 96,2
3,9 96,1
3,5 96,5
3,4 96,6
5,5 94,5
5,9 94,1
6,4 93,6
6,9 93,1
7,0 93,0
6,9 93,1
6,6 93,4
6,7 93,3
10 698
16 944
18 529
17 673
21988
22 368
24 746
23 815
18,4 81,4 0,2
19,7 80,0 0,3
13,1 86,5 0,4
8,3 91,4 0,3
10,2 89,4 0,4
10,8 88,8 0,4
15,2 84,4 0,4
12,2 87,5 0,3
Gesammtabgabe ohne Messer . . . cbm desgl. von 100 cbm Gesammtabgabe >
4 765 089 4 883 349 5 031043 5 454 151 5 601 582 5 837 050 5 997 884 7005 229 98,8 969 968 973 965 968 969 966
Gesammtabgabe nach Messern . . i desgl. von 100 cbm Gesammtabgabe » Zahl der aufgestellten Messer . . . Abgabe pro Messer im Jahre . . . cbm Abgabe pro Anschluss ohne Messer von der Privatabgabe ohne Messer »
134 399 2,7 160 840
155 880 3,1 179 870
165 612 3,2 201 824
176 369 3,1 225 783
197 618 3,4 236 838
208 522 3,5 240 869
181093 3,2 236 766
214 602 1,2 241 889
1390
1358
1479
1630
1595
1608
1510
1824
3. p. Altdorf.
(E. 223, W. 44 mit je 5,1 B.)
4. g. Apfeltrang. (E. 283, W. 56 mit je 5,1 B.)
Für das Pfarrdorf A l t d o r f ist von der Firma L. Th. Meyer & Comp, in M ü n c h e n nach deren Projecte im Jahre 1893 mit einem Kostenaufwands von M. 14 200 im Ganzen oder M. 63,68 pro Einwohner eine Wasserversorgungsanlage ausgeführt.
Für das Pfarrdorf A p f e l t r a n g hat die Firma L.Th. M e y e r & Comp, in M ü n c h e n im Jahre 1890 nach ihrem Projecte eine Wasserversorgungsanlage hergestellt, welche M. 18 300 im Ganzen oder M. 64,66 pro Einwohner gekostet hat.
Das Wasser einiger Quellen von zusammen 250 Miimtenlitern Lieferung ist durch eine 280 m lange Leitung einem Quellensammler und von hier mit natürlichem Gefälle einem 250 m entfernt liegenden Hochreservoire von 40 cbm Inhalt zugeführt, dessen Wasserspiegel 4,0 m höher als das mittlere Ortsniveau liegt. Die Ortsleitungen haben 1260 m Länge und speisen 5 Hydranten und 5 öffentliche Brunnen.
Das Wasser wird aus verschiedenen Quellen erschlossen und in einem Hauptsammler vereinigt. Von hier fliesat es durch eine 108 m lange Leitung einem Hochreservoire von 72 cbm Lihalt zu, das 45,0 m hoch über dem mittleren Ortsniveau liegt. Die Zuleitung und die Ortsleitungen haben zusammen 1590 m Länge, und mit letzterer sind 7 Hydranten verbunden. 12*
180
VIII. Regierungsbezirk Schwaben.
5. i. Auf der Mauer.
9. b. Dillingen.
(E. 6190, W. 725 mit je 8,5 B.)
Die Wasserversorgung der U. Stadt D i l l i n g e n fand früher ausser aus 10 öffentlichen und 250 privaten Brunnen, die stets genügendes, aber schlechtes Wasser gaben, ferner durch eine Zuleitung von Quellwasser mit 6. q. Berghofen. (E. 308, W. 50 mit je 6,0 B.) natürlichem Gefälle statt, welche 3 öffentliche LaufFür den Ort B e r g h o f e n ist im Jahre 1891/92 nach brunnen und 10 öffentliche Pumpenbrunnen speiste. dem Projecte des T. B. f. W. eine WasserversorgungsIm Jahre 1894 hat die Stadtverwaltung dem Inanlage hergestellt, welche M. 19900 im Ganzen oder genieur B o c k in A u f h a u s e n nach dessen Projecte M. 64,61 pro Einwohner gekostet hat. Die Rohrleitungen die Herstellung einer einheitlichen Wasserversorgungsdafür sind von der Firma K l e o f a a s & K n a p p in anlage gleichzeitig mit der eines Elektricitätswerkes, A u g s b u r g ausgeführt. sowie auch noch sonstiger Wasserbauten übertragen, für Das Wasser wird aus 3 verschiedenen Quellen- welche die Anschlagssumme sich im Ganzen auf ca. gebieten gewonnen. Das eine davon besteht aus den eine Million Mark belief. Das von B o c k erbaute WasserQuellen bei U n t e r r i e d und der Quelle in der Schlucht werk ist am 1. Februar 1896 eröffnet. Es dient für die des R i e d b a c h e s und das zweite aus den am K ü h b e r g e Brauch- und Nutzwasserversorgung der Stadt und hat entspringenden Quellen. Die Hauptsammler für diese im Ganzen M. 157000 oder M. 25,40 pro Einwohner beiden Gebiete liegen 32,2 m resp. 11,0 m höher als das gekostet. Hochreservoir, wahrend das dritte Quellengebiet, die Das Wasser wird an dem Ursprünge der früher K ä f e r t h a l q u e l l e , 112,0 m höher als das Hochreser- bereits von der Stadt benutzten Quellen durch 7 Brunnen voir liegt. von 3,0 m bis 6,0 m Durchmesser und 13,0 m Tiefe erDas Reservoir ist am Abhänge des K ü h b e r g es her- schlossen und aus diesen Brunnen durch Heberleitungen estellt und sein Wasserspiegel liegt 58,0 m höher als in einem Schachte zusammengeführt. Durch 2 liegende, er höchste Punkt des Ortes. Es hat 60 cbm Inhalt und doppeltwirkende Pumpen mit Hungern von 185 mm Durchdas Waaser iiiesst ihm mit natürlichem Gefälle zu. Die messer und 0,6 m Hub und mit gesteuerten Ventilen wird Zuleitung zum Orte hat 30 mm Durchmesser. Hier es aus diesem Schachte entnommen und, durch 2 grosse sind 7 Hydranten, 4 Schieber und 4 öffentliche Lauf- Windkessel regulirt und auf 50,0 m Wassersäule gepresst, brunnen aufgestellt. Es werden ferner 43 Privatleitungen direct dem Vertheilungsnetze zugeführt. im Orte und 9 für aussen liegende Anwesen gespeist. Die Pumpen werden durch 2 Gleichstrommotoren mittels Zahnrädern von einer Uebersetzung von 1 : 6 7. p. Biessenhofen. (E. 175, W. 30 mit je 5,8 B.) angetrieben, die von dem städtischen Elektricitätswerke aus, welches mit dem Pumpwerke sich in demselben Für das Kirchdorf B i e s s e n h o f e n ist im Jahre Gebäude befindet und seit dem 15. December 1895 in 1893 eine Wasserversorgung hergestellt, welche M. 5857 Betrieb ist, den Strom erhalten, angetrieben. Das Elekim Ganzen oder M. 33,47 pro Einwohner gekostet hat. tricitätswerk besitzt für seinen Betrieb Dampfmaschinen Es sind dafür 4 östlich vom Orte gelegene Quellen von über 350 PS. und eine Akkumulatorenbatterie für gefasst und deren Wasser ist durch eine Gravitations- rund 1700 Amperestunden-Capacität. leitung einem Hochreservoire zugeführt, von welchem Die Welle des kleineren der Zahnräder für den aus 4 Hydranten und 3 öffentliche Brunnen gespeist Pumpenantrieb ist zweimal gelagert und durch 2 Kupwerden. pelungen mit den Wellen der beiden Elektromotoren verbunden. Die Umdrehzahl dieser Motoren ist derart ver8. q. Burgberg. (E. 756, W. 124, mit je 6,1 B.) änderlich, dass die Pumpen von 10 zu 10 Umdrehungen Die alte W u s t b a c h l e i t u n g , welche mit der alten steigend bis zu 60 Umdrehungen machen können. Der G r ü n t b e r g l e i t u n g zusammen das Pfarrdorf B u r g - Ausgleich der Schwankungen in dem Consume des b e r g früher mit Wasser versorgte, ist im Jahrel892/93 Wassers in der Stadt verlangt wegen des fehlenden Hochnach dem Projecte des T. B. f. W. völlig umgebaut. Diese reservoirs für die Anlage trotz der Windkessel noch eine Arbeiten haben M. 25910 im Ganzen oder M. 34,27 pro entsprechende Regulirung der Pumpengeschwindigkeit. Einwohner gekostet. Die Rohrleitungen dafür hat die Finna Diese ist nun für die Elektromotoren dadurch selbstH o l z m a n n & C o m p , in F r a n k f u r t a. M a i n verlegt. thätig erreicht, dass mit der Aenderung des Druckes im Windkessel auch die Aenderung der Stromstärke für Die Fassung und die Zuleitung des Wassers, welches die Elektromotoren selbstthätig nach bestimmten Stufen mit natürlichem Gefälle zufliesst, sind neu hergestellt. eintritt. Das wird durch die Bewegung des Kolbens Ferner ist ein Hochreservoir von 20 cbm Inhalt erbaut, eines Accumulators, der mit den Windkesseln verbunden dem auch das Wasser der früheren G r ü n t b e r g l e i t u n g und zwischen den Druckgrenzen von 2,5 und 3 Atmozugeführt ist. sphären eingestellt ist, bewirkt, indem mit dem Kolben Die Rohrleitungen haben im Ganzen ca. 2800 m Stellvorrichtungen für die stromgebenden Contacte verLänge von 80 mm und 100 mm Durchmesser. Es sind bunden sind, so dass der Wasserdruck die Stromstärke damit 6 Hydranten und 103 Anschlussleitungen ver- und damit den Pumpengang regulirt. bunden. Die Abgabe des Wassers erfolgt ohne specielle Diese automatische Regulirung hat sich nicht vollControle. kommen bewährt, und man hat nachträglich, um eine Ausser diesen Anlagen ist für den Ort im Jahre Drucksteigerung im Leitungsnetze der Stadt über das 1889/90 nach dem Projecte der Ingenieure W i d m a n n angenommene Maximum hinaus unmöglich zu machen, & T e l o r a c in K e m p t e n mit einem Kostenauf wände in dem Stadtpfarrkirchthurme ferner ein offenes Standvon M. 23300 eine Trinkwasserleitung, welche eine rohr von entsprechender Höhe mitRückleitung aufgestellt. Hochquelle südlich vom Wege zum G r ü n t b e r g e speist, Mit dem Rohrnetze sind 120 Hydranten verbunden sowie eine Feuerlöschleitung mit einem Reservoire von und im Jahre 1897 waren fast 400 Anwesen ange300 cbm Inhalt hergestellt. schlossen. Die Wasserabgabe erfolgt durch Wassermesser,
Die Wasserversorgung des Weilers A u f d e r erfolgt durch die Gruppen Versorgung A e s c h a c h .
Mauer
VHt. ftegierungabenrk Schwaben. deren Ende 1898 im Ganzen 427 Stück geliefert waren und zwar 417 von C. A. S p a n n e r , Wien und je 5 von L u x , Ludwigshafen und von B o p p & R e u t h e r , Mannheim. Nach der Grösse vertheilen sich diese Messer wie folgt: Durchmesser mm 10 13 20 25 30 50 150 200 Stückzahl . . . 60 309 33 10 4 2 1 1. 10. c. Donauwörth. (E. 4083, W. 555 mit je 7,3 B.) Für die U. Stadt D o n a u w ö r t h ist im Jahre 1880 durch den Civilingenieur H. G r u n e r in B a s e l nach seinem Projecte für städtische Rechnung mit einem Kostenaufwande von M. 110000 im Ganzen oder M. 27 pro Kopf der jetzigen Einwohner eine Nutzwasserleitung ausgeführt, welche eine Leistungsfähigkeit von circa 1000 cbm pro Tag hatte. Das Wasser dafür wurde direct dem W ö r n i t z b a c h e kurz oberhalb dessen Einmündung in die D o n a u entnommen und künstlich gehoben. Es sind dafür 2 Turbinen von je 6 PS. aufgestellt, deren jede eine doppeltwirkende Plungerpumpe von 150 mm Durchmesser und 0,55 m Hub betreibt, die bei 18 Doppelhüben pro Minute 45 cbm Wasser pro Stunde auf 35,0 m Höhe fördert. Diese Maschinenanlage hat die A u g s b u r g e r M a s c h i n e n f a b r i k in A u g s b u r g geliefert. Als Reserve für die Wasserkraft wurde ferner eine Locomobile von 8 bis 10 PS. aufgestellt, welche von R. W o l f f in B u c k a u - M a g d e b u r g bezogen ist. Später ist die Wasserentnahme aus der W ö r n i t z aufgegeben, nachdem die Ergiebigkeit eines dafür angelegten Tiefbrunnen sich als ausreichend erwiesen hatte. An die Stelle der alten Locomobile ist später ferner ein Gasmotor von 12 PS. getreten, und das Pumpen werk ist endlich dahin abgeändert, dass es als Maximalleistung nicht mehr wie früher 45 cbm auf 40,0 m Höhe, sondern jetzt nur 30 cbm aber auf 60,0 m Höhe fördert. Diese Anlagen haben einschliesslich einiger Rohrnetzerweiterungen M. 28324 gekostet. Anfangs wurde das Wasser durch eine Druckleitung von 125 mm Durchmesser in ein eisernes Hochreservoir von 40 cbm Inhalt gefördert, welches auf einem künstlichen Unterbaue aufgestellt war. Von diesem ging eine Fallrohrleitung von 200 mm Durchmesser zur Versorgung der Stadt ab, und der Druck in den Vertheilungsleitungen schwankte zwischen 30,0 m und 40,0 m je nach der Ortslage. Das Stadtrohrnetz hatte Anfangs ca. 4000 m Länge von Rohren von 200 mm bis 80 mm Durchmesser und war mit 05 Hydranten, 25 Absperrschiebern und 16 öffentlichen Ventilbrunnen verbunden. Die Privatabgabe erfolgte damals nach Schätzung und nach dem Steftensysteme. Im Jahre 1896/97 ist nach dem Projecte des T. B. f. W. durch die Firma M ü h l h o f e r & P f a h l e r in M ü n c h e n auf dem S c h e l l e n b e r g e ein neues Hochreservoir von 400 cbm Inhalt erbaut und durch eine vom Rathhausplatze abzweigende Leitung von 895 m Länge und von 175 mm Durchmesser mit dem Stadtrohrnetze verbunden. Gleichzeitig hat das Rohnetz auch verschiedene Erweiterungen und Aenderungen erfahren, so dass die damals ausgeführten Gesammtarbeiten M. 30 836 gekostet haben." Später ist endlich auch noch obligatorisch die Abgabe des Wassers nach Wassermessern eingeführt und die durch die Messerbeschaffungen und die dafür nöthige Umgestaltung etc. der Anschlussleitungen entstandenen Kosten haben M. 45 686 betragen. Nach den vorstehend ange- i
181
gebenen Ausgabebeträgen berechnen sich die gesammten Anlagekosten zur Zeit auf M. 214846 oder auf M. 52 pro Einwohner. Die Zahl der bis Ende 1898 gelieferten Wassermesser, die sämmtlich von L u x , Ludwigshafen, bezogen sind, beträgt 567 Stück und diese haben folgende Grössen: Durchmesser mm 15 20 25 50 60 80 Stückzahl . . . 490 54 10 1 1 1. 11. d. Dorf. (E. 250.) Die Wasserversorgung des Dorfes D o r f erfolgt durch die Gruppen Versorgung F ü s s e n .
12. p. Ebenhofen. (E. 371, W. 69 mit je 5,4 B.) Für das Pfarrdorf E b e n h o f e n ist von der Firma L. Th. M e y e r & Comp, in M ü n c h e n nach deren Projecte im Jahre 1895 eine Wasserversorgungsanlage ausgeführt, welche M. 30860 im Ganzen oder M. 83,18 pro Eiawohner gekostet hat. Das Wasser wird aus 80,0 m hoch über dem Orte und 4,5 km davon entfernt gelegenen Quellen entnommen und mit natürlichem Gefälle einem ca. 3500 m entfernten Hochreservoire von 100 cbm Inhalt zugeführt, dessen Wasserspiegel 24,0 m höher als das Ortsniveau liegt. Im Dorfe sind 10 Hydranten aufgestellt. 13. p. Ebersbach. (E. 500, W. 103 mit je 4,9 B.) Für das Pfarrdorf E b e r s b a c h hat die Firma L. Th. M e y e r & Comp, in M ü n c h e n nach ihrem Projecte im Jahre 1892 ein Wasserwerk angelegt, welches M. 55000 im Ganzen oder M. 110,00 pro Einwohner gekostet hat Die Förderung des Wassers erfolgt durch eine gekuppelte Zwillingspumpe, welche direct an eine Strahlturbine mit horizontaler Achse (System Stawitz) gekuppelt ist Die Turbine erhält gleichzeitig an Aufschlagwasser 9 Sec.-Lit. mit 8,3 m und 21 Sec.-Lit. mit 17,3 m Gefälle durch eine ca. 1100 m lange Betriebsleitung. Das Wasser wird durch die Pumpe mittels einer Druckleitung von ca. 3000 m Länge in ein Hochreservoir von 147 cbm Inhalt auf 114,0 m Höhe gefördert. Die Vertheilungsleitungen haben 1425 m Länge, und es sind damit 10 Hydranten verbunden. 14. d. Faulenbach. (E. 230, W. 32 mit je 7,2 B.) Die Wasserversorgung des Dorfes F a u l e n b a c h erfolgt aus der Wasserleitung der Stadt F ü s s e n . Von dem dortigen Reservoire B a u mg a r t e n ist eine Rohrleitung von 100 mm Durchmesser für diesen Zweck abgezweigt. Diese Leitung hat 731 m Länge und ist mit 3 Schiebern und 6 Hydranten verbunden. Der am höchsten liegende Hydrant liegt 17,9 m und der am tiefsten liegende liegt 28,2 m unter dem normalen Wasserspiegel des Reservoirs. Es sind in F a u l e n b a c h 32 Anscnlussleitungen mit Wassermessern in Benutzung. Das Wassergeld ist das gleiche wie in F ü s s e n . 15. p. Fechsen. (E. 179, W. 28 mit je 6,4 B.) Für das Dorf F e c h s e n ist nach dem Projecte des Amtstechnikers Lorz in O b e r n d o r f im Jahre 1894 eine Wasserversorgungsanlage hergestellt, welche Mark 8471 im Ganzen oder M. 47,32 pro Einwohner gekostet hat. Das Wasser wird aus 3 Quellen, welche 800 m östlich vom Dorfe entfernt liegen, entnommen und mit
182
Vln. Regierungsbezirk Schwaben.
natürlichem Gefalle einem Hochreservoire zugeführt, von welchem aus durch Zuleitungen 5 Hydranten gespeist werden. 19. g. Frankenried. (E. 307, W. 69 mit je 45 B.) Für die Wasserversorgung des Pfarrdorfes F r a n k e n r i e d ist von der Firma L. T. M e y e r & Comp, in M ü n c h e n im Jahre 1895/96 nach deren Projecte eine Anlage hergestellt, welche M. 32000 im Ganzen oder M. 104,23 pro Einwohner gekostet hat. In einer Pumpstation ist eine Strahlturbine mit horizontaler Achse (System Stawitz) aufgestellt, für welche 10 Sec.-Lit. Aufschlagswasser von 9,7 m Gefälle durch eine 470 m lange Leitung zugeführt werden. Von der Turbine werden 2 direct gekuppelte Zwillings-Plungerpumpen angetrieben, welche das Wasser einer Quelle durch eine ca. 2700 m lange Druckleitung in ein Hochreservoir fördern, das 100 cbm Inhalt hat und in der Nähe des Ortes erbaut ist. Vertheilungsleitungen von 1070 m Länge speisen hier 4 öffentliche Brünften und 8 Hydranten. 17. d. FUssen. (E. 3186, W. 352 mit je 9 B.) Für die Stadt F ü s s e n ist in den Jahren 1896 bis 1898 nach dem Projecte des T. B. f. W. eine Wasserversorgungsanlage hergestellt, durch welche auch das Dorf F a u l e n b a c h mit 230 Einwohnern mit versorgt wird. Die Anlage hat einschliesslich der Anschlussleitungen und Wassermesser, wofür M. 39 330 verausgabt sind, im Ganzen M. 159527 oder M. 50 pro Kopf ge kostet. Die gesammten Anlagen sind von der Firma M ü h l e n h o f e r & P f a h l e r in M ü n c h e n ausgeführt. Für den links des L e c h s gelegenen Theil der Stadt F ü s s e n und für das Dorf F a u l e n b a c h wird das Wasser aus 12 Quellen, die im F a u l e n b a c h t h a l e links des L e c h s und F a u l e n b a c h s und westlich in ca. 2,5 km Entfernung von der Stadt liegen, entnommen. Das Wasser wird in verschiedenen Quellenschächten durch Rohrleitungen von 40 mm bis 150 mm Durchmesser und von im Ganzen 1285 m Länge zusammengeleitet und fliesst aus diesen Schächten in einem Hauptsammler zusammen. Von diesem aus fliesst es mit natürlichem Gefälle durch eine 2375 m lange Rohrleitung von 175 mm Durchmesser zu einem Hochreservoire, das 250 cbm Inhalt hat und unmittelbar vor der Stadt am B a u m g a r t e n liegt. Dessen Wasserspiegel liegt 3,3 m tiefer als der des Sammlers, sowie 9,4 m höher als der höchste und 31,5 m höher als der niedrigste Hydrant in der Stadt und 28,6 m höher als die Fahrbahn der Lechbrücke. Für den rechts des L e c h s gelegenen Stadttheil dient das Wasser von 2 Quellen, welche an der südlichen Grenze der sog. Z i e g e l w i e s e südlich von der Stadt in ca. 1,5 km Entfernung von dieser liegen. Diese Quellen sind durch eine durchlochte Cementrohrleitung von 150 mm Durchmesser mit einander verbunden und ihr Wasser fliesst in einem Sammelschachte zusammen. Von diesem ist es dem 104 m östlich davon entfernt liegenden Z i e g e l w i e s e n - R e s e r v o i r zugeleitet, dessen Wasserspiegel 1,5 m tiefer als der Sammler und 14,7 m resp. 21,1 m höher als der höchste resp. der niedrigste Hydrant in dem Versorgungsgebiete rechts des L e c h s liegt Für den links des L e c h s gelegenen Stadttheil hat das Vertheilungsnetz 4987 m Länge von Rohren von 200 mm bis 100 mm Durchmesser, und es sind damit
43 Schieber und 59 Hydranten verbunden. Das Vertheilungsnetz rechts des L e c h s , welches auch den niedrig liegenden Theil der Stadt zwischen dem linken Ufer und der Spitalgasse mit versorgt, hat 2063 m Länge von Rohren von 125 mm und 100 mm Durchmesser, mit denen 10 Schieber und 15 Hydranten verbunden sind. Hier sind auch 3 Ventilbrunnen aufgestellt. Die Gesammtlänge aller Leitungen einschliesslich derer für F a u l e n b a c h und der Entleerungsleitungen betlägt ca. 12000 m, und es sind damit 57 Schieber und 80 Hydranten verbunden. In der Stadt sind für fast alle Häuser Anschlussleitungen in Benutzung, welche sämmtlich mit Wassermessern verbunden sind, die, ebenso wie die für F a u 1 e nb a c h , von C. A. S p a n n e r , Wien, bezogen wurden. Bis Ende 1898 waren im Ganzen 407 Messer von folgenden Grössen geliefert: Durchmesser mm 15 20 25 30 50 G5 Stückzahl . . . 368 23 8 5 2 1. Die Minimalzahlung für Wasser beträgt M. 12 im Jahre, wofür bis zu 80 cbm abgegeben werden. Bei Mehrverbrauch sind 8 Pf. pro cbm zu zahlen. Jedes der 9 Anwesen, welche die 3 Ventilbrunnen benutzen, hat im Jahre M. 10 dafür zn zahlen.
18. i. Giebelbach. Die Wasserversorgung des Weilers G i e b e l b a c h erfolgt durch die Gruppen Versorgung A e s c h a c h .
19. e. Günzburg. (E. 4317, W. 723 mit je 6 B.) Ausser aus 4 öffentlichen Brunnen erfolgt die Wasserversorgung der Stadt G ü n z b u r g aus Quellen, welche ca. 2 km von derselben entfernt liegen und deren Wasser ohne Einschaltung eines Reservoirs mit natürlichem Gefälle der Stadt zufliesst. Es sind dafür ca. 5000 in gusseiserne Rohre verlegt, mit denen 18 Laufbrunnen verbunden sind. 120 Häuser haben Anschlussleitungen erhalten. Die Anlage ist im Jahre 1866 hergestellt und hat damals M. 62000 im Ganzen oder M. 14,37 pro Einwohner gekostet. Es liegt zur Zeit der Plan vor, für eine grössere, centrale Anlage Grundwasser zu erschliessen, und dieses Wasser mit Pumpen, die durch einen elektrischen Motor betrieben werden, in ein Hochreservoir zu heben, um es dann von hier aus zu vertheilen. 20. i. Heimesreutin. (E. 134, W. 27 mit je 5 B.) Für das Dorf H e i m e s r e u t i n erfolgt die Wasserversorgung durch eine Anlage, welche auch das Dorf H o c h b u c h mit 88 Einwohnern mit Wasser versieht, und welche im Jahre 1888/89 nach dem Projecte des T. B. f. W. mit einem Kostenaufwande von M. 18381 im Ganzen oder von M. 82,79 pro Einwohner hergestellt ist. Das Wasser wird den im S ä g t o b e l entspringenden Quellen entnommen und mit natürlichem Gefälle den beiden Orten direct zugeführt. Die Länge der Leitungen beträgt 3150 m. Durch dieselben werden in H e i m e s r e u t i n 12 und in H o c h b u c h 9 Laufbrunnen, die ständig fliessen, mit zugeaichten Quantitäten gespeist. 21. d. Heitlern. Die Wasserversorgung deB Weilers H e i t l e r n erfolgt durch die Gruppenversorgung F ü s s e n .
VHL Regierungsbezirk Schwabeil. 22. h. Herbisried. Für das Dorf H e r b i s r i e d ist im Jahre 1893 durch die Firma L. Th. M e y e r & C o m p , in M ü n c h e n nach deren Projecte mit einem Kostenauf wände von M. 22900 eine Wasserversorgungsanlage hergestellt. Im Bog. K o h l l o c h e ist dafür eine Pumpstation erbaut. Diese besteht aus einem oberschlächtigeu Zellenrade von 5,0 m Durchmesser, für welches 13 Sec.-Lit. Aufschlagwasser vorhanden sind, und aus 2 liegenden, direct gekuppelten Plungerpumpen, welche das Wasser auf 52,3 m Höhe in ein 1035 m entferntes Hochreservoir von 67,5 cbm Inhalt fördern. Die Länge der Ortsleitungen beträgt 1024 m, und es sind damit 5 Hydranten verbunden.
183 25. i. Holben.
Die Wasserversorgung des Weilers H o l b e n durch die Gruppenversorgung A e s c h a c h .
erfolgt
26. i. Holdereggen. Die Wasserversorgung des Weilers H o l d e r e g g e n erfolgt durch die Gruppenversorgung A e s c h a c h .
27. i. Hundweiler. Die Wasserversorgung des Weilers H u n d w e i l e r folgt durch die Gruppenversorgung A e s c h a c h .
er-
28. f. I l l e r e i c h e n . (E. 429, W. 105 mit je 4,1 B.) Für den Markt I l l e r e i c h e n ist im Jahre 1890/91 eine Wasserversorgungsanlage nach dem Projecte des 23. q. H i n d e l a n g . (E. 700, W. 135 mit je 5,2 B). T. B. f. W. hergestellt, welche im Ganzen M. 18 747 oder Für die Wasserversorgung des Marktes H i n d e - pro Einwohner M. 43,70 gekostet hat. Die Rohrleitungen l a n g sind im Jahre 1897 nach dem Projecte des T. B. dafür hat die Firma M ü h l h o f e r & P f a h l e r in f. W. 2 getrennte Anlagen, die eine für die obere und M ü n c h e n verlegt. Die Maschinenanlage ist von der die andere für die untere Gemeinde hergestellt. Ein- A u g s b u r g e r M a s c h i n e n f a b r i k in A u g s b u r g schliesslich M. 14374 für Anschlussleitungen, haben die geliefert. Kosten dafür M. 54 206 im Ganzen oder M. 77,44 pro 2 liegende, einfach wirkende Plungerpumpen fördern ca. einen cbm Wasser pro Stunde auf 72,0 m Höhe Einwohner betragen. Für die obere Gemeinde wird das Wasser aus 5 und werden durch eine Girard-Turbine mit horizontaler Hochquellen an einem Seitenhange des H i r s c h b e r g e s j Achse angetrieben, für welche 2,75 bis 3 Sec.-Lit. Aufdurch eine ausgedehnte Fassung gesammelt. Die Ergiebig- I schlagwasser von 17,0 m Gefälle vorhanden ist, das keit dieser Quellen hat während des Baues zwischen 111 durch eine Rohrleitung von 175 mm Durchmesser und 1000 Minutenlitern betragen. Eine ca. 1500 m lange Zu- zufliesst. Die Druckleitung zum Orte hat ca. 1500 m Länge leitung führt das Wasser zu einem Hochreservoire, dessen Wasserspiegel 29,0 m tiefer als die untere Quelle liegt, und 60 mm Durchmesser. Im Orte sind 5 öffentwährend die übrigen 4 Quellen sich um 19,0 m, 81,0 m, liche und 8 private Laufbrunnen aufgestellt. Das Ab230,0 m und 267,0 m Höhe über die unteren erheben. wasser von diesen fliesst in grosse Tiefwasserbehälter für Die Zuleitung hat 25 mm und 30 mm Durchmesser Feuerlösch zwecke über. und es schwankt ihr Leistungsvermögen zwischen 42 I und 270 Minutenlitern. Das Hochreservoir ist zweitheilig 29. q. I m b e r g . (E. 155, W. 29 mit je 5,3 B.) und hat 40 cbm Inhalt. Für das Dorf I m b e r g ist im Jahre 1896 der UmDas Wasser ftfr die untere Gemeinde wird aus 2 bau einer alten Wasserversorgungsanlage nach dem Protiefer am Abhänge des H i r s c h b e r g e s gelegenen Quellen, jecte des T. B. f. W. durch die Firma M ü h l h o f e r & deren Ergiebigkeit während der Bauzeit 130 bis 1115 Mi- P f a h l e r in M ü n c h e n ausgeführt, dessen Kosten zu nutenliter betragen hat, gewonnen. Die Zuleitung von M. 1413 im Ganzen oder M. 9,12 pro Einwohner verandiesen Quellen erfolgt durch Rohre von 70 m resp. 130 m schlagt waren. Länge und von 25 mm resp. 40 mm Durchmesser für eine Die Quelle ist neu gefasst, und ihr Wasser wird Durchüussmenge von 46 resp. 180 Minutenlitern zu einem einem neu hergestellten Sammler zugeführt. Von hier 12,0 m resp. 24,0 m tieferliegenden, zweitheiligen Hoch- aus wird es durch ein Rohr von 100 mm Durchmesser reservoire von 50 cbm Inhalt. Die beiden Reservoire in die alte Leitung übergeführt. Auch sind damals die sind aus Stampfbeton hergestellt und liegen mit ihren Vertheilungsleitungen im Dorfe verbessert. Wasserspiegeln in gleicher Höhe. Die Vertbeilungsleitungen beider Gemeindetheile com30. p. I m m e n h o f e n . (E. 190, W. 36 mit je 5,3 B.) municiren miteinander. Die Länge derselben beträgt ca. Für das Kirchdorf I m m e n h o f e n ist von der 2600 lfd. m von 100 mm und von 80 mm Durchmesser, und es sind damit 13 öffentliche Brunnen, 21 Schieber Firma L. T h . M e y e r & C o m p , in M ü n c h e n nach und 31 Hydranten verbunden, welche unter einem deren Projecte im Jahre 1893 eine WasserversorgungsDrucke von 27,0 m bis 70,0 m stehen. 133 Häuser haben anlage hergestellt, welche M. 14600 im Ganzen oder Anschlussleitungen, in welche Wassermesser eingebaut M. 76,84 pro Einwohner gekostet hat. Das Wasser wird aus 2 Quellen im H i r s c h e n sind, die von C. A. S p a n n e r , Wien, bezogen wurden und von denen 130 Stück 15 mm und 3 Stück 25 mm m a h d gewonnen und mit natürlichem Gefälle einem 1070 m entfernt liegenden Hochreservoire von 100 cbm Durchmesser haben. Inhalt zugeführt. Die Ortsleitungen haben 520 m Länge, Als Wassergeld ist jährlich M. 14 für bis zu 100 cbm und es sind 4 Hydranten damit verbunden.
Entnahme zu zahlen. Bei Mehrbedarf kostet ein cbm durchschnittlich 8 Pf.
24. i. Hochbuch. (E. 88, W. 14 mit je 6 B.) Die Wasserversorgung des Dorfes H o c h b u c h erfolgt gemeinschaftlich mit dem Dorfe H e i m e s r e u t i n .
31. q. I m m e n s t a d t . (E. 3555, W. 353 mit je 10,2 B.) Im Jahre 1891/92 ist die alte Wasserversorgungsanlage der Stadt I m m e n S t a d t nach dem Projecte des T. B. f. W. einem Umbaue unterzogen, wobei die Quellen neu gefasst sind und ein Hochreservoir eingeschaltet
184
V m . Regierungsbezirk Schwaben.
wurde, während die Hauptzuleitung zu u n d von letzterem, eben so wie das Stadtrohrnetz damate unverändert geblieben sind. Die ausgeführten Arbeiten haben im Ganzen M. 48177 gekostet, was M. 13,55 pro Einwohner entspricht u n d die Rohrlegungen hat die Firma K l e o f a a s & K n a p p in A u g s b u r g besorgt. Das Wasser wird aus 2 Quellengebieten, die beide südwestlich von der Stadt liegen, entnommen. Das nordwestlich vom S t e i g b a c h t h a l e gelegene S i g u n d q u e l l e n g e b i e t besteht aus den 3 S i g u n d q u e l l e n , der I f f e n b ü h l q u e l l e , den 2 M o o s q u e l l e n und der oberen H o r n q u e l l e . Das Wasser dieser Quellen ist sämmtlich in einem Hauptsammler vereinigt, der 130 m hoch über dem Hochreservoire liegt. Es ist in Aussicht genommen, f ü r den Fall des Z u r ü c k g e h e n der Ergiebigkeit dieser Quellen auch Wasser aus dem Si g u n d b a c h e, nachdem es vorher durch ein Filter geklärt ist, hinzu zu nehmen. Das andere Quellengebiet »am H o r n « besteht aus 4 einzelnen Quellen, deren Wasser in einem Hauptsammler vereinigt ist, welcher 20,0 m hoch über dem Hochreservoire liegt. Das Hochreservoir besteht aus 2 Kammern von zusammen 250 cbm Inhalt und liegt 50,0 m hoch über dem Stadtniveau. Die Rohrleitungen haben ca. 5000 m Länge von 200 m m bis 35 m m Durchmesser und sind mit 40 Hydranten verbunden Die Wasserabgabe an Private erfolgt nach dem Aichsysteme. Die zur Verfügung stehende Wassermenge ist eine ungemein schwankende. 32. g. K a u f b e u r e n .
(E. 7676, W. 875 mit je 8,5 B.)
F ü r die Wasserversorgung der U. Stadt K a u f b e u r e n diente seit langen Jahren Quellwasser, das durch verschiedene Zuleitungen in die Stadt eingeführt wurde. Im Jahre 1868 wurde von dem dortigen Ingenieur K r e m s e r ein Umbau der Quellenfassungen u n d der Zuleitungen f ü r die 3 alten Leitungen: die O b e r b e u r e r , die G a l g e n h o l z - u n d die J o r d a n l e i t u n g ausgeführt, welche in 100 m bis zu 2500 m Entfernung von der Stadt aus verschiedenen Sammlern von 2 Ibis 4 cbm Inhalt gespeist werden und ca. 600 Minutenliter Wasser mit natürlichem Gefälle liefern. Das Wasser eines vierten Quellgebietes von 240 Minutenlitern Ergiebigkeit benutzt die dortige H e i l - u n d P f l e g e a n s t a l t mit ihren ca. 500 Bewohnern. Es wird dafür durch eine Wasserkraft auf 10,2 m Höhe in ein Hochreservoir von 150 cbm Inhalt gehoben, dessen Wasserspiegel 50,0 m hoch über dem Versorgungsgebiete liegt. I n den J a h r e n 1894 und 1895 ist d a n n nach dem Projecte des T. B. f. W. eine einheitliche Versorgungsanlage f ü r eine tägliche Leistung von 2160 cbm für die Stadt ausgeführt, welche, einschliesslich M. 68167 f ü r Anschlussleitungen und M. 12718 für eine Hydrantenleitung der Actienspinnerei, im Ganzen M. 243240 oder M. 31,69 pro Einwohner gekostet hat. Die GesammtAnlage ist von der Firma H o l z m a n n in F r a n k f u r t a. M a i n als Unternehmer ausgeführt und den Betrieb der Anlage leitet der dortige Stadtbaumeister B u r g e r . Das Wasser wird aus 5 Quellen von einer durchschnittlichen Ergiebigkeit von 2200 cbm im Tage gesammelt. Die entfernteste derselben, der H o l d e r b r u n n e n , liegt 3,5 km von der Mitte der Stadt ab. Das Wasser der 4 anderen Quellen, welche im O b e r b e u r e r Stadtgebiete entspringen, ist in einem Hauptsammler zusammgeleitet, u n d zwar das der einen durch eine 740 m lange Leitung von 75 m m Durchmesser, das von 2 anderen durch eine 515 m lange Leitung von 50 mm,
60 m m und 75 m m Durchmesser, und endlich das der vierten durch eine 1120 m lange Leitung von 75 m m Durchmesser. Von hier fliesst das Wasser mit natürlichem Gefälle einem 150 m davon entfernten Hochreservoire zu, in welches das Wasser der fünften Quelle vom H o l d e r b r u n n e n aus durch eine ca. 2400 m lange Leitung von 125 m m und 100 mm Durchmesser direct überführt wird. Das Reservoir ist zweitheilig und hat 600 cbm Inhalt. Es liegt 20,0 bis 30,0 m unter dem Quellwasserstande und 1750 m von der Stadt entfernt. Es ist aus Stampfbeton hergestellt, in den Boden versenkt und mit Betongewölben geschlossen. Sein Wasserspiegel hegt 31,5 m bis 58,8 m über dem Stadtniveau. Die Gesamtlänge der Gussrohrleitungen beträgt 18125 m. Davon haben: Durchmesser mm 200 150 125 100 80 Rohrlänge . m 202 6169 3342 7907 505. Es sind 152 Unterflurhydranten mit Selbstentwässerung in 60 bis 80 m Entfernung von einander aufgestellt, und 85 Schieber, ein Springbrunnen und 6 öffentliche Ventilbrunnen sind mit dem Stadtrohrnetze verbunden. 590 Anschlussleitungen aus galvanisirten, schmiedeeisernen und aus gusseisernen Rohren von im Ganzen ca. 6000 m Länge sind in Benutzung. Die Wasserabgabe erfolgt nach Messern, deren im Ganzen bis Ende 1898 616 Stück geliefert waren und zwar 589 Stück von C. A. S p a n n e r , Wien, 17 Stück von L u x , Ludwigshafen, und 10 von B o p p & R e u t h e r , Mannheim. Nach der Grösse vertheilen sich die Messer wie folgt: Durchmesser mm 10 13 15 20 25 Stückzahl . . . 4 450 14 118 16
40 9
50 1.
Die gesammte Wasserabgabe hat im Jahre 1895 (resp. 1897) betragen 176 610 cbm (265 052 cbm), wovon f ü r öffentliche Zwecke ohne Messer 44 200 cbm (43 700 cbm) oder 25,0 % (16,5 %) und für private Anschlüsse mit Messern 13 240 cbm (221352 cbm) oder 7 5 , 0 % (83,5%) verwendet sind. Der durchschnittliehe Verbrauch pro Kopf pro Tag hat im Ganzen 64 Lit. (94Lit.) betragen una pro Messer sind im Jahre im Durchschnitt 228 cbm (359 cbm) abgegeben. Für die Wasserabgabe ist die Benatzung stadtischer Messer obligatorisch. Für das nach Wassermessern bezogene Wasser ist je nach Kaliber für einen jährlichen Maximaldurchgang pro Jahr folgender Betrag und ausserdem als jahrliche Miethe zu zahlen: Durchmesser mm 13 20 cbm pro Jahr . 180 240 Wasserzins M . 14,40 19,20 Messermiethe M. 5,00 6,00
25 720 57,60 8,00
30 1080 86,40 10,00.
Für Mehrverbrauch wird pro cbm ferner 8 Pf. berechnet. Auf Grund alter Berechtigungen findet an einige Consumenten vorläufig auch noch die Abgabe nach dem Aichsysteme statt und zwar zum Preise von M. 63 im Jahre für 1,5 Minutenliter. 33. h. K e m p t e n i . B . (E. 17353, W. 1380 mit je 12,6 B.) Die Wasserversorgung der U. Stadt K e m p t e n erfolgte von Alters her durch mehrere Gravitationsleitungen, welche das Wasser aus 2,5 bis 4,0 km Entfernung der Stadt aus verschiedenen Quellen im I l l e r t h a l e und bei W i e l i n g s und zwar Anfangs durch hölzerne Rohre zuführten. I m Jahre 1876/77 sind nach dem Projecte der Ingenieure W i d m a n n und T e l a r a c diese Quellenfassungen neu hergestellt und erweitert und deren Zuleitungen vergrössert, sowie sämmtlich durch eiserne
V m . Regierungsbezirk Schwaben. Rohre ersetzt. Diese Arbeiten sind durch die F i r m a J o o s s S ö h n e & C o m p , in L a n d a u ausgeführt und es ist dadurch das disponible Wasserquantum für die Stadt auf 1800 Minutenliter erhöht. Die Baukosten dafür haben M. 3 5 0 0 0 0 im Ganzen oder ca. M. 2 0 pro Einwohner betragen. Der Betrieb der Anlagen ist dem Stadtbauamtsaasessor L . H e i s s i n g unterstellt. Von dem Ursprünge der verschiedenen Quellen bis zu deren verschiedenen Vertheilungsnetzen sind ca. 1 0 0 0 0 m lfd. Rohre von 3 0 0 m m bis 100 m m Durchmesser verlegt und die Vertheilungsnetze selbst haben zusammen eine Länge von ca. 19 0 0 0 m aus Rohren von 225 m m bis 75 m m Durchmesser. Zur Zeit sind 8 Leitungen für die Trinkwasserversorgung in Benutzung, nämlich die K o t t e r n e r - , die N e u d o r f e r - , die W i r l i n g e r , die F e i l b e r g e r - , die S c h m i e d n e r - , die B a c h t e l - , die R o s e n t h a l - und die S c h w e i g h a u s e r - Leitung und für die Nutzwasserversorgung dienen ferner 3 Leitungen, nämlich die F e i l b e r g e r Hofgartenb a c h - , die B r a u h a u s - und die L e i t u n g , so daes also im Ganzen 11 verschiedene Leitungen existiren, für welche sich nach der verschiedenen Höhenlage ihres Ursprunges die Versorgung der Stadt in eine grössere Zahl entsprechenderZonen theilt. Nachdem schon zu verschiedenen Zeilen Projecte für eine Verbesserung der Versorgung vorgelegen haben und wieder aufgegeben sind, war im J a h r e 1896 das T. B. I. W. mit der Ausarbeitung eines Detailpro jectes beschäftigt, nach welchem die bereits benutzten W i r l i n g e r q u e l l e n unter Zuziehung weiterer Quellen zur Schaffung einer einheitlichen Hochdruckanlage vorerst nur für die hochgelegenen Theile der Stadt benutzt werden sollten. V o n einer Ausführung des Projectes ist bis zur Zeit nichts bekannt geworden. Mit den Stadtleitungen waren E n d e 1895 62 Schieber, 3 0 öffentliche Laufbrunnen, 2 öffentliche Springbrunnen, 5 öffentliche Pissoire und 150 Hydranten mit Selbstentleerung, die in ca. 8 0 m Entfernung von einander stehen, verbunden. 8 2 0 Anschlussleitungen für Private waren in Benutzung, welche von galvanisch verzinkten, schmiedeeisernen Rohren oder von Bleirohren von 13 m m bis 25 m m Durchmesser und bei grösserem Durchmesser von gusseisernen Rohren hergestellt sind« Die Wasserabgabe findet nach dem Aichsysteme statt. Für einen Steften (1,5 Minutenliter) Trinkwasser aind im Jahre M. 40 und für einen halben Steften M. 20 zu zahlen. Ausserdem sind für die einzelnen Auslaufe, mit Ausnahme deB ersten, wenn er weniger als 3,0 m hoch Ober Strassenhöhe liegt, noch folgende Extrazahlungen zu leisten, nämlich: für jeden ferneren unter 3,0 m Hohe M. 1 > > zwischen 3,0 m und 5,0 m Höhe . . . » 7 » > » 5,0 m und 8,0 m > . . . »10 > je 3,0 m grössere Höhenlage pro Auslauf ferner mehr > 5 Für einen Steften Nutzwasser ist für ein Jahr an Pacht M. 20 und bei einem dauernden Rechte der Benutzung M. 12 zu zahlen. 34. o. K l e i n e r d l i n g e n .
( E . 399, W . 78 mit j e 5 B.)
Für das Pfarrdorf K l e i n e r d l i n g e n sind im Anschlüsse an die durch den Ort geführte Zuleitung für N ö r d l i n g e n 2 Hydranten aufgestellt. 35. i. K r u m b a c h . F ü r das Bezirksamtsgebäude und das Amtsgerichtsgefängniss in K r u m b a c h mit den ca. 23 Bewohnern ist nach dem Projecte des T. B. f. W. im J a h r e 1899 eine
185
Wasserversorgungsanlage ausgeführt, welche M. 8 9 4 0 gekostet hat. Durch eine gusseiserne Leitung von 5 0 m m Durchmesser und 1 0 5 0 m Länge k ö n n e n 2 0 Minutenliter Wasser mit natürlichem Gefälle einem 0 , 5 5 m tiefer als die Quelle im ersten Stockwerke des Gebäudes aufgestellten, eisernen Reservoire von 2 c b m I n h a l t zugeführt werden, aus welchem 6 tiefer liegende Ausläufe gespeist werden, während eine im zweiten Stockwerke aufgestellte W a n d p u m p e das Wasser aus dem Reservoire auch höher nach oben fördert. 36. i. L a n g e n w e g . Die Wasserversorgung des Weilers L a n g e n w e g erfolgt durch die Gruppen Versorgung A e s c h a c h . 37. b. L a u i n g e n .
( E . 3946.)
F ü r die Wasserversorgung der Stadt L a u i n g e n sind ca. 7 0 0 gegrabene B r u n n e n vorhanden, von welchen 14 öffentliche sind. Ausserdem wird das Wasser aus unmittelbar in der Nähe der Stadt natürlich austretenden Quellen, die 24 Sec.-Lit. liefern, seit dem J a h r e 1827 für die Stadt benutzt, indem es durch ein Pumpwerk, das ein Wasserrad von 2,5 P S . betreibt, künstlich gehoben und in ein in der Stadt in 12,0 m H ö h e aufgestelltes eisernes Reservoir von 2 cbm I n h a l t überführt wird. V o n hier k o m m t es an 3 öffentlichen B r u n n e n zur Vertheilung. Mit den Rohrleitungen sind 2 Hydranten verbunden, und 24 Häuser haben Anschlussleitungen erhalten. 38. i. L i n d a u i . B . ( E . 5629, W . 4 9 8 mit j e 11,3 B.) F ü r die U. Stadt L i n d a u und die an sie angeschlossenen W e i l e r bestanden früher 2 Gravitationsleitungen, welche Quellwasser zuführten. Die eine derselben, das » a l t e W a s s e r « , war seit dem J a h r e 1446 und die andere, das » n e u e W a s s e r « , war seit dem J a h r e 1606 in Benutzung. I n den 60er J a h r e n sind die hölzernen R o h r e dieser Leitungen durch solche von Gusseisen ersetzt. I n den J a h r e n 1888 bis 1 8 9 0 sind dann nach dem P r o j e c t e des T. B. f. W. m i t einem Kostenauf wände von M. 2 6 0 1 1 5 , einschliesslich M. 5 5 4 7 4 für Anschlussleitungen, oder von M. 48,79 pro E i n w o h n e r 2 getrennte Wasserversorgungsanlagen, eine für Niederdruck und eine für Hochdruck, hergestellt; die eine derselben dient für das Festland und die andere für die Insel und einige hochliegende Anwesen in R e u t i n . a) Niederdruokleitung. Das Wasser für die Niederdruckleitung wird einem Quellengebiete in der Gemeindeflur R e u t i n durch 30 m lange Sickerleitungen aus geschlitzten Cement rohren, die 2 0 0 m m Durchmesser h a b e n , erschlossen, welches 2 7 0 Minutenliter Wasser liefert, und in einem Sammelschachte von 2 cbm Inhalt gesammelt. Diesem Schachte wird durch eine 8 0 0 m lange Leitung auch das Ueberwasser von dem Hochreservoire der Hochdruckleitung zugeführt. Aus demselben wird das Wasser durch ca. 3 0 0 0 m lange Rohrleitungen mit natürlichem Gefälle im Versorgungsgebiete vertheilt. E s sind zur Zeit 31 Anwesen angeschlossen, welche im Ganzen nach dem Aichsysteme 145 Minutenliter Waaser erhalten. Diese Abnehmer wohnen in den 9 Weilern: A s c h b r ü c k e a m S e e , Hundweiler, Köchlin, Langenweg, Marienheim, Rainhaus, R o t h e n m o o s , S c h e i b e und Tannenhof.
186
Vili. Begierungsbezirk Schwaben.
b) Hochdruckleitung. Das Wasser für die Hochdruckleitung wird aus einem Quellengebiete bei M o z a c h gewonnen. Zu dessen Erschliessung sind ca. 400 m lange Sickerkanäle von eiförmigem Querschnitte von 0,6 m mal 0,9 m, die nach dem Monier-Systeme hergestellt sind, verlegt und durch 160 lfd. m Cementrohre von 300 mm Durchmesser mit verschiedenen Sammel- und Klärschächten verbunden. Das Wasser fiiesst von einer Sammelkammer mit natürlichem Gefälle einem Hochreservoire zu, welches 260 cbm Inhalt hat und dessen Wasserspiegel 32,0 m hoch über dem Stadtniveau liegt. Die Zuleitung von hier bis zum Strassenrohrnetze hat 2570 m und letzteres hat ca. 5600 m Länge. Mit ihm sind 63 Hydranten, 5 Sprengventile, 53 Schieber, 5 Entleerungsschützen, 12 öffentliche Brunnen und 2 öffentliche Pissoire verbunden. 375 Anschlussleitungen sind in Benutzung, welche das Wasser durch Messer erhalten. Bis Ende 1898 waren 399 Wassermesser geliefert und zwar 384 von C. A. S p a n n e r , Wien, und 15 von L u x , Ludwigshafen. Nach der Grösse vertheilen diese sich wie folgt: Durchmesser mm 13 15 30 25 30 40 50 100 Stückzahl . . . 313 14 64 4 1 1 1 1. Für den Wasserpreia ist eine Grundtaxe je nach der Messergrösse für ein bestimmtes Bezugsquautuin festgestellt und es betrögt der durchschnittliche Wasserpreis 8 Pf. pro cbm.
39. i. Lindeuhof. Die Wasserversorgung des Weilers I j i n d e n h o f erfolgt durch die Gruppen Versorgung A e s c h a c h .
40. k. Memmingen. (E. 9972, W. 900 mit je 11 B.) Bereits im Jahre 1876 ist für die Wasserversorgung der U. Stadt M e m m i n g e n , für welche bis dahin 34 öffentliche und 360 private Brunnen im Stadtgebiete dienten, nach demProjecte des verstorbenen Oberbauraths Dr. v. E h m a n n in S t u t t g a r t eine einheitliche Anlage hergestellt, welche ca. M. 200000 gekostet hat und für eine Tagesleistung von bis zu 1300 cbm bestimmt war. Das Wasser ist Grundwasser aus den Kiesablagerungen der schwäbisch-bayerischen Hochebene, das vor der Fassung, wahrscheinlich durch Lehm- oder Tufflager unterirdisch gestaut, ca. 1500 m von der Stadt entfernt früher in der Form von Quellen zu Tage trat. Die Ergiebigkeit erwies sich nach der Erschliessung so bedeutend, ie Wasserabgabe erfolgt nur nach Messern, deren 400 Stück von H. M e i n e c k e , Breslau, geliefert sind, also 8660 lfd. m Rohre. Damit werden 45 Hydranten welche folgende Grössen haben: verbunden. 390 Hausanschlüsse waren angemeldet, für welche Wassermesser vorgeschrieben sind, von denen Durchmesser mm: 10 13 20 25 30 40 bei C. A. S p a n n e r , Wien, und bei H. M e i n e c k e , Stückzahl: 177 148 50 14 5 6. Die Minimalzahlung für das Wasser beträgt pro Jahr M. 10, Breslau, je 195 und zwar 160 von 15 mm und 35 von wofür bis zu 60 cbm abgegeben werden. Bei Mehrverbrauch 20 mm Durchmesser bestellt waren.
S
ist zu zahlen: pro cbm Pf. 15 14 13 12 bis zu cbm 400 401 bis 800 801 bis 1600 1601 bis 3200 pro cbm Pf. 11 10 bis zu cbm 3201 bis 6000 über 6000. Die Wassermessermiethe pro Jahr beträgt M. 4 bei 10 mm, M. 6 bei 13 mm und M. 8 bei 20 mm Durchmesser. Nach einer Wasseruntersuchung sind im Liter Wasser gefunden : Abdampfrückstand 242 mg Chlor 5 > Sauerstoff zur Oxydation der organischen Substanz 6 > Ammoniak, Balpetrige und Salpetersäure . . . . Null.
47. o. Nördlingen. (E. 8065, W. 1176 mit je 6,9 B.)
Die Wasserversorgung der U. Stadt N ö r d l i n g e n erfolgte früher fast ausschliesslich aus Grundbrunnen, deren fast 500 Stück, wovon 56 Stück ößentliche Brunnen sind, in Benutzung waren. Ferner wurde ein öffentlicher und 6 private Bierbrauereien aus einer in der Stadt entspringenden Quelle gespeist. In den Jahren 1895/96 ist für die Stadt nach dem Projecte des T. B. f. W. eine centrale Wasserversorgungsanlage erbaut und am 1. April 1896 in Betrieb gesetzt, welche, einschliesslich M. 112746 für Anschlussleitungen, M. 447515 und incl. M. 66000 für Grunderwerb und 46. n. Neu-Ulm. (E. 8684, W. 470 mit je 18,4 B.) Servitute im Ganzen M. 513515 oder M. 63,48 pro EinDie Wasserversorgung der U.Stadt Neu-Ulm er- wohner gekostet hat. Anfangs 1899 standen als Anfolgte früher ausschliesslich aus auf Privatgrundstücken lagekosten M. 531000 zu Buche. Der Unternehmer für liegenden, gegrabenen Brunnen. Oefientliche Brunnen die Gesammtarbeiten war der Civilingenieur K ö 1 w e 1 in waren dort überall nicht vorhanden. Dieses Brunnen- Z w e i b r ü c k e n . Den Betrieb der Anlage leitet jetzt der wasser ist mit wenigen Ausnahmen stets gut und in städtische Ingenieur Max Gaab. ausreichender Menge vorhanden gewesen. Das Wasser wird 6 km südwestlich von der Stadt Trotzdem lag schon seit dem Jahre 1893 das generelle oberhalb der T h a l m ü h l e in der Gemeinde E d e r Project für eine centrale Versorgung der Stadt mit lie im aus einem Quellengebiete von bis zu 1800 MiGrundwasser vor, das durch Dampfkraft oder Wasserkraft nutenlitern Ergiebigkeit durch ca. 7,0 m tief hergestellte gehoben werden sollte und Mitte Juli 1898 ist endlich mit Sickergallerien gewonnen. Diese Quellen liegen 62,5 m dem Baue eines Wasserwerkes nach dem Detailprojecte hoch über dem städtischen Niveau am Bahnhofe. des T. B. f. W. begonnen, welches auf M. 259000 im Das Wasser wird mit natürlichem Gefälle, und auf dem Ganzen oder auf ca. M. 30 pro Einwohner für die herzu- kürzesten Wege mittels einer Leitung von 5481 m Länge stellenden, öffentlichen Anlagen veranschlagt war. bis zur Stadtgrenze geführt. Diese hat 200 mm DurchDas Wasser wird aus 2 Grundwasserbrunnen ent- messer und ist für die Zuführung von 1200 Minutennommen, wofür 2 doppeltwirkende Plunger-Zwillings- litern berechnet. Sie führt dann durch die Stadt, wo pumpen aufgestellt sind, die 115mm Durchmesser und von ihr die anderen Vertheilungsleitungen abzweigen, 0,3 m Hub der Kolben haben und deren jede pro Stunde hindurch, und verlässt diese dann wieder, um auf 903 m 54 cbm Wasser bei 80 Doppelhüben der Pumpen pro Mi- Länge bis zu einem zweitheiligen Hochreservoire von nute in ein Hochreservoir von 350 cbm Inhalt fördert, 600 cbm Inhalt zu führen, das auf der M a r i e n h ö h e und dessen Wasserspiegel 35,5 m hoch über Terrain liegt. in ca. 7900 m directer Entfernung von dem HauptsammeiDas Reservoir ist aus Eisenblech nach dem Systeme schachte liegt. Das Reservoir ist aus Beton hergestellt, Intze construirt und in einem Wasserturme in nächster I überwölbt und in die Erde versenkt. Sein Wasserspiegel Nähe des Maschinenhauses auf dem alten, in einen I liegt 23,7 m tief unter den Quellen und 36,3 m hoch Terrassenbau umgewandelten Kriegsmagazine aufgestellt. über dem Niveau am Bahnhofe. Das Reservoir hat 9,0 m Durchmesser und 7,0 m Höhe. In der Nähe der Quellen führt die Zuleitung durch Zum Betriebe der Pumpen ist neben einem alten Ver- 2 Stollen, deren einer von 313 m Länge durch den waltungsgebäude, in dem auch der Pumpenraum liegt, ein R i e g e l b e r g und deren anderer von 384 m Länge durch Anbau für die Aufstellung von 2 Locomobilen her- den sogenannten » K a m p f « gefühlt ist. Die Stollen sind
VIII. Regierungsbezirk Schwaben.
begehbar und bis auf 70 m Länge, welche im Juragebirge ausgebrochen sind, ausgemauert und in den Sohlen mit Wasserabzugsrinnen versehen. Die Leitungsrohre sind darin auf eiserne Böcke gelagert. Das Vertheilungsnetz ist nach dem Circulationssysteme ausgeführt und steht unter einem einheitlichen Drucke. Einschliesslich der in der Stadt liegenden Hauptleitungen hat das Rohrnetz 22 716 lfd. m Länge und besteht aus folgenden Durchmessern und Längen: Durchmesser mm 200 150 100 80 Stückzahl . . . 7900 3477 10059 1681. Damit sind 108 Schieber, 195 Unterflurhydranten, die in ca. 50 m Entfernung von einander stehen, und 5 öffentliche Ventilbrunnen verbunden. Es sind 1120 Privatanschlussleitungen hergestellt, mit welchen ca. 1800 Zapfhähne, 20 Closets, 2 Pissoirstände, 90 Badeeinrichtungen und 30 Privatspringbrunnen verbunden sind. Zu den Zuleitungen und zu den Hausleitungen werden auschliesslich galvanisirte, schmiedeeiserne Rohre von 19 mm und 37 mm Durchmesser verwendet. Für die Wasserabgabe an Private ist die Aufstellung von Wassermessern obligatorisch. Es sind 1120 Messer von L u x , Ludwigshafen, geliefert; davon haben 1094 Stück 15 mm, 20 Stück 20 mm, 3 Stück 25 mm und 3 Stück 30 mm Durchmesser. Im Jahre 1898 sind im Ganzen 251000 cbm oder durchschnittlich pro Tag 688 cbm und pro Kopf pro Tag 85 Lit. Wasser abgegeben. Davon entfallen 58000 cbm auf öffentliche Zwecke und zwar 30000 cbm auf Strassensprengen, 18000 cbm auf Rohrnetz- und Rinnsteinspülung, 4000 cbm auf Kanalspülung, 3000 cbm für Feuerlöschzwecke, 2000 cbm für Freibrunnen und 1000 cbm für öffentliche Pissoire. Von den für Private verwendeten und nach Messern abgegebenen 193000 cbm sind 73000 cbm für häusliche und 120000 cbm für gewerbliche Zwecke verwendet. Als Wassergeld ist im Allgemeinen pro Jahr M. 15 als Minimum zu zahlen. Für Anwesen, welche eine Jahreshaussteuer von bis zu M. 3,50 zahlen, reducirt sich dieses Minimum auf M. 3; für solche, die bis zu M. 7 Jahreshaussteuer zahlen, auf M. 8 und für solche, die bis M. 10 Jahreshaussteuer zahlen, auf M. 13. Für Gärten ohne Wohnhaus ist mindestens M. 7 pro Jahr zu zahlen. Für die Minimaltaxzahlung können pro Jahr bis zu 60 cbm Wasser entnommen werden, und es ist pro cbm Mehrverbrauch Uber 60 cbm im Jahre zu zahlen, wenn dieser Mehrverbrauch im Jahre beträgt: bis zu cbm 199 Pf. pro cbm 15
1000 5000 12 10
10 000 9
und darüber 8.
Einschliesslich Wassermessermiethe für einen Messer bis 15 mm Durchmesser ist im Jahre als Grundtaxe zu zahlen bei einer Jahreshaussteuer: bis zu M. 3,50 Taxe M. 8
7 13
10 18
darüber 20.
Nach der zuletzt vorgenommenen Analyse enthielt das Wasser im Liter: Abdampfrückstand 286 mg Chlor 4,0 » Kieselsäure 8,0 » Schwefelsäure 4,8 » Halbgebundene Kohlensäure 169,0 > Kalk 114,0 » Magnesia 31,7 > Sauerstoff zur Oxydation der organischen Substanz 0,5 > Natron 1,0 > Kali 0,8 » Deutsche Härtegrade 4,4.
189
48. g. Oberbeuren. (E. 572, W. 125 mit je 4,6 B.) Für das Pfarrdorf O b e r b e u r e n ist im Jahre 1890/91 nach dem Projecte und unter der Leitung des T. B. f. W. eine Wasserversorgungsanlage hergestellt, welche, einschliesslich der Kosten von M. 6273 für Anschlussleitungen, im Ganzen M. 30988 oder M. 54,17 pro Einwohner gekostet hat. Die Rohrleitungen dafür sind von der Firma J o o s s S ö h n e & C o m p , in L a n d a u verlegt. Aus nächster Nähe der Quellenfassung fliesst das Wasser mit natürlichem Gefälle einem Hochreservoire von 20 cbm Inhalt zu, das 60,0 m hoch über dem mittleren Ortsniveau liegt. Die Ergiebigkeit der Quellen beträgt durchschnittlich 480 Minutenliter. Die Rohrleitungen haben im Ganzen ca. 2900 in Länge. Mit denselben sind 11 Hydranten und 5 öffentliche, ständig fliessende Brunnen verbunden. 100 Privatgrundstücke haben Anschlussleitungen. Die Abgabe des Wassers an diese findet nach dem Aichsysteme, mit Ausnahme von 12 Anschlüssen, für welche Wassermesser von 13 mm Durchmesser aufgestellt sind, die C. A. S p a n n e r , Wien, geliefert hat, statt. 49. p. Oberdorf. (E. 1698, W. 243 mit je 7,0 B.) Der Markt O b e r d o r f hat seit November 1887 eine Wasserversorgungsanlage, welche von der Firma L, Th. M e y e r & C o m p , in M ü n c h e n projectirt und ausgeführt ist und M. 78518 im Ganzen oder M. 46,24 pro Einwohner gekostet hat. Die Versorgung des Ortes erfolgt getrennt in einer Niederdruck- und in einer Hochdruckzone. Die erstere speisen die im Orte selbst entspringenden Quellen, deren Wasser in einem Hochreservoire von 48 cbm Inhalt mit natürlichem Gefälle gesammelt wird. Durch eine Leitung von ca. 2700 m Länge, an welche 5 Hydranten angeschlossen sind, findet die Vertheilung des Wassers statt. Für die Hochdruckleitung ist am S c h m e l z b a c h e ein Pumpwerk aufgestellt, welches durch ein rückenschlächtiges Zellenrad mit Coulisseneinlauf und Kropbetrieben wird. Für dieses Rad sind 167 Sec.-Lit. Aufschlagwasser von 2,9 m Gefälle vorhanden. Das Pumpwerk besteht aus 4 liegenden, gekuppelten Plungerpumpen, welche das Wasser durch eine 2150 m lange Druckleitung in ein auf dem Schlossberge erbautes Hochreservoir von 300 cbm Inhalt fördern, dessen Wasserspiegel 29,0 m hoch über dem mittleren Ortsniveau liegt. Die Vertheilungsleitungen haben ca. 2900 m Länge, und es sind damit 20 Hydranten und 6 öffentliche Brunnen verbunden. 50.1. Oberkammlttch. (E. 444, W. 98 mit je 4,5 B.) Für das Pfarrdorf O b e r k a m m l a c h ist mit einem Kostenaufwande von M. 14120 im Ganzen oder M. 31,80 pro Einwohner im Jahre 1892/93 eine Wasserversorgungsanlage hergestellt. Eine Gravitationsleitung erhält das Wasser aus höher gelegenen Quellen und speist damit ein Hochreservoir. Die von letzterem abgehenden Vertheilungsleitungen sind mit 11 Hydranten verbunden. 51. d. Oesch. Die Wasserversorgung des Weilers O e s c h erfolgt durch die Gruppen Versorgung F ü s s e n .
190
Vin. Regierungsbezirk Schwaben.
52.o. Oettingen. (E. 3110, W.496 mit je 6,3 B.) Für die Stadt O e t t i n g e n ist nach dem Projecte des T. B. f. W. im Jahre 1890/91 eine Wasserversorgungsanlage hergestellt, welche im Ganzen M. 54541 oder pro Einwohner M. 17,48 gekostet liat. Die Rohrleitungen dafür sind von der Firma K l e o f a a s & K n a p p in A u g s b u r g verlegt. Das Waeser wird aus 2 Quellgebieten, welche nördlich von der Stadt und ca. 1500 m davon entfernt liegen, gewonnen und mit natürlichem Gefälle einem Hochreservoire von 100 cbm Inhalt zugeführt. Die Vertheilungsleitungen haben ca. 3300 m Länge und es sind 18 Hydranten und 10 öffentliche Brunnen damit verbunden. Die Wasserabgabe an Private erfolgt durch Wassermesser. Es sind bis Ende 1898 deren 341 Stück beschafft und zwar 88 Stück von L u x , Ludwigshafen, und 253 Stück von C. A. S p a n n e r , Wien. Diese vertheilen sich nach der Grösse wie folgt: Durchmesser mm 10 15 20 25 30 40 Stückzahl . . . 295 19 20 4 1 2. 53. d. Pfronten. (E. 1433.) Die Wasserversorgung der Gemeinde P f r o n t e n erfolgt durch die Gruppenversorgung F a s s e n .
54. d. Pforten-Ried. (E. 205, W. 39 mit je 5,3 B.) Im Herbst 1896 ist nach dem Projecte des T. B. f. W. durch den Umbau der alten Gravitationsleitung des Dorfes P f r o n t e n - R i e d durch die Firma M ü h l h o f e r & P f a h l e r in M ü n c h e n eine centrale Versorgung für das Dorf geschaffen. Einschliesslich M. 5420 für Anschlussleitungen haben diese Arbeiten M. 23309 im Ganzen oder M. 113,70 pro Einwohner gekostet. Die Quellen am B u r g w e g e bei M e i l i n g e n von 60 bis 100 Minutenlitern Lieferung sind neu gefasst und deren Wasser ist mit natürlichem Gefälle durch eine Leitung von 80 mm Durchmesser einem Hochreservoire von 30 cbm Inhalt zugeführt, dessen Wasserspiegel 1,3 m tiefer als der Sammelschacht und 5,0 m höher als der höchstgelegene Punkt im Orte liegt. Vom Reservoire ist eine Leitung von 100 mm Durchmesser zum Orte geführt. Die Gesammtlänge der Vertheilungsleitungen beträgt ca. 2000 m, und es sind damit 11 Hydranten und 3 öffentliche Brunnen verbunden. 55 Privatleitungen sind angeschlossen und erhalten das Wasser durch Wassermesser, welche von L u x , Ludwigshafen, geliefert sind und von denen 45 von 15 mm, 5 von 20 mm und 3 von 25 mm Durchmesser sind. 55. p. Reichardsried. (E. 289, W. 56 mit je 5,1 B.) Für das Kirchdorf R e i c h a r d s r i e d hat die Firma L. Th. M e y e r & C o m p , in M ü n c h e n nach ihrem Projecte im Jahre 1895 eine Wasserversorgungsanlage ausgeführt, welche M. 14100 im Ganzen oder M. 48,79 pro Einwohner gekostet hat. Das Wasser aus 2 Quellgebieten wird durch eine 470 m lange Gravitationsleitung einem Hochreservoire von 100 cbm Inhalt zugeführt, von welchem aus es durch Leitungen von 1054 m Länge 6 Hydranten und 4 öffentlichen Brunnen im Orte zugeleitet ist. 56. a. Reinhardshausen. (E. 333, W. 77 mit je 4,3 B.) Für das Pfarrdorf R e i n h a r d s h a u s e n ist im Jahre 1896 eine kleine Wasserleitung für öffentliche Brunnen angelegt, welche zu M. 850 veranschlagt war.
57. p. Ruderatshofen. (E. 265, W. 45 mit je 6 B.) Für das Pfarrdorf R u d e r a t s h o f e n ist von der Firma L. T h . M e y e r & C o m p , in M ü n c h e n im Jahre 1888 eine Wasserversorgungsanlage nach deren Projecte ausgeführt, welche M. 31800 im Ganzen oder M. 120 pro Einwohner gekostet hat. Ein unterechlächtiges Kropfrad betreibt direct 2 liegende Plungerpumpen, welche 2,4 bis 5,7 cbm Wasser pro Stunde auf 32,4 m Höhe in ein Hochreservoir fördern, dessen Wasserspiegel 25,0 m hoch über dem Ortsniveau liegt. Die Rohrleitungen haben im Ganzen ca. 3800 m Länge, und es sind damit 9 Hydranten und 3 öffentliche Brunnen verbunden. 45 Privatleitungen werden daraus ohne specielle Controle versorgt. 58. i. Scheidegg. (E. 1473, W. 254 mit je 5,8 B.) Für das Pfarrdorf S c h e i d e g g ist durch die Firma K e l l e r in L e u t k i r c h e n im Jahre 1885 mit einem Kostenaufwande von M. 8500 eine Wasserversorgungsanlage hergestellt. Das Wasser wird aus einer 80,0 m hoch über dem Orte liegenden Quelle von 130 bis 140 Minutenlitern Lieferung mit natürlichem Gefälle durch eine Leitung von 70 mm Durchmesser, mit der 4 Hydranten und 30 öffentlichen Brunnen verbunden sind, dem Orte zugeführt. Ausserdem werden noch 40 Privatbrunnen daraus gespeist. 59. d. Schwangau. (E. 511, W. 102 mit je 5,0 B.) Für das Kirchdorf S c h w a n g a u ist nach dem Projecte des T. B. f. W. im Jahre 1896 eine einheitliche Wasserversorgungsanlage hergestellt, durch welche nach Ausführung eines späteren Ausbaues im Jahre 1897/98 auch das Pfarrdorf W a l t e n h o f e n (E. 85) mit versorgt wird. Die Anlagen sind durch die Firma M ü h l h o f e r & P f a h l e r in M ü n c h e n ausgeführt und haben für S c h w a n g a u allein exclusive der Zuleitungen M. 41882 im Ganzen gekostet, während die Kosten der Gesammtanlage einschliesslich der Anschlussleitungen für W a l t e n h o f e n M. 49189 oder pro Kopf M. 82 betragen haben. Die Wassergewinnung erfolgt aus 3, südöstlich von S c h w a n g a u gefassten Quellen. 2 derselben entspringen an den Hängen des T e g e l b e r g e s am rechten Ufer des R a u c h b a c h e s und haben schon früher zur Versorgung des Ortes gedient. Die dritte Quelle tritt auf dem H o r n b u r g b e r g e im sog. K ä l b e r w ö h r l zu Tage. Diese Quellen liegen über dem mittleren Niveau in S c h w a n g a u auf den Höhen von 68,0 m, von 150,0 m und von 293,0 m, und ihr WasBer ist in einem Hauptsammler, der 66,5 m hoch über S c h w a n g a u liegt, durch gusseiserne Rohre von 40 mm und 50 mm Durchmesser und durch Mannesmann'sche Stahlrohre von 31 mm und 38 mm Durchmesser von im Ganzen 2087 m Länge zusammengeleitet. Hinter dem Versorgungsgebiete ist auf dem E b e r g e , 2544 m von dem Hauptsammler entfernt und 42,5 m tiefer als dieser gelegen, ein Hochreservoir erbaut, welches 100 cbm Inhalt hat. Die Zuleitung zum Reservoire zieht sich auf dem zwischen der Ortsstraese nach H o h e n s c h w a n g a u und der Viehtriebgasse gelegenen Fusswege quer über das Wiesenthal mit 60 mm Durchmesser bis vor den Ort hin. Von hier bis zum Reservoire hat die Leitung 125 mm Durchmesser, und es schliesst sich an dieses Rohr das Ortsrohmetz für S c h w a n g a u von zusammen 1827 lfd. m Länge aus Rohren von 125 mm und 100 mm Durchmesser an. Mit demselben sind 5 öffentliche Laufbrunnen, 11 Schieber und 22 Hydranten verbunden, deren
Vili. Regierungsbezirk Schwaben.
höchster 13,3 m und deren niedrigster 25,5 m unter dem Wasserepiegel des Hochreservoirs liegt. 86 Häuser haben Anschlussleitungen erhalten. Beim Beginne des Baues wurde der Betrag von M. 7000 als Gemeindeumlage in S c h w a n g a u eingehoben und der weitere Zins mit Schuldentilgung soll durch den Wasserzins von W a l t e n h o f e n , sowie aus dem Vermögen der Ortskasse gedeckt werden. Falls das nicht ausreicht, soll der Rest in gleichen Haustheilen erhoben werden. Die gesammten Rohrleitungen für beide Orte haben einschliesslich der Entleerungsleitungen etc. 7307 m Länge. Damit sind verbunden: 106 Anschlussleitungen, 27 Hydranten, 12 Schieber, 5 ständig laufende öffentliche und ein desgleichen privater Brunnen. Die Privatabgabe erfolgt ohne Messer und ohne Controle. 60. i. Schwesterberg. Die Wasserversorgung des Weilers S c h w e s t e r b e r g erfolgt durch die Gruppenversorgung A e s c h a c h .
61. q. Sonthofen. (E. 3318, W. 348 mit je 9,6 B.) Im Jahre 1890/91 ist für den Markt S o n t h o f e n nach dem Projecte des T. B. f. W. eine Erneuerung der alten Wasserversorgungsanlage mit einem Kostenaufwande von M. 30308 im Ganzen oder M. 9,13 pro Einwohner ausgeführt. Die Rohrleitungen dafür hat die Firma J o o s s S ö h n e & Comp, in L a n d a u verlegt. Die früher Denutzten Quellen bei B i n s w a n g e n sind neu gefasst und Btatt der alten Zuleitung von ca. 2000 m Länge und 105 mm Durchmesser ist eine neue Leitung von 200 mm Durchmesser verlegt. Durch Wiederbenutzung der beseitigten alten Rohre ist das Stadtrohrnetz bis zur K o g e l m ü h l e und bis zur G a l g e n m ü h l e (dem Königlichen Hüttenwerke) verlängert. Die Wasserabgabe findet nach dem Aichsysteme statt. 62.1. Spiegier. Die Wasserversorgung des Weilers S p i e g i e r durch die Gruppen Versorgung A e s c h a c h .
erfolgt
63. i. Spitalmiihle. Die Wasserversorgung des Weilers S p i t a l m i i h l e folgt durch die Gruppen Versorgung A e s c h a c h .
er-
64. q. Staufen. (E. 759, VV. 119 mit je 6,4 B.) Im Jahre 1896 wurde nach dem Projecte des T. B. f. W. für den Markt S t a u f e n ein Umbau der Waeserversorgungsanlage durch die Finna M ü h l h o f er & P f a h l e r in M ü n c h e n ausgeführt, der M. 15247 im Ganzen oder M. 20 pro Einwohner gekostet hat. Das Wasser von 5 Quellen, welche ca. 650 m vom Markte entfernt liegen, ist durch Sickergallerien neu gefasst und einem Hochreservoire von 15 cbm Inhalt zugeführt, das aus Stampfbeton hergestellt ist. Die Fallrohrleitung hat 125 mm Durchmesser und 640 m Länge. Die Ortsleitungen haben 100 mm bis 50 mm Durchmesser und 760 m Länge. Es sind damit 9 öffentliche Laufbrunnen, 5 Schieber, 6 selbstthätige Entlüftungen und 4 Hydranten verbunden, welche unter 2,5 m bis 5,0 m Druck stehen. 65. d. Steinach. (E. 509.) Die Wasserversorgung des Dorfes S t e i n a c h durch die Gruppenvereorgung F ü s s e n .
erfolgt
191 66. i. Stockhardsbfihl.
Die Wasserversorgung des Weilers S t o c k h a r d s b ü h l erfolgt durch die Gruppenversorgung A e s c h a c h .
67. g. Stöttwang. (E. 291, W. 54 mit je 5,4 B.) Für das Pfarrdorf S t ö t t w a n g ist nach dem Projecte des Distriktstechnikers Loritz in K a u f b e u r e n im Jahre 1893 mit einem Kostenaufwande von M. 15000 im Ganzen oder M. 51,55 pro Einwohner eine Wasserversorgungsanlage hergestellt. Das Wasser der H a l t e n w a n g q u e l l e n , welche eine Ergiebigkeit von 55 Minutenlitern haben, wird mit natürlichem Gefälle einem 950 m davon entfernt und in der Nähe des Orts liegenden Hochreservoire von 75 cbm Inhalt zugeführt. Durch das Vertheilungsnetz im Orte, das aus Rohren von 100 mm, 90 mm und 80 mm Durchmesser besteht, werden 8 Hydranten gespeist, und 53 Grundstücke haben Anschlussleitungen erhalten. 68. p. Sulzschneid. (E. 318, W. 60 mit je 5,3 B.) Für das Pfarrdorf Sulzschneid ist von der Firma L. Th. Meyer & Comp, in M ü n c h e n im Jahre 1890 nach deren Projecte ein Wasserwerk ausgeführt, das M. 42100 im Ganzen oder M. 132,39 pro Einwohner gekostet hat. Bei den Quellen im K i r c h t h a l ist eine Pumpstation zur künstlichen Hebung des Wassers derselben erbaut. Ein oberschlächtiges Zellenrad von 4,5 m Durchmesser mit 10 Sec.-Lit. Aufschlagwasser betreibt direct 2 liegende Zwillings-Plungerpumpen. Diese fördern das Wasser auf 33,8 m Höhe in ein 3897 m davon entfernt liegendes Hochreservoir von 83 cbm Inhalt. Von diesem führen Vertheilungsleitungen von 1159 m Länge, mit welchen 7 Hydranten verbunden sind, das Wasser in den Ort. 69. d. Trauchgau. (E. 500, W. 100 mit je 5 B.) Für das Pfarrdorf T r a u c h g a u ist im Jahre 1898 nach dem Projecte des T. B. f. W. durch die Firma Pf ister & S c h m i d t in M ü n c h e n eine Wasserversorgungsanlage hergestellt, welche M. 28992 im Ganzen oder M. 56 pro Einwohner gekostet hat. Das Wasser wird östlich von T r a u c h g a u aus 2 Hochquellen am Abhänge des W o l f s k o p f e s von 270 und von 800 Minutenlitem Ergiebigkeit entnommen und in einen 19,0 m resp. 7,0 ni tiefer als die Quellen liegenden Sammler zusammengeführt. Von hier fliesst es durch eine Leitung von 70 mm Durchmesser einem Hochreservoire auf dem K ä l b e r w e i d e k o p f e zu, das 78,5 m tiefer als der Sammler liegt. Die Leitung .zum Reservoire ist zur Druckminderung durch einen eingeschalteten Schacht unterbrochen; sie ist für einen Durchfluss von 462 Minutenlitern berechnet. Das Reservoir ist zweitheilig und hat 60 cbm Inhalt. Das Vertheilungsnetz besteht aus Rohren von 125 mm bis 80 mm Durchmesser und hat ca. 2500 m Länge. Es sind damit 9 öffentliche Laufbrunnen und 20 Hydranten verbunden, welche unter einem Drucke von 23,0 m bis 40,0 m stehen. Fast sümmtliche Anwesen haben Anschlussleitungen. Wasseimesser sind nicht gestellt. Für jede Anschlussleitung ist ein jährlicher Wasserzins von M. 3 zu zahlen.
70. k. Trunkelsberg. (E. 342, W. 114 mit je 3,0 B.) Für das Dorf T r u n k e l s b e r g ist im Jahre 1893/94 nach dem Projecte des T. B. f. W. eine Wasserversorgungs-
V m . Regierungsbezirk Schwaben.
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anlage ausgeführt, welche M. 19 654 im Ganzen oder M. 57,47 pro Einwohner gekostet hat. Die Rohrleitungen dafür hat die Firma J O O S B S ö h n e & C o m p , in L a n d a u verlegt. Das Waaser wird einer nördlich vom Orte und ca. 3700 m davon entfernt gelegenen Quelle im F ö r s t e r ' s e h e n W a l d e , dem K a l t e n b r u n n e n , welche 50 bis 60Minutenliter liefert, entnommen und mit natürlichem Gefälle, das zwischen der Quelle und dem Ortsniveau 27,0 m beträgt, durch eine 60 mm weite Leitung dem Orte zugeführt. Hier gelangt es an 7 öffentlichen Brunnen, vor deren jedem ein Monier-Trog von einem cbm Inhalt aufgestellt ist, zum Ausflusse und wird ferner auch 7 Privatgrundstücken zugeleitet. 71. p. Unterthingau. (E. 657, W. 108 mit je 6,1 B.) F ü r den Marktort U n t e r t h i n g a u hat im Jahre 1891 die Firma L. T h . M e y e r & C o m p , in M ü n c h e n nach ihrem Projecte eine Wasserversorgung ausgeführt, welche M. 20 350 im Ganzen oder M. 31 pro Einwohner gekostet h a t In ein Reservoir von 100 cbm Inhalt, das 4,7 m hoch über dem mittleren Ortsniveau liegt, ist direct das Wasser verschiedener Quellen eingeführt. Dieses Reservoir communicirt mit einem im Orte selbst auf künstlichem Unterbau aufgestellten, schmiedeeisernen Gegenreservoire von 7,5 cbm Inhalt. Die die beiden Reservoire verbindenden Rohrleitungen haben 2130 m Länge. Damit sind 5 Hydrauten und 6 öffentliche Brunnen verbunden. Die Privatabgabe erfolgt nach dem Aichsyeteme ohne specielle Controle. 72. d. Waltenhofen.
(E. 85, W. 20 mit je 4,3 B.)
Das Pfarrdorf W a l t e n h o f e n wird seit Ende 1897 aus der Wasserleitung S c h w a n g a u durch directen Anschluss an des letzteren Strassenrohrnetz mittelst der für Rechnung von W a l t e n h o f e n hergestellten Anschlussleitungen versorgt. W a l t e n h o f e n liegt nördlich von S c h w a n g a u am rechten L e c h u f e r . Die Rohrleitung f ü r den Ort hat 100 mm Durchmesser und 956 m Länge, und es sind damit 5 Hydranten verbunden, deren höchster 25,0 m und deren niedrigster 27,5 m tief unter dem Wasserspiegel des Hochreservoirs f ü r S c h w a n g a u liegt. Sämmtliche 20 Wohnhäuser haben Anschlussleitungen. Die Anlagekosten haben in W a l t e n h o f e n f ü r die öffentlichen Anlagen M. 5979 und für die Anschlussleitungen M. 1628, also im Ganzen M. 3707 oder M. 86 pro Einwohner betragen. Für jedes 'Wohnhaus ist jährlich M. 5 Wassergeld zu zahlen Sollten später von S c h w a n g a u Wassermesser auch für W a l t e n h o f e n obligatorisch eingeführt werden, so bleibt M. 5 das jährliche Minimalwassergeld für eine Entnahme von bis zu 100 cbm bestehen und für Mehrverbrauch sind dann ferner pro cbm 5 Pf. zu zahlen. 73. a. W e r t i n g e n .
(E. 1850, W. 280 mit je 6,6 B.)
F ü r die Wasserversorgung der Stadt W e r t i n g e n dient ausser den ca. 100 im Orte vorhandenen, gemauerten Brunnen seit dem Jahre 1886 eine Quellwasserleitung, deren Speisegebiet 10 Minuten von der Stadt entfernt liegt und die ca. 360 Minutenliter liefert. Die Leitung hat ca. 1500 m Länge, und es sind damit ca. 30 Häuser durch Zuleitungen verbunden. Die Anlage hat im Ganzen ca. M. 5000 gekostet.
74. q W i n k e l .
(E. 77, W. 14 mit je 5,6 B.)
Für das Dorf W i n k e l ist im Jahre 1893/94 nach dem Projecte des T. B. f. W. eine neue Wasserversorgungsanlage hergestellt, welche M. 9924 gekostet h a t , was M. 128,92 pro Einwohner entspricht. Die Rohrleitungen dafür hat die Firma J o o s s S ö h n e & C o m p , in L a n d a u verlegt. Eine schon früher benutzte Quelle ist neu gefasst und liefert jetzt 36 bis 150 Minutenliter Wasser. Eine kurze Zuleitung f ü h r t das Wasser mit natürlichem Gefälle in ein Hochreservoir, das aus Stampfbeton hergestellt ist und 30 cbm Inhalt hat. Der Wasserspiegel desselben liegt 21,5 m hoch über dem höchsten Niveaupunkte des Ortes. Die Vertheilungs- und Strassenrohre haben 80 mm Durchmesser und ca. 600 m Länge. Mit letzteren sind 4 Hydranten und 5 öffentliche Laufbrunnen verbunden. 12 Privatleitungen sind angeschlossen. Die Wasserabgabe findet ohne specielle Controle statt. 75. c. Wittesheim. (E. 240, W. 44 mit je 5,5 B.) Für das Pfarrdorf W i t t e s h e i m ist im J a h r e 1895 nach dem Projecte des T. B. f. W. eine Wasserversorgungsanlage hergestellt, welche, einschliesslich M. 2211 f ü r Zuleitungen, im Ganzen M. 20 431 oder pro Einwohner M. 85 gekostet hat. Die Rohrleitungen dafür hat die Firma J o o s s S ö h n e & C o m p , in L a n d a u verlegt. Das Wasser wird westlieh und ca. 1800 m entfernt vom Dorfe aus einem Quellengebiete in B r a n d e n s c h l a g durch Sickerleitungen erschlossen, dessen Lieferung 80 Minutenliter beträgt. 500 m südwestlich vom Dorfe ist ein Hochreservoir von 30 cbm Inhalt hergestellt, dem es mit natürlichem Gefälle zufliegst und dessen Wasserspiegel 35,0 m hoch über dem Ortsniveau liegt. Die gusseisernen Leitungen von 100 mm bis 50 mm Durchmesser haben zusammen 2750 m Länge und es sind im Orte 10 Hydranten und 2 öffentliche Ventilbrunnen aufgestellt; auch sind 30 Privatanschlüsse in Benutzung. Die Abgabe des Wassers an Private erfolgt ohne Controle und ohne Zahlung. 76.1. Wörishofen. (E. 1200 und ca. 3000 Kurgäste.) Für das Pfarrdorf und Bad W ö r i s h o f e n ist im Jahre 1892 von der Firma W ä c h t e r & M ö r s t a d t in M ü n c h e n nach deren Projecte eine Wasserversorgungsanlage hergestellt, welche im Ganzen M. 55 000 oder M. 46 pro Einwohner gekostet hat. Das Wasser wird durch 10 Quellenfassungen nordwestlich vom Orte erschlossen, deren Gesammtlieferung im Mittel 300 Minutenliter beträgt. Es fliesst von dem Hauptsammler einem zweitheiligen Hochreservoire, das 200 cbm Inhalt hat und nahe beim Orte liegt, mit natürlichem Gefälle durch eine ca. 5000 m lange Rohrleitung zu u n d speist im Orte 25 Hydranten und ca. 200 Hausanschlüsse, die zum Theil Wassermesser haben. Weil selbst in der tiefsten Stelle des Ortes der Druck in der Leitung nur 12,0 m beträgt, so ist vor dem Orte ständig am Hochreservoire eine LöBchmaschine aufgestellt, für deren Bedienung 24 Mann nöthig sind und durch die im Nothfalle das Wasser in der Leitung unter einen höheren Druck gesetzt werden kann. 77. k. Ziegelberg. (E. 135, W. 23 mit je 6,0 B.) Von der Firma L. T h . M e y e r & C o m p . in M ü n c h e n ist nach deren Projecte im Jahre 1892 f ü r das Dorf Z i e g e l b e r g eine Wasserversorgungsanlage her-
VIII. Regierungsbezirk Schwaben.
I X . Technisches Büreau für Wasserversorgung im kgi. b. Staatsministerium des Innern.
gestellt, welche im Ganzen M. 26 370 oder M. 195,33 pro Einwohner gekostet hat. Das Wasser wird aus Quellen, die am F a l k e n b e r g e liegen, entnommen und mit natürlichem Gefälle einem Hochreservoire von 74 cbm Inhalt zugeführt. Eine Zuleitung von ca. 3000 m Länge speist die 640 m langen Ortsleitungen, mit welchen 3 Hydranten und 5 öffentliche Brunnen verbunden sind.
Anhang. 78. Gruppenversorgung Aeschach. (E. 1220.)
• ) Entstehung, Mittel und Wirkungsfeld. — b) Bisherige Arbeiten. — e) Dienstpersonal und Bauvorschriften. — d) Betriebsvorschriften. — e) Schiassbemerkungen und tabellarische Zusammenstellung.
a. Entstehung, Mittel und Wirkungsfeld. Am 14. Januar 1878 ist die Bildung eines besonderen t e c h n i s c h e n B ü r e a u s f ü r W a s s e r v e r s o r g u n g im k. b a y r i s c h e n M i n i s t e r i u m d e s Inn e r n , dessen in den vorstehenden Beschreibungen der Wasserversorgungsanlagen im K ö n i g r e i c h e B a y e r n unter der abgekürzten Bezeichnung T. B. f. W. so häufig erwähnt ist, durch königliche Genehmigung erfolgt. Nachdem am 1. Februar 1878 ein sachverständiger Techniker zum Vorstande dieses technischen Büreaus ernannt war und zwar in der Person des Bauamtmanns S c h e i d e m a n d e l , der bis zum Jahre 1890 diesen Posten bekleidet hat und darauf durch den Bauamtmann B r e n n e r ersetzt wurde, konnte dasselbe seine Thätigkeit beginnen. Dieses Vorgehen der Regierung hat sich wesentlich mit aus dem Erfolge eines am 3. April 1875 in B a y e r n publicirten Gesetzes entwickelt, welches die Verhältnisse der für die b a y r i s c h e n L a n d e s t h e i l e r e c h t s d e s R h e i n s b e s t e h e n d e n BrandTersicherungsanstalt für Gebäude, die auf Gegenseitigkeit beruht, neu regelte. t Der Artikel 89 dieses Gesetzes bestimmt nämlich:
Nach dem Projecte des Ingenieurs G ö t z g e r in A e s c h a c h ist in den Jahren 1881/82 mit einem Kostenaufwande von im Ganzen M. 5fi 200 oder M. 46,07 pro Einwohner für das Pfarrdorf A e s c h a c h eine Wasserversorgung ausgeführt, an welche auch die der politischen Gemeinde A e s c h a c h angehörigen Einöden und Weiler: K l o s t e r h o f , S t o c k h a r d s b ü h l , S p i t a l m ü h l e , Moos, H u n d w e i l e r , Langenw e g , H o l d e r e g g e n , A u f d e r M a u e r und die zu der politischen Gemeinde H o y e r n gehörigen Weiler H o l b e n , Giebelbach, Spiegier, S c h w e s t e r b e r g , K ü r z e n e n und L i n d e n h o f , sowie endlich einige Anwesen im Dorfe S c h a c h e n , sämmtlich in dem Bezirksamte L i n d a u , angeschlossen sind. Das Wasser wird aus mehreren, nördlich von A e s c h a c h am S c h ö n b u s c h e l gelegenen Quellen von 550 Minutenlitem Gesammtlieferung erschlossen und mit natürlichem Gefälle einer Sammelstube zugeführt, welche 25,0 m bis 30,0 m hoch über dem Ortsniveau liegt. Es waren Anfangs 16 Hydranten und 74 öffentliche Brunnen vorhanden und es erhielten ferner 87 Anschlussleitungen das Wasser nach dem Aichsysteme. Diese erste Bauausführung hat im Ganzen M. 56 260 gekostet. Später sind Erweiterungen der Leitungen um 2985 m Länge, sowie sonstige Arbeiten nach den Projecten des T. B. f. W. von der Firma H o e r m a n n & Comp, in F r a n k f u r t a. M. ausgeführt, welche im Ganzen M. 24 568 gekostet haben, so dass die Gesammtkosten sich nunmehr auf M. 70828 oder M. 58 pro Einwohner belaufen. Zur Zeit sind wieder Verbesserungen in den Quellenfassungen und am Hochreservoire in Arbeit. Ferner sollen auch demnächst für alle Anwesen, welche bislang pro Minutenliter Wasser im Jahre M. 5 bis 10 nach dem Aichsysteme bezahlten, Wassermesser aufgestellt werden. 79. Gruppenversorgung Füssen. (E. 2382.) Von dem T. B. f. W. ist ein Project zur Wasserversorgung der Orte P f r o n t e n , S t e i n a c h , O e s c h , D o r f und H e i t l e r n ausgearbeitet, das zu M. 64800 oder M. 27,2 pro Einwohner veranschlagt ist und für dessen Ausführung vom Ministerium bereits ein Zuschuss bewilligt wurde, so dass dieselbe baldigst in Angriff genommen werden wird. Mittheilungen über Einzelheiten der Anlage liegen noch nicht vor.
( i r a b n , Wasserversorgung. Bd.II.
193
»Aus den regelmässigen, jährlichen Beitragen wird ein Procent der Gesammtsumme zur Unterstützung verunglückter Feuerwehrmänner und deren Hinterbliebenen, sowie zur Förderung des Feuerlöschwesens verwendet. In Jabren, in denen sich ActiftlberschUsse ergeben, kann das Staatsministerium aus diesen bis zu 3 Procent der Gesammtsumme der regelmassigen Beiträge zu gleichen Zwecken entnehmen.«
In den dadurch gebildeten » F o n d z u r F ö r d e r u n g d e s F e u e r l ö s c h w e s e n s « fliessen ferner auch die fortlaufenden Zahlungen, welche von den in B a y e r n zum Geschäftsbetriebe zugelassenen M o b i l i a r - F e u e r v e r s i c h e r u n g s g e s e l l s c h a f t e n für ihre Concession an die Regierung zu leisten sind und Anfangs e i n P r o c e n t der von diesen Gesellschaften jährlich erhobenen P r ä m i e n betragen haben. Es stehen durch diesen Fond dem Ministerium nicht unbedeutende, fortlaufend und regelmässig sich ergänzende Mittel zur Verfügung, die das Land in keiner Weise direct belasten. Die fernere Erwägung, dass das Feuerlöschwesen in den einzelnen Orten am besten durch eine Verbesserung der Wasserbezugsverhältnisse gefördert wird, daas aber dieses Ziel dauernd und sicher nur erreicht werden kann, wenn die für diesen Zweck in grossem Umfange mitbestimmten Wasserversorgungsanlagen für die einzelnen Orte auf der Basis richtiger Projecte und unter fachgemässer Bauausführung entstehen und weiter entwickelt werden, hat das b a y r i s c h e Ministerium nach 3 Jahren zu dem Wunsche geführt, ein t e c h n i s c h e s B ü r e a u f ü r W a s s e r v e r s o r g u n g zur fachlichen Berathung und zur geschäftlichen Unterstützung der Gemeinden beim Bau von Wasserwerken ins Leben zu rufen und den erwähnten Fond sowohl für die Unterhaltung dieses Bureaus, als auch zur Anregung und zur Erleichterung von Gemeindebauten 13
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IX. Technisches Büreau für Wasserversorgung.
dadurch ferner nutzbar zumachen, dass daraus materielle Unterstützungen zur Herstellung von geeignet befundenen Anlagen gewährt werden dürfen. Die Organisation und der Wirkungskreis für dieses technische Büreau für Wasserversorgung, sowie die Grundsätze für die Verwendung der Geldmittel aus dem Wasserversorgungsfond sind dann durch eine MinisterialEntschliessung vom 30. März 1878 festgelegt, welche wie folgt lautet: S e i n e M a j e s t ä t d e r K ö n i g haben Allerhöchst zu genehmigen geruht, dass für das öffentliche Wasserversorgungswesen dem k. Staatsministerium des Innern ein sachkundiger Techniker beisetreben werde: derselbe Iiat seine Thätigkeit ausschliesslich einer rationellen und lusgiebigen Nutzbarmachung der vielfach vorhandenen, Etber sehr mangelhaft und für öffentliche Zwecke oft gar nicht verwendeten Trink- und Nutzwasser zuzuwenden. Zur Lösung dieser Aufgabe ist die Mitwirkung der Semeinden nothwendig, in deren eigenem Interesse es gelegen ist, für Zwecke der Feuer- und Sanitätspolizei ausreichendes Trink- und Nutzwasser zu besitzen. Das k. Staatsministerium des Innern wird die Gemeinden, welche ihre Wasserbezugsverhältnisse zu verbessern entschlossen sind, nach zwei Richtungen unterstützen, und zwar einerseits durch die Thätigkeit des eingerichteten t e c h n i s c h e n B ü r e a u B f ü r W a s s e r v e r s o r g u n g , welches die technischen allgemeinen und erforderlichen Falls die Detailarbeiten zu besorgen, die Kosten Voranschläge aufzustellen und die Ausführung des projectirten Unternehmens zu leiten hat; anderseits durch einen nach dem Stande der verfügbaren Mittel bemessenen Geldzuschuss bis zum Betrage des vierten Theiles der eigentlichen Baukosten aus dem W a s s e r v e r s o r g u n g s f o n d e , welcher aus den im Art. 89 des Gesetzes vom 3. April 1875, die B r a n d v e r s i c h e r u n g s a n s t a l t f ü r G e b ä u d e in d e n L a n d e s t h e i l e n r e c h t s des R h e i n e s betr., bezeichneten Mitteln gebildet wird. Jene Gemeinden, welche den Beirath oder die Beihilfe des Technikers oder einen Zuschuss aus dem Wasserversorgungsfonde beanspruchen, haben ihr Gesuch durch die Districtspolizeibehörde dem k. Staatsministerium des Innern vorzulegen. Mit dieser Vorlage ist zu verbinden: 1. eine nähereBeachreibung des dermaligen Zustandes der Wasserbeschaffung, 2. eine Angabe über die Zahl der Einwohner, der Gebäude, des Pferde- und Viehstandes zur Bemessung des erforderlichen Wasserbedarfs, 3. eine Darstellung über die wirthschaftlichen Verhältnisse der Gemeinde und deren Vermögensstand, über die Grösse der zu entrichtenden Staatssteuer und über die während der letzten fünf Jahre erhobenen Kreis-, Districts- und Gemeindeumlagen, 4. eine Aeusserung darüber, ob die beantragte Wasserversorgung auf mehrere Gemeinden oder Ortschaften ausgedehnt werden könne, in welchem Falle die Bildung einer Genossenschaft anzustreben ist. Nach Maassgabe der Dringlichkeit und der Bedeutung des Unternehmens wird der Techniker im Benehmen mit der Dietrictspolizei- und der Gemeindebehörde an Ort und Stelle das Erforderliche anregen oder feststellen. Das von dem Techniker ausgearbeitete schriftliche Gutachten mit generellem Plane und Kostenvoranschlage wird der Gemeinde zur Beschlussfassung darüber zugehen, ob auf der gewonnenen Grundlage Detailplan und Kostenvoranschlag ausgearbeitet und deren Ausführung demselben übertragen werden soll. Die Kosten für die generellen technischen Vorarbeiten werden aus dem Wasserversorgungsfonde bestritten; dagegen erfolgt die Ausarbeitung der Detailpläne und Kostenvoranschläge auf Rechnung der Antrag-
steiler; die zu leistende Vergütung wird vom Staatsministerium des Innern bestimmt und entweder an dem zu gewährenden Zuschüsse abgezogen oder für den Wasserversorgungsfond eingehoben Die fertig gestellten Pläne und Kostenvoranschläge gehen mit dem Bescheide bezüglich der Gewährung eines KoBtenzuschusses durch die k. Regierung, Kammer des Innern, an die Districtspolizeibehörde, welche zunächst einen giltigen GemeindebeBchluss über die Ausführung derselben und über die Aufbringung des Kostenaufwandes zu veranlassen, hiernach aber die Bereinigung aller privatrechtlichen, wasser- und baupolizeilichen Fragen zu bewirken und die Bereithaltung der erforderlichen Geldmittel sicher zu stellen hat. Auf erstattete Anzeige über vollständigen Abschluss dieser vorbereitenden Geschäfte wird die Ausführung des projectirten Unternehmens unter Leitung des Wasserversorgungstechnikers verfügt werden, welcher für die solide und plangemässe Herstellung unter Einhaltung des Kostenvoranscblages verantwortlich ist. Die Bauarbeiten und Lieferungen werden in der Regel durch Veraccordirung nach Maassgabe der Ministerialbekanntmachung vom 7. September 1864 — die Veraccordirung der Staatsbauarbeiten betreffend — (Reg.Blatt S. 1170) vergeben. Die Ausführung in Regie setzt besondere Genehmigung voraus. Der aus dem Wasserversorgungsfonde bewilligte Zuschuss wird bis zum Betrage von drei Viertheilen nach dem Fortgange der Bauarbeiten durch das k. Staatsministerium angewiesen; die Auszahlung des Restes erfolgt erst nach Genehmigung der Schlussabrechnung. Nach Fertigstellung des Baues erfolgt die Prüfung der Bauarbeiten auf Stabilität und plangemässe Ausführung, der Maschinen auf Solidität und bedungene Leistungsfähigkeit durch den Techniker in Anwesenheit der Gemeindevertretung und der vorgesetzten Verwaltungsbehörde, die Uebernahme derselben von den Accordanten und die Ueberweisung des ganzen Werkes an die Gemeinde. Eine diessbezügliche Urkunde wird von den Anwesenden unterzeichnet. Die Unterhaltung der ausgeführten Werke und der Betrieb derselben nach einem vom Techniker zu entwerfenden Betriebsreglement ist ausschliesslich Sache der Gemeinde; der bauleitende Techniker hat dieselben vor Ablauf der Garantiezeit einer nochmaligen Besichtigung zu unterwerfen und auf Verlangen und Kosten der Gemeinde zeitweise weitere Besichtigungen vorzunehmen. Das k. Staatsministerium des Innern glaubt die ihm durch Art. 89 des Brandversicherungsgesetzes zur Verfügung gestellte Summe keiner besseren Verwendung zuführen zu können; hierbei darf jedoch nicht ausser Betracht gelassen werden, dass das Streben des Staatsministeriums des Innern, Gemeinden — wo dies mittelst technisch richtig gewählter Anlagen von natürlichen Zuleitungen oder durch die Anwendung geeigneter hydraulischer Hilfsmittel möglich ist — mit Wasser zu versehen oder das vorhandene Trink- und Nutzwasser entsprechend zu verwerthen, nur nach und nach in Erfüllung gehen kann. Die Einrichtung des t e c h n i s c h e n B u r e a u s f ü r W a s s e r v e r s o r g u n g ist neu und bedarf ausser der ihm zu Theil werdenden sorgsamen Pflege Seitens des Staatsministeriums des Innern vor Allem auch der Unterstützung der Districtspolizei- und Gemeindebehörden; die genannten Behörden werden es hieran um so weniger fehlen lassen, als durch die allmählige Verbesserung der dermaligen Wasserbeschaffungszustände den Anforderungen der Feuerpolizei Rechnung getragen und zur Förderung der Gesundheitsverhältnisse, sowie zur Hebung der Viehzucht wesentlich beigetragen wird.
IX. Technisches Büreau för Wasserversorgung.
Die dem technischen Büreau überwiesene Thätigkeit läset sich nach dem Vorstehenden in die folgenden Haupttheile trennen: 1. Aul Grund eines Antrages von den Gemeinden, welche ihre Wasserversorgungsanlagen verbessern wollen, arbeitet es für dieselben kostenfrei Gutachten aus und kostenfrei stellt Generalprojecte auf. 2. Auf Grund eines ebenso gestellten Antrages arbeitet es Detailprojecte und Kostenanschläge aus, für welche Arbeit die Gemeinden bis zum Jahre 1890 eine Zahlung, deren Höhe und Zahlungsmodus vom Ministerium von Fall zu Fall festgestellt wurde, zu leisten hatten. Seit dem Jahre 1891 erfolgt jedoch auch die Ausarbeitung der Detailprojecte und Kostenanschläge kostenfrei. 3. Auf Grund eines ebenso gestellten Antrages übernimmt es die Bauoberleitung und die Bauabnahme der von ihm proiectirten Wasserwerksbauten und auch für diese seine Thätigkeit haben die Gemeinden keinerlei Vergütung zu leisten. Weil die Gewährung eines Kostenzuschusses aus dem Wasserversorgungsfond für eine Bauausführung durch das Ministerium auf Antrag des Bauherrn und auf Grund der von dem technischen Büreau ausgearbeiteten Pläne und Kostenanschläge erfolgt, so würden die Gemeinden, welche mit der Projectirung und Bauausführung solcher Anlagen andere Techniker beauftragt haben, dieses Vortheiles verlustig gehen. Es ist daher, um eine Grundlage für solche Bewilligungen auch in diesen Fällen zu gewinnen, das technische Büreau ferner beauftragt: 4. Die Begutachtung von Projecten oder von fertigen Anlagen, welche für b a y r i s c h e Gemeinden von Civilingenieuren entworfen oder ausgeführt sind, vorzunehmen, jedoch nur in Bezug auf die für Feuerlöschzwecke getroffenen Maassnahmen, falls der Bauherr Zuschüsse dafür aus dem Wasserversorgungsfonde beantragt hat, damit danach das Ministerium die Würdigkeit zur Gewährung solcher Zuschüsse ermessen kann. Wenn auch die segensreiche Wirksamkeit, welche in W ü r t t e m b e r g durch das am 6. Mai 1869 dort geschaffene Amt eines » S t a a t s t e c h n i k e r s f ü r das öffentliche W a s s e r v e r s o r g u n g s w e s e n « für dieEntwickelung der w ü r t t e m b e r g i s c h e n WassejVersorgungsanlagen erzielt ist, zweifellos die Anregung zur Schaffung des technischen Büreaus für Wasserversorgung in Bayern, ebenso wie die zu den gleichzeitig mit B a y e r n in B a d e n und in E l s a s s - L o t h r i n g e n ins Leben gerufenen Einrichtungen zur Förderung der Bauthätigkeit auf dem Gebiete der Wasserversorgungsanlagen gegeben haben wird, so ist man in B a y e r n dabei doch von vornherein nach einer Richtung weiter als in W ü r t t e m b e r g gegangen. In beiden Ländern ist die unentgeltliche Berathung den resp. Organen des Staates vorgeschrieben. Diese erstreckt sich in W ü r t t e m b e r g zwar auch auf die Begutachtung über für bestimmte Zwecke bereite vorliegende Detailprojecte und deren Ausführungsweise selbst, und es ist in W ü r t t e m b e r g auch angeordnet, dass eine verlangte Prüfung der Schlusskostenrechnung eines Baues kostenlos erfolgen muss. Dagegen hat, mit Ausnahme der gruppenweisen Versorgungen der R a u h e n Alb, für welche besondere Bestimmungen bestehen, in W ü r t t e m b e r g die Herstellung von Detailprojecten und deren Kostenanschlägen und die Uebernanme der baulichen Oberleitung zwischen Bauherrn und Staatstechniker den Charakter eines reinen Privatgeschäftes, während in B a y e r n für das technische Büreau eine officielle Verpflichtung dafür unter speciellen, behördlichen
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Vorschriften besteht. Ferner fehlt auch in W ü r t t e m b e r g eine dem b a y r i s c h e n Wasserversorgungsfonde ähnliche Kasse für Baukostenzuschüsse. Ein fernerer Unterschied des Zieles, welches die b a y r i s c h e Regierung sich über das hinaus, waa in W ü r t t e m b e r g , ebenso wie in B a d e n und in EisaasL o t h r i n g e n erstrebt wurde, auf diesem Felde gesteckt hat, tritt schon 3 Jahre nach der Schöpfung des technischen Büreaus für Wasserversorgung durch die beschlossene Erweiterung des Wirkungskreises desselben in die Erscheinung. Eine am 23. Juni 1881 veröffentlichte Ministerial-Entschliessung lautet nämlich wie folgt: Gem&aa Absatz XII der Ministerialentschliessung vom 30. März 1878 (M.-A.-Bl. 8. 89) werden die unter Leitung des technischen Büreaus für Wasserversorgung ausgeführten gemeindlichen Wasserversorgungsanlagen nach vorgängiger Prüfung der Bauarbeiten auf Stabiiitat und plangemässe Ausführung, dann der Maschinen auf Solidität nnd bedungene Leistungsfähigkeit an die Gemeinden überwiesen. Die Mehrzahl der von dem genannten Büreau hergestellten Wasserwerke sind solche mit künstlicher Hebung des Wassers, welche Maschinenanlagen erfordern und der sorgfältigsten Pflege bedürfen. Mit Rücksicht hierauf werden von dem technischen Büreau für Wasserversorgung nach Uebernahme der Wasserwerke durch die Gemeinden Betriebsvorschriften entworfen und den Gemeindebehörden zur Verfügung gestellt. Nach seither gemachten Erfahrungen entspricht jedoch die Wartung der Maschinen und die Behandlung der ganzen Anlage nicht immer diesen Vorschriften. Namentlich wurde da und dort ein beklagenswerther Mangel an jener Reinlichkeit beobachtet, welche zur entsprechenden Erhaltung des Werkes unbedingt nothwendig ist. Nachdem die unversehrte Erhaltung, sowie eine entsprechende Wartung der fraglichen Wasserversorgungsanlagen von grOsster Bedeutung für die Feuersicherheit, Gesundheit und ßeinlichkeit der betheiligten Ortschaften ist und zur Herstellung derselben sehr namhafte Summen verwendet werden mussten, so ist das technische Büreau für Wasserversorgung angewiesen worden, sich von dem Zustande und Betriebe der fertig gestellten und von den Gemeinden übernommenen Wasserwerke durch öftere Visitationen an Ort und Stelle, gegebenen Falles unter Zuziehung des benöthigten technischen Personales, Ueberzeugung zu verschaffen und wegen etwa beobachteter Mängel und Vernachlässigungen die erforderlichen Antiäge an die betheiligten Behörden zu stellen. Die d u r c h d i e p e r i o d i s c h e n V i s i t a t i o n e n d e r W a s s e r w e r k e d u r c h T e c h n i k e r d e s Waaserv e r s o r g u n g s b ü r e a u s oder durch s o n s t i g e von letzterem abgeordnete Techniker erwachsend e n K o s t e n w e r d e n auf den W a s s e r v e r s o r gungsfond übernommen. Nach Art. 38 der Gemeindeordnung vom 29. April 1869 gehört die Sorge für Unterhaltung der Feuerlöschanstalten, dann für Unterhaltung und Reinlichkeit der öffentlichen Brunnen und Wasserleitungen zu den Obliegenheiten der Gemeinden. Die Districtspolizeibehörden haben daher ihrerseits der entsprechenden Wartung und Erhaltung der in der Regel mit grossen Kosten hergestellten gemeindlichen Wasserwerke ihr Augenmerk zuzuwenden und gelegentlich anderer Geschäfte Nachsicht zu pflegen, jedenfalls aber den einkommenden Anträgen des Wasserversorgungsbureau entsprechenden Vollzug zu sichern. Da zu jeder gründlichen Prüfung des Zustandes eines Wasserwerkes eine technisch gebildete Persönlichkeit, 13»
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IX. Technisches Blireau für Wasserversorgung. nach Umstanden auch die Zuziehung eines Monteurs nicht entbehrt werden kann, so werden die Districts Polizeibehörden ermächtigt, in jenen Fallen, in welchen sie eine ausserordentliche Untersuchung eines unter Leitung des Wasserversorgungsbureau hergestellten Wasserwerkes als veranlasst erachten, das genannte Bureau um Vornahme der fraglichen Untersuchung anzugehen.
Die Thätigkeit des technischen Bureaus ist seitdem nicht mehr mit der Herstellung von Wasservereorgungsanlagen erschöpft, sondern es ist 6eine fernere Aufgabe geworden, darüber zu wachen, dass die geschaffenen Anlagen dauernd in gutem Zustande und völlig leistungsfähig erhalten bleiben. Zu diesem Zwecke ist dem technischen Büreau die Unterstützung der Districtspolizeibehörde gesichert. Die durch die periodischen Visitationen der Werke entstehenden Kosten des technischen Büreaus trägt allein der Wasserversorgungsfond; sie belasten also die Gemeinden in keiner Weise und müssen von letzteren daher nur mit Dank angenommen werden. Am 1. October 1890 hat eine Vereinigung der pfälzis c h e n mit der r e c h t s r h e i n i s c h e n B r a n d v e r s i c h e r u n g s a n s t a l t stattgefunden, und esistdadurch die Thätigkeit des technischen Büreaus für Wasserversorgung, welche sich bis dahin auf die 7 rechtsrheinischen Regierungsbezirke beschränkte, auf das ganze Königreich B a y e r n ausgedehnt. Die damit entstandene, vergrösserte Geschäftethätigkeit des technischen Büreaus verlangte gleichzeitig mit dem in dem bisherigen Geschäftskreise rasch gewachsenen Umfange seiner Thätigkeit reichlichere Mittel für die Gewährung von Geldzuschüssen zu den Baukosten. In dieser Voraussicht war bereits durch das Gesetz vom 5. Mai 1890 bestimmt, dass das Ministerium aus den regelmässigen Brandversicherungsbeiträgen statt wie früher bis zu 3 Procent, von da ab bis zu 5 Procent der Gesammtsumme zur Unterstützung verunglückter Feuerwehrmänner und deren Hinterbliebenen, sowie zur Förderung des Feuerlöschwesens verwenden kann. Später machte die ausserordentliche Entwickelung der Bauthätigkeit und die dadurch hervorgerufene Inanspruchnahme deBWasserversorgungsfonds eine nochmalige Erhöhung des Procentsatzes nothwendig, und nach der Fassung des § 12 a des Gesetzes vom 15. Juni 1898 kann das Ministerium seitdem aus den regelmässigen Beiträgen der B r a n d v e r s i c h e r u n g s a n s t a l t bis zu 7 Procent der Gesammtsumme zur Unterstützung verunglückter Feuerwehrmänner und deren Hinterbliebenen, sowie zur Förderung des Feuerlöschwesens verwenden. Gleichzeitig ist auch der Beitrag der in B a y e r n zum Geschäftsbetriebe zugelassenen Mobiliar-Feuervers i c h e r u n g s - G e s e l l s c h a f t e n für denselben Zweck auf 3 Procent statt früher ein Procent erhöht worden. b. Bisherige Arbeiten. Ein übersichtliches Bild über die Arbeiten des technischen Büreaus während der Ende 1898 abgelaufenen 21 iährigcn Thätigkeit desselben geben die nachfolgenden Tabellen, in welchen zur besseren Uebersicht des allmählichen Wachsens des Geschäftsumfanges immer 3 Jahre zu einer Periode zusammengefasst sind. Aus diesen Tabellen geht hervor, dass seit dem Bestehen des technischen Büreaus einschliesslich der Ende 1898 noch nicht ganz abgeschlossenen Aufträge in den 21 Jahren erledigt sind: a. 2020 B u r e a u a r b e i t e n , w o v o n 1488 G e n e r a l p r o j e c t e und B e g u t a c h t u n g e n und 536 D e t a i l p r o j e c t e u n d K o s t e n a n s c h l ä g e betrafen.
b. 300 B a u a u s f ü h r u n g e n v o n A n l a g e n f ü r 414 v e r s c h i e d e n e O r t e m i t e i n e r B a u s u m m e v o n M. 17513073 b e i e i n e m B a u z u schusse aus dem Wasserversorgungsfond von M. 3239375 o d e r 18% d e r B a u s u m m e . Die Tabelle 76 gibt in ihrer ersten Hälfte für das Königreich die Zahl der abgegebenen Begutachtungen und Generalprojecte unter GP, die Zahl der ausgearbeiteten Detailprojecte unter DP und die Summe beider unter Z in jeder der einzelnen, dreijährigen Perioden und in den 21 Jahren im Ganzen ; ferner die noch in Bearbeitung begriffenen Arbeiten und schliesslich die Gesammteummen aller Arbeiten an. Die zweite Hälfte der Tabelle gibt für die einzelnen Perioden die Procente von GP, DP und Z von den auf die 21 Jahre entfallenden Arbeiten, sowie die Summen der Verhältnisszahlen von GP und DP gegen 100 Z im Ganzen an. Tabelle 76. Von je 100 während 21 Jahren
K. Bayern
Jahresperioden GP
DP
Z
GP
DP
Z
1878/80 1881/83 1884/86 1887/89 1890/92 1893/95 1896/98
50 58 84 111 176 429 443
20 17 27 44 99 132 145
70 75 111 155 275 561 588
3,7 4,3 6,2 8,2 13,0 32,0 32,7
4,2 3,5 S,5 9,0 20,4 27,3 30,0
3,8 4,1 6,0 8,4 15,0 30,6 32,1
Summa in 21 Jahren ferner noch in Bearbeitung . . .
1351
484
1835
73,6
26,4
100,0
137
48
185
74,0
26,0
100,0
Gesammtsumme
1488
536
2020
73,6
26,4
100,0
Die Tabelle 77 (S. 197) gibt dieselben Zahlen wie der erste Theil der Tabelle 76, aber für die einzelnen Regierungsbezirke getrennt sowohl in den einzelnen Perioden, als auch in den 21 Jahren zusammen an; ferner die auf jeden Regierungsbezirk von je 100 im Königreiche entfallende Zahl von GP, DP und Z; ferner die Durchschnittszahl von GP, DP und Z für ein Jahr in jedem Regierungsbezirke und endlich die Zahl der Ende 1898 noch von GP, DP und Z in Bearbeitung befindlichen Aufträge und der Arbeiten im Ganzen. DieTabelle 78 (S 197) gibt für das Königreich im Ganzen die Zahl der von dem technischen Bureau ausgeführten und bereits den Bauherrschaften übergebenen Anlagen an und zwar in den einzelnen dreijährigen Perioden und für die 21 Jahre im Ganzen, ferner die Zahl der Ende 1898 fertig gestellten, aber noch nicht übergebenen Anlagen, ferner die Zahl der noch im Bau befindlichen Anlagen und endlich die Zahl der gesammten Anlagen. Ferner ist darin die abgerechnete Bausumme während der 21 Jahre im Ganzen und durchschnittlich pro Anlage, die Zahl der versorgten Orte und deren durchschnittliche Anlagekosten und endlich die Summe der Anlagen und der Beträge für die Periode ab 1896 über 1898 hinaus angeführt. Die beiden letzten Columnen geben für die einzelnen Perioden den auf jede derselben entfallenden Procentsatz an, sowohl von der abgerechneten Bausumme, als auch von der Summe der abgerechneten und der noch nicht abgerechneten Bausumme zusammen.
IX. Technisches Büreau für Wasserversorgung.
197
TabeUe 77.
Jahresperioden
1878/80 1881/83 1884/86 1887/89 1890/92 1893/95 1896/98 Zagammen i n 21 Jahren vom 100 im Ganzen . durchschnitt], pro Jahr ferner in Bearbeitung
Oberbayern
Niederbayern
GP DP! Z
GP DP Z
20 17 19 21 36 59 75
6 1 7 4 3 7 11 5 16 8 6 14 15 8 23 35 16 51 27 13 40
6 6 7 13 23 26 25
26 23 26 34 59 85 100
Ol>erpfalz
Pfala
GP DP Z GP DP! Z .—
4 4 8 8 2 10 12 4 16 13 5 18 7 7 14 47 11 58 42 15 57
—
.—
2 2 20 13 33 84 22 106 67 32 99
Oberfi•anken
1dittelfi anken
1Jnterfi anken
Sc]iwal >en
GP DPI Z
GP DP | Z
GP DP Z
GP DP Z
10 4 14 4 7 2 9 3 15 5 20 11 20 8 28 20 44 21 65 19 69 21 90 25 67 16 83 29
2 1 2 4 2 7 7
6 4 13 24 21 32 36
3 3 3 6 3 16 2 18 3 1 4 14 3 17 2 1 3 15 4 19 12 4 16 26 14 40 9 11 20 73 16 89 37 13 50 75 16 91 61 21 82
247 106 353 106 52 158 173 67 240 133 48 181 232 77 309 111 25 136 •222 58 280 127 51 178 18,3 21,9 19,2 7,8 10,7 8,6 12,8 13,8 13,1 9,8 9,9 9,8 17,2 15,9 17,0 8,2 5,2 7,4 16,4 12,0 15,3 9,4 10,5 9,7 11,8 5,0 16,8 5,0 2,5 7,5 8,2 3,2 11,4 6,3 2,3 8,6 11,0 3,7 14,7 5,3 1,2 6,5 10,6 2,7 13,3 6,0 2,5 8,5 21 16 34 14 — 14 25 14 39 21 5 26 16 3 19 10 10 22 6 28 8 7 15
1 1 Aufträge im Ganzen . 268 119 387 120 52 172 198 81 279 154 53 J207 248 80 328 121 25 146 244 64 308 135 58 193 ! I ! Tabelle 78.
Jahresperioden :
Zahl der übergebenen Anlagen :
1878/80 1881/83 1884/86 1887/89 1890/92 1893/95 1896/98
9 11 14 26 43 74 86
Zusammen in 21 Jahren für
262 Anlagen 344 Orte
ferner Ende 1898 bereits im Betrieb für 14 oder für 16 noch im Bau für 24 oder für 54 hiernach für die Periode ab 1896 im Ganzen in Arbeit gewesen 124 Gesammtsumme für
Bausu mmen : pro Anlage im Ganzen im Durchschnitt M. M.
13 871 973 M.
17 513 073 M.
34 233 26 645 81420 81 259 62 954 56191 37 609
2,22 2,11 8,22 14,65 19,51 29,97 23,33
1,76 1,67 6,51 11,60 15,46 23,74 18,49
13 871 973 52 946 (oder pro Ort 40 325)
100,00
308 063 293 094 1 139 879 2 031 470 2 707 009 4 158 114 3 234 344
Anlagen Orte Anlagen Orte
590100 42150 (oder pro Ort 36 881) 127 125 3 051000 (oder pro Ort 56 500)
Anlagen
6 875 444
300 Anlagen 414 Orte
Procent der Bausumme von :
55 447
17 513 073 58 377 (oder pro Ort 42 350)
Die Tabelle 79 (S.198) endlich gibt für die einzelnen Regierangebezirke getrennt die Zahl der während der 21 Jahre bis Ende 1898 übergebenen Anlagen im Ganzen und nach Procenten an, ferner die Höhe der abgerechneten geBammten Baukosten im Ganzen und in Procenten, sowie die durchschnittlichen Kosten pro Anlage; ferner getrennt die Kosten für die Anschluss- und Privatleitungen einschliesslich derjenigen für Granderwerb, Quellenankauf etc. und deren Procentualbetrag von den Gesammtkosten; femer die nach Abzug dieser Summen verbleibenden Kosten der öffentlichen Anlagen, sowie die Summen der dazu aus dem Wasserversorgungsfonde geleisteten Zuschüsse ,
—
—
—
3,35
—
—
—
17,42
—
—
49,49
39,26 100,00
—
—
im Ganzen und in Procenten der Kosten der öffentlichen Anlagen, und endlich die Procentzahl, mit welcher in den 21 Jahren jeder Regierungsbezirk an der gesammten Zuschusssumme participirt hat. Setzt man die Zahl der verschiedenen Leistungen des technischen Büreaus in der ersten dreijährigen Periode gleich eins, so lassen in der Tabelle 80 (Seite 198) die Verhältnisszahlen für die vierte und die siebente Periode (letztere sowohl mit Jahresschluss abschliessend, als zuzüglich der noch schwebenden Arbeiten) den enormen Arbeitszuwachs des technischen Büreaus in die Augen springend erkennen.
IX. Technisches BOrean für Wasserversorgung.
198
Tabelle 79. Ober franken
Mittelfranken
Unterfranken
31 40 37 Zahl der Anlagen 54 28 14,1 11,8 15,3 oder von 100 Anlagen . . . 20,6 10,7 Gesammte Baukosten . . M. 3 846 465 2 732 148 1634535 1 078 429 1516 020 7,78 11,78 10,93 oder in % von im Ganzen M. 20,52 19,66 41444 34 788 37 900 oder pro Anlage . . . M. 70 231 97 576 67 707 111 989 Kosten derAnschlussleitungen M. 422 622 263 778 316 107 desgl. % der gesammten Bau6,3 kosten 19,3 9,7 7,4 10,9 Kosten der öffentl. Anlagen M. 3 423 843 2 468 370 1 318 428 1010 722 1404 032 davon Zuschuss der Brand318096 505 966 kasse M. 874495 517 425 304407 desgl. in °/0 Kosten der Öffent36,03 31,47 lichen Anlagen 23,08 25,54 20,96 9,82 15,62 oder in °/0 vom Ganzen . . 15,97 9,39 26,99
15 5,7 700 724 5,05 46 713 81 796
34 23 262 13,0 8,8 100 741 922 1 621 731 13 871973 5,35 11,69 100 21821 70051 52 946 67 657 308 895 1640 550
11,7 618928
19,0 9,1 674 265 1312835
12,0 12 231423
164 865
252 378
301744
3 239 375
26,63 6,09
37 43 7,79
22,98 9,31
26,48 100
Anlagen und Kosten
Oberbayern
Niederbayern
Pfalz
Oberpfalz
Schwaben
K. Bayern
Tabelle 80. Verhältnisszahlen der a) b) c) d)
Gutachten der generellen Entwürfe Detailprojecte und Kostenanschläge ausgeführten Anlagen Bausummen
Erste Periode 1878/80
Vierte Periode 1887/89
1896/98
1 1 1 1
2,2 2,2 2,8 6,6
8,9 7,3 9,5 15,0
Siebente Periode plus schwebende Arbeiten 11,6 9,6 13,9 22,3
c. Dienstpersonal und Bauvorschriften. für den Zweck förderlichste Arbeitstheilung und AbgrenDass dieses wachsende Arbeitequantum auch ein zung der gegenseitigen Competenzen feststellen zu können. Die Befugnisse und Pflichten, sowie das gegenseitige Wachsen des Personals des technischen Bureaus zur Folge haben musste, ist selbstverständlich. Schon im Verhältniss zwischen Bauherrschaft, Bauoberleitung und Jahre 1887 wurde dem Bureauvorstande ein zweiter Bauführung sind daher erst im Jahre 1891 durch eine und im Jahre 1892 ein dritter etatmässi^ angestellter, »Bauinstruction für die unter Oberleitungdes techtechnischer Oberbeamter beigegeben, und im Jahre 1897 nischen Bureaus für Wasserversorgung im k. Staatswaren im technischen Büreau 5 solcher Beamten: ein ministerium des Innern zur Ausfährung gelangenBauamtmann, 2 Bauamtsassessoren und 2 Maschinen- den Wasserversorgungsanlagen« festgelegt, welche ingenieure mit dem Range von Bauamtsassessoren, thätig. durch eine Ministerialentschliessung vom 14. März Seit Anfang 1899 sind ferner noch ein Maschineninge- 1891 genehmigt ist und den folgenden Wortlaut hat: nieur, 2 Staatsbaupraktikanten und mehrere Hülfstech§ 1. B a u h e r r s c h a f t . niker, Bauführer und Zeichner, sowie ein KanzleifuncBauherrschaft ist die bauende Gemeinde, vertreten durch tionär mit 2 Hülfsschreibern für das technische Bureau die Gemeindeverwaltung, welche ihre Obliegenheiten auch angestellt. dem Bürgermeister oder einem besonderen WasserversorgungsDas für die äusseren Bauausführungen erforderliche Ausschuss übertragen kann. Letzteres ist insbesondere dann nothwendig,wenn mehrere Personal gehört dem technischen Büreau überall nicht an; es wird vielmehr von Fall zu Fall mit Genehmigung des Gemeinden (auch Ortsgemeinden) sich zu einem gemeinsamen Unternehmen vereinigen und die hiedurch gebildete WasserBüreauvorstandes direct von den betreffenden Gemeinden genossenschaft die Bauherrschaft ist. durch besonderen Dienstvertrag für die Dauer des Baues Der Gemeindekassier oder ein Mitglied dieses Wasserangestellt und auch von den Gemeinden direct besoldet. versorgungsausschusses wird als Baukassier aufgestellt und In den ersten 15 Jahren bis 1893 haben die persön- hat die Kassa- und Rechnungsgescbftfte zu Obernehmen, die lichen und die sachlichen Ausgaben für das technische Auszahlungen an Unternehmer und Arbeiter zu bethätigen Büreau im Ganzen M. 342032 oder durchschnittlich pro und das Manual zu führen. Jahr M. 22800 betragen. Für das Jahr 1898/99 allein § 2. B a u o b e r l e i t u n g . wurden dagegen dafür M. 40043 persönliche und M. 19 750 Bauoberleitung ist das technische Büreau für Wassersachliche Ausgaben, also im Ganzen M. 59 793 oder 262 % versorgung im k. b. Staatsministerium des Innern, welchem Bureau die Gemeinde durch gültige Beschlüsse die Durchvon vorstehender Summe gezahlt. Für die eigentlichen Bauausführungen war die Thä- führung des Unternehmens übertragen und hienach den tijrkeit des technischen Bureaus in den ersten Jahren durch den Bau-Kostenanschlag festgesetzten Hauptbaucredit seines Bestehens durch die Neuheit und das Ungewöhn- zur Verfügung gestellt hat. § 3. B a u l e i t e r o d e r B a u f ü h r e r . liche des Verhältnisses zwischen Bauherrschaft und Oberbauleiter mit manchen Schwierigkeiten verbunden. Den Die Bauherrschaft ist verpflichtet, zur Leitung des Baues autonomen Gemeinden mussten alle ihre Rechte streng an Ort und Stelle einen tüchtigen, der betreffenden Aufgabe gewahrt bleiben, trotzdem ihnen ein staatlich organi- vollständig gewachsenen Techniker als Bauleiter oder Bausirtes Büreau für ihre Bauausführungen zur Verfügung ge- führer aufzustellen und zn bezahlen. Seine Bezüge, deren stellt war, in welchem die Oberleitung und die Verantwor- Höhe von der Bauoberleitung im Benehmen mit der Baufestgesetzt wird, sind bereits im Kostenanschlage tung in die Hände von Staatsbeamten gelegt war und herrschaft unter Abtheilung > Bauführung< enthalten. dabei sollte die eigentliche directe Bauausführung selbst Bei Unternehmungen mit einem Bauaufwand von über wieder ein Gemeindebeamter besorgen. Es bedurfte natür- 10 000 M. sind in der Regel von dem Posten eines Bauführers lich erst der Sammlung von Erfahrungen, um formell die ausgeschlossen:
I X . Technisches Büreau für Wasserversorgung. 1. Baugewerbetreibende, 2. Techniker, welche während der Bauzeit nicht am Bauorte selbst festen Wohnort nehmen, und 3. Techniker, welche bereits anderweitig beschäftigt sind und die Bauführung n u r als Nebenbeschäftigung übernehmen würden. Der von der Bauherrschaft gewählte Baufahrer hat der Bauoberleitung den Nachweis der technischen Befähigung durch Vorlage von Zeugnissen zu erbringen, von deren Befund seine thatsächliche Aufstellung abhängt. Die Bauherrschaft kann die Besetzung des Bauführerpostens auch der Bauoberleitung überlassen; diese wird dann nach Thunlichkeit für einen Techniker sorgen, ohne jedoch hiedurch eine Garantie f ü r dessen technische Leistungsfähigkeit und Unbescholtenheit zu übernehmen. §4. S t e l l u n g des B a u f ü h r e r s . Der Bauführer — der directe technische Berather bei Ausführung des Werkes — ist Angestellter der Bauherrschaft, welche mit ihm nach anliegendem Formular einen Dienstvertrag auf die Dauer des Baues abschliesst. (S. §. 8.) I n allen technischen, auf die Bauausführung bezüglichen Angelegenheiten ist der Bauführer der Bauoberleitung unterstellt. § 5.
Kostenanschläge, Anschluss- und Hausleitungen. Die Detailprojecte der Bauoberleitung bestehen aus einem oder mehreren Plänen und dem Detail-ßaukostenanschlage. Letzterer zerfüllt in der Regel in drei Theile: a) in den Vorbericht, b) in den Anschlag über die Baukosten der öffentlichen Anlage und
—
Trostberg
1236
»
—
Neustadt a. d. S.
2166
>
—
Weissenstadt Achselschwang »
2 493 Gestüt —
23064 14 700 42 240 5 651 90 793 11764 4 898 6 757 13 426
?
j » {
M
—
}•< 2
Ii \
1
W. T. P. M.
_
20 160
: '
—
500
2 000 450 2 000 —
;
7 700
—
—
—
—
—
—
P. H. P. M.
—
30
—
—
—
—
10
19
92
—
—
—
14
51
99
—
—
—
82
—
—
Umbau — 2 4 —
— —
91 —
—
—
—
—
25
—
Im Jahre 1882 Übergeben. 15 16 17 18
VII, 34 (1895) I, 124 v n , 64 IV, 5 (1897)
Oberleichtersbach »
StrasBlach Zeitlofs Donaustauf >
555 —
149 593 964 —
21478 2 872 34108 11526 2909 81029
}"< 229 19
}*{
W. S. M. —
W. 8. M. —
—
60 20 60 60 24 30 + 40
1600 —
800
_
10400
8 1 1 5 1 1
8 —
5 5
—
39 10 —
27
136
— — — —
154
Im Jahre 1883 Übergeben. 19 I I, 118 : 20 | 1,36
Steingaden Gabersee
I 425 I 46 605 I 110 I |irren-A.| 50000 | 308 |
— W. 8. M.
ohne 54
I — | 3100
I 2 I 24 I 149 I — | — | — | | —
Im Jahre 1884 Bbergeben. 21 22 23 24
V, 96 I, 143 II, 43 (1896) I, 8
Schwarzenbach Wolfratshausen Zwiesel i Au
1600 1586 3 006
IV, 47 VII, 24 VI, 3 n, il (1896) VI, 2 I, 95 (1898)
Vohenstrauss Tiöhrieth Altdorf Griesbach i Abenberg Partenkirchen
1 704 275 3 000 980 1446 1628
»
—
—
551
3120 10437 78 198 11591 26 636
2 6 1 » ) 48
360
— — —
—
150
—
—
—
60
8600 1630 3500
1 3 11 —
5
— —
44 17 7
1 121
— — —
—
—
77
—
Im Jahre 1885 Bbergeben.
—
66132 6 970 66 729 12 826 29 638 5 693 43 485 39311
39 22 22
M M 4
— — — — — — — —
250 6 210 —
100 20 + 18 —
160 + 1 0 0
7500 1600 6000 1800 1850 — —
—
8 31 3 3 21 25 Umbau 3 20 — 1 16 23 15 —
168 —
131 —
108 —
127 91
42 — —
— — —
100 —
•) Es bedeutet: W. 8. M. Wassers&ulmaschine, W. R. vertikales Wasserrad, W. T. Turbine, H. W. hydraulischer Widder, D. P. Dampfpumpwerk, G. M. Pumpwerk mit Gasmotor, P. M. mit Petroleummotor, B. M. mit Benzinmotor, P. H. mit Handbetrieb, E. M. mit Electromotor, — mit natürlichem Gefttlle; **) und ***) sind theils keine gleichzeitige Zahlen. G r a h n , Wasserversorgung. Bd. II. 14
IX. Technisches Büreau für Wasserversorgung.
210
Fortsetzung der Tabelle 81. w "55 » fe o S •§ g c »•« 5
^ 5. È Ss
Name des Orts resp. der Grappe
sq
a .a o * a 3
Anlage- •5-S S S kosten eÍ W -C o im Qo ^ te Ganzen M.
_ Sö
•3 i l ja g
Art des Motors
3a
X3 J3 u
n -d-S-SÄ •H •> h3 : , 2
0 » 1 &
M.
a a>
1
a
® bo P 3
et e £ 8
Im Jahre 1886 Hhergeben. 31 32 33 34
IV, 51 V, 11 I, 102 (1894) V, 108
Wolfsegg Braeuningshof Reichenhall *)
319 155 3 436
>
—
Teuschnitz
1042
VI, 37 (1894) I, 65 I, 64 VII, 42 II, 1 V, 67 (1894) IV, 15 V, 103 n, 6
Weissenburg a. S. i Holzkirchen Kraiburg Premich Landshut ••) Münchberg
5 797
4665 7044 90000 46 751 8609
15 45
M 8
—
1300 1000 11600 4 000 1150
—
3
—
?
— —
—
—
20
1 2
—
4
2 55 24 4
18 2 6 2 3 2 15
38 17 19 9 3 190 40
— —
— —
375
— —
456
—
—
—
—
Im Jahre 1887 übergeben. 35 36 37 38 39 40 41 42 43
>
Kappel Stadtstein ach Deggendorf
—
1318 1042 565 17 873 4 098 —
16 1490 6 367
81927 78 967 78911 24064 14368 513 960 55 238 22 752 5 287 7 289 127 289
M 60 23 26 29
M 330 5 20
— — — — —
D. P. — — — — —
250 250 600
6000 3000 9400 — 1600 2800 15 15004-90 26 000 150 + 100 5 700 100 2000 ? 2 600 ? 790 500 12150
—
1 3 1
204 —
128 76 1 1087 101
253 —
176 — —
1087 285
—
—
—
—
—
—
3 79
—
626
304
Im Jahre 1888 Übergeben. 44 45 46 47 48 49
I, 104 I, 3 II, 19 IV, 13 IV, 12 v n , 55
50 51 52 53 54 55 56 57 58 59
I, 13 VI, 22 I, 139 I, 67 v n , 50 VII, 39 I 9 I, 37 Vili, 20 V, 41
Weilheim Aibling Landau Grossberg Grass Tückelhausen
3 839 2313 3165 191 120 249
12 859 17 384 17 856 4 958 9 471 5 820
3 8 6 27 79 23
1 — —
P. H. —
_ —
—
100-j- 20 30
—
—
Umbau
Umbau 9
90 900
1 1 5
—
7 —
4 —
—
—
—
—
—
—
—
16 8
—
—
Im Jahre 1889 Übergeben. Berg Meckenhausen Wasserburg Laufen Sandberg Oehrberg Aufkirchen •••) Garmisch Heimesreutin Helmbrechts
156 430 3 265 2 363 614 345 481 1636 222 3109
14 808 6 769 186 493 136 508 11143 14122 38 663 84 541 18381 74 988
92 16 57 58 18 41 80 52 83 24
W. T. — — — — —
W. T. —
14 20 250 150 —
15 72 —
— —
270
—
Umbau 9 650 6 600 1860 2 800 4360 9 000 3150 4150
—
3 1 3 5 3
2 —
16
60 34 5 3 7 34
10
32
—
19 —
295 100 2 1 70 83 21 80
— —
348 144 — —
80 114 —
229
Im Jahre 1890 übergeben. 60 61 62 63 64 65 66 67 68 69 70 71 72
V, 120 I, 35 VIII, 38 I, 87 II, 23 (1895) II, 41 II, 30 VI, 32 IV, 8 IV, 27 V, 68 V, 125 I, 76
Weidenberg Friedberg Lindau*****) Oberau Passati
1454 2 658 5 329 153 15 583
>
—
Wegscheid Rotthalmfinster Spalt Eismannsberg Neunburg Naila Wirsberg Miesbach
1202 1454 2 060 438 2 306 2 010 766 3 042
14 573 83 711 260116 34 729 718 931 151 873 16 374 77 609 40228 26 948 68 946 61626 14 328 100 900
10 31 49 227
}«{ 13 53 21 62 30 27 19 33
—
W. T. & D. P. — — — —
W. R. — —
W. T. —
—. — —
4 4 1 2100 — 3 210 33 133 11170 12 65 406 — 3000 1 20 6 860 2400+135 26 018 16 193 Erweiterung der Quellenfassungen — — 8 Umbau 160 7 700 6 97 26 — — 150 2100 26 — 20 4 1630 6 — 4 210 11 32 150 150 8 000 5 13 — 2 1400 2 7,5 250 + 1 0 0 5 600 3 54 245 —
222 262
— —
399 927 — —
53 — —
70 —
268
*) mit St. Zeno und Kirchberg; **) mit Berg und Schloss Trausnitz; ***) mit Notzing; ***•) mit Hochbuch; •••••) mit Aeschach und Reutin.
211
IX. Technisches Büreau für Wasserversorgung. Fortsetzung der Tabelle 81. tä » 8 fe ° H-S 2
Name des Orts resp. der Grappe
e a •fl O » a
I, 125 VI, 10 I, 154 (1894) (1895) VII, 36 VIII, 52 V, 114 II, 3 V, 134 V, 104 I, 146 (1894) II, 38 VIII, 61 IV, 24 v n , 33
Tittmoning Fenchtwangen Gruppe Valley 6 Orte desgl. ein Ort desgl. 3 Orte Oberndorf Oettingen Unterstein ach Berg Aufsessgruppe Staffelstein Gruppe Bergen
1588 2 372 737 62 314 552 3120 840 297 1220 1337 666
Unternenmais Sonthofen Neuersdorf Oberelsbach Oberbeuren
110 1819 89 907 572
IV, 18 I, 9
Kneiting Aufkirchen Edenkoben Mittenwald Freyung Ingolstadt
280 100 4 875 1 720 795 17 539
>
—
S 'S i l® ¿ S t
¡3
Anlagekosten gw Si im flPO Ganzen B.» ; M M. !
es ja a m
Art des
a
Motors
x>
ja e « -3 o 5 W fc m od ® ®
« 02 ®a s » £ S 2 S50 a g t» .3
« aS ~c as ® 9 la i. ®ffl
2 770
6
•o 8
o
Im Jahre 1891 tibergeben. 73 74 75 76 77 78 79 80 81 82 83 84 86 86 87
vni, 48
»
—
55 880 2 778 61293 10246 46417 10062 54541 22470 7 444 110 343 64124 57 138 5176 10 354 30 308 4850 11438 30 988
35 1,18 | f f 1061 1 1 18 17 27 25 90 32 M
94 17 54 13 54
150 —
—
—
30
—
—
—
7 700 2170 7850 1830 3300 1900 970 16000
60 7 — 100 60 — 8 65 W. T. — — 250 — 60 7400 Wassermesser gestellt — 12 1930 Umbau 1390 18 — 23 1900 20 2 900 —
-
|
28
I
12
Umbau
2 7 10 7 2 13 12
11 18 9 21 18
11
Im Jahre 1892 ttbergeben. 88 89 90 91 92 93 94 95 96 97 98 99 100 101 102
in, 22
I, 77 II, 9 I, 58 (1898) VIII, 31 VIII, 6 vni, 28 V, 37 II, 26 VI, 16 II, 44 (1896) IV, 48 V, 89
Immenstadt Berghofen Illereichen Guttenberg Pfarrkirchen Hohenstein Gruppe Bischofmais i Waldthurn Sanspareil
2 821 308 429 639 2412 219 515
Platz Unterdürrbach Beichenberg Riedenburg Lenggries
433 746 620 1467 916
>
—
Benediktbeuren*) Rothenkirchen Essleben Gefall Kupferberg Schliersee Wartenfels Hepberg Burgberg Granstedt Furth Markt-Redwitz Ober- und Unterriedenberg Bosenbach
889 753 859 496 827 612 409 379 766 3 637 3 862 2 731
1084 127
14 996 26 935 175 524 99 303 37 232 621452 180 300 48177 19 900 18 747 17 147 185 459 19 024 23060 21631 31326 20 228
54 269 36 58 43
}»{ 14 65 44 27 88 87
W. R. & P. M. — —
100
—
D. P. — —
W. T.
—
Erweiterungen 250 + 230 60
—
W. T. & D. P. W. T. —
M
29 150
30 30 800
— —
W. T.
—
9 600 —•
10 10 100 —
930 —
13 500 4 250 3000 28 500
3 —
—
17 5 — —
Um )au — 4 5 1500 2010 6 4 360 4 4 1960 — 2 000 — 2600 4 2 200 3 2100
7 3 64 48 14 230
40 15 507 35 47 840
—
15 614 46 56 964
—
—
—
—
—
—
7
—
5 34 —
8 8 20
52 3 3 186 —
15 22 123 3
— — —
194 —
15 21 127 —
Im Jahre 1893 Übergeben. 103 104 105 106 107
VU, 41 VII, 57 vn, 44 IV, 35 I, 68 (1895) I, 12 V, 88
108 109 110 vn, 12 111 vn, 15 112 V, 59 113 I, 108 114 V, 119 115 I, 52 116 vni, 8 117 m,35 IV, 9 118 V, 63 119 120 vn,37458 121
in, 12
1720 626
14 402 11999 39 621 88 767 8 629 10 874 56 653 22 649 7 220 14 534 20 340 59 255 16 652 17 402 25 911 117 391 92 778 101219
32 16 64 61 1 22 i i 22 l 69 30 8 29 26 97 38 46 34 32 21 87
30 249 19 557
42 31
—
W.T.
20 27 + 30 40 + 20 150
1800 1650 4300 5 400
—
—
—
—
—
—
100 30 3 17 30 + 3 100 30 + 3
4 500
— — —
—
700 —
—
20 658 250 210 60
2 900 3030 1 700 3 500 2800 6 800 9000 6400 2200
—
60
2150
— — — — — — — —
—
52 10 3 — 7 5 11 10 6 7 28 105 — Umbau — dec gl— 131 27 — — 4 — — 3 6 3 6 — 10 8 — 74 26 7 7 8 3 Umbau — 103 6 — 440 49 22 41 76 3 34 170 15 6
15 10
*) mit Gschwand. 27*
— —
9 125 — — — — — — —
63 — — —
409 167 73
—
—
—
—
212
EX. Technisches Büreau fflr Wasserversorgung.
6 425 153 752 10 859 14 936 12 799 11956 24 439 5 844
10 12 60 41 43 97 35 31
— — — — — — —
20 600 40 60 32 20 80 5
14000 1500 1250 400 1530 2500 1200
3 16 1 1 4 1 5 1
4
830
Hydranten
669 2 258 180 367 300 123 703 189
Oeffentliche Brunnen
Konken Hambach Weissenstein Oberneuching Cronenberg Ritzmais Nandlstadt Thonberg
Lfd. m gusseiserne Rohre im Ganzen
III, 54 HI, 38 II, 42 I, 93 III, 16 II, 29 I, 81 V, 111
Art des Motors
cbm Inhalt des Hochreservoirs
122 123 124 125 126 127 128 129
Anlagekosten im Ganzen M.
Desgl. 3 pro Einwohner
Nr. im Text (Jahr der Erweiterung)
Name des Orts resp. der Gruppe
Einwohner
Lfd. Nr.
Fortsetzung der Tabelle 81. 5SC Ea a ac>x> & fc .2 ja d3 (D OD $ S a M
Um bau 46 318 6 28 9 51 — 3 2 14 12 55
338 — — — —
51
—
Im Jahre 1894 Oberg-eben. 130 131 132 133 134 135 136 137 138 139 140 141 142 143 144 145 146 147 148 149 150 151 152 153 154 155 156 157 158 159 160 161 162 163 164
VI, 23 I, 91 I, 133 I, 65 V, 102 I, 94 m , 33 III, 78 III, 45 III, 8 III, 79 II, 18 I, 97 V, 46 VIII, 74 VII, 62 VI, 5 V, 95 VII, 8 I, 149 VII, 52 VHI, 70 I, 126 II, 21 VI, 29 VI, 20 VII, 65 IV, 22 I, 127 V, 31 VI, 25 II, 32 IV, 21 VII, 5 III, 57
165 166 167 168 169 170 171 172 173 174 175 176
V 28 V, 81 III, 100 III, 91 III, 82 III, 88 IV, 46 VIII, 32 III, 67 III. 85 III, 94 III, 53
Meinheim Obergrainau Untergrainau Krflnn Sparneck Oberwarngau Germersheim Rhodt Jacobsweiler Bennhausen Ruppertsberg Kösslarn Penzberg Hohenhttusling Winkel Werberg Auerbach Schwarzenbach Burgwallbach Gruppe Isen Sennfeld Trunkelsberg Tölz •) Mitterbüchl Rügland Lauf Zell Mühlberg Traunstein Geroldsgriin Neunkirchen SchOnberg Loch Beuchen Lambrecht
677 181 169 237 1155 333 6173 1498 340 158 887 827 1903 82 77 300 111 3 774 191 936 1024 342 780 12t 300 3385 281 55 5 600 1 038 164 674 180 152 3 291
8253 12 606 17144 30282 24450 24 498 295 870 107 909 9 897 14269 39 227 32 866 138 736 19 095 9 924 14 641 14 375 159 464 5 471 64172 5142 19 654 169 573 15 037 12166 206 197 8 672 8 417 198 816 30 402 13 822 59085 4 879 9 289 86 599
12 70 108 128 21 74 48 72 29 90 44 40 73 233 129 49 130 42 28 69 6 57 217 124 41 61 31 153 36 29 84 89 27 61 26
— — — — — —
D. P. — — — — —
D.P. W. T. — — — — — —
— —
40 60 60 40 250 —
30 100 100 600 5 30 40 13 300 6 100
— — — — — — — —
W. T. & D. P. — — — —
P.H.
7 400 30 40 250 20 14 500 30 30 100 15 15 350
2560 3600 2 950 3000 15500 9 700 — —
3 880 3170 6 300 2 815 600 1350 2 740 10 210 500 5800 1100 3 700 10500 1600 1400 15 300 1850 1450 10000 3400 2 000 6 900 650 1300 5000
4 1 37 —
7 — —
7 6 5 1 5 19 1 5 7 4 1 3 —
2 7 — —
6 3 2 2 2 13 2 4 1 2 11
—
9 14 7 6 17 89 29 3 20 15 25 —
4 7 4 59 —
18 — —
95 4 7 76
—
—
—
—
3 —
23 59 420 247 13 11 159 29 49 —
12 2 6 300 —
121 —
7 303 9 18 481
—
.—
—
—
72 14 4 18
400 35 12 80
—
—
—
—
43
— — — —
485 320 — —
134 —
34 — — — —
332 —
112 — —
417 9 —
415 — —
417 — —
81 — —
295
343
32 11
39 37
—
—
Im Jahre 1895 Übergeben. Freienfels Presseck Gruppe Trippstadt Trahweiler Sangerhof Stahlberg Tirschenreuth Kaufbeuren Maxburg Sch neebergerhof Wahnwegen Klingenmünster
*) mit Gaissach.
339 960 1409 196 33 305 3 200 7 550 Schloss 121 540 1222
19 977 53 099 72 384 7187 2 850 12 987 192 187 243 240 3 708 14 327 12017 47 173
59 55 51 37 86 43 60 32 —
118 22 39
W. T. B.M. W. T.
50 70 10040
— — — — —
10 20 250 600
— — —
30 40 200 + 6
4 4 7 14 21 25 1 1 — — 1 — 2600 7 3 17 500 62 7 152 17 500 Erweiterungsarbeiten 800 3 4 1300 9 9 6200 4 24
1200 3350 9000 Umbau
—
420 580
—
377 616
18
—
—
—
159
—
213
I X . Technisches Btlreau far Wasserversorgung.
«J K V H
a
sc e a •o 3 h •C '3 CS »
&>-s
Name des Orts resp. der Groppe
w
«
a J3
O
sf a
Anlage0 kosten Q O O im Ganzen
W
M.
4 036 280 80 240 3118 1500 610 10 8 494 340 155 409 771 113 205 959 450 66 986 162 2 324 1813
120382 18 669 11030 20431 150384 56 328 32 641 4 033 531000 9 958 1413 10332 43 515 13 500 23 310 26 353 10468 17 138 37 712 4 810 27 543 20 429
Art des Motors
M.
"3 j g •d u "o s
o X a eB •O T3 o
® IC e IM
aS
S
Lfd. gusseii Roh im Ga
Lfd. Nr.
II
Fortsetzung der Tabelle 81. a
•8 « .3 o B (3 a a « bs ¡H ®M O
a
3 a
1 £
® k£ tfi (B £ 3 Ol -t^ es © 3 S
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Im Jahre 1896 übergeben. 177 178 179 180 181 18-2 183 184 185 186 187 188 189 190 191 192 193 194 195 196 197 198
VI, 14 I, 21 I, 56 VIII, 75 I, 6 II, 22 III, 17 III, 7 VIII, 47 IV, 25 VIII, 29 VII, 61 VII, 14 IV, 7 V I I I , 54 V, 74 IV, 17 VI, 35 III, 2 III, 83 VII, 47 V, 100
Hersbrack Deining Hornstein Wittesheim Altfltting Neukirchen Dannenfels Bastenhaus Nördlingen •) Neuhaas Imberg Weichtungen Fladungen Ebersberg Pfronten-Ried Oberröslau Karthaas-Prüll Treuf Albisheim Schauerberg Rimpar Selbitz
30 67 138 85 48 38 55 403 63 29 9 25 56 119 114 24 23 261 38 30 12 11
— — — —
W. T. — — — — — — — — — —
B.M. W. T. — — —
60 + 250 7 850 50 1830 1190 30 30 2 750 10000 400 100 5000 100 3 300 400 5 600 17 200 20 1650 Umbau 15 1286 2800 100 3100 20 2 000 30 3 300 60 45 + 60 1260 1070 30 100 5 200 880 30 60 + 60 2 200 10 2 200
8 —
4 2 8 5 2 —
3 3 —
5 7 3 3 4 1 2 —
1 13 6
50 10 6 10 65 30 20 —
195 — —
5 12 3 11 10 6 4 17
310 348 — 40 — 10 — 30 299 353 55 56 — 64 — 3 1094 1120 — 2 —
—
—
—
18
18
—
—
45 44 20 20 Ergänzung — 11 — 169
—
—
—
19
—
—
2
Im Jahre 1897 Übergehen. 199 200 •201 202 203 204 205 206 207 208 209 210 211 212 213 214 215 216 217 218 219 220 221 222 223 224 225 226 227 228 229 230 231 232
II, 33 VII, 59 VII, 40 III, 30 III, 36 III, 52 V, 135 I, 109 II, 14 III, 87 I, 130 II, 31 II, 28 III VIII, 44 II, 40 VIII, 64 I, 153 V, 79
n, 39
V, HO IV, 6 II, 12 I, 88 VII, 60 V, 99 IV, 39 VII, 27 VII, 48 III, 69 III, 47 III, 40 III, 61 IV, 3
Simbach Volkach Pflochsbach Friedelhausen Gutenbacherhof Kleinbockenheim Gruppe Gräfenhäusling Schongau Hohenthann Schweigen Tutzing Ruhmannsfelden Regen Marienthal Moosbach Vilshofen Staufen Gruppe Söcking Blaich ••) Viechtach Thiersheim Ebnath Grafenau Oberaudorf Waldsachsen Selb Schwarzenbach Miltenberg Roth Mittelbach Johanniskreuz Hermersbergerhof Leimen Auerbach
763 1913 167 217 64 265 459 1791 392 695 1303 1100 2 226 357 100 3400 759 536 750 2 010 1178 757 1173 453 350 5 600 161 3 527 228 613 18 52 544 1900
•) mit Kleinerdlingen ; **) mit Pröbitsch.
6 446 66 107 10 316 14194 6 444 39 746 54 210 3 945 5 266 32592 109 270 54 457 103 834 16 700 11179 174 723 15 247 99 217 49 316 82 709 21 377 10092 49 211 53 092 6076 225 787 11108 126 591 9 034 22 365 20 227 7 701 34108 39 304
9 35 62 65 101 150 118 2 13 47 84 49 47 44 112 51 20 185 66 41 19 13 42 117 15 46 69 36 40 36 1123 148 63 21
— — — — —
W. T. —
P. H. — — — — — — — —
W. T. — — — — — — — — — — — —
W. T. H.W. W. T. —
700 100 4 500 2 1250 1160 30 1100 20 2170 80 7160 60 Umbau 300 15 4000 100 — 200 6 500 100 250 9 700 50 1800 660 8+ 8 9500 300 1400 15 11340 100 4 750 100 10 600 150 1900 60 1 700 70 4 700 100 4 700 100 500 5+ 6 14 500 400 — 1100 350 9 200 40 900 2 300 50 20 3 570 — 666 60 4140 150 5 000
3 9 3 6 2 —
4 — —
4 —
1 3 —
2 —
9 —
2 3 11 7 4 5 2 — —
8 3 — —
2 7 —
16 —
6 3 24 13 —
4 20 31 26 53 13 2 78 4 46 8 42 11 —
31 27 —
87 2 68 5 18 2 —
13 32
173 1 — —
153
172 — — —
132
—
—
—
—
—
124 90 110 211 77 10 320 —
80 38 154 — —
114 89 —
375 12 604
— —
109 110 231 —
10 330 —
88 40 168 — —
119 91 —
400 —
504
—
—
91
91
—
—
—
—
65 125
65
214
IX. Technisches Büreaa für Wasserversorgung. Fortsetzung der Tabelle 81. "3 5 Ä-S a £
bo ö 2 .1
Name des Orts resp. der Grappe
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Art des Motors
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a
Im Jahre 1898 übergeben. 233 234 235 236 237 238 239 240 241 242 243 244 245 246 247 248 249 250 251 262 253 254 255 256 257 258 259 260 261
IV, 50 Wildenau 531 8 572 v m , 23 Hindelang 700 54206 v m , 69 28 992 Trauchgau 600 i n , 84 Schmitshausen *) 563 71396 I, 161 Gruppe Prien 1032 89 701 1, 84 Niederaschau 377 32943 IV, 4 Cham 3 362 93 463 IV, 34 7 514 Pollanten 372 VOI, 69 Schwangau**) 49189 596 v m , 17 Füssen***) 3 416 159 527 v m , io Donauwörth 4083 214 846 I, 86 Oberammergau 1366 78 681 V, 113 Trebgast 525 20886 I, 20 Dachau 3 376 26 750 n , 35 Triftem 1050 10 646 VI, 15 Hilpoltstein Iiukeak. 6 275 m , 42 Hoeningen 183 10 725 m , 68 Mertesheim 357 17 108 m , 98 Wolfstein 1098 47 034 v n , 35 Oberleinach 724 4472 VII, 32 Ober- und Unteralten 17 519 1625 bach & 56 VII, 38 Oberwintersbach 51 13 720 IV, 11 Gmeinsrieth 30 6 376 IV, 33 Pfaffenreuth 170 17 405 V, 105 Steben 874 43 434 — V, 76 Oberschwarzenstein 270 V, 107 Tannen wirthahaus 84 4121 V, 124 Wildenstein 85 2 825 V, 35 Grafengehaig 420 8 743
16 77 56 127 87 87 28 20 82 47 52 58 40 8 10 —
59 48 43 6 28 269 202 102 50 —
49 34 21
— —
W.R. —
D. P. —
G. M. —
— — — — —
—
404-50 60 60 + 30 150^-20 260 30 100 250 40 + 400 100 60 + 20 300 20 + 30 —
20 60 250 1,5 8 20 + 190 —
— — — — —
66 100 20 —
12 50
1650 4300 2500 7400 7166 3160 4200 970 7 307 12 000 4 896 5 620 1500 1850 570 1000 1500 650 3 017 420 2900 —
650 2 255 6440 1570 900 300 640
4 13 9 1 — —
1 6 3 16 3 8 6 1 2 3 5 2 12 2
2 31 20 19 43 16 47 7 27 80 65 41 13 23 2 —
3 7 26 2 12
6 3 1 1 3
133 —
142 160 53 218 — —
407 567 248 —
—
—
—
—
—
—
7 58 202
7 60 197
—
—
—
—
—
—
—
6 14
18 40
—
3 18 40 1
—
—
—
— —
1 133 100 98 140 52 207 2 106 382 600 246 30
Umbau 28 9
—
—
— —
nleht tibergeben. 262 V, 33 263 I, 152 264 V, 131 265 I, 138 266 m , 18 267 n, 8 268 H, 15 269 H, 24 270 I, 131 271 m , i i 272 VH, 49 273 v n , 30 274 m , 66 275 IH, 26 276 m , 49 277 I, 17 278 I, 22 279 I, 150 280 VI, 13 281 IV, 42 282 VHI.185 283 VIII, 46 284 I, 103 285 I, 148 286 III, 96 287 III, 24 288 VIII, 78
Grafenbeig Gruppe Schäftlarn Wunsiedel Waging Deisdesheim Eschlkam Jandelsbrunn Perlesreuth Unterammergau Biesingen Radenschwinden Neustadt a/M. Marnheim Elbisheimerhof Kindenheim Bruck****) Dorfen Pasinggruppe Heideck Stamsried Krumbach Neu-Ulm Rosenheim Gruppe Icking Wattenheim Eisenberg Aeschachgruppe
1182 413 4500 865 2 780 570 248 550 740 350 177 616 961 118 791 2 840 1858 6900 950 950 Amtagb. 8 684 12 196 202 973 1700 1220
39 179 51900 196 714 12 384 118 624 57 600 15 227 50 946 51800 36 600 13000 10 900 27 400 6 700 35 200 127 800 92 500 615 170 31400 23 000 8 940 269 000 650 000 46 000 64 570 67 500 24 668
33 126 44 14 43 101 61 93 70 104 73 18 29 48 44 35 49 75 33 24 —
30 53 224 66 40 21
B. M. — — — —
— —
B.M. —
—
E. M. H.W. W. T. — — —
D. P. W. T. W.T B. M
100 2 096 100 + 31 3160 400 + 40 13 700 Umbau 400 9 730 100 7060 20 1500 80 6100 100 5 670 50 2900 30 1300 20 800 80 2900 20 80 160 2 980 250 8 800 200 + 60 10 050 650 39 620 — 3500 20 + 50 1600 2 1050 40 8 660 850 28 060 60 6 620 — 3 550 176 7300 2 985 —
') mit Biedershausen; **) mit Waltenhofen; ***) mit Faulenbach; ••••) mit Gelbenholzen.
2
3 12 1 &
9 10
19 22 101
114 70 430
86 16 5 11 24 13 6 6 20 1 21 66 60 264 14 5
415 54 111
153 —
200 298 — —
6 390 45 900 202 35 16 120 23 — 42 Ausbau
151 Ja 200 298 Ja Ja 390 900 35 120 Ja
IX. Technisches Büreau für Wasserversorgung.
215
Fortsetzung der Tabelle 81.
tt
Lfd.
w S5
289 290 291 292 293 294 295 296 297 298 299 300
K •> a e-i "v c
RK ® -•3 1 ¿ * 55 &H I, 28 V, 133 III, 27 III, 31 HI, 32 VH, 9 VII III, 71 I, 47 VI, 18 III, 44 III, 29
v c -a »o fl W
Name des Orts resp. der Gruppe Farchant*) Zultenberg Esthal Gauersheim Gaugrehweiler Burkardtroth Sanatorium bei Lohr Moorlautern Hadorf Kreuzbühl Hoof Frankenthal
AnlageS® a kosten "3>3 S ja im Ganzen M
37 000 29 500 46000 29 000 26 500 9500 — 17 600 968 55 700 21300 126 3 750 98 5100 432 14 445 900 000 409 147 827 573 715 521
Art des Motors
W. T. W. T. — —
—
58 170 38 11 62
n 0
w
® 00
_o ® •g -o *®
M. 90 200 56 50 37 18
'S A 8 « I l
P. M. — — —
D. P.
80 60 100 80 80 12 50 100
e a £ § •s ö ® 3 | £ B • .2 ja a a fl o 2 S » o IH ¿S 3k. •J i n 3 a % 03 te .5 O
_
3 720 2 610 2500 2600 800 2400 3200 — 3300 Ausbau 600 5 800 25 000
6 3 6 5 6 — — —
3 2 —
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7
— —
—
7
Ja
—
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4
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7 Ausbau 227 1000
Ja Ja
—
1000
•) mit Mühldörfl.
X. Nachträge. A. Ausgeführte Projecte der Firma L. Th. M e y e r & Comp, in M ü n c h e n . — B. Nachträge zu den Projecten des T. B. f. W. A . Ausgefährte Projecte der Firma L . Th. Meyer & Comp, in München. I. R. Oberbayern: Bezilksamt E b e r s b e r g f: Alzing 4, Aich 1, Deimhof 14, Egmating 20, Eglharting 14, Eisendorf 22, Esterndorf 1, Fürmoosen 14, Grafing 30, Icking 14, Kastenseesen 56, Ober- und Unterpframmern 1, Pöring 75, Pullenhofen 76, Reis 14, Riedering 14, Schlacht 85, Wolfersberg 1. Zorneding 14. — Bezirksamt L ä n d s b e r g m : Landsberg 62. — Bezirksamt M i e s b a c h o : Grosspienzenau 33, Hausham 39, Weyarn 101. — Bezirksamt M ü n c h e n q : Argelsried 6, Drösslingen 16, Egertshausen 19, Faistenhaar 25, Gaisenbrunn 29, Heinrichs 42, Neufahren 19, Oberegling 70, Oberpfaffenhofen 71, Sachsenhausen 19, Siegertsbrunn 91, Steingau 93, Unnering 96. — Bezirksamt P f a f f e n h o f e n r : Grosshöhenrain 32, Hohenthann 50. — Bezirksamt R o S e n h e i m s: Birkland 11, Kinsau 58, Kirchberg 59, Reichling 78, Ried 79, Rottenbuch 81, Schönberg 87. — Bezirksamt Schongau t : Holz-Unterhäuser 51, Ingenried 55. — Bezirksamt S c h r o b e n h a u s e n u: Grub 34. — Bezirksamt T ö l z v : Höfen 46. — Bezirksamt T r a u n s t e i n w : Griesstädt 31. — Bezirksamt W a s s e r b u r g x : Bauerbach 8, Deutenhausen 15, Fischhaber 27, Haunshofen 37, Hofheim 49, Magnetsried 66, Oppenried 73, Schmitten 86, Schönstätt 88, Sölb 92, Westenried 100. — Bezirksamt W e i l h e i m y : Peissenberg 74, Unterpeissenberg 97. VIII. R. Schwaben. Bezirksamt A u g s b u r g a: Fischach 26, Schwabmünchen 89. — Bezirksamt K a u f b e u r e n g: Apfeltrang 5, Eurishofen 24, Frankenried 28, Gutenberg 35, Hausen 38, HirBChzell 45, Kettenschwang 57, Leeder 64, Schäfmoos 84, Schwäbishofen 90, Westendorf 35. — Bezirksamt K e m p t e n h: Altenried 3, Azenberg 7, Buchenberg 13, Schloss Deybach 40, Dietmannsried 7, Eichholz-Grasgrub 21, Haslach 36, Heiligenbauer 40, Henkels 7, Herbisried 43, Krugzell 40, Oberthingau 72, Sandbühl 7, üeberbach 96, Wies 40. — Bezirksamt M e m m i n g e n k: Kornhofen 60, Lautrach 63, Leubas 65, Moosbach 67, Ziegelberg 103. — Bezirksamt M i n d e l h e i m 1:
Oberegg 69. — Bezirksamt O b e r d o r f p : Altdorf 2, Bernbach 9, Biedingen 10, Blöcktach 12, Ebenhofen 17, Ebersbach 18, Engartsried 23, Geisenried 23, Heimenhofen 41, Hiemenhofen 44, Hönigsried 47, Hörrmannshofen 48, Hopferbach 52, Huttenwang 53, Immenhofen 54, Krottenhill 61, Oberdorf 68, Reichardsried 77, Ronnried 80, Ruderatahofen 82, Salenwang83, Sulzschneid 94, Unterthingau 98, Vorderschmalholz 99, Wolfertsbert? 102. Nach der Tabelle 81 hat das T. B. f. W. nur für 5 von den 28 Städten mit mehr als 10000 Einwohnern und nur für 8 von den 27 Städten mit 5000 bis 10000 Einwohnern in B a y e r n die Projecte für die Wasserversorgungen bearbeitet, so dass trotz dieser staatlichen Einrichtung die Wasserversorgungsprojecte für die meisten der grösseren und mittleren Städte, wie es auch die vorstehenden Beschreibungen nachweisen, aus den Händen von anderen Technikern als von denen des T. B. f. W. hervorgegangen sind. Aber auch die Projecte für kleinere Städte und für Gemeinden verdanken ihren Ursprung ausser dem T. B. f. W. in nicht geringer Zahl sowohl städtischen und Districtstechnikern als auch Privattechnikern, und am häufigsten sind hier als Projectanten die Namen K u l l m a n ' n , K ö l w e l , G r ä b n e r , C h r . H i l p e r t , J. & A. H i l p e r t und L. T h . M e y e r & C o m p , genannt. Von der letzteren Firma wurden hier früher bereite 21 Projecte eingehender besprochen. Nachträglich sind nun von ihr noch über 82 andere Anlagen Mittheilungen eingegangen, welche in den letzten Jahren nach ihren Projecten ausgeführt sind. Weil die Einreihung der letzteren in den Text nicht mehr möglich war, aber doch deren Erwähnung hier der Vollständigkeit wegen nicht übergangen werden sollte, so sind in diesem Nachtrage die sämmtlichen von dieser Firma ausgeführten Projecte übersichtlich zusammengestellt. In Hinblick auf den dem T. B. f. W. gewidmeten besonderen Abschnitte I X lag der Wunsch nahe, auch die Arbeiten anderer Projectanten in ähnlicher Weise zusammen-
216
X. Nachträge.
zufassen, wovon jedoch vorläufig Abstand genommen werden musste. Wenn hier nun trotzdem bei der Firma L. Th. M e y e r & Comp, davon eine Ausnahme gemacht ist, so wird das der ausdrückliche Hinweis darauf entschuldigen, dass dieser scheinbare Vorzug keineswegs durch das Ueberragen ihrer Leistungen über die von anderen Projectanten hervorgerufen ist, sondern dass nur die erwähnten besonderen Umstände zu dieser abweichenden Form die Veranlassung gegeben haben. In der folgenden Aufstellung bezeichnen die römischen Zahlen den Regierungsbezirk und die kleinen lateinischen Buchstaben das Bezirksamt des Ortes. Bei den schon früher beschriebenen Anlagen ist die entsprechende Seite im Texte angegeben, während die übrigen Orte in dem alphabetischen Inhaltsverzeichnisse nicht enthalten sind.
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1. Aich, Esterndorf, Ober-und Unterpframmern und Wolfersberg (I, f) mit 74 E. Gravitationsltg.; 2 Feuerlöschres.; 6 Hydr. 2. Altdorf (VIH, p) mit 223 E. Vergl. S. 179. Gravitationsltg.; Hochres., Hydr. 3. Altenried (VHI, h) mit 674 E. Gravitationsltg.; Hochres.; Hydr. 4. Alxing (I, f) mit 138 E. Vergl. S. 31. Turbine mit Pumpe; Hochres.: Hydr. 5. Apfeltrang (VIII, g) mit 283 E. Vergl. S. 179. Gravitationsltg.; Hochres.; Hydr. 6. Argelsried (I, q) mit 142 E. Nutz- und Feuerlöschltg. 7. Azenberg, Dietmannsried, Henkels und Sandbühl (VIH, h) mit 487 E. Gravitationsltg.; Hochres.; Hydr. 8. Bauerbach (I, x) mit 45 E. Hydraulischer Widder; Hochres.; Hydr. 9. Bernbach (VIH, p) mit 400 E. Hydraulischer Widder für 4,2 cbm pro Stunde; 13,0 m Gefälle: 1656 m lange Druckltg. 10. Biedingen (VHI, p) mit 422 E. Wasserrad mit Pumpe für 4,8 cbm pro Stunde; 45,0 m Förderhöhe; 600 m lange Druckltg.; 150 Sec.Lit. Aufschlagwasser mit 1,82 m Gefälle. 11. Birkland (I, s) mit 31 E. Hydraulischer Widder; Hochres. 12. Blöcktach (VHI, p) mit 218 E. Gravitationsltg.; Hochres.; Hydr. 13. Büchenberg (VHI, h) mit 262 E. Gravitationsltg.: Hochres.; Hydr. 14. Deimhof, Eglharting, Fürmoosen, Icking, Beis, Riedering und Zorneding (I, f) mit 953 E. Gravitationsltg.; 4 Feuerlöschres.; 17 Hydr. 15. Deutenhausen (I, x) mit 88 E. Gravitationsltg.; Hochres.; Hydr. 16. Drösslingen (I, q) mit 118 E. Windmotor mit Pumpe; Hochres.; Hydr. 17. Ebenhofen (VIH, p) mit 371 E. Vergl. S. 181. Gravitationsltg.; Hochres.; Hydr. 18. Ebersbach (VIII, p) mit 500 E. Vergl. S. 181. Turbine mit Pumpe; Hochres.; Hydr. 19. Egertshausen, Neufahren und Sachsenhausen (I, q) mit 753 E. Gravitationsltg.; 3 Hochres. in verschiedenen Höhen. 20. Egmating (I, f) mit 569 E. Feuerlöschres. Hydr. 21. Eichholz-Grasgrub (VIII, h) mit 93 E. Gravitationsltg.; Hochres.; Hydr.
22. Eisendorf (I, f ) mit 99 E. Vergl. S. 34. Hydraulischer Widder. 23. Engartsried und Geisenried (VIII, p) mit 442 E. Rückschl. Zellenrad mit Pumpe; 4000 m lange Druckltg.; 2 Hochres. 24. Eurishofen (VHI, g) mit 179 E. Rückschl. Zellenrad mit Pumpe; Hochres.; Hydr. 25. Faistenhaar (I, q) mit 142 E. Pumpwerk mit Göpel; Tiefbrunnen. 26. Fischach (VHI, a) mit 680 E. Gravitationsltg.: Hochres.; Hydr. 27. Fischhaber (I, x) mit 30 E. Hydraulischer Widder. 28. Frankenried (VIII, g) mit 307 E. Vergl. S. 182. Strahlturbine mit 2 Pumpen; Hochres.; Hydr. 29. Gaisenbrunn (I, q) mit 115 E. Nutzwasserund Feuerlöschltg. 30. Grafing (I, f) mit 933 E. Quellenltg.; Hydr. 31. Griesstätt (I, w) mit 240 E. Hydraulischer Widder. 32. Grosshöhenrain ([, r) mit 111 E Hydraulischer Widder; Hydr. 33. Grosspienzenau (I, o) mit 75 E. Hydraulischer Widder für 11 cbm pro Tag; 58,0 m Förderhöhe; 527 m lange Druckltg. 34. Grub (I, u) mit 60 E. Hydraulischer Widder; Hochres. 35. Gutenberg und Westendorf (VHI, g) mit 359 E. Gravitationsltg.; Hochres.; Hydr. 36. Haslach (VIH, h) mit 25 E. Gravitationsltg.; Hydr. 37. Haunshofen (I, x) mit 146 E. Rückschl. Zellenrad mit Pumpe; Hochres.; Hydr. 38. Hausen (VIII, g) mit 69 E. Windmotor mit Brunnenpumpe; Hochres. 39. Hausham (I, o) mit 431 E. Gravitationsltg.; Hochres.; Hydr. 40. Heiligenbauer, Krugzell, Wies und Schloss Daybach (VIII, h) mit 113 E. Gravitationsltg. 41. Heimenhofen (VIII, p) mit 21 E. Quellwasserltg.; Aichhähne. 42. Heinrichs (I, q) mit 60 E. Gravitationsltg.; Hochres.; Hydr. 43. Herbisried (VHI, h) mit 94 E. Vergl. S. 183. Wasserrad mit Pumpe; Hochres.; Hydr. 44. Hiemenhofen (VHI, p) mit 102 E. Gravitationsltg.; Hochres.; Hydr. • 45. Hirschzell (VIH, g) mit 211 E. Gravitationsltg.; Hochres.; Hydr. 46. Höfen (I, v) mit 39 E. Hydraulischer Widder. 47. Hönigsried (VIH, p) mit 23 E. Windmotor; Hochres. 48. Hörrmannshofen (VHI, p) mit 20 E. Hydraulischer Widder. 49. Hofheim (I, x) mit 140 E. Gravitationsltg.; Hochres.; Hydr. 50. Hohenthann (I, r) mit 142 E. Hydraulischer Widder; Hochres.; Hydr. 51. Holz-Unterhäuser (I, t) mit 55 E. Vergl. S. 49. Wasserrad mit Pumpe; Hochres.; Hydr. 52. Hopferbach (VIH, p) mit 510 E. Gravitationsltg.; Hochres.; Hvdr. 53. Huttenwang (VIH, p) mit 150 E. Gravitationsltg.; Hochres.; Hvdr. 54. Immenhofen (VIU, p) mit 190 E. Vergl. S. 183. Gravitationsltg.; Hochres.; Hydr. 55. Ingenried (I, t) mit 166 E. Gravitationsltg. mit Syphon.
X . Nachträge.
56. Kastenseesen (I, f) mit 37 E. Oberschi. Wasserrad mit Pumpe; Hydr. 57. Kettenschwang (VIII, g) mit 335 E. Gravitationsltg.; Hochres.; Hydr. 58. Kinsaa (I, s) mit 392 E. Hydraul. Widder; Hochres.; Hydr. 59. Kirchberg (I, s) mit 24 E. Zellenrad mit Pumpe. 60. Kornhofen (VIII, k) mit 106 E. Anschluss an H e r b i s r i e d , Nutz- und Feuerlöschltg.; Hydr. 61. Krottenhill (VIII, p),mit 55 E. Windmotor mit Pumpe; Hochres.; Hydr. 62. Landsberg (I, m) mit 5650 E. Vergl. S. 38. 2 Zonen; Gravitationsltg. und kUnstl. Hebung mit Wasserrad und Pumpe; Hochres.; Hydr. 63. Lautrach (VIH, k) mit 660 E. Gravitationsltg; Hochres.; Hydr. 64. Leeder (VIH, g) mit 600 E. Gravitationsltg.; Hochres.; Hydr. 65. Leubas (VIII, k) mit 90 E. Rückschl. Zellenrad mit Pumpe; Hochres.; Hydr. 66. Magnetsried (I, x) mit 130 E. Hydraulischer Widder; Hochres.; Hydr. 67. Hoosbach (VIH, q) mit 100 E. Vergl. S. 187. Gravitationsltg.; Hochres.; Hydr. 68. Oberdorf (VIII, p) mit 1698 E. Vergl. S. 189. 2 Zonen; Gravitationsltg. und Wasserrad mit Pumpe; Hochres.; Hydr. 69. Oberegg (VIH, 1) mit 286 E. Hydraulischer Widder für 7,2 cbm pro Stunde; 2300 m lange Druckltg.; Hochres.; Hydr. 70. Obereglflng (I, q) mit 144 E. Gravitationsltg.; Hochres.; Hydr. 71. Oberpfaffenhofen (I, g) mit 315 E. Windmühle und Benzinmotor mit Pumpe; Hochres.; Hydr.; 72. Oberthingau (VIH, h) mit 554 E. 3 Gravitationsltgn. und 2 Hochres. für 2 Druckzonen; Hydr. 73. Oppenried (I, x) mit 35 E. Hydraulischer Widder; Hochres. 74. Peissenberg (I, y) mit 50 E. Wassergenossenschaft Aschober; Gravitationsltg. 75. Pöring (I, f) mit 139 E. Gravitationsltg.; Feuerlöschres.; Hydr. 76. Pullenhofen (I, f) mit 81 E. Vergl. S. 43. Wasserrad mit Pumpe; Hochres.; Hydr. 77. Reichardsried (VIII, p) mit 289 E. Vergl. S. 190. Gravitationsltg.; Hochres.; Hydr. 78. Reichling (I, s) mit 661 E. Oberschi. Wasserrad mit Pumpe; 96,8 m Förderhöhe; 2250 m lange Druckltg. 79. Ried (I, s) mit 108 E. Wasserrad mit Pumpe für 1,2 cbm pro Stunde; 46,4 m Förderhöhe; 1120 m lange Druckltg. 80. Ronnried (VIH, p) mit 208 E. Quellenltg.; Hochres.; 4 Hydr. 81. Rottenbuch (I, s) mit 160 E. Gravitationsltg.; Hydr.; Aichhähne. 82. Ruderatshofen (VIH, p) mit 265 E. Vergl. S. 190. Unterschi. Kropfrad mit 2 Pumpen; Hochres; Hydr. 83. Salenwang (VIII, p) mit 91 E. Gravitationsltg.; Hochres.; Hydr. 84. Schäfmoos (VIH, g) mit 25 E. Rückschl. Zellenrad mit Pumpe; Hochres.; Hydr. 85. Schlacht (I, f) mit 89 E. Hydraulischer Widder. 86. Schmitten (I, x) mit 25 E. Hydraulischer Widder. 87. SchSnberg (I, s) mit 191 E. Hochdruckturbine; Hochres.
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88. Schonstätt (I, x) mit 201 E. Vergl. S. 45. Wasserrad mit 2 Pumpen; Hochres.; Hydr. 89. Schwabmünchen (VIII, a) mit 2930 E. Rückschl. Zellenrad mit Pumpe; Aichhähne. 90. Schwäbishofen (VIH, g) mit 60 E. Windmotor mit Pumpe und Brunnen; Hochres. 91. Siegertsbrunn (I, q) mit 265 E. Gravitationsltg.; Hochres.; Hydr. 92. Sölb (I, x) mit 156 E. Hydraulischer Widder; Hochres.; Hydr. 93. Steingau (I, q) mit 56 E. Vergl. S. 46. Gravitationsltg.; Hochres.; Hydr. 94. Sulzschneid (VIH, p) mit 318 E Vergl. S. 191. Wasserrad mit Pumpe; Hochres.; Hydr. 95. Ueberbach (VIII, h) mit 316 E. Gravitationsltg.; Hochres.; Hydr. 96. Vnnering (I, q) mit 315 E. Anschluss an die Leitung von F r i e d i n g ; Hochres.; Hydr. 97. Unterpeissenberg (I, y) mit 923 E. Quellenltg.; Aichhähne. 98. Unterthingau (VIH, p) mit 657 E. Vergl. S. 192. Gravitationsltg. 99.Yorderschmalholz (VIH. p) mit 26 E. Hydraulischer Widder. 100. Westenried (I, x) mit 25 E. Hydraulischer Widder. 101. Weyarn (I, o) mit 246 E. Hochdruckturbine mit Pumpwerk. 102. Wolfertsberg (VHI, p) mit 60 E. Hydraulischer Widder. 103. Ziegelberg (VHI, k) mit 135 E. Vergl. S. 192. Gravitationsltg.; Hochres.; Hydr. B. Ergänzungen zu den Projecten des T. B. f. W. I. R. Oberbayern: S. 31 Aibling; S. 32 Berchtesgaden; S. 33 Dachau; Bezirk Tölz v : Kochel; 8. 43 Reichenhall; S. 45 Schongau.
I, 3, s. Aibling. Für den Markt B a d - A i b l i n g ist statt der früher beabsichtigten Erbauung eines Wasserwerkes mit künstlicher Hebung von Grundwasser zur Zeit eine Hochdruckleitung mit natürlichem Gefalle in Ausführung begriffen. Diese erfolgt durch die Firma M ü h l h o f e r & P f a h l e r in M ü n c h e n nach deren eigenem Projecte. Der Kostenanschlag beläuft sich im Ganzen auf M. 300000 oder M. 110 pro Einwohner. Das Wasser wird aus Quellengebieten gewonnen, welche in der Nähe von N i k l a s r e u t h bei A u , ca. 11,5 km von A i b l i n g entfernt, liegen und eine Ergiebigkeit von ca. 1800 Minutenlitern haben. Das Wasser derselben wird durch eine 440 m lange Leitung von 125 mm und 100 mm Durchmesser einem Sammler zugeführt, dessen Wasserspiegel 162,5 m hoch über dem höchsten Punkte des Ortes liegt. Von hier fliesst es durch eine 1750 m lange Zuleitung von 125 mm und 150 mm Durchmesser zu einem Hochreservoire von 300 cbm Inhalt, dessen Wasserspiegel 77,0 m tiefer als der des Sammlers und 85,5 m hoch über dem höchsten Punkte des Ortes liegt. Einu Fallrohrleitung von 200 mm Durchmesser verbindet das Reservoir mit der Vertheilungsleitung im Orte, welche Durchmesser von 200 mm bis 80 mm hat. Die gusseisernen Leitungen erhalten im Ganzen 19 770 lfd. m Länge und sollen mit 102 Unterflurhydranten verbunden werden.
X. Nachträge.
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I, 15, c. Berchtesgaden. Das T. B (. W. ist mit einem Projecte zur Verbesserang der vorhandenen Anlagen, welche dem Staatsärare gehören, beschäftigt. Für den im Thale der K ö n i g s e e r A c h e gelegenen Theil des Marktes B e r c h t e s g a d e n werden zur Zeit als Ausbau der A n g e r e r - und H e r r e g b e r g - L e i t u n g nach einem Projecte des T. B. f. W. durch die Finna H o l z m a n n & C o m p , in F r a n k f u r t a. M. die Wasserleitungsrohre zum Anschlüsse an ein 53,0 m hoch über der Thalflohle angelegtes Hochreservoir von 60 cbm Inhalt verlegt, mit welchen 14 Hydranten verbunden werden sollen. Diese Anlage ist zu M. 34 000 veranschlagt.
liegt. Diese hat eine Ergiebigkeit von 300 Minutenlitern, und ihr Wasser fiiesst durch eine ca. 1700 m lange Leitung von Rohren von 60 mm, 50 mm und 40 mm Durchmesser einem 212,0 m tiefer als die Quelle liegenden Hochreservoire von 25 cbm Inhalt zu, von wo es durch Vertheilungsleitungen von 100 mm und 80 mm Durchmesser, mit denen 8 Hydranten verbunden sind, im Orte zur Verwendung gelangt.
I, 102, c. Reichenhall. Für die Wasserversorgung von R e i c h e n h a l l ist die beabsichtigte Benutzung des L i s t s e e s aufgegeben, und es wird nach dem Projecte des T. B. f. W. zur Zeit an Stelle des Druckregulators ein Hochreservoir von 500 cbm Inhalt hergestellt. Später soll ferner ein zweites I, 20, e. Dachau. Reservoir als Gegenreservoir erbaut und durch eine Für den Markt D a c h a u ist das T. B. f. W. zur Zeit Leitung von 250 mm Durchmesser mit dem ersteren mit der Ausarbeitung eines Projectes für eine centrale verbunden werden. Trinkwasserversorgung beschäftigt. I, 157, v. Kochel.
(E. 353, W. 73 mit je 5 B.)
Für den Ort K o c h e l ist nach dem Projecte des T. B. f. W. im Jahre 1898 eine Wasserversorgungsanlage hergestellt, welche M. 19000 im Ganzen oder M. 54 pro Einwohner gekostet h a t Die Anlage ist zur Zeit noch das Eigenthum einer Genossenschaft; sie soll aber später in den Besitz der Gemeinde übergehen. Das Wasser wird aus einer Quelle gewonnen, welche 260,0 m höher als der Ort und ca. 2 km davon entfernt
I, 109, t. Schongau. Die Stadt S c h o n g a u hat die frühere Absicht, das F r a u e n b r ü n n l e i n für ihre Wasserversorgung ergänzend mit zu benutzen, gegenüber einem anderen vom T. B. f. W. aufgestellten Projecte aufgegeben. Letzteres bezweckt die Zuleitung der ca. 5 Km von der Stadt entfernt bei P e r t i n k r e u t h gelegenen Quellen von 420 Minutenlitern Ergiebigkeit mit natürlichem Gefälle. Die Anlage ist auf M. 150000 veranschlagt und soll im Jahre 1900 ausgeführt werden.
Anhang. Alphabetische Verzeichnisse. A. Verzeichniss der Städte- nnd Ortsnamen. (Städtenamen sind fett gedruckt; * bedeutet, dass keine Auskunft zu erhalten war. Orte mit 2 Seitenzahlen werden aus Grappenversorgungen oder von Nachbarorten gespeist. R. bedeutet Regierangsbezirk und die Zahl dahinter die laufende Nummer der Orte desselben. Abenberg R. Mittelfranken 2 . Achselschwang R. Oberbayern Aeschach R. Schwaben 2 178 Ahornberg R. Oberfranken 2 . Aibling R. Oberbayern 3 31 Aichach R. Oberbayern 4 Albertshof R. Oberfranken 3 . Albisheim R Pfalz 2 . Altdorf R. Mittelfranken . Altdorf R. Schwaben 3 . Altenbamberg R Pfalz 3 Althof R. Pfalz 4 . . Altötting R. Oberbayern Alxing R. Oberbayern 5 Arnberg R. Oberpfalz 2 Angerweidach R. Oberbayern 31 •Annweiler R. Pfalz 5 Ansbach R. Mittelfranken 4 Apfeltrang R. Schwaben 4 . . Amshausen R. Unterfranken . Arnstein R. Oberfranken 4 . . Arnstorf R. Niederbayern 2 Aschaffenbnrg R. Unterfranken . Au R. Oberbayern 8 . . . Auerbach R. Oberpfalz 3 Auerbach R. Mittelfranken 5 . Auf der Mauer R. Schwaben 5 180 Aufkirchen b. Berg R. Oberbayern 9 Augsburg R Schwaben 1 . . . . a) Alte Versorgung 1. Allgemeines 2. Das Brunnenwerk am rothen Thor 3. Brunnenwerk bei den »sieben Kindern • 4. Brunnenwerk am Vogelthor 5. Die beiden Brunnen werke am oberen und am unteren Jakoberthore 6. Dimensionen und Leistung der alten Anlagen . . . . b) Neue Wasserversorgung . . . 1. Vorstudien 2. Wassergewinnung und Förderung c) Wasservertheilung
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140 29 193 107 217 31 107 67 140 179 67 67 31 31 91 51 67 140 179 158 107 57 158 31 91 141 193 31 173 173 173 173 173 174 174 174 175 175
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Baierbrunn R. Oberbayern 10 . . Baldersheim R. Unterfranken 4 . Bamberg R. Oberfranken 1 . . a) Entstehung des Wasserwerkes b) Wassergewinnung . . . . c) Wasserförderung d) Reservoire und Rohrleitungen e) Wasserverbrauch und Betriebs kosten . . . . f) Künftige Erweiterung der Anlage g) Wasserabgabe h) Wasseruntersuchungen . . Bann R. Pfalz 6 Bastenhaus R. Pfalz 7 . . . . Bayreuth R. Oberfranken 5 . a) Alte Versorgungen . . . . b) Saaser Wasserleitung . . . c) Spänflecker Leitung . . . d) C'est-bon-Reservepumpwerk . e) Fuchsensteiner Leitung und All gemeines Beilhack R. Oberbayern 11 . . . 32 Benediktbeuren R. Oberbayern 12 Bennhausen R. Pfalz 8 . . . . Berchtesgaden R. Oberbayern 15 32 Berg R. Oberfranken 6 Berg bei Deggendorf R. Niederbayern 3 Berg ob Landshut R. Niederb. 4 . 53 Berg am Starnberger See R. Oberbayern 13 . . . . Bergen R. Oberbayern 14 . . . 32 Berghofen R. Schwaben 6 Bergzabern R. Pfalz 9 . Berneck R. Oberfranken 7 Betzenstein R. Oberfranken 8 111 Beuchen R. Unterfranken 5 Bichl R. Oberbayern 16 . . Biedershausen R. Pfalz 10 . 68 Biesingen R. Pfalz 11 . . . Biessenhofen R. Schwaben 7 Bischofsmais R. Niederbayern 5 . 55 Blaich R. Oberfranken 9 . . 111 Bosenbach R. Pfalz 12 Bozendorf R. Oberfranken 10 . . 111 Bräuningshof R. Oberfranken 11 . . Breitenbach R. Pfalz 13
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32 161 101 101 102 102 103
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Breiteniesau R. Oberfranken 12 111 126 68 Bremerhof R. Pfalz 14 . . . 33 Bruck R Oberbayern 17 . . 161 Brttckenau R. Unterfranken 6 111 127 Buckendorf R. Oberfranken 13 . 161 Blltthard R. Unterfranken 7 . . 111 Bug R. Oberfranken 14 . . . 33 Burgberg R. Oberbayern 18 . 180 Burgberg R. Schwaben 8 . . . 141 Burgbernheim R. Mittelfranken 33 Burghausen R Oberbayern 19 . 162 Burgwalbach R Unterfranken 8 . 162 Burkardroth R. Unterfranken 9 Burrweiler R. Pfalz 15 . . .
104 105 106 106 67 67 107 107 Castell R. Unterfranken 10 . 109 Cham R. Oberpfalz 4 . . . 109 Cronenberg R. Pfalz 16 . . 110 Dachau R. Oberbayern 20 . . . 33 111 Dannenfels R. Pfalz 17 51 Deggendorf R. Niederbayern 6 . . 32 Deidesheim R. Pfalz 18 . 67 Deining R. Oberbayern 21 . . . 218 Dernbach R. Pfalz 19 111 Diedesfeld R. Pfalz 20 55 Dlngolflng R. Niederbayern 7 . . . 55 Dillingen R. Schwaben 9 . . . . *Dinkelsblihl R. Mittelfranken 7 . . 32 Döbra R. Oberfranken 15 . . . . 112 50 Dörnhof R. Oberfranken 16 180 Donaustauf R. Oberpfalz 5 . . . . 68 Donauwörth R. Schwaben 10 . . . . 181 111 Dorf R. Schwaben 11 . . . . 127 Dorfen R. Oberbayern 22 . . . 161 Drügendorf R. Oberfranken 17 . . 32 Dürkheim R. Pfalz 21 84 Dürrenweid R. Oberfranken 18 . . 68 Dürrnbach R. Oberbayern 23 . . 34 180 63 Ebenhausen R. Oberbayern 24 . 34 120 Ebenhofen R. Schwaben 12 . . . 68 Ebermannstadt R. Oberfranken 19 . 127 Ebersbach R. Schwaben 13 . . . 111 Ebersberg R. Oberpfalz 7 68 Ebnath R. Oberpfalz 6
162 92 68 218 69 65 69 33 69 69 55 180 141 112 127 92 181 193 33 112 70 112 50 52 181 112 181 93 92
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A. Verzeichnis« der Städte- und Ortsnamen. Seite
Edenkoben R. Pfalz 22 . . . 70 Grossberg R. Oberpfalz 13 . . . Edigheim R. Pfalz 23 . . . 70 71 Grossziegenfeld R. Oberfranken 36 . Eggenbach R. Oberfranken 20 112 Grttnstadt R. Pfalz 35 . . . Eichstädt R. Mittelfranken 8 141 Gttnzbnrg R. Schwaben 19 . . Eisenberg R. Pfalz 24 . . . 70 'Ganzenhansen R. Mittelfranken 12 Eißendorf R. Oberbayern 25 34 Guttenbacherhof R. Pfalz 36 . Eismannsberg R. Oberpfalz 8 93 Guttenberg R. Oberfranken 37 Elbisheimerhof R. Pfalz 25 . 70 R. Oberbayern 46 . . . Eltwashansen R. Unterfranken 11 162 Haag Haardt R. Pfalz 37 . . . Erding R. Oberbayern 26 . 34 Hadorf 36 R. Oberbayern 47 . Erlangen R. Mittelfranken 9 142 Halleretein Oberfranken 38 Erlenbrunn R. Pfalz 26 . . 70 Hambach R.R.Pfalz 38 . . Ermreuth R. Oberfranken 21 112 Hanfeld R. Oberbayern 48 . . Ernsdorf R Oberbayern 27 . 34 51 Harthausen R. Oberbayern 49 Eschlipp R. Oberfranken 22 112 Hassfurt R. Unterfranken 16 Eschlkam R. Niederbayern 8 55 Hasslach R. Oberfranken 39 Essleben R Unterfranken 12 162 Hausen R. Oberbayern 50 . Esthal R. Pfalz 27 . . . . 70 Hausen R. Oberbayern 51 . Enssenhansen R. Unterfranken 13 163 Hausen R. Unterfranken 17 Farchant R. Oberbayern 28 . . . 34 Heckenhof R. Oberfranken 40 Fanlenbach R. Schwaben 14 . . . 181 Heideck R. Mittelfranken 13 Fechsen R. Schwaben 15 . . . . 181 Heidingsfeid R. Unterfranken 18 Fellach R. Oberbayern 29 . . . 34 52 Heiligenstein R. Pfalz 39 . . Fesselsdorf R. Oberfranken 23 112 127 Heimesreutin R. Schwaben 20 Festenbach R. Oberbayern 30 . . 34 50 Heitlern R. Schwaben 21 . . 182 Feuchtwangen R. Mittelfranken 10 143 Helmbrechts R. Oberfranken 41 Feulersdorf Oberfranken 24 . . 112 127 Hepberg R. Oberbayern 52 . . Finsterwald R. Oberbayern 31 . . 34 Herbisried R Schwaben 22 . . Fladungen R. Unterfränken 14 163 Hermersbergerhof R. Pfalz 40. Föching R. Oberbayern 32 . 34 52 Hersbruck R. Mittelfranken 14 Forchheim R. Oberfranken 25 . 112 Hilpoltstein R. Mittelfranken 15 Forst R. Pfalz 28 . . . . 71 Hiltpoltstein R Oberfranken 42 114 Frankenberg R. Oberfranken 26 . 113 Hindelang R. Schwaben 23 Frankenried R. Schwaben 19 . 182 Hintersteinerhof R. Pfalz 41 Frankenthal R. Pfalz 29 71 Hochbuch R. Schwaben 24 . Freiburg R Oberfranken 27 56 112 113 Hochdorf R. Niederbayern 13 Freilassing R. Oberbayern 33 35 Hocbstahl R. Oberfranken 43 Freinfels R. Oberfranken 28 . 113 Höfen R. Unterfranken 19 . Freiging R. Oberbayern 34 . 114 35 Höflas R. Oberfranken 44 . Freyung i. W. R. Niederbayern 56 Höningen R. Pfalz 42 . . Friedberg R. Oberbayern 35 35 Hof R. Oberfranken 45 . . Friedelhausen R. Pfalz 30 . 71 Hohengüssbach R. Oberfranken 46 Fürth R. Mittelfranken 11 . . 143 Hohenhäusling R. Oberfranken 47 Furth i. W. R. Oberpfalz 9 . 93 Hohenschäftlarn R. Oberbayern 53 37 Füssen R. Schwaben 17 . . . 182 Hohenschwärz R. Oberfranken 48 116 Gabersee R. Oberbayern .36 35 Hohenstein R. Mittelfranken 16 . Gaissach R. Oberbayern 39 36 Hohenthann R. Niederbayern 14 Gauersheim R. Pfalz 31 . . 72 Holben R. Schwaben 25 . . . 183 Gaugrehweiler R. Pfalz 32 . 72 Holdereggen R. Schwaben 26 . 183 Garmisch R. Oberbayern 37 93 36 Holnstein R. Oberpfalz 14 . . Gauting R. Oberbayern 38 . 37 36 50 Holz R. Oberbayern 54 . . . Gefäll R. Unterfranken 15 . 163 Holzkirchen R. Oberbanern 55 Gehttlz R. Oberfranken 29 . 113 Hornburg i. d. Pfalz R. Pfalz 43 Gelbenholzen R. Oberbayern 40 36 Hoof R Pfalz 44 Georgenried R. Oberbayern 41 36 Hornstein R. Oberbayern 56 Germershelm R. Pfalz 33 . . 72 Hühnerberg R. Oberfranken 53 116 Gereuth Vorder R. Oberfranken 30 113 Hubenberg R. Oberfranken 49 116 » Hinter- R. Oberfranken 30 113 Hundweiler R. Schwaben 27 183 GeroldsgrOn R. Oberfranken 31 113 37 Icking R. Oberbayern 57 Giebelbach R. Schwaben 18 182 193 Gimpertshausen R. Oberpfalz 10 . . 93 liiereichen R. Schwaben 28 Ginselried R. Niederbayern 10 . 56 63 Imberg R. Schwaben 29 . . Gleisweiler R. Pfalz 34 72 Immenhofen R. Schwaben 30 R. Schwaben 31 Gemeinsrieth R. Oberpfalz 11 93 Immensladt R Pfalz 46 . . . Gmund R. Oberbayern 42 . . . 36 50 Imsbach Ingolstadt R. Oberbayern 58 Gössmannsberg R. Oberfranken 32 113 126 Irschenhausen R. Oberbayern 59 38 GrSfenberg R. Oberfranken 33 113 Isen R. Oberbayern 60 38 Gräfenhäusling R. Oberfranken 34 113 Isling R. Oberfranken 50 Gräflfing R. Oberbayern 43 . . 36 50 Grafenau R Niederbayern 12 . . 56 | Jakobsweiler R Pfalz 45 Grafengehaig R. Oberfranken 35 . 113 | Jandelsbrunn R. Niederbayern 15 Grass R Oberpfalz 12 . . . . 93 I Johanniskreuz R. Pfalz 47 . Grasbrunn R. Oberbayern 44 . . 36 63 Gries R. Oberbayern 45 . . . . 36 50 Kaiserslautern R. Pfalz 48 . Griesbach R. Niederbayern 11 56 Kaltenbrunn R. Oberfranken 51
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93 114 72 182 146 73 114 36 73 52 114 73 52 53 163 114 52 50 163 114 146 163 73 182 193 114 36 183 73 146 146 127 183 73 183 63 114 163 127 73 115 115 116 52 127 146 56 193 193 96 49 37 74 74 37 127 126 193 50 183 183 183 183 74 37 50 50 116 74 56 74
74 116
94 Kappel R. Oberpfalz 15 . . . . Kappel R. Oberfranken 62 . . Kareth R. Oberpfalz 16 . . . . Karthaus-Prüll R. Oberpfalz 17 . Kaufbenren R. Schwaben 32 . (Kelheim) R. Niederbayern 16 34 Keilsried R. Oberbayern 61 Kempten 1. B. R. Schwaben 33 Kersbach R. Mittelfranken 17 Kindenheim R. Pfalz 49 . . . Kindsbach R. Pfalz 50 . . . Kirchberg R. Oberbayern 62 . 38 Kirchdorf R. Niederbayern 17 . Kirchheimbolanden R. Pfalz 51 Kissingen R. Unterfranken 20 . Kitzingen R. Unterfranken 21 . Kleinbockenheim R. Pfalz 52 . . Kleinerdlingen R. Schwaben 34 185 Kleinziegenfeld R Oberfranken 53 116 Klingenmünster B. Pfalz 53 Klosterhof R Schwaben 78 Kneiting R. Oberpfalz 18 Kochel R. Oberbayern 157 . Königshofen i. Gebf. R. Un terfranken 22 Kösslarn R Niederbayern 18 Konken R. Pfalz 54 . . . Konnersreuth R. Oberpfalz 19 Kraiburg R. Oberbayern 64 Krailling R. Oberbayern 63 Keilsried R. Oberbayern 61 Krenssen R. Oberfranken 54 Kreuzbühl R. Mittelfranken 18 Kronach R. Oberfranken 55 Krumbach R Schwaben 35 Krünn R. Oberbayern 65 Kübelberg R. Pfalz 55 . . Kümmel R. Oberfranken 56 Kümmersreuth R. Oberfranken 57 Kürzenen R. Schwaben 78 . Kolmbach R. Oberfranken 68 a) Alte Anlage . . . . b) Neue Anlage . . . . Kupferberg R. Oberfranken 59 Kusel R. Pfalz 56 . . Lambrecht R. Pfalz 57 . . Landau a. I. R. Niederbayern 19 Landau R. Pfalz 58 . . . Landsberg a. L. R Oberbayern 66 Landshut R. Niederbayern 1 Landstuhl R. Pfalz 59 . . 185 Langenweg R. Schwaben 36 78 Langensohl R Pfalz 60 . . Langenzenn R. Mittelfranken 19 . . Lauf R Mittelfranken 20 . Laufen R Oberbayern 67 . . Lauingen R. Schwaben 37 . Leimen R. Pfalz 61 . . . Leistadt R. Pfalz 62 . . . Lenggries R. Oberbayern 68 Leuchtenberg R. Oberpfalz 20 Lichtenberg R. Oberfranken 60 . Lichtenfels R. Oberfranken 61 . Lindau i. B. Schwaben 38 . . . . a) Niederdruckleitung - . . . b) Hochdruckleitung . . . . Lindelbach R. Unterfranken 23 186 Lindenhof R. Schwaben 39 Loch R. Oberpfalz 21 . . . . 39 Lochham R. Oberbayern 69 . Löhrieth R. Unterfranken 24 . 39 Loipfing R. Oberbayern 70 . . . Lohr a. M. R. Unterfranken 25 Ludwigshafen R. Pfalz 63 . . Ludwigsstadt R. Oberfranken 62 .
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127 116 94 94 184 57 38 184 146 75 75 43 57 75 163 164 75 188 127 76 193 94 218 165 57 76 94 34 50 38 116 146 116 185 38 76 116 116 193 116 116 117 117 76 76 57 76 38 53 77 193 87 147 147 39 185 78 78 39 94 117 117 185 185 186
165 193 94 50 165 50 165 78 118
A. Verzeichniss der Städte- and Ortsnamen, 79 166 52 50 79 147 118
79 52 50 57 80 50 147 147 186 80 39 166 187 80 52 40 57 127 127 80 53 80 193 187 187 187 118 94 166 53 50 118 1 1 1 2 2
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Maikammer-Alsterweiler R. Pfalz 64 Malnbernheim R. Unterfranken 26. Mammhofen R. Oberbayern 71 . 39 Maria-Eich R. Oberbayern 72 . . 3 9 Manenthal R. Pfalz 65 Markteinersheim R. Mittelfranken 21 Markt-Redwitz R. Oberfranken 63 . Marnheim R. Pfalz 66 Marschall R. Oberbayern 73 . . 39 Marti nBried R. Oberbayern 150 . . Mauth R. Niederbayem 20 . . . . Maiburg R. Pfalz 67 Maximilianshütte R. Oberbayern 74 39 Meckenhausen R Mittelfranken 22 . Meinheim R. Mittelfranken 23 . . Memmingen R. Schwaben 40 . . . Mertesheim R. Pfalz 68 Miesbach R. Oberbayern 75 . . . Miltenberg R. Unterfranken 27 . . Mindelheim R. Schwaben 41 . . . Mittelbach R. Pfalz 69 . . Mitterdarching R. Oberbayern 76 40 Mittenwald R. Oberbayern 77 . , Mitterbichl R. Niederbayern 21 . Modschiedel R. Oberfranken 64 118 Möhrenhüll R. Oberfranken 65 118 Mölschbach R. Pfalz 70 . . Möschenfeld R. Oberbayern 78 40 Moorlautern R. Pfalz 71 . . . . Moos R. Schwaben 42 . . . . 187 Moosbach /Weiler Ober-Moosb. 43 R Schwaben t > Unt.-Moosb. 43 Moosbach R. Schwaben, Pfarrdorf 44 Mosenberg R. Oberfranken 66 . . Mühlberg R. Oberpfalz 22 . . . . Mühlberg R. Unterfranken 28. . . Mühldörfl R. Oberbayern 79 . . 40 Mühlthal R. Oberbayern 80 . . 40 Mttnchberg R. Oberfranken 67 . . München R. Oberbayern 1 . . . . a) Wasserversorgung bis zur Eröffnung des neuen Wasserwerkes 1. Geschichtliches 2. Brunnenwerke des königlichen Hofes 3. Stadtische Brunnenwerke b) Die ersten Vorarbeiten für die neue Wasserversorgung . . . 1. Programm 2. Terrainstudien 3. Erstes Generalprojekt und Quellenerwerbungen . . . 4. Sinterbildung und Isarprojekt 5. Urtheil des arztlichen Vereins 6. Projecte für naher gelegene Bezugsquellen c) Beurtheilung der verschiedenen abgelehnten Projecte . . . . 1. Kesselbachproject . . . . 2. Project Hochebene links der Isar 3. Gleisenthal-Project . . . . 4. Isarthal-Project d) Das M a n g f a l l t h a l - P r o j e c t . . . 1. Das Mangfallthal und seine Quellen . . . . . . . . 2. Salbachs Project nach seinem Schluasbericht 1878 . . . . 3. Kritik und Project der Subcommission e) Arbeitsvergebung für die erste Anlage 1. Ausschreibung betr. Werk plane und Kostenanschlage
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2 Vergleich der eingegangenen Offerten 3. Vergebung der Arbeiten . . f) Ausführung der ersten Anlage 1. Quellenfassungen . . . 2. Sammelkanal 3. Zuleitung zum Hochreservoire 4. Hochreservoir . . . . . . 5. Fallrohrleitungen zur Stadt . 6. Das Vertheilungsnetz . . . g) Spaterer Ausbau der Zuleitungen 1. Zweite Zaleitang zu den beiden Stollenhalften . . 2. Zweite Zuleitung zwischen dem Stollen und dem Zu leitungskanale . 3. Zweiter Düker im Gleisen thale 4. Project für eine zweite Ge sammtzuleitung h) Weitere Quellenfassungen un< deren Sammlung 1. Wasserbedarfniss . . . 2. Quellenfassungen . . 3. Zuleitung der Quellen. . i) Neue Fallrohr- und Vertbeilungs leitungen 1 Dritte Fallrohrleitung . . 2. Stadtrohrleitungen . . . 3. Anschlussleitungen, Wasser messer etc k) Personalien, Lieferanten, An lagekosten 1) Betriebskosten . . . m) Ergiebigkeit und Regenhöhe des Quellengebietes . . . . n) Wasserabgabe o) Wasserpreis p) Wasserbeschaffenheit . . .
Nabburg R. Oberpfalz 23 . . . 4 Naila R. Oberfranken 68 . . . 4 Nandlstadt R. Oberbayern 81 . . 4 Neidenfels R. Pfalz 72 . . Neubessingen R. Unterfranken 29 5 Neuburg a. D. R. Schwaben 45 . 6 Neudorf R Oberfranken 69 7 Neudorf R. Oberfranken 70 . Neudrossenfeld R. Oberfranken 71 7 Neuersdorf R. Oberpfalz 24 . . Neuhaus R. Oberpfalz 25 . . . Neuhaus R. Oberfranken 72 . . 8 Neuhof a. Zenn R. Mittelfranken 2'. 8 Neukirchen b. heil Blut R. Nieder bayern 22 8 Neumarkt R. Oberpfalz 26 . 8 Neunburg v. d. W. R. Oberpfalz 27 9 Neunkircben R. Mittelfranken 25 9 Neutftting R. Oberbayern 83 . . Neustadt a. Atsch R. Mittelfranken 26 9 Neustadt v. d. H. R. Pfalz 73 . . Neustadt a. d. 8. R. Unterfranken 31 10 Neustadt a. M. R. Unterfranken 30 Neustadt a. W. R Oberpfalz 28 12 Neustift R. Oberbayern 82 . . Neu-Clm R. Schwaben 46 . . 13 Niederaschau R. Oberbayern 84 NBrdllngen R. Schwaben 47 . 13 Notzing R Oberbayern 85 . .
14 16 16 16 17 17 18 18 18 19 19 19 20 20
21 21 21 21 22 22
22 23 24 25
25 26 27 29 95 118 40 80 166 187 119 119 119 95 95 119 147 57 95 96 147 40 148 80 166 166 96 40 188 40 188 41
NUrnberg R. Mittelfranken 1 . . 128 a) Wasserversorgung der alteu Stadt 128 b) Neuere Wasserkünste . . . . 129 1. Schwabenmühle 129 2. Tullnauer Werk 129 3. Wasserwerk Wöhrd . . . . 130 4. Rohrnetz nnd Wasserverthei130 lung c) Versorgung aus der Ursprungsquelle 131 1. Voruntersuchungen . . . . 131 2. Vorprojecte von Thiem . 131 3. Project Spangenberg-Wagner für die A u s f ü h r u n g . . . . 132 d) Ausführung der Ursprungs-Ver132 sorgung 1. Wahl der Brunnenform . . 132 134 2. Ausführung der Brunnen 3. Sammelleitungen für die 134 Brunnen 4. Sammelschacht u. Zuleitung z. Reservoire 134 5. Hochreservoir 135 6. Fallrohrleitungen . . . . 135 e) Kosten und Ergiebigkeit der Ursprungsversorgung 135 f) Spatere Entwicklung der Versorgungsanlagen 136 1. Hochdruckzone, Pumpwerk 136 Wöhrd 136 2. Pumpwerk Kr&mereweiher 3. Pumpwerk Erlenstegen . . 137 4. Beabsichtigte Erweiterungen 138 g) Rohrnetz und Wasservertheilung 138 h) Wasserabgabe 140 Oberaltenbuch R. Unterfranken 32 167 171 Oberammergau R. Oberbayern 86 41 Oberau R. Oberbayern 87 . . . . 41 Oberaudorf R. Oberbayern 88 . . 41 Oberbeuren R. Schwaben 48 . . . 189 Oberbrunn R. Oberbayern 89 . . 4 1 62 Oberdarching R. Oberbayern 90 . 41 52 Oberdorf R. Schwaben 49 . . . . 189 Oberelsbach R. Unterfranken 33 . . 167 Obergrainau R. Oberbayern 91 . . 41 Oberhofen R. Pfalz 74 . . . . 81 82 Oberkammlach R. Schwaben 50 . . 189 Oberkotzau R. Oberfranken 73 . . 119 Oberlaindern R. Oberbayern 92 . 42 52 Oberleichtersbach R. Unterfranken 34 167 Oberleinach. R. Unterfranken 35 . . 167 Oberndorf R. Unterfranken 36 . . 167 Oberneuching R. Oberbayern 93 . . 42 Oberreinbach R. Oberpfalz 29 . . . % Oberriedenberg R. Unterfranken 37 167 Oberröslau R. Oberfranken 74 . 1 1 9 Oberschwarzenstein R.Oberfranken 75 119 Oberwarngau R. Oberbayern 94 . . 42 Oberwintersbach R. Unterfranken 38 167 Oehrberg R. Unterfranken 39 . . . 167 Oening R. Oberpfalz 30 % Oesch R. Schwaben 51 . . . .189 193 Oettingen R. Schwaben 52 . . . . 190 'Oggersheim R. Pfalz 75 . . . . 81 Ottenberg R. Oberfranken 76 . .120 127 Parkstein R. Oberpfalz 31 . . . . Parsberg R. Oberpfalz 32 . . . . Partenkirchen R. Oberbayern 95 . . Pasing R. Oberbayern 96 . . . 42 Passau R. Niederbayern 23 . . . Penzberg R. Oberbayern 97 . . . Perlesreut R. Niederbayern 24 . .
96 96 42 50 58 42 b0
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A. Veneichnias der Stadt«- und Ortsnamen. Seit«
Pfaffendorf R. Oberfranken 77 Pfaffenhofen R. Oberbayern 91 Pfaffenreuth R. Oberpfalz 33 Pfarrkirchen R. Niederbayern 25 Pflochsbach R. Unterfranken 40 Pfronten R. Schwaben 53 Pfrontenried R. Schwaben 54 Pigging R. Oberbayern 160 Pirmasens R. Pfalz 76 . . Planegg R. Oberbayern 99 'Plattling R. Niederbayern 26 Platz R. Unterfranken 41 Plech R. Oberfranken 78 Pleisweiler R. Pfalz 77 . . Pörbitsch R. Oberfranken 79 Pötzmes R. Niederbayern 27 Pollanten R. Oberpfalz 34 . Pottenstein R. Oberfranken 80 Premich R Unterfranken 42 Presseck R Oberfranken 81 Prien R. Oberbayern 100 PQlsdorf R. Oberfranken 82 Pullenhofen R. Oberbayern 101
120 127 Sehauenstein R Oberfranken 90 . 43 Schauerberg R. Pfalz 83 97 Schedderndorf R. Oberfranken 91 . 60 Scheidegg R. Schwaben 58 . . . . . 168 Schellenberg R. Oberbayern 107 . 190 193 Schliereee R. Oberbayern 108 . . 190 Schney R. Oberfranken 92 . . . 50 Schmittshausen R. Pfalz 84 . . . 81 Schneebergerhof R. Pfalz 85 . . . 43 50 Schönberg R. Niederbayera 32 . 60 Schönheid R. Oberfranken 93 . 121 . 168 SchSnsee R. Oberpfalz 36 . . . 120 127 8chongau R. Oberbayern 109 . 45 82 Schonutatt R. Oberbayern 110. . . 120 Schressendorf R. Oberfranken 94 . 60 Schressendorf R. Oberpfalz 37 . . . 97 Sehrohenhausen R. Oberbayern 112 . 120 Schupf R. Mittelfranken 30 . . . 168 Schwabach R. Mittelfranken 31 . . . 120 Schwandorf R. Oberpfalz 38 . . . 43 Schwangau R. Schwaben 69 . . . . 120 Schwarzenbach a. S. R. Ober43 franken 95 Schwarzenbach R. Pfalz 8 6 . . . . Querbachshof R Unterfranken 43 . 168 Schwarzenbach R. Oberpfalz 39 . . Rauhenberg R. Oberfranken 83 121 126 Schwarzenbach a. W. R. Oberfranken 96 Regen R. Niederbayern 28 . . . . 60 Regensburg R. Oberpfalz 1 . . 88 Schweigen R. Pfalz 87 Schweinflirt R. Unterfranken 51 . a) Entstehung des Werkes . . 88 . a) Alte Anlage b) Wassergewinnung und Förde . b) Neue Anlage rung 88 191 Schwesterberg R. Schwaben 60 c) Hochreservoir und Wasserver . Selbitz R. Oberfranken 100 . . 89 Seelig R. Oberfranken 97 . . theilung 122 . d) Wasserverbrauch . . . . 90 Seibelsdorf R . Oberfranken 9 8 ' ) . Selb R. Oberfranken 99 . . . . 121 Sennfeld R. Unterfranken 52 . 'Behau R. Oberfranken 84 190 Siegritzberg R. Oberfranken 101 122 Reichardsried R. Schwaben 55 168 Simbach b. L. R. Niederbayern £ 1 . Reichenberg R. Unterfranken 44 43 218 Söcking R. Oberbayern 1 1 4 . 45 Reichenhall R. Oberbayern 102 45 Reichmannsdorf R. Oberfranken 85 121 Sollach R. Oberbayern 115 . 190 Solln R. Oberbayern 116. Reinhardshausen R. Schwaben 56 168 Sonthofen R. Schwaben 61 . Reutersbrunn R. Unterfranken 45 168 Spalt R. Mittelfranken 32 . Reyersbach R. Unterfranken 46 83 Sparneck R. Oberfranken 102 Rhodt R. Pfalz 78 97 Speyer R. Pfalz 1 . . . Riedenburg R. Oberpfalz 35 168 Spiegier R. Schwaben 62 Rimpax R. Unterfranken 47 191 61 Spielberg R. Mittelfranken 33 Ritzmais R. Niederbayern 29 . 121 Spitalmühle R. Schwaben 63 Romansthal R. Oberfranken 86 191 43 Staadorf R. Oberpfalz 40 Bosenhelm R. Oberbayern 103 Stadtamhof R. Oberpfalz 41 43 a) Alte Versorgung . . . . Stadtsteinach R. Oberfranken 103 44 b) Neue Anlage Staffelstein R. Oberfranken 104 Stahlberg R. Pfalz 88 . . . . 121 Stamsried R. Oberpfalz 42 . . Rossdorf R. Oberfranken 87 148 Starnberg R. Oberbayern 117 . Both a. 8. R. Mittelfranken 27 169 Staufen R. Schwaben 64 . . . Roth R. Unterfranken 48 . . Rothenburg a . T . R. Mittelfranken 28 148 Streben R. Oberfranken 105 Rothenkirchen R. Oberfranken 88 . 121 Steinach R. Schwaben 65 . . 191 Rottach-Egern R. Oberbayern 104 . 44 Steingaden R. Oberbayern 118 Rotthalmünster R. Niederbayern 30 61 Steingau R. Oberbayern 119 Ruderatsbofen R. Schwaben 57 . . 190 Steinkirchen R. Oberbayern 120 46 Radenschwinden R. Unterfranken 49 169 Steinler R. Oberbayern 149. . Rügland R. Mittelfranken 29 . . . 149 Steinspoint R. Oberbayern 149 . RuhmannBfelden R Niederbayern 31 61 Steinweg R. Oberpfalz 43 . . 88 Ruppertsberg R. Pfalz 79 . . . . 83 Stelzenberg R. Pfalz 89 . . . 85 Stierberg R. Oberfranken 106 123 Sauin R. Oberbayern 105 . . . 44 50 Stocka R. Oberbayern 121 . . 46 Sandberg i. Rhön. R. Unterfranken 50 169 Stockdorf R. Oberbayern 122 . 46 Sangerhof R. Pfalz 82 84 Stockhardsbühl R. Schwaben 66 191 Sanspareil R Oberfranken 89 . . . 121 Stöppach R. Mittelfranken 34 St. Ingbert R. Pfalz 80 83 Stöttwang R. Schwaben 67 . . 8t. Martin R. Pfalz 81 84 Stoffen R. Oberbayern 123 . . St. Zeno R. Oberbayern 106 . . 4 3 44 Stolzenbergerhof R. Pfalz 90 . Schachen R. Schwaben 78 . . . . 193 Strasslach R. Oberbayern 124 . *) Irrthümlich auch S. 45 abgedruckt.
Straubing R. Niederbayern 34 . . Sulzbaeh R. Oberpfali 44 . . . . Sulzschneid R. Schwaben 68 . . .
Seite 61 98 191
Tannenwirthshaus R. Oberfranken 107 Teisbach R. Niederbayern 35 . . . Teuschnitz R. Oberfranken 108 . . Thannhausen R. Oberpfalz 45 . . . Theilheim R. Unterfranken 63 . . Thiersheim R. Oberfranken 109 . . Thierstein R. Oberfranken 110 . . Thonberg R. Oberfranken 111 . . Thulba R. Unterfranken 64 . . . Tirschenreuth R. Oberpfalz 46 . . Tlttmonlng R. Oberbayern 125 . . Tölz R. Oberbayern 126 Töpen R. Oberfranken 112 . . . . Trahweiler R. Pfalz 91 Trauchgau R. Schwaben 69 . . . Traunstein R. Oberbayern 127 . . Trautersdorf R. Oberbayern 128 . 47 Trebgast R. Oberfranken 113 . . . Treuf R. Mittelfranken 35 . . . . Triftern R. Niederbayern 36 . . . Trippstadt R. Pfalz 92 . . . . 85 Trostberg R. Oberbayern 129 . . . Trunkelsberg R. Schwaben 70 . . . Tückelhausen R. Unterfranken 55 . Tutzing R. Oberbayem 130 . . . .
123 62 123 99 170 124 124 124 171 99 46 47 124 86 191 47 60 124 160 62 87 48 191 171 48
Seite
121 84 121 190 44 44 121 84 84 61 126 97 218 45 121 97 45 149 149 97 190 121 84 98
122 85 169 169 170 Uffenheim R. Mittelfranken 36 . . 160 193 Unteraltenbuch R. Unterfranken 56 171 48 122 Unterammergau R. Oberbayern 131 126 Unterdarching R. Oberbayern 132 49 52 122 Unterdürrbach R. Unterfranken 57 . 171 49 122 Untergrainau R. Oberbayern 133 62 170 Untergriesbach R. Niederbayern 37 . 49 126 Unterhäuser R. Oberbayern 134 . . 61 Unterlaindern R. Oberbayern 136 49 52 62 52 Unterneumais R. Niederbayern 38 . 52 Unterriedenberg R. Unterfranken 58167171 45 (Tntersteinach R. Oberfranken 114 . 124 . . 192 191 Unterthingau R Schwaben 71 149 123 Valley R. Oberbayem 136 . . . 49 52 64 Viechtach R. Niederbayern 39 . . 62 193 Yilshofen R. Niederbayern 40 . . 62 149 Vohenstrauss R. Oberpfalz 4 7 . . . 99 193 Voigendorf R. Oberfranken 115 .124 126 98 Yolkach R. Unterfranken 59 . . . 171 98 Volkmannsreuth R. Oberfranken 116 124 123 123 Wachenheim R. Pfalz 93 . . . . 85 85 Wadlhausen R. Oberbayern 137 . 49 50 98 Waging R. Oberbayem 1 3 8 . . . . 49 45 Wahnwegen R. Pfalz 94 85 191 Waldleiningen R. Pfalz 95 . . . . 85 123 WaldBachsen R. Unterfranken 60 171 193 Waldthurn R. Oberpfalz 4 8 . . . . 99 46 Walkersbrunn R. Oberfranken 117 . 124 46 Waltenhofen R Schwaben 72. . . 192 50 Wartenfels R. Oberfranken 119 . . 125 50 Wasserburg a. I . R Oberbayern 139 49 50 Wattendorf R. Oberfranken 118 125 127 98 Wattenheim R. Pfalz % 85 87 Weiden R. Oberpfalz 49 99 127 Weiden R. Oberfranken 120 . . 126 127 50 Weidenberg R Oberfranken 121 . . 125 50 Wegscheid R. Niederbayem 41 . . 63 193 Weichtungen R. Unterfranken 61 . 171 150 Weidachwies R. Oberbayem 140 49 191 Weilheim R Oberbayern 141 . . . 49 46 Weissachen R Oberbayern 142 . 49 60 85 Weissenburg a. S. R. Mittelfrenken 37 150 46 Weissenstatt R. Oberfranken 122 . 125
223
B. Verzeichniss der in den Anhangen beschriebenen Gruppenversorgungen. Seite
Weissenstein R Niederbayern 42 Wendelstein R. Mittelfranken 38 . Werberg R Unterfranken 62 . . Wernstein R. Oberfranken 123 . . Wertlngen R. Schwaben 73 . . . Weyher R. Pfalz 97 Wildenau R. Oberpfalz 50 Wildenstein R. Oberfranken 124 . . Wiadsheim R. Mittelfranken 39 . . Winkel R. Schwaben 74 Wirsberg R. Oberfranken 125 . . . Wittesheim R. Schwaben 75 . . . Wölkendorf R. Oberfranken 126 125 Wörishofen R. Schwaben 76 . . Wohnsig R. Oberfranken 127 . . . Wolfratshausen R. Oberbayern 143 . Wolfsegg R. Oberpfalz 51 . . Wolfstein R. Pfalz 98 Wollbach R. Unterfranken 63 Wotzendorf R. Oberfranken 128 . 125
63 Wttrzbnrg R. Unterfranken 1 . 150 a) Geschichtliches 171 b) Erste städtische Wasserwerks 125 anlage 192 1. Einleitung 86 2. Wassergewinnung . . . 100 3 Pumpstation 125 4. Hochreservoir 151 192 c) Zweite städtische Wasserwerks 125 anlage 192 1. Einleitung 127 2. Sammelanlage 192 3. Provisorische Benutzung der 125 neuen Sammelanlage . . 49 4. Wasserwerk fflr die Hoch 100 druckzone 86 d) Neue Wassergewinnungsanlage 172 bei Zell 127
Seite
Seite
161 151
e) Wasservertheilung f) Wasserabgabe
157 157
Wittenstein R. Oberfranken 129 125 Wunkendorf R. Oberfranken 130 . Wunsiedel R. Oberfranken 131 . . Wutschdorf R. Oberpfalz 52 .
126 125 126 100
Zeitlofs R Unterfranken 64 . . . 155 Zell R Oberbayern 144 . . 49 155 155 Zell R. Unterfranken 65 Zellershub R. Oberbayern 145 . 50 156 Zeubelrieth R Unterfranken 66 . . Ziegelberg R. Schwaben 77 . . . . R. Oberfranken 132 126 156 Zochenreuth Zweibrttcken R. Pfalz 99 . . . . Zwiesel R. Niederbayern 43 . . . 157 Zultenberg R. Oberfranken 133 . .
172 52 172 50 172 192 126 86 63 126
152 152 152 153 154
B. Verzeichniss der in den Anhängen beschriebenen Gruppenyersorgnngen. Seite
1. 2. 3. 4 5. 6. 7.
Aeschach R. Schwaben 78 . . Aufsess R. Oberfranken 134 . Bergen R. Oberbayern 146 . . Bischofsmais R. Niederbayern 44 Füssen R. Schwaben 79 . . Gmund R Oberbayern 147 . . GrafenhäuslingR.Oberfranken"135
193 126 50 63 193 50 126
8. 9. 10. 11. 12. 13.
Hohenschwärz R. Oberfranken 136 Icking R. Oberbayern 148 . . Isen R. Oberbayern 149 . . Pasing R. Oberbayern 150 . Prien R. Oberbayern 151 . . Schäftlarn R. Oberbayern 162
Seite
127 50 50 60 51 52
Seite
14. 15. 16. 17. 18. 19.
Söcking R. Oberbayern 153 . . 52 Treubach R. Oberfranken 137 . 127 Trippstadt R. Pfalz 100 . . . . 87 Valley R. Oberbayern 154 . . . 52 Weissmain R. Oberfranken 139 . 127 Zorneding R. Oberbayern 155 53
C. Verzeichniss von tabellarischen Angaben, nach verschiedenen Materien für die Städte geordnet. (Die Nummer ist die laufende Nummer der Tabellen im Text. I. Rohrlänge, Hydranten, Schieberzahl, Wassermesser, Anschlüsse etc. Fürth Seite Kitzingen
Die Angaben No. 0 haben im Text keine Nummer.) Seite
Seite
No. 52 » 70 • 30 » 60
für > > •
9 Betr.-Jahr 3 3 1 >
144 Kitzingen 165 Landau 54 Landshut » 158 Mönchen
Aschaffenbrg. No. 63 für 5 Betr.-Jahr 160 Landshut > > 64 > 2 160 Würzburg > Augsburg 73 » 8 178 » 36 » 10 Bamberg 103 4. Quellenergiebigkeit, RegenhShe etc. Fürth 51 9 144 Seite > » Landshut 27 > 4 54 No. 3 für 1 Betr.-Jahr 11 » München 10 » 1 23 München 26 16 4 » » 11 14 23 26 17 4 > » » 12 1 23 136 43 5 > » 13 » 3 24 Nürnberg 136 44 5 > > 14 9 24 7 136 45 5 21 > 3 28 > 46 » 10 Nürnberg 138 > > i 47 12 138 5. Wasterförderung, Abgabe und > > Regensburg 12 33 89 Vertheilung. t Seite » 34 i 11 90 > » Würzburg 57 11 157 Aschaffenbrg. No. 66 für 4 Lietr. Jahr 161 > 161 67 3 2. Maschinen und Kessel, 74 1 Augsburg 178 Zahl, Dimensionen etc. 76 8 179 Seite 37 6 104 Augsburg No. 56 154 Bamberg 10 38 105. 71 Würzburg 174 5 39 106 3 Erlangen 50 143 3. Kohlen- resp. 6asverbrauch für den 9 53 145 Pumpenbetrleb. g ^ Fürth 1 Hof 0 115 Aschaffenbrg. No. 65 für 5 Betr.-Jahr 160 Kissingen 2 69 164
>
»
Nürnberg i Regensburg Würzburg »
No. 0 für » 32 » » 28 > 29 » 0 > > 18 > » 19 20 » » 22 i > 48 > > 49 > > 35 i 58 > > 61 > » 62
1 Betr.-Jahr. 165 77 2 54 5 54 2 21 1 27 9 27 5 28 13 3 29 105 10 140 8 10 90 158 24 159 6 158 2
6. Speclflclrte Angaben Uber Bau- und Betriebskosten.
Aschaffenbrg. No. 68 für 3 Betr.-Jahr 40 Bamberg 1 München 0 5 6 0 0 15
224
C. Verzeichnisa von tabellarischen Angaben.
Nürnberg
Seite
No. 0 für — Betr.-Jahr 136 München » 0 » — 98 t
7. Wasienntersuchangtresultate.
» >
Seite Neumarkt Augsburg No. 72 für — Betr.-Jahr 175 Nördlingen Bamberg 41 106 Oberkotzau i 42 107 Begensbnrg 0 Erlangen 143 Rothenburg 0 Forchheim 113 St. Ingbert 0 Freiging 35 Würaburg 0 Memmingen * 186
Seite
No. 2 f ü r — Betr.-Jahr > 23 2 24 > 11 > 25 10 > 26 Y 3 > 0 > — 0 I — » » 0 > — 1 0 > — • > > 0 » — > 0 > — 3 J 55 ) — > — 0
3 29 München 30 30 30 Passau 96 T. B. f. W. 189 119 91 149 91 153 155
& Divers« Angabe«. No. 7 für — Betr.-Jahr ». 8 . — > . 9 . — . • 31 . — . . 76 < — > 77 > — > 78 • — > > 79 » — > » 80 . — » > 81 > — »
Seite
20 21 22 59 196 197 197 198 199 209
1. Theil.
Deutsches Reich. Zweiter Band, zweites Heft:
Die Deutschen Staaten ausser Preussen und Bayern.
1. Theil.
Deutsches Reich. C. Königreich Sachsen. I. Kreishauptmannschaft Dresden. a) Dippoldiswalde 13') (Hainsberg 24, Rabenau 48, Trachau 62). — b) Dresden 1 (Albertstadt-Dresden 2, Bannewitz 3, Blasewitz 5, Cölln 7, Coschütz 9, Cossebaude 10, Cotta 11, D e u b e n 12, D ö h l e n 14, Euschütz 16, Grossburgk 21, H ä n i c h e n 23, Kaitz 25, Kemnitz 26, Kleinburgk 27, Kleinschachwitz 28, Klotsche 29, Kreischa 31, Löbtau 33, Nausslitz 37, Neucoschütz 38, Niederlössnitz 40, Niederpoyritzdorf 41. Nöthnitz 42, Omsewitz 44, Potschappel 46, Radeberg 48, Radebeul 49, Rippien 52, Seifersdorf 57, Serkowitz 6 8 , Tharandt 6 1 , Unterweissig 6 3 , Zauckerode 67, Zitzschewig 68, Zschiedge 69). — c) Freiberg 17 (Brand 6, Freibergsdorf 18, Friedeburg 19, Sayda 53, Siebenlehn 59). — d) Grossenhain 22 (Radeburg 50, Riesa 51). — e) Meissen 35 (Lommatsch 34, Nossen 43, Siebenlehn 59, Wilsdruf 65). — f ) Pirna 45 (Berggießhübel 4, Copnitz 8, Dohna 15, Gottleuba 20, Königstein 30, Liebstadt 32, Mockethal 39, Neustadt in S. 39, Schandau 54, Schweizerthal 55, Sebnitz. 56, Stolpen 60, Wehlen 64. Zatzschko 66). A n h a n g : Gruppenversorgung Neubrunn 70.
1. b. Haupt- und Residenzstadt Dresden. (E. 336 440). a) Die alten Wasserleitungen und Brunnen. I. Die Leitungen bis Mitte des 19. Jahrhunderts.
Schon seit Jahrhunderten dienten für die Wasserversorgung der Stadt D r e s d e n ausser zahlreichen öffentlichen und privaten Brunnen, die aus dem Untergrunde des Stadtterrains gespeist wurden, künstliche Zuleitungen, durch welche im Innern der Stadt sogenanntes »laufendes« oder »Röhren wasser« mit natürlichem Gefälle zum Ausilusse gelangte, das an verschiedenen Punkten in grösserer oder geringerer Entfernung in der Umgebung der Stadt gesammelt war. Im Anfange dieses Jahrhunderte führten im Ganzen 53 solcher Hauptleitungen zur Stadt, welche bis auf eine, ') a, b . . . . b e d e u t e t Bezirkshauptmannschaft. 1, 2 . . . . bedeutet laufende Nummer im Text.
für die gusseiserne Rohre benutzt sind, aus hölzernen Rohren bestanden Für den am linken Ufer der E l b e gelegenen Theil der Stadt: die Altstadt mit ihren Vorstädten und die Friedrichstadt, wurde schon seit dem Jahre 1545 Wasser aus den Mühlgräben der W e i s s e r i t z durch 47 verschiedene Rohrleitungen aus Holz, zu denen später die aus gusseisernen Rohren hinzukam, mit natürlichem Gefälle zugeführt. Diese Leitungen werden aus 3, in verschiedenen Höhen gelegenen Wasserbehältern gespeist. Der entfernteste und höchstgelegene von ihnen liegt oberhalb des Dorfes P l a u e n hinter der Binertschen Hofmühle und speist die sog. H o c h p l a u e n s c h e n L e i t u n g e n ; der zweite, welcher die sog. M i t t e l p l a u e n s c h e n L e i t u n g e n speist, liegt bei L ö b t a u hinter dem ehemaligen Kanonenbohrwerke und der dritte für die sog. N i e d e r p l a u e n s c h e n L e i t u n g e n liegt hinter der Annenkirche. 11 von diesen 47 hölzernen Hauptleitungen und die damit verbundenen Wasserbezugsberechtigungen waren Eigenthum des Staatsfiskus, während die Eigenthümer der übrigen 36 Hauptleitungen, sowie die der gusseisernen Leitung 19 verschiedene, »Gewerkschaften« und einzelne Private waren. Diese einzelnen Besitzergruppen standen in keiner geschäftlichen Verbindung mit einander, und es besass jede derselben ihre getrennten Verwaltungen und ihre besonderen Kassen. Die Hauptleitungen hatten Durchmesser von 75 mm bis 96 mm und lieferten im Ganzen täglich ca. 9300 cbm Wasser zur Stadt. Ausser diesen Zuleitungen für W e i s s e r i t z wasser führt seit der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts ferner eine Leitung aus hölzernen Rohren, die später durch eiserne ersetzt sind, das Wasser aus einem hinter dem Dorfe L e u b n i t z gelegenen Quellbrunnen, dem sog. »heiligen« oder » B e n n o b r u n n e n « , zur Altstadt. Diese Leitung war Eigenthum des Fiskus und lieferte täglich ca. 330 bis 420 cbm für 21 verschiedene Consumenten, zu denen auch das Königliche Schloss, das Palais -des Kronprinzen, das Landhaus und mehrere andere fiskalische Gebäude gehörten. Die auf dem rechten E l b ufer gelegenen Stadttheile: die jetzige Neustadt, welche früher »Alt-Dresden« hiess, 15*
228
I. Kreishaaptmannschaft Dresden.
und die Antonstadt wurden seit dem 15. Jahrhunderte und werden zum Theil auch heute noch aus einem Teiche, dem O b e r f i s c h m a n n s t e i c h e , der in der D r e s d e n e r H a i d e oberhalb des »Fischhauses« in der Nähe der nach R a d e b e r g führenden Strasse hegt, mit Wasser versorgt. Dieser Teich wird durch verschiedene Waldquellen im P r i e s s n i t z gebiete gespeist, und daraus führen 4 Hauptleitungen aus hölzernen Rohren täglich 540 bis 570 cbm Wasser zur Stadt. Zwei von diesen Leitungen waren früher staats-fiskalisches Eigenthum und sind jetzt in den Besitz der Stadt übergegangen; die beiden anderen gehören einer Gewerkschaft. Durch diese sämmtlichen 53 Hauptzuleitungen gelangten damals täglich im Ganzen ca. 10000 cbm Wasser in der Stadt zum Ausflusse. Das Wasser wurde entweder aus den Hauptleitungen direkt oder aus den sogenannten »Wasserhäusern«, in welchen es vorher in verschiedene Theilungströge zum Ausflusse kam, jedem der einzelnen Wasserempfänger mittels einer besonderen Rohrleitung, »Heimröhrec genannt, auf Grund eines von ihm mit den Wasserleitungsbesitzern abgeschlossenen Vertrages in einer bestimmten Quantität und Ausflusshöhe zugeführt. Die Unterhaltung der einzelnen gewerkschaftlichen Leitungen erfolgte auf gemeinschaftliche Kosten der resp. Gewerkschaftsmitglieder nach ihren verhältnissmässigen Antheilen. Die Unterhaltungskosten der Hochp l a u e n s c h e n Wassergewerkschaft beliefen sich in den Jahren 1817 bis 1828 durchschnittlich auf jährlich M. 7360. Im Durchschnitte der 20 Jahre von 1815 bis 1835 sollen die Unterhaltungskosten für die übrigen Gewerkschaften und Einzelbesitzer jährlich im Ganzen M. 5556 betragen haben. Im Jahre 1825 beliefen sich die Unterhaltungskosten der fiskalischen Leitungen zusammen auf M. 15700. Letztere Kosten wurden vom Staatsfiskus getragen, und dieser zog von den Privatpersonen, denen er Wasser lieferte, einen nach der festgesetzten Ausflussmenge bemessenen jährlichen »Wasserzins« ein. Jeder Wasserempfänger hatte ferner die zu seinem Grundstücke führende »Heimröhre« auf eigene Kosten herzustellen und zu unterhalten. Die Art dieser ganzen Wasserversorgungseinrichtungen führte viele Uebelstände und manche Nachtheile mit sich, die sowohl aus der grossen Zahl der erforderlichen Rohre, der geringen Tiefenlage derselben unter Terrain und der leichten Zerstörbarkeit des Holzes entstanden, als auch eine Folge der grossen Zahl und der Verschiedenheit der Verwaltungsstellen für die einzelnen Leitungen waren. Es wurde daher schon im Jahre 1826 auf Befehl des Königs F r i e d r i c h A u g u s t l . der Plan in's Auge gefasst, für die verschiedenen Leitungen — und zwar zunächst für die fiskalischen — die hölzernen Rohre nach und nach durch gusseiserne zu ersetzen. Im weiteren Verfolge dieses Vorhabens kam man jedoch bald zu der Ueberzeugung, dasB es vorher unbedingt nothwendig sein würde, die sämmtlichen Leitungen, also auch die privaten, unter eine einzige Aufsicht zu stellen und für die überall zu verlegen beabsichtigten gusseisemen Rohrleitungen von vornherein ein einheitliches Project auszuarbeiten. Zu derselben Zeit tauchte auch der Gedanke auf, die Stadt D r e s d e n direkt aus der E l b e oder aus dem Teiche am Zwingefwalle, welcher theils aus besonderen Quellen und theils durch Durchsickerungen aus dem Mühlgraben der W e i s s e r i t z gespeist wird, mittels einer dafür anzulegenden Dampfpumpmaschine mit Wasser zu versorgen. Weil sich aber herausstellte, dass
die muthmasslichen Kosten einer solchen Versorgung sich beträchtlich höher als die der jetzigen Versorgung stellen würden, so wurde dieser Plan, ebenso wie der gleichzeitig entstandene Gedanke, eine Actiengesellschaft zur Herstellung einer zweckmässigeren Wasserversorgung der Stadt zu gründen, bald wieder aufgegeben. Am 6. Februar 1830 wurde unter dem Vorsitze des nachherigen Cabinetsministers v o n L i n d e n a u von der Regierung eine »Königliche Commission zur Regulirung des Wasserleitungswesens innerhalb der Staat« mit der Aufgabe einberufen, sich zunächst mit der Frage zu beschäftigen, welches Material — ob Thon, Gusseisen oder Sandstein — für die neuen Leitungen zu wählen sein würde. Diese Commission entschied sich schliesslich dahin, dass in Steinkohlentheer gesottene, gusseiserne Rohre das geeignetste Material dafür sein würden. Nachdem sie im weiteren Verlaufe ihrer Arbeiten zu der Ueberzeugung gelangt war, dass es am richtigsten sein würde, wenn alle Wasserleitungen in den Besitz und in die Verwaltung des Staates übergingen , legte sie den einzelnen Betheiligten, vorbehaltlich der allerhöchsten Genehmigung, einen Entwurf zu den Bedingungen zur Rückäusserung vor, welche die Grundlage für einen eventuellen Vertragsabschluss bilden sollten. Fast die sämmtlichen Betheiligten erklärten sich mit diesen Vorschlägen einverstanden, und Ende des Jahres 1830 unterbreitete die Commission das Ergebniss ihrer Verhandlungen der allerhöchsten Entschliessung. Am 31. März 1831 wurde sie jedoch durch allerhöchstes Rescript angewiesen, Abstand von weiteren Verhandlungen wegen Uebergang der sämmtlichen Wasserleitungen in die fiskalische Verwaltung zu nehmen und sich nur mit Fragen rein technischer Natur, sowie mit der Begutachtung etwa zu entwerfender Pläne zu befassen, sowie speciell die Materialfrage für die Leitungen weiter zu prüfen. Ueberhaupt solle praktisch erst dann der Sache näher getreten werden, wenn das Resultat eines am A n t o n s p l a t z e auf Staatskosten herzustellen beabsichtigten, artesischen Brunnens vorliegen würde. 2. Die neuen Leitungen aus Sandsteinrohren.
Durch diesen Erlass gelangten die Arbeiten der »Königlichen Commission« und damit alle Verhandlungen über die Wasserleitungen völlig zum Stillstande, bis im Jahre 1834 die Stadtverwaltung für diesen Zweck eine besondere Commission aus Mitgliedern des Magistrats und der Gemeindevertretung einsetzte. Diese Commission zog dann zur Prüfung der Frage des besten Materials für die Leitungen als Sachverständigen den Inspector beim mathematischen und physikalischen Salon, R u d o l p h B l o c h m a n n , heran, welcher auch bei der »Königlichen Commission« für den gleichen Zweck mit thätig gewesen war. Sie gelangte nach langen Arbeiten zu dem Beschlüsse, dass die hölzernen Leitungen am besten durch solche, die durch das Ausbohren von Sandstein herzustellen wären, ersetzt würden. Ferner empfahl sie in ihrem Berichte vom Jahre 1835 der Stadtvertretung, die Verwaltung der sämmtlichen vorhandenen Wasserleitungen, sowie deren Umbau, soweit eine Einigung mit den Betheiligten möglich sein würde, selbst in die Hand zu nehmen. Magistrat und Gemeindevertretung ertheilten den Commissionsanträgen sehr bald ihre Zustimmung, und schon in demselben Jahre begannen die Verhandlungen über die Abtretung der Wasserleitungen mit dem Fiskus, sowie mit den Gewerkschaften und den EinzeL
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Der Voranschlag vom Jahre 1835 ergab als die besitzern. Im Jahre 1838 übernahm die Stadt bereits die sämmtlichen alten Wasserleitungen mit Ausnahme Kosten für die sämmtlichen neuen Leitungen einvon 5 derselben, nämlich: der aus gusseisemen Rohren schliesslich der »Heimröhrenc M. 327077. Dagegen bebestehenden M i t t e l p l a u e n s c h e n Zwingerwasserleitung I liefen sich die Kosten der bis zum Jahre 1850 ausgeund der 4 aus hölzernen Rohren bestehenden Leitungen, j führten Leitungen aber bereits auf M. 1030000, und die nämlich der H o c h p l a u e n s c h e n Leitung für das prinz- im Jahre 1862 festgestellte Schlusssumme ergabM. 1299000, liche Palais in der Langegasse, der M i t t e l p l a u e n - also das Vierfache der ersten Anschlagssumme. Die s c h e n Leitung für einige Grundstücke in P o p p i t z und wirklichen Herstellungspreise der Sandsteinleitungen pro der beiden gewerkschaftlichen Leitungen für die Neu- lfd. m haben betragen: stadt. Die beiden letzteren Leitungen bestehen noch Lichter Durchmesser mm 70 95 118 165 heute, während die 3 anderen eingegangen sind. M. pro m 9,24 11,55 12,54 14,52 Zur Anfertigung der Sandsteinrohre wurde baldigst Lichter Durchmesser mm 188 212 230 260 eine von dem Inspector G l o c h m a n n erfundene BohrM. pro m 16,50 18,48 21,13 21,78 maschine und zu deren Betriebe eine Dampfmaschine Der Beschluss, für die L e u b n i t z e r Leitung die von 6 PS. angeschafft und dann sofprt mit der FabriHolzrohre durch Sandsteinleitungen zu ersetzen, ist nicht kation der Rohre begonnen. Bereits am 1. August 1841 zur Ausführung gekommen. In den Jahren 1869 bis konnte mit dem Legen der neuen Leitungen für das W e i e s e r i t z wasser als Ersatz für die hölzernen Rohre 1874 wurde jedoch eine 4673 m lange Strecke derselben in den Strassen und auf den Plätzen der Stadt begon- durch gusseiserne Rohre von 141 mm Durchmesser ernen werden, und am 28. Juni 1848 wurde schon ein Theil setzt, und später sind auch in anderen Strecken die dieser neuen Leitungen mit Wasser gefüllt. Im Jahre hölzernen Rohre gegen gusseiserne ausgewechselt. Die O b e r f i s c h m a n n s t e i c h - L e i t u n g e n , welche 1850 war der grösste Theil der Leitungen für W e i s s e ritzwasser fertig gestellt und dem Betriebe übergeben, ausser den »Heimröhren« zusammen 21456 lfd. m Länge während für die F r i e d r i c h s t ä d t e r Leitung die höl- haben, bestehen heute noch aus hölzernen Rohren. Die Tabelle 82 gibt die Zahl der im Jahre 1862 für zernen Rohre auch später beibehalten sind. die verschiedenen künstlichen Zuleitungen vorhanden Die 3 Sandsteinrohrleitungen mit Ausnahme der gewesenen Interessenten (»Ewige Antheile« und »Nutz»Heimröhren« vom H o c h p l a u e n s c h e n Fange aus niesser« getrennt und im Ganzen) an. hatten eine Länge von 26385 lfd. m, die beiden vom M i t t e l p l a u e n s c h e n Fange aus eine Länge von Tabelle 82. 13161 lt'd. m und die 3 vom N i e d e r p l a u e n s c h e n Fange aus eine Länge von 4441 lfd. m; alle 8 Leitungen Inte r e s s e n t e n für zusammen hatten somit eine Länge von 43987 lfd. m. Rö hre n w a Bser In manchen Strassen lagen 2, 3 und selbst 4 solUrsprung InterEwige Nutzcher Leitungen neben einander. Dagegen hatten andere essenten Antheile niesser zusammen Strassen viel zu kleine und wieder andere hatten gar keine Leitungen. Die Wasserabgabe fand wie früher durch continuirlichen Auslauf bei vertragsmässig fest- Hochplauensche Leitungen f>22 719 197 gestellter Höhenlage statt, und es wurde das Abgabe- Mittel plauensche 231 267 > 36 75 7 82 « quantum mittels sogenannter »Abgabehähne« regulirt. Niederplanensche Die Abnehmer besassen entweder das »ewige Recht» des dauernden Bezuges eines Wasserantheiles oder sie Weisseritzwasser zusammen 828 240 1068 63 81 144 waren nur als Jahresabonnenten »Nutzniesser«. Die Oberfischmannsteichwasser. 4 17 21 neuen Leitungen widerstanden Anfangs einem Drucke Leubnitzer W a s s e r . . . . von 5 m bis 6 m recht gut. Im Laufe der Zeit 1233 zeigten sich aber häufig Defecte, deren Ausbesserung Im Ganzen 895 338 schwierig war, so dass die Rohre später streckenweise durch gusseiserne Rohre ersetzt sind. 3. Pumpenbrunnen und artesische Brunnen. Das Material zu den Leitungen wurde aus Blöcken Zur Wasserversorgung der Stadt dienten ausser dem von festem Quarzsandstein besonders ausgewählt, welche ca. 1,5 m Länge bei annähernd quadratischem Quer- »laufenden Wasser« eine grosse Zahl von öffentlichen und schnitte von 0,6 m Seite hatten. Die Bohrungen haben privaten Pumpenbrunnen, sowie auch einige artesische von 70 mm bis zu 260 mm ansteigende Durchmesser Brunnen. Eine Zusammenstellung der Zahl der Pumpenerhalten, und die Wandstärken der Rohre betragen an brunnen auf jedem der beiden Elbufer und im Ganzen den schwächsten Stellen 100 mm bis 160 mm. Nach am Ende der fünfziger Jahre gibt die Tabelle 83. dem Bohren wurde ein Cementüberzug in das Innere der Rohre eingebracht, um sie wasserdicht zu machen. Tabelle 83. Die einzelnen Stücke greifen mit Zapfen und MuffenZ a h l d e r B r u n n e n 1860. enden in einander, und beim Verlegen wurden sie mit Winden dicht zusammengepresst. Die Fugen wurden mit Kitt gedichtet, und unter die Stösse wurden entArt der Brunnen öflentl. private zusammen sprechende Unterlagsteine gelegt. Die Abzweige und die sonst nöthigen Fayonstücke bestehen aus guss1793 1870 77 eisernen Rohren, die in die Leitungen eingeschaltet Altstadt und Friedrichstadt 1132 16 1148 Neustadt und Antonstadt wurden. Bei Reparaturen und für die Herstellung neuer Abzweige war es nöthig, die Sandsteinleitungsstücke auszuhauen und entsprechende Rohre von Gusseisen dafür j 93 2925 3018 Im Ganzen einzubauen.
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230
Mit der Ausführung des früher bereits erwähnten artesischen Brunnens auf dem A n t o n s p l a t z e wurde im Jahre 1832 auf Staatskosten begonnen, und in ca. 150,0 m Tiefe wurden dadurch 3 Quellen erschlossen, aus denen das Wasser zu Tage austrat. Ein eingesetztes Rohr von 80 mm Durchmesser lieferte Anfangs das Wasser zur Speisung des auf dem Platze stehenden Springbrunnens. Die Ergiebigkeit dieses artesischen Brunnens, die zuerst 68 Minutenliter betrug, liess bald nach, und später versiegten dessen Quellen vollständig, so dass der Springbrunnen dann mit W e i s s e r itzwasser aus der H o c h p l a u e n s c h e n Leitung gespeist werden musste. Die Herstellungskosten dieses artesi sehen Brunnens haben ca M. 24000 betragen. In nicht grosser Entfernung von einander sind ferner in der Altstadt 2 artesische Brunnen in derTertiärformation hinunter gebracht. Der eine wurde in den Jahren 1859/60 für die Brauerei F e l d s c h l ö s s c h e n und der andere im Jahre 1861 für die D r e s d e n e r P a p i e r f a b r i k hergestellt Ersterer hat 72,8 m Tiefe und lieferte Anfangs in ein in 4,2 m Tiefe unter Terrain aufgestelltes Reservoir 26 Minutenliter Wasser. Später konnten daraus mittels einer im Brunnen aufgestellten Pumpe dauernd nur 33 Minutenliter geschöpft werden. Der andere Brunnen hat 108,6 m Tiefe, und dessen Wasser fliesst in 3,0 m Tiefe unter Terrain aus. Die an-
fängliche Wassermeuge desselben von 680 Minutenliter hat sich später auf die Hälfte reducirt. Ein vierter artesischer Brunnen liegt in der Neustadt am B a u t z e n e r P l a t z e . Er ist in den Jahren 1834/36 von einem Privatmanne hergestellt und reicht auf 240 m Tiefe in die Klüftungen des Quadersandsteins hinunter. Die Kosten dafür haben ca. M. 36000 betragen. Anfänglich lieferte er auf 4,5 m Höhe über Terrain 600, aber später nur noch 155 Minutenliter Wasser. 4. Qualität des disponibelen Wassers.
Zu einer Untersuchung der Qualität des Wassers der öffentlichen und privaten Brunnen gaben die Klagen über die zunehmende Verschlechterung des W e i s s e r i t z wassers im Anfange der 50 er Jahre die erste Veranlassung. Eine von der Stadtverwaltung veranlasste Revision sämmtlicher, damals benutzter Brunnen fand zum ersten Male im Jahre 1854 in Form einer »oberflächlichen, sinnlichen Prüfung« durch die »WohlfahrtspolizeiInspectoren« statt. Auf Grund derselben erfolgte eine Eintheilung der Brunnen in »gute», «minder gute« und »bedenkliche«. Eine zweite ähnliche Revision ist im Jahre 1867 ausgeführt. Die Tabelle 84 gibt eine Zusammenstellung der Resultate der beiden Revisionen im Ganzen und nach Procenten.
Tabelle 84. Klassifikation der J a h r der Revision
Stadttbeil
1854 1867 1854 1867 1854 1867
Altstadt »
Neustadt >
zusammen >
Brunnen
davon
von 100 Brunnen
Zahl der Brunnen
gut
minder gut
bedenklich
gut
minder gut
bedenklich
1387 1891 784 1249 2171 3185
774 1341 740 1179 1514 2520
432 403 28 61 460 464
181 147 16 9 197 156
56 71 94 94 69 80
31 21 4 5 21 15
13 8 0 1 10 5
Fehlte bei diesen Revisionen auch die wissenschaftliche Urtheilskraft der Beobachter, so ergibt sich aus den Resultaten doch mit Sicherheit der grosse Unterschied zwischen den Brunnen der Altstadt und denen der Neustadt. Ferner geht daraus hervor, dass im Laufe der zwischen den beiden Revisionen liegenden 13 Jahre eine wesentliche Besserung wahrscheinlich durch eine grössere Sorgfalt, als sie früher bei Reparaturen und Neuanlagen von Brunnen üblich war, stattgefunden hat. Das Resultat vom Jahre 1854 veranlasste die Kreisdirection auf Anregimg der Aerzte, welche gegen die Oberflächlichkeit des dabei angewendeten Verfahrens Einspruch erhoben hatten, 5 öffentliche Brunnen durch die Doctoren N ü l s s e , S t e i n und S i e b e h h a a r chemisch untersuchen zu lassen. Die Resultate dieser Analysen in mg pro Liter Wasser gibt die Tabelle 85, in welche zum Vergleiche auch die Resultate aufgenommen sind, welche im Jahre 1862 die Analysen des Professors S u s s d o r f für 3 offene Wasserläufe und 2 Brunnen ergeben haben.
H e i l k u n d e « vom Jahre 1868 chemische Untersuchungen überall bekannt gewesen sind.
Die Tabelle 86 endlich gibt einen Auszug aus einer summarischen Zusammenstellung derjenigen Brunnenwässer der Stadt, von welchen bis zum Jahre 1868 nach einer Broschüre der » G e s e l l s c h a f t für Natur- u n d
Diese Zahlen lassen sehr bedeutende Qualitätsunterschiede der analysirten Brunnenwasser erkennen, trotzdem man zweifellos zur Untersuchung vorwiegend bereits als verdächtig erklärte Brunnen ausgewählt haben
Tabelle 85. Brun nenanalysen Probenahme
Brunnen an der Kreuzkirche > in der Schreibergasse » am See » am Neumarkt . . . > in der Johannisgasse Weisseritz bei Cossmannsdorf Biela bei der Barthelsmühle . Elbe im Durchschnitt . . . Brunnen Pillnitzerstr. aussen » im Garten
davon Gesammtminerarückstand organisch lisch 517 695 849 907 1052 59 31 126 819 756
62 120 105 142 255 14,5 5 25 201 152
455 575 744 765 797 44,5 26 101 618 604
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wird. Daraufhin aber die sämmtlichen Brunnen der Stadt als verdächtig zu erklären, wie es in der Broschüre geschehen ist, u n d zwar in einer Zeit, in der für häusliche Zwecke und zum Genüsse ein besseres Wasser überall nicht zur Verfügung stand, erscheint u m so weniger gerechtfertigt, weil mit wenigen Ausnahmen sich bislang nachtheilige Folgen aus der Benutzung dieses Wassers nicht gezeigt hatten. Tabelle 86. Beschaffenheit
von Brunnen Stadttheile. Gesammtrflckstand
Stadttheil
verschiedener
davon organisch
mineralisch
Mittel Max. MlD.
641 907 284
83 142 39
558 765 245
15 Brunnen 1 Mittel Wilsdruffer Vorstadt { M a i . und Friedrichstadt I Min.
899 2667 148
98 251 32
2416 116
37 Brunnen Seevorstadt
Mittel Max. Min.
1098 2708 369
78 87 43
1020 2621 326
25 Brunnen Pirnaische Vorstadt
Mittel Max. Min.
1294 1758 272
116 310 48
1178 1448 224
12 Brunnen Neustadt und Antonstadt
Mittel Max. Min.
947 1007 190
92 102 70
855 905 120
11 Brunnen Altstadt
801
Dass Brunnenwasser zum Theil durch Bodenverunreinigungen beeinträchtigt war und dass das mit der Zeit in noch grösserem Umfange eintreten würde, erschien gewiss zweifellos. Die Hygieniker waren daher unbedingt im Rechte, wenn sie den allgemeinen Ersatz von Brunnenwasser durch zugeleitetes, reines Quellwasser wünschten. Andererseits war aber auch der Wunsch der Stadtverwaltung und vieler Einwohner berechtigt, zu versuchen, durch eine den Brunnen gewidmete, erhöhte Sorgfalt deren Brauchbarkeit f ü r die Trinkwasserversorgung solange zu erhalten, bis anderweitig ein Ersatz beschafft war und vorläufig erst das schreiendere ßedürfniss nach qualitativ u n d quantitativ genügendem Nutzwasser zu befriedigen zu suchen, wenn die Finanzlage der Stadt gleichzeitige Neuanlagen f ü r Trink- u n d f ü r Nutzwasser ausschloss. Denn die Ansichten über den trostlosen Zustand des der Altstadt zugeleiteten W e i s s e r i t z wassers wurden damals in allen Kreisen getheilt. Das früher stets gute Wasser, das nur zeitweise bei starkem Regen getrübt erschien, war immer mehr durch die zunehmende Bebauung und die Anlage von Fabriken im P l a u e n s c h e n G r u n d e bis nach C o s s m a n n s d o r f hinauf in nachtheiligster Weise beeinflusst worden, so dass das Wasser widerlich gefärbt erschien und übelriechend war, sowie häufig faulige Flocken enthielt und selbst die Wäsche befleckte, so dass es sich auch für die untergeordnetsten häuslichen und sonstigen Zwecke kaum mehr verwenden liess. Nach den chemischen Untersuchungen, die der Professor S u s s d o r f im Auftrage der Stadtgemeinde von allen Gewässern, welche f ü r eine Versorgung der Stadt in Frage kommen konnten, im Anfange der 00er Jahre vorgenommen hat, enthielt das W e i s s e r i t z wasser im Liter:
231 Gesummtrfickstand
davun organisch mineralisch
oberhalb Cossmannsdorf: 59 mg 14,5 mg 44,5 mg durchschnittlich bei niederem Stande aus den städtischen Leitungen: 238 mg 58 mg 180 mg also das letztere Wasser das Vierfache von dem ersteren. Die früher gehegte Hoffnung, dieses Wasser durch Filtration reinigen und damit brauchbarer machen zu können, erwies sich nach S u s s d o r f ' s Untersuchungen als unmöglich, und in den Mühlgräben nahm das Wasser in trockenen Zeiten immer mehr den Charakter von Kloaken wasser an. Das L e u b n i t z e r Wasser der »Heiligen-Brunnen«Leitung zeigte sich dagegen nach S u s s d o r f ' s Untersuchungen äusserlich und in seiner chemischen Beschaffenheit als ein reines Quellwasser, krystallklar und farblos, ohne Geruch und Geschmack und dabei doch erfrischend und von gleichbleibender Temperatur. Von dem Gesammtrückstande im Liter von 246 mg waren 32 mg organischer Natur (ferner: 33 mg Chlorverbindungen, 28 mg lösliche und 154 mg unlösliche Substanzen und 2,3° permanente Härte). Die organische Substanz führte S u s s d o r f auf den Einfluss der hölzernen Rohre zurück und hielt sie für unschädlich. Das f ü r die Neustadt dienende P r i e s s n i t z w a s s e r enthielt im Liter 73 mg Gesammtrückstand, wovon 21 mg organischen und 52 mg mineralischen Ursprungs waren. Das Wasser war geruchlos, aber von einem etwas faden Geschmacke und von gelblicher Färbung. Beim Stehen gab es einen ziemlich bedeutenden Bodensatz, der beim Eindampfen einen bräunlichen Rückstand zurückliess. War dieses Wasser nach S u s s d o r f auch als Trinkwasser nicht zu empfehlen, so erklärte er es doch als Nutzwasser f ü r gut verwendbar. Das Wasser des artesischen Brunnens auf dem B a u t z e n e r P l a t z e enthielt nach S u s s d o r f ' s Untersuchung im Liter 312 mg Gesammtrückstand (davon 7 mg organischen und 305 mg mineralischen Ursprungs) und es hatte eine Temperatur von 14° R. und eine Härte von 6 deutschen Graden. In den artesischen Brunnen der Altstadt fanden sich 229 bis 243 mg Gesammtrückstand (davon 19 bis 25 mg organischen und 204 bis 224 mg mineralischen Ursprungs) und es hatte 5,6° bis 6,8° deutsche Härte. Hiernach musste es die Stadtverwaltung in erster Linie als die dringendste Aufgabe betrachten, das W e i s s e r i t z w a s s e r durch ein anderes Nutzwasser von besserer Qualität zu ersetzen. 5. Quantität des disponibelen Wassers 1862 und später.
Nach einer Zusammenstellung vom Jahre 1862 betrug die der Stadt täglich zur Verfügung stehende Wassermenge im Ganzen 14 720 cbm, wovon 12 950 cbm auf die Altstadt und 1660 cbm auf die Neustadt entfielen. Bei der damaligen Bevölkerung der ersteren mit 95000 Einwohnern entspricht das 136,3 1 pro Tag und Kopf und bei der der letzteren mit 40000 Einwohnern 41,5 1 pro Tag und Kopf, so dass die Neustadt direct Mangel an Nutzwasser litt. Die angegebene Wassermenge setzte sich nach ihren Bezugsorten wie folgt zusammen: A. A l t s t a d t : 719 Interessenten der H o c h p l a u e n s c h e n Leitungen einschliesslich 16 öffentlicher Wasserständer 6650 cbm
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späteren Jahren ist sie dieselbe geblieben. Das jährlich 267 Interessenten der M i t t e l p l a u e n s c h e n disponibele Wasserquantum ist aber von 70000 cbm allLeitungen einschliesslich 5 öffentlicher Waeserständer 2980 cbm mählich auf 50000 cbm gesunken. Der Rückgang der Zahl der Anschlüsse an die 7 Interessenten der F r i e d r i c h s t ä d t e r s t ä d t i s c h e N e u s t ä d t e r Leitung in den Jahren nach Holzrohrleitungen 200 » 1878 ist schon auf der Tabelle 84 mit angegeben. Das 82 Interessenten der N i e d e r p l a u e n s c h e n daraus jährlich abgegebene Wasserquantum hat zwischen Leitungen einschliesslich 4 öffentlicher 75000 cbm und 60000 cbm geschwankt. Seit dem Wasseretänder 1350 » Jahre 1892 sind auch die beiden gewerkschaftlichen 21 Interessenten der L e u b n i t z l e i t u n g 280 » Leitungen in den Besitz der Stadt übergegangen. Die beiden artesischen Brunnen . . . . 530 » 1870 Quell- und Pumpenbrunnen . . . . 850 » Die Zahl der öffentlichen Brunnen hat im Jahre Direkt aus der E l b e entnommen. . . . 110 > 1878 im Ganzen 115 betragen, und sie ist bis zum Jahre 1897 auf 111 hinuntergegangen. Allwöchentlich wird B. N e u s t a d t : die Ergiebigkeit dieser Brunnen durch Messen von 24, 81 Interessenten der städtischen Neustadtleitungen 290 cbm abwechselnd herausgegriffenen Brunnen bestimmt. Auch werden die einzelnen Brunnen in längeren Zeitabschnitten 63 Interessenten der Gewerkschaft . . . 290 » einer Prüfung ihrer Qualität unterzogen. Eine solche Artesischer Brunnen am B a u t z e n e r Platze 190 » Versuchsreihe für sämmtliche Brunnen war im Jahre 1148 Quell- und Pumpenbrunnen . . . . 780 » 1890 beendet und hat von 106 öffentlichen Brunnen im Direkt aus der E l b e entnommen . . . 110 » Ganzen nur 2 als gut und die übrigen 104 als verunAusser den vorgenannten städtischen Leitungen: reinigt ergeben. Die Anlage von Privatbrunnen bedarf der L e u b n i t z e r Leitung, den Weisseritzleitungen schon seit längeren Jahren in jedem Falle einer beund den alten N e u s t ä d t e r Leitungen waren damals sonderen Concession, und es wurden in den Jahren noch folgende Privatleitungen in Benutzung: 1895 bis 1897 37, 32 und 33 dahingehende Anträge ge1. eine fiskalische W e i s se ritz Wasserleitung für stellt, während das in den 80 er Jahren jährlich nur die Springbrunnen auf dem Zwingerwalle und 3 bis 5 mal geschehen war. im Zwinger; Die Tabelle 88 gibt für die Jahre 1879, 1884, 1890 2. eine zur prinzlichen Secundogenitur gehörige und 1897 die für die alten Wasserleitungen und öffenthölzerne Leitung für W e i s s e r i t z w a s s e r ; lichen Brunnen, sowie für öffentliche Druckständer, 3. die hölzerne Simon-Lucas-Leitung des sog. öffentliche Pissoire und öffentliche Springbrunnen (einFalkenhofes und schliesslich der Kosten des für letztere aus dem neuen 4. die oben erwähnten g e w e r k s c h a f t l i c h e n Wasserwerke bezogenen Wassers) geleisteten Ausgaben und die durch den Wasserverkauf, sowie durch den Leitungen für die N e u s t a d t . Am Ende des Jahres 1878 sind für die W e i s s e - Zuschuss aus der Stadtkasse etc. erzielten Einnahmen der ritzleitungen noch 48154 lfd. m Sandsteinrohre und Verwaltung an. 1020 lfd. m Holzrohre in Benutzung gewesen. Damit Tabelle 88. waren 79 Feuerhähne und 48 Absperrschieber verbunden, und 5 öffentliche Pissoire wurden mit diesem Wasser E i n n a h m e n u n d A u s g a b e n fttr d i e a l t e n W a s s e r gespült. Im Jahre 1878 sind aus den Leitungen im leitungen, Brunnen und Springbrunnen. Ganzen ca. 1225000 cbm abgegeben, und im Laufe der Jahre hat sich später dieses Quantum allmählich um 1879 1884 1890 1897 Betriebsjahr mehr als die Hälfte reducirt. Wie sich die Zahl der M. M. M. M. Anschlüsse au die W e i s s e n t z l e i t u n g im Laufe der I. Einnahmen: Jahre verringert hat, lässt die Tabelle 87 erkennen. Wasserzins von Privaten . . Unterhaltungsbeitrag des Fiskus Verschiedene Einnahmen. .
Tabelle 87. A n s c h l ö s s e für »Röhrenwasser«.
Unterplauen 61 45 41 40 30 22 19 19
davon benutzt
150 130 98 93 68 57 39 35
davon unbenutzt
319 256 208 185 146 117 93 88
zusammen
1878 1882 1880 1884 1886 1890 1895 1897
Mittelplauen
Jahr
Hochplauen
Vorhandene Anschlüsse an die Weisseritzleitung
dgl. an die Neustädter Leitung
520 431 347 318 244 196 151 142
57 50 56 52 44 52 32 28
463 381 291 266 200 144 119 114
80 77 74 67 63 52 49 47
Ende des Jahres 1878 wurde aus der L e u b n i t z e r Leitung noch an 23 Grundstücke Wasser abgegeben. Seit 1890 hat diese Zahl sich auf 17 reducirt, und in
7 814 5 278
3 635 2 920
6 611 4 656 461 1756
1596 602
Zusammen 16 181 10395 II. Ausgaben: Unterhaltung der Leitungen Weisseritz und Leubnitz . desgl. der der Neustadt . . Unterhaltung von Brunnen, Pissoiren, Springbrunnen . Verschiedene Ausgaben . . Geschäftskosten
1415 441
5 833 4 776
5 833 4 938 10 577 10 462 2 824 2 581 3 349 4 893 3 068 3 589 830 510 900 —
6 008 6 066 464 720 900 900
Zusammen 12 555 12 518 18 554 22 785 ab I. Einnahmen 16181 10 395 5 833 4 776 bleibt Rest 3 626 2123 12 721 (mehr) dazu Wassergeld für: — — — Pissoire Springbrunnen 38 300 30153 32 905 Druckstander 2000 300 432
18 009 22 275 28 676 2 916
mitbin Zuschuss der Staillkasse 36 674 |32 576 46 058 71 876
1. KreiBhanptmann8chaft Dresden. Dass die Stadt, trotzdem seit dem Jahre 1875 durch das neue Wasserwerk an der S a l o p p e ein vollständiger Ersatz für die hier besprochenen, alten Wasserleitungen geschaffen war, sie dennoch bis heute in Benutzung gehalten hat und jährlich so bedeutende Kosten auf ihre Unterhaltung fortlaufend verwendet, findet die Erklärung nicht nur in der Wahrung des Rechtes auf die alten Bezugsquellen, welche fortlaufend benutzt werden müssen, sondern auch in allgemeinen, rechtlichen und wirthschaftlichen Gründen, weil es immerhin noch nicht völlig ausgeschlossen erscheint, dass diese Leitungen früher oder später für die Stadt noch einmal nutzbar zu machen sind. So liegt z. B. für das Wasser aus dem O b e r f i s c h m a n n s t e i c h e wegen seiner guten Qualität schon seit einigen Jahren der Plan vor, es neu zu fassen und dafür ein Filter und ein Hochreservoir anzulegen, sowie statt der hölzernen Rohre solche aus Gusseisen für seine Vertheilung zu verlegen, was bei seiner Menge von täglich ca. 500 cbm sich gewiss, wenn auch nur für städtische Zwecke, empfiehlt. b) Vorschläge und Vorarbeiten für eine neue Wasserversorgung. I. Fälsch. Die im Vorstehenden geschilderten Zustände der städtischen Wasserversorgung im Anfange der 60 er Jahre veranlassten die Stadtvertretung im Jahre 1862, den damals in W i e n lebenden Civilingenieur A u g . F ö l s c h zu beauftragen, ein motivirtes Gutachten über eine etwaige Umgestaltung der Wasserversorgung der Altstadt und über die Herstellung einer neuen Wasserversorgung für die Neustadt auszuarbeiten. Die dafür nöthigen chemischen und mikroskopischen Wasseruntersuchungen wurden stadtseitig dem Professor Dr. S u s s d o r f und die erforderlichen örtlichen Erhebungen dem Professor Dr. W e i s s und dem Personale der städtischen Wasserleitung übertragen. Im Februar 1864 überreichte F ö l s c h der Stadt seine 29 Druckbogen umfassende Arbeit. Als die ihm gestellte Aufgabe bezeichnete er: den Nachweis eines Wirthschaftswassers zu liefern, das für alle Gewerbe brauchbar sei und daher eine beständige Klarheit, eine hinreichende Weichheit, eine entsprechende Temperatur und eine völlige Freiheit von durch künstliche Verunreinigungen übertragenen organischen, Bestandtheilen besitzen müsse. Die Gewinnung und Zuführung dieses Wassers müsse ferner mit den geringsten Kosten erfolgen können. Den derzeitigen städtischen Consum pro Kopf und Tag von 124 1 glaubte F ö l s c h für die Zukunft auf 136 1 erhöhen zu müssen, und er nahm demnach bei der Zahl der Einwohner im Jahre 1861 von 91000 Köpfen in der Altstadt und von 36000 Köpfen in der Neustadt das für die nächste Zukunft erforderliche Wasserquantum für erstere zu 12800 cbm und für letztere zu 5400 cbm, also im Ganzen zu 18 200 cbm an. Den damals für das »laufende Wasser« vorhandenen Leitungsdruck über Terrain von 3,0 m bis 8,0 m erklärte F ö l s c h , weil damit meistens nur eine Versorgung der Erdgeschosse möglich sei, als ungenügend, und er verlangte statt dessen eine durchgängige Steighöhe des Wassers von 14,5 m über Terrain und, dazu 5,8 m als Reibung gerechnet, kam er zu einem erforderlichen Leitungsdrucke von 20,3 m über Terrain. Weil das Versorgungsgebiet in der Altstadt zwischen 4,6 m -j-0 und 14,5 m -(-0 und in der Neustadt zwischen 6,2 m - - 0 und 16,0 m -|-0 variirt, so ergab sich damit eine Reservoirhöhe von 40,3 m -)-0. E r empfahl jedoch bei
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einer Zuleitung des Wassers mit natürlichem Gefälle wegen einiger, dann in die Versorgung mit einzubeziehen möglicher Hochpunkte in der Neustadt eine Reservoirhöhe von 57,6 m -f-0 anzunehmen. Es mag hier, weil dadurch ein Urtheil von F ö l s c h über natürliche Filtration provocirt wurde, das heute allerdings nur noch ein historisches Interesse hat, eingeschaltet werden, dass gleichzeitig mit F ö 1 s c h 's Arbeiten, aber unabhängig davon, der Stadtrath T e u c h e r , welcher später Decernent der städtischen Wasserleitungsdeputation war, in der Neustadt Vorarbeiten zu einer vermehrten Versorgung derselben ausführen liess. Am rechten E l b u f e r und ca. 100 m vom Flusse entfernt hatte er im Herbst 1863 auf einem Grundstücke der Wallstrasse einen Versuchsbrunnen von 1,7 m lichtem Durchmesser herstellen lassen, dessen Sohle 4,6 m tief unter den Wasserspiegel der E l b e hinabreichte. Mit 3 Centrifugalpumpen, die eine Locomobile antrieb, wurden in der Zeit vom 9. November 1863 bis zum 9. Januar 1864 Pumpversuche, die allerdings im Ganzen nur 24 Tage umfasst haben, also durch längere Pausen unterbrochen waren, zur Feststellung der Ergiebigkeit dieses Brunnens angestellt, bei welchen im Ganzen 4000 cbm Wasser aus dem Brunnen geschöpft sind. Während eines 55 Stunden andauernden Pumpens wurden bei 4,0 m bis 4,25 m unter E 1 b null 363 Minutenliter gefördert, während bei 8 anderen Versuchen nach ca. 2 bis 7 Stunden der Brunnen bereits bei einer Absenkung von 4,8 m bis 5 , 1 m unter Null erschöpft war. Während nun der Dr. W e i s s aus den erlangten Resultaten schloss, dass hier sehr wohl dauernd grössere Wassermengen durch natürliche Filtration zu erschliessen. sein würden, kam F ö l s c h in seinem Berichte zu der entgegengesetzten Meinung und sprach zugleich seine Ansicht im Allgemeinen wie folgt aus: »Eine künstliche Filtration des Wassers kostet nicht mehr als eine unter den günstigsten Verhältnissen hergestellte, natürliche Filtration, so dass, wenn für die Versorgung der Stadt überall E 1 b wasser in Frage kommen sollte, es dann richtig ist, das Wasser dem Strome direct zu entnehmen und es nachher künstlich zu filtriren.« F ö l s c h gelangte nach eingehender Prüfung der für die Versorgung der Neustadt bislang benutzten und möglicher Weise zu benutzenden Wasserquellen zu der Ueberzeugung, dass in trockenen Zeiten die P r i e s s n i t z für eine Versorgung ganz ungenügend sei, und dass die weit entfernte W e s e n i t z , ebenso wie die grossen Teiche bei M o r i t z b ü r g ein für die Benutzung ungeeignetes Wasser liefern würden. Man sei also unbedingt auf die directe Entnahme von Wasser aus der E l b e angewiesen, welches durch Klären und künstliches Filtriren zu reinigen und dann durch mit Dampfkraft betriebene Pumpen künstlich zu heben sei. Als den für die Wasserentnahme und für die Pumpstation geeigneten Punkt bezeichnete F ö l s c h einen Platz an der S a 1 o p p e, und für die Filtration und für das Hochreservoir empfahl er einen Platz beim »fiskalischen Forsthause«. Eine Anlage für 5600 cbm Tagesleistung sollte aus 2 Dampfpumpmaschinen von 80 PS., 2 Steigeleitungen aus Rohren von je 360 mm Durchmesser, 2 Ablagerungsbassins, 3 Filterbassins von 2000 qm Fläche, einem Hochreservoire von 2270 cbm Inhalt in der Höhe von 40,0 m + 0 und 4 2 0 0 0 lfd. m Zu- und Vertheilungsleitungen in der Neustadt bestehen und einschliesslich des Landankaufes M. 1 3 6 0 0 0 0 kosten. Für die Versorgung der Altstadt kam F ö l s c h durch seine Untersuchungen des L o c k w i t z b a c h e s , des G o t t l e u b a b a c h e s , des M ü g l i t z b a c h e s , d e s T r i e -
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b i s c h b a c h e s und der Abhänge der R ä c k n i t z h ö h e n zu dem Urtheile, dass diese sämmtlich völlig ungenügend dafür wären. Ferner sprach er die Ansicht aus, dass, wenn auch wohl die r o t h e u n d die w i l d e Weisseritz das für die Altstadt erforderliche Wasserquantum würden liefern können, doch dem vollständigen Ableiten beider Wasser nach der Stadt Behr wichtige Bedenken entgegenstehenwürden. Ausserdem würde dieQualität diesesWassers durch die fortschreitende industrielle Thätigkeit im Laufe der Zeit zweifellos immer stärker beeinträchtigt werden. Dagegen bezeichnete F ö l s c h das im Quadersandsteine der s ä c h s i s c h e n S c h w e i z oberhalb D r e s d e n ' s gelegene, 57 qkm grosse Quellengebiet der B i e l a als eine durchaus geeignete Bezugsquelle nicht nur für das Brauchwasser, sondern auch für das Trinkwasser der Stadt. Die B i e l a entspringt jenseits der Landesgrenze unmittelbar am S c h n e e b e r g e ; sie vereinigt sich später mit dem K u n n e r s d o r f e r B a c h e und mündet bei K ö n i g s t e i n in die E l b e ein. Ihre tägliche Ergiebigkeit wurde von F ö l s c h zu ca. 18000 cbm ermittelt, so dass ihr Wasserquantum freilich nicht für die gesammte städtische Versorgung, aber wohl für die der Altstadt allein genügt haben würde. Die chemische Untersuchung liess ihn dieses Wasser als das vorzüglichste aller, möglicher Weise für die Stadt in Frage kommen könnender Wasser bezeichnen. Das Wasser könne bei der B a r t h e l - M ü h l e in einer Höhe von 225,8 m + 0 oder bei der S c h w e i z e r M ü h l e i n einer Höhe von 247,6 m -|-0 abgefangen und einem auf der R ä c k n i t z e r H ö h e herzustellenden Hochreservoir, dessen Wasserspiegel auf 57,6 m -(-0 anzunehmen sei, mit natürlichem Gefälle zugeführt werden, von wo es dann die Stadt durch eine Leitung unter einem genügenden Drucke würde erreichen können. Der Weg für eine Zuleitung durch den Bielagrund bis zum K ö n i g s t e i n und von dort dem Elbthale entlang misst 47 km, während die directe Entfernung nur ca. 30 km beträgt. Durch Umgehen des K ö n i g s t e i n e s und Kreuzen der Wasserscheide zwischen der B i e l a und der G o t t l e u b a mittels eines ca. 1450 m langen Tunnels wollte F ö l s c h eine Leitung auf P i r n a zu und dann weiter nach R ä c k n i t z führen. Dabei würden freilich 8 Thalsenkungen in 10,5 km Länge durch Doppelleitungen von 530 mm Durchmesser, die theils auf Aquaeducten zu verlegen wären, nöthig werden. Der übrige Theil der Leitung könnte jedoch aus einem 2,5 km langen, gemauerten Kanale von 0,9 m Breite und 1,4 m Höhe bestehen, und es würde die Zuleitung im Ganzen nur eine Länge von ca. 37 km erhalten haben. Einschliesslich des Landerwerbes und der Wasserrechtsablösungen veranschlagte F ö l s c h die Kosten einer solchen Anlage für eine tägliche Zuleitung von 18 200 cbm einschliesslich eines Hochreservoirs von 6800 cbm Inhalt, aber ohne das städtische Vertheilungsnetz, auf M. 5000000. Die Kosten einer Anlage für eine gleich grosse tägliche Lieferung von filtrirtem Elbwasser mit einem gleich grossen Hochreservoire bei R ä c k n i t z , gleichfalls ohne das Vertheilungsnetz, veranschlagte F ö l s c h auf ca. M. 2000000 und die kapitalisirten Kosten für den Pumpen- und Filterbetrieb dafür auf M. 1 800000, also die gesammten Vergleichskosten für filtrirtes E l b wasser auf M. 3800000, und somit um M. 1200000 geringer als für eine Gravitationsanlage für B i e l a wasser. Weil aber vorläufig nur 13600 cbm Wasser täglich für die Altstadt erforderlich sein würden, so würden für die E1 b Wasserversorgung ferner vorläufig M. 300000 gespart werden können, während bei einer
B i e l a Versorgung eine vorläufige Reduction der Anlage wegen der Anfangs geringeren Waesermenge ausgeschlossen sei, so dass F ö l s c h die vorläufige Preisdifferenz zwischen beiden Anlagen zu M. 1500000 feststellte. Die Möglichkeit, diese Summe für die Ausführung einer später vielleicht nöthig werdenden, besonderen Trinkwasserleitung, die ein entsprechend geringeres Wasserquantum von den umliegenden Höhen zuzuführen hätte, beim jetzigen Baue einer E1 b Wasserversorgung zurückstellen zu können, sowie die später leicht mögliche Vergrösserung der E1 b wasseranlage bestimmte F ö l s c h , ihr den Vorzug vor einer B i e 1 aVersorgung einzuräumen. Wegen des vermeintlichen Ungenügens der bestehenden Brücken für grössere Rohrüberführungen von dem einen zum anderen Ufer verzichtete er jedoch auf eine gemeinschaftliche E1 b wasseranlage für die ganze Stadt und empfahl, in dem flutfreien Terrain oberhalb B l a s e w i t z für die Altstadt eine besondere Pumpstation von einer Tagesleistung von 13600 cbm, bestehend aus 4 Pumpmaschinen von 190 PS., 2 Ablagerungsbassins, 5 Filterbassins von 5000 qm Fläche und einem Reinwasserreservoire von 1800 cbm. Inhalt, herzustellen, sowie 2 Leitungen von 500 mm Durchmesser und im Ganzen von 17000 m Länge zwischen dem Reservoir und der Altstadt zum Anschlüsse an die Vertheilungsleitungen zu verlegen. Die Kosten dieser gesammten Anlagen für die Altstadt einschliesslich des Landankaufes veranschlagte er auf M. 2200000. In Beinem Schlussantrage zu dem Gutachten sprach er sich endlich noch dahin aus, dass, ausser der Aufrechterhaltung des Bezugsrechtes von W e i s s e r i t z wasser zum Spülen der städtischen Kanäle und ausser der Organisation einer regelmässig wiederkehrenden Untersuchung des Wassers der Pumpenbrunnen in allen Theilen der Stadt, die .Erbauung von 2 getrennten Wasserwerken für künstlich filtrirtes E l b wasser, eins für die Altstadt und eins für die Neustadt, zusammen für eine tägliche Lieferung von 19200 cbm und mit einem Kostenaufwände von im Ganzen M. 5570000 einschliesslich der M. 2010000 betragenden Kosten des Vertheilungsnetzes etc. in der Altstadt zu empfehlen wäre. 2. Löhmann.
Ueber diesen Vorschlag von F ö l s c h wurde vom Stadtrathe ein Gutachten von dem Wasserbau-Oberingenieur des Königlichen Ministeriums des Innern F. E. L ö h m a n n erbeten, welches am 12. August 1867 einging. L ö h m a n n trat darin der Ansicht von F ö l s c h bei, dass zur Zeit ein Bedürfniss nach einer künstlichen Herbeischaffung von Trinkwasser für D r e s d e n noch nicht vorliege, weil durch eine sachverständige und strenge Brannenpolizei ein gutes Trinkwasser für die Stadt mit verhältnissmässig geringen Mitteln vollkommen gesichert werden könne. Zu dem Behufe brauche man nur die schädlichen und verdächtigen Brunnen zu verschütten und an geeigneten Stellen neue Brunnen in entsprechender Weise herzustellen, sowie die Düngergruben ausreichend zu verschliessen und zu dichten. Das von F ö l s c h aufgestellte, aber nicht zur Ausführung empfohlene Bielaproject würde nach L ö h m a n n ' s Ansicht ein ganz vorzügliches Trink-und Nutzwasser liefern und die vollkommenste Lösung der Aufgabe, gewissermassen das Ideal aller Wasserleitungen, sein. Es sei aber wegen der zu grossen Kosten nicht ausführbar. Weil es sich nun augenblicklich nur um die Zuführung von Nutzwasser handeln könne, so stimmte er der geringen Kosten und der stets möglichen Aus-
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dehnung wegen dem Vorschlage von F ö 18 c h darin bei, dafür künstlich fütrirtes Elbwasser zu wählen. Er meinte jedoch, dass anfänglich eine tägliche Lieferung von 13600 cbm genügen würde, und schlug vor, statt der beiden von F ö l s c h angenommenen, getrennten Werke für die Altstadt und für die Neustadt ein einheitliches Werk von dieser Leistung an der Sal o p p e zu erbauen, von welchem aus die Altstadt durch auf der Augustusbrücke zu verlegende Rohrleitungen würde versorgt werden können. Die Kosten eines solchen Pumpwerkes etc. schätzte er auf M. 2850000 und die Kosten für die Hauptleitungen auf M. 692000, also die Kosten im Ganzen auf M. 3 542000. Im November 1867 erbot sich darauf fussend dann der Oberbaurath M o o r e in B e r l i n dem Oberbürgermeister gegenüber, sobald die Stadtvertretung sich über die Bezugsquelle für das Wasser geeinigt habe, mit Hülfe und auf Kosten einer englischen Gesellschaft die Stadt D r e s d e n dauernd mit Wasser zu versorgen. 3. Gesellschaft für »Natur- und Heilkunde«.
Andere Anschauungen a l s F ö l s c h u n d L ö h m a n n über das Bedürfniss der Stadt nach Trinkwasser hatte die » G e s e l l s c h a f t f ü r N a t u r - u n d H e i l k u n d e « , welche diese bereits in einer am 14. Februar 1865 veröffentlichten Denkschrift niedergelegt hatte. Sie erblickte in dem Zustande, in welchem die Trinkwasserbrunnen der Stadt sich zu jener Zeit befanden, eine grosse Gefahr für die Bewohner. Auch habe die zunehmende Verseuchung des Untergrundes der Stadt eine fortschreitende Verunreinigung des Trinkwassers zur Folge, und es sei daher die sofortige Herbeischaffung des für die Einwohner nothwendigen Trinkwassers aus den Quellen der umliegenden Höhen ein dringendes Bedürfniss. Im Jahre 1868 erschien eine zweite Broschüre »Die D r e s d e n e r T r i n k w a s s e r f r a g e « , welche von einer aus der » G e s e l l s c h a f t f ü r N a t u r - u n d H e i l k u n d e « und dem » ä r z t l i c h e n Z w e i g v e r e i n e « in D r e s d e n niedergesetzten Commission ausgearbeitet war und eingehend die voraussichtlichen Gefahren eines schlechten Trinkwassers im Allgemeinen und speciell die Folgen davon für D r e s d e n ' s Bewohner beleuchtete. Sie verlangte dringend die Herstellung einer Leitung, welche für Trink- und Nutzwasser zugleich diene, oder, wenn das nicht möglich sei, in erster Linie jedenfalls einer solchen, die den Einwohnern nur das Trinkwasser aus Quellen liefere, und schloss mit dem folgenden Antrage des D r e s d e n e r » ä r z t l i c h e n Z w e i g v e r e i n s « : 1. dass von den betheiligten Behörden eine wissenschaftliche Commission niedergesetzt werde mit dem Auftrage, den Zustand des Untergrundes und der Brunnenwasser D r e s d e n s in geognostischer, chemischer und sanitärer Hinsicht, n ö t i g e n f a l l s durch Bohrversuche, jedenfalls aber durch chemische Analysen zu untersuchen und in Zukunft fortwährend zu überwachen; 2. dass dieselbe oder eine andere wissenschaftliche Commission beauftragt werde, baldigst über die in der Umgegend D r e s d e n s auffindbaren Quellwasser Nachforschungen anzustellen ; 3. dass den beiden Commissionen auferlegt werde, spätestens binnen Jahresfrist endgültig Bericht zu erstatten; 4. dass, im Falle die Ergebnisse beider Commissionen den von dem Vereine aufgestellten Ansichten entsprechen, schleunigst Massregeln getroffen werden, um D r e s d e n für die Dauer mit reinem trinkbaren Quellwasser aus der Umgegend zu versorgen.
Dass diese Anträge einen praktischen Erfolg gezeitigt hätten, ist nicht bekannt geworden.
235 4. Henoch.
Der frühere Vorstand des städtischen Wasserleitungswesens, der Stadtrath H e m p e 1, hatte sich schon Vorjahren mit dem Gedanken beschäftigt, dass bei C o s s m a n n s d o r f in dem Delta oberhalb der Vereinigung der wild e n und der r o t h e n W e i s s e r i t z zur eigentlichen W e i s s e r i t z eine genügende Menge Grundwasser zur Versorgung der Staat zu erschliessen sein würde. Weil F ö l s c h in seinem Gutachten dieses Project nicht eingehender verfolgt hatte, so beschloss der Stadtrath auf H e m p e l ' s Antrag am 10. Februar 1868, den Baurath H e n o c h , damals noch in A l t e n b u r g , als Dritten zur Erstattung eines Gutachtens über die Wasserversorgungsfrage D r e s d e n ' s aufzufordern. Nachdem H e n o c h in den Monaten Mai und Juni Lokalerörterungen gepflogen hatte, reichte er dem Stadtrathe bereits im Juli 1868 sein Gutachten ein. H e n o c h erklärte darin, dass bei einer ferner beizubehaltenden Benutzung der damaligen täglichen Zuflüsse von ca. 7000 bis 9000 cbm W e i s s e r i t z wasser für öffentliche Zwecke eine neue Anlage für Trink- und gewerbliches Wasser von 13600 cbm täglicher Leistungsfähigkeit und unter einem Drucke des Wassers von 22,7 m -|-0 ausreichend sei. Ein solches Quantum glaubte er sehr wohl als Quellwasser, worunter er jedoch »das an dem Ursprünge der Quellen aufgefangene Wasser« und nicht, wie F ö l s c h die »Ableitung der zu einem Bache vereinigten Quellwasser« verstanden wissen wolle. H e n o c h hatte zuerst am linken Elbufer das Gebiet der Ursprungsquellen oberhalb S c h m i e d e b e r g und in der Gegend von S c h ö n f e l d für seinen Zweck ins Auge gefasst, um deren Wasser durch geschlossene Rohre der Stadt zuzuführen. Aber schon der Versuch der Aufstellung eines Kostenanschlages für ein solches Projekt Hess ihn davon als zu theuer Abstand nehmen. Bei seiner dann vorgenommenen Prüfung des Hempel'schen Gedankens gelangte er durch die fachmännischen Aeusserungen der Bergräthe C o t t a und W e i s s b a c h und durch verschiedene andere örtliche Informationen zu der schon von F ö l s c h ausgesprochenen Ueberzeugung, dass in dem dortigen Syenit auf eine Grundwassergewinnung kaum zu rechnen sei. Die L e u b n i t z e r Leitung führte ihn weiter auf die Untersuchung des Plänermergels an den Abhängen der R ä c k n i t z e r Höhen. Hier fand er ein genügendes Wasserquantum, aber nur in solcher Tiefe, dass eine Zuleitung unter einem ausreichenden Drucke ausgeschlossen erschien, während das Wasser, in grösserer Höhenlage gefasst, nur ein so kleines Speisegebiet hatte, dass selbst bei Zuziehung des Wassers des K a i t z e r - , des G o s t r i t z e r - und des G e b e r b a c h e s das erforderliche Quantum nicht zu erhalten sein würde. Von den dann von H e n o c h untersuchten Entwässerungsgebieten der L o c k w i t z , der M ü g l i t z , des S e y d e w i c h b a c h e s und der G o t t l e u b a erwies sich jedes einzelne als zu klein, und von dem Gedanken, durch deren theilweises Zusammenfassen das nöthige Quantum zu erhalten, hielt ihn die Schwierigkeit des ausschliesslich aus den Händen vieler Privatbesitzer zu erwerben nöthigen Grund und Bodens und die seitherige starke technische Benutzung dieser Wasser ab. Der Wasserreichthum des Bielagebietes bei der S c h w e i z e r m ü h l e , für welchen F ö l s c h 18200 cbm pro Tag angenommen hatte, war bereits früher durch die Angaben von C o t t a und W e i s s b a c h auf 13070 cbm bei trockenem Wetter reducirt. H e n o c h stellte
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durch- den ferneren Ausschluss von 4, in diese Zahl mit eingerechneten, aber zu tief liegenden Quellen, die ohne künstliche Hebung nicht zu erlangen waren, 10870 cbm Ergiebigkeit pro Tag fest, so das» hier überall ein jedenfalls nur ungenügendes Quantum zu erlangen wäre. Viel günstiger aber erschienen H e n o c h von vornherein die Aussichten auf dem rechten E l b u f e r in den Gebieten der P r i e s s n i t z , der R ö d e r u n d d e r W e s e n i t z , welche von der sächsich-schlesischen Eisenbahn vom Bahnhofe D r e s d e n ab in einer Länge von ca. 23 km gekreuzt werden. Er fand, dass diese Gegend so günstige Gefällverhältnisse böte, dass jeder dieser Waaserläufe mit genügendem Drucke zur Stadt geleitet werden könne und dass auch für beide Stadttheile, Altstadt und Neustadt, eine gemeinschaftliche Zuleitung wohl möglich erscheine. Für die P r i e s s n i t z hatte F o l s c h auf Grund einer Messung des Baches oberhalb des »Wasserfalles« zur Zeit der Dürre nur 2000 cbm pro Tag angegeben, während H e n o c h aus der Abflussmenge des O b e r f i s c h m a n n s t e i c h e s für das für ihn in Frage kommende 17 mal grössere Niederschlagsgebiet oberhalb des »Wasserfalles* als Minimum 7500 cbm pro Tag berechnete. Davon war es nach seiner Ansicht möglich, mindestens 5200 cbm zur Stadt zu leiten. Diese Differenz F ö l s c h gegenüber erklärte H e n o c h aus dem theilweisen Versickern von Niederschlägen, die dadurch den höher liegenden Bach nicht erreichen könnten. Dass nach F ö l s c h ' s Angabe dieses Wasser von gelblicher Farbe und von fadem Geschmacke sei, liesse sich durch eine richtige Ableitung desselben aus den Moorbrüchen des oberen Bachgebietes leicht beseitigen. Als Ergänzung • des so bestimmten Quantums zur Befriedigung des damaligen und des später wachsenden Bedürfnisses nahm H e n o c h ferner ein partielles Fassen und Zusammenleiten des Wassers im Quellgebiet der R ö d e r oberhalb R a d e b e r g an, wodurch eine Reserve von im Ganzen 30000 cbm pro Tag zu beschaffen wäre, wie er durch Messungen und Berechnungen ermittelt hätte. Eine weitere Reserve erblickte er ferner noch in dem Quellgebiete der W e s e n i t z . Abweichend von F ö l s c h hielt er auch die Zuleitung _ dieses letzteren Wassers mit natürlichem Gefälle für sehr wohl möglich, wenngleich ein Bedürfnis dazu kaum jemals eintreten würde. Für eine PriesBnitz-Röder-Quellenleitung, wie H e n o c h eine solche damals auszuführen vorschlug, sollten durch eine Fassung im P r i e s s n i t z thale 5150 cbm und durch 3 Fassungen im M a s s e n e w a l d e , im C a r s w a l d e und am S t e i n b a c h e im R ö d e r t h a l e 7950 cbm pro Tag erschlossen werden. Diese 13100 cbm pro Tag sollten dann in einer Höhe von 60,8 m+° in einer nächst dem T e u f e l s b a c h e zu erbauenden Sammelstube durch geschlossene Leitungen vereinigt werden. Durch eine Rohrleitung oder einen Kanal von 4500 m Länge sollte das Wasser von hier mit natürlichem Gefälle weiter zu einem Vertheilungsreservoire von 6800 cbm Inhalt fliessen, das auf einer Höhe von 40,0 m+° bis 57,0 m+° an einer später zu bestimmenden Stelle zu erbauen wäre. In letzteres Reservoir sollten auch noch aus der Höhe von 73,3 m+° täglich direct 500 cbm aus dem O b e r f i s c h m a n n s t e i c h e geleitet werden, so dass damit im Ganzen 13600 cbm pro Tag erhalten würden. Nach H e n o c h ' s Berechnungen stellten sich die jj Kosten einer solchen Anlage mit Ausschluss der | vom Hochreservoire abzweigenden Rohrleitungen auf | M. 2 280000. Die Kosten einer für die Altstadt und |
die Neustadt gemeinschaftlich dienenden Anlage für die gleiche Menge von filtrirtem Elbwasser berechnete er dagegen nach den von ihm für sein Project angenommenen Grundpreisen zu M. 1500000 und zuzüglich des 25 fachen Betrages der jährlich von ihm zu M. 64500 angenommenen Betriebskosten der Pumpen und Filter auf M. 3 086 000. Um die Annahme Henoch's näher zu prüfen, dass in den beiden Quellgebieten der Priessnitz und der R ö d e r durch Drainageanlagen ein grösseres Wasserquantum , als es die offenen Wasserläufe abführen, zu erschliessen möglich sei, beauftragte der Stadtrath den städtischen Oberingenieur C. Manck, nach H e n o c h ' s Angaben verschiedene Aufschlussarbeiten auszuführen. Es wurden an 4 Stellen im P r i e s s n i t z g e b i e t e und an einer Stelle im Rödergebiete Gräben von 4,8 m Tiefe, die theils in den Felsen eingesprengt werden mussten und zusammen über 7 km Länge hatten, mit einem Kostenaufwande von M. 22 500 hergestellt und 7 Monate hindurch wurde täglich deren Abflussmengen bestimmt Das hier abfliessende Wasserquantum betrug am ersten Tage im Ganzen 2820 cbm und verringerte sich bis zum letzten Tage allmählich bis auf 400 cbm. Durch die in Folge der Ausschachtungen tiefer gelegten Abflüsse hatte sich das unterirdische Grundwasserreservoir zweifellos so lange entleert, bis der Grundwasserspiegel schliesslich auf eine seinen normalen Zuflüssen entsprechende Tiefe gesenkt war, und dann war wieder die frühere Constanz des Abflusses eingetreten. Ein Anzapfen von nebenliegenden Entwässerungsgebieten oder ein Auffangen von unterirdisch in andere Gebiete überfliessenden Wassermengen war also gar nicht eingetreten, und bei dem überall aus dichtem Granit bestehenden Untergrunde erschien das auch eigentlich kaum möglich. Es sank somit die von H e n o c h hier im Ganzen erwartete Wassermenge auf täglich 3500 cbm oder s / 5 des Quantums hinab, das allein für die Neustadt nöthig war, und damit fiel das Project, trotzdem H e n o c h die erhobenen Bedenken gegen die von ihm projectirten Aufschlussarbeiten durch eingehende Berichte vom 17. October und 15. November 1869 zu widerlegen suchte. Auch H e m p e l ' s Vorschlag, das H e n o c h ' s c h e Project auf die Neustadt allein zu beschränken, sowie H e n o c h ' s Angebot, bei Ueberweisung des nöthigen Grund und Bodens der Stadt gegen Zahlung von M. 2400000 täglich 13200 cbm »echtes, reines Quellwasser« liefern zu wollen und bis zum Ablaufe seiner Garantiezeit 5 % von der Accordsumme stehen zu lassen, fanden bei den Stadtbehörden keinen Anklang. 5. Manck.
Durch die von M a n c k am P r i e s s n i t z b a c h e vorgenommenen Messungen war dieser zu der.Ueberzeugung gelangt, dass dessen Wassermenge von F ö l s c h unterschätzt sei, und dass für die Stadt eine Mitbenutzung der Wasser der D r e s d e n e r H a i d e , wovon bislang nur ein geringer Theil aus dem O b e r f i s c h m a n n s t e i c h e zur Neustadt abfloss, wohl möglich sein würde. Dieser Gedanke führte ihn zu einem neuen, dem vierten Projecte zur Wasserversorgung D r e s d e n ' s , welches er im October 1869 dem Stadtrathe vorlegte. Nach diesem Projecte sollte das Quellwasser der D r e s d e n e r H a i d e mit natürlichem Gefälle zur Stadt geleitet und nur ein etwaiges Fehlquantum sollte durch ein bei der S a l o p p e zu erbauendes Dampfpumpwerk aus der E l b e ergänzt werden. Durch die vom 28. Mai 1868 ab während eines vollen Jahres, das noch dazu
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von aussergewöhnlicher Trockenheit war, von ihm vorgenommenen Messungen am »Wasserfalle« der PrieBen i t z , am S c h i e s s g r a b e n , am M e h l f l ü s s c h e n und am O b e r f i s c h m a n n s t e i c h e hatte er als Jahresquantum dieser Abflüsse im Ganzen 2 795000 cbm oder 7660 cbm im Mittel pro Tag festgestellt. Als zukünftige Einwohnerzabi der gesammten Stadt nahm er 200000 Köpfe an und rechnete pro Kopf und Tag 90 1 oder pro Tag im Ganzen 18000 cbm Wasser, wovon nach Abzug des Wassers für öffentliche Zwecke aus den vorhandenen Leitungen noch als neu zu beschaffen nöthig 13 620 cbm übrig bleiben würden. Durch ein am »Wasserfalle» in die P r i e s s n i t z eingebautes Wehr sollte für diesen Zweck deren Wasser auf die Höhe von 60,6 m+° gestaut werden. Von hier sollte durch einen 5,6 km langen Kanal das Wasser in ein beim fiskalischen »Fischhause« zu erbauendes Hochreservoir von 6800 cbm Inhalt übergeführt werden, dessen Wasserstand in der Höhe von 45,0 m+° liegen sollte. In den Kanal sollte ferner eine Ableitung vom Schiesst e i c h e münden, um das Wasser des M e h l f l ü s s c h e n s zuzuführen. Ferner sollte die Decke des Zuleitungskanals auf der ganzen Länge offene Fugen zum Einlassen des Drainagewassera aus dem umliegenden Terrain erhalten. Aus diesem Kanale sollte das Wasser, wenn es zeitweise getrübt sein sollte, vor seinem Eintritte ins Hochreservoir abgelassen und durch Klär- und Filteibassins geleitet werden können, um dann aus diesen gereinigt in das Hochreservoir überzutreten. In letzteres sollte auch das Wasser des O b e r f i s c h m a n n s t e i c h e s direct eingelassen werden. Bei der S a l o p p e wollte M a n c k ferner ein Dampfpumpwerk, bestehend aus 4 Maschinen von je 50 PS., erbauen und zur event. nöthigen Ergänzung das Wasser . direct aus der E l b e entnehmen, weil ihm eine natürliche Filtration durch am Ufer hergestellte Brunnen zu gewagt erschien. Durch 2 Leitungen von 500 mm Durchmesser sollte dieses E l b wasser den vorerwähnten Klärbassins am Schiesshause zugeführt und hier filtrirt werden, um dann in das Hocnreservoir überzugehen. Von dem Reservoire sollten 2 Rohrstränge, einer zur Neustadt und einer über die alte E l b brücke zur Altstadt führen. Die Baukosten einschliesslich des Hochreservoirs waren von M a n c k auf M. 1260000 und die kapitalisirten Betriebskosten auf M. 801 600 veranschlagt, so dass sich im Ganzen M. 2061600 als Baukosten und kapitalisirte Betriebskosten für sein Project ergaben. 6. Staatstechniker.
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einzunehmen hat, und dass die Zielpunkte, welche dabei Oberhaupt erreicht werden sollen, wenn auch nicht vom Standpunkte des Krankheiten heilenden Arztes, so doch aber entschieden vom Standpunkte der Öffentlichen Gesundheitspflege, daher vom allgemeinen sanitären Standpunkte ans zu formuliren und als durch die Technik zu lösende Aufgabe hinzustellen sind. Ebenso ist es aber auch anderseits lediglich die Technik, welche die zur Erreichung dieser Zielpunkte erforderlichen Mittel zu bezeichnen, beziehentlich deren Zweckmassigkeit zu beurtheilen h a t Als Zielpunkt für die D r e s d e n e r Wasserversorgung ist ärztlicherseits die Beschaffung von Quell wasser aufgestellt worden. Die Technik hat daher in erster Linie ihre Bestrebungen darauf zu richten: D r e s d e n mit ausreichendem Quellwasser zu versorgen. Hierbei kommen 2 Systeme in Betracht: entweder die Zuleitung offen sich ergiessender Quellwasser oder die sogenannten Grundwasser. Bezfiglich der ersteren Kategorie ist das einstimmige Urtheil der Technik bereits dahin ausgefallen, dass das benötbigte Quantum (13 600 cbm bis 18 200 cbm pro Tag) nicht zu beschaffen ist, wenn die einzelnen Quellenläufe noch in ihrer ersten ursprünglichen Reinheit zugeführt und die dafür aufzuwendenden Kosten nicht gerade zu unerschwinglich werden sollten. Es bleibt demnach nur das zweite System: Nutzbarmachung der Grundwasser über, und dieses ist das H e n o c h ' s c h e Project.«
Nach einer eingehenden Widerlegung des letzteren und umfassender Prüfung aller sonstigen Möglichkeiten, deren Details zu verfolgen, hier zu weit führen würde, gelangten sie in ihrer Erklärung zu den folgenden Schlusssätzen:
1. Das H e n o c h ' s c h e Project trägt nicht die Voraussetzungen ausreichender Sicherheit in sich, das ärztlicherseits verlangte trinkbare Nutzwasser in Höhe von 13600 bis 18 200 cbm Tagesbedarf auch zu Zeiten anhaltender Trockenheit bei Anwendung der gewöhnlichen technischen Hülfsmittel beschaffen zu können. 2. Unter verhältnissmässig günstigen Bedingungen ist ein ausgezeichnetes Nutzwasser in jederzeit voller Quantität durch Combinirung des P r i e s s n i t z wassere mit dem zeitweilig noch benöthigten, filtrirten E l b wasser zu erlangen. Das Trinkwasser würde solchenfalls aus öffentlichen, rationell construirten Brunnen zu entnehmen sein. 3. Sollte dieser auf Zweitheilung gerichtete Vorschlag vom sanitären Standpunkte aus nicht Anerkennung finden, sondern unter allen Umständen die Beschaffung eines trinkbaren Nutzwassers gefordert werden, so würde die Herstellung von VersuchBbrunnen zur Feststellung der Qualität und Quantität des aus dem Untergrunde des E1 b strombettes zu erscb liessenden Grundwassers zu empfehlen sein. 4. Wäre jedoch durch die beregten Versuchsbrunnen ein zufriedenstellendes Resultat nicht zu erlangen, so würde nur noch die Modalität ad 2 in Betracht zu ziehen sein.
Trotz der Ablehnung des Henoch'schen Projectes 7. Antrag des Stadtrates. durch die Stadtverwaltung hielt die öffentliche Meinung, gestützt auf die auch in die technischen Fragen tief Am 10. März 1870 stellte der Stadtrath an die eingreifenden Urtheile der Aerzte und durch die Erklä- Stadtverordnetenversammlung den eingehend motivirten rungen der »Gesellschaft für Natur- und Heilkunde«, Antrag, zur Beschaffung von Nutzwasser nach dem Vordasselbe dennoch für das allein zur Ausführung für schlage M a n c k ' s ein combinirtes P r i e s s n i t z - und D r e s d e n berechtigte Project. E1 b wasserwerk für städtische Rechnung auszuführen, Die vielfachen Angriffe, welche die entgegenstehen- , dem auch die Stadtverordneten ihre Zustimmung erden Anschauungen in der Oeffentlichkeit erfuhren, ver- theilten. Der Stadtrath erklärte zugleich, dass er durch anlassten in D r e s d e n wohnende Staatstechniker zu die Beschlussfassung vorläufig nur die Möglichkeit einer am 27. Januar 1870 veröffentlichten Erklärung: schaffen wolle, mit den allgemeinen Verhandlungen »Die W a s s e r v e r s o r g u n g s f r a g e in D r e s d e n vom wegen des Erwerbes der Grundstücke und sonstiger S t a n d p u n k t e d e r T e c h n i k a u s e r ö r t e r t « , in Concessionen beginnen zu können. An die Bearbeitung welcher sie öffentlich Protest gegen eine Ausführung des Specialprojectes und dessen Berathung könne erst des H e n o c h'schen Projectes erhoben und ihre Berech- nach Erledigung dieser Vorfragen herangetreten werden; tigung zu diesem Vorgehen wie folgt motivirten: zugleich beabsichtige er aber ferner unabhängig davon, »Die Technik igt sich wohl bewusst, wie sie in der vor- der Anregung der »Staatstechniker« folgend, untersuchen zu lassen, ob unterhalb der S a l o p p e ein vom E l b liegenden Frage nur die Stellung eines vermittelnden Gliedes
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wasser sich qualitativ unterscheidendes Wasser zu erschließen sein würde. Ganz abgesehen von den gegen das Henoch'sche Project vorgebrachten technischen und anderen Bedenken, hielt der Stadtrath dessen Ausführung ganz aulzugeben allein schon aus dem Grunde für geboten, weil die Erlangung des Expropriationsrechtes, wenn auch vielleicht für die Leitung des Wassers, doch niemals für den Erwerb der Quellen zu erwarten sei. Der Abschluss von Verhandlungen, durch welche auf gütlichem Wege dieses Recht zu erlangen versucht werden könnte, sei gar nicht abzusehen. Mit der Staateregierung und allen Privaten und Landgemeinden, auf deren Gebieten die Fassung und Ableitung des Wassers von H e n o c h projectirt sei, wären solche Verhandlungen getrennt zu führen, und eine Einigung erschiene völlig ausgeschlossen. Daaa das Verlangen des »Königl. Landesmedizinalcollegiums« und der »Gesellschaft für Natur- und Heilkunde«, ebenso wie eines Theiles der Einwohner, welche die Stadt um jeden Preis nur aus Quellen mit Nutzund Trinkwasser versehen wollten, durch das combinirte Project für P r i e s s n i t z - und E l b wasser nicht befriedigt würde, könne die Entschliessung darüber aber um so weniger beeinflussen, weil nur der Mangel eines besseren Vorschlages für die Brauch- und Trinkwasserversorgung, der seit mehreren Jahren vergeblich in der Form eines positiven Projectes von den Opponenten erwartet sei, die Beschlussfassung schliesslich veranlasst habe. Uebrigens sollte nach Ansicht des Stadtrathes die Trinkwasserfrage dadurch keineswegs als erledigt angesehen werden, sondern es würden weitere Vorschläge dafür vorbehalten bleiben. Daraus jedoch, dass das Wasser eines kleinen Theiles von 4000 Brunnen chemisch untersucht und theils als unrein befunden sei, könne eine allgemeine Verunreinigung der Grundwasser im Stadtgebiete um so weniger gefolgert werden, weil selbst in den ältesten, wegen ihrer Brunnen übel berufenen Stadttheilen in unmittelbarer Nähe neben einander schlechtes Brunnenwasser und gutes Brunnenwasser angetroffen würde. Die Nothwendigkeit aber erkannte der Stadtrath dabei unbedingt an, dem Brunnenwesen eine erhöhte Sorgfalt .zuzuwenden und die Grundbesitzer zu einer guten Instandhaltung ihrer Brunnen fortlaufend zu veranlassen. 8. Salbacb's Vorarbeiten.
Im Jahre 1870 wurde dem Civilingenieur B. S a l b a c h , welcher kurz vorher den Bau des neuen Wasserwerkes für die Stadt H a l l e a. d. S a a l e vollendet hatte, vom Stadtrathe der Auftrag ertheilt, »Untersuchungen zur Erschliessung von natürlich filtrirtem Grundwasser aus dem E l b ströme« vorzunehmen. Ob man darunter Wasser aus der E l b e selbst verstand, das im Gegensatze zu der von M a n c k für solches Wasser vorgeschlagenen, künstlichen Filtration eine natürliche Filtration erfahren hatte, oder ob man ein neben und mit dem E l b wasser. aber davon getrennt sich bewegendes Grundwasser, das freilich dann einer Filtration überall nicht mehr bedurft hätte, in's Auge gefasst hatte, wie solches zu gewinnen von den »Staatstechnikern« in ihrer Erklärung vom 27. Januar 1870 angeregt war, ist nicht klar ersichtlich. Die Absicht der Letzteren ging damals dahin, dieses vermutete Elbgrundwasser aus dessen letzten Tiefstellen im Elbthale selbst zu erschliessen, und sie wollten dazu wasserdichte
Brunnen in dem tiefen Diluvialkies - Untergrunde durch die Flusssohle hindurch bis in das allgemeine Grundwasserbecken versenken, welches, nach ihrer Ansicht, durch das Zuströmen von dem ganzen Grundwasser der seitlichen Stromgebiete gespeist, ein stets gefülltes Reservoir mit ruhigem Wasser bilden und intact vom oberen Flusswasser sein würde. Gestützt auf seine Erfahrungen in H a l l e , scheint S a l b a c h bei seinen UnterBuchungen anfänglich keines dieser beiden erwähnten Wasser, sondern nur das Grundwasser, welches der E l b e von den seitlichen Hängen her zufliesst, und zwar vor seinem Uebertritte in den Grundwasserstrom des Elbthales, in's Auge gefasst zu haben, und erst in zweiter Linie wird ihm wahrscheinlich als Ergänzung die Benutzung von Wasser aus der E l b e selbst vorgeschwebt haben. Er legte folglich Werth darauf, die Gewinnungsstelle für dieses Berggrundwasser so zu situiren, dass ihr auch eventuell von dem Flusse her in umgekehrter Richtung Wasser zufliessen konnte und daher musste er natürlich einen grossen Werth auf die dauernde Sicherung der Filtrationsfähigkeit der Schichten am Flussufer selbst legen, wie sich später zeigen wird. Ehe die Salbach'schen Versuche weiter verfolgt werden, mögen auf Grund der damaligen und der in den 90er Jahren von S a l b a c h gesammelten Beobachtungenhier einige kurze Bemerkungen über die geologischen und hydrologischen Verhältnisse der Umgegend von D r e s d e n eingeschaltet werden. Die Stadt D r e s d e n liegt annähernd in der Mitte des von Südosten nach Nordwesten auf eine Länge von ca. 50km zwischen P i r n a und M e i s s e n sich hinziehenden und mehrere Kilometer breiten Elbthales, von dem nur der obere Theil für die Wasserversorgung D r e s d e n s in Frage kommt. Das Grundgebirge bildet hier Granit, und die E l b e tritt mit den sie begleitenden Grundwasserströmen bei P i r n a aus dem diese einengenden Sandsteingebirge der S ä c h s i s c h e n S c h w e i z in die grosse Thalebene über. Seine Erbreiterung verdankt dieses Thal einem sich der Länge nach durch das Granitgestein hinziehenden, mächtigen Sprunge, der sich am rechten Elbufer durch das steil aufgerichtete Gebirge, das nur wenig nach der E l b e zu geneigt ist, kennzeichnet. Der Rand des Sprunges ist in dem südlichen Theile des Gebirgsstockes deutlich erkennbar, und es fällt der Thalboden an vielen Stellen scharf nach dem Elbthale zu ab. so dass an einzelnen Stellen vorgenommene Bohrungen in 50 m bis 100 m Entfernung von den zu Tage stehenden Granitfelsen in 20,0 m bis 30,0 m Tiefe überall nichts mehr auffinden Hessen. Dieser Steilrand selbst ist an vielen Stellen stark zertrümmert, und am rechten Elbufer sind Trümmer dieses Materials im Boden bis in 8,0 m Tiefe unter der Thalebene aufgefunden. Der Felsspalt selbst reicht bis in eine grosse Tiefe hinab. Den unteren Theil dieses Spaltes füllen Schiefer aus; darauf lagert sich unterer Quadersandstein, darüber Muschelkalk und darüber Pläner, und über diesem liegen die oberen Sandsteine der S ä c h s i s c h e n S c h w e i z . Eine mächtige, wasserundurchlässige Lettenschicht deckt diese Schichten ab, und oben über dieser Schicht ausgebreitet liegen die das Grundwasser führenden, diluvialen Geröll- und Sandablagerungen, die eine Mächtigkeit von 6,0 m bis 7,0 m und eine Breite von 6 bis 7 km haben. Die Oberfläche der Lettenschicht hat in der Richtung des Elbthales ein grösseres Gefälle als dieses Thal selbst. Während ihr östlicher Theil flach liegt, reicht sie im Westen tief unter die Thalfläche
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hinunter, so dass sie hier durch spätere Abschwemmungen gebildet erscheint. Das Material der wasserführenden Schichten besteht aus rund geschliffenen Gesteinbrocken von Basalt und von Porphyr aus dem Riesengebirge, sowie aus Quarz und aus grobem Quarzsande, der nach oben in scharfen und dann in feinen Sand übergeht. Darüber breitet sich eine 2,0 m mächtige Schicht von lehmigem Sande auB, auf der eine 2,0 m bis 3,0 m, aber auch 4,0 m bis 5,0 m mächtige Lehmschicht ruht. Diese letztere Schicht ist von Humus und von einzelnen Sanddünen bedeckt. Wie ein Pflaster in Flussschlamm eingebettet, finden sich zwischen der wasserführenden und der deckenden Schicht im Untergrunde grosse, scharfkantige Geröllstücke, und es wird hier wahrscheinlich früher einmal das alte Flussbett bis auf die Tiefe von 4,0 m bis 5,0 m eingeschnitten gewesen sein. An beiden Seiten des Flusses sinken in der ganzen Thalebene die atmosphärischen Niederschläge, soweit sie nicht verdunsten oder auf der Oberfläche durch Rinnsale und Bäche der E l b e zufliessen, in den Boden ein und bewegen sich als Grundwasser in dem wasserdurchlassenden Bodenmateriale bis zu den Geröllschichten hinab, welche sämmtliche Rinnen und Thalspalten der Lettenschicht ausfüllen und deren Gefälle das Wasser in die unter dem E l b bette liegende Grundwasserrinne, welche in gleicher Richtung wie die E l b e abfällt, überführt. Dieses Grundwasser wird, mit dem bereits in den oberen Theil des Thaies eingedrungenen Grundwasser gemischt, weitergeführt. Es unterscheidet sich aber in seiner Härte an den beiden Ufern infolge der Verschiedenheit der Gesteinschichten, denen es entstammt, sowohl von einander, als von dem der E l b e selbst. Während das Elbwasser 3,7° bis 4° deutsche Härte hat, hat das Grundwasser des rechten E l b ufere 2,3° und das des linken E l b ufere je nach der Tiefe der Entnahme 3,1° bis 5°. Bei seiner Bewegung in den Geröllschichten hat das Grundwasser stets einen grösseren Widerstand als das Wasser im offenen Flusslaufe zu überwinden, und der Spiegel des Grundwassers muss daher bei normalen Verhältnissen, selbst wenn es später in das Flusswasser übertritt, kurz vorher noch höher als der Spiegel des letzteren gestanden haben. Sinkt das Flusswasser, so kann, wenn eine Trennung von Fluss- und Grundwasser durch die Flusssohle besteht, diese Sohle durch den Ueberdruck des Grundwassers ebenso wohl durchbrochen werden, wie das bei einem plötzlichen Steigen des Flusswassers ein Ueberdruck des Flusswassers über dem Grundwasser veranlassen kann. Im ereteren Falle tritt daher Grundwasser in das Flusswasser und im zweiten Falle Flusswasser in das Grundwasser über. Letzteres kann aber auch eintreten, wenn durch Abpumpen von Grundwasser eine künstliche Depression des Grundwasserspiegels erzeugt wird. Bei dem natürlichen Schwanken der Fluss- und der Grundwasseretände und ferner bei dem eventuell künstlich hervorgerufenen Schwanken der Grundwasserstäude ist ein dauerndes Erhalten eines ursprünglich dichten Flussbettes kaum zu erwarten. Es kann daher mit Sicherheit eine Schädigung der Qualität des Grundwassers, das vom Berge herkommt, ebenso wenig als eine solche des Grundwassers, das vom Flusse herkommt, vermieden werden, wenn das Flusswasser nicht bei seinem Uebertritte eine natürliche Filterschicht zu passiren gezwungen ist, durch die es in genügendem Maasse gereinigt wird und die selbst wieder durch den Flusslauf eine natürliche Reinigung erfährt. Dann aber ist es auch für die
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Qualität des Sammelwassere kaum von Bedeutung, ob ein der Sammelstelle ergänzend zufliessendes Wasser reines Elbgrundwasser oder ein Gemisch von diesem und von filtrirtem Flusswasser oder nur filtrirtes Flusswasser ist. Andernfalls ist es aber nöthig, die Fassungsstelle des Berggrundwassers so weit vom Flusse abzurücken, dass selbst bei der stärksten künstlichen Depression immer noch in dem Profile zwischen der Fassungsstclle und dem Flusse ein Damm mit einem Wasserstande, der höher als der höchste Flusswasserstand liegt, gesichert ist. Allerdings wird dieses zuströmende filtrirte Flusswasser ebenso wie das reine oder gemischte Flussgrundwasser durch die Temperatur des rohen Flusswassers in seiner Temperatur stets in Folge des Wechsels der Luftwärme grössere Schwankungen zeigen, als sie beim Berggrundwasser vorkommen können. Diese Anschauungen haben S a 1 b a c h bei der Wahl für seine Versuchsarbeiten wahrscheinlich an dieselbe Stelle geführt, welche auch die Staatstechniker, freilich von anderen Anschauungen ausgehend, als eine für die Wassergewinnung geeignete bezeichnet hatten, nämlich an das rechte Flussufer und auf das städtische Salopp e n grundstiick. Der Lauf der E l b e beschreibt von L o s c h w i t z bis zur Stadt einen grossen Bogen, und das rechte E l b u f e r bildet hier die concave Seite des Flussbettes. An diesem Ufer ist daher eine grössere Wassergeschwindigkeit und in Folge davon eine grössere Wassertiefe und damit eine grössere Reinheit des Bettes als an dem anderen convexen Ufer zu erwarten, was Salb a c h auch durch die Einsicht in die Stromprofile bestätigt fand. Namentlich längs des Parallelwerkes, welches sich von der S a l o p p e bis nach der Karlstrasse hinzieht, zeigten sich diese Profile als sehr günstig, und S a l b a c h begann daher hier am 20. Juni 1870 seine Arbeiten mit dem Ausbaggern von 8 Schächten von 1,0 m Durchmesser. Sie reichten 4,0 m tief unter den derzeitigen E1 b Wasserstand hinunter und wurden innen mit Fassdauben ausgefüttert. Vom W a l d s c h l ö s s c h e n ab bis zur Villa S o u c h a y hinaus lagen diese Schächte in verschiedenen Entfernungen von einander am Ufer entlang. Das dafür ausgebaggerte Material war völlig rein und bestand oben aus feinem Kies, der in der Korngrösse nach unten bis zu Faustgrösse zunahm, während nach dem nebenliegenden E l b u f e r zu starke Sandmassen den Untergrund bildeten, so dass ein Eindringen von Schlammmassen aus der E l b e in grösserer Tiefe ganz ausgeschlossen erschien. An sämmtlichen Punkten stand das Wasser um 15 bis 20 cm höher als in der Elbe, und selbst in einem direct in das Flussbett der E l b e eingetriebenen Rohre erhob sich das Wasser 14 cm hoch über den Fluss. Etwa 1-00 m unterhalb der Eindämmung bei der S a l o p p e liess S al b a c h dann am Flussufer in ca. 60 m Entfernung vom Schutedamme einen Versuchsbrunnen zur Bestimmung der Wasserquantität ausführen. In Rücksicht auf eine später mögliche Mitbenutzung desselben für die definitive Anlage würde er aus Sandsteinquadern mit wasserdichten Wänden und offenem Boden hergestellt. Er erhielt 2,25 m lichten Durchmesser und eine Tiefe bis auf 5,0 m —0. Zur Beobachtung der durch das Pumpen abgesenkten Grundwasserabsenkungen wurden ferner sowohl am Ufer entlang als normal dazu auf den Fluss gerichtet auf 60 m resp. 40 m Länge 9 resp. 8 Beobachtungsrohre in 10 m zu 10 m Entfernung von einander, sowie nahe am Brunnen enger an einander, gestossen.
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Mittels einer durch eine Locomobile getriebenen Centrifugalpumpe wurde vom 29. August bis zum 31. October Tag und Nacht hindurch ohne Unterbrechung der Wasserspiegel in dem Brunnen bis auf ca. 3,0 m —0 gesenkt gehalten. Ein unter der Abflussrinne aufgestellter Messkasten von 3 cbm Inhalt gestattete das zeitweise directe Messen der geförderten Wassermenge. Gleichzeitig wurden die Temperaturen des geförderten Brunnenwassers, des E l b wassere und der verschiedenen Strömungen im Brunnen selbst regelmässig gemessen, letzteres durch verschiedene, über dem unteren Brunnenrande in die Wandungen nach verschiedenen Richtungen eingeschobene, durchlochte Rohre, welche in die äusseren, wasserführenden Kiesschichten hineinreichten. Als Resultat der Wassermessungen ergab sich, dass bei einer Förderung von 1,56 cbm pro Minute und einer Absenkung der Grundwasserhorizontalen im Brunnen um 2,5 m in 50m bis 60 m Entfernung von der Brunnenmitte parallel zur E l b e eine bemerkenswerthe Absenkung des Grundwassers nicht mehr zu constatiren war. Es konnten sonach hier in einem Uferstücke von 120 m Länge in 24 Stunden 2246,4 cbm Wasser mit Sicherheit gewonnen werden. S a l b a c h hatte zur Bestimmung des zukünftigen Wasserbedürfnisses der Stadt angenommen, dass 250000 Einwohner täglich je 125 1, also zusammen 31000 cbm oder 21,47 cbm Wasser pro Minute verlangen würden. Dieses Quantum hätte hiernach aus 14 Brunnen von einer gleichen Lieferungsfähigkeit wie der Versuchsbrunnen gefördert werden können, wenn diese auf einer Uferstrecke von 1560 m gleichmässig vertheilt hergestellt wären. Um aber aus dem Zwischenräume zwischen 2 vertikalen Brunnen das ganze durchfiiessende Wasserquantum bis zur vollen Absenkungstiefe gewinnen zu können, empfahl er statt der vertikalen quasi horizontale Brunnen anzuwenden und zwar in Form eines die ganze Länge des Absenkungsgebietes 21 47 von — X 120 m oder 1651,2 m in der beabsichtigten
Tsbelle 89. T e m p e r s t u r e n d e s Li erg-, F l u s s - u n d M i s c h w a s s e r s .
Brunnentiefe durchschneidenden Sammelkanales, aus welchem dann ca. das l 2 / 3 fache Quantum oder 50000 cbm Wasser wahrscheinlich würden gepumpt werden können. CJeber das Maass der Absenkungen in der Reihe der Beobachtungsrohre, die nach der E l b e zu lagen, sind Angaben in dem vom 30. October 1870 datirten, an den Stadtrath erstatteten Berichte S a l b a c h ' s nicht enthalten. Wohl aber befinden sich darin Temperaturmessungen des Wassers aus dem Brunnen und aus verschiedenen Beobachtungsrohren am unteren Brunnenrande. Wenn T die Wassertemperatur im Brunnen, sowie t die des Berggrundwassers und tt die des Flussgrundwassers oder des filtrirten Elbwassers bezeichnet, so berechnet sich der Procentgehalt a des letzteren in dem geschöpften Brunnenwasser nach der Formel: T —t a = 100. t ij t Die Tabelle 89 gibt diese beobachteten Temperaturen und die danach berechneten Werthe von a für einige Versuchstage an. Natürlich wird der Werth von a verschieden nach dem jeweiligen Flusswasserstand und nach der Grösse der Absenkung sein müssen. Die Untersuchungen des Professors S u s s d o r f von gleichzeitig aus der E l b e und aus dem Versuchs-
S u s s d o r f schloss hieraus, »dass, wenn das Wasser des Versuchsbrunnens der Probe gleich bliebe, wenn also das sich unter der E l b e sammelnde Grund- und Quellwasser (?) sich stets und selbst bei starken Regenzeiten von solcher Klarheit und Reinheit erhielte, es neben seiner Nutzbarkeit zu allen wirtschaftlichen und technischen Zwecken ein ebenso anstandsloses und ausgezeichnetes Trinkwasser abgeben würde«. Dass das Wasser des Brunnens nicht als ein pures und nur filtrirtes E l b waaser zu betrachten sei, ging nach seiner Ansicht besondere aus den verschiedenen Temperaturen und aus der ganz anderen Natur der gelösten organischen Substanz in dem E1 b wasser hervor, welche nicht durch einen kurzen Filtrationsprozess hätte entfernt werden können. Ebenso würden die salpetersauren Salze nicht durch einen Sickerungsprocess so absolut entfernt werden können. Er erklärte daher das Brunnenwasser als ein unbedingtes Grund- und Quellwasser, was seinen Lauf und Zusammenfluss unter dem Elbbette hätte und durch seinen Druck das Eindringen des E l b wassers abhalte, aber auch wohl theilweise von dem Grundwasser der anstossenden, bewaldeten Höhen stammen könne. S a l b a c h hob ferner noch hervor, dass keine Befürchtung zu einer Veränderung des Brunnenwassers betreffs seiner Reinheit bei Hochwasser vorliege, weil ja die Brunnen gegen dessen Einwirkung w a s s e r d i c h t
Datum
1870 27. September > 2. October 9. » 10. » 24.
f 0 Procente t° ti° a Misch Fluss- Berg- Fluss Bergwasser wasser wasser wasser wasser 9,8 8,8 8,6 8,6 8,2
10,4 10,0 9,8 9,4 8,8
7,4 7,2 7,4 7,4 7,2
46,7 42,9 60,0 40,0 37,6
53,3 57,1 50,0 60,0 62,5
brunnen entnommenen Wasserproben haben, zu folgendem Resultate geführt: 'Das Brunnenwasser war vollkommen kristallklar und farblos; Ammoniak- und Salpetersäure-Verbindungen fehlten gänzlich. Unter den Mineralstoffen befand sich Kieselerde. Bodensatz hatte sich selbst nach wöchentlichem Stehen im Lichte und bei verschiedenen Temperaturen nicht gebildet. Das E l b wasser war beim Schöpfen gelb und trabe, setzte reichlichen Bodensatz ab, der theils erdig, theils flockig, schmutzigbraun, stellenweise grünlich und reich an Infusorien und Conglomeraten von zerfallener organischer Substanz, auf der Conferven, Pilzfäden und Sporen Bassen, war. Der beim Verdunsten von klarfiltrirtem Wasser Unterlassene, bräunliche Rflckstand verbrannte unter flbelem Gerüche, weil die organische Substanz stickstoffhaltig war. Salpetersäuse enthielt es in sehr bemerklicher Menge und ebenso Spuren von Ammoniak. Chemische Wasseruntersuchungen. Im Liter Wnsser
Versuchsbrunnen
82 mg Gesammtrückstand. . Organische Substanz . 6 mg oder 7,3 »/» Mineralische Substanz 76 » » 92,7% In Alkohol lösliche Chloralkalien . . . 7 » • 8,5»/. In Wasser losliche 22,0«/o schwefelsaure Salze. 18 » In Salzsäure losliche 61 • . 62,2 «/, kohlensaure Salze 2,0« Gesammthfirte . . . 1,9° Permanente Härte . .
Elbwasser 104 mg 23 mg oder 22,1 °/„ 81 » . 77,9 •/„ 6 «
•
6,8 V.
17 .
.
16,3 •/„
58 •
• 55,8 »/0 2,75• 2,5»
t. Kreishanptmannschaft Dresden. abgedeckt werden würden. Dagegen machte er schon damals darauf aufmerksam, dass bei höheren Wasserständen, bei welchen das dann getrübte E1 b wasser über den Paralleldamm treten würde, zwischen den Bühnenfeldern Niederschläge von Schlamm zurückbleiben würden. Mit der Zeit könnten bei der Tiefe einzelner Bühnenfelder diese Schlammablagerungen bedeutend anwachsen und durch ihre Zersetzung unter Einwirkung von Luft und Sonnenstrahlen auf die Umgebung und den Untergrund vielleicht schädliche Einflüsse ausüben. Er hielt es daher für gerathen, die Buhnenfelder bei Zeiten mit Kies und Sand und wenn möglich bis zur Höhe des Paralleldammes auszufüllen. c) W a s s e r w e r k an der Saloppe. I. Allgemeines.
In dem vorerwähnten Berichte theilte S a l b a c h auch in den Hauptzügen seinen Plan für den Ausbau des neuen Werkes mit. Dessen Kosten schätzte er für eine Tageslieferung von 31000 cbm auf M: 4500000 und zwar: für Wassergewinnung . . . M. 300000 » Gebäude und Platzarbeiten » 360000 » Maschinen, Pumpen, Kessel » 510000 » Hochreservoir » 480000 » Hauptleitungen . . . . » 684000 » Stadtrohrnetz » 2041500 » Diverses . » 124 500 Die jährlichen Betriebskosten schätzte er ferner auf M. 60000 bei 12 800 cbm und auf M. 90000 bei 19 600 cbm mittlerer Tagesabgabe im Jahre. Nach der Bekanntgabe des Salbach'schen Berichtes veröffentlichten am 15. December 1870 die früher erwähnten »Staatstechniker« eine zweite Erklärung über die Wasserversorgung der Stadt, in der sie sich bedingungslos zustimmend über die sachgemäße Ausführung der S a l b a c h ' s c h e n Untersuchungen und der daraus gezogenen Schlüsse, sowie über das von ihm beschriebene Projekt für das an der S a l o p p e zu erbauen vorgeschlagene Wasserwerk aussprachen. Inzwischen war abermals eine englische Gesellschaft an die städtischen Behörden mit dem Gesuche herangetreten, ihr die Concession für den Bau und für einige Jahrzehnte auch die für den Betrieb eines Wasserwerkes zur Versorgung der Stadt zu ertheilen. Es wurde jedoch von den Stadtbehörden darauf ein ablehnender Bescheid ertheilt und beschlossen, den Bau und den Betrieb eines solchen Werkes unter Regie der Stadt zu nehmen, sowie S a l b a c h auf Grund eines am 3. Mai 1871 zwischen ihm und der Stadt abgeschlossenen Vertrages mit der Bearbeitung eines speciellen Projectes für ein » W a s s e r w e r k a n d e r S a l o p p e « nach den von ihm mitgetheilten Grundzügen zu beauftragen und ihm demnächst die Bauausführung zu übertragen. Bereits im Herbste 1871 wurde mit der Ausführung der Wassergewinnungsanlagen begonnen, und im Sommer 1872 wurden auch die Arbeiten für die übrigen Theile des Werkes in Angriff genommen. 2. Watsergewlnnung. Am rechten E l b u f e r auf der L o s c h w i t z e r Flur war bereits früher neben dem S c h l o s s e A l b r e c h t s b u r g am Fusse der dahinter stark ansteigenden D r e s d e n e r H a i d e von der Stadt das alte Weinberggrundstück »Zur S a l o p p e « zur Erbauung der eigentlichen Grabn, Wasservcrsuryuug
Bd. II.
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Pumpstation für das Saloppe-Wasserwerk angekauft. Hier liegen an dem Ufer der E l b e entlang die Wassergewinnungsanlagen dafür und zwar von der S a l o p p e elbaufwärts bis zur V i l l a S o u c h a y und elbabwärts bis zur B r a u e r e i W a l d s c h l ö s s c h e n auf einem Gelände, das bei früheren Flusscorrectionsarbeiten durch einen Schutzdamm vom Elbbette getrennt und durch eingebaute Buhnen vor dem Angriffe der Hochfluten geschützt war. Das Uferland selbst bilden unter einer 0,7 m bis 0,8 m starken Decke von aufgefülltem, gemischtem Materiale ausgedehnte Schichten von grobem, aber durchgängig reinem Sand und Kies von 15,0 m bis 20,0 m Mächtigkeit. In dieses Material ist die Sammelleitung für das Pumpwerk in eine Tiefe von ca. 4,7 m unter Terrain und 2,0 m tief unter den niedrigsten Flusswasserstand verlegt. Der Abstand dieser Leitung von dem Paralleldamme beträgt an der V i l l a S o u c h a y ca. 10 m und am W a l d s c h l ö s s c h e n ca. 72 m. Von der der E l b e zugekehrten Flucht der Gebäude der Pumpstation, die von dem Schutzdamme 50 bis 60 m entfernt ist, liegt die Sammelleitung in einem Abstände von ca. 20 m. Die Wassergewinnungsanlage selbst besteht aus 2 völlig gleichen und selbständigen Hälften, die sowohl mit einander verbunden, als auch jede einzeln für sich benutzt werden können. Dadurch wollte S a l b a c h nicht nur eine erhöhte Sicherheit für den Betrieb, sondern ferner auch noch den Vortheil erlangen, zeitweilig die eine Hälfte der WaBsergewinnungsanlage ausser Betrieb setzen zu können, falls deren Reinigung von Schlammtheilchen und sonstigen Ablagerungen, die sich vielleicht im^Laufe der Zeit auf den Rohrwänden absetzen könnten, nöthig werden sollte. Diese Reinigung glaubte er durch Spülen mittels eines raschen Auspumpens bei Rückleitung des ausgepumpten Wassers in die E l b e mit einer der Pumpmaschinen des Werkes eventuell bewirken zu können. Jede Hälfte der Sammelanlage besteht aus einem Schöpfbrunnen für die Pumpmaschinen, in welchen die eine der Sammelleitungen mündet. Jede dieser beiden Leitungen ist durch einen Einsteigebrunnen an ihrem Ende und durch 2, in gleichen Abständen dazwischen eingeschaltete Einsteigebrunnen in 3 Theile getheilt, deren jeder an seinen beiden Enden durch die innerhalb der Brunnen eingebauten Schieber abschliessbar ist. Die Schöpfbrunnen jeder der beiden Hälften liegen vor der Pumpstation und in 40 m Entfernung von einander, und zwischen beide ist eine Sammelleitung verlegt, welche mit Schiebern abschliessbar mit beiden Brunnen verbunden ist. Im Ganzen sind also 8 verschiedene Brunnen und 7 verschiedene Sammelrohrstränge vorhanden, in welche 14 verschiedene Schieber zur streckenweisen Ausschaltung eingebaut sind. Die mittlere Strecke der Sammelleitung hat 650 mm Durchmesser. Einen gleichen Durchmesser und 233 m Länge hat jede der Strecken zwischen den Schöpfbrunnen und dem ersten Einsteigebrunnen. Eine gleiche Länge haben auch die beiden Strecken zwischen dem ersten und zweiten und zwischen -dem zweiten und dritten Einsteigebrunnen. Die ersteren beiden Strecken haben aber nur 550 mm und die letzteren beiden nur 450 mm Durchmesser. Die Gesammtlänge der Sammelrohre von 1438 lfd. m. setzt sich demnach aus 506 m von 650 mm, 466 m von 550 mm und 466 in von 450 mm Durchmesser zusammen. ' Die Schöpfbrunnen haben im Lichten 7,0 m und jeder der Einsteigebrunnen hat 2,5 m Durchmesser, so dass die ganze Länge der einen 16
J. Kreishaaptmannschaft Dresden.
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horizontalen Brunnen bildenden Sammelanlage 1467 lfd. m beträgt. Die Schöpfbrunnen sind ebenso wie die Einsteigebrunnen mit wasserdichten Wänden aus Sandsteinwerkstücken in Cementmörtel hergestellt und auf mit Eisen armirten, hölzernen Brunnenkränzen bis zur Tiefe von 5,0 m — 0 mit ihren unten offenen Böden versenkt. ! Oben sind sie überwölbt und mit luft- und wasserdicht abzuschliessenden, gusseisernen Einsteigeschächten versehen. Die Sammelrohre selbst bestehen aus Gusseisen; sie haben 3,0 m Baulänge und in ihren Mänteln Schlitze von 12 mm mal 100 mm Querschnitt, deren 63 Stück auf ein Meter Rohrlänge vertheilt sind. An dem einen Ende haben die Rohre kurze Muffen, in welche die Schwanzenden ohne Dichtungsmaterial eingesteckt sind. Zum Verlegen dieser Rohre in einer Tiefe von 4,0 m bis 5,0 m unter Terrain waren bis auf den Grundwasserstand offene Gräben mit seitlichen Böschungen von ca. 2,5 m Sohlbreite ausgeworfen. Eine darüber aufgestellte Grabenzimmerung, deren Lichtbreite den äusseren Rohrdurchmesser um 0,8 m übertraf, wurde dann um 0,3 mtiefer, als das Rohr demnächst aufliegen sollte, durch Ausbaggern gesenkt. Die Rohre wurden mittels Hebemaschinen, welche sich auf Schienengeleisen in dem Graben über der Zimmerung fortschieben liesBen, auf richtige Höhe eingelassen und in einander gesteckt. Darauf wurden sie in dieser Lage mit reinem Kies von Haselnu8sgrösse unten, an den Seiten und oben in mindestens 0,4 m Stärke umfüllt und fest umstopft. Zur Wasserhaltung waren bei diesen Arbeiten 6 Centrifugalpumpen und 3 Lokomobilen von je 10 PS. in Benutzung. 3. Pumpstation.
Die Gebäude der Pumpstation: das Maschinenhaus, das Kesselhaus und der Kohlenschuppen, liegen in einer ca. 160 m langen Flucht dem Flusse zugekehrt. Weil das Hochwasser der E l b e bis auf 8,0m + 0 steigt und weil als grösste Absenkung für die Schöpfbrunnen 3,5 m —'0 angenommen ist, so ist die untere Flur des Maschinenraumes auf die Höhe von 3,0 m - f 0 gelegt. Diese innere Bodenfläche von 37,3 m mal 22,8 m, die auf einer 1,5 m dicken Betonplatte ruht, ist mit einer 6,0 m hohen, wasserdichten Umfassungsmauer abgeschlossen. Das Hofterrain liegt 0,43 m hoch und die obere Flur deB Maschinenraumes 0,94 m hoch über dem Hochwasser. Das den Maschinenraum überdeckende, eiserne Dach liegt 12,4 m hoch über der unteren Flur desselben. Zu letzterer führen von der oberen Flur 4 eiserne Leitern in den 4 Gebäudeecken auf 5,74 m Tiefe hinunter. Auf der einen Schmalseite schliesst an den Maschinenraum ein 4,5 m breiter Vorbau als Haupteingang an, und auf der anderen Schmalseite bildet ein gleich breiter Zwischenbau die Verbindung mit dem Kesselhause, welches 37,15 m mal 22,8 m im Grundrisse misst und Raum für 8 Dampfkessel bietet. Hinter dem Kesselhause und in 40 m Entfernung davon steht ein 56,0 m hoher Schornstein von 2,25 m lichtem Durchmesser, in welchen der 1,8 m breite und 2,25 m hohe Hauptrauchkanal für die Kessel mündet. In 15 m Abstand von dem Giebel des Kesselhauses liegt der Kohlenschuppen von 35,15 m mal 13,5 m Grundfläche, der Platz für 200 Tonnen Kohlen bietet. Zwischen beiden Gebäuden steht ein Förderthurm mit einem hydraulischen Aufzuge. Das per Schiff bezogene Brennmaterial für die Kessel (meistens böhmische Braunkohle) wird in kleinen, auf 0,5 cbm Inhalt ge-
aichten Lowrys durch den Aufzug auf 5,4 m resp. auf 7,9 m Höhe gehoben und auf Schmalspurbahnen in den Kohlenschuppen und später ebenso aus diesem in das Kesselhaus transportirt. Ein zweiter hydraulischer Aufzug im Kesselhause dient zum Heben der Schlacken auf 2,5 m Höhe aus dem vertieft vor den Kesseln liegenden Aschenkanale zur Ausfahrt nach aussen. Diese Aufzüge haben Kolben von 460 mm resp. 200 mm Durchmesser, und der grössere derselben arbeitet mit einer vierfachen Uebersetzung durch umgekehrte Flaschenzüge. In dem Maschinenräume liegen mit ihren Längenachsen parallel zu einander 6 horizontale Woolf'sche, direkt wirkende Dampfpumpmaschinen mit Condensation und mit Schwungrädern. Die Achsen der letzteren können paarweise mit unter 90 0 verstellten Kurbeln gekuppelt werden, wodurch die 6 Maschinen zu 3 Zwillingsmaschinen werden. Bei jedem Maschinenpäare ist 7,0 m Zwischenraum zwischen ihren beiden LängenachBen, und zwischen den äusseren Maschinenpaaren und dem mittleren beträgt dieser Abstand der benachbarten Längenachsen 4,0 m. Der E l b e zugekehrt liegen alle Schwungradachsen in einer der Längenachse des Gebäudes parallelen, geraden Linie, die 5,3 m von der inneren Gebäudewand absteht. Rechtwinklig dazu liegen in dem vom Flusse abgekehrten Theile des Maschinen raumes für jede Maschine hinter einander zuerst der kleine und dann der grosse Dampfcylinder und hinter diesem die Arbeitspumpe. Die Kolben haben für alle Cylinder den gleichen Hub von 1,25 m. Die Durchmesser derselben betragen 520 mm für die kleinen und 1200 mm für die grossen Dampfcylinder, ao dass deren Querschnittsverhältniss 1,0 : 5,53 entspricht. Die Pumpenkolben haben 470 mm Durchmesser. Die Dampfcylinder hatten Anfangs Ventilsteuerungen, die jedoch ebenso wie einige andere ihrer Theile später einer vollständigen Aenderung unterzogen wurden, wovon hier später die Rede sein wird. Der Füllungsgrad für den kleinen Cylinder war durch einen Steuerconus von Hand verstellbar. Jedes Maschinenpaar hat einen gemeinschaftlichen Regulator, der auf eine Drosselklappe in der Dampfzuströmung wirkt, um den Dampf bei einer plötzlichen Unterbrechung des Wasserdruckes abzusperren und die Maschinen still zu setzen. Beide Dampfcylinder einer jeden Maschine stossen mit einem ihrer Deckel direct an einander. Auf der einen Seite tritt aus dem grossen Cylinder eine Kolbenstange heraus, die durch einen Kreuzkopf, den eine Gleitbahn führt, mit der Pumpenkolbenstange gekuppelt ist. Auf der anderen Seite hat dieser Kolben zwei Kolbenstangen, die aussen an dem kleinen Cylinder vorbeigeführt sind. Mit des letzteren Kolbenstange sind diese beiden Kolbenstangen zwischen dem äusseren Cylinderdeckel und der Schwungradachse durch einen auf einer Gleitbahn geführten Kreuzkopf gekuppelt, und von letzterem geht auch die Lenkstange zur Kurbel ab. Die Arbeitspumpen sind doppelt wirkend und haben Scheibenkolben mit Ledermanschetten und Klappenventile. Jedes von letzteren besteht aus 4, mit Leder armirten Klappen, deren freier Querschnitt den Kolbenquerschnitt um 25 % übertrifft. Von jedem der beiden Schöpfbrunnen führt ein Saugerohr von 650 mm Durchmesser in das Maschinenhaus und zwischen je 2 Maschinenpaaren hindurch. Zwischen den grossen Dampfcylindern und den Pumpencylindern vereinigen sich Deide Rohre zu einem gleich grossen und rechtwinkelig dazu liegenden Rohre. Dieses Rohr ist mit 3 Saugewindkesslen von 1,1 m Durchmesser und
I. Kreishanptmannschaft Dresden. 0,85 m wirksamer Höhe, die in der Mitte je eines der Maschinenpaare vor den Pumpen stehen, verbunden. Von jedem der Saugewindkessel zweigen zu den beiden Pumpen des Maschinenpaares die resp. Saugerohre ab. Ueber diesen Saugewindkesseln sind kleine Druck Windkessel von 1,1 m Durchmesser und von 1,7 m wirksamer Höhe aufgestellt. In je einen derselben münden die beiden Druckrohre der Pumpen eines MaBchinenpaares ein. Hinter den Pumpen und in der Mitte von je 2 Maschinenpaaren sind vor einem hinten an den Maschinenraum anschliessenden Ausbaue 2 grosse Druck Windkessel von 2,0 m Durchmesser und 5,0 m Höhe, wovon 4,0 m wirksam sind, aufgestellt, deren jeder mit zweien der kleinen Druckwindkessel verbunden ist. Von jedem der Hauptdruckwindkessel führt eine Druckleitung von 650 mm Durchmesser aus dem Maschinenhause hinaus bis zu dem Hochreservoire. Vorher sind zwischen diesen beiden Rohren in dem Ausbaue noch Verbindungen zu ihrer wechselnden Benutzung durch Schieberabschlüsse, sowie ferner Verbindungen mit einem Abflussrohre von 400 mm Durchmesser, das in einen in den Fluss führenden Entwässerungskanal einmündet, zu ihrer Entleerung hergestellt. Für das Condensad onswasser der Maschinen führt von jedem Schöpfbrunnen aus eine besondere Saugeleitung von 300 mm Durchmesser zum Maschinenhause, und diese beiden Leitungen sind durch eine zwischen ihnen hinter den Brunnen hergestellte Querleitung wechselseitig zu benutzen. Die Maschinen arbeiten mit 14 bis 16 Umdrehungen pro Minute; ihre Geschwindigkeit sollte aber auch bis auf 20 Umdrehungen gesteigert werden können. Nach dem Lieferungsvertrage sollten 2 Maschinenpaare zusammen pro Minute 21,7 cbm Wasser bei 64,0 m Arbeitshöhe in das Hochreservoir fördern, was 31248 cbm in 24 Stunden und einer Nutzleistung von 309 PS. entsprechen würde. Das Pumpenvolumen beträgt für die 4 Pumpen zusammen 0,86 cbm, und bei 14 Doppelhüben oder 33,0 m Kolbengeschwindigkeit in der Minute ist das theoretische Förderquantum 24,1 cbm, so dass die verlangte Nutzleistung somit ein Nutzungsvolumen der Pumpen von 90% voraussetzte. Von den im Kesselhause aufzustellen möglichen 8 Dampfkesseln sind Anfangs 6 eingebaut, während für 8 die Fundamente ausgeführt waren. Es sind Röhrenkessel mit Vorfeuerung. Jeder Kessel hat 1,88 m Durchmesser und 5,65 m Länge und 110 Heizrohre von 58 mm Durchmesser; jeder Kessel hat 135 qm Heizfläche und ist für 5 Atm. Dampfdruck concessionirt. Die Rauchgase eines jeden Kessels umspülten Anfangs hinter demselben 24 Heizrohre von 2,6 m Länge und 58 mm Durchmesser, welche mittels zweier, elliptischer Stutzen von 0,72 m mal 0,47 m in die Dampfleitung vom Kessel eingeschaltet waren und den Zweck, eine Ueberhitzung des Dampes zu erzielen, hatten, jedoch nur von angezweifelter Wirkung waren. Die Rauchgase von je 2 Nachbarkesseln traten dann in einem quer vor den hinteren Theil der Kessel gelegten Räume zusammen, in den ein cylindrischer Vorwärmer von 0,94 m Durchmesser und 5,0 m Länge horizontal eingelegt war. Von hier gingen die Gase, gemeinschaftlich durch einen Rauchschieber regulirbar, in den Rauchkanal über. Für jede einzelne Maschine war ursprünglich ein Kessel bestimmt, so dass eine Zwillingsmaschine mit 2 Kesseln bei der vorgeschriebenen Maximalabgabe als Reserve verbleiben konnte. Nach der vorerwähnten, späteren Aenderung der Maschinen genügt aber ein
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Kessel für ein ganzes Maschinenpaar, und es sind daher die beiden, von den vorhandenen 6 Kesseln überflüssig gewordenen Kessel in Vorwärmer umgewandelt. Die anfänglich benutzten, doppelten Planroste von je 2,2 m mal 0,87 m Fläche sind später durch Treppenroste ersetzt, denen vorgewärmte Luft zugeführt wird. Nach dem Lieferungsvertrage sollten bei einer Gesammtförderhöhe von 64,0 m zum Heben von 100 cbm Wasser nicht mehr als 95 kg böhmische Braunkohle verbraucht werden. 4. Stelgeleitungen und Hochreservoir.
Das Hochreservoir liegt an der R a d e b e r g e r C h a u s s e e bei der Oberförsterei F i s c h h a u s in ca. 1200 m Entfernung von der E l b e . Die beiden, dahin führenden Steigeleitungen sind in der von ihnen durchkreuzten Schlucht, dem S c h o t t e r g r u n d e , an der Strasse nach B a u t z e n zur Erreichung einer bis zum Hochreservoire ununterbrochenen Ansteigung über einen hier erbauten Aquaeduct von 66 m Länge geführt, der aus 2 Futtermauern und 5 Bogenstellungen von 7,0 m Spannweite bei 4,5 m. Breite besteht. Der Wasserspiegel des Hochreservoirs liegt bei 5,0 m Füllhöhe auf 60,0 m über dem Nullpunkte des Pegels an der Augustusbrücke. Nach S a l b a c h ' s Berechnung konnte damit für die höchstgelegenen Stadttheile nach Abzug der Rohrreibungen bei 1,0 m Wassergeschwindigkeit pro Secunde noch ein Nutzdruck von 30,0 m erreicht werden. Das Reservoir selbst bildet in seinem Grundrisse ein längliches Viereck von 37,46 m mal 107,44 m lichter Fläche und ist durch eine 2,3 m dicke Quermauer, in welcher ein Communicationsrohr von 500 mm Durchmesser mit Absperrschieber eingesetzt ist, in 2 gleich grosse Theile zerlegt, welche zusammen, völlig gefüllt, einen nutzbaren Fassungsraum von 19 200 cbm haben Das gleichmässig unter dem ganzen Reservoire durchgehende Fundament bildet eine 0,8 m starke Betonschicht. Diese ist auf einem über dem den Baugrund bildenden, feinen Sande hergestellten Pflaster aus regelmässigen Granitbruchstücken, die mit ihrer Lagerfläche nach unten gekehrt sind, aufgeführt. Die Umfassungswände von 2,0 in Stärke, sowie die Scheidewand und die Pfeiler bestehen aus in Cementmörtel versetzten Sandstein Werkstücken. Ueber dem Boden erheben sich in 6 Reihen rechtwinkelig zu der Scheidewand und in jeder Reihe jeder Abtheilung 8, also im Ganzen 48 Pfeiler, welche unter einander und mit den Wänden durch Gurtbögen von 4,9 m Spannweite verbunden sind. Zwischen diesen sind Kappengewölbe von 4,9 m Spannweite aus porösen, hartgebrannten Ziegeln mit Cementmörtel eingespannt. Deren obere Fläche ist mit Cementputz überzogen, und darüber ist eine 1,1 m starke Bodenschüttung gebracht Die inneren Bodenflächen des Reservoires sind über einer Rollschicht aus Ziegelsteinen mit 2 Flachschichten abgepflastert. Diese Flächen, sowie der ganze innere, benetzte Umfang der Wände und der Pfeilerflächen sind mit hartgeschliffenem Cementputz überzogen. Zu beiden Seiten der mittleren Scheidewand mündet in je eine der Reservoirecken eins der Steigerohre mit nach oben gekrümmten und über den Wasserspiegel hinausragenden Schenkeln ein. In diesen Ecken sind ferner Ueberfallröhre aufgestellt, die unten mit Entleerungsschiebern verbunden und an eine gemeinschaftliche Entleerangsleitung angeschlossen sind, welche im S c h o t t e r g r u n d e ausmündet. An der entgegengesetzten Ecke der Langwand jeder Abtheilung tritt 16*
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unten eine Fallrohrleitung von 750 mm Durchmesser, mit Schiebern abstellbar, aus dem Reservoire heraus. Diese beiden Leitungen sind in einem neben dem Reservoire liegenden Wechselschachte zur gegenseitigen Umschaltung mit Schiebern verbunden. Elektrische Schwimmer zeigen die Reservoirwasserstände im Maschinenhause an, und Schreibapparate in dem Reservoire schreiben die Wasserstände selbstthätig auf. 5. Fallrohre und Verthellungsleitungen.
Von den beiden, vom Hochreservoire abgehenden Fallrohrleitungen ist die eine hinter dem Wechselschachte in ihrem Durchmesser auf 600 mm reducirt. Beide Rohre führen von hier mit 750 mm resp. 600 mm Durchmesser bis zur A u g u s t u s b r . ü c k e . Das letztere Rohr, von welchem die Versorgung der Neustadt mit erfolgt, ist am Albertsplatze auf 500 mm Durchmesser reducirt. Die Brücke selbst überschreiten beide Leitungen mittels Flanschenrohren von 600 mm und 450 mm Durchmesser mit Gummidichtungen und mit eingesetzten Stopfbüchsen. Dahinter finden beide Rohre mit einander eine nochmalige Verbindung durch ein Rohr von 450 mm Durchmesser, und sie verzweigen sich dann strahlenförmig mit allmählich reducirten Durchmessern nach allen Richtungen durch die Strassen der Altstadt. Die Vertheilungsnetze beider Stadttheile haben später noch eine Verbindung durch 2 Leitungen erhalten, die als Dükerleitungen durch das Flussbett der W e i s s e r i t z verlegt sind Die eine davon hat 200 mm und die andere 300 mm Durchmesser. Sie liegen neben der Albertsbrücke und bestehen aus gewöhnlichen Muffenrohren, die in ausgebaggerte Rinnen verlegt sind. Für die einzelnen Stadttheile sind die Hauptleitungen nach dem Verästelungssysteme ausgeführt, und daran schliessen sich in den einzelnen Bezirken zusammenhängende Circulationssysteme von kleineren, bis zu 100 mm Durchmesser abnehmenden Rohren an. Neben den Hauptrohren von mehr als 300 mm Durchmesser sind besondere, kleine Abgaberohre verlegt. Die Leitung in einer jeden Strasse kann durch Schieber abgeschlossen werden. In ca. 80 m Abstand von einander sind Unterflurhydranten aufgestellt. Schon seit dem Frühjahre 1873 konnten die fertig verlegten Rohrleitungen sofort einer nochmaligen Probe durch die Anfüllung mit Wasser unterzogen werden. Es wav dafür provisorisch bei der Pumpstation eine Dampfmaschine mit Pumpe aufgestellt, die das Wasser aus dem jeweilig fertig gestellten Theile der Sammelrohre entnahm und in ein im Parke des W a l d schlösschens provisorisch aufgestelltes Reservoir förderte. Sowohl für städtische, als für öffentliche Zwecke hat später diese Anlage bis zur Inbetriebsetzung des neuen Werkes auch eine nützliche Verwendung zur Wasserabgabe gefunden. 6. Anschluss- und Hausleitungen.
Mit der Frage über die Herstellung der Anschlussleitungen für Private an die neue städtische Wasserleitung und über den Modus der Zahlung eines Wassergeldes hat sich die Stadtverwaltung schon sehr früh und in sehr eingehender Weise beschäftigt. Bereits am 25. Juli 1872 beschloss die städtische Wasserleitungscommission, deren Vorsitzender damals der Stadtrath Dr S t ü b e l , der spätere Nachfolger des damaligen Oberbürgermeisters P f o t e n h a u e r , war, den städtischen Collegien zu empfehlen:
1. unbeschadet der Erhaltung, event. auch der Vermehrung der öffentlichen Pampenbrannen das Wasser aas der neuen Leitung ausschliesslich innerhalb der Grundstücke abzugeben, also auf öffentliche Abgabestellen dafür zu verzichten ; 1. bis in sämmtliche, mit Wohnhäusern bebaute GrandstOcke die Ànschlussleitangen an das neue städtische Wasserrohrnetz möglichst zugleich mit der Verlegung des letzteren für stldtisehe Rechnung ausfahren zu lassen und zu diesem Behufe das Anlagekapital des Wasserwerkes um M. 900000 zu erhöhen (für 6000 Anschlussleitungen je M. 150) ; 3. das zu hauswirthschaftlichen Zwecken erforderliche Wasser der Einwohnerschaft unentgeltlich abzugeben und, insoweit nicht die Zinsen deB Anlagekapitales, sowie die Betriebskosten des Wasserwerkes durch dessen Einnahme für bezahltes Wasser gedeckt würden, das Defizit auf die Stadtkasse zu übernehmen Bereits im August 1872 fasste der Stadtrath den Beschluss, der Ausführung der Anschlussleitungen in der vorgeschlagenen Form zuzustimmen, sich aber über den Anschlusszwang und die freie Wasserabgabe für häusliche Wirthschaftszwecke die Entscheidung bis zur Ausarbeitung eines speciellen Tarifentwurfes für die gesammte Abgabe des Wassers vorzubehalten. Am 2. October 1872 stimmte auch die Stadtverordnetenversammlung unter Bewilligung des beantragten Crédités von M. 900000 der Ausführung der sämmtlichen Zuleitungen gleichzeitig mit der Verlegung des Rohrnetzes für städtische Rechnung zu, jedoch unter dem Vorbehalte, eventuell später diese Kosten von den Consumenten zurückerstatten lassen zu können oder nicht. Betreffs der späteren Wasserabgabe beantragte endlich die Versammlung bei dem Stadtrathe, sachverständige Gutachten darüber einzuholen, welche technischen Hülfsmittel zur Controle des Wasserbezuges besonders in kleinen Quantitäten anzuschaffen sein würden. Somit konnten mit den Strassenrohren zugleich die Zuleitungen für Bämmtliche gemeindeabgabepflichtige Grundstücke, auf denen sich Wohnungen befanden, bis innerhalb der Grundstücks-Frontmauern hinein verlegt werden. Diese Leitungen erhielten fast durchgängig einen Durchmesser von 30 mm und wurden aus Zinnrohren mit Bleimantel ausgeführt. Für diese Rohre hatte man sich sowohl für die Zuleitungen, als auch für die Hausleitungen facultativ entschieden, weil von der »Königl. Centralstelle für öffentliche Gesundheitspflege«, sowie von verschiedenen Chemikern behauptet war, das Wasserleitungswasser sei so weich, dass es Bleiauflösungen herbeiführe, und weil die Wasserleitungscommission von vornherein sowohl schwarze als verzinnte, schmiedeeiserne Rohre aus praktischen Gründen von der Verwendung ausgeschlossen wissen wollte. Dadurch jedoch, dass für diese Mantelrohre Anfangs zu geringe Gewichte angenommen waren und auch Mängel in ihrer Fabrikation, sowie in ihrer Behandlung beim Verlegen eingetreten sein mögen, sind in den ersten Jahren manche Unannehmlichkeiten durch das Platzen von Rohren hervorgerufen, so dass gegen deren Weiterbenutzung vielfach protestirt wurde. Nachdem aber später für die Gewichte pro lfd. m Mantelrohr solche, die den gewöhnlichen Bleirohren gleich sind, vorgeschrieben wurden, und ferner zugleich auf eine innige Verbindung, des Bleies mit dem Zinn, dessen Stärke bei völliger Gleichwandigkeit nicht unter 0,5 mm betragen sollte, strenger geachtet wurde, haben die Rohre sich gut bewährt, und es sind in allen Fällen, wo das Wasser auch für den menschlichen Genuss bestimmt ist, diese Mantelrohre bislang obligatorisch beibehalten.
I Kreishauptmannschaft Dresden.
Es waren bereite Ende des Jahres 1875 6000 Anschlussleitungen verlegt and dafür 48000 lfd. m Zinn bleirohre von 30 mm Durchmesser verwendet, für die pro lfd. m als Minimalgewicht 3,25 kg gegen später 8 kg (Mantelrohr von 13 mm Anfangs 1,25 kg gegen später 3,0 kg; — 15 mm Anfangs 1,50kg gegen später 3,5 kg; — 20 mm Anfangs 2,25 kg gegen später 4,8 kg; — 25 mm Anfangs 2,75 kg gegen später 6,26 kg) vorgeschrieben war. 7. Betriebseröffnung, Lieferanten etc.
Am 9. Februar 1875 wurde die erste Pumpmaschine auf dem neuen Werke zum ersten Male unter Dampf gesetzt, und bereits am 2. März konnte durch das erste Maschinenpaar probeweise Wasser in das Hochreservoir gefördert werden. Am 17. März wurde mit der Inbetriebnahme der Hauptrohrleitungen links der E l b e und am 13. April mit denen rechts der E l b e begonnen. Am 16. Juli kam das dritte und am 7. September das zweite Maschinenpaar in Betrieb. Vom Monate Mai ab entwickelte sich der Betrieb der Pumpstation schon zu einem leidlich regelmässigen. Am 11. März wurden die ersten Privatleitungen in Gebrauch genommen. Am 1. Mai betrug die Zahl der angeschlossenen Grundstücke bereits 1006, am 1. Juni 2001, am 1. Juli 2680, und Ende des Jahres war diese Zahl schon auf 3954 angewachsen. Es waren damals im Ganzen ca. 12 500 lfd. m Rohre von 750 mm bis 100 mm Durchmesser im Gewichte von ca. 10000 Tonnen verlegt, die von der K ö n i g i n M a r i e n h ü t t e in C a i n s d o r f bei Z w i c k a u , von dem vorm. G r ä f l . E i n s i e d e i s c h e n H ü t t e n w e r k e G r ö d i t z bei G r o s s e n h a i n und von der H a n n o v e r s c h e n E i s e n g i e s s e r e i in H a n n o v e r bezogen und vom Ingenieur C. M e u n i c k e , (F. P e t e r s N a c h f l . ) in B e r l i n verlegt waren. A. L G D e h n e in H a l l e a. S a a l e hatte die eingebauten 763 Schieber und 1331 Hydranten, sowie die Hähne und Garnituren etc. für die Anschlussleitungen geliefert. Die Pumpmaschinen waren von der n i e d e r s c h l e s i s c h e n M a s c h i n e n b a u - A c t i e n g e s e l l s c h a f t , vorm. C o n r a d S c h i e d t in G ö r l i t z und die Dampfkessel waren von den G e b r . M ö l l e r in B r a c k w e d e hergestellt. Die ersten Anlagekosten des Werkes setzen sich, wie folgt, zusammen a. Brunnen und Sammelleitungen . . M. 464000 b. Pumpstation-Gebäude 1585 350 Dampfpumpmaschinen etc. 666000 » 2245350 c. Hochreservoir » 699900 d. Rohrleitungen » 3 267000 e. Anschlussleitungen » 900000 f. Insgemein, Bauführung etc. . . > 126000 Summa M. 7 712 250 d) Betrieb und weiterer Ausbau. I. Wasserförderungsbetrieb.
Die Tabelle 90 gibt vom 1. Mai 1875 bis zum Jahre 1897 die in jedem einzelnen Jahre geförderte Wassermenge, den Kohlenverbrauch pro 100 cbm gefördertes Wasser und pro effective PS.-Stunde, die Leistung in m X kg pro kg verbrauchte Kohle, sowie die jährliche Arbeitszeit einer Maschine in Stunden und die durchschnittliche stündliche Arbeitszeit einer Maschine im Tage an.
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Tabelle 90. WaaserfOrderung und Kohlen verbrauch. Be triebsjahr 1875 (1 l«oite) 1876 1877 1878 1879 1880 1881 1882 1883 1884 1885 1886 1887 1888 1889 1890 1891 1892 1893 1894 1895 1896 1897 1898
Wasserförderung cbm
Kohlen kg pro lOOcbm PS.Wasser Stunde
m X kg pro kg Kohle
Arbeitsstunden einer Maschine im Jahre
im Mittel Im Tage
1 729 079 155,0
6,52
47 000
2 592
2,9
3 502 598 114,5 4 231 348 102,3 4 905 480 94,1 5 052 824 86,5 5 386 783 88,9 5 537 060 84,7 5 682 832 84,4 5 912 119 81,4 78,6 6098 424 6 414 696 61,1 6 843 424 57,6 7 091 648 55,3 7 305 372 52,9 7 844176 51,1 8 054 184 54,8 8 318 208 54,7 8 910 064 48,1 9 549 200 47,6 49,9 9420000 10814 072 46,8 11440 992 46.7 12 061 584 47,3 13 551 550 48,0
4,83 4,31 3,97 3,64 3,75 3,57 3,63 3,44 3,32 2,58 2,44 2,34 2,23 2,16 2,31 •2 31 2,03 2,01 2,10 1,98 1,97 1,99 2,01
55 800 62 600 68 000 74 000 72 000 75 600 74 000 78 700 81400 104 800 110 500 115 300 120 900 125 300 116 800 117 000 133 000 134 500 128 300 136 900 137 200 135 400 134100
5140 5 746 7 097 7 501 8067 8 238 8 395 8 597 8 732 9129 9 647 9 725 9 506 10 554 11 158 11653 12 412 13 476 13 296 15 329 16 178 17 260 20093
4,7 5,2 6,5 6,8 7,3 7,5 7,6 7,7 7,9 8,3 8,7 8,8 8,6 9,6 10,1 10,6 11,3 12,4 12,1 14,0 14,8 15,8 —
Sieht man von dem ersten Jahre wegen des nur während 8 Monaten regelmässig stattgefundenen Betriebes und von dem letzten Jahre wegen der damals bereits zeitweise in Betrieb gewesenen T o l k e w i t z e r P u m p s t a t i o n ab, so hat im Laufe der 21 Jahre von 1876 bis 1897 die jährliche Fördermenge durch die S a l o p p e r P u m p s t a t i o n in jedem Jahre gegen das Vorjahr im Mittel um 6,1% zugenommen. Im Mittel gegen jedes Vorjahr betrug die mittlere Zunahme eines Jahres in jeder 5jährigen Periode von 1876 bis 1881 9,6 % 5 » » » 1881 » 1886 4,3 % 5 » » » 1886 » 1891 4,2 % und in der 6jährigen » » 1891 » 1897 6,4 % Die erste Periode umfasst das erste Wachsen des Consums und die folgenden 10 Jahre lassen eine gleichmässige, ruhige Entwickelung erkennen, die aber in den letzten 6 Jahren sich durch den Anschluss neuer Districte und die stärkere Bevölkerungszunahme bedeutnd vergrössert hat. Ein umgekehrtes Bild gibt ein Vergleich des Maschinenbetriebes rücksichtlich des Kohlenverbrauches für die gleiche Leistung im Jahre 1897 und im Jahre 1876; der Kohlenverbrauch pro 100 cbm gefördertes Wasser und pro Pferdekraftstunde hat im Jahre 1876 das 2,4 fache und die Leistung in m X kg pro kg Kohle hat nur 41 % von den im Jahre 1897 erreichten Werthen betragen. Wenn auch in den Jahren bis 1884 eine allmähliche Besserung der Maschinenleistung in Bezug auf den Kohlenverbrauch zu erkennen ist, so tritt diese doch eigentlich erst in höherem Maasse von dieser Zeit ab in die Erscheinung. Wie früher erwähnt, hatte der Lieferant der Maschinen für 100 cbm bei 64,0 m Arbeitshöhe gefördertes Wasser einen Verbrauch von 95 kg bester böhmischer Braunkohle garantirt. Bei den Ende September 1875 von dem Königl. Maschinenmeister H o f f m a n n in D r e s d e n und dem Professor B e r n d t in C h e m n i t z
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vorgenommenen Untersuchungen wurde ein Kohlenverbrauch ermittelt für das: Maschinenpaar 1 u. 2 mit dem Kesselpaare 1 u. 2 von 91,2 kg » 3u. 4 » 3u. 4 » 120,9 » » 5u. 6 » 5u. 6 » 95,9 » Diese Versuche wurden Mitte November 1875 wiederholt, wobei leider durch einen Bruch an den Maschinen des Maschinenpaares 5 und 6 für diese kein Resultat ermittelt werden konnte, während bei Benutzung der Kessel 3 und 4 ein Verbrauch an Kohlen festgestellt wurde: für das Maschinenpaar 1 und 2 von 88,1 kg » 3 und 4 von 90,4 kg Weil das Maschinenpaar 5 und 6 früher schon die Vertragsgrenze nur um 0,9 kg überschritten hatte, so wurde angenommen, dass auch diese Maschinen, weil sie inzwischen besser eingelaufen waren, derzeit keinen grösseren Kohlenverbrauch, als es der Vertrag zuliess, ergeben haben würden. Weil ferner schon früher die Menge der Wasserlieferung der Maschinen als dem Vertrage entsprechend constatirt war, so erklärten die Sachverständigen die Maschinen- und Kessellieferung als vertragsmässig erfüllt. Am 20. Februar 1876 haben dann dieselben Herren in Gemeinschaft mit dem Oberbaurath S o r g e eine Abnahme des ganzen Wasserwerkes vorgenommen, und auf Grund des Berichtes darüber erklärte der Stadtrath die vom Baurath S a l b a c h durch den von ihm mit der Stadt abgeschlossenen Vertrag übernommenen Verbindlichkeiten als erfüllt. Weil aber im folgenden Jahre der wirkliche Kohlenverbrauch im grossen Betriebe den . bei der Abnahme constatirten Verbrauch nicht unwesentlich übertraf, so nahm der Maschinenfabrikant R o s t in D r e s d e n Veranlassung, den Zustand der DampfÖkonomie bei den Maschinen eingehender zu prüfen. Er trat in Verfolg davon im Jahre 1878 an den Stadtrath mit einer Offerte heran, nach welcher er sich zur Ausführung einer Reconstruction der Maschinen erbot, durch welche er sich verpflichten wollte, einen Minderverbrauch an Kohlen von 25%, also statt 95 kg nur 71 1 / i kg für 100 cbm gepumptes Wasser, zu erreichen. Diese Offerte wurde freilich damals abgewiesen; aber trotzdem reichte R o s t im Jahre 1881, nachdem der Kohlenverbrauch in den beiden vorhergehenden Jahren bereits im grossen Betriebe im Mittel auf 87,7 kg gesunken war, also fast 8 % weniger, als das Vertragsquantum betragen hatte, eine zweite Offerte für einen Umbau der Steuerungen und der Condensatoren der Maschinen ein, in der er nach dem Umbaue einen 25 % geringeren Kohlenverbrauch für 3 Jahre zu garantiren sich verpflichten wollte, als durch eine von Sachverständigen vor dem Beginne des Umbaues vorgenommene Probe unter Benutzung genau derselben Kolilensorte festgestellt sein würde. Diese Offerte wurde von dem Stadtrathe angenommen, und mit der Vornahme der nöthigen Proben wurden von ihm der Gewerberath S i e b d r a h t und der Bergmaschinenmeister B u s c h m a n n beauftragt. Diese stellten dann laut Bericht vom 10. October 1882 einen Kohlen verbrauch vor der Reconstruction fest: für das Maschinenpaar 1 und 2 von 83,74 kg » 3 und 4 » 86,27 » » 5 und 6 » 84,92 » Im Winter 1882 wurde das Maschinenpaar 1 und 2 für den Umbau aus dem Betriebe ausgeschaltet und im Juni 1883 wieder in Betrieb gesetzt. Die
Maschinen waren von Woolf'schen Maschinen in Compound Maschinen mit Receiver umgewandelt, und an denselben waren die nachfolgenden Hauptänderungen vorgenommen: 1. Die beiden Hochdruckcylinder hatten Rost'sche Correctionscurvensteuerung (D. R. P. 12 813), variabel von Hand einstellbar, erhalten. 2. Für beide Maschinen war ein gemeinschaftlicher Beceiver aufgestellt. 3. Für jeden der grossen Cylinder waren 2 besondere Einlassventile mit variabler Rost'scher Patentsteuernng (Füllungsgrad 20%) eingebaut. 4. 2 als Oberflächencondensatoren wirkende Vorwärmer für das Kesselspeisewasser waren zwischen die grossen Cylinder und deren Condensator eingeschaltet. 5. Je ein Vorcondensator war zwischen den erwähnten Vorwärmern und den ursprünglichen Condensatoren zur Flachenvergröseerung aufgestellt. 6. Der grosse, schädliche Raum in den vorhandenen Condensatoren war entsprechend verringert. 7. Eine constante Heizung der Dampfcylinder, namentlich der Niederdruckcylinder, war eingerichtet 8. Zur Entfernung allen Wassers aus den Dampfmänteln und des Dampfwassers aus den Hauptdampfleitungs-Wasserabscheidern war eine besondere, constant arbeitende Pumpe und ferner eine zweite solche Pumpe für das Dampfwasser, das im Hochdruckcylinder und in den Leitungen unter ReceiverDampfdruck steht, eingebaut.
Das Resultat davon war, dass die vorgenannten Sachverständigen nunmehr einen Kohlen verbrauch von 51 kg für 100 cbm gefördertes Wasser feststellten, also 40% weniger, als vor der Reconstruction, und 46 % weniger, als ursprünglich garantirt war. Solsaid der Betrieb es gestattete, sind dann auch die beiden anderen Maschinenpaare umgearbeitet, und der damit erzielte Gesammterfolg geht aus der Tabelle 90 hervor. Die Tabelle 91 enthält für die Betriebsjahre 1876 und 1877, 1890 und 1896 und 1897 für jeden einzelnen Monat und für das ganze Jahr die in der Pumpstation geförderte Wassermenge, sowie für je 100 cbm gefördertes Wasser das Gewicht und den Preis der für die Kesselfeuerung verbrauchten Kohlen Es ergibt sich daraus, dass in den beiden letzten Jahren im Mittel die Kohlen pro 100 cbm gefördertes Wasser nur 43% von dem wogen und nur 37% von dem kosteten, was sie im Mittel in den beiden ersten Jahren gewogen und gekostet haben. Daraus ist zuerkennen, welch grossen Vortheil die. Stadt fortlaufend aus dem Umbaue der Maschinen gezogen hat und ferner noch ziehen wird. 2. Vertheilungsleltungen.
Die Tabelle 92 gibt für das Ende eines jeden der 24 Jahre von 1875 bis 1898 die Länge der gusseisernen Hauptrohrleitungen bis zu 100 mm resp. 80 mm Durchmesser abwärts, sowie die Zahl der Schieber, Hydranten, Spülschleusen, öffentlichen Springbrunnen, Druckständer, Pissoire, Sprenghähne für öffentliche Anlagen und Ventile zur Abnahme von Strassensprengwasser an. Die Länge der Rohrleitungen hat sich in den £1 Jahren von 1876 bis 1897 in jedem Jahre gegen das Vorjahr im Mittel um 2,65 % vermehrt, und es entfallen davon im Mittel auf jedes der ersten 5 Jahre 3 % und der letzten 6 Jahre 4,3%, während sich für jedes der mittleren 10 Jahre von 1881 bis 1892 nur 1,5% ergeben. Während im Jahre 1876 auf einen Schieber 163 lfd. m und auf einen Hydranten 93 lfd. m Rohre im Durchschnitt entfielen, haben diese Rohrlängen im Jahre 1897 146 m resp. 98 m betragen.
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Tabelle 91. M o n a t l i c h e F o r d e r u n g , K o h l e n - L e i s t u n g nnd - P r e i s .
Monat
Januar Februar . März . . April . . Mai. . . Juni . . J u l i . . . August . September October . November December
cbm gefördert
.
. . . . . . . .
177 154 184 760 154 976 217 048 298 790 365 576 399 464 522 672 362 958 339 992 240 952 238 259
1876 pro 100 cbm an Kohlen kg
Preis In Pf.
119,6 106,4 118,1 117,3 113.6 114.7 118.3 108.4 110,4 115,7 116,2 122,2
98.7 94,9 95,6 95.5 87.8 88.6 91,4 83,8 85.3 89.4 89,8 94,4
cbm gefördert
1877 pro 100 cbm an Kohlen
244 556 195 512 2404% 264 584 386 672 535 652 487 980 492 776 398 992 381 168 313 152 289 808
kg
Preis In Pf.
127,2 117,2 111,7 116,2 104,0 102,2 99.1 96,9 94.2 92.5 92.6 98,1
97.3 89.7 85.4 88,9 79.5 78,2 75.8 74,2 72,0 70.8 70.9 75,0
1897 1890 1896 pro 100 cbm pro 100 cbm prò 100 cbm cbm cbm cbm an Kohlen an Kohlen an Kohlen Preis Preis gefördert Preis gefördert gefördert kg in Pf. kg in Pf. kg in Pf. 562 432 485 328 579 720 654 712 827 032 759 424 778 008 804 560 719 584 717 632 1>93 312 572 440
52.3 54,6 52,1 51.6 50,9 51,1 53.4 54.1 58.2 57,4 60.7 63,1
38,9 40.6 38.7 38,4 37.8 38.0 39,6 40,2 43,2 42,6 45.1 46.9
796 728 764 200 844 120 853 784 973 760 1 161 632 1138 184 1080 480 1037 488 1035 472 884 984 870 160
47,2 45.8 45,1 46.4 44.9 46,0 45.8 46.9 46,7 46.5 48,5 51,7
Zusammen . 3 502 598 114,5 92,5 4 231 348 102,3 78,3 8 054184 54,8 40,7 11 440 992 46,7
31.0 30.1 29.6 30,5 29,5 30.2 30,1 30,8 30.7 30,5 31.8 34,0
866 008 798 664 897 176 948 680 1 035 608 1 233 024 1 145 224 1138 800 1034 096 1 028 432 958 224 985 648
47,8 43.6 43.8 45.7 46.9 47,1 46,9 49,9 49,1 48,9 49,1 50,5
33.6 30.7 30.8 32,1 33.0 33.1 33,0 33,0 34,5 34.4 34.5 35,5
30,4 12 061 584 47,3
33,2
1875 1876 1877 1878 1879 1880 1881 1882 1883 1884 1885 1886 1887 1888 1889 1890 1891 1892 1893 1894 1895 1896 1897 1898
125 368 130406 137 122 140 062 141962 146 096 151 369 153 796 156 299 157 547 158 407 160 089 162 960 165135 167 057 169 869 176 167 192 480 198 543 203 389 213 227 218 749 226088 261194
763 801 840 862 872 902 943 962 972 982 989 1009 1037 1053 1070 —
1152 1259 1312 1357 1445 1491 1535 1765
Spülschleusen
Hydran te n
65 90 113 117 124 138 140 143 145 147 149 155 192
1331 1384 1431 1477 1491 1536 1595 1622 1647 1661 1669 1686 1716 1737 1754
—
209 214 —
218 226 254 303 328 226
1842 2017 2075 2120 2193 2237 2296 2535
Nach den einzelnen Durchmessern getrennt, gibt ferner die Tabelle 93 für jedes der 6 Jahre 1875, 1879, 1884, 1890, 1895 und 1897 die Längen der Rohrleitungen und die Zahl der vorhandenen Schieber an. Von der Gesammtlänge der Leitungen hatten in den 3 Jahren 1875, 1884 und 1897 einen Durchmesser von 250 mm und mehr 2 2 % , 1 8 % und 1 3 % , und von 200 mm und weniger 7 8 % , 8 2 % und 8 5 % , sowie von 125 m m upd weniger 4 8 % , 5 1 % und 5 7 % . 3. Anschlutslettungen und Wassermesser. Die Tabelle 94 gibt für jedes der 24 Jahre von 1875 bis 1898 die Zahl der beim Jahresschlüsse vor-
—
Drucketän der
OeSentliche Pissoire
Jahr
Lfd. m gusseiserner Hauptrohre Schieber bis 80 mm Durchmesser
OeSentliche Springbrunnen
Tabelle 92. B o h r l t t n g e n , S c h i e b e r , H y d r a n t e n etc.
_
4 —
15 16 17 18 17 17 17 17 18 18 18
— — — — — — — —
—
26 —
26 25 24 24 26
5 7 15 16 16 17 17 —
—
—
—
—
—
—
5 5
— —
—
—
—
—
4 7 7 9 9 13 20 9
Ventile OeSentliche für Strassen- Sprengsprengen bahne
21 — —
25 23 23 27 28 31 30 27
82 116 121 126 143 147 147 147 148 150 160 160 160 —
175 181 —
205 211 231 240 242 211
_
82 92 111 —
120 130 132 132 133 133 158 187 203 —
260 279 —
299 317 410 478 569 317
handen gewesenen Anschlussleitungen, sowie dieselben Zahlen getrennt danach, ob Wassermesser in diese Leitungen eingebaut waren oder nicht und zwar im Ganzen und in procentualen Verhältnissen zu einander. Die Zunahme der Anschlussleitungen im Ganzen ist in Folge des Zwangsanschlusses eines jeden mit einem Wohnhause bebauten, gemeindeabgabepflichtigen Grundstückes nach dem Jahre 1877 natürlich eine nicht bedeutend wachsende gewesen, wie die Columne der Tabelle, welche die Zunahme der Anschlüsse in jedem Jahre gegenüber 100 im Vorjahre vorhanden gewesenen Anschlüssen angibt, auch erkennen lässt. Im Mittel hat
248
Kreishsuptmannschaft Dresden.
Tabelle »3. D i m e n s i o n e n von R o h r e n and S c h i e b e r n . 1875
Durchmesser mm
lfd. m
1884
187S Schieber
4271
9
lfd. m
Schieber
4271
9
2101 3 913 603 2602 4 996 6 618 21 478 17 070 6 899 53124 4
4 5 11 13 16 81 96 34 489 1
2101 3 913 670 3 277 5 695 7 499 22 037 19 650 7 319 62 898 4
4 5 13 17 17 86 104 37 575 1
Zusammen
125 408
793
141962
872
— —
—
Schieber
lfd. m 4 271
750 700 650 600 450 400 300 250 200 150 125 100 80
—
189C
—
9
—
—
157 547
Schieber
lfd. m
9
4 271
lfd. m
Schieber
10
10 4 6 6 16 24 30 140 171 107 946 62 1535
4 5 13 17 18 95 120 49 645 1
2101 3 913 670 3 277 5 695 8429 25 373 24 425 10 786 79197 4
4 6 13 17 21 104 132 55 727 1
2101 3 913 670 3 275 5600 9 696 31094 28 202 15 099 94419 3190
4 5 14 17 28 135 154 88 866 40
989
169 870
1092
203 391
1357
226 088
—
4 271
Schieber
4271 864 2101 4182 726 3376 6 210 9860 33187 30187 18160 105031 5 320
—
2101 3 913 670 3 277 5 695 8 264 24 797 22 900 9 517 70 410 4
lfd. m
1897
1896
—
—
—
—
— —
Tabelle »4. H a u s a n s c h l ü s s e im G a n z e n , m i t M e s s e r n und o h n e M e s s e r . Betriebsjahr
1875 1876 1877 1878 1879 1880 1881 1882 1883 1884 1885 1886 1887 1888 1889 1890 1891 1892 1893 1894 1895 1896 1897 1898
Zahl der Anschlüsse davon im mit ohne Ganzen Messern Messer 3 954 4 419 5 907 6 018 6 280 6 475 6 631 6 766 6 882 6 996 7 074 7166 7 341 7 857 8 047 8 220 8 569 9 052 8 890 9101 9 367 9 609 9 835 10 407
1583 2 047 2 490 2 657 2 761 2 884 3 035 3148 3 281 3 406 3 553 3 711 3 935 4158 4 359 4 557 4 761 5 246 5 675 6 016 6 435 6 847 7 286 7904
Vou 100 Anschlüssen im Ganzen
Zahl der Anschlösse gegen 100 des Vorjahres
mit Messern
ohne Messer
im Ganzen
mit Messern
ohne Messer
40,0 41,2 42.2 43.3 44.0 44.5 46.8 46.6 47.7 48.7 60.4 51.9 53.8 65,3 56,6 57,8 59.3 61.4 63,8 66,0 68,8 71,2 74.1 76,0
60,0 58,8 57.8 56,7 56.0 55.5 54,4 53,4 52,3 61.3 49.6 48.1 46.2 44.7 43.4 42,2 40.7 38,6 36,2 34,0 31,2 28.8 25.9 24,0
100,0 112,0 133.7 101.8 103.3 103.1 102.4 102,0 101.7 101,6 101,1 101.3 102.4 107.0 102,4 102.1 104.2 106,6 98,3 102,4 102,9 102,6 102.3 106.8
100,0 129,2 122,1 106,7 103,9 104.4 105,2 103.7 104.2 103.8 104.3 107.3 106,0 106,6 104.8 104.5 104,2 110,2 108,1 106,5 106.9 106.4 106.4 108.5
100,0 100,0 144.0 97,8 104,7 102,3 100.1 100,6 99,6 99.8 98,1 98,1 98,6 108,6 99.9 99,3 104,0 100,0 84,5 96.0 95.1 94,1 92,3
2 371 2 372 3 417 3 361 3 619 3 591 3 596 3 617 3 601 3 590 3 521 3 455 3 406 3 699 3 688 3 663 3 808 3 806 3 215 3 085 2 935 2 762 2 549 2 503
diese Zahl hiernach in jedem Jahre nur 2,8 % mehr als im Vorjahre betragen. Dagegen hat sich aber die Zahl der Anschlussleitungen, in welche Wassermesser eingeschaltet sind, im Laufe der Jahre bedeutend vermehrt und die derjenigen ohne Messer vermindert, wie die Columnen für den jährlichen, procentualen Bestand gegen das Vorjahr angeben. Die mittlere Vennehrung der ersteren hat in jedem Jahre gegen das Vorjahr 5 , 6 % und demgegenüber die mittlere Verminderung der letzteren 1 , 5 % betragen, so dass, während im Jahre 1878 auf eine Leitung mit einem Messer 1,3 Leitungen ohne Messer entfielen,
im Jahre 1898 auf eine Leitung ohne Messer 3,2 Leitungen mit Messern kamen. Die Tabelle 95 gibt für 6 verschiedene Jahre die Zahl der in jedem Jahre von gleicher Grösse aufgestellt gewesenen Messer an. Es zeigt sich aus diesen Zahlen, dass in jedem der Jahre die Messer von 20 mm Durchmesser in der Ueberzahl gewesen sind; ihnen folgen der Zahl nach dann diejenigen von 25 .mm Durchmesser und dann diejenigen von 30 mm Durchmesser. Der procentuale Antheil, den erstere beiden Messergrössen in jedem der Jahre von der Gesammtzahl aller Messer ausmachen, hat betragen:
I. Kreishauptmannschaft Dresden.
S a l b a c h hatte im Auftrage der Stadt schon während der Bauzeit sehr eingehende Untersuchungen mit den damals vorhandenen Messertypen und Handelsmessern angestellt, und auf Grund seines darüber erstatteten Berichtes entschied sich die Stadtverwaltung vorläufig für die ausschliessliche Einführung der Messer von S i e m e n s & H a l s k e , B e r l i n . Später hat die Verwaltung die Messerfrage weiter geprüft, und es sind dann auch solche von anderen Fabrikanten und namentlich von H. Meinecke, Breslau, ebenfalls in Gebrauch genommen. Von den Messern, welche Ende 1898 eingebaut waren, nämlich von 7904 Stück, waren 3776 von M e i n e c k e , 3385 von S i e m e n s & H a l s k e , 720 von D r e y e r , R o s e n k r a n z &Droo{), H a n n o v e r , 4 von der B r e s l a u e r Metallgiesserei, B r e s l a u , 9 von A. C. S p a n n e r , A a c h e n , und 11 von B o p p & R e u t h e r , M a n n h e i m , bezogen.
im Jahre 1875 1879 1884 1890 1895 1897 von 25 mm 250/o 21% 19/o 17% 14% 13% von 20 mm 60 0/0 61% 64% 68 % 72°/0 75% woraus ein Rückschreiten der grösseren und ein Vorschreiten der kleineren Messer hervorgeht. Tabelle 95. Dimensionen Durchmesser mm
1875
200 150 125 100 75 50 40 30 25 20 15 12 10
1 12 20 9 1 85 393 946 1 115
der
Wassermesser.
1879
1884
1890
1895
1897
1 3 2 19 31 14 2 106 589 1696 85 213
1 3 3 24 51 18 2 120 674 2160 102 247
1 4 4 32 74 25 2 144 795 3085 118 272 1
2 4 7 47 94 43 4 197 940 4681 123 294 1
2 4 7 59 104 52 4 217 977 5424 131 304 1
4557 209
6437 421
7286 453
—
—
Zusammen 2791 1583 Neu «schafft 104
—
3406 125
249
4. Auslaufstellen.
Die Tabelle 96 gibt für jedes der 16 Jahre von 1882 bis 1897 an, wie gross die Zahl der mit den Hausleitungen verbundenen Auslaufstellen gewesen ist, sowie wie viele davon auf eine Zuleitung entfallen. Ferner gibt die Tabelle auch die gesammte Länge der Anschlussleitungen an. Die wachsende Zahl der Auslaufstellen pro Zuleitung wird wohl mit eine Folge der zunehmenden Grösse der Gebäude sein. Die Tabelle 96 gibt endlich, zum Theil auch für das Jahr 1898, die am Ende jeden Jahres im Ganzen durch die Zuleitungen gespeisten Badeeinrichtungen, Closets mit Schwimmhahnkästen,
Tabelle 98.
594 646 660 707 755 814 881 943 1226 1510 2 217 2 925 4180 5 831 8 303 11056
461 479 499 518 530 549 570 593 608 629 688 707 745 803 831 857 899
90 103 108 114 116 124 127 133 135 140 145 150 152 15? 165 173
102 130 174 225 287 348 382 417 452 488 538 589 668 732 816 895
—
Pissoire etc. auf den Privatgrundstücken an. Auf wie viele Zuleitungen je eine derartige Einrichtung in den Jahren 1882, 1889 und 1897 entfallen ist, zeigt folgende Aufstellung: Jahr 1882 1889 1897 eine Badeeinrichtung auf . 5,3 3,0 1,6 ein Closet auf 2,5 1,8 0,5 ein Pissoir auf 7,9 6,0 3,2 ein Feuerhahn auf . . . . 4,8 4,7 4,1 ein Gartenspringbrunnen auf 14,7 13,5 11,5 ein Zimmerbrunnen auf . . 75,0 60,5 56,8 I ein Bierdruckapparat auf . 66,3 19,3 11,0
—
—
—
42 62 77 110 127 — —
Strahlapparate
1408 1433 1455 1519 1 560 1607 1657 1703 1738 1773 1812 1852 2 034 2112 2 244 2 370
Motoren
—
"855 912 948 996 1053 1 140 1259 1377 1510 1644 1845 2 046 2 256 2 454 2 751 3 035
£
Aufzüge
—
2 656 2 801 2 889 2 988 3126 3 570 4 030 4 404 5 310 6 321 7 459 9122 10 833 12 566 15 149 17 940 21394
«
Venti latoren
—
1289 1431 1593 1791 1999 2 208 2 448 2 749 3016 3 304 3684 4189 4644 5104 5 636 6191 6852
Bierdruckapparate
64 000 65 000 66 000 67 000 69000 72 000 74 000 76 000 78000 79 000 81000 83 000 86 000 88000 91000 93 000
Zimmerbrunnen
6,4 6,5 6,6 6,8 7,0 7,1 7,0 7,2 7,6 7,8 8,0 8,0 9,1 9,6 10,0 10,5
Springbrunnen in Gärten
43 368 45107 46 225 48 748 49 748 52 205 55 246 58491 62 567 66 389 72 281 78173 83 574 89 714 96 331 103102
'O < C X
Schwimm kugelhähne
per An-
Bäder
Closets mit Schwimmhahnkasten
BChluSB
Zahl der Auslaufe teilen
Hausinstallationen. Feuerhähne
1882 1883 1884 1885 1886 1887 1888 1889 1890 1891 1892 1893 1894 1895 1896 1897 1898
im Ganzen
Länge der Zuleitungen
Betriebsjahr
5
Zahl und Art der
_ —
2 3 4 4 4
—
2 2
2 3 2
— — — — — —
—
—
—
—
—
—
—
—
—
—
—
—
_
148 174 200 232 253 —
30 37 39 42 45 47 49
—
3 3 3 5 7 7
—
148 158 172 188 202 213
Die Tabelle 97 gibt für die 3 Jahre 1882 bis 1884 und für die 3 Jahre 1895 bis 1897 eine Uebersicht über die Vertheilung der Zahl der in jedem dieser Jahre im Ganzen und im Verhältniss zu 100 Stück davon vorhanden gewesenen Auslaufstellen an und zwar vertheilt nach Höfen, Gärten, Gewächshäusern, Ställen und Waschküchen, sowie nacn jedem der verschiedenen Stockwerke der Häuser In den beiden letzten Columnen ist angegeben, wie viele von 100 Ausläufen im Mittel in den 3 ersten gegenüber den 3 letzten Jahren auf jede Art der verschiedenen Localität, sowie auf die verschiedenen Stockwerke der Häuser entfallen sind.
250
I- Kreishanptmannschaft Dresden.
Tabelle 97. Vertheilung Betriebsjahr
Zahl der Ausl&ufe. davon in Höfen . . . in Gärten . . . in Gewächshäusern . . . in Ställen . . . in Waschküchen im Souterrain im Parterre . . im 1. Stock . . im 2. » im 3. i im 4. > . . im 5. u. 6. Stock davon von 12 mm Durchm. . 15 > 20 > 26 > > 30 >
1882
der A u s l a u f e
1883
43 368
von je 100
45107
4488 2 911
10,3 6,7
136 107 1879 2 505 7 896 7 316 7 049 5 885 3006 190 4107 33 677 5 297 284 3
1884
n a c h Ort und Grösse. 1895
1897
1896
1882/84 1895/97
von je von je 100 103 102 100
von je 100
von je 100
7,4 6,3
10,1 6,7
7,4 6,2
209 506 652 039 105 691 478 733 539 258
0,2 0,5 6,3 6,8 •20,5 17,3 15,0 12,1 7,3 0,2
0,3 0,3 4,5 4,8 18,3 17,0 16,2 13,5 6,9 0,4
0,3 0,5 6,2 6,7 20,5 17,3 15,1 12,2 7,3 0,3
20641 73 089 8 732 564 76
20,1 70,9 8,4 0,6
10,2 77,1 12,1 0,6
19,9 70,8 8,7 0,6
von je 100
46 255
von je 100
89 714
von je 100
96 331
4 577 3 011
10,1 6,7
4 639 3 112
10,0 6,7
6 758 5 626
7,5 6,2
7 121 5 994
7,4 6,2
7 591 6 301
0,3 0,3 4,3 5,8 18,2 16,9 16,4 13,5 6,9 0,4
146 129 2 017 2 630 8 288 7 639 7 284 6 084 3111 191
0,3 0,3 4,5 5,8 18,3 17,0 16,2 13,5 6,9 0,4
148 135 2160 2 713 8 564 7 843 7 404 6188 3157 192
0,3 0,3 4,7 5,8 18,6 17,0 16,0 13,4 6,8 0,4
197 416 5 588 5 986 18020 15 581 13 604 11152 6 537 249
0,2 0,5 6,2 6,6 20,2 17,5 15,2 12,4 7,2 0,3
198 460 6 095 6 552 19 574 16 482 14 568 11957 7 077 253
0,2 0,5 6,2 6,8 20,4 17,1 15,1 12,4 7,3 0,3
9,5 77,6 12,2 0,7
4 668 34 703 5 438 292 6
10,4 76,9 12,1 0,6
4 883 35 531 5 545 300 9
10,6 76,8 12,0 0,6
17 711 63 321 8117 499 66
19,8 70,6 9,0 0,6
18 959 68 296 8 471 539 66
19,7 70,9 8,8 6
6 7 21 17 15 12 7
In derselben Tabelle ist endlich für dieselben Jahre und Minimalmonates im Vergleich zu 100 cbm Abgabe die Zahl der vorhandenen Ausläufe, nach ihren Durch- am mittleren Jahrestage angegeben. messern (12 mm, 15 mm, 20 mm, 25 mm und 30 mm) Die Tabelle 99 gibt für dieselbe Zeit die Gesammtgetrennt, angeführt. Aus den letzten beiden Columnen abgabe getheilt in die Abgabe für den Selbstverbrauch ersieht man, daas die Procentzahl der Ausläufe von | des Werkes, für öffentliche Zwecke und für Private für 12 mm in der zweiten Periode gegen die erste sich fast I jedes Jahr im Ganzen und im Verhältnisse zu 100 cbm verdoppelt hat, während die Zahl der Ausläufe von ! der Gesammtabgabe an. Ferner ist darin die Abgabe 15 mm und von 20 mm sich wesentlich verminderte des Wassers für öffentliche Zwecke nach den verschieund zwar letztere sogar um 25%. denen Verwendungsarten getrennt aufgeführt und zwar Im Jahre 1882 hatten sämmtliche Ausläufe zu- sowohl im Ganzen als im Verhältniss zu 100 cbm deB sammen einen Querschnitt von 8,29 qm und im Jahre für öffentliche Zwecke überhaupt abgegebenen Wassers. 1897 sogar einen Querschnitt von 18,34 qm, während In der Tabelle 100 endüch ist für dieselbe Zeit die beiden zur Stadt führenden Fallrohre von 750 mm die Gesammtabgabe für Private danach getrennt angeDurchmesser zusammen nur einen Querschnitt von geben, ob diese Abgabe ohne Messer oder mit Messern 0,88 qm, also hiernach nur 10,7% resp. 4,8% vom erfolgte, und zwar' im Ganzen und im Verhältniss zu Querschnitte der Ausläufe haben. 100 cbm der Gesammtabgabe, sowie auch die MesserInnerhalb der 15 Jahre ist die Zahl der Ausläufe abgabe im Verhältniss zu 100 cbm der ganzen Privatum das 2,38 fache und ihr Gesammtquerechnitt um das abgabe. Ferner ist darin die Abgabe ohne Messer für 2,28 fache gewachsen. Private und deren Verhältniss zu 100 cbm der ganzen Privatabgabe aufgeführt. Endlich findet sich darin die 5. Wasservertheilung. mittlere Jahresabgabe pro Anschluss, berechnet aus der Gesammtabgabe und aus der ganzen Abgabe für Private, In den Tabellen 98, 99 und. 100 sind für jedes der sowie für letztere wieder getrennt pro Anschluss mit 24 Jahre von 1875 bis 1898 Angaben über die Wasser- Messer und pro Anschluss ohne Messer und endlich abgabe im Ganzen und über die Wasservertheilung für pro Tag pro Kopf der in den angeschlossenen Grunddie verschiedenen Benutzungszwecke etc., sowie ver- stücken als vorhanden geschätzten Personen. schiedene Verhältnisszahlen dafür zusammengestellt. In jedem der 22 Jahre von 1876 bis 1898 hat sich Die Tabelle 98 gibt die Einwohnerzahl des Versorgungsgebietes und die Wasserabgabe an und zwar im im Mittel gegen jedes Vorjahr die Gesammtabgabe um ganzen Jahre, am mittleren Jahrestage, am Tage des ö,36%, die Abgabe für öffentliche Zwecke um 2,84%, grössten und des kleinsten Consums und ferner am die Abgabe für den Selbstverbrauch um 5,27 %, die Abmittleren Tage des Monats des grössten und kleinsten gabe von ungemessenem Wasser um 3,29 % und davon Consums. Ferner ist darin für jedes Jahr das Ver- die für Private um 2,31%, die Abgabe für Private im hältniss der Gesammtabgabe gegen 100 cbm des vorher- Ganzen um 6,30% und davon die durch Messer abgegehenden Jahres und die Zahl der Literangeführt, welche gebene Menge um 10,26% gehoben. davon am mittleren Jahrestage und am Maximaltage auf Während derselben Zeit hat sich der Jahresconsum einen Kopf der Gesammtbevölkerung entfallen. Endlich pro Anschluss der Privaten von 606 cbm auf 1202 cbm ist darin das Verhältniss der Tagesabgabe am Maximal- oder in jedem Jahre um 2,72%, und davon der der und Minimaltage und am mittleren Tage des Maximal- Anschlüsse ohne Messer von 742 cbm auf 1461 cbm
251
I. Rreishanptmannschaft Dresden.
Takelle »8. G e B a m m t a b g a b e im J a h r e a n d im T a g e .
o .2
B-S >e ®M
jahr
Gesammtabgäbe im Jahre cbm
1875 (8 Monate) 1876 1877 1878 1879
1880 1881 1882
1883 1884 1885
1886
1887 1888 1889 1890 1891 1892 1893 1894 1895 1896 1897 1898
198000
1 721 785
199 500 205 000 210 5C0 215 500 219 000 222 500 227 250 232 750 238 750 243 510 249 050 254 760 260 250 266 000 273500 250 200 295 700 309 000 316 660 323 500 342 340 352 700 366 000
3 489 964 4 227 548 4 898 624 5 046 432 5 386 704 5 539060 5 683 472 5911836 6 098 944 6 415 256 6 843 704 7091 808 7 304 492 7 844 056 8054 144 8 318 288 8 910 664 9 548 280 9 420 000 10 814 072 11439 792 12 060 384 13 546 568
o, «o
®-o «» •«Ja f i lA u E
-
cbm
•^H aj
r? . w ?> cbm 17.4 15.1 13,3 12.7 11,6 10.2 10.5
11.8
9.6 8.7 8,9 8,9 8,0 7,6 8,0 8,0 8,0 7,9 7,5 6,9 8,2 8,0 7,5 7,2
•A 11 > £ * ¿5 tu
fl ® S N -8 S JP® " 3 m
cbm 1 401 785 2 944 097 3 646 258 4 245 468 4 426 277 4 799 523 4 929 103 4 981 660 5 319 403 5 539 537 5 806 728 6 208425 6 486385 6 716 300 7 178 856 7 360 392 7 606 670 8148515 8 785 818 8 727 372 9 849447 10474994 11093 933 12 510 295
a
und ö f f e n t l i c h e Z w e c k e . Vom Wasser für öffentliche Zwecke . a ao a a a "c S °< C O2 "¿5
§ ¡g1g h £ I aOsj«T»SS
cbm
cbm
81600 81.4 84.3 130367 86,2 145 290 86,7 150 636 87,7 136 925 89,1 132266 89,0 141 956 87.7 108 810 90,0 150937 90.8 156 653 90,6 161 698 90,8 177 681 91.5 165 123 92.0 165 544 91.6 179 291 91,5 204278 91.5 204168 91.6 240217 92.1 262 767 92,6 228496 91,1 309 367 91,6 249 245 92,0 253 811 32.4 296 084
d 3 S |
£ a« O
cbm
cbm
cbm
15 000 30000 35 000 38 000 35 000 40000 40000 30000 40 000 41450 43 939 44 960 42 993 40 000 40000
10 000
i 175 000 330500 326 000 371400 348 230 309 716 326 501 459 500 318 469 278303 311791 328 798 305 307 276 948 326 717 303 790 336 123 307 097 300115 268 683 288 322 316 425 264 634 246 900
©
•oö? «saffi I C O « »!
60000
50000 51000 56 500 64 360 57 500 66 740 86 825 86 500
15 000 25 000
26 000
25000 30000 35 000 35 000
12 000 8000
13 000 14 000
10000 10000
15 000 15 000 14000 15000 16 704 12 334 18 349 14 640 24 765 25000
!
®
E a? £a cbm
Von 100 cbm desgleichen
à 8 C.O ö® «WOm 3 » « ® o a . „ S m oI t « : Si s>« O, S 1! « ' 03 S 0 I 8 co cbm cbm ; cbm cbm
18 400 27,2
58.3
20000 24.8 62,8 30000 25.9 68,0
59.7 69,6 66,6 56.4 68,4 26,8 56,6 29,7 52.8 28,2 54.4 29,0 53.9 29,0 53.6 30,0 49,9 28.7 52,3 31.5 46.8 30.8 50.7 34,0 43.5 81226 36.6 41.9 83105 35.4 41,5 227 682 34.3 32.0 260 626 27.5 34.8 279 759 27.9 29.1 319 873 30.4 25,3 38 000 40 000 36 000 06 500 38 500 41000 43000 43000 45 800 47 000 61700 64192 75 684 59 377 92 335
24.1 23,4 24.2 24.4 16,2
5.0 5,7 6,2
6.1
6,0 7,3 6,9 4,5 7.1 7,9 7,7 7.3 7,5 7.2 6.4 7,7 7.5 7.3 7,9 8.4 6,4 7.4 9.5 9,0
3.4 2,9 4.5 4.0 4,2 6,5
6,0
5.2 2,2 1.5 2,2 2.3 1.7
1.8
cbm
6,1
3.8 6,4 6,1 6,8 6.4 6,3 5,7 7,3 8,1 7.5 7,5 8,2 11,1
2.4 10,2 .2,3 11.7 8.9 2.1 2,1 13,1 2,3 11,3 1,9 12.8 2,0 25,3 1.6 28.7 2,7 30.8 2.5 32,8
I. Kreishaaptman Ii schalt Dresden.
252
Tabelle 100. Privatabgabe. CD
c •c
h
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a ®
®
.
o9tf} 8 eöS > S BÖ •SÄ« . xi a 5f j r s 'gcs l-H • am 8pringerhofe . . . . . . 2 > an den Ecken des Zwingerbaues 1 > auf dem Zwingerwall . . . . Bassin auf der Brahl'schen Terrasse Ritter St. Georgsbrunnen Brunnen auf dem Moltkeplatze Gansedieb-Brunnen Brunnen auf dem Sternplatze 2 » > » Böhmischen Bahnhofe . . . Brunnen am Striesenplatze Hochstrahl im Teiche der Bttrgerwiesen . . . . Zufluss zu diesem Teiche Neptunsbrunnen Am Albrechtsplatze: Garben > > Feststrahl > Ringstrahl » Brunnen an der Dreifaltigkeitskirche « am Judenhofe Gutschmiedsbrunnen Gerechtigkeitsbrunnen
200 40 4 2 l 12 3 8 10 18 8 30 20 10 60 120 250 150 1 1 6 3
Sämmtliche Brunnen zusammen Stunden im Jahre desgleichen jährlicher Verbrauch cbm Wasser im Ganzen
Spring- und Laufstunden im Jahre 1877
1879
1884
1890
1895
1897
113 1 670 1670 1587
52 1409 1409 1391 1298 1598 5136 1861
33 1000 1308 1308 1430
84 1 286 1249 1227 1286 318 1 332 916 1317
62 884 1 147 1185 1185 1235 1134 1160 1178 1050
2 350 2 270 2181 1225 22050 264 634
—
2 288 4 393 2064 —
—
—
—
2 779
—
2 260 1250 1515 —
856 392 572 392
5136 5136 5136 5136
1 644 1 183 652 988 84 371 12 281 2 223 2 260 2 260 2 260
34 505 326 346
39 973 348 230
24 318 278 308
919
2187 1497 807
—
—
114 697
114 697
—
—
—
—
5 4 2 4
2 450 2536 2 536 2 536
83 791 733 967 850 874 993 967 967 967 550 999 678 1 480 73 686 39 9 2 599 2 720 2 590 2 590
20 977 303 790
20 615 288 328
—
1286 1485 648 —
101 240 340 —
—
1036 503 1690 56 517 — —
Tabelle 102. A u s g a b e n u n d E i n n a h m e n f ü r d a s W a s s e r i m G a n z e n u n d p r o 100 cbm.
Betriebsjahr
1876 1877 1878 1879 1880 1881 1882 1883 1884 1885 1886 1887 1888 1889 1890 1891 1892 1893 1894 1895 1896 1897
Kosten incl Zinsen und Amort iBation M.
pro 100 cbm M.
592300 621 300 633 600 629 600 625 400 621800 618 300 632 600 650 100 685 700 613 400 568 800 618 033 571 500 603 300 664400 741 300 677 300 761500 812 300 824000 846 500
16,97 14,70 12,93 12,46 11,61 11,23 10,88 10,70 10,66 1(1,69 8,82 8,03 7,85 7,29 7,48 7,99 8,32 7,93 8,19 7,52 7,20 7,01
im Ganzen
Betriebs- und Verwaltungs kosten M.
pro lOOcbm M.
140 770 179 582 179 402 177 479 175 213 173 139 171830 184 950 206 410 217 284 158 636 160902 177 354 173497 193243 221193 213 409 232512 246 493 255 648 268 240 293 457
4,03 4,25 3,66 3,52 3,25 3,13 3,03 3,13 3,39 3,39 2,32 2,27 2,43 2,21 2,39 2,66 2,40 2,41 2,61 2,37 2,34 2,43
im Ganzen
davor Förderko sten pro im Ganzen lOOcbm M. M. 46 705 48 483 53 429 60 309 59 246 60 592 54 (¡00 59 526 59148 55165 49 896 51026 54 053 55 663 65 518 68 459 67 109 69 431 70301 76 635 80033 86 003
1,32 1,15 1,09 1,19 1,09 1,09 0,96 1,00 0,98 0,86 0,73 0,72 0,74 0,71 0,81 0,82 0,75 0,73 0,75 0,71 0,70 0,71
Einnahme n für Wasser an Private M.
pro lOOcbm M.
364 080 473 412 523 515 537 608 571 765 590 758 607 080 630281 658513 680 898 708 395 746 194 780 905 b31 526 848 651 889 468 947 078 1023 193 1047 279 1 133 676 1 191 273 1 254 920
12,36 12,98 12,33 12,15 11,92 11,118 12,19 11,85 11,71 11,73 11,41 11,51 11,63 11,58 11,53 11,69 11,62 11,65 12,00 11,93 11,37 11,31
im Ganzen
desgl. für ölfentliehe Zw ecke pro im Ganzen lOOcbm M. M. 55 000 69 500 69 500 68 400 55 814 62 625 72 562 60 742 56 988 61907 65 876 61676 60128 66 632 70 299 71930 76 696 77 470 69 874 82171 100529 101173
10,86 12,38 11,15 11,70 10,20 10,80 10,80 10,SO 10,80 10,80 10,80 10,80 10,87 10,66 10,80 10,80 10,70 10,80 10,80 9,12 11,09 11,12
wirklich verbrauchten Wirthschaftswasserquantums als ; maligen Messerconstructionen überhaupt für die Messung solchen, sondern hauptsächlich zur Vorbeugung von j der hierbei in Frage kommenden, kleinen Quantitäten Vergeudungen. j noch nicht geeignet sein. Er meinte jedoch, die WahrNach S a l b a c h ' s Untersuchungen sollten die da- | scheinlichkeit liege vor, dass in nächster Zeit ent-
254
I. Kreishauptmannschaft Dresden. Tabelle 10S. Jahresabschluss. Betriebsjahr
1. Einnahmen a) l t l r W a s s e r 1. nach Tarif M 2. für öffentliche Zwecke . . . » 3. > das Wasserwerk . . . . > > 4. > Hälfsarbeiten
1876
1877
364 080 473 412 55 000 69 500
Einnahmen Summa M. oder pro 100 cbm » II. Ausgaben a) B e s o l d u n g e n s. p. s. . . . M. oder pro 100 cbm > b) W a s s e r f ö r d e r u n g 1. Löhne M > 2. Brennmaterial 3. Schmier- und Putzmaterial . . > > 4. Beleuchtung 9 6. Wasserverbrauch 6. Unterhaltung Masch, u. Kessel > > 7. Aschenabfuhr und Diverses 8. Extraausgaben Maschinen> änderungen II. Pos. b. z u s a m m e n M. oder pro 100 cbm > c) U n t e r h a l t u n g s a r b e i t e n M 1. Wassergewinnung 2. Gebäude, Pumpstation . . . > » 3. Hochreservoir > 4. Probirstation > 5. Wachräume 6. Telegraphie und Telephon . . > 7. Werkzeuge und Geräthe. . . > > 8. Diverses II. Pos. c. z u s a m m e n M. oder pro 100 cbm > d) W a s s e r v e r t h e i l u n g 1. Wachmannschaft M 2. Feuerwehrhülfeleistung . . . > 3. Leitungsreparaturen . . . . > 4. Umlegen von Leitungen. . . ) > 5. Diverses
1884
1890
1895
18%
1897
523 515 69 500
658 513 66 938
848 651 70 299 3175 3119
1133 676 82171 4412 6306
1191 273 100 529 4 736 5 035
1254 920 101173 4 736 10 640
—
—
—
—
—
—
-
—
I. Pos. a. z u s a m m e n M. 419 080 542 912 12,01 oder pro 100 cbm > 12,86 b) f ü r D i v e r s e s 1. Pacht und Miethen . . . . M. 650 740 — — 2. Aufsicht alter Leitungen . . > 3. für verschiedene Verkäufe . . > 9 938 16 322 I. Pos. b. z u s a m m e n M. oder pro 100 cbm >
1878
593015 12,12
715 451 11,73
925 244 11,49
1 226 565 11,36
1 301 673 11,38
1371 369 11,37
802 6135
1037 900 4153
5 287 900 8 624
5 745 900 12 642
5 603 900 12 441
4960 900 13 867
16 062 0,36
6 937 0,13
6091 0,10
14 811 0,18
19 287 0,31
18944 0,16
19 727 0,17
429 668 558 978 12,31 13,22
599 952 12,26
721642 11,83
940 056 11,67
1245 852 11,67
1320 617 11,54
1391 096 11,54
10588 0,30
—
32 577 0,93
39 824 0,94
41530 0,85
51 711 0,85
62488 0,78
83 048 0,77
86 476 0,75
88161 0,73
7 686 32401 4 414 454
8 714 32 928 4 588 518
9 212 33 443 5 973 484
13 106 31 741 4 371 481
23 875 31472 7 021 669 4 412 8 979 207
24 791 35 052 6 926 737 4 736 7 388 403
25 700 40 078 5107 861 4 736 9 252 269
—
847 326 —
46128 1,32 442 1606 674 —
405 —
4123 —
—
1348 388 —
3 988 321
10024 165
18 242 32 765 5132 653 3175 5 342 208
4000
41 718
5000
—
—
—
86 003 0,71
—
2 047 2,793 13
198 2 237 360 1581 316 990 3300 1403
96 1989 450 1029 416 1093 3069 1004
833 2 470 492 6 056 666 1039 2196 1122
220 1884 630 1313 436 1331 3 947 2059
8 712 0,14
10375 0,13
9166 0,09
13 367 0,12
11820 0,10
6 924 2 991 17 632
10 752 5121 13 979 688 228
12 318 6 668 9184 9037 313
884 2198 260 2087 362 1009 3079
204 2430 883 342 —
9 395 0,22
9 819 0,20
7 616
8 548
9 031
7134
—
—
—
—
—
—
80 033 0,70
7 249 0,21
21998
—
76 635 0,71
57 429 70618 48 483 101666 1,10 1,17(1,09)*) 1,67(0,98)») 0,87(0,81)*) 489 2 337 128 2166 408 1 154 2 714
—
101
192
10468 5880 17 528 15 786 296
51219 1,05
26 711 0,44
27 739 0,34
49 947 0,46
30 768 0,27
37 510 0,31
7 552 1383 6 000 1333 1821 4 297
6 958 1396 6000 1049 1593 2 409
3 077 496 6 000 2 718 2 327 2 992
4 218 553 6 973 5 638 4179 562
4 009 765 16 353 6 043 5094 4 599
5 170 242 22 942 14 368 5 999 8 772
5 277 300 30 959 15 964 8 567 8 896
22 386 0,63
19 405 0,39
17 610 0,29
22123 0,27
36 853 0,34
57 59?. 0,50
69 963 0,58
50 831
42 096 —
—
230
115
92
II. Pos. d. z u s a m m e n M. oder pro 100 cbm > e) V e r w a l t u n g 1. Expeditionsaufwand . . . . M > 2. Botenlöhne > 3. Kassenverwaltung 4. Steuern,Abgaben,Kassenbeiträge » 6. Miethen und Pachten . . . > 6. Unvorhergesehenes . . . . >
29 844 0,86
59 494 1,41
7508 1 165 6000 2 284 1925 6190
II. Pos. e. z u s a m m e n M. oder pro 100 cbm »
24 972 0,71
*) in Klammern die Kosten ohne Extraausgaben (Poe. 8).
19 479 —
—
I. Kreishauptmannschaft Dresden.
255
Fortsetzung' der Tabelle 103. Betriebsjahr
1876
1877
f) Z i n s e n , A b s c h r e i b u n g e n etc. 1. Zinsen der Stadt. Anleihen . M. 2. Tilgung derselben > 3. Abschreibung der Anlagekosten >
367 289 73 458 10 768
367 819 73 458 444
375 849 75 288 3 038
363 967 79 129 72 036
317 231 81 553 11266
II. Pos. f. z u s a m m e n M. oder pro 100 cbm >
451 515 12,94
441 721 10,45
454 175 9,27
515 132 8,44
592 285 16,97
621303 14,70
633 577 12,93
721 543 11,83
Ausgaben Summa incl. II. Pos. f . .
.
. M.
oder pro 100 cbm i
Differenz Einnahmen ab Ausgaben etc. . >
oder pro 100 cbm »
Ausgaben Summa excl. II. Pos. f.
.
. >
oder pro 100 cbm >
1878
1884
—162 619 — 62329 — 33625 — 1,48 -4,66 — 0,68 140 770 4,03
179 582 4,25
+ 0 ± 0
179 402 3,66
206 410 3,3a
1890
1895
1896
1897
297 154 101 630 157 853
292581 106 203 156 954
287 802 110982 154 256
410 050 5,09
556 637 5,15
555 738 4,86
553 040 4,58
603 293 7,48
812 285 7,52
823 978 7,20
846 497 7,01
4-336 762 + 433 567 + 496 539 + 544 593 + 4,19 + 4,53 + 4,15 + 4,34 193 243 2,39
255 648 2,37
293 457 2,43
268 240 2,34
Tabelle 104. K o s t e n v e r t h e i l u n g des W a s s e r s f ü r Öffentliche Zwecke. 1896
1897
33 412 5 724 486 31139 3 436
26 918 7 426 188 36 268 3 711
27 412 9180 197 28 581 4140
1836 540 1 782 432 •200 1 140
2 334 11 1 982 972 216 2 459
18 792 99 1581 1 512 329 3 705
22 275 176 2 675 2 916 318 3 303
70 299
82171
100 529
101173
Betriebsjahr
1879
1880
1881
1884
1890
1895
Wasser für Strasse nsprengen . . . W » » öffentliche Anlagen . . > > > fiskalische Promenaden . » > > öffentliche Springbrunnen » > > Kanalspülung . . . . » » > öffentliche Bedürfniss» anstalten » » Feuerlöschzwecke . . . > » » Strassenbauarbeiten . . > > > öffentliche Druckständer . » > • Reinigen von Denkmälern > > > Strassenreinigung . . . >
18 400 4 300
14 306 4300
15 331 4 300
22062 5 400 234 32 809 Í 3 564
zusammen
M.
33 449
1 \ 2150
35 262
16 919 4 300 157 30 057
2 808
3132
3 792
550 2 700 2000
550 3 200 200
550 3 800 250
550 863 300
—
—
38 300
)
—
—
—
—
—
—
—
—
—
68 400
58 813
62 625
56 939
{|
Tabelle 105. B i l a n z c o n t e n , Activa. 1897
1876
1880
1884
1889
1894
15 256 589 581 1 546 617 645 233 716 406 3 895 428 17 901 14 910 1494
15 256 618115 1 551 523 646 582 718 626 4 194 025 30564 13 410 2 286
15 256 619 512 1 570 410 646 582 718 626 4 317 768 16 224 13 410 1827
15256 565 631 1 524 704 428 525 656 123 4 141 024 14560 10496 1420
15 256 498 767 1 346 609 266 664 577 612 4 249 565 18 802 7 536 1 147
15 256 468 837 1 265 802 203 492 542 951 4 234 423 24192 6404 976
zusammen M. Ferner. Materialvorräthe, Reservetheile etc M. > Neues Wasserwerk Kassenbestand, Ausstände . . >
7 442826
7 732 387
7 919 612
7 357 739
6 981 958
6 762 811
76383
51 925
46003
180
69
11543
95 052 78 592 1008 542
103 897 760066 2 181225
126 606 2 348 075 2 922 973
Gesammtsumme M.
7 519 389
7 832 379
7 977 158
8 539 925
10160 465
12 160465
Areal Wassergewinnung Gebäude Maschinen und Kessel Hochreservoir Rohrleitungen Geräthe, Werkzeuge Telegraphenleitungen WaBsermesser
M > y
. . . . .
> > >
. . . .
> > >
—
—
sprechende Verbesserungen zur Erreichung dieses Zieles gelingen würden und daher würden seine Untersuchungen darüber fortgesetzt werden. Trotzdem habe man aber die bereits fertig gestellten Anschlussleitungen in der
—
Stadt so ausgeführt, dass eine spätere Einschaltung von Messern in allen Fällen leicht möglich sein würde, Gegen die sofortige allgemeine Aufstellung der Messer sprächen aber auch die grossen Kosten dereel-
256
I. Kreishauptmannschaft Dresden.
ben. B e i 6 0 0 0 A n s c h l ü s s e n würden ebenso viele H a u p t m e s s e r von 3 0 m m D u r c h m e s s e r 4 M. 1 5 0 u n d f e r n e r würde f ü r j e d e d e r 6 auf einen Anschlüge entfallende H a u s h a l t u n g e n ein Messer von 12 m m D u r c h m e s s e r ä M. 7 5 nöthig sein. Das verlange ein Anlagekapital von M. 3 6 0 0 0 0 0 , u n d bei 5 % für Zinsen u n d 2 % für Amortisation u n d U n t e r h a l t u n g e n t s p r ä c h e das einer j ä h r l i c h e n Ausgabe v o n M. 2 5 2 0 0 0 . E s wäre das das Doppelte v o n den f ü r das ganze W e r k a n g e n o m m e n e n Betriebskosten. Die W i c h t i g k e i t dieser F r a g e veranlasste trotzdem die V e r s a m m l u n g , den S t a d t r a t h zu e r s u c h e n , n o c h andere G u t a c h t e n über die D u r c h f ü h r u n g einer allgemeinen A n w e n d u n g v o n W a s s e r m e s s e r n u n d zwar v o n d e m Direktor G i l l in B e r l i n u n d von d e m Oberingenieur M i h a t s c h in W i e n einzuholen. A m 8. J u n i 1 8 7 4 gelangten die B e s c h l ü s s e des Stadtrathes über die W a s s e r a b g a b e bei den Stadtverordneten zur vorläufigen Schlussberathung. V o m 1. J u l i 1 8 7 6 ab sollte d a n a c h d e r Bezug des W a s s e r s für hauswirthschaftliche Z w e c k e obligatorisch sein, u n d es sollte kein anderes E n t g e l t d a f ü r b e a n s p r u c h t w e r d e n , als eine ortsstatutarisch zu regelnde, abgabeähnliche Leist u n g der m i t W a s s e r versorgten E i n w o h n e r . Bis zum 1. J u l i 1 8 7 6 dagegen sollten provisorisch die d e m Ant r a g e beigegebenen Lieferungs- u n d Tarifbedingungen massgebend s e i n , in welchen die folgenden Zahlungen festgesetzt w a r e n : a ) jährlich für den Haus- und Wirthschaftsgebrauch für jeden Raum bis 8 qm Grundfläche, jede K ü c h e und jedes Badezimmer M. 2 und M. 5 bis 10 für jede Waschküche zum gemeinsamen Gebrauche der Hausbewohner, jedoch excl. des für Closets und Pissoirs stattfindenden Verbrauches ; b ) jährlich für jedes Pferd, jedes Stück Rindvieh und jeden für den Personentransport bestimmten Wagen M. 5 ; e ) jahrlich für jeden qm Gartenfläche 3 Pf. und für jeden qm Gewächshaus 30 P f . ; d) für Dampfkessel entweder nach Wassermessern oder jährlich pro qm Heizfläche M. 15; e ) für Springbrunnen, Closets, Pissoirs und gewerbliche Zwecke, sowie zu Neubauten nach Wassermessern pro cbm 12 Pf. N a c h d e m a m 1. J u l i 1 8 7 4 der vereinigte Verwaltungs- u n d R e c h t s a u s s c h u s s , d e m a u c h die G u t a c h t e n von G i l l u n d M i h a t s c h sowie anderweitige t e c h n i s c h e Aeusaerungen darüber vorgelegen h a t t e n , sich in seinem Berichte dahin geäussert h a t t e : dass die jetzt vorhandenen Wassermesser bester Construction in Bezug auf die Zuverlässigkeit ihrer Leistung mit Rücksicht auf den geringen Werth des Wassers und das Unbedenkliche kleiner Abweichungen hinreichende Gewilhr bieten, um sowohl für die Entnahme zu gewerblichen und Luxus- als wie zu hauswirthschaftlichen Zwecken durchgängig in Anwendung gebracht zu werden; dass aber die Beachtung des Umstandes, dass gerade gegenwärtig der weiteren Verbesserung dieser Apparate eine baldigst grosse Erfolge verheissende Aufmerksamkeit gewidmet wird, es empfehlenswerth erscheinen lässt, nicht sofort mit der obligatorischen Einführung derselben vorzugehen, sondern vielmehr dieselbe nur facultativgeschehen zu lassen, um namentlich während des Provisoriums erwünschte Gelegenheit zu eigener Beobachtung über die Zuverlässigkeit der Apparate zu gewinnen und nach den hierbei gewonnenen Resultaten für das Definitivum die beste Construction wählen zu können, gelangten die s t a d t r ä t h l i c h e n A n t r ä g e in einer Stadtverordnetensitzung a m 24. J u l i 1 8 7 4 abermals zur Verhandlung. D e r Antrag, den Bezug v o n hauswirthschaftlichem W a s s e r in die s ä m m t l i c h e n S t o c k w e r k e u n t e r n o c h zu v e r e i n b a r e n d e n Bedingungen für obligatorisch zu erklären, wurde f ü r die Zeit des P r o v i s o r i u m s (bis
1. J u l i 1 8 7 6 ) abgelehnt, d a g e g e n aber der provisorische T a r i f m i t einigen A e n d e r u n g e n d e r sonstigen Bestimmungen angenommen. A u c h für die H a u s a b g a b e sollt e n Messer zulässig s e i n ; a b e r für jedes G r u n d s t ü c k sollte t r o t z d e m eine Minimalzahlung erfolgen. S t a t t ' d e s A n k a u f e s d e r Messer sollten diese den C o n s u m e n t e n leihweise von d e r V e r w a l t u n g aufgestellt u n d unterhalten u n d d a f ü r sollte von erateren eine j ä h r l i c h e Miethe gezahlt w e r d e n etc. I m J a h r e 1 8 7 6 ist endlich n a c h Ablauf des Provis o r i u m s das definitive » S t a t u t f ü r d a s Wasserw e r k « wie folgt beschlossen worden. Nach diesem Statut wird zum Anschlüsse für alle gemeindeabgabepflichtigen, mit Wohnhäusern bebauten Grundstücke die Zuleitung bis 1,0 m innerhalb der GrundstQcksfront- oder Einfriedigangsmauer einschliesslich der Abschlussvorrichtung auf Stadtkosten hergestellt und unterhalten und bleibt Eigenthum der Stadt. Zuleitungen für nicht gemeindeabgabepflichtige Grundstöcke oder zu anderen als hauswirthschaftlichen Zwecken werden stadtseitig auf Kosten der Abnehmer ausgeführt, gehen aber dann gleichfalls in städtisches Eigenthum über. Die Kosten für die Verzinsung und allmähliche Tilgung des Anlagekapitales, sowie für den Betrieb, die Unterhaitang und die Verwaltung des Werkes werden gedeckt durch eine aus der Stadtkasse jährlich für das Wasser für Öffentliche Zwecke gezahlte Pauschalsumme sowie durch die Zahlung des WaBsergeldes der zum Wasserbezuge verpflichteten Hausbesitzer und durch Beschluss der Stadtverordneten festgestellt. Die Besitzer von gemeindeabgabepflichtigen Grundstücken, die, mit Wohnhäusern bebaut, an die Wasserleitung angeschlossen und mit Entwässerungsanlagen nach den städtischen Kanälen versehen werden k ö n n e n , sind innerhalb ihres Grundstückes zum Bezüge des Wassers für hauswirthschaftliehe Zwecke verpflichtet und h a b e n , gleichgültig ob sie letztere mit Vorrichtungen zur Wasserentnahme versehen haben und ob sie selbst oder die Bewohner ihrer Häuser von dem Wasser Gebrauch machen oder nicht, die nach dem Tarife für die Zahl der Wohn-, Wirthschafts- und Geschäftsräume, Verkaufsläden und Werkstätten bemessenen Mindestzahlungen zu leisten. Sie sind aber, wenn Anderes nicht ausdrücklich vereinbart ist, berechtigt, von ihren Abmiethern Erstattung der Wasserabgabe nach der Zahl der vermietheten Räume mit dem Miethzinse zu fordern, wenn in dem betreffenden Stockwerke eine Vorrichtung zur regelmässigen Wasserentnahme vorhanden ist. Die Minimalzahlung ist nur so hoch zu bemessen, dass deren Ertrag den nach Veranschlagung der übrigen Wasserwerksanlagen zu erwartenden Ausfall deckt. Die Wasserwerksverwaltung ist berechtigt, den Wasserbezug in jedem Grundstücke durch Wassermesser controlliren zu lassen, deren Anschaffungs- und Unterhaltungkosten die Wasserabnehmer zu tragen haben. I s t in einem Kalenderjahre der durch den Wassermesser controllirte Verbrauch in einem Grundstücke grösser gewesen, als für die Minimalzahlung beansprucht werden konnte, wenn dafür derTarifpreis zu Grunde gelegt wird, so ist der Mehrverbrauch nach diesem Massstabe zu bezahlen. Wenn mindestens 3 Monate in einem Kalenderjahre in einem Hause einzelne, selbstständige Wohnungen nicht vermiethet sind und in Folge davon nicht benutzt werden, so kann der Hausbesitzer einen der Zahl der Räume entsprechenden Erlass beanspruchen. Nach dem » d e f i n i t i v e n , v o m I . J u l i 187t» a b g ü l t i g e n T a r i f e i , der im Wesentlichen mit dem provisorischen Tarife übereinstimmt, ist zu jeder Wohnung ausser der Küche mindestens noch ein Raum und, wenn mehrere Räume von unter 8 qm Fläche vorhanden sind, für j e 2 solcher ein Raum als zahlpflichtig zu rechnen. Bei Räumen von tiber 50 qm F l ä c h e wird die F l ä c h e von 50 qm als ein Raum und der überschiessende Theil als zweiter Raum berechnet. Sind wasserzahlpflichtige Räume nicht vorhanden, so ist für jeden mm Durchmesser des gestellten Messers mindestens M. 1 im J a h r e zu zahlen. Bei regelmässigen Abnahmen nach Messern, also nicht bei Wasser für Bauzwecke, wird
I. Kreishauptmannschaft Dresden.
257
7 Jahre 1878, 1879, 1884, 1390, 1895, 1896 und 1897 sind in den Tabellen 107, 108 und 109 für jeden dieser Entnahmepunkte die aus den t&glichen Messungen beobachteten mittleren Monatstemperaturen angegeben, und jeder dieser Zahlen ist die Differenz beigefügt, um welche die Maximaltemperatur in dem betreffenden Monate die mittlere Temperatur übertroffen hat, sowie um wieviel letztere höher als die Minimaltemperatur in dem betreffenden Monate gewesen ist.
auf den Preis von 12 Pf. pro cbm ein Rabatt gewährt bei einer Abnahme von: 5 000 bis 10 000 cbm im Jahre von 2 °/0 10000 • 20000 4 7. 20000 » 50000 6 7. 50 000 > 100000 8 7o über 1UO000 cbm 10 7„Von verschiedenen Seiten gestellte und schon in das Jahr 1890 zurückreichende Anträge auf Aenderungen einzelner Wasserbezugs-Bedingungen, die sich auf die Zahlungsverpflichtung des Empfängers für das durch Undichtigkeit oder Bruch seiner Zuleitung unbenutzt entweichende Wasser und auf die Schliessungsberechtigung von Privatleitungen wegen ihrer unstatthaften Einrichtung, wegen Nichtzahlung der Prüfungskosten oder der Kosten für die gelieferten Wassermesser oder für das gelieferte Wasser, sowie auf den bisherigen Kaufzwang der Wassermesser bezogen und statt des letzteren die miethweise Ueberlaseung der Messer an die Consumenten verlangten, wurden bei einer im Anfang des Jahres 1900 stattgefundenen Berathung als ungeeignet abgewiesen; dagegen aber wurde wie folgt beschlossen:
Tabelle 106. Chemische Analysen.
_M üod fleS
E
Jahr
1875 1876
Vom 1. Januar 1901 ab soll die Mindestzahlung von M. 2 pro Kaum pro Jahr auf M. 1 für die Grundstücke, welche Ende des Jahres 1900 mit Wassermessern versehen sind, reducirt werden, und für die Grundstücke, auf welchen solche demnächst aufgestellt werden, Boll bei Beginn des neuen Vierteljahres diese Reduction gleichfalls eintreten. Endlich soll vom 1. Januar 19U2 ab für jedes Grundstück die Aufstellung eines Wassermessers obligatorisch sein.
1877 1878 1879 1880 1881
1882 1883 1884 1885 1886 1887 1888 1889 1890 1891 1893 1895
f ) Regelmässige W a s a e r u n t e r s u c h u n g e n . Das Leitungswasser ist seit Beginn des Betriebes des Werkes in jedem Jahre und nach Bedürfniss auch öfter chemischen Untersuchungen durch die » K ö n i g 1. C e n t r a l s t e l l e f ü r ö f f e n t l i c h e G e s u n d h e i t s p f l e g e « unterzogen, und die Tabelle lOti gibt einen Auszug aus den dadurch festgestellten Resultaten. Ferner sind regelmässig jeden Tag Temperaturmessungen des Wassers in den Hauptsammeibrunnen, in dem Hochreservoire und in dem Leitungsnetze vorgenommen. Für die
s E £M 9® a2
B
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SS J 3
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2®« le >. * £ « 3 CO §
mg
mg
mg
101,0 102,0 117,8 115,8 113,8 116,2 109,0 116.3 108.5 112.6 109.5 118,8 105,8 111,0 131.6 145.0 122.7 139.8 133.1 156.9 141.2 159.4
12,4 13,0 2.7 4,0 2,9 7,5 2.8 3,9 2,8 4,3 3,5 3,3 3.5 3,3 4.3 3.7 2.4 3.8 6,3
52,3 49,0 31.6 33,3 36.5 33.3 31,9 34,0 20,9 25.7 23.6 25.8 22.4 24,8 26.5 28,4 25,0 29,2 28.7 35.0 31.1 44.2
2,0
5.6 13,2
9
= 1 fl ® .5 'S M .3 ® s » 4J Ì fl) M a ' | 3•5 cj 3 et 0 O« !M• §— "3 2 08 ü •c ä M S3| * s 03 et 3 2 m mg mg mg mg A * SM
9,4 4,3 11,9 19.2 24.1 22,6 17.5 24.6 29,5 34,5 37.5 38,4 37.7 42.3 32,7 40,7 40.2 49.6 33,6 42.3
15,5 14,1 7,1 9.4 6.7 9.5 9,0 9.3 3.6 4.4 0,8
2,4 7.0 11,7 10.5 8,7 5,7 6,9 7.4 10,0 15.6 7.1 7.0 6,0
7.1 7.5 9.2 9.6 9.3
1,3 5,9 5.8 15,1 13,4 22,3 15,7
8,2
13,2 9,3 11,4
11,0 12,0
16.4 16,2 14.2 12,7 12.3 12.5 12,3 9,7 11,5 13,7 15.0 16,0 13.1 16,5 12.5 14.6 13.1 17.2 18,0 19,9
Tabelle 107. W a s s e r t e m p e r a t u r i m H a u p t s a mm e l b r u n n e n °C. 1877
Monat +
Januar . . Februar März . . April . . Mai . . . Juni. . . Juli . . . August. . September October November. December.
0,6 0,6 0,6
0,8 1,3 0,9 0,4 0,1 1.0 1,0 0,1 0,6
Mittel
1879
1878 —
6,6 6,0
4,4 6,7 8,1 12,2 13,3 14,3 13.3 11,5 10.4 9.1
+
0,5 1,5 1,0 2,5 0,5 1,5 0,5 0,5 0,2 1,0 0,5 0,7
Mittel
8,5 5,5 6,0 2,5 5,0 0,5 7.5 0,5 10,0 0,5 12,0 0,4 13,5 0,5 14,0 0,4 14,3 0,3 13,0 0,6 11,5 1,0 9.6 0,5
+
Mittel
1,9 2,7 0,9 0,5
7,0 5,0 5,5 7,5 9,0 13,0 13,5 13,5 14,0 13,0 11,0 7,0
2,0
2,5 1,5 0,5 0,5 0,7 1,0 2,7
1884
3,7 2,1 1,7 2,5 1,0 2,0 0,1 0,3 0,4 0,7 1,2 3,0
-f-
Mittel
2,2 1,6 0,2 0,7 2,1 2,0 1,2 0,7 0,5 1,5 1,3 2,8
6,0 6,0 7,6 8,0 9,5 13.0 14,3 15.5 15.1 13.6 11,5 8,0
Die mittleren Monatstemperaturen haben nach den Tabellen in den verschiedenen 7 Jahren bei dem Wasser in den Schöpfbrunnen von 3,8° bis 17,4°, in dem Hochreservoire von 3,4° bis 16,7° und in den Leitungen von 4,0° bis 17,1° geschwankt. Als Maximal- und als Minimaltemperatur des Wassers im Schöpfbrunnen ist 19,8° resp. 1,4°, im HochG r a h n , Wasserversorgung.
Bd. II.
— +
0,5 1,1 0,1 0,5 0,7 2,0 0,5 0,5 0,8 0,6 0,8 2,8
2,8 1.5 2.6 3,3 3,0 1.3 1.4 3.3 M 1,2 0,5 1.4
1890
1895
¡Mittel
-+- Mittel
6,0 5,0 5,2 7,5 10,2 12,5 14,0 16,5 15,5 13,0 11,0 7,0
1,2 1,0 1,2 0,6 0,2 0,1 0,6
1,7 1,3 1,5 0,5 1,0
1,5 0,5 0,8 1,9 2,3 2,9 1,1 1,2 0,8 1,5 0,9 2,0
7,9 9,5 6,2 9,7 12,3 14,9 14,9 16,2 15.8 13.9 11,9 9,0
1896 —
+
1,5 0,7 0,5 1,0 0,8 3,6 1,9 0,5 2.3 1,9 2,9 4,5 1,1 1.3 0,8 1,1 0,8 0,7 1.4 1,5 0,9 1.4 2,0 1.4
Mittel
1897 — +
1,0 3,0 2.5 1.3 2,9 1,8 0,6 0,7 0,9 1.4 10.6 1,3 7,9 1.6
7,5 6,0 5,0 7,3 10,5 13,9 15.5 16,9 16,1 13,4
0,6 2,1 2,2 0,6
3,7 0,7 3,3 2,0 1,7 0,9 1,5 1,1
Mittel
6,2 3,8 4.4 6.5 9,4 12,8 14.7 17,4 15,9 12.8 10,2 7,7
reservoire 19,0° resp. 1,3° und in der Leitung 19,6° resp. 2,7° bestimmt worden. Im Jahre 1898 wurden von den städtischen Körperschaften genaue Bestimmungen für die regelmässigen Wasseruntersuchungcn erlassen, und es wurde beschlossen, die Ergebnisse derselben zu veröffentlichen. Es soll hiernach in jedem 17
I. Kreishauptmannscbaft Dresden.
258
Tabelle 108. W a s s e r t e m p e r a t u r i m H o c h r e t i e r v o i r e °C. 1877
Monat + Januar . Febrnar Märe April Mai . Juni. Juli . Angust September October November December
MitWl — +
7.3 5.0 4.4 6,3 8,6 11,1 13,4 14.7 14,2 11.8 0,6 10,4 0,6 9.1 0,8 1.3 0,6 1,2 1,1 1.4 0,9 0,0 0,8 1,7
1879
1878
2,2 1,2 0,4 2,1 0,8 0,8 0,5 0,6 0,3 1,0 0,6 1,0 0,'. 0,7 1,0 1,6 1,0 1,3 1.1 1.6 0,9 0,0 0,9 1,8
Mittel — + 6,3 5,3 4,7 7,2 10,2 11,9 13.2 14.3 14,7 14,0 11,7 9,7
3,0 1,3 0,5 2,2 0,8 0,9 0,6 0,7 0,3 1,3 1,3 0,7
3.2 2.3 1,1 0,5 '.5 2,5 0,3 0,5 0,3 1,0 1,1 3,1
1
Mittel — + 6,2 5.0 5.1 7,3 9,3 13,3 18,7 14,3 14,5 13,2 11,1 6,9
2,8 2.4 1,1 1,8 1.5 2,5 0,3 0,5 0,3 1,0 1.1 3,1
0,5 0,7 0,4 0,8 1,1 1,2 1.3 1,0 0,2 1,0 0,2 1,6
1884
1890
1895
1896
Mittel — +
Mittel! — +
Mittel — +
Mittel —
+
8,3 0,5 7 . 1 0,7 7.2 0,4 8,2 0,8 10,1 1,1 12,4 1,2 14,3 1.3 16,0 1,0 14,8 0,2 13,6 1,0 10,2 2.4 6,2 1,0
6,4 5,0 5,6 7,6 10.4 12,9 14,3 17,0 15.5 13.2 11.3 7,3
6,4 5,0 4,3 6,2 8,2 12,8 14.8 15.9 14.8 12.9 10,4 7,9
0,6 2,0 2.4 1,0 2,1 1,0 2.5 0.7 1,8 1,5 1.« 1.0
2,2 1,6 1,0 1,0 1,8 0,7 0,7 2,0 1.3 1,0 0,9 1,3
2,2 1,6 1,0 1.0 1,8 0,7 0,7 2,0 1,3 1,0 0.8 1,3
1,5 0,7 2,2 3,3 1,7 3.0 0,8 0,7 0,7 1.1 1,0 1,5
7,7 6,1 3,4 6,3 10,1 13,6 13.8 15,5 14.9 12,9
1,5 0,7 2,2 3.3 1,7 3.0 0,8 0,7 0,7 1.1 10,8 1,0 8,3 1.5
0,6 0,8 3,1 0,8 2,6 4,4 1,4 0.9 0,6 1,1 1,6 1,1
1897
1,0 1,8 2.3 0,8 1,2 2,2 0,8 0,7 0,5 0,9 1.4 1,3
Mittel
6,0 4,0 4,0 6,6
10,1
12,4 14,9 16,7 15,4 12,1 9,8 7.4
0,6 2,6 2,6 0,6 2,1 0,8 1,3 0,5 1,8 0,7 0,4 0,8
Tabelle 10». T e m p e r a t u r d e s L e i t u n g s w a s s e r s °C. 1877
Monat
Januar . Februar März April Mai . Juni. Juli . August September October November December
-f-
Mittel
0,6 0,8 0,6 0,9 1,2 0,8 0,6 0,0 0,9 0,9 0,5 1,0
6,9 5,5 5,0 6.7 8.8 12,0 14,4 15.3 14.4 12,2 10,8 9.0
1879
1878
0,6 0,8 0,6 1,0 1,3 1,7 0,7 0,0 1,0 0,9 0,5 0,9
+
Mittel
1,8 0,6 0,3 1,8 0,9 0.9 0,3 0,3 0,1 1,0 1,1 0,9
6,3 4,6 5,3 7,8 10,9 12,8
14,1 14,7 14,9 13,4 11.4 7.1
+
1,9 0,6 0,3 1,9 0,9 0,9 0,4 0,3 0,2 0,9 1,1 0,9
1,4 1,7 0,7 0,8 1,6 2,0 0,5 0,5 0,3 1,0 1,0 1,4
1884
Mittel
6,1 5,8 5,5 7,2 10,0 13,0 14,0 14,0 14.2 13,0 11,0 7.4
1,4 1.8 0,8 0,9 1,6 1,4 0,5 0,5 0,2 1,0 1,0 2,4
+
Mittel!
0,7 0,8 0,1 0,4 1,4 1,3 1,0 0,5 0,5 1,0 1,3 1,8
7,3 6,8 7,7 8,1 10,2 13,2 14.4 15,7 15,0 13.5 10,7 8,0
Vierteljahre gleichzeitig von dem Leitungswasser eine bakteriologische und eine chemische Untersuchung vorgenommen werden; durch erstere soll die Keimzahl in ccm und durch letztere der Gehalt an Trockenrttckstand, Kalk, Schwefelsäure, Ammoniak, Chlor und Sauerstoffverbrauch zur Oxydation der organischen Substanz bestimmt werden. Bei jedem Hochwasser der E l b e sollen die gleichen Untersuchungen vorgenommen werden. Im September oder im October jeden Jahres soll bei niedrigem Wasserstande der E l b e eine ausführliche Analyse des Leitungswassers vorgenommen werden, die sich auf die Bestimmung von TrockenrQckstand, Chlor, Salpetersäure, salpetrige Säure, gebundene Kohlensäure, Schwefelsäure, Kieselsäure, Kalk, Magnesia, Ammoniak und des Sauerstoffverbrauches zur Oxydation der organischen Substanz erstreckt und aus der die Zahl der deutschen Härtegrade sowie die Menge der Salze, welche den Mengen der einzelnen Säuren und Basen entsprechen, zu berechnen. Ferner soll ein dortiger Staatabezirks-Assistenzarzt bei jedem einzelnen Hochwasser der E l b e das Wasser der Sammelbrunnen und Einsteigeschächte bacteriologisch untersuchen. Endlich soll der Professor Dr. Z i m m e r m a n n in C h e m n i t z alljährlich eine botanisch-bacteriologiBche Untersuchung des Leitungswassers vornehmen. g) Der Streit tun die Wasserherkunft und -Qualität. I. In der Zelt bis 1896. A u c h w ä h r e n d des Baues u n d n a c h der E r ö f f n u n g des Wasserwerkes a n der S a l o p p e sind die bereite
1890
0,8 0,8 0,1 0,5 1,4 1,4 0,9 0,4 0,5 0,9 1,2 1,9
1895
-+-
Mittel
—
1.7 1,0 1.8 1,0 1,7 0,6 0,7 2,2 1,6 1.2 2,4 0,8
5,9 5,0 5,4 8,0 10,9 13.0 14,5 17,4 16.1 13,4 9,8 7,8
1,7 1,0 0,8 1,0 1,7 0,6 0,7 2,2 1,5 1,2 2; 2 0.8
4 " ¡Mittel
0,9 0,4 1,8 3.1 1.3 2,1 0,8 0,6 0,6 1.4 1.2 1,3
7.3 6.4 4,2 6,9 11.5 14.3 15,0 16.4 16.6 13,4 10,8 8,7,
1896 —
0,9 0,4 1,7 3.1 1.3 2,1 0,8 0,6 0,6 1.4 1.2 1,3
+
Mittel
1897 —
+
Mittel
6.4 0,6 1,8 4,4 i 1,7 2,0 4,0; 1,3 0,4 6,8 ; 0,8 2,5 9,9 2,7 0,7 13,11 0,7 1,3 14,7 ! 0,9 0,3 17,1 0,1 1,1 15,9 | 1,5 1,8 1 2 , 6 1 0,8 1,3 10,1 i 1,3 1,2 7,6 0,8 0,6
0,6 0,5 1,0 1,7 1,2
16,4 15.3 13.4 10,7 8,0
0,6
0,7 1,0 1,5 1.0
vorher gegen dasselbe v o m hygienischen S t a n d p u n k t e a u s v o n der »Gesellschaft f ü r Natur- u n d Heilkunde« u n d von vielen Aerzten e r h o b e n e n B e d e n k e n n u r vorü b e r g e h e n d zum Schweigen g e k o m m e n , u n d die Gegners c h a f t h a t m i t der Stadtverwaltung u n d ihren Berathern u n d A n h ä n g e r n j a h r e l a n g einen i m m e r wieder aufgenomm e n e n Waseerstreit g e f ü h r t , der a u c h h e u t e vielleicht n o c h n i c h t völlig ausgetragen ist. D e n einen S t r e i t p u n k t b o t die Frage, welche bei der meistens tadellos b e f u n d e n e n Qualität des Wassers m e h r eine theoretische B e d e u t u n g hatte, nämlich o b d a s v o n d e m Werke gelieferte Wasser z u m Theile a u s natürlich filtrirtem Flusswasser bestehe o d e r nicht. Die »Königl. Centralstelle f ü r öffentliche Gesundheitspflege« b e h a u p t e t e n o c h im J a h r e 1888 die völlige Ginflusslosigkeit des E l b waesers auf das Leitungswasser als unwiderleglich, weil sich im Liter E l b wasser bis zu 0,45 m g A m m o n i a k befände, w ä h r e n d das Leitungswasser v o n letzterem B e s t a n d t e i l e i n n e r h a l b der letzten 10 J a h r e in der Regel absolut frei b e f u n d e n war. Die Gegner stellten d e m die grossen T e m p e r a t u r s c h w a n k u n g e n des Wassers in d e n S c h ö p f b r u n n e n gegenüber, welche selbst S a l b a c h in d e n Grenzen von 4 ° bis 14° C zugegeben habe, u n d w o f ü r bei H o c h f l u t h e n sogar Differenzen von 1,4° bis zu 19,8 0 C. ermittelt wären, w ä h r e n d ein wirkliches G r u n d w a s s e r doch i m L a u f e des J a h r e s n u r ganz geringe T e m p e r a t u r u n t e r s c h i e d e zeigen k ö n n e .
259
I. Kreishauptmannschaft Dresden.
Ein anderer Streitpunkt interessirte weniger das und dafür M. 50000 zu bewilligen. Für diese Arbeiten grosse Publikum, sondern eigentlich nur die Sachver- sind in den folgenden Jahren 65000 cbm Kies- und ständigen, nämlich die Erklärung der Wahrnehmung, Steinmaterialien angefahren, 12500 lfd. m Weidendass das Leitungswasser bei Hochfluthen der E l b e bis- anpflanzungen hergestellt und 3000 qm Uferfläche besät, weilen getrübt erschien. Schon sehr bald nach der Er- und endlich ist noch das die Brunnen umgebende Terrian öffnung des neuen Werkes, Anfangs Juli 1875, zeigte abgepflastert. Aber auch damit wurde ein bleibender das Leitungswasser mehrere Tage hindurch Trübungen, Erfolg nicht erzielt. Die Hochfluth schlemmte trotzdem und dieses Ereigniss wirkte auf verschiedene Kreise in das Material mitunter zum Theil fort und riss häufig der Stadt so aufregend ein, dass in der Stadtverord- j tiefe Löcher in die Bodenfläche ein, so dass fortlaufend netenversammlung am 7. Juli 1875 der Antrag gestellt Reparaturarbeiten nöthig waren. wurde, schleunigst einen Ausschuss beider Collegien Das veranlasste S a l b a c h im Jahre 1878 zu dem niederzusetzen, um zu erörtern: Vorschlage, in der ganzen Länge der Filterleitung dem »ob und inwiefern die Leitungen des neuen Wasser- Flusse parallel einen Betondamm herzustellen, der bis werkes unter den Einflüssen des Elbwasserstandes und auf den gewachsenen Untergrund des Flusses hinabder Qualität des Elbwassers litten«, und reichen sollte. Nicht die Kostspieligkeit einer solchen »ob und inwiefern ein Anlass zu Befürchtungen Anlage, sondern nur die Befürchtung, die Ergiebigkeit sanitärer und technischer Natur mit Bezug auf die Zu- der Wasserfassungsanlage dadurch zu beeinträchtigen, kunft des Werkes gegeben erscheine.« liess von dieser Ausführung Abstand nehmen. Man Damals hatten vorher kurz wiederholt plötzliche würde damit auch zweifellos das Wasser von der FlussWolkenbrüche in B ö h m e n ein rasches Steigen der seite zum Theil abgeschnitten haben und wäre dann E l b e bei D r e s d e n verursacht. Weil es in der Um- fast ausschliesslich auf das vom Berge her zuströmende gegend der Stadt aber in jener Zeit nicht geregnet hatte, Grundwasser angewiesen gewesen. so war hier das Grundwasser nicht gestiegen, und das In den folgenden Jahren traten beim Eintritte einunter höherem Drucke stehende Elbwasser musste das zelner Hochfluthen der E l b e immer wiederkehrend bald Grundwasser zurückgedrängt haben. Dadurch konnte stärkere und bald geringere, weissliche Trübungen des also E l b wasser in grösseren Mengen von dieser Seite Leitungswassers ein, welche jedoch meistens nur einige her in die Filterleitung eingedrungen sein. S a l b a c h Tage andauerten und dann wieder verschwanden. Ausser fand ferner an dem stromaufwärts liegenden Theile der dieser Trübung durch schwebende, feste Theilchen beSammelleitung eine starke Durchsickerung und liess merkte man ferner gleichzeitig eine Trübung durch das diese ganze Leitung sammt dem dazu gehörigen Schöpf- Aufsteigen von kleinen Luftbläschen aus dem Leitungsbrunnen sofort absperren. Durch eine am 9. Juli 1875 wasser. Angestellte Beobachtungen ergaben, dass sich von der »Königl. Centralstelle für Gesundheitspflege« in diesem Wasser Luft in grösserer Menge als im Elbvorgenommene Analyse wurde festgestellt, dass das wasser eingepresst befand, dass aber der Sauerstoffgehalt Leitungswasser überhaupt keine Fäkalreaktion und keine der Luft im E l b wasser beträchtlich grösser war als der Infusorien zeigte, was übrigens auch vorher nicht nach- Luft in dem Leitungswasser. gewiesen war, sondern dass es nur von fein vertheiltem Die für diese Erscheinungen versuchten BegrünKieselschlamme schwach getrübt erschien und daher dungen liessen jedoch keinen weiteren Einblick in die zu allen Genusszwecken verwendbar sei. wirklichen Vorgänge bei der Wasserfassung gewinnen Später sind dann an der zweifelhaften Stelle der und erst durch die in der Mitte der achtziger Jahre Sammelleitung umfassendere Aufgrabungen vorgenom- weiter ausgebildete, bacteriologische Wasseruntereuchmen, und es ergab sich, dass zwischen dieser Leitung ungsmethode gelang es, den Einfluss des wechselnund der E l b e ein alter, aus unregelmässigen Sand- den E l b Wasserstandes auf die jeweilige Wasserqualität steinbrocken aufgefüllter Damm lag, der später zu- dadurch festzustellen, dass auch das Eintreten einer geschüttet war, und dass sich zwischen dessen groben raschen Keimvermehrung in der Regel mit dem HochSteinen Kanäle gebildet hatten, welche das hochsteigende wasser und dem Eintreten der Trübung des LeitungsE l b wasser zur Sammelleitung hindurchtreten liessen. wassers constatirt wurde. Vom Oberarzte Dr. S c h i l l Es wurden damals über 400 cbm von solchen Sand- liegen vom März 1895 eine Reihe solcher bacteriologisteinbrocken aus dem Vorlande entfernt und durch eine schen Untersuchungen vor, aus deren Resultaten mit den Anfüllung aus dichtem Materiale ersetzt. Die Stadt- gleichzeitigen Wasserständen die Tabelle 110 einen Ausvertreter nahmen Abstand von weiteren Untersuchungen, zug gibt, deren Zahlen diesen Zusammenhang erkennen beschlossen aber in Folge dieses Vorfalles, dass fort- lassen. laufend eine technische und chemische Untersuchung Tabelle 110. des Werkes und des Wassers stattfinden solle. K e i m z a h l e n 1895. Am 22. Februar des folgenden Jahres zeigte sich abermals eine sehr starke Trübung des Leitungswassers, Keimzahl Elbpegel die sich aber schon während der gleichzeitig eingetrete1896 im ccm cm nen und sehr lange anhaltenden Hochfluth nach und nach verminderte. Als die Ursache dieses Uebelstandes 14. Mftrz . . - 30 3 bezeichnete S a l b a c h damals, dass die Pumpen in der > - 30 1 18. Pumpstation ausnahmsweise zu schnell gearbeitet hätten ; » 22. 1248 1- 222 es wurde daher angeordnet, bei Hochwasser in dieser » 2680 23. - 275 Beziehung eine grössere Vorsicht walten zu lassen. 2146 24. - 309 Ferner wurde beschlossen, gelegentlich der Repa» . . 25. - 367 1970 ratur der im verflossenen Winter eingetretenen, bedeu» . . 2040 28. - 434 tenden Beschädigungen-des Uferrandes eine gründlichere 29. - 421 1930 . . Befestigung und Planirung des Terrains zwischen dem Paralleldamme und den Sammelleitungen, wie solche Diese Zahlen lassen übrigens erkennen, dass die von S a l b a c h schon früher angeregt war, auszuführen grösste Keimzahl sich keineswegs immer mit den höchsten 17*
260
I. Kreishauptmannschaft Dresden.
Wasserständen deckt. Uebrigens sind ja die absoluten Keimzahlen, namentlich wenn verschiedene Untersucher gleichzeitig gearbeitet haben, stets mit einer gewissen Vorsicht zu beurtheilen, wie es auch die in der Tabelle 111 angegebenen Resultate aus den an denselben Tagen im Jahre 1896 genommenen Wasserproben von dem Director der »Königl. Centraistelle für öffentliche Gesundheitspflege« Dr. R e n k und von Dr. S c h i l l zeigen. Tabelle 111. K e i m z a h l e n 1896. Elbpegel cm
1896 9. Marz » 10. 11. * 12. 13. »
.
. .
, ... . . .
.
.
.
-f J+ + -f
100 102 226 190 122
Keimzahl im ccm Renk Schill 240 385 2960 3952 680
650 2050 2400 1750 900
In der »Gesellschaft für Natur- und Heilkunde« hatten die bereits früher von Dr. S c h i l l gemachten Mittheilungen über die Resultate seiner bacteriologischen Beobachtungen bei Hochfluth der E l b e keinen unbedingten Glauben gefunden. Erst die am 13. October 1894 in dieser Gesellschaft vom Dr. R. S c h m a l t z aus seiner Praxis angeführte Thatsache, dass während des Hochwassers bisweilen ziemlich schwere Fälle von Kinderdiarrhoen (Gastrocatarrhe) eingetreten wären, welche nach Verwendung destillirten Wassers geheilt seien, veranlassten den D r e s d e n e r Kinderarzt Dr. E. M e i n e r t , über den Einfluss des Hochwassers auf die Säuglingssterblichkeit sorgsame, über mehrere Jahre ausgedehnte, hauptsächlich statistische Untersuchungen zusammenzustellen. Ein über deren Veröffentlichung in der Tagespresse ausgebrochener Streit veranlasste die vorgenannte Gesellschaft, in 4 Sitzungen im März und April 1896 sich mit dieser Frage eingehend zu befassen. In Folge der darüber gehaltenen Vorträge von Dr. S c h i l l , Dr. M e i n e r t und Dr. R e n k und der sich daran knüpfenden Discussionen fasste die Gesellschaft schliesslich den Beschluss, an den Stadtrath das Ersuchen zu stellen: »durch t e c h n i s c h e und bauliche Vorkehr u n g e n der V e r u n r e i n i g u n g des Leitungswassers bei H o c h f l u t h e n vorzubeugen«, und zur Motivirung wurde es als eine »namentlich durch fortgesetzte sorgfältige bacteriologiche Untersuchungen nachgewiesene Thatsache bezeichnet, dass durch den Genuss des v e r u n r e i n i g t e n Wassers für die E i n w o h n e r der Stadt, n a m e n t l i c h für k l e i n e K i n d e r eine G e f a h r vorläge«. Die genannten Vortragenden gingen von der Anschauung aus, dass für gewöhnlich, also ausserhalb der Hochäuthperioden, das Leitungswasser ein ganz tadelloses Grundwasser sei und in keiner Weise einer materiellen Beeinflussung durch den E l b s t r o m ausgesetzt würde. Erst bei den Hochfluthen der E l b e dringe direktes Elbwasser in die Sammelbrunnen des Wasserwerkes ein, und daraus allein sei das nachgewiesene Anwachsen der Zahl der Keime im Leitungswasser zu erklären. Diesen Anschauungen wurde jedoch von dem Stadtbezirksarzte Medicinalrath Dr. N i e d n e r sehr lebhaft widersprochen. Er erklärte, das Leitungswasser sei jederzeit ein Gemisch von Grundwasser und von allerdings bestfiltrirtem E l b wasser. Die bei Hochfluthen im Leitungswasser beobachteten Bacterien stammten je-
doch nicht aus dem dann eingedrungenen, rohen E l b wasser, sondern aus dem von dem genügend filtrirten E l b wasser ausgespülten Boden. Es könnten daher notorisch krankmachende Keime bei einer etwa herrschenden Epidemie in den flussaufwärts gelegenen Ortschaften aus dem E l b wasser überall nicht in das Leitungswasser gelangen. Auch bestritt er, dass die von Dr. M e i n e r t zu Zeiten der Hochfluth beobachtete, erhöhte Sterblichkeit der Säuglinge auf den Genuss von Leitungswasser zurückzuführen sei, In gleichem Sinne sprach sich der Dr. N i e d n e r auch im Stadtrathe gegenüber dem von der »Gesellschaft für Natur- und Heilkunde« gestellten Antrage aus. Er erklärte es für nöthig, vor einer eventuellen Vornahme von eingreifenden Abänderungen am Wasserwerke gründliche Erörterungen über die Ursachen der Verunreinigungen durch eingehende Untersuchungen über die Beschaffenheit des Erdbodens, der die Sammelleitung überdeckt und umgibt, in Bezug auf Reinheit, Schichtung und filtrirende Kraft vorzunehmen, sowie ferner die Niveauverhältnisse, die Bewegungsrichtungen, die Temperaturen und die chemischen Zusammensetzungen des Grundwassers im Bereiche der Sammelleitung genau zu studiren. Dieser Anregung schloss sich der Stadtrath an, und ferner folgte er auch dem Vorschlage des Dr. N i e d n e r , indem er am 18. August 1896 beschloss, für diese Untersuchungen den Geh. Medicinalrath Dr. F. H o f f m a n n in L e i p z i g und den Oberingenieur F r . A n d r e a s M e y e r in H a m b u r g als Gutachter zuzuziehen. Ein danin gehender Antrag an die Stadtverordnetenversammlung führte in den Sitzungen am 17. September und am 7. October 1896 vor seiner schliesslich erfolgenden Annahme zu sehr erregten Verhandlungen und rief gegen das Vorgehen der »Gesell, schaft für Natur- und Heilkunde« einen lebhaften Widerspruch hervor. Die spätere Besprechung dieser Vorgänge in der Presse führten 60gar zu gerichtlichen Verhandlungen, bei denen der Geh. Medicinalrath Dr. A. G ä r t n e r in J e n a sich Anfangs 1897 als wissenschaftlicher Gutachter, über die Frage der Entstehung der Verunreinigungen des Leitungswassers zu äussern hatte. Nach seiner Ansicht, die er später in einem Aufsatze in der Hygienischen Rundschau niedergelegt hat, konnte in das Wasserwerk dreierlei Wasser eintreten: erstens solches, das von der D r e s d e n e r H a i d e herunterrieselt, zweitens Grundwasser des Elbthales und drittens bei Hochwasser auch noch Flusswasser aus der E l b e selbst. Letzteres könne von unten oder seitlich durch das Flussbett dringen, oder es könne auch von oben in die Brunnen und die Filterleitungen durch die bedeckenden Erdschichten gelangen, oder es könne endlich gleichzeitig diese beiden Wege wählen-. Die erstere Annahme erklärte er, trotzdem Dr. R e n k für diese eingetreten sei, nicht für wahrscheinlich. Bei rasch steigendem Flusse musste nach seiner Ansicht Flusswasser wegen der Bodenwiderstände langsam in dem Untergrund ein die Höhe steigen und bei weiterem Steigen das Gelände überschwemmen. Das Wasser musste dann von oben frei in den Boden einsinken, womit der Ueberdruck, den der angeschwollene Fluss eine Zeit lang über dem Grundwasser hatte, ausgeglichen würde. Bei noch weiterem Steigen erreiche das Wasser dann das Gebiet der Depressionen um die Brunnen herum und gelange damit in die Brunnen. selbst unter Mitnahme von Luftblasen, die von oben aus der in den Boden eingeschlossenen Luft nach unten mit in das Wasser eingedrückt würden, wogegen beim langsamen Ansteigen
I. Kreishauptmannschaft Dresden.
des Wassere die Trübung und die vermehrte Keimzahl ausfallen würde, weil das Berg- und das Elbgrundwasser gestaut sei und sich daher nur langsam heben würde. Wenn das Flusswasser dann das Gelände überschwemmen sollte, so wären dessen Poren von unten her bereits angefüllt, und das Wasser könne nicht direkt in den Boden eindringen, während bei rapidem Eindringen des Flusswassers in den Boden auch in den Brunnen grössere Mengen von Bacterien eintreten würden, die aber entweder aus dem Fluss wasser oder aus dem Boden kommen könnten. Um den Boden vor dem Eindringen von Flusswasser von oben zu schützen, schlug Dr. G ä r t n e r ebenso wie Dr. S c h i l l vor, die Sammelanlage mit einer undurchlässigen Schicht einzudecken. Ein ferneres Mittel, um diesen Effect zü erreichen, erblickte Dr. G ä r t n e r in der Verkleinerung des Depressionsgebietes um die Brunnen herum. Diese lasse sich durch eine Erweiterung der Wasserfassungsanlage oder durch ein Höherlegen des Grundwassers, indem dessen Abfluss dadurch gestaut werde, oder, und zwar am einfachsten durch eine verminderte Entnahme von Wasser aus den Brunnen zur Zeit des Hochwassers erreichen. 2. In der Zeit nach 1896.
Nachdem die oben genannten Sachverständigen sich zur Erstattung eines Gutachtens bereit erklärt hatten, nahmen sie am 9. November 1896 eine Ortsbesichtigung vor, und Dr. N i e d n e r übernahm die Oberleitung über die Ausführung der mit den Sachverständigen vereinbarten, örtlichen Untersuchungen, für welche die bacteriologischen und chemischen Arbeiten an 2 von einander unabhängigen Stellen ausgeführt werden sollten, nämlich von dem Director des »städtischen chemischen Untersuchungsamtes« H e i n z e und dem Stadtbezirksarztassistenten Dr. N o w a c k einerseits und andererseits von der »Königl. Centraisteile für öffentliche Gesundheitspflege«. Die Resultate der Ende 1896 begonnenen und Anfangs 1898 beendeten Untersuchungen, während welcher am 15. Mai und 16. August 1897 nochmals eine Ortsbesichtigung durch die Sachverständigen stattfand; sind in einem am 3. December 1898 vom Dr. H o f f m a n n eingereichten, umfassenden Berichte mitgetheilt, und die von ihm daraus gezogenen Folgerungen hat Fr. An d r e a s M e y e r in seinem, am 5. Februar 1899 der Stadt erstatteten Berichte auch anerkannt, so dass die von beiden angenommenen Entstehungsursachen und zu deren Beseitigung gemachten Verbesserungsvorschläge ich mit Ausnahme kleiner Abweichungen völlig decken. Diese Berichte haben ein über den speciellen Fall weit hinausgehendes Interesse, und es ist im Nachfolgenden desshalb daraus ein kurzer Auszug mitgetheilt. Es sind darin übereinstimmend mit den vom Dr. H o f f m a n n gewählten Benennungen die kleinen Einsteigeschächte flussaufwärts von der Pumpstation mit III, II und I und flussabwärts von letzterer mit VI, VII und VIII und die beiden grossen Schöpfbrunnen mit IV und V bezeichnet. Für diese Untersuchungen sind ferner auf dem Gelände 11 Bohrlöcher von 10,0 m bis 11,0m Tiefe hergestellt; von diesen liegt No. 1 oberhalb des Brunnens I und No. 4 unterhalb des Brunnens VIII. Von den Brunnen III, V und VI liegen in gleichen Abständen flussseitig die Bohrlöcher No. 5, No. 2 und No. 7 und bergseitig die Bohrlöcher No. 6, No. 3 und No. 8; zwischen No. 5 und No. 2 liegen ferner in gleicher Entfernung die Bohrlöcher No. 9 und No. 10, und endlich liegt No 11 bergseitig von No. 8.
261
In der Tabelle 112 sind für niedrige Fluss Wasserstände an verschiedenen Tagen die Absenkungen in cm in den verschiedenen Brunnen gegen den gleichzeitigen E l b Wasserstand, sowie die Pegelstände der E l b e in D r e s d e n angegeben. Von den E1 bWasserständen an der S a l o p p e weicht der D r e s d e n e r P e g e l wesentlich ab, und letzterer ist daher für einen directen Vergleich mit ersterem nicht zu benutzen. Die Schöpfbrunnen IV und V haben nach der Tabelle 112 stets die grössten Absenkungen, und das Maass dieser Absenkungen verringert sich in regelmässiger Reihenfolge von dem Brunnen IV bis zum Brunnen I flussaufwärts und vom Brunnen V bis zum Brunnen VHI flussabwärts. Stets aber ist der Stand der E l b e immer noch ein höherer als der in den äussersten Brunnen I und VHI gewesen. Tabelle 112. Wasserstände. 1897
20./7.
23./7.
11.fl.
30./7. 15./8. 20./8. 24./8.
cm
Pegelstand Dresden . . —150 —134 —132 — 30 + 10 — 34 + 8 m Elbe am W.W. 5,06 5,22 5,24 6,15 6,68 6,20 6,63 cm Brunnenwasserstand u n t e r Elbe am W.W. 90 93 96 148 51 64 82 Brunnen I . 123 126 176 II . 110 78 95 116 152 157 205 106 126 163 III . 143 IV . 184 200 198 246 124 171 248 198 248 117 166 242 V . 184 198 — 164 120 143 185 VI . 162 165 — 139 VII . 141 138 91 114 142 — 72 94 109 VIII . 116 118 119 cm Bohrlochwasserstand ü b e r dem resp. Brunnenwasserstande 178 101 118 155 Brunnen)Loch 5 128 140 141 37 22 24 27 39 36 III \ » 6 34 56 96 14 49 86 BrunnenfLoch 2 64 63 25 24 - 9 18 40 V \ > 3 19 28 — 61 66 95 84 84 83 Brunnen I Loch 7 24 26 35 31 25 25 VI \ » 8 —
In der Tabelle 113 ist ferner angegeben, um wie viel cm an jedem der Beobachtungstage der Wasserspiegel des Brunnens VII unter dem der Bohrlöcher No. 5 und No. 6, ferner des Brunnens V unter dem der Bohrlöcher No. 2 und No. 3 und endlich der des Brunnens VI unter dem der Bohrlöcher No. 7 und No. 8 lag. Der Wasserspiegel in den flussseitig gelegenen 3 Bohrlöchern No. 5, No. 2 und No. 7 lag hiernach stets höher als in den nach der Bergseite zu gelegenen 3 Bohrlöchern No. 6, No. 3 und No. 8. Aus diesen Resultaten geht schon mit Sicherheit hervor, dass auch in hochwasserfreien Zeiten ausser dem Berggrundwasser stets noch Wasser von der E1 b seitc her in die Filterleitung eintreten muss. Hierfür liefern ferner die Beobachtungen der Temperaturen des Wassers an verschiedenen Punkten und zu verschiedenen Zeiten den Beweis. Die Resultate dieser Messungen in den 8 Brunnen sowie in der E l b e selbst sind auf der Tabelle 113 für einzelne Tage im Januar sowie im Juli und August 1897 zusammengestellt. Die Temperatur war im Januar in den Brunnen IV und V an jedem der Beobachtungstage niedriger als in den übrigen Brunnen. Während sie sich in den Brunnen I und VIII an den verschiedenen Tagen nur wenig geändert hat, ist sie in regelmässiger Folge von Brunnen I nach IV zu und von Brunnen VIII nach V abgefallen.
1. Kreishautpmannschaft Dresden.
262
Tabelle 114. T e m p e r a t u r e n und Mischverhältniasse.
Tabelle 118.
W a s s e r t e m p e r a t a r G r a d C. a
1897
Brunnen
|"S a I
19./1.
—137 —167 —125 —109 —177
20./7. 23/7. 27-/7. 30./7. 15./8.
—150 -134 -132 — 30
6/1. 12./1. 22/1. 26/1.
20./8.
24./8.
III
IV
V
VI VII VIII
2,2 8,8 8,8 8.3 0,4 8.7 8,4 7,8 1,3 8,6 7,9 7.4 0,0 8.4 7,4 6,8 0,0 8.5 7,8 7,2
6,4 6,0 5,4 5,0 5,4
6.7 6,5 5.8 5,2 5,9
7,7 7,1 6,4 5,9 6,4
21,3 21,3 21,0 17,0 + 10 21,8 - 38 22,6 + 8 20,6
II
8,2 7,6 7,0 6,5 6,7
8.7 3,1 9,1 9,1 8,9
8.8 10.7 11,9 14.8 14,9 14,2 13,3 8.8 9,0 11,1 12,2 14.9 15,2 14.5 13,6 8,9 9,3 11,1 12,3 14,8 15,2 H 7 13,9 9,1 11,2 11,5 12,8 15,5 10,0 l
19,7 14,4 15,5 16,7 17,1 16,7 16,1 20,5 18,3 13,3 14,3 16,5 16,9 16,2 16,1 20,5 18,1 13.8 14,9 17,2 17,4 16.6 16,5 20,4
Ist die Temperatur in den Brunnen IV und V auch regelmässig noch eine wesentlich höhere als in der E l b e gewesen, so zeigen sich diese Brunnen doch am stärksten durch die Temperatur der E l b e beeinflusst. Dasselbe war für diese beiden Brunnen auch noch im Monate Juli der Fall, wogegen aber in den übrigen Brunnen im Juli die Verhältnisse der Wassertemperaturen zu einander genau die umgekehrten wie die im Januar gewesen sind. Der geringe Einfluss der Temperaturen der äusseren 6 Brunnen auf die beiden mittleren Brunnen steht nach diesen Zahlen gegenüber dem grossen Einflüsse der Temperatur des E l b wassere auf letztere zweifellos fest. In der Tabelle 114 sind für verschiedene Tage im Juli und August 1897 die Wassertemperaturen der E l b e , die (T) der Brunnen I I I , V und VI, die (tj) der sie elbseitig flankirenden Bohrlöcher No. 5, 2 und 7 und endlich die (t) der sie bergseitig flankirenden Bohrlöcher No. 6, 3 und 8 zusammengestellt, sowie auch für jeden Tag die Mittelzahlen der Temperaturen T, ti und t berechnet. Für jeden Tag sind ferner aus diesen Temperaturmessungen nach dßr S. 240 angegebenen Formel die Mischungsverhältnisse im Wasser der Filterleitung aus elbseitig und bergseitig zugeflossenem Wasser in % ausgerechnet und in die Tabelle 114 eingeschrieben. Auf diese Zahlen hier näher einzugehen, wird unterlassen, weil sie in dem H o f f m a n n ' s c h e n Berichte nicht enthalten sind. Zweifellos würde es aber von Interesse gewesen sein, wenn die Untersuchungen ähnlich auf alle Brunnen und ferner in grösserem Umfange auch bei verschiedenen Fördermengen und E l b Wasserständen ausgedehnt wären, weil man sich dann ein Urtheil über die Speisung der verschiedenen Strecken der Filterleitung hätte bilden können; in der mitgetheilten Form erscheinen sie nur als eine Anregung. Es ergibt sich aus der Tabelle 114, dass in den einzelnen Tagen der Monate Juli und August die Temperatur des Elbwassers (im Mittel 20,2° im Juli gegen 21,6" im August) und des elbseitigen Wassers (im Mittel 20,0° im Juu gegen 20,5° im August) nicht wesentlich differirte. Dagegen betrug aber die Temperatur des Wassers in der Sammelleitung zwischen den Brunnen III und IV im Juli im Mittel 14,0° und im August 17,0°, während das bergseitige Wasser in seiner mittleren Temperatur von 10,8° im Juli auf 15,3° im August anwuchs. Die Filterleitung erhält hiernach zweifellos im Sommer von der E l b e her warmes Wasser, und das Leitungewasser
Datum 1897
BrunnenElbe profil
T
t.
t
°/o WTasser 100—a a vom von der Berge Elbe
22-/7.
III V VI Mittelw.
05" •— IN
11,9 14,9 14.2 13.3
21,5 9,7 20,4 11.5 20,2 10,7 20,9 10.6
18.7 38,2 36.8 26,2
81,3 61,8 63,2 73,8
23./7.
III V VI Mittelw.
CO T-T IN
12,2 15,2 14,5 14,0
19,8 9,7 19,4 11,6 19,7 10,7 20,0 10,6
24,7 46,6 42,2 36,1
75.3 53.4 57.8 63.9
III V VI Mittelw.
©„ i-H IN
12,3 15,2 14,7 14,1
19,9 9,8 20,1 11,7 19,3 9,7 20,1 10,4
24,7 41,7 52,1 38,1
75,3 58,3 47,9 61,9
III V VI Mittelw.
t-" ,-t
12,8 19,8 10,1 16,0 20,2 11,9
27,8 49.4
72,2 50,6
14,4 19,0 11,0
42.5
57,5
15,5 19,9 17,6 17,1 20,1 14,8
43,4
56,6
16,4 20,6 13,5
40,8
59,2
16,5 16,9 16,2 16,5
20,5 20,8 19,8 20,4
20,9 16,2 15,1 17,4
15,2 23,4
84,8 76,6
17,2 17,4 16,6 17,1
20,5 21,0 19,7 20,4
15.3 14.4 15,4 15,0
36,5 45,5 28,0 38,9
63,5 54,5 72.0 61.1
2 i . n .
30./7.
15./8.
III V VI Mittelw.
20./8.
III V VI Mittelw.
24./8.
III V VI Mittelw.
IN U3 «T
wird während dieser Zeit durch das zuströmende kalte Berggrundwasser wieder wesentlich gekühlt. Das Steigen der E l b e im August hat ein weiteres Eindringen von E l b wasser auch über die Sammelleitung hinaus verursacht, und dadurch ist nicht nur das Leitungswasser, sondern auch das Grundwasser um mehrere Grade erwärmt. Damit findet auch das rasche Wachsen der Temperatur des Wassers in den Brunnen VIII und I in der Tabelle 113 seine Erklärung. Dass nach der Tabelle 113 der Brunnen II im August eine niedrigere Temperatur als die übrigen Brunnen behalten hat, ist vielleicht die Folge einer geringeren, örtlichen Durchlässigkeit desselben von der E l b e her. Um endlich zu constatiren, ob vielleicht die Erwärmung oder die Abkühlung der Bodenschichten in verschiedenen Tiefen unter der Oberfläche statt des E l b wassers einen Einfluss auf die beobachteten Temperaturänderungen des Wassers ausgeübt haben könnte, sind in den Bohrlöchern No. 2 und No. 3, welche um mehrere Meter tiefer hinabreichen, als die Sammelleitung liegt, verschiedene Temperaturmessungen sowohl in der oberen als auch in der unteren Wasserschicht vorgenommen, deren Resultate die Tabelle 115 im Vergleiche mit den gleichzeitigen Temperaturen des E l b wassers aufführt. Nach diesen Zahlen sind die Temperaturen in dem flussseitig gelegenen Bohrloche No. 10 ebenso wie in
I. Kreishauptmannschaft Dresden
dem bergseitig gelegenen Bohrloche No. 3 oben und unten nur sehr wenig von einander verschieden, und es stimmen die Temperaturen des Wassers im Bohrloche No. 2 annähernd mit denen des Elbwassers überein, während die Temperaturen des Wassers im Bohrloche No. 3, das nur ca. 30,0 m von No. 2 entfernt ist, völlig unabhängig davon erscheinen. Eine äussere Einwirkung auf beide Bohrlöcher aus gleicher Quelle lässt dieser Unterschied ganz unmöglich erscheinen.
Tabelle 115. T e m p e r a t u r e n i m Q u e r p r o f i l e G r a d C. 1897
26/2. 27/2. 8/3.*) f).,3. 10./3. 11./3. 12/3.
Pegel ElbDresden wasser cm -(-162 + 181 -1-114 - - 107 - - 85 - - 55 4- 39
Berg seite Bohrl och 3
Elb Seite Bobr och 2 oben
unten
oben
unten
1,4 1,6 2,8 2,9 3,4 3.4 3.5
1,6 2,4 3,8 3,8 3.8 3.9 4,0
8,6 7,8 8,1 7.4 7,4 7.7 7,3
7.3 6.7 5.4 6,0 6.4 6.5 6,5
1,8 2,8 3,6 3,8 4,5 3,8 5,0
263
Die Tabelle 116 gibt die Mittelzahlen von Wasseranalysen an, welche in den Monaten Januar und Februar 1897 ausgeführt sind, die sich auf das Elbwasser, das Leitungswasser und das Wasser eines jeden der 8 Brunnen erstrecken.
15./8.**) + io 14,8 14,2 21,8 20.1 20,2 20./8. 22.5 14.7 14,2 22,8 20,7 — 34 24,8. 14,4 13,7 21,0 20,7 + 8 20.6 seit c em 27. 'ehruar 1897 Hoc:hfluth. ••) vorh er Hochf luth 4,05 m Wass(¡rhöbe ü Der dem Gelände.
Die Unterschiede der Resultate dieser Analysen der Wasser aus den verschiedenen Schöpfstellen erscheinen hiernach nicht so charakteristisch, um die Bildung eines Urtheils über den Einfluss des Ursprungsortes des
Tabelle 116. Chemische Analysen. Elbwasser
mg im Liter Waseer
Feste Theile Kalk Schwefelsäure Chlor Ammoniak Sauerstoff zur Oxydirbarkeit
181 38 22 10 0,47 5,23
IV
V
VI
VII
vni
Leitungswasser
177 46 26 12 0,012 1,90
168 45 24 12 0,040 1,78
163 40 22 12 0,027 1,35
172 41 25
143 30 26 9 0,023 1,28
172 43 25 12 0,038 1,60
Schachtbrunnen I
II
189 41 31 17 0,022 0,95
192 45 28 15 0,027 1,15
III193 47 27 15 0,027 1,20
Wassere zu gestatten, wie solche die Temperaturmessungen zweifelsfrei ermöglichten. Der verhältnissmässig hohe Ammoniakgehalt und die grosse Menge von Sauerstoff zur Oxydation der organischen Substanz bei den Brunnen IV und V gegenüber den anderen Brunnen ist trotzdem auffallend, und besonders lässt der dem E l b wasser fast gleiche Ammoniakgehalt den Eintritt von Elbwasser in filtrirtem Zustande in die Brunnen IV und V annehmen.
14
0,026 1,35
Deutlicher als diese Analysen sprechen aber die Keimzahlen, welche bei den bacteriologischen Untersuchungen festgestellt sind und von denen die 3 folgenden Tabellen Auszüge enthalten. Die Tabelle 117 gibt die Keimzahlen für verschiedene Tage während einer Periode von dauernd niedrigen Wasserständen der E l b e vom 29. December 1896 bis zum 2. Februar 1897 an und zwar für das Elbwasser, das Leitungswasser und das Wasser aus einem jeden der 8 Brunnen.
Tabelle 117. Bacteriologische Untersuchungen. Keimzahl in ccm
1896
29./12. 31/12. 1897 5./1. 12./1. 19./1. 26./1. 2./2.
cm Pegelstand Dresden —142 —
—137 — 157 —125 —177 —166
Elbwasser 8000 —
5500 6 000 10000 14000 10000
® . te
5Schacht brunne n I 5 10 2 8 5 40 10
II
III
IV
6
7 1 2 20 3 20 12
10 6 10 3 180 30 10
—
2 30 3 30 16
Bei gewöhnlichen E1 b Wasserständen erscheint hiernach das Wasser aus den verschiedenen Brunnen und das Leitungswasser rücksichtlich des Keimgehaltes als ein den besten Grundwassern völlig gleich werthiges. Der grosse Keimgehalt des E1 b wassers ist offenbar ganz ohne Einfluss auf das Wasser der sämmtlichen Brunnen gewesen, und die Filtrationswirkung der Schichten zwi-
2 S
3 S
V
VI
VII
VIII
10 8 2 5 1 0 12
17 2 5 0 6 4
21 4 20 30 4 4
20 1 2 20 46 1 12
9 —
4 6 17 9 7
schen der E l b e und diesen Brunnen muss eine vorzügliche sein. Der Einfluss, den die Hochfluten der E l b e auf die Aenderung der Keimzahlen ausüben, war durch die Ueberschwemmung des Geländes nicht immer für alle Brunnen zu ermitteln. Die Brunnen sind oben wasserdicht geschlossen, und deren Mauerwerk reicht mit
264
I Kreishauptmannschaft Dresden. Tabelle 118. Bacteriologische Keimzahl in ccm 1897
A
B
2. Februar > 3. y,9 Uhr . 5 » früh > > 5. /,10 , . 5. > Mittags 12 > 5. 2 . > Nachmittags » » 6 . 5. 6. 8 . > früh > » 6. 10 . 6. 4 > > Nachmittags 7. Februar früh 10 Uhr 8. « . . . . 9. i . . . . 10. > . . . . 11. > * , 12. 13. > . . . . > . . . . 15.
C 16. Februar 17. » 23. i 24.
. . . . .
.
.
. . .
Untersuchungen.
cm ElbPegelstand wasser Dresden - 166 -142 - -145 - -145 -+-140 - 130 -120 - 70 —
+ -
8 10 29 40 52 65 75 69
4+
75 25 20 55
I
II
10 14
10000 —
III
16 7
—
—
—
—
—
—
—
—
—
—
—
—
—
—
—
—
—
—
—
—
—
44000 45000 45000 50000
1456 1100 70 40 10
— —
—
—
2300
3000
1100
1500
—
—
6
IV
100
j
V
10 15
12 10
1000 1442 2128 2800
160 558 1073 1356
12 9
30000
—
—
Schöpfbrunne 2
—
—
3400 2500
1600 1500
2000 800 300
1100 450 200
—
16 000 10000 —. —
4 211
4 49
12 21
—
—
—
—
—
—
—
—
—
—
—
—
—
—
—
—
—
—
—
400 70
—
2500
1586 1000
1700 560 110
1000 450 450
—
—
—
—
—
—
—
—
—
—
—
—
—
—
—
—
—
—
—
—
—
—
—
—
—
—
—
—
—
—
16 10 25 185
14 24 15 287
10 38 12 224
220 600 50 650
50 35 28 280
7 Ii 27
—
—
— —
VI
LeitungsVII i! VIII wasser
10 23 26 229
15 90 16 85
10 20 30 110
200 660 1481 —
1072 2000 400 645 506 442 378 444 271 140 181 136 189
Ausnahme der Brunnen IV und V nur bis zur Höhe nicht überschwemmt wurde. Bis zum 16. Februar war des Geländes hinauf. Das Mauerwerk dieser beiden das Gelände über 8 Tage wasserfrei gewesen, und alle Brunnen tritt nur wenig über den Boden vor, und sie Brunnen ergaben niedrige Keimzahlen mit Ausnahme. gestatten daher, nur bei geringen Ueberfluthungen noch von Brunnen IV, der eine grössere Zahl davon behalten Proben zu entnehmen. Bei höheren Wasserständen waren hatte, und nur auf diesen Brunnen allein reagirte die aus ihnen Wasserproben nicht mehr direkt zu erhalten Hochfluth vom 17. Februar in bedeutenderem Maasse. und es Bind statt dessen Proben benutzt, welche aus Bis zum 23. Februar sind dann bei allen Brunnen, auch den von jedem der Brunnen getrennt abgehenden Sauge- bei IV, die Keimzahlen geringer geworden, und eine neue leitungen fürdas Wasser zur Condensation abgezapft Fluth am 24. Februar, welche nur den flussseitigen Theil wurden. Die Tabellen 118 und 119 führen in 9 ver- i des Geländes unter Wasser setzte, hat in allen Brunnen schiedenen Reihen A bis G immer für einige Tage die und namentlich in Brunnen IV ein rasches Wachsen Aenderungen der Keimzahlen auf, die bei verschiedenen der Keimzahlen hervorgerufen. Hochwässern der E l b e beim Ansteigen und beim Fallen Mit dem 24. Februar begann eine lang andauernde des Wassere ermittelt sind. Ueberschwemmungsperiode über das ganze Gelände. Die Reihe A zeigt die Wirkung des Ansteigens einer nur Bis zum 12. März waren sämmtliche Brunnen für eine Die 2Tage währenden Hochfluth am.5. und 6. Februar 1897, und directe Probeentnahme nicht mehr zugänglich. Reihe D zeigt nun den Verlauf dieser Hochfluth vom die Reihe B zeigt deren späteren Abfall. Nach A sind in dem Leitungswasser am 5. Febr. um 1 j 2 9 Uhr früh nur 27 Keime, 24. Februar bis zum 10, März. Während der ersten 2 Nachm. 2 Uhr aber 200 Keime, Abends 6 Uhr schon 660 bis 3 Tage, als die E l b e ihren Höchststand längst noch Keime und am anderen Morgen um 8 Uhr sogar 1481 nicht erreicht hatte, war die Keimzahl in den Brunnen Keime gezählt, während in den Brunnen IV und V die IV und V bereits auf 4000 bis 5000 gestiegen. Beim Keimzahlen auf 2000 bis 3000 gestiegen waren. Nach B Höchststande der E l b e war die Keimzahl aber schon sind dann die Keimzahlen in den Brunnen viel langsamer wieder gefallen, und während 7 Tagen ist sie dann immer abgefallen, als sie angestiegen waren, und es sind die geringer geworden, trotzdem das Gelände noch immer oberhalb der Pumpstation gelegenen Brunnen rascher überschwemmt war. Dann aber ist sie rasch und ohne als die anderen keimärmer geworden. Dagegen-ist aber Unterbrechung, ebenso wie die des Leitungswassers, auf Beide das Leitungswasser noch längere Zeit keimreich geblieben, den gewöhnlichen Werth hinuntergegangen. Brunnen IV und V zeigen dieses Mal eine völlige Uebernachdem der Keimgehalt der Brunnen bereits ein geringer geworden war. Die Frage, ob der Eintritt der einstimmung, und der Vorsprung, den früher Brunnen IV Keime in die Filterleitung durch undichte Stellen der in der Keimzahl hatte, ist verschwunden. Es scheint Brunnen erfolgt ist oder ob durch das überfluthete Ter- hierdurch ausgeschlossen, da«s bei den Hochfluthen unrain Keime in die Tiefe getreten sind oder welchen gereinigtes Wasser aus dem Flussbette durch den Boden anderen Ursprung die Keime haben, kann aus den in die Sammelleitung eingedrungen ist; denn sonst vorstehenden Untersuchungen nicht festgestellt werden. müsste doch bei dem zunehmenden Elbstande durch den grösseren Druck mit dem zunehmenden E1 b wasserDie Reihe C zeigt die Vorgänge bei einer am quantum jedenfalls auch die Keimzahl zugenommen 17. Februar eingetretenen Hochfluth, bei der das Gelände haben.
I. Kreishauptmannschaft Dresden.
265
Tabelle 11». Bacteriologische Keime in ccm 1897
cm Pegelstand Dresden
D 23 Februar i 24. » 25 > 26. » 27. » 28. 1. März > 2. > 3. > 4 > 5. > 6 » 8. > 9. > 10. » 12. > 13.
- 20 - 55 - 98 -162 -181 -210 -221 -192 -169 -162 -166 -148 -114 + 107 - f 85 + 39 + 26
136 189 1837 4 560 3 480 2 430 1868 922 537 324 254 272 138 98
- 18 - 15 - 70 - 164 -139 - 127 -125 -117
70 70
E 14 15. 20. 23. 24. 25. 26 27
> >
» » » » >
i
-
Leitungswasser
—
103 —
—
150 60 80 76 70
Schöpfbrunnen IV
v
50 650 4000
28 280 4 500
3 800 2400 1 100 640 460 280 380 280 130 115 140 70 53
3 400 2300 1000 670 400 300 350
—
—
120 100 140 84 61
—
—
65 75 150 100 90 75 40
90 105 140 80 75 65 45
Die Reihe E zeigt den Verlauf der Hochfluth vom 20. März bis 20. April. Auch dieses Mal stieg die Hochfluth in 3 Tagen schnell an und überfluthete das Gelände in gleicher Weise wie am 24. Februar. Die Keimzahlen blieben aber sowohl in den Brunnen als in der Leitung ganz niedrige; sie waren ebenso gering, wie sie bei den Werken mit künstlicher Filtration allgemein als zulässig anerkannt sind. Wenn aber während 8 Tagen das Gelände ganz überfluthet sein kann, ohne dass Keime aus dem Elbwasser in die Filterleitung gelangen, so kann der Boden des Geländes jedenfalls kein schlechtes Filter sein. Zu demselben Schlüsse kommt man durch die Reihe F, welche sich auf die Hochfluth vom 17. bis 27. Mai, und endlich auch durch die Reihe G, welche sich auf die Hochfluth vom 31. Juli bis 7. August bezieht. Es erscheint somit wohl als erwiesen, dass auch bei den grössten Hochfluthen die Filtrationskraft des Bodens vollkommen erhalten geblieben ist und dass daher aus dem E l b wasser bei einer E l b h o c h f l u t h Keime in die Filterleitung überall nicht übergehen können. Der Boden kann daher zweifellos als vollständig pilzsicher bezeichnet werden Wenn damit erwiesen ist, dass das E l b wasser beim Durchdringen der Bodenschichten den grössten Theil seiner Bacterien verliert, ehe es zu Leitungswasser wird, so kann derselbe Boden doch keinenfalls durch diese Schichten die Thontheilchen, die ja sehr viel grösser als die Bacterien sind, durchlassen. Solche Theile sind aber als das Leitungswasser trübend bei Hochwasserständen häufig darin festgestellt, und deren Menge hat von 3 mg bis sogar 145 mg im Liter Wasser betragen. Diese im Leitungswasser schwimmenden Thontheilchen müssen daher jedenfalls einen anderen Ursprung haben,
Untersuchungen. Keime in ccm 1897 29 Marz > 30 2. April > 8.
cm Pegelstand Dresden
Leitungswasser
90 82 70 12
56 24 22 35
F 17 Mai 18. > 19. » 20. > 21. > 22. > > 25 26. > » 27 29. Juli
|- 86 -202 -262 -253 -221 -202 -210 -170 -124 -130
38 48 60 35 36 65 62 51 14
G 30. > 31. > 1. August 2. > 3. » 4. 5. » 6. 7. 10. » 13.
- 30 bl78 -316 -405 -408 -337 -287 -269 b 196 ^ 80 b 11
h -
—
—
204 246 200 120 101 80 78 66 24 20
Schöpfbrunnen IV
V
56 20 90 50
50 30 20 28
—
79 80 54
—
54 40 22
—
—
—
—
—
—
—
—
—
—
—
—
—
262 160 108 93 116 — —
—
272 224 114 110 107 •— —
- -
—
—
-
und auf den Weg ihrer Herkunft weist der mit der Trübung meistens verbundene, früher erwähnte starke Luftgehalt des Wassers hin, der sioh durch eine weissliche Färbung und in der Form von aufsteigenden Bläschen zeigt. Das ganze Vorland an der E l b e besteht unter den oberen Schichten aus Sand und Kies. Die Poren zwischen den Körnern dieses durchlässigen Materials sind bis zu der unteren, das Wasser begrenzenden Fläche mit Wasser und darüber bis zur Bodenoberfläche mit Luft gefüllt. Diese die Grenze zwischen Wasser und Luft bildende Fläche, der wechselnde Wasserspiegel im Untergrunde, bewegt sich mit dem Schwanken der natürlichen Wasserstände der E l b e und des Grundwassers auf und ab In dieser Wasserfläche werden ferner noch künstlich durch das Absaugen des Wassers aus der Filterleitung und am stärksten dicht an den Schöpfbrunnen Einsenkungen hervorgerufen, die mit dem Lieferungsquantum der Pumpen annähernd schwanken werden. Ist die Oberfläche des Geländes nun wasserfrei und trocken, so kann bei jeder Veränderung der Grenzfläche zwischen Wasser'und Luft und damit des gesammten, darüber liegenden Porenvolumens der Ueberschuss an Bodenluft beim Steigen frei durch die Bodenoberfläche abziehen oder der Mangel an Luft beim Sinken durch diese Bodenoberfläche frei eingesogen werden. Ist die Porosität der Bodenoberfläche durch den Feuchtigkeitszustand der oberen Schichten bereits beeinträchtigt, so kann dadurch, dass sie rasch unter Wasser gesetzt wird, ein fast vollständiger Abschluss der Bodenluft entstehen. Bewirkt das steigende E l b wasser eine Ueberfluthung des Geländes, so steigt auch das Wasser in den Untergrundschichten, und zugleich tritt das Wasser in die oberen Schichten ein. Das Volumen der eingeschlossenen
266
I. Kreishauptmannschaft Dresden.
Bodenluft wird somit reducirt, und die gepresste Luft muss in eine Bewegung gerathen, durch welche sie in dag Waaser eindringen und die sie auch auf die feinen Partikelchen des Bodenmaterials übertragen kann. In Folge davon können dann auch feste und fremde Theile (Thon, Bacterien) mit dem Wasser fortgeführt werden. Nach einer andauernden Trockenheit sind die Wasserstände am tiefsten, und der Raum für die Bodenluft ist im Gelände am grössten; steigt dann aber das Wasser der E l b e wie am 5. Februar 1897 schnell um 2,86m in die Höhe, so ist eine ausgedehnte Luftbewegung unter grossem Drucke im Untergrunde eine nothwendige Folge davon, und das Leitungswasser erscheint dann trübe und bacterienreich. Steht dagegen nach einer niederschlagsreichen Zeit das Grundwasser hoch, so wird bei einer Ueberfluthung die Compression der Luft ebenso wie ihr Gesammtvolumen verhältnissmässig nur gering sein, und es tritt daher vielleicht eine Trübung und eine Steigerung der Keimzahl gar nicht ein. Dasselbe kann aber auch bei einem niedrigen Wasserstande der Fall sein, weijn kurz vorher durch eine Hochfluth oder durch starke Niederschläge die oberen Bodenschichten stark durchtränkt sind. Bei 2 einander rasch folgenden Hochfluthen kann daher die zweite in dieser Beziehung vielleicht viel weniger nachtheilig wirken. Jeder veränderte — sei es ein beschleunigter oder ein verzögerter — Gang der Pumpen kann ähnliche Luftbewegungen veranlassen oder vorhandene Bewegungen verstärken, und damit können Schädigungen in dem gleichen Sinne hervorgerufen werden. 3. Beseitigung der Ursachen.
Diese von den beiden Gutachtern auf Grund der eingehenden Untersuchungen übereinstimmend erfolgte Feststellung der Ursache und des Umfanges der Mängel, mit welchen die Wassergewinnungsanlage des Werkes behaftet war, und die seit 25 Jahren Sachverständige und Laien so häufig in Aufregung versetzt hatten, musste bei der Stadtverwaltung und auch bei den meisten Stadtbewohnern eine grosse Beruhigung hervorrufen. Denn abgesehen von den Kosten von ca. M. 25000 für die im Vorstehenden geschilderten Untersuchungen verlangte die Ausführung der von den Sachverständigen zur Beseitigung des Uebels empfohlenen Aenderungen nur eine Ausgabe von ca. M. 20000. Nach dem übereinstimmenden Vorschlage beider Gutachten soll jeder der 8 Brunnen zur Beseitigung seines oberen, luftdichten Abschlusses ein durch seinen Deckel tretendes, offenes Entlüftungsrohr von 800 mm Durchmesser erhalten, damit die Luft in dem Brunnen stets unter atmosphärischem Drucke steht. Ferner sollen die Weidenanpflanzungen entfernt und der Boden, auf dem sie gestanden haben, bis zu einer Tiefe von 0,5 m durch anderes Material ersetzt werden, um eine etwa mögliche Schädigung der unteren Filterschichten durch die Wurzeln zu verhindern. Dagegen soll von der von anderer Seite vorgeschlagenen Pflasterung der ca. 8 ha grossen Fläche des Vorlandes nicht nur der Kosten wegen abgesehen werden, sondern sie soll auch desshalb unterbleiben, weil dadurch die obere Bodenschicht stark erhitzt werden könnte, und dadurch die freie Bewegung der unteren Bodenluft beeinträchtigt werden würde. Während Fr. A n d r e a s Meyer die vorhandene Humusschicht sammt der Berasung entfernt und durch eine Schicht von grobem Kies ersetzt zu sehen wünschte, die möglichst porös und steril, aber auch so grobkörnig und lagerhaft sein sollte, dass sie bei Hochfluthen nicht
leicht fortgespült werden konnte, schlug Dr. H o f f m a n n vor, die ganze Fläche zur Oberflächensicherung und zum Schutze vor Erwärmung und Austrocknung mit Graswuchs zu bedecken. Letzterem Vorschlage hat die Stadtverwaltung zugestimmt. Darin waren beide Sachverständige mit einander und auch mit dem Dr. G ä r t n e r und mit S a l b a c h einverstanden, dass von dem Zeitpunkte des Beginnens der Ueberfluthung des Geländes an stets jedes forcirte Pumpen von Wasser unterlassen werden sollte. Die Wassergewinnungsanlage und die Pumpstation waren von S a l b a c h für eine tägliche Wasserentnahme von 33000 cbm hergestellt; er glaubte jedoch nach dem damaligen Probepunipen dieses Quantum vorübergehend bis auf 50000 cbm steigern zu können. Die Maximaltagesabgabe hat im Jahre 1887 zum ersten Male das Quantum von 35000 cbm überschritten und 35344 cbm betragen. In den folgenden Jahren bis 1891 ging sie dann nur wenig darüber hinaus; dagegen wuchs sie: im Jahre 1892 auf 42244 cbm im Tage 1893 » 41088 » 1894 » 41972 » 1895 » 45 744 » 1896 » 49040 » 1897 » 52272 » und hat, abgesehen von den durch ausserordentliche Hochwasserverhältnisse hervorgerufenen, ungefährlichen Trübungen, auch bei diesen ausserordentlichen Inanspruchnahmen sich qualitativ stets vollständig bewährt. Selbst wenn die Ansicht der Sachverständigen H o f f m a n n und M e y e r richtig ist, dass nämlich der Sammelanlage von der E l b e her von Anfang an kein Elbgrundwasser wie S a l b a c h und Andere das geglaubt haben, sondern nur natürlich filtrirtes Elbwasser zugeflossen ist und dass bei der Ueberschwemmung des Vorlandes dieses E l b wasser sogar auf dem directen Wege von der Bodenoberfläche aus in die Sammelleitung eingedrungen ist, so haben die Jahrzehnte lang fortlaufend vorgenommenen Untersuchungen des Leitungswassers doch dessen Gleichwerthigkeit mit dem besten Grundwasser zweifellos festgestellt, und damit ist wieder ein praktischer Beweis von der grossen Filterkraft und -Dauer des Sandes selbst bei nur kurzer Durchllaufszeit des Wassers erbracht. h) Das Tolkewitzer Wasserwerk. I. Vorarbeiten und Project.
Die in Aussicht stehende Einverleibung der Vororte S t r e h l e n und S t r i e s e n , sowie die Steigerung des Wasserverbrauches in D r e s d e n selbst veranlassten die Stadtverwaltung, bereits im Jahre 1891 S a l b a c h um ein Gutachten darüber zu ersuchen, wie die zukünftige Wasserversorgung der Stadt in Rücksicht auf den wachsenden Consum zu gestalten sein möchte. Weil letzteren diese Frage schon lange Zeit vorher beschäftigt haben musste, so konnte er dem Stadtrathe bereits am 13. October 1891 einen bestimmten Vorschlag unterbreiten, der dahin ging, in T o l k e w i t z oberhalb B l a s e w i t z am linken Elbufer ein zweites Wasserwerk mit einem an der R ö c k n i t z e r H ö h e anzulegenden Hochreservoire so zu erbauen, dass beide Reservoiranlagen von gleicher Wasserhöhe durch ihre Fallrohrleitungen direkt miteinander communiciren könnten. Andererseits erklärte er es aber auch für möglich, das S a l o p p e r W e r k für eine grössere Leistungsfähigkeit auszubauen. Müsse man auch nach dem Urtheile der iSachverständigen < hier darauf verzichten, durch
1. Kreishauptmannachaft Dresden.
eine grössere Absenkung die Wassergewinnung zu verstärken, so Hesse sich letzteres auch durch eine Verlängerung der jetzigen Sammelleitungen erreichen. Die Erweiterung der Pumpstation und der Reservoiranlage mit den nöthigen Steigeleitungen würde an der S a l o p p e kaum weniger als in T o 1 k e w i t z kosten. Dagegen würden aber die Kosten für den Transport des neu zu erschliessenden Wassers vom F i s c h h a u s e nach dem südöstlichen Theile der Altstadt sich in der ersten Herstellung und durch den grossen Reibungsverlust auch im Betriebe viel theuerer stellen, als von der R ö c k n i t z e r H ö h e her. Letztere böte ferner den grossen Vortheil, dass die Versorgung der Altstadt eventuell von einer Elbkreuzung unabhängig gemacht werden und dass der Bebauung des höher gelegenen Terrains am linken Ufer besser gefolgt werden könnte, sowie dass das Zusammenarbeiten von beiden Seiten einen nahezu gleichmässigen Leitungsdruck erreichen Hesse. Die städtischen Körperschaften erklärten sich auch mit S a l b a c h ' s Vorschlage im Allgemeinen einverstanden und beschlossen, sofort ein von ihm für eine solche Anlage als geeignet bezeichnetes, an der E l b e gelegenes Grundstück in der T o l k e w i t z e r Flur anzukaufen. Ferner ertheilten sie ihm den Auftrag, hier im Sommer 1892 eingehendere Bodenuntersuchungen vorzunehmen. Gelegentlich der Besprechung der für die erste Anlage am rechten Elbufer von S a l b a c h ausgeführten Vorarbeiten wurde hier auch bereits der Resultate seiner Untersuchungen am linken E l b u f e r gedacht, und es wurden diese in das dort gegebene Gesammtbild über die dortigen hydrologischen Verhältnisse mit einbezogen. Abweichend von der Wassererschliessung am rechten Elbufer, bei der es sich um die Gewinnung des filtrirten Elbwassers resp. des Grundwassers der Elbthalrinne und um das Auffangen des zum Flusse fliessenden Berggrundwassers durch eine Sammelleitung handelt, kann am rechten Ufer nur das Grundwasser der E l b thalrinne gefasst werden, welches sich hier in grosser Tiefe in den Geröllschichten fortbewegt, die auf der abfallenden Sohle der blauen, wasserundurchlässigen Lettenschicht ruhen und vor dem Einflüsse des direkten E l b wassers bei Hochwassern durch die über die wasserführende Schicht ausgebreitete Lehmdecke geschützt sind. Diese Fassung geschieht daher besser durch einzelne, über das Areal vertheilte Tiefbrunnen als durch eine Sammelleitung. Um die Gleichmässigkeit der dortigen Bodenschichten zu prüfen, wurden auf dem Terrain 35 Bohrungen ausgeführt, und es wurde durch die dadurch gewonnenen Resultate die Sicherheit erlangt, dass dort eine Vergrösserung der Erschliessungsanlagen bis zu jeder Wasserquantität, welche einmal für die Stadt erforderlich werden könnte, auszuführen sein würde. Die Tiefe des normalen Grundwasserstandes lag hier in 3,0 m und die der Lettenschicht in ca. 12,0 m unter der Bodenfläche. Chemische Untersuchungen von den aus einem Bohrloche entnommenen Wasserproben, welche eine Temperatur von 9° C hatten, Hessen das Wasser als ein durchaus brauchbares Trink- und Nutzwasser erkennen. Um auch einen direkten Anhalt für die aus einem Brunnnen zu schöpfende Wassermenge zu gewinnen, wurde im Herbste 1892 endlich noch ein Versuchsbrunnen, aber 6chon mit Rücksicht auf seine spätere Mitbenutzung, hergestellt und aus diesem während eines 20tägigen Abpumpens 4000 cbm Wasser geschöpft. Zur Erhöhung der Sicherheit beschlossen die städtischen Behörden trotzdem ferner noch, einen Versuch
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in grösserem Umfange zur Feststellung der vorhandenen Wassermenge ausführen zu lassen. Zu dem Zwecke wurden auf dem dortigen städtischen Terrain im Jahre 1893 4 Brunnen, die gleichfalls für die definitive Anlage benutzbar waren, hergestellt. Mit den nun vorhandenen 5 Brunnen wurden darauf in der Zeit vom 13. October bis zum 25. November 1893 fortlaufende Pumpversuche zur Feststellung der gesammten Ergiebigkeit der Brunnen vorgenommen. Zunächst wurden während 4 Wochen einem jeden Brunnen 3500 cbm Wasser in je 24 Stunden entnommen, und während der folgenden 10 Tage wurden aus den 5 Brunnen zusammen täglich 22000 cbm gepumpt, womit leider die Leistungsfähigkeit der aufgestellten Centrifugalpumpen und Locomobilen erschöpft war. Die Temperatur des geschöpften Wassers betrug durchschnittlich 9,6° C., und das Wasser selbst war nach den chemischen und bacteriologischen Untersuchungen von ganz besonderer Reinheit. Erstere Untersuchungen sind für das Wasser aus jedem der 5 Brunnen von Dr. E r w i n K a y s e r u n d von der »Königl. chemischen Centraistelle für öffentliche Gesundheitspflege» ausgeführt, und deren Resultate sind in Ta"belle 120 in mg pro Liter zusammengestellt. Die bacteriologischen Untersuchungen sind vom Medicinalrathe Dr. N e e l s e n und vom Bezirksarzte Dr. H e s s e vorgenommen, und beide haben das Wasser als fast völlig keimfrei bezeichnet. Es war somit zweifellos erwiesen, dafs auf dem vor-. läufig disponiblen Terrainstreifen nicht nur das erwartete Quantum von 15000 bis 20000 cbm in 24 Stunden, sondern auch noch ein grösseres Wasserquantum von vorzüglicher Qualität dauernd zu gewinnen sein würde, zumal die Pumpversuche in eine Zeit gefallen waren, in welcher der Grundwasserstand ein ganz ausnahmsweise tiefer gewesen ist. Während der Versuchszeit litten nämlich einzelne Brunnen in der Umgebung des Versuchsfeldes an Wassermangel, und deren Besitzer beanspruchten daher eine Entschädigung für das ihnen durch das Probepumpen auf dem Versuchsfelde entzogene Wasser. Gleichzeitig waren aber weit über die mögliche Depressionsgrenze, welche durch das Probepumpen hervorgerufen sein konnte, hinaus sogar im Orte Blase witz in 130 Brunnen die Wasserstände erheblich gesunken, und 60 Brunnen waren dort ganz versiegt. Man nahm das damals als eine direkte Folge des allgemeinen Sinkens des Grundwasserspiegels an und wies den verlangten Schadenersatz der benachbarten Brunnenbesitzer auch unter Hinweis darauf mit Erfolg ab. Auf Grund dieser günstigen Resultate beschloss die Stadtverwaltung, durch den Ankauf der östlich und westlich an das bereits erworbene Grundstück angrenzenden Parzellen in T o l k e w i t z die Möglichkeit zur späteren Anlage von noch 6 ferneren Brunnen zu sichern, so dass demnächst bis zu 40000 cbm Wasser pro Tag von hier zur Stadt würden gefördert werden können. Weil damit dem Bedürfnisse einer doppelt so grossen Einwohnerzahl, als sie im Jahre 1892 vorhanden war, würde genügt werden können, und weil nach den vorliegenden statistischen Zahlen dieser Zeitpunkt schon in 25 Jahren, also im Jahre 1917 zu erwarten war, so wurde beschlossen, die ganze Anlage für eine Tagesleistung von 40000 cbm projectiren zu lassen, aber vorläufig die Wassergewinnungs- und Förderanlagen nur für die Hälfte, jedoch in der Weise auszubauen, dass ohne Beseitigung von Bautheilen und ohne Betriebsstörungen eine spätere Verdoppelung leicht möglich wäre, und daher die Gebäude für Maschinen und Kessel,
268
I. Kreishauptmannschaft Dresden. Tabelle 120. Chemische Untersuchungen. Bezeichnung
Gesammtrackstand Schwefelsaure Chlor Salpetersäure Gebundene Kohlensäure . . . . Kieselsäure Kalk Magnesia Kaü Natron . . Eisenoxyd und Thonerde . . . . Organische Substanz Krystallwasser Alkalien Deutsche Härtegrade . . . . . Gesammtsumme davon ab Sauerstoff für Chlor
Brunnen I Dr. K. I C. C. mg mg
Brunnen II Dr. K. C. C. mg mg
Brunnen III Dr. K. C. C. mg mg
Brunnen IV Dr. K. C. C. mg mg
Brunnen V Dr. K. C. C. mg mg
203,7 32.1 16,0 23,0 18.2 19,0 48,8
208,0 31.3 12,7 25,5 18,5 20,0 52,0 12.4
175,0 26,0 16,5 19,0 17,9 19,« 45,2 10,4
172,8 26.3 | 11,5 23.5 i 18,0 ! 19.4 | 43,8 ! 10,2
204,7 33,4 16,0 24,3 18,3
195,6 28,8 17,8 24,0
1,4 0,6
14.6 0,7 0,4 4,4
12,0
1,6 0,6 19,0 6,56 6,18
202,1 32,4 14,0 33,9 18,2 19,7 46.3 12,0 2,9 15.4 0,6 0,1
y
6,31
209,6 32,3 14,6 35,8 18,6 20,6
y
1,6
18,5 6,94 6,62
205,2 3,1
47,6 11,5 3,1 15,8 0,8 Spur 12,2 6,37 212,9 3,3
16,4 5,98 5,67
2,8
5,81 175,3 2,5
18,2
47,7 14,6 1,6 1,2
20,4 6,80 6,14
203,7 35.2 15,4 28,0 18,1
20.3 45,3 12,8
3,7 15,6 0,5 0,5 11,8
6,32
18,0
17,0 45,2 12,5 1,7
0,6
20,7 6,27 6,20
207,2 3,5
Bleibt als Rest — 202.1 — j 209,6 — 204,7 — — 175,0 Dr. K. bedeutet Dr. Kaiser; C. C. bedeutet chemische Centralstelle für öffentliche Gesundheitspflege. sowie die nöthigen Leitungen schon jetzt für die ganze Anlage herzustellen. I n diesem Sinne ein generelles Project auszuarbeiten, erhielt S a l b a c h den Auftrag, und er erledigte sich desselben Anfangs December 1894 wenige Wochen vor seinem am 21. December 1894 erfolgten Tode. S a l b a c h hatte in seinem Projecte für die Tageslieferung von 2 0 0 0 0 cbm zu den 5 bereits vorhandenen Versuchsbrunnen die Herstellung noch eines sechsten, ebensolchen Schachtbrunnens in Aussicht genommen, um den ersten Versuchsbrunnen für die Gewinnung des Condensationswasser auszuscheiden, während für eine spätere Vergrösserung auf 4 0 0 0 0 cbm Tagesleistung ferner 4 neue Brunnen von ihm angenommen waren. F ü r die Wasserentnahme daraus hatte er 2 Saugrohre für die erste Anlage und 2 fernere Saugrohre für die zweite Anlage vorgesehen, welche direkt mit den Maschinenpumpen verbunden werden sollten. Die Pumpstation war von ihm auf eine Waldparzelle jenseits des B l a s e w i t z e r Communicationsweges verlegt. In dem Maschinenhause sollten vorläufig 2 Pumpmaschinen, jede für 2 0 0 0 0 cbm Tagesleistung, und in dem Kesselhause 3 Dampfkessel aufgestellt werden und in diesen Gebäuden sollten später noch eine gleich grosse, dritte Maschine und 2 Dampfkessel Platz finden. Durch eine gemeinschaftliche Druckleitung von 700 mm Durchmesser wollte er das Wasser einem an den R ö c k n i t z e r Höhen zu erbauenden Hochreservoire von 12000 cbm Inhalt zuführen, soweit es nicht durch die zwischen der Pumpstation und dem Reservoire angenommenen Verbindungen der Druckleitung mit dem vorhandenen Vertheilungsnetze der Altstadt direkt zur Abgabe gelangte. Für die Versorgung des höher gelegenen Theiles der Stadt hatte S a l b a c h eine besondere Hochdruckzone vorgesehen, die aus einer neben dem Hochreservoire durch Gasmotoren zu betreibenden Ueberpumpstation und einem am K a i t z er Chausseehause zu erbauenden kleineren Hochreservoire von 520 cbm gespeist werden sollte.
199,8 30.0 14,7 28,7 20,4 22.1 45,7 12,1
3,5 15,0 0,6 0,1 1U,2 6,26
203,1 3,3 199,8
Die städtischen Körperschaften stimmten dem Projecte vorbehaltlich verschiedener Aenderungen und unter vorläufiger Zurückstellung der Anlagen für eine besondere Hochdruckzone zu und bewilligten für dessen Ausführung einschliesslich des Landerwerbes die Summe von M. 3145679. Mit der Ausführung selbst konnte erst im August 1895 begonnen werden, nachdem die Abänderungsvorschläge der Betriebsverwaltung des Wasserwerkes die Billigung der Stadtbehörden gefunden hatten, über welche vorher Gutachten von den Professoren L e w i c k i in D r e s d e n und R i e d l e r in B e r l i n und von dem Kunstmeister R ä c h in F r e i b e r g eingeholt werden mussten. 2. Allgemeines Uber die Ausführung. Für die Pumpstation selbst ist abweichend von dem S a l b a c h ' s e h e n Projecte ein mehr flussaufwärts gelegener Platz, der weiter östlich und der E l b e näher liegt und die nördliche Ecke an der Einmündung des B l a s e w i t z e r Communicationsweges in die P i l l n i t z e r Chausse zwischen diesen beiden Wegen bildet, gewählt worden. Dadurch ist nicht nur eine zweckmässigere Anordnung der Gebäude, sondern auch eine grössere Freiheit für die Disposition der Wassergewinnungsanlagen erreicht und ferner die Möglichkeit geschaflen, auf dem Uferterrain auch für die spätere Ausdehnung eine grössere Zahl von Brunnen von den jetzigen flussaufwärts anzulegen. Statt der von S a l b a c h projectirten Saugeleitungen ist für jede der beiden Hälften der Anlage ein Heberohr angenommen. Beide Rohre werden in einen gemeinschaftlichen Pumpenbrunnen münden, aus welchem für jedes Pumpenpaar einer Maschine ein besonderes Saugerohr abgehen wird. In der Luftlinie gemessen, beträgt die Entfernung der beiden Pumpstationen nach der angenommenen Situation ca. 5 km und die der beiden Hochreservoire ca. 8 km von einander, während die alte Station von
I. Kreishaaptmannschaft Dresden. ihrem Hochreservoire ca. 1,0 km und die neue Station von ihrem Hochreservoire ca. 8 km entfernt ist und zwischen der alten Pumpstation und dem neuen Hochreservoire die Entfernung ca. 7 km beträgt. Im Herbste des Jahres 1895 sind die 5 bereite vorhandenen Brunnen fertig ausgebaut. Gleichzeitig ist der sechste Brunnen neu gebaut und die Verlegung der Druckleitung zum Hochreservoire in Angriff genommen worden. Erst im Herbste 1896 konnte wegen der Verzögerung von gutachtlichen Entscheidungen mit dem Baue des Hochreservoires, des Schöpfbrunnens und der Heberleitungen, sowie mit den Ausschachtungen für das Maschinenhaus begonnen werden. Ende 1897 waren die Brunnen mit ihren Leitungen und die Druckleitung fertig gestellt, sowie die bauliche Herstellung des Kesselhauses so weit vollendet, dass mit der Einmauerung der Dampfkessel begonnen werden konnte. Anfangs 1898 gestatteten die Bauarbeiten des Maschinenhauses, dass gegen Mitte März mit der Montage der ersten Maschine begonnen werden konnte. Am 13. August konnte diese Maschine zum ersten Male angelassen werden, und am 16. August kam sie bereits zur Unterstützung der alten Anlage in regelmässigen Betrieb. Am 21. September 1898 fand die officielle Einweihung der Anlage in Gegenwart der städtischen Körperschaften und der geladenen Ehrengäste statt. Die Maschinen, Pumpen und lfessel dafür hat die s ä c h s i s c h e M a s c h i n e n f a b r i k , vormals R. Hartmann in C h e m n i t z , die gusseisernen Rohre haben das E i s e n h ü t t e n w e r k G r ö d i t z und die K ö n i g i n - M a r i e n h ü t t e in C a i n s d o r f und die Absperrschieber etc. hat A. L. G. D e h n e in H a 11 e a. d. S. geliefert. Die Brunnen sind vom Brunnenmeister B o r r m a n n in D r e s d e n hergestellt und die Rohrverlegungen haben die Ingenieure R. H a r t w i g und C. M e n n i k e in D r e s d e n besorgt. Der Pumpenschacht sowie die sonstigen Betonbauten und der Schornstein sind von der A c t i e n g e s e l l s c h a f t f ü r B e t o n u n d M o n i r b a u t e n in D r e s d e n ausgeführt. 3. Wasserfassung.
Von den 6 Sammelbrunnen liegen 3 annähernd in einer geraden Linie in der Flussrichtung und in Abständen von 150 m von einander. Der am meisten stromabwärts gelegene von ihnen ist 90 m und der am meisten stromaufwärts gelegene ist 150 m vom Flussufer entfernt. Die 3 anderen Brunnen liegen in einer parallelen Linie dazu, deren Endpunkte 140 m und 180 m vom Flussufer abstehen; sie sind von einander gleichfalls 150 m entfernt, aber mit ihren Mitten gegen die der ersten 3 Brunnen versetzt. Die zwischen den beiden Brunnenreihen hindurchgeführte, gemeinschaftliche Heberleitung mündet mit ihrem einen Schenkel in den 300 m vom Flussufer entfernten Sammelbrunnen, der in 17 m Abstand vor der Mitte der der E l b e zugekehrten Wand des Maschinenhauses liegt. Die Sammelbrunnen reichen mit ihren offenen Böden 12,75 m tief unter Terrain hinunter und 2,45 m über Terrain in die Höhe. Den unteren, 4,2 m hohen Theil davon bildet ein gusseiserner Ring, der doppelt asphaltirt ist und auf seinem Mantel eine sehr grosse Zahl von Schlitzen für den Durchtritt des Wassers hat. Der Ring hat 5,0 m Durchmesser und ist mit Flanschen aus 3 Einzelringen, die selbst wieder aus einzelnen Segmenten bestehen, zusammengesetzt. Am unteren Rande hat der Ring eine Schneide und oben hat er einen nach innen springenden, tellerförmigen Rand, auf dem das Schachtmauerwerk steht. Dieses hat unten im Lichten
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4,0 m Durchmesser und zieht sich nach oben auf 2,0 m Durchmesser zusammen. Der Schacht ist aus wasserdichtem Mauerwerke von 0,51 m Wandstärke hergestellt und ragt ca. 3,0 m hoch über das ursprüngliche Gelände empor. Oben ist er durch einen gusseisemen Deckel luft- und wasserdicht abgeschlossen. Später ist das Gelände an der E l b e auf 112,54 m -f-0 Höhe angefüllt, so dass es jetzt 2,1 m tief unter der Hochfluth vom Jahre 1847 liegt, welche auf 114,54m-(-0 stand. Das Hofgelände an der Pumpstation ist 0,11 m höheF als dieser Wasserstand gelegt, also auf 114,65 m -j- 0. Die Brunnen sind durch Baggerung ohne Wasserbewältigung gesenkt. Die tiefste Absenkung der Brunnen liegt 9,55 m unter Terrain auf 100,0 m -f- 0, während der normale Grundwasserstand auf 106,8 m + 0 liegt. Die grösste Absenkung der Sammelbrunnen liegt also 6,8 m unter dem normalen Grundwasserstande, und es ist dabei der obere der 3 Schlitzringe wasserfrei. Die horizontalen Schenkel der Saugerohre von 400 mm Durchmesser treten mit ihrem oberen Rande auf 105,39 m -f- 0 durch die Brunnenwandungen. Deren vertikale Schenkel haben 350 mm Durchmesser und tragen unten Fussventile. Vor den» Eintritte in die Brunnenmauern sind zwischen die gusseisernen Saugeleitungen in Rücksicht auf etwaige Senkungen Kupferrohre von 2,0 m Länge eingeschaltet, und vor ihrem Anschlüsse an die Heberleitung sind darin Absperrschieber eingebaut. Der Durchmesser des Heberrohres wächst von 400 mm allmählich bis vor dem Eintritte der letzten Brunnenrohre auf 700 mm Durchmesser an, und das Heberrohr selbst ist mit einer geringen Steigung bis zum Schöpfbrunnen verlegt. Dessen Wand durchdringt es in 106,0 m -)- 0 Höhe, nachdem vorher ein 3,0 m langes Kupferrohr in diese Leitung eingeschaltet ist. Der vertikale Schenkel des Heberrohres hat im Brunnen eine windkesselartige Verlängerung nach oben erhalten und trägt am unteren Ende ein stellbares Fussventil. Der Schöpfbrunnen hat mit seiner unteren Schneide in 96,3 m -(- 0 Tiefe die Lettenschicht durchdrungen, und sein Boden ist wasserdicht mit Beton geschlossen. Der Brunnen ist auf einem mit Eisen armirten, hölzernen Brunnenkranz in wasserdichtem Mauerwerke aufgebaut und unter Wasser gesenkt. Der untere, 10,6 m hohe Theil desselben hat im Lichten unten 6,22 m und oben 5,0 m Durchmesser bei 0,64 m Mauerstärke. Darauf setzt sich bis zur Höhe des Hofgeländes ein 7,15 m hoher, cylindrischer Theil von gleichem lichten Durchmesser, und darüber ist ein Brunnenhäuschen erbaut, das 5,15 m lichten Druchmesser und 3,0 m Höhe hat. Die tiefste Absenkung des Schöpfbrunnens ist auf 99,5 m 0 angenommen. In der Höhe von 102,6 m -|-0 treten die horizontalen Schenkel der Saugerohre für die Pumpen von 700 mm Durchmesser, deren vertikaler Schenkel in ein Fussventil ausläuft, durch die Brunnenwand und sind dann in den Pumpenkeller des Maschinenhauses übergeführt. 4. Pumpstation.
Für die Höhenlage der Pumpen und Maschinen war die angenommene Absenkung der Sammelbrunnen auf 100,0 m -f- 0 und des Schöpfbrunnens auf 99,5 m 0, ferner der höchste Hochwasserstand der E l b e vom Jahre 1845 auf 114,56 m + 0 und der höchste Wasserspiegel des alten und des neuen Hochreservoirs auf 165,91 m -f- 0, sowie endlich die obere Grenze der Saugehöhe von 5,75 m oder der höchste Sangepunkt auf 105,25 m -(- 0 für die Pumpen bestimmend.
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I. Kreishauptmannschaft Dresden.
Dementsprechend ist die innere Flur des Maschinenhauses auf 114,75 m - | - 0 und die Flur des im Innern desselben sich an der einen Langseite in 5,0 m Breite und 29,5 m Länge hinziehenden Pumpenschachtes auf 102,0 m + 0, also 12,75 m tiefer als die Maschinenflur und 4,8 m unter den normalen Grundwasserstand gelegt. Die Sohle dieses Schachtes hat eine Stärke von 1,5 m, und die Umfassungswand ist unten 3,0 m resp. 4,5 m und oben 2,0 m dick. Der Pumpenschacht ist ebenso wie die Maschinenfundamente vollständig aus Stampfbeton hergestellt. Das Maschinenhaus hat im Lichten 30,0 m Länge, 14,14 m Breite und 11,0 m Höhe bis zum Dachauflager. In 8,0 m Höhe über Flur läuft darin der Länge nach ein Krahn von 20 Tonnen Tragfähigkeit. In einem vor dessen südlicher Langwand in 9,0 m Breite vorgelegten Vorbaue befinden sich die Verwaltung?räume, Arbeiterund Baderäume, Magazine und eine elektrische Lichtanlage. An den nördlichen Giebel des Maschinenhauses schliesst sich das Kesselhaus an, das im Lichten in der Grundfläche 15,0 X 25,2 m misst und 6,0 m Höhe bis zum Dachauflager hat. Mit seiner Mitte davon 11,0 m weit nach Westen abgerückt, steht der Kamin von 50,0 m Höhe und 1,75 m lichtem Durchmesser. Vom nördlichen Giebel des Kesselhauses liegt in 5,0 m Entfernung ein Kohlenraum von 45,0 m Länge und 15,Om Breite, der bei 3,0m Schüttung 130 Tonnen Kohle faest. Die Kohlen kommen zu Wasser an einer am Flussufer hergestellten Rampe an und werden auf Lowrys entladen und auf einem Geleise, das in der Höhe des Geländes (111,2 m-(-0) liegt, in ein Untergeschoss des Kohlenraumes eingefahren. Hier hebt sie ein hydraulischer Aufzug entweder auf Flurhöhe des Kohlenraumes oder 3,0 m höher auf eine in demselben angelegte Gallerie zur Entladung. In einem Anbaue am Kohlenschuppen befindet sich eine kleine Reparaturwerkstelle mit einigen Arbeitsmaschinen und einer Dampfmaschine. Von den 3 projectirten Pumpmsachinen sind vorläufig 2 und von den 5 projectirten Dampfkesseln sind vorläufig 3 eingebaut. Die Maschinen sind BalancierCompoundniaschinen. Jede derselben besteht aus 2, in 4,0 m Abstand von Mitte zu Mitte neben einander stehenden Dampfcylindern von 570 mm resp. 900 mm Durchmesser, deren jede ihrer nach unten verlängerten Kolbenstangen eine einfach wirkende Pumpe von 440 mm Plungerdurchmesser bei 1,2 m Hub antreibt. Für die Dampkolbenstangen befindet sich oben über den Dampfcylindern eine Geradführung, und jede von ihnen ist an einem Schwingpunkte eines schmiedeeisernen Balanciere aufgehängt, dessen Drehpunkt 4,5 m hoch über Maschinenflur liegt und der 3,9 m Länge hat. Von dem gegenüberliegenden Schwingpunkte des Balanciere führt eine Lenkstange zu einer der beiden, auf der Schwungradachse um 180° gegen einander versetzten Kurbeln. Das in der Mitt dieser Achse sitzende Schwungrad hat 6,4 m äusseren Durchmesser. Die Dampfcylinder haben Dampfheizung und Präcisionsventilsteuerungen, die von Hand für Füllungen von 0 bis 60°/o verstellbar sind. Ein von der Schwungradachse aus angetriebener Regulator sperrt mittels einer Ausklinkung den Dampfzutritt bei plötzlicher Entlastung der Maschine ab. Jede der beiden Maschinen soll nach Vertrag bei 40 Doppelhüben oder 96,0 m Kolbengeschwindigkeit pro Minute in 24 Stunden 20 000 cbm Wasser liefern. Die Pumpen haben in einem Kasten über einander liegende Teller-Ringventile aus 4 Ringen (der äussere davon von 800 mm Durchmesser), welche durch Riedler'sche
Steuerungen bewegt werden. Direkt unter dem Saugeventile liegt ein Saugewindkessel, und direkt über dem DruckventUe liegt ein Druckwindkessel; letzterer hat 1,3 m Durchmesser und 3,0 m Höhe. Das vom Schöpfbrunnen kommende Saugerohr jeder Maschine gabelt sich in 2 Stutzen von je 500 mm Durchmesser zu je einem ihrer Saugewindkessel, und die gleich grossen Abgangsstutzen von ihren beiden Druckwindkesseln vereinigen pich zu einem Druckrohre von 700 mm Durchmesser. Für die 3 Maschinen zusammen sind ferner noch 2 grosse Druckwindkessel von 2,0 m Durchmesser und 6,0 m Höhe, jeder für eine der Druckleitungen, aufgestellt. Die Dampfkessel sind combinirte Kessel mit Flammrohren im Unterkessel und mit 60 Heizrohren im Oberkessel. Unter- und Oberkessel haben gesonderte Dampfräume und können einzeln gespeist werden. Die Kessel arbeiten mit 8 Atm. Ueberdruck, und es hat jeder von ihnen 142 qm wasserberührte Heizfläche. Vom Kesselhause sind zum Maschinenhause 2 getrennte Dampfleitungen geführt. Für die Heizung der Kessel dienen Braunkohlen, die auf Treppenrosten unter Zuführung vorgewärmter Luft verbrannt werden. 5. Druckleitung und Hochreservoir.
Die neue Druckleitung von 700 mm Durchmesser hat über 9 km Länge und führt durch die Pillnitzer Chaussee, die Schandauer- und die Boosbergstrasse über den Fürstenplatz weiter durch die Nicolai-, Canaletto-, Lenne-, Geliert-, Franklin-, Schnorr-, Uhland-, Reichenbach-, Sedan- und Bergstrasse und schliesslich bei dem Stadtgute vorbei zum Hochreservoire. Sie dient, wie früher bemerkt, durch Verbindungen mit dem bestehenden Rohrnetze gleichzeitig als Abgaberohr, und es sind zwischen ihr und dem vorhandenen Rohrnetze ferner noch 2 grössere Verbindungen ausgeführt. Die eine davon hat 500 mm Durchmesser und führt durch die Johann Georgen-Allee bis zu dem gleich grossen Hauptrohre der Ringstrasse. Die andere hat 300 mm Durchmesser und führt yon der Lucasstrasse zu dem gleich grossen Rohre in der Reichstraese. Dadurch ist die Möglichkeit geschaffen, eventuell mit einem Hochreservoire allein die Versorgung bewirken zu können, und auch eine grosse Gleichmässigkeit des Druckes i in dem ganzen Rohrnetze erreicht worden. I Das neue Hochreservoir besteht nur aus einer AbI theilung, die bei 5,0 m Füllungshöhe 12000 cbm Wasser ! fasst. Allerdings ist in der Mitte des Reservoires der Länge nach eine Scheidewand eingebaut, welche jedoch mit ihrem südlichen Ende nicht zum Anschlüsse an die Umfassungswand gebracht ist. Das Druckrohr von 700 mm Durchmesser ist vor der Mitte des Behälters in 2 gleich grosse Rohre gegabelt, von denen eines als Eintritt in den südlichen Theil des Behälters und das andere als Austritt aus dem nördlichen Theile des Behälters dient. In beide Rohre sind ausser den Absperrschiebern ferner noch Klappenventile eingesetzt, von denen das eine sich nach dem Behälter zu und das andere von dem Behälter ab öffnet. Dadurch tritt bei einer den momentanen Consum übersteigenden Mehrförderung das Wasser in den südlichen Theil des Reservoires ein, und bei dem späteren Mehrconsume aus dem nördlichen Theile des Reservoires zur Stadt aus. Ueber dem Theilpunkte des Druckrohres erhebt sich ein offenes Standrohr von 850 mm Durchmesser, mit dem ein Ueberfallrohr verbunden ist. An letzteres schliesst ferner ein mit einem Schieber abstellbares Entleerungsrohr des Reservoires an. Ferner sind am Re-
I. Kreishauptmannschaft Dresden. eervoire direkte und elektrische Wasserstandsanzeiger angebracht, und eine Telephonleitung verbindet dasselbe mit der Pumpstation. Das Reservoir ist vollständig aus Stampfbeton hergestellt. Es misst im Lichten 45,3 m mal 38,0 m in der Grundfläche. Parallel zu jeder Seite der Mittelwand liegen 5 Reihen von je 11 Pfeilern von 2,0 m mal 0,5 m Querschnitt, die durch Gurtbögen von 3,0 m Spannweite verbunden sind. Zwischen diesen sind Kappen von 3,25 m Spannweite und 0,2 m Dicke im Scheitel eingespannt. Ueber den letzteren liegt eine im Scheitel 0,9 m starke ßodenabdecke. Eine durchgehende Betonsohle von 0,5 m Stärke bildet das Fundament des ganzen Reservoires. 6. Weiterer Ausbau des Tolkewitzer Werkes.
Schon ein Jahr nach der Inbetriebnahme dieses neuen Werkes, im Jahre 1899, erschien dessen Vergrösserung als ein dringendes Bedürfniss, weil im Jahre 1898 die Wasserabgabe am Maximaltage bereits auf 57 034 cbm gewachsen war, während die damalige, normale Leistungsfähigheit beider Werke zusammen pro Tag nur 53000cbm betrug. Konnte man dem vorübergehend auch durch die volle Ausnutzung der Reservoirräume und durch eine zeitweise Mitbenutzung der Reservemaschinen etwas nachhelfen, so war es doch nach den vorliegenden, früheren Betriebsresultaten anzunehmen, dass dieser Maximalconsum eines Jahrestages in der nächsten Zeit betragen würde: im Jahre 1900 . . . . 63180 cbm » » 1901 . . . . 66794 » » 1902 . . . . 69 988 » » » 1903 . . . . 73 662 » Selbst nach dem völligen Ausbau des T o l k e w i t z e r W e r k e s für im Ganzen 40000 cbm würde hiernach aber die dann mit dem alten Werke zusammen vorhandene, normale tägliche Leistungsfähigkeit von 73000 cbm bereits wieder im Jahre 1903 von dem Consume am Maximaltage übertroffen werden. Der Stadtrath fasste daher im Herbste 1899 den Beschluss, den vollen Ausbau des T o l k e w i t z e r W e r k e s sofort in Angriff zu nehmen, dem auch die Stadtverordnetenversammlung beistimmte und die dafür beantragten Kosten von M. 661850 bewilligte. Für diesen vollen Ausbau war die Herstellung der folgenden neuen Bauobjecte nöthig: a) 5 neue Sammelbrunnen, jeder für 4000 cbm Wasser in 24 Stunden, b) eine neue Heberleitung sowie die nöthigen Terrainplanirungen etc., c) eine dritte Pumpmaschine und 2 neue Dampfkessel, d) das Verlegen eines Theiles der zweiten Druckleitung von 700 mm Durchmesser, und deren Ausführung musste so forcirt werden, dass die Inbetriebnahme bereits im Sommer 1901 erfolgen kann. Damit erfährt aber die Sorge der städtischen Körperschaften um die Beschaffung des für die wachsende Stadt erforderlichen Wasserquantums nur eine schnell vorübergehende Stundung. Denn die Aussichten für die nächste Zukunft zwingen, gleichzeitig die Vorarbeiten für die Erbauung eines dritten Wasserwerkes oder für die bedeutende Erhöhung der Leistungsfähigkeit der beiden vorhandenen Werke so eilig zu betreiben, dass mit den baulichen Arbeiten dafür so frühzeitig begonnen
werden k a n n , dass diese neuen Anlagen schon Sommer 1904 in Betrieb gesetzt werden können.
271 im
7. Qualitätssicherung des Tolkewitzer Werkes.
Aber zu dieser Sorge um die Quantität des Wassers ist im Frühjahr 1900 noch eine neue getreten, nämlich die um die dauernde Erhaltung der Qualität des T o 1 k e w i t z e r W a s s e r s , nachdem im Jahre vorher die gleichen Befürchtungen wegen des S a l o p p e - W a s s e r s nach Jahrzehnte langen Zweifeln endlich gehoben erschienen. Durch die Einführung einer neuen Bauordnung in T o l k e w i t z ist dort in nächster Zeit eine lebhafte Bauthätigkeit zu erwarten, und als Folge einer dichten Bebauung muss eine grössere Verunreinigung des Untergrundes im Laufe der Zeit eintreten. In weiterer Folge davon i9t aber auch die Möglichkeit einer nachtheiligen Beeinflussung des die Brunnen des Wasserwerkes speisenden Grundwassers nicht ausgeschlossen. Eine ähnliche Befürchtung, dass eine Schädigung des Grundwassers durch Oberflächenwasser eintreten könne, war schon vor dem Beginn des Baues des T o l k e w i t z e r W e r k e s geäussert worden. Sie wurde aber damals durch das Urtheil von Sachverständigen als ausgeschlossen bezeichnet, weil unter der dort die Oberfläche bildenden ca. 0,6 m starken Humusdecke und über der das Grundwasser führenden Kiesschicht eine ca. 2,0 m starke, lehmige Sandschicht und darüber wieder eine undurchlässige Lehmschicht, die eine Mächtigkeit von 2,0 m bis 3,0 m, ja selbst von 4,0 m bis 5,0 m habe, wie durch die zahlreichen Bohrungen nachgewiesen sei, ausgebreitet wäre, so dass ein Durchsickern von schädlichen Stoffen bis in die wasserführenden Kies- und Sandschichten hinunter als völlig ausgeschlossen erscheinen müsse. Die Annahme der Sachverständigen, dass diese undurchlässige Schutzdecke über dem Grundwasser vor einem Durchbruche von oben für alle Zeiten gesichert sei, hat sich aber später leider nicht bewahrheitet. Schon gelegentlich des Probepumpens hatte sich, wie im Vorstehenden erwähnt wurde, ein Rückgang des Wassers nicht nur in verschiedenen Brunnen, die auf unmittelbar an das Wasserwerk angrenzenden Grundstücken liegen, gezeigt, sondern auch in solchen Brunnen, die weiter davon entfernt im Dorfe selbst liegen, was freilich bei den früher dagegen erhobenen Klagen aus dem damals ausnahmsweise niedrigen Stande des Gesammtgrundwassers erklärt wurde. Leider hat sich beim Betriebe des Wasserwerkes diese Beobachtung nicht als ein vorübergehender, sondern als ein bleibender Zustand herausgestellt, und durch neuere Untersuchungen wurde direkt nachgewiesen, dass Durchbrechungen der undurchlässigen Schichten bereite mehrfach stattgefunden haben müssen. Zweifellos konnten daher diese mitten in den Gehöften liegenden Brunnen einen unmittelbaren Einfluss auf das Grundwasser ausüben. Sinkstoffe aus Senkgruben und anderen Ausschachtungen in unmittelbarer Nähe des Wasserwerkes, deren Sohle die undurchlässigen Schichten durchbrechen, können somit in das Grundwasser eindringen. Eine solche Möglichkeit muss bei der später zu erwartenden, grösseren und engeren Bebauung des Ortes zweifellos bedeutend wachsen, und sie ist mit Sicherheit anzunehmen, wenn nicht durch eine vollständige Kanalisation des Ortes rechtzeitig vorgebeugt wird und wenn nicht zugleich durch dessen künstliche Wasserversorgung das Bedürfniss zur Herstellung von tieferen Brunnen
I. KreiBhauptmannschaft Dresden.
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zur Wassererlangung beseitigt wird. Die Stadt D r e s d e n hat daher mit der Gemeinde T o l k e w i t z über deren Wassersorgung und Kanalisation im Jahre 1900 die folgenden Vereinbarungen getroffen: 1. Die Einwohner der Gemeinde erhalten aus dem Wasserwerke das Wasser unter denselben Bedingungen wie die Stadtbewohner; jedoch hat die Gemeinde der Stadt eine Gesammteinnahme für Wasser zu garantiren, welche 1 0 % der Kosten entspricht, welche von der Stadt zur Versorgung der Gemeinde für die Herstellung von Rohrleitungen und sonstigen Einrichtungen entstehen werden. Diese Gewährfrist ist jedoch für die ersten 15 Jahre so reducirt, dass während der ersten 5 Jahre 5 % , während der folgenden 5 Jahre j e 1 0 % und während der letzten 5 Jahre je 1 5 % zu zahlen sind. 2. Die Kanalisation des Ortes wird für städtische Kosten durch das D r e s d e n e r Tiefbauamt ausgeführt, und dafür wird als Vorfluth der Entwässerungskanal des Wasserwerkes benutzt, der unterhalb der Wassergewinnungsanlage in die E l b e mündet. Die Stadt D r e s d e n hat das Recht, von den Anliegern im Orte Kanalisationsbeiträge nach den D r e s d e n e r Sätzen zu erheben. Die zur Erfüllung dieser Verbindlichkeiten erforderlichen Gesammtkosten von M. 228000 hat die Stadt übernommen und sie dem Erweiterungsfond des Wasserwerkes zur Last geschrieben. 2. b. Albertstadt-Dresden. Für die Wasserversorgung des gesammten militärfiscalischen Gebietes der A l b e r t s t a d t - D r e s d e n , welches zu hoch liegt, um aus dem D r e s d e n e r Wasserwerke mit genügendem Drucke versorgt werden zu können, ist von dem Königl. Kriegsministerium im Jahre 1900 die Erbauung eines eigenen Wasserwerkes beschlossen, dessen Ausführung dem Ingenieur F. S a l b a c h in D r e s d e n nach dessen Projecte übertragen ist. Aus einem 47,0 m tiefen Brunnen soll E l b t h a l grundwasser mittels elektrisch angetriebener Pumpen entnommen und dem Rohrnetze resp. dem Hochreservoire von 1500 cbm Inhalt zugeführt werden. Die Tageslieferung ist zu 2000 cbm bestimmt. 3. b. Bannewitz.
(E. 1410.)
Von dem Ingenieur A. L o e f f l e r in F r e i b e r g ist im Jahre 1898 für die Gemeinde B a n n e w i t z eine Wasserversorgungsanlage für eine tägliche Abgabe von 80 cbm nach seinem Projecte erbaut, an welche im Jahre 1899 die Nachbardörfer N ö t h n i t z und E u t s c h n i t z , sowie seit dem Jahre 1900 auch das Dorf K a i t z Anschluss gefunden haben. Das Wasser wird aus einem gemauerten Brunnen entnommen, der durch einen aufgesetzten Betonring von 1,0 m Durchmesser erhöht und oben auf 0,7 m zusammengezogen und mit einem gusseisernen Deckel abgeschlossen ist. Es fliesst das Wasser von hier durch eine 244 m lange Thonrohrleitung von 150 mm Durchmesser zu einer Triebwasserkammer, in welcher eine hydraulische Widderanlage, Patent Heureka, aufgestellt ist. Von hier aus wird das Wasser durch eine Druckleitung von 630 m Lange und 80 mm Durchmesser einem Hochreservoire von 100 cbm Inhalt zugeführt, welches aus Stampfbeton und überwölbt hergestellt ist. Eine Fallrohrleitung von 125 mm führt das Wasser von dem Reservoire zu dem Vertheilungsnetze, in welchem der Druck 35,0 m bis 40,0 m beträgt.
Für B a n n e w i t z sind zur Versorgung seiner 732 Einwohner 1240 lfd. m Vertheilungsleitungen (380 m von 100 mm, 256 m von 90 mm und 600 m von 80 mm Durchmesser) mit 5 Schiebern verlegt; es sind hier 9 Ueberflurhydranten aufgestellt und 47 Zuleitungen in Benutzung. Die Leitungen für alle 3 Orte zusammen haben 2072 lfd. m Länge und sind mit 13 Schiebern und 18 Hydranten verbunden, ca. 90 Häuser haben Anschlüsse an diese Leitungen erhalten. 4. e. Berggiesshiibel.
(E. 1499.)
Für die Wasserversorgung der Stadt B e r g g i e s s h ü b e 1. dient ausser 4 öffentlichen Pumpenbrunnen im Orte eine im Jahre 1868 mit einem Kostenaufwands von M. 10000 hergestellte Quellwasserleitung, welche das Wasser aus den 3 km von der Stadt entfernten P f a r r w i e s e n entnimmt und ohne Einschaltung eines Reservoirs mit natürlichem Gefälle 11 öffentlichen Laufbrunnen zuführt. 5. b. Blasewitz. (E. 6304, W. 600 mit j e 10,5 B.) Für eine einheitliche Wasserversorgung der Gemeinde B l a s e w i t z beschloss der Gemeinderath schon im Jahre 1890, Vorarbeiten vornehmen zu lassen. Auf Grund derselben wurde später von dem Ingenieur M e n z n e r in L e i p z i g ein Project für ein Wasserwerk ausgearbeitet, welches dann in den Jahren 1894/95 unter seiner Leitung ausgeführt ist. Die Anlage war für eine tägliche Leistung von ca. 2000 cbm bestimmt und hat in der ersten Ausführung M. 270000 gekostet. Durch spätere Erweiterungen haben sich die Kosten auf im Ganzen M. 350000 oder ca. M. 55 pro Einwohner erhöht. Das Wasser wird einem im »Waldparke* hergestellten Brunnen von 2,5 m Durchmesser und 18,0 m Tiefe entnommen, der in Mauerwerk mit durchlässigen Wänden ausgeführt ist und 30 bis 40 Sec.-Liter Wasser bei einer Absenkung von 0,5 m liefert. In einer daneben erbauten Pumpstation befinden sich 2 eincylindrige Dampfmaschinen mit Condensation, jede von einer Leistung von 15 PS., und 2 Dampfkessel. Erstere sind stehend angeordnet, und von jeder wird eine stehende, doppeltwirkende Plungerpumpe mit Ringventilen direkt angetrieben, welche bis zu 70 Doppelhüben pro Minute macht und pro Stunde 108 cbm Wasser unter einem Arbeitsdrucke von 45,0 m auf 39,2 m Höhe fördert. Die Kessel sind Flammrohrkessel von 60 qm Heizfläche mit Vorfeuerung und für 6 Atm. Dampfdruck concessionirt. Die Maschinen und Kessel hat die Firma C. A. R o s t & C o m p , in L e i p z i g geliefert. In 1600 m Entfernung von der Pumpstation ist in der Stadt ein schmiedeeisernes Hochreservoir (System Intze) auf einem gemauerten Unterbaue aufgestellt, welches 500 cbm Inhalt hat. Der Leitungsdruck beträgt je nach der Ortslage 25,0 m bis 30,0 m. Das Vertheilungsnetz besteht aus Rohren von 225 mm bis 80 mm Durchmesser. Die Länge der Leitungen und die Zahl der Schieber etc. hat betragen: im Jahre Rohrlänge: Schieberzahl: . . . Hydranten-Ueberflur: » Unterflur:
. . .
1895 16500 75 — —
1897 19000 168 26 53
1898 19200 170 26 56
Damit sind 2 Laufbrunnen und ein öffentliches Pissoir verbunden. In den Jahren 1897 resp. 1898 betrug die Zahl der Hausanschlüsse 650 resp. 680 und die der daraus gespeisten
I. Kreishauptmannschaft Dresden.
Badeeinrichtungen 500 resp. 510, der Closets 485 resp. 505 und der Springbrunnen 85 resp. 85. Im Jahre 1898 waren 15 Wassermessor eingebaut, von welchen 5 von S i e m e n s & H a l s k e , B e r l i n und 10 von H. M e i n e c k e , B r e s l a u geliefert sind. Die Zuleitungen werden aus gewöhnlichen Bleirohren hergestellt. Die Wasserförderung hat im Jahre 1897 34240ucbm und im Jahre 1898 385000 cbm betragen. Im Jahre 1897 wurden für die Dampfbereitung 280000 kg Kohlen verbraucht, was 82 kg pro 100 cbm gefördertes Wasser und 4,91 kg pro PS.Stunde entspricht und eine Leistung von 55028 m X kg pro kg Kohle ergibt. In den Jahren 1897 resp. 1898 sind am mittleren Jahrestage 938 cbm resp. 1055 cbm, am Maximaltage 2800 cbm resp. 1750 cbm und am Minimaltage 430 cbm resp. 750 ccm Wasser abgegeben. Für öffentliche Zwecke wurden 12 100 cbm resp. 13 700 cbni, davon für Strassensprengen 9800 cbm resp. 10000 cbm, für Laufbrunnen 1200cbm resp. 1400cbm, für Kanalspülung 1000 cbm resp. 2000 cbm und für öffentliche Anlagen 100 cbm resp. 300 cbm verwendet. Die Wasserabgabe für Private betrug 330300 cbm resp. 356 900 cbm oder 96, 4 % resp. 96,1 % von der Gesammtabgabe oder pro Anschluss im Jahre 505 cbm resp. 525 cbm. Das Wasser enthielt nach der Untersuchung des Dr. F i l s i n g e r in D r e s d e n vom 27. April 1894 im Liter: Gesammtrückstand 406 mg Chlor 40 » Kieselsäure 1,8 » Schwefelsaure 7,5 » Salpetersäure 4,5 » Organisahe Substanz 0,4 > Ammoniak, salpetrige Säure . . Null und hatte deutsche Härtegrade 13,8 > Eine im Jahre 1900 vorgenommene Analyse des Wassers durch die >Königl. chemische Centralstelle für öffentliche Gesundheitspflege« ergab im Liter Wasser 495 mg feste Stoffe, 48 mg Chlor, 62,3 mg Salpetersäure, aber kein Ammoniak und keine salpetrige Säure und eine Härte von 17,5 deutschen Härtegraden. Die Behörde bezeichnete das Wasser als ein verhältnissmässig reines Bi unnenwasser, welches auf dem Wege natürlicher Filtrationsverhältnisse zu diesem Reinheitsgrade gelangt sei. Wenn auch der verhältnissmässig hohe Chlor und Salpetersäure-Gehalt des Wassers darauf hindeute, dass es als ein Quellwasser im engeren Sinne nicht aufzufassen sei, sondern in einer gewissen Beziehung zu Oberflächen- und Tageswässern stehe, so sprächen andererseits die vorzüglichen äusseren Eigenschaften desselben, sein geringer Keimgehalt, der niedere Gehalt an organischen Substanzen, sowie endlich auch das gänzliche Fehlen von Ammoniak und salpetriger Säure dafür, dass die Filtration innerhalb der Bodenschichten eine sehr vollkommene sei. Nach Messern abgegeben, kostet 1 cbm Wasser für Private 15 Pf.
6. c. Brand. (E. 3557). Für die Wasserversorgung der Stadt B r a n d ist nach dem Projecte des Ingenieurs C r a m e r in Cainsd o r f im Jahre 1890 eine Quellwasserleitung mit natürlichem Gefälle durch die K ö n i g i n M a r i e n h ü t t e ausgeführt und am 1. November desselben Jahres in Betrieb gekommen. Nähere Nachrichten darüber waren, ausser dass 50 Wassermesser dafür von S i e m e n s & H a l s k e , B e r l i n geliefert sind, nicht zu erhalten. 7. e. Cölln a. d. Elbe. (E 7948, W. 400 mit je 20 B.) Für die Wasserversorgung der Gemeinde C ö l l n ist im Jahre 1894 nach dem Projecte und unter der Leitung desBaurathes S a l b a c h in D r e s d e n ein WasserQr&hn, Wasserversorgung. Bd. II.
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werk von einer täglichen Leistungsfähigkeit von 2000 cbm erbaut, dessen Herstellung im Ganzen M. 275000 oder M. 34 pro Einwohner gekostet hat. Der Betrieb des Werkes wurde am 16. October 1894 eröffnet. Nach verschiedenen Versuchsarbeiten ist in ca. 4 km Entfernung vom Orte in der Nähe des Dorfes S ö r n e witz in den Kiesschichten oberhalb des Spaargebietes ein Grundwasser von vorzüglicher Qualität und von ausreichender Ergiebigkeit durch einen Brunnen von 14,0 m Tiefe und 2,7 m Durchmesser erschlossen, welcher in seinem unteren TheiJe auf 3,2 m Länge aus einem geschlitzten, gusseisernen Cylinder besteht, über dem sich ein Schacht aus wasserdichtem Mauerwerke erhebt. Für die Förderung des Wassers ist eine Pumpstation erbaut, in der 2 Dampfmaschinen, 2 Pumpen und 2 Dampfkessel liegen. Die Maschinen arbeiten mit Condensation, und jede von ihnen hat eine Leistung von 24 PS. bei 90 Umdrehungen pro Minute. Die Dampfkolben haben 300 mm Durchmesser und 0,6 m Hub. Sie treiben durch 2 Seilscheiben 2 Pumpenpaare an, deren jedes aus 2 einfachwirkenden Pumpen mit Plungern von 185 mm Durchmesser und 0,8 m Hub besteht. Jedes Pumpenpaar liefert stündlich 84 cbm Wasser auf 54,0 m Höhe. Die Kessel sind Flammrohrkessel mit Gallowayrohren und haben je 40,0 qm Heizfläche. Die Maschinen, Pumpen und Kessel sind von der Firma M e n z e l , U h l i g & R o c h l i t z in C ö l l n a. d. E l b e geliefert. Von dem gemeinschaftlichen Druckwindkessel der Pumpen, der 1,0 m Durchmesser und 3,0 m Höhe hat, führt eine Druckleitung von ca. 4100 m Länge und 250 mm Durchmesser zu einem Hochreservoire, das aus 3, mit einander verbundenen Abtheilungen von zusammen 680 cbm Inhalt besteht. Es ist aus Stampfbeton hergestellt, in den Boden versenkt und überwölbt. Sein Wasserspiegel liegt 54,0 m hoch über dem mittleren Wasserstande im Brunnen und 40,0 m hoch über dem mittleren Versorgungsgebiete. Von dem Reservoire führt eine Fallrohrleitung von 300 mm Durchmesser zum Vertheilungsnetze, das nach dem Circulationssysteme ausgeführt ist. Dessen Länge beträgt 11950 m mit 61 Schiebern und setzt sich nach den Durchmessern, wie folgt, zusammen: Durchmesser mm: 300 250 200 125 100 80 Länge 111: 820 640 1720 2310 1960 4500 Schieberzahl: 2 6 6 4 9 34 Mit den Rohren sind 97 Unterflurhydranten verbunden, welche in ca. 100 m Entfernung von einander stehen. Die Rohrleitungen sind von C. M e n n i c k e in D r e s d e n verlegt. Sowohl die Zuleitungen als die Hausleitungen bestehen aus Bleirohren; erstere haben 20 mm bis 30 mm Durchmesser. Bis Ende des Jahres 1895 waren 23 Wassermesser für Gewerbetreibende eingebaut, welche von L u x , M a n n h e i m geliefert sind. Jetzt beträgt die Zahl der Messer 64 (49 von 15 mm, 12 von 20 mm und je 1 von 25 mm, 40 mm und 80 mm Durchmesser). In den ersten 15 Monaten des Betriebes (October 1894 bis December 1895) wurden 125178 cbm Wasser verbraucht, davon 5442 cbm zum Strassensprengen etc. und 119736 cbm für Private. Im Jahre 1895 betrug der grösste resp. der kleinste Monatsverbrauch 14715 cbm resp. 5860 cbm. 8. f. Copitz a. d. Elbe. (E. 3719). Für die Wasserversorgung der Gemeinde C o p i t z ist im Jahre 1894 von dem Ingenieur A. L o e f f l e r in F r e i b e r g nach seinem Projecte ein Wasserwerk von 18
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1. Kreishauptmannschaft Dresden.
einer täglichen Leistungsfähigkeit von 865 cbm ausgeführt, welches M. 80000 im Ganzen oder M. 21 pro Einwohner gekostet hat. Das Wasser dafür ist durch einen eisernen Brunnen von 1,5 m Durchmesser und 4,5 m Tiefe aus dem Grundwasser erschlossen und wird durch 2, durch Elektromotoren bewegte Pumpwerke mit Klappenventilen gehoben. Jede Pumpe fördert pro Stunde 18 cbm Wasser auf 75,0 m Höhe. Die Pumpen sind von W e i s e & M o n s k i in H a l l e a. d. S. und die Motoren von S c h u c k e r t & Co. in N ü r n b e r g geliefert. Von der Pumpstation führt eine 675 m lange Druckleitung von 200 mm Durchmesser zu einem Hochreservoire, das in den Boden versenkt und aus CementBtampfbeton mit gewölbter Decke hergestellt ist und 450 cbm Inhalt hat. Vom Reservoire führt zum Vertheilungsnetze eine Fallrohrleitung von 1545 m Länge und 200 mm Durchmesser. Die Wasserabgabe erfolgt unter einem einheitlichen Drucke, der je nach der Ortslage zwischen 20,0 m und 75,0 m variirt. Die gesammten Rohrleitungen haben 5115 m Länge mit 34 Schiebern und setzen sich aus folgenden Durchmessern zusammen. Durchmesser mm: 175 150 125 100 80 Länge m: 220 1370 560 1095 1870 Schieberzahl: 4 8 2 9 11 Damit sind 36 Ueberflurhydranten verbunden, die in 100 m Abstand von einander stehen. Die Zuleitungen bestehen aus gusseisernen Rohren von 25 mm Durchmesser, und die Hausleitungen bestehen aus Bleirohren. Im Jahre 1898 hatten 230 Häuser Anschlussleitungen, für welche 222 Wassermesser (217 von 20 mm, 3 von 25 mm und je einer von 40 mm und 70 mm Durchmesser) von L u x , L u d w i g s l i a f e n geliefert sind. Im Jahre 1898 wurde vom Hochreservoire aus eine Fallrohrleitung zur Versorgung der Orte M o c k e t h a l und Z a t z s c h k o abgezweigt, welche dort 25 Anschlussleitungen speist. Im Jahre 1898 sind 54500 cbm Wasser im Ganzen oder 140 cbm am mittleren Jahrestage abgegeben. Der grösste Tagesverbrauch betrug 250 cbm und der geringste 45 cbm. Für öffentliche Zwecke wurden 30(J0 cbm (2000 cbm zum Strassensprengen und 1000 cbm zum Kanalspülen) verwendet. 500 cbm verbrauchten die aufgestellten Wassermotoren. Für Private wurden 50000 cbm nach Messern und 1000 cbm nach Schätzung abgegeben. Der Wasserpreis beträgt 15 Pf. pro cbin und reducirt sich bei grösserer Abnahme durch Rabatt auf 10 Pf
9. b. Coschütz. (E. 3020.) Im Jahre 1899 ist für die Gemeinde C o s c h ü t z von dem Ingenieur A. L o e f f l e r in F r e i b e r g nach seinem Projecte eine Wasserversorgungsanlage für eine tägliche Lieferung von 40i» cbm ausgeführt, welche auf M. 80000 im Ganzen oder M. 21 pro Einwohner veranschlagt war. Das Wasser ist durch einen bis auf 20,0 m Tiefe unter Terrain liegenden Stollen von 130 m Länge erschlossen, welcher in einen aus Cementbeton hergestellten Sammelschacht mündet, der bei 2,9 m Füllhöhe 100 cbm Wasser fasst. Der Stollen hat im Lichten 1,5m Höhe; er ist theils mit Bruchsteinen ausgemauert und theils nur in den Felsen eingebrochen. Durch einen liegenden Benzinmotor von 8 PS., der 190 Umdrehungen pro Minute macht, wird mittels Riemenantriebes eine freistehende Zwillings-Plungerpumpe bewegt, welche pro
Stunde 18 cbm Wasser in ein Hochreservoir fördert, dessen Wasserspiegel 80,0 m hoch über der Gewinnungsstelle und 81,0 m unter dem tiefsten Punkte des Versorgungsgebietes liegt. Das Reservoir liegt vor dem letzteren; es hat 25o cbm Inhalt und ist 2,8 m tief in den Boden versenkt aus Cementbeton und überdeckt hergestellt. Zu demselben führt eine Druckleitung von 1050 m Länge und 100 mm Durchmesser, und von demselben geht eine Fallrohrleitung von ca. 900 m Länge und 150 mm Durchmesser ab, die an das grösstentheils nach dem Circulations8ysteme hergestellte Vertheilungsnetz anschliesst. In die Rohrleitungen sind 35 Schieber eingebaut, sie haben im Ganzen 4880 lfd. m Länge (1020 m von 150 mm, 360 m von 125 mm, 2100 m von 100 mm, 1350 m von 80 mm und 50 m von 60 mm Durchmesser). Damit sind 26 Ueberflurhydranten verbunden. 96 Häuser haben Zuleitungen aus Bleirohren von 25 mm Durchmesser erhalten, und aus deren Hausleitungen werden ca. 510 Zapfhähne, sowie 5 Badeeinrichtungen gespeist. 95 Wassermesser sind eingebaut, welche von H. Mein e c k e , B r e s l a u geliefert sind. Die Rohre haben das Eisenwerk L a u c h h a m m e r und die D o n n e r s m a r k h ü t t e und die Schieber und Hydranten hat H i l p e r t in N ü r n b e r g geliefert. 10. b. Cossebaude.
(E. 2222.)
Für die Wasserversorgung der Landgemeinde Cosseb a u d e ist Anfangs des Jahres 1899 eine Anlage in Betrieb gekommen, welche von dem Ingenieur F. Salb a c h in D r e s d e n nach dessen Projecte ausgeführt ist. Deren tägliche Leistung war zu 10Ö0 cbm bestimmt, und die Höhe des Kostenanschlages dafür belief sich auf 240000 M. Im Elbthale, nördlich von der M e i s s e n e r Strasse, ist ein Brunnen von 16,0 m Tiefe für die Gewinnung von Grundwasser hergestellt, und daneben ist eine Pumpstation erbaut, in welcher 2 Dampfpumpmaschinen von je 20 PS aufgestellt sind, die das Wasser aus dem Brunnen in ein Hochreservoir von 360 cbm Inhalt fördern, das aus Stampfbeton hergestellt ist und von dem die Vertheilungsleitungen abgehen Für die Versorgung des Hochplateaus bei O b e r w a r t h a , das bis zu 100,0 m hoher liegt, ist neben dem Reservoire ein kleines Pumpenhäuschen erbaut, in welchem eine von einem Benzinmotor betriebene Pumpe aufgestellt ist, die das Wasser für diese Hochdruckzone fördert. Die Maschinenanlage hat die F r i e d r i c h - A u g u s t h ü t t e i n P o t s c h a p p e l geliefert, das Hochreservoir ist von W i n d s c h e i d t & L a n g e l o t t in C o s s e b a u d e ausgeführt, und die Rohrleitungen sind von C. Menn i c k e ' s Nachfolger in D r e s d e n verlegt. 11. b. Cotta.
(E. 9597, W. 400 mit je 25 B.)
Für die Versorgung der Gemeinde C o t t a war im Jahre 1887 eine Gravitationswasserleitung mit einem Kostenaufwaude von 9000 M. hergestellt, welche aber der wachsenden Einwohnerzahl bald nicht mehr genügte. Sie musste daher in den Jahren 1894/95 eine bedeutende Erweiterung erfahren, durch welche sie für mehr als das Doppelte des damaligen Bedürfnisses noch ausreichen sollte. Das Project dafür ist von B. R ö b e r , N a c h f o l g e r in D r e s d e n aufgestellt und durch die Firma H e r m a n n L i e b o l d in D r e s d e n ausgeführt. Die
I. Kreishaaptmannschaft Dresden. Gesammtkosten der jetzigen Versorgungsanlagen belaufen Bich auf M. 250000 im Ganzen oder M. 25 pro Einwohner. Das Wasser ist durch 5 gemauerte Brunnen von 1,0 m Durchmesser und 3,0 bis 4,0 m Tiefe erschlossen und durch Steingutrohre in einer Sammelkammer zusammengeleitet. Aus dieser fliefst es mit natürlichem Gefälle einem ca. 6000 m entfernt liegenden, gemauerten Hochreservoire von 850 cbm Inhalt zu, dessen Wasserspiegel 40,0 m höher als das Versorgungsgebiet liegt. Von diesem führt eine ca. 7500 m lange Fallrohrleitung von 250 mm und 150 mm Durchmesser zum Vertheilungsnetze. Die Hauptleitungen hatten im Jahre 1898 im Ganzen 21370 m Länge vön 250 mm bis 70 mm Durchmesser, mit denen 101 Schieber und 42 Unterflurhydranten verbunden waren, die in 80 m Entfernung von einander stehen. Es sind 381 Anschlussleitungen in Benutzung, durch die 29 Badeeinrichtungen, 48 Closets, 1 Springbrunnen und 6 Spülhähne gespeist werden. 35 Waesermesser, von denen 20 von H. M e i n e c k e , B r e s l a u und 15 von der B r e s l a u e r M e t a l l g i e s s e r e i geliefert sind, waren im Jahre 1898 eingebaut. Die disponible Wassermenge hat im Jahre 1898 im Ganzen 255 000 cbm und die gesammte Wasserabgabe 200750 cbm oder 550 cbm am mittleren Jahrestage, sowie 600 cbm am Maximaltage und 450 cbm am Minimaltage betragen, entsprechend 46 1 resp. 501 resp. 38 1 pro Tag und Kopf. Davon sind 5325 cbm für öffentliehe Zwecke (4800 cbm zum StrassenBprengen, 300 cbm zum Kanalspülen, 51» cbm für Löschzwecke und 175 cbm für Diverses) abgegeben. Von Privaten wurden 195 425 cbm verbraucht und davon wurden 9000 cbm nach Messern (oder 257 cbm pro Messer) und 186 425 cbm nach Schätzung (oder 538 cbm pro Anschluss ohne Messer) bestimmt. Daa Wasser kostet pro cbm 40 Pf. bis zu 2 Pf der Bezugsmenge.
nach
12. b. Deuben. (E. 7953.) Für die Wasserversorgung der Gemeinde D e u b e n ist im Jahre 1892 nach dem Projecte und unter der Leitung des Bauraths S a l b a c h in D r e s d e n eine neue Anlage hergestellt, welche seit März 1893 im Betrieb ist. Sie war für eine tägliche Leistung von 1500 cbm bestimmt und hat in ihrer ersten Anlage M. 220000 im Ganzen oder M. 27 pro Einwohner gekostet. Das Wasser wird durch Leitungen aus gelochten Stein^utrohren von 300 mm Durchmesser, in welche Revisionsschächte eingeschaltet sind, aus dem Grundwasser erschlossen und aus einem Hauptsammeischachte durch eine 3250 m lange Zuleitung von 300 mm Durchmesser mit natürlichem Gefälle einem Hochreservoire zugeführt, welches innerhalb des Vertheilungsnetzes liegt. Das Reservoir hat 500 cbm Inhalt und ist aus Mauerwerk, mit Monierüberwölbung und in den Boden versenkt hergestellt. Sein Wasserspiegel liegt 25,0 m hoch über dem Versorgungsgebiete. Die gesammte Länge der Vertheilungsrohre betrug im Jahre 1895 12040 lfd. m mit 64 Schiebern und setzte sich, nach den Durchmessern getrennt, wie folgt zusammen: Durchmesser mm: 300 200 150 100 80 Länge m: 4300 750 2450 1500 2990 Schieberzahl: 6 3 10 7 35 Ende 1898 war die Länge der Rohre auf 13070 m und die Zahl der Schieber auf 64 gewachsen. Damit sind 3 Entleerungen, 74 Unterflurhydranten (in ca. 100 m
275
Entfernung von einander), ein öffentlicher Springbrunen und ein öffentlicher Laufbrunnen verbunden. Die Leitungen sind von der Firma F. L i e b o l d in D r e s d e n hergestellt. Für die Zuleitungen und für die Hausleitungen sind geschwefelte Bleirohre verwendet. Die Zahl der Anschlüsse hat im Jahre 1898 450 betragen. Mit den Privatleitungen waren im Jahre 1894 resp. 1898 8 resp. 10 Badeeinrichtungen, 4 resp. 5 Closets und 4 resp. 42 Wassermesser verbunden, von denen 8 Durchmesser von 15 mm, 15 von 20 mm, 8 von 25 mm, 10 von 30 mm und einer von 65 mm hatten und die von der B r e s l a u e r M e t a l l g i e s s e r e i , B r e s l a u geliefert sind. Die abgegebene Wassermenge hat im Jahre 1894 resp. 1898 340000 cbm resp. 400000 cbm im Ganzen oder 932 cbm resp. 1096 cbm am mittleren Jahrestage und 97 1 resp. 104 1 pro Tag und Kopf betragen. Davon entfallen für öffentliche Zwecke 620 cbm resp. 670 cbm und für Private 339 377 cbm resp. 399330 cbm und zwar nach Schätzung 230 453 cbm resp. 262130 cbm und nach Messern 108 927 cbm resp. 137 200 cbm. Im Jahre 1898 entspricht die Abgabe pro Anschluss überhaupt 339 cbm und ferner pro Anschluss nach Messern 3257 cbm und nach Schätzung 642 cbm. Der Wasserpreis beträgt 8 Pf. pro cbm.
13. a. Dippoldiswalde. (E. 3363, W. 350 mit je 9,6 B.) Für die Versorgung der Stadt D i p p o l d i s w a l d e ist im Jahre 1867 eine Quellwasserleitung hergestellt, deren erste Anlage M. 50000 und deren spätere Erweiterung M. 35 000 gekostet hat, so dass die Anlagekosten sich jetzt im Ganzen auf M. 85000 oder auf M. 25 pro Einwohner stellen. In 3,5 km Entfernung von der Stadt werden die Quellen des »Sandborns« in einer gemauerten Sammelstube von 50 cbm Inhalt, die 60,0 m hoch über dem Stadtniveau liegt, gefasst, und dieses Wasser wird mit natürlichem Gefälle zur Stadt geführt. Die tägliche Ergiebigkeit der Quellen beträgt 320 cbm, wovon zur Zeit 200 bis 250 cbm abgeleitet werden. Es sind ca. 6000 lfd. m Rohre von 150 mm bis 40 mm Durchmesser für die Zuleitung und Vertheilung verlegt, mit welchen 34 Hydranten und 13 öffentliche Druckständer verbunden sind. 210 Häuser sind an die Leitungen angeschlossen. 14. b. Döhlen. (E. 3388, W. 160 mit je 20 B) Für die Gemeinde D ö h l e n hat der Ingenieur A. L o e f f l e r in F r e i b e r g nach seinem Projecte in dem Jahre 1893/94 eine Wasserversorgungsanlage für eine tägliche Lieferung von 518 cbm hergestellt. Die Anlagekosten haben im Ganzen M. 138000 oder M. 41 pro Einwohner betragen. Im Jahre 1899 machte sich eine Erweiterung der Anlage für den hochgelegenen Ortstheil O b e r - D ö h l e n nöthig, deren Ausführung zu M. 80000 veranschlagt war; diese ist L o e f f l e r gleichfalls übertragen. Das Wasser für die erste Anlage wird aus 2 verschiedenen Quellengebieten durch Leitungen aus gelochten Thonrohren von 150 mm Durchmesser erschlossen, mit welchen 13 Brunnen von 0,8 m Durchmesser und 1,3 m Tiefe verbunden sind. Von 2 Hauptsammeistuben aus fliesst dieses Wasser mit natürlichem Gefälle durch Fallrohrleitungen von 6450 m Länge und 125 mm Durchmesser bis zum Eintritte in das Vertheilungsnetz, und hinter dem letzteren tritt der Ueberschuss an Wasser 18*
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1. KreisbanptmannBchaft Dresden.
zum Ausgleiche in ein Hochreservoir von 300 cbm Inhalt über, welches aus Cementstampf beton hergestellt, überwölbt und in den Boden versenkt ist. Die Abgabe des Wassers erfolgt unter einem einheitlichen Drucke, der 40,0 m bis 50,0 m je nach der Ortslage beträgt. Das Rohrnetz hat 5960 m Länge und ist mit 39 Schiebern verbunden. Nach den Rohrdurchmessern setzt es sich wie folgt zusammen : Durchmesser mm 150 100 HO Länge m: 2660 2500 800 Schieberzahl: 15 17 7 In ca. 100 m Entfernung von einander sind damit 34 Unterflurhydranten mitSelbstent Wässerung verbunden, und 119 Hausanschlüsse haben Zuleitungen aus Bleirohren von 25 mm Durchmesser erhalten. 15. f. Dohna. (E. 2827.) Die Wasserversorgung des Stadt D o h n a erfolgt aufser aus 4 öffentlichen Brunnen in der Stadt durch eine einheitliche Anlage, welche im Jahre 1896 von der Firma H e r m a n n L i e b o l d in D r e s d e n mit einem Kostenauf wände von ca. M. 80000 im Ganzen oder M. 28 pro Einwohner und für eine tägliche Lieferung von 200 bis 250 cbm hergestellt ist. Das Wasser wird ca. 2 km von der Stadt entfernt aus Quellen von einer täglichen Ergiebigkeit von 600 cbm in dem S p a a r - und S ü s s g r u n d e erschlossen und mit natürlichem Gefälle einem ca. 700 m von der Stadt entfernten, zweitheiligen Hochreservoire von 600 cbm Inhalt zugeführt, das mit seinem Wasserspiegel 19,0 m über dem mittleren Ortsniveau liegt. Es sind für die Versorgung im Ganzen ca. 5000 lfd. in gusseiserne Rohre von 150 mm und 100 mm Durchmesser verlegt, und damit sind 52 Hydranten und durch Zuleitungen 300 Häuser verbunden. Oeffentliche Laufbrunnen sind nicht aufgestellt. 16. b. Eutschütz. (E. 290.) Die Wasserversorgung des Ortes E u t s c h ü t z erfolgt seit dem Jahre 1899 durch die Gruppen Versorgung B a n n e w i t z . Die dafür nöthigen Anlagen sind jedoch für Rechnung des Ortes E u t s c h ü t z hergestellt und haben ca. M. 7000 gekostet. Die Fallrohrleitung zweigt vor B a n n e w i t z von der für diesen Ort dienenden Leitung ab und ist bis E u t s c h ü t z verlängert. An diese schliessen sich Vertheilungsleitungen von im Ganzen 750 m Länge (230 m von 100 mm, 420 m von 80 mm und 100 m von 40 mm Durchmesser) an. Damit sind 6 Schieber und 6 Ueberflurhydranten verbunden. Für 19 Häuser wurden Zuleitungen hergestellt. 17. c. Freiberg.
(E. 29 287, W. 1643 mit je 18 B.)
a) Geschichtliches und die >Revierwasserlaufanstalt
cbm
1891
1892
1893
29 994 30000 29 261 29 251 29 328 29480 1330399 1329 258 1 343 998 1 343 998 1343 998 1 344 000 100,1 98.8 100,0 100,0 100,0 121 121 125 125 125 126 1 718 1622 1 628 1 592 1 613 1613 774 818 832 826 845 832 3 653 3 642 3 682 3 682 3 682 3 682 174 886 174 886 186 651 188067 167 399 169 222 6 605 3000 160 321 1250 12 960 375 375
6 605 3000 150 321 1250 12 960 375 375
11970 10 000 150 321 3 030 6000 5000 330
13384 10000 150 323 3 030 6 000 5 000 330
7 458 10000 135 681 3030 6000 5 000 330
8 000 10000 136 722 3000 6000 5000 500
3,7 1,7 86,1 0,7 7,4
3,7 1,7
4.5 6,0 80.9 1,8
80,8 1,7
0,2
0,2 0,2
7,1 6,3 79,9 1,6 3,2 2,7
4.8 5.9
86,1
6,4 5,3 80,6 1,6 3,2 2,7
36,2 63,8
36,2 63,8
36,0 65.0
33,3 66,7
30.1 69,9
34,0 66,0
50,4 49,6
50,4 49,6
52,2 47.8
55,9 44,1
56,8 44.2
54.2 45,8
13,0 87,0 921 216 68,6 422 782 31,4 620
13,0 87,0 921 216 68,6 422 782 31,4 520
13.9 86.1 938 924 69,8 405 074 30,2 476
14,0 86,0 959195 71,3 384805 28,7 433
12,6 87,4 980 421 73,7 348 837 26.3 386
12,7 87.3 935 706 70.4 394 693 29,6 424
933
933
968
1100
1131
974
0,7 7,4
3,4 3.6 3,0 3,0 0,3 0,2 0,2 0,2 0,2 1 169 112 1 169 112 1 157 347 1155 933 1161 859 1 161177 422 782 422 782 405 074 384 805 348 837 394 693 931 812 812 905 851 890 746 330 746 330 752 273 771 128 813 022 766 484 801 787 801 717 777 702
Trinkwasser
3. Wasserpreis.
Für das in die Grundstücke nach bestehenden Verträgen eingeleitete Trinkwasser ist jährlich pro Hahn M. 30 zu zahlen. Für jedes Wohngebäude mit Wassernutzung ist, falls ein Messer nicht aufgestellt ist, 2 °/0 der städtischen Grundsteuer, jedoch nicht weniger als M. 6 im Jahre zu zahlen Brauchwaaser kostet nach Wasaermeasern 12 Pf. prc cbm. Als Mindestzahlung gilt im Jahre M. 6 bis M. 500 Gebäudesteuer und darüber M. 12. Rabatt auf den Wasserpreis wird gewährt bei einer Jahresabnahme von cbm 7.
1896
1894
600 bis 750 1000 1500 2000 3000 und über 100000 3 4 6 7 20 2 4. Wasserbeschaffenheit.
Die bacteriologischen Untersuchungen haben für das Trinkwasser jeweilig 28, 36, 45 und 105 Kolonien und für das Brauchwasser 571 Kolonien im ccm ergeben. Die Resultate der chemischen Untersuchungen sind im Liter:
Gesammtrückstand . . . Kalkerde Magnesia Schwefelsäure Chlor S&lpetei säure Sauerstoff zur Oxydation der organischen Substanz Deutsche Härtegrade . .
59 mg 8,7 » 3,2 » 8,8 » 3,2 » 2,4 . 1,6 > 1,9
18. c. Freibergsdorf.
Brauchwasser Minimum Maximum 87 mg 136 mg 9,5 » 30,0 » 3,2 » 7,5 » 10,3 » 29,5 . 4,0 » 8,2 » 12,0 • 20,5 » 0,35 > 1,4
1,12 > 4,0
(E. 2518.)
Für die Wasserversorgung der Gemeinde F r e i b e r g s d o r f ist in den Jahren 1896/97 von dem Ingenieur A. L o e f f l e r i n F r e i b e r g nach dessen Projecte eine Anlage für eine tägliche Lieferung von 240 cbm Wasser hergestellt, deren Kosten zu M. 45000 oder M. 18 pro Einwohner veranschlagt waren.
280
I. Kreishanptmannschaft Dresden.
Das Wasser wird durch Samraelrohre und durch einen Brunnen in 2 verschiedenen Quellgebieten erschlossen. Aus deren einem fliesst es mit natürlichem Gefälle einem vor dem Dorfe liegenden Hochreservoire zu, das aus Cementbeton mit gewölbter Decke hergestellt ist und 150 cbm Inhalt hat. Das Wasser der anderen Quelle soll nur im Bedürfnissfalle zur Ergänzung herangezogen werden. Es wird in diesem Falle durch eine doppeltwirkende, liegende Pumpe mit Ringventielen, welche ein Gasmotor von 4 PS. antreibt, auf 32,0 m Höhe direkt in das Hochreservoir gehoben. Die Pumpe liefert pro Stunde 22 cbm Wasser. Die verlegten Rohrleitungen hatten Anfangs eine Länge von 3540 m mit 21 Schiebern und vertheilten sich nach den Durchmessern wie folgt: Rohrlänge m: 680 1150 1650 60 Durchmesser mm: 125 100 80 70 Schieberzahl: 1 8 10 2 Im Jahre 1897 waren ca. 4000 lfd. m Leitungen mit 24 Schiebern vorhanden und damit waren 13 Unterflurhydranten verbunden. 141 Häuser hatten Anschlussleitungen aus Bleirohren, und für 2 derselben waren Wassermesser aufgestellt. Im Jahre 1897 und 1898 sind je 26000 cbm Wasser mit natürlichem Gefälle zugeflossen und 10000 cbm Wasser mussten künstlich gehoben werden; es hat also der Verbrauch im Ganzen im Jahre 36000 cbm oder 47 cbm pro mittleren Jahrestag betragen. Der Wasserpreia bei Abgabe nach Messern beträgt 15 Pf. pro cbm.
19. c. Friedeburg. (E. 1094.) Für die Wasserversorgung der Gemeinde F r i e d e b u r g ist im Jahre 1892 von dem Ingenieur A. L o e f f l e r in F r e i b e r g nach dessen Projecte eine Anlage hergestellt, welche M. 10000 im Ganzen oder ca. M. 10 pro Einwohner gekostet hat und pro Tag 10 cbm bis 50 cbm Quellwasser liefert. Durch 5 Quellschrote und 180 lfd. m Leitungen aus gelochten Rohren von 150 mm Durchmesser, die in 3,0 m bis 4,0 m Tiefe verlegt sind, ist das Wasser erschlossen. Durch 80 m geschlossene Rohre wird es 2 Sammelschroten von 4,0 m Tiefe zugeführt, aus denen es durch eine 47 in lange Leitung mit natürlichem Gefälle in ein aus Cementstampfbeton und überwölbt hergestelltes Hochreservoir von 10 cbm Inhalt fliesst. Für die Vertheilung des Wassers sind 632 lfd. m gusseiserne Rohre von 80 mm bis 50 mm Durchmesser verlegt, mit denen 12 Schieber verbunden sind. 20. f. Gottleuba. (E. 1158, W. 132 mit je 9 B.) Die Stadtgemeinde G o t t l e u b a wird seit Herbst 1887 durch eine Quellwasserleitung versorgt, deren erste Herstellung M. 37500 gekostet hat. Durch spätere Ergänzungen hat Bich deren Buchwerth auf M. 42 800 im Ganzen oder auf M. 37 pro Einwohner erhöht. Das Project ist vom I n g e n i e u r G r a m e r in C a i n s d o r f aufgestellt und von der K ö n i g i n M a r i e n h ü t t e ausgeführt. Die tägliche Wasserlieferung der Anlage beträgt 380 cbm. Das Wasser wird theils durch direkte Quellenfassungen und theils durch Sammelrohrleitungen erschlossen. In ca. 50 m Entfernung von den Quellen ist ein Hochreservoir erbaut, in welches das Wasser durch eine Leitung von 125 mm Durchmesser mit natürlichem Gefälle übertritt und aus dem es durch eine ca. 1100 m lange Fallrohrleitung von gleichem Durchmesser bis zum
Beginne des Vertheilungsnetzes geführt wird. Das Reservoir hat 200 cbm Inhalt und ist aus Cementstampfbeton hergestellt, überwölbt und in den Boden versenkt. Der Druck in dem Vertheilungsnetze beträgt je nach der Ortslage 30,0 m bis 92,0 m über Strassenhöhe. Das Rohrnetz hat 3640 m Länge mit 33 Schiebern und setzt sich nach den Durchmessern wie folgt zusammen : Durchmesser mm: 125 100 80 50—60 Länge m : 1300 350 700 1290 Schieberzahl: 1 8 10 14 Damit sind 4 Entleerungsschieber, ein öffentlicher Springbrunnen und 19 Ueberflurhydranten, von denen 12 zugleich als Druckständer eingerichtet sind, verbunden. Die Zuleitungen bestehen aus gusseisernen Rohren von 25 mm Durchmesser und die Hausleitungen aus Zinnbleirohren. Im Jahre 1895 waren 57 Wohnhäuser angeschlossen, in denen sich 110 Zapfhähne befanden. Als Wasserpreis wird fflr jedes Haas M. 3 und ferner für jede Miethwohnung M. 2 erhoben. Für Gewerbebetrieb findet ein entsprechender Aufschlag statt.
21. b. Grossburgk. (E. 1542.) Zur Wasserversorgung der 3 Dörfer: G r o s s b u r g k , K l e i n b u r g k und Z s c h i e d g e mit zusammen 2320 Einwohnern ist von dem Ingenieur A. L o e f f l e r in F r e i b e r g nach seinem Projecte im Jahre 1896 ein gemeinschaftliches Wasserwerk erbaut, welches für eine tägliche Lieferung von 200 cbm bestimmt ist und M. 90000 im Ganzen oder M. 39 pro Einwohner gekostet hat. Das Wasser wird durch einen Brunnen von 1,0 m Durchmesser und 8,5 m Tiefe aus dem Grundwasser erschlossen. Dem Brunnen ist ferner das Wasser von 2 Quellen zugeführt. Zur künstlichen Hebung desselben ist in ca. 700 m Entfernung davon eine Pumpstation erbaut. In dieser ist eine Worthington-Verbunddampfpumpe aufgestellt, welche bei 32 bis 42 Doppelhüben pro Minute 18 bis 24 cbm Wasser pro Stunde auf 76,0 m Höhe fördert. Ein Dampfkessel von 17,2 qm Heizfläche von R. W o l f in B u c k a u - M a g d e b u r g liefert den Dampf für den Betrieb. Die Maschine ist von der Firma J. A. H i l p e r t in N ü r n b e r g geliefert. Von der Gewinnungsstelle aus fliesst das Wasser aus dem Brunnen durch eine Leitung von 715 m Länge in einen Saugebehälter der Pumpstation Ober, der bei 2,4 m Wasserstand 100 cbm Inhalt hat und aus Stampfbeton hergestellt ist. Diese Zuleitung hat. auf 560 m Länge 70 mm und auf 155 m Länge 60 mm Durchmesser. Von der Pumpstation führt eine 950 m lange Druckleitung von 100 mm Durchmesser zu einem Hochreservoire von 200 cbm Inhalt, das aus Stampfbeton hergestellt und überwölbt ist. Dieses Reservoir liegt vor dem Versorgungsgebiete und ist mit ihm durch eine 320 m lange Fallrohrleitung von 125 mm Durchmesser verbunden. Das Vertheilungsnetz hat 6135 m Länge mit 34 Schiebern und setzt sich aus folgenden Durchmessern zusammen: Rohrlänge m: 180 275 2090 750 2840 Durchmesser mm: 125 100 80 70 60 Schieberzahl: 3 5 6 4 16 In den 3 Dörfern sind zusammen 26 Hydranten aufgestellt, und 190 Häuser haben Zuleitungen aus Bleirohren erhalten.
J. Kreishauptmannschaft Dresden. 22. d. Grossenhain.
(E. 12024, W. 884 mit je 14 B.)
281
bemessen werden, dafs dieses Quantum in 15 Stunden gefördert werden konnte, um dem wachsenden Bedürfnisse demnächst durch eine Verlängerung der Betriebszeit entsprechen zu können. Der zur Wassererschlieseung aus Mauerwerk hergestellte Schöpfbrunnen reicht auf 15,0 m Tiefe unter Terrain hinunter und hat unten 3,0 m und oben 2,5 m im Durchmesser. Er liegt mit seiner Mitte in 3,0 m Abstand von der Mitte der Schmalseite des Maschinenraumes der Pumpstation, welcher 6,0 mal 8,0 m lichte Grundfläche hat und an dessen Langseite sich das Kesselhaus von 10,4 mal 12,0 m lichter Grundfläche anschliesst.
Für die Wasserversorgung mit Brauchwasser war schon im 16. Jahrhundert für die Stadt G r o s s e n h a i n eine kleine städtische Wasserkunst in Betrieb. Sie bestand aus einem unterschlächtigen Wasserrade, welches eine Pumpe betrieb, die aus einem die Stadt durchmessenden Mühlgraben, der g r o s s e n R ö d e r , im Tage ca. 350 cbm ungereinigtes Flusswasser entnahm, das sehr eisenhaltig und stark verschmutzt war. Ohne Einschaltung eines Reservoires gelangte dieses Wasser durch hölzerne Rohre direkt in der Stadt zur Vertheilung. An verschiedenen öffentlichen Laufbrunnen und Waseerbottichen kam es zum Ausflusse; es wurde aber auch Der Maschinenraum besteht aus einem Pumpengegen Zahlung an Private abgegeben. Die schlechte keller, dessen Flur 5,0 m tief unter Terrain liegt und Qualität dieses Wassers, aber auch der häufig auftretende über welcher 3,5 m hoch die eigentliche MaschinenWassermangel Hess der Stadtverwaltung eine Aenderung hausflur sich erhebt. An jeder der beiden Langwände schon vor langer Zeit erwünscht erscheinen, wobei je- I des Raumes ist eine Wandmaschine mit hochliegendem doch die Weiterbenutzung der städtischen Wasserkraft Schwungrade und einer unter dem Dampfcylinder stehenals erste Bedingung angesehen wurde. j den und direkt von dessen Kolbenstange angetriebenen Für die Versorgung mit Trinkwasser waren 30 öffent- | Pumpe aufgestellt. Vor der Mitte der dem Brunnen liche und 300 private Brunnen in der Stadt vorhanden, | abgewandten Schmalseite des Maschinenraumes steht welche stets eiu gutes Wasser lieferten, dessen Quantum ein für die Pumpen beider Maschinen gemeinschaftlicher freilich wegen des schwankenden Grundwasserstandes Druckwindkessel. In das Kesselhaus, das Raum für zeitweise nicht völlig genügte, 60 dass die neue, einheit- 3 Kessel bietet, sind vorläufig 2 Flammrohrkessel, jeder liche Versorgung auch für Trinkwasser mit benutzen zu von 38 qm Heizfläche und für 6 Atm. Dampfdruck concessionirt, eingebaut. Die Maschinen und die Kessel können, als das zu erstrebende Ziel erschien. hat die B e r l i n e r A c t i e n g e s e l l s c h a f t , vorm. Die Stadt beauftragte daher im Jahre 1886 den F r e u n d & Co. in C h a r l o t t e n b u r g geliefert. Ingenieur M e n z n e r in L e i p z i g , eine hydrologische Die Dampfmaschinen sind eincylindrig und arbeiten Untergrundsuntersuchung der Röderniederung und ihrer Thalränder oberhalb der Stadt vorzunehmen, weil man mit Condensation. Sie haben Kolben von 350 mm der Ansicht war, dass für eine neue Versorgungsanlage Durchmesser und 0,6 m Hub. Die Pumpen sind doppeltFlusswasser selbst in filtrirtem Zustande erst dann in wirkend; sie haben Plunger von 188 mm Durchmesser Frage kommen könne, wenn die Möglichkeit einer Grund- und innenliegende Stopfbüchsen, sowie freie Ringventile wassergewinnung auf Grund thateächlicher Untersuch- von 7 mm Hub. Die Pumpen machen bis zu 50 Doppelungen verneint werden musste. Nach mehrjährigen Ar- hübe pro Minute, und es fördert eine jede 100 cbm beiten stellte M e n z n e r durch Bohrungen in dem Wasser pro Stunde unter einem Arbeitsdrucke von Terrain zwischen der Stadt und dem »Spittelgrundec 54,0 m auf 33,0 m Nutzhöhe, was einer Arbeitsleistung das Vorhandensein von wasserführenden Kiesschichten von 20 PS. entspricht. von 7,0 m bis 9,0 m, ja stellenweise von bis zu 14,0 m Die grosse Reibungshöhe erklärt sich daraus, dass Mächtigkeit fest, welche das Bett für einen sich zum »Spittelthale« hin bewegenden Grundwasserstrom bilden. die Druckleitung von 250 mm Durchmesser von der Aus den Bohrlöchern entnommene Wasserproben zeigten Pumpstation in einer Länge von ca. 4000 m. durch 2,6 bis 3,2 deutsche Härtegrade und eine völlige Frei- die Stadt hindurch bis zu dem an der entgegengesetzten heit des Wassers von Ammoniak und von salpetriger Seite der Stadt liegenden Hochreservoire, welches also Säure, sowie nur wenig organische Substanz und Chlor, ein Gegenreservoir bildet, geführt ist. Dieses Rohr dient so dass das Wasser sich als ein vortreffliches Trink- und sonach auf ca. 2000 m Länge zugleich als Abgaberohr für das Vertheilungsnetz. Das Hochreservoir liegt auf dem Brauchwasser erwies. K u p f e r b e r g e und fasst bei 3,0 m Wasserhöhe 600 cbm. In Folge dieses Resultates wurde dann am N a s s e - Es ist aus Cementstampfbeton hergestellt, in die Erde b ö h l a e r Wege unweit der E l s t e r w e r d a e r Land- versenkt und mit Boden überfüllt. strasse und ca 3 km von der Stadt entfernt ein VerDie Länge der Vertheilungsleitungen von 225 mm suchsbrunnen in Form eines Rohrbrunnens von 0,48 m Durchmesser und 1G,0 m Tiefe hergestellt, der mit seinem bis 50 mm Durchmesser beträgt ca. 4000 m, und es sind 5,0 m langen, unteren Theile in der Wasser führenden damit 94 Schieber und 95 Ueberflurhydranten verbunden, Schicht stand. Bei andauerndem Betriebe dieses Brun- die ca. 100 m von einander entfernt stehen. Ein öffentnens lieferte er bei 4,0 m Absenkung constant 31 See.-Liter licher Springbrunnen und ein Pissoir werden daraus Wasser, so dass die Stadt im Jahre 1889 M e n z n e r den gespeist. Die Zahl der angeschlossenen Wohnhäuser Auftrag ertheilte, auf Grund dieser Resultate das Pro- betrug im ersten Betriebsjahre 77 i und war im Jahre 1892 tect für ein städtisches Wasserwerk auszuarbeiten, und auf die der sämmtlichen vorhandenen 884 Häuser genach der Genehmigung des Projectes übertrug sie ihm stiegen. 250 von den Anschlüssen haben Wassermesser. dessen Bauausführung. Bereits am 20. December 1890 Die Tabelle 124 gibt für die 6 Betriebsjahre von konnte das Werk regelmässig in Betrieb genommen . 1891 bis 1895 und für 1898 die geförderte Wassermenge, werden. den Kohlenverbrauch, die Tagesabgabe im Mittel und am Als täglicher Wasserbedarf waren vorläufig 1350 cbm Maximaltage und die Jahresabgabe im Ganzen und zu (entsprechend 90 Liter pro Tag und Kopf für 15000 verschiedenen Zwecken und endlich entsprechende VerEinwohner) festgestellt. Jedoch sollte die Anlage so hältnisszahlen an.
282
Kreishauptmannschaft Dresden.
Tabelle 124. Wasserabgaibe und
Gesammtabgabe Gegen 100 cbm des Vorjahres . . . Am mittleren Jahrestage desgl. Liter pro Kopf Am Maximaltage Von 100 cbm am mittleren Tage . . desgl. Liter pro Kopf Wasser für öffentliche Zwecke . . . oder von 100 cbm im Ganzen Waaser für Private oder von 100 cbm im Ganzen . . . Kohlen für Dampfkessel incl. Anheizen desgl. pro 100 cbm Wasser desgl. pro PS.-Stunde
.
cbm
. .
1892
1893
1894
1895
1898
156 407
189 249 121,0 517 42 1573 304,3 132 8000 4,2 181 249 95,8 231 850 122 5,82
205 955 108,9 564 47 1557 276,1 130 8000 3,9 197 955 96,1 221450 107 5,14
201 073 97,8 551 47 1288 233,8 107 8000 4,0 193073 96,0 218 700 109 5,23
244 451 121,8 670 55 1134 169,5 94 8000 3,3 236 451 96,7 258 800 106 5,08
297 641 107,3 815 65 1500 184,0 125 8000 2,7 289 641 97,3 240 000 80 3,82
—
cbm »
cbm >
. .
1891
>
»
»
kg » >
429 36 1018 237,8 85 8 000 5,1 148 407 94,9 205 300 131 6,23
Nach der Bauabrechnung haben die Anlagekosten betragen: Landerwerb M. 2121 Wasserfaesung und Pumpversuche . . . . » 15512 Gebäude, Pumpenstube, Kesseleinmauerung und Schornstein » 35 554 Maschinen und Kessel » 43599 Hochreservoir mit elektrischem Schwimmer » 21628 Rohrleitungen, Hydranten etc. . . . . . . 193466 771 Anschlussleitungen . . » 66028 zusammen: M. 404498 Die Anschlussleitungen werden stadtseitig gegen eine Zahlung von M. 15 bis zu 2 m Länge über die Grundstttcksgrenze hinaus ausgeführt Als Wassergeld ist pro cbm 15 Pf., mindestens aber M. 25 im Jahre zu zahlen. Bei der Abgabe nach Discretion wird M. 1,50 für jeden Wohn- und Geschäftsraum, M. 2 für jede Küche, M. 3 für jedes Pferd, Rindvieh etc. pro Jahr berechnet.
23. b. Hänichen. (E. 793, W. 87 mit je 9 B.) Im Jahre 1898/99 ist für die Gemeinde H ä n i c h e n von dem Ingenieur A. L o e f f l e r in F r e i b e r g nach seinem Projecte eine Wasser Werksanlage für eine tägliche Lieferung von 250 cbm mit einem Kostenauf wände von M. 70000 im Ganzen oder M. 88 pro Einwohner erbaut, welche seit April 1899 in Betrieb ist. Das Wasser ist aus Quellen durch Sickerleitungen erschlossen und wird aus einem Sammelschachte von 75 cbm Inhalt mittels eines Dampfpumpwerkes einem aus Stampfbeton hergestellten Hochreservoire von 100 cbm Inhalt zugeführt, dessen Wasserspiegel je nach der Ortslage 20,0 bis 50,0 m hoch über dem Terrain des Versorgungsgebietes liegt. Der Dampfkolben der Maschine hat 210 mm Durchmesser und 0,25 m Hub. Die mit dessen Kolbenstange direkt gekuppelte Differentialpumpe hat Plunger von 98 mm und 140 mm Durchmesser und fördert bei 60 Doppelhüben pro Minute 13 cbm Wasser ro Stunde auf 60,0 m Höhe durch eine 940 m lange •ruckleitung von 100 mm Durchmesser in das Reservoir. Den Dampf für den Betrieb der Maschine liefert ein stehender Röhrenkessel mit 61 Heizrohren und von ca. 20 qm Heizfläche. Vom Reservoire führt eine ca. 100 m lange Fallrohrleitung von 100 mm Durchmesser zum Vertheilungsnetze, das nach dem Circulationssysteme hergestellt ist und aus 2625 lfd. m Rohren mit 15 Schiebern besteht, die sich wie folgt zusammensetzen:
E
Förderung.
Rohrdurchmesser mm: 100 80 70 60 Rohrlänge m: 640 1320 375 290 6 2 1 Schieberzahl: 6 Mit demselben sind 21 Unterflurhydranten verbunden, und 82 Häuser haben Zuleitungen aus Bleirohren erhalten , mit welchen Wassermesser verbunden sind. Diese sind von L u x , L u d w i g s h a f e n bezogen, und von diesen haben 26 Stück 10 mm, 42 Stück 15 mm, 13 Stück 20 mm und 1 Stück 80 mm Durchmesser. 24. a. Hainsberg. (E. 1188.) Für die Wasserversorgung der Gemeinde H a i n s b e r g ist in dem Jahre 1895/96 von dem Ingenieur A. L o e f f l e r in F r e i b e r g nach dessen Projecte eine Quellwasserleitung mit einem Kostenaufwande von M. 80000 im Ganzen oder M. 67 pro Einwohner hergestellt. Das Wasser wird aus 3 verschiedenen Quellgebieten durch im Ganzen ca. 800 lfd. m lange, gelochte Thonrohrleitungen von 150 mm Durchmesser erschlossen, die in 3,0 m Tiefe verlegt sind, sowie ferner durch 10 Sammelschrote von 0,8 m Durchmesser gefasst und dann durch 1690 lfd. m Leitungen aus gusseisernen Rohren von 100 mm und 80 mm Durchmesser in einem Hauptsammeischrote zusammengeleitet. Von hier fliesst das Wasser mit natürlichem Gefälle in einer Leitung von 525 m Länge und 80 mm Durchmesser einem direkt vor dem Orte liegenden Hochreservoire zu, das 400 cbm Inhalt hat und aus Cementstampfbeton zur Hälfte in den Boden versenkt und überwölbt hergestellt ist. Die Vertheilungsleitungen haben im Ganzen 5050 m Länge (2700 m von 150 mm, 1300 m von 125 mm, 800 m von 100 mm und 850 m von 80 mm Durchmesser) und sind mit 25 Schiebern und 18 Ueberflurhydranten verbunden. 26. b. Kemnitz. (E. 306.) Für die Wasserversorgung der Gemeinde K e m n i t z wurde im Jahre 1897 die Ausführung einer von dem Ingenieur S a l b a c h in D r e s d e n projectirten Anlage für eine tägliche Lieferung von 200 cbm Wasser nach dessen Kostenanschlage von M. 70000 beschlossen und ihm die Bauleitung übertragen. Das Wasser wird aus dem hochgelegenen Theile des Z s c h a u e r Grundes durch eine Sammelgallerie erschlössen und mit natürlichem Gefälle einem aus Stampf-
I. Kreishauptmannschaft Dresden. beton hergestellten Hochreservoire von 250 cbm Inhalt zugeleitet, aus welchem es dem Vertheilungsnetze zufliegst. 27. b. Kleiuburgk. (E. 393.) Das Dorf K l e i n b u r g k wird seit dem Jahre 1896 durch eine mit G r o s s b u r g k gemeinschaftliche Anlage mit Wasser versorgt. 28. b. Kleiiischachwitz. (E. 2200.) Für die Wasserversorgung der Gemeinde K l e i n s c h a c h w i t z ist eine von dem Ingenieur J e n s e n in F r e i b e r g projectirte und unter seiner Leitung ausgeführte Anlage Mitte des Jahres 1900 in Betrieb gekommen. Das Wasser wird durch ein Pumpwerk, das vorläufig durch einen Benzinmotor angetrieben wird, während später der Antrieb durch einen Elektromotor beabsichtigt wird, in ein Hochreservoir von 100 cbm Inhalt gehoben, das auf dem, auf dem höchsten Punkte der Gemeinde erbauten, vormals S c h a n f a s t ' s c h e n Wasserthurme aufgestellt ist. An Wasserleitungsrohren sind ca. 11000 lfd. m verlegt. 29. b. Klotzsche. (E. 2523.) Für die Wasserversorgung des Ortes K l o t z s c h e ist ein Wasserwerk, das nach dem Projecte des Ingenieurs F. S a l b a c h in D r e s d e n unter dessen Leitung ausgeführt ist, im Jahre 1900 in Betrieb gekommen. Das Wasser wird mittels verschiedener Sammelleitungen und Schächte aus den sogenannten »Schiessteichquellen« gewonnen und einem Sammelreservoire von 250 cbm Inhalt zugeführt, welches den Ausgeich zwischen Quellenzulauf und Consum zu bilden bestimmt ist. Aus demselben wird es durch Pumpen, welche von Körting'sehen Kraftgasmotoren bewegt werden, sowohl direkt in das Rohrnetz als auch in ein dahinter liegendes Hochreservoir von 800 cbm Inhalt gefördert. Das Werk ist für eine tägliche Lieferung von 800 cbm Wasser bestimmt. 30. f. Köuigstein. (E. 4161.) Für die Wasserversorgung der Stadt K ö n i g s t e i n ist im Jahre 1892 von dem Ingenieur A. L o e f f l e r in F r e i b e r g nach seinem Projecte für Rechnung einer dafür gebildeten »Wassergenossenschaft K ö n i g s t e i n « eine Anlage ausgeführt, deren tägliche Lieferung zu 280 cbm bestimmt ist und deren Baukosten sich im Ganzen auf M. 65000 oder M. 16 pro Einwohner belaufen haben. Das Wasser tritt aus dem Sandsteinfelsen hervor und wird direkt durch eine ca. 20 m lange Leitung aus gelochten Thonrohren, in die 3 Brunnen von 0,8 m Durchmesser und 2,5 m Tiefe eingebaut sind, einem Hochreservoire zugeführt, hinter welchem das Vertheilungsnetz sofort beginnt. Das Reservoir hat einen Inhalt von 200 cbm und ist aus Cementstampfbeton mit gewölbter Decke, halb in den Boden versenkt, hergestellt. Die Vertheilungsleitungen haben 5710 m Länge mit 22 Schiebern und setzen sich aus folgenden Durchmessern zusammen: Durchmesser mm: 150 125 100 80 Länge m: 1780 1748 1674 508 Schieberzahl: 4 8 4 6
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Damit sind 19 Ueberflurhydranten verbunden. In den Leitungen ist ein constanter Druck von 20,0 m bis 50,0 m über Terrain je nach der Ortslage. 180 Grundstücke sind durch Zuleitungen aus Bleirohren von 15 mm und 20 mm Durchmesser angeschlossen. 31. b. Kreischa. (E. 1900, W. 160 mit je 11,7 B.) Im Jahre 1899 ist von dem Ingenieur A. L o e f f l e r in F r e i b e r g nach seinem Projecte für die Gemeinde K r e i s c h a eine Wasservereorgungsanlage für eine tägliche Lieferung von 600 cbm Wasser hergestellt deren Kosten auf M. 80000 im Ganzen oder M. 42 pro Einwohner veranschlagt waren. Das aus einem Niederschlagsgebiete von 150 bis 200 ha Fläche erschlossene Wasser ist in einer Sammelstube zusammengeleitet und fliesst aus dieser mit natürlichem Gefälle in einer 1030 m langen Zuleitung von 125 mm Durchmesser einem 3,4 m tiefer liegenden Hochreservoire von 200 cbm Inhalt zu, das aus Cementstampfbeton hergestellt, oben abgedeckt und in den Boden versenkt ist. Von hier wird das Wasser durch eine gleich grosse Fallrohrleitung von ca. 800 m Länge dem Vertheilungsnetze zugeführt, in welchem es unter einem Drucke von 40,0 m bis 60,0 m Höhe je nach der Ortelage über dem Versorgungsgebiete steht. Das Vertheilungsnetz besteht aus ca. 4800 lfd. m Rohrleitungen mit 25 Schiebern und setzt sich aus folgenden Durchmessern zusammen: Durchmesser mm: 125 100 80 70 Länge m : 800 1700 800 1500 Schieberzahl: 3 8 5 9 Damit sind 29 Ueberflurhydranten verbunden, welche in ca. 100 m Entfernung von einander stehen, und 150 Häuser haben Zuleitungen aus Bleirohren von 25 mm und 19 mm Durchmesser erhalten. In 30 der Zuleitungen, welche auch für den Gewerbebetrieb Wasser abgeben, sind Wassermesser von 25 mm Durchmesser eingeschaltet, die L u x , L u d w i g s h a f e n geliefert hat. Nach einer früher ausgeführten Analyse des Wassers enthält es im Liter 146 mg Gesammtrückstand und 110 mg Glührückstand; es hat 9 Grad deutsche Härte und verlangt 7,5 mg Permanganat zur Reduction der organischen Substanz; von Ammoniak und von salpetriger Säure ist es frei und enthält nur Spuren von Chlorverbindungen und von Schwefelsäure.
32. f. Liebstadt. (E. 849.) Für die Wasserversorgung der Stadt L i e b s t a d t ist im Jahre 1896 von der K ö n i g i n M a r i e n h ü t t e in C a i n s d o r f nach deren Projecte eine Quellwasserleitung ausgeführt, welche täglich 50 cbm Wasser liefert und im Ganzen M. 11500 oder M. 14 pro Einwohner gekostet hat. Das Wasser ist durch einen Brunnen und durch verschiedene Sickeranlagen erschlossen und mit natürlichem Gefälle einem Hochreservoire von 50 cbm Inhalt zugeführt. Die Wasservertheilung findet durch ca. 1600 m Rohre von 100 mm bis 40 mm Durchmesser statt, und es sind daran 4 Ueberflurhydranten, 10 Schieber und 2 öffentliche Brunnen angeschlossen. 22 Häuser haben Zuleitungen erhalten. 33. b. Löbtau. (E. 19106). Für die Wasserversorgung der Gemeinde L ö b t a u diente seit alter Zeit eine Quellwasserleitung, die aber nicht mehr genügte, so dass der Gemeinderath sich im
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I. Kreishanptmannschaft Dresden.
Jahre 1891 zum Ankaufe von verschiedenen, sehr wasserreichen Quellen entschloss und mit deren Wasser im Jahre 1894 ein Ergänzungswerk für die Versorgung des Ortes nach dem Projecte des Baurathes S a l b a c h in D r e s d e n mit einem Ko6tenaufwande von M. 27 000 ausführen liess, durch den das täglich disponible Wasserquantum auf 1100 cbm erhöht wurde. Das Wasser wird aus einem Brunnen von 2,7 m Durchmesser und 13,0 m Tiefe entnommen, welcher im unteren Theile aus einem gusseisernen, geschlitzten Cylinder besteht, über welchem ein wasserdichter Schacht aufgemauert ist. In einer Pumpstation sind 2 Gasmotoren von je 12 PS. aufgestellt, deren jeder 2 einfachwirkende Pumpen, welche zu einem Systeme verbunden sind, mit Riemenübertragung betreibt. Bei 36 Doppelhüben pro Minute fördert jedes Pumpenpaar 46 cbm Wasser pro Stunde auf 42,0 m Höhe nach einem ca. 1400 m entfernten Hochreservoire, das in das Vertheilungsnetz eingeschaltet ist und 650 cbm Inhalt hat. Es ist aus Cementetampfbeton hergestellt und überwölbt. In 107 Zuleitungen sind Wassermesser (100 ä 20 mm und 7 ä. 33 mm Durchmesser) eingebaut, welche die B r e s l a u e r M e t a l l g i e s s e r e i , B r e s l a u geliefert hat. Die Zahlung des Wasserzinses muss seit dem Jahre 1900 pränumerando erfolgen.
werthee jährlich eingeschätzt und soll M. 1 bis M. 10 pro Haushaltung betragen; ferner ist für Bäcker M 3 bis M. 10, für YVirthe M. 1 bis M. 15, für Destillateure M. 2 bis M 20, für Schlachter M 8 bis M. 20 etc. extra in zahlen. Nach Wasserniessem e n t n o m m e n , kostet das Wasser 12 Pf. pro cbm; mindestens ist aber M. 10 im Jahre zu zahlen. Das Wasser wurde von der >Königl. Centralstelle für öffentliche Gesundheitspflege« in D r e s d e n untersucht und als ein halb hartes, sehr reines Trink- und Nutzwasser bezeichnet.
35. f. Meissen. (E. 18 820, VV. 954 mit je 20 B.) Für die Wasserversorgung der Stadt M e i s s e n diente ausser zahlreichen Brunnen innerhalb der Stadt, von denen 23 öffentlich waren, das aus ca ein km Entfernung früher durch eine Leitung aus hölzernen Rohren mit natürlichem Gefälle zugeführte Quellwasser, welches noch an 8 öffentlichen Lauf brunnen zum Ausflusse kommt und auch 20 Privatgrundstücken zugeleitet wurde, während sich 8 andere Grundstücke mit der Zuleitung des Abwassers der Laufbrunnen begnügten. Seit Mitte der 80 er Jahre beschäftigte sich der Stadtrath eingehend mit der Frage, neben dieser Quellwaseerversorgung ein einheitliches Wasserwerk für die Stadt herzustellen, wofür die Erschliessung von Grundwasser sowohl am rechten als am linken E l b u f e r in Vorschlag gebracht war. Im Jahre 1890 wurde der Ingenieur P f e f f e r in H a l l e a. d. S. zur Vornahme specieller Untersuchungen 34. e. Lommatzsch. (E. 2971, W. 330 mit je 9 B.) herangezogen, welcher auf Grund der von ihm vorgeFür die Wasserversorgung der Stadt L o m m a t z s c h nommenen Bohrungen als Gewinnungsstelle die S i e b e n wurde im Jahre 1900 die Ausführung einer einheitlichen e ich'sehen Wiesen am linken E l b u f e r zwischen dem Anlage beschlossen. Das Project dafür hat der Ingenieur »Forsthause« und dem B o c k w r a e r Thale vorschlug. B l u m in D r e s d e n ausgearbeitet, und im Jahre 1893 Im Jahre 1891 liess er hier einen Versuchsbrunnen von wurde der Bau durch den Fabrikanten H . L i e b o l d i n D r e s - 0,5 m Durchmesser und 12,0 m Tiefe herstellen, mit d e n ausgeführt. Die täglich disponibele Wassermenge welchem dann längere Zeit hindurch Pumpversuche beträgt 410 cbm. Ausser den Kosten von M. 48000 ausgeführt wurden, die zu sehr günstigen Resultaten für Vorarbeiten, Grunderwerb etc. hat die Anlage führten. M. 95430 gekostet, so dass die Gesammtkosten M. 143430 Gleichzeitig wurde von ihm ein Project zu einem oder M. 48 pro Einwohner betragen haben. zu erbauenden, städtischen Wasserwerke ausgearbeitet, Das Wasser wird auf der C h u r s c h ü t z er F l u r welches die Billigung der städtischen Behörden fand, durch einen Sammelbrunnen von 5,5 m Tiefe aus dem und am 4. September 1891 wurde dessen Ausführung Grundwasser, welches hier 1,75 m tief unter Terrain unter seiner Oberleitung beschlossen. Mit dem Baue der steht, erschlossen. Die Gewinnungsstelle liegt ca. 36,0 m Anlage ist im Anfange des Jahres 1892 begonnen, und höher als der Marktplatz der Stadt. bereits am 17. Juli 1893 konnte sie in Betrieb gesetzt Eine ca. 3200 m lange Leitung aus gusseisernen werden. Die Leitung des Betriebes des Wasserwerkes Rohren von 125 mm Durchmesser führt das Wasser ist später dem Ingenieur P f l ü c k e , der zum Dirimit natürlichem Gefälle zu einem Hochreservoire genten der städtischen Gas- und Wasserwerke ernannt von 250 cbm Inhalt, das aus Cementstainpfbeton über- wurde, unter Assistenz des Ingenieurs S c h n e i d e r wölbt und halb in den Boden versenkt hergestellt unterstellt. ist. Von dem Reservoire fliesst es in einer ca. Das Wasserwerk ist für eine tägliche Lieferung von 2200 m langen Fallrohrleitung von 150 mm Durchmesser dem eigentlichen Vertheilungsnctze zu, das 4190 m 3000 cbm Wasser bestimmt und hat im Ganzen Länge mit 38 Schiebern hat und sich aus folgenden M. 542 330 oder M. 29 pro Einwohner gekostet. Die Anlagekosten setzen sich aus folgenden Posten zuDurchmessern zusammensetzt: sammen: Durchmesser mm : 150 125 100 80 Grunderwerb . . . M. 4045 Länge m : 200 200 1720 2070 Wassergewinnung . » 26 238 Schieberzahl: 4 9 9 lfi Pumpstation . . . » 120710 Rohrnetz . . . . » 274293 Damit sind 30 Ueberflurhydranten und ein öffentHochbehälter \ . . » 53 753 licher Zapfbrunnan verbunden. Fast sämmtliche 330 Hausanschlüsse . . » 27 406 Grundstücke der Stadt wurden sofort an die Leitung Werkstelle . . . . » 2895 angeschlossen. Die Zuleitungen und die Hausleitungen Wasserstandsmelder. » 1997 bestehen aus Bleirohren; erstere haben 25 mm DurchHonorar u. Diverses » 30993 messer Es waren 47 derselben mit Wassermessern Für die Wassergewinnung dienen 5 Tiefbrunnen, (1 von 15 mm, 19 von 20 mm, 26 von 25 mm und 1 von 80mm Durchmesser) verbunden, welche die B r e s l a u e r die in Abständen von 75 m von einander hergestellt sind und eine Tiefe von 12,7 m unter Terrain haben. M e t a l l g i e s s e r e i , B r e s l a u geliefert hatte. Jeder der Brunnen besteht in seinem unteren, 8,5 m Die Zahlung des Wassergel des wird nach der Grösse der hohen Theile aus 5 gusseisernen Ringen, welche mit Gebäude, der Zahl der Wohnungen und der Höhe des Mieth-
I. Kreishaaptmannschaft Dresden. nach innnen vorspringenden Muffen zusammengesetzt sind und im Lichten 1,25 m Durchmesser haben. Die 4 unteren Ringe haben je 1,8 m Höhe, und der obere Ring hat 1,3 m Höhe. Der unterste Ring hat an seinem unteren Rande einem scharfen Schneidkranz, und der oberste Ring hat an seinem oberen Rande einen nach aussen springenden Flansch. Die 3 oberen Ringe sind vollwandig und die beiden unteren Ringe haben zusammen 1080 Schlitze in ihren VVandflächen von einem Querschnitte von 10mm mal 100 mm; die untere Eintrittsöffnung für das Wasser beträgt demnach einschliesslich der offenen Bodenfläche bei jedem Brunnen 2,3 qm. Der obere Flansch jedes Brunnens legt sich auf ein ringförmiges Fundament von Stampfbeton, und darüber erhebt sich ein wasserdicht gemauerter Brunnenschacht, der von 1,2 m auf 0,8 m Durchmesser bis auf 0,5 m Höhe unter Terrain nach oben conisch zusammengezogen ist. In den oberen Theil dieses Schachtes sind 3 Abschlussdeckel eingelegt, und in die beiden dadurch gebildeten Abtheilungen ist Kies eingebracht, damit etwa von oben in den Brunnen eindringendes, unreines Wasser bei seinem Durchsickern gereinigt wird. Der Boden über dem oberen Deckel ist schliesslich wieder aufgefüllt und als Wiesenfläche planirt. In jeden Brunnen ist ein Saugerohr von 200 mm Durchmesser eingehängt und die 5 Saugerohre verbindet ein gemeinschaftliches Heberohr, dessen Durchmesser allmählich von 200 mm auf 500 mm anwächst und mit seinem verticalen Schenkel in einen gemauerten Sammelßchacht von 3,17 m Durchmesser eintaucht. Weil der Besitzer des Parkes S i e b e n e i c h e n gegen die Anlage von Dampfkesseln in der Nähe Protest erhoben hatte, so sind für die Pumpstation, welche sich direkt an den Sammelbrunnen anschliesst, zum Betriebe der Pumpen Gasmotoren gewählt. Diese wurden von der D e u t z e r G a s m o t o r e n f a b r i k in D e u t z und die Pumpen dazu von der M a s c h i n e n f a b r i k in G r e v e n b r o i c h geliefert. Das Gebäude der Pumpstation misst im lichten Grundrisse 10,5 m mal 18,0 m und ist für 3 Pumpwerke eingerichtet, von welchen aber bislang nur 2 eingebaut sind. Die Motoren sind liegende Zwillingsmotoren von je 50 PS. und machen 150 Umdrehungen pro Minute. Die Pumpenflur liegt 7,0 m tief unter der sich 14,0 m hoch über den niedrigsten Wasserstand erhebenden Maschinenflur. Jede Maschine betreibt durch 5 BaumwoIlenseil-Uebertragungen, deren Seile 45 mm Durchmesser haben, eine Drillingspumpe, welche aus 3, um 120° gegen einander versetzten, stehenden, einfach wirkenden Plungerpumpen gebildet ist, die CO bis 75 Hübe pro Minute machen. Die Plunger haben 160 mm Durchmesser und 0,6 m Hub, und die Ventile sind zweispaltige Etagenringventile von Rothguss mit gusseisernen Sitzen und mit regelbarer Federbelastung. Jede Maschine fördert pro Stunde 100 cbm \\ asser bei 95,0 m Arbeitshöhe. Das aus dem Sammelbrunnen aufsteigende, gemeinschaftliche Saugerohr hat 400 mm Durchmesser und endet in einen Saugewindkessel von 1,1 m Durchmesser und 1,8 m Höhe, von dem die Saugestutzen für jedes Pumpwerk abgehen. Für jedes der Letzteren ist noch ein besonderer, r.ectangulär geformter Saugewindkessel vorhanden, in den die 3 Saugestutzen eintauchen. Hinter jedem Plunger befindet sich ein kleiner Druckwindkessel, und für beide Pumpwerke zusammen ist ein gemeinschaftlicher Druckwindkessel von 2,0 m Durchmesser und 2,7 m Höhe aufgestellt, von welchem das gemeinschaftliche Druckrohr von 350 mm Durchmesser abgeht.
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Zur Entlüftung des Heberrohres und zur Luftspeisung des Druckwindkessels ist in dem Pumpenschachte eine kleine Luftpumpe aufgestellt, welche von einer Transmission angetrieben wird, die ein kleiner Gasmotor von 2 PS. bewegt. Dieser Motor dient gleichzeitig zum Anlassen der grossen Maschinen mittels einer Reibungskuppelung, die sich selbstthätig auskuppelt. In ca. 1000 m Entfernung von der Pumpstation und 520 m von dem Beginne des Vertheilungsnetzes entfernt ist auf der »Höhe am P l o s s e n « ein zweitheiliges Hochreservoir von 1580 cbm Inhalt, dessen Sohle 3,0m tief unter der Strassenhöhe liegt, aus Cementstampfbeton hergestellt, das oben mit Gewölben aus Ziegelsteinen geschlossen ist. Die Ausführung desselben ist durch die Firma O t t o & S c h l o s s e r in M e i s s e n erfolgt. Der Wasserspiegel des Reservoires liegt 89,5 m hoch über dem mittleren Wasserstande an der Gewinnungstelle. Vom Reservoire führen 2 Fallrohrleitungen zum Vertheilungsnetze Die eine hat 1180 m und die andere hat 1380 m Länge, und beide haben 275 mm Durchmesser. Das Vertheilungsnetz ist gemischt nach Circulation und nach Verästelung ausgeführt. Es steht unter einem einheitlichen Drucke, der normal 80,0 m beträgt, und hatte Anfangs ca. 21000 m Länge mit 142 Schiebern. Nach den Durchmessern setzten die Rohre und Schieber sich wie folgt zusammen: Rohrdurchmessermm: 275 200 150 100 90 70 Rohrlängem. 702 2737 3962 5199 1072 7428 Schieberzahl: 3 13 13 19 8 86 Ende des Jahres 1898 betrug die Länge der Rohrleitungen 25 250 m mit 153 Schiebern. Von den Rohren von 70 mm Durchmesser entfallen 1179 m auf Leitungen für Hydranten, welche aus den Hauptleitungen herausgeruckt stehen und von denen 191 Uebertiur- und 2 Unterflurhydranten mit Selbstentwässerung sind. Sie wurden von J u l i u s B l a n k e in M e r s e b u r g geliefert und stehen in 75 m bis 100 m Entfernung von einander. Die Schieber hat L o u i s S t r u b e in M a g d e b u r g und die Rohre das Eisenwerk L a u c h h a m m e r i n G r ö d i t z geliefert. Die Rohrverlegungsarbeiten hat der Ingenieur R. H a r t w i g in D r e s d e n ausgeführt. Mit dem Rohrnetze sind 6 Spülschieber von 70 mm Durchmesser verbunden, und Anfangs wurden daraus 2 und später 7 öffentliche Pissoire, 4 Laufbrunnen und ein Springbrunnen gespeist. Für die Zuleitungen, deren im Jahre 1898 im Ganzen 960 in Benutzung waren, werden Bleirohre, die meistens 20 mm bis 30 mm Durchmesser haben, verwendet. Aus diesem Materiale werden auch die Hausleitungen hergestellt. Im Jahre 1898 waren in den angeschlossenen Häusern 114 Badeeinrichtungen, 97 Closets, 20 Wasserstrahlapparate und 10 Springbrunnen installirt. Ende 1896 waren im Ganzen 576 und Ende 1898 582 Wassermesser eingebaut, von welchen 511 von H. M e i n e c k e , B r e s l a u , 31 von der B r e s l a u e r M e t a l l g i e s s e r e i , B r e s l a u und 40 von L u x , L u d w i g s h a f e n geliefert sind. Nach der Grösse vertheilen die Messer sich wie folgt: Durchmesser mm 13 15 20 25 30 40 65 100 Stückzahl: 7 69 392 90 17 1 3 1 Die Wasserabgabe für die 372 jährige Betriebszeit bis Ende 1896 im Ganzen, sowie für gewerbliche, häusliche und öffentliche Zwecke, letztere auch nach den verschiedenen Verwendungsarten getrennt, gibt die Tabelle 125 an. Im Jahre 1898 wurden 350938 cbm aus dem Wasserwerke und 64 000 cbm aus der alten Gravitationsleitung,
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286 TabeUe 125. Wasservertheilung. 1893/94 l'/jJahr Wasserverbrauch im Ganzen cbm 245 242 davon fttr öffentl. Zwecke > 19 150 oder in °/0 7,7 von letzteren für: Strassensprengen . . . . cbm 10000 > RohrspOlen 2500 öffentl. Anlagen . . . . > 2500 » Badeanstalt 2 061 » Pissoire 1289 > Feuerlöschen 800 > ferner für Gewerbebetrieb 11762 oder in •/„ 7,7 und für Hausgebrauch etc. . cbm 214 321 oder in °/o 87,6
1895
1896
237 490 267 152 21895 19 347 7,2 5,0 10 000 10000 2 500 2 500 2 500 1000 3377 3 749 3 248 1 768 270 330 26 745 41 771 11,3 15.6 198 850 216 044 83,7 80,9
also im Ganzen 414 938 cbm abgegeben. Davon sind 77 767 cbm für öffentliche Zwecke verwendet und zwar davon: 10000 cbm oder 12,9 % für Strassensprengen, 1070 cbm oder 1,3% für einen Springbrunnen, 5000 cbm oder 6,4% für Laufbrunnen, 43 622 cbm oder 56,1% für Kanalspülen, 16 600 cbm oder 21,3% für Bedürfnissanstalten, 1000 cbm oder 1,3% zum Sprengen von öffentlichen Anlagen, 150 cbm für Feuerlöschen und 325 cbm für Diverses. 8979 cbm oder 3,5 % der Gesammtabgabe entfielen auf Selbstverbrauch, und nicht nachweisbar ist der Verbleib von 73489 cbm oder 28,8%, so dass diese als Verlust bezeichnet sind. 168 376 cbm oder 40,6 % von der Gesammtabgabe sind nach Messern und 246 551 cbm oder 59,4 % sind ohne Messer abgegeben. Private erhielten im Ganzen 254 692 cbm oder 61,4% vom Gesammtverbrauche und davon 166084 cbm oder 65,2 % nach Messern und 88608 cbm oder 34,8% nach Schätzung. Der Verbrauch am mittleren Jahrestage betrug 1137 cbm und 608 cbm oder 53,5% davon der am Tage des geringsten und 1758 cbm oder 154,6% davon der am Tage des grössten Verbrauches. Die Tabelle 126 giebt für verschiedene Jahre den Gasconsum der Motoren im Ganzen, pro 100 cbm gefördertes Wasser, pro PS.-Stunde bei 95,0 m Förderhöhe und pro cbm Gas die Leistung in m X kg an. Tabelle 126. Gasverbrauch. 1893/94 l'/,Jahr
1895
1896
1898
Gasverbrauch . . . cbm 73 370 65 896 73 518 100 836 pro 100 cbm Wasser » 30,0 27,7 27,5 29,0 pro PS.-Stunde . . > 0,84 0,85 0,79 0,78 m X kg pro cbm Gas . . 317 700 341 800 346 200 320 186 Als Zahlung des Waasergeides nach Schätzung wird jährlich für jeden Raum von 8 bis 30 qm Grösse M. 2 und darüber M, 2.50, für jede Koch- und Waschküche M. 3, für jedes Badezimmer M. 6 , für jedes Closet M. 3 , für jedes Pissoir M. 5 etc. berechnet. Diese SchfttzBumme bildet aucli die Mindestzahlung bei der Abgabe nach Messern. Nach Messern abgegeben ist ebenso wie für Wasser zum Gewerbebetriebe 20 Pf. pro cbm und mindenests M. 25 für bis zu
125 cbm im Jahre zu zahlen. Beim Jahresgebrauche von mehr als 1000 cbm tritt ein Rabatt ein: bis zu cbm 2000 3 000 5 000 8 000 12000 20000 darüber •/„des Preises 10 15 20 25 30 35 50 Die Wassermesser werden leihweise gestellt; sie können aber auch käuflich erworben werden. Im Jahre 1895 wurde der Zwangsanschluss für sämmtliche Hftuser beschlossen. Die Untersuchung des Wassers durch den Professor F. H o f m a n n in L e i p z i g am 14. September 1893 hat im Liter ergeben: Gesammtrückstand 333,5 mg Kali 6,4 . Natron 14,7 » Kalk 117,5 . Magnesia 17,1 > Kieselsäure 19,5 » Schwefelsäure 32,5 » Chlor 19,6 » Kochsalz 32,40» Salpetersäure 8,3 > Sauerstoff für organische Substanz . . 0,7 » Ammoniak Null Eisenoxyd Null
36. f. Hockethal. (E. 362.) Für die Wasserversorgung der Gemeinde M o c k e t h a l ist gemeinschaftlich mit der Gemeinde Z a t z s c h k o im Jahre 1898 durch den Ingenieur A. L o e f f l e r in F r e i b e r g eine Anlage nach seinem Projecte ausgeführt, für welche das Wasser dem Hochreservoire von C o p i t z durch eine Fallrohrleitung direkt entnommen wird. Die dafür ausgeführten Arbeiten haben M. 11000 gekostet. Es sind 1650 lfd. m gusseiserne Rohre von 80 mm Durchmesser mit 8 eingebauten Schiebern verlegt und 4 Ueberflurhydranten aufgestellt. In M o c k e t h a l sind 20 und in Z a t z s c h k o sind 5 Häuser mit Zuleitungen aus Bleirohren versehen. 37. b. Nausslitz. (E. 1468.) Für die Wasserversorgung der Gemeinde N a u s s l i t z wurde im Jahre 1893 vom Baurathe S a l b a c h in D r e s d e n nach seinem Projecte eine Anlage ausgeführt, welche für eine tägliche Lieferung von 100 cbm Wasser bestimmt ist und M. 15000 im Ganzen oder M. 11 pro Einwohner gekostet hat. Das Wasser ist durch eine ca. 200 m lange Sammelleitung von gelochten Steingutrohren von 120 mm Durchmesser aus dem Grundwasser erschlossen und in einen Sammelbehälter geleitet, der gemauert und überwölbt ist und zugleich als Hochreservoir dient. Er hat 40 cbm Inhalt und liegt 450 m vom Vertheilungsnetze entfernt und mit seinem Wasserspiegel 25,0 m höher als das Versorgungsgebiet. Vertheilungsrohre wurden im'Ganzen 1060 lfd. m von 70 mm Durchmesser mit 5 Schiebern verlegt, und damit sind 10 in ca. 100 in von einander stehende Unterflurhydranten verbunden. Die Zuleitungen und die Hausleitungen bestehen aus Bleirohren. Diese Anlage hat sich später bei der zunehmenden Bevölkerungszahl als nicht mehr genügend erwiesen, so dass im Jahre 1900 der Bau einer neuen Versorgungsanlage nach dem Projecte und unter der Leitung des Ingenieurs F. S a l b a c h in D r e s d e n beschlossen wurde. Das Wasser hierfür wird einem 12,0 m tiefen Brunnen auf der L ö b t a u e r F l u r entnommen und durch Pumpen, welche durch Hille'sche Gasmotoren angetrieben werden, in das Rohrnetz oder nach einem Hochreservoire gefördert werden, welches auf der höchsten Stelle der Gemeinde-
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flur N a u s s l i t z mit einem Fassungsraum von 550 cbm erbaut werden soll. 38. b. Neucoschütz. (E. 3026.) Die Versorgung der Gemeinde N e u c o s c h ü t z erfolgt seit dem Jahre 1894 durch den Anschluss an die Wasserleitung der Gemeinde P o t s c h a p p e l mittels eines besonderen Vertheilungsnetzes, welches von dem Ingenieur A. L o e f f l e r in F r e i b e r g für M. 18500 ausgeführt ist. Es sind dafür 360 lfd. m Rohre von 100 mm und 2140 lfd. m Rohre von 80 mm Durchmesser mit 22 Schiebern verlegt und damit sind 14 Unterflurhydranten mit Selbstentwässerung verbunden. 79 Häuser haben Anschlussleitungen aus Zinnbleirohren von 20 mm Durchmesser erhalten. 39. f. Neustadt i. S.
(E. 4365, W. 399 mit je 11 B.)
Für die Wasserversorgung der Stadt N e u s t a d t ist im Jahre 1879 eine Quellwasserleitung hergestellt, welche M. 110000 im Ganzen oder M. 25 pro Einwohner gekostet hat. Die geringste tägliche Lieferung derselben beträgt 250 cbm Das Wasser wird ca. 1 km von der Stadt entfernt aus Quellen erschlossen und mit natürlichem Gefälle einem gemauerten Hochreservoire zugeleitet, das unmittelbar vor der Stadt liegt und 200 cbm Inhalt hat. Die Vertheilungsleitungen haben 150 mm bis 80 mm Durchmesser. Damit sind 20 Hydranten und 3 Ventilbrunnen verbunden. 250 Häuser haben Zuleitungen. Für die Anschlussleitungen sind 57 Wassermesser (23 von 20 mm, 29 von 25 mm und 4 von 30 mm Durchmesser) geliefert. 40. b. Niederlössnitz. (E. 3708.) Für die Wasserversorgung der Gemeinde N i e d e r l ö s s n i t z wurde im Jahre 1889 von dem Baurathe Salb a c h in Dresden nach seinem Projecte ein Wasserwerk von einer täglichen Leistungsfähigkeit von 700 cbm erbaut, wofür die Anlagekosten M. 150000 betrugen. Im Jahre 1895/96 hat die Anlage durch den Ingenieur F. S a l b a c h in D r e s d e n , eine Erweiterung erfahren, durch welche deren Leistung pro Tag auf 2000 cbm erhöht ist und die M. 70000 gekostet hat, so dass die Gesammtkosten auf M. 220000 im Ganzen oder M. 60 pro Einwohner gestiegen sind. Für die Wassererschliessung aus dem Grundwasser dienen 2 Brunnen, deren erster ganz aus Mauerwerk besteht und 1,5 m Durchmesser bei 14,2 m Tiefe hat. Der zweite Brunnen, welcher für den Erweiterungsbau hergestellt wurde, hat 2,7 m Durchmesser und 15,2 m Tiefe und besteht in seinem unteren Theile aus einem gusseisernen Cylinder mit geschlitzten Wänden, über dem sich ein wasserdichter, gemauerter Schacht erhebt. Neben dem Brunnen ist eine Pumpstation erbaut, in welcher für die erste Anlage 2 Dampfmaschinen von 300mm Kolbendurchmesser und 0,5 m Hub aufgestellt sind, deren jede bei 90 Umdrehungen eine Leistung von 9 PS. hat. Diese Maschinen betreiben durch Riemenantrieb 2 Plungerpumpen, deren jede bei 34 Doppelhüben pro Minute 18 cbm Wasser pro Stunde auf 63,0 m Höhe fördert. Die Plunger haben 173 mm Durchmesser und deren Hub beträgt 0,3 m. 2 Flammrohrkessel von je 24 qm Heizfläche liefern den Dampf. Die Maschinen und Kessel wurden von der Elbschifffahrtsgesellschaft K e t t e in U e b i g a u bei D r e s d e n geliefert.
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Für die Erweiterung ist ferner eine Zwillingsdampfmaschine mit Ventilsteuerung beschafft, deren Kolben 300 mm Durchmesser und 0,6 m Hub haben und die bei 90 Umdrehungen eine Leistung von 30 PS. hat. Sie betreibt mittels Seilantrieb 2 einfachwirkende Plungerpumpen, welche stündlich 60 cbm Wasser bei 40 Doppelhüben pro Minute auf die gleiche Höhe wie die erste Pumpenanlage fördern. Die Plunger haben 273 mm Durchmesser und 0,8 m Hub. Ein Flammrohrkessel von 40 qm Heizfläche mit Vorfeuerung liefert den Dampf. Die Maschine und der Kessel sind von der Firma C. A. R o s t & Co. in D r e s d e n geliefert. Für die Wasserregulirung sind 2 Hochreservoire, welche in das Vertheilung6netz eingeschaltet sind, vorhanden. Das eine hat 360 cbm Inhalt und liegt ca. 1200 m von der Gewinnungsstelle entfernt, während das andere ca. 2000 m davon entfernt liegt und 500 cbm Inhalt hat. Beide sind in den Boden versenkt und überwölbt; das erste ist aus Mauerwerk und das zweite ist aus Cementstampfbeton ausgeführt. Das Vertheilungsnetz steht unter einem einheitlichen Drucke, der im Mittel 65,0 m beträgt. Das Rohrnetz hat 17470 m Länge mit 58 Schiebern und setzt sich nach den verschiedenen Durchmessern wie folgt zusammen : Durchmesser mm: 200 150 125 100 80 Länge m: 1100 2550 3400 8720 6700 Schieberzahl: 5 6 4 10 33 Damit sind 3 Spülschieber und 73 Unterflurhydranten verbunden, welche in ca. 200 m Entfernung von einander stehen. Die Rohre sind von der Firma C. M e n n i c k e in D r e s d e n verlegt. Die Zuleitungen und die Hausleitungen bestehen aus Zinnbleirohren und haben 15 mm und 20 mm Durchmesser. Im Ganzen sind 710 Wassermesser (4 von 13 mm, 586 von 16 mm, 103 von 20 mm, 8 von 25 mm, 7 von 30 mm und je einer von 50 mm und 100 mm Durchmesser) für die Wasserabgabe geliefert und zwar 702 von S i e m e n s & H a l s k e , B e r l i n und 8 von verschiedenen Firmen. 41. b. Niederpoyritz. (E. 625.) Für die Wasserversorgung der Gemeinde Niederp o y r i t z ist Anfangs des Jahres 1900 mit den Arbeiten zur Herstellung einer Anlage begonnen, welche von dem Ingenieur J e n s e n in F r e i b e r g nach dessen Projecte ausgeführt wird und im Laufe des Jahres fertiggestellt sein sollte. Die Fassung des Wassers ist vom Könige unentgeltlich auf dem H e l f e n b e r g e r G e b i e t e der Gemeinde ge-stattet worden. 42. b. Nöthnitz bei Dresden. (E. 393.) Die Wasserversorgung des Ortes N ö t h n i t z erfolgt durch die Gruppenversorgung B a n n e witz. Die dafür nöthigen Anlagen haben M. 4500 gekostet und sind für Rechnung der Gemeinde N ö t h n i t z hergestellt. Die Fallrohrleitung ist, vor B a n n e w i t z abzweigend, nach N ö t h n i t z verlängert. Die zur Vertheilung verlegten Rohre haben 380 m Länge und 80 mm Durchmesser erhalten und sind mit 3 Unterflurhydranten und 2 Schiebern verbunden. 24 Häuser sind durch Zuleitungen aus Bleirohren angeschlossen. 43. e. Nossen. (E. 4352, W. 335 mit je 13 B.) Von der Stadt N o s s e n wurde im October 1890 der Bau einer Wassel versorgungsanlage beschlossen, und
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T. Kreiahauptmannschaft Dresden.
Ende 1891 ist diese in Betrieb gekommen. Die Wasser faasungen und die Zuleitung des Wassers sind nach einem im Jahre 1884 im Auftrage des Baurathes S a l b a c h in D r e s d e n vom Ingenieur H. S c h e u e r bearbeiteten Projecte ausgeführt, während für das Stadtrohrnetz der Vorsitzende des städtischen Wasserversorgungsausschusses, der Stadtrath A. W a g n e r , die specielle Ausführung bestimmt hat. Die Anlage hat im Ganzen M. 130000 oder M. 30 pro Einwohner gekostet. Das Wasser wird aus dem Grundwasser im Zellner W a l d e des Staatsforstrevieres M a r b a c h aus der Gneisformation mittels Leitungen aus Sickerrohren von 100 mm Durchmesser gesammelt und mehreren kleinen, gemauerten Sammelschächten zugeführt, aus denen es in einen Sammelbehälter geleitet ist. Es ist die Absicht, in denselben Behälter später auch das Wasser zum Abflüsse gelangen zu lassen, das durch einen für bergbauliche Zwecke projectirten Stollen, den grossen F e l i x s t o l l e n , hier erschlossen werden wird. Aus dem Sammelbehälter fliesst das Wasser mit natürlichem Gefälle durch eine ca. 5500 m lange, gusseiserne Leitung von 150 mm Durchmesser einem Hochreservoire auf der Höhe beim städtischen Krankenhause zu. Der Wasserspiegel des Reservoires liegt 4,0 m tief unter der Fassung. Es hat 250 cbm Inhalt und ist aus Mauerwerk hergestellt, überwölbt und zur Hälfte in den Boden versenkt. Das Vertheilungsnetz besteht aus ca. 7000 m Rohren von 200 mm bis 80 mm Durchmesser mit 34 Schiebern. Es steht unter einem einheitlichen Drucke, der je nach der Ortslage zwischen 30,0 m und 40,0 m schwankt und in den am tiefsten gelegenen Strassen sogar bis zu 70,0 m wächst. 31 Ueberflurhydranten mit Selbstentleerung und 2 Druckständer sind damit verbunden. Zu den Hausleitungen werden Zinnbleirohre verwendet. Ende des Jahres 1895 waren 83 Wassermesser eingebaut (40 von 13 mm, 40 von 15 mm und je einer von 20 mm, 25 mm und 40 mm Durchmesser), welche von H. M e i n e c k e , B r e s l a u , bezogen sind. Durch diese wurden im Jahre 1895 an Private 18000 cbm oder pro Messer 215 cbm Wasser abgegeben. Ferner erhielten die Privaten nach Schätzung 14000 cbm, also im Ganzen 32000 cbm im Jahre oder durchschnittlich 88 cbm pro Tag oder 50 1 pro Kopf und zwar in annähernd gleicher Menge für Gewerbezwecke und für den Hausgebrauch.
einer täglichen Ergiebigkeit von 1300 cbm, welche nach dem Projecte und unter der I^eitung des Baurathes B a k e in D r e s d e n ausgeführt wurde. Die ersten Anlagekosten haben M. 138000 betragen; später sind sie durch Erweiterungsbauten auf M. 173 CHX) im Ganzen oder M. 11 pro Einwohner gestiegen. Die Quellen, aus denen das Wasser gesammelt wird, liegen in verschiedenen Richtungen und mehrere Kilometer von der Stadt entfernt, sowie auch in verschiedenen Höhenlagen. Von- 2 Hauptsammelstuben aus fliesst das Wasser mit natürlichem Gefälle durch 2 verschiedene, gusseiserne Rohrleitungen 2 gemauerten Hochreservoiren zu, deren Wasserspiegel um 10,0 m in der Höhe von einander difleriren. Später ist auch noch ein drittes Hochreservoir von 300 cbm Inhalt aus Cementstampfbeton hergestellt. Die Länge der Zuleitungen zu den Behältern und der Fallrohrleitungen von diesen zur Stadt beträgt ca. 14000 lfd. m. Im Jahre 1896 ist auf dem Terrain der städtischen Gasanstalt durch den Director T a u b m a n n mittels artesischer Bohrungen Wasser erschlossen, welches durch natürlichen Druck in einen früheren Gasbehälter als Wasserreservoir überführt und ergänzend für die Versorgung der Stadt mitbenutzt wird. Zu dem Zwecke ist auf der Gasanstalt eine durch einen Gasmotor betriebene Pumpe aufgestellt, welche das Wasser in das Hochreservoir fördert. Die Pumpe hat einen Differential plungerkolben von 128 mm resp. 182 mm Durchmesser und 0,42 m Hub und Gruppenventile mit Federbelastung. Sie macht 50 Doppelhübe pro Minute und liefert 60 cbm Wasser pro Stunde. Der liegende Gasmotor hat 16 PS. und macht 200 Doppelhübe pro Minute. Diese Anlage ist nach T a u b m a n n ' s Projecte von der Maschinenfabrik K a p p e l bei C h e m n i t z ausgeführt. Damit sind im Jahre 1896 36 500 cbm und im Jahre 1897 41283 cbm Wasser gefördert, während der Quellenzulauf regelmässig 503 700 cbm betrug. Die Länge der Vertheilungsrohre von 50 mm bis 200 mm Durchmesser betrug im Jahre 1894 ca. 12000 m, Und es waren damit 28 Schieber und 48 Hydranten verbunden. Im Jahre 1897 war die Rohrlänge auf 14095 m und die Zahl der Schieber und Hydranten auf 40 resp. 51 (davon 5 Ueberflurhydranten) gewachsen. Es werden 2 öffentliche Springbrunnen, 7 Laufbrunnen und 2 Pissoire aus der Wasserleitung gespeist. Mit den Privatzuleitungen, welche aus Zinnbleirohren Der Wasserpreis beträgt pro cbm bei einer jährlichen Abnahme von: cbm 100 bis D00 bis 1 000 bis 5 000 bis 10000 von meistens 25 mm Durchmesser bestehen, waren im Pf 20 16 14 12 10 Jahre 1897 im Ganzen 79 Stück Wasserniesser verbun•den, von denen 5 von S i e m e n s & H a l s k e , B e r l i n , 15 von H. Meinecke, Breslau, 10 von C. A. S p a n n e r , 44. b. Omsewitz. A a c h e n , 10 von B o p p & R e u t h e r , M a n n h e i m , Für die Wasserversorgung der Gemeinde O m s e witz ist im Jahre 1901 die Anlage einer Quellwasser- 52 von L u x , L u d w i g s h a f e n , 2 von der B r e s l a u e r leitung beschlossen, nachdem die Königl. Amtshaupt- M e t a l l g i e s s e r e i , B r e s l a u und 5 von Diversen gemannschaft D r e s d e n die Aufnahme eines Darlehens liefert waren. Die Tabelle 127 gibt für die 4 Jahre von 1894 bis für die Baukosten von M. 115000 bewilligt hatte. Die Ausführung erfolgt durch den Ingenieur C. J e n s e n in 1897 die Gesammtabgabe des Wassers, sowie deren Vertheilung für verschiedene Gebrauchszwecke und die F r e i b e r g nach dessen Projecte. Die Wassererschliessung findet bei dem Dorfe Zahl der bei den Consumenten in Benutzung gewesenen K i r c h b a c h statt, und eine gusseiserne Leitung von Installationen an. Als Wassergeld wird bei der Abgabe nach Discretion für ca. 4000 m Länge wird das Wasser mit natürlichem Gefälle einem Hochreservoire zuführen, aus dem die den Hausgebrauch l°/ 0 des Mielhbetrages und, wenn im Hause nur ein Zapfhahn vorhanden ist, 'U °/0 davon gezahlt. Vertheilung erfolgen soll. Bei der Abgabe nach Messern kostet ein cbm Wasser 8 Pf.
45. f. Pirna. (E. 15 970, W. 556 mit je 28,4 B.) Ausser einer grösseren Zahl von Brunnen innerhalb der Stadt erfolgt die Wasserversorgung der Stadt P i r n a seit dem Jahre 1868 durch eine Quellwasserleitung in
46. b. Potschappel.
(E. 5552.)
Zur Wasserversorgung der Gemeinde P o t s c h a p p e l ist in den Jahren 1892/93 nach dem Projecte und unter
I. Kreishauptmannschaft Dresden.
Tabelle 127. Wasserabgabe. 1894 Gesammtabgabe . . cbm davon nach Messern > desgl. ohne Messer. » desgl. für öffentliche Zwecke . . . . » und zwar für Strassensprengen . > • Springbrunnen Laufbrunnen . . > Oeffentl. Pissoirs . > Oeffentl. Anlagen . > In Benutzung gewesene Anschlüsse . . • mit Badeeinricbtungen . > Closets . . . > Springbrunnen > Sprengbähnen • Wassermessern
1895
1896
1897
457 600 470000 540 200 544 983 19 467 19 690 23 600 31 177 438133 450 310 516 600 513 806 7 600
23 800
32 590
39 450
2 000 5 000
2 400 5 500 15 000 400 500
12 590 5 500 13 000 650 800
18000 5 900 14000 650 900
520 56 72 10 5 61
568 68 75 10 5 74
595 111 79 10 5 79
—
lf>0 450 —
48 69 10 5 55
der Leitung des Bauraths S a l b a c h in D r e s d e n eine Anlage ausgeführt, deren tägliche Lieferung 300 cbm beträgt. Die Anlagekosten dafür haben sich auf im Ganzen M. 120000 oder auf M. 22 pro Einwohner belaufen. In ca. 4 km Entfernung von P o t s c h a p p e l wird das Wasser durch 9 gemauerte Flachbrunneil von 1,2 m Durchmesser und 3,0 m Tiefe, sowie durch eine ca. 200 m lange Sammelleitung aus gelochten Steingutrohren von 150 mm und 100 mm Durchmesser aus dem Grundwasser gewonnen und von den Fassungsstellen einem gemeinschaftlichen Sammelschachte durch Leitungen von 2070 lfd. in Länge von 70 mm und von 2720 lfd. m Länge von 100 mm Durchmesser zugeführt. Von hier fliesst es durch eine Leitung von ca. 1400 m Länge und 150 mm Durchmesser mit natürlichem Gefälle einem Hochreservoire zu, welches ca. 200 m vor dem Vertheilungsnetze liegt. Es hat 700 cbm Inhalt und ist in den Boden versenkt aus Cementstampfbeton hergestellt und überwölbt. Sein Wasserspiegel liegt 30,0 m hoch über dem Versorgungsgebiete. Die Wasserabgabe erfolgt unter einem einheitlichen Drucke durch ein Vertheilungsnetz von 5520 m Länge mit 42 Schiebern, das sich nach den verschiedenen Durchmessern wie folgt zusammensetzt: Durchmesser mm: 150 125 100 80 Länge m : 1170 1060 1200 2090 Schieberzahl: 8 5 8 21 Damit sind 45 Unterflurhydranten verbunden, welche in ca. 100 in Entfernung von einander stehen. Die Zuleitungen haben 20 mm und 25 mm Durchmesser und sind, ebenso wie die Hausleitungen, aus Zinnbleirohren hergestellt. Von den 305 bezogenen Wassermessern (298 von 20 mm, 3 von 33 mm, 2 von 50 mm und je einer von 30 mm und 600 mm Durchmesser) hat 176 Stück H. M e i n e c k e , B r e s l a u und 129 Stück die B r e s l a u e r M e t a l l g i e s s e r e i , B r e s l a u geliefert. 48. a. Rabenau. (E. 2869.) Für die Wasserversorgung der Stadt R a b e n a u ist in dem Jahre 1895/96 von dem Ingenieur A. L o e f f l e r in F r e i b e r g nach dessen Projecte eine Quellwasserleitung für eine tägliche lieferung von 250 cbm bis U r a h n , Wasserversorgung.
Bd. II.
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500 cbm hergestellt, welche M. 150000 im Ganzen oder M. 52 pro Einwohner gekostet hat und für welche die Rohre von dem Eisenwerk L a u c h h a m m e r bei G r ö d i t z und von der K ö n i g i n M a r i e n h ü t t e bei C a i n s d o r f geliefert sind. Das Wasser wird in 3 Quellengebieten durch zusammen 415 lfd. m lange Leitungen aus gelochten Steingutrohren erschlossen und durch 920 lfd. m Steingutrohre von 150 nun bis 100 mm und durch 1810 lfd. m gusseiserne Rohre von 125 mm bis 80 mm Durchmesser in 3 verschiedenen Sammelschächten zusammengeführt. Die Länge der Zuleitungen, welche das Wasser der 3 Quellen mit natürlichem Gefälle zu dem hinter der Stadt liegenden Hochreservoire führen, beträgt 5630 m. Diese Leitungen haben 150 mm Durchmesser, und ein Theil davon dient auf die Länge von ca. 600 m innerhalb der Stadt zugleich als Abgaberohr. Die Vertheilungsrohre haben 4210 m Länge (870 m von 150 mm, 55 m von 125 mm, 715 m von 100 mm und 2570 m von 80 min Durchmesser) und sind mit 29 Schiebern und 29 UeberHur- und einem Unterflurhydranten verbunden. 202 Häuser haben Zuleitungen aus Bleirohren erhalten. 48. b. Radeberg. (E. 10 294, W. 600 mit je 17 B.) Für die Wasserversorgung der Stadt R a d e b e r g dienten früher einige Brunnen innerhalb der Stadt und eine Quellwasserleitung, welche durch Rohre aus Holz, Stein und Gusseisen aus ca. 2 km Entfernung von der Stadt das Wasser mit natürlichem Gefälle zuleitete, das an verschiedenen, öffentlichen Laufbrunnen zur Abgabe gelangte. Im Jahre 1893 ist eine Anlage zur einheitlichen Versorgung der Stadt in Benutzung gekommen, welche durch den Ingenieur A. H a r t m a n n in S e b n i t z n a c h dessen Projecte ausgeführt war. Im Jahre 1895 wurde diese Anlage durch den Einbezug eines zweiten Quellgebietes erweitert, so dass sie jetzt eine tägliche Lieferung von 850 bis 900 cbm Wasser ermöglicht. Die Anlagekosten haben im Ganzen M. 320000 oder M. 32 pro Einwohner betragen. Für eine weitere Vergrösserung steht noch ein drittes Quellgebiet zur Verfügung, dessen Wasser für seine Verwendung aber einer künstlichen Hebung bedürfen wird. Das Wasser ist in 2 Thalmulden aus den Schotterschichten des Grundwassers erschlossen, die auf einer feinkörnigen Granitschicht gelagert sind. Die eine Gewinnungsstelle liegt in einem fiskalischen Hochwalde und die andere in einer Wiese. Zur Wasserfassung sind 22 Quellbrunnen von 1,0 m Durchmesser und 2,0 bis 4,5 in Tiefe hergestellt, welche theils aus Cenientmauerwerk, theils aus Betonringen bestehen und mit eisernen Deckeln abgedeckt sind. Durch Sammelleitungen aus Steingutrohren sind diese mit einander verbunden, und deren Wasser ist in eine Sammelstube geführt, aus der es mit natürlichem Gefälle durch eine ca. 4500 m lange, gusseiserne Leitung von 175 mm Durchmesser in ein Hochreservoir von 500 cbm Inhalt fliesst. Das Reservoir ist aus Cementstampfbeton hergestellt, mit einer Monierkuppel überdeckt und theils in den Boden versenkt. Sein Wasserspiegel liegt 4,0 m tiefer als der an der Gewinnungsstelle. Aus dem Reservoire fliesst das Wasser durch eine ca. 2000 m lange Fallrohrleitung, die theils 250 mm und theils 225 mm Durchmesser hat, bis zum Stadtrohrnetze, welches aus Rohren von 10450 m Länge mit 55 Schiebern 19
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I. Kreishauptmannschaft Dresden.
besteht und sich nach den Rohrdurchmessern wie folgt zusammensetzt: Durchmesser mm 225 175 150 125 100 80 Länge m 1100 450 200 3000 3200 2500 Schieberzahl: 2 3 2 7 11 30 Damit sind 85 Unterflurhydranten verbunden, welche HO m bis 100 m von einander entfernt aufgestellt 6ind. Die gusseisernen Rohre sind vom E i s e n w e r k e K e u l a geliefert. Für die Zuleitungen und die Hausleitungen sind Zinnbleirohre benutzt und zwar erstere von 20 mm bis 30 mm Durchmesser. 600 Hausanschlüsse waren Ende des Jahres 1895 in Benutzung, mit denen 1300 Zapfhähne, 10 Closets, 40 Pissoirstände, 35 Badeeinrichtungen und 10 Privatspringbrunnen verbunden waren. 68 Wassermesser (7 von 13 mm, 2 von 15 mm, 23 von 20 mm, 27 von 25 mm, 5 von 33 mm und 4 von 80 mm Durchmesser) sind von der B r e s l a u e r M e t a l l g i e s s e r e i , B r e s l a u , 8 von H. M e i n e c k e , B r e s l a u und 6 von S i e m e n s & H a l s k e , B e r l i n bezogen. Im Jahre 1895 waren erst 13 Messer eingebaut und ca. 60 cbm Wasser wurden daraus täglich abgegeben, während der gesammte Wasserverbrauch sich auf 500 bis 600 cbm pro Tag belief, was 50 bis 60 1 pro Kopf und Tag entspricht. Das nach Messern abgegebene Walser wird mit 15 Pf pro cbm bezahlt, und als Messermiethe wird pro Jahr 15 °/0 des Messerpreises berechnet. Nach Tarif abgegeben ist jährlich zu zahlen für jeden Raum unter 15 qm M. 1, bis 40 qm M. 2 und über 4(1 qm M. 4 , ferner für ein Badezimmer M 3, für ein Closet M. 5, für eine Küche M 2, für eine Waschküche M. 1, für ein Pissoir M. 2, für ein Pferd oder ein Stück Rindvieh M. 1,60 etc. Die Untersuchungen des Wassers der verschiedenen Sammelstellen durch Dr F i l t i n g e r in D r e s d e n haben im Liter Wasser ergeben Wiesenquellen Waldquellen mg mg Gesammtrückstand . . 92 bis 58 94 bis 71 Chlor 7,1 . 4,4 8,1 » 5,3 Schwefelsäure, SalSchwache Spur petersäure . . . . 14,2 > 2,3 Kalk 9,5 • 6,1 7,2 bis 6,0 Magnesia . . . . 4,2 > 2,5 2,3 • 0,1 Uebermangansaures Kali zur Oxydation der organ. Substanz ? 9,3 • 1,6 Schwefelsäure . . . ? 3,5 » 0,7 Nicht nachweisSalpetrige Säure . . bar Keine Spur 0,025 bis nicht Höchst geringe Ammoniak . . . . nachweisbar Spur Deutsche Härtegrade 1,51 bis 0,96 1,0 bis 0,8
49. b. Radebenl. (E. 4190.) Die Ortschaft R a d e b e u l wird seit dem Jahre 1893 durch die Wasserwerksgesellschaft N e u b r u n n mit Wasser versorgt. 50. d. Radeburg. (E. 3077, W. 362 mit je 8,5 B.) Für die Wasserversorgung der Stadt R a d e b u r g werden gegrabene und gemauerte Brunnen, von welchen 9 öffentliche sind, benutzt. Ferner dient dafür eine alte Zuleitung, welche täglich ca. 70 cbm Wasser mit natürlichem Gefälle aus dem Hohlwege am M e i s s e n b e r g e , 300 m von der Stadt entfernt, zu 2 in der Stadt gelegenen Auslaufkästen führt. Für diese Leitungen sind 610 lfd. m Rohre von Gusseisen und 385 lfd. m Rohre aus Steingut an Stelle der alten Zuleitungen aus hölzernen Rohren verlegt.
51. d. Riesa.
(E. 11759, W. 663 mit je 18 B.)
Für die Wasserversorgung der Stadt R i e s a ist in den Jahren 1889/90 mit einem Kostenaufwande von M. 250000 oder M. 21 pro Kopf nach dem Projecte und unter der Leitung des Civilingenieurs M e n z n e r in L e i p z i g ein städtisches Wasserwerk für eine tägliche Lieferung von 1800 cbm erbaut. Der Betrieb desselben liegt in den Händen des Stadtrathes H y n e k als Vor sitzenden des Wasserwerksausschusses. Das Wasser wird durch einen gemauerten Brunnen von 2,8 m Durchmesser und 12,0 m Tiefe im J a p n a t h a l e aus dem Grundwasser erschlossen, dessen Wasserspiegel in 5,6 m Tiefe unter Terrain liegt. Im Jahre 1895/96 wurden zur Vergrösserung der Wassergewinnung ferner noch 4 gusseiserne Rohrbrunnen von 300 mm Durchmesser und 11,5 m Tiefe hergestellt. Für die Förderung des Wassers dient eine neben der Gewinnungsstelle erbaute Pumpstation mit 2 Dampfpumpmaschinen und 2 Flammrohrkesseln von je 45 qm Heizfläche und mit 6 Atm. Betriebsdruck. Jeder Kessel hat 6,5 m Länge und 1,8 m Durchmesser in dem Hauptkessel und 0,6 m in den beiden Flammrohren. • Die Maschinen sind liegende Eincylindermaschinen mit Schwungrädern und Condensation. Jede derselben treibt eine direkt gekuppelte, stehende, doppeltwirkende Pumpe au. Die Pumpen haben Plungerkolben von 188 mm Durchmesser und Klappenventile. Die Dampfkolben haben 320 mm Durchmesser und 0,55 m Hub. Jede Maschine hat eine Leistung von 20 PS. und fördert bei 38 Umdrehungen pro Minute stündlich 100 cbm Wasser auf 50,0 m Höhe. Die Maschinen sind von der »Kette«, deutsche Elbschiffahrtsgesellschaft zu U e b i g a u bei Dresden, geliefert. Auf dem höchstgelegenen Punkte der Stadt, ca. 2000 m von der Pumpstation entfernt, ist ein Wasserthurm mit einem schmiedeeisernen Reservoire von 500 cbm Inhalt erbaut, zu welchem eine Druckleitung von 225 mm Durchmesser führt Das Reservoir (System Intze) ist mit seinem Boden 17,8 m hoch über Terrain aufgestellt und hat 10,6 m Durchmesser und 7,0 m Höhe. Es ist von der B e r l i n - A n h a l t i s c h e n M a s c h i n e n b a u - A c t i e n g e s e l l s c h a f t zu M a r t i n i k e n f e l d bei B e r l i n geliefert. Die Länge der Vertheilungsleitungen von 200 mm bis 80 mm Durchmesser, die Zahl der damit verbundenen Schieber und Hydranten und die der benutzten Anschlüsse betrug im Jahre 1895 1896 1897 lfd. m 10865 12913 13 500 Schieberzahl 70 76 78 Hydrantenzahl . . . . 70 76 75 Zahl der Anschlüsse . . . 524 543 540 Von den Hydranten sind 2 Unterflurhydranten und die übrigen sind Ueberflurhydranten. Der Leitungsdruck in der Stadt beträgt ca. 30,0 m. Die gusseisernen Rohre sind von dem Eisenwerke G r ö d i t z geliefert und von der Finna W. R. C o n r a d in L e i p z i g verlegt. Die Zuleitungen bestehen ebenso wie die Hausleitungen aus Bleirohren Aus der Leitung werden 3 öffentliche Pissoire, 2 Druckständer und ein Springbrunnen gespeist. Seit dem Jahre 1895 findet die Wasserabgabe an Private nur noch durch Wassermesser statt, deren 638 (185 von 13 mm, 372 von 20 mm, 62 von 25 mm, 8 von 40 mm, 5 von 65 mm, 4 von 80 mm und je 1 von 30 mm und 50 mm Durchmesser) von C A. S p a n n e r , A a c h e n , femer 2 von H. M e i n e c k e ,
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B r e f l l a u und 6 von der B r e s l a u e r M e t a l l g i e s s e r e i B r e s l a u geliefert sind. DieVVasserabgabe betrug im Jahre)1894/95 205000 cbm und im Jahre 1890 in Folge der allgemeinen Einführung von Wassermessern für die Privatabgabe nur 185000 cbm, aber im Jahre 1897 schon 250000 cbm. Für öffentliche Zwecke wurden abgegeben im Jahre 1894/95 11 600 und im Jahre 1897 40000 cbm und zwar für Strasaensprengen 7500 cbm resp. 10500 cbm, für Kanalspülen 3500 cbm resp. 6000 cbm, für Sprengen von öffentlichen Anlagen 500 cbm resp. 10000 cbm. In den Privathäusern befanden sich im Jahre 1897 1500 Zapfhähne, 150 Closets, 75 Badeeinrichtungen, 50 Pissoirstände und 25 Springbrunnen. Für die Kesselheizung der Pumpstation werden mittelböhmische Braunkohlen benutzt, und es sind in den Jahren 1895 resp. 1897 davon 288000 resp. 240000kg verbraucht oder 115 kg resp. 95 kg für 100 cbm gefördertes Wasser und 6,2 kg resp. 5,2 kg pro PS.-Stunde. Oer Wasserpreis für den Hausgebrauch beträgt 20 Pf. pro cbm mit einem Rabatt von 5°/ 0 bei 1000 bis 1500 cbm, 7 °/0 bi8 3000 cbm und 10°/ o bei einem grösseren Verbrauche im Jahre. Mindestens sind aber M. 8 pro Jahr für eine Zapfstelle zu zahlen. Ferner wird für jeden Wassermesser 10°/ o als Miethe vom Anschaffungspreise erhoben. Wasser für Bauzwecke kostet 15 Pf. pro cbm. Das Wasser hat 6,4 Härtegrade und entspricht nach den Untersuchungen des »Hygienischen Instituts« in L e i p z i g allen Anforderungen, die an ein gutes Wasser in hygienischer und wirtschaftlicher Beziehung zu stellen sind.
52. b. Rippien.
(E. 873, W. 72 mit je 12 B.)
Für die Wasserversorgung der Gemeinde R i p p i e n wurde im Jahre 1896 der Bau eines von dem Ingenieur A. L o e f f l e r in F r e i b e r g projectirten Wasserwerkes von 100 cbm täglicher Leistungsfähigkeit beschlossen, dessen Kosten auf M. 40000 im Ganzen oder M. 47 pro Einwohner einschliesslich Grunderwerb, Wasserentschädigung etc. veranschlagt waren, und im Juli 1897 ist die Anlage in Betrieb gekommen. Das Wasser ist durch Leitungen aus gelochten Steinzeugrohren und durch 5 Sammeltöpfe erschlossen und wird auf ca. 400 m Entfernung in einem Sammelbehälter von 60 cbm Inhalt zusammengeführt. In einer daneben erbauten Pumpstation ist eine Dampfpumpmaschine von P a s c h k e & Co. in F r e i b e r g und ein Dampfkessel, System Lachapelle, von 6 qm Heizfläche aufgestellt. Die Maschine hat einen Hub von 0,22 m und macht 75 Umdrehungen pro Minute. Die Pumpe hat einen Differentialkolben und hebt pro Stunde 9 cbm Wasser auf 68,5 m Höhe in ein Hochreservoir von 100 cbm Inhalt, das 770 m davon entfernt in Ziegelmauerwerk und in den Boden versenkt hergestellt ist. Die Länge des Rohrnetzes beträgt 2525 lfd. m (425 m von 100 mm, 950 m von 80 mm, 350 m von 70 mm und 800 m von 60 mm Durchmesser), und damit sind 10 Schieber verbunden. Es waren Ende 1896 69 Zuleitungen aus Bleirohren von 20 mm und 25 mm Durchmesser in Benutzung und in 59 von diesen waren Wassermesser von 20 mm und in 10 davon solche von 25 mm Durchmesser eingebaut, welche von L u x , L u d w i g s h a f e n bezogen sind. 53. c. Sayda.
(E. 1402, W. 186 mit je 8 B.)
Für die Wasserversorgung der Stadt S a y d a ist in dem Jahre 1893/94 nach dem Projecte des Ingenieurs C r a m e r von der K ö n i g i n M a r i e n h ü t t e in Cains-
dorf ein Wasserwerk von einer täglichen Leistungsfähigkeit von 310 cbm ausgeführt, das im Ganzen M. 75000 oder M. 53 pro Einwohner gekostet hat. Aus dem sogenannten »Flecken« ist das Wasser durch eine 83 m lange Leitung aus gelochten Thonrohren von 150 mm Durchmesser gefasst und wird, in einer Pumpstation gehoben, einem 550 m davon entfernt in der Nähe des Kirchhofes liegenden Hochreservoire zugeführt. In, der Pumpstation betreibt ein stehender Petroleummotor von 4 PS., der 90 Umdrehungen pro Minute macht, durch Riemenübersetzung eine stehende Zwillingspumpe, welche bei 63 Doppelhüben pro Minute 13 cbm Wasser pro Stunde auf 63,0 m Höhe fördert. Der Motor ist von G r o b & Co. in Leipzig • E u t r i t z s c h und die Pumpe von W e i s e & M o n s k i in H a l l e a. S. geliefert. Das Hochreservoir ist ein Monier - Bau und hat 7,2 m Durchmesser und 5,2 m grösste Höhe zwischen dem Boden und der Decke, die beide die Form von flachen Kuppeln haben. Das Reservoir ist auf einem massiven Unterbaue von 15,5 m Höhe, der im Lichten 6,6 m Durchmesser hat, aufgestellt. Die Druckleitung zum Reservoire hat 80 nim und die Fallrohrleitung zum Vertheilungsnetze 170 m Länge, und beide haben 125 mm Durchmesser. Die Wasserabgabe erfolgt unter einem je nach der Ortslage zwischen 22,0 ni bis 43,0 m wechselnden Drucke über Terrain. Das Vertheilungsnetz hat ca. 3200 m Länge mit 42 Schiebern und setzt sich nach seinen Durchmessern wie folgt zusammen: Durchmesser mm: 125 80 70 60 Länge m: 166 940 1390 719 Schieberzahl: 0 7 21 13 Damit sind 12 Ueberflurhydranten mit Selbstentwässerung, welche in 100 bis 150 m Entfernung von einander stehen, verbunden. 182 Häuser haben durch gusseiserne Zuleitungen von 25 mm Durchmesser Anschlüsse erhalten. Die HauBleitungen bestehen aus Zinnbleirohren. Der Wasserverbrauch hat im Jahre 1895 im Ganzen 19 870 cbm oder 54,5 cbm pro Tag betragen. Davon entfallen 250 cbm oder 1,3% auf Wasser für allgemeine Zwecke und 19620 cbm oder 98,7% auf Waseer für Private. Von letzterem Quantum sind 3000 cbm oder 15,3% für gewerbliche Zwecke und 16 620 cbm oder 84,7 °/0 für häusliche Zwecke benutzt; letzteres entspricht 32 1 pro Tag und Kopf. Der grösste resp. der kleinste Verbrauch in der Stunde betrug 31/.» cbm resp. IV2 cbm und an einem Tage 75 cbm resp. 38 cbm. Der Wasserpreis beträgt 12 Pf. pro cbm.
54. f. Schandau. (E. 3089.) Für die Wasserversorgung der Stadt S c h a n d a u ist in dem Jahre 1896/97 mit einem 'Kostenaufwande von M. 160000 im Ganzen oder M. 42 pro Einwohner ein Pumpwerk, das durch Wasserkraft betrieben wird, erbaut, welches stündlich bis 25 cbm Wasser, das am Fusse des O s t r a u e r B e r g e s im K i r n i t z s c h t h a l e entspringt, auf 58,0 m Höhe in 2 gemauerte Hochreservoire von je 60 cbm Inhalt fördert, deren eines auf der O s t r a u e r und deren anderes auf der S c h a n d a u e r F l u r liegt. Es sind ca. 6000 lfd. m Rohre von 175 mm bis 40 mm Durchmesser für das Vertheilungsnetz verlegt und damit sind 46 Hydranten und 2 Laufbrunnen verbunden. Anschlussleitungen haben ca. 350 Häuser erhalten. Von 19*
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den täglich vorhandenen 550 cbm Wasser wurden im Jahre 1899 ca. 300 cbm verbraucht. Von L u x , L u d w i g s h a f e n Bind 67 Wassermesser (51 von 15 mm und 15 von 20 mm Durchmesser) bezogen und eingebaut. 55. f. Schweizerthal. Von dem Ingenieur A. L o e f f l e r in F r e i b e r g ist nach seinem Projecte für Rechnung der Firma C. A. T e t z n e r & S o h n in S c h w e i z e r t h a l in dem Jahre 1895/96 eine Quellwasserleitung, die täglich 115 cbm für das Kurhaus liefert, mit einem Kostenauf wände von M. 21000 ausgeführt. Das Wasser wird durch Leitungen, die aus 75 lfd. m Sickerrohre von 100 mm Durchmesser bestehen, gewonnen und durch 315 lfd. m Thonrohre aus diesen und aus 4 Sammelbrunnen von 2,6 m bis 3,1 ni Tiefe und von 0,8 m Durchmesser zusammengeführt. Von hier fliesst es durch eine ca. 150 m lange, gusseiserne Leitung von 80 mm und 100 mm Durchmesser mit natürlichem Gefälle zu einem Hochreservoire von 75 cbm Inhalt, das aus Stampfbeton hergestellt und überwölbt ist. Eine Fallrohrleitung von ca. 500 m Länge und 100 mm Durchmesser führt von dem Reservoire zum Vertheilungsnetze, welches 955 m Länge (680 m von 80 mm und 275 m von 60 mm Durchmesser) hat. Mit demselben sind 15 Schieber und 6 Ueberflurhydranten verbunden, welche zugleich als Zapfbrunnen eingerichtet sind. 56. f. Sebnitz. (E. 8200, W. 616 mit je 13 B.) Die Wasserversorgung der Stadt S e b n i t z erfolgte früher durch die Zuleitung von Quellwasser mit natürlichem Gefälle mittels verschiedener, privater Anlagen. Diese Leitungen bestanden ausserhalb der Stadt aus hölzernen Rohren und innerhalb derselben ¡ms solchen von Eisen oder Blei. Das Wasser kam auf ca. 100 Privatgrundstücken zum Ausflusse und war von sehr verschiedener Qualität. Trotzdem durch häufige Typhusepidemien, welche viele Todesfälle zur Folge hatten, die N o t w e n d i g k e i t einer besseren Versorgung erkannt und auch schon häufig vom Stadtrathe eine centrale Anlage dafür erwogen war, hinderten die Privatinteressen der an den einzelnen Leitungen Betheiligten lange Zeit eine Aenderung dieses Zustandes. Im Jahre 1895 ertheilte die Stadtverwaltung endlich dem Ingenieur A. L o e f f l e r in F r e i b e r g den Auftrag zur Ausarbeitung eines Projectes für eine einheitliche Versorgung der Stadt Nachdem im Jahre 1899 dann die Fassung der von ihm dafür vorgeschlagenen Quellen zu einem günstigen Resultate geführt hatte, ist im Jahre 1900 mit der Ausführung der Anlage begonnen, die auf ca. M. 400000 im Ganzen oder fast M. 50 pro Einwohner veranschlagt war, und diese ist im December desselben Jahres in Betrieb gekommen. Das Wasser wird im S e b n i t z e r W a l d e und im R u g i 6 - W a l d e gesammelt, und es sind dafür in dem ersteren Sickerrohrleitungen von 2880 lfd. m Länge und im letzteren solche von 2040 lfd. m Länge, also im Ganzen von 4920 lfd. m Länge und von 200 mm bis 100 mm Durchmesser verlegt, und ferner sind 35 Quellschrote und 24 Sammelschrote im S e b n i t z e r W a l d e u n d l 5 Quellschrote und 8 Sammelschrote im R u g i s W a l d e hergestellt und durch 404 m geschlossene Thonrohre von 100 mm Durchmesser verbunden. Für das Wasser der beiden Fassungen sind 2 Hochreservoire in 70,0 m Höhendifferenz von einander hergestellt, von denen das eine die höhere und das andere
die niedere Zone des Versorgungsgebietes zu speisen hat. Die Reservoire haben ein jedes 400 cbm Inhalt erhalten und wurden zur Hälfte in den Boden versenkt in Cementstampfbeton ausgeführt. Die Entfernung der Reservoire von den Quellfassungen beträgt ca. 1500 m, und die Vertheilungsnetze für das Wasser beginnen unmittelbar an den Reservoiren. Die Gesammtlänge der beiden Rohrnetze war auf 18827 m mit 126 Schiebern projectirt, die sich nach den Durchmessern wie folgt vertheilen: Durchmesser m m : 80 150 100 125 175 Obere Zone lfd. m : 3645 4183 269 1224 589 Schieberzahl: 3 7 2 36 26 Untere Zone lfd. m : 2353 3334 1796 443 Schieberzahl: 4 17 0 30 Für die obere Zone waren 42 und f ü r die untere 80 Ueberflurhydranten vorgesehen. 57. b. Seifersdorf.
(E. 856.)
Für die Wasserversorgung der Gemeinde S e i f e r s d o r f ist ein Project des Ingenieurs A. L o e f f l e r in F r e i b e r g , welches auf M. 41000 im Ganzen oder M. 48 pro Einwohner veranschlagt und für eine tägliche Lieferung von 185 cbm bestimmt war, unter seiner Leitung im Jahre 1897 ausgeführt. Das Wasser ist in 3 Quellgebieten durch Leitungen aus 125 m gelochten und 760 m vollwandigen Thonrohren von 125 mm und 100 mm Durchmesser, sowie durch 10 Sammelschächte und 9 Sammeltöpfe erschlossen. Aus dem Hauptsammeischrote in dem einen Gebiete wird das Wasser durch eine Leitung von 820 m Länge und 80 mm Durchmesser mit natürlichem Gefälle in ein vor dem Vertheilungsnetze liegendes Hochreservoir von 70 cbm Inhalt geführt, das aus Cementstampfbeton hergestellt ist Aus dem anderen Gebiete fliesst es durch eine gleich lange Leitung von 60 mm Durchmesser gleichfalls einem Hochreservoire von 40 cbm Inhalt zu, das innerhalb des Vertheilungsnetzes selbst liegt. Das Wasser aus dem dritten Gebiete ist direkt in das Vertheilungsnetz überführt. Die Wasserabgabe erfolgt in 2 Druckzonen durch Vertheilungsrohre von zusammen 2625 m Länge (530 m von 100 mm, 1425 m von 80 mm, 350 m von 60 m m und 320 m von 40 mm Durchmesser). Damit sind 17 Schieber, 9 Unterflurhydranten und 90 Zuleitungen aus Bleirohren, welche 175 Zapfhähne speisen, verbunden 58. b. Serkowitz.
(E. 1825.)
Die Ortschaft Serkowitz wird seit dem Jahre 1893 durch die Wasserwerksgesellschaft N e u b r u n n mit Wasser versorgt. 59. c. Siebenlelm.
(E. 2321.)
Für die Wasserversorgung der Stadt S i e b e n l e h n ist im Jahre 1886 eine Anlage hergestellt, durch welche Quelhvasser aus ca. 4 km Entfernung von der Stadt aus dem Z e l l e r W a l d e mit natürlichem Gefälle zufliesst. Die Zuleitung besteht aus ca. 4500 m gusseisernen Rohren von 150 mm Durchmesser und speist 16 öffent. liehe Laufbrunnen, sowie die Anschlussleitungen f ü r 15 Häuser. Die tägliche Ergiebigkeit derselben beträgt 170 cbm. I m Jahre 1893 ist eine zweite Zuleitung von 600 in Länge für das Wasser aus dem B r e i t e n b a c h e hergestellt, welche M. 4500 gekostet hat.
I. Kreishauptmannschaft Dresden. 60. f. Stolpen.
(E. 1442.)
F ü r die Wasserversorgung der Stadt S t o l p e n war bereits im J ä h r e 1789 eine Anlage in Benutzung, welche später verschiedentlich verändert und erweitert wurde. Das Wasser wird aus Quellen, die in der F l u r L a u t e r b a c h ca. 4,5 km von der Stadt entfernt entspringen, gewonnen und durch eine Leitung von 70 mm Durchmesser mit natürlichem Gefälle einem auf der höchsten Stelle der Stadt gelegenen, gemauerten Hochreservoire von 4 0 cbm Inhalt zugeführt, aus dem die Vertheilung stattfindet. Die tägliche Lieferung der Quellen beträgt 60 bis 8 0 cbm. In der Stadt sind 10 öffentliche Laufbrunnen und 8 Hydranten mit der Leitung verbunden, und 82 Häuser haben Anschlufsleitungen erhalten. 61. b. T h a r a n d t .
( E . 2616.)
F ü r die Wasserversorgung der Stadt T h a r a n d t diente seit langer Zeit das Wasser einer Quellfassung, das durch eine ca. 2700 m lange Leitung aus Steingutrohren von 70 mm Durchmesser einem Hochreservoire von 150 cbm Inhalt zufliesst, aus dem die Vertheilung stattfand. Das Ungenügen dieser Versorgung veranlasste die Stadt, im J a h r e 1896 zur Vergrösserung des Wasserquantums eine zweite Anlage für 200 cbm Tagesabgabe nach d e m P r o j e c t e des Ingenieure A. L o e f f l e r in F r e i b e r g mit einem Kostenaufwande von M. 8 0 0 0 0 oder M. 30 pro K o p f ausführen zu lassen. Die Fassung des Wassers erfolgt durch Leitungen aus gelochten Sammelrohren von 150 m m Durchmesser mit 4 darin eingeschalteten Schächten und durch 2 Brunnen von 1,0 m Durchmesser und 3,1 m Tiefe. Durch eine ca. 950 m lange Leitung von 80 mm Durchmesser fliesst es mit natürlichem Gefälle einem neu erbauten, zweiten Hochreservoire von gleicher Grösse wie das erste zu, das ebenso wie dieses aus Stampfbeton hergestellt ist. I m Ganzen sind 8 6 5 0 lfd. m Rohre (2720 m von 125 mm, 1933 m von 100 mm und 4295 m von 8 0 mm Durchmesser) mit 52 Schiebern für das Vertheilungsnetz verlegt und damit sind 38 Ueberflurhydranten verbunden. In 14 von den an die Leitungen angeschlossenen Häusern sind Wassermesser aufgestellt (10 von 20 mm, 2 von 25 mm und 2 von 3 0 m m Durchmesser), welche L u x , L u d w i g s h a f e n geliefert hat. 62. b. T r a c h a u .
(E. 2820.)
F ü r die Wasserversorgung der Gemeinde T r a c h a u hat der Ingenieur A. L o e f f l e r in F r e i b e r g im J a h r e 1899 ein Project ausgearbeitet, dessen erste Ausführung für 4 0 0 0 Köpfe bestimmt war, dessen Erweiterung aber eventuell bis für 2 0 0 0 0 Köpfen möglich erschien. Der Kostenanschlag für die erste Anlage mit A u s s c h l u ß der privaten Zuleitungen belief sich auf M. 1 6 0 0 0 0 . Das Wasser sollte aus dem Grundwasser durch einen Brunnen von 15,0 m Tiefe erschlossen werden. Dessen unterer Theil sollte aus geschlitzten, gusseisernen Schachtringen von 3,3 m Durchmesser und 2,2 m Höhe bestehen, und auf diesen sollte sich ein wasserdichter, gemauerter S c h a c h t bis zur Terrainhöhe aufbauen. Die zur Wasserförderung angenommenen Pumpen sollten durch Gasmotoren angetrieben werden, für deren Speisung Generatorgas in Aussicht genommen war. Durch eine ca. 1200 m lange Druckleitung von 250 mm Durchmesser sollte das Wasser einem auf der der Pumpstation entgegengesetzten Seite der Stadt aus Cementstampfbeton erbauten Hochreservoire von 700 cbm Inhalt zugeführt werden. Das Vertheilungsnetz war von
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7740 m Länge (460 m von 200 mm, 1275 m von 150 m m , 2575 m von 125 mm, 1260 m von 100 m m und 2170 m von 8 0 m m Durchmesser) projectirt und sollte m i t 42 Schiebern und 33 Ueberflurhydranten verbunden werden. Nachdem Ende 1899 der Gemeinderath die Ausführung des Baues beschlossen und der Königl. Amtshauptmann die Genehmigung zur Aufnahme der Baukosten ertheilt hatte, wurden Anfangs des J a h r e s 1900 die Rohre bei dem Eisenwerke L a u c h h a m m e r und die Motoren bei der D e u t z e r M o t o r e n f a b r i k in D e u t z bestellt. Der Bau sollte bis zum Beginne des J a h r e s 1900 vollendet sein. Spätere Nachrichten liegen nicht vor. 63. b. U n t e r w e i s s i g .
(E. 748.)
F ü r die Wasserversorgung des Ortes Unterw e i s s i g war im J a h r e 1895 eine Wasserleitung hergestellt, welche aus Quellen in einem benachbarten Thale gespeist wird. Wegen der niedrigen Lage derselben musste eine Pumpe zum Heben des Wassers benutzt werden, für deren Bewegung ein Windmotor auf einem 32,0 m hohen Gerüste aufgestellt ist. Das Wasser wird in ein 70,0 m höher als die Quellen liegendes Hochreservoir gefördert, aus dem es durch ein Rohrnetz von ca. 800 m Länge zur Abgabe gelangt. Die Anlage ist von der F i r m a C a r l R e i n s c h in D r e s d e n ausgeführt. 64. f. W e h l e n .
(E. 970, W. 123 mit j e 8 B.)
F ü r die Versorgung des Pfarrdorfes Wehlen lag bereits im J a h r e 1899 ein Project des Ingenieurs A. L o e f f l e r in F r e i b e r g vor, das jetzt zur Ausführung gelangt sein wird. F ü r die Wasserfassung waren ca. 900 lfd. m Sickerrohre und geschlossene Thonrohre zur Verbindung von 11 Quellköpfen und 12 eingeschalteten Schroten vorgesehen. Durch ca. 4 8 0 0 lfd. m Rohre von 150 mm bis 8 0 mm Durchmesser sollte dieses Wasser mit natürlichem Gefälle einem Hochreservoire von 150 cbm Inhalt zufliessen, das ca. 1700 m vor dem Vertheilungsnetze projectirt war und dessen Wasserspiegel j e nach der Ortslage 40,0 bis 70,0 m hoch über dem Versorgungsgebiete liegen wird. Die Gesammtlänge der Rohrleitungen sollte ca. 4 5 0 0 m betragen, und damit sollten 20 Schieber und 28 Ueberflurhydranten verbunden werden. 65. e. W i l s d r u f f .
(E. 3116.)
Für die Wasserversorgung der Stadt W i l s d r u f f dient ausser den in der Stadt liegenden 125 Pumpenbrunnen, von denen 8 öffentliche sind, eine Wasserleitung, die im J a h r e 1884 ausgeführt ist. I n ca. ein km Entfernung von der Stadt ist das Wasser einer Quelle dafür in einer Schlucht gefasst, welche 86 cbm im Tage liefert und 15,0 m hoch über der Stadt liegt. Eine Rohrleitung von 8 0 m m Durchmesser und von ca. 1200 m Länge führt es direkt mit natürlichem Gefälle zur Stadt, wo es in 7 kleinen Reservoiren von zusammen 100 cbm Inhalt zum Ausflusse gelangt. 66. f. Z a t z s c h k o .
(E. 2 1 0 )
Das Dorf Z a t z s c h k o wird durch eine mit dem Dorfe M o c k e t h a l auf gemeinschaftliche Kosten hergestellte Zuleitung aus dem Hochreservoire von C o p i t z mit Wasser versorgt.
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I. KreiehauptmannBchaft Dresden.
67. b. Zauckerode. (E. 1450.) Für die Wasserversorgung der Gemeinde Z a u c k e r o d e hat der Gemeinderath Anfangs des Jahres 1900 beschlossen, den Bau einer centralen Anlage auszuführen und dem Ingenieur A. L o e f f l e r in F r e i b e r g die weiteren Arbeiten dafür zu übertragen. 68. b. Zitzschewig. (E. 960, W. 156 mit je 6 B.) Für die Wasserversorgung der Gemeinde Zitzschewig ist im Jahre 1899 von dem Ingenieur A. L o e f f l e r in F r e i b e r g nach seinem Projecte eine Anlage hergestellt, welche täglich 350 cbm Wasser liefert und deren Kosten auf M. 90000 im Ganzen oder M. 94 pro Einwohner veranschlagt waren. Das Wasser wird durch Leitungen von gelochten Thonrohren, die in 2,0 bis 4,0 m Tiefe verlegt sind und zusammen 915 lfd. m Länge haben, gesammelt und durch geschlossene Thonrohre von 360 lfd. m I4nge und von 100 bis 150 mm Durchmesser in 3 gemauerten Sammelschächten zusammengeführt. Zwischen diese Leitungen sind 15, aus Cementbeton hergestellte Schächte eingebaut. Durch eine 140 m lange gusseiserne Leitung von 100 mm Durchmesser fliesst das Wasser mit natürlichem Gefälle einem aus Cementstampfbeton hergestellten Hochreservoire von 200 cbm Inhalt zu, dessen Wasserspiegel 10,0 m bis 50,0 m hoch über den verschiedenen Terrainpunkten des Versorgungsgebietes liegt. Eine Fallrohrleitung von 250 m Länge und 150 mm Durchmesser führt zu einem Vertheilungsnetze, das aus 6980 lfd. m Rohren mit 33 Schiebern besteht. Nach den Durchmessern getrennt, setzt sich dieses wie folgt zusammen: Rohrdurchmesser mm: 150 125 100 80 60 Rohrlänge m: 1000 415 4650 875 40 Damit sind 43 Ueberflurhydranten mit selbstthätiger Entwässerung verbunden. Für 125 Häuser sind Zuleitungen aus Zinnbleirohren von 25 mm und 19 mm Durchmesser hergestellt, und aus gleichem Materiale bestehen die Hausleitungen. Es sind im Ganzen 124 Wassermesser (27 von 25 mm, 47 von 20 mm und 50 von 15 mm Durchmesser) eingeschaltet, die L u x , L u d w i g s h a f e n geliefert hat. 69. b. Zschiedge. (E. 385.) Das Dorf Z s c h i e d g e wird seit dem Jahre 1896 durch eine mit G r o s s b u r g k gemeinschaftliche Anlage mit Wasser versorgt.
Anhang. 70. Uruppenversorgung Neubrunn. Seit dem Jahre 1872 fand die Wasserversorgung der Gemeinden O b e r l ö s s n i t z , R a d e b e u l , S e r k o w i t z und eines Theiles von N i e d e r l ö s s n i t z mit zusammen ca. 6000 Einwohnern durch ein kleines Wasserwerk statt, das in dem L o s s n i t z g r ü n d e lag und Eigenthum eines Baumeisters M. Z i 11 e r war. Diese Anlage genügte den dort gewachsenen Ansprüchen schon längere Zeit nicht mehr, und es bildete sich daher im Jahre 1893 eine Actiengesellschaft unter dem Namen » N e u b r u n n « , welche die Z i l l e r ' s c h e Anlage mit ihren Concessionen ankaufte und als Ersatz
der mangelhaften Pumpstation sofort den Bau einer neuen Wassergewinnungs- und Hebeanlage in der Sohle des Elbthales auf der R a d e b e u l e r F l u r in der Nähe der Station R a d e b e u l nach dem Projecte des Baurathes S a l b a c h in D r e s d e n ausführen liess. Diese Anlage kam bereits im Jahre 1893 in Betrieb, während das Rohrnetz sowie das Hochreservoir vorläufig im seitherigen Zustande in Benutzung verblieben. Das Wasser für diese Anlage wird einem Brunnen von 13,0 m Tiefe und 2,7 m lichtem Durchmesser entnommen, dessen unterer Theil aus einem mit Schlitzen versehenen, gusseisernen Cylinder von 3,2 m Höhe be steht, über welchem sich ein gemauerter wasserdichter Schacht erhebt, der oben durch einen gusseisernen Deckel dicht abgeschlossen ist. Neben dem Brunnen liegt die Pumpstation, in deren Maschinenräume sich 2 liegende eincylindrige Dampfmaschinen mit Schwungrädern und mit Condensation, eine jede von 25 PS, befinden. Jede der Maschinen treibt mittels Zahnrädern mit einer Uebersetzung von 1 : 3 2 stehende, einfachwirkende und zu einer doppeltwirkenden Pumpe zusammengekuppelte Pumpen mit Tellerventilen an, die vertieft in einem Kellerraume stehen. Jede Maschine liefert bei 40 Umdrehungen pro Minute im Tage 2000 cbm Wasser. Die Druckrohre der Pumpen schliessen an einen gemeinschaftlichen Druckwindkessel an. Die Kolben der Dampfcylinder haben 280 mm Durchmesser und 0,5 m Hub, und die der Pumpen haben 190 mm Durchmesser und 0,65 m Hub. Im Kesselhause sind zur Erzeugung des Betriebsdampfes 2 Walzenkessel von je 50 qm Heizfläche, die für 7 Atm. Dampfdruck concessioniit sind, aufgestellt. Die Maschinenanlage hat die Maschinenfabrik von J a c o b i in M e i s s e n und die Dampfkessel die S ä c h s i s c h e M a s c h i n e n f a b r i k , vorm. Rieh. H a r t m a n n in C h e m n i t z geliefert. Die Arbeiten zur Erweiterung des Rohrnetzes wurden von C. M e n n i c k e in D r e s d e n ausgeführt. Mit der neuen Anlage wurden im Jahre 1894 im Ganzen 80344 cbm Wasser gefördert. Es stellte sich jedoch bald heraus, dafs das vorhandene Hochreservoir für eine genügende Versorgung der angeschlossenen Orte nicht nur zu klein war, sondern auch zu niedrig lag. Es wurde daher im Jahre 1895 ein neues, zweitheiliges Hochreservoir in einer Thaleinsattelung unterhalb der W i l h e l m s h ö h e aus Mauerwerk erbaut, dessen Inhalt bei 3,5 m Wasserhöhe 1000 cbm beträgt, und eine neue, zu diesem Reservoire führende Druckleitung von 200 mm Durchmesser hergestellt. Der Wasserspiegel des Reservoires liegt 93,0 m hoch über der Wassergewinnung, und die totale Arbeitshöhe der Pumpen erhöhte sich dadurch auf ca. 100,0 m. Bei dem wachsenden Wässerbedürfnisse zeigte es sich später, dafs ein ruhiger Gang der Pumpen in Folge der Räderübersetzung bei mehr als 30 Doppelhüben pro Minute nicht zu erreichen war, wenn man beide Maschinen zeitweise zusammen arbeiten lassen musste. Damit sank aber die grösste Leistungsfähigkeit der Anlage um 25%. Aus diesem Grunde und um auch für den Betrieb eine sichere Reserve zu schaffen, wurde daher im Jahre 1898 in einem Kellerraume eine neue, selbständige Pumpenanlage aufgestellt, die aus einer von Weise & Monski in H a l l e a. d. Saale gelieferten Duplexdampfpumpe besteht, welche bei 35 Doppelhüben pro Minute im Tage 1440 cbm fördert. Im Jahre 1897 wurden im Ganzen 171665 cbm Wasser gefördert und dafür 345424 kg böhmische
Q. Kreishauptmannschaft Leipzig.
Braunkohlen für die Kesselheizung verbraucht, was 201 kg pro 100 cbm gefördertes Wasser und 5,43 kg pro PS. Stunde, sowie 49 677 m kg Leistung pro kg Kohle entspricht. Von diesem Wasser sind 6753 cbm für öffentliche Zwecke (5570 cbm zum Strassensprengen, 300 cbm für 2 Springbrunnen, 60 cbm für 6 Laufbrunnen, 90 cbm für Feuerlöschzwecke, 733 cbm für Diverses) und 24000 cbm als Selbstverbrauch verwendet, während die ferneren 24572 cbm als Verlust etc. angenommen sind. Es verblieben demnach 116340 cbm zur Privatabgabe. A m mittleren Jahrestage sind 470 cbm und am Tage des grössten resp. des kleinsten Consums 1653 cbm resp. 260 cbm abgegeben, also 351,7 % resp. 55,3% vom mittleren Tagesconsume. Es erklärt sich diese grosse Differenz im Wasserverbrauche der einzelnen Tage aus der ausgedehnten Benutzung des Wassers für sehr grosse Gartenflächen auf sandigem Untergrunde. Die Länge der Vertheilungsleitungen von 200 mm bis 50 mm Durchmesser hat Ende 1897 28922 lfd. m betragen, und es waren damit 150 Schieber und 90 Unterflurhydranten verbunden, welche in ca. 200 m Entfernung von einander stehen. 590 Anschlussleitungen, die sämmtlich mit Wassermessern verbunden sind, waren in Benutzung, von denen ein ieder im Durchschnitt im Jahre 197 cbm Wasser abgegeben hatte. Auf den angeschlossenen Privatgrundstücken befanden sich 215 Badeeinrichtungen, 47 Closets und 116 Springbrunnen. Von den aufgestellten Messern waren 329 von S i e m e n s & H a l s k e , B e r l i n , 9 von H. M e i n e c k e , B r e s l a u und 251 von der B r e s l a u e r Metallgiesserei, B r e s l a u geliefert.
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II. Kreishauptmannschaft Leipzig. a ) Borna 2 (Frohbarg 6, Seithain 7, Groitzsch 10, Lausigk 14, Pegau 23). — b ) Döbeln 5 (Colditz 4, Grossbauchlitz 11, Hainichen 12, Hartha 13, Leisnig 15, Rosswein 2ti, Waldheim 30). — c ) Grimma 9 (Mutzschen 20, Würzen 31). — d) Leipzig 1 (Markranstädt 17, Naunhof 21, Stötteritz 27, Taucha29, Zwenkau 3'2). — e ) Oschatz22 (Mügeln 19, Strehla 28). — f ) Roch Iitz 25 (Burgstädt 3, Geringswalde 8, Lunzenau'16, Mittweida 18, Penig 24).
l . d . Kreishauptstadt Leipzig. (E. 399963.) a) Die alten Versorgungen bis Ende 1886. I. Einleitung.
Für die Wasserversorgung der Stadt L e i p z i g , die sich im Anfange dieses Jahrtausends aus dem Fischerdorfe L i p s k entwickelt hat, das an dem Zusammenflüsse der Flüsse P a r t h e und P l e i s s e lag, boten die Wassermengen dieser Flüsse sowie das Wasser der moorigen P a r t h e n wiesen im Norden und die zahlreichen Wasserläufe im Westen, welche die P l e i s s e und E i s t e r a u e durchkreuzen, eine unversiegliche Quelle, und auch aus dem Grundwasser innerhalb der Bebauung war Trink- und Nutzwasser durch abgesenkte Brunnen- in stets ausreichender Menge zu erschliessen. Dass aber trotzdem im Laufe der Jahrhunderte bei der zunehmenden Ausdehnung der Stadt das Bedürfniss nach reinerem Trinkwasser empfunden wurde, beweist Der Wasserpreis pro cbm beträgt 25 Pf. und verringert ein Vorschlag, mit dem im Jahre 1501 ein L e i p z i g e r sich bei grösserer Abnahme auf 20 Pf. Bürger Namens Cr a h n vor die Bürgerschaft trat und der dahin ging, das Wasser der Quellen, welche beim damaligen Gute F u n k e n b u r g an der Höhe des »Napoleonsteines« entspringen und die heute als M a r i a oder G e s u n d b r u n n e n bekannt sind, der Stadt mit natürlichem Gefälle zuzuführen und hier zu vertheilen. ! Diese Quellen waren damals Eigenthum des T h o m a s k l o s t e r s , und Cr a h n hatte von diesem Kloster 2/3 des Quellwassers durch Zahlung von 50 Goldgülden und Schenkung eines rothen Zelters an »Propst und Convent« erworben. Sein Plan fand aber keine Unterstützung, und erst im Jahre 1561 bildete sich unter dem Vorsitze des derzeitigen Bürgermeisters eine Gewerkschaft, welche von S t ö t t e r i t z und von T h o n b e r g her Quellwasser in hölzernen Rohrleitungen den Grundstücken ihrer Mitglieder zuführte und den Ausfluss von einem Leipziger Eimer oder 6,6 1 pro Minute auch an Andere für 10 Gulden im Jahre verkaufte. Um dieselbe Zeit machte sich auch für die Stadt das Bedürfniss nach einem bequemeren Bezüge von grösseren Wassermengen für öffentliche Zwecke geltend. Schon in der Zeit zwischen 1504 und 1514 hatte T h i l o v o n T r o t h a in der Nähe der jetzigen »Nonnenmühle« für das B e n e d i k t i n er G e o r g e n k l o s t e r ein Wasser-, hebewerk einrichten lassen, das zur Bewässerung der Gärten und zur Speisung der Springbrunnen des Klosters diente. Dieses Beispiel mag die Anregung dazu gegeben haben, dass die Stadt im Jahre 1521 einen Vertrag mit der »Aebtissin, Priorin, Unterpriorin und Küsterin« dieses Klosters abschloss, nach welchem die Stadt gegen Zahlung von 400 Goldgülden am Ufer der P l e i s s e ein Stück Klosterland und das Recht, die Wasserkraft des Flusses zu benutzen, unter der Bedingung erwarb, hier zum allgemeinen Besten eine Wasserkunst zu erbauen.
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II. Kreishau ptmannBchaft Leipzig. 2. Di« rothe und die schwarze Kunst
An der Stelle, wo jetzt die »Karl-Tauchnitz-Strasse« die PI e i s s e kreuzt, wurde hier unter der Leitung der Baumeister W o l f und H a h n f e l d e r aus M ü n c h e n damals das erste städtische Wasserwerk, »die r o t h e K u n s t « , erbaut. Im Jahre 1539 am Tage Ursula wurde das Werk feierlich in Betrieb gesetzt, und den beiden Baumeistern wurde vom Bürgermeister und vom Stadtrathe ein lobendes Zeugniss für ihre trefflich ausgeführte Arbeit ausgestellt. Bei einer Belagerung der Stadt durch J o h a n n F r i e d r i c h den G r o s s m ü t h i g e n wurde die »rothe Kunst« im Jahre 1547 eingeäschert, aber sehr bald wieder aufgebaut. Um diese Zeit muss auch die zweite städtische Wasserkunst, »die s c h w a r z e o d e r n e u e K u n s t « etwas unterhalb an der P l e i s s e neben der P l e i s s e n b u r g erbaut sein; denn bereits im Jahre 1555 wurde nachweislich daraus Wasser an das Schloss und an die Universität abgegeben. Ausser dem vorher erwähnten »Röhrwasserc von S t ö t t e r i t z und T h o n b e r g bildeten diese beiden Wasserkünste, allerdings vielfach um- und neugebaut, über 300 Jahre lang bis zum 31. December 1865, dem Tage der Eröffnung des » C o n n e w i t z e r W a s s e r w e r k e s « , die alleinigen, künstlichen Waeserversorgungsanlagen für die Stadt. Wegen des zunehmenden Wasserverbrauches waren bereits in den Jahren 1563 und 1568 Erweiterungen an den Künsten nöthig geworden, und im Jahre 1601 mussten sie schon wieder grossen Reparaturen unterzogen werden Im 30jährigen Kriege sind sie am 4. September 1631 bei der Belagerung der Stadt durch T i l l y völlig niedergebrannt, aber nachher sofort wieder neu aufgebaut. Als im Jahre 1642 die S c h w e d e n die Stadt belagerten, überführte T o r s t e n s o n das sämmtliche Messingmaterial von den Pumpen etc. als Kriegsbeute nach der Festung E r f u r t . Erst am 23. Februar 1863 gelang es der Stadt, diese Theile wieder auszulösen und nach L e i p z i g zurückzubringen. Am 17. März 1863 konnte eine der Künste zum ersten Male wieder in Betrieb kommen. Anfangs war für den Betrieb einer jeden der Künste nur ein Wasserrad vorhanden, und erst im Jahre 1670 hat jede von ihnen noch ein zweites Rad erhalten. Eine aus dem Jahre 1693 stammende Zeichnung gibt ein Bild von dem damaligen Zustande der beiden Künste. In der »rothen Kunst« waren derzeit 6 und in der »schwarzen Kunst« 5 einfachwirkende Hebepumpen vorhanden Jede Pumpe bestand aus einem 1,12 m hohen Messingstiefel von 187 mm lichtem Durchmesser, in dem sich ein Ventilkolben von Messing mit Lederklappen bewegte. Darunter stand jedes der Saugventile direkt auf einem für alle Pumpen gemeinschaftlieh horizontal durchgeführten Saugerohre von Holz, welches das Wasser aus einem an der P l e i s s e liegenden Brunnen entnahm. Ueber den Stiefeln waren hölzerne Steigerohre aufgebaut, in denen sich auch die 15,7 m langen Kolbenstangen bewegten. Durch seitliche Abzweige aus den 6 resp. 5 Steigerohren ergoss sich das Wasser in jeder Kunst in einen gemeinschaftlichen Behälter, der aus Kupfer bestand und 22,0 m hoch über dem Brunnenspiegel aufgestellt war und von dem ein Ueberfallrohr und 3 Fallrohre wieder nach unten führten. Die alten Wasserräder hatten 4,5 m und die neuen 5,6 m Durchmesser; sie waren sänuntlich unterschlächtige Kropfräder. Von den alten Rädern betrieb ein jedes 2 Pumpen, deren Kolbenstangen an einem hölzernen Balancier hingen, der von einem tiefer liegenden Zwischenbalancier bewegt wurde, und dieser erzielt wieder
seinen Antrieb durch eine Lenkstange von der auf der Radachse sitzenden Kurbel. In der »rothen Kunst« wurden die 4 anderen Pumpen von dem grossen Rade, dessen Achse an jedem Ende eine Kurbel trug, bewegt. In der »schwarzen Kunst« dagegen war die Wasseiradachse durch eine dreifach gekröpfte Messingachse, deren Kurbeln um 120° gegen einander versetzt waren, verlängert. Diese Achse, »Mössingtriangel« oder kurz »Triangel«, wurde von den Werkmeistern als ein wunderbarer Mechanismus hochgeschätzt und er hat bei späteren Umbauten der Künste zwischen ihnen und den Maschinenmeistern fortlaufend einen Gegenstand des Kampfes gebildet In der »schwarzen Kunst« war jede Kolbenstange der 3 Pumpen mittels eines Balanciere mit einer Kröpfung des »Triangels« durch eine Lenkstiinge verbunden. Die Wasserabgabe aus den Künsten fand schon lange Zeit nicht mehr ausschliesslich für öffentliche Zwecke und für den Staat statt, sondern auch Privatgrundstücken wurde ihr Wasser zugeführt. Im Jahre 1693 hatten bereits 321 Häuser Anschlussleitungen. In der »rothen Kunst« sind später die Zwischenbalanciers beseitigt, und die oberen Balanciere wurden direkt mit einer doppelt gekröpften Achse verbunden, welche eine Verlängerung der Wasserradachse bildete. Im Jahre 1767 setzten es die Werkmeister bei einem abermals nöthigen Umbaue durch, dass an die Stelle der 4 Pumpen 3 Pumpen mit Stiefeln von 222 mm Durchmesser kamen und für diese ein »Triangel« eingebaut wurde. Am Neujahrstage 1758 brannte die »schwarze Kunst« völlig ab und wurde im Laufe des Jahres in veränderter Form von dem Commissionsrath G e l i e r t in F r e i b e r g , einem Bruder des Dichters, wieder aufgebaut. Statt der früheren 5 kleinen Pumpen wählte er 2 grosse Pumpenpaare, deren jedes einen unteren Kolben von 375 mm und einen oberen Kolben von 352 mm Durchmesser hatte. Es waren einfach wirkende Hebepumpen, und die beiden unteren Pumpen warfen das Wasser in einen gemeinschaftlichen Behälter aus, aus dem es die beiden oberen wieder entnahmen und in den Hochbehälter überführten. Jedes der beiden Pumpenpaare wurde von einer doppelt gekröpften Achse angetrieben. Als nach 30 Jahren ein abermaliger Umbau dieser Anlage nöthig wurde, scheiterte der früher schon häufig gemachte Vorschlag, zur Erhöhung der Lieferung der Anlagen statt der einfachwirkenden Pumpen doppeltwirkende Pumpen aufzustellen, wie solche in B a u t z e n schon seit dem Jahre 1494 in Betrieb waren, an dem Widerspruche der Werkmeister, und diese setzten es durch, dass im Jahre 1798 auch in der »schwarzen Kunst« für jedes Wasserrad wieder 3 neue, einfach wirkende Hebepumpen mit je einem »Triangel« aufgestellt wurden. Zu den Störungen des Betriebes der beiden Künste durch die häufigen Umbauten und durch die fortwährenden Reparaturen an den Leitungen kam noch das häufige Versagen der Betriebskraft sowohl durch Mangel an Betriebswasser, als auch durch Streitigkeiten mit den P e g a u e r Müllern wegen dessen Nutzungsrechtes. Aber auch unter normalen Verhältnissen der Anlagen genügten die Wässerkünste Bchon lange Zeit dem gewachsenen Bedürfnisse nicht mehr. Das veranlasste im Jahre 1840 den Stadtrath, den Übermaschinenmeister B r e n d e l in F r e i b e r g mit einer eingehenden Untersuchung der Anlagen zu beauftragen, um festzustellen, ob und wie eine erhöhte Leistung derselben zu erreichen sein würde. Damals hatte jede Kunst 2 Wasserräder von 0,726 m Breite und jedes
II. Kreishaaptmannschaft Leipzig. Rad betrieb 3 einfach wirkende Saug- und Hebepumpen mittels eines »Triangels«. Aus dem Wasserquantum im Abflussgerinne und aus der Peripheriegeschwindigkeit der Räder berechnete B r e n d e l den derzeit erreichten Nutzeffect der Räder zu nur 25%. Er schlug daher vor, in jeder Kunst statt der 2 Wasserräder eine Fourneyron-Turbine einzubauen und die 3 Hebepumpen jeder Kunst durch f> Druckpumpen zu ersetzen, die von einer sechsfach gekröpften Kurbelachse mit unter 60° versetzten Kurbeln angetrieben werden sollte. Im Jahre 1842 wurde vom Stadtrathe beschlossen, die eine Kunst seinem Projecte entsprechend umzubauen. Die neue Anlage kam im Jahre 1844 in Betrieb, und die hier aufgestellte Turbine ergab statt der Annahme von 87,5% nur 37,5 % Nutzeffect, und der Nutzeffect, den die ganze Anlage von der motorischen Kraft lieferte, betrug nur 28 %. Dieses Resultat liess auf einen ähnlichen Umbau der anderen Kunst verzichten. Man nahm auch Abstand von dem Vorschlage B r e n d e l ' s , für die andere Kunst zur Erhöhung des Leitungsdruckee ein Hochreservoir zu erbauen, weil ja für die niedrigen Theile der Stadt das Wasser dann ebenso hoch als das für die hohen Theile hätte gehoben werden müBsen, und begnügte sich nach dem Vorschlage des damaligen Maschinenmeisters S c h w a n n k r u g damit, für Feuerlöschzwecke einen eventuell nöthigen, höheren Wasserdruck durch eine Beschwerung der Kolben mittels aufgelegter Gewichte zu bewirken. 3. Vergrösserungspläne.
Zur Vergrösserung der disponiblen Wassermenge, welche sowohl durch die wachsende Ausdehnung der Stadt, als durch den demnächst bevorstehenden Einbezug der Vororte dringend nöthig erschien, — die Wasserversorgung beschränkte sich damals auf den von den Promenaden eingeschlossenen Theil der Altstadt — wurde von den städtischen Behörden Anfangs der 50 er Jahre beschlossen, nach einem von dem Stadtbauamte ausgearbeiteten Projecte eine dritte, den vorhandenen ähnliche Wasserkunst und zwar an der E l s t e r zu erbauen. Die bei näherer Verfolgung des Projectes erkannten Schwierigkeiten, welche die: Ausdehnung des Leitungsnetzes hervorrufen musste, und die Ueberzeugung, dass die durch die dritte Kunst zu schaffende Hülfe doch nur vorübergehend ausreichen könne, sowie endlich auch die damals aufgetauchten Bedenken gegen das Flusswasser überhaupt Hessen schliesslich von der Ausführung dieses Projectes Abstand nehmen. Nach mehrjähriger Berathung gelangte der Stadtrath endlich zu dem Entschlüsse, die alten Künste überall ganz fallen zu lassen und statt ihrer eine neue, einheitlich für die gesammte Stadt dienende und die neuesten Erfahrungen des W asserversorgungswesens berücksichtigende Anlage herzustellen. Dieser Vorschlag fand auch im Frühjahr 1858 die Zustimmung der Stadtverordneten. Ehe zur Beschreibung des in Folge davon später erbauten C o n n e w i t z e r W a s s e r w e r k e s übergegangen wird, mögen hier noch einige Mittheilungen über die alten Rohrleitungen sowie ferner über die Untersuchungen der Qualität des Wassers der damaligen städtischen Brunnen folgen. 4. Alte Rohrleitungen.
Das Material für die hölzernen Rohre wurde von Alters heraus den kurfürstlichen Wäldern T h ü r i n g e n s
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bezogen, für welche eine »zoll- und geleitsfreie Einfuhr« bewilligt war Die alten Leitungen führten von den Wasserkünsten zu den sogenannten »Wasserhäusern«, die innerhalb der Festung lagen; hier floss das Wasser in Wannen aus, von denen die »Heimrohre« abgingen, die in verschiedenen Richtungen nach den Höfen der angeschlossenen Grundstücke zu deren Laufbrunnen fühlten. Man bezeichnete damals die Dimension der hölzernen Rohre als »ein-, zwei-, drei- und vierböhrichte Rohre«, je nachdem sie Durchmesser von ca. 40 mm, 50 mm, 60 mm und 80 mm hatten. Wegen der häufigen Reparaturen dieser Rohre wurden schon im Jahre 1591 von der Stadtverwaltung eingehende Verhandlungen über die Anwendung von Thonrohren an Stelle der hölzernen-geführt. Die Schwierigkeit der Herstellung von Anbohrungen in erstere und die mögliche Einwirkung des Frostes auf diese Rohre waren die Veranlassung, dass man derzeit von deren Benutzung Abstand nahm und die hölzernen Rohre beibehielt. Im Jahre 1721 empfahl die Berliner Firma S p l i t t b e r g e r & D a m i n , von welcher damals in D r e s d e n die Z w i n g e r - P l a u e n ' s e h e Leitung aus gusseisernen Rohren hergestellt war, die Anwendung eiserner Rohre auch für L e i p z i g zu versuchen. Nicht nur der Preis, sondern auch die Ungeheuerlichkeit eines solchen Unternehmens zu jener Zeit liess von diesem Vorschlage sofort Abstand nehmen. Nachdem über hundert Jahre später die Mängel der hölzernen Rohrleitungen immer mehr erkannt waren, erbat der Stadtrath im Jahre 1839 von B r e n d e l ein Gutachten über das beste Material für Wasserleitunsgrohre. Dieser empfahl, für ebenes Terrain und geringen Druck steinerne Rohre zu wählen, während er für starken Druck und für eine »complicirte Localität« gusseiserne Rohre vorschlug. Auffallender Weise rieth im Jahre 1842 der gleichfalls zur Begutachtung herangezogene Commissionsrath B l o c h m a n n in D r e s d e n , der Direetor des D r e s d e n e r Steinbohrwerkes, von der Verwendung steinerner Rohre ganz abzusehen und nur gusseiserne Rohre zu verwenden. Weil es sich zu jener Zeit hauptsächlich um die beabsichtigte Ausdehnung der Leitungen auf die Vororte handelte und weil die Entscheidung über diese Frage wieder abhängig von der Leistungsfähigkeit der eventuellen Maschinen- und Pumpenanlagen war, so beschloss die Stadtverwaltung, sich mit der Vertheilung des Wassers erst in zweiter Linie zu beschäftigen und sich vorläufig auf die Wassergewinnungsfrage zu beschränken. Man behielt daher die hölzernen Rohre bis zur Eröffnung des neuen Wasserwerkes bei, für welches dann natürlich ausschliesslich gusseiserne Rohre verlegt sind. 5. Brunnen.
Ueber den qualitativen Zustand der in unmittelbarer Nähee L e i p z i g ' s befindlichen Wasserläufe und Quellen, sowie über den des Wasser aus den Brunnen innerhalb der Stadt liegen die ersten zusammenhängenden Untersuchungen von einem Arzte A l e x a n d e r D ä h n e aus dem Jahre 1783 vor. Auf Grund derselben empfahl er das Wasser des vorhin erwähnten M a r i a - oder Ges u n d b o r n s wegen seiner Reinheit und wegen seines guten Geschmackes, während er die im Norden der Stadt vor dem R a u s t ä d t e r Thore liegenden Quellen als durch »Cloaken und Regenfiüsse« verunreinigt bezeichnete. In der Stadt befanden sich damals 72 öffentliche Brunnen und zwar 38 in der inneren Stadt und 34 in den Vorstädten. Von den Brunnen in der Vorstadt gab
II. Kreiehauptmannschaft Leipzig.
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D ä h n e den tiefen Brunnen des höher gelegenen G r i m m a ' s e h e n und des Peter6-Viertels den Vorzug vor den flachen Brunnen in dem niedrig gelegenen K a u s t ä d t e r und H a l l e ' s e h e n Viertel. Eingehende Brunnenuntersuchungen in grosserem Umfange sind im Jahre 1828 durch den Dr. O i c i e r , sowie nach der Eröffnung des C o n n e w i t z e r W a s s e r w e r k e s im Jahre 1868 durch den Dr. L a n g b e i n und im Jahre 1875 durch den Dr. B a c h , von letzterem namentlich auf Ammoniak, Salpeter-, salpetrige und Kohlensäure und auch in mikroskopischer Beziehung, ausgeführt. 36 öffentliche Brunnen waren damals in der inneren Stadt und 72 in den Vorstädten, also im Ganzen 108 Brunnen, in Benutzung, welche von Dr. B a c h fast 8ämmtlich untersucht sind. B a c h fand, dass keiner dieser Brunnen frei von Spuren von Salpetersäure war. 24 Brunnen enthielten mehr als 200 mg Salpetersäure im Liter und einer sogar 437 mgr, während 6 Brunnen über 300 mg enthielten. Wenn nach seiner Ansicht auch durch Vertiefen der Brunnen der Salpetersäuregehalt zu reduciren sein würde, so räumte er doch selbst dem damals zeitweilig getrübten Wasser des C o n n e w i t z e r Werkes immer noch den Vorzug vor jedem Brunnenwasser ein, das Spuren von Ammoniak oder mehr als 15 mg Salpetersäure enthält. b) Das Connewitzer W a s s e r w e r k . I. Allgemeines.
Im Jahre 1858 ertheilte der Stadtrath dem damaligen Stadtbaurathe und späteren Rathsbaudirector D o s t den Auftrag zur Ausarbeitung eines Projectes für ein Wasserwerk von 7000 cbm täglicher Lieferung, das zur direkten Versorgung auch für die höchsten Etagen der Häuser in der Stadt genügen sollte. Weil die der Stadt zur eventuellen Benutzung stehenden Wasserkräfte: die L i n d a u e r - , die A n g e r uiid die N o n n e n m ü h l e sich nach näherer Prüfung als ungenügend für einen solchen Betrieb ergaben, so wurde für das neue Werk Dampf als Betriebskraft gewählt. Als für die Gewinnung des Wassers geeignet betrachtete Dost die wasserführenden Schotterschichten am rechten Ufer der P l e i s s e in der C o n n e w i ' t z e r Flur und zwar die unter den B a u e r n w i e s e n oberhalb der damaligen Stadtausdehnung am Flusse gelegenen. Von einer hier projectirten Pumpetation aus wollte D o s t das Wasser in ein Hochreservoir fördern, das er auf dem südöstlich von der Stadt zwischen den Thälern von P l e i s s e und P a r t h e als Wasserscheide aufsteigenden Höhenrücken, der P r o b s t h e i d a e r H ö h e , erbauen wollte und von welchem aus alles Wasser zur Stadt gelangen sollte. Nachdem dieses Project dem Civilingenieur William L i n d l e y sen. zur Prüfung vorgelegen hatte und von diesem, sowie ferner auf Grund. vielseitiger Umfragen, Berathungen und anderer Gutachten in verschiedenen Punkten weiter ergänzt und verbessert war, wurde Anfangs des Jahres 1863 dessen Ausführung von den städtischen Behörden auf Grund eines von D o s t aufgestellten Kostenanschlages von M. 2300000 genehmigt. Die Bauausführung erfolgte unter der Oberleitung von D o s t in Generalentreprise durch die Unternehmerfirma P r i s e l l & D o c w r a in L o n d o n , und am 31. December 1865 ist die Anlage in Betrieb gesetzt worden. Ende des Jahres 1866 waren bereits 793 Grundstücke an das neue Wasserwerk angeschlossen und es vermehrte sich die Zahl der Anschlüsse bis 1867 auf
1123, bis Ende 1868 auf 1412 und bis Ende 1869 auf 1777 von den zu jener Zeit in der Stadt überall bebauten 2688 Grundstücken. Daa veranlasste bereite im Jahre 1870 den Stadtrath, schleunigst Vorarbeiten für eine Erweiterung der Wassergewinnungsanlagen, die auch auf die Förderanlagen ausgedehnt werden sollten, anzuordnen. Gleichzeitig ersuchte der Oberbürgermeister in einer öffentlichen Bekanntmachung die Bürgerschaft, haushälterisch beim Gebrauche des Wassers zu verfahren und bat zugleich, wenn sich bis zur Fertigstellung der Vergrösserung der Anlage einmal Mängel zeigen sollten, Nachsicht zu üben. Die erste Wassererschliessung hatte sich leider sehr bald als so ungenügend erwiesen, dass zur Ergänzung direkt aus der P l e i s s e Wasser zugeleitet werden musste. Dadurch sank aber die Qualität des Leitungswassers wieder auf diejenige zurück, welche es zur Zeit des Betriebes der alten Wasserkünste besessen hatte. Das führte dann dazu, dass zur Beseitigung der Trübung des Leitungswassers vielfach wieder Hausfilter in Gebrauch genommen wurden. Als später die verbesserten Gewinnungsanlagen für das Wasser in Benutzung kamen, genügten diese bei dem wachsenden Consume auch nur für kurze Zeit. Wieder muBste Geduld gepredigt werden, bis durchgreifende Verbesserungen und Vergrösserungen des Werkes, durch welche dessen Leistung mehr als verdoppelt werden sollte, in Betrieb kommen würden. Im Anfange des Jahres 1874 kamen diese Anlagen, die aus einer neuen Wassergewinnungsanlage und einer neuen Pumpstation bestanden, endlich in Benutzung. Schon nach kurzer Zeit zeigte sich, dass die neuen Wassererschliessungen quantitativ weit hinter den gehegten Erwartungen zurückblieben und dass das neu gewonnene Wasser auch qualitativ den gerechten Anforderungen so wenig genügte, dass man sehr bald zu seiner Reinigung künstliche Filter anlegen musste. Diese provisorischen Filteranlagen haben mit dem wachsenden Consume einen immer grösseren Umfang erhalten und sind bis zur Eröffnung des zweiten städtischen W a s s e r w e r k e s N a u n h o f am 19. September 1887 in Betrieb geblieben. Mit dem neuen Werke zusammen arbeitete dann während der folgenden Jahre bis 1897 noch die zweite Pumpstation von C o n n e w i t z allein ergänzend weiter. Das ganze C o n n e w i t z e r W e r k wurde damals aufgegeben. Dessen Hochreservoir, sowie dessen Druckleitung sind jedoch dauernd in Benutzung geblieben. 2. Wassergewinnung.
Die für die Wassergewinnungsantage des C o n n e w i t z e r W e r k e s anfänglich allein benutzten B a u e r n w i e s e n bilden ein längliches Viereck von 36 ha Fläche, dessen lange Seiten einerseits der C o n n e w i t z e r Höhenzug und anderseits die P l e i s s e und der zum Schutze vor lleberschwenimungen errichtete Streitdamm bilden. Hier wurde in ca. 350 m Entfernung vom Ufer neben dem für die Pumpstation bestimmten Bauplatze ein Brunnenschacht von 3,5 m Durchmesser und 5,5 m Tiefe abgeteuft, der mit seinem offenen Boden und seinen durchlässigen Wänden im P1 e i s s e schotter steht und aus dem man hoffte, geeignetes Grundwasser in der verlangten Menge entnehmen zu können. Um sich jedoch für alle Fälle zu sichern, war von dem Brunnen bis zur P l e i s s e ferner ein gemauerter Kanal hergestellt, der an seinem einen Ende mit dem Brunnen direkt verbunden, aber durch einen Schieber
II. Kreishaaptmannschaft Leipzig.
davon abzuschließen war, während in das andere Ende des Kanals am Ufer der P l e i s s e Wasser aus 2 Grobkiesfiltern von zusammen 60 qm Fläche eintrat, das also von den gröbsten Unreinigkeiten befreites Flusswasser war. Dieses Wasser sollte dem Schöpfbrunnen nur zur Aushülfe, zufliessen. Nachdem das völlige Ungenügen des Brunnens aber zwang, dauernd Flusswasser mit verwenden zu müssen, ging man dazu über, von dem Brunnen aus in nördlicher Richtung eine 680 m lange Sammelleitung aus durchlochten Thonrohren von 850 mm Durchmesser in 5,0 m bis 5,5 m Tiefe unter Terrain zu verlegen. Der Untergrund besteht hier aus einer 5,0 m bis 6,0 m mächtigen, wasserführenden Kiesschicht, die auf einer 20,0 m bis 24,0 m starken Schicht von undurchlässigem Braunkohlenthon ruht und oben von einer 2,0 m bis 3,0-m starken Lehmschicht überdeckt ist. Dieser Sammelleitung floss von Osten her das Grundwasser der Hochebene und von Westen her wahrscheinlich natürlich filtrirtes Flusswasser zu. Die reichliche Ergiebigkeit des so gewonnenen, gesundheitlich tadellosen Wassers machte eine weitere Benutzung von direktem Flusswasser überflüssig. Für die spätere Erweiterungsanlage zur Wassergewinnung wurde das südlich von der ersten Anlage gelegene Terrain gewält, nachdem dessen ungemeiner Wasserreichthum durch Versuche genügend nachgewiesen erschien. Hier wurde gleichfalls in 5,0 m bis 5,5 m Tiefe eine 1528 m lange Sammelleitung aus durchlochten Thonrohren von 850 mm Durchmesser verlegt. Diese mündete in einen neuen Schöpfbrunnen ein, der für eine zweite, neben der ersten erbauten Pumpstation hergestellt war. Die neue Sammelleitung führte durch das S t r e i c h h o l z und unter der s c h w a r z e n L e c h e hindurch bis in das M ü h l h o l z ; sie kreuzte dann die M ü h l p l e i s s e und die eigentliche P l e i s s e und endete in den H e i d n e r W i e s e n . Die verschiedenen Flusskreuzungen derselben wurden aus Rohren mit geschlossenen Wänden als Düker ausgeführt. Bald nach der Benutzung dieser südlichen Rohrleitung zeigte sich, trotzdem das Wasser im Maschinenbrunnen selbst völlig klar und hell erschien, in der Stadt eine röthliche Trübung des Leitungswassers. Gleichzeitig bemerkte man eine röthliche, lockere Schlammschicht auf dem Boden des Reservoirs, und zeitweise wurde auch ein stark tintenartiger Geschmack des Leitungswassers bemerkt. Letzteres trat stets nach andauernden Regengüssen oder Schneeschmelzen und bei Ueberschwemmungen des südlichen Sammelgebietes durch die P l e i s s e ein. Später ist durch eingehende Untersuchungen constatirt, dass der Boden der ganzen Umgegend der Stadt und speciell in der Gegend des südlichen Sammelterrains einen starken Gehalt von Eisenoxydhydrat hat, das selbst freilich für das Wasser ganz unschädlich ist. Dieses unlösliche Eisenoxyd wird aber in dem südlichen Sammelterrain durch wechselnde und locale, äussere Einflüsse in ein lösliches Eisenqxydul umgewandelt. Der Sammelkanal durchschneidet nämlich stellenweise die im Laufe der Jahrhunderte ausgefüllten, alten Flussstrecken, in welchen verwesende Holztheile dem Eisenoxyd Sauerstoff entziehen und es in lösliches kohlensaures Oxydul umsetzen. Dieser Process vollzieht sich, selbst in trockenen Zeiten, und der dabei gebildete Vorrath von Salzen wird dann bei einfallendem Regen oder in Folge von Ueberschwemmungen ausgelaugt und gelangt mit dem Wasser in den Sammelkanal.
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Im März 1875 war während einer lange anhaltenden Ueberschwemmung der Zustand der Waeservereorgung ein derartiger geworden, dass man durch das völlige Schliessen der südlichen Rohrleitung die berechtigten Klagen zu beseitigen suchte und sich während dieser Zeit nur auf das stets vorzügliche Wasser der nördlichen Leitung beschränkte. Die Befürchtung,- dass das eisenhaltige Wasser des südlichen Sammelgebietes in das nördliche Sammelgebiet übertreten könne, veranlasste damals, das eisenhaltige Waaser aus der südlichen Leitung an 4 Luftschächten durch aufgestellte Centrifugalpumpen ab- und direkt in die P l e i s s e überzupumpen. Bereits früher hatte die Stadt den Geh. Medicinalrath Prof. Dr. F r a n z H o f m a n n in L e i p z i g zu einer Aeusserung über die bestehende und über eine zukünftige Wasserversorgung der Stadt aufgefordert, und mit den Vorarbeiten dafür war er damals beschäftigt. Auf seine Anregung wurden nun specielle Untersuchungen vorgenommen, um die Strecken der Sammelleitung aufzufinden, in welche der stärkste Zufluss von eisenhaltigem Wasser stattfand, sowie um überhaupt das Maass dieses Zuflusses in den einzelnen Strecken zu bestimmen. Es boten die in die südliche Sammelleitung eingebauten, 27 Luftschächte, deren Entfernung von einander ca. 55 m betrug, zur Entnahme von Wasserproben eine günstige Gelegenheit, und es konnte im Mai 1875 festgestellt werden, dass der Haupteintritt des eisenhaltigen Wassere zwischen den Luftschächten 19 und 21 stattfand. Hof m a n n schlug dann vor, den Versuch zu machen, dieses Wasser durch das künstliche Einführen von eisenfreiem Wasser in der Sammelleitung zurückzustauen und sich damit vor einem Uebertritte des eisenhaltigen Wassers zu sichern. Zu dem Zwecke wurde über der Sammelleitung zwischen den Luftschächten 19 und 20 versuchsweise ein Filter aus grobem Kies von 6,2 m Breite und 27,8 m Länge, a l B O von 173,2 qm Fläche, hergestellt. Durch eine Locomobile wurde dann Pleissewasser auf das Filter gepumpt. Es zeigte sich damals, dass schon die Einführung der geringen Menge von 54 cbm filtrirtem P l e i s s e wasser pro Stunde genügte, um das dadurch in der Sammelleitung gebildete Mischwasser eisenfrei zu machen. Trotzdem die Temperatur des Flusswassers während der Versuchszeit 15,0° bis 17,8°C. betrug, zeigte das Wasser im Schöpfbrunnen eine Temperatur von 8,5° bis 10,0° C. Es wurde dann weiter zwischen den Luftschächten 20 und 21 ein ähnliches, zweites Filter von 159,2 qm Fläche hergestellt. Auf dieses wurde rohes P l e i s s e wasser direkt aus dem früher erwähnten Kanale geleitet. Beide Filter sind dann lange Zeit hindurch zur Lieferung von filtrirtem Wasser,' dessen Menge pro Stunde Aufangs 348 cbm betrug und später auf 100 cbm reducirt wurde, in Benutzung gewesen. Das Grundwasser im Schöpfbrunnen ist dadurch dauernd völlig eisenfrei erhalten, und bei 22,0° bis 23,0° C. Temperatur des P l e i s s e wassers hatte das Wasser im Brunnen nur eine Temperatur von 13,5° bis 15,5° C. Auf diese Weise ist also ein »künstliches Grundwasser« erzeugt, das in seiner äusseren Erscheinung und Temperatur sowie in seinem Eisengehalte völlig einspruchsfrei war. Sein Keimgehalt hätte allerdings möglicher Weise Zweifel an seiner Unschädlichkeit hervorrufen können, wenn man dem zu jener Zeit schon dieselbe Aufmerksamkeit wie heute geschenkt hätte. Durch eine künstliche Sandfiltration vor dem Uebertritte des Wassers in das Hochreservoir wäre immerhin auch hierfür Abhülfe zu schaffen möglich gewesen.
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Mit dem wachsenden Wasserbedürfnisse in der Stadt hatte sich mit der Zeit die Zahl der im M ü h l h o l z e über den Sammelleitungen ausgeführten Kiesfilter bis auf 10 Stück vermehrt, welche zusammen 2713 qm Filterfläche hatten. Weil ihre Benutzung nur als eine provisorische galt, so waren-sie einfach in der Form von langgestreckten Gruben hergestellt, deren Langwände mit Holz ausgeschalt waren und die an den Stirnwänden eine natürliche Böschung hatten. Die Hälfte von diesen Filtern war mit Fachwerkswänden umbaut und mit Dächern aus Dachpappe überdeckt. Das Wasser wurde aus den vorüberziehenden Wasserläufen direkt auf diese Filter geleitet und floss von jedem derselben in einen sich unmittelbar darunter hinziehenden Kanal aus, durch dessen Wasserdruck dann das eisenhaltige Grandwasser zurückgedrängt wurde. Nach den aus den beiden letzten Jahren dieses Filterbetriebes (1886 und 1887 bis zum 19. September) vorliegenden Notizen ergibt sich, dass pro Tag im Durchschnitt in dem ersten Jahre 9300 cbm und im letzten 9500 cbm Wasser filtrirt und durchschnittlich von den vorhandenen 2713 qm Filterfläche 2400 qm in constantem Betriebe waren. Pro qm Filterfläche sind daher täglich 3,9 cbm resp. 4,0 cbm Wasser gereinigt, und die Kosten der Filtration haben 0,7 Pf. resp. 0,8 Pf. pro cbm betragen. Im ersten Jahre sind 3054 cbm schmutziger Kies von Hand und im zweiten Jahre 3507 cbm desgl. mit einer Waschtrommel gewaschen, und es haben die Waschkosten pro cbm Sand M. 3,75 resp. M. 1,20 betragen. Das Resultat, welches mit den provisorischen Filteranlagen während ihres 10 jährigen Betriebes erreicht wurde, ist im Allgemeinen ein dauernd zufriedenstellendes gewesen, trotzdem lange Zeit der südlichen Sammelleitung doppelt so viel Wassel1 als der nördlichen entnommen werden musste. Am 19. September 1887 sind die Filter bei Inbetriebnahme des ersten W a s s e r w e r k e s N a u n h o f ausser Betrieb gekommen, weil man sich seitdem auf die Wasserentnahme aus der nördlichen Sammelleitung beschränken konnte. Wie später mitgetheilt wird, ist dieses Wasser zeitweise an das westliche Versorgungsgebiet zur direkten Abgabe gekommen und es hat sich Anfangs der 90 er Jahre auch das Wasser aus dieser nördlichen Sammelleitung eisenhaltig gezeigt. 3. Pumpstationen, Hochreservoir.
In der zuerst erbauten Pumpstation waren 2 einfach und direkt wirkende Corn wall-Maschinen (BuliMaschinen) von je 48 PS. effectiv.er Leistung mit Kataraktsteuerungen und mit (Jondensation aufgestellt, deren verlängerte Dampfkolbenstangen je eine einfachwirkende Plungerpumpe mit Glockcnventilen bewegten. Jede Pumpe lieferte bei 10 Hüben pro Minute 288 cbm Wasser pro Stunde aus dem Schöpfbrunnen bei 42,0 m Arbeitshöhe durch eine für beide Maschinen gemeinschaftliche, 350C in lange Druckleitung von 425 mm Durchmesser in das Hochreservoir auf der P r o b s t h e i d a e r H ö h e . Die Dampfkolben hatten 1219 mm und die Pumpenkolben 520 mm Durchmesser, und beide hatten 2,43 m Hub. Fiir die Dainpfbereitung dienten 4 Zweiflammrohrkessel von 9,92 m Länge und 2,17 m Durchmesser, jeder von 86,6 qm Heizfläche und 2,59 qm Rostfläche, die für 4 Atin. Dampfspannung concessionirt waren. In der später erbauten, zweiten Pumpstation waren 2 liegende Woolf'sche Maschini n mit Schwungrädern, mit Condensation und mit Ventil.-teuerungen aufgestellt, bei deren jeder die beiden Dampfcylinder in einer ge
raden Linie hinter einander lagen und in deren Verlängerung sich je eine direkt an deren Kolbenstange gekuppelte, doppeltwirkende Pumpe mit Scheibenkolben und ledernen Klappenventilen anschloss. Jede Maschine lieferte pro Stunde 385 cbm Wasser bei einer mittleren Arbeitshöhe von 41,0 m, entsprechend 56 PS. Die Dampfkolben hatten 520 mm resp. 1200 mm und die Pumpenkolben 515 mm Durchmesser. Sämmtliche Kolben hatten 1,25 m Hub und machten pro Minute 15,5 Doppelhübe. Für die Dampfbereitung waren 4 Zweiflammrohrkessel von 2,2 m Durchmesser und 9,46 m Länge aufgestellt, deren jeder 82 qm Heizfläche und 2,43 qm Rostfläche hatte und die für 5 Atm. Dampfspannung concessionirt waren. Eine zweite, 3854 m lange Druckleitung von 615 mm Durchmesser führte ebenso wie die erste Leitung zu dem Hochreservoire. Dieses Reservoir liegt zwischen P r o b s t h e i d a und C ö t t e r i t z auf der P r o b s t h e i d a e r H ö h e am Napol e o n s t e i n e und ist noch heute in Benutzung. Seine Sohle liegt 32,0 m höher als die Flur der Pumpstation und 29,0 m höher als der ca. 4,5 km davon entfernte Marktplatz der Stadt. Zur Zeit des grössten Verbrauches vermindert sich der Druck in dem städtischen Rohrnetze auf 18,0 m bis 20,0 m Höhe über dem Pflaster. Reicht dieser Druck bei einem richtig bemessenen Vertheilungsnetze auch für die häusliche Versorgung vollständig aus, so ist doch ein direktes Spritzen für Feuerlöschzwecke bei hochliegenden Brandstellen damit nicht mehr angängig. Das Reservoir besteht aus 2 Kammern und fasst bei einer Wasserhöhe von 4,0 in im Ganzen 4600 obm. Es ist aus Ziegelmauerwerk in Cementmörtel hergestellt und mit seiner Sohle 2,0 m tief unter Terrain versenkt. Die Decke des Reservoires bilden Kappengewölbe, die zwischen Gurtbögen eingespannt sind, welche auf Pfeilern ruhen. Oben und an den Umfassungswänden ist das Reservoir mit Erde überfüllt. 4. Vertheilungsleitungen.
Von dem Reservoire führten Anfangs 2 Fallrohrleitungen von 472 mm Durchmesser und von zusammen 6335 m Länge zur Stadt, deren eine für den südlichen und deren andere für den östlichen Stadttheil diente. Von diesen zweigten Hauptvertheilungsleitungen in den verschiedenen Strassen von 378 mm, 285 mm, 215 mm und 142 mm Durchmesser ab, deren Länge im Jahre 1880 im Ganzen 34355 lfd. m und im Jahre 1886 38061 lfd. m betrug. Von diesen aus führten in jede Strasse Nebenleitungen von 96 mm Durchmesser, die meistens nur mit ihrem einen Ende an das Hauptrohr angeschlossen waren, während sich an deren anderes Ende, das sich todt lief, ein sogenannter »Zweigposten« zur Spülung anschloss. | Die gesammte Länge dieser Nebenrohre belief sich I Ende des Jahres 1886 auf 82 198 m bei einer gesammten Länge des städtischen Rohrnetzes von 126564 m; sie betrug also 6 5 % von letzterer In den späteren Jahren sind diese todtlaufenden Enden unter Beseitigung der Zweigposten dadurch thunlichst beseitigt, dass sie mit benachbarten Leitungen verbunden und solche auch den wichtigsten Hauptleitungen als Nebenrohre beigegeben sind. Ferner sind seit dem Jahre 1886 für alle neuen Leitungen die Rohrdurchmesser nach den »Normalien« gewählt. Bereits im Jahre 1886 und dann wiederholt im Jahre 1888 trat an die Stadt ein Comité, das von Bewohnern der Vororte L i n d e n a u und P l a g w i t z , die erst im Jahre 1892 in die Stadt einverleibt sind, gewählt war, mit dem Ersuchen heran, für diese Orte stadtseitig
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eine Wasserversorgung auszuführen, indem gleichzeitig die Ortseinwohner sich bereit erklärten, in eventuell verlangter Weise für die Verzinsung der Anlage aufkommen zu wollen. In Verfolg davon wurde bereits im Jahre 1890 ein direkter Anschluss an die von dem Wasserwerke C o n n e w i t z abgehende Druckleitung von 425 mm Durchmesser an eine für die Versorgung dieser westlichen Vororte (einschliesslich S c h l e u s s i g ) nach T h i e m ' s Projecte hergestellte Verbindungsleitung ausgeführt. Diese hat 450 mm Durchmesser und 2300 m Länge und führt quer durch das P l e i s s e t h a l , wobei sie die M ü h l e n p l e i s s e , das P l e i s s e f l u s s b e t t , das R ö d e l w a s s e r und die E l s t e r durchkreuzt. Für diese Versorgung war daher auf eine Benutzung des Hochreservoires verzichtet und vom C o n n e w i t z e r W a s s e r - i w e r k e ging seitdem nur der Ueberschuss von Wasser in das Hochreservoir über. Gleichzeitig wurde auch die zweite der beiden von dem Wasserwerke C o n n e w i t z abgehenden Druckleitungen durch Trennung von dem letzteren und unter Erhaltung seiner Verbindung mit dem Hochreservoire zu einer Fallrohrleitung gemacht, die für die Versorgung der Südvorstadt diente. Diese 3506 m lange Leitung von 615 mm Durchmesser wurde durch eine 835 ni lange Leitung von 60U mm Durchmesser verlängert und bis in den Kern dieses Stadttheiles hineingeführt, wo sie mit den dort bereits vorhandenen Hauptvertheilungsrohren verbunden wurde. Als im Jahre 1893 die nördliche C o n n e w i t z e r Sammelrohrleitung einen zunehmenden Eisengehalt zeigte und Klagen über getrübtes Wasser in dem westlichen Gebiete laut wurden, wurde deren direkte Verbindung mit dem Rohre von 425 mm Durchmesser vorläufig abgesperrt und eine neue Verbindung mit dem anderen Rohre von 615 mm Durchmesser hergestellt, so dass das 6ämmtliche C o n n e w i t z e r Wasser wieder durch das kleinere Rohr dem Hochreservoire zufloss und durch das grössere Rohr auch die Versorgung des westlichen Gebietes mit einem Gemische des C o n n e w i t z e r Wassers mit dem N a u n h o f e r Wasser stattfand, welch' letzteres einer Enteisenung unterzogen war. 5. Wasserförderunp bis Ende 1886.
Die Wasserversorgung der Stadt erfolgte vom Jahre 1K66 bis 1886, also 21 Jahre lang, allein durch das C o n n e w i t z e r W a s s e r w e r k . 8 Jahre lang bestand hier nur die erste Pumpstation; diese ist 22 Jahre im Ganzen in Betrieb gewesen und sie wurde mit Ablauf des Jahres 1887 bleibend ausser Betrieb gesetzt, nachdem sie in diesem Jahre noch 15,2% und die C o n n e w i t z e r A n l a g e im Ganzen noch 84 % des gesammten Consums für D r e s d e n geliefert hatte. Die zweite Pumpstation, welche im Jahre 1874 in Betrieb gekommen ist, ist zuletzt noch kurze Zeit im Anfange des Jahres 1897 in Betrieb gewesen und dann nach 23 jähriger Thätigkeit beseitigt. Während der Jahre von 1888 bis 1896 hat sie jährlich noch im Durchschnitte 15 % des gesammten städtischen Consums gedeckt. Der Erbauer der Stadtwasserkunst, der Rathsbaudirector D o s t , leitete neben der Verwaltung des städtischen Bauwesens auch den Betrieb der Stadtwasserkunst und, nachdem er im Jahre 1878 ersteren Posten aufgegeben hatte, beschränkte er seine Thätigkeit auf letzteren Posten allein. Am 1. Juli 1886 trat er in den Ruhestand, und am 1. Januar 1887 übernahm der Ingenieur M. R o t h e r die Direction der Stadtwasserkunst, welche
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im Jahre 1890 officiell den Titel »Städtisches Wasserwerk« erhielt. Die Tabelle 128 gibt für jedes der 33 Jahre von 1866 bis 1898 die gesammte Wasserförderung und die Förderung am mittleren Jahrestage, sowie deren Verhältniss in jedem Jahre zu 100 cbm des Vorjahres an. Tabelle 128. W a s s e r f ö r d e r u n g im G a n z e n . Jabr
im Jahre im Ganzen cbm
am mittleren Tage cbm
in °/o des Vorjahres
1866 1867 1868 1869 1870 1871 1872 1873 1874 1875 1876 1877 1878 1879 1880 1881 1882 1883 1884 1885 1886 1887 1888 1889 1890 1891 1892 1893 1894 1896 1896 1897 1898
765 640 943 848 1 596 409 1 918 590 1 814 681 2 083 268 2 469 140 2 551071 2 610575 3 036 681 3 579 145 3 766 918 4 231 490 4 093 858 4 274 233 4 379 938 4 382 723 4 533 790 4 718180 5 106 835 5 367 216 5 236 558 6 230 230 7 323 ISO 7 843 238 7 787 209 8 324 944 8 503 703 8 54íi 954 9 029 443 8 832 384 9498 381 10 361 211
2 098 2 586 4 374 5 257 4 870 5 708 6 765 6 990 7 152 8 320 9 806 10 321 11 593 11 221 11 710 12 001 12007 12 421 12 891 13 988 14 704 14 347 17 070 20065 21 489 21 322 22 810 23 3U0 23 416 24 740 24 201 26 015 28 389
123,3 169,1 120,2 94,6 114,8 118,5 103,3 102,3 116,3 117,9 105,2 112,3 96,7 104,4 102,5 100,1 103,4 104,1 108,2 105,1 97,6 119,0 117,5 107,1 99,3 106,9 102,1 100,5 105,7 97,8 107,5 109,1
Innerhalb der 20 Jahre von 1866 bis 1886 hat die Förderung durchschnittlich in jedem Jahre um 10,3 % gegen jedes Vorjahr zugenommen, und es betrug diese Zunahme jährlich im Durchschnitte: in jedem der 5 Jahre von 1866 bis 1871 = 21,6 % » » 5 » » 1871 » 1876 = 11,9 % » » » 5 » » 1876 » 1881 = 4,1 % » » » » 5 » » 1881 » 1886 = 4 , 2 % Die Tabelle 129 gibt von 1880 bis 1898 für jedes Jahr für jede der beiden Pumpstationen sowohl des C o n n e w i t z e r , als des N a u n h o f e r W e r k e s getrennt an, wie viel Wasser im Ganzen und procentual von dem Gesammtquantum gefördert wurde; wie gross die mittlere Förderhöhe war und wie viel davon die Saughöhe betrug; wie viele Umdrehungen eine Maschine pro Minute im Mittel gemacht hat und wie gross deren mittlere Leistung in PS. war; wie viel kg. Kohlen im Ganzen pro 100 cbm gefördertes Wasser und pro effec tive PS.-Stunde verbraucht wurden und wie viele m X ^ g ein kg Kohle als Leistung entwickelt hat. In den 3 letzten Colunmen ist endlich noch der Preis für 100 kg Kohle loco Pumpstation und der Preis des Kohlenver-
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b r a u c h e s p r o 100 c b m gefördertes W a s s e r u n d pro k m X t angegeben. W ä h r e n d der ersten 7 J a h r e b e r e c h n e t sich d a r a u s f ü r das C o n n e w i t z e r W e r k i m D u r c h s c h n i t t e als Kohlenverbrauch pro 100 c b m gefördertes Wasser 55,6 k g f ü r Station I u n d 40,9 k g f ü r Station I I , sowie p r o PS.-Stunde 3,49 k g f ü r Station I u n d 2,65 k g f ü r Station II. E s wurden hier n u r Nusskohlen aus d e m Zwickauer Reviere
benutzt, die sich i m Mittel auf 1,215 Pf. p r o 100 kg stellten, so dass die Kohlen pro 100 cbm Wasser 0,68 Pf. in der Station I u n d 0,49 Pf. in der Station II, sowie die Kohlen f ü r eine k m X t 17,8 Pf. in Station I und 12,2 Pf. in Station I I im D u r c h s c h n i t t gekostet haben. Die grosse Differenz zwischen diesen Zahlen f ü r die ersten 7 J a h r e u n d den in der späteren Seit f ü r die Station I I ermittelten Zahlen lässt a n n e h m e n , dass die
Tabelle 129. F ö r d e r u n g der v e r s c h i e d e n e n
Jahr
1880 1881 1882 1883 1884 1885 1886 1887 1888 1889 1890 1891 1892 1893 1894 1895 1896 1897 1898
WaseerStation •) förderung cbm C. I » II C. I . II C. I . II C. I > II C. I > II C I » II C. I > II C. I » II N. I C. II N- I C. II N. I C. II N. I C. II N. I C. II N. I C. II N. I N. x C. II N. I C. II N. I » II C. II N. I . II C. II N. I » II N. I • II
789 785 3484448 881385 3 498 553 909 720 3 473003 1062 717 3 471073 1 221449 3 496 731 1 078 465 4 028 371 1143 125 4 224091 796 802 3075 311 1359 884 756 400 6 473 800 1 235 700 6 087 500 889 337 6 953 901 1119 250 6 667 959 1283 438 7 041506 1 224 026 7 279 677 125 366 1 523 734 6 896 854 1539581 7 198 338 291524 1 351101 2 327 284 5 173 999 9400 2 635 030 6 853 951 2 756 595 7 604 616
® S a •a v g* •s s s -i t®2 s8 S % S 1-âs » «5 •§3 "E U n © GD Pm 17,5 81.5 20,2 79.8 20,7 79,3 20,3 79,7 26,1 73.9 21,1
78,9 21,3 78,7 15.2 58,9 25,9 12,1 87,9 16,1
83.1 11.3 88.7 14.4 85.6 15,4 84,6 14,4 85.6 1,5 17.8 80.7 17.0 79,7 3,3 15.3 26.1 58.6 0,1 27.7 72.2 26,6 73.4
44,7 42,5 46,1 43,0 43.0 42,4 43.3 43,7 43.1 40,7 41.4 40,7 41.5 41.0 41,9 40.2 25.3 40,3 29.1 40,5 30,3 42.2 31.3 44,7 28,5 44.0 28,5 43.2 29.3
4.3 4,8 3.6 4.5 4.7 5.4 3.8 5.9 4,0 5.8 3.6 6,2 3.5 6^5
®Ä
Kohlenverbrauch kg
•a « 0•S «S
® o as M ° ~a « e o-
51,0 65,0 44,5 57.8 47.5 55.4 64,7 57.6 89.0 59.5 91.9 62,0 90.4 59.5 88,9 57,2 86.5 56.1 89,1
Pumpstationen.
e.
pro
II
pro pro kg Kohle a " * œ te im Ganxen 100 cbm PS.m X kg Wasser Stunde
"s
3,35 2,66 3,21 2,66 3,37 2.64 3,33 2.65 3,54
9,66 15,23 10,41 15,69 39,17 16,48 46,92 16,95 46,50 16,00 44,30 15,35 48,41 15,02 46,82 15,00 47,40
439 400 66,6 41,8 1456 033 54,8 482 583 1482 575 42.4 53.7 488 881 41.5 1439 221 53,3 566 550 40,0 1381 090 56,5 690818 39,5 1379 089 57,0 615 050 1612 950 40,0 668 600 58,5 1 743 700 41,3 69.5 474300 1 423 950 46.3 214100 17.8 411820 53.7 20.4 1 117 186 57.8 714 300 1 558 062 25.6 607 800 68.4 1841984 26.5 727 250 ! 65,0 1 635 738 24,5 56.5 727 250 24,8 1744 384 61;0 746 782 24,8 1 802 782
3,81 2,65 3,81 2,74 3.84 3,11 1,90 3,60 1,86 3.85 2,28 4,33 2,43 3,93 2,32 3,42 2,35 3,81 2,28
75 204 102 420 81689 101 737 78195 102 706 80 028 110 048 75 378 103 209 72 562 101544 70 790 98 500 70 500 86 900 142 100 76 000 142 800 70000 118 600 62 400 110900 68 900 116 200 78 900 115 000 70 900 118 100
2,60
pro cbm Wasser
1,176 1,156 1,207 1,226 1,192 1,247 [1,302 t l,386
1,333 1,355 1,292 1,416 0,969 1,608 0,966 1,703 1,007 1,656 0,956 1,610
0,915
47,7 29.1 48,1 29.4
3.7 6,4 3.9 5.7
62,1
89.6 62,6 92.7
15,00 47,80 15,00 48,90
795 300 1 762 977 871350 1 925 563
52,2 25,0 56.6 26.7
2,96 2,32 3,17 2,45
91200 116 300 85 080 109 920
1,610 0,938 1,582 0,941
48,4 29,8 26,2
3,8 5.0 3,8
61.7 91,2 74.8
15,00 48,40 60,90
871350 664 861 1306 865
64.5 28,8 25.6
3,59 2,61 2,64
81650 103 600 107 600
1,642 0,981 1,075
30,2 28,2 30.6 28.7
6.1 4,1 5,3 4,1
80.4 74.5 88,0 79.6
43,20 57,20 45,40 58,20
818 481 1822 455 814 913 1 950 057
31,0 26,6 29,2 25,6
2,77 2,55 2,57 2,41
97 100 111300 103 400 117 500
1,030 1,117 1,080 1,188
•) c . I Connewitz 2 BullMaschinen; C. II Connewitz 2 horizontale Maschinen; N. I Naunhof 3 Balanciermaschinen; N. II Naunhof 3 Balanciermaschinen ; N. x Locomobile in Naunhof II. Grundlagen der Berechnung n i c h t ganz dieselben geblieben sind, was j a durch den zu demselben Zeitpunkte s t a t t g e f u n d e n e n Wechsel in d e m Vorstande a u c h n i c h t als unwahrscheinlich erscheint. I m J a h r e 1887 ist u n t e r Benutzung des ersten Hochreservoires z u m Messen des geförderten Wassers f ü r die B e s t i m m u n g der Leistung der P u m p e n der C o n n e w i t z e r A n l a g e ein Versuch angestellt, wobei f ü r die Station I ein V o l u m e n e f f e c t
von 95,0 % u n d f ü r die Station I I ein solcher von n u r 88,5 % ermittelt wurde, der wohl k a u m als ein constanter anzusehen ist. 6. Wasserabgabe. Die Tabelle 130 gibt f ü r jedes der 32 J a h r e von 1867 bis 1898 die Zahl der E i n w o h n e r im Versorgungs-
303
II. Kreishaaptmannschaft Leipzig. gebiete am Ende jeden Jahres und die jährliche Wasserabgabe, sowie die mittlere, die grösste und die kleinste Tagesabgabe und das Verhältniss der beiden letzteren
zu 100 cbm am mittleren Jahrestage, sowie den auf den Kopf der Einwohner durchschnittlich pro Tag entfallenden Consum in Litern an.
Tabelle 180. Wasserabgabe.
Jahr
1866 1867 1868 1869 1870 1871 1872 1873 1874 1875 1876 1877 1878 1879 1880 1881 1882 1883 1884 1885 1886 1887 1888 1889 1890 1891 1892 1893 1894 1895 1896 1897 1898
Einwohnerzahl im Versorgungsgebiete 89000 91 000 94 000 98 000 102 000 107 000 111000 116 0U0 121000 127 000 132 000 138000 141000 145 000 149 000 154 000 156 000 160 300 164 600 170 300 173 500 177 200 181400 185 600 218000 362 600 378000 381300 396 400 399 963 405 000 414 000 422000
cbm
pro Kopf pro Tag Liter
Maximaltag cbm
Mittlerer Tag cbm
Minimaltag cbm
943 890 1 596 510 1 918 805 1814 050 2083 420 2 469 225 2551350 2 600626 3 036 800 3 401 070 3 578 095 4 020 840 3 889075 4048 945 4117 665 4 121 580 4 270 500 4 568 340 4 803 400 5 048 680 5 235195 6 209 015 7 095 600 7 705 150 7 646 750 8 323 200 8 503 600 8 545 500 9030 000 8823100 9 492 900 10365 600
28 47 54 49 53 61 60 59 66 71 71 78 73 74 73 72 73 76 77 80 81 94 105 97 58 60 61 59 61 60 63 67
3 562 6 238 6 632 6 505 7 041 7 331 7 473 8 605 10 526 14 063 13 833 14 849 14 113 15182 16 406 14 763 18103 16 168 18 634 19 497 20 453 22 758 26 419 26 829 26 415 35 751 36 213 37 229 39 042 36 164 43 816 45147
2586 4 374 5 257 4 970 5 708 6 765 6 990 7125 8 320 9 318 9 803 11016 10 655 11093 11281 11292 11700 12 516 13 160 13 832 14 343 17 011 19 440 21 110 20 950 22 610 23 327 23 412 24 739 24173 26008 28 400
2243 4160 4 040 4 278 5 600 5 932 5 838 6 415 7 860 8 012 8 772 9 020 8175 8 770 8 693 8 820 8 908 8 «96 9 976 9 698 11063 13198 13 900 13 676 14 685 14 237 15 198 15 195 14 016 14 697 15 863
Gesammtabgabe
tägliche Wasserabgabe
Im Jahre 1866 hatten die Bauunternehmer P r i s e l l & D o c w r a den Betrieb der Pumpstation auf ihre Kosten zu führen und es fehlen daher in der Tabelle f ü r dieses Jahr die nöthigen Angaben. Während der Ii) Jahre von 1867 bis 1886 hat der Consum in jedem Jahre gegen das Vorjahr durchschnittlich um 9,2 % und die Bevölkerung um 3,5 % zugenommen. In den ersten 19 Jahren ist der Consum pro Kopf von 28 1 auf 80 1, also fast auf das Dreifache gestiegen. Das Wachsen der Abgabe pro Kopf ist während dieser Zeit jedoch nicht gleich massig erfolgt. Von 28 1 im Jahre 1807 wuchs die Abgabe: im Jahre 1871 auf 53 1, also in 4 Jahren im Ganzen um 88 % l im Jahre 187(5 auf 71 1, also in 5 Jahren im Ganzen um 34 % ; im Jahre 1881 auf 73 1, also in 5 Jahren im Ganzen um 3 % ; im Jahre 1886 auf 80 1, also in 5 Jahren im Ganzen um 9 % , und sie erreichte im Jahre 1889 mit 105 1 ihren Höchstpunkt während der ganzen 32 Jahre. Sie war also in 3 Jahren von 1886 bis 1889 im Ganzen noch um 31 % gewachsen; aber 1898 betrug sie n u r noch
—
von 100 cbm am mittleren Tage am Maximal- Minimaltage tage cbm cbm 137,7 142,6 126,2 130,9 123,4 108,4 106,9 120,8 126,5 150,!» 141,1 134,8 132,5 136,9 136,6 130,7 154,7 129,2 141,6 141,0 142,6 133,8 136,9 127,1 126,1 158,1 154,8 159,0 157,8 150,0 168,5 159,0
—
51,3 78,9 81,3 74,9 82,8 84,9 81,9 77,1 84,4 81,7 79,6 84,7 73,7 77,7 76,1 75,4 71,9 68,4 72,1 67,6 65,0 67,9 65,8 65,3 64,9 60,2 65,0 61,4 63,0 56,6 65,9
671, so dass sie in den letzten 9 Jahren im Ganzen wieder um 37 % gefallen ist. Die Tabelle 131 gibt für die 33 Jahre von 1866 bis 1899 die Zahl der Anschlüsse an die Leitung, sowie deren durchschnittliche Entnahme sowohl während eines Jahres als auch am mittleren Tage des Jahres an. Auch ist die Zahl der Anschlüsse, in welche Wassermesser eingebaut sind, angegeben und ferner das in jedem J a h r e nach Messern abgegebene Wasserquantum im Ganzen und im Durchschnitt pro Messer, sowie endlich das Verhältniss des nach Messern und ohne Messer abgegebenen Quantums zu 100 cbm der Gesammtabgabe in jedem einzelnen Jahre aufgeführt. Hiernach hat sich die Zahl der Anschlüsse in den 20 Jahren von 1866 bis 1886 auf das 5,8 fache und die der Messer auf das 25,7 fache gehoben. Die Abgabe pro Anschluss hat während dieser Zeit um 3 0 % zugenommen und die Abgabe pro Messer um 50 % abgenommen, während das nach Messern überhaupt entnommene Wasserquantum auf das 12,6 fache gestiegen ist. Von den vorhandenen Zuleitungen hatten in jedem der Jahre 1866, 1876 und 1886 überhaupt 4 , 9 % resp. 16,1 % resp. 21,6 % Wassermesser, und durch diese wurden von der Gesammtabgabe 9,4 °/o resp. 1 1 , 1 %
304
II- Kreishauptmannschaft Leipzig. Tabelle 131. Anschlüsse mit und ohne Messer und mittlere Betriebsjalir
Zahl der Anschlüsse beim Jahresschlüsse
1866 1867 1868 1869 1870 1871 1872 1873 1874 1875 1876 1877 1878 1879 1880 1881 1882 1883 1884 1885 1886 1887 1888 1889 1890 1891 1892 1893 1*94 1895 1896 1897 1898
793 1123 1412 1777 1942 2085 2 323 2 531 2 753 2 913 3016 3138 3 251 3 391 3 529 3 679 3815 3913 3 971 4 061 4 600 5 15!» 5 395 5 602 6 691 6 884 9010 9 700 10115 10525 11008 11 655 12 342
Lbgabe pro Anschluss im im Tage Jahre cbm cbm 2,3 3,1 3,0 2,6 2,7 2.9 2,8 2,6 2,9 3,1 3,1 3,4 3,1 3,1 3,1 3,0 3,0 3,2 3,2 3,0 2,8 3,2 3,5 3,2 3,0 2,5 2,4 2,3 2,4 2,2 2,2 2,3
resp. 17,1 o/o abgegeben. Speciell vom geschäfte ist später die Rede.
839,5 1131,5 1095,0 949,0 985,5 1058,5 1022,0 949,0 1058,5 1131,5 1131,5 1241,0 1131,5 1131,5 1131,5 1095,0 1095,0 1168,0 1168,0 1095,0 1022,0 1168,0 1277,5 1168,0 1095,0 912,5 876,0 839,5 876,0 803,0 803,0 839,5
Zahl der aufgestellten Messer 39 51 69 107 212 252 292 333 364 450 485 525 565 598 630 651 737 804 843 896 995 1095 1 191 1297 2 221 6186 8 694 9 598 10178 10 754 11292 11891 12 856
Wassermesser-
7. Abgabetarif.
Nach dem vom Rathe der Stadt am 6. Juli 1865 erlassenen Regulative filr die Benutzung der Stadtwasserkunst fand die Abgabe des Wassers mit Ausnahme desjenigen für gewerbliche Zwecke, für grössere Springbrunnen etc. nach Pauschalsätzen statt. Für den gewöhnlichen Hausgebrauch war pro Jahr für jeden Raum von mindestens 8 qm Fläche, für jede Küche und für jedes Badezimmer M. 1,80 zu zahlen; wenn jedoch nur ein Hahn auf dem Hofe zur gemeinschaftlichen Benutzung aufgestellt war, reducirte sich dieser Betrag auf M. 1,20. Ferner war zu zahlen für ein Closet M. 4,50 resp. M. 6, für ein Pissoir M. 3 bis 12, für eine gemeinschaftlich von den Hausbewohnern benutzte Waschküche M. 9 bis 18, für ein Pferd oder einen zum Personentransporte benutzten Wagen M. 3 etc. Die Aufstellung von Wassermessern musste bei einem täglichen Gebrauche von über 2,7 cbm Wasser erfolgen und geschah durch die Stadtwasserkunst, von der auch der Messer kauflich zu erwerben war, auf Kosten des Abnehmers. Für die Herstellung einer Zuleitung waren M. 75 zu zahlen; diese ging jedoch in den Besitz der AVasserkunst über, welcher auch deren Unterhaltung oblag. Für das nach Messern abgegebene Wasser war pro cbm II Pf. und bei einer Abnahme von mehr als 22 cbm im Tage 9 Pf. zu zahlen.
Abgabe.
Abgabe nach Messern cbm im Ganzen 72 280 73 194 98 223 133 999 189 109 255 403 287 450 313 453 357 185 420 252 395 923 300 091 437 281 448307 502 066 561192 622 733 717 495 816 197 862 865 919 761 1184 800 1141 358 1337 979 1837 200 3168000 3 868 000 4140000 4371000 4 940 000 4 953000 5 468 000 6197 000
von 1( 0 cbm Privat.abgabe
cbm pro nach Messer Messern 1853 1435 1424 1252 892 1014 984 941 981 934 816 572 774 750 797 862 845 892 968 963 935 1082 958 1032 827 512 445 435 429 464 439 460 478
9,4 7.8 6,2 7,0 10,4 12,3 11,6 12,3 13,7 13,8 11,1 8,0 10,3 11,0 11,7 12,8 14,2 15,8 17,3 16,9 17,1 22,6 18,3 18,3 23,4 40,7 46,5 48,7 51,1 55,3 56,0 57,6 59,8
ohne Messer 90,6 92,2 93,8 93,0 89,6 87,7 88,4 87,7 86,3 86,2 88,9 92,0 89,7 89,0 89,3 87,2 85,8 84,2 82,7 83,1 82,9 77,4 81,7 81,7 76,6 59,3 53,5 51,3 48,9 44,7 44,0 42,4 40,2
c) Vorarbeiten f ü r neue Wasserfassungen. I. Untersuchungen in der Umgebung der Stadt.
W e n n auch das erfolgreiche Z u r ü c k d r ä n g e n des Eisenwassers von den Schöpfstellen des C o n n e w i t z e r W a s s e r w e r k e s die Beschwerden über d a s Leitungswasser gemildert hatten, so hielt der S t a d t r a t h doch eine künstliche Filtration vor dessen Eintritt in das Hochreservoir f ü r nöthig u n d beauftragte a m 21. J u n i 1876 die Wasserkunstvenvaltung mit der Ausarbeitung eines Projectes f ü r eine auf der P r o b s t h e i d a e r H ö h e zu erbauende Filteranlage von einer Tageslieferungsfähigkeit von 16000 cbm. Weil aber der Wasserverbrauch im H o c h s o m m e r 1870 schon m e h r als dieses Q u a n t u m betrug, so wurde der Auftrag am 12. S e p t e m b e r dahin abgeändert, dass die Filteranlage f ü r 2 3 0 0 0 cbm pro Tag genügen solle. Das im Februar 1877 von der Wasserkunstverwalt u n g vorgelegte Project ging von der A n n a h m e aus, dass aus der nördlichen Sammelleitung selbst in trockener Zeit d a u e r n d 9000 cbm Wasser im Tage würden entn o m m e n werden k ö n n e n . Ferner war a n g e n o m m e n , dass bei der Auflassung der südlichen Sammelleitung die fehlenden 14000 cbm pro Tag direkt a u s der P l e i s s e abgeleitet werden sollten. Durch eine erste Filteranlage auf der H e i d a e r W i e s e in der N ä h e der südlichen Sammelleitung sollte dieses Wasser d a n n gereinigt u n d
Ii. Kreiehauptmannschaft Leipzig. mit dem Grundwasser der nördlichen Sammelleitung zusammen den Pumpen zugeführt werden. Das gesammte Wasser sollte von den Pumpmaschinen auf die P r o b s t h e i d a e r H ö h e gefördert und hier in einer zu erbauenden zweiten Filteranlage zur Beseitigung des Eisenoxydes nochmals filtrirt werden. Für die Filteranlage in den H e i d a e r W i e s e n waren 8 Filter von zusammen 4167 qm Sandfläche und für die auf der P r a b s t h e i d a e r H ö h e waren 7 Filter von zusammen 3123 qm Sandfläche angenommen. Der Kostenanschlag für die Filter etc. belief sich auf M. 1265102. Von den vorhandenen 4 Maschinen pollten 3 das Tagesquantum von 23 (XX) cbm fördern, und es würde noch eine Maschine in Reserve bleiben. Bei wachsendem Consume würde eine Vermehrung der Maschinenkraft und eine Vergrösserung der unteren Filteranlage sowie ein Ersatz der bis dahin für die Zuleitung zur Pumpstation zu benutzenden, südlichen Sammelleitung durch einen gemauerten Kanal nöthig, wofür ferner M. 336000 veranschlagt waren. Dazu würden schliesslich noch die Kosten für eine dritte Druckleitung und eventuell für eine Vergrösserung des Hochreservoirs treten. Fast gleichzeitig mit diesem Projecte, am 27. Februar 1877, ging das schon erwähnte Gutachten von dem Professor Dr. F r a n z H o f m a n n über die Wasserversorgung der Stadt ein. Auf Grund der von ihm veranlassten, umfassenden Untersuchungen der localen Verhältnisse stellte er fest, dass die nördliche Sammelleitung des C o n n e w i t z e r W e r k e s zur Zeit nicht mehr als 5000 bis 7000 cbm pro Tag, allerdings bestes Trink- und Nutzwasser, liefere, dafs jedoch sowohl durch die Ausführung des südlichen Bebauungsplanes der Stadt, als auch durch neue Kanalisationen dort ein Sinken des Waeserspiegels bestimmt zu erwarten sei. Würde diese Senkung aber auch nur einen Meter betragen, so würde dadurch die nördliche Leitung ganz trocken gelegt und somit dieser Theil des Wasserwerkes ganz ausser Betrieb gesetzt. Die einzige Möglichkeit, dem vorzubeugen und zugleich die Ergiebigkeit der Leitung zu erhöhen, sah er in einer Tieferlegung derselben in den B a u e r n w i e s e n und in ihrer Weiterführung unter der P l e i s s e gegen das S c h e i b e n h o l z zu. Aus den Untersuchungen der südlichen Sammelleitung schloss er, dass in dauernd trockenen Zeiten daraus überhaupt nur auf 1000 cbm Wasser pro Tag gerechnet werden könne und eine Möglichkeit, ihr innerhalb ihres eigenen Gebietes neue Wasserquellen zuzuführen, hielt er für ganz ausgeschlossen, so dass eine höhere Ergiebigkeit derselben nur durch direktes Zuleiten von Flusswasser zu erreichen sein würde. • Nachdem der Stadtrath darauf noch die Frage einer getrennten Zuführung von Trinkwasser und Nutzwasser und andere Ausführungsmodalitäten für eine Wasserversorgung eingehend, aber erfolglos ventilirt hatte, beschloss er, den von Hof m a n n angeregten Untersuchungen darüber, ob an anderen Stellen geeignetes Grundwasser für die Versorgung der Stadt zu erschliessen sei, dadurch näher zu treten, dass er den Civilingenieur T h i e m , damals in M ü n c h e n , jetzt Königl. Baurath in L e i p z i g , beauftragte, sich über die in L e i p z i g vorliegenden, örtlichen Verhältnisse oberflächlich zu unterrichten und über das erlangte Resultat Bericht zu erstatten. Zugleich wurde beschlossen, als vorläufigen Nothbehelf provisorische Filteranlagen für das der südlichen Zuleitung zuzuführen nöthige Flusswasser auszuführen, worüber im Vorstehenden bereits berichtet ist. Nachdem T h i e m als das Resultat seiner generellen Studien die Ueberzeugung ausgesprochen hatte, dass in Gr a h n , Wasserversorgung.
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den Flussniederungen um L e i p z i g für die Versorgung der Stadt ein Grundwasser von guter Qualität und in ausreichender Quantität zu finden sein würde, ertheilten die städtischen Behörden ihm gegen Mitte des Jahres 1877 den Auftrag, eine systematische Untersuchung der ganzen Umgegend der Stadt für diesen Zweck vorzunehmen. Bereits am 25. Juni 1878 überreichte T h i e m der Stadt über seine Arbeit den ersten Bericht, der sich in der E l s t e r - und Pleisse-Niederung südlich von der Stadt auf ein Feld mit ungefähr den folgenden Grenzen verbreitete: S ü d s t r a s s e , C o n n e w i t z , Lösn i g , D ö l i t z , M a r k l e e b e r g , C r o s t e w i t z , Zöbigker', C o s p a u d e n , H a r t m a n n s d o r f , K n a u t hain, K n a u t k l e e b e r g , G r o s s - und K l e i n z s c h o c h e r , P l a g w i t z und wieder S ü d s t r a s s e . Für den Untereuchungszweck waren von ihm 140 Flusswasserspiegel und über 300 Brunnenwasserspiegel einnivellirt und 44 Bohrlöcher von im Ganzen über 1000 m Tiefe niedergebracht. Die fortlaufende Beobachtung dieser Punkte führte zu dem Resultate, dass eine ausreichende Wassermenge hier zweifellos zur Verfügung stände. Dagegen führten aber die chemischen Untersuchungen H o f m a n n ' s der aus den Brunnen und Bohrlöchern entnommenen Wasserproben der verschiedenen Grundwasserströme zu der Erkenntniss, dass das sämmtliche Wasser einen sehr starken Eisengehalt hatte, der es für eine städtische Versorgung ungeeignet mache. T h i e m fasste auf Grund dessen sein Urtheil über das Ergebniss dieser Untersuchungen in den Worten zusammen : »Jede Wassergewinnung in den Niederungen der E l s t e r , der P l e i s s e und ihrer Ableitungen ist ausgeschlossen, und nur die etwa vorhandenen Grundwasserströme der Hochebene oder deren Derivate, so lange sich diese noch nicht mit den Thalwässern gemischt haben, können als brauchbare Bezugsquellen angesehen werden.« T h i e m hatte gleichzeitig auch specielle Untersuchungen der für die Stadt bestehenden Versorgungsanlagen vorgenommen, um eine mögliche Vermehrung ihrer Leistungsfähigkeit zu prüfen, und er gelangte dabei zu dem Schlüsse, dass eine solche durch die Erschliessung eines wirklich brauchbaren Grundwassers an dieser Stelle völlig ausgeschlossen sei. Das von den Höhen am rechten P l e i s s e u f e r herabkommende Grundwasser, das in der nördlichen Leitung gefasst wurde, erklärte er als eine nur ganz vereinzelte Erscheinung, weil alle sonstigen Grundwasserströme dieser Thalniederung innerhalb der in Betracht zu ziehenden Grenzen eisenhaltig wären und weil die Eisenzone hier auch ziemlich scharf gegen die Hochebene durch die Inundationslinie begrenzt sei. Auch eine Tieferlegung der nördlichen Leitung würde nach seiner Ansicht keine Verbesserung schaffen und von einer Verlängerung der Leitung nach Westen zu rieth er wegen der zunehmenden Bebauung der Südstadt ganz ab. Eine fernere Existenzberechtigung räumte er der vorhandenen Pumpstation überall nur deshalb ein, weil sie einmal vorhanden wäre. T h i e m dehnte seine Untersuchungen dann auf die Gegend der Hochebene westlich von der Z e i t z e r Bahn am linken E l s t e r u f e r bis A l b e r t s d o r f und auf die Gegend im P a r t h e t h a l e nordöstlich von der Stadt zwischen der E i l e n b u r g e r und der B e r l i n e r Bahn von S c h ö n e f e l d bis N e u t z s c h aus, und auf Grund dieser Studien und der von Hof m a n n ausgeführten Analysen der Wasserproben gelangte er zu der Ansicht, dass eine qualitativ und quantitativ befriedigende Wasser20
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menge in erster Linie im P a r t h e t h a l e und in untergeordneter Menge auch auf der Hochebene westlich der E l s t e r zu erschliessen sein würde und dass es daher zur Versorgung der Stadt der eventuell beabsichtigten künstlichen Filtration von P l e i s s e - oder von E l s t e r wasser überall nicht bedürfe. Aus den derzeitigen und den früheren Zahlen über den Bestand und die Vertheilung der Bevölkerung in L e i p z i g und Umgegend hatte T h i e m nach seinem Berichte durch Rechnung festgestellt, dass im Jahre 1895 die Einwohnerzahl in der Stadt 200000 Köpfe und in den Voretadtdörfern 180000 Köpfe betragen würde. Bei einer Annahme von 150 1 pro Tag und pro Kopf kam er daher zu einer dann für die Stadt nöthigen Wassermenge von 30000 cbm und für die Vorstädte von 27000 cbm oder im Ganzen von 57000 cbm. Obgleich T h i e m äusserte, er zweifle nicht daran, dass im P a r t h e t h a l e sicher 30000 cbm Wasser im Tage zu erlangen sein würden, so stellte er doch den Antrag, zur Erbringung dieses Nachweises hier ein oder mehrere Versuchsbrunnen herstellen zu lassen, um aus deren Betriebe positive Unterlagen für die Qualität und Quantität des im P a r t h e t h a l e zu erschliessenden Wassers zu erhalten. Eine von der Stadt am 10. Juli 1878 speciell für die Wasservereorgungsfrage eingesetzte, gemischte Commission, der auch 3 Stadtverordnete und als ständiger Sachverständiger H o f m a n n angehörten, beschloss daher den Bau eines Versuchsbrunnens am linken P a r t h e u f e r und übertrug T h i e m dessen Ausführung und demnächstige Bewirtschaftung. Der für den Brunnen zuerst beabsichtigte Platz zwischen A l t m a n n d o r f und S c h ö n e f e l d musste wegen Widerspruchs des Besitzers aufgegeben werden, und es wurde daher ein anderer Platz auf der N e u t z s c h ' scher Flur gewählt, welcher freilich ein relativ etwas wasserärmeres Terrain vermuthen liess. Im Juni 1879 erstattete T h i e m über die Resultate, welche die mit dem Brunnen angestellten Versuche ergeben hatten, einen Bericht, der mit dem Antrage schloss: »die Stadt möge für die Anlage zur Gewinnung von täglich 30 000 cbm Wasser an der Strasse S c h ö n e f e l d - N e u t z s c h einen ca. 2 km langen Terrainstreifen von 30 m Breite für eine dauernde Wassergewinnungsanlage ankaufen.« Die von H o f m a n n untersuchten Wasserproben aus dem Versuchsbrunnen führten diesen zu dem Urtheile, dass das Wasser für eine Wasserversorgung »vorzüglich« und sowohl als Trink- wie als Brauchwasser vollkommen geeignet sei. T h i e m war nach seinen damaligen Messungen so sicher, die angenommene Wassermenge hier dauernd entnehmen zu können, dass er sich sogar erbot, der Stadt gegenüber die finanzielle Garantie dafür zu übernehmen. Nach dem generellen Projecte, welches T h i e m für diese Anlage aufgestellt hatte, waren 2000 lfd. m Filtergalerien und 10 Schachtbrunnen für die Wassererschliessung erforderlich. Für die Wasserförderung wollte er die alten Maschinen und Kessel von C o n n e w i t z in eine hier zu erbauende Pumpstation translociren und ferner neue Maschinen für eine tägliche Lieferung von 10000 cbm als Ergänzung beschaffen. Die von der zu erbauenden Pumpstation abgehende Druckleitung zu dem vorhandenen Hochreservoire sollte ca. 9000 m Länge erhalten und gleichzeitig direkt für die Wasserabgabe im Consumgebiete dienen. Einschliesslich der Kosten für den Terrainerwerb, den er auf M. 10000 für 10 ha geschätzt hatte, belief sich seine Kostenschätzung für diese neue Anlage im Ganzen auf M. 1400000.
Weil der Stadtverwaltung die Erwerbung des vorgeschlagenen Terrains, für welches das Enteignungsrecht nicht zu erlangen war, völlig aussichtslos erschien, so wurde von ihr die Untersuchung eines anderen, am oberen Laufe der P a r t h e gelegenen Terrains in der P r o s n i t z e r Flur, wo die Stadt selbst Grundbesitz hatte, in Aussicht genommen. Am 24. Januar 1880 wurde dieses Terrain T h i e m zur näheren Untersuchung überwiesen, und nach dem von ihm am 7. Juni 1880 der Stadt erstatteten Berichte bezeichnete er dasselbe als verhältnissmässig wasserarm und daher als ungeeignet für den Zweck. Damit fanden die Untersuchungen in der näheren Umgebung der Stadt ihren Abschluss. 2. Das Gebiet um Naunhof.
Zur Aufklärung über die zuletzt mitgetheilte und T h i e m befremdliche Erscheinung wandte er sich an den Oberbergrath Professor Dr. C r e d n e r , welcher durch seinen Rath schon die früheren Untersuchungen von H o f m a n n und T h i e m unterstützt hatte, und erfuhr, dass nach dessen neuesten Forschungen der altdiluviale Lauf der M u l d e über N a u n h o f , wo deren Bassin in aller Schärfe und Unzweideutigkeit in die Erscheinung träte, gegangen sei und sich in der Nähe von L e i p z i g mit der P l e i s s e und der E l s t e r vereinigt habe. Die darüber angestellten Forschungen C r e d n e r ' s sind im Jahre 1880 in der »Zeitschrift der deutschen geologischen Gesellschaft« unter dem Titel: » U e b e r G l a c i s e r s c h e i n u n g e n i n S a c h s e n « veröffentlicht, woraus der nachfolgende Auszug: » U e b e r d i e a l t diluvialen F l u s s s c h o t t e r und die Diluvialh ü g e l i n d e r G e g e n d v o n L e i p z i g « zusammengestellt ist, der einen Einblick in die Entstehung der Grundwapserverhältnisse um L e i p z i g gestattet. »Im Norden, Osten und Westen von der Stadt dehnt sich eine fast horizontale Ebene aus. Nur die flachen, weiten Thalsohlen der P l e i s s e , E l s t e r und P a r t h e gehen um ein Geringes unter das allgemeine Niveau hinab Diese vollständige Horizontalität der weiteren Umgegend der Stadt rührt daher, dass die ursprüngliche Unebenheit des Terrains im Beginne der Diluvialzeit durch die Sande, Kiese und groben Schotter von den 3 Strömen: E l s t e r , P l e i s s e und M u l d e ausgeglichen sind. < ' »Die Absätze dieser Flüsse sind einerseits von den in nördlicheren Strichen N o r d d e u t s c h l a n d s mit dem Geschiebemergel vergesellschafteten, nordischen Diluvialkiesen und Granden durch vorwiegend Rüdliches Material und andererseits unter sich durch die Verschiedenartigkeit des letzteren in jedem der alten Stromläufe scharf geschieden.« »Die M u 1 denSchotter L e i p z i g ' s , deren Gerölle biB Faust-, ja Kopfgrösse erreichen, bestehen aus normalen Granuliten, Glimmergranuliten, Pyroxengranuliten, M i t t w e i d a e r Graniten und selteneren Flasergabbros des s ä c h s i s c h e n Mittelgebirges, aus den rothen und grünen Quarzporphyren und Tuffen der L e i s n i g - C o l d i t z e r Gegend und aus den oligoeänen Quarzkieseln des n o r d s ä c h s i s c h e n Hügellandes, — kurz aus Geröllen derjenigen Gesteine, welche die M u l d e in ihrem Laufe durch das Mittelgebirge und die dasselbe südlich begrenzenden Landstriche durchschneidet. Eine ganz andere ist die Zusammensetzung der alten P l e i s B e - und E l s t e r s c h o t t e r , welche ihr Material aus dem westlichen Hügellande S a c h s e n s und aus dem V o g t l a n d e bezogen haben. Hier herrschen die grünfleckigen Quarze aus den v o g t l ä n d i s c h e n Schiefergebieten und oligoeänen Quarzkiesel vor; ihnen gesellen sich Porphyrite von K o h r e n und A l t e n b u r g , grüne Porphyrtuffe der G e i t h a i n e r Gegend, bandjaspisähnliche Tuffe von G n a d e n s t e i n , Quarzporphyr von F r o h b u r g , namentlich aber Buntsandsteingerölle aus dem mittleren Stroralaufe der E l s t e r und P l e i s s e zu.< > Während aber die Verbreiterungsgebiete der P l e i s s e und E1 s t e rSchotter im Allgemeinen die heutigen Thäler dieser Flüsse beiderseitig begleiten und nur weit grössere Breite
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Und höhere Niveaus erreichen als die Alluvionen der jetzigen ! Nordwest eine Länge von ca. 5 km bei einer mittleren Thalsohlen, hat die M u l d e seit Ablagerung ihrer Schotter Breite von 3 km. Es waren hier von ihm im Ganzen bei L e i p z i g ihr damaliges Bett längst verlassen und einen 56 Bohrungen in einer Gesammtteufe von 568 m niederanderen, östlicher gelegenen Lauf eingeschlagen. Heute gebracht. Die oberen, 1,0 m bis 3,0 m starken Schichten fliesst sie von G r i m m a aus in nördlicher Richtung über des dortigen Terrains bildet ein schwer durchlässiger, W ü r z e n und E i l e n b ü r g der E l b e zu; früher und zwar lössähnlicher Decklehm. Darunter liegen mehr oder beim Beginne der Glacialzeit wendete sich dieselbe von G r i m m a aus in einem ca. 30,0 m höher gelegenen Bette weniger unvermittelt in einer erbohrten Mächtigkeit von 10,0 m bis 18,0 m die wasserführenden Schichten von in nordwestlicher Bichtung nach L e i p z i g . Ehe sie dieses jedoch erreichte, gabelte sie sich und zweigte bereits bei Schotter und Sand, die in den westlichen Gebietstheilen P o m s e n , 18 km südlich von L e i p z i g , einen breiten Arm von Porphyren unterlagert sind. Zwischen den oberen direct nach Westen ab, während der andere Arm den flachen und den unteren, undurchlässigen Schichten stand das Oligocftn-Höhenzug von F u c h s h a i n - S t ö t t e r i t z umfloss Wasser unter Spannung und stieg in den Bohrlöchern und so von Osten her zu L e i p z i g's jetzigem Standorte in die Höhe, ja es floss stellenweise Sogar über Terrain gelangte.« frei aus. »Diesen beiden Stromannen entsprechen von MuldenMan hatte es hier also mit artesischem Wasser zu schottern planirte, fast vollkommen ebene Thalböden, in deren thun, das sich gleichsam in einer Leitung von 12,0 m jedem ein im Vergleich zu der Breite der alten Thalsohlen fast verschwindender Bach ( P a r t h e und G o s e l ) seinen Weg bis 13,0 m Höhe und in ca. 3000 m Breite fortbewegt. eingeschlagen hat. Höchst charakteristisch für diese früheren Den Boden und die Decke dieses Kanales bilden die erMuldenläufe sind die auf deren ebene Sohlen aufgesetzten, wähnten, wasserdichten Schichten, und die seitlichen lang gezogenen, äs-äbnlich gestalteten Kiesrücken, alte FlnssWände desselben bilden im Westen tertiäre Thone und bänke, welche auf eine Länge von bis zu 5 km der eheim Osten Porphyre, welche gleichfalls wasserdicht gemaligen Stromrichtung folgen.« »Die Umgegend der heutigen Stadt L e i p z i g war das schlossen sind. Durch einjährige Beobachtungen wurde in den gebohrten Rohren eine Spiegelschwankung von Gebiet, in welchem sich die Wasser der das westliche 5,21 m bis 6,22 m auf 4600 m Länge festgestellt, woS a c h s e n drainirenden P l . e i s s e , E l s t e r und M u l d e verraus sich nach T h i e m eine Differenz der durch die einten und zugleich einen grossen Theil ihrer Schotter und Sande absetzten. So steht denn die südliche Hälfte der Leitung abfliessenden WaHsermengen von 20% berechnet, Stadt auf altdiluvialem P1 e i s s e Schotter und der nordöstliche wenn dieser Gefällverlust als Reibungsverlust angeTheil der Stadt auf Muldenschotter. Die Grenze zwischen nommen wird. Das mittlere Gefälle von 5,5 m auf beiden Stromgebieten verläuft südlich der D r e s d e n e r 5000 m Länge lässt als die natürliche GrundwassergeStrasse, an welcher noch M u l d e n schotter mit bis über schwindigkeit mindestens 2,5 m pro Tag annehmen. fauBtgrosBen Granulit- und TuSgeröllen durch Brunnenbauten Wenn ferner als Höhe des Durchflussprofils in der Porenerteuft wurden, während sich weiter südlich die groben Kiese fläche ca. 8,0 m gerechnet wird, so würde die tägliche der P l e i B s e einstellen «
Damit war der Schlüssel für die bisher noch unerklärte Erscheinung gefunden, dass in dem P a r t h e gebiete sich eine so ausreichende Menge Grundwasser zur Versorgung der Stadt finden könnte. Das ehemalige M u l d e b e t t mit seinem grobsteinigen, wasserdurchlässigen und aus Flussgeschieben bestehenden Untergrunde bildete somit die Vorbedingung für diesen von T h i e m constatirten Wasserreichthum des Versuchsfeldes in der Linie N e u t z s c h - A l t m a n n s d o r f - S c h ö n e f e l d , und es musste selbstverständlich der hier gefundene Grundwasserstrom auch bei N a u n h o f zu erschliessen und abzuleiten sein. Die Bedenken gegen die grössere Entfernung dieses Fassungspunktes von der Stadt konnten möglicher Weise durch die dortige grössere Höhenlage des Wassers ökonomisch aufgewogen werden, wie sich das zum Theil auch später ergeben hat. Die Befürchtung, dass, wenn die Möglichkeit einer genügenden Wassererlangung bei N a u n h o f durch dort vorgenommene Untersuchungen constatirt sein würde, sich gleiche Schwierigkeiten wegen des Terrainerwerbes wie bei S c h ö n e f e l d einstellen könnten, wurde dadurch hinfällig, dass der Besitzer des bei N a u n h o f in Frage kommenden Terrains, einzelne zerstreute und kleine Theile ausgenommen, der Staatsfiscus war und dass der damalige Finanzminister v o n K ö n n e r i t z sich bereits wohlwollend zu der Frage der Anlage und des Betriebes einer Wasserfassung in dem N a u n h o f ' s e h e n Staatswalde geäussert und sich unter f ü r die Stadt günstigen Bedingungen bereit erklärt hatte, seine Erlaubniss zu ertheilen. Mit den hydrologischen Untersuchungen konnte demnach dort sofort begonnen werden, und bereits Ende October 1880 gelang es T h i e m , seinen ersten Bericht darüber zu erstatten. Das von ihm in dem Staatswalde speciell untersuchte Gebiet hat in der Richtung von Südost nach
Ergiebigkeit des Grundwasserstromes ca. 90000 cbm betragen haben. H o f m a n n bezeichnete auf Grund seiner Untersuchungen der den Bohrungen entnommenen Wasserproben das Wasser in dem ganzen Versor'gungsgebiete wegen seiner Reinheit und seiner Temperatur als vorzüglich. Freilich constatirte er unmittelbar nach Vollendung einer jeden Bohrung in dem Wasser einen Eisengehalt, der bis zu 13 mg im Liter betrug. Durch die beschränkte Wasserentnahme, soweit die Bohrungen eine solche gestatteten, gelang es bei einzelnen Bohrungen, diesen Eisengehalt durch längeres Abpumpen ganz zu beseitigen und bei anderen ihn wesentlich zu reduciren. Die gegenseitige Lage der Bohrungen zu einander liess ferner in diesen zusammenhängende, eisenfreie und eisenhaltige Zonen (als Inseln und Halbinseln) deutlich erkennen, so dass es geboten erschien, im Interesse der Wasserqualität mit einiger Voreicht bei der Terrainauswahl zu verfahren, um möglichst wenig eisenhaltiges Wasser zu erhalten. Im Frühjahre 1881 wurden die Untersuchungen rücksichtlich des Eisengehaltes wieder aufgenommen, um festzustellen, ob das Wasser an sich schon überhaupt eisenhaltig gewesen war oder ob es erst durch das Bohren eisenhaltig geworden war und ob im ereteren Falle eine gegenseitige Verschiebung der eisenhaltigen und der eisenfreien Zonen oder Inseln und in welchem Maasse zu bemerken sei. Darauf gestützt glaubte T h i e m dann den Platz f ü r den herzustellen beabsichtigten Versuchsbrunnen sicher auswählen zu können. In dem Mitte Juni 1881 von ihm über die dahin gehenden Untersuchungen erstatteten Berichte, den eingehender zu verfolgen hier zu weit führen würde, gelangte er zu dem Resultate, dass der Eisengehalt des Wassers je nach dessen Ursprünge von verschiedener Natur zu sein scheine. Der von ihm für den Versuchsbrunnen nunmehr 20*
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vorgeschlagene Bauplatz wurde am 14 Juli 1881 genehmigt und mit der Ausführung des Brunnens sofort begonnen. Der Brunnen selbst bestand aus 24 einzelnen, eisernen Rohrbrunnen, welche auf 8,0 m Tiefe unter den Grundwasserepiegel niedergebracht und im Grundrisse auf einer Kreislinie von 10 m Durchmesser vertheilt waren. I m Mittelpunkte dieses Kreises vereinigten sich die 24 Saugerohre der einzelnen Brunnen und hier fand die Wasserentnahme aus sämmtlichen 24 Brunnen durch ein gemeinschaftliches Saugerohr statt. Der Betrieb des Brunnens ergab rücksichtlich der Qualität des daraus geschöpften Wassers ganz ausgezeichnete Resultate. Jedoch entsprach er quantitativ nicht ganz den gehegten Erwartungen. Das geförderte Quantum war freilich ein befriedigendes, aber das gleichzeitig beobachtete Absenkungsgebiet hatte im Verhältnisse zu dem im Ganzen verfügbaren Strome eine unerwartet grosse Ausdehnung. I m Januar 1882 wurde daher von der gemischten Deputation beschlossen, aus 12 von den bei dem ersten Brunnen benutzten und herausgenommenen Rohren und aus einem dreizehnten Rohre einen zweiten VersuchsbrUnnen herzustellen und die .Einrichtung so zu treffen, dass der Betrieb sowphl mit jedem der beiden Brunnen einzeln, als auch mit beiden Brunnen zusammen erfolgen konnte. Nach dem Berichte, welchen T h i e m am 1. Juli 1882 über diese Pump versuche erstattete, betrug die Förderung während des Probepumpens bei den angegebenen Depressionen: 12 er Brunnen Sec.-Lit.: 34 54 70 Depression m: 2,75 4,30 5,60 13er Brunnen Sec.-Lit.: 44 82 86 Depression m : 2,85 5,40 5,70 Beide Brunnen zusammen: Sec.-Lit.: 69 1 t l „ D 88 , Q „ „ Depression m: 5,60 5,70 Danach waren bei 5,6 m bis 5,7 m Absenkung sowohl beim Einzelbetriebe, als auch beim gleichzeitigen Betriebe 156 bis 157 Sec.-Lit. oder 13500 cbm im Tage gefördert. Somit war die gegenseitige Unabhängigkeit der Brunnen von einander erwiesen und die früheren, aus den Horizontalcurven gezogenen, anscheinend ungünstigen Schlüsse widerlegt. Die Qualität des Wassers aus dem ersten Brunnen war bei den Versuchen eine andauernd vorzügliche, und das Wasser war trotz der grösseren Depression immer eisenfrei geblieben. Der zweite Brunnen war an einer Stelle, die vorher als eisenhaltig erkannt war, niedergebracht. Er lieferte 8 Tage nach Eröffnung des Einzelbetriebes Wasser mit 4 mg, und 12 Tage später solches mit 1 mg Eisen im Liter, so dass nach T h i e m ' s Ansicht bei fortgesetztem Betriebe sich die Abnahme wahrscheinlich in demselben Maasse weiter vollzogen haben würde, und nach 10 bis 14 Tagen eine völlige Eisenfreiheit erreicht worden wäre. Das Mischwasser der beiden Brunnen zeigte damals 0,5 mg Eisen oder 0,7 mg Eisenoxyd im Liter, also eine practisch zu vernachlässigende Grösse. Ferner ergab der Betrieb beider Brunnen, dass der Eisengehalt mit scharfer Grenze an den Ort gebunden erschien und dass es trotz energischen Pumpens nicht gelang, diese Grenze erheblich zu verschieben. d) Erstes Wasserwerk Naunhof, t. Allgemeines.
Durch die vorstehend mitgetheilten Resultate wur den die Versuchsarbeiten für die Wassererschliessung
als abgeschlossen betrachtet, und am 6. November 1882 erhielt T h i e m vom Stadtrathe den Auftrag zur Ausarbeitung eines Detailprojectes für die Wasserversorgung der Stadt aus dem N a u n h o f e r Staatsforete für eine Tagesleistung von 30000 cbm. Am 16. Juli 1883 reichte er dieses Project ein, und auf Beschluss der Stadtvertretung wurde dasselbe dann dem Bergrathe B o r n e m a n n in F r e i b e r g zur Begutachtung übersandt. Dessen am 8. März 1884 abgegebener, ausserordentlich günstiger Bericht über dasselbe veranlasste die Deputation am 12. Juni 1884, bei dem Königl. Finanzministerium die Genehmigung zur Wasserentnahme zu erbitten und um die Angabe der dafür zu stellenden Bedingungen zu ersuchen. Schon am 2. December 1884 war der diesbezügliche Vertrag vorbehaltlich der königlichen Genehmigung zwischen den beiden Contrahenten festgestellt. Nach demselben wurde der Stadtgemeinde in dem Forstreviere parallel dem N a u n h o f - A m m e l s h a i n e r Communicationswege ein 35 m breiter Streifen, der sich in der Breite des Staatsforstes der Länge nach hinzieht, zur ausschliesslichen Benutzung als Betriebsraum, jedoch im Eigenthume des Staates verbleibend, zur Verlegung eines Heberohres und zur Herstellung von Rohrbrunnen überlassen. Die Stadt hatte dem Staatsfiscus als Ersatz für die diesem entgehende Bodenrente einen nach Massgabe des Gesammtflächeninhaltes und der Standortsbönität auf Grund der für die Staatsforstwirthschaft geltenden Grundsätze festzustellenden, jährlichen Arzins und, ferner für die dem Staatsforstreviere früher oder später erwachsenden, besonderen Nachtheile in den Wachsthumsverhältnissen fortlaufend einen jährlichen Wasserzins von 6 Pf. pro 100 cbm entnommenes Wasser zu zahlen. Der Staat räumte in dem Vertrage dagegen der Stadt ein dingliches Recht auf die Benutzung der Quellen ein und verpflichtete sich, keine Anlagen in seinem Besitze zuzulassen, die den Betrieb des Werkes stören könnten. Bei einer Veräusserung des Waldes wurde ferner der Stadt das Vorkaufsrecht vom Staate eingeräumt und dem Staate wurde endlich noch von der Stadt als eventuellem Wasserconsumenten seine Gleichstellung mit den Meistbegünstigten zugesagt. Schon wänrend der Vorarbeiten in N a u n h o f hatte T h i e m den Oberbürgermeister Dr. G e o r g i darauf aufmerksam gemacht, dass in nächster Zeit ein zum Nachlaase eines in N a u n h o f verstorbenen Gutsbesitzers T r o m m er gehöriges Bauerngut zur öffentlichen Versteigerung gelange, zu welchem Gelände gehörten, die für die demnächstige Pumpstation einen an den Wald stossenden, günstigen Bauplatz bilden könnten und zugleich zwischen hier und dem Bahnhofe ein geeignetes Terrain für eine zum Wasserwerke anzulegende Kohlenbahn bieten würden. Das veranlasste den Oberbürgermeister, durch eine Mittelsperson am 25. Mai 1881 dieses Gut für das Höchstgebot von M. 251000 zu erstehen und später die Stadt in diesen Kaufvertrag eintreten zu lassen. Zur Durchführung der Rohrleitungen durch die betheiligten Ortschaften und unter dem Privatgrundbesitze beantragte die Stadt im Jahre 1884 bei dem Königl. Ministerium die Ertheilung des Enteignungsrechtes auf Grund des Gesetzes vom 28. Mai 1872 über »Abtretung von Grundeigenthum zu Wasserleitungen für Stadt- und Landgemeinden«. Nachdem der Stadt von der Königl. Regierung schon im Februar des vorhergehenden Jahres die Genehmigung zur Vornahme von Vorarbeiten für diesen Zweck ertheilt war, standen der Erfüllung dieses neuen Gesuches keine Bedenken entgegen.
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Der von T h i e m für die Ausführung seines Projectes aufgestellte Kostenanschlag belief sich auf M. 2 228000 und setzte sich aus folgenden Posten zusammen: a) Grunderwerb, Servitut und vorübergehende Benutzung von Grund und Boden . . . . . M. 92 000 b) Wasserfassung » 429 900 c) Betriebsanlage » 322 220 d) Leitung zum Hochreservoire . . » 1160900 e) Hochreservoir » 127400 f) Telegraphenleitung » 10000 g) Insgemein für Bauleitung, Unvorhergesehenes (5 % der vorstehenden Kosten excl. b) rund » 85580 Dieser Anschlag war dem Baudirector D o s t zu einer genaueren Prüfung unterbreitet und im Wesentlichen als richtig befunden worden. Im December 1884 wurde daher die Summe von M. 2 228000 von der Stadtverwaltung ä conto der Anleihe des Jahres 1884 für den Bau bewilligt. Für die Ausführung der Wasserfassun^ nach b des vorstehenden Kosten Verzeichnisses liatte T h i e m der Stadt einen Vertragsentwurf vorgelegt, nach welchem ihm diese Arbeit in Generalentreprise zu dem Kostenanschlagspreise übertragen werden sollte und in welchem Falle er, von seinem Honorare für die Projectarbeit von M. 20000 M. 16000 in Anrechnung bringen zu lassen, sich bereit erklärte. Der § 2 des von der Stadtvertretung daraufhin abgeschlossenen Vertrages über die Wasserfassung lautete: »Herr T h i e m gewährleistet für die Dauer von 3 Jahren, vom Tage der betriebsmässigen Benutzung der Wasserfassung ab gerechnet, den dauernden Bezug von 30 000 Tages-cbm Wasser. Der Nachweis dieser Leistung hat im dritten Jahre nach eröffnetem Betriebe und zwar derart zu erfolgen, dass während einer nach Ermessen des Rathes zu bestimmenden Zeit täglich 30 000 cbm Wasser aus dem Sammelbrunnen gefördert werden. Für diese Leistung haftet Herr T h i e m mit einem Drittel der vereinbarten Bausumme; aus und mit dieser Haftsumme hat er eine eventuell nolhwcndige Vergrösserung der Fassungsanlage bis zu obiger Leistung vorzunehmen, wobei ihm nur das nöthige Terrain zur kostenfreien Verfügung gestellt wird. Die Beschaffenheit des Wassers muss derart sein, dass weder Eisenoxyd, noch Eisenoxydul in das Stadtrohrnetz gelangen dürfen.« 2. Wasserfassung.
Die Wasserfassung erfolgt ausschliesslich durch gusseiserne Rohrbrunnen. Jeder derselben besteht aus einem Filterkorbe von 3,0 m Länge und von 186 mm äusserem Durchmesser. Dieser ist aus einem gusseisernen Gerippe gebildet, das mit verzinntem Messinggewebe, dessen Maschenweite abhängig von der Korngrösse der Geschiebe ist, in denen er steht, ummantelt ist. Nach oben geht der Filterkorb in gusseiserne Futterrohre von 150 mm lichtem Durchmesser über, die mit Muffen in einander fassen. Die obere Oeffnung dieser Mantelrohre ist durch eine Kappe mit centraler Oeffnung geschlossen, durchweiche ein schmiedeeisernes Saugerohr von 120 mm lichtem Durchmesser in den Brunnen eingeführt ist. Trotzdem diese Saugerohre doppelt asphaltirt waren, wurden sie im Laufe der Zeit von dem Wasser in Folge seines grossen .Gehaltes an Kohlensäure sehr stark angegriffen, und im Jahre 1889 sind sie daher sätnmtlich durch kupferne Rohre ersetzt. Auf dem oberen, verticalen Ende des Saugerohres jedes Brunnens steht leicht zugänglich ein freies Rückschlagventil in solcher Tiefe, dass es sich stets unter dem äusseren Grundwasserspiegel auch bei dessen grösster
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Tiefe befindet. Eine Schlüsselstange führt von dem Ventile zu dessen Absperrung bis zu einem in Terrainhöhe stehenden Strassenkasten empor, in welchen auch ein Messingrohr von 20 mm Durchmesser mündet, das in das Saugerohr ein- und bis nahe an sein Ende hinuntergeführt ist, um während des Betriebes stets Wasserproben daraus entnehmen und mittels desselben die Absenkung des Grundwassers in dem Brunnen messen zu können. Das horizontal weitergeführte Saugerohr für jeden Brunnen geht von dem seitlichen Stutzen des Rückschlagventiles ab. Für die erste Anlage sind im Ganzen 140 solcher Brunnen auf dem Terrainstreifen angelegt, der sich neben dem A m m e l s h a i n e r Wege hinzieht und den Wald von Nordosten nach Südwesten in einer geraden Linie, welche annähernd mit der Richtung einer hier festgelegten Grundwasserhorizontalen zusammenfällt, durchschneidet. Das vorerwähnte Vorkommen einzelner Strecken von stark eisenhaltigem Wasser liess von einer gleichmässigen Vertheilung der Brunnen auf dieser ca. 1700 m langen Strecke absehen und führte statt, dessen zur Herstellung von 5 Ringbrunnen, welche ähnlich den Versuchsbrunnen construirt und auf als besonders eisenfrei erkannten Punkten dieser Strecke ausgeführt sind. Ein jeder dieser Ringbrunnen besteht aus 20 einzelnen Rohrbrunnen, deren Mitten in einem Kreise von 20,0 m Durchmesser liegen. Die einzelnen Brunnen reichen mit den Füssen ihrer Filterkörbe auf ca. 16,0 m unter Terrain hinab und gestatten eine Depression bei dem niedrigsten, natürlichen Grundwasserstande von 6,4 m bis 7,2 m. Die 20 Saugerohre eines Ringbrunnens sind in radialer Richtung mit dem Mantol eines aussen 0,3 m hohen, gusseisernen Hohlcylinders mit einem flachen Boden, der aussen 1,12 m Durchmesser hat, verbunden, der in der Mitte des Kreises angeordnet ist. Den Deckel dieses Hohlcylinders bildet ein kurzer Krümmer von 500 mm Durchmesser, dessen horizontaler Schenkel in einen Muff ausläuft, während die untere Flanchenfläche des verticalen Schenkels zugleich die Dichtungsfläche eines sich nach unten in den Hohlcylinder hinein öffnenden Niederschraub - Tellerventiles bildet, dessen Stange bis zur Terrainhöhe hochgeführt ist und in einem Strassenkasten endet. Zwischen diesen auf eine Länge von 1400 m vertheilten 5 Ringbrunnen liegen die anderen 40 Rohrbrunnen als Einzelbrunnen und zwar vom nordöstlichen 'Ringbrunnen ab gerechnet zu 8, 9, 11 und 4 in jedem der Zwischenräume zwischen 2 Ringbrunnen vertheilt. Von dem südwestlichen Ringbrunnen liegt in 250 m Entfernung in derselben geraden Linie der eigentliche Sammelbrunnen für das Wasser der 140 Brunnen, der zugleich der Schöpfbrunnen für die Pumpmaschinen ist. Er liegt direkt vor dem Maschinenhause und mit den übrigen Gebäuden der Pumpstation zusammen auf dem früher erwähnten Grundstücke des T r o m m e r ' s e h e n Gutes am westlichen Ende des Waldes. Die sämmtlichen Saugerohre, sowohl die der 5 Ringbrunnen von je 500 mm Durchmesser, als auch die der 40 Einzelbrunnen von je 102 mm Durchmesser, sind mit einem Heberrohre verbunden, das aus Muffenrohren mit Gummidichtungen zusammengesetzt und in gerader Linie vom ersten Ringbrunnen bis zum Schöpfbrunnen verlegt ist. In letzteren taucht es mit seinem verticalen Schenkel ein. Der Durchmesser dieses Rohres beginnt mit 500 mm und wächst stufenweise auf 650 mm, 700 mm, 750 mm und 800 mm. Die Heberleitung steigt continuirlich bis zum Schöpfbrunnen und im Ganzen um 30 cm
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an. Sie liegt auf ihrer ganzen Länge unter dem tiefsten natürlichen Grundwasserspiegel, so dass sie sich, wenn sie an ihrem Hochpunkte am Schöpfbrunnen richtig entlüftet ist, selbstthätig mit Wasser anfüllen muss. Der Schöpfbrunnen ist aus Cementmauerwerk auf einem eisernen Brunnenkranze aufgeführt und gesenkt. Sein Durchmesser beträgt im Lichten 3,5 m und seine Tiefe 10,0 m unter Terrain. Im October des Jahres 1898 riss der Schöpfbrunnen in 4,0 m Tiefe unter Flur plötzlich ab, und sein unterer Theii sank in Folge dessen um ca. 4 cm in die Tiefe hinunter. Die Vornahme der Reparatur verlangte nahezu 2 Monate, und so lange war der Betrieb des Werkes ganz unterbrochen. Der Brunnen, der mit seinem offenen Boden im Kies stand, war bei seiner damaligen Herstellung am Boden nur mit losem Kies ausgefüllt. Bei der Reparatur sind dann die unteren Kiesschichten entfernt und durch eine am Rande 80 cm starke Betonschicht ersetzt, so dass der Brunnen dadurch einen geschlossenen Boden erhalten hat. Zum Ersätze des seitdem von unten in den Brunnen abgeschnittenen Wasserzuflusses sind zugleich auf dessen äusserem Umfange vertheilt 4 einfache Rohrbrunnen hinuntergebracht, die mittels 4, durch die Brunnenwand hindurchgeführter Heberrohre das Wasser unmittelbar in den Schöpfbrunnen abgeben. Der in den Schöpfbrunnen hinunterreichende Schenkel des Heberrohres hat von der Mitte des Eintrittes des letzteren bis zu seiner Unterkante 7,1 m Länge und 800 mm Durchmesser. Er endet unten in ein Doppelsitz-Fussventil, das durch eine von oben zugängliche Ventilspindel stellbar ist. Von dem oberen Deckel dieses Schenkels führt ein Entlüftungsrohr von 102 mm Durchmesser bis zu einem im Maschinenräume aufgestellten Vacuumkessel. Eine Verbindung zwischen dem Druckrolire und diesem Windkessel gestattet nach Abschluss des Fussventiles eine direkte Füllung des Heberrohres. Um zu vermeiden, dass möglicher Weise ein Wasserdruck in dem Heberrohre bei der Anfüllung entstehen könnte, zweigt von dem Füllrohre ein offenes Rohr ab, das heberförmig in den Brunnen eintaucht. Die im Vorstehenden beschriebene Wasserfassungsanlage für das e r s t e N a u n h o f e r W a s s e r w e r k erfuhr bereits im Jahre 1891 eine Erweiterung, deren Beschreibung hier gleich angeschlossen werden mag. Die im Jahre 1890 ausgeführten Versuche über die Wasserergiebigkeit der Fassungsanlage zum Zwecke der Abnahme derselben waren auf 3 Wochen, vom 18. Juni bis 9. Juli, ausgedehnt. Während dieser Zeit sind bei dem Arbeiten sämmtlicher Pumpen täglich 30000 cbm Wasser gefördert, und die Absenkung des natürlichen Grundwasserstandes hat damals 6,16 m betragen, während eine Absenkung bis auf 7,2 m immerhin noch möglich gewesen wäre. Zu jener Zeit hatte aber der grösste Tagesverbrauch der Stadt schon 26 000 cbm überschritten, und es stand die Einverleibung der Vororte bevor, durch welche eine grössere Consumsteigerung in kurzer Zeit zu erwarten war. Wenn nun auch Vorarbeiten für grössere, neue WassererschliesSungen schon vor einigen Jahren in Angriff genommen waren und auch zu befriedigenden Resultaten geführt hatten, so war deren Nutzbarmachung doch erst nach einigen Jahren zu erwarten. Das veranlasste die Stadtverwaltung im Jahre 1891 zu beschliessen, eine von T h i e m projectirte Fassungsanlage auf einem ihr gehörigen Feldstreifen in der westlichen Verlängerung der vorhandenen Wasserfassung sofort ausführen zu lassen. Mit diesem Baue wurde Ende des Jahres begonnen, und schon in der zweiten Hälfte des August 1892 konnte
diese Anlage aushülfsweise mit in Benutzung treten, als der Tagesverbrauch auf ca. 31000 cbm gewachsen war. Dieser westliche Fassungsflügel besteht aus 78 Rohrbrunnen, deren gegenseitiger Abstand 9 m beträgt, mit Ausnahme des Abstandes zwischen den Brunnen 74 und 75, welche aus örtlichen Gründen in 99 m Entfernung von einander stehen. Der erste neue Brunnen liegt 9 m von der Achse des Schöpfbrunnens und der letzte neue Brunnen liegt 783 m von dem ersten entfernt. Letzterer steht in ca. 200 m Abstand von der Grenze des Bahnhofes, bis zu welcher das städtische Grundstück heranreicht. Die Breitenentwickelung der Fassung hat damit ihr Ende gefunden, weil eine schon bei einigen der vorhergehenden Bohrungen im tieferen Untergrunde bemerkte Porphyrklippe sich in schnellem Ansteigen über die zukünftige Linie des abgesenkten Wasserspiegels zu erheben beginnt. Die hohe Lage des Porphyrs wurde auch weiter aufwärts bei einigen, näher dem Bahnhofe angelegten Versuchsbohrungen wieder gefunden und damit die schon aus anderen Beobachtungen gezogene Vermuthung bestätigt, dass der im alten M u l d e bette sich bewegende Grundwasserstrom in der Höhe von N a u n h o f durch eine annähernd der Bahnlinie folgende Erhebung des Porphyrs im Untergrunde in 2 Arme getheilt ist, von denen der rechtsseitige oder östliche von der ver vollständigten Fassung des ersten Wasserwerkes nun mehr nahezu in seiner ganzen Breite beansprucht war, während der westliche Arm für das zweite Wasserwerk noch in Reserve verblieb. Die einzelnen Rohrbrunnen in dem neuen Westflügel der Fassung haben mit wenigen Ausnahmen 5,0 m hohe Filterkörbe erhalten, die durchchnittlich 11,0 m und 16,0 m tief unter Flur in der unteren, groben Kiesschicht stehen. Im Uebrigen sind sie ähnlich den früheren Brunnen ausgeführt. Die Heberleitung beginnt mit 400 mm und endet mit 700 mm Durchmesser mit einem neben der ersten Heberleitung in den Schöpfbrunnen eingeführten, senkrechten Schenkel. Wegen des dem Staate für j e 100 cbm des durch die erste Heberleitung entnommenen Wassers zu zahlenden Preises von 6 Pf. sind damals in beide Heberleitungen kurz vor ihrem Eintritte in den Schöpfbrunnen Venturi-Wassermesser eingeschaltet. 3. Pumpstation und Zuleitungen nach der Probstheidaer Höhe.
Durch die Maschinen in der Pumpstation muss das Wasser von der tiefsten Absenkung des Grundwasserspiegels, der auf 123,85 m -(- 0 angenommen ist, auf die Höhe des Oberwasserspiegels des vorhandenen Hochreservoires, der auf 145,43 m -)- 0 liegt, also um 21,59 m gehoben werden. Die örtliche Lage der Pumpstation war abhängig von der Situation, welche man für die Zuleitung zwischen derselben und dem Hochreservoire wählen würde. T h i e m hatte für diese Leitung 2 verschiedene Wege in Vergleich gestellt, deren einer in der ganzen Länge ein geschlossenes Rohr für die Leitung verlangte, während auf dem anderen Wege das geschlossene Rohr zum Theil durch. einen Kanal ersetzt werden konnte. Der erste Weg war nahezu geradlinig; der zweite dagegen führte über den Höhenrücken, welcher das alte M u l d e - und jetzige P a r t h e t h a l von dem P l e i s s e - und E l s t e r t h a l e scheidet und auf dessen nordwestlicher Spitze bei P r o b s t h e i d a die Hochreservoire liegen. Bei dem ersten Projecte war die Pumpstation in dem N a u n h o f e r Staatsforst selbst, und zwar an dem
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Anfangspunkte des letzten Drittels der Fassungsanlagen auf dem Platze-des ersten Versuchsbrunnens angenommen. Die Trace der Leitung führte von hier mit nahezu fortwährendem Ansteigen südlich von E i c h a und nördlich von E r d m a n n s h a i n und S e i t e r s h a i n geradlinig durch das P a r t h e t h a l und erreichte 2 km vor H o l z h a u s e n die Strasse Holzhausen-Kleinp ö s s n a . Dieser Strasse folgte sie dann auf 1,5 km Länge bis 500 m vor H o l z h a u s e n und ging von hier geradlinig auf das P r o b s t h e i d a e r R e s e r v o i r auf 145,43 m -f- 0 zu. Die ganze Länge dieser Zuleitung würde 14400 lfd. m betragen haben und für die tägliche Zuführung von 30000 cbm war dafür ein Rohr von 800 mm Durchmesser zu wählen, dem ein Reibungswiderstand von 12,3 m entsprochen hätte. Würde man statt des einen Rohres deren 2, jedes für täglich löOOOcbm Lieferung und von 500 mm Durchmesser, gewählt und vorläufig davon nur eins ausgeführt haben, so hätten die ganzen Kosten sich dadurch um über M. 400000 gesteigert, weshalb T h i e m auf diese Theilung von vom herein verzichtete. Für das zweite Project hatte er die Pumpstation hinter dem westlichen Ende der Fassungsanlage angenommen. Eine geschlossene Leitung führte von hier unter dem N a u n h o f e r Bahnhofe und durch die Stadt N a u n h o f hindurch und ging dann jenseits derselben, die P a r t h e und die T h r ä n a kreuzend, mit theilweiser Benutzung der Strasse nach F u c h s h a i n zu und auf die F u ' c h s h a i n e r H ö h e , wo auf 151,21m -(- 0 der höchste Punkt der Trace lag. Von hier führte ein Kanal bis in die Nähe des Dorfes G r o s s - P l ö s s n a . Durch das Thal des S c h a u k e l g r a b e n s zwischen diesem Dorfe und L i e b e r t w o l k w i t z fand die Ueberführung geradlinig durch einen Dücker aus Eisenrohren statt. Auf den Höhen von L i e b e r t w o l k w i t z schloss sich daran wieder ein Kanal, der letzteres Dorf südwestlich umschrieb und an seinem nordwestlichen Ende die Chaussee kreuzte, sowie den M o n a r c h e n h ü g e l nordöstlich umschrieb und an dessen nordwestlichem Terrainabfalle bei M e u s d o r f endete. Hier schloss sich wieder eine Eisenrohrleitung an, welche, der Chaussee folgend, am P r o b s t h e i d a e r Reservoire auf 145,53 m 0 endete. Die Länge dieser ganzen Trace betrug 15966 lfd. m. Unter Annahme von 800 mm Durchmesser für die geschlossenen, gusseisernen Leitungen bei beiden Projecten, sowie eines Querschnittes der Kanäle von 1,0 m Breite und 1,5 m Höhe bei dem letzten Projecte stellten sich die überschläglichen Kosten für beide Wege nahezu gleich hoch, nämlich auf M. 1.160900 gegen M. 1150800. Ebenso ergab sich die mittlere Förderhöhe gleich gross, und damit auch für beide Wege eine Uebereinstimmung des Betriebskapitales. Auch die technischen Schwierigkeiten in der Ausführung waren auf beiden Wegen fast übereinstimmend. Aber schliesslich gaben doch die technischen Betriebsvorzüge des zweiten Weges gegenüber dem ersten Wege diesem den entschiedenen Vorzug. Die Zuleitung in den Kanälen bot darin einen Wasserinhalt, der einem Hochreservoire von 4500 cbm gleich werthig war; sie gestattete ferner in den Kanalstrecken eine Steigerung der Zuflussmenge auf das Doppelte, wobei jedoch die Förderhöhe nur um das Maass des erhöhten Wasserstandes in den Kanälen sich vermehrte. Die geringere Länge der Rohrleitungen von der Gesammtleitung und die zugleich besseren Rohrwege versprachen für das zweite Project endlich auch eine grössere Betriebssicherheit. Es musste diesem daher schliesslich unbedingt der Vorzug vor dem anderen ge- I geben werden. i
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Um 30000 cbm pro Tag von 123,85 m + 0 auf 151,21 m + 0 zu heben, war zuzüglich 5,24 m Reibungswiderstand 32,6 m Arbeitshöhe und eine Nutzarbeit von 160 PS. erforderlich. Weil anfänglich nur eine Förderung von 15000 cbm im Tage erreicht werden sollte, so ergab die Theilung der 160 PS. in 2 Hälften plus einer Hälfte als Reserve im Ganzen 3 Dampfpumpmaschinen von je 80 PS. mit je einem Dampfkessel bei vorläufiger Ausführung von 2 Maschinen und 2 Kesseln. Im Jahre 1887 fand die Ausführung auch in diesem Umfange statt; jedoch im Jahre 1889 folgten bereits die dritte Maschine und der dritte Kessel. Als Maschinensystem hatte T h i e m in seinem Projecte Balanciermaschinen angenommen, und in seinem damals erstatteten Erläuterungsberichte theilt er zur Unterstützung seiner Wahl einen Auszug aus einem Briefe des ehemaligen Wasserwerksdirectors G i l l in B e r l i n vom 16. November 1882 mit, in welchem G i l l auf T h i e m ' s private Anfrage sich über liegende und über Balancier-Pumpmaschinen äussert. Dieses Urtheil hat einen bleibenden Werth, weil kaum ein zweiter Techniker gleich umfassende, practische Betriebserfahrungen mit beiden Systemen zu sammeln Gelegenheit gehabt hat, und es lautet wie folgt: »Nach hiesiger Erfahrung mit grossen Maschinen, d. h. Maschinen, welche grosse Massen auf eine geringe Höhe (bis 25,0 m) heben und 90 bis 120 PS. noch effectiv entwickeln, sind die stehenden Maschinen den horizontalen in jeder Beziehung vorzuziehen. Diese Balanciermascbinen mit stehenden Pumpen sind absolut zuverlässig, und ist der Verschleiss ein ausserordentlich geringer. Unsere älteren Maschinen dieser Construction werden noch 25 Jahre zu den 25 Jahren ihres Betriebes aushalten.« »Unsere liegenden Maschinen haben in 6 Jahren mehr Erneuerungen bedurft, als die alten in '25 Jahren. Bei den Balanciermaschinen sind die Kosten (Verzinsung der Anlage, laufende Betriebs- und Unterhaltungskosten) geringer als die für liegende Maschinen.« »Mit letzteren sind wir in einem Zustande ewiger Revision , Untersuchung und Ergänzung. Es muss fast alle G Wochen der Zustand der Cylinder nachgesehen werden. Bei den stehenden Maschinen sehen wir das Innere der Dampfcylinder und Pumpen vielleicht einmal in 3 Jahren an.«
In dem vorliegenden Falle war ausser allgemeinen Gründen für die Wahl des Maschinensystemes für Thiem speciell noch die möglichste Begrenzung der Baugrube im Grundrisse wegen der schwierigen Fundierung in Folge des grossen Wasserreichthums auf der Baustelle und wegen der Nothwendigkeit, den Grundwasserspiegel mindestens um bis zu 7,1 m senken zu müssen, bestimmend. Es sind daher Balanciermaschinen mit Schwungrädern und tief unter den Dampfcylindern stehenden Pumpen mit gesteuerten Ventilen gewählt, welche von der S ä c h s i s c h e n M a s c h i n e n f a b r i k , vormals R. H a r t m a n n in C h e m n i t z ausgeführt sind. Die Maschinen sind Compound-Receiver-Maschinen mit Condensation. Sie haben Ventilsteuerung mit Auslösung und mit von Hand verstellbarer Expansion. Sie arbeiten mit einer Anfangsspannung von 6 Atm. und mit 13,7facher Gesammtexpansion. Die beiden Dampf cylinder stehen neben einander und mit ihren Mitten 3,2 m von einander entfernt. Eine jede ihrer verlängerten Kolbenstangen treibt je eine doppeltwirkende Plungerpumpe an, welche in einer 4,5 m tiefen Grube von 3,0 m Breite unter den Dampfcylindern steht. Parallel dazu liegt im Abstand von 2,92 m von den Cylindermitten die Schwungradachsff mit einem Schwungrade von 4,25 m äusserem Durchmesser. Auf gusseisernen A.-Böcken gelagert, bewegen sich mit 3,6 m
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hoch über Flur liegenden Drehpunkten 2 schmiedeeiserne Balanciere von je 3,0 m Länge, deren eines Ende mit je einer der unter 90° gegen einander versetzten Kurbeln durch eine Lenkstange verbunden ist, während die anderen Enden durch Lenkstangen mit den Köpfen der Kolbenstangen gekuppelt sind, welche auf Schlitten geführt werden, die über den Deckeln der Dampfcylinder aufgestellt sind. Die grossen Dampfcylinder haben Kolben von 660 mm und die kleinen von 430 mm Durchmesser; beide haben 1,0 m Hub und machen 40 bis 50 Doppelhübe pro Minute. Die Pumpen sind Doppelplungerpumpen von 31Ömm Durchmesser und 1,0 m Hub. Eine jede derselben hat 4 Tellerringventile, deren jedes in einem getrennten Kasten liegt und durch eine Riedler'sche Zwangsteuerung bewegt wird. Zwischen den beiden Pumpen steht ein in der Höhe in 2 Theile geschiedener, negativer Windkessel von 1,114 m Durchmesser und von im Ganzen 1,3 m Höhe, von welchem Rohrstutzen von 400 mm Durchmesser zum Anschlüsse an die Ventilkästen und von 600 mm Durchmesser zum Anschlüsse an das für jede Maschine getrennt aus dem Schöpfbruünen zugeführte, gleich grosse Saugerohr abgehen. Aussen und seitlich neben jeder Pumpe steht ein kleiner Druckwindkessel von 450 mm Durchmesser und 3,2 m Höhe, der durch Stutzen von 400 mm Durchmesser mit den beiden Ventilkästen der Pumpe verbunden ist. Von den beiden Windkesseln einer Pumpe gehen Rohre von 400 mm Durchmesser ab, welche sich zu einem Rohre von 600 mm Durchmesser verbinden. Diese 3 Rohre der 3 Maschinen sind an einen Hauptdruckwindkessel von 1,5 m Durchmesser und 4,5 m Höhe angeschlossen, von dem auch das Druckrohr von 800 mm Durchmesser abgeht, welches zur F u c h s h a i n e r H ö h e führt. I m Lichten misst das Maschinenhaus 23,0 m mal 9,1 m. Mit seiner Längenachse liegt es der Heberleitung parallel und in 12,0 m Abstand vor der Mitte seiner Vorderfront, aus der ein Ausbau von 4,0 m mal 5,0 m Grundfläche für die Aufstellung des Hauptdruckwindkessels vorspringt, befindet sich die Mitte des Schöpfbrunnens. Die Flur des Maschinenhauses liegt 0,3 m hoch über Terrain und 9,0 m tief unter der Sohle des ca. 14 km davon entfernten Hochreservoires auf der Probstheidaer Höhe. 7,0 m hoch über Flur liegt das Dachauflager, und 6,0 m hoch über Flur läuft ein Laufkrahn der Lange nach durch das Maschinenhaus. 4,5 m tief unter Flur liegt im Maschinenhause an der dem Brunnen zugekehrten Langseite der 3,0 m breite Pumpenkeller, von welchem in der Mitte und zu jeder Seite je ein Kanal für die 3 Saugeleitungen zum Schöpfbrunnen führt. Vor die Mitte der hinteren Langseite des Maschinenhauses legt sich das Kesselhaus, das im Grundrisse 14 m mal 12 m misst. Letzteres hat 175 qm und das Maschinenhaus hat 226 qm Grundfläche. Es entfallen demnach auf die Maschinen- und Kesselanlage im Ganzen 401 qm Grundfläche. Die Fundamente der Gebäude und der Maschinen bestehen aus Cementetampfbeton. Die Dampfkessel sind Flammrohrkessel mitTenbrinkfeuerung und mit oben liegenden Vorwärmern. Jeder von ihnen hat 76,3 qm Heizfläche und 2,16 qm Rostfläche und ist für 7 Atm. Dampfdruck concessionirt. Sie haben einen gemeinschaftlichen Schornstein von einem lichten Durchmesser von 1,5 m und von 35,0 m Höhe. A n daa Kesselhaus schliesst sich ein Magazin- und Werkstellenraum uiid ein Kohlenschuppen an, zu dem vom Bahnhofe N a u n h o f ein normalspuriges Verbindungsgeleis führt. Endlich ist neben der Station noch
ein Wohnhaus für den Maschinenmeister und für 3 Maschinisten oder Heizer erbaut. Die von der Pumpstation zur F u c h s h a i n e r H ö h e führende Druckleitung von 800 mm Durchmesser hat 5320 m Länge. Sie mündet in ein hier erbautes kleines Reservoir ein, das bei 5,0 m Füllhöhe 550 cbm Inhalt hat und überwölbt ist. Das Reservoir ist zum direkten Messen der von den Pumpen gelieferten Wassermenge, sowie zum Spülen der Leitung bestimmt. Für letzteren Zweck ist an d e r P a r t h e und an der Pumpstation ein SpülauSlass mit der Leitung verbunden, der aus einem Schieber und einer Spülklappe, die nach dem Oeffnen des Schiebers sich plötzlich öffnen kann, besteht. An der Pumpstation ist für dieses Wasser ein tiefes Bassin hergestellt. Zum Messen kann das Reservoir, vom Kanale abgesperrt, gefüllt werden; es kann aber auch die Waasermenge periodisch bei Dauervereuchen an einem zum Kanale führenden Ueberfalle abgelesen werden, der mit einem Registrirapparate verbunden ist. Die Druckleitung ist unter der Eisenbahn in einem Kanale verlegt, an dessen beiden Enden sich Schächte mit losen Deckeln befinden, die bei einem Rohrbruche durch den Wasserdruck abgehoben werden. Die erste Kanalstrecke hat eine Länge von 2210 m und ein Gefälle von 0,22 m auf 1000 m Länge. Sie mündet bei G r o s s - P ö s s n a i n einen Uebergangsschacht, aus dem das Dükerrohr von 800 m m Durchmesser und 2080 m Länge abgeht, das durch den S c h a u k e l g r a b e n führt und bei L i e b e r t w o l k w i t z wieder in einen Uebergangsschacht einmündet. Das ganze Gefälle für diese Leitung beträgt 1,8 m. Die von dem letztgenannten Schachte abgehende, zweite Kanalstrecke hat eine Länge von 3380 m und ein Gefälle von 0,77 m auf 1000 m Länge. Sie mündet in einen dritten Uebergangsschacht bei M e u s d o r f ein, von welchem die Rohrleitung von 800 mm Durchmesser und 2950 Länge abgeht, die bis zu einem vierten Ausflussschachte an dem auf der P r o b s t h e i d a e r H ö h e neu erbauten Reservoire oder bis zu dem Zuflussschachte der später erbauten Enteisenungsanlage führt. Das ganze Gefälle für diese Leitung beträgt 2,57 m. Die Zuleitung hat hiernach eine Länge von im Ganzen 15 920 lfd. m, wovon 10 330 m aus geschlossenen Rohren und 5590 m aus Kanälen bestehen. Letztere sind aus Mauerwerk und Cementbeton hergestellt, und sie schmiegen sich dem Gelände mit mindestens 1,25 m Deckung über dem Scheitel an. Während die Rohre für die Druckleitung 21 mm Wandstärke haben, sind für den Düker und die Fallrohrleitung solche von 17 mm Wandstärke gewählt. e) Zweites Pumpwerk Naunhof. I. Wassergewinnung. Die durch den in Aussicht genommenen Anschluss der äusseren Vororte zu erwartende Steigerung des Wasserbedürfnisses hatte schon im Jahre 1888 den Stadtrath veranlasst, T h i e m zu hydrologischen Studien über die in der Gegend bei N a u n h o f ferner zu gewinnenden Wassermengen zu veranlassen, und auch das Gebiet für eine Wassergewinnung näher zu untersuchen, welches sich gegenüber den nördlichen Ausläufen der einverleibten Vororte an den Hängen des linken E l s t e r u f e r s zwischen L e u t z s c h und R ü c k m a n n s d o r f erstreckt und aus Theilen altdiluvialer Betten der E l s t e r und der S a a l e besteht Im Jahre 1889 führte T h i e m in dem Gelände bei B ö h l i t z - E r e n b u r g , dessen südliche Fortsetzung
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er früher bereits mit in seine Untersuchungen einbezogen hatte, 44 Bohrungen von 5,6 m bis 16,6 m (im Ganzen 417 lfd. m) Tiefe aus und stellte zu verschiedenen Zeiten durch Horizontalcurven die dortige Grund wasserbetfegung, sowie durch Probenahmen die Wasserqualität und durch Pumpversuche die Wasserquantiät fest. Es ergab sich hierbei eine wesentliche Verschiedenheit zwischen dem Wasser der Thalsohle und dem der Hochebene. In ereterer war die Ergiebigkeit so gross, dass die Anlage eines Versuchsbrunnens zu empfehlen gewesen wäre, w^nn die Beschaffenheit des Wassers nicht von vorn herein davon hätte Abstand nehmen lassen. Dagegen war die Beschaffenheit des Wassers in der Hochebene nicht anfechtbar, aber leider seinjß Ergiebigkeit so gering, dass auch für deren Bestimmung von weiteren Untersuchungen abzusehen war. In seinem Berichte vom 30. Mai 1890 empfahl T h i e m daher, von dem Untersuchungsfelde im Nordwesten der Stadt ganz abzusehen, und er konnte das leichten Herzens, weil seine Arbeiten in dem anderen Untersuchungsfelde von besserem Erfolge begleitet waren. Diese hatten ihn nämlich zu einem neuen Erschliessungsgebiete westlich der P a r t h e im westlichen, L i n d h a r d t er Theile des N a u n h o f er Staatswaldes geführt. Die geologischen und hydrologischen Untersuchungen dieses Terrains erwiesen sich völlig übereinstimmend mit denen im östlichen Theile. Von dem Wasser aus 32, hier niedergebrachten Bohrungen von 9,1 m bis 16,4 m Tiefe (zusammen 431,4 lfd.m) wurde die Ergiebigkeit bestimmt, und der Eisengehalt und die Anfangshärte des Wassers waren von H o f m a n n festgestellt. Die erlangten Resultate genügten vollständig, um ohne vorherige Herstellung eines Versuchsbrunnens hier die Erschliessung von 15000 cbm im Tage bei einer Absenkung von nur 5,0 m sicher annehmen zu dürfen. T h i e m schlug daher im Jahre 1890 vor, hier eine entsprechende Fassungsanlage aus Rohrbrunnen mit Heberleitung und Sammelbrunnen herzustellen und das Wasser aus dem letzteren durch eine ca. 2 km lange Heberleitung in den Schöpfbrunnen der ersten Anlage zu überführen. Bei der Spiegelhöhe in diesem Brunnen von 123,8 m 0 standen bei 7,7 m geodätischen Höhenunterschiede für den Reibungsverlust noch 2,5 m als Wassersäule zur Verfügung. Dadurch hätte man dann 45 000 cbm Wasser pro Tag auf der ersten Pumpstation zur Disposition gehabt und diese auch vorübergehend mit den vorhandenen Anlagen fördern können. Die Kosten der Anlage hatte er auf M. 375000 veranschlagt. Es konnten damals aber die Verhandlungen über die Bedingungen für die projectirte Entnahme des Wassers nicht rechtzeitig genug zu Ende geführt werden, um diese Anlage in der Periode des Bedürfnisses zweifellos betriebsfähig zur Verfügung zu haben, so dass vorläufig von dem Projecte Abstand genommen wurde. Zur sofortigen Aushülfe wurde dagegen die Ausführung der erweiterten Fassung für die Pumpstation I durch den westlichen FassungsBügel, worüber im Vorstehenden berichtet ist, beschlossen. Später ist dann das Project des Ueberheberns ganz aufgegeben, weil die gleichzeitige Herstellung einer neuen Pumpstation einige Jahre später direkt mit der Wassererschliessung aus dem Lindh a r d t e r Forsttheile verbunden werden konnte. Im Jahre 1893 war die Stadt durch verschiedene und zu verschiedenen Zeiten abgeschlossene Kaufverträge in den Fluren der Gemeinden T h r ä n a , K ö h r a und N a u n h o f endlich in den Besitz eines zusammenhängenden Terrainstreifens von 40 m Breite und 1700 m Länge gekommen, der sich durch Zukäufe nach
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Westen zu später noch um 300 m verlängert hat. Nun konnte an die Erbauung des schon früher erwähnten z w e i t e n W a s s e r w e r k e s N a u n h o f herangegangen werden, für welches das Project von T h i e m bereite ausgearbeitet war und dessen Kosten er zu M. 1013 000 veranschlagt hatte. Mit der Bauausführung wurde auch in demselben Jahre begonnen, und am 18. Januar 1896 konnte bereits die dauernde Inbetriebnahme des neuen Werkes stattfinden. Die Wasserfassung für dasselbe besteht aus 94 einzelnen Rohrbrunnen. Diese stehen annähernd in einer geraden Linie und in ununterbrochener Folge in einem gegenseitigen Abstände von 18 m von einander. Ebenso wie die Brunnen der ersten Anlage bestehen sie aus gusseisernen Futterrohren von 150 mm lichtem Durchmesser, an die sich unten je ein 5,0 m hoher Filterkorb anschliesst. Jeder Brunnen hat abweichend von den früheren ein kupfernes Saugerohr von 100 mm Durchmesser erhalten, in das, ebenso wie bei den früheren Brunnen, ein Messingrohr von 20 mm Durchmesser eingeschoben und bis zur Terrainhöhe zum Messen des Wasserstandes und zu Probenahmen hochgeführt ist. Von den bei den früheren Brunnen in die Saugerohre eingeschalteten Abschlüssen für jeden einzelnen Brunnen ist Abstand genommen, weil das Bedürfniss, die Ausschaltung einzelner Brunnen mit stark eisenhaltigem Wasser vornehmen zu können, durch die inzwischen herzustellen beabsichtigten Enteisenungsanlagen für das sämmtliche Wasser nicht mehr bestand. Die Rohrbrunnen reichen durchschnittlich 15,0 m tief unter Flur und 14,0 m tief unter den tiefsten, natürlichen Grundwasserstand mit dem Fusse ihres Filterkorbes hinunter. In Rücksicht auf die Lage des Spül- und Messreservoires bei F u c h s h a i n , in welches die Druckleitung des neuen Werkes einzuführen beabsichtigt war, ist vom westlichen Ende des Fassungsflügels ab gerechnet zwischen die Brunnen 40 und 41 ein gemauerter Sammelbrunnen eingeschoben, der 3,5 m Durchmesser bei 12,5 m Tiefe und eine 2,0 m starke, wasserdichte Betoneohle erhalten hat und als Schöpfbrunnen für die neue Pumpstation dient. Es ist dadurch also wie bei der ersten Fassungsanlage auch ein östlicher und ein westlicher Fassungsflügel entstanden, die ebenfalls beide unabhängig von einander sind, weil für jeden ein besonderes Heberrohr angeordnet ist. Der natürliche Grundwasserspiegel fällt nach dem östlichen Ende der Fassung hin um 0,5 m und steigt nach deren westlichem Ende zu um 1,5 m. Die beiden Heberleitungen sind wegen ihrer Entlüftung ansteigend nach dem Schöpfbrunnen zu verlegt und münden mit ihrer Oberkante 1,0 m tief unter dem örtlichen, tiefsten Grundwasserspiegel in den Schöpfbrunnen durch einen verticalen Schenkel ein. Sie gestatten also bei 7,5 m Saugespannung eine Absenkung von 8,5 m. Die örtliche Absenkung unter den Grundwasserspiegel wird bei 30000 cbm Tagesentnahme am östlichen Ende auch immerhin 7,5 m und am westlichen Ende 9,5 m betragen können, weil in beiden Heberleitungen die Leitungswiderstände nahezu gleich sind und ca. 0,5 m betragen. Die Heberleitung des westlichen Flügels beginnt mit 300 mm und endigt mit 600 mm Durchmesser. Die östliche Heberleitung hat an dem jetzigen Endbrunnen des östlichen Flügels 550 mm Durchmesser erhalten in Rücksicht auf die später noch auf ca. 300 m Länge herzustellen und anzuschliessen möglichen, ferneren Rohrbrunnen, und sie endet am Schöpfbrunnen mit 750 mm Durchmesser. Die angeschlossenen Saugeleitungen der einzelnen Brunnen haben 150 mm Durchmesser und be-
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stehen aus Gusseisen. Für die Dichtung der Muffen der Rohre der Heber- und Saugeleitungen sind wie bei der ersten Anlage Gummiringe verwendet. In den Heberleitungen befinden sich in der Mitte zwischen den Anschlussstutzen für j e 2 Brunnen noch eben solche, aber vorläufig verschlossene Stutzen zum Anschlüsse der Saugerohre von eventuell später zwischen den vorhandenen Brunnen in 9 m Abstand von jedem derselben anzulegenden neuen Brunnen. 2. Pumpstation und Zuleitungen nach der Probstheldaer Höhe.
In ähnlicher Disposition zum Schöpfbrunnen wie bei der alten Anlage sind auf der Pumpstation für die neue Anlage das Maschinenhaus und das Kesselhaus mit Kohlenschuppen etc., sowie seitwärts davon ein Wohnhaus mit Wirtschaftsgebäuden erbaut. Der innere Ausbau der Anlage ist sofort voll in dem projectirten Umfange mit 3 Dampfpumpmaschinen, jede für 15000 cbm Tagesleistung und mit 3 Dampfkesseln erfolgt. Die Kessel sind Zweiflammrohrkessel mit doppelter Tenbrinkfeuerung. Sie haben ein jeder 70 qm Heizfläche und sind für 7 Atm. Dampfspannung concessionirt. Der Schornstein hat 35,0 m Höhe und 1,48 m Lichtweite. Die Maschinen sind Receiver - Compound - Balanciermaschinen mit Condensation, wie bei der alten Anlage, jedoch mit kleineren Dampfkolben und von geringerem Hube, nämlich von 0,9 m Hub und von 385 mm resp. 590 mm Durchmesser. Jede der beiden Kolbenstangen einer jeden Maschine betreibt nach unten den Kolben einer Pumpe, die jedoch abweichend von den Pumpen der alten Anlage nur einfach saugt und doppelt drückt und dementsprechend Kolbendurchmesser von 398 mm und 282 mm hat. Die Ventile sind Teller-Ringventile und haben 1000 mm Durchmesser in ihrer grössten Sitzfläche. Jedes der Saugeventile hat 5 Durchgangsringflächen und bei den Druckventilen sind durch Fehlen der beiden inneren nur die 3 grösseren Durchgangsringflächen vorhanden. Während bei den Pumpen der ersten Anlage leichte Ventile mit zwangsläufigem Schlüsse nach Riedler's Patent für die Sauge- und Druckventile gleichartig gewählt waren, ist bei den Pumpen der neuen Anlage auf diese Steuerung verzichtet. Die Ventile sind frei, und es ist für dieselben nur eine Federbelastung durch Gummibuffer ausgeführt. Aber auch ohne diese arbeiten sie sowohl bei 54 Maschinenumdrehungen pro Minute, also mit 1,62 m Kolbengeschwindigkeit pro Secunde, wobei die vorgeschriebene Leistung erreicht wird, als auch bei 70 Umdrehungen pro Minute, also mit 2,1 in Kolbengeschwindigkeit pro Secunde, dauernd noch vollkommen stossfrei. Die Pumpenkolben waren anfänglich durch Metallringe gedichtet. Diese sind im Jahre 1898 durch Ledermanschetten ersetzt, und es ist damit eine wesentliche Steigerung ihres Volumeneffectes erreicht. Die Unterfläche des Pumpenkolbens als höchster Punkt des Saugeraumes steht in der gefährlichsten Stellung bei Beginn des Hubes nur 7,4 m hoch über dem am tiefsten abgesenkten Wasserspiegel im Sammelbrunnen. Die beiden Pumpen einer Maschine haben gemeinschaftlich einen Saugewindkessel und ein Saugerohr von 600 mm Durchmesser, welches aus dem Schöpfbrunnen aufsteigt, sowie ein Druckrohr von 550 mm Durchmesser. Die 3 DruckTohre der Maschinen sind an einen Hauptdruckwind, kessel angeschlossen, von dem das gemeinschaftliche
Druckrohr von 800 mm Durchmesser zur F u c h s h a i n e r H ö h e abgeht. In dem Vorbaue für diesen Windkessel ist eine Dynamomaschine und für deren Antrieb eine Dampfmaschine von 6,5 PS. für Beleuchtungszwecke aufgestellt. Eine Accumulatorenbatterie dafür ist in dem Keller dieses Vorbaues untergebracht, dessen Flur, ebenso wie die des Pumpenkellers, 4,95 m unter Maschinenflur liegt. Beide Kellerräume haben eine Grundfläche vo'n93qm. Bei der tiefsten Absenkung im Sammelbrunnen und bei der Tagesförderung von 3 0 0 0 0 cbm durch 2 Maschinen berechnet sich die manometrische Förderhöhe zu rund 32,0 m und demnach die Nutzarbeit jeder Maschine zu 80 PS. Die Grundfläche des Maschinenhauses mit Vorbau beträgt 265 qm, die des Kesselhauses mit Nebenräumen 283 qm und die des Kohlenschuppens 250 qm, also die Grundflächen der Betriebsgebäude zusammen 798 qm. Für die von beiden Anlagen täglich als zu fördern angenommenen 60000 cbm genügen die Querschnitte und die Gefälle der beiden Kanalstrecken noch vollständig. Es wurde nur in den Kanälen selbst der Wasserquerschnitt verdoppelt und der Wasserepiegel hat sich dementsprechend in ihnen um ca. 0,70 m gehoben. Dagegen aber musste die Dükerleitung im S c h a u k e l g r a b e n und ebenso die Zuleitung von M e u s d o r f bis zum P r o b s t h e i d a e r Hochreservoire durch eine neue Leitung verdoppelt werden. Für den Anschluss dieser neuen Leitungen an die Uebergangsschächte war bereits das Nöthige bei der ersten Ausführung vorgesehen. Die beiden neu hergestellten Leitungen haben ebenso wie die alten 800 mm Durchmesser erhalten und liegen in mindestens 6 m Abstand neben den alten Leitungen. Von der neuen Pumpstation aus ist eine gusseiserne Leitung von 2580 m Länge und 800 mm Durchmesser zu dem Mess- und Spülreservoire auf der F u c h s h a i n e r H ö h e hergestellt, und sowohl diese neue als die alte Druckleitung haben hier 2,0 m hohe Aufsätze erhalten, um sie völlig unabhängig von einander zu machen.. Die neue Fassungsanlage sowie die neue Druckleitung zur F u c h s h a i n e r H ö h e haben im Jahre 1894 von Ende Juli bis Ende September, trotzdem mit der Montage der Maschinenanlage etc. erst im folgenden Jahre begonnen ist, bereits für die Versorgung der Stadt Verwendung gefunden, indem mittels einer dort für die Entwässerung der Baugrube des Pumpenkellers vorhanden gewesenen Locomobile täglich durchschnittlich 2000 cbm Wasser aus dem Schöpfbrunnen in das Spülund Messreservoir gefördert sind. Um eine grössere Betriebssicherheit für die Druckleitungen zu erreichen, war noch eine Verbindungsleitung zwischen den beiden Leitungen in Aussicht genommen, welche aber bislang nicht ausgeführt ist. Diese sollte an der zweiten Pumpstation von deren Druckleitung abgehen und in die Druckleitung der ersten Pumpstation etwa ein km von letzterer entfernt einmünden und mit entsprechend gestellten Schiebern ausgestattet worden. Es würden sich dann für jede Förderung eventuell 2 Wege, mit Ausnahme der Strecke von ein km Länge, die nur für die erste Pumpstation nutzbar geblieben wäre, bieten. Die WasserfasBungsanlagen bei den beiden Pumpstationen werden durch ihren vollständigen Ausbau ebenso wie die Pumpstationen durch die Vergrüsserung ihrer Umdrehzahlen demnächst wohl eine zeitweise Erhöhung des täglichen Lieferungsquantums um 3 0 % , also bis zu 80000 cbm gestatten. Dagegen würde es
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dann einer entsprechenden Erweiterung sowohl der gusseisemen Rohrleitungen, als auch der Kanalleitungen bedürfen. Wenn auch die Festigkeit der Kanalwände ohne Schädigung einen Rückstau durch grössere Durchflussmengen würde aushalten können, so würden die Kanäle dann doch in ihrem Querschnitte ganz gefüllt laufen und den bislang durch sie erzielten, zweiten und sehr wichtigen Zweck nicht mehr richtig erfüllen können, dass sie nämlich die Vorbedingung für die spätere Enteisenung des Wassers schaffen, die darin besteht, dass das Wasser in der 5,6 km langen Kanalstrecke mit freier Oberfläche stets mit der atmosphärischen Luft in dauernder Berührung und Wechselwirkung sich befindet. Davon wird später noch die Rede sein. f ) Reservoire und Enteiaenungsanlagen auf der Probstheidaer Höhe. I. Hochreservoire.
Das letzte Glied bei der ersten N a u n h o f e r A n l a g e bildete die Erbauung eines neuen, also des zweiten Hochreservoires auf der P r o b s t h e i d a e r H ö h e neben dem alten Reservoire. Mit diesem hat es die gleiche Sohlenhöhe erhalten und ist auch für die gleiche Füllhöhe von 4,0 m bestimmt. Abweichend davon hat es jedoch einen Wasserinhalt von 8000 cbm. Es ist vollständig aus Stampfbeton hergestellt, und auf jeden cbm Wasserinhalt entfällt die Verwendung von 0,38 cbm Beton. Im Jahre 1890 wurde ferner der Bau eines dritten Hochreservoires von gleichem Inhalte wie das zweite und auch sonst völlig damit übereinstimmend in Angriff genommen und im Juli 1891 dem Betriebe übergeben, so dass der gesammte Inhalt der Hochreservoire damit auf 20 600 cbm wuchs. Im Jahre 1895 fand am 3. October in der Morgenstunde ein gleichzeitiger Bruch der beiden Dükerrohre im S c h a u f e l g r a b e n statt, wodurch die beiden N a u n h o f e r W e r k e ausser Betrieb gesetzt wurden, und es stand zur Ergänzung der Vorräthe in den Reservoiren nur das C o n n e w i t z e r W e r k zur Verfügung, bis es am Abend desselben Tages gelang, eine der Leitungen wieder betriebsfähig zu machen und von N a u n h o f wieder Wasser zuführen zu können. Um für solche Fälle einen grösseren Waaservorrath zu besitzen, wurde im Jahre 1896 der Bau eines vierten Hochreservoires von 12000 cbm Inhalt beschlossen und dafür M. 180000 bewilligt. Dieses ist durch eine Mittelwand in 2 Abtheilungen von je 6000 cbm Fassungsraum getrennt und stimmt im Uebrigen mit den beiden, zuletzt erbauten sowohl in der Bauform und Ausführung (Stampfbeton und Erdüberdeckung), als in der Flurhöhe und in der Füllhöhe überein. Der Bau wurde im Juli 1896 begonnen. Mit Ablauf desselben Jahres stand bereits die eine Hälfte davon in Betrieb und wenige Tage später war auch die andere Hälfte zur Füllung bereit. Dadurch ist der disponible Gesammtfassungsraum auf 5 Reservoirabtheilungen mit zusammen 32 600 cbm gestiegen. 2. Eisengehalt des Wassers.
Das bereits bei den Voruntersuchungen in dem N a u n h o f e r Sammelgebiete constatirte, wechselnde Vorkommen von stark eisenhaltigem Wasser, sowie die bei dem C o n n e w i t z e r W a s s e r w e r k e gemachten Erfahrungen veranlassten, dem durch das N a u n h o f er W a s s e r w e r k zugeführten Leitungswasser rücksichtlich seines Eisengehaltes von vorn herein eine besondere
315
Aufmerksamkeit zuzuwenden. Das Resultat einer mit Wasserproben, welche Ende December 1887 entnommen waren, von H o f m a n n vorgenommenen Untersuchung ist in seinem am 4. Januar 1888 dem Stadtrathe übergebenen Berichte niedergelegt, in dem er sich wie folgt ausspricht: »Da es nicht ausgeschlossen ist, dass in der langen Zuleitung ein vorhandener Eisengehalt Aenderungen durch die Luft und die relativ frischen Mauern der .Kanalleitung erfahrt, wurden 2 Proben, eine am Hochreservoire, die andere in N a u n h o f aus dem Saugerohre des Sammelbrunnens entnommen. Eine Trübung und Ausscheidung von Eisen fand in beiden Wasserproben nicht statt, auch nicht in einem Besttheile des Wassers, der 4 Wochen im Zimmer stand. Die Eisenmenge in den beiden Proben war eine so ausserordentlich geringe, dass von jeder Probe 4000 ccm eingedampft werden mussten, um Oberhaupt eine quantitativ bestimmbare Menge Eisen zu erhalten. Das Wasser, aus dem Hochreservoire entnommen, hatte, berechnet im Liter, 0,5 mg, das Wasser aus der Pumj>enanlage in N a u n h o f im Liter 1,09 mg Eisenoxyd. Es sind dies Spuren, wie sie nahezu jedes Wasser als humussaures resp schwefelsaures Eisenoxyd enthält. Die Spuren beweisen, dass man trotz des Vorkommens von Eisen in dem Wasser des N a u n h o f e r Gebietes durch geeignete Auswahl der Oertlichkeit und Saugerohre eisenfreies Wasser in bekannten grossen Mengen gewinnen kann und gewinnt. Obige Eisenanalysen zeigen aber, dass in der Kanalleitung eine Verminderung des Eisens erkennbar eintritt, und die gleichzeitig bei vollem Betriebe geschöpften Proben gaben eine Differenz von ca. 0,5 mg Eisenoxyd im Liter. Es ist wohl anzunehmen, dass sich diese minimale Menge ausscheidet durch die gerade für die Ausfällung von Eisensalzen äusserst wirksamen Alkali- und Kalksalze aus dem kilometerlangen Cementkanale. Sobald der Kanal auch für die Diffusionsvorgänge seiner Wandungen reingelaufen ist, wird der Betrag von 1 mg Fe, O, = 0,76 mg Fe pro Liter erhalten bleiben und eine Höhe erreichen, um ca. die Hälfte geringer, als sie das eisenfreie Wasser des nördlichen Samnielkanales besass.
• 732 749 803 817 846 852 863 915 966 1021 1194 1236 1726 1801 1834 1893 1938 2029 2153
162 601 167 612 182 638 187 647 193 656 195 670 197 686 206 705 221 688 235 697 12199 1323 2205 2239 2266 2311 2390 2538 2647
Oeffentl. Springbrunnen
Rohr-
am 31. De cember
OeSentl. Pissoire
Tabelle 1 3 2 . L ä n g e d e r R o h r l e i t u n g e n , Z a h l d e r S c h i e b e r etc.
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—.
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44 36 36 36 36 38 41 43 42 42 41 40 39 39
11 16 26 28 31 32 32 33 33 35 34 34 35 35
7 7 7 7 7 7 7 7 7 8 8 8 9 9
319
Vom Jahre 1886 ab hat in den 12 Jahren bis 1898 die gesammte Zunahme der Vertheilungsleitungen 167 % und die Zunahme der Nebenleitungen von 96 mm und 100 mm 1 5 3 % betragen, und diese procentuale Zunahme vertheilt sich in den 3jährigen Abschnitten wie folgt: von 1886 bis 1889 im Ganzen 8 % , davon Nebenleitungen 6 % , also Hauptleitungen 2 % , von 1889 bis 1892 im Ganzen 1 1 6 % , davon Nebenleitungen 1 0 8 % . also Hauptleitungen 8 % , von 1892 bis 1895 im Ganzen 1 5 % , davon Nebenleitungen 15 % , also Hauptleitungen 0 % , von 1895 bis 1898 im Ganzen 28 %• davon Nebenleitungen 24 % , also Hauptleitungen 4 % . Die Zunahme der Länge der Hauptleitungen hat somit in den 12 Jahren 14 % betragen; es ist darin freilich der Uebergang der Druckleitungen von C o n n e w i t z zu Hauptvertheilungsleitungen als Zugang mit einbegriffen. 2. Thurmwasserwerk.
Mit dem Thurmreservoire bei M ö c k e r n ist der erste Schritt zur Einfügung einer Hochdruckzone in die Wasservertheilungsanlagen gethan, wodurch dessen Besprechung an dieser Stelle gerechtfertigt erscheint. Für die
Tabelle 1 3 3 . Dimensionen Durchmesser mm 1000 900 800 750 700 650 615 600 550 500 475 472 450 425 400 378 350 325 300 285 275 250 225 215 200 175 150 142 1¿5 10Ó 96 Zusammen
Ende 1880 SchieRohre berlfd. in zahl
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_
— —
— —
Ende 1889 SchieRohre berlfd. m zahl
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—
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—
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—
—
—
—
—
—
—
—
—
—
—
—
6 335
Ende 1886 SchieRohre berlfd. m zahl
—
—
der Bohrleitungen
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—
—
—
—
—
—
3
—
3 507 835
3
6 335
23 6 335
4 3 —
_
1013
289 713
—
—
—
—
—
—
—
—
—
—
—
—
2 873
10
3 548
11
3 11
—
—
—
—
—
—
—
—
—
—
—
—
—
—
—
—
6194 —
30 —
7 721 —
— —
. 8123
—
45
—
9 861
—
34
7 720
—
—
—
—
—
—
252 9 861 —
69 472
541
82 198
633
32 883 18 768 378 6 381 81032
109168
721
129 564
851
139 558
—.
—
—
—
—
92
—
—
—
—
34
—
—
16160
—
—
59
18 756 144
110 1 —
2 562 732 941 66 184 655 3 507 3 326 989
2 6 112 4 104 663
3
2 62 —
Schieber.
Ende 1892 SchieRohre berlfd. m zahl
393 6 335 4 021 3 977 1814 3 548 721 1 190 2 244 7 720 2 727 2 731 2 884 9 861 4 213 4 237 21080 18 768 2 841 97 319 78 124
—
—
3 3 548
und
2 2 3 — —
Ende 1895 SchieRohre berlfd. m zahl 2 562 735 941 66 184 655 3 507 3 326 989
2 2 3 .— —
1 4 10 1 2 1 3 10 9 8 11 2 4 5 35 9 9 12 61 16 23 125 112 12 602 633
393 6 335 4021 4 078 1826 3 548 721 1190 2 244 7 718 2 727 3290 3 868 9 861 5121 4 836 24 737 18 768 3103 111743 76 138
1 3 10 1 2 1 3 10 8 9 11 2 4 5 34 9 12 16 60 20 28 147 112 16 749 613
1726
309 226
1893
Ende 1898 SchieRohre berlfd. m zahl 2 562 735 941 66 184 655 3 460 3 326 1009 —
393 6 335 4115 4 207 1946 3 548 721 1 190 2 244 7 769 2 727 5 935 4 229 9 731 6 289 7 273 30 596 18 768 4 972 135 048 72 744 343 736
2 2 3 — —
1 2 10 1 2 1 3 7 8 9 11 2 4 6 35 9 27 19 57 26 37 199 112 36 940 582 2153
bei M ö c k e r n seiner Zeit in Bau begriffenen Kasernen I mit einem Hochreservoire von der Kasernenbauverwalwar für deren Versorgung der Bau einer Pumpstation | tung ins Auge gefasst.
ET. Kreishauptmannscbaft Leipzig.
320
Die Hauptleitung für die nördlichen Vororte ge- bei 9 6 % Volumeneffect 62465 cbm resp. 82863 cbm stattete es, an ihrem nordwestlichen Auslaufe täglich Wasser auf eine mittlere Höhe von 13,6 m resp. 12,2 m noch über 3500 cbm Wasser und unter einem solchen in das Reservoir gefördert, dessen Spiegel im JahresDrucke zur Verfügung zu stellen, dass das Wasser auch mittel 24,5 m resp. 24,6 m hoch über Flur gelegen hat, unter den ungünstigsten Umständen durch eine Leitung ' während der Zulaufspiegel im Windkessel im Mittel von 250 mm Durchmesser einem für die Anlage eines unter 10,9 m resp. 12,4 m Druck über Flur stand. Bei Zonenwasserwerkes geeigneten Bauplatze zugeführt wer- einem Gaspreise von 12 Pf. pro cbm stellten sich die den konnte, welches die Stadt zur Versorgung des an Kosten für 1 cbm gefördertes Wasser auf 0,93 Pf. resp. M ö c k e r n angrenzenden, hochgelegenen Theiles der 0,90 Pf. Der Gasverbrauch -der Motoren betrug pro städtischen Flur G o h l i s in's Auge gefasst hatte, womit PS.-Stunde 1,54 cbm resp. 1,66 cbm bei 2,6 PS. resp. der Grundstein zur Ausbildung der »hohen Zone G o h - 2,3 PS. Nutzleistung, und es stellten sich die Kosten lis« gelegt wäre. pro km X t Arbeitsleistung auf 68,4 Pf. resp. 73,7 Pf. Das führte im Jahre 1896 zu einer Einigung mit der Kasernenbaüverwaltung, nach welcher auch das Wasser für die Kasernen dem hier aufzustellenden Hochreservoire von 350 cbm Inhalt entnommen werden sollte. Die Herstellung des Thurmes nebst Reservoir hat dann die Bauverwaltung der Kasernen und die Wasserwerksverwaltung hat die Aufstellung der Hebungsanlage für eine tägliche Lieferung von vorläufig 1000 cbm übernommen. Die Zuleitung zu dem Thurme ist direkt an den Saugewindkessel einer liegenden, doppeltwirkenden Pumpe angeschlossen, welche einen Kolben von 175 mm Durchmesser und 0,3 m Hub hat und 60 Doppelhübe pro Minute macht. Sie fördert das Wasser in das darüber stehende Reservoir und ihr Antrieb erfolgt durch Riemenübersetzung abwechselnd durch einen von 2 liegenden Gasmotoren von je 8 PS. In den Jahren 1897 und 1898 sind in 122374 resp. I6OIV2 Betriebsstunden von der Pumpe
h) Wasaerforderung und WaaBervertheilung nach 1886. I. Förderung und Enteisening.
Nach der Tabelle 128 (S. 301) hat in den 12 Jahren von 1886 bis 1898 die Wasserförderung in jedem Jahre im Durchschnitte gegen jedes Vorjahr um 5,6% zugenommen, während die Zunahme in den 20 vorhergehenden Jahren im Durchschnitte 10,3% und in den ganzen 32 Jahren 8,5 % betragen hat. Für jedes Jahr der 4 jährigen Durchschnittsperioden der letzten 12 Jahre betrug diese durchschnittliche Jahreszunahme: von 1886 bis 1890 . . . 9,9% » 1890 » 1894 . .' . 2,2 % » 1894 » 1898 . . . 4,9% Einen Ueberblick über die sämmtlichen früheren und jetzigen Förderanlagen für das Wasser in ihren Haupttheilen gibt die Tabelle 134.
Tabelle 134. Z u s a m m e n s t e l l u n g der F u m p m a s c h i n e n und Kessel. Bezeichnung
Connewitz
Naunhof
Station I
Station II
Station I
Maschinensystem
einfach- u. direktwirkend (Bull.).
liegend, Woolf.
Pumpensystem
oinfach wirkende Plunger, stehend.
Balancier, Compound. stehend, Doppelplunger.
Ventilconstruction
freie Doppelsitzventile. 2 2
Zahl der Motoren . . . > > Pumpen . . . Durchmesser mm: grosser Dampfkolben . kleiner Dampfkolben . Pumpenkolben . . . Gemeinschaft!. Hub m . Dampfkessel: Zahl je Heizfläche qm . . je Rostfläche qm . . ConceBB. Dampfdruck Atm.
1319 —
520 2,43 4 86,6 2,5 4
liegend, doppeltwirkende Scheibenkolben. freie Lederklappen. gesteuerte Tellerventile. 3 2 2 6 660 1200 430 520 615 310 1,25 1,00 4 82,0 2,43 5
Ueber deren jährliche Leistungen und über den Kohlen verbrauch dafür, worüber bei dem C o n n e w i t z e r W a s s e r w e r k e bereits bis zum Jahre 1886 berichtet wurde, bietet die Tabelle 129 (S. 302) auch für die Zeit vom Jahre 1886 ab bis zum Jahre 1898 die einschlägigen Angaben. Während der 8 Jahre von 1888 bis 1895 hat die Station II in C o n n e w i t z mit der Station I in N a u n h o f gleichzeitig gearbeitet und 14% des Gesammt-
3 76,3 2,16 7
Station I I
Möckern Thurm-W-W.
Balancier, liegend, GasCompound. motoren. steh. Diff.-Plunger doppeltwirkende einfach saugend, Plunger. doppelt drückend. freie Tellerventile. freie Tellerventile. 3 6 590 385 398 u. 282 0,90 3 70,0 2.0 7
2 2 —
—
176 0,30 — — — —
consums der Stadt gefördert, während 86 % von N a u n hof geliefert wurden. Trotzdem dem Werke in C o n n e w i t z wegen seines Alters und der Aussicht auf seine baldige Auflassung, sowie wegen seiner nur aushilfsweisen Benutzung damals kaum die gleiche Sorgfalt wie dem neuen Werke in N a u n h o f gewidmet sein wird, sind die in der Tabelle 135 (S. 321) zusammengestellten Mittelzahlen aus deren 8 jährigem Betriebe von 1886 bis 1895 noch verhältniss-
ti. KreishattpttBannschaft Leipzig.
321
Tabelle 135. k o h l e n v e r b r a u c h und - K o s t e n für C II, N I und N II. Gegenstand
1886 bis 1895 NI O i l : NI
CII
m Förderhöhe kg Kohle pro 100 cbm Wasser desgl. pro PS.-Stunde . . . M. pro 100 kg Kohlen . . . Pfennig Kohlenkosten pro cbm Wasser desgl. pro km X t. Arbeit
1896 bis 1898 NI : N II Nil
NI
43,8 60,1 3,63 1,567
28,3 24,8 2,29 0,998
1,55 1 2,42 •1 1,58 1 1,60 1
30,2 29,7 2,65 1,030
27,7 25,9 2,47 1,137
1,09 1 1,11 : 1 1,07 : 1 0,906:1
0,94 21,3
0,25 8,3
3,76 1 2,57 1
0,31 10,2
0,28 10,2
1,11 : 1 1,00 : 1
massig günstig. In dieser Tabelle sind ferner die während der 3 Jahre 1896 bis 1898 mit den beiden N a u n h o i e r Anlagen allein erzielten Mittelzahlen angeführt, während welcher Zeit die dortige Station I 26,8 % und die Station II 68,1 % des städtischen Consumes gedeckt hat. Die durch Mess versuche festgestellten und für die Berechnungen benutzten Volumennutzeffecte der Pumpen der verschiedenen Stationen betrugen für die N a u n h o f e r Anlagen: im Jahre 1896 in Station I 94,1 % und in Station II 94,2%, im Jahre 1897 in Station I 91,7 % und in Station II 92,6%, im Jahre 1898 in Station I 94,7 % und in Station II 95,4%,
während für die C o n n e w i t z e r Anlagen im Jahre 1878 für Station I 9 5 % und für Station II 88,5% und für letztere im Jahre 1896 86,7 % durch Messung bestimmt sind. Für N a u n h o f war bis 1890 als Volumennutzeffect 9 7 % berechnet, und von 1891 ab für die nächsten Jahre wurde dafür 96 % als Mittel aus den vorgenommenen Messungen in Rechnung gestellt. Bei der für das erste Wasserwerk N a u n h o f stattgefundenen Inanspruchnahme der Wasserfassungsanlagen ist während der ereten Jahre das Wasserbedürfniss, sowie das Maass der Absenkung und der Eisengehalt mitbestimmend gewesen, während nach Inbetriebnahme der Enteisenungsanlage diese Rücksicht hinfällig geworden ist. Das Verhältni8s der Inanspruchnahme des westlichen und des östlichen Fassungsflügels (für das letztere Wasser ist eine Zahlung von 6 Pf. pro 100 cbm an den Staat zu
Tabelle 136. W a s s e r e n t n a h m e für N I a n d K e s s e l b e t r i e b fttr N I und N II. Jahr
1 kg Dampf Verdampfung Dampfpreis leistet m X t der Kessel Mark Ostflügel °/o Westflügel0/, Station I Station II Station I Station II Station I Station II
1893 1894 1895 1896 1897 1898
Naunhof Station I
65,4 73.2 81,4 65,9 50.3 77,3
34.6 26,8
18,6
34,1 49.7 22,7
4,44 4,50 4,12 4,28 4,23
leisten) bei der Saugearbeit während der 6 Jahre von 1893 bis 1898 gibt die Tabelle 136 an. Auf derselben Tabelle befinden sich ferner aus den Jahren 1894 bis 1898 für die Station I und aus den Jahren 1896 bis 1898 für die Station II in N a u n h o f Angaben über die Verdampfung der Kessel, den Dampfpreis in Mark und die Arbeitsleistung von 1 kg Dampf in m X tSeit dem Jahre 1896 ist mit Abzug des Wassers zum Selbstverbrauche und des Wassere für die Stadt N a u n h o f sämmtliches Wasser einer Filtration unterzogen, tun es eisenfrei zu machen. Ausser der ersten Anlage hierfür, die im Jahre 1896 zum ersten Male voll in Betrieb war, ist in der zweiten Hälfte des Jahres 1897 auch die zweite Anlage dafür in Betrieb gekommen. Es sind enteisent im Jahre 1896: 8780000 cbm, im Jahre 1897: 9467000 cbm und im Jahre 1898: 10331090 cbm. Im Jahre 1896 sind 121 Spülungen einer Filterkammer (34 mit je 400 cbm Wasser und 87 mit je 800 cbm Wasser) vorgenommen und dafür sind 83 200 cbm Wasser verbraucht. Im Jahre 1897 sind 379 Spülungen (351 mit je 400 cbm Wasser und 28 mit je 500 cbm Wasser) vorgenommen und dafür sind 54 400 cbm Wasser G r a h n , Wasserversorgung.
Bd. II.
4,63 4,54 4,49
2,12 2,09 2,38 2,40 2,56
2,32 2,46 2,64
25,03 24,41 25,16 22,68 24,25
23,24 24,52 26,16
verbraucht. Im Jahre 1898 sind 191 Spülungen (116 mit je 400 cbm Wasser und 75 mit je 500 cbm Wasser) vorgenommen und dafür sind 83 900 cbm Wasser verbraucht. Es entspricht das einem Spülwasserquantum von 0 , 9 % im Jahre 1896, von 1,6% im Jahre 1897 und von 0 , 8 % im Jahre 1898 von dem in jedem dieser Jahre gereinigten Wasser. Nach der berechneten wirk liehen Filterzeit wurden pro qm der benutzten Filterfläche im Jahre 1896 25 cbm und im Jahre 1898 16 cbm täglich filtrirt. 2. Ansohlussleltungen.
Nach der Tabelle 130 (S.303) ist in den 31 Betriebsjahren von 1867 bis 1898 die Wasserabgabe in jedem Jahre gegen jedes Vorjahr im Durchschnitte um 8,1% und die Bevölkerungszahl des Versorgungsgebietes um 4,6% gewachsen, während für jedes der 12 Jahre von 1886 bis 1898 sich 6,1% resp. 8,1 % Zunahme ergeben und für die ersten 19 Jahre bereits im Vorstehenden für das C o n n e w i t z e r 9,2% resp. 3 , 5 % angegeben sind. 21
II. Kreishauptmannschaft Leipzig.
322
Nach der Tabelle 131 (S. 304) ist die Zahl der Anschlüsse von 1886 bis 1898 von 4600 auf 12342, also um das 2,7 fache, gewachsen. Dagegen ist die Zahl der Messeranschlüsse von 995 im Jahre 1886 auf 12 342 im Jahre 1898 gestiegen und somit auf das 12,4 fache gewachsen. Die Tabelle 137 gibt den Bestand der Zuleitungen Vom Jahre 1887 ab bis zum Jahre 1898 in jedem Jahre nach ihrer Grösse getrennt an.
Während im Jahre 1887 96,3 % der sämmtlichen Zuleitungen von 25 mm, 0 , 9 % von 50 mm und 2,7 % von 100 mm Durchmesser waren, hatten im Jahre 1898 80,4 % der Zuleitungen einen Durchmesser von 25 mm und 15,9 % einen solchen von 35 mm, also beide Dimensionen zusammen 96,3 % oder annähernd ebenso viel wie im Jahre 1887. Die Zahl der Zuleitungen von 100 mm betrug im Jahre 1898 3,3 %, und die absolute Zahl der Zuleitungen von 50 mm war seit 1887 auf die Hälfte hinuntergegangen. Die Tabelle 138 liefert einen Ausweis über die Vertheilung der Privatanschlüsse in den verschiedenen Stadtbezirken für jedes der 6 Jahre von 1893 bis 1898 an, sowie für das erste und das letzte dieser Jahre auch in Procenten der gesammten Privatanschlüsse für das resp. Jahr. Tabelle 138.
Tabelle 137. Z u l e i t u n g e n , D u r c h m e s s e r u n d Zahl. Ende des Jahres
25 mm
35 mm
1887 1888 1889 1890 1891 1892 1893 1894 1895 1896 1897 1898
4969 5149 5243 6097 6191 7935 8436 8692 8888 9163 9567 9923
41 140 326 415 754 922 1068 1260 1448 1653 1954
im 50 100 125 150 225 250 mm mm mm mm mm mm Ganzen 46 45 45 46 42 38 35 33 29 25 24 24
140 160 162 206 220 262 285 298 321 342 379 410
— — — — —
2 2 2 2 2
2 6 6 10 14 15 16 16 19 22 24 23
2 4 5 5 5 5 5 5 5 5 5 5
— —
1 1 1 1 1 1 1 1 1
5 159 5 395 5602 6 691 6 888 9010 9 700 10116 10 525 11008 11655 12 342
P r i v a t e A n s c h l ü s s e in d e n S t a d t b e z i r k e n . 18 93
Im Gänsen
Bezirk
Alt-Dresden. . 4374 Westen . . . 1351 Osten . . . . 1307 Süden u. Norden 753
Es ist dazu zu bemerken, dass bis Ende des Jahres 1887 Zuleitungen aus Bleirohren nur von 25 mm Durchmesser zulässig waren, so dass, wenn man bei deren Ungenügen nicht zu einer Zuleitung aus gusseisernen Rohren von 50 mm Durchmesser oder mehr übergehen wollte, es nöthig war, mehrere solcher Zuleitungen von 25 mm Durchmesser herzustellen. Erst seit dem Jahre 1888 sind auch Zuleitungen aus Bleirohren von 35 mm Durchmesser gestattet.
Zusammen
°/o
1894 1895 1896 1897 Im Ganzen
Im Ganzen
Im Ganzen
18 98 %
Im Ganzen
Im Ganzen
56 4407 4487 4530 4606 17 1430 1552 1687 1853 17 1468 1661 1799 1997 10 877 1015 1139 1304
4695 2068 2199 1467
7786 100 8182 8715 9155 9760 10429 100
Während die Zahl derselben innerhalb der 5 Jahre im Ganzen um 33,9% gewachsen ist, beträgt die Zunahme in Alt-Leipzig nur 7,3%. dagegen aber im Westen 53,3%, im Osten 68,2 % und im Süden und Norden 95,1 %. Die Tabelle 139 gibt für die 21 Jahre von 1866 bis 1886 einen Ueberblick über die Zahl der in jedem Jahre zur Wassergeldzahlung herangezogenen Räume, Closets, Pissoire etc.
Tabelle 18».
5608 7 287 6121 7 218 8060 8394 9 286 10189 10 373 10 620 10665 10678 11033 10670 10572 10801 10392 10160 10125 9 859 9 601
229 405 612 769 1000 1235 1668 2358 2912 3634 4063 4274 4482 4732 4962 6263 5614 5908 6123 6184 6212
234 482 657 1000 222 234 225 233 493 563 653 896 766 1110 1231 1359 1355 1359 1369 1443 140
99 154 214 310 292 303 468 638 605 628 672 681 741 697 769 736 737 721 1056 1040 937
51 83 108 163 187 197 259 291 312 332 351 346 348 335 343 319 323 312 319 333 324
32 56 59 60 61 63 62 63 62 62 60 58 53 53 32 30 29 27 26 26 24
100 qm Gartenland
66 84 99 127 141 149 166 209 236 249 264 278 287 304 316 333 344 349 349 362 360
Pferde
Springbrunnen
103 165 180 215 255 289 367 423 486 536 561 596 638 647 685 776 935 1081 1194 1270 1268
Pissoirst&nde
14 829 26 009 32134 40 491 46 362 49016 55 247 61706 68 404 76 251 81014 86 436 90 623 94 607 97 988 102 230 106220 106 222 107 540 109 598 110 856
Wasserzahlung. Wagen für Personentransport
1866 1867 1868 1869 1870 1871 1872 1873 1874 1876 1876 1877 1878 1879 1880 1881 1882 1883 1884 1885 1886
ó ® °® Für Räume, .5 Küchen und Haushaltungen: §11 Ständerleitungen •3 " Í
Waterclosets
Jahr
dsgl. Baderäume
Z a h l der R ä u m e etc. für t a r i f m ä s s i g e Für Rftume und Küchen : Etagenleitungen
45 20 21 14
.d fc a l l er |e 3 e J3
803 1292 2156 2654 2968 3119 3169 3366 3469 3ö81 8515 8494 3570 3421 3401 3397 3363 3214 3250 3215 3178
1298 1341 1413 1639 1594 1607 495 462 485 457 457 476 522 572 592 558 533 389 389 389 389
®
^
O
n . Kreishauptmannschaft Leipzig.
323
Die vorstehende Gebühr für eine Beanstandungsprobe Die Zahl der Räume ist während der ersten 10 Jahre von 1866 bis 1876 durchschnittlich in jedem Jahre gegen hat der Consument zu zahlen, wenn sie auf Beinen Aiitrag das Vorjahr um 16,2% und während der folgenden stattgefunden und Bich dabei ein Fehler von mehr als 10 Jahre von 1876 bis 1886 um 2,7 %, sowie während 5 •,'„ zu seinen Ungunsten ergeben hat. Die in Privatbesitz befindlichen Messer kaufte das Wasserwerk damals nach der 2 Jahre im Ganzen um 9,3 % gewachsen. Auf je ihrem Schätzwerthe zurück. 100 R ä u m e m i t H a u s l e i t u n g e n entfielen: Das bei der Einschätzung für die Minimalzahlung beim Jahre Räume nur mit Hofleitungen Closeta Badezimmer merkte Vorhandensein von vielen leerstehenden Wohnräumen veranlasste im Jahre 1891 zum Erlasse eines Nachtrages zu 1866 37,9 1,8 0,7 den Bestimmungen, nach welchem geschlossene, selbstständige 1876 13,2 5,0 0,7 Mietwohnungen, die mindestens ein Kalendervierteljahr als 1886 8,6 5,6 1,1 unvermiethet und unbenutzt zur Anzeige gebracht sind, In den 20 Jahren ist jährlich gegen jedes Vorjahr freigegeben wurden. Nachdem dann mehrjährige Erfahrungen über das örtdurchschnittlich die Zahl der Räume in Häusern mit Hausleitungen um 11,0% und die in Häusern mit Hof- Ij liclie Verhältniss des wirklichen Wasserverbrauches zu dem der Schätzung berechneten Wasserverbrauche gesammelt leitungen um 2,7 % gewachsen. In den letzten 10 Jahren aus waren, erfuhr der Tarif im Jahre 189ti eine nochmalige ist die Zahl der ersteren um 3 , 9 % gewachsen, und es Aenderung, die am 1. Januar 1897 in Kraft getreten ist. hat die Zahl der letzteren um 1,1 % abgenommen. Von Dadurch wurde die Mindestzahlung ganz beseitigt, dagegen den in den Jahren 1866, 1876 und 1886 vorhanden ge- aber der Preis pro cbm Wasser von 22 Pf. bis auf 16 Pf. wesenen 754 resp. 2531 resp. 3605 Zuleitungen für Zah- abwärts nach 7 aufwärts steigenden jährlichen Abgabemengen, lung nach Tarif entfallen auf jede Zuleitung 27 resp. wie folgt, variirt • cbm 1 bis 500, bis 1000, bis 2000, bis 5000, 36 resp. 33 Räume. Pfennig pro cbm 22 21 20 19 cbm bis 20000, bis 100 000, über 100 000 3. Abgabetarif. Pfennig pro cbm 18 17 16 Als Wasserpreis war und ist in den beiden Aussenorten Die Bemessung der Zahlung des Wassergeldes nach S t ö t t e r i t z und N a u n h o f pro cbm 1 Pf. mehr als in der Käumen etc., wie sie am 6. Juli 1863 vom Stadtrathe be- Stadt zu zahlen. stimmt war und aberweiche beim C o n n e w i t z e r W a s s e r w e r k e (S. 304) Näheres mitgetheilt ist, hatte zu einem über 4. Ausführung von Privatleitungen. den wirklichen Bedarf weit hinausgehenden Verbrauche von Wasser, sowie zu einer immer wachsenden Wasservergeudung Der zur Verfügung stehende, nicht sehr grosse Leigeführt. Die Deputation des städtischen Wasserwerkes stellte daher zur Beseitigung dieses Uebels am 13. Februar 1890 bei tungsdruck hatte schon in der »Instruction für die Ausdem Stadtrathe den Antrag, die Aufstellung von Wasser- führung von Privatleitungen« vom 7. Juli 1865 dazu veranlaset, bestimmte Grössen für die Rohrdurchmesser messern unter Feststellung einer Minimalzahlung obligatorisch der Nebenleitungen in den Gebäuden und für die Zapfzu machen. Zur Motivirung dafür gab sie an, dass die auf Grund der seitherigen Wassergeldzahlung erzielten Betriebs- hähne vorzuschreiben. Durch die neuen Installationsüberschüsse eine genügende Tilgung des Anlagekapitales für vorschriften vom 6. Februar 1888 sind diese noch eindie Werke völlig ausschliesse. Anfangs 1890 wären im gehender specificirt, und aus diesen mögen hier einige Ganzen nach Ablauf von 24 Betriebsjahren nur M. 1300 000 Punkte Platz findenvon dem damals nahezu M 7 000 000 betragenden Bauconto Zuleitungen für häuslichen Bedarf vom Strassenrohre ab abgeschrieben gewesen, und zur Versorgung der Vororte stehe man zur Zeit vor einer Vergrösserung der Anlagen, deren bis auf 2,25 m Entfernung hinter der Grundstücksgrenze Kosten auf M. 3 500 000 geschätzt wären. In Verfolg der werden aus Bleirohren von 24 mm und 38 mm Durchmesser weiteren Verhandlungen wurde daher für die Benutzung des hergestellt. Sie sind mit diesem Durchmesser im Gebäude als SteigeWassers eine neue Ordnung beschlossen, welche mit dem 1. Augast 1890 für die neuen Anschlüsse und mit dem Ende leitungen bis über den Abzweig des letzten Zweigrohres hochzuführen. Statt einer Steigeleitung von 38 mm können des Jahres für die alten Anschlüsse in Kraft getreten ist. 2 von 24 mm gewählt werden. Der Wasserpreis pro cbm wurde dadurch von 11 Pf auf Zwischen dem Wassermesser und vor dem ersten Ab15 Pf. erhöht, er reducirte sich auch durch bei grösserer Abnahme gewährte Rabattsätze nur auf 12 Pf. gegen bislang zweige ist in die Steigeleitung ein Absperrhahn als Privathaupthahn (Schieberhahn von Rothguss) einzusetzen 9 Pf. nach der folgenden Scala: Die von der Steigeleitung abgehenden Nebenleitungen von 5 000 cbm bis 10000, bis 20 000, bis 50 000, bis 100 000, erhalten einen Durchmesser von mindestens 12 mm im ErdProcent 2 4 6 8 und Zwischengeschosse, von 18 mm im ersten und zweiten cbm bis 200000, darüber Geschosse und von 24 mm in jedem höheren Geschosse, Procent 10 20 falls nicht mehr als 4 Auslaufe desselben Geschosses daran Die Bestimmung der jährlichen Mindestzahlung sollte hängen. Hängen mehr als 4 Auslaufe daran, so ist das sowohl nach der Scala von M. 1 pro mm Wassermesser- Maass für das obere Geschoss, und wenn nur 2 daran hängen, durchmesser, als wie früher für die Hausleitungen nach das Maass für das untere Geschoss als Durchmesser der einer jährlichen Veranlagung erfolgen, wobei jedoch pro Nebenleitung zulässig. Raum M. 2,10 und bei Hofleitungen M. 1,40, pro Closet Speist eine Leitung Ausläufe in verschiedenen StockM Ii etc. zu berechnen war. Der nach beiden Rechnungs- werken, so erhält sie das Maass für das höchste Stockwerk. arten sich ergebende Höchstbetrag sollte dann als Mindest- Ausläufe für Waschtische etc., welche höchstens pro Tag zahlung berechnet werden. 20 1 abgeben, können kleinere Nebenleitungen erhalten Von der früheren Vorschrift, dass die Consumenten ihre Besondere Absperrhähne für Nebenleitungen unter 24 mm Wassermesser von der Stadtwasserkunst käuflich erwerben d ü r f e n Niederschraubhähne sein, sie m ü s s e n mussten, wurde Abstand genommen. Es wurden ihnen die Durchmesser für 24 mm Durchmesser und mehr Schieberhähne sein. Messer vielmehr leihweise überlassen, und sie hatten dafür, aber Als Mindestgewicht der Bleirohre, die innen mit Schwefelsowie für deren stadtseitig erfolgende Unterhaltung jährlich blei überzogen sein müssen, ist vorgeschrieben: eine je nach dem Durchmesser der Messer bemessene Miethe Durchmesser mm 35 30 24 18 12 zu zahlen, nämlich: kg pro m 8 6,5 4,85 3,35 2,05 für Messer von mm 13 25 40 50 75 100 Alle Zapf- und Regulirhähne müssen Niederschrauban Miethe M. 18,00 8,00 10,00 30,00 50,00 60,00 hähne sein. Durch Schwimmkugelhähne zu speisende ReserBeanstandungsprobe M 2,00 3,00 4,00 7,50 15,00 20,00 voire müssen mindestens 18,0 m hoch aber dem Pflaster stehen. 21*
324
ti. Kreiehauptm annschaft Leipzig.
Zapfhahne bis tarn 2. Stock dürfen höchstens 6 mm and im 8. Stock and hfiher höchstens 8 mm Durchmesser haben. Sprenghahne dürfen bis zn 18 mm, deren Strahlrohraastritte aber nur 8 mm Durchmesser haben. Mehr als 10 Aasflossstellen dürfen nicht an einem Hauptsteigerohre von 24 mm Durchmesser and mehr als 82 nicht an einem solchen von 88 mm angebracht werden. Yon den verwendeten Kohren sind auf Verlangen des Wasserwerkes ohne Entschädigung Langen von 1 m zur Gewich tgpröfung abzugeben. Als Probedruck für die fertigen Leitungen gilt 10 Atm. 5. WuMnMMtr. Am 1. August 1890 gingen die 2221 damals vorhandenen Privatwassermesser in den städtischen Besitz über, und Ende 1892 waren mit Ausnahme einiger städti-
scher Verbrauchsstellen für öffentliche Zwecke die sämmtlichen Privatanschlüsse in der Stadt und in den Vororten mit Wassermessern versehen. Die mittlere jährliche Abgabe pro Messer, die nach der Tabelle 131 (S. 304) in den Jahren kurz vor 1890 bis zu 1000 cbm anwuchs, sank in den Jahren 1892 und 1893 auf ca. 440 cbm und hat im Jahre 1898 478 cbm betragen. Während im Jahre 1889 von der Gesammtabgabe die Abgabe von 18,3% durch Messer und 8 1 , 7 % ohne Messer erfolgte, stellte sich dieses Verhältniss im Jahre 1892 bereits auf 4 6 , 5 % zu 5 3 , 5 % und im Jahre 1898 auf 59,8% zu 40,2%. Die Tabelle 140 giebt für jedes der 9 Jahre von 1K90 bis 1898 die Zahl der eingebauten Messer im Ganzen und nach den einzelnen Grössen getrennt an.
Tabelle 140. W a s s e r m e s s e r n a c h Zahl and G r o s s e . Jahr 1890 1891 1892 1898 1894 1895 1896 1897 1898
Durchmesser mm 215 100/95 80/72 50/45 40/36 85/30 25/24 18/12 1 1 1 1 1 1 1 1 1
23 24 25 28 28 28 27 32 33
4 4 8 8 8 10 10 10 10
15 20 24 26 26 26 29 29 38
55 38 63 62 69 69 59 67 65
103 732 1000 1084 1118 1162 1369 1555 1653
Im Jahre 1898 hatten von der gesammten Zahl der Messer einen Durchmesser von 25/24 mm 6 4 % , von 18/12 mm 2 0 % und von 35/30 mm 1 3 % , so dass für die anderen 6 Dimensionen zusammen nur 3 % übrig blieben. Die Wassermesser waren schon längere Jahre vor ihrer obligatorischen Einführung überwiegend von der Firma T e i r i c h & L e o p o l d e r in L e i p z i g bezogen. Die beiden letzten Columnen der Tabelle 140 geben für jedes Jahr die Zahl der im Betriebe gewesenen Messer nach System Leopolder und nach anderen Systemen getrennt an. Die Zahl der letzteren hat durch Ausschaltung immer mehr abgenommen, weil neue Messer nur noch von T e i r i c h & L e o p o l d e r bezogen wurden. Für die Verrechnung der Wassermesser ist Ende
1694 4823 6237 6499 6681 6955 7285 7635 8237
326 493 1312 1776 2223 2464 2483 2623 2680
6 21 24 24 24 39 39 39 89
Davon ZuSystem andere sammen Leopolder Systeme 2 221 6186 8 694 9 508 10178 10 754 11292 11891 12 966
1808 5 882 8405 9 268 9 997 10 639 11206 11810 12 875
413 304 289 250 181 115 86 81 81
1892 ein besonderes Anlageconto im Betrage von M. 516476 gebildet, und die Einnahmen aus den erhobenen Messermiethen und den Beanstandungsgebühren abzüglich der Ausgaben für zu zahlende Entschädigungen und für die Messerunterhaltung, sowie der Zinsen etc. von der Anlagesumme gehen einem dafür gebildeten, besonderen »Tilgungsfonds« zu, aus dem aueh, soweit er dafür ausreicht, die Neuanschaffungen von Messern bestritten werden. Die Tabelle 141 gibt für jedes der 8 Jahre von 1891 bis 1898 die Beträge an, welche für Miethe etc. (I) eingenommen und für Unterhaltung etc. (II) und für Verzinsung etc. (III), sowie für Neuanschaffungen etc. (V) verausgabt sind und welche Summe (IV) endlich dem Tilgungsfonds zuging und wie hoch sein Bestand (VI) am Ende jedem Jahres war.
Tabelle 141. M e s s e r m i e t h e etc.
Jahr
1891 1892 1893 1894 1895 1896 1897 1898
I. II. UnterMiethe und haltung und BeanstandnngsgebOhr Entschädigung M. M. 31937 66041 74926 80248 84 331 88984 94821 96921
6 877 6 410 9 256 18598 38 809 36 927 89 882 42 282
III. Zinsen des Anlagekapitals M.
IV. Ueberschuss I gegen II und III M.
V. Neuanschaffungen etc. M.
Tilgungsfonds
7 596 18200 18076 18077 18 077 18077 17 967 17 854
18465 40431 47 593 48677 32 945 83980 35022 86 786
f 368 4001 \ 148 076 f 50 737 41 179 37 490 37 806 41078 66308
61684 59 967 64379 62081 57 821 62141 16024
Zusammen M.
355 164
Differenz V ab IV M.
781028 425 864
VI.
M.
EL. Kreishauptmannschaft Leipzig.
6. WutarverttellHi. In der Tabelle 142 sind für die 7 Betriebsjahre von 1892 bis 1898 die verbrauchten Waasermengen im Gan-
325
zen und im Verhältniss von 100 cbm der in der resp. Oberabtheilung verbrauchten Menge für die einzelnen Verbrauchsstellen vertheilt angegeben.
Tabelle 142. W a s s e r v e r t h e i l ung. 189"2
Verwendung
a) Abgabe an Grundstücke davon Im • • • • •
. . . .
Stadtgebiete . . Westen Osten Süden und Norden
.
.
d) e) f) g)
St&nder Bedürfnissanstalten . . 8trassensprengen . . . öffentliche Anlagen . Kanalspülen
1891>
189-l
cbm
cbm
°/o vom Ganzen
cbm
'/o vom Ganzen
cbm
°/o vom Ganzen
3 868000
46,5
4140 000
48,7
4371000
51,6
4940000
55.1
000
0,5
66000
0,8
60000
0,7
67 000
0.7
3222 282 280 104
b) Vorübergehende Entnahme . . . c) Abgabe für Öffentliche Zwecke gegen Vergütung davon: • • • •
189,}
•/, vom Ganzen
47
000 000 000 000
83,3 6,7 7,3 2.7
758 ooq 16 286 348 120 50
.
000 000 000 000 000
3234 368 396 158
000 000 000 000
9.1
652000
2,1 31,1 443 15,9 6.6
14 129 884 125 50
000 000 000 000 000
3 274 370 618 214
78.1 8,6 9.6 3,8
000 000 000 000
7.7
481000
2,0 19,8 61,4 19.2 7.6
16 186 254 26 50
000 000 000 000 000
74,9 8,6 11.7 4,9
3 4 ( 8 000 511000 662 000 809 000
6,7
502000
8,3 28.8 62,8 6,2 10,4 0,4
70.2 10.8 18,2 6.8
6,6
4,1 8,6 67,6 4,8 10,0
21000 68 000 889 000 24 000 60 000
Aufwand für FeuerlOechen . . . Verbranch der Springbrunnen . . Selbstverbrauch des Werkes . . . Nicht nachgewiesen'
30000 310000 750 000 2 552 000
0,4 3.8 9,0 30,7
30000 310 000 700 000 2587 000
0,4 3.7 8,0 30,5
30000 310000 680000 2 542000
3,7 8,0 29,9
80 000 367 000 546 000 2519000
0.3 4,1 6,1 28,1
A. B. C. D.
Gesammtverbrauch Leipzig . . desgl. Stötteritz desgl. Naunhof Für ausserordentliche Zwecke .
8 315 000
99,9
8000
0,1
8485 000 2000 3 000 13 600
99,78 0,02 0,04 0,16
8474000 22900 28600 25000
99,16 0,27 0,28 0,29
8 971000 34400 24 600
99,30 0,38 0,32
Im Ganzen
8 323 200
100,0
8503 600
100,0
8 545500
100,0
9030000
100,0
Fortsetzung der Tabelle 142.
a) Abgabe an Grundstöcke
.
. .
davon Im Stadtgebiete • * Westen • • Osten . • Norden und Süden
b) Vorabergehende Entnahme . . c) Abgabe für Öffentliche Zwecke gegen Vergütung
d) e) f) g)
davon: • • • •
Ständer BedürftaiasanBtalten Strassensprengen . öffentliche Anlagen . Kanalspülen . . .
.
Aufwand für Feuerlöschen . . Verbrauch der Springbrunnen . Selbstverbrauch des Werkes . . Nicht nachgewiesen A. B. C. D.
1897
1896
Verwendung
Gesammtverbrauch Leipzig . desgl. Stötteritz desgl. Naunhof Für ausserordentliche Zwecke Im Ganzen
cbm
'/» vom Ganzen
4 953000
56,5
8 8*2 000 660 000 672 000 320 000
96000 358000 17 41 238 17 60
000 000 000 000 000
68,5 11,5 13.5 6,6
cbm
5 468000
58,0
6 197 000
3 6*1000
1,6
661 000 77* 000 447 000
22000
•6,7 11.« 14,2 8,2
4,1
366 000
3,9
4,7 11.6 66,1 4,7 14,0
15 000 42 000 240 000
1*000 60 00P
30000 535 000 250 000 2 749000
8 756000 36 400 30 700
99,2 0.4 0,4
8 823100
100,0
Die Wasserabgabe im Ganzen theilt sich in die für L e i p z i g selbst (A) und in die für S t ö t t e r i t z (B), N a u n h o f (C) und für ausserordentliche Zwecke (D), als Füllen und Spülen von neuen Rohrleitungen etc. Die Abgabe für L e i p z i g theilt sich in die Abgabe an Grundstücke (a), in die Abgabe für vorübergehende Zwecke (b), in die Abgabe für öffentliche Zwecke gegen Vergütung (c) und in die Abgabe ohne Vergütung (d bis g).
% vom Ganzen
cbm
0,3 4,1 4,3 29,5
80000 364000 378000 2582 000
1898 % vom Ganzen
0,2
4.1 11.5 66.6 6.2 18,7
0,8 5,7
3 829 880 1005 648
000 000 000 000
19 000 465 000 17 69 318 28 60
000 000 000 000 000
60,3 61,8 13.2 16,2 8,8
0,1 4.5
8,7 12,6 67.3 6.6 10,8
0,3
3.5
29,2
30000 364 000 150000 3054 000
1.6 29,7
9 420000 45000 27 900
99,2 0,5 0,3
10279 000 60000 26 600
99,2 0,6 0,2
9 492 900
100,0
10365 600
100,0
2,7
Letztere umfasst den Verbrauch für Feuerlöschen (d), für Springbrunnen (e), für die Wasserwerke selbst (f) und endlich unter (g) für Verluste, die in Wirklichkeit stattgefunden haben und für solche, die durch ein Fehlmessen der Wassermesser als entstanden angenommen werden. Letzteres erfolgt der Summe der 3 ersten Abgabezwecke proportional durch Schätzung. In den Jahren 1892 und 1895 sind dafür je 3 0 % und in den Jahren 1893 und 1894
326
II. Kreishanptmannacbaft Leipzig.
je 25 % angenommen, während für die 3 letzten Jahre Angaben über den angenommenen Procentsatz nicht vorliegen. Die Position (g) »nicht nachgewiesene betrug nach der Tabelle im Durchschnitte der 7 Jahre fast 30% des städtischen Gesammtverbrauches. Sie ist aber nach Schätzung im Verhältnisse zu geschätzten Gebrauchsmengen und zu wirklich gemessenen Mengen, wobei der letzteren Fehlmessen also zu 25 bis 30% angenommen ist, bestimmt und daher von etwas zweifelhafter Bedeutung. Die Abgabe nach Grundstücken (a) ist wieder in die nach den in den 4 Districten: Alt-Leipzig, Westen, Osten und Süden incl. Norden durch Messer ermittelten Mengen getheilt. Die Abgabe für öffentliche Zwecke »gegen Vergütung! (c) zerfällt in 5 Unterabtheilungen: öffentliche Laufständer, Bedürfnissanstalten, Strassensprengen, öffentliche Anlagen und Denkmäler und Kanalspülen. Der Gesammtverbrauch für diese öffentlichen Zwecke ist im Laufe der 7 Jahre von 9,1 % auf 4,5 % von dem für L e i p z i g im Ganzen abgegebenen Wasser gesunken, während die Abgabe an Grundstücke von 46,5% auf 60,3% gestiegen ist. Während der procentuale Verbrauch für öffentliche Springbrunnen sich wenig in den
7 Jahren geändert hat, ist der Selbstverbrauch des Werkes von 9 % auf 3,5 % gefallen. Der Procentsatz der Abgabe der Stadtbezirke von der Gesammtabgabe der Grundstücke hat sich in den 7 Jahren für Alt-Leipzig auf das 0,7 fache reducirt, während er für Osten auf aas 1,2 fache, für Westen auf das 2,0 fache und für Süden und Norden auf das 3,3 fache gewachsen ist. i) Betriebs- und Anlagekosten.
Die Tabelle 143 gibt für jedes der 19 Jahre von 1880 bis 1898 eine Zusammenstellung der Ausgaben für die Verwaltung und den Betrieb der Werke im Ganzen in Mark und pro 100 cbm gefördertes Wasser in Pfennigen, und zwar getrennt nach Verwaltungs- und Aufsichtskosten, nach Abgaben, Miethen etc., nach Gehältern und Löhnen für den Betrieb, nach Materialkosten etc. für den Betrieb, nach Unterhaltungs- und Ergänzungskosten der Anlagen, nach diversen Zahlungen und nach jährlichen Zinsen von 4 % für die Anlagekosten und endlich deren Gesammtbetrag. In der Periode von 1880 bis 1886 haben sich die Ausgaben für 100 cbm gefördertes Wasser im Mittel auf
Tabelle 14S. V e r t h e i l u n g der A u s g a b e n nach v e r s c h i e d e n e n
Jahr
Conten.
VerwaltungsGehalt nnd Zinsen der Materialien Unterhaltung Abgaben, u. Ergänzung Diverses Anlagekosten Gesammte u. Aufsichts- Miethen Lohne für fttr den etc. Ausgaben kosten den Betrieb der Anlage Betrieb etc. *7o pro pro pro pro pro pro pro pro im im im im im im im im 100 Ganzen 100 Ganzen 100 Ganzen 100 Ganzen 100 Ganzen 100 Ganzen 100 Ganzen 100 Ganzen cbm cbm cbm cbm cbm cbm cbm cbm Pf. M. M Pf. Pf. PI. M. M. Pf. M. M. Pf. Pf. M. M. Pf
1880 1881 1882 1883 1884 1885 1886
26913 28174 29936 30064 30278 30457 30041
63 64 68 66 64 60 62
2073 2 586 2381 4912 2 768 2 767 2 841
6 6 5 11 6 6 6
1887
37 731
72
3 589
7
1888 1889 1890 1891 1892 1893 1894 1895 1896 1897 1898
42 542 45646 68 947 82459 98 215 103 695 111088 113 226 118205 123 704 134 632
68 62 88 106 118 122 130 126 134 130 180
7 435 7 190 8 403 9140 10192 9 579 10 329 10 330 14 213 15 897 16 364
13 10 1t 12 12 11 12 11 16 17 16
16 870 39 28 224 17 138 39 28 404 18 253 42 27 956 40 28 738 18071 18554 39 30131 19063 38 33056 19 852 37 34066 (Filterbetrieb 24 906 20 988 I 40 I 35 708 (Filterb etrieb 20 297 41 21 224 26 564 26 504 36 32078 33 918 43 30 755 33 686 43 34595 35 011 42 34075 36 182 43 33 573 40 324 47 29 333 413U2 46 87 208 46 33 393 40 721 40 34 832 38 230 39 36 876 40 794
619 Pf. gestellt, während sie sich in der gleich langen Periode von 1892 bis 1898 auf 591 Pf. stellten und sich also um 5 % verringert haben. In der erfiten Periode betrugen die Ausgaben für Verwaltung und Abgaben nur 69 Pf. gegen 139 Pf. in der zweiten; die Zinsen und Diverses in der ersten 304 Pf. gegen 314 Pf. in der zweiten, und die Betriebslöhne in der ersten 39 Pf. gegen 43 Pf. in der zweiten Periode. Dagegen kosteten die Betriebsmaterialien in der ersten Periode 71 Pf. gegen 39 Pf. in der zweiten, wobei die gössere Förderhöhe während der ersten Periode mit ins Gewicht fällt, und die Unterhaltungskosten etc. be-
66 65 64 63 64 65 63 46) 68 38) 34 44 39 44 41 39 34 41 43 37 36
58 901 66 743 51041 72 695 67 414 70 719 65 666
138 130 116 160 143 138 122
1644 959 1570 2128 3514 3470 5197
4 2 4 5 7 7 8
61 839
118
7234
14
79 352 95174 84 208 44 561 37 614 47 964 45 553 51904 59060 47 702 60 782
127 130 107 57 45 56 53 57 67 50 59
5262 3557 3206 5899 6285 6263 6240 7023 6907 8939 8211
8 6 4 b 8 7 7 8 8 9 8
140957 139 708 140 462 139 721 139 396 137 194 135 763
330 319 320 308 296 269 263
275 522 273 712 271599 296829 292056 296 716 321 322
645 625 620 654 619 681 599
132 150 262
319 536 610
214 706 190 796 202 614 222 298 257 452 268 144 268 788 278 801 281 268 290 630 287 372
396082 400 845 432061 432 638 478 844 496 390 611655 539 794 558 768 559 934 585030
345 261 258 285 309 304 315 309 318 306 277
636 547 551 556 576 583 699 598 633 690 565
trugen in der ersten 135 Pf. gegen 56 Pf. in der zweiten Penode, wobei auch das höhere Alter der ersten Anlage in Betracht zu ziehen ist. Für die Beurtheilung des Unterschiedes in der Verrechnungsart des Wassergeldes auf Grund der früher angeführten, verschiedenen Gebührentarife sind die folgenden Beispiele nicht ohne Interesse: 1889. Nach Schätzung von wohnlichen und gewerblichen Grundstücken . . 293 025 M. nach WasBermessern von solchen . 147 480 » für vorübergehende Zwecke . . . 13 753 » für öffentliche Zwecke . . . . . 36 455 » zusammen 490 722 M
II. Kreishaaptmannschaft Leipzig.
327
1892. Mindestbetrag nach Schätzung und mittelt ist, um zu dem mittleren Preise von 20,43 Pf. Wassermesserdurchmeseer . . . 569 884 M. pro cbm zu gelangen. ab Gutschrift für leerstehende Wohnungen 13 145 » Tabelle 144. DarchBchnitts-WasaerpreiB bei den Tarifbleibt 556 739 M. Einheitspreisen. Nachforderung für Mehrverbrauch nach Messern 244 245 M. 1897 M. 1898 1893/94 für vorübergehende Zwecke . . . 9 435 » pro vonjelOOcbm vonjelOOcbm vonjelOOcbm cbm für öffentliche Zwecke 54 552 » 100 Preis Preis Preis cbm cbm cbm cbm zusammen 864 971 M. M. M. M. davon ab als Ausstand 4043 » 52,1 11,46 53.1 11,68 52.1 11,46 1 bis 500 bleibt 860 928 M. 2,35 2,14 11.2 9,5 501 » 1000 1,99 17.2 1898. Nach Wassermessern 1 257 241 » 1,52 1,40 7,0 7,1 7.6 1,42 1001 > 2000 für vorübergehende Zwecke . . . 4 052 » 1,60 1,48 8,4 8.4 7.8 1,61 2001 » 5000 für öffentliche Zwecke 45 760 » 1,71 1,69 10,0 9.5 9,4 1,80 5001 » 20000 zusammen 1 307 527 M. 20001 >100000 1,45 1,63 8,95 1,52 8,5 9,6 0,45 0,46 3,95 0,63 2.7 2.9 aber 100001 Aber nicht nur wegen der grösseren Einfachheit des jetzigen Tarifes, sondern in noch höherem Grade Summa 100 ¡ 20,43 100 20,48 100 20,54 wegen des vollständigen Anpassens der gewählten Stufen für die verschiedenen Einheitspreise pro cbm Wasser an die örtlichen Verhältnisse verdient der neue Tarif Die Columnen für die Jahre 1897 und 1898 geben Beachtung zur Nachahmung, weil sich ergibt, dass die dagegen die nach Einführung der Preisscala erhaltenen Einnahmen aus dem Wassergelde verhältnissmässig genau Resultate an, aus denen sich als der erreichte mittlere dieselben wie vor dem neuen Tarife geblieben sind. Verkaufspreis pro cbm Wasser im Jahre 1897 20,48 Pf. In der Tabelle 144 gibt die Columne 1893/94 die und im Jahre 1898 20,54 Pf. gegen 20,43 Pf. in den Aufstellung, aus welcher auf Grund der früheren Be- Jahren 1893/94 ergibt. triebszahlen die Vertheilung von 100 cbm abgegebenen Die Tabelle 145 gibt für jedes der 32 Jahre von Wassers nach verschiedenen Mengen und Preisen er- 1867 bis 1898 die Einnahmen für gezahltes Wassergeld Tabelle 146. E i n n a h m e n u n d A u s g a b e n im G a n z e n u n d p r o 100 cbm. Einnahmen aus Betriebsaus Miethen, Anjähr Wassergeld bohrungen e te. M. M. 1866 1867 1868 1869 1870 1871 1872 1873 1874 1875 1876 1877 1878 1879 1880 1881 1882 1883 1884 1885 1886 1887 1888 1889 1890 1891 1892 1893 1894 1895 1896 1897 1898
27 333 73 862 112108 138 744 160 962 177 226 194301 211 827 226 333 255 800 268 737 280 281 301 606 310249 329 652 346 631 356 522 382 202 395 174 405 792 420 695 439 875 467 558 490 722 570 758 713 131 860 928 927 811 962 358 1 059 987 1 076 588 1 131400 1 307 053
47 967 80169 25 861 33 210 17 065 15 382 23 986 20 689 26 782 20525 16 836 14 452 15039 17104 17 456 20807 20488 16 882 8 829 14 870 11366 985 4517 7 140 28 109 13 005 33 043 35 625 27 720 28 628 32 682 41308 37 901
im
Ganzen M. 75 300 104 031 137 969 171 954 178 027 186 608 218 287 232 516 252 115 276 325 285 573 294 733 316 645 327 705 347 108 367 438 377 012 399084 404003 420 662 432 061 440 860 472 075 597 862 598 867 726 136 893 971 963 436 990 078 1 088 615 1 109 270 1 172 708 1 344 954
der Einnah- pro 100 cbm gefördertes Wasser Ausgaben Ueberschuss men über die Ausgaben Pfennige nach excl. incl. desgl. nach Tabelle 143 ® o •o . 13 Ueber- Abzug der Abschrei Abschreiincl. cg a> schuss der bungen nach b ungen nach a¿- sa •5, oa mo AbschreiZinsen Einbungen Tabelle 146 Tabelle 146 W o)a nahmen nach
desgl. gegen 100 cbm des Vorjahres . . Zahl der Anschlüsse Abgabe pro Anschluss von der Gesammtabgabe cbm > > am mittleren Jahrestage > > am Maximaltage im Ganzen . . . > desgl. gegen 100 cbm am mittleren Tage » Abgabe am Minimaltage im Gänsen . . . » desgl. gegen 100 cbm am mittleren Tage Abgabe pro Tag pro Kopf der Einwohner im Mittel Liter desgl. am Maximaltage > Abgabe fflr Öffentliche Zwecke cbm > davon für Strassensprengen > Abgabe für Private » davon nach Messern » > > Schätzung y Abgabe nach Schätzung im Ganzen . . . > Selbstverbrauch pro 100 cbm Gesammtabgabe Abgabe nach Schätzung cbm » > > Messern » > für öffentliche Zwecke . . . . » » für Private > > für den Selbstverbrauch . . . . > pro 100 cbm Privatabgabe nach Messern . > » » > ohne Messer Zahl der Anschlüsse nach Messern . . . von 100 Anschlüssen im Ganzen . . . Mittlere Abgabe pro Messeranschluss . . cbm Zahl der Anschlüsse ohne Messer . . . von 100 Anschlüssen im Ganzen . . . Mittlere Abgabe pro Anschluss ohne Messer cbm
1893
1892
1894
1895
1896
1897
1898
56 000 47 200 53 000 56 000 45 000 46 200 54000 1 091 266 1027 040 1 052 389 1317 481 1383 929 1480050 1499032 — 102,5 125,2 105,1 94,0 101,3 106,9 2150 2080 2130 2 370 2 020 2 260 2300 495 540 494 613 611 644 631 4107 2883 3 780 4 055 2 982 2 814 3 610 5 232 4 503 4644 6 613 6 539 6181 5 881 143,2 176,5 160,0 161,0 183,2 146,6 152,6 1832 2034 1474 980 1 256 1313 1926 52,5 34,7 32,4 49,6 64,6 34,0 48,5 66 116 29 400 26000 1 031 508 2UOOOO 831 508 891 266 30358
61 97 26 742 23350 969 940 254213 715 727 771 379 30358
81,8 18,2 2,7 94,5 2,8 19,4 80,6 530 26,2 377 1490 73,8 559
75,1 24,9 2,6 94,5 2,9 26,3 73,7 570 27,2 449 1510 72,6 475
4. Wasserpreis. Zur Bestimmung des für gewohnliche Wohngebftude zu zahlenden Wassergeldes wird für jedes Kalenderjahr durch Rath and Stadtverordnete eine »Wasserzinseinheit« nach dem Bedarfe der Wasserwerkskasse und dem geschätzten Wasserverbrauche festgestellt. Die Zahl der zu erhebenden Einheiten wird nach der bebauten Grundflache, der Stockwerkzahl etc. oder nach der Zahl und Grösse der Räume, der Zahl der vorhandenen Closets, Badeeinrichtungen etc. berechnet. Für 10 qm bebaute Fläche und für 50 qm unbebaute Flache, für jede Heizanlage in jedem Geschosse, jedes doset etc. wird
74 73 58 68 70 99 105 125 103 112 51914 17 954 31 776 53 333 51992 13 928 20 090 29942 16300 11298 975 589 1209 942 1288290 1390 856 1371 665 218947 309 242 359 340 449 787 433 849 756 642 900 700 928 950 941 069 937806 833 442 1008 239 1024589 1030 263 1065 183 37 202 75 463 76800 76 763 42 306 79,2 20,8 1,7 92,0 7,3 22,6 77,5 600 28,2 365 1530 71,8 495
76,5 23,5 2,4 92.4 6,2 23,4 76,6 620 28,7 498 1530 71,3 588
74,0 26,0 3,8 93,9 2,3 26,0 74,0 630 27,9 570 1630 72,1 560
69,6 30,4 3,6 93,9 2,6 29,7 70,8 666 28,7 675 1640 71,3 574
71,0 29,0 3,5 91,4 6,1 28,9 71,1 725 30,6 598 1645 69,4 670
eine »Einheit« angenommen, deren Preis für das Jahr 1894 auf 64 Pf. festgestellt war. In diesem Jahre waren im Ganzen 135509 »Einheiten« berechnet, und es waren also durchschnittlich 65 Einheiten oder M. 41,60 pro Grundstück zu zahlen. Bei der Abgabe des Wassers nach Wassermessern, die sowohl kauflich, als miethweise von der Wasserwerksverwaltung abgegeben werden, wird als Mindestzahlung die Berechnung nach Wasserzinseinheiten zu Grunde gelegt. Der Preis pro cbm Wasser betragt 15 Pf. für die einheimischen und 20 Pf. für die auswärtigen Abnehmer. Bei der Abnahme von jährlich mehr als 1500 cbm wird ein Rabatt gewährt,
HL Rreishanptmannschaft Zwickau. der big zn 2600 cbm 5°/oi bis zu 5000 cbm 10 */o. bia zu 10000 cbm 14 •/„, und darüber 20°/, beträgt. 5. Wasserbeschaffenbett
Regelmässig am Monatsanfange werden durch einen verpflichteten Chemiker Was9eruntersuchungen vorgenommen. Das Resultat einer solchen Untersuchung im December 1898 im Liter Wasser war Folgendes: 78 mg Gesammtrückstand, 10,7 mg Chlor, 1,0 mg Sauerstoffverbrauch fQr organische Substanz ; Ammoniak, sowie salpetrige und Salpetersäure fehlten.
2. g. Adorf. (E. 4740, W. 320 mit je 15 B.) Für die Wasserversorgung der Stadt A d o r f bestehen 15 Öffentliche Brunnen, welche gegraben und ausgemauert sind. Bereits im Jahre 1896 wnrde der Bau einer Hochdruckwasserleitung beabsichtigt, Ober welche weitere Nachrichten jedoch zur Zeit nicht vorliegen.
3. a. Annaberg. (E. 15025, W. 1030 mit je 15 B.) I. Gravltationswasserleituiigen.
Die Stadt A n n a b e r g wurde seit Jahrhunderten aus an den Gehängen des P ö h l b e r g e s bergmännisch aufgeschlossenen Quellen mit Wasser versorgt, das, durch hölzerne Rohre mit natürlichem Gefälle zugeleitet, an ca. 300 öffentlichen und privaten Ausläufen zur Abgabe gelangte. Im Jahre 1866 sind diese alten Versorgungsanlagen nach dem Projecte des Geh. Bergrathes H e n o c h in G o t h a mit einem Kostenaufwands von M. 120000 einem völligen Umbau unterworfen worden. Zur Ergänzung des disponiblen Wasserquantums wurde ferner in den Jahren 1884/85 eine Zuleitung des Wassers aus dem R a t h s w a l d e zur Stadt nach dem Projecte des Baurath es S a l b a c h in D r e s d e n mit einem Kostenaufwande von M. 300000 ausgeführt. In den Jahren 1889 bis 1892 ist endlich für letzteres Wasser nach den Projecten des Stadtbaumeisters J ä h n i c h e n , dem als Vorsteher des Stadtbauamtes auch der Betrieb dieser sämmtlichen Anlagen unterstellt ist, eine neue Fassungs- und Förderungsanlage hergestellt, welche M. 120000 gekostet hat. Die gesammten Anlagekosten belaufen sich jetzt auf ca. M. 600000 oder M. 40 pro Einwohner. Die heutige Leistungsfähigkeit der Anlagen pro Tag beträgt 1500 cbm. Für die von H e n o c h ausgeführte Anlage wurde das Wasser ebenso wie vorher aus verschiedenen, 1000 m bis 1800 m von der Stadt entfernt liegenden, alten Bergstollen gewonnen. Von diesen dienen heute noch 4: der B ä r e n s t o l l e n , der T r a i n e r s t o l l e n , d e r H o f f n u n g s s t o l l e n und der D r u s e n s t o l l e n durch ihr mit natürlichem Gefälle zufliessendes Wasser mit für die Versorgung der Stadt. Dieses Wasser ist durch Thonrohre in 2 Hochreservoire übergeführt, welche aus Mauerwerk hergestellt und überwölbt sind. Jedes davon hat einen Inhalt von 216 cbm. Dos eine derselben dient für die Oberstadt und das andere für die Unterstadt. Beide Reservoire liegen ca. 950 m von den Quellen entfernt, und das eine liegt ca. 600 m und das andere ca. 100 m vor dem respectiven Vertheilungsnetze. Die gusseisernen Vertheilungsleitungen hatten im Jahre 1866 im Ganzen ca. 10000 m Länge, und das grösste Rohr derselben hatte 150 mm Durchmesser. Damit waren 40 Schieber, 80 Hydranten, 27 öffentliche Brunnen und 2 öffentliche Springbrunnen verbunden.
343
Nachdem in den Jahren 1882 und 1883 das durch diese Leitungen zur Verfügung stehende Wasserquantum nicht mehr ausreichte, wurde, weil in der Nähe der Stadt auf eine ergänzend ausreichende Wassergewinnung nicht zu rechnen war, eine Zuleitung aus den der Stadt gehörenden, reichen Quellen und Grundwassern im R a t h s w a l d e in Anregung gebracht. Dieser Wald liegt an der böhmischen Grenze, ca. 2 Stunden von A n n a b e r g entfernt. Für den Einbau der dafür erforderlichen, circa 10 km langen Leitung zur Zuführung des Wassers zur Stadt erwies sich ein aus der Zeit des Bergbaues stammender, alter, ausser Benutzung gesetzter Flössgraben, welcher ein Gefälle von durchschnittlich 1 : 1000 hat, als sehr geeignet. Nachdem im Herbst 1883 durch den Aufschluss mehrerer Quellen das dortige Wasser sich als für die Versorgung brauchbar erwiesen hatte, wurde nach dem Projecte S a l b a c h ' s die Ausführung der Anlage beschlossen. Die erste Hälfte davon wurde im Jahre 1884 und die zweite Hälfte im Jahre 1885 in Angriff genommen, und am 7. December 1886 wurde die ganze Anlage dem Betriebe übergeben. Die Quellfassungen im R a t h s w a l d e erstrecken sich vom Dorfe K ü h b e r g an der Eisenbahn von W e i p e r t nach A n n a b e r g am S c h o t t e n b e r g e entlang bis an den K ö n i g s w a l d und bestehen aus gelochten Sammelrohren. Die Rohre für die Zuleitung zur Stadt sind von Gusseisen und haben einen Durchmesser von 200 mm resp. 225 mm erhalten. Bereit« im Frühjahre 1888 zeigte sich schon, dass bei trockener Jahreszeit auch diese Anlage nicht ausreichend war, um die Wasserversorgung der Stadt sicher zu stellen. Das führte J ä h n i c h e n zu dem Gedanken, da« Wasser der tiefer liegenden Quell- und Grundwasser im R a t h s w a i d e für die Versorgung zu erschliessen und künstlich gehoben in die von S a l b a c h ausgeführte Fallrohrleitung zu überführen, wodurch diese dann voll auszunutzen möglich werden würde. Nachdem dieses Project die Genehmigung der städtischen Behörden gefunden hatte und für dessen Ausführung, wie bereits erwähnt, M. 120 000 bewilligt waren, ist schon im Jahre 1888 mit dem Baue begonnen. 2. Künstliche Hebungsanlage.
Die P ö h l a , der Wasserlauf, der vom K e i l - und F i c h t e l b e r g e kommt und die Grenze zwischen S a c h s e n und B ö h m e n bildet, durchfliesst auf eine Wegestrecke von nahezu 2 km Länge den R a t h s w a l d und hat in diesem seinem Laufe ein so starkes Gefälle, dass hier für den Pumpenbetrieb eine Wasserkraft von einem nutzbar zu machenden Gefälle von 37,0 m durch den Einbau eines Wehres und die Herstellung eines Betriebsgrabens von ca. ein km Länge zu erhalten war. Im Jahre 1888 wurde mit den Arbeiten für den Einbau des Wehres und mit der Herstellung des Betriebsgrabens begonnen und der Auftrag für die maschinellen Theile zu einer hier einzubauenden Turbinenanlage ertheilt. Im Frühjahr 1889 ist mit der Fassung des Quell- und Grundwassers im C o n d u p p e l - und P ö h l t h a l e begonnen, und dessen Zuleitung mit natürlichem Gefälle nach den beiden bei der Pumpstation angelegten Schöpfreservoiren war im Herbst 1889 gleichzeitig mit der Pumpstation selbst fertig gestellt. Für die Wassererschliessung dienen Sickerrohrleitungen, welche durch Sammelleitungen von 100 mm bis 175 mm Durchmesser von im Ganzen ca. 2500 m Länge verbunden sind und das Wasser in einen Schacht von 5 cbm Inhalt bei 2,0 m Wasserstand überführen,
III. KreishaaptmannBchaft Zwickau.
344
aus dem es das Pumpwerk schöpft. Dieses besteht aus einer horizontalen, doppeltwirkenden Zwillingsplungerpumpe, welche durch Räderübersetzung angetrieben wird und bei 23 Doppelhüben pro Minute 66 cbm Wasser pro Stunde auf 122,5 m Höhe fördert. Die Turbine ist eine Girard-Turbine, der das Kraftwasser durch eine 150 m lange Leitung von 1000 mm Durchmesser aus dem Aufschlaggraben zufiiesst und die 184 Umdrehungen pro Minute macht. Die Druckleitung der Pumpe hat 150 mm Durchmesser und 550 m Länge. Sie durchquert den P ö h I b a c h und geht dann auf der anderen Seite desselben in gerader Richtung den steilen Berg hinauf und unter der A n n a b e r g - W e i g e r t e r Eisenbahn hindurch zu einem Auslaufschachte, welcher 4,0 m höher als die nach der Stadt führende, alte Rohrleitung liegt. Durch diese Leitung wird jetzt das früher erschlossene Wasser gemeinschaftlich mit dem neu erschlossenen Wasser den beiden Reservoiren in der Stadt zugeführt. Die Turbine und die Pumpen wurden von der S ä c h s i s c h e n M a s c h i n e n f a b r i k , vorm.R.Hartm a n n in C h e m n i t z hergestellt, und die Rohre für die Leitungen sind, ebenso wie die früher bezogenen, von der K ö n i g i n M a r i e n h ü t t e in C a i n s d o r f geliefert. Der zeitweise Mangel an Aufschlagwasser für die Turbine, welcher sich im Jahre 1892 zum ersten Male geltend machte, hat um Weihnachten desselben Jahres
die schleunige Beschaffung einer Ixtkomobile als Reserve veranlasst Diese ißt von R. W o l f in M a g d e b u r g B u c k a u geliefert und hat 36 PS. Sie ist mit Riddersteuerung und Condensation versehen und macht 150 Umdrehungen pro Minute. Die Uebertragung der Bewegung auf die Pumpenachse erfolgt durch Riemen. Die Transmissionen zwischen den Motoren und dem Pumpwerke sind so angelegt, dass jeder Motor allein, aber auch beide zusammen das Pumpwerk antreiben können. Der Kessel für die Lokomobile ist ein Röhrenkessel von 40 qm Heizfläche und war für 10 Atm. Dampfdruck concessionirt. 3. WasMrvertfceiliing und -Abgabe.
Die Wasservertheilung erfolgt wie früher in 2 Zonen getrennt. Der Versorgungsdruck beträgt je nach der Ortslage 20,0 m bis 60,0 m. Die Zuleitungen und die Hausleitungen sind aus Bleirohren hergestellt. Die Tabelle 153 gibt für jedes der 6 Jahre von 1893 bis 1898 den Wasserzufluss mit natürlichem Gefälle und den mit künstlicher Hebung, sowie im Ganzen, ferner die Wasserabgabe nach Wassermessern und nach Schätzung an, und letztere wieder vertheilt danach, ob das Wasser für öffentliche Zwecke gedient hat oder ob es Privaten abgegeben ist oder ob es als Selbstverbrauch und Verlust anzusehen ist.
Tabelle 163. Wasserzuf
IUBB,
Jahr Mit natürlichem Gefälle cbm Künstlich gehoben • Im Ganzen > davon Abgabe nach Messern. . . • desgl. nach Schätzung > davon Verlust und Selbstverbrauch » > f ü r Öffentliche Zwecke . . > > für Private » Für Private im Ganzen > Rohrleitungen Ueberflurhydranten Unterflurhydranten Hydranten im Ganzen Oeffentliche Springbrunnen > Pissoire Anschlussleitungen Wassermesser
m
W a s s e r a b g a b e , R o h r l a n g e n etc. 1893
1894
1895
1896
1897
1898
165000 200 000 365000 78 500 286 500 2 500 84 050 200000 278500
165 000 200000 366 000 80000 286 000 1600 77 000 206 500 286 500
165 000 200 000 366000 80000 285 000 6000 84 000 195 000 275000
236 000 130000 366000 80 500 285 500 6500 84000 195000 275 500
221000 146 000 367 000 81000 286000 6 500 83 500 196000 277 000
190 000 178000 368 000 124000 244 000 8 000 60 000 176 000 290 000
23 000 62 75 127 3 1 1250
24 000 60 75 135 4 1 1270 ?
25 000 70 65 135 4 2 1350 132
25 500 76 65 141 4 2 1365 133
26 000 83 65 147 3 2 1360 145
27 000 80 65 146 3 2 1365 165
?
Ferner gibt die Tabelle 153 auch die Länge der Rohrleitungen von 225 mm bis 35 mm Durchmesser, sowie die Zahl der damit verbundenen Hydranten, die in ca. 100 m Entfernung von einander stehen, und zwar getrennt nach Unter- und Ueberflurhydranten, ferner die Zahl der öffentlichen Spring- und Laufbrunnen und endlich die Zahl der Anschlussleitungen und der aufgestellten Wassermesser an. Von letzteren sind im Ganzen 176 Stück (107 von 13 mm, 56 von 20 mm, 5 von 25 mm, 2 von je 30 mm, 40 mm und 50 mm und einer von je 65 mm und 80 mm Durchmesser) bezogen und zwar 93 von S i e m e n s & H a l s k e , B e r l i n , 65 von D r e y e r , R o s e n k r a n z & D r o o p , H a n n o v e r und 16 von der B r e s l a u e r M e t a l l g i e s s e r e i , B r e s l a u . Im Jahre 1896 waren mit den Zuleitungen 2300 Zapfhähne, 35 Closets, 20
Pissoirstände, 95 Badeeinrichtungen brunnen verbunden.
und
2 Spring-
Nach Messern abgegeben, beträgt der Wasserpreis pro cbm 17 Pf.; jährlich sind aber mindestens M. 2u zu bezahlen. Bei Abgabe nach Discretion zahlt der Hausbesitzer für seinen eigenen Haushalt für den ersten Hahn M. 10 und für jeden folgenden Hahn M. 5. Dasselbe gilt für jede Miethwohnung mit besonderer Zuleitung Für MiethWohnungen ohne eine solche ist M. 10 bei M. 300 Miethe und mehr, ferner M. 5 bei M. 180 Miethe und mehr und endlich M. 2,50 bei M. 90 Miethe und mehr zu zahlen. Ferner ist zu zahlen für jedes Closet oder Pissoir M. 25, für jedes Pferd M. 3,50, für Gartensprengen pro qm Fläche 3'/> Pf- etc.
4. i. Aue. (E. 8442, W. 419 mit je 20 B.) Für die Wasserversorgung der Stadt A u e ist im Jahre 1886 eine Anlage in Betrieb gekommen, welche nach dem Projecte des Ingenieurs G r a m e r durch die
III. KreishauptmannBchaft Zwickau. K ö n i g i n M a r i e n h ü t t e in C a i n s d o r f ausgeführt ist. Im Jahre 1893 hat die Anlage dann eine Vergrösserung erfahren, welche vom Ingenieur O p i t z in Z w i c k a u projectiit und von dem Eisenwerke L a u c h h a m m e r ausgeführt wurde. Das Wasser wird theils in dem Stadtforstreviere L a u t e r aus Grundwasser durch 8 gemauerte Schächte von 1,3 m Breite und 3,0 m Länge orschlossen, welche mit einander durch Steingutrohre von 150 mm Durchmesser verbunden sind, und theils wird es aus einem alten, ca. 8000 m langen Stollen zugeleitet. Die letztere Gewinnung, ist die ältere, und das dadurch gewonnene Wasser wird einem Hochreservoire zugeführt, das ca. 2000 m von dem Stollen entfernt liegt und einen Inhalt von 500 cbm hat. Das Wasser der neuen Gewinnungsstelle dagegen fliesst aus den Sammelschächten mit natürlichem Gefälle einem ca. 3000 m davon entfernt liegenden Hochreservoire, welches 800 cbm Inhalt hat, zu. Die Zuleitungen haben 150 mm Durchmesser und bestehen teils aus Steingutrohren und theils aus gusseisernen Rohren Das ältere Reservoir ist aus Ziegelmauerwerk und das neuere ist aus Cementstampf beton hergestellt. Beide Reservoire sind überwölbt und zum Theil in den Boden versenkt. Die Wasservertheilung erfolgt aus jedem Reservoire getrennt für je eine der beiden verschiedenen Druckzonen. Der Wasserspiegel des ersten Reservoires liegt ca. 90,0 m und der des zweiten ca. 60,0 m hoch über der mittleren Höhe der resp. Versorgungsgebiete. Die Vertheilungsrohre haben ca. 12 000 lfd. m Länge von 150 mm bis 50 mm Durchmesser. Sie sind mit 250 Schiebern, sowie mit 30 Ueberflurhydranten mit Selbstentwässerung verbunden. Die Zuleitungen und die Hausleitungen bestehen aus Zinnbleirohren. Ende des Jahres 1894 waren im Ganzen 316 Anschlüsse in Benutzung, und in 260 derselben waren Wassermesser eingebaut. Im Ganzen sind bis jetzt 502 Wassermesser (6 von 10 mm, 24 von 13 mm, 34 von 15 mm, 369 von 20 mm, 56 von 25 mm, 8 von 65 mm, 2 von 60 mm und je einer von 33 mm, 40 mm und 50 mm Durchmesser) geliefert und zwar 326 von der B r e s l a u e r M e t a l l g i e s s e r e i , B r e s l a u , 166 von D r e y e r , Rosenk r a n z & D r o o p , H a n n o v e r , 8 von H. M e i n e c k e , B r e s l a u und 2 von Lux, L u d w i g s h a f e n . Im Jahre 1894 sind der Stadt im Ganzen 93 000 cbm Wasser zugeflossen, und davon wurden nur 53 000 cbm wirklich benutzt, so dass 40 000 cbm durch den Ueberlauf der Reservoire abgeflossen sind. 900 cbm oder 1,7% des verbrauchten Wassers wurden für öffentliche Zwecke (600 cbm für Strassensprengen, 100 cbm für Rohrspülen, 200 cbm für Feuerlöschen) verwendet. Von den übrigen 52 100 cbm wurden für gewerbliche Zwecke 25 000 cbm oder 47,9 % und für den Hausverbrauch 27 100 cbm oder 52,1 % benutzt. Nach Messern sind davon im Ganzen 50 000 cbm oder 94,3% und ohne Messer 3000 cbm oder 5,7 % abgegeben. Daraus ergibt sich pro Messer im Jahre eine Abgabe von 192 cbm. Für den Hausgebrauch wurden hiernach pro Tag 235 1 pro Haus und 12 1 pro Kopf der angeschlossenen Grundstücke benutzt. Die starke Bevölkerungszunahme der Stadt in den letzten Jahren hat das Wasserbedürfniss bedeutend gesteigert, sodass die Stadt Ende des Jahres 1900 beschlossen hat, zur Erbauung einer neuen Versorgungsanlage die Quellen bei L e n k e r s d o r f und K ü h n h e i d e für M. 14000 anzukaufen. Deren Ergiebigkeit beträgt nach den Untersuchungen des Ingenieurs C. J e n s e n in F r e i b e r g selbst bei grosser Trockenheit noch 1500 cbm
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ro Tag. Die Quellen liegen 500 m hoch über der tadt. Der von J e n s e n aufgestellte Kostenanschlag für diese neue Zuleitung beläuft sich auf M. 200000, und es ist mit der Ausführung der Anlage begonnen. Nach der Untersuchung der >Königl. Centraisteile für öffentliche Gesundheitspflege« in D r e s d e n enthalt 1 Liter des Wassers der neuen Quelle: GesammtrOckstand 65,6 mg Organische Substanz 2,7 > Chlor 7,5 • Salpetersaure 6,4 » Kalk 6,8 » Magnesia 7,1 > Deutsche Härtegrade 1,67°
5. b. Auerbach i. V. (E. 8136, W. 581 mit je 14 B.) Für die Stadt A u e r b a c h wurde in den Jahren 1875 und 1876 eine Quellwasserleitung nach dem Pro jecte des Geh. Bergrathes H e n o c h in G o t h a hergestellt. Deren erste Anlage kostete M. 106 000, und einschliesslich der späteren Erweiterungen beträgt deren Bauwerth jetzt M. 175 025 oder M. 20 pro Einwohner. Die tägliche Lieferung der Anlage schwankt zwischen 600 und 800 cbm. Das Wasser ist ca. 4 km von der Stadt entfernt durch gemauerte Brunnen und Sammelkanäle, sowie durch Sammelrohre aus Steingut, die in 2,0 m bis 3,0 m Tiefe verlegt sind, aus dem Grundwasser erschlossen und wird mit natürlichem Gefälle einem Hochreservoire von 200 cbm Inhalt zugeführt, welches 90,0 m tiefer als die Gewinnungsstelle liegt. Das Reservoir ist in den Boden versenkt, aus Cementmauerwerk ausgeführt und überwölbt. Die Zuleitung zum Reservoire hat 3756 m Länge und 250 mm Durchmesser, und die Fallrohrleitung vom Reservoire zum Vertheilungsnetze hat ca. 1400 m Länge. Die Wasserabgabe erfolgt unter einem je nach der Ortslage zwischen 30,0 m und 90,0 m wechselnden Drucke. Das Rohrnetz hat 6791 m Länge, und damit sind 70 Schieber und 52 Unter- und 10 Ueberflurhydranten mit Selbstentleerung, sowie 4 Freibrunnen und ein Springbrunnen verbunden. Die Zuleitungen bestehen aus gusseisernen Rohren von 40 mm bis 25 mm Durchmesser. Ende des Jahres 1895 waren 468 Wassermesser (4 von 10 mm, 5 von 13 mm, 270 von 15 mm, 187 von 20 mm und 2 von 50 mm Durchmesser) eingebaut, von denen 450 von H. M e i n e c k e , B r e s l a u und 18 von S i e m e n s & H a l s k e , B e r l i n geliefert sind. Die gesammte Wasserabgabe hat im Jahre 1895 52 700 cbm oder 144 cbm am mittleren, sowie 176 cbm am Maximal- und 120 cbm am Minimaltage betragen. Der Wasserpreis beträgt 20 Pf. pro cbm.
6. d. Augustusburg. (E. 2503.) Zur Deckung des Wasserbedarfes der Stadt Augus t u s b u r g lag seit über 50 Jahren ein Project vor, nach welchem das Wasser aus den Quellen auf dem Hochplateau zwischen W a l d k i r c h e n u n d B ö r n i c h e n mit natürlichem Gefälle zuzuführen war. Im Jahre 1900 ist dasselbe endlich zur Ausführung gelangt, und es werden jetzt der Stadt durch eine ca. 8000 m lange Leitung täglich 600 cbm Wasser geliefert. 7. k. Bockwa. (E. 2176.) Die Wasserversorgung des Dorfes B o c k w a erfolgt aus der Wasserleitung der Stadt Z w i c k a u .
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III. Kreiahauptmannschaft Zwickau.
8. a. Buchholz. (E. 7991, W..525 mit je 15 B.) Die Wasserversorgung der Stadt B u c h h o l z , die nur wenige Brunnen innerhalb der Stadt besitzt, erfolgte seit alter Zeit durch 17 verschiedene, künstliche Zuleitungen aus Thonrohren und Eisenrohren, die mit natürlichem Gefälle das Wasser aus verschiedenen Stollen, sowie aus den im städtischen Walde in 600 m bis 1000 m Entfernung von der Stadt entspringenden Quellen zuführten. Hier gelangte es durch 44 öffentliche Auslaufe zur Abgabe und wurde ferner auch 52 Privatgrundstücken zugeführt. Ausserdem hatte noch die Stadtbrauerei eine Quellwasserleitung, welche im Tage 50 cbm lieferte. Das Ungenügen dieser Versorgungen veranlasste die Stadt, in den Jahren 1887 bis 1889 nach dem Projecte des Ingenieurs C r a m e r durch die K ö n i g i n Marienh ü t t e in C a i n s d o r f mit einem Kostenaufwande von M. 235000 eine einheitliche Versorgungsanlage für eine tägliche Lieferung von 520 cbm herstellen zu lassen. Im Jahre 1893 hat diese Anlage nach dem Projecte des Stadtbauamtes eine Vergrösserung durch den Bau einer Pumpstation für eine neue Fassungsanlage aus einem Stollen erfahren. Dadurch ist deren tägliche Leistungsfähigkeit auf 1000 cbm gesteigert. Die Kosten danir haben ausschliesslich des Grunderwerbes M. 40000 betragen, so dass die Gesammtkosten sich nunmehr auf M. 275 000 oder M. 34 pro Einwohner belaufen. Durch die erste Anlage ist das Wasser aus 19 verschiedenen Quellen im Stadtwalde und aus 4 ehemaligen Bergstollen in 500 m bis 2500 m Entfernung von der Stadt gesammelt und fliesst mit natürlichem Gefälle 2 Hochreservoiren zu, von denen das eine im 'Stadtwalde und das andere vor der oberen Stadt liegt. Aus diesen erfolgt die Versorgung getrennt für die beiden Zonen: die untere und die obere Stadt. Für die zweite Anlage, welche nur als Reserve bei einem vorübergehenden Rückgange der ersten in Folge ausserordentlicher Trockenheit zu dienen bestimmt ist, wird das Wasser aus dem D o r o t h e e n s t o l l e n und das aus einer Quelle gefasste Wasser mit natürlichem Gefälle in einem Behälter zusammengeführt. Durch eine daneben erbaute Pumpstation wird es dann aus diesem mittels einer durch einen Gasmotor betriebenen Pumpe im Falle anhaltender Trockenheit in das obere der beiden Reservoire gefördert. Der Sammelbehälter neben der Pumpstation hat 200 cbm Inhalt; er misst 8,0 m im Durchmesser und 4,0 m in der Tiefe und ist nach dem Moniersysteme ausgeführt. Die Zuleitung zu demselben hat ca., 800 m Länge und 125 mm Durchmesser. Der Gasmotor hat 10 PS. und macht 150 Umdrehungen pro Minute. Er treibt durch Zahnrad-Vorgelege eine horizontale, doppeltwirkende Pumpe an, welche pro Stunde 27 cbm Wasser auf 70,0 m Höhe durch eine ca. 400 m lange Druckleitung von 100 mm Durchmesser fördert. Der Motor ist von der K a p p l e r M a s c h i n e n f a b r i k in K a p p e l und die Pumpe ist von W e i s e & M o n s k i in H a l l e a/S. geliefert. Von den Hochreservoiren, welche beide vor den resp. Versorgungsgebieten liegen, hat das für die obere Zone 500 cbm und das für die untere Zone 200 cbm Nutzinhalt. Sie sind aus Bruchsteinmauerwerk mit Cementmörtel ausgeführt, überwölbt und theils in den Boden versenkt. Die Zuleitung für das obere Reservoir hat ca. 4000 m Länge bei 80 mm Durchmesser, und die Länge der gesammten Zuleitungen zu den Reservoiren beträgt 6200 m.
Der Versorgungsdruck schwankt zwischen 5,0 m und 60,0 m je nacn der Höhenlage der einzelnen Abgabepunkte. Das Stadtrohrnetz hat eine Länge von 12000 m mit 95 Schiebern. Es setzt sich nach den verschiedenen Durchmessern wie folgt zusammen: Durchmesser mm: 200 175 150 125 120 100 80 Langem: 1250 550 200 530 150 1300 2800 11 12 Schieberzahl: 5 2 3 5 1 Durchmesser mm: 70 Länge m: 600 Schieberzahl: 12
60 3000 32
50 1500 12
Damit sind 51 Ueberflurhydranten mit Selbstentleerung verbunden, welche in ca. 100 m Entfernung von einander stehen. 6 derselben dienen auch als Druckständer ; auch sind auf dem Friedhofe 3 Druckständer aufgestellt. 2 öffentliche Springbrunnen werden aus den Leitungen gespeist, und zur Erlangung einer wirksamen Circulation im Stadtrohrnetze iBt am Ende des Versorgungsgebietes im Jahre 1893 in der Teichanlage des »Waldschlösschenst ein dritter Springbrunnen, der 15 cbm bis 130 cbm Wasser pro Stunde verbrauchen kann, angelegt; durch dessen zeitweise Benutzung ist ein sehr guter Erfolg erzielt. Ende des Jahres 1894 waren 466 Wassermesser eingebaut, während im Ganzen 482 Stück (187 von 7 mm, 137 von 10 mm, 58 von 13 mm, 99 von 15 mm und je einer von 20 mm und 50 mm Durchmesser) von H. M e i n e c k e , B r e s l a u geliefert waren. 4 von den Messern dienten als Untermesser. Für die damals vorhandenen 472 Zuleitungen sind gusseiserne Rohre von 25 mm bis 35 mm Durchmesser benutzt, während für die Hausleitungen Zinnbleirohre verwendet werden. Mit letzteren waren verbunden: 1076 Zapfhähne, 3 Closets, 6 Pissoiretände, 61 Badeeinrichtungen, 4 Springbrunnen, ein Bierdruckapparat und 38 Feuerhähne in Fabriken und öffentlichen Etablissements. Die Wasserabgabe hat im Jahre 1894 im Ganzen 60000 cbm oder 164 cbm pro mittleren Jahrestag betragen. Davon entfallen 17 500 cbm oder 29% auf Wasser für öffentliche Zwecke (für Strassensprengen 1000 cbm, Rohrspülen 3000 cbm, Kanalspülen 1000 cbm, Feuerlöschen 500 cbm, Springbrunnen 11 000 cbm, Freibrunnen 1000 cbm). Der Wasserverlust hat 2 50i> cbm oder 4,2% und aer Privatverbrauch 40000 cbm oder 66,8 % der Gesammtabgabe betragen. Von letzteren entfallen 12 000 cbm oder 30,0 % auf die obere und 28 000 cbm oder 70,0% auf die untere Zone. Am Maximal- resp. Minimalconsumtage sind 500 cbm resp. 80 cbm, in der Maximal- resp. Minimalstunde 60 cbm resp. 2 cbm, in der Maximal- resp. Minimalwoche 30(i0cbm resp. 600 cbm und in dem Maximal- resp. Minimalmonate 8000 cbm resp. 2800 cbm abgegeben worden. Von der Abgabe nach Messern entfallen auf jeden Messer 87 cbm im Mittel im Jahre, was 16 1 pro Tag und Kopf entspricht. Die Wasserabgabe für Private findet nur nach Messern statt. Der Wasserpreis pro cbm beträgt 25 Pf.; als Minimalzahlung pro Jahr ist für jede Hausleitung M. 2,50 festgesetzt. Die WaBBerunterauchung durch die >Kgl. Centralstelle für öffentliche Gesundheitspflege« in D r e s d e n vom September 1887 hat für 5 verschiedene Proben die auf der Tabelle 154 angegebenen Resultate (mg pro Liter Wasser) ergeben:
III. Kreishauptmannschaft Zwickau. Tabelle 164. Chemische Analysen.
Gesammtrfickstand. Organische Substanz Chlor Salpetersaure . . . Kalk Magnesia Ammoniak Deutsche Härtegrade
. . .
.
co
Susanne Stollen
PQ
:hlettau strasse
Ui
Schiller platz
Bestandtheil
«m
Obere iergstras
ahrig'ec Leitung
® •C
89,3 36,8 39,0 70,2 50,0 2,4 0,4 0,1 1.1 1,2 3,1 2,5 6,6 7,2 Ü.4 6,8 4,2 1.6 12,2 1,7 30,9 13,4 14,0 17,8 17,2 0,6 4,5 0,6 2,5 1,6 0,06 0,03 0,08 0,05 0,05 3,44 1,42 1,48 2,41 1,94
9. k. Cainsdorf.
(E. 4031.)
Die Wasserversorgung des Dorfes C a i n s d o r f erfolgt theilweiee aus der städtischen Wasserleitung von Zwickau. 10. e. Callnberg. (E. 3133) Ausser 6 öffentlichen Pumpenbrunnen in der Stadt dient eine künstliche Zuleitung zur Wasserversorgung der Stadt C a l l n b e r g . Diese wird durch Wasser aus Quellen gespeist, die in dem Thale am »Nicolser Cominunikationswege«, ca. 1,5 km von der Stadt entfernt, entspringen u n d täglich 180 cbm Wasser liefern, wovon jedoch nur die Hälfte benutzt wird. Das Wasser fliesst mit natürlichem Gefälle zur Stadt. Früher diente dafür eine hölzerne Leitung, welche später durch gusseiserne Rohre ersetzt ist. Diese haben ca. 2500 m Länge von 150 mm bis 100 mm Durchmesser und speisen 2 öffentliche Laufbrunnen. Mit den Rohren sind auch 2 Hydranten verbunden und 10 Häuser haben Zuleitungen erhalten. Ein Project f ü r eine Hochdruckleitung unter Benutzung eines 5 km entfernten Quellengebietes liegt schon seit längerer Zeit vor. 11. c. Chemnitz.
(E. 160991, W. 5528 mit je 29 B.) I. Einleitung.
Für die Wasserversorgung der Stadt C h e m n i t z dienten früher ausser 75 öffentlichen und ca. 15U0 privaten Brunnen, welche grösstentheils ein schlechtes Wasser lieferten, verschiedene, aus Holz, Steingut oder Gusseisen hergestellte Leitungen, welche mit natürlichem Gefälle das Wasser aus den ca. 2 km entfernten G o l d und B l a u b o r n q u e l l e n der Stadt zuführten, das an 18 öffentlichen Laufständern, sowie auf einigen Privatgrundstücken zum Ausflusse gelangte. Für die rasch anwachsende Bevölkerung der Stadt genügten schon in den 60 er Jahren die vorhandenen Versorgungseinrichtungen nicht mehr, und allgemein wurde daa Bedürfnis» nach einer einheitlichen Anlage zur Versorgung der Stadt dringend empfunden. Das veranlasste den Stadtrath im Jahre 1872, den Professor v o n K a n k e l w i t z in S t u t t g a r t mit der Ausarbeitung eines Projectes f ü r eine Hochdruckanlage zur täglichen Lieferung von 7600 cbm Wasser zu beauftragen. Nach diesem Projecte, dessen Kostenanschlag sich auf M. 2100000 belief, ist die Bauausführung erfolgt und am 27. September 1875 konnte der Betrieb des ersten städtischen Wasserwerkes eröffnet werden.
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Im Laufe der Jahre hat diese Anlage durch den weiteren Ausbau der Wasserfassungen, durch die Vergrösserungen der Maschinenanlage, durch die Zuziehung anderweitiger Gebiete für die Wassergewinnung, durch die Erbauung einer Thalsperre mit künstlicher Sandfiltrationsanlage, sowie durch eine fortlaufende Ausdehnung des Vertheilungsrohrnetzes sehr umfangreiche Erweiterungen erfahren, wodurch nach 25jährigem Bestehen des Werkes die Anlagekosten fast verdreifacht wurden. Die Bearbeitung und die Ausführung dieser Anlagen ist durch die Organe der »WasserwerksVerwaltung«, den Stadtbaurath H e c h n e r , als Vorsitzenden des »Verwaltungsausschusses«, und den Wasserwerksdirector N a u , als ausführenden Beamten der Verwaltung erfolgt. 2. Wasserwerk Alt-Chemnitz.
Die erste Wassergewinnungs- und Hebeanlage liegt am Ausgange des Z w ö n i t z t h a l e s bei dem Dorfe E r f e n s c h l a g an der Grenze des nach der späteren Einverleibung des Vorortes A l t - C h e m n i t z bis dahin erweiterten Stadtgebietes. Sie ist von der Mitte der alten Stadt ca. 4,5 km entfernt. Das Sammelgebiet für das Wasser bildet hier eine Fläche von 28 ha, die sich zum Theil am linken, hauptsächlich aber am rechten Flussufer befindet und sich hier in einer Länge von 1500 m am Flusse entlang zieht. Sie ist durch die A u e - A d o r f e r Eisenbahn durchschnitten und wird nördlich von der von C h e m n i t z nach E i n s i e d e l führenden Chaussee begrenzt. Die aus Thonschiefer und stellenweise aus Rothliegendem gebildete Thalsohle unter diesem Terraine ist mit einer 2,0 m bis 3,0 m mächtigen Ablagerung von grobem Geröll, Kies und feinem Sande bedeckt, über welcher oben eine 0,5 m bis 1,5 m hohe Schicht von sandigem Lehm gelagert ist. In diesen Kiesablagerungen bewegt sich ein Grundwasserstrom, welcher seinen Zufluss zum Theil von den Thalabhängen und aus einem seitlich einmündenden Nebenthaie erhält, zum Theil äber auch aus dem Thale selbst durch das aus dem Z w ö n i t z f l u s s e in die den Flusslauf berührenden Kiesschichten übertretende Wasser gespeist wird. Am rechten Flussufer entlang sind 39 gemauerte Brunnen, in Abständen von 20 m bis 30 m auf einer Länge von 1340 m vertheilt, welche unten 1,5 m bis 2,0 m Durchmesser haben und nach oben auf 0,8 m Durchmesser conisch zusammengezogen sind. Sie stehen mit ihrem bis zu 5,0 m Tiefe unter Terrain liegenden Boden direkt auf der Thalsohle und sind in dem 1,5 m bis 2,0 m hohen unteren Theile ihrer Mäntel wasserdurchlässig ausgeführt. Diese Brunnen sind durch eine gemeinschaftliche Rohrleitung mit einander verbunden und können gruppenweise abgesperrt werden. Anschliessend an diese Brunnenreihe ist ferner zur Aufnahme des in dem Kiese sich bewegenden Grundwassers über das ganze Gebiet eine Anzahl von sich nach verschiedenen Richtungen verzweigenden, durchlochten Sammelrohren verlegt, welche 200 mm bis 250 mm Durchmesser und eine Geeammtlänge von ca. 1800 m haben und in welche 12 Einzelbrunnen eingebaut sind. Dass jedoch dieser so gefasste Grundwasserstrom dem Bedürfnisse nicht dauernd genügen würde, darüber war man sich schon beim Baue der Anlage klar, und man hat deshalb bereits damals darauf Bedacht genommen, durch künstliche Einrichtungen in die Kiesablagerungen Wasser aus dem Z w ö n i t z f l u s s e selbst mittels natürlicher Filtration einzuführen, um auf diesem Wege
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III. Kreisbaupttnannechaft Zwickau.
die Ergiebigkeit des Grandwassers zu erhöhen. Zu dem liche Zuleitungen aus verschiedenen anderen FassungBZwecke wurde auf der von der Brunnenreihe dem Fluss- stellen ergänzte, natürliche und künstliche Grundwasser laufe entgegengesetzten Seite und in ca. 40 m Entfernung wird aus 4 Sammelbrunnen, deren entferntester 620 m von dieser ein Kanal angelegt, dessen Sohle in die von der Pumpstation ab steht, mittels der Saugerohre der Kiesschicht eingeschnitten ist und der mit einer 0,2 m Dampfpumpmaschinen geschöpft. Anfangs waren in der bis 0,4 m hohen Schicht von gewaschenem Sande über- Pumpstation 2 Zwillingsmaschinen aufgestellt, deren jede deckt wurde, so dass über der Fläche des Kanals ein aus 2 gekuppelten, eincylindrigen Balanciermaschinen richtiges Sandfilter hergestellt ist. mit Condensation besteht. Deren Dampfkolben haben Das aus dem Flusse in diesen Kanal übergeführte 410 mm Durchmesser und l,0.m Hub und FarcotsteueWasser, welches seinen Abfluss nach unten in die natür- rung. Von dem halben Arme jedes Balanciere aus wird liche Kiesschicht findet, wird auf diese Weise einer vor- durch Gestänge je eine stehende, doppeltwirkende Pumpe herigen, künstlichen Filtration unterworfen, ehe es später mit ledernen Klappenventilen auf Rothgusssitzen und mit in den Kiesschichten eine ergänzende, natürliche Fil- Scheibenkolben von 315 mm Durchmesser und 0,5 m tration erfährt. Durch 10, in diesen Kanal eingebaute Hub bewegt. Bei 30 Doppelhüben pro Minute fördert Schützen kann eine streckenweise Ausschaltung desselben jede Zwillingsmaschine 250 cbm Wasser pro Stunde bei erfolgen. Für einen fortlaufenden Betrieb ist es selbst- einer Arbeitsleistung von 50 PS. auf 33,0 m Höhe. verständlich nöthig, den Kanalboden ebenso wie die Im Jahre 1895 ist femer eine dritte Pumpmaschine Sandfilterfläche zeitweise zum Theil zu reinigen und in Betrieb gekommen und zwar eine liegende Verbundletztere wieder aufzufüllen. In den Kanal sind sowohl maschine, welche durch ein Kunstkreuz 2 stehende an seinen beiden Enden als auch in 2 Zwischenpunkten Differentialplungerpumpen, die einfach saugend und dopentsprechende Einlassöffnungen für das direkte Z w ö n i tz - pelt drückend wirken, mit Ringventilen mit Riecller'scher wasser hergestellt. Zwangssteuerung antreibt. Diese fördert bei 60 DoppelZur Vermehrung des im Bedarfsfalle zu entnehmen- hüben pro Minute 280 cbm-Wasser pro Stunde, entden Grundwasser hat man später noch die über das sprechend einer Arbeitsleistung von 60 PS. Die Maganze Wasserfassungsgebiet sich ausdehnende Boden- schine hat Ventilsteuerungen, Receiver, Schwungrad fläche dadurch nutzbar gemacht, dass man die aus san- und Condensation. Die Dampfkolben haben 320 mm digem Lehm und Humusboden bestehenden Deck- und 550 mm Durchmesser und 0,68 m Hub, während schichten in Rasenflächen umwandelte, welche mit die Pumpenkolben 198 mm und 280 mm Durchmesser Rieselgräben durchschnitten sind. Diese Flächen sind und 0,65 m Hub haben. in einzelne, kleinere Parzellen eingetheilt, die abwechselnd Die gemeinschaftliche Druckleitung der beiden alten auf kürzere Zeit mit Flusswasser berieselt werden können, Maschinen, welche von einem Druckwindkessel von wobei das Wasser dann bei seinem Durchgange durch 0,99 m Durchmesser und 3,2 m Höhe abgeht, hat 275 mm die Grasnarbe und die darunter liegenden, sandigen Durchmesser. Für die neue Maschine ist später eine Lehmschichten entsprechend vorgereinigt wird, ehe es zweite Druckleitung von 450 mm Durchmesser verlegt. in die Kiesschichten und aus diesen in die Sammel- Jede der beiden Leitungen hat 880 m Länge. Sie leitungen übertritt. Speciell sollte damit auch eine Ver- führen zu einem bei R e i c h e n h a i n aus Mauerwerk minderung der organischen Stoffe im Rohwasser in Folge und überwölbt hergestellten Ausgleichungsschachte, deren Oxydation bei der innigen Berührung des Wassers dessen höchster Wasserspiegel 31,3 m über dem mittmit der atmosphärischen Luft während der Berieselung leren Wasseretande der Gewinnungsanlage liegt. stattfinden. Ferner war auch eine Selbstreinigung der In dem Kesselhause waren schon bei der ersten Bodenoberflächen durch die Wechselwirthschaft mit den Ausführung 5 Siederohrkessel aufgestellt, deren jeder einzelnen Rasenflächen angestrebt. 4,4 m Länge und 1,5 m Durchmesser in dem HauptZur Vorreinigung des Flusswassers ist endlich noch kessel und 0,83 m Durchmesser in den Siedern hat. auf dem linken Flussufer ein Klärteich von 6500 qm Sie sind für 5 Atm. Ueberdruck concessioniert; ein jeder Fläche angelegt, welcher bei gutem Wasser aus dem hat 52 qm Heizfläche und 1,3 qm Rostfläche. Sie werhöher liegenden Flusslaufe durch einen Graben gefüllt den mit Oelsnitzer Kohle geheizt. Eine Erweiterung wird und aus dem das Wasser dann zur Durchlüftung der Kesselanlage war später nicht erforderlich. Die über verschiedene, treppenartig angelegte Ueberfälle in Maschinen und die Kessel sind von der S ä c h s i s c h e n M a s c h i n e n f a b r i k , vormals R. H a r t m a n n in Chemden Filterkanal hinabfällt. Das Wasser für die Berieselung wird dagegen aus dem Flusse durch Pumpen n i t z geliefert. auf die Rieselflächen gehoben. Für die Hebung dieses Wassers ist ca. 500 m oberhalb der eigentlichen Pump3. Anlagen In Einsiedel. station am Flussufer eine kleine Pumpstation erbaut, in welcher 2 Centrifugalpumpen, jede für eine stündUm bedeutendere Wassermengen für die Versorgung liche Lieferung von 270 cbm Wasser bestimmt, und der Stadt zu erlangen, war schon in den achziger Janren zu deren Antriebe 2 Petroleummotoren von je 6 PS. das südlich von der Z w ö n i t z a n l a g e gelegene, obere aufgestellt sind. Gebiet des Zwönitzflusses mit seinen Nebenthälern in Die mit diesen Anlagen während verschiedener Aussicht genommen. In erster Linie erschien dafür das Jahrzehnte erreichten Resultate sind meistens völlig sogenannte S t a d t g u t t h a l bei E i n s i e d e l , das in einem befriedigende gewesen, und nur wenn ein lang an- Seitenthale des Zwönitzflusses in über 6 km Entferdauernder Frost mit einem niedrigen FlussWasserstande nung von der Stadt liegt, durch die Anlage eines Ein hierfür ausgearbeitetes zusammenfällt und dann die gebildete Eisdecke die Ein- Staureservoire geeignet. wirkung der Luft abschliesst, sind wohl vorübergehende Project, dessen Kosten auf M. 1 3 0 0 000 veranschlagt waren, fand am 2. Juni und 17. Juli 1890 die GenehUnregelmässigkeiten eingetreten, die aber zu vermeiden sind, seitdem der Stadt auch andere Zuflüsse zu Gebote migung der städtischen Behörden. Bereits am 7. November 1890 wurde der Grundstein zu der Sperrmauer stehen. Das, wie vorstehend beschrieben, in sehr vielseitiger für dieses Staureservoir bei E i n s i e d e l gelegt und am 14. Mai 1894 fand die Einweihung der Anlage statt. Weise gesammelte und ferner auch noch durch künst-
Iii. Kreishanptmannschaft Zwickau. Das hier geschaffene Reservoir hat einen Fassungsraum von 300000 bis 330 000 cbm. Seine grösste Wassertiefe beträgt 18,75 m und gefüllt bildet es eine Wasserfläche von 4 ha. Das dafür dienende Niederschlagsgebiet umfasst eine grösstenteils bewaldete Fläche von 270 ha, die im Besitz des Staates und der Stadt ist, so dass das Wasser dauernd vor äusserer Verunreinigung geschützt erscheint. Das Wasser fliesst in sehr reinem Zustande, theils in mehreren Waldbächen, theils als Grund- und Quellwasser in oberhalb der Thalmulde eingelegten Sammelrohrleitungen dem Reservoire zu. Auch das Wasser aus dem unmittelbar angrenzenden Fischz u c h t t h a l e i s t durch einen Ueberführungsgraben in das Reservoir eingeleitet. Die jährliche Abflussmenge aus dem ganzen Sammelgebiete beträgt durchschnittlich 800 000 cbm, so dass das Wasser sich im Laufe des Jahres ca. 3 mal im Reservoire erneuert. Die Sperrmauer des Reservoirs hat eine obere Länge von 180 m und ist nach einem Radius von 400 m gegen das Wasser zu gekrümmt. Sie ragt 20,0 m hoch über das Terrain empor und ist an den tiefsten Stellen 8,0 m tief unter Terrain hinunter geführt. Für deren Fundament wurden 18 400 cbm Erd- und Felsmassen ausgeschachtet. Die Mauer hat eine Stärke von 20,0 m im unteren Fundamente, von 14,0 m in Terrainhöhe und von 4,0 m an der Krone. Der Mauerkörper besteht aus Bruchsteinen in Cyklopenverbande und ist aus Hornblendeschiefer, Quarzitschiefer und Thonschiefer (letzterer ist an Ort und Stelle gebrochen, während das andere Steinmaterial aus den ca. eine Stunde entfernten »Dittersdorfer Brüchen« entnommen ist) mit Cementkalkmörtel aus 1 Th. Cement, l / 2 Th. Fettkalk und 5 Th. gewaschenem Sande gemauert. Der cubische Inhalt der Mauer beträgt 23 600 cbm und davon machte der Mörtelverbrauch ca. i/3 aus. Die Wasserseite der Sperrmauer ist, soweit sie im Boden eingebettet liegt, mit einer 0,3 m starken, mit Cementmörtel verputzten Betonschicht bekleidet. Der obere, freistehende Theil der Mauer hat einen starken Cementputz auf ihrer inneren Fläche erhalten und zur Erhöhung seiner Wasserdichtigkeit ist darauf noch ein doppelter AdiodonAnstrich hergestellt. Der Boden des Sammelbeckens hat keine besondere Befestigung erhalten, und nur der Rasen und der Humusboden auf demselben wurden abgegraben. Zur Sicherung vor einer Ueberlastung des Reservoirs durch plötzlich eintretende, starke Niederschläge ist an der südlichen Ecke der Mauer ein 25 m breites Ueberfallwehr erbaut, dessen Schwelle 2,0 m tiefer als die Mauerkrone liegt. Daran schliesst sich ein Hochwasserabflusskanal von 8,5 m Breite und 1,5 m Tiefe mit einem Gefälle von 1: 100, in dessen Sohle verschiedene Abstürze von 1,0 m Höhe eingebaut sind und der pro Sekunde 30 cbm Wasser abführen kann. In das Reservoir ist vor der Mitte der Sperrmauer und an diese anschliessend ein oben mit einem Häuschen überdeckter Einlassschacht aus Cementstampfbeton eingebaut, der oben 2,0 m mal 4,0 m und unten 2,0 m mal 2,0 m im Lichten misst und zur Bedienung der darin liegenden Schieber bestiegen werden kann. In der einen Wand des Schachtes sind, unter der Krone der Sperrmauer 15,0 m, 18,0 m und 21,0 m tief, 3 Oeffnungen hergestellt, welche im Innnern des Schachtes durch Schieber abgeschlossen werden können. Die untere Oeffnung ist für die völlige Entleerung und die beiden anderen sind für das Einlassen des Wassers in den Schacht aus verschiedenen Höhen bestimmt. Unten aus dem Schachte führen 2 Rohrleitungen von 450 mm Durchmesser durch die Sperrmauer hindurch zu einem
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vor deren Fusse angelegten Schieberschachte. Es ist in der Sperrmauer ein Kanal aus Granit von im Lichten 2,0 m Breite und 1,5 m Höhe hergestellt, in dem die Rohre auf 13,0 m Länge vom Schieberschachte aus frei zugänglich liegen, während sie auf 5,0 m Länge von der inneren Fläche der Sperrmauer ab wasserdicht eingebettet sind. Von dem Schieberschachte aus, in welchem die beiden Rohre von 450 mm Durchmesser durch 4 Schieber kreuzweise mit einander verbunden sind, führt ein Rohr von 400 mm Durchmesser zu der ca. 70 m davon entfernt liegenden Filteranlage und ein zweites Rohr von 650 mm Durchmesser, das für den Grundablass dient. Letzteres ist mit einem gemauerten Abflusskanale verbunden, durch den das Wasser sich in den unterhalb der Filteranlage vorbeifliessenden Zwönitzfluss ergiesst. Die Filteranlage besteht aus 3 überwölbten, in den Boden eingebetteten und 0,8 m hoch mit Erde bedeckten, mit ihren Schmalseiten aneinandergereihten Filterreservoiren, von denen die beiden äusseren 32,4 m und das mittlere 31,7 m lichte Länge und die sämmtlich 22,5 m lichte Breite haben, so dass 2 Filter je 691 qm und 1 Filter 676 qm, sowie alle 3 zusammen 2058 qm Fläche haben. In jedem Filterreservoire ist innen vor die Mitte der einen Längenwand eine überdachte Regulierkammer eingebaut, von welcher aus der Zu- und Ablauf, sowie die Spül-, Entleerungs- etc. Einrichtungen regulirt werden. Die Reservoire sind ganz aus Stampfbeton ausgeführt und deren innere Wände sind mit Cementmörtel wasserdicht geputzt. Die Bodentiefe unter den lichten Gewölbscheiteln beträgt bei jedem Reservoire 4,2 m. Die Seitenwände, sowie die Aussenflächen der Pfeiler für die Gurtbögen, welche die Deckengewölbe tragen, sind vertikal. Die Decke bilden 7, nebeneinander liegende Tonnengewölbe, welche mit den äussersten Stützwänden in die Widerlager übergehen. Parallel den kurzen Umfassungswänden führt durch den Boden in der Mitte eine Rinne, welche mit halbrunder Sohle von 200 mm Radius in den Boden eingeschnitten und oben mit halbrunden, mit Schlitzen versehenen Cementrohrstücken überdeckt ist. Sie hat ein Gefälle nach der Regulirkammer zu, in welche sie einmündet, während an ihrem entgegengesetzten, am höchsten gelegenen Ende vor der Umfassungswand ein wasserdicht gemauerter Luftschacht aufsteigt. Von beiden Seiten neigt sich der Reservoirboden der Rinne zu; Querkanäle fehlen ganz. . Die Tragschicht hat 0,4 m Höhe und besteht aus verschiedenen Schichten Kies, der von Faustgrösse bis zur Korngrösse des Sandes abnimmt. Die Sandschicht hat 1,0 m Dicke und reducirt sich durch den Gebrauch bis zu 0,5 m Dicke. Der Sand ist ungesiebt, aber vor dem Einbringen mit reinem Wasser gewaschen und hat eine Korngrösse von 2 mm bis 1/4 mm. Die Wasserhöhe über der Sandfläche wird auf 1,0 m bis 1,4 m hoch über der vollen Sandhöhe gehalten, so dass sie bei der Reduction der letzteren auf 0,5 m auf 1,5 m bis 1,9 m Höhe steigt. Der Wassereinlauf erfolgt durch ein Standrohr von 375 mm Durchmesser, das von dem gemeinschaftlichen Rohre von 400 mm Durchmesser abzweigt, welches vom Staureservoire kommt. Ein gleich grosses Rohr wie für den Zufluss verbindet sich für den Abfluss des Reinwassers mit einem Rohre von 400 mm Durchmesser, welches zu dem von den Filterreservoiren ca. 70 m entfernt liegenden Reinwasserreservoire führt. Dieses hat bei 5,0 m Wasserhöhe 2200 cbm Wasserinhalt und eine freie Bodenfläche von 458 qm. Es misst im Grundrisse 26,1 m mal 24,8 m und besteht aus 5, nebeinander
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III. Kreishaaptmännschaft Zwickau.
liegenden und so mit einander verbundenen Kammern, jj dass daß Wasser diese zickzackförmig durchfließet. Es ist ganz aus Cementstampfbeton hergestellt und 0,8 m hoch mit Erde überdeckt. Die Inbetriebnahme der Filter ist im März 1895 erfolgt. Diese sämmtlichen Reservoire hat die Firma D y c k e r h o f f & W i d m a n n in B i e b e r i c h ausgeführt, während die Herstellung der Sperrmauer und sämmtlicher sonstiger Bauarbeiten der Firma B. Liebol.d in H o l z m i n d e n übertragen war. In einem besonderen Gebäude ist eine Sandwäsche eingerichtet. Ein Petroleummotor betreibt hiereineSandwaschmaschine, welche aus einer horizontal gelagerten, conischen Trommel besteht, die im Innern einen schraubenförmig angeordneten Schaufelgang und zahlreiche Stifte auf dem Mantel trägt. Die Maschine liefert pro Stunde 5 cbrn Sand und verbraucht dabei 4 cbm Waschwasser, welches oberhalb der Thalsperre aus Quell- und Grundwasser in besonderen Sammelanlagen aufgefangen wird. Für das Abwasser ist ein Sandfang und ein Klärbehälter eingerichtet. Von dem Reinwasserreservoire führt eine vollständig als Kanal ausgemauerte Stollenleitung von 3800 m Länge zu dem früher erwähnten Ausgleichschachte bei Reic h e n h a i n . Durch eingesetzte Schützen kann das Wasser in dem Stollen in einzelnen Strecken aufgestaut werden und' bildet dann ein Stollenreservoir von bis zu 4000 cbm Inhalt. Mit dem Baue dieses Stollens war übrigens schon im Jahre 1887 begonnen, und im Herbst 1890 war er bereits vollendet, so dass er am Tage der Grundsteinlegung für die Staumauer als fertig eingeweiht wurde und für die Zwecke der städtischen Versorgung von dieser Zeit ab dauernd in Betrieb genommen ist. In den Stollen wurde das bei seinem Baue bereits erschlossene Wasser dauernd überführt und abgeleitet. Ferner ist das Wasser, das aus dem N i e d e r w a l d t h a l e in E i n s i e d e l bislang in einem Waldbache zum Abflüsse gelangte, in den Stollen überführt, nachdem es vorher durch 4 Asbest-Cellulosefilter (.System Piefke), deren jedes eine stündliche Leistung von je 5 cbm hat, gereinigt war. Auch fliesst oberhalb und unterhalb von E r f e n s c h l a g in ca. 1300 m resp. 2600 m Entfernung von Einsiedel dem Stollen das Wasser aus 2 Sammel- ; kammern zu, welches in den höherliegenden Thälern durch Sickerkanäle erschlossen ist und nachdem es zum Theil vorher noch eine Reinigung ähnlich wie bei der Z w ö n i t z - Anlage durch Berieselung erfahren hat. Endlich war in den Stollen bis zur Fertigstellung des Staureservoirs auch das Wasser aus dem F i s c h z u c h t th ale bei E i n s i e d e l , das später in das Staureservoir eingeleitet ist, übergeführt. Uebrigens sind gleichzeitig Vorarbeiten, um weitere Wassermengen in den höheren Thälern des Lautenund des Schwarzbaches bei N e u n z e h n r a i n zu erschliessen und durch den Stollen zur Stadt zu bringen, in Angriff genommen und stehen vor ihrem erfolgreichen Abschlüsse. 4. Zuleitung von Reichenhain und Hochreservoire.
Von dem Ausgleichschachte bei R e i c h e n h a i n wird das Wasser der Z w ö n i t z - und der E i n s i e d e l anlage mit natürlichem Gefälle gemeinschaftlich durch eine Zuleitung nach einer Hochreservoiranlage geführt, welche an der Z s c h o p p a u e r S t r a s s e , die an der Stadtgrenze gegen G a b l e n z liegt, theilweise bereits für die erste Anlage erbaut wurde. Diese Zuleitung ist zum Theil aus gemauerten Kanälen und Stollen und zum Theil aus gusseisernen Dükerleitungen gebildet, welche letztere durch die Thalkreuzungen führen. Jede der letzteren
besteht aus 2 Parallelrohren, von denen das eine von 450 mm ein älteres ist, dem später ein anderes von 650 mm Durchmesser hinzugefügt wurde. Das erste Hochreservoir wurde aus Cementmauerwerk, überwölbt und in den Boden versenkt hergestellt. Es fasst bei 5,0 m Wasserhöhe 2900 cbm Wasser und ist durch Scheidewände in 13, schlangenförmig communicirende Abtheilungen zerlegt. Sein Wasserepiegel liegt 40,0 m hoch über dem Versorgungsgebiete und 30,0 m hoch über der Schöpfstelle an dem Z w ö n i t z f l u s s e . Im Jahre 1886 wurde in gleicher Höhenlage daneben ein ähnliches, aber 3900 cbm fassendes und aus Cementstampfbeton hergestelltes Hochreservoir erbaut, das die Firma W i n d s c h i l d & L a n g e l o t t in Cosseb a u d e ausgeführt hat, so dass jetzt der Fassungsraum beider Reservoire 68000 cbm beträgt. Vor einigen Jahren ist ferner an dem entgegengesetzten Ende von dem an der Zschoppauer Strasse beginnenden Vertheilungsnetze für die Stadt ein drittes Hochreservoir von 3000 cbm Inhalt bei 4,0 m Wasserhöhe erbaut. Dieses ist als Ausgleichreservoir für die Wasservertheilungzu dienen bestimmt, und dessen Wasserspiegel liegt 13,0 m tiefer als der der beiden Hauptreservoire. Das Reservoir ist gleichfalls aus Cementstampfbeton und ähnlich den früheren hergestellt. Weil im Verlaufe der 90 er Jahre die Bebauung der Höhen, welche den Thalkessel umlagern, in dem die alte Stadt liegt, sich immer weiter ausbreitete, so wurde von der Stadtvertretung am 3. März 1898 beschlossen, ausser dem bisherigen Vertheilungsnetze, welches für die Niederdruckzone fortbestehen soll, besondere Vertheilungsleitungen für Hochdruckzonen, welche für 3 Gruppen; den K a s s b e r g , den G ö t h e p l a t z und den S c h l o s s b e r g dienen sollen, herzustellen, und es wurde dafür eine Summe von vorläufig M. 307000 bewilligt. Für diese Versorgungen ist ein besonderes Pumpwerk neben dem Ausgleichreservoire erbaut, welches das Wasser aus diesem Reservoire entnimmt und durch 2 durch Gasmotoren angetriebene Pumpen in die für die Versorgung der 3 Gruppen der Hochdruckzone herzustellenden Hochreservoire zu überführen bestimmt ist. Jede der beiden Pumpen liefert 72 cbm Wasser pro Stunde unter einem Arbeitsdrucke von 50,0 m. Es sind Zwillingspumpen mit Differentialkolben von 180 mm, resp. 120 mm Durchmesser und von 0,42 m Hub. Die Pumpen werden durch Riemenübertragungen von dem 180 Umdrehungen machenden Gasmotor bewegt und machen 60 Doppelhübe pro Minute. Das Hochreservoir für die zuerst ausgeführte Gruppe der Hochdruckzone liegt auf der R ö h r s d o r f er H ö h e in 220 m Entfernung von dem Ausgleichreservoire. Es hat 1500 cbm Inhalt bei einer 4,0 m hohen Füllung und ist aus Cementstampfbeton hergestellt. Sein Wasserspiegel liegt 47,0 m hoch über dem des Ausgleichreservoirs. Einschliesslich des Stollenreservoirs und der Reinwasserreservoire standen demnach damals 6 Hochreservoire mit 17 500 cbm Inhalt der Stadt für ihre Versorgung zur Verfügung. 5. Vertheilungsleitungen und Anschlüsse.
Das seit Ende 1898 nach 2 Druckzonen getrennte Vertheilungsnetz beginnt für die niedere Zone an den Hochreservoiren an der Z s c h o p p a u e r S t r a s s e mit 2 Rohren, eines von 500 mm und eines von 350 mm Durchmesser. Mit dem Ausgleichreservoire ist dieses Rohrnetz durch ein Rohr von 450 mm Durchmesser
Itt. Kreishauptmannschaft Zwickau.
verbunden, während mit dem Hochreservoire für die obere Zone eine Verbindung durch ein Rohr von 300 mm Durchmesser hergestellt ist. Die Vertheilungsleitungen sind theils nach dem Circulations- und theils nach dem Verästelungssysteme ausgeführt und stehen unter einem durchschnittlichen Drucke von 40,0 m.
351
Die Tabelle 155 gibt für das Jahr 1875 und für jedes der t l Jahre von 1888 bis 1898 die Länge der Rohrleitungen von 500 mm bis 50 mm Durchmesser und die Zahl der Schieber und Hydranten, sowie die der öffentlichen Lauf- und Springbrunnen, Pissoire und Sprenghähne an.
Tabelle 165. R o h r l e i t u n g e n , A n s c h l ü s s e etc. Jahr Rohrlänge m Scbieberiahl Hydranten OeSentlicbe Laufbrunnen . Springbrunnen Pissoire Sprenghähne Privatanschlüsse . . Aufgestellte Messer . . . Badewannen Badeofen Brausen Closets Springbrunnen Strahlapparate Hydraulische Aufzüge . -
1875
1888
1889
1890
1891
1892
1893
1894
1895
1896
38142 81184 84 720 87 777 91 625 93 674 97 552 99119 101592 108 319 424 463 413 153 301 328 341 359 377 402 694 712 811 604 623 640 653 669 648 684 69 69 68 70 70 70 70 69 68 69 5 8 12 12 3 5 9 10 11 11 19 19 18 6 18 19 20 19 19 19 330 405 415 200 310 315 331 381 390 360 4325 4441 746 3582 3805 3967 4194 4264 3338 4083 4509 4613 3641 4361 750 3387 3873 4050 4170 4278 — — 1012 99 707 776 799 894 944 851 — — 782 71 599 ,846 665 685 737 779 — — 827 75 622 732 889 568 638 690 — — 44 712 1061 791 799 862 922 981 — — 73 83 18 77 77 78 80 78 — — — 3 2 2 2 2 3 3 2 2 2 4 4 3 3
Die Hydranten sind Unterflurhydranten mit Selbstentleerung und stehen in ca. 80 m Entfernung von einander. Die Sprenghähne sind kleinere Unterflurhydranten für unmittelbare Schlauchanschlüsse zum Sprengen der Strassen und Promenaden. Ferner sind 8 Rinnsteinspüler für Droschkenhaltestellen in Benutzung. Auch sind mit dem Rohrnetze 42 Hauptabsperrventile und 16 Auslässe zum Rohrspülen verbunden. Die gusseisernen Rohre sind von Rud. B ö c k i n g in H a l b e r g e r h ü t t e , vom Eisenwerke L a u c h h a m m e r in G r ö d i t z und von der K ö n i g i n M a r i e n h ü t t e in C a i n s d o r f geliefert. Die Rohrverlegungen hat im Jahre 1875 die Firma J. & A. Aird in Berlin ausgeführt. Alle späteren Rohrverlegungen, Zuleitungen etc., sowie alle Wasserfassungs- und alle Untersuchungsarbeiten etc. hat die Wasserwerksverwaltung durch eigenes Personal hergestellt. In der Tabelle 155 ist ferner noch für jedes Jahr die Zahl der benutzten Anschlussleitungen und der eingebauten Wassermesser, sowie die Zahl der bei den Privaten vorhandenen Badeeinrichtungen, Closete etc. angegeben. Ende der Jahre 1894 resp. 1898 waren in den Privatgrundstücken ferner 894 resp. 1088 Unter- und Ueberflurhydranten zum Feuerlöschen aufgestellt und 1819 resp. 2188 Ausflüsse für gewerbliche und 25535 resp. 29135 Ausflüsse für hauswirthschaftliche Zwecke im Ganzen in Gebrauch. 421 resp. 940 Schwimmhahnkästen dienten für die angegebene Zahl von Ciosets. Endlich dienten noch 467 resp. 571 direkte Ausflüsse für Bedürfnissanst alten und 6 resp. 19 Ausflüsse für besondere Zwecke. Die Wassermesser sind mit Ausnahme von 18 Stück nur von S i e m e n s & H a l s k e , B e r l i n bezogen. Die gelieferte Zahl von 5209 Stück vertheilt sich auf 26 von 10 mm, 260 von 12 mm, 1648 von 16 mm, 1982 von 20 mm, 1013 von 25 mm, 2 von 30 mm, 111 von 40 mm, 86 von 50 mm, 6 von 65 mm und 39 von 100 mm Durchmesser. Die Abzweige von den Hauptrohren und die Zuleitungen bis zu den Waesermessern, die von Anfang
1897
1898
118 911 524 868 68 12 21 428 4543 4620 1080 930 951 1171 84 3 4
127 768 660 929 67 12 31 440 4715 4773 1218 1040 1075 1408 84 3 4
an obligatorisch für die Privatabgabe vorgeschrieben waren, bestehen aus gusseisernen Rohren von mindestens 40 mm Durchmesser. Für das Material zu den Hausleitungen bestehen keine Vorschriften; meistens werden dafür gewöhnliche Bleirohre benutzt. 6. Wasserzufluss und -Abgabe.
Die Tabelle 156 (S. 352) gibt für das Jahr 1875 und für jedes der 11 Jahre von 1888 bis 1898 die Menge des Wassers an, welches mit natürlichem Gefälle und desjenigen, welches künstlich gehoben zufloss, sowie die Gesammtmenge beider und das Verhältniss der beiden Bezugsmengen zu dieser Gesammtmenge; ferner ist auf der Tabelle der Kohlenverbrauch für die Dampfkessel zum Pumpenbetriebe im Ganzen, pro 100 cbm Wasser und pro PS.-Stunde, sowie die Leistung von ein kg Kohle in m X kg angegeben. Die Tabelle 157 (S. 353) gibt die Gesammtabgabe im Jahre und deren Verhältniss zum Vorjahre, sowie die Abgabe am Tage des mittleren, des grössten und des kleinsten Consums und der letzteren Verhältniss zum mittleren Tage an. Ferner ist auf der Tabelle die Zahl der Einwohner des Versorgungsgebietes und der pro Tag pro Einwohner entfallende Consum am mittleren und grössten Consumtage, ferner wie viel Wasser der Gesammtabgabe auf einen Anschluss und wie viel Wasser für öffentliche Zwecke (einschliesslich von Selbstverbrauch und Verlust) entfällt. Endlich ist auf der Tabelle angegeben, wie viel Wasser auf die Abgabe ohne Wassermesser und auf die für Private entfällt, sowie das Verhältniss beider Mengen zu der Gesammtmenge und die jährliche Abgabe durch je einen der eingebauten Wassermesser. Die künstliche Wasserförderung konnte wegen des genügenden Zuflusses von E i n s i e d e l her im Jahre 1896 an 120 Tagen, im Jahre 1897 an 87 Tagen und im Jahre 1898 an 52 Tagen ganz eingestellt werden. In jedem dieser 3 Jahre haben die Kohlen pro 100 kg
352
Iii. Kreishauptmannechaft Zwickau.
Tabelle 16«. W a s s e r g e w i n n u n g und -Förderung. Jahr Vorhanden: Wasser mit natürlichem Gefälle . . cbm i > mit .künstlicher Hebung . . » Im Ganzen . . Von je 100 cbm mit natürlichem Gefälle » • > > > künstlicher Hebung » für letzteres Kohlen im Ganzen . . kg » oder pro 100 cbm Wasser . . . . > » P8.-Stunde pro kg Kohle m X kg
1875
1888
1889
1890
1891
1892
50 000 193 293 243 293 20,6 79,4 131041 68,0 4,71 57 400
50000 1 786 758 1836 758 2,7 97,3 912 830 51,1 3,54 76 300
65000 1970 868 2 0 3 5 868 3,0 97,0 1002860 50,6 3,50 77 000
393 625 1698575 2092 200 17,8 81,8 862 140 50,8 3,52 76 700
605 529 1625 913 2 221461 31,3 68,7 750360 49,1 3,40 79 400
628 472 1704 224 2 332 692 26,9 73,1 841 350 49,4 3,42 79 000
Fortsetzung der Tabelle 166. Jahr Vorhanden: Wasser mit natürlichem Gefälle . . cbm > mit künstlicher Hebung . . » Im Ganzen » Von je 100 cbm mit natürlichem Gefälle » • > • i künstlicher Hebung » für letzteres Kohlen im Ganzen . . kg » oder pro 100 cbm Wasser . . . . t » » PS.-Stunde pro kg Kolile m X kg
1893
1894
1895
1896
1897
1898
• 572 744 1822 604 2 395 348 23,9 76,1 830 460 45,5 3,15 85 600
1186 615 1142107 2 328 722 51,0 49,0 569 630 49,9 3,46 78 200
917 585 1 629 816 2 547 401 36,0 64,0 743 950 45,6 3,16 85400
1 337 972 1096 371 2 433 313 55,0 45,0 441 950 40,0 2,79 96 700
1421508 1097 285 2 518 793 56,8 43,2 442 860 40,0 2,79 96 700
1367 838 1492 775 2 860 613 47,8 52,2 575 320 39,0 2,67 101200
114,5 Pf. resp. 123,2 Pf. resp. 124,3 Pf. und die zur Förderung von 100 cbm Wasser erforderlichen Kohlen 46,3 Pf. resp. 49,8 Pf. resp. 46,7 Pf. gekostet. Von den in der Tabelle 156 angegebenen Wassermengen, welche mit natürlichem Gefälle in den 3 Jahren 1896,1897 und 1898 zugeflossen sind, entfallen 549072 cbm oder 41 o/o, resp. 790039 cbm oder 56%, resp. 700 203 cbm oder 51°/o Wasser aus dem Staureservoire, das vor der Fortführung filtrirt ist, was am Tage der höchsten Leistung einer Lieferung pro qm Filterfläche von 1,27 cbm resp. 1,45 cbm resp. 1,67 cbm entpricht. Die Tabelle 158 (S. 353) gibt für die Jahre 1892 bis 1894 und 1896 bis 1898 für jedes Jahr die Abgabe im Maximal- und Minimalconsummonate im Ganzen und am Monate - Durchschnittstage, sowie das Verhältniss dieses Tages zum Jahresdurchschnittstage an. Ausser der Stadt selbst werden noch die Vororte N e u - G a b l e n z und N e u - H i l b e r s d o r f durch das städtische Wasserwerk theilweise mit versorgt. Der Verbrauch für die Stadt allein stellte sich in den Jahren: 1896 1897 1898 cbm cbm cbm nach Tabelle 157 im Ganzen: 2433514 2519UG3 2861021 davon die Vororte: 12363 12397 12574 bleibt für die Stadt allein: 2421151 2506666 2848447 Eine Ausdehnung der Versorgung auf den Vorort A t t e n d o r f und auf A l t - G a b l e n z ist von der Stadtverwaltung in's Auge gefasst. 7. Anlagek08ten, Betriebseinnahmen und -Ausgaben.
Die G e s a m m t k o s t e n des W a s s e r w e r k e s haben sich Ende 1898 nach dem Rechnungsabschlüsse belaufen auf: M. 5 924 307 im Ganzen. Sie setzen sich nach den Einzelkosten der Wasserwerke A l t - C h e m n i t z (incl. Zuführung zur Stadt) und E i n s i e d e l und nach denen für die Anlagen in der Stadt, sowie im Allgemeinen wie folgt zusammen.
a) Wasserwerk A l t - C h e m n i t z : Grunderwerb . . . . M 276279 » Wasserablösung . . 181609 Wasserfassung und Maschinenanlage . . . > 643803 » Reichenhainer Linie 348916 M. 1450607 Wasserwerk E i n s i e d e 1: Grunderwerb . . . . > 238013 Einsiedeler Linie . . . » 505606 Thalsperrenanlage . . » 1275116 » 2018735 c) Wasserwerksanlagen in der Stadt: Hochreservoiranlagen . > 269244 Stadtrohrnetz . . . . » 1832233 Betriebseinrichiungen, Telegraphenleitungen etc » 105501 » 2206978 d) Allgemeine Kosten und Grunderwerb Neunzehnhain » 247984 Im Jahre 1898 haben die Einnahmen und Ausgaben des B e t r i e b e s d e r s t ä d t i s c h e n W a s s e r v e r s o r g u n g betrageii: I. E i n n a h m e n : a) Wassersteuer von l 1 / 2 °/o Nutzungswerth der bebauten Grundstücke M. 232 756,55 b) Zahlung der Stadt für das Wasser für öffentliche Zwecke . . . » 42038,00 c) Wassergeld für Mehrverbrauch über das regulativmässige Wasserquantum » 202 883,18 d) Einnahmen für Herstellungen von Privatleitungen . . . . » 39 217,68 c) Grundstückserträgnisse und verschiedene Einnahmen. . . . . » 11853,95 Einnahmen zusammen M. 528749,36..
III. Kreishauptmannschaft Zwickau.
353
Tabelle 157. Waaaervertheilung. Jahr Abgabe im Ganzen cbm Gegen 100 cbm des Vorjahres . . . » Einwohnerzahl pro Kopf am mittleren Tage. . . Liter > > > Maximaltage . . . » Abgabe pro Anschluss (Tabelle 155) . cbm > am mittleren Jahreatage . . > > > Maximaltage desgl. von 100 cbm am mittleren Tage > Abgabe am Minimaltage desgl. von 100 cbm am mittleren Tage Waaser für öffentl Zwecke, Verlust etc. > oder von 100 cbm im Ganzen . . Privatabgabe n u r nach Messern . . oder von 100 cbm im Ganzen . . > oder pro Messer im Jahre . . .
(1882)
1888
1889
1890
1891
1892
833 948
1 836 944
2 037 027 110,9 135 518 42 73 568 5 581 9 619 175,0 3 747 67,0 671855 32,9 1 365 172 67,1 375
2 091989 102,8 138 665 42 72 649 5 731 9 876 172,3 2 851 49,7 575 087 27,6 1 516 901 72,6 392
2 220369 106,2 140 082 44 70 559 6083 9 768 160,6 3 095 60,9 644 422 29,0 1 575 927 71,0 389
2 333375 106,0 143 098 46 78 571 6 376 11089 173,9 3661 56,7 712 665 30,6 1620 710 69,4 388
—
—
95 123 24 43 426 2 286 4102 179,5 1011 44,3 319 398 38,3 514 163 61,7 263
127 695 40 68 650 5 017 8 479 169,0 2 729 54,4 692 234 37,8 1 143 710 62,2 338
Fortsetzung1 der Tabelle 157. Jahr Abgilbe im Ganzen cbm Gegen 100 cbm des Vorjahres . . . > Einwohnerzahl pro Kopf am mittleren Tage . . . Liter » > > > Maximaltage Abgabe pro AnschlusB (Tabelle 155) . cbm > am mittleren Jahrestage . . > > > Maximaltage desgl. von 100 cbm am mittleren Tage > Abgabe am Minimaltage desgl. von 100 cbm am mittleren Tage Wasser für öffentl. Zwecke, Verlust etc. > oder von 100 cbm im Ganzen . . > Privatabgabe n u r nach Measern . . i oder von 100 cbm im Ganzen . . > oder pro Messer im Jahre
1893
1894
1895
1896
1897
1898
2 395 007 102,8 147 730 46 71 571 6 562 10 350 157,7 3047 46,4 720 263 30,1 1 674 744 69,9 391
2 328 384 97,2 152 864 42 66 545 6 379 9 866 154,9 3 727 58,5 690 131 29,6 1 638 253 70,4 375
2 647 401 109,0 169 855 44 70 686 6 978 11248 160,1 4 093 58,4 883 394 34,7 1 663 738 65,3 370
2 433 614 95,5 164 743 40,4 59,7 505 6 649 9 833 147,9 3417 51,4 654 913 26,9 1 778 601 73,1 386
2 519 063 103,6 170060 40,6 64,8 565 6 902 11026 174,2 4 202 60,9 650 241 26,0 1868 821 74,0 404
2 861021 113,6 174 422 44,9 68,4 607 7 838 11926 152,1 3 282 42,0 782 381 27,8 2078 604 72,7 436
II. A u s g a b e n : a) Zinsen und Amortisation M. 262589 (pro (;bm b) Gehälter und Vergütungen 42535( c) Betrieb,Arbeitslöhne, Brenn-, Schmier- etc. Material 24 332 ( d) Steuern, Expedition etc 5824 ( e) Unterhaltung der Anlagen, Werkzeuge etc 27 743 ( f) Ausgäben für Herstellung von Privatleitungen . . . . 35 085 ( g) Neuausführungen und Rücklagen . . 126287 ( h) Bewirtschaftung der Grundstücke und Verschiedenes . . 4355 ( II. Ausgaben zusammen M. 528 749 (procbm
9,18 Pf.) 1,49 » )
0,20 » ) 0,97 » )
Mirlimalmoi at
Mai[imalmOD at Jahr
0,85 » ) 1892 1893 1891 1896 1897 1898
im Ganzen
pro Tag
cbm
cbm
TOD 100 cbm des mlttl Jahrestages cbm
8146 7773 7523 7604 7814 9585
127,8 118,4 114,6 114,4 113.2 122.3
252 535 240 979 233 224 235 721 242 248 297 129
yon
im
Ganzen
pro Tag
cbm
cbm
100 cbm des mlttl. Jahrestages cbm
4871 6242 5112 5628 6341 6507
76,5 80,0 80,1 84,7 90,0 83,0
146 149 157 267 153 354 168 840 177 554 182 209
1,23 » ) 4,41 » ) 0,15 » ) 18,48 Pf.).
Der durchschnittliche Verkaufspreis des Wassers betrug nach den Einnahmen für das Wasser für öffentü r a h n , W&SBerverfiorgung. Bd. II.
Tabelle 168. M o n a t s a b g a b e.
liehe Zwecke pro cbm 5,35 Pf. und für das Wasser für Private nach der Waesersteuer 11,20 Pf. und nach der Mehrverbrauchssumme 9,76 Pf. somit im Ganzen 21,16 Pf. Als Ausgaben haben die a l t e n W a s s e r l e i t u n g e n u n d B r u n n e n an Unterhaltungskosten im Jahre 1898 verlangt: für Quellwasser M. 35,75, für Pumpenbrunnen M. 313,88, für die gewerkschaftliche K a p p e l l e i t u n g M. 20,63, für den Brunnen im Z e i s i g w a l d e M. 78,91 und für Verschiedenes M. 659,67. Ferner war 23
354
III. Kreishauptmannschaft Zwickau.
an Wasaerzins für einen Brunnen an der Grenze von K a p p e l M. 15,00 zu zahlen. Das Wasserwerk hat endlich der Stadt M. 19944 für das Wasser für die 67 öffentlichen Laufbrunnen und M. 600 für einen Rohrmeister in Rechnung gestellt, so dass die Ausgaben für die alten Wasserleitungen im Ganzen M. 21667,84 betragen haben. Denen stehen als Einnahmen gegenüber: M. 45,00 und M. 140,00 als Wasaerzins und M. 676,75 für Diverses. Der Zuschuss der Stadtkasse hat somit M. 20806,09 betragen. Es wurden ferner im Jahre 1898 durch die G o l d und B l a u b o r n l e i t u n g , sowie durch die K a p p e l l e i t u n g , an welcher die Stadt einen Antheil hat, 5 öffentliche Brunnen gespeist. Endlich waren 28 öffentliche Pumpenhru'nnen in Benutzung und zuzüglich der 67 Laufbrunnen im Ganzen 101 öffentliche Wasserentnahmestellen vorhanden. 8. Wasaerzins. Von jedem bebauten Grundstöcke, gleichgültig ob dasselbe an die Wasserleitung angeschlossen ist oder nicht, wird eine Wassersteuer nach 1 ]/a °/o des eingeschätzten, jährlichen Ertrages des Grundstückes erhoben. Dafür wird eine sogenannte »freie Wassermenge« gewährt, welche entweder
mit 15 Liter täglich auf- je einen Bewbhner des Grundstückes — unter Zugrundelegung der im Vorjahre aufgestellten Einwohnerlisten — oder mit 9 Liter täglich auf je 1U0 Pf. der jährlich gezahlten Wassersteuer bemessen wird, je nachdem die eine oder die andere dieser beiden Berechnungsweisen für den Wasserabnehmer das günstigere Resultat ergibt. Das über diese freie Wassermenge in Zeitabschnitten von je 2 Monaten mehr verbrauchte Wasser ist von den Wasserabnehmern, als welche nur die Grundstücksbesitzer angesehen werden, mit 20 Pf. für je ein cbm besonders zu bezahlen. Für das Wasser für Bauzwecke ist 30 Pf. pro cbm, für das an die beiden Vororte abgegebene 40 Pf. pro cbm und für das an die ausserhalb der Stadtflur liegenden Grundstücke abgegebene 45 Pf. pro cbm zu zahlen. Für öffentliche Schwimmbäder wird das Wasser mit 10 Pf. und für Öffentliche Wannenbäder mit 16 Pf. pro cbm berechnet. 9. WasserbeachafTe n he It. Chemische Untersuchungen werden monatlich einmal und bacteriologische Untersuchungen werden wöchentlich einmal und zwar letztere von an 5 bis 6 verschiedenen Stellen entnommenen Wasserproben ausgeführt. Ausserdem finden während des Betriebes der Filter in E i n s i e d e l fortgesetzt bacteriologische Untersuchungen des Filtrats statt. Die Grenzwerthe der Resultate der chemischen Analysen, welche der Professor Ca s p a r i ausführt, gibt für die 4 Jahre von 1895 bis 1898 die Tabelle 159 in mg pro Liter Wasser an.
Tabelle 16». G r e n z z a h l e n der chemischen 1895
Jahr Gesammtrückstand . . . . . . . Feuerbeständige Salze GlOhverlust Chlor Schwefelsäure Kieselsäure Kalk Magnesia Eisenoxyd und Thonerde Salpetersäure Ammoniak Zur Oxydation der organischen Substanz übermangansaures Kali Entsprechend Sauerstoff Härtegrade, deutsche
1898
1897
1896
Min.
Max.-
Min.
Max.
Min.
Max.
Min.
Max.
65,0 53,0 9,0 10,5 9,3 4,5
94,5 85.5 18,0 17,9 19.6 6,7 20,2 5,7 0,8 12,0
62,5 48,5 10,0 9,2 9,2 3,2 13,2 3,8
79,0 69,0 16,5 12,7 14,4
64,0 51,0
84,6 74,0 14.0 12.5 13.1
57,5 46,0 10,0 9,7 10,0 4,1 11,7 4,1 0,3 4,6
84,0 69,0 17,0
12,8
3,5 0,5 4,0
0,87 0,22 1,8
Null
2,47 0,62 2,8
Die Zahl der Colonien in ccm, welche bei den durch den Professor Dr. Z i m m e r m a n n vorgenommenen bactefiologischen Untersuchungen festgestellt ist, beträgt bei der Hälfte der Proben weniger als 30 und überschreitet nur selten die Zahl von 100. Die regelmässigen T e m p e r a t u r b e o b a c h t u n g e n haben im Laufe des Jahres folgende Grenzen O. C. für die ZwOnitzanlage gezeigt: im Jahre: 1896 1897 Lufttemperatur: — 8,0 bis + 27,0 — 5,8 bis 27,5 ZwOnitzwasser : + 5,0 19,0 + 0 , 8 18,8 Brunnenwasser : + 4,6 16,0 16,8 + 4 , 8 im Jahre: 1898 Lufttemperatur : — 2,6 bis + 29,0 ZwOnitzwasser : +1,0 » 22,5 Brunnenwasser : + 5,0 » 18,5.
12. k. G'rimitschau.
Analysen.
(E. 23553, W. 1820 mit je 13 B.)
Weil für die Wasserversorgung der Stadt C r i m m i t s c h a u ausser 44 öffentlichen.und einigen Privatbrunnen in der Stadt nur eine kleine Quellwasserleitung vorhan-
6,2
0,6 5,0
1,16 0,29 1,9
Null
16,7 5,1 1,5 9.3 2,95 0,75 2,4
8,0
8,1 10,2 4,2 13,6 4,1
6,2
16.6 5,3 1,6
0,6 4,6
1,49 0,37 1,9
Null
8,1
2,95 0,75 2,4
1,13 0,28 1,8
12,2
Null
17,8 6,4 17,0 5,2 1,1 7,6 2,71 0,68 2,4
den war, die aus ca. 600 m Entfernung verschiedene, öffentliche Laufbrunnen speiste, so hatte die Stadtverwaltung sich schon Mitte der 80 er Jahre damit beschäftigt, eine allgemeine Versorgungsanlage für die Stadt herstellen zu lassen. Eine Einigung über die Wahl der Gewinnungspunkte des Wassers war jedoch nicht zu erzielen. Auf ihre Veranlassung sind daher im Jahre 1889 für diesen Zweck vom Baurath T h i e m in L e i p z i g Untersuchungen angestellt, welche sich auf die Muldegegend bei C r o s s e n erstreckten, aber auch zu keinem Resultate führten. Später wurde als Gewinnungspunkt zwischen Z w i c k a u und C r i m m i t s c h a u der Haardtw a l d in Aussicht genommen. Um hier eingehende Untersuchungen darüber vornehmen lassen zu können, ob das für die städtische Versorgung nöthige Wasserquantum hier in guter Qualität zu erschliessen sei, kaufte die Stadt im Jahre 1896 den Wald unter dem Vorbehalte an, eventuell im Jahre 1898 vom Kaufe zurücktreten zu können. Die Resultate der Untersuchungen waren
Itl. KreishauptmannBchaft Zwickau. jedoch so günstig, dass die Stadt bereits Ende 1897 dem Ingenieur M e n z n e r in L e i p z i g den Auftrag zur Ausarbeitung eines Projectes für die Anlage ertheilte und ihm später auch die Bauleitung bei dessen Ausführung übertrug, nachdem eine dem Kostenvoranschlage entsprechende Anleihe von M. 1300000 für den Bau aufgenommen war und die Bauausführung beschlossen werden konnte. Gegen Ende des Jahres 1898 konnte das Wasser bereits in das dafür erbaute Hochreservoir eingeleitet werden. Es waren damals die Z i g e u n e r - und die F o r e l l e n q u e l l e n in dem C r i m m i t s c h a u e r H a r t h w a l d e , die in einer zusammenhängenden, wasserführenden Kiesund Sandschicht auf der G e r s d o r f er F l u r , dem sogenannten G r e n z g r a b e n , entspringen, und ferner die Quellen aus den oberen Partien des L a u e n h a i n e r Grundes, dem sogenannten g r o s s e n E i s e n g r u n d e gefasst. Die Ergiebigkeit dieser Gebiete betrug 16,5 Sek.-l oder 1420 cbm pro Tag. Als Reservegebiete waren noch der südöstlich vom H o s p i t a l b e r g e im Walde gelegene Grund unweit H a r t m a n n s d o r f und die unmittelbar vor und in diesem Dorfe selbst gelegenen Quellgebiete in Aussicht genommen. Auch ein weiteres Quellgebiet, der k l e i n e E i s e n g r u n d , war noch zu erschliessen möglich. Die Wassererschliessungen sind durch gelochte, glasirte Thonrohre von 150 mm Durchmesser in einer Länge von 1630 m bewirkt, von denen ca. 400 m auf den H a r t h w a l d , 400 m auf den G r e n z g r a b e n und 830 m auf den g r o s s e n E i s e n g r u n d entfallen. Die Rohre sind in 1,5 m bis 5,0 m Tiefe verlegt. Die verschiedenen Zuleitungen von den einzelnen Sammelcysternen bis zu dem Hochreservoire haben im Ganzen ca. 7000 m Länge und 100 mm bis 275 mm Durchmesser, wovon ca. 1100 m Länge auf die Leitung für den g r o s s e n E i s e n g r u n d entfallen. Die Leitungen führen durch den H a r t h w a l d und von da durch das Hartha u e r Gebiet in das G e r s d o r f er Gebiet. Hier wird das Wasser aus der Fassung des G r e n z g r a b e n s mit aufgenommen. Ueber d i e G e r s d o r f e r Wiesen und Felder und auf der L a u e n h a i n - G e r s d o r f e r Dorfstrasse ist die Leitung dann weiter geführt und geht schliesslich durch die Fluren L a u e n h a i n und W a h l e n zu dem auf Wahl e u e r Gebiete gelegenen Hochreservoire. Die normale Tiefeulage dieser Leitung unter Terrain beträgt 1,5 m. Auf dem M e e r a n e r Wege im H a r t h w a l d e mussten die Rohre jedoch in 4,0 m Tiefe und auf der L a u e n h a i n - W a h l e n e r Höhe sogar in 7,5 m Tiefe zur Erzielung des nötigen Gefälles verlegt werden. Das Hochreservoir ist aus Cementstampfbeton hergestellt und besteht aus 2 Kammern, die zusammen bei 3,0 m Wasserhöhe 1500 cbm Fassungsraum haben. Die Fallrohrleitung hat 350 mm Durchmesser und die Vertheilungsleitungen haben einschliesslich des Fallrohres ca. 24 400 m Länge von 350 mm bis 80 mm Durchmesser. Es sind damit 170 Schieber und 136 Ueberflurhydranten verbunden. Die Rohre durchkreuzen 3 mal die P l e i s s e und 9 mal den M ü h l g r a b e n . Wegen der in dem besonders weichen Wasser des H a r t h w a l d e s enthaltenen freien Kohlensäure sind die Zuleitungen für die Hausanschlüsse aus Bleirohren mit einem Zinnüberzuge von ein mm Stärke ausgeführt. 13. a. Ehrenfriedersdorf. (E. 5123, W. 378 mit je 14 B.) Für die Wasserversorgung der Stadt E h r e n f r i e de rsdorf dienen ausser 27, in der Stadt liegenden
355
Brunnen, von denen 11 gesenkt, 7 gebohrt und 9 gemauert sind, ferner 5 öffentlichen Ausflüsse der Stollenwasser des Gelobtland-Stollens, des Sauberg-Stollens, des K r u g Christi-Stollens, des g r o s s e n V i e r u n g e n Stollens und des Goldgrund-Stollens, und endlich 3 verschiedene Wasserzuleitungen mit natürlichem Gefälle, nämlich die Schiesshausleitung, die Thonrohrleitung und die Hochdruckleitung. Die Thonrohrleitung ist im Jahre 1877 und die Schiesshausleitung ist im Jahre 1887 hergestellt, während die erste Herstellung der Hochdruckleitung in die Jahre 1885 und 1886 fällt. Im Jahre 1897 ist für letztere eine neue Quellfassung nach dem Pfojecte und unter der Leitung des Ingenieurs A. L o e f f l e r in F r e i b e r g ausgeführt. Die gesammten Bau- und Unterhaltungskosten der 3 städtischen Leitungen haben während der 20 Jahre von 1877 bis 1896 im Ganzen M. 64142 oder durchschnittlich pro Jahr M. 3200 betragen. Die Versorgungskreise der einzelnen Leitungen tren-nen sich örtlich und nach der Höhenlage. Die Schiesshausleitung versorgt etwa die eine Hälfte der Stadt, aber nur unter einem sehr geringen Drucke. Auf dem Wege nach dem G r e i f e n s t e i n liegen die Quellen der Thonrohrleitung, die nur für einige Häuser dient. Weiter oberhalb in der T r i f t liegen die Quellen der Hochdruckleitung. Für deren neue Fassungen dienen 12 Sammelköpfe und 9 Schrote aus Ziegelmauerwerk, sowie 220 lfd. m gelochte Thonrohre, und zur Zusammenleitung des Wassers sind 210 lfd. m geschlossene Thonrohre von 125 mm und 150 mm Durchmesser verlegt. Die Baukosten dieser neuen Fassung haben M. 8500 betragen. Die Ergiebigkeit der Leitungen wurde nach einer Messung im Juli 1897 für die Schiesshausleitung auf 4,0 Sec.-Lit., für die Thonröhrleitung auf 0,39 Sec.-Lit. und für die Hochdruckleitung auf 2,5 Sec.-Lit. oder zusammen auf fast 7 See. Lit. oder 600 cbm pro Tag festgestellt, während die Berechnung nach deren Niederschlagsgebieten dafür 11 Sec.-Lit. oder 950 cbm pro Tag ergibt, so dass weitere Erschliessungsarbeiten, ebenso wie der Bau eines Hochreservoiers und eventuell der Bau von Reinigungs- und Kläranlagen beabsichtigt werden. Die Länge der Leitungen beträgt im Ganzen 3764 m (davon Schiesshausleitung 1713m,Th'onrohrleitung600m, Hochdruckleitung 1451 m), und es sind damit 13 Hydranten verbunden. 209 Häuser haben Zuleitungen. 14.i. Eibeustock.
(E. 7212, W. 453 mit je 16 B.)
Die Stadt E i b e n s t o c k wurde bislang ausser durch wenige Brunnen in der Stadt durch eine grössere Zahl verschiedener Zuflüssen mit Wasser versorgt, welches mit natürlichem Gefälle durch Rohre aus Holz, Steingut und Eisen aus verschiedenen Quellen und anderen Schöpfstellen der Stadt zugeführt wurde. Diese Leitungen sind theils Eigenthum der Stadt und theils gehören sie einzelnen Privaten. Zur Erzielung einer besseren und einheitlichen Versorgung wurde von der Stadtvertretung im Jahre 1894 der Bau einer Hochdruckleitung nach dem Projecte des Ingenieurs M e n z n e r in L e i p z i g beschlossen, dessen Ausführung ihm später auch übertragen wurde. Diese Anlage kam im Jahre 1895 in Betrieb und hat M. 130 000 im Ganzen oder ca. M. 20 pro Einwohner gekostet. Die Ergiebigkeit der benutzten Quellen schwankt zwischen 400 cbm und 4000 cbm im Tage. Die Wasserfassung erfolgt durch einen gemauerten Brunnen von 1,25 Durchmesser und 3,0 m Tiefe, sowie •23*
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III. KreishauptmannBchaft Zwickau.
durch Sammelrohre aus Steingut und aus Gusseisen von 150 mm Durchmesser. Das erschlossene Wasser fliesst mit natürlichem Gefälle 2 Hochreservoiren zu, die von der GewinnungB8telle ca. 1800 m entfernt liegen und aus Cementstampfbeton hergestellt sind. Das eine davon hat 150 cbm Inhalt und liegt ca. 1100 m von der Stadt entfernt. Das andere Reservoir hat 150 cbm Inhalt und liegt ca. 300 m vor dem Beginne des städtischen Vertheilungsnetzes. Die Waaserabgabe erfolgt nach 2 Zonen getrennt. Die Länge der Leitungen für die beiden Zonen beträgt ca. 12000 m mit 63 Schiebern und setzt sich nach den verschiedenen Durchmessern wie folgt zusammen: Durchmesser mm: 150 125 100 80 70 Länge m : 1800 800 100 4500 2800 Damit sind 77 Ueberflurhydranten mit Selbstentwässerung verbunden, welche in ca. 100 m Entfernung von einander stehen; 2 davon sind als Druckständer eingerichtet. Zur Spülung des Rohmetzes dienen 2 Ablassschieber. Die gusseisernen Rohre sind von dem Eisenwerke Gr ö d i t z geliefert, und die Rohrverlegungen hat die Firma W. R. C o n r a d in L e i p z i g ausgeführt. Die Zuleitungen bestehen aus geschwefelten Bleirohren von 25 mm Durchmesser. Im Jahre 1895 waren derer ca. 400 ausgeführt, und in ca. 100 derselben waren Wassermesser eingebaut, welche H. M e i n e c k e in Bresl a u geliefert hat. 15. a. Elterlein. (E. 2105.) Ausser aus 5 öffentlichen Brunnen erfolgt die Wasserversorgung der Stadt E l t e r l e i n durch eine im Jahre 1896 hergestellte, einheitliche Anlage, welche ca. M. 30000 oder M. 14 pro Einwohner gekostet hat. Das Wasser wird aus Quellen am S c h a t z e n s t e i n e gewonnen und mit natürlichem Gefälle einem Monierreservoire von 150 cbm Inhalt zugeführt. Zur Verkeilung dienen ca. 2800 m gusseiserne Rohre von 150 mm bis 80 mm Durchmesser. 160 Häuser haben Anschlussleitungen und 12 Hydranten sind aufgestellt. 16. g. Elsterberg. (E. 4814, W. 408 mit je 12 B.) Für die Stadt E l s t e r b e r g wurde im Jahre 1889 eine Wasserversorgungsanlage nach dem Projecte des Wasserbauinspectors L e m k e in P l a u e n hergestellt, welche täglich ca. 100 cbm WasBer lieferte und M. 50000 gekostet hat. Zu diesen Kosten sind M. 20000 vom Staate für das B a d E l s t e r zugeschossen. Im Jahre 1894 hat die Anlage nach dem Projecte des Ingenieurs C r a m e r in C a i n s d o r f eine Vergrösserung erfahren, welche von der K ö n i g i n M a r i e n h ü t t e in C a i n s d o r f ausgeführt ist und M. 120000 gekostet hat. Dadurch ist* deren Leistung um 350 cbm pro Tag erhöht, so dafs jetzt 450 cbm Wasser täglich vorhanden sind. Gleichzeitig sind die Anlagekosten im Ganzen auf M. 170000 oder M. 35 pro Einwohner gewachsen. Das Wasser für die erste Anlage ist an der Burgl e i t h e und das für die zweite ist in der Nähe von R u p p e r t s g r ü n durch Brunnen und Sammelrohre gewonnen. Bei der ersten Anlage führt eine ca. 500 m lange Leitung von 80 mm Durchmesser das Wasser mit natürlichem Gefälle einem Hochreservoire von 100 cbm Inhalt zu, da« auf dem C o s c h ü t z b e r g e aus Mauerwerk und. überwölbt hergestellt ist. Für die zweite Anlage ist ein Hochreservoir aus Beton auf der H o h e n d o r f e r H ö h e erbaut, welches
gleichfalls überwölbt ist und 500 cbm Inhalt hat. Letzterem fliefst das Wasser durch eine 3547 m lange Leitung von 175 mm Durchmesser von der Gewinnungastelle ab gleichfalls mit natürlichem Gefälle zu. Von dem neuen Reservoire führt eine Leitung von 200 mm Durchmesser und 280 m Länge und von dem älteren Reservoire führt eine solche von 100 mm Durchmesser und 480 m Länge zum Vertheilungsnetze, das unter einem einheitlichen Drucke steht, der je nach der Ortslage zwischen 15,0 m und 45,0 m schwankt. Das ältere Rohrnetz hat ca. 1500 m und das neue hat ca. 2800 m Länge. Beide Rohrnetze sind event. mit einander zu verbinden; es speist aber jedes in der Regel nur einen Theil der Stadt. Nach den Durchmessern setzen sich diese 4300 lfd. m Rohre, wie folgt zusammen: Durchmesser mm: 150 125 100 70 60 40 Länge m: 800 100 550 2550 200 100 Damit sind 48 Schieber und 19 Überflurhydranten, von denen 18 auch als Druckständer eingerichtet sind, verbunden. Ein öffentlicher Springbrunnen und ein öffentliches Pissoir sind an die Leitungen angeschlossen. Die Zuleitungen für die 145 Hausanschlüsse bestehen aus gusseisernen Rohren von 25 mm Durchmesser. Für die Hausleitungen sind Zinnbleirohre verwendet. In sämmtliche Zuleitungen sind Wassermesser eingebaut, welche von D r e y e r , R o s e n k r a n z & D r o o p , H a n n o v e r und von H. M e i n e c k e , Breslau geliefert sind. Von den gelieferten Messern sind 59 von 13 mm, 102 von 20 mm, 2 von 30 mm und je einer von 25 mm, 40 mm und 50 mm Durchmesser. Im Jahre 1896 sind ca. 10000 cbm Wasser nach Messern abgegeben, was pro Messer im Jahr 69 cbm und für jeden Anschluss pro Tag 189 Liter oder pro Einwohner 16 Liter ausmacht. Der Wasserpreis betragt 15 Pf. pro cbm. Die Qualität des Waesera ist im Sommer 1894 durch Beauftragte des hygienischen Instituts der Universität Leipzig geprüft und ¿ 8 gut und geniessbar erklart. Gleiche Resultate haben die periodischen Untersuchungen eines Ortlichen Apothekers ergeben.
17. e. Ernsthai. (E. 4937.) Für die Wasserversorgung der Stadt E r n s t h a i dient das Wasser der bis zu ein km von der Stadt entfernt liegenden Stollen L a m p e t u s , W i l l e G o t t e s , C o m m u n und N e u b e r t s h o f f n u n g und ferner das Wasser der »Steinbruchsquelle« auf den W ü s t e n b r a n d er Grundstücken. Der Zufluss erfolgt mit natürlichem Gefälle in 2 gemauerte Reservoire, die 100 cbm resp. 25 cbm Inhalt haben und innerhalb der Stadt ca. 40,0 m hoch über dem mittleren Ortsterrain liegen, mittels geschlossener Leitungen. Die Anlagen sind in den Jahren 1891 und 1896 ausgeführt und haben im Ganzen M. 41000 oder M. 8 pro Einwohner gekostet. Es sind für dieselben ca. 3800 lfd. m Rohre (600 m aus Gusseisen, 400 m aus Blei und 2800 m aus Steingut) von 100 mm bis 50 mm Durchmesser verlegt, welche mit 13 öffentlichen Laufbrunnen und 4 Hydranten verbunden sind, und ca. 70 Häuser haben Zuleitungen erhalten. 18. b. Falkenstein i. V. (E. 8004, W. 519 mit je 15,4 B.) Für die Stadt F a l k e n s t e i n diente zur Wasserversorgung seit langen Jahren Quellwasser, das aus
III. Kreieh&uptmannschaft Zwickau. ca. 1000 m Entfernung mit natürlichem Gefalle durch eine Leitung aus hölzernen Rohren zufloss. Weil diese Versorgung im Sommer zeitweise versagte und das Wasser bei starken Regenfällen auch häufig trübe war, bo wurde von der Stadt im Jahre 1883 dem Civilingenieur M e n z n e r in L e i p z i g der Aultrag ertheilt, Vorarbeiten für eine bessere Versorgung auszuführen. Dadurch wurde er zur Aufstellung eines Projectee für eine Anlage geleitet, deren Ausführung ihm im Jahre 1884 übertragen wurde. Im November desselben Jahres kam diese bereits in Betrieb. Das Wasser wird in 2 verschiedenen Gruppen aus 5 Quellen gesammelt und aus ca. 1500 m resp. 500 m Entfernung mit natürlichem Gefälle durch geschlossene Leitungen einem am »oberen Anger« vor der Stadt gelegenen Hochreservoire zugeführt Die eine Gruppe, die K r o c h l e r q u e l l e n , entspringt bei G r ü n b a c h und ist durch Sammelgallerien gefasst. Die andere Gruppe ist durch den L o c h s t e i n b r u n n e n erschlossen. Die Quellenfassungs- und Zuflussleitungen haben im Ganzen 3765 lfd. m Länge. Das Hochreservoir hat 225 cbm Inhalt; es ist aus Mauerwerk und in den Boden versenkt hergestellt. Von diesem führt eine Fallrohrleitung von 150 mm Durchmesser zur Stadt. Die Vertheilungsleitungen in der Stadt bis zu 60 mm Durchmesser abwärts haben eine Länge von 5280 m. Sie sind mit 39 Schiebern und 32 Überflurhydranten mit Selbstentleerung verbunden. Von letzteren dienen 4 zugleich als Druckständer. Auch ein öffentlicher Springbrunnen wird aus der Leitung gespeist. Die Rohre sind von der K ö n i g i n - M a r i e n h ü t t e in C a i n s d o r f geliefert und von der Firma W. R. C o n r a d in L e i p z i g verlegt. Die erste Anlage hat M. 8 0 0 0 0 gekostet, und einschliesslich späterer Erweiterungen haben die Kosten bislang im Ganzen M. 120000 oder M. 15 pro Einwohner betragen. Die tägliche Lieferung der Wassererschliessungen für die Anlage schwankt zwischen 160 cbm und 1000 cbm. 345 Hausleitungen mit 700 Zapfhähnen, 4 Closets, 4 Pissoirständen und 4 Badeeinrichtungen waren im Jahre 1895 in Benutzung, und in 320 von diesen Zuleitungen waren Wassermesser eingebaut. Im Ganzen wurden bislang 418 Messer (36 von 13 mm, 379 von 20 mm, 2 von 25 mm und einer von 30 mm Durchmesser) geliefert und zwar 305 von C . A . S p a n n e r , A a c h e n und 113 von L u x , L u d w i g s h a i e n . Im Jahre 1895 sind durch Wassermesser 51600 cbm oder pro Messer 150 cbm im Jahre abgegeben, was 27 Liter pro Tag pro Einwohner entspricht. Der Wasserpreia beträgt 20 Pf. pro cbm. 19. d. F r a n k e n b e r g i. S. (E. 11912, W. 800 mit je 15 B.) Der grösste Theil der Grundstücke der Stadt F r a n k e n h e r g besitzt für die Nutzwasserversorgung eigene Brunnen. Trinkwasser wird durch 6 verschiedene Leitungen, welche aus unmittelbarer Nähe der Stadt Quellwasser von verschiedenen, ausgemauerten Quellstuben her mit natürlichem Gefälle zuführen, an 24 öffentlichen Laufbrunnen abgegeben, vor denen theils Wasserkästen aus Cement und theils unterirdische Bassins stehen, aus denen das Wasser durch OefEnen eines Ventiles oder durch eiserne Pumpen entnommen wird. Auch 30 Privatgrundstücke werden durch direkte Zuleitungen mit diesem Wasser versorgt, und 8 Grundstücke haben Zuleitungen von Abwasser.
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Ein Mangel an Waaser besteht niemals; allerdings ist manches Brunnenwasser wegen seines Eisengehaltes für Wirthschaftazwecke nicht tauglich. Aus diesem Grunde, sowie wegen der Bevölkerungszunahme der Stadt hat die Stadtverwaltung schon seit Jahren die Frage einer centralen Wasserversorgung erörtert, sowie für diesen Zweck Versuchsbohrungen in der Umgegend vornehmen lassen und von Sachverständigen Gutachten eingeholt. Es war aber bislang die dafür in Aussicht genommene Wassermenge entweder zu gering oder das vorgeschlagene Wasser war nicht zu allen Zwecken geeignet, so dass überall noch kein für eine entsprechende Versorgung ausreichendes Project vorliegt. 20. c. Gablenz. (E. 6972.) Die Wasserversorgung des Ortes N e u - G a b l e n z erfolgt aus der Wasserleitung der Stadt C h e m n i t z . 21. a. U e y e r . (E. 5764, W. 443 mit je 13 B.) Die Wasserversorgung der Stadt G e y e r erfolgt seit Ende des Jahres 1894 durch eine Quellwasserleitung, über welche jedoch nähere Mittheilungen nicht vorliegen. 22. g. G l a u c h a n .
(E. 24914, W. 1800 mit j e 14 B.)
I. Alte Versorgungsanlagen.
Für die Wasserversorgung der Stadt G l a u c h a u dienten seit Jahrhunderten ausser den Brunnen innerhalb der Stadt künstliche Zuleitungen, welche mit natürlichem Gefälle das Wasser aus 4 bis 6 km entfernt liegenden Quellen zuführten. In der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts wurde ferner an einem Mühlgraben dicht neben der Stadt für die Lieferung von Nutzwasser eine Wasserkunst erbaut, in welcher ein Pumpwerk, das durch ein Wasserrad betrieben wurde, aus einem Brunnen neben dem Mühlgraben Wasser in die Stadt förderte. Diese Wasserkunst hat im Jahre 1864 durch den Stadtbaumeister B r ö s e l einen völligen Umbau erfahren. Für das 9 cbm pro Minute betragende Aufschlagwasser von 2,0 m Gefälle wurde damals ein mittelschlächtiges "Wasserrad von 1,13 m Breite und 2,83 m Durchmesser, das 4 Umdrehungen in der Minute macht, aufgestellt. Durch dieses wurde eine liegende, doppeltwirkende Pumpe mit einem Scheibenkolben von 180 mm Durchmesser und 0,37 m Hub und mit Klappenventilen betrieben, welche Saug- und Druckrohre von 95 mm Durchmesser hatte und im Tage ca. 200 cbm Wasser in ein ca. 260 m entfernt von der Wasserkunst in der Stadt aufgestelltes Hochreservoir förderte. Dasselbe war auf einem künstlichen Unterbau 7,0 m hoch über Terrain unter Dach aufgestellt und bestand aus Schmiedeeisen. Bei 2,8 m Wasserhöhe fasste es 44 cbm Wasser. Zur Aushülfe bei ungenügendem Aufschlagwasser war ferner eine Dampfmaschine für den Pumpenbetrieb aufgestellt, welche den Betriebsdampf von einer benachbarten Dampfmühle erhielt. Eine ähnliche Wasserkunst war auch bereits im Jahre 1856 für den höheren Theil der Stadt in dem ca. 1600 m davon entfernten L u g w i t z t h a l e neu erbaut. Durch diese wurde Grundwasser aus 2 Brannen von 2,8 m Durchmesser und 3,2 Tiefe in ein ca. 300 m von der Stadt entfernt angelegtes, gemauertes Hochreservoir, das überwölbt und in den Boden versenkt ist
III. RreUhauptmannschaft Zwickau.
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und bei 2,2 m Wasserhöhe 450 cbm fasst, gefördert. Als Motor diente hier ein mittelschlächtiges Kropfrad von 1,27 m Breite und 4,81 m Durchmesser, für das 27 cbm Aufschlagwasser pro Minute von 2,0 m Gefälle vorhanden ist. Mittels eines Balanciere wurde von diesem eine stehende, doppeltwirkende Pumpe mit einem Scheibenkolben von 150 mm Durchmesser und 0,33 m Hub angetrieben, die 9 Doppelhüben pro Minute machte und im Tage 280 cbm Wasser lieferte. 2. Neue Versorgungsanlagen.
Im Jahre 1863 wurde ferner nach dem Projecte des Geh. Bergrathes H e n o c h in G o t h a ein völliger Umresp. Neubau der alten Quellenwasserleitungen ausgeführt und damit war der Anfang zu einer allgemeinen Wasserversorgung für die Stadt geschaffen. Daran haben sich dann die weiteren Arbeiten nach dem Projecte des Ingenieurs C r a m e r in C a i n s d o r f im Jahre 1885 und nach dem Projecte des Stadtbaurathes S t a n g e im Jahre 1890 für den Ausbau der Anlagen zu ihrem jetzigen Zustande angeschlossen. Die Anlagekosten beliefen sich im Jahre 1895 auf M. 400000 im Ganzen oder M. 16 pro Einwohner. Die Wasserversorgung erfolgt zur Zeit durch 4 verschiedene, selbständige Zuleitungen für die verschiedenen Höhenlagen der Stadt mittels 4 verschiedener Vertheilungsnetze. Das Wasser wird aus 4 verschiedenen Fassungsgebieten entnommen, die bei W e i d e n s d o r f , bei R e i n h o l d s h a i n , bei G r u m b a c h und im Lugw i t z t h a l e liegen. Während es aus den 3 erstgenannten Gebieten den verschiedenen Druckzonen mit natürlichem Gefälle zufliesst, ist für das letzte Gebiet eine künstliche Hebung des Wassers erforderlich. Für diesen Zweck ist die früher erwähnte Pumpstation einem Umbaue unterzogen. In den 3 anderen Gebieten sind für die Fassung des Wassers entsprechBnd angelegte Sammler durch Thonrohrleitungen mit einander verbunden, und von dem tiefsten Sammler eines jeden Gebietes führt eine gusseiserne Leitung von 165 mm Durchmesser zu dem zugehörigen Hochreservoire.
17,5 m Durchmesser und 5,0 m Höhe und ist durch eine Kuppel übergedeckt. Ebenso wie die anderen 3 Reservoire ist es aus Ziegelmauerwerk mit Cementmörtel ausgeführt. Die R e i n h o l d s h a i n e r Quellen versorgen nur einen kleinen Theil der Mittelstadt. Das Hochreservoir für dieses Wasser liegt ca. 3500 m von der Stadt entfernt und mit seinem Wasserspiegel 40,0 m hoch über dem Versorgungsgebiete. Das Reservoir hat einen quadratischen Grundriss. Bei 3,0 m Wasserhöhe hat es 600 cbm Inhalt. Das G r u m b a c h e r Quellengebiet versorgt den grössten Theil der Mittelstadt. Das Hochreservoir für dieses Wasser liegt ca. 3500 m von den Quellen und ca. 500 m von der Stadt entfernt. Es hat 1350 cbm Inhalt und bildet einen Cylinder von 20,0 m Durchmesser und 4,5 m Höhe, der von einer M onier-Kuppel überdeckt ist. Der mittlere Druck im Versorgungsgebiete beträgt 60,0 m. Das Wasser aus dem L u g w i t z t h a l e endlich dient für die obere Stadt; dafür ist das früher bei der alten Pumpstation erwähnte Hochreservoir von 450 cbm Inhalt in Benutzung. In der Pumpstation werden jetzt durch ein Wasserrad 4 einfach wirkende Pumpen betrieben, welche Klappenventile haben und 33 cbm pro Stunde auf 32,5 m Höhe unter einem Arbeitsdrücke von 57,2 m fördern. Ferner ist hier eine liegende, eincylindrige Dampfmaschine mit variabler Expansion aufgestellt, welche 2 gekuppelte Pumpen betreibt. Ein Flammrohrkessel von 25 qm Heizfläche liefert dafür den Dampf von 4,5 Atm. Spannung. Die Maschine ist von der Firma K l i n g e r in G l a u c h a u und der Kessel von der Firma S u l z b e r g e r in F l ö h a geliefert.
Das Quellgebiet in W e i d e n s d o r f dient für die Unterstadt. Das Hochreservoir dafür liegt ca. 3000 m von dem Vertheilungsnetze, in welchem .der mittlere Druck 25,0 m beträgt, entfernt. Das Reservoir hat 900 cbm Inhalt. Es hat die Form eines Cylinders von
3. Wasservertheilung und -Abgabe.
Die Fallrohrleitungen, die von den 4 Reservoiren von zusammen 3300 cbm Inhalt zur Stadt führen, haben Durchmesser von 300 mm und weniger. Die Tabelle 160 gibt für jedes der 7 Jahre von 1892 bis 1898 die Länge aer vorhanden gewesenen Rohrleitungen von 300 mm bis 157 mm Durchmesser abwärts und die Zahl der öffentlichen Schieber, Hydranten, Laufbrunnen und Pissoire, sowie die Zahl der Hausanschlüsse und der mit diesen verbundenen Wassermesser, Badeeinrichtungen, Closeto, Springbrunnen, Sprenghähne etc. an.
Tabelle 160. K o h r l e i t u n g e n und A n s c h l ü s s e . Jahr
1892
1893
1894
1895
1896
1897
1898
Rohrl&ngen von 300 bis 157 mm m Zahl der Hydranten » » Schieber > > Laufbrunnen . . . . > » Pissoire > > Hausanschlüsse . . . • »' Wassermesser . . . . > > Badeeinrichtungen . . » » Closets > > Springbrunnen . . . > > Sprenghähne . . . . > > hydraulischen Aufzüge . > > Wasserstrahlapparate
10 000 80 106 76 7 1100 845 80 50 52
10 000 80 110 70 2 1400 1100 120 80 25 20 3 10
10 200 81 115 70 2 1500 1275 130 90 30 30 3 10
10 200 81 115 70 3 1550 1470 150 100 30 30 2 10
10200 83 115 70 3 1700 1652 180 120 30 30 2 10
10 200 85 121 100 3 1760 1702 195 137 30 30 2 10
13700 88 125 100 3 2100 2050 217 142 30 30 2 10
—
3 10
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HI. Kreishauptmannschaft Zwickau.
Die Hydranten sind in bis zu 200 m Entfernung von einander entfernt und wo möglich an den Straßenkreuzungen aufgestellt; es sind Unterflurhydranten mit Selbstentwässerung. Die gusseisernen Rohre sind von C a i n s d o r f und von L a u c h h a m n i e r geliefert. Als Zuleitungen für die Privaten dienen Bleirohre von 20 mm bis 30 mm Durchmesser oder asphaltirte, gusseiserne Rohre von 40 mm Durchmesser. Von den am Ende des Jahres 1898 eingebauten Wassermessern waren 1623 Stück von der B r e s l a u e r M e t a l l g i e s s e r e i , B r e s l a u , 300 Stück von B o p p & Reuth er, Mannheim, 50 Stück von H. M e i n e c k e , B r e s l a u und 75 Stück von S i e m e n s & H a l s k e , B e r l i n geliefert. Die Wasserabgabe findet ausser für die Stadt auch für einen Theil der Dörfer N i e d e r l u n g w i t z , J e r i s a u und W e i d e n s d o r f statt. Die Tabelle 161 giebt für
jedes der 7 Jahre von 1892/93 bis 1898/99 die Wassergewinnung getrennt danach, ob sie mit natürlichem Gefälle oder mit künstlicher Hebung erfolgt ist, und im Ganzen an, und ferner getrennt, ob sie für öffentliche Zwecke und für welche verschiedenen Verbrauchsarten, oder ob sie für das Wasserwerk als Selbstverbrauch oder endlich ob sie für Private erfolgt ist und zwar letztere sowohl im Ganzen, als nach Messern und ohne Messer abgegeben, getrennt. Für das durch Dampfbetrieb geförderte Wasser sind 1898/99 130000 kg Kohle verfeuert, was pro 100 cbm 110 kg und pro PS.-Stunde 3,95 kg entspricht und einer Leistung von 75 630 m X kg pro kg Kohle ergibt. Der Wasserpreis nach Messern beträgt pro cbm 12 Pf. Nach Tarif ist zu zahlen für jede Haushaltung im Jahre M. 8, für eine Waschküche M. 6—12, für eine Badeeinrichtung M. 9—18 etc.
Tabelle 161. Wasservertheilung. Jahr Wasser mit natürlichem Gefalle . cbm > mit künstlicher Hebung . . . . » > Gesammtmenge . . Abgabe nach Messern . . . . » » > ohne Messer . von letzterem für Private also für Private im Ganzen und für die Stadt im Ganzen von letzterem: für Selbstverbrauch . als Verlust . . . für öffentliche Zwecke . . > davon für Strassensprengen > Laufbrunnen » > Eanalspülen . . . > Pissoire > ' öffentliche Anlagen . > > Feuerlönchen u. Diverses . »
1892/93
1893/94
1894/95
1895/96
1896/97
1897/98
1898/99
360000 180000 540000 400000 140 000 400000 140 000
460 000 90000 550 000 420000 130000 7150 427 150 122 850
460000 95 000 556 000 425 000 130000 7 150 432 150 122 850
465 000 100 000 565 000 430 000 135 000 20 000 450 000 115 000
465 000 95 000 560 000 440 000 120 000 36 200 476 200 83 800
465 000 105 000 570 000 460 000 110 000 45 700 505 700 64 300
485 000 144000 629 000 544 000 85 000 25 000 669 000 60 000
50000 8000 82 000 4 300 70 000 500 2000 200 5000
45 000 7 000 70 850 800 65 000 300 1 700 50 3 000
45 000 7000 70 850 700 60000 100 2500 100 2000
40 000 7 000 68 000 1500 60 000 500 2100 500 3 500
40 000 6 300 37 500 1000 30 000 500 2000 500 3 500
30 000 6 800 27 500 1000 20 000 500 2000 500 3 500
30 000 7500 22 500 1000 15 000 600 2000 500 3 500
—
23. i. Griinhain. (E. 1756.) Früher erfolgte die Wasserversorgung der Stadt Grünh a i n ausser aus den Pumpenbrunnen innerhalb der Stadt aus 3 öffentlichen Wasserbottichen, in die das Wasser durch hölzerne Rohre aus einem an der Stadt vorbeifliessenden Bache geleitet wurde. Ferner hatten verschiedene Privatgrundstücke Wasserzuleitungen, welche in gleicher Weise Wasser aus verschiedenen kleinen Quellen zuführten. Im Januar 1899 ist eine Quellwasserleitung zur einheitlichen Versorgung der Stadt in Betrieb gekommen, welche von dem Ingenieur A L o e f f l e r in F r e i b e r g nach seinem Projecte ausgeführt war. Das Wasser ist durch 4 Sammelköpfe, 9 Schrote und 315 lfd. m gelochte Thonrohre erschlossen und wird durch 985 lfd. m geschlossene Thonrohre von 100 mm bis 150 mm Durchmesser gesammelt. Vom Hauptsammeischrote fliesst eq mit natürlichem Gefälle durch eine 190 m lange Leitung von 150 mm Durchmesser einem Hochreservoire zu, das aus Cementstampfbeton, zur Hälfte in den Boden versenkt und überwölbt, hergestellt ist und 250 cbm Inhalt hat. Von hier führt eine Fallrohrleitung von ca. 600 m Länge und 125 mm Durchmesser zur Stadt, in der die Wasserabgabe unter einem Drucke von 10,0 m bis 50,0 m je nach der Ortslage stattfindet. Die Vertheilungs-
leitungen haben 3125 lfd. m Länge (1375 m von 125 mm, 650 m von 100 mm und 1100 m von 80 mm Durchmesser). Damit sind 21 Schieber und 22 Ueberflurhydranten verbunden. 155 Häuser haben Anschlussleitungen, welche ebenso wie die Hausleitungen aus Bleirohren bestehen. 24. k. Hartenstein. (E. 2664.) Für die Wasserversorgung der Stadt H a r t e n s t e i n dient ausser 52 in der Stadt vertheilten, theils gesenkten und theils gebohrten Brunnen, von welchen 7 öffentliche sind, ferner das in ca. 1000 m Entfernung von der Stadt in der »Laschwiese« erschlossene Quellwasser, welches mit natürlichem Gefälle durch Rohrleitungen aus Gusseisen und aus Steingut von ca. 1000 m Länge und 100 mm bis 50 mm Durchmesser 7 öffentlichen Laufbrunnen zufliesst, vor denen gemauerte Tröge von 2 bis 5 cbm Inhalt stehen. Die Ergiebigkeit der Quellen beträgt 125 bis 130 cbm im Tage. 25. c. Hilbersdorf. (E. 4897.) Für die Wasserversorgung des Dorfes H i l b e r s d o r f sind verschiedene Anschlüsse an die Wasserleitung der Stadt C h e m n i t z in Benutzung.
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III. Kreishauptmannschaft Zwickau.
26. d. Hohenfichte. (E. 670.) Für die Wasserversorgung der Gemeinde H o h e n f i c h t e ist im Jahre 1890 eine Anlage für eine tägliche Lieferung von 240 cbm nach dem Projecte des Ingenieurs C r a m e r durch die K ö n i g i n M a r i e n h ü t t e in Cainsd o r f hergestellt, welche wesentlich mit für die Fabrik von M a x H a u s c h i l d dient. Die Anlage hat im Ganzen M. 60000 gekostet. Das durch Drainage und aus Quellen erschlossene Wasser wird mit natürlichem Gefälle durch eine 850 m lange Thonrohrleitung von 80 mm Durchmesser einem aus Cementetampfbeton hergestellten Hochreservoire von 200 cbm Inhalt zugeführt, aus dem eine ca. 900 m lange, gusseiserne Fallrohrleitung von 150 mm Durchmesser abzweigt. An diese schliessen sich ca. 1200 lfd. m Vertheilungsleitungen von 150 mm bis 60 mm Durchmesser mit 6 Schiebern und 4 Ueberflurhydranten an. 32 Häuser haben Zuleitungen aus gusseisernen Rohren von 25 mm Durchmesser und Hausleitungen aus Zinnbleirohren. Die für letztere aufgestellten Wassermesser sind von H. M e i n e c k e , B r e s l a u geliefert. Der Wasserpreis beträgt 15 Pf. pro cbm.
27. e. Hohenstein. (E. 7551, W. 625 mit je 13 B.) Für die Wasserversorgung der Stadt H o h e n s t e i n dienten früher ausser 6 öffentlichen Brunnen in der Stadt verschiedene Zuleitungen aus Steingutrohren, durch welche Quellwasser mit natürlichem Gefälle aus der Umgebung der Stadt zufloss, das an öffentlichen Laufbrunnen zum Ausflusse kam. Den PrivatgrundBtücken durfte nur Ueberlaufwasser von diesen zugeleitet werden. 3 dieser Leitungen sind 600 m, 350 m und 200 m lang und die vierte, die bedeutendste derselben, liegt in einem alten Stollen von ca. 1400 m Länge. Für letztere Leitung wurde im Jahre 1887 oberhalb des Stollens eine neue Quellfassung hergestellt und direkt hinter dem Stollen auf dessen Nordseite in die Zuleitung ein Hochreservoir eingeschaltet, welches 340 cbm Inhalt hat und 7,0 m niedriger als die Quellen liegt. Zugleich wurde auch in der Stadt ein neues Vertheilungsnetz verlegt. Diese Anlagen kosteten zusammen M. 105000. Obgleich diese neue Wasserfassung zu gewöhnlicher Zeit völlig 'genügte, so wurde doch als Reserve im Jahre 1892 nach dem Projecte des Stadtbauineisters M a t i n g e r die Fassung einer hinter dem Stollen und 2135 m von dem Reservoire entfernt liegenden, neuen Quelle für die städtische Versorgung ausgeführt, welche freilich 43,0 m tiefer als das Reservoir liegt und deren Waaser daher einer künstlichen Hebung bedarf. Das Wasser derselben ist durch 5,0 m bis 6,0 m tief liegende Sickerrohre erschlossen und aus 3 Sammelbrunnen von 1,0 m Durchmesser und 6,0 m Tiefe gefasst. Neben den Brunnen ist ein Pumpenhäuschen von 10 m mal 10 m Grundfläche erbaut, in dem ein Petroleummotor von 6 PS., den die D e u t z e r M o t o r e n f a b r i k in D e u t z geliefert hat, aufgestellt ist. Mittels Riemenübertragung betreibt dieser 2 liegende, einfach wirkende Plungerpumpen, welche 1,5 m tief unter Terrain liegen und durch eine Welle mit um 180° gegen einander versetzten Kurbeln verbunden sind. Die Pumpen haben Rothgussventile mit Federbelastung und machen bei 200 Umdrehungen des Motors 75 Hübe pro Minute. Die Plunger haben 125 mm Durchmesser und einen verstellbaren Hub, dessen Maximum 0,3 m beträgt. Dabei haben sie eine stündliche Lieferung von 25 cbm.
Durch eine 1135 m lange Druckleitung von 150 mm Durchmesser wird das Wasser bis zum Stollen geführt, der hier 43,6 m hoch über der Gewinnungsstelle liegt, so dass die Arbeitshöhe für die Pumpen ca. 50,0 m beträgt. Das Wasser flieest von hier in dem Stollen mit dem der andern Queile zusammen dem Hochreservoire mit natürlichem Gefälle zu. Diese Anlage hat im Ganzen M. 40000 gekostet. Die Wasserabgabe erfolgt vom Reservoire aus unter einem je nach der Ortslage zwischen 10,0 m und 60,0 m schwankenden Drucke. Das Vertheilungsnetz ist nach dem Circulationssysteme hergestellt. Es hat ca. 6600 m Länge und besteht aus Rohren von 200 mm bis 50 mm Durchmesser. Damit sind 39 Schieber und 14 Hydranten (3 Unter- und 11 Ueberflurhydranten) verbunden. 4 Schieber sind für die Spülung des Rohrnetzes eingebaut. Von den Anfangs aufgestellten 39 öffentlichen Wasserständern sind nur noch 5 in Benutzung. Für die Zuleitungen sind gusseiserne Rohre von 40 mm Durchmesser verwendet und für die Hausleitungen dienen Bleirohre. Es waren Ende des Jahres 1894 285 Wassermesser eingebaut, deren im Ganzen bis jetzt 355 Stück (11 von 10 mm, 39 von 13 mm, 131 von 15 mm, 166 von 20 mm, 7 von 25 mm und einer von 100mm Durchmesser) von der B r e s l a u e r M e t a l l g i e s s e r e i , B r e s l a u geliefert sind. Der Wasserverbrauch hat ausser dem Wasser für die Freibrunnen und für die Badeanstalt, für welche anderes Quellwasser dient, im Jahre 1894 im Ganzen 127 750 cbm (davon 102750 cbm mit natürlichem Gefälle zugeflossenes und 25000 cbm künstlich gehobenes Wasser) und im Jahre 1895 134200 cbm (davon 120000 cbm mit natürlichem Gefälle zugeflossenes und 14 200 cbm künstlich gedobenes Wasser) betragen. Davon entfallen 112 500 cbm resp. 131600 cbm für Private (28000 cbm resp. 27 600 cbm nach Messern und 84 500 cbm resp. 104000 cbm nach Schätzung) und 15 250 cbm resp. 12180 cbm für öffentliche Zwecke, Verlust und Selbstverbrauch. Der mittlere Tagesverbrauch hat 350 cbm und der grösste und der geringste Tagesverbrauch hat 400 cbm und 200 cbm betragen. Der Wasserpreis betragt pro cbm 18 Pf. und bei grösserem Consum 15 Pf.
28. e. Jerisau. (E. 380.) Die Wasserversorgung des Dorfes J e r i s a u erfolgt durch die städtische Wasserleitung von G l a u c h a u . 29. a. Jöhstadt. (E. 2358.) Für die Wasserversorgung der Stadt J ö h s t a d t dient ausser dem Wasser aus 2 öffentlichen Brunnen in der Stadt Quellwasser, das durch hölzerne Leitungen von 2200 m Länge und 30 mm Durchmesser ohne ein eingeschaltetes Reservoir mit natürlichem Gefälle von 2 verschiedenen Punkten und aus ca. ein km Entfernung von der Stadt zufliesst und an 3 öffentlichen Brunnen zur allgemeinen Benutzung und auch an 8 Hydranten zum Ausflusse gelangt. Für fast jedes Haus ist eine direkte Zuleitung von diesem Wasser hergestellt. 30. i. Johanngeorgenstadt. (E. 5315, W. 321 mit je 16,5 B.) Die Wasserversorgung der Stadt J o h a n n g e o r g e n s t a d t erfolgte früher durch' eine Zuleitung des Wassers aus dem ca. 5 km entfernt liegenden, kleinen K r a n i c h s e e (Hochmoor) mit natürlichem Gefälle. Oefterer Wassermangel veranlasste die Stadt, inden Jahren 1891/92 nach
£ • . Kreisbauptmannschaft Zwickau.
dem Projecte des Ingenieure C r a m e r in C a i n s d o r f durch die K ö n i g i n M a r i e n h ü t t e eine neue Anlage herstellen zu lassen, welche M. 126 794 oder M. 24 pro Einwohner gekostet hat und täglich 380 cbm Wasser liefert. Das Wasser wird dem A d o 1 p h u s • Stollen, der aus der Zeit des früheren Silberbergbaues stammt, entnommen. Dieser Stollen ist dafür auf eine Länge von 150 m ausgemauert und an sein Mundloch ist ein Abflussrohr von 150 mm Durchmesser angeschlossen, welches mit 2,0 m Gefälle in ca. 1000 m Entfernung in ein Hochreservoir mündet, das ca. 100 m von dem Vertheilungsnetze entfernt liegt und 500 cbm Inhalt hat. Das Reservoir ist aus Stampfbeton hergestellt, überwölbt und in den Boden versenkt, und die aus demselben abzweigende Fallrohrleitung hat 175 mm Durchmesser. Die Wasserabgabe erfolgt je .nach der Ortslage unter einem zwischen 10,0 m und 60,0 m differirenden Drucke. Das Rohmetz hat ca. 5600 lfd. m Länge mit 63 Schiebern und setzt sich nach folgenden Durchmessern zusammen: Durchmesser mm: 175 150 125 100 70 60 Länge m: 120 500 1270 1050 1310 1400 Schieberzahl: 3 4 14 11 17 14 Damit sind 25 Ueberflurhydranten mit Selbstentwässerung verbunden, von denen 3 zugleich als Druckständer dienen. Sämmtliche Häuser haben Zuleitungen aus gusseisernen Rohren von 25 mm Durchmesser erhalten. Die Hausleitungen bestehen aus Zinnbleirohren und im Jahre 1895 waren mit diesen 458 Zapfhähne, 5 Closets und 2 Badeeinrichtungen verbunden. 31. c. Kappel. (E. 5890.) Für Rechnung der Gemeinde K a p p e l ist in den Jahren 1887/88 der Bau einer Wasserversorgungsanlage nach dem Projecte des Ingenieurs C r a m e r in C a i n s d o r f für eine tägliche Lieferung von 432 cbm durch die K ö n i g i n - M a r i e n h ü t t e ausgeführt. Die Baukosten dafür waren auf M. 87 000 oder M. 15 pro Einwohner veranschlagt. Das Wasser wird theils durch direkte Erschliessung von Quellen und theils durch Sammelleitungen gewonnen und mit natürlichem Gefälle durch eine ca. 2300 m lange gusseiserne Leitung von 125 mm Durchmesser einem Hochreservoire zugeführt. Dessen Wasserspiegel liegt 7,0 m tiefer als die Sammelstelle und 40,0 m hoch über dem mittleren Versorgungsgebiete. Das Reservoir ist gemauert, überwölbt und in den Boden versenkt. Schon in 160 m Entfernung davon beginnt das Vertheilungsnetz, das nach dem Circulationssyfeteme hergestellt ist und eine Länge von 5200 lfd. m mit 30 Schiebern hat, die sich nach den Durchmessern wie folgt zusammensetzen : Durchmesser mm: 200 175 125 100 80 70 Länge m: 188 850 452 2554 1139 26 Schieberzahl: 0 4 1 14 11 0 Damit sind 17 Ueberflurhydranten verbunden. Die Zuleitungen sind aus gusseisernen Rohren von 25 mm Durchmesser hergestellt und die Hausleitungen bestehen aus Zinnbleirohren. Ende des Jahres 1895 waren ca. 200 Wassermesser für ebenso viele Zuleitungen eingebaut, welche von D r e y e r , R o s e n k r a n z & D r o o p , H a n n o v e r geliefert sind. Der Wasserverbrauch hat im Jahre 1894 im Ganzen 27 960 cbm oder 76 cbm am mittleren Jahrestage betragen. Davon entfallen 7 0,2 >
Chlor
Salpetersäure . . . . Kalk Magnesia . . . . Ammoniak . . Deutsche Härtegrade .
3,5 .
0,4 t 3,5 .1,8 > Spur 0,6°
4,5 .
1,2 > 1,8" » 2,2 > Spur 0,49»
33. b. Klingenthal. (E. 5220.) Für die Wasserversorgung der Gemeinde K l i n g e n t h a l ist im Jahre 1889/90 nach dem Projecte des Ingenieurs C r a m e r durch die K ö n i g i n M a r i e n h ü t t e in C a i n s d o r f eine Quellwasserleitung von 150 cbm Lieferung pro Tag hergestellt, welche M. 89000im Ganzen oder M. 17 pro Einwohner gekostet hat.. Das gesammelte Waaser fliesst durch eine ca. 2200 m lange Leitung von 125 mm Durchmesser mit 15,0 m Gefälle' einem gemauerten Hochreservoire von 300 cbm Inhalt zu, von welchem eine Fallrohrleitung von 125 mm Durchmesser und 407 m Länge zu dem Vertheilungsnetze abzweigt, welches ca. 4500 lfd m Länge (160 m von 100 mm, 2450 m von 80 mm, 1580 m von 60 mm und 320 m von 50 mm Durchmesser) hat und mit welchem 24 Schieber und 15 Ueberflurhydranten verbunden sind. 185 Häuser haben Zuleitungen aus gusseisernen Rohren von 25 mm Durchmesser. Die Hausleitungen bestehen aus Zinnbleirohren, mit welchen 308 Zapfhähne und 24 Badeeinrichtungen verbunden sind. Für diese sind Wassermesser von 20 mm Durchmesser eingebaut, welche von D r e y e r , R o s e n k r a n z & Droop, H a n n o v e r geliefert sind. Im Jahre 1896 wurden 10375 cbm nach Messern und 392 cbm nach Schätzung, also im Ganzen 10 767 cbm Wasser, abgeben. Der Wasserpreis beträgt 25 Pf. pro cbm.
34. f. Lengefeld i. V. (E. 5139.) Die Wasserversorgung der Stadt L e n g e f e l d erfolgte bislang fast ausschliesslich aus Pumpenbrunnen in der Stadt, und nur für einige Private waren verschiedene, künstliche Zuleitungen vorhanden. Im Jahre 1899 beschloss die Stadt, eine einheitliche Versorgungsanlage auf Grund eines von dem Ingenieur A. L o e f f l e r in F r e i b e r g vorgelegten Projecte's und zwar durch diesen ausführen zu lassen, und bewilligte dafür M. 90000 im Ganzen oder M. 18 pro Einwohner. Die Anlage war für eine Lieferung von täglich 450 cbm bestimmt.
Das Wasser wird durch die Fassung der Lossnitzq u e 11 e im Staateforstre viere mittels eines schmiedeeisernen Schachtes von 1,5 m Durchmesser und von 3,7 m Tiefe, sowie durch einige andere Quellfassungen gewonnen. Es fliesst mit natürlichem Gefälle 2 Hochreservoiren .zu; diese sind in der Sohle aus Cementstampfbeton und in den Wänden und in der Decke als Monier-Bau hergestellt und liegen vor der Stadt. Das eine davon hat 200 cbm Inhalt, das andere, welches 9,0 m tiefer liegt, hat 100 cbm Inhalt. Die Zuleitung für das grössere Reservoir hat vom Quellschachte ab 1480 m Länge und besteht aus 608 m Thonrohren von 150 mm, 180 m Eisenrohren von 125 mm, 381 m desgl. von 100 mm und 311 m desgl. von 80 mm Durchmesser. Die Wasserabgabe erfolgt getrennt in 2 verschiedenen Druckzonen und die Rohre beider Vertheilungsnetze haben zusammen eine Länge von 5648 . lfd. m (779 m von 125 mm, 1575 m von 100 mm und 3294 m von 80 mm Durchmesser). Sie sind mit 27 Schiebern und 38 Ueberflurhydranten verbunden. 286 Anschlussleitungen aus .Bleirohren herzustellen, war Anfangs in Aussicht genommen. 35. e. Lichtenstein i. S. (E. 6469, W. 522 mit je 12,5 B.) Die Wasserversorgung der Stadt L i c h t e n s t e i n erfolgte seit langer Zeit ausser durch wenige Brunnen in der Stadt durch das Wasser aus 4 kleinen Quellen, das mittels hölzerner Rohre durch natürliches Gefälle aus über ein km Entfernung zufliesst. Dieses Wasser wurde sowohl für den Hausgebrauch, als auch für den Gewerbebetrieb an Private abgegeben. Im Jahre 1885 sind die hölzernen Rohre auf 1200 m Länge durch solche aus Gusseisen ersetzt, und durch die alte Leitung werden zur Zeit noch 43 Privatgrundstücke, 4 öffentliche Ventilbrunnen, 4 Wassertröge und 3 Hydranten mit laufendem Wasser versorgt, von dem täglich, allerdings unter geringem Drucke, 400 cbm zufliessen. Schon seit Jahren hatte die Stadtverwaltung die Absicht, Wasser unter höherem Drucke zu erhalten. Im April 1891 wurde ein dafür vom Ingenieur M e n z n e r in L e i p z i g aufgestelltes Project zur Ausführung angenommen und ihm deren Bauleitung übertragen. Bereits am 26. Oktober desselben Jahres wurde der Betrieb des Werkes eröffnet. Einschliesslich der späteren Erweiterungen hat diese Anlage bis zum Jahre 1894 im Ganzen M. 176 000 oder M. 27 pro Einwohner gekostet. Ihre tägliche Lieferung beträgt 390 cbm. Das Wasser ist auf der R ö d l i t z e r F l u r durch 13 Quellenschächte, welche unter einander durch eine 750 m lange Leitung aus gelochten Thonrohren von 150 mm Durchmesser verbunden sind, erschlossen und mit natürlichem Gefälle in einer gusseisernen Leitung von 200 mm Durchmesser einem Hochreservoire von 300 cbm Inhalt zugeführt, welches ca. 4000 m von den Quellen entfernt und direkt vor dem Vertheilungsnetze liegt. Das Reservoir ist aus Ziegelmauerwerk hergestellt, überwölbt und in den Boden versenkt. Die Wasserabgabe erfolgt unter einem einheitlichen Drucke von im Mittel 40,0 m. Die Vertheilungsleitungen haben im Ganzen 8280 lfd. m Länge mit 73 Schiebern und setzen sich nach den Durchmessern wie folgt zusammen: Durchmesser mm: 175 150 125 100 80 Länge m : 205 911 989 1914 4261 Schieberzahl: 3 11 6 12 41 Damit' sind 12 Ventilbrunnen und 42 Ueberflur- und 3 Unterflurhydranten, die in ca. 140 ni Entfernung von
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III. Kreishauptmannschaft Zwickau.
einander stehen, verbunden. Die Rohre sind von der Eisenhütte G r ö d i t z und von der K ö r r i g i n M a r i e n h ü t t e in C a i n s d o r f geliefert. Die Zuleitungen bestehen ebenso wie die Hausleitungen aus Bleirohren; erstere haben meistens 20 mm Durchmesser. Ende des Jahres 1894 waren 265 Grundstücke angeschlossen. Für 43 derselben sind Wassermesser von 20 mm Durchmesser eingebaut, die von der B r e s l a u e r M e t a l l g i e s s e r e i , B r e s l a u geliefert sind. In den Gebäuden waren 610 Zapfhähne, 9 Closets und 3 Pissoiretände in Benutzung. Der Wasserzulauf betrug im Jahre 1894 nach Schätzung im Ganzen 140000 cbm. Davon wurden 10 000 cbm für Laufbrunnen und 1050 cbm für sonstige öffentliche Zwecke verwendet, während für häusliche Zwecke 25000 cbm und für gewerbliche Zwecke 10 000 cbm verbraucht wurden, so dass nur 46 050 cbm wirklich benutzt und 93 950 cbm durch den Ueberlauf abgeflossen sind. Als Waseergeld ist jährlich zu zahlen M. 1 für jeden jeden bewohnten -Raum und M. 2 für jede Wasch; oder sonstige Küche, jedes Badezimmer etc. Nach Messern abgegeben kostet ein cbm Wasser 12 Ff. Eine Analyse des Wassera vom October 1890 ergab folgendes Resultat im Liter Wasser: Gesammtrückstand . . . . 111,5 mg Kalk 20,5 » Magnesia 13,9 » Kieselsaure 10,5 > Schwefelsaure 16,4 » Chlor 5,4 > Sauerstoff zur Oxydation der organischen Substanz . . 0,73 >
36. c. Limbach. (E. 11332, W. 704 mit je 16 B.) Für die Stadt L i m b a c h ist in den Jahren 1891 bis 1893 nach dem Projecte des Ingenieurs C r a m e r in C a i n s d o r f eine Wasserversorgungsanlage durch die K ö n i g i n M a r i e n h ü t t e ausgeführt, welche täglich 800 cbm Wasser liefert. Die Baukosten haben im Ganzen M. 393600 oder M. 32 pro Einwohner betragen. Das Wasser wird aus 2 Quellgebieten entnommen, die in verschiedenen Thälern liegen, und ist durch Sammelleitungen in je einem Quellschachte gefasst, aus deren jedem es mit natürlichem Gefälle in einer gusseisernen Leitung demselben Hochreservoire zufliesst. Die eine dieser Leitungen hat 300 m Länge und 200 mm Durchmesser, und die andere hat 240 m Länge und 125 mm Durchmesser. Das Reservoir hat 1000 cbm Nutzinhalt und liegt in ca. 4100 m Entfernung von dem Vertheilungsnetze. Es ist aus Cementstampfbeton hergestellt, überwölbt und in den Boden versenkt. Die Fallrohrleitung vom Reservoire zum Vertheilungsnetze hat auf ca. 1800 m Länge 325 mm und auf ca. 2300 m Lângé 250 mm Durchmesser. Die Wasservertheilung erfolgt unter einem einheitlichen Drucke, der zwischen 25,0 m und 60,0 m je nach der Ortslage schwankt. Das Rohrnetz ist nach dem Circulationssysteme hergestellt und hat 13 800 m Länge mit 72 Schiebern. Nach den verschiedenen Durchmessern getrennt, setzt es sich wie folgt zusammen: Durchmesser mm: 250 200 175 150 125 Länge m: 300 1750 2500 1230 3100 Schieberzahl : 1 7 9 6 14 Durchmesser mm : 100 80 70 50 Länge m : 2250 1950 250 170 Schieberzahl: 20 15 0 0
Damit sind 93 Ueberflurhydranten mit Selbstentwässerung, von denen einer auch als Druckständer eingerichtet ist, verbunden. Für 420 Häuser waren im Jahre 1895 Zuleitungen aus gusseisernen Rohren von 25 mm Durchmesser vorhanden. Die Hausleitungen bestehen aus Zinnbleirohren, und mit ihnen waren 1100 Zapfhähne, 10 Closets, 3 Pissoirstände, 95 Badeeinrichtungen, 12 Springbrunnen und 3 Wassermotoren verbunden. Die Ende 1894 eingebauten 420 Wassermesser (21 von 13 mm, 63 von 15 mm, 376 von 20 mm, 6 von 25 mm, 8 von 33 mm, 5 von 50 mm und einer von 65 mm Durchmesser) sind von der B r e s l a u e r M e t a l l g i e s s e r e i , B r e s l a u geliefert. Im Jahre 1894 hat die Quellenergiebigkeit im Ganzen 777 600 cbm und der Wasserverbrauch 56250 cbm, also nur 7,4% von der ersteren betragen. Von dem verbrauchten Wasser entfielen 8000 cbm auf öffentliche Zwecke (Strassensprengen 2626 cbm, Rohrepülung 2000 cbm, Kanalspülung 574 cbm, Feuerlöschen 200 cbm, Springbrunnen 4400 cbm), während 13 130 cbm für gewerbliche und 35120 cbm für häusliche Zwecke benutzt sind. Nach Wassermessern sind 48 250 cbm oder 85,8 °/o des Gesammtverbrauches abgegeben. Es entspricht das 115 cbm pro Messer im Jahre und pro Einwohner 19 Liter pro Tag. Der Wasserpreis pro cbm betragt 20 Pf. für den Hausgebrauch und 15 Pf. für gewerbliche Zwecke.
37. i. Lossnitz. (E. 5903, W. 650 mit je 9 B. Das Trinkwasser für die Stadt L o s s n i t z wurde früher durch die künstliche Zuleitung des Wassers aus 3 kleinen Quellen und aus 4 Bergstollen mit natürlichem Gefälle herbeigeschafft. Im Jahre 1893/94 ist eine einheitliche Versorgungsanlage von einer täglichen Maximalleistung von 500 cbm hergestellt, deren Baukosten M. 100000 im Ganzen oder M. 17 pro Einwohner betragen haben. Das Wasser dafür ist durch Quellfassungen und durch Drainage erschlossen und wird in einer Sammelstube zusammengeleitet, aus der es einem 60 m davon entfernt liegenden Hochreservoire zugeführt wird. Dieses hat 500 cbm Inhalt und ist aus Stampfbeton, 3,0 m tief unter Terrain und überwölbt, hergestellt. Die Zuleitung zu dem Reservoire hat 125 mm und die ca. 800 m lange Fallrohrleitung hat 175 mm Durchmesser. Das Abgabegebiet liegt 45,0 m bis 80,0 m tief unter dem Wasserspiegel des Hochreservoires, und die Wasserabgabe erfolgt unter einem einheitlichen Drucke. Die Länge der Rohre beträgt im Ganzen 4943 lfd. m mit 54 Schiebern, und, nach den Durchmessern vertheilt, setzen diese sich wie folgt zusammen: Durchmesser mm: 175 Länge m: 1554
150 125 100 70 236 455 688 2010
Damit sind 27 Ueberflurhydranten verbunden. Die Zuleitungen für die ca. 400 HausanschlÜBse bestehen aus gusseisernen Rohren von 25 mm bis 35 mm Durchmesser und die Hausleitungen aus Zinnbleirohren. Es sind 17 Wassermesser, 2 von 15 mm und 15 von 20 mm Durchmesser eingebaut, von denen 15 von S i e m e n s & H a l s k e , B e r l i n und 2 von L u x in L u d w i g s h a f e n geliefert sind. Die Zahlung für das Wasser erfolgt nach specieller Einschätzung. Nach einer Analyse des Wassers vom 19. November 1895 durch das »chemische Institut' der Universität L e i p z i g sind im Liter Wasser bestimmt:
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III. Kreishanptmannschaft Zwickau. Kochsalz 12 mg Salpetersäure . . . . . . 2 » Ammoniak Null Sauerstoff für Oxydation der organischen Substanz . . 0,33 mg.
38. f. Marienberg i. 8. (E. 6574, W. 326 mit je 20 B.) Für die Stadt M a r i e n b e r g bestand früher eine Wasserleitung aus hölzernen Rohren, welche aus circa 3200 m Entfernung mit natürlichem Gefälle Wasser, das durch einen Stollen erschlossen ist, zuführte und das in der Stadt an 20 öffentlichen Laufbrunnen zum Ausflusse gelangte, sowie auch Privatgrundstücken zugeführt wurde. Das Ungenügen dieser Versorgung für die innere Stadt mit ihren 4660 Einwohnern veranlasste im Jahre 1891/92 die Herstellung einer einheitlichen Anlage durch die K ö n i g i n M a r i e n h ü t t e nach dem Projecte des Ingenieurs C r a m e r in C a i n s d o r f , welche M. 162458 im Ganzen oder M. 35 pro Einwohner gekostet hat und für eine tägliche Lieferung von 600 cbm bestimmt war. Das Wasser wird durch 15 Brunnen von 0,8 m und 1.0 m Durchmesser und von 2,0 m bis 4,5 m Tiefe gefasst und durch 617 lfd. m Sammelleitungen auB gelochten Thonrohren von 150 mm Durchmesser erschlossen. Für dessen Zusammenleitung sind 1707 lfd. m Thonrohre (231 m von 150 mm, 396 m von 125 mm und 1080 m von 100 mm Durchmesser) und 627 lfd. m gusseiserne Rohre (379 m von 125 mm und 485 m von 100 mm Durchmesser) verlegt. Das Hochreservoir, dem das Wasser von den verschiedenen Sammelpunkten mit natürlichem Gefälle durch eine Leitung von 412 m Länge und 150 mm Durchmesser zufliesst, liegt vor dem Vertheilungsnetze. Es hat 400 cbm Inhalt und ist aus Cementetampfbeton mit gewölbter Decke und halb in den Boden versenkt hergestellt. Die aus dem Reservoire abzweigende Fallrohrleitung hat 200 mm Durchmesser und bis zum Vertheilungsnetze 692 m Länge. Der Leitungsdruck beträgt je nach der Ortslage 30,0 m bis 60,0 m. Die Vertheilungsrohre haben eine Länge von 7578 m und setzen sich nach den verschiedenen Durchmessern wie folgt zusammen: Durchmesser mm: 200 150 125 100 80 Länge m : 868 640 770 500 4800 Damit sind 48 Schieber und 44 Ueberflurhydranten mit Selbstentwässerung, welche in ca. 100 m* Entfernung von einander stehen, sowie ein öffentlicher Springbrunnen verbunden. Einer der Hydranten dient zugleich als Druckständer. Die gusseisernen Rohre sind von dem S c h a l k e r G r u b e n - u n d H ü t t e n v e r e i n in Gelsenk i r c h e n geliefert. Die Zuleitungen sind ebenso wie die Hausleitungen aus geschwefelten Bleirohren hergestellt; erstere haben 25 mm Durchmesser. Ende des Jahres 1895 waren 346 Grundstücke angeschlossen. Auf diesen befanden sich 820 Zapfhähne, 82 Closets, 25 Pissoirstände, 15 Badeeinrichtungen und 3 Bierdruckapparate. Für 21 Zuleitungen waren Wassermesser eingebaut, von denen 11 von B o p p & R e u t h er, M a n n h e i m , 6 von H. M e i n e c k e , B r e s l a u und 4 von Lux, Ludwigsh a f e n geliefert sind. Das Wasser zum Hausbedarfe wird mit 20 Pi. und das für gewerbliche Zwecke und für grössere Abnehmer mit 13 Pf. pro cbm berechnet. Nach einer im Jahre 1891 vorgenommenen Untersuchung der >Kgl. chemischen Centraistelle für öffentliche Gesundheitspflege« in D r e s d e n enthält das Wasser der verschiedenen Brunnen im Liter 26 bis 64 mg feste Stoffe und hat 1.1 big 1,2 deutsche Härtegrade.
39. k. Marienthal. (E. 5324.) Für die Wasserversorgung des Dorfes M a r i e n t h a l sind Anschlussleitungen an die städtische Anlage von Z w i c k a u hergestellt. 40. g. Markneukirchen. (E. 7270, W. 700 mit je 10,6 B.) Die Wasserversorgung der Stadt M a r k n e u k i r c h e n fand früher ausser aus einer grösseren Zahl von Privatbrunnen durch 2 Thonrohrleitungen statt, welche aus 600 m und 1800 m Entfernung von der Stadt Quellwasser mit natürlichem Gefälle zuführten, das an 9 öffentlichen Wasseretändern zum Auslaufe gelangte. Auf Privatgrundstücke wurde es nicht eingeführt. Im Auftrage der Stadt hatte schon im Jahre 1886 der Civilingenieur M e n z n e r in L e i p z i g eingehende Untersuchungen darüber angestellt, wie eine bessere Versorgung der Stadt zu bewirken sei. Auf Grund derselben ist dann im Jahre 1888 zur Ergänzung der vorhandenen Versorgung nach seinem Projecte eine neue Anlage ausgeführt, deren Betriebseröffnung bereits am 9. October desselben Jahres erfolgte. Sie ist für eine tägliche Lieferung von 432 cbm Wasser bestimmt und hat M. 150000 oder M. 20 pro Einwohner gekostet. Das Wasser wird aus 2 Quellfassungen gewonnen, von denen die eine ca. 2 km von der Stadt entfernt im T o s s e n e c G r u n d e und die andere oberhalb E r l b a c h am Fusse des H o h e n S t e i n e s im W ü r z g r u n d e in ca. 5 km Entfernung von der Stadt liegt. Die eine der Fassungen besteht aus einer Sammelleitung von geschlitzten Thonrohren von 150 mm Durchmesser und die andere aus 14 gemauerten Fassungsschächten von 1,0 mal 0,8 m Querschnitt und 2,0 m Tiefe. Von den beiden Zuleitungen, die von den Sammelstuben zu dem 200 m von der Stadt entfernt liegenden Hochreservoire führen, hat die eine 4610 m Länge und 150 mm Durchmesser und die andere ca. 1000 m Länge und 90 mm Durchmesser. Das Reservoir hat einen Nutzinhalt von 300 cbm und ist aus Mauerwerk hergestellt, überwölbt, mit Erde überdeckt und in den Boden versenkt. Die Abgabe des Wassers erfolgt unter einem mittleren Drucke von 30,0 m. Das Vertheilungsnetz ist nach dem Circulationssysteme ausgeführt und bestand im Jahre 1895 aus 7000 lfd m Rohren, die sich aus folgenden Durchmessern und Längen zusammensetzen: Durchmesser mm: 150 100 80 75 Länge m : 360 940 3030 2770 Damit waren 36 Schieber, 2 Druckständer und 30 Ueberflurhydranten mit Selbstentwässerung verbunden. Die Hydranten sind von B o p p & R e u t h e r in Mannh e i m und die gusseisernen Rohre von dem Eisenwerke G r ö d i t z geliefert und von der Firma W. C. C o n r a d in L e i p z i g verlegt. Im Jahre 1898 betrug die Rohrlänge ca. 7900 lfd. m und die Zahl der Schieber 52 und die der Hydranten 34. Die Zuleitungen und die Hausleitungen bestehen aus geschwefelten Bleirohren. 480 Zuleitungen waren Ende des Jahres 1894 und 570 Ende des Jahres 1899 in Benutzung, und in 550 waren Wassermesser eingebaut. Von diesen waren 200 von H. M e i n e c k e , Breslau, 32 von B o p p & R e u t h e r , M a n n h e i m und 318 von D r e y e r , R o s e n k r a n z & D r o o p , H a n n o v e r geliefert. 1640 Zapfhähne, 50 Badeeinrichtungen und 10 Privatspringbrunnen wurden im Jahre 1894 daraus gespeist, während im Jahre 1899 die Zahl der Badeeinrichtungen 65, die der Closets 30 und die der Springbrunnen 6 betrug und ferner 5 öffentliche Laufbrunnen vorhanden waren.
III. Kreiahauptmannschaft Zwickau.
Von dem 150000 cbm im Jahre betragenden Wasserzuflusse sind im Jahre 1894 resp. 1898 im Ganzen 42000 cbm resp. 47000 cbm oder 115 cbm resp. 126 cbm am mittleren Jahrestage abgegebeu. Davon sind 1600 resp. 3100 cbm für öffentliche Zwecke benutzt, während Private 40400 resp. 46000 cbm erhielten und zwar davon 400 cbm resp. 1900 cbm nach Schätzung und 40 000 resp. 44 100 cbm nach Messern, was 83 resp. 85 cbm pro Messer im Jahre oder 21 resp. 18 Liter pro Tag pro Einwohner der angeschlossenen Bevölkerung entspricht. Die Wasserabgabe erfolgt nur nach Wassermessern; der Wasserpreia beträgt 25 Pf pro cbm Mindestens ist pro Quartal M. 2 Wassergeld zu zahlen. Nach den Resultaten der periodischen Untersuchungen ist das Wasser ein vorzügliches Trinkwasser und von orgaschen Stoffen vollständig frei.
41. e Meerane. (E. 23074, W. 1929 mit je 11,5 B) a) Die Vorarbeiten. I. Bis zur Aufttellung des Projectes Gesau 1891.
Für die öffentliche Wasserversorgung der Stadt M e e r a n e dienten bislang ausser 65 öffentlichen Pumpbrunnen 5 kleine Wasserleitungen, welche aus dem T ä n n i c h t g r u n d e , dem B o r n g r u n d e , d e m H ä r t e l s g r u n d e und dem D i t t r i c h s g r u n d e , sowie vom R e m s e r W e g e her Wasser mit natürlichem Gefälle zur Stadt führen, das an 10 Pumpwerken und 9 Wasserständern zum Auslaufe gelangt. Für die Privatversorgung bestehen ausserdem ca. 230 Brunnen, sowie verschiedene künstliche Zuleitungen. Trotzdem veranlasste das wachsende Bedürfniss nach gutem und genügendem Trinkwasser die Stadtvertretung, bereits im Jahre 1865 den Geh. Bergrath H e n o c h wegen der Erbauung einer Wasserhebungsanlage zu consultiren, durch welche man beabsichtigte, das im Innern der Stadt als reichlich vorhanden angenommene Grundwasser einheitlich fördern und dann allgemein zugänglich machen zu können. Aber H e n o c h sprach sich damals diesem Projecte gegenüber ablehnend aus. In Folge der sich steigernden Klagen über die unzureichende Wasserversorgung der Stadt ertheilte die Stadtvertretung dann im Jahre 1882 dem Cultur-Ingenieur F r a i s s i n e t den Auftrag, alle Bezugsquellen, welche für eine städtische Wasserversorgungsanlage in Betracht kommen könnten, einer eingehenden Untersuchung zu unterziehen, wobei er besonders auf d a s W e i d e n s d o r f e r Quellengebiet hingewiesen wurde. In dem darüber von F r a i s s i n e t erstatteten Gutachten erklärte er die bisher benutzten Quellen für eine dauernde Versorgung der Stadt als ungenügend. Für eine zukünftige Stadtbevölkerung von 30000 Einwohnern hielt er dagegen d a s W e i d e n s d o r f e r Quellgebiet, das eine Ergiebigkeit von 38,5 bis 50,0 See.-Liter besitze, für völlig ausreichend. Er veranschlagte excl. Grunderwerb eine Wasserwerksanlage von hier mit künstlicher Hebung durch Dampfkraft zur Versorgung der ganzen Stadt auf M. 600 000. Gleichfalls für eine künstliche Hebung mit Dampfkraft und gleichfalls ohne Grunderwerb berechnete er die Anlagekosten für 2 andere Bezugspunkte, nämlich aus dem Niederschlagsgebiete von L i p p r a n d i s auf M. 568000 und aus dem des K l o s t e r h o l z e s auf M. 593 000. Für das letztere Gebiet veranschlagte er ferner eine Zuleitung des Wassers mit natürlichem Gefälle für die Versorgung der niederen Stadt auf M. 480 000 und eine
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gleiche Zuleitung des Wassers aus dem Niederschlagsgebiete zwischen P f a f f e r o d a und S c h ö n b e r g für den höheren Theil der Stadt auf M. 61 000 (nach Schätzung und ohne Grunderwerb), somit die Kosten einer Gravitationsversorgung im Ganzen auf M. 541 000. Für den Fall, dass für die Hochdruckzone das Wasser aus dem Gebiete L i p p r a n d i s durch einen Windmotor künstlich gehoben werden könnte, veranschlagte er eine solche Anlage auf M. 70 000, also in diesem Falle die Gesammtanlage auf M. 550000. Im Jahre 1883 kaufte die Stadt G l a u c h a u die Quellen und die Grundstücke des W e i d e n s d o r f e r Gebietes für ihre Wasserversorgung an, so dass dieser Bezugspunkt aus dem F r a i s s i n e t ' s e h e n Vorschlage ausschied. Die anderen, von ihm in Aussicht genommenen Bezugspunkte erschienen der Stadtvertretung aber als wenig zuverlässig und auch als qualitativ minderwerthig, und es kam damit die Frage der Wasserversorgung vorläufig wieder zur Ruhe, bis ein abermaliger, empfindlicher Wassermangel im Jahre 1888 die Stadtverwaltung zu dem Beschlüsse führte, den Baurath S a l b a c h in D r e s d e n um die Erstattung eines Gutachtens über die Wasserfrage der Stadt im Allgemeinen zu ersuchen. In dem von S a l b a c h im Jahre 1889 erstatteten Gutachten heisst es, die bisher benutzten Quellen wären ebenso wie das Terrain, wo die Strasse nach S e i f e r i t z den S e i f e r i t z b a c h kreuzt, und das Gebiet des Klosterholzes für eine ausreichende Versorgung der Stadt ganz ungeeignet. Ausschliesslich des Bedarfes der Grossindustrie nahm S a l b a c h das für die Versorgung von 35000 Einwohnern erforderliche Quantum zu je 75 Liter pro Kopf oder zu 3000 cbm pro Tag im Ganzen an. Dieses Quantum würde aber in der nächsten Umgebung der Stadt überhaupt nicht zu beschaffen sein, und auf alle Fälle würde eine künstliche Hebung des Wassers erforderlich sein. S a l b a c h war der Ueberzeugung, dass ein solches Quantum, nachdem das Gebiet bei W e i d e n s d o r f ausgeschieden war, mit Sicherheit nur aus den Quellgebieten in der Gegend der Muldenau oberhalb G l a u c h a u erlangt werden könne. Und er glaubte auch, dass für die Bedürfnisse der Grossindustrie von hier für alle Zeiten ein stete ausreichendes Wasserquantum zu gewinnen sein würde. Er empfahl daher schliesslich in seinem Gutachten, hier sofort Untersuchungsarbeiten auszuführen, wofür M. 10000 bis 20000 erforderlich sein würden. Unter einer Lehmdecke befänden sich in der dortigen Gegend 2,0 m bis 5,0 m starke, wasserführende Sand- und Kiesschichten, in welchen sich ein Grundwasser von einer gleichmässigen Temperatur von 9 0 bis 10° C. und von einer mit Sicherheit zu erwartenden vorzüglichen Reinheit thalabwärts bewegt, das normal zur Flussrichtung der M u l d e durch den Zufluss aus den Höhenzügen und Seitenthälern allmählich bis auf 5,0 m Höhe über den Flusswasserspiegel ansteigt, also nicht aus dem Flusse selbst stammen könne. Die Kosten einer hier zu schaffenden Anlage, die dem von ihm angenommenen Umfange genügte, schätzte er auf M. 407 000. Nachdem durch eine von der Stadt veranlasste Umfrage über den Wasserbedarf für die M e e r a n e r Industrie dafür ein Quantum von 5400 cbm in 12 Stunden als erforderlich festgestellt war und ferner vom Stadtrathe im Jahre 1890 für Untersuchungsarbeiten in der Muld e n a u M. 15 000 in den Haushaltsplan eingesetzt waren, lehnten die Stadtverordneten die Bewilligung dieser Summe ab und beauftragten gleichzeitig den In-
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III. Krei«hauptraannschaft Zwickau.
genieur M e n z n e r in L e i p z i g , nochmals die Möglichkeit einer Verbesserung der Versorgung der bedürftigen Theile der Stadt auf dem einfachsten Wege durch die Quellen in deren nächster Nähe zu prüfen. In dem von M e n z e r dann erstatteten Gutachten warnte er die Stadt vor jeder weiteren Auagabe für den Versuch einer Vervollkommnung der bestehenden Wasserleitungen, weil diese das Wasser aus dem Rothliegenden entnehmen, welches an den Thalrändern zu Tage tritt, und weil das Fehlen jeder sichtbaren Quelle aas Abführen von grösseren Wassermengen hier überall nicht möglich erscheinen lasse. Er empfahl daher, ebenso wie S a l b a c h es gethan hatte, eine Gewinnung von Grundwasser aus den M u l d e n t h a l r ä n d e r n zwischen G e s a u , L i p p r a n d i s und W e i d e n s d o r f und dessen künstliche Hebung. Die vorherige Ausführung von ßohrversuchen hielt auch er für nöthig, wofür er gleichfalls M. 12000 zu bewilligen vorschlug. Das lehnte aber das Stadtverordnetencollegium im Jahre 1891 abermals ab und beschloss statt dessen, durch Bohrversuche auf dem städtisch Grundstücke in D i t t r i c h in der Nähe .der G e r b er'sehen Ziegelei constatiren zu lassen, ob den an Wassernoth leidenden Theilen der Stadt nicht durch natürliche Separatleitungen zu helfen sein möchte. Ferner bewilligten die Stadtverordneten aber noch zur Aufstellung von Kostenanschlägen für eine Hochdruckleitung die Summe von M. 5000 bis 6000, und der Stadtrath ertheilte dann S a 1 b a c h den Auftrag, im Sinne seines Gutachtens ein Project mit Kostenanschlag auszuarbeiten. Der von ihm eingereichte Anschlag belief sich für eine Anlage von einer Leistung von 3000 cbm resp. von 7200 cbm in 18 Stunden bei Annahme der Gewinnungsstelle in der G l a u c h a u e r M u l d e n a u in ca. 5 km Entfernung von der Mitte der Stadt zwischen dem F e l d s c h l ö s s c h e n und der Gelbke'schen Z i e g e l e i auf M. 585000 resp. auf M. 850000, beides ohne Grunderwerb. Einschliesslich der Annahme von M. 80000 resp. M. 100000 für Grunderwerbe und von 5 % für Amortisation und Zinsen des gesammten Kapitals hatte er ferner die Selbstkosten auf 4,56 Pf. resp. 3,36 Pf. pro cbm Wasser berechnet. Nach dem von ihm ausgearbeiteten Projecte sollte das Wasser aus 4 bis 5 resp. aus 7 bis 8 Brunnen von 7,0 m Tiefe durch Saugerohre von 300 mm resp. von 400 mm Durchmesser entnommen und auf 75,0 m Höhe durch eine ca. 2000 m lange Druckleitung von 270 mm resp. von 400 mm. Durchmesser auf der Strasse von G e s a u nach H ö c k e n d o r f in ein Hochreservoir gefördert werden, wofür er incl. Reserve 2 Compoundmaschinen von je 67 resp. von je 160 PS. und 2 Dampfkessel von je 100 qm resp. 3 Dampfkessel von je 120 qm Heizfläche für 7 Atm. Dampfdruck angenommen hatte. 2. Von Gesau bis Kertzsch, 1891 bis 1900.
Von einer weiteren Verfolgung dieses Projectes wurde damals Abstand genommen, weil der Stadtvertretung die momentanen Zeit- und Erwerbsverhältnisse nicht als günstig für einen solchen Bau erschienen. Dagegen wurden die beschlossenen Bohrversuche in D i t t r i c h ausgeführt. Diese verliefen jedoch ebenso aussichtslos wie später vorgenommene andere Untersuchungen im T ä n n i c h t g r u n d e . In Folge der in den Jahren 1889 und 1892 vorgenommenen qualitativen Untersuchung der städtischen Brunnenwässer stellte sich heraus, dass von den 65 Brunnen nur 1 / s gutes Wasser lieferten, während das Wasser aus den übrigen Brunnen
zur Hälfte schlecht und zur Hälfte ungeniessbar war, so dass 5 davon sofort zugeschüttet und "8 andere gesperrt werden mussten. Vom Jahre 1891 ab zeigte sich ferner noch, ein ständiges Sinken der Brunnenwasserstände und eine stetige Abnahme der benutzten Quellenzuflüsse, welch' letztere von 103,52 Minutenliter auf 43,54 Minutenliter im Jahre 1893 hinabgingen. Während man sich bei ersteren durch deren Vertiefung half, war für letztere jeder Versuch der Hülfe ausgeschlossen.' Diese immer bedenklicher werdende • Nothlage und der völlige Misserfolg bei allen Versuchen in der Nähe der Stadt führten zu Untersuchungen der entfernteren Quellengebiete T e t t a (5 km nördlich), H ö c k e n d o r f (3 km östlich) und D ä n k r i t z (8 km südlich von der Stadtmitte), die aber auch sämmtlich fast aussichtslos verliefen. Im Juli 1893 beschloss dann die Stadtverwaltung, dem Vorschlage Sa I b a c h ' s vom Jahre 1889 endlich zu entsprechen und Untersuchungen in der G e s a u e r M u l d e n a u vorzunehmen. Nachdem hier auf dem G e l b k e ' s c h e n Grundstücke eine 3,0 m bis 4,5 m mächtige wasserführende Kiesschicht durch Bohrungen constatirt war, wurde ein Versuchsbrunnen auszuführen beschlossen, den man aber wegen des starken Wasserandranges trotz der Wasserbewältigung durch 2 Pulsometer und eine Locomobile von 12 PS. nur bis auf die Tiefe von 2,8 m über dem Rothliegenden in die Kiesschicht hinunter bringen konnte. Trotzdem lieferte er bei 21tägigem Probepumpen 19 See.-Liter eines nach den Analysen von 4 Autoritäten als brauchbar erklärten Wassere. Damals auftretende Bedenken gegen die Zuverlässigkeit des S a 1 b a c h 'sehen Anschlages, nach welchem für 3000 cbm Leistung in 18 Stunden eine bei G e s a u erbaute Anlage M. 585 000 kosten sollte, veranlassten auf stadtseitige Anregung die K ö n i g i n M a r i e n h ü t t e in C a i n s d ö r f zu dem Angebote, eine solche Anlage für M. 499 674 ausführen zu wollen. Die Bedenken, welche gegen den vorgeschlagenen Gewinnungspunkt von einigen Seiten bezüglich einer möglichen Verunreinigung durch spätere Bebauung erhoben wurden, veranlassten jedoch die Stadtverwaltung trotz der erlangten günstigen Erschliessungsresultate bei Gesau, im Herbste 1893 auch auf dem von M e n z n e r für die Wassergewinnung vorgeschlagenen Theile der W e i d e n s d o r f er Flur Untersuchungen vornehmen zu lassen, die aber, ebenso wie die ferner im Mai 1894 beschlossenen Untersuchungen bei S c h ö n b ö r n c h e n , aussichtslos verliefen. Diese neuen Misserfolge veranlassten die Stadtverwaltung, den Professor E n g e l s vom Polytechnikum in D r e s d e n um eine gutachtliche Aeusserung über die vorerwähnten, untersuchten Erschliessungspunkte, sowie ferner über die noch nicht untersuchten, aber dafür vielleicht möglichen Punkte bei S e i f e r i t z , bei L i p p r a n d i s und zwischen H a r t h a u ünd O b e r w i e r a (7 km nordöstlich von der Stadtmitte) für eine städtische Wasserversorgung zu bitten. In seinem am 25. Juni 1894 eingereichten Gutachten sprach sich E n g e l s nach einer motivirten Verwerfung aller angeregten Punkte mit Ausnahme von G e s a u dahin aus, dass die Stadt beschliessen möchte, das S a l b a c h ' s c h e Project in möglichst grossem Umfange ohne jeden Zeitverlust und mit aller Energie und Einmüthigkeit auszuführen. Die von E n g e l s vorgetragenen Gründe führten die Stadtvertretung am 6. Juli 1894 zu dem Entschlüsse, bei G e s a u eine Fläche von ca. 200 m mal 400 m Grösse auzukaufen. Nachdem S a l b a c h am 21. December 1894 gestorben war, sind die Terrainuntersuchungen der K ö n i g i n M a r i e n h ü t t e übertragen. Unter einer decken-
III. Kreishauptmanngchaft Zwickau.
den Lehm- und Humusschicht wurde in einer 3,1 m bis 5,8 m mächtigen Kiesschicht ein Gefälle des Grundwasserspiegels von S c h ö n b ö r n c h e n nach dem Feldschlössc h e n zu von 1: 560 festgestellt. Für die Pumpversüche wurde ein 6,0 m tiefer Graben von 5m und später von 25 m Länge und 1,4 m Breite hergestellt. Differenzen wegen des Ankaufpreises für die Grundstücke zwangen zu einer Unterbrechung der Versuchsarbeiten bis zum 1. August 1895, und von diesem Tage ab sind ununterbrochen Pumpversuche bis zum 18. Februar 1896, also während 202 Tagen, ausgeführt, durch welche bei 0,65 m Absenkung im Ganzen 175 436 cbm Wasser oder 808 cbm pro Tag gefördert wurden. 20 bis 25 Tage nach der Betriebseinstellung war derselbe Wasserspiegel wie vor dem 1. August 1895 wieder erreicht. Die Möglichkeit der dauernden Entnahme von 6000 cbm Wasser pro Tag bei einer Benutzung des gauzen Grundstückes erschien damit zweifellos festgestellt. Das Wasser war auch als gut und brauchbar, wenngleich etwas hart und eisenhaltig, dem jedoch durch eine Enteisenungsanlage leicht abzuhelfen gewesen wäre, durch vielfache Prüfungen mit Sicherheit erkannt. Inzwischen hatte die Stadtvertretung im November 1895 noch einem anderen Antrage Folge gegeben, nämlich das Wasser der unterhalb W a r t h a u hervortretenden Quellen untersuchen zu lassen, deren Lieferquantum am 13. December 1895 zu 3Va Sec.-Liter festgestellt war. Ein Einspruch des Dorfes N i e d e r m i e r a gegen die Herstellung eines Probebrunnens unterhalb W a r t h a u hatte zur Folge, dass die Stadtvertretung Anfangs 1896 beschloss, die Untersuchungen hier aufzugeben und statt dessen das Gebiet des an grenzenden Dorfes Z u m r o d a einer Untersuchung unterziehen zu lassen. Die dortigen Braunkohlengruben fördern für ihren Betrieb nämlich ca. 15 Sec.-Liter Wasser, das frei von salpetriger und von Salpetersäure ist, wenig Chlor und Schwefelsäure und nur geringe Mengen von Ammoniak und von organischer Substanz enthält und 5 Härtegrade hat. Nach Befragen mehrerer Sachverständigen wurde von der Stadtvertretung im Mai 1896 die Abbohrung des fraglichen Geländes ausgeführt, wobei das starke Vorhandensein von Triebsand festgestellt wurde. Die Arbeiten für einen Versuchebrunnen wurden im Mai 1897 wegen seines anhaltenden Versandens eingestellt, und es wurde beschlossen, den Baurath T h i e m in L e i p z i g zur Erstattung eines Gutachtens über die eventuelle Ausnutzung dieses Gebietes zu ersuchen. Nach den von T h i e m während der Zeit vom 4. Januar bis 12. Februar 1897 veranlassten Bohrungen sprach er sich dahin aus, dass durch die Gruben das ganze dortige Gebiet entwässert werden würde, und eventuelle Maassregeln, um das Eindringen des Wassers bei Betriebspausen eines Wasserwerkes in die Grube zu verhindern, Hessen sich in ihrem Erfolge vorher gar nicht übersehen. Die Stadtvertretung beauftragte T h i e m alsdann, eine Untersuchung der Wasserverhältnisse beim Dorfe N e u n k i r c h e n anzustellen. Die hier vom 11. August bis 5. October 1897 ausgeführten, hydrologischen Arbeiten führten ihn zu dem Resultate, dass der dortige Bach mit 10 bis 15 See. Liter alles Wasser, das in dem dortigen Gelände niedergehe, abführe und dass eine Zunahme von Wasser durch künstliche Fassungen ganz ausgeschlossen sei, dass also eine Verwendung des dortigen Wassers nur ergänzend neben dem von anderen Bezugsorten in Frage kommen könne. In weiterem Verlaufe erbat der Stadtrath von T h i e m ferner ein Gutachten über das früher untersuchte Gebiet
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G e s a u . Nach den von ihm vom 18. Februar bis 11. März 1898 vorgenommenen hydrologischen Untersuchungen des Versuchsfeldes, welche sich noch über die M u l d e hinaus ausdehnten, gelangte er zu dem Schlüsse, dass die von der Stadt verlangte Menge von 40 Sec.-Liter Wasser bei einer genügenden Entwicklung der Fassungslänge hier gewinnbar sei, dass aber die Gefahr der Bebauung der Umgebung des Versuchsfeldes in absehbarer Zeit die gesundheitliche Güte des Wassers bedrohe, weil das Wassergebiet an 2 Seiten von Chausseen umgeben sei, an welche geeignete, in fremdem Besitz befindliche Bauplätze anstiessen, deren Werth durch die spätere Absenkung des Grundwassers sich ausserdem noch steigern würde. So lange al6o nicht nachgewiesen sei, dass die Lage bei G e s a u die verhältnissmässig beste des M u l d e thales sei, könne er, G e s a u als Wasserbezugsort zu wählen, nicht empfehlen. In der Stadtvertretung war als eventuell möglicher Wasserbezugspunkt auch der R u m p f w a l d , der an den Hängen des L u n g w i t z t h a i e s zwischen St. E g i d i e n und L u n g w i t z sich ausdehnt, in's Auge gefasst und das veranlasste T h i e m , sich auch über dessen hydrologischen Werth gutachtlich zu äussern. Nach seinem Berichte wären, um über die Menge des hier zu gewinnen möglichen Wassere ein annäherndes Urtbeil zu erhalten, lang ausgedehnte Messungen der QuellenabflÜBse nöthig. Das fragliche Gelände mit seiner Fläche von 5 qkm bestehe aus Rothliegenden und darüber sei es grösstenteils mit Gehängelehm von unbekannter Mächtigkeit bedeckt und nur an vereinzelten Stellen fände eine Unterbrechung durch diluviale und tertiäre Kiese und Sande und nur in verhältnissmässig sehr geringer Erstreckung statt. Die daraus sich ergebende, geringe Oberflächendurchlässigkeit des Gebietes sei für eine Grundwassererzeugung daher wenig geeignet. Schon gelegentlich der Untersuchungen in Z u m r o d e war T h i e m auch über den Werth der Quellen oberhalb des Dorfes W a r t h a u befragt, wodurch er veranlasst wurde, hier in der Zeit von 15. März bis 8. April 1898 Bohrarbeiten vornehmen zu lassen, die ihn zu dem Urtheile führten, dass der sichtbare Austritt der Quellen von 5 bis 6 Sec.-Liter das gesammte, dort zu gewinnen mögliche Wasser repräsentire und dass dieses Wasser ausserdem eisenhaltig sei. Das führte die Stadtvertretung endlich noch auf die Möglichkeit, das bei N e u n k i r c h e n , W a r t h a u und Z u m r o d e nachgewiesene Wasser gemeinschaftlich für eine Versorgung der Stadt verwenden zu können. Darüber befragt, äusserte T h i e m sich am 22. Juni 1898 dahin, dass bei den derzeitigen Grundwasserständen an den 3 Punkten rund 32 Sec.-Liter ( N e u n k i r c h e n 13 Sec.-Liter, War t h a u 6 Sec.-Liter und Z u m r o d e 13 Sec.-Liter) Wasser zur Verfügung ständen. Wenn nun nach 25 Jahren die Stadt mindestens 40 Sec.-Liter nöthig haben sollte, so wäre das dort fehlende Quantum von 10 Sec.-Liter zweifellos anderweit zu beschaffen. In den hochgelegenen Thälern der Stadtumgebung würde bei der dortigen, allgemeinen Verbreitung der tertiären Sande und Kiese dieses Quantum unschwer zu beschaffen sein. Es sprächen aber gegen dieses ganze Project die hohen Betriebskosten, weil dafür mindestens 4 getrennte Betriebsstellen mit künstlicher Hebung nöthig wären und eventuell auch eine zu leistende Entschädigung für die dadurch entstehende Wasserminderung der W y h r a nicht ausgeschlossen sei. In einem am 21. Juli 1898 dem Stadtrathe erstatteten Berichte sprach T h i e m sich endlich dahin aus, dass er mit dem Urtheile der meisten früher von der
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IIJ. Kreiebsuptmanngchaft Zwickau.
Stadt gehörten Gutachter darin übereinstimme, dass nur das M u l d e t h a l für die Stadt den geeigneten Wasserbezugsort bilden würde. Hier käme aber eine ca. 8 km lange Thalstrecke in Frage, von der bislang nur ein kleiner Theil bei G e s a u untersucht sei, und er beantragte daher, Mittel für ferner im M u l d e t h a l e vorzunehmende Untersuchungen zu bewilligen. Dem entsprachen die städtischen Collegien auch im Herbste 1898, und T h i e m nahm dann vom 29. November bis zum 20. Januar 1899 eine hydrologische Untersuchung der ca. 5 km langen M u l d e thalsohle von J e r i s a u (6 km südöstlich) bis K r e t z s c h (8 km nordöstlich von der Stadtmitte) vor. Deren Resultate theilte)er in seinem Berichte vom 2. März 1899 mit, dem folgende Hauptpunkte entnommen sind. Sowohl bei K r e t z s c h als bei J e r i s a u sind 2 Grundwasserströmungen vorhanden, die eine parallel der Thalrichtung und die' andere senkrecht dazu, und die letztere führt das Wasser aus den Seitenthälern der ersteren zu. Während in beiden Gebieten das Wasser in der Thalströmung eisenfrei ist, ist es aus den durch meteorologische Niederschläge gespeisten Flankenströmungen in beiden Gebieten eisenhaltig. Bei K r e t z s c h haben beide Ströme eine gleich günstige Ergiebigkeit, während bei J e r i s a u der Flankenstrom hinter der Thalströmung, die hier auch eine grössere Entwicklungslänge als bei K r e t z s c h hat, wesentlich zurücktritt. Wegen der grossen Nähe der Thalströme an dem M u l d e b e t t e und wegen der Möglichkeit einer Beeinflussung des Grundwassers durch das M u l d e wasser gibt T h i e m den Flankenströmen den Vorzug für die Benutzung. Deren grössere Mächtigkeit bei K r e t z s c h veranlasste ihn aber, sich für diesen Punkt statt für J e r i s a u zu entscheiden, und zwar um so mehr, weil das Terrain im Osten von K r e t z s c h von Grossgrundbesitzungen eingeschlossen sei, was die Wahrscheinlichkeit einer späteren Bebauung ausschhesse. Die chemischen- und bacteriologischen Untersuchungen des Wassers aus dem Gebiete von K r e t z s c h Hessen es ferner, nachdem es eine vorhergegangene, sachgemässe Enteisenung erfahren haben würde, als durchaus geeignet zur Trink- und Nutzwasserbenutzung erscheinen. Im September 1899 beauftragte die Stadtvertretung daher T h i e m mit der Herstellung und der Bewirtschaftung einer Versuchsanlage bei K r e t z s c h und übertrug ihm gleichzeitig die Ausarbeitung eines Projectes für die ganze Versorgungsanlage. Die Versuchsanlage bestand aus 12, in Abständen von 34 m bis 35 m hergestellten Rohrbrunnen, die vom 15. Januar bi6 17. Februar 1900 betrieben wurden. Nach dem Berichte vom 6. März 1900 haben die Brunnen nach Eintritt des Beharrungszustandes dauernd 32 Sec.Liter eines guten Wassers von im Mittel 7,8° C. Temperatur und von einem Chlorgehalte von 22,8 mg im Liter ergeben. Ende März 1900 wurde von der Stadtvertretung das am 12. Januar 1900 von T h i e m ausgearbeitet vorgelegte Project nebst Kostenanschlag zur Ausführung unter T h i e m ' s Leitung angenommen, welches für eine tägliche Leistung von 3600 cbm bestimmt ist und auf M. 855000 excl. Grunderwerb veranschlagt war. Damit erreichton im Jahre 1900 die Vorarbeiten, als deren Anfang die Berufung H e n o c h ' s im Jahre 1865 betrachtet werden kann und welche M. 115000 excl. der Ankäufe von Grundstücken bei G e s a u , wofür M. 60000 verausgabt waren, gekostet haben, ihr Ende. Zur Ausführung des Werkes wurde gleichzeitig eine in 40 Jahren zu tilgende und mit 4 % z u verzinsende Anleihe aufzunehmen beschlossen.
b) Wasaerwerksanlage. Nachdem schon im Frühjahre 1900 der Ankauf der nöthigen Grundstücke für die Wassergewinnungsanlagen und die Pumpstation erfolgt und die Arbeiten und Lieferungen für den Bau ausgeschrieben waren, ist im August 1900 mit den Bauarbeiten selbst begonnen, und die Betriebseröffnung des Werkes wird im Juli oder August 1901 stattfinden. Die Wassergewinnung erfolgt durch 39, in ca. 17 m Entfernung von einander liegende Rohrbrunnen mit Filterkörben von 150 mm lichtem Durchmesser, die aus doppelt verzinntem Kupfergewebe von 2 mm bis 3 mm Maschweite bestehen und oben als gusseiserne Futterrohre endigen. In die Brunnen sind kupferne Saugerohre eingeführt, die an gusseiseme Sammelleitungen von 150 mm Durchmesser anschliessen. Diese sind durch Sammelleitungen von 275 mm und 250 mm Durchmesser mit einander verbunden, und eine 770 in lange Heberleitung führt das Wasser über eine Brücke zum anderen Ufer der M u l d e , wo es in einen Schöpfbrunnen neben der Pumpstation ausfliesst. Die Muffen der Sammel- und Heberrohre sind mit Gummiringen gedichtet. In jeden Rohrbrunnen ist ein Kupferrohr von 17 mm Durchmesser als Beobachtungsrohr eingeführt, welches hochwasserfrei über dem Gelände abgedeckt ist. Aus dem Schöpfbrunnen wird das Wasser durch Vorpumpen entnommen und auf eine Enteisenungsanlage gefördert. Es gelangt hier über 2 Cokerieselern von je 18,6 qm Querschnitt zum Ausflusse und fliesst aus diesen auf 2, darunter liegende Kiesfilter von je 60 qm Fläche, von denen es dann in ein Reinwasserreservoir von 150 cbm Inhalt übertritt. Aus diesem wird es schliesslich von den Druckpumpen entnommen. Das Reservoir ist ebenso wie die Filter überwölbt und die Rieseler sind überdacht. Die manometrische Förderhöhe der Vorpumpen beträgt 12,84 m und die der Druckpumpen 99,97 m. In der Pumpstation sind 2 Dampfpumpmaschinen aufgestellt, deren jede eine Vorpumpe und eine Druckpumpe für die volle Lieferung des Tagesquantums von 3500 cbm hat, und dafür sind 2 Zweiflammrohrkessel von je 50 qm Heizfläche, die für 8 Atm. Dampfdruck concessionirt sind, vorhanden. Die Maschinen sind von der Firma A. B o r s i g in B e r l i n - T e g e l und die Kessel von F. L. Oschatz in M e e r a n e geliefert. Die Maschinen sind Zweikurbelverbund - Präcisions • Dampfmaschinen mit Condensation und mit Corlisssteuerung. Sie haben Dampfkolben von 358 mm und 534 mm Durchmesser und 0,75 m Hub und entwickeln bei 60 Umdrehungen pro Minute bei 7 % Füllung eine Leistung von je 62;44 PS., wobei sie in 23 Arbeitsstunden 3825 cbm Wasser 13,0 m hoch mit den Vorpumpen und 3477 cbm Wasser 100,0 m hoch mit den Druckpumpen heben. Jedes der Pumpwerke besteht aus 2 einfach wirkenden Pumpen mit einem durchgehenden Plunger, die direkt gekuppelt sind. Die Plunger der Druckpumpen haben 204 mm Durchmesser und Sauge- und Druckrohre von 300 mm Durchmesser, und die Plunger der Vorpumpen haben einen ca. 10% grösseren Querschnitt als die der Druckpumpen. Für letztere dient ein Windkessel von 1,2 m Durchmesser und 4,3 m Höhe. Von der Pumpstation führt eine ca. 6200 m lange Druckleitung von 300 mm Durchmesser zu dem Hochreservoire, das auf dem höchsten Punkte der Umgebung der Stadt und ca. 1600 m von dieser entfernt liegt. Das Reservoir besteht aus 2 Kammern von zusammen 1370 cbm Inhalt. Sein höchster Wasserspiegel liegt
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III. Kreishauptmannschaft Zwickau.
91,67 m hoch über dem tiefst abgesenkten Wasserspiegel des Schöpfbrunnens. Es ist aus Beton hergestellt und überwölbt und liegt mit seiner Sohle 1,0 m tief unter dem natürlichen Terrain. Von demselben führt eine ca. 1000 m lange Fallrohrleitung von 375 mm Durchmesser zum Vertheilungsnetze. Letzteres ist nach dem Verästelungssysteme mit thunlichster Verbindung der Endstrecken hergestellt und steht unter einem Drucke, der je nach der Ortslage von 20,0 m bis 80,0 m variirt. Die gesammte projectirte Rohrlänge beträgt 25 830 m und setzt sich nach den verschiedenen Durchmessern wie folgt zusammen: Durchmesser mm: 375 350 250 200 175 150 100 Rohrlänge m: 1340 400 400 1950 270 3270 18200. Damit sind 104 Schieber und 292 Unterflurhydranten mit Selbstentwässerung, welche in ca. 80 m Abstand von einander stehen, verbunden. Oeffentliche Zapfstellen sind nicht vorgesehen. Die Rohre sind von der K ö n i g i n M a r i e n h ü t t e in C a i n s d o r f geliefert und von der Firma P e t e r m a n n & Comp, in C r i m m i t s c h a u verlegt. Für die Anschlüsse werden Zuleitungen aus innen geschwefeltem Blei von 20 mm bis 30 mm Durchmesser und für grössere Zuleitungen werden gusseiserne Rohre von bis zu 100 mm Durchmesser verlegt. Ueber Wassermesser waren zur Zeit noch keine Bestimmungen getroffen. 42. h. Mühltroff.
(E. 1893.)
Für die Wasserversorgung der Stadt M ü h l t r o f f dienen 2 künstliche Zuleitungen, welche seit dem Jahre 1863 das Wasser aus dem westlich von der Stadt gelegenen L a n g e n b a c h e r Quellengebiete mit natürlichem Gefälle 3 öffentlichen Bassins und 30 Privatbrunnen zuführen. Die beiden Zuleitungen haben 100 mm Durchmesser und bestehen auf 647 m Länge aus gusseisernen und auf 033 m Länge aus Steingutrohren. Eine dritte gusseiserne Leitung von 810 m Länge und 50 mm Durchmesser, die S t ä n d i g s - L e i t u n g , ist im Jahre 1889 hergestellt und liefert das Wasser für eine Fabrik, das aus einer Quelle südöstlich von der Stadt entspringt. 43. h. Mylau.
(E. 7381, W. 516 mit je 14 B.)
Für die Stadt M y l a u ist nach dem Projecte des Ingenieurs C r a m e r in C a i n s d o r f durch die K ö n i g i n M a r i e n h ü t t e in den Jahren 1892 bis 1894 eine Wasserversorgungsanlage erbaut, welche M. 277 955 im Ganzen oder M. 32 pro Einwohner (einschliesslich M. 2*2 368 für Grunderwerb und M. 1750 für Entschädigungen) gekostet hat und eine tägliche Minimallieferung von 400 cbm Wasser hat. Das Wasser wird aus dem R o t s c h a u e r Quellengebiete in 2 verschiedenen Thälern durch Sammelrohre und Quellenschächte gewonnen und mit natürlichem Gefälle abgeleitet. Aus der Hauptfassung iiiesst es durch eine 2050 m lange, gusseiserne Leitung von 175 mm Durchmesser in ein Hochreservoir, das ca. 400 m von dem Beginne des städtischen Vertheilungsnetzes entfernt liegt, während das in dem Nebenthaie gefasste Wasser in diese Zuleitung durch eine ca. 800 m lange Leitung von 100 mm Durchmesser ca. 1300 m vor deren Eintritt in das Hochreservoir eingeführt ist. Das Reservoir hat 500 cbm Inhalt und ist aus Cementstampfbeton, in den Boden versenkt und überwölbt hergestellt. Das Vertheilungsnetz ist nach dem G r a h n , Wasserversorgung.
Bd. II
Circulationssysteme ausgeführt und steht unter einem je nach der Ortslage zwischen 10,0 m und 60,0 m schwankenden Drucke. Es hat 7900 m Länge mit 94 Wasserschiebern und setzt sich, nach den Durchmessern getrennt, wie folgt zusammen: Durchmesser mm: 200 175 150 125 100 80 60 Länge m: 480 200 300 1150 5460 170 140 Schieberzahl: 2 3 3 8 75 2 1. Damit sind 41 Ueberflurhydranten mitSelbstentwässerung, von denen einer zugleich als Druckständer dient, verbunden. Die Zuleitungen bestehen aus gusseisernen Rohren von 25 mm Durchmesser und die Hausleitungen aus Zinnbleirohren. Sämmtliche 516 Häuser der Stadt wurden sofort an die Leitungen angeschlossen. Im Jahre 1895 sind im Ganzen 179150 cbm oder 490 cbm am mittleren Jahrestage abgegeben, was 66 Liter pro Einwohner entspricht. Nur ein Wassermesser und zwar für den Bahnhof ist aufgestellt. Der Preis fOr die Waeserabgabe wird durch Schätzung festgesetzt.
44. h. Netzschkau.
(E. 7539, W. 487 mit je 16 B.)
Für die Wasserversorgung der Stadt N e t z s c h k a u ist in den Jahren 1892/93 nach dem Projecte des Ingenieurs C r a m e r in C a i n s d o r f durch die K ö n i g i n M a r i e n h ü t t e eine Wasserversorgungsanlage für eine tägüche Lieferung von 300 cbm mit einem Kostenaufwande von M. 150000 im Ganzen oder M. 20 pro Einwohner ausgeführt. An dem nordöstlichen und östlichen Abhänge des K u h b e r g e s ist das Wasser dafür aus Quellen gefasst und durch Sammelrohre aus Steingut zusammengeleitet. Aus einem gemeinsamen Sammelschachte fliesst es mit natürlichem Gefälle durch eine gusseiserne Leitung von 150 mm Durchmesser und 1750 m Länge in ein Hochreservoir von 300 cbm Inhalt, das aus Cementstampfbeton hergestellt, überwölbt und in den Boden versenkt ist. Vom Reservoire führt eine ca. 300 m lange Fallrohrleitung von 200 mm Durchmesser zum Vertheilungsnetze, welches nach dem Circulationssysteme ausgeführt ist und unter einem einheitlichen Drucke steht, der je nach der Ortslage zwischen 10,0 m und 80,0 m variirt. Das Rohrnetz hat eine Länge von 4250 lfd. m mit 61 Schiebern und setzt sich, nach den Durchmessern getrennt, wie folgt zusammen: Durchmesser mm: 200 150 125 100 80 70 60 Länge m: 230 500 120 1350 1800 250 1800 Schieberzahl: 2 2 1 16 21 1 18. 19-Ueberflurhydranten sind damit verbunden; davon dienen 3 zugleich als Druckständer. Die Zuleitungen bestehen aus gusseisernen Rohren von 25 mm Durchmesser und die Hausleitungen aus Zinnbleirohren. Mit letzteren waren Ende 1895 610 Zapfhähne, 3 Badeein richtungen und ein Springbrunnen verbunden. Von den 393 Anschlüssen, welche damals benutzt wurden, waren in 380 Wassermesser eingebaut, welche von S i e m e n s & H a l s k e , B e r l i n geliefert waren. Jetzt sind von dieser Firma 414 und von L u x , L u d w i g s h a f e n 36 Messer geliefert, von denen 7 von 10 mm, 322 von 13 mm, 15 von 15 mm, 99 von 20 mm und je 2 von 30 mm, 40 mm und 50 mm Durchmesser sind. Der Wasserverbrauch hat im Jahre 1895 im Ganzen 19 500 cbm oder am mittleren Jahrestage 54 cbm be21
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III. Kreishauptmannschaft Zwickau.
tragen. Davon sind im Jahre nur 800 cbm für öffentliche Zwecke benutzt. Die übrigen 18 700 cbm sind für Private durch Wassermesser abgegeben. Es entspricht das einer Abgabe pro Messer von 49 cbm im Jahre und von 9 Liter pro Tag pro Einwohner der angeschlossenen Häuser. Für den höher gelegenen Theil der Stadt ist ausserdem noch eine alte Quellwasserleitung in Benutzung, für welche ein gemauertes Reservoir von 100 cbm Inhalt vorhanden ist. Von diesem führt eine Leitung von 100 mm Durchmesser und 320 m Länge zur Stadt, wo dieses Wasser durch 900 lfd. m Rohre (160 m von 100 mm und 740 m von 80 mm Durchmesser) 3 Druckständem mit Hydr&nteinrichtung zugeleitet wird. Der Wasserpreis betrug bis Ende 1894 pro cbm 25 Pf. und ist seitdem auf 20 Pf. für den Hausgebrauch und auf 10 Pf. für Gewerbezwecke reducirt. Das Wasser hat nach einer Analyse vom 21. April 1893 eine gesammte Harte von 2,8 bis 3,0 und eine bleibende Harte von 1,6 bis 2,0 deutschen Graden und enthält 11,7 mg Kochsalz im Liter; 1,14 bis 2,5 mg Kaliumsupermanganat sind pro Liter Wasser zur Oxydation der organischen SubBtanz erforderlich.
45. i. Neustädtel.
(E. 4317, W. 351 mit je 12 B.)
Im Jahre 1889 ist für die Stadt N e u s t ä d t e l nach dem Projecte den Ingenieurs C r a m e r in C a i n s d o r f durch die K ö n i g i n M a r i e n h ü t t e eine Wasserversorgungsanlage ausgeführt, die im Jahre 1891 eine Erweiterung erfahren hat. Deren Leistungsfähigkeit beträgt seitdem 216 cbm pro Tag und die Baukosten haben M. 116000 im Ganzen oder M. 27 pro Einwohner betragen. Das Wasser wird auf einem ausgedehnten Wiesengründe in ca. 4 km Entfernung von der Stadt durch Drainage gesammelt und durch 3 Leitungen einem gemauerten Klärbehälter von 10 cbm Inhalt, der auch als Sandfang dient, zugeführt. Von hier tritt es mit natürlichem Gefälle durch eine ca. 3700 m lange, gusseiserae Leitung, welche auf ca. 3100 m Länge 100 mm und auf ca. 600 m Länge in einer Thalsenkung 125 mm Durchmesser hat, in ein Hochreservoir von 300 cbm Inhalt über, das aus Cementstampfbeton hergestellt, überwölbt und in den Boden versenkt ist. Von dem Reservoire führt eine Fallrohrleitung von ca. 200 m Länge und 125 mm Durchmesser zum Vertheilungsnetze, welches unter einem einheitlichen Drucke steht, der zwischen 35,0 m und 85,0 m für die verschiedenen Abgabestellen variirt. Diese Leitungen haben ca. 5700 m Länge mit 33 Schiebern und setzen sich, nach den Durchmessern getrennt, wie folgt zusammen: Durchmesser mm: 125 100 80 70 60 Länge m : 360 1130 1880 100 2230. Damit sind 3 Druckständer und 23 Ueberflurhydranten verbunden, von welchen 15 mit Druckständern combinirt sind. 166 Zuleitungen von 25 mm Durchmesser aus gusseisernen Rohren waren Ende des Jahres 1894 in Benutzung. Die Hausleitungen werden aus Zinnbleirohren hergestellt und damit waren 200 Zapfhähne und 10 Badeeinrichtungen verbunden. 166 Wassermesser waren eingebaut, von denen 159 H. M e i n e c k e , B r e s l a u und 7 L u x , L u d w i g s h a f e n geliefert hatten. Die Wasserabgabe nach Messern betrag im Jahre 1894 12 219 cbm oder durchschnittlich 74 cbm pro Messer im Jahre und ca. 33 Liter pro Tag pro Einwohner der angeschlossenen Grundstücke.
Der Wasserpreis pro cbm betragt 15 Pf. Eine Analyse des Wassers vom Jahre 1886 ergab im Liter Wasser 35,6 mg feste Stoffe, davon 6,5 mg organischen Ursprungs, 2,3 mg Chlor, 3,1 mg Salpetersäure, 0,08 mg Ammoniak und 4,2 mg Kalksalz.
46. e. Niederlungwitz. (E. 1686.) Die Wasserversorgung des Dorfes N i e d e r l u n g w i t z erfolgt durch Anschlussleitungen an das städtische Wasserwerk G l a u c h a u . 47. e. Niederplanitz. (E. 9892, W. 431 mit je 23 B.) Für die Wasserversorgung der Gemeinde N i e d e r p l a n i t z ist in den Jahren 1894/95 nach dem Projecte des Ingenieurs C r a m e r in C a i n s d o r f durch die K ö n i g i n M a r i e n h ü t t e ein Wasserwerk von einer täglichen Leistungsfähigkeit von 250 bis 300 cbm erbaut, dessen Anlagekosten im Ganzen ca. M. 130 000 oder M. 13 pro Einwohner betragen haben. Das Wasser wird durch 4 gemauerte Brunnen von 1,5 m Durchmesser und von 30,0 m bis 60,0 m Tiefe, welche durch einen 120 m langen, gemauerten Stollen mit einander verbunden sind, aus dem Grundwasser erschlossen. In 15,0 m Tiefe unter Terrain hat dieses Wasser über einer Schicht des Rothliegenden einen natürlichen Abfluss. Neben der Sammelstelle ist eine Pumpstation erbaut, in welcher ein Benzinmotor von 10 PS. aufgestellt ist, der durch Riemen- und Zahnradübertragung eine Pumpe antreibt, welche das Wasser durch eine Druckleitung von 340 m Länge und 125 mm Durchmesser auf 38,0 m Höhe in ein Hochreservoir fördert. Dieses ist aus Ziegelmauerwerk in Cementmörtel hergestellt, überwölbt und mit Erde überdeckt und hat 650 cbm Nutzinhalt. Von demselben führt eine 1250 m lange Fallrohrleitung von 175 mm Durchmesser zum Vertheilungsnetze, das nach dem Circulationssysteme ausgeführt ist und unter einem einheitlichen Drucke steht, der je nach der Ortslage zwischen 12,0 m und 62,0 m schwankt. Es hat eine Länge von ca. 8000 lfd. m mit 53 Schiebern und setzt sich, nach den verschiedenen Durchmessern getrennt, wie folgt zusammen: Durchmesser mm: 150 125 100 80 70 50 Länge m: 930 2100 2300 2100 300 270 Schieberzahl: 4 9 15 22 2 1. Damit sind 25 Ueberflurhydranten mit Selbstentleerung verbunden. Die Zuleitungen bestehen aus gusseisernen Rohren von 25 mm Durchmesser und die Hausleitungen werden aus Zinnbleirohren hergestellt. Es waren im Jahre 1895 im Ganzen 327 Grundstücke angeschlossen, und in 62 von diesen Zuleitungen waren Wassermesser eingeschaltet, von welchen L u x , L u d w i g s h a f e n 10 Stück und H. M e i n e c k e , B r e s l a u 52 Stück geliefert hatten. Der Wasserpreis betragt pro cbm 16 Pf., und pro Haushaltung ist pro Monat mindestens 30 Pf. als Wassergeld zu zahlen.
48. k. Oberhohendorf. (E. 1664.) Für die Gemeinde O b e r h o h e n d o r f ist im Jahre 1895/96 von der K ö n i g i n M a r i e n h ü t t e in C a i n s d o r f nach dem Projecte des Ingenieurs C r a m e r eine Wasserversorgungsanlage ausgeführt. Durch die Fassung einer Quelle ist das Wasser erschlossen und in einem 3,0 m tiefen Schachte von 67 cbm Inhalt gesammelt. Aus diesem wird es durch eine Drillingspumpe, welche von Weise & M o n s k y
HI. Kreishauptmannschaft Zwickau.
in H a l l e a / S a a l e geliefert ist, auf 44,0m Höhe in ein eisernes Hochreservoir gehoben, welches 1100 m von der Pumpstation entfernt auf einem eisernen Unterbau aufgestellt und mit einem hölzernen Schutzhause umbaut ist. Der Antrieb der Pumpe erfolgt durch einen Elektromotor von 6 PS., der von der Finna S c h u c k e r t & C o m p . i n N ü r n b e r g geliefertist und von einem Steinkohlenbergwerke in B o c k w a mit Strom gespeist wird. Das Reservoir steht innerhalb des Versorgungsgebietes, und die zu demselben führende Druckleitung hat 100 mm Durchmesser. Direkt von dieser gehen Vertheilungsleitungen von 60 mm Durchmesser und von ca. 500 lfd. m Länge ab. Damit sind 11 Schieber und 4 Unterflurhydranten verbunden. Die Anschlussleitungen und die Hausleitungen bestehen aus verzinnten Bleirohren. Bereits während des Baues waren 25 Häuser mit Zuleitungen Versehen, in welche sämmtlich Waesermesser, die L u x , Ludwigsh a f e n geliefert hat, eingeschaltet waren. 49. f. Oberhau i. Erzg.
(E. 7003.)
Für die Gemeinde O b e r h a u ist in den Jahren 1894/95 der Bau einer Wasserversorgungsanlage von dem Ingenieur A. L o e f f l e r in F r e i b e r g nach dessen Projecte für eine Pauschalsumme von M. 200000 oder M. 29 pro Einwohner ausgeführt, welche täglich 430 cbm Wasser liefert. Die dafür benutzten Quellen liegen im Kgl. Staatsforste in der K r i e g w a l d e r Flur. Für deren Fassung sind Sammelleitungen aus gelochten Thonrohren und 6 Brunnen von 0,8 m Durchmesser und 3,0 m Tiefe hergestellt. Die Zusammenleitung des Wassers erfolgt durch 884 lfd. m Gussrohre (463 m von 125 mm, 50 m von 100 mm und 371 m von 70 mm Durchmesser). Das Hochreservoir, welches 700 cbm Inhalt bei 3,3 m Wasserhöhe hat, liegt ca. 5700 m von der Sammelstube entfernt und ca. 200 m tiefer als diese. Die Zuleitung erfolgt mit natürlichem Gefälle durch eine gusseiserne Leitung, von welcher 3400 m von 175 mm, 1830 m von 125 mm und 460 m von 100 mm Durchmesser sind. Das Reservoir ist zweitheilig und aus Cementstampfbeton mit gewölbter Decke und zur Hälfte in den Boden versenkt hergestellt. Weil die Gemeinde für das bezogene Wasser einen nach der Zahl der abgeleiteten cbm festgestellten Preis zu zahlen hat, so ist vor dem Reservoire ein Messschrot mit PonceletUeberfall eingeschaltet. Monatlich findet dreimal eine Ablesung desselben statt. Von dem Reservoire führt eine Fallrohrleitung von ca. 800 m Länge und 200 mm Durchmesser zu dem Vertheilungsnetze, das aus 11528 lfd. m Rohren mit ü0 Schiebern besteht, die sich nach den verschiedenen Durchmessern wie folgt zusammensetzen: Durchmesser mm: 200 150 125 100 80 Länge m: 1212 1855 1711 1911 4839 Schieberzahl: 9 8 11 11 21. Die Wasserabgabe erfolgt unter einem einheitlichen Drucke von 30,0 m bis 85,0 m je nach der Ortslage. Mit den Leitungen sind 64 Ueberflurhydranten verbunden, welche in ca. 100 m Entfernung von einander stehen. Die Zuleitungen bestehen ebenso wie die Hausleitungen aus Bleirohren und haben 20 mm und 25 mm Durchmesser. Davon sind 320 Stück bereitB gleichzeitig mit dem Baue ausgeführt, von welchen in 65 Wassermesser, die L u x , L u d w i g s h a f e n geliefert hat, eingebaut wurden.
50. d. Oederan.
371 (E. 5516, W. 463 mit je 12 B.)
Für die Wasserversorgung der Stadt O e d e r a n dienten früher 5 verschiedene Zuleitungen aus Rohren von Holz und von Steingut, welche Quellwaeser mit natürlichem Gefälle aus Entfernungen von 500 m bis 3000 m aus verschiedenen Richtungen zuführten, das auch in eine grosse Zahl von Privathäusern eingeleitet wurde. Im Jahre 1889/90 wurde von der Stadt für die Herstellung einer einheitlichen Versorgung die Summe von M. 160000 oder M. 29 pro Einwohner bewilligt und dafür eine Anlage durch die K ö n i g i n M a r i e n h ü t t e in C a i n s d o r f nach dem Projecte des Ingenieurs Cr a m e r ausgeführt, deren tägliche Lieferung 190 cbm beträgt. Ausser durch verschiedene Quellenfassungen wird das Wasser dafür aus 4 gemauerten Brunnen von 1,0 m Durchmesser und 3,0 m Dis 5,0 m Tiefe gewonnen und in eine Sammelkammer geleitet, aus der es einem tiefer liegenden Klärbassin zufliesst, welches 500 cbm Inhalt hat. Aus diesem wird es durch eine 890 m lange Leitung von 125 mm Durchmesser in ein 10,0 m tiefer als die Quellen liegendes Hochreservoir übergeführt. Dieses ist 2,0 m tief in den Boden versenkt und aus Cementstampfbeton und überwölbt hergestellt. Sein Wasserspiegel liegt 60,0 m höher als das Versorgungsgebiet, und eine ca. 900 m lange Fallrohrleitung von 150 mm Durchmesser führt von dem Reservoire zu dem Vertheilungsnetze, welches nach verschiedenen Druckzonen getrennt ist. Die Länge der Rohre desselben beträgt im Ganzen 8655 m und setzt sich, nach den verschiedenen Durchmessern getrennt, wie folgt zusammen. Durchmesser mm: 150 125 100 Länge m: 1950 2525 2350
75 1830.
Damit sind 65 Schieber, 3 Druckständer und 34 Ueberflurhydranten ohne Selbstentwässerung, welche in 80 m bis 120 m Entfernung von einander stehen, verbunden. Die Zuleitungen sind von gusseisernen Rohren von 25 mm Durchmesser hergestellt, und für die Hausleitungen sind Zinnbleirohre verwendet. Ende des Jahres 1895 waren 1250 Zapfhähne und 30 Badeeinrichtungen in Benutzung. In die Zuleitungen waren 361 Wassermesser (282 von 7 mm, 48 von 10 mm, 9 von 13 mm, 10 von 15 mm, 8 von 20 mm, 2 von 25 mm und 3 von 33 mm Durchmesser) eingebaut, von welchen H. M e i n e c k e , B r e s l a u 351 Stück und S i e m e n s & H a l s k e , B e r l i n 10 Stück geliefert hatten. Der Wasserverbrauch hat im Jahre 1895 im Ganzen 28 800 cbm betragen. Davon sind 2800 cbm für öffentliche Zwecke verwendet und zwar: für Strassensprengen 300 cbm, für Rohrspülung 1500 cbm, für Freibrunnen 400 cbm, für Springbrunnen 400 cbm und für Löschzwecke 200 cbm. Von den zum Hausgebrauche verwendeten 26000 cbm sind 24000 cbm nach Messern oder durchschnittlich pro Messer 68 cbm im Jahre und ca. 15 Liter pro Tag pro Einwohner abgegeben. Als Minimalwassergeld sind M. 3 im Jahre zu zahlen, wofür bis zu 16 cbm Wasser abgegeben werden. Bei einem Jahresverbrauche von mehr als 15 cbm ist pro cbm zu zahlen : bis zu cbm 50 Pfennige pro cbm 20
100 15
200 12
darüber 10.
Nach einer Analyse des Wassers vom August 1893 zeigte dasselbe einen geringen Eisengehalt und enthielt ziemlich viel 'Thonerde. 24*
372
IH Krei ahauptmannach aft Zwickau.
51. g. Oelsnitz i. V. (E. 11558, W. 652 mit je 18 B.) Ausser aus einigen Brunnen innerhalb der Stadt O e l s n i t z erfolgte deren Wasserversorgung seit mehreren Jahrhunderten durch 2 kleine Wasserleitungen, die ihr aus nächster Nähe Quellwasser mit natürlichem Gefälle zuführten. Im Jahre 1874 wurde für die Stadt durch die Firma J.&A. A i r d in B e r l i n nach deren Projecte die erste einheitliche Versorgungsanlage hergestellt, welche M. 96000 gekostet hat Düren diese wurde das Wasser der Hartm a n n s g r ü n e r Quellen aus dem ca. 6 km von der Stadt entfernt liegenden Walde mit natürlichem Gefälle zugeführt Im Jahre 1879 wurde dem Hochreservoire für diese Anlage von der K ö n i g i n M a r i e n h ü t t e in Cainsdorf durch eine neue Zuleitung auch das Wasser von Quellen zugeführt, die in der Nähe des Lottengrüner Baches entspringen und durch einen Brunnen erschlossen sind. Diese Erweiterung hat M. 38000 gekostet. Die disponible Wassermenge hat bei gutem Zuflusse damals 400 cbm im Tage betragen. Im Jahre 1894 ist nach einem Projecte des Baurathes S a l b a c h in D r e s d e n eine fernere Ergänzung durch das Stadtbauamt ausgeführt. Auf der entgegengesetzten Seite der Stadt ist durch einen gemauerten Brunnen von 3,0 m mal 4,0 m Querschnitt und 13,75 m Tiefe Grundwasser erschlossen, das durch eine Pumpstation direkt in die städtische Leitung als Aushülfe bei Wassermangel überführt wird. Die Kosten dieser letzten Anlage haben M. 35000 betragen und die gesammten Anlagekosten stellen sich damit auf M. 165827 oder M. 15 pro Einwohner. Das Hochreservoir hat 182 cbm Inhalt und ist mit den Quellen durch eine Zuleitung von ca. 5500 m Länge und von 125 mm Durchmesser verbunden. Die Druckleitung von der Pumpstation hat 150 mm Durchmesser und ca. 1200 m Länge bis zum Stadtrohrnetze. Das Reservoir ist aus Cementmauerwerk hergestellt, überwölbt und in den Boden versenkt Sein Wasserspiegel liegt 5,0 m bis 35,0 m hoch über dem Vereorgungsgebiet In der Pumpstation befindet sich eine liegende Eincylinder-Dampfmaschine von 8 PS. ohne Condensation. Der Dampfkolben derselben hat 200 mm Durchmesser und 0,3 m Hub. Sie macht 125 Umdrehungen in der Minute und betreibt durch Riemenübertragung eine freistehende Zwillingspumpe mit Plungern von 130 mm Durchmesser und 0,18 m Hub, die pro Minute 70 Doppelhübe machen. Die Pumpe liefert pro Stunde 20 cbm Wasser auf 28,0 m Höhe. Ein stehender Röhrendampfkessel von 10,5 qm Heizfläche liefert den Dampf von 6 Atm. Druck. Die maschinellen Anlagen hat die Firma W e i s e & Monski in H a l l e a/Saale geliefert. Die gesammte Länge der Rohrleitungen betrug im Jahre 1894 ca. 12400 m von 150 mm bis 35 mm Durchmesser, wovon ca. 5900 m Vertheilungsleitungen waren. Damit waren 32 Schieber, 20 Laufständer, 3 öffentliche Springbrunnen, ein öffentliches Pissoir und 20 Ueberflurhydranten mit Selbstentleerung verbunden. Die Zuleitungen wurden Anfangs aus Heirohren von 20 mm Durchmesser und sind später aus gusseisernen Rohren von 25 mm Durchmesser hergestellt. Die Hausleitungen bestehen theils aus Rohren von Schmiedeeisen und theils aus Bleirohren. Mit den im Jahre 1894 vorhandenen 781 Anschlüssen waren 1432 Zapfhähne, 10 Closets, 15 Pissoire, 25 Badeeinrichtungen und 3 Springbrunnen verbunden. In 407 derselben
waren Wassermesser eingebaut, von denen 333 von H. M e i n e c k e , B r e s l a u , 65 von Bopp & R e u t h e r , M a n n h e i m und 9 von Verschiedenen geliefert waren. Im Jahre 1894 sind im Ganzen 108300 cbm oder 296 cbm am mittleren Jahrestage (420 cbm am Maximalund 200 cbm am Minimaltage) abgegeben. Davon sind 28000 cbm oder 25,8% künstlich gehoben und 80300 cbm oder 74,2% mit natürlichem Gefälle zugeflossen. Für öffentliche Zwecke sind 18200 cbm oder 16,8% (für Strassensprengen 1200 cbm, für Feuerlöschen 200 cbm, für Freibrunnen 16000 cbm, für Springbrunnen 200 cbm, für Pissoire 600 cbm) benutzt. 3500 cbm hat der Selbstverbrauch betragen und 5800 cbm verblieben demnach als Verlust. Für Private sind 80800 cbm oder 74,6% abgegeben und zwar 35800 cbm nach Schätzung und 45000 cbm nach Messern. Letzteres entspricht einer Abgabe von 111 cbm pro Messer im Jahre. Den wachsenden Bedürfnissen genügten die vorhandenen Anlagen gegen Ende der 90 er Jahre nicht mehr, und die Stadt beschloss daher, im Jahre 1899 mit dem Baue einer neuen Anlage vorzugehen, für welche der Regierungsbaumeister G l e i t s m a n n in D r e s d e n das Project ausgearbeitet hat, dem auch die Bauoberleitung übertragen wurde. Die dafür veranschlagten Kosten belaufen sich auf M. 398000, und es ist die Absicht, auch die Nachbargemeinden R a s c h a u u n d V o i g t s b e r g aus der neuen Anlage mit zu versorgen. Das Wasser soll an der M u c k e n m ü h l e bei K o m a erschlossen und mit natürlichem Gefälle durch eine ca. 9600 in lange Leitung einem Hochreservoire zugeführt werden, dessen Höhenlage einen Leitungsdruck in der Stadt von 40,0 m bis 60,0 m gestatten wird. Gleichzeitig wird das städtische Stadtrohrnetz eine Verlängerung von ca. 12400 lfd. m erfahren. Der Waaserpreis betrag bislang 20 Pf. pro cbm.
52. h. Pausa. (E. 3305, W. 420 mit je 8 B.) Für die Wasserversorgung der Stadt P a u s a besteht ausser 30 öffentlichen Brunnen innerhalb der Stadt 6eit dem Jahre 1867 eine künstliche Zuleitung mit natürlichem Gefälle, deren Anlage M. 60000 oder M. 18 pro Einwohner gekostet hat. Etwa 1000 m von der Stadt entfernt wird das Wasser aus Quellen in einem gemauerten Reservoire von 40 cbm Inhalt gesammelt und gelangt in der Stadt an 15 öffentlichen Laufbrunnen zum Ausflusse. 40 Häuser haben direkte Zuleitungen von diesem Wasser. 53. h. Plauen i. Y. (E. 55191, W. 2746 mit je 19 B.) Für die Wasserversorgung der Stadt P l a u e n sind 2 Quellwasserleitungen nach dem Projecte des Geh. Bergraths H e n o c h in G o t h a ausgeführt und zwar die erste, die Messbachleitung, im Jahre 1865 und-die zweite, die Syraleitung, im Jahre 1875. Für jede dieser beiden Anlagen ist ein Hochreservoir mit einer besonderen Zuleitung von den Quellen und mit einer besonderen Fallrohrleitung zur Stadt hergestellt. Durch eine dritte, nach dem Projecte des Stadtbauraths F l e c k ausgeführte Quellwasserleitung, die Kaltenbachleitung, ist im Jahre 1894 die Leistungsfähigkeit der Syraleitung erhöht, indem dieses neue Wasser in das Hochreservoir für die Syraleitung eingeführt wird. Während die Messbachleitung heute noch die Niederdruckzone versorgt, versorgen die S y r a und K a l t e n b a c h l e i t u n g nur noch die Mitteldruckzone, seitdem im Jahre 1895 nach den Projecten des Bau-
HL Kreishaaptmannschaft Zwickau raths F l e c k und des Bauinspectors W i e n h o l d noch eine vierte Wasserfassung für eine vierte Leitung, die B e r g e n er Leitung hergestellt ist. Aus dieser wird das Wasser der Stadt für die Hochdruckzone mittels eines eingeschalteten Hochreservoires getrennt zugeführt, und es findet jetzt die Versorgung der Stadt durch 3 Fallrohrleitungen und in 3 Druckzonen getrennt statt. Die M e s s b a c h l e i t u n g hat eine tägliche Minimallieferung von 500 cbm, die Syraleitung eine solche von 1000cbm und die K a l t e n b a c h l e i t u n g eine solche von 700 cbm, während die B e r g e n e r Leitung Anfangs eine solche von 1200 cbm hatte, so dass damals die gesummte tägliche Minimallieferung 3400 cbm betrug. Durch weitere Erschliessungsarbeiten soll demnächst die B e r g e n e r Leitung bis auf eine tägliche Lieferung von 4000 cbm gebracht werden und schon im Jahre 1898 lieferte sie 2000 cbm. Die ersten Anlagekosten incl. des Vertheilungsnetzes haben für die M e s s b a c h l e i t u n g M. 315000 betragen. Die Kosten der Syraleitung beliefen sich auf M. 273825, die der K a l t e n b a c h l e i t u n g auf M. 80000 und die der B e r g e n e r Leitung auf M. 520000, so dass die Gesammtkosten der Anlagen im Jahre 1896 ca. M. 1200000 betrugen, was annähernd M. 22 pro Einwohner ausmacht. Wenn auch die von vorstehenden Summen auf die Vertheilüngsleitungen entfallenden Kostenbeträge nicht angegeben sind, so sind doch zweifellos die Anlagekosten für einen cbm Wasser, das aus dem am weitesten entfernten Reservoire und unter dem geringsten Drucke durch die Messbachleitung der Stadt zufliesst, sehr viel bedeutender als die Anlagekosten, welche 30 Jahre später für einen cbm Wasser gezahlt wurden, das aus grösster Reservoirnähe durch die B e r g e n e r Leitung und unter einem viel höheren Drucke zuflieset. Das Quellengebiet der M e s s b a c h l e i t u n g liegt beim Dorfe M e s s b a c h am rechten Ufer der E l s t e r und ca. 7 km von der Stadt entfernt. Dieses Sammelgebiet hat 157 ha Fläche, und das Wasser ist hier durch gemauerte Kanäle und gelochte Thonrohrleitungen von 70 mm bis 160 mm Durchmesser aus über 50 verschiedenen Quellen gesammelt, welche im Grauwackenschiefer entspringen. Mit natürlichem Gefälle flieset es dem 4750 m davon entfernten Hochreservoire zu und von hier tritt es durch eine Fallrohrleitung in die 2250 m entfernte Stadt ein. Beide Leitungen haben zusammen ca. 7000 m Länge und bestehen aus gusseisernen Rohren von 225 mm Durchmesser. Das Reservoir hat einen Inhalt von 915 cbm und ist aus Backsteinmauerwerk in Cementmörtel in den Boden versenkt und überwölbt hergestellt. Die Quellen der Syraleitung liegen 5,7 km von der Stadt entfernt am linken Ufer der E l s t e r beim Dorfe S y r a in den S y r a - , K a u s c h w i t z • und Zwoschwi-tzthälern. Deren Sammelgebiet hat eine Fläche von 62,4 ha. Für die Wasserfassung sind 61 Brunnen vcta 1,0 m bis 2,5 m Durchmesser hergestellt, welche durch Sammelleitungen verbunden sind. Das Wasser fliesst von hier mit natürlichem Gefälle dem von den Quellenstuben 5089 m entfernten Hochreservoire zu und gelangt aus diesem zu der 600 m entfernten Stadt. Die Zuleitung und die Fallrohrleitung haben zusammen 6410 m Länge und 200 mm Durchmesser. Das Reservoir hat 1280cbm Inhalt und ist in gleicherweise wie das erste Reservoir ausgeführt. Das Wasser für die K a l t e n b a c h l e i t u n g ist durch 6 gemauerte Brunnen erschlossen, welche 3,0 m bis 4,0 m Tiefe und 1,2 m Durchmesser haben und wird in einer
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Sammelstube zusammengeführt Von hier fliesst es mit natürlichem Gefälle in einer gusseisernen Leitung von 5473 m Länge und 150 mm Durchmesser dem S y r a reservoire zu." Der grösste Betriebsdruck in der Zuleitung beträgt 25,0 m. Selbst bei starkem Gewitterregen ist das Wasser des K a l t e n b a c h s stets klar und von vorzüglicher Qualität. Die B er g e n e r Leitung wird aus dem Grundwasser, das in der Nähe des Ortes B e r g e n im Granitgeschiebe des Geigenbachgrundes erschlossen ist, gespeist. In einer durchschnittlichen Tiefe von 4,0 m wird dieses Wasser durch Schlitzrohre von 300 mm Durchmesser gesammelt. Im Jahre 1895 hatten diese Rohre eine Länge von ca. 1000 m; sie münden in eine gemeinschaftliche Sammel- und Messstube ein. Durch eine ca. 11000 m lange Leitung aus gusseisernen Rohren, deren Durchmesesr je nach dem Gefälle zwischen 200 mm und 350 mm variirt, fliesst das Wasser von hier mit natürlichem Gefälle einem bei dem Vororte R e u s a auf dem K r o a t e n h ü g e l liegenden Hochreservoire zu. Dieses ist aus Mauerwerk und in 2 Kammern getheilt hergestellt und hat im Ganzen 2700 cbm Inhalt. Von dem Reservoire führt eine Hauptfallrohrleitung von 350 mm Durchmesser in die Stadt und überschreitet auf seinem Wege die E l s t e r mittels eines eisernen Steges. Der höchste Betriebsdruck in dem Zuleitungsrohre von B e r g e n bis zum R e u s a e r Reservoire beträgt 75,0m und an der E l s t e r kreuzung steigt der Druck sogar auf 115,0 m, so dass für diese Leitung theilweise ausserordentlich starke Rohre verwendet werden mussten. Sowohl bei der K a l t e n b a c h leitung als bei der B e r g e n e r Leitung sind selbstwirkende Entlüftungsventile, die von B o p p & R e u t h e r in M a n n h e i m geliefert wurden, verwendet. Der Wasserspiegel des R e u s a e r Reservoirs liegt 31,0 m höher als der des Reservoirs der Syraleitung. Die Hauptleitung von 350 mm Durchmesser ist hinter der Brücke auf 300 mm Durchmesser reducirt und von hier mit einer entsprechenden Steigung weiter geführt Sie endet schliesslich in einen Windkessel mit einem belasteten Ueberlaufventile, das 18,4 m tiefer als der Wasserspiegel des R e u s a e r Reservoirs liegt und von dem ein Ablaufröhr von 150 mm Durchmesser in das Syrareservoir mündet. Dadurch ist das Ueberlaufwasser des R e u s a e r Reservoirs für die Mitteldruckzone nutzbar gemacht, und zugleich hat die Hochdruckzone einen selbstthätigen Schutz vor Ueberlastung erhalten. Der Windkessel ersetzt hierbei ein andernfalls erforderlich gewordenes, entsprechend hohes Gegenreservoir oder ein solches Standrohr. Die Tabelle 162 (S. 374) gibt für jedes der 11 Jahre von 1888 bis 1898 die Längen der vorhandenen Rohrleitungen von 350 mm bis 50 mm Durchmesser, sowie die Zahl der damit verbundenen öffentlichen Laufbrunnen, Pissoire, Schieber und Hydranten an. Letztere sind Unterflurhydranten und stehen in ca. 100 m Entfernung von einander. Die Tabelle 163 (S. 374) gibt von 1888 bis 1898 für jedes Jahr die Zahl der Einwohner, den täglichen Minimalzufluss und die mittlere Abgabe in Litern pro Tag und Einwohner, ferner die Zahl der Hausanschlüsse, und der aufgestellten Messer und endlich die Grösse der nach Messern erfolgten Jahresabgabe im Ganzen und durchschnittlich pro Messer an. In den Jahren 1897 und 1898 hat die Gesammtabgabe 710000 cbm resp. 720000 cbm betragen und davon wurden für öffentliche Zwecke 93000 cbm resp. 100000 cbm abgegeben, und als Verlust 17000 cbm
III. Kreishauptmannschaft Zwickau.
374 Tabelle 162. R o h r l a n g e n etc. Jahr
1888 1889 1890 1891 1892 1893 1894 1895 1896 1897 1898
Oeäentliche RohrHyltnge m Schiebera S a« B 38 ö OD• ha® bis ®U m zahl dranten •e s A S ^ h m 50 mm 30 38 500 40 047 41054 41668 42011 42 766 48 752 60 050 63 763 66178 70 000
218 246 246 251 257 268 288 365 400 447 497
312 317 320 321 322 326 332 339 367 359 412
42 42 42 42 42 42 42 39 33 30 30
4 4 6
5 5 5 6 7 7 7 8
resp. 56971 cbm bezeichnet. Das Waaser für öffentliche Zwecke vertheilte sich wie folgt: für Strassensprengen 15000 cbm resp. 20000 cbm, für Laufbrunnen conf. 25000 cbm, für Bedürfnisanstalten 3000 cbm resp. 4000 cbm, für öffentliche Anlagen conf. 30000 cbm, für Feuerlöschen conf. 15000 cbm und für Diverses 5000 cbm resp. 6000 cbm. Die Zuleitungen bestehen aus gusseisernen Rohren und für die Hausleitungen werden Bleirohre benutzt. Von den am Ende des Jahres 1898 aufgestellten Wassermessern waren 2331 von S i e m e n s & H a l s k e , B e r l i n , 422 von H. M e i n e c k e , B r e s l a u , 159 von D r e y e r , R o s e n k r a n z & D r o o p , H a n n o v e r , 252 von B o p p & R e u t h e r , M a n n h e i m und von 6 verschiedenen Fabrikanten geliefert. Nach den verschiedenen Durchmessern getrennt, waren an Messern vorhanden: 7 von 10 mm, 16 von 13 mm, 392 von 15 mm, 2654 von 20 mm, 69 von 25 mm, 12 von 40 mm, 5 von 50 mm,
Tabelle 168. Wasserabgabe und Anschlüsse. Jahr
1888 1889 1890 1891 1892 1893 1894 1895 1896 1897 1898
MinimalEinwohner- zufluss im Tage zahl cbm 45 000 46 500 47 000 47 500 48 500 50200 52 700 55000 57 300 60000 60 700
— —
1382 1271 1826 2227 —
4000 4200
Messerabgabe cbm 270000 277 500 290 775 320000 340 000 360000 380000 400000 478 000 600000 563000
8 von 75 mm, 2 von 100 mm und je einer von 30 mm und 65 mm. Die Wasserabgabe an Private erfolgt schon seit langen Jahren ausschliesslich nach Wassermessern, welche von den Consumenten käuflich von der Stadt erworben werden müssen. Jedem Consumenten werden pro Tag 10 Liter Wasser unentgeltlich geliefert, und der Mehrverbrauch ist mit 20 Pf. pro cbm zu bezahlen. Die Untersuchungen des Wassers der Messbach- und der Syraleitung vom 15. Juli 1893 haben folgende Resultate pro Liter ergeben: Messbach Syra Gesammtrückstand 206 mg 95 mg Glührückstand 127 » 58 » Chlor 8,8 • 7,1 > Salpetereäuro Spur Spur Ammoniak und salpetrige Säure . . . Null Null zur Oxydation 0,15 mg 0,4 mg Keime wurden gezählt im ccm . . . 7 5 davon verflüssigende 3 2
54.h. Reichenbach i . V . (E. 24415, W. 1200 mit je 20 B.) Zur Verbesserung der früheren Wasserversorgung der Stadt R e i c h e n b a c h , die durch öffentliche und private Brunnen innerhalb der Stadt und einige kleinere künstliche Zuleitungen erfolgte, ist im Jahre 1865 nach dem Projecte des Geh. Bergraths H e n o c h , später in G o t h a , eine einheitliche Anlage hergestellt, welche M. 240000 gekostet hat und 200 cbm Wasser als Maxi-
Zahl der Zahl der WasserAnschlüsse messer 1960 2063 2197 2256 2280 2324 2410 2575 2718 2886 3042
1950 2049 2202 2273 2336 2395 2482 2651 2819 3001 3170
Abgabe pro Messer cbm
pro Einwohner Liter pro Tag
138 135 182 141 145 144 145 151 155 199 178
33,0 33,0 31,2 31,1 28,5 25,3 25,1 40,5 69,8 69,2 69,2
mum täglich lieferte. Das Wasser ist durch gelochte Sammelrohre in der O b e r r e i c h e n b a c h e r Flur gefaest und mit natürlichem Gefälle einem neben den Quellen liegenden und aus Ziegelmauerwerk hergestellten Hochreservoire von 1000 cbm Inhalt zugeführt, welches ca. 3000 m von der Stadt entfernt und 8,0 m höher als diese liegt. Durch die von dem Stadtbauamte im Jahre 1884 ausgeführte Zuleitung des Wassers aus dem O t t e n s t o l l e n ist die Leistung dieser a l t e O b e r r e i c h e n b a c h e r Leitung genannte Anlage wesentlich vergrössert. Im Jahre 1887/88 ist nach dem Projecte des Ingenieurs C r a m e r durch die K ö n i g i n M a r i e n h ü t t e in C a i n s d o r f eine zweite, die n e u e O b e r r e i c h e n b a c h e r Leitung, ausgeführt, deren Reservoir wie das vorige, aber von 340 cbm Inhalt ausgeführt ist und neben den höher gelegenen Quellen in derselben Flur liegt. Von derselben Firma ist in den Jahren 1892/93 auch die dritte, die U n t e r r h e i n s d o r f e r Leitung, ausgeführt, für welche ein Hochreservoir von 120 cbm Inhalt aus Cementstampfbeton hergestellt ist, das ca. 2700 m von den Quellen entfernt und in der Nähe der Stadt liegt und die höchste Druckzone versorgt, während die beiden anderen für die niedere und die mittlere Druckzone dienen. Die beiden letzten Anlagen haben zusammen M. 306062 gekostet und die 3 Leitungen lieferten zu sammen täglich 1200 cbm Wasser. Später sind noch verschiedene neue Wassererechliessungsanlagen ausgeführt, durch welche die Tageslieferung
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III. Kreishauptmannschaft Zwickau.
um ca. 50% erhöht ist Auch hat eine VergröBserung des Reservoirraume8 durch Neubauten stattgefunden, so dass ihr Gesammtinhalt jetzt 2500 cbm gegen früher 1460 cbm beträgt. Zur Erhöhung der Lieferung der von der n e u e n O b e r r e i c h e n b a c h e r Leitung gespeisten Druckzone ist im Jahre 1896 eine durch einen Windmotor angetriebene Pumpe aufgestellt, welche aus dem Reservoire der unteren Zone Wasser in das dieser oberen Zone auf 10,0 m Höhe fördert Die Pumpe liefert pro Stunde 12 cbm Wasser, und in jedem der 3 Jahre von 1896 bis 1898 hat sie im Ganzen 36000 cbm oder täglich im Durchschnitt 100 cbm Wasser zugeführt. Die Tabelle 164 gibt für das Ende jedes der 4 Betriebsjahre vou 1895/96 bis 1898/99 die Länge der Vertheilungsleitungen bis 65 mm abwärts, sowie die Zahl der Schieber, Hydranten etc. an. Tabelle 164. R o h r l f t n g e n etc. Jahr Rohrlänge m Schieberzahl Unterflurhydranten . . . Ueberflurhydranten. . . Hydranten zusammen . . Laufbrunnen Oeffentliche Pissoire . . Privat-Badeeinrichtungen . » Closets
1896
1897
12000 157 36 60 96 19 3 10 15
12055 200 36 64 100 19 3 120 20
1898
1899
12 300 12 750 200 208 36 39 96 96 132 135 19 3 3 3 150 180 30 30
Die Zuleitungen für Private werden aus gusseisernen Rohren von 40 mm Durchmesser und die Hausleitungen werden aus verzinnten Bleirohren hergestellt. Von den im Jahre 1898 eingebauten 548 Wassermessem waren 122 von S i e m e n s & H a l s k e , B e r l i n , 210 von D r e y e r , R o s e n k r a n z & D r o o p , H a n n o v e r , 136 von B o p p & R e u t h e r , M a n n h e i m , 60 von W i e s e n t h a l & Comp., A a c h e n , 14 von H. Mein e c k e , B r e s l a u und je 4 von L u x , L u d w i g s h a f e n und der B r e s l a u e r M e t a l l g i e s s e r e i , B r e s l a u geliefert. Die Tabelle 165 gibt für jedes der 4 Betriebsjahre von 1895/96 bis 1898/99 die Wasserabgabe im Ganzen und für den mittleren Jahrestag sowohl, als für den Tag des grössten und des kleinsten Consumes, und zwar im Ganzen und pro Einwohner an. Femer ist die Abgabe des Wassers für Private im Ganzen und getrennt danach, ob sie nach Schätzung oder nach Messern erfolgte, angeführt; ebenso der Selbstverbrauch, der Verlust und der Verbrauch für öffentliche Zwecke im Ganzen und für die verschiedenen Gebrauchszwecke getrennt. Endlich ist auch die Zahl der aufgestellten Messer und die mittlere Jahresabgabe durch einen Messer angegeben. Bei der Abgabe nach Messern fOr den Haasgebrauch sind bis 100 cbm im Jahre 15 Ff. pro cbm zu zahlen. Bei Mehrverbrauch über 100 cbm bis zu 400 cbm kostet ein cbm 22 Ff. und der bei Mehrverbrauch über 400 cbm 44 Pf. Das Wasser für Kleingewerbe kostet bis zu 400 cbm 22 Pf. und das überschiessende Quantum 44 Pf. pro cbm. Regelmässige Untersuchungen der Qualität des Wassers finden nicht statt. Das Wasser der beiden O b e r r e i c h e n b a c h e r Leitungen hat eine Härte von 5'/j°, das des O t t e n s t o l l e n von 2,9° und das der U n t e r r h e i n s d o r f e r Leitung von 2,09' deutscher Scala.
Tabelle 166. W a s s e r a b g a b e. Jahr
1896/96
1896/97
1897/98
1898/99
Einwohnerzahl cbm Gesammtabgabe > davon nicht an Private und zwar als Selbstverbrauch . . . > > Verlust für Öffentliche Zwecke . . > von letzteren für: > StrasBensprengen » öffentliche Pissoire > öffentliche Anlagen Feuerlöschen t Diverses bleibt für P r i v a t e . . . . . . . . > davon abgegeben: > nach Messern » nach Schätzung daher im Ganzen nach Schätzung . . > oder von 100 cbm der Gesammtabgabe desgl. nach Messern Mittlere Tagesabgabe > am Mazimaltage oder von 100 cbm vom mittleren Tage 5 am Minimaltage oder von 100 cbm am mittleren Tage J Liter pro Einwohner: am mittleren Jahrestage Liter * am Maximaltage Zahl der aufgestellten Messer . . . . Abgabe pro Messer im Jahre . . . . cbm
24000 375000 2 220 600 1620
25000 609 540 3200 1000 300 1900
25 500 575 970 3 300 1000 300 2000
26 000 636000 4500 1500 500 2500
720 200 200 500
1000 300 100 500
1500 300 100 500 1Q0 631 600
—
372780
606 340
1000 300 100 500 100 572 670
34042 338 738 340958 90,9 9,1 1027 1635 159,2 497 48,4
44 440 661900 665100 92,7 7,3 1670 1819 108,9 975 58,5
50 000 522 670 525 970 91,3 8,7 1578 2197 139,2 969 60,8
52 000 579 500 584000 91,8 8,2 1743 2 528 146,4 959 55,0
46 68 145 236
67 73 443 100
60 85 500 100
67 97 540 96
—
—
376
III. Kreishanptmannscbflft Zwickau.
55. a. Scheibenberg.
(E. 2567.)
Die Wasserversorgung der Stadt S c h e i b e n b e r g erfolgt aus verschiedenen Stollen und aus einem Tiefbrunnen, der an dem in ihrer Nähe gelegenen S c h e i b e n b e r g e liegt. Das Wasser ist in 2 Reservoiren von 45 cbm und 75 cbm Inhalt gesammelt und iiiesst durch gusseiserne Rohre mit natürlichem Gefälle zur Stadt, wo es an 19 öffentlichen Laufbrunnen zum Ausflusse gelangt und in 95 Häuser eingeleitet ist. Auch sind 15 Hydranten aufgestellt. Die Anlage ist in den Jahren 1884 und 1887 mit einem Kostenauiwande von M. 40000 hergestellt und liefert 50 cbm Wasser im Tage. Zur Zeit liegt das Project zum Umbaue derselben und zur Aufstellung eines Pumpwerkes für das Wasser vor, welches auf M. 50000 veranschlagt ist. 56. d. Schellenberg.
(E. 2242.)
Für die Wasserversorgung der Stadt S c h e l l enb e r g ist im Jahre 1879 eine Anlage hergestellt, welche M. 70000 im Ganzen oder M. 31 pro Einwohner gekostet hat. Das Wasser der G o l d b a c h q u e l l e n , welche 3 /4 Stunden von der Stadt entfernt liegen, wird mittels einer durch einen Benzinmotor von 2 PS. angetriebenen Pumpe auf 159,0 m Höhe gehoben und durch eine gusseiserne Leitung von 50 mm Durchmesser zur Stadt geführt, wo es an 8 öffentlichen Brunnen und durch 7 Hydranten zum Auslaufe gelangt. 60 Wohnhäuser haben Anschlussleitungen erhalten. Täglich stehen 50 bis 60 cbm Wasser zur Verfügung. 57. a. Schlettau.
(E. 3175, W. 290 mit je 11,5 B.)
Für die Wasserversorgung der Stadt S c h l e t t a u ist im Jahre 1881 eine Quellwasserleitung ausgeführt, welche M. 23000 gekostet hat. Das Wasser wird ca. 1700 m von der Sladt entfernt in einem gemauerten Reservoire von 260 cbm Inhalt gesammelt und fliesst von hier mit natürlichem Gefälle durch eine gusseiserne Rohrleitung von 150 mm Durchmesser zür Stadt. Die durchschnittliche Ergiebigkeit der Quellen beträgt ca. 600 cbm im Tage. Für die Wasservertheilung in der Stadt sind ca. 2000 lfd. m Rohre von 150 mm bis 25 mm Durchmesser verlegt, mit welchen 2 öffentliche Laufbrunnen, 7 Hydranten und ca. 200 Zuleitungen für Private verbunden sind. Das Wasser fliesst constant in 72 Tröge bei Privaten aus, und es gelangt dadurch das Lieferquantum der Quellen stets voll zum Ablaufe. 58. i. Schneeberg.
(E. 8285, W. 719 mit je ¿1,5 B.)
Im Jahre 1866 wurde für die Stadt S c h n e e b e r g eine Quellwasserleitung nach dem Projecte des Geh. Bergraths H e n o c h in G o t h a ausgeführt. Wegenderen späteren Ungenügens erfuhr diese Anlage im Jahre 1877 nach dem Projecte des Bauraths S a l b a c h in D r e s d e n eine bedeutende Erweiterung und, als sich im Jahre 1893 abermals eine Vergrösserung als nöthig herausstellte, wurde diese nach dem Projecte des Ingenieurs M e n z n e r in L e i p z i g durch das Stadtbauamt ausgeführt. Die tägliche Lieferung des Werkes schwankt zur Zeit zwischen 800 cbm und 1500 cbm, und die gesammten Baukosten der Anlagen betrugen im Jahre 1895 ca. M. 300000 oder M. 36 pro Einwohner.
Das Wasser wird an 2 verschiedenen Punkten aus Quellen durch 49 verschiedene Fassungen und ferner aus dem Grundwasser durch Brunnen und durch Sanitnelkanäle gewonnen und in jedem der Gebiete in einem Sammelschachte zusammengeleitet, aus dem es mit natürlichem Gefälle durch verschiedene Zuleitungen je einem der beiden Hochreservoire zufliesst. Die eine Zuleitung, die G r i e s b a c h er Leitung, hat ca. 3000in Länge und die andere, die L a n g e n b a c h e r Leitung, hat ca. 4000 m Länge. Das Reservoir für die erste Leitung liegt ca. 2000 m und das für die andere Leitung liegt ca. 3000 m von der Stadt entfernt. Ersteres besteht aus einem für die Leitung durch den Felsen getriebenen Stollen von 3000 cbm Fassungsraum, und das andere ist ein gemauertes, überwölbtes und in den Boden versenktes Hochreservoir, das bei 2,0 m Wassertiefe 800 cbm Inhalt hat. Diese Reservoire liegen in verschiedenen Höhen über dem" Versorgungsgebiete. In trockenen Zeiten, wenn dieses Wasser nicht ausreicht, wird aufgestautes Tageswasser zur Aushülfe mitbenutzt. Dieses Wasser wird in 7, über einander liegenden Stauteichen, die mit einander durch eiserne Rohrleitungen verbunden sind, gesammelt. Die Teiche haben eine Tiefe von 2,0 m bis 5,0 m und fassen im Ganzen 45000 cbm Wasser, wobei ihre gesammte Wasserfläche ca. 740 ar misst. Soweit die Teiche nicht in natürlichen Senkungen mit geschlossenen Wänden in dem gewachsenen Lehmboden stehen, bilden trockene Stützmauern deren künstliche Sperrdämme. Das in den Teichen aufgestaute Wasser wird vor seiner Benutzung durch Kiesfiltration gereinigt. Dafür sind 2 künstliche Filter angelegt, deren jedes aus 4 unterirdischen, gemauerten BassinS besteht, welche oben mit Eisenplatten abgedeckt sind. In jedem Filter befinden sich ca. 32 cbm Kies, der nach 4 verschiedenen Korngrössen in einzelnen Lagen über einander geschichtet ist. Von hier fliesst das Wasser einem Reinwasserreservoire von 53 cbm Inhalt zu. Die Wasserabgabe erfolgt in 2 verschiedenen Zonen, in welchen der Druck zwischen 6,0 m und 48,0 m resp. zwischen 8,0 und 39,0 m je nach der Ortslage variirt. Die Länge der beiden Vertheilungsnetze einschliesslich der Hauptzuleitungen sind übereinstimmend im Jahre 1893 und im Jahre 1898 zu 14 600 lfd. m von Rohren von 175 mm bis 70 mm Durchmesser angegeben. 31 Schieber, 25 Drückständer, 2 laufende Bottiche, ein Springbrunpen und 64 Hydranten, von denen 22 Ueberflur- und 42 Unterflurhydranten sind, waren damit verbunden. Die Zuleitungen und die Hausleitungen bestehen aus Bleirohren, und erstere haben 20 mm bis 30 mm Durchmesser. Ende des Jahres 1895 waren 319 und Ende des Jahres 1898 waren 348 Häuser angeschlossen. Darunter befanden sich 19 resp. 23 grössere Etablissements, für welche Wassermesser eingebaut waren, die H. Mein e c k e , B r e s l a u geliefert hat. Es sind im Jahre 1895 resp. 1898 960 Zapfhähne, 8 resp. 10 Closets, 2 Pissoirstände, 68 resp. 81 Badeeinrichtungen und 4 Privatspringbrunnen in Benutzung gewesen. Der gesammte Wasserverbrauch resp. die Quellergiebigkeit hat in jedem der Jahre von 1892 bis 1898 292000 cbm betragen. Davon sind gleichmässig in jedem Jahre 102 200 cbm für Freibrunnen, 600 cbm für den öffentlichen Springbrunnen, 830 cbm für Rohrspülen, 150 cbm für Strassensprengen und 80 cbm für Feuerlöschen, also im Ganzen 103 860 cbm für öffentliche Zwecke benutzt, so dass 188 370 cbm für die Privatabgabe verblieben. Von diesem Wasser sind in jedem Jahre 11000 bis 12000 cbm nach Messern und 177140 bis
III. Kreishauptmannschaft Zwickau.
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176140 cbm ohne Messer abgegeben. Es entspricht das einer Abgabe von 580 cbm resp. 520 cbm im Jahresmittel pro Messer. Der Wasserverbrauch hat am mittleren Jahrestage 800 cbm und am Tage des grössten resp. kleinsten Verbrauchs 1000 cbm resp. 600 cbm betragen.
während 70 Häuser nur auf Hähne im Hofe angewiesen sind. 13 Wasaermesser (9 von 15 mm, 2 von 20 mm und je einer von 25 mm und 33 mm Durchmesser), welche die B r e s l a u e r M e t a l l g i e s s e r e i , B r e s l a u geliefert hat, sind eingebaut.
Der Preis, für das nach Messern abgegebene Wasser beträgt30 Pf. und reducirt sich bei grösserem Gebrauche bis zu 15 Pf. pro cbm. Als jährliches Wassergeld ist nach Tarif zu zahlen: M 18 von jedem Hausbesitzer, ferner M. 5 von jedem Abmiether eines Hauses nnd endlich noch M. 9 für jede einzelne Haushaltung ausser der des Hausbesitzers. Für die einzelnen Gewerbe und die speciellen Gebrauchszwecke gelten ausserdem besondere Taxen.
61. c. Siegmar. (E. 1708.) Für die Wasserversorgung der Gemeinde S i e g m a r lag bereits im Jahre 1898 ein jetzt wahrscheinlich ausgeführtes Project des Ingenieurs A. L o e f f l e r in F r e i be rg vor, nach welchem 500 cbm Wasser pro Tag zugeführt werden sollten und dessen Ausführung auf M. 75000 oder M. 45 pro Einwohner veranschlagt war. Durch diese Anlage sollte in ca. 3600 m Entfernung von dem Orte das Wasser mittels Sammelrohren aus Quellen gefasst und mit natürlichem Gefälle durch eine ca. 2000 m lange Leitung von 150 mm Durchmesser einem aus Cementstampfbeton herzustellenden Hochreservoire von 400 cbm Inhalt zugeführt werden. Von hier sollte es durch eine ca. 1800 m lange Leitung von 175 mm Durchmesser einem Vertheilungsnetze zufliessen, das vorläufig in einer Längenausdehnung von 2450 lfd. m mit 17 Schiebern und 20 Hydranten projectirt war.
59. g. Schöneck. (E. 3773, W. 334 mit je 11 B.) Für die Stadt S c h ö n e c k ist nach dem Projecte des Ingenieurs Cr am er in C a i n s d o r f im Jahre 1887 eine Wasserversorgungsanlage durch die K ö n i g i n M a r i e n h ü t t e hergestellt, welche für eine tägliche Lieferung von 250 cbm bestimmt ist. In ihrer ersten Ausführung hat sie M. 40000 und einschliesslich der späteren Erweiterungen M. 62000 gekostet, was pro Einwohner M. 36 entspricht. Das Wasser wird am K l i n g e r durch Sammelleitungen aus Thonrohren und bei Z w i e b r a n d e aus Quellschächten gewonnen und fliesst durch eine gusseiserne Leitung von 100 mm Durchmesser und 350 m Länge mit natürlichem Gefälle einem Hochreservoire tfon 300 cbm Inhalt zu, das aus Bruchsteinmauerwerk mit Ziegelverblendung hergestellt und überwölbt ist. Von hier führt eine ca. 600 m lange Leitung von 150 mm Durchmesser zu dem Vertheilungsnetze, aas ca. 4400 lfd. m Länge aus Rohren von 150 mm bis 70 mm Durchmesser hat und mit 14 Schiebern, 10 einfachen Druckständern und 10 Ueberflurhydranten (Modell Cramer) mit Druckständereinrichtung verbunden ist. Die vorhandenen 194 Hausanschlüsse haben Zuleitungen aus gusseisernen Rohren von 25 mm Durchmesser, und mit ihnen sind 650 Zapfhähne, 2 Pissoirstände und 5 Badeeinrichtungen verbunden. Wassermesser sind nicht aufgestellt. Nach der Untersuchung der »Kgl. chemischen Centralstelle für öffentliche Gesundheitspflege« in D r e s d e n enthalt das Wasser der beiden SchopfBtellen im Liter: Klinger: Zwiebrand: Gesamuntrückstand . 15,6 mg 17,6 mg Organische Substanz . 3,5 > 1,1 » Chlor 1,7 » 2,0 . Salpetersäure . . . 0,5 > 1,2 > Kalk und Magnesia . 4,1 > 6,1 > Ammoniak . . . . 0,3- > 0,3 > Deutsche Härtegrade 0,30 1,1
62 c. Stollberg i. S. (E. 7028.) Für die Wasserversorgung der Stadt S t o l l b e r g wurde Ende 1891 mit dem Baue eiijer Quellwasserleitung begonnen, für welche die K ö n i g i n M a r i e n h ü t t c in C a i n s d o r f das Project aufgestellt und die Ausführung übernommen hatte. Die Anlagekosten dafür waren einschliesslich 300 Anschlussleitungen auf M. 170000 oder M. 24 pro Einwohner veranschlagt. Das Wasser wird im- Süden von der Stadt beim H e i l i g e n T e i c h e aus Quellen gewonnen, welche nach früheren Messungen 430 bis 860 cbm Wasser pro Tag liefern, und durch eine ca. 2700 m lange Leitung mit natürlichem Gefälle auf den K u h b e r g geführt, wo ein Hochreservoir von 500 cbm Inhalt aus Stampfbeton und überwölbt hergestellt ist. Es gelangt von hier in der Stadt durch Vertheilungsleitungen von ca. 8000 lfd. m Länge, die mit 40 Ueberflurhydranten verbunden sind, zur Abgabe. 63. a. Thum. (E. 4134, W. 333 mit je 13 B.)
Für die Wasserversorgung der Stadt T h u m ist im Jahre 1878 eine Anlage hergestellt, die im Jahre 1887 eine Vergrösserung erfahren hat. Die Anlagekosten haben M. 57000 oder M. 14 pro Einwohner betragen. Das Wasser wird aus einem Bergwerksstollen, dem H a u s - S a c h s e n - S t o l l e n und aus Quellen bei Ober t h u m , ca. 1,5 km von der Stadt entfernt, entnommen und 2 gemauerten Hochreservoiren mit natürlichem Ge60 i. Schwarzenberg i. S. (E. 3738, W. 315 mit je 12 ß.) fälle zugeführt. Das eine der Reservoire hat 300 cbm Für die Wasserversorgung der Stadt S c h w a r z e n - Inhalt und ist ca. 150 m von der Stadt entfernt. Sein b e r g bestehen 2 Gravitationsleitungen, deren eine das Wasserspiegel liegt 70,0 m hoch und der des andern Wasser natürlicher Quellen aus ca. 1200 m Entfernung Reservoirs liegt 50,0 m hoch über der Stadt. Letzteres zuführt, während die andere aus ca. 2600 m Entfer- ist ca. 400 m von der Stadt entfernt und hat 240 cbm nung Wasser aus dem V o r s i c h t s t o l l e n liefert. Für Inhalt. letzteres Wasser ist im Jahre 1894 ein gemauertes ReDie Vertheilungsleitungen haben 180 mm bis 50 mm servoir von 300 cbm Inhalt hergestellt, welches ca. 40,0 m Durchmesser und sind mit 3 Hydranten verbunden. 156 hoch über der Stadt liegt. Diese beiden Anlagen haben Häuser sind an die Leitungen angeschlossen. Für 81 zusammen ca. M. 60000 oder M. 16 pro Einwohner gekostet. derselben sind Wassermesser aufgestellt, von denen 52 Es sind 12 Hydranten aufgestellt und 13 öffent- von 13 mm, 23 von 20 mm, 5 von 25 mm und einer liche Laufbrunnen werden aus den Leitungen gespeist. von 50mm Durchmesser sind und die L u x , L u d w i g s 152 Häuser sind an dieselben angeschlossen. In 90 h a f e n geliefert hat. Von dem täglich disponiblen Häusern befinden sich im Innern Privatwasserleitungen, Quantum von 900 cbm werden ca. 600 cbm verbraucht.
m . Kreishauptmannschaft Zwickau.
378 64. b. Treuen.
(E. 6784, W. 521 mit je 13 B.)
Früher wurde die Stadt T r e u e n ausser durch Brunnen in der Stadt durch eine künstliche Zuleitung aus ca. ein km Entfernung auch mit Quellwasser versorgt, das mit natürlichem Gefälle zufloss. Im Jahre 1890 wurde gleichzeitig mit dem Baue eines städtischen Gaswerkes der eines städtischen Wasserwerkes ausgeführt und zwar beide Werke nach den Projecten und unter der Leitung des Ingenieurs O. S m r e c k e r in M a n n h e i m . Das Wasserwerk ist für eine tägliche Lieferung von 500 cbm, die event. auf 750 cbm gesteigert werden kann, bestimmt und hat im Ganzen M. 271700 oder M. 40 pro Einwohner gekostet. Das Wasser wird durch Sammelleitungen aus gelochten Thonrohren gewonnen, in welche 12 Revisionsbrunnen von 1,0 m Durchmesser und 3,0 m Tiefe eingeschaltet sind. In der Nähe der Fassung ist zur künstlichen Hebung des Wassers eine Pumpstation erbaut, in welcher 2, von einander unabhängige Pumpwerke aufgestellt sind. Jedes derselben besteht aus einem Gasmotor mit Ventilsteuerung von je 12 PS., der 180 Umdrehungen pro Minute macht, und einer Zwillingspumpe, welche Plunger von 115 mm Durchmesser und 0,3 m Hub und federbelastete Rothguss-Ringventile mit gusseisernen Sitzen hat. Jedes Pumpwerk fördert pro Stunde 25 cbm Wasser auf 70,0 m Höhe bei 87,5 m Arbeitsdruck. Die Maschinen und die Pumpen sind von der D e u t z e r G a s m o t o r e n f a b r i k in Deutz geliefert. Hinter der Gewinnungsstelle des Wassere und ca. 2100 m davon entfernt ist ein schmiedeeisernes Hochreservoir in 14,0 m Höhe über Terrain auf einem massiven Unterbaue aufgestellt. Dasselbe hat 150 cbm Inhalt und sein Waeserspiegel liegt 70,0 m höher als der Wasserstand in dem Schöpfbrunnen. Die Druckleitung zu dem Reservoire hat 150 mm Durchmesser. Die gesammte Länge des Rohrnetzes betrug Anfangs 8750 lfd. m und setzte sich aus folgenden Durchmessern zusammen: Durchmesser mm: 200 175 150 125 Länge m: 658 378 990 999 Durchmesser mm: 100 80 50 40 Länge m: 1171 2356 1473 548. Die Tabelle 166 gibt für das Ende eines jeden der 5 Betriebsjahre 1894/95 bis 1898/99 die Länge der Leitungen des Vertheiluncsnetzes von 150 mm bis 80 mm Durchmesser, die Zahl der Schieber und Hydranten (letztere nach Ueberflur- und Unterflurhydranten getrennt), der Laufbrunnen und der Wassermesser im Ganzen und nach den Lieferanten getrennt an. Tabelle 166. R o h r l ä n g e n etc. Jahr
1894/95 1895/96 1896/97 1897/98 1898/99
Rohrlänge . . m 9050 Schieberzahl . . 51 Hydranten Ueberflur. . . 2 Unterflur. . . 74 zusammen . . 76 Laufbrunnen . . 5 Wassermesser. . . 496 davon von C. A. Spanner 425 Lux . . . . 71
9090 54
9126 58
9362 61
9539 63
2 74 76 2 525
2 76 78 3 532
3 78 81 3 549
4 78 82 1 555
449 76
449 83
447 100
449 106
Von den im Ganzen gelieferten 576 Wassermessern haben 251 Durchmesser von 10 mm, 181 von 13 mm, 106 von 16 mm, 27 von 20 mm, einer von 50 mm, und je 5 von 25 mm und 30 mm. Die Zuleitungen und die Hausleitungen werden aus verzinkten, schmiedeeisernen Rohren hergestellt. Die Tabelle 167 gibt die Wasserförderung und den Gasverbrauch der Motoren für jedes der 5 Jahre von 1894/95 bis 1898/99 im Ganzen, sowie ferner denjenigen pro 100 cbm gefördertes Waaser und pro PS.Stunde und endlich die Leistung pro cbm Gas in m X kg anTabelle 167. Maschinenbetrieb. Jahr
1894/95 1895/96 1896/97 1897/98 1898/99
Förderqu an tum cbm 42175 47 750 49 625 51 760 49 059 15 184 17189 17 904 21177 19195 Gasverbrauch > desgl. pro 100 40,91 39,12 36,00 36,08 cbm Wasser cbm 36,00 desgl. pro P.-S.1,58 1,51 1,38 1,39 1,38 Stunde cbm mXkg pro cbmGas 195 700 195 700 194600 177 200 178 800
In der Tabelle 168 (S. 379) ist für jedes der 5 Jahre 1894/95 bis 1898/99 die Wasserabgabe im Ganzen und getrennt nach der Abgabe durch Messer, welche ausschliesslich für Private stattfindet, und nach Schätzung an, sowie letztere vertheilt auf die davon abgegebenen Mengen für Private, für den Selbstverbrauch des Werkes, für Verluste und für öffentliche Zwecke. Die letztere Abgabe ist wieder nach den Verbrauchszwecken in die für Strassensprengen, Laufbrunnen, Feuerlöschen und Diverses getrennt. Ferner ist die Abgabe für den mittleren Jahrestag, sowie ;für den Tag des grössten und des kleinsten Consums angeführt. Endlich sind in der Tabelle die Zahl der benutzten Anschlüsse, sowie die Abgabe pro Anschluss und verschiedene Verhältnisszahlen angegeben. Der Wasserpreis betragt 20 Pf. pro cbm, und «b ist als vierteljährliche Mindestzahlung für jeden Haushalt M. 1,50 zu zahlen. Bei der Untersuchung des Wassers vom Mai 1893 ist im Liter Wasser gefunden: Gesammtrückstand 310 mg Kochsalz 120 » Mineralische Substanz . . . . 150 > Sauerstoff für organ. Substanz . 11,5 > Ammoniak und Salpetersäure . Null.
65. e. Waldenburg i. S. (E. 2807, W. 309 mit je 10 B.) Die Stadt W a l d e n b u r g wird aus 3 verschiedenen Quellengebieten mit Wasser versorgt. Das eine davon speist die sogenannte u n t e r e L e i t u n g . Diese wurde in den Jahren 1880 bis 1882 von der K ö n i g i n M a r i e n h ü t t e in C a i n s d o r f ausgeführt. Das mit natürlichem Gefälle in ein Hochreservoir geführte Wasser gelangt durch ein Rohrnetz für öffentliche und private Zwecke in der Stadt zur Vertheilung. Diese Anlage hat M. 80000 gekostet. Durch das zweite Quellengebiet wird die A l t W a l d e n b u r g e r L e i t u n g gespeist. Diese ist im Jahre 1893 von dem Ingenieur A. L o e f f l e r in F r e i b e r g hergestellt. Das Wasser dafür wird durch gelochte Thonrohre erschlossen und einem Quellschrote zugeführt, aus dem es durch eine Leitung von 1270 m
III. Kreishauptmannschaft Zwickau.
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Tsbelle 168. Wasserabgabe. Jahr
1894/95
1895/96
1896/97
1897/98
1898/99
Wasserabgabe im Ganzen cbm » desgl. gegen 100 cbm des Vorjahres Abgabe nach Messern für Private . . » oder pro 100 cbm der Gesammtabgabe > > Abgabe nach Schätzung oder pro 100 cbm der Gesammtabgabe > Nach Schätzung für Private . . . . > > » • > Selbstverbrauch > » • Verlust . . . . i > > > Öffentliche Zwecke » und zwar für Strassensprengen . . i > > > Laufbrunnen . . . > > > Feuerlöschen . . . > • > > Diverses > > Für Private im Ganzen desgl. gegen 100 cbm des Vorjahres oder pro 100 cbm der Gesammtabgabe J Nicht für Private abgegeben . . . . oder pro 100 cbm der Gesammtabgabe Zahl der Anschlüsse . . . . cbm Abgabe pro Anschluss » am mittleren Jahrestage . . . > » > > Maximaltage > > > Minimaltage
42175
47 750 113,4 31435 65,8 16 315 34,2 3 650 3 720 4 995 3 950 450 1800 900 800 35 085 132,3 73,5 12 665 26,5 520 67 131 250 100
49 625 103,9 33219 66,9 16406 33,1 2440 4 390 5 626 3 950 600 2 200 450 700 35 659 101,1 71,9 13 966 28,1 532 67 137 250 100
51 760 104,3 37 718 72,9 14 042 27,1 2160 3 293 5144 3 445 400 2400 400 245 39 878 111,8 77,0 13 882 23,0 549 73 142 250 100
49059 94,8 35 246 71,8 13813 28,1 2040 8000 1323 2 450 100 600 430 420 37 286 93,5 76,0 11773 24,0 560 68 135 345 83
—
23 250 55,1 18 925 44,9 3 260 810 11875 2 980 300 2000 100 580 26 510 —
62,9 15 665 37,1 — —
116 250 100
Länge und 70 mm Durchmesser in einem Tagesquantum von 43 cbm mit natürlichem Gefälle direkt zur Stadt geführt wird. Diese Anlage hat M. 5000 gekostet. Die Anlagen für die Zuleitung des Wassers des dritten Quellengebietes, das bei E b e r s b a c h liegt, sind von D i x & C o m p , in G r e i z im Jahre 1895 ausgeführt und haben M. 16000 gekostet. Die Fassung der ca. 170 cbm täglich liefernden Quellen erfolgt durch Sammelrohre, die das Wasser in ein überwölbtes Quellenreservoir führen. Dieses ist als Monier-Bau ausgeführt und hat bei 2,0 m Füllung 75 cbm Inhalt. Aus demselben entnimmt es eine Worthington-Pumpe, welche bei 50 Doppelhüben pro Minute in der Stunde 18 cbm Wasser auf 50,0 m Höhe in ein Hochreservoir durch eine Druckleitung von ca. 700 m Länge und 100 mm Durchmesser fördert. Die Pumpenanlage ist mit dem städtischen Electricitätswerke räumlich vereinigt, dessen 2 Cornwallkessel von 40 qm Heizfläche ihr den nöthigen Dampf liefern. Das Hochreservoir hat 650 cbm Inhalt und ist aus Mauerwerk, in die Erde versenkt und überwölbt hergestellt. Die Wasserabgabe erfolgt einheitlich. An das Vertheilungsnetz waren im Jahre 1895 ca. 150 Häuser angeschlossen. Die Zuleitungen sind von Gusseisen und haben 25 mm Durchmesser. Die 33 eingebauten Wassermesser (4 von 13 mm, 16 von 15 mm und 13 von 20mm Durchmesser) sind von H. M e i n e c k e , Bresl a u geliefert. Das nach Messern abgegebene Wasser kostet 12 Pf. pro cbm. Die Grundstücksbesitzer haben bei Abgabe des Wassers ohne Messer für ihren eigenen Haushalt M. 6 für den ersten Hahn und M. 5 für jeden ferneren Hahn jährlich zu zahlen. Dasselbe gilt für jede von ihnen vermiethete Wohnung, wenn der jährliche Miethpreis M. 200 und mehr beträgt. Beträgt er weniger, so ist bis M. 150 Miethe wie vorstehend M. 5, und wenn er unter M. 150 Miethe beträgt, so ist M. 3 zu zahlen. Wasser für den Gewerbebetrieb und für besondere Zwecke wird besonders eingeschätzt.
66. e. Weidensdorf.
(E. 440.)
Die Wasserversorgung des Dorfes W e i d e n s d o r f erfolgt durch Anschlussleitungen an das städtische Wasserwerk in G l a u c h a u . 67. k. Werdau.
(E. 17 358.)
Die Versorgung der Stadt W e r d a u mit Trinkwasser erfolgte früher aus Brunnen innerhalb der Stadt, und das Brauchwasser wurde aus mehreren, offenen Teichen, die ca. 700 m von der Stadt entfernt liegen, mittels eiserner Leitungen durch natürliches Gefälle zugeführt. Schon im Herbste 1886 hatte die Stadt zur Erlangung einer besseren Versorgung den Ingenieur M e n z n e r in L e i p z i g mit der Untersuchung der Quellen im N e u d e c k e r Forstreviere beauftragt. Trotz des guten technischen Erfolges seiner Vorarbeiten stellten sich aber der Ausführung dieses Projectes so viele örtliche Schwierigkeiten entgegen, dass schliesslich Abstand davon genommen wurde. Erst im Februar 1892 gelangte die Stadt in Besitz einer allgemeinen Wasservereorgungsanlage, deren Ausführung im Jahre 1889 nach dem Projecte des Ingenieurs Cram e r durch die K ö n i g i n M a r i e n h ü t t e in Cainsdorf erfolgt ist. Die Kosten derselben haben M. 428 000 im Ganzen oder M. 24 pro Einwohner betragen, und ihre tägliche Lieferung war zu 1030 cbm festgestellt. Die Wassergewinnung erfolgt in einer Waldwiese in der F r a u r e u t h e r Flur im Fürstenthum R e u s s ä. L., etwa 3,5 km von W e r d a u entfernt. Es sind hier im Rothliegenden 2 gemauerte Brunnen von 16,0 m und 21,0 m Tiefe in 85 m Entfernung von einander hergestellt. In 13,0 m Tiefe unter Terrain sind die beiden Brunnen durch einen mit Holz ausgebauten Stollen verbunden. In der Mitte dieses Stollens ist ein gemauerter Pumpenschacht, der oben 2,25 m und unten 3,5 m Durchmesser hat, ausgeführt, und auf dessen Sohle
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HL Kreishauptmannachaft Zwickau.
sind innerhalb desselben 2 einfachwirkende Hebepumpen aufgestellt, von denen je ein Saugerohr durch den Stollen zu einem der beiden Brunnen und in diesem hinuntergeführt ist. Eiserne. Thüren zwischen dem Pumpenschachte und den beiden Theilen des Stollens gestatten, einen wasserdichten Abschluss und damit den Aufstau des Wassers in jeder Stollenhälfte herzustellen. In einer neben dem Schachte erbauten Pumpstation sind 2 Dampfmaschinen und 2 Dampfkessel aufgestellt. Die Maschinen sind liegende Eincylindermaschinen von je 7,5 PS. und können zu einer Zwillingsmaachine gekuppelt werden. Sie haben Dampfkolben von 250 mm Durchmesser und 0,4 m Hub, welche 70 Doppelhübe pro Minute machen. Jede Maschine betreibt mit ihrer verlängerten Kolbenstange direkt eine Differentialpumpe mit nach Patent Riedler gesteuerten Tellerventilen und mit Pumpenkolben von 190 mm resp. 135 mm Durchmesser. Jede dieser Pumpen liefert 45 cbm Wasser pro Stunde auf 28,0 m Förderhöhe. Die Pumpen schöpfen das Wasser aus einem vor der Pumpstation liegenden Behälter, in den es von den beiaen, im Schachte stehenden Zubringerpumpen gehoben wird. Diese Schachtpumpen werden durch Gestänge bewegt, welche von den Schwungradachsen der Dampfmaschinen ausgehen. Die Hebepumpen haben Kolben von 240 mm Durchmesser und 0,2 m Hub. Die Kessel sind Flammrohrkessel von 5,5 m und 1,6 m Durchmesser. Jeder derselben hat 30 qm Heizfläche nnd ist auf 6 Atm. Dampfdruck concessionirt. Die Maschinen und die Kessel sind, ebenso wie die Brunnenschächte und alle Rohrleitungen, Schieber, Hydranten etc. von der K ö n i g i n M a r i e n h ü t t e in C a i n s d o r f geliefert resp. ausgeführt. In 4765 m Entfernung von der Pumpstation und mit dieser durch eine Druckleitung von 250 mm Durchmesser verbunden ist an der H o l z s t r a s s e ein zweitheiliges Hochreservoir von 1050 cbm Inhalt bei 3,0 m Wasserhöhe aus Ziegelmauerwerk mit Cementmörtel, in den Boden versenkt, überwölbt und mit Erde überdeckt, ausgeführt. Es liegt mit seinem Wasserspiegel 18,0 m hoch über dem Terrain bei der Pumpstation. Eine Fallrohrleitung von 250 mm Durchmesser und ca. 600 m Länge schliesst an das Vertheilungsnetz der Stadt an, in welchem die Druckhöhe über den verschiedenen Abgabepunkten 26,5 m bis zu 65,0 m beträgt und das nach dem Circulationssysteme ausgeführt ist. Anfangs hatte es eine Länge von 17 500 lfd. m mit 139 Schiebern und setzte sich aus folgenden Durchmessern zusammen: Durchmesser mm: 250 200 175 150 Länge m : 900 500 1300 2500 Durchmesser mm: 125 100 80 50 Länge m: 3000 4300 4100 900 Im Jahre 1894 betrug die Gesammtlänge der Leitungen von 250 mm bis 25 mm Durchmesser 26 020 lfd. m und im Jahre 1898 lfd. 28190 m, und die Zahl der Schieber war auf 175 resp. 189 gewachsen. Es waren 66 resp. 68 üeberflurhydranten mit Selbstentwässerung aufgestellt, von denen 2 auch als Druckständer dienen. Die Zuleitungen für die Ende des Jahres 1894 resp. 1898 vorhandenen, 1069 resp. 1219 Hausanschlüsse sind aus gusseisernen Rohren von 25 mm Durchmesser und die Hausleitungen aus Zinnbleirohren hergestellt. Die Zahl der eingebauten Wassermesser betrug im Jahre 1894 1102 und im Jahre 1898 1280; diese sind sämmtlich von der B r e s l a u e r M e t a l l g i e s s e r e i , B r e s l a u geliefert. Davon haben 1174 Stück 13 mm, 75 Stück
20 mm, 26 Stück 33 mm, 3 Stück 80 mm und je ein Stück 40 mm und 50 mm Durchmesser. Die Gesammtwasserabgabe im Jahre 1894 resp. 1898 hat 169875 cbm resp. 154286 cbm betragen, also im letzten Jahre 9% weniger als vor 4 Jahren. Für deren Förderung sind 122500 kg resp. 250000 kg Kohlen verfeuert, was 72 kg resp. 162 kg pro 100 cbm und bei 28,6 m Arbeitshöhe 6,96 kg resp. 15,35 kg pro PS. Stunde entspricht und pro kg Kohle eine Arbeitsleistung von 3 8 8 3 3 m X k g resp. 17 628 m X kg ergibt- Von obigem Wasserquantum sind 141994 cbm oder 83,6% resp. 141886 cbm oder 92,0% nach Messern und 27 881 cbm oder 16,4% resp. 12 400 cbm oder 8,0% nach Schätzung abgegeben. Der Wasserpreis pro cbm betragt 20 Pf. bis zu 5000 cbm im Jahre and bei Mehrverbrauch sinkt er durch Rabatt bis auf 12 Pf. als niedrigsten Preis hinab. Nach der letzten chemischen Untersuchung enthielt das Wasser im Liter: Gesammtrttckstand 253 mg Organische Substanz 1,0 » Chlor 5,3 > Salpetersäure 0,6 • Kalk 78,0 > Magnesia 40,0 » Ammoniak Spur.
68. k. Wildenfels.
(E. 2624.)
Die Wasserversorgung der Stadt W i l d e n f e l s erfolgt aus 11 öffentlichen Brunnen in der Stadt. Ausserdem wird durch hölzerne Rohre das Wasser von Quellen zugeführt, das durch 2 Laufbrunnen und 11 Ventilbrunnen, unter denen Bottiche aufgestellt sind, zur allgemeinen Benutzung gelangt.
69. f. Wolkenstein.
(E. 2099.)
Die Wasserversorgung der Stadt W o l k e n s t e i n erfolgt ausschliesslich durch Quellwasser, das in ca. 3000 m Entfernung von der Stadt in einem Reservoire gesammelt wird und mit natürlichem Gefälle durch eine Leitung von 170 mm Durchmesser zur Stadt fliesst. Die Leitung ist im Jahre 1892/93 mit einem Kostenaufwande von M. 60000 oder M. 30 pro Einwohner umgebaut. Die Lieferung der Quellen beträgt 12 bis 16 Sec.-Liter. In der Staat sind 14 öffentliche Brunnen aufgestellt und ca. 100 Häuser haben Anschlussleitungen. 70. f. Zöblitz.
(E. 2386.)
Seit October 1893 ist für die Stadt Z ö b l i t z eine einheitliche Wasserversorgungsanlage in Betrieb gekommen, welche von dem Ingenieur A. L o e f f l e r in F r e i b e r g nach dessen Projecte mit einem Kostenaufwande von M. 80000 im Ganzen oder M. 33 pro Einwohner erbaut ist und täglich 250 cbm Wasser liefert. Das Wasser wird aus den H ä t t s t a d t q u e l l e n am K r i e g w a l d e in der Nähe von A n s p r u n g durch eine 310 m lange Leitung aus gelochten Thonrohren von 150 mm Durchmesser, in welche 6 Betonbrunnen von 0,8 m Durchmesser und 4,0 m Tiefe eingeschaltet sind, erschlossen. Fast 2 km von der Sammelanlage entfernt ist ein Hochreservoir von 300 cbm Inhalt aus Cementstampfbeton hergestellt, welches überwölbt und zur Hälfte in den Boden versenkt ist. Eine Leitung aus gusseisernen Rohren, welche auf 500 m Länge einen Durchmesser von 175 mm und auf 1490 m Länge einen solchen von 125 mm haben, führt das Wasser mit natür-
m . Kreiahauptmannachaft Zwickau.
lichem Gefälle dem Reservoire zu. Dieses liegt vor dem Vertheilung8netze, das je nach der Ortslage unter einem Drucke von 30,0 m bis 80,0 m steht. Es hat ca. 4400 lfd. m Länge mit 24 Schiebern und ist nach den verschiedenen Durchmessern wie folgt zusammengesetzt: Durchmesser mm: 125 100 80 Länge m: 995 1405 1960 Schieberzahl: 5 8 11 Damit sind 25 Unterflurhydranten mit Selbstentwässerung verbunden, welche in ca. 100 m Entfernung von einander stehen. 198 Grundstücke waren im Jahre 1896 an die Leitungen durch Zuleitungen aus Bleirohren von 15 mm bis 25 mm Durchmesser angeschlossen , auph für die Hausleitungen werden Bleirohre verwendet. 71. d. Zschopau.
(E. 6962, W. 621 mit je 11 B.)
Die Wasserversorgung der Stadt Z s c h o p a u erfolgte seit langen Jahren ausser aus 57 öffentlichen und privaten Brunnen durch 36 verschiedene, kleine Quellwasserleitungen, welche mittels Rohren von Steingut und Gusseisen mit natürlichem Gefälle aus 350 m bis 500 m Entfernung von der Stadt das dort erschlossene Wasser zuführten. Damit wurden auch 134 Grundstücke durch Anschlussleitungen versorgt. Im Jahre 1893 ist für die Stadt eine einheitliche Hochdruckleitung, welche von der K ö n i g i n Marienh ü t t e in C a i n s d o r f nach dem Projecte des Ingenieurs G r a m e r ausgeführt wurde, in Betrieb gekommen. Deren Anlagekosten haben M. 103000 im Ganzen oder M. 16 pro Einwohner betragen. Das Wasser wird in den in der Nähe der Stadt gelegenen K ö p e l t h ä l e r n durch Quellenfassungen und durch Drainageleitungen aus Steingut von ca. 700 m Länge gewonnen und in verschiedene Sammelstuben geführt. Von hier fliesst es mit natürlichem Gefälle einem Hochreservoire von 500 cbm Inhalt zu, das ca. 000 m von der Gewinnungsstelle und ca. 500 m vom Beginne des Vertheilungsnetzes entfernt liegt. Dieses Reservoir ist aus Beton hergestellt, überwölbt und in den Boden versenkt. Die Leitung von der tiefsten Sammelstube der Quellen bis zum Reservoire hat ca. 400 m Länge und 150 mm Durchmesser und die Fallrohrleitung von dem Reservoire zu dem Vertheilungsnetze hat ca. 500 m Länge und 175 mm Durchmesser. Das Vertheilungsnetz hat ca. 7200 lfd. m Länge und damit sind 67 Schieber verbunden. Von den Rohren desselben haben 4300 lfd. m einen Durchmesser von 125 mm bis 80 mm und 2900 lfd. m einen solchen von 70 mm bis 50 mm. Mit dem Rohrnetze sind 38 Ueberflurhydranten mit Selbstentwässerung in ca. 90 m Entfernung von einander verbunden. Auch ist ein öffentlicher Springbrunnen vorhanden. Die Zuleitungen für die 441 angeschlossenen Häuser bestehen aus gusseisernen Rohren von 25 mm Durchmesser ; die Hausleitungen sind meistens aus verzinnten Bleirohren hergestellt. Wassermesser waren im Ganzen 19 eingebaut, welche von S i e m e n s & H a l s k e , B e r l i n geliefert sind. Jetzt sind deren im Ganzen 44 vorhanden, die von verschiedenen Lieferanten bezogen wurden. Der Waaserzins für Waaser zum Hausgebräuche beträgt pro Mark Miethwerth 3 Ff. im Jahre. Wasser für gewerbliche Zwecke wird nur nach Messern abgegeben und kostet 12 Pf. pro cbm; mindestens ist aber der sich aus dem Miethwerthe berechnende Wasserzins zu zahlen Bei Be-
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nutzung von Badeeinrichtungen, Closets, Pissoiren mit Spülung etc. erfahrt der Wasserzins einen Aufschlag nach besonderer Schätzung. Nach der Untersuchung des Wassers durch die >Kgl. Centralstelle für öffentliche Gesundheitspflege« in D r e s d e n enthält das Wasser im Liter: . 74,2 mg Gesammtrückstand . . . 0,7 , Organische Substanz. 5,0 » Chlor . 18,0 » Salpetetersäure.... Kalk . . . . . . • 8,1 , 8,0 » Magnesia . Spur Ammoniak 3,55. Französische Härtegrade
72. c. Zwönitz.
(E. 2926, W. 250 mit je 12 B.)
Für die Wasserversorgung der Stadt Z w ö n i t z ist im Jahre 1898 nach dem Projecte und unter Leitung des Ingenieurs A. Loeff l e r in F r e i b e r g eine Anlage für täglich 500 bis '600 cbm Wasserlieferung in Betrieb gekommen. Deren Kosten haben M. 90000 im Ganzen oder M. 30 pro Einwohner betragen. Das Wasser ist durch 20 Sammelköpfe und 280 lfd. m gelochte Rohre erschlossen und durch 2120 lfd. m Thonrohre von 100 mm bis 175 mm Durchmesser mit 18 eingebauten Schroten zusammengeleitet. Es fliesst mit natürlichem Gefälle aus einem Hauptsammeischrote durch eine 650 m lange, gusseiserne Leitung zu einem Hochreservoire, das 400 cbm Inhalt hat und aus Cementstampfbeton, zur Hälfte in den Boden versenkt und überwölbt, hergestellt ist. Von hier führt eine ca. 1500 m lange Fallrohrleitung zum Vertheilungsnetze, das je nach der Ortslage unter einem Drucke von 15,0 m bis 70,0 m steht. Die Länge der Rohrleitungen beträgt 4865 lfd. m (942 m von 125 mm, 847 m von 100 mm, 3076 m von 80' mm Durchmesser). Damit sind 50 Schieber und 50 Ueberflurhydranten verbunden. Es sind 244 Zuleitungen aus Bleirohren von 25 mm bis 13 mm Durchmesser ausgeführt.
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I V Kreiahanptmannachaft Baatzen.
IV. Kreishauptmannschaft Bautzen. a) Baatzen 1 (Biechofswerda 3). — b) Lobau 7 (Bernstadt 2, Herrnhut 5, Neusalza 8, Weisaenberg 13). — e) Kamenz 6 (Elstra 4, Pulsnitz 10). — 4 ) Zittau 14 (Olberedorf 9, Waldsee 11, Wangen 12).
1 a. Kreishauptmannstadt Bautzen.
(E. 23 678.)
a) Die alten Stadtwasserkünste.
Schon im 15. Jahrhundert war in der Stadt Bautzen eine städtische Wasserkunst in Betrieb, welche den Bürgern Brauchwasser lieferte, während das Trinkwasser aus den in der Stadt vorhandenen Brunnen entnommen wurde. Ueber die Entstehung dieser ersten Wasserkunst heisst es in einer alten Chronik: »Nachdem des Meistere M a r t i n Unternehmen, die Stadt mit gutem Trinkwasser aus dem Dorfe S t i e b i t z zu versorgen, missglückt war, hat der Meister G r e g o r aus Breslau im Jahre 1496 mit dem Bau der a l t e n W a s s e r k u n s t am Scharf e n s t e g e begonnen, durch welche Wasser aus der Spree durch sich selbst auf 48,0 m Höhe gehoben wurde.« Ein durch ein Wasserrad bewegtes, d o p p e l t w i r k e n d e s P u m p w e r k trieb in dieser Kunst das Wasser durch ein Steigerohr, das aus Messing bestand, in ein Reservoir, das von Kupferblech hergestellt und in einem über der Pumpstation erbauten, hölzernen Thurme aufgestellt war. Aus diesem Reservoir leiteten metallene Rohre, die durch Muffen verbunden waren, das Wasser zur Vertheilung in-die Stadt. Der Erbauer dieser ersten Kunst erhielt damals für seine Arbeit »ausser deiner und seiner Gehülfen Alimentation als Lohn noch fl. 220 baar« ausgezahlt. Ein Brand des Thurmes im Jahre 1514 zerstörte das Werk, und erst im Jahre 1558 wurde von dem Baumeister R ö h r s c h e i d f e i n massiver Thurm erbaut, in welchem das Pumpwerk und das Reservoir Aufnahme fanden. Seitdem ist die alte W a s s e r k u n s t Jahrhunderte lang ohne Unfall in Betrieb gewesen. Weniger glücklich erging es der »neuen Wasserkunst«, welche im Jahre 1606 vor dem L a u e n t h o r e erbaut wurde, bis zum Ende des Jahrhunderts mit dem für die Aufstellung des Reservoires bestimmtenWasserthurme. Dieser sollte von der Pumpstation getrennt und zum Schutze vor Feuer gleichfalls massiv auageführt werden und eine Höhe von 71,0 m erhalten. Mit seinem Baue wurde erst einige Jahre nach der Fertigstellung der eigentlichen Pumpstation begonnen. Als der Thurm bis auf 37,0 m Höhe gekommen war, stürzte er in sich zusammen. Es wurde dann von einem massiven Baue Abstand genommen und statt dessen ein 71,0 m hoher, hölzerner Thurm für das Reservoir erbaut. Im Jahre 1610konnte endlich die neue Wasserkunst mit dem in diesem Thurme aufgestellten Reservoire vollständig in Betrieb kommen. Aber schon im Jahre 1612 und dann abermals im Jahre 1618 wurde der Thurm theilweise durch Feuer zerstört, so dass der Betrieb der Kunst wegen der nöthigen Reparaturen jedesmal längere Zeit unterbrochen werden musste. Als im Jahre 1620 die Sachsen die Stadt Bautzen belagerten, wurde der Thurm am 1. October durch Beschiessen vollständig zerstört. Erst im Jahre 1680 begann man an seiner Stelle mit der Erbauung eines massiven
Thurmes, und nach wenigen Jahren konnte die neue W a s s e r k u n s t endlich wieder in Betrieb kommen. Welche Bedeutung in damaliger Zeit die Bürgschaft einem solchen Baue beilegte, geht aus der lateinischen Inschrift, welche der in feierlichster Weise verlegte Grund stein erhielt, hervor, die in deutscher Uebersetzung lautet: »Unter Gottes Schutz, nach des Rathes beifälligem Beschlüsse, nach dem Begehr aller guten Bürger! Der Bürgermeister P i c c i u s unternimmt aus Liebe zu seiner Vaterstadt dieses Werk. Aber kunstgerecht leitet der erfahrene R ö h r s c h e i d t den Bau. Gib Christus deinen Beistand, dass alles wohl gelinge und dass die Bürgerschaft lange des Unternehmens Frucht geniesse!« Nachdem der Stein in die Baugrube versenkt war, wurden 42 in Bautzen geborene Knaben in diese auf den Stein hinabgelassen, und jeder von ihnen musste hier auf das Gedeihen des Werkes ein Glas Rheinwein leeren. Ein anderer Gedenkstein an der Front d«i Hauses, in dem sich die Schützen für die Räder der neuen Wasserkunst befanden, hat bei Vollendung des Werkes die folgende, ins Deutsche übersetzte Inschrift erhalten: »Rath und Bürgerschaft zu Budissin, für das Nöthigste erachtend: Das Wasser nach dem Feuer und wider das Feuer! bauten diese Wasserleitung zu gemeiner Stadt Nothdurft und Wohlfahrt für sich und ihre Nachkommen.« DieneueWasserkunst diente bis zum Jahre 1724 nur für die Vorstadt. In späteren Jahren sind durch sie aber auch mehrere Wasserbehälter in der inneren Stadt gefüllt, aus welchen eine weitere Wasservertheilung durch Rohrleitungen stattfand. Im Anfange des vorigen Jahrhunderts wurde in derselben als Reserve für das Wasserrad für ihren Betrieb auch eine Dampfmaschine mit Dampfkessel aufgestellt, und erst im Jahre 1895 ist die neue Wasserkunst ganz ausser Betrieb gesetzt. b) Die neuen Anlagen.
I. Anlage von Salbach. Mit einer seit längeren Jahren von der städtischen Verwaltung angestrebten, zeitgemässen Verbesserung der Wasserversorgung der Stadt wurde im Jahre 1874 durch den Bau eines Wasserwerkes nach dem Projecte des Bauraths Salbach in Dresden der Anfang gemacht. Dieses Werk ist im Jahre 1878 in Betrieb gekommen, und dessen Baukosten waren auf M. 250,000 veranschlagt. Die Anlage war für eine tägliche Maximalleistung von 3000 cbm bestimmt, welche sie jedoch sowohl wegen der geringen Ergiebigkeit der Gewinnungsanlagen, als auch wegen des häufigen Ungenügens des Aufschlagwassers für das die Pumpen betreibende Wasserrad nur selten erreicht hat. Das Wasser ist ca. 1600 m von der Stadt ent fernt im Spreethale durch Sammelleitungen aus gelochten Thonrohren, welche 200 mm Durchmesser und 430 m Länge haben und in einen gemauerten Sammelbrunnen münden, erschlossen. Von einem unterschlächtigen Wasserrade aus, welches 7 bis 8 Umdrehungen pro Minute macht, wird durch Kurbel und Lenkstange ein einarmiger Balancier bewegt, an dem die Kolbenstangen von 2 stehenden, doppeltwirkenden Pumpen aufgehängt sind, die abwechselnd benutzt werden. Deren
IV. Kreishaaptmannsch&ft Bautzen. Pumpenkolben haben 275 mm Durchmesser, und der eine von ihnen hat 0,84 m und der andere 0,585 m Hub. Die L a u s i t z e r M a s c h i n e n f a b r i k , vormals P e t z o l d in B a u t z e n hat die maschinellen Anlagen, welche von dem jetzigen Baudirektor Professor E. v o n B a c h in S t u t t g a r t construirt waren, geliefert. Innerhalb der Stadt ist nach S a l b a c h ' s Projecte in einem gemauerten Thurme ein kreisrundes schmiedeisernes Reservoir mit flachem Boden von 314 cbm Inhalt unter Dach aufgestellt, dessen Wasserspiegel 65,0 m hoch über der Gewinnungsstelle des Wassers liegt. Die Druckleitung von der Pumpstation bis zu diesem Hochreservoire hat 250 mm Durchmesser und ca. 2500 m Länge. Schon in 350 m Entfernung von der Gewinnungsstelle dient das Druckrohr auch zur Wasserabgabe. Ausser der zu geringen Wassermenge, welche die vorbeschriebene Anlage zu liefern im Stande war, genügte auch die Qualität des Wassers sehr bald den berechtigten Ansprüchen nicht mehr, und das veranlasste die Stadt im Jahre 1892, dem Ingenieur M e n z n e r in L e i p z i g den Auftrag zur Vornahme von Vorarbeiten für die Erschliessung von besseren und auch grösseren Waesermengen zu ertheilen. Im Verlaufe seiner Arbeiten kam M e n z n e r auf dem Gebiete zwischen A u r i t z und S t r e h l a zu einem sehr günstigen Resultate, und aus einem hier erbauten Probebrunnen wurden dann längere Zeit hindurch 1300 cbm Wasser im Tage geschöpft. 2. Anlage von Menzner und Behn.
In Folge davon wurde am 15. December 1892 M e n z n e r von der Stadtverwaltung mit der Ausarbeitung eines speciellen Projectes für eine neue Anlage beauftragt, für dessen Ausführung die städtischen Behörden die Summe von M. 500,000 in Aussicht genommen hatten. Mit einigen, von dem städtischen Gas- und Wasserwerksdirector B e h n vorgenommenen, wesentlichen Modificationen ist im Jahre 1894 die Bauausführung des Proiectes unter dessen Leitung begonnen, und schon Mitte des Jahres 1895 ist das neue Werk in Betrieb gekommen. Die Wassergewinnung erfolgt aus einem mächtigen Grundwasserstrome in dem 4 km langen Thale, das sich über S t r e h l a nach O b e r k a i n a bis B ö h l i t z erstreckt. Das Wasser bewegt sich hier in einer Kiesschicht von 2,0 m bis 15,0 m Stärke, welche auf Granit lagert und mit Schichten von Thon und Sand überdeckt ist, über die sich die obere Humusschicht legt. Die sämmtlichen 36 Brunnen, welche für die Wassergewinnung ausgeführt wurden, sind bis in die untere Kiesschicht eingetrieben, und es wechselt deren Tiefe je nach der Höhe der darüber liegenden, anderen Schichten vom Terrain gemessen von 7,0 m bis zu 25,0 m. Diesen Brunnen sind eiserne Rohrbrunnen, welche, soweit sie im Kies stehen, geschlitzte Wände haben. Die Saugrohre der einzelnen Brunnen sind durch ein Heberohr mit einander verbunden, das in einen 37. Brunnen, den Hauptsammeibrunnen, mit einem vertikalen Schenkel einmündet. Dieser hat eine Tiefe von 13,0 m unter Terrain und 2,5 m lichten Durchmesser. Sein unterer Theil von 5,0 m Höhe besteht aus gusseisernen Ringen mit geschlitzten Wänden. Der untere Rand des unteren Ringes ist mit einem Stahlschuhe zum Senken und der obere Rand des oberen Ringes ist mit einem nach innen ausladenden, consolenartigem Rande versehen, auf den sich ein bis zur Terrainhöhe reichender, wasserdicht gemauerter Schacht setzt. In einer neben dem Brunnen erbauten Pumpstation ist Anfangs nur einer von den beiden projectirten Gas-
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motoren von je 40 PS. aufgestellt, welchen die Maschinenfabrik K a p p e l in C h e m n i t z geliefert hat. Er macht 140 Umdrehungen pro Minute und treibt durch Räderübersetzung mittels Reibungskuppelung 2 liegende Differentialplungerpumpen an, die 60 Doppelhübe pro Minute machen. Ihre Kolben haben 155 mm und 220 mm Durchmesser und 0,5 m Hub. Die Ventile sind nach Riedler's Patent gesteuerte Ringventile. Das Pumpwerk ist von der S ä c h s i s c h e n M a s c h i n e n b a u a n s t a l t , vormals R. H a r t m a n n in C h e m n i t z geliefert und fördert 125 cbm Wasser pro Stunde auf 71,5 m Höhe. Das zweite Pumpwerk mit Gasmotor ist im Jahre 1897 hinzugekommen, so dass jetzt bis zu 6000 cbm Wasser, aber ohne Reserve, in 24 Stunden gepumpt werden können. Die Pumpstation liegt von dem vorhin erwähnten Thurmreservoire ca. 3500 m entfernt. Unter Benutzung desselben Unterbaues ist über dem alten Reservoire — auf 12 Säulen ruhend und zwischen den erhöhten Umfassungswänden und unter demselben Dache mit dem alten — ein neues, schmiedeisernes Hochreservoir, System Intze, aufgestellt, welches 1000 cbm Inhalt hat. 3. Wastervertheilung und -Abgab».
Das Vertheilungsnetz steht unter einem, je nach der Ortslage zwischen 70,0 m und 35,0 m schwankendem Drucke und ist in der Hauptsache nach dem Circulationssysteme hergestellt. Die Rohrleitungen hatten im Jahre 1897 eine Länge von 20600 lfd. m von Durchmessern von 300 mm bis 75 mm. Damit waren ca. 200 Hydranten und 1110 Zuleitungen für Private verbunden, welche aus Bleirohren von meistens 20 mm Durchmesser bestehen. Bis Ende des Jahres 1895 waren im Ganzen 1260 Wassermesser (18 von 10 mm, 346 von 13 mm, 481 von 15 mm, 366 von 20 mm, 25 von 25 mm, 10 von 30 mm, 9 von 50 mm, 2 von 80 mm und je einer von 40 mm und 68 mm) geliefert und zwar 218 von B o p p St R e u t h e r , M a n n h e i m , 772 von C. A. S p a n n e r , W i e n - A a c h e n , 217 von H. M e i n e c k e , B r e s l a u , 49 von S i e m e n s & H a l s k e , B e r l i n und 4 von L u x , Ludwigshafen. Die Wasserabgabe hat im Jahre 1896 im Ganzen 483549 cbm und zwar 311587 cbm oder 62,4% nach Messern und 171962 cbm oder 37,6 % ohne Messer betragen. Letzteres Quantum ist zum Theil für öffentliche Zwecke verwendet, und der Rest ist als Verlust zu bezeichnen, weil jede andere Wasserabgahe nur nach Messern erfolgt. Die Tagesabgabe hat im Mittel 1325 cbm und die stärkste resp. die geringste Tagesabgabe im Jahre 2397 cbm resp. 695 cbm oder 180,9 % resp. 52,5 % von der des mittleren Tages betragen. In der neuen Pumpstation wurden im Jahre 1896 im Ganzen 184671 cbm durch die von den Gasmotoren getriebenen Pumpen gehoben. Dafür sind 43170 cbm Gas (ohne Berücksichtigung eines davon -entfallenden geringen Gasverbrauches für andere Zwecke) verbraucht. Es giebt das 23,37 cbm Gas pro 100 cbm Wasser und bei Annahme von 71,5 m Förderhöhe 0,88 cbm Gas pro PS.-Stunde. Die Wasserwerksanlagen standen Ende 1891 mit M. 524000 zu Buche, und für die Neuanlage sind bis Ende 1896 im Ganzen M. 384190 ausgegeben. Die Aufstellung des zweiten Pumpwerkes hat ferner ca. M. 36000 gekostet, so dass die Gesammtkosten im Ganzen M. 944190 oder M. 39 pro Einwohner betragen. Für die Bestimmung des Minimalwassergeldes findet in jedem Jahre eine Schätzung statt, bei welcher für jeden Kaum
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IV. Kreishauptmann schaft Bautzen.
von mindestens 7 qm Fläche 40 Pf., für jede Küche 50 Pf., für jedes Badezimmer, Pissoir etc. M. 1 etc. berechnet werden. Der Preis pro cbm Wasser wird immer nur für ein Jahr festgesetzt und er betrug im Jahre 1897 16 Pf. Darauf wird ein Rabatt gewahrt, welcher bei einer jahrlichen Abnahme beträgt von mehr als: cbm 1000 2000 10000 15000 20000 25000 •/„ Rabatt 1 2 10 12 14 16 30000 40000 18 20 Jahrlich vorgenommene bacteriologische Untersuchungen des Wassers haben ein völliges Fehlen oder nur minimale Bacterienzahlen ergeben, und das Wasser ist sowohl in chemischer als auch in bacteriologischer Beziehung stets als ein ganz vorzügliches befunden.
2. b. Bernstadt.
(E. 1228.)
Für die Wasserversorgung der Stadt B e r n s t a d t besteht ausser den 6 öffentlichen und 30 gegrabenen Brunnen für deren oberen Theil seit der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts eine künstliche Zuleitung von Quellwasser, das ca. 1200 m von der Stadt entfernt oberhalb des Dorfes K u n e r s d o r f und 10,0 m hoch über dem höchsten Punkte der Stadt gefasst ist. Das Wasser speiset 4 öffentliche Laufbrunnen. Es Uegt schon längere Zeit die Absicht vor, aus höher liegenden Quellen das Wasser zu fassen und einem 40,0 m hoch über dem höchsten Punkte der Stadt zu erbauenden Hochreservoire zuzuführen, um daraus eine einheitliche Versorgung für die Stadt bewirken zu können. 3. a. Bisehofswerda.
(E. 5950, W. 560 mit je 11 B.)
Zur Wasserversorgung der Stadt B i s c h ofs wer da, für welche bislang 7 öffentliche Brunnen in der Stadt dienten, ist im Jah re 1897 von der K ö n i g i n Marienh ü t t e in C a i n s d o r f nach deren Projecte eine einheitliche Anlage hergestellt, welche M. 210000 im Ganzen oder M. 64 pro Einwohner gekostet hat und täglich 1180 cbm Wasser liefert. Das Wasser ist südlich von der Stadt und ca. 5000 m davon entfernt aus Quellen erschlossen und aus 10 Sammelstuben zusammengeführt. Mit natürlichem Gefälle fliesst es von hier einem zweitheiligen Hochreservoire von 500 cbm Inhalt zu und gelangt aus diesem zur Vertheilung. Es sind im Ganzen ca. 15000 lfd. m guseisserne Rohre von 225 mm bis 80 mm Durchmesser verlegt und damit 147 Schieber und 61 Hydranten verbunden, von welchen 4 Unterflur- und 57 Ueberflurhydranten und von letzteren 2 zugleich Druckständer sind. 531 Häuser haben Anschlüsse durch gusseiserne Zuleitungen von 25 mm Durchmesser erhalten. In 20 derselben sind Wassermeaser eingebaut, 8 von 20 mm und 12 von 25 mm Durchmesser, welche L u x , L u d w i g s h a f e n , geliefert hat. 4.c. Elstra.
(E. 1443.)
Für die Wasserversorgung der Stadt E l s t r a dient ausser 16 öffentlichen Brunnen im Orte schon seit langen Jahren eine Zuleitung von Quellwasser, die in unmittelbarer Nähe des Ortes aus einem 40,0 m hoch über der Stadt gelegenen Hauptbrunnenschachte gespeist wird. Im Jahre 1886 wurde diese Anlage mit einem Aufwände von ca. M. 6000 theilweise erneuert. Von den täglich vorhandenen 600 cbm werden ca. 200 cbm
benutzt. Es sind dafür 3000 lfd. m Steingutrohre von 70 mm Durchmesser verlegt, die 11 öffentliche Laufbrunnen, sowie einen Hydranten speisen. Für 26 Häuser sind Zuleitungen hergestellt. 5. b. Herrnhut.
(E. 1202.)
Für die Waaserversorgung der Gemeinde H e r r n h u t dient ausser 7, im Orte liegenden, öffentlichen Brunnen eine im Jahre 1895 mit einem Kostenaufwande von M. 90000 oder von M. 75 pro Einwohner hergestellte Anlage. Das Wasser wird im F r i e d e n s t h a l e ca. 4 km vom Dorfe entfernt gesammelt und mit natürlichem Gefälle einem im Orte selbst aus Cementstampfbeton hergestellten Reservoire von 300 cbm Inhalt zugeführt. Dessen Wasserspiegel liegt nur 12,0 m hoch über den tiefsten Punkten im Orte. Die Vertheilung des Wassers erfolgt durch ca. 3000 lfd. m guseeiseme Rohre von 90 mm bis 175 mm Durchmesser, mit welchen 15 Hydranten verbunden sind. Oeflentliche Brunnen sind nicht vorhanden, weil jedes Haus eine Anschlussleitung hat. 6. e. Kamenz.
(E. 7729, W. 750 mit je 10 B.)
Die Wasserversorgung der Stadt K a m e n z erfolgte früher ausser durch eine grössere Zahl von Pumpen brunnen durch 5 verschiedene Leitungen aus hölzernen Rohren mit natürlichem Gefälle. Durch diese wurden 23 öffentliche Laufbrunnen und ferner auf Grund eines aus dem Jahre 1460 stammenden Monopols 24 Privathäuser mit Wasser versorgt. Später haben verschiedene andere Häuser auch das Recht der Zuleitung der Abwässer von den öffentlichen Ausläufen erworben. Von den 5 Zuleitungen erhielten die 3 Hauptleitungen das Wassser aus den ca. 2500 m von der Stadt entfernten, im sogenannten N o d e l a n d e entspringenden Quellen, die 15,0 m über dem höchstem Punkte der Stadt liegen. Die vierte Leitung führte aus ca. 5000 m Entfernung das Wasser aus einem alten Stollen, dem T r i p p e i s b o r n , zur Stadt. Die fünfte Leitung endlich versorgte den unteren Stadttheil mit gutem Trinkwasser, das mit 6,0 m Gefälle aus 3 Quellen zufloss. In den Jahren 1887/88 wurden die 3 zuerst genannten Leitungen durch eine einzige Leitung, die Rolandsleitung, ersetzt, und ferner trat an die Stelle der zuletzt genannten Leitung die aus den neu gefassten alten Quellen gespeiste W e i n b e r g s l e i t u n g . Die Rolandsleitung wird durch das Wasser des H o c h t h a l e s gespeist, das aus 18 einzelnen Quellen gefasst ist und früher in die dortigen Teiche ausfloss. Diese Leitung dient speciell für die Versorgung der höheren Theile der Stadt, während die W e i n b e r g s leitung wie bislang den niederen Theil der Stadt versorgt. Die Kosten dieser Anlagen haben sich auf M. 120000 oder M. 16 pro Einwohner belaufen, und die täglich disponible Wassermenge beträgt im Durchschnitt 531 cbm. Für jede dieser beiden Leitungen ist ein Hochreservoir hergestellt. Dasjenige für die R o l a n d s leitung hat 300 cbm Inhalt und liegt am »Hutberge,« ca. 2,5 km von den Quellen und ca. 200 m vom Vertheilungsnetze entfernt. Es ist theils aus Mauerwerk und theils aus Beton erbaut und überwölbt. Die Leitungen für die Quellfassungen dieser Anlage haben ca. 700 m Länge und bestehen aus Rohren von Steingut. Die Zuleitung zum Reservoire hat 2328 m Länge und
IV. Kreishauptmannschaft Bautzen.
besteht aus gusseisemen Rohren. Beide Leitungen haben 150 mm Durchmesser. Das Reservoir für die W e i n b e r g s l e i t u n g hat 200 cbm Inhalt und ist ganz aus Beton hergestellt, überwölbt und in den Boden versenkt. Die Zuleitung zum Reservoire hat ca. 300 m Länge und 100 mm Durchmesser. Sein Wasserspiegel liegt 21,0 m tiefer als der des anderen Reservoires. Die Wasserabgabe erfolgt durch 2 getrennte Vertheilungsnetze und je nach der Ortslage unter 10,0 m bis 40,0 m Druck. Die Länge der Hauptvertheilungsleitungen hinter den Reservoiren beträgt im Ganzen ca. 10000 lfd. m, und es sind damit 26 Ventilbrunnen, 3 Unterflur- und 31 Ueberflurhydranten verbunden. Die Anschlussleitungen bestehen aus Zinnbleirohren. Zur Zeit sind 260 Privatanschlüsse in Benutzung, von denen 10 mit Wassermessern (4 von 20 mm und je 3 von 13 mm und 30 mm Durchmesser) versehen sind, die H. M e i n e c k e , B r e s l a u geliefert hat. In den Häusern befinden sich 575 Zapfhähne, 38 Badeeinrichtungen und 3 Closets. Die Einschätzung des Wasserzinses für den Hausgebrauch erfolgt nach dem Miethwerthe, und es ist für je eine Mark Miethe im Jahre 2 Pf. Wassergeld zu zahlen. Bei Verkaufs-, Lager- etc. Räumen wird •/, Pf. erhoben und auch bei grosseren Gebäuden mit mehr als M. 10 Wasserzins und geringer Bewohnung kann weniger als 2 Pf. angenommen werden. Nach Messern abgegeben, ist 12 Pf. pro cbm Wasser, aber mindestens der Schätzzins zu zahlen. Für Badeeinrichtungen ist jährlich zu zahlen M 3 ohne und M. 5 mit Badeöfen, sowie M 10, wenn Fremde diese Einrichtung unentgeltlich benutzen, und nach besonderer Schätzung, wenn Fremde gegen Entgelt zur Benutzung zugelassen werden. Ferner ist für jedes Haus ohne Leitung für das von deren Bewohnern aus öffentlichen Trögen etc. entnommene Wasser im Jahre zu zahlen : M. 1 bei M. 100 bis M. 300 Miethzins, M. 2 bei bis M. 500 Miethzins und M. 3 bei mehr als M. 500 Miethzins. Bei unter M 100 Miethzins ist nichts zu zahlen
7. b. Löbau. (E. 8736, W. 550 mit je 16 B.) Die Stadt L ö b a u wurde früher durch WasBer aus den in der Stadt vorhandenen Brunnen und durch Flusswasser, das eine ca. 3000 m lange Leitung mit natürlichem Gefälle zuführte, versorgt. Letzteres Wasser stand an 17 öffentlichen Pumpenbrunnen zur allgemeinen Benutzung und wurde auch 10 Privatgrundstücken als Brauchwasser zugeführt. Im Jahre 1890 wurde von der Stadt die Ausführung einer einheitlichen Wasserversorgungsanlage auf Grund eines Projectes des Ingenieurs M e n z n e r in L e i p z i g und unter dessen Leitung beschlossen. Die Anlage war für eine tägliche Lieferung von 500 cbm bestimmt und ist im October 1891 in Betrieb genommen. Die Anlagekosten haben M. 300000 im Ganzen oder M. 34 pro Einwohner betragen. Das Wasser wird ca. 6 km von der Stadt entfernt auf der K l e i n - D e h s a e r Flur durch Sammelrohre aus Steingut von 150 mm Durchmesser und durch 19 Brunnen aus dem Grundwasser erschlossen. Die einzelnen Brunnen bestehen aus von Ziegeln mit Cementmörtel gemauerten Schächten von 1,0 m Durchmesser und 4,0 m bis 6,0 m Tiefe, in welche dann schmiedeeiserne Rohrbrunnen bis auf eine Tiefe von bis zu 20,0 m hinuntergetrieben sind, um dadurch das Wasser in den 6,0 m bis 12,0 m tief unter den oberen Deckschichten liegenden, wasserführenden Schichten zu erreichen, das G r a h n , WUfieirersorgung.
Bd. II.
385
hier unter Druck steht und sich mit dem durch die Schächte erschlossenen, höher stehenden Grundwasser mischt. Annähernd in der Mitte zwischen der gemeinschaftlichen Sammelkammer für das Wasser und dem Beginne des Vertheilungsnetzes ist ein Hochreservoir erbaut, dessen Sohle 23,6 m tiefer als die Sammelkammer liegt, während das mittlere Strassenniveau der Stadt 43,0 m tiefer als die Reservoirsohle liegt. Das Reservoir hat 500 cbm Inhalt und ist aus Cementmauerwerk ausgeführt; es ist zum Theil in den Boden versenkt, überwölbt und 1,5 m hoch mit Erde überfüllt. Die Länge der gesammten Rohre betrug bei der Betriebseröfinung 17608 lfd. m mit 103 Schiebern. Nach den Durchmessern vertheilt, waren vorhanden: Durchmesser mm: 200 175 150 125 100 80 Länge m: 6695 1115 1345 1750 3313 3390 Schieberzahl: 7 3 10 12 27 44 Damit sind in Entfernungen von ca. 100 m 71 Ueberflurhydranten mit Selbstentwässerung verbunden, und 2 öffentliche Pissoire und ein öffentlicher Springbrunnen werden daraus gespeist. Die gusseisernen Rohre sind von dem S c h a l k e r H ü t t e n - u n d B e r g w e r k s v e r e i n e in G e l s e n k i r c h e n geliefert. Die Anschlussleitungen haben meistens 25 mm Durchmesser und bestehen aus Bleirohren. Für grössere Abnehmer sind Anschlussleitungen von 50 mm und 70 mm Durchmesser aus gusseisernen Rohren hergestellt. Ende des Jahres 1894 waren 294 Wassermesser eingebaut. Davon waren 146 Stück Eigenthum der Abnehmer und 148 Stück waren an letztere miethweise von der Stadt überlassen. Die Messer sind sämmtlich von D r e y e r , R o s e n k r a n z & D r o o p , H a n n o v e r bezogen, von welcher Firma bis jetzt im Ganzen 495 Stück (452 von 20 mm, 35 von 25 mm, 3 von 40 mm und je ein von 10 mm, 50 mm und 100 mm Durchmesser) geliefert sind. Im Jahre 1894 hat der Wasserverbrauch im Ganzen 126000 cbm betragen. Davon sind 8000 cbm oder 6,3% für öffentliche Zwecke (5000 cbm für Strassensprengen etc. und 3000 cbm für Springbrunnen und Pissoire) benutzt. Von den 118000 cbm für Private entfallen 68000 cbm auf den Hausgebrauch und 50000 cbm auf den Verbrauch für Gewerbszwecke. Von dem gesammten Wasserquantum sind 29000 cbm oder 23 % nach Schätzung und 97000 cbm oder 77 % nach Messern abgegeben. Die mittlere Jahresabgabe durch einen Messer betrug 330 cbm. 8. b. Neusalza.
(E. 1205.)
Für die Wasserversorgung der Stadt N e u s a l z a besteht seit dem Jahre 1884 eine Anlage, welche mit natürlichem Gefälle Quellwasser zuführt. In den Jahren 1893 und 1897 sind dafür Ergänzungen ausgeführt, die zusammen 32500 M. oder 27 M. pro Einwohner gekostet haben.. Das Wasser entspringt in einem Quellgebiete, das in ca. 2 km Entfernung von der Stadt liegt, und wird 460 m von der Stadt entfernt in einem beim Dorfe S p r a mb e r g angelegten, gemauerten Hochreservoire von 75 cbm Inhalt gesammelt. Von hier iiiesst es mit natürlichem Gefälle der Stadt zu und gelangt an 2 Ventilbrunnen und 5 Hydranten unter einem Drucke von 18,5 m zum Ausflusse. Die Vertheilungsleitungen haben 100 mm bis 50 mm Durchmesser und 2570 lfd. m Länge. Sämmtliche Häuser haben Anschlussleitung. Die tägliche Lieferung der Quellen 25
386
IV. Kreishauptmannschaft Bautzen.
beträgt ca. 350 cbm, wovon jedoch nur etwa ein Drittel verbraucht wird.
14. d. Zittau.
(E. 28132, W. 1734 mit je 16 B.)
Früher wurde ein kleiner Theil der Stadt Z i t t a u durch eine Gravitationsleitung versorgt, durch welche Drainagewasser, das aus cultivirtem Lande in einem Die Wasserversorgung eines Theiles der Grundstücke Baasin gesammelt war, zur Stadt geführt wurde. Das im Dorfe O l b e r s d o r f erfolgt durch das Wasserwerk durch diese Leitung täglich gelieferte Wasserquantum der Stadt Z i t t a u . betrug zeitweise nur 150 cbm und das Wasser stand auch unter einem sehr geringen Drucke. Bereits im Jahre 1863 ist daher nach dem Projecte 10. c. Pulsnitz. (E. 3433, W. 404 mit je 8 B.) des damaligen Stadtbaudirectors T r u m ml er und unter Die Wasserversorgung der Stadt P u l s n i t z erfolgt dessen Leitung die erste und im Jahre 1874 nach dem durch Quellwasser, das in dem Gebiete des H a h n e - Projecte des Stadtbaudirectors R u d o l f und unter dessen flusses in ca. 3 km Entfernung von der Stadt ge- Leitung als deren Ergänzung die zweite Quellwassersammelt und 2 Hochreservoiren, die vor der Stadt liegen, leitung mit natürlichem Gefälle zur einheitiichen Vermit natürlichem Gefälle zugeführt wird. Die Reservoire sorgung der Stadt in Betrieb gekommen. Die tägliche sind aus Cementbeton hergestellt und haben 150 cbm Lieferungsfähigkeit der Anlagen beträgt zusammen ca. Inhalt. Die Anlage ist im Jahre 1874 in Benutzung 3000 cbm, und die dafür aufgewandten Anlagekosten gekommen und hat M. 200000 im Ganzen oder M. 58 haben sich einschliesslich der späteren Erweiterungen pro Einwohner gekostet. auf M. 886000 im Ganzen oder auf M. 31 pro EinDie Waaservertheilung erfolgt durch gusseiserne wohner belaufen. Rohrleitungen, mit welchen 4 Ventilbrunnen und 37 Das Wasser für beide Leitungen entspringt aus dem Hydranten verbunden sind; von letzteren sind 6 Unter- Sandsteingebirge. Für die erste Anlage wurde die flur- und 31 Ueberflurhydranten. G o l d b a c h q u e l l e , jetzt K ö n i g J o h a n n - Q u e l l e Ca. 300 Häuser haben Anschlussleitungen. Von den genannt, gefasst, welche am Gebirgshange des Mühltäglich zur Verfügung stehenden 432 cbm Wasser werden s t e i n b e r g e s und 5485 m von der Stadtgrenze entzur Zeit ca. 280 cbm verbraucht. Es sind 169 Wassermesser | fernt entspringt. Die fast regelmässige Ergiebigkeit ihrer aufgestellt, welche von S i e m e n s & H a l s k e , B e r l i n ge- Fassungsanlagen beträgt 600 cbm in 24 Stunden. liefert sind. Davon haben 165 Stück 20 mm und 4 Stück ; Die für die zweite Anlage gefassten Quellen, die 25 mm Durchmesser. W e i s s e n b a c h - Q u e i l e n , liegen von der ersten ca. 1200 m entfernt. Ihre Minimalergiebigkeit ist fast 3 mal 11. d. Waldsee. (E. 2654.) grösser und sie entspringen auch 33,0 m höher und 1060 m entfernter als die K ö n i g J o h a n n - Q u e l l e . Die Wasserversorgung der Stadt Waldsee erfolgt seit Das Wasser der Quellen ist in 3,0 m bis 5,0 m Tiefe dem Jahre 1893 durch eine Gravitationsleitung, welche unter Terrain in Steingutrohren von 300 mm Durchdurch eine Pumpstation ergänzt wird, zu deren Betrieb I messer, welche stumpf aneinander gestossen sind, geein Gasmotor von 8 PS. dient. Die Anlage hat M. 89000 : sammelt. Diese Sammelleitungen haben im Ganzen ca. im Ganzen oder M. 34 pro Einwohner gekostet. Die i 700 lfd. m Länge und in Entfernungen von ca. 60 m tägliche Leistung beträgt 800 cbm. sind darin gemauerte Controlschächte von 1,5 m DurchDas Hochreservoir hat 180 cbm Inhalt und liegt messer eingeschaltet. 38,0 m hoch mit seinem Wasserspiegel über der Stadt. Von jeder der beiden Sammelstuben aus wird das Die Förderhöhe für das künstlich gehobene Wasser Wasser in getrennten Leitungen, von 150 mm resp. beträgt 40,0 m. Es sind ca. 8000 lfd. m Rohre verlegt 250 mm Durchmesser, die eine jede 8600 m Länge und 30 Hydranten und 9 öffentliche Brunnen damit haben, mit natürlichem Gefälle zu je einem Hochverbunden. reservoire geführt. Das neue Hochreservoir hat 750 cbm Inhalt und liegt in der oberen Stadt neben dem Bahn12. d. Wangen. (E. 2910.) hofe auf der den Quellen entgegengesetzten Seite. Sein Für die Stadt Wangen ist im Jahre 1867 eine höchster Wasserpiegel bei 3,35 m Füllhöhe über dem ReWasserleitung hergestellt, welche im Jahre 1887 eine servoirboden liegt 34,0m tief unter dem der K ö n i g J oErweiterung erfahren hat. Die tägliche Leistung der- h a n n - Q u e l l e und ca. 15,0 m höher als der höchste Punkt des Versorgungsgebietes. Das Reservoir ist aus selben beträgt 700 cbm. Das Wasser wird durch natürliches Gefälle einem gusseisernen Platten zusammengesetzt und hat einen Hochreservoire von 270 cbm Inhalt zugeführt, dessen polygonalen Grundriss von 19,0 m innerem Durchmesser. Wasserspiegel 35,0 m hoch über dem Versorgungsgebiete Es steht auf einem 14,0m hohen, gemauerten Unterbaue liegt. An Rohrleitungen sind ca. 8600 m verlegt und 88 und ist überdacht und ummantelt. Neben diesem Reservoire liegt das Hochreservoir Hydranten aufgestellt. 200 Häuser sind an die Leitung der älteren Versorgung. Es ist aus Mauerwerk herangeschlossen. gestellt, in die Erde versenkt und überwölbt und hat 1850 cbm Inhalt. Ausser dem Wasser der K ö n i g J o 13. b. Wrissenberg i. S. (E. 1298.) h a n n - Q u e l l e nimmt es das Ueberlauf wasser aus dem neuen Reservoire auf und versorgt mit dem Gemische Die Wasserversorgung der Stadt W e i s g e n b e r g erfolgt ausser aus 6 Öffentlichen Bronnen innerhalb der Stadt durch die tieferen Stadttheile. Quellwasser, das aus ca. einem km Entfernung durch die Die Wasservertheilung erfolgt nach den beiden DruckMarkleitung und die N a u c k e ' s Leitung mit natürlichem zonen getrennt durch 2 verschiedene Rohrnetze. Die TaGefälle zufliesst und an 6 Laufbrunnen zur allgemeinen Bebelle 169 (S. 387) gibt für das Jahr 1889 und für die 6 Jahre nutzung steht von 1893 bis 1898 die Länge der am Ende jeden Jahres vorMitte der 1830 er Jahre sind die Leitungen, welche 65 mm handen gewesenen Rohrleitungen von 250 mm bis 60 mm Durchmesser und ca. 1500 m Lange haben, mit einem KostenDurchmesser und die Zahl der damit verbundenen aufwande von M. 4000 neu hergestellt. 9. d. Olbersdorf.
(E. 3793.)
387
IV. Kreishaaptmannschaft Bautzen.
Schieber und Hydranten, welche letztere Unterflurhydranten mit Selbstentwässerung Bind und in ca. 100 m Abstand von einander stehen, sowie ferner die Zahl der aus den Leitungen gespeisten öffentlichen Springbrunnen, Laufbrunnen und Pissoire an. Femer ist darauf die Zahl der benutzten Anschlüsse und die der aufgestellt gewesenen Wassermesser, sowie der in den Häusern benutzten Badeeinrichtungen und Cloeets angegeben. Die Wassermesser sind mit geringen Ausnahmen von B o p p & R e u t h e r , M a n n h e i m und von C. A. S p a n n e r , A a c h e n bezogen. Im Jahre 1898 waren von ersterer Firma 579 und von letzterer 1385, sowie
von L u x , L u d w i g s h a f e n 14 und von H. M e i n e c k e , B r e s l a u 2 Messer in Benutzung. Die Zuleitungen bestehen ebenso wie die Hausleitungen meistens aus Bleirohren. Von ersteren sind einige auch aus gusseisernen Rohren von 50 mm und 60 mm Durchmesser hergestellt. Die Tabelle 170 gibt für jedes der 5 Jahre von 1894 bis 1898 an, wie viel Wasser von dem sich annähernd gleichbleibenden jährlichen Quellenzuflusse von 1095000 cbm nach Messern und ohne Messer abgegeben ist. Es vertheilt sich ersteres nach dem Wasser für Private, dessen Abgabe fast ausschliesslich nach Messern
Tabelle 169. R o h r l f t n g e n , S c h i e b e r etc Jahr Kohrlänge Schieberzahl Hydranten davon Ueberflurhydranten Anschlüsse Wassermesser Oeffentliche Springbrunnen > Laufbrunnen . > Pissoire Private Badeeinrichtungen > Closets
m . . . . . . . .
1889
1893
1894
1895
1896
1897
1898
61000 180 193
60 726 222 233 2 1776 1773 12 8 9 60
61826 235 254 10 1800 1827 12 7 9 63 45
62 515 246 265 10 1800 1866 12 7 9 66 51
63 541 254 291 14 1859 1917 12 7 9 70 55
65 397 266 303 18 1888 1945 12 7 9 76 61
65 961 280 310 20 1918 1980 12 7 11 80 66
—
1540 1540 12 18 6 —
—
Tabelle 170. Wasservertheilung. Jahr
1894
1895
1896
1897
1898
Gesammtabgabe cbm davon: > a nach Messern ) b ohne Messer > von a für Private > > > Selbstverbrauch. . > > von b > Private > > • > öffentliche Zwecke » » als Verlust u. Ueberlauf daher: für Private im Ganzen . . . » > sonstige Abgabe im Ganzen Vom Wasser für öffentliche Zwecke : für S t r a s s e n s p r e n g e n . . . . cbm > Springbrunnen . . . . > » > Laufbrunnen > > Pissoire etc > öffentliche Anlagen . . . > Löschen und Diverses. . >
1095 000
1095 000
1095 000
1095000
1095 000
520 187 674 813 397 685 122 602 3000 271000 300 813
532 776 562224 489 864 42 912 3 000 312000 247 224
508 679 586 321 431 874 76 805 3 000 285 808 297 513
651919 443081 587 543 64 376 3000 296000 144081
742 364 353 196 627 446 114 858 266 160 87 036
400 685 694 315
492 864 602 136
434 874 660126
590 543 604 457
627 446 467 554
100000 70000 40 000 25000 30000 6000
110000 75U00 45 000 36 000 40000 6 000
98 800 70000 40 000 34 000 40000 6000
90000 70000 45000 40000 45000 6000
60000 70000 45 000 40000 45 01)0 6160
erfolgt, und dem Wasser für den Selbstverbrauch Nach Schätzung ist das für öffentliche Zwecke ebenso wie das an Private ungemessen abgegebene Wasser bestimmt und der dann verbliebene Rest von dem Gesammtquantum ist unter b als Verlust und Ueberlauf des alten Reservoires bezeichnet. In der Tabelle ist ferner die gesammte Abgabe für Private der Abgabe gegenüber gestellt, die im Ganzen nicht an Private erfolgte.
—
Schliesslich gibt die Tabelle das für öffentliche Zwecke im Ganzen benutzte Wasser auch nach den einzelnen Verbrauchszwecken getrennt an. Ausser den Grundstücken in der Stadt werden auch noch einige in dem Vororte O l b e r s d o r f liegende Grundstücke mit Wasser versorgt. Der Wasserpreis beträgt pro cbm 12 Pf. für die Bewohner der Stadt und 24 Pf. für die Auswärtigen.
25*
D. Königreich Württemberg. I. Neckarkreis.
1. n. Haupt- und Residenzstadt Stuttgart O.-A.
• ) O.-A. Backnang 6 ' ) (Ebersberg 24, Erlach 30, Germannsweiler 40, Grab 41, Morrbardt 89, Reichenberg 112, Spiegelberg 126, Sulzbach 133). — b) O. A. Besigheim 8 (Bietigheim 10, Bönnigheim 15, Grossingersheim 42, Lauften Stadt und Dorf 70). — c) O. A. Böblingen 13 (Ehningen 26, Sindlingen 124). — d) O.-A. Brackenheim (Frauenzimmer 35, Massenbach 78, Ochsenbach 96, Ochsenberg 97, Schwaigern 119, Spielberg 125, Stockheim 131). — e) O.-A. Cannstatt 20 (Burgholzhof 19, Fellbach 32, Hedelfingen 45, Mahlhausen a/Neckar 83, Münster 86, Obertttrkheim 98, Oeffingen 101, Rothenberg 115, Schmiden 118, Stetten a/Remsthal 130, Uhlbach 135, Untertürkheim 137, Wangen 142, Zatzerhausen 151). — f ) O.-A. Esslingen 31 (Krummhardt 68, Neuhausen auf der Fildern, Oberesslingen 96, Plochingen 108, Domäne Weil 143). — g ) O.A. Heilbronn 46 (Biberach 9, Böckingen 14, Bonfeld 16, Fürfeld 36, Sontheim 129). — h) O -A. Leonberg 72 (Ditzingen 22, Eltingen 27, Flacht 34, Gebersheim 39, Heimerdingen 47, Heimsheim 48, Hemmingen 49, Hirschlanden 51, Höfingen 54, Malmesheim 76, Merklingen 81, Münchingen 84, Münklingen 85, Perouse 104. Rutesheim 116, Weilderstadt 144, Wimsheim 148). — i ) O.-A. Ludwigsburg 2 (Asperg 5, Biesingen a. d. Enz 12, Hardthof 44, Hohenasperg 55, Hoheneck 56, Markgröningen 77, KornweBtheim 67, Neckarweihingen 91, Pflugfelden 105, Poppenweiler 109, Schwieberdingen 120, 8tammheim 127, Zuffenhausen 153). — k) O.-A. Marbach 79 (Affaiterbach 3, Erdmannshausen 29, Mundelsheim 87, Murr 88, Prevorst 110. — 1) O.-A. Maulbronn 80 (Dürrmenz 23, Knittlingen 63, Mühlacker 82, Oberderdingen 95, Oetisheim 102, Pinache 106, Sengach 121, Serres 122, Sternenfels 129, Wiernsheim 147). — m) O.-A. Neckarsulm 90 (Gundelsheim 43, Jagstfeid 59, Jagsthansen 60, Kochendorf 64, Kochersteinsfeld 65, Kocherthürn 66, Lampoldshausen 69, Lautenbach 71, Neuenstadt 93, Offenau 103, Reichbertahausen 111, Züttlingen 152). — n) O.-A. Stuttgart 1 (Degerloch 21, Echterdingen 25, Feuerbach 33, Gaisburg 38, Hohenheim 58, Plieningen 107, Rohr 114, Scharnhausen 117, Vaihingen a. d. Fildern 138). — o) O.-A. Vaihingen 139 (Aurich 4, Enzweihingen 28, Hochdorf 53, Hohenhaslach 57, Iptingen 61, Kleinsachsenheim 62, Nussdorf 94, Oberriexingen 97, Rieth 113, Untermberg 135, Unterriexingen 136, Weissach 146). — p) O.-A. Waiblingen 141 (Brinkmannsweiler 11, Breuningsweiler 17, Buoch 18, Herdmannsweiler 50, Hochberg 52, Steinach 128, Stümpfelbach 132, Winnenden 149, Winnenthal 150). — q) O.-A. Weinsberg 145 (Berg 7, Gailbach 37, Lichtenstern 73, Löwenstein 74, Maienfels 75, Vorhof 140. A n h a n g : Gruppenversorgung Fellbach 154.
(E. 158 321, W . 6915 mit j e 23 B.)
') O.-A. . . . bedeutet Ober-Amtsbezirk. 1, 2 . . . . bedeutet laufende Nummer im Text.
a) Geschichtliches. I. Bis zur Auflösung der Brunnengemeinschaft Die Beschaffung des nöthigen Wassers fiir die Bewohner der Stadt S t u t t g a r t , welche bereits im Jahre 1482 zur Hauptstadt der W ü r t t e m b e r g i s c h e n Lande ernannt war, hat den Fürsten und den Gemeindeverwaltungen stets grosse Sorgen bereitet und fortlaufende Anstrengungen waren für diesen Zweck nöthige. Die Stadt liegt in der kesseiförmigen Erweiterung des N e s e nb a c h t h a l e s , das mit der Vorstadt B e r g in das N e c k a r t h a l übertritt. Die zur Erlangung von Trinkwasser in der Stadt hergestellten Pumpenbrunnen waren dafür nicht ausreichend, und schon früh musste das an den beiden Tbalrändern des N e s e n b a c h e s , sowie das aus den Nachbarthälern hervortretende Quellwasser durch viele, kleine Leitungen aus Holz und aus Thon in die Stadt geführt werden, um damit an öffentlichen Laufbrunnen das Wasserbedürfniss zu befriedigen. Dadurch aber trat bald eine Minderung des Wassers im N e s e n b a c h e, welcher damals das Aufschlagwasser für mehrere Mühlen lieferte, in solchem Maasse ein, dass bereits der Herzog C h r i s t o p h (1550—68) im Jahre 1566 die Ausführung eines Projectes befahl, nach welchem das Wasser im N e s e n b a c h e durch einen künstlichen Zufluss von G l e m s w a s s e r , das bislang durch das E l t i n g e r T h a l zur E n z abfloss, vermehrt werden sollte. Für diesen Zweck wurde im P f a f f e n w a l d e ein durch künstliche Dämme geschlossener Teich, der P f a f f e n s e e , zu einem Staureservoire umgebaut, dessen Spiegel 417,0 m hoch ü. d. M. und 172,0 m hoch über dem Schlossplatze liegt. Durch einen mehrere km langen Stollen, den C h r i s t o p h s t o l l e n , wurde die Wasserscheide zwischen beiden Thälern durchbrochen, und durch diesen Kanal, sowie durch offene Gräben und gemauerte und überdeckte Rinnen, »Kandellagen« genannt, floes das Wasser mit natürlichem Gefälle aus dem einen int das andere Thal hinüber. Diese Arbeiten wurden erst, unter der Regierung des Herzogs L u d w i g (1568—93)) vollendet. Der Herzog J o h a n n F r i e d r i c h (1608—28)) liess später zur Vergrösserung des Durchflusses durch dem C h r i s t o p h s t o l l e n noch ein zweites Staureservoir für' das Wasser des B e r n h a r d s b a c h e s , den B ä r e n s e e : im R o t h W i l d p a r k e , herstellen.
I. Neckarkreis. Später, als der Betrieb der Mühlen eingeschränkt wurde, wurde der Ueberschuss dieses Wassers der Seen auch durch »Kandellagen« zur Stadt geführt und hier durch Thonrohrleitungen in den höher liegenden Stadttheilen als Nutzwasser vertheilt. Ln Jahre 1812 sind zu den beiden vorhandenen Seen unter der Regierung des Königs F r i e d r i c h noch 2 neue Seen, der K a t z b a c h s e e und der S t e i n b a c h s e e , hinzugekommen, und schliesslich ist als fünfter See für diese S e e W a s s e r v e r s o r g u n g noch der N e u e n s e e hergestellt. Diese 5 Seen werden durch ein 1623 ha grosses Niederschlagsgebiet gespeist. Sie haben eine Tiefe von bis zu 12,0 m, wovon die oberen 6,7 m nutzbar zu machen sind. Im Ganzen fassen sie im gefüllten Zustande ca. 700000 cbm Wasser und bilden, damit gefüllt, zusammen eine Wasserfläche von 26 ha. Die vorerwähnten, einzelnen Quellen, sowie deren Zuleitungen zur Stadt und deren Vertheilungsleitungen in der Stadt galten von Alters her als Eigenthum der verschiedenen Benutzer, also des Staates und der Stadt, sowie verschiedener Privaten. Dieses getrennte Besitzverhältniss war natürlich für alle Bestrebungen, welche eine vermehrte Ergiebigkeit der vorhandenen Anlagen oder die Herstellung neuer Anlagen bezweckten, sehr hinderlich, und das führte im Jahre 1825 zum Abschlüsse eines Vertrages zwischen Staat und Stadt, nach welchem eine gemeinschaftliche »Wassergenossenschaft« als Besitzerin aller Quellwasser gebildet wurde. Im Jahre 1833 folgte dem femer die Bildung einer » B r u n n e n g e m e i n s c h a f t « zwischen Staat und Stadt, die sich auf das ganze Wasserleitungswesen innerhalb der Stadt erstreckte. Weil die Zuführung grösserer Wassermengen aus entfernt liegenden, ergiebigen Quellgebieten zur Stadt nicht ausführbar erschien, so waren schon frühzeitig verschiedene Projecte aufgetaucht, um ihrem wachsenden Wasserbedürfnisse durch direkte Zuführung von N e c k a r wasser abzuhelfen. Im Jahre 1818 standen sich 2 solcher Projecte gegenüber. Nach dem einen sollte das Wasser aus dem Flusse bei N e c k a r t e n z l i n g e n durch einen offenen Graben abgeleitet werden und mit natürlichem Gefälle zur Stadt fliessen, und nach dem anderen sollte dafür ein kürzerer Weg durch die Herstellung eines Stollens geschaffen werden. Beide Projecte fielen jedoch wegen finanzieller Bedenken, und ebenso erging es einem im Jahre 1836 aufgetauchten Projecte, nach welchem bei B e r g die Erbauung einer Pumpstation für Flusswasser vorgeschlagen wurde, das dann durch geschlossene Rohrleitungen zur Stadt geleitet werden sollte. Erst im Jahre 1860 gelangte ein solcher Plan auf Anregung und mit wesentlicher Unterstützung des Königs W i l h e l m in der Form des e r s t e n N e c k a r w a s s e r w e r k e s zur Ausführung. Durch diese Anlage werden täglich bis zu 4200 cbm künstlich filtrirtes Neckarwasser auf die Höhe von 271,0 m ü. d. M. für die Speisung der Springbrunnen in den Schlossgärten und auf dem Schlossplatze gefördert. Gleichzeitig war dieses Wasser auch für alle staatlichen Zwecke bestimmt, und während einer Reihe von Jahren lieferte das Werk ferner auch Wasser für einzelne Theile der Stadt, soweit deren Höhenlage das gestattete. Letzteres war freilich nur in den nordöstlichen und in den tiefer gelegenen Bezirken möglich, und hier wurde ausser der Stadtverwaltung auch den Privaten durch Anschlussleitungen N e c k a r wasser gegen Zahlung abgegeben. Im Westen der Stadt war man für die Versorgung der höher gelegenen Stadttheile mit Nutzwasser An-
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fangs der siebziger Jahre ausschliesslich auf das unfiltrirte Seewasser angewiesen, das in seiner äusseren Erscheinung damals allerdings sehr gegen das filtrirte Neckarwasser abstach. Nachdem vielfache Untersuchungen des Seewassers dessen anstandslose Brauchbarkeit als Nutzwasser ergeben hatten, wenn sein hoher Gehalt an organischen Bestandteilen es auch als Trinkwasser dauernd unbrauchbar erscheinen liess, entschloss sich die Stadt, in der Zeit von Ende 1872 bis Mai 1874 ein neues S e e w a s s e r w e r k , gleichfalls mit künstlicher Sandfiltration, ausführen zu lassen, das für eine tägliche Lieferung von 3500 cbm bestimmt war. In derselben Zeit wurde femer auch ein völliger Umbau der alten Anlagen für die T r i n k w a s s e r v e r s o r g u n g vorgenommen, durch welchen für die Stadt selbst in wasserarmer Zeit noch ein täglicher Zufluss von 1500 cbm gesichert wurde. Somit standen gegen Ende der siebziger Jahre im Ganzen ca. 8800 cbm Seewasser, Flusswasser und Trinkwasser für Staat und Stadt in S t u t t g a r t zur Verfügung, was bei der damaligen Zahl von ca. 103000 Einwohnern täglich 79 1 pro Einwohner entsprach. Ausserdem waren noch 28 öffentliche und ca. 1160 private Pumpenbrunnen in Benutzung, die allerdings fast ausschliesslich nur für die Entnahme von Nutzwasser dienten. Natürlich war die Waaserversorgungsfrage für die Stadt trotz dieser verschiedenen Neu- und Umbauten für die Zukunft wegen der jährlich zunehmenden Bedürfnisse derselben von ihrer endgültigen Lösung noch sehr weit entfernt, wenn auch die Bedürfnisse des Staates damals sowohl als auch für die weitere Zukunft, weil stets gleichbleibend, ausreichend befriedigt waren. Die B r u n n e n g e m e i n s c h a f t mit dem Staate erwies sich daher wenige Jahrzehnte nach ihrem Abschlüsse für die freie Entscheidung der Stadt durchaus nicht als förderlich. Sie legte ihr vielmehr so bedenkliche Beschränkungen auf, dass der bestehende Zustand für sie ganz unhaltbar wurde und sie erst wieder frei aufleben konnte, als nach vierjährigen, mühsamen Verhandlungen zwischen der »Königl. Finanzverwaltung« und der Stadtgemeinde und nach der Genehmigung der Stände des Landes die B r u n n e n g e m e i n s c h a f t am l . J u l i 1879 aufgelöst wurde. Es ging damit das e r s t e N e c k a r w a s s e r w e r k in das ausschliessliche Eigenthum, sowie in den Betrieb und die Unterhaltung des Staates über, wobei dieser zugleich auf den Verkauf von Wasser aus diesem Werke an Andere verzichtete. Seitdem dient es nur noch für das Areal der Krongutverwaltung mit sämmtlichen Hof- und einigen Staats- und Militairgebäuden, sowie für den Hauptbahnhof in S t u t t g a r t . Dagegen wurden das n e u e S e e w a s s e r w e r k , ferner die sämmtlichen Trinkwasseranlagen und endlich der grösste Theil der Stadtrohrleitungen zum ausschliesslichen Eigenthume der Stadt, wobei letztere sich gleichzeitig in einem näher festgesetzten Umfange verpflichten musste, dem Staate den event. gewünschten, weiteren Bedarf an Trink- und Nutz wasser zu liefern. 2. Nach der AufliSsung der Brunnengemeinschaft.
Schon längere Jahre vor dieser Lösung der die Stadt beschränkenden Fesseln waren von der Stadtverwaltung Vorstudien und Vorarbeiten für eine umfassendere Wasserbeschaffung veranlasst. Auch waren ihr für diesen Zweck bereits von verschiedenen Seiten Vorschläge, sowie allgemeine Entwürfe unterbreitet worden. Zu letzteren
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gehörte ein schon im Jahre 1872 von der D e u t s c h e n W a s s e r W e r k s g e s e l l s c h a f t in F r a n k f u r t a. M. eingereichtes Project, nach welchem für die Stadt Wasser aus den 590,0 m ü. d. M. gelegenen Quellen im E n z t h a l e und zwar aus verschiedenen, bei Enzk l ö s t e r l e im S c h w a r z w a l d e gelegenen Speisegebieten ausschliesslich mit natürlichem Gefälle zufliessen sollte. Dafür war eine 65 km lange Zuleitung, aus Kanälen und Stollen bestehend, angenommen, die der Stadt täglich 12000 cbm. Wasser liefern konnten. Nach dein eingehenden technischen Gutachten einer für das Studium dieses Projectes von dem Gemeinderathe niedergesetzten, besonderen Commission, welcher der Dr. C a r l v o n E h m a n n , damals Oberbaurath, der Oberbaurath v o n A b e l , der Baurath von B e c k h und der Professor Dr. F r a a s angehörten, wurde letzteres Project »als grossartig und dessen Ausführung als gewiss für die Staüdt höchst werthvoll bezeichnet, wenngleich demselben nicht unbedeutende, technische Schwierigkeiten, sowie auch das Fehlen eines Expropriationsgesetzes in W ü r t t e m b e r g für solche Zwecke entgegenständen«. Die Commission schätzte ferner die Baukosten einer solchen Anlage excl. Grunderwerb und Entschädigung auf im Ganzen M. 7700000. Die von der Stadtverwaltung selbst veranlassten Untersuchungen erstreckten sich in weitem Umkreise auf alle verschiedenen Quellengebiete, welche eventuell für eine Quell Wasserversorgung in Frage kommen konnten. Längere Zeit hindurch hielt man das R e m s t h a l und den S c h ü r z w a l d für geeignete Bezugsorte. Später fand man jedoch, dass eine Zuleitung aus dem oberen W ü r m t h a l e mit dem Mittelpunkte in A i d l i n g e n (O.-A. B ö h l i n g e n ) den Vorzug verdienen würde. Nach mehrjährigen Messungen und Beobachtungen wurde im Jahre 1875 ein Project für diesen Bezugsort ausgearbeitet, nach welchem im Tage 11000 cbm Wasser mit natürlichem Gefälle durch eine ca. 35 km lange Zuleitung zur Stadt gelangen konnten. In der Hauptsache sollte diese aus einem unterirdisch angelegten Betonkanale mit eingeschalteten, gusseisernen Dükern für die Thalüberschreitungen bestehen. Die reinen Baukosten — also excl. Grunderwerb und Entschädigungen — für die Fassung und die Zuleitung dieses Wassers waren auf M. 4125000 veranschlagt. Ferner liess die Stadtverwaltung im Jahre 1875 ein Project ausarbeiten, nach welchem eine Steigerung der Wassermenge der See w a s s e r v e r s o r g u n g durch ein Staureservoir von l 3 / 4 Millionen cbm Inhalt beim B ü s n a u e r H o f e zu erlangen sein würde. Nach anderen, von ähnlichen Anschauungen geleiteten Vorschlägen sollten ferner für die Wassergewinnung in den Thälern des D i e b s k a r r e n b a c h e s , des Sulzb a c h e s und des R e i c h e n b a c h e s , welche die nordwestlichen Ausläufer des S c h ö n b u c h e s bilden, Thalsperren hergestellt und in diesen das in dieser Gegend zu sammelnde See- und Quellwasser zusammengeführt werden. Gleichzeitig wurden auch Versuche angestellt, um Grundwasser von geeigneter Beschaffenheit aus den Kiesschichten des N e c k a r t h a l e s zu gewinnen. Die ersten dieser Untersuchungen in der Nähe von Gaisb ü r g führten auf ein hartes Wasser, während später, weiter thalaufwärts in der Nähe von E s s l i n g e n , ein gutes, weiches Wasser gefunden wurde. Endlich lag noch ein eingehend bearbeitetes Project für ein s t ä d t i s c h e s N e c k a r w a s s e r w e r k mit künstlicher Hebung und künstlicher Filtration vor, das in den Jahren 1876/77 vom Dr. von E h m a n n bearbeitet war.
Im Auftrage der Gemeindecollegien erstattete letzterer im Jahre 1879 ein umfassendes Gutachten über das zukünftige Wasserbedürfniss der Stadt und über die verschiedenen Vorschläge, die für die zukünftige Wasserversorgung derselben gemacht waren. Unter Berücksichtigung der durch die staatliche Wasservereorgungsanlage der Stadt abgenommenen Wasserlieferung hielt er die tägliche Höchstleistung von 140 Liter pro Einwohner für ausreichend. Ferner glaubte er nach einem längeren Zeiträume eine Steigerung der Bevölkerungszahl von S t u t t g a r t mit den Vorsädten H e s l a c h und B e r g von damals 117 000 auf 170000 Köpfe als wahrscheinlich annehmen zu können. Somit würde also der voraussichtliche Maximaltagesverbrauch der Stadt in der Zukunft 24000 cbm oder 277 Sec.-Lit. betragen. Weil die bereits bestehenden Einrichtungen für die Wasserversorgung der Stadt auch in der Zukunft zweifellos würden beibehalten werden, so hielt er, für die tägliche Lieferungsfähigkeit einer herzustellenden, einheitlichen Quellwasserversorgung als Maximum 23000 cbm anzunehmen für erforderlich. Wenn aber die getrennte Versorgung mit Trinkwasser und mit Nutzwasser beibehalten werden sollte, so würde für die neuen Anlagen eine tägliche Lieferungsfähigkeit von 20000 cbm Nutzwasser ausreichend sein. Ausser dem Nutzwasser nahm er ferner zur Ergänzung für die Speisung der öSentlichen Trinkwasserbrunnen 650 cbm Quellwasser pro Tag an. Hierdurch gelangte er zu dem Schlüsse, dass in Rücksicht auf die als erforderlich angenommene Waasermenge die meisten der vorliegenden Projecte von einer ungenügenden Leistungsfähigkeit wären. Weil ferner nach seiner Ansicht das Nutzwasser in seiner Qualität auch nur wenig die üblichen Grenzwerthe für das Trinkwasser überschreiten dürfe, und weil nach den gemachten örtlichen Erfahrungen sich das Flusswasser leichter als das Seewasser reinigen lasse und sich überhaupt auch stets günstiger verhalten habe, so konnten nach dem Schlüsse des Gutachtens für die Lösung der Frage nur 2 Ausführungsmöglichkeiten übrig bleiben, nämlich: a) Eine einheitliche Quellwasserversorgung, vorläufig aus dem oberen W ü r m t h a l e und später ergänzt durch das Wasser aus dem E n z t h a l e , wobei der Zuleitungskanal bis in die Nähe von S c h a f f h a u s e n dem Würmthal-Quantum entsprechend zu dimensioniren wäre, von hier aber schon bei der ersten Ausführung der späteren Einleitung des Wassers aus dem E n z t h a l e mit genügen müsste. b) Ein Pumpwerk für filtrirtes Flusswasser in B e r g , wobei das fehlende Quantum von Trinkwasser, sowie eventuell auch ein Theil des Nutzwassers aus Grundwasser zu entnehmen sein würde. Die Anlagekosten berechnete er für: a) Wasser aus dem W ü r m t h a l e für 11000 cbm pro Tag als Maximum M. 5500000 desgl. aus dem Enzthale für 12000cbm pro Tag als Maximum M. 5500000 a) zusammen für 23000 cbm pro Tag als Maximum M. 11000000 b) Pumpwerk fürNeckar-und Grundwasser vorläufig für täglich8000cbm als Maximum M. 1750000 ferner spätere Erweiterung um 12000 cbm auf täglich 20000cbm pro Tag als Maxim um M. 1250000 b) zusammen für 20000 cbm pro Tag als Maximum M. 3000000
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Bei der Annahme von 7% der Anlagekosten für die Unterhaltung, den Betrieb, die Verzinsung und die Amortisation der Werke und für eine im Jahresdurchschnitte 75% der Gesammtleistungsfähigkeit derselben entsprechende Wasserlieferung berechnete er die Jahresausgaben : a) für Quellwasser auf M. 770000 oder 12,2 Pf. pro cbm, b) für Nutzwasser » M. 26475 » 4,8 Pf. » Ausser dieser Kostendifferenz der beiden verschiedenen Anlagen in Bau und Betrieb war für die Gemeindekollegien, welche Bich in ihrer, am 31. Juli 1879 getroffenen Entscheidung zu Gunsten des Projectes b aussprachen, noch von durchschlagender Bedeutung, dass es nahezu unmöglich, aber sich erin a b s e h b a r e r Zeit überhaupt nicht zu erreichen möglich sein würde, das Besitzrecht des Wassers aus dem W ü r m - und E n z t h a l e zu erlangen, während die Erwerbung der staatlichen Realitäten und Wasserkräfte der Stadt zeitlich durchaus keine Schwierigkeiten bereitete. Die eventuell ins Auge gefasste Grundwassergewinnung wurde als unerheblich für die Entschliessung noch als eine offene Frage zurückgestellt, weil, wenn man später Grundwasser in entsprechenden Mengen gefunden haben sollte, — was übrigens nicht der Fall gewesen ist, — dessen Förderung leicht in derselben Pumpstation, in der das Neckarwasser gefördert wurde, hätte stattfinden können, ohne dadurch die dann vorhandenen Anlagen irgendwie zu beeinträchtigen. Das s t ä d t i s c h e N e c k a r w a s s e r w e r k ist am 1. Januar 1881 in Betrieb gekommen. Es war in seinen Filtern und Pumpen für eine Lieferungsfähigkeit von 8000 cbm pro Tag bemessen. Später hat es dann eine Erweiterung für im Ganzen 20000 bis 24 000 cbm pro Tag erfahren. Die Abgabe des Wassers erfolgte Anfangs nur aus den Hochreservoiren am K a n o n e n wege, und erst nachdem für die auf den höheren Theilen des Stadtgebietes zunehmende Bebauung der Druck von hier aus nicht mehr genügte, wurde es nöthig, neben diesen Reservoiren Hülfspumpmaschinen aufzustellen, um das Wasser daraus in höher gelegene Reservoire zu fördern. Aus diesen wird jetzt die Versorgung der höheren Theile des Stadtgebietes mittels besonderer Vertheilungsnetze bewirkt, so dass auch in diesen höheren Theilen der Stadt sich die s t ä d t i s c h e N e c k a r w a s s e r v e r s o r g u n g ' in den folgenden Jahren immer weiter entwickeln konnte. Auch die See W a s s e r v e r s o r g u n g und die T r i n k w a s s e r v e r s o r g u n g haben im Laufe der Zeit nicht unwesentliche Vergrösserungen erfahren, während für die s t a a t l i c h e N e c k a r w a s s e r v e r s o r g u n g , abgesehen von einer Reservemaschine, bislang eine Erweiterung der Anlagen nicht erforderlich geworden ist.
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fördernde Wasser fliesst durch eine 10,0 m lange Leitung direkt aus dem N e c k a r in einen an dessen linkem Ufer hergestellten Schacht über. Aus diesem gelangt es durch eine 170 m lange Saugeleitung von 305 mm Durchmesser, welche den »Mühl- und den Flosskanalt, sowie das Gebäude des städtischen Wasserwerkes durchkreuzt, zur Pumpstation. Hier ist das Rohr an einen Saugewindkessel angeschlossen, von dem die Saugerohre für 3 liegende, doppeltwirkende Pumpen abgehen. Die Pumpen haben Liderkolben mit Leaerdichtung und Klappenventile von Metall auf mit Kautschuk bekleideten Dichtungsflächen. Die Kolben der Pumpen haben 230 mm Durchmesser und 0,9 m Hub. Ihre Druckleitungen vereinigen sich in einem schmiedeeisernen Windkessel von 1,15 m Durchmesser und 4,2 m Höhe. Sie fördern bei 16 Doppelhüben pro Minute pro Stunde 180 cbm Wasser auf 60,0 m effectiye Höhe bei 75,0 m Arbeitshöhe. Für deren Antrieb dient eine gemeinschaftliche Kurbelwelle, welche durch Räderübersetzung von einer Jonval-Turbine von 55 bis 60 PS. bewegt wird, für welche pro Sekunde 3,4 cbm Aufschlagwasser von 1,85 m bis 2,0 m Gefälle zur Verfügung stehen. Im Jahre 1865 wurden neben der Turbine als Reserve bei niedrigen Wasserständen etc. eine Dampfpumpmaschine von 70 PS. und 2 Dampfkesseln aufgestellt. Die Maschine ist eine eincylindrige Balanciermaschine mit Schiebersteuerung, mit Condensation und mit Schwungrad. Sie macht 18 Doppelhübe pro Minute und treibt 2 stehende, einfachwirkende Pumpen mit. Plungern von 450 mm Durchmesser und 0,67 m Hub an, welche ein gleich grosses Wasserquantum wie die Wasserkraftpumpen liefern. Die Balanciersäule der Maschine bildet zugleich den Druckwindkessel für die Dampfkraftpumpen. Die Dampfkessel haben je 9,4 m Länge und 1,45 m Durchmesser in dem Hauptkessel und 0,6 m Durchmesser für jeden Sieder. Jeder Kessel hat 60 qm Heizfläche und 1,92 m Rostfläche und ist für 6 Atm. Überdruck concessionirt. Das Wasser wird von der Pumpstation durch eine Druckleitung von 305 mm Durchmesser und ca. 2500 m Länge der am »mittleren Esslinger Berge« an der Werrastrasse erbauten Filter- und Reservoiranlage zugeführt. Diese besteht aus 3 offenen Sandfiltern von zusammen 790 qm Fläche und einem überwölbten Reinwaserreservoire von 2200 cbm Inhalt, das aus Cementmauerwerk ausgeführt ist. Von letzterem führt eine Fallrohrleitung von 300 mm Durchmesser zum Vertheilungsnetze. Die Tabelle 171 gibt für die 3 Jahre 1896/97 bis 1898/99 die Länge der vorhandenen Rohrleitungen von 300 mm bis 80 mm Durchmesser, sowie die Zahl der damit verbundenen Schieber, Hydranten, Springbrunnen etc. an.
b) Staatliches Neckarwasserwerk.
Für das erste Neckarwasserwerk ist das Project von dem Oberingenieur M o o r e . (dem Erbauer des ersten Wasserwerkes in B e r l i n ) für eine tägliche Leistung von 4200 cbm ausgearbeitet. Im Jahre 1861 ist dieser Bau unter seiner Bau-Oberleitung ausgeführt. Als Anerkennung für seine Leistungen verlieh ihm der König von W ü r t t e m b e r g nach der Inbetriebnahme den Titel »Geheimer Baurath«. Die Pumpstation für dieses Werk liegt östlich vom Königl. Schlosse und ca. 3 km davon entfernt in der Vorstadt Berg. Mit der vorderen Flucht liegt sie an der »Mühlstrasse« und mit der hinteren Flucht am linken Ufer des »Mühlkanals« und gegenüber der an dessen rechtem Ufer erbauten Wasserkraft-Pumpstation des später erbauten s t ä d t i s c h e n N e c k a r w a s s e r w e r k e s . Das zu
Tabelle 171. R o h r l e i t u n g e n etc. Jahr 300—80 mm Rohrlänge . m Schieberzahl Hydranten Unterflur . . . > Ueberflur . . . Springbrunnen Laufbrunnen Sprenghähne Badeeinrichtungen
. . . .
1896/97
1897/98
1898/99
8300 12 75 5 80 12 8 10 53 30 12
8400 12 75 5 80 12 8 12 53 30 13
9000 14 80 18 98 14 8 12 53 30 12
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Die Hydranten stehen in 30,0 m Entfernung von einander, und es sind 2 WasBermesser, welche von S i e m e n s & H a l s k e , B e r l i n bezogen waren eingebaut. Für die Jahre 1897/98 und 1898/99 gibt die Ta belle 172 die Wasserförderung im Ganzen und getrennt danach, ob sie durch Wasserkraft oder durch Dampfkraft erfolgt ist, sowie femer den Verbrauch an Kohlen für letztere im Ganzen, pro 100 cbm Wasser und pro PS. Stunde an. Auch ist die Leistung pro kg Kohle in m X kg angeführt. Tabelle 172. Wasserförderung. Jahr Wasserförderung im Ganzen davon mit Wasserkraft . oder vom Ganzen . . . in Betriebsstunden davon mit Dampf kraft. . oder vom Ganzen . . . Saarkohlen im Ganzen . . in Betriebstunden pro 100 cbm Wasser . . . pro PS. pro Stunde . . . m X kg pro kg Kohle . .
1897/98 . . cbm > . . • */. . . cbm . • % . • kg . • kg . .
1898/99
1173 350 1 228 746 1036 167 1 147 566 88,3 92,9 7433 7 923 137183 81180 11,7 7,1 97 200 58 550 613 360 71 72 2,56 2,60 105 486 103,916
In jedem dieser Jahre sind pro qm Filterfläche in 24 Stunden im Durchschnitt 4 cbm Wasser gereinigt, und es hat die Benutzungsdauer eines Filters zwischen 2 Reinigungen im Mittel 20 resp. 19 Tage gewährt. Die längste Dauer eines Filtere betrug 28 resp. 25 Tage und die kürzeste Dauer 12 resp. 13 Tage. In jedem der Jahre sind 14400 qm resp. 15 200 qm Filterfläche im Ganzen gereinigt, was pro qm gereinigter Fläche in jedem Jahre einer Filtrationsmenge von 80 cbm entspricht. Die Tabelle 173 gibt für die 3 Jahre 1896/97 bis 1898/99 die Wasserabgabe im Ganzen und am Tage des mittleren, sowie des höchsten und des geringsten Consums an. Ferner ist in der Tabelle der Wasserverbrauch für öffentliche Zwecke im Ganzen und nach den verschiedenen Verwendungsarten, sowie der für den Selbstverbrauch und für Private (denen übrigens Wasser gegen Zahlung überall nicht abgegeben werden darf) angegeben. Für einen in Benutzung gewesenen Wassermotor von V2 PS. sind in jedem der beiden ersten Jahre 6000 cbm und im letzten Jahre 27000 cbm Wasser verbraucht. c) Trinkwasserleitung und -Vertheilung.
Mit der Umwandlung der alten Leitungen für das Trinkwasser in solche aus Gusseisen wurde, wie früher
TabeUe 173. Wasser vertheilung. Jahr
1896/97
1897/98
1898/99
cbm Gesammtabgabe 1 gegen 100 cbm des Vorjahres > davon für öffentliche Zwecke oder von 100 cbm im Ganzen . . . . > 5 ferner für Private oder von 100 cbm im Ganzen . . . . 1 ferner Verlust und Selbstverbrauch. . . > oder von 100 cbm im Ganzen . . . . vom Wasser für öffentliche Zwecke: > für Strassensprengen » > Springbrunnen > > Laufbrunnen > > Bedürfnissanstalten > Bewässern öffentlicher Anlagen. . . > oder von 100 cbm Wasser für öffentl. Zwecke: > für Strassensprengen > > Springbrunnen » > Laufbrunnen » > Bedürfnissanstalten . . > Bewässern öffentlicher Anlagen . . > Abgabe am mittleren Jahrestage . . . . » > desgl. am Maximaltage oder von 100 cbm am mittleren Tage . > » desgl. am Minimaltage oder von 100 cbm am mittleren Tage . »
1135 185 1018 000 89,7 106 500 9,4 10 685 0,9
1 173 350 103,4 1060 400 90,4 97050 8,2 15 900 1,4
1228 746 104,7 1108 300 90,3 104000 8,4 16446 1,3
10000 491700 401500 94800 20000
10000 532 100 401500 94800 22000
20000 529 600 401500 113 200 44000
1,0
0,9 50,2 37,8 9,0 2,1 3215 4 205 130,8 2 044 63,8
1,1 47,8 37,1 10,2 3,8 3 355 4548 135,6 2 058 61,3
erwähnt, im Jahre 1871/72 nach einem einheitlichen Plane Dr. v o n E h m a n n ' s vorzugehen beschlossen. Während der Jahre 1872 und 1873 wurden zugleich die sämmtlichen, früher benutzten, 36 bis 40 einzelnen Quellgebiete einer eingehenden, technischen Prüfung unterzogen. Die alten, nur sehr seicht angelegten Quellfassungen wurden umgeändert und zum Theil völlig neu gebaut oder erweitert und dadurch ist die Gewinnung eines erheblich grösseren Gesammtquantums von Quellwasser und eine erhöhte Reinheit und Güte dieses Wassers
—
48,3 39,4 9,3 2,0 3100 4223 142,7 2040 65,8
erzielt. Ferner wurde eine neue Hauptleitung für die Wasseransammlung in dem oberen N e s e n b a c h t h a l e , sowie eine neue Zuleitung zur Stadt hergestellt. Endlich wurde auch eine zweite Leitung verlegt, welche einen Theil des in und beim K ö n i g 1. R o t h w i l d p a r k e von den Seen abfliessenden Wassers den städtischen Brunnen zuführt. Im Jahre 1874/75 wurde zwischen der Hasenbergund Gebelstrasse in den »Wannen« oberhalb H e s l a c h ein überwölbtes, zweitheiliges Quellwasserreservoir von
L Neckarkreis.
500 cbm Inhalt, das in 350 m Entfernung von dem später erbauten Reservoire für Seewasser am H a s e n b e r g e nach Südosten zu liegt, auf Kosten der Stadtgemeinde hergestellt. Dadurch wurden die Druckverhältnisse für die Ableitungen des Trinkwassers wesentlich verbessert, und es wurde damit auch zugleich ermöglicht, eine grössere Zahl öffentlicher Trinkwasserbrunnen, für die gleichzeitig eine verbesserte Ventilconstruction angewendet wurde, in denjenigen Stadttheilen aufzustellen, welche bislang ohne solche waren. Die Ausführung dieser verschiedenen Arbeiten zog sich bis zum Jahre 1879 hin und verursachte der Stadt eine Ausgabe von über M. 100000. Seitdem verfügte sie aber auch selbst bei trockener Zeit täglich über eine Quellwassermenge von 1650 cbm. Auf Grund der von verschiedenen Seiten vorgenommenen, übereinstimmenden, chemischen Untersuchungen ist die Qualität dieses Wassers stets als eine »durchaus gute« bezeichnet. In dem im Jahre 1880 für die zukünftige städtische Wasserversorgung aufgestellten Programme waren 650 cbm pro Tag als die neu zu beschaffen nöthige Trinkwassermenge angenommen. Einschliesslich des damals bereite vorhandenen Quellwassers würden damit im Ganzen 2300 cbm pro Tag später zur Verfügung gestanden haben und das ergänzende Quantum hoffte man, wie erwähnt, aus dem Grundwasser im oberen N e c k a r thale erschliessen zu können. Bei dem Baue des im Jahre 1881 in Betrieb gekommenen, s t ä d t i s c h e n N e c k a r w a s s e r w e r k e s sind bereits die nöthigen Anlagen ausgeführt, um dieses Grundwasser neben dem Reinwasserreservoire in einem besonderen Grundwasserechachte zusammenzuleiten, künstlich zu heben und zu magaziniren. Sowohl in der damals erbauten Pumpstation für Wasserkraft als in der für Dampf kraft erbauten Station ist je eine besondere Pumpe für dieses zu fördernde Grundwasser aufgestellt.
393
Für beide Pumpen ist femer eine gemeinschaftliche Druckleitung zu der Anlage am K a n o n e n w e g e verlegt, und diese mündet hier in 2 besondere, für Trinkwasser hergestellte Hochreservoirkammern ein, aus denen eine Fallrohrleitung zur Stadt führen sollte. Die Versuche zur Gewinnung von Grundwasser haben jedoch den gewünschten Erfolg nicht gehabt, so dass die vorerwähnten Anlagen nicht ihrer Bestimmung gemäss haben verwendet werden können. Später hat man allmählich und mit gutem Erfolge die Ergänzung des Trinkwassers durch den Einbezug von neu angekauften Quellen erreicht, so dass im Jahre 1898 auch in trockenen Zeiten täglich bereits 1980 cbm Trinkwasser im Ganzen zur Verfügung standen. Man musste freilich dabei mit den Quellwasserfassungen und den Leitungen für dieses Wasser auch auf die auswärtigen Markungen D e g e r l o c h , K a l t e n t h a l , M ö h r i n g e n a. F. und V a i h i n g e n a. F. übergehen, sowie ferner noch zum Schutze der bestehenden Fassungen ausgedehnte Grundstücke erwerben, um eine spätere Bebauung des umhegenden Terrains zu verhindern. Die Zahl der einzelnen, gemauerten und zum Theil als Stollen ausgeführten Quellfassungen beläuft sich zur Zeit auf ca. 90, und diese liegen von der Stadt in Entfernungen von bis zu 6 km. Die meisten davon entspringen im Keuper (Schilfsandstein und Stubensandstein), und nur zum kleinen Theile treten sie aus der Liasformation hervor. Das Wasser der sämmtlichen, benutzten Quellen fliesst mit natürlichem Gefälle zur Stadt, und es dienen dafür 12 verschiedene, selbständige Lüftungsanlagen. Die Tabelle 174 enthält eine Zusammenstellung dieser Leitungsgruppen getrennt nach den Durchmessern und Längen der Rohrleitungen bis zu den resp. Reservoiren oder bis zur Stadt, sowie mit Angabe des Materiales, aus dem sie bestehen, für den 1. April der beiden Jahre 1887 (in Klammern) und 1899 (ohne Klammern).
Tabelle 174. Länge der Z u l e i t u n g e n für Quellwasser. lfd. m gusseiser ne Rohre in mm
Bezeichnung der Quellengruppen
50 u. 60 75 u. 80 90 u. 100
Die Kandellage und dag ( Wannenreservoir | In Vogelsang, Metzgerbau f und Gallenklinge \ Im Koppenthaie
(7 477) 7 608 (3 331) 2147
|
Im Burgstalle bis Müllerstrasse Im Hahnwalde bis Böhmeistrasse Im Lehen und Wernhalde bis Heusteigstrasse Bopserquelle bis zum Reservoire Im Ktthnle und am Sonnenberge
i \ < \ ( ( / \ 1 |
In der Vorstadt Berg
j
In der Sauhalde in Gablenberg
( [
zusammen 1. April 1887 1. April 1899
m
(448) 220 (1197) 1197 (1638) 1525 (176) 154 (1024) 1024 (275) 275 (1480) 460 (17 046) 14 610
(2 684) 2 648 (787) 1487 (433) — —
(1 274) 1274 (356) 1030 z (382) 382
—
150
250
zusammen
168
(952) 962
(12 3871 12 660 (4474) 4 664 (433)
—
—
—
—
z
z —
—
—
—
—
—
—
—
—
—
—
—
—
—
—
—
—
—
—
—
—
—
(16) 65 —
—
—
—
— —
—
(599)
—
(470)
—
(4 510) 4 200
—
—
(2 372) 2 686
168
—
(952) 962
(830) 602 (1197) 1197 (1638) 1525 (192) 219 (1024) 1024 (275) 275 (2 430) 46U
(24 880) 22 626
Asphalt- Steinerne Gesammtund Kandel- länge aller Thonrinnen Leitungen rohre (3 831) 3 689
(2 704^ 2 704
—
—
—
—
z —
—
—
—
—
—
—
—
—
—
—
—
(41)
— —
—
—
—
—
—
—
—
—
(3 872) 3 689
(2 704) 2 704
(18 9221 19053 (4 474) 4 664 (433) (830) 602 (1 197) 1 197 (1638) 1625 (233) 219 (1024) 1024 (275) 275 (2 430) 460
(31456) 29 019
394
I. Neckarkreis.
Für dieselben Termine führt ferner die Tabelle 175 die in der Stadt selbst zur Vertheilung des Trinkwassere verlegt gewesenen Rohrleitungen von 40 mm bis 200 mm Durchmesser, nach ihren Längen und ihren verschiedenen Durchmessern getrennt, sowie die Zahl der damit verbundenen Schieber an.
Gleichfalls für dieselben Termine gibt die Tabelle 176 die Zahl der in Benutzung befindlich gewesenen, öffentlichen Laufbrunnen, ferner die der einfachen und der doppelten Ventilbrunnen und endlich die der Pumpenbrunnen sowohl in der Stadt, als in den 4 Vorstädten H e s l a c h , B e r g , G a b l e n b e r g und O s t h e i m an. In dieser Tabelle sind ausser den öffentlichen Abflüssen für Quellwasser auch diejenigen für Nutzwasser mit enthalten, jedoch als solche speciell bezeichnet und nach ihrer Zahl getrennt. Ausser diesen öffentlichen Brunnen waren ferner noch 17 resp. 19 sogenannte »öffentliche Feldbrunnen«, die theils aus der Quellwasserleitung und theils aus eigenen Quellen gespeist werden, ausserhalb der Stadt vorhanden. Die Menge des in jedem der 11 Jahre von 1887/88 bis 1898/99 abgegebenen Quellwassers gibt die Tab. 177 (S.395) im Ganzen, sowie getrennt nach der Abgabe für öffentliche Zwecke, der Abgabe für Private und der als Selbstverbrauch verrechneten Menge an; ferner ist angegeben, welche Abgabe nach Messern oder ohne Messer stattgefunden hat. Die Abgabe für öffentliche Zwecke ist ferner nach der für Lauf- und Ventilbrunnen und nach der für diverse Zwecke getrennt. Zu letzterer ist auch die Abgabe an den Staat gerechnet. Die Abgabemenge für Private ist endlich noch danach getrennt an-
Tabelle 175. Stadtrohrleitungen Durchmesser 40 50 60 75 90 100 125 150 175 200
für Trinkwasser.
lfd. m Rohre 1899 '/4 1887
Schieberzabi >/4 1887 '/, 1899
mm > > » > . > » > »
5116 705 6 836 820 24 231 3194 1342 311 1366
14 5 352 86 21 643 1205 41469 3 321 1397 311 1278
99 15 2 1 1
21 22 2 101 1 199 16 3 1 T
zusammen
43 921
76075
457
367
14 2 23
Tabelle 176. O e f f e n t l i c h e B r u n n e n (1887) u n d 1899. AufBtellungsgebiet a) Laufende (der Zahl 1 > h) Einfache | der Zahl | > 1 >
Brunnen Brunnen . . . . Röhren-Quellwasssr Röhren-Nutzwasser Ventilbrunnen Brunnen . . . . Röhren-Quell wasser Röhren-Nutzwasser
c) Doppelte | der Zahl < > 1 y
Yentilbrunnen Brunnen . . . . Röhren-Quellwasser Röhren-Nutzwasser
d) Pumpenbrunnen
Stuttgart Stadt
Hesslach
(21) (23) (34)
22 27 28
(8) (11)
4 6
(63) (36) (27)
87 74 13
(1) (1)
7 6 1
(96) (89) (103)
96 95 97
(1) (1) (1)
—
(3)
(11)
gegeben, ob sie durch Messer oder ohne Messer stattgefunden hat. Während im ersten Jahre auf 100 cbm Wasser für Private 156 cbm für öffentliche Zwecke entfallen sind, ist letztere Zahl im letzten Jahre auf 991 cbm gewachsen, und während im ersten Jahre von 100 cbm Wasser für Private 2,1 cbm nach Messern abgegeben sind, ist diese Zahl im letzten Jahre auf 10,3 cbm gewachsen. Einen Nachweis über die gesammte Rohrlänge und die Schieberzahl der Quellwasserleitungen für das Ende jedes der einzelnen Jahre von 1887/88 bis 1898/99 liefert die Tabelle 178 (S. 395), welche zugleich dieselben Angaben für die Nutzwasserleitungen und auch für die sämmtlichen Wasserleitungen im Ganzen enthält. d) Anlagen des neuen Seewasserwerkes. I. Zuleitung zu den Filtern.
Wie schon früher erwähnt, hatten die wiederholt ausgeführten, chemischen Analysen des rohen Seewassers
2 2 2 —
Gablenberg
Berg
7 11
Ostheim
(1) (1)
1 1
—
3
—
—
—
3
—
—
—
—
—
—
(2) —
(5)
3
(7) (11)
—
1
—
—
—
—
(1)
2 2 —
1 1 1 —
zusammen
(37) (46)
34 45 28
(66) (37) (29)
99 82 17
(97) 99 (90) 98 (104) 100 (20)
4
ergeben, daes die Menge der darin gelösten, organischen Bestandteile etc. das Wasser zum Trinken ungeeignet macht, dass dagegen aber seiner vortheilhaften Verwendung zu allen anderen, namentlich hauswirthschaftlichen und gewerblichen Zwecken nicht nur nichts entgegensteht, sondern dass das Wasser wegen seiner grossen Weichheit dazu sogar besonders geeignet ist. Durch die bei dem Neubaue des See Wasserwerkes ausgeführte, bessere Zuleitung des Rohwassers aus den seit dieser Zeit auch besser beaufsichtigten Seen und durch die nachherige, centrale Filtration des Wassers ist in der That daraus dauernd ein allen Ansprüchen gerechtes Nutzwasser erzeugt worden. Die ersten Kosten für die dafür erforderlichen Neubauten haben allerdings im Ganzen M. 607 000 betragen und es ist durch diese eine grösste, tägliche Lieferung von 3500 cbm Wasser erlangt. Die späteren Er weiterungsbauten, durch welche eine tägliche Lieferung von 7000 cbm erzielt ist, haben die Anlagekosten im Ganzen auf über M. 1000000 erhöht. Die in den Jahren 1872 bis 1874 neu hergestellte
395
I. Neckarkreis. Tabelle 177. V e r t h e i l u n g des T r i n k w a s s e r s .
1 1887/88 1888/89 1890/91 1891/92 1892/93 1893/94 1894/95 1895/96 1896/97 1897/98 1898/99
Jahr Abgabe im Ganzen cbm oder durchschnittlich pro Tag » davon für öffentliche Zwecke > oder von 100 cbm im Ganzen > davon für Private . . . . » oder vpn 100 cbm im Ganzen » davon Verlast, Selbstver> brauch etc oder von 100 cbm im Ganzen > davon nach Messern abge» geben oder von 100 cbm im Ganzen » davon ohne Messer abge> geben oder von 100 cbm im Ganzen » Vom Wasser für öffentliche Zwecke: durch Laufbrunnen . . . cbm oder von 100 cbm öffent» liches Wässer für diverse Zwecke . . . > oder von 100 cbm öffent» liches Wasser Vom Wasser für Private: abgegeben nach Messern . oder von 100 cbm Privatwasser abgegeben ohne Messer . . oder von 100 cbm Privatwasser
i i
»
»
l 627 690 629 600 655175Ì 660 650 660 650 660 650 660 650 660650 708100 708100 722 700 1980 1940 1717 1810 1940 1725 1810 1810 1795 1810 1810 35.) 510 410990 428 875 542390 544 580 562100 561 735 559 545 622 690 622 690 624 010 86,3 88,0 84,6 88,0 56,7 05,4 65,4 82,4 85,1 85,1 82,1 227 395 172 985 216 810 65 335 67 890 55 480 54 385 50 740 50489 51135 63 690 8,7 7,7 7,0 36,2 27,4 8,4 8,2 33,1 9,9 10,3 41785 7,1
45 625 7,2
9490 1,5
52 925 8,0
48180 7,5
43 070 6,5
44 530 6,7
50 735 7,7
34 921 5,0
34 275 4,8
35 000 5,0
4771 0,7
3990 0,6
4745 0,7
5475 0,8
10 940 1,6
12315 1,8
10220 1,6
11605 1,7
5594 0,7
6240 0,8
6563 0,9
622 919 625 610 650430 655175 649 710 648 335 650430 649045 702 506 701860 716 173 99,1 99,2 98,3 99,3 99,3 99,4 98,2 98,4 99,3 99,2 98,4 392 010 300 395 355 145 373 030 486 545 487 640 513 190 494 940 344 560 396 915 390 915 / 62,8 62,8 62,8 88,2 61,6 66 795 214 985 231 775 231 775 232000
84,5 55115
86,4 55 845
87,0 55 845
89,7 55 845
89,6 56 940
91,3 48 910
15,5
13,6
13,0
10,3
10,4
8,7
11,8
38,4
37,2
37,2
37,2
4745
3990
4745
5475
10950
11315
10 220
6575
5594
6240
6563
16,2 56 940
20,4 44165
18,8 44165
12,9 44165
11,1 44 895
12,2 44 895
10,3 57 127
83,8
79,6
81,2
87,1
88,9
87,8
89,7
2,3 2,2 8,4 2,1 222 650 168 995 212 065 59 860 97,9
97,7
97,8
91,6
Tabelle 178. Rohrlängen
etc.
Jahr
1887/88 1888/89 1890/91 1891/92 1892/93 1893/94 1894/95 1895/96 1896/97 1897/98 1898/99
Rohrlängen bis50mm Durchmesser: lfd. m für Nutzwasserleitung . . » > Trinkwasserleitung > im Ganzen •Schieber für Nutzwasserleitung . . > » Trinkwasserleitung. . > im Ganzen Hydranten Laufbrunnen Oeffentliche Springbrunnen . . . > Pissoire > Aborte Hydraulische Aufzüge
87 256 89084 91 767 93 288 98 899 105 572 109 500 123 761 138139 152 771 158 236 77 349 79 889 80 810 86 486 87 520 80450 83 500 86 048 86 268 123 802 127 256 164 605 168 973 172 577 180 774 186 419 186 022 192 000 209 809 223 407 276 673 285 492 955 7*5 765 409 632 672 689 391 493 530 567 352 329 304 165 176 211 220 232 278 290 258 1207 1114 979 1069 750 556 585 704 799 890 950 2021 1948 1823 1384 1727 1410 1496 1536 1596 1665 1711 253 253 244 219 222 222 236 242 213 224 239 2 2 2 -2 2 2 1 1 2 2 2 22 22 21 15 15 20 15 15 17 14 15 5 — — — 5 5 4 4 3 4 3 10 10 9 10 7 9 9 10 7 — —
Zuleitung des Seewassers aus dem E I k i n g e r Thale bestand aus gusseisernen Rohren von 4 1 0 0 lfd. m. Länge und 2 5 0 mm Durchmesser, in welche 42 gusseiserne Streif- und Schlammkästen, die in gemauerten und zugänglichen Schächten standen, eingeschaltet waren. Die Leitung selbst war zum Theil in dem C h r i s t o p h S t o l l e n verlegt. Von dessen oberem Mundloche ab lag sie bis zu den 5 Seen in dem »Königl. Rothwildparke« unter bewaldetem Terrain, und von dessen unterem Mundloche ab war sie an der »Hasensteige« bis zu der Filteranlage westlich von der Stadt verlängert. Der Einlass des Wassers erfolgt aus den beiden, grösseren Seen zur Sicherung seiner grösseren Reinheit durch ver-
änderliche Einläute in beliebiger Höhenlage unter deren Wasserspiegel. Die zu den Filtern führende Zuleitung hatte anfänglich ein Gefälle von im Ganzen 30,0 m ; sie gestattete damit einen täglichen Maximaldurchfluss von 4 0 0 0 cbm. Bei der jährlichen Regenhöhe im »Pfaftenwalde« von 622 mm fällt auf das die Seen speisende Niederschlagsgebiet von 1623 ha im J a h r e ein Wasserquantum von 10 Millionen cbm nieder. Wenn man annimmt, dass ein Drittel davon den Seen direkt zufliesst, so ergibt das eine Niederschlagsmenge von 3 Ys Millionen cbm Wasser im Jahre, was einem 4 3 / 4 mahgen jährlichen Wechsel des gesammten Seeinhaltes von 7 0 0 0 0 0 cbm entspricht
396
I. Neckarkreis.
und eine mittlere tägliche Abflussmenge von 9000 cbm gestatten würde. Der allmählich in der Stadt gewachsene Consum von Seewasser ist die Veranlassung gewesen, auf Grund dieser Berechnung die Zuleitung von den Seen zu den Filtern stückweise zur Erzielung einer grösseren Durchflussmenge entsprechend zu vergrössern und zwar in den Jahren 1887/89 auf ein tägliches Durchflussquantum von 5500 cbm und im Jahre 1900 auf ein solches von 7000 cbm, so dass eine nochmalige Vermehrung immer noch möglich sein würde. Bei der Aenderung der Zuleitung im Jahre 1889 wurde von der alten Leitung noch eine Länge von ca. 2300 m belassen, und es wurde zugleich für einen 350 m langen Theil der alten Leitung aus den aufgenommenen alten Rohren eine Doppelleitung hergestellt, so dass nur auf 1950 m Länge noch eine einfache Leitung von 250 mm Durchmesser übrig blieb. Von den Seen ab ist damals in 7,0 m Tiefe eine 302 m lange Leitung von 500 mm Durchmesser verlegt. An diese Leitung schliesst sich ein neu hergestellter Kanal von eiförmigem Querschnitte von 1,0 m mal 1,7 m im Lichten an, dessen Sohle 6,0 m bis 11,0 m tief unter Terrain liegt. Die Erdarbeiten für diesen Kanal wurden ebenso wie die für das Rohr von 500 mm Durchmesser stollenförmig durch Betriebsschächte ausgeführt. An das andere Ende des Kanals ist dann eine 1153 m lange, neue Rohrleitung von 450 mm Durchmesser angeschlossen, mit deren Ende die vorerwähnte Doppelleitung von 250 mm Durchmesser schliesslich verbunden wurde. Dadurch ist die in dem C h r i s t o p h - S t o l l e n liegende, alte Leitungsstrecke, welche überhaupt schwer zugänglich war, ganz auss.er Benutzung gekommen. In dem neuen Kanale, der von dem durchgeleiteten Seewasser stets voll ausgefüllt ist, steht das Wasser über dessen Sohle unter einem Drucke von 8,0 m Wassersäule, entsprechend der Seespiegelhöhe, die mit der Höhe in den zum Kanale führenden Einsteigeschächten übereinstimmt. Durch den den Untergrund bildenden Stubensandsteinfelsen wurde für die Ausführung des Kanals durch Sprengen mit Dynamit ein Stollen hergestellt. Der Kanal selbst ist aus hartgebrannten Backsteinen mit Cementmörtel gemauert und innen mit Cementmörtel geputzt. Die Sohle unter dem Kanalmauerwerke und die Räume zwischen dessen äusseren Wandflächen und der Ausbruchstelle sind dicht mit Beton ausgefüllt. Die Kosten des Kanals haben M. 70000 (M. 163 pro lfd. m) und die Kosten der damals ausgeführten neuen Theile der ganzen Zuleitung M. 139 000 (davon pro lfd. m Rohr von 500 mm Durchmesser M. 85) betragen. I m Jahre 1900 ist die Leitung von 450 mm Durchmesser ferner um 454 lfd. m verlängert, so dass sie jetzt im Ganzen 1524 m Länge hat, und von den dadurch ausgefallenen Rohren von 250 mm Durchmesser ist eine Doppelleitung zu dem im Ganzen verbliebenen Stücke von 704 m Länge von 250 mm Durchmesser von der alten Leitung verlegt. Diese Arbeiten haben M. 32000 gekostet.
2. Filter und Reinwasserreservoir.
Die erste Anlage am »Haeenberge« bestand aus 5 offenen Sandfiltern, jedes von 190 qm und zusammen von 950 qm Fläche, in denen sich Kies- und Sandschichten von zusammen 1,75 m Stärke befinden. Die
Filter haben rechteckige Grundflächen und sind mit ihren langen Seiten an einander gereiht. In den Jahren 1887/89 wurden ferner 2 neue Filter, jedes von 250 qm Fläche, erbaut. Diese sind überwölbt und vollständig aus Beton hergestellt. Sie sind mit einem Messbassin mit Ueberfall verbunden, um stete das zuiliessende Wasserquantum bestimmen zu können. Die gesammte Filterfläche war dadurch auf 1450 qm erhöht. Endlich wurde im Jahre 1900 abermals mit dem Baue von 3 neuen, überwölbten Filtern, jedes von 500 qm Fläche, begonnen. Letztere waren auf M. 225000 (M. 150 pro qm) veranschlagt, und es erhöht sich dadurch die gasammte Filterfläche für das Seewasser auf 2450 qm. Für sämmtliche Filter dient ein schon bei dem ersten Ausbaue hergestelltes Reinwasserreservoir von 2200 cbm Inhalt, welches zweitheilig und überwölbt ist und zugleich als Hochreservoir für die WasBerabgabe dient. Es ist aus Mauerwerk mit Betonummantelung hergestellt und ist in den Boden versenkt und mit Erde überdeckt. Seine Flur liegt auf 368,0 m ü. d. M. und 44,0 m tiefer als der Seewasserspiegel. 3. Wasserverthellungsanlagen.
Aus diesem Reservoire findet eine Abgabe von Nutzwasser, seitdem das s t ä d t i s c h e N e c k a r w a s s e r w e r k in Betrieb gekommen ist, nur noch in dem nordwestlichen Theile der Stadt, welcher höher als 270,0 m ü. d. M. liegt, und ferner in der »Karlsvorstadt« statt, während früher auch tiefer liegende Theile der Stadt damit versorgt wurden. Wegen dieser fast 100,0 m betragenden Druckdifferenz wurde das Versorgungsgebiet für Seewasser zwischen beiden Versorgungsgrenzen in eine niedere und eine höhere Druckzone getheilt. Die obere Zone wird direkt aus dem Hochreservoire versorgt. Für die Versorgung der unteren Zone war ein kleines Reductionsreservoir, das 46,0 m tiefer als das Rein Wasserreservoir auf der Höhe von 322,0 m ü. d. M. lag und durch ein Schwimmerventil selbstthätig von dem oberen Reservoire aus gefüllt erhalten wurde, hergestellt. Im Jahre 1886 ist jedoch der Druck in dieser unteren Zone dadurch um 13,0 m erhöht, dass statt dieser Anlage bei der Abzweigung des mittleren Afternhaldeweges eine neue, ähnliche Druckregulator - Anlage eingeschaltet ist, deren Wasserspiegel 335,0 m ü. d. M. liegt. Es haben dadurch die höher liegenden Abnehmer der unteren Zone einen ausreichenderen Druck erhalten, und es konnte dae ohne Gefährdung der unteren Rohrleitungen geschehen, weil gleichzeitig auch die tiefer als 283,0 m ü. d. M. liegenden Consumenten von der S e e w a s s e r l e i t u n g ganz abgenommen und an die N e c k a r w a s s e r l e i t u n g angeschlossen sind. Schon seit längerer Zeit hatte sich das Bedürfniss fühlbar gemacht, filtrirtes Seewasser auch in das oben an der »Hasensteige« gelegene J ä g e r h a u s liefern zu können. Für dessen Befriedigung ist im Mai 1886 eine erste Hochdruckzone für das S e e w a s s e r w e r k mit einem besonderen Vertheilungsrohre in Betrieb gekommen, an welches sich später eine Reihe von anderen Anwesen angeschlossen haben. Für diese Versorgung sind neben der Filteranlage 2 kleine, einfachwirkende Pumpen mit Plungern von 50 mm Durchmesser und 0,1 m Hub aufgestellt, die pro Stunde ca. 2 cbm Wasser aus den Filtern entnehmen und auf 75,0 m Höhe in ein kleines Hochreservoir von 50 cbm Inhalt fördern, welches unter-
L Neckarkreis. irdisch beim Aussichtsthurm e angelegt ist. Das Druckrohr für diese Anlage dient zugleich als Abgaberohr. Der Antrieb der Pumpe erfolgt von einer Kurbelwelle aus, welche ein Kröber'scher Wassermotor direkt antreibt, der einen Triebcylinder mit einem Kolben von 150 mm Durchmesser und 0,155 m Hub hat und früher bereits eine anderweitige Benutzung gefunden hatte. Als Aufschlagwasser für den Motor dient Rohwasser aus den Seen, das vor dem Eintritt in die Filter abgenommen wird. Diese Anlage hat im Ganzen ca. M. 6000 gekostet. Im Jahre 1895 sind ferner die Einrichtungen zur Versorgung einer zweiten Hochdruckzone mit filtrirtem Seewasser ausgeführt. Diese liegt im Westen der Stadt und umfasst das hochliegende Gelände der F e u e r b a c h e r H a i d e . Die Wasserbenutzung erfolgt hauptsächlich zur Bewässerung der dortigen Gartenanlagen. Am H e r d w e g e , bis zu welchem die städtischen Vertheilungsleitungen für Nutzwasser führen, ist dafür ein doppeltwirkendes Pumpwerk mit Scheibenkolben von 95 mm Durchmesser und 0,3 m Hub und mit freien Ventilen aufgestellt. Dasselbe macht 60 Doppelhübe pro Minute und fördert 14,4 cbm Wasser pro Stunde auf 103,0 m Höhe in ein Hochreservoir, das 300 cbm Inhalt hat und auf dem höchsten Punkte » F o r s t « mit seinem Wasserspiegel 419,0 m ü. d. M. liegt. Der Antrieb erfolgt mittels Riemenübertragung durch einen Gleichstrommotor von 8 PS., der 390 Umdrehungen pro Minute macht. Derselbe wird von dem städtischen Elektricitätswerke aus mit Strom gespeist. Das Wasser für die Pumpe wird aus einem zwischen der Pumpe und der Vertheilungsleitung eingeschalteten Brunnenschachte entnommen, der aus der Seewasserleitung durch ein Schwimmerventil von 100 mm Durchmesser gespeist wird. Die Länge der Rohrleitungen für die F e u e r b a c h e r H a i d e betrug am 1. April 1899 im Ganzen 11735 lfd. m , und es waren damit 30 Schieber und 38 Hydranten verbunden. Nach den Durchmessern getrennt, setzten sich diese Rohre wie folgt zusammen: Durchmesser mm: 50 Länge m: — Schieberzahl: 2
80 100 150 2919 4193 3438 10 14 2
175 1185 2
e) Anlagen des städtischen Neckarwasserwerkes. I. Anlagen in Berg.
Am 10. Juni 1880 nahm die Gemeindevertretung das unter der Leitung und nach den Dispositionen des Dr. v o n E h m a n n in den Bauämtern für »die s t ä d t i s c h e n W a s s e r w e r k e « und für »das ö f f e n t l i c h e W a s s e r v e r s o r g u n g s w e s e n « ausgearbeitete Specialproject für das neue, städtische Wasserwerk auf Grund eines Kostenvoranschlages von M. 1530000 excl. Grunderwerb zur Ausführung an. Die specielle Bauausführung war unter Dr. v o n E h m a n n ' s Bau - Oberleitung dem Vorstande der städtischen Wasserwerke, dem damaligen Bauinspector und jetzigen Stadtbaurath Z o b e l , übertragen. Das Project war in seinem vollen Ausbaue für eine tägliche Lieferung von 20000 cbm filtrirten Neckarwasser bestimmt. Die vorläufige Ausführung für 8000 cbm sollte aber, soweit es ökonomisch erschien, bereits bei der ersten Anlage in einzelnen Theilen darüber hinauszugehen. Zugleich sollte auch mit der Möglichkeit einer späteren Ausdehnung auf 24000 cbm pro Tag gerechnet werden. Ferner sollten getrennt davon noch täglich 650 cbm Grundwasser auf eine gleiche Höhe wie das Flusswasser gefördert werden können. Für den Antrieb
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der Pumpen waren bei diesen Anlagen Wasser- und Dampfkraftmotoren vorgesehen, und das auf 85,0 m Höhe gehobene Wasser sollte in die an dem K a n o n e n w e g e zu erbauenden Hochreservoiranlagen überführt werden. In dem zur Aufhebung der iBrunnengemeinschaft« am 1. Juli 1879 von der Stadt mit dem Staate abgeschlossenen Lösungsvertrage war vom Staate der Stadt das Recht der käuflichen Erwerbung der bisher staatlichen Mühlwerke und Wasserkräfte am N e c k a r k a n a l e in der Vorstadt B e r g , sowie der nöthigen Grundflächen zum Baue von Filteranlagen eingeräumt worden, so dass die Beschaffung des Bauplatzes etc. keine Schwierigkeit bereitete. Mit dem Baue konnte daher schon im Laufe des Juni 1880 begonnen werden, und im September 1881 waren die Hauptbauarbeiten für die Anlagen bereits vollendet. Am 1. Januar 1882 ist das neue Werk officiell im ganzen Umfange in Betrieb gesetzt. Die Anlagen in B e r g bestehen auf der Insel zwischen dem N e c k a r und dem »Flosskanale« aus einer Filtrationsanlage mit einem Rein Wasserreservoire und einer Reservepumpstation mit Dampfkraft und am rechten Ufer des »Mühlkanales« aus einer Hauptpumpstation mit Wasserkraft. Die letztere ist zwischen den beiden Kanälen an der Poststrasse und gegenüber dem am linken Ufer des »Mühlkanales« liegenden, s t a a t l i c h e n N e c k a r w a s s e r w e r k e erbaut. Das zu fördernde Flusswasser wird oberhalb des B e r g er Wasserhauses am Wehre und dem städtischen Gaswerke gegenüber direkt aus dem Flusse entnommen. Durch einen kreisrunden Kanal von 1,0 m bis 0,85 m Durchmesser und von 950 m Länge, welcher in 20 Stunden 20000 cbm bei 0,3 m Gefälle zuführen kann, wird das Wasser von hier nach der Filteranlage geleitet Der Kanal ist theils auf besonderen Sohlstücken aus Backsteinen aufgemauert und theils aus Cementbeton hergestellt. Er zieht sich am linken Flussufer und dann an der vom Flusse abgekehrten Seite der Filteranlage entlang. Anfangs waren 4 Filter, jedes im Lichten von 19,0 m Breite und 37,0 m Länge oder von 700 qin Fläche, aus geführt, welche mit ihren normal zum Flusse gerichteten Laneseiten aneinanderstossen und einen geschlossenen Block bilden. Dieser ist durch einen Damm, dessen Krone auf der Höhe von 220,47 m ü. d. M., entsprechend dem höchsten Flusswasserstande vom Jahre 1824, liegt, eingeschlossen, und auf gleiche Höhe ist auch das flussabwärts liegende Plateau, welches die Reservepumpstation umgibt, aufgefüllt. Die Filterbassins haben eine grösste Tiefe von 3,0 m und sind oben offen. Sie ruhen auf einer Betonsohle und sind von gemauerten, schwach dossirten Umfassungswänden eingeschlossen, die unten eine Stärke.von 1,5 m und oben eine solche von 0,9 m haben und deren Krone 2,0 m unter der Dammkrone liegt. In jedem Filterbassin zieht sich in der Mitte der Länge nach auf dem Filterboden, der nach beiden Seiten zu um 0,15 m ansteigt, ein Sammelkanal entlang, in den von jeder Seite her 8 Querkanäle einmünden und in welchem das filtrirte Wasser sich sammelt. An dem einen Kopfende mündet dieser Kanal in ein Rohr von 300 mm Durchmesser. Dieses tritt in je einen der für jedes der Filter hergestellten Reinwasserschächte von 2,1 m mal 2,1 m lichtem Querschnitte ein und mündet hier hinter einem Regulirschieber in Form eines vertikal aufsteigenden Schenkels, dessen horizontale Oeffnung auf 217,37 m ü. d. M. liegt. In den Filtern selbst liegt über einer Kiesfüllung von 0,75 m bis 0,9 m Dicke eine 0,7 m dicke Sandfüllung, über welcher das Rohwasser bei normaler Füllung 1,3 m hoch steht. Dessen Zufluss erfolgt aus dem
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I. Neckarkreig.
Hauptzuleitungskanale und wird für jedes einzelne Filter von Hand regulirt. Die Rohre von 300 mm Durchmesser, welche unten aus den einzelnen Reinwasserschächten der Filter austreten, vereinigen sich zu einem Rohre von 500 mm Durchmesser, welches das filtrirte Wasser in das Reinwasserreservoir überführt. Dieses Reservoir ist aus 2 parallel neben einander liegenden und mit einander communicirenden, überwölbten Kanälen, jeder von 3,5 m lichter Breite und 36 m Länge, gebildet. Sein nutzbarer Inhalt beträgt 500 cbm, una in gleicher Tiefenlage damit liegt ein direkt daran anstossendes, aber davon getrenntes, kleines Reservoir von 48 cbm Fassungsraum, aus welchem die Pumpen für die Trinkwasserversorgung das dahin überführte Grundwasser entnehmen sollten. Für die Wasserkraft-Pumpstation ist an der Stelle der früheren »Kunstmühle« ein massives Gebäude von 40 m mal 13 m lichter Grundfläche erbaut, dessen 6,5 m hohe Umfassungswände ein freitragendes, eisernes Dach überdeckt. Für die Fundamente des Gebäudes und die in dessen Innern ausgeführten Bauanlagen sind wegen des schlechten Baugrundes ca. 800 Pfähle eingerammt. In diesem Maschinenräume befinden sich 4 unterschlächtige Wasserräder, deren Achsen eine gerade Linie in der Mitte des Maschinenraumes der Länge nach bilden. Zu jeder Seite eines jeden der Wasserräder liegt mit ihrer Achsenmitte 1,8 m hoch über der Mitte des Wasserrades und 1,0 m hoch über der Maschinenhausflur je eine liegende, doppeltwirkende Pumpe. Es sind deren also im Ganzen 8 Stück vorhanden, und zwar 7 davon für Nutzwasser- und eine für Trinkwasserförderung. Diese ist in der Ecke vor einer Querwand des Gebäudes aufgestellt. Durch die Langwand auf der einen Seite des Gebäudes treten von dem »Mühlkanale« her die 4 Zuflussgerinne für die Wasserräder mit den anschliessenden Ueberfalleinläufen ein, und durch die auf der andern Seite treten die 4 Abflussgerinne zum »Flosskanale« aus dem Gebäude hinaus. Das Zu- und Ablaufgerinne jedes Rades verbindet ein eng an das Rad anschliessendes Kropfgerinne, das aus Quadersteinen ausgeführt ist. Die Räder haben 5,0 m Durchmesser und 4,2 m Breite. Sie bestehen aus Schmiedeeisen, und in jedes sind 32 hölzerne und gekrümmte Schaufeln von 1,2 m radialer Höhe eingefügt. Als Aufschlagwasser sind für die 4 Räder im Ganzen 8,5 cbm pro Sekunde von 1,8 m Gefälle zur Verfügung, was 200 PS. oder bei 65% Nutzeffect 130 PS. effectiv ausmacht. Es entspricht das einer Nutzleistung von ca. 33 PS. für jedes Wasserrad. Auf den äusseren Stirnflächen eines jeden Rades sind 2 gusseiseme Zahnkränze von 4,8 m Durchmesser befestigt, in welche die beiden Getriebe einer aussen vor jedem Wasserrade gelagerten Achse, deren beide Enden Kurbelscheiben tragen, eingreifen. Das Wasserrad macht 5 bis 5V2 Umdrehungen, und bei einer Uebersetzung von 1 : 4 macht diese Achse 20 bis 22 Umdrehungen pro Minute, was ebenso vielen Doppelhüben der von den Fingern der Kurbelscheiben durch Lenkstangen bewegten Pumpen entspricht. Die Pumpen haben Scheibenkolben von 180 mm Durchmesser und freie, zweietagige Ringventile. Sie arbeiten in der Regel mit 0,68 m Hub, und es fördert eine jede Pumpe bei 95 % Nutzungsvolumen -11 Sec.-Liter oder in 24 Stunden 950 cbm Wasser. Die höchsten Wasserspiegel der Hochreservoire, denen die Pumpen das Wasser zuführen, liegen auf 300,0 m ü. d. M., und der tiefste Saugwasserspiegel in den Saugeschächten der Pumpen liegt auf 215,0 m ü. d.
M., so dass die grösste, effective Förderhöhe für das Wasser 85,0 m beträgt. Die einzelnen Pumpen haben Saugerohre von 150 mm Durchmesser, durch welche das Wasser aus 5 verschiedenen Saugeschächten von 4,5 m Tiefe und 2,5 m mal 2,5 m Grundfläche entnommen wird. Im Maschinenräume liegen 3 von diesen Schächten zwischen den 4 Abflussgerinnen, und-je einer liegt zwischen einem der äusseren Gerinne und der Gebäudewand. Von ihnen dienen 4 Schächte für 7 Nutzwasserpumpen, und diese werden mit filtrirtem Flusswasser aus dem Reinwasserreservoire durch eine Fallrohrleitung von 400 mm Durchmesser und 85 m Länge gespeist. Diese Leitung kreuzt den »Flosskanal« und zieht sich in dem Maschinenräume in 4,0 m Tiefe vor den Schächten hin. Für jede derselben ist in diese ein Abzweig mit einen Schieber eingesetzt. Eine zweite Fallrohrleitung von 200 mm Durchmesser führt parallel zu der Flusswasserleitung von dem Grundwasserreservoire aus zu dem fünften Saugeschachte, der in der einen Ecke des Maschinenraumes für die Trinkwasserpumpe liegt. Die einzelnen Druckleitungen der 7 Nutzwasserpumpen, deren jede einen gusseisemen Druckwindkessel von 1,8 m Höne und 0,55 m Durchmesser hat, vereinigen sich zu einer gemeinschaftlichen Druckleitung von 400 mm Durchmesser. Dieses Rohr ist mit dem von der Reservepumpstation abgehenden Druckrohre von 550 mm Durchmesser zu einem Rohre von 650 mm Durchmesser vereinigt, welches als gemeinschaftliche Steigeleitung von 2040 m Länge zu den Hochreservoiren für Nutzwasser am K a n o n e n w e g e führt. Die Druckwasserleitung der Trinkwasserpumpe ist mit der von der Reservepumpstation abgehenden Druckwasserleitung der dortigen Trinkwasserpumpe von 200 mm Durchmesser verbunden, und dieses Ronr führt von hier als Steigeleitung zu den Hochreservoiren für Trinkwasser. Die tägliche, gesammte Lieferung der Wasserkraft-Pumpstation von 7600 cbm würde hiernach aus 6650 cbm Nutzwasser und aus 950 cbm Trinkwasser bestehen. Bei der Erbauung des Werkes wurde ein besonderer Werth auf das stets völlig sichere Getrennthalten der beiden Wasserarten sowohl in dieser, als in der andern Pumpstation gelegt, wodurch die ganze Disposition der Dampfpumpmaschinen wesentlich beeinflusst wurde. Das Gebäude für die Reservepumpstation hat 4,25 m Höhe bis zum Dachauflager und misst im Grundrisse im Lichten 40,25 m mal 13,53 m. Mit den Fundamenten seiner einen Langwand schliesst es direkt an das Reinwasserreservoir an. Von dem Gebiude dient ein 16,6 m langer Theil als Kesselraum, sowie ein 19,2 m langer Theil als Maschinenraum, und vor dem letzterem liegen noch 3,5 m lange Vorräume. In dem Maschinenräume sind Anfangs 2 gleich grosse, liegende Verbundmaschinen mit Guhrauer-Zweischiebersteuerung, sowie mit Receiver, mit Condensation und mit Schwungrädern aufgestellt. J ede davon hat eine Leistung von 70 PS. bei 20 Umdrehungen pro Minute. Die Kolben der beiden, neben einander liegenden Dampfcylinder jeder Maschine haben für die grossen Cylinaer 675 mm Durchmesser und 1,08 m Hub und für die kleinen Cylinder 420 mm Durchmesser und 0,9 m Hub. Jede der beiden verlängerten Kolbenstangen einer Maschine treibt eine doppeltwirkende Pumpe mit Plungerkolben und freien Ringventilen an. Die Kolben der Pumpen von 1,08 m Hub haben 275 mm und die der Pumpen von 0,9 m Hub haben 185 mm Durchmesser. Die Ventile der ersteren sind freie, dreietagige und die der letzteren freie, zweietagige Ringventile. Für die beiden
I. Neckarkreis. grossen Pumpen und für die eine kleine Pumpe zweigen die Saugerohre von einem für diese 3 Pumpen gemeinschaftlichen Saugerohre ab, dessen Saugkorb im Reinwasserreservoire steht. Dagegen taucht das Saugerohr für die eine kleine Pumpe in das Grundwasserreservoir ein. Von dieser letzteren Pumpe geht das vorhin erwähnte Trinkwasser-Druckrohr von 200 mm Durchmesser ab, während die Druckrohre der 3 anderen Pumpen sich in dem vorhin erwähnten NutzwasserDruckrohre von 550 mm Durchmesser vereinigen. Jede der grossen Pumpen hat einen gusseisernen Windkessel von 4,5 m Höhe und 0,8 m Durchmesser, und jede der kleinen Pumpen hat einen solchen von 3,8 m Höhe und 0,6 m Durchmesser. Bei 20 Doppelhüben pro Minute liefert jede kleine Pumpe 50 cbm und jede grosse Pumpe 126 cbm Wasser pro Stunde. Von der 8450 cbm betragenden Gesammtleistung beider Maschinen in 24 Stunden würden also 1210 cbm auf die eine kleine Pumpe als Trinkwasser entfallen, während die andere kleine Pumpe und die beiden grossen Pumpen 7240 cbm Nutzwasser liefern. Die Umdrehzabl der Maschinen kann aber auf 25 und selbst auf 30 pro Minute gesteigert werden, so dass diese Wassermengen eventuell um 25 °/0 resp. um 50 % erhöht werden können. Für die Dampfpumpmaschinen sind 3 Cornwallkessel mit Gallo way-Rohren und mit Querrohren für die rauchverzehrende Rückverbrennung (Patent Kuhn) von je 62 qm Heizfläche aufgestellt, welche für 6,5 Atm. Dampfdruck concessionirt sind. Diese Kessel sind ebenso wie die Dampfpumpmaschine und die maschinellen Anlagen des Wasserkraft-Pumpwerkes von der Firma G. K u h n in S t u t t g a r t - B e r g geliefert. Die sämmtlichen Bauarbeiten hat die Firma J o s s & C o m p , in S t u t t g a r t als Unternehmerin in Accord ausgeführt, und die Verlegung der Rohrleitungen war den Gebr. B e n k i s e r in P f o r z h e i m übertragen. Weil, wie früher bemerkt, die erhoffte Erschliessung von genügendem Grundwasser sich nicht erfüllt hat, so arbeiten beide Pumpstationen nur für die Nutzwasserversorgung, und es kann die erstere pro Stunde 320 cbm und die letztere durch eine Steigerung der Geschwindigkeit auf 25 Doppelhübe pro Minute pro Stunde 470 cbm Nutzwasser liefern. Bei voller Arbeit beider Stationen zusammen macht das 790 cbm pro Stunde oder 18960 cbm in 24 Stunden aus. Es war daher möglich, vorübergehend mit den beiden Pumpstationen bedeutend mehr als die angenommene Tagesleistung von 8000 cbm zu fördern, ohne dadurch die nöthige Reserve zu verlieren, wenn gleich die Dampf pumpstation dann den Charakter einer nur für Hochwasser und Eisgang vorgesehenen Reserve allerdings verlieren musste. Für die Filtration reichte jedoch die vorhandene Filterfläche von im Ganzen 2800 qm für mehr als 8000 cbm Tagesleistung nicht mehr aus, weil bei einer Filtergeschwindigkeit von 4 cbm in 24 Stunden die 3 Filter zusammen nur 8400 cbm filtrirtes Neckarwasser liefern konnten. Auch das Rein Wasserreservoir von 500 cbm Inhalt konnte hierfür einen genügenden Regulator nicht mehr bilden. Das veranlasste Anfangs der 90 er Jahre zum Neubau von 3 ferneren Filtern, deren jedes 700 qm Fläche erhalten hat, so dass damit 4900 qm Filterfläche im Ganzen vorhanden waren. Die neuen Filter sind abgesehen davon, dass sie überwölbt wurden, ebenso wie die alten Filter ausgeführt. Gleichzeitig wurde auch ein neues Reinwasserreservoir von 2200 cbm Inhalt, das ebenfalls überwölbt ist, erbaut.
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Weil der in den folgenden Jahren wachsende Wasserconsum die Inanspruchnahme der Pumpstationen in solchem Maasse steigerte, dass der Umfang der verbleibenden Reserve auch in reducirtem Sinne nicht mehr ausreichend erschien, so beschloss man im Jahre 1893 die Aufstellung einer dritten Dampfpumpmaschine in der Reservepumpstation, und deren Ausführung wurde wieder der Firma G. K u h n in S t u t t g a r t - B e r g übertragen. Die Maschine ist eine liegende Verbundmaschine mit Receiver, mit Condensation und mit Schwungrad und hat bei 45 Umdrehungen pro Minute eine Leistung von 105 PS. Sie hat Küchenberger'sche Ventilsteuerung und einen Weiss'schen Leitungsdruckregulator. Durch jede ihrer beiden Kolbenstangen wird direkt eine liegende , doppeltwirkende Plungerpumpe angetrieben, welche nach Riedler gesteuerte, einschlitzige Ringventile hat. Die Pumpen sind zwischen die Schwungradachsen und die Dampfcylinder gelegt, um sie eventuell später von der Schwungradachse aus direkt durch einen Elektromotor antreiben zu können. Die Dampfkolben haben 480 mm und 690 mm und die Plunger 220 mm Durchmesser, und sämmtliche Kolben haben einen Hub von 0,92 m. Die Maschine fördert bei obiger Umdrehzahl pro Stunde 320 cbm Wasser. Durch diese Vergrösserung ist die Leistung der gesammten Pumpenanlagen in B e r g auf 1110 cbm pro Stunde und ohne Reserve auf 26640 cbm pro Tag gesteigert. Für die Dampfbereitung wurde ein vierter Kessel von gleicher Art und Grösse wie die 3 vorhandenen eingebaut. Die damit geschaffene Erhöhung der Leistung der Pumpstationen veranlasste dann in den Jahren 1894/95 auch die Filteranlage entsprechend zu vergrössern, und es sind damals wieder 3 neue, überwölbte Filter, jedes aber von 1000 qm Filterfläche, erbaut, so dass die Filterfläche nunmehr im Ganzen 7900 qm oder ein qm für eine mögliche tägliche Förderung von 3,4 cbm beträgt. Die Geschwindigkeit des Wassers pro Secunde in den beiden, zu den Reservoiren führenden Druckleitungen beträgt beim Durchflusse der überhaupt grösstmöglichen Förderung von 308 Sec.-Liter 0,85 m, so dass sich bei ca. 2000 m Länge der Leitung nur ein Reibungswiderstand von 3,0 bis 4,0 m ergiebt. 2. Erste Anlagen am Kanonenwege.
Die beiden Druckrohrleitungen von 650 mm und von 200 mm Durchmesser führen durch die Vorstadt Berg und einen Theil der unteren Neckarstrasse und dann in dem Gewände »Bergstrasse« hinauf bis zu den auf dem »Ameisenberge» an dem K a n o n e n w e g e liegenden Hochreservoiren, deren Sohle auf 296,5 m und deren höchter Wasserspiegel auf 300,0 m ü. d. M. liegt. Weil in dem staatlichen Reinwasserreservoire an der Werra-Strasse der Wasserspiegel in der Höhe von 280,0 m ü. d. M. liegt, so fiel bis zur Inbetriebsetzung des s t ä d t i s c h e n N e c k a r w a s s e r w e r k e s die Versorgung des höher als ca. 250,0 m ü. d. M. liegenden Strassenterrains dem See w a s s e r w e r k e zu. Durch das neue städtische Wasserwerk konnte aber das Strassenterrain in einer um 20,0 m grösseren Höhe, also bis auf die Höhe von 270,0 m ü. d. M. aus den Reservoiren am K a n o n e n w e g e gespeist werden. Dadurch ist dieser Anlage die Versorgung der ganzen alten Stadt mit den Strassenhöhen von 220,0 m bis 270,0 m ü. d. M. zugefallen, und nur der höher als 270,0 m ü . d. M. liegende, nordwestliche Stadttheil1) war ') Seit 1886 ist 283,0 m ü. d. M. die Grenze.
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ausschliesslich für die S e e W a s s e r v e r s o r g u n g übriggeblieben, so dass deren Lieferungsvermögen länger den wachsenden Bedürfnissen genügte. Während der zweiten Hälfte der 80er Jahre hat sich auf der Ostseite der Stadt in den hochgelegenen Theilen eine rege Bauthätigkeit entwickelt, durch die hier Strassen in solcher Höhe entstanden sind, dass der Reservoirdruck vom s t ä d t i s c h e n N e c k a r w a s s e r w e r k e für deren Versorgung nicht mehr ausreichte. Das hat dann Anfangs der 90 er Jahre dazu geführt, eine Hochdruckzone auch für das Flusswasserwerk zu schaffen, wodurch ein Theil des alten Versorgungsgebietes zu einer Niederdruckzone geworden ist. Für diese Hochdruckzone ist, wie schon bemerkt, neben den Reservoiren am K a n o n e n w e g e eine Pumpstation erbaut, mittels welcher ein Theil des von den Stationen B e r g zugeführten Wassers aus den dortigen Reservoiren in höher gelegene Reservoire gefördert wird. Der Beschreibung der Reservoiranlagen am K a n o n e n w e g e werden sich nähere Mittheilungen über diese späteren Anlagen anschliessen. Das Reservoir für Nutzwasser am K a n o n e n wege besteht aus 2 getrennten Kammern von zusammen 9600 cbm Inhalt bei 3,5 m Wasserhöhe. Jede von ihnen hat eine Uchte Grundfläche von 48,7 m mal 31,0 m, die mit ihren langen Seiten aneinander stossen. Auf der einen Seite Hegt, vor deren Mitte vorspringend, das Trinkwasserreservoir, das gleichfalls aus 2 Kammern besteht, deren Trennungsmauer mit der für die beiden Kammern des grossen Reservoires in eine gerade Linie fällt. Die Kammern des Trinkwasserreservoires messen im Grundrisse 7,9 m mal 11,3 m im Lichten, und bei der Füllungshöhe von 3,5 in beträgt ihr Inhalt zu sammen 600 cbm. Auf der gegenüberliegenden Seite des Nutzwasserreservoires ist dessen äussere Wand so ausgeführt, dass sich hier später eventuell ein zweites Nutzwasserreservoir direkt anschliessen kann. Beide Reservoire sind in den Boden versenkt und mit Gewölben, deren Scheitel 3,6 m hoch über der inneren Sohle liegt, geschlossen, welche oben 1,1 m hoch mit Erde überfülllt sind. Das Fundament bildet eine unter allen gemeinschaftlich durchgehende Betonschicht. Die Umfassungs- und Scheidewände bestehen aus Werksteinen, und die Pfeiler, Gurtbögen und Gewölbe sind aus Backsteinen mit hydraulischem Kalkmörtel ausgeführt. Die eigentliche Sohle bildet eine in Cementmörtel verlegte, doppelte Backsteinflachschicht. Die vom Wasser benetzten Innenflächen sind 10 mm dick mit Cementmörtel geputzt. In jeder Kammer de6 grossen Reservoires ruhen die Gewölbe auf 7 Reihen von Gurtbögen, die in jeder Reihe sich auf 11 Pfeiler stützen, während in jeder Kammer des kleinen Reservoires dafür 2 Reiben Gurtbögen mit je einem Mittelpfeiler ausgeführt sind. In das Trinkwasserreservoir mündet die Druckrohrleitung von B e r g seitlich von der Scheidemauer der beiden Kammern in jede von diesen direkt ein, und aus jeder geht ein Abzweig der Fallrohrleitung von 200 mm Durchmesser und der Entleerungs- und Ueberlaufleitung ab. Letzteres Rohr ist mit dem für das Nutzwasserreservoir für den gleichen Zweck verlegten Abfallrohre von 350 mm Durchmesser verbunden. Beide Rohre liegen bis auf ca. 20 m Entfernung vom Reservoire mit dem Druckrohre zusammen in einem ausgemauerten Stollen, der im Lichten 1,1m Breite und 1,3 m Höhe hat. Für das Nutzwasserreservoir ist an der der Stadt zugekehrten, äusseren Ecke der Umfassungsmauer, die dem Trinkwasserreservoire gegenüber liegt, und vor diese ein Schieberhaus von 10,4 m mal 4,8 m lichter
Grundfläche vorgebaut, von welchem die eine Hälfte für die eventuelle Vergrösserung dér Reservoiranlage bestimmt ist. Das von B e r g kommende Druckrohr von 650 mm Durchmesser ist in seinem letzten Theile vor dem Schieberhause in einem ca. 60 m langen Stollen verlegt und tritt innerhalb des Schieberhauses in der Höhe des höchsten Wasserspiegels des Reservoires in einen offenen Kanal über. Dieser Kanal ist innerhalb der einen äusseren Umfassungsmauer des Reservoires mit einem darüber angelegten, überwölbten Gange von 1,1 m Breite und 2,0 m Höhe in der ganzen Länge von 62 m durchgeführt, so dass er später auch für den Wassel eintritt für die projectirte Verdoppelung des Reservoires dienen kann. Das Wasser wird aus dem Kanale, mittels Schützen absperrbar, in die äussersten Ecken der beiden Kammern des jetzigen Reservoires eingeführt. Für .den Wasseraustritt geht in der Höhe des Reservoirbodens aus einer jeden Kammer ein Rohr von 550 mm Durchmesser in das Schieberhaus zurück. Diese beiden Rohre sind hier durch Schieber mit einander verbunden und dann beide gemeinschaftlich mit dem vorerwähnten Ablass- und Ueberlaufrohre bis auf 60 m Entfernung vom Reservoire in einem Stollen weitergeführt. Letzterer ist ausgemauert und hat im Lichten 3,0 m Breite und 2,0 m Höhe. Die beiden Rohre von 550 mm Durchmesser sind hinter dem Stollen in der Erde weiter fortgeleitet und mit Abzweigen der damals bereits vorhandenen Strassenrohrnetze verbunden. Sie genügen in ihrem Querschnitte für eine Abgabe von 20000 cbm Wasser in 12 Stunden. Die Reservoirbauten sind von der Firma H ö n e s in S t u t t g a r t und die Rohrlegungen von den Gebr. B e n k i s e r in P f o r z h e i m ausgeführt. Die Kosten für die Reservoiranlangen und die Pumpstationen in B e r g haben einschliesslich der verlegten Rohrleitungen, aber ausschliesslich der dritten Maschine der Dampfkraft-Pumpstation und der späteren Filter- und Reinwasser-Reservoirbauten, betragen: für Grunderwerb und Kauf der Wasserkraft M. 450000 » die eigentlichen Bauanlagen . . . . » 1405000 » die Bauleitung und für Insgemein . . > 79000 zusammen M. 1934000 3. Anlagen für die Hochdruokzonen.
Für die im Vorstehenden erwähnte Hochdruckzone für das Flusswasser glaubte man im Jahre 1892 eine Bebauung bis auf die Maximalhöhe von 410,0 m ü. d. M. annehmen zu müssen. Es hätte das gegenüber der Niederdruckzone eine Mehrhöhe von 140,0 m ergeben. Weil aber der Haupttheil von dem durch eine Hochdruckzone zu versorgen nöthigen Gebiete nur bis zur Höhe von 320,0 m ü. d. M. hinaufreicht, so ist eine Theilung des Gebietes vorgenommen und zwar in eine Mitteldruckzone von 270,0 m bis 320,0 m ii. d. M. und in eine eigentliche Hochdruckzone, die nur für die Bebauung der G ä n s e h a i d e bestimmt ist und 320,0 m bis 410,0 m Höhe ü. d. M. umschliesst. Für jede dieser beiden Zonen ist eine besondere Pumpmaschine mit Dampfkraftbetrieb in einem gemeinschaftlichen Gebäude aufgestellt und ferner für jede ein besonderes Hochreservoir mit getrenntem Vertheilungsnetze ausgeführt. Für die Mitteldruckzone ist das Hochreservoir auf der U h l a n d s h ö h e (342,0 m hoch ü. d. M.) erbaut, welches, in 2 Kammern getrennt, 3000 cbm Inhalt hat und, ähnlich wie die früher beschriebenen Reservoire theils aus Beton und theils aus Cementmauerwerk aus-
I. Neckarkreis. geführt ist. Zu diesem Reservoire führt eine Druckleitung von 344 m Länge und 400 mm Durchmesser, und von dem Reservoire geht eine Fallrohrleitung ab, die durch den Kanonenweg, die Wagenburg und die Alexanderstrasse bis zum Vertheilungsnetze führt. Die Pumpmaschine ist eine liegende Verbundmaschine mit Receiver, mit Condensation und mit Schwungrad und hat eine normale Leistung von 42 PS. Sie hat Küchenberger'sche Ventilsteuerung und einen Weiss'schen Leitpngsdruck-Regulator. Durch die verlängerte Kolbenstange eines jeden Dampfcylindere wird eine Doppelplungerpumpe direkt angetrieben, welche nach Riedler gesteuerte, einschlitzige Ringventile hat. Die Disposition ist in ähnlicher Weise wie bei der dritten Pumpmaschine in B e r g so getroffen, dass später eventuell ein Antrieb der Pumpen von der Schwungradachse aus durch einen Elektromotor erfolgen kann. Die Kolben haben sämmtlich 0,76 m Hub; die der Pumpen haben 210 mm und die der Dampfcylinder haben 330 mm resp. 500 mm Durchmesser. Die Pumpen machen 25 bis 50 Doppelhübe pro Minute und fördern bei normaler Hubzahl unter 45,0 m Arbeitsdruck 260 cbm Wasser pro Stunde in das Hochreservoir. Die Pumpmaschine für die Hochdruckzone ist eine liegende, eincylindrige Maschine mit Schiebersteuerung, mit Condensation und mit Schwungrad. Ihr Dampfkolben hat 250 mm Durchmesser und 0,5 m Hub, und ihre normale Leistung beträgt 12 PS. Durch die verlängerte Kolbenstange wird eine Doppelplungerpumpe von 104 mm Plungerdurchmesser, welche freie Ringventile hat, direkt angetrieben. Sie macht 45 bis 60 Doppelhübe pro Minute und fördert pro Stunde 25 cbm Wasser bei 130,0 m Arbeitshöhe auf 120,0 m effective Höhe. Für den Betrieb beider Maschinen dienen 2 Flammrohrkessel mit Kuhn-Feuerung und von j e 57 qm Heizfläche, welche für 7 Atm. Dampfdruck concessionirt sind. Zur Abkühlung des Wassers von der Condensation ist für beide Maschinen gemeinschaftlich ein Gradirwerk aufgestellt. Von der eincylindrigen Pumpmaschine führt eine Druckleitung von 150 mm Durchmesser zu dem bei der G e r o c k s r u h e erbauten Hochreservoire, dessen Sohle auf 417,0 m hoch ü. d M. liegt und das 300 cbm Inhalt hat. Es ist in den Boden versenkt, überwölbt und theils aus Beton und theils aus Cementmauerwerk hergestellt. Die Druckleitung zu dem Reservoire dient zugleich als Fallrohrleitung zur Versorgung der Gärten und der Gebäude der G ä n s e h a i d e , für welche ein täglicher Wasserbedarf von 300 cbm angenommen war. Im Jahre 1897 stellte sich endlich noch das Bedürfniss nach einer Wasserversorgung der a l t e n und der n e u e n W e i n s t e i g e heraus. Weil dieses Gebiet aber zü hoch liegt, um aus dem Reservoire G e r o c k s r u h e versorgt werden zu können, so entschloss man sich, einige Aenderungen an der für die Hochdruckzone bestimmten Pumpmaschine vorzunehmen, um mit ihr auch unter dem höheren Drucke arbeiten zu können. Ferner war eine neue Druck- und Vertheilungsleitung für die Versorgung der b e i d e n W e i n s t e i g e n und den H o h e n B o p s e r zu verlegen, sowie endlich auch ein neues Hochreservoir W e i n s t e i g e im Staatswalde W e r n h a l d e zu erbauen, dessen Sohle auf 450,0 m Höhe ü. d. M. hegt und das 50 cbm Inhalt erhalten hat. Das Wasser wird seitdem zeitweise in das Reservoir W e i h s t e i g e durch die kleine Dampfpumpmaschine am K a n o n e n w e g e um 30,0 m höher als nach dem Reservoire G r a h u , Wasserversorgung. Bd. II.
401
G e r o c k s r u h e , also auf 150,0m Höhe, gefördert. Die Länge der für die G ä n s e h a i d e , d e n H o h e n B o p s e r und die n e u e und die a l t e W e i n s t e i g e hergestellten Rohrleitungen hat am 1. April 1899 im Ganzen 9200 ldf. m betragen, und es waren damit 23 Schieber und 13 Hydranten verbunden. Nach den Durchmessern getrennt, waren vorhanden: Durchmesser m m : 40 80 100 150 Rohrlänge m : — 1322 3606 4272 Schieberzahl: 3 7 7 6 f ) Betrieb und Wasaervertheilung der städtischen Nutswasserversorgung. Für die Versorgung der Stadt mit Nutzwasser dient nach dem Vorstehenden sowohl Wasser, das mit natürlichem Gefälle zufliesst, als auch solches, das künstlich gehoben wird. Die Anlagen für letzteren Zweck bestehen, nochmals kurz zusammengefasst, aus 11 Motoren (5 für Wasserkraft, 5 für Dampfkraft mit 6 Dampfkesseln von zusammen 386 qm Heizfläche und einem Elektromotor) von zusammen 447 PS., durch welche im Ganzen 20 Pumpen angetrieben werden, dieim Ganzen pro Stunde 1420 cbm Wasser auf Höhen von 48,0 m bis 150,0 m fördern können. Die Tabelle 179 (S. 402) gibt eine Zusammenstellung der Hauptdimensionen der einzelnen Pumpmaschinen. Zur künstlichen Reinigung des sämmtlichen Nutzwassers sind 1 0 3 5 0 qm Filterfläche (2450 qm für Seewasser und 7900 qm für Flusswasser) und zur Magazinirung des gereinigten Wassers sind 12 Hochreservoire von zusammen 16 100 cbm Inhalt vorhanden, aus denen die Wasserabgabe nach 8 getrennten Druckzonen erfolgt. Die Vertheilungsleitungen für das Nutzwasser hatten am Ende des Betriebsjahres 1899/00 im Ganzen 163889 lfd. m Länge und setzten sich, nach den verschiedenen Durchmessern getrennt, wie folgt zusammen: Durchmesser m m : 50 80 100 125 150 lfd. m : 1910 9214 67246 8222 27 735 Durchmesser mm: 175 200 226 250 300 350 lfd. m : 9496 11528 1615 9341 2145 2288 Durchmesser m m : 400 450 500 550 650 lfd. m : 1676 5327 302 3796 2050 Die Tabelle 178 (S. 395) gibt für jedes der 11 Jahre von 1887/88 bis 1898/99 die gesammte Länge der Nutzwasserleitungen von 650 mm bis 50 mm Durchmesser, sowie die Zahl der Schieber und Hydranten, der öffentlichen Springbrunnen, Pissoire und Aborte und der privaten hydraulischen Aufzüge an. Die Hydranten stehen durchschnittlich in 45 m Entfernung von einander. Die Unterflurhydranten sind ebenso wie die Schieber in besteigbaren Schächten aufgestellt. Die Ueberflurhydranten sind mit Selbstentwässerung versehen. Die Zahl der auf der Tabelle angegebenen Laufbrunnen schliesst auch diejenigen für Trinkwasser mit ein. Die Tabelle 180 (S. 403) gibt für 10 der Jahre von 1887/88 bis 1898/99 an, welches Quantum Seewasser und welches Quantum Flusswasser, sowie welches Quantum Nutzwasser im Ganzen in den einzelnen Jahren verbraucht ist; ferner welche Menge von jeder dieser beiden Arten auf je 100 cbm des gesammten Quantums entfallen und wie gross der jährliche Verbrauch von Trinkwasser gegenüber dem Verbrauche von 100 cbm Nutzwasser gewesen ist. Auf der Tabelle 180 ist ferner die in jedem Jahre auf der Reservepumpstation B e r g verfeuerte Menge von Kohlen angegeben, und aus dem Verbrauche pro 26
402
I. Neckarkreis.
Tatolle 179. P u m p m a s c h i n e n des s t ä d t i s c h e n W a s s e r w e r k s Ort der Aufstellung Zahl der Pampmaschinen. . . Art des Motors Maschinensystem . . . . . . Steuerung Durchmesser grosserCylinder mm > kleiner > > Kolbenhub m Umdrehzahl pro Minute . . . Normalleistung pro Maschine PS. Pumpenzahl pro Maschine . . Pumpensystem Ventile Pumpenantrieb .Kolbendurchmesser . . . mm Kolbenhub m Doppelhobe pro Minute . . . Normale Lieferung pro Maschine pro Minute cbm Förderhöhe m
Berg I
Kanonenweg
Berg II
4 X 1 2 Wasserkraft Dampfkraft Dampfkraft Dampfkraft unterschl. horizontale horizontale horizontale Wasserrad. Verbund-M. Verbund-M. Verbund M. — Ventil Schieber Ventil — 675 600 690 — 480 420 330 1,08 u. 0,90 0,92 0,76 5-5»/, 25—30 45 25—50 33 74 105 45 2 2 2 2 doppeltwirk. doppeltwirk. doppeltwirk. doppeltwirk. ScheibenPlunger. Plunger. Plunger. kolben. frei gesteuert gesteuert frei Zahnräder direkt direkt direkt 275 u. 185 180 220 210 0,68 0,76 1,08 u. 0,9 0,92 20—21 25—30 45 40—50 1,32 85,0
3,9 83,0
100 cbm gefördertes Waaser ist die hier mit Dampfkraft im Ganzen geförderte Wassermenge berechnet. Durch Subtraction dieser Waesermenge von der Gesammtmenge ist dann schliesslich die durch Wasserkraft geförderte Wassennenge bestimmt. Auch ist angegeben, wie viel cbm von 100 cbm im Ganzen geförderten Flusswassers durch Dampfkraft und wie viel cbm durch Wasserkraft gefördert sind. Für jedes der 6 Jahre von 1893/94 bis 1898/99 ist in gleicher Weise aus dem Kohlenverbrauche der Pumpstation am K a n o n e n w e g e die dort geförderte Wassermenge für Mittel- und für Hochdruck berechnet und daraus durch Subtraction das unter Niederdruck abgegebene Wasserquantum bestimmt, und ferner in der Tabelle angegeben, wie viel von 100 cbm Flusswasser unter Niederdruck und wie viel unter Mittel- und Hochdruck verwendet sind. Von der gesammten Nutzwassermenge ist endlich der Theil des Flusswassers, welcher n i c h t zum zweiten Male gepumpt ist, als Niederdruckwasser ausgeschieden und dem übrig bleibenden Theile des gesammten Nutzwassers gegenüber gestellt. Es ergibt sich danach, dass von je 100 cbm Niederdruckwasser im ersten Jahre 43 cbm und im letzten Jahre 54 cbm als Mittel- und Hochdruckwasser abgegeben sind. Die jährliche Wasserförderung in die 5 Hochreservoire durch die 5 verschiedenen Hochdruckpumpstationen während der 3 letzten Jahre gibt die Tabelle 181 (S. 403) an. Die Tab. 182 (S. 404) gibt für 10 der Jahre von 18§7/88 bis 1898/99 für d a s ' n e u e S e e w a s s e r w e r k und für das s t ä d t i s c h e N e c k a r w a s s e r w e r k die Resultate des Filterbetriebes für die Nutzwasservereorgung an und zwar sowohl die mittlere jährliche Leistung pro qm Filterfläche in cbm, als auch die grösste, die kleinste und die mittlere Gebrauchszeit eines Filters bis zu einer Reinigung. Endlich ist die im Laufe des Jahres im Ganzen gereinigte Fläche der Filter in qm und die durchschnittliche Wassennenge, welche bis zu einer Filterreinigung pro qm Filterfläche filtrirt ist, aufgeführt.
Stuttgart.
5,4 88,0
4,5 48,0
Herdweg
Seewasserwerk
1 1 1 Dampfkraft Electricitftt Wasserkraft horizontale Gleichstrom- Kröber'scher Wassers.-M. Eincyl.-M. motor. : — Schieber — Triebcylind. | 250 — 150 155 0,50 50-75 45—60 390 12 8 1 1 1 2 doppeltwirk. doppeltwirk. einfachScheibenwirkende Plunger. kolben. Plunger. frei frei frei Lederriemen direkt Kurbel 95 50 104 0,1 0,3 0,68 60 50—75 45-60 0,42 120,0 resp. 150,0
0,24 103,0
0,03 75,0
Wenn das durch die Filtration von Seewasser erzielte Product gleichwerthig dem Producte gewesen ist, welches durch die Filtration von N e c k a r waaser erzielt wurde, so ergibt sich, wie schon früher bemerkt, ein wesentlicher Unterschied in den für die beiden' Rohwasser erforderlichen Filtrationsgeschwindigkeiten aus den Mittelzahlen der Tab. 180 (S. 403) der letzten 5 Jahre. Danach sind pro qm Filterfläche in 24 Stunden 2,20 cbm Seewasser und 1,47 cbm Flusswaaser filtrirt und zwischen 2 Reinigungen der Filterfläche wurden pro qm Filterfläche 49,3 cbm Seewasser und 73,3 cbm Flusswasser filtrirt. Die Tabelle 183 (S. 405) gibt für jedes der 11 Jahre von 1887/88 bis 1898/99 die Abgabe von Nutzwasser im Ganzen, sowie am Tage des mittleren, des grössten und des kleinsten Consums und ferner die Gesammtabgabe für öffentliche Zwecke, für den Selbstverbrauch einschliesslich des Verlustes und für Private an. Das Wasser für öffentliche Zwecke ist ferner nach den verschiedenen Verwendungsarten getrennt im Ganzen und im Verhältnisse zu 100 cbm angeführt. Endlich ist getrennt nach der Abgabe durch Messer oder nach Schätzung sowohl die gesammte, als die private Abgabe im Ganzen und im Verhältnisse zu 100 cbm angegeben. g) Oesammte städtische Versorgung mit Nutz- und Trinkwasser.
Die Tabelle 178 (S. 395) gibt für das Ende jedes der 11 Jahre von 1887/88 bis 1898/99 ausser der Länge der beiden verschiedenen Rohrnetze für Nutzwasser und für Trinkwasser auch die Länge sämmtlicher Rohrleitungen im Ganzen an. Diese Länge hat während der 11 Jahre um 7 2 % zugenommen, während die Einwohnerzahl nur um 2 8 % gewachsen ist. Die Länge der Trinkwasserleitungen wuchs gleichzeitig um 5 0 % und die der Nutzwasserleitungen um 81 %. Im Mittel der ersten 3 und der letzten 3 Jahre der Tabelle 178 kamen auf je 100 Einwohner 130 lfd. m Rohr-
I. Neckarkreis.
.403
Tabelle 180. Z u f ü h r u n g des Natzwassers. Jahr Seewasser cbm » Neckarwasser > Nutzwasser im Ganzen » von 100 cbm davon war Seewasser • » > > Neckarwasser . . . . > gegen 100 cbm Nutzwasser an Trinkwasser . . > Kohlen für Neckarwasser kg für 100 cbm Wasser Kohlen erforderlich . . . . » also cbm Wasser mit Dampfkraft cbm > und > > > Wasserkraft > von 100 cbm Neckarwasser durch Dampfkraft > > > > Wasserkraft . > • Kohlen für die Hoch- und Mitteldruckzone . . . kg für 100 cbm Wasser Kohlen erforderlich . . . . > also cbm Wasser für die Hoch- u. Mitteldruckzone cbm folglich Neckarwasser für die Niederdruckzone . 1 und von 100 cbm Neckarwasser für die Hoch- o. > Mitteldruckzone und von 100 cbm Neckarwasser für die Nieder> druckzone Seewasser und Neckarwasser für die Hoch- und > Mitteldruckzone zusammen oder von 100 cbm Nutzwasser Hoch- u. Mitteldruck > > und desgl. Niederdruck Fortsetzung
für Seewasser: Jägerhaus . . Forst . . . für Neckarwasser: Uhlandshöhe. Gerocksruhe . Weinsteige .
. . cbm . • . .
»
•
'
1890/91
1891/92
1893/94
902 439 2097 604 3000 043 30,8 69,2 20,9 58350 43,5 134100 1 963 505 6,4 93,6
905182 197 350 2878 532 31,4 68,6 21,9 20 700 45,3 45 700 1927 650 2,3 97,7
1062 659 2429 893 3 492552 30,4 69,6 18,8 67 400 40,5 166400 2 263 193 4,7 95,3
968 560 2 464 707 3 433 267 25,3 74,7 19,2 17 150 40 42 900 2421807 1,2 98,8
910174 3051021 3 961 195 22,9 77,1 16,6 192 400 4f 469 200 2 581821 15,4 84,6 134000 31 432 000 2519 021
—
—
—
—
—
—
—
—
—
—
—
2097 604 —
100,0
197 350
2429 893
—
2464 707
14,1
—
100,0
902439 905182 30,8 31,4 69,2 68,6 der Tabelle 180.
100,0
100,0
85,9
1 062 659 30,4 69,6
968 560 25,3 74,7
1342 174 34,9 65,1
1895/96
1896/97
1897/98
1898/99
cbm > > > » > kg > cbm > > > kg > cbm > > >
910400 3046 366 3 956 766 22,7 77.3 16.7 156 504 40 391200 2 755 166 12.4 87,6 137 750 30 444 370 2 601 996
1076 008 3559 868 4 635 876 23,2 76,8 14.2 401 910 41 980 270 2579 431 27,5 72,5 136 250 28 486 600 3 073 268
1138 069 3 670961 4 809030 23,6 76.4 14,9 243 183 43 595 540 3 075 421 83,8 131 695 28 470340 3 200 621
1117 595 3 884 643 5002 238 22,3 77.7 14.1 390 786 41,6 939 404 2 945 239 24.2 75.8 163 825 27,6 593 090 3 291 553
1167 452 4 215158 5 382 610 21.7 78.3 13.4 488 208 41.1 1187 143 3 028015 28,1 71,9 185 675 26.2 707 446 3 505 712
14,6
13,7
12,8
15,2
16.8
>
85,4
86.3
87,2
84,8
83,2
> » >
1 354 770 34,2 65.8
1562 608 33,7 66,3
1 608 409 33.5 66,5
1 710 685 34,2 65,8
1 874 894 34,9 65,1
Tabelle 181. J ä h r l i c h e F ü l l u n g cbm. Reservoire
1888/89
1894/95
Jahr Seewasser Neckarwasaer Nutzwasser im Ganzen von 100 cbm davon war Seewasser » > > > Neckarwasser . . . . gegen 100 cbm Nutzwasser an Trinkwasser . . Kohlen für Neckarwasser für 100 cbm Wasser Kohlen erforderlich . . also cbm Wasser mit Dampfkraft und > > > Wasserkraft von 100 cbm Neckarwasser durch Dampfkraft . » » > > Wasserkraft . Kohlen für die Hoch- und Mitteldruckzone . . . für 100 cbm Wasser Kohlen erforderlich . . . . also cbm Wasser für die Hoch- u. Mitteldruckzone folglich Neckarwasser für die Niederdruckzone . und von 100 cbm Neckarwasser für die Hoch- u. Mitteldruckzone und von 100 cbm Neckarwasser für die Niederdruckzone Seewasser und Neckarwasser für die Hoch- und Mitteldruckzone zusammen oder von 100 cbm Nutzwasser Hoch- u. Mitteldruck und desgl. Niederdruck
1887/88
1897/98
1898/99
1899/00
1739 8104
1 748 14106
1943 17 930
579 427 10 734 1190
689 962 15 768 1 716
816 600 18 088 1405
16,2
leitungen in der ersten u n d 157 lfd. m in der letzten dieser beiden Perioden. Als Längen in der ersten resp. in der letzten Periode entfallen auf Trinkwasser 6 1 m resp. 67 m u n d auf Nutzwasser 69 m resp. 90 m und auf einen lfd. m Rohrleitungen entfallen von der Gesammtabgabe 22,3 cbm resp. 22,1 cbm, von der Quellwasserabgabe 8 cbm resp. 5,6 cbm u n d von der Nutzwasserabgabe 35 cbm resp. 33,8 cbm. Von 100 lfd. m Rohren waren im ersten J a h r e resp. im letzten J a h r e vorhanden: 53 lfd. m resp. 55 lfd. m Rohre f ü r Nutzwasser u n d 47 lfd. m resp. 45 lfd. m Rohre f ü r Trinkwasser. Die Tab. 184 (S. 406) gibt f ü r die 11 J a h r e von 1887/88 bis 1898/99 die gesammte Wasserabgabe in jedem Jahre 26*
1. Neckarkreis.
404 Tabelle 182.
1887/88 1888/89 1890/91 1891/9-2 1898/94 1894/96 1895/96 1896/97 1897/98 1898/99
Seewasser Neckarwasser See wasser Neckarwasser Seewasser Neckarwasser Seewasser Neckarwasser Seewasser Neckarwasser See wasser Neckarwasser Seewasser Neckarwasser Seewasser Neckarwasser Seewasser Neckarwasser Seewasser Neckarwasser
2,69 2,05 2,61 1,93 2,00 2,37 2,00 2,37 1,98 1,99 1,68 1,94 2,08 1,24 3,30 1,42 2,63 1,46 2,35 1,31
Min.
O.
cbm
Mittel
See- oder
Neckarwasser Q«
Dauer eines Filter-Tages Max.
Jahr
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37
16
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18
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35
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49 82 46 79 36 70
22 45 23 46 22 50
10 23 12 26 11 24
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Im Jahre § gereinigte Filterfläche
Filtrationsresnltate.
18 680 23100 13 490 25 200 19 370 30 800 21 321 30 800 21960 23400 17 540 37 800 24160 47 700 23 590 52000 22 830 58 500 23 650 57100
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im Glänzen und pro Hausanschluss, sowie für den mittleren Jahrestag und an diesem Tage auch für jeden Einwohner in Liter an. Während der Gesammtverbrauch vom ersten bis zum letzten Jahre um 6 7 % gewachsen ist, beträgt die Zunahme pro Haushaltung 1 3 % und pro Einwohner 2 4 % . Von der gesammten Abgabe ist im letzten Jahre gegen das erste Jahr der procentuale Anteil des Nutzwassers um 6 , 5 % gewachsen, während der des Quellwassers um 31 % abgenommen hat. Die Tabelle 184 gibt ferner den gesammten Verbrauch für öffentliche Zwecke an, und es hat sich danach dessen procentualer Theil von der Gesammtmenge im letzten Jahre gegen das erste Jahr verdoppelt. Während jedoch im ersten Jahre von dem Wasser für öffentliche Zwecke 1 / i aus Quellwasser und % a u s Nutzwasser bestand, war davon im letzten Jahre nur Vis Quellwasser und 17/is Nutzwaaser. Die Tabelle 184 gibt ferner auch die gesammte Abgabe für Private an. Es waren von 100 cbm derselben im ersten resp. im letzten Jahre 91 cbm Nutzwasser und 9 cbm Quellwasser resp. 94,5 cbm Nutzwasser und 5,5 cbm Quellwasser. I m ersten resp. im letzten Jahre wurden von 100 cbm Wasser für Private nach Messern 31,4 cbm und ohne Messer 68,6 cbm resp. nach Messefn 55,4 cbm und ohne Messer 44,6 cbm und ferner von 100 cbm im Ganzen nach Messern 22 cbm und ohne Messer 78 cbm resp. nach Messern 38 cbm und ohne Messer 62 cbm abgegeben. Endlich ist in der Tabelle 184 der Selbstverbrauch und Verlust etc. angegeben, und es hat dieser von der Gesammtabgabe im ersten Jahre 5,1 cbm und im letzten Jahre 10,4 cbm betragen. Je 100 cbm davon bestanden im ersten resp. im letzten Jahre aus 76 cbm Nutzwasser und 24 cbm Quellwasser resp. aus 94,5 cbm Nutzwasser und 5,5 cbm Quellwasser. Die Zahl der Anschlussleitungen für Private hat sich nach der Tabelle während der 11 Jahre um 4 9 % im Ganzen vermehrt, und zwar hat die Zahl der Hausanschlüsse ohne Messer um 2 2 % und die derjenigen mit Messern um 2 1 8 % zugenommen. Auf je einen
Anschluss mit Messer kamen im ersten Jahre 6,2 und. im letzten Jahre 2,4 Anschlüsse ohne Messer. Die Anschlussleitungen werden meistens aus gusseisernen Rohren von 40 mm Durchmesser und die Hausleitungen aus galvanisirten Schmiederohren hergestellt. Von den 2207 im Jahre 1898/99 aufgestellten Wassermessern waren 226 von S i e m e n s & H a l s k e , . B e r l i n , 1326 von C. A. S p a n n e r , W i e n , 264 von D r e y e r , R o s e n k r a n z & D r o o p , H a n n o v e r , 379 von A n d r a e , S t u t t g a r t und 11 von 4 verschiedenen Lieferanten bezogen. Ausser der eigentlichen Stadt mit ihren 137 788 Einwohnern am 1. December 1895 wurden auch die Vororte O s t h e i m mit 3631, B e r g mit 4489, G a b l e n b e r g mit 3303 und H e s l a c h mit 9029 Einwohnern aus den städtischen Wasserwerken versorgt. Deren Betriebsleitung ist dem Vorstande der städtischen Wasserwerks Verwaltung, dem Stadtbaurath Z o b e l , unterstellt, nach dessen Projecten und. unter dessen Oberleitung auch sämmtliche Neuanlagen nach dem Tode des Dr. v o n E h m a n n ausgeführt sind. h) Betriebs- und Anlagekosten. Die folgende Zusammenstellung I der B e t r i e b s e i n n a h m e n u n d - A u s g a b e n unter a und b f ü r d a s J a h r 1898/99, sowie I I d e r B a u k o s t e n n a c h d e m B e s t ä n d e v o m 1. A p r i l 1899 gestatten ohne weitere Erläuterung einen allgemeinen Einblick in die günstigen, finanziellen Verhältnisse der Werke. I. B e r e c h n u n g d e r B e t r i e b s e i n n a h m e n u n d A u s g a b e n 1898/99. a) B e t r i e b s e i n n a h m e n : 1. Wasserzins: Quellwasser . . . M. 1677 Nutzwasser nach Mes» 367578 sern » 338353 desgl. ohne Messer . » 1819 Abwasser . . . . » 7054 Bauwasser . . . . » Diverses 585 M. 717066 2. Vergütung des Staates für Wasser » 34300 3. Für hergestellte Privatleitungen . » 73038 4. Diverse Einnahmen > 10171 I . a zusammen M. 834575 b) B e t r i e b s a u s g a b e n : 1. Persönlicher Aufwand derAemter 2. Sachliche Ausgaben: Steuern etc. . . . M. 7473 Beiträge, Versicherungen > 3533 3. Aufseher, Meister und sonstige Arbeiter 4. Material- etc. Beschaffungen: Schlosserwerkstelle M. 15570 Materialbeschaffungen » 6992 Magazinbestände, Inventar » 7299 Messeranschaffungen . » 10870 Diverses . . . . . » 4570 5. Herstellung von Privatleitungen . 6. Unterhaltungskosten: Stadtrohrnetz . . . » 15788 Quellwasserzuleitungen » 1140 Oeffentliche Brunnen, Pissoire . . . . » 2803
M.
66903
»
11006
»
20857
» »
45303 20857
»
19731
zu übertragen M. 224952
I. Neckarkreia. o rH tD-^1 to^i at u,t-¡a -+ o rH W lO
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Laufbrunnen. Messeran schlösse Anschlüsse ohne Messer . Anschlüsse im Ganzen Private Badeeinrichtungen > Springbrunnen . . . » Wassermotoren . . » hydraulische Aufzüge
Abgabepunkte.
1888/89 1889/90 1890/91 1891/92 1892/93 1893/94 1894/95 1895/96 1896/97 1897/98 1898/99 30000 475 75 4 6 3 234 1960 2194 250 20 2 —
30 300 480 80 4 6 3 250 2010 2260 250 20 3 2
30 600 480 80 4 6 3 250 2030 2280 250 20 3 2
30 800 490 85 2 6 3 250 2050 2300 250 18 2 3
die Zahl derjenigen ohne Messer im letzten Jahre nur 80 % von der im ersten Jahre beträgt, so ist die Zahl der Anschlüsse mit Messern während dieser Zeit doch auf das 3,4fache gewachsen. Von den Ende 1898/99 eingebaut gewesenen Messern waren 47 von S i e m e n s & H a l s k e , B e r l i n , 300 von H. M e i n e c k e , B r e s l a u , 5 von C. A. S p a n n e r , W i e n , 20 von D r e y e r , R o s e n k r a n z & Q r o o p , H a n n o v e r , 120 von B o p p & R e u t h e r , M a n n h e i m , 7 von L u x , L u d w i g s h a f e n und 2 von der B r e s l a u e r M e t a l l g i e s s e r e i , B r e s l a u geliefert. Von den bis Ende 1896 gelieferten 739 Messern hatten 55 einen Durchmesser von 10 mm, 400 von 12 mm, 32 von 15 mm, 153 von 20 mm, 42 von 25 mm, 29 von 30 mm, 14 von 40 mm, 4 von 65 mm, 5 von 75 mm, 3 von 80 mm und 2 von 100 mm. 5. Wasserförderung und -Abgabe, sowie Buchwerth der Anlage etc.
Die Tabelle 191 gibt für jedes der 24 Betriebsjahre von 1875/76 bis 1898/99 die Wasserförderung und den Kohlenverbrauch im Ganzen, sowie letzteren pro 100 cbm des bei 64,0 m Arbeitshöhe (6,0 m Saughöhe plus 56,0 m Druckhöhe plus 2,0 m Reibungshöhe) geförderten Waasers und pro PS.-Stunde Nutzarbeit und endlich die Leistung in m X kg pro kg Kohle an. Nicht einbezogen in die vorstehende Anzahl der Waesermenge sind im Jahre 1889/90 100000 cbm Wasser, welche für den Betrieb von Strahlpumpen zur Wasserhaltung bei Kanalisations¡irbeiten verwendet wurden. Die Tabelle 192 (S. 420) gibt für jedes der 11 Betriebsjahre von 1888/89 bis 1898/99 die gesammte Wasserabgabe im Jahre und für den Tag des mittleren, des grössten Und des geringsten Verbrauches, sowie den an jedem dieser Tage pro Kopf der Bevölkerung stattgehabten
31000 500 90 3 8 3 350 1950 2300 250 18 2 3
32 000 500 95 3 8 2 500 1850 2350 250 15 2 3
32 000 510 95 3 8 2 552 1886 2438 260 15 2 3
33 330 534 98 3 9 5 700 1682 2382 260 15 2 3
32 500 520 95 3 8 2 671 1669 2340 260 15 2 3
36 000 588 110 4 9 5 750 1670 2420 270 15 2 3
36 000 599 110 4 9 5 800 1670 2470 290 15 2 2
Tabelle 191. W a s s e r f ö r d e r u n g und
Jahr
1875/76 1876/77 1877/78 1878/79 1879/80 1880/81 1881/82 1882/83 1883/84 1884/85 1885/86 1886/87 1887/88 1888/89 1889/90 1890/91 1891/92 1892/93 1893/94 1894/95 1895/96 1896/97 1897/98 1898/99
Wasser verbrauch
Kohlenverbrauch.
kg Kohlenverbrauch
im
pro
100
kg
pro PS.-
cbm
Ganzen
cbm Wasser
Stunde
223 310 435 420 474 978 510 675 531 517 596 998 664 991 663 778 698 462 690 169 683156 776 657 819 894 854072 880 222 912 904 957 864 1 023 136 1063 019 1056 010 1209 961 1090589 1 236 314 1 161 391
132 000 232 000 254 000 249 000 277 000 281 000 294 000 302 000 299000 306 000 284 000 364 000 344 000 385 000 477 000 548 000 580 000 451000 310000 310 000 330000 308 600 338 700 327 100
59.4 53.5 53,2 49,0 52,0 47,0 44.4 44.5 43,0 44,4 41.6 47.0 42.1 45.2 53,6 60,0 60,6 44,1 29,1 29,0 27.3 28,0 27,0 28,0
2,51 2,23 2,25 2,06 2,19 1,99 1,88 1,88 1,81
1,88 1,75 1,99 1,77 1,90 2,29 2,54 2,54 1,86 1,25 1,25 1,15 1,19 1,15 1,18
Consum in Litern an. Ferner ist die Zahl der vorhandenen Hausanschlüsse und der auf jeden derselben 27*
420
Neckarkreis.
im Jahre entfallenden Theil der Gesammtabgabe angegeben. Die Tabelle 193 gibt für jedes der 7 Jahre von 1892/93 bis 1898/99 die Vertheilung der gesammten Wasserabgabe für die verschiedenen Verbrauchszwecke an und zwar für öffentliche und für private Zwecke, erstere
nach den verschiedenen Verwendungsarten und letztere danach getrennt, ob sie nach Schätzung oder nach Messern stattgefunden hat. Von den Anlagekosten werden jährlich als Amortisation 1 % für Gebäude, Reservoire, Wasserfassungen, 2 % für Rohrleitungen, 6 °/0 für maschinelle Anlagen
Tabelle 192. Gesammte Wasserabgabe. 1888/89 1889/90 1890/91 1891/92 1892/93 1893/94 1894/95 1895/96 1896/97 1897/98 1898/99
Jahr Einwohnerzahl . . . . Gesammtabgabe . . cbm gegen 100 cbm des vorhergehendenJahres > Zahl der Hausanschlüsse Abgabe pro Hausanschluss. . . . cbm desgl. pro mittleren Jahrestag . . . > desgl. am Maximaltage des Jahres . > oder pro 100 cbm am mittleren Tage- . > desgl. am Minimaltage des Jahres . > oder pro 100 cbm am mittleren Tage. . >
30000 30 500 31000 31200 31500 32000 33 500 34000 34 500 35 000 36 000 860 000 880 222 912 904 958000 1 023 136 1063019 1057 333 1 211 3661090 589 1 236 314 1 161 391 102,3
103,7
104,9
107,0
103,9
99,3
114,6
90,0
113,3
94,0
2194
2260
2270
2280
2300
2350
2438
2340
2380
2420
2470
391
390
402
420
444
559
460
517
458
511
466
2356
2411
2501
2640
2803
2912
2893
3306
2988
3387
3182
4265
4260
4251
4289
5009
5024
5472
4780
4871
5493
5821
181,0
176,7
170,0
162,5
178,7
172,5
189,0
144,7
163,0
162,2
183,0
1272
1128
1310
1725
1639
1738
1834
2006
1782
2006
1648
50,4
47,0
52,4
65,3
58,5
59,7
63,4
60,7
59,6
59,2
53,6
—
Tabelle 193. V e r t h e i l u n g der W a s s e r a b g a b e . 1892/93
Jahr Abgabe für Öffentliche Zwecke davon für Strassensprengen . > > Springbrunnen . . > > Laufbrunnen . . ' > Bedürfnissanstalten > » Selbstverbrauch . Abgabe für Private davon nach Messern . . . oder pro Messer davon ohne Messer oder pro Anschluss
. . . . . .
. cbm
1893/94
1894/95
1895/%
1896/97
1897/98
1898/99
60000 55 500 54 500 60000 55 500 65 800 50 000 9000 8000 10000 10 000 8000 8 000 7000 34000 38 000 38 000 38000 34000 36 000 32000 3 500 3 500 3 500 3 500 3500 3500 3 500 8 500 8 600 9000 8 500 10 500 10 000 6 000 1366 5 089 5 514 6 891 2 336 3 019 3136 970 000 1000000 1000000 1 150000 1030000 1 165 000 1100 000 270000 280000 240 000 220 000 210 000 260 000 220 000 540 507 354 314 280 325 880 730000 720000 910000 810 000 955 000 840 000 750 000 394 382 482 530 545 570 366
und 10% für Wassermesser abgeschrieben, und es ergab der Buchwerth der Anlagen am 31. März 1896 die folgenden Beträge: Quellen M. 105000 Gebäude » 103 627 Maschinen- und Apparate . . » 141321 Hochreservoir » 78806 Rohrnetz » 717000 Zuleitungen » 70000 Sammelbassin 33 731 Wartberganlage » 7875 Wassermesser » 25000 Gesammtsumme M. 1282360. Als Wasserpreis wird bei Abgabe ohne Messer für den Hausgebrauch 4% des MlethwertheB erhoben. Ferner ist aber noch pro Jahr zu zahlen: für ein Closet oder eine Badeeinrichtung M. 8, für ein Pissoir M. 6, für eine Kelterpresse M. 2, für ein Pferd M. 3, für ein Stück Rindvieh M. 1—2, für ein ar Gartenfläche 50 Pf. bis M. 3 etc.
Bei der Abgabe nach Messern ist für den Iiausgebrauchi pro cbm 15 Pf. zu zahlen und als Minimum 6 °/0 des Miethwerthes und ferner für Gärten pro cbm 25 Pf. und als Minimum M. 5 pro ar Gartenfläche. Für gewerbliche Zwecke* ist pro cbm bis zu 5000 cbm im Jahre gleichfalls 15 Pf.„ über 5000 cbm bis 10000 cbm 10 Pf. und darüber nach Abmachung zu zahlen. Das Wasser wird alle 2 Monate chemisch vom > Städtischen Untersuchungsamte« und bacteriologisch vom >Bakteriologischen Institute des Hospitals« untersucht. Das mittlere Resultat von einigen Jahren ist folgendes: Quellwasser: Grundwasser:: Feste Bestandteile im Liter: 400 bis 640 mg 340 bis 640 m g Keime im ccm 1893: 16 — > » 1894: 1 bis 7 2 bis 76 » » 1895: 11 bis 12 4 bis 10. 47. h. Heimerdingen.
(E. 905.)
Für die Wasserversorgung des Pfarrdorfes H e i m e r d i n g e n ist im Jahre 1874 eine Anlage hergestellt,
I. Neckarkreis welche M. 77 600 im Ganzen oder M. 86 pro Einwohner gekostet hat. Das Wasser wird durch ein Pumpwerk, das von einer Dampfmaschine von 8 PS. angetrieben wird, auf 60,0 m Höhe in ein Hochreservoir von 200 cbm Inhalt gefördert. Aus diesem gelangt es unter einem Drucke von 15,0 m zur Abgabe. Mit den Vertheilungsleitungen sind auch 23 Hydranten verbunden. 48. h. Heimsheim.
(E. 1245.)
Seit dem Jahre 1895 findet die Wasserversorgung des Pfarrdorfes H e i m s h e i m durch eine Anlage statt, welche M. 111000 im Ganzen oder M. 89 pro Einwohner gekostet hat. Das Wasser wird durch ein mittels eines Wasserrades angetriebenes Pumpwerk auf 45,0 in Höhe in ein Hochreservoir von 30 cbm Inhalt gehoben, unter dessen Wasserspiegel der tiefste Punkt des Vertheilungsnetzes in 35,0 m Tiefe liegt. Letzteres hat ca. 1100 lfd. m Länge und ist mit 13 Hydranten, die unter einem Drucke von 15,0 m bis 25,0 m stehen, und mit 3 öffentlichen Laufbrunnen verbunden. 49. h. Hemmingen. (E. 1186.) Für die Wasserversorgung des Pfarrdorfes H e m m i n g e n wurde im Jahre 1875 eine Anlage hergestellt, welche im Jahre 1879 erweitert ist und deren Gesammtkosten jetzt M. 19 100 im Ganzen oder M. IG pro Einwohner betragen. Durch dieselbe werden täglich 200 cbm Quellwasser mit natürlichem Gefälle dem Dorfe zugeführt, das hier unter 7,0 m Druck durch Leitungen von im Ganzen 6650 lfd. m Länge zur Abgabe gelangt. Damit sind 12 Hydranten und ein öffentlicher Laufbrunnen verbunden. 50. p. Herdmannsweiler.
(E. 563.)
Für das Dorf H e r d m a n n s w e i l e r besteht seit dem Jahre 1879 eine Wasserversorgungsanlage, welche im Ganzen M 4800 gekostet hat. Das erschlossene Quellwasser fliesst mit natürlichem Gefälle einem Hochreservoire von 50 cbm Inhalt zu und gelangt aus diesem durch Rohrleitungen von ca. 1200 lfd. m Länge an öffentlichen Laufbrunnen, sowie durch einige Hausanschlüsse zur Vertheilung. 51. h. Hirschlanden. (E. 509.) Im Jahre 1879 ist für das Pfarrdorf H i r s c h l a n d e n eine Gravitationswasserleitung hergestellt, welche täglich 40 cbm Wasser unter 10,0 m bis 2,0 m Druck durch Leitungen von ca. 900 m Länge verschiedenen öffentlichen Laufbrunnen und Hydranten im Dorfe zuführt. Die Anlage hat M. 5600 im Ganzen oder M. 11 pro Einwohner gekostet. 52. p. Hochberg. (E. 651.) Für das Pfarrdorf H o c h b e r g ist seit dem Jahre 1880 eine Wasserversorgungsanlage in Benutzung, welche im Ganzen M. 3800 gekostet hat. Das in einem Hochreservoire von 30 cbm Inhalt mit natürlichem Gefälle gesammelte Quellwasser gelangt durch geschlossene Rohrleitungen, mit denen 3 Hydranten und 2 öffentliche Laufbrunnen verbunden sind, zur Abgabe.
421 53.o. Hochdorf.
(E. 677.)
Für die Wasserversorgung des Pfarrdorfes H o c h d o r f besteht seit dem Jahre 1871 eine Anlage, welche M. 23000 im Ganzen oder M. 34 pro Einwohner gekostet hat. Durch eine von einer Dampfmaschine von 8 PS. angetriebene Pumpe wird das Wasser 60,0 m hoch in ein Hochreservoir gefördert und gelangt aus diesem unter 15,0 m Druck zur Abgabe. Im Dorfe sind auch 10 Hydranten aufgestellt. 54. h. Hölingen.
(E. 1082.)
Zur Versorgung des Pfarrdorfes H ö f i n g e n ist im Jahre 1878/79 eine Anlage hergestellt, welche M. 30000 im Ganzen oder M. 28 pro Einwohner gekostet hat. Das Wasser, dessen täglicher Zulauf 220 cbm beträgt, wird durch eine Pumpenanlage, die durch eine Dampfmaschine von 3 PS. angetrieben wird, 53,0 m hoch in ein Hochreservoir von 133 cbm Inhalt gehoben. Dessen Wasserspiegel liegt 12,0 m hoch über dem tiefsten Abgabepunkte. Zur Vertheilung des Wassers dienen Rohrleitungen von ca. 5000 lfd. m Länge, mit welchen 15 Hydranten verbunden sind. 30 Häuser haben Anschlussleitungen erhalten. 55. i. Hohenasperg.
(E. 226.)
Für die Wasserversorgung von Schloss H o h e n a s p e r g wurde im Jahre 1865 eine Anlage hergestellt, welche im Jahre 1888 erweitert ist. Sie hat M. 11000 im Ganzen oder M. 49 pro Einwohner gekostet. Ein Pumpwerk, welches durch eine Dampfmaschine von 4 PS. angetrieben wird, fördert täglich 96 cbm Wasser auf 90,0 m Höhe in ein Hochreservoir von 222 cbm Inhalt. Dessen Wasserspiegel liegt 23,0 m hoch über dem tiefsten Abgabepunkte. Die Vertheilung des Wassers erfolgt durch Rohrleitungen von ca. 2200 lfd. m Länge, mit denen 7 Hydranten verbunden sind. 12 Häuser haben Anschlussleitungen erhalten. 56. i. Hoheneck.
(E. 572.)
Für das Pfarrdorf H o h e n e c k ist im Jahre 1884/85 eine Gravitationswasserleitung hergestellt, welche 3 Hydranten und 5 öffentliche Laufbrunnen speist. Die Anlage hat M. 10000 im Ganzen oder M. 17 pro Einwohner gekostet. 57.o. Hohenhaslach.
(E. 869.)
Zur Wasserversorgung des Pfarrdorfes H o h e n h a s l a c h , das an einem steilen Bergabhange in 43,0 m Höhe über der Thalsohle liegt, dient seit dem Jahre 1870 eine Anlage, welche im Ganzen M. 31000 oder M. 36 pro Einwohner gekostet hat. Während früher das sämmtliche Wasser von einem einzigen, in M i t t e l h a s l a c h befindlichen Pumpenbrunnen her auf einem steilen Staffelwege von den Bewohnern in Kübeln, die auf dem Kopfe getragen wurden, hinaufgeschafft werden musste, stellen sich die ganzen Betriebskosten nach Herstellung des Wasserwerkes pro cbm Wasser im Dorfe am Zapfhahne auf ca. 10 Pf. Das Wasser wird durch ein von einer Dampfmaschine von 4 PS. betriebenes Pumpwerk aus einem am Fusse des Berges angelegten Quellwasserschachte
I. Neckarkreis.
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auf 80,0 m Höhe in ein Hochreservoir von 145 cbm Inhalt gefördert, aus dem es durch Rohrleitungen zur Vertheilung gelangt. Mit letzeren sind 8 Hydranten und 5 öffentliche Laufbrunnen verbunden. 20 Häuser hatten Anfangs bereite Anschlussleitungen. 58. n. Hohenheim.
(E. 283.)
Für die Wasserversorgung von Schloss H o h e n h e i m wurde im Jahre 1876 eine Anlage hergestellt, die im Jahre 1886 eine wesentliche Erweiterung erfahren hat und jetzt täglich 80 cbm Quellwasser liefert. Die Herstellungskosten haben im Ganzen M. 31000 oder M. 103 pro Einwohner betragen. Das erschlossene Wasser fliesst mit natürlichem Gefälle in ein Hochreservoir von 330 cbm Inhalt, dessen Wasserspiegel 25,0 m hoch über dem tiefsten Abgabe)unkte liegt. Zur Wasservertheilung dienen Rohreitungen von ca. 5500 lfd. m Länge, mit denen auch 27 Hydranten verbunden sind.
i
59. m. Jagstfeid.
(E. 903.)
Im Jahre 1883 ist fflr das Pfarrdorf J a g s t f e i d eine Gravitationswasserleitung hergestellt, welche im Ganzen ca. M. 2000 gekostet hat. Das zugeleitete Quellwasser kommt an 3 öffentlichen Laufbrunnen zur Vertheilung.
60. m. Jagsthausen.
(E. 807.)
Für die Wasserversorgung des Pfarrdorfes J a g s t h a u s e n ist im Jahre 1883 eine Anlage hergestellt, welche täglich 130 cbm Wasser liefert und M. 17000 im Ganzen oder M. 21 pro Einwohner gekostet hat. Das gesammelte Quellwasser wird mit natürlichem Gefälle in ein Hochreservoir von 14 cbm Inhalt geleitet. Dessen Wasserspiegel liegt auf 49,0 m Höhe über dem tiefsten Abgabepunkte. . Die Vertheilung erfolgt durch ca. 4000 lfd. m Rohrleitungen, mit denen auch 35 Hydranten verbunden sind. 61.o. Iptingen.
(E. 850.)
Für das Pfarrdorf I p t i n g e n dient eine Gravitationswasserleitung von ca. 1000 m Lange zur Versorgung, welche im Ganzen M. 5000 gekostet hat. Durch diese werden 2 öffentliche Laufbrunnen mit täglich 58 cbm Quellwasser gespeist.
62.o. Kleinsachsenheim.
(E. 990.)
Für die Wasserversorgung des Pfarrdorfes K l e i n s a c h ß e n h e i m ist im Jahre 1900 eine Anlage hergestellt, welche M. 63000 im Ganzen oder M. 63 pro Einwohner gekostet hat. Das Wasser aus 2 Quellen, die täglich 80 cbm liefern, wird durch ein Pumpwerk, welches eine Dampfmaschine von 4 PS. antreibt, auf 53,0 m Höhe in ein Hochreservoir von 160 cbm Inhalt gefördert. Aus diesem gelangt es durch ca. 3600 lfd. m Rohrleitungen zur Vertheilung. Damit sind 2 öffentliche Brunnen und 30 Hydranten verbunden, deren höchster unter 23,0 m und deren tiefster unter 52,0 m Druck steht. Ca. 100 Häuser haben Anschlussleitungen erhalten.
63.1. Knittlingen.
(E. 2571.)
Eine Anlage zur Wasserversorgung der Stadt Knittl i n g e n ist im Jahre 1900 ausgeführt und hat M. 91273 im Ganzen oder M. 35 pro Einwohner gekostet. Durch diese werden täglich einem Hochreservoire von 220 cbm Inhalt 168 cbm Quellwasser mit natürlichem Gefälle zugeführt und gelangen daraus durch 5300 lfd. m Hauptrohrleitungen und 6000 lfd. m Hausleitungen zur Vertheilung. Damit sind auch 70 Hydranten verbunden und 310 Häuser haben Anschlussleitungen erhalten. 64. m. Kochendorf.
(E. 1638.)
Für die Wasserversorgung des Pfarrdorfes Kochend o r f ist im Jahre 1894/95 eine Anlage hergestellt, welche täglich 260 cbm Quellwasser liefert und M. 56000 im Ganzen oder M. 34 pro Einwohner gekostet hat. Das Wasser wird mit natürlichem Gefälle einem Hochreservoire von 320 cbm Inhalt zugeführt, dessen Wasserspiegel 10,0 m hoch über dem tiefsten Abgabepunkte liegt. Durch ca. 4600 lfd. m Rohrleitungen, mit denen 42 Hydranten und 10 öffentliche Laufbrunnen verbunden sind, findet die Abgabe statt. Ca. 100 Häuser haben Anschlussleitungen erhalten. 65. m. Kochersteinsfeld.
(E. 803.)
Für die Wasserversorgung des Pfarrdorfes K o c h e rsteinBf eld ist im Jahre 1880/81 eine Anlage hergestellt, welche mit natürlichem Gefälle zufliessendes Quellwasser liefert und M. 20500 im Ganzen oder M. 25 pro Einwohner gekostet hat. Mit den Leitungen sind auch 13 Hydranten verbunden, welche unter einem Drucke von 13,0 m stehen. 66. m. Kochertliiirn. (E. 584.) Im Jahre 1888 ist für das Pfarrdorf K o c h e r t h - i i r n eine Gravitationswasserleitung hergestellt. Das zufliessende Quellwasser wird durch Rohrleitungen von ca. 2400 lfd. m Länge, mit denen 8 Hydranten und 3 öffentliche Laufbrunnen verbunden sind, vertheilt. Die Anlage hat M. 13950 im Ganzen oder M. 24 pro Einwohner gekostet. 67. i. Kornwestheim. (E. 2130.) Für die Wasserversorgung des Pfarrdorfes K o r n w e s t h e i m wurde im Jahre 1869 eine Anlage hergestellt,, durch welche Quellwasser mit natürlichem Gefälle zufloss. Im Jahre 1896 ist diese Anlage durch den Baut einer Pumpstation erweitert worden. Die durch eine Dampfmaschine von 12 PS. betriebene Pumpe liefert 400 cbm Wasser im Tage auf 60,0 mi Höhe in ein Hochreservoir von 640 cbm Inhalt. Dessem Wasserspiegel liegt 50,0 m hoch über dem tiefsten Abgabepunkte. Zur Vertheilung dienen 11120 lfd. m Rohrleitungen, mit denen 69 Hydranten und 4 öffentliche; Laufbrunnen verbunden sind. 200 Häuser haben Anschlussleitungen erhalten. Die Anlage hat im Ganzen M. 178000 oder M. 835 pro Einwohner gekostet. 68. f. Krummhardt. (E. 150.) Für die Wasserversorgung des Weilers K r u m m h a r d t ist im Jahre 1896 eine Anlage hergestellt, weichte
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I. Neckarkreis
M. 8000 im Ganzen oder M. 53 pro Einwohner gekostet hat. Das Wasser flieset mit natürlichem Gefälle einem Hochreservoire von 36 cbm Inhalt zu, dessen Wasserspiegel 25,0 m hoch über dem tiefsten Abgabepunkte liegt. Für die Vertheilung des Wassers sind ca. 500 lfd. m Rohrleitungen verlegt, welche mit Hydranten und Laufbrunnen verbunden sind und Anschlussleitungen speisen. 69. m. Lampoldshausen. (£. 862.) Im Jahre 1896 ist für die Wasserversorgung des Pfarrdorfes L a m p o l d s h a u s e n eine Anlage in Betrieb gekommen, welche täglich 86 cbm Quellwasser liefert und M. 28000 im Ganzen oder M. 32 pro Einwohner gekostet hat. Das Wasser fliesst mit natürlichem Gefälle einem Hochreservoire von 75 cbm Inhalt zu, dessen Wasserspiegel 28,0 m bis 30,0 m hoch über dem Versorgungsgebiete liegt. Für die Wasservertheilung sind 1860 lfd. m Rohrleitungen verlegt, mit denen 26 Hydranten und 6 öffentliche Brunnen verbunden sind. Ca. 100 Häuser haben Anschlussleitungen erhalten. 70. b. Lauffen a. Neckar. (E. 4083.) Der Theil des Ortes L a u f f e n , welcher am rechten Ufer des N e c k a r liegt und 1106 Einwohner hat, wird » S t a d t « genannt, und der am linken Ufer gelegene, grössere Theil mit 2978 Einwohnern wird »Dorff genannt. Für die Wasserversorgung der S t a d t L a u f f e n diente seit dem Jahre 1877 eine Gravitationsleitung. Im Jahre 1891 sind die Anlagen durch den Bau eines durch ein Wasserrad betriebenen Pumpwerkes Und durch sonstige neue Einrichtungen erweitert, deren Herstellungskosten im Ganzen M. 49000 oder M. 44 pro Einwohner betragen haben. Es sind jetzt 28 Hydranten und 5 öffentliche Laufbrunnen aufgestellt. Der Leitungsdruck beträgt am-tiefsten Punkte des Versorgungsgebietes 30,0 m. Für das D o r f L a u f f e n ist im Jahre 1899 durch den Ingenieur L o h r in R a v e n s b e r g eine Quellwasserleitung ausgeführt, welche im Ganzen M. 201800 oder M. 67 pro Einwohner gekostet hat. Das Wasser wird in der Nähe von H a u s e n a . Z a b e r aus der »Buchbrunnenquelle« bei D ü r r e n z i m m e r n gewonnen, welche ca. 6 km von L a u f f e n entfernt liegt und täglich 432 cbm Wasser liefert. Es fliesst mit natürlichem Gefälle einem Hochreservoire von 400 cbm Inhalt zu, dessen Wasserspiegel 30,0 m hoch über dem niedrigsten Punkte des Versorgungsgebietes liegt. Die Länge der Rohrleitungen beträgt im Ganzen ca. 10500 lfd. m. Damit sind 94 Hydranten und ein öffentlicher Brunnen verbunden. 550 Häuser haben Anschlussleitungen erhalten. Für diese sind 151 Wassermesser (144 von S i e m e n s & H a l s k e , B e r l i n und 7 von L u x , L u d w i g s h a f e n ) bezogen und zwar 81 von 13 mm, 50 von 20 mm, 11 von 25 mm und je 3 von 30 mm, 40 mm und 50 mm Durchmesser. 71. m. Lautenbach. (E. 48.) Für den Weiler L a n t e n b a c h ist im Jahre 1885 eine Gravitationswaeserleitung hergestellt, welche M. 1100 im Ganzen oder M. 23 pro Einwohner gekostet hat.
72. h. Leonberg, O -A. (E. 2431.) Im Jahre 1882 ist für die Stadt L e o n b e r g eine Wasserversorgungsanlage in Betrieb gekommen, deren Herstellungskosten sich auf im Ganzen M. 55200 oder M. 22 pro Einwohner belaufen haben und die täglich 350 cbm Wasser liefert. Das dafür gesammelte Quellwasser wird mit natürlichem Gefälle einem Hochreservoire von 156 cbm Inhalt zugeführt, dessen Wasserspiegel 30,0 m hoch über dem tiefsten Punkte des Versorgungsgebietes liegt. Die Vertheilung des Wassers erfolgt durch ca. 5200 lfd. m Rohrleitungen, mit denen 22 Hydranten und 8 öffentliche Brunnen verbunden sind. 70 Wohnhäuser sind mit Anschlussleitungen versehen. 73. q. Lichtenstern. (E. 106.) Zur Wasserversorgung des Dorfes L i c h t e n s t e r n dient seit dem Jahre 1888 eine Anlage, welche M. 9000 im Ganzen oder M. 85 pro Einwohner gekostet hat. Das gesammelte Quellwasser fliesst mit natürlichem Gefälle einem Hochreservoire von 50 cbm Inhalt zu und wird von hier durch eine 1050 m lange Rohrleitung, mit welcher 3 Hydranten und ein öffentlicher Laufbrunnen verbunden sind, vertheilt Der tiefste Punkt des Dorfes liegt 45,0 m unter dem Wasserspiegel des Reservoires. 74. q. Löwenstein. (E. 838.) Für die Wasserversorgung der Stadt L ö w e n s t e i n ist im Jahre 1876 eine Anlage hergestellt, welche täglich 72 cbm Quellwasser liefert und M. 8000 im Ganzen oder M. 10 pro Einwohner gekostet hat Das Wasser fliesst mit natürlichem Gefälle einem Hochreservoire von 100 cbm Inhalt zu und wird aus diesem durch Leitungen von ca. 1000 lfd. m Länge vertheilt, mit welchen öffentliche Laufbrunnen und Anschlussleitungen verbunden sind. 75. q. Maienfels. (E. 155.) Für den Weiler M a i e n f e l s dient eine ca. 400 m lange Gravitationswasserleitung, welche 2 öffentliche Laufbrunnen mit Quellwasser speist und deren Anlage M. 5000 im Ganzen oder M. 32 pro Einwohner gekostet hat.
76. h. Malmsheim. (E. 989.) Für das Pfarrdorf M a l m s h e i m dient seit dem Jahre 1879 eine Gravitationswasserleitung, welche aus 500 m Entfernung täglich 120 cbm Wasser zum Dorfe führt, das hier an öffentlichen Brunnen und durch Anschlussleitungen vertheilt wird. Die Anlage hat M. 11300 im Ganzen oder M. 11 pro Einwohner gekostet. 77. i. M a r k g r ö n i n g e n . (E. 2845.) Im Jahre 1900 ist für die Stadt M a r k g r ö n i n g e n eine Wasserversorgungsanlage hergestellt, welche täglich 432 cbm Wasser liefert und M. 146000 im Ganzen oder M. 51 pro Kopf gekostet hat. Das Wasser wird in ein Hochreservoir von 427 cbm Inhalt durch ein Pumpwerk, welches durch einen Motor von 12 PS. angetrieben wird, auf 58,0 m Höhe gefördert und gelangt durch Rohrleitungen von 6885 lfd. m Länge zur Vertheilung. Damit sind auch 91 Hydranten verbunden. 359 Häuser haben Anschlussleitungen erhalten,
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I. Neckarkreis.
78. d. Massenbach.
(E. 728.)
Für die Wasserversorgung des Pfarrdorfes Mas Benist im Jahre 1880 eine Gravitationswasserleitung hergestellt, welche dem Dorfe täglich 220 cbm Wasser unter 3,0 m Druck zuführt. Das Wasser kommt durch eine Leitung von ca. 1300 m Länge an 6 öffentlichen Laufbrunnen und durch verschiedene Hausanschlüsse zur Abgabe. Die Anlage hat im Ganzen M. 6000 gekostet. bach
79. k. Marbach, O. A. (E. 2216.) Für die Wasserversorgung der Stadt M a r b a c h ist im Jahre 1895 eine Anlage hergestellt, welche im Ganzen M.. 70000 oder M. 31 pro Einwohner gekostet hat und täglich 400 cbm Quellwasser liefert. Das Wasser wird mit natürlichem Gefälle einem Hochreservoire von 360 cbm Inhalt zugeführt, dessen Wasserspiegel 25,0 m hoch über dem Versorgungsgebiete liegt. Zur Wasservertheilung sind im Ganzen ca. 11300 lfd. m Rohre verlegt. Damit sind auch 80 Hydranten verbunden. 80.1. Maulbronn, O. A. (E. 1038.) Früher dienten zur Wasserversorgung der Stadt M a u l b r o n n einige öffentliche Brunnen, welche durch zugeleitetes Quellwasser gespeist wurden. Im Jahre 1891 ist nach dem Projecte des Bauraths G s e l l eine einheitliche Anlage zur gemeinschaftlichen Versorgung der Stadt und des K l o s t e r s M a u l b r o n n ausgeführt, welche durch das Wasser der früher benutzten Quellen gespeist wird. Die Anlagekosten, welche Staat und Stadt gemeinschaftlich übernommen hatten, betrugen für die Stadt M. 30000 im Ganzen oder M. 29 pro Einwohner und für das Kloster M. 10000, also für beide zusammen M. 40000. Die Quellen sind neu gefasst, und deren Wasser ist einem Sammelreservoire, das mit einer Filteranlage verbunden ist, zugeführt. Von hier wird es durch ein Dampfpumpwerk von 3 PS. in ein 45,0 m hoch über dem Klosterhofe gelegenes, gemauertes Hochreservoir gefördert, das 222 cbm Inhalt hat und dessen Wasserspiegel 31,0 m hoch über dem Sammelreservoire liegt. Die Vertheilungsleitungen haben ca. 2000 m Länge, und damit sind auch 22 Hydranten verbunden. Fast sämmtliche Gebäude sind mit Anschlussleitungen versehen. 81. h. Merklingen.
(E. 1480.)
Für die Wasserversorgung des Pfarrdorfes Merkl i n g e n ist in den Jahren 1886/87 eine Anlage hergestellt, welche im Ganzen M. 12000 gekostet hat. Das Wasser fliesst mit natürlichem Gefälle einem Hochreservoire von 30 cbm Inhalt zu und gelangt durch 1100 lfd. m Rohrleitungen, mit denen 11 Hydranten und 12 öffentliche Laufbrunnen •verbunden sind, zur Abgabe. 82.1. Mühlacker. (E. 1208.) Für die Wasserversorgung des Dorfes M ü h l a c k e r ist im Jahre 1890/91 eine Anlage hergestellt, welche M. 22 500 im Ganzen oder M. 19 pro Einwohner gekostet hat. Das Wasser einer Quelle fliesst mit natürlichem Gefälle durch ca. 3000 lfd. m Rohrleitungen dem Dorfe
und hier zur Vertheilung zu, mit denen auch 8 Hydranten, welche unter einem Drucke von 8,0 m bis 10,0 m stehen, verbunden sind. 83. e. Mühlhausen a. Neckar. (E. 1003.) Für das Pfarrdorf M ü h l h a u s e n ist im' Jahre 1892 eine Wasserversorgungsanlage hergestellt, welche M. 30000 im Ganzen oder M. 33 pro Einwohner gekostet hat. Das Wasser wird durch ein von einem Wasserrade getriebenes Pumpwerk in ein Hochreservoir von 240 cbm Inhalt auf 40,0 m Höhe gehoben, welches 30,0 m hoch über dem tiefsten Abgabepunkte liegt. Aus dem Reservoire gelangt es durch Rohrleitungen von ca. 2500 lfd. m Länge, mit denen 22 Hydranten und 4 Laufbrunnen verbunden sind, zur Vertheilung. 84. h. Münchingen. (E. 1549.) Für die Wasserversorgung des Pfarrdorfes Münc h i n g e n dient seit dem Jahre 1879 eine Gravitationsleitung, welche täglich 100 cbm Wasser unter einem Drucke von 2,0 m für 3 öffentliche Laufbrunnen und verschiedenen Hausanschlüssen zuführt. Die Anlage hat M. 17 700 im Ganzen oder M. 11 pro Einwohner gekostet. 85. h. Münklingen. (E. 390.) Seit dem Jahre 1876 dient für das Pfarrdorf M ü n k l i n g e n eine Wasserversorgungsanlage, welche täglich 80 cbm Quellwasser liefert und M. 6000 im Ganzen oder M. 15 pro Einwohner gekostet hat. Das Wasser fliesst einer Sammelstube von 3 cbm Inhalt zu* die 12,0 m hoch über dem tiefsten Abgabepunkte liegt. Durch Rohrleitungen von ca. 600 lfd. m Länge wird es verschiedenen öffentlichen Brunnen und Hydranten zugeführt. 86. e. Münster.
(E. 2190.)
Für die Wasserversorgung des Pfarrdorfes M ü n s t e r ist im Jahre 1893/94 eine Anlage hergestellt, welche 430 cbm Wasser im Tage liefert und M. 60000 im Ganzen oder M. 27 pro Einwohner gekostet hat. Das Wasser wird durch ein von einer Dampfmaschine von 6 PS. angetriebenes Pumpwerk auf 70,0 m Höhe in ein Hochreservoir von 240 cbm Inhalt gehoben. Dessen Wasserspiegel liegt je nach der Ortslage 40,0 m bis 55,0 m hoch über dem Versorgungsgebiete. Von hier aus wird es durch ca. 5200 lfd. m Rohrleitungen, mit denen auch 30 Hydranten verbunden sind, zur Vertheilung gebracht. 87. k. Mundelsheim. (E. 1618.) Für die Wasserversorgung des Pfarrdorfes M u n d e l s h e i m dient seit dem Jahre 1896 eine Anlage, welche täglich 300 cbm Quellwasser liefert und M. 22 500 im Ganzen oder M. 14 pro Einwohner gekostet hat. Das Wasser fliesst mit natürlichem Gefälle einem Hochreservoire von 150 cbm Inhalt zu, dessen Wasserspiegel 30,0 m hoch über dem tiefsten Abgabepunkte liegt. Mit den Vertheilungsleitungen sind auch 37 Hydranten verbunden.
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I. Neckarkreis. 88. k. Murr. (E. 951.)
93. in. Neuenstadt.
Für das Pfarrdorf M u r r ist im Jahre 1900 eine Wasserversorgungsanlage hergestellt, welche M. 25000 im Ganzen oder M. 27 pro Einwohner gekostet hat. Es stehen dafür täglich 432 cbm Quellwasser zur Verfügung,- das mit natürlichem Gefälle einem Hochreservoire von 100 cbm Inhalt zugeführt wird und durch 1630 lfd. m Rohrleitungen zur Vertheilung gelangt. Damit sind auch 22 Hydranten verbunden, von denen der höchstliegende unter 30,0 m und der tiefstliegende unter 42,0 m Druck steht. 72 Häuser haben Zuleitungen erhalten. 89. a. Murrhardt. (E. 2306.) Für die Wasserversorgung der Stadt M u r r h a r d t ist im Jahre 1899/00 eine Anlage hergestellt, welche M. 80000 im Ganzen oder M. 34 pro Einwohner gekostet hat. Das aus Quellen erschlossene Wasser fliesst einem Hochreservoire von 240 cbm Inhalt zu. Dessen Wasserspiegel liegt 50,0 m hoch über dem Versorgungsgebiete. Die tägliche Zuflussmenge beträgt 330 cbm, und das Wasser gelangt durch ca. 7900 lfd. m Rohrleitungen zur Vertheilung. Damit sind 7 öffentliche Brunnen und und 52 Hydranten vertranden. 260 Häuser haben Anschlussleitungen erhalten. 90. m. Neckarsulm, O. A.
(E. 3129.)
Für die Wasserversorgung der Stadt N e c k a r s u I m ist im. Mai 1890 eine neue Hochdruckanlage eröffnet, welche M. 128000 im Ganzen oder M. 41 pro Einwohnet gekostet hat. Durch ein von einer Dampfmaschine von 6 PS. getriebenes Pumpwerk können täglich bis zu 320 cbm Quellwasser auf 47,0 m Höhe in ein Hochreservoir von 320 cbm Inhalt gehoben werden. Aus diesem erfolgt die Wasservertheilung durch Rohrleitungen von ca. 8000 lfd. m Länge. Damit sind auch 61 Hydranten verbunden, von denen der höchstliegende unter 30,0 m und der tiefstliegende unter 50,0 m Druck steht, ca. 500 Häuser haben Anschluss erhalten. 91. i. Neckarweihingen.
(E. 1377.)
FQr die Stadt N e u e n s t a d t dient seit dem Jalire 1882 eine Gravitationswasserleitung, welche täglich 160 cbm Quell wasser zuführt und 5 öffentliche Laufbrunnen speist. Die Anlage hat im Ganzen M. 5000 gekostet.
94. o. Nussdorf.
(E. 1093.)
Das Pfarrdorf N u s s d o r f , welches 357,0 m hoch ü. d. M. auf einem wasserlosen Bergrücken liegt, war das erste Dorf in W ü r t t e m b e r g , welches im Jahre 1866, den Rathschlägen des Dr. v o n E h m a n n folgend, den Bau einer allgemeinen Wasserversorgungsanlage für Gemeindekosten beschlossen hat. Am 25. Juli 1867 wurde unter feierlichem Kirchengange und mit grosser Festlichkeit von der kleinen Gemeinde dieses Wasserwerk eingeweiht, durch das für deren Einwohner das nöthige Wasser aus 120,0 m Tiefe im Dorfe und in ihren Häusern zum freien Auslaufe gebracht wird. Die Anlagekosten dafür haben freilich im Ganzen M. 77000 oder M. 70 für jeden Einwohner betragen. Das Wasser ist im »Riether Thale« aus 2 Quellen gewonnen und fliesst aus einem Hauptsammler durch eine 916 m lange, gusseiserne Leitung mit natürlichem Gefälle in dem Thale hinunter zu einem Reservoire von 28 cbm Inhalt. Ueber diesem ist eine Pumpstation mit einer darüber liegenden Wärterwohnung erbaut. Eine Dampfmaschine von 10 PS. betreibt hier eine stehende, doppeltwirkende Pumpe, von der eine Druckleitung von 89 mm Durchmesser und 1872 m Länge abgeht, durch welche pro Stunde 10,3 cbm Wasser in ein Hochreservoir geführt werden, dessen Wasserspiegel 120,0 in hoch über dem Sammler liegt. Von hier findet die Vertheilung durch Rohrleitungen statt, die anfänglich 800 lfd. m Länge hatten und mit welchen 12 Hydranten verbunden waren. Die täglichen Betriebskosten für die Anfangs erforderlichen 62 cbm Wasser betrugen ca. M. 6 oder pro cbm ca. 10 Pf-, während früher 3 Pferde 2 Stunden Zeit gebrauchten, um ein mit 1,2 bis 1,5 cbm Wasser gefülltes Fass aus den Thälern von R i e t h und I p t i n g e n auf die Höhe zu bringen.
(E. 1199.)
Für die Wasserversorgung des Pfarrdorfes N e c k a r w e i h i n g e n ist im Jahre 1891 eine Anlage hergestellt, welche M. 40000 im Ganzen oder M. 33 pro Einwohner gekostet hat. Eine Pumpe, welche ein Benzinmotor von 1 PS. antreibt, fördert täglich 320 cbm Wasser auf 46,0 m Höhe in ein Hochreservoir von 206 cbm Inhalt. Durch ca. 3200 lfd. m Rohrleitungen, mit denen auch 24 Hydranten, die unter einem Drucke von ca. 40,0 m stehen, verbunden sind, gelangt es zur Abgabe. 130 Häuser haben Anschlussleitungen erhalten. 92. f. Neuhausen auf der Fildern.
(E. 2521.)
Im Jahre 1882 ist für das Pfarrdorf N e u h a u s e n -eine Gravitationswasserleitung hergestellt, welche ca. 1400 lfd. m Länge hat und mit der ein Hydrant und 2 öffentliche Laufbrunnen verbunden sind. Durch dieselbe werden dem Dorfe täglich 150 cbm Wasser unter 20,0 m Druck zugeführt. Die Anlage hat im Ganzen M. 8600 gekostet.
95.1. Oberderdingen.
(E. 1360.)
Für die Wasserversorgung des Pfarrdorfes O b e r d e r d i n g e n dient eine Gravitationswasserleitung, durch welche täglich 90 cbm Wasser zugeführt werden, das an 3 öffentlichen Laufhrunnen zum Aueflusse gelangt. Die Länge der verlegten Rohrleitungen betrügt ca. 800 lfd. m, und die ganze Anlage hat im Ganzen ca. M. 5000 gekostet.
96. f. Oberesslingen.
(E. 1232.)
Für die Wasserversorgung der Gemeinde O b e r e s s l i n g e n ist ein Project in der Ausführung begriffen, welches auf M. 41000 im Ganzen oder M. 35 pro Einwohner veranschlagt ist und nach welchem täglich 43 cbm Wasser geliefert werden sollen. Das Wasser wird mit natürlichem Gefälle in ein Hochreservoir von 60 cbm Inhalt geführt und gelangt von hier unter einem Drucke von 26,0 m bis 37,0 m je nach der Ortslage durch ca. 3000 lfd. m Rohrleitungen zur Vertheilung. Damit sind auch 32 Hydranten ujid 3 öffentliche Brunnen verbunden.
426
I. Neckarkreis.
97. o. Oberriexingen.
(E. 1042.)
Für die Wasserversorgung der Stadt O b e r r i e x i n g e n dient eine Gravitationaleitnng, welche täglich 60 cbm Quellwasser unter 6,0 m Druck zur 8tadt liefert und im Ganzen M. 10000 gekostet hat.
98. e. Obertürkheim.
(E. 1846.)
Für das Pfarrdorf O b e r t ü r k h e i m wurde im Jahre 1883 eine Wasserversorgungsanlage hergestellt, die im Jahre 1887 erweitert ist. Deren tägliche Lieferung beträgt ca. 200 cbm. Die Anlagekosten haben sich im Ganzen auf M. 18 800 oder M. 10 pro Einwohner belaufen. Das Wasser fliesst mit natürlichem Gefälle in ein Hochreservoir von 60 cbm Inhalt, das 30,0 in hoch über dem tiefsten Abgabepunkte liegt. Von hier wird es durch ca. 2000 lfd. m Rohrleitungen vertheilt, mit welchen auch 11 Hydranten, die unter einem zwischen 30,0 m und 47,0 in wechselnden Drucke stehen, verbunden sind. 99. d. Ochsenbach.
(E. 633.)
Für die Wasserversorgung des Pfarrdorfes O c h s e n b a c h wurde im Jahre 1875 eine Anlage hergestellt, die im Jahre 1881 erweitert ist. Sie liefert täglich 120 cbm Wasser und hat M. 11900 im Ganzen oder M. 19 pro Einwohner gekostet. Das Waaser fliesst mit natürlichem Gefälle einem Hochreservoire von 43 cbm Inhalt zu, welches 4,0 m bis 19,0 m hoch über dem Versorgungsgebiete liegt. Die WaBservertheilung erfolgt durch ca. 1300 lfd. m Rohrleitungen, mit denen 5 Hydranten und 4 öffentliche Laufbrunnen verbunden sind. 100. d. Ochsenberg.
(E. 631.)
Im Jahre 1881 ist für das Pfarrdorf O c h s e n b e r g eine Gravitationswasserleitung hergestellt, welche im Ganzen M. 5000 gekostet hat. Durch Rohrleitungen von ca. 800 lfd. m Länge werden daraus 3 öffentliche Laufbrunnen und verschiedene Hausanschlüsse gespeist. 101. e. Oeffingen.
(E. 900.)
Die Wasserversorgung des Pfarrdorfes O e f f i n g e n erfolgt durch die Gruppen Versorgung F e l l b a c h . Es sind in dem Dorfe 25 Hydranten aufgestellt und ca. 150 Häuser sind mit Anschlussleitungen versehen. 102.1. Oetisheim.
(E. 1344.)
Seit dem Jahre 1868 besteht für das Pfarrdorf O e t i s h e i m eine Gravitationswasserleitung, welche täglich 180 cbm Wasser unter 10,0 m Druck durch ca. 22Q0 lfd. m lange Rohrleitungen zur Vertheilung bringt. Damit sind auch 5 Hydranten verbunden. Die Anlage hat M. 14500 im Ganzen oder M. 11 pro Einwohner gekostet 103. m. Offenau. (E. 765.) Für das Pfarrdorf O f f e n a u ist seit dem Jahre 1870 eine Gravitationswasserleitung in Benutzung, welche täglich 215 cbm Quellwasser unter 15,0 m Druck durch 2000 lfd. m Rohrleitungen zuführt Damit sind 4 Hydranten verbunden.
Die Anlage hat im Ganzen M. 7600 oder M. 10 pro Einwohner gekostet. 104. h. Perouse. (E. 427.) Im Jahre 1879 wurde für das Pfarrdorf P e r o u s e eine Waeserversorgungsanlage mit natürlichem Gefälle hergestellt, welche im Jahre 1895 eine Erweiterung durch die Anlage eines Pumpwerkes, das durch ein Wasserrad von 2 PS. angetrieben wird, erfahren hat. Es werden durch letzteres täglich 60 cbm Wasser auf 86,0 m Höhe in ein Hochreservoir von 100 cbm Inhalt gefördert, das 15,0 m hoch über dem tiefsten Abgabepunkte liegt. Zur Vertheilung dienen ca. 3500 lfd. m Rohrleitungen, mit denen 12 Hydranten und 4 öffentliche Laufbrunnen verbunden sind. 35 Häuser haben Anschlussleitungen. Die Kosten der Anlage haben im Ganzen M. 35000 oder M. 82 pro Einwohner betragen. 105. i. Pflugfelden. (E. 509.) Für die Wasserversorgung des Pfarrdorfes P f l u g f e l d e n ist im Jahre 1877 eine Anlage hergestellt, durch welche Quellwasser mittels eines Dampfpumpwerkes in ein Hochreservoir von 120 cbm Inhalt gefördert wird. Dessen Wasserspiegel liegt 12,0 m hoch über dem tiefsten Abgabepunkte.' Es sind ca. 700 lfd. m Rohrleitungen, mit denen auch 5 Hydranten verbunden sind, zur Vertheilung des Wassers verlegt. Die Kosten der Anlage haben M. 10000 im Ganzen oder M. 20 pro Einwohner betragen. 106. J. Pinache. (E. 462.) Für das Pfarrdorf P i n a c h e besteht seit dem Jahre 1893 eine Wasserversorgungsanlage, welche täglich 40 cbm Wasser liefert und deren Herstellung M. 18000 im Ganzen oder M. 39 pro Einwohner gekostet hat. Das Wasser fliesst mit natürlichem Gefälle einem Hochreservoire von 30 cbm Inhalt zu, dessen Wasserspiegel 10,0 m über dem Versorgungsgebiete liegt. Mit den Verteilungsleitungeu sind 6 Hydranten und 3 öffentliche Laufbrunnen verbunden. 107. n. Plieningen. (E. 2455.) Im Jahre 1865 wurde für das Pfarrdorf P l i e n i n g e n eine Gravitationswasserleitung hergestellt, die im Jahre 1881 eine Erweiterung erfahren hat. Die Kosten derselben betragen im Ganzen M. 17 600. Es werden dadurch täglich 110 cbm Quellwasser unter 6,0 m Druck durch Leitungen von ca. 3000 lfd. m Länge, mit welchen auch 8 Hydranten verbunden sind, in dem Dorfe zur Vertheilung gebracht. 108. f. Plochingen. (E. 2260.) Für das Pfarrdorf P l o c h i n g e n ist im Jahre 1900 eine Wasserversorgungsanlage hergestellt, welche M. 90000 im Ganzen oder M. 40 pro Einwohner gekostet hat und für eine tägliche Lieferung von 246 cbm Quellwasser bestimmt ist. Das Wasser fliesst mit natürlichem Gefälle einem Hochreservoire von 240 cbm Inhalt zu, das mit einem Gegenreservoire von 100 cbm Inhalt hinter dem Versorgungsgebiete verbunden ist. Zur Vertheilung des1 Wassers sind ca. 6000 lfd. m Rohrleitungen verlegt, mit denen 72 Hydranten verbunden sind, deren höchstliegender unter 30,0 m und deren tiefstliegender unter'
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I. Neckarkrei».
75,0 m Druck steht. leitungen erhalten.
320 Häuser haben
109. i. Poppenweiler.
Anschluss-
(E. 1177.)
Für das Pfarrdorf P o p p e n w e i l e r diente seit dem Jahre 1867 eine Gravitationswasserleitung von ca. 1300 ni Länge, welche im Tage 120 cbm Wasser unter 10,0 in Druck zum Dorfe führte. Im Jahre 1896 ist statt dieser ein Neubau ausgeführt, der M. 37000 im Ganzen oder M. 31 pro Einwohner gekostet hat. Durch ein von einem Benzinmotor betriebenes Pumpwerk wird das nöthige Quellwasser in ein Hochreservoir gefördert, und mit den das Wasser aus diesem vertheilenden Leitungen sind auch 41 Hydranten verbunden, welche unter einem Drucke von 10,0 m bis 20,0 m stehen. 110. k. Prevorst.
(E. 356.)
Für die Wasserversorgung des Weilers P r e v o r s t ist eine Anlage im Bau begriffen, welche für eine tägliche Lieferung von 36 cbm Quellwasser bestimmt und zu M. 42600 im Ganzen oder M. 120 pro Einwohner veranschlagt ist. Das Wasser wird durch ein Pumpwerk, das von einem Wasserrade angetrieben wird, auf 100,0 m Höhe in ein Hochreservoir von 100 cbm Inhalt gefördert werden. Für die Wasservertheilung waren ca 2000 lfd. m Rohrleitungen projectirt, mit welchen 15 Hydranten und 3 öffentliche Brunnen verbunden werden sollen. I I I . ni. Reichertshausen.
(E. 280.)
Für den Weiler R e i c h e r t s h a u s e n ist seit dem Jahre 1878 eine Wasserversorgungsanlage in Benutzung, welche M. 17000 im Ganzen oder M. 60 pro Einwohner gekostet hat. Das dafür erschlossene Quellwasser fliesst mit natürlichem Gefälle in ein Hochreservoir von 30 cbm Inhalt und gelangt aus diesem durch ca. 2000 lfd. m Rohrleitungen, mit denen 7 Hydranten und 5 öffentliche Laufbrunnen verbunden sind, zur Abgabe. 30 Häuser haben Anschlussleitungen erhalten. 112. a. Reichenberg.
(E. 408.)
Für das Ffarrdorf R e i c h e n b e r g dient seit dem Jahre 1*82 eine Gravitationsleitung von 650 lfd. m Länge, die dem Dorfe das Wasser unter 33,0 m Druck zuführt und 2 öffentliche Laufbrunnen speist.
113.0. Rieth.
(E. 339.)
Für das Pfarrdorf R i e t h ist im Jahre 1882 eine Gravitationsleitung hergestellt, welche täglich 240 cbm Quellwasser unter 16,0 m Druck zuführt. Sie hat ca. 1700 in Länge und ist mit 4 öffentlichen Laufbrunnen und verschiedenen Anschlussleitungen und Hydranten verbunden. Die Anlage hat im Ganzen M. 10400 oder M. 31 pro Einwohner gekostet. 114. n. Rohr.
(E. 719.)
Für das Pfarrdorf R o h r ist im Jahre 1874 eine Wasserversorgungsanlage hergestellt, welche täglich 60 cbm Wasser liefert und im Ganzen M. 4800 gekostet hat.
Das erschlossene Quellwasser wird in einen Sanimelschacht von 8 cbm Inhalt geleitet, dessen Wasserspiegel 5,0 m hoch über dem Versorgungsgebiete liegt. Dürcli 240 m Rohrleitungen, mit denen auch 2 Hydranten verbunden sind, gelangt es im Dorfe an öffentlichen Laufbrunnen zur Vertheilung. 115. e. Rothenberg.
(E. 498.)
Im Jahre 1894 ist f ü r das Pfarrdorf R o t h e n b e r g eine Wasser Versorgungsanlage hergestellt, welche täglich 60 cbm Wasser liefert u n d M. 10000 im Ganzen oder M. 20 pro Einwohner gekostet hat. Das Wasser fliesst mit natürlichem Gefälle in ein Hochreservoir \ on 60 cbm Inhalt, dessen Wasserspiegel 35,0 m hoch über dem tiefsten Abgabepunkte liegt. Durch ca. 1600 lfd. m Rohrleitungen, mit denen 3 Hydranten und 4 öffentliche Laufbrunnen verbunden sind, gelangt es im Dorfe zur Abgabe. 116. h. Rutesheim.
(E. 1351.)
Im J a h r e 1894 ist f ü r das Pfarrdorf R u t e s h e i m eine Wasserversorgungsanlage hergestellt, welche täglich 100 cbm Wasser liefert und M. 60000 im Ganzen oder M. 44 pro Einwohner gekostet hat. Das Wasser wird durch eine von einer Dampf maschine von 7 PS. angetriebene Pumpe auf 68,0 m Höhe in ein Hochreservoir von 200 cbm Inhalt gefördert. Dessen Wasserspiegel liegt 20,0 m hoch über dem tiefsten Abgabepunkte Zur Vertheilung dienen Rohrleitungen von ca. 4300 lfd m Länge, mit welchen 24 Hydranten und 12 öffentliche Laufbrunnen verbunden sind. 117. n. Scharnhausen.
(E. 975.)
Für das Pfarrdorf S c h a r n h a u s e n dient seit dein Jahre 1884 eine Gravitationswasserleitung, welche ca. 400 m Länge hat und dem Dorfe unter 20,0 m Druck Quellwasser zuführt. Mit den Rohrleitungen sind 4 Hydranten und 2 öffentliche Laufbrunnen verbunden. Die Anlage hat M. 4000 im Ganzen gekostet. 118. e. Schmiden.
(E. 949.)
Die Wasserversorgung des Pfarrdorfes S c h m i d e n erfolgt durch die Gruppenversorgung F e U b a c h . Es haben hier ca. 160 Häuser Anschlussleitungen erhalten und 30 Hydranten sind im Dorfe aufgestellt. 119. d. Schwaigern.
(E. 2027.)
Für die Stadt S c h w a i g e r n ist im Jahre 1882 eine Wasserversorgungsanlage ausgeführt, welchc im Ganzen M. 11000 gekostet hat. Das Wasser wird durch ein mit Wasserkraft angetriebenes Pumpwerk in ein Hochreservoir von 10 cbm Inhalt gefördert, aus dem es zur Vertheilung gelangt. 120. i. Schwieberdingen.
(E. 1350,)
Für die Wasserversorgung des Pfarrdorfes S c h w i e b e r d i n g e n ist in den Jahren 1877 und 1880 eine Anlage hergestellt, welche täglich 246 cbm Quellwasser liefert und im Ganzen M. 21000 oder M. 16 pro Einwohner gekostet hat. Das Wasser wird mit natürlichem Gefälle in ein Hochreservoir von 97 cbm Inhalt geleitet, dessen Wasser
I. Neckarkreis.
428
Spiegel 24,0 m hoch über dem tiefsten Abgabepunkte liegt. Die Vertheilung findet durch ca. 1500 lfd. m Rohrleitungen statt, mit denen 19 Hydranten und 4 öffentliche Laufbrunnen verbunden sind. 121.1. Sengach.
(E. 70.)
Für den Weiler S e n g a c h besteht seit dem Jahre 1883 eine Gravitationswasserleitung, welche im Ganzen M. 1730 oder M. 25 pro Einwohner gekostet hat. Durch Rohrleitungen von 1350 lfd. m Länge, mit denen ein Hydrant und ein öffentlicher Laufbrunnen verbunden sind, fliessen dem Weiler täglich 7 cbm Quellwasser unter 2,0 m Druck zu. 122.1. Serres.
(E. 278.)
Die Wasserversorgung des Dorfes S e r r e s erfolgt seit dem Jahre 1895 durch eine gemeinschaftlich mit dem Dorfe W i e r n s h e i m (Nr. 147) hergestellte Anlage, zu deren Kosten von S e r r e s im Ganzen M. 12000 oder M. 43 pro Einwohner gezahlt sind. Die tägliche Wasserlieferung beträgt ca. 26 cbm. Für dessen Vertheilung sind Rohrleitungen von ca. 2000 lfd. m Länge verlegt. Damit sind 8 Hydranten, die unter einem Drucke von 30,0 m bis 45,0 m stehen, und 2 öffentliche Laufbrunnen verbunden. 30 Häuser haben Anschlussleitungen erhalten. 123. c. Sindelfingen.
(E. 4165.)
Für die Wasserversorgung der Stadt S i n d elf in g e n ist im Jahre 1901 der Bau einer Anlage in Angriff genommen, deren Kosten auf M. 170000 im Ganzen oder M. 41 pro Einwohner veranschlagt sind und die für eine tägliche Lieferung von 420 cbm Wasser bestimmt ist. Das Waaser wird theils mit natürlichem Gefälle einem Hochreservoire von 350 cbm Inhalt zugeführt und theils wird es in dieses durch ein Pumpwerk, welches ein Motor von 6 PS. antreibt, auf 50,0 m Höhe gefördert werden. Zur Wasservertheilung sind 11000 lfd. m Rohrleitungen projectirt, mit welchen 10 öffentliche Brunnen und 93 Hydranten verbunden werden. Für 600 Häuser sind Anschlussleitungen vorgesehen. 124. g. Sontheim.
(E. 1695.)
Im Jahre 1897 ist für das Pfarrdorf S o n t h e i m eine Wasserversorgungsanlage hergestellt, welche täglich 116 cbm Quellwasser liefert und M. 67000 im Ganzen oder M. 40 pro Einwohner gekostet hat. Ein durch einen Elektromotor von 5 PS. getriebenes Pumpwerk fördert das Wasser auf 44,0 m Höhe in ein Hochreservoir von 250 cbm Inhalt. Dessen Wasserspiegel liegt 33,0 m hoch über dem am höchsten und 45,0 m hoch über dem am niedrigsten der 46, im Dorfe aufgestellten Hydranten. Zur Vertheilung des Wassers sind ca. 3400 lfd. m Rohrleitungen verlegt. 250 Häuser haben Zuleitungen erhalten. 125. d Spielberg.
(E. 187.)
Für das Dorf S p i e l b e r g ist hu Jahre 1877 eine Wasserversorgungsanlage hergestellt, durch welche täglich 120 cbm Wasser zur Verfügung stehen. Die Anlage hat M. 4400 im Ganzen oder M. 24 pro Einwohner gekostet.
Das Wasser fliesst aus Quellen in einen Sammelschacht von 5 cbm Inhalt über, dessen Wasserspiegel 30,0 m hoch über dem Versorgungsgebiete hegt, und gelangt durch 660 lfd. m Rohrleitungen, mit denen 2 Hydranten und ein öffentlicher Laufbrunnen, sowie einige Anschlussleitungen verbunden sind, zur Vertheilung. 126. a. Spiegelberg.
(E. 365.)
Im Jahre 1874 ist für das Pfarrdorf S p i e g e l b e r g eine Wasserversorgungsanlage hergestellt, welche täglich 80 cbm Wasser liefert und M 8000 im Ganzen oder M. 22 pro Einwohner gekostet hat. Das Wasser wird mit natürlichem Gefälle in ein Hochreservoir von 30 cbm Inhalt geführt, das 8,0 m hoch über dem Versorgungsgebiete liegt. Durch ca. 700 lfd. m Rohrleitungen, mit denen auch 2 Hydranten und ein öffentlicher Laufbrunnen verbunden sind, gelangt es zur Abgabe. 127. i. Stammheim.
(E. 1207.)
Für die Wasserversorgung des Pfarrdorfes S t a n i n i h e i m ist im Jahre 1900 eine Anlage hergestellt, welche M. 108000 im Ganzen oder M. 9U pro Einwohner ge kostet hat und täglich 345 cbm Quellwasser liefern kann. Das Wasser wird durch ein Pumpwerk, welches ein Benzinmotor von 10 PS. antreibt, auf 50,0 m Höhe gehoben und einem Hochreservoire von 300 cbm Inhalt zugeführt. Dessen Wasserspiegel liegt 50,0 m hoch über dem tiefsten Versorgungspunkte. Die Vertheilung des Wassers findet durch ca. 4700 lfd. m Rohrleitungen statt, mit denen auch 50 Hydranden verbunden sind. 210 Häuser haben Zuleitungen erhalten. 128. p. Steinach.
(E. 288.)
Für da» Dorf S t e i n a c h dient seit dem Jahre 1882 eine Gravitationswasserleitung, welche M 3000 im Ganzen oder M. 10 pro Einwohner gekostet hat.
129.1. Sternenfels.
(E. 1030.)
Im Jahre 1885 ist für das Ffarrdorf S t e r n e n f e l s eine Gravitationswasserleitung in Benutzung, durch welche täglich 60 cbm Wasser unter 10,0 m Druck mittels Rohrleitungen von 1750 lfd. m Lange im Dorfe vertheilt werden.
130. e. Stetten im Remsthale.
(E. 2005.)
Für die Wasserversorgung des Pfarrdorfes S t e t t e n diente seit dem Jahre 1889 eine Anlage, durch welche täglich 120 cbm Wasser unter einem Drucke von 20,0 m dem Dorfe mit natürlichem Gefälle aus einem Hochreservoire von 60 cbm Inhalt zufioss. Die Anlagekosten derselben hatten M. 9000 betragen. Im Jahre 1899 ist an deren Stelle eine neue und umfangreichere Anlage getreten, deren Ausführung M. 46000 im Ganzem oder M. 23 pro Einwohner gekostet hat und die täglich 216 cbm Quellwasser liefert. Dieses wird mit natürlichem Gefälle in ein Hochreservoir von 160 cbm Inhalt geleitet und gelangt daraus durch Rohrleitungen von ca. 4700 lfd. m Länge zur Vertheilung. Damit sind auch 44 Hydranten verbunden, von denen der höchste unter einem Dache von 13,0 m und der tiefste unter einem solchen von 31,0 m steht. 250 Häuser haben Anschlussleitungen erhalten.
t. Neckarkreis.
131. d. Stockheim.
(E. 565.)
Für das Pfarrdorf S t o c k h e i m ist im Jahre 1894 eine Wasserversorgungsanlage hergestellt, welche täglich 100 cbm Wasser liefert und M. 6000 im Ganzen oder M. 11 pro Einwohner gekostet hat. Das Wasser wird durch ein durch eine Wasserkraft betriebenes Pumpwerk in einen überwölbten Schacht von 5 cbm Inhalt gefördert, der 6,0 m hoch über dem Versorgungsgebiete liegt, und gelangt durch Rohrleitungen von ca. 900 lfd. m Länge, mit denen 4 öffentliche Laufbrunnen verbunden sind, zur Abgabe. 132. p. Strümpfelbach.
(E. 185.)
Zur Wasserversorgung des Dorfes S t r ü m p f e l b a c h ist im Jahre 1893 eine Anlage hergestellt, welche täglich 150 cbm Wasser liefert und M. 10000 im Ganzen oder M. 54 pro Ein wohner gekostet hat. Das dadurch erschlossene Quellwasser fliesst mit natürlichem Gefälle einem Hochreservoire von 60 cbm Inhalt zu und gelangt von hier durch ca. 1000 lfd. m Rohrleitungen, deren tiefster Punkt 30,0 m unter dem Wasserspiegel des Reservoires liegt, zur Vertheilung. Damit sind auch 5 Hydranten verbunden. 60 Häuser haben Anschlussleitungen erhalten. 133. a. Sulzbach.
(E. 1356.)
Für das Pfarrdorf S u l z b a c h dient seit dem Jahre 1875 eine Gravitationswasserleitung, welche durch ca. 800 lfd. m Rohrleitungen täglich 150 cbm Wasser unter 15,0 m Druck in's Dorf liefert. Die Anlage hat im Ganzen M. 2500 gekostet.
134. e. Uhlbach.
(E. 1163.)
Für-die Wasserversorgung des Pfarrdorfes U h l b a c h ist im Jahre 1900/01 eine Anlage ausgeführt, welche M. 47000 im Ganzen oder M. 40 pro Einwohner gekostet hat. Das Wasser wird durch ein Pumpwerk, das von einem Elektromotor von 2 PS. angetrieben wird und täglich 158 cbm Wasser liefert, in ein Hochreservoir von 160 cbm Inhalt auf 55,0 m Höhe gefördert. Von hier gelangt es durch ca. 38000 lfd. m Rohrleitungen zur Vertheilung. 2 öffentliche Laufbrunnen und ca. 200 Häuser werden daraus mit Wasser versorgt. Auch sind 45 Hydranten im Dorfe aufgestellt, die unter eiuem je nach der Ortslage zwischen 37,0 m und 60,0 m wechselndem Drucke stehen. 135.o. Untermberg.
(E. 379.)
Im Jahre 1879 ist für das Dorf U n t e r m b e r g eine Gravitationswasserleitung hergestellt, welche 2 öffentliche Laufbrunnen speist und im Ganzen M. 1500 gekostet hat.
136. o. Unterriexingen.
(E. 813.)
Für die Stadt U n t e r r i e x i n g e n dient seit dem Jahre 1894 eine Wasserversorgungsanlage, welche M. 12000 im Ganzen oder M. 15 pro Einwohner gekostet hat. Das dafür erschlossene Quellwasser tritt mit natürlichem Gefälle in eine Sammelstube von 9 cbm Inhalt über, aus der es durch Rohrleitungen yon ca. 1200 lfd. m Länge an öffentlichen Laufbrunnen und Hausanschlüssen zur Vertheilung gelangt.
429 137. e. Untertürkheim.
(E. 4149.)
Fiir die Wasserversorgung des Pfarrdorfes U n t e r t ü r k h e i m dient seit dem Jahre 1894 eine Anlage, welche täglich bis zu 1000 cbm Wasser liefern kann und M 120CX»0 im Ganzen oder M. 32 .pro Einwohner gekostet hat. Das Wasser wird durch ein von einer Dampfmaschine von 12 PS. angetriebenes Pumpwerk auf 59,0 m Höhe in ein Hochreservoir von 530 cbm Inhalt gehoben. Dessen Wasserspiegel liegt 52,0 m hoch über dem tiefsten Abgabepunkte. Zur Vertheilung dienen ca. 9000 lfd. m Rohrleitungen, mit welchen 90 Hydranten verbunden sind, die unter einem zwischen 40,0 m und 50,0 m wechselndem Drucke stehen. 300 Häuser haben Anschlussleitungen erhalten. 138. n. Vaihingen auf der Fildern.
(E. 3066.)
Für die Wasserversorgung des Pfarrdorfes V a i h i n g e n war im Jahre 1878 eine Anlage hergestellt, welche im Jahre 1895 eine wesentliche Vergrösserung erfahren hat. Deren Kosten haben im Ganzen M. 59000. oder M. 20 pro Einwohner betragen, und sie liefert jetzt täglich bis zu 300 cbm Quellwasser. Das Wasser wird zum Theil mit natürlichem Gefälle und zum Theil durch ein Pumpwerk, das ein Gasmotor von 3 PS. antreibt, auf 9,0 m Höhe in ein Hochreservoir gehoben, welches 150 cbm Inhalt hat. Dessen Wasserspiegel liegt 20,0 m hoch über dem tiefsten Punkte des Versorgungsgebietes. Die Vertheilung findet durch Rohrleitungen von ca. 2600 lfd. m Länge statt, mit welchen 10 Hydranten und 5 öffentliche Brunnen verbunden sind. 139. o. Vaihingen a. d. Enz, O. A.
(E. 3135.)
Im Jahre 1870 ist für die Versorgung der Stadt V a i h i n g e n ein Wasserwerk in Betrieb gekommen, dessen Herstellung im Ganzen M. 112000 oder M. 35 pro Einwohner gekostet hat und das für eine tägliche Lieferung von 400 cbm bestimmt ist. Das dafür erschlossene Grundwasser fliesst durch eine Leitung von 125 mm Durchmesser und ca. 1000 m Länge mit natürlichem Gefälle einer Pumpstation zu. Hier wird es durch ein aus 2 doppeltwirkenden Pumpen bestehendes Pumpwerk, das eine Dampfmaschine von 10 PS. antreibt, auf 43,0m Höhe in ein Hochreservoir von 323 cbm Inhalt gehoben. Dessen Wasserspiegel liegt 56,0 m hoch über dem tiefsten Punkte des Versorgungsgebietes und ca. 960 m von diesem entfernt. Zur Vertheilung des Wassers dienen ca. 6000 lfd. m Rohrleitungen, mit denen 44 Hydranten und 14 öffentliche Ventilbrunnen verbunden sind. 136 Häuser haben Anschlüsse an die Leitungen erhalten, für welche 32 Wassermesser (24 von S i e m e n s & H a l s k e , B e r l i n und 8 von A. C. S p a n n e r , W i e n ) bezogen sind und zwar 8 von 20 m m , 13 von 25 mm, 6 von 30 mm, 2 von 40 mm und 3 von 50 mm Durchmesser. 140. q. Yorhof.
(E. 137.)
Für die Wasserversorgung des Weilers V o r h o f werden von einem Pumpwerke, das eine Wasserkraft betreibt, täglich 20 cbm Quellwasser in ein Hochreservoir •von 60 cbm Inhalt gefördert, aus welchem dessen Vertheilung stattfindet. Die Anlage hat M. 10000 im Ganzen oder M. 73 pro Einwohner gekostet.
430
I. Neckarkreis.
141. p. Waiblingen, O. A. (E. 4789.)
145. q. Weinsberg, (O. A. E. 2223.)
Für die Versorgung der Stadt W a i b l i n g e n wurde im Jahre 1887 eine Wasserversorgungsanlage ausgeführt, welche im Jahre 1890 eine Vergrösserung erfahren hat. Die Anlagekosten haben sich im Ganzen auf M. 120000 oder M. 25 pro Einwohner belaufen. Deren tägliche Leistungsfähigkeit beträgt 320 cbm. Das Wasser wird durch ein Dampfpumpwerk von 16 PS. in ein Hochreservoir von 450 cbm Inhalt gehoben, dessen Wasserspiegel 55,0 m hoch über dem tiefsten Punkte des Versorgungsgebietes liegt. Für die Vertheilung des Wassers sind ca. 5500 lfd. m Rohrleitungen verlegt. Mit diesen sind 65 Hydranten verbunden, deren höchst liegender noch unter einem Drucke von 30,0 m steht. Für einen Theil der Anschlussleitungen sind 47 Wassermesser bezogen, von welchen 43 von A. C. S p a n n e r , W i e n und 4 von D r e y e r , R o s e n k r a n z & D r o o p , H a n n o v e r geliefert sind. Davon sind 19 von 13 mm, 20 von 20 mm und je 2 von 10 mm, 30 mm, 40 mm und 50 mm Durchmesser.
Für die Wasserversorgung der Stadt W e i n s b e r g war im Jahre 1893 eine Anlage hergestellt, welche M. 15000 gekostet hatte. Im Jahre 1899 ist an deren Stelle eine neue Anlage getreten, welche täglich 220 cbm Quellwasser liefert, das durch ein von einem Benzinmotor angetriebenes Pumpwerk auf 56,0 m Höhe in 2 verschiedene Hochreservoire gefördert wird, deren eines 320 cbm Inhalt und deren anderes, das als Gegenreservoir hinter dem Versorgungsgehiete liegt, 100 cbm Inhalt hat. Für die Wasservertheilung sind im Ganzen ca. 4800 lfd m Rohre verlegt, mit denen auch 73 Hydranten verbunden sind. Der höchstliegende Hydrant steht unter einem Drucke von 45,0 m und der tiefstliegende unter einem solchen von 60,0 m. 400 Häuser haben Anschlussleitungen erhalten. Die Kosten der neuen Anlage haben im Ganzen M. 110000 oder M. 50 pro Einwohner betragen.
142. e. Wangen.
(E. 2672.)
Für die Wasserversorgung des Pfarrdorfes W a n g e n ist im Jahre 1898 eine Anlage ausgeführt, welche M. 63000 im Ganzen oder M. 23 pro Einwohner gekostet hat und deren tägliche Lieferung 214 cbm beträgt. Das Wasser wird durch ein Pumpwerk, welches ein Benzinmotor antreibt, auf 48,0 m Höhe in ein Hochreservoir von 240 cbm Inhalt gehoben. Die Länge der verlegten Rohrleitungen beträgt ca. 4400 lfd. m. 350 Häuser haben Anschlussleitungen erhalten. Es sind 48 Hydranten aufgestellt, von denen der höchste unter 38,0 m und der tiefste unter 44,0 m Druck steht. 143. f. Weil.
(E. 38.)
Für die Hofdomäne W e i l ist seit dem Jahre 1896 eine Wasserversorgungsanlage in Benutzung, welche täglich 57 cbm Wasser liefert und deren Herstellung im Ganzen M. 2000 oder M. 53 pro Einwohner gekostet hat. Das Wasser fliesst mit natürlichem Gefälle einem Hochreservoire von 24 cbm Inhalt zu, das 20,0 m hoch über dem tiefsten Abgabepunkte liegt. Die Vertheilung des Wassers findet durch ca. 900 lfd. m Rohrleitungen statt, mit welchen -2 Hydranten und ein öffentlicher Laufbrunnen verbunden sind. 8 Häuser haben Anschlussleitungen erhalten. 144. h. Weilderstadt.
(E. 1738.)
Für die Wasserversorgung der Stadt W e i l ist im Jahre 1898/99 eine Anlage hergestellt, welche täglich 180 cbm Wasser liefert und im Ganzen M. 85000 oder M. 49 pro Einwohner gekostet hat. Das Wasser wird durch ein Pumpwerk, welches ein Wasserrad von 5 PS. antreibt, 60,0 m hoch in ein Hochreservoir von 240 cbm Inhalt gefördert. Durch ca. 4600 lfd. m Rohrleitungen gelangt es von hier zur Vertheilung. Damit sind 2 öffentliche Laufbrunnen und 55 Hydranten verbunden, von denen der höchste 36,0 m und der niedrigste 54,0 m tief unter dem Wasserspiegel des Hochreservoires steht. 300 Häuser haben Anschlussleitungen erhalten.
146.0. Weissach.
(E. 1294.)
Für die Wasserversorgung des Pfarrdorfes Weiss ach dient seit dem Jahre 1885 eine Gravitationsleitung von ca. 1700 m Länge, welche 4 öffentliche Brunnen mit Quellwasser speist. Auch haben verschiedene Häuser Anschlussleitungen erhalten. Die Kosten der Anlage haben M. 15000 im Ganzen oder M. 12 pro Einwohner betragen. 147.1. Wiernsheim.
(E. 1127.)
Die Wasserversorgung des Pfarrdorfes W i e r n s h e i m erfolgt seit dem Jahre 1895 durch eine Anlage, welche gleichzeitig für das Dorf G e r r e s dient. Von den gesammten Anlagekosten von M. 62000 entfallen auf W i e r n s h e i m M. 50000 im Ganzen oder M. 44 pro Einwohner. Durch ein von einer Dampfmaschine von 3 PS. angetriebenes Pumpwerk können täglich bis zu 250 cbm Quellwasser auf 55,0 m Höhe in ein Hochreservoir von 330 cbm Inhalt gefördert werden. Dessen Wasserspiegel liegt 45,0 m über dem tiefsten Abgabepunkte. Die Verleitung findet durch ca. 3100 lfd. m Rohrleitungen statt, mit denen auch 35 Hydranten verbunden sind. Der höchst liegende Hydrant steht unter einem Drucke von 30,0 m Ca. 100 Häuser haben Anschlussleitungen erhalten. 148. h. Wimsheim. (E. 842.) Für das Pfarrdorf W i m s h eim ist im Jahre 1893 eine Wasserversorgungsanlage ausgeführt, welche M. 30 000 im Ganzen oder M. 37 pro Einwohner gekostet hat. Das Wasser fliesst aus Quellen mit natürlichem Gefälle einem Hochreservoire zu. Mit den Vertheilungsleitungen sind auch 36 Hydranten verbunden. 149. p. Winnenden. (E. 3199.) Für die Wasserversorgung der Stadt W i n n e n d e n wurde im Jahre 1870 eine Anlage hergestellt, die im Jahre 1885 eine Erweiterung erfahren hat. Sie liefert jetzt täglich 600 cbm Quellwasser und hat im Ganzen M. 73400 oder pro Einwohner M. 23 gekostet. Das Wasser fliesst mit natürlichem Gefälle in ein 4 km von der Stadt entfernt liegendes Hochresers oir, das 350 cbm Inhalt hat. Dessen Wasserspiegel liegt 30,0 m hoch über dem tiefsten Punkte der Vertneilungsleitungen, mit welchen auch 30 Hydranten verbunden sind.
I. Neckarkreis.
150. p. Winnenthal.
(E. 331.)
Seit dem Jahre 1885 besteht für das S c h l o s s W i n n e n t h a l eine Wasserversorgungsanlage, welche M. 20000 im Ganzen oder M. 60 pro Einwohner gekostet hat. Das dafür erschlossene Quellwasser äiesst mit natürlichem Gefälle in ein Hochreservoir von 300 cbm Inhalt. Aus diesem gelangt es durch ca. 5500 lfd. m Kohrleitungen, mit denen auch 15, unter einem Drucke von 50,0 m stehende Hydranten verbunden sind, zur Vertheilung. 151. e. Zatzenhausen.
(E. 484.)
Für das Pfarrdorf Z a t z e n h a u s e n ist im Jahre 1879/80 eine Wasserversorgungsanlage hergestellt, welche täglich 42 cbm Wasser liefert und M. 7000 im Ganzen oder M. 14 pro Einwohner gekostet hat. Das Wasser iiiesst mit natürlichem Gefälle einem Hochreservoire von 16 cbm Inhalt zu, dessen Wasserspiegel 33,0 m hoch über dem tiefsten Abgabepunkte liegt. Es sind ca. 1200 lfd. m Rohrleitungen verlegt, aus denen auch 2 Hydranten und 2 öffentliche Brunnen gespeist werden. 152. m. Züttlingen.
(E. 640.)
Für das Pfarrdorf Z ü t t l i n g e n ist im Jahre 1893/94 eine Gravitationswasserleitung hergestellt, welche M. 17 000 im Ganzen oder M. 27 pro Einwohner gekostet hat. Das zugeführte Quellwasser speist auch 3 öffentliche Brunnen. Mit den Vertheilungsleitungen sind auch 25 Hydranten, welche unter 20,0 m bis 25,0 m Druck stehen, verbunden. 153. i. Zuffenhausen. (E. 4602.) Für das Pfarrdorf Z u f f e n h a u s e n wurde im Jahre 1876 eine Wasserversorgungsanlage mit natürlichem Gefälle hergestellt, welche im Jahre 1894 durch die Anlage einer Pumpstation erweitert ist. In letzterer ist ein Pumpwerk aufgestellt, das durch eine Dampfmaschine von 30 PS. angetrieben wird und im Tage 1480 cbm Grundwasser auf 125,0 m Höhe in ein Hochreservoir von 780 cbm Inhalt fördern kann. Zur Vertheilung des Wassers dienen Rohrleitungen von 11130 lfd. m Länge, mit welchen 110 Hydranten und 4 öffentliche Laufbrunnen verbunden sind. Der höchstliegende Hydrant steht unter einem Drucke von 10,0 m und der tiefstliegende unter einem solchen von 60,0 m. 300 Häuser haben Anschlussleitungen erhalten. Mit 19 derselben sind Wassermesser verbunden, von denen 16 von H. M e i n e c k e , B r e s l a u und 3 von C. A. S p a n n e r , W i e n geliefert sind-. Die Anlage hat im Ganzen M. 284000 oder M. 62 pro Einwohner gekostet.
Anhang. . 154. e. Gruppenversorgung Fellbach.
(E. 5844.)
Für die Wasserversorgung der 3 Pfarrdörfer F e l l b a c h , O e f f i n g e n und S c h m i d e n ist im Jahre 1901
431
der Bau einer gemeinschaftlichen Anlage in Angriff genommen, welche für eine tägliche Lieferung von 470 cbm Wasser bestimmt ist. Die Kosten derselben waren auf M. 250000 im Ganzen oder auf M. 42 pro Gruppeneinwohner veranschlagt. Das Wasser wird durch 2 stehende, doppeltwirkende Pumpwerke, welche pro Stunde 43,2 cbm Wasser fördern und deren jedes von einem Elektromotor von 14 PS. angetrieben wird, aüf 138,0 m Höhe unter einem Arbeitsdrucke, der bis zu 145,0 m ansteigt, in ein Hochreservoir von 640 cbm Inhalt geleitet. Es werden 15000 lfd. m Rohrleitungen von 225 nun bis 30 mm Durchmesser verlegt, und damit sollen auch 125 Hydranten verbunden werden. 910 Häuser hatten sich zum Anschlüsse bereits vor Beginn des Baues angemeldet. Der Leitungsdruck wird in S c h m i d e n und O e f f i n g e n ca. 50,0 m betragen, während er in F e l l b a c h je nach der Ortslage zwischen 20,0 und 45,0 m schwanken wird.
432
II. Schwartwaldkreis.
II. Schwarzwaldkreis. a) O. A. Balingen 12 (Bitz 20, Burgfelden 24, Ebingen 40, Kichhalden AI. 140'), Engstlatt 45, Frommem 54, Geyerbad AI. 143, Heidenhof AI. 145, Heselwangen 70, Hossingen AI. 147, Laufen 88, Margrethausen 92, Messstetten AI. 151, Oberdigisheim 109, Onstmettingen 119, Stockhausen 145, Thailfingen 149, Thieringen 152, Unterdigisheim 156, Wichfelderhof AI. 155, Winterlingen 174). — b) O. A. Calw 25 (Agenbach 8w. 1"), Aichelberg Sw. 2, Aichhalden Sw. 3, Altbulach 6, Alzenberg Sw. 4, Breitenberg Sw. 5, Emberg 44, Hirsau 71, Hofstetten Sw. 6, Holzbronn 75, Hornburg Sw. 7, Hünersberg Sw. 8, Liebelsberg 89, Liebenzell 90, Lützenhardt Sw. 9, Martinsmoos Sw. 10, Meistern Sw. 11, Monakam Sw. 12, Neislach Sw. 25, Neubulach 100, Neuweier Sw. 13, Ober haugstetten 110, Oberkollbach 114, Oberkollwangen Sw. 14, Oberried Sw. 15, Oberweiler Sw. 16, Ottenborn Sw. 17, Röthenbach Sw. 18, Schmieh 132, Siehdichum Sw. 19, Simmozheim 141, Souimenhardt Sw. 20, Spessard Sw. 21, Stammheim 144, Teinach 148, Unterstetten Sw. 22, Unterreichenbach 161, Weltenschwann Sw. 23, Würrbach Sw. 24, Zwernberg Sw. 26). — e) O. A. Freudenstadt 52 (Aach 2, Baiersbronn 10, Besenfeld 15, Dornstetten 35, Durrweiler 39, Edelweiler 41, Erzgrube 48, Gr'ömbach 61, Hallwangen 64, Herzogsweiler 69, Hochdorf 72, Igelsberg 81, Kalberbronn 83, Knibis 85, Neunuifra 104, Oberiflingen 112, Pfalzgrafenweiler 120, Schömberg 133, Unteriflingen 158, Untermusbach 160, Wörnersberg 175, Zwieselberg 178). — d) O.-A. Herrenberg 68 (Bondorf 22, Haslach 65, Kayh 84, Mönchberg 95, Mötzingen 96, Oberjettingen 113, Oeschelbronn 117, Thailfingen 150). — e) O.-A. Horb 79 (Ahldorf 3, Baisingen 13, Bierlingen 17, Felldorf 50, Isenburg 82, Nordstetten 106, Salzstetten 131, Weitingen 170). — f ) O.-A. Nagold 99 (Altensteig 8, Altensteigdorf Sw. 27, Beuren Sw. 28, Bösingen 21, Eberhardt Sw. 29, Ettringen 42, Egenhausen 43, Ettmannsweiler Sw. 30, Fünfbronn 55 und Sw. 31, Gangenwald Sw. 32, Garrweiler Sw. 33, Gültlingen 63, Heseelbronn Sw. 34, Lengenloch Sw. 35, Minderbach Sw. 36, Mohnhardt 97, Rothenfelden Sw. 37, Röthenbach 127, Schönbronn Sw. 38, Simmerfeld Sw. 39, Spielberg 143, Waldorf 163 und Sw. 40, Warth 165 und Sw. 41, Wenden Sw. 42, Wilberg 172, Zumweiler Sw. 43). — g) O.-A. Neuenbürg 101 (Arnbach 9, Bamberg Sw. 44, Bernbach 14, Bieselsberg 18, Birkenfeld 19, Conweiler 26, Dennach 29, Dobel 32, Feldrennach 49, Gräfenhausen 60, Grunbach 62, Herrenalb 67, Hoefen 73, Igelstoch Sw. 45, Langenbrand 87, Loffenau 91, Maisenbach 8w. 46, Neusatz 105, Oberlengenhardt Sw. 47, Pfinzweiler 121, Rothensohl 128, Schwann 137, Unterlengenhardt 159, Waldrennach 164, Wildbad 171, Zainen Sw. 48). — h) O.-A. Nürtingen 107 (Kohlberg 86, Neuffen 102). — 1) O.-A. Oberndorf 116 (Aichhalden 4, Alpirsbach 5, Altoberndorf 7, Römlinsdorf 12(1, Scliramberg 136). — k) O.-A. Reutlingen 1 (Eningen 46, Genkingen 56, Grossengstingen AI. 137, Holzelfingen 77 und AI. 138, Hönau 78, Kleinengstingen AI. 139, Mariaberg 93, Oberbausen 111, Unterhausen 157, Wilmandingen 173). — 1) O.-A. Rottenburg 12ü (Ergenzingen 47, Frommenhausen 53, Obernau 115, Ofterdingen 118, Thalheim 151, Weiler 167, Wolfenhausen 176). — m) O.-A. Rottweil 130 (Deisslingen 28, Dormettingen 33, Dotternhausen 36, Dunningen 38, Flözlingen 51, Hausen am Tann 66, Horgen 80, Schömberg 134, Schwenningen 138). —• n) O.-A. Speichingen 142 (Balgheim 11, Bubsheim AI. 141, Deilingen 27, Denkingen 30, Dietstaig AI. 142, Gosheim 59, Harthöfe AI. 146, Königsheim AI. 149, Nusslingen 108, Obernheim AI. 152, Rathsbausen 124, Reichenbach 125, Schörzingen 135, Thanneck AI. 154, Wehingen 166, Weiler 168). — o) O.-A. Sulz 147 (Bettenhausen 16, Brachfeld 23, Dornhan 34, Dürrenmettenstedt 37, Holzhausen 76, Sigmarswangen 140). — p) O.-A. Tübingen 154 (Gniebel 57, Gönningen 58, Pfrondorf 122, Pliezhausen 123). — q) O.-A. Tuttlingen 155 (Hohentwiel 74, Irrendorf AI. 148, Kolbingen AI. 150, Mühlheim 98, Neuhansen 103, Renquishausen AI. 153, Sei') AI. 140 . . bedeutet die laufende Nummer der Orte der Albwasserversorgungen (Abschnitt V). *) Sw. 1 . . bedeutet die laufende Nummer der Schwarzwaldwasserveraorgung (Nr. 179 Abschnitt II).
tingen 139, Weilheim 169, Wurmingen 177). — r ) O. A. Urach 162 (Dettingen 31, Metzingen 94, Strohweiler 146, Rietheim AI. 136, Trailfingen 153). Anhang. Gruppenversorgungen: Wasserversorgung des nördlichen württembergischen Schwarzwaldes 179. — Wasserwerks verband Liebeisberg 180. — Nordstetter Wasserversorgungsgruppe 181.
1. k. Kreiehauptstadt Reutlingen, O.-A. (E. 19822, W. 2500 mit je 8 B.) Die erste Anlage für eine allgemeine Wasserversorgung der Stadt R e u t l i n g e n , die für die hoch liegenden Stadttheile wegen des zu geringen Druckes freilich nicht nutzbar zu machen war, ist im Jahre 1876 nach dem Projecte des Dr. v o n E h m a n n ausgeführt uud hat M. 130000 gekostet. Deren tägliche Lieferung betrug ca. 1640 cbm. Das Wasser dafür ist aus dem Grundwasser auf den Gewanden St. L e o n h a r d und S i e c h e r f e l d am Fusse der R a u h e n A l b und am Südrande der Stadt durch Sammelrohre und Kanäle, die 400 mm bis 600 mm Durchmesser haben und aus Beton und aus Mauerwerk ausgeführt sind, erschlossen und in einer Sammelstube vereinigt. Aus dieser wurde es mit natürlichem Gefälle in ein südlich von der Stadt und in deren unmittelbarer Nähe erbautes Hochreservoir von 54 cbm Inhalt geleitet. Durch 10 öffentliche Lauf- und 21 Ventilbrunnen, sowie durch 3 Pumpenbrunnen gelangte es aus demselben zur allgemeinen Benutzung. Damals waren 10 Hydranten aufgestellt und 150 Häuser waren mit Anschlussleitungen versehen, von denen 12 das Wasser durch Wassermesser erhielten. Im Jahre 1884 wurde nach dem Projecte von H. E h m a n n die Wasserfassung weiter ausgedehnt und ein grosses Sammelreservoir von 1000 cbm Inhalt dafür hergestellt. Neben diesem ist eine Pumpstation von einer täglichen Leistung von 5000 cbm erbaut, durch welche das Wasser aus diesem Sammelreservoire in ein Hochreservoir gefördert wird, dessen Wasserspiegel 35,8 m hoch über dem ersteren liegt. Als Motor für den Betrieb der Pumpen dient eine Turbine von 36 PS. Im Jahre 1893 ist daneben als Reserve ferner ein Gasmotor von 25 PS. aufgestellt. Die beiden, von den Motoren durch Räderübersetzung angetriebenen, doppeltwirkenden Kolbenpumpen haben freie Tellerventile und liefern zusammen pro Stunde 235 cbm Wasser in das Hochreservoir. Diese Pumpen hat E u g e n K l o t z in S t u t t g a r t und den Gasmotor hat die D e u t z e r G a s m o t o r e n f a b r i k in D e u t z geliefert. Die von der Pumpstation zum Hochreservoire führende Druckleitung hat ca. 300 m Länge und 300 mm Durchmesser. Das Reservoir ist aus Beton hergestellt,, überwölbt und in den Boden versenkt. Es hat in 2' Abtheilungen einen Nutzinhalt von im Ganzen 2335 cbm.. Von demselben führt eine ca. 300 m lange Fallrohr-leitung von 300 mm Durchmesser zu dem Vertheilungsnetze der Stadt, welches nach dem Circulationssysteme: ausgeführt ist und unter einem einheitlichen Drucke ^ steht, der je nach der Ortslage zwischen 22,0 m undl 50,0 m schwankt. Die Tabelle 194 (S. 433) gibt für jedes-i der 5 Betriebjahre von 1894/95 bis 1898/99 am Schlüsse; eines jeden Jahres die Länge der vorhandenen Rohr leitungen von 300 mm bis 75 mm Durchmesser und die; Zahl der Schieber und Hydranten, letztere auch getrenntt nach Ueberflur- und Unterflurhydranten, an.
ti. Schwarzwaldkreis. Tabelle 194. R o h r l ä n g e n etc.
Jahr
Rohrlänge m
1894/95 1895/96 1896/97 1897/98 1898/99
18 097 18410 18 743 18 913 20178
[ydrantei
Schieber
Vaterflur
Ueberflur
zusammen
74 76 77 78 82
296 298 300 303 315
6 12 13 13 13
302 310 313 316 328
Die Hydranten stehen in 40 m bis 60 m Entfernung von einander. Ferner sind 35 öffentliche Ventilbrunnen, 4 öffentliche Pissoire und ein öffentlicher Springbrunnen mit den Leitungen verbunden. Sowohl die Zuleitungen,
433
als die Hausleitungen, erstere von 20 mm bis 40 mm Durchmesser, sind aus galvanisirten Schmiederohren ausgeführt. Die Anlagekosten hatten bis zum Jahre 1896 im Ganzen M. 521000 oder M. 26 pro Einwohner betragen. Den Betrieb des .Werkes leitet der Direktor der Gas- und Wasserwerke E. B o p p . Die Tabelle 195 gibt für jedes der 5 Betriebsjahre 1894/95 bis 1898/99 die Wasserabgabe im Ganzen, sowie am mittleren Jahrestage und am Tage des grössten und des geringsten Consums im Ganzen und pro Einwohner an. Ferner ist die Zahl der vorhandenen Hausanschlüsse und die der aufgestellten Wassermesser, sowie die durchschnittliche Abgabe durch einen jeden davon im Jahre angegeben. In der letzten Reihe der Tabelle ist endlich auch der jährliche Gasverbrauch für den als Reserve aufgestellten Gasmotor angeführt, dessen Benutzung hier, nach zum Vortheile der Stadt eine recht beschränkte ist.
Tabelle 195. Waseerabgabe. Jahr Einwohnerzahl ' Gesammtabgabe gegen 100 cbm des Vorjahres . . . am mittleren Jahrestage > Maximaltage des Jahres . . . . in °./0 des mittleren Tages . . . . am Minimaltage des Jahres . . . . in % des mittleren Tages . . . . pro Tag pro Kopf am mittl. Jahrestage > Maximaltage > Minimaltage Zahl der Anschlüsse Abgabe pro Anschluss Zahl der Wassermesser Abgabe nach Messern von 100 cbm im Ganzen pro Messer im Jahre Abgabe ohne Messer von 100 cbm im Ganzen Gasverbrauch des grossen Gasmotors .
cbm > > >
cbm Liter »
»
cbm cbm >
» >
> >
1894/95
1895/96
1896/97
1897/98
1898/99
19 000 674 000
19 500 681600 101,4 1862 2950 158,6 980 52,6 95 151 50 1396 490 330 164 000 23,2 497 517 600 76,8 8650
19 800 617 000 90,6 1691 2290 135,4 800 47,3 85 115 40 1446 427 357 134 930 21,6 379 482 130 78,4 62
20 000 745 680 120,8 2043 3150 154,2 1200 58,7 102 157 60 1514 492 407 166 125 22,3 408 579 555 77,7 8117
20 000 808 200 108,4 2214 3300 149,0 1280 57,8 111 165 64 1560 512 558 181300 22,4 325 626 900 77,6 6643
—
1848 3200 172,1 980 53,1 97 168 52 1340 503 235 108 800 16,1 463 565 600 83,9 4620
Von den in den Jahren 1894/95 resp. 1898/99 als eingebaut angegebenen Wassermessern sind geliefert von S i e m e n s & H a l s k e , B e r l i n 130 resp. 115, von H. M e i n e c k e , B r e s l a u 4 resp. 2, von D r e y e r , R o s e n k r a n z & D r o o p , H a n n o v e r 57 resp. 199, von B o p p & R e u t h e r , M a n n h e i m 40 resp. 54 und von Diversen 4 resp. 278. Als jährliches Wassergeld für ein ganzes Haus ist zu zahlen für jede Küche M. 4 und für jedes Zimmer M. 2. Findet eine Abgabe nur für einzelne Stockwerke eines Hauses statt, so ist die Aufstellung eines Wassermessers vorgeschrieben. Für Gewerbebetrieb ist eine zwischen M. 4 and M. 24 liegende Taxe zu zahlen. Als Extrazahlnng ist ferner jährlich vorgeschrieben: für eine Badeeinrichtung M. 6 bis 12, fiir ein Watercloset M. 8, für ein Pissoir M. 6, für ein Pferd M. 3, für ein Rindvieh M. 2, für Dampikessel M. 6 pro qm Heizfläche, für Springbrunnen M. 20 bis M. 40, für Laufbrunnen pro Minutenliter M. 80 (aber nicht weniger als für 3 Minutenliter). Nach Wassermessern abgegeben ist pro cbm 15 Pf. zu zahlen, jedoch mindestens 80°/o von der vorstehenden Taxe. Die jährliche Messermiethe beträgt 10°/o des Anschaffungspreises des Messers. O r a h u , Wasserversorgung.
Bd. Ii.
Eine chemische Untersuchung des Wassers wird jährlich 2 mal vorgenommen. Im Januar 1896 wurdo im Liter Wasser ermittelt: 338,5 mg Trockenrückstand 7,1 , Chlor 4,0 . Salpetersäure Salpetrige Säure, Ammoniak . Null Kaliumpermanganat zur Oxy4,0 » dation der organ. Substanz . 15,4" Deutsche Härtegrade . . . .
2. c. Aach. (E. 573.) Im Jahre 1885 ist für die Gemeinde A a c h eine Gravitationswasserleitung von ca. 800 m Länge hergestellt, aus der 4 öffentliche Laufbrunnen gespeist werden. Die Anlage hat im Ganzen M. 4700 gekostet.
3. e. Ahldorf. (E. 571.) Die Wasserversorgung des Pfarrdorfes A h l d o r f erfolgt seit dem Jahre 1901 durch die N o r d s t e t t e r Wasserversorgungsgruppe. Im Dorfe sind 23 Hydranten aufgestellt, deren höchster unter einem Drucke von 28
II. Schwarxwaldkreis.
434
34,0 m u n d . deren tiefster unter einem solchen von 44,0 m steht. 4. i. Aichhalden. (E. 1470.) Für die Wasserversorgung des Kirchdorfes A i c h h a l d e n ist im Jahre 1900 eine Anlage hergestellt, welche M. 45000 im Ganzen oder M. 31 pro Einwohner gekostet hat und täglich 57 cbm Quellwasser liefert. Das Wasser wird durch ein Pumpwerk, das ein Benzinmotor von 3 PS. betreibt, auf 32,0 m Höhe in ein Hochreservoir von 160 cbm Inhalt gefördert. Aus diesem gelangt es durch ca. 2900 lfd. m Rohrleitungen zur Vertheilung. Mit diesen sind 42 Hydranten verbunden, die unter einem Drucke von 23,0 m stehen. Ca. 120 Häuser haben Anschlussleitungen erhalten. 5. i. Alpirsbach. (E. 1152.) Für die Wasserversorgung der Stadt A l p i r s b a c h ist im Jahre 1885/86 eine Anlage hergestellt, welche 180 cbm Quellwasser im Tage liefert und M. 15000 im Ganzen oder M. 13 pro Einwohner gekostet hat. Das Wasser wird mit natürlichem Gefälle in einem Hochreservoire von 100 cbm Inhalt gesammelt, das 40,0 m hoch über dem Versorgungsgebiete liegt. Mit den Vertheilungsleitungen von ca. 700 m Länge sind auch 2 Hydranten verbunden. Von den mit Anschlussleitungen versehenen Häusern haben 8 Wassermesser erhalten (5 von 20 mm und 3 von 25 mm Durchmesser), welche H. M e i n e c k e , B r e s l a u geliefert hat. 6. b. Altbulach. (E. 437.) Für die Wasserversorgung des Dorfes A l t b u l a c h wurde im Jahre 1888 eine Anlage ausgeführt, welche M. 60000 gekostet hat. Diese hat im Jahre 1897 eine Erweiterung erfahren, wodurch die Gesammtkosten auf M. 70000 im Ganzen oder M. 160 pro Einwohner gestiegen sind. Durch eine Kröber'sche Wassersäulenpumpe Werden täglich 21,5 cbm Wasser auf 211,0 m Höhe in ein Hochreservoir von 120 cbm Inhalt gefördert. Der jährliche Betriebsaufwand für diese Anlage beträgt M. 2270 oder 28,9 Pf. pro cbm Wasser und M. 5,43 pro Einwohner. Aus dem Reservoire gelangt das Wasser durch Vertheilungsleitungen zur Abgabe, mit welchen auch 11 Hydranten verbunden sind, deren höchster 10,0 m und deren niedrigster 32,0 m tief unter dem Wasserspiegel des Reservoires liegt. Im Ganzen sind ca. 4000 lfd. m Rohrleitungen verlegt. 7. i. Alt-Oberndorf. (E. 379.) Im Jahre 1892 ist für die Wasserversorgung des Dorfes A l t - O b e r n d o r f eine Anlage hergestellt, durch welche Quellwasser mit natürlichem Gefälle zugeführt wird. Sie hat im Ganzen M. 15000 oder M. 40 pro Einwohner gekostet. Mit den Vertheilungsleitungen sind 15 Hydranten verbunden, welche unter einem zwischen 15,0 m und 20,0 m schwankenden Drucke stehen. 8. f. Altensteig. (E. 2156.) Für die Wasserversorgung der Stadt A l t e n s t e i g ist im Jahre 1894 eine Anlage hergestellt, welche M. 120000 im Ganzen oder M. 56 pro Einwohner gekostet hat.
Täglich werden der Stadt dadurch 1600 cbm QueDwasser mit natürlichem Gefälle unter einem Drucke von 50,0 m zugeführt, so dass von dem Baue eines Hochreservoires abgesehen werden konnte. Die Länge der Leitungsrohre beträgt ca. 11000 lfd. m. Es sind damit 70 Hydranten und 6 öffentliche Laufbrunnen verbunden. 9. g. Arnbach. (E. 601.). Für das Dorf A r n b a c h ist im Jahre 1883 eine Gravitationswasserleitung hergestellt, welche im Jahre 1899 eine Erweiterung erfahren hat. Sie liefert täglich 86 cbm Quellwasser unter einem Drucke von 5,0 m ins Dorf und hat ca. 1500 m Länge. Damit sind ein Hydrant und 2 öffentliche Laufbrunnen verbunden. Die gesammten Anlagekosten haben M. 5500 betragen. 10. c. Baiersbronn. (E. 801.) Für die Wasserversorgung des Pfarrdorfes B a i e r s b r o n n ist im Jahre 1885 eine Anlage ausgeführt, deren Kosten M. 25000 oder M. 31 pro Einwohner betragen haben. Diese liefert pro Tag 250 cbm Quellwasser, das jnit natürlichem Gefälle in ein Hochreservoir von 160 cbm Inhalt geleitet wird. Dessen Wasserspiegel liegt 50,0 m hoch über dem tiefsten Punkte des Versorgungsgebietes. Es sind 15 Hydranten und 8 öffentliche Laufbrunnen mit den Vertheilungsleitungen verbunden. 11. n. Balgheim.
(E. 403.)
Im Jahre 1882 ist für das 'Pfarrdorf B a l g h e i m eine Wasserversorgungsanlage hergestellt, welche täglich 260 cbm Quellwasser liefert und M. 10 000 im Ganzen oder M. 25 pro Einwohner gekostet hat. Das Wasser wird mit natürlichem Gefälle einem Hochreservoire von 30 cbm Inhalt zugeführt, welches 38,0 m hoch über dem Versorgungsgebiete liegt. E6 sind ca. 1300 lfd. m Rohrleitungen verlegt, und mit diesen sind 6 Hydranten und 5 öffentliche Laufbrunnen verbunden. 12. a. Balingen, O. A. (E. 3319.) Für die Stadt B a l i n g e n ist in den Jahren 1894/95 mit einem Kostenaufwande von M. 330000 oder M. 100 pro Einwohner eine Wasserversorgungsanlage ausgeführt, welche täglich 1000 cbm Wasser liefern kann. Dieses entspringt in einem ca. 12 km von der Stadt entfernten Quellgebiete und ist mit natürlichem Gefälle in ein gemauertes Hochreservoir von- 350 cbm Inhalt überführt, dessen Wasserspiegel 56,0 m höher als das mittlere Niveau des Versorgungsgebietes liegt. Die Länge der zur Vertheilung des Wassers verlegten Rohrleitungen beträgt im Ganzen ca. 25000 m. Damit sind 99 Hydranten, die unter einem zwischen 50,0 m und 60,0 m wechselnden Drucke stehen, und 8 öffentliche Laufbrunnen verbunden. 500 Wohnhäuser haben Zuleitungen erhalten. 13. e. Baisingen.
(E. 840.)
Für die Wasserversorgung des Pfarrdorfes Bai sin gen besteht seit dem Jahre 1877 eine Anlage, welche M. 27000 im Ganzen oder M. 32 pro Einwohner gekostet hat.
435
11. Schwarzwaldkreis.
Durch diese werden täglich mit natürlichem Gefälle 65 cbm Quellwaeser einem Hochreservoire von 154 cbm Inhalt zugeführt. Dessen Wasserspiegel liegt 20,0 m hoch über dem Versorgungsgebiete. Durch Rohrleitungen von ca. 2000 lfd. m Länge, mit denen 17 Hydranten und 6 öffentliche Laufbrunnen verbunden sind, gelangt das Wasser im Dorfe zur Vertheilung. 14. g. Bernbach.
(E. 417.)
Für das Dorf B e r n b a c h ist seit dem Jahre 1886 eine Gravitationsleitung in Gebrauch, welche täglich 56 cbm Quellwasser liefert. Die Rohrleitungen zu dessen Vertheilung haben ca. 3000 lfd. m Länge, und damit sind 10 Hydranten verbunden, welche unter einem zwischen 15,0 m und 30,0 m wechselndem Drucke stehen. Die Anlagekosten haben M. 28000 im Ganzen oder M. 66 pro Einwohner betragen. 15. c. Besenfeld.
(E. 483.)
Für das Dorf B e s e n f e l d war im Jahre 1878 mit einem Kostenaufwande von M. 10000 eine Gravitationswasserleitung hergestellt, welche ca. 3000 lfd. m Länge hatte und 5 öffentliche Laufbrunnen unter 6,0 m Druck speiste. Im Jahre 1882 ist ein völliger Umbau derselben für eine Hochdruckversorgung des Dorfes vorgenommen, der M. 25000 im Ganzen oder M. 19 pro Einwohner gekostet hat. Es sind dabei auch 9 Hydranten aufgestellt, die unter einem Drucke von ca. 20,0 m stehen. 16. o. Bettenhausen.
(E. 238.)
Für die Wasserversorgung. des Dorfes B e t t e n h a u s e n ist im Jahre 1898 eine Anlage hergestellt, welche täglich 25 cbm Quellwasser liefert. Deren Kosten haben M. 22000 im Ganzen oder M. 90 pro Einwohner betragen. Das Wasser fliesst mit natürlichem Gefälle einem Hochreservoire von 90 cbm Inhalt zu und wird durch 1650 lfd. m Rohrleitungen vertheilt. Mit diesen sind 14 Hydranten, die unter 30,0 m Druck stehen, sowie 3 öffentliche Brunnen verbunden. 45 Häuser haben Anschlussleitungen erhalten. 17. e. Bierlingen.
(E. 718.)
Die Wasserversorgung des Pfarrdorfes B i e r l i n g e n erfolgt seit dem Jahre 1901 durch die N o r d s t e t t e r Wasserversorgungsgruppe. Im Dorfe sind 29 Hydranten aufgestellt, deren höchster unter einem Drucke von 28,0 m und deren niedrigster unter einem solchen von 38,0 m steht. 18. g. Bieselsberg.
(E. 370.)
Für das Dorf B i e s e l s b e r g ist seit dem Jahre 1894 eine Wasserversorgungsanlage in Betrieb, welche M. 37000 im Ganzen oder M. 100 pro Einwohner gekostet hat. Das dafür erschlossene Quellwasser wird mit natürlichem Gefälle einem Hochreservoire von 120 cbm Inhalt zugeführt, dessen Wasserspiegel 45,0 m hoch über dem Versorgungsgebiete liegt. Die Vertheilung des Wassers erfolgt durch 1330 lfd. m Rohrleitungen, mit welchen auch 11 Hydranten verbunden sind.
19. g. Birkenfeld.
(E. 1883.)
Für die Wasserversorgung des Pfarrdorfes B i r k e n f e l d ist im Jahre 1893 eine Anlage hergestellt, deren Kosten M. 80000 im Ganzen oder M. 42 pro Einwohner betragen haben. Ein Pumpwerk, welches durch ein Wasserrad von 8 PS. angetrieben wird, kann täglich bis zu 300 cbm Quellwasser auf eine Höhe von 115,0 m in ein Hochreservoir von 240 cbm Inhalt fördern. Von hier findet die Vertheilung durch Rohrleitungen von ca. 3800 lfd. m Länge statt, mit denen auch 30 Hydranten, die unter einem Drucke von 40,0 m stehen, verbunden sind. 20. a. Bitz.
(E. 1253.)
Das Pfarrdorf B i t z ist der höchstgelegene Ort Württembergs. Die dortigen Wasserverhältnisse zwangen früher die Bewohner, in regenarmer Zeit das nöthige Wasser per Wagen aus dem 7,5 km entfernten E b i n g e n herbeizuschaffen. Dem ist im Jahre 1899 durch die Erbauung einer Anlage abgeholfen, durch welche aus dem 4 km entfernten und sehr tief gelegenen »Weilerthale« täglich 127 cbm Wasser künstlich gehoben werden können. Dieses Wasser dient ausser für B i t z auch für die beiden Dörfer F r e u d e n w e i l e r mit 290 Einwohnern und H e r m a n n s d o r f mit 160 Einwohnern, also im Ganzen für die Versorgung von 1703 Menschen, Die Gesammtkosten der Anlage haben M. 147 000 oder M 86 pro Einwohner betragen. Dazu hat der Staat M. 13000, die Amtskörperschaft M. 4000 und eine Firma in E b i n g e n M. 30000 beigetragen. Von dem verbleibenden Reste von M. 100000 entfielen auf B i t z M. 60600, auf F r e u d e n w e i l e r M. 24700 und auf H e r m a n n s d o r f M. 14 700. Das Wasser wird durch ein von einer Dampfmaschine von 8 PS. betriebenes Pumpwerk auf 142,0 ni Höhe in ein Hochreservoir von 240 cbm Inhalt gefördert. Dessen Wasserspiegel liegt 7,0 m hoch über dem am höchsten und 29,0 m hoch über dem am tiefsten stehenden der 31 aufgestellten Hydranten. Im Ganzen sind ca. 8600 lfd. m Rohrleitungen verlegt, und 185 Häuser haben AnBchlussleitungen erhalten. 21. f. Bösingen.
(E. 546.)
Für die Wasserversorgung des Pfarrdorfes B ö s i n g e n ist im Jahre 1894 eine Anlage hergestellt, durch welche ein von einem Wasserrade von 5 PS. getriebenes Pumpwerk täglich 170 cbm Quellwasser auf eine Höhe von 143,0 m in ein Hochreservoir fördern kann, das 160 cbm Inhalt hat. Von hier gelangt das Wasser durch Rohrleitungen von ca. 3000 lfd. m Länge, deren tiefster Punkt 40,0 in unter dem Reservoirwasserspiegel liegt, zur Vertheilung. Damit sind 23 Hydranten und 2 öffentliche Laufbrunnen verbunden. Ca. 60 Häuser haben Anschlussleitungen erhalten. Die Anlage hat im Ganzen M. 50000 oder M. 92 pro Einwohner gekostet. 22. d. Bondorf.
(E. 1300.)
Im Jahre 1870 ist für die Wasserversorgung des Pfarrdorfes B ' o n d o r f eine Gravitationsleitung von ca. 7U0 m Länge hergestellt, welche dem Dorfe täglich 130 cbm Quellwasser unter einem Drucke von 10,0 m zuführt Die An läge hat im Ganzen ca. M 4000 gekostet. 28*
tl Schwanwaldkreie.
436 23.0. Brachfeld.
(E. 57.)
Für den Weiler B r a c h f e l d ist im Jahre 1899/1900 eine Wasserversorgungsanlage hergestellt, welche täglich 6 cbm Quellwasser liefert, das durch ein von einer Wasserkraft angetriebenes Pumpwerk auf eine Höhe von 165,0 m in ein Hochreservoir gefördert wird. Dieses hat 50 cbm Inhalt, und sein Wasserspiegel liegt 12,0 m bis 30,0 m hoch über dem Versorgungsgebiete. Es sind im Ganzen ca. 2000 lfd m Rohrleitungen verlegt, mit denen auch 5 Hydranten verbunden sind 10 Häuser haben Anschlussleitungen erhalten. Die Anlage hat im Ganzen M 21000 oder M 36!> pro Einwohner gekostet. 24. a. Burgfelden.
(E. 210.)
Für die Wasserversorgung des Dorfes B u r g f e l d e n ist eine Anlage im Bau, welche auf M. 26000 im Ganzen oder M. 123 pro Einwohner veranschlagt ist. Durch ein Pumpwerk, welches eine Dampfmaschine von 3 PS. antreibt, werden täglich 30 cbm Quellwasser auf 123,0 m Höhe in ein Hochreservoir von 80 cbm Inhalt gehoben werden. Die Wasservertheilung wird durch ca. 1700 lfd. m Rohrleitungen erfolgen, mit welchen 12 Hydranten, die unter einem Drucke von 9,0 m bis 14,0 m stehen, und 2 öffentliche Brunnen verbunden werden. Ca. 30 Häuser sollen Anschlussleitungen erhalten. 25. b. Calw, O.-A. (E. 4567.) Für die Stadt Calw ist in den Jahren 1878/79 eine Wasserversorgungsanlage von einer täglichen Leistung von 700 cbm hergestellt, welche im Ganzen M. 129000 oder pro Einwohner M. 28 gekostet hat. Das Waaser wird durch das Fassen von 3 verschiedenen Quellen, welche eine verschiedene Höhelage haben, gewonnen, und aus jeder derselben wird es einem besonderen Hochreservoire zugeführt. Für jedes Reservoir ist auch eine besondere Fallrohrleitung und ein getrenntes Vertheilungsnetz vorhanden, so dass das Versorgungsgebiet in 3 Druckzonen getheilt ist. Die 3 Reservoire fassen zusammen 500 cbm. Der Wasserspiegel des höchstgelegenen derselben liegt 50,0 m über dem Versorgungsgebiete. Die Vertheilungsleitungen der 3 Zonen haben zusammen ca. 7500 lfa. m Länge, und die zwischen ihnen hergestellten Verbindungen gestatten eventuell auch eine Speisung der Leitungen für die beiden niederen Zonen aus dem Reservoire der Hochdruckzone. Es sind 75 Hydranten und 28 öffentliche Laufbrunnen mit den Vertheilungsleitungen verbunden und 380 Häuser haben Zuleitungen erhalten. Für 11 derselben sind Wassermesser von S i e m e n s & H a l s k e , B e r l i n bezogen. Im Jahre 1898 hat die Stadt noch eine in der Nähe liegende, vierte Quelle von 216 cbm täglicher Lieferung für M. 3000 angekauft, deren Wasser in eine der bestehenden Leitungen direkt überführt werden soll. 26. g. Conweiler.
(E. 970.)
Für die Wasserversorgung der Gemeinde Conweiler ist im Jahre 1886 eine Anlage hergestellt, welche M. 33000 im Ganzen oder M. 34 pro Einwohner gekostet hat und täglich 120 cbm Quellwasser liefert. Das Wasser wird mit natürlichem Gefälle in ein Hochreservoir von 60 cbm Inhalt, das 45,0 m hoch
über dem Versorgungsgebiete liegt, gesammelt und durch Rohrleitungen von ca. 2800 lfd. m Länge vertheilt, mit denen 11 Hydranten, die unter 45,0 m bis 55,0 m Druck stehen, und 10 öffentliche Laufbrunnen verbunden sind. 27. n Deilingen.
(677.)
Für das Pfarrdorf D e i l i n g e n wurde im Jahre 1879 eine GravitationsWasserleitung hergestellt, welche M. 14000 gekostet hat und täglich 170 cbm Quellwasser zuführte. Durch einen im Jahre 1897 vorgenommenen Um- und Erweiterungsbau haben die Anlagekosten sich auf M. 30000 im Ganzen oder M. 44 pro Einwohner erhöht. Es stehen jetzt täglich 100 cbm Wasser in einem Hochreservoire von 94 cbm Inhalt zur Verfügung, dessen Wasserspiegel je nach der Ortslage 28,0 m bis 35,0 m hoch über dem Versorgungsgebiete liegt. Für die Wasservertheilung dienen ca. 1700 lfd. m Rohrleitungen, mit denen 13 Hydranten und 12 öffentliche Brunnen ver bunden sind. 87 Häuser haben Anschlussleitungen er halten. 28. m. Deisslingen.
(E. 1694.)
Im Jahre 1881 wurde für das Pfarrdorf D eissl i n g e n mit einem Kostenaufwande von M. 3900 eine Gravitationswasserleitung hergestellt, welche ca. 1400 m Länge hatte und einen öffentlichen Brunnen speiste Im Jahre 1897 ist an deren Stelle eine einheitliche Anlage getreten, welche täglich 120 cbm Quellwasser liefert und M. 69 700 im Ganzen oder M. 41 pro Einwohner gekostet hat. Das Wasser wird durch ein von einem Wasserrade bewegtes Pumpwerk, das pro Stunde 17 cbm Wasser auf 40,0 m Höhe fördert, in ein Hochreservoir von 280 cbm Inhalt geleitet. Im Ganzen sind ca. 5900 lfd. m Rohrleitungen verlegt, mit denen 3 öffentliche Laufbrunnen und 52 Hydranten verbunden sind, von welchen der höchstliegende unter einem Drucke von 19,0 m und der tiefstliegende unter einem solchen von 30,0 m steht. Ca. 320 Häuser haben Anschlussleitungen erhalten. 29. g. Dennach.
(E. 388.)
Für das Dorf D e n n a c h ist seit dem Jahre 1883 eine Wasserversorgungsanlage in Betrieb, welche nach dem Projecte und unter der Leitung des Baurathes K r ö b e r in S t u t t g a r t ausgeführt ist und M. 22841 im Ganzen oder M. 63 pro Einwohner gekostet hat. Das Pumpwerk dafür ist von G. S u l z e r , Filiale W i n t e r t h u r , geliefert, und die Rohrleitungen haben die G e b r ü d e r BenkiBer in P f o r z h e i m verlegt. Die tägliche Maximalleistung dieser Anlage beträgt 51 cbm. Das Wasser wird dem in ca. 1300 m Entfernung vom Orte entspringenden »Fingerlesbrunnen«, dessen stündliche Ergiebigkeit zwischen 11,1 bis 21,6 cbm schwankt, entnommen und durch eine 117 m lange Leitung von 100 mm Durchmesser einer Pumpstation zugeführt. In dieser ist eine Wassersäulenpumpe (Patent Kröber) aufgestellt, welche bei einem Gefälle von 28,7 m mit 64 Doppelhüben pro Minute bei einem stündlichen Verbrauche von 10,2 cbm Triebwasser ein cbm Nutzwasser auf 173,3 m Höhe in ein Hochreservoir fördert. Es entspricht das einem Nutzeffecte von 73,7% des Aufschlagwassers. Die von der Pumpstation abgehende Druckleitung hat 1031 m Länge und 40 mm Durchmesser bis zum Eintritt in das Versorgungsgebiet. Von hier ab ist sie
437
II. Schwarzwaldkreis. mit 65 mm Durchmesser durch den Ort hindurch zu dem dahinter liegenden Hochreservoire auf im Ganzen 1154 m Länge weiter geführt und schliesst an das Reservoir mit 100 mm Durchmesser an. Dasselbe hat 100 cbm Inhalt und liegt je nach der Ortelage 15,0 m bis 46,0 m hoch über dem Versorgungsgebiete. Mit den Leitungen sind 6 Hydranten und 6 Ventilbrunnen verbunden. Die oben angegebenen Anlagekosten setzen sich wie folgt zusammen: Für die Quellfassung . . . . M. 959 » die Pumpstation . . . . » 5 204 » das Hochreservoir . . . . » 4356 » die Rohrleitungen . . . . » 12322 Die jährlichen Betriebs- etc. Kosten für diese Anlage betragen M. 1585 oder pro cbm Wasser 17,4 Pf. und pro Einwohner M. 4,70. 30. n. Denkingen.
(E. 866.)
Für die Wasserversorgung des Pfarrdorfes D e n k i n g e n ist seit dem Jahre 1889 eine Anlage in Benutzung, welche täglich 120 cbm Quellwasser liefert und M. 40000 im Ganzen oder M. 46 pro Einwohner gekostet hat. Das Wasser wird mit natürlichem Gefälle einem Hochreservoire von 160 cbm Inhalt zugeführt, das je nach der Ortslage 34,0 m bis 60,0 m hoch über dem Versorgungsgebiete liegt. Es sind im Ganzen ca. 5000 lfd. m Rohrleitungen verlegt, mit denen 32 Hydranten und 14 öffentliche Laufbrunnen verbunden sind. Ca. 100 Häuser haben Anschlussleitungen erhalten. 31. r. Dettingen a . d. E r m s .
(E. 3322.)
Für das Pfarrdorf D e t t i n g e n wurde im Jahre 1877 eine WaBserversorgungsanlage hergestellt, welche im J a h r e 1882 eine Erweiterung erfahren hat. Sie liefert jetzt täglich 320 cbm Qu eil wasser und hat im Ganzen M. 34800 oder M. 10 pro Einwohner gekostet. Das Wasser fliesst mit natürlichem Gefälle einem Hochreservoire von 154 cbm Inhalt zu, welches 45,0 m hoch über dem Versorgungsgebiete liegt. Für die Wasservertheilung sind ca. 2300 lfd. m Rohrleitungen verlegt, mit denen 28 Hydranten und 8 öffentliche Laufbrunnen verbunden sind. 32. g. Dobel.
(E. 850.)
Für die Wasserversorgung des Pfarrdorfes D o b e l ist in den Jahren 1891/92 eine Pumpstation erbaut. Die beiden darin aufgestellten Pumpen werden von einem Wasserrade von 15 PS. bewegt und liefern täglich 240 cbm Wasser auf 250,0 m Höhe in ein Hochreservoir von 160cbm Inhalt. Von hier wird das Wasser durch Rohrleitungen von ca. 4400 m Länge vertheilt, deren tiefster Punkt 40,0 m unter dem Reservoirwasserspiegel liegt. Damit sind 40 Hydranten und 5 öffentliche Laufbrunnen verbunden. Die Anlage hat im Ganzen M. 100000 oder M. 117 pro Einwohner gekostet. 33. m. Dormettingen. Für die mettingen stellt, welche M. 43000 im kostet hat.
Das Wasser fliesst mit natürlichem Gefälle in ein Hochreservoir von 100 cbm Inhalt, dessen Wasserspiegel 60,0 m bis 70,0 m hoch über dem Versorgungsgebiete liegt. Es sind im Ganzen 5850 lfd. m Rohrleitungen verlegt, mit denen 19 Hydranten und 3 öffentliche Brunnen verbunden sind. 34.o. Dornhan.
(E. 1543.)
Für die Stadt D o r n h a n ist seit dem Jahre 1887 eine Wasserversorgungsanlage in Betrieb, welche M. 64 800 im Ganzen oder M. 42 pro Einwohner gekostet hat. Durch eine Kröber'sche Wassersäulenpumpe werden täglich 92 cbm Quellwasser auf eine Höhe von 158,0 m in ein Hochreservoir von 270 Gbm Inhalt gehoben. Von hier gelangt das Wasser durch ca. 5500 lfd. m Rohrleitungen zur Vertheilung. Damit sind 12 Hydranten und 10 öffentliche Laufbrunnen verbunden. Ca. 50 Häuser haben Anschlussleitungen erhalten. Der jährliche Aufwand für den Betrieb dieser Anlage beträgt M. 3585 oder 10,4 Pf. pro cbm und M. 2,54 pro Einwohner. 35. c. Dornstetten.
(E. 1027.)
Für die Stadt D o r n s t e t t e n wurde im Jahre 1883 eine Anlage zur Wasserversorgung hergestellt, f ü r welche das Wasser theils mit natürlichem Gefälle zufliesst und theils durch ein von einem Wasserrade getriebenes Pumpwerk gehoben wird. Durch 950 lfd. m Rohre wurden daraus 3 öffentliche Laufbrunnen gespeist. Die Kosten dieser Anlage hatten M. 12 200 betragen. Im Jahre 1898/99 ist dafür ein völliger Um- und Neubau ausgeführt, der M. 90000 im Ganzen oder M. 88 pro Einwohner gekostet hat. Es werden dadurch jetzt täglich 70 cbm Quellwasser mittels eines Pumpwerkes, das ein Wasserrad von 3 PS antreibt, auf 95,0 m Höhe in ein Hochreservoir von 200 cbm Inhalt gehoben. Für dessen Vertheilung sind ca. 3800 lfd. m Rohrleitungen verlegt. Damit sind 10 öffentliche Laufbrunnen und 33 Hydranten, die unter einem Drucke von 20,0 m stehen, verbunden. Ca. 200 Häuser haben Zuleitungen erhalten. 36. m. Dotternhausen.
(E. 697.)
Im Jahre 1879 war f ü r das Pfarrdorf D o t t e r n h a u s e n mit einem Kostenaufwande von M. 4000 eine Gravitationswasserleitung hergestellt, welche 2 öffentliche Brunnen speiste und ca. 1200 lfd. m Länge hatte. Im Jahre 1898/99 ist an deren Stelle eine Anlage getreten, welche täglich 182 cbm Quellwasser liefert und M. 42 800 im Ganzen oder M. 60 pro Einwohner gekostet hat. Das Wasser wird mit natürlichem Gefälle in einem Hochreservoire von 160 cbm Inhalt gesammelt, und es sind für dessen Vertheilung ca. 360Ö lfd. m Rohrleitungen verlegt. Damit sind 36 Hydranten verbunden, deren höchster unter 30,0 m und deren tiefster unter 57,0 m Druck steht. 2 öffentliche Brunnen sind aufgestellt und ca. 100 Häuser haben Anschlussleitungen erhalten.
(E. 540.)
Wasserversorgung des Pfarrdorfes D o r ist im Jahre 1898/99 eine Anlage hergetäglich 172 cbm Quellwasser liefert und Ganzen oder M. 80 pro Einwohner ge-
37. o. DUrrenmettstetten.
(E. 431.)
Im Jahre 1880 ist f ü r das Dorf D ü r r e n m e t t S t e t t e n eine Wasserversorgungsanlage hergestellt, welche M. 54000 im Ganzen oder M. 125 pro Einwohner gekostet hat.
II. Schwarzwaldkreis.
438
Das Wasser wird durch eine Kröber'sche Wassersäulenpumpe, die täglich 39 cbm Wasser auf 123,0 m Höhe fördert, in ein Hochreservoir von 150 cbm Inhalt geführt und gelangt von hier durch ca. 5000 lfd. m Rohrleitungen zur Vertheilung. Mit diesen Bind auch 13 Hydranten verbunden. Der jährliche Betriebsaufwand beträgt M. 2925 oder 20,5 Pf. pro cbm und M. 6,50 pro Einwohner. 38. m. Hünningen.
(E. 1573.)
Zur Wasserversorgung des Pfarrdorfes D u n n i n g e n ist im Jahre 1896 eine Anlage hergestellt, welche M. 46000 im Ganzen oder M. 30 pro Einwohner gekostet hat. Ein von einer Dampfmaschine von 4 PS. betriebenes Pumpwerk fördert täglich 250 cbm Wasser auf 40,0 m Höhe in ein Hochreservoir von 200 cbm Inhalt. Durch Rohrleitungen von ca. 4100 lfd. m Länge, mit denen 46 Hydranten und 4 öffentliche Laufbrunnen verbunden sind, findet die Vertheilung des Wassers statt. 39. c. Durrweiler.
(E. 323.)
Für das Dorf D u r r w e i l e r ist im Jahre 1896 eine Wasserversorgungsanlage hergestellt, welche täglich 24 cbm Quellwasser liefert und M. 48000 im Ganzen oder M. 148 pro Einwohner gekostet hat. Das Wasser wird durch ein Pumpwerk, das eine Wasserkraft von 2 PS. bewegt, auf 127,0 m Höhe in ein Hochreservoir von 120 cbm Inhalt gefördert. Es sind im Ganzen 3150 lfd. m Rohrleitungen verlegt. Damit sind auch 12 Hydranten verbunden, welche unter 15,0 m Druck stehen. 57 Häuser haben Zuleitungen erhalten. 40. a. Ebingen.
(E. 7680.)
Für die Wasserversorgung der Stadt E b i n g e n wurde bereits im Jahre 1865 eine Anlage ausgeführt, welche dann im Laufe der Jahre verschiedene Erweiterungen und Umbauten erfahren hat. Im Jahre 1888 ist dieselbe in ihren jetzigen Zustand nach einem Projecte von H. E h m a n n versetzt, nachdem bereits früher von der Gemeinde eine Wasserkraft für M. 45000 angekauft war, um eine Hochdruckversorgung für die ganze Stadt durchführen zu können. Die jetzigen Anlagekosten belaufen sich im Ganzen auf M. 310 (MX) oder auf M. 40 pro Einwohner. Die Wasservertheilung findet aus einem Hochreservoire von 1200 cbm Inhalt statt, dessen Wasserspiegel 58,0 m hoch über dem tiefsten Abgabepunkt in der Stadt liegt. Dem Reservoire fiiessen täglich 1250 cbm Quellwasser zu, welches theils mit natürlichem Gefälle und theils künstlich gehoben wird. Letzteres geschieht durch ein Pumpwerk, das von einem Wasserrad von 28 PS angetrieben wird und das Wasser aus einem Quellwasserschachtö auf 80,0 m Höhe in das Reservoir fördert. Es sind im Ganzen 10 200 lfd. m Rohrleitungen verlegt, mit welchen auch 126 Hydranten verbunden sind. Von den Anschlussleitungen sind 104 mit Wassermeseern (15 von 15 mm, 51 von 20 mm, 31 von 25 mm und einer von 30 mm Durchmesser) verbunden, welche von L u x , L u d w i g s h a f e n bezogen wurden. 41. c. Edelweiler.
(E. 235.)
Für die Wasserversorgung des Dorfes E d e l w e i l e r ist im Jahre 1876 eine Wasserversorgungsanlage hergestellt, welche M. 27500 im Ganzen oder M. 117 pro
Einwohner gekostet hat und 50 cbm Quellwasser im Tage unter 20,0 m Druck liefert. Das Wasser wird mit natürlichem Gefälle einem Hochreservoire von 120 cbm Inhalt zugeleitet und durch Rohrleitungen von ca..4000 lfd. m Länge, mit denen auch 8 Hydranten verbunden sind, vertheilt. 42. f. E l b i n g e n .
(E. 714.)
Im Jahre 1893 ist für da« Pfarrdorf E f f r i n g e n ein Wasserwerk hergestellt, welches Anfangs M. 50900 und durch spätere Erweiterungen im Ganzen M. 54000 oder M. 75 pro Einwohner gekostet hat und 82 cbm Wasser pro Tag liefert. Das aus Quellen erschlossene Wasser wird durch eine Kröber'sche Wassersäulenpumpe auf 82,0 m Höhe in ein Hochreservoir gehoben. Durch Leitungen von ca. 3000 lfd. m Länge gelangt es zur Vertheilung. Mit diesen sind auch 16 Hydranten verbunden, die unter einem Drucke von 12,0 m bis 15,0 m stehen. Der jährliche Betriebsaufwand beträgt M. 2890 oder 18,2 Pf. pro cbm und M. 4,05 pro Einwohner. 43. f. Egenhausen.
(E. 791.)
Für das Dorf E g e n h a u s e n ist im Jahre 1892 ein Wasserwerk ausgeführt, welches M. 50000 im Ganzen oder M. 63 pro Einwohner gekostet hat. Ein von einer Dampfmaschine von 4 PS. getriebenes Pumpwerk fördert im Tage 150 cbm Wasser auf 50,0 m Höhe in ein Hochreservoir von 160 cbm Inhalt. Das von hier abgehende Vertheilungsnetz hat im Ganzen ca. 5300 lfd. m Länge, und sein tiefster Punkt liegt 45,0 m unter dem Reservoirwasserspiegel. Mit den Rohen sind 32 Hydranten und 2 öffentliche Laufbrunnen verbunden. Ca. 100 Häuser haben Anschlussleitungen erhalten. 44. b. Emberg.
(E. 180.)
Die Versorgung des Dorfes E m b e r g erfolgt durch das Wasserwerk der W a s s e r W e r k s g e n o s s e n s c h a f t L i e b e i s b e r g aus einem besonderen Hochreservoire von 90 cbm Inhalt. Im Dorfe sind 6 Hydranten aufgestellt, welche unter einem Drucke von 10,0 m bis 25,0 m stehen. 45. a. Engstlatt.
(E. 797.)
Für das Pfarrdorf E n g s t l a t t ist im Jahre 1900 eine Waeserversorgungsanlage hergestellt, welche täglich 32 cbm Quellwasser liefert. Die Kosten für diese haben M. 47 300 im Ganzen oder M. 59 pro Einwohner betragen. Das Wasser wird mit natürlichem Gefälle einem Hochreservoire von 160 cbm Inhalt zugeführt und gelangt durch ca. 4800 lfd. m Rohrleitungen zur Vertheilung. Von den 32 aufgestellten Hydranten steht der höchstliegende unter einem Drucke von 7,0 m und der tiefstliegende unter einem solchen von 20,0 m. Ca. 80 Häuser haben Anschlussleitungen erhalten. 46. k. Eningen.
(E. 3506.)
Für die Wasserversorgung des Pfarrdorfes E n i n g e n ist im Jahre 1893 eine Anlage hergestellt, durch welche dem Orte täglich 300 cbm QueUwasser unter einem Drucke von 30,0 m zur Verfügung stehen. Das Wasser ist mit natürlichem Gefälle in ein Hochreservoir von
489
II. Sehwarzwaldkrei«.
555 cbm Inhalt geleitet und gelangt aus diesem durch ca. 5000 lfd. m Rohrleitungen, mit welchen 77 Hydranten und 9 Laufbrunnen verbunden sind, zur Vertheilung. Die Anlage hat M. 88000 im Ganzen oder M. 25 pro Einwohner gekostet. 47.1. Ergenzingen.
(E. 1252.)
Für die Wasserversorgung des Pfarrdorfes E r g e n z i n g e n wurde im Jahre 1877 eine Anlage hergestellt, welche im Jahre 1886 eine Erweiterung erfahren und im Ganzen M. 6500 gekostet hat. Das erschlossene Quellwasser iiiesst mit natürlichem Gefälle einem Hochreservoire zu, welches 63 cbm Inhalt hat. Aus diesem findet durch ca 1600 lfd. m Rohrleitungen, mit welchen 5 Hydranten und 3 öffentliche Laufbrunnen verbunden sind, die Vertheilung statt. 48. c. Erzgrube.
(E. 168.)
Im Jahre 1887 ist für das Dorf E r z g r u b e eine Gravitationswasserleitung hergestellt, welche täglich 80 cbm Quellwasser liefert. Die Anlage hat M. 19000 im Ganzen oder M. 113 pro Einwohner gekostet. Es sind im Ganzen 1500 lfd. m Rohrleitungen verlegt. Damit sind auch 4 Hydranten verbunden, welche unter 20,0 m bis 37,0 m Druck stehen. 49. g. Feldrennach. (E. 810.) Für die Wasserversorgung des Pfarrdorfes F e l d r e n n a c h dient seit dem Jahre 1894 eine Anlage, welche M. 58000 im Ganzen, oder M. 71 pro Einwohner gekostet hat. Durch diese wird mit natürlichem Gefälle Quellwasser zum Dorfe geliefert. Mit dessen Vertheilungsleitungen sind ausser öffentlichen Laufbrunnen und Hausanschlüssen auch 38 Hydranten verbunden, welche unter einem Drucke von 40,0 m bis 65,0 m stehen. 50. e. Felldorf.
(E. 449.)
Die Wasserversorgung des Pfarrdorfes F e l l d o r f erfolgt seit dem Jahre 1901 durch die N o r d s t e t t e r Wasserversorgungsgruppe. Im Dorfe befinden sich 22 Hydranten, von denen der am höchsten aufgestellte unter 24,0 m und der am tiefsten aufgestellte unter 38,0 m Druck steht. 51. m. Flützlingen.
(E. 606.)
Für die Wasserversorgung des Pfarrdorf es F l ö t z l i n g e n , für welche früher eine Gravitationsleitung diente, die M. 2 800 gekostet hatte, ist im Jahre 1900 durch deren Erweiterung eine Anlage hergestellt, welche täglich 44 cbm Quellwasser liefert. Das Wasser wird mit natürlichem Gefälle in ein Hochreservoir von 50 cbm Inhalt geleitet und gelangt durch ca 500 lfd. m Rohrleitungen, mit denen 2 Hydranten und 10 öffentliche Brunnen verbunden sind, unter 16,0 m Druck zur Abgabe. Die Kosten der Anlagen haben im Ganzen M. 7100 oder M. 12 pro Einwohner betragen. 52. c. Freudenstadt, O. A. (E. 6420, W. 615 mit je 10 B.) Die Wasserversorgung der Stadt F r e u d e n s t a d t erfolgte früher durch 2 Zuleitungen aus hölzernen Rohren
deren eine für die obere und deren andere für die untere Stadt diente. Die Unzulänglichkeit dieser Versorgung veranlasste, im Jahre 1877/78 eine einheitliche Anlage auszuführen, welche M. 175000 im Ganzen gekostet hat und für eine tägliche Lieferung von 1200 cbm Quellwasser, bestimmt ist. Das Wasser dafür wird aus den hochgelegenen Quellen entnommen, die an der östlichen Seite des K n i e b i s aus dem Buntsandsteingebirge entspringen und sich in das »Vorbachthalc und nach der M u r g zu ergiessen. Es ist mittels eines kurzen, in den Berg getriebenen Stollens erschlössen und in einer am Bergabhange gelegenen Quellstube zusammengeleitet. Von hier fliesst es auf ca. 6500 m Entfernung durch eine gusseiserne Leitung von 200 mm Durchmesser zu einem 12,0 m tiefer als die Quellstube liegenden Hochreservoire. In diese Leitung sind 23 Entlüftungs- und 11 Schlammkästen eingeschaltet. Sie ist durch das »Vorbachthalc hindurchgeführt, in welchem sie sich hier bis auf 90,0 m Tiefe unter den Wasserspiegel der Quellstube senkt, und führt dann ansteigend auf der Staatsstrasse entlang bis zu dem »Knieberge« bei F r e u d e n s t a d t , auf dem ein aus Mauerwerk hergestellte Reservoir von 294 cbm Inhalt liegt, welches in 2 Kammern getheilt ist. Die Zuleitung ist von der Firma B e n k i s e r in P f o r z h e i m ausgeführt. Der Wasserspiegel dieses ca. 1000 m von der Stadt entfernt liegenden Reservoires liegt 31,0 m höher als das Versorgungsgebiet. Von demselben führt eine Fallrohrleitung von 180 mm Durchmesser zum Vertheilungsnetze. Die Rohrleitungen für die Vertheilung haben bis zu 75 mm Durchmesser abwärts im Ganzen ca. 6500 lfd. m Länge. Mit ihnen sind 60 Hydranten, die in ca. 60 m Entfernung von einander stehen, und 19 öffentliche Laufbrunnen, sowie 4 Ventilbrunnen verbunden ; auch werden daraus 3 öffentliche Springbrunnen gespeist. Im Jahre 1896 waren 586 Privatgrundstücke an die Leitung angeschlossen. Statt der früher verwendeten galvanisirten Schmiederohre sind seit einigen Jahren für die Zuleitungen gusseiserne Rohre vorgeschrieben, während die Hausleitungen noch wie früher aus schmiedeeisernen Rohren hergestellt werden. In 88 Zuleitungen für grössere Consumenten waren Wassermesser (6 von 15 mm, 34 von 20 mm, 34 von 25 mm und 10 von 30 mm Durchmesser) eingebaut, von welchen 75 von D r e y e r , R o s e n k r a n z & D r o o p , H a n n o v e r und 13 von H. M e i n e c k e , B r e s l a u geliefert sind. Im Jahre 1895 sind durch Messer im Ganzen ca. 78 000 cbm oder pro Messer 887 cbm Wasser abgegeben. Der Waaeerpreis für den Hausbedarf wird nach Schätzung bestimmt und beträgt für eine Haushaltung ca. M. 6 pro Jahr.
53.1. Frommenhausen.
(E. 379.)
Für das Pfarrdörf F r o m m e n h a u s e n ist im Jahre 1889 eine Wasserversorgungsanlage hergestellt, welche M. 6500 im Ganzen oder M. 17 pro Einwohner gekostet hat. Das dafür erschlossene Quellwasser fliesst mit natürlichem Gefälle einem Hochreservoire von 36 cbm Inhalt zu und gelangt durch ca. 700 lfd. m Rohrleitungen zur Vertheilung. Damit sind 3 Hydranten, die unter einem Drucke von 5,0 m bis 12,0 m stehen, und 4 öffentliche Laufbrunnen verbunden.
II. Sch wariwaldkrei s.
440 54. a. Frommem.
(E. 766.)
Für die Wasserversorgung des Pfarrdorfes F r o m m e r n diente früher eine Gravitationsleitung, deren Herstellung ca. M. 4000 gekostet hatte. Im Jahre 1897/98 ist der Bau einer Hochdruckanlage, welche täglich 116 cbm Quellwasser liefert, ausgeführt, durch welche auch das Dorf S t o c k h a u s e n mit 185 Einwohnern aus einem dafür hergestellten, besonderen Hochreservoire mit versorgt wird. Die Anlagekosten haben für die 951 Bewohner im Ganzen M. 65100 oder pro Einwohner M. 70 und für F r o m m e r n allein M. 51500 oder pro Einwohner M. 67 betragen. Die Länge der verlegten Rohrleitungen beträgt im Ganzen 6750 lfd. m. Für die Versorgung von F r o m m e r n dient ein Hochreservoir von 100 cbm Inhalt, dessen Wasserspiegel 27,0 m hoch über dem höchsten und 54,0m über dem tiefsten, der in F r o m m e m aufgestellten Hydranten liegt. In diesem Dorfe sind 8 öffentliche Laufbrunnen aufgestellt, und 141 Häuser haben Anschlussleitungen erhalten. 55. f. Fiinfbronn.
(E. 310.)
Für die Wasserversorgung des Dorfes F ü n f b r ö n n ist im Jahre 1891 eine Anlage hergestellt, welche M. 17000 im Ganzen oder M. 55 pro Einwohner gekostet hat und täglich 100 cbm Quellwasser liefert. Dieses Wasser wird mit natürlichem Gefälle in eine Sammelstube von 10 cbm Inhalt geleitet und gelangt in dem Versorgungsgebiete unter 15,0 m Drunk durch Vertheilungsleitungen von ca. 1300 lfd. m Länge, mit welchen 3 Hydranten und 9 öffentliche Laufbrunnen verbunden sind, zur Abgabe. Später hat sich der Ort auch an die n ö r d l i c h e S c h w a r z w a l d w a s s e r v e r s o r g u n g angeschlossen (vergl. Tabelle 196 Nr. 31). 56. k. Genkingen.
(E. 1015.)
Im Jahre 1886 ist für die Wasserversorgung des Pfarr dorfes G e n k i n g e n eine Anlage hergestellt, welche täg" lieh 86 cbm Quellwasser unter 10,0 m Druck liefert und M. 20000 im Ganzen oder M. 12 pro Einwohner gekostet hat Mit natürlichem Gefälle ist das Wasser in ein Hochreservoir von 60 cbm Inhalt geleitet und gelangt von hier durch ca. 2600 lfd. m lange Rohrleitungen zur Vertheilung. Damit sind auch 5 Hydranten, die unter 10,0 m Druck stehen, und 3 Laufbrunnen verbunden. 57. p. Gniebel.
(E. 423.)
Für die Wasserversorgung des Pfarrdorfes G n i e b e l ist im Jahre 1880 eine Anlage ausgeführt, die täglich 60 cbm Quellwasser liefert und im Ganzen M. 2 000 gekostet hat. Das Wasser wird in einem Hochreservoire von 70 cbm Inhalt mit natürlichem Gefalle gesammelt, aus dem es an öffentlichen Laufbrunnen und durch Anschlussleitungen zur Vertheilung gelangt. 58. p. Gönningen.
(E. 1406.)
Die Versorgung des Pfarrdorfes G ö n n i n g e n erfolgt seit dem Jahre 1891 statt durch eine Gravitationswasserleitung, welche seit dem Jahre 1886 bestanden und ca. M. 10000 gekostet hatte, durch eine einheitliche Anlage,
welche täglich 155 cbm Quellwasser liefert und deren Kosten auf M. 20000 im Ganzen oder M. 14 pro Einwohner veranschlagt waren. Das Wasser wird mit natürlichem Gefälle in ein Hochreservoir von 200 cbm Inhalt geleitet, mit welchem ein auf der entgegengesetzten Seite des Ortes liegendes Gegenreservoir von 60 cbm Inhalt verbunden ist. Es sind im Ganzen 3770 lfd. m Rohrleitungen verlegt, und damit sind auch 9 Hydranten und ein öffentlicher Laufbrunnen verbunden. 59. n. Gosheim.
(E. 796.)
Für das Pfarrdorf G o s h e i m ist im Jahre 1887 eine Wasserversorgungsanlage hergestellt, welche täglich 100 cbm Quellwasser liefert und M. 13000 im Ganzen oder M. 17 pro Einwohner gekostet hat. Das Wasser öiesst mit natürlichem Gefälle in ein Hochreservoir, das 30 cbm Inhalt hat und 26,0 m hoch über dem Versorgungsgebiete liegt. Zur Wasservertheilung dienen ca. 1600 lfd. m Rohrleitungen, mit denen auch 4 Hydranten verbunden sind. 4 Häuser hatten bereits Anfangs Anschlussleitungen erhalten. 60. g. Gräfenhausen.
(E. 734.)
Für das Dorf G r ä f e n h a u s e n wurde im Jahre 1878 eine Gravitationswasserleitung hergestellt, die im Jahre 1885 eine Vergrösserung erfahren hat. Sie liefert jetzt durch ca. 1000 lfd. m Rohrleitungen täglich 71 cbm Quellwasser und hat M. 15000 im Ganzen oder M. 21 pro Einwohner gekostet. Mit denVertheilungsleitungen sind auch 4 Hydranten verbunden, welche unter einem zwischen 30,0 m und 50,0 m schwankenden Drucke stehen. 61. c. Grömbach.
(E. 521.)
Für das Pfarrdorf G r ö m b a c h ist im Jahre 1893 eine Wasserversorgungsanlage mit künstlicher Hebung ausgeführt. Es sind dafür 2 Kröber'sche Wassersäulenpumpen aufgestellt, welche täglich 31 cbm Quellwasser auf 129,0 m Höhe in ein Hochreservoir fördern. Mit den hiervon abgehenden Vertheilungsleitungen sind auch 9 Hydranten verbunden, welche unter einem Drucke von 12,0 m stehen. Die ersten Anlagekosten haben M. 36 500 betragen. Durch spätere Erweiterungen sind sie auf M. 41800 im Ganzen oder M. 80 pro Einwohner gewachsen. Der jährlich für die Anlage erforderliche Betriebsaufwand beträgt im Ganzen M. 2025 oder 18 Pf. pro cbm Wasser und M. 3,88 pro Einwohner. 62. g. Grunbach.
(E. 591.)
Im Jahre 1890 ist für das Dorf G r u n b a c h eine Wasserversorgungsanlage hergestellt, welche M. 40000 im Ganzen oder M. 68 pro Kopf gekostet hat. Durch eine Kröber'sche Wassersäulenpumpe werden täglich 34 cbm Quellwasser auf eine Höhe von 97,0 m in ein Hochreservoir von 120 cbm Inhalt gefördert und von hier aus durch Rohrleitungen von ca. 2600 lfd. m Länge vertheilt, deren tiefster Punkt 60,0 m unter dem Reservoirwasserstande liegt. Damit sind auch 8 Hydranten verbunden. Der jährliche Betriebsaufwand für das Pumpwerk beträgt im Ganzen M. 2010 oder 16,2 Pf. pro cbm und M. 3,40 pro Einwohner.
II. Schwarzwaldkreis.
63. f. Gttltlingen.
(E. 993.N>
Für das Pfarrdorf G ü l t l i n g e n ist im Jahre 1882 eine Gravitationswasserleitung hergestellt, welche M. 3000 im Ganzen gekostet hat. Durch eine 350 lfd. m lange Rohrleitung liefert sie unter 60 m Druck das Wasser für 3 öffentliche Laufbrunnen. Auch sind damit 3 Hydranten verbunden. 64. c. Hallwangen.
(E. 507.)
Zur Wasserversorgung des Dorfes H a l l w a n g e n ist im Jahre 1897 eine Anlage hergestellt, welche täglich 115 cbm Quellwasser, theils mit natürlichem Gefälle und theils durch eine Wasserkraft auf 80,0 m Höhe künstlich gehoben, liefert. Das Wasser wird aus einem Hochreservoire von 100 cbm Inhalt durch ca. 3700 lfd. m Rohrleitungen vertheilt. Von den mit diesen Leitungen verbundenen 20 Hydranten liegt der höchste 25,0 m und der tiefste 40,0 m unter dem Wasserspiegel des Reservoires. Ein öffentlicher Brunnen ist aufgestellt, und 90 Häuser haben Anschlussleitungen erhalten. Die Anlage hat M. 53 500 im Ganzen oder M. 105 pro Einwohner gekostet. 65. d. Haslach.
(E. 420.)
Im Jahre 1875 ist für das Pfarrdorf H a s 1 a c h eine Wasserversorgungsanlage hergestellt, welche M. 26000 im Ganzen oder M. 62 pro Einwohner gekostet hat und täglich 51 cbm Quellwasser liefert. Das Wasser wird mit natürlichem Gefälle in ein Hochreservoir von 144 cbm Inhalt geleitet. Dessen Wasserspiegel liegt 19,0 m hoch über dem Versorgungsgebiete. Durch Rohrleitungen von ca. 3600 lfd. m Länge, mit denen auch 8 Hydranten verbunden sind, findet die Vertheilung statt. 66. m. Hausen am T a n n .
(E. 304.)
Für die Wasserversorgung des Pfarrdorfes H a u s e n ist im Jahre 1896 eine Anlage hergestellt, welche täglich 207 cbm Quellwasser liefert und M. 24000 im Ganzen oder M. 80 pro Einwohner gekostet hat. Das Wasser fliesst mit natürlichem Gefälle in ein Hochreservoir von 75 cbm, das in 30,0 m Höhe über dem Versorgungsgebiete liegt. Die Vertheilung erfolgt durch Rohrleitungen von ca. 3500 lfd. m Länge, mit denen 17 Hydranten und 9 öffentliche Laufbrunnen verbunden sind. Ca. 40 Häuser haben Zuleitungen erhalten. 67. g. Herrenalb.
(E. 580.)
Für die Wasserversorgung der Stadt H e r r e n a l b wurde im Jahre 1878 eine Anlage hergestellt, welche im Jahre 1888 eine Erweiterung erfahren hat Durch Rohrleitungen von 1360 lfd. m Länge, mit denen auch 3 Hydranten verbunden sind, fiiessen täglich mii natürlichem Gefälle 70 cbm Quellwasser unter einem Drucke von 18,0 m der Stadt zu. Die Anlage hat M. 6000 im Ganzen oder M 10 pro Einwohner gekostet. 68. d. Herrenberg, O.-A.
(E. 2493.)
Im Jahre 1894 ist für die Wasserversorgung der Stadt H e r r e n b e r g eine Anlage hergestellt, welche
441
täglich 400 cbm Quellwasser liefert und M. 110000 im Ganzen oder M. 44 pro Einwohner gekostet hat. Das Wasser wird durch ein Pumpwerk, welches durch eine Dampfmaschine von 9 PS. angetrieben wird, auf 75,0 m Höhe in ein Hochreservoir von 530 cbm Inhalt gehoben. Die Länge der Fallrohrleitung einschliesslich,der sich anschliessenden Vertheilungsleitungen beträgt ca. 9300 lfd. m. Damit sind 72 Hydranten, deren höchster 50,0 m und deren tiefster 70,Ö m unter dem Reservoirwasserspiegel liegt, und 5 öffentliche Brunnen verbunden. 320 Häuser haben Anschlussleitungen erhalten, für welche 11 Wassermesser von S i e m e n s & H a l s k e , B e r l i n bezogen sind. 69. c. Herzogweiler.
(E. 330.)
Für die Wasserversorgung des Dorfes H e r z o g w e i l e r ist im Jahre 1893 eine Kröber'sche Wassersäulenpumpe aufgestellt, welche täglich 20 cbm Quellwasser auf eine Hohe von 118,0 m in ein Hochreservoir fördert, das 100 cbm Inhalt hat. Aus diesem gelangt es durch Rohrleitungen von ca. 3000 lfd. m Länge, deren tiefster Punkt 20,0 m unter dem Reservoirwasserspiegel liegt, zur Vertheilung. Damit sind auch 9 Hydranten verbunden. Die Anlage hat M. 46 500 im Ganzen oder M. 141 pro Einwohner gekostet. Der jährliche Betriebsaufwand für die Anlage beträgt M. 2420 oder 25,5 Pf. pro cbm Wasser und M. 6,75 pro Einwohner. 70. a. Heselwangen.
(E. 600.)
Für die Wasserversorgung des Pfarrdorfes H e s e l w a n g e n ist im Jahre 1896 eine Anlage hergestellt, welche täglich 72 cbm Quellwasser liefert und M. 16500 im Ganzen oder M. 26 pro Einwohner gekostet hat. Das Wasser fliesst mit natürlichem Gefälle einem Hochreservoire von 75 cbm Inhalt zu und wird durch 2050 lfd. m Rohrleitungen vertheilt. Mit diesen sind 7 öffentliche Laufbrunnen und 6 Hydranten verbunden, von denen der höchstliegende unter 10,0 m und der tiefstliegende unter 21,0 m Druck steht. 71. b. Hirsau.
(E. 671.)
Für die Wasserversorgung des Pfarrdorfes H i r s a u ist iui Jahre 1888 eine Gravitationsleitung hergestellt, welche ca. 900 m Länge hat und SO cbm Quellwasser im Tage unter 10,0 m Druck zuführt. Die Kosten der Anlage haben im Ganzen M 4000 betragen.
72. c. Hochdorf.
(E. 142.)
Für das Dorf H o c h d o r f ist im Jahre 1899 eine Anlage hergestellt, welche täglich 86 cbm Quellwasser liefert und AI. 30700 im Ganzen oder M. 216 pro Einwohner gekostet hat. Das Wasser wird mit natürlichem Gefälle einem Hochreservoire von 100 cbm Inhalt zugeführt. Im Ganzen sind ca. 4200 lfd. m Rohrleitungen verlegt, und damit sind 3 öffentliche Laufbrunnen und 9 Hydranten, deren höchster 37,0 m und deren niedrigster 52,0 m tiefer als der Reservoirwasserspiegel liegt, verbunden. 73. g. Höfen.
(E. 837.)
Für das Dorf H ö f e n diente früher eine Gravitationswasserleitung, welche M. 1200 gekostet hatte. Im Jahre
II Srtiwarr.waMkreiR
442
1899 ist eine einheitliche Versorgungsanlage hergestellt, welche täglich 860 cbm Quellwasser liefert, das mit natürlichem Gefälle einem Hochreservoire von 120 cbm Inhalt zufliesst. Es sind im Ganzen ca. 5000 lfd. m Vertheilungsleitungen verlegt, mit welchen 42 Hydranten und 5 öffentliche Brunnen verbunden sind. 125 Häuser haben Anschlussleitungen erhalten. Die Anlagekosten haben M. 40300 im Ganzen oder M 48 pro Einwohner betragen. 74. q. Hohentwiel.
(E 47.)
Für die Wasserversorgung des Pfarrdorfes H o h e n t w i e l ist im Jahre 1875 eine Anlage hergestellt, für welche Quellwasser mit natürlichem Gefälle in einem Hochreservoire von 32 cbm Inhalt gesammelt ist. Mit den Vertheilungsleitungen sind auch 6 Hydranten verbunden. Die Anlage hat M. 2000 im Ganzen oder M. 43 pro Einwohner gekostet. 75. b. Holzbronn.
(E. 364.)
Für die Wasserversorgung des Dorfes H o l z b r o n n ist im Jahre 1899 eine Anlage hergestellt, welche täglich 26 cbm Quellwasser liefert, und im Garnen M. 17 900 oder M. 49 pro Einwohner gekostet hat. Das Wasser wird mit natürlichem Gefälle einem Hochreservoire von 70 cbm Inhalt zugeführt. Zur Vertheilung sind 2150 lfd. in Rohrleitungen verlegt, und damit sind 5 öffentliche Laufbrunnen und 3 Hydranten verbunden, die unter einem Drucke von 21,0 m stehen. 76. o. Holzhausen.
(E. 402.)
Für das Pfarrdorf H o 1 z h a u s e a ist seit dem Jahre 1884 eine Wasserversorgungsanlage in Betrieb, welche M. 31000 im Ganzen oder M. 36 pro Einwohner gekostet hat. Ein von einer Dampfmaschine \ on 4 PS. betriebenes Pumpwerk fördert täglich 73 cbm Quellwasser auf 79,0 m Höhe in ein Hochreservoir von 145 cbm Inhalt. Mit den von letzterem abgehenden Vertheilungsleitungen sind auch 8 Hydranten verbunden, deren höchster 50,0 m und deren niedrigster 70,0 m tief unter dem Reservoirwasserspiegel liegt. 77. k. Holzelfiligen.
(E. 634.)
Für die Wasserversorgung des Pfarrdorfes H o l z e l f . i n g e n ist im Jahre 1891 eine Anlage hergestellt, welche M. 7200 im Ganzen oder M. 11 pro Einwohner gekostet hat. Ein Pumpwerk, welches ein Wasserrad von 9 PS antreibt, fördert täglich 170 cbm Quellwasser auf eine Hohe von 50,0 m in ein Hochreservoir von 16U cbm Inhalt. Aus diesem gelangt es durch Rohrleitungen von ca. 5300 lfd. m Länge zur Vertheilung. Damit sind 22 Hydranten und ein Laufbrunnen verbunden. 110 Häuser haben Anschlussleitungen erhalten. Später hat der Ort auch einen Anschluss an die Gruppe XIV der A l b w a s s e r v e r s o r g u n g (vergl. Tabelle 211 No. 138) erhalten. 78. k. Hönau.
(E. 537.)
Für die Wasserversorgung des Pfarrdorfes H o n a u ist im Jahre 1884 eine Gravitatiousleitung von ca. 1000 lfd. m
Länge hergestellt, mit welcher 3 Hydranten und 2 Laufbrunnen verbunden sind. Die Anlagekosten haben M. 12000 im Ganzen oder M. 22 pro Einwohner betragen. 79. e. Horb, O. A.
(E. 2175.)
Für die Wasserversorgung der Stadt H o r b ist im Jahre 1896 ein Wasserwerk in Betrieb gekommen, welches M. 75000 im Ganzen oder M. 34 pro Einwohner gekostet hat. Die tägliche Leistungsfähigkeit desselben beträgt 400 cbm. Das durch Sammelanlagen erschlossene Quellwasser wird durch ein Pumpwerk, welches durch ein Wasserrad von 4 PS angetrieben wird, auf 75,0 m Höhe in ein Hochreservoir von 320 cbm Inhalt gefördert. Aus diesem gelangt es durch Rohrleitungen von ca. 4600 lfd. m Länge zur Abgabe. Mit diesen sind 70 Hydranten verbunden, deren höchter 21,0 m und deren tiefster 64,0 m tief unter dem Reservoirwasserspiegel liegt. 80. m. Morgen.
(E. 492.)
Für das Pfarrdorf H o r g e n ist im Jahre 189!) eine Wasserversorgungsanlage hergestellt, welche täglich 130 cbm Quellwasser liefert und im Ganzen M. 30000 oder M. 60 pro Einwohner gekostet hat. Das Wasser fielst mit natürlichem Gefälle in ein Hochreservoir von 60 cbm Inhalt, das 12,0 m bis 14,0 m hoch über dem Versorgungsgebiete liegt. Es sind im Ganzen ca. 2000 lfd. m Rohrleitungen verlegt, mit denen 5 Hydranten und 4 öffentliche Brunnen verbunden sind. Ca. 90 Häuser haben Anschlussleitungen erhalten. 81. c. Igelsberg.
(E. 262.)
Für das Dorf I g e l s b e r g ist im Jahre 1889 eine Gravitationswasserleitung hergestellt, welche M 18000 im Ganzen oder M. 68 pro Einwohner gekostet hat. Mit deren Vertheilungsleitungen sind auch 7 Hydranten verbunden, welche unter einem Drucke von 20,0 m bis 25,0 m stehen. 82. e. Isenburg.
(E. 220.)
Für die Wasserversorgung des Dorfes I s e n b u r g ist im Jahre 1898 eine Anlage hergestellt, welche täglich 33 cbm Quellwasser liefert und M. 17200 im Ganzen oder M. 78 pro Einwohner gekostet hat. Das Wasser wird durch ein von einem Wasserrade getriebenes Pumpwerk auf 104,0 m Höhe in 2 Hochreservoire, eines von 23 cbm und eins von 11 cbm Inhalt, gehoben. Im Ganzen sind ca. 2200 lfd. m Rohrleitungen verlegt, mit denen 7 öffentliche Brunnen und 7 Hydranten verbunden sind, derer höchster unter 10,0 m und deren tiefster unter 30,0 m Druck steht. 83. c. Kälberbronn.
(E. 233.)
Für das Dorf K ä l b e r b r o n n ist im Jahre 1898 eine Wasserversorgungsanlage hergestellt, welche täglich 14 cbm Quellwaasser liefert und M. 14000 im Ganzen oder M. 16 pro Einwohner gekostet hat. Das Wasser fliesst mit natürlichem Gefälle in ein Hochreservoir von 36 cbm Inhalt und wird durch Rohrleitungen von ca. 1100 lfd. m Länge vertheilt, mit denen i 5 öffentliche Jirunnen und 8 Öydranten verbunden sind,.
443
n . Schwnrzwaldkreis.
welche unter 10,0 m bis 25,0 m Druck stehen. 10 Häuser haben Anschlussleitungen erhalten. 84. d. Kayh.
(E. 676.)
Für die Wasserversorgung des Pfarrdorfes K a y h ist im Jahre 1893 eine Anlage mit einem Pumpwerke erbaut, welches täglich 200 cbm Wasser auf eine Höhe von 95,0 m in ein Hochreservoir von 160 cbm Inhalt fördert. Zu dessen Antrieb dient ein Wasserrad von 6 PS. und als Reserve ein gleich leistungsfähiger Benzinmotor. Aus dem Reservoire gelangt das Wasser durch Vertheilungsleitungen von ca. 3500 lfd. m Länge, deren tiefster Punkt 30,0 m unter dem Reservoirwasserspiegel liegt, zur Abgabe. Mit diesen sind 21 Hydranten und 4 öffentliche Laufbrunnen verbunden. 60 Häuser haben Anschlussleitungen erhalten. Die Anlage hat M. 60000 im Ganzen oder M. 89 pro Einwohner gekostet. 85. c, Kniebis.
(E. 203.)
Im Jahre 1892 ist für das Dorf K n i e b i s eine Gravitationswasserleitung hergestellt, welche ca. 1300 lfd. m Länge hat und 7 öffentliche Laufbrunnen, sowie einige Hydranten speist. Die Anlagekosten haben M. 11600 oder M. 57 pro Einwohner betragen. 86. h. Kohlberg.
(E. 905.)
Für Jas Pfarrdorf K o h l b e r g ist im Jahre 1867 eine GravitationswasBerleitung hergestellt, welche ca. 1900m Lange hat und täglich 110 cbm Quellwasser unter 8,0 m Druck dem Dorfe zuführt. Die Anlage hat im Ganzen M. 7600 gekostet
87. g. Langenbrand.
(E. 474.)
Im Jahre 1898 ist für die Wasserversorgung des Pfarrdorfes L a n g e n b r a n d eine Anlage hergestellt, welche täglich 40 cbm Quellwasser liefert, das durch ein Pumpwerk, welches eine Wasserkraft antreibt, auf 120,0 m Höhe in ein Hochreservoir von 120 cbm Inhalt gefördert wird. Es sind im Ganzen 5050 m lfd. m Rohrleitungen verlegt. Damit sind 22 Hydranten und 5 öffentliche Brunnen verbunden. 50 Häuser haben Anschlussleitungen erhalten. Die Kosten der Anlage belaufen sich auf M. 66000 im Ganzen oder M. 140 pro Einwohner. 88. a. Laufen.
(E. 752.)
Zur Wasserversorgung des Pfarrdorfes L a u f e n ist im Jahre 1897 eine Anlage für eine tägliche Lieferung von 80 cbm Quell wasser hergestellt, welche M 48000 im Ganzen oder M. 64 pro Einwohner gekostet hat. Das Wasser fiiesst mit natürlichem Gefälle in ein Hochreservoir von 100 cbm Inhalt, aus dem es durch Vertheilungsleitungen von ca. 2200 lfd. m Länge zur Abgabe kommt. Mit diesen sind 26 Hydranten, welche unter einem zwischen 56,0 m und 70,0 m wechselnden Drucke stehen, verbunden. 80 Häuser haben Anschlussleitungen erhalten. 89 b Liebeisberg.
(E. 360.)
Die Versorgung des Dorfes L i e b e i s b e r g erfolgt durch das Wasserwerk der W a s s e r w e r k s g e n o s s e n -
s c h a f t L i e b e I s b e r g aus einem besonderen Hochreservoire von 120 cbm Inhalt. Im Dorfe sind 9 Hydranten aufgestellt, welche unter einem Drucke von 9,0 m bis 14,"0 m stehen. 90. b. Liebenzell.
(E. 944.)
Im Jahre 1896 ist für die Wasserversorgung der Stadt L i e b e n z e l l eine Anlage hergestellt, welche M 30000 im Ganzen oder M. 31 pro Einwohner gekostet hat. und täglich 320 cbm Quellwasser liefert. Das Wasser wird durch natürliches Gefälle in ein Hochreservoir geleitet und gelangt durch ca. 3500 lfd. m Rohrleitungen zur Vertheilung. Damit sind 4 öffentliche Laufbrunnen und 31 Hydranten verbunden, deren höchster unter 30,0 m und deren tiefster unter 65,0 m Druck steht. 91. g. Loffenau.
(E. 1286.)
Im Jahre 1896 ist für das Pfarrdorf L o f f e n a u eine Wasserversorgungsanlage hergestellt, welche M. 23 000 im Ganzen oder M. 18 pro Einwohner gekostet hat und täglich 130 cbm Quellwasser liefert. Das Wasser fliesst mit natürlichem Gefälle in ein Hochreservoir von 100 cbm Inhalt, welches je nach der Ortslage 40,0 in bis 60,0 m hoch über dem Versorgungsgebiete liegt. Durch ca. 1000 lfd. m Vertheilungslei tungen, mit denen 30 Hydranten und 3 öffentliche Laufbrunnen verbunden sind, gelangt es im Dorfe zur Abgabe. 92. a. Margarethausen.
(E. 292.)
Für das Dorf M a r g a r e t h a u s e n ist seit dem Jahre 1895 eine Wasserversorgungsanlage in Benutzung, durch welche das Wasser aus einem Hochreservoire von 50 cbm Inhalt, dem täglich 200 cbm Quellwasser mit natürlichem Gefälle zufliessen, unter einem Drucke von 40,0 m zur Abgabe gelangt. Es sind dafür ca. 2000 lfd m Vertheilungsleitungen verlegt, mit denen 13 Hydranten und 3 öffentliche Laufbrunnen verbunden sind. Die Kosten der Anlage haben M. 16000 im Ganzen oder M. 55 pro Einwohner betragen. 93. k. Mariaberg.
(E. 150.)
Für die H e i l a n s t a l t f ü r s c h w a c h s i n n i g e K i n d e r bei M a r i a b e r g , sowie für die S t a a t s d o m ä n e M a r i a b e r g , welche beide 57,0m hoch über der Thalsohle auf einem völlig waseerlosen Plateau liegen, musste früher alles erforderliche Trink- und Nutzwasser aus dem Thale durch Fuhrwerk hinaufgebracht werden. Um dem abzuhelfen, ist im Jahre 1873 für die Versorgung eine gemeinschaftliche Wasserversorgungsanlage erbaut, deren Kosten im Ganzen M. 25714 oder über M. 170 pro Einwohner betragen haben. Im Thale ist am L a u c h e r t f l ü s s c h e n eine Pumpstation erbaut, deren Gebäude im Grundrisse 8,5 m mal 3,5 m misst, in dem eine von einer Wasserkraft angetriebene, doppeltwirkende Pumpe aufgestellt ist, welche stündlich 4 cbm Wasser aus einer benachbarten Quelle in ein oberhalb von M a r i a b e r g angelegtes Hochreservoir von 60 cbm FasBungsraum fördert. Aus diesem gelangt das Wasser durch Rohrleitungen von ca. 800 m Länge zur Vertheilung.
II. Sch warzwaldkreis.
444 94. r. Metzingen.
(E. 5401.)
Für die Wasserversorgung der Stadt M e t z i n g e n war im Jahre 1877 eine Anlage hergestellt, welche im Jahre 1896 eine bedeutende Erweiterung erfahren hat. Sie kann jetzt pro Tag bis zu 1290 cbm Quellwasser liefern und hat M. 181000 im Ganzen oder M. 34 pro Einwohner gekostet. Das Wasser fliesst mit natürlichem Gefälle einem Hochreservoire von 530 cbm Inhalt zu, das 33,0 m hoch über dem Versorgungsgebiete liegt. Die verlegten Rohrleitungen haben im Ganzen eine Länge von 26400 lfd. m. Damit sind auch 175 Hydranten verbunden. 95. d. Mönchberg.
(E. 409.)
Für das Pfarrdorf M ö n c h b e r g ist im Jahre 1894 eine Gravitationswasserleitung hergestellt, welche 950 m Länge hat und dem Orte Quellwasser unter 30,0 m Druck zuführt. Es werden daraus 2 öffentliche Laufbrunnen und 4 Hydranten gespeist. Die Anlage hat im Ganzen M 9000 oder M. 22 pro Einwohner gekostet. 96. d. Mützingen.
(E. 1072.)
Für die Wasserversorgung des Pfarrdorfes M O t z i n g e n ist im Jahre 1894 eine Anlage hergestellt, welche im Ganzen M. 5000 gekostet hat. Durch eine Leitung von ca. 500 m Lange flieSBt dem Dorfe Quellwasser zu, das 2 öffentliche Laufbrunnen speist.
97. f. Mohnhardt.
(E. 65.)
Für die Wasserversorgung des Weilers M o h n h a r d t ist im Jahre 1801 eine Gravitationsleitung von ca. 1800 m Länge hergestellt, welche im Ganzen M. 8000 gekostet hat. Daraus werden 2 öffentliche Laufbrunnen gespeist.
98. q Mühlheim a. d. Donau.
(E. 972.)
Für die Stadt M u h l h e i m war im Jahre 1868 eine Gravitationsleitung hergestellt, welche täglich 60 cbm Quellwasser unter 4,0 m Druck durch eine ca. 1200 m lange Leitung zur Stadt lieferte und ca. M. 10000 gekostet hatte. Im Jahre 1899/1900 ist an ihre Stelle eint- einheitliche Anlage getreten, welche M. 06000 im Ganzen oder M 68 pro Einwohner gekostet hat und täglich 275 cbm Quellwasser liefert. Das Wasser wird einem Hochreservoire von 100 cbm Inhalt zugeführt und gelangt durch ca. 6000 lfd. m Rohrleitungen zur Vertheilung. Damit sind auch 3C Hydranten verbunden, deren höchster 23,0 m und deren tiefster 63,0 m unter dem Reservoirwasserspiegel liegt. Ca. 160 Häuser haben Anschlussleitungen erhalten 99. f. Nagold, O. A.
(E. 3562)
Im Jahre 1890 ist für die Stadt N a g o l d eine Wasserversorgungsanlage hergestellt, welche M. 70000 im Ganzen oder M. 20 pro Einwohner gekostet hat und deren tägliche Lieferung ca. 500 cbm beträgt. Das aus Quellen gesammelte Wasser wird mit natürlichem Gefälle einem Hochreservoire von 500 cbm Inhalt zugeführt, dessen Wasserspiegel 37,0 m hoch über dem tiefsten Punkte des Versorgungsgebietes liegt. Es sind im Ganzen ca 7700 lfd m Rohrleitungen verlegt worden. Mit diesen sind 11 öffentliche Laufbrunnen und
77 Hydranten verbunden, deren am höchsten stehender 22,0 m tiefer als der Wasserspiegel des Reservoires liegt. 100. b. Neubulach.
(E. 573.)
Im Jahre 1888 war für das Dorf N e u b u l a c h eine Wasserversorgungsanlage hergestellt, welche Anfangs M. 31900 gekostet hatte und deren Kosten sich durch spätere Erweiterungen auf im Ganzen M. 36000 oder M. 63 pro Einwohner erhöht haben. Der jährlich nöthige Betriebsaufwand für diese Anlage beläuft sich auf M. 1825 oder pro cbm Wasser auf 17,6 Pf. und pro Einwohner auf M. 3,18. Das Wasser wird durch eine Kröber'sche Wassersäulenpumpe, die täglich 28,5 cbm Wasser auf 165,0 rn Höhe fördert und in ein Hochreservoir von 120 cbm Inhalt geführt, dessen Wasserspiegel 20,0 m hoch über dein tiefsten Abgabepunkte im Versorgungsgebiete liegt. Aus diesem findet die Vertheilung durch ca. 3300 lfd. m Rohrleitungen statt, mit welchen 9 Hydranten, sowie 7 öffentliche Laufbrunnen verbünden sind. 101. g. Neuenbürg, O. A.
(E. 2100.)
Für die Stadt N e u e n b ü r g war im Jahre 1876/77 eine Wasserversorgungsanlage mit einem Kostenaufwande von M 60000 hergestellt, durch welche täglich 220 cbm Quellwasser geliefert wurde, das einem Hochreservoire von 140 cbm Inhalt mit natürlichem Gefälle zufloss und für dessen Vertheilung im Ganzen ca. 3300 lfd. m Rohre verlegt waren. Im Jahre 1897 ist eine neue, 7500 m lange Zuleitung zu dem Hochreservoire ausgeführt, und dadurch ist das täglich zur Verfügung stehende Wasserquantum auf 860 cbm erhöht. Einschliesslich der sonst noch hergestellten Erweiterungen und unter Annahme des Werthes der alten Vertheilungsleitungen zu M 40000 betragen die Anlagekosten jetzt im Ganzen M. 148000 oder pro Einwohner M. 70. Mit den Vertheilungsleitungen sind 9 öffentliche Laufbrunnen und 64 Hydranten verbunden. Ca. 240 Häuser haben Anschlussleitungen erhalten. 102 h. Neuffen.
(E. 1802.)
Für die Wasserversorgung der Stadt N e u f f e n war im Jahre 1865 eine Gravitationsleitung, welche M. 5000 gekostet hatte, hergestellt. Im Jahre 1897 ist an deren Stelle eine einheitliche Anlage getreten, deren Ausführungskosten M. 43800 im Ganzen oder M. 24 pro Einwohner betragen haben und die täglich 300 cbm Quellwasser liefert. Das Wasser wird mit natürlichem Gefälle in ein Hochreservoir geleitet und gelangt aus diesem durch ca. 4900 lfd. ni Rohrleitungen zur Vertheilung. Damit sind 55 Hydranten verbunden, deren höchstliegender unter 21,0 m und deren tiefstliegender unter 43,0 m Druck steht. Ferner sind 6 öffentliche Laufbrunnen aufgestellt, und 211 Häuser haben Anschlussleitungen erhalten. 103. q. Neuhausen Ob. Eck.
(E. 983.)
Das Pfarrdorf N e u h a u s e n wird aus dem b a d i s c h e n Theile der H e u b e r g g r u p p e (S 500) mit versorgt. Es ist dafür ein Hochreservoir von 120 cbm Inhalt hergestellt, aus dem die Vertheilung des Wassers durch ca 3000 lfd. m Rohrleitungen erfolgt, und damit sind 24 Hydranten verbunden, deren höchster 18,0 m und deren tiefster
445
II. Schwarzwaldkreia. 33,0 m tief unter dem Reservoirwaeserspiegel liegt. 164 Häuser haben Anschlussleitungen erhalten. Die Anlage hat M. 130000 im Ganzen oder M. 132 pro Einwohner gekostet. 104. c. Xeunnifra.
(E. 132.)
Für den Weiler N e u n u i f r a ist im Jahre 1891 eine Wasserversorgungsanlage hergestellt, welche täglich 56 cbm Quellwasser liefert und M. 18000 im Ganzen oder M. 136 pro Einwohner gekostet hat. Das Wasser wird in einem Hochreservoire von 33 cbm Inhalt gesammelt. Für dessen Gewinnung und Vertheilung sind ca. 3800 lfd. m Rohrleitungen verlegt und damit sind 2 öffentliche Laufbrunnen, sowie 2 Hydranten, die unter 20,0 m bis 23,0 m Druck stehen, verbunden. 105. g. Neusatz.
(E. 439.)
Im Jahre 1893 ist eine gemeinschaftliche Wasserversorgungsanlage f ü r die Dörfer N e u s a t z und R o t h e n s o h l (letzteres mit 309 Einwohnern) in Betrieb gekommen, durch welche täglich 50 cbm Quellwasser mittels zweier Kröber'scher Wassersäulenpumpen auf 168,0 m Höhe gefördert werden. Mit den Vertheilungsleituugen für N e u s a t z sind auch 12 Hydranten verbunden, welche unter einem Drucke von 30,0 m stehen. Die Anlagekosten für N e u s a t z allein haben M. 70000 im Ganzen oder M. 137 pro Einwohner betragen. Der jährliche Betriebsaufwand f ü r die ganze Anlage beläuft sich auf M. 3345 oder 18,5 Pf. pro cbm Wasser und M. 4,51 pro Einwohner. 106 e. Nordstetten.
(E. 973.)
Seit dem Jahre 1894 erfolgte die Wasserversorgung des Pfarrdorfes N o r d s t e t t e n durch eine Anlage, welche M. 19000 im Ganzen oder M. 19 pro Einwohner gekostet hat. Durch diese werden täglich 50 cbm Quellwasser mit natürlichem Gefälle einem Hochreservoirc von 50 cbm Inhalt zugeführt, aus welchem es durch ca. 1800 lfd. m Rohrleitungen, mit denen 2 Hydranten und 5 öffentliche Laufbrunnen verbunden waren, zur Abgabe gelangt. Vom Jahre 1901 ab erfolgt die Versorgung des Dorfes.zugleich aus der N o r d s t e t t e r W a s s e r v e r s o r gungsgruppe. Von dieser sind f ü r dasselbe auch 45 Hydranten aufgestellt, deren höchster unter 24,0 m und deren niedrigster unter 55,0 m Druck steht. 107. h. Nürtingen, O. A.
(E. 5738.)
Früher wurde die Stadt N ü r t i n g e n ausser aus einigen Pumpenbrunnen durch verschiedene, kleine Quellwasserleitungen versorgt. Aus den Quellen, welche diese speisten, hat sich im Jahre 1881 durch Um- und Erweiterungsbauten eine allgemeine Versorgungsanlage für die Stadt entwickelt. Es sind 3 verschiedene Gruppen dieser Quellen, welche in 500 m bis 3500 m Entfernung von der Stadt liegen, neu gefasst, und für deren Wasser sind 3 verschiedene Hochreservoire erbaut, denen es mit natürlichem Gefälle zuflieset. Diese Reservoire haben 200 cbm, resp. 110 cbm, resp. 30 cbm Inhalt, und ihre Wasserspiegel liegen 10,0 m, resp. 35,0 m, resp. 25,0 m höher als das mittlere Niveau der Stadt. Im Jahre 1893 ist auch noeh eine Pumpstation für die hochgelegenen Stadttheile erbaut. Das in dieser aufgestellte Pumpwerk wird von
einem Gasmotor angetrieben und fördert das Wasser aus einem der tiefliegenden Reservoire in ein neues, auf grösserer Höhe angelegtes. Die Länge der Vertheilungsleitungen beträgt ca. 3800 lfd. m. Es sind damit 12 öffentliche Laufbrunnen und 34 Hydranten verbunden, die unter einem Drucke von 25,0 m bis 36,0 m stehen. 200 Häuser haben Anschlussleitungen erhalten, von denen 86 "mit Wassermesser (3 von 13 mm, 47 von 20 mm, 31 von 35 mm, 3 von 30 mm und 2 von 60 nim Durchmesser) verbunden sind, welche C. A. S p a n n e r , W i e n geliefert hat. Die Anlagen haben im Ganzen M. 58000 oder M. 10 pro Einwohner .gekostet. 108. n. Xuspüngen.
(E. 818.)
Im Jahre 1890 ist für das Pfarrdorf N u s p l i n g e n eine Gravitationswasserleitung hergestellt, welche ca. 1600 m Länge hat und dem Dorfe täglich 600 cbm Quellwasser unter 20,0 m Druck zuführt. Damit sind 20 Hydranten und 8 öffentliche Brunnen verbunden. Die Anlage hat M. 17000 im Ganzen oder M. 21 pro Einwohner gekostet. 109. a. Oberdigisheim.
(E. 538.)
Für die Wasserversorgung des Dorfes O b e r d i g i s h e i m diente seit dem Jahre 187G eine Gravitationsleitung, deren Anlage M. 2800 gekostet hatte. Im Jahre 1894/95 hat diese einen weiteren Ausbau zu einer einheitlichen Anlage erfahren, durch welchen sich die Kosten auf M. 26000 im Ganzen oder M. 50 pro Einwohner erhöht haben. Damals sind auch 2 Hydranten und 3 öffentliche Brunnen aufgestellt. 110. b. öberhaugstett.
(E. 420.)
Die Versorgung des Dorfes Ö b e r h a u g s t e t t erfolgt durch das Wasserwerk der W a s s e r w e r k s g e n o s s e n s c h a f t L i e b e i s b e r g aus einem besonderen Hochreservoire von 120 cbm Inhalt. In dem Dorfe sind auch 10 Hydranten aufgestellt, welche unter einem Drucke von 22,0 m stehen. 111. k. Oberhausen.
(E. 1149.)
I m Jahre 1876 war für das Pfarrdorf O b e r h a u s e n eine Gravitationswasserleitung ausgeführt, welche im Jahre 1887 eine Erweiterung erfahren hat. Sie liefert jetzt täglich 60 cbm Quellwasser unter 3,0 in Druck zur Speisung von öffentlichen Laufbrunnen und von Anschlussleitungen. Die Kosten der Anlage haben im Ganzen M. 23 500 oder M. 20 pro Einwohner betragen. 112. c. überiflingen.
(E. 443.)
F ü r die Wasserversorgung des Pfarrdorfes O b e r i f l i n g e n ist im Jahre 1896 eine Anlage hergestellt, durch welche das Wasser mittels eines Pumpwerkes, das ein Wasserrad bewegt, auf 175,0 m Höhe in ein Hochreservoir von 185 cbm Inhalt gehoben wird. Aus diesem gelangt es im Dorfe durch Rohrleitungen von ca. 5500 lfd. m Länge, deren tiefster Punkt 102,0 m unter dem Wasserspiegel des Hochreservoires liegt, zur Vertheilung. Damit sind 12 Hydranten und 3 öffentliche Laufbrunnen verbunden. Die Anlage hat im Ganzen M. 50000 oder pro Einwohner M. 113 gekostet.
446
II. Schwarewaldkreis.
113. d. Oberjettingen. (E. 987.) Die Wasserversorgung des Pfarrdorfes O b e r j e t t i n g e n erfolgt seit dem Jahre 187G durch eine Anlage, welche M. 40000 im Ganzen oder M. 43 pro Einwohner gekostet hat. Durch ein von einer Dampfmaschine von 3 PS. betriebenes Pumpwerk werden täglich 184 cbm Wasser auf 36,0 m Höhe in ein Hochreservoir von 154 cbm Inhalt gefördert. Von hier gelangt es durch Rohrleitungen von ca. 2300 lfd. m Länge, deren tiefster Punkt 16,0 m unter dem Reservoirwasserspiegel liegt, zur Vertheilung. Damit sind 20 Hydranten und 6 öffentlichen Laufbrunneil verbunden. 50 Häuser haben Anschlüsse an die Leitungen erhalten. 114. b. Oberkollbach. (E. 236.) Für die Wasserversorgung des Dorfes O b e r k o l l b a c h ist im Jahre 1900 eine Anlage hergestellt, welche täglich 33 cbm Quellwasser liefert und M. 18000 im Ganzen oder M. 76 pro Einwohner gekostet hat. Das Wasser dafür ist mit natürlichem Gefälle in ein Hochreservoir von 36 cbm Inhalt geleitet. Aus diesem gelangt es durch ca. 2400 lfd. m Rohrleitungen zur Abgabe. Mit diesen sind auch 12 Hydranten verbunden, deren höchster unter 8,0 m und deren tiefster unter 20;0 m Druck steht. 6 öffentliche Brunnen sind im Dorfe aufgestellt 115.1. Obernau. (E. 422.) Für das Pfarrdorf O b e r n a u ist im Jahre 1892 eine GravitationBwasserleitung in Betrieb gekommen, welche 1340 lfd. m Länge hat und Quellwasser unter 20,0 m Druck ins Dorf führt. Es sind damit auch 10 Hydranten und 6 öffentliche Laufbrunnen verbunden. Die Anlage hat M. 5700 im Ganzen oder M. 14 pro Einwohner gekostet. Ueber die in der Nähe von O b e r n a u aufgefundenen Ruinen einer zur Zeit der R ö m e r h e r r s c h a f t in S c h w a b e n in Benutzung gewesenen, künstlichen Wasserleitung ist folgende Notiz aus S t a l i n , »Württembergische Geschichte«, von Interesse: »Eine halbe Stunde über O b e r n a u in dem »Rommeithale« oder >Römerthale Kohlensäure 21,1 >
2. h. Aichstetten. (E. 740.) Im Jahre 1897 ist für die Gemeinde A i c h s t e t t e n eine Wasserversorgungsanlage hergestellt, welche M.40000 im Ganzen oder M. 54 pro Einwohner gekostet hat. Durch diese werden täglich 160 cbm Quellwasser geliefert, welches mit natürlichem Gefälle in ein Hochreservoir von 100 cbm Inhalt eintritt. Dessen Wasserspiegel liegt 35,0 m hoch über dem Versorgungsgebiete. Es sind 7400 lfd. m Rohrleitungen für dessen Verkeilung verlegt und damit 29 Hydranten und 3 öffentliche Bronnen verbunden. 170 Häuser haben Zuleitungen erhalten. 3. o. Albeck. (E. 470.) Für die Gemeinde Alb eck ist im Jahre 1900 eine Wasserversorgungsanlage hergestellt, welche M. 40 000 im Ganzen oder M. 85 pro Einwohner gekostet hat. Durch diese können täglich 130 cbm Quellwasser mittels eines Pumpwerkes, das von einer Dampfmaschine von 3 PS. angetrieben wird, 50,0 m hoch in ein Hochreservoir gefördert werden, welches 215 cbm Inhalt hat. Daraus gelangt es durch ca. 2000 lfd. m Rohrleitungen, mit denen 25 Hydranten und 3 öffentliche Laufbrunnen verbunden sind, zur Vertheilung. Ca. 50 Häuser haben Anschlussleitungen erhalten. 4. d. Altenstadt. (E. 2296.) Im Jahre 1890 ist für die Wasserversorgung des Pfarrdorfes A l t e n s t a d t eine Anlage hergestellt, welche täglich bis zu 1600 cbm Quellwasser unter einem Drucke von 16,0 m mit natürlichem Gefälle dem Dorfe zuführen kann und M. 60 000 im Ganzen oder M. 26 pro Einwohner gekostet hat. Zur Vertheilung des Wassers dienen Rohrleitungen von ca. 4000 lfd. m Länge. Damit sind 61 Hydranten
471
IV. Donaukreis.
verbunden, und 280 Häuser haben Anschlussleitungen erhalten. 5.c. Altheim.
(E. 432.)
Im Jahre 1880 ist für die Wasserversorgung des Dorfes A l t h e i m eine Anlage hergestellt, welche M. 23600 im Ganzen oder M. 55 pro Einwohner gekostet hat. Das in einem Hochreservoire von 18 cbm Inhalt mit natürlichem Gefälle gesammelte Wasser kommt durch Rohrleitungen von ca. 1500 lfd. m Länge an 2 öffentliche Laufbrunnen und durch verschiedene AnHchlussleitungen zur Vertheilung. 6. h. Altmannshofen.
(E. 239.)
Für die Wasserversorgung des Dorfes A l t m a n n s h o f e n ist im Jahre 1896 eine Anlage hergestellt, welche taglich 96 cbm Quellwasser zuführen kann. Das Wasser fliesst mit natürlichem Gefälle in eine Sammelstube von 5 cbm Inhalt, die 28,0 m hoch über dem Versorgungsgebiete liegt, und aus dieser wird es durch ca. 3500 lfd m Rohrleitungen vertheilt. Damit sind 8 Hydranten und 5 öffentliche Brunnen verbunden. 70 Häuser haben Zuleitungen erhalten. Die Anlage hat M. 16 000 im Ganzen oder M. 67 pro Einwohner gekostet. 7. c. Altsteusslingen.
(E. 282.)
Für das Dorf A l t s t e u s s l i n g e n ist im Jahre 1880 eineWasserversorgungsanlage hergestellt, welche M. 10000 im Ganzen oder M. 35 pro Einwohner gekostet hat und täglich bis zu 200 cbm Quellwasser liefern kann. Das Wasser fliesst mit natürlichem Gefälle in ein Hochreservoir von 45 cbm Inhalt, dessen Wasserspiegel 25,0 m hoch über dem Versorgungsgebiete liegt. Die Vertheilung erfolgt durch ca. 1100 lfd. m Rohrleitungen. Damit sind 7 Hydranten und 10 öffentliche Laufbrunnen verbunden. 8. a. Aepflngen.
(E. 709)
Zur Wasserversorgung des Pfarrdorfes A e p f i n g e n ist im Jahre 1896 eine Anlage hergestellt, welche täglich 139 cbm Qu eil wasser liefert. Das Wasser fliesst mit natürlichem Gefälle in ein Hochreservoir von 57 cbm Inhalt, dessen Wasserspiegel 6,0 m über dem höchBtliegenden und 24,0 m über dem tiefstliegenden der aufgestellten, 22 Hydranten liegt. Ca. 3100 lfd m Rohrleitungen sind für die Wasservertheilung verlegt. Damit sind 3 öffentliche Brunnen verbunden, und 134 Häuser haben Anschlussleitungen erhalten. Die Anlagekosten haben M. 13 00 im Ganzen oder M. 18 pro Einwohner betragen. 9.o. Asselflngen.
(E. 699.)
Für das Dorf A s s e l f i n g e n war seit dem Jahre 1879 eine Versorgungsanlage in Benutzung, welche Qnellwasser mit natürlichem Gefälle lieferte. Diese hat im Jahre 1888 durch die Aufstellung eines durch eine Dampfmaschine von 2 PS. betriebenen Pumpwerkes, welches das Wasser auf 28,0 m Höhe fördert, eine bedeutende Verbesserung erfahren, und es sind jetzt täglich 60 cbm Quellwasser für die Versorgung disponibel. Das Hochreservoir hat einen Inhalt von 150 cbm und sein Wasserspiegel liegt 25,0 m hoch über dem Versorgungs-
gebiete. Für die Vertheilung des Wassers sind ca. 2300 lfd. m Rohrleitungen verlegt, und damit sind 7 Hydranten und 4 öffentliche Brunnen verbunden. Die Anlagekosten haben im Ganzen M. 42 000 oder M. 60 pro Einwohner betragen. 10. e. Auendorf.
(E. 466.)
Für das Pfarrdorf A u e n d o r f diente früher zur Wasserversorgung eine Gravitationsleitung, welche im Jahre 1896 durch eine einheitliche Anlage ersetzt ist, die M. 20000 im Ganzen oder M. 43 pro Einwohner gekostet hat. Durch diese werden täglich 130 cbm Quell wasser geliefert, das mit natürlichem Gefälle einem Hochreservoire von 90 cbm Inhalt zufliesst. Dessen Wasserspiegel liegt 28,0 m hoch über dem höchstliegenden und 48,0 m hoch über dem tiefstliegenden der aufgestellten, 11 Hydranten. Es sind im Ganzen ca. 1550 lfd. m Rohrleitungen verlegt, und 90 Häuser haben Anschlussleitungen erhalten. 11. p. Aulendorf.
(E. 1645.)
Für die Wasserversorgung des Fleckens A u l e n d o r f ist im Jahre 1894 eine Anlage ausgeführt, welche täglich 250 cbm Quellwasser liefert und im Ganzen M. 50 000 oder M. 30 pro Einwohner gekostet hat. Das Wasser wird mit natürlichem Gefälle in einem Hochreservoire von 220 cbm Inhalt gesammelt, dessen Wasserspiegel 28,0 m hoch über dem tiefsten Punkte des Versorgungsgebietes liegt. Zur Vertheilung dienen 8200 lfd. m Rohrleitungen, mit denen auch 38 Hydranten und 3 öffentliche Laufbrunnen verbunden sind. 12. k. Barensdorf.
(E. 201.)
Die Wasserversorgung des Dorfes B a v e n s d o r f erfolgt aus der Anlage der W a s s e r g e s e l l s c h a f t B a v e n s d o r f . Im Dorfe selbst sind 11 Hydranten aufgestellt, deren höchstliegender unter 38,0 m und deren tiefstliegender unter 51,0 m Druck steht. 13. n. Beznau.
(E. 199.)
Fü- die Wasserversorgung des Weilers B e z n a u ist im ah-e 1898 eine Anlage hergestellt, welche täglich 85 ihm Quellwasser liefert, das mit natürlichem Gefälle in einem Hochreservoire von 24 cbm Inhalt gesammelt wird. Dessen Wasserspiegel liegt 18,0 m hoch über dem Versorgungsgebiete. Es sind im Ganzen 2750 lfd. ni Rohrleitungen verlegt. Damit sind 9 Hydranten und 2 öffentliche Brunnen verbunden, und 18 Häuser haben Anschlussleitungen erhalten. Die Anlage hat M. 20000 im Ganzen oder M. 100 pro Einwohner gekostet. 14. a. Biberach, O. A.
(E. 8152, W. 1043 mit je 8 B.)
Dieselben Quellen, welche heute der Stadt B i b e r a c h das Wasser für ihre Versorgung liefern, wurden von ihr bereits im 17. Jahrhundert für diesen Zweck benutzt Schon damals wurde das Wasser dieser 6 Quellen in demselben und ca. 2 km von der Stadt entfernt liegenden, gemauerten Quellenhause gesammelt. Die Quellen haben heute noch einen täglichen Erguss von 2304 cbm in einer Höhenlage von 13,0 m über dem städtischen Versorgungsgebiete und liefern ein Wasser, das eine völlig constante Temperatur von 9° C. hat, Im
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IV. Donaukreis.
Jahre 1878 wurde für dieses Wasser eine neue Zuleitung zur Stadt, sowie in der Stadt eine einheitliche Vertheilungsanlage hergestellt, wofür M. 150000 im Ganzen oder M. 18 pro Einwohner verausgabt sind. Von der Quellstube ab führt eine Cementrohrleitung mit im Ganzen 0,7 m Gefälle und von 1250 m Länge durch ein sehr quellenreiches Terrain, aus dem an 4 verschiedenen Stellen das Wasser durch besondere Einlaufe auch noch in die Zuleitung überführt ist, zu einem Sammelschachte von 50 cbm Inhalt, der 1315 m von der Mitte der Stadt entfernt liegt. Von diesem Schachte ab führt direkt und ohne Einschaltung eines Hochreservoirs eine gusseiserne Fallrohrleitung von 275 mm Durchmesser zu dem Vertheilungsnetze der Stadt. Die Wasserabgabe erfolgte früher unter einem einheitlichen Drucke, der sich 11,0 m hoch über das Planum des Rathhauses erhob. Für einige hochgelegene Anwesen, für welche dieser Druck nicht genügte, sind im Jahre 1894 mit einem Kostenaufwande von M. 4000 2 hydraulische Widder als künstliche Hebungsanlage aufgestellt. Diese werden mit Leitungswasser angetrieben und liefern täglich 12 cbm Wasser auf 25,0 m Höhe in ein gemauertes Reservoir von 5 cbm Inhalt. Aus diesem werden 2 Ventilbrunnen und auch die städtische Turnhalle mit Wasser versorgt. Das Vertheilungsnetz hat ca. 5700 lfd. m Länge mit 33 Schiebern, und dessen Rohre setzen sich, nach den Durchmessern getrennt, wie folgt zusammen: Durchmesser mm: 275 250 175 150 125 100 80 75 Länge m: 825 250 275 1150 350 1150 925 800 Damit sind 55 Wasserständer mit constantem Auslaufe, 2 öffentliche Springbrunnen, 3 Pissoire und 135 Unterflurhydranten, welche in ca. 50 m Entfernung von einander stehen, verbunden. Die gusseisernen Rohre sind von dem H ü t t e n w e r k e W a s s e r a l f i n g e n geliefert. Die Zuleitungen und die Hausleitungen bestehen aus galvauisirten Schmiederohren. Ca. 400 Häuser sind an das Leitungsnetz angeschlossen und in diesen befinden sich ca. 2000 Zapfhähne, 20 Pissoirstände, 50 Badeeinrichtungen, 12 Springbrunnen und 10 verschiedene, kleinere Reservoire, letztere für den Bahnhof und für einzelne Brauereien. Nur in die Leitung zum Bahnhofe ist ein Wassermesser eingeschaltet, der von H. Mein e c k e , B r e s l a u geliefert ist. Die Wasserabgabe erfolgt nach » S t i f t « , d.i. eine constante Ausflusseinheit von nominell 10,8 Litern, die aber in Wirklichkeit 18 Liter pro Minute beträgt. Der Stift wird nach liruchtheilen von '/„ Stift (gleich 2>/4 Litern) getheilt. Für den Bezug eines Stiftes ist entweder einmal für ewige Zeiten M. 1000 oder alljährlich M. 16 zu zahlen. Die Zapfhähne sind ausser der tiebrauchszcit mit Ausnahme je eines Endhahnes für 1 / l a Stift, der constant laufen darf, geschlossen zu halten. Die Zumessung für das Concessionsquantum findet am tiefstgelegenen Punkte der Leitung statt. Die Eisenbahn zahlt pro cbm Wasser 10 Pf. Die Beschaffenheit des Wassers ist im Jahre 1867 vor der Herstellung der neuen Wasserleitung und ferner nach der Zuführung der neuen Quellen in den Jahren 1883 und 1893 durch den Hofrath Dr. F i n k e untersucht und hat im Liter folgende Werthe in mg ergeben: Jahr 1883 1893 . 1867 mg mg mg Kohlensaurer Kalk. . . . 172 193 100 Kohlensaure Magnesia . 55 53 44 Schwefelsaurer Kalk . . . 7 7 12 Chlornatrium 3 3 3 11 Kieselsäure 7 7 16. Organische Substanz . 19 15
15. b. Blaubeuren, O.-A. (E. 2985.) An die Stelle des aus alten Zeiten stammenden »Kunstbrunnenwerkes«, welches die Stadt B l a u b e u r e n früher mit Wasser versorgte, ist im Jahre 1874 ein neues, städtisches Wasserwerk mit einem einheitlichen Vertheilungsnetze getreten, dessen Kosten sich Anfangs auf M. 85 700 und nach verschiedenen, späteren Erweiterungsbauten auf M. 120000 im Ganzen oder M. 40 pro Einwohner belaufen haben. Die titgliche Leistungsfähigkeit desselben beträgt 520 cbm. Das Wasser wird aus dem B l a u t o p f e , dem 515,0 m ü. d. M. am Fusse einer steilen Bergwand liegenden Wasserbecken von 40,0 m Durchmesser und 20,0 m Tiefe, aus dem die B l a u entspringt, entnommen und mittels eines Wasserrades von 3 PS. durch ein doppeltwirkendes, liegendes Pumpwerk, welches stündlich 13 cbm Wasser liefert, in ein auf 36,0 m Höhe gelegenes Hochreservoir gefördert. Letzteres ist vollständig in die hoch anstrebenden Kalkfelsen eingesprengt und hat einen Inhalt von 230 cbm. Sein Wasserspiegel liegt 33,0 m hoch über dem Versorgungsgebiete. Die Länge der Vertheilungsleitungen beträgt ca. 3000 lfd. m, und es sind damit 50 Hydranten und 25 öffentliche Laufbrunnen verbunden. 120 Häuser haben Anschlussleitungen erhalten. 16. m. Blochiiigen.
(E. 573.)
Für das Pfarrdorf B l o c h i n g e n ist im Jahre 1885 eine Gravitationswasserleitung hergestellt, welche ca. 1400 lfd. m Länge hat und mit 5 Hydranten und 4 öffentlichen Laufbrunnen verbunden ist. Die Anlage hat M. 7700 im Ganzen oder M. 13 pro Einwohner gekostet. 17. k. Bodnegg.
(E. 92.)
Für den Weiler B o d n e g g ist im Jahre 1884 eine Wasserversorgungsanlage hergestellt, welche täglich 4 cbm Quellwasser liefert und M. 3800 im Ganzen oder M. 41 pro Einwohner gekostet hat. Das Wasser wird in einem Quellschachte von 6 cbm Inhalt gesammelt. Mit den Vertheilungsleitungen ist auch ein Hydrant verbunden. 18. e. Börtlingen.
(E. 455.)
Die im Jahre 1882 für die Wasserversorgung des Pfarrdorfes B ö r t l i n g e n hergestellte Anlage ist im Jahre 1899 durch eine neue ersetzt worden, welche M. 36100 im Ganzen oder M. 80 pro Einwohner gekostet hat. Durch ein Pumpwerk, das ein Wasserrad von 2 PS. betreibt, werden jetzt täglich 30 cbm' Quellwasser auf 101,0 in Höhe in ein Hochreservoir von 100 cbm Inhalt gefördert und von hier aus durch ca. 1700 lfd. m Rohrleitungen vertheilt. Damit sind 12 Hydranten verbunden, deren höchstliegender unter 20,0 m und deren tiefstliegender unter 40,0 m Druck steht. Auch sind 2 öffentliche Brunnen aufgestellt und ca. 80 Häuser haben Anschlussleitungen erhalten. 19. e. Boll.
(E. 152.)
Für die Wasserversorgung des Bades Boll ist im Jahre 1893 eine Anlage hergestellt, welche M. 23000 im Ganzen oder M. 151 pro Einwohner gekostet hat.
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IV. Donaukreis. Durch ein von einem Benzinmotor von 2 PS. angetriebenes Pumpwerk werden täglich 160 cbm Quellwasser auf 60,0 m Höhe in ein Hochreservoir gehoben. Von hier gelangt es durch Rohrleitungen von im Ganzen ca. 1700 lfd. m Länge, mit denen auch 7 Hydranten verbunden sind, unter einem Druck von 40,0 m bis 45,0 m zur Abgabe. 60 Häuser haben Anschlussleitungen erhalten. 20. m. Braonenweiler.
(E. 356.)
Für das Pfarrdorf B r a u n e n w e i l e r ist im Jahre 1894 eine Wasserversorgungsanlage hergestellt, welche M. 23000 im Ganzen oder M. 63 pro Einwohner gekostet hat. Durch ein von einem Wasserrade getriebenes Pumpwerk werden täglich 52 cbm Quellwasser gehoben und durch Rohrleitungen, mit denen auch 6 Hydranten verbunden sind, die unter einem Drucke von 25,0 m stehen, zur Vertheilung gebracht. 21. c. Briel.
(E. 116.)
Für den Weiler B r i e l ist im Jahre 1880 eine Wasserversorgungsanlage mit künstlicher Hebung hergestellt. Diese hat M. 11000 im Ganzen oder M. 95 pro Einwohner gekostet. 22.1. Buchau.
(E. 2266.)
Für die Wasserversorgung der Stadt B u c h a u ist im Jahre 1901 mit dem Bau einer Anlage begonnen, welche zu M. 90000 im Ganzen oder zu M. 40 pro Einwohner veranschlagt war und für eine tägliche Lieferung von 475 cbm bestimmt ist. Das Wasser soll mit natürlichem Gefälle in einem Hochreservoire von 300 cbm Inhalt gesammelt werden und durch Rohrleitungen von im Ganzen 10000 lfd. m Länge zur Vertheilung gelangen. Damit werden auch 50 Hydranten verbunden, und 450 Häuser sollen Anschlussleitungen erhalten. 23. c. Dächingen.
(E. 384.)
Für die Wasserversorgung des Dorfes D ä c h i n g e n ist im Jahre 1882 eine Anlage hergestellt, welche 60 cbm Quellwasser liefert und M. 19000 im Ganzen oder M. 49 pro Einwohner gekostet hat. Daa Wasser flieset mit natürlichem Gefälle in ein Hochreservoir von 45 cbm Inhalt, das 20,0 m hoch über dem Versorgungsgebiete liegt und gelangt von hier durch ca. 2400 lfd. m Rohrleitungen, mit denen 10 Hydranten und 5 öffentliche Laufbrunnen verbunden sind, zur Vertheilung. 24. d. Deggingen.
(E. 1718.)
Für das Pfarrdorf D e g g i n g e n ist im Jahre 1896 eine Wasserversorgungsanlage hergestellt, welche 150 cbm Quellwasser im Tage liefert und im Ganzen M. 11000 gekostet hat. Das Wasser wird mit natürlichem Gefälle in ein Hochreservoir von 75 cbm Inhalt geleitet, dessen Wasserspiegel 37,0 m hoch über dem niedrigsten Punkte des Versorgungsgebietes liegt. Durch Rohrleitungen von ca. 1100 lfd. m Länge, mit denen auch 10 Hydranten und 3 öffentliche Laufbrunnen verbunden sind, findet die
Vertheilung statt. erhalten.
20 Häuser haben Anschlussleitungen
25. c. Dettingen.
(E. 279.)
Seit dem Jahre 1885 ist für das Dorf D e t t i n g e n eine Gravitationswasserleitung in Benutzung, welche täglich 22 cbm Quellwasser unter 20,0 m Druck liefert. Mit den Vertheilungsleitungen sind auch 11 Hydranten verbunden. Die Anlage hat M. 14000 im Ganzen oder M. 51 pro Einwohner gekostet. 26. d. Ditzenbach.
(E. 463.)
Für die Waeserversorgung des Pfarrdorfes D i t z e n b a c h ist im Jahre 1878 eine Anlage hergestellt, die im Jahre 1896 eine Erweiterung erfahren hat und jetzt täglich 600 cbm Quellwasser zum Dorfe liefern kann. Die Anlagekosten haben M. 15000 im Ganzen oder M. 32 pro Einwohner betragen. Das Wasser wird mit natürlichem Gefälle in ein Hochreservoir von 24 cbm Inhalt geleitet, dessen Wasserspiegel 30,0 m hoch über dem tiefsten Punkte des Versorgungsgebietee liegt. Durch 1484 lfd. m Rohrleitungen, mit denen 14 Hydranten und 3 öffentliche Laufbrunnen verbunden sind, findet die Vertheilung statt. 50 Häuser haben Anschlussleitungen erhalten. 27. m. Dornahof.
(E. 116.)
Für die Arbeitercolonie D o r n a h o f ist im Jahre 1884 eine Wasserversorgungsanlage hergestellt, welche M. 3500 im Ganzen oder M. 30 pro Einwohner gekostet hat. Das erschlossene Quellwasser fliesst mit natürlichem Gefälle in ein Hochreservoir von 60 cbm Inhalt und gelangt von hier durch ca. 1500 lfd. m Rohrleitungen, mit denen 8 öffentliche Laufbrunnen und 2 Hydranten, die unter 8,0 m Druck stehen, verbunden sind, zur Vertheilung. 28. e. Ebersbach.
(E. 1857.)
Seit dem Jahre 1882 bestand für das Pfarrdorf E b e r s b a c h eine Wasserversorgungsanlage, welche täglich 45 cbm Quellwasser lieferte und M. 1200 gekostet hatte. Im Jahre 1897 ist an deren Stelle eine Anlage, die eine tägliche Lieferung von 147 cbm hat, getreten. Für diese ist ein Hochreservoir von 150 cbm Inhalt, dem das Wasser mit natürlichem Gefälle zufliesst, erbaut. Dessen Wasserspiegel liegt 35,0 m hoch über dem höchstliegenden und 42,0 m hoch über dem tiefstliegenden der aufgestellten, 55 Hydranten. Zur Wasservertheilung dienen ca. 6100 lfd. m Rohrleitungen. Damit sind 2 öffentliche Brunnen verbunden, und ca. 300 Häuser haben Anschlussleitungen erhalten. Die Anlagekosten haben M. 40000 im Ganzen oder M. 22 pro Einwohner betragen. 29. b. Eggingen.
(E. 422.)
Für das Pfarrdorf E g g i n g e n ist im Jahre 1886 eine Wasserversorgungsanlage hergestellt, welche M. 15000 im Ganzen oder M. 36 pro Einwohner gekostet hat. In ein Hochreservoir von 50 cbm Inhalt wird das erschlossene Quellwasser geleitet und gelangt von hier
IV. Donaukreis.
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durch Vertheilungsleitungen zur Abgabe, mit denen 10 öffentliche Laufbrunnen und 10 Hydranten verbunden sind, die unter 30,0 m Druck stehen. 30. c. Ehingen, O.-A. (E. 4376.) Die Stadt E h i n g e n besass seit dem Jahre 1877 eine Wasserversorgungsanlage, welche im Jahre 1894 eine bedeutende Erweiterung erfahren hat. Deren tägliche Lieferung beträgt jetzt 650 cbm und die Anlagekosten belaufen sich im Ganzen auf M. 149000 oder M. 34 pro Einwohner. Das Wasser wird durch ein Pumpwerk, welches ein Wasserrad von 11 PS. antreibt, auf 56,0 m Höhe in ein Hochreservoir gefördert, das 294 cbm Inhalt hat. Der Wasserspiegel desselben liegt 33,0 m hoch über dem Versorgungsgebiete. Die Vertheilung findet durch 7850 lfd. m Rohrleitungen statt, mit welchen 75 Hydranten und 9 öffentliche Brunnen verbunden sind. 580 Häuser haben Anschlussleitungen erhalten. 31. n. Eriskirch.
(E. 239.)
Für das Dorf E r i s k i r c h ist im Jahre 1899/1900 eine Wasserversorgung6anlage hergestellt. welche M. 25000 im Ganzen oder M. 145 pro Einwohner gekostet hat. Durch ein Pumpwerk, welches durch eine Wasserkraft angetrieben wird, werden täglich 20 cbm Quellwasser 50,0 m hoch in ein Hochreservoir von 60 cbm Inhalt gehoben. Dessen Wasserspiegel liegt 7,0 m hoch über dem Versorgungsgebiete. Durch ca. 2000 lfd. m Rohrleitungen, mit welchen 17 Hydranten verbunden sind, wird das Wasser von hier aus vertheilt. 32. b. Ermingen.
(E. 223)
Im Jahre 1885 ist für das Dorf E r m i n g e n eine Gravitationswasserleitung hergestellt, welche 2 öffentliche Laufbrunnen und verschiedene Anschlussleitungen
Jahre 1889 eine Anlage hergestellt, welche im Jahre 1894 eine Erweiterung erfahren hat. Die Kosten derselben haben im Ganzen M. 223000 oder M. 61 pro Einwohner betragen. Für die erste Anlage im Jahre 1889 ist das Wasser aus Quellen, welche in ca. 4800 m Entfernung von der Stadt in der Nähe des Flusses Ach bei I t t e n h a u s e n in den Diluvialconglomeraten entspringen, durch gelochte Cementrohre erschlossen. Die Quellen liegen 40,0 m hoch über dem Seespiegel und ihr Wasser ist mit natürlichem Gefälle in ein Hochreservoir geleitet, dessen Wasserspiegel 28,0 m hoch über dem tiefsten Punkte des Vereorgungsgebietes liegt. Die Zunahme des Consums veranlasste im Jahre 1894 die Mitbenutzung von tiefer liegenden Quellen, deren Wasser durch ein Pumpwerk, welches ein Benzinmotor von 4 PS. antreibt, in das Hochreservoir nach Bedürfniss gehoben wird, wodurch jetzt täglich bis zu 360 cbm für die Stadt zur Verfügung stehen. Die Länge der Rohrleitungen beträgt 11600 lfd. m, und es sind damit 58 Hydranten verbunden. In 9 Stück von den hergestellten Anschlussleitungen sind Wassermesser (2 von 20 mm, 3 von 25 mm, 2 von 30 mm und 2 von 50 mm Durchmesser) eingeschaltet, von denen 7 von D r e y e r , R o s e n k r a n z & D r o o p , H a n n o v e r und 2 von C. A. S p a n n e r , W i e n geliefert sind. Für die Versorgung des S c h l o s s e s F r i e d r i c h s h a f e n ist schon seit dem Jahre 1871 eine besondere Anlage in Betrieb, durch welche täglich 1700 cbm Wasser zur Verfügung stehen und deren Anlagekosten M. 65000 im Ganzen betragen haben. Dieses Wasser wird theils mit natürlichem Gefälle in ein Hochreservoir von 125 cbm Inhalt geleitet und theils wird es durch ein Pumpwerk, das eine Dampfmaschine von 8 PS. betreibt, in dieses Reservoir aus 28,0 m Tiefe gehoben. Der Wasserspiegel des Reservoirs liegt 20,0 m höher als der tiefste Punkt der im Ganzen ca. 4600 lfd. m langen VertheiluDgsleitungen. Damit sind ausser den Hausleitungen 6 Hydranten und 30 Sprenghähne verbunden.
Bpeist.
Die Anlage hat im Ganzen M. 3900 oder M. 17 pro Einwohner gekostet. 33. b. Erstetten.
(E. 159.)
Für die Wasserversorgung des Weilers E r s t e t t e n ist im Jahre 1881 eine Gravitationsleitung hergestellt, mit welcher verschiedene Hydranten und öffentliche Brunnen verbunden sind. Auch haben die meisten Häuser Anschlussleitungen erhalten. Die Kosten der Anlage haben M. 5300 im Ganzen oder M. 33 pro Einwohner betragen. 34. m. Friedberg.
(E. 360.)
Für die Wasserversorgung des Pfarrdorfes F r i e d b e r g besteht seit dem Jahre 1884 eine Anlage, welche M. 4000 im Ganzen oder M. 11 pro Einwohner gekostet hat. Durch einen hydraulischen Widder werden täglich 30 cbm Wasser in ein Hochreservoir von 50 cbm Inhalt gehoben und gelangen von hier durch Rohrleitungen von ca. 1000 lfd. m Länge zur Vertheilung. 35. n. Friedrichshafen.
(E. 3656.)
Für die Wasserversorgung der Stadt F r i e d r i c h s h a f e n wurde nach dem Project von H. E h m a n n im
36. d. Geislingen, O.-.A. (E. 6280.) Für die Wasserversorgung der Stadt G e i s l i n g e n wurde im Jahre 1878 eine Anlage hergestellt, welche im Jahre 1889 eine Erweiterung erfahren hat. Deren tägliche Lieferungsfähigkeit ist dadurch auf 3000 cbm erhöht, und deren Anlagekosten betragen jetzt im Ganzen M. 10400 oder M. 17 pro Einwohner. Das Wasser wird aus den »Rohrbachquellen«, welche ca. 4 km oberhalb der Stadt liegen, gewonnen und iiiesst mit natürlichem Gefälle einem Hochreservoire von 250 cbm Inhalt zu. Dessen Wasserspiegel liegt 32,0 m hoch über dem tiefsten Punkte des Vertheilungsnetzes. Es sind im Ganzen ca. 5000 lfd. m Rohrleitungen verlegt, mit denen 50 Hydranten und 14 öffentliche Laufbrunnen verbunden sind. 408 Häuser haben Anschlusslei tungen erhalten. In 17 derselben sind Wassermesser eingeschaltet (2 von 20 mm, 4 von 25 mm und 11 von 30 mm Durchmesser), welche L u x , L u d w i g s h a f e n geliefert hat. 37. d. Gingen.
(E. 1434.)
Für die Wasserversorgung des Pfarrdorfes G i n g e n wurde im Jahre 1882 eine Anlage hergestellt, die im Jahre 1890 bedeutend erweitert ist. Sie liefert jetzt täglich 150 cbm Quellwasser, und ihre Kosten haben im Ganzen M. 44000 oder M. 31 pro Einwohner betragen.
IV. Donaukreis. Das Waöser wird in ein Hochreservoir von 140 cbm Inhalt geleitet, dessen Wasserspiegel 34,0 m hoch über dem tiefsten Punkte des Versorgungegebietes liegt. Für die Vertheilung desselben sind ca. 4400 lfd. m Rohrleitungen verlegt, mit denen 23 Hydranten und 7 öffentliche Laufbrunnen verbunden sind. 38. e. Göppingen, O. A. (E. 16163.) Früher wurde in der Stadt G ö p p i n g e n das Wasser für den Hausbedarf meistens aus Pumpenbrunnen innerhalb der Stadt entnommen und als Trinkwasser fand vielfach auch das Wasser aus 2 öffentlichen Ventilbrunnen, die mit künstlich zugeleitetem Quellwasser gespeist wurden, Verwendung. Hauptsächlich aber wurde damals, ebenso wie noch heute, das Wasser der Mineralquelle, »das Göppinger Sauerwasser«, welches neben dem C h r i s t o p h s b a d e am linksseitigen Thalabhange entspringt, zum Trinken benutzt. Als Brauchwasser für gewerbliche Zwecke diente auch das Wasser aus dem Stadtbache, der aus dem 3 km von der Stadt entfernten Kanale für die E i s l i n g e r Mühle abzweigt. Aus diesem Bache führten und führen heute noch Rohrleitungen in grösserer Zahl das Wasser verschiedenen Privatgrundstücken zu. Von diesen ist eine nach der Grösse des Rohrquerschnittes bemessene jährliche Zahlung zu leisten, welche pro qcm M. 3 im Jahre beträgt. Weil die bisherigen Einrichtungen für die zunehmende Bevölkerung der Stadt nicht mehr genügten, so wurde im Jahre 1889 eine allgemeine, städtische Versorgungsanlage ausgeführt, welchc im Ganzen M. 330000 oder M. 21 pro Einwohner gekostet hat. Zur Gewinnung des Wassers ist oberhalb der Stadt quer über das F i l s t h a l eine Sammelgallerie von 360m Länge in 10,0 m bis 13,0 m Tiefe hergestellt, aus welcher selbst beim niedrigsten Grundwasserstande täglich noch 5000 cbm Wasser entnommen werden können, nachdem die Zunahme des Wasserverbrauches namentlich für gewerbliche Zwecke eine Verlängerung dieser Gallerie um ca. 200 m auszuführen veranlasst hat. Das Wasser wird aus einem Sammelschachte, in welchen die Gallerie mündet, mittels eines Dampfpumpwerkes, das eine stündliche Leistung von 180 cbm hat, gehoben. Durch eine Druckleitung von 275 mm Durchmesser wird es einem Hochreservoire zugeführt, welches mit seinem Wasserspiegel 58,0 m hoch über dem Spiegel der Wassergewinnung liegt. Die in der Pumpstation aufgestellte Maschinen- und Kesselanlage ist von G. K u h n in S t u t t g a r t - B e r g geliefert. Das Reservoir hat einen Inhalt von 2300 cbm und ist aus Mauerwerk hergestellt. Die Gesammtlänge der Rohrleitungen beträgt im Ganzen ca. 20 000 lfd. m, und es sind damit 6 öffentliche Laufbrunnen und 250 Hydranten verbunden. Der Leitungsdruck beträgt je nach der Ortslage 50,0 m bis 60,0 m. Mit 80 Stück von den hergestellten Anschlussleitungen sind Wassermesser verbunden (4 von 13 mm, 36 von 20 mm, 24 von 25 mm, 12 von 30 mm und 4 von 40 mm Durchmesser), von denen 26 von C. A. S p a n n e r , W i e n und 54 von D r e y e r , R o s e n k r a n z & D r o o p , H a n n o v e r geliefert sind. 39. d. Gosbach.
(E. 698.)
Seit dem Jahre 1880 ist für das Pfarrdorf G o s b a c h eine Gravitationswasserleitung in Benutzung, durch die täglich 430 cbm Quellwasser unter einem Drucke von 17,0 m über dem tiefsten Versorgungspunkte zur Ver-
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fügung stehen. Sie hat ca. 1000 Lfd. m Länge, und es sind 4 öffentliche Laufbrunnen und verschiedene Anschlussleitungen damit verbunden. Die Anlagekosten haben im Ganzen M. 4000 betragen. 40. e. Gruibingen.
(E. 973.)
Für die Wasserversorgung des Pfarrdorfes G r u i b i n g e n ist im Jahre 1894 eine Anlage hergestellt, welche täglich 80 cbm Quellwasser liefert und M. 30000 im Ganzen oder M. 31 pro Einwohner gekostet hat. Das Wasser fliesst mit natürlichem Gefälle in ein Hochreservoir von 40 cbm Inhalt, dessen Wasserspiegel 50,0 m hoch über dem niedrigsten Abgabepunkte liegt. Durch ca. 2000 lfd. m Rohrleitungen, mit denen auch 30 Hydranten verbunden sind, wird es im Dorfe vertheilt. Ca. 50 Häuser haben Anschlussleitungen erhalten. 41. a. Häusern.
(E. 69)
Im Jahre 1899 ist für den Weiler H ä u s e r n eine Wasserversorgungsanlage hergestellt, welche M. 18000 im Ganzen oder M. 257 pro Einwohner gekostet hat. Durch ein Pumpwerk, das eine Wasserkraft antreibt, werden täglich 32 cbm Quellwasser auf 92,0 m Höhe in ein Hochreservoir von 70 cbm Inhalt gefördert und gelangen durch ca. 1500 lfd. m Rohrleitungen von hier zur Vertheilung. Damit sind auch 5 Hydranten verbunden, die unter 6,0 m bis 8,0 m Druck stehen, und 15 Häuser haben Anschlussleitungen erhalten. 42. d. Hausen a. d. Fils.
(E. 235.)
Für die Wasserversorgung des Dorfes H a u s e n diont seit dem Jahre 1886 eine Anlage, welche M. 6500 im Ganzen oder M. 26 pro Einwohner gekostet hat. Das Wasser fliesst mit natürlichem Gefälle in ein Hochrescrvoir von 30 cbm Inhalt, dessen Wasserspiegel 30,0 m über dem tiefsten Versorgungspunkte liegt. Zur Vertheilung dienen ca. 700 lfd. m Rohrleitungen, mit denen auch 5 Hydranten verbunden sind. 43.1. Hausen.
(E. 161.)
Für den Weiler H a u s e n ist im Jahre 1885 eine Gravitationswasserleitung hergestellt, welche ca. 700 lfd. m Länge hat und mit der auch 7 Hydranten verbunden sind. Die Anlagekosten haben M. 6000 im Ganzen oder M. 37 pro Einwohner betragen. 44. a. Heggbach.
(E. 235.)
Für die Standesherrschaft H e g g b a c h ist im Jahre 1900 eine Wasserversorgungsanlage hergestellt, welche M. 30000 im Ganzen oder M. 125 pro Einwohner gekostet hat Durch ein Pumpwerk, welches ein Wasserrad von 2 PS antreibt, werden täglich 60 cbm Quellwasser auf 55,0 m Höhe in ein Hochreservoir von 105 cbm Inhalt gehoben und gelangen von hier durch ca. 2200 lfd. m Rohrleitungen zur Vertheilung. Es sind damit 7 öffentliche Laufbrunnen und 14 Hydranten, welche unter einem Drucke von 10,0 m bis 20,0 m stehen, verbun-, den. 20 Häuser haben Anschlussleitungen erhalten.
IV. Donaukreis.
476 45. n. Hemigkofen.
(E. 423.)
Für das Dorf H e n n i g k o f e n ist im Jahre 1897 eine Wasser Versorgungsanlage hergestellt, welche M. 34000 im Ganzen oder M. 82 pro Einwohner gekostet hat und täglich bis zu 432 ebm Quellwasser liefern kann. Dieses gelangt, bis das vorläufig nur projectirte Hochreservoir ausgeführt sein wird, direkt aus der Brunnenstube von 6 cbm Inhalt, welche 10,0 m hoch über dem Vereorgungsgebiete liegt, durch ca. 3000 lfd. m Rohrleitungen zur Abgabe. Damit sind 30 Hydranten und 2 öffentliche Brunnen verbunden, und ca. 100 Häuser haben Anschlussleitungen erhalten. 46. i. Hochberg.
(E. 79.)
Für den Weiler H o c h b e r g besteht seit dem Jahre 1900 eine Wasserversorgungsanlage, welche M. 19000 im Ganzen oder M. 230 pro Einwohner gekostet hat. Ein Pumpwerk, welches ein Wassermotor antreibt, fördert täglich 78 cbm Quellwasser auf 170,0 m Höhe in ein Hochreservoir von 60 cbm Inhalt. Für die Vertheilung sind ca. 1500 lfd. m Rohrleitungen verlegt, mit welchen auch 8 Hydranten verbunden sind, deren höchstliegender unter 18,0 m und deren tiefstliegender unter 46,0 m Druck steht. 16 Häuser haben Anschlussleitungen erhalten. 47. q. Isny.
(E. 2504.)
Für die -Wasserversorgung der Stadt I s n y ist im Jahre 1893 eine Anlage hergestellt, welche täglich bis zu 2400 cbm Wasser liefern kann und im Ganzen M. 110000 oder M. 44 pro Einwohner gekostet hat. Das Wasser fliesst mit natürlichem Gefälle einem Hochreservoire von 240 cbm Inhalt zu und wird durch ca. 10000 lfd. m Rohrleitungen vertheilt, deren tiefster Punkt 50,0 m unter dem Reservoirwasserspiegel liegt. Damit sind auch 74 Hydranten verbunden. Ca. 300 Hänser haben Anschlussleitungen erhalten. 48. c. Kirchen.
(E. 365.)
Für die Wasserversorgung des Pfarrdorfes K i r c h e n ist im Jahre 1892 eine Anlage hergestellt, welche M. 10000 im Ganzen oder M. 27 pro Einwohner gekostet hat. Mit natürlichem Gefälle wird das erschlossene Quellwasser in ein Hochreservoir von 30 cbm Inhalt geleitet. Durch Rohrleitungen von ca. 1500 lfd. m Länge, mit welchen 21 Hydranten und 6 öffentliche Laufbrunnen verbunden sind, gelangt es von hier aus zur Vertheilung. 49. f. Kirchheim, O. A. (E. 7391, W. 931 mit je 8 B.) Die Wasserversorgung der Stadt K i r c h h e i m erfolgte seit dem Jahre 1860 ausser aus einer grösseren Zahl von innerhalb der Stadt liegenden Brunnen durch eine Gravitationsleitung, welche täglich 280 cbm Quellwasser aus ca. 3 km Entfernung der Stadt zuführt. Diese Anlage ist nach dem Projecte des Stadtbaumeisters H u b er ausgeführt und hat M. 60000 gekostet. Im Jahre 1882 ist eine zweite Gravitationsleitung von ca. 2000 m Länge hergestellt, welche täglich 100 cbm Wasser zur Stadt führt. Für beide Leitungen bestehen keine Reservoire. Sie speisen direkt 300 öffentliche Laufbrunnen und sind auch mit Privatanschlussleitungen ver-
bunden. Ausser diesen Zuleitungen von Quellwasser war ferner noch eine Zuleitung aus dem Lauterflusse durch einen ca. 2000 m langen, gedeckten Kanal hergestellt, aus welchem das Wasser in der Stadt an offene Brunnen zum Ausflusse kam. Aushülfsweise wurde es auch wohl in die Brunnenleitungen eingelassen, bis im Jahre 1889 die Polizei ein Verbot dagegen erliess. Im Jahre 1897 ist die Wasserversorgung der Stadt durch eine neue Anlage zu einer einheitlichen geworden, und es stehen ihr jetzt täglich 1800 cbm Quellwasser zur Verfügung, das theils mit natürlichem Gefälle zufliesst und theils künstlich gehoben wird. Mit dem Vertheilungsnetze sind auch 250 Hydranten verbunden, deren höchstliegender unter 6,0 m und deren tiefst-liegender unter 33,0 m Druck steht. Die meisten Häuser haben Anschlussleitungen erhalten und in 206 derselben sind Wassermesser eingebaut (132 von 15 mm, 72 von 20 mm und 2 von 25 mm Durchmesser), die L u x , L u d w i g s h a f e n geliefert hat. Die Kosten der neuen Anlage haben im Ganzen ca. M. 200000 oder M. 27 pro Einwohner betragen. 50. d. Kleinsüssen.
(E. 386.)
Für das Pfarrdorf K l e i n s ü s s e n besteht seit dem Jahre 1884 eine Wasserversorgungsanlage, welche täglich 86 cbm Quellwasser liefert und M. 11200 im Ganzen oder M. 30 pro Einwohner gekostet hat. Das Wasser fliesst mit natürlichem Gefälle in ein Hochreservoir von 12 cbm Inhalt, dessen Wasserspiegel 10,0 m hoch über dem tiefsten Abgabepunkte liegt. Ca. 1800 lfd. m Rohrleitungen, mit denen auch 3 Hydranten und 3 öffentliche Laufbrunnen verbunden sind, dienen für die Wasservertheilung. 51. i. Kohlstetten.
(E. 437.)
Für die Wasserversorgung des Dorfes K o h l s t e t t e n ist im Jahre 1888 eine Anlage ausgeführt, welche M. 55000 im Ganzen oder M. 126 pro Einwohner gekostet hat. Durch ein von einer Dampfmaschine von 4 PS getriebenes Pumpwerk werden täglich 200 cbm Quellwasser auf 72,0 m Höhe in ein Hochreservoir von 130 cbm Inhält gefördert. Die Vertheilung des Wassers erfolgt durch ca. 5000 lfd. m Rohrleitungen, mit denen auch 20 Hydranten, die unter 23,0 m bis 29,0 m Druck stehen, verbunden sind. 52. d. Kuchen.
(E. 1423.)
Für die Wasserversorgung des Pfarrdorfes K u c h e n dient eine Anlage, welche im Jahre 1880 hergestellt und im Jahre 1893 erweitert ist. Sie liefert täglich 370 cbm Quellwasser und hat im Ganzen M. 72500 oder M. 38 pro Einwohner gekostet. Das Wasser wird mit natürlichem Gefälle in ein Hochreservoir von 240 cbm Inhalt geleitet, das 60,0 m hoch über dem tiefsten Abgabepunkte liegt. Durch ca. 10500 lfd. m Rohrleitungen, mit denen auch 60 Hydranten, deren höchstliegender unter 60,0 m Druck steht, verbunden sind, gelangt es von hier zur Vertheilung. In 8 der Anschlussleitungen sind Wassermesser (4 von 13 mm, 2 von 20 mm und 2 von 30 mm Durchmesser) eingeschaltet, die von H. M e i n e c k e , B r e s l a u geliefert sind.
IV. DoDankretB. 53. n. Langenargen.
(E. 1196.)
Für die Wasserversorgung des Pfarrdorfes L a n g e n a r g e n ist im Jahre 1898 eine Anlage hergestellt, durch welche auch das Dorf O b e r d o r f mit versorgt wird. Die Anlage hat im Ganzen M. 90000 oder für jeden der im Ganzen versorgten 1487 Einwohner M. 60 gekostet und liefert täglich 460 cbm Quellwasser. Dieses ist mit natürlichem Gefälle in ein Hochreservoir von 100 cbm Inhalt geleitet, und für dessen Vertheilung sind 11450 lfd. m Rohrleitungen verlegt. In L a n g e n a r g e n sind auch 40 Hydranten aufgestellt, welche unter 33,0 m Druck stehen, und 250 Häuser im Dorfe haben Anschlussleitungen erhalten. 54. g. Laupheiin, O. A.
(E. 4549.)
Für die Stadt L a u p h e i m ist seit dem Jahre 1896 ein städtisches Wasserwerk in Betrieb, welches M. 128000 im Ganzen oder M. 28 pro Einwohner gekostet hat und für eine tägliche Lieferung von 640 cbm Wasser bestimmt ist. Das Wasser wird durch ein Pumpwerk, zu dessen Betriebe ein Wasserrad von 6 PS. und als Reserve ein Benzinmotor von 5 PS. dient, auf 28,0 m Höhe gehoben und fliesst in ein Hochreservoir aus, das 600 cbm Inhalt hat. Dessen Wasserspiegel liegt 23,0 m hoch über dem tiefsten Punkte des Versorgungsgebietes. Die Länge der Vertheilungsleitungen beträgt ca. 13000 lfd. m, und es sind damit 128 Hydranten und 3 öffentliche Brunnen verbunden. 610 Häuser haben Anschlussleitungen erhalten, von welchen 4 mit Wassermessern von 25 mm Durchmesser verbunden sind, die L u x , L u d w i g s h a f e n geliefert hat. 55. h. Leutkirck.
(E. 3159.)
Im Jahre 1883 war für die Stadt L e u t k i r c h eine Wasserversorgungsanlage hergestellt, welche im Jahre 1898 eine bedeutende Erweiterung erfahren hat und jetzt über 432 cbm Wasser im Tage verfügt. Das Wasser fliesst theils durch natürliches Gefälle zu, und theils wird es durch ein Pumpwerk, das eine Dampfmaschine von 5 PS. antreibt, auf 57,0 m Höhe gehoben. In einem Hochreservoire von 320 cbm Inhalt wird es gesammelt und gelangt von hier durch ca. 5400 lfd. m Rohrleitungen zur Vertheilung. Damit sind auch 40 Hydranten, die unter einem Drucke von 50,0 m stehen, verbunden. Von den Anschlussleitungen sind 8 mit Wassermessern (3 von 15 mm, 4 von 20 mm und einer von 70mm Durchmesser) verbunden, die L u x , L u d w i g s h a f e n geliefert hat. Die Anlage hat im Ganzen M. 89000 oder M. 28 pro Einwohner gekostet. 56. c. Luppenhofen.
(E. 30.)
Für den Weiler L u p p e n h o f e n ist seit dem Jahre 1885 eine Wasser Versorgungsanlage mit künstlicher Hebung in Benutzung. Diese hat im Ganzen M. 2000 oder M. 67 pro Einwohner gekostet. 57.o. Mähringen.
(E. 366.)
Für das Dorf M ä h r i n g e n dient seit dem Jahre 1887 eine Gravitationswasserleitung, mit der auch 2 Hydranten und verschiedene Anschlussleitungen ver-
477
bunden sind. Die Anlage hat im Ganzen M. 5000 oder M. 14 pro Einwohner gekostet. Später ist ein Theil des Ortes an die Gruppe XH der A l b w a s s e r v e r s o r g u n g angeschlossen (vergl. Tabelle 209 Nr. 124). 58. b. Markbronn.
(E. 263.)
Für die Wasserversorgung des Pfarrdorfes M a r k b r o n n ist im Jahre 1875 eine Gravitationsleitung ausgeführt, welche ca. 1600 lfd. m Länge hat und täglich 80 cbm Wasser unter 20,0 m Druck ins Dorf liefert. Damit sind auch 6 Hydranten verbunden. Die Anlagekosten haben M. 6000 im Ganzen oder M. 23 pro Einwohner betragen. 59. n. Meckenbeuren.
(E. 333.)
Für die Wasserversorgung des Dorfes M e c k e n b e u r e n ist im Jahre 1900 eine Anlage hergestellt. Es fliessen durch diese täglich 86 cbm Quellwasser mit natürlichem Gefälle einem Hochreservoire von 20 cbm Inhalt zu, aus dem es durch Rohrleitungen von ca. 1500 lfd. m Länge vertheilt wird. Damit sind 3 öffentliche Brunnen und 13 Hydranten verbunden, welche unter 15,0 bis 20,0 m Druck stehen. 20 Häuser haben Anschlussleitungen erhalten. Die Anlage hat M. 29000 im Ganzen oder M. 87 pro Einwohner gekostet. 60. m. Mengen.
(E. 2466.)
Im Jahre 1900 ist für die Stadt M e n g e n eine Wasserversorgungsanlage hergestellt, welche M. 103000 im Ganzen oder M. 40 pro Einwohner gekostet hat. Diese liefert täglich 360 cbm Quellwasser zur Stadt, das mit natürlichem Gefälle in ein Hochreservoir von 270 cbm Inhalt geleitet wird, dessen Wasserspiegel 20,0 m bis 23,0 m hoch über dem Versorgungsgebiete liegt. Es sind im Ganzen ca. 7000 lfd. m Rohrleitungen verlegt, und damit sind auch 107 Hydranten verbunden. Ca. 430 Häuser haben Anschlussleitungen erhalten. 61. i. Münsingen, O.-A.
(E. 1699.)
Im Jahre 1869 war für die Stadt M ü n s i n g e n eine Gravitationswasserleitung, die im Ganzen M. 9600 gekostet hat, hergestellt. Sie hat ca. 900 m Länge und liefert täglich 120 cbm Quellwasser unter 5,0 m Druck. Damit waren auch 5 Hydranten verbunden. Seit dem Jahre 1897 findet die Versorgung durch die Gruppe X H I der A l b W a s s e r v e r s o r g u n g statt (vergl. Tabelle 210 Nr. 133). 62. c. Munderkingen.
(E. 1879.)
Im Jahre 1885 war für die Wasserversorgung der Stadt M u n d e r k i n g e n eine Gravitationsleitung hergestellt, welche M. 6000 gekostet hatte und im Jahre 1899 durch eine einheitliche Anlage ersetzt ist. Die Kosten der Letzteren haben sich auf M. 56000 im Ganzen oder M. 30 pro Einwohner belaufen. Das Wasser wird durch ein Pumpwerk gefördert, für dessen Antrieb ein Benzinmotor und ein Elektromotor dienen, die beide zusammen 7 PS. haben. Es werden dadurch täglich 160 cbm Quell wasser auf 65,0 m Höhe in ein Hochreservoir von 200 cbm Inhalt geliefert, und für die Wasservertheilung dienen ca. 3000 lfa. m Rohrleitungen,
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IV. Donaakreis.
mit denen auch 54 Hydranten, die unter einem Drucke von 49,0 m bis 54,0 m stehen, verbunden sind. 63. c. Mundingen.
(E. 303.)
Für das Pfarrdorf M u n d i n g e n ist seit dem Jahre 1885 eine Wasserversorgungsanlage in Benutzung, welche täglich 80 cbm Quell wasser liefert und M. 13000 im Ganzen oder M. 42 pro Einwohner gekostet hat. Das Wasser wird mit natürlichem Gefälle in ein Hochreservoir geleitet, das 60 cbm Inhalt hat und 20,0 m hoch über dem Versorgungsgebiete liegt Mit ca. 600 lfd. m Vertheilungsleitungen sind auch 6 Hydranten und ein öffentlicher Laufbrunnen verbunden. 64.0. Niederstolzingen.
(E. 1109.)
Für die Wasserversorgung der Stadt N i e d e r s t o l z i n g e n ist im Jahre 1899 eine Anlage hergestellt, welche M. 60000 im Ganzen oder M. 54 pro Einwohner gekostet hat. Es stehen dafür täglich 150 cbm Wasser zur Verfügung, das zum Theil mit natürlichem Gefälle einem Hochreservoire von 100 cbm Inhalt zufliesst, dessen Wasserspiegel 10,0 m hoch über dem Versorgungsgebiete liegt, und zum Theil auf 80,0 m Höhe künstlich gehoben wird. Die Wasservertheilung erfolgt durch ca. 2000 lfd. m Rohrleitungen, mit denen auch 40 Hydranten verbunden sind. 65. n. Oberdorf. (E. 291.) Die Wasserversorgung des Dorfes O b e r d o r f erfolgt durch die Anlage für L a n g e n a r g e n (Nr. 54). Im Dorfe sind 19 Hydranten aufgestellt, welche unter einem Drucke von 15,0 m bis 19,0 m stehen. 66. p. Oberessendorf.
(E. 245.)
Im Jahre 1900 ist für das Dorf O b e r e s s e n d o r f eine Wasservereorgungsanlage hergestellt, welche M. 23000 im Ganzen oder M. 93 pro Einwohner gekostet hat und täglich 85 cbm Quellwasser liefert. Das Waaser fliesst mit natürlichem Gefälle einem Hochreservoire von 60 cbm Inhalt zu, dessen Wasserspiegel 6,0 m hoch über dem Versorgungsgebiete liegt. Es sind dafür ca. 4000 lfd. m Rohrleitungen verlegt, mit denen 8 Hydranten und ein öffentlicher Brunnen verbunden sind. 52 Häuser haben Anschlussleitungen erhalten. 67. a. Oberhöfen.
(E. 89.)
Für die Wasserversorgung des Weilers O b e r h ö f e n dient ein Pumpwerk, welches von einem Windrade angetrieben wird. Die Anlage hat M. 8000 im Ganzen oder M. 90 pro Einwohner gekostet. 68. o. Oberstolzingen.
(E. 455.)
Für das Pfarrdorf O b e r s t o l z i n g e n ist im Jahre 1878 eine Gravitationswasserleitung hergestellt, welche M. 17000 im Ganzen oder M. 37 pro Einwohner gekostet hat. Es sind damit auch 6 Hydranten verbunden, welche unter einem Drucke von 6,0 m stehen.
69.0. Räumungen.
(E. 593.)
Für die Wasserversorgung des Pfarrdorfes R a m m i n g e n ist im Jahre 1888 eine Anlage ausgeführt, welche täglich 100 cbm Quell wasser liefert und M. 38000 im Ganzen oder M. 64 pro Einwohner gekostet hat. Das Wasser fliesst mit natürlichem Gefälle in ein Hochreservoir von 150 cbm Inhalt, dessen Wasserspiegel 15,0 m hoch über dem Versorgungsgebiete liegt. Die Vertheilung erfolgt durch ca. 3100 lfd. m Rohrleitungen, mit denen 18 Hydranten und 6 öffentliche Brunnen verbunden sind. Ca. 60 Häuser haben Anschluseleitungen erhalten. 70. k. Ravensburg, O.-A. (E. 12694.) Die Wasserversorgung der Stadt R a v e n s b u r g erfolgte früher durch Quell wasser, das durch Rohrleitungen aus Cement und aus Gusseisen mit natürlichem Gefälle zugeführt wurde. Die Quellen dafür entspringen auf einer Anhöhe östlich von der Stadt und liegen von dieser 950 m bis 1400 m entfernt. In der Stadt waren 12 öffentliche Laufbrunnen und 269 Ausläufe auf Privatgrundstücken vorhanden. Im Jahre 1895 ist eine allgemeine Versorgungsanlage für die Stadt ausgeführt, welche ca. M. 200000 im Ganzen oder JM. 16 pro Einwohner gekostet hat und täglich 1600 cbm Wasser liefert. Das Wasser dafür wird gleichfalls aus Quellen gesammelt und mit natürlichem Gefälle einem Hochreservoire von 300 cbm Inhalt zugeführt. Dessen Wasserspiegel liegt 40,0 m hoch über dem tiefsten Punkte des Versorgungsgebietes. Zur Vertheilung dienen ca. 30000 lfd. m Rohrleitungen, mit denen auch 314 Hydranten verbunden sind. 440 Häuser haben Anschlussleitungen erhalten. 71. m. Reichenbach.
(E. 294.)
Im Jahre 1880 ist für das Pfarrdorf R e i c h e n b a c h eine Gravitationswasserleitung von ca. 500 m Länge hergestellt, mit welcher auch 2 Hydranten verbunden sind, die täglich 100 cbm Quellwasser unter einem Drucke von 20,0 m über dem tiefsten Punkte des Ortes liefert. Die Anlagekosten haben im Ganzen M. 2000 betragen. 72. c. Reichenstein.
(E. 69.)
Im Jahre 1898 ist für den Weiler R e i c h e n s t e i n eine Wasserversorgungsanlage hergestellt, welche täglich 12 cbm Quellwasser liefert und im Ganzen M. 7800 oder M. 113 pro Einwohner gekostet hat. Das Wasser fliesst mit natürlichem Gefälle in ein Hochreservoir von 36 cbm Inhalt, dessen Wasserspiegel 10,0 m hoch über dem Versorgungsgebiete liegt. Durch ca. 600 lfd. m Rohrleitungen, mit denen auch 4 Hydranten und ein öffentlicher Laufbrunnen verbunden sind, findet die Vertheilung statt. 14 Häuser haben Anschlussleitungen erhalten. 73. m. Renbardsweiler.
(E. 200.)
Für das Dorf R e n h a r d s w e i l e r ist im Jahre 1893 eine Wasserversorgungsanlage hergestellt, welche M. 20 000' im Ganzen oder M. 100 pro Einwohner gekostet hat.. Durch ein von einer Wasserkraft betriebenes Pumpwerk werden täglich 18 cbm Quellwasser auf 59,0 m> Höhe in ein Hochreservoir von 20 cbm Inhalt gefördert
IV. Donaukreis.
und gelangen aus diesem durch Rohrleitungen von ca. 1700 m Länge, mit denen auch 10 Hydranten verbunden sind, zur Vertheilung. 74.1. Riedlingen, O.-A. (E. 2304.) Für die Stadt R i e d l i n g e n ist seit dem Jahre 1872 eine Gravitationswasserleitung in Benutzung, deren Herstellung im Ganzen M. 85 700 oder M. 37 pro Einwohner gekostet hat. Die tägliche Ergiebigkeit derselben beträgt 220 cbm. Das Wasser fliesst unter einem Drucke von 44,0 m der Stadt zu, und es sind 25 Hydranten mit den Vertheilungsleitungen verbunden. 75. b. Hingingen.
(E. 549.)
Seit dem Jahre 1877 ist für das Pfarrdorf R i n g i n g e n eine Gravitationswasserleitung in Benutzung, welche ca. 800 m Länge hat and täglich 110 cbm Quellwasser unter 10,0 m Druck ins Dorf liefert. Die Anlage hat M. 10600 im Ganzen oder M. 19 pro Einwohner gekostet.
76. a. Röhrwangen.
(E. 160.)
Für die Wasserversorgung des Dorfes R ö h r w a n g e n dient seit dem Jahre 1893 eine Anlage, durch welche Quellwasser mittels eines Pumpwerkes, welches ein Wasserrad antreibt, in ein Hochreservoir auf 42,0 m Höhe gefördert wird, aus dem es im Dorfe zur Vertheilung gelangt. Die Anlage hat M. 12000 im Ganzen oder M. 75 pro Einwohner gekostet. 77. m. Saulgau, O.-A. (E. 4318.) Für die Stadt S a u l g a u ist seit dem Jahre 1880 eine Wasserversorgungsanlage in Benützung, welche im Jahre 1890 eine Erweiterung erfahren hat, und deren Kosten im Ganzen M. 186000 oder M. 43 pro Einwohner betragen haben. Sie liefert täglich 300 cbm Quellwasser, das mit natürlichem Gefälle einem Hochreservoire von 410 cbm Inhalt zugeführt wird, dessen Wasserspiegel 26,0 m hoch Über dem Versorgungsgebiete liegt. Die Vertheilung von hier aus erfolgt durch ca. 13 300 lfd. m Rohrleitungen, mit denen 145 Hydranten und ein Ventilbrunnen verbunden sind. Ca. 400 Häuser haben Anschlussleitungen erhalten. 78. c. Schaiblishausen.
(E. 210.)
Im Jahre 1895 ist für das Dorf S c h a i b l i s h a u s e n eine Wasserversorgungsanlage hergestellt, welche täglich 40 cbm Wasser liefert und M. 24000 im Ganzen oder M. 114 pro Einwohner gekostet hat. Durch ein von einem Windmotor betriebenes Pumpwerk wird das Wasser auf 18,0 m Höhe in ein Hochreservoir von 50 cbm Inhalt gefördert und gelangt von hier unter einem Drucke von 3,0 m bis 6,0 m durch ca. 2000 lfd. m Rohrleitungen, mit welchen auch 9 Hydranten verbunden sind, zur Vertheilung. 79. m. Scheer.
(E. 1114.)
Für die Wässerversorgung der Stadt S c h e e r ist im Jahre 1890 eine Anlage hergestellt, welche im Ganzen M. 7000 gekostet hat.
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Das Wasser fliesst mit natürlichem Gefälle in ein Hochreservoir von 80 cbm Inhalt aus. Mit den von hier abgehenden Vertheilungsleitungen sind auch 2 öffentliche Laufbrunnen und 6 Hydranten, welche unter einem Drucke von 15,0 m stehen, verbunden. 80. a. Schelklingen.
(E. 1121.)
Für die Wasserversorgung der Stadt S c h e l k l i n g e n ist im Jahre 1900 eine Anlage ausgeführt, welche M. 70000 im Ganzen oder M. 62 pro Einwohner gekostet hat. Ein Pumpwerk, welches ein Wasserrad von 9 PS. antreibt, fördert täglich 120 cbm Quellwasser auf 57,0 m Höhe in ein Hochreservoir von 250 cbm Inhalt. Dessen Wasserspiegel liegt 50,0 m hoch über dem Versorgungsgebiete. Es sind 51 Hydranten und 2 öffentliche Brunnen mit den zur Vertheilung des Wassers verlegten Rohrleitungen von ca. 5050 lfd. m Länge verbunden. 81. p. Schussenried.
(E. 1328.)
Für die Wasserversorgung des Pfarrdorfes Schussenried dient seitdem Jahre 1886 eine Gravitationsleitung, welche täglich 200 cbm Quellwasser zuführt, das durch Rohrleitungen von ca. 2000 lfd. m Länge, mit denen 6 Hydranten und 19 öffentliche Brunnen verbunden sind, zur Vertheilung gelangt. 43 Häuser haben Anschlussleitungen erhalten. Die Anlage hat im Ganzen M. 7600 gekostet. 82.1. Seekirch.
(E. 210.)
Für die Wasserversorgung des Pfarrdorfes S e e k i r c h ist seit dem Jahre 1886 eine Anlage in Eetrieb, welche täglich 60 cbm Quellwasser liefert und M. 12 000 im Ganzen oder M. 57 pro Einwohner gekostet hat. Das Wasser wird mit natürlichem Gefälle in einem Hochreservoire von 20 cbm Inhalt gesammelt und gelangt durch 650 lfd. m Rohrleitungen, mit denen 2 Öffentliche Laufbrunnen verbunden sind, zur Vertheilung.
83. n. Tettnang, O.-A. (E. 2545.) Für die Wasserversorgung der Stadt T e t t n a n g wurde im Jahre 1885 eine Anlage hergestellt, welche im Jahre 1894 eine Erweiterung erfahren hat. Sie liefert jetzt täglich 800 cbm Quellwasser, das in ein Hochreservoir geleitet wird, dessen Wasserspiegel 30,0 m hoch über dem Versorgungsgebiete liegt. Durch Rohrleitungen von ca. 1470 lfa. m Länge, mit denen auch 30 Hydranten und 6 öffentliche Brunnen verbunden sind, gelangt es in der Stadt zur Vertheilung. Die AnlagekoBten haben im Ganzen M. 45 700 oder M. 18 pro Einwohner betragen. 84. d. Treffelhausen.
(E. 486.)
Für die Wasserversorgung des Pfarrdorfes T r e f f e i h a u seji besteht seit dem Jahre 1884 eine Anlage, welche täglich 400 cbm künstlich gehobenes Quellwasser liefert. I\ir den Betrieb des dafür dienenden Pumpwerkes ist ein Wasserrad vorhanden, und als Reserve dafür ist eine Dampfmaschine von 3 PS. aufgestellt. Das Wasser wird 85,0 m hoch in ein Hochreservoir gefördert, welches 209 cbm Inhalt hat und dessen Wasserspiegel 40,0 m hoch über dem tiefsten Punkte des Versorgungsgebietes liegt. Zur Vertheilung dienen
TV. Donankreis.
480
ca. 3000 lfd. m Rohrleitungen, mit denen auch 25 Hy dranten verbunden sind. 60 Häuser haben Anschlussleitungen erhalten. Die Anlagekosten haben im Ganzen M. 40000 oder M. 82 pro Einwohner gekostet. 85. d. Ueberkingen.
(E. 593.)
Für die Wasserversorgung des Pfarrdorfes U e b e r k i n g e n besteht seit dem Jahre 1885 eine Anlage, welche täglich 50 cbm Quellwasser liefert und im Ganzen M. 8000 oder M. 14 pro Einwohner gekostet hat. Das Wasser iiiesst mit natürlichem Gefälle in ein Hochreservoir, dessen Wasserspiegel 36,0 m hoch über dem tiefsten Abgabepunkt liegt. Für die Vertheilung sind ca. 800 lfd. m Rohrleitungen verlegt, mit denen 10 Hydranten und 2 öffentliche Laufbrunnen verbunden sind. 86. d. Unterböhringen.
(E. 452.)
Seit dem Jahre 1887 dient für das Pfarrdorf U n t e r b ö h r i n g e n eine Gravitationswasserleitung, welche M. 9400 im Ganzen oder M. 20 pro Einwohner gekostet hat. Mit den Vertheilungsleitungen sind auch 25 Hydranten verbunden, welche unter 40,0 m Druck stehen. 87. k. Waldburg. (E. 230.) Im Jahre 1882 ist für das Pfarrdorf W a l d b u r g eine Wasserversorgungsanlage hergestellt, welche täglich 20 cbm Quellwasser liefert und M. 15000 im Ganzen oder M. 65 pro Einwohner gekostet hat. Das Wasser wird durch ein von einem Wasserrade betriebenes Pumpwerk auf 63,0 m Höhe in ein Hochreservoir von 30 cbm Inhalt gefördert. Dessen Wasserspiegel liegt 12,0 m höher als der tiefste Punkt des Versorgungsgebietes. Durch ca. 1400 lfd. m Rohrleitungen, mit denen 5 Hydranten und 2 öffentliche Laufbrunnen verbunden sind, wird das Wasser vertheilt. 88. p. Waldsee, O.-A. (E. 2596.) Für die Wasserversorgung der Stadt W ald s e e ist im Jahre 1893 eine Anlage hergestellt, welche täglich bis zu 800 cbm Wasser liefern kann. Dieses Wasser wird aus Quellen durch ein Pumpwerk, für dessen Antrieb ein Wasserrad und als Reserve ein Gasmotor von 8 PS. dient, auf 40,0 m Höhe in ein Hochreservoir von 180 cbm Inhalt gefördert. Dessen Wasserspiegel liegt 30,0 m hoch über dem höchstliegenden und 38,0 m hoch über dem tiefstliegenden der aufgestellten, 30 Hydranten. Zur Wasservertheilung sind ca. 5000 lfd. m Rohrleitungen verlegt, mit welchen auch 6 öffentliche Laufbrunnen verbunden sind. Iii 29 von den hergestellten Anschlussleitungen sind Wassermesser eingeschaltet, welche von L u x , L u d w i g s h a f e n (20 von 10 mm, 2 von 13 mm, 5 von 20 mm und 2 von 25 mm Durchmesser) geliefert sind. Die Anlage hat M. 89000 im Ganzen oder M. 34 pro Einwohner gekostet. 89. q. Wangen, O.-A. (E. 3270.) Für die Wasserversorgung der Stadt W a n g e n wurde im Jahre 1867 eine Anlage hergestellt, die in den Jahren 1887 und 1890 Erweiterungen erfahren hat und seitdem täglich 700 cbm Quellwasser liefert. Die Anlagekosten
haben im Ganzen M. 90000 oder M. 28 pro Einwohner betragen. Das Wasser wird durch natürliches Gefälle einem Hochreservoire von 270 cbm Inhalt zugeführt, dessen Wasserepiegel 30,0 m bis 35,0 m hoch über dem Versorgungsgebiete liegt. Zur Vertheilung sind ca. 8600 lfd. m Rohrleitungen verlegt, mit denen auch 89 Hydranten verbunden sind. Ca. 200 Häuser haben Anschlussleitungen erhalten. 90. k. Weingarten.
(E. 6459.)
Zur Wasserversorgung der Stadt W e i n g a r t e n wurde im Jahre 1889 eine Anlage ausgeführt, welche im Jahre 1892 erweitert ist und seitdem täglich bis zu 1200 cbm Quellwasser liefern kann. Die Herstellungskosten haben im Ganzen M. 80000 oder M. 12 pro Einwohner betragen. Das Wasser wird mit natürlichem Gefälle einem Hochreservoire von 23 cbm Inhalt zugeführt, dessen Wasserspiegel 60,0 m hoch über dem tiefsten Abgabepunkte liegt. Die Vertheilung erfolgt durch ca. 4500 lfd. m Rohrleitungen, mit denen 76 Hydranten verbunden sind, deren höchstliegender unter 40,0 m Druck steht. 81 Häuser haben Anschlussleitungen erhalten. 91. c. Weisel.
(E. 78.)
Für den Weiler W e i s e l ist im Jahre 1884 eine Wasserversorgungsanlage mit künstlicher Hebung hergestellt. Diese hat M. 6000 im Ganzen oder M. 77 pro Einwohner gekostet. 92. d. Weissenstein.
(E. 713.)
Für die Stadt W e i s s e n s t e i n dient seit dem Jahre 1887 eine Wasserversorgungsanlage, welche täglich 300 cbm Quellwasser liefert und M. 19900 im Ganzen oder M. 28 pro Kopf gekostet hat. Das Wasser wird mit natürlichem Gefälle in ein Hochreservoir von 115 cbm Inhalt geleitet, dessen Wasserspiegel auf 22,0 m Höhe über dem höchsten Abgabepunkte liegt. Es gelangt durch ca. 2100 lfd. m Rohrleitungen, mit denen auch 22 Hydranten verbunden sind, zur Vertheilung. 93. g. Wiblingen.
(E. 1219.)
Für die Wasserversorgung des Schlosses W i b l i n g e n dient seit dem Jahre 1873 ein durch Wasserkraft betriebenes Pumpwerk, welches täglich 53 cbm Wasser auf 13,0 m Höhe in eine Sammelstube von 5 cbm Inhalt fördert, aus dem es dann zur Vertheilung gelangt. Die Anlage hat im Ganzen M. 10C00 gekostet. 94. k. Wilhelmsdorf.
(E. 794.)
Zur Wasserversorgung des Pfarrdorfes W i l h e l m s d o r f ist im Jahre 1891 eine Anlage ausgeführt, welche täglich 160 cbm Quellwasser liefert, und deren Herstellungskosten M. 80000 im Ganzen oder M. 30 pro Einwohner betragen haben. Das Wasser wird mit natürlichem Gefälle in ein Hochreservoir von 50 cbm Inhalt geleitet, dessen Wasserspiegel 30,0 m hoch über dem tiefsten Abgabepunkte liegt. Die Vertheilung erfolgt durch ca. 2000 lfd. m Rohrleitungen, mit denen auch 10 Hydranten verbunden sind. Ca. 40 Häuser haben Anschlussleitungen erhalten.
V. Die wQrttembergische Albwasserversorgung.
95. h. Wnrzach.
(E. 1224.)
Für die Wasserversorgung der Stadt W a r z a c h ist im Jahre 1889 eine Gravitationsleitung hergestellt, welche täglich 180 cbm Quellwasser liefert, das anter 10,0 m Druck durch Rohrleitungen von ca. 1000 lfd. m Lftnge in der Stadt an 5 Öffentlichen Bronnen zum Ausflösse gelangt. Die Anlage hat im Ganzen M. 6000 gekostet.
96. i. Zwiefalten.
(E. 1142)
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V. Die tfürttembergische Albwasserversorgung. a) Allgemeines über die geognostiscb-hydrographischen Verhaltnisse der Alb. — b) Die Wasserversorgangsfrage vor dem E h m a n n ' s e h e n Projecte. — c) Vorbereitende Schritte zur Ausführung des Projectes. — d) Die Ausfahrung der Albwasserversorgung (1. Allgemeines aber die Baaausfahrung — 2. Generelle Baubeschreibung — 3. Einzelbeschreibnngen der Gruppen I bis XIV, sowie der Heuberger Wasserversorgung und der Hllrtsfeld-Aalbuch-Gruppe).
Für die Wasserversorgung des Pfarrdorfes Zwie- I f a l t e n war im Jahre 1895 eine Gravitationsleitung von 870 m Länge hergestellt, die M. 7000 gekostet hatte und aus welcher auch 15 Häuser durch Anschlussleitungen versorgt wurden. a) Allgemeines über die geognostlsch-hydrologtachen Im Jahre 1898 ist eine einheitliche Anlage für Verhältnisse. das Dorf erbaut, welche täglich 510 cbm Quellwasser liefert, das mit natürlichem Gefälle einem Hochreservoire Die s c h w ä b i s c h e A l b , welche einen Theil des von 100 cbm Inhalt zufliesst und durch 3250 lfd. m e u r o p ä i s c h e n J u r a g e b i r g e s bildet, das sich vom Rohrleitungen vertheilt wird. Es sind damit auch 18 Meere b e i l a R o c h e l l quer durch das Centrum F r a n k Hydranten verbunden, deren höchstliegender unter r e i c h s hinzieht und dieses Land als M o n t J u r a vereinem Drucke von 35,0 m, und deren tiefstliegender lässt, um sich dann in der S c h w e i z als S c h w e i z e r unter einem solchen von 55,0 m steht. J u r a und in Deutschland als s c h w ä b i s c h e r und Die Anlage hat im Ganzen M. 40000 oder M. 35 f r ä n k i s c h e r J u r a bis zum F i c h t e l g e b i r g e zu erstrecken, durchschneidet W ü r t t e m b e r g von seiner pro Einwohner gekostet. einen Grenze zur andern. Obgleich hier die Alb nach Norden als ein schroffer Gebirgswall abfällt, fehlt ihr doch der eigentliche Gebirgscharakter. Sie bildet nur den hochansteigenden Rand der Anhang. Juraformation, die der Triasformation aufgelagert ist, und ihre Hochfläche sinkt nach Süden zu allmählich 97. Gruppenversorgung Wassergesellschaft bis zur D o n a u hinunter. Die höchste Erhebung der Bavendorf. (E. 289.) s c h w ä b i s c h e n Alb ist hier der H e u b e r g , und an Seit dem Jahre 1900 erfolgt die Wasserversorgung diesen lehnt sich im Norden die ausserhalb W ü r t t e m der 8 Orte und Höfe B a v e n d o r f , B o h n h a u s e n , b e r g s l i e g e n d e ' H o h e n z o l l e r n - A l b an, während Legun, Oberweiler, Lottenloch, R i e s e n , ihre, nach der D o n a u zu abfallende Senkung bis zur S c h u m a c h e r und G a u t e r mit zusammen 289 Ein- S c h m i e c h den H a a r d t bildet. Oestlich von der L a u d i e r t beginnt deren grösstes wohnern durch eine Anlage, welche eine zu dem Zwecke gebildete W a s s e r g e s e l l s c h a f t B a v e n d o r f her- Stück, die eigentliche w ü r t t e m b e r g i s c h e Alb oder die R a u h e Alb; es ist das die Gegend um R e u t l i n g e n , gestellt hat und für ihre Rechnung betreibt. Die Anlagen haben im Ganzen M. 58800 oder M. 200 Urach und M ü n s i n g e n bis in den Ulmer Kreis hinein, pro Gruppeneinwohner gekostet. Die tägliche Wasser- dann der A l b u c h zwischen den Flüssen F i l s , K o c h e r abgabe Deträgt durchschnittlich 23 cbm. Das Wasser und B r e n z , das H o c h r ü s s zwischen den Flüssen ist aus Quellen erschlossen und fliesst mit natürlichem D o n a u , S c h m i e c h und A a c h und endlich das Gefälle einem Hochreservoire von 100 cbm Inhalt zu. H a r d t f e l d im äussersten Nordosten bis zum Ries. Für eine Albwasserversorgung ist zuerst nur die R a u h e Zur Vertheilung desselben sind im Ganzen ca. 6900 lfd. m Rohrleitungen von 90 mm bis 30 mm Durchmesser ver- Alb und auch von dieser wieder nur der breiteste Theil in legt. Damit sind auch 20 Hydranten verbunden, deren Betracht gekommen, der von Süden nach Norden in 33 km tiefstliegender unter 85,0 m Druck steht. Ca. 30 Häuser Länge den geschlossensten, massivsten Körper der ganzen Alb bildet und die U r a c h e r , die M ü n s i n g e r und haben bislang Anschlussleitungen erhalten. die B l a u b e u r e r , sowie einen Theil der U l m e r A l b einschliesst. Ausser den späteren Einbezug von daran anschliessenden Theilen ist dann auch im Südwesten die H e u b e r g e r Gruppe und im Nordosten die H a r d t f e l d - A a l b u c h - G r u p p e in das gesammte Versorgungsgebiet mit einbezogen worden. Den Gebirgsstock der Alb bildet ein Kalkfelsen, der eine Mächtigkeit von 150,0 m bis zu 200,0 m hat und in seinem, unter Terrain liegenden, 30,0 m bis 40,0 m hohen Theile aus geschichteten Bänken von Kalk und Dolomit besteht. Darauf setzt sich der massive, .ungeschichtete Felsen von glatt marmorartigem oder von kryBtallinisch körnigem Kalk und von Dolomit in einer Mächtigkeit von 80,0 m bis 130,0 m. Ueber diesem sind in 10,0 m bis 15,0 m Mächtigkeit Plattenkalke gelagert, die theils in Plättchen zerspringende und theiis feste Kalkbänke bilden und zum Theil auch in Dolomit übergehen. Grahn WMserversorgnng Bd II 31
482
V. Die Württemberg!sehe Albwasserversorgung.
Wo dieser Jurafels nicht kahl zu Tage austritt, ist er mit einer dünnen Ackerkrume bedeckt, die oft nur handhoch ist und aus kalkfreiem Lehm besteht, der auf einem durch Verwitterung gelockerten und ausgewaschenen Untergrunde ruht und aus dem eckige Kalkstücke, abgewitterte Dolomite oder abgerundete Kiesknollen hervortreten. Kahle Haiden und steinige Aecker, die von baumlosen Feldern unterbrochen werden und in denen, gruppenweise zerstreut, grüne Buchenwälder liegen, bedecken die ganze Fläche der Alb. Dieses Plateau ist aber nichts weniger als eine Ebene. Durch den Wechsel zwischen den festen Kalkbänken und den leicht verwitternden Mergeln sind auf ihm reich abwechselnde Terrassenbildungen mit abgerundeten Hügeln entstanden, die durch tiefeingeschnittene Thäler unterbrochen und durchbrochen sind. Auf den Stellen, wo eine stärkere Bodenschicht in lehmreichen Gesenken, in denen der Regen zusammen läuft, sich festgelegt hat, und ebenso auf den von Sanden und Mergeln gebildeten Höhen, die als die Reste der Tertiärdecke oder alter Gletscherzüge erscheinen und hygroskopisch das Meteorwasser zurückhalten, sind auf der A l b die ersten Ansiedelungen entstanden, weil sich nur hier eine Aussicht bot, auch ohne den momentan fallenden Regen Wasser erhalten zu können, während die A l b für ihre Versorgung im Uebrigen fast nur auf das als Regen direkt vom Himmel herabfallende Wasser angewiesen ist. Ist nun auch die jährliche Niederschlagsmenge auf der Alb eine grössere und die mittlere Jahrestemperatur eine geringere als im Unterlande (880 mm und 3,1 ® C. gegen S t u t t g a r t 570 mm und 9,6° C.), so ist die zeitBebe Vertheilung des Regens (124 Regentage und davon noch 52 Schneetage, also nur 72 Tage eigentliche Regentage, gegen S t u t t g a r t 153 Regentage) doch 6ehr viel ungünstiger. Ausserdem ist aber auch eine natürliche Magazinirung des Niederschlagwassers fast vollständig ausgeschlossen. Denn der niederfallende Regen sättigt den über dem Felsen liegenden Boden ähnlich wie einen Schwamm schnell mit Wasser, das dann von den sämmtlichen, im Gefälle liegenden Flächen durch Furchen und kleine Rinnsale und nur selten in der Form von kleinen Bächen sehr rasch abfliesst. Plötzlich versinkt dann aber das Wasser bei seinem Laufe in eines der Geöenke, die zwischen den felsigen Höhen liegen, in die Tiefe und verschwindet damit vollständig. Diese »Erdfälle« oder »Trichter« genannten Gesenke sind steilwandige, kreisrunde Löcher von 5,0 m bis 12,0 m Hefe, deren Wände theils mit Gras und Gesträuch bewachsen sind und theils als kahle Felsflächen erscheinen. Sie sind über das Terrain der ganzen A1 b in zahlloser Menge vertheilt und bilden sich auch stets wieder von neuem in Folge der auslaugenden Wirkung der kohlensäurehaltigen Meteorwässer, welche den Kalk- und Dolomitfelsen fortwährend auflösen und wegspülen. Der ganze Jurafels erscheint daher für die Oberfläche der A l b nirgends als eine abschliessende Platte, Bondern nur als eine offene Siebfläche, unter der tausende von Sprüngen und Klüften mit verborgenen Höhlungen und Gängen liegen. Es findet sich hier kein Quell am Wege, kein fliessendes Wasser im trockenen Thale, kein laufender Brunnen im Dorfe, und es stand daher früher nur das von oben gekommene, ' direkt aufgefangene Wasser, wenn es nicht regnete, den Bewohnern zur Verfügung. In den zu Tage stehenden Gebirgsstock von bis über 100,0 m Mächtigkeit ist kein einziges Gesteinlager eingeschlossen, das im Stande i wäre, das Wasser zurückzuhalten und auf seiner Schnitt-
fläche zu sammeln, um es später als Quelle zum Ausflusse gelangen zu lassen. Erst die vielleicht 100,0 m tiefer liegenden Thonschichten vermögen das Wasser festzuhalten, und erst diese können daher den Boden der unterirdischen Reservoire bilden, deren Ueberläufe am nördlichen und am südlichen Gebirgsfusse als Quellen des R h e i n s und der D o n a u erscheinen. b) Die Wasserversorgungsfrage vor dem E h m a n n ' s c h e n Projeote.
Für die Wasserversorgung der trotz dieser Zustände allmählich gewachsenen Bevölkerung auf der Alb dienten ausschliesslich CySternen, welche dort »Brunnen« genannt werden. In diese floss das Regenwasser von den mit Stroh gedeckten Dächern der Häuser und Scheunen für den Gebrauch der Menschen zusammen, und aus ihnen wurde es bei Bedarf an einer Stange oder durch einen Wippbaum oder mittels Kette und Winde in einem Eimer entnommen. Für das Vieh wurden an den niedrigsten Punkten mit Letten ausgeschlagene Wassertümpel, die »Hühle« oder »Hülbe« genannt werden, hergestellt, in denen sich das Regenwasser von der Oberfläche sammelte. War das Wasser in den Brunnen auch nicht ganz vor den Einflüssen von Düngergruben etc. zu bewahren, so suchte man es für die Menschen im Laufe der Zeit doch thunlichst durch das Abschliessen und Dichten der Brunnen, sowie durch den Ersatz der Strohdächer durch Dächer von Schiefer oder Ziegeln und auch durch eine jährlich einmal vorgenommene, gründliche Reinigung der Brunnen mit einigem Erfolg zu verbessern. Dass von den 72 Regentagen im Jahre die meisten in die Monate Mai und Juni fallen und dass der September und der October, sowie der Januar oft ganz regenlos sind, hatte natürlich eine unregelmässige Speisung der Sammelanlagen zur Folge, und das war wieder die Veranlassung, dass eine zeitweise Beschränkung des Wasserverbrauches auf das allernothwendigste Bedürfnis eintreten musste. Schlimmer aber noch war ein wirklich eintretender, völliger Wassermangel, der sich in wasserarmen Jahren stets einstellte und dann oft monatelang andauerte. Von den betroffenen Orten musste das Wasser während dieser Zeit bis auf 12 km Entfernung aus den Thalorten herbeigeschafft werden, und bei der Art der Wege war das im Winter noch wesentlich schlimmer als im Sommer, weil dann zum Fahren des Wassers nur Pferde benutzt werden konnten. So sind z. B. vom September 1865 bis zum Januar 1866 täglich 190 Fuhren, je mit 2—3 Eimern Wasser vom Dorfe J ü t t e n nach 3 Alborten hinaufgefahren worden und pro cbm Wasser war damals von den Bewohnern M. 5 zu zahlen, so dass allein das Tränken von einem Pferde oder einem Rinde mit 40 Liter Wasser täglich 20 Pf. gekostet hat. Schon vor Jahrhunderten sind, allerdings nur selten, Versuche gemacht, dem Wassermangel in einzelnen Theilen der Alb vorzubeugen und Einrichtungen zu einer künstlichen Waeserbeschaffung zu treffen. So hat im Jahre 1715 der Herzog E b e r h a r d bei G ü t e r s t e i n (O.-A. U r a c h ) durch einen Stuck- und Glockengiesser aus Ulm eine Wasserkunst herstellen lassen, welche durch eine Anzahl der Quellen, die (nach dortiger Anschauung) reichhaltig auf halber Höhe des Berges aus: dem zerklüfteten Kalkfelsen entspringen, betrieben wurde und das nöthige Trinkwasser auf die Höhevon St. J o h a n n förderte. Die Bevölkerung hatte imi Allgemeinen freilich keinen Sinn für solche künstliche: Anlagen, und sie war auch zu häufig in ihren Erwar-
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V. Die wärttembergiache Alb Wasserversorgung.
tungen durch schwindlerische Versprechungen getäuscht worden. Das beweist eine aus dem Jahre 1879 stammende Aeusserung des Pfarrers H ö s l i n i n B ö r i n g e n , die wie folgt lautet:
»Obgleich man an vielen Orten das Wasser cum Trinken und Kochen von der Gütigkeit des Himmels aus den Wolken erwarten muss, da Quellen hier nicht angetroffen werden, so ist es doch nicht leicht möglich, eine Gemeinde dahin zu bereden, dass sie fliessendes oder gar Quellwasser aufsuchen Hesse Freilich ist auch nicht zu leugnen, dass schon gar manche Gegenden durch sogenannte , B r u n n e n s c h m ö c k e r ' hasslich hinter'» Licht geführt wurden.«
Anfangs der 30er Jahre des vorigen Jahrhunderte wurde auf Anregung eines Abgeordneten in dem Hauptfinanzetat W ü r t t e m b e r g s für die Jahre 1833/36 die Summe von M. 14000 ausgeworfen, um auf der A l b aus Staatsmitteln Bohrvereuche zur Wassererschliessung vornehmen zu lassen. Wenn man auch nach der geognostischen Beschaffenheit dieses Gebirges nicht an die Erschliessung von artesischem Wasser denken konnte, so hielt man es doch dort bei dem drückenden Wassermangel schon für einen Gewinn, wenn es gelingen sollte, einzelne, wasserhaltende Schichten zu finden, aus denen das Wasser, wenn auch nur für wenige Bewohner, durch einen Brunnen geschöpft werden könnte. Abgesehen davon aber hoffte man auch, durch das Vorgehen des Staates auf ein Vorgehen der Gemeinden aufmunternd einzuwirken. Für die Ausführung der Arbeiten wurde eine Oommission eingesetzt, und von den in den Jahren 1835/39 ausgeführten 11 Bohrungen sind G wirklich erfolgreich gewesen. Im Jahre 1844 stellte die Commission ihre Thätigkeit jedoch wieder ein. Trotzdem haben auch in den folgenden Jahrzehnten die Bestrebungen von vermögenden Privaten, von Gemeinden und vom Staate nicht völlig geruht, um einen Weg zur gründlichen Beseitigung der Wassercalamität auf der A l b zu finden. Allerdings fasste man immer nur 2 Möglichkeiten zur Lösung der Frage in's Auge. Entweder wollte man eine rationellere, örtliche Sammlung durch Drainage von Meteorwasser in oberirdischen Reservoiren einrichten, oder man wollte das hinabgesunkene Wasser für die einzelnen Consumstellen aus den unterirdischen Reservoiren durch künstliche Hebung wieder auf die Oberfläche hinauf schaffen. Die ganze Frage fand damals überhaupt nur eine mehr theoretische Behandlung, und praktisch haben es während dieser Zeit fast nur unternehmende »Wasserschmecker« verstanden, einzelne Gemeinden zu Schwindelversuchen zu verleiten, um unterirdisches Wasser zu erschliessen und dafür nutzlos Tausende zu verausgaben. Alle einsichtigen Beurtheiler gelangten mit der Zeit zu der Erkenntniss, dass man für die Wasserversorgung der A l b auf Drainageanlagen schon aus Gründen der Gesundheit, erst recht aber wegen der Interessen der Landwirthschaft selbst verzichten müsse, ganz abgesehen davon, dass dort Flächen, die zu drainiren möglich wären, in genügender Ausdehnung überhaupt gar nicht vorhanden sind. Es blieb also nur die Förderung von unterirdischem Wasser übrig und die zweifellos unmögliche Lösung dieser Frage in der Form, dass jedem Bedürftigen die Erbohrung und die künstliche Hebung des für ihn nöthigen Wassers zu überlassen sei, wurde durch die Bekanntgabe eines P r o j e c t e s f ü r d i e W a s s e r v e r sorgung der wasserarmen O r t s c h a f t e n der R a u h e n A l b beseitigt. Damit wurde endlich für das erstrebte Ziel ein neuer Weg vorgezeichnet. Dieses Project war in den Jahren 1865 bis 1867 auf Grund der eingehendsten, örtlichen Studien der Natur
und der Albbewohner von einem geborenen E s s l i n g e r , dem späteren Oberbaurath Dr. C a r l v o n E h m a n n , aufgestellt. Dieser hatte sich nach 10 jährigem Aufenthalt in E n g l a n d und in A m e r i k a s e i t d e m Jahre 1857 in S t u t t g a r t als Civilingenieur niedergelassen und sich speciell mit dem Entwürfe und dem Baue von Wasserwerksanlagen beschäftigt In Folge seiner l^eistungen in diesem Fache hatte ihm am 28. April 1865 der König den Titel »Baurath« verliehen, und gleichzeitig war er durch Ministerialrescript den Vertretern der Gemeinden und sonstigen Körperschaften im Lande als »Beirath für alle Projecte und Bauten für Wasserversorgungsanlagen« empfohlen worden. c) Vorbereitende Schritte zur Ausführung des Projectes.
Nach diesem Plane C. v o n E h m a n n ' s waren die^ jenigen Gemeinden der R a u h e n A l b , welche nach ihrer geographischen Lage im Thale auf eine gemeinschaftliche Bezugstelle des Wassers angewiesen erschienen, zu einer gemeinschaftlichen Versorgungsgruppe zusammengefasst. Für die künstliche Hebung des Wassers aus den Thälern war für jede der hiernach angenommenen, 8 verschiedenen Gruppen als Motor die Wasserkraft eines der 8 Flüsse: der E y b , F i l z u n d E c h a z aufder Nordseite und der B l a u , A i c h , S c h m i e c h und der b e i d e n L a u t e r auf der Südseite der A l b in's Auge gefasst. Dieses Project war von ihm der Staatsregierung unterbreitet, und nach wiederholten, eingehenden Prüfungen auf seine technische Ausführbarkeit und Zweckmässigkeit durch eine aus höheren Staatstechnikefn 6tc. dafür berufene Commission fand dasselbe die Billigung der Staateregierung und schliefslich auf deren Vorschlag auch im Allgemeinen die königliche Genehmigung. Trotzdem war natürlich der Beginn der Ausführung desselben noch in eine ungewisse Ferne gerückt. Denn nur langsam waren die Vorurtheile gegen alles Neue in den zunächst betheiligten, ländlichen Kreisen zu bekämpfen, und Jahre waren nöthig, um den Gemeinden allmählich den grossen, hygienischen und volkswirtschaftlichen Gewinn und den Werth einer reichlichen Wasserversorgung auch bei Brandfällen zur vollen Erkenntniss zu bringen. Auf die durch das Ministerium des Innern den betheiligten Albgemeinden im Jahre 1867 gemachte Bekanntgabe des Wasserversorgungsplanes unter gleichzeitiger Empfehlung desselben zur Ausführung, erfolgte von den meisten Gemeinden eine ablehnende Antwort. Ein grosser Theil derselben leugnete gerad«zu, ein Bedürfniss nach reinem und frischem Wasser zu empfinden, und andere Albbewohner erklärten, es nicht besser haben zu wollen, als ihre Väter und Grossväter es ehemals gehabt hätten. Andere dagegen wurden durch die grossen Kosten, die sie für unerschwinglich hielten, zurückgeschreckt. Wieder andere sagten, das Regierungsproject sei eine schöne und lobenswerthe Idee, die aber unausführbar wäre, weil soviel Wasser überall gar nicht auf die Berge gehoben werden könne. Die Regierung verlor dadurch natürlich nicht die Hoffnung auf die Erreichung des als richtig anerkannten Zieles und liess von C. v o n E h m a n n auch die weiteren Detailprojecte für die einzelnen Gruppen aus arbeiten, damit darauf gestützt eine specielle, technische Belehrung, sowie eine sachliche Aufklärung bei manchen der Albbewohner angebahnt werden könnte. Eine kräJtige Unterstützung fanden diese Bemühungen durch die verhältnissmässig grosse Ent Wickelung, welche das Wasserversorgungswesen seit dem Jahre 1864 durch C. v o n E h m a n n ' s Thätigkeit in zahlreichen Orten des Landes gefunden und Vertrauen zu ihm erweckt hatte. 31«
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V. I)ie württembergiache Albwasserversorgung.
Die Staateregierung hatte schon vor langen Jahren erkannt, dass die technischen Kräfte, welche für die verschiedenen Orte des Landes bislang bei der Herstellung von öffentlichen Wasserversorgungsanlagen berathend und ausführend zur Verfügung gestanden hatten, im Allgemeinen völlig ungenügende waren, und dass es überhaupt für eine rationelle und ausgiebige Verwerthung der im Lande vielfach vorhandenen Quell- und Nutzwässer, welche für öffentliche Zwecke bislang meistens nur sehr mangelhaft oder rar nicht benutzt wurden, der Hand eines sachkundigen Technikers bedürfe, der seine inze Kraft und seine volle Thätigkeit den für diese wecke, nöthigen Anlagen widmen konnte. Nachdem die massgebenden Kreise glaubten, die geeignete Persönlichkeit für einen solchen Posten nunmehr in dem Projectanten der Albwasserversorgung, welcher in den 7 Jahren von 1862 bis 1869 ferner noch in W ü r t t e m b e r g 45 Wasserversorgungsanlagen (38 mit natürlichem Gefälle und 7 mit künstlicher Hebung) mit dem besten Erfolge zur Ausführung gebracht hatte, gefunden zu haben, beschloss das Ministeriuni des Innern, auch ein eigenes k ö n i g l i c h e s B a u a m t f ü r das ö f f e n t l i c h e Wasserv e r s o r g u n g s w e s e n in W ü r t t e m b e r g zuerrichten. Am 9. Mai 1869 wurde C. von E h m a n n durch Königliche Entschliessung zum »ersten Staatstechniker für das öffentliche Wasserversorgungswesen im Königreiche W ü r t t e m b e r g « ernannt und gleichzeitig übernahm er die Oberleitung des vorgenannten Bauamtes in S t u t t g a r t Ueber die Dienstorganisation für das Amt dieses Staatstechnikers, sowie über die Thätigkeit seines Bureaus für die Zwecke des ganzen Landes wird an anderer Stelle (Abschnitt VI) berichtet werden, und es mag hier nur erwähnt werden, dass das genannte Bauamt für den Bau der einzelnen Gruppen der Albwasserversorgung «jawohl die generellen und speciellen Projecte und Detailzeichnungen herzustellen, als auch die gesammten Bauausführungen etc. zu leiten gehabt hat. Rücksichtlich der Ausführungskosten der Albwasserversorgung stellte sich der Staat auf den Standpunkt, dass, obgleich die einzelnen Gemeinden im Lande auch ihre Wasserversorgungsfrage als eine auf ihre eigenen Kosten zu lösende Localfrage zu behandeln hätten, doch in den schwach bevölkerten und zerstreut liegenden Albgemeinden die Einzelkraft wohl nicht ausreichen würde, um allein eine solche Unternehmung wie die Albwasserversorgung . ausführen zu können und dass daher die A l b noch Jahrhunderte lang an derselben Wassercalamität wie bislang zu leiden haben würde, wenn der Staat nicht ausser der Anregung auch eine ansehnliche, materielle Unterstützung zum Baue gewähren würde. Es erschien das aber auch um so mehr berechtigt, weil die A l b durch ihre natürliche Lage vieler Vortheile, besonders betreffs der Verkehreeinrichtungen, entbehren musste, welche der Staat den anderen Landestheilen bot und dass daher eine Staatsunterstützung schliesslich nur als ein Act der ausgleichenden Gerechtigkeit erscheinen müsse. Wenn auch der ökonomische Vortheil dieser Unterstützung direkt nur den Albbewohnern zu Gute kommen würde, so müsse die Durchführung des ganzen Planes trotzdem jedenfalls eine nachhaltige Hebung der ganzen Kultur dieser Landestheile zur Folge haben und damit auch die Prosperität des ganzen Landes fördern. Der Staat übernahm daher von vornherein die Bestreitung der eämmtlicheu Kosten der technischen Vorarbeiten und der Bauleitung der Albwasserversörgung. ®«ner bewilligte er für die einzelnen Gruppen procentuale Zuschüsse zu den allgemeinen Baukosten. Von
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letzteren waren jedoch die Kosten für den Grunderwerb und die Erwerbung der Wasserkraft etc., sowie für die sämmtlichen, innerhalb der einzelnen Ortschaften nöthigen Wasserleitungen ausgeschlossen, weil diese Ausgaben als ausschliesslich von den Gemeinden selbst zu bestreiten angenommen wurden. Der Zuschuss des Staates zu den allgemeinen Baukosten für die beiden ersten Gruppen war auf 25% festgestellt Für die- folgenden Gruppen ist er von Fall zu Fall bestimmt und hat meistens 20% von den allgemeinen Baukosten betragen. Der Geschäftsgang für die Einleitung des Baues einer Gruppenversorgung hatte sich auf diese Bestimmungen zu stützen, und er war in folgender Weise speciell geregelt. Die Gemeinden in einer der betreffenden Gruppe der Abwasserversorgung hatten zuerst der Regierung ihre Absicht mitzutheilen, die projectirte Anlage plangemäße auf ihre Kosten auszuführen und daran die Bitte um die Gewährung eines Staatsbeitrages zu knüpfen. Nachdem durch den Staatstechniker die Fragen wegen Grunderwerb, Wasserkraftankauf, Entschädigungsansprüchen etc. mit den Gemeinden vorbereitend erledigt waren, fand eine constituirende Verhandlung zur Festsetzung der aus der beabsichtigten Anlage sich ergebenden Rechtsverhältnisse, sowie der Kostenrepartitionen statt. Als Schluss dieser Verhandlung wurde ein Constituirungsprotokoll über die Gruppenbildung aufgenommen und alsdann konnte mit dem Baue begonnen werden. Um die Angelegenheit bei den Gemeinden in Fluss zu bringen, wurde dem Staatstechniker vom Könige gestattet, mit den Bezirken, in welchen sich eine Geneigtheit zeigte, dem Plane näher zu treten, direkt persönliche Verhandlungen einzuleiten und zu seiner Unterstützung die Oberamtmänner zuzuziehen, um auch nähere, örtliche Erhebungen als Grundlagen für die Durchführung seines Bauprogrammes zu erhalten. Die ersten Detailprojecte wurden von dem Bauamte für die Gruppe VI ( M ü n s i n g e r - L a u t e r - G r u p p e ) und für die Gruppe VIII ( S c h m i e c h - G r u p p e ) ausgearbeitet. C. von E h m a n n versuchte es dann persönlich, durch mündliche Verhandlungen die Zustimmung der resp. Gemeinden für seine Pläne zu gewinnen, was ihm jedoch nicht gelang, weil sich damals die Ansicht, dass der Staat die Anlagen auf seine Kosten herzustellen habe und die Gemeinden später nur Beiträge zu zahlen hätten, unter den Albbewohnern allgemein verbreitet hatte. d) Die A u s f ü h r u n g der Albwasserversörgung. I. Allgemeines Uber d i e ' B a u a u s f ü h r u n g .
Die von C. von E h m a n n betriebene Agitation hatte trotzdem den Erfolg, dass die Gemeinde J u s t i n g e n aus der Gruppe VIII im September 1869 die Regierung ersuchte, die Verhandlungen wieder aufzunehmen, und dass sich ferner 2 andere Gemeinden aus dieser Gruppe, I n g s t e t t e n und H a u s e n , dem Gesuche anschlössen. Nachdem eine Umarbeitung des Projectes für die Gruppe VHI durch Reduction auf diese 3 Gemeinden vorgenommen war, fand am 20. November 1869 von neuem eine Verhandlung statt, und nachdem dann bei dieser Gelegenheit den Gruppengemeinden ein Staatszuschuss von 25% der allgemeinen Baukosten in Aussicht gestellt war, wurde von denselben sofort der Bau der reducirten Gruppe VIII beschlossen. Am 11. Mai 1870 konnte der erste Spatenstich für die erste Ausführung der Albwasserversörgung gethan werden. Am 18. Februar 1871 gelangte das erste Wasser aus der Albwasserversörgung auf der Alb für diese
V. Die wttrttembergische Albwasaerversorgting.
Gruppe VIII zum Ausflusse, und vom Könige wurde C. v o n E h m a n n als Zeichen der Anerkennung der Titel »Oberbaurath« verliehen. Es folgte dann im Juni 1872 der Beginn der Bauausführung der Gruppe VI. Mit dem Baue der Gruppe IV ist begonnen im December 1873, mit dem der Gruppe II und III im Februar 1875, mit dem der Gruppe IX im April 1877, mit dem der Gruppe VII im Mai 1878, mit dem der Gruppe I im Juni 1879, mit dem der Gruppe V im Juli 1880, mit dem der Heuberg-Wasserv e r s o r g u n g im Juni 188G, mit dem der Gruppe X und dem der H ä r t s f e l d - A a l b u c h - W a s s e r v e r s o r g u n g im Jahre 1891, mit dem der Gruppen XI und XII im Jahre 1892, mit dem der Gruppe XIII im Jahre 1896 und mit dem der Gruppe XIV im Jahre 1899. Das ursprünglich in 8 Gruppen getheilte Gebiet, für welches C . v o n E h m a n n ' s Project aufgestellt war, wird durch Theilung der alten Gruppe Vlll in die beiden Gruppen VIII und IX nunmehr durch 9 einzelne Gruppen versorgt. Bei diesen sämmtlichen Projecten und Ausführungen, sowie bei vielen sonstigen Arbeiten C. v o n E h m a n n ' s war der spätere Bauinspektor und jetzige Oberbaurath H e r m a n n E h m a n n die kräftige Stütze des ersteren. Er' war auch bereits seit dem Jahre 1878 als zweiter Staatetechniker des öffentlichen Wasserversorgungswesens in selbstständiger Stellung dtesem coordinirt und im Jahre 1883 wurde er zu dessen Nachfolger als erster Staatstechniker ernannt, als C. von E h m a n n von dieser Stellung zurücktrat.1) Die übrigen 5 Gruppen X, XI, XH, XIII, XIV, sowie die H e u b e r g e r und die H ä r t s f e l d - A a l b u c h Wasserversorgung sind von H. E h m a n n projectirt und auch unter seiner Oberbauleitung ausgeführt. Für den Plan C. v o n E h m a n n s war es der leitende Gedanke, dem auch sein Nachfolger H. E h m a n n im wesentlichen treu geblieben ist, durch verschiedene, im Thale zerstreut aufgestellte Pumpwerke, welche durch Wasserkräfte betrieben werden, das in einzelnen, tiefeingeschnittenen Albthälern zu gewinnen mögliche, reine Quellwasser mittels gusseiserner Rohrleitungen auf die wasserlosen Hochflächen der R a u h e n A l b in Reservoire zu führen, die so situirt sind, dass durch geschlossene Rohrleitungen das Wasser aus diesen einer dazu günstig gelegenen Zahl von wasserbedürftigten Gemeinden zugeführt werden kann. Die Hauptschwierigkeit dabei war natürlich einerseits die richtige Zusammenfassung der einzelnen Consumentengruppen in Rücksicht auf ihre gegenseitigen Höhenlagen zu einander, ihre relative Entfernungen von einander und ihr locales Wasserbedürfniss, und andererseits zugleich für das für diese Gruppe zu fördernde Wasser die Schöpfstelle so zu wählen, dass in ihrer Nähe auch das motorische Wasser für die künstliche Förderung dieses Nutiwassers zu erlangen war. Denn C. v o n E h m a n n wollte für den Pumpenbetrieb nur Wassermotoren verwenden, und kleine Dampfkräfte erschienen ihm nur als Reeerven für etwa später sich zeigende Nothfälle eventuell zulässig. Von den 9, von ihm geschaffenen Gruppen ist bei den 4 letzten Gruppen bislang eine Reserve nicht nöthig geworden, während für die 5 ersten Gruppen für die hydraulischen Motoren später al6 Reserve 4 Dampfmaschinen und ein Petroleummotor aufgestellt sind. Von den 7 anderen, von H. E h m a n n ausgeführten Gruppen l ) Am 30 April 1889 ist der B a u d i r e c t o r Dr. h. c. C a r l v o n E h m a n n , der am 24. September 1827 in E s s l i n g e n geboren war, im 62. Lebensjahre in S t u t t g a r t gestorben.
485
ist die eine ausschliesslich auf Wassermotoren und 2 sind ausschliesslich auf Dampfmotoren angewiesen, während für die 4 anderen Gruppen von vornherein neben den Wassermotoren als Betriebsreserve 3 Dampfmaschinen und ein Benzinmotor aufgestellt sind. Für die Bestimmung der erforderlichen Wassermengen für die einzelnen Orte -mussten die grossen Viehstände auf der A l b wesentlich mit berücksichtigt werden. Es ist als Wasserverbrauch dafür ermittelt, dass eine Kuh mindestens 40 Liter und höchstens 60 Liter, ein Arbeits- oder Mastochse 35 bis 50 Liter, ein Zugvieh 25 Liter, ein Nutzungspferd 40 bis 50 Liter, ein Schwein 20 Liter und ein Schaf 27a Liter Wasser täglich gebraucht. Einschlieselich des Wassers für den Viehbestand ist pro Tag und Einwohner 75 Liter als durchschnittlicher Wasserbedarf angenommen und für die Berechnung der Leistungsfähigkeit der Anlagen sind pro 24 Stunden pro Einwohner als Maximalconsum pro Tag 120 bis 130 Liter als eventuell erforderlich angenommen. Für die Vertheilung des aus den tiefen Schluchten auf die Höhen geförderten Wassers war es bei einem Theile der Gruppen genügend, das Wasser auf nur e i n e Höhe in ein Hochreservoir zu leiten, während es bei anderen Gruppen zu beiden Seiten der Schlucht getrennt auf 2 oder mehreren Höhen in npehrere Hochreservoire hinaufzuführen war. Die Lage des Hochreservoirs auf dem Plateau bestimmte natürlich die Höhe der am höchsten liegenden Ortschaft. Diese liegt bei den verschiedenen Gruppen aber theile am Anfange und theils am Ende der Plateaufläche oder auch wohl in der Mitte zwischen beiden. Für die tiefer als der höchste Ort liegenden, verschiedenen Orte war es dann nöthig, Hilfereservoire herzustellen, die aus dem Steigerohre oder aus dem Fallrohre des Hochreservoirs automatisch gefüllt werden mussten und deren Höhenlage zu einander so zu bemessen war, dass in allen versorgten Orten stete ein genügender Druck zum direkten Spritzen aus den Hydranten vorhanden ist. Auf eine zahlreiche Aufstellung dieser Hilfsreservoire hat C. v o n E h m a n n bei allen Anlagen einen sehr grossen Werth gelegt, um die direkte Wasserabgabe aus den Druckleitungen zu vermeiden. Die den Wasserversorgungsanlagen rasch gefolgte Organisation der Feuerwehren hat in Verbindung mit den Wasserversorgungen stete eine echnelle Bekämpfung von Schadenfeuern in allen Orten ermöglicht. 2. Generelle Baubesohrelbung.
In dem diesem Abschnitte folgenden Abschnitte 3 sind eingehende Beschreibungen der 16 verschiedenen Gruppenversorgungsanlagen, welche für die Albwasserversorgung ausgeführt sind, gegeben. Diese lassen die Verschiedenartigkeit erkennen, welche die natürlichen Verhältnisse jedes einzelnen Falles geboten haben, und ferner auch lassen sie erkennen, dass in jedem Falle frei von jedem Schematismus stets das Bestreben geherrscht hat, mit den einfachsten Mitteln der Mannigfaltigkeit der Ansprüche gerecht zu werden. Diese Erkenntniss hatte schon bei der zuerst ausgeführten Gruppenversorgung in weiten Kreisen das Vertrauen zu dem technischen Erfolge des Gesammtprojectes erweckt und dessen fortschreitende Entwicklung später wesentlich gefördert. Aber noch ein zweiter, nicht technischer Punkt hat dazu zweifellos wesentlich mitgeholfen, dass nämlich bei keinem ausgeführten Projecte der Albwasserversorgung die wirklichen Baukosten die Anschlagskosten überschritten haben, sondern dass in allen Fällen die ersteren unter den letzteren geblieben sind. Von wesent-
V. Die wttrttembergiache Albwasaerveraorgung.
486
licher Bedeutung ist ausser den technischen und finanziellen Punkten für das Gelingen des Planes zweifellos auch der persönliche Einfluss auf die Albbewohner selbst gewesen, der nur ganz allmählich durch ausserordent Gehe Ausdauer und eine grosse Geschicklichkeit im Verkehr mit diesen zu erlangen war. Nach dieser Richtung haben die. ausführenden Techniker sowohl durch den derzeitigen Staatsminister v. R ü d i n g e r , als durch die Oberbeamten und die Ortsvorsteher der betheiligten Kreise zweifellos eine weitgehende Unterstützung gefunden. Wie sehr es aber schliesslich gelungen ist, auch die Albbewohner selbst mit den wahrhaft erstaunlichen, mate-
riellen Opfern, die sie durch die allerdings nur zu ihrem eigenen Besten geschaffenen Anlagen auf sich nehmen mussten, auszusöhnen, das hat ein Freudenfest bewiesen, welches die Bewohner der zuerst ausgeführten Gruppe VIII an dem Tage feierten, an welchem sie vor 10 Jahren zum ersten Male Wasser aus der Albwasserversorgung erhalten hatten. In der Tabelle 197 ist aus den Einzelbeschreibun gen im Abschnitte 3 ein Auszug zusammengestellt, der die Hauptpunkte der 16 verschiedenen Anlagen sowohl in Rücksicht auf die Bewohnung und die Anlagekosten, als auch auf die Wasserförderung und die Wasservertheilung der einzelnen Gruppen in W ü r t t e m b e r g angibt.
Tabelle 197.
AlbwasaerA. Gruppe I
Namen der Einzelanlagen
Eybgruppe Einwohnerzahl. . in Orten oder Einwohner pro Ort Anlagekotten: im Ganzen . . . oder pro Einwohner. davon Staatsbeitrag oder pro Einwohner. . bleibt Gemeindeiahlung oder pro Einwohner. oder pro Ort . . .
M > J
» >
D. Gruppe IV
E. Gruppe V
Gruppe III BlaubeurenLautergruppe Blaugruppe
Untere Filagruppe
B. Gruppe II Obere Filsgruppe
C
F. G. Gruppe VI Gruppe VII Untere MQnainger- Zwiefalter Aachgruppe Lautergruppe
8560 19 452
7960 10 7%
3722 9 413
3954 9 440
7223 25 289
2083 10 208
2022 9 225
860 631 100 208 597 24 651 934 76 34312
925 686 116 179 358 22 746 228 94 74 623
557 561 150 119 444 32 438117 118 48679
595 497 151 116 442 29 479055 122 53 228
1225 000 169 288 200 39 936800 130 33 472
460 680 221 114 832 65 345 848 166 34 585
506 286 250 117 812 58 388 974 192 43 219
WuserfSrderung: Waaaermotoren.... 1 Turbine 1 Turbine 1 Turbine 1 Wasserrad 1 Turbine 1 Wasserrad 2 Turbinen Aufachlagwaaser Liter pro See. 500 1100 1000 360 1300 540 400 Gefälle 2,5 21,5 10,0 1,7 3,15 15,0 2,1 25 PS 50 18 15 65 25 50 — — andere Motoren 1 Dampfm. 1 Dampfm. 1 Dampfm. 1 Benzinm. 1 Dampfm. 2 Zahl der Pampen 3 4 4 4 2 4 Förderung pro Stande . cbm 17 15 40 18 36 25 17 265,0 175,0 gröaate Förderhöhe . 300,0 .m 282,0 136,0 305,0 255,0 Wauervertheilung: Zahl der Reservoire . . deren Fasaungaraum cbm Abgabe pro Tag im Mittel » lfd. m Rohre excl. Private gröaater Durchmesser mm Zahl der Hydranten . ein Hydrant auf Einwohner . öffentliche Zapfstellen Hauaanachlüsse . .
11 3124 405 95000 150 345 26 48 1500
6 3180 416 75 000 150 337 24 26 1500
Als summarisches Resultat aus der Tabelle 197 ergibt sich, dass die Albwasserversorgung im Ganzen für 67 780 Einwohner in 202 verschiedenen Orten W ü r t t e m b e r g s dient und dass die Gesammtkosten der Anlagen M.8 985 690 oder M. 133 im Durchschnitt pro Einwohner, ausschliesslich der Project- und Bauleitungskosten, betragen haben. Davon sind M. 1804032 oder M. 27 pro Einwohner aus Staatsbeiträgen gedeckt und M. 7 181658 oder M. 106 pro Einwohner haben die Gemeinden selbst gezahlt und zwar durchschnittlich M. 35 547 für jeden der 202 versorgten Orte, welcher durchschnittlich 335 Einwohner hat. Für die Wasserförderung dienen in den 16 Gruppenvereorgungen als Motoren zum Betriebe der 41 ver
5 1680 280 34000 150 147 26 20 625
6 1800 300 45 000 200 127 31 19 725
15 4869 600 140000 150 400 18 61 1200
6 1375 180 39 000 115 114 18 24 320
7 1560 180 37 000 150 94 21 23 350
schiedenen Pumpwerke 9 Turbinen und 7 Wasserräder von einer Leistung von zusammen 445 PS. und 3 Dampfmaschinen von zusammen 41 PS., also im Ganzen 486 PS. Ausserdem sind als Reservemotoren ferner noch 7 Dampfmaschinen, ein Petroleummotor und ein Benzinmotor aufgestellt, so dass im Ganzen 38 verschiedene Motoren vorhanden sind. Die stündliche Förderung der sämmtlichen Pumpen beträgt im Ganzen 390 cbm, was in 24 Stunden 9360 cbm entspricht. Als mittlere Förderhöhe für alle Pumpen ergiebt sich die Höhe von 225,0 m , während die grösste resp. die kleinste Förderhöhe 300,0 m resp. 23,0 m beträgt.
V. Die württembergische A lbwasser Versorgung.
Die mittlere Wasserabgabe pro Tag beträgt 4765 cbm, sie entspricht also annähernd der 12 ständigen Leistung sämmtlicher Pumpen. In 109 Reservoiren sind 28 992 cbm Wasser, durchschnittlich also in jedem Reservoire 266 cbm Wasser aufgespeichert, und es genügt dieses Quantum für eine fi tägige Versorgung des ganzen Gebietes mit der mittleren, täglichen Consummenge. Mit Ausschluss der Privatleitungen sind im Ganzen 856 300 lfd. m Rohrleitungen verlegt, mit denen 3140 Hy dranten, 453 öffentliche I^aufbrunnen und 11235 Anschlussleitungen verbunden sind. Es entfallen also im Durchschnitt 100 m Rohrleitungen 8 Einwohner, auf
487
einen Hydranten 21 Einwohner, auf einen öffentlichen Brunnen 150 Einwohner und auf eine Anschlussleitung 6 Einwohner. Nach der baulichen Fertigstellung jeder einzelnen Gruppe und deren Inbetriebsetzung unter der Bau-Oberleitung des Staatstechnikers und unter der Specialleitung seines Bureaus, sowie in Anwesenheit der resp. Unternehmer fand nach Ablauf einer für den Betrieb der Anlage vorgeschriebenen Probezeit, während welcher Zeit von dem Bureau des Staatstechnikers auch die Bauabrechnung abgeschlossen wurde, nochmals eine officielle, technische Abnahme jeder Gruppenanlage im Ganzen statt. An diese schloss sich dann die administrative Uebergabe des ganzen
Versorgungsgruppen.
Tabelle 197.
H. Gruppe VHI
I. Gruppe I X
K. Gruppe X
L. Gruppe XI
Untere ächmiechgruppe
Obere Schmiechgruppe
Obere Münsinger Gruppe
Ollinger Gruppe
Ulmer Gruppe
Ermsgruppe
1340 8 447
2954 4 738
2314 6 463
1034 4 267
4653 25 186
160658 120 44 657 33 116001 87 38 667
396 211 134 80090 27 316121 107 79 030
240 000 104 58000 25 182000 79 36 400
100000 76 20000 16 80000 61 20000
531000 114 106 200 22 424 800 91 12 992
1 Wasserrad 400 6,13 25
1 Turbine 160 16,5 18
—
—
2 15 200,0
2 13 230,0
2 826 120 16 600 125 18 74 18 50
3 2130 240 36000 150 11H 26 13 600
— — 1 Wasserrad 300 — 2,1 6 ( 3 PS. 1 i 38 PS. 1 1 Petrol.-M. (1 Dampfm | \2 Dampfm) 2 1 2 7 11 41 180,0 23,0 156,0
1 370 140 17 000 160 119 20 11 400
1 320 70 9000 150 60 17 8 186
P.
Q.
Reutlinger Gruppe
He abergWasserversorgung
HttrtsfeldAalbuchWasserversorgung
3070 4 768
2110 8 708
6072 16 379
8709 47 185
343 600 112 83000 27 260 500 86 65125
119 600 67 17 900 9 101600 48 33 867
768680 126 191000 31 572 680 95 35 792
1200 000 138 339 000 39 861000 99 183 191
O. M. N. Gruppe XII Gruppe X m Gruppe XIV
6 1110 338 56 600 176 284 16 24 800
Werkes in das Eigenthum und in die Verwaltung der die Gruppe bildenden Cremeinden resp. an deren Vertreter an. Vorher waren jedoch von dem Staatstechniker dem Gruppenvorstande eingehende, technische Instructionen für den Betrieb und für das Dienstpersonal des Werkes bereits übergeben, welche in detaillirtester Weise alle Specialvorschriften für jeden einzelnen Aufseher, Wärter etc., sowie für die Behandlung aller einzelnen Anlagetheile und Betriebs Vorkommnisse umfassten. Jedes der Gruppenwerke befindet sich nach dieser Uebergabe in der durchaus selbstständigen Verwaltung des resp. Gruppenvoretandes. Um jedoch für eine fortlaufend richtige Instandhaltung der Anlagen und der Betriebs-
1 Turbine 300 19,45 52 1 Dampfm. 2 36 300,0 6 1008 360 20000 175 208 29 13 500
1 Turbine u. 1 Wasserrad 1 Wasserrad 1 Wasserrad 1500 300 300 9,7 2,0 1,6 40 36 20 — 1 Dampfm. 1 Dampfm. 3 2 2 60 13 86 276,0 266,0 250,0 2 400 170 13 200 150 65 33 —
180
15 2600 400 90000 160 208 29 90 1600
17 2740 566 136 000 200 496 17 56 1800
führung des Werkes eine vollständige Sicherheit dauernd zu erhalten, muss jedes Jahr 2 mal durch den Staatstechniker oder durch einen Vertreter desselben eine technische Visitation aller Theile des Werkes vorgenommen werden. Für denselben Zweck müssen auch wöchentliche und monatliche Rapporte in der von dem Staatstechniker vorgeschriebenen, schematischen Form fortlaufend in regelmässiger Folge ausgefertigt und an das Bauamt des Steatstecbnikers von dem Gruppenvorstande eingesandt werden. Der Staatstechniker hat dann halbjährlich nach eingehender, technischer Prüfung der sämmtlichen Rapporte dem Ministerium des Innern über deren Resultate Bericht zu erstatten.
V. Die württenibergigche Albwagservereorgung.
488
3. ElnzelbMohreibtmgea der Grappen. A. Gruppe I oder Eybgruppe.
(E. 8560.)
Mit dem Baue der Anlagen für die Gruppe I ist im Juni 1879 begonnen und im Mai 1880 fand die Betriebeeröffnung, sowie am 14. October 1880 die officielle Uebergabe statt. Die ersten Anlagekosten vertheilten sich nur auf 7424 Einwohner, weil die Orte G n a n n e n w e i l e r (Nr. 4), M e u s e l h a l d e n (Nr. 11) und S ö h n s t e t t e n (Nr. 13) erst später angeschlossen sind. Sie haben betragen:
M 860531 oder M. 116 p. E. im Ganzen und zwar: » 673995 78,3 ®/0 allgemeine Baukosten specielle Kosten der Ge> 132 738 15,4 o/o meinden 6,3 % Vorarbeiten u. Bauleitung £ 53 798 Davon sind vom Staate I 208597 » M. 28 p. E. bezahlt und von den Gemeinden > 651934 » » 88 >• > bezahlt Auf der Tabelle 198 sind die einzelnen Ortschaften und deren Einwohnerzahlen angegeben, welche durch die Gruppenanlagen I versorgt werden.
Tabelle 198. O r t e , E i n w o h n e r u n d H y d r a n t e n d e r G r u p p e I. Lfd. ] •fr. der Gruppe Albw.Vere. I 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19
1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19
Ober-Amt |
Geislingen
|
Heidenheim .
|
Geislingen Heidenhelm Geislingen Heidenheim
Geislingen
Ortsname |
j
BOhmenkirch Christophshof Gerstetten Gnannenweiler Gussenstadt Heldenfingen Heuchstetten mit Heutenburg Hofstett am Steig Kachalb Meuselhalden Schnittlingen Söhnstetten Steinenkirch Stötten Ravenstein mit Trasenberg Waldhausen Weiler Zusammen
Die sämmtlichen Orte dieser Gruppe liegen auf der G e i s l i n g e r und H e i d e n h e i m e r A l b zwischen den B r e n z - , F i l s - und L a u t e r t h ä l e r n . Durch das von T r e f f e n h a u s e n bis unterhalb G e i s l i n g e n sich herabziehende R o g g e n - und E y b t h a l , das in das F i l s t h a l ausmündet, zerlegt sich das eine Fläche von 31520 ha umfassende Gebiet der Gruppe I in 2 ungleiche Hälften, deren kleinere die Gruppenorte S t ö t t e n (Nr. 15), S c h n i t t l i n g e n (Nr. 12) und K u c h a l b (Nr. 10) auf der nördlich vom unteren E y b t h a l e gelegenen' Hochfläche umfasst, während die übrigen Orte die grössere, von der Eisenbahn S t u t t g a r t - G e i s l i n g e n U l m aus gesehen, rechtsseitige Gruppenhälfte bilden. Die Wasserkraft zum Betriebe der Pumpen für die Gruppe I liefert der E y b f l u s s , der bei T r e f f e l h a u s e n aus den Deltafelsen als starker Brunnen entspringt und während seines Laufes durch Zuflüsse aus dem R o g g e n t h a l e und namentlich durch die unterhalb des Dorfes E y b a c h entspringenden Quellen wesentlich verstärkt wird. Beim Dorfe E y b a c h ist ein massives Wehr in den Fluss eingebaut und von hier aus wird pro Secunde 0,5 cbm Kraftwasser an den Bergabhängen entlang durch einen Rohrkanal aus Beton von ca. 1800 m Länge und
der Einwohner- Zahl Hydranzahl ten
|
|
1716 16 2220 70 976 812 206
46 2 76 6 41 36 11 1
40 97 44 298 1022 968 239 30 192 216
3 6 3 18 38 16 16 2 2 12 11
8560
846
Deren Druck m 17,0-46,0 10,0—12,0 12,0—56,0 7,0 4,0-24,0 33,0—46,0 40,0-45,0 60,0 21,0-27,0 11,0—16,0 58,0 45,0—56,0 53,0 10,0—16,0 41,0—75,0 50,0 16,0 13,0—17,0 7,0—41,0
von 1,2 m mal 0,8 m Querschnitt mit einem gleichmässigen Gefälle, das im Ganzen 1,3 m beträgt, über der Pumpstation, die zunächst der Bahnlinie dient am Berge liegt, zu einem offenen Schachte geführt,, aus dem es durch eine 40 m lange Leitung aus gusseisemen Rohren von 700 mm Durchmesser unter Druck den Motor erreicht. Hier wird durch dieses Wasser mit einem Gesammtgefälle von 21,5 m eine Tangentialturbine von 65 PS Nutzleistung, welche 1,5 m Durchmesser hat, angetrieben. Durch conische Räder wird die Bewegung von der vertikalen Turbinenachse, die 90 Umdrehungen pro Minute macht, auf eine horizontale Welle übertragen, welche 60 Umdrehungen pro Minute macht. In ca. 3 m Entfernung von Mitte zu Mitte sind auf dieser Welle 2 Getriebe befestigt, deren jedes in ein auf einer Vorgelegewelle sitzendes Zahnraa eingreift, das 20 Umdrehungen pro Minute macht. Jede dieser letzteren Wellen trägt an jedem ihrer beiden Enden eine Kurbelscheibe mit einem verstellbaren Hube von 0,5 m resp. 0,45 m resp. 0,4 m. Deren 4 Kurbelfinger bewegen mittels Lenkstangen, 4 parallel zu einander, auf der einen Seite liegende, einfachwirkende Plungerpumpen, von denen jedes Paar einen gemeinschaftlichen Druckwindkessel von 0,7 m Durchmesser und 2,5 m Höhe hat. Die Plunger der Pumpen haben
V. WOrttembargische AlbwaMerversorgung. 150 min Durchmesser und einen zwischen 0,4 m und 0,5 m veränderlichen Hub. Bei 20 Hüben pro Minute beträgt ihre Leistung 36 cbm pro Stunde auf 282,0 m Maximalforderhöhe. Als Reservemotor ist später noch eine Dampfmaschine aufgestellt. Die maschinellen Anlagen sind von G. K u h n in S t u t t g a r t - B e r g geliefert. Das zu fördernde Wasser ist oberhalb der Pumpstation und 650 m davon entfernt im Eybthale aus einer grösseren Zahl von Quellen erschlossen und wird aus einem Hauptsammler, der zugleich als Sandfang dient, durch eine Rohrleitung von 150 mm Durchmesser mit 10,0 m Gefälle der Pumpstation zugeführt. Für die kleinere Gruppenhälfte führt von der Pumpstation eine den Eybfluss kreuzende Druckleitung von ca. 5000 m Länge und 75 mm Durchmesser und für die grössere Hälfte eine ebensolche, welche bei gleicher Länge 150 mm Durchmesser hat, auf jede der Höhen. Erstere speist ein Hochreservoir für S t ö t t e n (Nr. 15) von 260 cbm Inhalt, das mit seinem Wasserspiegel 712,0 m hoch ü. d. M. und 282,0 m hoch über dem Saugewasserspiegel liegt und für eine 18—20tägige Versorgung des Ortes genügt. Ein gleich grosses Reservoir ist für S c h n i t t Ii n g e n (Nr. 12) erbaut und reicht für 15 Tage aus. Ein drittes, hier angelegtes Reservoir für K u c h a l b (Nr. 10) von 104 cbm Inhalt genügt für eine 18tägige Versorgung. Das eine Druckrohr von 150 mm Durchmesser theilt sieh hinter W a l d h a u s e n (Nr. 18) in 2 Rohre, deren eines von 90 mm Durchmesser sich über S t e i n k i r c h (Nr. 14) nach B ö h m e n k i r c h (Nr. 1) hinzieht, für welchen Ort ein Reservoir angelegt ist, dessen Wasserspiegel ebenso hoch als das für S t ö t t e n (Nr. 15) liegt, und das 645 cbm Inhalt hat, also für 5 bis 6 Tage genügt. Das andere Rohr hat 115 mm Durchmesser und führt über G u s s e n s t a d t (Nr. 5) und H e u c h s t a d t (Nr. 7) nach dem Reservoire G e r s t e t t e n (Nr. 3). Die ganze Länge dieser Druckleitungen beträgt ca. 14000 m. Die sämmtlichen, für diese Gruppenhälfte hergestellten 8 Reservoire mit Ausnahme desjenigen für H e l d e n f i n g e n (Nr. 6), das mit natürlichem Gefälle gespeist wird, werden trotz ihrer um 65,0 m variirenden Höhenlage gleichzeitig aus der Druckleitung gespeist. Die selbstwirkenden Regulirvorrichtungen sind für die verschiedenen Wassereinläufe so eingerichtet, dass gleichzeitig mit der Wasserfüllung eine Hahnvorrichtung mit Schwimmer den Zufluss allmählich verringert, so dass die Zuflussmenge stetig abnimmt. In die Druckleitungen sind Rückschlagventile eingesetzt, um einen Wasserrückfluss beim Stillstande der Pumpen zu verhindern. Beide Druckleitungen sind in ihren unteren Strecken aus Flanschenrohren hergestellt. Die Reservoire sind sämmtlich auf einer 0,4 m starken Betonsohle aus bearbeiteten Kalksteinen mit Cementmörtel in den Seitenwänden aufgeführt. Aus gleichem Materiale oder aus Tuffsteinen bestehen die Gurtbögen und die Pfeiler, und die Tonnengewölbe sind aus harent Backsteinen hergestellt. Die inneren Wände sind mit hartem, spiegelglattem Cementputze versehen. Für W e i l e r (Nr. 19) mit H o f s t e t t (Nr. 9) ist ein Reservoir von 160 cbm Inhalt (für 10—12 Tage genügend), für W a l d h a u s e n (Nr. 18) ein ebenso grosses (für 15 Tage genügend), f ü r S t c i n k i r c h e n (Nr. 14) etc. eines von 645 cbm Inhalt (für 6—7 Tage genügend), f ü r G u s s e n s t a d t (Nr. 5) eines von 440 cbm Inhalt (für 8 Tage genügend), f ür G e r S t e t t e n (Nr. 3) etc. eines von 645 cbm Inhalt (für 5 Tage genügend), für H e 1 d e n f i n g e n (Nr. 6) eines von 260 cbm Inhalt (für 5—6 Tage genügend) und für C h r i s t o p h s hof (Nr. 2) eines von 30 cbm Inhalt (für 15 Tage genügend) hergestellt. Es sind hiernach im Ganzen 11 Reservoire von zusammen 3124 cbm Inhalt vorhanden.
4B9
Die gesammte Länge der Rohrleitungen von 150 mm bis 25 mm Durchmesser beträgt ca. 95000 lfd. m. 48 öffentliche Ventilbrunnen mit Selbstabschluss und 1500 Anschlussleitungen liefern täglich 405 cbm oder pro Einwohner 50 Liter Wasser. Die Anschlussleitungen bestehen aus galvanisirten Schmiederohren. Die Verkeilung der 345, in ca. 45 m Entfernung von einander in Schächten aufgestellten Unterflurhydranten in den verschiedenen Orten und der Druck, unter welchem diese Hydranten stehen, ist auf der Tabelle 198 (S. 488) angegeben. Für die Bestimmung der grössten Durchflussmengen der Rohrleitungen ist bei dieser, sowie bei allen anderen Gruppen von der Anschauung ausgegangen, dass bei eintretender Feuersgefahr, je nach Grösse und Bauart eines Ortes und je nach dessen Höhenlage, mindestens 3 resp. bis zu 6 und 7 Hydranten eine Ausflussmenge von 0,3 bis 0,6 cbm pro Minute mit direkten und kräftigen Wasserstrahlen nachhaltig sollen liefern können. B. Gruppe II oder obere Filsgruppe. (E, 796!).) Mit dem Baue der Anlagen für die Gruppe II ist im Februar 1875 begonnen und im Juli 1876 war die Anlage vollendet. Die officielle Uebergabe hat am 5. October 1876 stattgefunden. Die Anlagekosten haben betragen : • M. 925586 oder M. 116 p. E. im Ganzen . . und zwar: 73,9 °/u allgemeine Baukosten . » 684135 specielle Kosten der Ge21,5 o/0 meinden » 198920 4.6 % Vorarbeiten u. Bauleitung » 42 531 Davon sind vom Staate bezahlt » 179 358 » M. 22 p. E. und von den Gemeinden » 746 228 > » 94 » » bezahlt Auf der Tabelle 199 (S. 490) sind die einzelnen Ortschaften und deren Einwohnerzahlen, welche durch die Gruppenanlagen II versorgt werden, angegeben. Die Pumpstation für die o b e r e F i l s g r u p p e liegt etwa 3km unterhalb W i e s e n s t e i g beim Dorfe M ü I n h a u s e n a. F., und die Betriebskraft dafür bietet der Filsfluss nach einem 8 km langen Laufe. Vor einer eingebauten Stauvorrichtung ist dessen Wasser durch einen ca. 900 m langen Werkkanal von 3,0 m Breite abgezweigt, der an den linksseitigen Bergabhängen durch stärkere Einschnitte und entsprechende Auffüllungen entlang geleitet ist und sich in einen massiven Sammelschacht ergiesst, welcher 85 m vor der Pumpstation liegt. Von hier führt eine aus Schmiedeeisen hergestellte, 90 m lange Rohrleitung von 1000 mm Durchmesser durchschnittlich 0,35 bis 0,4 cbm Betriebswasser pro Secunde von einem Nutzgefälle von 15,0 m einer in der Pumpstation aufgestellten Tangentialturbine von 2,0 m Durchmesser zu, welche eine Nutzleistung von 50 PS. für den Betrieb von 4 Pumpen entwickelt. Eine von der Turbine durch conische Räder angetriebene Haupttransmissionswelle bewegt mittels eines Getriebes durch Zahnräder mit 3facher Uebersetzung 2 Vorgelegewellen, welche parallel dazu in 1,7 m Entfernung von einander gelagert sind. Letztere tragen an ihren Enden Kurbelscheiben, von welchen aus mittels Lenkstangen 4 einfachwirkende, liegende Plungerpumpen von 130 mm Durchmesser mit einem verstellbaren Hube von 0,5 resp. 0,45 resp. 0,4 m angetrieben werden. Diese
490
V. Württembergiscb« Alb Wasserversorgung.
liegen in 1,25 m Entfernung von einander und paarweise in einer Geraden und machen 20 Hübe pro Minute. Je 2 Pumpen haben einen gemeinschaftlichen Druckwindkessel von 0,7 m Durchmesser und 2,5 m Höhe. Die Druckrohre, die von den 4 Pumpen, welche pro Stunde 25 cbm Wasser auf 286,0 m und auf 305,0 m Höhe fördern, abgehen, sind zu einem Rohre verbunden, während jede der Pumpen ein besonderes Saugerohr hat. Durch letztere wird Grundwasser aus einem neben der Pumpstation in der Kiesschicht abgeteuften Schachte angesaugt. Als Reserve ist später eine Dampfmaschine aufgestellt, durch welche die Haupttransmissionswelle, im Falle die Turbine vorübergehend versagen sollte, angetrieben werden kann. Die gemeinschaftliche Druckrohrleitung hat 150 mm Durchmesser und bis zu ihrer Ausmündung in das
305,0 m hoch über der Pumpstation liegende Hochreservoir vor W e s t e r h e i m (Nr. 10) ca. 7000 m Länge. Bis zur Höhe von 250,0 m über der Pumpstation sind die Druckrohre mit eingedrehten Flanschen- und darüber mit Muffendichtungen verbunden. In die Druckleitung sind wegen der ungünstigen Terraingestaltung eine grosse Zahl von Entlastungsventilen und Entlüftungsvorrichtungen eingebaut. . Das Reservoir W e s t e r h e i m (Nr. 10) ist das Hauptreservoir der ganzen Gruppe; es hat 1200 cbm Inhalt (für 21 Tage ausreichend) und ist in 2 Kammern getheilt. Von demselben führen Fallrohrleitungen von 150 mm big 70 mm Durchmesser sowohl nach W e s t e r h e i m (Nr. 10), als nach den besonderen Reservoiren f ü r F e l d s t e t t e n (Nr. 1) von 260 cbm Inhalt (für 4—5 Tage ausreichend), für L a i c h i n g e n (Nr. 3) von 600 cbm Inhalt (für
Tabelle 199. O r t e , E i n w o h n e r u n d H y d r a n t e n d e r G r u p p e II. Lfd. Ii r. der Gruppe Alb n Vers. 20 21 22 23 24 25 26 27 28 29
1 2 3 4 5 6 7 8 9 10
Ober-Amt
Ortsname
Münsingen Geislingen Münsingen
Felda tetten Hohenstadt Laiebingen
J
Blaubeuren
j
|
Geislingen
|
Machtolsheim Merklingen Nellingen mit Hof Aichen Oberdrackenstein mit Weilerhobe Westerheim zusammen
5 Tage ausreichend), für M a c h t o l s h e i m (Nr. 4) und M e r k l i n g e n (Nr. 5) von demselben Inhalt (für 8 Tage ausreichend) und für N e l l i n g e n (Nr. 6) von 260 cbm Inhalt (für 4—5 Tage ausreichend), sowie endlich von hier weiter nach den grossen Höfen von A i c h e n (Nr.7). Es sind im Ganzen 6 Reservoire von 3180 cbm Gesammtinhalt vorhanden. Die Länge der Rohrleitungen von 150 mm bis 25 mm Durchmesser beträgt im Ganzen ca. 75 000 lfd. m. An 26 öffentlichen Ventilbrunnen und durch ca. 1500 Hausanschlüsse gelangen täglich durchschnittlich 420 cbm Wasser zur Abgabe. Die Vertbeilung der im Ganzen aufgestellten 337 Hydranten auf die verschiedenen Orte, sowie den Druck, unter welchem sie stehen, gibt die Tabelle 199 an. C. Gruppe III oder Blaugruppe. (E. 3722.) Mit dem Bau der Anlagen für die Gruppe III ist im Februar 1875 begonnen. Im Februar 1876 fand die Betriebseröffnung und am 31. Juli 1876 die officielle Uebergabe statt. Die Anlagekosten haben betragen : im Ganzen und zwar: allgemeine Baukosten . specielle Kosten der Gemeinden Vorarbeiten u. Bauleitung
M. 557 5til oder M. 150 p. E. » 435372
»
78,1 °/o
» »
» »
16,6 % 5,3 °/0
92391 29 798
der Einwohner- Zahl Hydranzahl ten 950 479 2450 689 922
27 17 62
|
1125
}
254 1100
81 110 41 3 10 2 84
7969
887
Deren Druck m 36,0 10,0 38,0 32,0 47,0 25,0 1,0 58,0 10,0 34,0
Davon sind vom Staate bezahlt M. 119444 oder M. 32 p. E. und von den Gemeinden bezahlt » 438117 » » 118 » » Auf der Tabelle 200 (S. 491) sind die einzelnen Ortschaften und deren Einwohnerzahlen angegeben, welche durch die Gruppenanlage IH versorgt werden. Für den Betrieb der Wasserförderanlagen wurde unterhalb des B l a u t o p f es, dem Ursprünge des B l a u f l u s s e s , eine Wasserkraft durch aen Ankauf einer früheren Mahlmühle erworben, und auf einer kleinen Insel zwischen dem ehemaligen Mühlkanale und dem alten Bette der B l a u ist die Pumpstation erbaut. Die mittlere Triebwassermenge beträgt 1,3 cbm pro Secunde, und das Nutzgefälle 2,1 m. Die häufig wechselnden Wasserstände des B l a u t o p f e s Hessen als Motor eine Jonval-Turbine wählen, durch welche rund 25 PS. für den Betrieb von 2 liegenden Plungerpumpen zur Verfügung stehen. Diese werden mittels Desonderer Transmissionen durch 20 cm breite Stimrädergetriebe bewegt. Später ist als Reserve noch eine Dampfmaschine aufgestellt. Das Förderwasser wird wie bei Gruppe EI aus dem Grundwasser der in nächster Umgebung der Pump' Station liegenden Kiesschichten durch einen 5,5 m tiefen; Schacht gewonnen. Ueber dem Maschinenräume ist eines Wohnung für den Wärter erbaut. Die Pumpen liefern 17 cbm Wasser pro Stunde auf die wechselnden Höhen von 180,0 m, 205,6 m und 255,0 m in 5 verschiedene Reservoire von im Ganzem
V. WOrttembergische Albwasserversorgung.
1680 cbm Inhalt. Von dem gemeinschaftlichen Windkessel der Pumpen ab führt eine Druckleitung von 125 mm Durchmesser unter dem B l a u f l u s s hindurch und den sehr steilen B l a u b e r g hinauf. Sie theilt sich an dessen
491
oberen Hängen in 2 Leitungen, deren eine Hauptreservoire bei S u p p i n g e n (Nr. 6) von Inhalt (für 16 bis 1? Tage genügend) führt, vorher daB Reservoir f i i r S e i s s e n (Nr. 4") von
zu dem 630 cbm nachdem 240 cbm
Tabelle 200. O r t e , E i n w o h n e r u n d H y d r a n t e n d e r G r u p p e III. Lfd. M. der AlbGruppe Vera III 30 31 32 33 34 36 36 37 38
Ober-Amt
Ortsname
Blftubeuren
Asch BerghQlen Bahlenhausen Seissen Sonderbuch Suppingen Treffensbuch Winnenden Wippingen
der Einwohner- Zahl Hydranzahl ten
zusammen
Inhalt (für 6 Tage genügend) dadurch gespeist ist, während die andere Leitung das Reservoir Dei B e r g h ü l e n (Nr. 2) von 330 cbm Inhalt (für 5—6 Tage genügend) und das für S o n d e r b u c h (Nr. 5) von gleicher Grösse (für 5—6 Tage genügend), sowie das für W i p p i n g e n (Nr. 9) von 150 cbm Inhalt (für 6—7 Tage genügend) versorgt. Die Gesammtlänge der Rohre von 150 mm bis 25 mm Durchmesser beträgt ca. 34000 ni. Durch 20 öffentliche Brunnen und ca. G25 Hausleitungen werden täglich durchschnittlich 280 cbm Wasser abgegeben. Die Vertheilung der aufgestellten 147 Hydranten auf die verschiedenen Orte, sowie den Druck, unter welchem sie stehen, gibt die Tabelle 200 an. D. Gruppe IV oder Blaubeurer-Lautergruppe. (E. 3954.) Mit dem Baue der Anlagen für die Gruppe IV ist im December 1873 begonnen und im December 1874 fand die Betriebseröffnung statt. Am 4. Juli 1874 ist die offizielle Uebergabe erfolgt. Die Anlagekosten haben betragen:
24 23
685 689 306 616 323 588
11
25
16
100
40 375
25 5 3 15
3722
147
Deren Druck
m 20,0
30,0 57,0
10,0
10,0 15,0 50,0
60,0 62,0
im Ganzen M. 595497 oder M. 151 pro Einw. und zwar: allgemeine Baukosten » 445 900 » 74,9% specielle Kosten der Gemeinden . . . » 124834 » 21,O0/0 Vorarbeiten und Bauleitung . . . . » 24 673 » 4,1% Davon sind vom Staate bezahlt » 116442 » M. 29 » » und von den Gemeinden bezahlt » 479055 » » 122 » » Auf der Tabelle 201 sind die einzelnen Ortschaften und deren Einwohnerzahlen angegeben, welche sämmtlich auf dem östlichen Hochplateau des B l a u b e u r e r Bezirks liegen und durch die Gruppenanlagen IV versorgt werden. Die Betriebskraft für die Wasserförderung liefert die B l a u b e u r e r L a u t e r . Aus tiefen Felsspalten tritt das Wasser dicht unter steilen Berghängen bei dem zum Pfarrdorfe W i p p in g e n gehörenden, kleinen Weiler L a u t e r n hervor und bildet, hier in einem tiefen
Tabelle 201. O r t e , E i n w o h n e r u n d H y d r a n t e n d e r G r u p p e IV. Lfd. Nr. der AlbGruppe Vers. IV 39 40 41 42 43 44 45 46 47
Ober-Amt
Ortsname
Blaubeuren
Bermaringen mit Hohenstein Böttingen Bollingen Dornstadt Scbarnstetten Themmenbausen Tomerdingen Weidach zusammen
Kessel gesammelt, den Ursprung des Flusses. Von den Gruppenorten wurde eine früher hier durch dieses Wasser getriebene Mahlmühle für M. 64000 zur Erlangung des Aufschlagwassers angekauft. Es dürfen dafür
|
Einwohnerzahl
Zahl der Hydranten
877 160 331 540 586 400 884 176
27 7 14 15 16 14 26 8
3954
127
Deren Druck
m 8,0 14,0 9,0 25,0
22,0 39,0 17,0 32,0
0,54 cbm Wasser pro Secunde voii 3,15 in Nutzgefälle aus dem L a u t e r t o p f e entnommen werden. In der erbauten Pumpstation ist ein eisernes, 2,C m breites, rückenschläehtiges Zellenrad von 5,0 in
492
V. Wttrttembergische Albwaaiervirsorgung.
Durchmesser mit variabelen Coulisseneinläulen aufge- I am 30. März 1882 stattgefunden. Die Anlagekosten stellt, dessen Achse mittels Kurbeln an ihren beiden • haben betragen: Enden 4 horizontale, doppeltwirkende Pumpwerke direkt bewegt, welche, ebenso wie das Rad, 5,5 bis 6 Doppel- | im Ganzen . . . . M. 1225000 oder M. 169 pro Einw. hübe pro Minute machen. Der Hub der Pumpen be- und zwar: allgem. Baukosten » 1061000 » 86,6% trägt 0,56 m, und 2 derselben haben Kolben von 156 mm specielle Kosten der und 2 solche von 100 mm Durchmesser. Erstere Gemeinden . . > 109000 » 8,9% liefern stündlich 10,5 cbm Wasser auf 200,0 m, 157,0 m Vorarbeiten u. Bauund 136,0 m Höhe und letztere 4,3 cbm Wasser auf leitung . . . . » 55000 » 4,5% 117,0 m Höhe. Davon sind vom Staate Das Förderwasser ist durch sorgfältige Fassung aus bezahlt » 288 200 » M. 39 » verschiedenen, oberhalb der Pumpstation liegenden und von den Gemeinden Quellen gesammelt und wird durch eine 150 m lange bezahlt » 936800 » » 130 » > I^eitung von 125 mm Durchmesser einem in der Pumpstation liegenden Sammelschachte mit natürlichem GeAuf der Tabelle 202 (S. 493) sind die einzelnen Orte fälle zugeführt. Die maschinellen Anlagen sind von und deren Einwohnerzahlen angegeben, welche durch G. K u h n in S t u t t g a r t - B e r g geliefert. Als Reserve die Gruppenanlagen V versorgt werden. für die Wasserkraft ist später ein Benzinmotor aufgeDas Betriebswasser für diese Gruppe wird dem stellt, der von der E s s l i n g e r M a s c h i n e n f a b r i k in Flusse F i l s vor einem beim Dorfe H a u s e n a/F. einE s s l i n g e n geliefert ist. gebauten Wehre entnommen. Es beträgt 0,5 cbm pro Von der Pumpstation führen 2 Druckleitungen zu Secunde und wird der 1370 m entfernt und thalabje einer der beiden Hälften des Versorgungsgebietes. wärts an der Poststrasse nach W i e s e n s t e i g gelegenen Die eine für den rechtsliegenden Theil des Versorgungs- Pumpstation durch einen Kanal zugeführt, welcher gebietes hat 90 mm Durchmesser und mündet in ein zwei- 2,0 m hoch über dem natürlichen Terrain sich dicht theiliges Hochreservoir, das bei W e i d a c h (Nr. 9) liegt bei der Poststrasse entlang zieht und das Wasser in einen und 370 cbm Inhalt hat (für 34 Tage ausreichend). Sein massiven Schacht ausgiesst. Wasserspiegel liegt 628,0 m hoch ü. d. M. und 110,0 in Aus diesem gehen 2 Rohrleitungen von 800 mm hoch über dem Saugewasserspiegel. Aus diesem Reser- und 600 mm Durchmesser ab, die unter Terrain vervoire wird W e i d a c h (Nr. 9) durch eine Fallrohrleitung legt sind und das Wasser einer in der tiefer liegenden von 90 mm Durchmesser versorgt. Das gleich grosse, Pumpstation aufgestellten Girard-Turbine von 1,1 m /.weitheilige Reservoir (für 7 Tage ausreichend), welches Durchmesser zuführen. Das nach dem ca. 1400 m gemeinschaftlich für B o l l i n g e n (Nr. 4), B ö t t i n g e n langen Wege dem Aufschlagwasser verbliebene Nutz(Nr. 3) und D o r n s t a d t (Nr. 5) dient, wird von hier j gefälle beträgt noch 10,0 m. Die Turbine liefert dadurch ein Rohr von 75 mm Durchmesser gespeist. Von durch eine Nutzarbeit von ca. 50 PS für den Antrieb des letzterem Reservoire führen Fallrohrleitungen von hier aufgestellten, vierfachen, horizontalen Pumpwerkes, 125 mm, 90 mm und 125 mm Durchmesser nach den welcher durch Zahnradübersetzungen erfolgt. Als Reserve einzelnen Orten. für die Turbine ist später noch eine Dampfmaschine Die andere, linksseitige Druckleitung hat 100 mm aufgestellt. Die maschinellen Anlagen sind sämmtlich Durchmesser bis zu dem 125,0m hoch über der Pump- von G. K u h n in S t u t t g a r t - B e r g ausgeführt. station liegenden Hochreservoire bei B e r m a r i n g e n Die Pumpen fördern pro Stunde 60 cbm Wasser. (Nr. 1) von 370 cbm Inhalt (für 7 Tage ausreichend). Es Dieses ist durch eine 115 m lange, begehbare Sickertheilt sich hier in 2 Rohre, das eine von 75 mm Durch- gallerie, die bis auf die unteren, reinen Kiesschichten messer und ca. 5000 in Länge, das nach dem Reservoire des Thaies hinunter geführt ist, erschlossen und in einem für T o m e r d i n g e n (Nr. 8) von 230 cbm Inhalt (für 4 neben der Pumpstation hergestellten Reinwasserreservoire bis 5 Tage ausreichend) führt und das andere von von 2,7 m Durchmesser gesammelt. Letzterem wird 90 mm Durchmesser, das bis zu dem Reservoire für ferner auch noch durch verschiedene, gusseiserne RohrT h e m m e n h a u s e n (Nr. 7) von 230 cbm Inhalt (für leitungen Quellwasser zugeführt. 7 Tage ausreichend) führt, welches 187 m hoch über Auf dem links vom Filsthale sich erhebenden der Pumpstation und ca. 8700 m davon entfernt liegt. Plateau ist allein der Ort O b e r b ö h r i n g e n (Nr. 12) zu Wenn ^auch die kleine Pumpenanlage für den linken versorgen. Eine Druckleitung von 65 mm Durchmesser und die grosse für den rechten Flügel des Versorgungs- führt zu dem dafür hergestellten Reservoire von 104 cbm gebietes bestimmt ist, so können im Nothfalle auch Inhalt (genügend für 14 Tage). Dessen Wasserspiegel beide gleichzeitig für einen Flügel allein arbeiten. liegt 740,0 m hoch ü. d. M. oder 300,0 m hoch über Die Reservoire haben zusammen 1800 cbm Inhalt. dem Saugewasserspiegel der Pumpstation. Die sämmtlichen Rohrleitungen von 200 mm bis 25 mm Für die übrigen Gruppenorte auf 'der G e i s l i n g e r Durchmesser haben eine Länge von ca. 45000 m. Durch U l m e r Alb führt rechts von der Pumpstation eine 19 öffentliche Zapfbrunnen und ca. 125 Anschluss- Druckleitung von 150 mm Durchmesser und ca. 2700 m leitungen werden täglich ca. 300 cbm Wasser abgegeben. Länge zu dem Hauptreservoire Auf h a u s e n (Nr. 3), das Die Vertheilung der 127 aufgestellten Hydranten in den 1030 cbm Inhalt (für 38 Tage ausreichend) hat und verschiedenen Orten, sowie den Druck, unter welchem 750,0 m hoch ü. d. M. und 310,0 m hoch über der diese Stehen, gibt die Tabelle 201 (S. 491) an. Pumpstation liegt. Von diesem Reservoire aus ist zur Versorgung der übrigen Orte, resp. für die Speisung der dafür hergestellten Reservoire ein ausreichendes, natür£ . Gruppe V liches Gefälle vorhanden. oder untere Filsgruppe. (E. 7223.) Bei dem weitausgedehnten Gebiete der Gruppe V Mit dem Baue der Anlagert für die Gruppe V ist mit seinen verschiedenartigen Terrainbildungen, die aus im Juli 1880 begonnen und im November 1881 konnte tiefen Faltungen und wieder zu übersteigenden, dazwischen deren Betrieb beginnen. Die officielle Uebernahme hat liegenden Höhen bestehen, bot die Tracirung und die Be-
493
V. Württembergische Albwasserversorgung.
rechnung der Rohrweiten, Abzweige etc., manche Schwierigkeiten, wenn die Wasservertheilung den Bedürfnissen einer jeden der aus 13 verschiedenen Reservoiren gespeisten Ortschaft öconomisch erfolgen sollte, während die Speisung dieser einzelnen Reservoire selbst wieder 6ämmtlich durch das Hauptreservoir bei A u f h a u s e n (Nr.3) erfolgen mu8ste. Aus letzterem wird direkt das Reservoir O p p i n g e n (Nr. 13) von 165 cbm Inhalt (für 15 Tage ausreichend) durch eine Leitung von 90 mm Durchmesser versorgt. Von diesem werden die Reservoire von R a d e l s t e t t e n (Xr. 14) von 160 cbm Inhalt (für 20 Tage ausreichend) und von R e u t t i (Nr. 15) von dem-
selben Inhalte (für 20 Tage ausreichend) durch Zuleitungen von 75 mm, resp. 65 m m Durchmesser gespeist. Eine andere Leitung von 125 mm Durchmesser speist direkt aus dem Reservoire A u f h a u s e n (Nr. 3) die Reservoire für T ü r k h e i m (Nr. 22) von 260cbm Inhalt (für 10 Tage ausreichend), f ü r W i t t i n g e n (Nr. 24) von 104 cbm Inhalt (für 40 Tage ausreichend) und f ü r A m s t e t t e n (Nr. 2) von 167 cbm Inhalt (für 8 Tage ausreichend). Die letztere Leitung unterführt in einem gemauerten Durchlasse die Eisenbahn G e i s l i n g e n - U l m und versorgt dahinter die Reservoire für S t u b o r s h e i m (Nr. 21)
Tabelle 202. O r t e , E i n w o h n e r u n d H y d r a n t e n d e r G r u p p e V. Lfd r> r. der Gruppe Alb V Vers. 48 49 50 51 52 53 54 55 56 57 58 59 6U f,l 62 63 64 65 66 67 68 69 70 71 72
1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13
Ulm |
Geislingen
j
|
Ulm
|
Ballendorf Börslingen
Geislingen |
Ulm
|
Geislingen Ulm |
Geislingen
j
Blaubeuren Ulm Geislingen |
Ulm
|
Geislingen Ulm Geislingen Ulm
21 22 23 24 25
Ortsname Altheim Amstetten Aufhausen
14 15 16 17 18 19 20
Ober-Amt
|
Geislingen
Bräunisheim Ettlenschiess Hofstetten-Emuierbuch Holzkirch Neuhaus Neenstetten Oberböhringen Oppingen Radelstetten Reutti Schalkstetten Scheckstetten Sinabronn Söglingen Sontbergen Stubersheim Türkheim Weidenstetten
j
Wittingen Zfthringen zusammen
etc. von 645 cbm Inhalt (für 14 Tage ausreichend) bei 125 mm Durchmesser, f ü r S c h a l k S t e t t e n (Nr. 16) von 160cbm Inhalt (für lOTage ausreichend)bei 75mm Durchmesser und für B r ä u n i s h e i n i (Nr. 6) etc. von 260 cbm Inhalt (für 14 Tage ausreichend) bei 90 mm Durchmesser der Speiseleitung. Vom Reservoire S t u b e r s h e i m (Nr. 21) werden die Orte H o f s t e t t - E m m e r b u c h (Nr. 8) und E t t l e n s c h i e s s (Nr. 7) durch ein Rohr von 150 mm Durchmesser, sowie S c h e r h S t e t t e n (Nr. 17) durch ein solches von 100 mm Durchmesser direkt versorgt. Für S i n a b r o n n (Nr. 18) ist ein Reservoir von 104 cbm Inhalt (für 16 Tage ausreichend) und für W e i d e n s t e t t e n (Nr. 23), N e e n s t e t t e n (Nr. 11) und H o l z k i r c h (Nr. 9) ein solches von 645 cbm Inhalt (für 8
der Einwohner- Zahl Hydranzahl ten 1033 374 495 525 179 232 265 229 322 24 531 126 177 159 164 293 52 125 60 64 328 536 707 43 80 7223
51 19 27 27 11 10 15 14 18 6 29 4 13 15 10 16 3 10 5 4 17 27 30 4 5
Deren Druck ni 37,0 34,0 30,0 40,0 22,0 14,0 39,0 25,0 44,0 30,0 54,0 30,0 9,0 24,0 25,0 13,0 40,0 27,0 54,0 49,0 7,0 45,0 48,0 18,0 55,0
400
Tage ausreichend) hergestellt. Beide werden durch ein Ronr von 90 m m Durchmesser gespeist, und von ihnen gehen Fallröhrleitungen von 150 mm und 125 mm Durchmesser ab. Von dem Reservoire B r ä u n i s h e i m (Nr. 6) führt eine Fallrohrleitung von 100 mm Durchmessernach S o n t b e r g e n (Nr. 20) und Z ä h r i n g e n (Nr. 25) und dann mit 90 mm Durchmesser weiter nach dem Reservoire für A l t h e i m (Nr. 1) und S ö g l i n g e n (Nr. 19) von 645 cbm Inhalt (für 11 Tage ausreichend), sowie sqhliessi lieh mit 75 mm Durchmesser zu dem Reservoire f ü r B ö r s l i n g e n (Nr. 5) und B a l l e n d o r f (Nr. 4 von 260 cbm Inhalt (für 7 Tage ausreichend). Die gesammte Länge der Rohrleitungen von 150 nim bis 50 mm Durchmesser beträgt ca. IQ 400 lfd. m. Für
V. WOrttem bergische Albwasserversorgung.
494
alle Rohrstrecken, welche eventuell auf mehr als 15 Atm. Druck beansprucht werden können, sind statt der Muffendichtungen solche mit Flanschen angewendet. Es sind 61 öffentliche Ventilbrunnen und ca. 1200 Hausleitungen vorhanden, durch welche im Durchschnitt täglich 600 cbm Wasser vertheilt werden. Die Tabelle 202 (S. 493) gibt an, wie die 400 aufgestellten Hydranten sich auf die verschiedenen Orte vertheilen und wie gross der Druck unter den Hydranten für jeden dieser Orte ist. F. Gruppe YI oder untere Münsinger-Lautergruppe.
(£.,2083.)
Mit dem Baue der Anlagen für den ersten Theil der Gruppe VI, die die Orte B r e m e l a u (Nr. 2) und D ü r r e n s t e t t e n (Nr. 4) umfasst, ist im Juni 1872 begonnen. Am 12. April 1873 wurde der Betrieb eröffnet, und am 11. Juni hat die officielle Uebergabe stattgefunden. Erst im Mai 1878 wurde mit den Anlagen für die übrigen Orte der Gruppe begonnen, und es fand deren Betriebseröffnung am 5. October desselben Jahres und die officielle Uebergabe am 30. Mai 1879 statt. Die Kosten der Bauausführung des ersten Theiles für 500 Personen beliefen sich auf:
im Ganzen M. 127150 oder M. 254 pro Einw. Davon sind vom Staate bezahlt » 41564 >. 83 » » und von den Gemeinden bezahlt » 84586 » » 171 > > Die gesammten Anlagekosten haben dagegen betragen: im Ganzen M. 460 680 oder M. 221 pro Einw. und zwar: allgemeine Baukosten » 359 975 » 78,1 o/o specielle Kosten der Gemeinden . . . » 71410 » 15,5 o/0 Vorarbeiten und Bauleitung . . . . » 29 295 > 6,4 o/n Davon sind vom Staate bezahlt » 114832 » M. 55 » » und von den Gemeinden bezahlt » 345 848 » » 166 > » Auf der Tabelle 203 sind die einzelnen Ortschaften und deren Einwohnerzahlen, welche zu beiden Seiten des L a u t e r t h a i e s liegen, angegeben, die durch die Gruppenanlagen VI versorgt werden. Trotzdem der Bescmuss von 4/& der jetzt die Gruppe VI bildenden Orte, der Gruppe beizutreten, erst
Tabelle 203. O r t e , E i n w o h n e r u n d H y d r a n t e n d e r G r u p p e VI. Lfd. Nr. der AlbGruppe Vers. VI 73 74 75 76 77 78 79 80 81 82
Ober-Amt
1 2 3 4
Ortsname
Mflnsingen
5
6 7 8 9 10
|
Ehingen
j
|
Münsingen
j
Ehingen
Aichelau Bremelau mit Heuhof Dürrenstetten Ehestetten Frankenhofen Granheim Maxfelden-Hof Münzdorf Tiefenhalen zusammen
6 Jahre nach dem Beginne des Baues für das erste Fünftel gefasst wurde, waren von diesem ersten Bruchtheile die Wasserkraft- und Förderanlagen sofort für den ganzen späteren Umfang angekauft und hergestellt. Auch alle sonstigen Anlagen waren bereits so disponirt, dass die spätere Erweiterung sich ohne Beseitigung von vorhandenen Tbeilen ausführen liess, und die getrennte Bauzeit hat kaum irgend welche technische oder finanzielle Nachtheile zur Folge gehabt. Die gesammte Versorgung erfolgt durch eine Pumpstation im L a u t e r t h a i e mittels zweier Druckrohrleitungen, von denen die eine links und die andere rechts die steilen Höhen auf kürzestem Wege erklimmt. Die eine davon führt bis zu dem letzten, westlich gelegenen Gruppenorte A i c h e l a u (Nr. 1), und die andere ist auf der östlichen Gruppenhälfte bis zu dem letzten Reservoire für F r a n k e n o h f e n (Nr. 6) fortgeführt. Die Pumpstation ist auf dem Grundstücke einer zur Erlangung der Wasserkraft der L a u t e r von den ersten beiden Gruppenorten angekauften, alten Mahlmühle bei G u n d e l f i n g e n , dem sogenannten W i t t s t e i g , erbaut. Es ist für dieselbe ein mittelschlächtiges Wasserrad mit Kropfgerinne und Ueberfall - Einlauf eingebaut,
der Einwohner- Zahl Hydranzahl ten |
342 333 153 341 225 360 30 183 116
18 18 1 7 18 13 20 2 11 6
2083
114
Deren Druck m 22,0 23,0 23,0 10,0 48,0 33,0 34,0 35,0 40,0 13,0
welches 5,15 m Durchmesser und 1,8 m Breite hat und 5,0 bis 5,6 Umdrehungen pro Minute macht. Für das Rad ist pro Seounde 1,1 cbm Aufschlagwasser von 1,7 m Nutzgefälle vorhanden. Während der ersten Betriebszeit waren höchstens 0,4 bis 0,5 cbm Aufschlagwasser nöthig, so dass nur 7 bis 8 PS von den vorhandenen 16 bis 18 PS und zwar nur während ca. 6 Tagesstunden benutzt wurden. Dip ersten Gruppenbesitzer konnten daher in den ersten Jahrein den Betrieb der Mahlmühle fortsetzen, wogegen später fast die volle Kraft während 20 bis 22 Stunden im Tage für den Pumpenbetrieb erforderlich geworden ist. Das Wasserrad treibt 2 doppeltwirkende, liegende Druckpumpen an, welche 6,2 cbm Wasser pro Stunde aus einem neben der Pumpstation angelegten Quellsammler schöpfen, der eine stüdliche Ergiebigkeit von 36 cbm hat. Das Wasser wird auf eine Höhe von 175,0 m über dem Saugewasserepiegel in ein Hochreservoir bei D ü r r e n s t e t t e n (Nr. 2), das 325 cbm Inhalt hat, gefördert. Dieses Reservoir diente für den links gelegenen und älteren Theil der Gruppe, der die Orte D ü r r e n s t e t t e n (Nr.4), B r e m e l a u (Nr.2) und H e u h o f (Nr.3) (für deren Consum für 11 Tage ausreichend) umfasst.
495
V. Wtlrttembergische Albwasserversorgung.
Durch eine Verlängerung der Druckleitung sind daraus später auch die beiden Reservoire für G r a n h e i m (Nr. 7) von 150 cbm Inhalt (für 6—7 Tage ausreichend) und für F r a n k e n h o f e n (Nr. 6) und Tief e n h ü l e n (Nr. 10) von 250 cbm Inhalt (für 14 bis 15 Tage ausreichend) gespeist. Eine neue, zweite Druckleitung für das rechtsseitig liegende Versorgungsgebiet speist durch seitliche Abzweige die beiden Reservoire für M ü n z d o r f (Nr. 9) von 150 cbm Inhalt (für 15 bis 16 Tage ausreichend) und für E h s t e t t e n (Nr. 5) und M a x f e l d e r h o f (Nr. 8) von 250 cbm Inhalt (für 11 Tage ausreichend). Diese Leitung mündet schliesslich in das Reservoir für A i c h e l a u (Nr. 1) von 250 cbm Inhalt (für 11 Tage ausreichend). Die .6 Reservoire haben zusammen 1375 cbm Inhalt, und die Länge der Rohrleitungen von 115 mm bis 25 mm Durchmesser beträgt im Ganzen ca. 39000 lfd. m. Durch 24 öffentliche Ventilbrunilen und ca. 320 Anschlussleitungen werden täglich durchschnittlich 180 cbm Wasser abgegeben. Die Vertheilung der 114 aufgestellten Hydranten in den einzelnen Orten, sowie den Druck, unter welchem diese stehen, gibt die Tabelle 203 (S. 494) an.
G. Gruppe TII oder Zwiefalter-Aachgruppe.
(E. 2022.)
Mit dem Baue der Anlagen für die Gruppe VII ist im Mai 1878 begonnen und im April 1879 wurden die Anlagen in Betrieb gesetzt. Die officielle Uebergabe hat am 26. November desselben Jahres stattgefunden. Die Anlagekosten haben betragen: im Ganzen und zwar: allgemeine Baukosten . specielle Kosten der Gemeinden Vorarbeiten und Bauleitung Davon sind vom Staate bezahlt und von den Gemeinden bezahlt
M. 506 286 oder M. 250 p. Einw. > 415874
» 82,1%
»
59058
» 11,7%
»
31334
> 6,2%
» 117 312
» M. 58 »
»
» 388974
» M. 192 »
»
Auf der Tabelle 204 sind die einzelnen Ortschaften mit deren Einwohnerzahlen angegeben, welche durch die Gruppenanlagen VII versorgt werden.
Tabelle 204. O r t e , E i n w o h n e r u n d H y d r a n t e n d e r G r u p p e VII. Lid. f>Ir. der AlbGruppe Vers. VII 83 84 85 86 87 88 89 90 91
1 2 3 4 5 6 7 8 9
Ober-Amt
Ortsname
Einwohnerlahl
Zahl der Hydranten
Deren Druck m
Münsingen Riedlingen
Aichstetten Dürrenwalditetten Geisingen Huldstetten Ittenhausen Dom. Ohnhülben Pfronstetten Tigerfeld Wilsingen
212 159 201 184 292 20 390 307 257
9 11 10 10 13 2 13 15 11
4,0— 6,0 15,0—46,0 24,0—38,0 13,0—22,0 20,0—30,0 4,0 4,0—22,0 10,0—18,0 12,0—20,0
2022
94
|
Münsingen
j
|
Riedlingen
j
|
Münsingen
j
zusammen
Die Pumpstation für die Versorgung der Zwief a l t e r A l b ist in dem Orte Z w i e f a l t e n auf dem Platze der alten »Klostermühle« erbaut, welche im Jahre 1877 abgebrannt war Für den Betrieb der Pumpstation ist die gleichzeitig erworbene Wasserkraft der A a c h benutzt, und die Pumpstation selbst liegt dem früheren Kloster und der jetzigen »staatlichen Heil- und Pflegeanstalt« gegenüber. Das Wasser für die Versorgung ist durch einen Quellschacht in dem Wiesengrunde des »Kesselthaies« erschlossen und wird mit natürlichem Gefälle durch eine 240 m lange Leitung von 150 mm Durchmesser einem Saugeschachte neben der Pumpstation zugeführt. Die Betriebswassermenge beträgt pro Secunde ein cbm bei 2,5 m Gefälle. Der häufige und starke Wechsel der Wasserstände war die Veranlassung, 2 verschieden grosse Motoren mit völlig getrennten Rädertriebwerken, sowie mit getrennten Einlaufen und mit besonderen Fallsystemen aufzustellen, nämlich eine Jonvalturbine von 1,2 m Durchmesser für 94 Umdrehungen und eine zweite solche von 0,90 m Durchmesser für 126 Umdrehungen pro Minute. Die Turbinen können durch zwischengelegte Zahnräder sowohl gleichzeitig, als auch jede einzeln auf eine
Haupttransmission arbeiten, deren Verlängerung in einen Pumpenraum führt, in dem 2 horizontale Pumpenpaare, jedes mit einem gemeinschaftlichen Druckwindkessel und mit getrennten Saugeleitungen versehen, liegen. Für die Versorgung der »Pflegeanstalt« ist eine besondere, kleinere und stehend angeordnete Pumpe aufgestellt. Von den grossen Pumpen führt eine Druckleitung von 115 mm Durchmesser zu dem zwischen H u l d s t e t t e n (Nr. 4) und G e i s s i n g e n (Nr. 3) liegenden Hochreservoire »Zeil«, dessen Wasserspiegel 763,0 m hoch ü. d. M. und 228,0 m hoch über dem Saugewasserspiegel für die Pumpen liegt. Das Reservoir hat 410 cbm Inhalt, und dient für die Versorgung der beiden vorgenannten Orte (genügend für 17 bis 18 Tage). Vor demselben theilt sich die Druckleitung in 2 Leitungen, deren eine von 90 mm Durchmesser den rechtsseitigen Theil und deren andere von 75 mm Durchmesser den linksseitigen Theil der Gruppenorte versorgt. Ersterer führt bis zu dem ca. 14000 m von der Pumpstation entfernten Reservoire für W i l s i n g e n (Nr. 9), dessen Wasserspiegel 243,0 m hoch über der Pumpstation liegt und aas 345 cbm Inhalt hat (für 23 Tage genügend), und letztere führt zu dem gleichweit von der Pumpstation entfernten Reservoire für I t t e n -
496
V. Württembergische Albwasserversorgung.
h a u s e n (Nr. 5), dessen Wasserspiegel 265,0 m über der Pumpstation liegt und das 260 cbm Inhalt hat (für 15 Tage genügend). Aus ereterem Druckrohre werden zwischen H u g s t e t t e n (Nr. 4) und W i l B i n g e n (Nr. 9) 2 Reservoire durch Abzweige gespeist, das eine für P f r o n s t e t t e n (Nr. 7) von 165 cbm Inhalt (für 8 Tage genügend), und das andere für T i e g e r f e l d (Nr. 8) und A i c h s t e t t e n (Nr. 1) von 165 cbm Inhalt (für 5 bis 6 Tage genügend). Von dem linksseitigen Druckrohre werden zwischen I t t e n h a u s e n (Nr. 5) und G e i s i n g e n (Nr. 3) gleichfalls 2 Reservoire durch Abzweige gespeist, nämlich eines für D ü r r e n W a l d s t e t t e n (Nr. 2) von 165 cbm Inhalt (für 17 bis 18 Tage genügend) und eines für die Staatsdomäne O h n h ü l b e n (Nr. 6) von 60 cbm Inhalt (für 30 Tage genügend). Die 6 Reservoire haben zusammen einen Inhalt von 1560 cbm, und die Rohrleitungen von 150 mm bis 25 mm Durchmesser haben im Ganzen ca. 37 000 lfd. m Länge. Durch 23 öffentliche Ventilhähne und ca. 350 Anschlussleitungen werden täglich durchschnittlich 180 cbm Wasser abgegeben. Die Vertheilung der 94 aufgestellten Hydranten auf die verschiedenen Orte und den Druck in denselben gibt die Tabelle 204 (S. 495) an. II. Gruppe VIII oder untere Schmiechgruppe.. (E. 1340.) Mit dem Baue der Anlagen für die Gruppe VIII ist im Mai 1870 begonnen, und im Februar 1871 fand
die Betriebseröffnung statt. Am 13. Juli 1871 erfolgte die officielle Uebergabe. Diese Gruppe ist, wie bereite früher erwähnt wurde, die erste, welche überall zur Ausführung gelangt ist, allerdings nicht nach dem ersten Plane für 6, sondern nur für 3 Ortschaften. Die Anlagekosten haben betragen: im Ganzen M. 160658 oder M. 120p. Einw. und zwar: allgemeine Baukosten . >• 134492 » 88,7"/o specielle Kosten der Gemeinden » 15132 » 9,4% Vorarbeiten und Bau? 11034 » 6,9% leitung Davon sind vom Staate bezahlt » 44657 » M. 33 und von den Gemeinden bezahlt » 116001 » » 87 Auf der Tabelle 205 sind die einzelnen Ortschaften mit deren Einwohnerzahlen angegeben, welche durch die Gruppenanlage VIII versorgt werden. Unmittelbar neben dem Weiler T h e u r i n g s h o f e n ist auf einer Wiesenfiäche im unteren S c h m i e c h t h a l e eine Pumpstation erbaut, in welcher als Motor ein oberschlächtiges, eisernes Zellenrad von 5,8 m Durch messer und 2,5 m Breite aufgestellt ist. Diesem Rade wird durch einen 230 m langen, offenen Kanal aus der S c h m i e c h pro Secunde 0,35 bis 0,4 cbm Aufschlagwasser von 6,13 m Nutzgefälle zugeführt. Bei 70 °/0 Nutzeffect und 5 bis 5 J / 2 Umdrehungen pro Minute liefert
Tabelle 206. O r t e , E i n w o h n e r n n d H y d r a n t e n d e r G r a p p e VIII. Lfd. Nr. der Alb- I Grappe Vers. | V i n 92 93 94
1 2 3
|
Ober-Amt
Ortsname
Blaubeuren
Hausen Ingstetten Justingen
Münsingen
j
der Einwohner- Zahl Hydranzahl ten
zusammen
das Rad 22 bis 25 PS für den Pumpenbetrieb. Durch Kurbeln an jedem Ende der Wasserradachse werden mittels Lenkstangen 2 stehende, doppeltwirkende Pumpen angetrieben, welche Scheibenkolben von 185 mm Durchmesser und 0,6 m Hub haben und pro Stunde zusammen 15 cbm Wasser liefern. Die Pumpen und das Wasserrad sind von der Maschinenfabrik G. K u h n in S t u t t g a r t - B e r g geliefert. Aus einem Reinwasserschachte, dessen Wasserspiegel 568,7 m ü. d. M. liegt, fördern die Pumpen das Wasser in ein zwischen J u s t i n g e n (Nr.3) u n d I n g s t e t t e n ( N r . 2 ) auf dem »Sandburren« erbautes Hochreservoir, dessen Wasserspiegel auf 765,6 m Höhe ü. d. M. liegt. Durch eine ca. 3500 m lange und mit Flanschenverbindungen hergestellte Druckleitung von 115 mm Durchmesser steigt das Wasser auf eine Höhe von 196,9 m empor. Das Förderwasser wird aus der S c h m i e c h selbst entnommen und durchstreicht einen gemauerten Raum von 12 m mal 3 m lichtem Grundrisse, der mit perforirten Filtersteinen ausgesetzt ist und als Vorfilter dient. Von hier tritt das Wasser in einen Reinwasserschacht,, aus dem es die Pumpen entnehmen. Das Reservoir fasst bei 2,5 m Füllungshöhe in seinen beiden Abtheilungen 591 cbm Wasser und genügt für
330 413 597
4 5 9
1340
18
Deren Druck m 10,0—21,0 12,0-17,0 12,0-24,0
eine achttägige Versorgung der beiden Orte. Aus demselben wird ein zweites, 30 m tiefer liegendes, eirikammeriges Reservoir durch eine ca. 4600 m lange Fallrohrleitung von 90 mm Durchmesser mit selbstwirkender Regulirvorrichtung gespeist. Dieses Reservoir hat 235 cbm Inhalt und dient für den Ort H a u s e n (Nr. 1), für dessen lOtägige Versorgung es ausreicht. Die Zahl der in jedem der 3 Orte aufgestellten Hydranten und der Druck, unter dem diese stehen, ist auf der Tabelle 205 angegeben. Die gesammten Rohrleitungen haben eine Länge von ca. 16 500 lfd. m. Die Zahl der öffentlichen Brunnen beträgt 25, und 50 Hausanschlüsse waren hergestellt. Die speciellen Betriebskosten belaufen sich im Jahre auf ca. M. 1000 und die Gesammtkosten des Betriebes einschliesslich Zinsen etc. auf M 5500, was ca. M. 4 pro Gruppeneinwohner entspricht. J. Gruppe IX oder obere Schmiechgruppe.
(E. 2954.)
Mit dem Bau der Anlagen für die Gruppe IX ist im April 1877 begonnen und im Februar 1878 wurden sie in Betrieb gesetzt. Die officielle Uebergabe hat am 29. Juni 1879 stattgefunden. Die Anlagekosten haben betragen:
497
V Württembergische Albwasserversorgung.
im Ganzen M. 396211 oder M. 134 p. E. und zwar: allgemeine Baukosten M. 303429 » 76,6% specielle Kosten der Gemeinden M. 73378 » 18,5% Vorarbeiten und Bauleitung M. 19404 » 4,9% Davon sind vom Staate bezahlt M. 80090 » M. 27 p. E. und von den Gemeinden bezahlt M. 316121 » M. 107 p. E. Auf der Tabelle 206 6ind die einzelnen Ortschaften mit deren Einwohnerzahlen angegeben, welche durch die Gruppenanlagen I X versorgt werden. Das Betriebswasser wird, ebenso wie für die Gruppe VIII, auch für die Gruppe I X aus der S c h m i e c h ,
jedoch 4,5 kni weiter aufwärts beim Dorfe G u n d e r s h o f e n , für die hier erbaute Pumpstation entnommen. Das zu fördernde Wasser ist aus Quellen in unmittelbarer Nähe der Pumpstation durch unterirdisch angelegte Sammler erschlossen. Zum Pumpenbetriebe dient eine Partialturbine von 1,04 m Durchmesser, welche 160 Umdrehungen pro Minute macht. Als Aufschlagswasser ist im Mittel nur ein Quantum von 0,16 cbm pro Secunde vorhanden. Dieses wird von dem Ursprünge der S c h m i e c h her durch einen Kanal von ein km Länge zur Pumpstation geleitet. Durch die glückliche Disposition in der Führung des Ober und des Unterkanals ist für das Wasser ein Nutzgefälle von 16,5 m erzielt, so dass die Turbine 18 PS als Nutzleistung bietet. 2 einfachwirkende, liegende Plungerpumpen werden durch Räderübersetzung angetrieben und
Tabelle 206. O r t e , E i n w o h n e r und H y d r a n t e n der G r u p p e IX. Lfd. Nr. der AlbGruppe Vers. IX 95 96 97 98
1 2 3 4
Ober-Amt
|
Münsingen
|
Ortsname
Einwohnerzahl
Zahl der Hydranten
Ennabeuren Magolsheim Mehrstetten Sontheim
876 550 883 645
30 24 36 28
2954
118
zusammen
liefern 12,5 cbm Wasser pro Stunde. Die Maschinenanlagen sind von der Maschinenfabrik G. K u h n in S t u t t g a r t - B e r g geliefert. Das Wasser wird auf 173,0 m Höhe über dem Saugewasserspiegel auf das westliche Ufer der Schlucht gefördert. Durch ein Druckrohr von 90 mm Durchmesser und ca. 5000 m Länge fliesst es hier in das Hochreservoir für M e h r s t ä t t e n (Nr. 3) aus, welches 330 cbm Inhalt hat und für eine 6tägige Versorgung genügt. Zu dem nördlichen Üfer der Schlucht führt eine zweite, ca. 4000 m lange Druckleitung von 65 mm Durch messer das Wasser auf eine Höhe von 230,0 m über dem Saugewasserspiegel. Hier tritt es in das Hochreservoir für M a g o l s h e i m (Nr. 2) über, welches in 2 Kammern zusammen 1200 cbm Wasser fasst. Von hier fliesst es weiter unter selbstwirkender Vertheilung durch eine ca. 5500 m lange Leitung von 75 mm Durchmesser nach E n n a b e u r e n (Nr. 1) und ferner nach einem zweitheiligen Reservoire von 600 cbm Inhalt, welches für S o n t h e i m (Nr. 4) dient. Durch eine ca. 3000 m lange Leitung von 150 mm resp. 125 mm Durchmesser gelangt es aus diesem in letzterem Orte zur Vertheilung. Auch für diese Orte reichen die Reservoirinhalte für eine 6tägige Versorgung aus.
Deren Druck m 41,0 55,0 18,0 33,0
Die gesammte Länge der Rohrleitungen beträgt ca. 35000 lfd. m. Es werden dadurch in den 4 Orten 13 Freibrunnen und ca. 600 Hauswasserleitungen mit täglich 240 cbm Wasser versorgt. Die Vertheilung der 118 im Ganzen aufgestellten Hydranten in den einzelnen Orten, ebenso wie den innerhalb derselben für die Hydranten disponiblen Leitungsdruck gibt die Tabelle 206 an. K. Gruppe X oder obere Münsinger-Lautergruppe.
(E. 2314.)
Der Bau der Anlagen für die Gruppe X ist in den Jahren 1891/92 ausgeführt und die Betriebseröffnung fand im Monate Februar 1892 statt. Die Anlagekosten haben betragen im Ganzen M 240000 oder M. 103 p. E. und davon sind vom Staate bezahlt » 58000 » » 25 » > und von den Gemeinden bezahlt » 182000 » > 78 » »
Auf der Tabelle 207 sind die einzelnen Ortschaften mit deren Einwohnerzahlen angegeben, welche durch die Gruppenanlagen X versorgt werden. Tabelle 207.
O r t e , E i n w o h n e r und H y d r a n t e n der Gruppe X. Ltd. Nr. der AlbGruppe Vers X
Ober-Auit
Ortsname
Einwohnerzahl
Zahl der Hydran ten
Münsingen
Bernloch Eglingen Oberstetten Oedenwaldstetten Weidelstetten
512 344 578 471 409
24 24 29 22 20
2314
119
9!»
100 101 102 103
zusammen G r u b l i , Wasserversorgung
Bd. IT.
Deren Druck m 57,0—58,0 62,0—64,0 20,0—32,0 61,0—63,0 49,0—53,0
32
V. Württembergische Albwasserver» orgung.
498
Das zu fördernde Wasser ist am Ufer der L a u t e r neben dem Orte W a s s e r s t e t t e n aus Quellen erschlossen. In der Nähe hatten die Gruppengemeinden unterhalb E g l i n g e n eine alte Wassermühle angekauft, um für die Pumpstation eine Wasserkraft der L a u t e r zu erhalten. Die Auischlagwassermenge beträgt 0,3 cbm pro Secunde und es ist durch die Wahl der Zuleitung dessen Gefälle auf 2,1 m für ein rückenschlächtiges, eisernes Wasserrad erhöht, so dass 6 PS Nutzleistung für den Pumpenbetrieb erhalten sind. Als Reserve ist ferner ein Petroleummotor (System Vulkan) von 6 PS aufgestellt. Beide Motoren dienen für den Betrieb einer doppeltwirkenden Pumpe, welche pro Stunde 7,2 cbm Wasser auf 180,0 m Höhe in ein Hochreservoir fördert, das bei O b e r s t e t t e n (Nr. 3) auf dem höchsten Punkte des Versorgungsgebietes, der sogenannten »Oedenburg«, erbaut ist. Die Pumpe und den Petroleummotor hat G. K u h n in S t u t t g a r t - B e r g und das Wasserrad hat die Fabrik von C. M ü l l e r in C a n n s t a t t geliefert. Die maschinellen Anlagen einschliesslich der Transmissionen haben M. 22000 und die Wasser- und Hochbauten haben M. 48000 gekostet. Statt des später angenommenen einen Reservoirs für sämmtliche Orte der Gruppe waren ursprünglich deren 5 projectirt, und es war diese Gruppe die erste Ausführung auf der Alb, bei welcher 3 Ortschaften aus einem Reservoire durch eine gemeinschaftliche Fallrohrleitung, welche hier 150 mm Durchmesser erhalten hat, versorgt werden. Die beiden anderen Gruppenorte werden dagegen direkt aus der für die 5 Orte gemeinschaftlichen Druck-
leitung versorgt, welche mit 100 mm Durchmesser beginnt und dann auf 125 mm und schliesslich auf 150 mm Durchmesser anwächst. Das Hochreservoir hat 370 cbm Inhalt und ist aus Betonwänden und mit einer Betondecke geschlossen ausgeführt. Die Rohrleitungen haben ca. 17 000 lfd. m Länge und deren Herstellungskosten haben einschliesslich der Armaturen M. 120000 betragen. 11 öffentliche Brunnen und ca. 400 Anschlussleitungen werden daraus täglich mit 173 cbm Wasser am Durchschnittstage und mit 346 cbm am Maximaltage versorgt. Die Zahl der Hydranten, welche von den im Ganzeh aufgestellten 119 Stück auf die einzelnen Orte entfallen, und der Druck, unter welchem sie in jedem derselben stehen, gibt die Tabelle 207 (S. 497) an. L. Gruppe XI oder Oellinger Gruppe. (E. 1034.) Die Anlagen für die Gruppe XI, welche für 4 Ortschaften im U l m e r Bezirke, die nahe der b a y e r i s c h e n Grenze liegen, dient, sind in den Jahren 1892/93 ausgeführt. Die Anlagekosten haben betragen: im Ganzen M. 100000 oder M. 76 p. E. und davon sind vom Staate bezahlt » 20000 » » 15 » » und von den Gemeinden bezahlt » 80000 » » 61 » » Die Tabelle 208 gibt die einzelnen Orte mit deren Einwohnerzahlen an, welche durch die Gruppenanlagen XI versorgt werden.
Tabelle 208. O r t e , E i n w o h n e r a n d H y d r a n t e n d e r G r u p p e XI. Lfd. Nr. der AlbGruppe Vers. XI 104 105 106 107
Ober-Amt
Ortsname
Einwohnerzahl
Zahl der Hydran ten
Deren Druck
Ulm
Nerenstetten (Dettingen Setzingen Wettingen
192 363 364 115
10 21 22 7
34,0 -37,0 14,0-42,0 42,0—50,0 62,0—59,0
1034
60
zusammen
m
Zur künstlichen Hebung des für die Versorgung gefasBten Quellwassers dienen 2 einfachwirkende Pumpen, welche pro Stunde 10,8 cbm Wasser auf 23,0 m Höhe in ein Hochreservoir von 320 cbm Inhalt fördern. Dieses ist durch Fallrohrleitungen mit den 4, zu versorgenden Orten verbunden. Als Motor ist eine Dampfmaschine von 3 PS aufgestellt und die maschinellen Anlagen hat G . K u h n in S t u t t g a r t - B e r g geliefert. Der tägliche Consum beträgt durchschnittlich 70 cbm, und die jährlichen Betriebskosten für Materialien und Löhne belaufen sich auf ca. M. 1400. Im Ganzen sind ca. 9000 lfd. m Rohrleitungen von 150 mm bis 40 mm Durchmesser verlegt. Damit sind 8 öffentliche Zapfstellen und 60 Hydranten verbunden, deren Vertheilung auf die verschiedenen Orte mit Angabe des Druckes, unter welchem sie stehen, die Tabelle 208 angibt. 185 Häuser haben Anschlussleitungen erhalten.
Versorgung von 16 Gemeinden, welche an der Eisenbahnlinie A m s t e t t e n - U l m liegen, bestimmt. In diesen Orten lebten damals 2100 Einwohner, die bislang auf das spärlich in Cysternen zusammengesickerte Grundwasser, sowie auf Regen- und Schneewasser angewiesen waren. Im Jahre 1897/98, sowie im Jahre 1899/00 schloss sich dann eine grössere Zahl anderer Gemeinden an die Gruppe an, so dass zur Zeit die Zahl der versorgten Ortschaften auf 25 und die Zahl der Einwohner auf 4653 gestiegen ist. Dadurch ist natürlich auch eine Vergrösserung der Förderanlagen nöthig geworden. Die Kosten der ersten Anlagen haben M. 275000 und die der späteren Erweiterungen M. 256000 betragen. Davon hatten die Gemeinden Anfangs M. 220000 und später M. 204800 zu zahlen, während der Staat M. 55000 resp. M. 512(J0 zugeschossen hat. Die gesammten Anlage kosten betragen demnach jetzt:
M. Gruppe XII oder Ulmer Gruppe. (E. 4653.)
im Ganzen M 531000 oder M 114 p E. und davon sind vom Staate bezahlt » 106200 » » 22 » » und von den Gemeinden bezahlt » 424800 » » 92 » »
Die Anlagen für den ersten Theil der Gruppe XII sind im Jahre 1895/96 hergestellt. Sie waren für die
499
V. Württembergische Albwasserveraorgung.
Auf der Tabelle 209 sind die einzelnen Ortschaften mit deren Einwohnerzahlen, welche jetzt durch die Gruppenanlagen XII versorgt werden, angegeben. Das geförderte Wasser ist aus dem Grundwasser in einem oberhalb E h r e n s t e i n in das B l a u t h a l mündenden Trockenthale erschlossen und wird einem Reinwasserreservoire zugeleitet, über dessen gewölbter Decke sich die Pumpstation erhebt und in deren oberen Geschosse eine Wohnung für den Wärter liegt. Für die erste Anlage wurde eine eincylindrige, liegende Dampfmaschine von 13 PS zum direkten Antriebe eines liegenden Pumpwerkes aufgestellt, welche
10,8 cbm Wasser pro Stunde auf 156,0 m Höhe fördert. Den Dampf dafür liefert einer der beiden vorhandenen Tenbrinkkessel von je 17 qm Heizfläche. Die maschinellen Anlagen sind von der E s s l i n g e r M a s c h i n e n f a b r i k in E s s l i n g e n geliefert. Für die spätere Erweiterung ist ein zweites Pumpwerk aufgestellt, welches eine Dampfmaschine von 25 PS Leistung direkt betreibt und das pro Stunde 28,8 cbm Wasser auf dieselbe Höhe liefert. Für die erste Anlage ist oberhalb L u i z h a u s e n (Nr. 16) ein zweitheiliges Hochreservoir von 640 cbm Inhalt aus Beton hergestellt. Dessen Decke ist durch zwischen eisernen Trägern ruhende Betonkappen, ge-
Tabelle 209. O r t e , E i n w o h n e r a n d H y d r a n t e n d e r G r u p p e XTT. Lfd. 1fr. der AlbGrnppe XII Vers. 108 109 110 111 112 113 114 115 116 117 118 119 120 121 122 123 124 125 126 127 128 129 180 181 132
1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 16 16 17 18 19 20 21 22 23 24 25
•
Ober-Amt
Ortsname
Einwohnerzahl
Zahl der Hydranten
Deren Druck m
Ulm
Albeck Beimerstetten Bernstadt Birkhof Breitingen Buckenhof! Eiselau Hagen HalzhauBen Hinterdenkenthal HOrvelsingen Jungingen Kesselbronn Lehr Lonsee Luizhausen Mahringen Neudenkenthal Oberhaslach 8t. Moritz Unterhaslach Vorderdenkenthal Westeretetten Witthau Ziegenweiler
100 439 787 80 181 8 59 34 215 35 318 681 39 280 425 241 100 10 12 25 34 101 450 40 9
26 25 37 3 10 1 5 3 12 4 18 26 3 18 19 16 14 1 1 2 2 8 26 3 2
60,0 50,0-66,0 50,0 70,0 34,0-40,0 66,0 35,0 55,0—65,0 60,0 60,0—70,0 50,0 50,0—65,0 90,0 40,0—58,0 60,0 20,0—29,0 30,0—40,0 70,0 70,0 71,0 72,0 50,0—56,0 60,0 83,0—84,0 74,0
4653
284
zusammen |
schlössen, undesliegt dasmitseinemWasserspiegel 150,0m hoch über dem Wasserspiegel des Saugereservoirs. Die Druckleitung beginnt mit 125 mm Durchmesser an der Pumpstation und erweitert sich dann auf 150 mm. In das Hochreservoir mündet sie mit 175 mm Durchmesser ein. Die Wasserabgabe fand für sämtliche Versorgungspunkte bei dem ersten Ausbau direkt aus der Druckleitung statt, weil für die Anlage einzelner Reservoire geeignete Höhenpunkte bei den Ortschaften fehlen. Für die später angeschlossenen Orte sind jedoch 5 verschiedene Vertheilungsreservoire hergestellt, welche zusammen 470 cbm fassen und aus dem ersten Hauptreservoire gespeist werden. Der mittlere, tägliche Consum hat Anfangs 170 cbm und später 400 cbm betragen. Die anfängliche Länge der Rohrleitungen von 175 mm bis 40 mm Durchmesser von ca. 30000 Öd. m ist später um ca. 25600 lfd. m Rohrleitungen von 150 mm bis 30 mm Durchmesser gewachsen, so dass jetzt 55600 lfd. m Rohrleitungen im Ganzen vorhanden sind. Damit sind 284 Unterflurhydranten verbunden, welche innerhalb der Orte in ca. 50 m Entfernung von einander stehen und deren örtliche Vertheilung und deren örtlichen Druck die
Tabelle 209 angibt. Es sind 24 öffentliche, selbstschliessende Brunnen aufgestellt und ca. 400 Häuser haben Anschlussleitungen erhalten, die ebenso wie die Hausleitungen aus galvanisirten Schmiederohren bestehen. N. Gruppe XIII oder Ermsgruppe. (E. 3070.) Mit dem Baue der Anlagen für die Gruppe XIII ist im Anfange des Jahres 1896 begonnen und Anfangs 1897 fand deren Betriebseröffnung statt. Ausser für die in den 4 Orten ansässigen Einwohner findet durch die Anlagen dieser Gruppe ferner die Versorgung der Mannschaften, die sich vorübergehend auf dem bei M ü n s i n g e n angelegten Gefechts-Schiessplatze aufhalten, statt. Die Anlagekosten haben M. 343500 im Ganzen betragen, was M. 111 für jeden der fest ansässigen Einwohner ausmacht. Die Tabelle 210 (S. 500) gibt die einzelnen Orte mit deren Einwohnerzahlen an, welche durch die VIII Gruppenanlagen versorgt werden. Das Wasser wird bei Seeberg aus dem E r m s t h a l e durch ein mittels Wasserkraft betriebenes Pumpwerk
500
V. WOrttembergische Albwaagerversorgnng. Tabelle 210. O r t e , E i n w o h n e r a n d H y d r a n t e n d e r G r u p p e XIII. Lid. > r. der AlbGrappe Vers. xin 133 134 135 136
2 3 4
Ober-Amt
| Münsingen
Ortsname Apfelstetten Auingen Münsingen Rietheim
j
Urach
zusammen
Einwohner- Zahl der Hydranzahl ten 333 690 1651 396
17 29 58
3070
121
Deren Druck m 20,0—60,0 48,0 65,0 33,0—48,0
17
auf bis zu 300,0 m Höhe gehoben. Als Aufschlagwasser für die Turbine von 52 PS., welche die beiden Pumpen von 36 cbm stündlicher Leistung betreibt, sind pro Secunde 0,25 bis 0,30 cbm mit 19,45 m Nutzgefälle verbanden. Der tägliche Wasserconsum beträgt ca. 350 cbm.
im Ganzen und davon sind vom Staate bezahlt und von den Gemeinden bezahlt
Für die Wasservertheilung sind 6 Reservoire erbaut, welche zusammen 1008 cbm Inhalt haben. Die Länge der Rohrleitungen von 175 mm bis 400 mm Durchmesser beträgt ca. 20000 lfd. m. Damit sind 13 öffentliche Zapfstellen und ca. 400 Hausanschlüsse verbunden. Die Vertheilung der 121 aufgestellten Hydranten in den verschiedenen Orten, sowie deren örtlichen Leitungsdruck gibt die Tabelle 210 an.
Auf der Tabelle 211 sind die einzelnen Ortschaften mit deren Einwohnerzahlen angegeben, welche durch die Gruppenanlagen X I V versorgt werden. Für die Wasserförderung dienen eine liegende und eine stehende Pumpe, welche 12,6 cbm Wasser pro Stunde auf 250,0 m Höhe fördern, von denen die eine durch eine Reaktionsturbine, die 82 Umdrehungen pro Minute macht, und die andere durch ein Wasserrad angetrieben wird. Es sind dafür im Ganzen 0,3 cbm Aufschlagwasser pro Secunde von 2,0 m Gefälle vorhanden. Für die Wasservertheilung sind 2 Hochreservoire, die zusammen 400 cbm Inhalt haben, hergestellt. Der tägliche Consum beträgt im Durchschnitt 170 cbm. Die Gesammtlänge der Rohrleitungen von 150 mm bis 30 mm Durchmesser beträgt ca. 13 200 lfd. m, und es
0 . Gruppe XIV
oder R e u t l i n g e r Albgruppe.
(E. 2110.)
Mit dem Baue der Anlagen für die Gruppe X I V wurde im Jahre 1899 begonnen und im folgenden Jahre ist deren Betrieb eröffnet. Die Anlagekosten haben betragen :
M. 119500 oder M. 57 p. E. »
17 900
»
»
9 » »
» 101600
»
» 48 » »
Tabelle 211. O r t e , E i n w o h n e r und H y d r a n t e n d e r G r u p p e XIV. Lfd. * r. der AlbGrappe Vers. XIV 137 188 189
1 2 3
Ortsname
Ober-Amt
| Reutlingen
j
Groeaengstingen Holzelfingen Kleinengstingen zusammen
haben ca. 180 Häuser Anschlussleitungen erhalten. Die Vertheilung der 65 aufgestellten Hydranten in den verschiedenen Orten und den Leitungsdruck derselben gibt die Tabelle 211 an.
P. Württembergisclie und badische
Heuberger W a s s e r v e r s o r g u n g .
(E. 9486.)
Der südwestlich von der A l b liegende H e u b e r g bildet einen nach Südosten gerichteten Ausläufer des schwäbischen Juragebirges. E r besteht aus 3 Berghöhen, die dem weissen Jura angehören und durch die tief eingeschnittenen B e e r a t h ä l e r von einander getrennt sind. Diese Höhen sind von einer Anzahl von Gemeinden bewohnt, welche theils auf w ü r t t e m b e r g i s c h e m und theUs auf b a d i s c h e m Gebiete liegen.
der Einwohner- Zahl Hydranzahl ten 727 650 733
22 22 21
2110
65
Deren Druck m 19,0—43,0 30,0 -40,0 25,0—39,0
Fliessende Quellen fehlen hier vollständig und die Bewohner mussten, wenn das Wasser aus den Brunnen und Hülben verbraucht war, den Wasserbedarf für sich und ihr Vieh früher stundenweit in Fässern aus dem Thale auf die 200,0 m bis 250,0 m hohen Berge hinaufschaffen. Seit fast 70 Jahren bestand freilich zur künstlichen Versorgung eines dieser Orte ( M a h l s t e t t e n im O.-A. S p a i c h i n g e n ) ein kleines, primitives Pumpwerk, das aus dem L i p p a c h t h a i e das Wasser herbeischaffte. Aber dieses Beispiel fand ebensowenig Nachahmung, als die verschiedenen Vorschläge, durch Graben tiefer Brunnen und durch künstliche Hebung des so erschlossenen Wassers Abhülfe zu schaffen, erfolglos blieben. Die w ü r t t e m b e r g i s c h e Regierung beauftragte daher im Jahre 1878 H. E h m a n n , den H e u b e r g zu bereisen und Studien über eventuell für die dortige, w ü r t t e m b e r g i s c h e Bevölkerung herzustellen mögliche, rationelle Wasserversorgungsanlagen zu machen.
V. Württembergische Albwasserversorgung.
H. E h m a n n geWahn dabei die Ueberzeugung, dass für diesen Zweck nur entweder eine künstliche Wasserförderung für einzelne Gruppen oder eine centrale Versorgung in frage kommen konnte. Als die einzige, für diesen Zweck zu verwenden mögliche Wasserkraft erschien ihm die B e e r a und zwar unmittelbar unterhalb des Zusam Dienflusses ihrer beiden, von R e i c h e n b a c h und von N u s p l i n g e n kommenden Arme bei der »Hammermühle«. In Folge davon setzten sich einige von den für diese Versorgung in Frage kommenden H e u b e r g Gemeinden im Verlaufe der folgenden Jahre durch Kauf in den Besitz dieser Mühle und ihrer Wasserkraft. Dieses Vorgehen veranlasste die Regierung, im Frühjahr 1885 ein detaillirtesProject für eine w ü r t t e m b e r g i s c h e H e u b e r g - W a s s e r v e r s o r g u n g durch das Bauamt des Staatstechnikers ausarbeiten zu lassen. Auf Veranlassung der b a d i s c h e n Regierung wurde sehr bald in dieses Project auch die Versorgung des bad i s c h e n H e u b e r g e s mit einbezogen. Der bei der Bearbeitung verschiedentlich erörterte Gedanke, dass für einzelne Orte und auch selbst für ver schiedene Gruppen der Heuberg-Bewohner Einzelanlagen wohl leichter und vielleicht auch billiger zu schaffen sein möchten, als eine Gesammtanlage für das ganze Gebiet, wurde später jedoch aufgegeben, weil ja überhaupt nur Eine Wasserkraft zur Verfügung stand und weil, wenn wegen deren zeitweisen Ungenügens als Reserve Dampfkraft benutzt werden musste, die Anlage und der Betrieb Einer Dampfmaschine billiger, als von einer grösseren Zahl kleinerer Dampfmaschinen sein würde. Es wurde deshalb ein einheitliches Project für die sämmtlichen, wasserarmen, 15 w ü r t t e m b e r g i s c h e n und 8 bad i s c h e n Ortschaften und Parzellen des H e u b e r g e s mit ihren 9224 Einwohnern aufgestellt. Nachdem die Vertreter beider Regierungen sich mit diesem Projecte einverstanden erklärt und sich über die maassgebenden Punkte für den Bau und den Betrieb der Anlage, sowie über die Art der Deckung der dafür erforderlichen Kosten verständigt hatten und nachdem ferner die 10 w ü r t t e m b e r g i s c h e n Ortschaften B u b s h e i m (Nr.2), K ö n i g s h e i m (Nr. 10), O b e r n h e i m (Nr. 13), T a n n e c k (Nr. 15), D i e l s t a i g ( N r . 3), Heidens t a d t , (Nr. 7), H a r t h ö f e (Nr. 5), R e n g u i s h a u s e n (Nr. 14), K o l b i n g e n (Nr. 11) und I r r e n d o r f (Nr. 9) mit 4044 Einwohnern und die 5 b a d i s c h e n Ortschaften H a r t h e i m (Nr. 17), H e i n s t e t t e n (Nr. 18), S c h w e n n i n g e n (Nr. 21), O b e r g l a s h ü t t e ( N r . 20) und U n t e r g l a s h ü t t e (Nr. 23) mit 2214 Einwohnern, also im Ganzen 15 Orte mit zusammen 6258 Einwohnern sich zum Anschlüsse bereit erklärt hatten, wurde am 12. Juni 1886 die Ausführung eines vorläufig auf diese Orte beschränkten Projectes beschlossen. Die Kosten sammt Grunderwerb für diesen Theil waren auf M. 763680 im Ganzen oder M. 122 pro Einwohner veranschlagt. Gleichzeitig gelangte von den Gruppengemeinden ein Vertrag für Bau und Betrieb dieser Anlagen zur Annahme, der die folgenden Hauptpunkte enthält: Die Kosten für Grunderwerbungen, sowie die für den Bau, die Unterhaltung und den Betrieb werden nach dem Verhältnisse der Bevölkerungsziffer der betheiligten Gemeinden getheilt. Von den Baukosten werden von beiden Staaten ihren resp. Gemeinden 30°' ? aus Staatsmitteln bewilligt. Die Kosten für die Vorarbeiten und die Bauleitung bis zur vollendeten Abrechnung übernimmt die w ü r t t e m b e r g i s c h e Regierung. Die Servituten für Pumpstation, Reservoire, Bohrleitungen, Kanäle, Quellenfassungen etc. sind, soweit sie Bich auf den Markungen der betheiligten Gemeinden befinden,
501
von diesen zn Gunsten der Gesammtgruppe als der Servitntberechligten resp. zu Gunsten der Pumpstation als des beherrschenden Grundstückes zu stellen. Vom Jahre 1900 ab ist zur Bildung eines Neabanfonds jedes Jahr 1% von den erstmaligen Kosten für die Gebände und die festen Maschinentheile, 2 °/0 desgleichen für die beweglichen Maschinentheile und •/, °/o desgleichen für die Bohrleitungen unter die jährlichen Betriebskosten aufzunehmen. Die Bau-Oberleitung hat der w ü r t t e m b e r g i s c h e >Staatstechniker für das öffentliche Wasserversorgungswesen.« Für die Verwaltung wird ein Ausschass gewählt, der aus dem Ortsvorsteher und einem Gemeinderathsmitgliede jeder Gruppengemeinde besteht und dessen Vorsitzender und Stellvertreter aus der Zahl der Ortsvorsteher der w ü r t t e m b e r g i s c h e n Gemeinden zu wählen ist. Der Ausschuss vergibt die Bauarbeiten; er stellt den Bechner und das Wärterpersonal an, bestimmt deren Bezahlung and deren eventaelle Entlassung und stellt den jährlichen Etat feBt. Vom w ü r t t e m b e r g i s c h e n Staatstecbniker ist das Werk jährlich 2 mal zu prüfen, and gefundene Mängel sind nach seiner Anweisung abzustellen.
Mit dem Baue der Anlagen ist im Spätsommer 1886 begonnen und bereits am 12. December 1887 ist das erste Wasser in das höchstgelegene Reservoir bei B u b s h e i m geflossen. Im Jahre 1889 und in den Jahren 1892/96 haben sich an die Versorgungsanlage ferner die Anfangs noch zurückgebliebenen 6 W ü r t t e m b e r g i s c h e n Orte M e s s s t e t t e n (Nr. 12), H o s s i n g e n (Nr. 8), G e y e r bad (Nr. 4), A i c h h a l d e n b a c h (Nr. 1), W i c h f e l d e r hof (Nr. 16) und H e i d e n h o f (Nr. 6) mit 2028 Einwohnern und die beiden b a d i s c h e n Orte S t e t t e n am k a l t e n M a r k t (Nr. 22) und N u s p l i n g e n (Nr. 19) mit 1200 Einwohnern angeschlossen, so dass die Anlage jetzt die sämmtlichen 23 Ortechaften mit 9486 Einwohnern, für die sie ursprünglich projectiert war, versorgt. Dadurch sind die Gesammtkosten auf ca. M. 1000000 gewachsen, aber pro Einwohner auf ca. M. 106 gefallen. Auf der Tabelle 212 (S. 502) sind die einzelnen, w ü r t t e m b e r g i s c h e n und b a d i s c h e n Ortschaften mit ihren Einwohnerzahlen angegeben, welche durch die Anlage versorgt werden. Die Menge des Betriebswassers, welcheB durch das Zusammenführen der beiden B e e r a a r m e gewonnen ist, beträgt durchschnittlich 0,3 cbm und sinkt nicht selten auf 0,2 cbm pro Secunde hinunter. Durch einen neu hergestellten Oberkanal ist dessen Zuflusshöhe zur Pumpstation um 1,0 m gehoben, und durch einen neuen Unterkanal von 290 m Länge ist dessen Austritt um 3,7 m gesenkt, so dass das Nutzgefälle, welches früher 5,0 m betrug, jetzt auf 9,7 m oder fast auf das Doppelte gewachsen ist und die Wasserkraft daher jetzt 37 bis 25 PS. beträgt. Der neue, offene Oberkanal hat 2,5 m Sohlbreite und 1,5 m Tiefe, sowie 0,3 m Sohlengefälle. Er führt an der Berghalde entlang bis nahe an die Pumpstation und mündet hier in einen aus Beton hergestellten Schacht, aus dem das Wasser durch ein gusseisernes Rohr von 800 mm Durchmesser abfliesst, das heberartig unter der Vicinalstrasse hindurch geleitet ist und in den Einlauf des Wasserrades ca. 6,0 m hoch über der Flur der Pumpstation, welche scharf an der Grenze zwischen W ü r t t e m b e r g und H o h e n z o l l e r n auf 684,0 m ü. d. M. liegt, austritt. Für die Verbindung des linksseitigen mit dem rechtsseitigen B e e r a arme ist ein Betonkanal von 800 mm Durchmesser hergestellt, der unterirdisch auf einem Roste aus Langhölzern und Bohlen auf dem wenig festen Moorschlamme gelagert ist und oberhalb des neuen, massiven Wehres in den linksseitigen B e e r a arm einmündet.
502
V. Württembergische Alb wasser Versorgung.
Das als Motor dienende, oberechlächtige, eiserne Wasserrad hat 2,56 m Breite und 9,25 -m Durchmesser und hölzerne Schaufeln. Das Rad macht 3,1 Umdrehungen pro Minute, und ein auf dessen einer Seite angebrachter Zahnkranz treibt mittels eines Getriebes eine Transmissionswelle an, die 25 bis 30 Umdrehungen pro Minute macht. An deren Enden sind rechts und links vom Wasserrade Kurbelscheiben mit für 3 ver-
schiedene Hublängen verstellbaren Kurbelzapfen angebracht, deren jeder eine liegende, doppeltwirkende Plungcpumpe antreibt. Die Pumpen liefern zusammen po Stunde 29 bis 36 cbm Wasser auf 231,0 m bis 266,0» Höhe. Die von dem Wasserade geleistete Nutzarbet beträgt nach Versuchen 8 0 % . Als Reserve ist in dem Punipenraurue ferner eiie liegende, eincylindrige Dampfmaschine von 35 PS bi
Tabelle 212. O r t e , E i n w o h n e r u n d H y d r a n t e n d e r H e u b e r g - W a s s e r v e r s o r g u ng. Lfd. Nr. der Alb- i Heub.Vers. i Vers.
Ober-Amt
Ortsname
i 140 141 142 143 144 145 146 147 148 149 150 151 152 163 164 156
76 8 129 132 157 163 180
! 1
1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16
17 18 19 20 21 22 23
Balingen |
Spaichingen
j
Balingen Spaichingen Balingen Spaichingen Balingen Tuttlingen |
Spaichingen Balingen Spaichingen Tuttlingen Spaichingen Balingen
Amt Messkirch IV a.
j
der Einwohner- Zahl Hydranzahl ten
A. W ü r t t e m b e r g . Aichbalderhof Bubsheim Dietstaig Geyerbad HarthOfe Heidenhof Heidenstadt Hossingen Irrendorf Königsheini Kolbingen Messstetten Obernheim Renquishausen Thanneck Wichfelderhof
40 G67 44 100 133 26 142 436 550 384 639 1397 968 429 88 29
2 18 4 7 8 2 7 20 25 13 Iii 32 32 15 3 1
Württemberg zusammen
6072
208
B. B a d e n . Bez. Konstanz. Hartheim Heinstetten Nusplingen Oberglashütte Schwenningen Stetten am kalten Markt Unterglashütte
443 543 158 203 916 1042 109
14 16 9 6 25 50 6
Baden zusammen
3414
126
Die Anlage im Ganten
9486
334
Deren Druck m 52,0 35,0—40,0 25,0—32,0 36,0-42,0 43,0-66,0 28,0 34,0-41,0 18,0-34,0 24,0—65,0 18,0-33,0 23,0—23,0 29,0—65,0 33,0—45,0 22,0-24,0 13,0-18,0 12,0
24,0—45,0 27,0-42,0 75,0 . 13,0—27,0 40,0—78,0 44,0-59,0 32,0—55,0
90 Umdrehungen pro Minute aufgestellt. Für deren I ventile. Für die eingeschalteten, grossen SaugewiidDampfbereitung ist ein Kesselhaus für 2 Dampfkessel, kessel ist eine besondere Luftdruckpumpe aufgestellt, von denen vorläufig einer von 34 qm Heizfläche uixl so dass die Druckwindkessel aus den Saugewindkeseln 6,5 Atm. Arbeitsdruck aufgestellt wurde, im Anschlüsse während des Maschinenganges die nöthige Luft erhalen an den Pumpenraum erbaut. Durch Riemenübertragung können. Eine Analyse des Quellwassers hat folgenies bewegt die Dampfmaschine eine Vorgelegewelle, welche Resultat im Liter ergeben: die Transmissionswelle durch Zahnräder antreibt und sowohl f ü r jede einzelne der Pumpen, als auch für Gesammtrückstand, bei 140° C. getrocknet 255,0mg beide und endlich auch mit dem Wasserrade gleichzeitig Chlor 2,6 » arbeiten kann. Salpetersäure 10,0 > Kaliumpermanganat zur Oxydation der orDas Förderwasser für die Pumpen ist aus Quellen, ganischen Substanz 6,1 » die 2 km oberhalb der Pumpstation entspringen, geGesammthftrte, deutsche Grade . . . . 11,76° sammelt und tritt mit 15,0 m Druck unter die PumpenPermanente Härte desgl 1,12"
V. Württembergische Albwasserversorgang.
Die beiden gusseisernen Windkessel der Pumpen von 0.65 m Durchmesser und 3,0 m Höhe sind durch eine 1.«itung verbunden, welche 150 mm Durchmesser hat und sich dann in 3 Druckleitungen theilt, welche 115 mm, 100 mna und 80 mm Durchmesser haben. Diese 3 Leitungen steigen nach 3 verschiedenen Richtungen auf die Höhen hinauf, und sind auf den Hochflächen selbst mit allmählich reducirten Durchmessern fortgeführt. Die Rohre haben Wandstarken von 18 mm und in den Theilen, welche mit mehr als 15 Atm. Druck beansprucht werden, haben sie zur Dichtung Flanschenverbindungen mit in eingedrehten .Vuthen liegenden Gummiringen erhalten. In diese Leitungen sind an zahlreichen Punkten Windkessel eingeschaltet. Nach dem Verlegen wurden die einzelnen Rohrstrecken einem 2 1 / 2 bis 3 fachen Probedrucke, der bei den verschiedenen Strecken sich zwischen 70 bis 15 Atm. bewegte, unterworfen. Das Wasser tiiesst in die auf jeder der 3 Höhen am höchsten gelegenen Reservoire für B u b s h e i m (Nr. 2) von 170 cbm Inhalt, für T h a n e c k (Nr. 15) von 65 cbm Inhalt, und für M e s s s t e t t e n (Nr. 12) von 220cbm Inhalt, auf 950,0m Höhe ü. d. M. frei aus den Druckrohren aus, während alle tiefer liegenden Reservoire, von denen 7 aus den Druckleitungen und 6 mit natürlichem Gefälle aus den höher liegenden Reservoiren gespeist werden, mit selbstwirkenden Schwimmerhähnen versehen sind, so dass die tiefer gelegenen Reservoire sich zuerst füllen, und die drückenden Wassersäulen sich allmählich von selbst erhöhen. Für den w ü r t t e m b e r g i s c h e n Theil sind im Ganzen 12 Reservoire angelegt; es sind das ausser den vorerwähnten 3Reservoiren: das für H o s s i n g e n (Nr. 8) (925,0 m ü. d. M.) von 100 cbm Inhalt; für O b e r n h e i m (Nr. 13) (943,0m ü. d. M.) von 220 cbm Inhalt; für Königh e i m (Nr. 10) (915,0 m ü. d. M.) von 170 cbm Inhalt; für R e n g u i s h a u s e n (Nr. 14) (918 m ü. d. M.) von 220cbm Inhalt; für K o l b i n g e n (Nr. 11) (877,0 m ü. d. M) von 170 cbm Inhalt; für H e i d e n S t a d t (Nr. 7) (931,0 m ü. d. M.) von 170 cbm Inhalt; für D i e s t i n g e n (Nr. 3) (923,0 m ü. d. M.) von 65 cbm Inhalt; für I r r e n d o rf (Nr. 9) (846,0 m ü. d. M.) von 170 cbm Inhalt; und für H o s s i n g e n (Nr. 8) (925,0 in ü. d. M.) von 100 cbm Inhalt. Von den 4 Reservoiren für die b a d i s c h e n Orte liegt eins vor H a r t h e i m (Nr. 17) (943,0 m ü. d. M.) von 220,0 cbm Inhalt; eins vor S c h w e n n i n g e n (Nr. 21) (903,0mü. d. M.) von 220cbm Inhalt; eins vor G l a s h ü t t e (Nr. 20)(882,0mü.d.M.) von 170cbni Inhalt; und eins vor S t e t t e n (Nr. 22) (870,0 m ü. d. M.) von 240 cbm Inhalt. Die 16 Reservoire haben hiernach zusammen 2420 cbm Inhalt und genügen für einen (itägigen Bedarf der einzelnen, zu versorgenden Orte. Um an Kosten zu sparen, sind die Reservoire bei dieser Anlage sämmtlich eintheilig ausgeführt, und es kann für den Fall einer eventuell nöthigen Reinigung eines Reservoirs eine direkte Verbindung des Eintrittsrohres mit dem Austrittsrohre hergestellt werden, so dass die Versorgung nicht unterbrochen wird. Auch für die Ausführung der Reservoire selbst war die möglichste Billigkeit und Einfachheit bestimmend. Sie sind aus Beton von 1 Theil Cement, 2 Theilen Sand und 6 Theilen Kleinschlag, letzterer aus den Baugruben direkt gewonnen, hergestellt. Unmittelbar über dem höchsten Wasserstande liegen DoppelT-Träger. Darauf stützt sich eine 0,4 m starke Cementbetondecke, welche auf 1,0 m Höhe mit Erde überfüllt ist. Bei den Ausschlachtungen für die Baugruben der Reservoire, sowie für die 1,5 m tiefen Rohrgräben waren ca. 30000 cbm Felsen mit Pulver und mit Dynamit zu sprengen.
503
Die Länge der verlegten Hauptrohrleitungen von 150 mm bis 70 mm Durchmesser beträgt im Ganzen ca. 90000 lfd. m. Ausserdem sind als Privatzuleitungsrohre ca. 10000 lfd. m gusseiserne Rohre von 40 mm Durchmesser in den Boden verlegt. Für die Abzweige von den Hauptrohren sind Messinghähne von 25 mm und 30 mm Durchmesser in besonderen Strassenschächten untergebracht, in welchen auch die Hydranten aufgestellt sind. Jede Abzweigung versorgt ca. 5 von den Hausleitungen, von welchen ca. 1500 Stück hergestellt sind und die aus verzinkten Schmiederohren bestehen. Der durchschnittliche Tagesconsum beträgt ca. 400 cbm. Im Ganzen sind 90 öffentliche Zapfbrunnen und 334 Hydranten aufgestellt, und von letzteren entfallen 208 auf die w ü r t t e m b e r g i s c h e n und 126 auf die b a d i s c h e n Orte. Die Tabelle 212 (S. 502) gibt deren Vertheilung auf die verschiedenen Orte, sowie den für die Hydranten in den verschiedenen Orten vorhandenen Druck in den Leitungen an. Die oben angegebenen Baukosten der ersten w ü r t t e m b e r g i s c h e n Anlagen des Werkes bis Ende 1887 von M. 763680 haben sie haus folgenden Posten zusammengesetzt : 1. Grunderwerb einschliesslich der Wasserkraft etc M. 27 5H0 2 . Maschinelle Anlagen für Wasserkraftbetrieb Wasserrad sammt Betriebswasserleitung . . . . M. 14800 5500 Transmissionen . . . . 16200 M. 36500 Pumpen, Windkessel . . 3. Desgl. für Dampfbetrieb: 13500 Maschine 20500 7000 Dampfkessel 4. Gebäude mitWärterwohnung und Kessel50000 haus 44000 5. Wehranlage mit Ober- und Unterkanal 16000 (i. Gewinnung des Förderwassers . . . 7. Hochreservoire: 4 k 220 cbm Inhalt . . . M. 9 000 6 ä 170 cbm » . . . » 8000 91200 » . . . » 3600 2 ii 65 cbm 8. Gusseiserne Rohre, Schieber, Hydranten, 341350 Armaturen, Reservoireinrichtungen etc. 111300 9. Erdarbeiten für die Rohrgräben . . . 25 250 10. Diverses Die Baukosten der ersten b a d i s c h e n Anlagendes Werkes haben 247000 M. und betragen. Die Länge der Hauptleitungen betrug im Jahre 1887 ca. 70000 lfd. m und ferner die Zahl der Hydranten 212, die der öffentlichen Brunnen 78 und die der Privatleitungen ca. 300. Lebensmittelprüfungsstation der technischen Hoch schule« in K a r l s r u h e vorgenommen. Das Wasser ist dabei stets als gutes Trinkwasser und völlig frei von niederen Organismen bezeichnet. Es hat eine Härte von 14° (d. II.)
d) Anhang. I. Pumpstation des Stadtgartens.
Im Jahre 1893 wurde von der Stadt für den S t a d t g a r t e n eine besondere Pumpstation erbaut, welche nur während der Sommermonate im Betriebe ist. Es sind dafür die beiden zuerst abgelegten Maschinen des städtischen Wasserwerkes, sowie einer der früher dafür benutzten Kessel verwendet. Die grösste Förderung dieser Anlage hat bislang 2200 cbm im Tage betragen; sie kann aber eventuell bis auf 5000 cbm gesteigert werden. Das Wasser wird von den Pumpen entweder aus einem aus Cementringen zusammengesetzten Brunneu von 3,0 m Durchmesser und 10,0 m Tiefe oder aus dem See, der am Fusse des » L a u t e r b e r g e s « angelegt ist, entnommen. Die grössere Wärme dieses Seewassers macht es für die gärtnerischen Giesszwecke geeigneter, als das kältere Brunnenwasser. Der Schornstein der Kesselanlage ist aus decorativen Rücksichten als Kanal an der Böschung des L a u t e x b e r g e s emporgezogen.
517
I. Bezirk K a r l s r u h e .
Jahr
im Ganzen zahl
wohner-
abgabe
249 639 815 977 1136 1261 1350 1442 1640 1669 1748 1967 2640 2768 2984 3018 8097 3180 3266 3346 8459 «699 3740 8936 cbm cbm
1103 287 979 616 1186 647 1026 800 1 128 658 1 155 014 1 265 067 1 621175 1 863108 2 228 595 1896 407 2 408 200 2 886 804 2 520 862 3 268 430 3 831122 3 670 675 3 694 769 3 739 394 173 211 414 933 843 697 277 838 323 610 226 129 258 925 614 685 613 415 722 718 940 900 961710 940 087 919 1U0 985 466 529482 411335 466 483 480 619
cbm cbm cbm cbm cbm
O i-*
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ITT i n * " crT ce" —" o" r—~ m in" —T GQ" V O" f O " «T ao" ^M" ^Tiiasœooâioowœot-ooiœi-mffiw-pœpxai
(OMHHRTHHHHNCLFFLR.HHHHHFL 84,9 85,2 oder von 100 cbm im Gänsen > 62 300 76 500 davon ohne Messer . . . » 15,1 14,8 oder von 100 cbm im Ganzen > 62 300 66 400 Für öffentliche Zwecke. . > 15,1 12,8 oder von 100 cbm im Ganzen > 20600 22 500 davon für Strassensprengen > 30400 30 900 > > Laufbrunnen . . > 5 900 8 000 > > Kanalspülen . . > 5 400 5000 > > Bedürfnissanstalten > — — i > Diverses . . . . >• oder von 100 cbm für öffentliche Zwecke: 33,1 33,9 für Strassensprengen . . . > 48,8 46,5 > Laufbrunnen . . . . > 9,4 12,0 > Kanalspülen > 8,7 7,6 > Bedflrfnissanstalten . . >
7. a. Bretten. Rohrlängen 160—60 mm . Hydranten Laufbrunnen Anschlüsse Wassermesser und zwar geliefert von: U. Meinecke, Breslau . . C. A. Spanner, Wien . . Andrä, Nürnberg . . . .
1897
Als jährliches Wassergeld sind M. 6 für den ersten und M. 4 für jeden weiteren Hahn zu zahlen Als Waasergeid werden jährlich ca. M. 660 eingenommen.
B o h r l ä n g e n etc. Jahr
Tabelle 222. Wasserabgabe.
(E. 1390, W. 186 mit je 7 B.)
Im Jahre 1891 ist für die Wasserversorgung des Pfarrdorfes B e r g h a u s e n eine Anlage hergestellt, welche M. 43290 im Ganzen oder M. 31 pro Einwohner gekostet hat. Das Wasser ist aus Quellen von täglich 156 cbm Lieferung durch Fassungsanlagen gesammelt. Aus einem Sammelschachte fliesst es in ein aus Bruchsteinmauerwerk und überwölbt erbautes Hochreservoir von 100 cbm Inhalt, das ca. 1500 m von dem Schachte und 40 m vom Orte entfernt ist und mit seinem Wasser-
(E. 4020, W. 472 mit je 9 B.)
Für die Stadt B r e t t e n ist im Jahre 1892 eine Wasserversorgungsanlage mit einem Kostenaufwande von M. 111047 im Ganzen oder M. 27 pro Einwohner hergestellt. Das Wasser ist aus 2 Quellen, der »Steegeisenquelle« und der »Hasslochquelle« von täglich 605 cbm Ergiebigkeit erschlossen, welche beide auf derselben Seite der Stadt liegen. Aus ereterer wird es durch eine 2480 m lange Leitung von 200 mm Durchmesser und aus letzterer durch eine 1750 m lange Leitung, von welchen 1240m aus Rohren von 125mm und 510m aus solchen von 90 mm Durchmesser bestehen, in einem gemeinschaftlichen Schachte zusammengeführt. Aus diesem Schachte gelangt es durch eine 520 m lange Fallrohrleitung von 250 mm Durchmesser theilweise direkt zum Vereorgungsgebiete und theilweise zu einem seitlich von der Stadt liegenden, aus Beton und flach gedeckt ausgeführten Hochreservoire von 400 cbm Inhalt. Dessen Wasserspiegel liegt 1,0 m tief unter der ersten Quelle und 5,1 m tief unter der zweiten Quelle. Das Vertheilungsnetz der Stadt steht unter einem zwischen 5,0 m und 25,0 m schwankenden Drucke. Es sind im Ganzen 8037 lfd. m Rohrleitungen verlegt, von denen ca. 5600 m über 75 mm und 2437 m von 75 mm bis 50 mm Durchmesser haben. Damit sind 41 Schieber, 17 öffentliche Laufbrunnen und 34 Hydranten verbunden. Sämmtliche 477 Häuser haben Leitungen aus galv. Schmiederohren erhalten, mit welchen 630 Zapfhähne verbunden sind. Für die Zuleitung zum Bahnhofe ist ein Wassermesser aufgestellt.
523
I. Bezirk Karlsrohe. Der j&hrlicbe Wasserzins pro Haus beträgt nach Schätzung M. 9 bis M. 30. Die Einnahme aus dem Wassergelde belief sich im Jahre 1896 im Ganzen auf M. 13047.
8. a. Brötzingen.
(E. 3767, W. 351 mit je 10 B.)
Die für die Wasserversorgung des DorfesBrötzingen bestehende Anlage ist im Jahre 1884 auch auf den Vorort B e i f o r t ausgedehnt, wofür M. 13767 verausgabt wurden. Das Wasser ist aus dem >Schlossbrunnen«, einer Quelle, die täglich 256 cbm Wasser liefert, entnommen und wird durch eine ca. 1400 m lange Thonrohrleitung von 100 mm Durchmesser einem kleinen Hochreservoire zugeführt. Aus diesem kommt es durch 3133 lfd. m gusseiserne Rohrleitungen von 100 mm bis 40 mm Durchmesser, mit denen ein Hydrant und 4 öffentliche Ventilbrunnen verbunden sind, unter 15,0 m Druck zur Abgabe. 9. a. Bruchsal.
(E. 11909, W. 1366 mit je 9 B.)
Früher erfolgte die Wasserversorgung der Stadt B r u c h s a l ausser aus zahlreichen Pumpenbrunnen innerhalb der Stadt durch das Wasser der 4 km von der Stadt entfernt im Kalkgebirge entspringenden Quellen am »Rohrhölzchen«. Es wurde durch Sickerleitungen gefasst und mit natürlichem Gefälle einem gemauerten und überwölbten, ca. 2000 m von der Stadt entfernt liegenden Hochreservoire von 66 cbm Inhalt in einer täglichen Maximalmenge von 430 cbm zugeführt. In der Stadt gelangte es an öffentlichen Laufbrunnen zur Vertheilung und wurde auch gegen Zahlung an ca 100 Privatgrunastücke abgegeben. Im Jahre 1884 sind neue, hochliegende Quellen für die Versorgung der Stadt erschlossen. Für deren Wasser ist damals ein Hochreservoir von 700 cbm Inhalt aus Mauerwerk und überwölbt erbaut, dessen Wasserspiegel 25,0 m hoch über dem Vereorgungsgebiete liegt, und 10230 lfd. m neue Rohrleitungen wurden dafür verlegt, mit welchen 50 Hydranten und 12 öffentliche Laufbrunnen verbunden sind. Die damals ausgeführten Anlagen haben im Ganzen M. 150626 gekostet. Im Jahre 1887 kaufte die Stadt ferner eine ärarische Anlage an, welche bislang das Schloss, die Kaserne und das Zellengefängniss, sowie auch einen Theil der Stadt aus einem durch die »Weidenwiesquellen« gespeisten Hochreservoire von 1200 cbm Inhalt, dessen Wasserspiegel 18,0 m hoch über dem Stadtgebiete liegt, versorgt hatten. Für dessen Vertheilung wurden 2270 lfd. m Rohrleitungen verlegt. Einschliesslich der dafür im Jahre 1888 ferner vorgenommenen Erweiterungsbauten hat der Stadt diese Anlage im Ganzen M. 39 221 gekostet. Die Ergiebigkeit dieser Quellen ging in den folgenden Jahren zeitweise soweit hinunter, dass im Jahre 1893 als Ergänzung eine neue Anlage zur künstlichen Hebung von Wasser hergestellt werden musste. Dieses ist in einem Kalksteinbruche durch 3, hier abgeteufte Schächte von 10,0 m Tiefe erschlossen, welche 0,3 m Durchmesser im Lichten haben und nicht ausgemauert sind. Diese Brunnen können bis zu 2600 cbm Wasser im Tage liefern. Neben diesen Schächten ist eine Pumpstation erbaut, in welcher 2 Dampfpuinpraaschinen und 2 Dampfkessel aufgestellt sind, die von der B e r l i n e r A c t i e n g e s e l l s c h a f t , vorm. F r e u n d in Charl o t t e n b u r g geliefert sind. Es sind liegende Priizisionsdampfmaschinen von je 18 PS., die 35 bis 40 Unidrehungen pro Minute machen.
Eine jede treibt direkt eine Differentialpumpe von 0,6 m Hub mit gesteuerten Etagen-Ringventilen an, die pro Stunde 110 cbm Wasser unter 35,6 m Arbeitsdruck auf 29,0 m Höhe fördert. Die gemeinschaftliche, ca. 1000 m lange Druckleitung von 225 mm Durchmesser geht von einem Druckwindkessel von 4,0 m Höhe und 0,75 mm Durchmesser ab. Die Dampfkessel sind Einflammrohrkessel von je 25 qm Heizfläche; sie sind auf 8 Atm. Dampfdruck concessioniert. Diese Anlage ist nach dem Projecte des Civilingenieurs S m r e c k e r in M a n n h e i m durch das Stadtbauamt ausgeführt, dem auch der Betrieb der städtischen Wasserversorgung unterstellt ist. Die gesammten Anlagekosten für die letztere sind durch diesen Bau auf im Ganzen M. 380000 oder M. 32 pro Einwohner gewachsen. Die Hochreservoire liegen zwischen den Quellen und dem Versorgungsgebiete, während die Pumpstation hinter dem letzteren liegt. Der Leitungsdruck beträgt in den niedrigsten Punkten des Versorgungsgebietes 35,0 m. Die Rohrleitungen von 225 mm bis 70 mm Durchmesser haben im Ganzen eine Länge von 25 970 lfd. m. Damit sind 150 Hydranten, 5 öffentliche Laufbrunnen und 6 Springbrunnen verbunden. Die Hydranten stehen in 75 mm Entfernung von einander; sie hahen Selbstentwässerung und 20 davon sind Ueberflurhydranten. Die Rohre sind von K l e o f a a s , K n a p p und G r u n e r in A u g s b u r g verlegt. Die Armaturen dafür haben B o p p & R e u t h e r i n M a n n h e i m geliefert. Die Anschlussleitungen bestehen aus galv. Schmiederohren. Die Tabelle 223 gibt die in jedem der Jahre von 1896 bis 1898 vorhanden gawesenen Anschlussleitungen, sowie die damit verbundenen Badeeinrichtungen, Closets etc., und endlich die Zahl und die Lieferanten der aufgestellten Wassermesser an. Tabelle 223. Anschlussleitungen. Jahr Anschlussleitungen Badeeinricbtungen
. . . . . . . .
Springbrunnen. Wassermesser davon von Lux > » Spanner . . . • > Dreyer, R. & D. > » Verschieden . .
1896
1897
1898
820 180 140 10 76 20 22 29 5
900 192 145 10 80 27 20 29 4
1000 196 153 12 94 40 20 2!» 5
Zur Dampfbereitung für die im Jahre 1898 auf 32,0 m Höhe gehobenen 16000 cbm Wasser sind 80000 kg Ruhrkohlen verwendet. Es entspricht das 50 kg pro 100 cbm Wasser und 5,87 kg pro PS.-Stunde, sowie 46 200 m X kg Leistung pro kg Kohle. Die Tab. 224 (S. 524) gibt für jedes der 4 Jahre von 1896 bis 1899 die gesammte und die täglich abgegebene Wassennenge, letztere auch am Minimal- und Maximaltage, sowie im Vergleich zu 100 cbm am mittleren Tage an. Ferner ist darauf angegeben, wieviel Wasser von dem in jedem Jahre abgegebenen Quantum im Ganzen und im Vergleich zu 100 cbm künstlich gehoben wurde und wieviel mit natürlichem Gefälle zufloss und endlich wieviel nach Messern und wieviel ohne Messer abgegeben ist. Für das L a n d e s s t r a f g e f ä n g n i s und die Weibers t r a f a n s t a l t , einem Gebäuaecomplex für 500 Bewohner, 6ind im Jahre 1899 im Anschluss an die städtische
524
I. Bezirk Karlsruhe.
Tabelle 224. Wasserabgabe. Jahr Abgabe im Ganzen cbm davon mit natürlichem Gefälle . oder von 100 cbm > davon künstlich gehoben > oder von 100 cbm . . Abgabe am mittleren Tage . . > > am Minimaltage > oder von 100 cbm am mittleren Tage > Abgabe am Maximaltage . . . . > oder von 100 cbm am mittleren Tage Abgabe ohne Messer > oder von 100 cbm im Ganzen . . • Abgabe mit Messern > oder von 100 cbm im Ganzen . . . »
Wasserversorgung 2 getrennte Zuleitungen, die eine für Feuerlöschzwecke und die andere für die Hausversorgungen mit einem Kostenaufwande von M. 8188 ausgeführt. Für letztere sind 9 Einführungen, jede mit einem Wassermesser, hergestellt. Für erstere sind 9 Hydranten aufgestellt, welche mittels einer durch einen Schieber von 125 mm Durchmesser abstellbaren Anschlussleitung mit dem städtischen Rohrnetz verbunden sind, von welcher 735 lfd. m Vertheilungsleitungen von 125 mm bis 50 mm Durchmesser abzweigen. Für den Hausgebrauch wird das Wasser nach dem Miethwerthe berechnet, und es ist pro Jahr zu zahlen bei einem Miethwerthe • bis zu M. 200 500 1000 1500 2000 2500 3000 darüber Wassergeld M 3 5 7 10 12 14 16 20 Ferner wird berechnet für einen Hausbrunnen M. 5 bis M. 20, für einen Hofbrunnen M 6 bis M. 40, für einen Waschküchenhahn M 5 bis M. 18, für ein Badezimmer M. 8 bis M. 25, für ein Closet M. 5, flir einen Bierkühler M. 10 bis M. 30, für einen Gasmotor pro PS. M 3 etc. Nach Messern abgegeben, ist pro cbm 10 Pf., mindestens aber M. 50 im Jahre zu zahlen, und ausserdem sind jährlich M 10 bis M. 20 Miethe für den Messer je nach dessen Grosse als Miethe zu zahlen. Nach einer Untersuchung des Wassers durch das »Lebensmitteluntersuchungsamt der technischen Hochschule« in K a r l s r u h e enthält ein Liter Wasser von den 3 Bezugsorten' Quelle in der ^ B e r v o i r . SteinFranzschen K e s e r v o i r bruchwaB8er Wiese • quelle: GeBammtrückstand . . 340 mg 350 mg 340 mg Salpetersäure . . 15,4 » 24,6 > 23,1 • Ammoniak . . Null Null Null Sauerstoff zur Oxydation 1,0 > 0,83» 0,33 » Gesammthärte deutsche Grade 11° 10,75» 10,25° Permanente Härte desgl. . 6° 7° 8° Unter dem Mikroskope zeigten die beiden ersten Proben niedere Organismen, die letzte Probe war jedoch frei davon.
1899 583000 560 000 96,1 23000 3,9 1597 1020 63,7 2150 134,6 506 000 86,8 77 000 13,2
490000 375 000 76,6 115000 23,5 1341 1032 77,0 1748 130,4 396000 80,8 94000 19,2
535000 375 000 70,0 160000 30,0 1466 1100 75,0 1832 124,9 440000 82,3 95000 17,7
gestellt sind. Von der Fassungsstelle des Wassere führt eine 280 m lange Cementrohrleitung von 200 mm Durchmesser zu einem 0,2 m tiefer liegenden Uebergangsschachte. Von diesem liegt 41,0 m entfernt und 14,0 m tiefer der erste und von diesem wieder 31 m entfernt und wieder 14,0 m tiefer der zweite Widderschacht. Von dem ersten Schachte führt zum zweiten eine Druckleitung von 80 mm und vom zweiten Schachte zu einem Hochreservoire eine Druckleitung von ca. 1300 m Länge und 100 mm Durchmesser. Das Reservoir hat einen Fassungsraum von 150 cbm und ist durch eine ca. 400 m lange Fallrohrleitung von 100 mm Durchmesser mit dem Vertheilungsnetze' verbunden. Von dem Uebergangsschachte führen zu dem ersten Widderschachte und ebenso von diesem zu dem zweiten Widderschachte 3 Rohrleitungen, je eine von 70 mm und je 2 von 100 mm Durchmesser. In jedem der beiden Schächte sind 2 Widder mit einer Einströmungsöffnung von 100 mm und einer mit einer solchen von 70 mm Durchmesser aufgestellt. Die Widder sind von M e r k e l in D r e s d e n geliefert. Jede dieser beiden Widderstationen fördert pro Stunde 9 cbm Wasser auf 62,7 m resp. auf 76,7 m Höhe in das Hochreservoir, dessen Wasserspiegel 48,5 m hoch über der ersten Wasserfassungsanlage und 25,0 m hoch über dem Versorgungsgebiete liegt. Es sind für die Anlage im Ganzen 4340 lfd. m Rohrleitungen von 125 mm bis 40 mm Durchmesser verlegt. Damit sind 16 Schieber, 13 Hydranten und 9 öffentliche Laufbrunnen verbunden. 137 Häuser, in welchen sich 160 Zapfhähne befinden, haben Anschlussleitungen aus galv. Schmiederohren erhalten. Als Wasserzins ist im Jahre M. 6, M. 9 oder M. 12 nacb Schätzung zu zahlen. Jährlich werden ca. M. 1060 Wassergeld erhoben. H . a . Dusenbach.
10. a. Büchenbronn.
(E. 1256, W. 128 mit je 10 B.)
Für die Wasserversorgung des Dorfes B ü c h e n b r o n n ist im Jahre 1889 eine Anlage hergestellt, welche in den Jahren 1890 und 1893 Erweiterungen erfahren hat und deren Kosten jetzt M. 50690 im Ganzen oder M. 40 pro Einwohner betragen. Diese liefert in 24 Stunden 212 cbm Wasser, das aus Quellen und aus Grundwasser erschlossen ist und durch 6 hydraulische Widder künstlich gehoben wird, die in 2 Etagen, und zwar 3 Widder in jeder Etage, auf-
575000 375 000 65,2 200000 34,8 1575 1200 76,2 2103 133,3 450000 76,5 125000 23,5
(E. 1022.)
Die Wasserversorgung des Pfarrdorfes B u s e n b a c h erfolgt durch die G r u p p e n v e r s o r g u n g d e s A l b P f i n z - P l a t e a u s durch eine 90 m lange Fallrohrleitung von 90 mm Durchmesser aus einem Hochreservoire von 250 cbm Inhalt. 12. a. Darmsbach. (E. 130, W. 9 mit je 7 B.) Für die Versorgung des Dorfes D a r m s b a c h ist im Jahre 1898 im Anschlüsse an die G r u p p e n v e r s o r g u n g des A l b - P f i n z - P l a t e a u s eine Anlage her-
I. Bezirk Karlsruhe.
gestellt, welche M. 16525 im Ganzen oder M. 127 pro Einwohner gekostet hat. Von dem Hochreservoire O b e r m u t s c h e l b a c h zweigt eine ca. 1600 m lange Leitung ab, in welche ein Druckregulator von 3 cbm Inhalt eingeschaltet ist, durch welchen in dem Versorgungßgebiete der Druck auf 25,0 m bis 50,0 m reducirt ist. Durch ca. 500 lfd. m Rohrleitungen von 80 mm und 90 mm Durchmesser wird das Wasser im Dorfe vertheilt. Damit sind ein öffentlicher Ventilbrunnen und 3 Hydranten verbunden, und in den mit Anschlussleitungen aus Gussrohren von 40 mm Durchmesser verbundenen Häusern befinden sich 19 Zapfhähne. 13. a. Dietlingen.
(E. 1834, W. 222 mit je 8 B.)
Im Jahre 1882 ist für die Gemeinde D i e t l i n g e n eine Gravitationswasserleitung hergestellt, welche im Ganzen M. 4468 gekostet hat. Diese liefert täglich 207 cbm Wasser, das durch die Fassung von 2 Quellen gewonnen und unter ca. 21,0 m Druck an 6 öffentliche Laufbrunnen und 2 Hydranten durch Rohrleitungen von im Ganzen 1052 m Länge von 80 mm bis 40 mm Durchmesser und ohne Einschaltung eines Hochreservoirs vertheilt wird. Die Zuleitungen von den beiden Quellen haben bis zu ihrem Vereinigungspunkte 451 m Länge und 70 mm resp. 295 m Länge und 90 mm Durchmesser. 14. a. Dill- und Weissenstein. (E. 2223, W. 207 mit je 11 B.) Für die Wasserversorgung der Dörfer D i l l s t e i n und W e i s s e n s t e i n ist im Jahre 1890 eine Anlage hergestellt, welche M. 84 728 im Ganzen oder M. 38 pro Einwohner gekostet hat. Sie liefert täglich 260 cbm Wasser, das aus 3 Quellen in einem Schachte zusammengeführt und von hier durch eine ca. 3800 m lange Rohrleitung von 125 mm Durchmesser in ein aus Beton und flach gedecktes Hochreservoir von 240 cbm Inhalt ausfliesst. Dessen Wasserspiegel liegt 8,1 m tiefer als der des Sammelschachtes und 20,0 m bis 45,0 m höher als das Versorgungsgebiet. Eine Fallrohrleitung von 570 m Länge und 125 mm Durchmesser führt zu dem Vertheilungsnetze vonWe i s s e n s t e i n . Von letzterem zweigt eine ca 1400 m lange Leitung von 100 mm Durchmesser zu dem Vertheilungsnetze von D i l l s t e i n ab.. Im Ganzen sind 7705 lfd. m Rohrleitungen von 125 mm bis 40 mm Durchmesser verlegt. Damit sind 31 Schieber, 14 Hydranten und 9 öffentliche Laufbrunnen verbunden. 200 Häuser haben Anschlussleitungen aus galv. Schmiederohren erhalten, welche 280 Zapfhähne speisen. Der jährlich zu zahlende Wasserzins beträgt für den ersten Hahn M. 8 und für jeden ferneren Hahn M. 6. An Wassergeld. werden j&hrlich M. 3980 eingenommen.
15. a. Durlach.
(E. 9175, W. 584 mit je 16 B.)
Für die Versorgung der Stadt D u r l a c h ist im Jahre 1897 ein Wasserwerk erbaut, welches im Ganzen M. 419479 oder pro Einwohner M. 45 gekostet hat. Das Wasser wird denselben Quellen entnommen, welche bereits Anfangs der 20er Jahre in K a r l s r u h e für den Hof und für die Stadt gedient haben und auch 'etzt noch von der Stadt zum Speisen einiger öffentlicher {rannen benutzt werden. Für letzteren Zweck sind an
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Stelle der beiden früheren Wasserräder 2 Francis-Turbinen, die eine von 2,2 PS. und die anderen von 3,8 PS. mittlerer Leistung, gekommen, die ihr Aufschlagwasser aus dem P f i n z f l u s s e erhalten und eine Pumpe von 30 cbm stündlicher Leistung betreiben. Diese entnimmt das Wasser aus dem für D u r l a c h hergestellten Sammelbehälter, der 160 cbm Inhalt hat und durch eine 630 m lange Leitung von 250 mm Durchmesser mit dem Wasser der alten Quellen gespeist wird. Für die Wasserförderung für D u r l a c h sind ferner in derselben Pumpstation 3 Gasmotoren von je 16,5 PS. aufgestellt, welche die G e b r . K ö r t i n g in K ö r t i n g s d o r f bei H a n n o v e r geliefert haben. Sie dienen zum wechselnden Antrieb von 4 grossen, liegenden, doppeltwirkenden Plungerpumpen, welche unter einem Drucke von 51,0 m arbeiten und von einer kleinen ähnlichen Pumpe, welche unter einem Drucke von 144,6 m arbeitet. Die ersteren Pumpen, welche freie Ringventile haben, liefern eine jede bei 40 Doppelhüben pro Minute 27 cbm Wasser auf eine effective Höhe von 48,0 m in ein Hochreservoir Von 800 cbm Inhalt durch eine 590 m lange Druckleitung von 125 mm Durchmesser. Die kleine Pumpe dagegen liefert pro Stunde 15 cbm Wasser durch eine 1180 m lange Druckleitung von 100 mm Durchmesser auf eine effective Höhe von 138,0 m in ein auf dem »Thurmberge« hergestelltes Hochreservoir von 60 cbm Inhalt. Beide Reservoire sind aus Cementstampfbeton hergestellt; letzteres ist flach gedeckt, während erstere6 überwölbt ist. Die maschinellen Einrichtungen sind von der M a s c h i n e n f a b r i k - A c t i e n g e s e l l s c h a f t G r i t z n e r in D u r l a c h ausgeführt. Die Tabelle 225 gibt für die 3 Jahre von 1897/98 bis 1899/00 die Länge der Rohrleitungen von 250 mm bis 80 mm Durchmesser, sowie die Zahl der Schieber, der öffentlichen Lauf- und Springbrunnen und der Hydranten an. Letztere sind (mit Ausnahme eines einzigen) Unterflurhydranten mit selbstthätiger Entwässerung unfl stehen in 70 m bis 80 m Entfernung von einander. Ferner ist auf der Tabelle die Zahl der Anschlussleitungen, welche aus Gussrohren bestehen und aus denen im Jahre 1899 713 Zapfhähne gespeist wurden, sowie die Zahl der in den Häusern aufgestellten Badeeinrichtungen, Closets etc. und die Zahl der eingebauten Wassermesser und deren Lieferanten angegeben. Es ist auch ein Wassermotor von l 1 /, PS in Benutzung. Tabelle 225. K o h r l ä n g e n etc. Jahr Rohrl&nge m Inhalt cbm Schieberzahl Hydranten Oeffentliche Springbrunnen . > Laufbrunnen Anschlossleitangen . . . . Badeeinrichtungen . . . . Closets Privatspringbrunnen . . . Strassensprenghfthne . . Wasser Strahlapparate . . . Wassermesser eingebaut . . davon von Lux . . . . > > der Bresl. M.-G. Anschlüsse ohne Messer . . oder von 100 im Ganzen . . desgl. mit Messern . . . .
1897/98
1898/99
1899/1900
13 597 218 134 153 1 8 786 35 35 7 20 12 146 35 93 642 87,3 12,7
16 402 223 149 178 1 •8 791 53 37 7 20 16 168 74 94 697 88,1 11,9
16 602 224 151 178 1 10 816 75 60 7 16 18 178 74 104 712 87,1 12,9
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I- Bezirk Karlsruhe.
Im Jahre 1899/00 sind zur Förderang von 304371 cbm Wasser im Ganzen 16884 cbm Gas verbraucht, was pro 100 cbm Wasser 14,39 cbm und pro PS. Stunde 0,761 cbm Gas entspricht, und es ist mit einem cbm Gas eine Leistung von 355013 m X kg entwickelt. Die Tabelle 226 gibt für jedes der obigen 3 Jahre die Wasserabgabe im Ganzen und getrennt nach der Abgabe nach Schätzung und nach Messern an. Ferner ist darauf die Abgabe für den mittleren Tag und für den Tag des grössten und des geringsten Verbrauches im Ganzen und pro Kopf, sowie die jährliche mittlere Abgabe pro Anschluss im Ganzen und pro Anschluss mit Messern und ohne Messer angegeben, und endlich sind darin verschiedene Verhältniszahlen eingetragen. Tabelle 226. W a s s e r a b g a b e etc. Jahr
1897/98 1898/99 1899/1900
Wasserabgabe im Ganzen cbm 212 721 davon nach Messern . . > 64464 oder von 100 cbm im Ganzen > 30,3 davon ohne Messer . . » 150257 oder von 100 cbm im Ganzen » 69,7 582 Abgabe am mittleren Tage y > 1227 desgl. am Maximaltage oder von 100 cbm am mitt» leren Tage 210,8 > desgl. am Minimaltage 323 oder von 100 cbm am mittl leren Tage 55,5 61 pro Tag und Kopf im Mittel Liter > 129 desgl. am Maximaltage » 34 desgl. am Minimaltage Abg. pro Anschluss im Jahr cbm 297 » 441 desgl. mit Messern . . . 234 desgl. ohne Messer . . .
276 100 304 371 74 638 85 741 27,0 28,1 201 462 218 624 71,9 73,0 756 833 1 492 1 710 196,6 359
205,2 322
47,5 76 149 86 349 440 289
38,7 83 170 32 373 425 307
Als jährlicher Wasserzins wird für den Hausgebrauch 2,5 °/0 bis 5°/0 des Miethwerthes nach Schätzung erhoben. Ferner ist zu zahlen fOr eine Badeeinrichtung oder ein Closet M. 6, für ein Stück Vieh M. 1 etc. Nach Messern abgegeben kostet ein cbm 10 Pf. Die Stadt berechnet Bich das Wasser für öffentliche Zwecke pauschal pro Jahr mit M. 1000.
16. a. Ettlingenweier. (E. 600, W. 94 mit je 6 B.) Im Jahre 1882 ist für die Wasserversorgung des Pfarrdorfes E t t l i n g e n w e i e r eine Anlage hergestellt, welche M. 11741 im Ganzen oder M. 19 pro Einwohner gekostet hat. Das Wasser ist durch die Fassung von Quellen, welche täglich 255 cbm liefern, gewonnen und durch 2 Leitungen, die eine von 150 m länge und von 80 mm und die andere von 740 mm Länge und von 60 mm Durchmesser, einem 10,0 m tiefer liegenden Sammelschachte von 2 cbm Inhalt zugeführt. Von hier gelangt es durch eine Fallrohrleitung von ca. 1000 m Länge und 90 mm Durchmesser zum Dorfe, wo es durch 972 lfd. in Rohrleitungen von 50 mm Durchmesser unter einem Drucke von bis zu 50,0 m vertheilt wird. Mit den Leitungen sind 6 Schieber, 9 Hydranten und 6 öffentliche Laufbrunnen verbunden. In den Häusern, welche Anschlussleitungen aus galv. Schmiederohren erhalten haben, befinden sich 86 Zapfhähne. Als Wasserzins ist pro Hahn im Jahre für Haushaltungen M. 3 und für Bäcker und Wirthe M. 6 zu zahlen. An Wassergeld gehen jährlich ca. M. 270 ein.
17. a. Etzenroth.
(E. 312, W. 48 mit je 6 B.)
Die Wasserversorgung des Dorfes E t z e n r o t h erfolgt durch eine gemeinschaftliche Anlage mit den Orten S p i e l b e r g und P a f f e n r o t h , welche bei dem letzten Orte beschrieben ist und durchschnittlich pro Einwohner von E t z e n r o t h M. 87 gekostet hat. 18. a. Eutingen.
(E. 1459, W. 190 mit je 8 B.)
Für die Wasserversorgung des Pfarrdorfes E u t i n g e n ist im Jahre 1883 eine Anlage hergestellt, welche M. 27 358 im Ganzen oder M. 18 pro Einwohner gekostet hat. Das Wasser ist aus Quellen, die täglich 375 cbm liefern, in einem Schachte gefasst und wird durch eine ca. 100 m lange Leitung von 150 mm Durchmesser einem gemauerten Hochreservoire von 26 cbm Inhalt zugeführt, dessen Wasserspiegel 1,4 m tiefer als der der Quellenstube und 17,0 m bis 35,0 m hoch über dem Ortsniveau liegt. Eine Fallrohrleitung von ca. 1710 m Länge und 130 mm Durchmesser führt zu dem Vertheilungsnetze im Dorfe. Die Rohrleitungen von 150 mm bis 50 mm Durchmesser haben im Ganzen eine Länge von 3645 lfd. m. Damit sind 7 Absperrschieber, 11 öffentliche Laufbrunnen und 13 Hydranten verbunden. 145 Häuser haben Anschlussleitungen aus galv. Schmiederohren erhalten, durch welche 300 Zapfnähne gespeist werden. Der Wasserzins wird durch Schätzung festgestellt und beträgt pro Hans pro Jahr von M. 4,80 bis zu M. 20. Das im Jahre erhobene gesammte Wassergeld beträgt ca. M. 1300.
19. b. Forbach.
(E. 1448, W. 194 mit je 7 B.)
Für die Versorgung des Pfarrdorfes F o r b a c h ist im Jahre 1882 eine Gravitationswasserleitung ausgeführt, die täglich 192 cbm Wasser liefert und deren Anlage M. 13 720 im Ganzen oder M. 9 pro Einwohner gekostet hat. Es sind dafür ca. 2400 lfd. m Rohrleitungen von 100 mm bis 40 mm Durchmesser verlegt, mit welchen 11 Schieber, 4 Rohrnetzspüler, 9 öffentliche Laufbrunnen und ein Hydrant verbunden sind. 20. b. Freiolsheim.
(E. 250, W. 64 mit je 4 B.)
Für die Wasserversorgung des Dorfes F r e i o l s h e i m ist im Jahre 1893 eine Anlage hergestellt, welche M. 24361 im Ganzen oder M. 97 pro Einwohner gekostet hat. Das Wasser dafür ist aus 2 Quellen von einer täglichen Ergiebigkeit von 180 cbm gefasst und in eine Sammelkammer geleitet. In einer 347 m davon entfernten und 42,0 m tiefer liegenden Pumpstation, der das Wasser durch eine Triebleitung von 70 mm Durchmesser zufliesst, werden mittels einer Kröber'schen Wassersäulenpumpe bei 38 bis 76 Umdrehungen pro Minute davon täglich 9,5 cbm bis 19 cbm durch eine 950 m lange Druckleitung von 40 mm Durchmesser in ein Hochreservoir auf 179,0 m Höhe gefördert. Die Pumpe verbraucht dabei ein Triebwasserquantum von 2,8 clbm bis 5,6 cbm pro Stunde. Der Scheibenkolben der Differentialpumpe hat 90 mm und der Plunger der-' selben hat 81 mm Durchmesser; beide haben 0,16 m Hub. Der Windkessel für das Triebwasser hat 0,55 cbm und der für das Förderwasser hat 0,4 cbm Inhalt. Das Reservoir ist gemauert und flach gedeckt und hat 20 cbm Inhalt.
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Aus demselben führt eine ca. 100 m lange Fallrohrleitung von 50 mm Durchmesser zum Dorfe, wo ein Hydrant und 7 öffentliche Ventilbrunnen aufgestellt sind. Im Ganzen sind 2224 lfd. m Rohrleitungen von 90 mm bis 40 mm Durchmesser mit 9 Schiebern verlegt. 21. b. Gernsbach.
(E. 2636, W. 348 mit je 8 B.)
Für die Stadt G e r n s b a c h ist im Jahre 1896 eine Wasserversorgungsanlage hergestellt, welche M. 260000 im Ganzen oder M. 98 pro Einwohner gekostet hat. Das Wasser ist aus 2 Quellen, der »Axtlochquelle« und der »Vogelwiesenquelle«, von täglich 700 cbm Lieferung durch ausgemauerte Stollen erschlossen und fliesst einem ca 200 m hinter dem Vertheilungsgebiete gelegenen Hochreservoire von 420 cbm Inhalt zu. Dieses liegt ca. 10700 m von der Quellfassung entfernt und 420,0 m tiefer als diese, aber 60,0 m höher als das Versorgungsgebiet. Es ist aus Bruchsteinmauerwerk und überwölbt ausgeführt. Die Länge der verlegten Rohrleitungen beträgt im Ganzen 17428 lfd. m von 150 mm bis 60 mm Durchmesser. Damit sind 89 Schieber, 11 Rohrnetzspüler, 7 öffentliche Brunnen und 59 öffentliche und 4 private Hydranten verbunden. In den mit Anschlussleitungen aus galv. Schmiederohren versehenen Häusern befinden sich 610 Zapfhähne, 28 Closets, ein Pissoirstand, 18 Badeeinrichtungen und 5 Springbrunnen. In eine der Anschlussleitungen ist ein von L u x , L u d w i g s h a f e n gelieferter Wassermesser von 80 mm Durchmesser eingeschaltet. Als jährlicher Wasserzins ist zu zahlen: für einen Hahn für eine kleine Haushaltung M. 15 und für eine grössere Haushaltung M. 20; und für 2 Hähne in kleinen Häusern M. 20, für 2 bis 3 Hähne in mittleren Häusern M. 25, für 3 bis 4 Hähne in grösseren Häusern M. 30 und für Häuser mit Gewerbebetrieb (z. B. Hotels) M. 40 bis M. 60. Ferner für eine Badeeinrichtung M. 8, für ein Closet M. 3, für einen tiartenhahn pro ar Fläche M. 5, für einen Springbrunnen M. 26 (bei 2 mm Kaliberscheibe), M. 50 (bei 5 mm) und M. 100 (bei 8 mm). Endlich für das Tränken von ein Stück ärossvieh M. 2 und für ein Stück Kleinvieh M. 1 an öffentlichen Brunnen oder beim Holen des Wassers aus dem Stalle.
22. a. Uriinwettersbach.
(E. 1063.)
DieWasserversorgung des Pfarrdorfes G r ü n w e t t e r s b a c h erfolgt durch die G r u p p e n v e r s o r g u n g d e s Alb-Pfinz-Plateaus. 23. a. Huchenfeld.
(E. 1219, W. 136 mit je 9 B.)
Für das Pfarrdorf H u c h e n f e l d ist gemeinschaftlich mit der Gemeinde W ü r m (beide zusammen E. 2064, W. 251 mit je 8 B.) im Jahre 1893 eine Wasserversorgungsanlage ausgeführt, für welche das Waaser aus der »Kandelquelle«, die täglich 205 cbm Ergiebigkeit hat, entnommen und künstlich gehoben wird. Aus dem Quellschachte fliesst es durch eine 670 m lange Leitung von 100 mm Durchmesser einer Pumpstation zu, in welcher es in einen Saugebehälter von 53 cbm Inhalt austritt. Eine doppeltwirkende, liegende Plungerpumpe, deren Kolben 100 mm Durchmesser und 0,4 m Hub hat, fördert bei 33 Doppelhüben pro Minute in der Stunde 11,5 cbm Wasser bei 170,0 m Arbeitshöhe. Die Pumpe wird durch Zahnradübersetzung von einem Poncelet-Rade mit Ueberfallschützen angetrieben, welches 5,6 m Durchmesser und 2,2 m Breite bei 2,0 m Kranztiefe hat. Bei 5 Umdrehungen pro Minute entwickelt das
Rad eine Leistung von 16 PS. Eine Druckleitung von 1350 m Länge und 90 mm Durchmesser führt es in ein Hochreservoir von 180 cbm Inhalt, dessen Wasserspiegel 166,0 m hoch über den Quellen liegt. Von hier gelangt es durch eine Fallrohrleitung von ca. 1800 m Länge und 100 mm Durchmesser zum Vertheilungsnetze für H u c h f e l d e n und femer aus diesem durch eine Zuleitung von ca. 2800 m Länge und 50 mm Durchmesser zu einem zweiten Hochreservoire, das für W ü r m dient und 75 cbm Inhalt hat. Dessen Wasserspiegel liegt 62,0 m hoch über den Quellen und 104,0 m tiefer als der des ersten Reservoirs. Beide Reservoire sind aus Bruchsteinmauerwerk und flach gedeckt hergestellt. Zu dem Vertheilungsnetze von W ü r m führt eine 930 m lange Fallrohrleitung von 100 mm Durchmesser. Die Rohrleitungen haben im Ganzen 9398 lfd. m Länge von 100 mm bis 50 mm Durchmesser. Es sind damit 41 Schieber und 8 öffentliche Ventilbrunnen verbunden. In H u c h e n f e l d haben 156 Häuser und in W ü r m haben 100 Häuser AnschlusBleitungen aus galv. Schmiederohren erhalten, welche im Ganzen ca. 330 Zapfhähne speisen. Die Anlagekosten beider Anlagen haben zusammen M. 161958 oder M. 80 pro Einwohner betragen. Als Wasserzins ist H u c h e n f e l d M. 6 bis zu zahlen. Das jährlich ersten Orte M. 1765 und
24. a. Ittersbach.
jährlich für eine Haushaltung in M. 14 und in W ü r m M. 6 bis M. 30 gezahlte Wassergeld beträgt in dem im letzteren M. 950.
(E. 881, W. 132 mit je 7 B.)
Im Jahre 1894 ist für die Wasserversorgung des Fleckens I t t e r s b a c h eine Anlage hergestellt, welche M. 52 770 im Ganzen oder M. 60 pro Einwohner gekostet hat. Das Wasser ist aus 2 Quellen von täglich 170 cbm Lieferung in einer Brunnenstube gesammelt und fliesst von liier durch eine 3115 m lange Rohrleitung von 70 mm Durchmesser direkt zu dem Vertheilungsnetze des Ortes, das je nach der Terrainhöhe unter einem Drucke von 25,0 m bis 50,0 m steht. Seitlich vom Orte und in 220 m Entfernung davon abgerückt isj damit durch ein Rohr von 90 mm Durchmesser ein Hochreservoir von 72 cbm Inhalt verbunden, das aus Bruchsteinmauerwerk hergestellt ist und 3750 m entfernt von der Brunnenstube liegt. Die Rohrleitungen haben im Ganzen 6062 lfd. m Länge von 90 mm bis 40 mm Durchmesser. Damit sind 34 Schieber, 15 Hydranten und 3 öffentliche Ventilbrunnen verbunden. 117 Häuser haben Anschlussleitungen aus galv. Schmiederohren erhalten, durch welche 152 Zapfhähne gespeist werden. Als Wassergeld ist pro Jahr für den ersten Hahn M. 2 und für jeden ferneren Hahn noch M. 1 zu zahlen. Als Wassergeld werden ca. M. 309 pro Jahr im Ganzen erhoben.
25. a. Jöhlingeii.
(E. 2316, W. 303 mit je 8 B.)
Für das Pfarrdorf J ö h l i n g e n ist im Jahre 1899 eine Wasserversorgungsanlage hergestellt, welche M. 66 925 im Ganzen oder M. 28 pro Einwohner gekostet hat. Das Wasser ist durch Fassungsanlagen aus Quellen von täglich 344 cbm Ergiebigkeit gewonnen und wird durch eine 2735 m lange Leitung von 175 mm Durchmesser einem in der Nähe des Ortes gelegenen Hochreservoire von 140 cbm Inhalt mit natürlichem Gefälle zugeführt. Dieses ist aus Stampfbeton und flach gedeckt hergestellt. Sein Wasserspiegel liegt 14,0 m bis 25,0 m hoch über dem Versorgungsgebiete. Im Ganzen
528
I- Bezirk Karlsruhe.
sind 7305 Lfd. m Rohrleitungen von 175 mm bis 80 mm Durchmesser verlegt. Damit sind 46 Schieber und 52 Hydranten verbunden. 293 Häuser haben Anschluesleitutigen aus Gussrohren von 40 mm Durchmesser erhalten. Der Wasserzins wird nach der Zahl der Zapfstellen berechnet.
26. b. Kappelrodeck.
(E. 2363, W. 286 mit je 8 B.)
Für die Gemeinde K a p p e l r o d eck ist im Jahre 1897 eine Wasserversorgungsanlage hergestellt, welche M. 51670 im Ganzen oder M. 22 pro Einwohner gekostet hat. Das Wasser ist im A c h e r t h a l e durch gelochte Steingutrohre aus Quellen von täglich 250 bis 450 cbm Lieferung gesammelt. Durch eine 2830 m lange Leitung von 125 mm Durchmesser fliesst es aus einer Sammelstube mit natürlichem Gefälle in ein zweitheiliges Höchreservoir von 160 cbm Inhalt. Dieses ist aus Beton und flach gedeckt hergestellt und liegt 40,0 m hoch über dem Versorgungsgebiete. Zur Vertheilung sind im Ganzen 4214 lfd. m Rohrleitungen von 100 mm bis 80 mm Durchmesser verlegt. Damit sind 37 Schieber und 38 Hydranten verbunden. 286 Häuser haben Anschlussleitungen aus Gussrohren von 40 mm Durchmesser erhalten, welche 450 Zapfhähne speisen. Für den jahrlichen Wasserzins wird als Grundtaxe M. 2 bis M. 30 je nach dem Miethwerthe berechnet, und ausserdem sind folgende ^Einzeltaxen zu zahlen: M. 6 resp. M. 4 resp. M. 3 für den ersten Hahn und M. 4 für den zweiten Hahn derselben Haushaltung, M. 4 für eine Badeeinrichtung, mindestens M 3 für einen Gartenhahn, M. 4 für einen Stallhahn und ferner für jedes Stück Vieh M. 0,50 etc. Nach Messern entnommen, sind mindestens M. 50 im Jahr und zwar für bis zu 300 cbm jährliche Abgabe zu zahlen; darüber kostet jeder cbm 15 Pf. bis zu M. 72 oder bis zu 700 cbm, darüber 10 Pf. pro cbm bis zu 1500 cbm und über 1500 cbm 9 Pf pro cbm.
27. a. Langenalb.
(E. 583, W. 82 mit je 7 B.)
Für die Wasserversorgung des Dorfes L a n g e n a l b ist im * Jahre 1897 eine Anlage hergestellt, welche M. 36 974 im Ganzen oder M. 63 pro Einwohner gekostet hat. Das Wasser ist aus 2 Quellen von täglich 130 cbm Ergiebigkeit gewonnen und fliesst mit natürlichem Gefälle durch eine 640 mm lange Leitung von 100 mm Durchmesser einem unmittelbar beim Orte gelegenen Hochreservoire von 70 cbm Inhalt zu, das aus Mauerwerk und flach gedeckt hergestellt ist. Dessen Wasserspiegel liegt 5,0 m bis 20,0 m hoch über dem Versorgungsgebiete. Im Ganzen sind 2513 lfd. m Rohrleitungen von 100 mm bis 40 mm Durchmesser verlegt. Damit sind 18 Schieber, 2 öffentliche Laufbrunnen und 18 Hydranten verbunden. 90 Häuser haben AnschluBBleitungen aus Gussrohren von 40 mm Durchmesser erhalten, welche 92 Zapfhähne speisen. 28. a. Langensteinbach. (E. 1315.) Im Jahre 1880 ist nach dem Projecte des Ingenieurs S t o l z für die Gemeinde L a n g e n s t e i n b a c h eine mit Quellwasser gespeiste Gravitationswasserleitung von ca. 1850 m Länge hergestellt, mit welcher 8 Hydranten und 16 öffentliche Laufbrunnen verbunden sind. Die Anlage hat M. 13000 im Ganzen oder M. 10 pro Einwohner gekostet.
29. b. Lautenbach.
(E. 431, W. 77 mit je 5 B.)
Für das Dorf L a u t e n b a c h ist im Jahre 1894 eine Wasserversorgungsanlage hergestellt, welche M. 27 589 im Ganzen oder M. 64 pro Einwohner gekostet hat. Das Wasser ist aus Quellen von täglich 520 cbm Ergiebigkeit gesammelt und wird mit natürlichem Gefälle durch eine ca. 1700 m lange Leitung von 60 mm Durchmesser einem gemauerten Hochreservoire von 50 cbm Inhalt zugeführt. Aus diesem gelangt es durch 1402 lfd. m Rohrleitungen von 100 mm bis 60 mm Durchmesser zur Abgabe. Damit sind 20 Schieber, 3 öffentliche Laufbrunnen und 9 Hydranten verbunden. In den mit Anschlussleitungen aus galv. Schmiederohren versehenen Häusern befinden sich 79 Zapfhähne. Wasserzins wird nicht erhoben.
30. a. Lehningen.
(E. 257, W. 56 mit je 5 B.)
Für die Wasserversorgung des Dorfes L e h n i n g e n ist im Jahre 1895 eine Anlage hergestellt, welche M. 14376 im Ganzen oder M. 56 pro Einwohner gekostet hat. Das Wasser ist aus Quellen von 70 cbm täglicher Ergiebigkeit gesammelt und wird mit natürlichem Gefälle in ein 115 m davon entfernt liegendes, gemauertes und überwölbtes Hochreservoir von 40 cbm Inhalt geführt. Dessen Wasserspiegel liegt 1,2 m unter der Quellstube und 21,0 m hoch über dem Versorgungsgebiete. Im Ganzen sind 916 lfd. m. Rohrleitungen von 90 mm bis 50 mm Durchmesser verlegt. Damit sind 9 Schieber, 2 öffentliche Ventilbrunnen und 6 Hydranten verbunden. 31 Häuser, in denen sich 40 Zapfhähne befinden, haben Anschlussleitungen aus Gussrohren erhalten. Als Wasserzins ist jährlich M. 3 und M. 4 pro Haushaltung zu zahlen. Die jährliche Einnahme für Wassergeld beträgt ca. M. 96.
31. a. Hühlhausen.
(E. 473, W. 78 mit je 6 B.)
Für die Wasserversorgung des Pfarrdorfes M ü h l - . h a u s e n ist im Jahre 1895 eine Anlage hergestellt, welche M. 32808 im Ganzen oder M. 69 pro Einwohner gekostet hat. Durch eine 2435 m lange Leitung fliessen dafür täglich 70 cbm Quellwasser einem gemauerten Hochreservoire von 67 cbm Inhalt zu. Dessen Wasserspiegel liegt 13,6 m tiefer als die Quellen und 10,0 m bis 33,0 m höher als das Versorgungsgebiet, dem das Wasser durch eine Fallrohrleitung von 125 mm Durchmesser zufliesst. Im Ganzen sind 3508 lfd. m Rohrleitungen von 125 mm bis 60 mm Durchmesser verlegt. Damit sind 14 Schieber, 3 öffentliche Ventilbrunnen und 11 Hydranten verbunden. 57 Häuser haben Anschlussleitungen aus galv. Schmiederohren erhalten, welche 75 Zapfhähne speisen. Als Wasserzins werden j&hrlich M. 4 pro Haus erhoben. Das jährlich gezahlte Wassergeld beträgt M. 228.
32. a. Nussbaum.
(E. 620, W. 112 mit je 6 B.)
Für die Wasserversorgung des Pfarrdorfes N u s s b a u m ist im Jahre 1881 eine Gravitationsleitung hergestellt, welche im Ganzen M. 3624 gekostet hat. Sie liefert durch 347 lfd. m Rohrleitungen das Wasser aus einem Sammelschachte von 4 cbm Inhalt, welchen Quellen von täglich 93 cbm Ergiebigkeit speisen, zum Dorfe, wo es an 5 öffentlichen Brunnen zum Ausflusse kommt.
1. Bezirk Karlsruh.
33. a. Obergrombach. (E. 914, W. 171 mit je 6 B.)
529
Das Wasser ist aus einer im »Holzbachthale« gelegenen Quelle von täglich 325 cbm Ergiebigkeit erFür da« Dorf O b e r g r o m b a c h ist im Jahre 1882 eine schlossen und wird mit natürlichem Gefälle einem HochGravitationswasserleitung von 285 lfd. m Länge aus Rohren reservoire für E t z e n r o t h von 45 cbm und einem von 70 mm und 50 mm Durchmesser hergestellt, welche solchen für P f a f f e n r o t h von 60 cbm Inhalt durch 3 öffentliche Laufbrunnen mit taglich 120 cbm Wasser speist 4185 lfd. m Rohre von 100 mm und 125 mm DurchDie Anlage hat im Ganzen M. 1299 gekostet. messer zugeleitet. Aus letzterem fliesst es durch eine 780 m lange Leitung von 80 mm Durchmesser in ein 34. a. Obermutschelbach. (E. 322.) drittes, für S p i e l b e r g hergestelltes Hochreservoir, Die Wasserversorgung des Dorfes O b e r m u t s c h e l - welches 60 cbm Inhalt hat. Die Reservoire sind aus Sandsteinmauerwerk und b a c h erfolgt durch die G r u p p e n V e r s o r g u n g des ' flach gedeckt hergestellt und liegen in verschiedenen Alb-Pfinz-Plateaus. Höhen. Aus dem- einen führt eine 650 m lange Fallrohrleitung von 150 mm Durchmesser nach P f a f f e n 35. b. Obertsrot)!. (E. 604, W. 86 mit je 7 B.) r o t h , aus dem andern eine solche von 1050 m Länge und 90 mm Durchmesser nach E t z e n r o t h und aus Für das Dorf O b e r t s r o t h ist im Jahre 1881 eine dem dritten eine solche von 3835 m Länge und 125 mm Gravitationswasserleitung hergestellt, welche ca. 900 m Länge Durchmesser nach S p i e l b e r g . • Der Leitungsdruck in hat und täglich 52 cbm Quellwaaser f(lr 4 öffentliche Laufdem ersten Orte beträgt 12,0 m bis 26,0 m, im zweiten brunnen zuführt. Die Anlage hat im Ganzen M. 3119 ge60,0 m und im dritten 5,0 m bis 55,0 m. kostet. Die Länge der verlegten Rohrleitungen von 150 mm bis 40 mm Durchmesser beträgt im Ganzen 15025 lfd. m. 36. b. Oberweier. (E. 324, W. 64 mit je 5 B.) Davon entfallen 4525 lfd. m mit 47 Schiebern auf die Für das Dorf O b e r w e i e r ist im Jahre 1897 eine sämmtlichen Vertheilungsleitungen in den 3 Orten. Mit Wasserversorgungsanlage hergestellt, welche M. 15300 diesen sind 6 öffentliche Laufbrunnen und 47 Hydranten im Ganzen oder M. 47 pro Einwohner gekostet hat. verbunden. Anschlussleitungen aus Gussrohren von Das Wasser ist aus Quellen von täglich 52 cbm 40 mm Durchmesser haben fast sämmtliche Häuser erLieferung gesammelt und wird durch eine Leitung von 45 m halten, in welchen daraus 256 Zapfhähne gespeist werden. Länge und 70 mm Durchmesser in ein gemauertes Mit 4 der Hausleitungen sind Wassermesser verbunden. Hochreservoir von 25 cbm Inhalt geführt, das 18,0 m Der Wasserzins beträgt pro Zapfstelle M. f> im Jahre. bis 42,0 m hoch über dem Versorgungsgebiete liegt. Zu Bei der Abgabe nach Messern ist 10 Pf. pro cbm zu zahlen. letzterem führt eine ca. 300 m lange Fallrohrleitung von 100 mm Durchmesser. Im Ganzen sind 1132 lfd. m 40. b. Pforzheim. (E. 33 345, W. 2140 mit je B.) Rohrleitungen verlegt. Damit sind 13 Schieber und Für die Wasserversorgung der Stadt P f o r z h e i m war 10 Hydranten verbunden. 129 Zapfhähne befinden sich in 62 Häusern, welche Anschlussleitungen aus Guss- im Jahre 1874/75 nach dem Projecte des Oberbauraths Dr. v o n E h m a n n in S t u t t g a r t und unter dessen rohren von 40 mm Durchmesser erhalten haben. Bau-Oberleitung eine Anlage für Quell wasser ausgeführt, welche täglich 803 cbm Wasser liefert und M. 1267000 gekostet hat. 37. a. Oestringen. (E. 2766, W. 428 mit je 6 B.) Im Jahre 1894 wurde ferner nach dem Projecte des Für die Gemeinde O e s t r i n g e n ist im Jahre 1885 Professors Dr. L u e g e r in S t u t t g a r t dafür eine neue eine Wasserversorgungsanlage hergestellt, die im Ganzen Wassergewinnung mit einem Hülfspumpwerke hergeM. 18576 gekostet hat. stellt, welches für eine tägliche Lieferung von 1728 cbm Aus den beiden »Hombachquellen« werden täglich Wasser bestimmt ist und M. 27000 gekostet hat. 144 cbm Wasser mit natürlichem Gefälle durch eine Im Jahre 1899 wurde endlich von der Gemeinde260 m lange Leitung von 85 mm Durchmesser in ein vertretung beschlossen, zur Ergänzung der für die Veran einem Bergabhange 4,0 m tief in den Boden ver- sorgung nicht mehr ausreichenden Anlagen eine neue senktes Hochreservoir von 101 cbm Inhalt geführt, das Anlage nach L u e g e r ' s Projecte ausführen zu lassen, im Rohrnetze selbst liegt. Im Ganzen sind 2520 lfd. m für welche ihm bereits im Jahre 1898 die Vorarbeiten Rohrleitungen verlegt. Damit sind 5 Schieber, ein Rohr- übertragen waren und durch welche das Wasser unterspüler und 11 Hydranten verbunden. Für die Anschluss- halb P f o r z h e i m aus dem Grundwasser des ca. 2000ha. leitungen dienen galv. Schmiederohre. umfassenden Stadtwaldes erschlossen und künstlich gehoben der Stadt seit dem Jahre 1901 zugeführt wird. Sie war auf M. 655000 veranschlagt. Die gesammten An38. a. Pulmbach. (E. 334.) lagekosten werden sich hiernach demnächst auf ca. M. 2000000 oder M. 60 pro Einwohner belaufen. Die Wasserversorgung des Pfarrdorfes P a l m b a c h erfolgt durch die G r u p p e n v e r s o r g u n g des A l b I. Erste Anlage 1875. Pfinz-Plateaus. Das Wasser für die erste Anlage ist aus dem in das Enzthal einmündenden, sehr quellreichen G r ö s s e l 39. a. P f a f f e n r o d . (E. 620, W. 94 mit je 7 B.) t h a l e in der Gemeinde E n g e l s b r a n d , ca. 8V2 km von Das Pfarrdorf P f a f f e n r o t h wird durch eine mit der Stadt entfernt auf w ü r 11 e m b e r g i s c h e m G ebiete den Dörfern S p i e l b e r g und E t z e n r o t h gemein- gelegen, entnommen. Zunächst wurden 2 Quellenarme, schaftlich für im Ganzen 1592 Einwohner hergestellte welche aus den theilweise zerklüfteten, wasserführenden Anlage mit Wasser versorgt, welche M. 13 885 im Ganzen Schichten des Buntsandsteines in bedeutender Höhe über oder M. 87 pro Einwohner gekostet hat und im Jahre der E n z t h a l s o h l e zu Tage treten, gefasst und nutzbar 1898 ausgeführt ist. gemacht Die eine Quelle, die »Jaxtquelle«, entspringt Gr a h n , Wasserversorgung. Bd. • , 34
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29.4 m höher als die andere, die »Reichstetter Quelle», welche ca. 400 m von erstere entfernt liegt. Für die einzelnen Quellfassungen sind 15 m und 28 m lange Stollenanlagen und eine am Berganbruche entlang geführte, 24 m lange Sammelgallerie, verbunden mit Quellstuben, hergestellt und durch 423 m lange, gusseiserne Leitungen von 230mm Durchmesser mit einander verbunden. Durch diese wird das Wasser auch in einen überwölbten Hauptsammler von 5 m mal 4 m lichter Grundfläche und 4,0 m Höhe überführt. Von hier führt eine ca. 8300 m lange Zuleitung von 356 mm Durchmesser mit einem Gefälle von 48,35 m zu einem Hochreservoire, das auf dem »Weiherberge« vor der Stadt und 60,0 m hoch über der Mitte des Marktplatzes, sowie 66,0 m hoch über der Altstädter Brücke und 36,0 m hoch über dem Bahnplanum liegt. Die Zuleitung in dem w ü r t t e m b e r g i s c h e n Staatswalde hat bis zur Landesgrenze eine Länge von 2515 m. In einer Länge von 750 m musste sie in den Felsen eingesprengt werden und femer musste auch der reissende P a t s c h b a c h von ihr überschritten werden. Wegen der Breite und der Tiefe des Thaleinschnittes wurde sie mit gleichmässigem Gefälle der Berghalde folgend bis zu einer schmäleren Stelle desselben zurückgeleitet. Darauf wurde hier der Bach im Niveau der Thalsohle von der Leitung gekreuzt, und an der jenseitigen Berghalde wurde sie dann weiter geführt. Quer über das ganze Thal wurde vor der Leitung zu deren Schutze eine im Mittel 9,5 m hohe Stützmauer erbaut, die an die Bergwände anschliesst. In die Rohrleitung sind 8 gemauerte und abgedeckte Schlammkästen und 77 Streifkästen, die theils mit Lüftungshähnen versehen sind, sowie 2 Absperrschieber, von denen einer im b a d i s c h e n Staatswalde und einer in der Nähe der Bachübergänge teht, eingeschaltet. Das Reservoir misst im Lichten in der Grundfläche 34.5 m mal 25,5 m. Es ist in 2 Kammern getheijt und fasst bei 3,0 m Wasserhöhe im Ganzen 2438 cbm Wasser. Es ist ganz in den Berg hineingebaut und mit Sandsteinmauerwerk ausgekleidet. Oben ist es mit Gewölben geschlossen, welche ebenso wie die dafür im Innern des Reservoirs erbauten 48 Pfeiler aus Backsteinen bestehen. Die inneren Flächen der Wände sind mit Cementmörtel verputzt und die äusseren Gewölb- und Umfassungsflächen sind miteiner0,2 m dicken Betonschicht überdeckt. Vom Reservoire führt eine 917 m lange Fallrohrleitung von 300 mm Durchmesser zur Stadt und theilt sich hier in 2 Rohretränge. Der eine davon dient für die Stadttheile links der Enz. Er wendet sich, die E n z kreuzend, nach Norden und zieht sich dann übeiden LuiBenplatz zur Güterstrasse hin. Der andere Strang dient für den Stadttheil auf dem rechten N a g o l d ufer. Er wendet sich nach Süden und kreuzt den M e z e i g r a b e n und die N a g o l d . Er führt dann durch die Calwer- und Holzgrabenstrasse bis zur Altstädter Brücke und verbindet sich hier mit dem ersten Strange zu einem geschlossenen Ringe. Die Flusskreuzungen sind sämmtlich aus gusseisernen Flanschenrohren hergestellt, mit Beton umhüllt und durch Steinplattenabdeckungen geschützt, welche zwischen hölzerne Schwellen eingefügt sind, die auf eingerammten Pfählen verlegt wurden. Bei der Eröffnung der Anlage am 1. November 1875 hatte das Rohrnetz 29 610 lfd. m Länge, wovon 10810 lfd. m aus gusseisernen Rohren von 300 mm bis 75 mm Durchmesser bestanden. Für die Anschlussleitungen waren 18800 lfd. m galv. Schmiederohre verlegt. Mit den Gussrohren waren 13 öffentliche Brunnen, 124 Schieber
und 330 Hydranten verbunden. Letztere sind in gemauerten und abgedeckten Strassenschächten aufgestellt, in welchen sich auch die Anschluss- und Regulirungsvorrichtungen für die Anschlussleitungen und zwar in jedem Schachte für 6 Grundstücke befinden. Damals waren im Ganzen 1101 Häuser für 2990 Haushaltungen, die zusammen aus 17 300 Personen bestanden, mit Anschlussleitungen versehen. Durch diese wurden auch 24 Closets, 79 Badeeinrichtungen und 2 Wassermotoren, zusammen von 4 PS., gespeist. Für 36 der Anschlüsse waren Wassermesser eingeschaltet, welche S i e m e n s & H a l s k e , B e r l i n , geliefert hatten. Die sämmtlichen Arbeiten für die erste Anlage sind von der Firma G e b r . B e n k i s e r in P f o r z h e i m in Generalunternehmung ausgeführt und die spezielle Bauleitung führte der damalige, städtische Ingenieur S c h m i d i e . Die Ergiebigkeit der Quellen betrug im November 1876 als Minimum 2592 cbm und im Februar 1877 als Maximum 9752 cbm. Die Wassertemperatur in den Quellstuben war 9° C., im Reservoire 10° C. und in der Stadt 12° C. bei einer äusseren Lufttemperatur von 20° C. 2. Hülftanlage 1894.
Das im Jahre 1894 im östlichen Stadttheile hergestellte Hülfspumpwerk ist nur ausnahmsweise in wasserarmer Zeit in Betrieb genommen. Es besteht aus einer freistehenden, doppeltwirkenden Verbunddampfpumpe. Die Dampfcylinder haben 300 mm und 425 mm und die Plunger 250 mm Durchmesser. Der H u b beträgt 0,25 m, und bei 60 Touren pro Minute liefert die Maschine 72 cbm Wasser pro Stunde auf 80,0 m Höhe, welches durch eine Druckleitung von 25 m Länge und 200 mm Durchmesser direkt in das Rohrnetz überführt wird. Den Dampf liefert ein stationärer, ausziehbarer Röhrenkessel von 53 qm Heizfläche, der für 8 Atm. Dampfdruck concessionirt ist. Die Pumpe und der Dampfkessel dafür ist von K l e i n , S c h a n z l i n & B e c k e r in F r a n k e n t h a l geliefert. Die Pumpe ist unter Flur in einem Schachte von 6 m mal 4 m lichter Grundfläche und 5,0 m Tiefe aufgestellt. Vor dem Schachte liegt ein Brunnenschacht von 1,0 m Durchmesser und 4,0 m Tiefe für das Saugerohr der Pumpe, durch dessen Boden ein 32,0 m tiefes Bohrloch als Rohrbrunnen hinuntergeht. 3. Abgabe und Vertheilung in den Jahren 1876 und 1894/95.
Die Wasserabgabe, welche im Jahre 1876 im Ganzen 473 040 cbm oder am mittleren Jahrestage 1214 cbm betrug, war im Jahre 1894/95 im Ganzen auf 1314000 cbm oder 3600 cbm pro Tag, also annähernd auf das Dreifache, und die Aügabe am Maximaltage war auf das Vierfache gestiegen, während die Einwohnerzahl sich nur von 24000 auf 33345, also auf das 1,4 fache gehoben hatte. Für gewerbliche Zwecken wurden im Jahre 1894/95 112300 cbm gegen 12850 cbm im Jahre 1876, also mehr als das Achtfache verbraucht. Die Gesammtlänge der Rohrleitungen bis 75 mm Durchmesser abwärts war von 10810 lfd. m auf 24 650 lfd. m gewachsen. Gegen (1876) waren damit im Jahre 1894/95 150 (124) Schieber und 390 (330) Hydranten, sowie f> öffentliche Springbrunnen und 2 öffentliche Pissoire verbunden. In den mit Anschlussleitungen versehenen Häusern befanden sich 6285 Zapfhähne, 290 (24) Closets und Pissoire, 626 (79) Badeeinrichtungen und 14 Privatspringbrunnen. Dass in der im raschen Wachsen begriffenen Stadt eine baldige Erweiterung der Wasserversorgungsanlagen
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ein Existenzbedürfniss war, geht schon aus diesen Zahlen hervor. Eine Aenderung des damaligen Zuntandes erschien aber auch aus dem Grunde sehr dringend nöthig, weil die bestehenden Anlagen in regenarmen Zeiten sich oft als recht mangelhaft erwiesen und auch zu hygienischen Bedenken Veranlassung gaben. Nach den Analysen vom 8. Juli 1894 enthielt ein Liter des Wassers:
Maschinenhausflur liegt. Aus letzterem entnimmt die Druckpumpe einer jeden Maschine das Waaser und fördert es in eins der beiden Hochreservoire für je eine der beiden Druckzonen. Durch entsprechende Umstellung kann aber auch jede der beiden Pumpmaschinen in jedes der beiden Hochreservoire arbeiten. Die Dampfmaschinen haben Präcisions-VentilsteueQuellen Hiilfspumpwerk rung und Condensation. Deren Hochdruckpumpen Abdampfrückstand 5,2 mg 299,2 mg liegen in der Verlängerung der Diampfkolbenstangen Chlor 3,5 » 15,0 > und haben frei fallende Ringventile. Auf der entgegengeSalpetersäure 3,31 » 12,56 > setzten Seite liegen die Schwungradachsen, die eine gerade Organische Substanz . . . . 1,5 > 1,3 > Linie bilden und deren Kurbeln auf ihren äusseren EnKalk 12,76 » 93,94 . den die Lenkstangen von den Kreuzköpfen und die Achsen Magnesia 6,3 > 28,35 > kuppeln. Die Kurbeln auf ihren inneren Enden, welche Keimzahl im ccm ? 257. über einem 13,0 in tief unter Maschinenflur hinunterreichendeu Pumpenschachte liegen, in dem die stehenden 4. Neue Anlage 1901. Vorpumpen aufgestellt sind, bewegen die Gestänge für Bei den Vorarbeiten, welche L u e g e r im Jahre 1898 letztere. Diese Pumpen haben als Ventile Gummiklappen zur Gewinnung von grösseren Wassermengen für die Stadt auf Rothgusssitzen und getrennte Saugerohre zum Saugeübertragen waren, nahm er von vornherein von Gebirgs- schachte und getrennte Druckrohre zu dem Vorreserquellen Abstand, weil solche nur in W ü r t t e m b e r g , also voire. An dem Gestänge einer jeden der Vorpumpen jenseits der b a d i s c h e n Landesgrenze anzutreffen waren, ist durch einen Doppelhebel ein Hülfsgestänge für eine und weil überhaupt der Mangel an Zerklüftung und kleine Pumpe für das Condensationswasser aufgehängt, die thonige Beschaffenheit der dortigen Gebirgsschichten welche das Wasser aus einem Saugereservoire entnimmt, bei dem weichen Wasser nur wenig Hoffnung auf eine das durch eine 123 m lange Leitung aus dem Enschflusse Beständigkeit solcher Erschliessungen bot. Durch seine gespeist wird. Die vorerwähnte Lieferung von 102 cbm Bohrungen wies er jedoch im Buntsandsteingebirge öst- Wasser pro Stunde erreicht die Hochdruckanlage bei lich von P f o r z h e i m im Gewann L a n g e n w ö r t h 35 Umdrehungen pro Minute, wobei die Arbeitshöhe für einen Grundwasserstroin nach der sich unter der Boden- die Vorpumpe 13,0 m und für die Druckpumpe 99,0 m oberfläche in grosser Mächtigkeit nach der E n z zu be- beträgt. Die Maschine kann aber auch 58 Umdrehungen wegt und Waaser von ungewöhnlicher Reinheit führt. pro Minute machen und dann stündlich 172 cbm liefern. Aus demselben konnten bei Pumpversuchen bis zu Die Niederdruckanlage liefert die angegebenen 246 cbm pro Stunde bei 38 Umdrehungen pro Minute, wobei 8600 cbm Wasser im Tage entnommen werden. Nach L u e g e r ' s Projecte vom Jahre 1899, dessen die Arbeitshöhe für die Vorpumpe 13,0 m und für Kostenanschlag sich auf M. 655000 belief und dessen die Druckpumpe 72,0 m beträgt; sie kann aber auch hochbaulichen Theil der Stadtbaumeister D e t t l i n g e n bei 46 Umdrehungen pro Minute 295 cbm pro Stunde in P f o r z h e i m bearbeitet und auch demnächst ausge- liefern. führt hat, während die maschinellen Anlagen von der Im Kesselhause sind 2 Flammrohrkessel mit rauchMaschinenfabrik G. K u h n in S t u t t g a r t - B e r g aus- verzehrender Feuerung (System Kuhn) aufgestellt, von geführt sind, ist dann in den Jahren 1899/1900 die denen einer für den Betrieb beider Maschinen genügt. neue Anlage ausgeführt, welcße nach seinem Vorschlage Im Kesselhause befinden sich ferner eine Dampfpumpe, dazu bestimmt sein sollte, anfänglich für die Hochdruck- 2 Injectoren und 2 Vorwärmer für das Speisewasser, zone nur das Wasser zu ersetzen, welches die Qualität' sowie eine Luftabsaugepumpe und eine Dampfstrahlder alten Quellen von der Verwendung auszuschliessen pumpe für die Heberleitung. zwang, während die Mittel- und die Niederdruckzone in der Regel vollständig durch die neue Pumpstation ver5. Wasserpreis. sorgt werden sollten. Es sind daher in der im Anfange Die Wasserabgabe erfolgt für gewerbliche und Luxusdes Jahres 1891 in Betrieb gekommenen neuen Pumpzwecke nach WassermesBern und fttr alle übrigen Zwecke station 2 völlig getrennte Dampfpumpmaschinen aufge Tarif. stellt, von welchen die eine in das Hochreservoir der nach Es ist jährlich zu zahlen für einen bewohnbaren Raum Hochdruckzone bei normalem Gange pro Stunde 102 cbm und für eine Waschküche zum gemeinschaftlichen Gebrauche Wasser auf 115,0m Höhe und die andere in das Hoch- der Hausbewohner M. 2,60, für ein Badezimmer M. 10, für reservoir der Niederdruckzone pro Stunde 246 cbm Wasser ein Pferd, ein Stück Rindvieh oder einen Personenwagen auf 85,0 m Höhe über dem Betriebswasserspiegel der M. 4, für ein Schwein M. 1, für ein Closet oder Pissoir M. 15, Sammelanlage, welcher 15,0m tief unter der Maschinen- für Besprengen von 1 ar Gartenland M. 2, für Wasser für Fabrikpersonal nach der mittleren jähtlichen Arbeiterzahl pro flur liegt, fördert. Kopf M. 1. Die Wassergewinnungsanlage besteht aus 7 Brunnen, Wasser nach Messern abgegeben, kostet pro cbm 15 Pf. welche im Gewann L a n g e n w ö r t h in einer Flucht und Die Messer werden stadtseitig geliefert, aufgestellt und unterin einer Ausdehnung von fast einem km abgesenkt sind. halten, aber in der Regel käuflich erworben; für vorüberEine Heberleitung verbindet diese Brunnen mit einem gehende Zwecke werden sie auch miethweise überlassen. Sammelschachte, aus dem die Vorpumpen der neuen Pumpstation, welche am »Friedrichsberge« neben der 41. b. Rastatt. (E. 12970, W. 766 mit je 17 B.) Station E u t i n g e n an der Bahnstrecke M ü h l a c k e r P f o r z h e i m erbaut ist, das Wasser entnehmen und in | Für die Versorgung der Stadt und Festung R a s t a t t ein im Maschinenhause zwischen die Fundamente der wird das Wasser ausser aus Pumpenbrunnen, deren 34 beiden, liegenden Verbund-Maschinen (Tandemsystem) öffentliche und ca. 200 private vorhanden waren, seit eingeschobenes, überwölbtes, zweitheiliges Zwischenreser- langen Jahren aus einem alten, sich durch sämmtliche voir ausgiessen, dessen Wasserspiegel 2,0 m unter der Strassen der Stadt erstreckenden Leitungsnetze entnom34*
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men, welches sowohl ihr öffentliche Zwecke, als auch für Private gegen Zahlung künstlich gehobenes Wasser liefert. 274 Anschlussleitungen daran waren für den Haushund Gewerbebedarf und 288 nur für ereteren in Benutzung. Das Wasser wurde ca. 1000 m von der Stadtmitte entfernt durch ein von einem Wa^serrade getriebenes Pumpwerk dem die Stadt durchfliessenden O b e r n d o r f - R a s t a t t e r Gewerbekanale entnommen, den der aus dem nahen Gebirge kommende Murgfluss speist, welcher faßt stets helles und klares und nur selten getrübtes Wasser führt. Im Jahre 1885 hat diese alte Wasserkunst einen völligen Um- und Erweiterungsbau erfahren, wofür M. 48 738 im Ganzen oder M. 37 pro Einwohner verausgabt sind. Das Wasser wird seitdem in der Regel auch ferner aus dem »Gewerbekanale« entnommen, und nur bei Hochwasser, bei starker Eisbildung und während der Zeit des Kanalabschlages wird als Ersatz dafür Grundwasser benutzt. Für das Murgwasser dienen 2 liegende, doppeltwirkende Pumpen, deren Kolben 180 mm Durchmesser und 0,44 m Hub haben. Durch Räderübersetzung werden sie von einem Ponceletrade von 10 PS. angetrieben, das 6,2 m Durchmesser bei 1,0 m Breite und 40 Schaufeln hat. Dafür ist ein Aufschlaggefälle von 1,66 m vorhanden. Das Rad macht 10 Umdrehungen und die Pumpen machen 20 Doppelhübe pro Minute und liefern 108 cbm Wasser pro Stunde aus dem Kanale auf 20,0 m Höhe in ein über dem Maschinenhause unter Dach und 17,6 m hoch über Terrain aufgestelltes, eisernes Hochreservoir von 20 cbm Inhalt. Ein Steigerohr von 100 mm Durchmesser, in das ein Druckwindkessel eingeschaltet ist, führt zu dem Reservoire empor. Für die Gewinnung des Grundwassers dienen 2 schmiedeeiserne Brunnen von 0,35 m Durchmesser und 13,5 m resp. 10,5 m Tiefe, die in grobe Kiesschichten hinabreichen. Für dessen Förderung sind 2 stehende, doppeltwirkende Pumpen mit Plungern von 150 mm Durchmesser und 0,3 m Hub aufgestellt, welche durch Riemenübertragung von einer Locomobile von 8 PS. angetrieben werden. Deren Dampfmaschine macht 100 Umdrehungen pro Minute, und deren Kessel hat 13,3 qm Heizfläche und liefert Dampf von 6 Atm. Druck. Bei 35 Doppelhüben pro Minute liefern die Pumpen pro Stunde 72 cbm Wasser bei 4,0 m Absenkung der Brunnen und auf 24,0m Höhe in das Reservoir. Die Grundwasserpumpen und die Locomobile h a t d i e M a s c h i n e n b a u g e s e l l s c h a f t K a r l s r u h e in K a r l s r u h e und die M u r g wasserpumpen etc. hat die Firma G e b r . B e n k i s e r in P f o r z h e i m geliefert. Die Betriebsleitung führt der Stadtbaumeister M a y e r . Die von dem Reservoire abgehende Fallrohrleitung hat 180 mm Durchmesser. Die Länge der Verthei lungsleitungen, von 130 mm bis 90 mm Durchmesser, welche nach dem Circulationssysteme hergestellt sind und unter einem einheitlichen Drucke stehen, beträgt 4960 lfd. m. Damit sind 92 Schieber, 7 öffentliche Lauf- und 17 Ventilbrunnen, 12 Spülleitungen und 89 Unterflurhydranten verbunden. In den mit Anschlussleitungen aus galv. Schmiederohren versehenen Häusern befinden sich 942 Zapfhähne, 29 Closets, 15 Pissoirstände, 61 Badeeinrichtungen und 13 Privatspringbrunnen. Wassermesser sind bisher nicht aufgestellt.
Brauereien und Brennereien und M. 20 für Metzger, Photographen etc. zu zahlen. Für einen Hahn zum Strassensprengen werden M. 6, für ein d o s e t oder fflr eine Pissoirspülung M. 5, fOr eine BadeeinrichtuDg M. 6 und für eine Dampfmaschine pro PS. bei lOstündigem Betriebe M. 4,50 jährlich berechnet Fflr grössere Wassermengen ist für den geschatsten cbm 5 Pf. zu zahlen. Für Gärten von 3 bis 20 ar werden jährlich M. 3 bis M. 20 berechnet.
42. a. Reichenbach.
(E. 843.)
Die Wasserversorgung des Pfarrdorfes R e i c h e n b a c h erfolgt durch die G r u p p e n v e r s o r g u n g des Alb-Pfinz-Plateaus. 43. a. Ruith.
(E. 697.)
Für das Pfarrdorf R u i t h ist im Jahre 1885 eine Waeserversorgungsanlage hergestellt, welche im Ganzen M. 5912 gekostet hat. Das Wasser ist aus Quellen von täglich 300 cbm Lieferung erschlossen und wird einem gemauerten Sammelschachte von 23 cbm Inhalt, der 510 m von den Quellen entfernt liegt, durch eine Leitung von 60 mm Durchmesser zugeführt. Von hier wird es durch Rohrleitungen von 1109 lfd. m Länge vertheilt, mit welchen 2 öffentliche Ventilbrunnen verbunden sind. 11 Häuser haben Anschlussleitungen aus galv. Schmiederohren erhalten. 44. a. Schellbronn.
(E. 347.)
Für einen Theil des Dorfes S c h e l l b r o n n dient seit dem Jahre 1886 eine Wasserversorgungsanlage, welche M. 9657 im Ganzen oder M. 28 pro Einwohner gekostet hat. Durch diese werden täglich 43 cbm Quellwasser mittels einer 650 m langen Leitung einem im Orte liegenden Sammelschachte von 14 cbm Inhalt zugeführt, aus welchem es unter 3,0 m Druck durch 1275 lfd. m Rohrleitungen von 80 mm bis 50 mm Durchmesser im Dorfe zur Abgabe gelangt. Damit sind 8 Schieber, ein Hydrant, 3 öffentliche Laufbrunnen und 2 Pumpenbrunnen verbunden. 45. a. Schielberg.
(E. 445, W. 72 mit je 6 B.)
Für die Wasserversorgung des Dorfes S c h i e l b e r g ist im Jahre 1894 eine Anlage hergestellt, welche M. 45827 im Ganzen oder M. 103 pro Einwohner gekostet hat. Das Wasser ist durch die Fassung von 3 Quellen von täglich 60 cbm Ergiebigkeit gesammelt und wird durch eine 3905 m lange Leitung von 80 mm Durchmesser einem 1,9 m tief unter der Quelle liegenden, gemauerten Hochreservoire von 80 cbm Inhalt zugeführt. Aus diesem führt es eine 275 m lange Fallrohrleitung von 150 mm Durchmesser unter 16,0 in Druck zum Dorfe, und hier wird es durch 1810 lfd. m Rohre von 90 mm und 80 mm Durchmesser vertheilt. Im Ganzen sind 5795 lfd. m Rohrleitungen von 125 mm bis 40 mm Durchmesser verlegt und damit sind 23 Schieber, 12 Hydranten und 4 öffentliche Ventil- und ein Pumpenbrunnen verbunden. 61 Häuser haben Anschlussleitungen aus galv. Schmiederohren erhalten. Wasserzins wird nicht erhoben.
46. a. Schöllbronn und Spessart. (E. 1553, Als Grundtaxe für das jährliche Wassergeld gilt für den Hausbedarf für eine Familie M. 20 und för jede fernere W. 188 mit je 8 B.) Familie in demselben Hause M. 6. Für den Geschftftsbedarf ist Für die beiden Pfarrdörfer S c h ö l l b r o n n und ausserdem mindestens M. 10 und höchstens M. 30 für Wirtb i »chatten, M. 20 für Wäschereien und Färbereien, M. 40 für ! S p e s s a r t ist im Jahre 1897 eine Wasserversorgungs-
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I. Bezirk Karlsruhe.
anlage, welche M. 88677 im Ganzen oder M. 101 pro Einwohner gekostet hat, hergestellt. Aus Quellen von täglich 207 cbm Lieferung wird das Wasser entnommen und durch 2 Zuleitungen, deren eine ca. 3000 m Länge und 125 mm Durchmesser hat und deren andere 3120 m Länge und 100 mm Durchmesser hat, in 2 Hochreservoire geleitet, von denen das eine von- 100 cbm Inhalt für S c h ö l l b r o n n und das andere von 80 cbm Inhalt f ür S p e s s a r t dient. Ersteres liegt 10,0 m bis 40,0 m hoch über dem Versorgungsgebiete von S c h ö l l b r o n n , dem eine Fallrohrleitung von 320 m Länge und 125 mm Durchmesser das Wasser zuführt. Der Wasserspiegel des anderen Reservoirs liegt 15,0 m bis 42,0 m hoch über dam Versorgungsgebiete von S p e s s a r t , zu dem eine Fallrohrleitung von ca. 300 m Länge und 100 mm Durchmesser führt. Im Ganzen sind 3072 lfd. m Rohrleitungen von 125 mm bis 40 mm Durchmesser für die Wasservertheilung in beiden Orten verlegt. Damit sind 2 öffentliche Ventilbrunnen und 28 Hydranten verbunden. In den mit gusseisernen Anschlussleitungen von 40 mm Durchmesser versehenen Häusern befinden sich im Ganzen 222 Zapfhähne. 47. b. Selbach. (E. 583, W. 99 mit je 6 B.) Vom Pfarrdorfe S e l b a c h sind im Jahre 1882 M. 3310 für die Anlage einer Gravitationswasserleitung von 870 lfd. m Länge verausgabt, welche täglich 6 öffentliche Laufbrunnen mit 100 cbm Quellwasser speist. Auch 5 Häuser haben Anschlussleitungen aus galv. Schmiederohren erhalten.
Das Wasser ist aus 2 Quellen, der »Tranig * und der »Winterwiesquelle*, durch eingekieste Sammelrohre, die mit Beton abgedeckt sind, erschlossen und wird in ein gemauert und flach gedeckt hergestelltes Hochreservoir von 70 cbm Inhalt geführt. Aus diesem gelangt es durch 3715 lfd. m Rohrleitungen von 90 mm bis 40 mm Durchmesser zur Vertheilung. Damit sind 6 öffentliche Laufbrunnen und 19 Hydranten verbunden. In- den mit Anschlussleitungen aus galv. Schmiederohren versehenen Häusern befinden sich 160 Zapfhähne. Als Wassergeld wird jahrlich pro Hahn M. 5 erhoben.
51. a. Steinegg.
(E. 269.)
Für die Wasserversorgung des Dorfes S t e i n egg ist im Jahre 1897 eine Anlage hergestellt, welche M. 19 70'J im Ganzen oder M. 83 pro Einwohner gekostet hat. Das aus Quellen von täglich 26 cbm Ergiebigkeit gesammelte Wasser wird mit natürlichem Gefälle durch eine Leitung von 460 m Länge und 70 mm Durchmesser einem aus Mauerwerk und flach gedeckt hergestellten Hochreservoire von 40 cbm Inhalt zugeführt, dessen Wasserspiegel 20,0 m bis 60,0 m hoch über dem Versorgungsgebiete liegt. Durch eine ca. 600 m lange Fallrohrleitung von 100 mm Durchmesser fliesst es dem Vertheilungsnetze zu. Im Ganzen sind 1699 lfd. m Rohrleitungen verlegt. Damit sind 10 Schieber, 9 Hydranten und ein öffentlicher Brunnen verbunden. 50 Häuser haben für 80 Zapfhähne Anschlussleitungen aus Gussrohren von 40 mm Durchmesser erhalten.
Als Wasserzins ist iin Jahre M. 5 pro Hahn zu zahlen.
48. a. Spielberg. (E. 660, W. 106 mit je 6 B.) Die Wasserversorgung des Dorfes S p i e l b e r g erfolgt durch eine mit den Orten E t z e n r o t h und P f a f f e n r o t h gemeinschaftlich hergestellte Anlage, welche bei P f a f f e n r o t h beschrieben ist und durchschnittlich pro Einwohner des Dorfes S p i e l b e r g M. 87 gekostet hat. 49. a. Sprauthal.
(E. 245, W. 37 mit je 7 B.)
Für die Wasserversorgung des Dorfes S p r a n t h a l ist im Jahre 1894 eine Anlage hergestellt, welche M. 28 205 im Ganzen oder M. 115 pro Einwohner gekostet hat. Das Wasser ist aus Quellen von 46 cbm täglicher Ergiebigkeit erschlossen und wird mit natürlichem Gefälle in ein aus "Beton hergestelltes Hochreservoir von 50 cbm Inhält geleitet, welches ca. 600 m von der Quellfassung und 4260 m von dem Orte entfernt liegt. Der Wasserspiegel des Reservoirs liegt 35,0 m hoch über dem letzteren. Im Ganzen sind 4561 lfd. m Rohrleitungen von 80 mm, bis 40 mm Durchmesser verlegt. Damit sind 16 Schieber, 2 öffentliche Ventilbrunnen und 6 Hydranten verbunden. Sämmtliche 37 Häuser haben Anschlussleitungen aus galv. Schmiederohren erhalten, durch welche 60 Zapfhähne gespeist werden. Als jährlicher Wasserzins ist M. 5 für den ersten Auslaufhahn und M. 2 Zuschlag für jeden ferneren Hahn zu zahlen. Jahrlich werden ca. M. 215 Wassergeld erhoben.
50. b. Staufenberg.
(E. 845, W. 144 mit je 6 B.)
Für das Pfarrdorf S t a u f e n b e r g ist im Jahre 1897 eine Wasserversorgungeanlage hergestellt, welche M. 32 386 im Ganzen oder M. 38 pro Einwohner gekostet hat.
52. a. Stupfrich.
(E. 879.)
Die Wasserversorgung des Pfarrdorfes S t u p f r i c h erfolgt durch die G r u p pen v e r s o r g u n g des AlbPfinz-Plateaus. 53. a. Sulzbach.
(E. 350.)
Für das Dorf S u l z b a c h ist im Jahre 1879 eine Wasserversorgungsanlage hergestellt, welche M. 5873 im Ganzen oder M. 16 pro Einwohner gekostet hat. Das aus Quellen von täglich t>0 cbm Ergiebigkeit in einer Brunnenstube gefasste Wasser fliesst unter 34,0 m Druck zum Dorfe und wird hier durch 761 lfd. m Rohrleitungen vertheilt. Damit sind 10 Hydranten und 10 öffentliche Laufbrunnen verbunden. 54. a. Tiefeiibroim. (E. 800, W. 129 mit je 6 B.) Für die Wasserversorgung des Pfarrdorfes T i e f e n b r o n n ist im Jahre 1882 eine Anlage hergestellt, welche M. 14074 im Ganzen oder M. 17 pro Einwohner gekostet hat. Das Wasser ist aus einer ca. 3 km vom Orte entfernt gelegenen Quelle von 54 cbm täglicher Lieferung gesammelt und wird durch eine 2180 m lange Leitung von 60 mm Durchmesser mit natürlichem Gefälle einer gemauerten und flach gedeckten Sammelstube von 20 cbm Inhalt zugeführt, aus der es mit 10,0 m Druck durch eine ca. 900 m lange Fallrohrleitung von 80 mm Durchmesser zum Orte fliesst. Hier wird es durch ca. 900 lfd. m lange Rohrleitungen von 80 mm Durchmesser, mit denen auch 3 Hydranten verbunden sind, an 3 öffentliche Ventilbnjnnen abgegeben,
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I. Bezirk Kar »ruhe.
55. a. Wolfartsweier. (E. 446, W. 64 mit je 7 ß.) Für die Wasserversorgung des Pfarrdorfes Wolf a r t s w e i e r ist im Jahre 1893 eine Anlage hergestellt, welche M. 23 700 im Ganzen oder M. 53 pro Einwohner gekostet hat. Das Wasser ist durch die Fassung von 3 Quellen von täglich 70 cbm Ergiebigkeit gesammelt und fliesst unter 10,0 m bis 17,0 m Druck durch eine 1920 m lange Zuleitung von 70 mm Durchmesser zum Dorfe. Hier kommt es durch 1046 m lange Vertheilungsleitungen zur Abgabe. Der zeitweilige Ueberschuss tritt in ein hinter dem Dorfe und 220 m davon entfernt liegendes Hochreservoir von 50 cbm Inhalt durch eine Leitung von 80 mm Durchmesser über. Das Reservoir ist aus Bruchsteinmauerwerk und flach gedeckt hergestellt. Im Ganzen sind 2966 lfd. m Rohrleitungen von 80 mm bis 40 mm Durchmesser verlegt. Damit sind 18 Schieber, 2 öffentliche Ventilbrunnen und 9 Hydranten verbunden. 64 Häuser mit 93 Zapfhähnen haben Anschlussleitungen aus galv. Schmiederohren erhalten. Als jährlicher Wasserzin» ist tür den ersten Hahn M. 3 und für jeden ferneren Hahn M. 2 zu zahlen. Im Jahre werden ca. M. 2E>0 Wassergeld vereinnahmt.
Anhang. 56. Gruppenversorgung des Alb-Pflnz-Plateaus. (E. 5078, W. 735 mit je 7 B.) Für die Wasserversorgung der 7 Dörfer B u s e n b a c h , G r ü n w e t t e r s b a c h , O b e r - und M i t t e l m u t s c h e l b a c h , P a l m b a c h , R e i c h e n b a c h und S t u p f e r i c h und der 3 Höfe B a t z e n h o f , L a m p r e c h t s h o f und T h o m a s h ä u s l e ist im Jahre 1892 auf gemeinschaftliche Kosten eine Anlage hergestellt, deren Verwaltung von einem aus den verschiedenen Ortsvorständen gebildeten Gruppenausschusse geleitet wird. Die gesammten Kosten der Anlagen haben M. 448 740 oder M. 88 pro Einwohner betragen, und die tägliche Lieferung der für die Wasserförderung ausgeführten Pumpstation beträgt bei 20stündigem Betriebe 630 cbm. Das durch verschiedene Stollen und Sanimelkanäle im P f i n z t h a l e erschlossene Quellwasser ist in einem Sammler vereinigt, welcher 4,0 m Durchmesser bei 2,5 m Wassertiefe hat. Dessen Wasserspiegel liegt 149,0 m ü. d. M. Von demselben führt ein 270 m langes Saugerohr von 200 mm Durchmesser zu einer Pumpstation, in welcher 2 liegende, doppeltwirkende Plungerpumpen mit ihren Mitten 4,46 in hoch über dem Wasserspiegel des Quellsanimlers aufgestellt sind. Die Pumpen haben Plunger von 165 mm Durchmesser mit einem zwischen 0,34 m und 0,44 m variablen Hube und liefern bei 20 Doppelhüben pro Minute in der Stunde 32 bis 42 cbm Wasser auf eine Maximalförderhöhe von 145,0 m. Der Antrieb der Pumpen erfolgt mittels Zahnradübersetzung entweder durch eine Francis-Turbine von 19 PS., welche 65 Umdrehungen pro Minute macht, oder als Reserve durch eine eincylindrige Dampfmaschine, welche einen Dampfkolben von 260 mm Durchmesser und 0,5 m Hub hat und deren Leistung bei 80 Umdrehungen pro Minute 18 PS beträgt. Für die Dampfbereitung ist ein Cornwallkessel von 25 qm Heizfläche aufgestellt. Von der Pumpstation führt eine Druckleitung von ca. 7000 m Länge (3900 m von 150 mm und 3100 m
von 125 mm Durchmesser) zu dem grössten von den 4 erbauten Hochreservoiren. Dieses hat 250 cbm Inhalt und dessen höchster Wasserspiegel liegt 142,3 m über den Quellen. Durch eine Fallrohrleitung von ca. 1200 m Länge und 100 mm Durchmesser wird von hieraus R e i c h e n b a c h und durch eine solche von ca. 900 m Länge und 90 mm Durchmesser B u s e n b a c h versorgt. Eine dritte Fallrohrleitung, welche auf ca. 1000 m Länge bis zum Abzweige für B a t z e n h o f 125 mm Durchmesser hat und dann auf 1050 m Länge mit 90 mm Durchmesser weiter geführt ist, speist ein Hochreservoir von 120 cbm Inhalt, dessen Wasserspiegel 30,6 m tiefer als der des HauptreservoiTS liegt. Aus diesem Reservoire gehen 3 Fallrohrleitungen ab, eine von ca. 600 m Länge und 100 mm Durchmesser für G r ü n w e t t e r s b a c h , eine von ca. 1000 m Länge und 90 mm Durchmesser für L a m p r e c h t s h o f und eine von 60 mm Durchmesser, aus welcher bei ca. 1100 m Entfernung B a t z e n h o f und ferner bei ca. 1600 m Entfernung T h o m a s h ä u s l e versorgt wird. Vor der Reduktion der Hauptdruckleitung von 150 mm auf 125 mm Durchmesser ist von derselben ein Druckrohr von ca. 800 m Länge und 70 mm Durchmesser abgezweigt. Dieses schliesst an das dritte Hochreservoir von 100 cbm Inhalt an, dessen Wasserspiegel 20,0 m tiefer als der des Hauptreservoirs liegt und aus welchem durch eine Fallrohrleitung von ca. 400 m Länge und 90 mm Durchmesser S t u p f e r i e h versorgt wird. Ca. 400 m von diesem Abzweige entfernt geht von dem Druckrohre eine Abzweigung von ca. 600 m Länge und 70 mm Durchmesser für die Versorgung von Mittelm u t s c h e l b a c h ab. Von hier ab ist dieses Rohr mit 80 mm Durchmesser auf ca. 900 m Länge weiter bis zur Abgabe der Versorgung von O b e r m u t s c h e l b a c h und ferner mit 100 mm Durchmesser auf ca. 300 m Länge bis zum vierten Hochreservoire von 70 cbm Inhalt fortgeführt, dessen Wasserspiegel 9,0 m tiefer als der des Hauptreservoirs liegt. In die Leitung zwischen Ober- und M i t t e l m u t s c h e l b a c h ist auch ein Druckverminderungsschacht eingeschaltet. Von den Vertheilungsleitungen für die einzelnen Orte, welche nach dem Verästelungssysteme ausgeführt sind, haben ca. 20500 lfd. m einen Durchmesser von 200 mm bis 75 mm und 6048 lfd. m einen solchen von weniger als 75 mm und bis 40 mm abwärts. Damit sind im Ganzen 142 Schieber, 74 Hydranten und 44 Ventilbrunnen verbunden, und es haben ferner 503 Häuser Anschlussleitungen erhalten, die zusammen 660 Zapfhähne speisen. Von den Anschlussleitungen, die ebenso wie die Hausleitungen aus galv. Schmiederohren bestehen, haben die meisten 20mm und 25 mm Durchmesser. In 11 derselben sind Wassermesser (7 von 13 mm, 2 von 40 mm und je einer von 20 mm und 50 mm Durchmesser) eingeschaltet. Im Jahre 1*93 resp. 1894 hat der Wasserverbrauch 71566 cbm resp. 66613 cbm im Ganzen oder 196 cbm resp. 182 cbm pro mittleren Jahrestag und 241 cbm am Maximal- und 133 cbm am Minimaltage betragen. Seist dem Jahre 1898 wird auch das Dorf D a r m s b a c h und seit dem Jahre 1899 auch das Pfarrdorf ! A u e r b a c h , beide mit zusammen 640 Einwohnern, aus der Förderanlage dieser Gruppe gespeist. Dadurch ist die Zahl der Gruppeneinwohner auf 5718 und die Höhe der Anlagekosten auf M. 503 200 gestiegen. Als jahrliches Wassergeld ist M. 3 bis M. 9 für jede Haushaltung und zwar fiir einen Hahn zu zahlen. Für jeden ferneren Hahn werden M. 2 als Zuschlag berechnet.
II. Bezirk Freiburg.
II. Bezirk Freiburg. a) Freiburg i. B. 1 (Achkarren 2, Altdorf 3, Au 5, AuI.etthöfen 6, Bickensohl 9, Bleibach 11, Bleichheim 12, Betzingen 13, Bombach 14, Broggingen 16, Burg und Zarten 17, Döttingen 20, Ebringen 21, Ehrenstetten 22, Eichstetten 23, Elzach 24, Emmendingen 25, Ettenheim 27, Ettenheimweiler 28, Feldberg 30, Göschweiler 33, Grunern 35, Gutach 36, Heinibach 40, Herbolzheim 41, Jechtingen 46, Ihriugen 48, Kenzingen 50, Kirchhofen 51, Kirchzarten 52, Königsschafihausen 53, Krozingen 54, Lenzkirch 57, Lössingen 58, Malterdingen 60, Neustadt 63, Niederwinden 64, Nordweil 65, Oberbergen (¡6, Oberrothweil 68, Oberwinden 71, Röthenbach 75, Rothweil 76, St. Georgen 78, Schlatt 81, Spennhofen 86, Tutschfelden 90, Wagenstadt 92, Waldkirch 93, Wallburg 94, Wasenweiler 95, Wehr 96, Windenreuthe 99, Wittnau 100, Wolfenweiler 102). — b) Lörrach 59 (Alzenbach 4, Auggen 7, Bellingen 8, Binzen 10, Brombach 15, Degersfelden 18, Eckendorf bei Wehr 26, Fahrnau 29, Feuerbach 31, Grenzhausen 34, Haagen 37, Hasel 38, Herthen 42, Holzen 44, Hüsingen 45, Inzlingen 47, Kandern 49, Laufen 56, Marnbach 61, Masspach 62, RQmmingen 77, St. Ilgen 79, Schönau 82, Schönberg 83, Schopfheim 84, Silbersau 87, Steinen 88, Stetten 89, Utzenfeld 91, Weil 97, Wiechs 98, Wollbach 103, Wyhlen 104, Zell i. WieBenthal 105). — e) Offenburg 72 (Diersburg 19, Friesenheim 32, Heiligenzell 39, Hofweier 43, Lahr 55, Oberkirch 67, Oberschopfheim 69, Oberspitzenbach 70, Reichenbach 73, Schiltach 80, Seelbach 85, Wolfbach 101, Zell a. H. 106)
l . a . Freiburg i. B, Bezirkshauptstadt. VV. 3619 mit je 15 B.)
(E. 53118,
Für die Wasserversorgung der Stadt F r ei b ü r g dienten früher ausser den Pumpenbrunnen innerhalb der Stadt seit langen Jahren 2 alte Quellwasserleitungen, von denen heute noch die eine, die »Mösleleitung«, 50 und die andere, die »Bruderhausdobelleitung 4 öffentliche Laufbrunnen versorgt. Auch hatten früher 105 Häuser Anschlussleitungen an diese Zuleitungen, und für den Vorort G u n t h e r s t h a l war noch eine besondere Quellwasserleitung in Benutzung. Durch das Ungenügen dieser verschiedenen Anlagen wurde die Stadt schon Anfangs der 70 er Jahre veranlasst, den damaligen Ingenieur und späteren Oberbaurath G e r s t n e r in K a r l s r u h e zu ersuchen, ein generelles Project für «ine Hochdruckversorgung der Stadt von einer täglichen Lieferung von 6000 cbm Wasser auszuarbeiten, wobei 150 Liter pro Tag und pro Kopf für die als zukünftig zu versorgen angenommene Bevölkerung von 40000 Köpfen zu Grunde gelegt war. Als Gewinnungsstelle für das Wasser waren von ihm die von derStadt bereits angekauften, früheren »Domänenwiesen« oberr halb E b n e t angenommen, die in östlicher Richtung und ca. 5 km von F r e i b u r g entfernt liegen. Von hier sollte das Wasser mit natürlichem Gefälle durch eine Zuleitung längs der »Höllenthalstrasse« bis zum »Schwabenthore« zur Stadt und dann bis zu einem an der Halde des S c h l o s s b e r g e s zu erbauenden Reservoire geführt werden, dessen Wasserspiegel ca. 30,0 m hoch über dem Versorgungsgebiete liegen sollte: Nachdem durch die späteren Vorarbeiten, welche für die Erschliessung etc. des Wassers von dem Ingenieur L u e g e r , jetzt Professor in S t u t t g a r t , ausgeführt wurden, in den Wiesen eine Wasserergiebigkeit von 120 See.-Liter constatirt war, ist von der Stadt im Jahre 1873 der Beschluss zur Ausführung der Anlage unter L u e g e r ' s Leitung gefasst und die Anschlagssumme
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für den Bau von M. 900000 bewilligt. Mit den Arbeiten selbst wurde im Jahre 1874 begonnen, und bereits im Sommer 1875 konnte der grösste Theil der Stadt und Ende 1876 die ganze Stadt aus der Anlage mit Wasser versorgt werden. Die bis dahin verausgabten Baukosten hatten nur M. 830000 betragen. Der Betrieb der Anlage ist dem Direktor S c h n e l l der städtischen Gas- und Wasserwerke unter der Oberleitung einer fünfgliedrigen, städtischen Wassercommission unterstellt. Die rasche Zunahme der Bevölkerung, welche schon im Jahre 1888 die angenommene Zahl von 40 000 Köpfen überstiegen hatte, hat bereits damals eine Erweiterung der Fassungsanlagen verlangt, wofür M. 46000 verausgabt sind. Im Jahre 1895 ist dann ferner noch eine neue Fassungsanlage bei E b n e t mit einer neuen Zuleitung und einem neuen Hochreservoire hergestellt, welche bereit« Ende desselben Jahres theilweise in Benutzung gekommen ist. Das Wassergewinnungsgebiet liegt in dem auf Gneis ruhenden Diluvium des D r e i s a m t h a i e s beim Dorfe Ebnet. Dieses Thal besteht aus ausgedehnten Ablagerungen von Kies und Geröll, die theils lose, theils mit zwischengelagerten Thonschichten durchsetzt und theils zu festen Conglomeraten zusammengebacken sind und die sich in weiter Ausdehnung im Thalgebiete verbreiten und vielfach verrissen sind. In die festen Conglomerate hat sich das D r e i s a m b e t t eingewaschen, und rechts und links davon bauen sich über diesen Schichten terrassenföi^nig auch, noch deutlich als frühere Hochgestade erkennbar, die wasserführenden Sand- und Kiesschichten auf, die für die Erschliessung des Wassers benutzt sind. Für die erste Anlage ist hier in ca. 1000 m Entfernung und östlich von E b n e t ein gemauerter Sammelbrunnen von 4,5 m Durchmesser hergestellt, der über Terrain hochgeführt, und kuppeiförmig überwölbt und mit einer Eingangsthür versehen ist. Er reicht bis auf 10,0 m Tiefe mit seinem offenen Boden unter Terrain hinunter, und in denselben münden, mit ihrer Sohle in 6,6 m Tiefe unter Terrain liegend, 2 begehbare Sammelkanäle aus Beton von je 90 m Länge ein, welche einen eiförmigen Querschnitt von 0,7 m Breite und 0,9 m Höhe haben. Arft Boden und in den Seitenwänden sind diese Kanäle durch 0,1 111 breite Sehlitze durchbrochen und deren Gewölbe sind 0,3 m hoch mit gewaschenem Flusskies, über welchen eine 1,0 m starke Schicht von feinem Kies und darüber eine 0,5 in starke Schicht von reinem Sand gebracht ist, bedeckt. Der eine der Kanäle geht nach Nordosten und ist in dem E s c h b a c h t h a l e für die erwähnte, zweite Anlage weiter geführt. Der andere Kanal ist nach .Südosten zu gerichtet und in diesen ist auch das Wasser überführt, welches durch den im Jahre 1888 auf dem südlichen Ufer der D r e i s a n i bei L i t t e n w e i l e r hergestellten Sammelkanal erschlossen ist. Aus dem Sammelbrunnen fliesst das Wasser in 8,0 m Tiefe unter Terrain durch eine Leitung von 450 mm Durchmesser ab, welche im Ganzen ca. 5300 m Länge hat. Diese zieht sich über einige Tief- und Hochpunkte mit wechselndem Gefälle hinweg und bis zudem 160 m von der Stadt entfernt liegenden Hochreservoire hin. Letzteres ist in 2 Kammern getheilt und hat bei 4,5 m Wasserhöhe im Ganzen einen Nutzinhalt von 4000 cbm. Sein Wasserspiegel liegt 9,0 m tief unter dem mittleren Stande der Fassungsanlage und 20,0 m bis 45,0 m hoch über den verschiedenen Abgabepunkten in der Stadt. Das Reservoir ist völlig in den Felsen eingesprengt und dann ausgemauert und überwölbt. Ueber dessen Gewölben liegt eine 2,0 m starke Bodenschicht,
II. Bezirk Freiburg.
5S6
Das im Jahre 1895 hergestellte, zweite Hochreservoir hat 3500 cbm Inhalt erhalten und ist aus Beton ausgeführt. Die neue Fassungsanlage ist ähnlich der ersten hergestellt, und beide Fassungen zusammen können bis zu 20000 cbm Wasser im Tage liefern. Die zweite Zuleitung hat gleichfalls 450 mm Durchmesser erhalten, und ihre Länge beträgt ca. 5900 m. DieVertheilungsleitungen sind nach dem Circulationssysteme ausgeführt und stehen unter einem constanten und einheitlichen Drucke. Die Länge der Rohrleitungen
von 450 mm bis 90 mm Durchmesser und die Zahl der Schieber, Hydranten, öffentlichen Springbrunnen, Laufbrunnen und Pissoire, sowie die Zahl der vorhandenen privaten Badeeinrichtungen, Closets, Springbrunnen, Strahlapparate, Wassermotoren und hydraulischen Aufzüge gibt die Tabelle 227 für das Ende der Jahre 1876 und 1889 und für ein jedes der Jahre von 1891 bis 1899 an. Die Rohre sind Anfangs aus O t t e n g e und später von R u d . B ö c k i n g & C o m p , in H a l b e r g e r h ü t t e bezogen. Die ersten Rohrverlegungsarbeiten sind von
Tabelle 227. R o h r l ä n g e n , S c h i e b e r etc. 1876
1889
1891
1892
1893
1894
1895
1896
1897
31000 158 308 2 5
60000 278 406 6 36 4 600 3000 10 10 6
53 500 294 424 6 38 4 680 3500 12
54380 305 431
55 650 320 437 9 39 4 810 5400 14 20 4
63 442 329 440 11 41 4 900 6050 14 20 4 3
64 980 350 446 11 49 4 1032 7070 14 18
75519 417 466 11 50 4 1152 7900 14 16 7 7
76 964 430 494 11 51 5 1296 8800 14 17 7 8
Jahr Robrlänge lfd. m Scbieberzahl Hydrantenzahl Oeffentliche Springbrunnen . > Laufbrannen. . > Pissoire . . . Private Badeeinrichtungen > Closets und Pissoire > Springbrunnen. . . > Strahlapparate . . . » Wassermotoren . . > Aufzüge
— — — — — — •
—
—
8
5 2
fi
40 4 760 4460 12 5 4 3
L a m o t t e & C o m p , in O e t t i n g e n ausgeführt, und die Armaturen haben B o p p & R e u t h e r in M a n n h e i m geliefert. Die Hydranten sind sämmtlich Unterflurhydranten und stehen in ca. 100 m Entfernung von einander. Die AnschlusBleitungen und die Hausleitungen bestehen aus galv. Schmiederohren; erstere sind meist von 25 mm Durchmesser und haben Strassenventile und im Hause Absperrhähne; mit letzteren sind ca. 12000 Zapfhähne verbunden. Auch sind 6 Hausreservoire in Benutzung. Von den 1274 bis Ende des Jahres 1895 gelieferten Wassermessern waren 281 von D r e y e r , R o s e n k r a n z & D r o ö p , H a n n o v e r , 41 von H. M e i n e c k e , B r e s l a u , 63 von C. A. S p a n n e r , W i e n - A a c h e n , 713 von S i e m e n s & H a l s k e , B e r l i n , 68 von B o p p & R e u t h e r , M a n n h e i m und52vonLux, Ludwigsh a f e n geliefert. Nach den Grössen vertheilen sie sich wie folgt: Durchmesser mm 10 12 13 15 16 20 25 30 Stückzahl 229 186 158 105 202 177 109 6 Durchmesser mm 40 50 65 75 250 Stückzahl 7 65 1 12 6 Für jedes der 11 Jahre von 1889 bis 1899 gibt die Tabelle 228 (S. 537) den gesammten Juhresconsum an Wasser, sowie die Abgabe am mittleren, am grössten und am kleinsten Consumtage im Ganzen und pro Kopf der Bevölkerung an; ferner ist darauf die Abgabe des Wassers für öffentliche Zwecke und für die verschiedenen Verwendungsarten desselben, ferner die Abgabe nach Messern und ohne Messer und für Private etc., ferner die Zahl und die Art der Anschlüsse und den mittleren Consum derselben und endlich das Verhältniss verschiedener dieser Zahlen zu einander angegeben. Das Wassergeld wird nach dem Miethwerthe und zwar mit 2'/j o davon berechnet. Ausserdem ist zu zahlen: für eine Waschküche M. 5 bis M. 15, für ein Badezimmer M. 4, für ein Closet M. 5, für einen laufenden Brunnen M. 50 bis M. 100, für einen Ventilbrnnnen M. 20 bis M. 50, für einen Bierkühlet M. 20 etc. Die Minimaltaxe f(ir ein Grundstück betragt M- 20. 0/
3
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7
1898
1899
78131 79 830 443 ! 460 496 509 12 12 53 52 5 5 1667 1495 10 260 11510 15 16 19 27 7 7 14 15
Nach Messern entnommenes Wasser kostet 7 Pf. pro cbm. Bei mehr als 30 cbm Consum pro Tag wird über den Preis eine besondere Vereinbarung von Fall zu Fall getroffen. Als jährliche Messermiethe werden 10°/0 des Anschaffungspreises des Messers berechnet. Die Untersuchungen des Wassers werden von der Untersuchuogsanstalt der Stadt F r e i b ü r g vorgenommen. Nach einer vorliegenden Analyse enthielt das Wasser im Liter: Gesammtrückstand 62 mg Glfthrückstand . . . . . . . 41 > Chlor 17,7 » Ammoniak und salpetrige Säure Null Keime im ccm im Durchschnitt 9,6 Härte, deutsche 2°.
2. a. Achkarren. (E. 630, W. 112 mit je 6 B.) Für die Wasserversorgung des Pfarrdorfes A c h k a r r e n ist im Jahre 1889 eine Anlage hergestellt, welche M. 16 200 im Ganzen oder M. 26 pro Einwohner gekostet hat. Das Wasser ist aus in verschiedenen Höhen entspringenden Quellen, die täglich 300 cbm Wasser liefern, gesammelt und in 2, aus Beton und flach gedeckt hergestellte Hochreservoire von je 22 cbm Inhalt geleitet. Durch Fallrohrleitungen von 100mm Durchmesser kommt es von hier unter 30,0 m resp. 15,0 m Druck in den beiden Druckzonen zur Abgabe. Im Ganzen sind 2309 lfd. m Rohre verlegt. Damit sind 11 Hydranten und 4 öffentliche Laufbrunnen verbunden. Für 100 Häuser bestehen Anschlussleitungen aus galv Schmiederohren, welche 145 Zapfhähne speisen.
Das Wassergeld wird durch Schätzung nach 5 Klassen bestimmt und beträgt pro Anschluss pro Jahr M. 3 bis M. 9.
3. a. Altdorf. (E. 1080, W. 195 mit je 6 B.) Für die Wasserversorgung des Pfarrdorfes A l t d o r f ist im Jahre 1891 eine Anlage hergestellt, welche M. 25964 im Ganzen oder M. 24 pro Einwohner gekostet hat. Das Wasser wird aus Quellen von täglich 180 cbm Lieferung erschlossen und in einem aus Beton und
II. B e z i r k
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HI. Bezirk Mannheim.
561
und der Gang der Pumpen wurde so regulirt, dass sich eine den Flachbrunnen und 9 von den Tiefbrunnen mit einer gleichbleibende Fördermenge ergab. Das abgepumpte nördlichen Heberleitung von ca. 1800 m Länge und die Wasser wurde auf 1,5 km Entfernung fortgeleitet und anderen 2 Flachbrunnen und 4 Tiefbrunnen mit einer versickerte hier durch besondere Bewässerungsschlitze, südlichen Heberleitung von ca. 800 m Länge verbunden. ohne jedoch den Grundwasserspiegel dort zu er- Beide Heberleitungen tauchen in einen gemauerten reichen. Die Resultate von je 3 Analysen des am Sammelbrunnen ein, der neben dem Maschinenhause 24. Januar 1884 aus dem Versuchsbrunnen und des am erbaut ist und aus dem die Pumpen das Wasser entnehmen. 27. April 1889 und später aus dem Sammelbrunnen des An den beiden Enden der Brunnenreihen und an den Waeserwerkes geschöpften Wassers giebt die Tabelle 237 Enden von 2 südlichen Ausläufen derselben steht je ein (S. 568) in den Mittelzahlen an. Gleich günstig wie Flachbrunnen, und in der Regel sind immer 2 Tiefbrunnen die Qualität, war die Quantität des Wassers aus dem zwischen je 2 Flachbrunnen eingeschaltet. Die nördVersuchsbrunnen, der mit eiuer täglichen Entnahme liche Hebierleitung besteht aus Rohren von 500 nim, von 2u00 bis 3'JOO cbm betrieben wurde. 550 mm und 60U mm Durchmesser, und sie hat einen Durch die gesauimte Anlage ist als täglich zu Abzweig von 250 mm Durchmesser. Die südliche liefern erforderliches und voraussichtlich bis zum Jahre Heberleitung besteht aus Rohren von 3 O mm und 1«98 genügendes Quantum von S m r e c k e r für eine 400 mm Durchmesser, ebenfalls mit einem Abzweige Bevölkerungszahl von 10000O Einwohnern mit je 1(10 von 250 mm Durchmesser. Die gemauerten Brunnen Liter pro Kopf am mittleren Jahrestage 10000 cbm und sind auf 0,6 m hohen, schmiedeeisernen Brunnenkränzen als höchstes Tagesquantum 150*0 cbm berechnet, gesenkt, welche durch Anker mit 2, in das Mauerwerk und für eine spätere, eventuelle Vergrös6erung ist von in 3,0 m Abstand eingelegten, schmiedeeisernen Ringen ihm das doppelte Quantum angenommen. Auf Grund verbunden sind. Das in Cementmörtel hergestellte Buckseines, für d ie Anlage ausgearbeiteten Detailprojectes steinmauerwerk der Wände besteht in den Theilen, in beschloss der Bürgerausschuss am 18. September 1885: welchen es von grobem Kies umgeben ist, aus Hohlden Bau der Anlage für eine anfängliche Leistung steinen. Oben sind die Brunnen flach überwölbt und von 15000 cbm mit der Möglichkeit einer späteren mit Einsteigeschächten versehen. Verdoppelung unter Bewilligung der AnschlagRsumme Für die Rohrbrunnen ist zuerst das gusseiseme von M. 2000000 auszuführen und S m r e c k e r die Futterrohr von 0,8 m Durchmesser bis unter die beabBauleitung zu übertragen. sichtigte Entnahmetiefe hinuntergebracht und später Am 8. Juli 1886 ist der erste Spatenstich für die nach dem Einsetzen des Filterkorbes ist es bis zum Bauausführung gemacht und mit Ausnahme des Wasser- oberen Rande der Siebfläche wieder in die Höhe t u r m e s konnte das Werk bereits am 23. December 1887 gezogen. In einer Tiefe von 4,0 m unter Terrain ist zum ersten Male in Betrieb gesetzt werden. Die eigent- jedes Futterrohr mit seinem oberen Ende in den Boden liche Betriebseröffnung fand am 20. April 1888 statt, eines darüber erbauten Schachtes von 2,0 m Durchnachdem bis dahin Spülungen des Rohrnetzes vorge- messer einbetonirt. Aus diesem Schachte tritt seitlich das nommen und die Hausleitungen angeschlossen waren. Saugerohr aus und über seiner Decke erhebt sich ein Das Hochreservoir ist erst im April 1889 in Benutzung | Einsteigeschacht bis zur Terrainhöhe. Die Filterkörbe gekommen. I haben einschliesslich ihres unteren Sumpfes Höhen von { 3,75 m bis 6,25 m. b) Wasserwerk im Käferthaler Walde. Jeder derselben besteht aus einem äusseren Schutzkorbe und dem eigentlichen Filterkorbe. Der SchutzI. Wassergewinnungsanlagen. korb hat unten einen vollwandigen Boden und ist auch Für die Wassergewinnung ist angenommen, dass in dem oberen und unteren Theile seiner Wand vollder Grundwasserstrom bis auf 25,0 m Tiefe mit 14,4 wandig. Dagegen ist er in seinem mittleren Theile so Liter pro qm der wasserführenden Schicht pro Sturide durchlocht, dass gröbere Geschiebestücke nicht durchin Anspruch genommen werden soll. Bei 20 stündigem treten können. Die ganzen Seitenwandungen des FilterPumpenbetriebe ist daher für 15000 cbm Wasser im korbes sind ebenfalls durchlocht und mit einem kupfernen Tage eine rechtwinklig zur Stromrichtung gerichtete Tressengewebe überzogen, welches keinen Sand durchBreite von 2083 m erforderlich, und statt dessen ist lässt. Der Boden ist vollwandig und ein vollwandiges wegen der von der Normalen etwas abweichenden Rohr setzt sich oben auf den eigentlichen Filterkorb Richtung die geknickte Fassungslänge von 2600 m und auf, und durch dessen Boden treten 2, von oben komeine Profilbreite von 2470 m Länge angenommen. Die mende Rohre hindurch und reichen bis in den unteren äußersten Enden dieser Fassungslänge liegen ca. 8000 m Theil des Schutzkorbes hinunter. Der Filterkorb ist resp. 6000 m von dem Wasserthurme entfernt, welcher beweglich in den Schutzkorb eingesetzt und kann jederin die Mitte der zukünftigen Stadtbebauung und daher zeit zur Reinigung aus ihm entfernt werden. Eine solche vor die Mitte der derzeitigen, südöstlichen Stadtgrenze istaberauch durch Spülung möglich. Die in die Filterkörbe gelegt ist, weil nur nach dieser Richtung hin die Ver- eingehängten Saugerohre haben, ebenso wie die in den gegrösserung der an den 3 andern Seiten von R h e i n mauerten Brunnen, unten Fussventile und vor ihrem Anund N e c k a r begrenzten Stadt stattfinden kann. schlüsse an die Heberrohre Absperrschieber erhalten. Wegen der im Untergrunde wechselnden Schichten Der Hauptsammeibrunnen hat 5,0 m Durchmesser von Kies und von Sand von theilweise sehr kleiner und liegt mit seinem offenen Boden 10,0 m tief unter Korngrösse sind für die Wasserfassung einzelne Brunnen Terrain, und seine 0,5 m starken Backsteinwände gewählt und zwar 7 gemauerte Brunnen von 3,0 m sind massiv hergestellt. In die Heberleitungen sind in Durchmesser und 10,3 m bis 11,7 m Tiefe für das Wasser den Durchgängen durch die Brunnen wände 0,8 m lange, der oberen Schichten und 13 eiserne Rohrbrunnen von kupferne Wellrohre eingeschaltet. An ihren Enden 0,8 m Durchmesser und 16,5 m bis 22,6 m Tiefe für das sind sie mit stellbaren Fussventilen versehen. Wasser der tieferen Schichten. Die Entfernungen der In den späteren Jahren haben die Wassergewinnungsr Brunnen von einander sind auf Grund von vorherigen anlagen bedeutende Erweiterungen erfahren. Bis zum Versuchen festgestellt. Von diesen Brunnen sind 5 von Jahre 1899 war durch die Einschaltung von 21 neuen G r a h u , Wasserversorgung. Bd. II. 86
III. Bezirk Mannheim.
562
Rohrbrunnen, deren Zahl von 13 auf 34 gewachsen, und einschliesslich der 7 gemauerten Brunnen dienten damals im Ganzen 41 Brunnen für die Wassergewinnung. Im Jahre 1900 ist im K ä f e r t h a l er Walde ferner eine neue Wassergewinnungsanlage, für welche vom Bürgerausschusse bereits am 16. Januar ein Credit von M. 240000 bewilligt war, in südöstlicher Richtung von der Pumpstation ausgeführt Dafür ist eine neue Heberleitung von ca. 1200 m Länge hergestellt, und an diese sind bislang 4 neue, gemauerte Brunnen und 6 neue Rohrbrunnen angeschlossen, so dass jetzt in beiden Anlagen 11 gemauerte und 48 Rohrbrunnen, also im Ganzen 51 Brunnen in Benutzung sind. Die neue Anlage konnte schon am 5. Juli 1900 in Benutzung kommen, so dass davon bereits in demselben Jahre in den Tagen des höchsten Wasserverbrauches Gebrauch gemacht werden konnte. Nach deren Inbetriebnahme stieg der unabgesenkte Wasserspiegel in dem Sammelbrunnen, welcher Anfangs des Jahres auf 91,43 m -f- 0 zurückgegangen war, auf 92,02 m -}- 0 und erreichte damit wieder den Stand, den er im Mai 1897 verlassen hatte und unter welchen er bisher allmählich und ständig tiefer hinuntergesunken war. 2. Pumpstation.
Die Pumpstation besteht aus einem Maschinen- und Kesselhause, einem Kohlenraume und einem Wohnhause für die Bediensteten. Ersteres hat im Lichten 17,5 m Breite und 52,0 m Länge bei 5,8 m Höhe bis zum Dachauflager. An dem einen Ende desselben ist ein 17,5 m langer Raum als Kesselhaus und an dem anderen Ende ein 4,0 m langer Raum als Eingang und für 2 Bureauräume abgetrennt In der einen Hälfte des verbliebenen mittleren Raumes sind Anfangs 2 Dampfpumpmaschinen und in dem Kesselräume 3 Kessel aufgestellt, k> dass für später in der Pumpstation noch Platz für 2 ähnliche neue Maschinen, sowie für 2 Kessel zur Verfügung blieb. Die Maschinen sind liegende Verbundmaschinen mit Schwungrädern, mit Condensation und mit Sulzer scher Ventilsteuerung. Von dem Kolben eines jeden Dampfcylinders wird direkt mit dessen Kolbenstange ein Plunger für 2 gekuppelte und einfachwirkende Pumpen mit Ringventilen angetrieben. Die Einrichtung ist so getroffen, dass mit jedem einzelnen Cylinder jeder Maschine mit der einen der gekuppelten Pumpen aueh allein gearbeitet werden kann. Die Dampfkolben haben 450 mm und 700 mm und die Plunger 280 mm Durchmesser. Sämmtliche Kolben haben 0,9 m Hub und können 2772 bis 42 Doppelhübe pro Minute machen. Füi jede Maschine geht ein besonderes Saugerohr von 450 mm Durchmesser aus dem Sammelbrunnen ab und theilt sich ausserhalb des Maschinenraumes in 2 Rohre von 'e 350 mm Durchmesser, von denen je eins für eine 'umpe dient Das Rohr tritt zu jeder Pumpe unter jedem der Saugeventile, über denen direkt die Druckventile liegen, durch je einen stehenden Saugewindkessel ein, während ein gemeinsamer, horizontaler Druckwindkessel von 3,7 m Länge und 1,1 m Durchmesser über den beiden Druckventilen jeder Pumpe liegt. Die 4 einzelnen Druckrohre von den 4 gekuppelten Pumpen der beiden Maschinen schliessen, jedes mit einem Schieber absperrbar, direkt an eine gemeinschaftliche Druckleitung von 600 mm Durchmesser an, welche in dem Maschinenräume entlang geführt ist. Die Förderhöhe der Pumpen ergiebt sich aus dem auf 132,0 m -J- 0 festgesetzten OberwasBerspiegel des Hoch-
i
reservoirs, aus der Höhe des mittleren Grundwasserspiegels von 94,0 m + 0 und aus dessen, auf 4,0 m als möglich angenommenen Absenkung zu 42,0 m. Als tägliche Leistung einer Maschine bei 20 ständiger Arbeitszeit ist ein Drittel der für 3 Maschinen zu 20000 cbm angenommenen Lieferung der Gesammtanlage, also 6666% cbm oder 46,5 Sec.-Lit. bei 2772 Doppelhüben pro Minute angenommen, was bei 42 Doppelnüben 70 Sec.-Lit. einer Lieferung von 10000 cbm pro Maschine bei 20 stündiger Arbeitszeit entspricht. Zur effectiven Förderhöhe von 42,0 m sind für Druckverluste 2,0 m in den ca. 2000 m langen Heberleitungen, 5,6 m in der ca. 8000 m langen Druckleitung und 1,4 m für Diverses, also zusammen 9,0 m hinzugerechnet. Endlich ist noch ein event. eintretender, bleibender Rückgang des Grundwasserspiegels von 1,0 m angenommen, und danach ist eine gesammte Arbeitshöhe von 52,0 m rechnungsmässig zu Grunde gelegt, was einer Maschinenarbeit von 60 PS bis 100 PS entspricht. Die Maschinen etc. hat die Firma Gebr. Sulzer in Wi ntert h u r geliefert. Die Kessel sind Cornwallkessel mit Gallowayrohren. Jeder Kessel hat 2 Vorwärmer und 67 c¡m Heizfläche für den Kessel und 33 qm Heizfläche für die Vorwärmer, sowie 1,65 qm Rostfläche. Die Kessel sind für 6 Atm. Dampfdruck conce88ionirt und von der Firma F i s c h e r & Werner in Mannheim geliefert. Die sämmtiichen Fundamente für die Gebäude, die Maschinen und die Kessel sind aus Stampfbeton ausgeführt. Der Kamin für die Kessel hat 33,0 m Höhe und unten 2,0 m und oben 1,3 m Durchmesser. In der ersten Hälfte des Jahres 1899 ist eine dritte Dampfpumpmaschine aufgestellt, welche am 1. Juli in Betrieb gekommen ist. Sie ist gleichfalls von der Firma Gebr. S u l z e r i n W i n t e r t h u r geliefert. Die Dimensionen dieser neuen Maschine stimmen im Wesentlichen mit denen der beiden ersten überein. Abweichend davon sind aber die Ventile der Pumpen mit Steurungen nach Riedler versehen, so dass sie bis zu 70 Doppelhübe pro Minute machen können. Es kann daher die neue Maschine bis zu 840 cbm Wasser pro Stunde oder bei 20stündigem Betriebe 16800 cbm Wasser liefern. Diese Neuanlage hat ca. M. 105000 gekostet. 3. Druckleitung und Hochrcservoir.
Die Druckleitung von 5350 m Länge führt von der Pumpstation bis zur Staatsstrasse und dann gradlinig auf dieser entlang bis zur N e c k a r v o r s t a d t mit 600 mm Durchmesser. Von hier ab hat die Leitung hinter dem Abzweige für letztere beim Verlassen der Staatsstrasse 550 mm Durchmesser und noch eine Länge von 1650 m bis zum Hochreservoire. In dem Inundationsgebiete des N e c k a r und für die Unterführung unter dem Flusse ist auf ca. 600 m Länge eine Doppelleitung verlegt. Jede dieser Leitungen besteht in der Mitte aus einem genieteten, schmiedeeisernen Düker von 61 m Länge, welcher unter das Flussbett versenkt ist. An dessen Enden schliessen sich bis über die Höhe des Grundwassers 61 m resp. 98 m lange, gusseiserne Flanschenrohrleitungen an, mit deren Enden die Muffenrohrleitungen verbunden sind. Bei der Kreuzung mit der Hessischen Ludwigsbahn ist direkt in den Boden ein schmiedeeisernes Rohr verlegt. Bei der Kreuzung mit dem Hochwasserdamm am linken N e c k a r u f e r sind beide Rohre in überwölbte Kellerräume von 8 m Länge, 3,2 m Breite und 2,5 m Höhe verlegt, welche in den Damm eingeschaltet sind und in der Uferlinie zu beiden Enden 10 m lange Flügelmauern erhalten haben.
563
m . Bezirk Mannheim.
Das Fehlen jeder natürlichen Erhebung in der Nähe der Stadt zwang dazu, für das Hochreservoir ein auf einem gemauerten Unterbaue aufgestelltes, schmiedeeisernes Thurmreservoir herzustellen, welches 2000 cbm Inhalt erhalten hat. Es hat 16rl m Durchmesser und 8,3 m cylindrische Mantelhöhe. An dessen unteren Rand setzt Bich eine nach innen ansteigende, 0,5 m breite Kegelfläche, deren Verbindung mit dem äusseren Rande des 3,0 m tiefen Kugelbodens von 15,0 m Durchmesser durch einen 0,9 m hohen Tragering gebildet ist, welcher auf der Ringmauer des Thurmes in 25,5 m Höhe über Terrain aufliegt Aussen ist das Reservoir mit einem massiven Mantel von 18,0 m lichtem Durchm. umschlossen, über welchem sich eine mit Kupfer eingedeckte Ueberdachung 20,0 m hoch erhebt. Der Thurm hat unten im Lichten 14,0 m Durchmesser und seine äussere Architektur ist die Frucht einer öffentlichen Concurrenz, aus der der Architekt G u s t a v H a l m k u b e r in B e r l i n als Sieger hervorging. Die Druckleitung von 550 mm Durchmesser mündet im Thurme in einen Theilkasten ein, aus dem das Versorgungsrohr von 750 mm Durchmesser zur Stadt abgeht. Von der Decke des Theilkastens führt ein schmiedeeisernes Rohr von 500 mm Durchmesser gleichzeitig als Fallrohr- und als Steigerohrleitung in das Reservoir durch dessen Boden. Seitlich gehen von dem Theilkasten
ferner 2 Stadtrohrleitungen, eine jede von 250 mm Durchmesser, als Reserve ab. Das Ueberlauf- und Entleerungsrohr vom Reservoir hat 300 mm Durchmesser und ist gleichfalls aus Schmiedeeisen hergestellt. Die Hauptzuleitung hat eine direkte Verbindung mit der Hauptversorgungsleitung durch eine Umgangsleitung erhalten. 4. Wmervertheiluag. Ausser für die Stadt M a n n h e i m dient das Wasserwerk auch für die Versorgung der S c h w e t z i n g e r Vorstadt, des L i n d e n h o f e s und der schon erwähnten N e c k a r v o r s t a d t , denen später auch die Vorstadt K ä f e r t h a l gefolgt ist. Diese Orte sind sämmtlich mit Vertheilungsleitungen belegt und sowohl die Stadt, als auch die Vorstädte werden durch ein durchgehendes Hauptrohr, von welchem Zweigrohre abgehen, durchschnitten. Die einzelnen Vertheilungsleitungen stehen unter einem mittleren Drucke von ca. 30,0 m, und sind unter einander zur Circulation verbunden. Die Tabelle 230 gibt für das Ende eines jeden der 12 Jahre von 1889 bis 1900 die Länge und den Inhalt der Rohrleitungen von 750 mm bis 80 mm Durchmesser, sowie die Zahl der vorhandenen Schieber, Hydranten, Springbrunnen, Laufbrunnen, Ventilbrunnen und öffentliche Pissoire an.
TabeUe 280. K o h r l ä n g e n , S c h i e b e r etc. Jahr Rohrlänge m Rohrinhalt . . . . cbm Schieberzahl Hydranten Oeffentliche Spring- und Laufbrunnen . . . . Oeffentliche Ventilbrunnen > Pissoire . .
1889
1890
1891
1892
1898
1894
1895
1896
1897
1898
1899
1900
60 944 65 328 69 337 72 982 77194 79 366 84 74$ 87 618 95183 100396 112470 118 581 5088 3 648 3714 3 735 3 802 3 930 3 9
182,6 58,9 261653 865 740
191,1 45,4 342 528 1 115 915
177,2 46.6 352 993 1328 655
203,3 43,2 388 209 1 439 119
183,0 41,6 534 596 1 556 765
195,1 49,9 46!) 710 1 529 b78
>
85074
37 347
311 611
342 396
293 376
18,2 67,2 14,6 699820 32,7
21,9 64,0 14,1 876992 36,1
20,5 66,7 12,8 76.1086 33,8
67,3 3278 440
63,9 3417 456
U6,7 3596 425
Jahr Einwohnerzahl
cbm
Gesammtabgabe Im Jahre
desgl gegen 100 cbm des Vorjahres > pro Kopf am mittleren Tage. . . Liter > > > Maximaltage . . . » Zahl der Abnehmer (Anschlösse) . cbm pro Anschluss im Jahre . . cbm
Tagesabgabe:
am mittleren Jahrestage . . . . > Maximaltage des Jahres . . . » Minimaltage > > . . . . Von 100 cbm am mittl. Jahrestage am Maximaltage des Jahres . . > Minimaltage > >
Wasser für öffentliche Zwecke
. .
Wasser für Private (nur nach Messern) Wasser für das Wasserwerk incl. Spülen und Verlust etc Von 100 cbm Gesammtabgabe für öffentliche Zwecke » Private > das Wasserwerk
Abgabe ohne Messer Im Ganzen . . .
>
» » » >
»
> > >
>
desgl. von 100 cbm Gesammtabgabe » desgl. Messerabgabe von 100 cbm » Gesammtabgabe Zahl der aufgestellten Messer . . Abgabe pro Messer im Jahre . . cbm
—
21,5 71,6 7,0 346 727 28,7
23,5 76,5 342 528 23,6
20,5 77,3 2,2 390 340 22,7
71,3 2289 378
76,4 2936 380
77,3 3148 421
Fortsetzung der Tabelle 233. 1895
1896
1897
1898
1899
1900
91000 2 504 161 109,2 75 131 3616 693
93000 2 578 762 102,9 76 131 3765 684
100 000 2 892 509 112,2 79 137 4227 684
106 000 3 236 955 111,9 84 147 4550 711
112 700 3 546 448 109,6 86 147 4872 728
120800 3 752 710 105,8 85 153 6170 726
»
6860 11884 3290
7046 12 202 3452
7915 13 684 3904
8866 15 568 4140
9701 16 5-20 4428
10 266 18522 6076
»
173,3 46,5 476211 1 712 866
173,1 40,0 508292 1 829 615
172,9 49,3 529505 2 089 420
175,3 46,6 566 187 2 386 699
170,3 45,7 506 584 2 677 505
184,0 49,4 404258 2 788 769
315 084
240 855
273 584
286 069
362 361
659 683
19,0 68,4 12,6 791 295 31,6
19,7 70,7 9,6 74'.» 147 29,3
17,4 72,3 9,3 803 089 26,7
17,4 73,7 8,9 851256 26,0
14,3 73,5 12,2 851008 26,5
10,6 74,8 15,2 963 941 25,8
68,4 3752 456
70,7 3938 464
73,3 4361 479
74,0 4658 512
73,6 4971 677
74,2 5327 621
Jahr Einwohnerzahl
cbm
Gesammtabgabe Im Jahre
desgl. gegen 100 cbm des Vorjahres » pro Kopf am mittleren Tage. . . Liter » » » Maximaltage . . . » Zahl der Abnehmer (Anschlösse) . cbm pro AnBchluss im Jahre . . cbm
Tagesabgabe:
am mittleren Jahrestage . . . . » Maximaltage des Jahres . . . > Minimaltage > > . . . Von lOOcbin am mittl. Jahrestage am Maximaltage des Jahres . . > Minimaltage > >
Wasser für öffentliche Zwecke
.
>
»
. .
Wasser für Private (nur nach Messern) Wasser für das Wasserwerk incl. Spülen und Verlust etc Von 100 cbm Gesammtabgabe fOr Öffentliche Zwecke » Private > das Wasserwerk Abgabe ohne Messer Im Ganzen . . .
>
» >
»
desgl. von 100 cbm Gesammtabgabe » desgl. Messerabgabe von 100 cbm •i Gesammtabgabe Zahl der aufgestellten Messer . . Abgabe pro Messer im Jahre . . cbm
Die Abgabe für das Wasserwerk incl. derjenigen für i sich in die einzelnen Verwendungszwecke beispielsweise Spülen und Verlust, welche die Tabelle 233 angibt, zerlegt [ in den beiden Jähren 1895 und 1900 wie folgt:
III. Bezirk Mannheim
566
1895 1900 a) für Aichen der Wassermesser 7080 cbm 4 075 cm b) » Dampfkesselspeisung . . 4885 » 6947 » c) » Verlust in den Leitungen bei Rohrbrüchen, durch Rohrspülungen, Minderabgabe der Messer und Rücklauf in den Sammelbrunnen für Druckregulirung und als Ueberlauf des Hochreservoirs . . . . 177011 401781 d) Differenz zwischen der wirklichen und der theoretischen Pumpenleistung mit 5 % .125208 > e) Rücklauf in den Sammelbrunnen durch die Wasserstrahlapparate derHeberrohre zur Luftabsaugung . . . .
—
146880 >
Betreffs des Kesselspeisewassers ist noch zu bemerken, dass die Verdampfimg pro kg Kohle in den Jahren 1894 und 1895 7,26 bis 8,47 Liter und in den Jahren 1899 und 1900 8,17 bis 8,59 Liter betragen hat. In die in der Tabelle 233 (S. 565) angegebene Zahl der Abnehmer sind auch die öffentlichen Abgabestellen eingeschlossen, und es vertheilen sich beispielsweise die angegebenen Zahlen in den Jahren . . 1894 1900 auf Abnehmer nach Liegenschaften mit Messern 3482 5056 » öffentliche Pissoire und Closets . . 11 12 88 » Ventilbrunnen 38 14 » Spring- und Laufbrunnen . . . . 9 Die Tabelle 234 gibt für die 8 Jahre von 1893 bis 1900 die Vertheilung des für öffentliche Zwecke abgegebenen Wassers für die verschiedenen Verwendungsarten im Ganzen und im Verhältnisse zu dem gesammten Verbrauche für öffentliche Zwecke an.
Tabelle 284. V e r t h e i l u n g des W a s s e r s fflr Ö f f e n t l i c h e Zwecke. Jahr Vom Wasser fflr Öffentliche Zwecke cbm > fflr Strassensprengen > > Springbrunnen > > Ventilbrunnen > RinnBteine und Kanalspülen . » > Bedarfnissanstalten . . . . » > Öffentliche Anlagen . . . . > > > Feuerloschen » » Diverees oder von 100 cbm im Ganzen: fflr Straseensprengen cbm i » Springbrunnen > > Laufbrunnen > Rinnstein- und Kanalspülen . > » > Bedörfnissanstalten > Öffentliche Anlagen . . . . i > > Fenerlöschen > > Diverses
1893
1894
1895
1896
1897
1898
1899
1900
534 596 76180 179 133 18906 103523 96 360 600(0 500
4fi9 710 62 905 171444 26 100 44003 96360 60000 1000 7 898
476 211 70 746 148 520 26100 60212 96 360 61 »ill 1 000 11 662
608292 62 713 192 288 26 100 60 750 96 360 61205 1000 7 876
529 505 49 226 199 957 83115 80000 96360 61603 1000 8 244
565 187 64 870 253 900 43 109 37 047 96 360 61 5-21 1000 7 380
506584 69046 213 656 43109 13 648 96 360 61037 1500 8228
404258 81715 174000 48 400 12 860 400 75000 1000 108ö3
14,3 88,6 3,5 19,4 18,0 11,2
13,4 36,7 bfi 9,3 20,5 12.8 0,2 1,6
14,9 312 5,5 12,6 20.2 13,0 0,2 2.4
12,3 37,8 6,4 11,9 18,9 12,0 0,2 1.5
9,3 37,7 6,2 16,2 18,7 11,7 0,2 1,5
11,3 44,6 7,6 6,8 17,4 10,8 0,2 1,3
13,5 43,8 8,3 2.6 17,9 12,0 0,3 1,6
20,8 43,1 12,0 3,2 0,1 18,5 0,2 2,6
—
6. Verwaltmg, Bau- and Betriebskosten.
Die Betriebsleitung des Wasserwerkes ist seit dessen Eröffnung mit der des städtischen Gaswerkes verbunden und liegt in den Händen des Direktors Chr. B e y e r . Die ersten Anlagekosten den Wasserwerkes K ä f e r t h a l haben am 31. Dezember 1889 im Ganzen M. 2374300 betragen und setzen sich wie folgt zusammen: Wassergewinnung M. 241700 Pumpstation » 337000 Zuleitung » 413000 Hochreservoir > 449300 Stadtrohrnetz und Hausleitungen » 807500 Wassermesser » 114500 Probirstation, Magazine etc. . . » 10800 Die jährlich vorgenommene Abschreibung beträgt für die Immobilien 1%, für die Wassergewinnungsanlagen und die Rohrleitungen 3°/oi für die Maschinen, Pumpen und Kessel ft %, für die Wassermesser, Geräthe und Werkzeuge 10% und für die Düker 15%. Der Buchwerth der Anlagen belief sich am 31. Dezember 1900 auf M. 2652018 und zwar auf folgenden Conten vertheilt:
für > » >
Immobilien M. 551989 Maschinen, Pumpen, Kessel . . . . > 229345 Brunnen- und Heberleitungen . . . . » 299263 Erneuerung von 5 vorhandenen Brunnen (ursprünglich M. 22 784) » 4784 » Hauptrohrleitungen und Hydranten > 1317849 » Düker » 12 208 » Wassermesser » 125674 » Gerfithe und Werkzeuge » 19 910 Die Tabelle 235 (S. 567) gibt in Pf. für jedes der 7 Jahre von 1894 bis 1900 für je 100 cbm gefördertes Wasser die Betriebskosten für Kohlen, für Löhne, für Unterhaltung, für Verwaltung etc. excl. der Ausgaben für Zinsen und Amortisation etc. und schliesslich als deren Summe die Selbstkosten pro 100 cbm Wasser im Ganzen an. Ferner sind auf der Tabelle für dieselben Jahre die Einnahmen, welche für 100 cbm gefördertes Wasser erzielt sind, angeführt und daraus ist als Differenz der sich für 100 cbm gefördertes Wasser ergebende Ueberechuss bestimmt. Für jedes der7 Jahre von 1894 bis 1900 gibt die Tabelle 236 (S. 567), die sich aus Wassergeld, Messermiethe und diversen Einnahmen zusammensetzenden Gesammteinnahmen und die Selbstkosten, sowie den als deren Differenz sich ergebenden Ueberechuss an. Letzterer ist endlich
IH. Bezirk Mannheim.
667
•ach der Höhe seiner Verwendung zur Zahlung von | aufgeführt und der verbleibende Rest ist als an die Kapitalzinsen, Kapitalamortisation und Abschreibungen | Stadtkasse abgeführt angegeben. Tabelle 255. B e t r i e b s k o s t e n u n d U e b e r B c h u s s p r o lOOOcbm i n P f e n n i g e n . Jahr
1894
1896
1896
1897
1898
1899
1900
Kohlen Beleuchtung, Schmiere etc. . . Betriebslahne Hochreservoir Bedienung etc. Wassermesser . Unterhaltung Verwaltung Unfall, Kranken etc Allgemeines
398 96 344 17 161 789 669 46 240
837 138 321 28 165 923 866 36 196
367 170 286 51 176 694 916 42 186
371 160 2620 42 173 946 902 38 190
376 129 388 33 172 1354 884 86 239
418 91 273 17 156 1109 1025 89 196
609 75 282 18 134 863 1037 36 186
Zusammen Selbstkosten . . . Wassergeld-Einnahmen . . . .
3 706 16 254
3006 14 779
2888 15 033
3173 14 713
3469 14685
3321 16 080
8121 16 364
Differenz der letzten über die ersten als Ueberschuss . .
12549
11774
12145
11540
11226
11769
13 243
Tabelle 236. E i n n a h m e n u n d U e b e r s c h u s s im G a n z e n Mark. Jahr
1894
1896
1896
1897
1898
1899
1900
Einnahme für Wasser > > Messermiethe . . . . . > Installation u. Diverses
849 767 8 254 6 647
370094 8611 7 596
387 560 8965 10574
425575 8 965 16000
475 336 11204 18 788
634833 11 662 26 980
576 577 12 »08 10318
Einnahme zusammen davon Selbstkosten
364 668 62032
386 301 76 254
407 099 74470
450540 82 664
606 828 111966
673005 117 787
599 703 117123
bleibt Ueberschuss
802 626
811047
332 629
867 876
393 362
455218
482 581
95488 28939 87 867 90 347
93 737 30675 73 340 113 395
92610 31904 75116 133100
97 119 33 924 74 917 161916
96197 35 389 75 762 186014
96160 36 912 89381 326 976
100191 40000 88 703 353 687
Vertheilt f ü r : Kapitalzinsen Kapitalamortisation Abschreibungen An die Stadtkasse abgeführt
. . .
7. Wasserprel*. Die Kosten ffir die Herstellung der Anscblassleitangen, welche die Stadt nur in der ersten Zeit vollständig übernahm, sind von 1,1 m des Fusswegbordsteines ab von den Privaten ebenso wie die Kosten fflr das Aufstellen der Messer, welche Arbeiten gleichfalls vom Wasserwerke ausgeführt werden mttssen, za ersetzen, trotzdem diese Objocte im Besitze des Wasserwerkes verbleiben. Letzteres liefert die aufzustellenden Messer und erhebt dafür eine vierteljährliche Miethe, die nach der Grösse der Messer pro Jahr betragt : Durchmesser mm 10—20 20—30 40 50 65 Mark pro Jahr 1,80 3,00 4,20 9,60 12,00 80 100 126 15,00 19,20 24,00. Die Wasserabgabe für Private erfolgt ausschliesslich durch Wassermesser, und es ist als jährliche Mindestzahlung
3 % vom Miethwerthe für Wohnungen, resp. 2 % f ü r W i r t schaften und l ' / o für Comptoire, Lager, Fabriken, Werkstätten etc. festgesetzt. Die Minimaltaxe wird jedoch nur für solche Wohnungen, welche einen mehr als M. 300 betragenden, jährlichen Miethwerth haben, von den Miethern einbezogen und bei einem geringeren Miethwerthe hat der Hausbesitzer die Zahlung zu leisten. Grossconsumenten, die mehr als 1000 cbm Wasser im Jahre für gewerbliche, technische oder industrielle Zwecke abnehmen, zahlten früher 15 Pf. pro cbm und erhielten bei einem jährlichen Consume von 1201 cbm ab einen Rabatt, der von 6*/o bis auf 4 6 % bei einem jährlichen Consume von über 75000 cbm wuchs, so dass das Wasser dann nur noch 8,26 Pf. pro cbm kostete. Vom 1. Januar 1897 ab ist ein anderer Tarif eingeführt, nach welchem ein verschiedener Preis zu zahlen ist nämlich bis zu einer bestimmten Menge im Jahre pauschal eine feste Steuer und für den Mehrverbrauch nach einem Einheitspreise pro cbm berechnet, und zwar in folgender Welse:
von 1001— 6 000 cbm f ü r 1000 cbm M. 150 (pro cbm 15 Pf.) und pro cbm darüber 13 Pf. 5000 670 ( 6 001—10000 13,4 » ) » » > > 12 > 10000 » 1270 ( 10 001—20000 12,7 . ) » » » > 11 » > 20000 » 2370 ( 20 001—30000 11,86 » ) » » » » 10 » 30 000 » 3370 ( 30001—40000 11,23 > ) » » > 8 » 40000 » 4170 ( 40001—50000 10,43 > ) » » » > 7 » 60 000 » 4870 ( 50001 u. mehr 9,74 » ) . » » » 6 »
m
III. Bezirk Mannheim.
In dem Jahre 1900 ist der Consnm von 89 Abnehmern nach dieser Scala berechnet, und es hatten davon 2 aber 60000 cbm, je einer nber 40000 resp. 30000 cbm, 3 über 20000 cbm, 5 aber 10000 cbm, 13 aber 5000 cbm und 64 Ober 1000 cbm Consnm im Jahre gehabt.
a WaMerkMataffeahetL In jedem Vierteljahre wird eine ehemische Untersuchung des Wassers von einem beeidigten Handelscbemiker vorgenommen. Die Tabelle 237 gibt die Resultate einer grosseren
Zahl dieser Analysen im Liter Waaser an. Diesen ist auch, wie bereits 8. 561 bemerkt wnrde, der Mittelwerth von Untersuchungen auB dem Jahre 1884 angefügt. Die angegebenen Härtegrade lassen erkennen, dass durch die nenen Wasserfassungen das Wasser an H&rte zugenommen hat. Im Uebrigen haben diese Untersuchungen fortlaufend zu günstigen Resultaten geführt. Ein gleich günstiges Resultat haben auch die bacteriologischen Untersuchungen stets ergeben, welche im hygienischen Institute in H e i d e l b e r g ausgeführt werden.
Tabelle 237. A n a l y s e n des Wassers. Datum der Probenahme
Versurhs-
Sammel- desgl. brunnen
desgl.
desgl.
desgl.
desgl.
desgl.
desgl.
desgl.
desgl.
24./1.84 27./4.89 2/1 95 1./7.95 2./1.96 1./7. 96 31/12.98 177. 99 2/1. 00 1./7. 00 16/11.00 Gesammtrflckstancf . • • mg » Glühverlust > Glübrückstand i Kalk > Magnesia Thonerde undt Eisen . . > » Kieselsäure > Alkalien > Chlor » Schwefelsäure i Salpetersäure Ammoniak u. salpetr. Säure » Kaliumpermanganat z. Oxydation der org. Substanz > Gesammthärte, franzOs. Grade .
219,7 86,0 183,7 90,1 9,6 1,0 10,0 14,9 71,5 19,2 6,1 Null 1,32 10,1
259,0 8,0 251,0 156,0
256,0 40,0 215,0 98,0
252,0 61,0 191,0 96,0
Spuren
desgl.
218,6 24,0 194,5 103,1 10,5 0,9 8,5 11,8 13,4 20,8 •ieht nul«. Null
241,0 2,0 23!>,0 148,0
18,0 29,0 desgl. Null
14,0 37,0 desgl. Null
12,0 25,0 desgl. Null
7,9 10,4
19,2 11,2
24,0 11,2
8,0 10,81
—
—
—
—
—
—
—
—
—
—
—
—
o) Vorarbeiten für ein zweites Wasserwerk. Schon im Jahre 1899 gebot die Erkenntniss, dass die Wassergewinnungsanlage im K ä f e r t h a l e r Walde sich allmählich der Grenze ihrer Leistungsfähigkeit näherte, Versuche anzustellen, in wie weit die jetzigen Fassungsanlagen erweiterungsfähig sein würden oder wo sich für die Stadt ein neues Gebiet für eine Wassererschliessungsanlage finden möchte. Das dafür von dem Direktor B e y e r aufgestellte Programm, zu dessen Begutachtung der Oberbaurath D r a c h in K a r l s r u h e berufen war, fand in den wesentlichen Punkten des Letzteren Zustimmung, und als Folge davon ist die schon erwähnte, dritte Heberleitung mit 4 Brunnen im K ä f e r t h a l e r W a l d e im folgenden Jahre ausgeführt. Gleichzeitig ist auch eine vorgeschlagene Untersuchung des Gebietes im H a r d w a l d e zwischen S c h w e t z i n g e n und H o c k e n h e i m in Angriff genommen, um durch Pumpversuche zu ermitteln, ob und wo hier vielleicht ein zweites Wasserwerk und in welchem Umfange zu erbauen möglich sein würde. Für diese Vorarbeiten, welche in der Herstellung von Bohrlöchern und Beobachtungsrohren und dem Baue des Versuchsbrunnens bestehen, wurde am 20. Februar 1900 von dem Bürgerausschusse ein Credit von M. 100000 bewilligt, und diese Arbeiten waren Ende des Jahres 1900 noch nicht zum Abschlüsse gekommen. Nachdem schon im Jahre 1899 auf der R h e i n insel bei K e t s c h , sowie in dem östlich der Bahnlinie gelegenen Theile des H a r d w a l d e s verschiedene Untersuchungen ausgeführt waren, wurden in Rücksicht darauf, dass für ein neues Wasserwerk die Möglichkeit eines Bahnanschlusses in's Auge zu fassen sei, ferner solche Untersuchungen in dem westlich von der Bahn liegenden Theile des H a r d w a l d e s vorge-
—
255,0 51,8 203,2 94,8 10,2 desgl. 9,5
257,0 45,3 211,7 95,6 10,1 —
13,9 —
11,0 14,2 7,8 26,0 26,9 27,0 desgl. miiin. Spir desgl. Null Null Null 6,0 10,92
0,7 10,47
2,8 10,47
257,0 44,0 213,0 102,2 10,4 •¡Din. Spar 13,9 —
8.5 30,3 Null Null 2,5 11,68
261,0 44,0 217,0 101,0 12,4 desgl. 10,9 —
13,3 38,1 5,0 Null 1,6 12,14
276,5 40,0 236,5 127,2 13,0 Spuren 10,9 —
13,5 37,3 niiin. Spur Null 1,9 14,54
nommen und auch hier wurde ein Versuchsbrunnen hergestellt, dessen 50tägiges Probepumpen quantitativ und qualitativ ein günstiges Resultat geliefert hat. Wenn auch noch Zweifel darüber bestanden, ob man auf die östliche oder auf die westliche Seite gehen solle und ob noch weitere Untersuchungen dafür auszuführen nöthig sein würden, so wurde S m r e c k e r doch bereits von der Stadtverwaltung mit der Ausarbeitung eines Detailprojectes für ein z w e i t e s s t ä d t i s c h e s W a s s e r w e r k beauftragt und ihm zugleich die-Oberbauleitung des demnächstigen Baues übertragen. 2. c. Adelslieim.
(E. 1562, W. 180 mit je 9 B.)
Für die Wasserversorgung der Stadt A d e l s h e i m war im Jahre 1889 eine Anlage hergestellt, die M. 32020 gekostet hatte. Im Jahre 1898 wurde ferner für den unteren Theil der Stadt eine Gravitationsleitung ausgeführt, die M. 8032 gekostet hat, so dass jetzt im Ganzen M. 40052 oder M. 25 pro Einwohner für die Wasserversorgung der Stadt verausgabt sind. Aus einer Quelle von täglich 430 cbm Ergiebigkeit wird das Wasser für die erste Anlage in einer Brunnenstube gefasst und mit natürlichem Gefälle einem 730 m entfernt liegenden, gemauerten und überwölbten Hochreservoire von 84 cbm Inhalt zugeführt, welches ca. 300 m von der Stadt entfernt und mit seinem Wasserspiegel 3,0 m über dem höchsten und 13,0 m über dem tiefsten Versorgungspunkte liegt. Im Ganzen sind 8866 lfd. m Rohrleitungen von 100 mm bis 50 mm Durchmesser verlegt und damit 14 Schieber, 3 Rohrepüler, 8 Hydranten und 6 öffentliche Laufbrurinen verbunden. 118 Häuser haben Anschlussleitungen aus galv. Schmiederohren erhalten,
569
II. Beiirk Mannheim.
welche 182 Zapfhähne, 2 Badeeinrichtungen und 2 Privatspringbrunnen speisen. Die Gravitationsleitung für die Unterstadt hat eine Länge von 790 m und 100 mm bis 60 mm Durchmesser und speist 5 öffentliche Laufbrunnen, und 2 Häuser, in denen sich 5 Zapfhähne befinden, haben Anschlussleitungen aus galv. Schmiederohren erhalten. Als Wasserzins iat fQr den ersten Hahn im Hause oder für einen Gartenhahn jährlich M. 6 and fQr jeden ferneren Hahn M. 4 zu zahlen.'
3. c. Angelthürn.
(E. 200, W. 50 mit je 4 B.)
Für die Wasserversorgung des Dorfes A n g e l t h ü r n dient seit dem Jahre 1892 eine Gravitationsleitung, deren Anlage M. 7800 im Ganzen oder M. 34 pro Einwohner gekostet hat Das Wasser ist durch eine Sammelleitung aus einer Quelle von täglich 90 cbm Ergiebigkeit erschlossen und ffiesst dem Dorfe durch 728 lfd. m Rohrleitungen von 60 mm Durchmesser zu, wo es unter einem Drucke von 3,0 m bis 12,0 m zum Ausflusse gelangt. Damit sind 4 Schieber, 2 Rohrspüler und 5 öffentliche Laufbrunnen verbunden. 7 Häuser haben Anschlussleitungen aus galv. Schmiederohren erhalten, welche 6 Zapfhähne speisen. 4. c. Asbach.
(E. 650, W. 105 mit je 6 B.)
Im Jahre 1889 ist für das Dorf A s b a c h eine Wasserversorgungsanlage hergestellt, die M. 9076 im Ganzen oder M. 14 pro Einwohner gekostet hat. Das Wasser ist aus Quellen von täglich 112 cbm Ergiebigkeit im »Wiesenthaie« erschlossen und in eine Brunnenstube von 24 cbm Inhalt geleitet, aus der es mit natürlichem Gefälle durch Leitungen von 1076 m Länge im Dorfe zum Ausflusse gelangt. Damit sind 6 Schieber und 5 öffentliche Laufbrunnen verbunden. Auch haben 5 Häuser für je einen Zapfhahn Anschlussleitungen aus galv. Schmiederohren erhalten. 5.c. Ballenberg.
(E. 570.)
Für die Stadt B a l l e n b e r g ist im Jahre 1886 eine Wasserversorgungsanlage hergestellt, welche M. 13422 im Ganzen oder M. 23 pro Einwohner gekostet hat. Das Wasser ist aus Quellen von 100 cbm täglicher Ergiebigkeit gesammelt und wird mit natürlichem Gefälle in ein gemauertes Hochreservoir von 30 cbm Inhalt geleitet. Durch 1314 lfd. m Bohrleitungen von 100 mm bis 60 mm Durchmesser gelangt es zur Vertheilung. Damit sind 6 Hydranten, 7 öffentliche Ventil- und ein Pumpenbrunnen verbunden und ein Haus hat eine Anschlussleitung erhalten. 6. c. Balsbach.
(E. 372, W. 52 mit je 7 B.)
Für das Dorf B a l s b a c h sind in den Jahren 1890 und 1893 Anlagen zur Wasserversorgung hergestellt, welche im Ganzen M. 7651 oder M. 20 pro Einwohner gekostet haben. Das Wasser einer Quelle, welche täglich 32 cbm liefert, wird einer Sammelstube von 8 cbm Inhalt zugeführt, welche 300 m vom Versorgungsgebiete entfernt liegt. Durch 1555 lfd. m Rohrleitunger) werden daraus 7 öffentliche Ventilbrunnen gespeist.
7. c. Bammenthai.
(E. 1360, W. 158 mit je 8 B.)
Für die Wasserversorgung des Kirchdorfes B a m m e n t h a l sind in den Jahren 1885, 1889 und 1890 verschiedene Anlagen ausgeführt, welche im Ganzen M. 25946 oder M. 20 pro Einwohner gekostet haben und durch welche das Wasser aus 4 Quellen, welche zusammen täglich 768 cbm liefern, zur Verfügung gestellt ist. Von einer der Quellen ist das Wasser in 460 m Entfernung vom Dorfe in einem Quellschachte von 5 cbm Inhalt gefasst und kommt von hier unter 17,0 m Druck durch 1475 lfd. m Rohrleitungen von 125 mm bis 60 mm Durchmesser an 7 öffentlichen Laufbrunnen zum Ausflusse. Auch sind damit 5 Hydranten verbunden. Von dem Schachte der zweiten Quelle führen Leitungen von 640 m Länge und 70 mm und 60 mm Durchmesser das Wasser 2 öffentlichen Laufbrunnen zu. Das Wasser der dritten Quelle fliesst aus einer Sammelstube von 11 cbm Inhalt unter 16,0 m Druck durch eine 340 m lange Fallrohrleitung von 100 mm Durchmesser in eine Vertheilungsleitung über, in welche das Wasser der vierten Quelle durch eine 370 m lange Fallrohrleitung von 80 mm Durchmesser direkt eingeleitet wird. Diese Vertheilungsleitungen haben zusammen 1384 m Länge von 100 mm bis 60 mm Durchmesser. Damit sind 6 öffentliche Laufund 4 Ventilbrunnen und 3 Hydranten verbunden. Ausser den 21 öffentlichen Brunnen und 8 Hydranten speisen diese Vertheilungsleitungen ferner durch Anschlussleitugen aus galv. Schmiederohren in verschiedenen Häusern 131 Zapfhähne, 10 Closets, 5 Badeeinrichtungen und 2 Springbrunnen. Als Wasserzins ist jahrlich fQr einen Hahn M. 5 und fQr einen Springbrunnen M. 25 zu zahlen.
8. b. Bargen.
(E. 626, W. 119 mit je 5 B.)
Für die Wasserversorgung des Dorfes B a r g e n ist im Jahre 1893 eine Gravitationsleitung hergestellt, welche im Ganzen M. 8367 oder M. 13 pro Einwohner gekostet hat. Das Wasser wird aus einer Quelle von 311 cbm Ergiebigkeit entnommen und durch 976 lfd. m Rohrleitungen von 125 mm bis 75 mm Durchmesser ins Dorf geführt. Damit sind 3 Schieber, 6 öffentliche Laufbrunnen und 3 öffentliche Pumpenbrunnen, sowie verschiedene Privatbrunnen verbunden. 9. c. Binau a. Neckar.
(E. 463, W. 79 mit je 6 B.)
Für das Dorf B i n a u ist im Jahre 1879 eine Wasserversorgungsanlage hergestellt, welche M. 14916 im Ganzen oder M. 32 pro Einwohner gekostet hat. Das Wasser ist aus 2 Quellen, der des »Tauchstromes * und der des»Schafbrunnens«, erschlossen, die täglich 34 cbm Ergiebigkeit haben, und wird mit natürlichem Gefälle durch eine ca. 1800 m lange Leitung von 70 mm Durchmesser in ein gemauertes und überwölbtes Hochreservoir von 20 cbm Inhalt geführt. Von hier aus wird es durch 1640 lfd. m Rohrleitungen vertheilt, mit welchen 6 öffentliche Ventilbrunnen und 4 Hydranten verbunden sind. 5 Häuser haben Anschlussleitungen erhalten. 10. c. Boxberg.
(E. 685, W. 122 mit je 6 B.)
Für die Stadt B o x b e r g ist im Jahre 1891 eine Wasserversorgungsanlage hergestellt, welche M. 15583 im Ganzen oder M. 23 pro Einwohner gekostet bat.
570
i n . Beiirk Mannheim.
Das Waaser ist aus Quellen, die täglich 69 cbm liefern, erschlossen und wird mit natürlichem Gefälle durch eine 950 m lange Leitung in ein gemauertes und überwölbtes Hochreservoir von 30 cbm Inhalt geleitet, dessen Wasserspiegel 16,5 m hoch über dem Versorgungsgebiete liegt. Hier findet die Vertheilung durch 1468 lfd. m Rohrleitungen von 80 mm bis 60 mm Durchmesser statt. Damit sind 7 Schieber, 3 Rohrspüler, 6 Hydranten und 7 öffentliche Brunnen verbunden. 46 Häuser haben Anschlussleitungen aus galv. Schmiederohren erhalten, die 79 Zapfhähne, eine Badeeinrichtung und 2 Springbrunnen speisen. Als Wasseirina für den Haasbedarf ist jährlich für den ersten Hahn M. 4 und für jeden ferneren Hahn M. 2 zu zahlen. Bei Abgabe für gewerbliche Zwecke wird die Höbe der Zahlung ebenso wie fflr Gartenhähne, Badeeinrichtungen, Springbrunnen etc. durch Abschätzung bestimmt.
11. c. Bretzingen. (E. 657, W. 105 mit je 6 B.) Für das Pfarrdorf Bretzingen ist im Jahre 1888 eine Gravitationswasserleitung hergestellt, welche im Ganzen M. 3496 gekostet hat. Aus einer Quelle, welche täglich 78 cbm Wasser liefert, wird dieses durch eine Rohrleitung von 426 m Länge und von 80 mm und 50 mm Durchmesser 3 öffentlichen Laufbrunnen zugeführt. Auch 2 Häuser haben Anschlussleitungen erhalten. 12. c. Buchen. (E. 2012, W. 370 mit je 6 B.) Im Jahre 1893 ist für die Wasserversorgung der Stadt B u c h e n eine Anlage hergestellt, die M. 62 632 im Ganzen oder M. 30 pro Einwohner gekostet hat. Das Wasser ist aus einer Quelle von täglich 432 cbm Lieferung durch Sammelrohre erschlossen und wird mit natürlichem Gefälle einem aus Sandsteinmauerwerk und flach gedeckt hergestellten Hochreservoire von 100 cbm Inhalt zugeführt. Aus diesem gelangt es durch 4489 lfd. m Rohrleitungen von 150 mm bis 40 mm Durchmesser zur Vertheilung. Damit sind 37 Schieber, 24 Hydranten und 7 öffentliche Laufbrunnen verbunden. 337 Zapfhähne in den Häusern werden durch Anschlussleitungen aus galv. Schmiederohren gespeist. Der Wasserzins fflr den Hausbedarf betrügt jährlich für einen Hahn, dem täglich 0,5 cbm Wasser entnommen werden dürfen, M. 12. Für einen zweiten Hahn auf demselben Grundstücke sind M 6 und für jeden ferneren M. 4 zu zahlen. Bei der Benutzung des Wassers zum Gewerbebetriebe findet die Zahlung nach Schätzung oder nach Messern statt.
13. b. Dielheim. (E. 1522, W. 266 mit je 6 B.) Für die Wasserversorgung des Pfarrdorfes Dielh e i m dienen ausser einer bereits im Jahre 1877 gefassten Quelle seit dem Jahre 1882 noch 2 andere und höher gelegene Quellen. Diese 3 Quellen liefern zusammen täglich 310 cbm Wasser, welches durch 1706 lfd. m Rohrleitungen von 80 mm bis 50 mm Durchmesser mit natürlichem Gefälle zum Dorfe geleitet wird und hier 9 öffentliche Laufbrunnen sowie 7 Privatbrunnen speist. Die im Jahre 1882/83 ausgeführten Anlagen haben M. 3785 gekostet. 14. c. Dietenhan. (E. 260, W. 51 mit je 5 B.) Für das Dorf D i e t e n h a n ist im Jahre 1899 eine Wasservenorgungsanlage hergestellt, welche M. 18800 im Ganzen oder M. 70 pro Einwohner gekostet hat.
Das durch Drainrohre in einer Brunnenstube gesammelte Quellwasser wird einem aus Beton und flach gedeckt ausgeführten Hochreservoire von 50 cbm Inhalt durch eine ca. 800 m lange Leitung zugeführt. Das Reservoir liegt 4,5 m bis 13,6 m hocn über dem VersorgungBgebiete, für welches 1450 lfd. m Rohrleitungen von 100 mm bis 60 mm Durchmesser verlegt sind. Damit sind 11 Schieber, 2 Rohrspüler, 5 Hydranten und ein öffentlicher Brunnen verbunden. 46 Häuser haben Anschlussleitungen aus galv. Schmiederohren erhalten, welche 52 Zapthähne speisen. 15. b. Dilsberg. (E. 425, W. 81 mit je 5 B.) Für das Dorf D i l s b e r g ist im Jahre 1888 eine Wasserversorgungsanlage hergestellt, welche M. 27052 im Ganzen oder M. 64 pro Einwohner gekostet hat und täglich 35 cbm Wasser liefert. Dieses ist aus 2 Quellen, welche östlich von Dilsberg und ca. 4 km davon entfernt entspringen, durch je 20 m lange Drainrohre erschlossen und in 2, durch eine 270 m lange Leitung von 50 mm Durchmesser verbundene Quellstuben geleitel Von der unteren derselben geht eine 3989 m lange Zuleitung von 60 mm Durchmesser ab, welche in einer Schlucht auf 186,0 m Tiefe abfällt und dann wieder zu einem Bergplateau auf 179,0 m Höhe ansteigt. Auf diesem ist 7,0 m tiefer als die Quellen ein zwfcitheiliges Hochreservoir von 32 cbm Inhalt aus Bruchsteinmauerwerk und überwölbt in dem »Schlosshofe« erbaut. Dessen Wasserspiegel liegt 8.0 m hoch über dem Versorgungsgebiete, in welchem 1664 lfd. m Rohrleitungen von 1()0 mm bis 50 mm Durchmesser verlegt sind. Damit sind 9 Schieber, 3 Hydranten 3 öffentliche Ventil- und ein privater Pumpenbrunnen verbunden. Hausanschlüsse sind nicht vorhandeu. Für jeden privaten Brunnen ist jährlich als Wassergeld M. 10 zu zahlen.
16. b. Dossenheim. (E. 2321, W. 317 mit je 8 B.) Im Jahre 1884 wurde für die Gemeinde D o s s e n h e i m der Umbau einer alten Gravitationswasserleitung ausgeführt, für welche 410 lfd. m eiserne Rohrleitungen von 90 mm und 70 mm Durchmesser verlegt wurden, die 5 öffentliche Laufbrunnen speisen. Zugleich wurden auch die Quellen für dieses Wasser neu gefasst und dafür M. 2850 verausgabt Im Jaihre 1894 ist für den ganzen Ort eine Hochdruckleitung hergestellt, welche M. 49 662 im Ganzen oder M. 21 pro Einwohner gekostet hat und täglich 380 cbm Wasser liefert, das in 2 verschiedenen Druckzonen verthcilt wird. Für die Versorgung der Hochdruckzone dienen 4 Quellen, die in verschiedenen Höhen liegen. Von der Quelle I fliesst das Wasser durch eine 250 m lange Leitung von 70 mm Durchmesser mit 40 m Gefälle zur Quelle II, von der Quelle II durch eine Leitung von 30 m Länge und 60 mm Durchmesser mit 10 m Gefälle zur Quelle IH, von der Quelle III durch eine Leitung von 320 m Länge und 90 mm und 60 mm Durchmesser mit 40 m Gefälle zur Quelle IV und endlich von der Quelle IV durch eine Leitung von 940 m Länge und 70 mm und 80 mm Durchmesser mit 60 m Gefälle in ein Hochreservoir von 133 cbm Inhalt, das aus Beton und überwölbt hergestellt ist. Dessen Wasserspiegel liegt je nach der Ortslage 10,0 m bis 70,0 m hoch über dem Versorgungsgebiete, zu welchem
m . Beiirk Mannheim.
eine ca. 100 m lange Fallrohrleitung von 150 mm Durchmesser führt Das Wasser für die Niederdruckzone ist in einer Brunnenstube von 3 cbm Inhalt, die 20,0 m tiefer als das Hochreservoir liegt, gesammelt. Von dieser führt eine 270 m lange Fallrohrleitung von 80 mm Durchmesser zu dem Versorgungsgebiete dieser Zone, das 15,0 m bis 20,0 m tiefer als die Brunnenstube liegt. Im Ganzen sind 5158 lfd. m Rohrleitungen für die Waseervertheilung verlegt, welche in Brandfällen einheitlich unter Hochdruck gesetzt werden können. Damit sind 5 öffentliche Ventilbrunnen und 41 Hydranten verbunden. In den Häusern mit Anschlusaleitungen aus galv. Schmiederohren werden daraus 420 Zapfhahne und 2 Badeeinrichtungen gespeist. Der Waaserzins wird durch Schätzung nach 25 Klaaaen festgestellt and betragt jährlich von M. 4 bis M. 300. Für das Begieesen von Lnxnsgftrten ist pro ar M. 6 und für PflancgOrten M. 2 im Jahre zu zahlen.
17. c. Eberbach.
(E. 4941, W. 571 mit je 9 B.)
Für die Stadt E b e r b a c h ist im Jahre 1893 eine Wasserversorgungsanlage, die M. 120 036 im Ganzen oder M. 24 pro Einwohner gekostet hat, hergestellt. Das Wasser ist aus Quellen von täglich 777 cbm Ergiebigkeit durch gemauerte Steindohlen gesammelt und fliesst mit natürlichem Gefälle durch eine 4820 m lange Zuleitung von 150 mm bis 125 mm Durchmesser in ein hinter dem Versorgungsgebiete liegendes Hochreservoir. Dieses hat 300 cbm Inhalt und ist aus Sandeteinmauerwerk und überwölbt ausgeführt. Es liegt ca. 400 m hinter dem Vertheilungsnetze, das aus 4780 lfd. m Rohrleitungen von 1(K) mm und 80 mm Durchmesser besteht. Damit sind 77 Schieber, 41 Hydranten und 10 öffentliche Laufbrunnen verbunden. 388 Häuser haben Anschlussleitungen aus galv. Schmiederohren erhalten. Als Wasserzins ist jährlich für das Haushaltswasser von jeder Familie, für welche ein besonderer Hahn angelegt ist, M. 12 und von jeder Familie, die einen solchen Hahn nur mitbenutzt, M. 6 zu zahlen. Ferner ist für eine Waschküche M. 6 resp. M 2, für eine Badeeinrichtung M. 6 etc. pro Jahr zu zahlen.
18. c. Einbach.
(E. 184, W. 26 mit je 7 B.)
Für das Dorf E i n b a c h ist im Jahre 1889 eine Wasserversorgungsanlage hergestellt, welche M. 1503 im Ganzen oder M. 82 pro Einwohner gekostet hat. Das Wasser ist im »Grundwaldec aus 2 Quellen von täglich 52 cbm Ergiebigkeit erschlossen und fliesst mit natürlichem Gefälle durch eine Leitung von 2295 m Länge und 60 mm Durchmesser in eine flach gedeckte Sammelstube von 11 cbm Inhalt. Von hier führt es eine 190 m lange Fallrohrleitung von 70 mm Durchmesser zum Dorfe, wo es durch ca. 500 lfd. m Rohrleitungen von 60 mm und 50 mm Durchmesser, mit denen 4 öffentliche Ventilbrunnen verbunden sind, vertheilt wird. Auch haben 2 Häuser Anschlussleitungen aus galv. Schmiederohren erhalten. 19. c. Erfeld.
(E. 480, W. 73 mit je 7 B.)
Für das Dorf E r f e l d ist im Jahre 1896 eine Wasserversorgungsanlage hergestellt, welche M. 20 256 im Ganzen oder M. 42 pro Einwohner gekostet hat. Das Wasser aus Quellen von täglich 86 cbm Ergiebigkeit ist in einer Brunnenstube gefasst und wird durch
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eine Leitung von 1080 m Länge und 70 mm Durchmesser in ein 3,0 m tiefer liegendes, aus Mauerwerk und überwölbt ausgeführtes Hochreservoir von 50 cbm Inhalt geführt. Durch eine ca. 100 m lange Fallrohrleitung von 100 mm Durchmesser gelangt es zu dem 30,0 m tiefer liegenden Versorgungsgebiete. Hier sind 1010 lfd. m Rohrleitungen von 100 mm bis 60 mm Durchmesser für dessen Vertheilung verlegt und damit 9 Schieber und 15 Hydranten verbunden. 72 Häuser haben Anschlussleitungen aus galv. Schmiederohren erhalten, die 100 Zapfhähne speisen. Als Wasserzins ist jahrlich M. 1 für jeden Hahn zu zahlen.
20. c. Eschelbronn.
(E. 1038, W. 146 mit je 7 B.)
Für das Pfarrdorf E s c h e l b r o n n ist im Jahre 1890 eine Gravitationswasserleitung hergestellt, welche im Ganzen M. 4495 gekostet hat. Das Wasser aus einer Quelle von täglich 130 cbm Ergiebigkeit ist in einer Brunnenstube von 3 cbm Inhalt gesammelt, die 4,5 m höher als das Dorf und 170 m davon entfernt liegt. Durch 670 lfd. m Rohrleitungen von 120 mm bis 60 mm wird es hier 5 öffentlichen Laufbrunnen zugeführt. 21. c. Fahrenbach.
(E. 699, W. 98 mit je 7 B.)
Für das Pfarrdorf F a h r e n b a c h ist im Jahre 1878 eine Wasserveraorgungsanlage hergestellt, die im Ganzen M. 26153 oder M. 38 pro Einwohner gekostet hat. Die Gewinnung des Wassers erfolgt aus 3 Quellen von täglich 127 cbm Lieferung. Durch Leitungen, die auf 110 m Länge von 90 mm, auf 120 m Länge von 60 mm und auf 175 m Länge von 70 mm Durchmesser sind, wird das Wasser einem überwölbten Sammelbrunnen von 9 cbm Inhalt zugeführt. Eine Fallrohrleitung von ca. 2100 m Iünge und 120 mm Durchmesser führt es von hier zu dem Vertheilungsnetze, das aus ca. 1100 lfd. m Rohrleitungen besteht. Damit 6ind 4 Hydranten und 9 öffentliche Laufbrunnen verbunden. Auch haben 8 Häuser Anschlussleitungen erhalten. 22. c. Friedrichsdorf.
(E. 250, W. 37 mit je 7 B.)
Für das Dorf F r i e d r i c h s d o r f ist im Jahre 1888 eine Gravitationswasserleitung hergestellt, deren Anlage im Ganzen M. 9768 oder M. 39 pro Einwohner gekostet hat. Das Wasser ist aus Quellen von täglich 52 cbm Ergiebigkeit gesammelt und fliesst aus einer Brunnenstube durch Leitungen von ca. 2600 m Länge von ca. 50 mm und 40 mm Durchmesser zum Dorfe. Damit werden 6 öffentliche Laufbrunnen gespeist, und auch ein Haus hat eine Anschlussleitung erhalten. 23. b. Gaiberg.
(E. 686, W. 99 mit je 7 B.)
Für die Wasserversorgung des Pfarrdorfes G a i b e r g wurde im Jahre 1891 eine Anlage hergestellt, die im Jahre 1897/98 erweitert ist und nun im Ganzen M. 17152 oder M. 25 pro Einwohner gekostet hat. Ihre tägliche Lieferung beträgt bis zu 284 cbm. Das Wasser ist aus 2 Quellen erschlossen und wird 2 gemauerten und überwölbten Hochreservoiren in verschiedenen Höhenlagen zugeführt, von denen das eine 20 cbm und das andere 15 cbm Inhalt hat. Ereteres liegt unmittelbar neben der Quelle und 370 m vom
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I I I . Bezirk
Dorfe entfernt, und diesem flieast das Wasser durch eine Fallrohrleitung von 125 mm Durchmesser zu. Das andere Reservoir liegt hinter dem Dorfe und 1470 m von der Quelle entfernt. I m Dorfe erfolgt die Wasserabgabe in 2 Druckzonen unter 5,0 m bis 23,0 m Druck. DieVertheilungsleitungen haben 757 lfd. m Länge von 125 mm biB 50 mm Durchmesser und damit sind 8 Schieber, 5 öffentliche Laufbrunnen und 4 Hydranten verbunden. I n den mit Anschlussleitungen aus galv. Schmiederohren versehenen Häusern befinden sich 69 Zapfhähne. A l s Wasserzins zu zahlen.
ist
jährlich
pro
H a h n M . 3 und M. 5
24. c. Gerichtstetten. (E. 735, W. 128 mit je 6 B.) In den Jahren 1884/85 und 1892 sind für die Wasserversorgung des Pfarrdorfes G e r i c h t s t e t t e n Anlagen hergestellt, welche im Ganzen M. 25 607 oder M. 34 pro Einwohner gekostet haben. Das Wasser ist aus 2 Quellen von zusammen täglich 520 cbm Ergiebigkeit durch Cementrohrleitungen gesammelt und wird mit natürlichem Gefälle einem gemauerten und überwölbten Hochreservoire von 60 cbm Inhalt durch ca. 1400 m Rohrleitungen von 1050 m Länge und 60 mm Durchmesser und von 350 m Länge und 80 mm Durchmesser zugeführt. Eine 70 m lange Fallrohrleitung von 100 mm Durchmesser führt von hier zum Vertheilungsnetze, das aus 1868 lfd. m Rohrleitungen von 100 mm bis 60 mm Durchmesser besteht. Damit sind 16 Schieber, 8 Hydranten und 8 öffentliche Laufbrunnen verbunden. 113 Häuser haben Anschlussleitungen aus galv. Schmiederohren erhalten. 25. c. Gissigheim.
(E. 960, W . 167 mit je 6 B.)
Für das Pfarrdorf G i s s i g h e i m ist im Jahre 1889 eine Wasserversorgungsanlage hergestellt, die M. 15284 im Ganzen oder M. 16 pro Einwohner gekostet hat. Das durch Cementrohre aus Quellen von täglich 170 cbm Ergiebigkeit gefasste Wasser wird einem gemauerten und überwölbten Hochreservoire von 60 cbm Inhalt mit natürlichem Gefälle zugeführt. Dieses liegt 160 m von dem Vertheilungsnetze entfernt und 10,0 m bis 35,0 m hoch über dem Ortsniveau. Zur Vertheilung sind 1269 lfd. m Rohrleitungen von 80 mm bis 60 mm Durchmesser verlegt und damit 8 Schieber, 3 Rohrspüler, 8 Hydranten und 10 öffentliche Laufbrunnen verbunden. 93 Häuser haben Anschlussleitungen aus galv. Schmiederohren erhalten, mit welchen 152. Zapfhähne verbunden sind. W a s s e r g e l d wird nicht g e z a h l t . E s ist nur eine jährliche AnkOndigungsgebflhr von 20 Pf. pro Haughaltang zu entrichten.
26. c. Uandschuhsheim.
(E. 3324, W . 448 mit je 8 B.)
Für die Wasserversorgung der Gemeinde H a n d s c h u h s h e i m wurde im Jahre 1893 eine Anlage hergestellt, die im Jahre 1898 erweitert ist und im Ganzen M. 61539 oder M. 19 pro Einwohner gekostet hat. Aus Quellen von täglich 475 cbm Ergiebigkeit flieset das Wawser einem 22,0 m tiefer liegenden, aus Beton und überwölbt hergestellten Hochreservoire von 157 cbm Inhalt durch 2 Leitungen von 370 m resp. 280 m Länge und von 100 mm resp. 80 mm Durchmesser zu. 50 m von dem Reservoire entfernt und 250 m vor dem Beginne des VeriheilungsnetzeB vereinigt sich die zu diesem führende Fallrohrleitung von 150 mm Durchmesser mit
Mannheim.
der Zuleitung von einer dritten Quelle, welche 15,0 m tiefer als das Reservoir und 35,0 m über dem mittleren Ortsniveau liegt Bei Brandfällen kann die untere Quelle ausgeschaltet und die Ortsleitung einheitlich unter 50,0 m Druck gesetzt werden. Im Ganzen sind 6778 lfd. m Rohrleitungen von 150 mm bis 80 mm Durchmesser verlegt. Damit sind 27 Schieber, 8 öffentliche Ventilbrunnen und 50 Hydranten verbunden. In den mit Anschlussleitungen aus galv. Schmiederohren versehenen Häusern befinden sich 1500 Zapfhahne, 20 Closets und 12 Badeeinrichtungen. Der Wasserzins wird durch Einschätzung nach 30 verschiedenen Klassen bestimmt und beträgt von M . 6 bis zu M. 460 im Jahre.
27. c. Hardheim.
( £ . 1979.)
Für den Flecken H a r d h e i m ist im Jahre 1886 eine Wasserversorgungsanlage hergestellt, welche M. 53 904 im Ganzen oder M. 27 pro Einwohner gekostet hat. Das Wasser ist aus 2 Quellen, welche zusammen täglich 500 cbm Wasser liefern, in je einer Brunnenstube gesammelt. Es iiiesst aus diesen durch Leitungen von 306 m Länge und 80 mm resp. 663 m Länge und 100 mm Durchmesser in einen gemeinschaftlichen Schacht über und aus diesem durch eine Leitung von 965 m Länge und 125 mm Durchmesser mit natürlichem Gefälle in ein zweitheiliges, gemauertes Hochreservoir von 130 cbm Inhalt. Aus diesem führt endlich eine Fallrohrleitung von 1177 m Länge und 150 mm Durchmesser zum Versorgungsgebiete, in welchem 1676 lfd. m Vertheilungsleitungen von 100 mm bis 80 mm Durchmesser verlegt sind. Damit sind 12 öffentliche Ventilbrunnen und 20 Hydranten verbunden. Für 119 Anschlussleitungen sind ca. 1700 lfd. m galv. Schmiederohre von 25 mm Durchmesser verlegt, welche 202 Zapfhähne speisen. Als Wasserzins fflr den Hausgebrauch ist jährlich f ü r den ersten H a h n M. 10 und für jeden folgenden H a h n M . 5 zu zahlen. WaBser f ü r den Gewerbebetrieb kostet nach Schätzung jährlich M. 15 bis M..50.
28. b. Heidelberg, Kreishauptstadt. W . 2500 mit je 14 B.)
(E. 35139,
a) Städtische Wasserversorgung. I. 6ravltatioRsversorgung. Die Wasserversorgung der Stadt H e i d e l b e r g erfolgte früher aus Brunnen innerhalb der Stadt und durch einige alte Quellwasserleitungen. Bereits im Jahre 1873 igt aber dafür schon eine allgemeine Quellwasserleitung in Benutzung gekommen, welche nach dem Projekte des Dr. v. E h m a n n in S t u t t g a r t von der Firma G e b r . B e n k i s e r in P f o r z h e i m ausgeführt war. Deren erste Anlage hat M. 761000 und deren gesammte Kosten einschliesslich der späteren Erweiterungen haben M. 1098000 im Ganzen oder M. 31 pro Einwohner betragen. Das Wasser ist aus Quellen, die im Buntsandsteine im R o m b a c h t h a l e entspringen, durch einen Stollen, und ferner aus dem Grundwasser in einem 150 ha grossen Sammelgebiete in der Nähe des W o l f s b r u n n e n B , das ca. 1000 m vom N e c k a r entfernt liegt, ebenfalls durch verschiedene Stollenanlagen erschlossen. Von dem im W o l f s b r u n n e n t h a l e erbauten, überwölbten Hauptsammler aus wird das Wasser durch eine Leitung von 300 mm Durchmesser mit 15,0 m Gefälle einem ca. 1800 m davon entfernten Hochreservoire zugeführt, welches von dem
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III. Bexirk Mannheim. Beginne des Vertheilungsnetzes (Karlsthor) 1050 m und von der Mitte der Stadt (LudwigBplatz) ca. 2200 m entfernt und mit seinem Wasserspiegel 50,0 m hoch über dem Neckarspiegel liegt. Das Reservoir hat 3000 cbm Inhalt bei 3,0 m Wasserhöhe. Es ist auf den Felsen fundirt, aus Mauerwerk hergestellt, überwölbt und mit Erde überdeckt. Die Zuleitung zu demselben bestand anfänglich zum Theil aus Cementrohren, welche später durch gusseiserne Rohre ersetzt sind. 2. Künstliche Hebung.
Wenn auch der erwartete Zufluss der Gravitationsanlage von täglich 4400 cbm ausblieb und deren tägliche Lieferung von Anfang an nur 2500 bis 3U00 cbm betrug, so genügte dieses Quantum doch damals vollständig und hätte auch wohl für längere Jahre ausgereicht. Leider aber verringerte sich auch diese Ergiebigkeit sehr bald. Die Quellen im R o m b a c h t h a l e , welche Anfangs 810 bis 1080 cbm im Tage lieferten, sanken allmählich immer weiter hinunter und haben im Juni 1886 nur noch 356 cbm und im Deceniber 1887 sogar nur noch 32 cbm Wasser im Tage gegeben. Das Grundwasser in dem W o l f s b r u n n e n t h a l e schwankte ebenfalls zwischen einem Tagesmaximum, das im September 1882 2500 cbm betrug, und einem Tagesminimum, das auf 1200 cbm und im November 1887 sogar auf 620 cbm hinabsank. Zur Erlangung von grösseren Wassermengen beschloss die Stadtverwaltung daher bereits im Jahre 1884 auf Vorschlag Fr. E i t n e r ' s , des Direktors der städtischen Gas- und Wasserwerke, und entgegen dem Rathe der Geologen, die den Erfolg anzweifelten, eine Tiefbohrung von 350 mm Durchmesser in der Thalsohle des N e c k a r und ca. 450 m entfernt von dem Marktplatze von S c h l i e r b a c h ausführen zu lassen, welche eine Tiefe von 48,0 m erhalten hat. Bei einer dauernden täglichen Entnahme von 1800 cbm Wasser aus diesem Rohrbrunnen senkte sich sein Wasserspiegel vorübergehend nur um ca. 1,0m. Im Jahre 1885 ist daher nach E i t n e r ' s Projekte hier neben dem Brunnen eine Pumpstation erbaut, die bereits am 18. Juni desselben Jahres in Betrieb gekommen ist und von welcher aus das Wasser durch eine Druckleitung dem bestehenden Hochreservoire ergänzend zugeführt wird. Im Jahre 1890 ist in der Nähe des ersten Bohrloches ein zweites hergestellt. Dieses hat aber keine genügende Waesermenge geliefert; es ist daher diese Bohrung später zu einem Schachte erweitert, von dem auB ein Stollen in den Sandstein getrieben ist. Durch diesen sind dann ca. 1200 cbm Wasser pro Tag erschlossen. Ueber dem Schachte ist im Jahre 1892 eine zweite Pumpstation erbaut, welche das Wasser in die Druckleitung der ersten Pumpstation überführt. In beiden Stationen sind 2 eincylindrige Dampfmaschinen mit Meyer'scher Steuerung und ohne Condensation von je 20 bis 22 PS. aufgestellt, welche 80 bis 84 Umdrehungen pro Minute machen. Jede Maschine betreibt eine Tiefbrunnenpumpe, welche einfach wirkend saugt und doppelt wirkend drückt. Der Saugkolben hat 310 mm Durchmesser und 0,83 m Hub. Die Uebertxagung der Bewegung erfolgt durch Zahnräder (Holz auf Eisen) im Verhältniss von 1 :4. Bei 20 bis 21 Huben liefert jede Pumpe 70 cbm Wasser in der Stunde auf 45,0 m Höhe bei 51,0 m Arbeitsdruck. Für beide Stationen sind 2 Walzenkessel von 28 qm resp. 30 qm Heizfläche mit je einem Unterkessel vorhanden, die für 6 Atm. Dampfspannung concessionirt sind. Die Maschinen und Kessel hat die M a s c h i n e n b a u - A c t i e n g e s e l l s c h a f t K a r l s r u h e in K a r l s -
r u h e geliefert. Diese beiden Anlagen haben einschliesslich der Vorarbeiten M. 212000 gekostet. Die Druckleitung, welche von den Pumpstationen, die ca. 3400 m resp. 3000 m von dem Hochreservoire entfernt liegen, abgeht, hat Durchmesser von 200 mm, 275 mm und 300 mm, und es ist zwischen dieser Leitung und der W o l f s g r a b e n leitung eine absperrbare VerDindung hergestellt. Beide Pumpstationen zusammen liefern jetzt täglich ca. 3000 cbm Wasser, während der Zufluss durch die Gravitationsleitung zwischen 1200 cbm und 4000 cbm im Tage schwankt. 3. Hochdruckzonen.
Für den oberen Theil der Stadt, den »Schlossbezirk«, ist nach der Inbetriebnahme der Pumpstationen das Wasser der 170,0 m hoch über dem Neckarspiegel entspringenden R o m b a c h q u e l l e benutzt, die im Tage 120 cbm Wasser liefert Dicht neben derselben ist ein gemauertes und überwölbtes Hochreservoir von 100 cbm Inhalt hergestellt. In den daraus gespeisten Vertheilungaleitungen wächst der Druck stellenweise bis zu 150,0 m. Infolge der zunehmenden Bebauung des oberen Theiles der Stadt reichte später die Menge des von dieser Quelle gelieferten Wassers jedoch nicht mehr aus. Nach E i t n e r ' s Projekte ist daher im Jahre 1895 das Wasser des R o s s - u n d M i c h e l b r u n n e n s durch eine ca. 7500 cbm lange Rohrleitung dem R o h r b a c h reservoire zugeführt. Diese Quellen liefern täglich 300 cbm Wasser, so dass der Stadt jetzt 420 cbm pro Tag unter Hochdruck zur Verfügung stehen. Diese neuen Quellen entspringen 65,0 m höher, als der Wasserspiegel des Rombachreservoires liegt, und es wird dieses Uebermaass an Druck der neuen Quellen' jetzt zum Betriebe einer Girard'schen Partialturbine benutzt, die eine Zwillingspumpe antreibt, durch welche täglich ca. 21 cbm Wasser auf 250,0 m Höhe gehoben werden. Dieses Wasser wird in ein Hochreservoir, das auf dem 320,0 m hoch über dem Schlosse gelegenen K ö n i g s t u h l e erbaut ist, gefördert, und es werden damit die »neue Sternwarte«, die dort gelegene Wirthschaft und sonstige hier entstandene Gebäude versorgt. Das von der Turbine abfliessende Aufschlagwasser fliesst dem R o m b a c h reservoire zu. Dicht neben demselben ist auch die Pumpstation für den K ö n i g s t u h l erbaut. Vor Vollendung der Turbinenanlage, die erst im Jahre 1898 in Betrieb gekommen ist, hat als Provisorium ein Petroleummotor von 4 PS. den Betrieb der Pumpen während der Jahre 1896 bis 1898 besorgt. Später ist dieser Motor auch als Reserve beibehalten. 4. Wasservertheilung.
Das Hauptvertheilungsnetz für die Stadt ist im Wesentlichen nach dem Circulationssysteme angelegt. Die Versorgung erfolgt in der eigentlichen Stadt unter einem Leitungsdrucke von 30,0 m bis 40,0 m. Die Länge der Leitungen von 300 mm bis 80 mm Durchmesser und deren Inhalt, sowie die Zahl der damit verbundenen Schieber und Hydranten und der öffentlichen Springund Laufbrunnen gibt die Tabelle 238 (S. 575) für jedes der 6 Jahre von 1894 bis 1899 an. In die Zahl der angegebenen öffentlichen Brunnen sind auch 25 Laufbrunnen mit einbegriffen, welche aus einzelnen Quellen mit besonderen Zuleitungen gespeist werden, und ferner sind dabei 44, noch in Benutzung befindliche, öffentliche Pumpenbrunnen mitgezählt. Die übrigen aufgeführten öffentlichen Brunnen sind Ventilbrunnen, welche aus den Leitungen gespeist werden. Die Hydranten sind sämmtlich Unterflurhydranten und in
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m . Bezirk Hannheim.
Takelle 288. B o h r l e i t u n g e n etc., W a s s e r m e s s e r . Jahr
1894
1895
1896
1897
Bohrleitungen . m 32000 32 400 33 000 53000 deren Inhalt cbm 532 540 548 1280 Hydranten . . . 600 600 615 600 Schieber . . . . 200 200 205 383 Springbrunnen . . 8 8 8 10 Oeffentl. Brunnen. 100 102 105 103 Eingebaute Messer 1800 1750 1991 2115 geliefert von: Siemen« & Halske 100 100 100 100 H. Meinecke . . 50 50 50 30 Dreyer, Bosenkranz & Droop . . . 1500 1600 1657 1935 — — Bopp de Beuther . 34 20 Diversen . . . . 150 — 150 30
1898
1899
53500 59 664 1281 1428 605 610 405 414 10 10 105 107 2130 2222 40 15
40 14
2049 1 26
2142 1 26
75,0 m bis 80,0 m Entfernung von einander aufgestellt. Die Zuleitungen und die Haueleitungen bestehen aus galv. Schmiederohren. Erstere haben meistens 25 mm Durchmesser, und es ist für dieselben auf der Strasse ein Abstellhahn in einem Schachte angebracht. Ca. 6000 Zapfhähne, 1260 Closets und Pissoire, 548 Badeeinrichtungen und 9 Springbrunnen waren im Jahre 1895 in den damals angeschlossenen 1900 Häusern in Benutzung.
Für die Wasserabgabe an Private ist die Einschaltung von WassermeBsern obligatorisch. Diese werden von dem Wasserwerke aufgestellt und unterhalten. Dafür wird weder eine Wassermessermiethe, noch eine sonstige Zahlung mit Ausnahme der Kosten für etwaige Beschädigungen erhoben. Bis zum Jahre 1897 waren im Ganzen 2368 Wassermesser angeschafft, welche sich nach der Grösse wie folgt vertheilen: Durchmesser mm: 10 13 20 25 30 40 50 65 Zahl: 119 491 1688 50 9 4 6 1 Die Tabelle 238 gibt für das Ende jedes der 6 Jahre von 1894 bis 1899 die Zahl der eingebauten Messer sowohl im Ganzen, als deren Vertheilung nach den verschiedenen Hauptlieferanten an. 5. Wassergewlnnung and -Abgabe.
Die Tabelle 239 gibt für jedes der 6 Jahre von 1894 bis 1899 die gesammte, zur Verfügung gewesene Wassermenge an und femer, welcher Theil davon mit natürlichem Gefälle zugeflossen ist und welcher Theil einer künstlichen Hebung bedurfte. Für das künstlich gehobene Wasser gibt die Tabelle ferner den Aufwand an Kohlen und. an Petroleum sowohl im Ganzen an, als auch wie viel davon auf 100 cbm Wasser und auf eine PS.-Stunde entfallen. Auch ist angegeben, welche Leistung mit einem kg Kohle resp. einem Liter Petroleum entwickelt ist.
Tabelle 239. Wassergewinnung and -Forderung. Jahr
1894
1895
1896
1897
1898
1899
Wassergewinnung im Ganzen . . . cbm i. davon mit natürlichem Gefälle . » oder von 100 cbm im Ganzen . » davon künstlich gehoben . . . i oder von 100 cbm im Ganzen . Zur Wasserforderung gebrauchte: Kohlenmenge im Ganzen . . . • kg desgl. pro 100 cbm desgl. pro PS.-8tunde . . . . m X kg pro kg Kohle . . . . Betriebestunden Dampfmotoren . desgl. Petroleummotor . . . . Petroleumverbrauch . Liter desgl. pro 100 cbm desgl. pro PS.-Stunde . . . . i m X kg pro Liter Petroleum . .
1000000 790 184 79,0 209 816 21,0
1050 000 876 030 83,4 173 970 16,6
1120000 783 241 70,6 336 759 30,9
1 124 000 931 414 82,9 192 586 17,1
1023 000 755 000 73,8 268 000 26,2
1085000 797 600 73,5 287 400 26,5
140650 67,0 3,55 76075 2802
121300 69,7 3,69 76 800 2818
200100 60,0 3,15 86f70 4609 837 1675 133 1,12 24608
116150 61,0 3,48 77 500 2721 560 1675 133 1,12 24 608
157 259 59,0 3,28 82 700 3780 650 1300 133 1,12 238461
189 750 66,0 4,61 77 800 4132
—
—
— —
—
—
—
—
—
Die Tabelle 240 (8.575) gibt für die 12 Jahre von 1888 bis 1899 die jährlich im Ganzen abgegebene Wassermenge und die Zahl der Einwohner und der Hausanschlüsse an. Ferner ist darauf angegeben, wie viel Wasser pro Anschluss im Jahr im Mittel und wie viel im Ganzen am mittleren Jahrestage, sowie am Tage des grössten und des kleinsten Consums abgegeben ist und endlich, wie viel Liter auf jeden Einwohner am mittleren und am Maximaltage entfallen. Die Tabelle 241 (8.575) gibt für dieselben Jahre die Vertheilung der Gesammtabgabe getrennt nach der für öffentliche Zwecke, für Private und für den Selbstverbrauch einschliesslich Verlust im Ganzen und im Verhältnies zu 100 cbm der Gesammtabgabe an. Ferner ist angegeben, wie viel Waseer im Ganzen und pro 100 cbm nach Schätzung und wie viel nach Meesern
— — — —
bestimmt abgegeben ist. Für letzteres ist ferner die Zahl der aufgestellten Messer und die mittlere Abgabe pro Messer angeführt. Die Tabelle 242 (S. 575) gibt endlich für die 6 Jahre von 1894 bis 1899 die Vertheilung des Wassers für öffentliche Zwecke nach den verschiedenen Verwendungsarten sowohl im Ganzen als auch im Verhältniss zu 100 cbm des für öffentliche Zwecke überhaupt benutzten Wassers an. 6. Wasserzins und Wasseruatereuchung. Die Wasserabgabe an Private erfolgt, wie erwähnt, ausschliesslich durch Wassermesser. Die jährliche Mindestzahlung für das Wasser für Haushaltungszwecke wird nach folgenden Tarifsätzen berechnet: pro Baum bis mindestens
Ut. Bttirk Mannheim.
576
Tabelle 240. G e s a m m t a b g a b e im J a h r e u n d am T a g e . EinJahr
wohner-
cbm
desgl. gegen 100 cbm des Vorjahres
900000 900 000 950000 1150000 1000000 1000000 1000000 1050000 1120000 1124000 1023000 1085000
100,0 105,5 100,0 105,1 100,0 100,0 106,0 106,4 100,7 91,0 106,9
Gesammtabgabe
sahl 1888 1889 1890 1891 1892 1893 1894 1895 1896 1897 1898 1899
30000 31000 32 000 33000 34000 35000 35 000 35 500 36000 36 300 37300 38 000
cbm pro AnAnschluss schlüsse im Jahre
Zahl der
1370 1400 1450 1500 1600 1700 1800 1900 1991 2116 2130 2170
666 643 666 634 625 688 655 652 562 531 480 600
Von 100 cbm Liter pro Kopf am mittl. Tage am aiin mittl MaxiMaxi- MiniTage maltage maltage maltage
Tagesabgabe cbm am MaxiMinimittl. malmalTage tage tage 2500 2500 2600 2600 2740 2740 2740 2877 3060 3080 2803 2970
1800 1860 1900 2000 2060 2100 2100 2300 2600 2400 2500 2700
3500 3500 3600 3700 4000 4000 4000 4200 4500 4500 4600 4700
140,0 140,0 138,5 142,3 146,0 146,0 146,0 146,0 147,0 146,2 164,1 168,2
72,0 74,0 73,1 76,9 74,9 76,7 76,7 80,0 81,7 77,9 89,2 90,0
83 81 81 79 80 78 78 80 87 85 76 81
117 113 112 112 117 114 114 117 127 124 124 124
TabeUe 241. Vertheilung der Gesammtabgabe.
Jahr
1888 1889 1890 1891 1892 1893 1894 1896 1896 1897 1898 1899
Für öffentliche Zwecke pro im 100 cbm Ganzen der Ges.-Abg. cbm 500000 610 (XX) 530 000 530000 535 000 535 000 535000 487 000 500 000 474 600 306 000 323 000
55,5 56.7 55.8 55.8 53,5 53,5 53,5 46,4 44.7 42,2 29.9 29.8
Selbstverbrauch und Verlust
Privatabgabe
davon nach Messern
im Ganzen cbm
pro 100 cbm der Ges.-Abg.
im Ganzen cbm
I Oes.-Abg.
cbm
11 700 10000 15 000 10000 10000 10000 10000 13 000
1,3
1,5 1.0 1,0 1,0 1,0 1,2
12400 17 000 34000
1,1 1,7 3,1
388 300 380000 405000 410000 455000 455000 450000 550000 607 772 637 000 700000 728000
43,2 42,2 42,7 43,2 45,5 45,5 46.0 52,4 54,2 56,7 68,4 67.1
288300 320000 360000 400000 450000 450000 445 000 560000 606516 635000 690000 714000
12 228
1,1
1,1
pro 100 cbm der
Von der Gesammtabgabe
Messer
cbm pro Messer
927 1100 1300 1500 1600 1700 1800 1760 1991 2115 2130 2222
312 290 277 266 281 253 255 316 308 300 324 321
611700 580000 590000 550000 550000 550 000 650000 600000 513484 489000 333000 371000
Zahl der
ohne Messer cbm
desgl. nach oder Messern pro pro 100 cbm 100 cbm 67,9 64.4 62,1 58,0 55,0 65,0 65,0 47,6 45,9 43.5 32.6 34,2
Tabelle 242. V e r t h e i l u n g des WasserB für Öffentliche Zwecke. Jahr
1894
1895
1896
1897
1898
1899
Im Ganzen cbm davon für: Strassensprengen . . . > Springbrunnen . . . . > Laufbrunnen > Rinnsteinspttlen . . . » Kanalspülen > Bedürfnissanstalten . . > öffentliche Anlagen . . > Feuerlöschen > Diverses > oder von je 100 cbm für: Strassensprengen . . . > Springbrunnen . . . . * Laufbrunnen • > Rinnsteinspttlen . . . > Kanalspülen > BedQrfnissanstalten . . > öffentliche Anlagen . . > Feuerlöschen;..... > Diverses >
635000
487 000
500000
474 600
306000
323 000
200000 15 000 230000 5000 10000 1000 3000 1000 70000
200000 15000 200000 5000 10000 2000 2000 3000 50000
200 000 16000 200000 5 000 10000 2000 3000 4000 60000
190000 18 000 200 000 5 000 10 600 2000 3 000 1000 46 000
96 000 18000 150000 5 000 12 000 1000 4000 1000 20000
97 000 18000 160 000 5000 14000 2000 6000 2000 20000
37,4 2,8 43,0 0,9 1,9 0,2 0,6 0,2 13,1
41,1 3,1 41,1 1,0 2,1 0,4 0,3 0,6 10,3
40,0 3,2 40,0 1,0 2,0 0,4 0,6 0,8 12,0
40,1 3,8 42,2 1,0 2,2 0,4 0,6 0,2 9,6
31,1 6,9 49,1 1,6 3,9 0,3 1,3 0,3 6,6
30,1 6,6 49,6 1,5 4,3 0,6 1,5 0,6 6,2
32,1 35,6 37,9 42,0 46,0 45,0 45.0 52,4 54.1 56,6 67,4
66,8
576
III. Bezirk Mannheim.
8 qm Fläche M. 6, pro Watercloset oder Pissoir ohne Tonneoeinrichtung M. 5, mit Tonneneinrichtung M. 1, pro Badezimmer in Privathäusern M. 10 und in Gasthofen M. 20, pro Fremdenzimmer in Gasthofen M. 2,60, fOr Gastzimmer pro 40 qm Grundfläche M. 5, für Öffentliche Bureaus pro Zimmer M. 1,80, pro Pferd M. 3,60, pro Stück Rindvieh M. 2,60. Für Begiegsen von Gärten ist pro ar M. 6, wenn es ohne Schlauch, und M. 15, wenn es mit Schlauch geschieht, und für Hofe in letzterem Falle M. 10 zu zahlen. Als Minimalzahlung ist, nach Wassermessern, wenn diese Berechnung weniger ergibt, M. 20 pro Jahr bestimmt Der wirkliche Verbrauch wird mit 20 Pf. pro cbm berechnet, soweit er vorstehende Summen übersteigt, und alljährlich eingezogen, wahrend die Mindestzahlung vierteljährlich erfolgen muss. Für Wasser für industrielle Zwecke, wenn es getrennt von dem Wasser für Hauahaltungszwecke zugeführt wird, ist mindestens M. 100 im Jahre nnd pro cbm 15 Pf. zu zahlen. Bei vorübergehender Abgabe kostet ein cbm Wasser 35 Pf. Wird Waaser für häusliche und gewerbliche Zwecke durch einen Messer bezogen, so wird von dem Jahresconsum das Quantum, welches der Mindestzahlung für den Hausgebrauch entspricht, mit 20 Pf. pro cbm berechnet, abgezogen und für den Rest wird 15 Pf pro cbm berechnet. Springbrunnen erhalten das Wasser nach Kaliberscheiben, und es ist für dieses Wasser jährlich j e nach deren Durchmesser von 1 mm, 1'/, mm, 2 mm, 2'/, mm und bis 6 mm ansteigend M. 15, 30, 50, 80 und bis 450 zu zahlen. C h e m i s c h e U n t e r s u c h u n g e n werden mindestens einmal monatlich im städtischen chemischen Laboratorium vorgenommen. Das Quellwasser hat 2 ° bis 3°, das Grundwasser 3 ° bis 5 ' deutsche Härte, während das Neckarwasser 18 0 und das der städtischen Pumpenbrunnen bis 32 0 Härte hat.
b) Wasserversorgung des Schlosses. Für die Wasserversorgung deB H e i d e l b e r g e r S c h l o s s e s sind besondere Anlagen für Rechnung des Domänenärars im Jahre 1897 ausgeführt, welche M. 16619 im Ganzen gekostet haben. Es sind dafür 2, auf dem Schlossgebiete entspringende Quellen gefasst, und deren Wasser ist 2, direkt daneben liegenden Reservoiren, die aus Beton hergestellt und in den Boden versenkt sind, zugeführt. Das eine der Reservoire fasst 100 cbm und liegt ca. 25,0 m hoch über dem Abgabegebiete. Das andere Reservoir, welches 10 cbm Inhalt hat, liegt tiefer und dient nur für Brauchwasser. Der tägliche Zufluss der Quellen beträgt ca. 86 cbm. Für die Vertheilung dieses Wassers sind 1401 lfd. m Rohrleitungen, davon 647 m von 125 mm und die übrigen von 100 mm bis 50 mm Durchmesser, verlegt, mit welchen 8 Schieber, 3 Gartenhydranten und 9 Unterflurhydranten verbunden sind. Auch sind Anschlussleitungen für die Wohnungen der Schlossbediensteten hergestellt. 29. c. Heinsheim.
(E. 736, W. 110 mit je 7 B.)
Für die Wasserversorgung des Dorfes H e i n s h e i m sind in den Jahren 1894 und 1898/99 Anlagen herestellt, welche M. 23265 im Ganzen oder M. 31 pro ¡inwohner gekostet haben. Das Wasser wird aus der »Hirschelgrundquelle«, welche täglich 155 cbm liefert, durch Cementkanäle einem gemauerten Sammelbrunnen zugeführt und fliesst von hier durch eine 150 m lange Leitung von 60 mm Durchmesser einem 15,5 m tiefer liegenden Hochreservoire zu, das 70 cbm Inhalt hat und aus Mauerwerk und flach gedeckt hergestellt ist. Eine Fallrohrleitung von ca. 100 mm Durchmesser und 70 m Länge führt zu dem 38,0 m tiefer liegenden Versorgungsgebiete, in welchem das Wasser durch 1301 lfd. m Rohrleitungen von 100 mm bis 50 mm Durchmesser vertheilt wird.
f
Damit sind 18 Schieber, 5 öffentliche Ventilbrunnen, 5 Rohrspüler und 15 Hydranten verbunden. 57 Häuser haben Anschlussleitungen aus galv. Schmiederohren erhalten, die 75 Zapfhähne speisen. Als Waaserzins wird jährlich für 66 Hähne j e M. 10 und für 8 Hähne je M. 6 gezahlt.
30. a. Uemsbach.
(E. 1898, W. 282 mit je 7 B.)
Für die Wasserversorgung des Pfarrdorfes H e m s b a c h wurde bereits im Jahre 1878 nach dem Projecte des Civilingenieurs K r ä m e r in B i e l eine Anlage ausgeführt, die M. 2700u gekostet hat Im Jahre 1893 ist deren Ergiebigkeit durch die Zuleitung von 2 ferneren Quellen erhöht, wofür M. 5000 verausgabt wurden, so dass die Kosten im Ganzen M. 32 000 oder M. 17 pro Einwohner betragen. Täglich stehen für die Anlage jetzt ca. 150 cbm Quellwasser zur Verfügung. Die Anfangs benutzten 15 kleinen Quellen, die in 2 Thälern entspringen, sind einzeln in gemauerten Schächten gefasst und in Sammlern vereinigt, aus denen das Wasser durch eine Cementrohrleitung von 100 mm Durchmesser einem zweitheiligen Hochreservoire von 100 cbm Inhalt zufliesst. Dessen Wasserspiegel liegt ca. 30,0 m unter der höchsten Quelle und 10,0 m bis 15,0 m über dem Versoreungsgebiete. Das Wasser der neuen Quellen, die im Granit entspringen, ist durch eine 738 m lange Leitung von 50 mm Durchmesser direkt in die bestehenden Leitungen eingeführt. Das aus Backsteinmauerwerk und überwölbt hergestellte Reservoir liegt ca. 200 m bis 800 m von den dasselbe speisenden Quellen entfernt und dicht am Versorgungsgebiete. Daraus zweigen 1901 lfd. m Vertheilungsleitungen von 100 mm bis 70 mm Durchmesser ab, und es sind damit 13 Schieber, 13 öffentliche Ventilbrunnen und 11 Hydranten verbunden. Durch 102 Zuleitungen aus galv. Schmiederohren werden 106 Zapfhähne, eine Badeeinrichtung und 2 Bierpressionsapparate mit Wasser versehen. Der zu zahlende Wasserzins für den Hausgebrauch wird nach Schätzung in 3 Klassen festgestellt und beträgt jetzt jährlich M. 5, M. 3 und M. 1 gegen früher M. 8, M. 5 und M. 3. Ausserdem haben Gewerbetreibende, wie Bierbrauer etc. einen gleichfalls nach Schätzung festgestellten Wasserzins von jährlich mindestens M. 15 zu zahlen.
31. c. Hettingen.
(E. 1143, W. 213 mit je 5 B.)
Für die Wasserversorgung der Gemeinde H e t t i n g e n ist im Jahre 1894 eine Anlage hergestellt, welche M. 10 725 im Ganzen oder M. 9 pro Einwohner gekostet hat. Aus Quellen, die täglich 350 cbm bis 450 cbm Wasser liefern, ist dieses in einer Brunnenstube von 10 cbm Inhalt gesammelt und gelangt durch ca. 1000 lfd. m Rohrleitungen von ca. 100 mm bis 60 mm Durchmesser, mit denen 12 Schieber verbunden sind, an 7 öffentlichen Laufbrunnen, sowie an 6 Pumpenbrunnen zum Ausflusse. Auch 14 Häuser haben Anschlussleitungen aus galv. Schmiederohren erhalten. 32. b. Hilsbach.
(E. 1207, W. 230 mit je 5 B.)
Für die vVasservereorgung der Stadt H i l s b a c h ! ist im Jahre 1893 eine Anlage mit einem Kostenauf| wände von M. 33 465 im Ganzen oder M. 27 pro EinI wohner hergestellt. | Das Wasser ist aus 3 Quellen von täglich 270 cbm Ergiebigkeit gewonnen. Aus der einen fliesst es in ein
H l . Bezirk Mannheim.
Hochreservoir von 40 cbm Inhalt, das neben der Quelle und 70 m von der Stadt entfernt liegt, über, aus welchen der untere Theil der Stadt unter 9,0 m bis 24,0 m Druck versorgt wird. Die zweite Quelle speist einen Laufbrunnen. Die dritte Quelle liegt tief und deren Wasser wird durch 2 Kröber'sche Wassersäulenpumpen in ein Hochreservoir von 30 cbm Inhalt gehoben, dessen Wasserspiegel 12,0 m hoch über dem des anderen Reservoires und 2,0 m hoch über dem höchsten Punkte der Stadt liegt. Die beiden Pumpen fördern bei 6 Doppelhüben pro Minute 1,22 cbm Wasser pro Stunde auf 40,0 m Höhe mit stündlich 8 cbm Aufschlagwasser von 10,2 m Triebgefälle. Letzteres flieset aus einem Betriebsbehälter von 14 cbm Inhalt durch eine 60 m lange Leitung von 18 mm Durchmesser den Pumpen zu. Die Leitung, welche das Förderwasser von der Quelle zu den Pumpen liefert, hat 150 m Länge und 80 mm, und die Druckleitung von den Pumpen zum Reservoire hat 350 m Länge und 80 mm resp. 100 mm Durchmesser. Die Pumpen liegen 1,0 m höher als die Quelle für das Förderwasser. Im Ganzen sind 2054 lfd. m Rohrleitungen von 180 mm bis 50 mm Durchmesser verlegt. Damit sind 17 Schieber, 12 Hydranten und 22 öffentliche Ventilbrunnen verbunden. In den Häusern mit Anschlussleitungen aus galv. Schmiederohren befinden sich 49 Zapfhähne. 33. c. Hirschlanden. (E. 486, W. 85 mit je 6 B.) Für das Dorf H i r s c h l a n d e n ist im Jahre 1892 eine Wasserversorgungsanlage hergestellt, die M. 14340 im Ganzen oder M. 29 pro Einwohner gekostet hat. Das Wasser ist aus Quellen von täglich 295 cbm Lieferung durch Cementrohre gesammelt und wird einem 40 m entfernten, gemauerten Hochreservoire von 27 cbm Inhalt zugeführt, dessen Wasserspiegel 4,0 m bis 19,o m hoch über dem Ortsniveau und ca. 300 m vom Orte entfernt liegt. In letzterem sind 1283 lfd. m Vertheilungsleitungen verlegt, die mit 5 Schiebern, einem Rohrspüler, 10 Hydranten und 7 öffentlichen Ventilbrunnen verbunden sind. 43 Häuser haben Anschlussleitungen aus galv. Schmiederohren erhalten, die 71 Zupfhähne speisen. Als Wasserzins ist pro Jahr für jeden ersten Hahn M. 4 and für jeden ferneren Hahn M. 2 zu zahlen.
34. c. Hochhausen a. N. (E. 450, W. 76 mit je 6 B.)
57?
35. c. Hohenstadt.
(E. 324, W. 61 mit je 6 B.)
Für das Pfarrdorf H o h e n s t a d t ist im Jahre 1886 eine Wasserversorgungsanlage hergestellt, die M. 23086 im Ganzen oder M. 71 pro Einwohner gekostet hat. Aus einer Quelle von täglich 104 cbm Ergiebigkeit ist das Wasser mittels Cementrohren gesammelt und wird mit natürlichem Gefälle durch eine 2870 m lange Leitung einem aus Mauerwerk hergestellten und überwölbten Hochreservoire von 30 cbm Inhalt zugeführt. Dieses liegt ca. 100 m vor dem Beginne des Vertheilungsnetzes, in welchem der Druck zwischen 3,5 m und 13,0 m schwankt. Die Leitungen haben im Ganzen 3348 lfd. m Länge von 80 mm bis 50 mm Durchmesser und damit sind 8 Schieber, 3 Rohrepüler, 4 Hydranten und 7 öffentliche Ventilbrunnen verbunden. Hausanschlüsse bestehen nicht. 36. c. O b e r t s h a u s e n .
(E. 337, W. 47 mit je 7 B.)
Für das Dorf K ä l b e r t s h a u s e n ist im Jahre 1890 eine Anlage zur Wasserversorgung hergestellt, die im Ganzen M. 3221 oder M. 10 pro Einwohner gekostet hat. Das Wasser ist aus einer Quelle von täglich 26 cbm Ergiebigkeit durch einen 110 m langen, begehbaren Stollen erschlossen und wird in eine Brunnenstube von 7 cbm Inhalt überführt, die 110 m vom Versorgnngsgebiete entfernt liegt. Durch 415 lfd. m Uohrleitungen von 50 mm Durchmesser gelangt es hier an 3 öffentlichen Ventilbrunnen zur Vertheilung.
97. b. Kirchardt.
(E. 1188, W. 130 mit je 9 B.)
Für das Dorf K i r c h a r d t ist im Jahre 1896 eine Wasser Versorgungsanlage hergestellt, welche M. 25808 im Ganzen oder M. 21 pro Einwohner gekostet hat. Das Wasser aus einer der 4 benutzten Quellen von täglich 520 cbm Ergiebigkeit ist in ein Hochreservoir von 25 cbm Inhalt geleitet, welches ca. 400 m vom Orte entfernt liegt und aus Beton und flach gedeckt hergestellt ist. Aus einer der anderen Quellen fliesst es gleichfalls in das Reservoir. Aus der Sammelstube der entferntesten der beiden anderen Quellen fliesst es ebenfalls durch eine Rohrleitung von 150 mm Durchmesser und ca. 400 in Länge in das Reservoir, und in deren Zuleitung tritt li>0 m vor dem Reservoire durch eine 15 m lange Seitenleitung das Wasser der vierten Quelle über. Von dem Reservoire führt eine 455 m lange Fallrohrleitung von 150 mm Durchmesser zu dem Versorgungsgebiete, das in seinem tiefsten Theile 10,0 m tiefer als das Reservoir liegt. Hier sind 1424 lfd. m Rohrleitungen von 150 mm bis 6u mm Durchmesser zur Vertheilung des Wassers verlegt, mit welchen 16 Schieber, 1U öffentliche Laufbrunnen und 9 Hydranten verbunden sind. 84 Häuser haben Anschluesleitungen aus galv. Schmiederohren erhalten, welche 167 Zapfhähne, sowie einige Badeeinrichtungen speisen.
Für das Dorf H o c h h a u s e n ist im Jahre 1895 eine Wasser Versorgungsanlage ausgeführt, welche M. 14467 im Ganzen oder M. 32 pro Einwohner gekostet hat. Das Wasser ist aus 2 Quellen, welche täglich 43 cbm Wasser liefern, gesammelt und wird durch eine 193 m lange Leitung einem Hochreservoire von 48 cbm Inhalt zuDer erhobene Wasserzins ist sehr gering und liefert geführt, das 12,0 m tiefer als die Quellen liegt. Dieses ist nur eine jährliche Einnahme von ca. M. 500. aus Sandsteinmauerwerk und flach gedeckt hergestellt. Es liegt 247 m vom Versorgungsgebiete entfernt, in welchem 38. c. Königheim. (E. 1647, W. 340 mit je 5 B.) 1655 lfd. m Rohrleitungen von 100 mm bis 50 mm Durchmesser zur Wasservertheilung verlegt sind. Damit Für den Flecken K ö n i g h e i m ist im Jahre sind 16 Schieber, 10 Hydranten und 4 öffentliche Ventil- 1896/97 eine Wasserversorgungsanlage hergestellt, die brunnen verbunden. 34 Häuser haben Anschlussleitungen M. 74 972 im Ganzen oder M. 45 pro Einwohner geaus galv. Schmiederohren erhalten. Eine 578 m lange kostet hat. Gussrohrleitung von 50 mm Durchmesser führt zum Das aus Quellen gesammelte Wasser wird direkt in Schlosse für dessen Versorgung. ein gemauertes Hochreservoir von 138 cbm Inhalt geAls Wasserzins ist jahrlich fQr den ersten Hahn M. 5 führt, das 18,0 m hoch über dem Versorgungsgebiete and für jeden ferneren Hahn M. 3 zu zahlen. liegt. Durch 6550 lfd. m Rohrleitungen von 150 mm Gratan, Wasser Versorgung. Bd. II. 87
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HL Bezirk Mannheim.
bis 60 mm Durchmesser findet dessen Vertheilung statt. Damit sind 52 Schieber, 5 Rohrspüler, 43 Hydranten und 2 öffentliche Brunnen verbunden. 310 Häuser haben Anscblussleitungen aus galv. Schmiederohren erhalten, welche 396 Zapfhähne Bpeisen. 39. c. Krautheim.
(E. 826, W. 84 mit je 10 B.)
Für die Wasserversorgung der Stadt K r a u t h e i m ist im Jahre 1892 eine Anlage, hergestellt, welche M. 16877 im Ganzen oder M. 20 pro Einwohner gekostet hat und täglich 86 cbm Wasser liefert. Das Wasser ist durch Sammelrohre aus einer Quelle von 86 cbm täglicher Ergiebigkeit erschlossen und wird mit natürlichem Gefalle einem 620 m entfernten und flach gedeckten Sammelschachte von 14 cbm Inhalt zugeführt. Aus diesem zweigt eine 380 m lange Fallrohrleitung zu dem Versorgungsgebiete ab, wo 930 lfd. m Rohrleitungen von 100 mm bis 50 mm Durchmesser verlegt sind. Damit sind 7 Schieber, 3 Rohrspüler und 2 öffentliche Ventil- und 7 Pumpenbrunnen verbunden. 2 Häuser haben Anschlussleitungen. 40. c. Krambach.
(E. 216, W. 35 mit je 6 B.)
Für die Wasserversorgung des Dorfes K r u m b a c h sind in den Jahren 1880 und 1895 verschiedene Anlagen hergestellt, welche im Ganzen M. 18656 oder M. 86 pro Einwohner gekostet haben. Das aus Quellen von täglich 34 cbm Ergiebigkeit in einem Quellschachte gesammelte Wasser wird durch eine 695 m lange Leitung von 50 mm Durchmesser in ein aus Sandsteinmauerwerk und flach gedeckt hergestelltes und im Orte gelegenes Hochreservoir von 36 cbm Inhalt geführt und hier durch 1351 lfd. m Rohrleitungen von 150 mm bis 40 mm Durchmesser vertheilt. Damit sind 15 Schieber, 6 Hydranten und 8 öffentliche Laufbrunnen verbunden. 16 Häuser haben Anschlussleitungen erhalten. Als Wasserzins ist jährlich M. 3 pro Hahn zu zahlen.
41. c. Leibenstadt.
(E. 450, W. 86 mit je 8 B.)
Für die Wasserversorgung des Pfarrdorfes L e i b e n s t a d t ist im Jahre 1899 eine Anlage hergestellt, die M. 26227 im Ganzen oder M. 58 pro Einwohner gekostet hat. Das Wasser ist aus 3 verschiedenen Quellen gewonnen und wird aus einer jeden einem der 3 dafür erbauten Hochreservoire zugeleitet, die aus Beton ausgeführt sind und zusammen 84 cbm Inhalt haben. 2 dieser Reservoire liegen direkt neben den resp. Fassungen, und das dritte liegt ca. 900 m von seiner Quelle entfernt und 4,5 m tiefer als diese. Die Vertheilung des Wassers in dem Versorgungsgebiete erfolgt in 3 verschiedenen Druckzonen unter 15,0 m, 22,0 m und 26,0 m Druck. Es sind 3295 lfd. m Rohrleitungen von 100 mm bis 60 mm Durchmesser verlegt und damit 18 Schieber, 15 Hydranten, 3 Rohrspüler und ein öffentlicher Brunnen verbunden. 79 Häuser haben Anschlussleitungen aus galv. Schmiederohren erhalten, welche 118 Zapfhähne speisen. 42. b. Leimen.
(E. 2156.)
Für die Wasserversorgung des Fleckens L e i m e n ist im Jahre 1897 eine Anlage hergestellt, welche M. 47633 im Ganzen oder M. 22 pro Einwohner gekostet hat.
Das Wasser ist aus 2 Quellen von 200 bis 300 cbm täglicher Ergiebigkeit gewonnen und wird aus einer Brunnenstube durch Leitungen von 320 m resp. 290 m Länge und 100 mm resp. 80 mm Durchmesser in ein aus Beton hergestelltes Hochreservoir von 150 cbm Inhalt geführt, dessen Wasserspiegel 35,0 m bis 40,0 m über dem Versorgungsgebiete liegt. Zu letzterem führt eine Fallrohrleitung von 440 m Länge und 150 mm Durchmesser. Im Ganzen sind 4738 lfd. m Rohrleitungen von 150 mm bis 50 mm Durchmesser verlegt. Damit sind 30 Schieber, 4 öffentliche Brunnen und 51 Hydranten verbunden. 376 Häuser haben Anschlussleitungen aus galv. Schmiederohren erhalten. Der Wasserzing wird nach 33 Klassen durch Schätzung bestimmt und beträgt jährlich von M. 4 bis M. 100.
43. c. Lohrbach. (E. 842, W. 147 mit je 6 B.) Für das Pfarrdorf L o h r b a c h ist im Jahre 1882 eine Wasserversorgungsanlage ausgeführt, die M. 17 500 im Ganzen oder M. 21 pro Einwohner gekostet hat. Das Wasser ist aus einer Quelle von täglich 345 cbm Ergiebigkeit in einer Sammelstube gefasst und wird mit natürlichem Gefälle durch eine Leitung von 1240 m Länge und 60 mm Durchmesser einem nahe dem Dorfe liegenden Hochreservoire von 54 cbm Inhalt zugeführt, das aus Sandsteinmauerwerk und überwölbt ausgeführt ist. Das Vertheilungsnetz besteht aus 1254 lfd. m Rohrleitungen von 100 mm bis 60 mm Durchmesser. Damit sind 13 Schieber, 3 Hydranten und 8 öffentliche Ventil- und 2 Pumpenbrunnen verbunden. 5 Häuser haben Zuleitungen erhalten. 44. b. Haisbach.
(E. 89, W. 17 mit je 5 B.)
Für den Weiler Maisba>ch ist im Jahre 1895 eine Gravitationswasserleitung ausgeführt, welche täglich 52 cbm Quellwasser durch 319 lfd. m Rohrleitungen für 3 öffentliche Laufbrunnen zuführt. Die Anlage hat M. 2750 im Ganzen oder M. 30 pro Einwohner gekostet.
45. c. Merchingen. (E. 1052, W. 192 mit je 5 B.) Für den Flecken M e r c h i n g e n ist im Jahre 1897 ein Wasserwerk erbaut, welches M. 85000 im Ganzen oder M. 81 pro Einwohner gekostet hat. Das Wasser wird aus einem Quellbrunnen von täglich 576 cbm Lieferung durch eine ca. 900 m lange Leitung von 125 mm Durchmesser in einen Schacht von 17 cbm Inhalt bei 2,5 m Wasserhöhe geleitet. Neben diesem ist eine Pumpstation erbaut, welche 250 m vom Versorgungsgebiete entfernt liegt und in der 2 liegende, doppeltwirkende Pumpen aufgestellt sind, welche eine Girard-Partialturbine von 9 PS direkt antreibt. Die Pumpen haben Kolben von 112 mm Durchmesser und 0,3 m Hub und fördern bei 45 Doppelhüben pro Minute in der Stunde 29 cbm Wasser auf 79,4 m Höhe. Die maschinellen Anlagen sind von G. K u h n in S t u t t g a r t - B e r g geliefert Von dem gemeinschaftlichen Druckwindkessel der Pumpen führt die Druckleitung von 125 mm Durchmesser und 1460 m Länge bis zum Beginne des Vertheilungsnetzes, und hinter diesem ist sie noch mit 150 mm Durchmesser auf ca. 200 m Länge bis zu einem von der Pumpstation ca. 2300 m entfernten Hochreservoire von 160 cbm Inhalt geführt. Letzteres ist aus Mauerwerk und flach gedeckt ausgeführt. Sein Wasserspiegel liegt 66,0 m hoch über den Quellen und 40,0 m hoch über
m . Betirk Mannheim. dem VeiBorgungsgebiete. Die Vertheilüngsleitungen haben ca. 2700 lfd. m Länge von 150 mm bis 80 mm Durchmesser. Damit sind 27 Schieber, 3 Rohrspüler, 30 Hydranten und 3 ööentliche Laufbrunnen verbunden. 179 Häuser haben AnBchlussIeitungen aus galv. Schmiederohren erhalten, welche ca. 200 Zapfhähne speisen. Als Wasserzins ist jährlich M. 6 für den ersten und M. 4 fdr jeden folgenden Hahn zn zahlen.
46. c. Messelhausen.
(E. 560.)
Für das Pfarrdorf M e s s e l h a u s e n ist im Jahre 1888 eine Gravitationawasserleitung hergestellt, welche täglich 78 cbm Wasser, das aus Quellen in einer Brunnenstube von 3 cbm Inhalt gesammelt ist, unter 4,5 m Druck durch 460 lfd. m Rohrleitungen von 50 mm Durchmesser für 3 Öffentliche Ventilbrunnen liefert. Die Anlage hat im Ganzen M. 4181 gekostet.
47. b. Mönchzell.
(E. 470, W. 66 mit je 7 B.)
Für das Dorf M ö n c h z e l l wurde im Jahre 1883 eine Gravitationswasserleitung hergestellt, welche im Jahre 1885 erweitert ist und im Ganzen M. 5380 oder M. 11 pro Einwohner gekostet hat. Für die Fassung des Wassers aus 2 Quellen von täglich 103 cbm Lieferung sind 2 ßrunnenstuben hergestellt, die miteinander durch eine 152 m lange Leitung verbunden sind. Von der am tiefsten liegenden BrunnenBtube führen 773 lfd. m Rohrleitungen von 90 mm bis 60 mm Durchmesser ins Dorf und versorgen hier 5 öffentliche Laufbrunnen mit -Wasser. Auch ist ein Hydrant damit verbunden, und verschiedene Häuser haben Anschlussleitungen erhalten. 48. c. Mörtelstein.
(E. 285, W. 47 mit je 6 B.)
Für das Dorf M ö r t e l s t e i n sind in den Jahren 1886 und 1892 Gravitationswasserleitungen ausgeführt, die im Ganzen M. 4712 oder M. 17 pro Einwohner gekostet haben und bis zu 150 cbm Wasser täglich liefern können. Dieses ist durch die Fassung von 4 Quellen gesammelt und wird durch 453 lfd. m Rohrleitungen von 60 mm Durchmesser 5 öffentlichen Laufbrunnen zur Speisung zugeführt. 49. c. Moosbrunn.
(E. 225, W. 39 mit je 6 B.)
Für das Dorf M o o s b r u n n ist im Jahre 1893 eine Gravitationswasserleitung hergestellt, welche M. 6297 im Ganzen oder M. 28 pro Einwohner gekostet hat und täglich bis zu 84 cbm Quellwasser liefert. Dieses ist in einer Brunnenstube gesammelt und wird durch 744 lfd. m Rohrleitungen von 80 mm und 50 mm Durchmesser im Dorfe vertheilt, wo es auch an 4 öffentliche Laufbrunnen zur Abgabe gelangt. 50. c. Mosbach, Kreishauptstadt. mit je 8 B.)
(E. 3300, W. 418
Für die Wasserversorgung der Stadt M o s b a c h ist im Jahre 1891 eine Anlage hergestellt, welche M. 97 791 im Ganzen oder M. 30 pro Einwohner gekostet hat. Das Wasser wird aus 6 Quellen, die täglich 720 cbm Wasser liefern, durch 115 lfd. m Steingutrohre von 170 mm Durchmesser gesammelt und in eine Brunnenstube geleitet. Von hier flieset es durch eine 2250 m
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lange Leitung von 150 mm Durchmesser mit natürlichem Gefälle in ein überwölbtes Reservoir, das 90 cbm Inhalt bei 2,5 m Wasserhöhe hat. In einer daneben erbauten Pumpstation befinden sich 2 stehende Differentialplungerpumpen, welche einfachwirkend saugen und doppeltwirkend drücken. Ihre Kolben haben Durchmesser von 250 mm resp. 180 mm und einen Hub von 0,27 m. Bei 25 Doppelhühe pro Minute fördern sie 36 cbm Wasser pro Stunde auf 49,0 m Höhe. Ihr Antrieb erfolgt durch eine Transmissionswelle mittels Zahnradübertragung, und als Motor dafür dient eine Girard-Turbine von 4 bis 5 PS., welche 1,5 m Durchmesser hat und 63 Umdrehungen pro Minute macht. Die maschinellen Anlagen sind von G. K u h n in S t u t t g a r t - B e r g geliefert. Von dem gemeinschaftlichen Druckwindkessel von 0,48 cbm Inhalt führt eine ca. 700 m lange Druckleitung von 150 mm Durchmesser welche aber schon in 400 m Entfernung von der Pumpstation mit dem Vertheilungsnetze verbunden ist, zu einem Hochreservoire. Dieses hat 380 cbm Inhalt und ist aus Mauerwerk und überwölbt ausgeführt. Sein Wasserspiegel liegt 45,0 m hoch über dem Vertheilungsnetze, welches aus 3271 lfd. m Rohrleitungen von 150 mm biß 80 mm Durchmesser besteht. Damit sind 37 Schieber, 11 öffentliche Laufbrunnen und 38 Hydranten verbunden. 262 Häuser haben Anschlussleitungen aus galv. Schmiederohren erhalten, die 541 Zapfhähne und 20 Badeeinrichtungen speisen. In 35 dieser Anschlüsse sind Wassermesser eingebaut, von welchen 13 von der B r e s l a u e r M e t a l l g i e s s e r e i , B r e s l a u und 22 von L u x , L u d w i g s h a f e n geliefert sind. Davon sind 2 von 13 mm, 22 von 20 mm, 10 von 25 mm und einer von 40 mm Durchmesser. Im Jahre 1896 wurden im Ganzen 110000 cbm oder am mittleren Jahrestage 210 cbm Wasser abgegeben. Für die I d i o t e n a n s t a l t M o s b a c h (E. 300) ist im Jahre 1887 ein eigenes Wasserwerk erbaut, welches 90 cbm Wasser pro Tag liefert und im Ganzen M. 15 326 oder M. 51 pro Bewohner gekostet hat. Daa dafür aus einer Quelle in einer Brunnenstube gefasste Wasser ist durch eine 170 m lange Leitung einer Pumpstation zugeführt. Aus dem hier angelegten Saugebehälter von 3 cbm Inhalt wird es durch eine doppeltwirkende Pumpe, deren Kolben 75 mm Durchmesser und 0,18 m Hub hat und 3,8 cbm Wasser pro Stunde bei 40 Doppelhüben pro Minute fördert, auf 32,0 m Höhe mittels einer 170 m lange Druckleitung in ein aus Mauerwerk hergestelltes Hochreservoir von 10 cbm Inhalt überführt, das 25,0 m hoch über der Anstalt und 96 m von dieser entfernt liegt. Der Antrieb der Pumpe erfolgt mittels Riemenübertragung durch eine FrancisTurbine von 0,8 m Durchmesser und von 1,7 PS. Leistung. Die Maschinenteile etc. sind von der Firma M e r k e l j u n . in D r e s d e n geliefert. Für diese Anlage sind im Ganzen 894 lfd. m Gussrohrleitungen von 50 mm Durchmesser verlegt, und damit sind 8 Schieber, ein Hydrant und 2 Laufbrunnen verbunden. In den Gebäuden befinden sich 7 Zapfhähne, eine Badeeinrichtung und ein Springbrunnen. Im Jahre 1896 sind 4400 cbm Wasser im Ganzen oder 12 cbm am mittleren Jahrestage verbraucht. Als Wasserzins ist in der Stadt M o s b a c h für jeden Auslaufhahn fdr eine Familie jährlich M. 12 und bei Benutzung desselben Hahnes von 2 Familien M. 16; ferner für einen Hahn in der WaschkOche für bis zu 3 Familien M. 6 und darüber M. 8,. für eine Badeeinrichtung M. 6, für ein ST
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m . Bezirk Mannheim.
Closet M 3, für einen Stallbahn M. 6, für einen Gartenhahn M. 3 etc. zu zahlen. Nach Wassermessern abgegeben, ist pro cbm 6 Pf., mindestens aber ein durch Schätzung0 fixirtes Minimalquantnm zu zahlen, und ausserdem werden ö /« der AnschaSungskosten des Messers als jährliche Miethe erhoben.
51. c. Mudan.
(E. 1177, W. 181 mit je 7 B.)
Für den Flecken M u d a u ist im Jahre 1891 eine Wasserveraorgungsanlage hergestellt, welche M. 31917 im Ganzen oder M. 27 pro Einwohner gekostet hat. Das Walser wird aus Quellen von täglich 130 cbm Ergiebigkeit in eine Sammelstube von 10 cbm Inhalt geleitet, aus der es durch 2 Fallrohrleitungen von 100 mm resp. 90 mm Durchmesser und von 1870 m resp. 680 m Länge zum Orte fliesst. Hinter demselben tritt es für den Consumausgleich in ein Hochreservoir von 50 cbm Inhalt über. Zur Vertheilung des Wassers sind 1661 lfd. m Rohrleitungen von 100 mm bis 50 mm Durchmesser verlegt Damit sind 18 Schieber, 12 Hydranten und 10 öffentliche Ventilbrunnen verbunden. Der Wasserzins beträgt jährlich für einen Auslaufhahn für den gewohnlichen Hansbedarf M. 6, für Bäckereien, Wirtschaften etc. M. 10 und für letztere Zwecke einschliesslich des Hanshaltswassers M. 12; femer für einen Stallhahn M. 6 und für jeden ferneren Hahn auf einem Grundstücke M. 2. Der Preis des Wassers für Gewerbebetrieb wird durch Ginschätzung bestimmt Für eine Badeeinrichtung oder für einen Hof- oder Gartenhahn ist jährlich extra M. 3 zu zahlen.
52. c. Neckarburken.
(E. 444, W. 67 mit je 7 B.)
Für das Pfarrdorf N e c k a r b u r k e n ist im Jahre 1879 eine Gravitationswasserleitung hergestellt, welche täglich 21 cbm Qnellwasser durch 330 lfd. m Rohrleitungen 6 öffentlichen Ventilbrunnen zuführt. Die Anlage bat M. 1687 gekostet.
53. b. Neckarbischofsheim. (E. 1671, W. 220 mit je 8 B.) Für die Stadt N e c k a r b i s c h o f s h e i m ist im Jahre 1892/93 eine Wasserversorgungsanlage hergestellt, welche im Ganzen M. 63353 oder M. 38 pro Einwohner gekostet hat. Das Wasser ist aus 3 Quellen, die täglich 302 cbm Wasser liefern, in einer Brunnenstube gesammelt und fliesst mit natürlichem Gefälle durch eine Leitung von 80 mm Durchmesser und 2220 m Länge zu einem aus Beton und flach gedeckt hergestellten Hochreservoire von 65 cbm Inhalt, dessen Wasserspiegel 40,0 m bis Sßfim hoch über der Stadt liegt. Eine Fallrohrleitung von 100 mm Durchmesser und ca. 1100 m Länge führt von hier zum Vertheilungsnetze, das aus 3616 lfd. m Bohrleitungen von 120 mm bis 50 mm Durchmesser besteht und mit 27 Schiebern, 19 öffentlichen Brunnen und 18 Hydranten verbunden ist In den mit Anschlusgleitungen aus galv. Schmiederohren versehenen 160 Häusern befinden sich 239 Zapfhähne, 5 Closets und 3 Badeeinrichtungen. Als Wasserzins für den Hausbedarf ist jährlich für den ersten Hahn M. 10 und für jeden ferneren Hahn M. 5, für eine Badeeinrichtung M. 10, für ein Closet M. 3 etc. zu zahlen. Für grössere Geschäfte wird das Wassergeld besonders eingeschätzt
54. c. Neckarelz.
(E. 1048, W. 144 mit je 7 B.)
Zur Wasserversorgung des Fleckens N e c k a r e l z dient seit dem Jahre 1881 eine Anlage, die im Ganzen
M. 9510 gekostet hat und täglich 212 cbm Wasser liefert Dieses ist durch verschiedene Flachbrunnen erschlossen und wird in einem Schachte von 11 cbm Inhalt gesammelt, aus dem es mit natürlichem Gefälle durch Rohrleitungen von 1406 lfd. m Länge und von 120 mm bis 50 mm Durchmesser 6 öffentlichen Lauf- und 2 Ventilbrunnen zufliesst. Häuser sind nicht an die Leitung angeschlossen. 55. b. Neckargemünd. (E. 1823, W. 280 mit je 7 B.) Für die Wasserversorgung der Stadt N e c k a r g e m ü n d ist im Jahre 1897 eine Wasserversorgungsanlage durch die Firma J. G r o s s e l f i n g e r & C o m p , in M a n n h e i m ausgeführt, welche im Ganzen M. 64 207 oder M. 35 pro Einwohner gekostet hat. Das Wasser ist aus 9 verschiedenen Quellen von 137 cbm bis 518 cbm täglicher Ergiebigkeit gesammelt, von denen 2 im »oberen« und 5 im »unteren Stadtwalde« und 2 im »Elsenzthale«, und zwar sämmtlich im Sandsteingebirge entspringen. Die Länge der Zuleitungen von den verschiedenen Quellsammlern bis zu dem Hochreservoire mit Ausschluss der in das Vertheilungsnetz fallenden Leitungen beträgt im Ganzen 7212 lfd. m. Das Reservoir liegt hinter dem Vertheilungsnetze und ca. 2000 m von der nächsten Quelle entfernt. Es besteht aus 2 Abtheilungen von zusammen 150 cbm Inhalt und ist aus Beton und flach gedeckt ausgeführt. Im Ganzen sind 10155 lfd. m gusseiserne Rohrleitungen verlegt und zwar, nach den Durchmessern getrennt, von folgenden Längen: Durchmesser m m : 125 100 90 80 70 60 50 Länge m : 1325 744 934 1016 2250 731 1655 Damit sind 31 Schieber, 33 Hydranten und 4 öffentliche Ventilbrunnen verbunden. 266 Häuser haben Anschlussleitungen aus galv. Schmiederohren erhalten, welche 452 Zapfhähne, 8 Closets, 10 Badeeinrichtungen und 2 Privatspringbrunnen speisen. In 17 der Anschlüsse sind Wassermesser eingebaut, welche die B r e s l a u e r M e t a l l g i e s s e r e i , B r e s l a u geliefert hat. Der Wasserzins wird für das Wasser zum Hausgebrauche auf Grund der Wohnungs- und Vermögensverhältnisse und der Zahl der Familienmitglieder mit jährlich M. 10, M. 12 oder M. 16 veranlagt. Ferner ist jährlich zu zahlen für: ein Closet M. 4, für eine Badeeinrichtung M. 10, für ein Pferd M 3, für ein Stück Rindvieh M. 2, für Sprengen von je ein ar Gartenfläche M. 2. Bäcker und Wirthe haben noch einen weiteren Zuschlag für das im Gewerbe verwendete Wasser zu zahlen. Die Wassermesser werden von der Stadt angeschafft und aufgestellt. Die Miethe dafür beträgt 5 % des Anschaffungspreises, und pro cbm Wasser ist 12 Pf. bei monatlichem Einbezüge des Wassergeldes zu zahlen.
56. c. Neckargerach. (E! 885, W. 146 mit je 6 B.) Für den Flecken N e c k a r g e r a c h ist im Jahre 1892 eine Wasserversorgungsanlage hergestellt, welche M. 24 544 im Ganzen oder M. 28 pro Einwohner gekostet hat und täglich 67 cbm Wasser liefert Dieses ist durch Sickerungsanlagen erschlossen und wird einer Sammelstube zugeführt, aus der es mit natürlichem Gefälle einem 950 m entfernt gelegenen, gemauerten und überwölbten Hochreservoire von 40 cbm Inhalt zufliesst. Von hier führt eine Fallrohrleitung von 90 mm Durchmesser und ca 200 m Länge zu dem Vertheilungsnetze, das aus 1680 lfd. m Rohrleitungen von 90 mm bis 60 mm Durchmesser besteht. Damit sind 17 Schieber, 13 Hydranten, 9 öffentliche Ventilbrunnen und ein
IH. Bezirk Mannheim.
Pumpenbrunnen verbunden. 51 Häuser haben Anschlussleitungeti aus galv. Schmiederobren erhalten. 57. c. Neckarmühlbach. (E. 241, W. 37 mit je 7 B.) Für das Pfarrdorf N e c k a r m ü h l b a c h ist im Jahre 1884 eine Wasserversorgungsanlage hergestellt, die im Ganzen M. 2611 oder M. 11 pro Einwohner gekostet hat und täglich 27 cbm Wasser liefert. Dieses wird aus Quellen in eine Sammelstube von 12 cbm Inhalt überführt und fliegst durch 243 lfd. m Rohre von 80 mm Durchmesser 2 Hydranten und 2 öffentlichen Ventilbrunnen zu. Auch für einige Häuser sind Anschlussleitungen hergestellt. 58. c. Neckarwimmersbach. (E. 420, W. 61 mit je 7 fi.) Für die Wasserversorgung des Dorfes N e c k a r w i m m e r s b a c h sind im Jahre 1886 und 1899 Anlagen hergestellt, welche im Ganzen M. 22 279 oder M. 52 pro Einwohner gekostet haben. Das Wasser ist aus Quellen, die täglich bis zu 560 cbm liefern, erschlossen und wird in einer Brunnenstube gesammelt, aus der es durch eine 690 m lange Leitung von 80 mm Durchmesser zu einem 39,0 m tiefer liegenden, gemauerten und flach gedeckten Hochreservoire von 30 cbm Inhalt fliesst. Eine ca. 200 m lange Fallrohrleitung von 90 mm Durchmesser führt von hier zum Vertheilungsnetze, das unter 36,0 m Druck steht und für welches 970 lfd. m Rohrleitungen von 90 mm bis 50mm Durchm. verlegt sind. Damit sind 12 Schieber, 3 Rohmetzspüler, 11 Hydranten und 9 öffentliche Brunnen verbunden. 10 Häuser haben Anschlussleitungen aus galv. Schmiederohren erhalten. Als Wasserzins ist jährlich M. 12 pro Hahn zu zahlen.
59. c. Neckarzimmern. (E. 707, W. 94 mit je 8 B.) Für die Wasserversorgung des Fleckens N e c k a r z i m m e r n ist im Jahre 1886 eine Gravitationsleitung hergestellt, deren Kosten im Ganzen M. 6598 oder M. 9 pro Einwohner betragen haben. Aus 3 Quellen von 200 cbm täglicher Ergiebigkeit ist das Wasser in einer Brunnenstube von 3 cbm Inhalt, die 310 m vom Orte entfernt liegt, gesammelt und wird durch eine Leitung von 90 mm Durchmesser dem Orte zugeführt. Hier sind für dessen Vertheilung 511 lfd. m Rohrleitungen von 70 mm bis 50 mm Durchmesser verlegt. Damit sind 6 Hydranten und 8 öffentliche Brunnen verbunden. Für die Grundherrschaft von G e m m i n g e n ist eine 145 m lange Anschlussleitung verlegt, die einen Laufbrunnen und 5 Zapfhähne speist. Auch die Eisenbahnverwaltung hat einen Anschluss von 50 mm Durchmesser erhalten. 60. c. Neudenau. (E. 1266, W. 205 mit je 6 B.) Für die "Wasserversorgung der Stadt N e u d e n a u ist im Jahre 1883 eine Anlage hergestellt, welche M. 21262 im Ganzen oder M. 17 pro Einwohner gekostet hat. Das Wasser ist aus 2 Quellen, welche täglich 458 cbm liefern, gewonnen und wird mit natürlichem Gefälle durch eine 850 m lange Leitung von 70 mm und 60 mm Durchmesser einem aus Mauerwerk und überwölbt ausgeführten Hochreservoire von 54 cbm Inhalt zugeführt, das 40,0 m hoch über dem Versorgungsgebiete liegt. Dem letzteren fliesst es durch eine 185 m lange Fall-
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rohrleitung von 130 mm Durchmesser zu und gelangt hier durch 1609 lfd. m Rohrleitungen von 130 mm bis 50 mm Durchmesser zur Vertheilung. Damit sind 19 Schieber, 8 Hydranten und 11 öffentliche Brunnen verbunden. 60 Häuser haben Anschlussleitungen aus galv. Schmiederohren erhalten. Im Jahre 1896 hat der tägliche Consum durchschnittlich 76 cbm betragen. Als Wasserzins ist für den Hausgebrauch einer Familie jährlich M. 4, für je einen ersten Hahn für Metzger und Wirthe M. 8, für Bierbrauer M. 12 etc. zu zahlen. Jeder fernere Hahn kostet die Hälfte mehr.
61. c. Neukirchen. (E. 1016, W. 183 mit je 6 B.) Für die Wasserversorgung des Pfarrdorfes N e u n k i r c h e n ist im Jahre 1886 eine Anlage hergestellt, welche M. 9935 im Ganzen oder M. 10 pro Einwohner gekostet hat und täglich 69 cbm Wasser liefert. Dieses ist durch 60 m lange Cementrohrleitungen von 200 mm Durchmesser, die mit einem Letteschlag überdeckt sind, aus 3 Quellen erschlossen und wird in eine Sammelstube von 12 cbm Inhalt, die neben der einen Quelle liegt, auch aus den anderen Quellen durch 550 lfd. m Rohrleitungen von 50 mm Durchmesser überführt. Durch eine 450 m lange Fallrohrleitung von 80 mm Durchmesser fliesst es zum Orte und wird hier durch 370 lfd. m Rohrleitungen von 70 mm und 50 mm Durchmesser vertheilt. Damit sind 9 Schieber und 3 öffentliche Brunnen verbunden. Auch haben 91 Häuser Anschlussleitungen erhalten. 62. c. Nikiashausen. (E. 400, W. 85 mit je 5 B.) Für das Dorf N i k l a s h a u s e n ist im Jahre 1889 eine Wasservereorgungsanlage hergestellt, welche M. 11789 im Ganzen oder M. 29 pro Einwohner gekostet hat. Das Wasser ist durch Sammelrohre aus einer Quelle von 86 cbm täglicher Ergiebigkeit gefasst und fliesst durch eine ca. 800 m lange Leitung mit natürlichem Gefälle einem aus Mauerwerk erbauten Hochreservoire von 22 cbm Inhalt zu, dessen Wasserspiegel 11,0m bis 30,0m hoch über dem Versorgungsgebiete liegt. Letzterem führt eine 80 ra lange Fallrohrleitung zu, die in das Vertheilungsnetz von 1072 lfd. m Länge von 80 mm bis 50 mm Durchmesser mündet. Damit sind 7 Schieber, 6 Hydranten und 3 öffentliche Brunnen verbunden. 13 Häuser haben Anschlussleitungen aus galv. Schmiederohren erhalten, welche 18 Zapfhähne speisen. 63. c. Nüstenbach.
(E. 273, W. 42 mit je 7 B.)
Für das Dorf N ü s t e n b a c h dient seit dem Jahre 1882 eine Gravitationswasserleitung, welche 3 Öffentliche Ventilbrunnen versorgt. Deren Herstellung hat M. 2532 gekostet. Das Wasser ist aus einer Quelle von täglich 69 cbm Ergiebigkeit in eine Brunnenstube von 12 cbm Inhalt geleitet, aus dem es durch 312 lfd. m Bohrleitungen von 60 mm und 40 mm Durchmesser zum Dorfe fliesst.
64. b. Nussloch. (E. 2854, W. 355 mit je 8 B.) Für den Fleckcn N u s s l o c h wurde im Jahre 1881 eine Gravitationswasserleitung ausgeführt, wofür M. 1149 verausgabt wurden und mit deren 226 lfd. m langen Rohren 2 öffentliche Ventilbrunnen und ein Hydrant verbunden waren. Im Jahre 1894 ist für den Ort eine allgemeine Versorgungsanlage hergestellt, welche im Ganzen M. 47666 oder M. 17 pro Einwohner gekostet hat. Das Wasser ist aus Quellen von täglich 400 cbm Ergiebigkeit in verschiedenen Brunnenstuben gesammelt
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III. Bezirk Mannheim.
und wird aus diesen in 3 verschiedene Höchreservoire tiberführt, welche einzeln 103 cbm, 26 cbm und 18 cbm, und zusammen 147 cbm Inhalt haben und sämmtlich aus Beton mit gewölbten Decken ausgeführt sind. Aus dem grössten der Reservoire, das einen zwischen 94 bis 206 cbm wechselnden Zufluss im Tage hat und das in 50 m Entfernung von seiner Brunnenstube direkt am Orte liegt, geht eine Fallrohrleitung von 100 mm Durchmesser ab. Das zweitgrösste Reservoir liegt 420 m von seiner Brunnenstube und 100 m vom Orte entfernt, in welchem es die eine Hälfte des hochgelegenen Theiles durch eine Fallrohrleitung von 80 mm Durchmesser speist. Der Zufluss zu diesem Reservoire beträgt 34 cbm bis 137 cbm im Tage. Das dritte Reservoir endlich hat einen Zufluss von 57 cbm im Tage und liegt 130 m von seiner Brunnenstube und 50 m vom Orte entfernt und speist durch eine Fallrohrleitung von 80 mm Durchmesser den hochliegenden Theil der anderen Ortshälfte. Dieses Reservoir kann eventuell auch mit dem grössten Reservoire direkt verbunden werden. Im Ganzen sind 4235 lfd. m Rohrleitungen von 125 mm bis 50 mm Durchmesser verlegt. Damit sind 14 öffentliche Ventilbrunnen und 24 Hydranten verbunden. In den mit Anschlussleitungen aus galv. Schmiederohren versehenen Häusern befinden sich 344 Zapfhähne, ein Closet und 3 Badeeinrichtungen. Der Wasserzins wird nach 20 verschiedenen KlasBen eingeschätzt, deren niedrigste M. 3 and deren höchste M. 100 im Jahre zu zahlen hat.
65. c. Oberdielbach. (E. 515, W. 77 mit je 7 B.) Für das Dorf O b e r d i e l b a c h ist im Jahre 1890 eine Wasserversorgungsanlage hergestellt, welche aus Quellen von täglich 276 cbm Ergiebigkeit gespeist wird und im Ganzen M. 13481 oder M. 26 pro Einwohner gekostet hat. Das Wasser wird in einen Sammelschacht von 10 cbm Inhalt geleitet, der in 395 m Entfernung von dem Versorgungegebiete liegt. Für die Vertheilung desselben sind ca. 1100 lfd. m Rohrleitungen von 80 mm bis 60 mm Durchmesser verlegt, und damit sind 7 Schieber, 4 Hydranten und 7 öffentliche Brunnen verbunden. 66. b. Obergimpern. (E. 1032, W. 181 mit je 6 B.) Für das Dorf O b e r g i m p e r n wurde im Jahre 1887 eine Wasserversorgungsanlage hergestellt, die im Jahre 1895 erweitert ist und im Ganzen M. 16023 oder M. 15 pro Einwohner gekostet hat. Das Wasser ist aus 4 Quellen, die täglich 350 cbm liefern, erschlossen und wird in 3 Brunnenstuben gesammelt, aus denen es durch verschiedene Leitungen von 40 m, 105 m und 135 m Länge in einen Sammelschacht von 9 cbm Inhalt übertritt. Eine Fallrohrleitung von 120 mm Durchmesser und 240 m Länge führt von hier zum Vertheilungsnetze im Dorfe, das unter 7,0 m Druck steht und 1366 lfd. m Länge hat. Damit sind 10 Schieber, ein Hydrant, 12 öffentliche Brunnen und ein Pumpenbrunnen verbunden. 67. c. Oberneudorf. (E. 130, W. 18 mit je 7 B.) Für das Dorf O b e r n e u d o r f besteht seit dem Jahre 1894 eine Wasserversorgungsanlage, welche M. 8867 im Ganzen oder M. 68 pro Einwohner gekostet hat. Das Wasser ist aus 2 Quellen von täglich 26 cbm Lieferung gefaast und flieset durch eine 95 m lange
Leitung von 50 mm Durchmesser in eine Sammelstube von 10 cbm Inhalt über. Von hier führt eine 760 m lange Fallrohrleitung von 50 mm zum Dorfe und vertheilt hier das Wasser durch 348 lfd. m Rohre an 3 öffentlichen Ventilbrunnen und einen Pumpenbrunnen. Auch haben 2 Häuser Anschlussleitungen erhalten. 68. c. Oberschonbrunn.
(E. 270, W. 51 mit je 5 B.)
Für die Wasserversorgung des Dorfes O b e r s c h ö n b r u n n ist im Jahre 1896 eine Anlage hergestellt, welche M. 6698 im Ganzen oder M. 24 pro Einwohner gekostet hat. Durch eine 50 m lange Leitung von 60 mm Durchmesser wird das Wasser einer Quelle in einen Schacht geleitet, aus dem es durch 2 Handpumpen, die jede in der Stunde 50 Liter Wasser auf 5,3 m Höhe fördern, in ein gemauertes Reservoir von 9 cbm Inhalt, das 7,0 m hoch über dem Vereorgungsgebiete liegt, überführt wird. Durch Rohrleitungen von 60 mm und 50 mm Durchmesser wird es aus diesem einem Hydranten und 2 öffentlichen Ventil- und 2 Pumpenbrunnen zugeführt. Auch 2 Häuser haben Anschlussleitungen mit je einem Zapfhahne erhalten. Als Wasserzins ist für jeden Hahn jährlich M. 5 zu zahlen.
69. c. Obrigheim.
(E. 1233, W. 159 mit je 8 B.)
Für den Flecken O b r i g h e i m sind in den Jahren 1880 und 1882 2 Gravitationsleitungen zur Wasserversorgung hergestellt, die zusammen M. 11158 oder M. 9 pro Einwohner gekostet haben. Die eine Leitung liefert das Wasser aus Quellen von 345 cbm täglicher Ergiebigkeit, das durch 742 lfd. m Rohrleitungen an einem Hydranten und 2 an öffentlichen Laufbrunnen zum Ausflusse kommt. Die andere Leitung wird aus einer Quelle gespeist, die täglich 259 cbm liefert. Sie hat 945 lfd. m Länge, und damit sind 3 Hydranten und 3 öffentliche Brunnen verbunden. Auch ein Haus hat eine Anschlussleitung erhalten. 70. b. Ochsenbach.
(E. 306, W. 29 mit je 10 B.)
Für das Dorf O c h s e n b a c h ist im Jahre 1888 eine Gravitationswasserleitung von 653 lfd. m Rohren von 50 mm Durchmesser hergestellt, welche 3 Öffentliche Laufbrunnen mit dem Wasser aus Quellen von täglich 62 cbm Ergiebigkeit speist. Die Anlage hat im Ganzen M. 3300 oder M. 11 pro Einwohner gekostet.
71. c. Pleutersbach.
(E. 300, W. 40 mit je 7 B.)
Für das Dorf P l e u t e r s b a c h ist im Jahre 1894 eine Wasserversorgungsanlage hergestellt, die im Ganzen M. 13069 oder pro Einwohner M. 43 gekostet hat. Das Wasser tritt aus dem Sammelschachte einer Quelle, die täglich 86 cbm liefert, durch eine 750 m lange Leitung von 80 mm Durchmesser in das Vertheilungsnetz über und gelangt, so weit es hier nicht verbraucht ist, hinter diesem durch eine 225 m lange Leitung in ein Gegenreservoir von 15 cbm Inhalt, das aus Mauerwerk und flach gedeckt hergestellt ist. Zur Vertheilung im Versorgungsgebiete sind ausser dem Hauptrohre noch 463 lfd. m Rohrleitungen verlegt, mit denen auch ein Hydrant und 5 öffentliche Ventilbrunnen verbunden sind. 19 Häuser haben Anschlussleitungen aus galv. Schmiederohren erhalten,
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III. Beiirk Mannheim.
72. c. Pülfringen.
(E. 591.)
Für die Wasserversorgung des Pfarrdorfes P ü l f r i n g e n sind in den Jahren 1884 und 1889 verschiedene Anlagen hergestellt, welche zusammen M. 4941 gekostet haben. Das aus Quellen von 100 cbm täglicher Ergiebigkeit gefasste Wasser ist in einen Brunnenschacht von 13 cbm Inhalt geleitet und gelangt durch 872 lfd. m Rohrleitungen an einem Hydranten, 4 öffentlichen Ventilbrunnen und 2 Pumpenbrunnen zum Ausflusse. 73. b. Rappenau.
(E. 260.)
Für die dem Domänenärare gehörende Saline R a p p e n a u ist im Jahre 1895 eine Wasservereorgungsanlage mit künstlicher Hebung ausgeführt, welche im Ganzen M. 63147 gekostet hat und für eine tägliche Lieferung von 354 cbm Wasser bestimmt ist. Das Wasser ist aus 5 verschiedenen Quellen gesammelt und wird mit natürlichem Gefälle durch eine 21250 m lange Leitung von 125 mm Durchmesser einem Saugereservoire zugeführt, das bei 1,25 m Wasserhöhe 33 cbm Inhalt hat. Neben diesem Reservoire ist die Pumpstation erbaut. Von dieser ist die Saline 760 m und ein seitlich davon liegendes Hochreservoir 415 m entfernt. Beide sind mit der Pumpstation durch je ein Rohr von 125 mm Durchmesser verbunden, das für das Reservoir zugleich als Druck- und als Fallrohr dient. Für die Klärung des bei starken Niederschlägen zeitweise getrübten Wassers ist neben dem Saugereservoire ein Filter angelegt, das aus einem flach gedeckten Behälter von 14 qm Grundfläche und 2,25 m Höhe besteht und in welchem 24 Wormser Plattenfilter von 48 qm Filterfläche aufgestellt sind. Dieses Filter, welches nur ausnahmsweise eingeschaltet wird, consumirt einen Druck von 1,0 m Wassersäule. In der Pumpstation sind 2 doppeltwirkende Pumpen mit Kolben von 110 mm Durchmesser und 0,2 m Hub aufgestellt, die zusammen pro Stunde 18 cbm Wasser auf 29,3 m Höhe bei 40 Doppelhüben pro Minute fördern und durch Riemenübertragung von einem Electromotor von 6,2 PS. angetrieben werden. Den Strom für letzteren liefert eine in der Saline aufgestellte und von deren Dampfmaschine angetriebene Dynamomaschine aus 1395 m Entfernung. Da die Nutzarbeit der Pumpen 1,96 PS. entspricht, so beträgt der Wirkungsgrad der Anlage nur 31,6%- Die Pumpen sind von der M a s c h i n e n b a u g e s e l l s c h a f t K a r l s r u h e in K a r l s r u h e und die electrischen Anlagen von der E l e c t r i c i t ä t s - A c t i e n g e s e l l s c h a f t vorm. W. L a m e y e r & Co. in F r a n k f u r t a/M. geliefert. In der Saline sind 1642 lfd. m gusseiserne Rohrleitungen von 100 mm bis 60 mm Durchmesser verlegt. Damit sind 7 Schieber, 3 Ventilbrunnen und 9 Unterflurhydranten verbunden. Ausser den 12 Salinengebäuden haben ferner 9 Privathäuser Anschlussleitungen aus galv. Schmiederohren erhalten. Auch wird ein grösseres Badebassin auf der Saline mit dem Wasser gespeist. Der tägliche Maximalconsum der Anlage beträgt 80 cbm. Von den Salinenbeamten und sonstigen Consumenten wird ein massiger Wasserzins erhoben.
74. c. Kattenberg.
(E. 480.)
Für das Dorf R a u e n b e r g ist im Jahre 1886 eine Wasserversorgungsanlage hergestellt, welche im Ganzen M. 3725 gekostet hat.
Das Wasser wird aas 2, nordwestlich vom Dorfe gelegenen Quellen von 70 cbm täglicher Ergiebigkeit entnommen und fliesst in einen gemauerten Sammler von 6 cbm Inhalt aus der unteren Quelle direkt und aus der oberen Quelle durch eine 245 m lange Leitung von 40 mm Durchmesser mit natürlichem Gefälle Aber. Mittels einer 495 lfd. m langen Rohrleitung von 50 mm Durchmesser gelangt es von hier zum Dorfe, wo es 3 öffentliche Ventilbrunnen epeist.
75. c. Reinhardsachsen.
(E. 143, W. 20 mit je 7 B.)
Für die Gemeinde R e i n h a r d s a c h s e n ist im Jahre 1894 eine Wasserversorgungsanlage hergestellt, die M. 4626 im Ganzen oder M. 32 pro Einwohner gekostet hat Das Wasser ist durch Sickerrohre aus einer Quelle von täglich 78 cbm Ergiebigkeit gesammelt und wird in einen Schacht von 8 cbm Inhalt geführt. Von hier fliesst es mit natürlichem Gefälle durch eine 387 m lange Leitung von 80 mm Durchmesser zum Dorfe, wo es an 4 öffentlichen Ventilbrunnen zur Vertheilung gelangt.
76. c. Rittersbach.
(E. 542, W. 83 mit je 7 B.)
Im Jahre 1894 ist für die Wasserversorgung des Pfarrdorfes R i t t e r s b a c h eine Anlage hergestellt, die M. 12425 im Ganzen oder M. 23 pro Einwohner gekostet hat. Das Wasser ist aus einer Quelle von 173 cbm täglicher Ergiebigkeit erschlossen und gelangt aus einem Sammelschachte durch 1228 lfd. m Rohrleitungen von 125 mm bis 50 rnm Durchmesser im Dorfe zur Vertheilung. Damit sind 18 Schieber, 3 Hydranten und 11 öffentliche Brunnen verbunden, und 6 Häuser haben Anschlussleitungen aus galv. Schmiederohren erhalten. Der Wasserzins pro Hahn beträgt jährlich M. 3.
77. c. Robern.
(E. 355, W. 55 mit je 7 B.)
Für die Wasserversorgung des Dorfes R o b e r n sind in den Jahren 1883 und 1894 verschiedene Anlagen hergestellt, welche im Ganzen M. 14681 oder M. 41 pro Einwohner gekostet haben. Das Wasser ist aus Quellen von täglich 82 cbm Ergiebigkeit in einer Brunnenstube gefasst und fliesst durch eine Leitung von 60 mm Durchmesser mit natürlichem Gefälle zum Vertheilungsnetze. Hinter diesem tritt es, soweit es nicht verbraucht ist, in ein gemauertes und flach gedecktes Gegenreservoir von 26 cbm Inhalt über, das 1285 m von den Quellen und 266 m vom Orte entfernt ist. Zur Vertheilung sind im Anschlüsse an die Fallrohrleitung 441 lfd. m Rohrleitungen verlegt, welche mit 10 öffentlichen Ventilbrunnen verbunden sind. 26 Häuser haben Anschlussleitungen aus galv. Schmiederohren erhalten. Als Wasserzins ist jährlich pro Hahn M. 3 zu zahlen.
78. c. Rockenau.
(E. 275, W. 49 mit je 5 B.)
Für das Dorf R o c k e n a u ist im Jahre 1890 eine Wasserversorgungsanlage hergestellt, welche M. 3792 im Ganzen oder M. 14 pro Einwohner gekostet hat. Das Wasser ist aus Quellen von 78 cbm täglicher Ergiebigkeit in eine Sammelstube von 6 cbm Inhalt überführt, welche 60 m vom Dorfe entfernt liegt, und durch 430 lfd. m Rohrleitungen werden daraaB 4 öffentliche Laufbrunnen gespeist.
79. b. Rohrbach. (E. 2317, W. 305 mit je 7 B.) Im Jahre 1896 ist für die Gemeinde R o h r b a c h eine Wasserversorgungsanlage ausgeführt, welche ein-
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TIT. Bezirk Mannheim.
schliesslich der Ausgaben von M. 9000 für Anschlussleitungen im Ganzen M. 60017 oder M. 26 pro Einwohner gekostet hat. Oestlich von R o h r b a c h und 1,5 km bis 2,0 km davon entfernt liegen 3 Quellengruppen von zusammen täglich 864 cbm Ergiebigkeit in 400 bis 500 m Entfernung von einander. Diese bestehen aus 9, im Buntsandsteine entspringenden Quellen, von denen 3 im »oberen Stadtwalde«, 2 im »Elsenzthalec und 5 im »unteren Stadtwalde« liegen. Deren Wasser ist durch 3 begehbare Stollen, welche in einer Tiefe 10,0 m bis 15,0 m unter der Erdoberfläche liegen und Längen von 5 m bis zu 20 m haben, gefasst. Das Wasser aus 2 derselben wird durch eiserne und das aus der dritten durch Steingutrohre in einzelne Brunnenstuben geleitet, aus denen es durch eiserne Rohre von 70 mm bis 90 mm Durchmesser in 2 verschiedene Sammler so überführt ist, dass jede einzelne Quelle ausgeschaltet werden kann. Das Wasser der beiden oberen Quellen wird durch 269 m resp. 108 m lange Leitungen von 70 mm Durchmesser in den Sammler I geleitet. Von hier fliesst es durch eine Leitung von 378 m Länge und 90 mm Durchmesser in den Sammler I I , in den auch das Wasser der dritten Quelle durch eine 87 m lange Leitung von 90 mm Durchmesser ausflieset. Aus dem letzteren fliesst dann das gesammte Wasser durch eine 660 m lange Leitung von 90 mm Durchmesser in ein zweitheiliges Hochreservoir von im Ganzen 150 cbm Inhalt, das direkt oberhalb des Ortes vor dem Vertheilungsnetze liegt. Der Wasserspiegel des Reservoires liegt 53,0 m resp. 120,0 m resp. 132,0 m tief unter dem der 3 Quellen und 98,0 m unter dem des Sammlers I und 48,0 m unter dem des Sammlers II, sowie 10,0 m bis 60,0 m hoch über dem Versorgungsgebiete. Es ist ganz aus Beton und flach gedeckt hergestellt. Die Vertheilungsleitungen haben 3739 lfd. m Länge mit 24 Schiebern, die sich nach den Durchmessern wie folgt vertheilen: Rohrdurchmesser mm Rohrlänge m Schieberzahl
125 839 5
100 1014 4
90 80 863 1011 5 10
70 12 —
F ü r die Brunnen Stuben, für die Sammler und für das Hochreservoir sind ferner 11 Schieber verwendet und auch noch 2 Rohrspüler sind angebracht, so dass die Zahl der Schieber im Ganzen 37 beträgt In ca. 70 m Entfernung von einander sind 34 Hydranten aufgestellt. 4 Ventilbrunnen dienen der allgemeinen Benutzung und 300 Häuser haben Anschlussleitungen aus galv. Schmiederohren erhalten, die bis zur Eigenthumsgrenze auf Gemeindekosten verlegt wurden. In den angeschlossenen Häusern befinden sich 452 Zapfhähne, 8 Closets, 10 Badeeinrichtungen und 2 Privatspringbrunnen. In 17 der Anschlussleitungen sind Wassermesser eingebaut, welche die B r e s l a u e r M e t a l l g i e s s e r e i , B r e s l a u geliefert hat. 80. c. Sattelbach.
(E. 425, W. 60 mit j e 7 B.)
F ü r die Wasserversorgung der Gemeinde S a t t e l b a c h ist im Jahre 1892 eine Wasserversorgungsanlage, die M. 37511 im Ganzen oder M. 88 pro Einwohner gekostet hat, hergestellt Das Wasser, welches aus 2 Quellen von 138 cbm täglicher Ergiebigkeit durch Kanäle aus Stein und Beton von ca. 15 m Länge erschlossen ist, wird in eine nahe gelegene Sammelstube von 10 cbm Inhalt geleitet. Von hier führt eine Fallrohrleitung von 46HO m Länge (2090 m
von 90 mm und 2590 m von 60 mml zum Orte. Die hier verlegten Vertheilungsleitungen naben 3945 lfd. m Länge von 60 mm und 50 mm Durchmesser. Damit sind 15 Schieber, 9 öffentliche Laufbrunnen und 9 Hydranten verbunden. 13 Häuser haben Anschlussleitungen aus galv. Schmiederohren erhalten. Als Wassergeld ist für jeden Hahn ohne Unterschied jährlich M. 3 zu zahlen. 81. b. Schatthansen.
(E. 683, W . 120 mit j e 6 B.)
Für das Pfarrdorf S c h a t t h a u s e n ist im Jahre 1884 eine Gravitationswasserleitung hergestellt, welche das Wasser aus Quellen von täglich 217 cbm Ergiebigkeit durch 1294 lfd. m Rohre von 90 mm bis 60 mm Durchmesser ins Dorf liefert, in welchem damit 9 öffentliche Laufbrunnen und verschiedene Hausleitungen gespeist werden. Die Anlage hat im Ganzen M. 6258 gekostet. 82. b. Schönau.
(E. 1980, W. 299 mit j e 7 B.)
Für die Wasserversorgung der Stadt S c h ö n a u ist im Jahre 1895 eine Anlage hergestellt, welche M. 35 181 im Ganzen oder M. 18 pro Einwohner gekostet hat. Das Wasser ist aus Quellen von täglich 500 cbm Ergiebigkeit erschlossen und wird durch eine 1660 m lange Leitung von 100 mm Durchmesser in ein aus Beton und flach gedeckt hergestelltes Hochreservoir von 60 cbm Inhalt geführt. Dessen Wasserspiegel liegt 26,0 m unter dem der Quellen und 40,0 m über der mittleren Höhe des Versorgungsgebietes. Zu diesem führt eine 260 m lange Fallrohrleitung von 125 mm Durchmesser. Im Ganzen sind 5103 lfd. m Rohrleitungen von 125 mm bis 40 mm Durchmesser verlegt. Damit sind 35 Schieber, ein Rohrspüler, ein öffentlicher Ventilbrunnen und 26 Hydranten verbunden. Ca. 290 Häuser haben Anschlussleitungen aus galv. Schmiederohren erhalten. Der nach 24 verschiedenen Klassen eingeschätzte Wasserzins beträgt von M. 5,50 bis zu M. 100 pro Jahr. 83. c. Scliönbrunn.
(E. 453, W . 110 mit j e 4 B.)
Für die Wasserversorgung des Dorfes S c h ö n b r u n n sind für dessen verschiedene Theile in den Jahren 1887, 1896 und 1897 Gravitationsleitungen hergestellt, welche im Ganzen M. 13 702 oder M. 30 pro Einwohner gekostet haben. Das Wasser wird aus Quellen von täglich 600 cbm Ergiebigkeit durch 1123 lfd. m Rohrleitungen dem Dorfe zugeführt. Damit sind ein Hydrant, 7 öffentliche Laufbrunnen und 2 Pumpenbrunnen verbunden, und 6 Häuser haben Anschlussleitungen aus galv. Schmiederohren erhalten. 84. c. Schollbrunn.
(E. 540, W. 82 mit j e 7 B.)
F ü r die Wasserversorgung der Gemeinde S c h o l l b r u n n ist im Jahre 1895 eine Anlage hergestellt, die M. 18491 im Ganzen oder M. 34 pro Einwohner gekostet hat. Das Wasser ist aus 2 verschiedenen Quellen von zusammen täglich 243 cbm Ergiebigkeit erschlossen und wird durch 2 Leitungen, eine von 160 m Länge und von 100 mm Durchmesser und eine von 850 m Länge und von 60 mm Durchmesser, einem 1,5 m tiefer als die Quellen liegenden, aus Beton und flach gedeckt ausgeführten Hoolireservoire von 24 cbm Inhalt zugeführt. Für die Wasservertheilung sind 1226
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IH. Bezirk Mannheim.
lfd. m Rohrleitungen von 100 mm bis 60 mm Durchmesser verlögt, und damit sind 11 Schieber, 9 Hydranten und 9 öffentliche Ventilbrunnen verbunden. 85. c. Schreckhof.
(E. 60, W. 8 mit je 7 B.)
Für den Hof S c h r e c k h o f ist eine im Jahre 1884 hergestellte Wasserversorgungsanlage im Jahre 1894 erweitert, welche im Ganzen M. 14699 oder pro Einwohner M. 245 gekostet hat. Das Wasser ist aus 2 Quellen von im Ganzen 180 cbm täglicher Ergiebigkeit gewonnen. Etwa der sechste Theil davon wird durch eine hydraulische Widderanlage mittels einer Druckleitung von 34 mm Durchmesser auf 150 m Höhe in ein gemauertes und überwölbtes Hochreservoir von 38 cbm Inhalt überführt. Das Reservoir liegt 822 m von der Widderanlage und 70 mm vor dem Vertheilungsnetze entfernt, zu welchem vom Reservoire aus eine Fallrohrleitung von 50 mm Durchmesser führt. Das Betriebsgefälle für die aufgestellten beiden Widder beträgt 15,3 m und diese machen pro Minute 35 Hübe. Für die Vertheilung des Förderwassers sind 418 Lfd. m Rohrleitungen von 50 mm Durchmesser verlegt, mit welchen 2 Hydranten und 2 öffentliche Ventilbrunnen verbunden sind. Zur Vergrösserung der Triebwassermenge ist im Jahre 1894 noch das Wasser einer dritten Quelle durch eine 770 m lange Leitung von 50 mm Durchmesser dem Druckbehälter der Widderanlage zugeleitet. 86. a. Schriesheim. (E. 2653, W. 380 mit je 7 B.) Für den Flecken S c h r i e s h e i m ist im Jahre 1895/96 eine Wasserversorgungsanlage hergestellt, die täglich im Mittel 518 cbm Wasser liefern kann und im Ganzen M. 84920 oder pro Einwohner M. 32 gekostet hat. Das Wasser ist einer Quelle entnommen, deren tägliche Ergiebigkeit zwischen 310 und 860 cbm schwankt und wird mit natürlichem Gefälle durch eine Leitung von 100 mm Durchmesser einem Hochreservoire von 143 cbm Inhalt zugeführt, das ca. 3100 m von der Quellfassung und 200 m vom Orte entfernt liegt. Dessen Wasserspiegel liegt 21,0 m bis 51,0 m hoch über dem Ortsniveau. Es ist aus Beton und überwölbt hergestellt. In die Zuleitung zum Reservoire sind 3 Unterbrechungsschächte eingeschaltet, von welchen aus auch schon an grössere Fabriken Wasser abgegeben wird. Die Fallrohrleitung, die vom Reservoire zum Orte führt, hat 150 mm Durchmesser. Die gusseisernen Rohrleitungen haben im Ganzen 8537 lfd. m Länge und sind mit 32 Schiebern verbunden. Nach der Grösse setzen sie sich wie folgt zusammen: Rohrdurchmesser mm Rohrlänge m Schieberzahl
150 1254 3
125 1386 5
100 3962 7
80 1935 17
Damit sind 4 öffentliche Ventilbrunnen und 59 Hydranten verbunden. 370 Häuser haben Anschlussleitungen aus galv. Schmiederohren erhalten. Als Wasserverbrauch waren seiner Zeit 100 Liter pro Tag und Kopf angenommen, und das Project hatte einen ferneren Zuwachs von 25% der Kopfzahl vorgesehen. Der Wasaerzins wird durch Schätzung nilch 31 verschiedenen Klassen bestimmt und beträgt im Jahre von M. 2 bis zu M. 300.
87. c. Schweinberg. (E. 735, W. 132 mit je 6 B.) Für die Wasserversorgung des Pfarrdorfes Schweinb e r g ist im Jahre 1894 eine Anlage hergestellt, welche M. 10380 im Ganzen oder M. 14 pro Einwohner gekostet hat. Das Wasser ist in einem Hochreservoire von 25 cbm Inhalt aus Quellen, welche 25 m davon entfernt liegen und eine tätliche Ergiebigkeit von 73 cbm haben, gesammelt und wird aus diesem dem 70 m entfernt liegenden Dorfe zugeführt, wo es durch Vertheilungsleitungen von 830 lfd. m Länge von 80 mm und 60 mm Durchmesser an 8 öffentlichen Ventilbrunnen zur Abgabe gelangt. Auch haben 35 Häuser Anschlussleitungen aus galv. Schmiederohren erhalten. 88. b. Siegelsbach.
(E. 811, W. 143 mit je 6 B.)
Für den FleckeD S i e g e l s b a c h ist im Jahre 1893 eine Gravitationswasserleitang hergestellt, welche Wasser aus einer Quelle von täglich 43 cbm Ergiebigkeit durch eine 280 m lange Leitung von 50 inin Durchmesser 2 öffentlichen Ventilbrunnen und einem Pumpenbrunnen zuführt. Ferner sind noch im Dorfe eine grössere Anzahl von Tiefbrunnen mit Pumpen in Benutzung. Die Anlage hat M. 3848 gekostet.
89. b. Sinsheim.
(E. 2990 )
Für den niedrig gelegenen Theil der Stadt S i n s h e i m ist im Jahre 1882 eine Gravitationswasserleitung ausgeführt, welche im Ganzen M. 12055 gekostet hat. Das aus Quellen im »Wiesenthaie« gefasste Wasser wird durch Rohrleitungen von 1714 m Länge, mit denen 6 Hydranten und 8 öffentliche Ventilbrunnen verbunden sind, der Stadt direkt zugeführt. Hier haben 20 Häuser Anschlussleitungen aus galv. Schmiederohren erhalten. Im Jahre lfc>89 ist für die dortige R e t t u n g s a n s t a l t f ü r K n a b e n eine eigene Quellwasserfassung ausgeführt, durch welche täglich 64 cbm in einer Brunnen6tube von 6 cbm Inhalt gesammelt werden. Das Wasser wird durch 268 lfd. m Rohrleitungen einem Laufbrunnen und 3 Pumpenbrunnen zugeführt. Diese Anlage hat M. 2542 gekostet. 90. c. Steinbach.
(E. 429, W. 60 mit je 7 B.)
Für das Dorf S t e i n b a c h ist im Jahre 1889 eine Gravitationswasserleitung hergestellt, welche täglich 32 cbm Quellwasser liefert und M. 5366 oder M. 12 pro Einwohner gekostet hat. Aus einer Sammelstube von 9 cbm Inhalt werden dadurch 2 öffentliche Ventilbrunnen gespeist.
91. c. Stürzenhardt. (E. 112, W. 20 mit je 6 B.) Für den Weiler S t ü r z e n h a r d t war im Jahre 1885 eine Gravitationswasserleitung hergestellt, welche 1346 m Länge und 70 mm Durchmesser hat. Sie führt täglich 20 cbm Quellwasser aus einer Sammelstube von 10 cbm Inhalt einem Ventilbrunnen zu und hat im Ganzen M. 5890 gekostet. Im Jahre 1898 ist eine einheitliche Versorgungsanlage mit künstlicher Hebung für den Weiler ausgeführt, welche täglich 42 cbm Wasser liefern kann und im Ganzen M. 28678 oder M. 256 pro Einwohner gekostet hat. Als Motor dient eine Turbine (Pelton-Rad) von 3 PS., deren Rad 0,7 m Durchmesser hat, und die
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Hf. Bezirk Mannheim.
185 Umdrehungen in der Minute macht. Mittels Zahnradübertragung wird dadurch eine liegende, doppeltwirkende Pumpe mit einem Kolben von 60 mm Durchmesser mit variablem Hube (Max. 0,24 m) angetrieben. Diese macht 25 Doppelhübe pro Minute und fördert 1,8 cbm Wasser pro Stunde auf 192,0 m Höhe in ein Hochreservoir, das 35 cbm Inhalt hat und aus Mauerwerk hergestellt ist. Das Reservoir liegt hinter dem Vertheilungsnetze und 1978 m von der Pumpstation und 230 m vom Beginne des Vertheilung8netzes entfernt. Dieser Theil der Druckleitung hat 100 mm und der Theil bis zum Vertheilungsnetze hat 60 mm Durchmesser und 1440 m Länge. Die Vertheilungsleitungen stehen unter 20,0 m Druck und haben 308 m Länge von 100 mm und 80 mm Durchmesser. Damit sind 4 Hydranten und 3 Ventilbrunnen verbunden. In den mit Anschlussleitungen aus galv. Schmiederohren versehenen Häusern befinden sich 10 Zapfhähne. Als Wasserzins ist jährlich far jeden Hahn M. 1 zu zahlen.
92. a. Sulzbach.
(E. 654, W. 120 mit je 5 B.)
Für das Pfarrdorf S u l z b a c h ist im Jahre 1882 eine Wasserversorgungsanlage hergestellt, die in den Jahren 1891 und 1895 eine Erweiterung erfahren hat. Im Ganzen sind für diese Anlagen M. 15604 oder M. 25 pro Einwohner verausgabt. Bereits früher waren 5, aus dem Gianitfelsen im S u l z b a c h t h a l e und 110 m oberhalb des Ortes entspringende Quellen gefasst, welche täglich 42 cbm Wasser liefern und in einer Reihe in 30 m, 20 m, 50 m und 10 m Entfernung hinter einander liegen. Dieses Wasser wurde durch eine 385 m lange Leitung aus hölzernen Rohren 2 öffentlichen Brunnen im Dorfe zugeführt. Im Jahre 1882 sind die Fassungen der einzelnen Quellen verbessert und 10 m unterhalb der letzten ist damals an dem Bergabhange ein überwölbtes Hochreservoir aus Bruchsteinmauerwerk erbaut. Dieses hat 20 cbm Inhalt und es wird ihm das Wasser durch eine 118 m lange Rohrleitung von 40 mm Durchmesser zugeführt. Von hier gelangt es unter einem Drucke von 5,0 m bis 10,0 m durch 747 lfd. m Rohrleitungen von 80 mm bis 50 mm Durchmesser im Dorfe zur Vertheilung. Damit sind 5 Schieber, 4 Hydranten und 7 Ventilbrunnen verbunden. Auch ein Haus hat eine Anschlussleitung erhalten. Später sind ferner noch 2 Quellen von täglich 40 cbm Ergiebigkeit im »Eichbachthale« durch Thonrohre von 5 m resp. 15 m Länge, die 3,0 m tief und 0,4 m stark umkiest und mit Beton abgedeckt verlegt sind, gefasst. Das aus diesen Quellen in 2 Brunnenstuben gesammelte Wasser ist durch eine Leitung von 626 m Länge und 60 mm Durchmesser direkt in die alte Leitung überführt. Gleichzeitig sind ferner 2 Hydranten und ein Ventilbrunnen aufgestellt. Seitdem haben auch 70 Häuser Anschlussleitungen aus galv. Schmiederohren erhalten, durch welche 123 Zapfhähne gespeist werden. 93. c. Tauberbischofsheim. (E. 3384, W. 472 mit je 7 B.) Für die Wasserversorgung der Stadt T a u b e r b i s c h o f s h e i m ist im Jahre 1896/97 eine Anlage hergestellt, welche M. 145000 im Ganzen oder M. 43 pro Einwohner gekostet hat.
Das Wasser wird aus verschiedenen Quellen von täglich 690 cbm Ergiebigkeit durch Cem&ntrohre gesammelt und mit natürlichem Gefälle einem Hochreservoire zugeführt, das aus Beton und flach gedeckt hergestellt ist Es hegt ca. 3000 m von den Quellen entfernt und hat 300 cbm Inhalt. Sein Wasserspiegel liegt 10,0 m bis 29,0 m hoch über dem Versorgungsgebiete. Die Rohrleitungen haben im Ganzen ca. 11 600 m Länge von 200 mm bis 80 mm Durchmesser, und es sind damit 87 Absperrschieber, 3 Rohrspüler, 62 Hydranten, ein Springbrunnen und 11 öffentliche Laufbrunnen verbunden. 380 Häuser haben Anschlussleitungen von galv. Schmiederohren erhalten, durch welche 658 Zapfhähne, 15 Badeeinrichtungen und 3 Privatspringbrunnen gespeist werden. Als Wasserzins ist jahrlich für den ersten Hahn einer Haushaltung M. 12 und für jeden ferneren Hahn oder für jede zweite Familie, die den ersten Hahn mitbenutzt, M. 6 zu zahlen. FOr einen Springbrunnen bis 2 mm Strahlweite sind für eine Springzeit vom 1. April bis 1. November (aber nur am Tage) M. 12 zu zahlen. Bei Abgabe nach Wassermessern sind 10% der Kosten der Messer als jährliche Miethe und 6 Pf. pro cbm Wasser zu zahlen.
94. b. Treschklingen.
(E. 479, W. 66 mit je 7 B.)
Für das Dorf T r e s c h k l i n g e n ist im Jahre 1887 eine Wasserversorgungsanlage hergestellt, welche M. 8339 im Ganzen oder M. 17 pro Einwohner gekostet hat. Das Wasser aus 2 Quellen von zusammen einer täglichen Ergiebigkeit von 107 cbm ist in einer Brunnenstube von 6 cbm Inhalt gesammelt, welche 813 m vom Dorfe entfernt und deren Wasserspiegel 5,0 m bis 19,0 m hoch über demselben liegt. Von hier wird das Wasser durch 1340 lfd. m Rohrleitungen von 80 mm bis 60 mm Durchmesser 7 öffentlichen Laufbrunnen, einigen Anschlussleitungen und einem Hydranten zugeführt. 95. c. Trienz. (E. 422, W. 65 mit je 6 B.) Für das Dorf T r i e n z wurde im Jahre 1881 eine Anlage zur Wasserversorgung hergestellt, die im Jahre 1894 erweitert ist und im Ganzen M. 15 683 oder M. 37 pro Einwohner gekostet hat. Die für diese Anlage gefassten Quellen liefern täglich bis zu 356 cbm Wasser, welches in einer Brunnenstube von 2 cbm Inhalt gesammelt ist. In 270 m Entfernung vor dem Beginne des Vertheilungsnetzes und 140 m hinter dem Dorfe ist ein Gegenreservoir von 8 cbm Inhalt erbaut, welches von der Brunnenstube 290 m entfernt ist. Zur Wasservertheilung sind im Ganzen 2752 lfd. m Rohrleitungen von 70 mm bis 50 mm Durchmesser verlegt. Damit sind 12 Schieber, 3 Hydranten und 11 öffentliche Laufbrunnen verbunden. 8 Häuser haben Anschlussleitungen aus galv. Schmiederohren erhalten. Als Wasserzins ist jährlich pro Hahn M. 3 zu zahlen.
96. c. Unterscheidenthal. (E. 210, W. 33 mit je 6 B.) Für das Dorf U n t e r s c h e i d e n t h a l ist im Jahre 1893 eine Wasser Versorgungsanlage hergestellt, welche M. 12597 im Ganzen oder M. 60 pro Einwohner gekostet hat. Das Wasser ist aus Quellen, die täglich 120 cbm liefern, in eine aus Beton hergestellte, flach gedeckte Sammelstube von 15 cbm Inhalt überführt und fliesst von hier durch eine ca. 800 m lange Fallrohrleitung
III. Bezirk Mannheim.
von 60 mm Durchiüesser zum Dorfe, wo es durch 1450 lfd. m" Rohrleitungen von 60 mm und 50 mm Durchmesser, mit denen 8 Schieber und 8 öffentliche VentUbrunnen verbunden sind, auch durch Anschlussleitungen zur Vertlieilung kommt. 97. c. Unterschwarzach.
(E. 380, W. 78 mit je 5 B.)
Für das Dorf U n t e r s c h w a r z a c h ist im Jahre 1890 eine Gravitationswaseerleitung hergestellt, welche im Ganzen M. 3465 gekostet hat. Diese bat ca. 300 m Lange und speist 2 öffentliche Laufbrunnen mit täglich 82 cbm Wasser, das in einem aus Beton hergestellten und flach gedeckten Schachte von 8 cbm Inhalt aus Quellen gesammelt ist, der 108 m von dem Orte entfernt liegt.
98. c. Unterwittichhausen. (E. 670, W. 109 mit je 6 B.) Für das Pfarrdorf U n t e r w i t t i g h a u s e n ist im Jahre 1890 eine Anlage zur Wasserversorgung hergestellt, welche M. 32 895 im Ganzen oder M. 49 pro Einwohner gekostet hat. Das Wasser ist durch Cementrohre aus Quellen von täglich 170 cbm Lieferungsfähigkeit gesammelt und wird mit natürlichem Gefälle durch eine ca. 1600 m lange Leitung einem unmittelbar beim Orte gelegenen Hochreservoire von 60 cbm Inhalt zugeführt. Dessen Wasserspiegel liegt 2,0 m bis 22,0 m hoch über dem Versorgungsgebiete, in dem es durch 3090 lfd. m Rohrleitungen von 100 mm bis 60 mm Durchmesser vertheilt wird. Damit sind 17 Schieber, 8 Hydranten und 5 öffentliche Ventilbrunnen verbunden. 70 Häuser haben Anschlussleitungeri aus galv. Schmiederohren erhalten, durch welche 157 Zapfhähne und ein Springbrunnen gespeist werden. Wasserzins wird nicht erhoben, und es ist nur für jede mit Wasser versorgte Haushaltung jährlich eine Ankündigungsgebühr von 50 Pf. bis M. 1, je nach dem Steuersatze, zu zahlen.
99. c. Yilchband.
(E. 397.)
Für das Dorf V i l c h b a n d ist im Jahre 1881 eine Wasser Versorgungsanlage hergestellt, welche M. 10490 im Ganzen oder M. 26 pro Einwohner gekostet hat. Das Wasser ist aus Quellen von täglich 140 cbm Ergiebigkeit in einem gemauerten Hochreservoire von :!0 cbm Inhalt gesammelt und wird im Dorfe durch 1074 lfd. m Rohrleitungen von 120 mm bis 60 mm Durchmesser vertheilt, mit denen 3 Hydranten und 5 öffentliche Ventilbrunnen verbunden sind. 17 Häuser haben Anschlussleitungen aus galv. Schmiederohren erhalten. Für Hausleitungen ist nur ein einmaliges Einkaufsgeld von M. 3, aber kein fortlaufender Wasserzins zu zahlen.
100. c. Wagenschwend.
(E. 389, W. 54 mit je 7 B.)
Für das Dorf W a g e n s c h w e n d ist im Jahre 1887 eine Gravitationswasserleitung hergestellt, welche täglich 104 cbm Quellwasser durch 583 lfd. m Bohrleitungen 4 öffentlichen Laufbrunnen, sowie 4 Pumpenbrunnen zuführt. Die Anlage hat M'. 4718 im Ganzen oder M. 12 pro Einwohner gekostet.
101. c. Waldstetten.
(E. 800.)
Für das Pfarrdorf W a l d s t e t t e n ist im Jahre 1886 eine Anlage zur Wasserversorgung hergestellt, welche M. 7705 gekostet hat.
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Das Wasser ist aus einer Quelle von 170 cbm Ergiebigkeit erschlossen und wird einem 54 m von der Fassung entfernt liegenden, überwölbten Sammelschachte von 20 cbm Inhalt zugeführt. Von hier gelangt es durch 569 lfd. m Rohrleitungen von 80 mm bis 40 mm Durchmesser im Dorfe an 7 öffentlichen Ventilbrunnen und 2 Hydranten zum Ausflusse. 102. c. Wiilldfiren. (E. 3163, W. 448 mit je 7 B.) Für die Wasserversorgung der Stadt W a l l d ü r e n ist im Jahre 1894 eine Anlage mit künstlicher Hebung hergestellt, für welche die maschinellen Theile von der Firma F. J. K u r z in W ü r z b u r g geliefert wurden. Es sind dafür im Ganzen M. 130203 oder M. 41 pro Einwohner verausgabt. Das Wasser ist aus Quellen, die täglich bis zu 864 cbm liefern, durch Sammelleitungen von ca. 400 m Länge, die aus umkiesten Steingutrohren mit einer Betondeckschicht bestehen, gewonnen und wird einem zweitheiligen Sammelreservoire, das 230 cbm Inhalt bei 1,5 m Wasserhöhe hat, zugeführt, von welchem ca. 90 m entfernt die Pumpstation liegt. In dieser ist eine horizontale, eincylindrige Dampfmaschine von 10 PS. aufgestellt, deren Kolben 180 mm Durchmesser und 0,35 m Hub hat, und die 120 Doppelhübe pro Minute macht. Mittels Riemenübertragung werden von einer von der Maschine angetriebenen Transmissionswelle aus 2 doppeltwirkende, liegende Kolbenpumpen durch Lenkstangen von Kurbeln, die Deren Kolben um 90° versetzt sind, angetrieben. haben 125 mm Durchmesser und 0,35 m Hub und machen pro Minute 44 Doppelhübe, wobei sie pro Stunde 43 cbm Wasser auf 43,0 m Höhe durch eine Druckleitung von 200 mm Durchmesser und ca. 1200 m Länge in ein Hochreservoir fördern. Die Pumpen haben freie Ringventile und Saugerohre von 150 mm Durchmesser. Für die Dampfbereitung sind 2 Kessel mit Tenbrink-Feuerung von je 15 qm Heizfläche aufgestellt. Das an einen Berghang angebaute Reservoir hat 2 Kammern von zusammen 400 cbm Inhalt und ist aus Sandsteinmauerwerk und überwölbt hergestellt. Es liegt seitlich vom Vertheilungsnetze ca. 400 m von der Stadt und ca. 1200 m von der Pumpstation entfernt. Die Fallrohrleitung hat 200 mm Durchmesser, und es sind im Ganzen 4095 lfd. m Vertheilungsleitungen von 175 mm bis 60 mm Durchmesser verlegt. Damit sind 44 Schieber, 3 öffentliche Laufbrunnen und 42 Hydranten verbunden. Sämmtliche Häuser der Stadt haben Anschlussleitungen aus galv. Schmiederohren erhalten. Die Wasserabgabe hat im Jahre 1895 im Ganzen 49172 cbm oder durchschnittlich 135 cbm pro Tag betragen. Der Wasserzins wird nach Einschätzung festgestellt. Als Grundlage dafür dient bei gewöhnlichen Haushaltung«bedarf die Annahme eines Jahrespreises für den ersten Hahn von M. 2, für den zweiten Hahn von M. 6 und für jeden ferneren Hahn von M. 4.
103. a. Weinheim. (E. 7595, W. 1117 mit je 7 B.) Für die Wasserversorgung der Stadt W e i n h e i m ist im Jahre 1892 eine Anlage hergestellt, welche M. 330630 im Ganzen oder M. 43 pro Einwohner gekostet hat und für eine tägliche Lieferung von bis zu 2440 cbm bestimmt ist! Von diesem Wasserquantum sind durch 2 Quellen täglich 280 cbm erschlossen und der Stadt mit natürlichem Gefälle zugeführt. Die übrigen 2160 cbm werden
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m.
Beiirk
dagegen aus dem Grundwasser durch gusseiserne Tiefbrunnen VOD 1,0 m Durchmesser und 21,0 m Tiefe gewonnen und künstlich gehoben zugeführt. Für das Quellwasser ist ein Hochreservoir von 28 cbm Inhalt aus Beton und flach deckt hergestellt. Das Wasser fliesst von hier durch eine 280 m lange Fallrohrleitung von 100 mm Durchmesser zur Stadt und steht unter demselben Drucke wie in der Hochdruckzone die Vertheilungsleitungen für das Grundwasser. Letzteres gelangt nämlich in einer Hochdruck- und in einer Niederdruckzone in verschiedenen Vertheilungsnetzen zur Abgabe. Neben den Tiefbrunnen ist eine Pumpstation erbaut, in welcher sich 2 eincylindrige, liegende Dampfmaschinen mit Expansion und Condensation, jede von 25 PS. bei 90 Umdrehungen pro Minute, befinden. Deren Kolben haben 275 mm Durchmesser und 0,5 m Hub. Durch Zahnradübersetzung treiben sie 3 stehende, doppeltwirkende Pumpen an, welche Scheibenkolben von 200 mm Durchmesser und 0,5 m Hub haben und bei 30 Doppelhüben pro Minute in der Stunde 45 cbm Wasser fördern und zwar entweder für die Niederdruckzone auf 50.5 m Höhe oder für die Hochdruckzone auf 82,8 m Höhe. 2 Dampfkessel von je 35 qm Heizfläche liefern den Dampf für den Maschinenbetrieb. Für jede der beiden Zonen ist ein Hochreservoir hergestellt, welche beide hinter dem Vertheilungsnetze liegen. Das für die Hochdruckzone hat 325 cbm und das für die Niederdruckzone hat 120 cbm Inhalt. Beide sind aus Beton hergestellt und überwölbt. Das erstere liegt in 2270 m Entfernung von der Pumpstation und ca. 200 m hinter der Stadt. Das andere liegt in ca. 400 m Entfernung von der Stadt und in ca. 2200 m Entfernung von der Pumpstation. Die Druckleitungen der Pumpen gehen von jedem der 2 Druck Windkessel von je 1,5 cbm Inhalt ab und haben 200 mm Durchmesser. Für die Wasservertheilung dienen 2, thunlichst nach dem Circulationssysteme hergestellte Rohrnetze, in denen der Druck je nach der Ortslage zwischen 20,0 m und 70,0 m variirt. Die Länge der Rohrleitungen beträgt 20228 lfd. m mit 90 Schiebern und setzen sich, nach den Durchmessern vertheilt, wie folgt, zusammen: Durchmesser mm Länge m Schieberzahl
200 6083 19
150 125 100 80 1411 1970 3715 5537 5 12 12 43
Ferner sind noch 1512 lfd. m galv. Schmiederohre von 34 mm bis 25 mm Durchmesser verlegt. 114 Unterflurhydranten ohne Selbstentwässerung sind in 80 m bis 100 m Entfernung von einander aufgestellt. Für die öffentliche Benutzung dienen 5 Ventilbrunnen. In den mit Anschlussleitungen aus galv. Schmiederohren versehenen Häusern befinden sich 1890 Zapfhähne, 185 Closets und Pissoire und 40 Badeeinrichtungen. In 36 der Anschlussleitungen sind Wassermesser eingeschaltet, welche H. M e i n e c k e , B r e s l a u geliefert hat. Im Jahre 1894 wurden im Ganzen 230330 cbm Wasser abgegeben, und zwar am Maximalmonatstage 1866 cbm und am Minimalmonatstage 277 cbm. Der Wasaerzins für den Hausverbrauch wird durch den Gemeinderath nach Schätzung je nach dem Vermögen Bund dem Einkommens Verhältnisse und der Zahl der Familienmitglieder festgestellt. Er betragt für eine Familie im Jahre M. 6, M. 8, M. 10 etc. Bei der Abgabe nach Wassermessern ist pro cbm je nach dem jährlichen Verbrauche zu zahlen: bis zu cbm: 1000 2000 3000 4000 10000 Ff. pro cbm: 16 14 13 12 11
darüber 10.
Mannheim.
104. c. Wertheim. (È. 4568.) Für die Stadt W e r t h e i m ist im Jahre 1882 eine tiravitationswasserleitung hergestellt, welche das beim Baue des Schlossbergtunnels der Eisenbahn W e r t h e i m - L o h r erschlossene Wasser durch eine 751 m lange Leitung 3 öffentlichen Laufbrunnen zuführt. Die Anlage hat M. 5700 gekostet.
105. b. Wiesenbach.
(E. 695, W. 95 mit je 7 B.)
Für die Wasserversorgung des Pfarrdorfes W i e s e n b a c h bestand eine alte Gravitationsleitung, welche das Wasser, das aus sehr tief liegenden Quellen in einem Brunnen gesammelt ist, durch 630 lfd. m Holzrohrleitungen einem öffentlichen Brunnen zuführt«. Diese Leitung wurde im Jahre 1883 durch Verlegen von 638 lfd. m gusseiserne Rohre von 70 mm und 60 mm Durchmesser umgebaut, und seitdem werden dadurch einem Lauf- und einem Ventilbrunnen, sowie ferner 2 Pumpenbrunnen täglich 51 cbm WasBer zugeführt Die Kosten dafür haben M. 2472 betragen. Im Jahre 1883 ist ferner eine einheitliche Versorgungsanlage für den Ort hergestellt, welche M. 21 930 im Ganzen oder M. 31 pro Einwohner gekostet hat. Das Wasser einer im zerklüfteten Kalkfelsen gefassten Quelle von täglich 260 cbm Lieferung ist in einem Schachte gesammelt und wird durch eine 20 m langé lyeitung in eine Quellstube überführt. Aus dieser wird es durch eine ca. 3Seelbrunnenthales« entspringen. Es ist in einem Sammelbrunnen gefasst und wird durch Rohrleitungen von im Ganzen 6643 lfd. m Länge von 120 mm bis 50 mm Durchmesser, in welche 4 Schieber und in Entfernungen von je 50 m 120 Streifkästen eingebaut sind, zur Vertheilung gebracht. Damit sind 18 öffentliche I-aufbrunnen und 6 Hydranten verbunden. In den mit Anschlussleitungen aus galv. Schmiederohren versehenen Häusern sind 50 Zapfhähne in Benutzung. Als Wasserzins ist pro Hahn jährlich M. 6 zu zahlen.
179. b. Unterbrand.
(E. 140, W. 27 mit je 5 B.)
Für das Dorf U n t e r b r a n d ist im Jahre 1898 eine Wasserversorgungsanlage hergestellt, die M. 19 728 im Ganzen oder M. 141 pro Einwohner gekostet hat. Das Wasser ist durch die Fassung von 2, im Buntsandsteine entspringenden Quellen von täglich bis zu 130 cbm Ergiebigkeit durch Sammelrohre von 12 m Länge gefasst, die 4,0 m bis 5,0 m tief in Schotterumhüllungen und mit Betonabdeckung verlegt sind. Vom unteren Quellschachte führt eine 140 m lange Leitung von 50 mm Durchmesser zu einem zweitheiligen Hochreservoire von 40 cbm Inhalt, dessen Wasserspiegel 11,0 m tiefer als der des Quellschachtes und 33,0 m höher als das Versorgungsgebiet liegt. Das Reservoir ist aus Stampfbeton und flach gedeckt hergestellt. Von hier führt eine 85 m lange Fallrohrleitung von 80 mm Durchmesser zu dem Vertheilungsnetze, das eine Gesammtlänge von 2704 lfd. m von 80 mm bis 40 mm Durchmesser hat. Damit sind 18 Schieber und 3 Hydranten verbunden. In den mit Anschlussleitungen von galv. Schmiederohren versehenen Häusern befinden sich 27 Zapfhähne. 180. a. Unterglashütte.
(E. 109.)
Die Wasserversorgung des Dorfes U n t e r g i n g h ü t t e erfolgt seit dem Jahre 1886 durch den badis c h e n Theil der H e u b e r g - W a s s e r v e r s o r g u n g (vergi. S. 500). Im Dorfe sind 6 Hydranten aufgestellt, welche unter 32,0 m bis 55,0 m Druck stehen. 181. c. Unterlauchringen. (E. 636, W. 67 mit je 9 B.) Für die Wasserversorgung des Pfarrdorfes U n t e r l a u c h r i n g e n ist im Jahre 1890 eine Anlage hergestellt, welche M. 58081 im Ganzen oder M. 91 pro Einwohner gekostet hat. Das aus Quellen von 450 cbm täglicher Ergiebigkeit gesammelte Wasser fliesst durch eine ca. 3200 m lange Leitung von 120 mm und 80 mm Durchmesser einem 48,0 m tiefer liegenden, gemauerten und flach gedeckten Hochreservoire von 50 cbm Inhalt zu. Von hier führt eine Fallrohrleitung von ca. 1600 m Länge
IV. Bezirk Konstanz.
und 100 mm Durchmesser zum Versorgungsgebiete. Im Ganzen sind im Dorfe 7110 lfd. m Rohrleitungen von 120 mm bis 50 mm Durchmesser verlegt. Damit sind 13 Schieber, 7 Hydranten und 9 öffentliche Laufbrunnen verbunden. 51 Häuser haben Anschlussleitungen aus galv. Schmiederohren erhalten, welche 102 Zapfhähne speisen. Als Wasserzina ist fttr Haushaltszweeke M. 8 für den ersten Hahn, M. 6 für den zweiten Hahn nnd M. 5 für jeden ferneren Hahn zu zahlen. Benutzen mehrere Familien in einem Hause denselben Hahn, so hat die erste Familie dafür M. 8 und jede folgende ferner M. 5 pro Jahr cu zahlen. Bei Abgabe für gewerbliche Zwecke findet eine besondere Einschätzung des Preises statt.
182. c. Unterwangen.
(E. 160, W. 26 mit je 6 B.)
Für die Wasserversorgung des Dorfes U n t e r w a n g e n ist im Jahre 1882 eine Anlage hergestellt, welche M. 3018 im Ganzen oder M. 19 pro Einwohner gekostet hat. Das Wasser ist durch auf Lattenrosten mit Schotterumhüllung und mit Lettenabdeckung verlegte Sickerrohre aus einer Quelle von 96 cbm täglicher Ergiebigkeit erschlossen und wird in einen Sammelschacht geleitet. Aus diesem gelangt es durch 420 lfd. m Rohrleitungen von 80 mm und 60 mm Durchmesser zur Vertheilung. Damit sind 2 öffentliche Laufbrunnen und ein Pumpenbrunnen verbunden. In den mit Anschlussleitungen aus galv. Schmiederohren versehenen Häusern werden 7 Zapfhäbne gespeist. Wasserzins wird nicht gezahlt.
183. a. Uttenhofen.
(E. 190.)
Für die Wasserversorgung der Gemeinde U t t e n h o f e n ist im Jahre 1895 eine Anlage hergestellt, welche M. 9604 im Ganzen oder M. 50 pro Einwohner gekostet hat. Das Wasser ist durch gelochte Cementrohre in einem Quellgebiete, das eine 'tägliche Ergiebigkeit von 173 cbm hat, gefasst und wird einem Sammelschachte von 13 cbm Inhalt zugeleitet, aus dem die Vertheilung durch 778 lfd. m Rohrleitungen von 80 mm bis 40 mm Durchmesser stattfindet. Damit sind 5 Schieber und 3 öffentliche Laufbrunnen verbunden. 14 Häuser haben Anschlussleitungen aus galv. Schiniederohren erhalten, die 18 Zapfhähne speisen. 184. b. Yillingen.
(E. 6890, W. 656 mit je 10 ß.)
Für die Wasserversorgung der Stadt Vi Hin g e n war in den Jahren 1895/96 eine Anlage hergestellt, welche in den Jahren 1898/99 erweitert wurde und im Ganzen M. 322817 oder pro Einwohner M. 47 gekostet hat. Für die Gewinnung des Wassers sind im Ganzen 27 verschiedene Quellen von zusammen 1300 cbm täglicher Ergiebigkeit benutzt, die im Buntsandsteine entspringen. 26 von diesen Quellen waren bereits im Jahre 1895/96 gefasst. Es sind dafür 25 Quellschlitze von im Ganzen 434 lfd. m Länge und 4,0 bis 6,0 m Tiefe, sowie ein 8 m langer Stollen hergestellt. Für die Fassungen sind Steingutrohre von 125 mm Durchmesser benutzt, die in 0,4 bis 0,6 m hoher Schotterumhüllung und mit einer Betonabdeckung von 0,12 m bis 0,15 m Dicke verlegt sind. Der Stollen ist später mit grossen Steinen ausgepackt.
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Im Jahre 1899 ist ferner die >Fischquellec im Stadtwalde in ähnlicher Weise gefasst und deren Wasser ist dem Hauptquellschachte durch eine 140 m lange Rohrleitung von 80 mm Durchmesser zugeführt. Von diesem Schachte führt eine 4453 m lange Leitung von 175 mm Durchmesser zu einem Hochreservoire von 500 cbm Inhalt, dessen Wasserspiegel 40,6 m tiefer als der Sammelschacht und 34,0 m höher als das Versorgungsgebiet liegt. Das Reservoir ist aus Stampfbeton und überwölbt hergestellt. Es ist bis zur Höhe seines Wasserspiegels in den Boden versenkt und oben mit einer 1,2 m hohen Erdschicht überdeckt. Von hier führen 2 Fallrohrleitungen von 200 mm Durchmesser, deren eine 878 m und deren andere 920 m Länge hat, zum Vertheilungsnetze. Dieses besteht aus 29 551 lfd. m Rohrleitungen mit 135 Schiebern und setzt sich, nach den Durchmessern getrennt, wie folgt zusammen: Rohrdurchmesser m m : 200 175 150 125 100 Rohrlänge m: 2669 5180 1931 4764 8439 Schieberzahl: 5 11 11 24 33 Rohrdurchmesser mm: 90 80 70 60 50 40 Rohrlänge m. 1719 303 60 3020 869 597 Schieberzahl: 16 1 — 21 11 1 Damit sind 128 Unterflurhydranten mit Selbstentleerung verbunden. Auch werden noch 46 laufende Brunnen aus einer älteren Leitung gespeist, welche eventuell durch Schieberstellung mit der neuen Leitung verbunden werden kann. Die Anschlussleitungen bestehen aus galv. Schmiederohren, die in den mit solchen versehenen Häusern 2082 Zapfhähne, 135 Badeeinrichtungen etc. speisen. In 56 der Anschlussleitungen waren im Jahre 1897 Wassermesser eingeschaltet, welche H. Mein e c k e , B r e s l a u und L u x , L u d w i g s h a f e n geliefert hatten Der jährliche Wasserzins für den Hausgebrauch wird nach 8 verschiedenen Klassen eingeschätzt und beträgt zwischen M.8 bis M. 10 in der untersten und zwischen M.41 bis M 60 in der obersten Klasse. Femer ist jährlich noch zu zahlen für einen Ventilbrunnen M 30, für ein Closet oder eine Badeeinrichtung M 5 bis M. 10, für Kleingewerbe M. 10 bis M. 30 etc. Nach Messern abgegeben, ist pro cbm 10 Pf., mindestens aber M 50 im Jahre zu zahlen, und es tritt ein Rabatt von 20% bei 2000 bis 5000 cbm und von 30 bis 40°' o bei einen höherem jährlichen Verbrauche ein. Als jährliche Messermiethe ist M. 3 bis M. 10 zu zahlen.
185. b. Vöhrenbach. (E. 1725, W. 220 mit je 8 B.) Für die Stadt V ö h r e n b a c h bestanden seit dem Jahre 1891 2 Niederdruckleitungen zui Speisung von laufenden Brunnen, und im Jahre 1895/96 ist ferner eine Hochdruckleitung hergestellt. Die Niederdruckleitungen haben M. 6629 und die Hochdruckleitung hat M. 57 600 gekostet, also beide zusammen M. 64 229 oder M. 37 pro Einwohner. Für die Niederdruckleitungen sind 2 Quellen, die zu beiden Seiten des » Langenbach thales« im Granit entspringen, benutzt. Deren Wasser ist durch 4,0 m tief verlegte Schlitzrohre von 40 m Länge, die in Schotter eingepackt und oben mit Beton abgedeckt verlegt sind, erschlossen. Aus einem Sammelschachte wird es von hier mit natürlichem Gefälle durch 1262 lfd. m Rohrleitungen direkt 3 öffentlichen Laufbrunnen zugeführt. Für die Hochdruckleitung sind 5 Quellfassungen ausgeführt, für welche in bis zu 4,0 m Tiefe in gleicher Weise wie vorher Schlitzrohre von zusammen 62 m Länge verlegt sind. Aus einem gemeinschaftlichen Sammelschachte fliesst das Waaser durch eine ca. 1300 m lang"
IV. Bezirk Konstanz.
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I^eitung von 00 nun Durchmesser bis zu einem im VersorgungBgebiete hergestellten Theilkastcn. Aus diesem führt eine 576 m lange Leitung von 125 mm Durchmesser zu einem hinter dem Versorgungsgebiete liegenden, zweitheiligen Hochreservoire von 180 cbm Inhalt, dessen Wasserspiegel 15,0 m tiefer als der des oberen Sammelschachtes und ca. 32,0 m über der mittleren Höhe des Versorgungsgebietes liegt. Das Reservoir ist aus Stampfbeton und flach gedeckt hergestellt. Die gesammte Länge der verlegten Rohre beträgt 7238 m mit 31 Schiebern, und, nach den Durchmessern getrennt, vertheilen sich diese wie folgt: Rohrdurchmesser mm: 125 100 90 80 Rohrlänge m: 820 530 2066 905 Schieberzahl: 9 4 11 3 Rohrdurchmesser mm: 70 60 50 40 Rohrlänge m: 172 1398 308 539 Schieberzahl: 2 2 — — Damit sind 26 Hydranten und 3 öffentliche Laufbrunnen verbunden. Die Anschlussleitungen und die Hausleitungen bestehen aus galv. Schmiederohren und speisen 486 Zapfhähne. Der Wasserpreis für Private wird nach 6 verschiedenen Klassen durch Einschätzung bestimmt und beträgt pro Jahr M. 6 bis M. 30.
186. a. Wahlwies. (E. 717.) Für die Versorgung des Pfarrdorfes W a h l w i e s wurde im Jahre 1888 eine Gravitationswasserleitung hergestellt, die im Jahre 1890 erweitert ist und im Ganzen M. 29 593 oder M. 41 pro Einwohner gekostet hat. Sie wird aus Quellen von täglich 350 cbm Ergiebigkeit gespeist, und es sind dafür 3515 lfd. m Rohrleitungen von 150 mm bis 60 mm Durchmesser verlegt. Damit sind 7 Schieber und 10 öffentliche Laufbrunnen verbunden. 28 Häuser haben Anschlussleitungen aus galv. Schmiederohren erhalten. 187. c. Waldshut. (E. 2808, W. 319 mit je 9 B.) Für die Stadt W a l d s h u t ist im Jahre 1894 unter theilweiser Ergänzung einer alten Quellwasserleitung eine neue Wasserversorgungsanlage ausgeführt, welche M. 44018 im Ganzen oder M. 16 pro Einwohner gekostet hat. Das Wasser ist aus Quellen von täglich bis zu 1300 cbm Ergiebigkeit in einem Quellschachte gesammelt und wird einem 7,0 m tiefer als dieser liegenden Hochreservoire, welches hinter dem Vertheilungsnetze liegt, durch 3 Leitungen von ca. 500 m, 430 m und 100 in Länge und von 150 mm, 125 mm und 75 min Durchmesser zugeführt. Das Reservoir hat 260 cbm Inhalt und ist aus Beton mit gewölbter Decke hergestellt, und sein Wasserspiegel liegt 25,0 m über dem Versorgungsgebiete. Im Ganzen sind ca. 2900 lfd. m Rohrleitungen von 150 mm bis 80 mm Durchmesser verlegt. Damit sind 16 Schieber, 18 Hydranten und 30 öffentliche Laufbrunnen verbunden. 240 Häuser haben Anschlussleitungen aus galv. Schmiederohren erhalten, mit welchen 535 Zapfhähne, 21 Closets, 2 Pissoirstände, 8(> Badeeinrichtungen, 4 Springbrunnen und 5 Wassermotoren verbunden sind. Als Wasserzins für den Hausbedarf ist jährlich zu zahlen: für einen Hahn für eine Familie M. 10 und von jeder diesen Hahn ferner benutzenden Haushaltung M. 5; ferner für Closets lind für Hähne in Kellern, in Gärten und auf Hofen je M. 10.
Für gewerbliche Zwecke ist jährlich zu zahlen für einen täglichen Auslauf von bis zu einem cbm M. 5, bis 2 cbm M. 10, bis 3 cbm M. 20 und bis 4 cbm M. 50. Ferner ist für ralibrirte, Btändige Ausläute für 5 cbm M. .SO, für 8 cbm M. 120, für 12 cbm M. 150 und für 15 cbm pro Tag M. 200 jährlich zu zahlen.
188. a. Watterdingen. (E. 835.) Für die Versorgung des Pfarrdorfes W a t t e r d i n g e n sind verschiedene Gravitationswasserleitungen in den Jahren 1890 und 1894 hergestellt, welche zusammen M. 8169 gekostet haben und aus Quellen von täglich bis zu 345 cbm Ergiebigkeit gespeist werden. Es sind dafür im Ganzen 1195 lfd. m Rohrleitungen von 125 mm bis 60 mm Durchmesser verlegt, welche 7 öffentliche Laufbrunnen und verschiedene Anschlussleitungen speisen. 189. a. Weiterdingen. (E. 690, W. 130 mit je 5 B.) Für die Wasserversorgung des Dorfes W e i t e r d i n g e n ist im Jahre 1897 eine Anlage ausgeführt, welche M. 67 700 im Ganzen oder M. 98 pro Einwohner gekostet hat. Das aus 4 Quellen durch Sammelrohre gefasste Wasser wird mit natürlichem Gefälle 2 Hochreservoiren von 30 cbm und von 70 cbm Inhalt zugeführt, die aus Beton und flach gedeckt hergestellt sind. Aus diesen gelangt es durch 6356 lfd. m Rohrleitungen von 125 mm bis 40 mm Durchmesser zur Vertheilung. Damit sind 16 Schieber, 6 öffentliche Ventilbrunnen und 30 Hydranten verbunden. 133 Häuser haben Anschlussleitungen aus galv. Schmiederohren erhalten. 190. a. Wiechs a. Rh. (E. 430.) Für die Wasserversorgung des Pfarrdorfes W i e c h s sind in den Jahren 1882 und 1886 verschiedene Anlagen ausgeführt, welche zusammen M. 13868 oder M. 32 pro Einwohner gekostet haben und täglich 43 cbm Quellwasser liefern. Es sind dafür 2652 lfd. m Rohrleitungen von 60 mm bis 40 mm Durchmesser verlegt, mit welchen 6 öffentr liehe Laufbrunnen verbunden sind. Auch hat ein Haus eine Anschlussleitung erhalten. Für die bei W i e c h s gelegene Domäne H a s l a c h e r Hof ist im Jahre 1888 eine besondere Leitung hergestellt, welche 18 cbm Wasser im Tage liefert und M. 3090 gekostet hat. Sie hat 806 m Länge uud speist einen Laufbrunnen und eine Hausleitung. 191. c. Willmendingen.
(E. 90, W. 20 mit je 5 B.)
Für den Weiler W i 1 lin e n d i n g e n ist im Jahre 1893 eine Wasserversorgungsanlage hergestellt, welche M. 7500 im Ganzen oder M. 83 pro Einwohner gekostet hat. Das Wasser wird aus einer Quelle, welche eine tägliche Ergiebigkeit von 216 cbm hat, in einen daneben gelegenen Schacht von 5 cbm Inhalt geleitet und erreicht durch eine 1150 m lange Fallrohrleitung von 60 mm Durchmesser unter ca. 40,0 m Druck das Versorgungsgebiet. Zur Vertheilung sind hier 450 lfd. ni Rohre verlegt, mit denen 3 öffentliche Laufbrunnen und 3 Hydranten verbunden sind- 10 Häuser haben Anschlussleitungen von galv. Schmiederohren erhalten, die 12 Zapfhähne speisen. Mit Ausnahme eines Brunnens, der für ein ärarisches Hofgut dient und für den jährlich M. 25 zu zahlen sind, wird Wasserzins nicht erhoben.
IV. Bezirk Konstant. 192. a. Wollmatingen.
(E. 1301.)
Für das Pfarrdorf W o l l m a t i n g e n ist im Jahre 1878 eine Wasserversorgungsanlage hergestellt, f ü r welche aus einer Quelle täglich 86 cbm Wasser durch Sammelrohre gefasst sind und in einen Quellschacht von 4 cbm Inhalt geführt werden. Durch 612 lfd. m Rohrleitungen von 50 mm Durchmesser gelangt es von hier an 4 öffentlichen Laufbrunnen zum Ausfluss.' Auch ist ein Hydrant mit der Leitung verbunden. Die Kosten der Anlage haben im Ganzen M. 4441 betragen. 193. b. Wolterdingen.
(E. 784.)
F ü r die Wasserversorgung des Pfarrdorfes W o l t e r d i n g e n ist im Jahre 1894 eine Anlage hergestellt, welche M. 49607 im Ganzen oder M. 63 pro Einwohner gekostet hat. Das Wasser ist aus einer Quelle von 276 cbm Ergiebigkeit, welche im Muschelkalke entspringt, durch eine 4 m lange Schlitzleitung erschlossen, die in 3,0 m bis 4,5 m Tiefe in Schotterumhüllung mit Betonabdeckung verlegt ist. Von dem Quellschachte führt eine 1690 m lange Leitung von 80 mm Durchmesser zu einem Hochreservoire von 100 cbm Inhalt, dessen Wasserspiegel 22,4 m tiefer als der des Quellschachtee und 45,0 m höher als das Versorgungsgebiet liegt. Von hier f ü h r t eine Fallrohrleitung von 1085 m Länge und 125 mm Durchmesser zu dem Vertheilungsnetze. Das Reservoir ist in 2 Kammern getheilt und aus Stampfbeton und flach gedeckt ausgeführt. Das Vertheilungsnetz hat 3889 lfd. ni Länge von 125 mm bis 40 mm Durchmesser. Damit sind 29 Schieber, 2 öffentliche Laufbrunnen und 28 Hydranten verbunden. In den mit Anschlussleitungen von galv. Schmiederohren versehenen Häusern befinden sich 310 Zapfhähne. Wasserzins wird nicht gezahlt, 194. c. Wustöschingen.
(E. 332, W. 54 mit je 5 B.)
F ü r die Wasserversorgung der Gemeinde W u s t ö s c h i n g e n sind in den Jahren 1880 und 1891 verschiedene Anlagen hergestellt, welche im Ganzen M. 8980 oder M. 27 pro Einwohner gekostet haben. Das aus Quellen von taglich bis zu 350 cbm Ergiebigkeit gefasste Wasser fliesst durch eine 220 m lange Leitung von CO nun Durchmesser einem gemauerten und überwölbten Hochreservoire von 40 cbm Inhalt zu. Durch eine ca. 400 m lange Fallrohrleitung von 80 mm Durchmesser ist das Reservoir mit dem unter 25,0 m Druck stehenden Vertheilungsnetze verbunden. Im Ganzen sind dafür 1298 lfd. m Rohrleitungen von 80 mm bis 50 mm Durchmesser verlegt. Damit sind 11 Schieber, 4 öffentliche Laufbrunnen und 5 Hydranten verbunden. I n den 56 Häusern mit Anschlussleitungen aus galv. Schmiederohren befinden sich 60 Zapfhähne. Als Wasserzius ist nach der Höhe des Steuerkapitals für den ersten Hahn zu zahlen bei bis zn M. 10000 M. 6, bis zu M. 20000 M. 7 und darüber M. 8 pro Jahr. Für einen zweiten Hahn wird nichts gezahlt. 195. a. Zimmerholz.
(E. 305.)
Für das Dorf Z i m m e r h o l z ist im Jahre 1892 eine Gravitationswasserleitung hergestellt, welche aus Quellen
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von täglich 345 cbm Lieferung gespeist wird und M. 8867 im Ganzen oder M. 29 pro Einwohner gekostet hat. Es sind dafür 1148 lfd. m Rohrleitungen von 80 m m bis 50 mm Durchmesser verlegt, und damit sind 3 Schieber und 6 öffentliche Laufbrunnen verbunden. 8 Häuser haben Anschlussleitungen von galv. Schmiederohren, die 12 Zapfhähne speisen. 196. a. Zimmern.
(E. 300.)
Für die Wasserversorgung des Dorfes Z i m m e r n ist im Jahre 1892 eine Anlage hergestellt, die M. 11694 im Ganzen oder M. 39 pro Einwohner gekostet hat. Das Wasser ist aus Quellen von 345 cbm Ergiebigkeit durch 110 m Sickerrohre erschlossen u n d wird in eine Sammelkammer von 7 cbm Inhalt geleitet. Aus dieser kommt es mit natürlichem Gefälle durch 1393 lfd. m Rohrleitungen von 90 mm bis 40 m m Durchmesser im Dorfe direkt zur Vertheilung. Damit sind 9 Schieber, ein öffentlicher Laufbrunnen und 4 Hydranten verbunden. 46 Häuser haben Anschlussleitungen von galv. Schmiederohren, welche 57 Zapfhähne speisen. 197. a. Zollhaus.
(E. 120, W. 20 mit je 6 B.)
Für das Dorf Z o l l h a u s ist im Jahre 1884 eine Gravitationswasserleitung hergestellt, welche das Wasser aus 2 Quellen zuführt, die täglich 112 cbm liefern. Die Anlage hat M. 5550 im Ganzen oder M. 46 pro Einwohner gekostet. Dafür sind 1325 lfd. m Rohrleitungen von CO mm bis 50 mm Durchmesser verlegt, mit welchen 4 öffentliche Laufbrunnen verbunden sind. In den mit Anschlussleitungen aus galv. Schmiederohren versehenen Häusern befinden sich 12 Zapfhähne.
Anhang. 198. Badische Heuberg-Wasserversorgung. Bereits auf S. 500 ist die mit der w ü r t t e m b e r g i s c h e n H e u b e r g - W a s s e r v e r s o r g u n g im Betriebe dauernd vereinigte b a d i s c h e H e u b e r g - W a s s e r v e r s o r g u n g im Ganzen beschrieben. I n der Reihe der Orte des Bezirkes K o n s t a n z sind unter Nr. 76, 81, 129, 132, 157, 163 und 180 diejenigen Orte im Amt M e s s k i r c h aufgeführt, welche durch diese Anlage mit Wasser versorgt werden.
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V. Staatliche Einrichtungen in Baden für das öffentliche Wasservereorgungswesen.
V. Staatliche Einrichtungen f ü r d a s ö f f e n t l i c h e W a s s e r v e r s o r g u n g s wesen in Baden. Von allen Staaten im D e u t s c h e n R e i c h e ißt das Grossherzogthum B a d e n der erste gewesen, in welchem ein geregelter »LandesculturdiensU von der Regierung eingeführt wurde. Mit dessen Wahrnehmung waren bereits im Jahre 1823 die verschiedenen I n s p e c t i o n e n d e s W a s s e r - u n d S t r a s s e n b a u e s des Landes beauftragt. 33 Jahre später wurden dann in Folge des im Jahre 1856 erlassenen F l u r b e r e i n i g u n g sg e s e t z e s (Feldwegeanlagen und Güterzusammenlegungen) für die Ausführung der in diesem Gesetze vorgeschriebenen Funktionen besondere C u l t u r i n g e n i e u r e ernannt, und diese waren dienstlich einzelnen der Wasser- und Strassenbauinspectionen zugeordnet. Anfangs waren bei 3 Inspectionen Culturingenieure eingestellt, und im Jahre 1868 war deren Zahl bereits auf 6 gewachsen. Im Jahre 1876 trat das b a d i s c h e W a s s e r r e c h t in Kraft und dieses Gesetz strebte auch die Bildung von Genossenschaften zur Förderung der Urbarmachung des Landes durch dessen richtige Bewässerungen und Entwässerungen an. In Folge dessen erfuhr der Wirkungskreis des Landeskulturwesens eine so bedeutende Vergrösserung, dass für die Lösung seiner Aufgaben besondere L a n d e s c u l t u r i n s p e c t i o n e n eingesetzt wurden, welche damals einer M i n i s t e r i a l C u l t u r i n s p e c t i o n unterstellt waren. Anfangs bestanden 6 solcher Inspectionen, und deren Zahl hat sich später auf 8 erhöht. Seit dem Jahre 1877 sind diese Landesculturinspectionen gemeinschaftlich mit den Strassenund Wasserbauinspectionen und in der gleichen Weise wie diese der O b e r d i r e c t i o n d e s W a s s e r - u n d S t r a s s e n b a u e s untergeordnet. Bereits in dem neuen Wasserrechte war eine Fürsorge der Staatsregierung für die künstlichen Anlagen zur Versorgung der Ortschaften mit Trink- und Nutzwasser dadurch zum Ausdrucke gekommen, dass in dem Gesetze (Art. 21) Bestimmungen über die Zwangsenteignung eines Eigenthümers oder eines Nutzniessers an Wasser zu Gunsten von Gemeinden aufgenommen waren, welche von diesem Wasser zur Einrichtung öffentlicher Wasserversorgungen Gebrauch machen wollten. Ferner war nach diesem Gesetze (Art. 22) jeder Grundeigenthümer verpflichtet, Vorarbeiten für Wasserversorgungsanlagen, als Schürfungen, Vermessungen etc., auf seinem Eigenthume gegen Schadenersatz zu gestatten. Ein weiterer Schritt der Regierung zur Förderung der Entwickelung von öffentlichen Wasserversorgungsanlagen auf dem Verwaltungswege war eine am 26. März und 26. October 1878 erlassene Verordnung des Handelsministeriums, nach welcher es zukünftig zum Geschäftsbetriebe der der Oberdirection des Wasser- und Strassenbaues unterstellten technischen Behörden (der Wasserund Strassenbauinspectionen und der Kulturinspectionen) gehören sollte, die Gemeindebehörden, sowie die Bezirksämter und sonstigen Verwaltungsstellen durch Prüfung, Begutachtung und sonstige Mitwirkung sowohl bei der Vorbereitung als auch bei der Ausführung von rationellen Trinkwasserleitungen zu unterstützen. Ferner war noch in dieser Verordnung bestimmt, dass in einzelnen Fällen eine technische Behörde auch speciell damit betraut werden könne, die Vorarbeiten für eine Wasserversorgungsanlage vorzunehmen und die Ausführung der Anlage zu leiten.
Die natürlichen Verhältnisse des Landes haben in B a d e n schon frühzeitig nicht nur die meisten grösseren Städte, sondern auch viele kleine Landstädte und zahlreiche Dorfgemeinden gezwungen, sich durch künstliche Anlagen die Beschaffung des nöthigen Wassers zu erleichtern, sowie zum Theil die Erlangung von Wasser in ausreichender Menge dadurch überhaupt erst zu ermöglichen. Von der ganzen Bodenfläche des Landes liegen ca. 16% in der R h e i n ebene. Diese Thalspalte füllen in noch nicht bekannter Mächtigkeit diluviale Geröllmassen aus, welche einen beinahe unerschöpflichen Grundwasserstrom tragen. Hier kann der Landmann überall mit geringen Kosten seinen eigenen Brunnen auf seinem Gehöfte graben. Die vorzügliche Filtrationswirkung des feinkörnigen Rheinthalsandes schützt auch die Brunnen in diesen ländlichen Orten dauernd vor Verunreinigungen durch organische Sinkstoffe, und es besteht bei ihnen daher kein Verlangen nach einer centralen Versorgung für den ganzen Ort. Eine solche wäre hier auch ohne eine künstliche Hebung überall nicht ausführbar gewesen, und das hätte zu viel Geld für Anlage und Betrieb gekostet. Anders gestalteten sich im Laufe der Zeit freilich die Brunnenverhältnisse für die in der Ebene liegenden, grösseren Ortschaften. Die Verunreinigung des Grundwassers durch Abfallstoffe und Fäkalien benachtheiligte den Geschmack des Wassers aus den Brunnenschächten solcher Orte allmählich immer mehr und gefährdete die Gesundheit der Einwohner in solchem Maasse, dass man zur Herstellung von Anlagen übergehen musste, welche das Wasser aus grösserer Entfernung und daher künstlich gehoben zuführten. Diese wurden dann auch allen Ansprüchen der Neuzeit voll genügend ausgestattet. Ein anderer Theil des Landes liegt im Hügellande, in den Thälern des S c h w a r z w a l d e s und auf den Ausläufern dieses Mittelgebirges. Hier stellen sich der Anlage von Brunnen mitunter schon Schwierigkeiten entgegen, weil die engen und steilen Thäler nur massige Ablagerungen von diluvialen Bildungen, welche geeignete Grundwasserträger bilden könnten, enthalten. Auch Tiefbohrungen in das Massiv des Gebirges sind hier von zweifelhaftem Erfolge und verursachen ferner hohe Kosten. Zugleich sind hier Verunreinigungen des erschlossenen Wassers bei der ganzen Beschaffenheit der Trümmerbildungen des Thaies, sowie in Folge von Zerklüftungen des festen Gesteines, aber auch durch die Abgänge von menschlichen Ansiedelungen sehr leicht möglich. Es finden sich hier daher Privatbrunnen für einzelne Gehöfte etwas seltener und die Bewohner der geschlossenen Ortschaften sind hier schon eher geneigt, sich zu einer gemeinsamen Wasserversorgung durch Herbeileitung von Quellen zusammenzuthun. Dass trotzdem in dem eigentlichen Seil w a r z w a l d gebiete die Zahl der Gemeindewasserversorgungen noch keine grosse ist, liegt an den dortigen Bevölkerungs- und Besiedelungsverhältnissen. Ein grosser Theil dieses Gebietes ist nämlich der Waldkultur gewidmet, und die Bevölkerung ist daher nur spärlich und wohnt vertheilt, so dass auch geschlossene Ortschaften sich hier seltener finden. Das eigentliche Gebiet der modernen Wasserversorgung liegt erst in den Vorbergen des S c h w a r z w a l d gebirges, sowie in dem Hügellande nördlich von diesem bis zum M a i n und ferner in den Erhebungen des südlichen Landtheiles an der Grenze der S c h w e i z entlang und bis zum B o d e n s e e hin. Hier bietet sich dem das Wasser suchenden Ingenieure eine aber ebenso besondere, als durch ihre Vielseitigkeit interessante Aufgabe.
V. Staatliche Einrichtungen in Baden für das Öffentliche Waaeerversorgunggwesen.
Von dem Centraipunkte der S c h w a r z w a l d e r h e b u n g , dem F e l d b e r g s t o c k e , trifft man in der reichen, geognostischen Gliederung nach den 4 Himmelsrichtungen hin in beinahe lückenloser Aufeinanderfolge auf sämmtliche Formationen vom Urgneia bis zu den Alluvionen der Gegenwart. Sehr mannigfaltig ist somit in all diesen Bildungen das Auftreten der Quell- und Grundwässer, und sehr verschiedenartig sind daher auch die für deren Fassung in Rücksicht auf die quantitative und qualitative Erstellung angewendeten Methoden. Die alten, hier vorgefundenen Fassungsanlagen waren fast durchgehends ungenügend und meistens auch sehr unvollkommen. Die zu den Laufbrunnen führenden Leitungen bestanden in der Regel aus Rohren von Holz und Thon, die höchst mangelhaft hergestellt und schlecht unterhalten waren, so dass sich sehr bald eine reiche Gelegenheit zur Verbesserung von alten und zur Schaffung von neuen Anlagen für die Wasserversorgung bot. Natürlich gingen auch hier ebenso wie in der Ebene die grösseren und mittleren Städte mit ihrem guten Beispiele voran, und mit der Ausarbeitung der Projecte für solche Anlagen, sowie mit der Beaufsichtigung der Bauausführungen derselben wurden meistens Staatstechniker, welche diese Arbeiten im Nebendienste übernahmen, aber auch Privattechniker beauftragt. Sehr bald folgten auch die Landstädte und die Dorfgemeinden dem Beispiele der grösseren Orte in dem Bestreben, ihre Wasserversorgungsanlagen zu verbessern. Namentlich im südlichen S c h w a r z w a l d e haben Culturbeamte schon vor dem Jahre 1878 mit Genehmigung der Landesculturinspection vielfach Wasserleitungen für die Gemeinden mit gutem Erfolge ausgeführt. Dadurch mag auch die Aufmerksamkeit in maaesgebenden Kreisen mit auf das, was hier von anderer Seite früher geleistet war, gelenkt sein, und wahrscheinlich ist es, dass der im Jahre 1878 von der Regierung gethane Schritt dadurch mit angeregt ist. Wenn auch nach dem Jahre 1878 von den grösseren Städten nur wenige geneigt gewesen sind, von dem Anerbieten der Regierung Gebrauch zu machen, weil sie entweder in ihren technischen Kräften oder in den für den speciellen Fall berufenen Speicalisten die nöthige Hülfe ausreichend besassen oder sich verschaffen konnten, und weil auch wohl ihr berechtigter Selbstständigkeitstrieb sie davon abhielt, sich mit solchen Wünschen an die Staatsorgane zu wenden, so hatte sich bei den kleinen Gemeinden doch das Fehlen von wirklich geeigneten, technischen Kräften für diese Zwecke schon lange Zeit vorher sehr fühlbar gemacht. Zu ihrem Schaden waren sie häufig genug sogenannten »Technikern« in die Hände gefallen, welche ohne Fachkenntniss und Gewissenhaftigkeit die Auftraggeber nur um ihr Geld brachten. Diese Kreise drängten sich natürlich nach der Bekanntgabe der beschlossenen Organisation dieses neuen, technischen Dienstzweiges an die Staatstechniker mit ihren Wasserleitung6fragen sofort in grösserer Zahl heran, so dass die neue Organisation lediglich als die Erfüllung eines öffentlich vorhandenen Bedürfnisses erscheinen musste. Die Inanspruchnahme der Staatsbehörde für die Gemeindewasserversorgungen kann nach der Landesgesetzgebung im Allgemeinen keine obligatorische, sondern nur eine rein facultative sein. Das freie Selbstbestimmungsrecht der Gemeinden, das ihnen in autonomer Weise zusteht, ist durch diese Organisation mithin in keiner Weise beeinflusst. Für die Gemeinden bedarf es also zur Ausführung von Wasserversorgungen weder im Allgemeinen, noch für die bestimmte Gestaltung eines Projectes der Genehmigung der Behörden, es sei denn, dass es sich für solche Zwecke um die Benutzung öffentlicher Wege für
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Rohrlegungen oder um Fragen des Wasserrechtes handelt. In allen anderen Fällen ist die Ertheilung einer staatlichen Genehmigung nach den allgemeinen Grundsätzen der Staatsverwaltung und der Gesetzgebung ausgeschlossen. Die Gemeinden beschliessen sonach trotz des Staatstechnikers selbstständig über das ganze Unternehmen, und sie haben ja auch dessen Kosten fast stets allein zu tragen. Allerdings werden in der Regel das Project und alle demselben vorhergehenden Untersuchungen und Aufnahmen durch die für den Bezirk bestellte, technische Behörde angefertigt, und es wird auch die Ausführung wohl durch die Staatsingenieure geleitet und durch ein dafür besonders geschicktes, staatliches Beamtenpersonal unmittelbar beaufsichtigt. Auch die Abrechnung des Unternehmens und überhaupt alle Theile des Geschäftes werden durch letztere ebenso behandelt, als ob es sich um ein Staatsbauwesen handelte. Trotzdem wird dabei den Wünschen der Gemeinden in Bezug auf die Ausführungsweise innerhalb der durch eine technisch correkte und solide Behandlung gezogenen Grenze in gebührender Weise Rechnung getragen. Nicht selten ist es freilich für den Ausführenden eine schwierige Aufgabe, den namentlich oft auf Verbilligung der Anlage hinausgehenden Wünschen der Gemeinden so weit als irgend möglich, aber doch immer nur innerhalb der zulässigen Grenzen entgegenzukommen. Wenn eine Gemeinde eine Anlage unter Benutzung der staatlichen Organisation auszuführen beabsichtigt, so hat sie dem Bezirksamte Anzeige davon zu machen. Dieses übermittelt den Auftrag dann an die Oberd i r e k t i o n des Wasser- u n d S t r a s s e n b a u e s , zurZeit zu Händen des O b e r b a u r a t h e s Drach in K a r l s r u h e , und letzterer bestimmt diejenige von den Inspectionen, welche die Frage vorläufig weiter behandeln soll. Die Erledigung der Aufgaben fällt meistens einer Culturinspection zu, und nur ausnahmsweise werden auch Wasser- und Strassenbauinspectionen damit beauftragt. In den früher 8 und jetzt 9 C u l t u r i n s p e c t i o n e n des Landes, nämlich: 1. K o n s t a n z (Oberingenieur Kist), 2. D o n a u e s c h i n g e n (Culturingenieur K ü M e n t h al), 3. T h i e n g e n (Culturingenieur Fels), 4. F r e i b u r g (Baurath L u b b e r g e r ) , 5. O f f e n b u r g (Oberingenieur D u n z i n g e r ) , C. K a r l s r u h e (Oberingenieur B a u m b e r g e r ) , 7. H e i d e l b e r g (Oberingenieur Walliser), 8. M o s b a c h (Culturinspector L ü c k ) und 9. T a u b e r b i s c h o f s h e i m (Culturinspector Bug), sind ausser den hier angegebenen Vorständen noch Hülfsingenieure in grösserer Zahl beschäftigt. Dazu tritt ferner noch das Personal der staatlichen C u l t u r a u f s e h e r (40 im Jahre 1895), welche eine besondere, berufliche Ausbildung in den Aufgaben der Landescultur und der j Wasserversorgung in einem 4J/2 jährigen, theoretischen | und praktischen I^ehrkursus auf Staatskosten erhalten 1 und später etatsmässig angestellt sind, j Die Kosten, welcne für die Vorarbeiten und deren Ausführung, sowie für die Projectaufstellung und eventuell für die Ausführung der Anlagen unter Mitwirkung von technischen Oberbeamten erwachsen, trägt die ' Staatskasse im ganzen Umfange, während für die Arj beiten der Culturaufseher von den betreffenden Gemeinden eine massige Gebühr, welche den staatlichen Aufwand nicht völlig deckt, erhoben wird. Ferner fallen in der Regel alle Kosten des Vollzuges und der unmittelbaren Beaufsichtigung den resp. Gemeinden zur Last, und nicht immer übernimmt die Oberbaudirection die
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V. Staatliche Einrichtungen in Baden für das öffentliche Wasserversorgung? wesen.
gesammten Kosten für die Vorarbeiten. Dagegen sind die eigentlichen Anlagekosten, abgesehen von besonderen Ausnahmefällen, von den Gemeinden stets vollständig zu decken. Natürlich ist es häufig recht schwierig, bei den oft sehr geringen Mitteln der Gemeinden die Kostenfrage entsprechend zu regeln. Es gilt dafür aber als unumstössliches Princip, niemals desshalb die Grundsätze einer soliden Technik zu verleugnen, und stümperhafte Projecte — billig, aber schlecht — sind von der Ausführung durch einen Staatetechniker stets ausgeschlossen. Einzelnen, sehr armen Gemeinden werden, wenn die Bedürftigkeit erwiesen ist, seit dem Jahre 1886 ausnahmsweise auch wohl Zuschüsse, deren Höhe in jedem Einzelfalle bemessen wird, aus der Staatskasse bewilligt. Diese betragen aber höchstens bis zu einem Drittel des jeweiligen Gesammtaufwandes für die öffentliche Anlage. So sind beispielsweise von dem auf b a d i s c h e Orte entfallenden Antheile der Anlagekosten der durch W ü r t t e m b e r g für gemeinschaftliche Rechnung beider Länder ausgeführten H e u b e r g - W a s s e r v e r s o r g u n g M.247420 aus der b a d i s c h e n Staatskasse als Zuschuss gezahlt. In den 8 Jahren von 1886 bis 1893 haben die baaren Zuschüsse aus der Staatskasse für Gemeindewasserversorgungen im Ganzen M. 530000 bei einer Bausumme von ca. 7 Millionen M., also nur 7,6% betragen. Ausserdem wurden in solchen Fällen auch noch M. 24000 vom Kreise K o n s t a n z und M. 47100 von dem Kreise K a r l s r u h e zugeschossen. Für die Budgetperiode 1894/95 waren für solche Zuschüsse im Staatsvoranschlage Mark 150000 angenommen, und ähnlich bemessene Zuschüsse werden auch wohl in den späteren Jahren gezahlt sein. Ausser diesen besonderen Bewilligungen hat jedoch der Staat fortlaufend die Kosten zu tragen, welche für die von ihm zur Verfügung gestellten, technischen Behörden und deren Personal, sowie für die von der »Grossh. Lebensmittelprüfungsstation der technischen Hochschule in K a r l s r u h e « ausgeführten Wasseruntersuchungen entstehen. Nach einer Angabe vom Jahre 1894 haben sich diese Kosten im Ganzen in diesem Jahre auf ca. M. 200000 belaufen. Soll die Gefahr eines Misserfolges bei einer Anlage vermieden werden, so sind bekanntlich für eine jede und auch für die kleinste Wasserleitung eingehende, sorgfältige und ausgedehnte Vorarbeiten in Bezug auf die Wassergewinnung erforderlich. Mitunter sind sogar auch geologische Untersuchungen des Terrains in weitem Umkreise und oftmals jahrelang fortgesetzte Messungen und Beobachtungen erforderlich, wenn man ein sicheres Urtheil über die örtlichen Verhältnisse gewinnen will. Ausser den systematischen Beobachtungen des Wassers der Quellen in Bezug auf Ergiebigkeit und Beständigkeit, welche stets ihren Abschluss erst dann finden, wenn deren räumliche und zeitliche Ausdehnung einen sicheren Schluss auf den Charakter und das Verhalten der unterirdischen Wasserläufe zulässt, wird ferner stets die Qualität des Wassers einer strengen Prüfung unterzogen. Von einer ieden, für eme Gemeindeversorgung in Frage kommenden Quelle werden daher, wie bereits erwähnt, durch die technische Behörde regelrecht entnommene Proben an die »Lebensmittelprüfungsstation« eingesandt, welche dieselben chemisch und mikroskopisch untersucht und in besonderen Fällen auch eine bakteriologische Prüfung vornimmt. In der Zeit von 1878 bis 1894 wurden im Ganzen ca. 2000 Wasserproben für diesen Zweck untersucht. Die Untersuchungsresultate des Wassers eines grossen Theiles der im Vorstehenden beschriebenen Anlagen lagen auch dem Berichterstatter
in Abschrift vor; er hat aber hier von deren Veröffentlichung wegen ihres Umfanges Abstand genommen. Diese Untersuchungen werden in der Regel auf die folgenden Punkte ausgedehnt: Gesammtrackstand, Sauerstoff tar Oxydation, Salpetersäure, schwefelsaure Salze, Phosphorsäure, Chlormetalle, Ammoniak; gesammte, vorabergehende nnd bleibende Härte, mikroscopischer Befund and Endurtheil (z. B. >Gegen die Verwendung des Wassers zn Trinkzwecken ist nichts einzuwenden«).
Erst auf Grund aller dieser Erhebungen findet die Projectierung und Veranschlagung der Anlage statt. Aber auch diese Arbeiten unterliegen vor der Ausführung des Projectes schliesslich einer nochmaligen Ueberprüfung durch die Oberdirektion. Die vorstehend angedeuteten Vorarbeiten können für kleinere Wasservereorgungsanlagen von einem Privattechniker wegen ihrer Kosten und wegen der Zeit, welche ihre Vorbereitung und Ausführung, sowie die Deutung ihrer Resultate unbedingt verlangt und um welche der Beginn der Ausführung hinausgeschoben werden muss, mit der gleichen Gründlichkeit und Ausdauer'wie von einem Staatstechniker gar nicht ausgeführt werden, wenn auch beide eine gleiche, subjective Befähigung dazu in gleichem Maasse besitzen. Während ferner dafür dem Staatstechniker im Voraus bewilligte Staatsmittel zur Verfügung stehen, muss der Privattechniker sich das Geld von den einzelnen Gemeinden, denen das Verständniss für die Wichtigkeit dieser Arbeiten häufig abgeht, erst nach vielem Bemühen bewilligen lassen, soweit es sich um die baaren Auslagen handelt, während für den ihm und seinem Personale durch die Versuche entstandenen Verlust an Zeit auf einen Ersatz wohl meistens verzichtet werden muss. Auch bei der späteren Bauausführung solcher Anlagen treten mitunter Schwierigkeiten durch die Engherzigkeit, das Besserwissenwollen und den Eigensinn, aber auch wohl durch den Eigennutz der bestimmenden, bäuerlichen Kreise ein, die Nachtheile für das Werk erzeugen können, wenn ihnen nicht mit Erfolg entgegengetreten wird. Das wird aber der Staatstechniker durch seine dienstliche Stellung und seine Verbindung mit den anderen Landesbehörden stets nachdrucksvofler und erfolgreicher als ein Privattechniker thun können. Ausser der ersten Ausführung ist die spätere, richtige Erhaltung bei Wasserversorgungsanlagen natürlich von der grössten Bedeutung. Darüber können aber nur fortlaufende, regelmässige Revisionen eine ausreichende Information bieten, und um Abhülfe für die Mängel, deren nöthige Beseitigung diese erkennen lässt, durchzusetzen, bedarf es einer Vollmacht, auf die der Privattechniker sicher stets verzichten muss, die aber der Staat sich Bchon bei den Vorverhandlungen als Gegenleistung für die unentgeltliche Thätigkeit seiner Techniker ausbedingen kann. In dem Vorgehen des Staates im Interesse der Wasserversorgungen hat B a d e n einen anderen Weg als die bereits früher besprochenen Staaten B a y e r n und W ü r t t e m b e r g beschritten. Während letztere eine neue Dienststelle ausschliesslich für diese Arbeiten ins Leben gerufen haben, hat B a d e n für deren Erledigung bereits bestehende Behörden mitbenutzt, welche, von einem Centrum ausgehend, sich in viele Abtheilungen und Unterabtheilungen über das ganze Grossherzogthum verzweigen und die in ihrer Eigenart sich mit den Details aller örtlichen und persönlichen Verhältnisse sämmtlicher Einwohner ihres Districtes in ähnlicher Weise zu befassen haben, wie das auch für die Wasserversorgungen nöthig ist. Das Vertrauen, welches diese Behörden bereits besassen, war also nur auf den neuen
V. Staatliche Einrichtungen in Baden far das Öffentliche WaaserVefaorgungftWésett. Zweig zu übertragen, und das war für die ländliche Bevölkerung, die in B a d e n ja hauptsächlich für die Wasserversorgungsanlagen in Frage kommt, von grosser Bedeutung. Dieses Beispiel der Verbindung der Förderung der letzteren Anlagen mit denen der Landescultur hat sich als so erfolgreich erwiesen, dass ihm sehr bald auch E l s a s s - L o t h r i n g e n und später andere Länder, z. B. H e s s e n gefolgt sind. Besser aber als alle allgemeinen Gründe sprechen die Erfolge und diese beweisen, dass unter den Verhältnissen in B a d e n durch die im Jahre 1878 eingeführten, Staat liehen Einrichtungen sich das Wasserversorgungswesen in kürzester Zeit in kaum geahntem Umfange über das Land ausgedehnt hat. Aber auch das continuirliche Wachsen der Inanspruchnahme der für die Erfüllung dieser Aufgaben eingesetzten Staatsorgane beweist, dass diese es fortlaufend verstanden haben, ihre Amtsthätigkeit den Interessen der Bevölkerung in sachlich richtiger Weise anzupassen und immer populärer zu gestalten. Die Tabelle 243 gibt eine Zusammenstellung der Zahl der Orte, in welchen in jedem der 22 Jahre von 1878 bis 1899 Versorgungsanlagen durch die Staatstechniker ausgeführt sind, und des Betrages der dafür verwendeten Anlagekapitalien in jedem Jahre im Ganzen und durchschnittlich für je einen Ort an. Im Ganzen sind es 691 Gemeinden mit 472 335 Einwohnern oder mit durchschnittlich 687 Einwohnern für jeden Ort, für welche während dieser Zeit M. 15242875 im Ganzen oder durchschnittlich M. 22027 für jeden Ort und M. 32 für jeden Ortseinwohner verausgabt sind. In welcher Weise im Laufe der Jahre die Zahl der Anlagen gewachsen ist und auch wie die Ansprüche, welche an diese gestellt werden, sich geändert haben, lässt die Tabelle 244 erkennen, auf welcher eine Zusammenstellung aus den 6 ersten Jahren von 1878 bis 1883 einer solchen aus den 6 letzten Jahren von 1894 bis 1899 (worin das letzte Jahr noch nicht abgeschlossen erscheint), über die Thätigkeit der Staatstechniker einander gegenübergestellt
625
Tabelle 243.
Zahl and K o s t e n der j a h r l i c h e n Anlagen. Jahr
Anlagekapital Mark
Zahl der Orte
im Ganzen
1878 5 1879 12 1880 11 22 1881 35 1882 1883 25 1884 29 34 1886 36 1886 1887 1888 1 71 53 1889 37 1890 44 1891 1892 45 1893 56 1894 39 1895 33 29 1896 1897 34 1898 30 1899 •) 11 *) nor zum Theil.
pro Anlage
98950 120644 95166 259409 176141 197 400 185100 691914 662260
19 790 10064 8 650 11 791 5 033 7 900 6383 17 409 18 394
1245425
17 541
875 830 501180 587030 1624 560 1496 980 1255253 1093255 1120325 1477 826 1149040 428497
16 625 13 645 13 348 36101 26 732 32147 33147 38 701 43 466 38 301 38 950
ist, die Ort pro
welche für die einzelnen und die Summe dieser Jahre Zahl der Orte, ihrer Einwohner im Ganzen und pro und der Anlagekapitalien im Ganzen, pro Ort und Einwohner angibt. Femer ist auf der Tab. 244 für jedes Jahr der Inhalt der hergestellten Hochreservoire, die Länge der verlegten Rohrleitungen und die Zahl der öffentlichen Brunnen, der Hydranten und der mit Anschlussleitungen versehenen Häuser aufgeführt. Für die Summen jeder der beiden Jahresgruppen ist auch durchschnittlich für jeden Ort und für je 1000 Einwohner angegeben, wie viel Reservoir-
Tabelle 244. A u s g e f ü h r t e A n l a g e n w ä h r e n d j e d e s d e r e r s t e n u n d d e r l e t z t e n 6 J a h r e v o n 1878 b i s 1899. Zahl Jahr
der Orte
Anliigekapital 1iark
Einw ohner in jedem zuOrte sammen
im Ganzen
in jedem Orte
pro Einwohner
Inhalt des RohrHochleitungen reservoirs cbm
Zahl der
lfd. m
öffentl. Brunnen
H ydranten
Hausanschlüsse
1878 1879 1880 1881 1882 1883
5 12 11 22 35 25
2174 5 728 5 269 12 077 17 398 8 400
435 477 479 549 497 376
98 950 120 644 95156 259 409 176 141 197 400
19 790 10054 8 650 11791 5 033 7 899
45,51 21,07 18,26 21.48 10,12 23.49
111 177 100 513 122 301
14 036 19 411 15 303 34 611 28 834 26 733
32 72 78 100 119 81
20 55 30 69 30 71
86 248 87 368 111 612
1878—83
110
51046
464
947 700
8 615
18,66
1324
147 928
402
275
1402
1894 1896 1896 1897 1898 1899.)
39 33 29 34 30 11
36 972 24 737 25 971 41281 25 649 7 725
948 750 895 344 855 702
1 255 253 1093 855 1120 325 1 477 826 1149 040 428 500
32186 33 147 38 701 43 465 38 301 38 954
34,00 44,22 43,14 36,86 44,80 55,47
2 696 2004 2 258 4131 1804 704
236 736 91441 97 153 155 663 138 795 37 933
223 138 121 116 155 29
473 460 445 846 663 208
3 315 3 237 2 445 4532 2 732 1126
1894—99
176
162 335
922
6 524 796
37 073
40,19
14 496
730 021
752
2 726
16 261
1878—83 ioc> Durchschi » litt pro > Ort > 1894-99
12,4 82.4
1346 4148
3,7 4,3
12,8 92,4
im tt pro 1000 Einwohner 1878—83 » I)urchschni > > » > 1894-99
26,0 89.5
2900 4506
8,0 4,6
2,5 15,5 5,4 16,8
•) nur zu m The 1.
G r a h n , Wasserversorgung. Bd. II.
27,6 100,4 40
626
V. Staatliche Einriebtungen in baden für das Öffentliche WaseerverB0rgungsw6seft.
inbalt, welche Rohrleitungen und welche Zahl von öffentlichen Brunnen, Hydranten und Hausanschlüssen auf jede Gruppe entfallen. Die Tabelle 245 endlich führt eine ähnliche Zu-
sammenstellung aller einzelnen Orte auf, welche in einem der 6 Jahre Wasserversorgungsanlagen erhalten haben mit denselben Einzelangaben, welche in der vorstehenden Tabelle für die Jahresgruppen enthalten sind.
Tabelle 246. Nene A n l a g e n , w e l c h e in den J a h r e n 1894 bis 1899 in B e t r i e b resp. in Bau gekommen aind. &
8
Name des Ortes reap, der Grappe
•o a
s S J
1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 24 25 26 27 28 29 30 31 32 38 34 36 36 37 38 39
I, 4 IV, 14 IV, 26 IU, 16 IV, 47 IV, 61 II, 28 IV, 61 II, 34 III, 29 m , 31 II, 46 I, 24 n , 6o II, 64 I, 29 IV, 114 IV, 124 m , 64 in, 67 IV, 139 in, 71 VI, 143 in, 75 in, 76 in, 77 I, 45 HI, 86 III, 87 I, 49 IV, 160 n, 88 IV, 171 HI, 95 IV, 176 IV, 187 HI, 102 IV, 188 IV, 193
Aagustenburg Bambergen Birkendorf Dossenheim Eberfingen Eichberg Ettenheimweiler Frickingen Grenzhausen Heineheim Hetlingen HSsingen Ittersbach Kenzingen Krozingen Lantenbach Meersburg Murg Nussloch Oberneudorf Orsingen Plentersbach Raithaslach ßheinhardsachsen Rittersbach Bobern Schielberg Schreckhof Schweinberg Spranthal Staad Steinen Tannheim Trienz Ueberlingen Waldshut Walldaren Watterdingen Wolterdingen
1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14
IV 8 n, 6 n, 12 n, 13 IV, 38 H, 16 n, 18 IV, 72 IV, 80 lì, 41 IV, 82 II, 42 III, 34 HI, 40
Anselfingen Au Bleichheim BOtcingen Bräumlingen Broggingen Degerfeld Ganzgen Heiligenberg Herboliheim Herdern Herthen Hochhausen Krumbach
®
a _ Ao 'S 2 * 3 3
Anlagekosten Natürliches "3 jà e j i v-S Gefalle pro oder «tu c im Ganzen Eina « I wohner künstliche Hebung •) M. M.
1. Jahr 1894. 276 22000 80 I 50 12 644 250 112 440 1 49326 49662 21 2321 30 360 10420 74 6343 86 46 17 641 386 51 47 635 928 31 32 500 1026 31 23265 736 10726 9 1143 21 7 560 360 60 52 770 881 79 953 31 2569 46000 39 1183 64 27 589 431 40 77 087 1905 33 1067 35 972 17 2854 47 666 8867 68 130 16 664 9169 43 300 13069 47 11990 265 32 143 4 526 23 542 12425 14 681 41 855 103 445 46 827 14 699 245 60 735 10380 14 116 245 28 205 23 230 5 340 46 1450 67 000 41806 58 719 37 422 15 683 4027 13043 3 16 2808 44018 130203 41 3163 10 835 8169 49 607 63 784
P.M. N. G. N. G. N. G. N.G. N.G. N.G. N G. N.G. N. G. N. G. N.G. N. G. N. G. N. G. N. G. N. G. N. G. N. G. N. G. N. G. N. G. N. G. N.G. N. G. N. G. N. G. H. W. N. G. N. G. N. G. N.G N. G. N. G. N. G. N. G. P.M. N. G. N.G.
2. Jahr 1896. 34 13 297 11500 30 29 20140 40 79 626 70 110 596 23 806 39 29 066 48 11800 98 86 53 699 65 148 100 40 7 300 22 22 710 14467 32 18 656 86
N. G. N.G. N.G. N.G. N. G. N. G. N.G. N. G. W. P. N.G. N. G. N. G. N. G. N.G.
390 382 680 2047 1572 610 600 120 550 2270 180 1025 450 216
I S i d g,
100
1167 1246 4 816 5168 1510 826 2960 4627 4950 1621 1000 938 6062 6 642 6 762 3102 16 796 6143 4235 1203 1701 1438 1561 387 1228 1726 5 795 2 220 830 4 560 433 8300 5864 2 762 fiOfi 11 DÌO 3 930 4095 1176 6 664
13 40 60 100 180 70 54 6 86 250 7 100 48 36
2226 1470 2860 9000 13 606 3 360 3 766 3334 3 313 2 540 1707 1730 1665 2 046
60 48 82 133 —
15 34 40 60 70 10 9 72 220 66 50 142 70 147 10 15 25 8
—
26 80 38
50 20 146 80 10 260 400
« «
C3
g s a S a S3 2 •5 « ® x> « o 1 3 6 6 9 2 2 9 4 5 7 5 3 12 1 3 3 10 14 3 6 5 6 4 11 10 4 2 8 2 1 1 5 11 30 3 7 2 4 1 —
4
—
1 10 3 2 2 2 4 4 8
2 6 18 41 2 —
7 5 17 15 —
15 47 25 9 45 16 24 —
8 1 7
—
3
—
12 2
6 23 80 210 35 15 73 100 125 57 14 —
117 421 135 40 137 122 200 2 28 19 30 —
6 2G 61
—
29 21 3
35 37 10 140 115 8
18 42
240 448
—
6
—
—
28
6 16 50 39 15 18 3 13 63 —
16 10 6
—
200 27 26 122 360 230 123 92 24 100 411 34 8 34 16
*) Es bedeutet N. G. natürliches Gefälle, W. R verticales Wasserrad, D. F. Dampfpumpwerk, T. Turbine, E. M. Electricitfttsmotor, B. M. Benzinmotor, H. W. hydraulischer Widder, W. P. Wassersäulenpumpwerk.
627
V. Staatliche Einrichtungen in Baden für das öffentliche WagaervefsorgufigaWesen.
2 3 2 2 3 8 8 2 12 3 16 1 9 7 5 7
Lehningen Maisbach Menzenschwand Möggingen Mahlhausen MQhlhaosen Nollingen Nusplingen Obergimpern Rappenau 8t. Georg Schönau Schollbrunn Stahringen Stetten Sulzbach Tuschfelden Uttenhofen Waldkirchen
257 89 474 205 473 612 784 158 1032 260 1780 1980 540 552 1042 654 400 190 3663
14 376 2 750 29 667 6047 32 808 33 327 17 461 10350 16023 63147 57 000 35181 18491 283 848 52465 15 604 20160 9604 56 392
32 18 34 43 50 25 50 50 15
N. G. N. G. N. G. N. G.
1 2 3 4 6 6 7 8 9 10 11
21 22 23 24 25 26 27 28 29
IV, 17 II, 8 II, 9 IV, 24 IV, 27 IV. 53 IH, 19 I, 21 IV, 69 II, 38 IV, 77 II, 40 III, 37 IV, 105 IV, 106 IV, 116 m , 68 IV, 146 II, 73 IV, 150 II, 77 III, 79 II, 81 III, 86 IV, 172 IV, 175 IV, 185 II, 97 II, 99
Behla Bellingen Bickensohl Binningen Blumberg Eigeltingen Erfeld Gernsbach Gottmadingen Hasel Hauenstein Heimbach Kirchardt Litzelstetten Lottenstetten Messkirch Obergchönbrnnn Rechberg Reicbenbach Riedböhring ROmmingen Rohrbach Schlatt Schriesheim Thengen Ueberrauchen Vohrenbach Weil Wiedenreuth
308 534 450 603 434 959 480 2636 1076 600 152 577 1188 276 750 2002 270 270 1184 654 280 2317 377 2653 840 232 1726 1669 486
3. Jahr 1896. 34022 110 20400 38 15 200 28 25 650 42 59 25 533 46460 48 42 20 266 260000 98 69 267 64 48 29 217 8388 55 17 600 30 26 808 21 34 9 493 33 422 45 38041 19 6 698 24 20 620 76 29 260 25 33 492 51 9 944 35 60 017 26 14 927 40 84 920 32 11357 15 19 474 84 64229 37 35 302 21 51358 63
N. G. N. G. N. G. N. G. N. G. N. G. N. G. N. G. N. G. N. G. N. G. N. G. N. G. N. G. N.G. N. G. H. P. N. G. N. G. N. G. N. G. N. G. N. G. N.G. N. GN.G. N. G. N.G. N. G.
143 26 50 180 100 120
2 710 4170 4 231 1060 4399 1730 8 537 1470 2118 6 708 3 289 9 628
1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15
II, 7 IV, 26 I, 15 II, 23 IV, 62 IV, 63 IV, 89 IV, 91 II, 46 I, 26 IV, 94 H, 51 IV, 97 III, 38 IV, 101
Auggen Bimdorf Durlach Eichstetten Fürstenberg Furtwangen Hubertshof Immendingen Jechtingen Kappelrodeck Kippenhausen Kirchhofen Klengen Königheim Küssnach
1100 369 9176 2253 321 70 219 902 900 2363 237 1100 661 1647 101
4. Jahr 1897. 60110 54 28 10189 41979 46 82861 36 22603 70 3 730 53 152 33 255 46195 51 26 182 29 22 51 670 9 960 40 79 475 72 39 718 60 74 972 45 7 300 43
N.G. N. G. G. M. N. G. N. G. N. G. N. G. N. G. N. G. N. G. N. G. N. G. N. G. N.G N.G.
182 20 860 200 70 6 70 90 60 160 10 120 100 138 30
6 950 2132 13 792 11032 1843 430 2 470 4 658 3 000 4 217 1030 985 5 302 6 550 1033
12
13 14 15 16 17 18 19
20
56 30 63 30 69 54 22 65 15 —
N. G. N. G. N. G. N. G. N. G. N. G. N. G. —
N. G. El. N. G. N. G. N. G. N.G. —
cbm Inhalt des Hochreservoirs
I, 30 III, 44 IV, 115 IV, 118 I, 31 IV, 120 IV, 127 IV, 129 III, 66 IH, 73 II, 78 III, 82 III, 84 IV, 161 IV, 163 HI, 92 II, 90 IV, 183 II, 93
Einwohnerzahl
15 16 17 18 19 20 21 22 23 24 25 26 27 28 29 30 31 32 33
Anlageko sten Natürliches Gefälle pro oder im Ganzen Einwohner künstliche Hebung M. M.
40 —
30 7 67 70 — —
9 33 175 60 24 55 240 20 52 13 59 76 60 50 55 80 75 50 420 213 75 10 70 25 6 70 100 9 60 75 80 30 150 —
4036 3100 2900 3 899 3 506 5 515 2190 17 428 5 957 3 345 815 1970 1879 1537 4 048 3172 —
-o
O ®
—
3 —
1 2 —
6 —
9
—
7 1 3 4 5 16 5 18 4 2 3 —
5 2 4 2 4 2 4 6 6
—
4 2 8 —
1 —
6 —
12 —
11 19 1 9 1 9 39 26 9 10 50 4 10 — —
11 7 14 12 17 —
15 69 49 19 5 15 9 —
15 27 —
9 20 18 2 34 3 59 1 8 26 28 11 83 2 152 70 13 —
1 8 5 —
1 10 —
8 4
10 27 21 38 6 34 24 6 5 40*
Zahl der Anichlusaleitungen
916 319 4137 1031 3508 3 340 2361 1720 1886 4 892 6 400 5103 2 076 3 213 6 820 1491 2 500 778 6 749
Abschnitt und Nr. im Text
8 •8 .3 • o® 53 "g a d i a .8.2 10 3
Lfd. Nr.
« 6 § £ • .2 a 2 e o 9 CC
Name des Ortes resp. der Gruppe
Hydranten zahl
Fortsetzung der Tabelle 846.
31 —
28 82 57 100 8 33 —
29 303 290 —
41 200 1 73 14 160 42 70 70 70 81 96 72 300 163 100 35 104 84 —
92 39 2 40
—
60 47 300 70 370 7 37 160 264 80 200 24 500 400 60 10 36 132 145 286 31 200 100 16 33
628
V. Staatliche Einrichtungen in Baden für das Öffentliche Wasserveraorgüngaweseü.
29
90 31
32
33 34 1 2 3 4
6
6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17
18 19
20
I, 27 III, 42 IV, 102 IV, 110 IV, 112 HL, 45
in, 65 I, 36 I, 46
m , 83
I, 50 I, 51 IV, 164 IV, 168
m , 93 n , 92
IV, 189 II, 98
in, 106 III. 2 IV, 6
n, 6
I, 12 IV, 50 IV, 59 II, 31 III, 23 IV, 65 m , 26 IV, 98 IV, 109 IV, 111 U, 61 IV, 122 IV, 126 IV, 126 IV, 140 I, 39
n , 80
21 22 23 24
IV, 165
26 27 28 29 30
IV, 179 IV, 184 II, 96 II, 100 n , 103
1 2
I, 3 IV, 22
26
3 4
6
6 7
8
9 10 11
IV, 62 H, 87
n , 89
in, 9i
m , 14 n , 22 IV, 66 n , 30 I, 26
IV, 104 III, 58 IV, 163 U, 101
1562 1030 38 130 676 443 300 686 60 3324 568 364 248 327 107 261 130 609 1592 1650 26 50
Auerbach Beuren Dietenhain Ehrenstetten Ernatareuthe Feldberg JOhlingen Liaaenheim Neckarwimersbach Rotbaas Wolfbach
63 22 69 75 109 81 35 47 101 30 38 83 50 103 43 41
98
50 28
N.G. N.G. N. G. N.G. W.R. T. N. G. N.G. N. G. N. G. N. G. N. G. N. G. N. G. N. G. N. G. N.G. N. G. & H. W. T. 4 El.
70 150 80 40 180 160 150 25 180 —
70 40 25 60 300 70 100 40 280
2 613 6 788 6 688 1241 5 733 6350 10155 1132 9 812 1123 3 715 1699 1485 3227 11600 2900 6 366 2287 7 557
895
5. J a h r 1898. 40 052 25 65 064 63 5 300 140 16 525 127 47 31 787 67 29 698 14 700 39 17152 25 6 579 91 61539 19 31 725 55 20 600 56 73 18194 20116 61 8000 80 69 18 039 6 728 52 17 058 28 138 860 87 43 224 26 9 795 100 4 076 82 61968 22 15 243 62 28 678 256 19 728 141 309 914 46 30 300 46 28 321 85 72 306 81
N. G. N.G. N. G. T. & D. M. N. G. N. G. N.G. N. G. N. G N. G. N. G. N.G. H.W. N. G. N.G. N.G. N.G. N. G. N.G N.G. H. W. N.G. N.G. N.G. T. N.G. N.G. N.G. N.G. N.G.
75 65 45 35 10 157 140 5 30 58 25 40 7 20 165 120 6 5 180 19 36 40 500 45 60 178
378 4 976 2650 3 098 2929 35 942 4260 4200 9564
610 185 260 1100 60 672 2316 468 420 90 1744
6. J a h r 189». 37 935 70 12000 65 18 800 70 51 56 006 10 427 130 32 600 57 66 926 28 23 300 60 22 279 52 23 612 292 124 720 71
T. & D. M. N.G. N. G. N.G. N. G. N.G. N. G. N. G. N.G. N. G. N.G.
100 16 50 140 12 107 140 50 30 60 100
3 420 1153 2260 6 002 917 3563 7 390 2 439 1860" 2933 7094
2300 244 112 140 6890 666
330
84 145 10 —
8866 6 277 1150 2100 3 516 3048 2 230 3 310 379 6 778 4 225 2860 2203 2264 1160 1610 1049 2 655 15026 3 298
1016
2 1 7 6 1 3 4 —
2 7 6 1 1 1 12 —
6 —
4 6 2 —
1
5 6 2 5 2 8 6 5 1 —
2 5 16 4 6 — —
ö S g3 >>
H
33
18 16 20
5
2 30 33 10 28 1 19 9 5 13 62 15 30 12 66
8
36 2 3 20 24 14 4 1 50 11 13 10 15 5 9 4 4 47 30 —
—
—
16 4 3
33
—
46 2 2 1
1
3
1
6
2 1 —
7 9 — —
6
4 3 128 18 9 43 15 3 5 33
1
21
62
17 11 3 46
Zahl der Anschlussleitungen
Adelsheitn Allmannadorf etc. An-Letthöf Darmbach Egringen Espasingen Feuerbach Gaiberg Gebhardsweiler Handach uhsheim Königsfeld Luttingen Main wangen Marnbach Marbach Neaaelwangen Neubrunn Owingen Pfaffenroth etc. Schiltach Schäcker-Fttratenberg Silbersan Stetten Stetten Sttlnenhardt Unterbrand Villingen Wasenweiler Wittnau Wollbach etc.
36 974 47 633 48 973 13 386 68174 85 000 64 207 15 300 88 677 13 702 32 386 19 709 14407 27 426 146 000 26 650 67 700 36 000 93 924
Oefientliche Laufbrunnen
683 2156 702 177 624 1052 1823 324 1653 453 845 369 286 263 3384 620 690 717 3342
Lfd. m guaseiaerne Rohre
Langenalb Leimen Leipferdingen Mahlsparen Marbach etc. Merchingen Neckargemflnd Oberweier Schöllbronn etc. Schönbrunn Staufenberg Steinegg Stetten Stumpfohren Tanberbiachofaheim Wagenstadt Weiterdingen Wiechs Wiesloch
Anlagekoston NatOrlichee Gefälle pro oder im Ganzen Einwohner kOnatliche Hebung M. M.
cbm Inhalt dea Hochreservoirs
Name des Ortes resp. der Groppe
Einwohnerzahl
16 17 18 19 20 21 22 28 24 25 26 27 28
Abschnitt and Nr. im Text
Lfd. Nr.
Fortsetzung der Tabelle S t f .
90 79 125 14 100 179 266 80 170 6 120 50 43 45 380 —
133 60 501 118 80 7 9 100 86 30 50 5 400 40 65 41 40 22 31 20 44 256 206 6 5 300 65 10 27 600
130 69
120 80 32 46 220 12
119
293 70 10
6
238
F. Grrossherzogthum Hessen. I. Provinz Starkenberg. •) •) Bensheim 3. — b) Darmstadt 1 (Eberstadt 4, Oberamstadt 7, Pfungstadt 9, Rossdorf 10). — e) Dieburg (GrossUmstadt 5). — d) Erbach (Beerfelden 2). — e) Heppenheim (Wimpfen 11). — f ) Offenbach 8 (Langen 6).
1. b.
Residenzstadt Darmstadt, auch Provinzialhauptstadt. (E. 63 745.) a) Frühere Wasserversorgung.
Für die Wasserversorgung der Stadt D a r m s t a d t stand noch um die Mitte des vorigen Jahrhunderts ein für alle Zwecke brauchbares Wasser stets in genügender Menge zur Verfügung, u n d erst die wachsende Bevölkerung und die weitere Ausbreitung von Industrie und Gewerbe, sowie die als Folge davon gesteigerte Verseuchung des städtischen Untergrundes haben dazu geführt, dass nicht nur die Menge dieses Wassers auf die Dauer nicht mehr ausreichte, sondern dais auch theilweise die Qualität desselben gerechte Bedenken erregt hat. Die Stadt liegt im R h e i t e t h a l e an dem nordwestlichen Fusse des sich bis auf 500,0 m ü. d. M. erhebenden, wald- u n d wiesenreichen O d e n w a l d e s mit ihrem westlichen u n d tiefsten Theile 50,0 m hoch und mit ihrem östlichen und höchsten Theile 80,0 m bis 100,0 m hoch über dem R h e i n s p i e g e l oder ca. 170,0 m hoch ii. d. M. Durch eine grosse Zahl von öffentlichen und privaten Brunnen war früher auf fast allen Punkten in der Stadt ein gutes Grundwasser in reichlicher Menge zu erhalten, bis die zunehmende Verschmutzung des städtischen Untergrundes dieses Wasser immer weniger brauchbar erscheinen liess. Ausserdem verfügte die Stadt ferner noch über natürlich und künstlich erschlossenes Quellwasser, das aus dem Gebiete des D a r m b a c h e s , des S o d e r b a c h e s , des D r e i b r u n n e n etc. in vorzüglicher Qualität, aber in einer immerhin beschränkten, wenn auch dauernd gleichbleibenden Menge, sowohl an öffentlichen Brunnen, als auch mittels Zuleitungen auf den Privatgrundstücken zur Abgabe gelangte. *) a, b . . . bedeutet Kreis. 1, 2 . . . bedeutet laufende Nummer im Text
Heute noch gelangt dieses Quellwasser durch ca. 29600 lfd. m Rohrleitungen (2000 m von 120 m m , 17 200 m von 100 mm, 725 m von 80 mm, 650 m von 70 mm und 2500 m von 50 mm Durchmesser) aus 14 Brunnenstuben an 32 öffentlichen Ventilbrunnen und an 18, mit Reservoiren verbundenen Pumpenbrunnen zum Aueflusse. Ferner werden damit 4 ständig laufende Brunnen: der »Marktbrunnen« mit 115 cbm, der »Mathildenbrunnen* mit 130 cbm, der >Forstmeisterbrunnenf mit 72 cbm und der »Metz-Denkmalbrunnen« mit 22 cbm täglichem Ergüsse gespeist Endlich sind heute noch von 53 verschiedenen, an diese Leitung angeschlossenen Privatanschlüssen 41 Stück in Benutzung. b) Vorstudien für eine einheitliehe, städtische Wasserversorgung. Die Bevölkerung der Stadt D a r m s t a d t , welche im Jahre 1794 aus 6500 Köpfen bestand, war im Jahre 1867 bereits auf 31389 Köpfe gewachsen. F ü r eine event. Wasserversorgungsanlage f ü r die Zukunft musste man aber schon damals die 4729 Einwohner des benachbarten und später eingemeindeten Dorfes B e s s u n g e n mit in Rechnung setzen, also im Ganzen 36115 Einwohner annehmen. Die Annahme einer demnächstigen Bevölkerung von 70000 Köpfen erschien daher f ü r ein Zukunftsproject nicht zu hoch gegriffen. Wenn man pro Tag und Kopf 150 Liter rechnet, so müssten f ü r die Stadt demnächst ca. 10000 cbm Wasser pro Tag erforderlich werden. I. Denkeohrift vom Oberst Becker. Gegen Ende der 60 er J a h r e des vorigen Jahrhunderts waren sich wohl alle Kreise in D a r m s t a d t darüber einig, dass man nicht länger zögern dürfe, an die Lösung der Wasserversorgungsfrage ernstlich heranzutreten, wenn man sich nicht später dem Vorwurfe einer Verschleppung aussetzen wollte. Eine im Jahre 1871 von dem damals in D a r m s t a d t lebenden Oberst a. D. B e c k e r veröffentlichte » D e n k s c h r i f t ü b e r d i e W a s s e r v e r s o r g u n g v o n D a r m s t a d t « erschien daher als ein grosses Ereigniss, und es ist wesentlich deren Inhalt zu danken, dass die Angelegenheit, wenn auch in langsamem Fortschritte und nach manchen Entgleisungen, fast 10 J a h r e später durch die Eröffnung eines einheitlichen, städtischen Wasserwerkes zu einem erfreulichen Abschlüsse gelangt ist. Den Inhalt der
630
I. Provini Starkenberg.
d) das Wasser aus dem R h e i n mittels einer PumpDenkschrift bildete eine eingehende, hauptsächlich topostation bei G e r n s h e i m oder bei O p p e n h e i m graphische Detailstudie B e c k e r ' s über die nähere und auf 100,0 m Höhe ein ein 19 km entfernt liegenweitere Umgebung der Stadt in Rücksicht auf die Bedes Hochreservoir zu fördern, oder schaffung des für ihre zukünftige Versorgung fehlenden Wassers. e) das Wasser aus dem M a i n durch eine PumpB e c k e r war dadurch zu der Erkenntniss gelangt, station bei M i n t e n b u r g auf 90,0 m Höhe in dass es unmöglich sein würde, natürliche Wnsserzuflüsse ein 30 km entfernt liegendes Hochreservoir zu in solcher Höhenlage zur Stadt zu leiten, dass daraus fördern. das demnächstige, gesammte Wasserbedürfniss der Stadt Durch die Anlage e würde das durch die G e r s p r e n z mit natürlichem Gefälle würde einheitlich gedeckt werden dem Main zugeführte Wasser wieder nach der Stadt können. Wenn das Wasser in den höchsten Etagen der zurückgeholt werden und deshalb wäre die Lösung d Stadt, die er als auf 173,0 m ü. d. M. liegend annahm, für Rheinwasser vorzuziehen und auf M a i n wasser frei zum Ausflusse gelangen sollte, so verlangte das eine ganz zu verzichten. Das erstere würde man aber auch Höhenlage des Wasserspiegels des für die Versorgung statt aus den unter d angegebenen beiden Punkten auch anzulegenden Hochreservoirs auf 185,0 m ü. d. M. in einer um 3 km geringeren Entfernung, wenn auch in Das Quellwasser, welches bislang für D a r m s t a d t derselben Tiefe, zwischen E r f e l d e n und S t o c k s t a d t und Bessungen mit natürlichem Gefälle von vorzüglicher aus dem A l t r h e i n oder aus dem durch einen DurchQualität und in einer stets gleichmässigen und als Trink- stich bei G e y e r im Jahre 1829 abgeschnittenen, alten wasser auch genügenden Menge und unter einem aus- Rheinbette entnehmen können. reichenden Drucke zur Verfügung gestanden hatte, emB e c k e r hatte die Grund Wassergefälle von D a r m pfahl er für die Zukunft beizubehalten und die Möglichkeit S t a d t westlich bis zum R h e i n e dafür wie folgt ereiner Trennung der Zuführung von Trinkwasser und von mittelt : Nutzwasser um so mehr einer Prüfung zu unterziehen, von D a r m s t a d t bis zum Westende weil es ja leicht möglich sein würde, später bei wachsender Bebauung auf 1,5 km Länge . . Vao Gefälle dem Bedürfnisse nach Trinkwasser dessen Quantum von hier bis zum Abzweige des Weges durch fernere Zuflüsse aus den benachbarten Bachnach B i t t e l b o r n von der G r i e s gebieten ( R u c h s e n b a c h , M o d a u etc.) mit natürh e i m e r Chaussee auf 4 km Länge Vi«o » lichem Gefälle und unter hinreichendem Drucke zu von hier bis zur Gegend des L a n d vermehren. Dagegen würde aber das femer nöthige g r a b e n s auf 4,75 km Länge. . . V220 * und bedeutend grössere Quantum von Brauchwasser in von hier bis zum Pegel-Nullpunkte bei dieser Weise aus den Gebieten des R u c h s e n b a c h es, 1 O p p e n h e i m auf 8,75 km Länge /i26o * des S i l z b a c h e s , der M o d a u und des G e r s p r e n z oder bis zur mittleren Uferhöhe hier . V1750 * t h a i e s nicht direkt zu erhalten sein, sondern es müsse Weil sonach das Terrain in der Mitte dieser Strecke das dortige Wasser vorher dafür einer künstlichen schon fast so tief als die Krone des Hauptdammes Hebung unterzogen werden. Aus diesem Grunde hielt er es für nöthig, alle des R h e i n s liegt, so glaubte B e c k e r , dass der unterBezugsquellen, aus denen es möglich wäre, das erforder- irdische Wasserabzug aus der Gegend von D a r m s t a d t liche Brauchwasser künstlich gehoben zu beziehen in zum R h e i n e , also der L a n d g r a b e n und das alte Rücksicht auf deren Entfernung von der Stadt und auf N e c k a r b e t t , sowie die M o d a u mit S a n d b a c h und die nöthige Förderhöhe zu einander in Vergleich zu H i n t e r g r a b e n für die Versorgung der Stadt eventuell stellen. In erster Linie kämen hiefür die 3 folgenden, nutzbar zu machen sein würde. Dadurch gelangt er dann ausser zu den 3 Möglichkeiten nach a, b oder c das der Stadt näher gelegenen Bezugspunkte in Frage: Wasser .aus der gebirgigen, südöstlichen Umgebung der a) östlich von G u n d e r s h a u s e n aus dem Gers- Stadt durch Quellfassungen und Drainage zu erhalten p r e n z t h a l e ; das Wasser ist auf 50,0m Höhe in und ausser der vierten Möglichkeit nach a die Stadt mit ein 2 bis 4 km von der Pumpstation und 8 km filtrirtem R h e i n wasser zu versorgen, auch noch zu der von der Stadt entfernt liegendes Hochreservoir fünften Möglichkeit, Grundwasser aus dem westlich von der Stadt gelegenen Rheinthale und zwar thunlichst zu fördern nöthig; b) aus dem Silz- und R u c h s e n b a c h e ; das Wasser nahe bei der Stadt erschliessen zu können. ist beim S e n s f e l d e r Hof e auf 75,0 m Höhe in Es würde hier zu weit führen, die B e c k e r ' s e h e ein 9 km von der Pumpstation entfernt liegendes Denkschrift in ihren Einzelheiten zu verfolgen, und es Hochreservoir zu fördern nöthig; genügt auch das Mitgetheilte, den Gang seiner sehr sachc) aus der Modau.zwischen P f u n g s t a d t und der lichen und interessanten Untersuchungen im allgemeinen M a i n - N e c k a r b a h n ; das Wasser ist auf 80,0m zu erkennen. In richtiger Würdigung der Bedeutung Höhe in ein 7 km von der Pumpstation entfernt dieser Arbeit fasste denn auch der Stadtvorstand den liegendes Hochreservoir zu fördern nöthig. Beschluss, dieselbe einem Sachverständigen-Collegium, Für diese sämmtlichen Bezugspunkte würden auch das aus 2 Oberbauräthen, einem Oberforstrathe und noch eingehende Untersuchungen nöthig sein, um die mit einem Oberfinanzrathe zusammengesetzt war, zur PrüSicherheit dauernd aus denselben zu erwartenden Wasser- fung der Fragen vorzulegen: mengen zu ermitteln. Bei einem etwaigen Bezüge des »ob diese Arbeit für den Zweck der WasserversorWassers aus dem R h e i n oder aus dem Main wäre das gung D a r m s t a d t s wesentlich förderlich und nützaber überflüssig, weil diese Flüsse für den vorliegenden lich sei und ob dieselbe einer Ausführung der weiZweck eine stets mehr als genügende Wassermenge führen, teren Vorarbeiten für diesen Zweck würde zu Grunde wogegen ihr Wasser, um als Brauchwasser für alle Zwecke gelegt werden können«. verwendbar zu sein, allerdings vorher einer künstlichen oder natürlichen Filtration unterworfen werden müsste. Am 25. März 1871 hat dieses Collegium die geFür diese Flüsse stellte er ferner die beiden folgenden stellten Fragen ohne Einschränkung bejaht und ferner Bezugsmöglichkeiten auf; erklärt, ein erfahrener Wassertechniker würde gestützt
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darauf, das für die Stadt zweckmäßigste Project ausarbeiten kÖDnen.
Gleichzeitig hatte der Stadtvoretand zur Gewinnung eines Urtheiles über den hygienischen Werth des derzeit in der Stadt benutzten Trinkwassers den Professor der landwirtschaftlichen Versuchsstation in D a r m s t a d t , Dr. £ . S c h u l z e mit den nöthigen Wasseruntersuchungen beauftragt. Im April 1872 legte letzterer die Resultate seiner Analysen des Wassers aus 36 öffentlichen Grundwasserbrunnen, sowie aus 20 Laufbrunnen und aus 5 Brunnenstuben der alten Wasserleitungen vor, aus denen die folgende Zusammenstellung die grössten und die geringsten Mengen der in einem Liter Wasser nachgewiesenen Hauptverunreinigern in mg angiebt: Grundwasserbrunnen : mg AbdampfrQckstand 1777 bis 1% Salpetersäure . . 379 > 10 Chlor 239 > 9 Kalk 351 > 26 Organische Substanz 64 » 7
Laufbrunnen: mg 918 bis 21 83 » 2 2,8 . 1,0 304 > 60 46 » 10
BrunnenBtuben: mg 760 bis 223 107 > 29 149 » 9 226 » 90 41 » 17
Nach dem Urtheile des Untersuchers war es hiernach anzunehmen, dass sämmtliche Grundwasserbrunnen ein mehr oder weniger durch Stadtlauge verunreinigtes Wasser lieferten. Ferner hatte er noch festgestellt, aass mit Ausnahme der »Herrgottsbrunnenleitung« damals auch keine einzige der Brunnenwasserleitungen ein wirklich reines Quellwasser lieferte. 2. Vorarbeiten von Hobrecht und Verauchebrunnen.
Im weiteren Verlaufe des oben erwähnten Gutachtens über den Werth der B e c k e r ' s e h e n Arbeit hat sich der Stadtvorstand dann an den Geh. Oberbaurath W i e b e in B e r l i n mit dem Ersuchen gewandt, die Stadt mit seinem Rathe in der Wasserversorgungsfrage zu unterstützen. Indem W i e b e die Erfüllung dieser Bitte für sich ablehnte, empfahl er der Stadt den damaligen Stadtbaurath H o b r e c h t in B e r l i n als einen geeigneten Berather. Letzterer nahm dann den Auftrag, welchen die Stadtvertretung ihm zu ertheilen beschlossen hatte, an, nämlich ein Project für die Wasserversorgung der Stadt auszuarbeiten, für welchen Zweck ihm auch die B e c k e r ' s c h e Denkschrift als Information übergeben wurde. Als Ergänzung seiner Studien zu einer Grundwassergewinnung für die Stadt wünschte H o b r e c h t im Februar 1872 auf dem zwischen D a r m s t a d t , E b e r s t a d t , ' P f u n g s t a d t , G r i e s h e i m und W e i t e r s t a d t liegenden Terrain die Ausführung von Bohrungen an der D a r m s t a d t - W o l f k e h l e r Strasse und an dem G r i e s h e i m - E b e r s t ä d t e r Wege. Gestützt auf deren Resultate, lieferte er in seinem Berichte vom 23. Mai 1872 dann den Nachweis, dass das Grundwasser in der Rh einebene kein Rückstauwasser aus dem R h e i n e sei, wie von anderer Seite behauptet war, und dass es sich daher sehr wohl für die Wasserversorgung der Stadt eignen würde. Dieses Wasser biete zugleich den ökonomischen Vortheil gegenüber dem direkten R h e i n wasser, dass es, weil es der Stadt viel näher und um mehrere Meter höher als der R h e i n liege, auch soviel weniger hoch zu pumpen sein würde. Zur Ermittelung der geognostischen Beschaffenheit des Untergrundes und specieÜ zur Erlangung einer Kenntniss der Qualität und der Wasserdurchlässigkeit der unteren Bodenschichten wünschte H o b r e c h t später die Vornahme verschiedener Tiefbohrungen bei G r i e s h e i m auf ca. 20,0 m Tiefe.
In der Zeit von Mitte August bis Ende October 1872 wurden d u m 10 solcher Bohrungen in 4 Gruppen östlich und nordöstlich von G r i e s h e i m ausgeführt, die auf im Ganzen ca. 2 km Länge vertheilt waren. Diese ergaben eine grosse Verschiedenheit der Schichten in ihrer Wasserdurchlässigkeit, welche danach theils als eine mittelmässige und theils als eine vorzüglich gute erschien. Aber dadurch wurde H o b r e c h t ' s Ansicht, das nöthige Wasser bei G r i e s h e i m erschliessen zu können, nicht erschüttert, und er wünschte schliesslich nur noch im November 1872 als Abschluss der Vorarbeiten, an einer von ihm bezeichneten Stelle die Absenkung eines VeiBUchsbrannens und dessen Probebetrieb ausgeführt zu sehen, um sich ein sicheres Urtheil über die dortige Wasserergiebigkeit bilden zu können. Um diese Zeit trat ein Ingenieur S c h m i t t mit dem laienhaften Gedanken an die Stadt heran, eine Gravitations Wasserleitung aus Quellen auf der N e u k i r c h e r H ö h e herstellen zu lassen. Dadurch wurde vorübergehend den Vorarbeiten für die Grundwasserversorgung das Interesse in dem Maasse entzogen, dass an die Ausführung des Versuchsbrunnens so lange nicht gedacht wurde, bis H o b r e c h t im März 1873 in einer Gemeinderathssitzung schon aus der B e c k er'sehen Denkschrift die völlige Wertlosigkeit des S c h m i t t ' s e h e n Vorschlages nachgewiesen hatte. Aber auch damals ist noch nicht mit dem Baue des Brunnens begonnen worden, sondern erst im Winter 1874/75, und auch dann ist er nicht an der von H o b r e c h t bezeichneten Stelle ausgeführt, sondern er ist weiter südlich nach E c h t o l s b r ü c k e n zu an die Spitze des G r i e s h e i m e r E i c h w ä l d c h e n s vorgerückt, nachdem der damalige Stadtbaumeister H e c h l e r nochmals weitere Untersuchungs* und Bohrarbeiten vorher dafür hatte vornehmen lassen. Dieser Brunnen ist damals von der Firma J. & A. A i r d in B e r l i n hergestellt. Er hat 2,5 m Durchmesser und 19,5 m Tiefe durch Senkung erhalten und ist, später umgebaut, auch für das definitive Werk benutzt. Sein Boden liegt auf 740 m ü. d. M. und seine Wände sind 3 j / 2 Stein stark aus Ziegeln mit Cementmörtel auf einem schmiedeeisernen Brunnenkranze aufgeführt. Es wechseln darin 3 Vollschichten mit 4 Hohlsteinschichten in der Höhe ab. Die letzteren bilden einen äusseren und einen inneren Ring von ein Stein Stärke, zwischen welchen der offene Raum von V/ 2 Stein Breite mit gesiebtem Kies ausgefüllt ist. Beide Ringe sind durch 0,5 m breite Pfeiler aus Vollmauerwerk mit einander verbunden und die Oeffnungen der Hohlsteine sind mit Moos ausgefüllt. Während eines ganzen Vierteljahres sind fast ununterbrochen mit dem Brunnen Pumpversuche ausgeführt worden. Bei einer Senkung des Wasserspiegels um 1,0 m betrug die tägliche Ergiebigkeit desselben 400 cbm, und bei 2,0 m Senkung wuchs sie auf 800 cbm. 3. Drei Vorprojecte und deren Prüfung.
Nach der Beendigung dieser Versuche schloss am 20. December 1875 der Magistrat mit der Firma J. & A. A i r d einen Vertrag ab, nach welchem letztere auf Grund der Vorarbeiten und unter Leitung des Stadtbauraths H e c h n e r den Entwurf zu einem städtischen Wasserwerke für eine tägliche Lieferung von Anfangs 4000 cbm, die später auf 6000 cbm ausdehnbar war, ausarbeiten sollte. In der im Laufe des Jahres 1876 von A i r d eingelieferten Projectarbeit waren für die Wassergewinnung im E i c h w ä l d c h e n vorläufig 10 Brunnen angenommen und später sollten noch 7 Brunnen hinzukommen.
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Für die Wasservertheilung sollte die Stadt in 2 Druckzonen getheilt werden, und es sollte für die Niederstadt die Druckdifferenz 26,0 m bis 43,0 m und für die Hochstadt 21,5 m bis 41,& m betragen. Als Grenze zwischen den beiden Zonen war die Höhe von 150,0 m ü. d. M. gewählt. Durch Dampfpumpmaschinen in einer neben der Wassergewinnungsstelle zu erbauenden Pumpstation sollte das Wasser in den Brunnen auf eine Tiefe von 88,0 m ü. d. M. abgesenkt und auf 92,5 m Höhe in ein Hochreservoir, das neben der »Idiotenanstalt« i n B e s s u n g e n projectirt war, gefördert werden. Dessen Sohle war auf 177,0 m ü. d. M. und dessen höchster Wasserspiegel auf 180,5 m ü. d. M. angenommen. Das Reservoir sollte, in 2 Kammern getheilt, 2600 cbm Inhalt erhalten. Von den täglich zu fördernden 6000 cbm Wasser waren 4000 cbm als direkt für die niedere Zone abzugeben und 2000 cbm als durch eine neben dem Reservoire zu erbauende, zweite Pumpstation in ein Hochreservoir für die Hochdruckzone auf 19,0 m Höhe zu fördern angenommen. Dieses zweite Hochreservoir war am S t e i n b e r g e und von 1000 cbm Inhalt projectirt. Dessen Sohlenhöhe sollte auf 192,5 m ü. d. M. und dessen höchster Wasserspiegel auf 196,0 m ü. d. M. liegen. Die Kosten für cue erste Anlage waren auf M. 1893270 und diejenigen für die Erweiterung auf M. 387186, also die Gesammtkosten auf M. 2280460 veranschlagt. Die jährlichen Betriebskosten incl. Verwaltung, Verzinsung und Abschreibung waren für 4000 cbm pro Tag zu M. 203611 oder 13,9 Pf. pro cbm und für 6000 cbm pro Tag zu M. 263921 oder 12,1 Pf. pro cbm berechnet. Im December desselben Jahres wurde dem Magistrate auch von der D e u t s c h e n W a s s e r w e r k s g e s e l l B c h a f t in F r a n k f u r t a. M. ein anderes, in verschiedenen Punkten abweichendes Project zur Prüfung überreicht, nach welchem die erste Anlage M. 1679043 und die spätere Erweiterung M. 373 976, also die Gesammtanlage nur M. 2053016 kosten sollte. Die jährlichen Betriebskosten incl. Verwaltung, Verzinsung und Abschreibung für die Gesammtanlage waren in dem Ren. tabilitätsnachweiBe zu M. 222087 berechnet. Sämmtliches Wasser sollte nur einmal und zwar um 15,0 m höher als für die Niederdruckzone nach Aird's Projecte, also auf 107,5 m Höhe vom E i c h w ä l d c h e n her in ein gemeinschaftliches Hochreservoir am K i r c h w e g e gefördert und unter einem einheitlichen Drucke vertheilt werden. Aus diesen beiden Projecten ist dann später noch durch die gemeinschaftliche Arbeit des Stadtbaumeisters H e c h l e r und des Stadtverordneten D i e h l I ein drittes, das sogenannte » r e d u c i r t e P r o j e c t « entstanden, welches für eine vorläufige Lieferung von nur 1500 cbm pro Tag bestimmt war und später auf 3000 cbm Lieferung pro Tag sollte ausgebaut werden können. Für dieses Project war das in den beiden anderen Projecten von 400 mm Durchmesser angenommene Druckrohr vom E i c h w ä l d c h e n bis zum Hochreservoire auf 300 mm Durchmesser reducirt. Das Hochreservoir war nach dem H e e r d w e g e verlegt und die Versorgung war wie bei A i r d ' s Projecte in 2 Druckzonen getrennt beibehalten. Die Abgabe sollte für die untere Zone aus dem Reservoire stattfinden, während die Druckleitung neben dem Reservoire in ein 15,0 m höher als der Wasserspiegel des letzteren geführtes Standrohr übertrat, und aus diesem sollte die Versorgung für die Hochdruckzone erfolgen. Die Anlage war auf M. 1722 210 veranschlagt. Diese 3 Projecte wurden von dem Magistrate am 29. Juni 1877 einer aus den Professoren des damaligen
Polytechnikums S c h m i d t , S o n n e und W e r n e r und dem Bergrathe P f a n n e n m ü l l e r in D a r m Stadt gebildeten Commission zur Prüfung darüber übergeben, ob auf Grund derselben an eine Bauausführung würde herangetreten werden können. Von dem Auftraggeber war die Frage der eigentlichen Wassergewinnung als bereite erledigt bezeichnet und er wünschte namentlich in erster Linie das » r e d u c i r t e P r o j e c t e gegenüber den beiden anderen Projecten specieller beurtheilt zu sehen. In dem von der Commission am 3. August 1877 abgegebenen Berichte erklärten die Herren, dass, wenn sie das » r e d u c i r t e P r o j e c t « im Grossen und Ganzen auch als zweckmässig bezeichnen könnten, so fehle doch noch vollständig für eine eingehendere Prüfung dessen Specialbearbeitung. Unter allen Umständen müsse dasselbe aber in allen seinen Theilen bereits vollständig ausgearbeitet und detaillirt veranschlagt vorliegen, wenn man in dessen Bauausführung eintreten wolle. Das sei auch dann unbedingt nöthig, wenn, wie stadtseitig beabsichtigt werde, diese Ausführung in Generalentreprise, von welcher die Herstellung der Brunnen jedoch unbedingt auszuschliessen sein würde, durch eine leistungsfähige Firma erfolgen sollte. Einer solchen die Ausarbeitung des Specialprojectes zu überlassen, sei ganz unthunlich, weil die Interessen von Auftraggeber una Unternehmer keineswegs identisch wären. Die Commission empfahl daher dieses Specialproject von einem in städtischem Dienste stehenden Specialisten, welcher schon früher beim Baue und Betriebe ähnlicher Anlagen als Ingenieur thätig gewesen sein müsse, bearbeiten zu lassen. Dieser habe nach den nöthigen Detailstudien und Voruntersuchungen alle Entwürfe speciell zu projectiren und alle Lieferungs- und Arbeitsbedingungen genau vorher festzustellen. Diesem würde auch, gleichgültig ob die Ausführung in Generaloder in Specialentreprise oder in Regie erfolgen sollte, die oberste Bauleitung und die Baucontrolle zu übertragen sein, und ferner wäre auch womöglich während der ersten Betriebsjahre in dessen Händen die Betriebsleitung zu belassen. c) Wasserwerksbau. I. Erste Bauperiode bis Ende 1878.
Die Stadtverordnetenversammlung fasste auf Grand dieses Gutachtens den Beschluss, von einer Generalentreprise für den Bau ganz Abstand zu nehmen und die Ausführung in Regie, resp. auf Grund einzelner Lieferungsverträge durch einen als »Chef des Wasserwerkamtes« anzustellenden Specialisten ausführen zu lassen. Unter den auf Grund einer öffentlichen Ausschreibung für diese Stelle eingegangenen Meldungen fiel am 17. December 1877 die Wahl auf den Ingenieur 0. Lueger. Ein von diesem aufgestelltes, neues Project mit einem Kostenanschläge von M. 1250000 für 4000 cbm tägliche Lieferung fand den anderen Projecten gegenüber wegen der grossen Preisdifferenz sofort die Annahme der Stadtvertretung, und es wurde auch dessen sofortige Ausführung beschlossen. Die Wassergewinnung war vom E i c h w ä 1 d c h e n in die Nähe des Kreuzungspunktes der Staatsstrasse nach Mainz mit der R i e d b a h n bei G r i e s h e i m , 5km von der Stadt entfernt, verlegt. Sie sollte aus einem 27,5 m tiefen Brunnen von 6,0 m Durchmesser bestehen, in welchen 23,0 m tief unter Terrain die Einmündung von ovalen Sammelkanälen von 1,2 m mal 1,6 m Querschnitt angenommen war. Neben dem Brunnen war die Pumpstation mit einem direkten Bahnanschlüsse für die Kohlen projectirt. Das Hochreservoir war an seine jetzige Stelle
I. Provinz Starkenberg. jiuf die M a t h i l d e n h ö h e nach Norden verrückt. Die zu diesem Reservoire durch die Stadt hinauf geführte Druckleitung war zugleich als Vertheilungsleitung für die unter einen einheitlichen Druck gestellte, städtische Versorgung benutzt. Verhältnisse, welche hier nicht weiter verfolgt werden sollen, Hessen Anfangs 1879 von der Fertigstellung der neuen Wassergewinnungsanlage Abstand nehmen. Im Februar 1879 war der Stadt von der 'Firma A i r d & M a r c in B e r l i n ein Angebot gemacht, nach welchem diese' Firma das städtische Wasserwerk in Generalentreprise fertig stellen wollte. Das Stadtrohrnetz und das Hochreservoir sollten dafür in der Form, wie beide damals bereits in Ausführung begriffen waren, beibehalten werden. Dagegen aber sollte die Wasserfassung und die Pumpstation, wie früher von H o b r e c h t vorgeschlagen war, in das » G r i e s h e i m e r E i c h W ä l d c h e n « verlegt werden. Die Firma erklärte sich in ihrer Offerte bereit, in alle Verträge, welche die Stadt bereite für den Bau abgeschlossen hatte, einzutreten und ferner die Generalgarantie für die Lieferung von täglich 4000 cbm guten und trinkbaren Wassers für 5 Jahre unter gleichzeitiger Führung des Betriebes auf eigene Rechnung und Gefahr während dieser Probezeit zu übernehmen. Erst nach Ablauf dieser Zeit sollte das Werk, nachdem es, durch Sachverständige geprüft und in ordnungsmässiger Beschaffenheit befunden sein würde, an die Stadt übergehen. Für die zur Fertigstellung des Werkes ferner noch zu vergeben nöthigen Theile der Anlage, zu welchen namentlich auch die Wassergewinnungsanlagen gehörten, deren Herstellung jedoch dem freien Ermessen der Firma zu überlassen werden sollte, verlangte diese als Maximalsumme M. 415 250 und beanspruchte ferner für die Ueberwachung der Ausführung des Baues etc. 3 % von dem Betrage der abgeschlossenen Verträge. Dieses Angebot acceptirte die Stadt am 6. März 1879 und im Spätherbst 1880 konnte endlich das Wasserwerk in Betrieb gesetzt werden. 2. Professorendenkschrift
Vorher hat jedoch noch eine vom Februar 1879 datirte, den Stadtbehörden überreichte Denkschrift der Professoren S o n n e und A. S i m o n s : »Zur F r a g e » der W a s s e r g e w i n n u n g d e r S t a d t D a r m s t a d t , Veranlassung zu mehrseitigem Meinungsaustausche darüber gegeben, ob der Punkt am » E i c h w ä l d c h e n « einen wirklichen Vorzug für die Wassergewinnungsanlage besässe oder ob nicht vielleicht dafür doch noch andere und günstigere Punkte zu finden sein möchten. In dieser Denkschrift wurde auch die Construction des früher von der Firma A i r d & M a r c am »Eichwäldchenc ausgeführten Versuchsbrunnens als viel zu kostspielig für die dadurch überhaupt zu erlangen mögliche Wassermenge und als für den vorliegenden Fall wenig geeignet bezeichnet. Auch wurde es bezweifelt, dass die Ergiebigkeit eines solchen Brunnens eine dauernde sein würde, weil das verwesende Moos mit dem freien Sande unzweifelhaft mit der Zeit ein allmähliches Verschliessen der Hohlsteine herbeiführen müsse. Nach dieser Denkschrift bildet das Thalbecken, welches westlich an die Stadt stösst, übereinstimmend mit den auch von Anderen aus den Untersuchungen B e c k e r ' s gezogenen Schlüssen eine Strecke des alten Rheinthaies, das seiner Zeit dem Wasser des Flusses eine grosse Breite bei einem nur sehr geringen Gefälle geboten haben soll, so dass sich hier feinere Stoffe in
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grossen Mengen absetzen mussten. Der dortige Untergrund bestände daher vorzugsweise aus feinen Sauden, in welche hin und wieder Lettenstreifen eingelagert wären Im Laufe der Jahrtausende sei nun die ganze Fläche von immer neu sich verlegenden Flussgerinnen vielfach neu durchfurcht und umlagert. Daraus erklärten sich sowohl die grossen Verschiedenheiten, welche nahe benachbarte Bohrungen hätten erkennen lassen, als auch das stellenweise Auftreten von gröberen Theilen in einzelnen Ablagerungen. Die Aufgabe der Wassergewinnung müsse es daher sein, die gröberen, folglich mehr Wasser und reineres Wasser abgebenden und daher mit Recht als »bessere Sandschichtenc bezeichneten Stellen des Schwemmlandes in grösserer Tiefe aufzusuchen. Diesen Schichten müsse man dann aber das Wasser mit einer so geringen Geschwindigkeit entnehmen, dass ein Mitreissen von Sand völlig vermieden würde. In der Denkschrift wurde schliesslich empfohlen, statt der gemauerten Brunnen im vorliegenden Falle eiserne Rohrbrunnen mit beweglichen Filterkörben zu verwenden, wie solche sowohl in E n g l a n d als auch damals bereits an einzelnen Stellen in D e u t s c h l a n d ausgeführt wären und von welchen heute ja eine grosse Zahl von mannigfaltigen Variationen existirten. 3. Erste Wassergewinnungsanlage im Elchwfildchen.
Dass die im Vorstehenden mitgetheilten Anschauungen von S o n n e und S i m o n s auch von A i r d völlig getneilt wurden, ergibt sich daraus, dass letzterer bereits früher für die dortige, definitive Wassergewinnungsanlage von der Construction des im Jahre 1875 ausgeführten, gemauerten Brunnen abgegangen war und die Herstellung von grösseren, eisernen Rohrbrunnen, ähnlich wie solche von ihm bereits früher in L i c h t e r f e l d e ausgeführt waren, angenommen hatte. Die definitiven Arbeiten der Wassererschliessung wurden, abgesehen von weiteren informatorischen Bohrungen im »Eichwäldchen«, die in 92,0 m Tiefe die Lage des Felsens ergaben, auch damit begonnen, dass innerhalb des ersten Versuchsbrunnens ein Rohrbrunnen hinuntergebracht wurde. Nach einer Probebohrung auf 74,0 m Tiefe, die zwischen 47,0 m bis 64,0 m Tiefe gröberen Sand und Kies ergab, ist hier ein gusseisernes Futterrohr von 400 mm Durchmesser auf 64,0 m Tiefe in dem gemauerten Brunnen hinabgebracht. In dieses Rohr ist dann ein 9,0 m langer Sauger von 310 mm Durchmesser hinuntergelassen, der aus einem aussen mit Drahtgewebe umkleideten, durchlöcherten Cylinder von Kupfer und Bronze besteht. Alsdann ist das Futterrohr im Brunnen wieder um 9,0 m gehoben, so dass der Sauger frei in der Kiesschicht stand. Aus diesem Rohrbrunnen sind in 24 Stunden bei 3,25 m Absenkung 1300 cbm Wasser gepumpt, während in dem gemauerten Brunnen der Wasserspiegel unverändert geblieben ist. Aus dem gemauerten Brunnen selbst wurden später bei einer gleichzeitigen Entnahme von 1300 cbm aus dem Rohrbrunnen ferner noch 700 cbm Wasser bei 1,85 m Absenkung entnommen, so dass im Ganzen 2000 cbm pro 24 Stunden aus dem so abgeänderten Versuchsbrunnen geschöpft sind. Ausser diesem ersten Brunnen sind damals dann ferner noch 5 neue Rohrbrunnen ausgeführt. Diese liegen von dem Versuchsbrunnen in einer Entfernung von 72 m und von 170 m nach Norden, von 63 m und von 128 m nach Süden und von 125 m nach Osten. Für jeden dieser neuen Brunnen ist zuerst ein gemauerter
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Schacht von 2,5 m Durchmesser, der bis auf den Wasserspiegel in ca. 2,4 m Tiefe hinunterreicht, hergestellt. Durch dessen Sohle ist dann durch Bohren ein gusseisemes Futterrohr von 400 mm innerem und 430 mm äusserem Durchmesser hinabgebracht. Dieses wurde aus einzelnen Schüssen von 2,7 m Länge mit 0,2 m langen, eingeschobenen Muffen zusammengesetzt, welche mit den Rohren durch je 10 versenkte, stählerne Kopfschrauben von 25 mm Durchmesser verbunden sind. Die Tiefen, bis zu welchen die Futterrohre anfänglich hinabgereicht haben, betrugen 73,2 m , 76,6 m, 82,0 m, 90,0 m und 85,0 m. Die Futterrohre sind dann bis zu einer Höhe von 13,4 m, 26,0 m, 29,8 m, 38,0 m und 55.3 m mit feinem Kies ausgefüllt, und alsdann sind sie auf das entsprechende Maass in die Höhe gezogen. Darauf sind kupferne Filterkörbe von 9,0 m Iiänge und 310 mm Durchmesser in die einzelnen Futterrohre hinuntergelassen. Diese bestehen aus Blech von 3 mm Dicke und ein jeder davon hat 952 Löcher von 15 mm Durchmesser. Aussen sind sie mit Kupfersieben umgeben, welche aus Draht von 0,4 mm Durchmesser bestehen und Oeffnungen von je 0,4 qmm Fläche in ihren Maschen freilassen. Die Filterkörbe sind unten durch einen Halbkugelboden geschlossen, und oben ist an 'edem derselben ein 6,0 m langes, eisernes, voll wandiges tohr befestigt. Nach dem Einstellen des Korbes und dem Befestigen seines Verlängerungsrohres ist das Futterrohr innerhalb des Raumes der gemauerten Brunnenschächte schliesslich abermals auf 9,0 m Höhe gehoben. In jeden Brunnen ist dann ein bis unten in den Korb hineinreichendes Saugerohr von 250 mm Durchmesser mit einem Fussventile eingesetzt, das oben an ein Absperrventil anschliesst. Je 3 dieser Saugerohre sind hinter diesen Ventilen durch ein gemeinschaftliches Saugerohr von 375 mm resp. 250 mm Durchmesser verbunden. Letztere Rohre vereinigen sich schliesslich zu einem Rohre von 525 mm Durchmesser, welches direkt das Saugerohr für die Maschinenpumpen bildet. Mit bestem Erfolge hat die im Vorstehenden beschriebene Wassergewinnungsanlage 10 Jahre lang ihrem Zwecke entsprochen, und trotzdem sie nur für 4000 cbm Tagesabgabe bestimmt war, konnte daraus ein Consum von bis zu 5000 cbm an Maximaltagen mit Sicherheit befriedigt werden. Später wurde es jedoch nöthig, die Absenkung im Ganzen zu vergrössern, um aus einzelnen der Brunnen das von ihnen zu liefern nöthige Wasser entnehmen zu' können. Die damit für die Pumpen verbundene, grössere Saugehöhe bereitet aber in Folge der Höhenlage ihrer Druckventile Schwierigkeit, und der Wunsch, diese zu beseitigen, veranlasste eine genaue Untersuchung der Ursache der reducirten Ergiebigkeit der betreffenden Brunnen. Es zeigte sich bei der Revision des Filterkorbes eines Brunnens, dass eine Verstopfung seines Seihers eingetreten war, aber nicht, wie man hätte vermuthen sollen, auf dessen äusserer Fläche durch das Eindringen fester Theile. Die Aussenwand des Filterkorbes zeigte sich völlig sandfrei und blank; aber seine Innenfläche war mit einer feinen, verfilzten Schlammhaut so vollständig bedeckt, dass Oeffnungen in derselben überall nicht mehr zu erkennen waren. Der Schlamm bestand aus kohlensaurem Kalk und Magnesia, Thonerde und Eisenoxyd und konnte durch ein direktes Begiessen der Fläche leicht entfernt werden. Später hat man durch Ausspritzen der dabei innerhalb der Brunnen belassenen Filterkörbe mittels eines eingelassenen Schlauches, der mit einem geeigneten Mundstücke versehen war, die inneren Wände der Filterkörbe
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gereinigt und durch ein darauffolgendes Ausspülen der Brunnen letztere mit leichter MiOie wieder zur vollen Leistung gebracht. 4. Die spütorei WassergewlMungsaalagBi. Weil das zeitweise Ausschalten eines Brunnens für diesen Zweck aber die anderen Brunnen während dieser Zeit immerhin stärker zu beanspruchen nöthigte, und weil auch das zunehmende Wasserbedürfniss der Stadt eine Vergrösserung des disponiblen Wasserquantums wünschenswertli erscheinen liess, so ist in den Jahren 1891/93 auf einem Terrain, das sich unmittelbar an die erste Anlage anschliesst, eine zweite WassergewinnungBanlage ausgeführt. Für diese sind statt der früheren, grossen Brunnen kleinere Brunnen mit Futterrohren von 150 mm Durchmesser gewählt, weil man damals glaubte, als Ursache der vorerwähnten, chemischen Ausscheidungen die geringe Geschwindigkeit des Wassers in den alten Brunnen annehmen zu müssen. Für die neue Sammelanlage waren 2 Reihen von Brunnen angenommen, welche in 2, voneinander um 4 m abstehenden, parallelen Linien und gegen einander versetzt, sowie in jeder Linie in 5 m Entfernung von einander ausgeführt werden sollten. Von diesen wurde jedoch vorläufig nur eine Reihe mit 100 Brunnen ausgeführt. Zwischen den beiden Reihen ist das Hauptsaugerohr und aussen ist an der einen Reihe entlang ein gemeinschaftliches Entleerungsrohr, sowie an der anderen, späteren Reihe entlang ein gemeinschaftliches Spülrohr für eine eventuelle Brunnenreinigung verlegt. Das gemeinschaftliche Saugerohr für die ganze Anlage ist bereits bei der ersten Anlage verlegt; es beginnt mit 375 mm und endet mit 550 mm Durchmesser. Die Saugerohre der einzelnen Brunnen bestehen aus verzinkten, schmiedeeisernen Rohren von 51 mm Durchmesser. Von je 5 Brunnen sind diese Saugerohre durch ein Rohr von 100 mm Durchmesser verbunden, und 2 solcher Rohre von 100 mm Durchmesser, die also das Wasser aus 10 Brunnen saugen, sind in einen gemeinschaftlichen Revisionsschacht eingeführt. Von diesem Schachte geht dann ein gemeinschaftliches Saugerohr ab, das zum Anschlüsse an das Hauptsaugerohr hinter einem davor eingeschalteten Schieber führt. Jeder Brunnen sollte bei einer Absenkung von 3,3 m täglich 88 cbm Wasser liefern. Die Tiefe der Brunnen schwankt zwischen 21,0 m bis 63,0 m je nach der Tiefenlage der »guten Schichten«. Die Futterrohre münden oben in 2,6 m bis 3,0 m Tiefe unter Terrain in Schächte von 1,1 m Durchmesser ein, welche aus Beton hergestellt und in 1,5 m Höhe überwölbt sind. Von oben sind sie durch Einsteigeschächte von 0,6 m Querschnitt im Quadrat zugänglich. Letztere sind in Terrainhöhe mit eisernen Deckeln geschlossen. Mit diesen Schächten ist das erwähnte Entleerungsrohr verbunden, und in einem jeden der Schächte ist ferner ein Absperrschieber und ein Rückschlagventil für das Saugerohr untergebracht. Jedes Saugerohr hat an seinem Ende einen Filterkorb, der an dem Rohre selbst mit einer gusseisernen Verschraubung mit Flügelmuttern befestigt ist. Jeder der Filterkörbe besteht aus einem oder aus mehreren Kupferrohren von 1,5 m bis 3,0 m Länge und ist an seinem Fussende mit einer Kappe geschlossen. Die Kupferrohre sind von ein mm Wandstärke, und in ihrem Mantel sind Schlitze von ein mm Breite und 13 mm Länge in 5 mm Abstand von einander angebracht. Um diese Rohrtheile legen sich aussen mantelförmig in 4 mm Abstand Kupfergewebe als Siebe.
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1. Proving Starkenberg.
Die Revisionsschächte messen im Grundrisse 2,1 m mal 1,4 m bei 1,8 m Tiefe. Sie sind ebenso wie die Brunnenschächte aus Beton hergestellt, überwölbt und mit einem bis zur Terrainhöhe führenden Einsteigeschachte mit Abschlussdeckel verbunden. Die beiden Saugerohre von je 5 Brunnen sind in jedem Schachte an einen gemeinschaftlichen Windkessel angeschlossen. In dessen Ausgangsrohr ist ein Wassermesser eingeschaltet, und hinter diesem führt das gemeinschaftliche Saugerohr für 10 Brunnen weiter zum Hauptsaugerohre. An die Windkessel ist ferner noch, mit einem Schieber abschliessbar, das Spülrohr angeschlossen. Die eisernen Rohrbrunnen sind von der Firma Gräf in D a r m S t a d t geliefert. Bei dieser neuen Brunnenanlage hat sich gegen Ende des Betriebsjahres 1894/95 ebenfalls bereits die Nothwendigkeit einer Reinigung eingestellt, die aber mit gutem Erfolge bei sämmtlichen Brunnen in 6 Wochen ausgeführt werden konnte. Die Absenkung des Wasserspiegels bei einer Entnahme von 83 Sec.-Litern war vor der Reinigung auf 2,5 in bis 2,6 m gestiegen und fiel hinterher auf 2,3 m bis 2,4 m ab. Bis zum Jahre 1896/97 sind die alten und die neuen Brunnen stets gemeinschaftlich für die alten und für die neuen Maschinen benutzt, und durch die Absenkung stellte sich der Wasserspiegel der Brunnen auf 88,67 m ü. N. In den folgenden Jahren haben die alten Maschinen nur aus den 6 alten Brunnen und die neuen Maschinen nur aus den 100 neuen Brunnen das Wasser entnommen. Die grösste Absenkung bei ersteren resp. bei letzteren hat batragen: im Jahre 1897/98 86,92 m resp. 89,17 m ü. N., im Jahre 1898/99 87,27 m resp. 88,91 m ü. N. und im Jahre 1899/1900 87,15 m resp. 88,93m ü. N. Im Jahre 1896 wurden die sämmtlichen neuen Brunnen und im Jahre 1898 wurden sowohl die sämmtlichen neuen, als auch die sämmtlichen alten Brunnen gereinigt. Im Jahre 1900 stellte sich schon wieder eine Reinigung der neuen Brunnen als nöthig heraus. Zur Beobachtung der Erstreckung der Grundwassersenkungen wurden im Jahre 1897 16 Probelöcher hergestellt, und aus deren Beobachtungsresultaten ergab sich, dass in nördlicher Richtung noch eine weitere Erschliessung von Wasser möglich war. Im Jahre 1898 wurden hier vorläufig einige Probebrunnen ausgeführt, und im Jahre 1899 ist für dieses ganze Grundstück eine vollständige, dritte Wassergewinnungsanlage projectirt, welche bis zur nördlichen Grenze des »Eichwäldchens« führt. Auf der 530 m langen Strecke sind vorläufig im Ganzen nur 10 Brunnen in Abständen von je 50 m hergestellt, und deren Saugerohre sind mit dem Saugerohre der 100 Brunnen verbunden, so dass seitdem 110 Brunnen den neuen Maschinen das Wasser liefern. Die Ergiebigkeit dieser einzelnen Brunnen schwankt pro m Absenkung zwischen 6,0 und 10,4 Sec.-Liter. 5. Pumpstation im Eichwäldchen.
In der für die erste Anlage erbauten Pumpstation befinden sich 2 liegende, eincylindrige Dampfmaschinen, deren iede eine aus 2 einfachwirkenden, hintereinanderliegenden Pumpen bestehende Doppelplungerpumpe durch die verlängerte Kolbenstange direkt antreibt. Die Maschinen arbeiten mit Condensation und haben vom Regulator beeinflusste Meyer'sche Schiebersteuerungen. Anfänglich wurde das Wasser für die Condensation aus dem Versuchsbrunnen entnommen. Die Kolben der Dampfcylinder haben 460 mm und die der Pumpen 210 mm Durchmesser und beide
haben 0,92 m Hub. Die Pumpen haben Etagenringventile. Bei 30 Doppelhüben pro Minute fördert eine jede Maschine pro Stunde 100 cbm Wasser auf 94,0 m Höhe bei 101,0 m Arbeitshöhe. Als Maximalleistung soll jede Maschine nach dem Vertrage bis zu 28000 cbm im Tage in das Hochreservoir fördern können. Für die Dampfbereitung sind 2 Zweiflammrohrkessel mit Gallowayrohren aufgestellt. Die Kessel haben zusammen 78 qm Heizfläche und 10 qm Rostfläche. Sie sind für 6 Atm. Dampfspannung concessionirt, und für beide Kessel ist ein gemeinschaftlicher Vorwärmer von 120 qm Fläche vorhanden. Im Jahre 1892/93 ist mit dem Baue einer zweiten Pumpstation begonnen, die im Jahre 1893/94 in Betrieb gekommen ist. In dieser sind 2 liegende Verbundmaschinen mit Receiver, Ventilsteuerung und Condensation aufgestellt, welche Kolbendurchmesser von 425 mm und 700 mm und für jeden derselben einen -Hub von 0,8 m haben. Jede der Maschinen treibt durch ein Kunstkreuz eine stehende Differentialpumpe an, die in einem Schachte aufgestellt ist und gesteuerte Ringventile (System Riedler) mit Metalldichtungen hat. Die Plunger der Pumpen haben 175 mm und 223 mm Durchmesser und 0,75 m Hub. Jede der Maschinen liefert bei 55 Umdrehungen pro Minute 180 cbm Wasser pro Stunde. Im Jahre 1891 ist ein dritter Dampfkessel, ein Wellrohrkessel beschafft worden, welcher 69 qm Heizfläche hat, und im Jahre 1896 sind ferner 2 Wellrohrkessel von je 80 qm Heizfläche hinzugekommen, so dass jetzt 5 Kessel mit zusammen 307 qm Heizfläche, sämmtlich für 6 Atm. Dampfdruck concessionirt, vorhanden sind. Die neuen Maschinen und Pumpen sind von der sächsischen Maschinenbau - Actiengesells c h a f t , vormals R. H a r t m a n n in C h e m n i t z geliefert, während diejenigen für die erste Anlage die Firma G. K u h n in S t u t t g a r t - B e r g geliefert hat. d) Druckleitungen, Hochreservoir.
Von der Pumpstation führte Anfangs eine Druckleitung von 375 mm Durchmesser und 7739 m Länge, durch den fast das ganze Terrain bis an die Stadtgrenze bedeckenden Kiefernwald und meistens auf vorhandenen Wegen verlegt, bis zum Bahnhofe am Rheinthore vor der Stadt. Hier ist vor der Unterführung unter dem Eisenbahngleise unter Terrain in einem überwölbten Schachte ein Windkessel aufgestellt und in die durchgehende Druckleitung zugleich mit einer Umgangsleitung eingeschaltet worden. Das Druckrohr hat von hier ab auf 2078 m Länge einen Durchmesser von 500 mm und dient innerhalb der Stadt zugleich als Abgaberohr. Hinter und oberhalb der Stadt ist es dann mit gleichem Durchmesser bis zu dem Hochreservoire verlängert, für welches es demnach gleichzeitig als Speise- und als Fallrohr dient. Im Jahre 1896/97 ist eine zweite Druckleitung von 425 mm Durchmesser von der Pumpstation im »Eichwäldchen« bis zur Kreuzung der »Karl- und Heinrichstrasse« verlegt, weil man fürchtete, die Sicherheit des Betriebes könne infolge weiterer Consumsteigerung später einmal eine Beeinträchtigung erfahren. Diese neue Leitung ist am 7. Januar 1897 dauernd in Benutzung genommen. Das Hochreservoir liegt auf der M a t h i l d e n h ö h e im grossherzoglichen Parke. Es war ursprünglich für 9000 cbm Inhalt projectirt, ist aber nur für einen Fassungsraum von 4500 cbm und in 2 Kammern getheilt, sowie
636
I. Provini Starkenberg.
auch in einer vom ersten Projecte abweichenden Construction ausgeführt. Es ist aus Klinkermauerwerk mit Cementmörtel und ohne einen inneren Putz hergestellt, überwölbt und 1,0 m hoch mit Erde überdeckt. Es konnte nur wenig tief in den gewachsenen Boden versenkt werden, weil dessen Oberfläche knapp die erforderliche Höhe besass, und es ragt daher mit seiner oberen Abdeckungsfläche hoch über das Terrain empor. Das Druckrohr mündet in der in der Mitte der Scheidewand vorgelegten Schieberkammer in ein Standrohr von 1200 mm Durchmesser ein, von dem oben 2 Abzweige zum Eintritte in die beiden Reservoirhälften abgehen. Unten münden in dieses Standrohr die Reservoirausgänge ein, welche vor ihrem Anschlüsse Rückschlagklappen haben, die sich nach dem Standrohre zu öffnen. Der Boden des Reservoirs liegt 50,0 m hoch über dem Bahnhofe. Ueber den zur Zeit der ersten Ausführung vorhandenen, höchstgelegenen Strassen lag der Wasserspiegel nur noch 15,0 m hoch. e) Hochdruckanlage.
Die im Jahre 1890 erfolgte Einverleibung des Nachbarortes B e s s u n g e n m i t seinem hochgelegenen Strassencomplexe, in dem sich eine rasche Bebauung mit Villen wegen seiner schönen Lage entwickelt hatte, und dessen Strassenhöhen bereits bis auf 12,0'm unter dem Reservoire auf der M a t h i l d e n h ö h e anstiegen, hat zur Folge gehabt, dass, um eine constante Versorgung der Häuser in B e s s u n g e n überall zu ermöglichen, hier eine besondere Hochdruckanlage, bestehend aus einer Pumpstation, einem Hochreservoire und einem von dem städtischen Rohrnetze in D a r m s t a d t getrennten Rohrnetze hergestellt werden musste. In allen denjenigen Strassen, die weniger als 15,0 m unter der Sohle des Reservoirs auf der M a t h i l d e n h ö h e liegen, sind die Leitungen in dieses Hochdrucknetz einbezogen. Das Reservoir für die Hochdruckanlage ist in dem städtischen Walddistrikte D a c h s b e r g erbaut und liegt
mit seiner Sohle 26,25 m höher als die des Reservoirs auf der M a t h i l d e n h ö h e . Es ist von der Firma D y c k e r h o f f & W i d e m a n n in B i e b r i c h ganz in Stampfbeton und in 2 Kammern getheilt ausgeführt und hat einen Fassungsraum von im Ganzen 605 cbm erhalten. Die Pumpstation für die Hochdruckanlage ist innerhalb der Stadt in der »Niederramstädter Strasse« erbaut, und das hier aufgestellte Pumpwerk entnimmt das Wasser direkt aus einem vorbeiführenden Rohre der Wasserleitung, welches 150 mm Durchmesser h a t Das Pumpwerk besteht aus einer zweifachen und doppeltwirkenden Innenplungerpumpe, welche bei 100 Doppelhübe pro Minute 27 cbm Wasser pro Stunde liefert. Deren Antrieb erfolgt durch einen von dem städtischen Elektricitätswerke gespeisten Elektromotor, der 800 Umdrehungen pro Minute macht, und zwar mittels Kammrädem mit Eisen- und Lederzähnen. Grosse Sauge- und Druckwindkessel an der Pumpe schützen das für die niedere Zone dienende Versorgungsrohr vor schädlichen Druckschwankungen. Die Pumpenanlage ist von K l e i n , S c h a n z l i n & B e c k e r in F r a n k e n t h a l und die elektrische Anlage, bei welcher pro NutzPS 1090 bis 1208 Watt garantirt wurden, ist von der Gesellschaft H e l i o s in E h r e n f e l d ausgeführt. Die Hochdruckanlage ist am 17. Juli 1894 in Betrieb gekommen. Im März 1897 ist ferner ein Reserve-Pumpwerk für die Hochdruckanlage in Benutzung genommen, welches 33 cbm Wasser pro Stunde liefert, so dass beide Pumpwerke zusammen eventuell bis 60 cbm Wasser pro Stunde fördern können: Die Kosten für den ersten Ausbau der Hochdruckanlage haben M. 66997 und die für das zweite Pumpwerk M. 5305, also die Gesammtkosten M. 72 302 betragen. Die Tabelle 246 gibt für die Hochdruckanlage die im Ganzen und am Durchschnittstage, sowie am Maximalund Minimaltage in jedem der 6 Betriebsjahre von 1894/95 bis 1899/00 geförderten Wassermengen an.
Tabelle 246. Hochdruck, Wasserförderung.
Jahr
('/« Jahr) 1894/95 1895/96 1896/97 1897/98 1898/99 1899/00
im Ganzen
am mittleren Tage
am Maximaltage
am Minimaltage
cbm
cbm
cbm
19 326 36132 39090 42060 43 659 49 075
80 99 107 115 120 134
252 273 270 320
Die Tabelle 247 (S. 637) gibt ferner die Betriebskosten der Hochdruckanlage für jedes Jahr und zwar im Ganzen und getrennt nach den Ausgaben für das Reservoir und für das Pumpwerk, sowie letztere wieder nach den Ausgaben für Arbeitslohn, für Strom und für diverse Materialien an. In den beiden letzten Jahren hat der Stromverbrauch pro 100 cbm gefördertes Wasser 186,6 resp. 178,5 Hectowattstunden betragen und pro Hectowattstunde wurden 25 Pfg. abzüglich 7,5% Rabatt von dem städtischen Elektricitätswerke berechnet.
von 100 cbm am mittl. Tage
cbm
am Maximaltage
am Minimaltage
32 53 54 53
235,5 237,4 225,0 238,8
29,9 46,1 45,0 39,6
f ) Vertheilungs- u n d Anschlussleitungen.
Das Vertheilungsnetz ist nach dem Circulationssysteme mit einzelnen Verästelungen ausgeführt. Der wenn auch geringe Eisengehalt des Wassers und die im Vergleiche zum anfänglichen Consume unverhältnissmässig grossen Rohrquerschnitte haben vom Beginne* des Betriebes ab Trübungen des Wassers zur Folge gehabt. Diese sind trotz regelmässiger, häufiger und starker Spülungen und trotz der später vorgenommenen, fast völligen Absperrung der Circulation durch entsprechende Schieberstellungen in vielen Theilen des
L Provini Starkenberg.
637
Tabelle 247.
Hochdruckanlage,
Betriebskosten.
davon für Jahr
von letzterer fttr:
im Ganzen
Reservoir
für Pumpstation
Arbeitslohn
Strom
sonstige Ausgaben
M.
M.
M.
M.
M.
M.
466 709 216 010 924 729
71 134 124 181 116 113
2 395 3 575 4092 2 829 2808 3 616
250 402 716 657 642 680
1709 2 954 2 821 1946 1893 2128
435 219 559 227 243 808
2 3 4 3 2 3
1894/95 1895/96 1896/97 1897/98 1898/99 1899/00
Rohrnetzes nicht immer dauernd zu beseitigen gewesen. Während der Jahre 1882/83 bis 1886/87 sind Spülungen vorgenommen in jedem Jahre DruckGanzes EndHochJahr rohr Rohrnetz strecken reservoir 1882/83 — 7 18 4 1883/84 — 11 11 5 1884/85 — 7 14 6 1885/86 5 7 10 2 1886/87 6 6 12 2 In jedem dieser 5 Jahre, sowie in jedem der 6 Jahre von 1894/95 bis 1899/00 ist für Spülzwecke das auf Tabelle 248 angegebene Wasserquantum und zwar im Ganzen und für jede einzelne Spülungsart, als Druckrohre, ganzes Rohrnetz, .Endstrecken und Hochreservoir verwendet, woraus sich ergibt, dass das Bedürfniss zum Spülen sich auch in den späteren Betriebsjahren keineswegs verringert hat. Die Tabelle 249 gibt für den 1. April der 5 Jahre 1881, 1886, 1896, 1897 und 1900 die Länge und den Inhalt der jeweilig vorhanden gewesenen Rohrleitungen und die Zahl der Schieber sowohl nach den verschiedenen Rohrdurchmessern getrennt, als auch im Ganzen an. Die Tabelle 250 (S. 638) gibt für jedes der 20 Betriebsjahre von 1880/81 bis 1899/00 die Länge der gesammten,
gusseisernen Rohrleitungen von 500 mm bis 50 mm Durchmesser und zwar von der Pumpstation beginnend, mit den damit verbundenen Schiebern und Hydranten, ferner die Länge der vorhanden gewesenen Anschlussleitungen von 25 mm Durchmesser (mit Ausnahme der letzten 4 Jahre), ferner die Zahl der mit den Rohrleitungen verTabelle 248. W a s s e r v e r b r a u c h für Spttlzwecke.
Jahr
Druckrohr
Ganzes EndHochRohrnetz strecken reservoir
im Ganzen
cbm
cbm
cbm
cbm
cbm
1882/83 1883/84 1884/86 1885/86 1886/87
4 000 17170
44500 35 575 44500 32300 25 810
18000 2 500 9100 5 500 11390
16000 10000 12000 850 1920
78 500 48075 65 600 42 700 56290
1894/95 1895/96 1896/97 1897/98 1898/99 1899/00
6 350 13 500 13 500 16 500 16 500 16 500
19 600 23 900 24500 24 500 26 800 27 000
10 400 11000 10 500 11000 10 500 11000
6 950 4500 6 920 5 500 6 400 6 500
43 300 52 900 55 420 57 500 60 200 Gl 000
Tabelle 840. R o h r l f t n g e n , R o h r i n h a l t , S c h i e b e r n a c h den v e r s c h i e d e n e n
Durchmessern.
500 mm 425 mm 400 mm 375 mm 300 mm 250 mm 150 mm 125 mm 100 mm 80 mm
^ r lfd. m g {cbm 1-1 | Schieber
2078 407,2 13
15 » 20 > 25 > 50 > 80 » 100 >
1379 2156 2774 3848 4611 1151 1111 1020 897 596 176 993 1652 2590 2802 26 26 27 28 11 25 25 25 5 25 48 304 1191 1 1 2 4 6 143 217 182 592 229 16
434 292 446 728 217 39
679 1258 1704 268 250 175 818 1278 1995 736 762 505 221 216 136 52 76 81 6 13 2 2
Tabelle 262. bunden gewesenen öffentlichen Laufbrunnen und der eingebauten Theilkästen und endlich die in jedem Jahre stattgehabte Verlängerung des Vertheilungsnetzes gegenüber dem Vorjahre an. Theilkästen wurden nur bei der ersten Ausführung eingebaut und sind später theilweise wieder entfernt. Im Jahre 1885 waren davon noch vorhanden: einer von 900 mm, 8 von 750 mm, 5 von 600 mm und 11 von 500 mm Durchmesser. In die Druckleitung waren Anfangs auch noch 3 Rückschlagventile eingebaut. Seit Eröffnung des Betriebes sind die Anschlussleitungen stets für Rechnung der Stadt hergestellt, ausgenommen wenn ihre Benutzung nicht mindestens 3 volle Jahre stattgefunden h a t Ebenso erfolgte auch die Aufstellung und die Unterhaltung der Wassermesser, welche von Anfang an für die Privatabgabc obligatorisch eingeführt waren, ausschliesslich für städtische Rechnung. Die Tabelle 251 gibt für das Ende der 5 Betriebsjahre 1881/82, 1886/87, 1890/91, 1895/96 und 1899/00 die Zahl der eingebaut gewesenen Messer im Ganzen und sowohl nach den verschiedenen Lieferanten als nach den verschiedenen Grössen der Messer getrennt an.
W a s s e r f ö r d e r a n g und
Jahr
1882/83 1883/84 1884/85 1885/86 1886/87 1887/88 1888/89 1889/90 1890/91 1891/92 1892/93 1893/94 1894/95 1895/96 1896/97 1897/98 1898/99 1899/00
Wasser förderung
Kohlenverbrauch.
desgl. pro verbrauch 100 cbm Wasser Kohlen-
deBgl. pro PS. Stunde
Leistung pro kg Kohle
cbm
kg
kg
kg
m X kg
477 201 648 324 745 736 759 411 854698 944581 933 336 991 046 1 04114» 1168 301 1407 093 1607 901 1481 680 1840548 1 799 869 1810397 2000 648 2097 370
2G9 281 362148 450406 390 464 406 904 416 412 455 967 502 740 581834 672 748 838 586 1120 328 1016 815 1175 618 1285 064 1417 664 1568420 1374036
56.41 65,81 68,06 61.42 47,61 44,08 48.85 50,72 55,88 57.58 59.59 67,05 68.50 67,54 71,00 78,00 78,40 65.51
1,51 1.48 1,54 1,37 1,27 1,17 1,30 1,35 1.49 1,53 1,69 1.78 1,82 1.79 1,82 2,05
180 000 181700 174 500 197 400 213 000 230 600 207 900 200 000 181900 176 000 170 000 151400 148 000 150 000 148 460 131634 128 579 153 864
2,10 1,76
' g) Wasserforderung und -Abgabe. Die Tabelle 252 gibt für jedes der 18 Jahre von 1882/83 bis 1899/00 die jährlich geförderte Wassermenge, den Kohlenverbrauch im Ganzen, sowie pro 100 cbm Wasser und pro PS-Stunde, und endlich die Leistung in m X kg pro kg Kohle an. Die Wasserförderung ist während dieser Zeit fast auf das 4,4 fache gewachsen und hat durchschnittlich gegen jedes Vorjahr um 9,1 % zugenommen. Der Kohlenverbrauch, welcher bei der Abnahme der ersten Maschine gegenüber der garantirten Menge von 1,4 kg nur 1,14 kg pro effective PS-Stunde betragen hat, hat in den 11 Jahren bis einschliesslich 1892/93 im Durchschnitte 1,42 kg pro effective PS-Stunde und in den 7 Jahren
Die Tabelle 253 (S. 639) gibt für die letzten 6 Betriebsjahre für beide Stationen getrennt an, wie viele Stunden die alten und wie viele Stunden die neuen Maschinen gearbeitet haben und welchen procentualen Antheil jede derselben an der gesammten Förderung gehabt hat. Die Tabelle 254 (S. 640) gibt für jedes der 19 Jahre nach Eröffnung des Betriebes das jährlich abgegebene, gesammte Wasserquantum und dessen Verhältniss zu 100 cbm des Vorjahres, sowie ferner dessen Vertheilung für öffentliche Zwecke, für Private und für den Selbstverbrauch etc. an. Ferner ist auch die nach Messern und die ohne Messer erfolgte Abgabe im Ganzen und im Verhältnisse
639
L Provinz Starkenberg. Tabelle SM. Arbeitszeit beider Pumpstationen.
Jahr
Alte Maschinen ArbeitsLeistung zeit % d. ganzen Forderung Standen
1894/96 1896/96 1896/97 1897/98 1898/99 1899/00
5 639 6093 4 916 3 937 5 476 6 517
zur Gesammtabgabe auf dieser Tabelle angegeben. Endlich findet sich darauf auch für jedes J a h r die Angabe der Zahl der Anschlüsse und der eingebauten Wassermesser, sowie die Grösse der mittleren Abgabe im Jahre für einen Anschluss resp. für einen Wassermesser. Die Tabelle 255 gibt für die Jahre von 1887/88 bis 1899/00 die tägliche Abgabe im Jahresmittel, sowie am Maximal- und am Minimaltage im Ganzen und pro Einwohner und ferner das Verhiutniss der grössten und geringsten Tagesabgabe zu 100 cbm des mittleren Jahrestages an. Ferner enthält diese Tabelle noch die Vertheilung des Wassers für öffentliche Zwecke nach den verschiedenen Verwendungsarten im Ganzen sowohl, als auch deren Verhältniss zu 100 cbm von dem für öffentliche Zwecke überhaupt abgegebenen Wasser.
Neue Maschinen Leistung Arbeits°/»d. ganzen zeit Förderung Standen
43,5 34,0 30,9 24,6 30,8 35,2
4 581 5809 6 817 7444 7508 7363
66,5 66,0 69,1 75,4 69,2 64,8
Tabelle 256. T a g e s a b g a b e nnd W a s s e r f ü r ö f f e n t l i c h e Z w e c k e . Jahr Tagesabgahe: am Durchschnittstage . . . . cbm am Maximaltage > > Minimaltage > Von 100 cbm am Durchschnittstage > Maximaltage cbm > Minimaltage > Liter pro Kopf am Durchschnittstage > desgl. am Maximaltage . . . » Wasser für öffentliche Zwecke im Jahre im Ganzen . . cbm davon für: Strassensprengen > Springbrunnen . » Laufbrunnen . . > Kanalspülen . . > Bedürfnissanstalt. > öffentl. Anlagen . > Feuerlöschen. . > sonstige Zwecke > Von 100 obm für »ffent liehe Zweoke für: Strassensprengen cbm Springbrunnen . » Laufbrunnen . . > Kanalspülen . . > Bedürfnissanstalt. > öffentl. Anlagen . > Feuerlöschen . . > sonstige Zwecke >
1887/88 1888/89 1890/91 1891/92 1892/93 1893/94 1894/95 1895/96 1896/97 1897/98 1898/99 1899/00
2588 4 632 935
2557 4459 1154
2852 6091 814
3201 6268 1166
3855 6952 2085
4577 8748 1499
4059 7454 2113
4766 8416 2365
4931 8974 2031
4960 8889 2107
5481 10222 2441
5746 10 071 2794
178,9 86,2
174,3 22,1
213,5 28,5
196,8 36,4
180,3 52,7
191,0 32,7
183,6 52,0
177,0 44,4
189,4 41,2
179,2 42,5
186,5 44,6
176,3 48,6
71
49
51
56
68
75
66
74
77
77
81
81
127
87
108
III
123
143
122
132
140
139
150
142
90 923 106 931 128 425 116403 134 747 139 062 68 700
47 921
47 842
29 276 18 897 19 999 11 295 15 914 9808 7868 9342 8711 — 260 1315 62 744 220 825 717 1169 2600 3000 2500 1795 45194 34 635
13 098 12 262 10 269 953 1062 321 3000 49,968
25 230
20,7 17,4 8,6 0,0 0,0 0.9 2,7 49,6
14,4 18,5 11,3 1,0 1,2 0,8 8,8 66,0
56 271 91260
52,1 20,1 15,5 2,3 0,4 2,1 4,8 3,2
78 505
25,4 12,6 11,9 0,3 1,0 0,9 8,8 44,2
17 780 30 228 12349 9784 10085 9066 622 70 3261 4216 1234 4479 8000 3000 58600 67 682 16,6 11,6 9,3 0,6 3,0 1,2 2,8 64,9
h) Anlage- und Betriebskosten und Wassergeld. Die Tab. 256 (S. 640) gibt eine Zusammenstellung der Anlagekosten für die einzelnen Objecte und im Ganzen bei der ersten Fertigstellung und ferner ca. 20 Jahre später, nämlich am 31. März 1890 an. Darauf ist ferner die Summe der Abschreibungen für die einzelnen Objecte und die Procentsätze, nach welchen diese, seitdem regelmässige Abschreibungen überall vorgenommen wurden, erfolgen sollten, und endlich der Buchwerth der einzelnen Objecte und im Ganzen am 1. April 1900 angegeben. Die ersten Anlagekosten von M. 1644101 haben sich hiernach in den 20 Jahren um ca. 7 6 % und zwar im
23,6 7,6 7,0 0,0 8,3 3,5 2,8 52,7
16 427 14 902 92 87 12 50 27 82 275 8000 68 480 14,1 12,8 8,0 1,1 2,4 0,2 2,6 58,8
31344 12 921 11159 —
4616 1012 3000 70696 23,3 9,6 8,3 —
8,4 0,7 2,3 62,4
27 327 11941 8608 23 4334 406 3000 81 113
21241 23 367 9080 660 3781 4220 300 3461
22 367 10 405 410 6139 1347 3000 4263
10439 630 1081 4849 3000 3213
19,7 8,6 6,1 1,7 3,1 0,3 2,1 58,4
31,0 34,0 18,1 0,8 5,4 6,2 4,4 6,1
46,5
62,8
—
—
21,7 0,8 12,9 3,0 6,2 8,9
—
—
21,9 1,1 2,2 9,0 6,2 6,6
Ganzen auf M. 2 891485 erhöht und davon sind bislang im Ganzen M. 640970 oder 2 2 . 2 % abgeschrieben, so dass die Anlagen noch mit M. 2 2 5 0 5 1 5 zu Buche stehen. Schon während des Probebetriebes und auch nach der Uebernahme des Werkes von der Stadt lag die Betriebsleitung in den Händen des städtischen Oberingenieurs J . M ü l l e r bis zu seinem am 5. Nov. 1894 erfolgten Tode. Sein Nachfolger als Vorstand der Wasserversorgung ist der Ingenieur W e n d l i n g geworden. Die in die Dienstzeit dieser Herren gefallenen Erweiterungsbauten sind nach deren Projecten und unter ihrer Bauleitung ausgeführt.
640
1- Provinz Starkenberg.
Tabelle 264.
Jahr
Gesammte Abgabe im Jahre cbm
1880/81 1881/82 1882/83 1883/84 1884/85 1885/86 1886/87 1887/88 1888/89 1889/90 1890/91 1891/92 1892/93 1893/94 1894/95 1895/96 1896/97 1897/98 1898/99 1899/00
95 744 458 497 477 201 648 324 775 736 759 411 854 698 944 581 933 335 991 046 1041 149 1168301 1407 093 1607 901 1481680 1740 548 1799 869 1810 397 2000 648 2097 370
G e s a m m t e Abgabe und desgleichen gegen 100 cbm des Vorjahres
473,5 105,5 135,7 119,8 97,9 112,6 110,5 98,9 106,1 105,2 112,0 120,4 114,1 92,4 117,4 103,4 105,9 110,5 104,8
Wasser für desgleichen Wasser für desgleichen AnAbgabe öffentliche pro 100 cbm pro 100 cbm geschlossene Private Zwecke excl. Grundpro Gesammt- im Ganzen GesammtSpülen etc. stücke Grundstück abgabe abgabe im Ganzen cbm cbm 29 341 13516 44 372 36568 42091 52 278 52 i'14 51084 48 261 38 964 35 965 44 763 53 993 44823 134 747 139 052 68 700 47 921 47 842
20852 269 049 383 985 439 802 532 887 576 559 651951) 731 491 800 064 821306 811598 944024 1145 057 1269 700 1 225 161 1 309 799 1347 353 1 558 723 1752 838 1 841 513
6,5 2,8 6,8 4,7 5,6 6,1 5,5 5,5 4,8 3,7 3,1 3,2 3,4 3,0 7,7 7,7 3,8 2,3 2,2
21,8 59,2 80,5 67,8 68,6 75,9 76,2 77,4 85,7 82,9 84,7 80,7 81,3 79,0 82,7 75,8 74,9 86,1 88,2 87,9
357 313 391 443 413 420 417 390 394 383 394 438 465 411 343 338 377 414 424
1269 1527 1658 1752 1838 2033 2260 2 389 2 516 2 721 2965 3 212 3 454 3 607 3817 3 988 4142 4 233 4344
Tabelle 866. Baukosten und Buchwerthe. Gesammte °/o Baukosten Buch werth jährliche Ab AbSchreibung erste Anlage am 31 März am schreibbis zum 1. April 1900 1880 1900 ung 31. März 1900
Gegenstand
Brunnenanlagen Maschinen- und Kesselanlagen Maschinen- nnd Kesselhaus, Waage . . WohnhauB, Stallung Kohlenlager, Wegeanlage Druckrohrleitungen Stadtrohrnetz Hofreservoire . . Hausleitungen Wassermesser . . . . Telephon, Wasserstandzeiger, Kabel . . Bureau, Werkstelle, Allgemeines
334 541 71000 138 890 38 459 229 289 504 239 179 655 73 955 63 517 4885 5 720
536 060 238 886 239163 41224 10379 471 723 727 464 215620 153070 193 574 20605 32851
Summa M. ferner Grundbesitz >
1 644 101 9340
2891485 12640
Im Ganzen M.
1653 441
2 904125
—
Die Tabelle 257 (S. 641) gibt für die 4 Jahre 1882/83, 1886/87, 1895/96 und 1899/00 den jährlichen Wasserverkauf in cbm im Ganzen und pro 100 cbm der Förderung, sowie die jährlichen Gesammtkosten in Mark an. Ferner sind darauf die Kosten für 100 cbm gefördertes, resp. verkauftes Wasser sowohl getrennt nach Zinsen, Abschreibungen etc., nach Förderung und nach Betrieb und Verwaltung, als auch im Ganzen angegeben. Als Maassstab für die zu leistende Mindestzahlung für das Wasser gilt der Brandversicherungswerth der Hofraithe, und es ist hiernach pro J a h r zu zahlen:
1,5 7,5 1,0 1,0 1,0 1,0 1,0 1,0 1,0 7,5 10,0 u. 3,0 10,0
76056 147 954 26 601 557 571 37 583 83 703 26 552 15 846 193 574 5538 20 955
460011 90 932 212562 35 283 9808 484140 643 761 189068 137 224
2,5
640 970 —
2 250 515 12 640
—
2 263 155
—
—
25 830 11896
Versicherungswerth M.: 10000 15000 20000 25000 Wassergeld M.pro J a h r : 10 15 20 25 darüber M. 30. Der Preis pro cbm Wasser beträgt für den Hausgebrauch 22 Pf. und für den Grossverbrauch 17 Pf. Letzterer Preis tritt bei einer Abnahme von übet 1000 cbm im Jahre ein, wenn vor Beginn des resp. Geschäftsjahres eine dahingehende Anmeldung für mindestens die Dauer eines Jahres erfolgt ist. Das Verbrauchsquantum dafür ist jedoch nicht auf eine Abgabestelle allein beschränkt. Messermiethe ist nur für Nebenmesser za zahlen und beträgt je nach der Grösse: von 10 mm bis 20 mm jährlich M. 12 und von 20 mm bis 65 mm jährlich M. 18.
t. Provine Starkenberg.
64l
Tabelle 264. deren
Vertheilang.
Selbstverbrauch, SpQlen, Verluste cbm
desgleichen pro 100 cbm der Gesammtabgabe
Abgabe nach Messern
74892 155107 79 700 164 150 206 281 140 761 150 461 160 876 82187 121 470 120687 188 312 217 283 347 208 211 895 296 004 313 464 182 974 199 889 208 016
78,2 34,3 16,7 25,4 26,7 18,5 17,7 17,1 8,8 12,3 11,6 16,2 15,5 21,6 14,8 17.0 17,4 10,1 9,5 9,9
20852 246 721 317 786 433189 506133 553 573 621568 709163 774 933 799430 825 423 877 934 1078 650 1 192 750 1 161836 1383 102 1 436 491 1 565 470 1 761549 1 837 781
cbm
desgleichen pro 100 cbm Gesammtabgabe
Abgabe ohne Messer
21,8 54,5 66,3 76.8 65,3 72,8 72,7 75,1 83,0 80,6 79,3 75,1 76,6 74,2 78,4 79,5 79.9 86,5 88,1 87,6
74892 206 776 159415 215135 269603 206038 233130 235418 158402 191 616 215 726 290367 328 442 415 151 319 844 357 446 363 378 244 927 239 099 259 589
cbm
desgleichen pro 100 cbm Gesammtabgabe
Zahl der Messer
Abgabe pro Messer im Jahr cbm
Jahr
78,2 45,5 33,7 33,2 34,7 27,2 27,3 24,9 17,0 19,4 20,7 24,9 23,4 25,8 21,6 20,5 20,1 13,5 11,9 12,4
1379 1562 1637 1714 1820 2156 2317 2433 2582 2774 3030 3276 3522 3639 3849 4025 4307 4505 4611
329 306 396 453 418 396 408 384 384 376 385 429 456 408 360 956 363 391 399
1880/81 1881/82 1882/83 1883/84 1884/85 1885/86 1886/87 1887/88 1888/89 1889/90 1890/91 1891/92 1892/93 1893/94 1894/95 1895/% 1896/97 1897/98 1898/99 1899/00
Tabelle 257. Betriebskosten.
Wasserverkauf im Ganzen oder Procente der Förderung Gesammtkosten, Verwaltung, Zinsen, Betrieb etc. Pro cbm gefördertes (verkauftes) Wasser: Zinsen, Abschreibung, Bureaukosten etc. Förderang Betrieb und Verwaltung im Ganzen
cbm M. Pf. » • >
1882/83
1886/87
1895/96
1899/00
337 377 70,7 99 654
658 728 77,1 158 732
1425 623 80,3 212 289
1872 634 89,3 225 973
13,65 2,35 4,88 20,88
2.a. Beerfelden. (E. 2271.) Für die Wasserversorgung der Stadt B e e r f e l d e n ist im Jahre 1898 eine Anlage hergestellt, welche M. 35000 im Ganzen oder M. 15 pro Einwohner gekostet hat. In diesen Preis ist jedoch das Pumpwerk nicht eingeschlossen, weil dieses in einem Privatetablissement innerhalb der Stadt aufgestellt und durch einen dort vorhandenen Motor betrieben wird, der auch für andere Zwecke dient und für welchen von der Stadt eine entsprechende Pacht zu zahlen ist. Das Wasser wird aus einem Brunnen durch Dampfkraft auf 32,5 m Höhe in ein Hochreservoir, das aus Beton hergestellt ist und 170 cbm Inhalt hat, gefördert. Dieses befindet sich annähernd in der Mitte der Stadt und liegt ca. 30,0 m höher als deren Terrain. Zur Wasservertheilung sind 5183 lfd. m Rohrleitungen von 150 mm bis 30 mm Durchmesser verlegt und damit sind auch 24 Hydranten verbunden. Ca. 300 Häuser haben Anschlussleitungen erhalten, für welche 288 Wassermesser (241 von 10 mm, 41 von 15 mm und 6 von 20 mm Durchmesser) von L u x , L u d w i g s h a f e n geliefert sind. 3. a. Bensheim.
(E. 6660, W. 900 mit je 7 B.)
Für die Wasserversorgung der Stadt B e n s h e i m diente seit dem Jahre 1888 eine Quellwasserleitung, C i r a h u , Wasserversorgung.
Bd. O.
(19,24) ( 3,30) ( 7,00) (29,54)
13,45 (17,45) 2,11 ( 2,74) 3,01 ( 3,90) 18,57 (24,09)
6,92 3,22 2,05 12,19
( 8,44) ( 3,94) ( 2,51) (14,89)
6,01 3,00 1,76 10,77
( 6,73) ( 3,37) ( 1,97) (12,07)
deren Ergiebigkeit aber später den Bedürfnissen nicht mehr genügt hat, so dass westlich von der Stadt noch ein Grundstück angekauft wurde, auf welchem im Jahre 1894 eine Anlage zur Erschliessung von Grundwasser ausgeführt ist. Für dessen künstliche Hebung ist hier nach dem Projecte des Oberingenieurs J. M ü l l e r " i n D a r m s t a d t anfänglich eine Pumpstation erbaut, in welcher eine 6 pferdige Dampfmaschine zum Betriebe einer Pumpe, die täglich 250 cbm Wasser auf 15,0 m bis 20,0 m Höhe förderte, aufgestellt war. Später ist ferner an einer anderen Stelle ein grösseres Pumpwerk von 33 cbm stündlicher Leistung aufgestellt, welches von einem Gasmotor angetrieben wird. Der alte und der neue Wassergewinnungspunkt liegen 3 km resp. 5 km von der Stadt entfernt, und es sind für das Wasser 2 verschiedene, gemauerte Hochreservoire von 300 cbm resp. 600 cbm Inhalt erbaut, welche ausserhalb der Stadt und 15,0 m resp. 32,0 m hoch über dem Versorgungsgebiete liegen. Die verlegten Rohrleitungen von 150 mm bis 80 mm Durchmesser haben ca. 20000 lfd. m Länge. Damit sind 80 Hydranten und 30 öffentliche Brunnen verbunden. 400 Häuser haben Anschlussleitungen erhalten, und in 66 derselben sind Wassermesser (20 von 13 mm, 2 von 41
642
I. Provinz Starkenberg.
15 mm und 44 von 20 mm Durchmesser) eingebaut, welche C. A. S p a n n e r , A a c h e n geliefert hat. Die Leistung der beiden Anlagen beträgt im Ganzen pro Tag 600 bis 1000 cbm, und im Durchschnitte werden täglich 600 cbm Wasser verbraucht. Deren Herstellungskosten haben M. 180000 im Ganzen oder M. 27 pro Einwohner betragen. 4. b. Eberstadt. (E. 4338.) Für die Wasserversorgung des Pfarrdorfes E b e r s t a d t besteht seit dem Jahre 1893 eine Anlage, welche ca. M. 150000 im Ganzen oder M. 34 pro Einwohner gekostet hat. Das Wasser ist fast eine Stunde vom Dorfe entfernt aus Quellen von täglich 800 cbm Ergiebigkeit erschlossen, welche ca. 60,0 m hoch über dem Dorfe liegen. Von hier ist es mit natürlichem Gefälle in 2 Hochreservoire aus Cementbeton geleitet, welche etwa 35 Minuten vom Dorfe entfernt und 56,0 m höher als dieses liegen. Der tägliche Verbrauch an Wasser beträgt ca. 205 cbm. Im Ganzen sind ca. 11000 lfd. m Rohrleitungen von 150 mm bis 80 mm Durchmesser für die Wasservertheilung verlegt. Damit sind 8 öffentliche Ventilbrunnen und 60 Hydranten verbunden. 661 Häuser haben Anschlussleitungen erhalten, und für 493 derselben sind Wassermesser aufgestellt (60 von 10 mm, 231 von 15 mm, 19 von 20 mm, 10 von 25 mm und je einer von 40 mm und 50 mm Durchmesser), welche von L u x , L u d w i g s h a f e n geliefert sind. Der Wasserzins beträgt bis 500 cbm im Jahre pro cbm 14 Pf., von 500 bis 1000 cbm pro cbm 12 Pf. und über 1000 cbm pro cbm 10 Pf.
5.c. Gross-Umstadt. (E. 3341.) Für die Wasserversorgung der Stadt G r o s s - U m s t a d t liegt ein Project der C u l t u r i n s p e c t i o n D a r m s t a a t für eine Anlage vor, für welche in ca. 3300 m Entfernung von der Stadt oberhalb R e i b a c h das Wasser aus Quellen erschlossen werden soll. Mit natürlichem Gefälle wird es von hier einem 500 m von der Stadt entfernt und aus Beton zu erbauen angenommenen Hochreservoire von 250 cbm Inhalt zugeführt werden. Es sind ca. 6000 lfd. m Rohrleitungen von 150 mm bis 60 mm Durchmesser proiectirt, mit welchen 60 bis 70 Hydranten verbunden werden sollen. Für 550 Häuser sind Anschlussleitungen aus ca. 3000 lfd. m Gussrohren von 40 mm Durchmesser vorgesehen. Die Anlage ist auf M. 135000 im Ganzen oder M. 40 pro Einwohner veranschlagt 6. f. Langen. (E. 6000.) Ausser aus 30 öffentlichen Pumpenbrunnen in der Stadt L a n g e n findet deren Wasserversorgung seit dem Jahre 1878 auch durch eine Quellwasserleitung statt, welche 35 öffentliche Laufbrunnen speist und mit welcher 360 Häuser durch Anschlussleitungen verbunden sind. Das Wasser ist mit natürlichem Gefälle in einem gemauerten Hochreservoire aus Quellen gesammelt, welche 20 Minuten von der Stadt entfernt entspringen. Diese liefern täglich 220 cbm Wasser, wovon jedoch nur ca. 100 cbm benutzt werden. Die Vertheilungsleitungen bestehen aus Gussrohren von 200 mm bis 75 mm Durchmesser, und es sind damit auch 45 Hydranten verbunden. Die Anlage hat M. 120000 im Ganzen oder M. 20 pro Einwohner gekostet.
Als Wasserzins ist jährlich M. 9 Grandtaxe zu zahlen, wozu jedoch noch Zuschläge fttr Bäder und Closets, sowie für Gewerbebetrieb etc. erhoben werden.
7. b. Oberramstadt. (E. 3209.) Für die Wasserversorgung des Pfarrdorfes O b e r r a m s t a d t ist im Jahre 1901 eine Anlage hergestellt, welche zu ca. M. 105000 im Ganzen oder M. 32 pro Einwohner veranschlagt war. Das Wasser ist aus den » Schwarzquellen «, den Quellen am »Mühlberge«, in der »Pfingstweide», im »Wenzelried«, im »Ochsenbruche« und endlich in einem Bahneinschnitte erschlossen. Zusammen liefern diese verschiedenen Punkte täglich 250 bis 350 cbm. Bis zu ca. 4000 ni liegen dieselben vom Dorfe entfernt, und ihr Wasser wird 4 verschiedenen, aus Beton hergestellten Hochreservoiren mit natürlichem Gefälle zugeleitet. 2 von diesen, welche 150 cbm resp. 25 cbm Inhalt haben, dienen für die untere Zone, welche unter 20,0 m Druck steht. 2 davon haben 100 cbm resp. 40 cbm Inhalt und dienen für die obere Zone, welche unter 35,0 m Druck steht. Die beiden letztgenannten Reservoire liegen direkt beim Dorfe, während die beiden anderen ca. 250 m davon entfernt liegen. Der tägliche Wasserverbrauch beträgt 150 cbm bis 200 cbm. Die verlegten Rohrleitungen von 125 mm bis 60 mm Durchmesser haben ca. 12000 lfd. m Länge und sind mit 70 Hydranten verbunden. 460 Häuser haben Anschlussleitungen aus Schmiederohren von 25 mm Durchmesser erhalten. Der Wasserpreis beträgt 18 Pf. pro cbm.
8. f. Ottenbach.
(E. 39408.)
I. Wassergewinnungsanlagen.
Für die Wasserversorgung der Stadt O f f e n b a c h wurde bereits im Jahre 1873 eine einheitliche Anlage durch die Firma J. & A. A i r d in B e r l i n hergestellt, welche damals im Ganzen M. 666000 gekostet hat. Später ist sie in Regie weiter ausgebaut, wodurch die Anlagekosten bereits nach 10 Jahren auf M. 828636 gestiegen waren. Die Ausführung dieser Erweiterungsbauten ist durch die jeweiligen Direktoren der städtischen Gas- und Wasserwerke erfolgt. Das Wasser ist in den fiscalischen, fürstlich I s e n b u r g 'sehen und gräflich S c h ö n b o r n 'sehen Waldungen, welche eine Fläche von ca. 1200 ha einnehmen, in einer Entfernung von der Stadt von bis zu 5 km und in ca. 3000 m bis 5700 m Abstand vom Mainufer gesammelt. Anfangs wurde es aus den Sandschichten des »KüIlhorn« und des » L a u t e r b o r n « erschlossen, welche auf einem undurchlässigen Lettegrunde ruhen und oben mit Humusschichten überdeckt sind. Es wurden für dessen Sammlung in Kies eingebettete Thonrohre verlegt, in welche 28 kleine Brunnen als Sandfänge eingebunden sind. Die einzelnen Fassungsstränge, welche bis zu ca. 24CO m Länge hatten, mussten später grösstentheils wegen des Eindringens von Wurzeln durch gusseiserne Rohre ersetzt werden. Diese Leitungen münden in 5 verschiedene Sammelbrannen, aus welchen das Wasser dann mit natürlichem Gefälle durch 2 Leitungen in ein Hochreservoir überführt wird. Dieses ist dicht neben der T e m p e l s e e m ü h l e erbaut, die damals 2225 m von der Stadtgrenze entfernt war, und in ca. 1800 m Entfernung von der heute die Stadt durchkreuzenden Eisenbahn liegt. Anfangs bestand das Reservoir aus 2 Kammern von zusammen 2500 cbm Inhalt und war aus Mauerwerk und überwölbt hergestellt. Im Jahre 1895 ist eine dritte Kammer von
643
1. Provinz Starkenberg.
1140 cbm Inhalt aus Cementstampfbeton an das alte Reservoir angebaut, so dass der gesammte Reservoirinhalt jetzt 3640 cbm beträgt. Dessen Wasserspiegel liegt bei 2,8 m Füllhöhe auf 114,1 m ü. d. M. Seit dem Jahre 1886 wird diesem Reservoire ferner noch das Wasser des W i l d b a c h e s durch eine dritte Leitung zugeführt, und der gesammte tägliche Zufluss schwankte damals zwischen 2300 und 4600 cbm. Die damaligen 3 Zuleitungen zum Reservoire hatten Längen von ca. 1900 m, 2500 m und 3400 m und Durchmesser von 150 mm bis 250 mm. Von dem Reservoire führt eine Fallrohrleitung von 400 mm Durchmesser und ca. 2000 m Länge zum Vertheilungsnetze in der Stadt. Im Jahre 1895 wurde zur Vergrösserung der disponiblen* Wassermenge auch noch das Wasser aus der »Oberhorstweiherquelle«, welche täglich ca. 500 cbm liefert, durch eine 902 m lange Leitung von 250 mm Durchmesser zum Reservoire geführt. Gleichzeitig wurde in der Nähe des » B r a n d s b o r n s « ein Bohrloch von 52,0 m Tiefe zur eventuellen Erlangung von grösseren Wassermengen hergestellt. Hier zeigten sich freilich unter 28,0 m Tiefe sehr starke, wasserführende Sandschichten; aber der mächtig auftreibende Sand zwang, das Bohrloch aufzugeben. Im Jahre 1896 sind am » K i r c h e n b o r n w e i h e r « bei G ö t z e n h a i n 3 Bohrungen vorgenommen, durch die in 20,0 m Tiefe im rothen Sandsteine artesisches Wasser erschlossen ist, das frei zu Tage ausfloss. Im folgenden Jahre ist hier für dieses Wasser dann ein Brunnen von 3,0 m Durchmesser und 19,5 m Tiefe hergestellt, welcher seitdem dauernd 500 cbm Wasser im Tage geliefert hat. Im Jahre 1897 sind in der O f f e n b a c h e r V o r d e r m a r k weitere Untersuchungen zur Wassergewinnung vorgenommen, durch welche eine 2,5 m bis 6,0 m starke, wasserführende Kiesschicht aufgeschlossen ist, die auf grau-blauem Thone lagert. Das Wasser aus einzelnen, hier hergestellten Filterbrunnen ist später durch Heberrohrleitungen gesammelt, und seitdem iiiesst es in einer täglichen Menge von ca. 700 cbm in das Reservoir bei der T e m p e l s e e m ü h l e aus. Gleichzeitig ist auch die alte Zuleitung von L a u t e r b o r n durch eine neue, 1225 m lange Leitung aus Gussrohren von 150 mm Durchmesser ersetzt. Nach dem neuen Bebauungsplane der Stadt, die sich früher nur um ca. 900 m nach Norden und 300 m nach Süden von der erwähnten Bahn ab erstreckte, ist in südlicher Richtung eine Vergrösserung des Bebauungsterrains von ca. 800 m Breite vorgesehen, und es wird die Wasserabgabe, welche in ca. 1000 m Entfernung hinter dem Reservoire beginnt, demnächst bis auf fast 4000 m Entfernung von hier erfolgen müssen. Der I>eitungsdruck aus dem jetzigen Reservoire, der bislang noch im höchsten Punkte des Versorgungsgebietes ca. 14,0 m betrug, wird sich um ca. 9,0 m für die demnächstigen höchsten Punkte verringern, also nur noch ca. 5,0 m betragen. Er wird also für die Versorgung eines grossen Theiles der Stadt völlig üngenügend sein, und sehr bald wird man daher gezwungen werden, den Wasserdruck' für die ganze Staat oder doch für einen Theil derselben entsprechend zu vergrössern. Aber auch das disponible Wasserquantum ist für die wachsende Bevölkerung der Stadt schon in der Vergangenheit trotz der vorerwähnten neuen Erschliessungen kaum mehr ausreichend gewesen, so dass auch die Vergrösserung der Wassermenge ernstlich ins Auge gefasst werden musste.
Weil nun durch die G ö t z e n h a i n e r Bohrungen bereits das Vorhandensein eines in nordöstlicher Richtung sich bewegenden, unterirdischen Wasserstromes festgestellt war, so sind im Jahre 1897 ferner 6 Bohrungen in der O f f e n b a c h e r H i n t e r m a r k ausgeführt, durch welche hier eine 10,0 m bis 15,0 m starke und sehr wasserreiche Kiesschicht nachgewiesen wurde. Diese Schicht ruht auf einer festen Schicht von Melaphyr und Rothliegenden, die sich bis auf 50,0 m Tiefe als völlig gleichbleibend gezeigt hat. Aus einem hier später angelegten Versuchsbrunnen von 0,6 m Durchmesser sind während der 4 Wochen eines ununterbrochen durchgeführten Pumpversuchcs täglich 1700 cbm Wasser gefördert. Auch ist durch weitere Bohrungen festgestellt, dass im dortigen Terrain ein stets gleichbleibender Grundwasserstand von 127,0 m ü. d. M. in einem Querprofile von über 1800 m Breite vorhanden ist. Von dem früheren Gas- und Wasserwerksdirector K a n i t z k y i s t i m Jahre 1900 ein Project zur Gewinnung dieses Wassers für die Stadt auf Grund der von ihm dort gemachten Beobachtungen und gesammelten Erfahrungen aufgestellt, nach welchem der Stadt täglich aus der U n t e r m a r k bis zu 12000cbm Wasser mit natürlichem Gefälle werden zufiiessen können. Das Wasser soll durch ca. 30 Rohrbrunnen erschlossen und mittels zweier Heberrohre in einen Sammelbrunnen überführt werden. Aus diesem soll es durch eine Fallrohrleitung der Stadt zufiiessen und dann hier, zum Theil künstlich gehoben, in 2 verschiedenen Druckzonen zur Vertheilung gelangen. Für die Niederdruckzone will K a n i t z k y den Druck des jetzigen Reservoirs von 114,1 m ü. d. M. dauernd beibehalten. Die Hochdruckzone soll aber unter einen mindestens 9,0 m höheren Druck gesetzt werden können. Für eine Zuleitung von täglich 12000 cbm Wasserlieferung von der U n t e r m a r k zur Stadt genügt das natürliche Gefälle nicht, um dieses Wasser hier ohne eine vorherige künstliche Hebung unter dem Druck der Hochdruckzone abgeben zu können. Nach einer von K a n i t z k y vorgenommenen Berechnung wird aber eine Leitung, welche 12000 cbm Wasser im Tage zur Stadt zuzuführen bestimmt ist, so lange sie nur vielleicht die Hälfte dieses Quantums, also 6000 cbm zuzuführen hat, dieses Wasser unter einem auch noch für die Hochdruckzone ausreichenden Drucke in der Stadt abgeben können. Vorläufig würde man also auf eine künstliche Hebung des Wassers der U n t e r m a r k verzichten können, und erst später wäre eine Pumpstation mit Hochreservoir in der Nähe der Stadt zu erbauen, um das Wasser für die Hochdruckzone zu heben. Diesem Vorschlage steht ein anderer gegenüber, nach welchem alles für die Stadt aus der U n t e r m a r k erforderliche Wasser dort künstlich in ein auf dem »hohen Berge« zu erbauendes Hochreservoir gehoben werden und von hier die Stadt durch eine Fallrohrleitung erreichen soll. Zur Zeit war diese Frage noch nicht entschieden. 2. Wasserabgabe und •Vertheilung.
Die Tab. 258 (S. 644) gibt für die 8 Jahre von 1892/93 bis 1899/00 die Länge der Rohrleitungen von 400 mm bis 70 mm Durchmesser, sowie die Zahl der Schieber, Hydranten, Hydrantbrunnen und sonstigen Laufbrunnen, sowie die der öffentlichen Springbrunnen und Pissoire, der angeschlossenen öffentlichen und privaten Gebäude und endlich der aufgestellten Wassermesser im Ganzen und nach Haupt- und Nebenmesser getrennt an. 41*
t. Provinz Starkenberg.
644.
Tabelle 868. R o h r l ä n g e n , S c h i e b e r etc. Jahr
1892/93
1893/94
1894/95
1895/96
1896/97
1897/98
1898/99
1899/00
Rohrleitungen m Schieberzahl Hydranten im Ganzen davon Hydrantbrunnen mithin Unterflurhydranten ferner gewöhnliche Laufbrunnen . . . also Laufbrunnen im Ganzen . . . . Oefientliche Springbrunnen > Pissoire Angeschlossene öffentl. und Privatgebaude Privathydranten Wassermesser im Ganzen davon Hauptmesser > Nebenmesser
31 670 271 263 65 208 21 76 7 4 1402 6 1468 1406 62
32000 277 279 55 224 21 76 7 4 1450 5 1511 1450 61
33 020 283 289 55 234 21 76 7 4 1525 5 1576 1528 48
36 265 305 303 54 249 21 75 7 4 1620 5 1643 1596 47
38 720 311 311 54 257 21 76 7 4 1730 6 1762 1712 50
39 950 352 3-28 55 273 19 74 7 4 1877 8 1920 1858 62
40 719 355 339 54 285 18 72 7 5 1968 8 2001 1942 59
42807 366 343 54 289 18 72 7 5 2073 8 • 2091 2091 60
Von den in dem Jahre (1894/95) 1899/00 in der Tabelle aufgeführten Messern waren geliefert von S i e m e n s & H a l s k e , B e r l i n (986) 948, von H. M e i n e c k e , B r e s l a u (225) 238, von W i e s e n t h a l & Co., A a c h e n (299) 306, von D r e y e r , R o s e n k r a n z & D r o o p , H a n n o v e r (53)301, von B o p p & R e u t h e r , M a n n h e i m (12) 63, von C. A. S p a n n e r , W i e n 206, von der B r e s l a u e r M e t a l l g i e s s e r e i , B r e s l a u 23, von L u x , L u d w i g s h a f e n 3 und von Diversen (1) 3. Von den im Ganzen bis Ende 1899 gelieferten 2032 Messern waren 15 von 7 mm, 12 von 10 mm, 341 von 13 mm, 1371 von 20 mm, 193 von 25 mm, 21 von 30 mm, 34 von 40 mm, 19 von 50 mm, 3 von 65 mm, 15 von 75 mm, 4 von 150 mm, 2 von 200 mm und 2 von 300 mm Durchmesser. Die grossen Messer dienen
für die Bestimmung der gesammten Zuflüsse und Abflüsse des Werkes. Die Hydranten stehen in 80 m bis 90 m Entfernung von einander. Die kleineren Anechlussleitungen und die Hausleitungen wurden früher aus verzinkten Schmiederohren und werden jetzt bis zu 40 mm Durchmesser aus geschwefelten Bleirohren hergestellt. Die Tabelle 259 gibt für jedes der 8 Jahre von 1892/93 bis 1899/00 die Einwohnerzahl und die Gesammtabgabe des Wassers im Jahre und im Verhältniss zu 100 cbm des Vorjahres, sowie pro Einwohner und ferner am mittleren Tage des Jahres, sowie des Maximalconsummonate und letztere wieder im Verhältniss zu 100 cbm des mittleren Jahrestages an.
Tabelle 259. G e e a m m t e W a s s e r a b g a b e im J a h r e und am T a g e . Jahr Einwohner Gesammte Abgabe im Jahre . . . cbm desgl. gegen 100 cbm des Vorjahres > Abgabe am mittleren Tage des Jahrea Y desgl. des Maximalmonats . . . » oder gegen 1G0 cbm am mittleren } Jahrestage Abgabe pro Einwohner am mittleren 1 Jahrestage desgl. am mittleren Tage des > Maximalmonats
1896/97
1892/93
1893/94
1894/95
1895/96
36 000 565 582 1647 2300
37 000 562 917 99,5 1542 2500
38 000 568 000 100,9 1556 2700
40000 647 500 114,0 1774 3000
148,7
162,1
173,4
170,0
122,2
134,6
134,7
185,3
43
42
41
44
96
96
97
65
64
68
71
75
118
128
131
122
—
Die Tabelle 260 (S. 645) gibt für dieselben Jahre die Abgabe nach Messern (diese erfolgt nur für Private) und ohne Messer, und letztere auch getrennt in die Abgabe für öffentliche Zwecke und für Selbstverbraucli und Verlust, sowohl im Ganzen als auch im Verhältnisse zu 100 cbm der Gesammtabgabe an. Die Abgabe nach Messern ist ferner am mittleren Tage des Jahres und des Maximalmonates, sowie deren Verhältniss zu einauder und ferner im jährlichen Durchschnitte für jeden Hauptmesser und im täglichen Durchschnitte für jeden Einwohner angegeben. Schliesslich ist in der Tabelle die Abgabe für öffentliche Zwecke getrennt nach den verschiedenen Verwendungsarten im Jahre im Ganzen und im Verhältniss zu 100 cbm der Abgabe für öffentliche Zwecke überhaupt aufgeführt.
1897/98
1898/99
1899/00
43 000 45 000 46 000 50 500 1516 800 1570000 1630000 1220400 103,5 234,2 103,8 74,9 4165 4460 3344 4301 5788 5076 6008 6190
Für die ersten 40 cbm, welche in einem Monate abgenommen werden, sind pro cbm 40 Pf., ferner über 50 cbm bis 200 cbm pro cbm 30 Pf. und endlich über 200 cbm bis 1000 cbm pro cbm 20 Pf. zu zahlen. Die Hauptwassermesser werden vom Wasserwerke unentgeltlich geliefert, aufgestellt und unterhalten, aber für jede Hofraithe nur ein Messer. Für fernere, von dem Eigenthümer in die Anschlussleitung einzuschalten verlangte Nebenmesser ist eine jährliche Miethe zu zahlen, wofür auch deren monatliche Aufnahme und Instandhaltung vom Wasserwerke mit zu besorgen ist. Für jeden Hauptmesser ist jedoch je nach dessen Grösse eine jährliche Mindestzahlung an Wassergeld vorgeschrieben, deren Betrag, ebenso wie die jahrliche Miethe für die Nebenmesser in der folgenden Aufstellung angegeben ist;
645
I. Provinz Starkenberg. Tabelle 200. V e r t h e i l u n g d e r W a s s e r a b g a b e f ü r v e r s c h i e d e n e Zwecke. Jahr
1892/93
1893/94
1894/95
1895/96
1896/97
1897/98
1898/99
1899/00
Abgabe nach Messern für Private . cbm oder von 100 cbm des gesammten » Consums > Abgabe ohne Messer im Ganzen oder von 100 cbm des gesammten i Consoms i Ohne Messer für öffentliche Zwecke oder von 100 cbm des gesammten > Consums Ohne Messer als Verlust und Selbstverbrauch oder von 100 cbm des gesammten Consums
430 968
432466
443 565
504699
527 128
555 729
558518
647 790
76,2 134 614
76,9130451
78,1 124435
77,4 142 801
34,8 989672
34,3 35,4 1014 271 1071482
53,1 572 610
23,8 128 700
23,1 95330
21,9 97 650
22,6 114 680
65,2 259 700
64,6 261200
65,7 353 500
46,9 217 792
22,8
16,9
17,2
17,8
17,1
16,8
21,7
17,8
5914
35121
26 785
28121
99 972
105 071
720982
354 818
1,0
6,2
4,7
4,8
48,1
47,8
44,0
29,1
1180 1430 40
1180 1520 41
1215 1647 43
1383 1693 42
1444 1726 40
1523 1788 39
1530 1808 39
1775 2090 41
121,2
128,8
135,6
122,4
112,6
117,4
118,2
119,0
298
290
316
308
209
288
319
9 600 10,1 12 000 12,6 54000 56,7 10000 10,5 1500 1,6 800 0,8 730 0,7 11300 11,5
6500 6,7 10 000 10,2 59 000 60,5 7500 7,7 1500 1,5 1200 1,2 650 0,7 6 700 7,0
7500 6,5 11500 10,3 70000 61,0 8500 7,4 1800 1,6 1200 1,0 180 0,1 14000 12,2
7500 2,9 11500 4,4 212 200 81,7 8500 3,3 1800 0,7 1200 0,5 300 0,1 16 200 6,3
9000 3,4 11500 4,4 212 200 81,5 8500 3,2 1300 0,5 1200 0,4 500
9000 2,6 11500 3,2 280000 79,2 8500 2,4 1200 0,3 1500 0,4 800 0,2 41000 11,6
9000 4,1 10000 4,6 177 772 81,6 8500 4,0 1200 0,5 1200 0,5 500 0,2 9820 4,5
Abgabe nach Heuern nur f ü r P r i v a t e :
» am mittleren Tage des Jahres > desgleichen des Maximalmonats . oder pro Einwohner Liter oder von 100 cbm des gesammten Consums am mittl. Jahrestage cbm Jährliche mittl. Abgabe durch einen » Hauptmesser
Von d e r Abgabe für öffentliche Zwecke:
für Strassensprengen oder von 100 cbm im Ganzen . für Springbrunnen oder von 100 cbm im Ganzen . für Laufbrunnen oder von 100 cbm im Ganzen . für Kanalspülen oder von 100 cbm im Ganzen . für BedürfnissanBtalten . . . oder von 100 cbm im Ganzen . für öffentliche Anlagen . . . oder von 100 cbm im Ganzen. für Feuerlöschzwecke oder von 100 cbm im Ganzen . für Diverses oder von 100 cbm im Ganzen .
>
.
»
.
>
.
»
>
» >
. . . .
t »
.
29 600 23,0 68 800 52,7 2200 17,9 4200 3,3 1500 1,1
> > »
.
306
t
j 1
—
400 0,3 2200 47
!
Durchmesser mm 10 13 20 26 33 40 50 80 100 Mindestwassergeld M — 24 30 40 60 80 110 150 200 Nebenmessermiethe M. 6 9 12 15 18 21 30 39 48 Die Beschaffenheit des Wassers wird vierteljährlich geprüft. Als Miltelzahlen haben sich dabei im Liter ergeben: GesammtrOckstand 62 mg Chlor 10,6 . Chlornatrium 16,3 > Kalk 33,3 » Eisen 2,1 » Organische Substanz 2,7 » Salpetersäure geringe Spur Salpetrige Säure und Ammoniak . . . . Null Kaliumpermanganat zur Oxydation . 8,2 mg Deutsche Härtegrade 2,0. 9. b. P f u n g s t a d t .
(E. 5903.)
F ü r die Wasserversorgung der Stadt P f u n g s t a d t ist im Jahre 1899/00 eine Anlage hergestellt, welche M. 250000 im Ganzen oder M. 42 pro Einwohner gekostet hat. Das Wasser ist durch 2, in der Schulstraese hergestellte Tiefbrunnen, die täglich über 300 cbm Wasser liefern, erschlossen und wird durch ein Pumpwerk, das von einem Elektromotor von 11 P S angetrieben wird
0,1
17 000 6,6
u n d pro Stunde 31 cbm Wasser liefert, auf 55,0 m H ö h e in ein Hochreservoir gefördert. Dieses ist aus Beton u n d ca. 2500 m von der Stadt entfernt hergestellt u n d hat 300 cbm Inhalt. Sein Wasserspiegel liegt 35,0 m hoch über dem Versorgungsgebiete u n d aus dem Reservoire gelangen täglich ca. 200 cbm Waaser zur Abgabe. I m Ganzen sind ca. 13000 lfd. m Rohrleitungen von 175 mm bis 60 m m Durchmesser verlegt, u n d damit sind auch 110 Hydranten verbunden. 800 Häuser haben Anschlussleitungen aus galv. Schmiederohren erhalten, welche zusammen ca. 6300 lfd. m Länge u n d 20 m m bis 30 m m Durchmesser haben. Der Preis pro cbm Wasser, nach Messern abgegeben, beträgt 22 Pf. Die Untersuchungen des Wassers haben im Liter ergeben: Trockenrückstand 400 bis 520 mg Chlor 38 > 45 » Salpetersäure 15 > 25 > Organische Substanz . . . . 10 > 20 > Ammoniak und salpetrige Säure nicht vorhanden. 10. b. Rossdorf.
(E. 2492.)
Für die Wasserversorgung des Pfarrdorfes R o s s d o r f liegt ein Project der Culturinspection D a r m S t a d t (Baurath M a n g o l d ) zur Ausführung vor, das
IL Provinz Bheinhessen.
646
auf M. 95000 oder M. 38 pro Einwohner veranschlagt ist. Das Wasser soll aus Quellen in den 750 m vor dem Dorfe liegenden »Riedswiesen«, welche 260 cbm täglich liefern, erschlossen und in einen Sammelbehälter geleitet werden. Aus diesem soll es eine durch einen Motor von 8 PS angetriebene Pumpe, welche 36 cbm Wasser pro Stunde liefert, auf 38,0 m Höhe in ein gemauertes Hochreservoir von 150 cbm Inhalt fördern. Das Reservoir ist in 250 m Entfernung vom Dorfe und 40,0 m bis 55,0 m höher als das Versorgungsgebiet projectirt. Es sollen im Ganzen ca. 5400 lfd. m Gussrohre von 150 mm bis 60 mm Durchmesser und für Anschlussleitungen, die für 300 Häuser vorgesehen sind, ca. 2500 lfd. m galv. Schmiederohre verlegt werden. Die Aufstellung von 54 Hydranten ist beabsichtigt. Der Wasserpreis wird 20 bis 25 Ff. pro cbm betragen. Das Wasser hat 15 bis 18 deutsche Härtegrade und enthalt im Liter 5 bis 15 mg Chlor. Es ist frei von Ammoniak, sowie von salpetriger and von Salpetersäure.
11. e. Wimpfen a. B.
(E. 3135.)
Die Wasserversorgung der Stadt W i m p f e n a. B. erfolgt gemeinschaftlich mit der für das Dorf W i m p f e n i. Th. mit 497 Einwohnern durch eine im Jahre 1900 hergestellte Anlage, welche im Ganzen M. 135000 oder M. 37 pro Einwohner gekostet hat. Das Wasser wird ca. 3800 m vön der Stadt entfernt aus dem »Lohwasser«, der »Stiftsbrunnenquelle« und der »Schiedquelle« von zusammen täglich 344 bis 600 cbm Ergiebigkeit erschlossen und durch Pumpwerke, welche 2 Benzinmotoren von je 6 PS antreiben, in 2 verschiedene, aus Beton hergestellte Hochreservoire gehoben. Das eine, für W i m p f e n i. Th. dienende, liegt ca. 400m vom Orte entfernt und hat 50 cbm Inhalt. Das andere für W i m p f e n a. B. liegt ca. 900 m vom Orte entfernt und hat 150 cbm Inhalt. Ersteres liegt 17,2 m und letzteres 23,2 m hoch über dem resp. Versorgungsgebiete. Im Ganzen sind ca. 10 500 lfd. m Rohrleitungen von 150 bis 60 mm Durchmesser und ca. 4000 lfd. m Gussrohre für Anschlussleitungen verlegt. In W i m p f e n a. B. sind 57 Hydranten aufgestellt und 328 Häuser angeschlossen. In W i m p f e n i. Th. sind 11 Hydranten aufgestellt und 80 Häuser angeschlossen. Der tägliche Wasserverbrauch beträgt in W i m p f e n a. B. 80 bis 120 cbm und in W i m p f e n i. Th. 70 cbm. Die Zahlung des Wassergeldes erfolgt nach Einschätzung oder nach Waesermessern mit 28 Pf. pro cbm. Die Untersuchung des Wassers hat im Liter ergeben: Trockenrttckstand 376 bis 384 mg Chlor 3 » 5 > Salpetersäureanhydrid 20 » 26 » Organische Substanz (Sauerstoff z. Oxydation) 8 > 10 > Salpetrige Säure und Ammoniak nicht vorhanden.
II. Provinz Rheinhessen. heim heim heim stein
a) Alzey 2 (Sprendlingen 15). — b) Bingen 4 (Appen3, Gau Algesheim 6, Nieder ingelheim 10, Ober-Ingel11). — e) Mainz 1 (Finthen 5, Gosenheim 7, Hechto8, Kastel 9, Weisenau 16). — d) Oppenheim 13 (Nier11). — e) Worms 17 (Osthofen 14).
I.e. Mainz, Provinzialhauptstadt. (E. 77 711, W. 3600 mit je 22 B.) a) Römische Wasserleitung. Der E i g e l s t e i n in der M a i n z e r C i t a d e l l e und die Ruinen der r ö m i s c h e n W a s s e r l e i t u n g bei dem Vororte Z a h l b a c h zählen ohne Zweifel zu den ältesten Baudenkmälern am R h e i n e . Sie sind die sichtbaren Marksteine für die Thätigkeit der r ö m i s c h e n Legionen, welche vor beinahe 2000 Jahren in dem C a s t r u m M o g o n t i a c u m ihr Lager bezogen hatten. Der E i g e l s t e i n gilt als ein Denkmal, das die römischen Legionen ihrem Feldherrn D r u s u s , dem Erbauer des C a s t r u m M o g o n t i a c u m , nach seinem Tode im Jahre 9 v. Chr. Geb. haben errichten lassen. Die Ausführung der r ö m i s c h e n W a s s e r l e i t u n g lässt sich dagegen der Zeit nach weniger scharf bestimmen. An den einzelnen Pfeilern der Ruinen wurden früher Backsteine der leg. XIV gemina ausgegraben, woraus man schliesst, dass der Bau im ersten Jahrhundert der christlichen Zeitrechnung entstanden sein wird. Aber zuverlässige Nachrichten über die Bauzeit der vollständigen Anlage, sowie über deren Einzelheiten fehlen vollständig. Es wird angenommen, dass das Wasser von der Quellfassung ab in einem gemauerten Kanale unterirdisch weiter geleitet wurde und dass dieser Kanal erst dort zu Tage getreten ist, wo das Terrain stärker abfiel, als es die angenommene Gefällslinie des Wasserspiegels gestattete. Nach F u c h s soll die Zahl der Pfeiler für den Aquaduct mehr als 500 betragen haben. Die gegenseitige Entfernung derselben, von Achse zu Achse gemessen, hat etwa 9 m bis 12 m betragen und sie werden eine Stärke von 5 m bis 6 m gehabt haben. Die grösste Höhe der Pfeiler am Uebergang über den Thaleinschnitt am »Wildgraben« bei Z a h l b a c h wird wohl 32,0 m betragen haben. Die Pfeiler waren aussen mit Quadersteinen verkleidet, und ihr innerer Kern bestand aus Gussmauerwerk. Von den beim Vororte Z a h l b a c h noch vorhandenen Pfeilerresten sind diese Ummantelungen später entfernt. Deren Steine sollen im 12. Jahrhundert vorwiegend als Quader beim Baue des D a l h e i m e r K l o s t e r s Verwendung gefunden haben. Das noch vorhandene Gussmauerwerk besitzt heute noch eine solche Festigkeit, dass es sicher noch ferner Jahrtausende den Witterungs- und sonstigen Einflüssen wird widerstehen können. Der Aquaduct führte das Wasser einem Hochbehälter zu, der wahrscheinlich in der Nähe des jetzigen Forts S t a h l b e r g bei Z a h l b a c h gelegen hat. Der Querschnitt der rechteckigen Kanalrinne für die Wasserführung wird in Anlehnung an andere r ö m i s c h e Aquaduete etwa auf 0,70 m und 1,40 m bemessen gewesen sein, so dass die Rinne selbst bei schwachem Gefälle eine recht bedeutende Wassermenge weiterleiten konnte. Zur Ableitung des überflüssigen Wassers hat ein Kanal gedient, von welchem sich in der linksseitigen Häuser-
II. Provinz Rheinhessen. reihe der »Gaugasse« noch im vorigen Jahrhundert Bruchstücke vorgefunden haben. Ueber die wirkliche Lage der Quellen, welche diese Leitung mit Wasser gespeist haben, sind die Forschungen noch nicht abgeschlossen. Sowohl die Quellen der Brauerei »Königsbom« bei F i n t h e n , als auch die wasserführenden Schichten in einem Terrain-Einschnitt bei dem Orte D r a i s werden als die Anfangspunkte der Leitung angesehen. Bei dem Luxus, den sich die R ö m e r in Bezug auf Wasserverbrauch gestatteten, ist es nicht unwahrscheinlich, dass zeitweise vielleicht beide Quellengebiete für die Wasserversorgung des r ö m i s c h e n Lagers benutzt worden sind. Die ganze Zuleitung hatte, in der Luftlinie gemessen, eine Länge von ca. 6500 m. Ueber die ferneren Betriebseinrichtungen, die bauliche Unterhaltung und den allmählichen Verfall der Anlage finden sich in der einschlägigen Litteratur kaum irgend welche aufklärende Mittheilungen. Immerhin bleibt für die Geschichte der R h e i n l a n d e diese Anlage für alle Zeiten von Bedeutung. b) Die Wasserversorgung im Mittelalter und bis 1860. I. Strassenbrunnen.
Ueber die Wasserversorgung der Stadt M a i n z im Mittelalter sind gleichfalls nur spärliche Nachrichten vorhanden. Die Versorgung erfolgte ohne Zweifel aus gegrabenen, sogenannten »Kesselbrunnen«, welche ursprünglich als Ziehbrunnen angelegt waren und zum Theil erst später mit Pumpen versehen sind. Die Grundwasserverhältnisse der Stadt waren damals zweifellos ganz günstige, und sie sind das mit gewissen Einschränkungen ja auch heute noch. An der Abbruchsteile des Tertiärs, die ungefähr in der Linie »Neue Anlage«, »Neuthor«, »Schillerplatz«, »Centraibahnhof« bis »Hardenberg« festgelegt werden kann, trat sowohl früher, als jetzt eine Menge Grundwassers, theils in Form von Quellen und theils als Grundwasserströme in das Stadtgebiet über. Die Brunnen, welche Grundwasserströme in dem Tertiär anschneiden und vor schädigenden, äusseren Zuflüssen gesichert sind, liefern heute noch ein Wasser, welches den Anforderungen der Gesundheitspflege voll genügt. Dagegen ist das Wasser aus den Flachbrunnen in der unteren Stadt, deren Wasserspiegel mehr oder weniger den Schwankungen des R h einWasserspiegels folgt und die in einem Terrain abgeteuft sind, das seit beinahe 2000 Jahren bewohnt ist, selbstverständlich nur in den seltensten Fällen einwandfrei. Nach den Aufnahmen des Stadtbildes aus den Jahren 1568 und 1594 waren damals in der Stadt 117 öffentliche Brunnen vorhanden- Alle grösseren Plätze und Strassen waren mit solchen versehen. Unter diesen Brunnen befanden sich auch 3, welche aus Quellen ge speist wurden, nämlich am »Hopfengarten«, im »Kirchgarten« und an der »Altmünster-Pforte«, in der Nähe der »Mehlwage«. Vom Jahre 1763 ab, als Churfürst E m m e r i c h J o s e p h das Pflaster der Strassen in der Stadt verbessern liess, wurden viele von diesen öffentlichen Brunnen beseitigt. Ebenso ist in der Folgezeit verfahren, so dass sich deren Zahl allmählich bis auf 50 vermindert hatte. In der Neuzeit hat mit der Ausdehnung der allgemeinen Wasserleitung die Benutzung der Pumpenbrunnen immer mehr abgenommen, und die fortschreitende Regulirung der Strassen und die Rücksichtsnahme auf den Strassenverkehr verlangten eine fortschreitende Beseitigung von öffentlichen Pumpenbrunnen immer gebieterischer, so
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dass heute nur noch 13 von solchen in der Stadt in Benutzung sind. 2. Marktbruaien.
Eine besondere Erwähnung von den alten Brunneti verdient an dieser Stelle wegen seines architektonischen Aufbaues der M a r k t b r u n n e n , der im Volksmunde auch der »Giftbrunnen« genannt wird. Dieser Brunnen war schon im Jahre 1347, zu der Zeit, als eine ansteckende Seuche, der »schwarze Tod«, aus den südlichen Ländern nach D e u t s c h l a n d eingeschleppt war und viele Opfer forderte, vorhanden. Damals starben in M a i n z etwa 6000 Menschen an dem »schwarzen Tode« und die niedere Volksleidenschaft behauptete, die Ursache dieser Volksseuche sei eine Vergiftung des Brunnenwassers und speciell eine solche des M a r k t b r u n n e n s gewesen, welche ein Jude auageführt habe, und die Sage geht, dass man ihn als Strafe dafür verbrannt habe. Aber die exaote Forschung hat diese Nachricht nicht bestätigt. Der architektonische Aufbau dieses Brunnens wurde im Jahre 1526 auf Veranlassung des Churfürsten A l b r e c h t ausgeführt, welcher mit dem Baue zugleich 2 denkwürdige Ereignisse verewigen wollte, nämlich den Sieg Kaiser K a r l ' s V. über den König F r a n z I. von F r a n k r e i c h und das Ende des B a u e r n k r i e g e s . Die an dem Achitrav vorhandenen Inschriften lauten in deutscher Uebersetzung, wie folgt: »Zu den Zeiten als Kaiser K a r l V., allzeit Mehrer des Reichs, den König der F r a n z o s e n bei P a v i a geschlagen und ihn selbst gefangen hatte, womit die anglückliche BaaernVerschwörung in D e u t s c h l a n d zernichtet gewesen, hat der Kardinal A l b e r t , Erzbischof von M a i n z , diesen durch Alter verfallenen Brannen zum Gebrauch seiner Bürger und der Nachkommenschaft wieder herstellen lassen. Empfange die Nachwelt, was A l b e r t , der Fürst, seinen Bürgern gab, die er als eifriger Beschützer des Ehrwürdigen herzlich liebt und immer lieben wird, damit sie Liebe mit Liebe vergelten mögen I«
Der M a r k t b r u n n e n hat seitdem stets eine Zierde der Stadt gebildet, wenn auch der zerstörende Einfluss von Feuchtigkeit und Temperaturwechsel eine wiederholte Restaurirung des Aufbaues nöthig gemacht haben. Die erste derselben fand im Jahre 1767, eine zweite im Jahre 1835 und endlich eine dritte, bei welcher der ganze Aufbau aus Verkehrsrücksichten an eine andere Stelle versetzt ist, im Jahre 1890 statt. 3. Artesische Brunnen.
Schon oben ist auf einen in der Linie »Neue Anlage«—»Centraibahnhof«—»Hardenberg« sich in dem Tertiärgebirge unter der Stadt hinziehenden, mächtigen Grundwasserstrom hingewiesen, der jedoch nicht einen einzigen Wasserhorizont hat, sondern in Folge der wechselnden Lage der eingeschlossenen Thon-, Mergelund Kalksteinschichten getheilt und in der Form von verschiedenen Wasserstockwerken auftritt, deren Wasser in den einzelnen Tieflagen verschieden in seiner Härte ist. Die Schichtenfolge und das Einfallen der einzelnen Schichten liess auch auf das Vorhandensein von a r t e s i s c h e m W a s s e r schliessen, und ein von der Stadt M a i n z in den Jahren 1839/41 vorgenommener Bohr versuch im »Hopfengarten« war von einem guten Erfolge begleitet. In einer Tiefe von 98,0 m unter Strassenhöhe wurde hier artesisches Wasser erschlossen, welches bis auf 1,5 m unter Strassenniveau in die Höhe
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stieg. Das Bohrloch war auf 92,0 m Tiefe mit einem I als der Schlussstein über diesem Baue errichtete NeuFutterrohre von 125 mm Durchmesser ausgebuchst und b r u n n e n . An dem Obelisk, der eine Höhe von etwa lieferte ursprünglich pro Stunde einen halben cbm Wasser. 11,0m hat und an den Seiten mit allegorischen Figuren Dieses besass eine Temperatur von 14°C. und hatte nur geschmückt ist, befindet sich eine lateinische Inschrift, deren Uebersetzung wie folgt lautet: 4 bis 5 deutsche Härtegrade gegen 18 Härtegrade in dem oberen und 23 biß 25 Härtegrade in dem mittleren >Gott dem Beeten, dem Höchsten! Der Stadt zur Zierde! Allen ihren Bewohnern, besondere denen der Wasserhorizonte. Nachbarschaft zum Wohl und zur Hälfe! Leider ist durch eine Tiefbohrung, die vor etwa Da ihnen bisher ein gesundes Wasser fehlte, so hat 10 Jahren in dem höher gelegenen »Cästrich« vorder erhabenste und ehrwürdigste Fürst und Herr: genommen wurde, die wasserführende Schicht des arteLothar Franz, sischen Brunnens angeschnitten und nach einiger Zeit des heiligen Stuhles z u M a i n z E r z b i s c h o f , des heiliwar das Wasser aus dem mittleren Stockwerk in diese gen r ö m i s e h e n R e i c h e s durch D e u t s c h l a n d E r z Schicht hinabgesunken. Das Wasser des artesischen k a n z l e r - C h u r f ü r s t und B i s c h o f zu B a m b e r g Brunnens ist dann lange Zeit trübe gewesen, und stieg etc. etc. inj Jahre nach Christi Geburt 1726 diese von auf 23 Härtegrade. Andere artesische Brunnen befinden ihm aufgefundene, ergiebige, reichhaltige Ader zum allsich im Gebiete der »drei Bleichen«, deren jetzige Ergemeinen Besten öffnen lassen. giebigkeit aber nur eine zehr geringe ist. Alle Durstigen! 4. QaellealettMugen.
Von den Q u e l l e n , welche längs der Stadt zu Tage treten, wurde bereits im Jahre 1678 das Wasser der einen, die in der Nähe des E i g e l s t e i n e s entspringt, durch die K a p u z i n e r l e i t u n g nach der Kapuzinerstrasse geführt. Dieses Wasser diente und dient noch zum Theil für die Versorgung des K a p u z i n e r k l o s t e r s und zum Theil für öffentliche Zwecke. Die Herstellung dieser Leitung soll durch den Bischof D a m i a n H a r t o r d v . d e r L e y e n erfolgt sein. Die Rohrleitung dafür ist später wiederholt umgelegt und erneuert, und sie speist heute nur noch einen einzigen I^aufbrunnen an der Dagobertstrasse. Eine zweite kleine Leitung, diß K a r t h ä u s e r L e i t u n g , bis zur Stadt von 150 m Länge, wird aus einer Gallerie gespeist, die am linksseitigen Landpfeiler der Eisenbahnbrücke beginnt. Erst im Jahre 1854 wurde dieses Wasser nach der Stadt geleitet und speist hier seitdem 5 Laufbrunnen und 2 Pumpenbrunnen. Die Ergiebigkeit der Quelle ist sehr wechselnd; aber die Qualität des Wassers ist eine stets gute. Die dritte Leitung, welche aus demselben Quellengebiete wie die zweite gespeist wird, ist die H a r d e n berg-Leitung. Für diese ist das Wasser durch Drainage gefasst, und ein Laufbrunnen und 6 Pumpenbrunnen werden aus der Leitung gespeist. Der Wasserreichthum des südwestlich von M a i n z gelegenen Ortes B r e t z e n h e i m hat schon frühzeitig die Veranlassung zu einer Benutzung der dort zu Tage tretenden Quellen für die Stadt M a i n z gegeben. Der Churfürst L o t h a r F r a n z veranlasste im Jahre 1720 durch den aus W i e n berufenen Brunnenmeister S t u m p f die Fassung der am Eingang des Ortes zu Tage austretenden Quellen durch die Anlage einer Gallerie, von der aus das Wasser mit natürlichem Gefälle durch eine doppelte Rohrleitung nach einem Reservoire in der Nähe des jetzigen »Bingerthores« geleitet wurde. Von hier aus verzweigten sich die Rohre der B r e t z e n h e i m e r L e i t u n g nach verschiedenen Richtungen in der Stadt zur Speisung von öffentlichen Laufbrunnen. Die Ergiebigkeit der B r e t z e n h e i m e r Quellengallerie hat stets sehr gewechselt und nach längeren Trockenperioden versiegte sie im vorigen Jahrhunderte wiederholt beinahe vollständig. Zuletzt speiste sie nur noch 4 Laufbrunnen in Z a h l b a c h , und seit langer Zeit ist sie fast ganz trocken. 5. Neubrunnen.
Ein besonderes Interesse von den B r e t z e n h e i m e r Brunnen verdient der im Jahre 1726 gewissermaassen
Kommet nun zu diesen Wassern und schöpfet, froh daraus, preisend Gott, welcher euch den Schatz von fliessendem Wasser auf Erden aufgethan hat, dass er nach diesem Leben ein Brunnen lebendigen Wassers werde, welcher ins ewige Leben springt!«
Fast 80 Jahre später hat der N e u b r u n n e n als Ausgangspunkt eines grossen Festes gedient. Zur Zeit der Fremdherrschaft beschloss nämlich im Jahre 1798 die Municipal-Verwaltung »das Fest der Dankbarkeit« am 29. Mai durch die Weihe eines öffentlichen Denkmales zu feiern. Als solches wurde der Obelisk des N e u b r u n n e n benutzt, und zu diesem Zwecke wurde eine Anzahl daran angebrachter Wappen und Inschriften beseitigt und durch andere ersetzt. Von diesen neuen Inschriften lautete die auf der Vorderseite beispielsweise wie folgt: >Der f r a n z ö s i s c h e n R e p u b l i k und ihrem Freiheitsheere das dankbare M a i n z e r V o l k ! «
Auf der Rückseite stand zu lesen:
> Dem Johann Gntenberg, dem Johann F a s t und dem Peter Schtfffer, Bürgern von M a i n z , den Erfindern der Buchdrucherkunst und Verbreitern der Aufklärung im Jahre 1440!«
Nachmittags 3 Uhr bewegte sich am 29. Mai 1798 der Festzug vom Gemeindehause nach dem Brunnen, woselbst patriotische Ansprachen gehalten und dem kommandirenden Generale ein Kranz überreicht wurde. Kanonendonner, Festgeläute und am Abend Schauspiel und Ball erhöhten die Festfeier. Der Einfluss von Feuchtigkeit und Frost Hess auch an diesem Bauwerke später die Zerstörung beginnen. Das Wasserbecken mit den 2 Wassergöttern ( R h e i n und M a i n ) hat wiederholter Reparaturen bedurft und wurde im Jahre 1877 vollständig erneuert. c) Die Römerthal-Leitung.
Eine in den Jahren von 1857 bis 1859 herrschende Trockenperiode, in welcher die B r e t z e n h e i m e r Quellen fast vollständig zum Versiegen kamen und auch für die übrigen Laufbrunnen in der Stadt zeitweise das Wasser vollständig ausblieb, rief eine solche Calamität nicht nur für die Einwohner, sondern auch für die Festungsverwaltung in M a i n z hervor, dass es allen Interessirten dringend geboten erschien, schleunigst Schritte zu ergreifen, damit ein solcher Zustand sich nicht wiederholen könne. Nach längeren Verhandlungen zwischen den städtischen und den Festungsbehörden entschloss man sich, auf den Vorschlag des Brunnenmeisters S t u m p f einzugehen und durch diesen oberhalb des Vorortes Z a h l b a c h in unmittelbarer Nähe der »Römersteine* ver-
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Das damit verbundene städtische Rohrnetz speist •10 öffentliche Ventilbrunnen und 3 Laufbrunnen, die sich in dem bis auf 15,0 m + 0 Höhe liegenden Theilen der Stadt befinden. Aus der zwischen der Quellfassung und dem Reservoire liegenden Leitung, der sog. »Gemeinschaftsleitung« werden ferner 2 öffentliche Brunnen gespeist. Die Kosten der gemeinschaftlichen Anlagen für die R ö m e r t h a l - L e i t u n g , sowie die für deren spätere Unterhaltung Bind in dem Verhältnisse der Wasserberechtigung zwischen den beiden Parteien, der Stadt und dem Militärfiscus, getheilt. Die Gesammtkosten, welche der Stadt aus der Anlage dieser Leitung erwachsen sind, haben ca. M. 100000 betragen. Durch diese Anlage ist eine wesentliche Verbesserung der Trinkwasserverhältnisse in den Theilen der Stadt erreicht, für welchen die Höhenlage der Leitung ausreicht. Ausser dem Wasser aus der R ö m e r t h a l - L e i t u n g diente damals ferner noch das der früher erwähnten 3 Leitungen: der K a r t h ä u s e r - , der K a p u z i n e r - und der H a r d e n b e r g - oder M o m b a c h - L e i t u n g durch öffentlich aufgestellte Ventil-, Lauf- und Pumpenbrunnen für die städtische Versorgung. Die Tabelle 261 gibt ¡in, wie viele Brunnen jeder der verschiedenen Arten noch im Jahre 1898 von jeder der vorgenannten Leitungen , sowie von der sogleich zu beschreibenden R a u t e r t ' s c h e n L e i t u n g gespeist wurden. Tabelle 261.
2
Kartbftuser Leitung Kapuziner Leitung Hartenberg- oder Mombachleitg. Römerthalleitung Rautert'sches Wasserwerk . .
37 28
3 1 1 3 2
zusammen
67
10
— —
2 —
4
— —
6
im Ganzen
Pumpenbrunnen
Laufbrunnen
Art der Brunnen
Brunnen Ventilbrunnen
Oeffentliche
7 1 5 40 30 83
Die Tabelle 262 enthält ferner eine Zusammenstellung der Analysen der gleichzeitig entnommenen Proben des Wassers von diesen verschiedenen Bezugspunkten in mg im Liter. Tabelle 282. Analysen.
Hardenbergleitung
0
575 140 56 28 48 0 69 0
585 170 50 32 124 0 36 0
390 118 59 24,8 15,1 0 13 0,49
500 132 73,6 30,1 46 0 86 0,5
21,9
21,8
24,0
20,0
23,4
S
Gegenstand
Geflammter Rückstand . Kalk Magnesia Chlor Schwefelsäure . . . . Ammoniak u. sulp. Säure Salpetersäure Sauerstoff, Oxydirbarkeit Bacterienzahl in ccm. . Härtegrade, deutsche. .
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Kapuiinerleitung
sehiedene Bohrungen und UnterBuchungen vornehmen zu lassen. Diese Arbeiten hatten einen guten Erfolg, und sie haben die Grundlage für die Anfangs der 60 er Jahre angelegte R ö m e r t h a l - L e i t u n g gebildet, aus welcher sowohl die öffentlichen Brunnen in dem mittleren Gebiete der Altstadt, als auch verschiedene militärische Gebäude heute noch mit sehr gutem Trinkwasser versorgt werden. Die Gallerie, durch welche das Wasser der Quellen für diese Leitung erschlossen ist, liegt mit ihrer Sohle etwa 10,0 m tief unter Terrain und 24,5 m über Null des M a i n z e r Pegels. Das hier erschlossene Wasser, welches eine Härte von 19° deutsche Härte hat, wird durch eine 1750 m lange Zuleitung von 125 mm Durchmesser einem im Glacis am Binger Thore hergestellten, zweitheiligen Reservoire zugeführt. Die tägliche Zuflussmenge aus den Quellen beträgt ca. 600 cbm, und dieses Quantum wird in einer Vorkammer des Reservoirs in dem Verhältnisse von 3 zu 2 getheilt, so dass ca. 360 cbm für die Stadt und ca. 240 cbm für die Militärverwaltung in je eine der beiden Abtheilungen des Reservoirs überfliessen. Aus deren jeder zweigt eine getrennte Vertheilungsleitung für jeden der beiden Eigenthümer ab.
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d) Das Rautert'sche Wasserwerk. I. Periode von 1863 bis 1883.
Die R ö m e r t h a l l e i t u n g musste natürlich sehr bald bei den Bewohnern aller höher gelegenen Strassen der Stadt, welche sich bis auf 40,0 m 0 Höhe hinaufziehen, das Verlangen nach einer ähnlichen Wasserleitung auch für diese Theile der Stadt erwecken. Speciell waren es die Weinhändler, die sich zur Erlangung von hochwasserfreien Kellern an dem Kästrichwege in grosser Zahl angebaut hatten, welche für diese Gegend eine bessere Wasserversorgung wünschten, weil sie bekanntlich für das Flaschen- und Fässerschwanken, sowie auch für sonstige Zwecke täglich grosse Wassermengen verbrauchen und für dessen Erlangung ausschliesslich auf in Folge der hohen Terrainlage sehr tiefe Brunnen angewiesen waren. Der Dr. A u g u s t R a u t e r t , welcher früher in dieser Gegend (Walpodenstrasse) eine Mälzerei betrieb, liess im Jahre 1860 auf seinem damaligen Grundstücke einen Brunnen herstellen, durch welchen so reichliche Quellen erschlossen wurden, dass bei seinen Nachbarn der Wunsch entstand, mittels einer anzulegenden Leitung daraus auch das Wasser für ihre Bedürfnisse zu erhalten. R a u t e r t hatte in dem Brunnen ein Pumpwerk aufgestellt, durch welches das Wasser in ein auf dem hochgelegenen Theile seines Gartens aufgestelltes, eisernes Reservoir von 40cbm Inhalt gefördert wurde. Weil er damals Wasser in Ueberfluss hatte, so war er nicht abgeneigt, dem Verlangen seiner Nachbarn zu entsprechen, und dadurch hat sich aus kleinen Anfängen im Laufe der Jahre ein grosses, fast über die ganze Stadt verzweigtes Wasserverkaufsgeschäft entwickelt, welches R a u t e r t fast 25 Jahre lang, vom 1. December 1863 bis zum 1. April 1888, mit bestem Erfolge betrieben und welches dann von der Stadt käuflich erworben wurde. Der erste Vertrag, welchen R a u t e r t zur Ermöglichung seines Unternehmens mit der Stadt abgeschlossen hat, datirt vom 10. August 1863. Die Stadt räumte ihm danach das Recht ein, von seinein Hause aus auf städtischem Terrain durch die Walpodenstrasse Rohrleitungen zu verlegen, um an die übrigen Bewohner der Strasse Wasser daraus abgeben zu können. Am 1. December 1863 floss zum ersten Male das Wasser aus dem
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R a u t e r t ' s c h e n Brunnen den Grundstücken von 6 seiner Nachbarn durch Anschluseleitungen zu. Der damit erzielte günstige Erfolg veranlasste R a u t e r t , schon am 15. December desselben Jahres mit der Stadt einen zweiten Vertrag abzuschliessen, nach welchem er die Erlaubniss zu Rohrlegungen auch auf dem städtischen Terrain des ganzen Kästrich und auf dem der benachbarten Strassen erhielt. Im Jahre 1864 war bereits die Zahl der Anschlüsse an seine Leitungen auf 48 und im Jahre 1865 sogar schon auf 110 gestiegen. Im Jahre 1864 hat R a u t e r t daher einen zweiten, tieferen und sehr viel ergiebigeren Brunnen von 2,0 m Durchmesser erbaut, der heute noch in Betrieb ist, während der erste Brunnen seiner bedenklichen Lage wegen später mit Kies zugeschüttet wurde. Ueber diesem neuen Brunnen stellte er damals eine Dampfpumpmascbine auf, die stündlich bis zu 100 cbm Wasser liefern konnte, und nachdem es ihm für längere Zeit gesichert, gelungen war, miethweise den in der Bastion A l e x a n d e r gelegenen, »runden Thurm«, den ehemaligen »Pulverthurm«, zu erwerben, stellte er in diesem in 15,0 m Höhe über Terrain ein schmiedeeisernes Hochreservoir von 140 cbm Inhalt auf. Das Reservoir ist von R a u t e r t ' s damaligem Grundstücke ca. 200 m entfernt. Es liegt mit seinem Wasserspiegel auf 53,0 m -}- 0 und ist heute noch in Benutzung. Durch diese neuen Anlagen war eine bedeutend ausgiebigere Lieferung durch das Wasserwerk ermöglicht, und die Zahl der Anschlussleitungen wuchs daher in raschem Tempo, wie es die folgenden Zahlen der benutzten Anschlüsse in den einzelnen Jahren von 1866 bis 1879 erkennen lassen, an: Jahr 1866 67 68 69 70 71 72 Anschlüsse: 127 145 145 153 163 167 202 Jahr 1873 .74 75 76 77 78 79 Anschlüsse: 218 249 277 314 349 381 402 Seit dem Jahre 1872 ist diese Zunahme auch mit auf einen, in demselben Jahre von R a u t e r t mit der Stadt abgeschlossenen, dritten Vertrag zurückzuführen, welcher ihm die unbeschränkte Erlaubniss zur beliebigen Ausdehnung seines Rohrnetzes über die ganze Stadt ertheilte. Freilich bestimmte dieser Vertrag zugleich, dass bei seiner etwa erfolgenden Kündigung die Stadt unentgeltlich in Besitz sämmtlicher, von ihm in den Strassen der Stadt verlegten Rohrleitungen treten sollte. Die durch den ersten Theil des Vertrages sicher zu erwartende Geschäftsausdehnung veranlasste R a u t e r t , im Jahre 1875 abermals einen neuen Brunnen abzuteufen und eine neue Dampfpumpinascbine von 150 cbm stündlicher Lieferung über demselben aufzustellen, sowie auch sonstige Arbeiten für die Wassererschliessung auszuführen. Dieser neue Brunnen liegt in 27 m Entfernung von dem anderen Brunnen. 2. Ueber den Ursprung des Wassers.
Näheres über die Natur der wasserführenden Schichten, aus denen das Wasser hier entnommen wird, festzustellen, hatte bis zum Jahre 1864 der starke Wasserandrang unmöglich gemacht, und erst durch das Aufstellen verschiedener Pulsometer im Jahre 1864 war beim Abteufen des Brunnens eine ausreichende Wasserbewältigung dafür zu ermöglichen. Nach 4x/2 monatlicher Arbeit wurde damals in der Tiefe von 2,58 m — 0 die erste wasserführende Schichte angetroffen, welche eine Sandbank bildete, die aus auf einander gelagerten und leicht mit einander verkitteten Schalen der litorinella acuta und inflata bestand und die dem Durchziehen des Wassers keinen sehr grossen Widerstand ent-
gegensetzte. Durch Horizontalbohrungen mit einzölligen Gasrohren in der freigelegten Filterfläche wurde hier der Wasserdurchtritt bedeutend vergrössert und 4 seitliche Bohrlöcher von 9 m Länge, die in 12 Stunden eingetrieben waren, vergrösserten die Brunnenlieferung von 65 cbm auf 150 cbm in der Stunde. Nachdem der andere Brunnen im Jahre 1875 bis auf die Litorinellensandbank vertieft war, wurden wieder verschiedene Bohrlöcher von 250 mm Durchmesser bis auf 25,0 m Tiefe niedergebracht, und dadurch wurde festgestellt, dass die vor 10 Jahren gefundene Sandbank nur das oberste und schwächste Glied einer Reihe von wasserführenden Schichten bildet, welche von einander durch Lettelagen und Felsbänke getrennt sind. Für den neuen Brunnen, dessen Sohle 18,0 m unter der Strassenfläche liegt, ist der Wasserzutritt durch 2 seitliche Gallerien, sowie durch 2 grosse und verschiedene kleine Bohrungen bedeutend vergrössert, und es beträgt dessen wasserdurchlassende Fläche im Ganzen 56 qm. Nach R a u t e r t ' s Veröffentlichungen haben es spätere, geologische Untersuchungen als wahrscheinlich erscheinen lassen, dass dieser Brunnen sich auf der tiefsten und schmälsten Stelle einer grossen Mulde befindet, deren breiter Flügel sich gegen die r h e i n i s c h e Ebene hin öffnet und sich vielleicht bis A l z e y und bis zum D o n n e r s b e r g e hinzieht, sowie sich seitlich an das Rothliegende bei N i e r s t e i n und an die Berge der N a h e anlehnt. Nach R a u t e r t ' s Ansicht kommt das hier für die Versorgung der Stadt erschlossene Wasser aus der Corbicula-Stufe des Mainzer Tertiär-Beckens, welche als Oberlage zwischen der Cerithien-Stufe eingebettet ist. Diese Corbicula-Schichten sollen in Folge des in vorhistorischer Zeit erfolgten Einbruchs des Rheinbettes zum R h e i n e hin abfallen und die Ränder derselben sollen nach W e i s e n a u und B u d e n h e i m hin seitlich bis zu Tage aufsteigen, so dass sie bei Mainz eine Mulde bilden, auf deren Thalsohle jener Grundwasserstrom fliesst, der zur Versorgung der Stadt dient. Woher das Wasser kommt und in welcher Tiefe die wasserführenden Schichten unter dem R h e i n e hinziehen, ist nach einem Berichte R a u t e r t ' s vom Jahre 1888/89 noch nicht erforscht. Wahrscheinlich bildet die ganze r h e i n h e s s i s c h e Hochebene, vielleicht bis weit über Alzey hinaus, das Sammelgebiet dieser Quellen, und möglicher Weise können dabei auch die Niederschläge an den Rändern des M a i n z e r Beckens, an denen die betreffenden Schichten ansteigen, also z. Z. auch am T a u n u s , mitgewirkt haben. 3. Periode 1883 bis zur Uebergabe an die Stadt.
Der letzte Theil des von der Stadt mit R a u t e r t im Jahre 1872 abgeschlossenen Vertrages, der die kostenfreie Abgabe aller Rohrleitungen an die Stadt bei einer V e r t r a g s l ö s u n g vorschrieb, musste diesen abhalten, ebenso gründlich mit dem weiteren Ausbaue seines Rohrnetzes vorzugehen, wie er das mit den Wassergewinnungsanlagen gethan hatte, weil damals Untersuchungen zum Zwecke der Erbauung eines städtischen Wasserwerkes in Vorbereitung waren. Mit Recht konnten also Zweifel darüber bei ihm entstehen, ob eine etwa zu frühe Kündigung des Vertrages durch die Stadt eine Ausnutzung neuer, von ihm verlegter Rohrleitungen möglich machen würden oder nicht. Bislang waren von ihm die Rohrleitungen für die Befriedigung von neuen Consumenten immer nur stückweise verlängert. Durch die völlig planlose Entwicke-
11. Provinz Rheinhessen. lung der Leitungen in ihren ersten Anfängen war das Rohrnetz später immer ungenügender geworden, so dass sich die Stadtverwaltung, um hierfür Hülfe zu schaffen, schliesslich am 2. April 1883 zu dem Abschlüsse eines vierten Vertrages mit E a u t e r t entschlossen hat. Nach diesem Vertrage hat die Stadt den Ausbau des städtischen Rohrnetzes für ihre alleinige Rechnung und frei nach ihrem Ermessen herzustellen und für dessen Benutzung sind von R a u t e r t jährlich 5V2 % der Herstellungskosten als Miethe zu zahlen. Für die ferneren neuen Rohrlegungen ist dann von der Stadt ein Plan zu Grunde gelegt, welchen der Civilingenieur K r ö b e r in S t u t t g a r t im Auftrage der Stadt bereits für ein eventuell später zu erbauendes, städtisches Wasserwerk entworfen hatte. Für jedes der 11 Jahre von 1879 bis 1889 gibt die Tabelle 263 die Zahl der benutzten Anschlussleitungen und die jährliche Wasserabgabe im Ganzen, sowie im Vergleich zu 100 cbm des Vorjahres und ferner die Abgabe für den mittleren Jahrestag und die mittlere Jahresabgabe für jeden Anschluss an das Rautert'sche Wasserwerk an. Tabelle 203. W a s s e r a b g a b e 1879 b i s 1889.
Jahr
1879 1880 1881 1882 1883 1884 1885 188« 1887 1888 1889
Wasseral )gabe cbm desgl. Zahl gegen am 100 cbm der Anim mittleren des schlüsse Ganzen JahresVorjahres tage 148 555 170 977 178 662 195 185 218 728 321 373 344 345 419 469 501 256 544 580 588 858
407 467 490 535 599 880 943 1149 1373 1492 1613
112,3 104,9 109,2 112,3 146,9 107,2 121,8 119,5 108,7 108,1
402 399 421 449 557 700 928 1167 1425 1436 1687
Consam pro Anschluss cbm 344 429 424 434 393 459 363 360 352 378 349
Die Zahl der Anschlussleitungen hat eich hiernach in den 8 Jahren von 1882 bis 1889 fast vervierfacht, und die tägliche Wasserabgabe hat sich fast verdreifacht. Der Wasserverkauf aus dem städtischen Leitungsnetze erfolgte damals durch den Wasserlieferanten ausschliesslich nach Wassermessern und zum Preise von 40 Pfg. pro cbm, welcher Preis sich jedoch durch Rabatte für grössere Abnehmer bis auf 12 Pfg. ermässigte. Der finanzielle Erfolg des Geschäftes musste sich zweifellos mit der wachsenden Wasserabgabe immer befriedigender gestalten, so lange die Anlagen für die steigenden Ansprüche des Consums noch ausreichend waren. Sehr wahrscheinlich aber war es, dass mit der Zeit die Nothwendigkeit eintreten würde, selbst noch an diesem Provisorium Erweiterungen vorzunehmen, wenn die Stadt nicht rechtzeitig grössere Neuanlagen geschaffen haben würde. Bei der Behauptung der möglichen Leistungsfähigkeit der Anlage von der einen Seite und bei den darüber auf der anderen Seite bestehenden Zweifeln konnte nur eine eingehende und unparteiische Prüfung derselben zu einem richtigen Urtheile führen. Diese Erkenntniss wird auch die Veranlassung gewesen sein, dass, weil unter den damals bestehenden Besitzverhältnissen eine solche Prüfung ganz ausgeschlossen erschien, schliesslich die Stadtvertretung mit R a u t e r t am 17. Dez. 1887 einen fünften Vertrag, nämlich einen eventuellen Kaufvertrag, abschloss, der am 1. April 1888 in Kraft treten sollte, aber innerhalb einer' 3jährigen
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Probezeit, also vor dem 1. April 1891, und nach einer vorherigen halbjähriger Kündigung mit einem Verluste von M. 100000 für die Stadt wieder rückgängig gemacht werden konnte, falls die Anlage den in dem Vertrage vorgeschriebenen Bedingungen nicht entsprechend befunden werden würde. Nach diesem Vertrage verkaufte R a u t e r t der Stadt sein ganzes Anwesen in der W a l p o d e n s t r a s s e für; M. 600000, einschliesslich seiner ganzen, zum Betriebe des Wasserwerkes und des Installationsgeschäftes vorhandenen Einrichtungen nebst allen zugehörigen Apparaten und Werkzeugen, sowie der Thurmuhr, aber ausschliesslich aller Materialvorräthe und Wohnungseinrichtungen. Der Rückkauf dieser Mobilien und Immobilien für M. 500000 musste durch R a u t e r t innerhalb des festgesetzten Termins auf Verlangen der Stadt erfolgen: a) wenn die in der Zeit vom 1. April 1888 bis dahin 1901 angestellten, 4 monatlichen, ununterbrochenen Versuche ergeben sollten, dass die tägliche Leistungsfähigkeit der Brunnen im Beharrungszustande bei l , 0 m - | - 0 Absenkung nicht 12000 cbm entspricht. b) wenn sich eine Verschlechterung des Wassers im Allgemeinen, sowie in chemischer und bakteriologischer Beziehung während dieser Zeit oder nach stärkerer EntnAme durch das Probepumpen ergeben sollte. c) wenn bei regelmässiger Förderung während der Zeit des städtischen Betriebes Beschädigungen am Eigenthume Dritter eintreten sollten, durch welche die Stadt veranlasst werden könnte, von einer dauernden, grösseren Wasserentnahme aus den R a u t e r t ' s e h e n Brunnen abzusehen. R a u t e r t war nach dem Vertrage ferner verpflichtet, die für diese Leistung des Werkes und die sonst für einen sicheren Betrieb erforderlichen Erweiterungen und Verbesserungen vorher vorzunehmen. Er musste ferner einen neuen, dritten Brunnen bis zurCorbicula-Schicht neben den beiden anderen Brunnen absenken, welche Arbeit er mit pneumatischer Caissonversenkung ausführen liess. Ferner musste er für diesen Brunnen eine neue Dampfpumpmaschine von 150 cbm stündlicher Leistung aufstellen, so dass demnächst im Ganzen 3 Pumpmaschinen von zusammen 400 cbm stündlicher Leistung zurVerfügung stehen würden. Für deren Betrieb war freilich nur ein Flammrohrkessel und ein Wasserröhrenkessel (beide zusammen von 130 qm Heizfläche) vorhanden. Diese genügten bislang schon kaum mehr für den regelmässigen Betrieb, und um die Pumpversuche überall vornehmen zu können, musste die Stadt sofort 2 neue Zweiflammrohrkessel mit Gallo way-Rohren von je 75 qm Heizfläche und von je 2 qm Rostfläche für ihre Kosten beschaffen, welche für 7 Atm. Dampfdruck concessionirt waren, sowie ferner auch für deren Aufstellung ein neues Kesselhaus erbauen. Die Vertragsversuche sind demnächst unter der Leitung von K r ö b e r ausgeführt, welchem von der Stadt für die 3 jährige Probezeit des Wasserwerkes die Leitung des Betriebes der Pumpstation übertragen war. Um aber die vorgeschriebenen 12 000 cbm täglich oder 500 cbm pro Stunde fördern zu können, musste schliesslich von der Stadt für ihre Rechnung auch noch eine vierte Pumpmaschine von 150 cbm stündlicher Leistung über dem dritten Brunnen aufgestellt werden. Endlich war auch noch eine Tieferstellung der Pumpen in den beiden alten Brunnen dafür nötig. Es mag hier eingeschaltet werden, dass die 4 Maschinen sämmtlich liegende Eincylindermaschinen, ohne Condensation, mit Sulzer-Ventilsteuerungen und mit
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II. Provinz Rheinhessen
Schwungrädern sind, die pro Minute 18 bis35 Umdrehungen machen können. Deren Dampfkolben haben 450 mm Durchmesser und 0,9 m Hub. Sämmtliche Maschinen übertragen ihre Kraft auf Kunßtkreuze, deren jedes 2 einfachwirkende Plungerpumpen antreibt, welche das Wasser auf 58,0 m Höhe fördern. Die Pumpen der ersten, im Jahre 1879 beschafften Maschine haben Plunger von •335 mm Durchmesser und 0,4 m Hub. Die dafür früher angegebene, stündliche Lieferung von 100 cbm bewirkt die Maschine bei 25 Umdrehungen pro Minute. Die Pumpen der 3 anderen Maschinen fördern bei derselben Zahl von Doppelhüben stündlich 150 cbm Wasser, weil sie Plunger von 400 mm Durchmesser und 0,4 m Hub haben. Die sämmtlichen Maschinen und Pumpen sind von G e b r . S u l z e r in W i n t e r t h u r geliefert. Mit den Vertragsversuchen konnte erst Ende Januar 1890 begonnen werden. Nach dem Berichte K r o b e r ' s über deren Resultat, der vom 14. Juli 1890 datirt ist, ist die tägliche Gesammtergiebigkeit der 3 Brunnen von dem Höchstbetrage von 12780 cbm allmählich auf den Minimalbetrag von 6280 cbm gefallen, und auch diese letztere Menge hat noch den Beharrungszustand überschritten. Der Brunnenwasserspiegel, welcher im Jahre 1883 von K r o b e r bei regelmässigem Betriebe auf 3 , 0 m - ) - 0 constatirt war, stand beim Beginne der Versuche auf 1,0 m -}- 0. Er erfuhr während der Versuche eine Senkung bis auf 3,0 m—0 und stand am Schlüsse der Versuche (17. Mai 1890) auf 2,8 m—0. Die Qualität des Wassers hatte sich während der Versuchszeit nicht wesentlich geändert und die Härte des Wassers betrug beim Schlüsse der Versuche 21 bis 22« deutsche Härte. Weil schon in jener Zeit im Hochsommer bis zu 5000 cbm Wasser im Tage gebraucht wurden und weil das Wasserwerk bei dauernder Beanspruchung kaum 6000 cbm — wahrscheinlich aber nur 5000 cbm — täglich würde liefern können, so musste nach K r ö b e r ' s Urtheile, selbst wenn das Werk auch in der Gegenwart noch genügen sollte, für die nächste Zukunft eine Vergrösserung der Wassererschliessungsanlagen doch unbedingt verlangt werden. Trotz alledem befand sich die Stadt, weil sie am 1. April 1891 ein anderes Wasserwerk nicht besass, in der Nothlage, das R a u t e r t ' s c h e Werk ankaufen zu müssen, und sie musste zugleich, weil ein neues Wasserwerk vorläufig noch nicht erbaut werden konnte, sich bemühen, an anderer Stelle eine provisorische Beschaffung von neuen Wassermengen rechtzeitig zu erreichen. Als das dringendste Bedürfniss für den Betrieb erschien zur Zeit aber eine sofortige Vergrösserung des Hochreservoirinhaltes. Es war von K r ö b e r dafür entweder ein Ausbau der Reservoiranlage auf dem a l t e n P u l v e r t h u r m e für 600 cbm Fassungsraum oder die Erbauung eines gemauerten Reservoirs für 3000 cbm Inhalt auf dem H e c h t s h e i m e r B e r g e in Aussicht genommen, wofür Projecte mit Kostenanschlägen von M. 170000 resp. M. 350000 vorlagen. Für die alte Anlage waren während der Probezeit von der Stadt bereits M. 85296 für eine neue Pumpmaschine und ein neues Kesselhaus mit 2 Kesseln, wie vorerwähnt, verausgabt. Die Kosten der stadtseitig für die Wasservertheuung bis zu diesem Zeitpunkte hergestellten Rohrleitungen beliefen sich ferner auf M. 611369. A n R a u t e r t waren für Wassermesser M. 71780, für alte Rohrleitungen M. 12040 und für sein Werk M. 600000 gezahlt. Im Ganzen hatte demnach die vorhandene Wasserversorgungsanlage damals bereits M. 1380485 gekostet, so dass die Stadtvertretung von einen Reservoirbaue Abstand nahm und nur noch einige unvermeidliche Arbeiten für die Pumpstation mit M. 26000 und nachträglich für die Pumpversuche noch M. 33800 bewilligte.
e) Städtisches Wasserwerk. I. Förderanlage« in der Rheinischen Brauerei.
Der im Laufe der folgenden Jahre eintretende, steigende Bedarf an Wasser für die Stadt und deren Bewohner, verbunden mit dem steten Fallen des Wasserspiegels in den Tiefbrunnen des nunmehr städtischen Wasserwerkes, liess befürchten, dass durch eine Ueberanstrengung der Brunnen ein fühlbarer Wassermangel eintreten könnte, und das gab im Jahre 1893 die Veranlassung zu Anordnungen, durch welche der Verbrauch aus dem Wasserwerke für öffentliche Zwecke möglichst eingeschränkt werden sollte. Es wurden die Springbrunnen auf dem Tritonenplatze und in der neuen Anlage ausser Benutzung gestellt, und die Wasserspülung der öffentlichen Pissoire wurde durch Oelspülung ersetzt. Die Wasserentnahme aus Hydranten für das Strassensprengen wurde ganz eingestellt, und es durfte dafür nur noch Wasser aus 2 provisorischen Pumpstationen am R h e i n u f e r (die Förderkosten pro cbm betrugen hier 8 Pf.), ebenso wie für öffentliche und private Zwecke zur Fässerfüllung abgegeben werden. Ferner wurde das Strassensprengen örtlich und zeitlich beschränkt und stellenweise ganz aufgegeben. Auch wurde der Wasserverbrauch zur Bewässerung von öffentlichen Anlagen, für Kanalspülen etc. aus den Wasserleitungen eingestellt. Im Januar 1894 wurde zur provisorischen Aushilfe von der Stadt mit der R h e i n i s c h e n B r a u e r e i in W e i s e n a u ein für 3 Jahre (also bis zum Anfange des Jahres 1897 gültig) unkündbarer Vertrag über eine Wasserlieferung abgeschlossen, weil man hoffte, bis zu dieser Zeit ein neues, städtisches Wasserwerk in Betrieb zu haben. Vorsichtiger Weise war jedoch ein Fortlaufen des Vertrages nach dieser Zeit mit vierteljährlicher Kündigung vorgesehen. Die R h e i n i s c h e B r a u e r e i verpflichtete sich nach dem Vertrag zur täglichen Lieferung von mindestens 1000 cbm Wasser aus einem von ihr am R h e i n e angelegten Brunnen, dessen Wasser sie bislang zur" Gewinnung von Kühlwasser für eine Eismaschine benutzt hatte. Dieser Brunnen hat 2,0 m Durchmesser und 5,52 m Tiefe. Er liegt auf 6,68 m + 0, also über dem Hochwasser des R h e i n s . Von dessen Ufer ist er 30 m und von dem Hochreservoire des städtischen Wasserwerkes auf dem A l e x a n d e r t h u r m e ca. 3500 m in der Luftlinie entfernt. Der Brunnen entnimmt das Wasser aus den Tertiärschichten, und dieses hat 15° deutsche Härte und eine gleichmässige Temperatur von 10,5° C. Während der Absenkung dieses Brunnens waren aus demselben zeitweise 3254 cbm Wasser im Tage geschöpft. Sein Wasser wird für die Stadt direkt in das dafür als Druckrohr mit 200 mm Durchmesser bis zu dem Brunnen verlängerte städtische Rohrnetz mittels einer Dampfpumpmaschine eingeführt. Es durch fliesst hierbei vorher einen Wassermesser zur Bestimmung seiner Menge für deren Bezahlung mit 10 Pf. pro cbm. Die für städtische Rechnung für die Wasserföraerung angeschaffte Maschine ist in einem, von der Brauerei zur Verfügung gestellten Räume aufgestellt und mit den verschiedenen Leitungen verbunden, wofür der Stadt M. 37 000 an Kosten erwachsen sind. Die Brauerei hatte den Betrieb der Maschine einschliesslich der Dampflieferung, der kleinen Materialien und der etwaigen Reparaturen etc. auf ihre Kosten zu besorgen. Die Maschine ist eine freistehende, doppeltwirkende Verbund-Dampfpumpmaschine mit von Hand verstellbarer Expansion, mit Einspritzcondensator und mit Nassluftpumpe. Die Dampfkolben haben 300 mm resp. 425mm und
Ö. iVoyinz ftheinhewetl.
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die fumpenkolben 250 mm Durchmesser; sämmtliche Die Hoffnung auf ein neues städtisches Wasserwerk Kolben haben 0,25 m Hub. Die Maschine fördert bei war zu jener Zeit vorläufig völlig aussichtslos, weil, wie 48 Umdrehungen pro Minute pro Stunde 60 cbm Wasser später näher mitgetheilt werden wird, am 30. September auf 78,0 m effective Höhe mittels Druck- und Saugerohren 1897 die Stadtverordnetenversammlung zu weiteren Vorvon 200 mm Durchmesser. Der Dampfdruck beträgt arbeiten für das Project J u n g e n f e l d die Mittel ver7 Atm. Die Maschine ist von K l e i n , S c h a n z l i n weigert hatte, und weil am 29. Juni 1898 der städtische & B e c k e r in F r a n k e n t h a l geliefert Finanzausschuss und die Wasserversorgungscommission Weil die Vorarbeiten zur Festlegung eines neuen die Ausführung des R ü s s e l s h e i m e r Projectes bei der Wasserbezugsortes für die Versorgung der Stadt später momentanen, städtischen Finanzlage vorläufig als unausnur einen sehr schleppenden Fortgang fanden, so sah führbar bezeichnet hatten. sich die Gr. Bürgermeisterei veranlasst, am 7. August Es blieb der Stadt unter diesen Verhältnissen nichts 1896 einen neuen Vertrag mit einem vom 27. Februar anderes übrig, als mit der R h e i n i s c h e n B r a u e r e i 1897 datirten Nachtrage mit der R h e i n i s c h e n am 30. August 1899 einen dritten, für 10 Jahre unkündB r a u e r e i abzuschliessen, nach welchem sich die Stadt baren Vertrag, der also bis zum 1. Januar 1910 läuft, abzuzur täglichen Abnahme von 1000 cbm Wasser weiter ver- schliessen, nach welchem die Brauerei der Stadt täglich pflichtete, dagegen aber das Recht erwarb, nach Deckung mindestens 3000 cbm Wasser zu liefern hat und zwar des eigenen Bedarfes der Brauerei von täglich 1500 cbm unter den Bedingungen und Preisen des bestehenden und der Gemeinde W e i s e n a u von täglich 200 cbm Vertrages, also für 9 Pfg. resp. 6 Pfg. pro cbm. Nach den verbleibenden Rest des vorhandenen Wassers voll zu dem 1. Januar 1910 soll dieser Vertrag stets für ein Jahr beziehen. Für die ersten 1000 cbm waren pro cbm 9 Pfg. weiter laufen, wenn er nicht ein Jahr vorher von der Stadt und für die täglich im Monatedurchschnitte darüber oder 3 Jahre vorher von der Brauerei gekündigt ist. Die hinausgehende Menge waren pro cbm 6 Pfg. zu zahlen. Brauerei hat sich in dem Vertrage zugleich verpflichtet, Die Dauer dieses Vertrages war bis zum 1. Januar 1900 ohne städtische Genehmigung keinem Dritten während unkündbar, und von da ab war eine halbjährige Kün- der Vertragsdauer Wasser abzugeben und durch keinerlei Einrichtungen die Quantität oder die Qualität des digung vereinbart. Für diesen Zweck hat die Brauerei einen neuen Wassers zu beeinträchtigen. Brunnen hergestellt, der 110 m weiter rh ein aufwärts Die Brauerei hat dann in W e i s e n a u einen Raum und 48 m vom Flusse entfernt liegt und dessen täg- hergestellt, in dem die Stadt eine dritte, neue Pumpliche Ergiebigkeit auf ca. 4000 cbm geschätzt ist. Für die maschine aufgestellt hat. Der vorhandene, ältere Brunnen Förderung des Wassers ist hier eine von den 3 grösseren ist zur Aufnahme eines dritten städtischen Saugerohres Dampfpumpmaschinen vom alten Werke in der Wal- umgebaut. Ferner hat sich die Brauerei contractlich podenstrasse aufgestellt, welche 150 cbm Wasser pro verpflichtet, die nöthigen Dampfkessel aufzustellen, die Stunde liefert. eine ununterbrochene-Dampferzeugung für die stündliche Als nun aber bald darauf der Widerstreit der Meinun- Wasserförderung von bis zu 400 cbm gewährleisten, sowie gen und die Schwierigkeit der Entscheidung über ein zu- endlich, noch einen oder 2 weitere Brunnen herzustellen, künftiges Wasserwerk bei der städtischen Vertretung sich sobald eine Stundenentnahme von 250 cbm bei dem in einem immer höheren Maasse steigerten und sich bestehenden Brunnen eine Senkung von 4,0 m erzeugen scheinbar völlig unlöslich verwickelten, trat bereits in sollte. der zweiten Hälfte des Jahres 1897 die R h e i n i s c h e Die von der Stadt aufgestellte, neue Maschine ist B r a u e r e i an die Stadt mit einem neuen Angebote eine liegende Verbunddampfmaschine mit Schwungrad, heran. Sie erklärte sich bereit, falls die Stadt den be- Ventilsteuerung und Einspritzcondensation. Sie hat stehenden Vertrag um 4 Jahre, also bis zum 1. Januar Dampfkolben von 460 mm resp. 710mm Durchmesser und 1904 verlängern wolle, dieser sämmtliches Wasser, 0,74 m Hub und macht 40 bis 60 Umdrehungen pro Misoweit die Stadt dessen bedürfen würde, zu 6 Pfg. pro nute, entsprechend einer Leistung von 100 bis 150 PS. Ihre cbm zu liefern und ihr ferner nach Ablauf des Ver- verlängerten Kolbenstangen sind direkt mit 2 liegenden, trages kostenfrei ein oberhalb am R h e i n zwischen doppeltwirkenden Plungerpumpen von 220 mm Kolbender Brauerei und einer Cementfabrik gelegenes, 144 a durchmesser gekuppelt. Weil die vertikale Entfernung grosses Grundstück von 85 m Wasserfront zum Baue zwischen dem Brunnenwasserspiegel und den Druckveneines s t ä d t i s c h e n W a s s e r w e r k e s zu überlassen. tilen nach Mittheilung der Betriebsleitung die übliche Zugleich räumte sie der Stadt noch das Recht ein, nach Saugehöhe von 5,0 m um 3,0 m überschritten und 8,0 m 6 Monate vorher erfolgter Kündigung und Zahlung von betragen haben soll, so hat man eine zweicylindrige, M. 20000 von diesem Vertrage zurücktreten zu können, stehende Zubringerpumpe für die Druckpumpen aufwenn nach städtischem Ermessen auf dem Grundstücke gestellt, welche vom Kurbelzapfen der Maschine aus das genügende Wasser qualitativ und quantitativ nicht zu angetrieben wird und Kolben von 375 mm Durchmesser erschliessen sein sollte. Die Stadt lehnte jedoch die und 0,5 m Hub hat und die ebenso wie die Druckpumpen Annahme dieses Angebotes ab. in der Stunde 240 cbm bis 360 cbm Wasser liefert. Dieses Inzwischen war der Wasserconsum im Juni 1898 Wasser wird in einen kleinen Behälter ausgegossen, aus bis auf täglich 6900 cbm gestiegen, und nur durch die dem die Druckpumpen saugen. Die gesammte Fördergrösste Anstrengung der Pumpwerke in derWalpoden- höhe beträgt 85,0 m. Die Saugeleitung resp. die Druckstrasse und in W e i s e n a u hatte er befriedigt werden leitung der Zubringerpumpe hat 400 mm resp. 375 mm können. Weil das jahrelange Bemühen, ein grösseres Durchmesser. Jede der beiden Druckpumpen hat eine Hochreservoir zu erhalten, das schon R a u t e r t sich Saugeleitung von 325 nuu, und beide zusammen haben dringend gewünscht hatte, erfolglos geblieben war, so eine gemeinschaftliche Druckleitung von 400 mm Durchmusste man sich damals dadurch zu helfen suchen, messer. Die Maschine und die Pumpen sind von der dass man bei Nacht das Wasser von W e i s e n a u in V e r e i n i g t e n M a s c h i n e n f a b r i k A u g s b u r g und die Brunnen in der Walpodenstrasse auslaufen liess, um M a s c h i n e n b a u g e s e l l s c h a f t N ü r n b e r g , A.-G." es aus diesen am folgenden Tage nach dem Reservoire Werk A u g s b u r g geliefert. Die Anlage hat incl. Aufstellung M. 98000 gekostet. in dem A l e x a n d e r t h u r m e zu fördern.
IT. Provinz
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ftheinhessea.
2. Hochreservoir.
Endlich ist auch im Jahre 1899 das vor 10 Jahren projectirte Hochreservoir am H e c h t s h e i m e r B e r g e zur Ausführung gekommen. Dieses hat im Lichten 43,6 m mal 24,0 m Grundfläche und besteht aus 2 Kammern von je 1750 cbm Inhalt bei 4,0 m Wasserhöhe. Es ist ganz aus Stampfbeton mit Ausnahme der sichtbaren Flächen der Vorkammern, die aus Bruchsteinmauerwerk (Iggenheimer Kalkstein und Mainsandstein) bestehen, hergestellt. Die ca. 2400 m lange Druckleitung von 400 mm Durchmesser mündet vor dem Reservoire in einen Betonkanal mit Poncelet - Ueberfall. Aus der vorgelegten Schieberkamme für den Austritt der Rohre, welche 4,7 m mal 8,1 m lichten Grundriss hat, führt eine Fallrohrleitung von 500 mm Durchmesser und 3540 m Länge vom Hochreservoire bis zum G a u t h o r e . Der Wasserspiegel des ersteren Reservoires liegt 15,0 m höher als der des Reservoires im A l e x a n d e r t h u r m e . Die Kosten des neuen Hochreservoirs waren auf M. 130000, die der Druckleitung auf M. 72000 und die der Fallrohrleitung auf M. 170000, so dass die Anschlagskosten der ganzen Anlage, einschliesslich der Dampfmaschine etc., sich auf M. 470000 beliefen. Im Jahre 1901 ist am 6. August das Hochreservoir und am 18. August das neue Pumpwerk in Betrieb gekommen. 3. Vertbeilirngsleitungen etc.
Für die Lage der Rohrleitungen in den Strassen gilt es in M a i n z afe allgemeine Norm, die Wasserleitungen links und die Gasleitungen rechts von der Bordschwelle und in 1,5 m Abstand davon in defn Fahrdamme zu ver-
legen, während die Kanäle in der Strassenachse selbst liegen. Diese Maasse erleiden namentlich in sehr engen Strassen natürlich entsprechende Reductionen. An den Strassenkreuzungen werden in die Wasserleitungen den Rohrweiten angepasste Theilkugeln für den Anschluss der Seitenstränge eingeschaltet, und für die Anschlussleitungen der Häuser werden gleich beim Verlegen neuer Strassenleitungen Abzweige mit eingebaut. Die Wasserabgabe erfolgt constant und unter einem einheitlichen Drucke, der früher zwischen 12,0 m und 47,0 m schwankte, aber nach der Inbetriebnahme des H e c h t s h e i m e r Reservoirs wohl noch gesteigert werden wird. Die Länge der städtischen Rohrleitungen von 400 mm bis 40 mm Durchmesser und deren gesammter Inhalt, sowie der dem letzteren entsprechenden Rohr- • durchmesser ist auf der Tabelle 264 für jedes der 12 Jahre von 1888/89 bis 1899/00 angegeben. Ebenso findet sich darauf die Zahl der damit verbundenen Schieber und Hydranten und die der öffentlichen Springbrunnen, Laufbrunnen und Pissoire angegeben. Die beiden letzten Columnen der Tabelle geben die jährlichen Kosten der Unterhaltung des Rohrnetzes ini Ganzen und pro 1000 lfd. m Rohrlänge in Mark au. Die für aas Jahr 1899/00 angegebene Rohrlänge von 60771 lfd. m setzt sich nach den verschiedenen Durchmessern wie folgt zusammen: Durchmesser mm 400 300 250 225 200 Länge m 37 309 4485 2457 2591 Durchmesser mm 175 150 125 100 75 Länge m 230 7350 8785 27 956 2512 Durchmesser mm 60 50 40 Länge m 1098 1708 703.
Tabelle 264. R o h r l ä n g e n , 8 c h i e b e r z a h l etc. u n d Jahr
1888/89 1889/90 1890/91 1891/92 1892/93 1893/94 1894/96 1895/96 1896/97 1897/98 1898/99 1899/00
Rohrlänge
Rohrinhalt
m
cbm
43 323 48 116 50821 52 743 53 703 53 913 56 470 55 947 66 825 57 154 59 286 60 771
706,13 763,00 801,97 808,50 815,28 816,88 827,85 834,32 844,00 873,00 900,07 912,00
Mittlerer Rohrdurchmesser Schieber mm 144 143 142 141 141 139 138 138 138 139 139 139
449 491 490 500 506 507 517 520 533 538 554 677
Die Hydranten, welche in mittleren Entfernungen von 66 m von einander stehen, sind fast ausschliesslich Unterflurhydranten, und seit 12 Jahren ist deren frühere Selbstentwässerung beseitigt. Im letzten Jahre sind auch 62 Ueberflurhydranten aufgestellt. Die Hausleitungen bestehen aus Bleirohren und galv. Schmiederohren. Früher wurden auch die Anschlussleitungen aus diesem Materialien gemacht, während jetzt dafür nur Gussrohre von mindestens 40 mm Durchmesser verwendet werden. Die Wasserabgabe erfolgte schon früher nur nach Wassermessern, und diese wurden bereits seit dem Jahre 1884 nur miethweise von der Verwaltung abgegeben. Aus früheren Zeiten rühren die jetzt noch benutzten 88 Eigenthumsmesser her. Die Zahl der in
Unterhaltungskosten.
— . a •3 , a —: a> Unterhaltungskosten des n.t! Hy§"3 2 £ 5 Rohrnc ,tzes M. dran ten • g a g £ et a 'S 2 im Ganzen prolOOOlfd.m o ä (SB 583 716 762 783 803 811 832 842 859 869 900 924
1 1 1 1 1 2 2 2 2 — —
1
52 17 18 18 23 29 35 41 43 40 42 44
15 17 18 18 18 19 19 19 20 5 5 1
1320,85 1233,09 1716,68 1844,51 2202,94 1773,92 2954,34 2682,41 2207,14 2803,32 2618,57 2814,24
31,90 25,63 33,78 35,00 41,02 32,93 53,26 47,95 38,84 49,04 44,17 46,29
jedem der letzten 12 Jahre eingebaut gewesenen Messer gibt die Tabelle 268 (S. 656) im Ganzen an, während die Tabelle 265 (S. 655) die am 31. März 1900 vorhanden gewesenen Messer nach ihrer Grösse und nach deren Lieferanten getrennt aufführt. Ferner ist die Zahl derjenigen Messer angeführt, welche davon eingebaut gewesen sind und welche sich davon auf Lager oder in Reparatur befunden haben. 4. Wasserförderung und -Abgabe.
Die Tabelle 266 (S. 655) gibt für jedes der 12 Jahre von 1888/89 bis 1899/00 die gesammte Wasserförderung und ferner die Förderung getheilt nach den beiden Bezugspunkten, sowie den procentualen Antheil von Weisenau an der gesammten Förderung an. Für die
655
ti. Provinz ftheinhessen. Walpodenstrasse ist ferner der Kohlenverbrauch im Ganzen und pro 100 cbm Wasser und die Förderhöhe angegeben. Im Jahre 1894/95 betrug die von W e i s e n a u bezogene Wassermenge 30 % der von der Walpodenstrasse bezogenen Menge, und im Jahre 1899/00 war erstere bereits auf fast das Doppelte von letzterer gestiegen. Im Betriebsjahre 1899/00 sind im Ganzen 299866 cbm
oder durchschnittlich täglich 811 cbm den Brunnen der Walpodenstrasse von W e i s e n a u her zugeführt, und der Grundwasserspiegel hat hier am 1. April 1900 um 1,65 m höher als am 1. April 1899 gestanden. Direkt unter Druck abgegeben sind von dem W e i s e n au e r Wasser daher nur 954319 cbm, und in beiden Stationen sind sonach in dem Jahre überhaupt gepumpt 1902 605 cbm, so dass 1 8 , 8 % des Wasserverbrauches doppelt gepumpt wurden.
Tabelle 265. W a s s e r m e s s e r b e s t a n d am 31. März 1900. Durchflussweite H. Meinecke Breslauer Metallgießerei. C. A. Spanner Dreyer, Rosenkr. etc. . . Wiesenthal Kennedy Diverse Vorbanden am 31.3.00 Eingebaut > > In Reparatur > > Auf Lager > >
Im Garnen
13
20
25
30
40
50
80
17
1776 734 589 242 133
88 3G 49 7 6
28 13 17
4 2
28 4 1 14
14 1 21
—
—
—
2
1
—
—
—
1954 790 661 284 141 70 3
3475 3223 29 223
187 178 2 7
47 40 2 5
3G 27 3 ü
3903 3553 70 280
—
5
—
1 70 —
93 31 32 30
—
—
—
1 —
59 49 1 9
6 5 1
—
Ferner in Privatbesitz —
85 — —
2 1 88 88
Tabelle 866. W a s s e r f Order un g. Jahr
1888/89 1889/90 1890/91 1891/92 1892/93 1893/94 1894/95 1895/% 1896/97 1897/98 1898/99 1899/00
Gesammte Wasserförderung cbm 559 451 710 625 839 942 811998 1054 780 1129 585 1094 054 1276 524 1325 723 1 357 785 1411436 1602 605
davon davon Walpodenstrasse Weisenau Walpoden- Weisenau: von 100 cbm Kohlenverbrauch kg strasse: Supplement- im Ganzen Arbeitshöhe werk Hauptwerk im Ganzen pro 100 cbm m 559 451 710625 839 942 811 998 105478 1129 585 831 651 936 481 886 544 592 649 472 946 648 28G
—
—
—
—
—
—
—
—
—
—
262 403 340043 437 179 765136 938 490 1254185
Die Tab. 267 (S. 656) gibt für jedes derselben 12 Jahre ausser der jährlichen Gesammtabgabe von Wasser und der Abgabe in jedem Jahre gegen j e 100 cbm von der des Vorjahres, ferner die Zahl der Einwohner und der Wasseranschlüsse, sowie des mittleren Consums eines jeden der letzteren im Jahre an. Ferner ist die tägliche Abgabe am mittleren, am grössten und am kleinsten Consumtage und das Verhältniss der letzteren beiden Tage zu 100 cbm des mittleren Tages und endlich die Abgabe in Liter pro Kopf der Bevölkerung an jedem dieser 3 Tage aufgeführt. Die Tab. 268 (S. 656) gibt für dieselben 12 Jahre die Abgabe getrennt für öffentliche Zwecke, für Private und für den Selbstverbrauch einschliesslich des Verlustes, und ferner die Abgabe getrennt nach der durch Messer und ohne Messer sowohl im Ganzen, als auch im Verhältnisse zu 100 cbm der Gesammtabgabe an. Ferner ist die Zahl der in jedem Jahre eingebaut gewesenen Messer und die mittlere jährliche Abgabe durch einen jeden von diesen angegeben. Die beiden letzten Columnen führen end-
23,1 27,4 33,1 56,3 66,5 78,2
55,0 55,0 58,0 58,0 58,0 58,0 59,0 68,5 58,5 58,5 58,5 58,5
540 070 671950 705 000 705 000 665 000 705 000 649 000 700 000 666000 540300 512 500 529400
91,6 90,2 84,0 86,8 63,0 62,5 78,0 74,8 91,2 91,2 108,4 81,7
lich noch die Ausgaben und die Einnahmen an, welche sich für ein cbm Wasser in jedem Jahre ergeben haben. Die Tab. 269 (S. 656) endlich gibt für jedes der 9 Jahre von 1891/92 bis 1899/00 die Vertheilung des Wassers für öffentliche Zwecke nach den verschiedenen Verwendungsarten im Ganzen und im Verhältnisse zu 100 cbm des im Ganzen für öffentliche Zwecke verwendeten Wassers an. 5. Anlage- and Betriebskosten.
Die ursprünglichen Kosten, sowie die gesammte Tilgung und der Restbestand der Wasserwerksanlagen bis Ende des Betriebsjahres 1899/00 sind auf der Tabelle 270 (S. 657) zusammengestellt. Die Anlagekosten werden sich in dem Jahre 1900/01 auf ca. M. 2 1 8 0 0 0 0 im Ganzen oder M. 26 pro Einwohner durch die neuen Anlagen in W e i s e n a u erhöht haben. Die Leitung des Betriebes des Wasserwerkes liegt in den Händen des Betriebs-Ingenieurs P. B a l s s , von welchem auch die Projecte für die Erweiterungsanlagen in W e i s e n a u aufgestellt sind.
656
fì. Provinz Èheinhessett. Tabelle 887. W a s s e r a b g a b e im G a n z e n n n d p r o Tag. Jahr
1888/89 1889/90 1890/91 1891/92 1892/93 1893/94 1894/95 1895/96 1896/97 1897/98 1898/99 1899/00
Von 100 cbm am Tagesabgabe im Ganzen cbm am desgl. 1 pro EinGesammt- desgl. Einmittleren Tage am 100 Zahl der wohner am abgabe gegen Anmittleren Maximal-1 Minimal- mittl. I Max.- Min.- Maximal- Minimalcbm des wohner Tage tage | tage Vorjahres schlösse tage tage cbm Tage I Tage Tage 68 870 71040 72 630 73 760 74 890 76020 77 150 78 280 79 410 79 700 80000 80000
559 415 710 625 839 942 811998 1054 780 1129 585 1094054 1 276 524 1 326 723 1 357 785 1 411439 1902 471
117,5 127,6 118,2 96,7 129,9 107,1 96,8 116,7 104,0 102,4 103,9 134,8
1533 1947 2301 2225 2890 3095 2997 3498 3632 3720 3867 5222
1687 1950 2152 2341 2614 2761 2857 3034 3157 3293 3438 3659
3421 3838 5434 3986 5920 6244 5859 6575 6047 6320 7033 8329
913 1130 1240 1306 1479 1584 1663 1661 1339 1986 1896 2854
22,2 27,3 31.7 30.0 35.1 40,9 38,9 44.8 46,7 46,5 47,3 65.1
49.6 54,1 74,9 53,8 78.7 82,3 76,1 84,1 76,1 79,0 87.8 106,3
59 57 53 59 51 51 56 47 37 53 49 67
223 197 236 179 205
13,2 15,9 17.1
18,0
19.7 20,9
201
195 188 166 170 182 107
21,6
21.2 16,9 24.8 23,7 35,6
Tabelle 268. W a s s e r v e r t h e i l u n g f ü r die v e r s c h i e d e n e n Z w e c k e u n d P r e i s pro cbm.
Jahr
von 100 cbm Wasserabgabe für I ! Selbstver der Gesammtabgabe cbm für öffentl. p . , i brauch e r n T a t e 1> Zwecke | incl. 0*3 ®« 55 = Verlust > 2 0Q ,5 cbm cbm cbm
£
1888/89 1889/90 1890/91 1891/92 1892/93 1893/94 1894/95 1895/96 1896/97 1897/98 1898/99 1899/00
114 726 133 483 137 850 184 494 276 856 236 970 211205 274592
387 319 532 554 596 014 602 106 711 833 820 971 786 785 927 838 206 028 1030 547 185 877 1089 958 271084 1089 858 398 433 1141 726
57 370 44 588 106078 25 398 66 091 71644 96064 74 094 89148 81950 50 494 36 231
20,5 18,8 16.4 22,7 26,2 21,0 19,3 21.5 15,5 13,7 19,2 20,9
69,2 74,9 71,0 74.2 67,5 72,7 71,9 72.7 77.8 80.3 77,2
60,0
10,3 6,3 12,6 3,1 6,3 6,3 8,8 5,8 6,7 6,0 3,6 19,1
Abgabe nach Messern a
fl ® h
a S
d o es
384 850 529 635 593 014 598 934 834 763 939 633 872 941 1 067 112 1130063 1202270 1277 578 1422 984
a o ° i»o 68,8 74.5 70.6 73,9 79.1 83.2 79,8 83,6 85,2 88,5 90,5 74,8
Abgabe ohne Messer a a a a ® N ä 8* ^8 C5 174565 180996 246928 213064 220017 189952 221113 209 412 195 660 155 515 133 858 479 487
31,2 25,5 29,4 26,1 20,9
16,8
20.2 16.4 14,8 11.5 9,5 25,2
n a> « i o •a 1715 1966 2168 2361 2638 2800 2903 3091 3217 3362 3516 3553
•S ®
Durchschnittlich pro cbm Wasser Aus- Eingabe nahme
•< O cbm 196 269 274 254 316 336 301 345 351 358 363 400
Pf.
Pf.
20,12
24,80 24.70 25,20 22,59
16,12 16,13 16,37 12,81 12,01 19,15 16,41 19,45 17,80 17,87 15,76
21,86
22,47 25,28 25,85 27,31 27.71 26,59 25,67
Tabelle 269. V e r t h e i l u n g d e s W a s s e r s fflr ö f f e n t l i c h e Z w e c k e . Jahr Zum Strassensprengen . . cbm oder von 100 cbm für öffentliche Zwecke. . > für öffentliche Brunnen > oder von 100 cbm für öffentliche Zwecke. . > für Rinnstein- u. K&nalspttlen > oder von 100 cbm für öffentliche Zwecke. . > für Bedürfnissanstalten. . > oder von 100 cbm für öffentliche Zwecke. . • für öffentliche Anlagen > oder von 100 cbm für öffentliche Zwecke . . > für Feuerlöschen . . . . , oder von 100 cbm für öffentliche Zwecke. . > für Diverses • oder von 100 cbm für öffentliche Zwecke. . > für öffentliche Zwecke im Ganzen >
1891/92
1892/93
1893/94
1894/95
1895/96
1896/97
1897/98
1898/99
1899,00
27 872
65 707
31136
2593
45 541
16 403
15 579
16 003
13611
20,2 55 000
28,9 66 296
18,9 64 330
1,7 68000
22,9 60000
11,3 60000
8,5 60000
5,9 62 000
3,4 65 000
40,0 9255
29,2 9359
39,2 10837
46,7 6497
30,1 21474
41,8 15 502
32,2 3029
22,9 734
16,2 1114
6,7 45 000
4,1 67 500
6,6 54 534
4,4 58000
10,9 49 500
10,7 37 233
1,6 10453
0,2 13 710
0,3 8844
32,6
29,7 15 977
33,1 761
39,8 5464
24,9 17 316
25,8 7662
5,6 7209
5,0 12 286
2,2 12 058
7,0 1500
0,4 2000
3,7 2500
8,7 2000
5,3 3000
3,9 3500
4,5 3000
3,0 4000
0,6 1000
1,2 1000
1,7 2873
1,0 2923
2,1 4017
1,9 86107
1,1 163 351
1,2 293 806
0,4
0,6
2,0
1,6
2,8
46,3
60,4
74,7
227 339
164697
145 927
198 754
143817
185 877
271 085
398 433
—
0,5 723 — —
—
137 850
657
H. Provinz Rheinhensen. Tabelle 270. Anlagewerthe.
M.
M.
Rest schuld Ende 1899/00 M.
370000
115 600
254 500
421866
421866
—
52 761 698 566 163 124
52 751 129 417 76 867
669 149 76 257
Ursprungskapital
Gegenstand
Gebäude Walpodenstrasse 19 und 21 Brunnen, Pumpwerke. Maschinen Erweiterungen Weisenauer Anlage Sladtrohmetz Wassermesser Erweiterungsbauten 1899/00 genehmigt Summa
Tabelle 871. Jährliche Consummengen.
20 963 1 727 270
Tilgung Ende 1899/00
—
796401
—
20963 930869
Der an die Stadtkasse ausbezahlte Betriebsüberschuss des Wasserwerkes hat im Ganzen im Jahre 1898/99 M. 132 240,06 und im Jahre 1899/00 M. 163460,66 betragen. An die Stadtkasse sind bis zu diesem letzten Jahre überhaupt als Reingewinn (Einnahmen weniger Ausgaben des Betriebs) M. 1099451,47 oder im Durchschnitte in jedem der 12 Jahre M. 89 954,29 abgeliefert, woraus freilich noch die Verzinsungen und die Abschreibungen gedeckt werden mussten. In dem Betriebsjahre 1899/00 haben die Einnahmen und die Ausgaben betragen: Einnahmen Ausgaben 1. Rechnungsrest aus früheren M. M. Jahren 573,99 43,61 2. Gebäude 9804,17 21468,52 3. Wasserförderung . . . . 559,59 160881,36 4. Rohrnetz 192,00 48649,69 5. Wasserverkauf für 1 5 3 6 1 5 9 cbm 394453,66 28,45 6. Wassermesser 27 475,23 44064,51 7. Installationen 19572,44 48255,70 8. Allgemeine Verwaltungskosten 25,87 21348,89 — 9. Arbeiterversicherung. . . 546,35 10. Ueberschuss an die Stadt— kasse 163460,66 11. Restbestand 1275,73 — Zusammen 481340,21 481340,21 Die Einnahmen aus dem Wasserverkauf unter Pos. 5 setzen sich zusammen aus: M. 325 308,93 für 1084 363 cbm Abgabe an Abonnenten. M. 13682,16 » 57 363 » Abgabe an die Militärverwaltung und M. 55462,57 > 394433 > Abgabe an die Stadt. Eine Vertheilung der Abnehmer nach der Grösse ihres Consums in jedem der 5 Jahre von 1895/96 bis 1899/00 gibt die Tabelle 271 an. Nicht berechnet sind in der Abgabemenge unter Pos. 5 pro 1899/00 für den Selbstverbrauch des Wasserwerks 14000 cbm, für Rohrnetzspülen 3000 cbm, für Feuerwehrzwecke 4000 cbm und als Miethe für den A l e z a n d e r t h u r m kostenfrei abgegeben 1000 cbm, sowie ferner 299866 cbm in die Brunnen an der Walpodenstrasse von W e i s e n a u aus überführt, also im Ganzen 321866 cbm, so dass der geförderten Wassermenge von 1902 477 cbm hier als verwendet nachgewiesen 1 8 5 8 0 2 5 cbm gegenüberstehen und nur für 4 4 4 4 6 cbm Gtahn, Wasserversorgung. Bd. II.
Zahl der Consumenten
Jährlicher Consum cbm 1 bis weniger als 60 > 100 50 > 100 200 > 200 300 » 40Ö 300 400 500 > 600 500 » 700 600 > 800 700 » 800 900 > 900 1000 1000 1200 > 1400 1200 > 1600 1400 » 1800 1600 > 2000 1800 2000 und mehr . . Anschlüsse für Stadt und Militärverwaltung, sowie für nächstjährige Verrechnung Anschlüsse im Ganzen
18*6/96
1896/97
1897/98
1898/99
1899/00
314 387 773 561 322 190 119 62 37 20 17 21 14 5 4 7 16
303 380 818 589 337 222 131 68 42 27 16 16 14 8 10 4 24
300 409 816 629 347 216 149 68 48 28 14 28 14 7 2 7 24
315 410 818 642 385 243 151 95 52 34 22 30 11 11 10 7 22
289 425 812 660 507 257 148 83 50 33 20 21 8 10 9 2 33
163
169
187
180
192
3034
3157
3293
3193
3559
oder 2,33 % der Nachweis des Verbliebes fehlt, welches Quantum wahrscheinlich durch unentdeckte Undichtigkeiten an den Rohrleitungen und Zapfstellen ausgeflossen sein wird. Die gesammten Betriebskosten im Jahre 1899/00 haben M. 2 4 2 1 1 3 18 Pf. betragen und zwar: a) für die Forderung im alten Werke bis in das Reservoir M. 83 211,78 (Löhne M. 8689,25, Kohlen M. ip 345,60, Unterhaltungskosten der Maschinen und kleine Materialien M. 6638,40, Zinsen und Amortisation M. 40546,57, 299 866 cbm Zufluss von W e i s e n a u in die Brunnen her M. 17 991,96); b) für die Förderung in W e i s e n a u in's Rohrnetz Mark 77109,99, (für 365000 cbm ä 9 Pf. und für 589319 cbm ä 6 Pf. an die Brauerei gezahlt, M. 68 209,14, Maschinenreparaturen M. 2573,20, Zinsen und Amortisation Mark 6327,65); c) für die Wasservertheilung und Unterhaltung des Rohrnetzes etc. M. 48457,69; d) für sonstige Kosten M. 33533,72, (Grundsteuer, Versicherung, Zinsen und Amortisation der Gebäude abzüglich M. 9804,17 für Miethe bleibt Rest M. 11664,35, Gehalt für Angestellte M. 18329,26, Bureaukosten M. 1193,22, Gewerbesteuer M. 1049,14, Feuerversicherung M. 251,40, Arbeiterversicherung M. 549,35). 5. Wasaerpreis. Der Wasserpreis betrug früher 30 Pf. pro cbm mit verschiedenen, den Preis reducirenden, besonderen Abonnementsbegünstigungen. Diese stammten aus der R a u t e r t ' s c h e n Zeit und sind am 16. April 1894 aufgehoben, so dass seitdem mit Ausnahme des Preises für das öffentliche Wasser, für welches 12 Pf. gerechnet wird, durchgängig 30 Pf. pro cbm zu zahlen waren. Seit dem 1. April 1900 ist der Preis auf 25 Pf. pro cbm reducirt. Die Abgabe findet, ebenso wie schon in den letzten Jahren des Rautert'schen Betriebes, für Private nur nach Messern statt, weiche die Stadt aufstellt und unterhält. Dafür ist eine nach der Grösse variirende Miethe zu zahlen, welche beträgt: Durchmesser mm: 13 20 25 30 40 50 80 M. pro Jahr: 6,0 7,20 9,60 12,00 14,40 19,20 26,40 42
IÎ. Provinz Rheinhessen.
658 6. WuMruateraiichiingen.
Das Wasser aus den alten Brnnnen wird allmonatlich chemisch und das ans den Bronnen bei W e i s e n a u , sowie das aus den Quellen wird allmonatlich chemisch nnd bacteriologisch untersucht. In den Jahren 1898/99 und 1899/00 sind als Mittel im Liter die Resultate für die 3 Bezugspunkte in der Tabelle 272 zusammengestellt. Tabelle 272. Wasseranalysen. Walpodenstrasse
Mittelwerth im Jahre
Weisenau
Römerthal
1898/99 1899/00 1898/99 1899/00 1898/99
Trockenrttckstand mg Chlor > Ammoniak . . . » Salpetrige Sfture . > Salpetersäure . . » Schwefelsaure. . > Kalk > Magnesia . . . > Sauerstoff zur Oxydation für organische Substanz > GeBammthärte, deutsche Grade . . . .
649 38 Null Noll 15 94 165 86
500 26 Null Noll 19 70 137 67
255 14 Null Null 7 24 73 35
262 12 Nnll Null 7 24 76 36
396 25 Null Null 3 16 111 59
0,8
0,7
0,7
0,6
0,7
28,52
22,91
12,24
12,69
19.3
e) V o r s t u d i e n und P r o j e o t e für ein n e u e s Wasserwerk. I. Kröber's Vorarbeiten.
Wie schon früher bemerkt, hatte die Stadtvertretung seiner Zeit den Ankauf des Rautert'schen Wasserwerkes desshalb mit beschlossen, um MusBe zu eingehenderen Studien für ein neu zu erbauen beabsichtigtes, städtisches Wasserwerk zu gewinnen. Darüber konnte man bei den derzeitigen Verhandlungen nicht urtheilen, ob die angekaufte Anlage augenblicklich und eventuell für wie lange Zeit in der Zukunft quantitativ für die Stadt ausreichen würde, während anderseits kein Zweifel darüber bestand, dass deren Wasser qualitativ und zwar wegen seiner grossen Härte (28,5° deutsche Härte) dessen Benutzung nur so lange, als man nichts Besseres hatte, entschuldigen konnte und dass nur die lange Gewohnheit der Consumenten seine Verwendung für häusliche Zwecke überhaupt erklären liess. Diese Anschauung fand inre Bestätigung auch in dem Auftrage, den die Gr. Bürgermeisterei schon am 22. October 1878 dem Civilingenieur Kr ober ertheilt hatte, nämlich: »ein Gutachten über den Ort UDd das System der Sammlung der in der Nähe der Stadt entspringenden Wasser für Zwecke einer städtischen Wasserleitung abzugeben.« In dem ersten, von K r ö b e r bereits im Juni 1879 erstatteten Berichte führte er aus, dass für eine im Verlauf von 25 Jahren für Mainz in Aussicht zu nehmende Bevölkerungszahl von bis zu 95000 Einwohnern täglich 13000 bis 14000 cbm Wasser nöthig werden würden und dass ausser den allgemeinen Forderungen für die Reinheit des zu liefernden Wassers speciell eine Härte desselben von weniger als 20° d e u t s c h e H ä r t e , sowie eine mittlere Gewinnungstemperatur von 11 °C. verlangt werden müsse. Falls es nöthig werden sollte, zu einer Trennung der Versorgung für Trink- und für Brauchwasser überzugehen, empfahl er, die Lieferung des ersteren- auf öffentliche Brunnen zu beschränken,
dagegen aber letzteres unbedingt in die Häuser der Stadt einzuführen. Wassererechliessungen im Festungsgebiete durch grössere Schacht- oder Stollenanlagen auszuführen, hielt er nach seinen örtlichen Studien für zu kostspielig. Auch würde dieses Wasser von ähnlicher Qualität wie das R a u t ert'sehe Wasser sein. Für Mainz handele es sich jedenfalls in erster Linie um die Gewinnung von Grundwasser. Nachdem K r ö b e r dann alle, für dessen Erschliessung in Frage kommen könnenden Gebiete eingehender untersucht und besprochen hatte, empfahl er, das in der Rheinebene liegende Gebiet J u n g e n f e l d e r Aue, L a u b e n h e i m , B o d e n h e i m und Nackenh e i m , als für eine Grundwassererechliessung geeignet und der Stadt am nächsten liegend, einer eingehenden Untersuchung zu unterziehen. Seinem Berichte fügte er eine generelle Schätzung der Bau- und Betriebskosten einer hier herzustellenden Anlage für 60000 resp. für 95000 Einwohner an, nach welcher die Baukosten M. 1588000 resp. M. 2368000 und die Betriebskosten bei einer jährlichen Wasserabgabe von 3060000 cbm resp. 4 800000 cbm im Ganzen M. 172 800 resp. M. 201080 oder pro cbm 5,6 Pf. resp. 4,2 Pf. betragen würden. Nachdem im Jahre 1881 von der Stadtvertretung, in obigem Bezirke Bohrungen und sonstige Untersuchungen auszuführen, beschlossen war, berichtete Kröber am 14. Januar 1882, dass der Untergrund der J u n g e n f e l d e r Aue und auch die benachbarten Gelände alle Vorbedingungen für eine reichliche Versorgung der Stadt mit frischem und reinem Grundwasser in seltener Vollkommenheit bieten würden. Er stellte damals gleichzeitig den Antrag, einen Vereuchsbrunnen auf dem Uferterrain bei L a u b e n h e i m herzustellen und diesen zur Feststellung seiner nachhaltigen Ergiebigkeit längere Zeit zu betreiben, wofür eine Ausgabe von M. 18000 bis M. 26000 nöthig werden würde. Nachdem er am 21. Januar 1884 diesen Antrag wiederholt hatte, berichtete er ferner im Dezember desselben Jahres, dass sich das dortige Wasser als zu hart für Brauchwasser gezeigt habe und dass eB ausserdem durch Eisen verunreinigt sei. Weil die künstliche Beseitigung von Eisen zu jener Zeit noch nicht genügend gelungen war, so erklärte K r ö b e r , dass hier die Herstellung eines Versuchsbrunnens nunmehr unterbleiben könne. In einem Berichte vom October 1885 sprach sich Kröber auf Grund seiner weiteren Untersuchungen ferner gegen die Verwendung der Tertiärquellen hinter Mainz wegen der grossen Härte ihres Wassers und wegen der erforderlichen künstlichen Hebung aus, trotzdem sie die Möglichkeit der Erschliessung des Wassers innerhalb der Festung und den Vortheil der kurzen Zuleitung bieten würden. Gegen die von anderer Seite vorgeschlagene Verwendung vonfiltriertemR h e i n wasser als Nutzwasser machte er die Nothwendigkeit einer besonderen Anlage für Trinkwasser, sowie die Kosten für die Filtration und die künstliche Hebung dieses Wassers geltend, wenngleich die grosse Weichheit und die unbegrenzt zur Verfügung stehende Wassermenge, sowie die kurze Zuleitung für ein solches Project günstig erschienen. Gegen eine gleichfalls angeregte Hochquellenleitung aus dem T a u n u s führte er die grosse Entfernung der Quellen und die Kosten ihrer Sammlung an, wenngleich der Wegfall der künstlichen Hebung und die ausgezeichnete Reinheit und Weiche dieses Wassers es für alle Zwecke ausgezeichnet brauchbar machen würde. Die grossen Bedenken, welche gegen die dauernd gesicherte
C. Provinz Rheinhessen.
659
Quantität dieses Wassers mit Recht vorgebracht wurden, auf künstliche Sandfilter gehoben werden. Ca. 400 m lieBSen ihn jedoch von vornherein auf dasselbe verzichten. vom jetzigen Wasserwerke entfernt, sollte dieses künstDagegen empfahl K r ö b e r nunmehr, nachdem die lich filtrirte R h e i n wasser dann in den Boden eingeGrund Wassererschliessung am rechten M a i n u f e r auflassen werden, um ihm so die Gelegenheit zu geben, gegeben war, eine solche aus dem Untergrunde am linken durch längere Berührung mit der Erde die Eigenschaften M a i n u f e r bei R a u n h e i m und K e l s t e r b a c h wegen eines wahren Grundwassers anzunehmen. Im Unterdessen vorzüglicher Weichheit und wegen der bei passen- grunde würde es die grossen, durch das allmähliche der Wahl des Gewinnungspunktes hier auch sicher zu erAbpumpen wasserleer gewordenen Hohlräume in den zielenden, genügenden Reinheit und ausreichenden Menge Tertiärschichten ausfüllen und dadurch würde eine Reins Auge zu fassen und eine eingehende Prüfung der gulirung des wechselnden Wasserquantums in einfacher Gegend vorzunehmen, wenngleich die grosse Entfernung Weise möglich zu machen sein. Die Kosten einer und die künstliche Hebung als Nachtheile für eine solche solchen Anlage hatte R a u t e r t zu M. 3 8 0 0 0 0 berechnet. Anlage erschienen. Die sehr günstigen Resultate seiner Eine ähnliche Einrichtung ist im Jahre 1875 auf späteren, eingehenden Untersuchungen der dortigen Geden Vorschlag des Professors Dr. F r a n z H o f m a n n gend trug er am 23. Juli 1887 in einem Berichte vor für das frühere C o n n e w i t z e r Wasserwerk in L e i p und stellte zugleich den Antrag, M. 3 6 5 0 0 für weitere z i g ausgeführt, wo künstlich auf Sandfilter gehobenes Vorstudien und für Pumpversuche im Grossen zu beP l e i s s e w a s s e r nachher aus dem Untergrunde durch willigen. Erst im März 1890 konnte K r ö b e r über die Sammelrohre in den Pumpenschacht überführt wurde hier durch seine ferneren Untersuchungen erlangten, (s. Band 2, S. 299). Ueber 10 Jahre ist hier Flusswasser, vorzüglichen Resultate weiter berichten, und unter Bewelches mit natürlichem Gefälle den Sandfiltern zufioss, zeichnung einer bestimmten Stelle für den auszuführen- auf diese Weise künstlich scheinbar in Grundwasser umden Versuchsbrunnen wiederholte er gleichzeitig den gewandelt. Eine ähnliche Anlage ist auch seit dem AnAntrag, dessen Ausführung zu beschliessen. fang der 80 er Jahre für das Wasserwerk A l t - C h e m n i t z Im September 1890 legte er ferner einen Kosten- heute noch für die Filtration von Z w ö n i t z w a s s e r in Gebrauch (s. Band 2, S. 345), welches gleichfalls in das anschlag für eine Grundwasserversorgung R a u n h e i m Grundwasser übergeleitet und später gemeinschaftlich mit K e l s t e r b a c h für eine Tageslieferung von 8300 cbm bei der ersten Ausführung, und mit einer Zuleitung, die diesem gefördert wird. Hier wird das Flusswasser mit natürlichem Gefälle auf künstliche Sandfilter von allerauch für die spätere Erweiterung auf täglich 13 000 cbm genügte, vor. Die Kosten beliefen sich auf Anfangs dings sehr einfacher Construction geleitet, für welche eine natürliche Kiesschicht die Tragschicht bildet. Wesentlich M. 2 2 6 0 0 0 0 und später bei 13000 cbm Tagesförderung auf M. 2 426 000, und die Selbstkosten des Wassers incl. anderer Art ist die v o n T h i e m im Jahre 1888 (Joum. 6 % Zinsen und Amortisation sollten per cbm Wasser f. Gas- u. Wasservers. Jahrg. 1888, S. 366) angedeutete Grundwassererzeugung durch Ausgiessen von R o h 6 2 / a Pf. resp. 5 Pf. betragen. w a s s e r über als filtrirend angenommene, n a t ü r l i c h e Nachdem K r ö b e r im October 1892 nochmals beBodenschichten, sowie dessen im Jahre 1897 (Jahrgang antragt hatte, für in grösserem Umfange vorzunehmende 1898, S. 189) beschriebene künstliche Erzeugung von Pumpversuche bei R a u n h e i m - K e l s t e r b a c h M.45000 Grundwasser aus Flusswasser, das zum Uebertritt in zu bewilligen, lehnte die Stadtverordnetenversammlung einen abgesenkten Brunnen natürliche Filterschichten am 7. August 1893 diesen Antrag vorläufig ab und bepassirt, worauf R a u t e r t sich bezog. Wenn das R a u schloss, vorher noch ein anderes technisches Gutachten t e r t ' s e h e Project von dem Oberbürgermeister von M a i n z über die Möglichkeit, aus dem Gebiete oberhalb von auch als ein interessantes und originelles Problem und M a i n z das Wasser für die städtische Versorgung qualitativ und quantitativ genügend erschliessen zu können, j als vielleicht einer hohen Beachtung des Fachmannes werth bezeichnet wurde, so hielt er doch eine Stadt nicht einzuholen. Mit der Erstattung dieses Gutachtens wurde für den geeigneten Unternehmer einer solchen Probe. der Ingenieur O. S m r e c k e r in M a n n h e i m beauftragt. Trotzdem wurde durch diesen Vorschlag aber die 2. Rheinwasserfiltration und Rautert's künstliches Grundwasser. Frage einer eventuellen Versorgung der Stadt mit filDie durch das Sinken des Wasserspiegels der früher trirtem R h e i n wasser wieder angeregt. I n weiterer Folge R a u t e r t ' s e h e n Brunnen entstandene Calamität für den davon wurde am 17. Juli 1893 laut StadtverordnetenPumpenbetrieb war seiner Zeit, wie im Vorstehenden beschluss das Stadtbauamt unter Zuziehung von K r ö b e r mitgetheilt ist, durch ein Tieferstellen der Pumpen bemit der Ausarbeitung eines Projectes zu einer mit Petersglichen. R a u t e r t hatte später (im Jahre 1890) erklärt, Fischer'schen Steinplattenfiltern ausgestatteten, provisodie Möglichkeit der Folgen eines ferneren Sinkens rischen Filter- und Förder-Anlage für eine tägliche Liedes Wassers einfach dadurch beseitigen zu können, ferung von 3000 cbm R h e i n wasser mit der Möglichkeit dass man die Pumpen ohne Schwierigkeit um 4,0 m des Ausbaues zu einer definitiven Anlage von täglich tiefer stellen könne, und wenn das auch nicht mehr 10000 cbm Lieferung beauftragt. genügen sollte, so könne man sie j a nochmals um 4,0 m Dieses Project gelangte am 15. August 1893 zur tiefer stellen. Dann würde man, wie durch Rechnung Vorlage. Die Kosten der provisorischen Anlage waren leicht zu beweisen sei, mit ihnen wieder 12000 cbm auf M. 4 2 5 0 0 0 bis M. 490 0U0 veranschlagt. E s war daWasser im Tage fördern können. mals beabsichtigt, das Wasser aus der provisorischen Anlage in das Reservoir auf dem A l e x a n d e r t h u r m e Schon im Jahre 1890 unterbreitete R a u t e r t der zu pumpen und mit dem Brunnenwasser gemischt zur Stadtverwaltung jedoch einen anderen Vorschlag, welchen Vertheilung gelangen zu lassen. Durch den am 4. August er im October 1892 auch als einfacher und sicherer 1893 gefassten Beschluss des Ortsgesundheitsrathes wurde als das Tieferstellen der Pumpen wieder aufnahm, nachaber eine Vermischung der beiden Wasserarten und dem der Wasserspiegel der Brunnen in den beiden deren Einführung in die Häuser vom sanitären Standletzten Jahren abermals und anscheinend dauernd um punkte aus als ein nicht unbedenkliches Unternehmen 4,4 m gesunken war. bezeichnet und daher nicht gutgeheissen. Daher wurde Nach diesem neuen Vorschlage sollte nämlich aus auch von der Stadt von dem bereits am 17. J u l i 1893 dem R h e i n e Wasser entnommen und 10,0 m hoch 42*
lt. Provine ftheinhegsen.
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gefassten Ausführungsbeschlusse Abstand genommen, und auch das definitive Project, welches auf M. 1500000 veranschlagt war, war damit dauernd begraben. 3. Project Sarocker.
Im Mai 1894 überreichte S m r e c k e r der Stadtverwaltung den ersten Theil des, wie vorhin erwähnt, von ihm erbetenen Gutachtens, welches mit dem Antrage schloss, sofort Pumpversuche von wenigstens zweimonatlicher Dauer unter seiner Leitung auf dem Gebiete der linken M a i n ebene vornehmen zu lassen, welchem Antrage am 11. Juli 1894 zugestimmt wurde, und schon im December 1895 fand seine Arbeit durch die Uebergabe des zweiten Theiles seines Gutachtens ihren Abschluss. Nach S m r e c k e r s Ansicht war das Alluvium von R h e i n und M a i n überhaupt zur Wassergewinnung für eine Versorgung der Stadt nicht zu benutzen, weil es, von alten fflussläufen durchsetzt, durch deren DetrituBablagerun^en das Grundwasser in der ungünstigsten Weise beeinflusse, wogegen er das Wasser aus den Tertiärschichten für ein völlig einwurfsfreies Trinkwasser erklärte, welches jedoch als Nutzwasser wegen seiner grossen Härte minderwerthig sei. Nur 2 Diluvialgebiete konnten nach seiner Ansicht für die Wasserversorgung der Stadt in Frage kommen, nämlich entweder das am linken R h e i n u f e r zwischen H e i d e n h e i m , G a u - A l g e s h e i m und B i n g e n gelegene Gelände oder die grosse, diluviale Niederung zwischen F r a n k f u r t , K e l s t e r b a c h , R a u n h e i m , G r o s s - G e r a u und etwa D a r m s t a d t , also zwischen R h e i n und Main. Dem letzteren Gebiete gab er sowohl wegen der geringen Härte des Wassers (nach K r o b e r in dem Dreiecke R a u n h o f e n , K e l s t e r b a c h und G u n d h o f von 30qkm Fläche 2o bis 5° deutsche Härte gegen 20,2° bei N i e d e r - I n g e l h e i m ) , als auch wegen der grösseren Sicherheit seiner Reinhaltung durch den Waldboden und wegen seines grösseren Wasserreichthums den Vorzug. Nach seinen Beobachtungen bewege sich hier ein Grundwasserstrom von 15 bis 20 km Breite, welcher eine Mächtigkeit von ca. 20,0 m habe, so dass schon aus einer Terrainbreite von einem km täglich 1200 cbm Wasser zu gewinnen sein würden. Seine Untersuchungen hätten ergeben, dass ein eisenfreies Gebiet von einer genügenden Ausdehnung hier mit Sicherheit auszuscheiden sein würde, welches auch noch für eine vervielfachte Bevölkerungszahl ein vorzügliches und zu Trinkund Brauchwasser gleich gut geeignetes Grundwasser in ausreichender Menge würde liefern können. Nach den in grösserer Zahl vorgenommenen Analysen enthalte das Wasser im Liter 112 bis 116 mg Gesammtrückstand, 7,1 bis 8 mg Chlor, 3 bis 4 mg Salpetersäure, 3,8 bis 5 mg Schwefelsäure, 0,18 bis 0,02 mg Eisen, 28,8 bis 34,8 mg Kalk und 6,9 bis 8 mg Magnesia und sei frei von salpetriger Säure und Ammoniak. Die Oxydirbarkeit entspreche 0,2 bis 0,4 mg Sauerstoff und die Gesammthärte betrage 3,95® bis 4,6° d. H. Nach dem von S m r e c k e r aufgestellten Kostenanschlag sollte eine Anlage für 13000 cbm täglich M. 2000000 kosten, wobei M. 30000 für den Erwerb von Grundstücken und Servituten, M. 219000 für die Wassergewinnung (16 Rohrbrunnen von 0,6 m Durchmesser und ein Sammelbrunnen von 5,0 m Durchmesser mit ca. 2000 m Heberleitungen), M. 265000 für die Pumpstation (mit 30% bis 50% Reserve von der Maximalleistung), M. 1137000 für die Zuleitung (ca 25000 m von 600 mm Durchmesser mit einer Doppelleitung im Inundationsgebiete und einer R h e i n k r e u z u n g auf
der Eisenbahnbrücke), M. 115000 für ein Hochreservoir von 3000 cbm Inhalt auf dem >Klosberge«, M. 124000 für die Stadtrohrnetzerweiterungen und M. 110000 für Allgemeines gerechnet waren. Im December 1895, um dieselbe Zeit, als der zweite Bericht S m r e c k e r ' s eingegangen war, hatte der Dr. med. F r a n k in M a i n z der Stadtverordnetenversammlung eine ausführliche Denkschrift überreicht, welche das Project einer Wasserversorgung aus der J u n g e n f e l d e r A u e betraf und die in dem Antrage ausklang, die Discussion und Beschlussfassung über ein Wasserwerk in der Rh e i n - M a inebene zu verschieben, bis die Untersuchung der Wasserverhältnisse auf der J u n g e n f e l d er A u e zum Abschlüsse gekommen sein würde. Das Stadtbauamt sollte nach seinem Vorschlage baldigst einen Anschlag über die Kosten für die nöthigen Pumpversuche auf der J u n g e n f e l d e r A u e aufstellen, und demnächst sollte das Stadtbauamt auch diese Arbeiten selbst und wenn nöthig mit Hinzuziehung von M a i n z e r Fachleuten leiten. 4. Project Jungeafeld und Gntacktei Gaffky, Kruse, Thlea.
Die Wasserversorgungscommission hatte durch die früher von K r ö b e r erfolgte Zurücknahme seines Antrages, auf der J u n g e n f e l d e r A u e einen Versuchsbrunnen auszuführen, dieses Project als erledigt betrachtet und lehnte daher am 28. Januar 1896 den F r a n k 'sehen Antrag ab. Das veranlasste F r a n k jedoch, den damaligen Privatdocenten und jetzigen Professor Dr. K r u s e in B o n n zu ersuchen, ein Gutachten über die Versorgung der Stadt aus der J u n g e n f e l d e r A u e auszuarbeiten, in welchem sich K r u s e dahin aussprach, dass es im Interesse der Stadt liegen würde, auf der L a u b e n h e i m e r Niederung einen Qualitätsversuch vornehmen zu lassen. Dieses vom 9. Februar 1896 datirte Gutachten gelangte vervielfältigt an die Stadtverordneten zur Vertheilung und das veranlasste R a u t e r t , am 16. März 1896 eine Entgegnung darauf zu veröffentlichen. Am 17. März 1896 beschloss dann die Wasserversorgungscommission mit Stimmengleichheit, den F r a n k schen Antrag anzunehmen und die Qualitäts- und Quantitätsuntersuchungen auch auf das Terrain der R h e i n i s c h e n B r a u e r e i , sowie auf das Terrain zwischen M a i n z und W e i s e n a u auszudehnen. Die letzteren Arbeiten (Neuthorgraben, Neue Anlage) wurden aber bald nach ihrer Inangriffnahme vorläufig als wahrscheinlich resultatlos wieder aufgegeben. Für die Prüfung des Antrages F r a n k ' s und zur Feststellung der Art und des Umfanges der Vorarbeiten, sowie zur Begutachtung des dadurch eventuell erreichten Resultates wurde alsbald eine Sachverständigen - Commission, bestehend aus dem Professor Dr. G a f f k y in G i e s s e n , dem Baurath T h i e m in L e i p z i g und dem Privatdocenten Dr. K r u s e in B o n n bestellt, und diese erstattete bereits am 20. Juni 1896 ein Gutachten, in welchem sie erklärte, dass aus der bis jetzt von ihren Mitgliedern gewonnenen Erkenntniss und aus den daraus hervorgegangenen Erwägungen >kein Grund abzuleiten sei, der gegen die Benutzung des fraglichen Geländes als Fassung für eine zukünftige Wasserversorgung spräche, c Jedoch könnten erst weitere Untersuchungen lehren, ob die Grundlagen dieses Urtheils unerschütterlich wären oder nicht. In Folge davon beschloss die Stadtverordnetenversammlung am 5. August 1896, T h i e m mit den weiteren, von der Commission als erforderlich erachteten, hydrologischen Untersuchungen in der R h e i n ebene bei B o d e n -
n . Provinz Rheinhessen.
h e i m und L a u b e n h e i m , sowie auf dem am rechten R h e i n ufer der vorgenannten Stelle gegenüberliegenden Geländes zu beauftragen. Diese Untersuchungen sind dann in der Zeit vom 27. August bis 17. December 1896 ausgeführt, und die Messungen der Grundwasserspiegel wurden erst am 1. April 1897 beendet. Im Februar 1897 erstatteten G a f f k y und K r u s e ihren Bericht »über d i e G ü t e u n d B r a u c h b a r k e i t d e s W a s s e r s « und am 29. April übergab T h i e m dem Bürgermeisteramte seinen Bericht »über d i e h y d r o l o g i s c h e U n t e r s u c h u n g des G e l ä n d e s bei Laube n h e im.« Die Frage, ob das Grundwasser der L a u b e n h e i m e r Ebene sich qualitativ zur Wasserversorgung der Stadt eignete, wurde von den ersten beiden Herren in ihrem Berichte entschieden beiaht. In geeigneter Weise entnommen, sei das Wasser frei von Keimen, so dass der Verdacht, dasa es Infectionskrankheiten übertragen könne, unberechtigt sei. Es sei klar, schmackhaft und von angemessener Temperatur. Dessen chemische Zusammensetzung sei im Allgemeinen eine normale, und die Härte des Wassers sei in demjenigen Theile des Gebietes, der für die Wasserfassung hauptsächlich in Frage komme, eine sehr mässige. Das in geringer Menge vorhandene Eisen bilde kein Hinderniss, weil es sich durch das bekannte Verfahren leicht beseitigen liesse. T h i e m hatte für seine Untersuchungen 26 Bohrungen von einer gesammten Tiefe von 219,5 m herstellen lassen, deren Tiefe einzeln zwischen 6,0 m und 19,0 m schwankte und die im Mittel 8,4 m betragen hat. Die Geotektonik auf dem untersuchten Felde bezeichnete T h i e m in seinem Berichte als sehr einfach und durchsichtig. Unter einer 0,5 m starken Schicht Ackerkrume liege eine dichte und undurchlässige Schicht Aulehm von durchschnittlich 1,5 m Stärke. Darunter wären fluviatile Kiese, Grande und Sande gelagert, die wasserdurchlässig wären und im Mittel eine Mächtigkeit von 5,6 m (von 3,0 m bis 8,4 m) hätten. Diese ruhten auf undurchlässigem Tertiärthon, der hier durch eine 19,0 m tiefe Bohrung in 12,2 m Stärke durchfahren sei. Aus den Untersuchungen auf dem Gelände bei L a u b e n h e i m habe sich ergeben, dass das dortige Grundwasser von gemischtem Herkommen sei. Von Osten her liefere der R h e i n bei hohem Stande Wasser in den Untergrund, das er bei niederem Stande wieder zurückerhalte. Von Süden her fliesse ferner selbständiges Grundwasser von fremdem Herkommen in das Feld über und der Wasserstand des R h e i n s bestimme vorwiegend die relative Menge beider Wasserarten. Wenn man die Wasserfassung weit nach Westen verschiebe, so wäre die Mitwirkung des R h e i n s zu vermindern. Aber der dann verbleibende, selbständige Grundwasserstrom allein würde vielleicht nicht genügen, so dass T h i e m , die Fassung nach Osten zu verschieben, vorschlug. Jedoch sei sie so weit vom R h e i n e entfernt zu halten, dass das R h ein wasser sich in echtes Grundwasser umwandeln könne, d. h. eine physikalische Klarheit, eine constante und niedrige Temperatur und die nothendige Bacterienfreiheit erlange. Dafür erachtete er 400 m als genügend. Auf Grund seiner bislang gewonnenen Erfahrungen erklärte T h i e m den selbständigen Grundwasserstrom für die Entnahme von täglich 10000 bis 15000 cbm als nicht ausreichend und wählte daher den Entnahmepunkt BO, dass auch bei niederem Stande das Rh e i n wasser mitwirken konnte, was bei hohem Stande ja überhaupt nicht auszuschliessen war. Er beantragte daher, hier vorläufig die Erbauung und den Betrieb eines Versuchsbrunnens
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vorzunehmen und dafür M. 40000 zu bewilligen. Dieser Brunnen würde später auch für die definitive Anlage verwendbar sein und auf den Versuch selbst würde daher nur eine Ausgabe von M. 16500 entfallen. Für die nach T h i e m ' s Ansicht für M a i n z sehr hoch gegriffene Wassermenge nahm er eine Fassungslänge von ca. 1000 m und eine gleich grosse Stromlänge als nöthig an, so dass bei ca. 500 m Strombreite die Filterfläche 500000 qm betragen würde. Bei 25% Porenvolumen berechnete er daraus eine Eintrittsgeschwindigkeit des R h e i n wassere in den Untergrund von 3,3 mm. Dieses aber sei ein viel zu geringes Maass, um unter der Einwirkung der streichenden Stromgeschwindigkeit den Eintritt von Schlammtheilchen in den Untergrund zu ermöglichen und dessen Verschlammung veranlassen zu können. Die Kosten einer Anlage in dem angeregten Umfange schätzte T h i e m auf M. 1000000, also auf die Hälfte der Summe, welche S m r e c k e r für eine Anlage bei R ü s s e l s h e i m veranschlagt hatte. Man hätte wohl annehmen dürfen, dass die nach den Anschauungen und Vorschlägen der Sachverständigen vorhandene Aussicht, eine ebenso gute, städtische Wasserversorgung, als man sie bisher in Aussicht genommen hatte, zum halben Preise erhalten zu können, in allen interessirten Kreisen Freude erregt haben würde. Statt dessen rief sie aber bei den Mitgliedern der Wasserversorgungscommission und auch bei manchem anderen städtischen Vertreter merkwürdiger Weise ein gewisses Entsetzen hervor. Dieselben Personen, welche als Laien ein sachverständiges Gutachten für ihre Belehrung erbeten hatten, fühlten sich plötzlich zu Obergutachtern gewachsen, welche die von den Sachverständigen erbrachten Thatsachen und Beweise als unvollständig und sich widersprechend oder unrichtig bezeichnen durften, wobei sie sich freilich mehr auf Empfindungen und auf aus dein Zusammenhange herausgegriffene Aussprüche anderer Autoritäten, als auf eigenes Urtheil stützten. Auch die von den Sachverständigen als Beispiel angeführte Wasserversorgung von D r e s d e n wurde durch Aussagen des M a i n z e r Kreisarztes, Dr. B a i s e r zu rectificiren versucht. Durch die späteren Untersuchungen des Geh. Medicinalrathes Dr. F r a n z H o f m a n n und des Oberingenieurs F. And. M e y e r (vergl. Band 2, S. 261) ist aber dieses Gegenargument wohl hinfällig geworden. Der von F r a n k in der Stadtverordnetensitzung am 30. September 1899 gestellte Antrag: bei einer Berathung der Wasserversorgungsfrage die 3 Sachverständigen behufs Auskunftsertheilung im Plenum zuzuziehen, wurde ebenso abgelehnt wie der frühere T h i e m ' s e h e Antrag: die Mittel zu bewilligen, um durch Pumpvereuche das Feld bei L a u b e n h e i m auf seine praktische Brauchbarkeit zu prüfen und die dortigen, örtlichen Verhältnisse weiter aufklären zu können. In dem C e n t r a l b l a t t e f ü r a l l g e m e i n e Ges u n d h e i t s p f l e g e (1898,8.28) hat K r u s e die 6 Punkte, welche von den M a i n z e r Gegnern gegen das J u n g e n feld'sche Project geltend gemacht sind, nämlich: 1. Das Grundwasser der Niederung ist eisenhaltig; 2. es ist seiner Härte wegen nicht zu empfehlen; 3. es ist durch die Stadtlauge der benachbarten Dörfer verunreinigt; 4. die Bodenbeschaffenheit auf dem Gelände bietet, keine genügende Gewähr gegen die Verunreinigung des Grundwassers mit Krankheitserregern; 5. das Grundwasser der Niederung ist zum grossen Theil nichts anderes, als natürlich filtrirtes Rheinwasser und schon deshalb zu verwerfen;
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6. die Niederung ist der Gefahr der Überschwemmung ausgesetzt; in einem Artikel: » E i n i n t e r e s s a n t e s WasBerv e r s o r g u n g s p r o j e c t « einer eingehenden Besprechung unterzogen, die damit schliesst: »Der p r a k t i s c h e H y g i e n i k e r m u s s d a g e g e n E i n s p r u c h e r h e b e n , dass man f ü r ein einziges Werk h y g i e n i s c h e r F ü r s o r g e eine L u x u s a u s g a b e sich leistet, während noch so z a h l r e i c h e a n d e r e h y g i e n i s c h e A u f g a b e n i h r e r E r l e d i g u n g harren.« Wie schon vorhin erwähnt, hat die Stadt M a i n z auch von dieser »Luxusausgabe« vorläufig bis zum Jahre 1910 wegen der Finanzlage der Stadt Abstand genommen und für diese Zeit ein neues Provisorium geschaffen, welches eine einmalige Ausgabe von M. 480000 erfordert hat und fortlaufend die Stadt zwingt, jährlich für die ersten 1000 Tagescubikmeter M. 32 850 und für jede weitere 1000 Tagescubikmeter M. 21900 zuzahlen. Nach dem Jahre 1910 bedarf es 3 Jahre vorher von dem einen und ein Jahr vorher von den anderen der beiden Contrahenten einer Kündigung, um diesen Vertrag aufzuheben, bo dass die Frage der definitiven Versorgung im I,aufe der Jahre ohne Ueberstürzung wird gelöst werden können. 2. a. Alzey. (E. 6523.) Früher wurde die Stadt A l z e y mit durchschnittlich gutem Wasser, das freilich zeitweise in seiner Menge sehr zurückging, aus Pumpenbrunnen und durch Quellwasser versorgt, das aus ca. 800 m Entfernung mit natürlichem Gefälle zufloss, aber nur für öffentliche Zwecke abgegeben wurde. Im Jahre 1890/91 liess die Stadt dennoch von dem Ingenieur G. H o f m a n n in F r a n k f u r t a/M. und dem städtischen Bautechniker S c h m i d t eine allgemeine Versorgungsanlage herstellen, welche M. 150000 oder M. 23 pro Einwohner gekostet hat und täglich eventuell bis zu 1600 cbm Wasser liefern kann. Dem Bautechniker ist später als Vorstand des Stadtbauamtes auch der Betrieb der Anlage übertragen. Die Wassergewinnung erfolgt theilweise in der Nähe von O f f e n h e i m durch Sammelleitungen von circa 1500 lfd. m Länge, die aus Rohren von Thon und Cement bestehen, welche das Wasser in eine Sammelkammer überführen, aus der es mit natürlichem Gefälle durch eine ca. 10000 m lange, gusseiserne Rohrleitung von 150 mm Durchmesser einem Hochbehälter zufliesst. Zeitweise und wesentlich als Reserve dienen ferner dafür 7 Rohrbrunnen von 0,15 m Durchmesser und 17,0 m Tiefe, welche in II,0 m Tiefe unter Terrain die wasserführende Kiesschicht erreichen. Zur eventuellen Benutzung dieses Wassers ist eine von einem Benzinmotor von 2 PS. anzutreibende Pumpe aufgestellt, welche es in das Hochreservoir fördert. Das Hochreservoir ist von der Firma M a r t e n s t e i n & J o s s e a u x in O f f e n b a c h aus Stampfbeton und mit Ziegelsteinen überwölbt ausgeführt. Es ist in 2 Kammern getrennt, von denen jede 500 cbm Inhalt hat und deren Wasserspiegel 50,0 m hoch über der tiefsten Stelle des Versorgungsgebietes liegt. Das Vertheilungsnetz besteht aus ca. 10000 lfd. m Rohrleitungen von 150 mm bis 80 mm Durchmesser. Damit sind 60 Unterflurhydranten mit Selbstentleerung, sowie ein öffentlicher Springbrunnen verbunden. Für die Anschlussleitungen, welche sowohl aus Bleirohren, als auch aus verzinkten Schmiederohren hergestellt werden, ist die Aufstellung von Wassermessern obligatorisch. Bislang waren deren 931 Stück geliefert und zwar 769 von C. A. S p a n n e r , A a c h e n , 122 von L u x , L u d w i g s -
h a f e n und 40 von B o p p & R e u t h e r , M a n n h e i m . Davon sind 222 von 10 mm, 32 von 13 mm, 411 von 15 mm, 168 von 20 mm, 83 von 25 mm, 3 von 40 mm, 4 von 50 mm und 8 von grösseren Durchmessern. Der Wasserpreis beträgt 20 Pf. pro cbm, und es ist eine jährliche Minimalwasserabgabe zu zahlen, gleicbgiltig ob eine Wasserabnahme stattfindet oder nicht, welche nach der Höhe der Reinerträge der angeschlossenen Hofraithen berechnet wird und zwar: bei M. 85, 50, 70, 90, 120, 170, darüber mit M. 10, 15, 20, 25, 30, 35, 40 Als Messermiethe für Messer bis zu 25 mm Durchmesser ist jährlich M. 4 und für grössere Messer entsprechend mehr zu zahlen. Untersuchungen des Wassers im Mai 1895 haben im Liter Wasser ergeben: Trockenrückstand 442 bis 446 mg Chlor 19 » 21 > Salpetersäure 1,8 > 1,9 > Sauerstoff zur Oxydation der organ. Substanz 0,1 > 0,3 > Salpetrige Säure und Ammoniak . . . . Null.
3. b. Appenheim. (E. 1300, VV. 185 mit je 7 B.) Das Dorf A p p e n h e i m wird seit dem Jahre 1891 durch eine Anlage mit Wasser versorgt, welche von der Firma Fritz M ü l l e r & H i r s c h in P i r m a s e n s für eigene Rechnung erbaut ist und betrieben wird. Das Wasser ist durch die Fassung von Quellen in 3 Brunnen gesammelt und wird mit natürlichem Gefälle einem gemauerten Hochreservoire, dessen Wasserepiegel 29,0 m hoch über dem mittleren Ortsniveau liegt, zugeführt. Die Vertheilung erfolgt durch ca. 2500 lfd. m Rohrleitungen von 90 mm bis 70 mm Durchmesser, mit denen auch 18 Hydranten verbunden sind. 140 Grundstücke haben Anschlussleitungen, welche aus galv. Schmiederohren hergestellt sind. Die Abgabe des Wassers erfolgt nach Schätzung. 4. b. Bingen. (E. 8270, W. 800 mit je 10 B.) Die Wasserversorgung der Stadt BiDgen erfolgte früher ausser aus den in der Stadt vorhandenen Pumpenbrunnen durch eine Zuleitung von Quellwasser, das vom östlichen Ende der Stadt her in eisernen Leitungen zur Speisung öffentlicher Brunnen mit natürlichem Gefälle zugeführt wurde. Im Jahre 1890/91 ist für die Stadt nach dem Projecte des Ingenieurs M a x H e s s e m e r in E m s unter specieller Leitung des Ingenieurs G. H o f f m a n n in F r a n k f u r t a/M. ein Wasserwerk mit künstlicher Hebung erbaut, welches auf M. 250000 veranschlagt war und Anfangs bei lOstündigem Pumpenbetriebe täglich 640 cbm Wasser lieferte. Die Betriebsleitung liegt unter Oberaufsicht der Bürgermeisterei in den Händen des Werkmeisters A d a m Schockier. Für die Wassergewinnung, welche auf der »Bleiche« unterhalb der Stadt zwischen dieser und dem R h e i n e erfolgt, war anfänglich 50m vom R h e i n e entfernt ein Brunnen aus Mauerwerk ausgeführt, welcher 1,0 m Durchmesser' und 10,0 m Tiefe hat. Später ist ein zweiter Brunnen, der 100 m vom R h e i n e entfernt ist, hergestellt. Dieser hat 3,6 m Durchmesser und 12,5 m Tiefe erhalten. Beide Brunnen sind auf ihren Aussenwänden geputzt und nur im Boden offen. Von den Brunnen führen Saugerohre, die in begehbaren Kanälen verlegt sind, zur Pumpstation. In dieser sind 2 einfachwirkende, stehende Pumpen mit Plungem von 170 mm Durchmesser und 0,5 m Hub und mit freien Tellerventilen aufgestellt, welche 26 Doppelhübe pro Minute machen und zusammen pro Stunde
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64 cbm Wasser auf 64,0 m effective Höhe bei 70,7 in Arbeitshöhe fördern. Für deren Antrieb dienen 2 Gasmotoren von je 12 PS, die 140 Umdrehungen pro Minute machen und von denen der eine als Reserve dient. Die Uebertragung der Bewegung erfolgt auf eine Vorgelegewelle durch Riemen und von hier treibt ein Stirnradvorgelege durch Winkelräder die Kurbelachsen der Pumpen an. Die Motoren und die Pumpen sind von der D e u t z e r M o t o r e n f a b r i k in D e u t z geliefert. Jenseits der Stadt liegt ca. 1200 m von der Pumpstation und 325 m von dem Beginne des Vertheilungsnetzes entfernt auf 143,65 m -j- N N am R o c h u s b e r g e ein Hochreservoir, das aus 2 Kammern von je 400 cbm Inhalt besteht und in den Boden versenkt, überwölbt, mit Erde überdeckt und ganz aus Beton hergestellt ist. Die zu diesem Reservoire führende Druckleitung hat 175 mm Durchmesser und zieht sich durch einen grossen Theil der Stadt hindurch, für welchen sie zugleich als Abgabeleitung dient. Die Versorgung erfolgt constant und einheitlich unter einem Drucke, der am tiefsten Abgabepunkte 65,0 m beträgt. Die Rohrleitungen hatten am 1. April 1895 eine Länge von 11711 lfd. m mit 130 Schiebern und setzten sich, nach den Durchmessern getrennt, wie folgt zusammen: Durchmesser mm 200 175 150 125 100 80 Länge m 42 1268 383 1035 3245 5819 Schieberzahl 3 10 3 11 28 75. Die Tabelle 273 gibt für die 3 Jahre 1894/95, 1897/98 und 1898/99 die Gesammtlänge der Rohrleitungen von 175 mrn bis 80 mm Durchmesser und die Zahl der .Schieber, Hydranten, öffentlichen Laufbrunnen etc., sowie der privaten Badeeinrichtungen, Closets, Springbrunnen etc. an. Tabelle 273. R o h r l ftn g e n etc.
Jahr Rohrlänge m Schieberzahl Hydranten davon Ueberflurhydranten OeSentlicbe Laufbrunnen . Pissoire . . . » Private Badeeinrichtungen Closets » > Springbrunnen. . . Wasserstrahlapparate . . . Hydraulische Aufzüge . . .
1894/95
1897/98
1898/99
11 711 130 137 4 3 1 185 120 6
19 363 184 186 10 9 2 275 183 23 34 4
20 001 188 197 13 8 2 300 200 25 35 5
— —
Die Hydranten haben keine Selbstentwässerung und stehen in ca. 80 m Abstand von einander. Für die Kanalspülung sind 3 Selbstepüler mit je 6 cbm Inhalt und für die Rohrspülung sind 3 Entleerungen in den R h e i n resp. in die N a h e vorhanden. Die gusseisernen Rohre sind von R. B ö c k i n g & Comp, in H a l b e r g e r H ü t t e geliefert, und deren Verlegen hat F. A l b e r t y in F r a n k f u r t a/M. ausgeführt. Die Anschlussleitungen bestehen theils aus Bleirohren von 20 mm und 25 mm, theils aus galv. Schmiederohren von 33 mm und theils aus Gussrohren von 50 mm Durchmesser. Die Hausleitungen bestehen aus geschwefelten Bleirohren. Die Aufstellung von Messern ist für die Privatabgabe obligatorisch und vor denselben sind Durchgangsventile in die Leitungen eingeschaltet. Die Anbohrungen sind mit Reuther'schen Ventilrohrschellen hergestellt. Von den im Jahre 1899 (1895) eingebauten 1145 (755) Wassermessern waren 763 (746) von C. A. S p a n n e r , A a c h e n , 116 (4) von B o p p &
R e u t h e r , M a n n h e i m , 261 von L u x , L u d w i g s h a f e n und 5 (5) von Verschiedenen geliefert. Es waren von den Messern 443 von 13 mm, 256 von 20 mm, 63 von 25 mm, 2 von 40 mm, 6 von 50 mm und einer von 80 mm Durchmesser gleichzeitig eingebaut. Die jährliche Wasserförderung für die 6 Jahre von 1892/93 bis 1896/99 mit Ausnahme des Jahres 1896/97 gibt die Tabelle 274 an. Tabelle 274. Wasserf Orderung und Gas v e r b r a u c h . Jahr
1892/93 1893/94 1894/95 1895/96 1897/98 1898/99
cbm
155095 187 641 193 689 204 092 266 244 256 865
cbm Gas im pro pro PSGanzen 100 cbm Stunde
no X kg pro cbm Gas
44 930 55 220 57 150 58 020 78 990 76 221
230 800 226 900 225 000 234 900 228 606 228 900
28,97 29,44 29,50 28,43 29,68 29,67
1,17 1,19 1,20 1,15 1,21 1,21
Auf der Tabelle ist ferner der Gasconsum für jedes dieser (! Jahre im Ganzen, pro 100 cbm gefördertes Wasser und pro PS-Stunde bei 70,4 m Arbeitshöhe, sowie endlich die Leistung pro cbm Gas in m X kg angegeben. Die Tabelle 275 gibt für die 3 Jahre 1894/95, 1897/98 und 1898/99 den gesammten Wasserverbrauch in jedem Jahre und am Tage des mittleren, des grössten und des kleinsten Consums im Ganzen und pro Einwohner an. Tabelle 276. Wasserabgabe. Jahr
1894/95 1897/98 1898/99
Einwohnerzahl 12000 8270 Gesammtabgabe Cbm 193 689 266 246 Anschlüsse 755 1060 pro Anschluss cbm 266 261 Tagesabgabe am » mittleren Tage im Ganzen 531 729 64 oder pro Einwohner. . . Liter 61 am Maximaltage im Ganzen cbm 750 1073 > von 100 cbm am mittl. Tage 141,2 147,2 oder pro Einwohner . . . Liter 91 89 408 am Minimaltage im Ganzen cbm 503 » von 100 cbm am mittl. Tage 76,8 69,0 oder pro Einwohner. . . Liter 49 42 Abgabe nach Messern . . . cbm 165000 193 398 i von 100 cbm im Ganzen . 83,3 72,7 i oder pro Anschluss . . . 220 182 > 28 689 72 848 Abgabe ohne Messer . . . l 14,7 von 100 cbm im Ganzen . 28,3 davon Verlust und Selbst> verbrauch 3139 11200 » von 100 cbm im Ganzen . 1,5 6,2 » 26 650 61648 davon für öffentl. Zwecke. > 13,2 23,1 von 100 cbm im Ganzen . Vom Wasser fdr öffentliche Zwecke: für Strassensprengen . . cbm 5600 15 000 > 21,9 oder von 100 cbm . . . 24,3 > für Laufbrunnen . . . . 2600 1900 i oder von 100 cbm . . . 4,0 7,4 » 12 000 25 000 für Kanalspülen . . . . » 40,6 oder von 100 cbm . . . 47,0 > 16 000 für öffentliche Anlagen. . 5000 t 19,6 26,1 oder von 100 cbm . . . » für Feuerlöschen . . . . 1050 1000 oder von 100 cbtn . . . 4,1 1,6 — > für Diverses 2148 > 3,4 oder von 100 cbm . . . —
12 500 256 866 1100 233 704 56 1510 214,5 121 544 77,2 44 199112 77,5 181 57 753 22,5 — —
57 753 22,5 15 000 26,0 3000 6,2 22000 38,1 13,600 23,5 1000 1,8 3163 5,4
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Ferner ist darauf die Vertheilung des Wassers nach Messern (welches Quantum identisch mit dem für Private abgegebenen ist) und ohne Messer und letztere wieder danach getrennt, ob das Wasser für den Selbstverbrauch oder ob es für öffentliche Zwecke gedient hat, und endlich wie viel von letzteren für jede einzelne Verwendungsart benutzt ist, angegeben. Die Waasermeseer his zu 25 mm MessergTösse werden von der Stadt gegen 15 Pf. Miethe pro Monat überlassen. Die Aufstellung derselben, sowie deren Reinigung und Unterhaltung besorgt die Stadt kostenfrei. Als monatliche Minimalzahlung für das Wasser gilt für ein ein- oder zweistöckiges Haus 80 Pf. und für ein dreiund mehrstöckiges Baas M. 1,80. Pro cbm Wasser ist bei einer monatlichen Abgabe von bis zu 100 cbm 20 Pf., darüber bis zu 500 cbm 18 Pf., darüber bis zu 1000 cbm 16 Pf. und darüber 13 Pf. zu zahlen. Wasserantersuchungen werden in der Regel 2 mal im Jahre vorgenommen. Das Resultat einer Analyse vom 15. September 1895 war im Liter: Gesammtrückstand 288,2 mg Kalk 91,4 » Magnesia 18,8 > Chlor . 19,0 » Schwefelsäure 22,4 > Salpetersäure 4,6 > Sauerstoff zur Oxydation 1,4 > Salpetrige Säure und Ammoniak . . Null Deutsche Härtegrade 12,2* Keime im ccm 160.
5.c. Finthen.
(E. 2628.)
Für die Wasserversorgung des Pfarrdorfes F i n t h e n ist im Jahre 1890 eine Anlage hergestellt, welche im Ganzen excl. der Hausanschlüsse M. 91927 oder M. 35 pro Einwohner gekostet hat. Das Wasser ist 1350 m von der Stadt entfernt durch einen 9,1 m tiefen Brunnen aus den »Grossbornquellen«, die eine tägliche Ergiebigkeit von 200 cbm haben, erschlossen und wird durch eine liegende, von einem Benzinmotor von 4 PS angetriebene Pumpe, die 25 cbm Wasser pro Stunde liefert, auf 25,0 m Höhe in ein Hochreservoir aus Stampfbeton, das in 2 Kammern getheilt ist und im Ganzen 200 cbm Inhalt hat, gefördert. Von diesem führt eine 1350 m lange Fallrohrleitung zum Dorfe. Im Ganzen sind 6037 lfd. m Rohrleitungen von 175 mm bis 80 mm Durchmesser verlegt, und damit sind auch 58 Hydranten verbunden. 450 Häuser haben Anschlussleitungen mit Wassermessem erhalten, für welche im Ganzen M. 31916 oder ca. M. 71 pro Anschluss verausgabt sind. Der tägliche Wasserverbrauch beträgt 70 bis 80 cbm. Der Waaserpreis pro cbm beträgt 23 Pf., und als Minimaltaxe ist nach Schätzung M. 2,25 bis M. 3 vierteljährlich zu zahlen.
6. b. Gau-Algesheim.
(E. 2492.)
Für die Wasserversorgung der Stadt G a u - A l g e s h e i m ist im Jahre 1890 eine Anlage hergestellt, welche Eigenthum der Firma F r a n z M ü l l e r & H i r s c h in B e r g z a b e r n ist und der eine 55jährige Concession für die Wasserabgabe ertheilt wurde. Das Wasser ist in 3 bis 4 km Entfernung von der Stadt durch Erschliessen von Quellen gesammelt, welche täglich 100 bis 200 cbm Wasser liefern und fliesst von hier einem ca. 2000 m von der Stadt entfernten, gemauerten Hochreservoire von 200 cbm Inhalt mit natürlichem Gefälle zu, dessen
Wasserspiegel 46,0 m hoch über dem Versorgungsgebiete liegt. Im Ganzen Bind ca. 7000 lfd. m Rohrleitungen von 150 mm bis 70 mm Durchmesser verlegt, und damit sind auch 25 Hydranten verbunden. 330 Häuser haben Anschlussleitungen aus galv. Schmiederohren, für welche 157 Wassermesser (152 von 10 mm, einer von 15 mm und je 2 von 13 mm und 20 mm Durchmesser) von L u x , L u d w i g s h a f e n geliefert sind. Die Anlagekosten haben im Ganzen M. 90000 oder M. 36 pro Einwohner betragen. Der Wasserzins beträgt 15 Pf. pro cbm.
7. c. Gonsenheim.
(E. 4883.)
Für den Marktflecken G o n s e n h e i m ist im Jahre 1899/1900 eine Wasserversorgungsanlage als Concessionsbau der s ü d d e u t s c h e n W a s s e r w e r k s g e s e l l s c h a f t in F r a n k f u r t a/M. ausgeführt, welche M. 203599 im Ganzen oder M. 42 pro Einwohner gekostet hat. Das Wasser ist bei der J u n g e n f e l d ' s e h e n Mühle ca. 1700 m vom Orte entfernt durch 5 Filterbrunnen erschlossen, welche durch Heberleitungen mit einem gemauerten Sammelbrunnen von 2,0 m Durchmesser und 6,9 m Tiefe verbunden sind. Die Leitungen im Sammelgebiete haben 560 m Länge und bestehen aus Mannesmannrohren von 60 mm Durchmesser. Von dem Sammelbrunnen führt eine 415 m lange Leitung von 175 mm Durchmesser zu einem Hochreservoire, das 23,0 m hoch über dem Versorgungsgebiete liegt. Das Reservoir ist aus Stampfbeton in 2 Kammern getheilt hergestellt und hat 200 cbm Inhalt. Von demselben führt eine Fallrohrleitung von 1265 m Länge und 175 mm Durchmesser zum Vertheilungsnetze, welches aus 7040 lfd. m Rohrleitungen von 175 mm bis 80 mm Durchmesser besteht. Damit sind 56 Unterflurhydranten verbunden, und vorläufig hatten 329 Häuser Anschlussleitungen erhalten. Zur Erhöhung des disponiblen Wasserquantums sind neue Quellfassungen am »Finkenberge«, am »Königsborn« und am »Ferkelborn« in Ausführung begriffen, von welchen das Wasser gleichfalls mit natürlichem Gefälle dem Hochreservoire durch eine Zuleitung von 125 mm Durchmesser zugeleitet werden wird. Der Wasserzins pro cbm beträgt für Private 23 Pf. und für öffentliche Zwecke 19 Pf.
8. c. Hechtsheim.
(E. 2770.)
Für die Wasserversorgung des Pfarrdorfes H e c h t s h e i m ist nach dem Projecte des Ingenieurs Balss in M a i n z im Jahre 1890 eine Anlage hergestellt, welche M. 141225 im Ganzen einschliesslich der Anschlussleitungen und Wassermesser oder M. 51 pro Einwohner gekostet hat. Das Wasser ist südlich vom Dorfe und ca. 300 m davon entfernt in 74,0 m Tiefe unter Terrain aus dem Grundwasser durch eine Tiefbohrung erschlossen, von welcher die oberen 28,6 m einen ausgemauerten Schacht von 2,5 m Durchmesser bilden. In dem Brunnen ist eine stehende Zwillings-Plungerpumpe aufgestellt, welche durch einen Benzinmotor von 10 PS angetrieben wird und pro Stunde 20 cbm Wasser auf 75,0 m Höhe in ein aus Cementstampfbeton hergestelltes, zweikammeriges Hochreservoir von 280 cbm Inhalt liefert, das 140 m vom Dorfe entfernt ist. Der tägliche Wasserverbrauch beträgt ca. 250 cbm.
II. Provinz Rheinbessen.
Im Ganzen sind 4791 lfd. m Rohrleitungen von 150 mm bis 50 mm Durchmesser verlegt, und damit sind 42 Unterflurhydranten verbunden. 450 Häuser haben Anschlussleitungen mit Wassermessern erhalten, die Bämmtlich 20 mm Durchmesser haben und von D r e y e r , R o s e n k r a n z & D r o o p , H a n n o v e r geliefert sind. Der Waegerpreis beträgt 25 Ff. pro cbm, und als Messermiethe ist pro Monat 20 Pf. zu zahlen.
9. c. Kastel.
(E. 8000, W. 620 mit je 13 B.)
Die Wasserversorgung der Stadt K a s t e l erfolgte früher aus Pumpenbrunnen in der Stadt, deren Wasser, ausgenommen in der Zeit kurz nach dem Hochwasser, im Allgemeinen gut war und auch stets genügte. Trotzdem beschloss die Stadtverwaltung ein im Jahre 1893 von der Firma B o p p & R e u t h e r in M a n n h e i m ausgearbeitetes Project für ein städtisches Wasserwerk ausführen zu lassen, das für eine tägliche Lieferung von 600 cbm Wasser bei 10 stündigem Pumpenbetriebe bestimmt war. Die Anlage ist im Jahre 1894 in Betrieb gekommen, und deren Kosten haben im Ganzen M. 164000 excl. der Hausanschlüsse betragen. Für letztere sind ferner M. 11000 verausgabt, so dass die Gesammtanlage M. 175000 oder M. 22 pro Einwohner gekostet hat. Die Betriebsleitung dieses Werkes steht unter der Oberaufsicht des Bürgermeisters L ö f f e l h o l z . Das Wasser ist in nordöstlicher Richtung von K a s t e l und ca. 1800 m vom R h e i n entfernt durch 6 Rohrbrunnen von 0,5 m Durchmesser und von 8,25 m bis 10,0 m Tiefe unter Terrain erschlossen. In der Höhe der wasserführenden Schicht, welche in einer Mächtigkeit von 2,75 m aus grobem Sande besteht, sind in die Brunnen Filterkörbe von 300 mm Durchmesser aus Kupferblech eingesetzt, die durch eine gemeinschaftliche Saugeleitung, deren Durchmesser von 80 mm bis 200 mm wächst, mit einander verbunden sind. Mit letzterem Durchmesser erreicht diese Leitung die Pumpstation. Die einzelnen Brunnen sind 38,5 m von einander entfernt. Das dortige Terrain liegt 13,2 m bis 14,3 m, und die Saugerohre liegen 11,44 m bis 11,64 m über dem Pegelnull, während der dortige Grundwasserspiegel in der Regel auf 10,7 m über Null liegt. In der Pumpstation ist eine liegende Eincylindermaschine von 15 PS. ohne Condensation aufgestellt, welche direkt eine doppeltwirkende Plungerpumpe antreibt. Ihr Dampfkolben hat 250 mm und der Plunger hat 180 mm Durchmesser, während deren gemeinschaftlicher Hub 0,5 m und die Umdrehzahl 50 pro Minute beträgt. Die Pumpe fördert dabei in der Stunde 70 cbm Wasser auf 42,0 m Höhe. Zur Dampferzeugung dienen 2 Stehkesselquersieder mit rauchverzehrender Feuerung (System Kuhn) von je 15 qm Heizfläche, die für 7 Atm. Dampfdruck concessionirt sind. Die Maschine sammt Pumpe und die Kessel sind von G. K u h n in S t u t t g a r t - B e r g geliefert. In ca. 900 m Entfernung von der Pumpstation ist am P e t e r s b e r g e ein Hochreservoir erbaut, zu welchem von dieser aus eine Druckleitung von 250 mm Durchmesser führt. Das Reservoir hat 354 cbm Inhalt. Es ist aus Stampfbeton überwölbt und in den Boden versenkt ausgeführt und besteht aus 2 gleich grossen Kammern. Sein Wasserspiegel liegt 42,0 m hoch über der Gewinnungsstelle und 30,0 m hoch über dem Versorgungsgebiete. Von dem Reservoire führt eine ca. 3000 m lange Fallrohrleitung von 250 mm Durchmesser zu dem Ver-
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theilungsnetze, das nach dem Circulationssysteme ausgeführt ist und unter einem einheitlichen Drucke steht. Es hat 6809 lfd. m Iünge, und damit sind 44 Schieber verbunden. Nach den Durchmessern getrennt, setzt es sich wie folgt zusammen: Durchmesser mm 250 200 150 125 100 80 Länge m 63 442 495 553 1973 283 Schieberzahl 2 2 9 9 22 2. Es sind 40 Unterflurhydranten mit Selbstentwässerung, welche in 60 m bis 80 m Entfernung von einander stehen, und 8 öffentliche Ventilbrunnen aufgestellt. Die Rohrleitungen sammt deren Garnituren sind von B o p p & R e u t h e r in M a n n h e i m ausgeführt. Die Anschlussleitungen und die Hausleitungen bestehen aus galv. Schmiederohren, und erstere haben 20 mm bis 50 mm Durchmesser. Von den 88 eingebauten Wassermessern (30 von 20 mm, 46 von 25 mm, 6 von 40 mm und 4 von 50 mm Durchmesser) waren 72 von B o p p & R e u t h e r , M a n n h e i m und 16 von L u x , L u d w i g s h a f e n geliefert. 10. b. Nieder-Ingelheim.
(E. 3106.)
Für die Wasserversorgung des Marktfleckens NiederI n g e l h e i m ist im Jahre 1898 eine Anlage hergestellt, welche ohne die Anschlußsleitungen im Ganzen M. 91257 oder M. 29 pro Einwohner gekostet hat. Das Wasser ist ca. 1900 m vom Orte entfernt in der »Haide oberm Keller« aus Quellen von täglich 300 cbm Ergiebigkeit durch einen Kanal von 1,23 m mal 0,6 ni und durch einen Stollen von 1,40 m mal 0,7 m lichtem Querschnitte, beide zusammen von 82 m Länge, erschlossen und wird in eine Sammelstube von 8 cbm Inhalt überführt. Von hier fliesst es mit natürlichem Gefälle einem 250 m vom Orte entfernten Hochreservoire zu, dessen Wasserspiegel 38,5 m hoch über dem Versorgungsgebiete liegt. Das Reservoir ist aus Stampfbeton und in 2 Kammern getheilt hergestellt, und hat im Ganzen 300 cbm Inhalt. Einschliesslich der Fallrohrleitung sind 8924 lfd. m Gu8srohre von 200 mm bis 80 mm Durchmesser verlegt, und damit sind 71 Unterflurhydranten verbunden. 441 Häuser haben Anschlussleitungen mit eingebauten Wassermessern erhalten, für deren Herstellung die Kosten im Ganzen M. 41096 oder ca. M. 93 pro Anschluss betragen haben. Als Wassergeld sind 15 Pf. pro cbm und als Miuimaltaxe im Jahre M. 1,50 zu zahlen.
11. d. Nierstein.
(E. 3744.)
Für die Wasserversorgung der Stadt N i e r s t e i n ist im Jahre 1891 eine Anlage nach dem Projecte des Baurathes K r ö b e r in S t u t t g a r t hergestellt, welche M. 150000 im Ganzen oder M. 40 pro Einwohner gekostet hat. Das Wasser ist aus Quellen von täglich 240 cbm Ergiebigkeit, die ca. 2 km von der Stadt entfernt liegen, gewonnen und wird mit natürlichem Gefälle in ein au6 Stampfbeton hergestelltes und ca. 1000 m von der Stadt entfernt liegendes Hochreservoir geleitet, dessen Wasserspiegel ca. 40,0 m über dem Versorgungsgebiete liegt. In der Stadt sind 12 öffentliche Ventilbrunnen aufgestellt, und 284 Häuser hatten Anfangs Anschlussleitungen erhalten. In 191 derselben waren Wassermesser eingeschaltet, von welchen 182 von C. A. S p a n n e r , W i e n und 9 von B o p p & R e u t h e r , M a n n h e i m
II. Provinz Kheiiiliesaen.
666 geliefert sind.
Davon Bind 93 von 15 mm, 89 von
20 mm, 8 von 30 mm und einer von 65 mm Durch-
messer.
12. b. Ober-Ingelheim.
(E. 3298.)
Für die Wasser Versorgung des Marktfleckens O b e r i n ge 1 h e i m ist im Jahre 1900/01 eine Anlage hergestellt, welche mit Ausschluss der Hausanschlüsse M. 245691 im Ganzen oder M. 74 pro Einwohner gekostet hat. Die Wasserabgabe erfolgt in 2 verschiedenen Druckzonen, für deren jede ein Hochreservoir aus Stampfbeton hergestellt ist. Deren Wasserspiegel liegen 20,0 m reep. 50,0 m hoch über dem Versorgungsgebiete der niederen resp. der höheren Zone. Ersteres Reservoir liegt im Dorfe und hat 150 cbm Inhalt. Ihm flieset das Wasser aus der »Marktbrunnenquelle«, die im Dorfe selbst entspringt und täglich 150 cbm liefert, mit natürlichem Gefälle zu. Letzteres Reservoir hat 300 cbm Inhalt und liegt ca. 400 m vom Dorfe entfernt. Das Wasser für dieses Reservoir ist »In den 9 Morgen« durch 2 Schachtanlagen mit daran angeschlossenen, ausgemauerten Stollen von zusammen 62,5 m Länge und 1,67 m mal 0,9 m Querschnitt gesammelt, die täglich ca. 350 cbm Wasser liefern. 2 Pumpen, welche ein Benzinmotor von 6 PS antreibt und die 21 cbm pro Stunde liefern, fördern es auf 50,0 m Höhe in das Reservoir. Der tägliche Wasserverbrauch beträgt ca. 150 cbm. Im Ganzen sind 9602 lfd. m Rohrleitungen von 175 mm bis 80 mm Durchmesser verlegt, und damit sind auch 96 Unterflurhydranten verbunden. 451 Häuser haben Anschlussleitungen mit eingebauten Wassermessern erhalten, wofür im Ganzen M. 38 733 oder M. 86 pro Anschluss verausgabt sind. Vierteljährlich ist mindestens M. 1,50 Wassergeld zu zahlen, und der Wasserzins pro cbm betragt 25 Pf.
13. d. Oppenheim.
(E. 3585.)
Für die Wasserversorgung der Stadt O p p e n h e i m hat im Jahre 1887/88 der Ingenieur O. S m r e c k - e r in M a n n h e i m ein Wasserwerk für seine Rechnung erbaut, welches im Mai 1888 in Betrieb gekommen ist. Schon im folgenden Jahre ging es in den Besitz einer Actiengesellschaft » W a s s e r w e r k O p p e n h e i m « über, deren Grundkapital M. 180000 beträgt und welche zunächst bis zum 31. December 1917 das Werk für ihre Rechnung betreiben wird. Die tägliche Lieferung der Anlage beträgt 360 cbm pro Tag, und den Betrieb derselben leitet der Direktor E l k a n F r ö h l i c h . Das Wasser ist aus 2, am Fusse eines Berges erschlossenen Quellen gewonnen und wird mit einem Dampfpumpwerke in ein gemauertes Hochreservoir gefördert, welches in den Boden versenkt und überwölbt hergestellt ist und hinter dem Vertheilungsnetze liegt. Für die Wasserförderung sind 2 liegende Eincylindermaschinen von 250 mm Cylinderdurchmesser aufgestellt, deren jede mit einer liegenden, doppeltwirkenden Plungerpumpe direkt gekuppelt ist. Diese haben Plunger von 125 mm Durchmesser'und ebenso wie die Dampf kolben 0,3 m Hub. 2 Cornwallkessel von je 15 qm Heizfläche liefern den Dampf für die Maschinen. Diese, sowie die Kessel sind von K l e i n , S c h a n z l i n & B e c k e r in F r a n k e n t h a l geliefert. Die Wasserabgabe für Private findet nur durch Wassermesser statt, deren 477 (165 von 7 mm, 145 von 10 mm, 95 von 13 pim, 26 vor 20 pim und 2 von
80 mm Durchmesser) von C. A. S p a n n e r , geliefert sind. 14. e. Osthofen.
Aachen
(E. 3707.)
Für den Marktflecken O s t h o f e n liegt ein von der Firma O l t s c h & Co. in Zw ei b r ü c k e n aufgestelltes Project für eine Wasserversorgungsanlage vor, das auf M. 150000 im Ganzen oder M. 40 pro Einwohner veranschlagt ist. In ca. 500 m Entfernung und südlich vom Orte soll das Wasser aus einem Brunnen von 3,0 m Durchmesser erschlossen und durch ein von einem Benzinmotor von 12 PS betriebenes Pumpwerk 45,0 m hoch in ein aus Beton hergestelltes Hochreservoir von 400 cbm Inhalt gefördert werden, aus dem es durch ca. 12000 lfd. m Rohre von 175 mm bis 80 mm Durchmesser zur Verkeilung gelangen wird. 65 Hydranten werden damit verbunden werden, und für 600 Häuser sind Anschlussleitungen vorgesehen. 15. a. Sprendlingen. (E. 2227.) Für die Wasserversorgung des Marktfleckens S p r e n d l i n g e n , welche früher nur aus Ortsbrünnen erfolgte, ist im Jahre 1895 eine einheitliche Anlage erbaut, welche in den Jahren 1897 und 1900 erweitert wurde und im Ganzen ca. M. 60000 gekostet hat. Sie ist Privateigenthum der Dampfziegelei und Kalkbrennerei J o h . S c h n e l l Wtw. dort und wird auch für deren Rechnung betrieben. Das Wasser ist ca. 250 m oberhalb des Ortes neben dem »Brühl« aus Quellen durch einen Brunnen erschlossen und wird durch ein von einem Benzinmotor getriebenes Pumpwerk, welches stündlich 20 cbm Wasser liefert, auf 35,0 m Höhe in ein gemauertes Hochreservoir gefördert. Dessen Wasserspiegel liegt 10,0 m bis 40,0 m hoch über dem Versorgungsgebiete, und es hat 60 cbm Inhalt. Die Wasservertheilung findet durch ca. 4000 lfd. m Rohrleitungen von 125 mm bis 60 mm Durchmesser statt, mit denen auch 20 Hydranten verbunden sind. 140 Häuser haben Anschlussleitungen, in welche meistens Wassermesser eingeschaltet sind, erhalten. Als Wassergeld ist mindestens monatlich M. 1,25 zu zahlen, wofür 3 cbm Wasser entnommen werden dürfen. Bei Mehrverbrauch sind pro cbm 25 Pf. zu zahlen.
16. c. Weisenau.
(E. 5028.)
Für die Wasserversorgung des Pfarrdorfes W e i s e n a u ist im Jahre 1898/99 unter Oberleitung der Gr. C u l t u r i n s p e c t i o n M a i n z eine Anlage durch die Firma B o p p & R e u t h e r in M a n n h e i m ausgeführt, welche M. 45196 und einschliesslich der 426 hergestellten Anschlussleitungen im Ganzen M. 68968 oder M. 13 pro Einwohner gekostet hat. Das Wasser ist durch einen im Schulhofe des Dorfes auf 9,6 m Tiefe gesenkten Brunnen aus dem Grundwasser erschlossen und wird durch 2 Plungerpumpen, welche 21 cbm Wasser pro Stunde liefern und durch einen Benzinmotor von 8 PS angetrieben werden, auf 65,4 m Höhe bei 75,0 m Arbeitsdruck in ein ca. 500 m vom Dorfe entfernt liegendes Hochreservoir von 200 cbm Inhalt gefördert, welches aus Stampfbeton hergestellt ist und 58,0 m hoch, über dem Versorgungsgebiete liegt. Es sind im Ganzen 8164 lfd. m Rohrleitungen von 150 mm bis 80 mm Durchmesser verlegt und damit sind auch 77 Unterflurhydranten verbunden. Für 426 Häuser
II. Provinz Rheinhessen.
sind Anschlussleitungen hergestellt, für welche 435 Wassermesser (390 von 15 mm, 25 von 20 mm, 15 von 25 mm und 5 von 30mm Durchmesser) von L u x , L u d w i g s h a f e n geliefert wurden. Die vierteljährliche Minimaltaxe des Wassergeldes beträgt M. 2,60. Nach Messern abgegeben, sind bis zu 400 cbm Verbranch 25 Pf. pro cbm und darüber sind 20 Pf. pro cbm zu zahlen.
17. e. Worms.
(E. 28636, W. 2262 mit je 13 ß ) I. Allgemeines.
Für die Wasserversorgung der Stadt W o r m s dienten früher 77 öffentliche und 200 bis 300 private Brunnen, welche stete reichliches und grösstentheils auch gutes Wasser lieferten. Trotzdem veranlasste die städtischen Behörden der Wunsch, für die in den 80 er Jahren rasch aufblühende Stadt die Vortheile einer centralen Wasserversorgung zu erlangen, Untersuchungen für diesen Zweck vornehmen zu lassen. Diese ergaben die völlige Aussichtslosigkeit, Quell- oder Grundwasser dafür erlangen zu können, und es wurde daher im Jahre 1887 beschlossen, ein Wasserwerk für künstlich filtrirtes Rheinwasser zu erbauen, für welches der Jngenieur H. G r u n e r in B a s e l ein Project aufgestellt hatte, und dessen Kosten von ihm auf M. 667000 veranschlagt waren. Anfangs war G r u n e r auch die Bauleitung übertragen. In den Jahren 1887 bis 1889 ging diese jedoch im Laufe der Ausführung der Anlage auf den dortigen städtischen Gasdirektor F. F i s c h e r über, der dann auch den vereinigten Betrieb der dortigen Gas- und Wasserwerke bis zum Frühjahr 1900 geleitet hat. Damals wurde er von dem Gr. h e s s i s c h e n Finanzminister, dem vormaligen WormBer Oberbürgermeister K ü c h l e r , als Baurath und Wasserwerksdirektor nach Bad N a u h e i m berufen, wo er schon am 24. Februar 1901 verstorben ist. Das erste Project G r u n e r ' s hat schon bei der Ausführung durch F i s c h e r verschiedene Aenderungen erfahren und bereits im Jahre 1890/91 stellte sich das Bedürfniss nach Erweiterungen des Werkes heraus. Durch deren spätere Ausführungen haben die Anlagekosten sich bis zum 1. April 1894 bereits auf ca. M. 1300000 im Ganzen oder M. 45 pro Einwohner erhöht. Hiervon entfallen auf die Zuleitung zum Pumpenschachte M. 180000, auf die Filter M. 100000 und auf den Wasserthurm M. 212000. Das ganze Werk ist für eine tägliche Lieferung von 6000 cbm Wasser bestimmt, und es kann die Zuleitung im Tage bis zu 10000 cbm Wasser zuführen. 2. Zuleitung des Roliwassers.
Aus dem R h e i n ströme selbst wird das Wasser durch einen 1,5 m tief unter dessen Sohle und in 28,0 m Entfernung vom Ufer abgesenkten Sammeltopf, der aus verzinktem Eisenblech hergestellt ist und 3,0 m Durchmesser bei 0,8 m Höhe hat, entnommen. Durch eine 20 m lange, schmiedeeiserne Leitung von 600 m Durchmesser, die in 1,5 m Tiefe unter dem Flussbette verlegt ist. wird es von hier einem Revisionsschachte zugeführt, der am Ufer auf dem Lande hergestellt ist. Der eiserne Fassungskasten für das Wasser im R h e i n ist in den Cylinderwandungen durchlocht und im Boden und in der Decke geschlossen. Sowohl innen als aussen ist er mit Kies ausgefüllt und ummantelt, und über seiner Decke wurde er noch 0,7 m hoch damit überfüllt. Erst ca. 2600 m unterhalb dieser SchöpfBtelle gelangen die Abwässer aus der Stadt in den Rhein. Aus dem Revisionsschachte am Ufer sollte ursprünglich eine ca. 1700 m lange Heberleitung von 600 mm Durchmesser das Wasser nach der Pumpstation führen. Weil diese aber doch im Inundationsgebiete verlegt
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werden musste, so dass deren Betriebssicherheit gefährdet erschien, so hat man statt dessen eine Tiefleitung verlegt. Deren Rohre mussten freilich unter Wasser versenkt werden, weil ihre Verlegung in einem trocken gelegten Rohrgraben nicht auszuführen war. Diese Arbeit wurde von F i s c h e r nach einem ihm eigentümlichen Systeme hergestellt. Zur Ersparung von Spundwänden in grösserer Länge sind die einzelnen Rohrstrecken von je 52 m Länge hinter einander durch Senken unter Wasser zwischen gleich langen, eisernen Spundwänden verlegt, und es ist die Verbindung der einzelnen Rohrstrecken mit einander durch Doppelmuflen mit einem eigenartigen Dichtungsapparate ausgeführt. In dem bis auf den Sand ausgehobenen Rohrgraben wurden im Trocknen mit einem dafür construirten Rohrverlegungswagen immer 52 lfd. m Muffenrohre zusammengelegt und mit Gummidichtungen verbunden. Um diese Leitungsstrecke wurde dann in der ganzen Länge ein Kasten aus 4 m langen und 4 m hohen einzelnen Platten von Blech zusammengebaut, der aus 2 Langwänden, welche in 1,3 m lichter Weite von einander abstanden, bestand und an eisernen Böcken von 4,0 m Höhe aufgehängt war, die auf 4 Rädern auf einem Doppelgeleise von 8 m Spurweite ruhten und mittels Transportwinden gefahren werden konnten. Der ganze Rohrstrang von 52 m Länge war mit Rohrschellen und vertikalen Schlaudern an Supports, welche an diesem Kasten befestigt waren, aufgehängt. Die beiden Rohrenden waren mit lösbaren Schiebern verbunden, um das Eindringen von Sand etc. zu verhindern und ein Doppelmuff mit Dichtungsring und mit dem Dichtungsapparate war über das Verbindungsende geschoben, welches an das bereits verlegte Rohrstück anschliessen sollte. Alsdann wurde mit gewöhnlichen Sackbaggern, deren 34 mit 102 Mann Bedienung gleichzeitig arbeiteten, die Ausbaggerung ausgeführt und nach 4 Tagen war der Rohrstrang mit den beiden Kastenwänden als Spundwänden auf die vorgeschriebene Tiefe, welche an der Filteranlage zu 3,75 m unter dem Grundwasser vorgeschrieben war, hinuntergelassen. Durch die Supports wurde der Rohrstrang dann horizontal und vertikal in die genau richtige Lage gebracht, und der Schieber des vorhergehenden Anschlussstückes geöffnet, so dass beide Rohrstränge frei einander gegenüber lagen. In 20 Minuten war dann durch den Dichtungsapparat die Verbindung hergestellt. Das jedesmal in einer Länge hinuntergelassene Gesammtgewicht betrug 100000 kg. Zum Hochziehen der Kastenwände war eine Kraft von 200000 kg nöthig, welche von 11 Stück auf den Böcken aufgestellten, hydraulischen Winden, die von 18 Mann bedient wurden, ausgeübt wurde und durch welche die Kastenwände in 6 Stunden wieder gehoben werden konnten. Die Hängeschlaudern an dem Rohrstrange sind bis zu Terrainhöhe verlängert im Boden belassen, um sie später vielleicht einmal zur Controlle einer etwaigen Rohrsenkung benutzen zu können. Ebenso sind die Horizontalschlaudern, welche in der Länge des Rohrstranges angebracht waren, mit eingefüllt. Mit diesen maschinellen Anlagen ist es möglich gewesen, in jedem Monate 4 einzelne Versenkungen vorzunehmen, so dass 8 Monate im Ganzen zur Ausführung der Versenkung der ganzen Zuleitung zu den Filtern nöthig gewesen sind. Die Blechwände etc. hat die Firma V e l t h u y s e n & Comp, in F r a n k e n t h a l , und die sonstigen Anlagen für die Verlegung, als Winden etc. hat die Firma G. K a i b e l in W o r m s geliefert. Bis auf 8 m Entfernung vom R h e i n u f e r war die Ausführung in dieser Weise möglich. Für das letzte
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II. Provinz Rheinhessen.
Stück am R h e i n e selbst wurde für dessen Verlegung ein 22 m langer Graben mit Spundwänden hergestellt. Ausser dem ereten Revisionsschachte mit der Absperrvorrichtung am R h e i n u f e r ist in die Zuleitung noch ein zweiter Schacht mit Absperrvorrichtung in der Nähe der Filteranlage eingeschaltet, und ein dritter Schacht, jedoch ohne eine Absperrvorrichtung, ist zur Reinigung der Rohrleitung im »Wäldchen* angelegt. Neben der Filteranlage fliesst das Wasser in einen gemauerten und 9,0 m tiefen Pumpenschacht von 1,5 m Durchmesser aus, aus welchem es dann künstlich in einen Förderechacht, aus dem es auf die Filter fliefst, gehoben wird.
Das Füllmaterial für die Filter wird so verwendet, wie es aus dem R h e i n e gebaggert wird, also ungewaschen und ungesiebt. Altes, abgehobenes Material wird nicht wieder gereinigt, sondern durch neues Sandmaterial ersetzt. Zur Entleerung der Filter bis zur Höhe der Sandfläche kann das Wasser nach dem Pumpenschachte zurückgeführt werden. Für die völlige Entleerung dient ein Rohr von 125 mm Durchmesser, das mit anderen Entleerungsund Ueberlaufrohren verbunden ist. Für die Einführung des Rohrwassers in die Filter dient ein Rohr von 400 mm Durchmesser, und die Filterregulirung erfolgt von Hand. Eine Füllung der Filter kann von unten mit filtrirtem Wasser aus der Druckleitung erfolgen. Die Steinplattenfilter bestehen aus einzelnen Ele3. Fllteranlage. menten, deren jedes aus 2, auf einander gelegten Platten von 1,0 m im Quadrat und von 0,1 m Dicke zusammenDie 3 Filterkammern bilden zusammen einen im gesetzt ist, welche zwischen ihren inneren und einGrundrisse quadratischen Block. Vor dessen einer springenden Flächen einen 8 mm hohen Hohlraum Seite und durch einen Kohlenraum davon getrennt von 0,95 m im Quadrat mit ihren aussen geschlosliegt das Kesselhaus und das Reinwasserreservoir, und senen Rändern einschliessen, in welchen Raum bei zwischen beiden liegt der Maschinenraum für die ;! der Benutzung das von aussen eindringende und durch Centrifugalpumpen, welche das Rohrwaseer aus dem die Wände filtrirte Rohrwasser als Reinwasser eintritt. Pumpenschachte in den Förderschacht heben. Diese Beide Platten sind durch 8 Verechraubungen mit beiden Schächte liegen innerhalb des Maschinenraumes, einander verbunden und an den Rändern mit Cement an welchen sich aer Maschinenraum für die Hoch- gedichtet. Später sind solche Elemente auch wohl druckpumpen anschliesst. Aus dem Förderschachte direkt aus einem Stücke hergestellt. Die Platten iiiesst das Rohrwasser in Regulirkammem über und werden aus reinem, gewaschenen Flusssande von beaus diesen dann auf die einzelnen Filter. Von den Filtern stimmter Korngrösse mit Natronkalksilicat als Bindefliesst es in das Rein Wasserreservoir, von welchem mittel geformt und in besonderen Oefen durch starkes es endlich durch Saugerohre zu den Druckpumpen Brennen fertiggestellt. geführt wird. In der mit Rohwasser gefüllten Filterkammer sind Ursprünglich waren 2 Sandfilter, jedes in einer Kammer von 20,0 m Breite und 36,9 m Länge projectirt. jj diese Elemente immer paarweise über einander und, mit Die eine Kammer ißt in dieser Grösse von 738 qm ,i ihren grossen Flächen in einer senkrechten Ebene Bodenfläche auch noch vorhanden, während die andere j| und parallel zu einander liegend, in grösserer Zahl Kammer später in 2 Abtheilungen getheilt ist, deren 1! (22 bis 33 Doppelelemente) aufgestellt, und bilden eine eine bei gleicher Länge 14,7 m Breite, also 542 qm Batterie mit einem gemeinschaftlichen Abflussrohre für Bodenfläche hat, während der andere Theil bei gleicher das filtrirte Wasser. Diese Rohre für die einzelnen Batterien Länge nur ca. 7 m Breite hat. Die beiden grösseren sind absperrbar mit einander und schliesslich mit dem Kammern werden als Sandfilter benutzt, und in der Reinwasserreservoire verbunden. Sie liegen auf dem Boden dritten Kammer sind später Steinplattenfilter (Patent ; der Kammer und rechtwinklig zur Plattenebene. Der Peters und Fischer) aufgestellt. Die Wände, die Böden tiefste Punkt des Hohlraumes eines jeden Plattenpaares ist und die Decken der Kammern sind aus Stampfbeton durch einen eingekitteten, eisernen Rohrstutzen mit einhergestellt. Zwischen ihren Böden und den Gewölb- gelegtem Gummiringe mit einem entsprechenden Stutzen scheiteln haben sie 3,55 m Höhe, und ihre Gewölbe des Abflussrohres verbunden. Gleiche Rohrstutzen auf sind 0,6 m hoch mit Erde überdeckt. 27 Lichtschächte dem Höchstpunkte des Hohlraumes des unteren Eleaus Betortrohren von 0,6 m Durchmesser, die oben mentes und unter dem Tiefstpunkte des Hohlraumes des mit Glas geschlossen sind, durchdringen die Decken. oberen Elementes verbinden die beiden Hohlräume mit einDie Böden der Kammern haben ein Gefälle von 1 : 40. ander. Gleiche Rohrstutzen endlich an den Höchstpunkten Sie sind von einem Hauptkanale von 0,4 m mal 0,G m des Hohlraumes der oberen Elemente verbinden damit Querschnitt, in welchen Nebenkanäle von 0,12 m mal ein für die Batterie gemeinschaftliches, horizontales Rohr, 0,12 m Querschnitt einmünden und durch welche das das zum Entlüften der Hohlräume und zur Rückspülung der Elemente von innen nach aussen mit filtrirtem filtrirte Wasser abfliesst, durchschnitten. Wasser zum Zwecke der Reinigung der Platten und event. In den beiden Sandfilterkammern ist der Boden mit zum Einblasen von Dampf zur Tödtung der Bacterien einer 0,1 m dicken Schicht grober Steine von 80 mm bis dient. In 10 bis 30 Minuten soll eine solche Reinigung 100 mm Dicke bedeckt. Darauf liegen 3 Schichten, jede einer Batterie mit Erfolg ausgeführt werden können. von 0,1 m Dicke, die aus Kies von nach oben ab- In W o r m s sind zur Zeit 453 Elemente in 8 Batnehmender Stärke bestehen; die untere Schicht hat terien von zusammen 903 qm Filterfläche aufgestellt 30 mm bis 50 mm, und die oberste Schicht hat 5 mm gewesen. Korngrösse. Darauf liegt bei normaler Füllungshöhe eine Schicht von 0,8 m Dicke von Filtersand, der 0,3 mm bis Diese Steinplattenfilter sollen den Vortheil gewähren, 2 mm Korngrösse hat. Ueber der oberen Sandfläche steht kleinere und daher billigere Filterkammern als für Sand'e nach der Sandschichtdicke das Rohrwasser 1,1 bis 1,4 m filter für dieselbe Filterfläche zu verlangen. Die Kosten loch. In das Filtermaterial sind Blechrohre von 150 mm der Filterplattenanlage, sowie die Fraglichkeit einer gleichDurchmesser zur Entlüftung der unteren Schichten ein- mäßigen Filterfähigkeit aller Platten und ferner der tadelgestellt. Die eigentliche Filterfläche beträgt für jedes losen Indiensthaltung und dauernden Dichtigkeit des der beiden Sandfilter 684 qm resp. 406 qm, also zusammen ganzen Apparates lassen diesen Vortheil aber doch etwas 1090 qm. fraglich erscheinen. Aber auch principiell spricht gegen
i
iL Pro vin* Rheinheasen. das ganze System die Annahme einer gleichen Filterwirkung der Flächen bei über 2,0 m verschiedenem Drucke und das Verzichten auf die Bildung der horizontalen Schmutzschicht aus dem Wasser bei den früheren Sandfiltern, welche doch eigentlich die richtige Filtration verrichten soll. Diese Gründe scheinen auch der grösseren Verbreitung dieser Neuerang, ebenso wie vielleicht sonstige, aus dem praktischen Betriebe gewonnene llrtheile, Hindernisse zu bereiten, so dass man im Ganzen ausser von den Betheiligten nur wenig davon gehört hat. Das Wasser aus sämmtlichen Filtern fliesst in ein Reinwasserreservoir von 16 m mal 5 m oder 80 qm Grundfläche und 220 cbm Inhalt bei 3,0 m Wasserhöhe, aus welchem ein gemeinschaftliches Saugerohr für die Druckpumpen abgeht, das durch Schieberstellung eventuell auch mit dem Einlaufrohre von den Sandfiltern verbunden werden kann.
669 Tabelle 87«.
D i m e n s i o n e n der F ö r d e r m a s c h i n e n . Zwillings- Verbundmaschine maschine
Gegenstand Dampfkolbendurchmesser mm . . . Plangerdarchmesser mm Gemeinschaftlicher Hab Doppelhübe pro Minute Maschinenleistung PS 2 Druckpampen, zusammen pro Std. cbm Förderhöhe m Jede Centrifugalpumpe pro Stunde cbm deren Saugehöhe m deren Druckhöhe m
2 à 400 400 u. 635 2 ¿180 2 à 180 0,8 0,8 50 60 45 54 228 276 53,0 53,0 220 220 4,5 4,5 3,25 3,25
5. Hochreservoir und VertheiluugsleHungen.
4. Pumpstation. In der Pumpstation befinden sich jetzt 2 Dampfpumpmaschinen und 3 Dampfkessel. Eine von den Maschinen und 2 der Kessel sind im Jahre 1888 und die zweite Maschine und der dritte Kessel sind im Jahre 1891 aufgestellt. Die Maschinen, Kessel und Pumpen sind von der h a n n o v e r s c h e n M a s c h i n e n b a u - A c t i e n g e s e l l s c h a f t vorm. G e o r g E g e s t o r f f in L i n d e n bei H a n n o v e r geliefert. Die erste Maschine ist eine liegende Zwillingsmaschine mit 2 getrennten Condensationen für jede Hälfte, und die zweite Maschine ist eine liegende Verbundmaschine mit einfacher Condensation. Beide Maschinen haben Schwungräder, und jede derselben kann ausser den beiden direkt mit deren Kolbenstangen verbundenen, liegenden und doppeltwirkenden Plungerpumpen mit Ringventilen ohne Zwangssteuerung auch noch 2Centrifugalpumpen durch Riemenübertragung antreiben, welche das Rohwasser aus dem vorerwähnten Pumpenschachte in den Förderschacht heben, aus dem es dann auf die Filter fliesst. Durch die Druckpumpen' wird das Wasser aus dem Reinwasserreservoire auf 42,37 m Höhe in ein Hochreservoir gefördert, das 2750 m von der Gewinnungsstelle des Wassers und 1350 m vom Beginne des Vertheilungsnetzes entfernt, sowie 36,0 m hoch über dem Mittelwasser der Gewinnungsstelle liegt Die Dampfkessel sind Zweiflammrohrkessel von je 42,3 qm Heizfläche und für 6,5 Atm. Dampfdruck concessionirt. Die Tabelle 276 gibt die Hauptdimensionen der beiden Maschinen und der Pumpen, sowie deren Leistungen an.
Das Hochreservoir hat 1200 cbm Inhalt und besteht aus einem auf einem massiven Unterbau 19,0 m hoch über Terrain aufgestellten und umbauten, sowie überdachten Blechreservoire von 12,9 m Durchmesser und 9,15 m Wandhöhe, dessen Boden eine nach unten durchhängende Kugelcalotte von 2,34 m Pfeil bildet. Der Wasserthurm ist nach dem Projecte und unter der Leitung des dortigen Stadtbauraths C. H o f m a n n im Jahre 1892 ausgeführt. Er hat in dem Erdgeschosse 20,4 m Durchmesser und zieht sich bis zum Tragringe (in 21,2 m Höhe) auf 15,5 m Durchmesser zusammen, während er am Hauptgesims (in 31,4 m Höhe) 17,5 m Durchmesser hat. Er liegt in der Wasserthurmstrasse und zwar auf der höchsten Strassenhöhe, entsprechend 19,4 m -J- 0, während die niedrigste Strassenhöhe in der Stadt auf 4,6 m + 0 liegt. Von der Pumpstation führt ein Rohr von 300 mm Durchmesser und 775 m Länge bis zur Ecke der Speierstrasse. Hier erhält es 400 mm Durchmesser und führt dann durch die Andreas-, Alzeyer- und Hochheimerstrasse bis zu dem 1094 m entfernt liegenden Hochreservoire. Das Vertheilungsnetz ist nach dem Circulationssysteme ausgeführt und steht unter einem einheitlichen und constanten Drucke. Die Tabelle 277 gibt für jedes der 10 Jahre von 1890/91 bis 1899/00 die Länge und den Inhalt der Rohrleitungen von 400 mm bis 80 mm Durchmesser, sowie die Zahl der Schieber und Hydranten und die der öffentlichen Spring- und Laufbrunnen und Pissoire an.
Tabelle 877. R o h r l a n g e n etc. Jahr Rohrlange m . . . Rohrinhalt cbm . . Hydranten Schieber Springbrunnen . Laufbrunnen . . . Oeffentliche Pissoire
. . . . .
1890/91
1891/92
1892/93
1893/94
1894/95
1896/96
1896/97
1897/98
1898/99
1899/00
32 813 936 280 212
32 930 937 28G 213
33050 938 294 213
33 752 954 298 219
33 977 955 302 219
34 320 956 303 223 2 13 6
35 274 962 312 232 2 13 6
86 548 969 317 246 2 13 5
38 296 986 328 264 2 14 5
41170 1015 374 282 2 14 5
—
—
8 4
8 4
—
—
9 4
—
12 6
13 6
6?0
Ü. Provinz llheinhessen.
Im Jahre 1895 setzte sich am 1. April die vorstehend angegebene Rohrlänge, nach den verschiedenen Durchmessern getrennt, wie folgt zusammen: Rohrdurchmesser mm 400 300 200 175 150 125 Rohrlänge m 1094 775 165 150 1646 2350 Rohrdurchmesser* mm 100 80 Rohrlänge m 13 912 12 685. Die Hydranten sind Unterflurhydranten mit Selbstentwässerung und stehen in ca. 50 m Entfernung von einander. Für die Hausleitungen und für die Anschlussleitungen werden meistens galv. Schmiederohre verwendet, letztere von 25 mm und 30 mm Durchmesser. Mit den im Jahre 1895 in Benutzung gewesenen Hausanschlüssen waren im Ganzen 4574 Zapfhähne, 500 Closets, 105 Privatpissoire, 150 Badeeinrichtungen und 35 PrivatSpringbrunnen verbunden. In sämmtliche Anschlussleitungen sind Wassermesser eingebaut, deren 1774 Stück im Jahre 1895 und zwar sämmtlich von B o p p & R e u t h e r , M a n n h e i m geliefert waren, die sich nach den Grössen wie folgt zusammensetzten: Durchmesser mm 20 25 30 50 80 100 150 Zahl: 1655 82 15 9 10 2 1. 6. Wasterförderuag uid Vertheiling. Die Tabelle 278 gibt für jedes der 10 Jahre 1890/91 bis 1899/00 die geförderte Wassermenge und das Gewicht des für die Kesselfeuerung benutzten Brennmateriales, das in der Regel verschieden gemischt aus Ruhrkohlen und Gaacoke besteht, im Ganzen, pro 100 cbm gefördertes Wasser und pro PS-Stunde, sowie die Leistung pro kg Brennmaterial in m X kg anTabelle 878. WasserfOrderung. Jahr
1890/91 1891/92 1892/93 1893/94 1894/95 1896/% 1896/97 1897/98 1898/99 1899/00
Coke- u. Kohlenverbrauch kg Wasser im pro pro PSgefördert Ganzen 100 cbm Stunde 960000 900000 800000 877 993 778492 916 877 872488 1046 300 1 201523 1269 105
641 510 570000 546 361 526 715 397 420 512415 450 385 561 495 600 860 728 820
66,80 66,00 68,29 59,99 51,06 66,88 52,00 54,00 50,00 57,40
3,27 3,19 3,36 2,95 2,60 2,85 2,63 2,63 2,45
2,81
pro kg Kohle m
X kg
79 312 84 620 80 532 91673 103 819 94 834 102 671 102 488 109 981 92 297
Die Tabelle 279 gibt die täglich in 24 Stunden pro qm Filterfläche gereinigte Wassermenge, sowie die im Jahre überall gereinigte Filterfläche an. Ferner ist die mittlere, die längste und die kürzeste Dauer eines Filters in Tagen für jedes Jahr aufgeführt Die Tabelle 280(S. 671) gibt die Einwohnerzahl und die gesammte, sowie die täguche Wasserabgabe (mittlere, grösste und kleinste in jedem Jahre) im Ganzen und pro Einwohner des Versorgungsgebietes an. Ausser der Stadt W o r m s erhält auch das Kirchdorf N e u h a u s e n mit 824 Einwohnern Wasser aus dem W o r m s er Werke. In der Tabelle 280 ist ferner die Zahl der Anschlüsse (sämmtlich mit Messern) und der mittlere Antheil eines jeden an der Gesammtabgabe, sowie an der Privat- und an der Messerabgabe aufgeführt. Ferner ist darin die Abgabe für öffentliche Zwecke und für die
Tabelle 279. Sandfiltration. Jahr
1890/91 1891/92 1892/93 1893/94 1894/95 1895/96 1896/97 1897/98 1898/99 1899/00
cbm Tage der Filterdauer pro qm kür- mittlängste zeste Filter lere 2,00 1,80 1,68 1,20 1,25 1,25 1,19 1,43 1,64 2,18
38 —
21 28 27 22 24 22 20 13
6 —
3 0,75 5 3 1 4 3 1
20 —
13 16 16 10,5 9 9 12 10,2
qm Filter im Jahre gereinigt 24 480 —
36400 47804 22000 29430 36060 32016 34844 35928
einzelnen Verwendungsarten im Ganzen und pro 100 cbm von ereterer Menge; ferner die Abgabe für Private und die Abgabe für den Selbstverbrauch des Wasserwerkes, sowie für Verlust etc. im Ganzen und im Verhältniss zu 100 cbm der Gesammtabgabe, und endlich die Abgabe nach Messern und ohne Messer und im Verhältniss zu 100 cbm der Gesammtabgabe angegeben. Im Jahre 1894/95 hat die Maximal- resp. die Minimalabgabe betragen im Monate 99682 cbm resp. 66138 cbm, in der Woche 35981 cbm resp. 15980 cbm und in der Stunde 460 cbm resp. 250 cbm. 7. Wasserpreis. Der Wasserpreis pro cbm beträgt bei einem mittleren Tagesverbrauchs im Jahre von: bis zu 10 cbm, 10 bis 100 cbm, 100 bis 500 cbm 15 Pf. 12 Pf. 10 Pf. Als Minimalwassergeld im Jahre ist zu zahlen nach dem Reinerträge der Grundstocke: wenn dieser weniger als M. 75, bis M. 125, bis M. 175, als Minimalzahlung M. 16 M. 20 M. 25 bis M. 225, bis M. 275, mehr als M. 275 beträgt: M. 30 M. 35 M. 40. 8. Wasserbeschaffenheit. Jährlich wird eine chemische und täglich werden bacteriologische Untersuchungen, den Bestimmungen des Reichsgesundheitsamts entsprechend, vorgenommen. Letztere führt die Betriebsverwaltung und zeitweise ein vereideter Arzt aus. Das Resultat vom Jahre 1894/95 hat im ccm ergeben: Rohwasser: Kolonien 740 bis 5000 Filtrat: » 1 » 98. Die chemische Untersuchung vom 7. October 1895 ergab im Filtrate im Liter Wasser: Kullr 76,6 mg Magnesia 13,1 •
Natron
6,6 •
Kali 2,0 . Schwefelsäure 18,8 > Salpetersäure 0,5 ? Chlor 4,4 . Kieselsäure 5,8 > Gebundene Kohlensäure 65,6 > zusammen 191,3 > Untermangansaures Kali zur Oxydation 5,12 > Gesammthärte, deutsche Grade. . . . 9,39 > Bleibende Härte > > . - . . 1,06 >
H. Provinz
fcheinhessell.
6?1
Tabelle 280. Vertheilung des Trinkwassers. 1892/93
1893/94
1894/95
1896/96
Einwohnerzahl Gesammtabgabe cbm > gegen 100 cbm des Vorjahres . Zahl der Anschlüsse (nur mit Messern) pro Anschlags von derGesammtabg cbm
26 000 800 000 1690 474
27 000 877 993 109,7 1774 495
28000 778492 88,7 1819 428
28 600 916877 117,7 1866 492
30000 872 488 95,1 1943 449
32000 30000 82 000 1046 300 1201623 1 269 105 119,0 105,6 114,8 2077 2315 2141 604 661 648
am mittleren Jahrestage . • . desgl. pro Einwohner . . . . am Maximaljahrestage . . . . desgl. pro Einwohner . . . . gegen 100 cbm. des mittl. Tages am Minimaljahrestage . . . . gegen 100 cbm des mittl. Tages Wasser für öffentliche Zwecke . . davon f ü r : Strassensprengen öffentliche Springbrunnen. . > Laufbrunnen . . Rinnstein- und Kanalapülen . Bedürfnisanstalten . . . . öffentliche Anlagen . . . . Feuerlöschen Diverses Von 100 cbm für öffentliche Zwecke für Strassensprengen . . . . > öffentliche Springbrunnen . > > Laufbrunnen. . » Rinnstein- und KanalspAlen > Bedürfnissanstalten . . . > öffentliche Anlagen . . . » Feuerlöschen > Diverses Wasser für Private davon ohne Messer Abgabe nach Messern im Ganzen Abgabe ohne Messer im Ganzen Selbstverbrauch, Verlust etc. . . Von 100 cbm Gesammtabgabe: für öffentliche Zwecke. . . . » Private > Selbstverbrauch etc. . . . nach Messern ohne Messer Zahl der aufgestellten Messer . . Abgabe pro Messer im Jahre . .
»
2192 84 5 471 210 249,6 894 40,7 81 378
2405 83 5 481 189 227,9 858 35,7 54 367
2133 76 4090 146 191,9 898 42,1 49 624
2 505 87 4 513 158 180,2 776 35,8 56 987
2 390 80 3 936 131 164,7 1080 45,2 90 717
2 867 96 4550 152 168,7 1110 38,7 152053
3 292 103 5450 170 165,9 1160 34,9 165 758
8477 109 6 670 174 160,2 1507 43,3 117 364
>
20116
17 000
19 400
17 989 2t 474 35100 5 711 5627 2 916 2000
27 193 17 245 35100 5 504 14 637 1883 2000 48 641
32 907 16619 37 800 5028 11145 2000 2000 58259
41114 16 719 37 800 7809 8410 3 512 2000
17,9 11,3 23,2 3,6 9,6 1,2 1,3 31,9 791174
19,8 10,1 22,8 3,2 6,7 1,2 1,2 35,0 936 025
36,1 14,1 32,2 6,7 7,2 8,0 1,7
Jahr
T1« f l A * a h i i a h j i *•
>
Liter cbm Liter cbm > >
> >
> > y
—
—
16000 16109 4902 —
»
2000 24 262
>
18,7
}
>
» > >
—
18,6 18,6 6,0
> >
i
» » »
i
>
i » )
» »
cbm
2,5 29,7 683 452
25000 8 669 4526 2182 2000
20000 4 350 1841 2033 2000
19 212 4 567 20102 5 430 1724 3962 2000
—
—
—
—
31,3
39,1
19,9 23,6 38,7 6,3
692 997
—
—
1897/98
36,8 16,0 8,3 4,0 3,6
40,4 8,7 3,7 4,1 4,0
34,0 7,9 36,1 9,5 3,0 7,0 3,5
767 160
774503 39 402 792088 124 789 85 387
742088 129 789 88 776
902 827 143 473 103073
6,2 84,5 9,3 87,1 12,9 1866 426
10,4 79,4 10,2 86,2 14,8 1943 382
14,6 76,6 9,9 86,3 13,7 2 079 434
—
—
743 330 56 670 35 170
796 227 81 766 56 466
697 363 35 300 662063 116 429 31505
10,2 85,4 4,6 92,9 7,1 1690 440
6,2 87,4 6,4 90,7 9,3 1774 449
6,4 89,6 4,0 85,1 14,9 1819 366
—
1896/97
—
6,1
3,2 2,2 —
—
1898/99
1899/00
—
1062 706 17 700 1067 283 1 122 570 144 240 146 535 100 740 89 035 —
13,8 77,8 8,4 88,0 12,0 2224 476
9,3 83,7 7,0 88,4 11,6 2 364 475
672
III. I*rovinz Oberhessen.
III. Provinz Oberhessen. a) Alsfeld 2 (Homberg 6). — b) Friedberg 4 (Butzbach 3, Nauheim 9, Vilbel 13). — e) Gleesen 1 (Grünberg 5, Lieh 8, Schotten 11, Staufenberg 12). — d) Lauterbach 7 (Schliz 10).
I.e. füessen, Provinzialhauptstadt. mit je 13 B.)
(E. 22932, W. 155
I. Aeltere Anlagen.
Für die Wasserversorgung der Stadt G i e s s e n dienten früher ausschliesslich gegrabene Brunnen, von denen fast jedes Haus einen besass und deren 16 für den öffentlichen Gebrauch vorhanden waren. Um Untersuchungen für eine allgemeine Versorgung der Stadt mit Quell wasser vorzunehmen, wurde Ende der 70 er Jahre eine besondere, städtische Commission, in welcher der frühere Gaswerksbesitzer H e s s und der Stadtverordnete F. Gail sehr thätig waren, niedergesetzt. Als Resultate der Arbeiten derselben gelangten schon im Jahre 1883 vorläufig 16 öffentliche Ventilbrunnen in der Stadt zur Aufstellung, denen das Wasser des »Erlenbrunnens« und der Quellen am >Annabruchec aus einem dafür am L u t h e r b e r g e erbauten Hochreservoire von 170 cbm Inhalt mit natürlichem Gefälle zufloss. Die Sammelgebiete dieser Quellen liegen auf der rechten Seite der von Gi e s s e n nach L i s c h führenden Chaussee an den nördlichen und nordöstlichen Abhängen desSchiff e n b e r g e s in städtischen und in fiskalischen Waldungen, ca. 6 km von Gi e s s e n entfernt. Der Untergrund besteht hier aus Basalt, den eine undurchlässige Lettenschicht abdeckt, in welche starke, wasserführende Triebsandschichten eingelagert sind. Für die Fassung der Quellen des »Erlenbrunnens« ist ein 440 m langer, begehbarer und ausgemauerter Stollen von 1,3 m mal 0,75 m lichtem Querschnitte unter der Lettenschicht in den zerklüfteten Basalt und in die Sandadern getrieben und damit sind ferner 2 Querstollen und 2 Sammelschächte, welche die wasserführenden Schichten durchschneiden, verbunden. Ein auf der Stollensohle verlegtes Thonrohr von 125 mm Durchmesser dient zur Ableitung des Wassers. Für die Erschliessung des Wassers am »Annaberge« ist im fiskalischen Walde ein 33 m langer Anschlusskanal von 0,51 m mal 1,2 m Querschnitt in den zerklüfteten Basalt getrieben. Seine Seitenwände sind ausgemauert und seine Sohle ist offen gelassen. Das Wasser wird von hier durch ein Rohr von 65 mm Durchmesser mit dem des »Erlenbrunnens« in einer Sammelstube zusammengeleitet. Femer iBt noch im Jahre 1885 das Wasser des »Hubertusbrunnens« durch eine 12 m lange Sickeranlage von 125 mm Durchmesser aus den Adem des Blättersandsteines, der auf undurchlässiger Lette lagert, gesammelt. Dieses wird durch eine ca. 100 m lange Leitung in eine zweite Sammelstube geführt, aus welcher es durch eine Anschlussleitung auf der Lischerstrasse mit der Hauptleitung vereinigt ist, welche das Wasser aus der ersten Sammelstube dem vorerwähnten Hochreservoire zuführt. Letztere Leitung hat ca. 4500 m Länge und 125 mm Durchmesser. Im Jahre 1886 wurde nach dem Projecte des Ingenieurs C. R o s e n f e l d in B e r l i n und unterdessen Leitung in der Gemarkung Grossen Busseck eine ergänzende Anlage ausgeführt, durch welche Wasser in den Wiesen am »Scheerbrand«, das aus den porösen Schichten eines Basaltausläufers des V o g e l b e r g e s , welche auf
einem undurchlässigen Untergrunde liegen, gesammelt wird. Es sind hier dafür 2 begehbare Kanäle mit offenen Sohlen und mit Schlitzen in den Seitenwänden hergestellt, welche 0,75m mal 1,5m Querschnitt und 60m resp. 150 m Länge haben. Jeder der Kanäle endet in eine Sammelstube, und diese sind beide durch ein Rohr von 175 mm Durchmesser und ca. 100 m Länge mit einander verbunden. Aus. der unteren dieser Sammelstuben führt eine 6830 m lange Leitung von 175 mm Durchmesser dieses Wasser unter der Kreisstrasse entlang bis zu dem Hochreservoire auf dem L u t h e r b e r g e , welches gleichzeitig durch einen Ausbau eine Vergrösserung seines Inhaltes auf 520 cbm erfahren hat. Diese Erweiterungsanlagen sind am 24. November 1886 in Betrieb genommen. Gleichzeitig wurde auch in der Stadt die Herstellung von Anschlussleitungen für Private gestattet, und schon 600 m hinter dem Reservoire wurden solche damals an die Fallrohrleitungen von 300 mm Durchmesser angeschlossen. Ein von der Stadt im Jahre 1887 mit der Firma A i r d abgeschlossener Vertrag für einen weiteren Ausbau der Fassungsanlagen im G r o s s e n B u s s e c k wurde durch den Konkurs der Firma hinfällig, und seit dieser Zeit sind bis zum Jahre 1890 die ferneren Arbeiten sämmtlich unter der Leitung des damaligen städtischen Gas- und Wasserwerk directors O. B e r g e n ausgeführt. Ausser der Erweiterung der Fassungsanlagen im G r o s s e n B u s s e c k wurde im Jahre 1890 eine abermalige Vergrösserung des Hochreservoirs vorgenommen. Auch ist eine Erschliessung eines Quellgebietes in A l t e n - B u s s e c k durch die Anlage eines Schachtes ausgeführt, welcher Anfangs 500 cbm Wasser pro Tag lieferte, aber später bei trockener Zeit bis auf ein Viertel dieser Ergiebigkeit hinabsank. Das Hochreservoir auf dem L u t h e r b e r g e hat jetzt 1000 cbm Nutzinhalt. Seine Sohle ist 1,5 m tief in den Boden versenkt und liegt 14,0 m tiefer als die der Sammelstube für den »Hubertusbrunnen«, sowie 26,3 in tiefer als die Sammelstube für den »Erlenbrunnen« und am »Annaberge«, aber 23,0 m höher als das Pflaster auf dem städtischen Marktplatze. Das Reservoir ist auf einer Betonsohle aus Ziegelmauerwerk in Cementmörtel, die Decke überwölbt und mit Erde überfüllt hergestellt. Im Grundrisse besteht es aus 3 communicirenden, langgestreckten Kammern, welche das eintretende Wasser bis zum Austritte zickzackförmig durchfliesst. Diese alte Anlage wird nach der Inbetriebnahme einer im Jahre 1893 ausgeführten neuen Anlage nur noch für eine Niederdruckzone benutzt, während die andere für die neu geschaffene Hochdruckzone bestimmt ist. Durch eine Verbindung beider Leitungen kann letztere dem Reservoire der Niederdruckzone, für welche täglich nur 500 bis 600 cbm mit natürlichem Gefälle zufliessen, das jeweilig fehlende Wasserquantum liefern. Die Kosten der alten Anlage haben im Ganzen ca. M. 510000 betragen. 2. Neue Anlagen.
Für die Erweiterungen der vorhandenen Versorgungsanlagen, welche in ihrer Wassermenge und auch mit ihrem Leitungsnetze nicht mehr ausreichten, ist im Jahre 1893 auf Betreiben des damaligen Oberbürgermeisters G n a u t h ein Project des Oberingenieurs P. S c h m i c k in F r a n k f u r t a/M. von der Stadtverwaltung zur Ausführung angenommen, nach welchem bei Q u e c k b o r n täglich bis zu 3000 cbin künstlich gehobenes Wasser zur Stadt geliefert werden sollten und dessen Baukosten auf M. 675000 veranschlagt waren. Dadurch wurde das für die Stadt täglich disponible Wasserquantum auf ca. 3500 cbm und das gesammte
III Provinz Oberhessen.
Anlagekapital auf M. 1185000 im Ganzen oder M. 51 pro Einwohner erhöht. Mit dem Bau der Pumpstation ist unter der Leitung des Regierungsbaumeisters R. S c h m i c k und des Ingenieurs J. W a t z k e am 11. December 1893 begonnen, und am 7. December 1894 wurde sie in Betrieb gesetzt. Die gleichzeitigen Erweiterungen des Rohrnetzes wurden von der städtischen Verwaltung ausgeführt. Das Wasser für die neue Anlage bei Q u e c k b o r n ist aus einem dort von der Stadt für M. 32000 angekauften Quellengebiete erschlossen. Dieses liegt ca. 19400m von G i e s s e n und ca. 4000m von G r ü n b e r g entfernt. Seit undenklicher Zeit waren hier grössere und kleinere, Wasser ausatossende, kraterförmige Kessel beobachtet, die mit den grossen Mulden des porösen Basalts, welche von den nordöstlichen und nordwestlichen Gebirgszügen gespeist werden, inVerbindung stehen. Zur Fassung des Wassers wurde ein Schacht von 10 m im Quadrat und 8,0 m Tiefe bis auf eine im festen Basalte gelagerte Kiesschicht von 0,3 m Stärke abgesenkt. In diesem Schachte ist dann ein Sammelbrunnen von 3,5 m Durchmesser mit offenem Boden und in den Wänden mit Schlitzen versehen, aus Cementmauerwerk aufgeführt, der aussen zum Schutze vor dem Eindringen von wildem Wasser mit einem von oben eingefüllten Kiesmantel umgeben ist. Neben dem Brunnen ist auf einer Betonsohle eine Ueberlaufkammer hergestellt, aus der das nicht benutzte Wasser durch einen Abzugsgraben abfliesst. In ca. 70 m Entfernung von dem Brunnen ist die Pumpstation erbaut. In dieser befinden sich 2 Dampfpumpmaschinen und 2 Dampfkessel. Die Maschinen sind liegende Verbundmaschinen von je 25 PS. mit Receiver, mit Condensation und mit Ventilsteuerung. Die Pumpen werden direkt von den verlängerten Kolbenstangen der Dampfkolben angetrieben. Es sind doppeltwirkende Plungerpumpen mit freien Etagenventilen. Jedes Pumpenpaar einer Maschine fördert bei 60 Doppelhüben pro Minute 90 cbm Wasser pro Stunde auf 76,0 m Höhe. Die Dampfkolben haben 250 mm und 380 mm und die Plunger der Pumpen 135 mm Durchmesser, und der Hub sämmtlicher Kolben beträgt 0,5 m. Ein Hauptdruckwindkessel, von dem das Druckrohr von 275 mm Durchmesser abgeht, hat 900 mm Durchmesser und 4,0 m Höhe. Der Hauptsaugwindkessel hat 750 mm Durchmesser und 1,5 m Höhe. Er ist mit einem zum Brunnen führenden Saugerohre von 300 mm Durchmesser und 72 m Länge verbunden, und aus ihm entnehmen auch die Condensatoren das Wasser. Die Maschinen sind von der N ü r n b e r g e r M a s c h i n e n b a u - A c t i e n g e s e l l s c h a f t in N ü r n b e r g geliefert. Die Kessel sind Einflammrohrkessel mit Gallowayrohren und haben je 45 qm Heizfläche. Sie sind für 7 Atm. Dampfdruck concessionirt und von der Firma C. W e i n b r e n n e r in N e u n k i r c h e n geliefert. Die Druckleitung führt auf 1750 m Länge die steile Kreisstrasse hinauf in den Q u e c k b o r n e r Wald und mündet hier in eine Auslaufkammer, die 74,0 m hoch über dem tiefsten Wasserspiegel des Sammelbrunnens liegt. Von dieser führt eine Fallrohrleitung von 275 mm Durchmesser und ca. 10000 m Länge mit einem Gefälle von 22 m der Staatsstrasse entlang durch die Orte L i n d e n s t r u t h und R e i s k i r c h e n bis zu einer zweiten Auslaufkammer an der G a n s b u r g . Von dieser führt eine Leitung von ca. 2900 m Länge und 275 mm Durchmesser mit 26,0 m Gefälle zu einer dritten Auslaufkammer bei A n n e r o d , und aus dieser tritt das Wasser dann in das A n n e r o d e r Hochreservoir über. Qr&hn, Wasserversorgung. Bd. II,
673
Dieses hat 3000 cbm Inhalt Seine Sohle liegt 19,67 m hoch über dem Mittelwasser des Sammelbrunnens, sowie 54,33 m tiefer als die erste Auslaufkammer und 60,0 m höher als das Pflaster des Marktplatzes in G i e s s e n . Das Reservoir besteht aus 2 getrennten Kammern, in deren jeder durch 7 Zungenmauern dem durchfliessenden Wasser eine Zickzackbewegung gegeben wird. Die Sohle des Reservoirs besteht aus einer Betonschicht, die 1,5 m tief in den Felsen eingelassen ist. Das Mauerwerk ist aus Ziegeln mit Trassmörtel hergestellt, und die überwölbte Decke ist mit Erde überfüllt. Das Reservoir liegt 4658 m von dem Beginne des Vertheilungsnetzes entfernt und ist mit diesem durch eine Fallrohrleitung von 225 mm Durchmesser verbunden. 3. Wasserverthellung.
Das Vertheilunganetz ist im Innern der Stadt nach dem Circulationssysteme und in deren äusseren Theilen nach dem Verästelungssysteme ausgeführt. Die schon erwähnte Trennung in 2 Zonen ist im Jahre 1893/94 vollständig durchgeführt. Bei Feuersgefahr kann aber die niedere Zone auf den Druck der höheren eingestellt werden, und es ist für diesen Zweck das Niederdruckreservoir mit einer selbstthätigen Rückstauklappe versehen. Die Wasserabgabe erfolgt unter 25,0 m bis 60,0 m Druck, letzterer über dem Marktplatze. Die Tabelle 281 (S. 674) gibt für den 1. April jedes der 12 Jahre von 1888/89 bis 1899/00 die Länge der gesammten Rohrleitungen von 300 mm bis 40 mm Durchmesser und deren Inhalt an; ferner ist die Zahl der Schieber und Hydranten und die der öffentlichen Spring- und Laufbrunnen und Pissoire, und endlich die der privaten Badeeinrichtungen und Closets aufgeführt. Ausser diesen Anschlüssen werden auch noch eine künstliche Eisbahn, 23 Gartenhydranten für städtische Anlagen und eine Pumpstation für den Stadtringgraben in der Westanlage aus den Leitungen gespeist. Die Hydranten sind Unterflurhydranten mit Selbstentleerung und stehen in 90 m bis 100 m Entfernung von einander. Die gusseisernen Rohre sind von P. S t ü h l e n in D e u t z und von R. B ö c k i n g in H a l l b e r g e r H ü t t e und die Schieber und Hydranten von B o p p & R e u t h e r in M a n n h e i m bezogen. Die Anschlussleitungen werden aus Bleiröhren von 20 mm bis 25 mm, aus Schmiederohren von 25 mm bis 35 mm und aus Gussrohren von 40 mm Durchmesser und mehr hergestellt. Für die Hausleitungen werden geschwefelte Bleirohre oder galv. Schmiederohre benutzt, die vorher einem Probedrucke von 120,0 m Wassersäule unterworfen sind. Für die private Wasserabgabe ist der Einbau von Wassermessern obligatorisch. Diese sind sämmtlich von H. M e i n e c k e , B r e s l a u bezogen. Von 935 bis Ende 1895 bezogenen Messern waren 3 von 10 mm, 12 von 13 mm, 5 von 15 mm, 863 von 20 mm, 30 von 25 mm, 9 von 30 mm, 5 von 40 mm, 6 von 50 mm und 2 von 100 mm Durchmesser. 4. Wassergewinnung und -Abgabe.
Die Tab. 282 (S. 674) gibt für die 12 Jahre von 1888/89 bis 1899/00 die Wasserabgabe in jedem Jahre im Ganzen und ferner getrennt danach an, wie viel Wasser nach Messern und nach Schätzung im Ganzen und im Verhältniss zu 100 cbm des gesammten Consums abgegeben ist. Ferner ist auf der Tabelle für jedes Jahr die Zahl 43
III. Provinz Oberhessen.
674
der aufgestellt gewesenen Wassermesser und die mittlere jährliche Abgabe pro Messer angeführt. Bis zum Ende des Jahres 1893/94 floss sämmtliches Wasser, wie früher schon mitgetheilt wurde, der Stadt mit natürlichem Gefälle zu, und erst vom Jahre 1894/95 ab wird es zum Theil auch künstlich gehoben. Die Tabelle 283 gibt für jedes der 6 Jahre von 1895/96 bis 1899/00 an, wie viel Wasser künstlich gehoben und wie viel
durch natürliches Gefälle zugeflossen ist und zwar sowohl im Ganzen, als im Verhältnis« zu 100 cbm der Gesammtmenge. Ferner ist auf der Tabelle die für das gepumpte Wasser jährlich verwendete Kohlenmenge im Ganzen und pro 100 cbm Wasser, sowie pro PS - Stunde angegeben, wobei als Arbeitshöhe 78,46 m bei der wirklichen Förderhöhe von 73,26 m angenommen ist. Endlich ist auch die Leistung pro kg Kohle in m X kg aufgeführt.
Tabelle 281. Rohrlftngen, 8chieberzahl Jahr
1888/89 1889/90 1890/91 1891/92 1892/93 1893/94 1894/95 1895/96 1896/97 1897/98 1898/99 1899/00
m
Bohrinhalt cbm
26 698 28227 29 367 30 700 32 305 34200 60 700 63176 66100 67 600 69370 71068
427 473 487 602 521 566 1900 1908 1915 1920 1925 1926
Rohrltnge
(öffentlich e Lauf Springbrunnen brunnen Pissoire
SchieberHyzahl dranten 69 78 93 98 108 118 162 184 216 220 229 239
etc.
96 102 113 120 131 139 161 177 196 201 210 224
—
1 1 1 1 1 1 1 1 1 1
28 28 28 31 31 32 32 36 37 34 35 37
4 4 4 4 4 4 6 5 6 6 6 6
Pri\ rate Badeeinrich- Closets tungen —
—
—
—
170 190 200 230 260 280 300 310 380
250 270 300 340 370 480 630 600 690
Tabelle 282. W a s s e r a b g a b e im G a n z e n , s o w i e n a c h M e s s e r n u n d n a c h S c h & t i u n g g e t r e n n t . Jahr
1888/89 1889/90 1890/91 1891^92 1892/93 1893/94 1894/96 1896/96 1896/97 1897/98 1898/99 1899/00
gegen im Ganzen 100 cbm des Vorjahres 120 300 131 940 141606 251 000 216 080 206 000 222 900 384 366 682018 616855 737 004 739 156
109,5 107,6 176,6 86,0 95,4 108,2 150,0 132,8 106,0 123,5 100,8
Wasserabgabe cbm oder pro davon nach 100 cbm im Ganzen Messern 48000 70120 76 566 97 918 105 996 109 200 127 705 155 064 488 424 600 539 696 311 684 978
40,0 53,1 54,1 39,0 49,0 53,0 67,5 46,4 75,3 81,1 80,9 79,2
davon ohne Messer
Zahl der pro Messer aufim Jahresoder pro 100 cbm gestellten durchschnitt Im Ganzen Messer cbm
72300 61820 65051 158082 110085 96 800 95195 179 291 143594 116316 140693 154177
60,0 46,9 46,9 61,0 61,0 47,0 42,6 68,6 24,7 18,9 19,1 20,8
364 446 585 630 696 750 856 930 1086 1218 1368 1426
132 157 143 156 152 146 149 166 404 411 486 410
Tabelle 288. Wassergewinnung nnd W a s s e r f o r d e r u n g . Jahr
1894/95 1895/96 1896/97 1897/98 1898/99 1899/00
von 100 cbn im Ganzen kg iohlenverbra ach cbm Wasser Wassercbm Wasser m X kg mit mit gefordert gewinnung Leistung mit nat. natQrl. kOnstl. ab 1/12 94 im Ganzen pro 100 cbm pro PS.-Std. pro kg Kohle im Ganzen Gefalle Gefälle Hebung
36 091 115 487 363 694 419 755 528 224 548 838
36 962 81600 209 700 249 500 316000 329000
102,4 70,7 68,0 59,6 60,0 61,0
3,85 2,66 2,17 2,25 2,24 2,27
Die Tabelle 284 (S. 675) gibt an, wie viel Wasser in jedem der 12 Jahre von 1888/89 bis 1899/00 für öffentliche Zwecke, für Private und für das Wasserwerk einschliesslich von Rohrspülen, Verlust etc. im Ganzen und im Verhältniss zu 100 cbm der Gesammtabgabe ver-
70126 101659 124 544 120 846 120452 118 786
186 809 218 868 218424 197100 208 780 195 317
222 900 834 366 682 018 616 865 737 004 739155
83,8 66.5 37.6 39,0 28.3 26.4
16,2 84.6 62,4 68,0 71.7 73,6
wendet ist. Ferner ist auch das Wasser für öffentliche Zwecke nach den verschiedenen Benutzungsarten getrennt und zwar sowohl im Ganzen, als im Verhältnisse zu 100 cbm des im Ganzen für öffentliche Zwecke verwendeten Wassers angegeben.
111. Provini Oberhessén.
675
Tatelle 284. V e r t h e i l u n g der Wasserabgabe. Jahr
1889/89
1889/90
1890/91
1891/92
1892/98
1893/94
Abgabe für Öffentliche Zwecke . . . cbm oder von 100 cbm der Gesammtabgabe > » Abgabe für Private oder von 100 cbm der Gesammtabgabe i Abgabe für das Wasserwerk, einschliesslich Rohispülen, Verlust etc. . . > oder von 100 cbm der Gesammtabgabe » Von der Abgabe fOr Öffentliche Zwecke: für Strassensprengen cbm > > Springbrunnen > > Laofbrunnen > Rinnstein- und KanalspQlen . . > > > BedOrfniwaanstalten » > öffentliche Anlagen » > FeuerlOschen » » diverse Zwecke Von 100 cbm für Öffentliche Zwecke: für Strassensprengen cbm » > Springbrunnen > > Laufbrunnen > Rinnstein- und Kanalspülen . . » » > Bedürfnissanstalten » > Öffentliche Anlagen » > FeuerlOschen > > diverse Zwecke
67 500 66,1 48 400 40,1
55140 41,7 70300 53,4
58 500 41,3 76 555 54,1
59 600 23,8 96486 38,4
60767 28,1 103 786 48,0
47 933 23,2 107 441 62,2
4400 3,7
6500 4,9
6561 4,6
94914 37,8
51687 23,9
50 626 24,6
3800 500 30 700 800 18 000 200 100 13400
3784 1500 30660 756 16848 1095 168 329
4612 1800 30 660 1149 17 640 1500 960 289
4008 1200 32466 1250 16848 1000 755 2073
3525 2800 38 945 970 14553 1600 600 2746
509 3200 34 770 600 5880 700 310 2064
5,7 0,7 45,5 1,2 26,6 0,3 0,1 19,9
6,9 2,7 56,7 1,3 30,5 2,0 0,3 0,6
7,7 3,1 52,5 1,9 30,2 2,5 1,6 0,5
6,8 2,0 54,5 2,1 28,8 1,6 1,2 3,5
5,8 4,6 65,9 1,6 24,0 2,6 1,0 4,6
1,0 6,7 72,8 1,0 12,2 1,4 0,6 4,3
Fortsetzung der Tabelle 284. Jahr
1894/95
1895/96
1896/97
1897/98
1898/99
1899/00
Abgabe für Öffentliche Zwecke . . . cbm oder von 100 cbm der Gesammtabgabe » Abgabe für Private oder von 100 cbm der Gesammtabgabe i Abgabe für das Wasserwerk, eLnschlieB8lich Rohrspülen, Verlust etc. . . » oder von 100 cbm der Gesammtabgabe » Von der Abgabe für öffentliche Zwecke: für Strassensprengen cbm
48 936 21,9 124 010 55,7
133 537 40,0 147 169 44,0
134 628 23,1 427 246 73,5
100025 16,2 489 190 79,3
119 561 16,2 584 525 79,3
119 985 16,2 560 963 75,9
49 954 22,4
53 649 16,0
20143 3,4
27 640 4,5
32 916 4,6
58 207 7,9
336 1900 86 976 600 5500 720 660 2354
11152 16 988 38 241 18 900 31025 6400 675 11256
10 241 18170 37 936 14 956 30 244 10 340 1100 11641
9863 7750 31116 7766 25 988 5490 205 11867
12707 17 307 32120 6787 32 836 6448 240 |12 116
12 051 17 262 31661 8656 33559 4863 350 11583
0,7 3,9 75,6 1,0 11,2 1,6 1,3 4,8
8,6 11,8 28,4 14,0 23,0 4,7 0,4 9,3
7,6 13,5 28,2 14,2 22,5 7,7 0,8 8,6
9,9 7,7 31,1 7,7 26,0 6,5 0,2 11,9
10,6 14,5 26,9 6,7 27,6 4,6 0,2 10,1
10,0 14,4 26,4 7,3 27,9 4,0 0,3 9,7
»
> Laufbrunnen > Rinnstein- and Kanalspülen . . > Bedürfnissanstalten > öffentliche Anlagen > FeuerlOschen > diverse Zwecke Von 100 cbm für Öffentliche Zwecke: für Strassensprengen > Springbrunnen > Laufbrunnen > Rinnstein- und Kanalspülen . . > Bedürfnissanstalten > öffentliche Anlagen » FeuerlOschen > diverse Zwecke
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Die Tabelle 28§ (S. 676) endlich gibt die Zahl der Einwohner und der benutzten Hausanschlüsse für jedes derselben 12 Jahre, femer den mittleren, sowie den Maximaltagesconsum im Ganzen und pro Einwohner und den Jahresconsum pro Anschluss, sowohl nach dem Gesammtconsum, als nach der Abgabe für Private berechnet, an. Ausser der Stadt G i e s s e n wird auch das Dorf Q u e c k b o r n aus der Anlage versorgt, für welches anfänglich 2 Laufbrunnen aufgestellt waren. Das Dorf ist nach I
dem abgeschlossenen Vertrage berechtigt, bis zu 100 cbm Wasser im Tage kostenfrei der Leitung zu entnehmen. 5. Wasserpreis. Der Wasserpreis beträgt pro cbm für öffentliche Zwecke 24 Pf. Von Privaten war pro cbm bis zum 1. October 1894 30 Pf. zu zahlen, und nach dieser Zeit werden 26 Pf. bei weniger als 500 cbm Jabresbezug und 22 Pf. bis zu 1000 cbm Jahresbezug, sowie endlich 20 Pf. pro cbm bei grosseren Bezügen bezahlt. 43»
m . Provinz Oberhessen.
676
Tabelle 286. Abgabe pro Tag, pro A n s c h l n s s und pro Einwohner. Einwohner
Jahr
1888/89 1889/90 1890/91 1891/92 1892/93 1893/94 1894/95 1895/96 1896/97 1897/98 1898/99 1899/00
21000 21000 21000 21000 21000 21000 21600 22 050 22 510 23010 23510 25 210
pro Hausanschluss Mittlerer iahrestag Hausan- im Jahre von der Gesammtpro Einim Privat schlüsse abgabe Ganzen wohner abgabe Liter cbm cbm 365 460 539 621 690 742 826 913 1058 1184 1332 1510
329 293 263 404 314 278 270 366
650 521 553 490
133 156 142 155 150 145 161 161 404 413 438 371
Mindestens ist seit dem 1. April 1891 aber für ein Hans, wenn es von einer resp. 2, resp. 3 and mehr Familien bewohnt wird, jahrlich M. 15, resp. M. 25, resp. M. 35 als Wassergeld zu zahlen. Wassermessermiethe wird nur für Controlemesser erhoben. Hauptmesser von 50 mm und mehr Durchmesser hat der Consument auf eigene Kosten anzuschaffen. 6. Wasserbeschaffenhelt.
Die Beschaffenheit des Wassers wird durch das »chemische Untersuchungsamt für O b e r h e s s e n c in angemessenen Zwischenräumen geprüft. Das mittlere Resultat verschiedener Analysen der alten Quellen von 1894 und der neuen Quelle vom Januar 1895 im Liter war folgendes: Alte Quellen Neue Quelle Gesammtrückstand 245 mg 170 mg Glühverlust 70 » 65 » Chlor 12 . 7,1 . Kaliumpermanganat zur Oxydation 3,4 > 0,14 » Salpetrige 8(Iure und Ammoniak . Null Null Salpetersäure Spur Spur Deutsche Härtegrade 7,43° 5,9° Keime in ccm 12 bis 120 10.
2. a. Alsfeld. (E. 4200, W. 500 mit je 8 B.) Für die Wasserversorgung der Stadt A l s f e l d ist seit dem Jahre 1897 eine Anlage in Benutzung, welche nach dem Project des Ingenieurs M a x H e s s e m e r in E m s durch die Unternehmer Gebr. B e c k e r in D a r m s t a d t ausgeführt ist und im Ganzen M. 120000 oder pro Einwohner M. 29 gekostet hat. Das Wasser iiiesst aus Quellen von täglich 400 cbm Ergiebigkeit, die eine Stunde von der Stadt entfernt liegen, mit natürlichem Gefälle in ein aus Beton hergestelltes Hochreservoir von 300 cbm Inhalt. Mit den Vertheilungsleitungen sind auch 42 Hydranten verbunden und 350 Häuser haben Anschlussleitungen erhalten. 3. b. Butzbach. (E. 3122.) Für die Wasserversorgung der Stadt B u t z b a c h ist im Jahre 1890 eine Anlage hergestellt, welche ca. M. 100000 im Ganzen oder M. 32 pro Einwohner gekostet hat. Das Wasser ist zum Theil in ca. 2 km Entfernung von der Stadt aus Quellen gesammelt und wird mit natürlichem Gefälle in ein gemauertes Hochreservoir von 400 cbm Inhalt geführt, das 30,0 m hoch über dem Versorgungsgebiete liegt. Zum Theil ist es aus 3 Bohr- |
329 360 360 630 592 564 611 914 1595 1690 2019 2025
16 17 17 30 28 27 38 41 71 75 86 80
im Ganzen cbm 500 680 587 800 792 800 983 1610 2576 2535 2885 3120
Îifaximaltag pro 100 cbm pro Eindesmittl. wohner Tages cbm Liter 152,0 161,1 163,1 127,0 133,7 141,8 160,9 176,1 161,4 150,0 142,9 153,6
24 28 28 38 38 29 45 73 114 113 123 124
löchern erschlossen und wird durch Pumpen, welche pro Stunde 20 cbm Wasser auf 10 m Höne fördern und durch einen Electromotor angetrieben werden, demselben Reservoire zugeführt. Im Ganzen sind ca. 5000 lfd. m Rohrleitungen von 150 mm bis 50 mm Durchmesser verlegt, mit welchen 3 öffentliche Ventilbrunnen und 10 Pumpenbrunnen, sowie 60 Hydranten verbunden sind. 400 Häuser haben Anschlussleitungen erhalten. Der Wasserzins beträgt 25 Pf. pro cbm.
4. b. Friedberg. (E. 5308.) Für die Wasserversorgung der Stadt F r i e d b e r g ist im Jahre 1882 eine Anlage nach dem Projecte des Ingenieurs C. R o s e n f e l d in B e r l i n erbaut, welche für eine tägliche Lieferung von 1200 cbm Wasser genügt und M. 170000 im Ganzen oder M. 32 pro Einwohner gekostet hat. Das Wasser ist durch einen in den Kies abgesenkten Brunnen erschlossen, an welchen sich Sammeigallerien anschliessen. In einer daneben erbauten Pumpstation sind 2 liegende, direkt wirkende und eincylindrige Dampfpumpmaschinen aufgestellt, deren Dampfkolben von 270 mm, und deren Pumpenkolben von 140 mm Durchmesser sind, und die sämmtlich 0,5 m Hub haben. Das Wasser wird in ein schmiedeeisernes Hochreservoir von 200 cbm Inhalt gefördert, das 30,0 m hoch auf einem gemauerten Unterbaue aufgestellt ist. Die Vertheilung erfolgt durch ein nach dem Circulationssysteme hergestelltes Rohrnetz von ca. 7000 lfd. m Länge, mit welchen 60 Unterflurhydranten verbunden sind, und zwar unter einem Drucke von 30,0 m bis 40,0 m über dem Versorgungsgebiete. Die Anschlussleitungen sind aus Bleirohren hergestellt. In 606 derselben sind Wassermesser eingeschaltet, welche von D r e y e r , R o s e n k r a n z & D r o o p , H a n n o v e r geliefert sind und von denen 432 von 13 mm, 156 von 20 mm, 20 von 25 mm und 4 von 40 mm Durchmesser sind.
Das Wasser enthält im Liter 356 mg Gesammtrückstand, 220 mg Glührückstand, 18 mg Chlor und 122 mg Kalk. Am moniak, Eisen, Salpeter- und salpetrige Säure sind darin nicht nachgewiesen. Die Gesammthärte beträgt 12,3° d. H.
5. c. Grimberg. (E. 2032, W. 350 mit je 6 B.) Für die Wasserversorgung der Stadt G r ü n b e r g ist im Jahre 1895/96 für deren Rechnung nach dem Projecte des Regierungsbaumeisters R. S c h m i c k in
m . Provinz Oberheasen. F r a n k f u r t a/Main ein Wasserwerk erbaut, dessen Anlage M. 85000 im Ganzen oder M. 42 pro Einwohner gekostet hat. Die tägliche Leistungsfähigkeit desselben beträgt 202 cbm. Das Wasser ist im »Brunnenthale« durch 2 Quellfassungen, die unmittelbar neben der Stadt, aber 60,0 m tiefer als diese liegen, gewonnen und wird in eine Sammeletube geleitet, die 50 cbm Inhalt bei 2,18 m Wasserhöhe hat. Aus dieser wird es durch Maschinenkraft künstlich gehoben. In der neben der Sammelstube erbauten Pumpstation ist ein liegender Benzinmotor von 6 PS aufgestellt, welcher 240 Umdrehungen pro Minute macht und durch Riemenübertragung 2 einfachwirkende, liegende Plungerpumpen antreibt, die federbelastete Ringventile haben. Deren Plunger von 120 mm Durchmesser und 0,2 m Hub machen pro Minute 56 Doppelhübe und fördern pro Stunde 15 cbm Wasser bei 75,0 m Arbeitsdruck. Die Pumpen und der Motor sind von G e b r . K ö r t i n g in K ö r t i n g s d o r f bei H a n n o v e r geliefert. Von einem gemeinschaftlichen Windkessel aus führt eine ca. 700 m lange Druckleitung von 125 mm Durchmesser zu einem Hochreservoire von 120 cbm Inhalt, welches im Vertheilungsnetze liegt. Es besteht aus Schmiedeeisen (System Intze) und ist auf einem 21,0m hohen, massiven Unterbaue unter Dach und ummantelt aufgestellt. F. A. N e u m a n n in A a c h e n hat dasselbe geliefert. Das Vertheilungsnetz steht unter einem einheitlichen, constanten Drucke, der je nach der Ortslage zwischen 19,0 m und 58,0 m schwankt, und ist nach dem Circulationssysteme hergestellt. Es hat ca. 5000 m Länge und setzt sich aus folgenden Durchmessern zusammen: Durchmesser mm: 125 100 80 70 Länge m: 500 500 600 3400 Damit sind 48 Schieber und 42 Unterflurhydranten von 65 mm Durchmesser mit Stöpselentleerung verbunden, welche in 70 m bis 90 m Entfernung von einander aufgestellt sind. 9 öffentliche Ventilbrunnen sind in Benutzung. Die gusseisernen Rohre sind von P. S t ü h l e n in D e u t z und von dem S c h a l k e r G r u b e n - u n d Hütten vereine in G e l s e n k i r c h e n und die Schieber sind von B o p p & R e u t h e r in M a n n h e i m geliefert. Die Anschlussleitungen und die Hausleitungen bestehen aus geschwefelten Bleirohren. Erstere haben 15 mm bis 30 mm Durchmesser. Mit letzteren waren Ende 1896 400 Zapfhähne, 4 Closets, 2 Badeeinrichtungen und ein Springbrunnen verbunden. In ca. 100 der Anschlussleitungen sind Wassermesser eingebaut, welche von D r e y e r , R o s e n k r a n z & D r o o p , H a n n o v e r geliefert sind. Das Wassergeld für den häuslichen Gebrauch wird nach Schätzung erhoben, und es sind dafür 12 verschiedene Klassen und zwar in jeder Klasse mit einem Preise für den Fall, dass das Grundstück angeschlossen ist und für den Fall, dass es nicht angeschlossen ist, festgestellt. Es ist zu zahlen: Klasse: 1 2 3 4 5 6 mit Anschluss M.: 3,00 5,00 7,50 10,00 12,50 15,00 ohne AnBchluss M.: 1,50 2,50 3,75 5,00 9,00 12,00
Klasse: 7 8 9 10 11 12 mit Anschluss M.: 20,00 25,00 30,00 40,00 40—50 50—75 ohne Anschluss M.: 16,00 20,00 25,00 25—35 35—40 45—70. Ferner ist zu zahlen für eine Badeeinrichtung M. 10, für ein Closet M. 3, für Gartensprengen M. 1 bis 2 pro ar, für ein Pferd M. 2, (M. 1,75), für ein 8chwein 75 Pf. (60 Pf.),
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für eine Ziege 50 Pf. (40 Pf.); die Zahlen in den Klammern gelten für nicht angeschlossene Grundstücke. Nach Wassermessern abgegeben, ist pro cbm 25 Pf. bis 500 cbm und 20 Pf. für 500 bis 1000 cbm im Jahre zu zahlen. Als Mindestzahlung gilt auch hierfür die Klasseneinschfttzung.
6. a. Homberg a. 0 .
(E. 1268.)
Ende des Jahres 1900 wurde für die Stadt H o m b e r g der Bau einer Hochdruck wasser Versorgung nach dem Project des Regierungsbaumeisters R. S c h m i c k in F r a n k f u r t a/Main beschlossen. Die Anlagekosten waren auf M. 70000 im Ganzen oder M. 55 pro Einwohner veranschlagt. Das Wasser wird aus Quellen entnommen werden, welche ca. 60,0 m höher als das Versorgungsgebiet liegen. 7. d. Lauterbach.
(E. 3443, W. 566 mit je 6 B.)
Für die Wasserversorgung der Stadt L a u t e r b a c h besteht seit dem Jahre 1873 eine Gravitationswasserleitung, welche auf Kosten der Freiherrlich R i e d e s o l schen Rentenverwaltung hergestellt ist. Anschlussleitungen sind jedoch nur in den wohlhabenden Theilen der Stadt ausgeführt, während für den übrigen Theil der Stadt nur 3 öffentliche Pumpenbrunnen und 3 Laufbrunnen dienen. Das Wasser ist ca. ein km von der Stadt entfernt und südwestlich davon in den »Grabenwiesen« aus Quellen durch Drairrageanlagen in einem gemauerten Reservoire gesammelt, welches 260 cbm Inhalt hat. Dessen Wasserepiegel liegt 6,0 m bis 20,0 m hoch über dem Stadtgebiete, so dass der Zufluss mit natürlichem Gefälle stattfindet. Zur Vergrösserung des Wasserquantums wurde später in den Wiesen noch eine 90,0 m tiefe Bohrung ausgeführt. Die Vertheilungsleitungen für das Wasser haben 150 mm bis 75 mm Durchmesser, und damit sind 12 Hydranten und 7 öffentliche Ventilbrunnen verbunden. Eine grössere Zahl von Häusern hat Anschlussleitungen aus Bleirohren erhalten. 2 Brauereien verbrauchen im Tage ca. 100 bis 120 cbm Wasser. Trotzdem die tägliche Ergiebigkeit der Anlage ca. 500 cbm beträgt, ist das Wasser für die Hausanschlüsse oft nur knapp ausreichend. Die Anlage hat ca. M. 90000 im Ganzen gekostet, was M. 26 pro Einwohner entspricht. 8. c. Lieh.
(E. 2448.)
Für die Wasserversorgung der Stadt L i e h ist im Jahre 1888 eine Anlage nach dem Projecte und unter der Leitung des jetzigen Bauinspectors W e b e r der städtischen Wasserversorgung in F r a n k f u r t a. M. hergestellt, welche M. 72000 im Ganzen oder M. 29 pro Einwohner gekostet hat. Das Wasser ist aus mehreren Quellen auf dem »Gleiberge« und im »Wingert«, ca. 3 km von der Stadt entfernt, erschlossen, welche täglich 120 bis 150 cbm Wasser liefern. Es fliesst mit natürlichem Gefälle durch eine Cementrohrleitung von 150 mm Durchmesser und ca. 1500 m Länge einem gemauerten Hochreservoire von 150 cbm Inhalt zu, das ca. 1000 m von der Stadt entfernt und 15,0 m bis 20,0 in über deren Niveau liegt. Als Fallrohr- und Vertheilungsleitungen sind ca. 4000 lfd. m Gussrohre von 200 mm bis 100 mm Durchmesser verlegt. Damit sind 9 Ventilbrunnen und ein
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III. Provinz Oberhesaen.
öffentlicher Laufbrunnen, sowie 22 Hydranten verbunden. 296 Hofraithen sind mit Anschlussleitungen versehen. 9. b. Nauheim. (E. 3398.) Für die Wasserversorgung der Stadt N a u h e i m , in welcher die Zahl der Ortsanwesenden im Sommer während der Badesaison bis auf 15000 Köpfe ansteigt, war vom Civilingenieur H. G r u n e r in B a s e l in den Jahren 1889/90 auf eigene Rechnung ein Wasserwerk erbaut und seitdem bis zum 1. Januar 1900 von ihm als Concessionar betrieben. Als Leistung des Werkes waren ursprünglich 2000 cbm pro Tag angenommen. Weil in der Umgebung des Bades N a u h e i m auch in grösserem Umkreise Salzwasser schon überall in geringer Tiefe angetroffen wird, so musste das Süsswasser in der hier überhaupt nur wenige Meter mächtigen Kiesschicht direkt unter der oberen Lehm- und Humusschicht sehr sorgfältig aufgesucht werden. Für die Wassererschliessung wurde Anfangs an geeigneter Stelle ein Centraibrunnen von 6,0 m Durchmesser und 15,0 m Tiefe hergestellt, und im Laufe der folgenden Jahre sind femer noch 3 andere Brunnen ausgeführt, von denen der erste mit dem Centraibrunnen durch eine ca. 400 m lange Heberrohrleitung verbunden ist, während das Wasser aus den beiden anderen durch Centrifugalpumpen in den Centraibrunnen überführt werden muss. Der erste dieser Brunnen ist gemauert und mit Filtergallerien verbunden, und die beiden anderen sind eiserne Rohrbrunnen mit Filterkörben, die von Drahtgewebe umgeben sind. Der äusserste der Brunnenliegt ca. ein km von dem Centraibrunnen entfernt. In der Hauptpumpstation neben dem Centraibrunnen sind 2 Dampfmaschinen, welche von R. Wolf in B u c k a u - M a g d e b u r g geliefert sind, aufgestellt. Sie betreiben 2 horizontale Plungerpumpen, welche von den G e b r . B u r g h a r d t in M ü l h a u s e n i.E. bezogen sind und erhalten den Dampf aus 2 ausziehbaren Röhrenkesseln. Die beiden Centrifugalpumpen für die beiden von der Station entfernt liegenden Brunnen sind von B r o d n i t z & S e y d e l geliefert, und für deren Betrieb sind 3 Wechselstromdynamos aufgestellt. Ein gemauertes Hochreservoir von 500 cbm Inhalt liegt mit seinem Wasserspiegel 30,0 m bis 40,0 m hoch über dem Stadtterrain, in welchem ca. 10000 lfd. m Vertheilungsleitungen von 250 mm bis 80 mm Durchmesser verlegt sind. Damit sind auch 60 Hydranten verbunden. Für die Anschlussleitungen werden Gussrohre und verzinkte Schmiederohre verwendet, während die Hausleitungen ausschliesslich aus letzterem Materiale bestehen. Bis Ende des Jahres 1895 waren im Ganzen 397 Wassermesser und zwar 376 von B o p p & R e u t h e r , M a n n h e i m und 21 von D r e y e r , R o s e n k r a n z & D r o o p , H a n n o v e r geliefert, welche folgende Dimensionen haben: Durchmesser mm 7 10 13 20 25 Stückzahl 2 2 235 131 15 Durchmesser mm 30 40 65 80 100 Stückzahl 5 2 1 4 2. Schon Mitte der 90 er Jahre genügte das Wasserwerk den Ansprüchen, welche die stark wachsende Zahl der Consumenten an dasselbe stellten, nur noch mit grosser Mühe. Es standen jedoch seiner Vergrösserung grosse Schwierigkeiten dadurch entgegen, dass ein im Jahre 1896 zum Schutze der Heilquellen vor Wasserentziehung erlassenes Gesetz in weitem Umkreise derselben die Vornahme von Tiefbohrungen verboten
hatte. Unter diesen Verhältnissen wollte der Besitzer des Werkes sich nicht der mit einer Vergrösserung desselben verbundenen Verantwortlichkeit aussetzen, und auch die Stadt war nicht geneigt, das Werk zu dem von ersterem geforderten Preise anzukaufen. Im Interesse des Bades sah sich daher der Staat gezwungen, die Wasserwerksanlage sammt allem Zubehör zum Preise von M. 400000 zu erwerben und vom 1. Januar 1900 ab dessen Betrieb auf seine Kosten zu führen. Der Staat hat sich damals verpflichtet, der Stadt N a u h e i m für den Fall, dass der Reinertrag des Wasserwerksbetriebes mehr als 6°/o der Verzinsung des Anlagekapitals betragen sollte, einen Antheil im Betrage der Hälfte des Gewinnes, aber unter allen Umständen unabhängig vom Gewinne jährlich mindestens M. 1000 zu zahlen. Im Jahre 1975 kann die Stadt nach dem Vertrage das Werk für den 20 fachen Betrag des Reingewinnes käuflich erwerben. Ohne die Zustimmung der Stadt darf jedoch vor dem Jahre 1940 eine Erhöhung des Wasserpreises nicht eintreten. Dagegen ist der Staat verpflichtet, für Trink- und Brauchzwecke, jederzeit ohne Einschränkung auf eine bestimmte Quantität, die verlangte Bedarfsmenge zu beschaffen und an die Gemeinde, sowie an die Privaten zu liefern. 10. d. Schlitz.
(E. 2455, W. 280 mit je 9 B.)
Für die Stadt S c h l i t z ist in dem Jahre 1895/96 für Rechnung des Ingenieurs M a x H e s s e m e r in E m s nach dessen Projecte eine Wasserversoreungsanlage hergestellt, welche täglich 150 cbm Wasser liefert. Diese wird von ihm für seine Rechnung betrieben. Das Wasser ist durch die Fassung von 4 Quellen gewonnen und flieBst mit natürlichem Gefälle durch eine 1560 m lange Zuleitung von 60 mm Durchmesser in ein Hochreservoir, welches 200 cbm Inhalt hat. Das Reservoir ist aus Beton hergestellt, überwölbt und in den Boden versenkt und liegt ca. 400 m von dem Vertheilungsnetze entfernt. Das Vertheilungsnetz steht unter einem einheitlichen, constanten Drucke von ca. 40,0 m und hat ca. 5000 lfd. m Länge von Rohren von 125 mm bis 60 mm Durchmesser. Damit sind 48 Schieber, ein Ventilbrunnen und 30 Unterflurhydranten mit Selbstentleerung verbunden. Die Rohre sind von R. B ö c k i n g i n H a l ü e r g e r h ü t t e geliefert Die Anschlussleitungen für die 200 ausgeführten Hausanschlüsse bestehen aus Bleirohren von 20 mm und 25 mm Durchmesser. Für die Hausleitungen werden geschwefelte Bleirohre verwendet Mit diesen sind 320 Zapfhähne, 5 Closets und 4 Badeeinrichtungen Verbunden. In 40 der Anschlüsse sind Wassermesser eingebaut, welche C. A. S p a n n e r , A a c h e n geliefert hat. Der Wasaerpreis beträgt 20 Pf. pro cbm. Das Wasser hat 5 deutsche Härtegrade.
11. c. Schotten.
(E. 2064.)
Für die Wasserversorgung der Stadt S c h o t t e n ist im Jahre 1897 durch den Civilingenieur J u l i u s H a a r e r in F r a n k f u r t a. M a i n eine Anlage hergestellt, welche M. 80000 im Ganzen oder M. 40 pro Einwohner gekostet hat. Das Wasser ist ca. 5 km von der Stadt entfernt aus Quellen auf der »Feldkrüker Höhet erschlossen und wird mit natürlichem Gefälle einem aus Beton hergestellten Hochreservoire von 200 cbm Inhalt zugeführt, das 40,0 m hoch über dem Versorgungsgebiete und ca.
III. Provinz Oberhessen.
200 m davon entfernt liegt. Im Ganzen sind ca. 4000 lfd. m Rohrleitungen von 150 mm bis 50 mm Durchmesser verlegt, und damit sind auch 31 Hydranten verbunden. 350 Häuser haben Anschlussleitungen erhalten. Der Wassereins wird durch den Ortsvorstand nach Einschätzung bestimmt.
12. c. Staufenberg.
(E. 619.)
Für die Wasserversorgung der Stadt S t a u f e n b e r g ist im Jahre 1876/77 von dem Ingenieur M a x H e s s e ln e r eine Anlage hergestellt, welche im Ganzen M. 30000 oder M. 48 pro Einwohner gekostet hat. Das Wasser ist aus dem Grundwasser durch einen gemauerten Brunnen von 2,0 m Durchmesser und 10,0 m Tiefe erschlossen und wird durch eine Balancierdampfpumpe von 8 PS., welche 40 Doppelhübe pro Minute macht, auf 50,0 m Höhe in ein ca. 600 m entfernt gelegenes, gemauertes Hochreservoir gefördert. Die Pumpmaschine hat die Firma K l e i n , S c h a n z l i n & B e c k e r in F r a n k e n t h a l und den Röhrendampfkessel von 12 qm Heizfläche dafür hat P i e d b o e f in D ü s s e l d o r f geliefert. Der Wasserbedarf beträgt täglich ca. 100 cbm. Es sind ca. 900 lfd. m Rohrleitungen von 80 mm
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und 60 mm Durchmesser verlegt, und damit sind 2 Hydranten und 4 öffentliche Ventilbrunnen verbunden. 13. b. Vilbel.
(E. 4054, W. 470 mit je 8 B.)
Für die Wasserversorgung der Stadt V i l b e l ist im Jahre 1898 nach dem Projecte und unter Leitung des Ingenieurs Max H e s s e m e r eine Anlage für eine tägliche Lieferung von 300 cbm Wasser erbaut, welche auf M. 180000 im Ganzen oder M. 44 pro Einwohner veranschlagt war. Das Wasser ist theils aus hochliegenden Quellen und theils aus einem Tiefbrunnen erschlossen. Letzteres wird durch 2 doppeltwirkende Kolbenpumpen, welche 15 cbm bis 30 cbm pro Stunde auf 50,0 m Höhe fördern und durch 2 Benzinmotoren von je 5 PS, welche die Deutzer M o t o r e n f a b r i k i n D e u t z geliefert hat, mittels RiemenÜbertragung angetrieben werden, in 2, aus Beton hergestellte Hochreservoire von 300 cbm und von 100 cbm Inhalt für die beiden verschiedenen Druckzonen gefördert. Es sind im Ganzen ca. 12000 lfd. m Rohrleitungen von 175 mm bis 80 mm Durchmesser verlegt, und damit sind 100 Schieber und 50 Hydranten verbunden.
GL Grossherzogthum Mecklenburg-Schwerin. Güstrow 31), Rostock 3, Schwerin 1, Tetrow 4, Waren 5, Wismar 6.
1. Haupt- und Residenzstadt Schwerin. W. 2409 mit je 15 B.)
(E. 36388,
I. Allgemeines.
In den Jahren 1889 bis 1891 ist für die Stadt S c h w e r i n , sowie für das Grossherzogliche Schloss nach dem generellen Projecte des früheren städtischen Wasserwerksdirector G i l l in B e r l i n und nach dem speciellen Projecte und unter der Bauleitung des derzeitigen Stadtbaudirectors H ü b b e ein Wasserwerk erbaut, das für eine tägliche Leistung von 6000 cbm bestimmt ist und im Ganzen ca. M. 1000000 oder M. 28 pro Einwohner gekostet hat. Das Wasser wird aus einem 2J/2 km von der städtischen Bebauung entfernt liegenden und hauptsächlich aus Quellen gespeisten Landsee, dem N e u m ü h l e r S e e , und zwar neben einer von der Stadt für diesen Zweck angekauften, alten Wassermühle, der »Neumühle«, entnommen. Der See hat eine Wasserfläche von ca. 180 ha und eine durchschnittliche Tiefe von 13,0 m. Durch gusseiserne Rohre von 430 m Länge und 610 mm Durchmesser wird das Wasser aus dem See mit natürlichem Gefälle auf die unterhalb der Mühle angelegten, künstlichen Sandfilter überführt. Von diesen gelangt es in einen unter dem Maschinenhause gelegenen Reinwasserbrunnen. Aus letzterem entnehmen es die hier aufgestellten Dampfpumpmaschinen und fördern es durch Druckleitungen in 2 verschiedene, auf dem »Weinberge« angelegte Hochreservoire, welche ca. 1000 m von der Pumpstation entfernt sind und von denen das eine für die Hochdruckzone und das andere für die Niederdruckzone dient 2. Filtrationsanlagen.
Für die künstliche Wasserreinigung sind 4 Filterbassins, jedes von 662 qm und zusammen von 2648 qm Grundfläche vorhanden. Diese sind, durch eine Tannen1, 2
bedeutet laufende Nummer im Text.
gedeckt, von einem benachbarten Feldwege lurch ein Drahtgitter abgeschlossen. Die Wände der Bassins sind aus Klinkermauerwerk in Cementmörtel und die Böden aus Cementstampfbeton hergestellt und mit Cementputz bekleidet. Die Baasinböden sind von den Langwänden nach der Mitte zu geneigt, und hier führt ein 0,5 m breiter und 3,5 m hoher Sammelkanal, der mit Granitplatten gedeckt ist, durch jedes Bassin der Länge nach hindurch. Die Bodenflächen zu beiden Seiten dieses Kanals sind mit 2 über einander gelegte Klinkerschichten abgedeckt, deren Zwischenräume kleine Kanäle bilden, durch welche das filtrirte Wasser in den Sammelkanal gelangt. Von dem vom See kommenden Zuleitungsrohre von 610 mm Durchmesser zweigt zu jedem Filterbassin ein Rohr von 350 mm Durchmesser ab, welches mit einem Schieber absperrbar ist und aus dem das Rohwasser durch 2 Ausströmungstrichter auf das Filter übertritt. Die Ausströmungsöffnungen der Trichter liegen 1,15 m unter dem oberen Bassinrande und 0,35 m über der normalen Höhe der Filtersandfläche. Der untere Sammelkanal führt das filtrierte Wasser zu einer Filter-, Regulierund Controlkammer, deren für jedes Filter eine angelegt ist. Für die Entleerung der Filter bis zur Höhe der Sandschicht dient ein Rohr von 250 mm Durchmesser, das in den »Mühlbach« mündet. Die völlige Entleerung der Bassins erfolgt durch in- und ausserhalb der Controlkammern angebrachte, besondere Schieber und zwar entweder in den Reinwasserbrunnen oder in den Mühlbach selbst. Jedes Filter hat ein Ueberfallrohr von 175 mm Durchmesser, sowie auch Entlüftungsrohre für die unteren Filterschichten. Die Filterfüllung setzt sich von oben nach unten aus den folgenden Materialien in den angegebenen Schichtstärken zusammen: Korngrösse
Schichtstärke
Scharfer Bergsand 1 mm bis 3 mm 0,70 m Kies 5 mm 0,05 » Kies 10 » 0,07 » Kieselsteine . . . 30 mm bis 40 mm 0,08 » Feldstein . . . . 80 » » 100 » 0,10 » Bei normaler Sandschichtstärke beträgt die Wasserhöhe über der oberen Sandfläche 1,2 m und die Stärke der sämmtlichen Filter- und Trageschichten 1,0 m. Bis zur Höhe der Sandschicht kann jedes Filter von unten mit filtrirtem Wasser aus dem Reinwaeserbrunnen an-
Grosehereogthum Mecklenburg-Schwerin. gefällt werden. Der für die Filter benutzte Bergs&nd wird auf eine bestimmte Korngrösee ausgesiebt und dann gewaschen. Für die späteren Sandauffüllungen geschieht das Waschen von Hand in Holzbottichen, welche am Boden Kupfersiebe haben, durch welche von unten filtrirtes Wasser eintritt. Unter beständigem Umrühren des Bottichinhaltes wird der Sand solange gewaschen, bis das Wasser klar abfliegst. Das Einbringen des Sandes in die Filter erfolgt in Karren auf geneigten Ebenen- Bei jeder Reinigung wird eine etwa 30 mm bis 50 mm starke, verschmutzte Bandschicht von Hand entfernt. Dafür wird das Wasser bis zur Hälfte abfiltrirt, und der übrige Theil wird bis unter die Sandfläche abgelassen. Das Filter pflegt nach einer Reinigung 2 bis 3 Tage trocken zu stehen. Die Wiederauffüllung des Wassers nach der Reinigung nimmt etwa 12 Stunden in Anspruch. Das Filtrat der ersten 24 bis 48 Stunden wird in den Mühlbach abgelassen. Der Reinwasserbrunnen im Maschinenhause hat einen Inhalt von 70 cbm. c) Pumpstation.
Zur Wasserförderung sind 2 Worthington-Dampfpumpmaschinen aufgestellt, welche im Jahre 1888 bei A. B o r s i g in B e r l i n nach dessen Projecte bestellt waren. Für die beiden Maschinen und Kessel, sowie für 2 Laufkrähne sind im Ganzen nur M. 67 000 von der Stadt bezahlt. Jede der beiden, mit einander durch die Steuerungen verbundenen, je eine doppeltwirkende Plungerpumpe betreibenden Woolfschen Dampfmaschinen bildet eine liegende Tandem-Maschine von 0,72 m Kolbenhub. Die Dampfcylinder haben 400 mm und 240 mm und die Plunger 210 mm Durchmesser. Die Pumpen hatten Anfangs eine Anzahl kleiner Tellerventile an jedem Pumpenende und zwar eine jede 14 Saugeventile direkt unterhalb des Pumpencylinders und 14 Druckventile oberhalb desselben. Später sind diese durch Doppelsitzventile mit Zwangssteuerung ersetzt. Beide Pumpen saugen aus demselben Saugerohre und drücken in dasselbe Druckrohr. In letzteres ist ein beiden Pumpen gemeinschaftlicher Windkessel von ca. 0,4 cbm Inhalt eingeschaltet. Zur Herstellung des Ausgleiches zwischen . den im Verlaufe eines jeden Kolbenhubes wechselnden Dampfkolbendrücken einerseits und den sich fast gleichbleibenden Pumpenkolbendrücken andererseits sind für jede Pumpe oscillirende Hülfscylinder angebracht, auf deren Kolben das Wasser aus einem für beide Pumpen gemeinschaftlichen, kleinen Windkessel wirkt, welcher unter dem Drucke des Windkessels der Hauptpumpen, durch ein Absperrventil regulirbar, steht. Infolge der bei jedem Hube einmal wechselnden Druckrichtung der oscillirenden Hülfscylinder in Verbindung mit den gesteuerten Drosselventilen an denselben wirken die Hülfscylinder in der ersten Hälfte des Hubes den Dampfkolben entgegen, während sie in der zweiten Hubhälfte dieselben unterstützen. Die Druckschwankungen in den Windkesseln während des Hubes zeigen nur eine Differenz von ca. 0,1 Atmosphären. Umlaufhähne der Pumpen erleichtern die allmähliche Ingangsetzung der Maschine ohne Stoss. Von der Kolbenstange einer der beiden Maschinen wird sowohl die für beide, combinirte Maschinen gemeinsame Luftpumpe, als auch die Speisepumpe angetrieben. Diese beiden Pumpen sind stehend und einfach wirkend angeordnet. Die Expansion sowohl der grossen, als auch der kleinen Cylinder ist nicht veränderlich, weil ein Bedürfniss hierfür bei der geringen Veränderlichkeit der Sauge- und Druckhöhe nicht vorhanden erschien. Die
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Lieferung der Pumpe einer jeden Hälfte beträgt 250 cbm Wasser pro Stunde. Jede Hälfte der Maschine kann unabhängig von der andern allein arbeiten. Die gesammte Förderhöhe für die Niederdruckzone beträgt 48,0 m und für die Hochdruckzone 63,0 m, und das Wasserbedürfniss für die Hochstadt beträgt ca. l / 4 von dem für die Niederstadt. Für die Dampfbereitung sind 2 Zweiflammrohrkessel mit 10 Gallowayrohren vorhanden, und jeder der Hauptkessel hat 2,0 m Durchmesser und 9,2 m Länge. Jeder Kessel hat 74,49 m Heizfläche und ist für 6,5 Atm. Dampfspannung concessionirt. Bei der Abnahme jeder der Maschinen wurden in der Minute 52,783 Doppelhübe gemacht und 284,885 cbm Wasser in der Stunde vom Wasserspiegel des Saugebrunnens auf den des Reservoirs der unteren Zone bei einer effectiven Arbeitshöhe von 53,33 m gefördert, was 56,27 effectiven PS entspricht. Hierfür wurden bei 6Y2 Atmosphären Dampfdruck und bei Speisewasser von 43° C. in der Stunde 73,15 kg Steinkohlen (reducirt auf solche von lOfacher Verdampfungsfähigkeit) verbrannt, was 1,30 kg Kohlen pro PS-Stunde entspricht. d) Hochreservoire und Vertheilungsleitungen.
Das Hochreservoir für den Niederdruck besteht aus 2 Kammern von je 700 cbm Inhalt. Es ist aus Mauerwerk und überwölbt hergestellt und liegt am Fusse eines Thurmes, auf welchen 18,0 m höher ein schmiedeeisernes Hochreservoir (System Intze) für den Hochdruck aufgestellt ist. Dieses ist aussen mit Mauerwerk ummantelt und oben mit einem Holzcementdache überdeckt und hat 350 cbm Inhalt. Vom Wasserwerke führen 2 Druckleitungen, eine von 350 mm und eine von 250 mm Durchmesser, deren jede ca. 2 km Länge hat, 7.11 den Hochreservoiren. Die Länge der verlegten Rohrleitungen von 350 111111 bis 100 mm Durchmesser beträgt im Ganzen 32 730 lfd. in, und damit sind 160 Schieber und 306Unterflurhydranten, welche in 80 m bis 90 m Entfernung von einander stehen, verbunden. 12 Ueberflurhydranten sind zugleich als öffentliche Laufbrunnen eingerichtet, und 5 öffentliche Pissoire werden bewässert. Die Zahl der Anschlussleitungen betrug im Jahre 1897 2156 und für 2034 davon waren Wassermesser der B r e s l a u e r M e t a l l g i e s s e r e i , B r e s l a u eingebaut, von welchen 310 von 10 mm, 21 von 13 mm, 741 von 15 mm, 942 von 20 mm und 20 von 25 mm Durchmesser sind. e) Wasserförderung und -Abgabe.
Für jedes der 5 Jahre von 1893 bis 1897 gibt die Tabelle 286 (S. 682) die jährlich geförderte Wassermenge, sowie den Verbrauch an Kohlen dafür im Ganzen, pro 100 cbm gefördertes Wasser und pro PS-Stunde, sowie die Leistung pro kg Kohle in m X kg a n - Ferner ist auf der Tabelle angegeben, wie viel cbm Wasser im Tage durchschnittlich pro qm Filterfläche geliefert sind, wie viele Tage ein Filter im Mittel, am längsten und am kürzesten im Betrieb gewesen ist, sowie wie viel qm Filterfläche im Jahre gereinigt sind. Die Tabelle 286 (S. 682) gibt für dieselben 5 Jahre die Abgabe des Wassers am mittleren Jahrestage, sowie am Maximal- und am Minimaltage, letztere auch gegen 100 cbm am mittleren Tage, und in Litern pro Einwohner im Ganzen an. Die Tabelle 288 (S. 682) endlich gibt für dieselben 5 Jahre die jährliche Abgabe ohne Messer im Ganzen, sowie vertheilt nach derjenigen für Private, für öffentliche
682
Grossherzogthum Mecklenburg-Schwerin, Tabelle 28«. Wasserf örderung and -Reinigung. Jahr
1893
1894
1895
1896
1897
Wasser gefördert Kohlenverbrauch kg desgl. pro 100 cbm Wasser . . » pro PS.-Stunde . . . . pro kg Kohle m X kg . . . Gereinigt pro Tag pro qm Filterfläche cbm Filterdauer Tage: am längsten am .kürzesten im Mittel Im Jahre Filterfläche gereinigt qm
52 534 287 130 64,65 2,91 92 954 1,2
643 258 383160 59,56 3,20 84 893 1,4
646 616 359 545 55,6 2,98 90 625 1,35
662276 397 090 60,0 3,24 83 381 1,9
720 835 404 316 56,0 3,01 89 750 2,42
213 6 80 7 944
168 19 61 10836
60 5 45 20000
135 2 65 12000
118 23 66 10592
Tabelle 287. Tagesabgabe. Jahr
1893
1894
1895
1896
1897
Am mittleren Jahrestage cbm > > Maximal tage . . . . > oder von 100 cbm des mittleren Tages > Am Minimaltage > oder von 100 cbm des mittleren Tages > Liter pro Einwohner: am mittleren Jahrestage , , Maximaltage > > Minimaltage
1439 2838 198,8 766 63,6
1762 2 977 172,0 1066 60,0
1772 3 875 163,2 1134 65,5
1809 3 000 170,0 1136 64,0
1975 3 263 166,4 1198 60,0
41 81 22
50 86 30
49 80 32
60 86 32
65 91 33
Tabelle 288. W a s s e r a b g a b e im J a h r e . Jahr Abgabe im Ganzen desgl. gegen 100 cbm im Vorjahre . . Abgabe nach Messern für Private . . . oder von 100 cbm im Ganzen Abgabe ohne Messer oder von 100 cbm im Ganzen Abgabe ohne Messer für Private . . . Abgabe für Private im Ganzen oder von 100 cbm im Ganzen von 100 cbm für Private: nach Messern ohne Messer Abgabe fflr Selbstverbrauch incl. Verlust. oder von 100 cbm im Ganzen Abgabe fflr Öffentliche Zwecke oder von 100 cbm im Ganzen Vom Wasser fflr öffentliche Zwecke: für StrasBensprengen . . > Laufbrunnen > Kanalspülen > öffentliche Anlagen > Bedürfnissanstalten • Feuerlöschen » Diverses Von 100 cbm für öffentliche Zwecke: für Strassensprengen > Laufbrunnen > Kanalspülen > öffentliche Anlagen > Bedürfnissanstalten > Feuerlöschen > Diverses
. .
.
.
cbm
1893
1894
1895
1896
526 354 332 000 63,2 193 354 26,8 139000 471000 89.1
643 258 122,6 425130 66,1 218128 32,9 35000 460190 71.5
646 615 100,5 428170 66.4 218445 38.6 60000 488170 75.5
662276 102,4 420900 63,6 241376 36,8 90000 510900 77,1
70,5 29,5 17 854 3.4 36 500 7.5
92,4 7,6 100128 15.6 83000 82,9
87.7 12,3 92445 14,3 66000
10,2
82,4 17,6 86 576 13,1 64800 9,8
10 000 1000 7000 6000 1500 8000 3000
14000 6000 26000 1000 16000 5000 16000
12000 6 000 18000 1000 10000 6000 13000
11000 10000 18000 800 8000 2000 15000
27.4 2,7 19.2 16.5 4.1 21,9 8.2
16,9 7,2 31,4 1,2 19,3
18,2 9,1 27,2 1,5 15,2 9,1 19,7
17.0 15,4 27,8 1,4 12,8
6,0
18,0
8,0
23.1
Grossherzogthum Mecklenburg-Schwerin.
Zwecke und für den Selbstverbrauch einschliesslich Verlust an. Auch ist das Verhältniss jeder dieser Abgabemengen zu 100 cbm der Gesammtabgabe, ferner die Abgabe nach Messern, welche nur für Private stattfindet, und die Abgabe für Private im Ganzen, sowie im Verhältniss zu 100 cbm der Gesammtabgabe in der Tabelle aufgeführt. Endlich ist noch die Abgabe für öffentliche Zwecke nach den verschiedenen Benutzungsarten vertheilt im Ganzen und im Verhältniss zu 100 cbm der öffentlichen Abgabe im Ganzen angegeben. f) Waaserpreia. Der Wasserpreis nach Messern betragt im Vierteljahre für die ersten 300 cbm pro cbm 20 Pf., ferner bis zu 2000 cbm pro cbm 16 Pf. und Ober 2000 cbm pro cbm 12 Pf. Bei einem vierteljahrlichen Verbrauche von über 5000 cbm kann der Magistrat eine weitere Herabsetzung des Wassergeldes bewilligen; jedoch ist nie weniger für ein Vierteljahr als ' / / / o des Miethwerthes des Grundstückes zu zahlen. Als jährliche Wassermessermiethe ist zu zahlen: M. 3 für Messer bis 13 mm, M. 5 bis 20 mm und M. 9 bei 25 mm Durchmesser. Bei der Abgabe ohne Messer ist jahrlich zn zahlen: 2»/, % des Miethwerthes für ein Haus, das von einer Familie und 3 % f f l r Bin solches, das von mehreren Familien bewohnt ist. Ferner ist jahrlich zu zahlen: für ein Badezimmer, ein Closet oder ein Pissoir M. 4, für letztere für jeden lfd. m Binnenlange M. 6, für ein Pferd oder Rind oder für einen Personenwagen M 2. Gärten unter 0,2 ar sind frei und bei einer Grösse über 0,2 ar bis zu 2,6 ar sind M. 3, bis 5 ar sind M. 5, bis 10 ar sind M. 8 etc. im Jahre zu zahlen. Von jedem nicht angeschlossenen Grundstücke, das an einer mit Wasserleitung versehenen Strasse liegt, ist jährlich 1% des Miethwerthes zu zahlen. g) Wassei-untersuchungen. ßacteriologische Untersuchungen deB Wassers werden monatlich und chemische Untersuchungen werden in unbestimmten Zwischenräumen vorgenommen. Nach einem angeführten Beispiele enthielt bei einem Keimgehalte von 2400 des Rohwassers das Wasser in den Filtern 17 Keime, 18 Keime und 28 Keime und im Beinwasserbrunnen 22 Keime.
2. Güstrow.
(E. 17531, W. 1417 mit je 12 B.)
a) Die frühere Versorgung und das jetzige Wasserwerk.
Schon im Anfange des vorigen Jahrhunderts erfolgte die Wasserversorgung der Stadt G ü s t r o w ausser aus Pumpenbrunnen in der Stadt, welche meistens hartes Wasser liefern, durch 2 künstliche Zuleitungen. Für die eine Hälfte der Stadt diente das Wasser aus dem »Gevier-Mühlbache«, dem Ausilusse eines nahe b e i G ü s t r o w gelegenen Landsees, des I n s e l s e e s . Dieses Wasser floss durch eine ca. 1000 m lange Leitung mit natürlichem Gefälle zur Stadt und speiste hier einige öffentliche Ausläufe, sowie einige Privatzuleitungen. Die andere Leitung, die »Nebelleitung«, wurde aus dem Nebelflusse gespeist. Das Wasser wurde oberhalb der M ü h l t h ö r ' s e h e n Mühle aus dem Flusse durch ein mit Wasserkraft getriebenes Pumpwerk in einen in einem Thurme aufgestellten, hölzernen Behälter gehoben, aus dem verschiedene öffentliche AuBläufe und 50 bis 60 Privatanschlüsse gespeist wurden. Das Ungenügen dieser Anlagen führte im Jahre 1885 zur Erbauung eines einheitlichen Wasserwerkes nach dem Projecte des damaligen Direktors K ü m m e l in A l t o n a . Diese Anlage ist im Jahre 1893 weiter ausgebaut und liefert jetzt bei 22 stündigem Betriebe
683
2464 cbm künstlich filtrirtes Wasser in ein Hochreservoir, dessen Boden 13,3m hoch über der höchsten Strassenfläche liegt. Das Wasser wird durch 2 Pumpwerke gehoben, deren eines durch eine Turbine und deren anderes durch Dampfkraft getrieben wird. Die maschinellen Anlagen sind von N a g e l & K a e m p in H a m b u r g geliefert. Die Betriebsleitung des Wasserwerkes ist dem Senator Camerarius B e y e r unterstellt. b) Beiniguags- und Förderanlagen.
Sämmtliches Wasser wird oberhalb der Stadt aus dem N e b e l flusse entnommen und durch eine Leitung aus Cementrohren von ca. 300 m Länge und 300 mm Durchmesser auf künstliche Sandfilter geführt. Im Jahre 1893 ist noch eine zweite gusseiserne Leitung von 500 mm Durchmesser und 260 m Länge speciell für das zweite Filterbassin verlegt. Beide Leitungen sind im Flusse an ihren Eintritteöffnungen mit Schutzvorrichtungen versehen. Anfangs war nur ein Filterbassin erbaut, und im Jahre 1893 ist das zweite hergestellt. Beide sind aus Stampfbeton mit nur wenig geneigten Innenwänden und ungedeckt ausgeführt. Jedes derselben ist in 3 Abtheilungen getheilt, welche sämmtlich 2,9 m Tiefe haben. In dem Bassin I hat jede Abtheilung eine Länge von 20 m und eine Breite von 10 m, so dafe das Bassin I im Ganzen 600 qm Filterfläche bietet. Das Bassin II hat im Ganzen 900 qm Filterfläche bei 25 m Länge und 12 m Breite einer jeden der 3 Abtheilungen. Es sind also im Ganzen 1500 qm Filterfläche vorhanden. Das Füllmaterial besteht bei dem Bassin I 0,5 m hoch aus Steinen und 1,0 m hoch aus Kies von verschiedener Korngrösse und Sand und bei dem Bassin II 0,5 m hoch aus Steinen und 0,8 m hoch aus Kies und Sand. Für jedes der beiden Bassins ist für das Reinwasser ein Sammelbrunnen von 3,3 m Tiefe und 3,5 m Durchmesser, also von 31 cbm Inhalt hergestellt. Selbstthätig sind die einzelnen Filterabtheilungen nur bis zur Höhe der Sandschicht zu entwässern, und eine völlige Entleerung einer Abtheilung ist nur durch Abschluss der beiden anderen Abtheilungen und Abpumpen des betreffenden Reinwasserbrunnens möglich. Von den verschmutzten Filtern wird eine 15 mm bis 20 mm starke Sandschicht abgenommen. Die Zeit des Trockenstehens beträgt 24 Stunden, und 3 Stunden sind zum Anfüllen jeder Abtheilung nöthig. Von dem Reinwasserbrunnen des Filterbassins I führt eine 170 m lange Leitung von 225 mm Durchmesser zu der Turbinenpumpe, und von dem des Filterbassins II führt eine solche von 170 m Länge und von 350 mm Durchmesser zu der Dampfpumpe. Beide Leitungen sind durch ein Rohr von 48 m Länge und 300 mm Durchmesser mit einander verbunden. Der Wasserspiegel d e s O b e r n e b e l liegt auf 8,0 m + 0, während der höchste Wasserstand in den Filtern auf 7,8 m - f O liegt. Die Oberfläche der Sandschicht liegt auf 6,5 m -f- 0 und die Sohle der Filter liegt auf 5,07 ra -f- 0, während der normale Wasserstand des U n t e r n e b e l auf 5,5 m -f- 0 und der des für die Filteranlagen hergestellten Entwässerungsgrabens auf 5,7 m + 0 liegt. Das im Jahre 1885 in einem Wasserthurme aufgestellte Hochreservoir liegt mit seiner Bodenfläche auf 29,15 m + 0 und mit seinem höchsten Wasserspiegel auf 33,75 m 4- 0, während die Marktmitte auf 12,93 m + 0, das Mühlthor auf 8,3 m + 0, die Eisenbahnstrasse auf 7,43 m + 0 und der höchste Punkt der Stadt, der Schlossplatz, auf 15,83 m + 0 liegen.
684
Grossherzogthum Mecklenburg-Schwerin. c) Hochreservoir und Verteilungsleitungen.
Das Hochreservoir ist ca. 240 m von der Pumpstation entfernt und liegt am Beginne des städtischen Rohrnetzes. Zu demselben führt eine Druckleitung von 200 mm Durchmesser, während die Leitungen zur Stadt und zu den Vorstädten Durchmesser von 225 mm und bis zu 75 mm abfallend haben. Das Reservoir hat einen Inhalt von 293 cbm. Es ißt aus Schmiedeeisen und mit seinem flachen Boden in einem Thurme 17,1 m hoch über Terrain unter Dach und ummantelt aufgestellt. Die Turbinenpumpe liefert pro Stunde 52 cbm resp. 45 cbm Wasser bei 24 resp. 18 Doppelhüben pro Minute, und die Dampfpumpe liefert pro Stunde 60 cbm bei 60 Doppelhüben pro Minute. Im Jahre 1894 hat die gesammte Wasserförderung betragen: mit der Turbinenpumpe . . . 361213 cbm mit der Dampfpumpe . . . . 173 844 » also im Ganzen 535057 cbm und zwar 52367 cbm im August und 35091 cbm im Januar. Von dem Wasser sind 19 600 cbm durch Wassermesser abgegeben, deren 132, die grösstenteils von S i e m e n s & H a l s k e , B e r l i n geliefert sind, eingebaut waren. Mit den Vertheilungsleitungen sind 152 Hydranten und 12 öffentliche Laufbrunnen verbunden. Die Hausleitungen bestehen aus Bleirohren, und mit diesen waren im Jahre 1894 HO Closets, 59 Badeeinrichtungen und 5 Privatspringbrunnen verbunden. Damals waren schon sämmtlicne 1282 bewohnte Grundstücke mit Ausnahme von 135 mit Anschlussleitungen versehen. d) Wasserpreis. Als BaBis für die Bestimmung des Wassergeldes wird vom Miethwerthe eines Hauses 1 V>% angenommen, wenn nur eine Familie und bis zu 3 •/„ wenn mehrere Familien darin wohnen. Als Miethwerth wird 6 % des Hauswerthes angenommen, wie dieser bereits bei den Stadtabgaben nach verschiedenen Klassen festgestellt ist. Ferner ist j&hrlich zu zahlen: für ein Badezimmer, ein Closet oder ein Pissoir M. 4, für ein Pferd M. 2, für ein Rindvieh und für einen Personenwagen M. 1 etc. Nach Wassermessern abgegeben, sind für die ersten 300 cbm im Vierteljahre pro cbm 10 Pf., darüber bis 2000 cbm pro cbm 8 Pf. und darüber pro cbm 6 Pf. zu zahlen.
3. Ludwigslust. (E. 0660.) Für die Stadt L u d w i g s l u s t ist im Jahre 1899 eine Wasserversorgungsanlage nach dem Project der Firma H e i n r i c h S c h e v e n in B o c h u m für Rechnung der Actiengesellschaft » D e u t s c h e W a s s e r w e r k e « in B e r l i n , welche auch die Concession für deren Betrieb erworben hatte, erbaut. Die Anlage ist für die tägliche Lieferung von 1300 cbm (55 cbm pro Stunde) bestimmt, und deren Betrieb leitet der Wasserwerksinspector F i n k e l . Das Wasser ist aus 3 Rohrbrunnen von 300 mm Durchmesser und 28,0 m Tiefe erschlossen. In einer daneben erbauten Pumpstation sind für dessen Förderung 2 doppeltwirkende Plungerpumpen von 120 mm Durchmesser und 0,3 m Hub aufgestellt, deren jede bei 75 Doppelhüben pro Minute in der Stunde 27,5 cbm Wasser unter 48,0 m Arbeitshöhe liefert. Der Antrieb erfolgt durch 2 Gasmotoren mit Glührohrzündung von 'e 8 PS, welche 200 Umdrehungen pro Minute machen. )ie Motoren sind von der D e u t z e r M o t o r e n f a b r i k in D e u t z und die Pumpen von Gebr. S c h e v e n in T e t r o w geliefert. Das Wasser iBt durch eine Druckleitung von 125 mm Durchmesser einem 20 m von der Pumpstation entfernt
i
mit seinem Boden 21,0 m hoch über Terrain aufgestellten, schmiedeeisernen Reservoire von 175 cbm Inhalt zugeführt, dessen Wasserspiegel 44,0 m hoch über dem der Gewinnungsstelle liegt. Die Wasserabgabe erfolgt unter einem Drucke von 40,0 m durch ein nach dem Verästelungssysteme hergestelltes Rohrnetz, welches aus 8197 lfd. m Rohrleitungen von 150 mm bis 80 mm Durchmesser (442 m von 150 mm, 1574 m von 125 mm, 2552 m von 100 mm und 3629 m von 80 mm Durchmesser) besteht und mit welchem 100 Unterflurhydranten verbunden sind. Die Anschlussleitungen bestehen aus ßleirohren, und es sind dafür 76 Wassermesser von H. M e i n e c k e , Breslau geliefert. Die Anlage ist am 1. März 1890 in Betrieb gekommen. Die Wasserabgabe hat in diesem Jahre 10500 cbm betragen, und es waren Ende des Jahres 58 Anschlüsse in Benutzung. Eine Untersuchung deB Wassers bat im Liter folgendes Resultat ergeben: Verdampfungsrück stand 203 mg Chlor 17 » Kalk 46 » Eisen, als Oxydai berechnet . . . 0,6 > Salpetersaure Salze Spur Salpetrige Säure und Ammoniak . . Null Uebermangansaures Kali zur Oxydation der organischen Substanz . . 1,8 mg Gesammthflrte, deutsche G r a d e . . . 6,8 0
4. Rostock.
(E. 49000, W. 4334 mit je 11 B.)
a) Anlage vom Jahre 1865.
Iin Jahre 1865 wurde für die Wasserversorgung der Stadt R o s t o c k eine Anlage nach dem Projecte des Directors K ü m m e l in A l t o n a ausgeführt, welche für 3700 cbm Maximallieferung pro Tag bestimmt war und M. 700000 im Ganzen gekostet hat. Das Waaser wurde dem Flusse W a r n o w in seinem oberen Theile unmittelbar neben der Stadt entnommen. Zur Reinigung wurde es auf 3 künstliche Sandfilter von zusammen 1365 qm Oberfläche geleitet und dann durch Dampfpumpmaschinen auf 35,0 m Höhe in ein in der Mitte des Vertheilungsnetzes erbautes Hochreservoir gefördert, das auf einem gemauerten Unterbau von 12,0 m Höhe und aus gusseisernen Platten zusammengesetzt aufgestellt ist und 1080 cbm Fassungsraum hat. b) Neue Filter- und Förderanlage vom Jahre 1889.
Die nicht mehr genügende Quantität und auch die infolge seiner ungenügenden Reinigung mangelhafte Qualität dieses Wassers veranlasste, in den Jahren 1889 bis 1891 unter Beibehaltung des Vertheilungsnetzes für das eigentliche Wasserwerk einen Neubau nach einem generellen Plane des Ingenieurs G r i e b e l in B e r l i n herzustellen, dessen Ausführung unter der Leitung des Betriebsdirectors K e r n e r in R o s t o c k erfolgt ist. Als Tageslieferung für dieses neue Werk sind 10000 cbm angenommen, und die Anlagekosten dafür haben M. 670000, also die gesammten Anlagekosten der ganzen Anlage M. 1 370000 oder M. 28 pro Einwohner betragen. Das Rohwasser wird ebenfalls aus der W a r n o w in südlicher Richtung vom Versorgungsgebiete und zwar am Ende eines ca. 500 m langen Zuleitungskanales jenseits eines Eisenbahndammes entnommen und, über diesen Damm, durch ca. 200 m lange Heberleitungen angehoben, auf dessen anderer Seite in einen Brunnen überführt. Der Einlauf des Wassers findet in diesen Heberbrunnen
(rrosshenogthiim Mecklenburg-Schwerin. mittels 2 getrennter Heberarme durch Cokefilter statt. Oberhalb der Schöpfstelle münden in den Fluss keine Auslaufe von Sielen oder von Abwässerungskanälen ein, und es befinden sich hier auch keine Schiffsanleger oder Ankerplätze. Erst ca. 300 m unterhalb ist der Entwässerungskanal des Werkes in den Fluss eingeleitet. Klärbassins für das Rohwasser sind nicht vorhanden. Dieses wird aus dem Brunnen 8,0 m hoch auf die Filter gehoben. Nach der Filtration wird das Reinwasser nochmals 45,0 m hoch gehoben und zwar für beide Zwecke durch verschiedene Pumpen, welche aber von denselben Motoren angetrieben werden. Für die Filtration sind 3 offene Filterbassins vorhanden, jedes von 50 m mal 30 m oder 1500 qm und zusammen von 4500 qm Grundfläche. Diese haben unter dem Bassinrande eine Tiefe von 3,25 m. Ihre senkrechten Seitenwände sind aus Ziegelmauerwerk und ihre Böden aus Beton und mit dement geputzt hergestellt Die Böden haben von den Seiten nach der Mitte zu ein Gefälle von 1 : 150, und von der Einlauf- nach der Auslaufseite hin ist ein Gefälle von 1:200 vorhanden. Der Hauptsammelkanal liegt in der Mitte der Breitenrichtung der Bassins und hat 50 m Länge und gleichfalls ein Gefälle von 1 : 200. Sein Auslauf hat einen lichten Querschnitt von 0,5 m mal 0,3 m. Dieser Kanal ist in den Wänden aus Ziegelmauerwerk mit Cementputz hergestellt und mit Granitplatten abgedeckt. Der Wassereinlauf auf die Filter liegt auf der dem Auslaufe gegenüberliegenden Seite in der Mitte zwischen dem Filterrande und Sammelkanale. Er hat 250 mm Durchmesser und mündet 1,9 m tief unter dem Bassinrande in die Filter ein. Als Ueberlauf der Bassins dienen Teleskoprohre von 300 mm Durchmesser, welche im Ganzen um 1,25 m in ihrer Höhe verstellbar sind. Ihr niedrigster Stand liegt 0,25 m über der gewöhnlichen Höhe der Sandfläche, und die Entleerung des Filters bis zu dieser Höhe erfolgt durch ein Ablassrohr von 200 mm Durchmesser. Eine zeitweise Umleitung des Filtrates kann nach Abschluss der Betriebsableitung in eine Ablasskammer stattfinden. Eine Anfüllung der Filter erfolgt von unten mit filtrirtem Wasser aus dem Reinwasserbassin. Von der Regulirkammer aus führt eine 0,2 m tiefer als deren Sohle liegende, 350 m lange Rohrleitung, die mit Schiebern regulirbar ist, zum Reinwasserbassin und zum Saugebrunnen für die Druckpumpen. Die I'egulirung des Wasserstandes geschieht in der Regulirkammer bei dem einen Filter durch einen Schwimmer und bei 2 Filtern von Hand. Für jedes Filter sind je 3 Rohre von 100 mm Durchmesser zur Entlüftung der unteren Filterschichten an jeder Längenseite angebracht. Von oben nach unten folgen die verschiedenen Schichten des Füllmateriales im Filter wie folgt aufeinander: Scharfer Seesand . Grober Seesand 1 Feiner K i e s . . . 3 Grober Kies 5 Kieselsteine . . . 10 Feldsteine . . . 150
Korngrösse
1 mm mm bis 3 mm » » 5 » » » 7 > » » 50 > » » 200 »
Schichtetttrke
0,80 0,06 0,06 0,07 0,30 0,20
m » » » » »
Die Wasserhöhe über dem Filter beträgt bei der Maximalstärke resp. bei der Minimalstärke des Sandes 1,0 m resp 1,5 m. Der Sand wird aus dem See entnommen und nach Korngrösse ausgesiebt. Bei der Reinigung der Filter wird eine 10 mm starke Sandschicht mit der Hand abgenommen, nach-
685
dem das Wasser bis auf 0,1 m Tiefe unter der Oberfläche der Sandschicht abgelassen ist. Das Filter pflegt bei der Reinigung 12 Stunden und bis zur Wiederanfüllung 50 bis 80 Stunden trocken zu liegen. Das Wiederanfüllen verlangt eine Zeit von 12 bis 18 Stunden. Der gebrauchte Sand wird mit filtrirtem Wasser gewaschen. Die Sandwäsche wird elektrisch angetrieben und liefert stündlich rein gewaschen 2 / 3 cbm alten Sand. Die Anlage dafür hat A. S p i e r l i n g in R o s t o c k geliefert. Das Reinwasserreservoir ist als ein überwölbter Monier-Bau ausgeführt und hat einen Fassungsraum von 1200 cbm bei 3,0 m Wasserhöhe. Seine Bodenfläche misst 20 m im Quadrat oder 400 qm und liegt 1,25 m tiefer als die Filterbassinsohle. Ueber dem Boden liegt der Hochwasserspiegel in 2,2 m Höhe. Das Wasser fliesst durch ein Rohr von 300 mm Durchmesser dem Reservoire zu und als Ueberlauf und Ablauf für das Reservoir dient ein Rohr von 250 mm Durchmesser. Der Saugeschacht liegt innerhalb der Pumpstation. Er hat 10 m mal 2 m oder 20 qm Grundfläche und enthält bei 3,0 m Wasserstand 60 cbm Wasser. Es sind hier 2 Worthington-Verbund - Pumpmaschinen, welche A. B o r s i g in B e r l i n geliefert hat, und 2 HeineKessel von je 75 qm Heizfläche, sowie ein Dürr-Kessel von 97 qm Heizfläche aufgestellt. Die 3 Kessel von zusammen 247 qm Heizfläche sind für 10 Atm. Dampfdruck concessionirt. Die Dampfmaschinen machen 50 Doppelhübe pro Minute und es entspricht eine jede einer Leistung von 55 PS. Jede der beiden Maschinen fördert pro Stunde 300 cbm Wasser auf 46,5 m Nutzhöhe bei im Ganzen 56,5 m Arbeitshöhe. Im Jahre 1896 ist noch eine kleinere, dritte Pumpmaschine von einer stündlichen Förderung von 100 cbm aufgestellt. Jede der beiden grossen Maschinen betreibt direkt eine doppeltwirkende Druckpumpe von 215 mm Kolbendurchmesser und 0,72 m Hub mit Doppelsitzventilen und mit Zwangssteuerung und ferner eine Filterpumpe, welche 10% mehr Wasser auf die Filter fördert, als die Druckpumpe aus dem Reinwasserbvunnen entnimmt. Zur Zeit liegt ein Project zur weiteren Ausdehnung des Wasserwerkes an der O b e r w a r n o w vor, • nach welchem eine neue Filteranlage, eine Vergrösserung der Maschinenanlage, die Erbauung eines neuen Hochreservoirs und eine Ausdehnung des Rohrnetzes beabsichtigt wird, wofür ca. M. 500000 veranschlagt sind. o) Haupt- u n d Anschlussleitungen.
Von der Pumpstation führt eine ca. 1600 in lange Druckleitung von 400 mm Durchmesser zu dem Versorgungsgebiete und schliesst hier unmittelbar an das alte Vertheilungsnetz an, welches ursprünglich nach dem Verastelungesyeteme hergestellt war und später thunlichst nach dem Cirkulationssysteme umgebaut wurde und in welchem der normale Leitungsdruck 40,0 m beträgt. Die Tabelle 289 (S. 686) gibt für die Jahre von 1892/93 bis 1899/00 mit Ausnahme der beiden Jahre 1893/94 und 1895/96 die Länge der gesammten Rohrleitungen von 400 mm bis 50 mm Durchmesser und die Zahl der damit verbundenen Schieber und Hydranten, sowie die der öffentlichen Springbrunnen, Laufbrunnen und Pissoire an. Die Rohrleitungen und die Schieber setzten sich Ende des Betriebsjahres 1894/95, nach den Durchmessern getrennt, wie folgt zusammen:
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Grossherzogthum Mecklenburg-Schwerin.
Tabelle 88».
Rohrlfcngen, A n s c h l ö s s e etc. Jahr Rohrlange Schieberzahl Hydranten Oeffentl. Springbrunnen > Pissoire Laufbrunnen > Anschlassleitungen Wassermesser Badeeinrichtungen Private Springbrunnen
m . . . .
1892/93
1894/95
1896/97
1897/98
1898/99
1899/00
32000 120 436 3 13
43 300 209 442 4 24 9 4800 151 284 14
46167 230 478 4 26 9 5053 157 354 9
46 872 242 492 4 26 9 5120 169 362 10
48 512 242 492 5 28 9 5 230 208 409 10
49433 247 507 5 28 9 5 269 211 417 10
—
3500 90 239 10
Durchmesser mm: 400 200 150 100 75 50 Rohrlänge m : 1519 762 2954 18315 17521 2229 Schieberzahl: — 6 15 99 78 11 Die Hydranten sind Unterflurhydranten mit Selbstentleerung und stehen in ca. 60 m Entfernung von einander. Die Anschlussleitungen von 12 mm bis 25 mm Durchmesser werden aus Bleirohren hergestellt; aus diesem Materiale bestehen auch die Hausleitungen. Für grössere Anschlüsse finden asphaltirte Gussrohre Vervendung. Die Tabelle 289 gibt für die einzelnen Jahre auch die Zahl der Anschlussleitnngen, sowie die der damit verbundenen Wasserraesser, Badeeinrichtungen und privaten Springbrunnen an. Es sind auch 5 hydraulische Aufzüge und 3 Strahlapparate seit 4 Jahren in Benutzung. Die Aufstellung von Wassermessem ist nicht obligatorisch; für die Wasserabgabe für Gewerbezwecke
kann sie aber verlangt werden, wobei es dem Consumenten überlassen ist, den Messer von der Stadt käuflich zu erwerben oder zu miethen. In jedem Falle steht der Messer ausschliesslich unter städtischer Controle auch betreffs etwaiger Reparatur. Von den 241 Messern, die im Jahre 1899/00 eingebaut waren, sind 131 von S i e m e n s & H a l s k e , B e r l i n , 15 von H. M e i n e c k e , B r e s l a u , 41 von der B r e s l a u e r M e t a l l g i e s s e r e i , B r e s l a u , 20 von V a l e n t i n , F r a n k f u r t a. Main und 4 von Divereen bezogen. d) Wasserforderung und -Abgabe. Die Tabelle 290 gibt für dieselben Jahre wie die Tabelle 289 die Wasserförderung und den Kohlenverbrauch im Ganzen, sowie letzteren auch für 100 ebin gefördertes Wasser und für eine PS-Stunde an. i 290.
W a s s e r f ö r d e r u n g and -Keinigang. Jahr
1892/93
1894/95
1896/97
1897/98
1898/99
1899/00
Wasser gefördert Kohlenverbrauch • kg > desgl. pro 100 cbm Wasser > pro PS.-Stande . . . i pro kg Kohle m X kg . . . Gereinigt pro Tag pro qm Filterflache cbm Filterdauer Tage: am längsten am kflrcesten im Mittel Im Jahre Filterflache gereinigt . . qm
1650000 1101600 67,0 4,18 64 500 1.0
1 981 260 1228 960 62,03 2,96 91086 1.2
2140909 1650000 77,0 8,68 73309 1,5
2 366 221 1 750000 74,0 3,64 76 362 1.7
2 693 621 2060000 76,0 3,64 74 239 1,9
2 987 070 2400 000 80,35 3,84 70 318 2,1
30 20 25 63 000
126 20 40 40500
106 14 42 37 600
180 20 64 36450
226 24 68 34 690
133 19 68 28500
Ferner ist darauf die Leistung pro kg Kohle (schottische Flammkohlen) in m X kg, sowie die tägliche Wasserlieferung pro qm Filterfläche und die längste, die kürzeste und die mittlere Dauer der Filter in Tagen, sowie endlich die Grösse der im Jahre im Ganzen gereinigten Filterfläche angegeben. Die Tab. 291 (S. 687) gibt für dieselben Jahre wie die Tabelle 289 die Wasserabgabe im Ganzen sowie getrennt danach an, ob sie nach Messern oder nach Schätzung bestimmt ist und wie viel davon für Private, für öffentliche Zwecke oder für Selbstverbrauch abgegeben, sowie wie viel als Verlust angenommen ist. Ferner ist angegeben, in welchem Verhältnisse diese verschiedenen Theile zu 100 cbm der Gesammtabgabe stehen. Endlich ist auch die Tagesabgabe im Jahresmittel und am Tage des
grössten und des geringsten Verbrauches im Ganzen und pro Einwohner angegeben. Die Tabelle 292 (S. 687) endlich gibt die Vertheilung des Wassers für öffentliche Zwecke nach den verschiedenen Benutzungsarten im Ganzen und pro 100 cbm des ganzen, für öffentliche Zwecke verwendeten Wassers für dieselben Jahre an. e) Wasserpreis. Für das Wasser zu haaslichen Zwecken ist jahrlich mindestens M. 10 and höchstens M. 50 za zahlen. Von Haasern, die von einer Familie bewohnt werden, werden l'/iVo und von solchen, in denen mehrere Familien wohnen, werden bis zu 3°/ 0 des Miethwerthes für die Bestimmung des Wassergeldes zu Grunde gelegt. Ausserdem ist aber noch jahrlich M. 4 für ein Badezimmer, ein Closet oder ein Pissoir zu zahlen; wenn letzteres
Grossherzogthnm Mecklenburg-Schwerin.
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Tabelle 3*1. W a s s e r a b g a b e im J a h r e n n d a m T a g e . Jahr
1892/93
Einwohner 45000 Gesammtabgabe cbm 1660 000 — > oder gegen 100 cbm des Vorjahres > vom Gesammtverbrauch für Private 1639160 oder von 100 cbm im Ganzen 99,4 vom Gesammtverbrauch für Selbstverbrauch und Verlust » 690 — > oder von 100 cbm im Ganzen vom Gesammtverbrauch für öffentliche Zwecke . . . 10160 oder von 100 cbm im Ganzen » 0,6 > vom Gesammtverbrauch nach Messern 356 660 > oder von 100 cbm im Ganzen 21,6 > vom Gesammtverbrauch ohne Messer 1293 840 » oder von 100 cbm im Ganzen 78,4 » für Private ohne Messer 1282 500 » oder von 100 cbm für Private im Ganzen 78,3 > 21,7 also nach Messern desgl Tagesabgabe im Ganzen: am mittleren Jahrestage cbm 4521 > am Maximaltage 5 600 > oder von 100 cbm am mittleren Tage 123,9 > am Minimaltage 3 700 y 81,9 oder von 100 cbm am mittleren Tage Tagesabgabe pro Einwohner: Liter 100 > am Maxi maltage 120 > am Minimaltage 82 cbm Mittlere Jahresabgabe pro Messer 3 963
1897/98
1898/99
1899/00
1894/95
1896/97
49000 1981 260 120,1 1 779108 89,9 77 432 3,9 124 720 6,3 426 886 21,5 1564 374 78,6 1352 222 76,0 24,0
49 891 2 140909 108,1 1878122 87,7 60000 2,8 202 787 9,6 612032 24,0 1628877 76,0 1366090 72,7 27,3
5428 7 039 129,6 3 401 62,6
5 866 8 811 160,2 3540 68,9
6480 9 918 137,6 4050 62,5
7380 10 638 141,1 4291 58,8
7 998 10688 133,6 6 269 66,0
103 144 69 2827
117 176 71 3 261
129 197 88 3 963
148 213 86 2 933
132 201 99 2 772
50000 50000 2366 221 2 693621 113,8 110,6 2099 291 2414637 89,6 88,8 62 999 60000 2,5 2,6 206 930 214985 7,9 8,6 630150 610038 26,7 22,7 1 735 071 2083683 73,3 77,3 1469 141 1804699 74,7 69,9 25,3 30,1
53 000 2987 070 110,9 2 691940 90,1 67000 2,3 228130 7,6 684 868 19,8 2 402 202 80,2 2 107 072 70,4 29,6
Talteile 292. V e r t h e i l u n g des Wassers f ü r ö f f e n t l i c h e Zwecke. Jahr
1892/93
1894/96
1896/97
1897/87
1898/99
Vom Wasser für öffentliche Zwecke m Ganzen cbm für Strassensprengen . . . . oder von 100 cbm im Ganzen für Springbrunnen oder von 100 cbm im Ganzen für Laufbrunnen oder von 100 cbm im Ganzen für Binnsteinspülung . . . . oder von 100 cbm im Ganzen für Kanalspülung oder von 100 cbm im Ganzen für Bedürfnissanatalten . . . oder von 100 cbm im Ganzen für öffentliche Anlagen . . . oder von 100 cbm im Ganzen für Feuerlöschen oder von 100 cbm im Ganzen für Diverses oder von 100 cbm im Ganzen
10 160 4400 43,4 2260 22,1
124 720 6 390 6,1 12 600 10,1 13 600 10,9
202 787 10 960 6,4 13602 6,6 64 000 26,6 684 0,3 483 0,3 76 982 37,4 393 0,2 768 0,4 46166 22,8
205 930 16 320 7,4 13 200 6,4 43800 21,3 630 0,3 680 0,3 80120 32,9 690 0,8 1660 0,8 60130 24,3
214 985 9129 4,2 12192 6,7 48000
2000 19,7 1000 9,9 600 4,9
für mehrere Personen bestimmt ist, so werden pro lfd. m Rinne M. 6 berechnet. Ferner kostet jährlich das Wassergeld für ein Pferd, ein Stück Rindvieh oder einen Personenwagen M. 2, für Gartenland bis 2,6 ar pro ar M. 1, bis 6 ar für die ersten 2,6 ar M. 2,50 und für jeden weiteren ar 76 Pf.; über 5 ar sind für die ersten 5 ar M. 4,37 und für jeden weiteren ar 60 Pf. zu zahlen. Für Gewächshäuser werden 20 Pf. pro qm Fläche und für Springbrunnen von 3 mm Oeffnung 30 M., von 5 mm Oeffnung 70 M. und von 7 mm Oeffnung 120 M. bei einer täglichen Springzeit von höchstens 6 Stunden, aber nur während der Monate Mai bis September, jährlich berechnet.
2070 1,7 84600 67,7 6 000 4,0 660 0,4
20,0
700 0,8
1948 0,9 84 916 39,4 600 0,3 3 500 1,7 69000 27,6
Für gewerbliche Zwecke wird die Menge bei einem Tagesverbrauche unter 3 cbm nach Schätzung bestimmt. Von 3 cbm pro Tag an ist die Aufstellung eines Messers nöthig, und es kosten die ersten 300 cbm im Vierteljahre pro cbm 10 Pf., femer bei Mehrverbrauch bis 2000 cbm pro cbm 8 Pf. und darüber pro cbm 6 Pf. f) Wassanmtersuchungen. Monatlich zweimal wird durch das hygienische Institut der Universität eine chemische Untersuchung des Wassers ausgeführt.
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Grossherzogthum Mecklenburg-Schwerin.
Die bacteriologischen Untersuchungen nimmt derBetriebsdirector täglich nach den Vorschriften des Reichsgesundheitsamtes vor. Eine der letzteren ergab bei Rohwasser von 5420 Keimen in den Filtern 7 Keime, 10 Keime und Null Keime nnd im Gemische 10 Keime. Das Wasser hatte damals 9° deutsche Härte und enthielt im Liter 317 mg GesammtrQckstand und 35,6 mg Chlor; es war frei von Ammoniak und von Salpeter- und salpetriger Säure und verbrauchte 5,98 mg Sauerstoff zur Oxydation der organischen Substanz.
5. Tetrow. (E. 6400, W. 810 mit je 8 B.) Bereits im Jahre 1866 bestand für die Stadt T e t r o w eine einheitliche Wasserversorgungsanlage, deren Herstellung M. 120000 gekostet hatte. Diese hat vom Jahre 1880 ab fortlaufend Verbesserungen und Vergrösserungen erfahren. Das für die Versorgung verwendete Wasser ist ca. 2000 m von der Stadt entfernt am K ö t h e l ' s c h e n Holze in der Böschung eines Einschnittes der F r i e d r . F r a n z B a h n erschlossen. Das Wasser läuft zunächst ca. 100 m weit in dem Bahngraben bis zu 2 kleinen, offenen Bassins fort. Von dem einen geht eine Leitung aus gusseisernen Rohren von 157 mm und von dem anderen eine solche aus glasirten Thonrohren von 220 mm Durchmesser ab. Diese führen das Wasser mit natürlichem Gefälle einem 1170 m davon entfernt und 2,2 m tiefer liegenden Hochreservoire zu, das in den Wänden aus IJeton und mit Backsteinmauerwerk überwölbt hergestellt ist. Es liegt ca. 800 m von der Stadt entfernt und 10,0 m bis 20,0 m höher als diese. Zur Waßservertheilung sind 5570 lfd. m Rohrleitungen von 193 mm bis 70 mm Durchmesser verlegt, und damit sind 25 Schieber (2 von 193 mm, 4 von 157 mm, 6 von 121 mm, 3 von 97 mm, 3 von 80 mm und 7 von 70 mm Durchmesser), 6 Freibrunnen und 72 Unterflurhydranten verbunden. Die meisten Häuser haben Anschlussleitungen, die aus Bleirohren bestehen, aber das Wasser nur bis zur Höhe der Parterregeschosse führen. Es waren damit 12 Closets, 10 Pissoirstände, 9 Badeeinrichtungen und 6 Privatspringbrunnen verbunden. Der tägliche Wasserverbrauch beträgt 700 bis 800 cbm, und die Ergiebigkeit der Quellen beläuft sich auf über 2000 cbm pro Tag. Das Wassergeld wird nach 15 verschiedenen Klassen unter Zugrundelegung des Miethwerthes berechnet. Wer M. 30 bis M. 40 jährliche Miethe zahlt, hat M. 1,80, wer M. 180 bis M. 210 zahlt, hat M. 3,80, wer M. 480 bis M. 540 zahlt, hat M. 8,15 und wer noch mehr zahlt, hat M. 9,15 Wassergeld im Jahre zu zahlen. Ferner kostet an Wassergeld jährlich ein Closet oder eine Badeeinrichtung M. 4, ein Pissoir pro Stand oder lfd. m Rinne M. 3, ein Springbrunnen von 5 mm Durchmesser M. 15 und von 7 mm Durchmesser M. 30, ein Pferd 60 Pf., ein Stück Rindvieh 40 Pf. Das Wasser hat 13,3° Härte und eine constante Temperatur von 7° C. Es soll bacterienfrei sein. Die mitunter plötzlich eintretenden Trübungen des Wassers durch gelöste Lehmmassen haben veranlasst, dass regelmässig jede Woche Spülungen vorgenommen werden.
6. Waren i. M. (E. 8026, W. 700 mit je 11 B.) Für die Wasserversorgung der Stadt W a r e n ist im Jahre 1897 von dem Ingenieur H . S c h e v e n in B o c h u m ein Wasserwerk für seine Kosten erbaut, für dessen Betrieb er die Concession von der Stadt erworben hatte. Diese Anlage ist nach der Inbetriebnahme in die Hände der ActiengesellBchaft » D e u t s c h e W a s s e r w e r k e « in B e r l i n am 1. November 1897 übergegangen. Die Kosten der Anlage waren auf M. 240000 im Ganzen oder M. 30
ro Einwohner veranschlagt, und sie war für eine tägliche £leitet lieferung von 900 cbm Wasser bestimmt. Deren Betrieb der Inspector B e r k e f e l d . Die Maschinen, Pumpen
und Kessel dafür hat die Firma G e b r . S c h e v e n in T r e t o w und die Rohre etc. die F r i e d r i c h - W i l h e l m s h ü t t e in M ü l h h e i m a. d. R u h r geliefert. Das Wasser ist durch 8 schmiedeeiserne Rohrbrunnen von 200 mm Durchmesser und 12,0 m Tiefe mit seitlichen Schlitzen erschlossen, welche ca. 1000 m südlich von der Stadt an der T e i s s n e c k , einer Bucht des M ü r i t z s e e s , hergestellt sind. Es wird durch Dampfpumpmaschinen gehoben und, soweit es nicht direkt in der Stadt zur Verwendung kommt, zum Ausgleiche in ein Hochreservoir überführt, welches 280 m von der Pumpstation entfernt auf dem »Wechselberge« erbaut ist. Das Reservoir ist aus Schmiedeeisen hergestellt und hat 175 cbm Inhalt. Es ist ummantelt und überdacht, auf einem 13,85 m hohen, massiven Unterbaue aufgestellt. Durch eine Rohrleitung von ca. 200 m Länge, die 175 mm Durchmesser hat, ist es sowohl mit der 160 m langen Druckleitung von der Pumpstation von 150 mm Durchmesser, als auch mit der ca. 1100 m langen Fallrohrleitung von 175 mm Durchmesser verbunden, welche bis zur Mitte der Stadt führt. In der Pumpstation sind 2 eincylindrige, liegende Dampfmaschinen mit Körting'scher Strahlcondensation aufgestellt Diese haben Kolben von 225 mm Durchmesser und 0,4 m Hub und machen 50 bis 60 Umdrehungen pro Minute. Jede Maschine ist mit einer direkt mit ihrer Kolbenstange gekuppelten, doppeltwirkenden Plungerpumpe verbunden, welche einen Plunger von 156 mm Durchmesser und Tellerventile mit Zwangssteuerung hat. Die Pumpen entnehmen das Wasser aus einem 7,0 m tiefen Sammelbrunnen von 3,0 m Durchmesser und von 4,7 m Wasserhöhe. Jede Pumpe fördert pro Stunde 40 cbm Wasser auf 33,5 m Höhe bei 40,5 m Arbeitshöhe. Es sind 2 Röhrenkessel für die Dampfbereitung vorhanden, welche je 15,7 qm Heizfläche haben und für 672 Atm. Dampfdruck concessionirt sind. Die Wasservertheilung erfolgt einheitlich unter einem Drucke von ca. 30,0 m durch ein Rohrnetz von 9164 m Länge von Rohren von 175 mm bis 60 mm Durchmesser, mit welchen 45 Schieber und 77 Unterflurhydranten verbunden sind, die in ca. 100 m Entfernung von einander stehen. In jedem der beiden ersten Betriebsjahre 1898 und (1899) sind 52054 (51559) cbm Wasser gefördert und 38920 (42 846) kg Kohlen im Ganzen oder 74,0 (84,0) kg pro 100 cbm Wasser und 5,0 (6,3) kg pro PS.-Stunde verbraucht, was einer Leistung von 54 000 (48 200) m X kg pro kg Kohle entspricht. Von diesem Wasser sind 39 741 (45336) cbm nach Messern und 12313 (6223) cbm nach Schätzung abgegeben. Davon wurden 2990 (2575) cbm für öffentliche Zwecke benutzt und zwar 842 (1350) cbm für Strafsensprengen, 1848 (1225) cbm für Kanalspülen und 300 cbm für Feuerlöschen. Ferner sind für Private 39 741 (42 761) cbm und als Selbstverbrauch 8000 (6000) cbm benutzt, während 1323 (223) cbm als Verlust bezeichnet sind. Die tägliche Wasserabgabe im Ganzen resp. pro Einwohner hat im Jahresmittel 150 (130) cbm resp. 19 (16) Liter und am Maximaltage 345 (250) cbm resp. 43 (37) Liter, sowie am Minimaltage 83 (100) cbm resp. 10 (13) Liter betragen. Im Jahre 1898 (1899) waren in Benutzung: 242 (247) Anschlussleitungen mit 244 (252) Wassermessern, 14 (16) Badeeinricbtungen, 7 (7) Closets, einem (2) Springbrunnen,
Grossherzogthum Mecklenburg-Schwerin.
8 (8) Sprenghähnen und 6 (6) Strahlapparaten. Von den WagsermeBsern waren 4 von H. M e i n e c k e , B r e s l a u , 13 von d e r B r e s l a u e r M e t a l l g i e s s e r e i , B r e s l a u und 227 (235) von B o p p & R e u t h e r , M a n n h e i m geliefert. Die Anschlussleitungen und die Hausleitungen sind aus Bleirohren hergestellt. Der Wasserpreis beträgt pro cbm für Private 30 Pf.; wenigstens ist aber pro Monat M. 1 Wassergeld zu zahlen. Die Stadt zahlt pro cbm 10 Pf. Als Wassermedbermiethe ist monatlich f ü r einen Messer von 10 mm Durchmesser 35 Pf., von 13 mm 40 Pf., von 20 mm 50 Pf. und von 25 mm 60Pf. zu zahlen. Die Kosten für die Abnahme, Prüfung und Wiederaufstellung eines Messers betragen, falls solches auf Reklamation des Abnehmers erfolgt ist und sich kein, die zulässige Grenze (4°/o) überschreitender Fehler gezeigt hat, für 10 mm bis 26 mm Durchmesser M. 6, für 26 mm bis 50 mm M. 10 und für 50 mm bis 100 mm M. 15. Nach der Analyse des Professorn Dr. P r o s k a u e r in H e r l i n enthalt das Wasser im Liter: Gesammtrückstand 182,5 mg Chlor 10,65 > Kalk 55,77 » Kaliumpermanganat zu Oxydation der organischen Substanz . . . 3,41 > Harte: gesammte 7,42°, bleibende 1,60° d. G. Ammoniak: Spur. Salpeter- und salpetrige Saure nicht vorhanden. Gelöste Eisensalze eben Spur.
6. Wismar.
(E. 17809.)
a) Geschichtliches.
(Jeher eine künstliche Anlage zur Wasserversorgung der Stadt W i s m a r liegt die erste Nachricht aus dem Jahre 1565 vor, nach welcher damals schon H a n s F r i t z aus G ü s t r o w durch Leitungen aus Holz Quellwasser aus dem 5 km von W i s m a r entfernt und 6Üdlich davon gelegenen M e t e l s d o r f mit natürlichem Gefälle zur Stadt geführt hat. Um aber auch in Kriegszeiten von den auiserhalb der Stadtbefestigung liegenden Quellfassungen unabhängig zu sein, wurde ferner im Jahre 1582 innerhalb der Stadt am »Mühlteiche« eine städtische Wasserkunst erbaut. Ein hölzernes Wasserrad trieb hier eine Pumpe an, welche Wasser aus dem Teiche in einen hölzernen Behälter hob, der in einem dafür erbauten Thurm e aufgestellt war. Aus diesem gelangte damals das Wasser auf dem Marktplatze der Stadt zum Ausflusse. Im Jahre 1685 wurde in W i s m a r von J o a c h i m von S c h w o l l aus L ü b e c k eine zweite Wasserkunst erbaut, welche aber schon im Jahre 1715 wieder eingegangen ist. Im Jahre 1861/62 wurde auf der alten Stelle am Markte dann eine neue Wasserkunst erbaut. Die Stadt war damals für ihre Versorgung in 2 verschiedene Druckzonen getheilt. Die obere Stadt erhielt das Wasser aus einem hoch über Terrain aufgestellten, schmiede eisernen Reservoire von 10 cbm Inhalt und die untere Stadt wurde aus einem in der Erde liegenden, gemauerten Reservoire von 350 cbm Inhalt versorgt. Dem letzteren äoss das Wasser aus den bisher benutzten M e t e l s d o r f e r Quellen mit natürlichem Gefälle zu und dem hoch aufgestellten Reservoire wurde das Wasser durch ein Pumpwerk am »Lindengarten« zugeführt, welches es aus dem dortigen Mühlteiche entnahm. Die Kosten dieser Anlagen haben sich damals auf M. 25515 belaufen. Im Jahre 1864 wurde mit der Auswechselung der anfänglich für die neue Anlage in Benutzung gelassenen Holzrohre begonnen, und im Jahre 1867/68 war bereits eine 5256 m lange, gusseiserne Rohrleitung von 150 mm Durchmesser für die Zuführung des Wassers von MetelsG r a h n , Wasserversorgung. Bd. II.
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d o r f fertig verlegt. Nach einer Messung vom Jahre 1877 führten die dortigen Quellen zu jener Zeit täglich 216 cbm Wasser zur Stadt, und das Pumpwerk konnte täglich ca. 800 cbm Wasser fördern. Für die Wasserleitungen waren im Ganzen während der Zeit von 1863 bis 1879 M. 185 279 verausgabt. b) Jetzige Anlage. 1. Nach Thien's Projecte.
Im Jahre 1887 wurde der Baurath T h i e m in L e i p z i g von der Stadt aufgefordert, Untersuchungen für die Erschliessung von grösseren Wassermengen in M e t e l s d o r f anzustellen, weil die bisherige Versorgung nicht mehr genügte. Es gelang ihm im Verlaufe seiner Arbeit dort einen Grundwasserstrom nachzuweisen, aus dem durch später ausgeführte Brunnenfassungen Anfangs täglich 2300 cbm und nach anderen Angaben 1700 bis 1900 cbm Wasser entnommen werden konnten. Für diese Erschliessung sind hier 17 Rohrbrunnen angelegt; diese sind durchschnittlich 10,5 m tief und haben kupferne Filterkörbe und Futterrohre von 100 mm Durchmesser erhalten. Sie sind durch Bohrungen in gemauerten Schächten von 1,2 m Durchmesser und 4,0 m Tiefe hergestellt, welche mit einem grösseren Sammelschachte verbunden sind. Seit dem Jahre 1891 ist dieses Wasser durch eine Gravitationswasserleitung, welche aus Thonrohren von 300 mm und aus gusseisernen Rohren von 275 mm besteht und im Ganzen ca. 5800 m Länge hat, in das Niederdruckreservoir auf dem Marktplatze in W i s m a r überführt. Gleichzeitig ist das alte Pumpwerk am Teiche aufgegeben und durch ein neues Pumpwerk ersetzt, welches auf dem Hofe des Schauspielhauses ausgeführt ist. Durch dieses wird seitdem gleichfalls M e t e l s d o r f e r Grundwasser für den Hochdruck in das kleine Reservoir auf dem Markte gepumpt, so dass seitdem die ganze Stadt nur mit diesem Wasser versorgt wird. Im Schauspielhause selbst ist damals von dem Pumpwerke aus eine Rohrleitung mit 8 Feuerhähnen für Löschzwecke hergestellt. Der starke Eisengehalt des bei M e t e l s d o r f neu erschlossenen Wassers hat im Jahre 1892/93 die Veranlassung zur Ausführung einer Enteisenungsanlage nach T h i e m ' s Projecte gegeben, welche in die Zuleitung von M e t e l s d o r f zwischen der Wasserfassung und der Stadt und zwar 2740 m von ersterer entfernt eingeschaltet ist. Das auf dieser Strecke nur etwa zu 2 / 3 seines Querschnittes gefüllte Zuleitungsrohr erzeugt eine zur Ausscheidung des Eisenoxyds genügende Belüftung des Wassers, welches dann durch Passiren eines überdeckten Grobfilters aus dem Wasser entfernt wird. Dieses Filter hat 4 Abtheilungen von je 30,6 qm Fläche, also im Ganzen 122,4 qm Filterfläche erhalten. Als Filtermaterial ist dafür Kies von 6 mm bis 8 mm Korngrösse gewählt Die Reinigung der einzelnen Filterabtheilungen geschieht durch Spülung von oben nach einem durchschnittlich 19 tagigen Gebrauche. Durch ein qm Filterfläche werden im Durchschnitt pro Tag 14 cbm Wasser filtrirt. Im Jahre 1899 wurden im Ganzen ca. 2350 qm Filterfläche gereinigt. Die gesammten Kosten der in den Jahren 1891 bis 1893 hergestellten neuen Anlagen haben M. 230838 betragen. 2. Nach Prinz'» Projeote.
Im Jahre 1896 sind dann nach einem Projecte des Ingenieurs P r i n z in B e r l i n und unter dessen Leitung noch verschiedene weitere Anlagen hergestellt, durch welche eine einheitliche Versorgung des gesammten 44
690
Groesherxogthom Mecklenburg-Schwerin.
Gebietes, sowie ein höherer Versorgungsdruck in demselben ermöglicht ist. Dafür ist eine neue Pumpstation, bestehend aus einem Kessel- und Maschinenhause, und ein neues Hochreservoir erbaut. Gleichzeitig hat das Stadtrohmetz eine wesentliche Erweiterung erfahren. Der Kostenanschlag für diese Bauten belief sich auf M. 92 000. Für das von M e t e l s d o r f zufliessende Wasser ist neben der Pumpstation ein in die Erde versenktes, gemauertes und überwölbtes Schöpfreservoir von 18,2 m mal 19,2 m Grundfläche mit einer 1,0 m hohen Erddeckung hergestellt, welches bei 2,65 m Füllhöhe 600 cbm Wasser fasst. In dem Maschinenräume sind 2 liegende, eincylindrige Dampfmaschinen von je 11,2 PS aufgestellt, welche je nach Bedarf mit Auspuff oder mit Einspritzcondensation arbeiten können. Mit der verlängerten Kolbenstange einer jeden Maschine ist eine doppeltwirkende Plungerpumpe direkt gekuppelt, welche Ringventile hat und 50 Doppelhübe pro Minute macht. Die Dampfkolben haben 275 mm und die Plunger 216 mm Durchmesser und beide 0,5 m Hub. Jede Pumpe liefert theoretisch pro Stunde 50 cbm Wasser auf 30,0 m Höhe. Zur Dampfbereitung dienen 2 Comwallkesselvonje 20 qm Heizfläche, die für 7 Atm. Dampfdruck concessionirt sind. Von der Pumpstation führt eine 30 m lange Druckleitung von 325 mm Durchmesser zu einem Hochreservoire, von welchem eine gleich grosse Fallrohrleitung von 20 m Länge zum Vertheilungsnetze abzweigt. Das Reservoir besteht aus Schmiedeeisen und hat 30 cbm Inhalt. Es ist 20,0 m hoch über Terrain auf einem gemauerten Unterbaue aufgestellt und mit einem mit Zink abgedeckten Holzdache überdeckt. Das Verthei lungsnetz ist nach dem Circulationssysteme hergestellt und steht je nach der Ortslage unter einem Drucke von 20,0 m bis 30,0 m. Die Länge der Vertheilungsleitungen von 200 mm bis 40 mm Durchmesser beträgt im Ganzen 15400 lfd. m. Damit sind 86 Schieber und 117 Hydranten (davon 82 Unterflur- und 35 Ueberflurhydranten) verbunden, welche im Mittel 86 m entfernt von einander stehen. 1370 Anschlussleitungen, welche aus Gussrohren und aus Bleirohren hergestellt sind, waren im Jahre 1899 in Benutzung. In den Jahren 1898/99 und 1899/00 sind im Ganzen 662 000 (615000) cbm Wasser entsprechend 1814 (1685) cbm am mittleren Jahrestage oder 102 (94) Liter pro Einwohner pro Tag, gefördert Dafür sind 365 000 (350000) kg Kohlen im Ganzen oder 55 (57) kg pro 100 cbm Wasser und 4,9 (5,2) kg pro PS-Stunde verbraucht. Mit ein kg Kohle wurde eine Leistung von 54992 (51817) m X kg erreicht. 2. Untersuchungen für die zukünftige Versorgung.
Trotz der Zunahme der durch die im Vorstehenden beschriebenen städtischen Versorgungsanlagen gelieferten Wassermenge konnten die Bedürfnisse der Stadt in der verflossenen Zeit eigentlich niemals volle Befriedigung finden, und, ebenso wie T h i e m bereits im Jahre 1888, war auch Prinz im Jahre 1896 von der Stadt beauftragt, Ermittelungen zur Erschliessung von weiteren Wasservorräthen anzustellen. Von T h i e m waren ausser einigen Bohrungen bei W i s m a r , D a m m h a u s e n , R a m b o w und S t i e t e n im Ganzen 20 Bohrungen bei M e t e l s d o r f von je 8,0 m bis 29,5 m (zusammen 231,0 m) Tiefe veranlasst, durch welche überwiegend artesisches Wasser, das mehrere Meter hoch über Flur ausfloss und zum Theil aus stark wasserführende Kiesschichten emporstieg, erschlossen wurde. In dem von ihm erstatteten Berichte sprach er
sich damals für die auch später von ihm mit Erfolg ausgeführte Waesergew innung aus dem artesischen Wasser bei M e t e l s d o r f aus und erklärte gleichzeitig für Wassergewinnungszwecke die nähere Umgebung von W i s m a r selbst als ziemlich werthlos. Von P r i n z sind dann später Bohrungen in 2 bis 3 km Entfernung von M e t e l s a o r f südlich bei Scharfst o r f und südöstlich bei dem Hofe M e c k l e n b u r g ausgeführt und" zwar bei S c h a r f s t o r f 14 Bohrungen von 14,0 m bis 31,0 m (zusammen 316,0 m) Tiefe und bei R a m b o w 7 Bohrungen von 13,5 m bis 27,0 m (zusammen 152,0 m) Tiefe. Diese haben ähnliche Resultate, wie die T h i e m ' s e h e n Bohrungen ergeben und die Möglichkeit erkennen lassen, hier ziemlich erhebliche Mengen von Grundwasser, ähnlich wie bei M e t e 1 sd o r f, erschli essen zu können. In dem von P r i n z im Jahre 1898 der Stadt erstatteten Berichte schlug er die Ausführung von entsprechenden Erschliessungsanlagen in dieser Gegend vor. Es wurde jedoch von der Stadtvertretung vorläufig davon Abstand genommen, und der Magistrat ersuchte dann im Jahre 1899 den Professor E. G e i n i t z in R o s t o c k , sich über die Wasserverhältnisse von Wismar auf Grund der vorliegenden Berichte über die ausgeführten Bohrungen gutachtlich zu äussern. Aus dessen Berichte sind die folgenden Mittheilungen zusammengefasst. Der Boden der Stadt und der Umgegend von Wi s m a r, soweit er nicht aus Alluvialmassen gebildet ist, besteht nach G e i n i t z aus Diluvialthon, der sowohl von überals von untergelagertem Feinsande und Schutt begleitet ist. Ueber diesem Thon liegt auf den Kuppen eine Schicht von Geschiebelehm. Auf der oberen Thonfläche der hier geneigten Schichten fliesst in den unter dem Geschiebelehm liegenden, wasserführenden Sand- oder Kiesschichten das Grundwasser ab, das dann in angeschnittenen Schichten als Quellen in die Erscheinung tritt. Das in diesen Schichten reichlich vorhandene Wasser stammt aus dem oberen Horizonte, wogegen das aus den Schichten unter dem Thon hervortretende Wasser aus einem tieferen Horizonte stammt. Das in früheren Zeiten von M e t e l s d o r f he rzugeführte Wasser gehörte dem oberen Horizonte an, und von T h i e m wurde das Wasser unter dem Thon, also aus einem tieferen Horizonte erschlossen. T h i e m hat hier damals einen nach Norden fliessenden Grundwasseretrom nachgewiesen, den auch die Bohrungen bei S c h a r f s o r t erschlossen haben. Nach den früheren Beobachtungen von G e i n i t z , die durch die Bohrungen bestätigt sind, haben die geschichteten, unteren Diluvialablagerungen in der Form einer Mulde eine Neigung, die von Süden nach Norden und von Nordosten nach Südwesten nach der W i s m a r sehen Bucht hin gerichtet ist. Es werden daher auch die Grundwasserströme, abgesehen von vielleicht vielfach verzweigten Nebenästen, nach Wismar zu abfliessen, so dass sich hier die Summe von allen Grundwassermengen finden muss, während die M e t e l s d o r f e r Fassung nur einen Theil davon und zwar aus den oberen Partien des wasserführenden Gebietes liefert. Bei oder in der Stadt selbst wird man daher in einer gewissen Tiefe (wahrscheinlich zwischen 20,0 m und 50,0 m) alles Sammelwasser des tieferen Horizontes als artesisches Wasser unter einem starken Drucke antreffen. G e i n i t z empfahl damals, als einen weiteren Versuch Tiefbohrungen bei W i s m a r vorzunehmen. Deren Ausführung wurde dann von der Stadt dem Ingenieur G l i e m a n n . in H a m b u r g übertragen. In den Jahren 1899 und 1900 sind hier von diesem 12 Boh-
691
Grossherzogthum Mecklenburg-Schwerin.
rangen von 12,5 m bis 86,8 m (zusammen 512,7 m) Tiefe ausgeführt, welche wohl eine wechselnde Ergiebigkeit des aufsteigenden Wassers, aber zugleich eine Breite des sich in den Schichten von Diluvialsand bewegenden Grundwasserstromes von ca. 3 km nachwiesen und eine Erschliessung einer grösseren Zahl aus zum Theil verschiederten Horizonten erkennen liessen. Für viele der Löcher wurde auch die Menge des meistens über Terrain austretenden Wassers durch Abpumen bestimmt, und es hätten nach diesen Resultaten nur wenige Löcher genfigt, um die Stadt daraus ausreichend mit dem noch
fehlenden Wasserquantum zu versorgen. Allerdings erhoben sich Anfangs gegen die Qualität dieser Wasser einige Bedenken. Auf der Tabelle 293 sind die Resultate verschiedener Analysen zusammengestellt, deren eiste im Jahre 1888 vom Professor F. H o f m a n n in L e i p z i g ausgeführt ist. Die anderen Analysen von Wasserproben aus den M e t e l s d o r f e r Brunnen, aus der Enteisenungsanlage und aus der Pumpstation sind ebenso wie die aus den Bohrlöchern bei W i s m a r vom Professor D u n b a r in H a m b u r g im Jahre 1899 ausgeführt.
Tabelle 293. Analysen.
mg im Liter Abdampfrttckstand Glühverlust Kalk Magnesia Natron und Kali Ammoniak Salpetersäure Chlor Schwefelsaure frei
{
halbgebunden gebunden
Eiaenoxyd Kieselsäure, Eisenoxyd und Thonerde . . . Permanganat zur Oxydation der organischen Substanz
Bohrloch 1888
Metelsdorf, Brunnen
EnteisenungaAnlage
Pumpstation, Wismar
394,0
396,4 41,0 136,8 19,7 33,9 0,65 0 17,0 27,7
372,6 38,0 132.0 15,6 43,0 0 0 17,0 26,9 31,9 144.1
334,6 29,0 124,6 16,9
120,8 14,5 3—4 11,3 27,2 4,8 26,3
Als Hauptunterschied zwischen dem erbohrten und dem bislang Denutzten Wasser springt die Verschiedenheit des Chlorgehaltes in die Augen. D u n b a r empfahl daher, weil es sich nach den ihm gemachten Angaben nur um eine Vergrösserung der disponiblen Wassermenge handeln solle, das fehlende Wasser aus dem Bohrloche V zu entnehmen und nach seiner Enteisenung dem vorhandenen Wasser zuzumischen, weil der Chlorgehalt des Leitungswassers dadurch gegenüber der
0 0 17,0 26,4
5,3
112.2 0,12
30,4
0,2 19,2
4,6
4,5
3,9
28,6
Bohrlöcher bei Wismar IV
V
VI
864,0 42,0
1020,0 48,0
1028,0
26,9 324,3
30,7 385,9
0 330,0
0 420,0
32,7 166,9 134,2
168,6
102,2 1,1
66,0
110,6
104,4
1,1
388,2 1,1 0 420,0
39,9
29,4
128,7 3,1 24,2
3,9
4.9
34,5 165,5 130,9 2,2
25,9 5,5
bisherigen Gewöhnung nur in einer zulässigen Höhe gesteigert werden würde. Die Untersuchungen des Wassere aus anderen dortigen Bohrlöchern im Jahre 1900 haben jedoch einen wesentlich geringeren Chlorgehalt, nämlich nur 19 bis 23 mg ergeben, so dass es wohl gelingen wird, das nöthige Wasser in geeigneter Qualität auch in der Nähe der Stadt finden zu können und eine Steigerung des Chlorgehaltes des Leitungswassers ganz zu vermeiden.
44*
H. (Trossherzogthum Sachsen-Weimar. Apolda 2'), Buttstädt 3, Eiaenach 4, Ilmenau 6, Jena 6, Lobeda 7, Moderwitz 8, Neustadt a. d. Orla 9, Ruhla 10, 8tadtoulza 11, Vecka 12, Weida 13, Weimar 1.
1. Haupt- und Residenzstadt Weimar.
(E. 26 670.)
a) Vorprojecte. Für die Wasserversorgung der iin Thale der U m gelegenen und von Bergen und Hochebenen umschlossenen Stadt W e i m a r waren Laufbrunnen und Pumpenbrunnen in genügender Menge und von ausreichender Ergiebigkeit stets vorhanden, wenn auch manche davon mitunter wohl ein nicht ganz zweifelfreies Wasser lieferten. Durchgängig war das Wasser aber in Folge seines Ursprunges aus der Kalk- und Keuperformation sehr hart, so dass schon lange Zeit die Bewohner der Stadt sich ein für alle Zwecke geeigneteres Wasser, und womöglich einheitlich und unter einem solchen Druck zueführt gewünscht hatten, dass es in allen Etagen der läuser direkt aus einem Zapfhahne zu entnehmen war. Diesem Verlangen der Bürgerschaft trat die städtische Verwaltung im Jahre 1871 dadurch näher, dass sie den Baurath H e n o c h , damals noch in A l t e n b u r g , zu einer tachtlichen Aeusserung über diese Frage aufforderte, eser schlug derzeit vor, das Wasser der beiden stärksten der in der dortigen Gegend vorhandenen Quellen, des »Goldbrunnens« und der »Ophinxquelle«, zusammenzuleiten und durch ein Pumpwerk, welches die Wasserkraft der »Burgmühle« antreiben sollte, in ein Hochreservoir zu fördern. Die Bedenken gegen die Qualität des Wassere dieser stark gvpshaltigen Quellen riefen von anderer Seite den Vorschlag hervor, das Wasser der 11 km weiter flussaufwärts beim Dorfe O e t t e r n gelegenen Quellen zu benutzen, deren Brauchbarkeit die Analysen des Professors R e i c h a r t in J e n a auch ausser Zweifel stellten und deren Wassermenge nach den vorgenommenen Messungen zwischen 7000 und 17000 cbm im Tage schwankte. Als H e n o c h dann zu einer Aeusserung über die Art der Zuführung dieses Wassers aufgefordert wurde, empfahl er, das Wasser im I l m t h a l e durch eine Leitung aus
f
*) 1, 2 . . . bedeutet laufende Nummer im Text.
Thonrohren von 200 mm Durchmesser mit natürlichem Gefälle zur »Burgmühle« zu führen und hier künstlich in ein hochliegendes Reservoir zu heben. Der von ihm dafür aufgestellte Kostenüberschlag belief sich auf M. 420000 excl. der Kosten für den Ankauf und Umbau der »Burgmühle«. Der Preis hierfür wurde von anderer Seite auf M. 330000 veranschlagt , so dass die Kosten der Anlage im Ganzen M. 750000 betragen haben würden. Es war aas eine für die damalige Stadt viel zu hohe Summe, so dass man von dem Projecte Abstand nahm. Später, im Jahre 1874 wurde von der Stadt die Firma H e r m a n n & M a n n e s in B e r l i n aufgefordert, Untersuchungen darüber anzustellen, ob nicht eventuell eine Versorgung mit Grundwasser auszuführen wäre. Deren Bemühungen führten aber schon wegen der grossen Härte des dortigen Wassers zu einem negativen Resultate, und auch sie konnten der Stadt andere Quellen als die von O e t t e r n nicht zur Benutzung empfehlen, wenngleich sie für deren Zuleitung ein anderes Project als H e n o c h empfahlen. Sie nahmen dafür das Wasserhebewerk direkt neben den Quellen an und wollten das Wasser von dort in einer Druckleitung, die ca. 4000 m kürzer als die Gravitationsleitung werden konnte, zur Stadt führen, um es hier in 3 verschiedenen Druckzonen zur Vertheilung zu bringen. Für eine dieser Zonen sollte ein in O e t t e r n projectirtes Hochreservoir dienen; für die zweite Zone war ein Reservoir neben dem »Felsenkeller« angenommen, und für eine -dritte Zone sollte ein solches auf dem »Kasernenberge« gebaut werden. Die Ausführung für die zweite Zone, die sie auf M. 443 227 veranschlagt hatten, sollte der Zukunft überlassen bleiben, während die Anlagen für die beiden anderen Zonen sofort ausgeführt werden sollten und nach ihrem Voranschlage M. 542037 kosten würden. Dieses Project wurde stadtseitig dem Baurath S a l b a c h in D r e s d e n und dem Professor v o n S e e b a c h in G ö t t i n g e n zur Prüfung vorgelegt und von beiden als die einzig rationelle Lösung der Versorgungsfrage bezeichnet. Die inzwischen von anderer Seite der Stadt gemachten Anträge, eine Concession für den Bau und den Betrieb der Anlage einem Consortium zu ertheilen, verzögerten eine Beschlussfassung bei der Stadt, und erst im Jahre 1882 übertrug sie für ihre Rechnung den Bau der vorgenannten Firma nach einem von derselben wesentlich vereinfachten Projecte in Generalentreprise.
Grossherzogthum Sachsen-Weimar. b) Bau des Wasserwerkes.
Die damalige Bevölkerung der Stadt betrug 15 000 Einwohner, und als tägliche Lieferung waren für die Druckund für die Fallrohrleitung 3000 cbm Wasser angenommen; femer war für das Reservoir ein solcher Höhenpunkt gewählt, dass die Versorgung der Stadt unter einem einheitlichen Drucke erfolgen Konnte. Die beiden für die Anlage benutzten Quellen, die eine tägliche Lieferung von 3000 bis 5000 cbm haben, liegen ca. 50 m vom rechten Ufer der I l m entfernt. Sie sind durch je eine Quellstube in der Höhe von 243,5 m -)- 0 gefasst, und durch ein 266 m langes Heberrohr von 300 mm Durchmesser wird deren Wasser einem Sammelschachte zugeführt, der im lichten Grundrisse ein Rechteck von 2,5 m mal 3,5 m Fläche bildet und am linken Ufer der I l m neben der hier an der Chaussee erbauten Pumpstation liegt. In dem Maschinenhause sind anfänglich 2 liegende Eincylindermaschinen von je 14 PS. mit Riddersteuerung und vom Regulator beeinflusster Expansion und mit Condensation aufgestellt, welche Dampfcylinder von 375 mm Durchmesser haben. Mit jeder der Kolbenstangen ist ein Plunger von 175 mm Durchmesser und 0,6 m Hub für eine doppeltwirkende Pumpe mit Etagen-Ringventilen verbunden, welche bei 40 Doppelhüben pro Minute in der Stunde 62,5 cbm Wasser auf 60,0 m Höhe fördert. Jede Pumpe hat eine besondere Saugeleitung von 175 mm Durchmesser, und die Druckleitungen beider Pumpen vereinigen sich in einem Druckwindkessel, von dem eine Druckleitung von 250 mm Durchmesser und 450 m Länge zu dem Hochreservoire führt, dessen Sohle auf 304,7 m - f 0 liegt, und das bei 2,75 m Füllhöhe 750 cbm Wasserinnalt hat. In dem an den Maschinenraum anstossenden Kesselräume sind 2 Dampfkessel aufgestellt. Es sind Einflammrohrkessel mit je 7 Gallowayröhren. Jeder Kessel hat 6,0 m Länge und 1,6 m resp. 0,8 m Durchmesser des Hauptkessels resp. des Flammrohres. Sie haben zusammen 75 qm Heizfläche und sind auf 6 Atm. Dampfspannung concessionirt. Ein Kessel genügt für den Betrieb beider Maschinen. In dem Maschinenräume war der Platz für eine dritte Maschine vorgesehen, und diese ist auch im Jahre 1887 aufgestellt. Sie hat Meyer'sche Expansionssteuerung erhalten, und deren Pumpen haben Scheibenkolben. Sie liefert pro Stunde 125 cbm Wasser. Das Hochreservoir ist aus Kalkbruchsteinen in Cementmörtel ausgeführt und in 2 Kammern getheilt. Innen ist es mit einem y 2 St. starken Backsteinfutter versehen und oben überwölbt und mit Boden überfüllt. Die Fallrohrleitung führt vom Reservoire am Kammergut K ö t t e n d o r f vorbei durch das Dorf E h r i n g s d o r f und die »Belvedfere-Allee« entlang bis zur Stadt, deren Mittelpunkt auf 224,0 m 0 liegt, während der Hochwasserspiegel des Reservoirs auf 307,4 m -f- 0 liegt. Die Leitung hat ca. 6800 m Länge und 250 mm Durchmesser. Die gesammten Rohrleitungen haben bei der Betriebseröffnung einschliesslich der Fallrohrleitung 29850 m Länge von 250 mm bis zu 80 mm Durchmesser abwärts gehabt, und es waren damit 94 Schieber verbunden. Diese Rohre und Schieber setzten sich nach folgenden Durchmessern zusammen: Durchmesser mm 250 200 175 150 125 100 80 Rohrlänge m 6950 300 560 1770 1710 4260 14 300 Schieberzahl — 1 1 7 8 17 60 In ca. 80 m Abständen voneinander waren in der Stadt 198 Unterflurhydranten aufgestellt, welche 65 mm Durch-
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messer haben. Bei der Eröffnung waren bereite 724 Häuser mit Anschlussleitungen versehen, und darunter das SchlosB mit 5 und das Theater mit 2 Anschlüssen von je 80 mm Durchmesser. Ca. 700 Wassermesser von 13 mm bis 80 mm Durchmesser waren in die Anschlussleitungen eingebaut, welche zu gleichen Theilen von D r e y e r , R o s e n k r a n z & D r o o p , H a n n o v e r und von S i e m e n s & H a l s k e , B e r l i n geliefert waren. Die Betriebseröffnung des Werkes hat am 15. October 1883 stattgefunden. Die Anlagekosten haben im Ganzen M. 448 000 betragen, wovon entfallen auf: Wassersammelanlagen . . . . M. 13149 Gebäude, Fundamente etc. . . . » 43 614 Maschinen und Kessel . . . . » 39 350 Einfriedigung etc » 2 801 Hochresetvoir » 29 299 Druckleitung » 7 187 Fallrohrleitung und Stadtrohrnetz » 266 852 Hausanschlüsse » 42 000 Die Lieferung sämmtlicher Rohre, sowie die der Maschinen und Kessel ist von der F r i e d r i c h - W i l h e l m s h ü t t e in M ü l h e i m a. d. R u h r , die der Schieber und Hydranten von B o p p & R e u t h e r in M a n n h e i m und die der Anschlussventile etc. von F. G a e b e r t in B e r l i n erfolgt. Die Rohrverlegungen und die Sammelanlagen haben H e r m a n n & Mannes ausgeführt c) Ueber den Ursprung des gelieferten Wassers.
Nach dem früher erwähnten Gutachten von v o n S e e b a c h und von S a l b a c h sollten die für das Werk benutzten Quellen aus dem aus den bewaldeten Höhen rechts der I l m niederfallenden Meteorwasser gespeist werden. Dieses Wasser sollte in dem zerklüfteten Wellenkalke des Untergrundes auf den Roth, der oberen Schicht des Buntsandsteines, hinabgesunken sein und vermöge des Ueberdruckes in dem mehrere 100 m hohen Kalkgebirge das Gerolle des Flussthaies und die dieses überdeckende Auelehmschicht durchbrochen haben, um hier in den dortigen Quellen wieder zu erscheinen. Das Wasser war während der ersten Zeit des Betriebes vortrefflich und stets klar und frisch. Später wurden von der Stadt an dem Fundamente der grösseren der beiden Quellstuben, welche 9,0 m lichten Durchmesser hat, Nacharbeiten vorgenommen, für welche die Unternehmer die Verantwortung zu tragen vorher abgelehnt hatten. Dabei war die Thonsohle unter der Quellstube durchbrochen, und später ist dieses Loch durch Kiesausfüllung wieder ausgeglichen. Das hatte aber zur Folge, dass sich bald nachher und 10 Minuten von dieser Quelle entfernt eine neue Quelle bildete, sowie ferner, dass das Wasser im Sammelbrunnen seitdem fast stete durch Thontheilchen getrübt erschien. Seit dieser Zeit hat daher das Rohrnetz jeden Tag gespült werden müssen, um das Wasser nur einigermaassen klar zu erhalten. Im Juli 1884, also 3/4 Jahre nach der Eröffnung des Werkes, hatten an den Quellen der I l m im T h ü r i n g e r W a l d e sehr starke Gewitterregen stattgefunden, durch welche das Wasser der I l m eine vollständige Lehmfarbe erhielt. Wenige Minuten später hatte das Wasser der Quellen auch genau dieselbe Farbe angenommen. Während 3 Tagen konnte damals das Wasser in W e i m a r weder zum Trinken, noch zum Kochen und Waschen verwendet werden, und erst nach 8 Tagen verschwand die Färbung wieder vollständig. Während 5 Monaten sind dann fortlaufend Vergleiche
Grossherzogthum Sachsen-Weimar.
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zwischen der Farbe des Ilm- und der des Quell wassere angestellt, und diese ergaben nach jeder Aenderung in kurzer Zeit stets deren völlige Uebereinstimmung. Weiter wurde dann auch constatirt, daes sich 5 km oberhalb der Quellen bei H e t s c h b u r g in der Sohle der I l m grosse Felsspalten befinden, in welchen das Flusswasser zum Theil völlig vereinkt. Aehnliche Spalten im Flussbette sind auch weiter oben bei D i e n s t e d t gefunden. Gleichzeitig wurde aber auch aus den Akten beim Gemeindevorstande in W e i m a r nachgewiesen, dass in früheren Zeiten der Besitzer der »Neumühle«, die unterhalb der Quellen liegt, gegen den Müller bei H e t s c h b u r g eine Klage geführt hatte, weil letzterer dort die Felsspalten im Ilm bette verstopft hätten und ihm dadurch das Wasser entzogen sei, und aass letzterer damals nach richterlicher Entscheidung die Verstopfungen habe wieder beseitigen
müssen. Jedenfalls war hiernach erwiesen, dass in das Leitungswasser Ilmwasser eindringt, wenngleich nicht hat aufgeklärt werden können, ob die Quellen nur I l m wasser oder auch solches mit dem Bergwasser gemischt für die Versorgung liefern. Damit war aber die Möglichkeit ausgeschlossen, den zeitweiligen Trübungen des Leitungswassers überall vorbeugen zu können. d) Weitere Entwicklung und Betrieb des Wasserwerkes.
Die Ausdehnung der Rohrleitungen von 250 mm bis 80 mm Durchmesser am Ende jedes der 9 Betriebsjahre 1887/88 und von 1889/90 bis 1896/97 und den cubischen Inhalt der Leitungen, sowie die Zahl der damit verbundenen Schieber, Hydranten, öffentlichen Springund Laufbrunnen und Pissoire gibt die Tabelle 294 an.
Tabelle 294. R o h r l e i t u n g e n , A n s c h l u s s l e i t u n g e n etc. Jahr Rohrleitungen m Rohrinhalt cbm Schieberzahl Ueberflurhydranten . . . . Unterflurhydranten . . . . Hydranten im Gänsen . . . Oeffentliche Springbrunnen » Laufbrunnen . . > Pissoire . . . . Anschlubleit ungen . . . . Badeeinrichtungen . . . . Springbrunnen Sprenghähne Waasermesser
1887/88
1889/90
1890/91
1891/92
1892/93
1893/94
1894/95
1895/96
1896/97
45000 350 180
50000 450 200
50530 453 210
51770 461 217
52706 466 227
52982 468 233 33 226 259 3 6 7 1600 122 46 18 1703
53914 472 247 36 229 265 3 9 6 1603 150 48 18 1749
54 253 475 249 43 234 277 3 9 6 1657 174 49 18 1803
54 760 477 252 49 232 181 3 9 5 1647 ? 50 18 1847
—
220 220 3 3 5 1200 100 40 10 1270
—
230 280 3 5 5 1300 105 45 15 1350
—
244 244 3 5 5 1448 108 45 16 1523
Die Hydranten stehen in 85 m bis 100 m Entfernung von einander, und es ist in der TabeUe deren Zahl getrennt danach angegeben, ob sie Unter- oder Ueberflurhydranten sind. Ferner gibt die Tabelle 294 auch für jedes der 9 Jahre die Zahl der Anschlussleitungen und der aufgestellten Wassermesser und endlich die Zahl der privaten Badeeinrichtungen, Springbrunnen und Sprenghähne an, welche aus den Privatanschlüssen gespeist werden. Von den am Ende des Betriebsjahres 1896/97 eingebauten 1847 Wassermessern waren 1315 von S i e m e n s & H a l s k e , B e r l i n , 527 von D r e y e r , R o s e n k r a n z & D r o o p , H a n n o v e r und 5 von der B r e s l a u e r M e t a l l g i e s s e r e i , B r e s l a u geliefert. Die Aufstellung von Wassermessern, welche die Stadt den Consumenten nur miethweise überlässt, ist für die Privatabgabe stets obligatorisch gewesen. Die Anschlussleitungen sind ebenso wie die Hausleitungen sowohl aus Gussrohren, als auch aus verzinnten oder aus Zinnrohren mit Bleimantel hergestellt. Die Tabelle 295 gibt für die 9 Jahre 1887/88 und von 1889/90 bis 1896/97 die gesammte Wasserförderung und den Kohlen verbrauch für die Dampfkessel im Ganzen, pro 100 cbm gefördertes Wasser und pro PS-Stunde, sowie endlich die Leistung pro kg Kohle in m X kg an. Die Tabelle 296 (S. 695) gibt für dieselben Jahre die Abgabe des Wassers sowohl getrennt nach derjenigen mit Wassermessern und ohne Wassermesser, als auch nach der Abgabe für Private, für öffentliche Zwecke und für den Selbstverbrauch und alB Verlust angenommen im Ganzen und im Verhältniss zu 100 cbm der Gesammtabgabe an.
—
248 248 3 5 5 1525 109 45 18 1596
—
257 257 3 6 7 1595 110 45 18 1682
TabeUe 295. Wassorf örderung und Kohlen verbrauch.
Jahr
Wasser gefördert cbm
1887/88 1889/90 1890/91 1891/92 1892/93 1893/94 1894/95 1895/96 1896/97
350000 453000 488450 629 777 588 148 595 475 495007 529066 547 415
kg Kohlenverbrauch kgX m pro im pro pro Ganzen 100 cbm PS.-Std. kg Kohle 315 000 259000 270000 277 800 293000 305 886 255 000 298 700 306200
90,0 57.2 55.3 52.4 49,8 51.4 51.5 55,5 50,0
3,68 2,34 2,27 2,14 2,04
2,10 2,11
2,27 2,29
73 333 115500 119400 125 864 132482 128483 128119 118890 117 993
Femer ist auf der Tabelle die Abgabe am mittleren Jahrestage, sowie am Maximal- und am Minimaltage im Ganzen und pro Einwohner aufgeführt. Endlich ist in jedem Jahre die mittlere Abgabe pro Anschluss von der Gesammtabgabe und pro Wassermesser von der Privatabgabe resp. von der gesammten Abgabe nach Messern angegeben. Die Tabelle 297 (S. 294) gibt die Vertheilung der Abgabe für öffentliche Zwecke nach den verschiedenen Verbrauchsarten im Ganzen, sowie im Verhältniss zu 100 cbm der ganzen Abgabe für öffentliche Zwecke an.
695
Grosshenogthum Sachsen-Weimar. Tabelle 2««. WaBservertheilung. Jahr
1887/88 1889/90 1890/91 1891/92 1892/93 1893/94 1894/96 1895/96 1896/97
Gesammtabgabe cbm gegen 100 cbm des Vorjahres . . > Abgabe nach Messern > von 100 cbm der ganzen Abgabe. > Abgabe ohne Messer von 100 cbm der ganzen Abgabe. > Abgabe am mittleren Jahrestage > desgl. am Maxi mal tage . . . . » oder von lOOcbm am mittl. Jahrestage > desgl. am Minimaltage . . . . > oder von 100 cbm am mittl. Jahrestage > Abgabe pro Einwohner: am mittleren Jahrestage . . . . Liter am Maximaltage > am Minimaltage Abgabe für Private cbm oder von 100 cbm der ges. Abgabe > Abgabe für öffentliche Zwecke . . > oder von 100 cbm der ganzen Abgabe > Selbstverbrauch nnd Verlust . . . > oder von 100 cbm der ganzen Abgabe > Zahl der Anschlüsse Abgabe pro Anschluss: von der Gesammtabgabe . . . . cbm von der Privatabgabe . . . . . . Zahl der Wassermesser . . . . . . . Abgabe pro Messer im Durchschnitt cbm
360000 463000 488 460 529 777 688148 595475 495 007 529 060 547 416 — — 101,1 103,5 83,2 106,9 108,5 111,2 107,8 300000 383000 358452 379 241 472306 436289 891 616 419 612 403 745 79,3 73,8 85,3 84,6 73,4 71,5 80,3 73,3 79,1 50000 70000 129998 150 636 115 342 169186 103 392 109 648 143 660 26,7 20,7 26,2 26,6 20,9 14,7 15,4 28,5 19,7 1366 1446 1600 960 1240 1338 1448 1611 1681 2841 2060 2164 2538 1600 2000 1793 2562 2574 169,2 174,1 149,6 166,2 161,4 177,1 159,6 152,0 134,0 976 1018 1062 8'26 1088 800 1000 940 1036 66,7 73,3 72,1 72,0 63,8 50,0 46,0 66,0 64,3 64 54 56 55 43 52 54 67 63 112 81 82 93 67 83 73 101 101 3S 39 39 41 34 41 43 36 37 300000 317 410 341128 352 842 440 336 411 505 364345 387 479 361168 66,0 73,6 69,1 73,2 85,7 70,0 69,9 66,6 74,9 35 000 45000 78 437 63488 58 519 57 895 54131 53 387 43 299 9,7 8,0 10,9 10,1 10,0 9,9 16,1 9,9 12,0 15000 90690 68893 113447 89 293 126075 76 531 88194 142 948 16,7 21,2 15,5 26,0 20,1 21,4 15,2 13,0 4,3 1647 1603 1657 1600 1200 1300 1448 1525 1695 292 250 1270 233
349 244 1360 284
337 236 1523 235
347 231 1596 238
381 276 1682 281
372 257 1703 266
309 228 1749 224
313 236 1803 238
332 219 1847 219
Tabelle 297. W a s s e r f ü r ö f f e n t l i c h e Zwecke. für Strassensprengen Im Ganzen
78 437 63 488 58 619 57 895 54131 53387 43 299
im Ganzen
1
48 847 36 630 28 240 17 431 15196 14405 13 778
^ 62.3 57,5 48.4 30,1 28,1 26,9 31,8
^
für Springbrunnen im Ganzen I 1 0 ( P™ m 3120 8 247 10887 11379 6 616 4539 4 790
e) Waaserpreis. Als jährliche Messermiethe ist je nach den verschiedenen Durchmessern der Messer zu zahlen: Durchmesser mm bis 13 15 20 25 30 40 Messermiethe M. 1.60 2.00 2.20 3.20 4.00 5.00 Durchmesser mm bis 50 65 75 Messermiethe M. 7.00 8.52 12.00 Der Preis des Wassers betragt bei einer durchschnittlich im Jahre stattfindenden Tagesabgabe von 3 cbm pro cbm 25 Pf., ferner bei einer solchen von 3 bis 10 cbm pro cbm 20 Pf. und bei einer solchen von über 10 cbm pro cbm 15 Pf. Für einen privaten Feuerhahn sind jährlich M. 6 zu zahlen. 2. Apolda.
(E. 20798.)
a) Alte Versorgungsanlage. Für die Wasserversorgung der Stadt A p o l d a war bereits im J a h r e 1876 eine Anlage nach dem Projecte
4,0 13.0 18.5 19.6 12,2 M 11.1
für Laufbrunnen im Ganzen 8425 5 200 7 060 5 742 9 760 15569 8 389
für Bedttrfnissanstalten im Ganzen
10,7 8,2 12,0 9,9 18,1 29,1 19,3
pro 100 cbm
18 045 13511 12342 23 343 22659 18 884 16342
des Geh. Bergraths H e n o c h in G o t h a durch die Firma J. & A. A i r d ausgeführt, welche M. 170876 gekostet hatte. Sie lieferte Wasser aus den ca. 2400 m von der Stadt entfernt liegenden »Apfelbach-Quellen«, u n d ferner wurde dafür beim Dorfe S c h ö t e n , das ca. 2800 m von A p o l d a entfernt liegt, solches aus dem Grundwasser erschlossen. Durch 2 verschiedene, gusseiserne Zuleitungen von ca. 2600 m und von 3490 m Länge wurde das Wasser einer jeden der Quellen mit natürlichem Gefälle je einem Hochreservoire zugeführt. Diese Reservoire waren gemauert und überwölbt u n d hatten 108 resp. 104 cbm Inhalt. Sie lagen ca. 100 m resp. 550 m von der Stadt entfernt und 18,0 m resp. 44,5 m höher als das Versorgungsgebiet. Die Vertheilungsleitungen hatten ca. 7500 lfd. m Länge von 150 m m bis 50 mm Durchmesser. Damit waren 49 öffentliche Zapfbrunnen, 88 H y d r a n t e n u n d 30 Schieber verbunden. Im Jahre 1882 hatten 53 IJäuser
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Grossherzogthum Sachsen-Weimar.
Anschlussleitungen und verbrauchten im Jahre 10754 cbm Wasser. b) Neue Versorgungsanlage.
Das Uligenügen dieser Anlage sowohl wegen der Menge und der Art des Wassere, als auch in Folge des zu geringen Druckes für die gewachsene Einwohnerzahl und deren gesteigerte Bedürfnisse veranlasste im Jahre 1888 den Beschluss zur Erbauung eines neuen Wasserwerkes für eine tägliche Lieferung von bis zu 5000 cbm. Das Project dafür ist von dem Ingenieur M a n n e s in W e i m a r ausgearbeitet und diese neue Anlage hat M. 850000 im Ganzen oder M. 40 pro Einwohner gekostet. Das Wasser ist zwischen O e t t e r n und A p o l d a durch die Fassung von 16 einzelnen Quellen, welche früher einen Mühlteich gespeist haben, gewonnen und wird in einer Sammelstube vereinigt, aus welcher eine ca. 26 400 m lange Zuleitung von 350 mm Durchmesser das Wasser mit natürlichem Gefälle zur Stadt führt. Von dem Baue eines Reservoirs zum Ausgleiche der Consumschwankungen konnte bei der reichlichen Zuflussmenge vorläufig Abstand genommen werden. Die Vertheilung des Wassers findet unter einem je nach der Ortslage von 15,0 m bis 75,0 m wechselnden Drucke durch ein nach dem Circulationssysteme hergestelltes Rohrnetz statt, welches aus 25400 lfd. m Rohrleitungen besteht, von welchen 1140 m von 150 mm, 3780 m von 125 mm, 3750 m von 100 mm und 16730 m von 80 mm Durchmesser sind. Mit diesen Leitungen sind 133 Schieber (9 von 350 mm, 10 von 150 mm, 13 von 125 mm, 11 von 100 mm und 90 von 80 mm Durchmesser) verbunden, und es sind 194 Hydranten und zwar 147 Unterflur- und 47 Ueberflurhydranten mit Selbstentwässerung, sowie 5 öffentliche Lauf- und 2 Ventilbrunnen aufgestellt. Die Rohre sind von dem S c h a l k e r Gruben- und H ü t t e n v e r e i n e in Gels e n k i r c h e n und von Rud. B ö c k i n g & Comp, in H a l b e r g e r h ü t t e geliefert. Im Jahre 1895 hatten im Ganzen 1896 Häuser Anschlussleitungen aus geschwefelten Bleirohren von 25 mm Durchmesser erhalten, in welche sämmtlich Wassermesser eingebaut waren. Von diesen waren 1522 von D r e y e r , R o s e n k r a n z & D r o o p , H a n n o v e r , 131 von der B r e s l a u e r M e t a l l g i e s s e r e i , Breslau, 12 von H. M e i n e c k e , B r e s l a u und 31 von Siem e n s & H a l s k e , B e r l i n geliefert. In demselben Jahre sind im Ganzen 255000 cbm Wasser verbraucht und davon 120000 cbm für den Hausgebrauch und 65000 cbm für gewerbliche Zwecke, also für Private zusammen 185 000 cbm. Dieses Wasser wurde sämmtlich durch Wassermesser und die übrigen 70000 cbm wurden nach Schätzung für öffentliche Zwecke abgegeben. Von dem letzteren Quantum entfielen 14000 cbm auf Kanalspülen, 1000 cbm auf Rinnsteinspülen, 32000 cbm auf Freibrunnen und Bedürfnissanstalten, 2000 cbm auf Strassensprengen, 1500 cbm auf Rohrspülen und 500 cbm auf Feuerlöschzwecke. Als Betriebsleiter der Anlage fungirt der dortige Stadtbaumeister Meyer. Die Wassermesser werden von der Stadt sowohl käuflieb, als mietbweise geliefert Der jftbrlicbe Mietbpreis betragt, M. 4 bis 13 mm, M. 6 bis 20 mm und M. 7 für 25 mm Durchmesser; für grossere Messer wird der Preis von Fall zu Fall festgesetzt. Der Wasserzins beträgt mindestens für jedes Grundstock M. 1,50 pro Quartal, wofür im Ganzen 7'/» cbm Wasser geliefert werden. Bis zu einem Jahresverbrauebe von 2000 cbm sind pro cbm 20 Pf. zu zahlen, und bei grosserem Verbrauche beträgt der Preis pro cbm biB zu einem Jahrescopsum von:
cbm 3000 4000 5000 6000 7000 8000 9000 10000 Pf. 19 18 17 16 15 14 13 12 cbm 15000 17500 20000 und darüber Pf. 11 10 9 8 3. Buttstädt. (E. 2643, W. 443 mit je 6 B.) Für die Wasserversorgung der Stadt B u t t s t ä d t war im Jahre 1887 eine Anlage ausgeführt, welche täglich 70 cbm Wasser lieferte. Im Jahre 1893 ist diese nach dem Projecte des Civilingenieurs M a n n e s in W e i m a r für eine Lieferung von täglich 140 cbm Wasser weiter ausgebaut, wofür M. 20000 verausgabt sind. Die früher benutzten und die später erschlossenen Quellen entspringen im Keupergebirge und liegen ca. 2800 m resp. 4600 m von der Stadtgrenze entfernt. Deren Wasser ist mit 19,0 m resp. 16,0 m Gefälle einem ca. 100 m von der Stadt entfernt liegenden Hochreservoire durch Leitungen von 60 mm resp. 100 mm Durchmesser zugeführt. Das Reservoir hat 50 cbm Inhalt und ist aus Bruchsteinmauerwerk und mit Stampfbeton flach gedeckt hergestellt. Die Vertheilungsleitungen stehen je nach der Ortslage unter einem zwischen 4,0 m und 25,0 m wechselnden Drucke. Sie haben im Ganzen ca. 1900 m Länge (50 m von 125 mm, 600 m von 100 mm, 150 m von 90 mm und 1100 m von 80 mm Durchmesser) und sind mit 12 Schiebern, 8 öffentlichen Laufbrunnen und 10 Ueberflurhydranten verbunden, welche in ca. 100 m Entfernung von einander stehen. 4. Eisenach. (E. 22346, W. 2200 mit je 11 B.) Die Stadt E i s e n a c h besass früher ausser einer grösseren Zahl von Pumpenbrunnen, die ein Wasser von theils recht zweifelhafter Qualität lieferten, für ihre Versorgung mit Trinkwasser nur 2 kleine Quellwasserleitungen, welche durch hölzerne Rohre mit natürlichem Gefälle, die eine aus dem »Ramsbörner Felde- täglich etwa 150 cbm und die andere vom »Goldberge« her täglich etwa 100 cbm Wasser in die Stadt führten. Ende der 60er Jahre kam in der Bevölkerung das Bedürfniss nach einer Vermehrung und Verbesserung der Wasserversorgung zur allgemeinen Erkenntniss, und es wurden damals verschiedene Versuche angestellt, um neue Zuflüsse für die Stadt aus Quellen zu erschliessen, welche aber erfolglos blieben, so dass man sich vorläufig mit einer bessern Fassung der vorhandenen unter Beiziehung einiger anderer kleiner Quellen begnügte und für die Zuleitung des Wassers derselben gusseiserne Leitungen verlegte. Wenige Jahre später wurde man durch einen Zufall auf die Quellen aufmerksam gemacht, welche die »Brunnenkressenteiche« bei F a r n r o d a speisten und Eigenthum des Grossh. Kammerfiskus waren, so dass deren eventuelle Erlangung keine grossen Schwierigkeiten bereiten konnte. Allerdings erschien ihre Entfernung von der Stadt, welche ca. 8 km beträgt, für die finanzielle Ausführungsmöglichkeit sehr erschwerend. Dagegen erwies sich aber dieses Quellwasser durch grosse Weichheit, prachtvolle Reinheit und gleichmässige Temperatur als ausgezeichnet geeignet für eine städtische Versorgung, so dass speciellere Untersuchungen sofort eingeleitet wurden. Für die damaligen 15000 Einwohner von Eisenach erschien ein tägliches Wasserquantum von 1800 cbm als völlig ausreichend, und eine Messung ergab eine tägliche Ergiebigkeit der fraglichen Quellen von über
Grossherzogth n m Sachsen-Weimar.
6000 cbm. Femer war durch ein Nivellement festgestelt, dass die Quellen 67,2 m hoch über dein Nullpunkte liegen, so dass die Möglichkeit einer Zuleitung durch natürliches Gefälle ausser Zweifel stand. Von Fr. Z i e g l e r , dem damaligen städtischen Gasdirector, wurde ein Project für eine solche Anlage ausgearbeitet, welche von ihm auf M. 450000 veranschlagt wurde und über welches der Geh. Bergrath H e n o c h in Gotha sich günstig ausgesprochen hatte. Es wurden ferner Untersuchungen der Wasserqualität durch die Professoren L u d w i g in J e n a und L i u r e c k in B e r l i n veranlasst, die auch ein befriedigendes Resultat ergaben. Dem Ankaufe des fiskalischen Grundstückes, auf dem ein Theil der Quellen entspringt, sowie der Ertheilung der Erlaubniss, die Rohrleitungen auf fiskalischen Wegen und Chausseen zu verlegen, wurden seitens des Staatsministeriums schliesslich auch keine Schwierigkeiten entgegengestellt, so dass Anfangs 1874 der Gemeinderath den Beschluss fassen konnte, die Wasserversorgung durch die F a r n r o d a e r Quellen auf städtische Kosten unter der Bauleitung von Z i e g l e r ausführen zu lassen. Bereits am 1. April 1874 wurden die nöthigen Arbeiten und Lieferungen vergeben, und schon am 1. December 1874 gelangte das Wasser von F a r n r o d a in E i s e n a c h zum Auslaufe. Die tägliche Lieferung dieser Anlage schwankt zwischen 1600 bis 2400 cbm, und die gesammten Herstellungskosten derselben haben M. 474 866 betragen. Fast alle späteren Erweiterungsbauten derselben bis zum Jahre 1896 haben sich auf die Ausdehnung des Rohrnetzes beschränkt. Die alte Leitung vom R a m s b ö r n e r Felde ist neben der neuen Anlage stets in Benutzung geblieben, und im Jahre 1893 wurde deren Leistung noch durch den Bau eines Reservoires vervollkommnet, welches nordwestlich von der Stadt an der K r e u z b e r g e r Chaussee und ca. 7500 m von der Quellfassung entfernt liegt und durch eine Rohrleitung von 100 mm Durchmesser mit den Quellen verbunden ist. Es ist aus Mauerwerk und von einem kreisrunden Grundrisse ausgeführt und fasst 150 cbm Wasser. Die G o l d b e r g e r Leitung dagegen ist später vollständig eingegangen. Die Betriebsleitung des Wasserwerkes ist nach Fertigstellung der F a r n r o d a e r Leitung mit der des Gaswerkes verbunden und liegt zur Zeit in den Händen des Directors E m i l Weber. Das Wasser entspringt in F a r n r o d a aus 2 verschiedenen Quellengruppen, von denen die höher und südlich gelegene ein Wasser liefert, welches fast 3° C. kälter (8° gegen 11«) als das der anderen und tiefer liegenden, der sogenannten »Winkelquelle«, ist. Nur diese erstere Quellengruppe, welche 67,2 m über dem städtischen Nullpunkte entspringt, war für die dauernde Versorgung der Stadt in Aussicht genommen. Ihre frühere Messung hatte eine tägliche Lieferung von 4500 cbm ergeben, und es waren anfänglich, wie vorhin bemerkt, nur 1800 cbm Wasser pro Tag für eine Zukunftsbevölkerung von 15000 Köpfen in Aussicht genommen. Das Wasser ist aus der Quellengruppe durch 2, aus gelochten Steinen gemauerten Brunnenschächten, die durch eine wasserdurchlässige, gemauerte Galerie miteinander verbunden sind, erschlossen, und wird von hier nach einem Quellenhause geführt. Dieses besteht aus einem überwölbten Reservoire, das auch als Sandfang dient und von dem die Ueberlauf- und Entleerungsleitungen sowie die Zuleitung nach E i s e n a c h abgehen. Letztere hat 300 mm Durchmesser und 1200 m Länge bis zu der Anhöhe hinter F a r n r o d a , welche sie ansteigend erreicht, nachdem sie den von R u h l a
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kommenden E r b s t r o m 3 mal unterfahren hat. In F a r n r o d a sind von dieser Leitung die Anschlussleitungen für 4 öffentliche und 2 private Ventilbrunnen, sowie für 3 Laufbrunnen für das Rittergut abgezweigt. Auf der Anhöhe ist ein selbstthätiges Luftveutil in die Leitung eingeschaltet, und dahinter ist sie mit einem Durchmesser von 280 mm weitergeführt. Sie führt durch die Ortschaften E i c h r o d t und F i s c h b a c h , in welchen gleichfalls durch Anschlussleitungen gespeiste, öffentliche Brunnen aufgestellt sind. Nach einer Kreuzung des Hörseiflusses auf 48 m Länge führt sie fast ununterbrochen mit gleichmässigem Gefälle bis zu ihrem in der Nähe der »Langenbrücket auf 14,0 m 0 liegenden tiefsten Punkte. Dann steigt sie gegenüber dem Bahnhofe zu dem »Goldberge« empor, wo das Wasser in 60,0 m -f- 0 Höhe in das hier erbaute Hochreservoir austritt. In diese ca. 8000 m lange Leitung sind sowohl in allen Tiefpunkten Ablassschieber zur Entlleerung, als auch Streckenschieber zur theilweisen Absperrung einzelner Leitungsstrecken eingeschaltet. Das Hochreservoir liegt mit seiner Sohle auf 56,0 m + 0, also 11,6 m tiefer als der Wasserspiegel der Quelle. Es hat einen Nutzinhalt von 640 cbm und ist aus Mauerwerk, überwölbt, in die Erde versenkt und 1,0 m hoch mit Erde überdeckt hergestellt. Die von hier zur Stadt führende Fallrohrleitung hat 250 mm Durchmesser. Sie kreuzt nochmals den H ö r s e l f l u s s und ist dann mit dem Vertheilungsnetze verbunden, welches nach dem Circulationssysteme angelegt ist und unter einem einheitlichen Drucke von 30,0 bis 40,0 m steht. Anfangs betrug die Länge der gusseisernen Leitungen hinter dem Hochreservoire ca. 14000 lfd. m von bis zu 80 mm Durchmesser abwärts, und ausserdem waren ca. 4000 lfd. m Bleirohre für ca. 600 Anschlussleitungen verlegt. Die Tabelle 298 (S. 699) gibt für das Jahr 1877 und für jedes der 11 Jahre von 1889 bis 1899 die Länge und den Inhalt sämmtlicher, gusseiserner Rohrleitungen von 314 mm bis 40 mm Durchmesser und die Zahl der damit verbundenen Schieber und Hydranten, sowie die der öffentlichen Spring- und Laufbrunnen und Pissoire an. Ferner ist darauf auch die Zahl der Anschlussleitungen und der eingebauten Wassermesser angegeben. Die Hydranten sind Unterflurhydranten ohne Selbstentwässerung und stehen in Entfernungen von 80 m bis 100 m von einander. Für die erste Ausführung sind die gusseisernen Rohre von der F r i e d r i c h - W i l h e l m s h ü t t e in M ü l h e i m a. d. R u h r , die Hydranten von H. B r e u e r in H ö c h s t und die Schieber von G. A. D e h n e in H a l l e a. d. S a a l e geliefert. Während Anfangs die Wasserabgabe nach dem Belieben des Consumenten gegen Zahlung von 5 % der eingeschätzten Bodenrente oder, nach Wassermessern gemessen und nach dem Einheitspreise von 25 Pf. pro cbm bei einer Mindestzahlung von M. 15 im Jahre berechnet, erfolgen konnte, ist seit dem Jahre 1891 die Aufstellung von Wassermessern für alle Abnehmer obligatorisch geworden. Von den im Jahre 1899 benutzten 2113 Messern waren 2108 von D r e y e r , R o s e n k r a n z & D r o o p , H a n n o v e r und 5 von Diversen bezogen. Im Jahre 1893 ist die Ergiebigkeit der gefassten F a r n r o d a e r Quellen in Folge der ausserordentlichen Trockenheit zum ersten Male so weit hinuntergegangen, dass der Ueberlauf am Quellenhause, für dessen regelmässige Messung ein Poncelet-Ueberfall eingebaut ist, viele Tage hintereinander ganz aufhörte zu fliessen. In Voraussicht eines möglichen Wassermangels in der Stadt war daher von der vorerwähnten, tiefen »Winkelquelle« aus eine Rohrleitung zu der Quellenstube verlegt, und
Grosahenogthum Sachsen-Weimar.
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0
237 30,3 21,0 50,5 83,1 22,0 29,0 43,0 31,0
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1895 März . . . 1897 desgl. 1. Hälfte > > 2. > 1898 » 1. »
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Jahr
Salpetrige Säure
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Tabelle S10. Resultate von c h e m i s c h e n u n d bacteriologischen Untersuchungen des Leitungswassers.
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16
8
Ausserdem werden täglich von Beamten des Wasserwerkes Untersuchungen des Wassers eines jeden einzelnen Filters vorgenommen und deren Resultate dem Kaiserl. Gesundheitsamte in B e r l i n monatlich übersandt. Die hier immer wiederkehrende Beschwerde bildet die Beeinträchtigung des O c k e r wassere durch die Abgange der Zuckerfabriken. i) W a s s e r w e r k a m Dowesee. I. Vorberathungen etc.
Schon bei der Bewilligung der Kosten für die in den Jahren 1883 bis 1885 ausgeführten Neuanlagen für die städtische Wasserversorgung war die Ansicht ungetheilt, dass damit keine dauernde, sondern nur eine vorläufige Milderung der Mängel der städtischen Wasserversorgung geschaffen werden würde, weil die Verschlechterung des O c k e r wassers namentlich bei niederen Wasserständen durch die wachsende Menge der in den Fluss eingeführten Industrieabfälle ferner zunehmen ñauaste una weil deren von den Behörden angeordnete, vorherige Unschädlichmachung durch Berieselung etc. in ihrer Handhabung kaum mit Erfolg controlirbar war. Die im Winter 1890/91 bei einem ausserordentlich niedrigen Wasserstande und bei gleichzeitigem Frostwetter beobachtete Verunreinigung der O c k e r veranlasste die Regierung, zu einer wiederholten Prüfung der Frage eine aus. Mitgliedern des Ministeriums und deB
Stadtmagistrate, sowie aus Vertretern der Wissenschaft und der Technik zusammengesetzte, besondere Commission zu berufen. Allseitig wurde von deren Mitgliedern die Zuführung der überhaupt nicht oder ungenügend gereinigten Abwässer von 12 bis 15 oberhalb von B r a u n s c h w e i g an der O c k e r belegenen Zuckerfabriken, die täglich im Winter ca. 73000 Ctr. Rüben verarbeiten, als Ursache anerkannt. Es wurde aber auch festgestellt, dass in dem betreffenden Jahre eine sehr eilige Verarbeitung der Rüben aus geschäftlichen Gründen nöthig gewesen war und dass jedenfalls die in den Fabriken vorhandenen Reinigungsvorrichtungen bei dem intensiveren Betriebe nicht so sorgfältig wie früher gehandhabt sein würden. Von Seiten des Ministeriums wurde anerkannt, dass es die Aufgabe der Landesregierung sei, zu bestimmen, welche Einrichtungen von den Unternehmungen zur Reinigung ihrer Abwässer zu treffen sein würden und speciell, welche Ausdehnung den Rieselanlagen zu geben wäre, sowie vorzuschreiben, ob eine chemische Reinigung und eventuell unter Ausschluss welcher Chemikalien, zu verwenden wäre, aber auch darüber zu entscheiden, ob ein verschärftes Verbot der Abflüsse in öffentliche Wasserläufe nöthig erscheine. Auch würde die Regierung eventuell das Recht zu einer Erwerbung der erforderlichen Grundstücke durch Expropriation ertheilen können. Aber trotzdem würde eine völlige Reinhaltung des O c k e r wassers in der Zukunft beim Wachsen der Industrie und der Bevölkerung nicht möglich sein. Daher würde die Stadt bei Zeiten die Schaffung von Einrichtungen zu überlegen haben, durch welche sie ihre Wasserversorgung wenigstens insoweit von der O c k e r unabhängig machen könne, dass es nicht mehr nöthig wäre, das eigentliche Genusswasser daraus zu entnehmen. Damals sprachen die Vertreter der Stadt freilich die Hoffnung aus, dass die in Aussicht gestellten Maassnahmen der Landesregierung die öffentlichen Wasserläufe in solchem Umfange vor Verunreinigungen schützen würden, dass ihr Wasser durch eine Sandnitration für alle städtischen Gebrauchszwecke dauernd würde geeignet gemacht werden können. Trotzdem wurde später von den städtischen Behörden eine besondere, gemischte Deputation, die Quellw a s s e r d e p u t a t i o n , mit der Aufschliessung von Quellwasser; wenn auch nur für Genusszwecke, betraut. Nachdem südlich von der Stadt beim Dorfe M a s c h e r o d e das Vorhandensein von Quellwasser in 1,5 m Tiefe durch Bohrungen nachgewiesen war, hatte M i t g a u hier einen Brunnen zur Feststellung der dortigen Wasserquantität ausgeführt, aber keinen lohnenden Erfolg damit erzielt. Daran haben sich weitere Forschungen und Prüfungen geschlossen, bei welchen auch die Wünschelruthe des Quellenfinders G e b h a r d nicht verschmäht wurde. Die damalige Erschliessung eines guten Grundwassers für W o l f e n b ü t t e l regte vorübergehend die Hoffnung von neuem an, auch in der Nähe von B r a u n s c h w e i g das gleiche Ziel erreichen zu können. In Folge davon ist die nach dem Jahre 1886 von der Wasser werksverwaltung seit Jahren als unbedingt nöthig erkannte und wiederholt beantragte Erweiterung der Filteranlagen für das Wasserwerk immer wieder, aufgeschoben. 2. Untersuchungen am Dowesee.
Im Jahre 1895 sind von M i t g a u an der Ostseite des eine halbe Stunde nördlich von der Stadt liegenden D o w e s e e s eine Reihe von Bohrungen ausgeführt, aus welchen sich in ca. 20,0 m Tiefe das Vorhandensein
Henogthnm Braunschweig. von wasserführenden Kiesschichten ergab. Alsdann sind hier 3 Rohrbrunnen von 750 mm Durchmesser niedergebracht, und im October 1895 hat 3 Wochen lang ein ununterbrochenes Probepumpen aus diesen Brunnen stattgefunden. Das hier erschlossene Wasser erwies sich bei den damit vorgenommenen, chemischen und bacteriologischen Untersuchungen als durchaus brauchbar. Während der letzten Periode des Pumpenbetriebes blieben auch die Wasserspiegel der Brunnen, sowie zugleich derjenige des D o w e s e e s , welcher von demselben Grundwasserstrome gespeist wird, völlig unverändert. Für diese Untersuchungen waren im Ganzen M. 30000 verausgabt, und am 17. März 1896 erstattete die Quellwasserdeputation, gestützt auf das Gutachten von M i t g a u und von dem Professor K l o o s , einen eingehenden Bericht über die erzielten Resultate. Das veranlasste den Stadtmagistrat, M i t g a u mit der Ausarbeitung eines generellen Projectes für eine Anlage zu beauftragen, durch welche das für die Stadt erforderliche Wasser auf dem .Gelände des D o w e s e e s gewonnen werden und dem städtischen Wasserwerke im Bürgerparke zur weiteren Förderung zugeführt werden könne. Nach dem von M i t g a u alsdann vorgelegten Projecte war dafür eine Wassergewinnungs- und Schöpfanlage, sowie eine Rohrleitung zu der alten Pumpstation nöthig, und die nöthigen Kosten für die gesammte Anlage waren von ihm auf M. 574000 veranschlagt. Vor einer definitiven Beschlussfassung darüber wünschten die Stadtverordneten noch weitere Voruntersuchungen und bewilligten der Deputation M. 20000 dafür. Auf Empfehlung M i t g a u ' s wurde dann im November 1896 der Baurath T h i e m in L e i p z i g vom Stadtmagistrate ersucht, ein Gutachten über die von M i t g a u aus seinen Probebohrungen gezogenen Schlüsse abzugeben. T h i e m hielt es damals für erforderlich, noch weitere Erhebungen vorzunehmen, um den Grundwasserstrom unter dem Gelände a m D o w e s e e in seiner ganzen Breitenausdehnung und in beschränkter Längenentwicklung hydrologisch und sachgemäss entwickeln zu können. Im Sommer 1897 sind dafür zahlreiche Controlebohrungen in der weiteren Umgebung des bisherigen Versuchsfeldes niedergebracht, und längere Zeit hindurch sind hier Spiegelmessungen ausgeführt. Diese Arbeiten haben M. 11 300 gekostet, und auf Grund derselben hat T h i e m am 31. December 1897 ein Gutachten abgegeben, in welchem er sein Urtheil dahin zusammenfasste: »dass sich aus den bisherigen Vorarbeiten die hohe Wahrscheinlichkeit, um nicht zu sagen Gewissheit ergebe, es könne aus dem in Rede stehenden Gelände dauernd eine Wassermenge von 15—16000 Tagescubikmeter entnommen werden, t Gleichwohl wurden auf dem Terrain Anfangs des Jahres 1898 noch 60 weitere Bohrungen ausgeführt, durch welche da« Vorhandensein einer wasserführenden Schicht von 5,0 m bis 25,0 m Mächtigkeit constatirt wurde. Alsdann wurde auf T h i e m ' s Antrag zum Baue und Betriebe von Versuchsbrunnen für die Quantitätsbestimmung überzugehen beschlossen. Dafür konnte damals schon eine solche Lage gewählt werden, dass die Versuchsbrunnen für den dauernden Betrieb eventuell würden beibehalten werden können. Es sind dann 21 Rohrbrunnen ausgeführt, welche durch eine gemeinschaftliche Leitung verbunden wurden. Der am 22. Juni 1898 mit 3 Locomobilen begonnene Pumpenbetrieb aus diesen Brunnen wurde bereite am 13. August 1898 eingestellt, weil T h i e m dessen Fort- j
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Setzung nach den aus dem kaum 2 '/a monatlichen Betriebe erhaltenen Resultaten für überflüssig erklärt hatte. In seinem Gutachten vom 26. October 1898 erklärte T h i e m dann: »dass die erforderliche Wassermenge von 16000 cbm im Tage nunmehr auch in demonstrativer Art nachgewiesen und die Entnahme auch sicher auf 20000 cbm zu steigern sei, und dass die Sicherheit eines dauernden Bezuges eine unbedingte sei.« Die Kosten dieses letzten Versuches haben einschliesslich der auf M. 22000 veranschlagten Kosten für die Brunnenanlage und von M. 5500 für noch zu verwerthendes Material im Ganzen M. 56602,55 betragen. 3. Project und Ausfilhrung des Wasserwerkes.
Im Januar 1899 wurde T h i e m dann beauftragt, ein Project für die Versorgung B r a u n s c h w e i g s mit Grundwasser auszuarbeiten. In seinem Vorprojecte und später in dem im März 1900 vorgelegten, endgültigen Projecte empfahl er die Errichtung eines selbständigen Werkes an der Wasserentnahuiestelle zur direkten Speisung des Rohrnetzes in der Stadt und dafür gleichzeitig die Ausführung eines zur Ausgleichung und Erleichterung der Arbeit der Druckpumpen dienenden Thurmreservoires auf dem G i e r s b e r g e . Obwohl der über M. 1326000 lautende Kostenanschlag die früheren Anschläge nicht unerheblich überstieg, entschlossen sich die städtischen Behörden zur Ausführung dieses Projectes. Auch die Enteisenungsanlage, welche darin vorgesehen war, wurde, trotzdem bei den Probebohrungen etc. nur eisenfreies Wasser gefunden war, sofort auszuführen beschlossen, weil nach T h i e m ' s Erfahrungen sich bei fast allen Grund Wasserleitungen in der norddeutschen Tiefebene Eisen, wenn nicht sofort, so doch nach Verlauf weniger Jahre gezeigt hätte. Uebrigens ist in der Gegend am D o w e s e e schon bald nachher ein Eisengehalt des Wassers der dortigen Pumpenbrunnen constatirt. Zuzüglich der Kosten für die Vorarbeiten sind dann für die gesammte Anlage von der Stadtverwaltung pauschal M. 1500000 in Form einer stadtseitig aufzunehmenden Anleihe bewilligt, deren Amortisation und Verzinsung (jährlich ca. M. 67 500) durch eine Erhöhung des Wasserpreises, die vielleicht 3 Pf. auf den jetzigen Preis von 10 Pf. pro cbm betragen wird, gedeckt werden soll. Die Bauausführung der gesammten Anlage wurde von der Stadtverwaltung T h i e m übertragen, und im Frühjahr 1900 ist bereite mit dem Bau der Betriebsanlage am B i e n r o d e r Wege und mit der Ausführung einer Abwässerungsleitung nach der S c h u n t e r begonnen. Für die Wasserfassungsanlage sind zu den 21, für das Versuchspumpen hergestellten Rohrbrunnen 9 fernere Brunnen hinzugekommen, so dass 30 Brunnen im Ganzen vorhanden sind, deren Wasser durch eine Sammelleitung, die von 250 mm Durchmesser auf 600 mm Durchmesser anwächst, in einen Schöpfbrunnen überführt wird. Aus diesem entnehmen es Vorpumpen und führen es zu dem Rieslerhause, in dem es belüftet und durch eine 3,0 m hohe Cokeschicht in ein darunter unter Flur hergestelltes Reservoir hinabfällt, um dann filtrirt zu werden. Es sind hier 4 Riesel- und 4 Filterkammern ausgeführt. Aus den Filtern tritt das Wasser in ein Reinwasserreservoir, aus dem es die Saugerohre der Druckpumpen entnehmen, die es schliesslich in einer Hauptleitung von 650 mm Durchmesser zur Stadt befördern. Als Dampfpumpmaschinen sind liegende Verbundmaschinen mit Condensation gewählt. Von der Kolben-
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Herxogthum Braunschweig.
stange des einen Dampfcylinders wird auf der einen Seite eine liegende, doppeltwirkende Druckpumpe direkt angetrieben, während auf der anderen Seite vom Kurbelzapfen der Schwungradachse aus die im Pumpenkeller aufgestellten Vorpumpen in Bewegung gesetzt werden. Bereits im October 19C0 sind 3 solcher Maschinen bei A. B o r s i g in B e r l i n bestellt, von denen 2 für den Betrieb und die dritte als Reserve zu dienen bestimmt ist. Jede Maschine soll in 23 stündiger Arbeitszeit durch die Vorpumpe 8826 cbm Wasser auf 17,45 m Höhe und durch die Druckpumpe 8032 cbm Wasser auf 46,72 m Höhe fördern. Die normale Leistung jeder Maschine beträgt 80 PS. Es sind dafür 3 Dampfkessel für Braunkohlefeuerung von je 76- qm Heizfläche in Auftrag gegeben, und für die Pumpstation ist eine elektrische Lichtanlage vorgesehen. Die Druckleitung zum städtischen Rohrnetze führt über den Bültenweg, Fallereleber Thor, da« Bierbaum'sche Grundstück, die Kasernenstrasse und Hochstrasse zum Wasserthurme auf dem G i e r s b e r g e . Ausserdem münden auf den Strecken Rebenstrasse bis Hamburgerstrasse, am Falleisleber Thore bis zur Theaterpromenade, Kaiser Wilhelmstrasse, Parkstrasse bis Helmstedterstrasse, Husarenstrasse bis Altewiekring Hauptanschlussleitungen in das Rohrnetz. Das auf dem Wasserthurme aufgestellte, schmiedeeiserne Reservoir von 160000 kg Gewicht hat 18,0 m Durchmesser und 10,0 m grösste Wassertiefe bei 2000 cbm Inhalt. Der Wasserspiegel des Reservoires liegt 116,0 m über N. N., und es ist auf einem 25,0 m hohen, gemauerten Unterbaue aufgestellt. Das dortige Terrain liegt auf 83,3 m -f- 0, und die Spitze des Thurmes erhebt sich auf 142,0 m -j- 0. Das Reservoir hat die D a m p f k e s s e l - und G a s o m e t e r f a b r i k (vorm. W. W i l k e & Comp.) in B r a u n s c h w e i g geliefert. Das Wasserwerk am D o w e s e e sollte nach der getroffenen Disposition Ende 1901 oder Anfang 1902 in Betrieb gesetzt werden. Hoffentlich findet die Wasserfrage für B r a u n s c h w e i g nach mehr als 40jährigem Ringen damit dauernd eine glückliche Lösung. 2. Blankenburg. (E. 9289, W. 970 mit je 10 B.) Im Jahre 1882 ist für die Wasserversorgung der Stadt B l a n k e n b u r g von dem Hoflieferanten L ü n i n g in B r a u n s c h w e i g eine Wasser Versorgungsanlage hergestellt, welche im Jahre 1894 erweitert wurde. Dieselbe liefert täglich 728 cbm Wasser, wovon jedoch im Durchschnitt nur ca. 300 cbm benutzt werden. Sie hat Anfangs M. 116000 und einschliesslich späterer Erweiterungen im Ganzen ca. M. 200000 oder M. 21 pro Einwohner gekostet. Das Wasser ist aus 4 verschiedenen Quellen, die in der Forstgemarkung B l a n k e n b u r g bei H ü t t e n r o d e ca. 9 km von der Stadt entfernt am »Kraut-« und am »Schöthbergec und im »Johannisholze« entspringen, mit natürlichem Gefälle in 6, theils aus Mauerwerk und theils aus Beton überdeckt hergestellten Schächten gesammelt. Diese liegen bis zu 1000 m von den Quellen entfernt, und 4 davon haben einen Inhalt von je 250 cbm, während die 2 kleineren nur 100 cbm resp. 75 cbm fassen. Der Gesammtinhalt dieser Reservoire beträgt also 1175 cbm, und deren Wasserspiegel liegen 20,0 m bis 50,0 m hoch über dem Versorgungsgebiete. Im Ganzen sind ca. 30000 lfd. m Rohrleitungen von 150 mm bis 40 mm Durchmesser verlegt, und damit sind 8 öffentliche Laufbrunnen und 130 Hydranten verbunden. 790 Häuser haben Anschlussleitungen erhalten.
3. Gandersheim. (E. 2851.) Im Jahre 1899 ist für die Stadt G a n d e r s h e i m nach dem Projecte des Regierungsbaumeisters T a a k s mit dem Baue einer Wasserversorgun'gsanlage begonnen, welche für eine tägliche Lieferung von 250 cbm bestimmt war. Das Wasser soll aus Grundwasser unter dem älteren Diluvialthone durch 3 Rohrbrunnen von 150 mm Durchmesser und 12,0 m Tiefe erschlossen und durch eine ca. 1500 m lange Thonrohrleitung mit natürlichem Ge falle einem Pumpwerke zugeführt werden, für dessen Betrieb ein rückenschlächtiges Wasserrad und als Reserve ein Benzinmotor von 4 PS. dienen sollen. Durch diese wird das Wasser in ein aus Beton und mit überwölbter Decke hergestelltes Hochreservoir von 400 cbm Inhalt gefördert werden, das ca. 400 m von der Stadt entfernt und 30,0 m hoch über dem Vereorgungsgebiete projectirt war. Das Wasser enthält nach einer Analyse vom 26. Juli 1897 im Liter: Trockenrückstand 405 mg GlOhrückstand 365 » Chlor 17,7 » Kalk 154 • Magnesia 6,5 > Sauerstoffverbrauch zur Oxydation der organischen Sabstanz 1,9 > Salpetersäure Spur Ammoniak und salpetrige Säure . . . Null.
4. Helmstedt (Stadt). (E. ca. 13000, W. ca. 1200 mit je 5 B.) Für die Wasserversorgung der Stadt H e l m s t e d t dienen ausser öffentlichen und privaten Pumpenbrunnen seit alter Zeit künstliche Zuleitungen von Quellwasser, das aus verschiedenen Punkten der Umgegend gesammelt ist und dessen täglicher Zufluss ca. 1000 cbm beträgt. Vor ca. 25 Jahren wurden die früher dafür benutzten hölzernen Rohre durch solche von Gusseisen ersetzt. Das Wasser aus der »Alere'schen« und der »Bosschenbergquelle« wird aus ca. 500 m Entfernung und das aus dem »Neubrunnen« aus ca. 1800 m Entfernung zugeführt. Diese Quellen sind in 4 gemauerten Brunnenstuben gefasst. Ferner ist durch 2 Stollen, nämlich durch den »Bullenlochstollen«, der in den Felsen eingetrieben und mit Holz ausgebaut ist, und durch den »Pluderbuschstollen«, der auf ca. 600 m seiner Länge einen gemauerten Kanal von 1,50 m mal 0,75 m Querschnitt bildet und auf weitere ca. 300 m Länge in den Felsen eingesprengt ist, Wasser erschlossen. Für das Wasser aus dem letzteren sind 2 Filter in einem Fachwerksbaue unter einem Holzcementdache hergestellt, welche 15 qm und 30 qm Fläche haben. Für die Zuleitung des Stollenwassers zur Stadt dienen ca. 2000 lfd. m Rohrleitungen. Endlich wird der Stadt auch noch das Wasser aus 2 Teichen, dem »Hafer « und dem »Strohmühlenteiche«, durch Leitungen von ca. 1100 m resp. 3100 m Länge zugeführt. Die sämmtlichen, verlegten Rohrleitungen habe nca. 8500 lfd. m Länge und Durchmesser von 150 mm bis 80 mm, und damit sind 34 Schieber und 45 Hydranten verbunden. Ferner werden 36 öffentliche Auslaufständer und 2 öffentliche Pissoire aus den Leitungen mit Wasser gespeist. Auch haben 388 Privatgrundstücke Anschlüsse an dieselben erhalten. In 20 von diesen waren im Jahre 1895 Wassermesser eingebaut, welche von H. M e i n e c k e , B r e s l a u geliefert sind. Damals war auch deren obligatorische Einführung beabsichtigt. Die
Herxogthnm Braunschweig. Verwaltung der Anlagen ist dem Stadtbaumeister Marsch übertragen. Die Zahlung für das Wasser wurde meistens nach Schätzung der Stadtbehörde bestimmt. Durch Wassermesser bezogen, war zu zahlen: 20 Pf. pro cbm bis zu 600 cbm, 12 Pf. pro cbm bis zu 1000 cbm und bei aber 1000 cbm im Jahre 8 Pf. pro cbm. Das Wasser wird zum grössten Theile als eisenhaltig bezeichnet.
5. Schöningen.
(E. 8115, W. 681 mit je 11 B.)
Für die Wasserversorgung der Stadt S c h ö n i n g e n ist im Herbst 1887 durch den Ingenieur B u s c h in B r a u n s c h w e i g eine Gravitationswasserleitung hergestellt, welche aus einem auf dem »Negenborn! ausgeführten, 160,0 m tiefen Bohrloche, das täglich über 1700 cbm artesisches Wasser liefert, durch ein Regulirbassin gespeist wird. Die Anlage hat im Ganzen ca. M. 100000 oder M. 12 pro Einwohner gekostet, wovon M. 56000 auf die ersten Anlagen entfallen sind. Schon im Jahre 1896 war jedoch eine für den Zweck aufgenommene Anleihe von M. 50000 getilgt. Täglich gelangen in der Stadt ca. 1100 cbm Wasser unter 45,0 m Druck durch Rohrleitungen zur Vertheilung, mit welchen 30 öffentliche Laufbrunnen und 82 Unterflurhydranten verbunden sind. 208 Häuser haben Anschlussleitungen erhalten, für welche Wassermesser aufgestellt sind. Leider ist das Wasser so hart, dass es sich zum Kochen wenig eignet. Aber nur 2 öffentliche Pumpenbrunnen in der Stadt haben überhaupt ein weiches Wasser, und dieses wird gegen Zahlung von 2 Pf. pro Eimer stadtseitig an die Einwohner verkauft. Um diesem Uebelstande abzuhelfen, hatten die Stadtverordneten im Jahre 1900 Bohrvereuche auszuführen beschlossen, und es soll dadurch jetzt eine Quelle erschlossen sein, welche reichliche Mengen weichen Wassers von guter Beschaffenheit liefert. Der Wasserzins beträgt pro cbm 10 Pf. und ermässigt sich bei grosserer Abnahme bis auf 4 Pf. bei einer jährlichen Entnahme von mehr als 3600 cbm.
6. Wolfenbüttel.
(E. 15505, W. 1440 mit je 11 B.)
Während die früher in der Stadt W o l f e n b ü t t e l für die Versorgung benutzten Flachbrunnen von 6,0 m bis 8,0 m Tiefe ein Wasser von sehr veränderlicher Menge und recht zweifelhafter Qualität lieferten, war das Wasser aus den wenigen Brunnen von 50,0 m bis 58,0 m Tiefe stets in Menge und Qualität allen Ansprüchen genügend, so dass dem im Jahre 1893 gefassten Beschlüsse der Stadtverwaltung, eine einheitliche Grundwasserleitung auf städtische Kosten herstellen zu lassen, von der Einwohnerschaft freudig zugestimmt wurde. Für die dort erbaute Anlage ist das Project von dem Bauinspector M e y e r in B r a u n s c h w e i g und dem Professor Arnold in H a n n o v e r aufgestellt, und bereits Ende des Jahres 1894 ist das Wasserwerk in Betrieb gekommen. Es liefert täglich bis zu 5000 cbm Wasser und hat im Ganzen M. 500000 oder M. 32 pro Einwohner gekostet. Das Wasser ist durch 2 Brunnen, welche 3,0 m resp. 2,4 m Durchmesser und 14,0 m resp. 15,5 m Tiefe haben, aus dem Grundwasser gewonnen, das sich in Kies und Sandschichten bewegt, die über und in Klüftungen des dortigen, stark zerrissenen Kalkfelsens liegen. Gr&hn, Wasserversorgung. Bd. II.
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In einem 4,0 m tiefen Pumpenschachte sind zur Förderung dieses Wassers 2 stehende Drillingspumpengruppen aufgestellt, und in dem darüber errichteten, thurmartigen Gebäude von 12,0 m lichtem Durchmesser befinden sich zu deren Antriebe im Parterreraum 2 eincylindrige, liegende Gasmotoren, jeder von 25 PS., über denen, auf einem 3,5 m hohen Gerüste gelagert, Bich eine gemeinschaftliche Haupttransmission mit Festund Losscheiben befindet, welche durch Riemen mit gleichen Scheiben auf den gekröpften Achsen der Pumpen verbunden sind. Bei 175 Umdrehungen der Motoren macht die Zwischentransmission 125 und jede Kurbelachse 75 Umdrehungen pro Minute. Jede der einfachwirkenden Pumpen, welche Ringventile mit Federbelastung haben, hat einen Kolben von 0,3 m Hub und 185 mm Durchmesser. Bei obiger Umdrehzahl liefert jedes Pumpwerk in der Stunde 100 cbm Wasser auf 45,0 m Höhe. Die Sauge- und die Druckleitungen haben 225 mm Durchmesser. Erstere hat 30,0 m Länge, und in letztere ist für jedes Pumpwerk ein Druckwindkessel von 0,6 m Durchmesser und 2,0 m Höhe eingeschaltet. In 29,0 m Höhe über Terrain ist auf dem thurmartigen, massiven Unterbaue über dem Maschinenräume ein schmiedeeisernes Hochreservoir (System Intze) von 5,9 m Höhe und 9,5 m Durchmesser aufgestellt, welches durch eine Wand von 4,8 m Durchmesser zweitheilig gemacht ist. Dessen innerer Raum fasst 111 cbm, und dessen äusserer Ringraum fasst 414 cbm Wasser. Das Reservoir ist ummantelt und überdacht, und zu demselben führen 2 Druckrohre und von demselben gehen 2 Fallrohre ab, sämmtlich von 250 mm Durchmesser und letztere von ca. 400 m Länge bis zu einem Theilkasten, von welchem das Vertheilungsnetz abgeht, das unter einem Drucke von 39,0 m über dem Strassenniveau steht. Das Rohrnetz ist nach dem Circulationssysteme ausgeführt. Es bestand Anfangs im Ganzen aus 19121 lfd. m Rohrleitungen von 250 cbm Gesammtinhalt und war mit 131 Schiebern verbunden. Nach den Durchmessern getrennt, setzen sich die Rohre und Schieber wie folgt zusammen: Durchmesser mm: Rohrlänge m: Schieberzahl:
250 225 200 175 150 125 100 745 91 1123 1109 3183 4542 465 2 4 7 8 21 30 4
Durchmesser mm: 90 80 60 50 Rohrlänge m: 2757 3402 756 29 Schieberzahl: 18 22 10 5. Damit sind 110 Ueberflurhydranten ohne Selbstentleerung, die in ca. 170 m Entfernung von einander stehen, verbunden. Für die Zuleitungen und für die Hausleitungen werden Bleirohre, erstere von 20 mm bis 30 mm Durchmesser und mit Absperrventilen in den Häusern versehen, verwendet Für die im Jahre 1895 vorhandenen Anschlussleitungen waren 989 Wassermesser aufgestellt, welche von H. Meinecke, Breslau geliefert waren und von denen 875 von 13 mm, 102 von 20 mm, 8 von 25 mm, 3 von 30 mm und einer von 40 mm Durchmesser hatten. Im Jahre 1895/96 sind im Ganzen 89 519 cbm Wasser auf 42,0 m Höhe gefördert, und dafür sind 13 026 cbm Gas oder 14,54 cbm Gas pro 100 cbm Wasser oder 0,93 cbm Gas pro PS.-Stunae verbraucht. Ein cbm Gas hat eine Leistung von 285925 m X kg entwickelt. Die Wasserabgabe hat im Jahre 1895/96 am mittleren Jahrestage 245 cbm im Ganzen oder 16 Liter 46
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Herxogthum Breanachweig.
pro Einwohner und am Maximal- resp. Mimmaltage 385 cbm resp. 134 cbm oder 25 Liter resp. 9 Liter pro Einwohner betragen. Von diesem Wasserquantum sind 67 267 cbm nach Messern bestimmt und ausschliesslich an Private abgegeben. Von den übrigen 22252 cbm sind 4264 cbm rar öffentliche Zwecke und zwar 1514 cbm für Strassensprengen und 2750cbm für Besprengen von öffentlichen Anlagen abgegeben, während der Selbstverbratich 546 cbm und der angebliche Verlust 17 442 cbm betragen hat Die Gasmotoren und die Pumpen hat die Deutzer G a s m o t o r e n f a b r i k in Deutz, das Hochreservoir
F. A. N e u m a n n in A a c h e n , die Rohrleitungen P. S t ü h l e n in Deutz und die Schieber und Hydranten die Firmen B o p p & R e u t h e r in M a n n h e i m geliefert Die Rohre sind von W. R. C o n r a d in Leipzig verlegt Der Wasserpreis betragt 25 Pf. pro cbm. Die chemische Untersuchung des Wassere 2 Proben im Liter ergeben: Mineralsalie 372 mg resp. Chlor 28,4 » » Oxyde alkalischer Erden . 142,4 > > Organische Substanz . . 11,6 > > Deutsche Härte . . . . 14,24°
bat
bei
358 mg 26,3 » 140,0 > 15,8 > 14,0«.
M. Herzogthum Sachsen-Meiningen. Eisfeld 2'), Hildburghausen 3, Meiningen 1, Pössneck 4, Saatfeld 5, Sonneberg 6.
1. Haupt- und Residenzstadt Meiningen. W. 837 mit je 15 B.)
(G. 12 869,
Im Jahre 1890 wurde von der Gemeindebehörde der Stadt M e i n i n g e n der Beschluss gefasst, eine einheitliche Wasserversorgungsanlage herzustellen, für deren Ausführung eine Anleihe von M. 230000 aufgenommen wurde. Das Wasser ist aus Quellen von täglich 2600 cbm Ergiebigkeit erschlossen und flieset zum grössten Theil mit natürlichem Gefälle in ein Hochreservoir, welches 1620cbm Inhalt hat, aus dem es durch eine Fallrohrleitung in das Vertheilungsnetz der Stadt gelangt. Zum Theil wird es durch ein Pumpwerk, welches Plungerkolben und Doppelsitzventile hat, künstlich gehoben. Durch dieses werden stündlich 70 cbm Wasser auf 75,0 m Höhe gefördert, und für dessen Antrieb ist eine Turbine vorhanden. Als Reserve für letztere ist ferner eine Wolf'sche Locomobile beschafft, welche einen ausziehbaren Röhrenkessel von 13 qm Heizfläche hat und für 7 Atm. Dampfdruck concessionirt ist. In jedem der Jahre 1898 und 1899 hat die abgegebene Wassermenge für M e i n i n g e n und das Dorf W e l k e r s h a u s e n , welches mit von hier versorgt wird und 180 Einwohner hat, 850450 cbm im Ganzen oder 2330 cbm am mittleren Jahrestage, ca. 160 1 pro Einwohner entsprechend, betragen. Davon sind 788400 cbm oder 92,4 °/0 mit natürlichem Gefälle zugeflossen, und nur 62050 cbm oder 170 cbm am mittleren Jahrestage oder 7,6 % der Gesammtinenge mussten künstlich gehoben werden. Es sind 231258 cbm oder 27,2 % von der Gesammtabgabe durch 806 Wassermesser und zwar ausschliesslich für Private, und durch 735 Anschlussleitungen abgegeben. Das entspricht einer mittleren jährlichen Abgabe pro Anschluss von 314 cbm und pro Messer von 287 cbm. Von den Messern sind 686 von C. A. S p a n n e r , W i e n und 120 von B o p p & R e u t h e r , M a n n h e i m bezogen, und es hatten 485 davon 13 mm, 32 davon 15 mm, ') 1, 2 . . . . bedeutet laufende Nummer im Text.
232 davon 20 mm und 48 davon 25 mm Durchmesser, während die übrigen grösser sind. Die übrigen 619192 cbm oder 72,8% der Gesammtmenge sind ohne Messer abgegeben, und davon wurden ca. 50000 cbm für öffentliche Zwecke, nämlich 1500 cbm für Strassensprengen, 30000 cbm für 3 öffentliche Springbrunnen, 20000 cbm für 3 öffentliche Pissoire, 15000 cbm für 12 öffentliche Laufbrunnen und 1500 cbm für Feuerlöschen und für diverse Zwecke benutzt. Die Länge der verlegten Rohrleitungen von 225 mm bis 40 mm Durchmesser beträgt 21939 lfd. m, und damit sind 198 Schieber und 191 Hydranten verbunden, welche in 80 m Entfernung von einander Btehen und von welchen 7 Stück Ueberflurhydranten sind. Der Wasserpreis betragt 25 Pf. pro cbm und fallt bei grösserer Jahresabnahme bis zu 10 Pf. pro cbm ab.
2. Eisfeld.
(E. 3682.)
Für die Versorgung der Stadt E i s f e l d ist von dem Civilingenieur K u l i m a n n in N ü r n b e r g ein Project für eine Wasserleitung aufgestellt, durch welche das Wasser der Quellen im »Böllerbachthale« und im »Grosaenbachthale« der Stadt zugeleitet werden sollte. Einschliesslich des Grunderwerbes waren die Kosten auf M. 200000 im Ganzen oder M. 54 pro Einwohner veranschlagt. Im Jahre 1899 wurde K u l i m a n n von der Stadt mit der Ausführung der Anlage beauftragt. 3. Hildburghausen.
(E. 6927.)
Für die Wasserversorgung der Stadt H i l d b u r g h a u s e n dient Quellwasser, das aus einer halben Stunde Entfernung von der Stadt durch Rohrleitungen aus Steingut und aus Cement mit natürlichem Gefälle zufliesst und 22 öffentliche, sowie verschiedene, private Laufbrunnen speist. Mit dem Gedanken, eine Hochdruckleitung für die ganze Stadt herzustellen, hat man sich schon im Jahre 1895 beschäftigt, ohne dass eine solche bislang zur Ausführung gekommen zu sein scheint] 4. Pössneck.
(E. 10940, W. 942 mit je 11 B.)
Für die Wasserversorgung der Stadt P ö s s n e c k bestanden früher 4 verschiedene Leitungen, welche Quellwasser mit natürlichem Gefälle lieferten. Die 46*
724
Herzogthum Sachsen-Meiningen.
eine führte vom Dorfe J ü d e w e i n durch eine Steingutrohrleitung von 75 mm Durchmesser 8 öffentlichen Laufbrunnen das Wasser zu, und das Ueberlaufwasser aus 5, diesen Brunnen vorgesetzten Bottichen wurde an Private verkauft. Eine andere Leitung, die »alte Heimleitung«, welche Anfangs von den Quellen ab auch aus Steingutrohren und später aus gusseisernen Rohren von 100 mm und 80 mm Durchmesser bestand, speiste 3 öffentliche Brunnen, deren Ueberlaufwasser ebenfalls Privaten zufloss. Sie lieferte auch das Wasser für das städtische Malz- und Brauhaus, das hier in einen 150 cbm Wasser fassenden Bottich ausfloss. Die dritte, die »Rosenlaufleitung«, bestand aus Steingutrohren von 75 mm Durchmesser und speiste in der unteren Stadt 2 öffentliche Laufbrunnen. Endlich diente eine vierte, aus der Rosenbrauerei gespeiste Leitung für das neue Stadtbad. In den Jahren 1890 bis 1892 sind für 3 verschiedene Druckzonen der Stadt 3 neue Leitungen für die gesammte Versorgung hergestellt, welche aus Quellen von einer täglichen Minimalergiebigkeit von im Ganzen 300 cbm gespeist werden. Diese Anlagen haben ohne Grunderwerb zusammen M. 280000 im Ganzen oder M. 26 pro Einwohner gekostet Für jede der Druckzonen ist ein Hochreservoir aus Cementstampfbeton und flach gedeckt hergestellt. Die 3 Reservoire haben zusammen 680 cbm Inhalt. Das kleinste davon von 30 cbm Inhalt wird durch eine Zuleitung aus 630 lfd. m gusseisemer Rohre von 80 mm Durchmesser aus der »Emesquelle« gespeist. Das grösste Reservoir von 500 cbm Inhalt wird aus der »Hölzersquelle« durch eine 1770 m lange und gleich grosse Leitung gespeist. Die »Heimquelle« endlich speist das dritte Reservoir von 150 cbm Inhalt durch eine Leitung, von welcher ca. 600 m aus Steingutrohren von 150 mm Durchmesser und ca. 2000 m aus gusseisernen Rohren von 125 mm Durchmesser bestehen. Der Ueberlauf aus diesem letzteren und am höchsten liegenden Reservoire ist in das Reservoir von 500 cbm Inhalt überführt. Die gesammten Rohrleitungen von 200 mm bis 80 mm Durchmesser haben ca. 14800 lfd. m Länge und setzen sich zusammen aus 530 m von 200 mm, 870 m von 150 mm, 1600 m von 125 mm, 5280 m von 100 mm 6170 m von 80 mm Durchmesser. Damit sind 3 öffentliche Ventilbrunnen und 83 Ueberflurhydranten verbunden. Die gusseisernen Rohre sind von dem S c h a l k e r G r u b e n - u n d H ü t t e n v e r e i n e in G e l s e n k i r c h e n und die Hydranten, Schieber etc. von B o p p & R e u t h e r in M a n n h e i m geliefert. Im Jahre 1895 waren 848 Häuser mit Anschlussleitungen aus Bleirohren versehen, und in diese waren sämmtlich Wassermesser eingeschaltet, welche von Bopp & R e u t h e r , M a n n h e i m geliefert sind und von denen 18 von 13 mm, 786 von 20 mm, 24 von 25 mm, 10 von 50 mm, 7 von 65 mm und je einer von 33 mm, 40 mm und 100 mm Durchmesser waren. Die MeBBerabgabe hat im Jahre 1895 59000 cbm oder durchschnittlich pro Haus 70 cbm betragen. Der Wasserpreia beträgt 20 Pf. pro cbm.
5. Saalfeld a. d. S. (E. 9960, W. 894 mit je 11 B.) Im Jahre 1887 ist nach dem Projecte des Ingenieurs C r a m e r in C a i n s d o r f von der K ö n i g i n - M a r i e n h ü t t e für die Stadt S a a l f e l d eine Wasserversorgungsanlage ausgeführt, welche täglich 400 bis 1200 cbm Wasser liefert, das durch Quellfassungen, sowie durch Rohrbrunnen erschlossen ist. Zum Theil fliesst es mit natürlichem Gefälle einem Hochreservoire zu, welches in 2 Kammern getheilt ist
und im Ganzen 1000 cbm Inhalt hat. Es ist aus Cementstampfbeton hergestellt und durch 6 Kappengewölbe überdeckt, welche durch 20 Gurtbogen auf 25 Pfeilern getragen werden. Der andere Theil des Wassers wird durch eine Drillingspumpe, welche durch eine Dampfmaschine von 12 PS. angetrieben wird und 25 cbm Wasser pro Stunde auf ca. 75,0 m Höhe fördert, mittels einer ca. 2000 m lange Druckleitung von 150 mm Durchmesser dem Vertheflungsnetze zugeführt. Das letztere ist nach dem Circulationssysteme hergestellt, und damit sind 51 Ueberflurhydranten verbunden, von welchen 19 zugleich als Druckständer dienen. Auch sind ein Mdnumentalbrunnen und ein öffentlicher Laufbrunnen mit der Leitung verbunden. 710 Häuser haben Anschlussleitungen aus galv. Schmiederohren mit eingeschalteten Wassermessern erhalten, welche von D r e y e r , R o s e n k r a n z & D r o o p , H a n n o v e r geliefert sind und von denen 655 von 13 mm, 50 von 20 mm und 5 von 25 mm Durchmesser sind. Im Jahre 1896 sind ca. 60000 cbm Wasser im Ganzen und davon 10000 cbm nach Schätzung abgegeben. 6. Sonneberg. (E. 12167, W. 800 mit je 15 B.) Bereits seit dem Jahre 1868 besteht für die Stadt S o n n e b e r g eine Quellwasserleitung, welche Eigentum der »Actiengeeellschaft für die städtische Wasserleitung zu S o n n e b e r g « ist, deren Vorstand der erste Bürgermeister der Stadt, welche auch die Hälfte des Actienkapitals besitzt, ist. Die ersten Baukosten der Anlage haben M. 88875 und die späteren Erweiterungen bis zu Anfang des Jahres 1896 M. 122896, also die Gesammtkosten M. 211770 oder M. 17 pro Einwohner betragen. Davon waren damals bereite M. 32880 abgeschrieben, so dass der derzeitige Buchwerth noch M. 178890 beträgt. Der Leiter dieser Anlage, sowie des Gaswerkes für die Stadt ist der Director der »Actiengesellschaft für Gasbereitung« Georg W a l t h e r jun. Das Wasser wird in dem oberen »Röthenthale« und aus einigen Nachbarthälem durch Steingutrohre von bis zu 200 mm Durchmesser gesammelt und in 2 Hochreservoire geleitet, welche beide gedeckt und in den Boden versenkt sind. Das eine davon hat 300 cbm Inhalt und ist aus Mauerwerk, und das andere hat 700 cbm Inhalt und ist aus Beton hergestellt Von den Quellfassungen sind bis zu den Hochreservoiren im Ganzen 5550 lfd. m Rohrleitungen verlegt. Von diesen bestehen aus Steingut: 450 m von 200 mm, 1420 m von 100 mm, 160 m von 70 mm und 870 m von 50 mm Durchmesser, und aus Gusseisen: 1350 m von 100 mm und 1300 m von 70 mm Durchmesser. Das Versorgungsgebiet steht unter einem einheitlichen Drucke, der je nach der Ortslage zwischen 40,0 m und 70,0 m schwankt. Das Vertheilungsnetz besteht aus 12650 lfd. m Rohren von 200 mm bis 70 mm Durchmesser, und damit sind 40 Schieber, 6 Spülschieber und 54 Unterflurhydranten verbunden. Die Anschlussleitungen sind ebenso wie die Hausleitungen aus galv. Schmiederohren hergestellt, und mit letzteren waren Ende des Jahres 1896 1200 Zapfhähne, 30 Closets, 120 Bade einrichtungen und 3 Privatspringbrunnen verbunden. In 390 Anschlussleitungen waren Wassermesser eingebaut, von welchen 310 von C. A. S p a n n e r , Wien und 80 von D r e y e r , R o s e n k r a n z & D r o o p , H a n n o v e r geliefert waren. Die Wasserabgabe für den Hausgebrauch hat damals 64440 cbm betragen. Der Wasserpreis beträgt 20 Pf. pro cbm.
N. Herzogthum Sachsen-Altenburg. Altenburg 1'), Göesnitz 2, Bonneburg 3, Schmölln 4.
1. Haupt- und Residenzstadt Altenburg. (E. 33 430, W. 2100 mit je 16 B.) a) Geschichtliche Einleitung. In der Mitte des 15. Jahrhunderts waren für die Wasserversorgung der Stadt A l t e n b u r g im Ganzen nur 8 öffentliche Brunnen vorhanden, die sämmtlich im Inneren mit Holz ausgekleidet waren. Der erste ausgemauerte Brunnen, der S a l z b o r n , wurde ums Jahr 1500 hergestellt, und seit dieser Zeit wuchs in den folgenden Jahrzehnten die Zahl solcher Brunnen in der Stadt auf 13 Stück, aus denen sämmtlich das Wasser nur mit Eimern geschöpft wurde. Erst im Jahre 1528 wurde das erste Pumpwerk für einen Brunnen in der Stadt aufgestellt. Damals bestanden auf den Strassen für Feuerlöschzwecke auch Löcher oder offene Teiche, sog. »Pfützen«, in welchen das Tageswasser gesammelt wurde. Im Jahre 1458 wurde die »Rosspfütze« und im Jahre 1466 die Pfütze in der »Nueren Stadt« angelegt. Der erste, für diesen Zweck mit Steinen ausgemauerte Behälter war der an der Bartholomaikirche gelegene; dieser wurde im Jahre 1530 ausgeführt. Um den Einwohnern grössere Wassermengen zur Verfügung stellen zu können, waren im Jahre 1463 die hinter A l t e n d o r f gelegenen Teiche von der Stadt angekauft, und von hier aus liess sie durch den Röhrenmeister A n d r e a s aus C h e m n i t z eine Leitung aus hölzernen Rohren herstellen, durch welche das Wasser zur Stadt geführt und hier an 6 hölzernen Rohrkästen vertheilt wurde. Schon im Jahre 1504 ist die Quelle an der Zwickauer Strasse, die noch heute das M o c k e r ' s c h e W a s s e r liefert, entdeckt, und dieses Ereigniss wurde in den 2 Stadtkirchen mit einem Te deum laudamus gefeiert. Das Wasser dieser Quelle ist damals durch eine Rohrleitung auf den »Rossplan« geführt und wurde hier mit der A l t e n d o r f e r Leitung in einem Theilhause vereinigt. Von hier wurde es ausser für öffentliche Zwecke in der Stadt durch Rohre weiter') 1, 2 . . . . bedeutet laufende Nummer im Text.
geleitet und Anfangs nur an die Brauhäuser, später aber auch an Private gegen Zahlung, nach »Zuflüssen« bemessen, abgegeben. Ein Zufluss war als »eine Federspule stark« definirt. Zur weiteren Vergrösserung der disponiblen Wassermenge wurde von der Stadt im Jahre 1529 von dem Propste des Bergklosters die Mühle »am kleinen Teiche« angekauft, und hier ist schon im Jahre 1538 für städtische Rechnung eine sog. »Wasserkunst« erbaut. Durch ein Wasserrad getrieben, förderte hier ein kleines Pumpwerk das Wasser durch eine messingerne Rohrleitung in einen Behälter, der in einem steinernen Thurme aufgestellt war. Im Jahre 1578 wurde dieser Thurm durch einen hölzernen Aufbau erhöht, um das Reservoir höher aufstellen zu können, und am 17. December 1578 floss das Wasser von neuem und zum ersten Male Mittags 11 Uhr in die »Rosspfütze« am oberen »Rossplane« aus. Diese Wasserkunst hat Jahrhunderte lang mit bestem Erfolge für die Versorgung der Stadt gedient, und erst im Jahre 1837 machte sich ein Umbau an derselben, der jedoch ihre maschinelle Einrichtung nicht veränderte, nötnig. Später und zwar im Jahre 1844 ist ein neuer und höherer Thurm (45,0 in hoch) erbaut, um das Wasser von hier aus auch selbst den höchsten Theilen der Stadt zuführen zu können. Aber schon vor fast 200Jahren genügte weder die hier zur Verfügung stehende Wassermenge und noch weniger die Beschaffenheit dieses Wassers den von den Einwohnern empfundenen Bedürfnissen. Um nach dieser Richtung eine Abhülfe zu schaffen, hatte schon im Jahre 1713 der Kammerrath v o n F r e i e s l e b e n vorgeschlagen , in dem Quellgebiete der »blauen Fluth« Wasser aus dem Seitenthale der G ö d i s s a zu entnehmen, und er erbot sich sogar, dasselbe eventuell auf eigene Kosten durch Rohrleitungen zur Stadt zu führen, ohne dass er jedoch damit Anklang fand. Im Jahre 1794 hatte dann der Geheimrath v o n T h ü m m e l ein Project aufgestellt, nach welchem das Wasser der Quellen hinter G r a i c h a , zwischen G r a i c h a und G i m m e l gelegen, gesammelt und in 2 Teiche von 140000 cbm Inhalt geleitet werden sollte. Von hier wollte er es dann in einem gemauerten Kanale zur Stadt führen. Aber auch für diesen Plan waren damals die Kosten und die sonstigen Schwierigkeiten so gross, dass man davon Abstand nehmen musste.
Herzogthum Sachsen-Allenbnrg
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Im Jahre 1865 berief die Stadt den Oberbaurath M o o r e in B e r l i n zur Erstattung einer gutachtlichen Aeusserung darüber, wie für A l t e n b u r g eine einheitliche Wasserversorgung am besten herzustellen wäre und welche Kosten das wohl verlangen würde. Nach eingehenden, örtlichen Studien empfahl M o o r e , das Wasser aus dem eine Stunde von der Stadt entfernt iiiessenden G e r s t e n b a c h e zu entnehmen, zu filtriren und mit Dampfkraft in ein in der Nähe der Stadt auf einem Berge herzustellendes Hochreservoir zu fördern. Von hier sollte es dann durch eiserne Rohre in der Stadt vertheilt werden. Die Baukosten für dieses Project waren von M o o r e auf M. 450000 und die kapitalisirten Betriebskosten der Anlage auf M. 675 000 veranschlagt. Dieses Project erschien der Stadtvertretung wegen der unerschwinglich erscheinenden Kosten von vornherein als völlig unausführbar. Aber auch manche Ortseingesessene hegten Zweifel, dass überhaupt an der beabsichtigten Stelle stets das erforderliche Wasser zu finden sein möchte* während es allen Ortsangehörigen als völlig zweifellos erschien, dass das von M o o r e zu liefern beabsichtigte Wasser als Trinkwasser ganz unbrauchbar sein würde. Das veranlasste die Stadt dann im folgenden Jahre, sich an den damaligen Oberbergingenieur und späteren Geh. Bergrath H e n o c h in G o t h a , der damals in P l a u e n lebte, mit der Bitte zu wenden, ihr einen Rath in dieser Frage zu ertheilen. Nach den derzeitigen Berichten hatte sich H e n o c h damals durch die Auffindung und Erschliessung von Q u e l l e n , die er namentlich auch im Königreiche S a c h s e n mit günstigem Erfolge als eine spezielle Berufswissenschaft betrieben hatte, schon einen bedeutenden und wohlverdienten Ruf erworben. Sehr bald war H e n o c h ' s Entscheidung auch dahin gefallen, dass für A l t e n b u r g eine Zuleitung des Wassers der Quellen aus den Thälern von G r a i c h a , M o h l i s und T r e b u l a mit natürlichem Gefälle der geeignetste Weg zur Erlangung einer befriedigenden Wasserversorgung sein würde, nachdem er durch ein Nivellement sich überzeugt hatte, dass die Thalsohle von A l t k i r c h e n mit den höchsten Punkten der Stadt auf annähernd gleicher Höhe liegt. Bereits nach wenigen Aufschlussarbeiten, die im Vergleiche zum ganzen Quellgebiet sich nur auf einen eringen Umfang ausgedehnt hatten, konnte H e n o c h irekt das Vorhandensein von täglich 1360 cbm Wasser durch Messungen nachweisen. Nachdem dann auch noch der Professor R e i c h a r d t in J e n a das fragliche Wasser auf Grund seiner eingehenden Untersuchungen als ein vorzügliches Trinkwasser und auch für alle wirthschaftlichen und technischen Zwecke als ein ausgezeichnet geeignetes Wasser bezeichnet hatte, welches von einer besonderen Reinheit, Weichheit und niederen Temperatur sei, wurde H e n o c h von der Stadtvertretung mit der Ausführung seines Projectes für ein städtisches Wasserwerk von einer täglichen Lieferung von 1800 bis 2300 cbm beauftragt, dessen Kosten er zu M. 450000 veranschlagt hatte. b) Das städtische Wasserwerk. I. Erste Anlag« desselben.
Die für die Wassergewinnung bestimmten Erschliessungen von Quell- und Grundwasser sind bei der Stadt S c h m ö l l n in einem Sammelgebiete von 1200 ha in etwa 10 km Entfernung von A l t e n b u r g ausgeführt.
Die dafür hergestellten, einzelnen Wasserfassungen bestehen aus gemauerten Schächten mit offenen Böden, welche im Lichten einen quadratischen Grundriss von 2,3 m Seitenlänge bei 3,0 m bis 4,0 m Tiefe haben. In dem Thale von G r a i c h a sind deren 46 und in dem von M o h l i s sind deren 28 hergestellt. Diese sind durch Rohrleitungen verbunden, durch welche das Wasser in Quellstuben zusammengeführt wird. _ Oberhalb G i m m e l vereinigen sich beide Leitungen zu einer einzigen, die dann weiter noch 6 solcher Fassungen aufnimmt und schliesslich an der nördlichen Seite in dem Thale von A l t k i r c h e n in ein Hochreservoir mündet. Diese Leitung hat 236 mm Durchmesser und besteht theils aus Thonrohren und theils aus Gussrohren. In den Thälern von T r e b u l a und von P l a t s c h ü t z sind 26 ähnliche Fassungen hergestellt, aus denen das Wasser gleichfalls durch Leitungen in einer Quellstube gesammelt ist, aus der es durch eine Thonrohrleitung von 165 mm Durchmesser ebenfalls in dasselbe Hochreservoir überführt wird. Die Länge der sämmtlichen Sammelleitungen bis zu diesem Reservoire beträgt im Ganzen ca. 15000 lfd. m, von welchen 4500 m nur als Zuleitungen dienen, während 10500 lfd. m eigentliche Sammelleitungen sind. Das Reservoir liegt unmittelbar hinter dem Schänkhause in A l t k i r c h e n und in ca. 10 km Entfernung von A l t e n b u r g . Es hat bei 3,1 m Wasserhöhe einen Nutzinhalt von 1430 cbm und ist aus Ziegelmauerwerk mit Cementmörtel ausgeführt; es ist überwölbt und mit Erde überfüllt. Später ist hier ferner der Bau eines zweiten, gleich grossen Reservoires ausgeführt, so dass der Reservoirinhalt dadurch auf 2860 cbm im Ganzen gewachsen ist. Von den Reservoiren führt eine Fallrohrleitung zur Stadt, welche 11250 m Länge und 283 mm Durchmesser hat. Bei der Eröffnung des Werkes am 17. September 1867 hatte das Stadtrohrnetz eine Länge von ca. 13 000 lfd. m von Rohren von 222 mm bis 70 mm Durchmesser. Diese waren sämmtlich von der K ö n i g i n M a r i e n h ü t t e in C a i n s d o r f geliefert und damit waren 30 öffentliche Laufbrunnen und 90 Hydranten verbunden. Auch wurde daraus ein grosser Springbrunnen im P a u r i t z e r Teiche gespeist. Am Ende des ersten Betriebsjahres waren bereits 325 Privatanschlüsse in Benutzung, von denen 247 das Wasser nach Tarif und 78 nach Messern erhielten. Die Kosten für den ersten Ausbau der Anlage haben im Ganzen M. 489000 betragen, wovon M. 75000 vom Staate als dessen Beitrag der Stadt zugeschossen sind. Als Anerkennung für die Ausführung des Werkes hat gelegentlich der Betriebseröffnung der Herzog H e n o c h den Titel »Baurath« verliehen. 2. Späterer Autbau des Wasserwerkes.
Sowohl ein zeitweises Nachlassen der Quellen — ihre Ergiebigkeit betrug Anfangs der 70er Jahre nur noch 1500 cbm im Tage — als auch die Steigerung des Wasserconsums in der Stadt zwang bald, mit der Herstellung einer Ergänzungsanlage zu beginnen, welche gleichfalls nach dem Projecte H e n o c h ' s ausgeführt und im Jahre 1875 in Betrieb gesetzt ist. Zu jener Zeit waren bereits 604 Grundstücke, von welchen 243 das Wasser durch Messer erhielten, an die Leitungen angeschlossen, deren Länge damals 19 800 lfd. m betrug und mit welchen 72 Wasserschieber, 109 Hydranten, 32 Laufbrunnen und ein öffentlicher Springbrunnen verbunden waren.
Hereogthum Sachsen-Altenburg. Das Wasser für diese neue Anlage wird 1560 m von der Stadt entfernt durch einen Schachtbrunnen von 24,0 m Tiefe aus dem Grundwasser entnommen, welcher ca. 10 m vom Ufer des sog. »Deutschen Baches« entfernt abgeteuft ist und im Querschnitte 2,5 m im Quadrat misst. Das hier erschlossene Wasser wird durch Dampfkraft in ein 44,0 m höher als die Pumpstation liegendes Hochreservoir gefördert, welches 250 m von der Stadt entfernt liegt und bei 3,0 m Wasserstand 400 cbm Inhalt hat. Dieses Reservoir ist ebenso wie das erste aus Cementmauerwerk hergestellt, überwölbt und mit Erde bedeckt. In der neben dem Schachtbrunnen erbauten Pumpstation befinden sich 2 hegende, eincylindrige Dampfmaschinen mit Pumpen und 2 Kessel. Die Maschinen sind Auspuffmaschinen mit Farcot-Steuerung und mit Schwungrädern und können durch Gegenkurbeln mit einander zu einer Zwillingsmaschine gekuppelt werden. Jede derselben hat bei 18 Umdrehungen pro Minute eine Leistung von 25 PS. Von jfder Maschine wird mittels Gestänge und Winkelhebel eine im Schachte aufgestellte, stehende und einfachwirkende Hebepumpe mit Ventilkolben, mit Ledermanschette und Rothguss-Spannringen und ferner direkt durch die verlängerte Kolbenstange eine hegende, doppeltwirkende Druckpumpe mit Scheibenkolben angetrieben. Die Druckpumpen haben Ringventile von Rothguss, und die Hebepumpen haben lederne Klappenventile. Die Druckpumpen entnehmen das Wasser aus einem gemauerten Reservoire von 30 cbm Inhalt, in das es von den Hebepumpen aus dem Schachte überführt wird. Die Durchmesser der Kolben der Dampfcylinder betragen 530 mm, die der Druckpumpen 200 mm und die der Hebepumpen 300 mm. Jede Maschine fördert bei 18 bis 19 Umdrehungen pro Minute stündlich 25 cbm Wasser auf 68,0 m Höhe von dem Unterwasserspiegel des Schachtbrunnens bis auf den Oberwasserspiegel des Hochreservoires. Die Kessel haben 1,73 m Durchmesser und je 2 Feuerrohre von 0,54 m Durchmesser. Einer von ihnen hat ferner ein Siederohr von 0,94 m Durchmesser. Der eine Kessel hat 49,8 qm und der andere 34,2 qm Heizfläche, und beide sind für i 1 ^ Atm. Dampfdruck concessionirt. Die Maschinen sind von B. B e c h s t e i n in A l t e n b u r g und die Pumpen und Kessel von der M a s c h i n e n b a u - A c t i e n g e s e l l s c h a f t in Z e i t z geliefert. 3. Verthellungaleltungen und Wasserabgabe. Nach der Erbauung des neuen Reservoires, welches 50,0 m höher als die beiden alten Reservoire hegt, erfolgt die Wasservertheilung in 2 verschiedenen Druckzonen. Die Länge der gusseisernen Rohre beider Rohrnetze von 250 mm bis 50 mm Durchmesser hat am Ende des Betriebsjahres 1895/96 28221 lfd. m betragen und sich, nach den Durchmessern getrennt, aus folgenden Längen zusammengesetzt: Durchmesser mm: 250 200 175 150 125 100 80 Länge m: 2120 854 636 490 1212 5192 971 Durchmesser mm: 70 60 50 Länge m: 9808 6626 312. Damit waren 121 Schieber, 2 öffentliche Pissoire, 22 Laufständer, ein öffentlicher Springbrunnen und 144 Hydranten verbunden. Letztere sind bis auf einen sämmtlich Unterflurhydranten mit Selbstentleerung und
727
stehen in 80 m bis 150 m Entfernung von einander. Für einzelne, hochgelegene Theile der Stadt sind 3 kleine Reservoire mit Schwimmkugelhähnen aufgestellt. Anfangs des Jahres 1879 waren 1450 Wassermesser, die von S i e m e n s & H a l s k e , B e r l i n geliefert sind, für die sämmtlichen, angeschlossenen Grundstücke eingebaut. Seit dem Jahre 1892 sind die Waseemiesser obligatorisch eingeführt. Die Wasserabgabe hat im Jahre 1895/96 im Ganzen 257000 cbm oder 704 cbm pro mittleren Jahrestag betragen, und davon wurden 224000 cbm oder 87,1% für Private und ausschliesslich durch Messer abgegeben, während 33000 cbm oder 11,9% nach Schätzung bestimmt und für öffentliche Zwecke abgegeben wurden. Von der letzteren Abgabe entfielen 3000 cbm für Strassensprengen, 27000 cbm für Laufbrunnen und 3000 cbm für das Bewässern öffentlicher Anlagen etc. Seit dem 1. April 1892 beträgt der Wasserpreis 16 Pf. pro cbm. Früher war für das Wasser für den Haasbedarf jährlich för eine Wohnung mit bis zn 3 heizbaren Rftumen M. 6 und für jeden heizbaren Raum mehr 15 Pf., jedoch höchstens M. 12 im Ganzen zu zahlen. Femer kostete ein Pissoir oder Closet M. 3 und eine Badeeinrichtong M. 9 bis 18 jahrliches Waasergeid.
2. Gössnitz. (E. 5538, W. 459 mit je 12 B.) Für die Wasserversorgung der Stadt G ö s s n i t z ist im Jahre 1887/88 nach dem Proiecte des Ingenieurs C r a m e r in C a i n s d o r f eine Anlage durch die Königin M a r i e n h ü t t e ausgeführt, welche täglich 170cbm Wasser liefert und im Ganzen M. 111980 oder M. 20 pro Einwohner gekostet hat. Das aus Quellen erschlossene Wasser fliesst mit natürlichem Gefälle durch eine ca. 100 m lange Leitung von 125 mm Durchmesser in ein gemauertes und überwölbtes Hochreservoir von 500 cbm Inhalt über, welches ca. 1600 m von dem Vertheilungsnetze entfernt hegt und zu welchem eine Fallrohrleitung von 200 mm Durchmesser führt. Der Druck in dem ca. 4800 lfd. m langen Vertheilungsnetze, das nach dem Circulationssysteme hergestellt ist, schwankt zwischen 8,0 m und 11,0 m. Von den Leitungsrohren sind 520 m von 200 mm, 440 m von 150 mm, 960 m von 125 mm, 1800 m von 100 mm, 150 m von 80 mm, 530 m von 70 mm und 400 m von 50 mm Durchmesser. Damit sind 34 Schieber und 15 Ueberflurhydranten, welche auch als Druckständer dienen, verbunden. 93 Häuser häben Anschlussleitungen aus Gussrohren von 40 mm Durchmesser erhalten. Mit diesen sind sämmtlich Wassermesser verbunden, welche von H. M e i n e c k e , B r e s l a u geliefert wurden. Die Hausleitungen bestehen aus galv. Schmiederohren und aus geschwefelten Bleirohren, mit welchen 230 Zapfhähne, 4 Closets, 18 Badeeinrichtungen und 4 Privathydranten verbunden sind. Im Jahre 1895 sind im Ganzen 32220 cbm Wasser verbraucht und davon 6470 cbm für den Hausbedarf und 7750 cbm für den Gewerbebetrieb benutzt. 18000 cbm sind für öffentliche Zwecke verwendet, und 3000 cbm sind als durch Ueberlauf verloren angegeben. Das Wasser enthielt nach einer Untersuchung der »chemischen CentralBtelle für Öffentliche Gesundheitspflege< in D r e s d e n im Liter: Geaammtrflckstand . . . . . 326,0 mg 8,6 » 1,8 > Salpetersäure 68,9 » Kalk 20,2 » Magnesia 0,6 » Organische Substanz . .
Herzogthum Sachsen-Altenbarg.
728 3. Ronneburg.
(E. 6195.)
Für die Wasserversorgung der Stadt R o n n e b u r g ist nach dem Projecte des Ingenieurs F r a i s s i n e t in A l t e n b u r g im Jahre 1875 eine Quellwasserleitung ausgeführt, welche M. 61220 gekostet hat. Im Jahre 1879 hat die Anlage eine Erweiterung erfahren, durch welche die Anlagekosten sich auf M. 112800 oder M. 18 pro Einwohner erhöht haben. Das Wasser ist 3440 m von der Stadt entfernt aus natürlich austretenden Quellen bei »hintere Zellen < und 95,0 m hoch über dem Versoreungsgebiete erschlossen und wird in ein gemauertes und überwölbtes Hochreservoir geleitet, aus dem es zur Stadt fliesst. Hier sind 22 öffentliche Laufbrunnen aufgestellt und mehr als 200 Häuser haben Anschlussleitungen erhalten.
4. Sehmölln. (E. 9755, W. 890 mit je 11 B.) Für die Wasserversorgung der Stadt S c h m ö l l n ist im Jahre 1887/88 eine Quellwasserleitung hergestellt, deren Kosten ca. M. 70000 betragen haben. Das Wasser ist ca. 1200 m von der Stadt entfernt aus den südlich von der Stadt in den sog. »Lossen« gelegenen Quellen, welche im Tage ca. 400 cbm liefern, erschlossen und wird mit natürlichem Gefälle in ein gemauertes Hochreservoir von 400 cbm Inhalt überführt, dessen Wasserspiegel 35,0 m hoch über dem tiefsten Punkte der Stadt liegt und das unmittelbar an der Stadtgrenze auf dem »Eichbeige« erbaut ist. Der tägliche Wasserconsum in der Stadt beträgt nur 120 bis 130 cbm. Im Ganzen sind 6500 lfd. m Rohrleitungen verlegt. Damit sind 85 Hydranten, von welchen 26 zugleich als Druckständer eingerichtet sind, verbunden. Ca. 170 Häuser haben Anschlussleitungen erhalten.
0. Herzogthum Sachsen-Coburg-Gotha. (Jobarg 1'), Gotha 2, Mehlis 3, Ohrdruf 4, Zella-St. Blasii 5.
1. Hauptstadt Coburg.
(E. 18688.)
Schon im Jahre 1888 war für die Wasserversorgung der Stadt C o b u r g von dem Ingenieur und späteren Baurath K r ö b e r in S t u t t g a r t auf Grund der von ihm im Auftrage der Stadt früher ausgeführten Vorarbeiten bei M i t t e l b e r g und F i s c h b a c h ein Project ausgearbeitet, das für täglich 3000 cbm Wasser bestimmt war und dessen Baukosten er auf ca. M: 700000 veranschlagt hatte. Die Ausführung dieses Werkes wurde von den städtischen Behörden am 24. Februar 1890 beschlossen. Das Wasser floss bereits im Jahre 1892 aus demselben zur Stadt, während dessen officielle Uebergabe durch K r ö b e r erst am 20. October 1893 erfolgt ist. Es ist ca. 13 km von C o b u r g entfernt bei dem Dorfe F i s c h b a c h im Buntsandsteingebirge am Fusse des T h ü r i n g e r W a l d e s aus 8 Quellen erschlossen. Es hat 3° bis 4® Härte und ist von ausserordentlicher Reinheit. Das Wasser einer jeden Quelle ist in einem besonderen Sammler gefasst, so dass dessen Zufluss regulirt und eventuell ganz abgesperrt werden kann. Aus den verschiedenen Schächten fliesst es in einem mit Emailplatten ausgekleideten Vorbassin zusammen, vor welchem ein Ueberfall mit einer Messvorrichtung eingebaut ist, auf welcher die Zuflussmenge direkt in See.-Liter abzulesen ist. Die Zuleitung nach der Stadt beginnt an dem Hauptsammler bei F i s c h b a c h und zieht sich durch den Grund des I t z t h a l e s entlang, wobei sie zweimal das Flussbett und einmal d i e W e r r a b a h n kreuzt. Sie endet in einer Vorkammer eines am Fusse des Festungsberges erbauten, unteren Hochreservoirs. Der Ausguss passirt vor dem Reservoire in diesem Vorbassin aberrqpls einen Ueberfall, der ähnlich wie der vorhin erwähnte mit einer Messvorrichtung versehen ist. Die Leitung hat ca. 10900 m Länge und 325 mm Durchmesser. Sie ist mit 8,7 m Gefälle verlegt und kann pro Stunde dem Reservoire 230 cbm Wasser zuführen. Dieses ist aus Stampfbeton und überwölbt hergestellt. Es ist in 2 Kammern getrennt, welche zusammen ') 1, 2 . . . . bedeutet laufende Kammer im Text.
1200 cbm Wasserinhalt haben, und dient zur Versorgung der im Thale liegenden Niederdruckzone. Eine Fallrohrleitung von 300 mm Durchmesser schliesst an deren VertheilungBnetz an, in welchem der Druck zwischen 26,0 m bis 30,0 m schwankt. Für den oberen, an den Hang des Festungsberges angebauten Theil der Stadt dient eine zweite, die Mitteldruckzone, welche aus einem 46,0 m höher gelegenen Hochreservoire von 400 cbm Inhalt, das gleichfalls aus Stampfbeton hergestellt ist, gespeist wird. Für die Förderung des Wassers in dieses Reservoir ist in der Stadt eine Pumpstation erbaut, in der ein Pumpwerk für diese Mitteldruckzone und ferner noch ein solches für eine dritte Zone, die Hochdruckzone, sich befinden. Die letztere dient nur für die V e e t e , und es ist für diese ein Hochreservoir aus Schmiedeeisen von 14 cbm Inhalt in einem dort bereits früher vorhandenen Thurme aufgestellt. Die Pumpen für die Mitteldruckzone drücken das Wasser direkt in das Vertheilungsnetz dieser Zone, und ihre Saugerohre entnehmen es hinter einem eingeschalteten Windkessel ebenfalls direkt aus dem Vertheilungsnetze der Niederdruckzone, so dass das Wasser den Pumpen unter Druck zufliesst und nur um das Maass der jeweilig zwischen den beiden Anschlusspunkten in den Rohrleitungen herrschenden Druckdifferenzen künstlich zu heben ist. Die Pumpen für die Mitteldruckzone sind horizontal angeordnet und haben Differentialplunger. Sie werden von einem Gasmotor von 12 PS. durch einen Riemen direkt angetrieben. Sie haben freie Doppelsitzventile und liefern stündlich 30 cbm Wasser. Für die Hochdruckzone sind 2 Kröber'sche Pumpen von denen die eine als Reserve dient, mit einer durch die schwingenden Cylinder bewirkten Steuerung (also ohne Ventile) aufgestellt, welche von demselben Motor mittels Vorgelegewelle durch Riemen angetrieben werden. Jede dieser Pumpen fördert pro Stunde 2,5 cbm Wasser auf 188,0 m Höhe und entnimmt dieses gleichfalls direkt aus dem Rohrnetze der Niederdruckzone. Die Pumpen arbeiten, ebenso wie die grösseren, einfach wirkend als Saugepumpen und doppelt wirkend als Druckpumpen. Die Tabelle 311 (S. 730) gibt für das Ende jedes der 5 Jahre von 1893/94 bis 1897/98 die Länge der Rohrleitungen von 325 mm bis 40 mm Durchmesser und die
730
Herzogthum Sachsen-Coburg-Gotha.
Zahl der damit verbundenen Schieber, Hydranten, öffentlichen Springbrunnen, Laufbrunnen, Pißsoire und privaten Anschlussleitungen, sowie für letztere auch die Zahl der damit verbundenen Badeeinrichtungen, Closete, Springbrunnen und Sprenghähne für die ersten 3 Jahre an. Die Hydranten sind Unterflurhydranten und stehen in ca. 50 m Entfernung von einander. Die Anschlussleitungen und die Hausleitungen bestehen aus galv. Schmiederohren, und in die ersteren sind sämmtliche Wassermesser eingebaut, welche fast ausschliesslich von C. A. S p a n n e r , W i e n geliefert sind.
Die Tabelle 312 gibt für dieselben Jahre wie die Tabelle 311 den jährlichen Quellenzuflusa und dessen Vertheilung auf Niederdruck und auf Hoch- und Mitteldruck im Ganzen und pro 100 cbm der Gesammtabgabe und ferner dessen Veruieilung nach der Abgabe durch Messer und ohne Messer im Ganzen und pro 100 ebm der Gesammtabgabe an. Ferner ist der Gasverbrauch für den Gasmotor im Ganzen und pro 100 cbm Wasser und endlich die mittlere Abgabe pro Messer im Jahre auf der Tabelle angegeben. Der Waiserpreis pro cbm betragt 20 Pf.
Tabelle 3 U . R o h r l e i t u n g e n , S c h i e b e r z a h l etc. Jahr
1893/94
1894/95
1895/96
1896/97
1897/98
Rohrlänge ra Schieberzahl Hydranten OeSentliche Springbrunnen. > Laufbrunnen > Pissoire . . . Anschlussleitungen . . . mit Badeeinrichtungen > Closets > Springbrunnen . . . > Sprenghahnen . . .
45000 150 170 1 27 2 1000 90 100 12 e
45100 160 185 2 26 2 1050 100 120 12 5
46200 170 191 2 25 2 1110 125 122 14 5
46300 172 200 2 25 2 1160
46 500 177 206 1 25 2 1176
—
—
—
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—
Tabelle 312. W a s s e r t u f l a a s und -Vertheilung. Jahr Quellenzufluss Abgabe Niederdruck von 100 cbm im Ganzen . . . . Abgabe Mittel- und Hochdruck . . . von 100 cbm im Ganzen . . . . Gasverbrauch für die Pumpen . . . für 100 cbm Wasser im Mittel . . Abgabe nach Messern und für Private oder von 100 cbm im Ganzen . . oder pro Anschluss Abgabe ohne Messer desgl. pro 100 cbm im Ganzen . .
1893/94 cbm
2. Hauptstadt Gotha. (E. 31670, W. 2533 mit je 12 B.) I. Q u e l l w a u e r a n l a g e .
Das dringende Bedürfniss für die Stadt G o t h a , eine bessere Versorgung mit Wasser, als sie die Qualität des dortigen Brunnenwassers bot, zu erhalten, veranlasste die Stadt, weil ihre finanzielle Lage damals die Herstellung einer Anlage für städtische Rechnung ausschloss, im Jahre 1870 einem Consortium die Concession zum Baue und Betriebe eines Wasserwerkes für die Stadt zu ertheilen, welches für diesen Zweck die » A c t i e n g e s e l l s c h a f t f ü r W a s s e r v e r s o r g u n g « mit einem Actienkapitale von M. 900000 gründete. Der Vorstand der Gesellschaft übertrug dem damals in A l t e n b u r g wohnenden Baurath H e n o c h die Ausführung des von ihm für G o t h a ausgearbeiteten Wasserversorgungsprojectes in Generalentreprise. Dieser ertheilte schon im Jahre 1871 der K ö n i g i n M a r i e n -
933 000 920000 98,6 13 000
1,4
5500 42.3 135 000 14.4 100 798000 856
1011000 991 000 94,9 19 900 2,1 7750 39.0 223500 22.1 212 787 500 77.9
867 900 851 500 98,1 16 400 1,9 7800 47 5 217 000 25,0 196 650 900 75,0
913 704 895 169 97,9 18 536
2,1
7420 40.0 255 160 27,9 220 658544 72.1
h ü t t e in C a i n s d o r f den Auftrag zur Lieferung und Verlegung der Rohrleitungen und Destellte gleichzeitig bei der Firma E i s n e r & S t u m p f in B e r l i n die dafür erforderlichen Schieber, Hydranten etc., so dass bereits im Jahre 1873 die Eröffnung des Werkes stattgefunden hat. Nachdem alsbald eine auf Veranlassung der städtischen Sanitätscommission ausgeführte Untersuchung des der Stadt zugeführten neuen Wassers durch den Professor R e i c h a r d in J e n a dessen tadellose Beschaffenheit einerseits und andererseite die entschiedene Verwerflichkeit des Wassers der meisten städtischen Pumpenbrunnen ergeben hatte, wurde von den städtischen Collegien die Sehl iessung der sämmtlichen Pumpenbrunnen und die Aufstellung von 8 öffentlichen Laufbrunnen, welche das neue Gebirgswasser speist, beschlossen, wodurch seit dieser Zeit der tägliche Verbrauch von ca. 1500 cbm Wasser aus der neuen Anlage garantirt war.
Herzogthum Sachsen-Coburg-Gotba.
Für die Waesergewinnung sind die beiden im T h ü r i n g e r W a l d e im Porphyr entspringenden Quellen, die C a r o l u s q u e l l e und die G e s p r i n g q u e l l e , Welche 30 km von der Stadt entfernt liegen, gefasst, und deren Wasser wird einem ca. 10 km von der Stadt entfernt auf dem »Hirzberget bei G e o r g e n t h a l liegenden Hochreservoire von 1700 cbm Inhalt zugeführt. Dessen Wasserspiegel liegt auf 400,0 m -f- 0, während die höchsten Quellfassungen auf 660,0 m -)- 0 und die höchsten Theile des Stadtterrains auf 300,0 m + 0 liegen. Auf der anderen Seite der Stadt ist im Jahre 1884 bei S a a l b e r g ein Gegenreservoir ausgeführt, dessen Wasserspiegel auf 370,0 m 4- 0 liegt und das einen Inhalt von 1070 cbm hat. Dieses Reservoir wurde aus Stampfbeton ausgeführt, während das Reservoir auf dem Hirzberge über einer Thonunterstampfung aus Mauerwerk von Porphyrsandstein und von Ziegelsteinen besteht. Beide Reservoire sind in den Boden versenkt, überwölbt und mit Erde überdeckt. Die Fallrohrleitung von dem Reservoire H i r z b e r g hat 285 mm Durchmesser und ca. 8800 m Länge bis zu ihrer Theilung in 2 Hauptleitungen. Die eine von diesen hat 3933 m Länge und zwar 190 mm Durchmesser für 993 m Länge und 165 mm Durchmesser für 2940 m Länge. Diese ist für die direkte Versorgung der Stadt bestimmt, während die andere, im Jahre 1884 hergestellte Leitung 300 mm Durchmesser und 2170 m Länge hat und zu dem Reservoire S a a l b e r g führt. Innerhalb der Stadt ist das Leitungsnetz nach dem Circulationssysteme angelegt und verästelt sich von hier nach den Vorstädten zu. Der einheitliche, mittlere Leitungsdruck beträgt im Vertheilungsnetze ca. 70,0 m Durch die Anlage sollten täglich 3000 cbm Wasser mit natürlichem Gefälle aus den Quellfassungen zur Stadt geliefert werden und das Vorhandensein dieses Quantums war bei der Eröffnung der Anlage auch nachgewiesen. Später ist dereii tägliche Lieferung bald auf 2100 cbm zurückgegangen, und trotzdem sich alle späteren Erweiterungen der Anlage ausschliesslich auf das Vertheilungsnetz für das Wasser beschränkt haben, ist doch am 1. Januar 1889 das ganze Wasserwerk käuflich in den städtischen Besitz übergegangen. Seitdem wird dessen Betrieb von dem Ingenieur H. Mai r i e h geleitet. Die Tabelle 313 gibt für das Ende jedes der 11 Jahre von 1889 bis 1899 die Länge der sämmtlichen Leitungen von 300 mm bis 50 mm Durchmesser und die Zahl der damit verbundenen Schieber und Hydranten, sowie diejenige der mit dem Rohrnetze verbundenen Anschlussleitungen und der für diese beschafften Wassermesser an. Tabelle 313. R o h r l e i t u n g e n , A n s c h l ü s s e etc.
Jahr
1889 1890 1891 1892 1893 1894 1895 1896 18!»7 1898 1899
Länge der Schieber- HydranRohrzahl tenzahl leitungen m 67 500 68 000 68000 68 900 69283 69 457 70 065 70 746 72 744 73 501 76 144
211 226 226 232 239 246 257 264 290 312 355
200 206 206 211 218 219 226 233 249 255 268
Anschlüsse
Wassermesser
2068 2145 2145 2188 2207 2236 2256 2350 2378 2432 2506
1681 1911 1911 1964 2144 2180 2216 2282 2445 2501 2579
731
Die sämmtlichen Rohre und Schieber waren Ende des Jahres 1894, nach ihren verschiedenen Durchmessern getrennt, wie folgt vertheilt: Durchmesser mm: 300 285 230 215 200 190 165 Rohrlänge m: 2205 10345 518 10250 35 1353 4968 Schieberzahl: 4 5 1 7 3 5 16 Durchmesser mm: 150 140 125 120 100 95 80 Rohrlänge m : 1635 436 852 3485 1488 3527 120 Schieberzahl: 8 2 7 10 9 22 1 Durchmesser mm: 70—50 Rohrlänge m: 28180 Schieberzahl: 146. Die Hydranten sind Unterflurhydranten und stehen in ca. 80 m Entfernung von einander. Es sind 8 Freibrunnen und ein öffentliches Pissoir in Benutzung. Die Anschlussleitungen bestehen aus Bleirohren von 12 mm bis 24 mm Durchmesser und aus Eisenrohren von 40 mm bis 100 mm Durchmesser, und die Hausleitungen bestehen aus Bleirohren. Von den bis Ende 1899 bezogenen 2579 Wassermessern waren geliefert: 2175 Stück von S i e m e n s & H a l s k e , B e r l i n , 48 Stück von C. A. S p a n n e r , W i e n , 179 Stück von B o p p & R e u t h e r , M a n n h e i m und 177 Stück von D r e y e r , Rosenkranz & Dropp, Hannover. Die Tabelle 314 (S. 732) gibt für jedes der 10 Jahre von 1890 bis 1899 die aus den Quellen zugeflossene und die zur Verwendung gelangte Wassermenge im Ganzen und letztere auch sowohl am mittleren Jahrestage, als am Tage des Maximal- und des Minimalconsums an. Die minimale Tagesmenge, welche jedenfalls nur als eine Folge der zu geringen Zuflussmenge angesehen werden muss, ist auch im Verhältnisse zu der Abgabe am mittleren Jahrestage sowie als Consum pro Einwohner an diesem Tage berechnet aufgeführt. Ferner ist auf der Tabelle die absolute Zahl und das Verhältniss zu 100 cbm der Gesammtabgabe für die Abgabe nach Messern, welche nur für die Privatabgabe stattfindet, und für die Abgabe ohne Messer angegeben, und letztere ist wieder getbeilt in die Abgabe für Private, für öffentliche Zwecke und für den Selbstverbrauch. Endlich gibt die Tabelle auch einschliesslich der als Verlust angenommenen Menge die Grösse des Ueberlaufes, d. i. des Zulaufes weniger der Abgabe im Verhältniss zu 100 cbm der Abgabe und die mittlere Jahresabgabe pro Anschluss berechnet nach der Abgabe im Ganzen, sowie nach dergesammten Privatabgabe an. Diese Zahlen lassen deutlich erkennen, dass der Wasserverbrauch seit Jahren wesentlich durch die ungenügende Zuflussmenge zurückgehalten sein muss. In der That ist schon längere Zeit vor dem Ankaufe des Werkes das Bedürfniss nach einer Vermehrung der disponiblen Wassermenge ein dringendes gewesen. Aber wegen des beabsichtigten Verkaufes wurde Abstand von dem Versuche seiner Befriedigung genommen. Nach dem Ankaufe im Jahre 1889 ist die Stadt dann aber sofort mit eingehenden Untersuchungen für neue Waasererschliessungen und mit der Ausarbeitung von Vergrösserungsprojecten vorgegangen, für welche gleichzeitig die nöthigen Schritte gethan sind, um die erforderlichen Concessionen zu erlangen, worüber sogleich weiter berichtet werden wird. Die Wasserabgabe erfolgt jetzt fast ausschliesslich durch Wassermesser. Der feste Wasserxins pro Jahr betrug früher 3 pro Mille der Feuertaxe der Wohngebäude. Mindestens war jedoch für den Wirthschaftsgebrauch für jede Familie in einem Hause pro Jahr M. 4 und für ein Haus im Ganzen mindestens M. 12 zu zahlen.
732
Herzogthum Sachsen-Coburg-Gotha. Tabelle 814. Wasservertheilung. Jahr
Vorhandene Wassermenge . . Abgegebene Wassermenge . . . oder im mittleren Jahrestage desgl. am Maximaltage . . . desgl. am Minimaltage . . . oder von 100 cbm am mittl. Tage oder pro Einwohner Liter . . . Abgabe nach Messern nur für Private Abgabe ohne Messer Von 100 cbm im Ganzen: nach Messern ohne Messer Vom Wasser ohne Messer: für Private > Öffentliche Zwecke . . . > Selbstverbrauch und Verl ust durch den Ueberlaof . . . . Von 100 cbm im Ganzen: für Private > für Öffentliche Zwecke . . > Selbstverbrauch und Verlust durch den Ueberlanf . . . . Abgabe pro Anschluss: im Jahresmittel vom Ganzen . vom Privatconsume allein . .
1890
1891
1892
1893
1894
1896
18%
1897
1898
1899
cbm 800000 741000 770000 750 000 750 000 770000 717 000 730000 746000 743000 > 721000 711000 725 000 720 000 740 000 740000 695 000 714000 780000 730000 i 2027 1904 1966 2000 2027 2000 1975 1948 1986 1973 t 2370 2390 2640 2670 2480 2600 2600 2620 2490 2900 > 1425 1750 1650 1140 1490 1500 1100 1700 1600 1300 > 87,5 77,5 74,0 57,7 72,8 66,4 73,6 86,1 77,0 58,8 34 44 53 39 48 48 67 50 43 37 cbm 876000 376 000 366000 374 000 875 000 380000 400000 420000 486 000 446 000 » 346 000 336 000 359 000 346000 365 000 360000 295 000 294000 295000 284000 i
62,1 47,9
>
cbm i >
»
52,9 47,1
60,5 49,6
52,0 48,0
50,7 49,3
61,4 48,6
57,6 42,4
68,8 41,2
59,6 40,4
61,0 39,0
— — — 7000 20000 20000 17000 16000 10000 8000 137 000 137 000 142000 123 000 144000 130000 89000 107 600 113 600 117 000 188000 178 000 200000 207 000 211000 222 000 199 000 190600 181600 167 000 79000 30000 45000 30000 10000 30000 22000 16000 16000 13000
cbm > }
»
cbm »
54,9 19,0 26,1 10,9
55,7 19,2 25,1 4,2
52,8 19,3 27,9 6,2
54,2 18,5 27,8 4,1
52,0 19,6 28,5 1,4
62,4 17,6 30,0 3,0
58,5 12,8 28,7 3,1
58,8 16,0 26,2 2,3
59,9 16,6 24,6 2,2
62,4 16,0 21,6 1,8
336 184
332 184
331 175
326 176
331 172
329 172
290 173
300 176
301 179
291 178
Nach Messern ist jetzt bei einem durchschnittlichen, taglichen Verbrauche von bis zu 2 cbm pro cbm 25 Pf., bis täglich 5 cbm 20 Pf., bis täglich 30 cbm 15 Pf. und über täglich 30 cbm 10 Pf. zu zahlen. Als Mindestzahlung för Wasser für häusliche Zwecke gilt dabei 1'/, pro Mille der Feuertaxe, jedoch pro Familie pro Haus mindestens M. 12 und höchstens M. 36, ausgenommen, wenn das Haus nur von einer Familie bewohnt wird, in welchem Falle aber mindestens M. 24 zu zahlen sind. 2. Staureservoiranlage.
Ein zur Erschliessung grösserer WasBermengen für die Versorgung der Stadt von dem Ingenieur Mai r i e h im Jahre 1889/90 ausgearbeitetes Project wurde im Jahre 1890 der Regierung zur Genehmigung unterbreitet. Es gelangte aber erst im Jahre 1896 an die Stadt zurück und zwar auf Grund dagegen eingegangener Beschwerden mit so vielen Einschränkungen begrenzt, dass die Stadt auf dessen weitere Verfolgung verzichtete. Inzwischen waren von Mai r i e h Bohrversuche in der Umgegend der Stadt zur event. Erschliessung von Grundwasser vorgenommen, nach welchen das fragliche Gebiet sehr zerklüftet erschien und ein stark gypshaltiges Wasser führt. Ein hier in der Nähe des Eisenbahnviaduetes erschlossener Grund wasserstrom lieferte ein Wasser, das fast eine concentrirte Gypslösung darstellte. Die Hoffnung, in der Nähe der Stadt aus dem Diluvialschotter oder aus Tiefbrunnen ein qualitativ geeignetes und wirtschaftlich brauchbares Wasser erschliessen zu können, musste nach allen misslungenen Versuchen schliesslich aufgegeben werden. Diese Erkenntniss veranlasste M a i r i c h alsdann zur Ausarbeitung eines Projectes, nach welchem Oberüäehenwasser in einem Stauweiher gesammelt werden sollte, und zwar in der Nähe des A p f e l s t ä t t e r T h a i e s im Mittelwassergrunde bei D i e t h e r z - T a m -
b a c h . Hier eine Thalsperre herzustellen und das aufgespeicherte Wasser künstlich durch Sand filtrirt durch eine Rohrleitung von ca. 10 km Länge und 500 mm Durchmesser dem Hochreservoire auf dem Hirzberge zuzuführen, das waren die Grundzüge des von ihm im Frühjahre 1896 der Stadtverwaltung zur Prüfung überreichten, allgemeinen Projectes. Im October 1897 wurde dasselbe von der Stadtvertretung im Principe angenommen. Zugleich wurden M. 4000 zur Aufstellung eines speciellen Projectes bewilligt. Dieses Project fand in einer Bürgerpartei wegen der Vorzüge, welche eine etwaige Grundwasserversorgung bieten sollte, Widerspruch, und das veranlasste die Stadtverwaltung, den Geh. Rath Professor I n t z e in A a c h e n zu einer gutachtlichen Aeusserung über diese Frage aufzufordern, dem er am 12. November 1898 entsprach. Er schlos8 sich dabei den Anschauungen von Mairich vollständig an und empfahl mit geringen Abänderungen die Ausführung des vorliegenden Projectes, welchem die im E i n s i e d e l t h a i e b e i C h e m n i t z geschaffene Anlage als Vorbild gedient hatte. I n t z e erklärte, dass die Verhältnisse zu einer Thalsperre hier so günstig, wie er sie kaum anderswo je gefunden habe, lägen; auch sei das Project ausserordentlich vorsichtig und allen Erfahrungen der letzten Jahrzehnte entsprechend aufgestellt. Das Bachwasser, welches dem Sammelreservoire zuströmen sollte, sei nach den vorliegenden .chemischen und bacteriologischen Untersuchungen von Quellwasser kaum zu unterscheiden und fast chemisch rein, und der Bacteriengehalt sei ein ungeheuer geringer. Das hierfür zu benutzen beabsichtigte Niederschlagsgebiet hat eine Grösse von 20 qkm und besteht zu 95% aus Hochwaldbeständen. Die gewöhnliche Abflussmenge des Wassers pro Tag variirt zwischen 1500 bis 3000 cbm und steigt in der Hochwasserzeit bis zu 380000 cbm
Henogtham Sachsen-Cobarg-Gotha. im Tage an. Vom 1. Januar bis Ende September 1897 war durch selbstaufzeichnende Messvorricntungen eint Abflussmenge aus dem Gebiete von 11 Millionen cbm ermittelt. Der Inhalt des Sammelbeckens ist zu 800000 cbm bis eine Million cbm angenommen, wofür die Sperrmauer eine Länge von 42 m bis 45 m in der Thalsohle und von 170 m in der Krone erhalten muss. Die Querechnittsdimensionen dieser 27,0 m hohen Mauer sind nach den Vorschlägen von I n t z e und vom Geh. Baurath F e c h t in S t r a s s b u r g so gewählt, dass der Bedingung entsprochen ist, dass in der Mauer niemals Zugspannungen auftreten können. Eine Verständigung über das Benutzungsrecht des Wassers Seitens der Stadt, welche anfänglich wünschte, alles Wasser, das über 230 Sec.-Liter zuflösse, ableiten zu dürfen, ist schliesslich auch auf der Basis des folgenden Vorschlages von F e c h t erreicht, dass nämlich die Interessen Aller richtig berücksichtigt sind, wenn den Triebwerksbesitzern in den Zeiten des Niederwassers das gesammte Wasser zufliesst, und wenn in den Zeiten, wo mehr Wasser im Stauweiher ist, von der oberen Grenze des Niederwassers bis zur unteren Grenze des Hochwassers die Menge getheilt wird. Die Kosten der Stauweiheranlage einschliesslich eines an dem Weiher entlang zu führenden, neu herzustellenden Holzabfuhrweges, sowie der Filtyanlage und der Zuleitung zum Hirzbergreservoire sind einschliesslich Grunderwerb auf M. 786 000 veranschlagt. Das Steinmaterial für die Thalsperrmauer, ein feinkörniger, fester, grauer Porphyr, kann in dem Nachbarthale, dem S c h m a l w a s s e r g r u n d e , und der nölhige Bausand im Stau weihergebiete selbst gewonnen werden. Ausser für die Wasserversorgung ist die Benutzung des Wassers ferner für eine Turbinenanlage, welche eine elektrische Kraftanlage betreiben soll, in's Auge gefasst. Im Sommer 1901 hat das vorstehend skizzirte Project endlich in zweiter Instanz die Genehmigung des herzog 1. s ä c h s i s c h e n Staatsministeriums erhalten, und nach Abwickelung der Grunderwerbsverhandlungen wird im Frühjahr 1902 mit dem Bau begonnen werden, so dass Aussicht vorhanden ist, dass die Anlage, deren Bauausführung dem Projectverfasser Mai r i e h übertragen ist, in 2 bis 3 Jahren, also vielleicht 15 Jahre nachdem die Stadt die ersten Schritte zur Vermehrung des für ihre Versorgung erforderlichen Wassers gethan hat, in Betrieb kommen kann. 3. Mehlis.
(E. 4032, W. 500 mit je 8 B.)
Für die Wasserversorgung der Stadt M e h l i s ist im Jahre 1892 nach dem Proiecte des Civilingenieure L. M a n n e s in W e i m a r eine Anlage hergestellt, welche Anfangs täglich 320 cbm Wasser lieferte. Durch eine neue Quellfassung ist im Jahre 1894 die Lieferung auf 400 cbm pro Tag erhöht, und die Anlagekosten betragen jetzt im Ganzen M. 92 500 oder M. 23 pro Einwohner.
733
Die Quellen, welche das Wasser liefern, liegen ca. 2000 m von der Stadt entfernt und 60,0 m höher als diese, und 20,0 m tiefer als die Quellen und ca. 1900 m von ihnen entfernt ist ein überdecktes Hochreservoir aus Cementstampfbeton hergestellt, welches 400 cbm Inhalt hat. Eine Rohrleitung von 125 mm und 100 mm Durchmesser führt ihm das Wasser zu und von demselben führt eine Fallrohrleitung von ca. 600 m Länge und 175 mm Durchmesser zu dem Vertheilungsnetze. Dieses hat ca. 6700 m Länge und ist mit 48 Schiebern verbunden. Nach den Durchmessern getrennt, setzt es sich wie folgt zusammen: Durchmesser mm: 175 150 125 100 80 Rohrlänge m: 400 500 1100 1700 3000 Schieberzahl: 2 2 8 8 28 Es sind 65 Ueberflurhydranten mit Selbstentwässerung aufgestellt. Die Anscnluss- und die Hausleitungen bestehen aus galv. Schmiederohren. 4. Ohrdruf. (E. 6161, W. 735 mit je 8 B.) Für die Wasserversorgung der Stadt O h r d r u f ist im Jahre 1874 von dem Geh. Bergrath H e n o c h in G o t h a eine Anlage hergestellt, welche täglich bis zu 900 cbm Wasser liefert und M. 150 000 im Ganzen oder M. 25 pro Einwohner gekostet hat. Das Wasser ist aus im Porphyrgebirge entspringenden Quellen, die 4150 m von der Stadt entfernt liegen, erschlossen und wird mit natürlichem Gefälle einem 5780 m entfernt davon und auf der entgegengesetzten Seite der Stadt gelegeneu, gemauerten und überwölbten Hochreservoire von 340 cbm Inhalt zugeführt, soweit es nicht auf dem Wege durch die Stadt vorher bereits abgegeben ist. Das Reservoir liegt 1630 m von der Stadt entfernt und 39,0 m höher als der tiefste Punkt des Versorgungsgebietes, in welchem die Höhen um 8,0 m schwanken. 300 Häuser hatten bereits Anfangs Anschlussleitungen erhalten. 5. Zella-Sanct Blasii.
(E. 3776.)
Für die Stadt Z e l l a St. B l a s i i ist im Jahre 1886 nach dem Projecte des Civilingenieurs L. M a n n e s in W e i m a r eine Quellwasserleitung hergestellt, welche täglich 500 cbm liefert. Die Quellen liegen ca. 1600 m von der Stadt entfernt und ca. 100 m über dem mittleren Niveau der Stadt. Deren Wasser wird einem aus Cementstampfbeton hergestellten Hochreservoire, das überdeckt und in den Boden versenkt ist und 300 cbm Inhalt hat, durch eine ca. 1200 m lange Leitung von 125 mm, 100 mm und 90 mm Durchmesser zugeführt. Von dem Reservoire führt eine ca. 400 m lange Fallrohrleitung von 125 mm Durchmesser zum Vertheilungsnetze. Dieses hat5300lfd.m Länge, wovon 1000 m von 125 mm, 200 m von 100 mm und 2300 m von 80 mm Durchmesser sind. Damit sind 21 Schieber und 18 Unterflurhydranten mit Selbstentwässerung verbunden. Die Anschluss- und die Hausleitungen bestehen aus galv. Schmiederohren.
P. Herzogtimm Anhalt. ') Ballenatedt 2, Bernburg 3, Göthen 4, Corwig 5, Dessau 1, Rosslau 6, Zerbst 7.
1. Haupt- und Residenzstadt Dessau. (E. 42375, W. 2350 mit je 18 B.) a) Wasserwerkaanlage. I. Erste Anlage 1876.
Auf einem gemauerten, 24,0 m hohen, achteckigen Unterbaue war auf kreuzförmigen Mauern ein schmiedeeisernes Hochreservoir mit flachem Boden, das 562 cbm Inhalt hat, unter Dach und ummantelt aufgestellt Dieses war Anfangs nur durch ein Rohr von 300 mm Durchmesser mit der Pumpstation verbunden, und im Jahre 1891 ist noch ein zweites Druckrohr von gleichfalls 300 mm Durchmesser zu dem Reservoire geführt. Von dem Reservoire ging Anfangs nur eine Fallrohrleitung von 300 mm Durchmesser zum Vertheilungsnetze ab, und später ist auch noch eine zweite Fallrohrleitung von 250 mm Durchmesser bis zum Vertheilungsnetze verlegt. Der Boden des Reservoirs liegt 29,5 m hoch über dem Wasserspiegel der anfänglichen Wassergewinnungsstelle.
Für die Wasserversorgung der Stadt D e s s a u wurde mit dem Baue der ersten Anlage für eine städtische Wasserversorgung nach dem Projecte und unter Leitung des späteren Kunstmeisters Meissei im Jahre 1876 begonnen, und schon im folgenden Jahre kam das Werk, 2. Zweite Anlage 1885. welches M. 460000 gekostet hatte und für eine tägliche Lieferung von 4000 cbm bestimmt war, in Betrieb. Bereits kurze Zeit nach der Betriebseröffnung zeigte Das Wasser wurde am linken Muldeufer aus sich, dass sich in dem Wasser Algen entwickelten und einem ca. 1600 m vom Flusse und damals 1450 m von dass es eisenhaltig war. Diese Erscheinungen wurden der Stadt entfernten Brunnen von 5,5 m Durchmesser wenig beachtet, bis sie Anfangs der 80 er Jahre einen und 7,4 m Tiefe gewonnen, dessen Wände wasserdicht solchen Umfang angenommen hatten, dass die Stadt einwaren und der mit seinem offenen Boden in den wasser- gehende Untersuchungen des Wassers durch den Proführenden Kiesschichten stand. fessor R e i c h a r d in J e n a und den Dr. R e i c h a r d t In einer neben dem Brunnen erbauten Pumpstation in Dessau veranlasste, welche aber resultatlos verwaren 2 eincylindrige Schwungradmaschinen, welche liefen. Inzwischen wurde das Leitungswasser immer als Zwillingsmaschinen zusammengekuppelt arbeiten schlechter, so dass schon ein Projekt, das Brunnenkonnten und eine Leistung von je 20 PS. hatten, aufge- wasser aufzugeben und statt dessen künstlich durch stellt. Jede ihrer verlängerten Kolbenstangen treibt eine Sand filtrirtes Muldewasser zur Stadt zu pumpen, nahe liegende, doppeltwirkende Pumpe mit Scheibenkolben vor der Ausführung stand, als der zu einer Begutachtung und Klappenventilen an, welche 18 bis 25 Doppelhübe zugezogene Gas- und Wasserwerksdirector V. Schneider, pro Minute macht. Die Dampfkolben haben 440 mm später in B r e s l a u , nachdem er gefunden hatte, dass und die Pumpenkolben 290 mm Durchmesser, und der aas Grundwasser am rechten Muldeufer eisenfrei war, im Jahre 1885 den Vorschlag machte, die GewinnungsHub beider beträgt 0,942. Zur Dampferzeugung dienten 2 Dampfkessel mit stelle des Wassers an das andere Ufer zu verlegen. Nach seinem Projecte ist in demselben Jahre eine Vorfeuerung für Braunkohle. Es waren Zweiflammrohrkessel von 8,25 m Länge, von 1,7 m resp. 0,35 m Sammelleitung aus gelochten Thonrohren von 400 mm Durchmesser der Hauptkessel resp. der Flammrohre. Durchmesser und von ca. 400 m Länge auf dem »KibitzEin jeder davon hatte 49 qm Heizfläche und war für und Rothkehlchenheger« am rechten Flussufer entlang 3,5 Atm. Dampfdruck concessionirt. Die Maschinen verlegt, und ferner ist hier in 40 m bis 80 m Abstand hatte die Herzogl. A n h a l t i s c h e M a s c h i n e n b a u - vom Ufer ein 120 m langer, gemauerter Sickerkanal in a n s t a l t und E i s e n g i e s s e r e i und die Kessel hatten 4,0 m Tiefe hergestellt, welcher 0,6 m breit und 1,05 m hoch ist. Das dadurch am rechten Ufer gesammelte die Gebr. S » c h s e n b e r g in R o s s l a u geliefert. Wasser ist mittels eines Dükerrohres von 500 mm Durchmesser unter dem Flussbette hindurch nach dem ') 1, 2 . . . . bedeutet laufende Nummer im Text
735
Hercogtham Anhalt. andern Ufer geführt. In ca. 1200 m Entfernung von der ersten Pumpstation und in ca. 1000 m Entfernung von dem Thurmreservoire ist gleichzeitig für die Förderung dieses Wassers eine zweite Pumpstation erbaut, in welcher Anfangs nur eine Dampfpumpmaschine und ein Dampfkessel aufgestellt wurden, während für die spätere Ueberführung der vorhandenen, alten Maschine mit ihren Kesseln der Platz vorgesehen war. Letztere Ueberführung ist nach der Inbetriebsetzung der neuen Maschine auch sehr bald ausgeführt. Die neue Dampfpumpmaschine hat gleichfalls die H e rzogl. A n h a l t i s c h e M a s c h i n e n b a u a n s t a l t und den neuen Kessel, der ebenfalls ein Zweiflammrohrkessel ist, hat die Firma F r a n z K u r t h in C ö t h e n geliefert. Die neue Maschine ist eine liegende, eincylindrige Maschine mit einem Dampfkolben von 450 mm Durchmesser und 0,8 m Hud, die mit ihrer verlängerten Kolbenstange direkt eine doppeltwirkende Plungerpumpe von 3QP mm Kolbendurchmesser und mit Ringventilen antreibt. Die 3 Maschinen können zusammen pro Stunde 312 cbm Wasser bei 33,0 m Arbeitshöhe fördern. Das durch diese zweite Anlage gelieferte Wasser war sehr weich und hatte einen so bedeutenden Gehalt von freier Kohlensäure, dass sich schon bald lösende Einwirkungen auf die für die Privatleitungen allgemein benutzten Bleirohre zeigten und auch bei verschiedenen Consumenten Spuren von Bleivergiftungen eintraten. Nicht nur in D e s s a u , sondern auch in vielen anderen Orten, welche gleichfalls Bleirohre benutzten, erregte diese Erscheinung bei deren Einwohnern in der zweiten Hälfte der 80 er Jahre eine grosse Aufregung, bis die Ursache für diese Erscheinung aus der rein örtlichen Wasserqualität in D e s s a u überzeugend nachgewiesen war. Diese Schädigung wurde hier dadurch noch wesentlich verstärkt, dass bei den dortigen Betriebsverhältnissen in Folge des ungenügenden Wasserzuflusses der Wasserdruck über Nacht sich meistens so weit reducirte, dass ein Theil der Hausleitungen sich entleerte und dann Morgens erst wieder das Wasser in diesen aufstieg, so dass die inneren Rohrwandungen täglich wechselnd mit Luft und mit Wasser in Berührung waren. Dem Dr. C. H e y e r in D e s s a u ist es damals gelungen, ein einfaches Verfahren zur Beseitigung der freien Kohlensäure aus dem Wasser zu entdecken und practisch so weit auszubilden, dass das Wasser, wenn sich auch seine Härte dadurch von 2,1 Grad auf 4,5 biB 6,3 Grad steigerte, doch die Fähigkeit, Blei zu lösen, völlig verloren hat. Es wurde das durch den Zusatz von Kalkspathpulver, das die freie Kohlensäure bindet, in den Sammelschacht im Verhältnisse von 20 bis 25 g für jeden cbm gefördertes Wasser erreicht. Der Kalkspath wurde von der Firma S c h m i d t & B e t s c h in W u n s i e del bezogen. 3. Dritt« Anlage 1895.
Bei der rasch wachsenden Bevölkerungszunahme der Stadt konnte diese neugeschaffene Zuleitung von eisenfreiem Wasser nur vorübergehend ausreichen, wenn es nicht gelang, die Sammelanlagen am rechten Flussufer weiter auszudehnen, wozu sich aber wenig Aussicht bot. Es stellte sich bei dieser Erschliessungsanlage ausserdem sehr bald eine bedenkliche Verechlammung der Kiesschichten, in welchen das abgeleitete Wasser eine natürliche Filtration erfuhr, ein, wodurch dessen Zuflussmenge allmählich zurückging. Andererseits glaubte man sicher annehmen zu dürfen, dass bei einer weiteren Ausdehnung der Filterstränge am rechten Ufer hier auf
eisenhaltiges Wasser gestossen werden würde, so dass man auch von diesem Versuche Abstand nahm und auf Grund eines von der Stadt erbetenen Gutachtens des Bauraths T h i e m in L e i p z i g sich nach 10 Jahren endlich entschloss, das eisenhaltige Wasser des linken Ufera wieder zu benutzen, nachdem man es vorher nach dem inzwischen zu völlig sicherer Leistung entwickelten Enteisenungsverfahren von Eisen befreit haben würde. Im Frühjahr 1895 ist von dem Regierungs- und Stadtbaumeister E n g e l mit dem Baue einer dritten Anlage am linken Mussufer begonnen, für welche das Project von T h i e m ausgearbeitet war, und dieselbe ist in der zweiten Hälfte des folgenden Jahres in Betrieb gekommen. Die dafür bewilligten Gesammtkosten haben M. 550000 betragen. Für die Wassererschliessung sind 11 Rohrbrunnen am linken Flussufer hergestellt, welche durch eine Heberleitung verbunden sind, die in einen 13,0 m tiefen Sammelschacht mündet Das vorhandene Gebäude der Pumpstation hat einen Anbau erhalten, in welchem 2 neue Dampfpumpmaschinen, von denen Anfangs nur eine aufgestellt wurde, und die nöthigen Dampfkessel, von denen gleichfalls vorläufig nur einer beschafft ist, Platz finden können. Die neue Dampfpumpenmaschine von 64 PS. ist von A. B o r s i g in B e r l i n , und der neue Kessel, der an Stelle eines der alten Kessel gekommen ist, ist von der Firma G e b r . S a c h s e n b e r g in R o s s l a u geliefert; er ist für 7 Atm. Dampfdruck concessionirt. Die 3 jetzt vorhandenen Kessel haben zusammen 147 qm Heizfläche. Die Maschine ist eine liegende Verbundmaschine, welche direkt mit ihren verlängerten Kolbenstangen 2 liegende Druckpumpen antreibt, die das Wasser aus dem Reinwasserreservoire auf das Thurmreservoir fördern. Ferner werden von den Kurbeln der Maschine aus mit Schubstangen 2 stehende Rohwasserpumpen angetrieben, welche das Wasser aus der Heberleitung auf die Enteisenungsanlage fördern. Diese Anlage ist für eine tägliche Lieferung von 8000 cbm bestimmt und besteht aus einem Reinwasserreservoire mit dem darüber befindlichen Lüftungshause mit Regensieben und aus 3 Feinkiesfiltern von zusammen 360 qm Fläche mit einem Spülbehälter. Diese sämmtlichen Bauten sind aus Stampfbeton von dem Hydrosandsteinwerke S c h u l z e & Comp, in L e i p z i g ausgeführt. Endlich ist gleichzeitig auch noch ein zweites Thurmreservoir von Schmiedeeisen hergestellt, welches von der Maschinenbauanstalt C y c l o p in B e r l i n ausgeführt wurde und 1100 cbm Inhalt hat. Es ist in gleicher Höhe wie das erste Reservoir aufgestellt. 4. Verthellungsleltungen.
Das Vertheilungsnetz für die Stadt steht unter einem mittleren Drucke von 25,0 m und war ursprünglich nach dem Circulationssysteme disponirt. Die Tabelle 315 (S. 736) giebt für das Ende jedes der 12 Jahre von 1888/89 bis 1899/00 die Länge der Rohrleitungen von 350 mm bis 80 mm Durchmesser und deren cubischen Inhalt, sowie die Zahl der damit verbundenen Schieber und Hydranten und der öffentlichen Springbrunnen, Laufbrunnen und Pissoire an. Mit den Leitungen sind femer 13 Kanal- und Rohrspüler verbunden. Die Hydranten sind sämmtlich Ueberflurhydranten mit Selbstentwässerung und stehen in ca. 75 m Entfernung von einander. Die Tabelle 315 giebt ferner für jedes der 12 Jahre die Zahl der benutzten Anschlussleitungen und der da-
Herzogthum Anhalt.
736
Tabelle 315.
R o h r l e i t u n g e n , A n s c h l u s s l e i t u n g e n etc. Jahr
Rohrlänge m
Rohr inhalt cbm
Schieborzahl
1888/89 1889/90 1890/91 1891/92 1892/93 1893/94 1894/96 1896/96 1896/97 1897/98 1898/99 1899/00
27 082 27 558 29 900 31 177 31500 82 670 33480 38406 39868 41 797 46161 46833
560 564 594 614 617 627 672 1100 1115 1139 1200 1242
118 124 145 154 160 166 173 229 241 25« 298 323
AufOeffentliche BadeAnPrivatHydraneinrich- Closets Spring- gestellte schlussSpringLauften brunnen Wasserbrunnen brunnen Pissoire leitungen tungen messer 267 280 307 327 350 364 381 412 430 469 492 516
4 4 4 4 4 4 4 4 4 5 5 5
mit verbundenen Badeeinrichtungen, Closets und Springbrunnen, sowie die Zahl der eingebauten Wassermesser an. Diese sind sämmtlich von S i e m e n s & H a l s k e , B e r l i n geliefert. b) Waaserförderung und -Vertheilnag.
Die Tabelle 316 giebt für jedes der 12 Jahre von 1888/89 bis 1899/00 die jährliche Wasserförderung und den Verbrauch von Braunkohlen für die Kesselheizung im Ganzen, pro 100 cbm gefördertes Wasser und pro PS. Stunde an. Ferner ist die Leistung von ein kg Braunkohle in m X kg angegeben. Tabelle 316.
W a s s e r f ö r d e r u n g und K o h l en v e r b r a u c h . Jahr
Wasserförderung cbm
1888/89 1889/90 1890/91 1891/92 1892/93 1893/94 1894/95 1896/96 1896/97 1897/98 1898/99 1899/00
901076 91378 1166 300 1161 351 1318 680 1364 110 1484 500 1861367 1946 482 2201068 2 212 272 2 276 447
Kohleiiverbrauc h kg pro kg pro im pro PS.- 100 cbm Kohle Ganzen Stunde Wasser m X kg 1 672 879 1457 528 2 008300 2 237 300 2 427 000 2 400000 245Ö000 3 038000 2 139 830 2 107 298 2 008 731 2 270 855
12,75 11,68 12,99 14,66 13,80 13.29 12,38 12.30 8,29 7,20 6,24 6,98
174,9 168,0 178,0 195,0 184.0 177.1 165,0 163.2 110,0 96,0 91,0 99,0
21200 23150 20 800 18460 19 590 20300 21800 22057 32 565 37 393 43 172 39 296
Wähl•end der 12 Jahre 1ìat die g efördert« Wassermenge in jedem Jahre durchschnittlich gegen jedes Vorjahr um 8,79 o/o, dagegen aber der Kohlenverbrauch nur um 3,38 % zugenommen. Diese erhöhte Leistung der Kohlen datirt freilich erst seit dem Jahre 1896/97. Mit einem kg Kohle sind im Durchschnitt in jedem der ersten 8 Jahre 20918 m X kg und in jedem der letzten 4 Jahre 38106 m X kg Leistung erzielt, also in der letzten Periode 84,3 °/o mehr als in der ersten Periode. Die Tabelle 317 giebt für jedes der 3 Jahre von 1897/98 bis 1899/00 die mittlere, tägliche Leistung der Kiesfilter der Enteisenungsanlage pro qm, sowie ferner die Dauer der Filter zwischen 2 Reinigungen und die im Jahre gereinigte Filterfläche im Ganzen an.
40 40 40 40 40 40 40 40 40 40 40 40
2 2 2 2 2 2 3 4 6 6 8 8
1694 1809 1915 2048 2140 2243 2350 2460 2558 2681 2797 2909
275 300 310 350 400 450 475 490 510 530 550 560
350 494 600 672 720 974 1186 1392 1740 2111 2570 3116
57 57 59 60 60 63 66 70 79 81 85 85
37 46 64 105 106 127 135 150 173 185 207 220
1897/98
1898/99
1899/00
15,0
15,6
17,3
28 17 8 64
41 24V, 8 43
34 29 6 38
Tabelle 317.
Filtration. Jahr Im Tage pro qm Filterfläche gereinigt . . cbm Dauer eines Filters: Tage im Maximum . . » » Mittel . . . . » Minimum . > Filterreinigungen im Jahre .
Die Tabelle 318 (S.737) giebt für jedes der 12 Jahre von 1888/89 biB 1899/00 die Einwohnerzahl unddieWaseerabgabe im Ganzen und für jedes Jahr gegen 100 cbm des Vorjahres, sowie für den Tag des mittleren, des grös6ten und des geringsten Verbrauches im Ganzen und pro Einwohner in Liter und das Verhältniss am Maximal- und Minimaltage gegenüber 100 cbm am mittleren Jahrestage an. Die Zunahme des Verbrauches pro Kopf beträgt am mittleren Jahrestage durchschnittlich in jedem Jahre gegen das Vorjahr 4 , 7 5 % und die gleichzeitige Zunahme der Einwohnerzahl 4,07%. Ferner giebt die Tabelle die Abgabe nach Messern, welche nur für Private stattfindet, und ohne Messer, sowie die Vertheilung der letzteren für öffentliche Zwecke, für den Selbstverbrauch incl. Verlust und für Private, letztere auch einschliesslich der Abgabe nach Messern, im Ganzen und pro 100 cbm der Gesammtabgabe an. Endlich ist die mittlere Abgabe pro Anschluss im Jahre aus der Gesammtabgabe und aus der Privatabgabe nach Messern und ohne Messer berechnet, sowie das Verhältniss der Abgabe nach Messern und ohne Messer zu 100 cbm der Privatabgabe angegeben. Die Tabelle 319 (S. 738) giebt die Vertheilung der Abgabe für öffentliche Zwecke in jedem der 12 Jahre von 1888/89 bis 1899/00 für die verschiedenen Verwendungsarten im Ganzen, sowie im Verhältniss zu 100 cbm der Abgabe für öffentliche Zwecke an. Als Wassergeld ist für den Haus- und Wirthschaftsbedarf entweder l°/oo des Brandcasaenwerthes der Gebäude oder nach besonderer Vereinbarung zu zahlen. Ferner ist jährlich zu zahlen: für ein Pissoir M. 2, für ein Cloeet oder für einen Pissoirraum M. 3 bis M. 10, für ein Pferd, ein Stück Rindvieh oder einen Personenwagen M. 2, pro qm Viehställe und pro m Krippenlänge in Gasthöfen etc. M. 0,45, desgl. für Schweine und Schafe M. 0,15, pro ar Garten fläche M. 2, pro qm Ge-
Herzogthum Anhalt.
73?
Takelle 318. Wasserabgabe. Jahr Einwohnerzahl Geaammtabgabe im Jahre . . . . cbm desgl. gegen 100 cbm des Vorjahres • > am mittleren Jahrestage . . > oder pro Einwohner Liter desgl. am Maximaltage . . . . cbm oder pro Einwohner . . . . . Liter > > 100 cbm am mittleren Tage cbm » desgl. am Minimaltage Liter oder pro Einwohner > > 100 cbm am mittleren Tage cbm Abgabe nach Messern (nur für Private) > oder von 100 cbm d. Gesammtabgabe > Abgabe ohne Messer oder von 100 cbm d. Gesammtabgabe > davon für Öffentliche Zwecke . . » oder von 100 cbm d. Gesammtabgabe > davon Selbstverbrauch and Verlast i oder von 100 cbm d. Gesammtabgabe > 5 davon für Private oder von 100cbm d. Geaammtabgabe > fQr Private im Ganzen oder von 100 cbm d. Gesammtabgabe 1 von 100 cbm der Privatabgabe nach Messern desgl. ohne Messer pro Anschluss v. d. Gesammtabgabe 1 pro Messer Jahresabgabe . . . . 1 pro Anschluss ohne Messer desgl . >
1888/89
1889/90
1890/91
1891/92
1892/93
1893/94
31500 901076 2469 75 5165 164 209,0 1071 34 43,4 123 0U0 13,6 778076 8«,4 106 000 U.8 607« 0,6 G66 000 74,0 789000 87,6
33 600 91378 101,0 2494 74 5163 154 207,0 1190 36 47,7 139 350 15,3 771 028 84,7 100 000 11,0 6028 0,6 685000 73,1 804350 88,4
35 000 1 156 300 127,2 3168 90 4845 138 152,9 1770 50 55,9 156 437 13,5 999 863 86,5 146000 12,6 13 863 1,2 840000 72,7 996 437 86,2
37 500 1151351 99,6 3154 84 6658 177 211,0 1650 44 52,4 177 995 15,4 973356 84,6 115000 10,0 12 356 1,1 846000 73,5 1023 995 88,9
39 500 1318 630 114,4 3613 91 6449 163 178,4 1912 48 53,0 200 000 15,1 1 118 680 84,9 108 000 8,2 10 680 0,8 1000000 75,6 12(10000 91,0
40 500 1354110 102,9 3710 92 5888 145 158,7 2120 52 67,1 210000 15,5 1 144110 84,5 75000 5,5 12110 0,9 1 057 000 78,1 1267 000 93,6
15,6 84,4 631 3325 402
17,3 82,7 537 3035 388
15,7 84,3 594 2443 446
17,3 82,7 595 1695 435
16,7 83,3 616 1905 492
16,6 83,4 603 1655 500
—
Fortsetzung der Tabelle BIS. Jahr Einwohnerzahl Gesammtabgabe im Jahre . . . . cbm desgl. gegen 100 cbm des Vorjahres > am mittleren Jahrestage . . » oder pro Einwohner Liter desgl. am Maximaltage cbm oder pro Einwohner Liter > > 100 cbm am mittleren Tage cbm > desgl. am Minimaltage oder pro Einwohner Liter > > 100 cbm am mittleren Tage cbm Abgabe nach Messern (nur für Private) » oder von 100 cbm d. Gesammtabgabe Abgabe ohne Messer oder von 100 cbm d. Gesammtabgabe davon fQr öffentliche Zwecke . . oder von 100 cbm d. Gesammtabgabe davon Selbstverbraach and Verlust > oder von 100 cbm d. Gesammtabgabe * davon für Private oder von 100 cbm d. Gesammtabgabe > » für Private im Ganzen oder von 100 cbm d. Gesammtabgabe von 100 cbm der Privatabgabe nach > Messern » desgl. ohne Messer pro Anschluss v. d. Gesammtabgabe pro Messer Jahresabgabe . . . . » pro Anschluss ohne Messer desgl. . * 0 r a b n. Wasserversorgung. Bd. n.
1894/95
1895/96
1896/97
1897/98
1898/99
1899/00
42000 1484500 109,4 4067 97 7212 170 177,1 2505 59 61,6 187 400 12,6 1 297 100 87,4 76000 6,1 17 100 1,1 1 204 000 78,1 1 391800 93,8
42 800 1861 367 122,5 5086 119 8276 193 162,2 3265 76 63,9 257 770 13,8 1 603 597 87,2 100000 5,4 23 697 1,3 1480 000 £0,5 17 377 710 94,8
45 000 1 946 482 104,9 5333 119 8621 192 162,2 3035 67 56,3 245 650 12,6 1 700 932 87,4 106000 6,5 24 932 1,3 1 570 00U 80,6 1 815 560 93,2
46 800 2 201068 118,5 6030 129 9780 209 162,0 4268 91 70,6 311318. 14,1 1 889 755 85,9 125 0U0 5,7 30 750 M 1 733 000 78,8 2 044 318 92,9
48 600 2 212 272 100,0 6061 125 10178 209 167,2 3492 72 57,6 329 050 14,9 1883 220 85,1 135000 6,1 33 222 1,5 1715 000 77,5 2044 050 92,1
50 000 2 276 447 102,9 6237 125 9565 191 152,8 4053 82 65,6 381 780 16,8 1 894 667 83,2 141000 6,2 34 667 1,5 1 719 000 75,5 2 100 780 92,3
13,5 86,5 631 1388 545
14,9 85,1 766 1718 641
13,5 86,5 761 1419 658
15,2 87,8 821 1683 693
16,1 83,9 791 1590 662
18,2 81,8 782 1735 642 47
738
Herzogtbnm Anhalt.
Tabelle 319. Strassensprengen
Jahr
cbm 1888/89 1889/90 1890/91 1891/92 1892/93 1893/94 1894/95 1896/96 1896/97 1897/98 1898/99 1899/00
20000 20000 30000 20000 26 000 26000 30000 35000 35 000 40000 45 000 48000
1888/89 1889/90 1890/91 1891/92 1892/93 1893/94 1894/96 1895/96 1896/97 1897/98 1898/99 1899/00
18,9 20,0
20,6 17,4
23.2 33.3 39,6 36,0 33,0 32,0 33,3 34,0
Vom W a s s e r für ö f f e n t l i c h e Z w e c k e für Kanal- und Bewässern BedürfnissLauföffentlicher Rinnsteinanstalten brunnen Anlagen spülnng cbm cbm cbm cbm cbm Wasser im G a n z e n 15 000 1000 4000 4000 20000 3000 500t) 10000 20000 1000 1000 5000 10000 46 000 12000 7000 30 000 1000 10000 5000 6000 5000 20000 1000 10000 6000 5000 20000 2000 10000 3 500 26000 2000 6 000 5000 32000 3000 6000 8000 5000 8000 35 000 6000 6000 5000 5000 10000 42000 8000 8000 47 000 12000 5000 3000 11000 5000 11000 12 000 50 000 3000 V o n 100 c b m W a s s e r f ü r ö f f e n t l i c h e Z w e c k e 3,8 3.8 14,2 18,8 0,9 5,0 10,0 20,0 1,0 3.0 0,7 8,2 3.4 6,9 30.8 4,3 8.7 0,9 6,1 26,1 5,6 9,2 4.6 0,9 18,6 8,0 2,6 13,4 26.7 6.7 2,6 4,6 7.9 6,6 32.9 8,0 6,0 3.0 32,0 5,0 5,6 5,6 7.5 4,7 33,0 6,4 6,4 8,0 32,6 4,0 8,8 2,3 8.1 3,7 34.8 8,5 7.8 35,5 3,5 2.1
Springbrunnen
wächsbänser M. 0,20, für Sprengen pro ar gepflasterter Fläche M. 3 und ungepflasterter Fläche M. 4, für Springbrunnen (im Sommerhalbjahr bis 2,5 m Steighöhe) bei 3 mm M. 18, bei 4 mm M. 36, bei 6 mm Strahldurchmesser M. 75, für Zimmerfontainen M. 9 etc. Für Bauzwecke ist vom Tax wert he 2 "/oo für massive und l"/00 für Fachwerkgebäude zu zahlen. Für gewerbliche Zwecke erfolgt die Zahlung mit 10 Pf. pro cbm nach Messern oder nach Schätzung. Für Dampfkessel ist pro qm Heizflache M. 8 zu zahlen. Die Wassermesser werden von der Stadt gegen Entrichtung der Selbstkosten geliefert und aufgestellt. Mindestens ist dann aber jährlich M. 3 Wassergeld zu zahlen. Eine chemische Controle des Wassers findet in jeder Woche einmal statt, und. in den Sommermonaten werden bacteriologische Untersuchungen von Dr. H e y e r in D e s s a u vorgenommen.
2. Ballenstedt.
(£. 5197.)
Für den unteren Theil der Stadt B a l l e n s t e d t ist im Jahre 1893 von dem Ingenieur C a r l R o s e n f e l d in B e r l i n eine Quellwasserleitung ausgeführt, deren Anlage M. 26000 gekostet hat. Das Wasser ist in 2 ge mauerten Hochreservoiren von zusammen 72 cbm Inhalt gesammelt, und für dessen Vertheilung sind ca. 2600 lfd. m Rohrleitungen verlegt, mit welchen 20 Hydranten und 10 öffentliche Brunnen, sowie verschiedene Hausanschlüsse verbunden sind. 3. Bernburg.
(E. 32 374, W. 2800 mit je 13 B.) a) Erste Anlage.
Seit einer langen Reihe von Jahren erfolgte die Wasserversorgung des »bergstädtischen Theiles« der Stadt B e r n b u r g auf Grund eines mit der damaligen herzogl. Maschinenfabrik abgeschlossenen Vertrages mittels eines dieser Fabrik gehörenden und von ihr betriebenen Pump-
Feuerlöschen
Sonstige Zwecke
cbm
cbin
2000 1000 3000 2000 1000 2000 500 1000 1000 2000 2000 2000
40000 40000 40000 40000 40000 5000 4000 10000 10000 10 000 10000 10000
1,9 1,0
37.7 40,0 27,4 34.8 37,2 6,7 5.3
2,0
1,7 0,9
2,6
0,6 1,0 0,9 1,6 1,5 1,4
10,0 9.4
8,0 ^A 7,1
werks, welches das Wasser ai 3 einem unmittelbar an der S a a l e gelegenen Brunnen entnahm. Die Wassermenge, welche diese Anlage liefern konnte, war bei der schnellen Ausdehnung der »Oberstadt« und namentlich häufig im Sommer ungenügend, und auch dessen Qualität liess manches zu wünschen übrig, so dass die Stadtverwaltung sich entschloss, den Vertrag durch Kauf der Anlage zu lösen, nachdem die Maschinenfabrik von der Regierung Ende 1872 durch Kauf in die Hände einer Actiengesellschaft übergegangen war, welcher das Recht zustand, den früheren Wasservertrag mit der Stadt am 1. October 1874 kündigen zu können. Dadurch wollte die Stadt frühzeitig genug freie Hand erhalten, um die Vorbereitungen für den Bau eines ihren Bedürfnissen entsprechenden, städtischen Wasserwerkes unbehindert betreiben zu können. Bereits im Frühjahr 1873 sind Bohrungen zur Feststellung der geognostischen Verhältnisse des S a a l e thales ausgeführt, und in deren Folge ist oberhalb und unweit der Stadt in einem am rechten S a a l e u f e r gelegenen Gehölze, dem »Pfaffenbusche«, in 70 m Abstand vom Flusse ein Versuchsbrannen von 1,88 m Durchmesser und 5,0 m Tiefe hergestellt. Die Bohrungen hatten nämlich hier unter dem 1,5 m bis 2,5 m starken Alluvium von Lehm und Flussschlamm ein bedeutendes Kieslager von sehr reinem und grobem Materiale mit einem reichen Zuflusse von Grundwasser feststellen lassen. Bei einem 4 Wochen ununterbrochen fortgesetzten Versuchspumpen, wofür eine von einer Locomobile betriebene Centrifugalpumpe diente, wurden aus dem Brunnen bei 2,0 m Absenkung in der Stunde 145 cbm Wasser dauernd entnommen. Dieses hatte eine constante Temperatur von 8° C., während die S a a l e 15° bis 20° C. und die Luft 11° bis 22° C. zeigten, und war völlig klar und geruchlos. Die Tabelle 320 (S. 739) gibt die
739
Herzogthum Anhalt.
Resultate einer gleichzeitigen Untersuchung eines Liters des Wassere aus dem Versuchsbrunnen, aus der S a a l e und aus dem sog. B ä r b r u n n e n , dessen Wasser in der »Thalstadt« für das beste von allen der dortigen Pumpenbrunnen gehalten wurde.
und mit Ringventilen antreibt. Die Maschinen machen 16 bis 24 Umdrehungen pro Minute, und es liefert bei normalem Gange eine jeae stündlich 100 cbm Wasser. Beide haben einen gemeinschaftlichen, gusseisernen Druckwindkessel von 1,1 m Durchmesser und 3,5 m Höhe. Die Kessel sind Zweiflammrohrkessel von 8,0 m Länge Tabelle 320. und von 1,9 m Durchmesser der Hauptkessel und von 0,6 m der Flammrohre. Jeder hat 53,4 qm Heizfläche Analysen. und ist für 5 Atm. Dampfdruck concessionirt. Sie Versuchshaben Etagenfeuerungen für Braunkohle. Die Maschinen Saale B&rbrunnen Ort der P r o b e n a h m e brunnen und die Kessel sind von A. Bors ig in Berlin bezogen. Als Hochreservoir ist ein Thurmreservoir aus Schmiedeeisen auf einem Terrain erbaut, auf welchem Schwefelsaurer Kalk . 145 mg 128 mg 430 mg — früher ein Pulverthurm gestanden hatte. Das Reservoir Kohlensaurer > 19 » 28 » 104 . 257 . Kohlensaure Magnesia 133 mg ist 36,6 m hoch über dem niedrigsten S a a l e WasserCblornatrium . . . . 77 . 32 > 83 » stande und 15,8 m hoch über Terrain auf einem geThonerde ond Eisen . Spuren Spuren Mull mauerten Unterbaue aufgestellt. Es hat 4,7 m Höhe 10 mg unbedenteDd 20 mg Salpetersäure . . . . und 454 cbm Inhalt. Sein flacher Boden von 11,3 m TrockenrOckstand . . 550 » 504 mg 1296 > Durchmesser ist durch schmiedeeiserne Träger unterOrganische Substanz . unbedeutend vorhanden unbedenteDil stützt. Aussen ist es ummantelt und oben mit einer 8,5 4,8 16,4 Härte, deutsche Grade Zinkblechabdeckung, die auf einem eisernen Gerüste ruht, überdacht. Von dem Reservoire geht eine FallAuf Grund der gleichzeitig über das ganze Versuchs- rohrleitung von 250 mm ab, von der eine Leitung von feld ausgedehnten Beobachtungen der Absenkungen des 100 mm Durchmesser zur Landesirrenanstalt und eine Grundwassers sind dann von dem Versuchsbrunnen in solche von 150 mm Durchmesser nach der »Thalstadt« Abständen von 80 m 2 Brunnen von 3,3 m Durchmesser und nach W a l d a u abzweigen, während das Hauptrohr und 5,4 m Tiefe für eine definitive Anlage aus Mauer- mit 200 mm Durchmesser weiter zur »Bergstadt« gewerk in Cementmörtel und mit dichten Wänden herge- führt ist. In den Vertheilungsleitungen schwankte der stellt. Gleichzeitig ist der Versuchsbrunnen auch für Druck je nach der Ortslage zwischen 18,4 m und 48,2 m. den definitiven Gebrauch umgebaut, und mit diesen Die gesammten Rohrleitungen, soweit sie am 1. Oc3 Brunnen erschien die beabsichtigte, tägliche Entnahme tober 1874 in Betrieb gekommen sind, hatten bis incl. von 3000 cbm Wasser gesichert, welche in einem bereits 80 mm Durchmesser 11300 lfd. m Länge. Die gussvorliegenden Projecte des damaligen Civilingenieurs und eisernen Rohre sind von der L a u c h h a m m e r h ü t t e späteren Baurathes B. S a l b a c h in D r e s d e n , der auch bei G r ö d i t z und die Schieber und Hydranten von die Untereuchungsarbeiten geleitet hatte, angenommen A. L. G. D e h n e in H a l l e a. S. geliefert. Die Rohrwar. Dieses Project war vorläufig nur für den »berg- verlegungen hat die Firma F. P e t e r s , Nachfolger G. städtischen Theil« von B e r n b u r g beschränkt, wobei M e u n i c k e in B e r l i n - D r e s d e n ausgeführt. Anfangs jedoch die Möglichkeit der späteren Ausdehnung der waren 79 Schieber und 104 Hydranten mit den RohrAnlage auf die ¡> Thalstadt« und die Vorstadt W a l d a u leitungen verbunden. vorgesehen war. Im Jahre 1873/74 beschlofis die StadtDie Anschlussleitungen und die Hausleitungen vertretung die Ausführung der Anlage auf Grund dieses sind aus Zinnbleirohren von 30 mm bis 13 mm DurchProjectes unter S a l b a c h ' s Oberleitung. messer hergestellt, welche von A. K e s s l e r & S o h n Von den 3 Brunnen ist der mittlere zum Haupt- in B e r n b u r g geliefert wurden. Am Ende des ersten brunnen gemacht und mit einem über das höchste Hoch- Betriebsjahres waren 31 Wassermesser von S i e m e n s wasser hinausreichenden Ueberbau versehen, während & H a l s k e , B e r l i n eingebaut. die beiden andern Brunnen als Sammelbrunnen oben Die Kosten dieser ersten Anlage haben betragen: wasserdicht geschlossen 6ind. Das Wasser wird aus für die Brunnenanlage M. 23040 ihnen durch Heberrohre von 200 mm Durchmesser in » die Wasserhebeanlage » 100100 den Mittelbrunnen überführt, und aus diesem geht das » die Reservoiranlage » 68400 eigentliche Saugerohr zu den Pumpen ab. » das Rohrnetz » 148400 In der Pumpstation sind 2 Dampfpumpmaschinen » die Anschlussleitungen » 71000 von je 42,5 PS. und 2 Dampfkessel aufgestellt. Die » Insgemein, Vorarbeiten etc. . . . » 39 060 Pumpen der ersteren überführen das Wasser durch Saugezusammen M. 450000 und Druckrohre von 250 mm Durchmesser aus dem Brunnen in ein 630 m davon entfernt liegendes Hochb) Erweiterungen der Anlage. reservoir, dessen Wasserspiegel 52,4 m hoch über dem niedrigsten Wasserstande der S a a l e an der Schleuse I. Pumpstation und Saaleveraalzung. liegt. Für die Wahl der Grösse der Maschinen, deren mögliche Kuppelung zu einer Zwillingsmaschine vorDie Ausdehnung des Rohrnetzes in der »Thalstadt« gesehen war, ist schon die später beabsichtigte Ausdeh- und in Waldau, sowie die Erweiterungen desselben in nung des Werkes bestimmend gewesen. Die Gebäude der »Bergstadt« haben im Laufe der folgenden Jahre sind auch sofort für eine Verdoppelung der Maschinen- die Anlagekosten des Werkes bis zum Jahre 1886 auf anlage, sowie für einen dritten Kessel hergestellt. M. 640000 gesteigert. Die vorhandenen WassergewinDie Maschinen sind eincylindrig und liegend. Sie nungs- und Förderanlagen genügten damals dem wachhaben Meyer'sehe Schiebersteuerung und Condensation, senden Consume auch nicht mehr, und es ist daher in sowie Dampfkolben von 450 mm Durchmesser und 0,65 m dem Jahre 1887/88 nach S a l b a c h ' s Projecte und unter Hub, deren Kolbenstange direkt je eine doppeltwirkende dessen Oberleitung ein Erweiterungsbau ausgeführt, Pumpe mit Scheibenkolben von 330 mm Durchmesser welcher auf M. 105400 veranschlagt war. 47»
740
Herzogthum Anhalt.
Für die Wassergewinnung sind damals 3 neue Privatgesellschaft, welche doch im Grunde nur Brunnen aus gusseisernen Ringen hergestellt, welche darauf hinausgehe, finanziell möglichst hohen GeSchlitze in den Wänden haben und daher seitlich, aber winn zu erzielen, das zum Leben unentbehrliche auch in der Sohle durchlässig sind. Die Brunnen haben Wasser in dieser Weise versalzen und verderben 1,5 m Durchmesser und 8,0 m Tiefe erhalten und sind zu lassen.« durch Saugerohre direkt mit den Saugewindkesseln der Die das ganze Jahr 1893 hindurch herrschende, Maschinen verbunden. grosse Trockenheit hatte den Salzgehalt in der oben anIn dem alten Maschinenhause ist eine dritte Pump- gegebenen, erschreckenden Weise vergrössert. Ferner kam maschine aufgestellt, welche die vormals H e r z o g l . hinzu, dass die in der Provinzialirrenanstalt in N i e t Anhalt. M a s c h i n e n b a u a n s t a l t in B e r n b u r g ge- l e b e n im Januar 1893 auftretende Choleraepidemie das liefert hat. Es ist eine liegende Eincylindermaschine mit mit einer Strafandrohung erlassene Verbot der p r e u s Condensation, mit Riddereteuerung und mit Schwungrad. s i s c h e n und später auch der a n h a l t i s c h e n Re Mit ihrer verlängerten Kolbenstange treibt sie eine direkt gierung zur Folge hatte, aus der S a a l e überall Wasser gekuppelte, liegende, doppeltwirkende Pumpe an, welche zu entnehmen, weil das S a a l e wasser durch die Abflusseinen durchgehenden Plungerkolben hat. Der Dampf- wasser der Anstalt inficirt sei. kolben hat 600 mm und der Plunger 350 mm DurchEine damals in B e r n b u r g von der Stadtvertretung messer. Beide haben 1,0 m Hub und machen pro Minute 16 bis 24 Doppelhübe. Die Maschine liefert bei der niedergesetzte Commission, in welche auch S a l b a c h normalen Umdrehzahl (20) pro Stunde 180 cbm Wasser berufen war, hatte sich mit der Aufgabe zu beschäftigen, auf 54,4 m effektive Höhe. Im Kesselhause ist noch ein neue Bezugsquellen für das städtische Wasserwerk aufzusuchen. Zu dem Zwecke wurden zwischen P o p z i g , dritter, den früheren gleicher Kessel aufgestellt. G e r b i t z , G r i m s c h l e b e n und L a t o r f Bohrungen ' Die ausserordentliche Zunahme der Bevölkerung ausgeführt, aber ebenso wenig einen günstigen und die damit verbundene Bauthätigkeit, sowie die Erfolg hatten,welche als die Bohrungen in der Gegend grössere Wasserabgabe an Private verlangten sehr bald, zwischen C o l b r i g k , späteren I l b e r s t d t und R a t h m a n n s eine Reservemaschine für die neue Maschine zu be- d o r f . Die Beobachtung, dass adas Wasser der Brunnen schaffen. Diese wurde im Jahre 1892 mit der dritten in der »kleinen Aue«, sowie das Wasser der R ö s s e sich völlig übereinstimmend und von derselben Lieferantin weniger salzhaltig zeigten, lenkte dann die Aufmerksamzum Preise von M. 23 700 bezogen, so dass seitdem keit auf das linke Saaleufer. Inzwischen war jedoch die 4 Maschinen, die zusammen stündlich 560 cbm Wasser Trockenlegung des s a l z i g e n S e e s bei O b e r r ö b liefern können, vorhanden sind. l i n g e n in Aussicht genommen, und das erweckte die Schon einige Jahre früher, seit dem Jahre 1887, Hoffnung auf eine Beseitigung des Uebels in absehbarer begann für das Wasserwerk eine Calamität durch den Zeit, so dass der Gemeinderath am 8. Mai 1893 beschloss, von Jahr zu Jahr wachsenden Salzgehalt seines Wassers. sich vorläufig mit einem Provisorium zu behelfen. Seit dieser Zeit hatte nämlich die M a n s f e l d e r Für dieses wurden in der »kleinen Aue« 3 neue K u p f e r s c h i e f e r b a u e n d e G e w e r k s c h a f t angefangen, ihre Grubenwasser durch den »Schlüsselstollen« Brunnen aus geschlitzten, gusseisernen Ringen von 2,7 m bei F r i e d e b u r g oberhalb B e r n b u r g in die S a a l e Durchmesser und von 8,0 m Tiefe in ca. 200 m Entzu leiten, wodurch auch das Grundwasser, welches das fernung von einander hergestellt. Jeder der Brunnen Wasserwerk speist, allmählich einen immer stärkeren hat eine Saugeleitung von 300 mm Durchmesser erSalzgehalt angenommen hat. Nach den Untersuchungen halten, und diese 3 Leitungen sind zu einem Saugerohre des Professor Dr. K r a u t in H a n n o v e r sowie nach von 500 mm Durchmesser vereinigt, welches als Düker den Messungen, welche durch die »Herzogliche Versuchs- die S a a l e kreuzt und dann bis zu den Saugewindkesseln station« vorgenommen waren, wurden während dieser in der Pumpstation verlängert ist. Am 3. August 1893 Zeit von der Gewerkschaft pro Minute 45 bis 80 cbm von ist diese neue Saugeleitung zum ersten Male in Beeiner 10- bis 12procentigen Salzsoole, also in 24 Stunden nutzung gekommen, und erst seit dieser Zeit konnte das etwa 7 bis 14 Millionen kg Kochsalz in die S a a l e ein- städtische Wasserwerk wieder Trinkwasser liefern. Später geführt. Das Maximum des Salzgehaltes im Liter Saale - inussten freilich die vorhandenen Pumpenbrunnen in wasser hat am 17. Juli 1893 14,31 g und im Grund- der »alten Aue« wegen der Wasserentziehung durch die neuen Wasserwerksbrunnen vertieft und deren Pumpen wasser am 12. August 1893 8,35 g betragen. Dadurch war das Wasser des Wasserwerkes natürlich verlängert werden. Die direkten Ausgaben, welche der für die meisten Gebrauchszwecke stark beeinträchtigt Stadt B e r n b u r g durch die Versalzung der Saale erund für Genusszwecke fast völlig unmöglich gemacht. wachsen sind, hatten bis zum 1. April 1894 die Höhe Schon im Juli 1892 hatte das Leitungswasser einen von M. 112 276 erreicht, und ausserdem war der AusSalzgehalt von 2,25 g im Liter, so dass es bereite salzig fall an Einnahme von Wassergeld während dieser Zeit schmeckte. Die Stadt war damals gezwungen, für Trink- ein ganz beträchtlicher gewesen. wasser 7 der alten städtischen Brunnen wieder benutzDer Salzgehalt der S a a l e hat während dieser Zeit bar zu machen und diese mit neuen Pumpen auszu- in demselben Verhältnisse wie die Wasserstände dieses statten. Auch liess sie in der »Bergstadt« 4 neue Flusses geschwankt. Bei dem Grundwasser sind diese Brunnen von 36,0 m Tiefe bis in den Buntsandstein Veränderungen stets mehrere Wochen später eingetreten hinein niederbringen und mit Handpumpen versehen. und haben sich auch nicht in ebenso weiten Grenzen Die bei der p r e u s s i s c h e n Staatsbehörde erhobenen von einander bewegt. Durch das Auspumpen des s a l Beschwerden über diese Flussverunreinigung der Saale z i g e n S e e s haben sich diese Uebelstänae später allund der Elbe, die sich bis nach A l t o n a hinunter er- mählich verringert. Nach den regelmässigen, täglich gestreckte, führten wohl zu Untersuchungen, aber zu keinen machten Bestimmungen, welche vom Wasserwerk in Massregeln, um eine Abhülfe zu erreichet, so dass die Stadt B e r n b u r g über den Salzgehalt der S a a 1 e, sowie über M a g d e b u r g in einer Beschwerdeschrift sagen konnte, den der Fassungsanla&en und des Leitungswassers vor»dass es eine arge Zumuthung für alle, an diesem genommen sind, ergehen sich die auf der Tabelle 321 Flusse abwärts liegenden Orte sei, sich von einer (S. 741) angegebenen Maximal- und Minimalzahlen des
Henogthnm Anhalt. Salzgehaltes in g im Liter Wasser in den 11 Jahren von 1889/99 bis 1899/00. Tabelle 321. g S a l z g e h a l t im L i t e r W a s s e r . der Saale
Jahr
1889/90 1890/91 1891/92 1892/93 1893/94 1894/96 1896/96 1896/97 1897/98 1898/99 1899/00
Min.
Max.
0,04
2,00 2,38 4,19 6,14 14,31 5,80 4,34 3,08 4,36 3,59 3,07
0,02
0,42 2,19 0,87 0,23 0,23 0,35 0,23 0,17 0,29
der Bronnen und der Leitungen Min. Max. 0,34 0,54 0,63 0,41 1,36 1,22 0,76 0,94 0,74
1,30 1,46 2,33 6,63 8,35 3,81 3,26 1,80 2,65 2,67 1,74
0,88 0,81
2. WaMerverthellaag. Eine neue Sorge erweckte dem Wasserwerke die Notwendigkeit der Beseitigung des schon länger empfundenen, zu geringen Wasserdruckes in der »Bergstadt«, indem durch den Schlossbrand im Jahre 1894 die Nothwendigkeit, unter einem höheren Drucke eine bessere Versorgung herzustellen, unabweisbar geworden und dafür auch bereits ein staatlicher Zufluss bewilligt war. Ausser verschiedenen Erweiterungen der Rohrleitungen ist für diesen Zweck auch eine Erhöhung des Leitungsdruckes um 7,8 m als erforderlich erachtet, und für diesen Zweck ist an die Stelle des ersten ReservoireB von
741
450 cbm Inhalt ein neues von 750 cbm Inhalt getreten, welches direkt über dem ersten und zwar auf dem erhöhten Thurmmauerwerke aufgestellt wurde, dessen Hochführung jedoch, ohne die Benutzung des alten Reservoires zu stören, nur dadurch möglich wurde, dass letzteres nicht direkt auf die Thurmmauer, sondern auf eiserne Träger, die sich auf letztere stützten, gestellt war. Bis zu diesen Auflagern konnte daher der alte Thurm abgebrochen und dann neu hochgemauert werden. Das neue Reservoir, welches 6,2 m Höhe in seinem cylindrischen Theile von 11,5 m Durchmesser hat, ist unten durch eine Kugelcalotte von 2,5 m Bodentiefe geschlossen. Es ist auf dem neuen Unterbaue aufgebaut und dann ummantelt und überdacht. Nach dessen Inbetriebnahme konnte das untere Reservoir ohne jede Störung beseitigt werden. Diese Arbeiten wurden von dem Ingenieur C. C r a m e r in B e r l i n ausgeführt und haben einschliesslich der Rohrnetzerweiterungen, wofür M. 39461 verausgabt sind, im Ganzen M. 77 750 gekostet, und davon hatte der Staat M. 30000 zu zahlen übernommen. Dadurch ist die Förderhöhe für die Maschinen von 7,75 m -}- 0 des tiefsten Brunnenwasserstandes bis zum höchsten Reservoirwasserspiegel auf 70,0 -f- 0, und die wirkliche Förderhöhe einschliesslich Reibungswiderstände auf 62,25 m gegen früher 54,45 m gestiegen. Der Leitungsdruck in der Sadt ist dadurch auf 28,0 m bis 56,0 m erhöht. Die Tabelle 322 gibt für das Jahr 1888 und für jedes der 11 Jahre von 1889/90 bis 1899/00 die Länge der Wasserleitungsrohre von 350 mm, und seit dem Jahre 1894/95 von 500 mm bis 80 mm Durchmesser, sowie für jedes Jahr die Zahl der damit verbundenen Schieber und Hydranten an. Mit den Rohren waren 6 bis 7 öffentliche Springbrunnen, 14 öffentliche Laufbrunnen und 4 bis 6 öffentliche Pissoire während dieser Zeit verbunden. Die Rohrlängen und die Zahl der
TabeUe 322. R o h r l e i t u n g e n , A n s c h l ü s s e etc. Jahr
1888 1889/90 1890/91 1891/92 1892/93 1898/94 1894/96 1896/96 1896/97 1897/98 1898/99 1899/00
Rohrlftnge Schieber- Hydranm zahl ten 80862 32 512 33605 34300 35 000 36 190 36350 38 787 39163 39 217 39 800 39 970
238 253 263 269 276 284 287 318 384 326 336 340
Anschlüsse 2062 2221 2393 2514 2662 2692 2616 2647 2687 2716 2761 2812
301 31» 336 340 344 348 362 366 370 371 378 385
Schieber vertheilten sich Ende des Jahres 1893/94, nach ihren Durchmessern getrennt, wie folgt: Durchmesser mm: Rohrlänge m: Schieberzahl:
500 350 300 519 977 595 3 4 2
Durchmesser mm: Rohrlänge m: Schieberzahl:
250 919 13
125 100 4006 4562 22 33
200 150 1715 4223 5 31 80 18674 173
Badeeinrichtungen 168 169 175 178 180 183 208 212 220 222 234 236
mit den Anschlüssen verbunden: StrahlSpringSprengClosets brunnen hähne apparate 83 97 101 106 122 134 177 190 226 230 236 272
92 96 98 100 102 110 HO 112 115 116 119 116
87 91 96 100 102 105 105 106 109 109 110 112
14 15 15 13 13 13 13 10 10 12 13 12
Wassermesser
— — —
69 74 74 76 79 77 80 84
Die Hydranten sind Unterflurhydranten von 65 mm Durchmesser ohne Selbstentwässerung und stehen in ca. 100 m Entfernung von einander. Ferner ist auf der Tabelle 322 für jedes Jahr die Zahl der Anschlussleitungen und der daraus gespeisten Badeeinrichtungen, Closets, Springbrunnen, Sprenghähne und Strahlapparate, sowie seit dem Jahre 1892/93 die Zahl der eingebauten Wassermesser angegeben, von welchen von S i e n i e n s & H a l s k e , B e r l i n resp. von D r e y e r , R o s e n k r a n z & l ) r o o p , H a n -
742
Herzogthnrii Anhalt. Tabelle 824. Wasserabgabe. Jahr
1888
1889/90
1890/91
1891/92
1892/93
1893/94
Einwohnerzahl fiesamnite Abgabe cbm desgl. gegen 100 cbm des Vorjahres . . . » pro Kopf pro Tag im Mittel Liter » desgl. am Maximal tage pro Anschlags im Jahre cbm i agesaagaiie: i am mittleren Jahrestag » > Maximaltag > Minimaltag Von 100 cbm am mittleren Jahrestag am Maximaltag des Jahres i > Minimaltue des Jahres , Wasser f l r öffentliche Zwecke i Wasser für Private i davon nach Messern > davon ohne Messer Von 100 cbm fflr Private nach Messern . . » » desgleichen ohne Messer Abgabe pro Anschlussleitung v. Privatconsum > Wasser f l r das Wasserwerk incl. Spülen, Ver» lust und Ausgleich Von 100 cbm Gesammtabgabe fflr Öffentliche Zwecke » > » Private > > das Wasserwerk 6eaamnrtabgabe ohne Messer desgl. von 100 cbm Gesammtabgabe . . > Gesaamtabgabe nach Messern desgl. von 100 cbm Gesammtabgabe . . » Mittlere Jahresabgabe pro Messer . . . . »
25 000 694977 65 112 288
27 000 982460 152,4 66 113 443
29 800 839 460 86,4 77 106 351
31000 918 810 109,6 83 132 366
31500 977 885 106,5 85 149 383
32000 783 920 80,1 66 113 302
1628 2800 1001
1799 8070 1176
2300 3165 1660
2610 4100 1680
2679 4706 1766
2148 8706 1870
172,1 61,4 99 700 487 977 26 000 461 977 5,8 94,7 287
170,9 65,4 141900 827 350 85000 742 350 10,3 89,7 372
137,6 67,9 81580 742 780 52180 690600 7,0 93,0 810
163,4 66,0 98 980 804880 60060 744 760 7.4 92,6 320
175,8 65,6 110980 852 265 90180 762086 10,6 89,4 384
172,3 68,7 101800 669020 48 000 621020 7,2 98,0 258
7300
13 200
15 100
15000
14 700
13 600
16,7 82,1 1,2 512 977 86,2 82000 13,8
14,4 84,3 1,3 837 460 86,8 145000 14,7
9,7 88,6 1,8 699 532 83,3 139 928 16,7
10,8 87,6 1.6 760 630 82,8 158 180 17,2
11,3 87,2 1,5 819706 83,8 168180 16,2 1307
18,0 85,3 1.7 677 920 86,9 106000 13,1 649
—
Fortsetzung der Tabelle 324. Jahr
1894/96
1895/%
1896/97
1897/98
1898/99
Einwohnerzahl Gesäumte Abgabe cbm desgl. gegen 100 cbm des Voijahres . . > pro Kopf pro Tag im Mittel Liter desgl. am Maximaltage > pro Anschlass im Jahre cbm Tagnabgabe: am mittleren Jahrestag » Muximaltftg > Minimaltag Von 100 cbm am mittleren Jahrestag am Maximaltag des Jahres > Minimaltag des Jahres Wasser für Bffenülche Zweoke Wasser für Private davon nach Messern davon ohne Messer Von 100 cbm fflr Private nach Messern . . • desgleichen ohne Messer Abgabe pro Anschlussleitung v. Privatconsam • Wasser für das Wasserwerk incl. Spülen, Verlust und Ausgleich > Von 100 cbm Gesammtabgabe fflr Öffentliche Zwecke > » Private > > das Wasserwerk etc > fissammtabgabe ohne Messer desgl. von 100 cbm Gesammtabgabe . . Besam Bitabgabe nach Messern desgl. von 100 cbm Gesammtabgabe . . > Mittlere Jahresabgabe pro Messer . . . .
32870 786 390 94,1 62 100 202
38000 837 355 118,7 69 105 316
33000 1022915 122,1 85 135 381
33 740 1122325 108,7 90 139 409
34 260 1209186 108,8 97 146 438
2018 3250 1285
3460 1491
2808 4450 2000
3048 4675 2226
3318 5010 2566 151,3 77,6 142 110 1039 025 41290 997 785
161,2 63,8 98 900 622 990 16 600 606 890 9,6 97,4 234
151,2 65,2 124500 682855 28 500 668 855 3,4 96,6
159,0 71,4 131600 864628 85000 838415 4,0 96,0 322
154,3 73,4 137 732 962148 49 570 912678
14 500
20600
18000
22500
28 000
18.4 84,6 2,0 666 390 90.5 70000 9,5 224
14,9 81,5 3,6 735 855 87,9 101500 12,1 306
12,8 84,6 2,7 919 916 90,0 103000 10,0 443
12,3 86,7 2,0 999578 89,1 112 802 10,9 644
11,8 85,9 2,3 1 107 236 91,7 101900 8,8 516
9^,6 364
743
Hertogthum Anhalt
n o v e r im Jahre 1895/96 42 resp. 34 und im Jahre 1899/00 40 resp. 44 geliefert waren. Die Anschlussleitungen bestehen ebenso wie die Hausleitungen aus Zinnbleirohren mit Ausnahme derjenigen von 50 mm und mehr Durchmesser, für welche Gussrohre benutzt sind. Ende des Jahres 1894/95 waren mit den Hausleitungen im Ganzen 5690 Zapfhähne verbunden.
die Wasserförderung und den Kohlenverbrauch im Ganzen und den letzteren auch für je 100 cbm gefördertes Wasser und pro PS.-Stunde an. Während früher nur Braunkohlen für die Kesselheizung benutzt wurden, sind diese später mit 1U Steinkohlen gemischt verwendet, und in den letzten Jahren scheint die Menge der Steinkohlen mit der erhöhten Förderhöhe vergrössert zu sein. Dieselbe Tabelle gibt ferner die Arbeitshöhe für die Pumpen und die Leistung in m X kg pro kg Brennmaterial an. Die Tabelle 324 (S. 742) giebt für die 12 Jahre 1888 und von 1889/90 bis 1899/00 die Einwohnerzahl, die
c) Wasserförderung und -Abgabe.
Die Tabelle 323 giebt für jedes derselben 12 Jahre 1880 und von 1889/90 bis 1899/00 (für 1889/90 für fi/4 Jahr)
Tabelle 323. Wasserforderang und Jahr
Wasser cbm
Kohlen kg
1888 1889/90 1890/91 1891/92 1892/93 1893/94 1894/95 1896/96 1896/97 1897/98 1898/99 1899/00
594 927 982 450 839 460 918810 977 885 783 920 736390 837 365 1022 915 1 112 325 1209135 1313 975
1235 736 2 220 985 1 715184 1877 256 2104 344 1 728 828 1680192 1622 808 2186064 2 352490 2303630 1820 770
Kohlenverbrauch.
Desgleichen pro 100 cbm Arbeitshohe m Wasser
Wasserabgabe im Ganzen und gegen 100 cbm des Vorjahres, die Abgabe am Tage des mittleren, des grössten und des geringsten Consums und der letzteren beiden Verhältnis zu 100 cbm am mittleren Jahrestage, die Abgabe pro Einwohner am Tage des mittleren und des grössten Consums und auch die mittlere jährliche Abgabe pro Anschlussleitung sowohl, von dem gesammten Consum als von dem Privatconsume berechnet an. Ferner ist auf.der Tabelle die Abgabe getrennt für öffentliche Zwecke, für Selbstverbrauch einschliesslich Verlust und für Private im Ganzen, sowie nach Messern und ohne Messer; ferner die gesammte Abgabe ohne Messer und nach Messern, sowie pro Messer im Jahresdurchschnitte angegeben, und endlich sind noch verschiedene Verhältnisszahlen dieser Unterabtheilungen zu 100 cbm der gesammten und der privaten Abgabe aufgeführt. Die Betriebskosten, sowie die Gesammtkosten pro cbm Wasser in jedem der 10 Jahre von 1890/91 bis 1899/00 in Pfennigen haben betragen: Jahr: 90/91 91/92 92/93 93/94 94/95 Betriebskosten: 3,23 3,58 3,36 3,88 3,98 Gesammtkosten: 6,88 6,70 6,47 7,76 8,15 Jahr: 95/96 96/97 97/98 98/99 99/00 Betriebskosten: 3,55 3,07 3,56 3,21 2,75 Gesammtkosten: 6,47 6,23 6,76 6,84 5,81 Die Betriebsleitung des Wasserwerkes liegt in den Händen des Ingenieurs E. H e u t z s c h e l .
Nach Messern abgegeben, kostet das Wasser pro cbm 15 Pf. Bei einem Tagesverbranche von 10 cbm und mehr tritt ein Rabatt ein, der mit 31/, % beginnt und bis zu 60 cbm pro Tag in gleichmässiger Scilla bis 20% steigt. Ueber 60 cbm hinaus betragt er gleichfalls 20%. Der Zins für Haaswasser beträgt jährlich seit dem Jahre 1878 für jeden bewohnbaren Raum pro qm Grundfläche 6 Pf.
208 226 204 204 215 221 228 194 214 212 191 138
58,4 58,4 58,4 58,4 58,4 58,4 58,4 58,4 58,4 u. 70,0 70,0 70,0 70,0
Kohlen kg pro PS.-8tunde
pro kg Kohle mXkg
9,63 10,45 9,44 9,44 9,95 10,20 10,55 8,96 8,75 8,16 7,37 5,34
28 040 25800 28600 28600 27100 26400 26 600 30134 30 899 33 098 36 742 50616
und ferner für Luxus- und Gewerbezwecke and zum Sprengen extra: pro ar gepflasterter oder ungepflasterter Hof-oder Strassenfläche M. 4 oder M. 5; für Gärten bis zu ein ar Fläche M. 2 und daraber bis zu 16 ar Fläche pro ar M. 2 und darüber pro ar M. 1; für Gewächshäuser pro qm M. 0,30; fürClosets und für Pissoire M. 3 and für letztere pro lfd. m Rinne M. 4; für ein Pferd, ein Rindvieh oder einen Personenwagen M. 3; für Schweine- und Schafställe pro qm M. 0,20; für Pferdeställe in Wirthshäusern pro lfd. m Krippenlänge M. 0,60; für Dampfkessel pro qm Heizfläche bei Braunkohlen- resp. Steinkohlenfeuerang M. 7 resp. M. 18. Das Wasser wird jährlich 2 mal chemisch and bacteriologisch untersucht, und täglich finden Bestimmungen des Chlorgehaltes statt. Das Resultat der Untersuchungen vom Jahre 1899/00 im Liter war folgendes: Mineralische Stoffe 2688 mg Glühverlust 60 » Gesammtrückstand 2748 > Kieselsäure 7,7 > Chlorkali 28,1 • Schwefelsaurer Kalk 312,0 > Kohlensaurer Kalk 119,4 > Kohlensaure Magnesia 79,8 > Chlornatrium 2068,6 > Härte, deutsche Grade 29,8 g Ammoniak, Salpetersäure . . . . Null Schwefelwasserstoff > Keime im ccm 20 bis 100.
4. Göthen.
(E. 20463, W. 1700 mit je 12 B.)
Schon Anfangs der 80 er Jahre des vorigen Jahrhunderts hatte der Baurath B. Salbach in Dresden im Auftrage der Stadt Cöthen Vorarbeiten für eine städtische Wasserversorgung dieser Stadt ausgeführt. Durch Bohrungen war dadurch in dem südlich von der Stadt in der Richtung nach dem P e t e r s b e r g e zu gelegenen Terrain in 13,0 m bis 15,0 m Tiefe eine Thonschicht nachge-
744
Herzogthum Anhalt.
wiesen, auf welcher eine mehrere Meter starke, grobe Kiesschicht lagert, in welcher sich in der Richtung von Südosten nach Nordwesten ein kräftiger Grundwasseretrom bewegte. Aus einem hier hergestellten Versuchsbrunnen wurden während 6 Monaten in der trockenen Jahreszeit täglich ca. 6000 cbm Wasser gefördert. Der Versuchsbrunnen hatte 13,0 m Tiefe und einen Wasserstand von 8,0 m, der sich beim Pumpen um 1,5 m senkte, aber nach dem Stillstande der Pumpen schnell wieder auf die normale Höhe anstieg. Das Wasser hatte eine Temperatur von 8,5° bis 10,0° C. und war von vorzüglicher Beschaffenheit. Eine Analyse desselben vom Dr. M e r t e n s in C ö t h e n hat im Liter Wasser folgendes Resultat ergeben: Verdampfungsrückstand Kalk Magnesia Chlor Salpetersäure Schwefelsäure . . . Eisenoxyd und Thonerde Organische Substanz Ammoniak and salpetrige Säure . Härte
402,4 mg 127,4 » 34,8 < 21,0 » 12,1 > 71,9 > 1,6 > 1,5 • . Null 17,6»
Für diese sonach mit bestem Erfolge gekrönten Untersuchungen waren M. 19000 von der Stadt verausabt, und sie ertheilte S a l b a c h nach deren Abschlüsse en Auftrag zur Ausführung eines definitiven Projectes für eine Anlage zur täglichen Lieferung von 4000 cbm Wasser. Dieses fand mit seinem Kostenanschläge von M. 440000 die Annahme der Stadtvertretung, und mit dessen Ausführung wurde im Jahre 1883 unter Salb a c h ' s Leitung begonnen. Im Januar 1885 fand die Inbetriebsetzung des WerkeB statt, dessen Baukosten sich wie folgt zusammengesetzt haben: Wasserhebungsanlage einschliesslich Brunnen M. 103154 Druckleitung 1141 m lang und 275 mm Durchmesser . . . . » 19078 Hochreservoir » 54 647 Stadtrohmetz 17 758 lfd. m Rohre von 275 mm Durchmesser incl. 161 Hydranten und 112 Schieber » 132262 Anschlussleitungen 1446 Stück . . » 81300 Beamten wohnhaus » 12000 Insgemein, Pflasterarbeiten, Project, Bauleitung . . 36679 zusammen M. 439500 oder M. 21 pro Einwohner. Die starke Wasserentnahme aus dem Untergrunde, welche durch die ausgebreitete Industrie in der Nähe der Stadt stattfindet, veranlasste S a l b a c h , mit dem definitiven Brunnen für die Wassergewinnung etwas weiter von der Stadt abzugehen. Der Brunnen hat 2,5 m Durchmesser erhalten und steht mit seiner Unterkante 0,6 m hoch über der unteren Thonscbichte und 12,8 m tief unter Terrain. Der untere Theil desselben von 8,82 m Höhe ist aus 4 gusseisemen Ringen (3 von 1,75 m und der obere von 1,82 m Höhe) zusammengesetzt. Auf einen sich nach aussen an den oberen Ringe anschliessenden Flansch setzt sich ein 4,0 m hohes Ringmauerwerk von 0,4 m Wandstärke. Die unteren 5,0 m des gusseisemen Mantels haben Schlitze von 20 mm Breite und 100 mm Höhe. Bei der Disposition der Schöpfmaschinen ist die Möglichkeit ins Auge gefasst, dass im Laufe der Zeit einmal eine Senkung des Wasserspiegels des Brunnens
§
um 4,3 m eintreten könnte, so dass sein Wasserspiegel dann 8,76 m tief unter Terrain sinken würde. Es ist daher für den Pumpenbetrieb die Arbeit auf Schöpfpumpen und auf Druckpumpen vertheilt. In dem in das Maschinenhaus mit hineingezogenen Pumpenschachte sind 2 stehende Vorpumpen aufgestellt, deren je eine durch Winkelhebel und Lenkstangen von einer der beiden, hier aufgestellten Dampfpumpmaschinen aus bewegt wird, während jede dieser Maschinen direkt mit ihrer verlängerten Kolbenstange eine liegende Druckpumpe antreibt. Jede Vorpumpe hat einen Hub von 1,0 m und 415 mm Durchmesser der Kolben und fördert bei 24 Schwungradumdrehungen der Maschine in der Minute stündlich 166 cbm Wasser durch ein Rohr von 350 mm Durchmesser in ein Bassin, aus dem es dann die Druckpumpe der Maschine entnimmt. Die eincylindrigen Und liegenden Dampfmaschinen arbeiten ohne Condensation und sind mit Meyer'scher Schiebersteuerung versehen. Jede hat eine Leistung von 34 PS. Für die Dampfbereitung sind 2 Zweiflammrohrkessel von 66 qm Heizfläche, die für 4 Atm. Ueberdruck concessionirt sind, vorhanden. Sie haben 8,25 m Länge und im Hauptkessel 2,1 m und in den Flammrohren 0,7 m Durchmesser. Die Maschinen, Pumpen und Kessel sind von R. D i n g l i n g e r in C ö t h e n geliefert. Als Förderhöhe ist für die Vorpumpen 9,0 m und für die Druckpumpen 36,0 m, also im Ganzen 45,0 m angenommen. Jede Druckpumpe besteht aus 2, hinter einander liegenden, einfach wirkenden Pumpen mit einem gemeinschaftlichen Plunger und mit freien Etagenventilen. Die Druckleitungen beider Pumpen vereinigen sich in einem Druckwindkessel, von welchem die gemeinschaftliche Druckleitung abgeht Diese hat 275 mm Durchmesser und 1141 m Länge. Kurz vor der Stadt ist durch einen Abzweig von 250 mm Durchmesser in dieselbe ein Hochreservoir eingebunden, und hinter diesem Abzweige schliesst sie an das Vertheilungsnetz für die Stadt an, welches nach dem Circulationssysteme ausgeführt ist und unter 35,0 m mittlerem Drucke steht. Das Reservoir ist aus Schmiedeeisen hergestellt und hat 500 cbm Inhalt. Es ist in einem gemauerten Thurme, der im Ganzen 29,0 m Höhe und in seinem unteren Theile 11,06 m Durchmesser hat, aufgestellt. Sein höchster Wasserspiegel liegt 29,0 m hoch über dem dortigen Terrain. Das Reservoir ist aussen ummantelt und überdacht. Es besteht aus einem cylindrischen Theile von 14,6 m Durchmesser und 4,2 m Höhe, und sein Boden ist aus einer Kugelcalotte von 1,5 m Durchsenkung gebildet. Der Druckring am Zusammenstosse von Boden und Mantel ruht auf 30 kleinen Lagerböcken, die sich auf einen das Thurromauerwerk abdeckenden Kranz von Granitquadern auflegen. Das Reservoir hat ein Zu- und Abflussrohr von 250 mm und ein Ueberlauf- und Entleerungsrohr von 125 mm Durchmesser. Diese Rohre führen in der Mitte des völlig offenen Thurmraumes in die Höhe. Unterhalb des Reservoires ist eine Bühne angebracht, zu welcher eine eiserne Wendeltreppe hinaufführt. Das Reservoir nebst Zubehör ist von der Firma W a g n e r & C o m p , in C ö t h e n ausgeführt, während alle Bauarbeiten dafür, sowie auch die für die Pumpstation von dem Maurermeister S c h m i d t in C ö t h e n hergestellt sind. Das Stadtrohrnetz hatte Anfangs eine Länge von 20040 lfd. m Rohren von 275 mm bis 50 mm Durchmesser, und damit waren 117 Schieber und 170 Hydranten verbunden. Für 1146 Grundstücke waren im Jahre 1884 bereits Anschlussleitungen hergestellt, von denen damals sofort 1024 in Benutzung genommen wurden. Die Ver-
Herzogthnm Anhalt.
legung sämmtlicber Rohre etc. ist durch den Ingenieur C . M e n n i c k e in B e r l i n erfolgt. Die Tabelle 325 gibt für jedes der 5 Jahre von 1895/96 biß 1899/00 die Iünge und den Inhalt der Rohrleitungen von 275 mm bis 50 mm Durchmesser und die Zahl der Schieber und Hydranten und die der öffentlichen Springbrunnen und Pissoire au. Tabelle 325. R o h r l e i t u n g e n , An s o h l u s s l e i t u n g e n etc. Jahr
1895/96 1896/97 1897/98 1898/99 1899/00
Rohrlänge . . . m Rohrinhalt . cbm 8chieberzahl . . . Hydranten . . . Springbrunnen . . Pissoire Anschlussleitungen Badeeinrichtungen. Closets Springbrunnen . . Sprengbäh ne . . . Wassermesaer . .
25 200 25 433 26 518 26 635 26 636 405 411 415 416 416 146 148 155 156 156 211 212 223 224 224 7 7 7 7 7 3 3 3 3 3 1884 1824 1860 1927 1976 63 75 100 66 105 269 290 360 410 573 20 20 22 24 23 13 13 13 13 13 174 188 203 207 207
745
Die Hydranten sind Unterflurhydranten mit Ausnahme von 3 Ueberflurhydranten. Die Tabelle gibt ferner die Zahl der Anschlussleitungen, welche ebenso wie die Hausleitungen aus Zinnrohren mit Bleimantel bestehen, und die Zahl der damit verbundenen Badeeinrichtungen, Closets, Springbrunnen und Springhähne an. Endlich ist auch die Zahl der eingebauten Wassermesser aufgeführt. Diese sind sämmtlich mit Ausnahme von 15 Stück, von denen 6 H. M e i n e c k e , B r e s l a u , 6 L u x , L u d w i g s h a f e n , und 3 die B r e s l a u e r M e t a l l g i e s s e r e i , B r e s l a u geliefert hat, von S i e m e n s & H a l s k e , B e r l i n , bezogen. Die Tabelle 326 gibt für jedes derselben Jahre die gesammte Wasserabgabe im Jahre, sowie am mittleren, am grössten und am kleinsten Consumtage im Ganzen und pro Einwohner, sowie das Verhältniss der Abgabe an den beiden letzteren Tagen zu 100 cbm am mittleren Jahrestage an. Ferner ist darauf die Abgabe nach Messern, welche nur für Private erfolgt, undohne Messer und die letztere vertheilt auf die Abgabe für öffentliche Zwecke und für Private, sowie deren Verhältniss zu 100 cbm der Gesammtabgabe aufgeführt. Endlich ist noch die Privatabgabe
Tabelle 326. Wasserrertheilung. Jahr Einwohnerzahl Wasserabgabe im Ganzen am mittleren Jahrestage oder pro Einwohner am Maximaltage oder von 100 cbm am mittleren Tage oder pro Einwohner am Minimaltage oder von 100 cbm am mittleren Tage oder pro Einwohner Abgabe nach Messern (nur för Private) oder von 100 cbm der Gesammtabgabe Abgabe ohne Messer oder von 100 cbm der Gesammtabgabe Abgabe für öffentliche Zwecke oder von 100 cbm der Gesammtabgabe Privatabgabe ohne Messer desgl. im Ganzen oder von 100 cbm der Gesammtabgabe oder durchschnittlich pro Anschluss . Messerabgabe desgl. pro Messer . .
. cbm . Liter . cbm >
>
.
. Liter . cbm •> >
.
i
.
> >
. . .
>
im Ganzen und pro Anschluss und die jährliche Wasserabgabe pro Messer angegeben. Als jährliches Wassergeld für den Hausbedarf ist 7 Pf. pro qm der Wohnfläche tu zahlen. Der Wasserpreis, nach Messern abgegeben, beträgt 10 Pf. pro cbm.
5. Corwig.
(E. 7226.)
Für die Stadt C o r w i g ist im Jahre 1876 von dem Ingenieur Fr. M e i s s e l in H a l l e a / S a a l e eine Wasserversorgungsanlage hergestellt, welche M. 32000 gekostet hat. Das Wasser ist 2 km von der Stadt entfernt bei P f a f f e n s e i d e g a r t e n durch'einen Brunnen von 2,7 in Durchmesser und 0,0 m Tiefe mit 2,0 m Wasserstand
1895/96
1806/07
1897/98
1898/99
1899/00
21000 611838 1672 80 2712 162,2 129 1075 63,8 51 77 700 12,7 534 134 87,3 20 350 3,4 513 788 591488 96,6 324 446
21500 575 675 1577 73 2889 183,0 131 1080 6ü,5 50 64 550 11,2 511 125 88,8 19 150 3,3 491 975 556 525 96,7 301 343
22 000 570 778 1564 71 2671 132,4 123 1053 67,6 48 73 910 12,9 496 867 87,1 19 770 5,7 457 468 531 378 94,3 282 364
22 500 617 946 1K93 75 2757 162,8 123 1026 60,0 46 84179 13,6 533 767 86,4 19 770 8,4 518 997 598 176 96,6 310 407
22 800 604 525 1656 73 2711 163,7 119 1529 »1,8 67 85 597 14,1 518 928 85,9 19 770 1,6 509 158 594 755 98,4 301 413
erschlossen, aus dem es mit natürlichem Gefälle der Stadt zufliesst. 6. Rosslau.
(E. 8531.)
Für die Waeserversorgung der Stadt R o s s 1 a u , für welche bislang ausser dem Wasser der die Stadt durchfliessenden R ö s s e l nur Pumpbrunnen dienten, ist von der Firma H. S c h e v e n in B o c h u m ein Projekt für eine centrale Anlage aufgestellt und zu M. 475000 oder M. 56 pro Einwohner veranschlagt. Die Stadtverwaltung hat der Firma die Ausführung dieses Projektes unter der Verpflichtung übertragen, dass die Anlage am 1. September 1902 in Betrieb kommt.
Herzoirthnm Anhalt.
746 7. Zerbst.
(E. 16 983, W. 1900 mit je 9 B.)
Der Gemeinderath der Stadt Z e r b s t beschloss im August 1893, die Erbauung eines städtischen Wasserwerkes nach dem Projecte des Civilingenieurs L . M a n n e a in W e i m a r auszuführen, nachdem ein von den Professoren G ä r t n e r und B ü s i n g i n B e r l i n eingezogenes Gutachten über das Genügen der in Aussicht genomme nen, täglichen Wassermenge von bis zu 5000 cbm günstig ausgefallen war. Für die Ausführung wurden einschliesslich der Anschlussleitungen M. 570000 bewilligt, und die Bauleitung wurde M a n n e s übertragen. Am 1. November 1894 ist das Werk in Betrieb gekommen, und excl. der Anschlussleitungen haben die Baukosten im Ganzen M. 487 500 oder pro Einwohner M. 29 betragen. Das Wasser wird aus dem Grundwasser durch 2 Brunnen von 3,0 m Durchmesser und 10,0 m Tiefe, die 200 m von einander entfernt liegen, mittels Schöpf pumpen durch 2 Saugerohre von 250 mm Durchmesser entnommen und durch ein Druckrohr von 250 mm Durchmesser 12,0 m hoch auf 2 Cokelüfter gehoben, weil es seines Eisengehaltes wegen einer Enteisenung unterworfen werden muss. Diese Lüfter haben im Grundrisse 4,5 m mal 5,5 m Fläche bei 3,0 m Höhe, und jeder von ihnen steht an einer der beiden Langseiten eines Reinwasserreservoirs, das 100 qm Grundfläche und 185 cbm Inhalt hat. An erstere lehnen sich ferner 2 Sandfilter von je 125 qm Grundfläche an, in die das Wasser aus den Lüftern übertritt, um dann aus ihnen in das Reinwasserreservoir zu gelangen. Diese ganze EnteiBenungsanlage bildet im Grundrisse ein Rechteck, zu welchem parallel und in 10,0 m Abstand davon ein gleichfalls rechteckiges Gebäude mit dem Kohlenraume, dem Kesselräume und dem Maschinenräume liegt. Aus dem Reinwasserreservoire entnehmen die Druckpumpen das Wasser durch Saugerohre von 250 mm Durchmesser und führen es durch eine Druckleitung, an welche sich das Vertheilungsnetz direkt anschliesst, zur Stadt. Seitlich vom Maschinenhause führt ein Abzweig von diesem Rohre zu einem schmiedeeisernen Hochreservoire (System Intze), das 500 cbm Inhalt hat und auf einem gemauerten Unterbaue von 24,0 m Höhe ummantelt und überdeckt aufgestellt ist. Sein höchster Wasserspiegel liegt 35,0 m hoch über dem MittelWasserspiegel der Brunnen. In dem Maschinenräume sind für den Betrieb der Pumpen 2 liegende Verbundmaschinen von 275 mm und 450 mm Kolbendurchmesser und von je 32 PS. bei 52 Umdrehungen pro Minute aufgestellt. Eine von den Kolbenstangen jeder Maschine bewegt eine der Hebepumpen für das Rohwasser, und die andere bewegt eine der beiden Druckpumpen. Jede Maschine fördert pro Stunde 262 cbm Wasser auf die Lüfter resp. in das Thurmreservoir. Für die Dampfbereitung sind 3 Einflammrohrkessel von je 25 qm Heizfläche aufgestellt, welche Dampf von 8 Atm. Spannung liefern. Die Länge der verlegten Rohrleitungen von 350 mm bis 80 mm Durchmesser hat Ende 1898 im Ganzen 27321 lfd. m von 412 cbm Gesammtinhalt betragen. Damit waren 141 Schieber, ein öffentlicher Springbrunnen, 3 öffentliche Laufbrunnen, ein Pissoir und 165 Ueberflurhydranten, welche in 80 m Entfernung von einander stehen, verbunden. Ende des Jahres 1898/99 (1899/00) waren durch Anschlussleitungen aus geschwefelten Bleirohren von 13 mm bis 30 mm Durchmesser und durch solche aus Gusseisen von 50 mm bis 80 mm Durchmesser 2026 (2037) Häuser an das Rohrnetz angeschlossen. In
29 (32) dieser Anschlüsse waren Wassermesser eingebaut, von welchen 27 (30) von S i e m e n s & H a l s k e , B e r l i n bezogen waren. Mit den Hausleitungen, die aus geschwefelten Bleirohren hergestellt sind, waren 82 (82) Badeeinrichtungen, 21 (32) Closets, 16 (19) Springbrunnen und 16 (19) Sprenghähne verbunden. Die Wasserabgabe hat im Jahre 1898/99 (1899/00) im Ganzen 323150 (364 022) cbm oder pro mittleren Jahrestag 885 (997) cbm oder pro Einwohner 49 (59) Liter betragen. Am Maximal- resp. am Minimaltage sind 1715 (1831) cbm im Ganzen und 95 (107) Liter pro Einwohner resp. 422 (424) cbm im Ganzen und 24 (25) Liter pro Einwohner verbraucht. Die Abgabe nach Messern hat im Jahre im Ganzen 53270 (84 216) cbm oder im Mittel pro Messer 1837 (2807) cbm und ferner hat die Abgabe für Private im Jahre im Ganzen 281270 (329 216) cbm oder pro Anschluss 139 (161) cbm betragen. Die Abgabe ohne Messer hat im Ganzen im Jahre 269880 (279806) cbm betragen, und davon sind 228000 (245000) cbm auf Privatanschlüsse, 21000 (10000) cbm auf den Selbstverbrauch und 20000 (24000) cbm auf öffentliche Zwecke entfallen, so dass 880 (806) cbm als Verluste übrig geblieben sind. Von dem Wasser für öffentliche Zwecke wurden 12000 (12 000) cbm fürStrassensprengen, 2900 (3100) cbm für Spring- und Laufbrunnen, 500 (2500) cbm für Rinnstein- und Kanalspülen, 700 (1000) cbm für Bedürfnissanstalten, 3000 (5000) cbm für öffentliche Anlagen, 300 (350) cbm für Feuerlöschen und 400 (50) cbm für Diverses verwendet. Die Feuerung der Kessel erfolgt mit Braunkohlen, und es sind im Jahre 1898/99 (1899/00) im Ganzen 406 454 (435 749) kg oder pro 100 cbm gefördertes Wasser 126 (120) kg oder pro PS-Stunde 9,6 (9,1) kg Kohlen verbraucht Mit ein kg Kohle ist eine Leistung von 28175 (29 607) m X kg entwickelt. Im Durchschnitt sind pro qm Filterfläche in der Enteisenungsanlage im Tage 4,0 (4,85) cbm Wasser gereinigt. Die Betriebsdauer eines Filters hat im Mittel 18 (13) Tage, sowie am längsten 38 (21) Tage und am kürzesten 8 (7) Tage gewährt, bis eine Reinigung erforderlich wurde. Im Jahre sind im Ganzen 4250 (5756) qm Filterfläche gereinigt. Für das Wasser für Wirthschaftsz wecke (Trinken, Kochen, Waschen, Scheuem und Spülen) wird jahrlich M. 1 für jede angefangenen M. 1000 Brandkassenwerth des Hauagrundstückes berechnet. Das Wasser für sog. Luxuszweeke kostet pro Jahr: für Sprengen von Strafsen und Hofen pro ar M. 4, wenn gepflastert, und M. 5, wenn ungepflastert; ferner für Gärten über 50 qm Fläche pro ar M. 1,50, für Gewächshäuser pro qm 20 Pf.; endlich für ein Watercloaet M. 3, für ein Pissoir pro Stand oder pro lfd. m Rinne M. 2, für eine Badeeinrichtung M. 5, für einen Personenwagen M. 2, für ein Pferd oder ein Rindvieh M. 2 etc. Nach Messern abgegeben, ist pro cbm 16 Pf. za zahlen und bei grösseren Mengen tritt eine Rabattgewährung ein. Bei Abnahme nach Wassermessern sind mindestens 1,5 cbm (für Gärten 1'/« cbm) pro Tag abzunehmen resp. zu bezahlen. Die Untersuchungen von 2 gleichzeitig am 3. October 1895 entnommenen Wasserproben, die eine aus dem Druckrobre des Wasserwerkes und die andere aus einem Zapfhahne in der Stadt, welche durch den Medicinalrath P u s c h in D e 8 s a u vorgenommen sind, haben im Liter Wasser ergeben: Probe I Probe H Abdampfrückstand 170 mg 180 mg Glührückstand 110 > 120 » Kalk 40 • 41 » Magnesia . 14,3 10,6 > Eisen und Thonerde 12,0 > Spuren
Herzogthom Anhalt.
Schwefelsäure Chlor Deutsche Härtegrade: Gesammte Härte Bleibende Härte Caliumpermanganat zur Oxydation Entsprechend Sauerstoff . . . . Salpetersäure Ammoniak und salpetrige Säure
Probe I 30,0 mg 9,7 t
747
Probe II 31,3 mg 10,0 •
Die bacteriologische Untersuchung ergab bei der Probe I im ccm 22 Keime and bei der Probe II 260 Keime, was auf die spätere Temperaturerhöhung des Wassers zurückgeführt wird.
6,0* 6,5° 4,9° 4.8« 0,75 mg 1,0 mg 0,19 > 0,25 > geringe Spur Noll.
Das Wasser wird als ein reines, weiches, nach der Enteisenung nur noch Spuren von Eisen enthaltendes, gutes Genüge- und Brauchwasser bezeichnet. Durch den geringen Eisengehalt, der eine schwache Opalisirung veranlasst und die Klarheit des Wassers etwas beeinträchtigt, soll seine Eigenschaft als gesundes Trinkwasser noch erhöht sein.
Q. Fürstenthum Schwarzburg-Sondershausen. Arnstadt 2'), Sonderabaasen 1.
1. Haupt und Residenzstadt Sondershausen. (E. 7013.) Für die Wasserversorgung der Stadt S o n d e r s h a u s e n dienen ausser Pumpenbrunnen innerhalb der Stadt 2 Quellwasserleitungen, von denen die eine iin Jahre 1854 und die andere im Jahre 1870 hergestellt wurde. Die Letztere hat M. 45000 gekostet und ist nach dem Projecte des Geh. Bergraths H e n o c h in G o t h a ausgeführt. Die für diese Leitung benutzten Quellen liegen ca. 4 km von der Stadt entlernt, während die der ersten Anlage nur in ca. 2 km Entfernung davon liegt. Es sind 24 öffentliche Laufbrunnen und ferner in 200 m Abstand von einander eine grössere Zahl von Hydranten in den Strassen der Stadt aufgestellt. 68 Privatgrundstücke haben Anschlussleitungen erhalten. Für das Schloss und den fürstlichen Park bestehen besondere Quellwasserleitungen. ') 1, 2 . . . . bedeutet laufende Nummer im Text.
2. Arnstadt.
(E. 13595.)
Die Versorgung der Stadt A r n s t a d t erfolgt seit langer Zeit durch Wasser, das aus 2 Quellen in ca. 800 m Entfernung vom Marktplatze mit natürlichem Gefälle zur Stadt messt und das ferner auf einer dritten Stelle für diesen Zweck durch Pumpen, welche ein Wasserrad und als Reserve ein Gasmotor antreibt, künstlich gehoben und durch eine Druckleitung zugeführt wird. Das Wasser kommt an 40 öffentlichen Brunnen zur allgemeinen Benutzung, und 166 Privatgrundstücke haben Anschlussleitungen erhalten. Trotzdem die Qualität dieses Wassers nach einer von Dr. R e i c h a r d t in J e n a im Jahre 1873 ausgeführten Untersuchung als vorzüglich bezeichnet wurde und auch niemals Wassermangel eingetreten war, haben die Stadtverordneten im März 1889 beschlossen, den Magistrat um Ausarbeitung eines Projectes für eine einheitliche Versorgungsanlage zu ersuchen. Vorarbeiten dafür sind auch im Jahre 1896 im Gange gewesen und im Jahre 1899 hat die Stadtvertretung die Aufnahme einer Anleihe von M. 450000 zum Baue einer Hochdruckwasserleitung beschlossen. Weiteres ist darüber nicht bekannt geworden.
ß. Fürstenthnm Schwarzburg-Kudolstadt. Blankenburg 2 1 ), Frankenhausen 3, Königsee 4, Rudolstadt 1.
1. Haupt- und Residenzstadt Rudolstadt. W. 870 mit je 13 B.)
(E. 11907,
Für die Wasserversorgung der Stadt R u d o l s t a d t diente ausser den Pumpenbrunnen in der Stadt früher das beim Dorfe S c h a a l a in der Nähe von S c h w a r z e n hof gefasste Quellwasser, das mit natürlichem Gefälle zur Stadt flieset. Für die Versorgung des Schlosses wurde das Wasser einer 3 km von der Stadt entfernt und 44,0 m höher als diese bei E i c h f e l d entspringenden Quelle benutzt, welches, so weit es hier nicht gebraucht wurde, dann vom Schlosse zur Stadt weitergeleitet wurde. In der Stadt waren für das Quellwasser zur allgemeinen Benutzung 11 Laufbrunnen und 6 Druckständer aufgestellt, und einzelnen Privaten wurde auch das Ueberlaufwasser zugeleitet. a) Jetzige Anlagen f ü r die Versorgung der Stadt.
Das Ungenügen dieser Versorgung veranlasste die Stadtvertretung am 17. September 1883, den Baurath H o b r e c h t in B e r l i n um die Aufstellung eines Projectes für eine einheitliche Versorgung der Stadt zu ersuchen, welcher der Stadt an seiner Stelle dazu den Civilingenieur L. M a n n e s in W e i m a r empfahl. Nach dessen Projecte ist dann im Jahre 1886 ein Wasserwerk erbaut, das für eine tägliche Lieferung von bis zu 3000 cbm Wasser bestimmt ist und M. 270000 im Ganzen oder M. 23 pro Kopf gekostet hat. Diese Anlage ist bereits am 26. October desselben Jahres eröffnet und wird von dem Betriebsinspector der Gas- und Wasserwerke R u d . B a r t h unter der Oberleitung des ersten Bürgermeisters O s k a r H e i n r i c h verwaltet. Das Wasser ist ca. ein km von der Stadt entfernt am rechten Ufer der S a a l e durch Sainmelrohre und Brunnen aus dem Grundwasser in den auf einer Sandsteinschicht gelagerten, groben Kiesschichten erschlossen. Die Brunnen sind aus Klinkern mit Ceraentmörtel ge') 1, 2 . . . . bedeutet laufende Nummer im Text.
mauert und auf eisernen Brunnenkränzen gesenkt. Für die Sammelleitungen sind gelochte Thonrohre von 700 mm Durchmesser verwendet. Die ersten Sammelanlagen bestanden aus ca. 100 m Thonrohren und 3 Brunnen, von denen 2 von 3,0 m und einer von 1,5 m Durchmesser waren. Eine zweite, im Jahre 1893 ausgeführte Sammelanlage bilden ca. 200 m Sammelrohre und 4 Brunnen, jeder von 1,5 m Durchmesser. In der neben der Sammelanlage erbauten Pumpstation sind 2 eincylindrige, liegende Dampfmaschinen von je 50 PS. mit Condensation, mit Schwungrad und mit Kuhn'scher Flachschiebersteuerung, auf welche der Regulator wirkt, aufgestellt. Sie haben Dampfkolben von 300 mm Durchmesser und 0,6 m Hub und machen in der Regel 30 Umdrehungen pro Minute; sie können aber auch bis zu 45 Umdrehungen machen. Bei jeder Maschine bewegt die verlängerte Kolbenstange direkt eine doppeltwirkende Pumpe mit Plungerkolben von 200 mm Durchmesser und mit Etagenringventilen mit Zwangssteuerung. Jede Pumpe fördert pro Stunde 60 bis 90 cbm Wasser in ein 47,0 m hoch über dem Saugewasserspiegel liegendes Hochreservoir unter einem Arbeitsdrucke, der 48,5 m bei normalem Pumpenbetriebe beträgt. Für beide Pumpen dient ein Druckwindkessel von 3,2 m Höhe und 0,7 m Durchmesser, von welchem eine Druckrohrleitung von 250 mm Durchmesser und ca. 1000 m Länge abgeht, welche die S a a l e mittels eines Dükers kreuzt. Zur Dampfbereitung sind 2 Einflammrohrkessel mit Gallowayrohren und mit rauchverzehrender Feuerung (nach Kuhn) vorhanden, deren jeder 35 qm Heizfläche hat und die für 6,5 Atm. Dampfdruck concessionirt sind. Die Maschinen, Pumpen und Kessel sind von G. K u h n in S t u t t g a r t - B e r g geliefert. Das Hochreservoir liegt direkt in der Stadt am H a i n b e r g e . Es ist in den Felsen eingesprengt, mit Klinkermauerwerk ausgefuttert und mit Kappen zwischen Gurtbögen überdeckt. Im Grundrisse misst es 20 m mal 10 m und fas6t bei 2,75 m Füllhöhe 500 cbm Wasser. Von diesem führt eine 130 m lange Fallrohrleitung zum Vertheilungsnetze, welches unter einem einheitlichen Drucke von 45,0 m steht und nach dem CirculationssySterne ausgeführt ist. Die Tabelle 327 (S. 750) gibt für jedes der 11 Jahre von 1888 bis 1899 mit Ausnahme des Jahres 1890 die Länge der Rohrleitungen von 250 mm bis 50 mm Durchmesser
750
FQrstenthum Schwareburg-RnHolstacIt.
und deren Inhalt, sowie die Zahl der Schieber und Hydranten an. Im Jahre 1895 waren im Ganzen 19307 lfd. m Rohrleitungen mit 119 Schiebern vorhanden und zwar: Rohrdurchmesser mm: 250 175 150 125 Rohrlänge m: 130 680 1006 — Schieberzahl: 3 4 6 4 Rohrdurchmesser mm: 100 80 50 Rohrläuge m: 1030 15195 1166 Schieberzahl: 3 95 4 Die gusseisemen Rohre sind von der F r i e d r i c h W i l h e l m - H ü t t e in M ü l h e i m a. d. Ruhr geliefert.
Die Hydranten sind Unterflurhydranten und sind ebenso wie die Schieber von B o p p & R e u t h e r in M a n n h e i m bezogen. Erstere stehen in 75 m bis 80 m Entfernung von einander. Mit den Leitungen sind ferner 2 öffentliche Pissoire und seit dem Jahre 1898 7 öffentliche Laufbrunnen verbunden. Ein öffentlicher Springbrunnen wird nur bei festlichen Gelegenheiten aus der Hochdruckleitung und sonst aus einer alten Gravitationsleitung gespeist. Die Tabelle 327 gibt ferner die Zahl der Anschlusaleitungen an, welche ebenso wie die Hausleitungen aus geschwefelten Bleirohren von 25 mm bis 13 mm Durch-
Tabelle 827. R o h r l e i tu n g e n , A n s c h l u s s l e i t u n g e n e t c . Rohrleitungen Jahr
1888 1889 1891 1892 1893 1894 1895 1896 1897 1898 1899
lfd. m
Inhalt cbm
14100 14400 21225 22149 23 089 23237 23 774 23 856 24008 24130 25 749
117 119 124 126 142 143 155 156 156 156 181
Schieber- Hydranzabl ten
96 97 98 102 104 105 136 135 137 137 143
116 118 125 128 131 132 143 147 148 148 161
8ChluB8-
An leitungen
Badeeinrichtungen
Closets
Springbrunnen
Wassermesser
722 778 806 824 860 877 898 907 917 933 949
38 67 65 75 84 93 97 112 184 192 198
41 189 245 271 287 329 369 392 648 687 716
3 3 4 6 7 7 7 7 7 7 7
127 130 156 169 226 228 231 413 916 937 976
messer und bei grösseren Durchmessern aus Gussrohren bestehen. Auch ist die Zahl der mit diesen verbundenen Wassermesser und die der mit den Hausleitungen verbundenen Badeeinrichtungen, Closets und Springbrunnen auf der Tabelle angegeben. Die Wassermesser sind grösstenteils von D r e y e r , R o s e n k r a n z & D r o o p in H a n n o v e r und seit dem Jahre 1896 auch in grösserer Zahl von der B r e s l a u er M e t a l l g i e ß e r e i , B r e s l a u geliefert. Die Tabelle gibt deren Zahl für jedes Jahr getrennt nach den Lieferanten nn. b) Anlagen für die Versorgung des fürstlichen Schlosses.
Im Jahre 1890 ist in der städtischen Pumpstation ferner eine liegende, eincylindrige Dampfpumpmaschine zur Versorgung des fürstlichen Schlosses aufgestellt, welche das Wasser in ein Hochreservoir fördert, das 85,0 m hoch über der Pumpstation liegt. Die Maschine hat einen Dampfkolben von 180 mm Durchmesser und 0,24 m Hub. Sie treibt mit ihrer Kolbenstange direkt eine doppeltwirkende Pumpe mit einem Plunger von 86 mm Durchmesser an, welche bei 72 Doppelhüben pro Minute in der Stunde 30 cbm Wasser liefert. Die Druckleitung dafür, welche 100 mm Durchmesser hat, ist über die Elisabethbrücke geführt und hat eine mit Schiebern abstellbare Verbindung mit der Leitung für die Stadt in der Weise erhalten, so dass durch diese Brückenleitung eventuell auch nach dem städtischen Hochresorvoire gepumpt werden kann, wenn die Dükerleitung für letzteres vorübergehend ausgeschaltet werden muss. Das Hochreservoir für das Schloss hat 90 cbm Inhalt und liegt hinter dem von der Druckleitung direkt abzweigenden Versorgungsnetze. Das Reservoir ist aus Beton und flach gedeckt hergestellt und hat 8,0 m mal 4,5 in Grundfläche und eine grösste Wasserhöhe von
davon von Dreyer, Breslauer R. & Dr. M.-G.
127 130 166 166 223 223 223 230 730 760 770
— —
3 3 5 8 180 184 184 201
2,75 m. Das Rohrnetz für das Schloss hat 1711 lfd. m Länge, wovon 810 m von 150 mm, 40 m von 125 mm, 37 m von 115 mm, 450 m von 100 mm und 39 m von 80 mm Durchmesser sind. Damit sind 12 Schieber (5 von 150 mm, 2 von 100 mm und 5 von 80 mm Durchmesser) verbunden. Der Betrieb der Maschinenanlage für das Schloss erfolgt gemeinschaftlich mit der für die Stadt, und es ist daher in den in den folgenden Tabellen angegebenen Wassermengen auch das Wasser, welches für das Schloss gefördert ist, eingeschlossen. Die durch die dritte Maschine geförderte Wassermenge hat im Ganzen und in Prozenten der Gesammtmenge in jedem der 5 Jahre von 1890 bis 1894 betragen: Jahr: 1890 1891 1892 1893 1894 cbm im Ganzen 8031 10953 10403 14151 12944 % von dem gesammten Consume 3,4 4,1 2,2 4,0 3,8. o) Wasserförderang und -Abgabe.
Die Tabelle 328 (S. 752) gibt für jedes der 12 Jahre von 1888 bis 1899 die jährlich geförderte Wassermenge und den Verbrauch an Oelsnitzer Knorpelkohle im Ganzen, pro 100 cbm gefördertes Wasser und pro PS.-Stunde an. Ferner ist die Leistung in m X kg pro Kohle angeführt. Die Tabelle 329 (S. 751) gibt für jedes der 12 Jahre von 1888 bis 1899 ausser der Einwohnerzahl und der gesammten Wasserabgabe der letzteren Verhältniss zu 100 cbm in jedem Vorjahre und die Abgabe pro Einwohner am mittleren Jahrestag und am Tage des grössten Tagesconsums, sowie die Abgabe im Ganzen am mittleren, am Maximal- und am Minimaltage jedes Jahres und Heren Verhältniss zu 100 cbm am mittleren Tage an.
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(E. 5919.)
Die Gemeindevertretung der Stadt F r a n k e n h a u s e n am K y f f h ä u s e r hatte im Jahre 1894 für Vorarbeiten zu einer Wasserversorgung, mit deren Ausführung der Geh. Bergrath H e n o c h in G o t h a beauftragt war, die Summe von M. 5000 bewilligt. Nach dem im Jahre 1895 von letzterem vorgelegten Berichte konnte am K y f f h ä u s e r g e b i r g e Wasser in genügender Menge erschlossen werden. Er hatte jedoch die Ausführung eines Projectes dafür zu M. 200000 veranschlagt, und die Höhe der Summe liess von einer Herstellung auf Stadtkosten Abstand nehmen. Das hat dann später zur Bildung einer Actiengesellschaft für diesen Zweck geführt, von welcher ein Grundkapital von M. 250000 in Actien von je M. 200 unter einer von der Stadt auf 20 Jahre übernommenen Zinsgarantie von 3 1 / 2 % als erforderlich angenommen war. Der Rentabilitätsberechnung war ein späterer Wasserpreis von 20 Pf. pro cbm mit einem Rabatte für Grossconsumenten zu Grunde gelegt.
Q r a h n , Wasserversorgung.
Bd. II.
753
Im Jahre 1896 ist für diese Anlage nach dem auf Grund des H e n o c h ' s e h e n Gutachtens ausgearbeiteten Detailprojecte des Ingenieurs K a r l P a n s e in W e t z l a r der Bau eines Wassergewinnungsstollens im Sandsteingebirge des K y ff h ä u a e r s in Angriff genommen, der ca. 2000 m Länge erhalten hat und auf ca. 400 m Länge in vorgelagerten Gypsen, sowie im Zechstein und Kupferschiefer liegt. Schon im Jahre 1901 konnte die Versorgungsanlage, deren Kosten im Ganzen über eine halbe Million, also etwa M. 80 pro Einwohner betragen haben, in Betrieb kommen, und es sollen dafür täglich über 2500 cbm völlig bacterienfreies Wasser von 5 Härtegraden zur Verfügung stehen. Nähere Nachrichten über deren Details liegen nicht vor. 4. Künigsee. (E. 2865, W. 345 mit je 9 B.) Für die Wasserversorgung der Stadt K ö n i g s e e ist im Jahre 1880 eine Anlage für Trinkwasser, sowie eine andere für Nutzwasser hergestellt, wofür im Ganzen ca M. 56000 oder M. 20 pro Einwohner verausgabt sind. Das Trinkwasser wird aus Quellen entnommen, welche bei dem Dorfe G a r s i t z , ca. 1100 m von der Stadt entfernt, gefasst sind, während das Brauchwasser aus Bächen zugeleitet wird. Ersteres kommt an 11 öffentlichen Laufbrunnen zur Vertheilung, und von letzterem haben 120 Häuser Anschlussleitungen erhalten. Auch werden 15 Hydranten damit gespeist. Im Ganzen sind ca. 2000 lfd. m Rohre theils von Gusseisen und theils von Steingut verlegt, welche 100 mm bis 25 mm Durchmesser für das Trinkwasser und 400 mm bis 30 mm Durchmesser für das Nutzwasser haben.
48
S. Fürstenthum Waldeck. Pyrmont 1 ')• Wildungen 2.
1. Pyrmont.
(E. 1500, W. 210 mit je 7 B.)
Für das Bad P y r m o n t ist im Jahre 1895 eine Wasserversorgungsanlage nach dem Projecte des Wasserwerksdirectors L. D i s s e l h o f f in H a g e n i. W. erbaut, welche für eine tägliche Lieferung von 400 cbm bestimmt war. Für den Bau und Betrieb dieses Unternehmens hatte sich eine Gesellschaft, P y r m o n t e r W a s s e r w e r k , e. G. m. b. H. mit einem Kapitale von M. 110000 gebildet. Ausser für P y r m o n t dienen die Vertheilungsleitungen des Werkes auch für die Dörfer O e s d o r f mit 2020 E. und H o l z h a u s e n mit 2000 E., also im Ganzen für 5520 Personen, so dass auf jeden Kopf ca. M. 20 des Actienkapitales entfallen würden. Das Wasser ist aus 2 Flachbrunnen von 1,5 m Durchmesser und 4,0 m Tiefe erschlossen und wird durch 2 Pumpwerke gehoben. Die eine Pumpe ist eine stehende Differentialpumpe, für deren Antrieb ein Wasserrad dient. Die andere ist eine liegende Zwillingspumpe, die durch Riemenübertragung von einem Benzinmotor von 10 PS. angetrieben wird, welchen die D e u t z e r M o t o r e n f a b r i k in D e u t z geliefert hat. Jede der Pumpen liefert bei 35 Doppelhüben pro Minute in der Stunde 25 cbm Wasser auf 80,0 m Höhe durch eine Druckleitung von ca. 4000 m Länge und von 150 mm Durchmessers. Soweit das Wasser nicht aus der Druckleitung direkt durch das damit verbundene Vertheilungsnetz zur Abgabe gelangt, wird es in ein Hochreservoir überführt. Dieses ist aus Beton und als Monierbau überdeckt hergestellt. Es besteht aus 2 Kammern von je 100 cbm Inhalt. Die verlegten Rohrleitungen haben 8415 lfd. m (4000 m von 150 mm, 1115 m von 125 mm, 700 m von 100 mm und 2600 m von 80 mm Durchmesser) Länge, und es sind damit 18 Schieber und 36 Hydranten verbunden, die in 100 m bis 120 m Entfernung von einander stehen. Schon bei der BetriebseröfFnung am 4. Dec. 1895 waren 151 Anschlussleitungen aus geschwefelten Bleirohren von 13 mm bis 30 mm Durchmesser und sämmtlich mit eingebauten Wassermessern hergestellt. Letztere sind von D r e y e r , R o s e n k r a n z & D r o o p , H a n n o v e r geliefert. Von den Anschlüssen entfielen 117 ') 1, 2 . . .• . bedeutet laufende Nummer im Text.
auf Häuser in P y r m o n t , 29 auf solche in O e s d o r f und 5 auf solche in H o l z h a u s e n . 2. Wildungen. (E. 2997.) Für die Wasserversorgung des Bades W i l d u n g e n und der Stadt N i e d e r - W i l d u n g e n war im Jahre 1889 nach dem Projecte des Ingenieurs C a r l R o s e n f e l d in B e r l i n eine Quellwasserleitung ausgeführt, welche für täglich 400 cbm Wasserlieferung bestimmt war und M. 950(0 im Ganzen oder M. 30 pro Einwohner gekostet hat. Das Wasser ist aus 3 Quellen und aus einer an einem Bergabhange sich hinziehenden Gallerie gewonnen. Es fliesst hier aus schiefrigen Gesteinen zusammen und ist in ein dafür hergestelltes, gemauertes Hochreservoir von 200 cbm Inhalt überführt. Im Ganzen waren Anfangs ca. 9000 lfd. m Rohrleitungen verlegt, mit welchen auch 30 Unterflurhydranten verbunden sind. Die Veränderlichkeit der Zuflüsse, welche während der nassen Monate sehr reichlich fliessen, aber im Sommer und Herbste stark nachlassen, hat gerade während der Kurzeit häufig einen sehr fühlbaren Wassermangel zur Folge gehabt, so dass im Jahre 1900 eine gründliche Umgestaltung der Wasserversorgungsanlage nach dem Entwürfe und unter der Leitung des Regierungsbaumeisters S c h m i c k in F r a n k f u r t ausgeführt und am 25. April 1901 in Betrieb gekommen ist. Die Kosten hierfür haben sich auf ca. M. 200000 belaufen. Von den bereits früher benutzten Quellen sind 2 tiefer gefasst, wodurch ihre Lieferung sich bedeutend vergrößert hat und auch die früher häufig eintretenden Trübungen beseitigt sind. Ferner ist eine neue, tiefliegende Quelle, der sogenannte »Grosse Brunnen«, welcher täglich bis zu 2000 cbm Wasser liefert, gefasst, und deren Wasser wird durch eine künstliche Hebungsanlage für die Versorgung nutzbar gemacht. Das Wasser wird einer unmittelbar neben der städtischen Gasanstalt erbauten Pumpstation mit natürlichem Gefälle zugeführt, in welcher 2 Gasmotoren von je 30 PS. aufgestellt sind, deren jeder eine Pumpe antreibt, welche pro Stunde 40 cbm Wasser fördert. Durch eine gemeinsame Druckleitung von 2760 m Länge und 225 mm Durchmesser ist das Wasser in ein neuerbautes Hochreservoir überführt, wclches in 2 Kammern getheilt im Ganzen 1000 cbm Nutzinhalt hat. Aus diesem führt eine neue Fallrohrleitung zu dem alten Vertheilungsnetze.
T. Fftrstenthum Reuss, ältere Linie. Greiz 1 ') Zeulenroda 2.
1. Haujit- und Residenzstadt Greiz. (E. 25000, W. 1460 mit je 15 B.) Im Jahre 1879 ist für die Stadt G r e i z eine Anlage für eine centrale Wasserversorgung nach dem Projecte und unter der Leitung des Geh. Bergraths H e n o c h in G o t h a ausgeführt, welche für eine tägliche Lieferung von 400 cbm Wasser bestimmt war und M. 210000 gekostet hat Das Wasser ist durch Sammelrohre und Brunnenschächte aus Quellen und aus Grundwasser erschlossen, die in 2 verschiedenen Gegenden, beide südlich von der Stadt liegen. Aus dem einen Gebiete ist es in einen Sammelschacht bei S c h ö n f e 1 d, der 309,0 m ü. d. M. liegt, überführt, und aus dem andern Gebiete fliesst es in einen solchen, der bei K a h m e r 350,8 m ü. d. M. hergestellt ist. Das Wasser für den ersten Schacht wird aus 5 Brunnen und durch 160 lfd. m Sickerrohre und das für den zweiten Schacht aus 10 Brunnen und durch 925 lfd. m Sickerrohre gesammelt. Von jedem derSchächte führt eine Leitung ab, welche von S c h ö n f e l d ab 150mm Durchmesser und 560 m Länge und von K a h m e r ab 4600 m Länge und denselben Durchmesser hat. Beide Leitungen vereinigen sich in einem Sammelschachte, aus welchem eine Leitung von 1850 m Länge und 200 mm Durchmesser zu einem bei der städtischen Turnhalle am H a i n b e r g e und ca. 500m von der Mitte der Stadt entfernt gelegenen Hochreservoire führt, das aus Mauerwerk und überwölbt hergestellt ist und 540 cbm Inhalt hat. Sein Wasserspiegel liegt auf 298,2 m ü. d. M. und ca. 40,0 m hoch über dem tiefsten Punkte des Vertheilungsnetzes. Im Jahre 1892 ist eine dritte Wasserfassung von dem Gas- und Wasserwerksdirektor M o l l b e r g ausgeführt, wodurch die tägliche Ergiebigkeit auf 700 cbm erhöht ist. Das Wasser ist aus 21 Brunnen erschlossen und wird durch 2175 lfd. m Sammel- und Zuleitungen in die Sammelstube bei K a h m e r überführt. Gleichzeitig wurde für den hoch gelegenen Theil der Stadt als Hochdruckzone eine Pumpstation und 535 m davon entfernt ein gemauertes Hochreservoir am Pohlitzb e r g e erbaut, das aus 2 Kammern von 60 cbm Inhalt besteht und dessen Waeserspiegel ca. 50,0 m höher als das erste Reservoir, also auf 348,0 m ü. d. M. liegt. Die Pumpstation selbst liegt 6,0 in tiefer als das Niederdruckreservoir, so dass das Wasser aus diesem Reservoire l
) 1, 2 . . . . bedeutet laufende Nummer im Text.
durch eine Leitung von 175 mm Durchmesser einem Saugebehälter von 9 cbm Inhalt zufliessen kann. Aus diesem saugt eine hier aufgestellte, doppeltwirkende Kolbenpumpe das Wasser an. Sie hat einen Kolben von 130 mm Durchmesser und 0,31 m Hub und macht 20 Doppelhübe pro Minute. Dabei fördert sie stündlich 7,5 cbm Wasser unter 56,0 m Arbeitsdruck durch eine Druckleitung von 100 mm Durchmesser in das neue Reservoir. Die Pumpe wird durch einen Gasmotor von 3 PS. angetrieben, welcher 180 Umdrehungen pro Minute macht und von der D e u t z e r M o t o r e n f a b r i k in D e u t z geliefert ist. Im Jahre 1896 ist ferner nördlich von der Stadt im herrschaftlichen Walde bei K u r t s c h a u ebenfalls von der Verwaltung des Gas- und Wasserwerkes eine vierte Wassererschliessung ausgeführt. Durch diese werden täglich 400 cbm Wasser gewonnen, so dass seitdem 1100 cbm Wasser pro Tag für die Stadt disponibel sind. Für diese Fassung sind 25 Brunnen hergestellt und 4450 lfd. m Rohrleitungen, bestehend aus Sickerrohren und den bis zu der Sammelstube führenden Leitungsrohren, verlegt. Die Sohle derselben liegt 352,0 m ü. d. M. und es fliesst das Wasser von hier in ein neu hergestelltes, drittes Hochreservoir am I r c h m i t z e r Berge. Dieses ist aus Mauerwerk ausgeführt und hat in 2 Kammern im Ganzen 1200 cbm Inhalt. Dessen Sohle liegt auf 342,0 m ü. d. M. und die Zuleitung von der Sammelstube zu dem Reservoire hat eine Länge von 5500 m von 150 mm Durchmesser. Aus diesem Reservoire wird jetzt ein Theil der Niederdruckzone und der Hochdruckzone durch eine neue Mitteldruckzone versorgt. Von dem Gebiete der ersteren ist dadurch nur ein kleiner Theil als Niederdruckzone übrig geblieben, für welchen das Wasserquantum der S c h ö n f e l d e r Fassung genügt. Es ist daher aus der ca. 8,0 m höher als der Wasserspiegel des Reservoirs am I r c h m i t z e r Berge gelegenen Sammelstube bei K a h m e r das Wasser in das letztere Reservoir durch die alte Zuleitung überführt, während eine neue Zuleitung von dem Vereinigungspunkte hinter S c h ö n f e l d in das alte Niederdruckreservoir hergestellt ist. Ein Ueberfallrohr aus dem Mitteldruckreservoire führt zu dem Niederdruckreservoire. Für den aus der Mitteldruckzone nicht genügend zu versorgenden Theil der Hochdruckzone dient endlich die Pumpstation, welche jedoch in die Nähe des Reservoirs am P o h l i t z b e r g e verlegt ist. Die Vertheilungsleitungen sind in der Hauptsache nach dem Circulationssysteme ausgeführt. Die Tabelle 330 (S. 756) gibt für jedes der 12 Jahre von 1888 bis 1899 48*
756
Fürstenthum Renas, altere Linie.
die Länge der gueseisernen Leitungen von 250 mm bis 70 mm Durchmesser und deren cubischen Inhalt an. Ende des Jahres 1894 setzten sich die Rohrleitungen, nach den verschiedenen Durchmessern getrennt, aus folgenden Längen zusammen: Durchmesser mm: 250 200 150 125 100 80 Rohrlänge m : 357 1991 1311 2309 4416 6763. Auf der Tabelle 330 ist ferner die Zahl der Schieber und der Hydranten angegeben, letztere im Ganzen und getrennt nach Ueberflurhydranten, welche von der K ö n i g i n M a r i e n h ü t t e in C a i n s d o r f , und nach
Unterflurhydranten, welche ebenso wie die Schieber etc. von M a g n u s in L e i p z i g geliefert sind. Die Hydranten stehen in 120 m bis 80 m Entfernung von einander. Mit den Leitungen sind ferner ein öffentlicher Springbrunnen, 13 resp. 14 öffentliche Laufbrunnen und ein resp. 2 öffentliche Pissoire verbunden. Die Anschlussleitungen werden aus Gussrohren von 35 mm bis 80 mm Durchmesser und die Hausleitungen werden vorzugsweise aus Zinnbleirohren hergestellt. Für jedes der vorgenannten Jahre gibt die Tabelle 330 die Zahl der Anschlussleitungen und der in den Häusern befindlichen Badeeinrichtungen an. Die Zahl der ersteren stimmt
Tabelle 330. Rohrleitungen, Anschlussleitungen Jahr
Lfd. m Rohrleitungen
1888 1889 1890 1891 1892 1893 1894 1895 1896 1897 1898 1899
IS 937 14 263 15184 15 380 15 582 16 228 17 147 17 649 17 916 25494 26168 27 840
Hvdrantenzahl
Inhalt derselben Schieberzahl cbm 175 177 178 183 185 190 196 199 200 341 346 370
etc.
Unterflur
87 92 97 100 103 109 113 116 118 147 152 165
Ueberflur
— —
—
—
—
—
AnschluBS- Badeeinleitungen richtungen 685 717 800 854 904 948 950 988 1039 1146 1167 1196
124 125 129 130 134 137 139 139 140 145 151 160
—
—
105 101 99 97 91 87 85
mit der der Wassermesser überein, weil deren Benutzung obligatorisch ist. Die Wassermesser sind überwiegend von S i e m e n s & H a l s k e , B e r l i n geliefert und von den 1196 im Jahre 1899 eingebauten Messern waren von anderen Firmen im Ganzen nur 46 Stück bezogen.
zusammen
32 38 40 43 54 64 75
212 218 220 220 222 230 230 240 250 265 270 280
Die Tabelle 331 (S. 756 und 757) gibt für jedes der 12 Jahre von 1888 biß 1899 die Zahl der Einwohner und die gesammte Wasserabgabe im Jahre und im Vergleiche zu 100 cbm des Vorjahres, sowie am Durchschnittstage des Jahres und pro Kopf pro Einwohner an.
Tabelle 331. Wasserabgabe. Jahr Einwohnerzahl Besannt« Abgabe im J a h r desgl. gegen 100 cbm des Vorjahres . . . . Liter pro Kopf pro Tag im Mittel Abgabe am mittleren Jahrestage Waaaer für öffentliche Zweckt davon fOr Strassensprengen und zwar fttr Laufbrunnen > Rinnstein- und Kanalspülen > Bedürfnissanstalten Von 100 cbm für öffentliche Zwecke: für Strassensprengen > Laufbrunnen > Rinnstein- und Kanalspülen . > Bedürfnissanstalten Wasser für Private (nnr nach Messern) . . . . Von 100 cbm der Gesammtabgabe: für Öffentliche Zwecke » Private Gesammtabgabe ohne Meaaer desgl. von 100 cbm der Gesammtabgabe . . Geaamntabgabe nach Messern desgl. von 100 cbm der Gesammtabgabe . . . Abgabe pro Anschluss resp. pro Messer: im Jahre von der Gesammtabgabe . . . . > » von der Privatabgabe
1888
1889
1890
1891
1892
1893
18000 145 770 22 399 35 899 2104 32 812 42» 54
18 750 163 979 112,4 21 449 32 660 2285 30156 165 54
20000 168 878 103,0 23 462 31443 2226 29079 88 50
20600 164 781 97,6 22 451 26 667 2079 24 453 85 50
20500 172 817 106,0 23 472 24 807 2757 21 775 225 50
20 500 179 017 103,7 23 490 16 667 745 14 742 80 50
5,9 92,8 1,2 1 110 371
7,0 92,3 0,6 2 131 373
7,1 92,6 0,3 1 137 435
7.8 91,7 0,8 0,2 138114
11,1 87,9 0,9 0,1 148010
4,7 94,9 0,1 0,3 163 450
24,3 75,7 18587 12,8 127 183 88,2
19,9 80,1 9676 5,9 154304 94,1
18,6 81,4 24 707 14,6 144171 86,4
16,2 83,8 17 262 10,5 147 529 89,5
14,3 85,7 24448 14,1 148369 85,9
8,7 91,3 9898 5,5 169 119 94,5
218 182
228 211
211 180
193 173
191 164
190 179
—
>
. .
»
.
.
i
.
.
. . . .
• »
Fortsetzung der Tabelle 331 auf Seite 757.
Fürstenthum Reuss, ältere Linie.
757
Fortsetzung 4er Tabelle 881. Jahr Einwohnerzahl Geeaaate Abgabe im Jahr desgl. gegen 100 cbm des Vorjahres . . . . Liter pro Kopf pro Tag im Mittel Abgabe am mittleren Jahrestage Wasser fir öffentliche Zwecke davon für Strassensprengen und zwar für Laufbronnen > Rinnstein- und Kanalspülen > Bedürfnissanstalten Von 100 cbm für Öffentliche Zwecke: für Strassensprengen > Laufbrunnen > Rinnstein- und Kanalspülen > Bedürfnissanstalten Wasser f l r Private (nur nach Messern) . . . . Von 100 cbm der Gesammtabgabe: für öffentliche Zwecke » Private Gesaamtabgabe ohne Messer desgl. von 100 cbm der Gesammtabgabe . . Gesammtabgabe nach Messern desgl. von 100 cbm der Gesammtabgabe . . Abgabe pro Anschluss resp. pro Messer: im Jahre von der Gesammtabgabe > > von der Privatabgabe
•
Ferner ist auf der Tabelle 331 die Vertheilung des Wassere nach Messern und ohne Messer und auch getrennt für öffentliche Zwecke und für Private im Ganzen und gegen 100 cbm der Gesammtabgabe, sowie die mittlere Jahresabgabe pro Anschluss von der gesammten Abgabe und von der Privatabgabe angegeben. Endlich ist die Abgabe für öffentliche Zwecke für die verschiedenen Gebrauchszwecke im Ganzen und pro 100 cbm von ersterer vertheilt aufgeführt. Die Wassermesser werden auf Kosten des Consumenten geliefert und aufgestellt und gehen nach der Fertigstellung der Anschlussleitung in den Besitz der Verwaltung über. Der Wasserpreis beträgt pro cbm 25 Pf.; mindestens aber ist monatlich 60 Pf. zu zahlen. Für das extra gepumpte Wasser für die Hochdruckzone ist pro cbm 36 Pf. zu zahlen. Nach einer Analyse vom Jahre 1895 enthielt das Wasser im Liter: Trockenrückstand 135 mg GlQhrückstand 86 » Chlor 12,4 » Salpetersäure Spur Ammoniak und salpetrige Sture Null Kaliumpermanganat für die Oxydation der organischen 8ubitanz 2,6 mg
1894
1896
1896
1897
1898
1899
31500 181756 101,6 23 498 19 853 1754 17 875 174 50
22000 194 397 106,9 24 533 16428 1683 14687 208 50
22 700 206081 106,0 25 663 19 737 1257 18226 204 50
23000 219155 106,3 26 600 21164 3489 17134 616 75
23000 246 668 112,1 29 673 24 934 6441 18 577 741 75
23000 250 819 102,1 29 679 24 475 6360 18 746 304 75
8,8 90,0 0,9 0,3 161903
10,3 89,0 1,* 0,3 177 969
6,4 92,4 1,0 0,2 186 394
16,3 81,0 2,4 0,3 197 991
21,9 74,7 3,1 0,3 220 724
21,9 76,6 1,2 0,3 226 344
10,9 89,1 12 928 7,1 168 828 92,9
8,5 91,6 16 378 8,4 178019 91,6
9,6 90,4 19 687 9,6 186 394 90,4
9,6 90,4 21164 9,6 197 991 90,4
10,1 89,9 24 934 10,1 220 724 89,9
9,7 90,3 24 475 9,7 226 344 90,3
191 176
197 180
198 179
191 173
210 189
210 190
In gleichem Umfange werden chemische Untersuchungen jährlich mehrfach vorgenommen, während bacteriologische Untersuchungen nur ausnahmsweise als nOthig erachtet werden.
2. Zeulenroda. (E. 9000 W. 759, mit je 12 B.) Die Wasserversorgung der Stadt Z e u l e n r o d a erfolgt ausser aus 2 öffentlichen und aus ca. 70 privaten Brunnen durch eine im Jahre 1884 mit einem Kostenaufwände von M. 40000 hergestellte Anlage, welche Oberflächenwasser, das in 4 künstlich hergestellten Teichen von ca. 35000 cbm Inhalt gesammelt wird, liefert. Dasselbe wird durch je ein Kiesfilter von 50 qm Fläche gereinigt und einem 550 m von den Teichen entfernt hegenden, überdeckten Hochreservoire zugeführt, das auf einem Betonboden aus Ziegelmauerwerk ausgeführt ist. Das Gefälle von den Teichen bis zu dem Reservoire beträgt 21,0 m bis 5,0 m. Letzteres liegt 525 m von der Stadt entfernt und 2,0 m höher als deren Strassenniveau. Bis zur Stadt sind 1650 lfd. m Rohrleitungen von 100 mm und 80 mm Durchmesser und in der Stadt 2595 lfd. m von 90 mm bis 50 mm Durchmesser verlegt. Mit diesen sind 23 Schieber, ein Springbrunnen, 26 öffentliche Druckständer und 26 Unterflurhydranten verbunden. Anschlussleitungen für die Häuser sind nicht vorhanden.
U. Fürstenthum Reuss, jüngere Linie. Debschwitz 2'), Gera 1, Lobenstein 3, Schleiz 4.
5. Haupt- und Residenzstadt Gera. W. 2335 mit je 14 B.)
(E. 43544,
a) Alte Anlagen.
Für die Wasserversorgung der Stadt G e r a diente früher ausser dem Brunnenwasser in der Stadt als Trinkwasser das sogenannte »Regierungswasserc, das aus 4 Quellen von 140 bis 260 cbm täglicher Ergiebigkeit ca. 4 km von der Stadt entfernt in einem Schachte gesammelt wurde, hinter welchem es, durch einen Cokestrainer gereinigt, mit natürlichem Gefälle in Thonrohrleitungen zur Stadt floss. Hier kam es an 15 öffentlichen Wasserständern zum Ausflusse und wurde 63 Privatgrundstücken es zugeleitet. Ais Brauchwasser diente damals Wasser, das aus der E l s t e r durch einen Mühlgraben abgeleitet und ohne eine vorherige Reinigung in 2 Wasserkünsten durch Dampf- und durch Wasserkraft auf 52,0 m Höhe gehoben wurde. Die eine dieser Künste ist im Jahre 1866/67 umgebaut, wofür M. 125000 verausgabt sind. Die tägliche Leistung von beiden betrug seitdem ca. 800 cbm. Dieses Wasser floss in ein gemauertes und überwölbtes Hochreservoir von 800 cbm Inhalt über, welches ca. 200 m vom Pumpwerke und 300 m von der Stadt entfernt liegt. Im Jahre 1882 sind aus der E l s t e r im Ganzen 250000cbm Brauchwasser entnommen und davon 50000 cbm für öffentliche Zwecke abgegeben. Davon gelangten 36000 cbm durch 40 Freibrunnen, 1500 cbm für 2 öffentliche Pissoire, 3000 cbm für 3 öffentliche Springbrunnen, 6000 cbm für Strassenspülen und 3500 cbm für öffentliche Gebäude zur Verwendung. 115 Hydranten, aus denen direkt gespritzt werden konnte, waren damals in 80 m Entfernung von einander aufgestellt, und 50 Privatgrundstücke hatten Anschlussleitungen, aus welchen im Jahre 1876 bereits 41 Badeeinrichtungen, 36 Closets und 35 Privatspringbrunnen gespeist wurden. b) Neue Anlagen.
Die zunehmende Einwohnerzahl mit ihren wachsenden Bedürfnissen nach Trink- und Wirthschaftswasser, ') 1, 2 . . . . bedeutet laufende Nummer im Text.
sowie nach Wasser zum Industriebetriebe verlangte drin gend eine Aenderung der bestehenden Versorgungsveihältnisse. Daher wurde im Jahre 1883 der Ingenieur A. T h i e m in M ü n c h e n (jetzt Baurath in L e i p z i g ) von der Stadt beauftragt, Untersuchungen über eine mögliche Erschliessung von ausreichendem Trinkwasser anzustellen, während die Flusswasserversorgung durch eine entsprechende Erweiterung auch ferner noch für ausreichend erachtet wurde. Weil bei G e r a sichtbare Quellen vollständig fehlen, so hatte T h i e m zur Gewinnung von Grundwasser im Süden der Stadt und bis 2,5 km davon entfernt zwischen den Dörfern Z w ö t z e n und P f o r t e n ein Versuchsfeld am Böschungsfusse des rechten Thalgehänges der E l s t e r niederung ins Auge gefasst, wo Rothliegendes ansteht, und es waren im Jahre 1884 für diese Untersuchungen M. 15(XX) bewilligt. Trotzdem im Verlaufe der Arbeiten von T h i e m das auf den »Pförtner Wiesen« erschlossene Grundwasser von ihm als ausreichend und nach den Untersuchungen von Professor Dr. F r a n z H o f m a n n in L e i p z i g auch als brauchbar bezeichnet war, so wurden doch während der folgenden Jahre in manchen städtischen Kreisen Bedenken gegen dessen Güte und auch gegen dessen Ausgiebigkeit laut, welche dann zu freilich erfolglosen Untersuchungen von verschiedenen anderen Gebieten die Veranlassung gegeben haben. Am 13. Juni 1888 beschloss die Stadt endlich, dem Projecte von T h i e m entsprechend, das bestehende Fluss wasserwerk auf ca. 600 m Entfernung weiter von der Stadtgrenze abzurücken und in grösserem Umfange aufzubauen, jedoch unter Ablehnung der von ihm beantragten Filteranlage. Diese ist erst später bewilligt und am 1. Januar 1895 in Betrieb gekommen. Ferner wurde gleichfalls nach T h i e m s Project in den »Pförtner Wiesen« in ca. ein km Entfernung von der Stadt eine Pumpstation für das Trinkwasser zu erbauen beschlossen. Auf Grund seines Voranschlages von M. 500000 bis M. 6UOOOO wurde der Bau beider Anlagen T h i e m mit der Verpflichtung übertragen, dass dieselben bereits am 1. Mai 1890 in Betrieb gesetzt sein sollten, dem dann auch entsprochen ist. Für die Trinkwasserförderung ist in der einen Pumpstation eine liegende, eincylindrige Dampfmaschine mit Condensation aufgestellt, welche eine doppeltwirkende Plungerpumpe mit Howaldt'scher Metalldichtung und Etagenventilen mit ihrer verlängerten Kolbenstange direkt antreibt und stündlich 72 cbm Wasser aus den
Fllrstenthum Reusa, jüngere Linie.
»Pförtner Wiesen« auf 56,0 ra Höhe hebt. Für diese Maschine ist ein Dampfkessel von 34 qm Heizfläche für einen Dampfdruck von 6V2 Atm. aufgestellt. Für die Förderung des Flusswaesers sind in der anderen Pumpstation 2 gleiche Dampfpumpmaschinen aufgestellt. Diese liefern stündlich zusammen 144 cbm Wasser in ein an der Stadtgrenze erbautes, gemauertes Hochreservoir von 2100 cbm Inhalt, dessen Wasserspiegel ca. 46,0 m hoch über dem Versorgungsgebiete liegt. In dieser Pumpstation sind 2 mit ersterem gleiche Dampfkessel vorhanden. o) Bohrleitungen und Anschlüsse.
Ende des Jahres 1894 waren im Ganzen ca. 32 500 Ifd. in Rohrleitungen von 300 mm bis 80 mm Durchmesser und von im Ganzen 2500 cbm Inhalt verlegt, mit welchen 240 Schieber, 290 Unterflurhydranten, die in 90 m Entfernung von einander stehen, 3 öffentliche Springbrunnen und 61 Laufbrunnen, sowie 3 Pissoire verbunden waren. Im Jahre 1894 (resp. 1896) waren 2187 (resp. 2541) Anschlussleitungen in Benutzung, und in diese waren 2173 (resp. 2521) Wassermesser eingeschaltet. Von den im Jahre 1894 vorhandenen Messern waren 1430 von Siem e n s & H a l s k e , B e r l i n , 578 von D r e y e r , R o s e n k r a n z & D r o o p , H a n n o v e r , 78 vonC. A. S p a n n e r , A a c h e n , 44 von B o p p & R e u t h e r , M a n n h e i m , und 43 von Verschiedenen geliefert. Von den Anschlüssen im Jahre 1894 (resp. 1896) entfielen 2103 (resp. 2195) auf die Flusswasserleitung und 84 (resp. 346) auf die Trinkwasserleitung. d) Wasserforderung und -Abgabe.
In dem Jahre 1894 (resp. 1896) Bind im Ganzen 647 800 (resp. 902000) cbm Wasser gefördert, und davon waren 514300 (resp. 709500) cbm oder 80 (resp. 78,6)% Flusswasser und 133 500 (resp. 192500) cbm oder 20 (resp. 21,4)% Grundwasser. Es sind dafür im Ganzen 240 (resp. 190) Tonnen Steinkohle und 640 (resp. 940) Tonnen Braunkohle oder im Ganzen 880000 (resp. 1130000) kg Brennmaterial verwendet. Der Brennmaterialienverbrauch hat 135,8 (resp. 125,2) kg für 100 cbm gefördertes Wasser und 6,1 (resp. 5,7) kg für eine PS-Stunde betragen. Es hat ein kg Brennmaterial einer Leistung von 44168 (resp. 47 921) m X kg entsprochen. Die täglich geförderte Flusswassermenge hat im Jahre 1894 (1896) 1409 (resp. 1946) cbm und die Grundwassermenge 366 (resp. 527) cbm, somit die gesammte Wassermenge 1775 (resp. 2473) cbm betragen. Die Maximalresp. die Minimaltagesabgabe belief sich im Jahre 1894 auf 2535 cbm resp. 1080 cbm, und pro Kopf der 42 900 Einwohner sind pro Tag im Mittel 41 1, am meisten 59 1 und am wenigsten 25 1 Wasser verbraucht. ] Von dem Wasserquantum im Jahre 1894 sind ! 408 000 cbm oder 63% nach Messern und 239000 cbm I oder 37% ohne Messer entnommen und es sind , 417000 cbm oder 64,4% für Private, 185000 cbm oder 28% für öffentliche Zwecke und 8000 cbm oder 1,2% | für den Selbstverbrauch abgegeben, so dass 37800 cbm : oder 5,9 % als Verlust verblieben. [ Von dem Privatconsume sind 400000cbm oder 96,0% nach Messern und 17000 cbm oder 4,0% ohne Messer abgegeben Die jährliche Abgabe pro Anschluss betrug von der Gesammtabgabe 296 cbm und von der Privatabgabe 1911 cbm. Auf jeden Messer entfielen im Jahre 188 cbm und auf jeden Anschluss ohne Messer 1214 cbm. Ausser für G e r a dient die Anlage zum Theil auch für das Dorf P f o r t e n mit 2231 Einwohnern. Ende des
759
Jahres 1896 waren hier allerdings erst 40 Gebäude an die Flusswasserleitung angeschlossen. Der Wasserpreis für Private beträgt pro cbm 25 Pf. und bei grösseren Mengen 20 Pf., eowie für städtische Zwecke 15 Pf.
2. Debschwitz. (E. 6100, W. 300 mit je 20 B.) Im Frühjahre 1901 ist mit dem Baue einer Wasserversorgungsanlage für das Dorf D e b s c h w i t z nach dem Projecte der Firma J o o s s , S ö h n e & C o m p , in M ü n c h e n durch die Zweigniederlassung (vorm. E r i c h Mertens & Comp, in D a r m s t a d t ) der Baugesellschaft für Wasserversorgung und Kanalisation »Hydor« in B e r l i n begonnen. Die Anlage ist für eine tägliche Lieferung von 1200 cbm bestimmt und auf M. 190000 im Ganzen oder M. 31 pro Einwohner veranschlagt. Die Rohre dafür sind vom S c h a l k e r G r u b e n - u n d H ü t t e n v e r e i n e in G e l s e n k i r c h e n und die Armaturen von P ö r r i n g e n & S c h i n d l e r in Z w e i b r ü c k e n bezogen. Das Hochreservoir ist von der Firma D ü c k e r & Comp, in D ü s s e l d o r f ausgeführt. Das Wasser ist bei der Station G a n g l o f f in der Nähe des Dorfes W a l t e r s d o r f im Buntsandsteine durch 16 lfd. m Sickergallerien erschlossen und wird in einen aus Beton hergestellten, überbauten und zweitheiligen Sammelschacht überführt, dessen Wasserspiegel 84,0 m über dem Ortsniveau liegt. Von hier fliesst es mit 22,0 m Gefälle durch eine ca. 11000 m lange Zuleitung, von welcher ca. 2000 m einen Durchmesser von 200 mm und ca. 9000 m einen solchen von 175 mm haben, direkt zum Orte und in dessen Vertheilungsnetz. Dieses ist nach dem Verästelungssysteme ausgeführt und steht unter einem einheitlichen Drucke von ca. 60,0 m. Es besteht aus ca. 5000 lfd. m Rohrleitungen von 200 mm bis 80 mm Durchmesser. Der Ueberschuss des Zuflusses tritt in ein Hochreservoir über, das auf einem Hügel in der nächsten Nähe des Ortes aus Beton erbaut und flach gedeckt ist. Es liegt 60,0 m höher als das Ortsniveau und hat 500 cbm Inhalt. Dessen Ueberlauf ist zur Spülung in den Strassenhauptkanal eingeführt. Mit dem Verteilungsnetze sind 53 Schieber (6 von 200 mm, 16 von 175 mm, 6 von 150 mm, 2 von 100 mm und 23 von 80 mm Durchmesser) und 40 Hydranten verbunden. Ca. 250 Hausanschlüsse, welche aus verzinkten Schmiederohren hergestellt werden, waren angemeldet. Als Wasserpreis ist 20 Pf. pro cbm in Aussicht genommen.
3. Lobenstein. (E. 2932.) Zur Wasserversorgung der Stadt L o b e n s t e i n ist das Project für eine einheitliche Anlage im Jahre 1897 von dem Civilingenieur M a n n e s in W e i m a r aufgestellt und auf M. 30000 veranschlagt. Im Jahre 1901 hat der Gemeinderath dessen Ausführung beschlossen und M a n n e s die Bauleitung übertragen. 4. Schleiz. (E. 5095.) Für die Wasserversorgung der Stadt S c h l e i z wurde im Jahre 1890 eine Quellwasserleitung von H e i n r i c h s r u h her zur Stadt angelegt, welche M. 22000 gekostet hat und zur Speisung von öffentlichen Brunnen diente. Im Jahre 1893 ist eine zweite Zuleitung von 8000 m Länge hergestellt, welche das Wasser aus dem Thalgrunde von O e t t e r s d o r f , dem sogenannten Höfle, nach der G ö r k w i t z er Strasse führt. Daran schli essen sich in der Stadt ca. 2000 lfd. m Vertheilungsleitungen. Für diese letzte Anlage hatte die Stadt eine Anleihe von M. 30000 aufgenommen.
V. Fürstenthum Schanmburg-Lippe. Bückebarg 1 »), Stadthagen 2.
1. Haupt- und Residenzstadt Bückeburg. (E. 5920.) Ausser den Pumpenbrunnen diente seit dem Jahre 1874 für die Wasserversorgung der Stadt B ü c k e b u r g eine nach dem Projecte des Directors K ü m m e l in A l t o n a ausgeführte Anlage, deren Kosten M 70000 betragen hatten und durch welche das Wasser aus ca. 2 km entfernten Quellen mit natürlichem Gefälle zur Stadt geführt wurde. Im Ganzen waren in der Stadt Rohrleitungen von ca. 3500 lfd. m Länge und von 125 mm bis 80 mm Durchmesser verlegt. Damit waren 14 öffentliche Laufbrunnen und 28 Unterflurhydranten verbunden. Anschlussleitungen für Private bestanden nicht. Im Jahre 1895 ist nach dem Projecte des Regierungsbaumeisters T a a c k s in H a n n o v e r ein einheitliches, städtisches Wasserwerk für die Stadt erbaut, welches für eine Tageslieferung von 600 cbm bestimmt ist und dessen Anlage M. 124000 einschliesslich des Ausbaues des vorhandenen Rohrnetzes gekostet hat. Ausschliesslich der Anschlussleitungen betragen daher jetzt die Kosten der Anlage im Ganzen M. 194000 oder pro Einwohner M. 32. Das Wasser ist am H a r r i bei B ü c k e b u r g aus Quellen durch Thon- und Eisenrohrleitungen von 100 mm und 125 mm Durchmesser, sowie aus einem eisernen Rohrbrunnen von 30,0 m Tiefe und 200 mm Durchmesser gewonnen. Aus den Quellen wird es mit ca. 10,0 m natürlichem Gefälle, und aus dem Brunnen wird es durch künstliche Hebung auf 47,0 m Höhe in ein Hochreservoir von 500 cbm Inhalt überführt, welches 390 m von der Stadt entfernt liegt. Das Reservoir ist 3,0 m tief unter Terrain aus Beton und überwölbt, sowie in 2 Kammern getrennt ausgeführt. Sein Wasserspiegel liegt im Mittel 45,0 m hoch über dem Versorgungsgebiete. Das Wasser aus der Tiefbohrung ist durch eine ca. 800 m lange Thonrohrleitung von 150 mm Durchmesser einem Sammelchachte zugeführt, der 2,0 m Durchmesser und 3,1 m Wassertiefe hat und neben der Pumpstation liegt. Diese besteht aus einem Gebäude von einer lichten Grundfläche von 15,0 m mal 20,0 m, welches für die Aufstellung von 2 liegenden Gasmotoren von je 10 PS. und 2 liegenden Doppel plungerpumpen bestimmt ist, wovon jedoch vorläufig nur die eine Hälfte eingebaut ist. Die Maschinenanlage ist von den G e b r . K ö r t i n g in K ö r t i n g s d o r f bei H a n n o v e r geliefert. ') 1, 2 . . . . bedeutet laufende Nummer im Text.
Der Motor macht 160 Umdrehungen pro Minute und treibt durch Riemenübertragung eine Pumpe an, welche 54 Doppelhübe pro Minute macht und pro Stande 21,6 cbm bei 67,0 m Arbeitsdruck in das Hochreservoir fördert. Die Pumpe ist eine Girard-Pumpe und hat einen Plunger von 130 mm Durchmesser und 0,25 m Hub. Die Druckleitung, in welche ein Windkessel vom Inhalte des 115 fachen Hubvolumens eingeschaltet ist, hat bis zum Hochreservoire 1680 m Länge und 150 mm Durchmesser. Die Fallrrohrleitung von 150 mm Durchmesser hat bis zum Stadtrohmetze 390 m Länge. Neue Vertheilungsleitungen Bind damals 4800 lfd. m verlegt und zuzüglichd er alten Leitungen bestand das Rohrnetz im Ganzen aus 8300 lfd. m Leitungen von 125 mm bis 80 mm Durchmesser. Es sind 35 neue Ueberflurhydranten mit Selbstentleerung aufgestellt, die in 60 m bis 70 m Entfernung von einander stehen, 60 dass jetzt im Ganzen 63 Hydranten vorhanden sind. Die Zahl der öffentlichen Brunnen ist auf 19 erhöht, und es sind 40 neue Schieber eingebaut. Die Rohrleitungen sind von der H a n n o v . E i s e n g i e s s e r e i in H a n n o v e r und die Schieber und Hydranten von B o p p & R e u t h e r in M a n n h e i m geliefert. Die Anschlussleitungen bestehen aus Bleirohren von 13 mm bis 50 mm Durchmesser und speisen 500 Zapfhähne, 20 Closets und 20 Badeeinrichtungen. Für die fürstlichen Schlösser sind 3 Anschlussleitungen aus Gussrohren von 80 mm Durchmesser ausgeführt. Im Jahre 1897 waren im Ganzen 164 Wassermesser (3 von 80 mm, 13 von 25 mm, 97 von 20 mm und 51 von 13 mm Durchmesser) eingebaut, welche L u x , L u d w i g s h a f e n geliefert hatte. Der Wasserpreis beträgt nach Waasermessern 20 Pf. pro cbm, jedoch mindestens M. 15 im Jahre. Für kleine Haushaltungen ist ohne Wassermesser monatlich M. 1 Wassergeld zu zahlen.
2. Stadthagen. (E. 5525, W. 647 mit je 9 B.) In der Stadt S t a d t h a g e n dient ausser den Pumpenbrunnen für die Wasserversorgung der Altstadt seit dem Jähre 1876 das Wasser aus einem 100 m von der Stadt entfernten Reservoire, welches aus Bruchsteinmauerwerk hergestellt ist und bei 5,0 m Wasserhöhe 10000 cbm Wasser fasst. Dieses wird aus Bächen, die täglich ca. 1000 cbm Wasser zuführen, gespeist, und davon werden täglich ca. 500 cbm durch 1500 lfd. m Rohrleitungen von 100 mm bis 60 mm Durchmesser zugeführt und in der Stadt als Brauchwasser benutrt. 11 Häuser haben Anschlussleitungen erhalten, und 20 öffentliche Laufbrunnen sind für dieses Wasser aufgestellt. Die Anlage hat im Ganzen M. 13500 gekostet.
W. Fürstenthum Lippe. Detmold 1 •), Horn 2.
1. Haupt- und Residenzstadt Detmold. (E. 11232, W. 1296 mit je 9 B.) Für eine einheitliche Wasserversorgung der Stadt D e t m o l d war bereits im Jahre 1889 von dem CivilingenieurGrahn einProjectaufgestellt,nach welchem das Wasser aus den sogenannten B e r l e b e c k e r Q u e l l e n der Stadt mit natürlichem Gefälle zugeführt werden sollte. Die Beschaffung der nöthigen Mittel für eine solche Anlage, welche nach den Anschauungen des dortigen Bürgermeisters P e t r i nur durch die Stadt ausgeführt und betrieben werden durfte, noch mehr aber die rechtliche Frage, ob für die Stadt die Benutzungsmöglichkeit dieses Wassers überall zu erlangen sein würde, weil dasselbe auf dem vom Lande dem Fürsten nur zur Nutzniessung überlassenen Gebiete entspringt und weil es bislang in der B e r l e b e c k e , einem an der Strasse nach D e t m o l d entlang führenden, offenen Wasserlaufe, abfloss und seit langen Jahrzehnten von Anliegern sowohl für motorische, als andere Zwecke allerdings nur geduldet benutzt war, Hessen damals von der Ausführung Abstand nehmen. Erst im Jahre 1898 ist von der Stadtvertretung in D e t m o l d , nachdem der Graf-Regent seine Zustimmung dazu ertheilt hatte, gegen welche freilich von der Landesvertretung Einspruch erhoben wurde, der Beschluss gefasst, für städtische Rechnung die Quellwasserversorgungsanlage aus den B e r l e b e c k e r Q u e l l e n auszuführen, und es ist auf Grund eines vom Wasserwerksdirector D i s s e l h o f f in H a g e n i. W. ausgearbeiteten Specialprojectes unter dessen Leitung im Herbst 1898 mit dem Baue begonnen. Die Anlage ist am 1. October 1900 in Betrieb gekommen, und deren Baukosten haben einschliesslich späterer Ergänzungsarbeiten bis Ende 1901 im Ganzen M. 436000 oder M. 36 pro Einwohner betragen. Der Betrieb der Anlage ist unter Oberaufsicht des Magistrats speciell dem dortigen Stadtbaumeister übertragen. Die Quellen liegen südöstlich von D e t m o l d am nordlichen Abhänge des T e u t o b u r g e r W a l d g e b i r g e s bei dem Orte B e r l e b e c k . Deren Wasser ist durch in Stollen verlegte Schlitzrohre gefasst und Hiesst durch eine ca. G600 m lange Leitung von 225 mm Durchmesser einem Hochreservoire zu, dessen höchster Wasserspiegel 25,0 m tiefer als die Quellfassung liegt. Das Reservoir hat bei 4,0 m Wasserhöhe 1000 cbm Inhalt und besteht aus 2 Kammern. Es ist zu 2 / 3 seiner Höhe unter Terrain versenkt und über der Felssohle aus Beton und überwölbt ausgeführt ') 1, 2 . . . . bedeutet laufende Nummer im Text.
Von demselben führt eine ca. 600 m lange Fallrohrleitung von 250 mm Durchmesser zu dem Vertheilungsnetze, das unter einem je nach der Ortslage zwischen 60,0 und 18,0 m wechselnden Drucke steht und nach dem Circulationssysteme ausgeführt ist. Es sind im Ganzen ca. 33000 lfd. m Rohrleitungen von 250 mm bis 40 mm Durchmesser verlegt, und damit sind 173 Schieber, 2 öffentliche Springbrunnen 2 öffentliche Pissoire, 3 Zapfstellen für die Marktplätze und 193 Unterflurhydranten mit Selbstentwässerung verbunden. Die gusseisernen Rohre sind von der G e o r g M a r i e n h ü t t e bei O s n a b r ü c k und die Schieber, Hydranten etc. von B o p p & R e u t h e r in M a n n h e i m geliefert. Für die Anschluss- und Hausleitungen werden schwere, geschwefelte Bleirohre, und zwar für erstere von 15 mm bis 30 mm Durchmesser, benutzt. Zur Zeit sind 1020 Häuser an die Leitungen angeschlossen, und in diesen befinden sich ca. 4000 Zapfhähne, 8 Pissoirstände, 100 Badeeinrichtungen und 10 Privatspringbrunnen. In diese Leitungen sind 1060 Wassermesser (760 von H. M e i n e c k e , B r e s l a u und 300 von B o p p & R e u t h e r , M a n n h e i m ) eingebaut. Im Jahre 1900/01 sind 135085 cbm im Ganzen oder 370 cbm Wasser am mittleren Jahrestage, sowie 3552 cbm resp 175 cbm am Tage und 9270 cbm resp. 5862 cbm im Monate des grössten resp. des kleinsten Consums abgegeben. Die Wasserabgabe an Private etc. soll überhaupt ausser derjenigen für Brandzwecke nur durch Wassermesser erfolgen. Für öffentliche Zwecke wurden im Jahre 16 850 cbm oder 12,5% der Gesammtabgabe benutzt, nämlich 3050 cbm für Strassensprengen, 3000 cbm für Rohrnetz spülen, 10400 cbm für einen öffentlichen Springbrunnen, 50 cbm für Freibrunnen, 300 cbm für Pissoire und 50 cbm für Feuerwehrzwecke. An Private sind in demselben Jahre 24000 cbm für Gewerbezwecke und 93550 cbm für häusliche Zwecke, also im Ganzen 117552 cbm oder 87,5% der Gesammtabgabe abgegeben. Hiernach berechnet sich der Wasserverlust für das Jahr 1900/01 nur zu 682 cbm oder zu 1,87 cbm am Durchschnittstage oder zu 0,5 % von der Gesammtabgabc. Die Zuleitungen bis zur Grundstücksgrenze werden vom Wasserwerke kostenfrei hergestellt. Für die von letzterem aufgestellten und unterhaltenen Wassermesser ist eine nach der Grösse verschiedene, vierteljährliche Miethe zu zahlen, welche beträgt für: Durchmesser mm: M. pro Quartal
15—25 30 1,80 3,00
40 4,20
50 9,60
Durchmesser mm: 80 M. pro Quartal: 15,00
100 19,20
125 24,00
65 12,00
Als Wassergeld ist pro cbm 20 Pf., jedoch mindestens M. 3 im Vierteljahre zu zahlen. Bei einem Jahresverbrauche von 800 cbm und mehr (also für gewerbliche Zwecke) reducirt Bich der Preis pro cbm Wasser auf 15 Pf.
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Fürstenthum Lippe.
2. Horn.
(E. 2045.)
Für die Wasserversorgung der Stadt H o r n sind 2 Quellwasserleitungen angelegt, und zwar die eine im Jahre 1887 und die andere im Jahre 1893, welche zusammen M. 44000 oder M. 21 pro Kopf gekostet haben und täglich 130 cbm Wasser liefern. Das Wasser für die erste Anlage entspringt am B o r n s b e r g e und ist in einem 250 m von der Stadt entfernt liegenden, gemauerten Reservoire von 18 cbm Inhalt, dessen Wasserspiegel 11,0 m hoch über dem
Stadtniveau liegt, gesammelt, und das der anderen Anlage entspringt im »Stadtforste« unter dem M a r k b e r g e und ist in einem mit seinem Wasserspiegel 45,0 m hoch über der Stadt und ca. 2100 m von dieser entfernt liegenden, gemauerten Reservoire von 30 cbm Inhalt gesammelt. Die Wasservertheilung erfolgt durch ca. 4600 lfd. m Rohrleitungen von 80 mm bis 50 mm Durchmesser. Damit sind 23 öffentliche Laufbrunnen und 14 Hydranten verbunden. 74 Häuser haben Anschlussleitungen erhalten.
X. Die drei freien und Hansestädte. I. Die freie und Hansestadt H a m b u r g . Bergedorf 2'), Cuxhafen 3, Hamburg 1.
1. Hamburg. (E. 625552.) a) Geschichtliche Entwickelung und Zukunftspläne der Wasserversorgung. I. Feldbrunnenleitungen und private Wasserkünste.
Schon Anfangs des 14. Jahrhunderts haben wahrscheinlich für die Wasserversorgung von einzelnen Theilen der freien und Hansestadt H a m b u r g sogenannte F e l d b r u n n e n l e i t u n g e n bestanden, welche das Wasser aus höher gelegenen Quellen der Nachbarschaft durch künstliche Zuleitungen von hölzernen Rohren mit natürlichem Gefälle zuführten, und noch im vorigen Jahrhunderte waren 4 solcher Feldbrunnenleitungen in H a m b u r g in Benutzung. Eine derselben, der »Rödingsmarkt-Feldbrunnen«, bestand noch Anfangs des 19. Jahrhunderts. Er hatte damals 3 Quellenfänge am St. P a u l i - G e e s t a b h a n g e , von denen jetzt auch noch 2, davon einer unterhalb W i e z e l ' s Hotel und einer unterhalb des »Seemannshauses«, vorhanden sind. Diese Quellen versorgen 19 private und 2 öffentliche Brunnen mit täglich 23 cbm Wasser. Der »Dammthor-Feldbrunnen« hatte seine Quelle im 14. und Anfangs des 15. Jahrhunderts unweit der jetzigen »Drehbahn«. Im Jahre 1622 ist er an den »Grindelhof« und im Jahre 1860 nach der »Feldbrunnenstrasse« verlegt. Im Jahre 1893 ist er schliesslich wegen Baufälligkeit ganz eingegangen. Er versorgte bis dahin noch 40 verschiedene Interessenten mit Wasser. Der »Deichstrassen- und Rödingsmarkt-Feldbrunnen in St: P a u l i « wurde aus 2 Quellen gespeist und versorgte bis zu seinem Eingehen im Janre 1872 noch 39 Grundstücke. Der »Katharinen-Feldbrunnen«, welcher wahrscheinlich schon im Jahre 1370 angelegt wurde, hatte seine Hauptquellen in A l t o n a . Alis er im Jahre 1871 aus baulichen Rücksichten eingehen musste, diente sein Wasser noch zur Versorgung von 60 verschiedenen Grundstücken. ') 1, 2 . . . . bedeutet lautende Nummer im Text.
Die Entstehung von Wasserversorgungen mit künstlicher Hebung reicht in den Anfang des 16. Jahrhunderts zurück. Nachdem um diese Zeit die AI s t e r durch die Herstellung des Oberdammes am »Jungfernstiege« und des Niederdammes beim jetzigen »Graskeller« gestaut und dadurch von der E l b e getrennt war, fing man in H a m b u r g an, zur Hebung des Wassere private Wasserkünste, für welche Wasserräder als motorische Kraft für die Pumpen dienten, zu erbauen. Im Jahre 1531 wurde die erste dieser Wasserkünste, die R e e s e n d a m m e r W a s s e r k u n s t , erbaut. Ein durch das Gefälle des A l s t e r b e c k e n s getriebenes Wasserrad von ca. 7,0 m Durchmesser bewegte hier 4 Pumpenstiefel, die das Wasser durch hölzerne Rohre von 90 mm bis 70 mm Durchmesser in die Cysternen, Brunnen und Häuser der Kunstinteressenten drückten. Wenige Jahre später, im Jahre 1535, folgte ein zweites derartiges Werk, die K u n s t a m N i e d e r d ä m m e beim »Graskeller«, welche der ersten ähnlich eingerichtet war. Als dem Wasserbedarfe der zunehmenden Bevölkerung durch diese beiden Anlagen nicht mehr genügt werden konnte, wurde im Jahre 1620 noch ein drittes.Werk, die K u n s t a m O b e r d a m m e , erbaut, welche gleichfalls das Wasser aus der A1 s t e r schöpfte. Durch diese 3 A l s t e r w a s s e r k ü n s t e wurden in späteren Jahren hauptsächlich ca. 430 Interessenten, meistens Bierbrauer, für ihr Gewerbe mit Wasser versorgt. Weil die Bebauung der Stadt sich später immer weiter an den Ufern der A l s t e r ausdehnte und die Reinheit des Wassers derselben dadurch recht zweifelhaft wurde, und weil die 3 Wasserkünste auch quantitativ den wachsenden Ansprüchen nicht mehr genügen konnten, so erbaute ein Bürger der Stadt, G. E. B i e b e r , im Jahre 1807 im »Niederhafen« die e r s t e E l b w a s s e r k u n s t . Anfänglich wurden hier die Pumpen durch 2 Rosswerke betrieben, und erst im Jahre 1833 stellte die Actiengesellschaft, welche die Anlage erworben hatte, als Motor eine Dampfmaschine auf. F ü r das geförderte Wasser war auf der Höhe neben W i e z e l ' s Hotel ein Reservoir erbaut, und von hier floss das Wasser anfänglich zur Versorgung der N e u s t a d t u n d später auch zur Versorgung von St. P a u l i ab. Im Jahre 1833 hatte ein anderer Bürger, E. J . S m i t h , am »Alsterthore« eine zweite E l b W a s s e r k u n s t erbaut, welche er jedoch im Jahre 1840 nach dem »Grasbrok« auf die Stelle verlegte, wo später der P a r i s - H a m b u r g e r
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I. Die freie and Hansestadt Hainbarg.
Bahnhof erbaut ist. Durch diese Kunst sind seit dem Jahre 1843 namentlich der Stadttheil St. G e o r g , sowie einige östliche Theile der Stadt lange Jahre hindurch mit Wasser versorgt. Anfangs der 40 er Jahre hatten sich die Interessenten der 3 alten A l s t e r w a s s e r k ü n s t e dahin geeinigt, diese sämmtlich eingehen zu lassen und gemeinschaftlich als Ersatz dafür eine grosse E l b w a s s e r k u n s t zu erbauen. Es gelang ihnen auch nach vielem Bemühen, am 4. Mai 1842 dafür die staatliche Concession zu erhalten. Aber am anderen Tage brach der grosse Brand aus, der ein Fünftel der Stadt und darunter auch die Alsterwasserkünste einäscherte. Dieses Ereigniss liess die einsichtige Bürgerschaft namentlich für Feuerlöschzwecke den Bau einer allgemeinen S t a d t w a s s e r k u n s t als ein unaufschiebbares Lebensbedürfniss f ü r die ganze Stadt erkennen. Es beschloss daher der Staat, die Ausführung und den Betrieb eines solchen Werkes selbst in die Hand zu nehmen und alle früher ertheilten Concessionen für Privatwasserkünste zurückzukaufen oder die vorhandenen Anlagen zu erwerben. Bereits im März 1844 wurde unter Aufhebung der den alten A1 s t e r Wasserkünsten vor 2 Jahren ertheilten Concession mit deren Interessenten vom Staate ein Vertrag abgeschlossen, nach welchem letzterer sich f ü r ewige Zeiten verpflichtete, ersteren das Wasser unentgeltlich aus der zu erbauenden S t a d t w a s s e r k u n s t abzugeben. Dagegen trat der Staat in den Besitz des damaligen Actienvermögens dieser Künste, das sich auf ca. M. 435000 belief. I m Jahre 1851 gelangte der Staat durch Kauf in den Besitz der E. J. S m i t h ' s e h e n E l b w a s s e r k u n s t . Er zahlte dafür M. 750000. und verpflichtete sich ferner, während der Lebenszeit von S m i t h oder dessen Frau zur Zahlung einer jährlichen Rente von M. 6000. Diese Wasserkunst ist bis zu deren Abbruche im Jahre 1871 noch fortlaufend von der Stadt mit gutem Erfolge in Betrieb gehalten. Endlich hat der Staat im Jahre 1852 auch die B i e b e r ' s c h e E l b w a s s e r k u n s t sammt ihrem Rohrnetze angekauft, und damit waren die sämmtlichen Privatwasserwerke und deren Concessiönen in seinen Besitz übergegangen. 2. Bau der ersten Stadtwasserkunst und deren spätere Betriebspersonalien.
endung des Reservoires am »Stintfange« auch unter dessen Mitbenutzung stets zur Benutzung f ü r den Fall eines Schadenfeuers bereit gehalten, f ü r welchen Zweck ein provisorisches Dampfpumpwerk f ü r A l s t e r w a s s e r aufgestellt war. Im October 1848 ist das erste Wasser aus der E l b e von R o t h e n b u r g s o r t her durch die fertiggestellte Zuleitung zur Stadt geflossen. Durch die Ausdehnung des Rohrnetzes 'über das ursprüngliche Project hinaus, sowie durch die erhöhten Kosten für Grunderwerb etc. haben die ersten Anlagekosten den Voranschlag um M. 899500 überstiegen und M. 2497000 betragen. Für den Betrieb und die Verwaltung der Wasserkunst wurde am 4. Januar 1849 eine » S e c t i o n f ü r d i e S t a d t w a s s e r k u n s t « als Zweig der B a u d e p u t a t i o n eingesetzt, welche am 13. Januar 1849 in Thätigkeit getreten ist. Der Beschreibung der weiteren Entwickelung der Anlage vorgreifend, mögen hier einige Mittheilungen über das technische Verwaltungspersonal der Stadtwasserkunst, in dessen Händen auch stets die Projectirung und Bauleitung aller ferneren Neuanlagen gelegen hat, vorausgeschickt werden. Die Oberleitung des Betriebes der Stadtwasserkunst hat deren Erbauer, der Ingenieur W. L i n d l e y s e n . , bis zu seinem Ausscheiden aus dem h a m b u r g i s c h e n Staatsdienste im Jahre 1862 geführt. Diese Stellung ist dann auf den Oberingenieur des städtischen Ingenieurwesens der Baudeputation C. W. P l a t h u n d seit dessen Dienstaustritte im Jahre 1872 auf dessen Nachfolger, den Oberingenieur F r . A n d r e a s M e y e r , übergegangen, als dessen Assistent für die Abtheilung der maschinellen Anlagen später der Bauinspector E. V e r m e h r e n fungirt hat. Die specielle Betriebsleitung der Stadtwasserkunst hat bis Mitte des Jahres 1870 in den Händen des Ingenieurs L i e n a u gelegen, als dessen Nachfolger damals der Ingenieur S. A. S a m u e l s o n eintrat. Dieser hat seine Stellung im Jahre 1892 verlassen, und ihm folgte als Oberbetriebsleiter der Bauinspector O. S c h e r t e l mit den beiden Bauinspectoren R. S c h r ö d e r speciell für das Wasserwerk und O. I b e n speciell f ü r die Wasservertheilung als Betriebsleitern. Am 1. Januar 1897 wurde die » S e c t i o n f ü r d i e S t a d t w a s s e r k u n s t « nach 33jährigem Bestehen aus dem Geschäftsbetriebe der B a u a e p u t a t i o n als eine Abtheilung derselben ausgeschieden und dafür eine selbstständige Behörde unter dem Namen » D e p u t a t i o n f ü r d i e S t a d t w a s s e r k u n s t « eingesetzt, welche aus 2 Senatsmitgliedern und 5, von der Bürgerschaft f ü r je 5 Jahre gewählten Mitgliedern besteht. I m Herbste des Jahres 1897 wurde S c h e r t e l mit dem Titel » W a s s e r w e r k s d i r e c t o r « zum Oberbetriebsleiter der Wasserkunst und zum technischen Berather der » D e p u t a t i o n f ü r d i e S t a d t w a s s e r k u n s t « ernannt, nachdem M e y e r wegen dienstlicher Ueberbürdung auf diesen Posten verzichtet hatte und bei der B a u d e p u t a t i o n verblieb.
Bereits im Jahre 1844, also 2 Jahre nach dem grossen Brande, wurde vom Staate beschlossen, eine Stadtwasserkunst nach dem generellen Projecte des englischen Ingenieurs M y e n e , welcher Director der N e w R i v e r - W a t e r - W o r k s - C o m p a n y in L o n d o n war, auszuführen. Die Anlage war f ü r eine stündliche Lieferung von 1000 cbm Wasser bestimmt, welches ca. 3 k m oberhalb der damaligen Stadtgrenze bei R o t h e n b u r g s o r t aus der E l b e entnommen werden sollte. Für dessen Vertheilung war ein Gegenreservoir am »Stintfange c ins Auge gefasst, und die gesammten Anlagekosten waren auf M. 1597500 veranschlagt. Die Ausführung dieses Wasserwerkes wurde vom Senate der B a u d e p u t a t i o n überwiesen und die Bauleitung ist dann von dieser dem Ingenieur W. L i n d 1 e y s e n . , welcher kurz vorher den Bau der H a m b u r g B e r g e d o r f e r Eisenbahn vollendet hatte, übertragen. Bereits im November 1844 konnte mit den Bauarbeiten begonnen werden. Schon seit dem Jahre 1845 und fortschreitend mit der Entwickelung des Baues des städtischen Rohrnetzes wurde der fertige Theil desselben und nach der Voll- I
3. Bauliche Entwickelung der Stadtwasserkunst in Rothenburgsort. Die erste Pumpstation in R o t h e n b u r g s o r t bestand aus 2 Dampfpumpmaschinen, die aus E n g l a n d bezogen waren, jede von einer Leistung von 70 PS. und einer stündlichen Lieferung von 560 cbm mit 3 Dampfkesseln von 246 qm Heizfläche. Ein neben derselben erbauter Druckthurm dient als Mantel f ü r den 76,0 m hohen, gemauerten Kamin der Kesselanlage und für 2 ferner darin aufgestellte Standrohre, ein Steigerohr, das von den Maschinen kommt, und ein Fallrohr, das zur Stadt
I. Die freie and Hansestadt Hambnrg. führt, welche mit einander horizontale Verbindungen f ü r die 2 verschiedenen Druckzonen haben, in welche das Versorgungsgebiet von Anfang an getheilt war. Das Wasser, welches von hier zur Stadt gepumpt wurde, war aus der E l b e und zwar Anfangs nur während der Fluthzeit, durch einen Kanal abgeleitet und in Klärbassins übergeführt, welche in R o t h e n b u r g s o r t am Flussufer hergestellt waren und aus welchen es nach einer den jeweiligen Consumverhältnissen entsprechenden Ruhepause den Pumpen zugeführt wurde. I n welchem Tempo der Wasserverbrauch in der wachsenden Stadt sich in den folgenden Jahren gesteigert hat, lässt das zeitliche Wachsen der Zahl der Dampfpumpmaschinen, welche später sämmtlich aus D e u t s c h l a n d bezogen sind, sowie deren wachsende Maschinenkraft und stündliche Lieferung erkennen. Es sind nämlich neu beschafft: eine 3. Maschine von 200 PS. und für 1130 cbm Wasser pro Stunde eine 4. Maschine von 240 PS. und f ü r 1500 cbm Wasser pro Stunde eine 5. Maschine von 250 PS. und für 1560 cbm Wasser pro Stunde eine 6. Maschine von 250 PS. und f ü r 1560 cbm Wasser pro Stunde eine 7. Maschine von 300 PS. und für 1900 cbm Wasser pro Stunde eine 8. Maschine von 210 PS. und f ü r 1080 cbm Wasser pro Stunde eine 9. Maschine von 210 PS. und für 1080 cbm Wasser pro Stunde eine 10. Maschine von 260 PS. und für 1350 cbm Wasser pro Stunde eine 11. Maschine von 260 und für 1350 cbm Wasser pro Stunde
im Jahre 1857, im Jahre 1867, im Jahre 1872,
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erklärt es, dass 'es langer Zeit und trauriger Ereignisse bedurft hat, um einen Entechluss dazu zur Reife zu bringen. Die vorhandenen Kläranlagen, wie sie im Jahre 1844 projectirt waren, genügten nach damaligen Anschauungen vollständig, .um damit ein f ü r alle Zwecke brauchbares Nutzwasser in der verlangten Menge liefern zu können. Man erinnere sich nur, dass im Jahre 1842 überhaupt zum ersten Male für die S o u t h w a r k - & V a u x h a l l C o m p a n y in L o n d o n künstliche Sandfilter f ü r Oberflächenwasser im grossen Betriebe benutzt sind und dass die erste grössere Anlage mit künstlicher Sandiiltration in D e u t s c h l a n d am 1. April 1856 f ü r die B e r l i n - W a t e r - W o r k s - Co m p a n y in Gebrauch gekommen ist. Trotzdem hatte W. L i n d l e y sen. in H a m b u r g bereits im Jahre 1853 dem Senate ein Project zu einer Bolchen Anlage f ü r die Stadtwasserkunst vorgelegt Es wurde auch im Jahre 1857 der Beschluss zu dessen Ausführung gefasst. Die bald darauf eintretende grosse Handelskrisis veranlasste jedoch, den Bau vorläufig aufzuschieben, und die Folge davon ist gewesen, dass erst nach ca. 36 Jahren die Stadt zum ersten Male filtrirtes E1 b wasser erhalten hat.
im Jahre 1879, im Jahre 1885, im Jahre 1892, im Jahre 1892, im Jahre 1900, im Jahre 1900.
Diese 11 Maschinen zusammen repräsentiren eine Leistung von 2320 PS. u n d eine Lieferung von 12550 cbm pro Stunde. Die 3 ersten Maschinen von zusammen 340 PS. und 2250 cbm stündlicher Lieferung sind allerdings im Laufe der Jahre ausser Dienst gestellt, und es sind heute nur noch 8 Maschinen von 1980 PS. und von 10300 cbm stündlicher Lieferung gegenüber den 2 Maschinen von 140 PS. und von 1120 cbm stündlicher Lieferung bei Eröffnung der Stadtwasserkunst als betriebsfähig vorhanden. Der Zahl der Maschinen entsprechend hat sich auch die der Dampfkessel und die Ausdehnung der Maschinen-, Kessel- und Kohlenräume vergrössert, und in ähnlichem Maasse mussten in den verflossenen 52 Jahren der Querschnitt der gesammten Zuleitungen zur Stadt und die Länge der Vertheilungsleitungen in der Stadt wachsen, um der allmählich auf das Sechsfache gestiegenen Consummenge entsprechen zu können. Dafür rechtzeitig, also stets vorauseilend, zu sorgen, war verhältnissmässig leicht, weil es sich immer nur u m eine stückweise und zweifellos unaufschiebbare Neubeschaffung von einzelnen Maschinen, Kesseln, Rohrleitungen etc. handelte ujid die N o t w e n d i g k e i t schnellster Beschlussfassung auch dem Laien leicht einleuchtete. Sehr viel schwieriger war es jedoch, auch den wachsenden Forderungen an die Wasserqualität in gleichem Tempo wie denen an die Wasserquantität zu folgen. Denn diesen konnte man nur durch Neuanlagen gerecht werden, welche die bestehenden Einrichtungen völlig umwälzten und umfassende, räumliche Erweiterungen beanspruchten, dabei aber auch sehr viel Zeit und Geld f ü r ihre bauliche Herstellung verlangten und fortlaufend die Betriebskosten bedeutend steigerten. Das
4. Das Flltrationsproject in seinen Zwisebenstadien bis zum abermaligen AnsfUbnangsbetchlasse.
Die in den 3 Jahren von 1871 bis 1873 die Stadt H a m b u r g heimsuchenden Choleraepidemien waren die Veranlassung, dass das Filtrationsproject wieder aus der Vergessenheit hervorgezogen wurde, und es ist ein hohes Verdienst des um jene Zeit in den h a m b u r g i s c h e n Staatsdienst eingetretenen Medicinalinspectors und späteren Medicinalraths Dr. K r a u s s , die Filterfrage mit Energie aus ihrem Schlummer gerüttelt zu haben. Bis zu seinem, im Jahre 1892 erfolgten Dienstaustritte hat dieser erfahrene Hygieniker unentwegt in hingehendster Weise für deren Lösung gearbeitet. F ü r die Realisirung seiner Anschauungen fand er allerdings in den technischen Kreisen der Wasserkunstverwaltung, namentlich in F r . A n d r e a s M e y e r und S a m u e l s o n , von Anfang an die eifrigsten Mitarbeiter. Ganz abgesehen von den hygienischen Mängeln des Wassers, hatte die Verwaltung schon seit Jahren schwer unter den Uebelständen zu leiden, welche eine Folge der seit Beginn des Betriebes völlig unverändert gebliebenen und für den gewachsenen Consum ganz ungenügenden Kläreinrichtungen waren. Durch thonige und sandige Bestandteile, aber auch durch thierische und pflanzliche Organismen hatte im Laufe der Jahre die Verunreinigung sowohl der Leitungsrohre, als auch des Leitungswassers einen continuirlich wachsenden Umfang angenommen. Die von K r a u s s lebhaft betriebene Agitation veranlasste im Jahre 1873 die Verwaltung der Wasserkunst zur Ausarbeitung eines neuen Projectes für eine in R o t h e n b u r g s o r t zu erbauende Filteranlage. Trotzdem die Nachbarstadt A l t o n a ja seit dem Jahre 1859 mit bestem Erfolge mit durch Sand filtrirtem E l b wasser vorzüglich versorgt war, entwickelte sich in H a m b u r g bei den Berathungen über dieses Filtrationsproject jedoch eine wachsende Opposition gegen die centrale Sandfiltration im Allgemeinen, welche wesentlich von Händlern mit Kleinfiltern gefördert wurde. An deren Spitze stellte sich sogar ein H a m b u r g e r Arzt, der Dr. G e r e o n , welcher als seinen Mithelfer auch den i Filterfabrikanten A m a d e D a v i d aus P a r i s zur Auf-
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I. Die freie und Hansestadt Hamburg.
Stellung eines Kleinfilterprojectes für H a m b u r g herangezogen hatte. Die von G e r e o n ausposaunten Ersparungen an Anlagekapital, welche das »periphere System Am a d e D a v i d « gegenüber der von der Stadtwasserkunst projectirten »centralen Sandfiltration« bieten sollte, fand allmählich auch in emsten Kreisen immer mehr Anklang, und das veranlasste schliesslich den Senat, im Jahre 1876 die Herren Dr. K r a u s s , F r . A n d r e a s M e y e r und S a m u e l s o n , sowie den Ingenieur E. G r a h n , damals in E s s e n , welchen der vom Senate zur Theilnahme aufgeforderte Oberlandesbaudirektor H a g e n in B e r l i n dazu statt seiner empfohlen hatte, zu einer Studienreise nach F r a n k r e i c h und E n g l a n d zu senden, um praktische Resultate über die in den verschiedenen Ländern gebräuchlichen Filtrationsmethoden zu sammeln. Als Resultat brachten die Abgesandten freilich die, wenn möglich noch verstärktere Ueberzeugung zurück, dass n u r von einer centralen Sandfiltration für H a m b u r g ein Erfolg erwartet werden könne. In Folge der während der 5 Jahre von 1875 bis 1879 durch den Baudirektor J. D a h l m a n n ausgeführten Regulirung der N o r d e r e l b e war die Stadtwasserkunst gezwungen, ihre aLte Schöpfstelle am Ufer von R o t h e n b u r g s o r t aufzugeben und eine neue Schöpfstelle aufzusuchen. Durch den für die Regulirungsarbeiten ausgeführten Durchstich der Insel K a l t e n h o f e wurde die alte Schöpfstelle, die bis dahin in einer starken Concave der alten N o r d e r e l b e gelegen hatte, aus dem lebenden Strome in eine todte Bucht gerückt. Durch die nöthige Aenderung der Schöpfstelle mu6ste zugleich das im Jahre 1873 aufgestellte Project für die Filtrationsanlage eine Aenderung erfahren. Weil dieses Project überhaupt nur für eine vorübergehende Anlage auf dem derzeit in R o t h e n b u r g s o r t zur Verfügung stehenden ßaugrunde, welcher für die in der Zukunft nöthige Vergrösserung dieser Anlage keinenfalls ausreichte, bestimmt war, so wurde von der Stadtwasserkunst ein neues Filterproject ausgearbeitet, nach welchem der südliche Theil der Insel K a l t e n h o f e für die ganze Fifteranlage benutzt werden und die Wasserentnahme dafür aus der alten D o v e e l b e erfolgen sollte, die zugleich als Klärba6sin für das Rohwasser zu dienen bestimmt wurde. Nach diesem Pro'ecte musste somit das filtrirte Wasser von dem einen Clbufer der Insel K a l t e n h o f e nach dem anderen Ufer zu der Pumpstation in R o t h e n b u r g s o r t geführt werden, und es war dafür die Verlegung eines Dükers durch die E l b e projectirt. W enn auch damals über das Terrain für die Filteranlage auf der Insel ein .bestimmter Beschluss noch nicht vorlag, so konnte die neue Schöpfstelle an der N o r d e r e l b e doch schon diesem Zukunftsprojecte entsprechend gewählt und für das alte Werk ohne die Filteranlage in Benutzung genommen werden. Es wurde daher provisorisch an dein Ufer des südlichen Theiles der Insel K a l t e n h o f e schon im Jahre 1883/84 eine neue Schöpfstelle für die Pumpen in R o t h e n b u r g s o r t angelegt, aus der das Wasser durch einen Kanal über die Insel und dann durch einen Düker unter der E l b e hindurch nach R o t h e n b u r g s o r t den Pumpmaschinen mit natürlichem Gefälle zuHoss. Die auf der vorerwähnten Studienreise der H a m b u r g e r Techniker im Jahre 1875 gesammelten Erfahrungen führten im Jahre 1877 auch zu einer anderen, sehr wesentlichen Aenderung des Projectes, welche die Vorklärung des Rohwassers betrifft. Die alte D o v e e l b e wurde nämlich nach dem neuen Projecte als tiefliegender
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Klärteich ganz aufgegeben, weil deren Entleerung zum Zwecke ihrer künstlichen Reinigung nicht möglich war. Statt dessen wurden für diesen Zweck auf der B i l l w ä r d e r I n s e l hochliegende Klärbassins angenommen, auf welche das Wasser aus einer Schöpfstelle künstlich gehoben werden sollte, die an der N o r d e r e l b e in der B i l l w ä r d e r B u c h t projectirt war. Dadurch war eine zeitweise Ausschaltung, Entleerung und Reinigung der Klärbassins zu jeder Zeit ermöglicht. Ueber dieses nunmehrige Project haben am 10. Aug. 1880 auf Ersuchen des Senats der Wasserwerksdirektor G i l l in B e r l i n und der Civilingenieur F ö l s c h in H a m b u r g ein Gutachten abgegeben, in welchem sie sich im Wesentlichen mit demselben einverstanden erklärten. Einige von ihnen gemachte Vorschläge sind bei der nochmaligen Durcharbeitung des Projectes später berücksichtigt worden. So haben z. B. die Klärbassins noch entsprechende Theilungen erhalten, um auch einen intermittirenden Betrieb zu ermöglichen etc. Während der folgenden Jahre traten von verschiedenen Seiten Vorschläge an die Stadt heran, durch welche sie veranlasst werden sollte, das Wasser statt aus der E l b e aus dem H a r z e , aus dem T e u t o b u r g e r W a l d e , aus h o l s t e i n i s c h e n Seen etc. oder auch aus artesischen oder aus anderen Brunnen dem Grundwasser zu entnehmen. Auch wurde von dem früher erwähnten Dr. G e r s o n empfohlen, statt der langsam arbeitenden Sandfilter eine jetzt von ihm erfundene »HochdruckSchnellfiltration« zur Verringerung der Anlagekosten zu wählen. Durch die Untersuchungen und Widerlegungen aller dieser und noch vieler anderer Vorschläge verstrich die Zeit bis zum Jahre 1888, in welchem endlich die maassgebenden Organe des Staates der Ausführung des Filterprojectes ihre Zustimmung ertheilten. Aber die sich später daran knüpfenden Verhandlungen über den von der Stadtwasserkunst als gleichzeitig einzuführen beantragten, neuen Abgabetarif für das filtrirte Wasser, welcher eine obligatorische Aufstellung von Wassermessern verlangte, boten den Gegnern der Filtration nochmals die Gelegenheit, die noch nicht erfolgte Bewilligung der Baugelder in der Höhe von M. 6725000 so lange zu verzögern, bis der neue Wassergeldtarif mit der obligatorischen Einführung von Wassermessern im Herbst 1890 vorläufig endgültig aufgegeben wurde. 5. Bau und Erfolg der Filteranlage.
Erst im Frühjahre 1891 konnte endlich mit dem Baue der Filteranlage begonnen werden, und nach dem aufgestellten Bauprogramme war die Inbetriebnahme des neuen Werkes für das Frühjahr 1894 in Aussicht genommen. Mitten in dieser Bauperiode brach im August 1892 die Choleraepidemie über H a m b u r g herein, und mancher der grössten Gegner der Filtration und aller Sanirungsbestrebungen betreffs Wasserversorgung von früher wurde plötzlich zum grössten Feinde der Wasserkunstverwaltung weil sie die Filtration nicht beim Ausbruche der Cholera in Betrieb setzen konnte. Denn das rohe Elbwasser war jetzt in Aller Augen allein die Schuld an all' dem Unglücke. Dass die Epidemie mit ihren Schrecken auch verzögernd auf die Bauausführung der Filteranlage einwirken musste, ist ja selbstverständlich. Aber um so energischer wurden nach ihrem Erlöschen im Spätherbste 1892 die Arbeiten fortgeführt. Denn allgemein sah man in der Fertigstellung der Filter bis zum nächsten Sommer das einzige Mittel, einer Wiederkehr der Cholera vorzu-
I. Die treie and Hansestadt Hambarg.
beugen. Wenn es, obgleich ursprünglich die früheste Vollendung unter Annahme einer normalen Bauzeit für den Sommer 1894 in Aussicht genommen war, trotzdem der Was8erkunstverwaltung gelungen ist, bereits vom 27. Mai 1893 ab filtrirtes Wasser nach H a m b u r g zu liefern, so erscheint das als eine technische Leistung, die wohl ohne Concurrenz dasteht. Das Erstaunen des die Anlage kurz nach ihrer Betriebseröffnung besuchenden Fachmannes fand aber, wenn möglich, noch eine Steigerung durch die Art des Geschaffenen. Denn er stand nicht vor einem überstürzt und nothdürftig betriebsfähig gemachten Werke nach alter Schablone, sondern vor einer Anlage, welche in ihrer Gesammtheit und in allen ihren einzelnen Details mit gewissenhaftester Sorgfalt aus subjectiven, für den speciellen Fall durchgeführten Studien der Erbauer hervorgegangen war. Den Technikern war hier eine Aufgabe gestellt gewesen, die selbst unter normalen Verhältnissen einen in dieser Specialität gleichzeitig noch niemals geschaffenen Gesammtumfang besass. Dass das erhöhte Bautempo auch die Baukosten nicht unwesentlich erhöhen musste, ist selbstverständlich, und zuzüglich einer Nachbewilligung von M. 2700000 haben damals die gesammten Baukosten der Filteranlage etc. sich auf M. 9500000 belaufen. Wie schnell die Consumenten den Vorzug des filtrirten Wassers gegenüber dem rohen Elbwasser zu würdigen und filtrirtes Wasser als ein selbstverständliches Bedürfniss zu betrachten gelernt haben, bewies die Aufregung, welche ein im Herbst des ersten Betriebsjahres verbreitetes Gerücht, dass eine Betriebsstörung auf der Stadtwasserkunst eingetreten sei, bei der ganzen Einwohnerschaft hervorgerufen hat, trotzdem der schnell beseitigte Uebelstand ohne Bedeutung war, weil er nicht ein Uebertreten von Rohwasser zum Leitungswasser, sondern nur ein vorübergehendes Austreten von filtrirtem Wasser in die E l b e zur Folge gehabt hatte. Ein glänzendes Zeugniss über die Wirksamkeit der H a m b u r g e r Filteranlagen ertheilt ihnen das Kaiserl. Gesundheitsamt in seiner Veröffentlichung: »Die F i l t r a t i o n v o n O b e r f l ä c h e n w a s s e r im D e u t s c h e n R e i c h e w ä h r e n d d e r J a h r e 1894 b i s 1896« auf Grund der bacteriologischen Untersuchungen der täglich aus jedem einzelnen Filter, sowie aus dem Rohwasser und aus den verschiedenen Leitungen entnommenen Proben, worin es heisst: »In B e z u g a u f d i e R e i n h e i t s e i n e s f i l t r i r t e n W a s s e r s s t e h t H a m b u r g an a l l e r e r s t e r Stelle.« In einem am 4. Januar 1899, dem Tage des fünfzigjährigen, regelmässigen Betriebes der H a m b u r g e r S t a d t w a s s e r k u n s t , erschienenen Artikel des H a m b . Corresp. heisst es: »Ein grosses, bewundernswerth organisirtes Werk ist es, das die Techniker der S t a d t w a s s e r k u n s t geschaffen und den riesenhaft wachsenden Bedürfnissen der Grossstadt entsprechend immer weiter ausgestaltet haben. Gebirgsbäche kann H a m b u r g nicht herbeileiten, und Grundwasser in genügender Menge und Reinheit ist nicht vorhanden. Dafür aber liefert mit Hülfe der centralen Sandfiltration die E l b e ein völlig einwandfreies WaBser, dessen Menge weder durch Sommertrockenheit, noch durch Wintereis beschrankt wird. Wenn seit einigen Jahren recht günstige Gesundheitsverhältnisse und gegen das vorhergehende Decennium im Verhftltniss zu anderen Grossst&dten sehr niedrige Sterblichkeitsziffern herrschen, so ist das in erster Linie der Sand-
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filtration za verdanken, deren Betrieb mit immer gleicher Sorgfalt gebandhabt und aberwacht wird. Das loset man sich gewöhnlich wohl als etwas Selbstverständliches gefallen; der heutige Tag aber gibt einmal besondere Veranlassung, den SehSpfern u d Leitern unserer grossartigen Wasserversorgung den Zoll der Dankbarkeit in Oedanken darzubringen.
Durchmesser, kleiner Hub Balancierlänge . . . . Pimpei: Durchmesser, grosse . . Hob > . . Durchmesser, kleine . . Hub » . . Lelttmg: pro Doppelhnb . . . . Maximum pro 8tunde bei Niederdruck (43,0 m) . Maximum pro Stunde bei Hochdruck (52,0 m) . Leistung in PS. . . .
mm m mm m
1 und 2
3
IV 4
V 5
VI 6
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I und II 8 und 9
III und VIII 10 und 11
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jede 560
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1560
1560
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jede 1080
jede 1350
1325 250
1325 250
1600 300
1080 jede 1350 jede 170-210|jede215-260
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— —
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jede 70
—
—
200
den Klärbassins und später das filtrirte Wasser direkt aus den Dükerleitungen oder aus den durch diese gespeisten Reinwasserreservoiren. Bei der ersten Pumpstation ist der ganze Raum unter dem Maschinenhause und dem Kesselhause als ein grosses, überwölbtes Reservoir ausgebaut. Die Speisung der Einspritzcohdensatoren der Maschinen erfolgte früher aus den Saugebrunnen für die Druckpumpen. Weil aber täglich ca. 10000 cbm Kühlwasser erforderlich sind, so wird nach Einführung der Filtration dafür in der Regel rohes El b wasser verwendet. Es ist dafür eines der ausser Betrieb gesetzten, alten Klärbassins mit seiner Speisung aus der N o r d e r e l b e beibehalten. Die von den beiden Pumpen der ersten Anlage abgehenden Druckleitungen, sowie auch die der beiden späteren Pumpmaschinen führten zu dem früher erwähnten Druckthurme, der unten einen äusseren Durchmesser von 10,5 m und oben von 8,16 m und eine Höhe von 69,87 m -)- 0 hat. Sie sind hier an das Steigerohr angeschlossen, das in der Niederdruckhöhe und in der Hochdruckhöhe mit dem Fallrohre durch Schieberstellungen zu verbinden ist. Beide Rohre haben bis zu der ersten Verbindung 750 mm und bis zu der zweiten Verbindung 500 mm Durchmesser. Ueber die obere Verbindung von Steige- und Fallrohr hinaus führt ein offenes Rohr von 300 mm Durchmesser über das Dach empor. Für die späteren Pumpmaschinen sind zur Druckregulierung geeignete Druckwindkessel an die Stelle von offenen Standrohren getreten. c) Anlagen auf d e r Insel Billwärder. I. WassereiRlau und Schöpfmaschinen.
Wie schon früher bemerkt, sind die Reinigungsanlagen für das Wasser auf den beiden Inseln B i l l w ä r d e r und K a l t e n h o f e getrennt vertheilt. Auf ersterer liegt die Schöpfanlage für das Wasser aus der E l b e mit den Klärbassins, und auf letzterer liegen die Filter mit den Sandwäschen etc. Die Reinwasserreservoire sind jedoch in R o t h e n b u r g s o r t neben den Pumpstationen hergestellt.
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Auf jeder der beiden Inseln ist eine Fläche von ca. 45 ha durch Dämme in einer Höhe von 9,5 m - f 0 vor der höchsten Sturmfluth von 8,75 m -f- 0 gesichert. Von den 31 projectirten Filtern auf K a l t e n h o f e sind Anfangs 18 Stück und von den 9 projectirten Klärbassins auf B i l l w ä r d e r sind Anfangs 4 Stück ausgeführt. Die Schöpfmaschinenanlage mit ihrem Zufuhrungskanale etc. ist vorläufig nur in der einen Hälfte des projectirten Umfanges zur Ausführung gekommen, und eine spätere Verdoppelung ist vorbehalten. Der Wassereinlass aus der E l b e liegt kurz unter dem Eintritte der neuen D o v e e l b e in die N o r d e r elbe. Die Mündung der grossen H a m b u r g e r Siele liegt 8,5 km unterhalb der Schöpfstelle, und es ist von ein km oberhalb bis ein km unterhalb der letzteren das Ankern von Schiffen nicht gestattet. Obgleich das Wasser an der Schöpfstelle noch der Wirkung von Ebbe und Fluth unterworfen ist, so liegt diese doch so weit stromaufwärts, dass sie vorwiegend nur unter der Wirkung des Oberwassers steht und dass hier bei starker Wasserführung des Flusses während der Fluth auch nur Strömung aber kein Fluthstrom stattfindet. Ein aus Mauerwerk hergestellter Zuführungskanal nach dem Schöpfwerke hat 180 m Länge und 2,4 m Durchmesser. Er liegt mit seinem Scheitel in der Höhe des mittleren Niedrigwassers und endet in einem Siebschachte vor der Giehelwand des Maschinenhauses der Schöpfmaschinen. An die eine der E l b e zugekehrte Langwand des Maschinenhauses schliesst direkt das Kesselhaus für dasselbe an, und [.vor der gegenüber liegenden Langwand des Kesselhauses liegt nach der E l b e zu ein geräumiger Kohlenraum. Vor der anderen Langwand des Maschinenhauses und 6,0 m davon entfernt liegt ein offenes Vorbassin aus Mauerwerk, welches 8 m Breite und parallel zum Maschinenhause 36 m Länge hat. Von jeder der projectirten 6 Pumpmaschinen mündet ein kurzes Druckrohr, das sich von 800 mm auf 1200 mm erweitert, in das Vorbassin ein. In dem Maschinenräume führt in der ganzen Länge unter den Pumpen ein 6 in breiter, überwölbter Kanal, dessen Sohle auf 0,7 m 4- 0 liegt, hindurch, der mit dem Siebschachte
I. Die freie und Hansestadt Hamborg.
verbunden ist. Aus diesem entnehmen die Pumpen das Wasser und überführen es dann in das Vorbassin auf die Höhe von 8,8 m -(- 0. In dem Maschinenhause waren von den 6 projektirten Maschinen Anfangs 5 vorhanden, und im Jahre 1898 ist bereite die sechste Maschine aufgestellt. Es sind Verbundmaschinen mit Expansionssteuerung nach Ridder, mit Schwungrädern und mit Conden sation. Jede Maschine hat eine Leistung von ca. 40 PS und betreibt direkt 2 doppeltwirkende Plun gerpumpen mit Riedler'scher Ventilsteuerung. Die Hochdruckcylinder haben 370 mm, die Niederdruckcylinder 540 mm und die Plungerpumpen 580 mm Durchmesser. Der gemeinsame Hub der sämmtlichen Kolben beträgt 0,7 m und die normale Zahl ihrer Doppelhübe 45 pro Minute. Die Förderhöhe der Pumpen schwankt je nach dem E1 b Wasserstande zwischen 2,4 und 6,8 m. Das stündliche Förderquantum einer jeden der Maschinen beträgt 1900 cbm. In dem Kesselhause liegen 4 Zweiflammrohrkessel von 8,7 m Länge und 2,3 m Durchmesser mit je 80 qm Heizfläche, die mit 6 Atm Dampfdruck betrieben werden. Die Maschinen und Pumpen sind von A. B o r s i g in B e r l i n geliefert.
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der durch eine Querwand in 2 Hälften getheilt ist. Die eine davon hat 18 radiale Schlitze von 0,4 m X 0,34 m Querschnitt in der Cylinderfläche, und in der Querwand ist ein ebensolches Doppel sitz ventil wie für den Eintritt eingebaut. Dieses Ventil wird ausser von Hand auch selbstthätig durch einen in der zweiten Kammer des Brunnens befindlichen Balancirechwimmer regulirt, wodurch der gleichbleibende Wasserstand für die Filter von 6,0 m 4- 0 gegen die veränderliche Wasserhöhe in den Klärbassins festgehalten wird. Durch einen kurzen Zweigkanal von 1,8 m Durchmesser fliesst das Wasser von hier in den Hauptzuführungskanal zu den Filtern über, welcher 2750 m Länge und 2,6 m Durchmesser hat. Er ist theils aus Beton und theils aus Ziegelmauerwerk ausgeführt und ebenso wie alle hier ausgeführten Kanäle mit 0,1 m dicken Thon platten umgeben. Auf der B i l l w ä r d e r Insel liegt der Kanal in der Sohlenhöhe von 4,3 m -f- 0 und hat auf der ca. 900 m langen Zwischenstrecke bis zur Insel K a l t e n h o f e ein Gefälle von 0,3 m, so dass er hier mit einer Sohlenhöhe von 4,0 m + 0 ankommt. Der Kanal verringert seinen Querschnitt, der zunehmenden Abgabe auf die Filter folgend, bis auf 1,6 m Durchmesser.
2. Klirbassins und Leitungskaifile.
3. Wassergasanlage.
Von dem erwähnten Vorbassin aus geht ein 730 m langer, offener Aufschlagkanal mit 1 : 2 geböschten Wänden ab, der 2,3 m Wassertiefe und 8 m mittlere Breite des Wasserquerschnittes h a t Der Kanal führt zwischen den bereits ausgeführten 4 und den noch projectirten 5 Klärbassins hindurch quer über die Insel und dann an den nordöstlichen Schmalseiten der vorhandenen Klärbassins entlang. Hier zweigen aus dem Kanale Stichkanäle zu jedem der einzelnen Klärbassins ab, welche kreisrund und von 1,6 m Durchmesser in 9 m Länge aus Mauerwerk hergestellt sind. Hinter einem Dammfalzschachte mündet jeder dieser Zweigkanäle in einen überbauten Brunnen ein, aus dem dann durch ein Doppelsitzventil von 920 mm Durchmesser und 0,2 m Hub der Eintritt des Rohwassers in das Klärbassin stattfindet. Jedes der 4 Klärbassins hat 120 m Breite und 350 m Länge. Es hat eine Nutzungshöhe von 2,0 m resp. 1,5 m und einen Nutzungsinhalt von 80000 cbm re6p. 62250 cbm. Hier wird das Wasser 15 bis 30 Stunden und im Mittel 20 Stunden der Ruhe überlassen. Die Zeit der Füllung betlägt 8 bis 10 Stunden und die Zeit der Entleerung gleichfalls ca. 10 Stunden. Der Hochwasserspiegel der Bassins liegt auf 8 , 6 m - f - 0 und die Oberkante ihrer Wände liegt auf 9,25 m 0. Diese Wände haben eine Böschung von 1 : 3 und sind im Innern, ebenso wie der Boden über einem auf Marschklai aufgebrachten Thonschlage mit Ziegeln abgepflastert. Der Boden der Bassins liegt auf 5,2 m + 0 mit 0,2 m Gefälle nach dem Zuflussbrunnen hin. Die Querneigung der Böden beträgt im Mittel 1:500 und deren Längsneigung 1:875. Nach den Filtern darf das Wasser aus den Klärbaesins nur bis zur Höhe von 6 , 6 m - J - 0 abgelassen werden. Der 1,4 m bis 1,6 m hohe Rückstand in den Bassins kann durch ein Rohr von 915 mm Durchmesser, dessen Sohle auf 3,5 m -(- 0 liegt und für welches eine Fluthklappe angebracht ist, in die alte D o v e e l b e abgelassen werden. Die Abflussöffnung für das Wasser aus den Klärbassins zu den Filtern liegt dem Eintritte gegenüber in der Mitte ihrer westlichen Schmalseiten. Es ist dafür ein runder Brunnen von 6,0 m Durchmesser hergestellt,
Für die Platzbeleuchtung der ausgedehnten Anlagen, sowie für die Beleuchtung und Heizung der zahlreichen Regulirungsräume der Filter und Klärbassins etc. ist auf der Insel B i l l w ä r d e r eine Wassergasanstalt erbaut, welche dem Kesselhause der Schöpfmaschinen gegenüber liegt. Auch zum Betriebe des Kohlenkrahnes für das Schöpfwerk dient ein Gasmotor, welcher von der Wassergasanstalt gespeist wird. Die sich bei der Gasbereitung bildenden Generatorgase finden eine günstige Verwendung durch Verbrennen in den continuirlich betriebenen Kesselfeuerungen für die Schöpfmaschinen. Ein Gebäudecomplex von 35 m Länge und 7 m Breite enthält in dem 15 m langen Mittelbaue 2 Generatoren und einen Scrubber, sowie einen Stationsgasmesser und einen Druckregulator im Erdgeschosse und im oberen Stocke ausser Umsteuervorrichtungen etc. eine Dampfmaschine von 5 PS. für das Gebläse. Der östliche Flügel dient als Lagerraum für Coke, und in dem westlichen Flügel befinden sich unten 3 Reinigungskästen und oben die Räume für die Reinigungsmasse. Südlich davon ist ein Gasbehälter von 500 cbm Inhalt mit schmiedeeisernem Bassin auf Backsteinunterbau und Pfahlrost fundirt. Das Gas wird durch Mercaptan vor der Abgabe riechend und durch Fahnehjehm'sche Magnesiakämme leuchtend gemacht. Schon im ersten Jahre wurden am Maximaltage über 1000 cbm Gas verbrannt. Es sind 1,5 kg Coke für ein cbm Gas nötig gewesen. Das Project una die Installation sind nach Berathungen mit dem Ingenieur E. B l a s s in E s s e n a. d. Ruhr, damals Director der e u r o p ä i s c h e n W a s s e r g a s g e s e l l s c h a f t , von der Firma J u l i u s P i n t s c h in B e r l i n - F ü r s t e n w a l d e ausgeführt. d) Anlagen auf der Insel Kaltenhofs.
I. Fllterba«. Auf dem trapezförmigen Grundstücke für die 31 projectirten Filter sind diese in 4 Reihen mit ihren Langseiten in einer Flucht aneinander gelegt, die erste, der N o r d e r e l b e zugekehrte Reihe aus 10, die zweite aus 9, die dritte aus 7 und die vierte, der B i l l w ä r d e r B u c h t zugekehrte Reihe aus 5 Filtern bestehend. Mit Aus49*
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nähme des die nordwestliche Ecke der ersten Reihe bildenden, bereits für Bauzwecke ausgeführten Filters haben die übrigen 30 Filter sämmtlicn gleiche Form und Grösse in dem Projecte erhalten. Zu den zuerst ausgeführten 18 Filtern sind im Jahre 1898 bereits 4 hinzugekommen, so dass jetzt 22 Filter in Benutzung sind. Anfangs betrug die Filterfläche 137700 qm, und jetzt beträgt sie 168300 qm. Die sämmtlichen Filter mit Ausnahme des ersten haben rechteckige Grundrisse von 98 m mal 78 m Seitenlänge, also von je 7650 qm Fläche. Es sind offene Bassins, deren Boden 3,45 m tief unter dem Bassinrande liegt und deren innere Seitenwände eine Böschung von 1: 2 haben. Bei den ersten 18 Filterbassins sind die Wandflächen und die Böden durch auf MarschklaiRchichten liegende Thonschichten gedichtet. Diese sind dann auf den Bodenflächen mit Flachschichten und auf den Seitenwänden mit Rollschichten abgedeckt. Abweichend davon sind bei den 4 neuen Filterbassins die unteren Hälften der Wände mit Ziegelrollschichten und deren obere Hälften mit Betonplatten von derselben Stärke abgedeckt, und die Bodenflächen haben über der Marschklaischicht zuerst eine Betonplattenschicht, dann eine Thonschicht und darüber eine Ziegelrollschicht erhalten. Die Bodenflächen der Filterbassins sind mit einer Querneigung von 1: 700 hergestellt. In der Mitte jedes Bassins liegt in der Längenachse ein 0,8 m breiter und 0,55 m hoher Sammelkanal, dessen Sohle mit der Bassinsohle zusammenfällt und auf 3,3 m 0 liegt. Bei den 4 neuen Filterbassins liegt die Bassinsohle 70 mm tiefer, nämlich auf 3,23 m + 0. In Abständen von 5 m zu 5 m münden Querkanäle von 0,15 m Breite und 0,18 m Höhe mit gleicher Sohlentiefe in den Mittelkanal ein. Die Wände dieser Kanäle bestehen mit entsprechenden Aussparungen darin bei den ersten Filterbassins aus Mauerwerk und zwar beim Hauptkanale von einem ganzen und bei den Querkanälen von einem halben Stein Stärke. Für die 4 neuen Filterbassins sind dafür Cementklötze verwendet Die Mittelkanäle sind mit Granitplatten und die Querkanäle sind mit Ziegelsteinen mit freien Zwischenräumen dazwischen abgedeckt. Innen Bind die Mittelkanäle mit Cement geputzt. Das Füllmaterial der Filter besteht von oben nach unten aus folgenden Schichtstärken und Korngrössen: 1,0 m Sand von V2 mm bis 2 mm Komgrösse, 0,1 m Kies von Erbsengrösse, 0,2 m » von Wallnussgrösse, 0,1 m » von Gänseeigrösse, 0,2 m Steinpackung. Die untere Fläche der Sandschicht liegt auf 3,9 m -J- 0. Der Wasserspiegel der Filter wird normal auf 6,0 m -|-0 gehalten. Er liegt also 1,1 m hoch über der Sandoberfläche bei einer Schichtstärke von 1,0 m und 1,6 m hoch, wenn die Sandschicht auf ihr unteres Maass von 0,5 m Dicke durch die Reinigungen allmählich reducirt ist. Entlüftungseinrichtungen sind für die Kanäle und für die Füllschichten nicht vorhanden. In der Mitte der schmalen Wände jedes Filters liegt auf der einen Seite ein Zuflussschacht und auf der anderen Seite ein Austrittschacht für das Filter, welche beide überbaut sind. Der Eintritt aus dem ersteren auf das Filter erfolgt an der Böschung durch einen Einlauf von 1,1 m mal 0,5 m Fläche, dessen unterer Rand auf 4,9 m + 0 liegt. Jeder Zuflussschacht ist ebenso wie die Schächte bei den Klärbassins in 2 Hälften getheilt. In der ersten Kammer liegt ein Doppelsitzventil
und in der zweiten ein dieses Ventil regulirender Schwimmer. Vor jedem Schachte ist ein Dammpfalz vor dem Eintrittskanale von 8,0 m Durchmesser angebracht. Für die in einer Reihe hintereinander liegenden 4 Filter münden diese Kanäle in einen Zuleitungskanal von 1,2 m Durchmesser, welcher von dem Hauptzuleitungskanale, der von den Klärbassins kommt, abzweigt. Der Austrittsschacht ist in 4 Kammern getheilt. In die erste tritt das Wasser aus dem Sammelkanale vom Boden des Filters in die Höhe und fällt in die zweite über einen ein m breiten Ueberfall ab, dessen UnterUnterkante von 6,0 m + 0 bis zu 5,3 m -f- 0 gesenkt werden kann, damit stets die verlangte Menge bei den wechselnden Filterdrücken abfliesst. Die Stellung der Unterkante gegen den Spiegel der ersten Kammer ist mittels eines Schwimmers auf einer Scheibe abzulesen. Eine beabsichtigte Selbstregulirung des Ueberlaufes durch den Spiegel der dritten Kammer, in die das Wasser durch eine Düse gedrosselt übertritt, hat sich nicht bewährt. Aus dieser Kammer tritt das Wasser durch ein Rohr mit Absperrschieber in die vierte Kammer, aus der es hinter einem Dammfalze durch einen Querkanal von 4,0 m -)- 0 Sohlhöhe und 0,8 m Durchmesser in den Reinwasserkanal für 4 Filter mündet. Die Entleerung der Filter bis auf die Sandhöhe kann durch Zuflussöffnungen geschehen, welche mit einem tiefer liegenden, durch Schieber absperrbaren Schlitze versehen sind. Die Entleerung bis zum tiefsten Punkte des Filters erfolgt durch ein Rohr von 500 mm Durchmesser, welches von dem auf der Sohle liegenden Hauptsammelkanale des Filters abzweigt und in einen zwischen den Filtern hindurch geführten Entleerungskanal von 1,2 m Durchmesser, dessen Sohle auf 2,4 m-f-0 liegt, durch einen Schieber absperrbar einmündet. Durch dieses Rohr kann auch das Filtrat mit Umgehung der Leitungen für filtrirtes Wasser abgeführt werden. Zur Füllung des Filters mit filtrirtem Wasser von dem Reinwasserkanale aus dienen 2, durch Schieber abschliessbare Rohrleitungen von 225 mm Durchmesser, durch welche filtrirtes Wasser aus dem Reinwasserkanale in die mit dem Filter direkt communicirendeKammer des Austrittsschachtes geleitet werden kann. Für den inneren Aufbau der Filter sind bei der ersten Anlage im Ganzen 80000 cbm Kiessand und 190000 cbm Sand erforderlich gewesen. Dieses Material ist sämmtlich aus Gruben des Elbthnles bezogen. Vor dem Gebrauche sind diese 270000 cbm mit filtrirtem Wasser gewaschen, für welchen Zweck schon frühzeitig das erste Filter, allerdings mit Material, das mit unfiltrirtem Wasser gewaschen war, hergestellt war. Während des Baues waren für die Wäsche 8 Trommeln für Steine und für Kies, 26 Trommeln für Sand und 4 Trommeln für Deckkies, also zusammen 38 Trommeln in ununterbrochenen Tag- und Nachtschichten in Thätigkeit, und es sind damit in 24 Stunden bis zu 2000 cbm Filtermaterial täglich verarbeitet. 2. Filterbetrieb.
Bei jeder Reinigung der Filter wird mittels Schaufeln eine Sandschicht von 10 mm bis 20 mm Dicke abgehoben, nachdem vorher das Wasser ca. 0,3 m tiefer als die Sandoberfläche abgelassen ist. Die Zeit, während welcher ein Filter für die Reinigung trocken steht, schwankt zwischen 12 und 36 Stunden, und für die Anfüllung eines Filters mit Wasser von unten sind 4 Stunden erforderlich. Als erforderliche Zeit für die
1. Die freie nnd Hansestadt Hamborg. Reinigung eines Filters einschliesslich einer sich daran schliessenden 24ständigen, nachherigen Spülung sind im Ganzen 60 Betriebsstunden zu rechnen. Am letzten Betriebstage vor der Reinigung und am ersten Betriebstage nach der Spülung werden die Filter meistens nur mit der Hälfte der angenommenen, täglichen Maximalleistung von 1,5 cbm Wasser pro qm, die einer stündlichen, maximalen Filtergeschwindigkeit von 62,5 mm entspricht, beansprucht. Die wirksame Oberfläche eines Filters bei einer Stärke der Sandschicht von 0,6 m beträgt 7650 qm. Nimmt man an, dass ein Filter zur Reinigung ausgeschaltet und eines als Reserve bereit gehalten wird, so sind bei obiger Filtrationsgeschwindigkeit durch die Anlage von 22 Filtern stündlich 9800 cbm, also täglich 277 200 cbm Wasser zu filtriren. Die Keimzahlen, welche in dem Wasser an 2 verschiedenen Tagen (23. Decbr. 1893 und 17. Jan. 1894) bei der gleichzeitigen Probenahme an verschiedenen Punkten, mit der E l b e beginnend und an den Hausleitungen endend, nachgewiesen wurden, gibt folgende Zusammenstellung an: Billwärder Insel 23. Schöpfstelle Abflute Klärbassin . . . . Hauptzuführungskanal . . InBel K a l t e n h o f e Rohwasser in den Filtern Filtrate einzelner Filter . Gesammtfiltrat
.
Dec. 93 17. J a n . 94. 1665 . . . . 1953 674 . . . . 1031 909 . . . . 1053
7 8 2 - 818 7—41 19-23
. . .
. 1061—1094 4—35 . 17—26
Rothenburgsort Dicht hinter den Dükern . 2 5 Reinwasserreservoire . . . 31 Zuführung zu den Pumpen 28
. . . . . . . . .
Hamburg Verschiedene Zapfhähne
.
94—97
.
23 24 40 69—85
Während der Winterzeit findet eine eigentliche Eisbeseitigung für den Filterbetrieb nicht statt. Wohl aber wird bei längeren Frostperioden eine Filterreinigung unter der Eisdecke nach einem Verfahren vorgenommen, welches von dem Betriebsingenieur Ed. M a g e r der H a m b u r g e r Wasserkunst eingeführt ist. Es wird dabei der Schlamm von der Filterfläche durch Abbaggerung mit Beutelbaggern entfernt, wofür das Eis nur in der für die Fahrrinne des Baggerfahrzeuges erforderlichen Breite beseitigt zu werden braucht. Ein Beutelbagger mit doppelter Schneide ist an einem Schwimmer aufgehängt, welcher sich gegen die untere Fläche der Eisdecke andrückt und durch eine auf dem Bassinrande aufgestellte Winde mittels eines Drahtseiles hin und her gezogen wird. Der Baggerbeutel wird an der Filterböschung mittels eines Kettenzuges ausgeschüttet. 3. Sandwäsche.
Der Sand, welcher im laufenden Betriebe von den Filtern bei ihrer Reinigung abgeräumt wird, wird in Schiebkarren auf transportablen Brücken aus den Filtern hinausgeschafft, und in der Mitte der Filterdämme sind Schmalspurbahnen zu dessen Transporte in kleinen Wagen verlegt, welche zu den Sandwäschen führen. Anfangs wurde ein Theil der noch vom Baue vorhandenen Trommelwäscher provisorisch weiter benutzt. Nachdem F r . Andr. M e y e r im Juni 1893 in den E a s t L o n d o n W a t e r w o r k s die von deren Direktor W i l l i a m B r y a n für das Waschen des Sandes eingeführten Wasserstrahlelevatoren in Thätigkeit gesehen hatte, sind iui folgenden Jahre nach diesem Vorbilde, aber wesentlich
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durch den Betriebsinspector R. S c h r ö d e r umgebildet, für das H a m b u r g e r Wasserwerk 4 definitive Sandwaschplätze, die zwischen den Filtern vertheilt sind, auf der Insel K a l t e n h o f e ausgeführt. Jeder Waschplatz wird in der Mitte durch ein SchmalspurgeleiB zur Abfahrt des gewaschenen Sandes durchschnitten. Zu dessen jeder Seite liegen rechtwinklig dazu und parallel zu einander 2 Wäschen, jede in einer ca. 8 m langen und 1,0 m tiefen Grube von ca. ein m Sohlenbreite und mit einem Zwischenräume von 2,3 m zwischen den Innenwänden der benachbarten Wäschen, welcher als gemeinschaftlicher Sammelbehälter für das schmutzige Waschwasser mit Sandfängen etc. ausgebildet ist und einen Anschluss an einen Kanal hat. In einer Reihe hintereinander sind in der Grube für jede Wäsche 7 gusseiserne Kästen von Pyramidenform, deren offene Grundfläche von 0,8 m Quadrat nach oben und deren Spitze nach unten gekehrt ist, aufgestellt Durch den Boden jedes Kastens tritt ein Wasserleitungsrohr ein, das mit einem in dem Kasten vertikal aufgestellten Wasserstrahlelevator verbunden ist und diesem das Druckwasser liefert, durch welches er Sand und Wasser unten aus den Kasten ansaugt. Durch ein Strahlrohr hebt der Elevator das Wasser- und Sandgemisch ca. ein m hoch und giesst es auf eine Rinne aus, aus der es in den nächsten Kasten überfliesst. An dem von dem Geleise abgewandten Ende der Wäsche liegt ein Rumpf zum Einstürzen des Abraumsandes, der von hier in den ersten Kasten einfällt und dann nach und nach durch 6 Ejevatoren bis in den siebenten Kasten überführt wird, aus welchem ihn der siebente Elevator auf eine hochliegende Sammelbühne fördert, von welcher er direkt in die Transportwagen gestürzt wird. Jede Wäsche reinigt pro Stunde bis zu 4 cbm alten Sand und verbraucht dabei, je nach dem Grade der Verschmutzung, pro cbm Sand 16 bis 24 cbm filtrirtes Wasser, das unter einem Drucke von 11,0 m zur Verfügung steht. 4. Wasserversorgung und Entwässerung der Insel.
Während auf der Insel B i l l w ä r d e r die Entleerung der Klärbassins keine Schwierigkeiten macht, weil ihre Sohle fast 2,0 m höher als das mittlere Niedrigwasser der E l b e liegt, war auf der Insel K a l t e n h o f e eine künstliche Hebungsanlage nicht nur für die Entleerung der Filter, weil deren Sohle in der Höhe des mittleren Niedrigwassers liegt, erforderlich, sondern auch für die noch tiefer liegenden Baudrainagen für das Ablaufwasser sämmtlicher Anlagen auf diesem Wärder, um deren Wasser zum Ablauf in die B i l l w ä r d e r B u c h t z u bringen. Für dieses Entleerungspumpwerk und gleichzeitig für das Reinwasserpumpwerk für die Sandwäsche und für die Wasserversorgung des auf der Insel beschäftigten Personales ist auf der Nordseite derselben ein massives, achteckiges Pumpenhaus, auf Pfahlrost fundirt, erbaut, welches 20,0 m inneren Durchmesser hat. Darin sind 2 Entleerungs pumpmaschinen von je 20 PS. und ein von W e i s e & M o n s k i in H a l l e a. d. S a a l e geliefertes VerbundDuplex-Pumpwerk für filtrirtes Wasser aufgestellt. Ein hohler, cylindrischer Pfeiler in der Mitte des Maschinenraumes trägt ein Hochreservoir von 125 cbm Inhalt für das von der Rein wasserpumpe gehobene Wasser. Li den unteren Hohlraum dieses Pfeilers, welcher den Pumpenbrunnen für die Entleerungspumpen bildet, mündet der Hauptablaufkanal. Im Jahre 1897 ist beschlossen, hier noch ein ferneres Entleerungspumpwerk aufzustellen, wofür M. 60000 bewilligt wurden.
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L Die freie und Hansestadt Hamburg. 5. Laboratorium für Wasseruntersuchungen ete.
Auf der Insel ißt noch nachträglich für die fortlaufenden Wasseruntersuchungen durch das hygienische Institut im Jahre 1893/94 mit einem Kostenaufwande von M. 46000 für den Bau und von M. 7000 für die Einrichtungen ein reich ausgestattetes Gebäude mit Laboratorien und Wohnungen der unter der Leitung des Medicinaldirectors Dr. R e i n e c k e hier beschäftigten Chemiker erbaut. Ausser den Beamtenbesoldungen wurden dafür ferner M. 4500 als jährliche Ausgabe bewilligt. Für die Stromuntersuchungen ist den hier beschäftigten Herren ferner eine für M. 15000 angekaufte Dampf Darkasse zur Verfügung gestellt. Als Bureau für die Verwaltung des Filterbetriebes war Anfangs ein auf der Insel vorhandenes, altes bäuerliches Wirthschaftsgebäude, das schon während der Bauzeit als Bureau gedient hatte, nothdürftig in den Stand gesetzt. In diesem konnten auch für den Betriebsbeamten der Filteranlage, den Ingenieur M a g e r , einige Wohnräume geschaffen werden- Am 10. October 1900 sind dann für einen Anbau an das Filialgebäude des hygienischen Instituts auf der Insel M. 50000 bewilligt, in welchem die Betriebsbureaus des Filterwerkes und die Wohnung des Betriebsleiters desselben untergebracht werden sollen. e) Hauptwasserkanäle und Beinwasserreservoire. I. Erste Anlagen.
Der Hauptkanal für das filtrirte Wasser, in welchen die verschiedenen Zweigkanäle von 1,6 m Durchmesser für je 4 Filter einmünden, hat 2,6 m Durchmesser und liegt mit seiner Sohle auf 3 , l m - f 0. Er zieht sich in 750 m Länge auf der Nordwestseite der Insel entlang und mündet in den bereits im Jahre 1883/84 hergestellten Kanal ein, welcher, wie früher erwähnt, quer über die Insel K a l t e n h o f e geht und zur Zuführung des rohen Elbwassers nach R o t h e n b u r g s o r t diente. Dieser Schöpfkanal hat 2,4 m Durchmesser und seine Sohle liegt auf 0,9 m + . 0. Die Durchkreuzung der B i l l w ä r d e r B u c h t für diese Leitung erfolgt durch ein schmiedeeisernes Dükerrohr von 224 m Lange und 2,0 m Durchmesser. Dessen Fnden bilden 3,2 m hoch S förmig nach oben gekrümmte, horizontale Schenkel. Das Rohr ist in Einer Länge in den offenen Fluss versenkt, und dessen Mittelpunkt liegt hier in 2,3 m — 0 Tiefe in einer ausgebaggerten Rinne, die später mit Beton überdeckt ist. Auf der R o t h e n b u r g s o r t e r Seite ist der Kanal mit einem elliptischen Querschnitte von 4,8 m Höhe und 4,2 m Breite im Lichten und in einer Höhenlage der Sohle von 0 , 9 m - f - 0 fortgesetzt. Dieser jetzige Reinwasserkanal dient sowonl zur direkten Speisung der Maschinenbrunnen, als auch im Anschlüsse an die Rein Wasserreservoire für die Regulirung der Lieferung der Filter und für den Verbrauch der Pumpen. Diese Reservoire sind in R o t h e n b u r g s o r t in der Nähe der Hauptpumpstation auf einem Theile des nordöstlichen Randes der alten Klärbassins hergestellt, der durch Klopfdämme von letzteren, während diese noch in Betrieb waren, als Baugrube für das erste Reservoir abgetrennt war. Dieses erste Reservoir ist im Jahre 1892/93 erbaut. Es besteht aus 2 Theilen von 33,2 m Breite und je 80,3 m Länge, welche unter einem stumpfen Winkel zusammenstossen und 2 Kammern bilden, in deren Trennungswand sich 2, im Nothfalle durch Schieber abschliessbare Oeffnungen von 1,5 m Breite und 1,9 m Höhe
befinden. Die Bodenfläche jeder Kammer beträgt 2666 qm und ihr gesammter Inhalt bei 2,0 m Wasserhöhe 9700 cbm. Weil beim Bau des Reservoires, um Quellenbildungen zu vermeiden, möglichst wenig in den moorigen Untergrund hinuntergegangen werden durfte, so ist es auf eine durch Thon abgedichtete, durchgehende Betonplatte von 0,6 m Stärke mit einem sehr kräftigen Einlageroste von sich rechtwinkelig kreuzenden Winkeleisen aus Ziegelmauerwerk, das an den Ecken durch eingelegte U-Eisen verstärkt ist, aufgebaut und durch eine von Mauerpfeilern getragene, gewölbte Decke abgeschlossen, welche mit einer Asphaltschicht überzogen und mit Sandschüttung und Rasendeckung auf 6,95 m -{- 0 Höhe belegt ist. In die Decke sind 40 Ventilationsschächte eingesetzt. Das Reservoir ist durch 2 gemauerte Kanäle an 2 Schächte angeschlossen, welche im Jahre 1883/84 bereits für diesen Zweck hergestellt waren. 2. Spätere Erweiterungen.
Vom Senate wurde am 15. März 1895 an die Bürgerschaft der Antrag gestellt, der Verausgabung von M. 1260000 für die Stadtwasserkunst zur Herstellung eines zweiten Reinwasserhauptkanales von den Filtern nach R o t h e n b u r g s o r t und zur Erbauung eines zweiten Reinwasserreservoires zuzustimmen. Der neue Kanal auf der Insel war auf M. 480 350, der neue Düker auf M. 123500, das neue Reservoir auf M. 435500 und Diverses auf M. 110650 veranschlagt. Nachdem die Bewilligung erfolgt war, ist sofort mit der Ausführung der Arbeiten begonnen, und schon am 30. Dezember 1896 ist die neue Verbindung in Benutzung gekommen. Der neue Reinwasserkanal beginnt mit einer Sohlenhöhe von 2,5 m -f- 0 beim Endschachte des ersten Reinwasserhauptkanales und ist mit diesem durch ein eisernes Rohr verbunden. Er senkt sich bis zur Tiefe von 3,0m — 0 unter der B i l l w ä r d e r B u c h t und geht auf deren anderem Ufer wieder auf 2,5 m -f- 0 in die Höhe. Der eigentliche Düker hat 182 m Länge und 1,8 m Durchmesser und wiegt 200000 kg. Die Rohre sind sowohl in den Längsnähten als in den Quemähten genietet, und die Herstellung des Dükers war der D a m p f k e s s e l - u n d G a s o m e t e r f a b r i k , vormals A. W i l k e & Comp., in B r a u n s c h w e i g übertragen. Die gesammte Länge des neuen Kanales beträgt ca. 900 m und die sich an den Düker anschliessenden Rohrstrecken bestehen ebenso wie der Düker aus Blechrohren von basischem Martin-Simens-Eisen von 15 mm Wandstärke, welche von der Firma T h y s s e n & C o m p , in M ü l h e i m a. d. Ruhr geliefert sind und 2,5 m Länge und abwechselnd Uchte Durchmesser von 2,0 m und 2,08 m haben. Diese Rohre sind in den Längsnähten geschweisst und mit den Enden so ineinander gesteckt, dass die Stösse durch muffeartige Fugen verbunden werden konnten, welche mit Blei ausgegossen und von innen verstemmt sind. Die sorgfältig gereinigten Rohre waren vorher mit einem Gemische von Theer und Terpentin und dann mit heissem Goudron gestrichen. Nach der Ausschaltung des alten Wasserweges ist dessen Betonkanal gleichfalls mit Blechrohren von 1,8 m Durchmesser ausgekleidet, welche in ähnlicher Weise wie beim neuen Kanale mit Blei gedichtet sind. Das zweite Reinwasserreservoir liegt westlich neben dem ersten auf dem alten Bassinrande. Es hat 30,7 m Breite und 124,5 m Länge im Lichten. Seine Bodenfläche beträgt 3821 qm und sein Inhalt 6700 cbm, so dass seit dessen Inbetriebnahme 16 400 cbm Reinwasser magazinirt werden können. Dieses Reservoir ist ähnlich
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wie das erste ausgeführt und hat 20 Ventilationsschächte in der Decke erhalten. Die Grundfläche ist jedoch durch 2 Querwände von 1,5 m Höhe getheilt, welche jedoch nur an je eine Wandfläche dicht anschliessen und durch die das Wasser eine zickzackförmige Bewegung annehmen muss. Nachdem im Jahre 1897 die Erbauung von 4 neuen Filtern, von einer sechsten Schöpfmaschine und von einem EntleerungBpumpwerke beschlossen und dafür M. 1310000 bewilligt waren, worüber früher bereits berichtet ist, wurde ferner zur Erhöhung der Betriebssicherheit der ganzen Filteranlage am 10. October 1900 beschlossen, einen zweiten Hauptzuführungskanal für das geklärte Wasser von den Klärbassins ab und zwar auf dem Leitdamme bis zur Insel K a l t e n h o f e parallel dem vorhandenen Kanale, aber von hier ab nicht auf der Nordseite, sondern auf der Südwestseite der Insel und parallel dem Hauptreinwasserkanale zu verlegen, und ferner einen neuen Reinwasserkanal auf der Nordseite der K a l t e n h o f e parallel dem dort liegenden Hauptzuführungskanale herzustellen, so dass demnächst die Zufluss- und die Abflusskanäle für die einzelnen Filtergruppen von den beiden, einander gegenüber liegenden Hauptzufluss- und Hauptabflusskanälen aus gespeist werden können. Diese neuen Leitungen sollen sämmt lieh aus Blechrohren in der vorhin beschriebenen Weise ausgeführt werden, und als Bauzeit wurde für beide Anlagen 2V2 Jahre angenommen. Nach deren Vollendung wird es möglich sein, zeitweise den einen oder den anderen Zuflussweg für jede Wasserart ausser Betrieb zu setzen, um ihn periodisch einer gründlichen Revision zu unterziehen, sowie eventuell auch Reparaturen daran vornehmen zu können. Die Kosten für den Haüptzuführungskanal waren auf M. 1100000 und für den Hauptreinwasserkanal auf M. 480000 veranschlagt. Gleichzeitig wurden M. 50000 für das ewähnte Bureaugebäude für den Filterbetrieb, also insgesammt M. 1630000 bewilligt. Die gesammten Kosten, welche seit dem Jahre 1891 einschliesslich dieser Summe für die Reinigungs- etc. Anlagen für das Wasser verausgabt sind, werden hiernach die Höhe von M. 12700000 erreichen. Die Tabelle 333 gibt eine Zusammenstelllung der höchsten, der mittleren und der niedrigsten Pegelstände, welche das Wasser auf seinem Wege aus der E l b e bis zu den Vertheilungsnetzen in der Stadt zu durchlaufen hat. Tabelle 333. P e g e l s t f t n d e i n m + 0. Bezeichnung der verschiedenen Wasserstande Vor der Schöpfstelle Norderelbe In den Klftrbassins . . . . . In den Filtern Vor den Messkammern . . . Hinter den Messkammern . . In den Keinwasserreservoiren . In den Hochwasserreservoiren . Im Hochdrucknetze Im Niederdrucknetze . . . . Mittlerer Elbwassersland . . .
+ 8,74 ; + 4 ,,20 ! + 1,51 --8,4 ! +7,1,65 - - 6 , 9 6,0 4-6,0 + 6,0 6,0 --6,65 -6,3 5,0 _ 4,6 3,55 + 2,6 •32,0 + 28,0 62,0 + 43,0 47,0 + 32,0 • 5.1 + 3,3
f ) Besondere Wasserversorgungsanlagen. I. Hochdruckanlage und Gasmotor.
Für die Bewohner an d e r B r a u n f e i d e r und Steilsh o p e r S t r a s s e und in deren Umgegend, sowie für die
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dort gelegene Abdeckerei war der Leitungsdruck zu ihrer Versorgung schon lange Zeit ungenügend und es hat das die Stadt im Jahre 1896 veranlasst, für diese Gegend eine besondere Hochdruckanlage herzustellen, welche schon im November dieses Jahres in Betrieb gekommen ist Es ist dafür eine Pumpe, welche von einem Gasmotor angetrieben wird, in Thätigkeit, die das Wasser aus der städtischen Leitung entnimmt und in ein hoch aufgestelltes Reservoir fördert, aus dem es durch besondere Leitungen zur Vertheilung gelangt. Diese Pumpstation hat gearbeitet und an Wasser gefördert: im Jahre 1898 310 Tage, tägheh 144 cbm und jährlich 44886 cbm, im Jahre 1899 309 Tage, täglich 145 cbm und jährlich 47846 cbm, im Jahre 1900 315 Tage, täglich 162 cbm und jährlich 51007 cbm. 2. Hafen- iind Schiffsvorsorgung.
Während der Zeit von April bis Ende December 1893 waren von der Stadtwasserkunst im Hafengebiete, sowie von Februar bis November 1893 auch am Elbdeiche im M o o r f l e t h e im Ganzen 54 öffentliche Zapfstellen zur allgemeinen Benutzung aufgestellt, welche aus Wasserfässern gespeist wurden, die mittels eines Transportdampfers aus einem artesischen Brunnen am A s i a q u a i , sowie mittels Wasserwagen regelmässig gespeist wurden, aber wenig Benutzung fanden. Am 1. Januar 1894 ist eine besondere H a f e n w a s s e r l e i t u n g dem allgemeinenGebrauche übergeben, die aus einem artesischen Brunnen am Anklamplatze gespeist wird und mit der an Stelle der früher an Fässern angebrachten Zapfhähne 42 immobile Zapfhähne verbunden sind. Der artesische Brunnen liefert täglich ca. 2600 cbm Wasser; aber die Benutzung dieser Anlage ist stets nur eine ganz minimale gewesen. Die Trinkwasserversorgung für die im H a m b u r g e r Hafen und auf der U n t e r e l b e liegenden Schifte erfolgte bei den früheren, kleinen Verhältnissen in genügender Weise durch verschiedene Was6erewer. Seit der Benutzung der Seeschiffshäfen am jenseitigen E l b u f e r sind an deren Stelle 4 Wasserdampfer getreten, welche Eigenthum eineB Consortiums sind und sämmtlichen Schiffen mit Ausnahme derer der H a m b u r g - A m e r i k a Linie, für die ein eigener Wasserdampfer dient, den nöthigen Wasservorrath liefern. Im Jahre 1899 ist ein ähnlicher, neuer Wasserdampfer, welcher der Firma J. A. R e i n e c k e gehört, in Concurrenz dazu getreten. Das Schiff ist 17 m lang, 5 m breit und 2,4 m tief und hat eine Maschine von 75 PS. Auf demselben befindet sich ein Wasserreservoir von ca. 80 cbm Inhalt und durch ein kräftiges Pumpwerk wird das Wasser mittels Schläuchen den Seeschiffen zugeführt. 3. Wasserversorgung während der Cholerazeit 1892.
Wenn gleich die Erinnerung an die unglückliche Zeit der Choleraepidemie im Herbst 1892 für H a m b u r g eine unendlich niederdrückende ist, so ist es für den Fachmann trotzdem von nicht geringem Interesse, diejenigen Einrichtungen übersichtlich zu überblicken, welche durch die plötzliche Brachlegung der früheren WasserversorgungBanlage einer Stadt von über eine halbe Million Einwohnern in hastiger Eile geschaffen wurden, um wenigstens die notwendigsten Wasserbedürfnisse in bestmöglicher Weise befriedigen zu können.
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I. Die freie and Hansestadt Hambarg.
Weil sofort nach dem Ausbruche der Cholera von dem Gesundheitsamte streng vor dem Genüsse des bislang benutzten Wassers ohne ein vorheriges Kochen desselben gewarnt war und weil für den grössten Theil der Bevölkerung überall nicht daran zu denken war, dass sie im Stande wäre, letzteres durch Selbsthülfe erreichen zu können, so mussten in einer unglaublichen Hast, der aus jeder Stunde Beschleunigung zahlenmässig die erretteten Menschenleben vorschwebte, centrale Einrichtungen für diesen Zweck geschaffen werden, um die Durchführung der Vorschrift zu ermöglichen. Und ebenso eilig musste auch alles Wasser, das für unverdächtig gehalten wurde, aus seiner bislang unbeachteten Bezugsquelle herausgeholt und dem allgemeinen Gebrauche in möglichst bequemer Weise zur Verfügung gestellt werden. Die sofort beim Ausbruche der Cholera von verschiedenen Seiten gemachten Vorschläge, das Elbwasser in R o t h e n b u r g s o r t durch Kochen zu sterilisiren oder durch Kalkzusatz zu desinficiren, wurden mit Jubel begrüsst — nach vielen Untersuchungen und Versuchen erwiesen sie sich aber als undurchführbar. Innerhalb der Stadt wurden daher eiligst 43 Kochanstalten durch Aufstellen von Dampfkesseln in provisorischen Schuppen sowohl auf öffentliche Kosten, als durch die Privatwohlthätigkeit geschaffen, aus denen gekochtes Leitungswasser abgegeben wurde. Diese Anstalten waren Ende des Jahres 1892 noch in Betrieb, und es haben sich die Kosten pro cbm Wasser im Durchschnitt auf M. 2,20 gestellt. Vielfach haben auch die von der Firma H a u e r s & H e n n i c k e constrairtenVorwäimungsapparate sich dafür gut bewährt. Auf Vorschlag des Reichscommissärs, Geh. Rath Dr. K o c h , wurden ferner möglichst schnell durch Schlagen und Bohren 130 Rohrbrunnen von 10,0 m bis 15,0 m Tiefe hergestellt, um keimfreies Grundwasser zu erhalten, von denen aber nur 27 ein direkt brauchbares'Wasser lieferten. Das Wasser von 61 Brunnen war wohl bakterienfrei; es hatte aber einen so starken Eisengehalt, dasB es ohne eine vorherige Enteisenung nicht zu benutzen war. Für 15 derselben wurden daher eiligst Einrichtungen dazu durch Belüftung mittels Brause und Cokerieseler und mit nachfolgender Sandfiltration hergestellt. Diese kosteten pro Zapfstelle M. 1200, und der cbm enteisentes Wasser stellte sich im Betriebe auf 30 Pf. Von den übrigen 42 Brunnen lieferten 13 ein bakterienhaltiges und 29 Brunnen überall kein Wasser. Später sind auch noch eine grössere Anzahl von artesischen Brunnen bis zu 200,0 m Tiefe ausgeführt. Aber nur einer davon in der E l b marsch im H a m m e r b r o o k hat nach seiner Vollendung im Februar 1893 ein brauchbares Wasser geliefert und zwar stündlich ca. 100 cbm. Vorübergehend wurden ferner an der Grenze zwischen H a m b u r g u n d A l t o n a 7 4 öffentliche Strassenpfosten in St. P a u l i und in E i m s b ü t t e l mit filtrirtem Elbwasser aus der A l t o n a e r Wasserleitung bis zur Eröffnung des H a m b u r g e r Filterbetriebes gespeist. Bis zum 1. Januar 1893 standen ausser den 43 Kochanstalten im Ganzen 56 öffentliche und 34 private Brunnen und 126 Zapfstellen zur Verfügung und ferner waren 98 Wasserwagen und 6 Barkassen in steter Bewegung. Die verschiedenen Bezugspunkte für das Wasser waren über alle Stadttheile und Vororte so vertheilt, dass für den Kopf des Theiles der Bevölkerung, welche nicht eigene Brunnen oder Kochapparate für ihr Wasser besass, täglich 10 Liter abgegeben werden konnten. Von den erwähnten Enteisenungsstationen lagen 4 auf dem Gebiete des linken und 8 auf dem Gebiete des rechten Elbufers, ferner 2 in F i n k e n w ä r d e r und eine in M o o r bürg. In der zweiten Hälfte des Jahres
1893 sind sie sämmtlich, ausser der letzteren, eingegangen. Diese ist, nachdem sie ein Jahr ausser Betrieb gewesen war, Ende 1894 wieder in Benutzung gekommen. 40 von den während der Epidemie errichteten Flachund Tiefbrunnen wurden später dauernd der Aufsicht der Wasserkunst unterstellt. Deren Zahl ist im Laufe der Jahre aber immer weiter zurückgegangen. Die aus einem artesischen Brunnen der «Billbrauerei« gespeisten 46 Zapfbrunnen im B i l l w ä r d e r A u s s c h l a g wurden im April 1894 an die städtische Wasserleitung angeschlossen, und die aus einem artesischen Brunnen der »Eilbecker Brauerei« und aus einem Privatbrunnen gespeisten 12 Zapfstellen in E i l b e c k wurden ebenfalls im Laufe des Jahres 1894 mit der städtischen Leitung verbunden. g) Hohrnetz etc., Hochreservoire, Anschlussleitungen. Das Rohrnetz zur Wasserverteilung erstreckt sich von der Stadtwasserkunst aus auf alle städtisch angebauten Theile der Stadt H a m b u r g . Während letztere einschliesslich der Wasserflächen und der freien Plätze eine Grösse von 7682 ha haben, umfasste das Versorgungsgebiet der Stadtwasserkunst im Anfange des Jahres 1894 schon eine Fläche von ca. 4200 ha. Die zwischen 6,0 m - f 0 und 24,0 -(- 0 schwankende Terrainhöhe in der Stadt zwang seit Eröffnung des Werkes dazu, die höher gelegenen Theile als Hochdruckzone nur während weniger Nachtstunden bei einem Drucke von 52,0 m auf dem Wasserwerke zu versorgen, während für die niedere Zone ein Druck von 32,0 m auf dem Wasserwerke genügte. Später ist der Druck für die Niederdruckzone auf 43,0 m erhöht, und es wenden jetzt zur hohen Zone alle über 12,0 m -f- 0 liegenden Terrainpunkte bis zur Höhe von 24,0 m -f- 0 gerechnet. Als höchster Punkt für die Füllung eines Hausreservoirs durch die Wasserleitung ist 46,0 m |- 0 bestimmt. Der Druck in der niederen Zone variirt von 32,0 m bis zur Höhe des Wasserwerksdruckes von 43,0 m. Während die Maschinen für die hohe Zone arbeiten, ist durch das Schliessen von 45 Schiebern die niedere Zone abgesperrt. Die Vertheilungsleitungen bilden im Uebrigen ein combinirtes System von Circulation und Verästelung. Im Jahre 1850 gingen von dem Wasserwerke 3 Hauptleitungen zur Versorgung der Stadt ab, die eine von 610 mm und 2 von je 500 mm Durchmesser. Im Jahre 1875 ist ein viertes Hauptrohr von 915 mm Durchmesser hinzugekommen und später sind die 3 kleineren Rohre beseitigt und durch 2 Rohre von gleichfalls 915 mm Durchmesser ersetzt, so dass die Versorgung seitdem durch 3 Rohre von 915 mm Durchmesser erfolgt, welche von einem von den Pumpen kommenden Rohre von 1220 mm bis 1830 mm Durchmesser abzweigen. Für eine neuerlich beabsichtigte, vierte neue Hauptrohrleitung für die linke Elbseite sind im April 1901 die dafür nöthigen schmiedeeisernen Rohre bei der Firma T h y s s e n & Comp, in M ü l h e i m a. d. R u h r und bei der A c t i e n g e s e l l s c h a f t F e r r u m in K a t t o w i t z im Kostenbetrage von M. 400000 bestellt. Das Rohrnetz bestand im Jahre 1850 im Ganzen aus 75320 Lfd. m Rohrleitungen, die mit 1300 Hydranten verbunden waren. Im Jahre 1868 war die Länge der Leitungen schon auf 180800 lfd. m und die Zahl der Hydranten auf 2300 gewachsen, und im Jahre 1875 hatten die Rohrleitungen bereits eine Länge von 247 500 m erreicht. Für das Ende eines jeden der 12 Jahre von 1888 bis 1899 gibt die Tabelle 334 (S. 777) die Längen und den In-
777
I. Die freie und Hansestadt Hamborg. halt der Rohre von 1200 mm bis 100 mm Durchmesser, sowie die Zahl der damit verbundenen Schieber und Hydranten und die der öffentlichen Springbrunnen, Laufbrunnen, Pissoirs und Aborte an.
Die Rohrleitungen von mehr als 150 mm Durchmesser werden als Hauptrohre bezeichnet, und von diesen dürfen Hausanschlüsse nicht abgezweigt werden. Für diese werden vielmehr Neben- oder Zweigrohre von
Tabelle 384. R o h r l & n g e n , S c h i e b e r etc.
Jahr
1888 1889 1890 1891 1892 1893 1894 1895 1896 1897 1898 1899
Rohrlftnge
Rohrinhalt
m
cbm
394 095 407 073 431 306 441 353 456 707 469 303 480 040 482 744 489 457 497 190 505 015 509 811
—
21722 22464 23444 24 030 24503 24605 24 764 25133 26 268 26 325
Hydranten im Ganzen
mittlere Entfernung
davon Überflur
m 4537 4732 4999 5062 5041 4901 4912 4814 4707 4745 4749 4794
— — — —
10 39 63 77 108
150 mm resp. 100 mm Durchmesser auch in den Strassen verlegt, in welchen grössere Rohre als Hauptrohre liegen. Die Länge der gesammten Rohre setzte sich Ende des Jahres 1893 nach folgenden Durchmessern und Längen zusammen: Durchmesser m m : 1220 915 762 610 508 u. 457 Länge m : 301 8031 81 18755 11501 Durchmesser m m : 406 u. 356 305 254, 229 u. 203 Langem: 5919 71155 26402 Durchmesser m m : 178 u. 152 102 etc. Länge m : 82428 244730. Sämmtliche gusseiserne Rohre haben ausgebohrte Muffen und abgedrehte Spitzen und sind mit Bleiverguss gedichtet. Die Hydranten heissen officiell »Nothpfostenc und werden als Hauptnothpfosten (H. N. P.) und als Zweignothpfosten (Z. N. P.) unterschieden, j e nachdem sie mit Haupt- oder Nebenrohren verbunden sind. Ebenso
Springbrunnen
Laufbrunnen
Pissoire
Aborte
Wassermotoren
_
90 55 55 55 55 60 77 80 80 81 81 83
—
Oeffentliche
—
64 66 75 156 186 191 197 215 215 219
1 2 2 2 2 2 2
—
125 110 112 118 121 124 123 125 122 119
—
31 39 39 41 46 46 49 47 45 47
— — —
113 125 131 140 142 144 146
sind die Schieber, welche »Schosse« genannt werden, als S. H. L. und S. N. L. bezeichnet, je nachdem sie in Haupt- oder Nebenrohre eingeschaltet sind. Anfangs bestanden die Zweignothpfosten nur aus Rohren, die 0,84 m tief unter Pflaster aufgebogen und mit einem hineingesteckten, langen Holzpflocke verschlossen waren. Auch die Hauptnothpfosten bestanden damals nur aus einem bis unter Strassenpflaster hochgeführten Rohre mit Normalspritzengewinde, das durch einen Schieber am Hauptrohre abgesperrt wurde. Für die jetzigen, modernen Hydranten ist auf der Tabelle ausser der Gesammtzahl auch die Zahl der Ueberflurhydranten, sowie die mittlere Entfernung der Hydranten von einander angegeben. Für die in der letzten Columne dei Tabelle 334 seit dem Jahre 1893 angegebene Zahl der angeschlossenen Wassermotoren gibt die Tabelle 335 den Zweck an, für welchen diese benutzt werden.
Tabelle 335. Wassermotoren. Jahr
1894
1895
1896
1897
1898
1899
Waasermotoren im Ganzen davon für Krähne > > Waarenaufzttge > > Personenanfzüge » > Bewegung von Schleussenthoren. . » > > > Brücken » > > > Fenstern u. Jalousien » > > > Orgeln
125 42 52 15 5 4 2 5
131 42 57 16 5 4 2 5
140 42 64 18 5 4 2 5
142 42 66 17 5 4 2 6
144 43 65 19 3 4 2 6
146 43 65 21 5 4 2 6
Für den Anschluss der Privatleitungen sind auf den Nebenleitungen äussere Verstärkungen zu den Anbohrungen für die Sauger der Bleirohre, welche in der Regel 25 mm bis 38 mm Durchmesser haben, angegossen. Anschlüsse unter 25 mm Durchmesser sind nicht zulässig, und für Anschlüsse über 38 mm werden gusseiserne Anschlussleitungen verlegt, für deren Verbindung in die Nebenleitungen von 150 mm und 100 inm
Durchmesser stets T-Stücke an den betreffenden Stellen eingesetzt werden müssen. Mit dem Rohrnetze sind 3 Hochreservoire als Gegenreservoire verbunden. Das zuerst von diesen ausgeführte Reservoir liegt auf der E l b h ö h e » S t i n t f a n g « . Es ist aus Cementmauerwerk und überwölbt, sowie mit einer 1,22 m starken Erdüberfüllung abgedeckt hergestellt und hat einen Inhalt von 2350 ehm.
Î. Die freie und Bansestadt Hambürg.
Das Reservoir auf der »Sternschanze« ist in gleicher Weise ausgeführt und hat 9400 cbm Inhalt. Der höchste Wasserspiegel liegt in beiden Reservoiren auf 28,0 m -f- 0. Das dritte Hochreservoir liegt am »BerlinerThore«. Es besteht aus einem cylindrischen, gusseisernen Behälter von 2350 cbm Inhalt, dessen höchster Wasserspiegel auf 32,0 m 0 liegt. Es ist auf einem 12,0 m hohen, gemauerten Unterbaue aufgestellt und überdeckt. Zur fortlaufenden Beobachtung der Druckverhältnisse im Rohrnetze sind an 10 verschiedenen Stellen des Versorgungsgebietes selbstregistrirende Druckmesser aufgestellt. Ausserdem sind noch 11 Manometer für Druckbeobachtungen an verschiedenen Stellen des Rohrnetzes angebracht. Für den Nachtbetrieb des Rohrnetzes sind 10 Wächterposten, je einer an einem der Hochreservoire, 4 in den Feuerwachen und 3 in besonderen Wächteretationen in Thätigkeit. Eine unentgeltliche Wasserabgabe aus dem Rohrnetze findet durch die öffentlichen Laufbrunnen statt. Die für das Jahr 1893 auf der Tabelle 334 (S. 777) angegebenen 156 Stück vertheilten sich wie folgt: 95 Strassenbrunnen, 6 Marktbrunnen, 8 Zierbrunnen, 36 Brunnen in Anschlagsäulen und 10 Pferdetränken. Ferner findet eine unentgeltliche Abgabe des Wassers an einige Badeanstalten, an den Zoologischen Garten, an das Stadttheater, an das Männerasyl und an eine Anzahl sog. »alter Interessenten« von den früheren A l s t e r -
w a s s e r k ü n s t e n , welche sich das damals ausbedungen hatten, und endlich für die Strassenreinigung und für Feuerlöschzwecke statt Für die Abgabe des Wassers nach Wassermessern sind die Messer von der Verwaltung zu beziehen, und Reparaturen an denselben dürfen nur von dieser vorgenommen resp. durch diese veranlasst werden. Die Zahl der in jedem der 10 Jahre von 1890 bis 1899 aufgestellt gewesenen Wassermesser ist auf der Tabelle 339 (S. 780) angegeben. Sie ist während dieser Zeit von 4818 auf 9888 gestiegen und hat sich sonach etwas mehr als verdoppelt. Von den 1899 aufgestellt gewesenen Messern waren 1147 von S i e m e n s & H a l s k e , B e r l i n , 8092 von H. M e i n e c k e , B r e s l a u , 385 von B o p p & R e u t h e r , M a n n h e i m , 220 von L u x , L u d w i g s h a f e n und 8 von Verschiedenen geliefert. Ferner sind 15 Scheibenmesser und ein Kolbenmesser eingebaut gewesen. Die seit dem Jahre 1888 von dem Senate angestrebte, obligatorische Aufstellung von Wassermessern hat trotz vieler Versuche die Zustimmung der Bürgerschaft bislang nicht erhalten. h) Wasserförderung und -Abgabe. Die Tabelle 336 gibt für jedes der 5 Jahre von 1888 bis 1892, also vor Einführung der Filtration, die Wasserförderung und die Arbeitshöhe für Niederdruck und Hochdruck, ferner den Kohlenverbrauch im Ganzen, pro 100 cbm Wasser und pro PS.-Stunde, sowie die Leistung in m X kg P r o kg Kohle an.
Tabelle 336. W a s s e r f ö r d e r u n g vor E i n f a h r u n g der F i l t r a t i o n . Jahr Wasser gefördert Hochdruck Niederdruck Kohlenverbrauch im Ganzen desgl. pro 100 cbm Wasser desgl. pro P6.-Stunde m X kg Leistung pro kg Kohle
m m kg > >
1888
1889
1890
1891
1892
39 333198 54,5 42,5 11274 900 28,7 1,79 150 000
41 747 705 54,5 42,5 12 302 775 29,5 1,84 145 750
42 617 612 54.5 42.6 11 944 900 28,0 1,76 153 590
46 904 072 53,0 42,5 13179800 27,2 1,70 158110
46 605 791 52,0 42.6 12 941900 27.7 1,72 155 200
Die Tabelle 337 (S. 779) enthält für jedes der 7 Jahre von 1893 bis 1899 sowohl für das Rohwasser, als für das filtrirte Wasser dieselben Angaben. Ferner ist darauf der Kohlen verbrauch für die Förderung des Rohwassers und des filtrirten Wassers zusammen, sowie wie viel Kohlen pro 100 cbm filtrirtes Wasser im Ganzen verbraucht und wie viel cbm Rohwasser für 100 cbm filtrirtes Wasser gepumpt sind, angegeben. Endlich finden sich auf der Tabelle Angaben über die Filtration und zwar wie viel qm Filter in jedem Jahre in Gebrauch waren und wie viel cbm filtrirtes Wasser täglich pro qm Filterfläche geliefert sind, wie viele Tage ein Filter zwischen 2 Reinigungen im Durchschnitte während der längsten und der kürzesten Zeit in Benutzung gewesen ist, wie viele qm Filterflächen im Jahre im Ganzen gereinigt sind und endlich wie viel cbm Wasser im Jahresdurchschnitte auf ein qm gereinigter Filterfläche entfallen. Für das Jahr 1893 ist zu beachten, dass bis zum 1. Mai ausschliesslich Elb wasser und in der Zeit vom 1. Mai bis zum 25. Mai ein Gemisch von E l b wasser und filtrirtem Wasser, sowie nach dem 25. Mai ausschliesslich filtrirtes Wasser abgegeben ist.
Auf der Tabelle 338 (S. 781) ist für jedes der 42 Jahre von 1858 bis 1899 ausser der Einwohnerzahl angegeben, wie viel cbm Wasser im Jahre im Ganzen und gegen 100 cbm des Vorjahres, ferner wie viel Wasser am mittleren Jahrestage und am Tage des grössten Consums im Ganzen und pro Einwohner und endlich wie viel Wasser am mittleren Monatstage des Maximal- resp. des Minimalmonats und an jedem dieser Tage im Verhältniss zu 100 cbm des mittleren Jahrestages abgegeben sind. Unter Ausschaltung der Jahre 1892 und 1893 ergibt sich hiernach in jedem Jahre von 1858 bis 1891 gegen jedes Vorjahr eine mittlere Zunahme der Abgabe im Ganzen von 2,64 % und der Bevölkerung von 3,32%, sowie der mittleren Tagesabgabe pro Einwohner von 2,77% und dagegen in den Jahren von 1894 bis 1899 eine Zunahme der Abgabe von 0,57% und der Einwohner von 2,50%, sowie eine Abnahme der mittleren Tagesabgabe pro Einwohner von 1,91%. Die Tabelle 339 (S. 780) gibt für jedes der 10 Jahre von 1890 bis 1899 ausser der Gesammtabgabe die Abgabe für öffentliche Zwecke, für Private und für den Selbstverbrauch im Ganzen und im Verhältnisse von 100 cbm
L Die freie and Hansestadt Hamborg.
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Tabelle 837. Wasserförderung und Filtration. Jahr f Rohwasser.
1893
1894
1895
189G
1897
1898
cbm m kg
36 833 280 49 850253 50 244 534 47 753 701 50461 653 52126 993 4,4 4,2 4,4 4,3 4,6 4,3 1 116 160 1922 700 2251000 2192000 2016 900 2 271 600 4,4 3,9 4,0 3,3 4,6 4,5 2,70 2,45 1,94 2,77 2,45 2,83 100 000 139 400 110 200 91300 117 500 95 500
Gefördert cbm Mittlere Förderhöhe m Kohlenverbrauch im Ganzen . . . kg desgl. pro 100 cbm » desgl. pro PS.-Stunde > m X kg Leistung pro kg Kohle . . . . Kohlenverbrauch für Rohwasser nnd filtrirtes Wasser kg oder pro 100 cbm filtr. Wasser im Ganzen und pro 100 cbm filtr. Wasser an Rohwasser cbm
43 913 243 43288 243 44 5% 516 43 670 755 45240 776 44905 728 42,5 42,5 43,8 41,4 42,8 42 2 11008 200 11 872 300 12120 700 11582 400 11942 800 12 540 400 28,0 27,4 25,1 27,2 26,0 27,0 1,77 1,56 1,79 1,74 1,66 1,69 151800 174 500 151100 164 600 155100 157 400
Gefördert Mittlere Förderhöhe Kohlenverbrauch im Ganzen . . . desgl. pro 100 cbm Wasser desgl. pro PS.-Stunde . . . m X kg Leistung pro kg Kohle
FFiltrirtes Waaser.
F Filtration.
Filterfläche qm Wasser pro qm pro Tag cbm Tage der maximalen Filterdauer > > mittleren > > > minimalen > Filterfläche gereinigt im Jahre . . qm pro qm davon Wasser filtrirt . . . cbm
12124360 13 795 000 14371700 13 774 400 13 959 700 14 812000 31,2 31,5 30,4 32,9 27,6 32,2 115 109 111 116 112 137 700 137 700 1,54 1,49 69 83 16 21 5 5 1 323 450 1415 250 37,7
137 700 1,22 88 32 4 1116 900 39,9
137 700 1,15 94 37 10 1078 650 40,5
137 700 1,15 87 36 11 1155 150 39,1
168 300 0,98 139 49 43 1002 150 44,8
und Badezimmer, für jeden Raum nach Maassgabe der Jahresmiethe der betreffenden Grundstückstheile: Jahresmiethe M. bis 200, bis 250, bis 600, pro Jahr pro Raum M. 1,20 1,80 2,40 Jahresmiethe M. bis 1000, über 1000, für milde Stiftungen pro Jahr pro Raum M. 3,20 4,00 1,20 b) für Stallungen und Wagenremisen jährlich für jedes Pferd und jeden Wagen M. 2,40; für Gärten, Plätze und Terrassen bis 200 qm Fläche jährlich M. 7,20, für jede weitere 50 qm (angefangene qm für voll gerechnet) M. 1,50 mehr; wenn dafür keine Vorrichtungen zum Besprengen vorhanden sind, M. 3,60; für Bauzwecke 30 Pf. für je 1000 vermauerte Steine und 5 Pf. für jeden cbm Beton; c) nach Abschätzung für mit Wohnungen unmittelbar zusammenhängende, geschäftliche oder gewerbliche Betriebe, in welchen für den Betrieb als solchen ein Wasserverbranch stattfindet und zwar nach Schätzung der Höhe des letzteren und Berechnung mit 10 Pf. pro i) Anlagekosten, Betriebsausgaben und -Einnahmen. cbm und der hinzugerechneten Raumtaxe; d) nach Vereinbarung für Ausnahmefälle und besondere Die Tabelle 340 (S. 782) gibt für jedes der 45 Jahre Zwecke. 1849 und von 1857 bis 1899 den Betrag der jeweiligen B. mit Wassermessercontrolle: . Anlagekosten im Ganzen und pro Einwohner, ferner die a) mit Minimalbeitrag in der Höhe von : / t der Raumtaxe J Betriebs- und Unterhaltungskosten in jedem Jahre im nach A. a und b; < Ganzen und pro 100 cbm Wasser und endlich die Einb) ohne Minimalbeitrag zum Preise von 10 Pf. pro cbm n a h m e für Wasser etc. im Ganzen und pro 100 cbm in allen sonstigen Fällen. 'Wasser an. Gegen Minimalbeitrag werden für jeden zur Berechnung heranzuziehenden Raum jährlich für die beiden ersten Miethk) Wasserpreis. klassen 45 cbm, für die beiden folgenden 24 cbm und für die fünfte 20 cbm Wasser geliefert. Zeigt der Messer mehr, so Nach dem Regulativ vom 14. Jali 1899 ist zu zahlen : wird der Mehrverbrauch mit 10 Pf. pro cbm berechnet. Eine A. ohne Wassermessercontrolle: Rückzahlung bei Minderverbrauch findet nicht statt. a) nach Raumtaxe für Wohnungen und solche geschäftFür Betriebe, welche nicht mit Wohnungen mit Wasserliche oder gewerbliche Betriebe, in welchen für den verbrauch zusammenhängen, ist die Messercontrolle obliBetrieb als solchen ein Wasserverbrauch nicht statt- gatorisch. findet, nach der Anzahl der bewohnbaren Localit&ten Die Wassermesser können käuflich zum Einstandspreise und der Betriebsräume, einschliesslich Küchen, Closets oder miethweise an den Grundeigentümer abgegeben werden. (der Gesammtabgabe, ferner die Abgabe nach Messern i und ohne Messer im Ganzen und im Verhältnisse zu 1100 cbm der Gesammtabgabe und endlich die Abgabe i für Private nach Messern und ohne Messer und im Verlhältnisse zu 100 cbm der Privatabgabe an. Ferner ist,, die Abgabe für öffentliche Zwecke get trennt nach den verschiedenen Verbrauchsarten im Ganzen i und im Verhältnisse zu 100 cbm der Abgabe für öffent1 liehe Zwecke angegeben. Endlich ist angegeben, wie viele i Anschlüsse in Benutzung waren, wie viele Wassermesser : aufgestellt waren und wie viele Anschlüsse keine Messer ] hatten, sowie wie viel Wasser im Durchschnitte ab{gegeben ist pro Messer von der gesammten Messerj abgabe, ferner pro Anschluss ohne Messer von der J Privatabgabe ohne Messer und endlich pro Anschluss i im Ganzen von der Gesammtabgabe.
t . t ) i e f r e i e n n d ÍTanseBtadt H a m b o r g .
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