Die Partnerschaftsgesellschaft mit beschränkter Berufshaftung unter besonderer Berücksichtigung der Haftungsbeschränkung nach § 8 Abs. 4 PartGG und des Gläubigerschutzes [1 ed.] 9783428548408, 9783428148400

Die Autorin beschäftigt sich mit der im Jahr 2013 neu eingeführten Partnerschaftsgesellschaft mit beschränkter Berufshaf

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German Pages 225 Year 2016

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Die Partnerschaftsgesellschaft mit beschränkter Berufshaftung unter besonderer Berücksichtigung der Haftungsbeschränkung nach § 8 Abs. 4 PartGG und des Gläubigerschutzes [1 ed.]
 9783428548408, 9783428148400

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Schriften zum Wirtschaftsrecht Band 283

Die Partnerschaftsgesellschaft mit beschränkter Berufshaftung unter besonderer Berücksichtigung der Haftungsbeschränkung nach § 8 Abs. 4 PartGG und des Gläubigerschutzes Von

Martina Suyr

Duncker & Humblot · Berlin

MARTINA SUYR

Die Partnerschaftsgesellschaft mit beschränkter Berufshaftung unter besonderer Berücksichtigung der Haftungsbeschränkung nach § 8 Abs. 4 PartGG und des Gläubigerschutzes

Schriften zum Wirtschaftsrecht Band 283

Die Partnerschaftsgesellschaft mit beschränkter Berufshaftung unter besonderer Berücksichtigung der Haftungsbeschränkung nach § 8 Abs. 4 PartGG und des Gläubigerschutzes

Von

Martina Suyr

Duncker & Humblot · Berlin

Die Juristische Fakultät der Universität Augsburg hat diese Arbeit im Jahre 2015 als Dissertation angenommen.

Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar.

Alle Rechte vorbehalten

© 2016 Duncker & Humblot GmbH, Berlin

Fremddatenübernahme: Konrad Triltsch GmbH, Ochsenfurt Druck: buchbücher.de gmbh, Birkach Printed in Germany ISSN 0582-026X ISBN 978-3-428-14840-0 (Print) ISBN 978-3-428-54840-8 (E-Book) ISBN 978-3-428-84840-9 (Print & E-Book) Gedruckt auf alterungsbeständigem (säurefreiem) Papier entsprechend ISO 9706

Internet: http://www.duncker-humblot.de

Vorwort Die vorliegende Arbeit wurde von der Juristischen Fakultät der Universität Augsburg im Sommersemester 2015 als Dissertation angenommen. Gesetzgebung, Rechtsprechung und Literatur wurden bis einschließlich April 2015 berücksichtigt. Meinem Doktorvater Herrn Professor Dr. Michael Kort gebührt mein herzlicher Dank für die Betreuung des Promotionsvorhabens und die zügige Erstellung des Erstgutachtens. Zudem danke ich Herrn Prof. Dr. Michael Kort für die akademische Freiheit, die er mir während meiner Zeit als wissenschaftliche Mitarbeiterin an seinem Lehrstuhl für Bürgerliches Recht, Wirtschaftsrecht, Gewerblichen Rechtsschutz und Arbeitsrecht gewährt hat. Herrn Professor Dr. Christoph Becker gilt mein Dank für die rasche Anfertigung des Zweitgutachtens. In besonderer Weise danke ich meiner Familie, insbesondere meinen Eltern, die mich während meines gesamten Lebenswegs zu jeder Zeit uneingeschränkt unterstützt haben. Augsburg, im September 2015

Martina Suyr

Inhaltsübersicht 1. Kapitel Einleitung

15

§ 1 Haftungssituation von Rechtsanwälten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15 § 2 Ziel der Untersuchung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18 § 3 Gang der Darstellung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 19 2. Kapitel Rechtsnatur der PartG mbB

20

§ 1 Einordnung in das System des Personen- und Kapitalgesellschaftsrechts . . . . . . . . . . 20 § 2 Die PartG mbB als Rechtsformvariante zur Partnerschaftsgesellschaft . . . . . . . . . . . . 22 § 3 Frage nach der Einordnung der PartG mbB als juristische Person . . . . . . . . . . . . . . . 27 3. Kapitel Bedürfnis für die neue Rechtsformvariante PartG mbB

29

§ 1 GbR . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 29 § 2 Partnerschaftsgesellschaft . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 33 § 3 Kapitalgesellschaften . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 40 § 4 LLP . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 48 § 5 Vertragliche Haftungsbeschränkung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 58 § 6 Einstellung der Rechtsanwaltschaft zur PartG mbB . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 65 § 7 Ziel des Gesetzgebers bei der Einführung der PartG mbB . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 67 4. Kapitel Neugründung einer PartG mbB

70

§ 1 Beschränkung der PartG mbB auf bestimmte Berufsgruppen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 70 § 2 Abschluss eines wirksamen Partnerschaftsvertrags, § 3 PartGG . . . . . . . . . . . . . . . . . 76

8

Inhaltsübersicht

§ 3 Einhaltung der namensrechtlichen Vorschriften . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 78 § 4 Anmeldung der PartG mbB zum Partnerschaftsregister, § 4 PartGG . . . . . . . . . . . . . . 89 § 5 Eintragung, § 5 PartGG . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 91 § 6 Rolle der Rechtsanwaltskammer bei der Gründung einer PartG mbB . . . . . . . . . . . . . 95

5. Kapitel Außenhaftung der PartG mbB und ihrer Partner im Hinblick auf § 8 Abs. 4 PartGG

97

§ 1 Haftung der PartG mbB selbst . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 97 § 2 Haftung der Partner im Hinblick auf § 8 Abs. 4 PartGG: Die PartG mbB – eine „janusköpfige Gestalt“ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 104 § 3 Die Haftungssituation bei Dauermandaten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 133

6. Kapitel Gläubigerschutzmechanismen bei der PartG mbB

146

§ 1 Möglichkeit der Haftungsbeschränkung für berufliche Fehler . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 147 § 2 Verdrängung des § 8 Abs. 2 PartGG durch § 8 Abs. 4 PartGG . . . . . . . . . . . . . . . . . . 148 § 3 Regelungen zur Kapitalbindung und zu einer Bilanzierungspflicht . . . . . . . . . . . . . . . 149 § 4 Berufshaftpflichtversicherung als Voraussetzung der Haftungsbeschränkung . . . . . . . 154 § 5 Name der PartG mbB . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 183 § 6 Anwendbarkeit der Grundsätze der Existenzvernichtungshaftung bei der PartG mbB 184 § 7 Ausreichender Gläubigerschutz bei der PartG mbB? . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 191

7. Kapitel Zusammenfassung und Ausblick

194

Literaturverzeichnis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 201 Stichwortverzeichnis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 224

Inhaltsverzeichnis 1. Kapitel Einleitung

15

§ 1 Haftungssituation von Rechtsanwälten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15 § 2 Ziel der Untersuchung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18 § 3 Gang der Darstellung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 19

2. Kapitel Rechtsnatur der PartG mbB

20

§ 1 Einordnung in das System des Personen- und Kapitalgesellschaftsrechts . . . . . . . . . . 20 § 2 Die PartG mbB als Rechtsformvariante zur Partnerschaftsgesellschaft . . . . . . . . . . . . 22 § 3 Frage nach der Einordnung der PartG mbB als juristische Person . . . . . . . . . . . . . . . 27

3. Kapitel Bedürfnis für die neue Rechtsformvariante PartG mbB

29

§ 1 GbR . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 29 § 2 Partnerschaftsgesellschaft . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 33 A. Entstehungsgeschichte der Partnerschaftsgesellschaft und aktuelle Rechtslage . . . 33 B. Praktische Schwierigkeiten mit der Partnerschaftsgesellschaft . . . . . . . . . . . . . . . . 35 C. Auswirkungen von Haftungsrisiken auf das Verhalten der Partner . . . . . . . . . . . . . 39 § 3 Kapitalgesellschaften . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 40 A. Rechtsanwaltsgesellschaft mbH . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 40 I. Öffnung der GmbH für die Rechtsanwaltschaft . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 40 II. Gesetzliche Anforderungen an eine Rechtsanwaltsgesellschaft mbH . . . . . . . 41 III. Anzahl der Rechtsanwaltsgesellschaften mbH . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 42 IV. Nachteile der Rechtsanwaltsgesellschaft mbH . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 42 B. Unternehmergesellschaft . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 43 C. Rechtsanwalts-AG . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 45

10

Inhaltsverzeichnis

§ 4 LLP . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 48 A. Möglichkeit der Gründung einer LLP durch deutsche Kanzleien und Rechtsnatur der LLP . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 49 B. Anzahl der LLPs in Deutschland vor Einführung der PartG mbB . . . . . . . . . . . . . 51 C. Haftungssituation bei der LLP . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 54 D. Interesse bestehender LLPs an der PartG mbB und Einschätzung der weiteren Entwicklung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 57 § 5 Vertragliche Haftungsbeschränkung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 58 A. Allgemeine Voraussetzungen der Haftungsbegrenzung für Rechtsanwälte . . . . . . 58 B. Haftungsbeschränkung bei der Partnerschaftsgesellschaft . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 59 C. Individualvertragliche Haftungsbegrenzung gemäß § 52 Abs. 1 S. 1 Nr. 1 BRAO . 59 D. Haftungsbeschränkung durch vorformulierte Vertragsbedingungen gemäß § 52 Abs. 1 S. 1 Nr. 2 BRAO . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 61 E. Haftungskonzentration auf die Bearbeiter gemäß § 52 Abs. 2 S. 2 BRAO . . . . . . 63 F. Reichweite einer Haftungsbeschränkung nach § 52 BRAO . . . . . . . . . . . . . . . . . . 64 § 6 Einstellung der Rechtsanwaltschaft zur PartG mbB . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 65 § 7 Ziel des Gesetzgebers bei der Einführung der PartG mbB . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 67

4. Kapitel Neugründung einer PartG mbB

70

§ 1 Beschränkung der PartG mbB auf bestimmte Berufsgruppen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 70 A. Erfordernis einer gesetzlich vorgeschriebenen Berufshaftpflichtversicherung zum Zwecke einer PartG mbB . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 71 B. Bundesgesetzlich vorgegebene Berufshaftpflichtversicherungen in Bezug auf die PartG mbB . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 73 C. Landesgesetzlich vorgegebene Berufshaftpflichtversicherungen in Bezug auf die PartG mbB . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 75 D. Auswirkung des § 51a BRAO als bundeseinheitliche Regelung für RechtsanwaltspartG mbB und deren Gläubiger . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 76 § 2 Abschluss eines wirksamen Partnerschaftsvertrags, § 3 PartGG . . . . . . . . . . . . . . . . . 76 A. Formerfordernis des § 3 Abs. 1 PartGG . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 76 B. Mindestinhalt des Vertrags, § 3 Abs. 2 PartGG . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 77 § 3 Einhaltung der namensrechtlichen Vorschriften . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 78 A. § 8 Abs. 4 S. 3 PartGG als bloße Namensvorschrift . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 78 B. Namensgestaltung bei der PartG mbB . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 81 I. Gesetzliche Regelungen zur Namensgestaltung bei der PartG mbB . . . . . . . . 81

Inhaltsverzeichnis

11

II. Individuelle Gestaltungsmöglichkeiten des Namenszusatzes . . . . . . . . . . . . . . 83 1. „mbH“ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 83 2. Zulässigkeit anderer Abkürzungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 86 C. Angabe des Namenszusatzes auf dem Briefkopf, § 7 Abs. 5 PartGG in Verbindung mit § 125a Abs. 1 S. 1 HGB . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 87 § 4 Anmeldung der PartG mbB zum Partnerschaftsregister, § 4 PartGG . . . . . . . . . . . . . . 89 A. Pflicht zur Anmeldung der PartG mbB zum Partnerschaftsregister und vorgeschriebene Mindestangaben, § 4 Abs. 1 und Abs. 2 PartGG . . . . . . . . . . . . . . . . . . 89 B. Pflicht zur Vorlage einer Versicherungsbescheinigung nach § 4 Abs. 3 PartGG . . 89 § 5 Eintragung, § 5 PartGG . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 91 A. Prüfungskompetenz des Registergerichts . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 91 B. Inhalt der Eintragung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 92 C. Wirkung der Eintragung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 93 § 6 Rolle der Rechtsanwaltskammer bei der Gründung einer PartG mbB . . . . . . . . . . . . . 95

5. Kapitel Außenhaftung der PartG mbB und ihrer Partner im Hinblick auf § 8 Abs. 4 PartGG

97

§ 1 Haftung der PartG mbB selbst . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 97 A. Grundsätzliches . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 97 B. Möglichkeit der vertraglichen Begrenzung der Haftung am Beispiel der Rechtsanwälte gemäß § 52 BRAO . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 99 I. Bedarf für eine vertragliche Haftungsbeschränkung seitens einer PartG mbB . 99 II. Versicherungssumme gemäß § 52 Abs. 1 S. 1 Nr. 2 BRAO . . . . . . . . . . . . . . . 101 § 2 Haftung der Partner im Hinblick auf § 8 Abs. 4 PartGG: Die PartG mbB – eine „janusköpfige Gestalt“ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 104 A. Tatbestandsvoraussetzungen der Haftungsbeschränkung des § 8 Abs. 4 PartGG . . 105 I. Verbindlichkeiten der Partnerschaft . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 105 1. Vertragliche Ansprüche . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 105 2. Deliktische Ansprüche . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 108 II. Fehlerhafte Berufsausübung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 110 III. „Unterhalten“ der Berufshaftpflichtversicherung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 111 1. Definition . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 112 2. Kein Erfordernis einer Leistung durch die Versicherung für das Bestehen der Haftungsbeschränkung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 114 B. Rechtsfolgen des § 8 Abs. 4 PartGG . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 116 I. Haftungsbeschränkung auf das Gesellschaftsvermögen . . . . . . . . . . . . . . . . . . 116 II. Erfasste Schäden . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 118

12

Inhaltsverzeichnis C. Vorzüge für Partner bei einer Tätigkeit in einer PartG mbB gegenüber einer Tätigkeit in einer Partnerschaftsgesellschaft . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 118 D. Haftung der Partner im Hinblick auf nicht von § 8 Abs. 4 PartGG erfasste Ansprüche . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 119 I. Nicht von § 8 Abs. 4 PartGG erfasste Ansprüche . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 119 1. Sonstige Verbindlichkeiten zur Schaffung einer betrieblichen Infrastruktur für die Kanzlei . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 121 2. Erfüllungsansprüche . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 124 3. Weitere Anspruchsarten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 124 II. Haftungsgrundsätze für nicht von § 8 Abs. 4 S. 1 PartGG erfasste Verbindlichkeiten einer PartG mbB . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 125 III. Gründe für die Einschränkung der Haftungsbeschränkung aus § 8 Abs. 4 S. 1 PartGG auf Verbindlichkeiten aus fehlerhafter Berufsausübung . . . . . . . . . . . 126 1. Abdeckung der Schäden aus fehlerhafter Berufsausübung durch eine Berufshaftpflichtversicherung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 127 2. Keine Erforderlichkeit von Bürgschaften . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 128 3. Geringes Restrisiko bezüglich der persönlichen Haftung bei sonstigen Verbindlichkeiten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 128 a) Gesetzgeberische Einschätzung zum geringen Restrisiko . . . . . . . . . . . . 128 b) Stellungnahme zum Vorbringen des Gesetzgebers in Bezug auf das Restrisiko der Partner . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 130 aa) Haftungsrisiko in Abhängigkeit von den individuellen Verhältnissen der jeweiligen Kanzlei . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 130 bb) Vorgehen im Falle einer Insolvenz . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 132 cc) Bedenken der Berufsträger im Hinblick auf eine lediglich partielle Haftungsbeschränkung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 132 4. Gesetzessystematik des PartGG . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 132

§ 3 Die Haftungssituation bei Dauermandaten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 133 A. Anwendbarkeit des Haftungskonzepts der PartG mbB auf Altmandate? . . . . . . . . 134 B. Zeitpunkt der Begründung haftungsrechtlicher vertraglicher Verbindlichkeiten . . 135 I. Begründung der Ansprüche erst mit Begehung der jeweiligen Pflichtverletzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 136 II. Begründung der vertraglichen Schadensersatzansprüche mit Abschluss des Mandatsvertrages . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 138 C. Analogie zur Begrenzung der Nachhaftung auf fünf Jahre . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 139 I. Ablehnung der Nachhaftungsbegrenzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 139 II. Argumentationsansätze zur Begründung der Begrenzung der Nachhaftung auf fünf Jahre . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 140 1. Analoge Anwendung von § 160 Abs. 3 HGB in Verbindung mit § 160 Abs. 1 HGB . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 141 2. Analogie zu sonstigen Vorschriften . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 142 3. Analoge Anwendung von § 225c UmwG in Verbindung mit § 224 UmwG. 142

Inhaltsverzeichnis

13

6. Kapitel Gläubigerschutzmechanismen bei der PartG mbB

146

§ 1 Möglichkeit der Haftungsbeschränkung für berufliche Fehler . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 147 § 2 Verdrängung des § 8 Abs. 2 PartGG durch § 8 Abs. 4 PartGG . . . . . . . . . . . . . . . . . . 148 § 3 Regelungen zur Kapitalbindung und zu einer Bilanzierungspflicht . . . . . . . . . . . . . . . 149 A. Kapitalbindung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 149 I. Mindeststammkapital . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 149 II. Vorschriften zur Kapitalaufbringung und Kapitalerhaltung . . . . . . . . . . . . . . . 150 III. Bedenken gegenüber der PartG mbB im Hinblick auf die mangelnde Kapitalbindung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 151 B. Bilanzierungs- und Publizitätsvorschriften . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 152 § 4 Berufshaftpflichtversicherung als Voraussetzung der Haftungsbeschränkung . . . . . . . 154 A. Die Berufshaftpflichtversicherung als Ersatz für die mangelnde persönliche Haftung im Hinblick auf Schäden infolge beruflicher Fehler . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 155 B. Die Mindestversicherungssumme in Höhe von 2.500.000 Euro gemäß § 51a BRAO . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 156 I. Einstufung der Mindestversicherungssumme in § 51a Abs. 2 S. 1 BRAO als zu gering . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 157 II. Einstufung der festgelegten Mindestversicherungssumme in § 51a Abs. 2 S. 1 BRAO als zu hoch . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 158 III. Angemessenheit der in § 51a BRAO vorgesehenen Mindestversicherungssumme . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 160 C. Verweis auf die Vorschriften zur Pflichtversicherung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 163 D. Fehlen einer § 59j Abs. 4 BRAO entsprechenden Regelung im PartGG . . . . . . . . 166 E. Kein Direktanspruch gegen den Versicherer . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 167 F. Von der Versicherung im Sinne des § 51a BRAO gedeckte Schäden . . . . . . . . . . . 168 G. Offenlegungspflichten in Bezug auf die Berufshaftpflichtversicherung der PartG mbB . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 170 I. Offenlegung der aktuellen Ausschöpfung der Jahreshöchstsumme . . . . . . . . . 170 II. Veröffentlichung der Versicherungssumme . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 172 H. Versicherungsschutz für wissentliche Pflichtverletzungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 175 I. Schutzlücke nach dem ursprünglichen Gesetzesentwurf bei der wissentlichen Pflichtverletzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 176 II. Verzicht auf die Verweisung in § 51a Abs. 1 S. 2 BRAO auf § 51 Abs. 3 Nr. 1 BRAO . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 177 III. Vor- und Nachteile des Verzichts auf eine Verweisung von § 51a Abs. 1 S. 2 BRAO auf § 51 Abs. 3 Nr. 1 BRAO . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 178 IV. Kein Anspruch gegen die Versicherung bei vorsätzlicher Schadensherbeiführung im Sinne des § 103 VVG . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 181

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Inhaltsverzeichnis

§ 5 Name der PartG mbB . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 183 § 6 Anwendbarkeit der Grundsätze der Existenzvernichtungshaftung bei der PartG mbB 184 A. Grundzüge der Existenzvernichtungshaftung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 185 B. Anwendbarkeit des Rechtsinstituts der Existenzvernichtungshaftung . . . . . . . . . . 186 I. Bedürfnis für die Übertragung der Grundsätze der Existenzvernichtungshaftung auf die PartG mbB . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 186 II. Dogmatische Begründung für die Heranziehung der Grundsätze der Existenzvernichtungshaftung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 187 1. Zweckgebundenheit des Gesellschaftsvermögens einer PartG mbB zum Schutz der Gläubiger im Rahmen der Berufshaftung . . . . . . . . . . . . . . . . . . 187 2. Die Existenzvernichtungshaftung als verallgemeinerungsfähiges verbandsrechtliches Rechtsinstitut . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 189 C. Keine Übertragung der Grundsätze der Existenzvernichtungshaftung auf die PartG mbB . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 189 § 7 Ausreichender Gläubigerschutz bei der PartG mbB? . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 191

7. Kapitel Zusammenfassung und Ausblick

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Literaturverzeichnis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 201 Stichwortverzeichnis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 224

1. Kapitel

Einleitung § 1 Haftungssituation von Rechtsanwälten Die Haftungsrisiken von Rechtsanwälten haben aus Sicht der Bundesrechtsanwaltskammer und der Literatur stark zugenommen.1 Bis etwa Mitte des 19. Jahrhunderts seien Haftungsansprüche gegen Rechtsanwälte infolge beruflicher Fehler allenfalls in äußerst seltenen Ausnahmefällen geltend gemacht worden.2 Heutzutage zeige jeder Rechtsanwalt durchschnittlich alle vier bis fünf Jahre seiner Versicherung einen (vermeintlichen) Haftungsfall an.3 Bisweilen ist sogar die Kritik aufgekommen, die seitens des BGH für Rechtsanwälte aufgestellten Sorgfaltspflichten bei Bearbeitung eines Mandats würden eine der Gefährdungshaftung vergleichbare Situation begründen.4 Die Neuregelung der Verjährungsvorschriften hat die Lage nach zutreffender Literaturansicht noch weiter verschärft, denn infolge der Einfügung einer subjektiven Komponente für den Verjährungsbeginn im Rahmen des § 199 Abs. 1 S. 2 BGB können Mandanten gegenüber ihren Rechtsanwälten nun deutlich länger Haftungsansprüche geltend machen.5 Des Weiteren sei das Haf-

1 Bundesrechtsanwaltskammer, Stellungnahme zur Begrenzung der Haftung bei der Partnerschaftsgesellschaft und Änderung weiterer Regelungen vom Mai 2011, abrufbar unter http:// www.brak.de/zur-rechtspolitik/stellungnahmen-pdf/stellungnahmen-deutschland/2011/mai/stel lungnahme-der-brak-2011-31.pdf (letzter Abruf: 04. 10. 2014), S. 3; Maurer, Die Haftung assoziierter Rechtsanwälte unter besonderer Berücksichtigung der Haftungsbeschränkung, S. 1; Vollkommer/Greger/Heinemann/Heinemann, Anwaltshaftungsrecht, § 21 Rdn. 3; Blattner, AnwBl 2013, 300. 2 Wölk, AnwBl 2003, 328; noch enger Blattner, AnwBl 2013, 300. 3 Vollkommer/Greger/Heinemann/Greger/Heinemann, Anwaltshaftungsrecht, Vorwort zur vierten Auflage; Blattner, AnwBl 2013, 300; ähnlich, d. h. die Meldung eines Haftungsfalls alle vier Jahre Peitscher, Anwaltsrecht, § 36 Rdn. 650; sowie Meldung eines Haftungsfalls alle fünf Jahre Hartung/Römermann, Vor § 51 BRAO Rdn. 1. 4 Henssler/Prütting/Diller, § 52 BRAO Rdn. 2; Kleine-Cosack, Vor §§ 51 – 51a BRAO Rdn. 1; Kilian, Management von Haftungsrisiken in Anwaltskanzleien, S. 23; Maurer, Die Haftung assoziierter Rechtsanwälte unter besonderer Berücksichtigung der Haftungsbeschränkung, S. 2; Reiff, AnwBl 1997, 3 (6). 5 Hirtz, ZAP Fach 15, 607; zu den Details dieser Neuerung Hartung/Römermann, Vor § 51 BRAO Rdn. 89 ff. und Vollkommer/Greger/Heinemann/Greger, Anwaltshaftungsrecht, § 24 Rdn. 1 ff.; Blattner, AnwBl 2012, 237.

16

1. Kap.: Einleitung

tungsrisiko nicht auf den Streitwert des Mandats beschränkt.6 Der Schaden könne erheblich größer sein.7 Im Hinblick auf diese stetig steigenden Haftungssummen und -risiken könne den einzelnen Berufsträgern eine Haftung mit Privatvermögen für berufliche Fehler nicht mehr zugemutet werden.8 Da es für einen Rechtsanwalt heute unmöglich sei, die gesamte Rechtsordnung in all ihren Facetten zu kennen9 und da allein durch die Unsicherheit, ob man wegen eines (vermeintlichen) Fehlers in die Haftung genommen werden könne, Kanzleien auseinanderbrechen könnten,10 sei es nachvollziehbar, dass ein effektives Risikomanagement immer wichtiger werde.11 Häufig handele es sich aber um derart hohe Streitwerte, dass eine Versicherung der Berufshaftung zu einem wirtschaftlich sinnvollen Preis nicht möglich sei.12 Dies gelte besonders für Einzelmandatsversicherungen.13 Wesentlicher Bestandteil eines Risikomanagements sei daher meist eine institutionelle14 oder eine vertragliche15 Haftungsbeschränkung.16 Eine institutionelle Haftungsbeschränkung ist eine Haftungsbeschränkung kraft Rechtsform, welche nicht für jedes Vertragsverhältnis gesondert vereinbart werden muss. Im Bereich der institutionellen Haftungsbeschränkungsmöglichkeiten für Rechtsanwälte habe sich das deutsche Recht in den letzten 20 Jahren enorm entwickelt.17 Lange Zeit sei unklar gewesen, ob Zusammenschlüsse von Rechtsanwälten 6 BT-Drucks. 12/4993, S. 32; Feuerich/Weyland/Vossebürger/Böhnlein/Brüggemann/ Böhnlein, § 51a BRAO Rdn. 1. 7 BT-Drucks. 12/4993, S. 32; Feuerich/Weyland/Vossebürger/Böhnlein/Brüggemann/ Böhnlein, § 51a BRAO Rdn. 1. 8 Bundesrechtsanwaltskammer, Stellungnahme zur Begrenzung der Haftung bei der Partnerschaftsgesellschaft und Änderung weiterer Regelungen vom Mai 2011, abrufbar unter http:// www.brak.de/zur-rechtspolitik/stellungnahmen-pdf/stellungnahmen-deutschland/2011/mai/stel lungnahme-der-brak-2011-31.pdf (letzter Abruf: 04. 10. 2014), S. 4; Bauer, BRAK 2013, 202. 9 Leuering, wiedergegeben in Protokoll Nr. 101 (Deutscher Bundestag, 17. Wahlperiode, Rechtsausschuss [6. Ausschuss]), S. 11; Henssler/Prütting/Diller, § 52 BRAO Rdn. 2. 10 Diller, AnwBl 2014, 130 (134/136); Hellwig, Anwaltsblattgespräch mit Rechtsanwalt Dr. Nicolas Lührig, AnwBl 2012, 345 (346); Salger, DB 2012, 1794. 11 Zu den Einzelheiten eines solchen Risikomanagements Diller, AnwBl 2014, 130 ff. 12 BT-Drucks. 12/4993, S. 32 re. Sp.; Diller, AnwBl 2014, 130 (135 f.); Gehling, ZIP 2012, 1118. 13 Michalski/Römermann/Römermann, § 8 PartGG Rdn. 29; Ahlers, in: FS Rowedder, S. 1 (11); Diller, AnwBl 2014, 130 (135 f.); Ewer, AnwBl 2010, 857. 14 Zum Risikomanagement durch Rechtsformwahl Vollkommer/Greger/Heinemann/Heinemann, Anwaltshaftungsrecht, § 21 Rdn. 5; Kilian, AnwBl 2012, 895 ff. 15 Zum Risikomanagement durch Haftungsbegrenzungsvereinbarungen Blattner, AnwBl 2013, 300 ff.; Diller, AnwBl 2014, 130 (133 ff.). 16 Blattner, AnwBl 2013, 300; zur vertraglichen Haftungsbeschränkung auch Diller, AnwBl 2014, 130 (136). 17 Kienzler, Die Partnerschaftsgesellschaft mit beschränkter Berufshaftung (PartG mbB) als gesetzgeberische Zwischenstation der Liberalisierung des Gesellschaftsrechts Freier Berufe, S. 5; Turpeinen, Anwaltsgesellschaften mit beschränkter Haftung in den USA und in Deutschland, S. 1 f.

§ 1 Haftungssituation von Rechtsanwälten

17

zulässig seien.18 Nach der Entscheidung des BGH, in der der BGH überörtliche Zusammenschlüsse von Rechtsanwälten als zulässig erachtete,19 sei es zu sehr vielen Fusionen von Kanzleien in Deutschland gekommen,20 darunter auch zu internationalen Zusammenschlüssen von Rechtsanwälten.21 International sind Fusionen von Kanzleien, die verschiedenen Rechtsordnungen angehören.22 Mittlerweile stehen Rechtsanwälten neben der GbR23 die Partnerschaftsgesellschaft,24 die Rechtsanwaltsgesellschaft mbH,25 die Unternehmergesellschaft26 und die AG27 offen. Trotz dieser vielfältigen Gestaltungsmöglichkeiten nach deutschem Recht sind in letzter Zeit einige Kanzleien in Deutschland in der Rechtsform der LLP tätig gewesen.28 Daher habe sich der deutsche Gesetzgeber entschlossen, die PartG mbB 18

Römermann, NJW 2013, 2305. BGH, Beschluss v. 18. 09. 1989, Az.: AnwZ (B) 30/89, NJW 1989, 2890 ff.; Kienzler, Die Partnerschaftsgesellschaft mit beschränkter Berufshaftung (PartG mbB) als gesetzgeberische Zwischenstation der Liberalisierung des Gesellschaftsrechts Freier Berufe, S. 5; Römermann, NJW 2013, 2305. 20 Römermann, NJW 2013, 2305; Römermann/Dibbelt, HFR 2013, 38 (39). 21 Römermann/Dibbelt, HFR 2013, 38 (39). 22 Ebenso in Bezug auf Unternehmenszusammenschlüsse Horn, ZIP 2000, 473 (475); Samson/Flindt, NZG 2006, 290 (291). 23 Weise/Krauß/Giehl, 7.3.2.1 Rdn. 1. 24 Weise/Krauß/Giehl, 7.3.2.1 Rdn. 1. 25 BayObLG, Beschluss v. 24. 11. 1994, Az.: 3 ZBR 115/94, NJW 1995, 199 ff.; Blattner, Die Vertragsgestaltung im Anwaltsvertrag unter besonderer Berücksichtigung Allgemeiner Mandatsbedingungen, S. 183. 26 Hartung/v. Wedel, Vor § 59c BRAO Rdn. 83; Vollkommer/Greger/Heinemann/Heinemann, Anwaltshaftungsrecht, § 22 Rdn. 4; Turpeinen, Anwaltsgesellschaften mit beschränkter Haftung in den USA und in Deutschland, S. 121; Axmann, NJW 2009, 2941 ff.; Heckschen/ Bretschneider, NotBZ 2013, 81 (88); Römermann, AnwBl 2009, 131 (132). 27 BGH, Beschluss v. 10. 01. 2005, Az.: AnwZ (B) 27 u. 28/03, NZG 2005, 596 ff.; Blattner, Die Vertragsgestaltung im Anwaltsvertrag unter besonderer Berücksichtigung Allgemeiner Mandatsbedingungen, S. 185. 28 Hartung, wiedergegeben in Protokoll Nr. 101 (Deutscher Bundestag, 17. Wahlperiode, Rechtsausschuss [6. Ausschuss]), S. 5; Bundesrechtsanwaltskammer, Stellungnahme zur Begrenzung der Haftung bei der Partnerschaftsgesellschaft und Änderung weiterer Regelungen vom Mai 2011, abrufbar unter http://www.brak.de/zur-rechtspolitik/stellungnahmen-pdf/stel lungnahmen-deutschland/2011/mai/stellungnahme-der-brak-2011-31.pdf (letzter Abruf: 04. 10. 2014), S. 3; Bundesrechtsanwaltskammer, Stellungnahme zum Referentenentwurf PartG mbB vom März 2012, abrufbar unter http://www.brak.de/zur-rechtspolitik/stellungnahmen-pdf/stel lungnahmen-deutschland/2012/maerz/stellungnahme-der-brak-2012-13.pdf (letzter Abruf: 04. 10. 2014), S. 2; Gaier/Wolf/Göcken/Keller, § 51a BRAO Rdn. 4; Henssler/Prütting/ Henssler, PartGG Einl. Rdn. 17; Kölner Handbuch Gesellschaftsrecht/S. Thouet, Kapitel 1 Rdn. 375; Münchener Anwaltshandbuch Arbeitsrecht/Moll, § 2 Rdn. 29; Schumacher, Die Partnerschaftsgesellschaft mit beschränkter Berufshaftung für Rechtsanwälte, S. 23; Carlé, kösdi 2013, 18547; Dahns, NJW-Spezial 2011, 574; Dahns, NJW-Spezial 2012, 190; Ewer, AnwBl 2010, 857; Friedel, AnwZert HaGesR 20/2012, Anm. 1; Hellwig, Anwaltsblattgespräch mit Rechtsanwalt Dr. Nicolas Lührig, AnwBl 2012, 345; Hellwig, NJW 2011, 1557 (1558); Henssler, ZAP 2012, 308; Kraft, ZNotP 2013, 242; Lohbeck, JSE 2013, 5 (13); Offermann19

18

1. Kap.: Einleitung

einzuführen.29 Diese Neuerung im deutschen Gesellschaftsrecht war von Anfang an umstritten. Insbesondere im Hinblick auf einen tatsächlichen Bedarf für die Einführung der PartG mbB waren sich die im Bundestag vertretenen Parteien30 uneinig.

§ 2 Ziel der Untersuchung Ziel der Untersuchung ist es, die Existenz eines Bedürfnisses für die Einführung der PartG mbB zu belegen und anschließend die Ausgestaltung der PartG mbB näher zu beleuchten. Insbesondere wird dabei untersucht, ob die aktuellen gesetzlichen Regelungen zur PartG mbB im Hinblick auf die Ziele des Gesetzgebers bei Einführung der PartG mbB noch verbessert werden können. Die Darstellung der PartG mbB konzentriert sich auf die wesentlichen Aspekte, nämlich die Außenhaftung und den Gläubigerschutz. Die Innenhaftung31 und etwaige Rückgriffsansprüche bleiben bis auf die Grundsätze der Existenzvernichtungshaftung außer Betracht. Da die Rechtsanwaltschaft durch intensive Lobbyarbeit den Anstoß für das Gesetzge-

Burckart, AnwBl 2014, 474 (486); Römermann, GmbHR 2012, 64 (66 ff.); Ruppert, DStR 2013, 1623 (1624); Schumm, StuB 2012, 287; Vossius, GmbHR 2012, R213; Walpert, ZRP 2012, 127; a. A. Römermann, NJW 2013, 2305 (2306). 29 Einführung der PartG mbB als Alternative zur LLP vgl. BT-Drucks. 17/10487, S. 1, 2; BT-Drucks. 17/13944, S. 1; Bundessteuerberaterkammer, Stellungnahme zum Referentenentwurf PartG mbB vom 14. März 2012, abrufbar unter https://www.bstbk.de/de/presse/stellung nahmen/archiv/20120314_1_stellungnahme_bstbk/index.html (letzter Abruf: 04. 10. 2014), S. 3; Institut der Wirtschaftsprüfer, Stellungnahme zum Referentenentwurf vom 15. März 2012, abrufbar unter www.idw.de/idw/download/BMJ__Partnerschaftsgesellschaft.pdf?id=61 6514&property=Inhalt (letzter Abruf: 22. 10. 2014), S. 1; Gaier/Wolf/Göcken/Keller, § 51a BRAO Rdn. 4; Beck’sches Formularbuch Bürgerliches, Handels- und Wirtschaftsrecht/Blaum/ Scholz, 1. Umwandlung einer Gesellschaft bürgerlichen Rechts in eine Partnerschaftsgesellschaft – Partnerschaftsvertrag zwischen Rechtsanwälten und Steuerberatern, Rdn. 25; Beck’sches Handbuch der Personengesellschaften/Lochmann, § 20 Rdn. 99; Beck’sches Steuer- und Bilanzrechtslexikon/Fey, Partnerschaftsgesellschaft Rdn. 10; Münchener Handbuch des Gesellschaftsrechts Band 1/Salger, § 45a Rdn. 3; Kienzler, Die Partnerschaftsgesellschaft mit beschränkter Berufshaftung (PartG mbB) als gesetzgeberische Zwischenstation der Liberalisierung des Gesellschaftsrechts Freier Berufe, S. 129; Römermann/Jähne, PartG und PartG mbB, S. 12; Vollkommer/Greger/Heinemann/Heinemann, Anwaltshaftungsrecht, § 22 Rdn. 10a; Brügge, KP 2012, 176; Dahns, NJW-Spezial 2011, 574; George/Schmolinske/ Wiedenhaupt, PFB 2013, 342; Friedel, AnwZert HaGesR 20/2012, Anm. 1; Heckschen/Bretschneider, NotBZ 2013, 81 (91); Kraft, ZNotP 2013, 242; Römermann/Dibbelt, HFR 2013, 38; Schüppen, BB 2012, 783; Schumm, StuB 2013, 740; Ring, WM 2014, 237 (242); Ruppert, DStR 2013, 1623 (1624); Salger, DB 2012, 1794 (1795); Schmidt-Keßeler, DStZ 2012, 741; Schulze, jurisPR-HaGesR 10/2012, Anm. 1; Stockhausen, GmbH-StP 2014, 129; Ulmer, AnwBl 2014, 806; Werner, StBW 2013, 715; Weyand, KP 2012, 60; bereits 2011 als Alternative zu LLP gefordert durch Filges, BRAK 2011, 45. 30 Deutscher Bundestag, Plenarprotokoll 17/195, S. 23579 ff. 31 Vgl. hierzu Wertenbruch, NZG 2013, 1006 ff.

§ 3 Gang der Darstellung

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bungsverfahren zur Einführung der PartG mbB gegeben hat,32 ist es naheliegend, diese Analyse schwerpunktmäßig in Bezug auf Zusammenschlüsse von Rechtsanwälten vorzunehmen. In Anbetracht der Bedeutung vertraglicher Haftungsbeschränkungen33 wird auch die Möglichkeit des Abschlusses von Haftungsbeschränkungsvereinbarungen durch die PartG mbB angesprochen. Steuerrechtliche Regelungen werden im Interesse einer Konzentration der Untersuchung auf das Gesellschaftsrecht nicht behandelt. Die versicherungsrechtlichen Aspekte werden nur insofern in die Darstellung einbezogen, soweit sie für die Herausarbeitung der gläubigerschützenden Gesichtspunkte relevant sind.

§ 3 Gang der Darstellung Diesem Ziel der Untersuchung entsprechend wird zunächst die Rechtsnatur der PartG mbB näher untersucht. Danach wird unter Berücksichtigung der gesellschaftsrechtlichen Situation in Deutschland und unter Einbeziehung der LLP erörtert, ob überhaupt ein Bedürfnis für die PartG mbB besteht. Das 4. Kapitel setzt sich im Anschluss daran mit der Gründung einer PartG mbB unter Berücksichtigung des nach § 8 Abs. 4 S. 3 PartGG erforderlichen Namenszusatzes auseinander. Anschließend folgt mit dem 5. Kapitel ein Schwerpunkt der Untersuchung, der sich mit der Außenhaftung der PartG mbB beschäftigt. Hierbei wird die besondere Situation der Dauermandate berücksichtigt. Wegen der beschränkten Außenhaftung der Partner einer PartG mbB ist der Schutz der Gläubiger von besonderem Interesse. Den gläubigerschützenden Aspekten wendet sich daher das 6. Kapitel intensiv zu. Den Schlusspunkt der Untersuchung bildet das 7. Kapitel. Dort werden die erarbeiteten Ergebnisse zusammengefasst und ein Ausblick auf die Zukunft gegeben.

32

Vollkommer/Greger/Heinemann/Heinemann, Anwaltshaftungsrecht, § 22 Rdn. 10a; Henssler, Legal Tribune Online 21. 02. 2012, abrufbar unter http://www.lto.de//recht/job-karrie re/j/neue-haftungsbeschränkung-fuer-rechtsanwaelte/ (letzter Abruf: 20. 10. 2014); Henssler, AnwBl 2014, 96 (105); Vorschlag der PartG mbB seitens des DAV bzw. auch BRAK Grunewald, BB Die erste Seite 2011, Nr. 50; Grunewald, NJW 2011, 3767 (3770); Schüppen, BB 2012, 783; ähnlich zur Rolle des DAV in diesem Gesetzgebungsvorhaben Glindemann, AnwBl 2014, 214; ähnlich auch Schumacher, Die Partnerschaftsgesellschaft mit beschränkter Berufshaftung für Rechtsanwälte, S. 23. 33 Heckschen/Bretschneider, NotBZ 2013, 81 (84).

2. Kapitel

Rechtsnatur der PartG mbB § 1 Einordnung in das System des Personenund Kapitalgesellschaftsrechts Der Gesetzgeber hat die Partnerschaftsgesellschaft im Jahre 2013 mit der Einführung der PartG mbB weiterentwickelt.1 Ebenso wie die seit 1994 als Rechtsform mögliche2 Partnerschaftsgesellschaft3 ist die PartG mbB nach zutreffender allgemeiner Meinung eine Personengesellschaft,4 denn die PartG mbB basiere infolge der 1

Schumacher, Die Partnerschaftsgesellschaft mit beschränkter Berufshaftung für Rechtsanwälte, S. 28; Gladys, DStR 2015, 916. 2 Henssler, Einführung Rdn. 1; Kazemi, PartGmbB – Partnerschaftsgesellschaft mit beschränkter Berufshaftung, S. 2; Kienzler, Die Partnerschaftsgesellschaft mit beschränkter Berufshaftung (PartG mbB) als gesetzgeberische Zwischenstation der Liberalisierung des Gesellschaftsrechts Freier Berufe, S. 1; Schumacher, NZG 2015, 379. 3 Zur Einordnung der Partnerschaftsgesellschaft als Personengesellschaft BT-Drucks. 12/ 6152, S. 9 li. Sp.; Bergmann/Pauge/Steinmeyer/Wallhäuser, § 1 PartGG Rdn. 7; Ulmer/ Schäfer/Schäfer, § 1 PartGG Rdn. 7; Kölner Handbuch Gesellschaftsrecht/S. Thouet, Kapitel 1 Rdn. 310 f.; Schwerdtfeger/Wegner/Bonacker, S. 2158 Rdn. 2; Praxishandbuch Anwaltsrecht/ Brandi, § 9 Rdn. 83; Praxis des Handels- und Gesellschaftsrechts/Kesseler, Teil 2 Rdn. 1184; Grobshäuser/Maier/Kies/Maier, Besteuerung der Gesellschaften, S. 62; Kazemi, PartGmbB – Partnerschaftsgesellschaft mit beschränkter Berufshaftung, S. 2; Kienzler, Die Partnerschaftsgesellschaft mit beschränkter Berufshaftung (PartG mbB) als gesetzgeberische Zwischenstation der Liberalisierung des Gesellschaftsrechts Freier Berufe, S. 34; Langenfeld/ Miras, GmbH-Vertragspraxis, S. 238; Römermann/Jähne, PartG und PartG mbB, S. 14; Schumacher, Die Partnerschaftsgesellschaft mit beschränkter Berufshaftung für Rechtsanwälte, S. 21/29; Knoll/Schüppen, DStR 1995, 608 (610); Römermann/Dibbelt, Berater-Beilage zum Mandantenrundschreiben des Stollfuß-Verlages 8/2012; Schulze, jurisPR-HaGesR 10/ 2012, Anm. 1. 4 Bundesrechtsanwaltskammer, Stellungnahme zum Referentenentwurf PartG mbB vom März 2012, abrufbar unter http://www.brak.de/zur-rechtspolitik/stellungnahmen-pdf/stellung nahmen-deutschland/2012/maerz/stellungnahme-der-brak-2012-13.pdf (letzter Abruf: 04. 10. 2014), S. 3; Beck’scher Onlinekommentar BORA/Römermann, § 59a BRAO Rdn. 135c; Henssler/Prütting/Henssler, § 8 PartGG Rdn. 62; MüKoStGB/Radtke/Petermann, Vorbemerkung zu den §§ 283 ff. Rdn. 47; Kölner Handbuch Gesellschaftsrecht/S. Thouet, Kapitel 1 Rdn. 378/414; Kienzler, Die Partnerschaftsgesellschaft mit beschränkter Berufshaftung (PartG mbB) als gesetzgeberische Zwischenstation der Liberalisierung des Gesellschaftsrechts Freier Berufe, S. 131; Schumacher, Die Partnerschaftsgesellschaft mit beschränkter Berufshaftung für Rechtsanwälte, S. 29/134; Friedel, AnwZert HaGesR 20/2012, Anm. 1; Friedel, AnwZert HaGesR 18/2013, Anm. 1; Henssler/Markworth, NZG 2015, 1 (2); Lohbeck, JSE

§ 1 Einordnung in das Personen- und Kapitalgesellschaftsrecht

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Verweisung in § 1 Abs. 4 PartGG auf dem Recht der GbR5 und die Haftung der Partner sei nach § 8 Abs. 4 PartGG nur für Verbindlichkeiten der PartG mbB aus Schäden wegen fehlerhafter Berufsausübung auf das Gesellschaftsvermögen beschränkt.6 Zudem spreche die Gesetzesbegründung selbst für eine Einordnung der PartG mbB als Personengesellschaft,7 denn der Gesetzgeber habe den „Vorteil der transparenten Besteuerung“8 bei der Partnerschaftsgesellschaft betont und erläutert, dass er durch Änderung der Haftungssituation bei der Partnerschaftsgesellschaft eine Alternative zur LLP schaffen wolle.9 Die neue PartG mbB wird häufig als Hybrid bezeichnet,10 also als Gesellschaft mit Merkmalen sowohl von Personen- als auch Kapitalgesellschaften,11 denn die PartG mbB unterscheide sich wegen der Haftungsbeschränkung auf das Gesellschaftsvermögen für Verbindlichkeiten der PartG mbB aus Schäden wegen fehlerhafter Berufsausübung (§ 8 Abs. 4 PartGG) deutlich von den anderen Personengesellschaften, bei denen die Gesellschafter weitgehend mit ihrem Privatvermögen haften (z. B. §§ 128 ff. HGB).12 Sie sei die erste Gestaltungsmöglichkeit im deutschen Gesellschaftsrecht, bei der die Vorteile einer Personengesellschaft mit der gesetzlichen Haftungsbeschränkung in Bezug auf berufliche Fehler verbunden wurden.13 Zu Recht wird angemerkt, dass die PartG mbB einen wesentlichen Un2013, 5 (16); Römermann/Jähne, BB 2015, 579; Römermann/Jähne, NWB 2013, 3776 (3777); ähnlich auch Kienzler, Die Partnerschaftsgesellschaft mit beschränkter Berufshaftung (PartG mbB) als gesetzgeberische Zwischenstation der Liberalisierung des Gesellschaftsrechts Freier Berufe, S. 89; Römermann/Dibbelt, Berater-Beilage zum Mandantenrundschreiben des Stollfuß-Verlages 8/2012; Römermann/Praß, NZG 2012, 601 (606); Werner, StBW 2013, 715 (717), die die PartG mbB als Personengesellschaft „mit teilweise verbandsrechtlichem Charakter“ bezeichnen. 5 Schumacher, Die Partnerschaftsgesellschaft mit beschränkter Berufshaftung für Rechtsanwälte, S. 30; Römermann/Praß, NZG 2012, 601 (606); Werner, StBW 2013, 715 (717). 6 Ähnlich auch Werner, StBW 2013, 715 (717). 7 Werner, StBW 2013, 715 (717). 8 BT-Drucks. 17/10487, S. 11. 9 BT-Drucks. 17/10487, S. 11; Werner, StBW 2013, 715 (717). 10 So beispielsweise bei Kienzler, Die Partnerschaftsgesellschaft mit beschränkter Berufshaftung (PartG mbB) als gesetzgeberische Zwischenstation der Liberalisierung des Gesellschaftsrechts Freier Berufe, S. 73/89/119/129/285; Gladys, DStR 2013, 2416; Linardatos, VersR 2013, 1488; Lohbeck, JSE 2013, 5 (16); Ring, WM 2014, 237; Römermann, GmbHR 2013, R289; Römermann, NJW 2013, 2305 (2308); ähnlich auch Römermann/Jähne, NWB 2014, 1376 f., die die PartG mbB als einen „Zwitter im Gesellschaftsrecht“ bezeichnen; a. A. Henssler/Prütting/Henssler, § 8 PartGG Rdn. 62. 11 Kienzler, Die Partnerschaftsgesellschaft mit beschränkter Berufshaftung (PartG mbB) als gesetzgeberische Zwischenstation der Liberalisierung des Gesellschaftsrechts Freier Berufe, S. 89/119/129; Römermann, NJW 2013, 2305 (2308). 12 Schumacher, Die Partnerschaftsgesellschaft mit beschränkter Berufshaftung für Rechtsanwälte, S. 30; Leitzen, DNotZ 2013, 596 (597 f.). 13 Gluth/Rund, AO-StB 2014, S3 (S24); Gluth/Rund, ErbStB 2014, S3 (S24); Gluth/Rund, EStB 2014, S3 (S24); Gluth/Rund, GmbH-StB 2014, S3 (S24); Gluth/Rund, UStB 2014, S3

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2. Kap.: Rechtsnatur der PartG mbB

terschied zu einer Kapitalgesellschaft aufweise,14 denn die Haftungsbeschränkung nach § 8 Abs. 4 PartGG erfasse nicht alle Arten von Forderungen, sondern nur solche Verbindlichkeiten der PartG mbB aus Schäden wegen fehlerhafter Berufsausübung.15 Wegen dieser teilweisen Haftungsbeschränkung wurde die PartG mbB bereits als „janusköpfige Gestalt“16 bezeichnet. Diesen Argumenten ist zuzustimmen und sie rechtfertigen die Bezeichnung der PartG mbB als Hybrid. Dennoch ist die PartG mbB gesellschaftsrechtlich im Einklang mit der allgemeinen Meinung wegen ihrer Anlehnung an die GbR den Personengesellschaften zuzuordnen.17

§ 2 Die PartG mbB als Rechtsformvariante zur Partnerschaftsgesellschaft Bereits bei der Einführung der Unternehmergesellschaft mittels § 5a GmbHG hat der Gesetzgeber klargestellt, dass die Eingliederung einer neuen Rechtsform in das Gesellschaftsrecht einen „unverhältnismäßigen Aufwand an Regulierung“ bedeute.18 Daher sei die Unternehmergesellschaft als Variante zur GmbH ins GmbHG eingefügt (S24); Henssler, BB Die erste Seite 2013, Nr. 34; Grunewald, NJW 2013, 3620; Reinemann, Mitteilungen (RAK München) 03/2013, 6. 14 Leitzen, DNotZ 2013, 596 (597 f.). 15 Leitzen, DNotZ 2013, 596 (597 f.). 16 Deutscher Richterbund, Stellungnahme zum Referentenentwurf PartG mbB vom März 2012, abrufbar unter http://www.drb.de/cms/fileadmin/docs/Stellungnahmen/DRB_120313_ Stn_Nr_11_RefE_Partnerschaftsgesellschaft.pdf (letzter Abruf: 04. 10. 2014), S. 4; auch zitert bei Schumacher, Die Partnerschaftsgesellschaft mit beschränkter Berufshaftung für Rechtsanwälte, S. 32. 17 Bundesrechtsanwaltskammer, Stellungnahme zum Referentenentwurf PartG mbB vom März 2012, abrufbar unter http://www.brak.de/zur-rechtspolitik/stellungnahmen-pdf/stellung nahmen-deutschland/2012/maerz/stellungnahme-der-brak-2012-13.pdf (letzter Abruf: 04. 10. 2014), S. 3; Beck’scher Onlinekommentar BORA/Römermann, § 59a BRAO Rdn. 135c; Henssler/Prütting/Henssler, § 8 PartGG Rdn. 62; MüKoStGB/Radtke/Petermann, Vorbemerkung zu den §§ 283 ff. Rdn. 47; Kölner Handbuch Gesellschaftsrecht/S. Thouet, Kapitel 1 Rdn. 378/414; Kienzler, Die Partnerschaftsgesellschaft mit beschränkter Berufshaftung (PartG mbB) als gesetzgeberische Zwischenstation der Liberalisierung des Gesellschaftsrechts Freier Berufe, S. 131; Schumacher, Die Partnerschaftsgesellschaft mit beschränkter Berufshaftung für Rechtsanwälte, S. 29/134; Friedel, AnwZert HaGesR 20/2012, Anm. 1; Friedel, AnwZert HaGesR 18/2013, Anm. 1; Henssler/Markworth, NZG 2015, 1 (2); Lohbeck, JSE 2013, 5 (16); Römermann/Jähne, BB 2015, 579; Römermann/Jähne, NWB 2013, 3776 (3777); ähnlich auch Kienzler, Die Partnerschaftsgesellschaft mit beschränkter Berufshaftung (PartG mbB) als gesetzgeberische Zwischenstation der Liberalisierung des Gesellschaftsrechts Freier Berufe, S. 89; Römermann/Dibbelt, Berater-Beilage zum Mandantenrundschreiben des Stollfuß-Verlages 8/2012; Römermann/Praß, NZG 2012, 601 (606); Werner, StBW 2013, 715 (717), die die PartG mbB als Personengesellschaft „mit teilweise verbandsrechtlichem Charakter“ bezeichnen. 18 BT-Drucks. 16/6140, S. 31; so zitiert bei Spies, Unternehmergesellschaft (haftungsbeschränkt), S. 94.

§ 2 PartG mbB als Rechtsformvariante zur Partnerschaftsgesellschaft

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worden.19 Nach herrschender Meinung in der Literatur und nach Auffassung der Rechtsprechung sei die PartG mbB ebenfalls20 keine neue Rechtsform, sondern eine Rechtsformvariante zur Partnerschaftsgesellschaft.21 Dem ist zuzustimmen. Die PartG mbB steht nach dieser Auffassung neben der bisherigen Partnerschaftsgesellschaft, die als alternative Organisationsform fortbesteht.22 Für die Einordnung als 19 BT-Drucks. 16/6140, S. 31; Spies, Unternehmergesellschaft (haftungsbeschränkt), S. 94; Posegga, DStR 2012, 611 (612). 20 Posegga, DStR 2012, 611 (612). 21 BT-Drucks. 17/10487, S. 13 re. Sp./15 li. Sp.; OLG Nürnberg, Beschluss v. 05. 02. 2014, Az.: 12 W 351/14, WM 2014, 895 (896); Cramer, Anmerkung zu OLG Nürnberg, Beschluss v. 05. 02. 2014, Az.: 12 W 351/14, GWR 2014, 197; Lamsa, Anmerkung zu OLG Nürnberg, Beschluss v. 05. 02. 2014, Az.: 12 W 351/14, EWiR 2014, 445 (446); Römermann, Anmerkung zu OLG Nürnberg, Beschluss v. 05. 02. 2014, Az.: 12 W 351/14, BB 2014, 534 (535); Beck’scher Onlinekommentar BORA/Römermann, § 59a BRAO Rdn. 135c; Henssler/Prütting/ Diller, § 51a BRAO Rdn. 2; Henssler/Prütting/Henssler, § 8 PartGG Rdn. 57; Michalski/Römermann/Römermann, § 8 PartGG Rdn. 79; MüKoBGB/Schäfer, § 8 PartGG Rdn. 41; Schwerdtfeger/Wegner/Bonacker, S. 2160 Rdn. 8; Borgmann/Jungk/Schwaiger/Jungk, § 37 Rdn. 43; Formularbuch Recht und Steuern/Hund/von Hagen, A. 11.20 II. Erläuterungen Rdn. 3; Kölner Handbuch Gesellschaftsrecht/S. Thouet, Kapitel 1 Rdn. 414; Münchener Anwaltshandbuch Personengesellschaftsrecht/Johannsson, § 4 Rdn. 456; Münchener Anwaltshandbuch Personengesellschaftsrecht/Gummert, § 7 Rdn. 72; Münchener Anwaltshandbuch Personengesellschaftsrecht/Friel, § 13 Rdn. 50; Münchener Anwaltshandbuch Personengesellschaftsrecht/von Unger/Friel, § 15 Rdn. 156; Kienzler, Die Partnerschaftsgesellschaft mit beschränkter Berufshaftung (PartG mbB) als gesetzgeberische Zwischenstation der Liberalisierung des Gesellschaftsrechts Freier Berufe, S. 90; Kilian, Management von Haftungsrisiken in Anwaltskanzleien, S. 72; Michels/Möller, Ärztliche Kooperationen, S. 221; Schumacher, Die Partnerschaftsgesellschaft mit beschränkter Berufshaftung für Rechtsanwälte, S. 28; Stehle/Stehle/Leuz, Die rechtlichen und steuerlichen Wesensmerkmale der verschiedenen Gesellschaftsformen, S. 76; Vollkommer/Greger/Heinemann/Heinemann, Anwaltshaftungsrecht, § 22 Rdn. 10a; Beck, DZWIR 2012, 447 (448); George/Schmolinske/Wiedenhaupt, PFB 2013, 342; Heinemann, FGPrax 2015, 1; Henssler, NJW 2014, 1761; Hirtz, ZAP Fach 15, 607 (609); Jung, GmbHR 2014, 579 ff. Fußnote 26; Kilian, MDR 2013, 1137 (1138); Henssler/ Markworth, NZG 2015, 1 (2); Kubata/Riegler/Straßen, DStR 2014, 1949 (1954); Lieder/ Hoffmann, NZG 2014, 127; Lieder/Hoffmann, NJW 2015, 897 (902); Offermann-Burckart, AnwBl 2014, 474 (475); Offermann-Burckart, AnwBl 2015, 18; Posegga, DStR 2012, 611 (612); Römermann, AnwBl 2012, 288 (290); Römermann, GmbHR 2013, R289; Römermann/ Jähne, NWB 2014, 1376 f.; Römermann/Jähne, BB 2015, 579 (580); Ruppert, DStR 2013, 1623 (1624); Schumacher, NZG 2015, 379; Schumm, StuB 2013, 740; Seebach, RNotZ 2015, 17 (19); Seibert, WPg 2013, Heft 15 I; Stockhausen, GmbH-StP 2014, 129; Uwer/Roeding, AnwBl 2013, 309; Wälzholz, DStR 2013, 2637 (2642); Werner, StBW 2013, 715 (717); Willerscheid, NWB 2013, 2490; Wirtschaftsprüferkammer, Die wichtigsten Fragen und Antworten zur PartGmbB aus Sicht des WP/vBP (Stand: 26. 07. 2013), abrufbar unter http://www.wpk.de/ mitglieder/praxishinweise/partgmbb/ (letzter Abruf: 04. 10. 2014), S. 2; wohl a. A. Gluth/Rund, AO-StB 2014, S3 (S25); Gluth/Rund, ErbStB 2014, S3 (S25); Gluth/Rund, EStB 2014, S3 (S25); Gluth/Rund, GmbH-StB 2014, S3 (S25); Gluth/Rund, UStB 2014, S3 (S25); sowie Vinken, Beihefter zu DStR 22 2012, 81 (82), die die PartG mbB ohne nähere Begründung als neue Rechtsform bezeichnen. 22 BT-Drucks. 17/10487, S. 11 li. Sp.; 13 re. Sp./15 li. Sp.; Bundesrechtsanwaltskammer, Stellungnahme zur Begrenzung der Haftung bei der Partnerschaftsgesellschaft und Änderung weiterer Regelungen vom Mai 2011, abrufbar unter http://www.brak.de/zur-rechtspolitik/stel

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2. Kap.: Rechtsnatur der PartG mbB

Rechtsformvariante zur Partnerschaftsgesellschaft werden von der Rechtsprechung drei Argumente angeführt. Zum einen wird dargelegt, dass sowohl die Partnerschaftsgesellschaft als auch die PartG mbB innerhalb eines Gesetzes, des PartGG, geregelt seien, hingegen ansonsten verschiedene Rechtsformen in der Regel in unterschiedlichen Gesetzen zu finden wären.23 Richtig ist dieses erste Argument im Hinblick auf die GmbH und ihre Variante, die Unternehmergesellschaft, die beide im GmbHG geregelt sind.24 Demgegenüber ist die AG als andere Rechtsform im AktG zu finden. Allerdings werden von der Literatur im Nachgang des Urteils auch richtigerweise Gegenbeispiele wie die OHG und die KG angeführt,25 zwei verschiedene Rechtsformen, die beide im HGB geregelt sind. Dieses Argument werde somit zu Recht als nicht besonders durchgreifend empfunden.26 Bedeutender ist für die Einordnung der PartG mbB als Rechtsformvariante zur Partnerschaftsgesellschaft das zweite von der Rechtsprechung vorgebrachte Argument, nämlich, dass die Regelungen des PartGG für die Partnerschaftsgesellschaft und für die PartG mbB gelten,27 soweit für die PartG mbB keine Sondervorschriften erlassen wurden.28 Die Einführung der PartG mbB sei neben wenigen kleineren Änderungen des PartGG durch die Einfügung eines neuen Absatzes, nämlich § 8 Abs. 4 PartGG, in das PartGG erfolgt.29 So gelte § 8 Abs. 1 PartGG sowohl für die einfache Partnerschaftsgesellschaft mit der Handelndenhaftung nach § 8 Abs. 2 lungnahmen-pdf/stellungnahmen-deutschland/23 011/mai/stellungnahme-der-brak-2011-31.pdf (letzter Abruf: 04. 10. 2014), S. 4 f.; Schwerdtfeger/Wegner/Bonacker, S. 2160 Rdn. 8; Kienzler, Die Partnerschaftsgesellschaft mit beschränkter Berufshaftung (PartG mbB) als gesetzgeberische Zwischenstation der Liberalisierung des Gesellschaftsrechts Freier Berufe, S. 90; Kilian, Management von Haftungsrisiken in Anwaltskanzleien, S. 72; Peitscher, Anwaltsrecht, § 36 Rdn. 665; Schumacher, Die Partnerschaftsgesellschaft mit beschränkter Berufshaftung für Rechtsanwälte, S. 28; Ulmer, AnwBl 2014, 806. 23 OLG Nürnberg, Beschluss v. 05. 02. 2014, Az.: 12 W 351/14, WM 2014, 895 (896). 24 Zur Vergleichbarkeit der Situation der Partnerschaftsgesellschaft/PartG mbB und der GmbH/Unternehmergesellschaft Lamsa, Anmerkung zu OLG Nürnberg, Beschluss v. 05. 02. 2014, Az.: 12 W 351/14, EWiR 2014, 445 (446). 25 Lieder, Anmerkung zu OLG Nürnberg, Beschluss v. 05. 02. 2014, Az.: 12 W 351/14, NotBZ 2014, 178 (179). 26 Lieder, Anmerkung zu OLG Nürnberg, Beschluss v. 05. 02. 2014, Az.: 12 W 351/14, NotBZ 2014, 178 (179). 27 OLG Nürnberg, Beschluss v. 05. 02. 2014, Az.: 12 W 351/14, WM 2014, 895 (896); Lieder, Anmerkung zu OLG Nürnberg, Beschluss v. 05. 02. 2014, Az.: 12 W 351/14, NotBZ 2014, 178; Münchener Anwaltshandbuch Personengesellschaftsrecht/Johannsson, § 4 Rdn. 458; Münchener Anwaltshandbuch Personengesellschaftsrecht/Friel, § 13 Rdn. 50; ähnlich auch Schumacher, Die Partnerschaftsgesellschaft mit beschränkter Berufshaftung für Rechtsanwälte, S. 28. 28 Münchener Anwaltshandbuch Personengesellschaftsrecht/Johannsson, § 4 Rdn. 458. 29 Lieder, Anmerkung zu OLG Nürnberg, Beschluss v. 05. 02. 2014, Az.: 12 W 351/14, NotBZ 2014, 178 (179); Kazemi, PartGmbB – Partnerschaftsgesellschaft mit beschränkter Berufshaftung, S. 8.

§ 2 PartG mbB als Rechtsformvariante zur Partnerschaftsgesellschaft

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PartGG als auch für die PartG mbB.30 Gemäß § 8 Abs. 1 PartGG haften die Partner für Verbindlichkeiten der Partnerschaftsgesellschaft neben dem Gesellschaftsvermögen persönlich.31 Dieser Grundsatz der persönlichen Haftung werde bei der Partnerschaftsgesellschaft gemäß § 8 Abs. 2 PartGG32 und bei der PartG mbB nach § 8 Abs. 4 PartGG33 eingeschränkt.34 Diesem Argumentationsansatz ist zu folgen. Anders als bei der KG, auf die trotz ihrer Ausgestaltung als eigene Rechtsform viele Regelungen der OHG gemäß § 161 Abs. 2 HGB anwendbar sind, ist aber hervorzuheben, dass der Gesetzgeber für die PartG mbB auf eine Verweisungsvorschrift innerhalb des PartGG verzichtet hat. Dies spricht dafür, dass der Gesetzgeber des § 8 Abs. 4 PartGG bei der Partnerschaftsgesellschaft und der PartG mbB nicht von zwei verschiedenen Rechtsformen ausging, bei denen es für die Anwendbarkeit der jeweils anderen Vorschriften einer Verweisungsnorm bedarf, sondern lediglich eine Rechtsformvariante zur Partnerschaftsgesellschaft einführen wollte. Ansonsten hätte der Gesetzgeber, wie bei anderen Regelungen (z. B. § 105 Abs. 2 HGB, § 161 Abs. 2 HGB, § 1 Abs. 4 PartGG), eine Verweisungsvorschrift eingefügt. Diese gesetzessystematischen Überlegungen werden nach Ansicht der Rechtsprechung noch dadurch unterstrichen, dass die Paragraphen der Partnerschaftsregisterverordnung (PRV) im Zuge der Einführung der PartG mbB nicht geändert wurden.35 Zudem weist die Literatur zutreffend darauf hin, dass das UmwG unverändert geblieben ist.36 Dort gelte die PartG mbB als Partnerschaftsgesellschaft im Sinne des § 3 Abs. 1 Nr. 1 UmwG.37 Außerdem habe der Gesetzgeber in § 7 Abs. 5 PartGG geregelt, dass bei der PartG mbB auch der Namenszusatz im Sinne des § 8 Abs. 4 S. 3 PartGG auf Geschäftsbriefen aufzuführen sei.38 Zudem wäre § 7 Abs. 5 PartGG nicht erforderlich gewesen, wenn der Gesetzgeber die PartG mbB als neue Rechtsform hätte ausgestalten wollen,39 denn die Rechtsform sei bereits gemäß § 7

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Römermann, Anmerkung zu OLG Nürnberg, Beschluss v. 05. 02. 2014, Az.: 12 W 351/ 14, BB 2014, 534 (535); Schwerdtfeger/Wegner/Bonacker, S. 2169 Rdn. 49 f. 31 Lamsa, Anmerkung zu OLG Nürnberg, Beschluss v. 05. 02. 2014, Az.: 12 W 351/14, EWiR 2014, 445 (446). 32 Siehe 3. Kapitel § 2. 33 Siehe 5. Kapitel § 2. 34 Lamsa, Anmerkung zu OLG Nürnberg, Beschluss v. 05. 02. 2014, Az.: 12 W 351/14, EWiR 2014, 445 (446); Römermann, Anmerkung zu OLG Nürnberg, Beschluss v. 05. 02. 2014, Az.: 12 W 351/14, BB 2014, 534 (535). 35 OLG Nürnberg, Beschluss v. 05. 02. 2014, Az.: 12 W 351/14, WM 2014, 895 (896). 36 Lamsa, Anmerkung zu OLG Nürnberg, Beschluss v. 05. 02. 2014, Az.: 12 W 351/14, EWiR 2014, 445 (446). 37 Lamsa, Anmerkung zu OLG Nürnberg, Beschluss v. 05. 02. 2014, Az.: 12 W 351/14, EWiR 2014, 445 (446); Lutter/Drygala, § 3 UmwG Rdn. 9. 38 Lamsa, Anmerkung zu OLG Nürnberg, Beschluss v. 05. 02. 2014, Az.: 12 W 351/14, EWiR 2014, 445 (446). 39 Lamsa, Anmerkung zu OLG Nürnberg, Beschluss v. 05. 02. 2014, Az.: 12 W 351/14, EWiR 2014, 445 (446).

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2. Kap.: Rechtsnatur der PartG mbB

Abs. 5 PartGG in Verbindung mit § 125a HGB zu erwähnen.40 Neben der Gesetzessystematik könne auch der Wortlaut des § 8 Abs. 4 PartGG als Argument für die Einordnung der PartG mbB als Rechtsformvariante zur Partnerschaftsgesellschaft angeführt werden,41 denn in § 8 Abs. 4 PartGG werde die PartG mbB stets „Partnerschaft“ genannt.42 Des Weiteren sprechen die Gesetzgebungsmaterialien dafür, dass die PartG mbB eine Rechtsformvariante zur Partnerschaftsgesellschaft ist. Zwar habe sich der Gesetzgeber im Rahmen des Gesetzgebungsverfahrens zu § 8 Abs. 4 PartGG in Bezug auf diese Fragestellung teilweise missverständlich ausgedrückt, indem er in den Gesetzgebungsmaterialen von unterschiedlichen Rechtsformen sprach.43 Jedoch habe der Gesetzgeber immer, wenn er sich zur Rechtsnatur der PartG mbB äußerte, die PartG mbB als Variante bzw. Rechtsformvariante zur Partnerschaftsgesellschaft bezeichnet.44 Somit seien die missverständlichen Formulierungen als sprachliches Versehen einzuordnen45 und eine Intention des Gesetzgebers zur Schaffung einer Rechtsformvariante anzunehmen. Zusammenfassend ist die PartG mbB im Einklang mit der Literatur als eine Form der Partnerschaftsgesellschaft mit einer gegenüber der Partnerschaftsgesellschaft abgewandelten Haftungssituation und einem gesondert geregelten Namenszusatz einzuordnen.46 Die PartG mbB begrenze im Gegensatz zur Partnerschaftsgesellschaft die persönliche Haftung der Partner,47 denn im Vergleich zur Partnerschaftsgesellschaft sei bei der PartG mbB die Haftung für Verbindlichkeiten der PartG mbB aus Schäden wegen fehlerhafter Berufsausübung auf das Vermögen der Gesellschaft beschränkt.48 Die Vorschriften des PartGG gelten nach allgemeiner Meinung auch für

40 Lamsa, Anmerkung zu OLG Nürnberg, Beschluss v. 05. 02. 2014, Az.: 12 W 351/14, EWiR 2014, 445 (446). 41 Cramer, Anmerkung zu OLG Nürnberg, Beschluss v. 05. 02. 2014, Az.: 12 W 351/14, GWR 2014, 197. 42 Cramer, Anmerkung zu OLG Nürnberg, Beschluss v. 05. 02. 2014, Az.: 12 W 351/14, GWR 2014, 197. 43 Lieder, Anmerkung zu OLG Nürnberg, Beschluss v. 05. 02. 2014, Az.: 12 W 351/14, NotBZ 2014, 178; Römermann, Anmerkung zu OLG Nürnberg, Beschluss v. 05. 02. 2014, Az.: 12 W 351/14, BB 2014, 534 (535); Bezeichnung als verschiedene Rechtsformen beispielsweise erfolgt bei BT-Drucks. 17/10487, S. 3 und 13 li. Sp. 44 Lieder, Anmerkung zu OLG Nürnberg, Beschluss v. 05. 02. 2014, Az.: 12 W 351/14, NotBZ 2014, 178; Römermann, Anmerkung zu OLG Nürnberg, Beschluss v. 05. 02. 2014, Az.: 12 W 351/14, BB 2014, 534 (535); Bezeichnung als Variante bei BT-Drucks. 17/10487, S. 13 re. Sp., S. 15 li. Sp., S. 17 re. Sp., S. 18 li. Sp. 45 Römermann, Anmerkung zu OLG Nürnberg, Beschluss v. 05. 02. 2014, Az.: 12 W 351/ 14, BB 2014, 534 (535). 46 BT-Drucks. 17/10487, S. 15; Henssler/Prütting/Henssler, § 8 PartGG Rdn. 57. 47 Uwer/Roeding, AnwBl 2013, 309. 48 Michalski/Römermann/Römermann, § 8 PartGG Rdn. 79; Römermann/Praß, NZG 2012, 601 (606); Werner, StBW 2013, 715 (717).

§ 3 Frage nach Einordnung der PartG mbB als juristische Person

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die PartG mbB, soweit sich aus den neu erlassenen Vorschriften §§ 4 Abs. 3, 7 Abs. 5, 8 Abs. 4 PartGG keine Besonderheiten ergeben.49

§ 3 Frage nach der Einordnung der PartG mbB als juristische Person Mit einer Haftungsbeschränkung auf das Gesellschaftsvermögen ging im deutschen Recht bisher nach zutreffender Ansicht in der Literatur stets die Anerkennung als juristische Person einher.50 Die PartG mbB ist nach allgemeiner Meinung aber keine juristische Person.51 Diese Einordnung wird in der Literatur richtigerweise mit der Behandlung der PartG mbB im PartGG52 und ihrer Einordnung als Rechtsformvariante53 zur Partnerschaftsgesellschaft, die ebenfalls keine juristische Person sei,54 belegt.55 Der Gesetzgeber habe sich bei der Einführung der Partnerschaftsgesellschaft im Jahre 1995 aufgrund des starken Personenbezugs von Mandanten zu den jeweiligen Freiberuflern gegen eine rechtliche Verselbstständigung der Partnerschaftsgesellschaft als juristische Person entschieden.56 Stützen lasse sich diese Einordnung auch auf das Fehlen einer Regelung im Rahmen des PartGG, die die Verselbstständigung als juristische Person anordne.57 Denn entscheidend für die Frage, ob eine Rechtsform eine juristische Person ist oder nicht, sei nach dem „System der Normativbestimmungen“58 die dementsprechende Einordnung im Gesetz.59 Derartige Regelungen fänden sich 49

Münchener Anwaltshandbuch Personengesellschaftsrecht/Johannsson, § 4 Rdn. 458; Bauer, BRAK 2013, 202 f.; Leitzen, DNotZ 2013, 596 (597). 50 Werner, StBW 2013, 715 (717). 51 Lamsa, Anmerkung zu OLG Nürnberg, Beschluss v. 05. 02. 2014, Az.: 12 W 351/14, EWiR 2014, 445 (446); Henssler/Prütting/Henssler, § 8 PartGG Rdn. 74; Michalski/Römermann/Praß, § 7 PartGG Rdn. 35; Michalski/Römermann/Römermann, § 8 PartGG Rdn. 79; Beck’scher Onlinekommentar BORA/Römermann, § 59a BRAO Rdn. 135c; Schumacher, Die Partnerschaftsgesellschaft mit beschränkter Berufshaftung für Rechtsanwälte, S. 29; Römermann/Dibbelt, Berater-Beilage zum Mandantenrundschreiben des Stollfuß-Verlages 8/2012; Römermann/Praß, NZG 2012, 601 (606); Stockhausen, GmbH-StP 2014, 129 (131); Werner, StBW 2013, 715 (717). 52 Römermann/Praß, NZG 2012, 601 (606). 53 Zur Einordnung der PartG mbB als Rechtsformvariante siehe 2. Kapitel § 2. 54 BT-Drucks. 12/6152, S. 9 li. Sp., S. 13 re. Sp.; Bergmann/Pauge/Steinmeyer/Wallhäuser, § 1 PartGG Rdn. 7; Grobshäuser/Maier/Kies/Maier, Besteuerung der Gesellschaften, S. 63. 55 Henssler/Prütting/Henssler, § 8 PartGG Rdn. 74. 56 BT-Drucks. 12/6152, S. 9 li. Sp., S. 13 re. Sp. 57 Römermann/Praß, NZG 2012, 601 (606). 58 Staudinger/Weick, BGB Einleitung zu §§ 21 ff. Rdn. 60; Röhl/Röhl, Allgemeine Rechtslehre, S. 467; K. Schmidt, Gesellschaftsrecht, S. 192. 59 Römermann/Dibbelt, Berater-Beilage zum Mandantenrundschreiben des Stollfuß-Verlages 8/2012; Römermann/Praß, NZG 2012, 601 (606); kritisch diesbezüglich im Hinblick auf

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2. Kap.: Rechtsnatur der PartG mbB

beispielsweise in § 21 BGB und in § 13 Abs. 1 GmbHG60. Mangels einer solchen Regelung in Bezug auf die PartG mbB wird sie folgerichtig nach allgemeiner Meinung nicht als juristische Person angesehen.61

die PartG mbB Kienzler, Die Partnerschaftsgesellschaft mit beschränkter Berufshaftung (PartG mbB) als gesetzgeberische Zwischenstation der Liberalisierung des Gesellschaftsrechts Freier Berufe, S. 90. 60 Römermann/Dibbelt, Berater-Beilage zum Mandantenrundschreiben des Stollfuß-Verlages 8/2012; Römermann/Praß, NZG 2012, 601 (606). 61 Römermann/Dibbelt, Berater-Beilage zum Mandantenrundschreiben des Stollfuß-Verlages 8/2012; Römermann/Praß, NZG 2012, 601 (606).

3. Kapitel

Bedürfnis für die neue Rechtsformvariante PartG mbB Während des Gesetzgebungsverfahrens zu § 8 Abs. 4 PartGG hat Kilian die Frage aufgeworfen, ob es für die PartG mbB ein Bedürfnis in der Rechtsanwaltschaft gebe oder ob es sich bei dem Gesetzgebungsverfahren vielmehr um „viel Lärm um nichts“1 handele.2 Ähnlich klang auch die Kritik der Opposition im Bundestag. Sie hat die Einführung der PartG mbB als „besondere Fürsorge“3 der Regierungsparteien für Großkanzleien bezeichnet, für die kein Bedarf bestehen würde.4 Demgegenüber spricht Seibert von einer „Lücke im System des deutschen Gesellschaftsrechts“5, da es für die Freiberufler keine der GmbH & Co. KG entsprechende Rechtsform gebe.6 Im Folgenden soll der Frage nachgegangen werden, ob die deutsche Rechtsordnung aus Haftungsgesichtspunkten eine derartige Neuerung wie die Rechtsformvariante PartG mbB braucht oder ob nicht die anderen zur Verfügung stehenden schuld- und gesellschaftsrechtlichen Haftungsbegrenzungsmöglichkeiten ausreichend sind. In gesellschaftsrechtlicher Hinsicht beschränkt sich die Darstellung auf die für Rechtsanwälte primär interessanten Rechtsformen der GbR, der Partnerschaftsgesellschaft, der GmbH, der Unternehmergesellschaft, der AG und der LLP.

§ 1 GbR Trotz der mittlerweile recht vielfältigen anderen gesellschaftsrechtlichen Möglichkeiten bevorzugen, wie von der Literatur immer wieder festgestellt wird, immer noch viele Rechtsanwälte die GbR.7 Die GbR weise einige Merkmale auf, die diese 1

Kilian, AnwBl 2013, 14. Kilian, AnwBl 2013, 14. 3 Deutscher Bundestag, Plenarprotokoll 17/246, S. 31652 re. Sp. 4 Deutscher Bundestag, Plenarprotokoll 17/246, S. 31652; ebenso geht Henssler, AnwBl 2013, 394 (397) davon aus, dass die PartG mbB vorrangig großen Wirtschaftskanzleien entgegen kommt. 5 Seibert, DB 2013, 1710; ähnlich auch Schumm, StuB 2013, 740. 6 Seibert, DB 2013, 1710. 7 Hartung/v. Wedel, Vor § 59c BRAO Rdn. 20; MüKoBGB/Schäfer, Vor § 1 PartGG Rdn. 28; Ulmer/Schäfer/Schäfer, Vor § 1 PartGG Rdn. 28; Beck’sches Formularbuch für die Anwaltskanzlei/Henssler, B. I. 1.; Offermann-Burckart/Kilian, Anwaltsrecht in der Praxis, § 3 2

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3. Kap.: Bedürfnis für die neue Rechtsformvariante PartG mbB

Rechtsform für Freiberufler interessant machen, darunter die mangels Eintragungspflicht und Formvorschriften minimalen Anforderungen bei der Gründung einer GbR8 und das Fehlen von Kapitalaufbringungs- oder Kapitalerhaltungsvorschriften.9 Zudem sind §§ 705 ff. BGB nach allgemeiner Meinung weitgehend dispositiv.10 Dies gebe den beteiligten Berufsträgern viele Gestaltungsmöglichkeiten.11 Allerdings sei die Haftung der beteiligten Gesellschafter sehr umfassend.12 Der Mandant schließe den Vertrag meist mit der Gesellschaft,13 seit Anerkennung der Teilrechtsfähigkeit der Außen-GbR14 haften daher alle beteiligten Freiberufler nach allgemeiner Meinung gemäß § 128 HGB analog akzessorisch gegenüber Mandanten der Gesellschaft.15 § 52 Abs. 2 S. 1 BRAO mache dies jetzt noch gesetzlich deut-

Rdn. 6; Kazemi, PartGmbB – Partnerschaftsgesellschaft mit beschränkter Berufshaftung, S. 2; Kienzler, Die Partnerschaftsgesellschaft mit beschränkter Berufshaftung (PartG mbB) als gesetzgeberische Zwischenstation der Liberalisierung des Gesellschaftsrechts Freier Berufe, S. 71; Kilian, Management von Haftungsrisiken in Anwaltskanzleien, S. 54 ff.; Lewinski, Grundriss des anwaltlichen Berufsrechts, S. 177; Binnewies/Wollweber, AnwBl 2014, 9; Carlé, kösdi 2013, 18547 (18551); Heckschen/Bretschneider, NotBZ 2013, 81 (83); Kilian, AnwBl 2013, 110 (112); Kilian, AnwBl 2015, 45. 8 Heckschen/Bretschneider, NotBZ 2013, 81 (83); zur Formfreiheit siehe unter anderem Henssler/Strohn/Servatius, § 705 BGB Rdn. 27 f.; vgl. zu den Details der Gründung einer GbR Erman/H. P. Westermann, § 705 BGB Rdn. 1 ff. 9 Henssler/Strohn/Servatius, § 706 BGB Rdn. 5; Peifer, NZG 2001, 296 (300). 10 Henssler/Strohn/Servatius, § 705 BGB Rdn. 1; Palandt/Sprau, § 705 BGB Rdn. 2; Beck’sches Handbuch der Personengesellschaften/Lochmann, § 20 Rdn. 45; Weise/Krauß/ Giehl, 7.3.2.1 Rdn. 3; Kienzler, Die Partnerschaftsgesellschaft mit beschränkter Berufshaftung (PartG mbB) als gesetzgeberische Zwischenstation der Liberalisierung des Gesellschaftsrechts Freier Berufe, S. 34. 11 Bamberger/Roth/Schöne, § 705 BGB Rdn. 3. 12 Heckschen/Bretschneider, NotBZ 2013, 81 (83 f.). 13 Feuerich/Weyland/Vossebürger/Böhnlein/Brüggemann/Böhnlein, § 59a BRAO Rdn. 15; Handbuch Sozietätsrecht/Tophoven, S. 146 Rdn. 395; Praxishandbuch Anwaltsrecht/Brandi, § 9 Rdn. 29 ff.; Kienzler, Die Partnerschaftsgesellschaft mit beschränkter Berufshaftung (PartG mbB) als gesetzgeberische Zwischenstation der Liberalisierung des Gesellschaftsrechts Freier Berufe, S. 68 f.; Vollkommer/Greger/Heinemann/Heinemann, Anwaltshaftungsrecht, § 4 Rdn. 7; Grunewald, ZAP Fach 23, 551 (552); Leuering, NZG 2013, 1001. 14 BGH, Urteil v. 29. 01. 2001, NJW 2001, 1056 ff.; MüKoBGB/Ulmer/Schäfer, Vor § 705 BGB Rdn. 11; Ulmer/Schäfer/Ulmer/Schäfer, Vor § 705 BGB Rdn. 11; Habersack, BB 2001, 477 ff.; Westermann, NZG 2001, 289 ff. 15 BGH, Urteil v. 03. 05. 2007, Az.: IX ZR 218/05, NJW 2007, 2490 ff.; MüKoBGB/Ulmer/ Schäfer, Vor § 705 BGB Rdn. 36; Ulmer/Schäfer/Ulmer/Schäfer, Vor § 705 BGB Rdn. 36; Beck’sches Handbuch der Personengesellschaften/Lochmann, § 20 Rdn. 86; Fahrendorf/ Mennemeyer/Terbille/Mennemeyer, S. 45 Rdn. 146; Handbuch der Anwaltshaftung/Rinkler, S. 141 Rdn. 392; Handbuch Sozietätsrecht/Tophoven, S. 151 f. Rdn. 401c; Münchener Anwaltshandbuch Personengesellschaftsrecht/Gummert, § 7 Rdn. 24/31; Praxishandbuch Anwaltsrecht/Brandi, § 9 Rdn. 39; Koch/Kilian/Kilian, Anwaltliches Berufsrecht, B. Rdn. 915; George/Schmolinske/Wiedenhaupt, PFB 2013, 342; Sommer/Treptow/Dietlmeier, NJW 2011, 1551 (1552).

§ 1 GbR

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lich.16 Das deliktische Handeln eines Gesellschafters wird der GbR nach ganz herrschender Meinung gemäß § 31 BGB zugerechnet.17 Die persönliche Nachhaftung des ausscheidenden Gesellschafters dauere gemäß § 736 Abs. 2 BGB in Verbindung mit § 160 Abs. 1 HGB fünf Jahre.18 Auch neu in GbR eintretende Gesellschafter haften nach absolut herrschender Ansicht gemäß § 130 HGB analog für alle Gesellschaftsverbindlichkeiten, die bereits vor ihrem Eintritt begründet waren.19 Umstritten war die Frage, ob diese Haftung des Eintretenden auf Verbindlichkeiten, die infolge fehlerhafter Berufsausübung eines Altsozius vor dem Eintritt des neuen Gesellschafters entstanden sind, anwendbar ist.20 Der BGH hat in einer Entscheidung vom 07. 04. 2003 erwogen, ob Ansprüche infolge beruflicher Fehler, wie sich aus § 8 Abs. 2 PartGG ergebe, einen Sonderstatus innehätten.21 Mittlerweile ist die Rechtslage geklärt,22 da der BGH in einer Entscheidung vom 10. 05. 2012 eine Analogie zu § 8 Abs. 2 PartGG ausdrücklich abgelehnt hat,23 denn es fehle eine Regelungslücke.24 § 8 PartGG sei eine 16 Feuerich/Weyland/Vossebürger/Böhnlein/Brüggemann/Böhnlein, § 51a BRAO Rdn. 14; Blattner, AnwBl 2013, 300 (306); Leuering, NZG 2013, 1001. 17 BGH, Urteil v. 24. 02. 2003, NJW 2003, 1445 (1446 f.); MüKoBGB/Schäfer, § 714 BGB Rdn. 38; Ulmer/Schäfer/Schäfer, § 714 BGB Rdn. 38; Fahrendorf/Mennemeyer/Terbille/ Mennemeyer, S. 45 Rdn. 144; Handbuch der Anwaltshaftung/Rinkler, S. 142 Rdn. 392; Handbuch Sozietätsrecht/Tophoven, S. 151 Rdn. 401b; Praxishandbuch Anwaltsrecht/Brandi, § 9 Rdn. 39; Grunewald, Gesellschaftsrecht, S. 60 Rdn. 118; K. Schmidt, NJW 2003, 1897 (1898 f.). 18 Feuerich/Weyland/Vossebürger/Böhnlein/Brüggemann/Böhnlein, § 59a BRAO Rdn. 43; Beck’sches Handbuch der Personengesellschaften/Lochmann, § 20 Rdn. 89; Fahrendorf/ Mennemeyer/Terbille/Mennemeyer, S. 46 Rdn. 149; Praxishandbuch Anwaltsrecht/Brandi, § 9 Rdn. 41; Vollkommer/Greger/Heinemann/Heinemann, Anwaltshaftungsrecht, § 4 Rdn. 11; George/Schmolinske/Wiedenhaupt, PFB 2013, 342; Posegga, DStR 2013, 611. 19 BGH, Versäumnisurteil v. 07. 04. 2003, Az.: II ZR 56/02, NJW 2003, 1803 ff.; MüKoBGB/Schäfer, § 714 BGB Rdn. 72 f.; Ulmer/Schäfer/Schäfer, § 714 BGB Rdn. 72 f.; Beck’sches Handbuch der Personengesellschaften/Lochmann, § 20 Rdn. 88; Handbuch Sozietätsrecht/Tophoven, S. 152 Rdn. 401d; George/Schmolinske/Wiedenhaupt, PFB 2013, 342. 20 Sommer/Treptow/Dietlmeier, NJW 2011, 1551 (1552); George/Schmolinske/Wiedenhaupt, PFB 2013, 342. 21 BGH, Urteil v. 07. 04. 2003, Az.: II ZR 56/02, NJW 2003, 1803 (1805); gegen eine solche Ausnahme OLG Hamm, NZG 2002, 282 ff.; LG Hamburg, Urteil v. 11. 05. 2004, Az.: 321 O 433/03, NJW 2004, 3492 (3495); Sozietätsrecht/Stuber, § 11 Rdn. 21a; Koch/Kilian/Kilian, Anwaltliches Berufsrecht, B. Rdn. 917; Kienzler, Die Partnerschaftsgesellschaft mit beschränkter Berufshaftung (PartG mbB) als gesetzgeberische Zwischenstation der Liberalisierung des Gesellschaftsrechts Freier Berufe, S. 69; Fischer, WM 2014, Heft 40 Sonderbeilage 1, 1 (7); Lux, NJW 2003, 2806 ff.; für diese Ausnahme Henssler/Strohn/Hirtz, § 8 PartGG Rdn. 1; Grams, BRAK 2004, 217 (218). 22 A. A. George/Schmolinske/Wiedenhaupt, PFB 2013, 342. 23 BGH, Urteil v. 10. 05. 2012, Az.: IX ZR 125/10, NJW 2012, 2435 ff.; Heckschen/Bretschneider, NotBZ 2013, 81 (84). 24 BGH, Urteil v. 10. 05. 2012, Az.: IX ZR 125/10, NJW 2012, 2435 (2442); Kienzler, Die Partnerschaftsgesellschaft mit beschränkter Berufshaftung (PartG mbB) als gesetzgeberische Zwischenstation der Liberalisierung des Gesellschaftsrechts Freier Berufe, S. 69; Fischer,

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3. Kap.: Bedürfnis für die neue Rechtsformvariante PartG mbB

Ausnahmevorschrift im Recht der Partnerschaftsgesellschaft und soll somit nach dem Willen des Gesetzgebers auch nur für diese gelten.25 Als weiterer Nachteil für den Zusammenschluss von Rechtsanwälten in einer GbR ist es im Einklang mit der Literatur anzusehen, dass es im Rahmen des Rechts der GbR an einer institutionellen Haftungsbegrenzungsmöglichkeit fehlt.26 Insbesondere hält der BGH die GbR mbH für unzulässig,27 denn die persönliche und gesamtschuldnerische Haftung der Mitglieder einer GbR sei eine Konsequenz der gemeinsamen Verpflichtung der Gesellschafter und könne nicht durch Beifügung des Namenszusatzes „mbH“ verhindert werden.28 Die Haftungsbeschränkung würde ansonsten durch einseitigen Akt der Gesellschaft entgegen dem geltenden Rechtssystem eine neue Gesellschaftsform schaffen.29 Somit ist die persönliche Haftung im Rahmen der GbR weit reichend und die GbR deshalb für Freiberufler nach verbreiteter Ansicht in der Literatur vergleichsweise uninteressant.30 Über die Frage, warum die GbR dennoch so weit verbreitet ist, lässt sich nur spekulieren.31 Ein Grund könne darin bestehen, dass sich viele Kanzleien keine Gedanken über die Haftungsrisiken ihrer Rechtsform machen.32

VersR 2013, 525 (532); Fischer, WM 2014, Heft 40 Sonderbeilage 1, 1 (7); Heckschen/Bretschneider, NotBZ 2013, 81 (84); Ulmer, ZIP 2003, 1113 (1118 f.). 25 BGH, Urteil v. 10. 05. 2012, Az.: IX ZR 125/10, NJW 2012, 2435 (2442); LG Hamburg, Urteil v. 11. 05. 2004, Az.: 321 O 433/03, NJW 2004, 3492 (3495); Kienzler, Die Partnerschaftsgesellschaft mit beschränkter Berufshaftung (PartG mbB) als gesetzgeberische Zwischenstation der Liberalisierung des Gesellschaftsrechts Freier Berufe, S. 69; Fischer, VersR 2013, 525 (532); Fischer, WM 2014, Heft 40 Sonderbeilage 1, 1 (7); Heckschen/Bretschneider, NotBZ 2013, 81 (84); Ulmer, ZIP 2003, 1113 (1118 f.). 26 Lewinski, Grundriss des anwaltlichen Berufsrechts, S. 149. 27 BGH, Urteil v. 27. 09. 1999, Az.: II ZR 371/98, NJW 1999, 3483 ff.; ebenso ablehnend Feuerich/Weyland/Vossebürger/Böhnlein/Brüggemann/Böhnlein, § 51a BRAO Rdn. 21; Hartung/Grams, Vor § 51 BRAO Rdn. 51; Handbuch Sozietätsrecht/Tophoven, S. 196 Rdn. 498; Münchener Anwaltshandbuch Arbeitsrecht/Moll, § 2 Rdn. 29; Kilian, Management von Haftungsrisiken in Anwaltskanzleien, S. 53; Lewinski, Grundriss des anwaltlichen Berufsrechts, S. 149; Vollkommer/Greger/Heinemann/Heinemann, Anwaltshaftungsrecht, § 22 Rdn. 1; Grams, AnwBl 2001, 292 (295); Römermann, GmbHR 2012, 64 (67). 28 BGH, Urteil v. 27. 09. 1999, Az.: II ZR 371/98, NJW 1999, 3483 (3484). 29 BGH, Urteil v. 27. 09. 1999, Az.: II ZR 371/98, NJW 1999, 3483 (3485); a. A. Beuthien, WM 2012, 1 (3). 30 Ähnlich auch Ost, DStR 2015, 442. 31 Zu einer Umfrage des Soldan-Instituts Kilian, AnwBl 2015, 45 ff. 32 Kilian, AnwBl 2012, 895 f.; Kilian, AnwBl 2013, 14.

§ 2 Partnerschaftsgesellschaft

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§ 2 Partnerschaftsgesellschaft A. Entstehungsgeschichte der Partnerschaftsgesellschaft und aktuelle Rechtslage Mit der Einführung der Partnerschaftsgesellschaft im Jahr 1995 verfolgte der Gesetzgeber, wie auch in den Gesetzgebungsunterlagen dargelegt, das Ziel, den Besonderheiten der freien Berufe in einer eigens für sie geschaffenen Rechtsform gerecht zu werden.33 Die Partnerschaftsgesellschaft ist nach allgemeiner Meinung eine besondere Form der GbR34 und gemäß § 7 Abs. 2 PartGG in Verbindung mit § 124 HGB Trägerin von Rechten und Pflichten.35 § 8 Abs. 1 S. 1 PartGG stellt dies nach zutreffender Literaturansicht lediglich klar.36 Zwar sei die Partnerschaftsgesellschaft keine Handelsgesellschaft,37 aber sie sei aufgrund der vielen im PartGG enthaltenen Verweisungen in das Recht der OHG sehr an diese angelehnt.38 Sie wurde 33 BT-Drucks. 12/6152, S. 1 und S. 8 li. Sp.; Beck’scher Onlinekommentar BORA/Römermann, § 51 BRAO Rdn. 34; Hartung/v. Wedel, Vor § 59c BRAO Rdn. 33; Henssler, Einführung Rdn. 13; Henssler/Prütting/Henssler, PartGG Einl. Rdn. 6; Michalski/Römermann/ Römermann, Einführung Rdn. 55; Formularbuch Recht und Steuern/Hund/von Hagen, A. 11.00 Erläuterungen Rdn. 1; Kienzler, Die Partnerschaftsgesellschaft mit beschränkter Berufshaftung (PartG mbB) als gesetzgeberische Zwischenstation der Liberalisierung des Gesellschaftsrechts Freier Berufe, S. 27/68; Römermann/Jähne, PartG und PartG mbB, S. 8; Schumacher, Die Partnerschaftsgesellschaft mit beschränkter Berufshaftung für Rechtsanwälte, S. 37; Hahn/ Naumann, WM 2012, 1756; Hirtz, AnwBl 2013, 693 (694); Hirtz, ZAP Fach 15, 607 (609). 34 BT-Drucks. 12/6152, S. 9 li. Sp.; MüKoBGB/Schäfer, § 1 PartGG Rdn. 7; Ulmer/ Schäfer/Schäfer, § 1 PartGG Rdn. 7; Ulmer/Schäfer/Schäfer, § 7 PartGG Rdn. 10; Kienzler, Die Partnerschaftsgesellschaft mit beschränkter Berufshaftung (PartG mbB) als gesetzgeberische Zwischenstation der Liberalisierung des Gesellschaftsrechts Freier Berufe, S. 34; Römermann/Jähne, PartG und PartG mbB, S. 14. 35 BT-Drucks. 12/6152, S. 9 li. Sp.; Henssler/Prütting/Henssler, § 7 PartGG Rdn. 4; Ulmer/ Schäfer/Schäfer, § 7 PartGG Rdn. 10; Henssler, § 8 PartGG Rdn. 13; Beck’sche Online-Formulare Vertrag/Giehl, 7.3.2.1 Rdn. 23; Kölner Handbuch Gesellschaftsrecht/S. Thouet, Kapitel 1 Rdn. 311; Münchener Anwaltshandbuch Personengesellschaftsrecht/Friel, § 13 Rdn. 49; Münchener Anwaltshandbuch Personengesellschaftsrecht/von Unger/Friel, § 15 Rdn. 225; Praxis des Handels- und Gesellschaftsrechts/Kesseler, Teil 2 Rdn. 1206; Michels/Möller, Ärztliche Kooperationen, S. 218; Kraft, ZNotP 2013, 242; Lohbeck, JSE 2013, 5 (10). 36 Henssler, § 8 PartGG Rdn. 13. 37 Röhricht/Graf von Westphalen/Haas/Röhricht, § 6 HGB Rdn. 5; Münchener Anwaltshandbuch Personengesellschaftsrecht/Friel, § 13 Rdn. 48; Praxishandbuch Anwaltsrecht/ Brandi, § 9 Rdn. 85; Stehle/Stehle/Leuz, Die rechtlichen und steuerlichen Wesensmerkmale der verschiedenen Gesellschaftsformen, S. 74. 38 Baumbach/Hopt/Roth, Anh nach § 160 Rdn. 57; Henssler/Prütting/Henssler, Einl PartGG Rdn. 4; MüKoBGB/Schäfer, § 1 PartGG Rdn. 8; Röhricht/Graf von Westphalen/Haas/ Röhricht, § 6 HGB Rdn. 5; Ulmer/Schäfer/Schäfer, Vor § 1 PartGG Rdn. 13; Ulmer/Schäfer/ Schäfer, § 1 PartGG Rdn. 8; Beck’sches Formularbuch für die Anwaltskanzlei/Henssler, B. I. 1.; Beck’sches Formularbuch für die Anwaltskanzlei/Henssler, B. I. 3. Anm. 1; Münchener Anwaltshandbuch Personengesellschaftsrecht/von Unger/Friel, § 15 Rdn. 156; Kienzler, Die Partnerschaftsgesellschaft mit beschränkter Berufshaftung (PartG mbB) als gesetzgeberische Zwischenstation der Liberalisierung des Gesellschaftsrechts Freier Berufe, S. 34.

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3. Kap.: Bedürfnis für die neue Rechtsformvariante PartG mbB

daher auch als „Schwesterfigur“39 zur OHG bezeichnet.40 Bis 1998 fehlte es der Partnerschaftsgesellschaft aber an einer institutionellen Haftungsbeschränkung.41 Es galt die akzessorische Haftung des § 8 Abs. 1 PartGG und die Partnerschaftsgesellschaft hatte lediglich die Option, die Haftung vertraglich gemäß § 8 Abs. 2 PartGG a. F. zu begrenzen.42 Es war äußerst strittig, welche Vorschrift, § 8 Abs. 2 PartGG a. F. oder § 51a BRAO a. F., für Rechtsanwaltskanzleien galt.43 Zudem habe § 8 Abs. 2 PartGG a. F. den Rechtsanwälten kaum einen größeren Spielraum im Hinblick auf Haftungsbeschränkungen gewährt, als es bereits nach dem Berufsrecht bei einer GbR möglich gewesen wäre.44 Deshalb sei die Partnerschaftsgesellschaft zunächst kaum verbreitet gewesen.45 Am 01. 01. 1996 existierten lediglich elf Partnerschaftsgesellschaften in Deutschland.46 Erst 1998 wurde das PartGG dahingehend

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BT-Drucks. 12/6152, S. 8 li. Sp.; Feuerich/Weyland/Vossebürger/Böhnlein/Brüggemann/Vossebürger, § 1 PartGG Rdn. 5; Henssler/Prütting/Henssler, Einl PartGG Rdn. 4; Meilicke/Graf von Westphalen/Hoffmann/Lenz/Wolff/Wolff, § 4 PartGG Rdn. 9; Münchener Handbuch des Gesellschaftsrechts Band 1/Salger, § 36 Rdn. 7; Kienzler, Die Partnerschaftsgesellschaft mit beschränkter Berufshaftung (PartG mbB) als gesetzgeberische Zwischenstation der Liberalisierung des Gesellschaftsrechts Freier Berufe, S. 34. 40 BT-Drucks. 12/6152, S. 8 li. Sp.; Feuerich/Weyland/Vossebürger/Böhnlein/Brüggemann/Vossebürger, § 1 PartGG Rdn. 5; Henssler/Prütting/Henssler, Einl PartGG Rdn. 4; Meilicke/Graf von Westphalen/Hoffmann/Lenz/Wolff/Wolff, § 4 PartGG Rdn. 9; Münchener Handbuch des Gesellschaftsrechts Band 1/Salger, § 36 Rdn. 7; Kienzler, Die Partnerschaftsgesellschaft mit beschränkter Berufshaftung (PartG mbB) als gesetzgeberische Zwischenstation der Liberalisierung des Gesellschaftsrechts Freier Berufe, S. 34. 41 Beck’scher Onlinekommentar BORA/Römermann, § 51 BRAO Rdn. 34; Hartung/ Römermann/Römermann, Vor § 51 BRAO Rdn. 6; Kölner Handbuch Gesellschaftsrecht/ S. Thouet, Kapitel 1 Rdn. 308; Praxis des Handels- und Gesellschaftsrechts/Kesseler, Teil 2 Rdn. 1213; Kienzler, Die Partnerschaftsgesellschaft mit beschränkter Berufshaftung (PartG mbB) als gesetzgeberische Zwischenstation der Liberalisierung des Gesellschaftsrechts Freier Berufe, S. 36; Moog, Anwaltsgesellschaften in Deutschland und Frankreich, S. 147; Römermann/Dibbelt, Berater-Beilage zum Mandantenrundschreiben des Stollfuß-Verlages 6/2012. 42 Beck’scher Onlinekommentar BORA/Römermann, § 51 BRAO Rdn. 34; Das deutsche Bundesrecht/Seibert, Erläuterung zu § 8 PartGG; Michalski/Römermann/Römermann, § 8 PartGG Rdn. 121; Kölner Handbuch Gesellschaftsrecht/S. Thouet, Kapitel 1 Rdn. 308 f.; Sozietätsrecht/Stuber, § 11 Rdn. 23; Hallweger, Anwaltsgesellschaften in den Vereinigten Staaten von Amerika und Deutschland, S. 184; Moog, Anwaltsgesellschaften in Deutschland und Frankreich, S. 147; Römermann/Jähne, PartG und PartG mbB, S. 28; Hahn/Naumann, WM 2012, 1756 (1757); Kilian, MDR 2013, 1137; Römermann, AnwBl 2012, 288; Römermann/ Praß, Stbg 2012, 319 (320). 43 Beck’scher Onlinekommentar BORA/Römermann, § 51 BRAO Rdn. 34; Michalski/ Römermann/Römermann, § 8 PartGG Rdn. 121; Eigner, Beschränkung der persönlichen Gesellschafterhaftung bei Gesellschaft bürgerlichen Rechts und Partnerschaft, S. 369 f. 44 Sozietätsrecht/Stuber, § 11 Rdn. 23. 45 Ulmer/Schäfer/Schäfer, Vor § 1 PartGG Rdn. 26 f.; Römermann/Jähne, PartG und PartG mbB, S. 8; Hirtz, AnwBl 2013, 693 (694); Kilian, MDR 2013, 1137; Schumacher, NZG 2015, 379; Schüppen, WPg 2013, 1193. 46 Römermann/Jähne, PartG und PartG mbB, S. 8.

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geändert, dass nunmehr in § 8 Abs. 2 PartGG eine institutionelle Haftungsbeschränkung auf die handelnden Partner enthalten ist.47 Seit dieser Gesetzesänderung bestimmten § 8 Abs. 1 und Abs. 2 PartGG das Haftungskonzept der Partnerschaftsgesellschaft maßgeblich. § 8 Abs. 1 PartGG ordnet an, dass für die Verbindlichkeiten der Partnerschaftsgesellschaft die Partner neben dem Gesellschaftsvermögen persönlich haften. Nach § 8 Abs. 2 PartGG wird diese Haftung wie folgt eingeschränkt. Wenn nur einzelne Partner mit der Bearbeitung eines Auftrags befasst waren, sollen nur diese für berufliche Fehler neben der Partnerschaftsgesellschaft nach § 8 Abs. 1 PartGG haften. Eine Ausnahme hiervon bilden nach § 8 Abs. 2 Hs. 2 PartGG Bearbeitungsbeiträge von untergeordneter Bedeutung.

B. Praktische Schwierigkeiten mit der Partnerschaftsgesellschaft Trotz dieser Änderung von § 8 Abs. 2 PartGG wurde die Partnerschaftsgesellschaft von der Anwaltschaft nach Ansicht der Literatur bisher nur in geringem Umfang angenommen.48 Der Grund dafür liege darin, dass die Haftungsbeschränkung nach § 8 Abs. 2 PartGG von der Praxis häufig als unzureichend wahrgenommen werde.49 Es bestehen nach herrschender Meinung für die Partner große Haftungsrisiken.50 Als Rechtsanwälte im Rahmen einer Studie dazu befragt wurden, warum sie nicht in einer Partnerschaftsgesellschaft tätig sind, führten zwar 54 Prozent der Befragten aus, dass sie sich über die geeignete Rechtsform noch keine Gedanken

47 Beck’scher Onlinekommentar BORA/Römermann, § 51 BRAO Rdn. 34; Borgmann/ Jungk/Schwaiger/Jungk, § 37 Rdn. 35; Henssler, Einführung Rdn. 14; Ulmer/Schäfer/Schäfer, Vor § 1 PartGG Rdn. 27; Kölner Handbuch Gesellschaftsrecht/S. Thouet, Kapitel 1 Rdn. 308; Busse, Deutsche Anwälte, S. 595; Hallweger, Anwaltsgesellschaften in den Vereinigten Staaten von Amerika und Deutschland, S. 184; Schumacher, Die Partnerschaftsgesellschaft mit beschränkter Berufshaftung für Rechtsanwälte, S. 22; Hahn/Naumann, WM 2012, 1756 (1757); Hellwig, Anwaltsblattgespräch mit Rechtsanwalt Dr. Nicolas Lührig, AnwBl 2012, 345; Hirtz, AnwBl 2013, 693 (694); Kilian, MDR 2013, 1137 (1138); Ring, WM 2014, 237; Salger, DB 2012, 1794; Schüppen, WPg 2013, 1193. 48 Borgmann/Jungk/Schwaiger/Jungk, § 37 Rdn. 30; Kilian, AnwBl 2012, 895 (897); Ulrich, GmbHR, 2012, R73. 49 BR-Drucks. 309/12, S. 1, 8; Deutscher Steuerberaterverband e.V., Stellungnahme zum Referentenentwurf PartG mbB vom 05. Juni 2012, abrufbar unter http://www.dstv.de/interessen vertretung/beruf/stellungnahmen-beruf/r-03-12 (letzter Abruf: 04. 10. 2014), S. 1; Ulmer/Schäfer/ Schäfer, § 8 PartGG Rdn. 4a; Kölner Handbuch Gesellschaftsrecht/S. Thouet, Kapitel 1 Rdn. 303; Kazemi, PartGmbB – Partnerschaftsgesellschaft mit beschränkter Berufshaftung, S. 2; Kienzler, Die Partnerschaftsgesellschaft mit beschränkter Berufshaftung (PartG mbB) als gesetzgeberische Zwischenstation der Liberalisierung des Gesellschaftsrechts Freier Berufe, S. 73; Bachmann/Schaloske, PHi 2013, 202; Tröger/Pfaffinger, JZ 2013, 812 (813). 50 Weise/Krauß/Giehl, 7.3.2.1 Rdn. 2.

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3. Kap.: Bedürfnis für die neue Rechtsformvariante PartG mbB

gemacht hätten.51 Der mit 31 Prozent am häufigsten genannte sachliche Grund lag aber darin, dass die Haftungsbeschränkung nach § 8 Abs. 2 PartGG nach Auffassung der befragten Rechtsanwälte keine hinreichende Attraktivität besitze, um einen derartigen Wechsel vorzunehmen.52 Auch nach Ansicht des Gesetzgebers habe sich die Handelndenhaftung nach § 8 Abs. 2 PartGG lediglich für Partnerschaftsgesellschaften mit einer überschaubaren Größe und einem engen Bezug der Mandate zu einzelnen Partnerinnen und Partnern als günstig erwiesen.53 Die Haftungsbeschränkung nach § 8 Abs. 2 PartGG sei hingegen für größere Partnerschaftsgesellschaften oft ungenügend, insbesondere wenn die Mandatsbearbeitung innerhalb der Partnerschaftsgesellschaft häufig in Teams erfolge,54 denn die Berufsträger könnten infolge ihrer jeweiligen Spezialisierungen die Arbeitsbeiträge ihrer Kollegen in den meisten Fällen nicht mehr hinreichend beurteilen.55 Die Benennung des mit dem Mandat befassten Partners im 51 Kilian, Management von Haftungsrisiken in Anwaltskanzleien, S. 65; Kilian, AnwBl 2012, 895; zitiert bei Kienzler, Die Partnerschaftsgesellschaft mit beschränkter Berufshaftung (PartG mbB) als gesetzgeberische Zwischenstation der Liberalisierung des Gesellschaftsrechts Freier Berufe, S. 71. 52 Kilian, Management von Haftungsrisiken in Anwaltskanzleien, S. 65; Kilian, AnwBl 2012, 895 f.; zitiert bei Kienzler, Die Partnerschaftsgesellschaft mit beschränkter Berufshaftung (PartG mbB) als gesetzgeberische Zwischenstation der Liberalisierung des Gesellschaftsrechts Freier Berufe, S. 71. 53 BT-Drucks. 17/10487, S. 13; BR-Drucks. 309/12, S. 12; Dahns, NJW-Spezial 2012, 190; Friedel, AnwZert HaGesR 20/2012, Anm. 1; Friedel, AnwZert HaGesR 18/2013, Anm. 1; Römermann/Dibbelt, HFR 2013, 38 (40); Hartung, AnwBl 2011, 449. 54 BT-Drucks. 17/10487, S. 1, 11 li. Sp., 13 re. Sp.; BT-Drucks. 17/13944, S. 1; BRDrucks. 309/12, S. 1, S. 12; Gaier/Wolf/Göcken/Keller, § 51a BRAO Rdn. 9; Kazemi, PartGmbB – Partnerschaftsgesellschaft mit beschränkter Berufshaftung, S. 2; Kienzler, Die Partnerschaftsgesellschaft mit beschränkter Berufshaftung (PartG mbB) als gesetzgeberische Zwischenstation der Liberalisierung des Gesellschaftsrechts Freier Berufe, S. 73 f.; Langenfeld/Miras, GmbH-Vertragspraxis, S. 240; Schumacher, Die Partnerschaftsgesellschaft mit beschränkter Berufshaftung für Rechtsanwälte, S. 22; Bachmann/Schaloske, PHi 2013, 202; Bauer, BRAK-Mitt. 2013, 202; Dahns, NJW-Spezial 2012, 190; Dahns, NJW-Spezial 2013, 446; Friedel, AnwZert HaGesR 20/2012, Anm. 1; Friedel, AnwZert HaGesR 18/2013, Anm. 1; Hellwig, Anwaltsblattgespräch mit Rechtsanwalt Dr. Nicolas Lührig, AnwBl 2012, 345; Ruppert, DStR 2013, 1623 (1624); Schumm, StuB 2012, 287; Schumm, StuB 2013, 740; Seibert, DB 2013, 1710; Stockhausen, GmbH-StP 2014, 129; Tröger/Pfaffinger, JZ 2013, 812 (813); Werner, StBW 2013, 715. 55 BT-Drucks. 17/10487, S. 1, 11 li. Sp., 13 re. Sp.; BR-Drucks. 309/12, S. 1, 8, 12; Deutscher Bundestag Plenarprotokoll 17/195, S. 23579 re. Sp.; Beck’sches Handbuch der Personengesellschaften/Lochmann, § 20 Rdn. 98; Kienzler, Die Partnerschaftsgesellschaft mit beschränkter Berufshaftung (PartG mbB) als gesetzgeberische Zwischenstation der Liberalisierung des Gesellschaftsrechts Freier Berufe, S. 74; Peitscher, Anwaltsrecht, § 36 Rdn. 665; Bauer, BRAK-Mitt. 2013, 202; Dahns, NJW-Spezial 2013, 446; Hellwig, Anwaltsblattgespräch mit Rechtsanwalt Dr. Nicolas Lührig, AnwBl 2012, 345; Ruppert, DStR 2013, 1623 (1624); Seibert, DB 2013, 1710; Schumm, StuB 2012, 287; Schumm, StuB 2013, 740; Stockhausen, GmbH-StP 2014, 129; Tröger/Pfaffinger, JZ 2013, 812 (813); Ulmer, AnwBl 2014, 806; Werner, StBW 2013, 715; Willerscheid, NWB 2013, 2490 (2491).

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Sinne des § 8 Abs. 2 PartGG werde „künstlich“56 und die Handelndenhaftung nach § 8 Abs. 2 PartGG biete den Partnern nicht genügend Sicherheit.57 Insbesondere könne für die beteiligten Partner die Situation eintreten, dass sie für Fehler haften, deren Vermeidung sie nicht beeinflussen konnten.58 Diese Schwierigkeiten größerer Rechtsanwaltskanzleien in Bezug auf die Haftungsbeschränkung nach § 8 Abs. 2 PartGG lassen sich an den folgenden Beispielen veranschaulichen. Voraussetzung für die Haftungsbeschränkung des § 8 Abs. 2 PartGG ist entsprechend dem Gesetzeswortlaut nach allgemeiner Meinung, dass das Mandat einem oder mehreren Partnern eindeutig zugeordnet ist.59 Dieses Erfordernis einer Zuordnung führe in der Praxis immer wieder zu Problemen.60 So bestehe das Risiko, dass ein Bearbeitungsbeitrag, den ein angestellter Rechtsanwalt erbracht habe, keinem Partner zugerechnet werden könne.61 Dann sei die Haftung nicht nach § 8 Abs. 2 PartGG beschränkt62 und alle Partner würden akzessorisch gemäß § 8 Abs. 1 PartGG haften.63 Ebenso verhalte es sich, wenn nicht geklärt werden könne, welcher Rechtsanwalt das Mandat angenommen habe.64 56

BR-Drucks. 309/12, S. 12; BT-Drucks. 17/10487, S. 13. BR-Drucks. 309/12, S. 13; BT-Drucks. 17/10487, S. 13; zustimmend Fleischhauer/ Preuß/Solveen, S. 288; Römermann/Jähne, BB 2015, 579; zur fehlenden Haftungssicherheit insbesondere von größeren Sozietäten Michalski/Römermann/Römermann, Einführung Rdn. 62. 58 Willerscheid, NWB 2013, 2490 (2491). 59 Münchener Anwaltshandbuch Personengesellschaftsrecht/Gummert, § 7 Rdn. 67; vgl. zu den Details der Auslegung „Befassung“ im Sinne des § 8 Abs. 2 PartGG Hahn/Naumann, WM 2012, 1756 (1758 f.). 60 Deutscher Steuerberaterverband e.V., Stellungnahme zum Referentenentwurf PartG mbB vom 05. Juni 2012, abrufbar unter http://www.dstv.de/interessenvertretung/beruf/stellungnah men-beruf/r-03-12 (letzter Abruf: 04. 10. 2014), S. 1; Römermann/Dibbelt, Berater-Beilage zum Mandantenrundschreiben des Stollfuß-Verlages 6/2012; Wälzholz, DStR 2013, 2637. 61 Bundessteuerberaterkammer, Stellungnahme zum Referentenentwurf PartG mbB vom 14. März 2012, abrufbar unter https://www.bstbk.de/de/presse/stellungnahmen/archiv/2012 0314_1_stellungnahme_bstbk/index.html (letzter Abruf: 04. 10. 2014), S. 2; Michalski/Römermann/Römermann, Einführung Rdn. 62, § 8 PartGG Rdn. 42; Römermann/Jähne, PartG und PartG mbB, S. 30; Römermann/Dibbelt, HFR 2013, 38 (40); Römermann/Praß, NZG 2012, 601 (602); Römermann/Praß, Stbg 2012, 319 (320); Salger, DB 2012, 1794. 62 Michalski/Römermann/Römermann, Einführung Rdn. 62; Eigner, Beschränkung der persönlichen Gesellschafterhaftung bei Gesellschaft bürgerlichen Rechts und Partnerschaft, S. 357 f.; Moog, Anwaltsgesellschaften in Deutschland und Frankreich, S. 149; Turpeinen, Anwaltsgesellschaften mit beschränkter Haftung in den USA und in Deutschland, S. 225; Römermann, AnwBl 2012, 288 (289); Römermann/Dibbelt, HFR 2013, 38 (40); Römermann/ Praß, NZG 2012, 601 (602); Salger, DB 2012, 1794. 63 Münchener Anwaltshandbuch Personengesellschaftsrecht/Gummert, § 7 Rdn. 67; Eigner, Beschränkung der persönlichen Gesellschafterhaftung bei Gesellschaft bürgerlichen Rechts und Partnerschaft, S. 358; Moog, Anwaltsgesellschaften in Deutschland und Frankreich, S. 149; Jawansky, DB 2001, 2281 (2283); Salger, DB 2012, 1794. 57

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3. Kap.: Bedürfnis für die neue Rechtsformvariante PartG mbB

Auch biete § 8 Abs. 2 Hs. 2 PartGG mit der Formulierung „Bearbeitungsbeiträge von untergeordneter Bedeutung“ Raum für Spekulationen.65 Zwar werde ein Mandat in der Regel größtenteils von einem der Partner betreut, allerdings entspreche es häufig der Praxis, dass mehrere andere Partner in gewissem Umfang an dem Fall mitarbeiten, etwa durch einen Rat in einer speziellen Rechtsfrage oder durch eine zeitweise Vertretung.66 Ob dann lediglich ein sog. Bearbeitungsbeitrag von untergeordneter Bedeutung vorliege, müsse im Einzelfall beurteilt werden.67 Es existiere daher für die Partner einer Partnerschaftsgesellschaft bei kleineren Arbeitsbeiträgen zu Mandaten eine beträchtliche Unsicherheit, ob sie letztlich in die Haftung genommen werden können oder nicht.68 Außerdem sind nach zutreffender absolut herrschender Ansicht die jeweiligen Partner für die Tatbestandsvoraussetzungen des § 8 Abs. 2 Hs. 2 PartGG darlegungs- und beweispflichtig.69 Wie in der Literatur schon angemerkt wurde, hat die Rechtsprechung bislang noch keine Mitarbeit bei einem Mandat als solchen Bearbeitungsbeitrag von untergeordneter Bedeutung eingestuft.70 Auch für das Haftungsrisiko der Partner einer Partnerschaftsgesellschaft habe die Rechtsprechung des BGH besondere Bedeutung.71 Nach einem Urteil des BGH vom 19. 11. 2009 haftet ein neu eintretender Partner, der mit einem Mandat befasst war, auch für Berufsfehler, die vor seinem Eintritt in die Partnerschaftsgesellschaft von einem anderen mit dem Auftrag befassten Partner begangen wurden, selbst wenn er keine Möglichkeit hatte, diesen Fehler noch zu berichtigen.72 Dies ergebe sich aus § 8 64 Turpeinen, Anwaltsgesellschaften mit beschränkter Haftung in den USA und in Deutschland, S. 225. 65 Hartung/v. Wedel, Vor § 59c BRAO Rdn. 41; Michalski/Römermann/Römermann, § 8 PartGG Rdn. 46 ff.; Borgmann/Jungk/Schwaiger/Jungk, § 37 Rdn. 38; Römermann/Jähne, PartG und PartG mbB, S. 28; Vollkommer/Greger/Heinemann/Heinemann, Anwaltshaftungsrecht, § 22 Rdn. 9; Römermann, AnwBl 2012, 288 (289). 66 Borgmann/Jungk/Schwaiger/Jungk, § 37 Rdn. 38. 67 Schwerdtfeger/Wegner/Bonacker, S. 2172 Rdn. 60; Beck’sches Handbuch der Personengesellschaften/Lochmann, § 20 Rdn. 96; Borgmann/Jungk/Schwaiger/Jungk, § 37 Rdn. 38; Hahn/Naumann, WM 2012, 1756 (1761); zu sog. Beurteilungsproblemen in diesem Punkt vgl. Hartung, AnwBl 2011, 449. 68 Beck’sches Handbuch der Personengesellschaften/Lochmann, § 20 Rdn. 98. 69 Vollkommer/Greger/Heinemann/Heinemann, Anwaltshaftungsrecht, § 22 Rdn. 9. 70 Römermann, AnwBl 2012, 288 (289). 71 Bundessteuerberaterkammer, Stellungnahme zum Referentenentwurf PartG mbB vom 14. März 2012, abrufbar unter https://www.bstbk.de/de/presse/stellungnahmen/archiv/2012 0314_1_stellungnahme_bstbk/index.html (letzter Abruf: 04. 10. 2014), S. 2; Heckschen/Bretschneider, NotBZ 2013, 81 (85); Römermann, AnwBl 2012, 288 (289); Ruppert, DStR 2013, 1623 (1624); Schmidt-Keßeler, DStZ 2012, 741; Willerscheid, NWB 2013, 2490 (2491). 72 BGH, Urteil v. 19. 11. 2009, Az.: IX ZR 12/09, NJW 2010, 1360 ff.; Bundessteuerberaterkammer, Stellungnahme zum Referentenentwurf PartG mbB vom 14. März 2012, abrufbar unter https://www.bstbk.de/de/presse/stellungnahmen/archiv/20120314_1_stellungnah me_bstbk/index.html (letzter Abruf: 04. 10. 2014), S. 2; Hartung/Grams, Vor § 51 BRAO Rdn. 80; Münchener Handbuch des Gesellschaftsrechts Band 1/Salger, § 45a Rdn. 16; Kazemi,

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Abs. 1 S. 2 PartGG in Verbindung mit § 130 HGB.73 Wenn ein neu eintretender Partner diese Haftung vermeiden wolle, dürfe er Altmandate nicht weiterbearbeiten.74 Die Literatur hat in der Folge zu Recht darauf hingewiesen, dass dies den üblichen Arbeitsabläufen in Kanzleien widerspricht.75

C. Auswirkungen von Haftungsrisiken auf das Verhalten der Partner An diesen Haftungsproblemen spiegelt sich das wider, was vor Einführung der PartG mbB schon oftmals kritisiert wurde, nämlich dass die Haftungsgrundsätze in der Partnerschaftsgesellschaft, insbesondere die Begrenzung der Haftung gemäß § 8 Abs. 2 PartGG, nach zutreffender herrschender Ansicht dazu verleiten, das Mandat durch möglichst wenige Partner zu bearbeiten,76 was auch die Qualität der Arbeitsleistung beeinträchtigen könne.77 Zudem sei es für die Zusammenarbeit der Partner schädlich, wenn finanziell alle Partner von einem Mandat profitieren, letztlich aber nur der handelnde Partner gemäß § 8 Abs. 2 PartGG hafte.78 PartGmbB – Partnerschaftsgesellschaft mit beschränkter Berufshaftung, S. 12; Römermann/ Jähne, PartG und PartG mbB, S. 30; Kienzler, Die Partnerschaftsgesellschaft mit beschränkter Berufshaftung (PartG mbB) als gesetzgeberische Zwischenstation der Liberalisierung des Gesellschaftsrechts Freier Berufe, S. 59 f./74/103; Schumacher, Die Partnerschaftsgesellschaft mit beschränkter Berufshaftung für Rechtsanwälte, S. 23; Vollkommer/Greger/Heinemann/ Heinemann, Anwaltshaftungsrecht, § 22 Rdn. 8a; Friedel, AnwZert HaGesR 20/2012, Anm. 1; Grunewald, GWR 2013, 393; Hahn/Naumann, WM 2012, 1756 (1757); Hellwig, Anwaltsblattgespräch mit Rechtsanwalt Dr. Nicolas Lührig, AnwBl 2012, 345; Offermann-Burckart, AnwBl 2014, 366 (373); Römermann, AnwBl 2012, 288 (289); Römermann/Jähne, BB 2015, 579 f.; Römermann/Praß, NZG 2012, 601 (602); Ruppert, DStR 2013, 1623 (1624); Sommer/ Treptow/Dietlmeier, NJW 2011, 1551 (1553); Ulmer, AnwBl 2014, 806; Willerscheid, NWB 2013, 2490 (2491); a. A. Henssler, § 8 PartGG Rdn. 38. 73 Borgmann/Jungk/Schwaiger/Jungk, § 37 Rdn. 40; Kienzler, Die Partnerschaftsgesellschaft mit beschränkter Berufshaftung (PartG mbB) als gesetzgeberische Zwischenstation der Liberalisierung des Gesellschaftsrechts Freier Berufe, S. 59 f./103; Offermann-Burckart, AnwBl 2014, 366 (373); Ring, WM 2014, 237 (238); Sommer/Treptow/Dietlmeier, NJW 2011, 1551 (1553). 74 Hartung, AnwBl 2011, 449. 75 Hartung, AnwBl 2011, 449. 76 Deutscher Anwaltverein durch den Berufsrechtsausschuss, Stellungnahme zum Referentenentwurf PartG mbB vom 15. März 2012, abrufbar unter http://anwaltverein.de/down loads/Stellungnahmen-11/Aktuelle-Fassung-SNBerufsR21-12-2.pdf?PHPSESSID=6dfai2 lqc8839nbkfon2hjm8a5 (letzter Abruf: 04. 10. 2014), S. 3; Hellwig, NJW 2011, 1557 (1558); Henssler, AnwBl 2014, 96 (97). 77 Deutscher Anwaltverein durch den Berufsrechtsausschuss, Stellungnahme zum Referentenentwurf PartG mbB vom 15. März 2012, abrufbar unter http://anwaltverein.de/down loads/Stellungnahmen-11/Aktuelle-Fassung-SNBerufsR21-12-2.pdf?PHPSESSID=6dfai2 lqc8839nbkfon2hjm8a5 (letzter Abruf: 04. 10. 2014), S. 3. 78 Hellwig, NJW 2011, 1557 (1558).

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3. Kap.: Bedürfnis für die neue Rechtsformvariante PartG mbB

Des Weiteren gewähre die Haftungsbeschränkung nach § 8 Abs. 2 PartGG vor allem den Partnern größerer Kanzleien nicht die gewünschte Absicherung vor persönlicher Haftung.79 Mit der bisherigen Partnerschaftsgesellschaft könne dem Schutzbedürfnis der freien Berufe in Haftungsgesichtspunkten nicht genügend Rechnung getragen werden.80 Insbesondere verstehe die Rechtsprechung § 8 Abs. 2 PartGG so, dass für die Haftung des Handelnden nach § 8 Abs. 2 PartGG weder eine Kausalität noch ein Verschulden des Handelnden erforderlich sei.81 Es bestand daher bis zur Einführung der PartG mbB ein Wunsch nach einer Gesetzesänderung82, den die Bundesrechtsanwaltskammer in ihrer Stellungnahme zur Haftungsbeschränkung bei der Partnerschaftsgesellschaft zum Ausdruck gebracht hat.83

§ 3 Kapitalgesellschaften Die deutschen Kapitalgesellschaften bieten den Rechtsanwälten mehr Rechtssicherheit in Haftungsfragen als die vorab dargestellten Personengesellschaften. Zu klären ist daher im Folgenden, ob diese Rechtsformen bereits das Bedürfnis der Freiberufler nach Sicherheit in Haftungsfragen befriedigt haben.

A. Rechtsanwaltsgesellschaft mbH I. Öffnung der GmbH für die Rechtsanwaltschaft Lange Zeit war umstritten, ob Rechtsanwälten die GmbH offen steht.84 Der Gesetzgeber selbst hat noch im Jahre 1993 Zweifel angemeldet, ob die GmbH eine 79 Michalski/Römermann/Römermann, Einführung Rdn. 62; Ost, DStR 2015, 442; Römermann, AnwBl 2012, 288 (289); Römermann/Praß, Stbg 2012, 319 (320); Werner, StBW 2013, 715. 80 Römermann, AnwBl 2012, 288 (289); Römermann/Praß, NZG 2012, 601 (602); ähnlich auch Ost, DStR 2015, 442; ebenfalls negativ im Hinblick auf § 8 Abs. 2 PartGG Schumacher, Die Partnerschaftsgesellschaft mit beschränkter Berufshaftung für Rechtsanwälte, S. 212. 81 Kienzler, Die Partnerschaftsgesellschaft mit beschränkter Berufshaftung (PartG mbB) als gesetzgeberische Zwischenstation der Liberalisierung des Gesellschaftsrechts Freier Berufe, S. 74; Römermann/Jähne, PartG und PartG mbB, S. 9; Ring, WM 2014, 237 (238); Römermann, AnwBl 2012, 288 (289); Römermann/Dibbelt, Berater-Beilage zum Mandantenrundschreiben des Stollfuß-Verlages 6/2012; Römermann/Dibbelt, HFR 2013, 38 (40); Salger, DB 2012, 1794; Schulze, jurisPR-HaGesR 10/2012, Anm. 1. 82 So auch Römermann, AnwBl 2012, 288 (289); Römermann/Dibbelt, HFR 2013, 38 (40). 83 Bundesrechtsanwaltskammer, Stellungnahme zur Begrenzung der Haftung bei der Partnerschaftsgesellschaft und Änderung weiterer Regelungen vom Mai 2011, abrufbar unter http://www.brak.de/zur-rechtspolitik/stellungnahmen-pdf/stellungnahmen-deutschland/2011/ mai/stellungnahme-der-brak-2011-31.pdf (letzter Abruf: 04. 10. 2014). 84 Henssler/Prütting/Henssler, Vor § 59c Rdn. 2; dagegen Bösert, ZAP, Fach 15, 137 (139 f.); Düwell, AnwBl 1990, 388 f.; Kremer, GmbHR 1983, 259 (264 f.); dafür Ahlers,

§ 3 Kapitalgesellschaften

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adäquate Rechtsform für Anwälte sei.85 Es bestanden Bedenken, ob eine Kapitalgesellschaft angesichts der besonderen Gegebenheiten bei der anwaltlichen Berufsausübung, insbesondere dem zwischen Mandant und Rechtsanwalt bestehenden Vertrauensverhältnis, für Rechtsanwälte angemessen sei.86 Im selben Jahr hat der BGH erstmals eine Tätigkeit von Freiberuflern in einer GmbH anerkannt.87 Erst im Jahr 1994 bestätigte das BayObLG in einem Beschluss die Zulässigkeit einer Rechtsanwaltsgesellschaft mbH.88 Das BayObLG führte zu Recht aus, dass innerhalb der deutschen Rechtsordnung die Tätigkeit eines Rechtsanwalts in einer Kapitalgesellschaft nicht untersagt sei und die unbeschränkte persönliche Haftung des Rechtsanwalts für dessen „Berufsbild nicht mehr maßgebend“ sei.89 So sei schon zum damaligen Zeitpunkt eine vertragliche Haftungsbeschränkung nach § 51a Abs. 1 Nr. 1 BRAO a. F. in Verbindung mit § 51 Abs. 4 S. 1 BRAO a. F. möglich gewesen.90 Der Gesetzgeber hat auf diese Urteile reagiert und in die BRAO verschiedene Normen (§§ 59c ff. BRAO) eingefügt, die die Rechtsanwaltsgesellschaft mbH betreffen.91 Seit Inkrafttreten der §§ 59c ff. BRAO zum 01. 03. 1999 können gemäß § 59c Abs. 1 BRAO Rechtsanwaltsgesellschaften mbH zugelassen werden. II. Gesetzliche Anforderungen an eine Rechtsanwaltsgesellschaft mbH Die Zulassungsvoraussetzungen für eine Rechtsanwaltsgesellschaft mbH sind in § 59d BRAO geregelt.92 So ist für die Rechtsanwaltsgesellschaft mbH eine Berufshaftpflichtversicherung mit einer erhöhten Mindestversicherungssumme erforderlich, § 59d Nr. 3 BRAO in Verbindung mit § 59j BRAO. Die Mindestversicherungssumme beträgt gemäß § 59j Abs. 2 S. 1 BRAO 2.500.000 Euro. Die Haftung der Gesellschafter ist auf das Gesellschaftsvermögen beschränkt, § 13 Abs. 2 GmbHG.93 Eine persönliche Haftung der Gesellschafter komme nach zutreffender AnwBl 1991, 10 ff.; Ahlers, AnwBl 1995, 3 ff.; P. Heinemann, AnwBl 1991, 233 ff.; Henssler, NJW 1993, 2137 (2140 ff.); Henssler, DB 1995, 1549 ff.; Koch, AnwBl 1993, 157 ff.; Landry, MDR 1995, 558; Sommer, GmbHR 1995, 249 ff. 85 BT-Drucks. 12/4993, S. 23. 86 BT-Drucks. 12/4993, S. 23. 87 BGH, Urteil v. 25. 11. 1993, Az.: I ZR 281/91, NJW 1994, 786 ff. 88 BayObLG, Beschluss v. 24. 11. 1994, Az.: 3 ZBR 115/94, NJW 1995, 199 ff.; Kienzler, Die Partnerschaftsgesellschaft mit beschränkter Berufshaftung (PartG mbB) als gesetzgeberische Zwischenstation der Liberalisierung des Gesellschaftsrechts Freier Berufe, S. 7; Römermann, NJW 2013, 2305. 89 BayObLG, Beschluss v. 24. 11. 1994, Az.: 3 ZBR 115/94, NJW 1995, 199 (200 f.); Offermann-Burckart, AnwBl 2015, 18 (19). 90 BayObLG, Beschluss v. 24. 11. 1994, Az.: 3 ZBR 115/94, NJW 1995, 199 (201). 91 Kempter/Kopp, MittBayNot 1999, 256. 92 Zu den Einzelheiten vgl. Henssler/Prütting/Henssler, § 59d BRAO Rdn. 1 ff. 93 Beck’sches Formularbuch für die Anwaltskanzlei/Henssler, B. I. 1.; Kienzler, Die Partnerschaftsgesellschaft mit beschränkter Berufshaftung (PartG mbB) als gesetzgeberische

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3. Kap.: Bedürfnis für die neue Rechtsformvariante PartG mbB

Ansicht in Literatur und Rechtsprechung wegen § 13 Abs. 2 GmbHG nur sehr selten infrage.94 III. Anzahl der Rechtsanwaltsgesellschaften mbH Im Rahmen des Gesetzgebungsverfahrens zur PartG mbB nahm die Fraktion Bündnis 90/Die Grünen an, dass die GmbH und die damit einhergehende Haftungsbeschränkung auf das Gesellschaftsvermögen für die freien Berufe genüge.95 Allerdings sind, wie auch in der Literatur häufiger angemerkt wird, nur relativ wenige Kanzleien in Deutschland in der Rechtsform der GmbH tätig.96 So waren nach der aktuellen Statistik des BRAK zum 01. 01. 2014 in Deutschland nur 654 Rechtsanwaltsgesellschaften mbH vorhanden.97 Zum gleichen Zeitpunkt existierten 3364 Partnerschaftsgesellschaften in Deutschland.98 IV. Nachteile der Rechtsanwaltsgesellschaft mbH Diese kleine Zahl an Rechtsanwaltsgesellschaften mbH99 beruht nach Ansicht der Literatur auf den vielfältigen Nachteilen dieser Rechtsform.100 Insbesondere seien im Gegensatz zur weitgehenden Dispositivität des Innenrechts die Regelungen des GmbHG zum Außenverhältnis überwiegend zwingend.101 Außerdem sei die Rechtsanwaltsgesellschaft mbH als Handelsgesellschaft (§ 13 Abs. 3 GmbHG) Zwischenstation der Liberalisierung des Gesellschaftsrechts Freier Berufe, S. 75; Hölscheidt, NWB 2011, 1898 (1902). 94 BGH, Urteil v. 06. 06. 1994, Az.: II ZR 292/91, NJW 1994, 2220 ff.; OLG Nürnberg, Hinweisbeschluss v. 21. 01. 2008, Az.: 6 U 2208/07, NJW-RR 2009, 140; zu einzelnen Fällen der persönlichen Haftung von Gesellschaftern und Geschäftsführern einer GmbH Vollkommer/ Greger/Heinemann/Heinemann, Anwaltshaftungsrecht, § 22 Rdn. 2 f. 95 BT-Drucks. 17/13944, S. 14 li. Sp.; Michalski/Römermann, Anhang S. 396; Kienzler, Die Partnerschaftsgesellschaft mit beschränkter Berufshaftung (PartG mbB) als gesetzgeberische Zwischenstation der Liberalisierung des Gesellschaftsrechts Freier Berufe, S. 77. 96 Vollkommer/Greger/Heinemann/Heinemann, Anwaltshaftungsrecht, § 4 Rdn. 28; Grunewald, ZIP 2012, 1115 (1116); Heckschen/Bretschneider, NotBZ 2013, 81 (87). 97 Bundesrechtsanwaltskammer, Große Mitgliederstatistik, abrufbar unter http://www.brak. de/w/files/04_fuer_journalisten/statistiken/grmgstatisitik2014_korr.pdf (letzter Abruf: 04. 11. 2014); Langenfeld/Miras, GmbH-Vertragspraxis, S. 214; Offermann-Burckart, AnwBl 2015, 18. 98 Bundesrechtsanwaltskammer, Große Mitgliederstatistik, abrufbar unter http://www.brak. de/w/files/04_fuer_journalisten/statistiken/grmgstatisitik2014_korr.pdf (letzter Abruf: 04. 11. 2014). 99 Vollkommer/Greger/Heinemann/Heinemann, Anwaltshaftungsrecht, § 4 Rdn. 28; Grunewald, ZIP 2012, 1115 (1116); Neufang/Bartschat, StB 2012, 430 (431). 100 Grunewald, ZIP 2012, 1115 (1116); Neufang/Bartschat, StB 2012, 430 (431). 101 MüKoGmbHG/Fleischer, Einleitung Rdn. 22 ff.; Michalski/Michalski, Systematische Darstellung 1 Rdn. 4.

§ 3 Kapitalgesellschaften

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gemäß § 238 Abs. 1 HGB buchführungspflichtig.102 Ihren Jahresabschluss und den Lagebericht müsse eine GmbH gemäß § 316 HGB durch einen Abschlussprüfer prüfen lassen, sofern es sich bei der GmbH nicht lediglich um eine kleine Kapitalgesellschaft im Sinne des § 267 Abs. 1 HGB handele.103 Zudem müsse eine GmbH den Jahresabschluss und den Lagebericht grundsätzlich gemäß § 325 HGB offenlegen, wenn nicht gewisse Erleichterungen nach §§ 326 f. HGB greifen.104 § 326 HGB regelt Erleichterungen für kleine Kapitalgesellschaften (§ 267 Abs. 1 HGB) und Kleinstkapitalgesellschaften (§ 267a HGB), § 327 HGB ordnet Erleichterungen für mittelgroße Kapitalgesellschaften im Sinne des § 267 Abs. 2 HGB an. Des Weiteren bedarf jede Anteilsübertragung (§ 15 GmbHG) und jede Satzungsänderung (§ 53 Abs. 2 GmbHG) einer notariellen Beurkundung. Daneben existieren berufsrechtliche Nachteile. Unter anderem enthält § 59e Abs. 1 S. 2 BRAO ein Tätigkeitsgebot für Gesellschafter einer Rechtsanwaltsgesellschaft mbH.105 Dies sei insbesondere im Hinblick auf die weite Verbreitung von solchen Rechtsanwälten problematisch, die zwar den anwaltlichen Beruf nicht ausüben, aber dennoch offiziell Mitglied der Kanzlei sind.106 Mit all den eben dargestellten Nachteilen seien sowohl Kosten107 als auch ein zeitlicher Aufwand verbunden, was viele Anwälte trotz der Haftungsbeschränkung auf das Gesellschaftsvermögen bisher von der Wahl der GmbH als Rechtsform abgehalten hat. Daher bleibt trotz der Möglichkeit, mittels einer haftungsbeschränkten Kapitalgesellschaft tätig zu sein, das Interesse der Anwaltschaft an einer Gesellschaft bestehen, bei der die Haftung effektiv beschränkt und die gleichzeitig den Bedürfnissen der freien Berufe gerecht wird.

B. Unternehmergesellschaft Das Gesetz zur Modernisierung des GmbH-Rechts (MoMiG) aus dem Jahr 2008 ermöglicht Rechtsanwälten die Gründung einer Unternehmergesellschaft im Sinne 102 MüKoBilanzrecht/Graf, § 238 HGB Rdn. 6; Kölner Handbuch Gesellschaftsrecht/ S. Thouet, Kapitel 1 Rdn. 366; Münchener Anwaltshandbuch GmbH-Recht/Römermann, § 16 Rdn. 6; Hirte/Mertz, in: FS Frotscher, S. 219 (223); Kienzler, Die Partnerschaftsgesellschaft mit beschränkter Berufshaftung (PartG mbB) als gesetzgeberische Zwischenstation der Liberalisierung des Gesellschaftsrechts Freier Berufe, S. 75; Kilian, Management von Haftungsrisiken in Anwaltskanzleien, S. 86; Langenfeld/Miras, GmbH-Vertragspraxis, S. 240; Grunewald, ZIP 2012, 1115 (1116). 103 Beck’sches Rechtsanwalts-Handbuch/von der Recke, § 59 Rdn. 83. 104 Beck’sches Rechtsanwalts-Handbuch/von der Recke, § 59 Rdn. 83. 105 OLG Düsseldorf, Urteil v. 22. 12. 2012, Az.: 6 U 155/11, NJOZ 2012, 1359 ff.; Henssler/ Prütting/Henssler, § 59e BRAO, Rdn. 15 ff. 106 Kleine-Cosack, AnwBl 2013, 11 (12). 107 Nach Umfrageergebnissen scheuen viele Sozietäten die mit der Rechtsanwaltsgesellschaft mbH verbundenen Kosten Kilian, Management von Haftungsrisiken in Anwaltskanzleien, S. 85.

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3. Kap.: Bedürfnis für die neue Rechtsformvariante PartG mbB

des § 5a GmbHG.108 Soweit das Berufsrecht den Freiberuflern die Möglichkeit bietet, mittels der Rechtsform der GmbH tätig zu werden, ist nach allgemeiner Meinung die Unternehmergesellschaft als Variante109 der GmbH von diesen berufsrechtlichen Regelungen erfasst.110 Die Unternehmergesellschaft falle jedoch nicht unter die Vorschrift im Berufsrecht, wenn die Regelung, wie z. B. § 28 Abs. 6 WPO, ein Mindestkapital verlange.111 Ein solches Mindestkapital werde aber im anwaltlichen Berufsrecht nicht vorausgesetzt, vgl. §§ 59c ff. BRAO.112 Auch stehe das Fehlen eines Mindestkapitalerfordernisses der Tätigkeit von Freiberuflern in einer Unternehmergesellschaft nicht entgegen,113 denn ein Mindestkapital sei im Hinblick auf das Allgemeinwohl nicht erforderlich.114 Auf die Unternehmergesellschaft als Unterform der GmbH erstrecken sich nach ganz herrschender Meinung alle für die GmbH geltenden Regelungen, soweit für die Unternehmergesellschaft keine abweichenden Sonderregelungen existieren,115 insbesondere gelte für die Unternehmergesellschaft die Haftungsbeschränkung nach § 13 Abs. 2 GmbHG.116 Bei der Gründung darf die Unternehmergesellschaft gemäß § 5a Abs. 1 GmbHG den Betrag des Mindeststammkapitals nach § 5 Abs. 1 GmbHG unterschreiten. Allerdings muss die Gesellschaft gemäß § 5a Abs. 3 S. 1 GmbHG jährlich eine Rücklage in Höhe von 108 Hartung/v. Wedel, Vor § 59c BRAO Rdn. 83; Vollkommer/Greger/Heinemann/Heinemann, Anwaltshaftungsrecht, § 22 Rdn. 4; Turpeinen, Anwaltsgesellschaften mit beschränkter Haftung in den USA und in Deutschland, S. 121; Axmann, NJW 2009, 2941; Heckschen/ Bretschneider, NotBZ 2013, 81 (88); Römermann, AnwBl 2009, 131 (132). 109 BT-Drucks. 16/6140, S. 31 re. Sp.; Feuerich/Weyland/Vossebürger/Böhnlein/Brüggemann/Brüggemann, § 59c BRAO Rdn. 1; Henssler/Strohn/Schäfer, § 5a GmbHG Rdn. 4; Michalski/Miras, § 5a GmbHG Rdn. 4; MüKoGmbHG/Rieder, § 5a GmbHG Rdn. 1; Roth/ Altmeppen/Roth, § 5a GmbHG Rdn. 5; Wicke, § 5a GmbHG Rdn. 1; Handbuch der Anwaltshaftung/Rinkler, S. 165 Rdn. 448; Schumacher, Die Partnerschaftsgesellschaft mit beschränkter Berufshaftung für Rechtsanwälte, S. 28; Spies, Unternehmergesellschaft (haftungsbeschränkt), S. 95; Weinbeer, Die Haftungsverfassung bei Zusammenschlüssen von Rechtsanwälten, S. 320; Kreße, NJ 2013, 45 (47); Offermann-Burckart, AnwBl 2015, 18 (20); Römermann/Jähne, BB 2015, 579 (580); Wälzholz, GmbH-StB 2007, 319. 110 Beck’sches Handbuch der GmbH/Vogt, § 18 Rdn. 11; Axmann, NJW 2009, 2941; Karl, NJW 2010, 967 (968); Wälzholz, GmbH-StB 2007, 319 (320). 111 Beck’sches Handbuch der GmbH/Vogt, § 18 Rdn. 11; Wälzholz, GmbH-StB 2007, 319 (320). 112 Karl, NJW 2010, 967 (968). 113 AnwGH Berlin, Beschluss v. 05. 04. 2007, Az.: I AGH 17/06, BeckRS 2009, 28159; Feuerich/Weyland/Vossebürger/Böhnlein/Brüggemann/Brüggemann, § 59e BRAO Rdn. 6; Karl, NJW 2010, 967 (968). 114 AnwGH Berlin, Beschluss v. 05. 04. 2007, Az.: I AGH 17/06, BeckRS 2009, 28159; Karl, NJW 2010, 967 (968). 115 Roth/Altmeppen/Roth, § 5a GmbHG Rdn. 5; Wicke, § 5a GmbHG Rdn. 3; Beck’sches Handbuch der GmbH/Erle/Helm, § 16 Rdn. 110; Turpeinen, Anwaltsgesellschaften mit beschränkter Haftung in den USA und in Deutschland, S. 121; Vollkommer/Greger/Heinemann/ Heinemann, Anwaltshaftungsrecht, § 22 Rdn. 4; Weinbeer, Die Haftungsverfassung bei Zusammenschlüssen von Rechtsanwälten, S. 320; Axmann, NJW 2009, 2941 f. 116 MüKoGmbHG/Rieder, § 5a GmbHG Rdn. 48; Handbuch der Anwaltshaftung/Rinkler, S. 166 Rdn. 448; Axmann, NJW 2009, 2941.

§ 3 Kapitalgesellschaften

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einem Viertel ihres Jahresgewinns bilden, bis sie den Betrag des Mindeststammkapitals nach § 5 Abs. 1 GmbHG erreicht oder überstiegen hat.117 Ob das Fehlen des Erfordernisses eines Mindeststammkapitals bei der Gesellschaftsgründung durch einen Freiberufler tatsächlich ein wesentlicher Vorteil ist, ist aus Sicht der Literatur fraglich.118 Meist werde das Grundkapital eines Existenzgründers bei einer freiberuflichen Tätigkeit angesichts der erforderlichen Investitionen mehr als 25.000 Euro betragen.119 Zudem geselle sich bei der Unternehmergesellschaft zu all den typischen Nachteilen, die sie ebenso wie die GmbH aufweist, ein Imageproblem,120 denn gelegentlich werde die Unternehmergesellschaft mit der Limited auf eine Stufe gestellt.121 Aufgrund des oft geringen Stammkapitals bestehe die Gefahr, dass Gläubiger der Unternehmergesellschaft weitere Sicherheiten, wie zum Beispiel einen persönlichen Schuldbeitritt der Gesellschafter, verlangen und somit die Haftungsbeschränkung aushebeln.122 Da das Fehlen des Erfordernisses eines Mindeststammkapitals kaum interessant sein dürfte123 und neben den oben schon dargestellten Nachteilen einer GmbH sich die Außenwirkung einer Tätigkeit in einer Unternehmergesellschaft nicht sicher abschätzen lasse,124 ist diese Rechtsform für Kanzleien kaum interessant.

C. Rechtsanwalts-AG Neben der Rechtsform der GmbH steht den Rechtsanwälten nach allgemeiner Meinung die AG zur Verfügung.125 Der Gesetzgeber hat sie zwar im Gegensatz zur 117 Turpeinen, Anwaltsgesellschaften mit beschränkter Haftung in den USA und in Deutschland, S. 122; Wälzholz, GmbH-StB 2007, 319 (321). 118 Römermann, AnwBl 2009, 131 (132). 119 Römermann, AnwBl 2009, 131 (132). 120 Axmann, NJW 2009, 2941; Heckschen/Bretschneider, NotBZ 2013, 81 (88); Römermann, AnwBl 2009, 131 (132). 121 Römermann, AnwBl 2009, 131 (132). 122 Axmann, NJW 2009, 2941. 123 Römermann, AnwBl 2009, 131 (132). 124 Axmann, NJW 2009, 2941; Heckschen/Bretschneider, NotBZ 2013, 81 (88); Römermann, AnwBl 2009, 131 (132); kritisch auch George/Schmolinske/Wiedenhaupt, PFB 2013, 342. 125 BGH, Urteil v. 10. 01. 2005, Az.: AnwZ (B) 27/03, AnwZ (B) 28/03, NZG 2005, 596 ff.; vorab bereits BFH, Urteil v. 11. 03. 2004, Az.: VII R 15/03, NJW 2004, 1974 ff.; ebenso für die Zulässigkeit der Rechtsanwalts-AG BayObLG, Beschluss v. 27. 03. 2000, Az.: 3Z BR 331/99, NZG 2000, 649 f.; Hartung/Römermann/Römermann, Vor § 59a BRAO Rdn. 93; Henssler, Einführung Rdn. 44; Beck’sches Formularbuch für die Anwaltskanzlei/Henssler, B. I. 1.; Kienzler, Die Partnerschaftsgesellschaft mit beschränkter Berufshaftung (PartG mbB) als gesetzgeberische Zwischenstation der Liberalisierung des Gesellschaftsrechts Freier Berufe, S. 8; Kilian, Management von Haftungsrisiken in Anwaltskanzleien, S. 41; Römermann, Entwick-

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3. Kap.: Bedürfnis für die neue Rechtsformvariante PartG mbB

GmbH (§ 59c BRAO) nicht ausdrücklich für die Rechtsanwaltschaft zugelassen,126 es ist aber mittlerweile höchstrichterlich entschieden, dass die AG den Rechtsanwälten offensteht.127 Der AG könne wegen Art. 12 Abs. 1 GG in Verbindung mit Art. 3 Abs. 1 GG der Zugang zur anwaltlichen Berufsausübung nicht versagt werden,128 denn der Gesetzgeber ermögliche in den §§ 59c ff. BRAO bereits die Zulassung der Rechtsanwaltsgesellschaft mbH und die Unterschiede zwischen den beiden Kapitalgesellschaften seien keine hinreichende Legitimation für eine abweichende Behandlung der AG bei der Zulassung als Berufsausübungsgesellschaft.129 In seiner Entscheidung vom 10. 01. 2005 hat der BGH auch die Kriterien für die Zulassung einer AG als Berufsausübungsgesellschaft aufgestellt.130 Diese bestimmen sich nach Auffassung des BGH „in Anlehnung an“131 die Vorschriften zur Rechtsanwaltsgesellschaft mbH (§§ 59c ff. BRAO), solange es an einer Regelung für diese Rechtsform mangele.132 Das Urteil des BGH lässt nach zutreffender Literalungen und Tendenzen bei Anwaltsgesellschaften, S. 183; Passarge, NJW 2005, 1835; Römermann, NJW 2013, 2305 (2308); Römermann/Spönemann, NZG 1998, 15 (18). 126 Beck’scher Onlinekommentar BORA/Römermann, § 51 BRAO Rdn. 31; Hartung/Römermann/Römermann, Vor § 59a BRAO Rdn. 95; Henssler, Einführung Rdn. 44; Beck’sches Formularbuch für die Anwaltskanzlei/Henssler, B. I. 1.; Praxishandbuch Anwaltsrecht/Brandi, § 9 Rdn. 150; Weinbeer, Die Haftungsverfassung bei Zusammenschlüssen von Rechtsanwälten, S. 358; Heckschen/Bretschneider, NotBZ 2013, 81 (88); Henssler, NZG 2011, 1121 (1122); Kreße, NJ 2013, 45 (47); Römermann, NJW 2013, 2305 (2308); Sassenbach, AnwBl 2007, 293 (294). 127 BGH, Urteil v. 10. 01. 2005, Az.: AnwZ (B) 27/03, AnwZ(B) 28/03, NZG 2005, 596 ff.; vorab bereits BFH, Urteil v. 11. 03. 2004, Az.: VII R 15/03, NJW 2004, 1974 ff.; ebenso für die Zulässigkeit der Rechtsanwalts-AG BayObLG, Beschluss v. 27. 03. 2000, Az.: 3Z BR 331/99, NZG 2000, 649 f.; Henssler, Einführung Rdn. 44; Beck’sches Formularbuch für die Anwaltskanzlei/Henssler, B. I. 1.; Kienzler, Die Partnerschaftsgesellschaft mit beschränkter Berufshaftung (PartG mbB) als gesetzgeberische Zwischenstation der Liberalisierung des Gesellschaftsrechts Freier Berufe, S. 8; Passarge, NJW 2005, 1835; Römermann/Spönemann, NZG 1998, 15 (18). 128 BGH, Urteil v. 10. 01. 2005, Az.: AnwZ (B) 27/03, AnwZ (B) 28/03, NZG 2005, 596 (598); Henssler/Prütting/Henssler, Vor § 59c BRAO Rdn. 18 ff.; Henssler, Einführung Rdn. 45; Kleine-Cosack, Vor § 59a BRAO Rdn. 17; Handbuch der Anwaltshaftung/Rinkler, S. 166 Rdn. 449; Kienzler, Die Partnerschaftsgesellschaft mit beschränkter Berufshaftung (PartG mbB) als gesetzgeberische Zwischenstation der Liberalisierung des Gesellschaftsrechts Freier Berufe, S. 8; Weinbeer, Die Haftungsverfassung bei Zusammenschlüssen von Rechtsanwälten, S. 359 ff.; Kempter/Kopp, NZG 2005, 582 (583); Kreße, NJ 2013, 45 (47); Schumacher, AnwBl 2000, 409. 129 BGH, Urteil v. 10. 01. 2005, Az.: AnwZ (B) 27/03, AnwZ(B) 28/03, NZG 2005, 596 (599). 130 BGH, Urteil v. 10. 01. 2005, Az.: AnwZ (B) 27/03, AnwZ(B) 28/03, NZG 2005, 596 ff. 131 BGH, Urteil v. 10. 01. 2005, Az.: AnwZ (B) 27/03, AnwZ(B) 28/03, NZG 2005, 596 (598). 132 BGH, Urteil v. 10. 01. 2005, Az.: AnwZ (B) 27/03, AnwZ(B) 28/03, NZG 2005, 596 (598); zustimmend: OLG Hamm, Beschluss v. 26. 06. 2006, Az.: 15 W 213/05, NJW 2006, 3434 ff.; Beck’sches Rechtsanwalts-Handbuch/von der Recke, § 59 Rdn. 120; Römermann/ Hartung, Anwaltliches Berufsrecht, S. 114; Vollkommer/Greger/Heinemann/Heinemann,

§ 3 Kapitalgesellschaften

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turansicht viele Fragen zur Rechtsanwalts-AG offen, die bis heute mangels gesetzlicher Vorschriften für Unsicherheit sorgen,133 wie beispielsweise Fragen zu den Anforderungen an die Satzung einer Rechtsanwalts-AG.134 Hier wäre eine Normierung seitens des Gesetzgebers, wie sie auch schon von der Literatur gefordert wurde, zu begrüßen.135 Positiv in Bezug auf die Tätigkeit mittels einer AG wird die Haftungsregelung hervorgehoben.136 Die Haftung der Aktionäre ist gemäß § 1 Abs. 1 S. 2 AktG auf das Gesellschaftsvermögen beschränkt.137 Eine Literaturansicht weist zu Recht darauf hin, dass bei der AG im Gegensatz zur GmbH und Unternehmergesellschaft (haftungsbeschränkt) die Haftungsbeschränkung im Namen nicht zum Ausdruck komme,138 denn es ist kein Namenszusatz vorgeschrieben, der wie „mbH“ bei der GmbH oder „(haftungsbeschränkt)“ bei der Unternehmergesellschaft den Rechtsverkehr auf die Haftungsbeschränkung aufmerksam macht. Auf der anderen Seite bestehen nach Ansicht der Literatur bei der Verwendung der AG dieselben Nachteile im Hinblick auf Bilanzierungs- und Publizitätspflichten wie bei der Rechtsanwaltsgesellschaft mbH.139 Diesbezüglich wird auf die zur Rechtsanwaltsgesellschaft mbH gemachten Ausführungen verwiesen.140 Hinzu komme, dass die AG stets bei anstehenden Entscheidungen die Regelungen in §§ 118 ff. AktG einhalten müsse und dem Grundsatz der Satzungsstrenge (§ 23 Abs. 5 AktG) unterliege.141 Nach diesem letztgenannten Grundsatz sind die Regelungen des AktG Anwaltshaftungsrecht, § 4 Rdn. 33; Heckschen/Bretschneider, NotBZ 2013, 81 (88); Henssler, AnwBl 2005, 374 (375); Kreße, NJ 2013, 45 (47); Sassenbach, AnwBl 2007, 293 (294). 133 Henssler/Prütting/Henssler, Vor § 59c BRAO Rdn. 22/26; Beck’sches RechtsanwaltsHandbuch/von der Recke, § 59 Rdn. 123; Sassenbach, AnwBl 2007, 293 (295). 134 Henssler/Prütting/Henssler, Vor § 59c BRAO Rdn. 22. 135 Beck’sches Rechtsanwalts-Handbuch/von der Recke, § 59 Rdn. 123; Sassenbach, AnwBl 2007, 293 (295). 136 Beck’sches Handbuch der Personengesellschaften/Lochmann, § 20 Rdn. 13; Heckschen/Bretschneider, NotBZ 2013, 81 (89). 137 Henssler, Einführung Rdn. 47; Handbuch der Anwaltshaftung/Rinkler, S. 166 Rdn. 452; Fahrendorf/Mennemeyer/Terbille/Mennemeyer, S. 50 Rdn. 161; Römermann/Jähne, PartG und PartG mbB, S. 64; Kienzler, Die Partnerschaftsgesellschaft mit beschränkter Berufshaftung (PartG mbB) als gesetzgeberische Zwischenstation der Liberalisierung des Gesellschaftsrechts Freier Berufe, S. 75; Turpeinen, Anwaltsgesellschaften mit beschränkter Haftung in den USA und in Deutschland, S. 126; Vollkommer/Greger/Heinemann/Heinemann, Anwaltshaftungsrecht, § 22 Rdn. 5; Weinbeer, Die Haftungsverfassung bei Zusammenschlüssen von Rechtsanwälten, S. 358; Heckschen/Bretschneider, NotBZ 2013, 81 (89). 138 Henssler, Einführung Rdn. 47. 139 Heckschen/Bretschneider, NotBZ 2013, 81 (89); Römermann/Jähne, BB 2015, 579 (580). 140 Siehe 3. Kapitel § 3 A. 141 Beck’sches Rechtsanwalts-Handbuch/von der Recke, § 59 Rdn. 123; Vollkommer/ Greger/Heinemann/Heinemann, Anwaltshaftungsrecht, § 4 Rdn. 32; Heckschen/Bretschneider, NotBZ 2013, 81 (89).

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3. Kap.: Bedürfnis für die neue Rechtsformvariante PartG mbB

nach richtiger Ansicht nur insoweit dispositiv, als dies im Gesetz zugelassen ist.142 Des Weiteren erfordere ihre Gründung einen höheren Aufwand.143 Auch existiere mangels gesetzlicher Regelung der Rechtsanwalts-AG eine gewisse Rechtsunsicherheit in Bezug auf einige Details dieser Rechtsform.144 Es ist daher nicht davon auszugehen, dass sich die AG über die zum Stichtag des 01. 01. 2014 bereits vorhandenen 26 Gesellschaften145 hinaus deutlich ausbreiten wird. Sie sei allenfalls für große Kanzleien attraktiv.146 Der Grund, warum einige wenige Kanzleien diese Rechtsform präferieren, mag nach einer Literaturansicht vielleicht darin liegen, dass sie im Gegensatz zu den Personengesellschaften auch Schutz gegen interne Risiken biete.147 Denn der Vorstand handele im Allgemeinen eigenständig und sei in einer vergleichsweise starken Position.148

§ 4 LLP Wie bereits dargestellt, werden die Rechtsformen GbR, Partnerschaftsgesellschaft, Rechtsanwaltsgesellschaft mbH, Unternehmergesellschaft und Rechtsanwalts-AG den Bedürfnissen der Rechtsanwaltschaft nicht vollumfänglich gerecht. Daher hätten sich in letzter Zeit immer wieder Rechtsanwaltskanzleien für die Rechtsform der LLP entschieden.149 Darunter sind nach den Beobachtungen der 142 Hölters/Solveen, § 23 AktG Rdn. 29; Beck’sches Rechtsanwalts-Handbuch/von der Recke, § 59 Rdn. 123. 143 Kreße, NJ 2013, 45 (47); vgl. hierzu §§ 23 ff. AktG. 144 Beck’sches Formularbuch für die Anwaltskanzlei/Henssler, B. I. 1. 145 Bundesrechtsanwaltskammer, Große Mitgliederstatistik, abrufbar unter http://www. brak.de/w/files/04_fuer_journalisten/statistiken/grmgstatisitik2014_korr.pdf (letzter Abruf: 04. 11. 2014); Langenfeld/Miras, GmbH-Vertragspraxis, S. 215. 146 Hartung/Römermann/Römermann, Vor § 59a BRAO Rdn. 122. 147 Römermann, NJW 2013, 2305 (2308); Römermann, AnwBl 2012, 288 (291). 148 Henssler, Einführung Rdn. 47; Römermann, NJW 2013, 2305 (2308). 149 Hartung, wiedergegeben in Protokoll Nr. 101 (Deutscher Bundestag, 17. Wahlperiode, Rechtsausschuss [6. Ausschuss]), S. 5; Bundesrechtsanwaltskammer, Stellungnahme zur Begrenzung der Haftung bei der Partnerschaftsgesellschaft und Änderung weiterer Regelungen vom Mai 2011, abrufbar unter http://www.brak.de/zur-rechtspolitik/stellungnahmen-pdf/stel lungnahmen-deutschland/2011/mai/stellungnahme-der-brak-2011-31.pdf (letzter Abruf: 04. 10. 2014), S. 3; Bundesrechtsanwaltskammer, Stellungnahme zum Referentenentwurf PartG mbB vom März 2012, abrufbar unter http://www.brak.de/zur-rechtspolitik/stellungnahmen-pdf/stel lungnahmen-deutschland/2012/maerz/stellungnahme-der-brak-2012-13.pdf (letzter Abruf: 04. 10. 2014), S. 2; Gaier/Wolf/Göcken/Keller, § 51a BRAO Rdn. 3; Henssler/Prütting/ Henssler, PartGG Einl. Rdn. 17; Kölner Handbuch Gesellschaftsrecht/S. Thouet, Kapitel 1 Rdn. 375; Münchener Anwaltshandbuch Arbeitsrecht/Moll, § 2 Rdn. 29; Münchener Anwaltshandbuch Personengesellschaftsrecht/Pathe, § 2 Rdn. 58; Kienzler, Die Partnerschaftsgesellschaft mit beschränkter Berufshaftung (PartG mbB) als gesetzgeberische Zwischenstation der Liberalisierung des Gesellschaftsrechts Freier Berufe, S. 196; Schumacher, Die Partnerschaftsgesellschaft mit beschränkter Berufshaftung für Rechtsanwälte, S. 23; Carlé,

§ 4 LLP

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Literatur auch Kanzleien, die lediglich wegen der Rechtsform in England als LLP gegründet wurden und ihre freiberufliche Tätigkeit letztlich in Deutschland ausüben.150 Im weiteren Verlauf geht die Untersuchung darauf ein, ob die englische LLP die Bedürfnisse der Rechtsanwaltschaft interessengerecht befriedigen kann. Auf eine Darstellung der LLP nach dem Recht der USA wird an dieser Stelle verzichtet, da der Gesetzgeber mit der Einführung der PartG mbB entsprechend den Ausführungen im Gesetzgebungsverfahren gerade auf den Trend zur englischen LLP reagiert hat.151

A. Möglichkeit der Gründung einer LLP durch deutsche Kanzleien und Rechtsnatur der LLP In Großbritannien wurde die LLP im April 2001 eingeführt.152 Nach der Rechtsprechung des Europäischen Gerichtshofs zur Niederlassungsfreiheit (Centros,153 Überseering,154 Inspire Art155) können sich deutsche Kanzleien für die Rechtsform LLP entscheiden.156 Des Weiteren hat der BGH Scheinauslandsgesellschaften im kösdi 2013, 18547; Dahns, NJW-Spezial 2011, 574; Dahns, NJW-Spezial 2012, 190; Ewer, AnwBl 2010, 857; Hellwig, Anwaltsblattgespräch mit Rechtsanwalt Dr. Nicolas Lührig, AnwBl 2012, 345; Hellwig, NJW 2011, 1557 (1558); Henssler, ZAP 2012, 308; Kraft, ZNotP 2013, 242; Lohbeck, JSE 2013, 5 (13); Offermann-Burckart, AnwBl 2014, 474 (486); Römermann, GmbHR 2012, 64 (68); Ruppert, DStR 2013, 1623 (1624); Schumm, StuB 2012, 287; Vossius, GmbHR 2012, R213; Walpert, ZRP 2012, 127; a. A. Römermann, NJW 2013, 2305 (2306). 150 Kienzler, Die Partnerschaftsgesellschaft mit beschränkter Berufshaftung (PartG mbB) als gesetzgeberische Zwischenstation der Liberalisierung des Gesellschaftsrechts Freier Berufe, S. 196; Peitscher, Anwaltsrecht, § 20 Rdn. 269; Becker, AnwBl 2011, 860; Hellwig, NJW 2011, 1557 (1558). 151 BT-Drucks. 17/10487, S. 14; BR-Drucks. 309/12, S. 1; Bundessteuerberaterkammer, Stellungnahme zum Referentenentwurf PartG mbB vom 14. März 2012, abrufbar unter https:// www.bstbk.de/de/presse/stellungnahmen/archiv/20120314_1_stellungnahme_bstbk/index.html (letzter Abruf: 04. 10. 2014), S. 3; Münchener Anwaltshandbuch Arbeitsrecht/Moll, § 2 Rdn. 29; Münchener Handbuch des Gesellschaftsrechts Band 1/Salger, § 45a Rdn. 3; Stehle/ Stehle/Leuz, Die rechtlichen und steuerlichen Wesensmerkmale der verschiedenen Gesellschaftsformen, S. 76; Vollkommer/Greger/Heinemann/Heinemann, Anwaltshaftungsrecht, § 22 Rdn. 10a; Kraft, ZNotP 2013, 242; Ring, WM 2014, 237 (242); Schumm, StuB 2013, 740; Stockhausen, GmbH-StP 2014, 129. 152 Henssler/Prütting/Henssler, Anhang § 59c ff. BRAO, Rdn. 43; Schumacher, Die Partnerschaftsgesellschaft mit beschränkter Berufshaftung für Rechtsanwälte, S. 137. 153 EuGH, Urteil v. 09. 03. 1999, Az.: Rs. C-212/97, NZG 1999, 298 ff. 154 EuGH, Urteil v. 05. 11. 2002, Az.: Rs. C-208/00, NJW 2002, 3614 ff. 155 EuGH, Urteil v. 30. 09. 2003, Az.: Rs. C-167/01, NJW 2003, 3331 ff. 156 BT-Drucks. 17/10487, S. 1; Bundesrechtsanwaltskammer, Stellungnahme zum Referentenentwurf PartG mbB vom März 2012, abrufbar unter http://www.brak.de/zur-rechtspolitik/ stellungnahmen-pdf/stellungnahmen-deutschland/2012/maerz/stellungnahme-der-brak-2 012-13.pdf (letzter Abruf: 04. 10. 2014), S. 2; Henssler/Prütting/Diller, § 51a BRAO Rdn. 3; Beck’sches Handbuch der Personengesellschaften/Lochmann, § 20 Rdn. 14; Kazemi, PartGmbB – Partnerschaftsgesellschaft mit beschränkter Berufshaftung, S. 3; Kienzler, Die

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3. Kap.: Bedürfnis für die neue Rechtsformvariante PartG mbB

deutschen Recht für zulässig erachtet.157 Das Urteil des BGH vom 14. 03. 2005 bezog sich zwar auf eine im Ausland gegründete Limited, die ihren einzigen Verwaltungssitz in Deutschland hat, aber die Literatur zieht die Grund-sätze dieser Entscheidung zu Recht auch im Hinblick auf die LLP heran.158 Die LLP nach englischem Recht ist nach allgemeiner Meinung eine hybride Rechtsform mit Elementen von Personen- und Kapitalgesellschaften.159 Sie verbinde den Gestaltungsspielraum der Personengesellschaft in Bezug auf die Regelung der Geschäftsführung, Vertretung und Gewinnverteilung160 mit einer Beschränkung der Haftung der Gesellschafter auf das Gesellschaftsvermögen.161 Als positiv für Freiberufler hebt die Literatur hervor, dass bei der LLP keinerlei Kapitalaufbringungs- und Kapitalerhaltungsvorschriften existieren.162 Als Negativpunkt werden aber die geltenden Publizitäts- und Bilan-

Partnerschaftsgesellschaft mit beschränkter Berufshaftung (PartG mbB) als gesetzgeberische Zwischenstation der Liberalisierung des Gesellschaftsrechts Freier Berufe, S. 196; Koch/Kilian/Kilian, Anwaltliches Berufsrecht, B. Rdn. 992; Hellwig, NJW 2011, 1557 (1558); Kreße, NJ 2013, 45 (48); Pleister, AnwBl 2012, 801; Schumm, StuB 2012, 287; Tröger/Pfaffinger, JZ 2013, 812. 157 BGH, Urteil v. 14. 03. 2005, Az.: II ZR 5/03, NZG 2005, 508 ff.; Heckschen/Bretschneider, NotBZ 2013, 81 (89). 158 Heckschen/Bretschneider, NotBZ 2013, 81 (89); Weller/Kienle, DStR 2005, 1060 (1061). 159 Gaier/Wolf/Göcken/Keller, § 51a BRAO Rdn. 5; Beck’sches Handbuch der Personengesellschaften/Lochmann, § 20 Rdn. 14; Handbuch Sozietätsrecht/Kilian, S. 572 Rdn. 79; Kienzler, Die Partnerschaftsgesellschaft mit beschränkter Berufshaftung (PartG mbB) als gesetzgeberische Zwischenstation der Liberalisierung des Gesellschaftsrechts Freier Berufe, S. 197 f.; Kilian, Management von Haftungsrisiken in Anwaltskanzleien, S. 43; Römermann/ Jähne, PartG und PartG mbB, S. 10; Schumacher, Die Partnerschaftsgesellschaft mit beschränkter Berufshaftung für Rechtsanwälte, S. 137; George/Schmolinske/Wiedenhaupt, PFB 2013, 342; Filges, BRAK 2011, 45; Kilian, MDR 2013, 1137 (1138); Offermann-Burckart, AnwBl 2014, 474 (486); Schnittker/Bank, Die LLP in der Praxis, S. 1 Rdn. 3; Triebel/Silny, NJW 2008, 1034; Kilian, NZG 2000, 1008. 160 Henssler/Prütting/Henssler, PartGG Einl. Rdn. 17; Beck’sches Handbuch der Personengesellschaften/Lochmann, § 20 Rdn. 14; Handbuch der Anwaltshaftung/Rinkler, S. 171 Rdn. 464; Kazemi, PartGmbB – Partnerschaftsgesellschaft mit beschränkter Berufshaftung, S. 3; Kienzler, Die Partnerschaftsgesellschaft mit beschränkter Berufshaftung (PartG mbB) als gesetzgeberische Zwischenstation der Liberalisierung des Gesellschaftsrechts Freier Berufe, S. 1/198; Schnittker/Bank, Die LLP in der Praxis, S. 3 Rdn. 10; Bettinger, Englische LLP und Anwaltshaftung in Deutschland, S. 63 f. 161 Henssler/Prütting/Henssler, PartGG Einl. Rdn. 17; Beck’sches Handbuch der Personengesellschaften/Lochmann, § 20 Rdn. 14; Handbuch der Anwaltshaftung/Rinkler, S. 171 Rdn. 464; Münchener Handbuch des Gesellschaftsrechts Band 1/Salger, § 45a Rdn. 3; Bettinger, Englische LLP und Anwaltshaftung in Deutschland, S. 63 f.; Kazemi, PartGmbB – Partnerschaftsgesellschaft mit beschränkter Berufshaftung, S. 3; Kienzler, Die Partnerschaftsgesellschaft mit beschränkter Berufshaftung (PartG mbB) als gesetzgeberische Zwischenstation der Liberalisierung des Gesellschaftsrechts Freier Berufe, S. 1/198; Schnittker/ Bank, Die LLP in der Praxis, S. 3 Rdn. 10. 162 Schnittker/Bank, Die LLP in der Praxis, S. 3 Rdn. 10; Kreße, NJ 2013, 45 (48); Heckschen/Bretschneider, NotBZ 2013, 81 (89).

§ 4 LLP

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zierungsvorschriften nach englischem Recht angeführt.163 Ob eine Insolvenzantragspflicht nach § 15a InsO bestehe, ist strittig.164 Des Weiteren sei ungeklärt, ob die LLP eine Zulassung als Rechtsanwaltsgesellschaft benötigt, welcher Versicherungspflicht sie unterliegt und ob sie postulationsfähig ist.165

B. Anzahl der LLPs in Deutschland vor Einführung der PartG mbB In Deutschland existieren in der Rechtsform der LLP einige Großkanzleien,166 und zwar zum einen internationale Großkanzleien, wie beispielsweise Hogan Lovells International LLP,167 aber auch Kanzleien, die traditionell in Deutschland verwurzelt sind, wie beispielsweise Noerr LLP168. Das Abwandern zur LLP bringe eine Schwachstelle im deutschen Gesellschaftsrecht zum Vorschein, welche es zu beseitigen gelte.169 Genaue Zahlen, wie viele solcher Rechtsanwaltsgesellschaften in Deutschland tätig sind, existieren entsprechend den zutreffenden Ausführungen in der Literatur nicht, da die Eintragungspflicht der LLP in ein deutsches Register umstritten ist.170 Überwiegend wird eine Eintragungspflicht in ein deutsches Re-

163 Kazemi, PartGmbB – Partnerschaftsgesellschaft mit beschränkter Berufshaftung, S. 3; Kienzler, Die Partnerschaftsgesellschaft mit beschränkter Berufshaftung (PartG mbB) als gesetzgeberische Zwischenstation der Liberalisierung des Gesellschaftsrechts Freier Berufe, S. 226; Linardatos, VersR 2013, 1488 (1496). 164 Linardatos, VersR 2013, 1488 (1494); für eine Insolvenzantragspflicht der LLP Kienzler, Die Partnerschaftsgesellschaft mit beschränkter Berufshaftung (PartG mbB) als gesetzgeberische Zwischenstation der Liberalisierung des Gesellschaftsrechts Freier Berufe, S. 201. 165 Grunewald, ZIP 2012, 1115 (1116); hierzu im Einzelnen Henssler/Mansel, NJW 2007, 1393 (1397 ff.); Kienzler, Die Partnerschaftsgesellschaft mit beschränkter Berufshaftung (PartG mbB) als gesetzgeberische Zwischenstation der Liberalisierung des Gesellschaftsrechts Freier Berufe, S. 214 ff.; zur Postulationsfähigkeit vgl. Henssler, NJW 2009, 3136 (3137); Offermann-Burckart, AnwBl 2014, 474 (487); Weller/Kienle, DStR 2005, 1102 f. 166 Henssler/Prütting/Diller, § 51a BRAO Rdn. 3; Beck’sches Formularbuch Bürgerliches, Handels- und Wirtschaftsrecht/Blaum/Scholz, 1. Umwandlung einer Gesellschaft bürgerlichen Rechts in eine Partnerschaftsgesellschaft – Partnerschaftsvertrag zwischen Rechtsanwälten und Steuerberatern, Rdn. 25; Kazemi, PartGmbB – Partnerschaftsgesellschaft mit beschränkter Berufshaftung, S. 3; Schmitz/Lorey/Harder, Berufsrecht und Haftung der Wirtschaftsprüfer, S. 47; Weinbeer, in: Kluth, Jahrbuch des Kammer- und Berufsrechts 2011, S. 367; George/ Schmolinske/Wiedenhaupt, PFB 2013, 342; Hellwig, NJW 2011, 1557 (1558); Kraft, ZNotP 2013, 242; Ruppert, DStR 2013, 1623 (1624). 167 Lieder/Hoffmann, NJW 2015, 897. 168 Henssler/Prütting/Diller, § 51a BRAO Rdn. 3; Hellwig, NJW 2011, 1557 (1558); Lieder/Hoffmann, NJW 2015, 897 (901); Pleister, AnwBl 2012, 801 ff.; Werner, StBW 2013, 715. 169 BR-Drucks. 309/12, S. 13; Dahns, NJW 2012, 190; Heckschen/Bretschneider, NotBZ 2013, 81 (89). 170 Lieder/Hoffmann, NZG 2014, 127 (131).

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3. Kap.: Bedürfnis für die neue Rechtsformvariante PartG mbB

gister bejaht,171 jedoch ist strittig, ob die LLP in das Handelsregister oder gemäß § 5 Abs. 2 PartGG in Verbindung mit § 13d Abs. 1 HGB in das Partnerschaftsregister einzutragen ist.172 Aufgrund der Ähnlichkeit der LLP und der Partnerschaftsgesellschaft wird weitgehend eine Eintragung in das Partnerschaftsregister befürwortet.173 Auch der Gesetzgeber ist im Gesetzgebungsverfahren zur PartG mbB von einer Eintragungspflicht der LLP ausgegangen.174 Im Jahr 2009 fanden sich lediglich zwei LLPs im Partnerschaftsregister,175 während des Gesetzgebungsverfahrens zur PartG mbB waren 54 freiberufliche LLPs in einem deutschen Register eingetragen,176 Ende 2013 gab es bereits Eintragungen von 57 LLPs im Partnerschaftsregister.177 Der Gesetzgeber der Novellierung des PartGG will nach den Aussagen in den Gesetzgebungsmaterialien einen Trend im Bereich von anwaltlichen Großkanzleien zur LLP erkannt haben und fühlte sich daher veranlasst, eine Gesetzesänderung zu erlassen, um Angehörigen freier Berufe in Deutschland zu ermöglichen, in einer deutschen Rechtsform effektiv haftungsbeschränkt zu arbeiten.178 Die Rechtsanwaltschaft solle als Organ der deutschen Rechtsordnung die Möglichkeit haben, ihre berufliche Tätigkeit in einer passenden Rechtsform des deutschen Gesellschaftsrechts auszuüben.179 Dies wurde insbesondere von der 171 Feuerich/Weyland/Vossebürger/Böhnlein/Brüggemann/Brüggemann, Vor § 59c BRAO Rdn. 21; Henssler/Prütting/Henssler, Anhang § 59c ff. Rdn. 27b, § 5 PartGG Rdn. 10; Handbuch Sozietätsrecht/Kilian, S. 576 Rdn. 90; Bettinger, Englische LLP und Anwaltshaftung in Deutschland, S. 217; Kienzler, Die Partnerschaftsgesellschaft mit beschränkter Berufshaftung (PartG mbB) als gesetzgeberische Zwischenstation der Liberalisierung des Gesellschaftsrechts Freier Berufe, S. 212; Henssler, NJW 2009, 3136 (3138); Henssler, NJW 2014, 1761 (1762); Henssler/Mansel, NJW 2007, 1393 (1399); Kraft, ZNotP 2013, 242 (245); Offermann-Burckart, AnwBl 2014, 474 (486). 172 Offermann-Burckart, AnwBl 2014, 474 (486). 173 Feuerich/Weyland/Vossebürger/Böhnlein/Brüggemann/Brüggemann, Vor § 59c BRAO Rdn. 21; Henssler/Prütting/Henssler, Anhang § 59c ff. BRAO, Rdn. 27b, § 5 PartGG Rdn. 10; Handbuch Sozietätsrecht/Kilian, S. 576 ff. Rdn. 90 ff.; Bettinger, Englische LLP und Anwaltshaftung in Deutschland, S. 210/217; Kienzler, Die Partnerschaftsgesellschaft mit beschränkter Berufshaftung (PartG mbB) als gesetzgeberische Zwischenstation der Liberalisierung des Gesellschaftsrechts Freier Berufe, S. 212; Dahns, NJW-Spezial 2005, 333; Henssler, NJW 2009, 3136 (3138); Henssler, NJW 2014, 1761 (1762); Henssler/Mansel, NJW 2007, 1393 (1399); Leicht, BB-Special 3/2010, 14 (18); Lieder/Hoffmann, NZG 2014, 127 (130); Seibert, DB 2013, 1710 (1714). 174 BT-Drucks. 17/13944, S. 15; Henssler, NJW 2014, 1761 (1762); Seibert, DB 2013, 1710 (1714). 175 Henssler, NJW 2009, 3136 (3138). 176 Deutscher Bundestag, Plenarprotokoll 17/195, S. 23582 li. Sp. 177 Münchener Anwaltshandbuch Personengesellschaftsrecht/Pathe, § 2 Rdn. 58; Lieder/ Hoffmann, NZG 2014, 127 (130). 178 BT-Drucks. 17/13944, S. 1; BR-Drucks. 309/12, S. 1; ebenso Ulmer/Schäfer/Schäfer, § 8 PartGG Rdn. 4a; Ewer, AnwBl 2010, 857; Kilian, MDR 2013, 1137 (1138); Kraft, ZNotP 2013, 242; Ruppert, DStR 2013, 1623 (1624); Salger, DB 2012, 1794; vor Beginn des Gesetzgebungsverfahrens zur PartG mbB zu diesem Gesichtspunkt Feuerich/Weyland/Vossebürger/Böhnlein/Brüggemann/Brüggemann, Vor § 59c BRAO Rdn. 20. 179 Gehling, ZIP 2012, 1118; Lohbeck, JSE 2013, 5 (18).

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Bundesrechtsanwaltskammer unterstützt, welche die PartG mbB als „marktgerecht[e], bürokratiefrei[e] und verbraucherfreundlich[e]“ Organisationsform begrüßte.180 Zudem stand das vermehrte Vorkommen der LLP in Deutschland nach Ansicht der Berufsverbände und der Literatur im Gegensatz zu der damals aktuellen Initiative „Law Made in Germany“,181 in der unter anderem der Deutsche Anwaltverein und die Bundesrechtsanwaltskammer international für das deutsche Recht werben.182 Das Bestehen dieses Trends hin zur LLP wird von verschiedenen Seiten angezweifelt.183 Jedoch sprechen die Zahlen für sich. Zwar ist die absolute Zahl von 54 LLPs im Zeitpunkt des Gesetzgebungsverfahrens184 bzw. 57 LLPs Ende 2013185 noch gering, aber die Steigerung der vorhandenen Registereintragungen von 2009 bis 2013 um annährend 3000 % trotz der umstrittenen Frage einer Eintragungspflicht ist eindeutig. Insbesondere waren schon 54 LLPs186 eingetragen, bevor der Gesetzgeber im Gesetzgebungsverfahren zur PartG mbB eine Eintragungspflicht der LLP angenommen hat. Ein Trend zur LLP187 ist somit gegeben. Zudem wird weitgehend davon ausgegangen, dass einige Kanzleien, die noch die Einführung der PartG mbB

180 Bundesrechtsanwaltskammer, Stellungnahme zum Referentenentwurf PartG mbB vom März 2012, abrufbar unter http://www.brak.de/zur-rechtspolitik/stellungnahmen-pdf/stellung nahmen-deutschland/2012/maerz/stellungnahme-der-brak-2012-13.pdf (letzter Abruf: 04. 10. 2014), S. 2. 181 Deutscher Bundestag, Plenarprotokoll 17/195, S. 23579 re. Sp.; Deutscher Bundestag, Plenarprotokoll 17/246, S. 31649 re. Sp.; Bundesrechtsanwaltskammer, Stellungnahme zur Begrenzung der Haftung bei der Partnerschaftsgesellschaft und Änderung weiterer Regelungen vom Mai 2011, abrufbar unter http://www.brak.de/zur-rechtspolitik/stellungnahmen-pdf/stel lungnahmen-deutschland/2011/mai/stellungnahme-der-brak-2011-31.pdf (letzter Abruf: 04. 10. 2014), S. 3; Bundesrechtsanwaltskammer, Stellungnahme zum Referentenentwurf PartG mbB vom März 2012, abrufbar unter http://www.brak.de/zur-rechtspolitik/stellungnahmen-pdf/stel lungnahmen-deutschland/2012/maerz/stellungnahme-der-brak-2012-13.pdf (letzter Abruf: 04. 10. 2014), S. 2; Ewer, AnwBl 2010, 857; Filges, BRAK-Mitt. 2011, 45; Hartung, AnwBl 2011, 449; Heckschen/Bretschneider, NotBZ 2013, 81 (89); Hellwig, Anwaltsblattgespräch mit Rechtsanwalt Dr. Nicolas Lührig, AnwBl 2012, 345; Hellwig, NJW 2011, 1557 (1558); näheres zu der Initiative „Law Made in Germany“ vgl. Fiebig, BRAK 2012, 113. 182 Ewer, AnwBl 2010, 857; Filges, BRAK-Mitt. 2011, 45; Heckschen/Bretschneider, NotBZ 2013, 81 (89); Hellwig, NJW 2011, 1557 (1558); Kilian, MDR 2013, 1137 (1138). 183 Deutscher Richterbund, Stellungnahme zum Referentenentwurf PartG mbB vom März 2012, abrufbar unter http://www.drb.de/cms/fileadmin/docs/Stellungnahmen/DRB_120313_ Stn_Nr_11_RefE_Partnerschaftsgesellschaft.pdf (letzter Abruf: 04. 10. 2014), S. 2 f.; Münchener Anwaltshandbuch Personengesellschaftsrecht/Pathe, § 2 Rdn. 58; Grunewald, ZIP 2012, 1115 (1116); Römermann, NJW 2013, 2305 (2306); Römermann/Jähne, BB 2015, 579. 184 Deutscher Bundestag, Plenarprotokoll 17/195, S. 23582 li. Sp. 185 Lieder/Hoffmann, NZG 2014, 127 (130). 186 Deutscher Bundestag, Plenarprotokoll 17/195, S. 23582 li. Sp. 187 Kazemi, PartGmbB – Partnerschaftsgesellschaft mit beschränkter Berufshaftung, S. 3.

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3. Kap.: Bedürfnis für die neue Rechtsformvariante PartG mbB

abwarten wollten, nach einem Scheitern des Gesetzgebungsverfahrens doch eine LLP gegründet hätten.188

C. Haftungssituation bei der LLP Für eine LLP in Deutschland komme in der Regel das deutsche Vertrags- und Deliktsrecht zur Anwendung,189 denn gemäß Art. 4 Rom-II-VO sei meist deutsches Deliktsrecht anzuwenden, wenn ein Schaden in Deutschland entstehe.190 Die Anwendung des englischen Deliktsrechts sei denkbar, wenn die zum Schaden führende Handlung in England vorgenommen wurde oder der Schaden dort eintrete.191 Die LLP haftet nach allgemeiner Meinung selbst für berufliche Fehler der Gesellschafter,192 denn diese seien „agents“ der LLP.193 Eine persönliche Haftung der Gesellschafter für Verbindlichkeiten der Gesellschaft bestehe demgegenüber nach englischem Recht nicht.194 Bisher ist allerdings nicht geklärt, ob sich die Gesellschafter der LLP in Deutschland im Hinblick auf die englische Deliktshaftung für berufliche Fehler auf die Haftungsbeschränkung der LLP berufen können,195 denn im englischen Deliktsrecht könne die persönliche Haftung des den Schaden verursachenden Gesellschafters aus dem richterrechtlichen Institut des „tort of negligence“ folgen.196 Hierbei handele es sich um eine Vermögenshaftung infolge von Fahrläs188 Henssler, AnwBl 2014, 96; daneben wurde auch seitens Henssler, BB Die erste Seite 2013, Nr. 34 bei einem Nichteinführung der PartG mbB eine Verstärkung des Trends zur LLP befürchtet. 189 Handbuch Sozietätsrecht/Kilian, S. 584 Rdn. 112; Henssler, NJW 2014, 1761 (1763); Linardatos, VersR 2013, 1488 (1496). 190 Henssler/Strohn/Servatius, IntGesR Rdn. 29; Lohbeck, JSE 2013, 5 (14). 191 Hellwig, NJW 2011, 1557 (1558). 192 Handbuch Sozietätsrecht/Kilian, S. 581 Rdn. 105; Henssler, NJW 2014, 1761 (1762); Henssler/Mansel, NJW 2007, 1393 (1394); Kilian, NZG 2000, 1008 (1013); Linardatos, VersR 2013, 1488 (1489); Schlinker, NJW 2011, 2091 (2093). 193 Handbuch Sozietätsrecht/Kilian, S. 581 Rdn. 105; Henssler, NJW 2014, 1761 (1762); Henssler/Mansel, NJW 2007, 1393 (1394); Linardatos, VersR 2013, 1488 (1489). 194 Handbuch Sozietätsrecht/Kilian, S. 581 Rdn. 107; Kienzler, Die Partnerschaftsgesellschaft mit beschränkter Berufshaftung (PartG mbB) als gesetzgeberische Zwischenstation der Liberalisierung des Gesellschaftsrechts Freier Berufe, S. 92; Schumacher, Die Partnerschaftsgesellschaft mit beschränkter Berufshaftung für Rechtsanwälte, S. 137 f.; Henssler, NJW 2014, 1761 (1763 ff.); Hellwig, NJW 2011, 1557. 195 Beck’sches Handbuch der Personengesellschaften/Lochmann, § 20 Rdn. 14; Römermann/Jähne, PartG und PartG mbB, S. 9 f.; Hirtz, AnwBl 2013, 693; Kilian, AnwBl 2012, 957; Römermann/Praß, Stbg 2012, 319 (321); Römermann, AnwBl 2012, 288 (291). 196 Handbuch Sozietätsrecht/Kilian, S. 582 f. Rdn. 108; Kienzler, Die Partnerschaftsgesellschaft mit beschränkter Berufshaftung (PartG mbB) als gesetzgeberische Zwischenstation der Liberalisierung des Gesellschaftsrechts Freier Berufe, S. 204; Henssler, NJW 2014, 1761 (1762); Henssler/Mansel, NJW 2007, 1393 (1394); Leuering, ZIP 2012, 1112 (1113); Linardatos, VersR 2013, 1488 (1496); Römermann/Dibbelt, HFR 2013, 38 (40); Römermann/Jähne, BB 2015, 579; Tröger/Pfaffinger, JZ 2013, 812 f.

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sigkeit.197 Diese Haftung der Gesellschafter sei rein deliktsrechtlich.198 Die Literatur weist richtigerweise darauf hin, dass das deutsche Deliktsrecht eine der in England bestehenden Haftungssituation vergleichbare persönliche Haftung des handelnden Gesellschafters nicht kenne.199 Eine deliktsrechtliche Haftung des Rechtsanwalts nach deutschem Recht sei meist nicht gegeben,200 da das Vermögen kein geschütztes Rechtsgut im Sinne des § 823 Abs. 1 BGB sei und die Tatbestände der §§ 823 Abs. 2, 826 BGB nur selten erfüllt seien.201 Daneben komme allenfalls eine Haftung aus culpa in contrahendo gemäß §§ 280 Abs. 1, 311 Abs. 3 S. 2 BGB in Betracht.202 Die Voraussetzungen für diese Sachwalterhaftung nach deutschem Recht lägen aber weit über denjenigen des englischen Rechts.203 Somit ist nach der herrschenden Meinung die haftungsrechtliche Situation für Gesellschafter einer LLP in Deutschland günstiger als für solche in England.204 Entgegen der herrschenden Auffassung205 197 Handbuch Sozietätsrecht/Kilian, S. 582 Rdn. 108; Kienzler, Die Partnerschaftsgesellschaft mit beschränkter Berufshaftung (PartG mbB) als gesetzgeberische Zwischenstation der Liberalisierung des Gesellschaftsrechts Freier Berufe, S. 202 f.; Henssler, NJW 2014, 1761 (1762); Henssler/Mansel, NJW 2007, 1393 (1394); Linardatos, VersR 2013, 1488 (1496); Tröger/Pfaffinger, JZ 2013, 812 f. 198 Handbuch Sozietätsrecht/Kilian, S. 583 Rdn. 108; Henssler, NJW 2014, 1761 (1762); Henssler/Mansel, NJW 2007, 1393 (1395); Leuering, ZIP 2012, 1112 (1113); Linardatos, VersR 2013, 1488 (1496); Römermann/Dibbelt, HFR 2013, 38 (40); Tröger/Pfaffinger, JZ 2013, 812. 199 Handbuch Sozietätsrecht/Kilian, S. 585 Rdn. 113; Bank, BB-Special 3/2010, 4 (8); Henssler, NJW 2014, 1761 (1763); Leuering, ZIP 2012, 1112 (1113); Rehm, BB-Special 3/ 2010, 10 (11); Römermann, AnwBl 2012, 288 (291); Römermann/Dibbelt, Berater-Beilage zum Mandantenrundschreiben des Stollfuß-Verlages 6/2012. 200 Handbuch Sozietätsrecht/Kilian, S. 585 Rdn. 113; Kienzler, Die Partnerschaftsgesellschaft mit beschränkter Berufshaftung (PartG mbB) als gesetzgeberische Zwischenstation der Liberalisierung des Gesellschaftsrechts Freier Berufe, S. 205; Schnittker/Bank, Die LLP in der Praxis, S. 65 Rdn. 190; Schnittker, Gesellschafts- und steuerrechtliche Behandlung einer englischen Limited Liability Partnership mit Verwaltungssitz in Deutschland, S. 114 f.; Linardatos, VersR 2013, 1488 (1496). 201 Handbuch Sozietätsrecht/Kilian, S. 585 Rdn. 113; Schnittker/Bank, Die LLP in der Praxis, S. 65 Rdn. 190; Schnittker, Gesellschafts- und steuerrechtliche Behandlung einer englischen Limited Liability Partnership mit Verwaltungssitz in Deutschland, S. 114 f.; Linardatos, VersR 2013, 1488 (1496). 202 Handbuch Sozietätsrecht/Kilian, S. 585 Rdn. 113; Kienzler, Die Partnerschaftsgesellschaft mit beschränkter Berufshaftung (PartG mbB) als gesetzgeberische Zwischenstation der Liberalisierung des Gesellschaftsrechts Freier Berufe, S. 205; Schnittker/Bank, Die LLP in der Praxis, S. 65 Rdn. 189. 203 Handbuch Sozietätsrecht/Kilian, S. 585 Rdn. 113; Kienzler, Die Partnerschaftsgesellschaft mit beschränkter Berufshaftung (PartG mbB) als gesetzgeberische Zwischenstation der Liberalisierung des Gesellschaftsrechts Freier Berufe, S. 205; Linardatos, VersR 2013, 1488 (1496). 204 Kienzler, Die Partnerschaftsgesellschaft mit beschränkter Berufshaftung (PartG mbB) als gesetzgeberische Zwischenstation der Liberalisierung des Gesellschaftsrechts Freier Berufe, S. 208; Römermann/Dibbelt, Berater-Beilage zum Mandantenrundschreiben des StollfußVerlages 6/2012; Römermann/Praß, Stbg 2012, 319 (321).

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3. Kap.: Bedürfnis für die neue Rechtsformvariante PartG mbB

befürworten daher einige Stimmen in der Literatur, dass auch Gesellschafter in Deutschland entsprechend der deliktischen Haftung in England persönlich haften.206 Die Anwendung des englischen Deliktsrechts solle mittels des Rechtsinstituts der Anpassung erfolgen.207 Einzelne Vertreter dieser Literaturmeinung haben sich mittlerweile, insbesondere im Hinblick auf die Einführung der PartG mbB, der herrschenden Ansicht angeschlossen,208 aber es sei bislang keine höchstrichterliche Entscheidung ergangen, die den LLPs in Deutschland Rechtssicherheit gebe.209 Zudem sehen einzelne Literaturstimmen ihre Zweifel, ob die LLP wirklich Haftungssicherheit gewährt,210 durch Äußerungen des Gesetzgebers im Gesetzgebungsverfahren zur PartG mbB bestätigt, denn der Gesetzgeber hat die mit der LLP verbundenen Hoffnungen zur Haftungsbeschränkung erläutert und sich auf den Satz beschränkt, „ob diese Erwartung zutrifft, mag dahinstehen.“211 Auch bestehen nach Ansichten in der Literatur Haftungsrisiken bezüglich des Namenszusatzes der LLP.212 Teilweise wird vertreten, dass Gesellschafter einer LLP in Deutschland nach Rechtsscheingrundsätzen haften, wenn zu Unrecht der Namenszusatz „und Partner“ oder „Partnerschaft“ verwendet werde.213 Einerseits könne man hierin lediglich die Übersetzung von „partnership“ sehen, andererseits dürften die genannten Namenszusätze in Deutschland nur von Partnerschaftsgesellschaften verwendet werden, § 11 Abs. 1 S. 1 PartGG, was eine Verwechslungsgefahr bergen 205 Henssler/Prütting/Henssler, Anhang § 59c ff. BRAO, Rdn. 27e; Schnittker/Bank, Die LLP in der Praxis, S. 66 Rdn. 192 f.; Bank, Die britische Limited Liability Partnership: Eine attraktive Organisationsform für Freiberufler, S. 404 ff.; Kienzler, Die Partnerschaftsgesellschaft mit beschränkter Berufshaftung (PartG mbB) als gesetzgeberische Zwischenstation der Liberalisierung des Gesellschaftsrechts Freier Berufe, S. 208 f.; Schnittker, Gesellschafts- und steuerrechtliche Behandlung einer englischen Limited Liability Partnership mit Verwaltungssitz in Deutschland, S. 117 ff.; Henssler, NJW 2014, 1761 (1763 ff.); Kreße, NJ 2013, 45 (48); Lohbeck, JSE 2013, 5 (14); Linardatos, VersR 2013, 1488 (1496); Pleister, AnwBl 2012, 801; Rehm, BB-Special 3/2010, 10 ff.; Triebel/Silny, NJW 2008, 1034 ff. 206 Handbuch Sozietätsrecht/Kilian, S. 586 Rdn. 115; Bettinger, Englische LLP und Anwaltshaftung in Deutschland, S. 403 ff.; Henssler/Mansel, in: FS Horn, S. 403 (413 ff.); Henssler/Mansel, NJW 2007, 1393 (1396 f.). 207 Handbuch Sozietätsrecht/Kilian, S. 586 Rdn. 115; Bettinger, Englische LLP und Anwaltshaftung in Deutschland, S. 403 ff.; Henssler/Mansel, in: FS Horn, S. 403 (413 ff.); Henssler/Mansel, NJW 2007, 1393 (1396 f.). 208 Henssler/Prütting/Henssler, Anhang § 59c ff. BRAO Rdn. 27e; Henssler, NJW 2014, 1761 (1763 ff.); im Vergleich zur früheren Ansicht: Henssler/Mansel, in: FS Horn, S. 403 (413 ff.); Henssler/Mansel, NJW 2007, 1393 (1396 f.). 209 Römermann/Jähne, PartG und PartG mbB, S. 10; Heckschen/Bretschneider, NotBZ 2013, 81 (90); Neufang/Bartschat, StB 2012, 430 (432); Römermann, AnwBl 2012, 288 (291); Römermann/Dibbelt, HFR 2013, 38 (40); Römermann/Praß, Stbg 2012, 319 (321). 210 Römermann/Jähne, PartG und PartG mbB, S. 10. 211 BT-Drucks. 17/10487, S. 14 li. Sp.; ebenso zitiert bei Römermann/Jähne, PartG und PartG mbB, S. 10. 212 Siehe hierzu Triebel/Silny, NJW 2008, 1034 (1036 ff.). 213 Triebel/Silny, NJW 2008, 1034 (1036 ff.).

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könne.214 Die LLP wurde daher schon als Rechtsform für „Abenteurer“215 bezeichnet.216

D. Interesse bestehender LLPs an der PartG mbB und Einschätzung der weiteren Entwicklung Angesichts der dargestellten Rechtsunsicherheit217 bezüglich der Haftungssituation wird oftmals davon ausgegangen, dass viele bestehende Anwaltskanzleien in der Rechtsform der LLP ein Interesse an einer sichereren gesellschaftsrechtlichen Haftungsbeschränkung haben.218 Obwohl Kanzleien an der Rechtsform der LLP auch andere Aspekte schätzen würden, wie beispielsweise den internationalen Bekanntheitsgrad der LLP,219 sei zu erwarten, dass sie für neue Rechtsformen nach deutschem Recht grundsätzlich offen seien,220 denn neben oben erwähnten Nachteilen und Unsicherheiten sei mit der Organisation in einer ausländischen Rechtsform stets ein gewisser Mehraufwand verbunden.221 Entsprechend finde sich die vormals weit verbreitete Limited in Deutschland nach Einführung der Unternehmergesellschaft nur noch sehr selten.222 Die LLP werde aber in Deutschland angesichts der internationalen Fusionen von Kanzleien und der damit oft verbundenen 214

Heckschen/Bretschneider, NotBZ 2013, 81 (90). Römermann, AnwBl 2012, 288 (291). 216 Römermann, AnwBl 2012, 288 (291); zustimmend auch: Heckschen/Bretschneider, NotBZ 2013, 81 (91). 217 Grunewald, wiedergegeben in Protokoll Nr. 101 (Deutscher Bundestag, 17. Wahlperiode, Rechtsausschuss [6. Ausschuss]), S. 3; Beck’sches Handbuch der Personengesellschaften/ Lochmann, § 20 Rdn. 14; Kienzler, Die Partnerschaftsgesellschaft mit beschränkter Berufshaftung (PartG mbB) als gesetzgeberische Zwischenstation der Liberalisierung des Gesellschaftsrechts Freier Berufe, S. 209/285; George/Schmolinske/Wiedenhaupt, PFB 2013, 342; Lieder/Hoffmann, NJW 2015, 897 (902); Lohbeck, JSE 2013, 5 (15); Römermann, NJW 2013, 2305 (2310); Ulmer, AnwBl 2014, 806. 218 Neufang/Bartschat, StB 2012, 430 (432). 219 Pleister, AnwBl 2012, 801 (802); Institut für freie Berufe Nürnberg, Gründungsinformation Nr. 4, Die Partnerschaftsgesellschaft, Partnerschaftsgesellschaft mit beschränkter Berufshaftung (Gesetzentwurf), abrufbar unter http://www.ifb.uni-erlangen.de/fileadmin/ifb/doc/ publikationen/gruendungsinfos/04_partnerschaftsgesellschaft.pdf (letzter Abruf: 07. 10. 2014), S. 7; Noerr LLP, Pressemitteilung vom 21. 12. 2009, abrufbar unter http://www.dgap.de/news/ corporate/noerr-stiefenhofer-lutz-noerr-wird-zur-noerr-llp-internationale-rechtsform-und-fokus sierter-full-service_221917_611317.htm (letzter Abruf am 20. 11. 2014); ähnlich auch Römermann/Jähne, BB 2015, 579. 220 Neufang/Bartschat, StB 2012, 430 (432). 221 Die Familienunternehmer – ASU e.V., Stellungnahme zum Referentenentwurf PartG mbB vom 06. März 2012, abrufbar unter www.kapitalmarktrecht-im-internet.eu/file_ download.php?l=de§=ov&mod=Gesellschaftsrecht&type=artikelgesetze&c=298&q= PartG_mbB&d=ASUStellungnahme-PartnerschaftsG_mbB.pdf (letzter Abruf: 04. 10. 2014), S. 1. 222 Henssler, BB Die erste Seite 2013, Nr. 34; Lohbeck, JSE 2013, 5 (17 f.); Neufang/ Bartschat, StB 2012, 430 (432); Römermann/Praß, NZG 2012, 601 (602). 215

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3. Kap.: Bedürfnis für die neue Rechtsformvariante PartG mbB

Vorgabe dieser Rechtsform durch die „Muttergesellschaft“223 nicht vollständig verschwinden.224

§ 5 Vertragliche Haftungsbeschränkung Neben der Möglichkeit einer gesellschaftsrechtlichen Haftungsbeschränkung besteht für Rechtsanwälte unabhängig von der gewählten Rechtsform die Möglichkeit, ihre Haftung vertraglich zu begrenzen, § 52 BRAO (§ 51a BRAO a. F.). Mittels Haftungsbeschränkungsvereinbarungen im Sinne des § 51a BRAO a. F. sollten Rechtsanwälte nach der Idee des Gesetzgebers große Haftungsrisiken bis zu einem gewissen Grad eindämmen können.225 Bei § 52 BRAO handele es sich um eine Normierung, die die Interessen der Mandanten und der Berufsträger hinreichend berücksichtige.226 Nach Ansicht des Deutschen Richterbundes sei diese Möglichkeit der Haftungsbegrenzung für Freiberufler ausreichend.227 Im Folgenden soll dazu Stellung genommen werden, ob die Haftungsbeschränkungsmöglichkeit für Rechtsanwälte durch Vereinbarungen wirklich effektiv ist.

A. Allgemeine Voraussetzungen der Haftungsbegrenzung für Rechtsanwälte Die Rechtsanwaltschaft muss nach allgemeiner Meinung bei einer Haftungsbeschränkungsvereinbarung die §§ 134, 138, 242, 276 Abs. 2 BGB beachten228 und die Voraussetzungen des § 52 BRAO einhalten.229 Diese Möglichkeit der vertraglichen 223

Linardatos, VersR 2013, 1488 (1497). Linardatos, VersR 2013, 1488 (1497); Römermann, AnwBl 2012, 288 (291); ähnlich auch Kienzler, Die Partnerschaftsgesellschaft mit beschränkter Berufshaftung (PartG mbB) als gesetzgeberische Zwischenstation der Liberalisierung des Gesellschaftsrechts Freier Berufe, S. 226 f.; skeptisch in Bezug auf das Zurückdrängen der LLP auch Grunewald, wiedergegeben in Protokoll Nr. 101 (Deutscher Bundestag, 17. Wahlperiode, Rechtsausschuss [6. Ausschuss]), S. 3; Münchener Anwaltshandbuch Personengesellschaftsrecht/Pathe, § 2 Rdn. 58; Lieder/ Hoffmann, NJW 2015, 897 (902); Römermann/Jähne, BB 2015, 579. 225 BT-Drucks. 12/4993, S. 32; Jessnitzer/Blumberg, § 51a BRAO Rdn. 1; Handbuch der Anwaltshaftung/Rinkler, S. 174 Rdn. 468/470; Wölk, AnwBl 2003, 328 (336). 226 Handbuch der Anwaltshaftung/Rinkler, S. 174/175 Rdn. 470. 227 Deutscher Richterbund, Stellungnahme zum Referentenentwurf PartG mbB vom März 2012, abrufbar unter http://www.drb.de/cms/fileadmin/docs/Stellungnahmen/DRB_120313_ Stn_Nr_11_RefE_Partnerschaftsgesellschaft.pdf (letzter Abruf: 04. 10. 2014), S. 2. 228 Henssler/Prütting/Henssler, § 8 PartGG Rdn. 13; Henssler, § 8 PartGG Rdn. 22/93; Prütting/Kilian, § 8 PartGG Rdn. 20; Koch/Kilian/Kilian, Anwaltliches Berufsrecht, B. Rdn. 913. 229 Hierzu im Einzelnen Vollkommer/Greger/Heinemann/Heinemann, Anwaltshaftungsrecht, § 23 Rdn. 1 ff. 224

§ 5 Vertragliche Haftungsbeschränkung

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Haftungsbegrenzung steht einzelnen Rechtsanwälten und gemäß § 52 Abs. 1 S. 2 BRAO auch Berufsausübungsgemeinschaften offen. Unter den Begriff „Berufsausübungsgemeinschaften“ im Sinne des § 52 Abs. 1 S. 2 BRAO fallen nach zutreffender allgemeiner Ansicht alle Arten der „gemeinschaftlichen Berufsausübung“ (vgl. §§ 49b Abs. 4 S. 1, 59a BRAO).230

B. Haftungsbeschränkung bei der Partnerschaftsgesellschaft § 52 BRAO ist gemäß § 8 Abs. 3 PartGG nach herrschender Meinung auf die Partnerschaftsgesellschaft anwendbar.231 Nach einer Mindermeinung betreffe § 8 Abs. 3 PartGG nur die akzessorische Haftung der Partner und nicht die Haftung der Partnerschaftsgesellschaft selbst.232 Die Haftungsbeschränkung der Partnerschaftsgesellschaft richte sich nach den allgemeinen Vorschriften.233 Dieser Ansicht kann aber nicht gefolgt werden, denn deren Auslegung des § 8 Abs. 3 PartGG widerspricht dem Wortlaut der Norm, nach dem die Regelung gerade nicht auf die Partner beschränkt ist. Allerdings ist dieser Streit nach zutreffender herrschender Meinung rein theoretischer Natur, denn § 8 Abs. 3 PartGG sei lediglich klarstellend.234 Der Bundesgesetzgeber bedürfe nämlich keiner Ermächtigungsgrundlage.235

C. Individualvertragliche Haftungsbegrenzung gemäß § 52 Abs. 1 S. 1 Nr. 1 BRAO Nach § 52 BRAO kann der Anspruch des Auftraggebers aus dem zwischen ihm und dem Rechtsanwalt bestehenden Vertragsverhältnis auf Ersatz eines fahrlässig verursachten Schadens begrenzt werden, und zwar gemäß § 52 Abs. 1 S. 1 Nr. 1 230 BT-Drucks. 17/10487, S. 15; ähnlich Deckenbrock, AnwBl 2014, 118 (124); Ruppert, DStR 2013, 1623 (1628). 231 Henssler, § 8 PartGG Rdn. 22/101; MüKoBGB/Schäfer, § 8 PartGG Rdn. 37; Beck’sches Handbuch der Personengesellschaften/Lochmann, § 20 Rdn. 97; Handbuch der Anwaltshaftung/Rinkler, S. 176 Rdn. 473; Münchener Anwaltshandbuch Personengesellschaftsrecht/Gummert, § 7 Rdn. 70; Römermann/Jähne, PartG und PartG mbB, S. 33; Vollkommer/Greger/Heinemann/Heinemann, Anwaltshaftungsrecht, § 23 Rdn. 3; Hirtz, ZAP Fach 15, 607 (611); Salger, DB 2012, 1794. 232 Henssler/Prütting/Henssler, § 8 PartGG Rdn. 23; a. A. Henssler, § 8 PartGG Rdn. 102. 233 Henssler/Prütting/Henssler, § 8 PartGG Rdn. 23. 234 BT-Drucks. 12/6152, S. 18; Prütting/Kilian, § 8 PartGG Rdn. 19; Kilian/Seibert/Kilian, § 8 PartGG Rdn. 9; Schumacher, Die Partnerschaftsgesellschaft mit beschränkter Berufshaftung für Rechtsanwälte, S. 33. 235 Münchener Anwaltshandbuch Personengesellschaftsrecht/Gummert, § 7 Rdn. 69; Prütting/Kilian, § 8 PartGG Rdn. 19; Kilian/Seibert/Kilian, § 8 PartGG Rdn. 9.

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3. Kap.: Bedürfnis für die neue Rechtsformvariante PartG mbB

BRAO durch individualvertragliche schriftliche (§ 126 BGB)236 Vereinbarung bis zur Höhe der Mindestversicherungssumme. Grundsätzlich kann auch die Haftung wegen grober Fahrlässigkeit beschränkt werden.237 Allerdings seien die Anforderungen an eine „Vereinbarung im Einzelfall“ im Sinne des § 52 Abs. 1 S. 1 Nr. 1 BRAO streng.238 Nach der herrschenden Ansicht ist eine solche Vereinbarung im Einzelfall nur gegeben, wenn die Klausel im Einzelfall ausgehandelt worden ist.239 Die Grundsätze, die die Rechtsprechung zu § 305 Abs. 1 S. 3 BGB entwickelt hat, können nach Ansicht der Literatur entsprechend herangezogen werden.240 Die Anforderungen an ein solches Aushandeln seien in der Praxis aber äußerst selten erfüllt.241 Zudem sei der Rechtsanwalt dafür beweispflichtig.242 Des Weiteren stieße das Schriftformerfordernis des § 52 Abs. 1 S. 1 Nr. 1 BRAO häufig bei Unterneh-

236 Graf von Westphalen/Thüsing/Furmans, Teil Klauselwerke Rechtsanwälte Rdn. 90; Hartung/Grams, § 51a BRAO Rdn. 20; Kilian, Management von Haftungsrisiken in Anwaltskanzleien, S. 136; Koch/Kilian/Kilian, Anwaltliches Berufsrecht, B. Rdn. 454; Römermann/Hartung, Anwaltliches Berufsrecht, S. 146; Vollkommer/Greger/Heinemann/Heinemann, Anwaltshaftungsrecht, § 23 Rdn. 9; Chab, AnwBl 2006, 205. 237 Gaier/Wolf/Göcken/Tauchert/Dahns, § 52 BRAO Rdn. 7; Borgmann/Jungk/Schwaiger/ Jungk, § 41 Rdn. 45. 238 Hartung/Römermann/Römermann, § 51a BRAO Rdn. 12; Graf von Westphalen/Thüsing/Furmans, Teil Klauselwerke Rechtsanwälte Rdn. 88; Gelmke, Zur Bedeutung vorformulierter Bedingungen im anwaltlichen Mandatsvertrag, S. 47; Kienzler, Die Partnerschaftsgesellschaft mit beschränkter Berufshaftung (PartG mbB) als gesetzgeberische Zwischenstation der Liberalisierung des Gesellschaftsrechts Freier Berufe, S. 49; Chab, AnwBl 2006, 205; Waschk, SteuK 2012, 92 (93); Zimmermann, NJW 2005, 177. 239 Hartung/Grams, § 51a BRAO Rdn. 12 f.; Handbuch der Anwaltshaftung/Rinkler, S. 178/179 Rdn. 480; Münchener Anwaltshandbuch Arbeitsrecht/Moll, § 2 Rdn. 31; Münchener Anwaltshandbuch Erbrecht/Schneider, § 2 Rdn. 68; Kilian, Management von Haftungsrisiken in Anwaltskanzleien, S. 136; Vollkommer/Greger/Heinemann/Heinemann, Anwaltshaftungsrecht, § 23 Rdn. 5; Blattner, AnwBl 2013, 300 (302); Salger, DB 2012, 1794 (1796); Wölk, AnwBl 2003, 328 (330); Zimmermann, NJW 2005, 177 (178); a. A. Hartung/ Römermann/Römermann, § 51a BRAO Rdn. 11 f.; Fahrendorf/Mennemeyer/Terbille/Mennemeyer, S. 743 f. Rdn. 2176 f.; Kienzler, Die Partnerschaftsgesellschaft mit beschränkter Berufshaftung (PartG mbB) als gesetzgeberische Zwischenstation der Liberalisierung des Gesellschaftsrechts Freier Berufe, S. 49/52 f.; Römermann/Hartung, Anwaltliches Berufsrecht, S. 146. 240 Borgmann/Jungk/Schwaiger/Jungk, § 41 Rdn. 49. 241 Feuerich/Weyland/Vossebürger/Böhnlein/Brüggemann/Böhnlein, § 51a BRAO Rdn. 7; Kienzler, Die Partnerschaftsgesellschaft mit beschränkter Berufshaftung (PartG mbB) als gesetzgeberische Zwischenstation der Liberalisierung des Gesellschaftsrechts Freier Berufe, S. 52; Römermann, AnwBl 2012, 288 (290); Salger, DB 2012, 1794 (1796). 242 BT-Drucks. 12/4993, S. 33; BGH, Urteil v. 03. 04. 1998, Az.: V ZR 6-97, NJW 1998, 2600 (2601); Hartung/Grams, § 51a BRAO Rdn. 14; Henssler/Prütting/Diller, § 52 BRAO Rdn. 45; Fahrendorf/Mennemeyer/Terbille/Mennemeyer, S. 745 Rdn. 2185; Kienzler, Die Partnerschaftsgesellschaft mit beschränkter Berufshaftung (PartG mbB) als gesetzgeberische Zwischenstation der Liberalisierung des Gesellschaftsrechts Freier Berufe, S. 49; Vollkommer/ Greger/Heinemann/Greger, Anwaltshaftungsrecht, § 25 Rdn. 36; Chab, AnwBl 2006, 205; Diller, AnwBl 2014, 130 (135); Wölk, AnwBl 2003, 328 (330); Zimmermann, NJW 2005, 177.

§ 5 Vertragliche Haftungsbeschränkung

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men, insbesondere bei solchen mit Sitz im Ausland, auf Unverständnis.243 Sie würden dem Anwalt die unterschriebene Haftungsvereinbarung oft lediglich als Pdf oder per Fax zurücksenden.244 Mangels Wahrung des Schriftformerfordernisses nach § 52 Abs. 1 S. 1 Nr. 1 BRAO in Verbindung mit § 126 BGB sei die Haftungsbeschränkungsvereinbarung in einem solchen Fall gemäß § 125 S. 1 BGB nichtig.245 Insgesamt sei daher die Anzahl individueller Haftungsbeschränkungen eher gering.246

D. Haftungsbeschränkung durch vorformulierte Vertragsbedingungen gemäß § 52 Abs. 1 S. 1 Nr. 2 BRAO Gemäß § 52 Abs. 1 S. 1 Nr. 2 BRAO ist eine Haftungsbeschränkung durch vorformulierte Vertragsbedingungen für Fälle einfacher Fahrlässigkeit auf den vierfachen Betrag der Mindestversicherungssumme möglich, falls diesbezüglich Versicherungsschutz besteht. Demgemäß kann die Haftung für grobe Fahrlässigkeit nicht in vorformulierten Vertragsbedingungen ausgeschlossen werden.247 Eine zunächst geplante Gesetzesänderung248, wonach eine Harmonisierung mit dem Recht der Steuerberater (§ 67a StBerG) und Wirtschaftsprüfer (§ 54a WPO) eingetreten und 243

Diller, AnwBl 2014, 130 (135). Diller, AnwBl 2014, 130 (135). 245 Diller, AnwBl 2014, 130 (135); zur Nichtigkeit nach § 125 S. 1 BGB Hartung/Grams, § 51a BRAO Rdn. 20. 246 Blattner, AnwBl 2013, 300 (303); allgemein zur geringen Praxisrelevanz von rechtsgeschäftlichen Haftungsbegrenzungsvereinbarungen: Vollkommer/Greger/Heinemann/Heinemann, Anwaltshaftungsrecht, § 21 Rdn. 1; Dahns, NJW-Spezial 2011, 574; Kilian, MDR 2013, 1137; Römermann, AnwBl 2012, 288 (290). 247 BT-Drucks. 12/4993, S. 8/49; Feuerich/Weyland/Vossebürger/Böhnlein/Brüggemann/ Böhnlein, § 51a BRAO Rdn. 10; Kilian, Management von Haftungsrisiken in Anwaltskanzleien, S. 137; Vollkommer/Greger/Heinemann/Heinemann, Anwaltshaftungsrecht, § 23 Rdn. 22; Schumm, StuB 2013, 740 (743); Waschk, SteuK 2012, 92 (94). 248 Begrüßt durch verschiedene Institutionen, vgl. Deutscher Anwaltverein durch den Berufsrechtsausschuss, Stellungnahme zum Referentenentwurf PartG mbB vom 15. März 2012, abrufbar unter http://anwaltverein.de/downloads/Stellungnahmen-11/Aktuelle-FassungSNBerufsR21-12-2.pdf?PHPSESSID=6dfai2lqc8839nbkfon2hjm8a5 (letzter Abruf: 04. 10. 2014), S. 5; Anwaltsverband Baden-Württemberg im Deutschen Anwaltverein e.V., Stellungnahme zum Referentenentwurf PartG mbB vom 12. März 2012, abrufbar unter http://www. av-bw.de/fileadmin/daten/interessenvertretung/Stellungnahmen/PartG_mbB/12_03_12_ AVBW_StN_PartG_mbB.pdf (letzter Abruf: 04. 10. 2014), S. 2/4; Bundessteuerberaterkammer, Stellungnahme zum Referentenentwurf PartG mbB vom 14. März 2012, abrufbar unter https://www.bstbk.de/de/presse/stellungnahmen/archiv/20120314_1_stellungnahme_bstbk/in dex.html (letzter Abruf: 04. 10. 2014), S. 6; dagegen Die Familienunternehmer – ASU e.V., Stellungnahme zum Referentenentwurf PartG mbB vom 06. März 2012, abrufbar unter www.ka pitalmarktrecht-im-internet.eu/file_download.php?l=de§=ov&mod=Gesellschaftsre cht&type=artikelgesetze&c=298&q=PartG_mbB&d=ASUStellungnahme-PartnerschaftsG_ mbB.pdf (letzter Abruf: 04. 10. 2014), S. 2. 244

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3. Kap.: Bedürfnis für die neue Rechtsformvariante PartG mbB

ein Haftungsausschluss für grobe Fahrlässigkeit in der anwaltlichen Tätigkeit möglich gewesen wäre,249 wurde nicht in den Regierungsentwurf aufgenommen.250 Nach Ansicht der Literatur ist dies für die Anwaltschaft nicht zufriedenstellend,251 denn die Einstufung eines beruflichen Fehlers seitens der Gerichte sei nur schwer vorherzusagen.252 Das Verhalten des Berufsträgers bei Verletzung beruflicher Pflichten könne in Abhängigkeit von den jeweiligen Umständen als leichte, mittlere oder grobe Fahrlässigkeit eingeordnet werden.253 Dies stelle für die jeweiligen Berufsträger eine bedeutende Rechtsunsicherheit dar.254 Zudem sehe der BGH infolge seiner strengen Haftungsrechtsprechung255 Berufsfehler häufig als grob fahrlässig an.256 Des Weiteren müssen nach der herrschenden Meinung bei einer Haftungsbeschränkung mittels vorformulierter Vertragsbedingungen neben § 52 BRAO auch §§ 307 ff. BGB eingehalten werden.257 So ergebe sich beispielsweise die 249 Beck’scher Onlinekommentar BORA/Römermann, § 52 BRAO Rdn. 26; Blattner, AnwBl 2013, 300 (302); Schumm, StuB 2012, 287; Schumm, StuB 2013, 740 (743). 250 Beck’scher Onlinekommentar BORA/Römermann, § 52 BRAO Rdn. 26; Blattner, AnwBl 2013, 300 (302); Schumm, StuB 2013, 740 (743). 251 Forderung nach einer solchen Haftungsbeschränkungsmöglichkeit für alle Arten der Fahrlässigkeit Bundesrechtsanwaltskammer, Stellungnahme zur Begrenzung der Haftung bei der Partnerschaftsgesellschaft und Änderung weiterer Regelungen vom Mai 2011, abrufbar unter http://www.brak.de/zur-rechtspolitik/stellungnahmen-pdf/stellungnahmen-deutschland/2 011/mai/stellungnahme-der-brak-2011-31.pdf (letzter Abruf: 04. 10. 2014), S. 6 f. 252 Hartung/Grams, § 51a BRAO Rdn. 29; Handbuch Sozietätsrecht/Tophoven, S. 193 Rdn. 488; Beck’scher Onlinekommentar BORA/Römermann, § 52 BRAO Rdn. 22 ff.; Gelmke, Zur Bedeutung vorformulierter Bedingungen im anwaltlichen Mandatsvertrag, S. 52; Kienzler, Die Partnerschaftsgesellschaft mit beschränkter Berufshaftung (PartG mbB) als gesetzgeberische Zwischenstation der Liberalisierung des Gesellschaftsrechts Freier Berufe, S. 51; Leuering, ZIP 2012, 1112 (1114); Schulze, jurisPR-HaGesR 10/2012, Anm. 1. 253 BGH, Urteil v. 09. 06. 1994, Az.: IX ZR 125/93, NJW 1994, 3295 (3298); zustimmend Salger, DB 2012, 1794; Zimmermann, NJW 2005, 177 (178). 254 Beck’scher Onlinekommentar BORA/Römermann, § 52 BRAO Rdn. 22. 255 Zur strengen Haftungsrechtsprechung des BGH Odersky, NJW 1989, 1 ff.; ebenso Feuerich/Weyland/Vossebürger/Böhnlein/Brüggemann/Böhnlein, § 51a BRAO Rdn. 10; Kleine-Cosack, Vor §§ 51 – 51a BRAO Rdn. 1; Gelmke, Zur Bedeutung vorformulierter Bedingungen im anwaltlichen Mandatsvertrag, S. 52; Kilian, Management von Haftungsrisiken in Anwaltskanzleien, S. 20; Vollkommer/Greger/Heinemann/Heinemann, Anwaltshaftungsrecht, § 21 Rdn. 2; Hartung, NJW 2014, 2092; Römermann, AnwBl 2012, 288 (290); Römermann/ Jähne, BB 2015, 579. 256 Feuerich/Weyland/Vossebürger/Böhnlein/Brüggemann/Böhnlein, § 51a BRAO Rdn. 10; Henssler/Prütting/Diller, § 52 BRAO Rdn. 55; Kleine-Cosack, § 51a BRAO Rdn. 8; Münchener Anwaltshandbuch Erbrecht/Schneider, § 2 Rdn. 68. 257 Henssler/Prütting/Henssler, § 8 PartGG Rdn. 13; Henssler, § 8 PartGG Rdn. 94; Prütting/Kilian, § 8 PartGG Rdn. 20; Fahrendorf/Mennemeyer/Terbille/Mennemeyer, S. 744 Rdn. 2178; Handbuch der Anwaltshaftung/Rinkler, S. 185 Rdn. 499; Münchener Anwaltshandbuch Erbrecht/Schneider, § 2 Rdn. 68; Vollkommer/Greger/Heinemann/Heinemann, Anwaltshaftungsrecht, § 23 Rdn. 25 ff.; Graf von Westphalen, MDR 1997, 989 ff.; Zimmermann, NJW 2005, 177 (178); a. A. Blattner, Die Vertragsgestaltung im Anwaltsvertrag unter

§ 5 Vertragliche Haftungsbeschränkung

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Unwirksamkeit einer Haftungsfreizeichnung in einer Vollmachtsurkunde aus § 305c BGB.258

E. Haftungskonzentration auf die Bearbeiter gemäß § 52 Abs. 2 S. 2 BRAO Gemäß § 52 Abs. 2 S. 2 BRAO ist es möglich, die Haftung auf einzelne Mitglieder der Kanzlei, die das Mandat eigenverantwortlich bearbeiten und namentlich bezeichnet sind, durch vorformulierte Vertragsbedingungen zu beschränken. Die Haftungsbeschränkungsmöglichkeit nach § 52 Abs. 2 S. 2 BRAO ist nach zutreffender Ansicht für Partnerschaftsgesellschaften nicht interessant, da ihre Haftung wegen Berufsfehlern schon von Natur aus auf die handelnden Personen beschränkt ist, § 8 Abs. 2 PartGG.259 Ähnlich verhalte es sich bei GmbH und AG, denn bei diesen Rechtsformen besteht eine Haftungsbeschränkung kraft Gesetzes auf das Gesellschaftsvermögen.260 Dementsprechend enthalte § 59m Abs. 2 BRAO keinen Verweis auf § 52 Abs. 2 S. 2 BRAO.261 Interessant sei eine Haftungsbeschränkungsvereinbarung nach § 52 Abs. 2 S. 2 BRAO aber für GbR.262 Mittlerweile habe § 52 Abs. 2 S. 2 BRAO kaum noch Bedeutung, da bei Interesse an einer derartigen Haftungsbegrenzung oft der Wechsel der GbR in eine Partnerschaftsgesellschaft gewählt werde.263

besonderer Berücksichtigung Allgemeiner Mandatsbedingungen, S. 169 ff.; Kienzler, Die Partnerschaftsgesellschaft mit beschränkter Berufshaftung (PartG mbB) als gesetzgeberische Zwischenstation der Liberalisierung des Gesellschaftsrechts Freier Berufe, S. 54 f.; Blattner, AnwBl 2013, 300 (305 f.). 258 Feuerich/Weyland/Vossebürger/Böhnlein/Brüggemann/Böhnlein, § 51a BRAO Rdn. 12; Münchener Anwaltshandbuch Erbrecht/Schneider, § 2 Rdn. 68. 259 Kleine-Cosack, § 51a BRAO Rdn. 13; Handbuch der Anwaltshaftung/Rinkler, S. 173 Rdn. 468; Blattner, Die Vertragsgestaltung im Anwaltsvertrag unter besonderer Berücksichtigung Allgemeiner Mandatsbedingungen, S. 174; Gelmke, Zur Bedeutung vorformulierter Bedingungen im anwaltlichen Mandatsvertrag, S. 61; Koch/Kilian/Kilian, Anwaltliches Berufsrecht, B. Rdn. 458; Kienzler, Die Partnerschaftsgesellschaft mit beschränkter Berufshaftung (PartG mbB) als gesetzgeberische Zwischenstation der Liberalisierung des Gesellschaftsrechts Freier Berufe, S. 70; Vollkommer/Greger/Heinemann/Heinemann, Anwaltshaftungsrecht, § 23 Rdn. 31; Blattner, AnwBl 2013, 300 (306); Chab, AnwBl 2006, 205 (207); Zimmermann, NJW 2005, 177 (178). 260 Vollkommer/Greger/Heinemann/Heinemann, Anwaltshaftungsrecht, § 23 Rdn. 31. 261 Vollkommer/Greger/Heinemann/Heinemann, Anwaltshaftungsrecht, § 23 Rdn. 31. 262 Fahrendorf/Mennemeyer/Terbille/Mennemeyer, S. 751 Rdn. 2209; Koch/Kilian/Kilian, Anwaltliches Berufsrecht, B. Rdn. 458/923; Kienzler, Die Partnerschaftsgesellschaft mit beschränkter Berufshaftung (PartG mbB) als gesetzgeberische Zwischenstation der Liberalisierung des Gesellschaftsrechts Freier Berufe, S. 70; Deckenbrock, AnwBl 2014, 118 (124); Diller, AnwBl 2014, 130 (134); Zimmermann, NJW 2005, 177 (178). 263 Diller, AnwBl 2014, 130 (134).

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3. Kap.: Bedürfnis für die neue Rechtsformvariante PartG mbB

F. Reichweite einer Haftungsbeschränkung nach § 52 BRAO In der Praxis hat sich die vertragliche Haftungsbegrenzungsmöglichkeit nach Ansicht der Literatur nicht wie gewünscht bewährt.264 Der Geltungsbereich einer Haftungsbeschränkung nach § 52 BRAO sei begrenzt.265 „Vertragsverhältnis“ im Sinne des § 52 BRAO sei das einzelne Mandat.266 Lediglich eine Mindermeinung in der Literatur befürwortet die Möglichkeit, im Rahmen von Dauermandaten eine Haftungsbegrenzung in vorformulierten Vertragsbedingungen auf noch unbestimmte zukünftige Streitgegenstände zu erstrecken.267 Dies widerspricht jedoch nach vorzugswürdiger herrschender Meinung dem Gesetzeswortlaut („dem zwischen ihm und dem Rechtsanwalt bestehenden Vertragsverhältnis“).268 Somit ist es nach der herrschenden Ansicht erforderlich, dass die Kanzlei bei Dauermandanten stets für jeden einzelnen Streitgegenstand eine neue Vereinbarung schließt und bei einer Haftungsbeschränkung im Sinne des § 52 Abs. 1 S. 1 Nr. 1 BRAO diese auch noch im Einzelfall aushandelt.269 Dies stoße aber auf praktische Schwierigkeiten,270 denn der Abschluss solcher Vereinbarungen sei sehr arbeitsaufwendig271 und zeitintensiv.272 Diesen Ausführungen ist zuzustimmen. Überdies besteht die Gefahr, dass insbesondere bei Mandatsbearbeitung unter Zeitdruck, wie beispielsweise bei der Notwendigkeit von einstweiligem Rechtsschutz, die Mandanten wenig Verständnis dafür aufbringen, wenn zuvor über eine Haftungsbeschränkung verhandelt werden soll. Außerdem kann es in solch hektischen Situationen passieren, dass der Abschluss einer Haftungsbeschränkungsvereinbarung seitens des Berufsträgers vergessen wird.

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Handbuch der Anwaltshaftung/Rinkler, S. 195 Rdn. 532. Handbuch der Anwaltshaftung/Rinkler, S. 175 Rdn. 472. 266 Handbuch der Anwaltshaftung/Rinkler, S. 175 Rdn. 472; Vollkommer/Greger/Heinemann/Heinemann, Anwaltshaftungsrecht, § 23 Rdn. 8; Blattner, AnwBl 2013, 300 (302); Bräuer, AnwBl 2007, 450 (452); Zimmermann, NJW 2005, 177 (179). 267 Grams, AnwBl 2001, 292 (293). 268 Blattner, AnwBl 2013, 300 (302); Zimmermann, NJW 2005, 177 (179); differenzierende Ansicht im Hinblick auf Dauermandate Vollkommer/Greger/Heinemann/Heinemann, Anwaltshaftungsrecht, § 23 Rdn. 8. 269 Handbuch der Anwaltshaftung/Rinkler, S. 175 Rdn. 472. 270 Handbuch der Anwaltshaftung/Rinkler, S. 175 Rdn. 472. 271 Hartung/Grams, § 51a BRAO Rdn. 22. 272 Hartung/Grams, § 51a BRAO Rdn. 22; Maurer, Die Haftung assoziierter Rechtsanwälte unter besonderer Berücksichtigung der Haftungsbeschränkung, S. 21; Zimmermann, NJW 2005, 177. 265

§ 6 Einstellung der Rechtsanwaltschaft zur PartG mbB

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§ 6 Einstellung der Rechtsanwaltschaft zur PartG mbB Somit stößt die Möglichkeit einer vertraglichen Haftungsbeschränkung auf rechtliche und tatsächliche Schwierigkeiten. Eine vertragliche Haftungsbeschränkung kann daher eine institutionelle Haftungsbeschränkung allenfalls ergänzen, aber nicht ersetzen.273 Angesichts der Schwierigkeiten im Rahmen von vertraglichen Haftungsbeschränkungen bleibt nach richtiger Ansicht das Bedürfnis für eine gesellschaftsrechtliche Haftungsbeschränkung bestehen.274 Die Rechtsformen, die der Anwaltschaft offenstehen, boten bis zur Einführung der PartG mbB, wie eben dargestellt und auch schon in der Literatur ausgeführt, nicht die optimale Haftungsbeschränkungsmöglichkeit.275 Es sei keine Rechtsform vorhanden gewesen, die eine effektive Haftungsbeschränkung ermögliche, gleichzeitig aber Vorteile einer Personengesellschaft aufweise.276 Daher war das Interesse der Anwaltschaft an der PartG mbB nach dem Empfinden der Literatur und laut Umfrageergebnissen groß.277 Der Gesetzesentwurf zur PartG mbB entsprach von Anfang an den Interessen der Anwaltschaft,278 denn dieser ging es, wie sich aus Umfragen und von Anwälten geprägter Literatur entnehmen lässt, weniger um eine vollumfängliche Haftungsbeschränkung, sondern Anwälte fürchteten vor allem die Haftung wegen fehlerhafter Berufsausübung279.280 Die Haftung wegen beruflicher Fehler281 sei eine der größten

273 Zum Sinn von Haftungsbeschränkungsvereinbarungen bei der PartG mbB siehe 5. Kapitel § 1 B. 274 So auch Römermann, NJW 2009, 2924 (2927). 275 Lohbeck, JSE 2013, 5 (16). 276 Römermann/Praß, NZG 2012, 601 (602). 277 Henssler/Prütting/Henssler, Einl PartGG Rdn. 18; Kilian, Management von Haftungsrisiken in Anwaltskanzleien, S. 44; Hartung, AnwBl 2011, 449; Hellwig, NJW 2011, 1557 (1558); Kilian, AnwBl 2012, 957 (958); Lohbeck, JSE 2013, 5 (9). 278 Vgl. hierzu die Aussagen von Schellenberg, AnwBl 2013, M151. 279 Vgl. zu dem Begriff fehlerhafte Berufsausübung bzw. berufliche Fehler 5. Kapitel § 2 A. II. 280 Westermann/Wertenbruch/Wertenbruch, § 34a Rdn. 994; Römermann/Dibbelt, PartG und PartG mbB – was bringt die neue Rechtsformvariante?, S. 52; Schumacher, Die Partnerschaftsgesellschaft mit beschränkter Berufshaftung für Rechtsanwälte, S. 50 f.; Gehling, ZIP 2012, 1118; Hellwig, Anwaltsblattgespräch mit Rechtsanwalt Dr. Nicolas Lührig, AnwBl 2012, 345 (346); Schulze, jurisPR-HaGesR 10/2012, Anm. 1; zum Wunsch nach einer vollumfänglichen Haftungsbeschränkung Institut der Wirtschaftsprüfer, Stellungnahme zum Referentenentwurf vom 15. März 2012, abrufbar unter www.idw.de/idw/download/BMJ__Partnerschaftsge sellschaft.pdf?id=616514&property=Inhalt (letzter Abruf: 22. 10. 2014), S. 2; Janßen im Gespräch mit Poppelbaum, JUVE spricht mit … Dr. Dirk Janßen von Ebner Stolz, abrufbar unter http://www.juve.de/nachrichten/namenundnachrichten/management/2014/01/juve-spricht-mitdr-dirk-jansen-von-ebner-stolz (letzter Abruf: 22. 10. 2014). 281 Vgl. zu dem Begriff fehlerhafte Berufsausübung bzw. berufliche Fehler 5. Kapitel § 2 A. II.

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3. Kap.: Bedürfnis für die neue Rechtsformvariante PartG mbB

Haftungsgefahren in einer Kanzlei.282 Die Haftung wegen sonstiger Verbindlichkeiten, wie beispielsweise aus Mietverbindlichkeiten, welche Rechtsanwälte ebenso wie andere Dritte treffen kann, sei demgegenüber aus Sicht vieler Berufsträger wenig bedenklich.283 Daher befürworteten in Abhängigkeit von der Kanzleigröße zwischen 62 Prozent und 83 Prozent284 der befragten Rechtsanwälte die Einführung der PartG mbB.285 Zwar ist die Aussage zutreffend, dass wohl nicht all diejenigen, die Interesse an einer neuen Gesellschaftsform zeigen, letztendlich auch tatsächlich eine solche gründen,286 aber gerade in Anbetracht der Tatsache, dass viele ihre Haftungssituation gar nicht reflektieren,287 sind dies sehr hohe Werte. In Umfragen lehnen Einzelanwälte die PartG mbB allerdings oft ab.288 Sie halten die PartG mbB für systemwidrig.289 Der Grund für diese Ablehnung dürfte aber entsprechend den bisherigen Analysen in der Literatur weniger in der Gesetzessystematik, als vielmehr darin liegen, dass diesen Anwälten die PartG mbB nicht offensteht,290 denn zur Gründung einer PartG mbB bedarf es mindestens zwei Partner.291 Daher müssten Einzelanwälte bei Interesse an einer Haftungsbeschränkung durch Rechtsformwahl auf die Rechtsanwaltsgesellschaft mbH zurückgreifen.292 Die Rechtsanwaltsgesellschaft mbH sei aber wegen der oben dargestellten Umstände im Vergleich zur PartG mbB oftmals in vielerlei Hinsicht nachteilig.293 Diese Situation mache deutlich, dass auch diese Anwälte noch ein Bedürfnis nach 282 Münchener Handbuch des Gesellschaftsrechts Band 1/Salger, § 43 Rdn. 9; Westermann/Wertenbruch/Wertenbruch, § 34a Rdn. 994; Hellwig, Anwaltsblattgespräch mit Rechtsanwalt Dr. Nicolas Lührig, AnwBl 2012, 345 (346); Lohbeck, JSE 2013, 5 (18); Offermann-Burckart, AnwBl 2014, 474; Salger, DB 2012, 1794 (1796); Seibert, DB 2013, 1710 (1711). 283 Römermann/Dibbelt, PartG und PartG mbB – was bringt die neue Rechtsformvariante?, S. 52; Hellwig, Anwaltsblattgespräch mit Rechtsanwalt Dr. Nicolas Lührig, AnwBl 2012, 345 (346); Schulze, jurisPR-HaGesR 10/2012, Anm. 1; zum Wunsch nach einer vollumfänglichen Haftungsbeschränkung Institut der Wirtschaftsprüfer, Stellungnahme zum Referentenentwurf vom 15. März 2012, abrufbar unter www.idw.de/idw/download/BMJ__Partnerschaftsgesell schaft.pdf?id=616514&property=Inhalt (letzter Abruf: 22. 10. 2014), S. 2; Janßen im Gespräch mit Poppelbaum, JUVE spricht mit … Dr. Dirk Janßen von Ebner Stolz, abrufbar unter http:// www.juve.de/nachrichten/namenundnachrichten/management/2014/01/juve-spricht-mit-drdirk-jansen-von-ebner-stolz (letzter Abruf: 22. 10. 2014). 284 Ausgenommen sind indifferente Anworten Kilian, AnwBl 2012, 957 (959). 285 Kilian, AnwBl 2012, 957 (959). 286 Kilian, AnwBl 2013, 14 (15). 287 Kilian, AnwBl 2012, 895 (897); Kilian, AnwBl 2013, 14. 288 Kilian, AnwBl 2012, 957 (958 f.); Kilian, NJW 2011, 3413 (3415). 289 Kilian, AnwBl 2012, 957 (958 f.); Kilian, NJW 2011, 3413 (3415). 290 Kilian, AnwBl 2012, 957 (959). 291 Gluth/Rund, AO-StB 2014, S3 (S24); Gluth/Rund, ErbStB 2014, S3 (S24); Gluth/Rund, EStB 2014, S3 (S24); Gluth/Rund, GmbH-StB 2014, S3 (S24); Gluth/Rund, UStB 2014, S3 (S24). 292 Kilian, AnwBl 2012, 957 (959); Kilian, NJW 2011, 3413 (3415). 293 Grunewald, ZIP 2012, 1115 (1116).

§ 7 Ziel des Gesetzgebers bei der Einführung der PartG mbB

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effektiver Haftungsbeschränkung hätten und es daher noch einer passenden gesetzgeberischen Lösung für eine Haftungsbeschränkung bei Einzelanwälten bedürfe.294 Angesichts des Interesses eines Großteils der Rechtsanwaltschaft und der lediglich geringfügigen Ablehnung konnte der Gesetzgeber somit erwarten, dass Freiberufler von der neuen Möglichkeit Gebrauch machen werden,295 und hat diese Rechtsformvariante daher mit Wirkung zum 19. 07. 2013 eingeführt.296

§ 7 Ziel des Gesetzgebers bei der Einführung der PartG mbB Der Gesetzgeber wollte mit der PartG mbB eine „deutsche Alternative zur LLP“297 schaffen298 und den Freiberuflern die Möglichkeit bieten, ihre Haftung 294

Kilian, AnwBl 2012, 957 (959); Kilian, NJW 2011, 3413 (3415). Diese Erwartung findet sich auch in: Deutscher Anwaltverein durch den Berufsrechtsausschuss, Stellungnahme zum Referentenentwurf PartG mbB vom 15. März 2012, abrufbar unter http://anwaltverein.de/downloads/Stellungnahmen-11/Aktuelle-Fassung-SNBe rufsR21-12-2.pdf?PHPSESSID=6dfai2lqc8839nbkfon2hjm8a5 (letzter Abruf: 04. 10. 2014), S. 3. 296 Kazemi, PartGmbB – Partnerschaftsgesellschaft mit beschränkter Berufshaftung, S. 3; Schumacher, Die Partnerschaftsgesellschaft mit beschränkter Berufshaftung für Rechtsanwälte, S. 212. 297 BT-Drucks. 17/10487, S. 1. 298 BT-Drucks. 17/10487, S. 1; BT-Drucks. 17/13944, S. 1; direkt zitiert oder in sonstiger Weise zitiert in Bundessteuerberaterkammer, Stellungnahme zum Referentenentwurf PartG mbB vom 14. März 2012, abrufbar unter https://www.bstbk.de/de/presse/stellungnah men/archiv/20120314_1_stellungnahme_bstbk/index.html (letzter Abruf: 04. 10. 2014), S. 3; Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft, Stellungnahme zum Referentenentwurf PartG mbB vom 03. Februar 2012, abrufbar unter http://www.bundesgerichtshof.de/Shared Docs/Downloads/DE/Bibliothek/Gesetzesmaterialien/17_wp/Partnerschaftsges/stellung_gdv_ refe.pdf?__blob=publicationFile (letzter Abruf: 04. 10. 2014), S. 3; Institut der Wirtschaftsprüfer, Stellungnahme zum Referentenentwurf vom 15. März 2012, abrufbar unter www.idw. de/idw/download/BMJ__Partnerschaftsgesellschaft.pdf?id=616514&property=Inhalt (letzter Abruf: 22. 10. 2014), S. 1; Baetge/Kirsch/Thiele/Müller, § 325 HGB Rdn. 8; Beck’sches Formularbuch Bürgerliches, Handels- und Wirtschaftsrecht/Blaum/Scholz, 1. Umwandlung einer Gesellschaft bürgerlichen Rechts in eine Partnerschaftsgesellschaft – Partnerschaftsvertrag zwischen Rechtsanwälten und Steuerberatern, Rdn. 25; Beck’sches Handbuch der Personengesellschaften/Lochmann, § 20 Rdn. 99; Beck’sches Steuer- und Bilanzrechtslexikon/Fey, Partnerschaftsgesellschaft Rdn. 10; Münchener Handbuch des Gesellschaftsrechts Band 1/ Salger, § 45a Rdn. 3; Kienzler, Die Partnerschaftsgesellschaft mit beschränkter Berufshaftung (PartG mbB) als gesetzgeberische Zwischenstation der Liberalisierung des Gesellschaftsrechts Freier Berufe, S. 73/129/195; Michels/Möller, Ärztliche Kooperationen, S. 221; Römermann/ Jähne, PartG und PartG mbB, S. 12; Stehle/Stehle/Leuz, Die rechtlichen und steuerlichen Wesensmerkmale der verschiedenen Gesellschaftsformen, S. 76; Vollkommer/Greger/Heinemann/Heinemann, Anwaltshaftungsrecht, § 22 Rdn. 10a; Brügge, KP 2012, 176; Dahns, NJWSpezial 2011, 574; George/Schmolinske/Wiedenhaupt, PFB 2013, 342; Friedel, AnwZert 295

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3. Kap.: Bedürfnis für die neue Rechtsformvariante PartG mbB

effektiv zu begrenzen.299 Er erkannte insbesondere die Defizite der Partnerschaftsgesellschaft in größeren Kanzleien, was in den Gesetzgebungsmaterialen zum Ausdruck gebracht wurde.300 Der Gesetzgeber geht mit Einführung der PartG mbB einen früher eingeschlagenen Weg konsequent weiter. Bereits mit § 51a BRAO a. F. hat der Gesetzgeber es der Anwaltschaft ermöglicht, die persönliche Haftung durch einen (erweiterten) Versicherungsschutz zu ersetzen, denn die Haftung der Rechtsanwälte sei derart umfassend, dass stets ein existenzgefährdender Haftungsfall eintreten könne.301 Auf der anderen Seite sah der Gesetzgeber schon in dem damaligen Gesetz eine Stärkung des Gläubigerschutzes.302 Dies wurde nun auch in den Gesetzgebungsmaterialien zur Novellierung der PartG mbB betont.303 Durch den erhöhten Versicherungsschutz gewinne der Gläubiger einen zahlungskräftigen Schuldner, nämlich den Versicherer,304 und sei nicht mehr auf das Privatvermögen des Anwalts angewiesen,305 das in den meisten Fällen erheblich geringer sei als die vorgesehene Versicherungsleistung.306 Bei der PartG mbB werde daher die Haftung für Schadensersatzansprüche wegen Berufsfehlern auf das Gesellschaftsvermögen begrenzt, nicht aber für sonstige Verbindlichkeiten.307 Der Gesetzgeber sah nach eigenen Angaben mit dieser DiffeHaGesR 20/2012, Anm. 1; Friedel, AnwZert HaGesR 18/2013, Anm. 1; Heckschen/Bretschneider, NotBZ 2013, 81 (91); Henssler, NJW 2014, 1761 (1764); Kraft, ZNotP 2013, 242; Potsch, kösdi 2012, 18177; Römermann/Dibbelt, HFR 2013, 38; Schüppen, BB 2012, 783; Schumm, StuB 2013, 740; Ring, WM 2014, 237 (242); Ruppert, DStR 2013, 1623 (1624); Salger, DB 2012, 1794 (1795); Schmidt-Keßeler, DStZ 2012, 741; Schulze, jurisPR-HaGesR 10/2012, Anm. 1; Stockhausen, GmbH-StP 2014, 129; Ulmer, AnwBl 2014, 806; Werner, StBW 2013, 715; Weyand, KP 2012, 60; bereits 2011 als Alternative zu LLP gefordert durch Filges, BRAK 2011, 45. 299 BT-Drucks. 17/10487, S. 11. 300 BT-Drucks. 17/10487, S. 11; Ulmer/Schäfer/Schäfer, § 8 PartGG Rdn. 41; Kraft, ZNotP 2013, 242; Werner, StBW 2013, 715; ebenso Stockhausen, GmbH-StP 2014, 129; vgl. zu diesen Schwierigkeiten 3. Kapitel § 2. 301 Wölk, AnwBl 2003, 328 (329). 302 BT-Drucks. 12/4993, S. 32 re. Sp.; ebenso Würfele, Haftungs- und Haftungsbeschränkungsprobleme bei der gemeinschaftlichen Berufsausübung von Rechtsanwälten, S. 202; Wölk, AnwBl 2003, 328 (336). 303 BT-Drucks. 17/13944, S. 14 li. Sp. 304 BT-Drucks. 12/4993, S. 32; Hartung/Grams, § 51a BRAO Rdn. 2; Wölk, AnwBl 2003, 328 (336). 305 BT-Drucks. 17/13944, S. 14 li. Sp.; Brügge, KP 2012, 176; Kubata/Riegler/Straßen, DStR 2014, 1949 (1954); so bereits in Bezug auf die Möglichkeit der vertraglichen Haftungsbeschränkung: Würfele, Haftungs- und Haftungsbeschränkungsprobleme bei der gemeinschaftlichen Berufsausübung von Rechtsanwälten, S. 202 f.; Wölk, AnwBl 2003, 328 (336). 306 Brügge, KP 2012, 176; Kubata/Riegler/Straßen, DStR 2014, 1949 (1954); so bereits in Bezug auf die Möglichkeit der vertraglichen Haftungsbeschränkung: Würfele, Haftungs- und Haftungsbeschränkungsprobleme bei der gemeinschaftlichen Berufsausübung von Rechtsanwälten, S. 202 f.; Wölk, AnwBl 2003, 328 (336). 307 BT-Drucks. 17/10487, S. 11 li. Sp.

§ 7 Ziel des Gesetzgebers bei der Einführung der PartG mbB

69

renzierung die Gläubigerinteressen angemessen berücksichtigt, da bezüglich der Haftung aus beruflichen Fehlern308 die Gläubiger hinreichend durch eine Berufshaftpflichtversicherung geschützt seien.309

308

A. II. 309

Vgl. zu dem Begriff fehlerhafte Berufsausübung bzw. berufliche Fehler 5. Kapitel § 2 BT-Drucks. 17/10487, S. 11 li. Sp.

4. Kapitel

Neugründung einer PartG mbB Die Neugründung einer PartG mbB ist zulässig.1 Hierfür müssen neben dem Bestehen einer durch Gesetz vorgegebenen Berufshaftpflichtversicherung2 verschiedene Voraussetzungen erfüllt sein.

§ 1 Beschränkung der PartG mbB auf bestimmte Berufsgruppen Es ist nur den freien Berufen möglich, zur Ausübung ihrer Berufe eine Partnerschaftsgesellschaft zu gründen, § 1 Abs. 1 PartGG. Da die PartG mbB nur eine Rechtsformvariante zur Partnerschaftsgesellschaft3 ist, kann auch sie nach allge1 BT-Drucks. 17/10487, S. 12 li. Sp.; Formularbuch Recht und Steuern/Hund/von Hagen, A. 11.20 II. Erläuterungen Rdn. 2; Kölner Handbuch Gesellschaftsrecht/S. Thouet, Kapitel 1 Rdn. 417; Kienzler, Die Partnerschaftsgesellschaft mit beschränkter Berufshaftung (PartG mbB) als gesetzgeberische Zwischenstation der Liberalisierung des Gesellschaftsrechts Freier Berufe, S. 83; Römermann/Dibbelt, PartG und PartG mbB – was bringt die neue Rechtsformvariante?, S. 46; Römermann/Jähne, PartG und PartG mbB, S. 39; Schumacher, Die Partnerschaftsgesellschaft mit beschränkter Berufshaftung für Rechtsanwälte, S. 130; Bachmann/Schaloske, PHi 2013, 202 (203); Pestke/Michel, Stbg 2013, 366 (370); Römermann/ Jähne, NWB 2013, 3776 (3777); Seibert, DB 2013, 1710 (1713); Tröger/Pfaffinger, JZ 2013, 812 (814); Vossius, GmbHR 2012, R213; Wälzholz, DStR 2013, 2637 (2639); Willerscheid, NWB 2013, 2490 (2495). 2 Vgl. zu einigen Details dieser Berufshaftpflichtversicherung Gliederungspunkte 5. Kapitel § 2 A. III. und 6. Kapitel § 4. 3 BT-Drucks. 17/10487, S. 15 li. Sp.; OLG Nürnberg, Beschluss v. 05. 02. 2014, Az.: 12 W 351/14, WM 2014, 895 (896); Cramer, Anmerkung zu OLG Nürnberg, Beschluss v. 05. 02. 2014, Az.: 12 W 351/14, GWR 2014, 197; Römermann, Anmerkung zu OLG Nürnberg, Beschluss v. 05. 02. 2014, Az.: 12 W 351/14, BB 2014, 534 (535); MüKoBGB/Schäfer, § 8 PartGG Rdn. 41; Michalski/Römermann/Römermann, § 8 PartGG Rdn. 79; Fleischhauer/Preuß/Solveen, S. 288; Michels/Möller, Ärztliche Kooperationen, S. 221; Beck, DZWIR 2012, 447 (448); George/Schmolinske/Wiedenhaupt, PFB 2013, 342; Grunewald, ZIP 2012, 1115 (1117); Hirtz, ZAP Fach 15, 607 (609); Kilian, MDR 2013, 1137 (1138); Kubata/Riegler/Straßen, DStR 2014, 1949 (1954); Lieder/Hoffmann, NZG 2014, 127; Offermann-Burckart, AnwBl 2014, 474 (475); Posegga, DStR 2012, 611 (612); Römermann/Dibbelt, HFR 2013, 38 (39); Römermann/Jähne, NWB 2014, 1376 f.; Schumm, StuB 2013, 740; Stockhausen, GmbH-StP 2014, 129; Uwer/ Roeding, AnwBl 2013, 309; Ruppert, DStR 2013, 1623 (1624); Wälzholz, DStR 2013, 2637 (2642); Werner, StBW 2013, 715 (717); Willerscheid, NWB 2013, 2490; Wirtschaftsprüferkammer, Die wichtigsten Fragen und Antworten zur PartGmbB aus Sicht des WP/vBP (Stand:

§ 1 Beschränkung der PartG mbB auf bestimmte Berufsgruppen

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meiner Meinung lediglich von freiberuflich Tätigen gegründet werden.4 Der Begriff des „freien Berufs“ wird in § 1 Abs. 2 PartGG näher definiert. Diese Vorschrift enthält in § 1 Abs. 2 S. 2 PartGG auch eine nicht abschließende5 Aufzählung von freien Berufen. Mitglieder der Rechtsanwaltskammer sind dort ausdrücklich als freier Beruf genannt. Rechtsanwälte sind nach zutreffender allgemeiner Ansicht derartige Mitglieder der Rechtsanwaltskammern, § 60 BRAO.6

A. Erfordernis einer gesetzlich vorgeschriebenen Berufshaftpflichtversicherung zum Zwecke einer PartG mbB Im Rahmen des Gesetzgebungsverfahrens wurde in der Literatur noch gemutmaßt, ob es tatsächlich gewünscht sei, dass stets eine gesonderte berufsrechtliche Regelung für die Berufshaftpflichtversicherung der PartG mbB erforderlich sei, wie es der Entwurf zu § 8 Abs. 4 PartGG angedeutet habe („zu diesem Zweck durch Gesetz vorgegebene“).7 Der Gesetzgeber hat im Laufe des Gesetzgebungsverfahrens klargestellt, dass es stets einer spezifischen gesetzlichen Regelung im Berufsrecht bedarf.8 Somit hat er sich dagegen entschieden, die jeweiligen Berufshaftpflichtversicherungen im PartGG zu regeln.9 Die erforderlichen Vorschriften zur Berufshaftpflichtversicherung können nach allgemeiner Meinung von den jeweiligen Berufsrechtsgesetzgebern erlassen werden.10 Die Berufsrechtsgesetzgeber hätten meist bessere Kenntnisse über die jeweilige freiberufliche Tätigkeit und könnten daher auf die Besonderheiten der einzelnen Berufe, für die sie zuständig sind, eingehen.11 Wenige solcher berufsrechtlichen Regelungen wurden bei Einführung 26. 07. 2013), abrufbar unter http://www.wpk.de/mitglieder/praxishinweise/partgmbb/ (letzter Abruf: 04. 10. 2014), S. 2. 4 BT-Drucks. 17/10487, S. 14 re. Sp.; Münchener Anwaltshandbuch Personengesellschaftsrecht/Johannsson, § 4 Rdn. 457; Schumacher, Die Partnerschaftsgesellschaft mit beschränkter Berufshaftung für Rechtsanwälte, S. 130; Kraft, ZNotP 2013, 242 (243); Lieder/ Hoffmann, NJW 2015, 897; Offermann-Burckart, AnwBl 2014, 474 (475); Tröger/Pfaffinger, JZ 2013, 812 (814). 5 Prütting/Kilian, § 1 PartGG Rdn. 13; Schwerdtfeger/Wegner/Bonacker, S. 2158 Rdn. 4; Langenfeld/Miras, GmbH-Vertragspraxis, S. 238; Kainz, NZS 1995, 500. 6 Henssler, § 1 PartGG Rdn. 130 ff.; Schumacher, Die Partnerschaftsgesellschaft mit beschränkter Berufshaftung für Rechtsanwälte, S. 52. 7 Vossius, GmbHR 2012, R213. 8 BT-Drucks. 17/10487, S. 15 li. Sp. 9 Wehrheim/Wirtz, Die Partnerschaftsgesellschaft, S. 29; Henssler, AnwBl 2014, 96; Ring, WM 2014, 237 (240); Römermann, NJW 2013, 2305 (2309). 10 BT-Drucks. 17/10487, S. 11; Wehrheim/Wirtz, Die Partnerschaftsgesellschaft, S. 29; Henssler, AnwBl 2014, 96; Leuering, NZG 2013, 1001 (1003); Posegga, DStR 2012, 611 (612); Ring, WM 2014, 237 (240); Römermann, NJW 2013, 2305 (2309). 11 Posegga, DStR 2012, 611 (612 f.); Tröger/Pfaffinger, JZ 2013, 812 (814).

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4. Kap.: Neugründung einer PartG mbB

der PartG mbB bereits vom Bundesgesetzgeber erlassen, weitere Normen in diesem Sinne wurden mittlerweile ins Landesrecht integriert.12 Im Gegensatz zur einfachen Partnerschaftsgesellschaft können sich daher nach zutreffender allgemeiner Meinung nur solche Freiberufler in einer PartG mbB zusammenschließen, denen ihr Berufsrecht zu diesem Zweck eine Berufshaftpflichtversicherung (§ 8 Abs. 4 S. 1 PartGG) vorschreibt.13 Es handele sich bei der Regelung in § 8 Abs. 4 PartGG um einen Parlamentsvorbehalt, was sich aus der Formulierung „durch Gesetz“ ergebe.14 Daher genüge eine satzungsrechtlich durch Berufskammern begründete Versicherungspflicht nicht.15 Auch eine allgemeine gesetzliche Versicherungspflicht sei nicht ausreichend,16 denn § 8 Abs. 4 S. 1 PartGG schreibe vor, dass die Berufshaftpflichtversicherung zu diesem Zweck vorgegeben sein müsse.17 Der Zweck bestehe in der Haftungsbeschränkung nach § 8 Abs. 4 PartGG.18 Innerhalb ihres Ermessenspielraums können nach allgemeiner Meinung die jeweiligen Berufsrechtsgesetzgeber entscheiden, ob sie im Rahmen ihrer Zuständigkeit die Gründung dieser Rechtsformvariante ermöglichen wollen.19 Der Gesetzgeber habe es dabei in Kauf genommen, dass für manche Berufe keine entsprechende berufsrechtliche Regelung geschaffen werde und diese daher nicht in einer PartG mbB tätig sein könnten.20 Diesen freien Berufen verbleibe letztlich nur die Tätigkeit in einer Partnerschaftsgesellschaft.21 Im Hinblick auf diese lediglich partielle Regelung im PartGG hat die Literatur richtigerweise darauf aufmerksam gemacht, dass die strikte Unterteilung in berufsrechtliche und gesellschaftsrechtliche Regelungen der Historie des PartGG 12

Vgl. hierzu im Einzelnen die Ausführungen auf 4. Kapitel § 1 B. und C. BT-Drucks. 17/10487, S. 14 re. Sp.; Fleischhauer/Preuß/Solveen, S. 289; Münchener Anwaltshandbuch Personengesellschaftsrecht/Johannsson, § 4 Rdn. 457; Kienzler, Die Partnerschaftsgesellschaft mit beschränkter Berufshaftung (PartG mbB) als gesetzgeberische Zwischenstation der Liberalisierung des Gesellschaftsrechts Freier Berufe, S. 85; Stehle/Stehle/ Leuz, Die rechtlichen und steuerlichen Wesensmerkmale der verschiedenen Gesellschaftsformen, S. 77; Wehrheim/Wirtz, Die Partnerschaftsgesellschaft, S. 29; Grunewald, ZIP 2012, 1115 (1117); Henssler, AnwBl 2014, 96 (105); Kilian, MDR 2013, 1137 (1141); Kraft, ZNotP 2013, 242 (243); Linardatos, VersR 2013, 1488 (1498); Offermann-Burckart, AnwBl 2014, 474 (475); Römermann, NJW 2013, 2305 (2309); Römermann/Jähne, BB 2015, 579 (580). 14 Seibert, DB 2013, 1710 (1711). 15 Fleischhauer/Preuß/Solveen, S. 290; Vossius, GmbHR 2012, R213. 16 Fleischhauer/Preuß/Solveen, S. 290; Praxis des Handels- und Gesellschaftsrechts/Kesseler, Teil 2 Rdn. 1216; Lieder/Hoffmann, NJW 2015, 897 (900); Seibert, DB 2013, 1710 (1712); Vossius, GmbHR 2012, R213. 17 Seibert, DB 2013, 1710 (1712); ebenso Lieder/Hoffmann, NJW 2015, 897 (900). 18 Seibert, DB 2013, 1710 (1712); ebenso Lieder/Hoffmann, NJW 2015, 897 (900). 19 BT-Drucks. 17/10487, S. 14 re. Sp.; Kienzler, Die Partnerschaftsgesellschaft mit beschränkter Berufshaftung (PartG mbB) als gesetzgeberische Zwischenstation der Liberalisierung des Gesellschaftsrechts Freier Berufe, S. 85; Tröger/Pfaffinger, JZ 2013, 812 (814). 20 BT-Drucks. 17/10487, S. 15 li. Sp. 21 BT-Drucks. 17/10487, S. 15 li. Sp.; Römermann, NJW 2013, 2305 (2309). 13

§ 1 Beschränkung der PartG mbB auf bestimmte Berufsgruppen

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entspricht.22 Bei der Einführung des PartGG im Jahre 1993 war zunächst eine größere Vermischung dieser Rechtsgebiete im PartGG vorgesehen.23 Auf Kritik der Literatur24 hin wurde auf berufsrechtliche Regelungen im PartGG verzichtet.25 Nun gewährleiste der Berufsrechtsvorbehalt nach § 1 Abs. 3 PartGG den Bezug zu den jeweiligen Berufsgesetzen.26

B. Bundesgesetzlich vorgegebene Berufshaftpflichtversicherungen in Bezug auf die PartG mbB Für Rechtsanwälte ist die von § 8 Abs. 4 S. 1 PartGG vorausgesetzte Regelung in § 51a BRAO enthalten.27 Neben den Rechtsanwälten war die Gründung einer PartG mbB vorerst nur Patentanwälten (§ 45a PAO), Steuerberatern (§ 67 StBerG) und Wirtschaftsprüfern (§ 54 WPO) möglich.28 Der Bundesgesetzgeber hat die Regelungen für diese Berufsgruppen im Rahmen seiner konkurrierenden Gesetzgebungskompetenz aus Art. 74 Abs. 1 Nr. 1 GG erlassen.29 Hierdurch gewährleiste der Gesetzgeber, dass diese Berufsträger bei ihrer Tätigkeit im Rahmen einer PartG mbB innerhalb einer Berufsgruppe bundesweit einheitliche Anforderungen 22

Michalski/Römermann/Römermann, Einführung Rdn. 88 ff.; K. Schmidt, NJW 1995, 1. Henssler, Einführung Rdn. 6; Michalski/Römermann/Römermann, Einführung Rdn. 89. 24 Vor allem durch K. Schmidt, ZIP 1993, 633 ff. 25 Henssler, Einführung Rdn. 6; Kienzler, Die Partnerschaftsgesellschaft mit beschränkter Berufshaftung (PartG mbB) als gesetzgeberische Zwischenstation der Liberalisierung des Gesellschaftsrechts Freier Berufe, S. 38; vgl. hierzu auch Michalski/Römermann/Römermann, Einführung Rdn. 89. 26 Henssler, Einführung Rdn. 6; Kienzler, Die Partnerschaftsgesellschaft mit beschränkter Berufshaftung (PartG mbB) als gesetzgeberische Zwischenstation der Liberalisierung des Gesellschaftsrechts Freier Berufe, S. 38 f.; vgl. hierzu auch Michalski/Römermann/Römermann, Einführung Rdn. 89. 27 Gaier/Wolf/Göcken/Keller, § 51a BRAO Rdn. 17; Kienzler, Die Partnerschaftsgesellschaft mit beschränkter Berufshaftung (PartG mbB) als gesetzgeberische Zwischenstation der Liberalisierung des Gesellschaftsrechts Freier Berufe, S. 91; Schumacher, Die Partnerschaftsgesellschaft mit beschränkter Berufshaftung für Rechtsanwälte, S. 56; Kilian, MDR 2013, 1137 (1141). 28 BT-Plenarprotokoll 17/246, S. 31648; Henssler/Strohn/Hirtz, § 8 PartGG Rdn. 29; MüKoBGB/Schäfer, § 8 PartGG Rdn. 42; Beck’scher Onlinekommentar BORA/Römermann, § 59a BRAO Rdn. 135b; Ulmer/Schäfer/Schäfer, § 8 PartGG Rdn. 42; Michalski/Römermann/ Römermann, § 8 PartGG Rdn. 76 f.; Münchener Anwaltshandbuch Personengesellschaftsrecht/Johannsson, § 4 Rdn. 457; Beck’sches Handbuch der Personengesellschaften/Lochmann, § 20 Rdn. 100; Fleischhauer/Preuß/Solveen, S. 289; Wehrheim/Wirtz, Die Partnerschaftsgesellschaft, S. 87; Dahns, NJW-Spezial 2013, 446 (447); Grunewald, GWR 2013, 393 (394); Henssler, NJW 2014, 1761; Henssler, BB Die erste Seite 2013, Nr 34; Kilian, MDR 2013, 1137 (1141); Kilian, notar 2014, 14 (16); Kraft, ZNotP 2013, 242 (243); Reinemann, RAK München Mitteilungen 03/2013, S. 6; Römermann, NJW 2013, 2305 (2310); Schüppen, WPg 2013, 1193 (1196); Seibert, WPg 2013, Heft 15 I; Sommer/Treptow, NJW 2013, 3269. 29 BT-Drucks. 17/10487, S. 11 re. Sp.; Tröger/Pfaffinger, JZ 2013, 812 (815). 23

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4. Kap.: Neugründung einer PartG mbB

erfüllen müssen.30 Der Nutzen solcher bundesweit einheitlichen Mindestanforderungen lässt sich schon aus diesen gesetzgeberischen Ausführungen selbst ableiten. Der Gesetzgeber hat seine Gesetzgebungszuständigkeit nach Art. 74 Abs. 1 Nr. 1 GG für die Änderung der Berufsrechte der Rechtsanwälte, Patentanwälte, Steuerberater und Wirtschaftsprüfer unter anderem damit begründet, dass eine bundesgesetzliche Regelung „zur Wahrung der Rechts- und Wirtschaftseinheit erforderlich [sei] und […] im gesamtstaatlichen Interesse“31 liege.32 Die Wirtschaftseinheit erfordere das Bestehen gleicher gesetzlicher Regelungen für das wirtschaftliche Tätigwerden im gesamten Bundesgebiet.33 Durch regional differierende berufsrechtliche Voraussetzungen wären die Grundlagen für die wirtschaftliche Betätigung ungleich.34 Letztlich könne dies zu einer „Verzerrung des Wettbewerbs“ führen.35 Nachteilig ist dieses Erfordernis einer Norm im Berufsrecht entsprechend den zutreffenden Ausführungen in der Literatur für alle anderen Berufsgruppen, denen die PartG mbB zwar grundsätzlich offen stehe, für die es aber an einer bundeseinheitlichen Regelung fehle, denn dort bestehe die Gefahr der Rechtszersplitterung in Deutschland bezüglich der berufsrechtlichen Regelungen, sofern das Berufsrecht landesrechtlich geregelt ist.36 Unter anderem gehört das Berufsrecht der Heilberufe, Architekten und Ingenieure zum Zuständigkeitsbereich der Länder.37 Richtigerweise wurde bereits in der Literatur darauf hingewiesen, dass der Gesetzgeber in § 8 Abs. 4 PartGG keine konkreten Vorgaben gemacht habe, wie die Berufshaftpflichtversicherung auszusehen hat, die in den Berufsgesetzen zu regeln sei.38 Insbesondere werde in § 8 Abs. 4 PartGG nicht einmal niedergelegt, dass die Mindestversicherungssumme angemessen sein müsse.39 Durch unterschiedliche Anforderungen an die Berufshaftpflichtversicherung werde auch die interprofessionelle Zusammenarbeit erschwert.40 Des Weiteren wi30

Tröger/Pfaffinger, JZ 2013, 812 (815). BT-Drucks. 17/10487, S. 11 re. Sp. 32 BT-Drucks. 17/10487, S. 11 re. Sp. 33 BT-Drucks. 17/10487, S. 11 re. Sp. 34 BT-Drucks. 17/10487, S. 11 re. Sp. 35 Zu dieser Gefahr im Hinblick auf die unterschiedlichen Mindestversicherungssummen bei Rechtsanwälten, Steuerberatern und Wirtschaftsprüfern Deutscher Anwaltverein durch den Berufsrechtsausschuss, Stellungnahme zum Referentenentwurf PartG mbB vom 15. März 2012, abrufbar unter http://anwaltverein.de/downloads/Stellungnahmen-11/Aktuelle-FassungSNBerufsR21-12-2.pdf?PHPSESSID=6dfai2lqc8839nbkfon2hjm8a5 (letzter Abruf: 04. 10. 2014), S. 5. 36 Henssler, AnwBl 2014, 96 (105). 37 Henssler, AnwBl 2014, 96 (105); Lieder/Hoffmann, NJW 2015, 897 (900). 38 Seibert, DB 2013, 1710 (1711 f.). 39 Seibert, DB 2013, 1710 (1711 f.); ähnlich auch Gilgan, KP 2013, 135. 40 Henssler, AnwBl 2014, 96 (106); zu diesem Problem im Detail Kienzler, Die Partnerschaftsgesellschaft mit beschränkter Berufshaftung (PartG mbB) als gesetzgeberische Zwischenstation der Liberalisierung des Gesellschaftsrechts Freier Berufe, S. 275 ff. 31

§ 1 Beschränkung der PartG mbB auf bestimmte Berufsgruppen

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dersprächen unterschiedliche Anforderungen an den Versicherungsschutz den Erwartungen der Gläubiger, denn der Rechtsverkehr rechne in Bezug auf die PartG mbB mit einer bundesweit gleich gestalteten Rechtsform.41 Es ist daher unverständlich, dass der Gesetzgeber die Notwendigkeit von länderübergreifenden Regelungen letztlich nur für Rechtsanwälte, Patentanwälte, Steuerberater und Wirtschaftsprüfer gesehen hat.

C. Landesgesetzlich vorgegebene Berufshaftpflichtversicherungen in Bezug auf die PartG mbB Am 19. 07. 2014 ist § 10 Abs. 3 HmbArchtG, eine landesrechtliche Regelung zur PartG mbB, in Kraft getreten. Mit dieser Regelung im Hamburgischen Architektengesetz hat der zuständige Landesgesetzgeber den Architekten im Bundesland Hamburg ermöglicht, in einer PartG mbB tätig zu sein.42 Mangels vergleichbarer Vorschriften in vielen anderen Bundesländern43 haben Architekten in Hamburg einen Wettbewerbsvorteil gegenüber Kollegen außerhalb Hamburgs, ihre Haftung im Rahmen einer PartG mbB zu beschränken. Eine ähnliche Situation kann in Zukunft auch beispielsweise bei den Heilberufen44 auftreten. § 10 Abs. 3 S. 4 HmbArchtG in Verbindung mit § 10 Abs. 3 S. 2 und 3 HmbArchtG schreibt eine Mindestversicherungssumme von 1.500.000 Euro für Personenschäden und 300.000 Euro für Sach- und Vermögensschäden vor. Die Jahreshöchstsumme darf nicht geringer sein als der dreifache Betrag der Mindestversicherungssumme. Die Erstreckung der vorgeschriebenen Haftpflichtversicherung auf Personen- und Sachschäden ist konsequent, da bei Architekten im Gegensatz zu den bislang geregelten Berufen derartige Schäden typischerweise eintreten können. Nun besteht die Möglichkeit, dass der Landesgesetzgeber in Schleswig-Holstein bei Architekten eine höhere Mindestversicherungssumme für notwendig erachtet. Demgegenüber könnte die Legislative in einem weiteren Bundesland die Situation wiederum anders einschätzen und eine geringere Versicherungssumme als in Hamburg vorschreiben. Dies wäre angesichts der Möglichkeit, dass beispielsweise drei betroffene PartG mbB in drei Bundesländern in der Entfernung weniger Kilometer voneinander tätig sein können, bedenklich.

41 42 43 44

17 f.

BT-Drucks. 17/10487, S. 12 li. Sp. Lieder/Hoffmann, NJW 2015, 897 (900). Lieder/Hoffmann, NJW 2015, 897 (900). Zum Gesetzesentwurf in Bayern vgl. Bayerischer Landtag Drucksache 17/5205, S. 3, 7,

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4. Kap.: Neugründung einer PartG mbB

D. Auswirkung des § 51a BRAO als bundeseinheitliche Regelung für RechtsanwaltspartG mbB und deren Gläubiger In Anbetracht der oben dargestellten Problematik ist die bundeseinheitliche Regelung der Berufshaftpflichtversicherung der PartG mbB für die Rechtsanwaltschaft zu begrüßen. Es wird ein einheitlicher Schutz von Mandanten sichergestellt und die Berufsträger unterliegen entsprechend dem gesetzgeberischen Ziel, das auch in den Gesetzgebungsunterlagen betont wurde, gleichen Bedingungen für ihr wirtschaftliches Tätigwerden.45

§ 2 Abschluss eines wirksamen Partnerschaftsvertrags, § 3 PartGG Um eine PartG mbB zu gründen, ist es erforderlich, dass die künftigen Partner einen Partnerschaftsvertrag abschließen.46 Die Anforderungen an diesen Vertrag sind in § 3 PartGG geregelt.47 Daneben muss der Gesellschaftsvertrag nach allgemeiner Meinung den Vorgaben des § 705 BGB gerecht werden.48

A. Formerfordernis des § 3 Abs. 1 PartGG Weitgehend einig ist sich die Literatur in Bezug auf die einzuhaltende Form des Partnerschaftsvertrags und die Folgen bei Nichteinhaltung. Gemäß § 3 Abs. 1 PartGG in Verbindung mit § 126 BGB unterliegt der Partnerschaftsvertrag demge45

Zu letztgenanntem insbesondere BT-Drucks. 17/10487, S. 11 re. Sp. Westermann/Wertenbruch/Wertenbruch, § 34a Rdn. 995d; Salamon, Mein Weg in die Selbstständigkeit – Steuern und Recht, S. 20; Kienzler, Die Partnerschaftsgesellschaft mit beschränkter Berufshaftung (PartG mbB) als gesetzgeberische Zwischenstation der Liberalisierung des Gesellschaftsrechts Freier Berufe, S. 83; Schumacher, Die Partnerschaftsgesellschaft mit beschränkter Berufshaftung für Rechtsanwälte, S. 130; Bauer, BRAK-Mitt. 2013, 202 (203); Kilian, MDR 2013, 1137 (1141); Lieder, NotBZ 2014, 128 (131); Pestke/Michel, Stbg 2013, 366 (370); Wendt, AnwBl 2014, 74 (75); Werner, StBW 2013, 715 (719). 47 Westermann/Wertenbruch/Wertenbruch, § 34a Rdn. 995d; Salamon, Mein Weg in die Selbstständigkeit – Steuern und Recht, S. 20; Kienzler, Die Partnerschaftsgesellschaft mit beschränkter Berufshaftung (PartG mbB) als gesetzgeberische Zwischenstation der Liberalisierung des Gesellschaftsrechts Freier Berufe, S. 83 f.; Schumacher, Die Partnerschaftsgesellschaft mit beschränkter Berufshaftung für Rechtsanwälte, S. 130; Bauer, BRAKMitt. 2013, 202 (203); Hirtz, ZAP Fach 15, 607 (610); Offermann-Burckart, AnwBl 2014, 488 Fußnote 2; Pestke/Michel, Stbg 2013, 366 (370); Wälzholz, DStR 2013, 2637 (2639); Wendt, AnwBl 2014, 74 (75); Werner, StBW 2013, 715 (719). 48 Zur Frage der Anwendbarkeit des § 705 BGB allgemein zur Partnerschaftsgesellschaft: Henssler/Prütting/Henssler, § 3 PartGG Rdn. 1; Beck’sches Handbuch der Personengesellschaften/Lochmann, § 20 Rdn. 51. 46

§ 2 Abschluss eines wirksamen Partnerschaftsvertrags

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mäß einem Schriftformerfordernis,49 das auch für die PartG mbB als Rechtsformvariante50 der Partnerschaftsgesellschaft gilt.51 Eine notarielle Beurkundung sei grundsätzlich nicht erforderlich.52 Nur ausnahmsweise sei der Partnerschaftsvertrag notariell zu beurkunden, insbesondere wenn sich einer der Partner zu einer Einlage verpflichte, die selbst beurkundungspflichtig (beispielsweise gemäß § 311b Abs. 1 BGB) ist.53 Wenn die vorgeschriebene Form nicht eingehalten wird, sei der Partnerschaftsvertrag systematisch konsequent gemäß § 125 S. 1 BGB nichtig.54

B. Mindestinhalt des Vertrags, § 3 Abs. 2 PartGG § 3 Abs. 2 PartGG gibt einige Mindestbestandteile vor.55 Zum einen muss der Partnerschaftsvertrag den Namen und den Sitz der PartG mbB (§ 3 Abs. 2 Nr. 1 49 Michalski/Römermann/Zimmermann, § 3 PartGG Rdn. 13; Weise/Krauß/Giehl, 7.3.2.1 Rdn. 5; Weise/Krauß/Giehl, 7.3.2.2 Rdn. 2; Prütting/Kilian, § 3 PartGG Rdn. 2; Schumacher, Die Partnerschaftsgesellschaft mit beschränkter Berufshaftung für Rechtsanwälte, S. 130; Römermann, GmbHR 2013, R289 (R290); Wollweber, DStR 2014, 1926. 50 BT-Drucks. 17/10487, S. 13 re. Sp./15 li. Sp.; Bundessteuerberaterkammer, Stellungnahme zum Referentenentwurf PartG mbB vom 14. März 2012, abrufbar unter https://www. bstbk.de/de/presse/stellungnahmen/archiv/20120314_1_stellungnahme_bstbk/index.html (letzter Abruf: 04. 10. 2014), S. 2; OLG Nürnberg, Beschluss v. 05. 02. 2014, Az.: 12 W 351/14, WM 2014, 895 (896); Cramer, Anmerkung zu OLG Nürnberg, Beschluss v. 05. 02. 2014, Az.: 12 W 351/14, GWR 2014, 197; Römermann, Anmerkung zu OLG Nürnberg, Beschluss v. 05. 02. 2014, Az.: 12 W 351/14, BB 2014, 534 (535); MüKoBGB/Schäfer, § 8 PartGG Rdn. 41; Michalski/Römermann/Römermann, § 8 PartGG Rdn. 79; Ulmer/Schäfer/Schäfer, § 8 PartGG Rdn. 41; Kölner Handbuch Gesellschaftsrecht/S. Thouet, Kapitel 1 Rdn. 414; Schumacher, Die Partnerschaftsgesellschaft mit beschränkter Berufshaftung für Rechtsanwälte, S. 130; Beck, DZWIR 2012, 447 (448); George/Schmolinske/Wiedenhaupt, PFB 2013, 342; Henssler, NJW 2014, 1761; Hirtz, ZAP Fach 15, 607 (609); Kilian, MDR 2013, 1137 (1138); Kubata/Riegler/ Straßen, DStR 2014, 1949 (1954); Lieder/Hoffmann, NZG 2014, 127; Posegga, DStR 2012, 611 (612); Römermann/Dibbelt, HFR 2013, 38 (39); Stockhausen, GmbH-StP 2014, 129; Uwer/ Roeding, AnwBl 2013, 309; Ruppert, DStR 2013, 1623 (1624); Werner, StBW 2013, 715 (717). 51 Weise/Krauß/Giehl, 7.3.2.2 Rdn. 2; Weise/Krauß/Giehl, 7.3.2.1 Rdn. 5; Bachmann/ Schaloske, PHi 2013, 202 (203); Bauer, BRAK 2013, 202 (203); Gluth/Rund, AO-StB 2014, S3 (S24); Gluth/Rund, ErbStB 2014, S3 (S24); Gluth/Rund, EStB 2014, S3 (S24); Gluth/Rund, GmbH-StB 2014, S3 (S24); Gluth/Rund, UStB 2014, S3 (S24); Wollweber, DStR 2014, 1926. 52 BT-Drucks. 12/6152, S. 13 li. Sp.; Kilian, MDR 2013, 1137 (1141). 53 Michalski/Römermann/Zimmermann, § 3 PartGG Rdn. 18; Weise/Krauß/Giehl, 7.3.2.1 Rdn. 5. 54 Bergmann/Pauge/Steinmeyer/Wallhäuser, § 3 PartGG Rdn. 26; Henssler/Prütting/ Henssler, § 3 PartGG Rdn. 3; Prütting/Kilian, § 3 PartGG Rdn. 3; Handbuch gesellschaftsrechtliche Streitigkeiten/Löwe, § 57 Rdn. 5; Weise/Krauß/Giehl, 7.3.2.1 Rdn. 5; Wollweber, DStR 2014, 1926. 55 Michalski/Römermann/Zimmermann, § 3 PartGG Rdn. 15; Kienzler, Die Partnerschaftsgesellschaft mit beschränkter Berufshaftung (PartG mbB) als gesetzgeberische Zwischenstation der Liberalisierung des Gesellschaftsrechts Freier Berufe, S. 83 f.; Bachmann/ Schaloske, PHi 2013, 202 (203); Kilian, MDR 2013, 1137 (1141).

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4. Kap.: Neugründung einer PartG mbB

PartGG),56 den Namen und Vornamen sowie den in der Partnerschaftsgesellschaft ausgeübten Beruf und den Wohnort jedes Partners (§ 3 Abs. 2 Nr. 2 PartGG) als auch den Gegenstand der Partnerschaftsgesellschaft (§ 3 Abs. 2 Nr. 3 PartGG) enthalten. Durch das Erfordernis der schriftlichen Fixierung dieser Mindestbestandteile solle gewährleistet werden, dass sich die Partner über die zentralen Punkte ihrer gemeinsamen Tätigkeit einigen.57 Aber nach zutreffender allgemeiner Meinung bedarf es keiner Regelung im Partnerschaftsvertrag, in der sich die künftigen Partner zum Aufrechterhalten einer Berufshaftpflichtversicherung nach den Maßgaben des § 8 Abs. 4 PartGG in Verbindung mit § 51a BRAO verpflichten,58 denn aufgrund des Rechtsformzwangs des Personengesellschaftsrechts greife die Haftungsbeschränkung des § 8 Abs. 4 PartGG schon ein, wenn eine Partnerschaftsgesellschaft die entsprechende Berufshaftpflichtversicherung unterhalte und damit die speziellen Voraussetzungen der neuen PartG mbB erfülle.59

§ 3 Einhaltung der namensrechtlichen Vorschriften A. § 8 Abs. 4 S. 3 PartGG als bloße Namensvorschrift In einer frühen Fassung des Gesetzesentwurfs zur Einführung der PartG mbB war es angedacht, den korrekten Namenszusatz zur Voraussetzung für die Haftungsbeschränkung nach § 8 Abs. 4 PartGG zu machen.60 Hiernach hätte es für eine wirksame Haftungsbegrenzung nach § 8 Abs. 4 PartGG der Eintragung der PartG mbB mit dem richtigen Zusatz ins Partnerschaftsregister bedurft.61 Dies stieß zu Recht auf

56

Wollweber, DStR 2014, 1926. BT-Drucks. 12/6152, S. 13 li. Sp.; Michalski/Römermann/Zimmermann, § 3 PartGG Rdn. 23; so bereits zur Partnerschaftsgesellschaft Kempter, BRAK 1994, 122 (123). 58 Leuering, NZG 2013, 1001 (1004); Römermann/Jähne, NWB 2013, 3776 (3777). 59 Leuering, NZG 2013, 1001 (1004); Römermann/Jähne, NWB 2013, 3776 (3777). 60 BR-Drucks. 309/12, S. 14; Henssler/Prütting/Henssler, § 8 PartGG Rdn. 69; Michalski/ Römermann/Römermann, § 8 PartGG Rdn. 118; Schwerdtfeger/Wegner/Bonacker, S. 2175 Rdn. 66; Kienzler, Die Partnerschaftsgesellschaft mit beschränkter Berufshaftung (PartG mbB) als gesetzgeberische Zwischenstation der Liberalisierung des Gesellschaftsrechts Freier Berufe, S. 88; Schumacher, Die Partnerschaftsgesellschaft mit beschränkter Berufshaftung für Rechtsanwälte, S. 24/48/131; Friedel, AnwZert HaGesR 18/2013, Anm. 1; Hellwig, Anwaltsblattgespräch mit Rechtsanwalt Dr. Nicolas Lührig, AnwBl 2012, 345 (346); Henssler, AnwBl 2014, 96 (98); Hirtz, ZAP Fach 15, 607 (614); Kilian, AnwBl 2012, 957; Kraft, ZNotP 2013, 242 (244); Leitzen, DNotZ 2013, 596 (601); Lieder, NotBZ 2014, 128; Lieder/Hoffmann, NJW 2015, 897 (898); Linardatos, VersR 2013, 1488 (1494); Ruppert, DStR 2013, 1623 (1627); Salger, DB 2012, 1794 (1796); Seibert, DB 2013, 1710 (1713); Schüppen, WpG 2013, 1193 (1196); Schulze, jurisPR-HaGesR 10/2012, Anm. 1. 61 BT-Drucks. 17/13944, S. 15 li. Sp.; Uwer/Roeding, AnwBl 2013, 309 (310). 57

§ 3 Einhaltung der namensrechtlichen Vorschriften

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Kritik.62 Insbesondere widerspreche der damalige Gesetzesentwurf der Gesetzessystematik,63 denn bei den bislang vorhandenen haftungsbeschränkten Rechtsformen im deutschen Gesellschaftsrecht sei die Haftungsbeschränkung durchgehend nicht an die Firmierung der Gesellschaften gebunden.64 So müssten sowohl die AG als auch die GmbH eine bestimmte Bezeichnung führen (§ 4 AktG bzw. § 4 GmbHG), allerdings habe ein Verzicht auf die vorgeschriebene Firmierung keine Auswirkungen auf das Bestehen der institutionellen Haftungsbeschränkung.65 Denn weder § 1 Abs. 1 S. 2 AktG noch § 13 Abs. 2 GmbHG würden die gesetzlich vorgegebene Firmierung zur Voraussetzung der Haftungsbeschränkung machen.66 Bei Unterlassen der vorgeschriebenen Firmierung könne es aber im Interesse Dritter zu Sanktionen kommen,67 wie beispielsweise zur Rechtsscheinhaftung68 oder zu einer Haftung aus culpa in contrahendo.69 Außerdem komme die Anfechtung des Vertrags mit der PartG mbB oder gemäß § 395 FamFG die Löschung des unzulässigen Namenszusatzes durch das Registergericht in Betracht.70 Alternativ habe das Registergericht gemäß § 392 Abs. 2 FamFG die Möglichkeit, zu versuchen, die Gesellschaft unter Androhung eines Ordnungsgeldes zur Änderung des Namens zu bewegen.71 Der Gesetzgeber hat diese Systemwidrigkeit des Gesetzesentwurfs erkannt72 und, wie von Leuering73 vorgeschlagen, den ursprünglichen § 8 Abs. 4 Nr. 2 PartGG-E zu

62 Leuering, ZIP 2012, 1112 (1115); Salger, DB 2012, 1794 (1796); Schulze, jurisPRHaGesR 10/2012, Anm. 1. 63 Leuering, ZIP 2012, 1112 (1115); Linardatos, VersR 2013, 1488 (1490/1494); Salger, DB 2012, 1794 (1796); Schulze, jurisPR-HaGesR 10/2012, Anm. 1; Seibert, DB 2013, 1710 (1713). 64 Leuering, ZIP 2012, 1112 (1115); Schulze, jurisPR-HaGesR 10/2012, Anm. 1; Seibert, DB 2013, 1710 (1713); auch wiedergegeben bei Schumacher, Die Partnerschaftsgesellschaft mit beschränkter Berufshaftung für Rechtsanwälte, S. 49. 65 Leuering, ZIP 2012, 1112 (1115); auch wiedergegeben bei Schumacher, Die Partnerschaftsgesellschaft mit beschränkter Berufshaftung für Rechtsanwälte, S. 48. 66 Leuering, ZIP 2012, 1112 (1115). 67 Lieder/Hoffmann, NJW 2015, 897 (899); Leuering, ZIP 2012, 1112 (1115); Salger, DB 2012, 1794 (1796); Schulze, jurisPR-HaGesR 10/2012, Anm. 1; Seibert, DB 2013, 1710 (1713); zu den Details dieser Haftungssanktionen bei der GmbH: MüKoGmbHG/J. Mayer, § 4 GmbHG Rdn. 146b ff.; Scholz/Emmerich, § 4 GmbHG Rdn. 54 f.; bei der AG: Hüffer/Koch, § 4 AktG Rdn. 22; Spindler/Stilz/Drescher, § 4 AktG Rdn. 6. 68 Hüffer/Koch, § 4 AktG Rdn. 22; MüKoGmbHG/J. Mayer, § 4 GmbHG Rdn. 146b ff.; Spindler/Stilz/Drescher, § 4 AktG Rdn. 6; Schumacher, Die Partnerschaftsgesellschaft mit beschränkter Berufshaftung für Rechtsanwälte, S. 48 f.; Leuering, ZIP 2012, 1112 (1115). 69 Leuering, ZIP 2012, 1112 (1115). 70 Lieder/Hoffmann, NJW 2015, 897 (899) mit weiteren Ausführungen zu möglichen Konsequenzen. 71 Lieder/Hoffmann, NJW 2015, 897 (899). 72 BT-Drucks. 17/13944, S. 15 li. Sp. 73 Leuering, ZIP 2012, 1112 (1115).

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4. Kap.: Neugründung einer PartG mbB

einem eigenen Satz dieses Absatzes (§ 8 Abs. 4 S. 3 PartGG) gemacht.74 Dadurch hat der Gesetzgeber nach der absolut herrschenden Meinung davon abgesehen, die korrekte Namensführung zur Voraussetzung für die Haftungsbeschränkung zu machen.75 § 8 Abs. 4 S. 3 PartGG sei somit nach der aktuellen Gesetzesfassung eine bloße Namensvorschrift.76 Auch im Falle eines unrichtigen oder fehlenden Namenszusatzes komme es folglich nicht zum Verlust der Haftungsbeschränkung,77 sondern es gelten die „allgemeinen Regeln“.78 Auch nach Einführung der PartG mbB wird teilweise in der Literatur noch vertreten, dass die Namensführung Voraussetzung der Haftungsbeschränkung sei.79 74 Kienzler, Die Partnerschaftsgesellschaft mit beschränkter Berufshaftung (PartG mbB) als gesetzgeberische Zwischenstation der Liberalisierung des Gesellschaftsrechts Freier Berufe, S. 88/99/106. 75 BT-Drucks. 17/13944, S. 15 li. Sp.; Henssler/Prütting/Henssler, § 8 PartGG Rdn. 60/69; Kienzler, Die Partnerschaftsgesellschaft mit beschränkter Berufshaftung (PartG mbB) als gesetzgeberische Zwischenstation der Liberalisierung des Gesellschaftsrechts Freier Berufe, S. 88/99/106; Schumacher, Die Partnerschaftsgesellschaft mit beschränkter Berufshaftung für Rechtsanwälte, S. 24; Linardatos, VersR 2013, 1488 (1490); Seibert, DB 2013, 1710 (1713); Schüppen, WpG 2013, 1193 (1196). 76 BT-Drucks. 17/13944, S. 15 li. Sp. f.; Henssler/Prütting/Henssler, § 8 PartGG Rdn. 60/ 69; Henssler/Strohn/Hirtz, § 8 PartGG Rdn. 28/32; Michalski/Römermann/Römermann, § 8 PartGG Rdn. 118; Prütting/Kilian, § 8 PartGG Rdn. 19f; Beck’sches Formularbuch für die Anwaltskanzlei/Henssler, B. I. 3. Anm. 5; Kölner Handbuch Gesellschaftsrecht/S. Thouet, Kapitel 1 Rdn. 415; Weise/Krauß/Giehl, 7.3.2.1 Rdn. 23; Kienzler, Die Partnerschaftsgesellschaft mit beschränkter Berufshaftung (PartG mbB) als gesetzgeberische Zwischenstation der Liberalisierung des Gesellschaftsrechts Freier Berufe, S. 88/106; Schumacher, Die Partnerschaftsgesellschaft mit beschränkter Berufshaftung für Rechtsanwälte, S. 24/49/133; Bachmann/Schaloske, PHi 2013, 202 (203); Friedel, AnwZert HaGesR 18/2013, Anm. 1; Gilgan, KP 2013, 135; Henssler, AnwBl 2014, 96 (98); Hirtz, ZAP Fach 15, 607 (614); Kilian, MDR 2013, 1137 (1141); Kilian, notar 2014, 14 (16); Kraft, ZNotP 2013, 242 (244); Seibert, DB 2013, 1710 (1713); Ulmer, AnwBl 2014, 806 (808); Uwer/Roeding, AnwBl 2013, 483; Willerscheid, NWB 2013, 2490 (2494); zweifelnd Münchener Anwaltshandbuch Personengesellschaftsrecht/Gummert, § 7 Rdn. 72. 77 MüKoBGB/Schäfer, § 8 PartGG Rdn. 44; Ulmer/Schäfer/Schäfer, § 8 PartGG Rdn. 44; Seibert, DB 2013, 1710 (1713); zweifelnd Münchener Anwaltshandbuch Personengesellschaftsrecht/Gummert, § 7 Rdn. 72. 78 BT-Drucks. 17/10487, S. 15 li. Sp.; BR-Drucks. 309/12, S. 14; Kienzler, Die Partnerschaftsgesellschaft mit beschränkter Berufshaftung (PartG mbB) als gesetzgeberische Zwischenstation der Liberalisierung des Gesellschaftsrechts Freier Berufe, S. 88; Schwerdtfeger/ Wegner/Bonacker, S. 2175 Rdn. 67; Linardatos, VersR 2013, 1488 (1494); Ring, WM 2014, 237 (240); Seibert, DB 2013, 1710 (1713); Tröger/Pfaffinger, JZ 2013, 812 (814); zu den Details dieser Haftung Lieder, Anmerkung zu OLG Nürnberg, Beschluss v. 05. 02. 2014, Az.: 12 W 351/14, NotBZ 2014, 178 (179); Henssler/Prütting/Henssler, § 8 PartGG Rdn. 71 f.; Michalski/Römermann/Zimmermann, § 8 PartGG Rdn. 118 mit Verweisung auf Michalski/Römermann/Praß, § 7 PartGG Rdn. 73 ff.; Weise/Krauß/Giehl, 7.3.2.1 Rdn. 23; Lieder, NotBZ 2014, 128 ff.; Römermann/Dibbelt, Berater-Beilage zum Mandantenrundschreiben des Stollfuß-Verlages 6/2012; Sommer/Treptow, NJW 2013, 3269 (3272); Werner, StBW 2013, 715 (717); Willerscheid, NWB 2013, 2490 (2494). 79 So beispielsweise Steuerberater Rechtshandbuch/Römermann/Dibbelt/Jähne, Kapitel 7 Rdn. 46; Langenfeld/Miras, GmbH-Vertragspraxis, S. 240; Carlé, kösdi 2013, 18547 (18549);

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Diese Auffassung ist angesichts des eindeutigen Gesetzeswortlauts von § 8 Abs. 4 PartGG, der im Laufe des Gesetzgebungsverfahrens gerade dahingehend geändert wurde, dass der Name keine Bedingung der Haftungsbeschränkung ist,80 abzulehnen. Die bei inkorrekter Namensführung ggf. eintretende Rechtsscheinhaftung81 ist gerade nicht mit einem Entfallen der Haftungsbeschränkung gleichzusetzen.

B. Namensgestaltung bei der PartG mbB Die Partnerschaftsgesellschaft ohne Haftungsbeschränkung sei für den Rechtsverkehr jederzeit an ihrem Namen zu erkennen.82 Eine Verwechslungsgefahr mit der PartG mbB, für die zusätzliche Regelungen zur Namensgestaltung gelten, bestehe, wie sich aus dem Folgenden ergibt, nicht.83 I. Gesetzliche Regelungen zur Namensgestaltung bei der PartG mbB Ebenso wie für die Partnerschaftsgesellschaft gilt für die PartG mbB § 2 PartGG.84 Neben dem Zusatz, der die Haftungsbeschränkung verdeutlicht, muss die PartG mbB daher gemäß § 2 Abs. 1 PartGG den Namen mindestens eines Partners, den Zusatz „und Partner“ oder „Partnerschaft“ sowie die Berufsbezeichnungen aller in der Partnerschaftsgesellschaft vertretenen Berufe enthalten. Anstatt der in § 2 Abs. 1 PartGG genannten Rechtsformzusätze ermöglicht § 8 Abs. 4 S. 3 Hs. 2 PartGG das

Ring, WM 2014, 237 (242); Kubata/Riegler/Straßen, DStR 2014, 1949 (1954); zweifelnd Münchener Anwaltshandbuch Personengesellschaftsrecht/Gummert, § 7 Rdn. 72; missverständlich auch Münchener Anwaltshandbuch Personengesellschaftsrecht/Johannsson, § 4 Rdn. 458, dort allerdings richtig gestellt in Münchener Anwaltshandbuch Personengesellschaftsrecht/Johannsson, § 4 Rdn. 459. 80 BT-Drucks. 17/13944, S. 15 li. Sp.; Henssler/Prütting/Henssler, § 8 PartGG Rdn. 60/69; Kienzler, Die Partnerschaftsgesellschaft mit beschränkter Berufshaftung (PartG mbB) als gesetzgeberische Zwischenstation der Liberalisierung des Gesellschaftsrechts Freier Berufe, S. 88/99/106; Schumacher, Die Partnerschaftsgesellschaft mit beschränkter Berufshaftung für Rechtsanwälte, S. 24; Linardatos, VersR 2013, 1488 (1490); Seibert, DB 2013, 1710 (1713); Schüppen, WpG 2013, 1193 (1196). 81 Zu dieser Rechtsscheinhaftung Henssler/Prütting/Henssler, § 8 PartGG Rdn. 71; Münchener Handbuch des Gesellschaftsrechts Band 1/Salger, § 45a Rdn. 6; Beck, DZWIR 2012, 447; Ring, WM 2014, 237 (240); Ruppert, DStR 2013, 1623 (1628); Wälzholz, DStR 2013, 2637 (2638). 82 BT-Drucks. 17/10487, S. 15. 83 OLG Nürnberg, Beschluss v. 05. 02. 2014, Az.: 12 W 351/14, WM 2014, 895 (896 f.). 84 Schumacher, Die Partnerschaftsgesellschaft mit beschränkter Berufshaftung für Rechtsanwälte, S. 47; Bauer, BRAK 2013, 202 (203); Hirtz, ZAP Fach 15, 607 (614); Römermann, GmbHR 2013, R289; Willerscheid, NWB 2013, 2490 (2494).

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4. Kap.: Neugründung einer PartG mbB

Führen der Namenszusätze „Part“ oder „PartG“.85 Diese Abkürzungsmöglichkeiten seien im Interesse einer noch angemessenen Namenslänge einer PartG mbB sehr zu begrüßen.86 Dem ist zu folgen. Insbesondere ist es im Interesse eines effektiven Gläubigerschutzes nicht sinnvoll, Mandanten, Auftraggeber oder auch sonstige Gläubiger mit langen Namen zu verwirren. Rechtswidrig sind gemäß § 8 Abs. 4 S. 3 Hs. 2 PartGG in Verbindung mit § 2 Abs. 1 PartGG entsprechend den Ausführungen in der Literatur die Abkürzungen „PmbH“87 und „PmbB“,88 denn „Partnerschaft“ bzw. „Partnerschaftsgesellschaft“ könne nach dem eindeutigen Wortlaut von § 8 Abs. 4 S. 3 Hs. 2 PartGG nicht lediglich mit „P“ abgekürzt werden.89 Die namensrechtlichen Besonderheiten im Rahmen der PartG mbB zeigen sich nach zutreffender Literaturansicht vor allem an dem Namenszusatz, den die PartG mbB zu führen habe, um die Beschränkung der Haftung bezüglich Schäden aus fehlerhafter Berufsausübung für (potentielle) Gläubiger ersichtlich zu machen.90 Zum einen ist es gemäß § 8 Abs. 4 S. 3 PartGG möglich, den Zusatz „mit beschränkter Berufshaftung“ zu führen, zum anderen lässt § 8 Abs. 4 S. 3 PartGG auch die Abkürzung „mbB“ oder eine andere allgemein verständliche Abkürzung dieser Bezeichnung genügen. Erst im Verlauf des Gesetzgebungsverfahrens wurde die Klarstellung in § 8 Abs. 4 S. 3 Hs. 1 PartGG eingefügt, dass „mbB“ eine geeignete Abkürzung ist.91 Ansonsten hätte die Auslegung92 des Begriffs „eine allgemein verständliche Abkürzung dieser Bezeichnung“ nach richtiger Ansicht wohl Literatur und Recht-

85 Münchener Anwaltshandbuch Personengesellschaftsrecht/Johannsson, § 4 Rdn. 460; Schumacher, Die Partnerschaftsgesellschaft mit beschränkter Berufshaftung für Rechtsanwälte, S. 47; Friedel, AnwZert HaGesR 18/2013, Anm. 1; Willerscheid, NWB 2013, 2490 (2495). 86 Gluth/Rund, AO-StB 2014, S3 (S25); Gluth/Rund, ErbStB 2014, S3 (S25); Gluth/Rund, EStB 2014, S3 (S25); Gluth/Rund, GmbH-StB 2014, S3 (S25); Gluth/Rund, UStB 2014, S3 (S25). 87 So ursprünglich in der Literatur für eine haftungsbeschränkte Partnerschaftsgesellschaft angedacht Hallweger, Anwaltsgesellschaften in den Vereinigten Staaten von Amerika und Deutschland, S. 203 ff.; Hallweger, NZG 1998, 531; als auch von den Grünen einst vorgeschlagen Seibert, GmbHR 2007, R33. 88 Michalski/Römermann/Römermann, § 8 PartGG Rdn. 117. 89 Michalski/Römermann/Römermann, § 8 PartGG Rdn. 117. 90 Pestke/Michel, Stbg 2013, 366 (370); Schüppen, WPg 2013, 1193 (1196). 91 Seibert, DB 2013, 1710 (1713); Einfügung von „mbB“ angeregt durch die Bundesrechtsanwaltskammer, Stellungnahme zum Referentenentwurf PartG mbB vom März 2012, abrufbar unter http://www.brak.de/zur-rechtspolitik/stellungnahmen-pdf/stellungnahmendeutschland/2012/maerz/stellungnahme-der-brak-2012-13.pdf (letzter Abruf: 04. 10. 2014), S. 4 und den Deutschen Notarverein, Stellungnahme zum Referentenentwurf PartG mbB vom 14. März 2012, abrufbar unter http://www.dnotv.de/_files/Dokumente/Stellungnahmen/Stellung nahmePartmbBendg.pdf (letzter Abruf: 04. 10. 2014), S. 3. 92 Zur Auslegungsbedürftigkeit dieser Begrifflichkeit: Seibert, DB 2013, 1710 (1713).

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sprechung intensiver beschäftigt.93 Somit sei diese Kurzform nun gesetzlich festgelegt, ähnlich wie bereits in § 3 GenG für die Genossenschaft und in § 5a Abs. 1 GmbHG für die Unternehmergesellschaft.94 Der Zusatz „mbB“ werde vermutlich entsprechend den Erwartungen der juristischen Fachliteratur in den meisten Fällen gewählt werden.95 II. Individuelle Gestaltungsmöglichkeiten des Namenszusatzes Im Vergleich zu § 5a GmbHG biete § 8 Abs. 4 S. 3 Hs. 1 PartGG vielfältigere Gestaltungsmöglichkeiten im Hinblick auf die Firma bzw. den Namen der Gesellschaft, da andere allgemein verständliche Abkürzungen des Zusatzes „mit beschränkter Berufshaftung“ verwendet werden könnten.96 Allerdings fragt sich, welche anderen Kurzformen zulässig sind. Ausgehend vom Gesetzeswortlaut muss die frei gewählte Abkürzung „allgemein verständlich“ sein, § 8 Abs. 4 S. 3 Hs. 1 PartGG.97 Daher sind unklare Namenszusätze nach allgemeiner Meinung zu vermeiden.98 Sogar die Abkürzung „mbB“ wurde in der Literatur bereits hinterfragt, weil auch sie nicht allgemein verständlich sei,99 sondern erst durch den Gebrauch im Rechtsverkehr einen gewissen Bekanntheitsgrad erlangen müsse.100 Dies zeigt, wie hoch die Anforderungen sind, die an die Allgemeinverständlichkeit gestellt werden. 1. „mbH“ Zu Beginn der Überlegungen zur Einführung einer PartG mbB wurde seitens der Bundesrechtsanwaltskammer angeregt, dass der für die GmbH nach § 4 Hs. 2 GmbHG geltende Namenszusatz auch für die PartG mbB verwendet werden 93

Deutscher Notarverein, Stellungnahme zum Referentenentwurf PartG mbB vom 14. März 2012, abrufbar unter http://www.dnotv.de/_files/Dokumente/Stellungnahmen/Stellung nahmePartmbBendg.pdf (letzter Abruf: 04. 10. 2014), S. 3. 94 Bundesrechtsanwaltskammer, Stellungnahme zum Referentenentwurf PartG mbB vom März 2012, abrufbar unter http://www.brak.de/zur-rechtspolitik/stellungnahmen-pdf/stellung nahmen-deutschland/2012/maerz/stellungnahme-der-brak-2012-13.pdf (letzter Abruf: 04. 10. 2014), S. 4; Deutscher Notarverein, Stellungnahme zum Referentenentwurf PartG mbB vom 14. März 2012, abrufbar unter http://www.dnotv.de/_files/Dokumente/Stellungnahmen/Stellung nahmePartmbBendg.pdf (letzter Abruf: 04. 10. 2014), S. 3. 95 Lieder, NotBZ 2014, 128. 96 Michalski/Römermann/Römermann, § 8 PartGG Rdn. 118; Lieder, NotBZ 2014, 128; Lieder/Hoffmann, NZG 2014, 127 (130). 97 Lieder, NotBZ 2014, 128. 98 Lieder, NotBZ 2014, 128. 99 Beuthien, ZRP 2012, 127; Kreße, NJ 2013, 45 (49). 100 Kreße, NJ 2013, 45 (49).

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4. Kap.: Neugründung einer PartG mbB

könne.101 Die Abkürzung „mbH“102 sei allgemein bekannt und nicht missverständlich.103 Denn dieser Namenszusatz erwecke lediglich den Eindruck, dass die Haftungsbeschränkung umfassender sei, als sie tatsächlich ist.104 Die Haftung sei bei der PartG mbB nur in Bezug auf Verbindlichkeiten wegen Schäden aus fehlerhafter Berufsausübung beschränkt, während bei der GmbH die Abkürzung „mbH“ für eine vollumfängliche Haftungsbeschränkung stehe.105 In der Tatsache, dass der Namenszusatz dann auch bei der PartG mbB eine umfassende Haftungsbeschränkung zum Ausdruck bringe, sah die Bundesrechtsanwaltskammer kein Problem.106 Der Gesetzgeber stellte aber in der Gesetzesbegründung zur Einführung der PartG mbB zu Recht klar, dass die Abkürzung „mbH“ kein zulässiger Namenszusatz für die PartG mbB sei,107 denn die Abkürzung „mbH“ sei zwar allgemein bekannt, aber der 101

Bundesrechtsanwaltskammer, Stellungnahme zur Begrenzung der Haftung bei der Partnerschaftsgesellschaft und Änderung weiterer Regelungen vom Mai 2011, abrufbar unter http://www.brak.de/zur-rechtspolitik/stellungnahmen-pdf/stellungnahmen-deutschland/2011/ mai/stellungnahme-der-brak-2011-31.pdf (letzter Abruf: 04. 10. 14), S. 5. 102 Verwendung der Abkürzung „mbH“ in Bezug auf die PartG mbB in einigen Stellungnahmen zum Gesetzgebungsverfahren zur Einführung der PartGG und in Veröffentlichungen: Deutscher Anwaltverein durch den Berufsrechtsausschuss, Stellungnahme zum Referentenentwurf PartG mbB vom 15. März 2012, abrufbar unter http://anwaltverein.de/downloads/Stel lungnahmen-11/Aktuelle-Fassung-SNBerufsR21-12-2.pdf?PHPSESSID=6dfai2lqc8839nbk fon2hjm8a5 (letzter Abruf: 04. 10. 2014), S. 3; Gaier/Wolf/Göcken/Keller, § 51a BRAO in der Kopfzeile; Henssler/Prütting/Diller, § 51 BRAO Rdn. 148; Grobshäuser/Maier/Kies/Maier, Besteuerung der Gesellschaften, S. 64; Römermann/Jähne, PartG und PartG mbB, S. 38; Chab, AnwBl 2014, 137 (138); Hartung, AnwBl 2011, 449; Grunewald, BB Die erste Seite 2011, Nr. 50; Henssler/Deckenbrock, ZAP 2012, 151 (155); Ring, WM 2014, 237; Schumm, StuB 2012, 287. 103 Bundesrechtsanwaltskammer, Stellungnahme zur Begrenzung der Haftung bei der Partnerschaftsgesellschaft und Änderung weiterer Regelungen vom Mai 2011, abrufbar unter http://www.brak.de/zur-rechtspolitik/stellungnahmen-pdf/stellungnahmen-deutschland/2011/ mai/stellungnahme-der-brak-2011-31.pdf (letzter Abruf: 04. 10. 2014), S. 5; so auch zitiert bei Gaier/Wolf/Göcken/Keller, § 51a BRAO Rdn. 21. 104 Bundesrechtsanwaltskammer, Stellungnahme zur Begrenzung der Haftung bei der Partnerschaftsgesellschaft und Änderung weiterer Regelungen vom Mai 2011, abrufbar unter http://www.brak.de/zur-rechtspolitik/stellungnahmen-pdf/stellungnahmen-deutschland/2011/ mai/stellungnahme-der-brak-2011-31.pdf (letzter Abruf: 04. 10. 2014), S. 5; so auch zitiert bei Gaier/Wolf/Göcken/Keller, § 51a BRAO Rdn. 21; ähnlich auch Steuerberater Rechtshandbuch/ Römermann/Dibbelt/Jähne, Kapitel 7 Rdn. 48. 105 Bundesrechtsanwaltskammer, Stellungnahme zur Begrenzung der Haftung bei der Partnerschaftsgesellschaft und Änderung weiterer Regelungen vom Mai 2011, abrufbar unter http://www.brak.de/zur-rechtspolitik/stellungnahmen-pdf/stellungnahmen-deutschland/2011/ mai/stellungnahme-der-brak-2011-31.pdf (letzter Abruf: 04. 10. 2014), S. 5; Steuerberater Rechtshandbuch/Römermann/Dibbelt/Jähne, Kapitel 7 Rdn. 48. 106 Bundesrechtsanwaltskammer, Stellungnahme zur Begrenzung der Haftung bei der Partnerschaftsgesellschaft und Änderung weiterer Regelungen vom Mai 2011, abrufbar unter http://www.brak.de/zur-rechtspolitik/stellungnahmen-pdf/stellungnahmen-deutschland/2011/ mai/stellungnahme-der-brak-2011-31.pdf (letzter Abruf: 04. 10. 2014), S. 5. 107 BT-Drucks. 17/10487, S. 14 re. Sp.; BR-Drucks. 309/12, S. 14; zustimmend: Beck’scher Onlinekommentar BORA/Römermann, § 59a BRAO Rdn. 115a; Henssler/Hirtz/Strohn, § 8

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Zusatz „mbH“ weise eine „zu weitgehende Warnwirkung“108 auf und sei somit nicht zutreffend.109 Zwar ist der Zusatz „mbH“ insoweit nicht schädlich, als potentielle Vertragspartner vor Vertragsschlüssen mit einer PartG mbB stärker als notwendig gewarnt werden. Anders verhalte es sich in Bezug auf die Geltendmachung von Ansprüchen, denn der Rechtsverkehr könne die Abkürzung „mbH“ so verstehen, wie sie bereits bei der GmbH verwendet werde, und daher irrig der Annahme sein, dass die Haftung auch für andere als auf Berufsfehlern beruhende Ansprüche beschränkt sei.110 Dies könne beispielsweise Arbeitnehmer davon abhalten, ihren Anspruch auf Arbeitslohn gegenüber den Partnern persönlich geltend zu machen.111 PartGG Rdn. 32; MüKoBGB/Schäfer, § 8 PartGG Rdn. 44; Prütting/Kilian, § 8 PartGG Rdn. 19f; Ulmer/Schäfer/Schäfer, § 8 PartGG Rdn. 44; Beck’sches Formularbuch für die Anwaltskanzlei/Henssler, B. I. 3. Anm. 5; Formularbuch Recht und Steuern/Hund/von Hagen, A. 11.20 II. Erläuterungen Rdn. 5; Münchener Anwaltshandbuch Personengesellschaftsrecht/ Johannsson, § 4 Rdn. 460; Praxis des Handels- und Gesellschaftsrechts/Kesseler, Teil 2 Rdn. 1217; Kazemi, PartGmbB – Partnerschaftsgesellschaft mit beschränkter Berufshaftung, S. 10; Kienzler, Die Partnerschaftsgesellschaft mit beschränkter Berufshaftung (PartG mbB) als gesetzgeberische Zwischenstation der Liberalisierung des Gesellschaftsrechts Freier Berufe, S. 88; Römermann/Dibbelt, PartG und PartG mbB – was bringt die neue Rechtsformvariante?, S. 46; Römermann/Jähne, PartG und PartG mbB, S. 38; Bauer, BRAK 2013, 202 (203); Friedel, AnwZert HaGesR 20/2012, Anm. 1; Friedel, AnwZert HaGesR 18/2013, Anm. 1; Henssler, AnwBl 2014, 96 (97); Hirtz, ZAP Fach 15, 607 (614); Kilian, MDR 2013, 1137 (1141); Kraft, ZNotP 2013, 242 (244); Leitzen, DNotZ 2013, 596 (601); Lieder, NotBZ 2014, 128; Lieder/Hoffmann, NJW 2015, 897 (899); Pestke/Michel, Stbg 2013, 366 (369); Posegga, DStR 2012, 611 (613); Ring, WM 2014, 237 (240); Seibert, DB 2013, 1710 (1713); Ulmer, AnwBl 2014, 806 (808); Werner, StBW 2013, 715 (717); Willerscheid, NWB 2013, 2490 (2494); Institut für freie Berufe Nürnberg, Gründungsinformation Nr. 4, Die Partnerschaftsgesellschaft, Partnerschaftsgesellschaft mit beschränkter Berufshaftung (Gesetzentwurf), abrufbar unter http://www.ifb.uni-erlangen.de/fileadmin/ifb/doc/publikationen/gruendungsinfos/ 04_partnerschaftsgesellschaft.pdf (letzter Abruf: 07. 10. 2014), S. 8; demgegenüber wurde in folgenden Veröffentlichungen zur PartG mbB der Namenszusatz „mbH“ verwendet Deutscher Anwaltverein durch den Berufsrechtsausschuss, Stellungnahme zum Referentenentwurf PartG mbB vom 15. März 2012, abrufbar unter http://anwaltverein.de/downloads/Stellungnah men-11/Aktuelle-Fassung-SNBerufsR21-12-2.pdf?PHPSESSID=6dfai2lqc8839nbkfon2 hjm8a5 (letzter Abruf: 04. 10. 2014), S. 3; Gaier/Wolf/Göcken/Keller, § 51a BRAO in der Kopfzeile; Henssler/Prütting/Diller, § 51 BRAO Rdn. 148; Römermann/Jähne, PartG und PartG mbB, S. 38; Chab, AnwBl 2014, 137 (138); Grunewald, BB Die erste Seite 2011, Nr. 50; Grunewald, NJW 2011, 3767 (3770); Hartung, AnwBl 2011, 449; Henssler/Deckenbrock, ZAP 2012, 151 (155); Ring, WM 2014, 237; Schumm, StuB 2012, 287. 108 BT-Drucks. 17/10487, S. 14 re. Sp.; BR-Drucks. 309/12, S. 14. 109 BT-Drucks. 17/10487, S. 14 re. Sp.; BR-Drucks. 309/12, S. 14; zustimmend Kazemi, PartGmbB – Partnerschaftsgesellschaft mit beschränkter Berufshaftung, S. 10; Kienzler, Die Partnerschaftsgesellschaft mit beschränkter Berufshaftung (PartG mbB) als gesetzgeberische Zwischenstation der Liberalisierung des Gesellschaftsrechts Freier Berufe, S. 88; Posegga, DStR 2012, 611 (613); Römermann/Dibbelt, Berater-Beilage zum Mandantenrundschreiben des Stollfuß-Verlages 6/2012; Willerscheid, NWB 2013, 2490 (2494); zitiert bei Schumacher, Die Partnerschaftsgesellschaft mit beschränkter Berufshaftung für Rechtsanwälte, S. 27. 110 BT-Drucks. 17/10487, S. 14 re. Sp.; BR-Drucks. 309/12, S. 14; Gaier/Wolf/Göcken/ Keller, § 51a BRAO Rdn. 20; MüKoBGB/Schäfer, § 8 PartGG Rdn. 44; Ulmer/Schäfer/ Schäfer, § 8 PartGG Rdn. 44; Kienzler, Die Partnerschaftsgesellschaft mit beschränkter Be-

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4. Kap.: Neugründung einer PartG mbB

2. Zulässigkeit anderer Abkürzungen Mit einer gewissen Ironie hat Vossius die Frage aufgeworfen, ob „m.b.BH“112 „wegen Verwechslungsgefahr mit Begriffen aus der Textilbranche statthaft ist.“113 Ähnliche in der Textilbranche gängige Begriffe dürften wohl nicht zu einer Unzulässigkeit von „m.b.BH“114 führen, allerdings ist dieser Namenszusatz der Abkürzung der GmbH ähnlich. Die Unterscheidung von „mbH“ und „m.b.BH“ dürfte für Gläubiger, vor allem für solche, die im geschäftlichen Verkehr nicht besonders geübt sind, schwierig sein, weil der Unterschied zwischen „mbH“ und „m.b.BH“ lediglich durch Einfügung eines weiteren „B“ erkennbar ist und der Endbuchstabe „H“ aufgrund der Großschreibung hinsichtlich der Orthographie dem Endbuchstaben bei der Abkürzung der GmbH entspricht. Angedacht wird ferner die Abkürzung „m. beschr. Berufshaftung“.115 Diese ist sogar über die gesetzlich vorgesehene Möglichkeit der Abkürzung „mbB“ hinaus deutlich ausführlicher und aussagekräftiger. Bedenken im Hinblick auf die Zulässigkeit stellen sich dennoch infolge der hohen Anforderungen an die Allgemeinverständlichkeit im Sinne des § 8 Abs. 4 S. 3 Hs. 1 PartGG. Unzulässig sind dagegen nach richtiger Auffassung in der Literatur Namenszusätze wie „oBH“ oder „ohne Berufshaftung“,116 denn diese bringen die Haftungssituation in einer PartG mbB nicht allgemein verständlich im Sinne des § 8 Abs. 4 S. 3 Hs. 1 PartGG zum Ausdruck. Vielmehr suggerieren diese Begriffe, der Gläubiger könne keinerlei Ansprüche bei beruflichen Fehlern geltend machen, und zwar weder gegen die Partner noch gegen die PartG mbB selbst. Dies entspricht aber nicht der Haftungssituation bei der PartG mbB. Daher wird diese Formulierung den Anforderungen des § 8 Abs. 4 S. 3 Hs. 1 PartGG nicht gerecht.

rufshaftung (PartG mbB) als gesetzgeberische Zwischenstation der Liberalisierung des Gesellschaftsrechts Freier Berufe, S. 88; Friedel, AnwZert HaGesR 20/2012, Anm. 1; Friedel, AnwZert HaGesR 18/2013, Anm. 1; Henssler, AnwBl 2014, 96 (97); Kraft, ZNotP 2013, 242 (244); Posegga, DStR 2012, 611 (613); Ring, WM 2014, 237 (240); Römermann/Praß, NZG 2012, 601 (603); Seibert, DB 2013, 1710 (1713); Willerscheid, NWB 2013, 2490 (2494). 111 BT-Drucks. 17/10487, S. 14 re. Sp.; BR-Drucks. 309/12, S. 14; ähnlich auch Lieder/ Hoffmann, NJW 2015, 897 (899); Pestke/Michel, Stbg 2013, 366 (369). 112 Neben „mbBh“ wurde „mbBH“ auch erwähnt in der Deutscher Notarverein, Stellungnahme zum Referentenentwurf PartG mbB vom 14. März 2012, abrufbar unter http://www. dnotv.de/_files/Dokumente/Stellungnahmen/StellungnahmePartmbBendg.pdf (letzter Abruf: 04. 10. 2014), S. 3. 113 Vossius, GmbHR 2012, R213. 114 Neben „mbBh“ wurde „mbBH“ auch erwähnt in der Deutscher Notarverein, Stellungnahme zum Referentenentwurf PartG mbB vom 14. März 2012, abrufbar unter http://www. dnotv.de/_files/Dokumente/Stellungnahmen/StellungnahmePartmbBendg.pdf (letzter Abruf: 04. 10. 2014), S. 3. 115 Lieder, NotBZ 2014, 128. 116 Lieder, NotBZ 2014, 128.

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Aus Rechtssicherheitsgründen wird daher zu Recht häufig empfohlen, keine andere als die genannte Abkürzung „mbB“ zu verwenden.117 Es ist für betroffene Partnerschaftsgesellschaften kein Nachteil ersichtlich, wenn sie sich der Kurzform „mbB“ bedienen und auf andere Namenszusätze verzichten. Die Individualität einer Kanzlei kann in geeigneterer Weise als durch den Namenszusatz ausgedrückt werden.

C. Angabe des Namenszusatzes auf dem Briefkopf, § 7 Abs. 5 PartGG in Verbindung mit § 125a Abs. 1 S. 1 HGB Wegen der Verweisung von § 7 Abs. 5 PartGG auf § 125a Abs. 1 S. 1 HGB sind die für die Personenhandelsgesellschaften geltenden Informationspflichten nach § 125a Abs. 1 S. 1 HGB auf die Partnerschaftsgesellschaft und die PartG mbB anwendbar.118 Hierdurch unterscheide sich die Partnerschaftsgesellschaft von der GbR, die keine solchen Pflichten treffe.119 In Bezug auf die PartG mbB mache § 7 Abs. 5 Hs. 2 PartGG deutlich, dass der Namenszusatz nach § 8 Abs. 4 S. 3 PartGG eine notwendige Angabe im Sinne des § 125a Abs. 1 S. 1 HGB ist und daher angeführt werden müsse.120 „Geschäftsbrief“ im Sinne der §§ 7 Abs. 5 PartGG, 125a HGB ist im Einklang mit der Literatur weit auszulegen.121 Hierbei handele es sich nicht nur um Briefe im klassischen Sinn, die postalisch versandt werden, sondern unter den Begriff würden alle schriftlich abgefassten, geschäftlichen Mitteilungen der Partnerschaftsgesellschaft mit Drittbezug fallen.122 Hierunter können daher nach herrschender Meinung unter anderem Auftragsbestätigungen,123 Rechnungen,124 Quit117

Beck’sches Formularbuch für die Anwaltskanzlei/Henssler, B. I. 3. Anm. 5; Henssler, AnwBl 2014, 96 (97); Wirtschaftsprüferkammer, Die wichtigsten Fragen und Antworten zur PartGmbB aus Sicht des WP/vBP (Stand: 26. 07. 2013), abrufbar unter http://www.wpk.de/mit glieder/praxishinweise/partgmbb/ (letzter Abruf: 04. 10. 2014), S. 6. 118 Gaier/Wolf/Göcken/Keller, § 51a BRAO Rdn. 23; Henssler/Prütting/Henssler, § 7 PartGG Rdn. 11; MüKoBGB/Schäfer, § 7 PartGG Rdn. 23; Ulmer/Schäfer/Schäfer, § 7 PartGG Rdn. 23. 119 Henssler/Prütting/Henssler, § 7 PartGG Rdn. 11; MüKoBGB/Schäfer, § 7 PartGG Rdn. 23; Ulmer/Schäfer/Schäfer, § 7 PartGG Rdn. 23. 120 Gaier/Wolf/Göcken/Keller, § 51a BRAO Rdn. 23; Henssler/Prütting/Henssler, § 7 PartGG Rdn. 11; Michalski/Römermann/Praß, § 7 PartGG Rdn. 67; MüKoBGB/Schäfer, § 7 PartGG Rdn. 23; Ulmer/Schäfer/Schäfer, § 7 PartGG Rdn. 23; Friedel, AnwZert HaGesR 20/ 2012, Anm. 1; Friedel, AnwZert HaGesR 18/2013, Anm. 1. 121 Henssler/Strohn/Steitz, § 125a HGB Rdn. 4; Michalski/Römermann/Praß, § 7 PartGG Rdn. 64; MüKoHGB/K. Schmidt, § 125a HGB Rdn. 5; Oetker/Bösche, § 125a HGB Rdn. 5. 122 Henssler/Strohn/Steitz, § 125a HGB Rdn. 4; Michalski/Römermann/Praß, § 7 PartGG Rdn. 64; MüKoHGB/K. Schmidt, § 125a HGB Rdn. 5. 123 Henssler/Strohn/Steitz, § 125a HGB Rdn. 5; Michalski/Römermann/Praß, § 7 PartGG Rdn. 64; MüKoHGB/K. Schmidt, § 125a HGB Rdn. 5; Oetker/Boesche, § 125a HGB Rdn. 5. 124 Henssler/Strohn/Steitz, § 125a HGB Rdn. 5; Michalski/Römermann/Praß, § 7 PartGG Rdn. 64; MüKoHGB/K. Schmidt, § 125a HGB Rdn. 5; Oetker/Boesche, § 125a HGB Rdn. 5.

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4. Kap.: Neugründung einer PartG mbB

tungen,125 Lieferscheine,126 E-Mails,127 Telefaxe128 und gemäß § 125a Abs. 2 HGB in Verbindung mit § 37a Abs. 3 HGB Bestellscheine129 subsumiert werden. Die in § 125a HGB genannten Mindestinformationen in „Geschäftsbriefen“ würden dem Schutz des Rechtsverkehrs dienen.130 Daher sei § 125a HGB zwingend und könne nicht abbedungen werden.131 Der Entwurf zu § 7 Abs. 5 Hs. 2 PartGG verwies im Verlauf des Gesetzgebungsverfahrens zunächst auf den ursprünglich vorgesehenen, aber bereits wieder entfernten Entwurf zu § 8 Abs. 4 Nr. 2 PartGG und nicht auf § 8 Abs. 4 S. 3 PartGG.132 Entsprechend den zutreffenden Ausführungen in der Literatur hätte dies zur Folge gehabt, dass sich die PartG mbB innerhalb von Geschäftsbriefen nur als Partnerschaft oder Partnerschaftsgesellschaft hätte bezeichnen müssen.133 Deshalb sei § 7 Abs. 5 Hs. 2 PartGG im Rahmen eines Berichtigungsverfahrens nach § 122 Abs. 3 S. 1 GOBT korrigiert worden, sodass § 7 Abs. 5 Hs. 2 PartGG nun auf § 8 Abs. 4 S. 3 PartGG verweist.134

125 Henssler/Strohn/Steitz, § 125a HGB Rdn. 5; MüKoHGB/K. Schmidt, § 125a HGB Rdn. 5; Oetker/Boesche, § 125a HGB Rdn. 5. 126 Henssler/Strohn/Steitz, § 125a HGB Rdn. 5; MüKoHGB/K. Schmidt, § 125a HGB Rdn. 5; Oetker/Boesche, § 125a HGB Rdn. 5. 127 Henssler/Strohn/Steitz, § 125a HGB Rdn. 5, Rdn. 14; Michalski/Römermann/Praß, § 7 PartGG Rdn. 64; MüKoHGB/K. Schmidt, § 125a HGB Rdn. 5; Oetker/Boesche, § 125a HGB Rdn. 5; Schmittmann/Ahrens, DB 2002, 1038 ff.; a. A. Mutter, GmbHR 2001, 336 ff. 128 Henssler/Strohn/Steitz, § 125a HGB Rdn. 5; Michalski/Römermann/Praß, § 7 PartGG Rdn. 64; MüKoHGB/K. Schmidt, § 125a HGB Rdn. 5; Oetker/Boesche, § 125a HGB Rdn. 5. 129 Henssler/Strohn/Steitz, § 125a HGB Rdn. 6; Michalski/Römermann/Praß, § 7 PartGG Rdn. 64; MüKoHGB/K. Schmidt, § 125a HGB Rdn. 5. 130 Baumbach/Hopt/Hopt, § 125a HGB Rdn. 1; Ebenroth/Boujong/Joost/Hillmann, § 125a HGB Rdn. 1; Henssler/Strohn/Steitz, § 125a HGB Rdn. 1; MüKoHGB/K. Schmidt, § 125a HGB Rdn. 2; Oetker/Boesche, § 125a HGB Rdn. 1. 131 Henssler/Strohn/Steitz, § 125a HGB Rdn. 1; Oetker/Boesche, § 125a HGB Rdn. 1. 132 BT-Drucks. 17/13944, S. 5; BR-Drucks. 497/13, S. 2; Michalski/Römermann/Praß, § 7 PartGG Rdn. 67. 133 Michalski/Römermann/Praß, § 7 PartGG Rdn. 67. 134 Michalski/Römermann/Praß, § 7 PartGG Rdn. 67.

§ 4 Anmeldung der PartG mbB zum Partnerschaftsregister

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§ 4 Anmeldung der PartG mbB zum Partnerschaftsregister, § 4 PartGG A. Pflicht zur Anmeldung der PartG mbB zum Partnerschaftsregister und vorgeschriebene Mindestangaben, § 4 Abs. 1 und Abs. 2 PartGG Entsprechend der allgemeinen Meinung richtet sich die Anmeldung der PartG mbB nach den allgemeinen Vorschriften des PartGG und der PRV, soweit für die PartG mbB keine Sonderregeln bestehen.135 Gemäß § 4 Abs. 1 PartGG in Verbindung mit § 106 Abs. 1 HGB muss die Partnerschaftsgesellschaft zur Eintragung in das Partnerschaftsregister beim jeweils zuständigen Registergericht angemeldet werden.136 Durch die Pflicht zur Anmeldung und Eintragung der Partnerschaftsgesellschaft werde gewährleistet, dass sie jederzeit von einer freiberuflich tätigen GbR unterschieden werden könne.137 Dieses Ziel sei umso wichtiger, seit die Haftungskonzentration nach § 8 Abs. 2 PartGG138 und nunmehr die PartG mbB als Rechtsformvariante eingeführt wurden. § 4 Abs. 1 S. 2 PartGG und § 4 Abs. 2 PartGG schreiben die Mindestangaben bei der Anmeldung vor. Hiernach sind unter anderem die in § 3 Abs. 2 PartGG vorgeschriebenen Daten, das Geburtsdatum eines jeden Partners und die Vertretungsmacht der Partner mitzuteilen (§ 4 Abs. 1 S. 2 PartGG) sowie die Zugehörigkeit der Partner zu dem freien Beruf, den er in der Partnerschaftsgesellschaft ausüben wird, anzugeben (§ 4 Abs. 2 PartGG).

B. Pflicht zur Vorlage einer Versicherungsbescheinigung nach § 4 Abs. 3 PartGG Gemäß § 4 Abs. 3 PartGG ist bei der Anmeldung der PartG mbB eine Versicherungsbescheinigung nach § 113 Abs. 2 VVG vorzulegen. Dieser Hinweis in § 4 Abs. 3 PartGG auf § 113 Abs. 2 VVG sei erforderlich, da die Berufshaftpflichtversicherung nach § 8 Abs. 4 S. 1 PartGG eine freiwillige Versicherung sei und

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Fleischhauer/Preuß/Solveen, S. 289. Henssler/Prütting/Henssler, § 4 PartGG Rdn. 3; Münchener Handbuch des Gesellschaftsrechts Band 1/Salger, § 45a Rdn. 6; Weise/Krauß/Giehl, 7.3.2.2. Rdn. 3. 137 BT-Drucks. 12/6152, S. 16; Feuerich/Weyland/Vossebürger/Böhnlein/Brüggemann/ Vossebürger, § 7 PartGG Rdn. 1; Henssler, § 7 PartGG Rdn. 2; Henssler/Prütting/Henssler, § 4 PartGG Rdn. 1; Henssler/Strohn/Hirtz, § 7 PartGG Rdn. 3 ff.; Michalski/Römermann/Praß, § 7 PartGG Rdn. 6; MüKoBGB/Schäfer, § 7 PartGG Rdn. 3; Linardatos, VersR 2013, 1488 (1494). 138 Henssler/Prütting/Henssler, § 4 PartGG Rdn. 1; zu den Details der Haftungskonzentration nach § 8 Abs. 2 PartGG siehe 3. Kapitel § 2. 136

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4. Kap.: Neugründung einer PartG mbB

gerade keine Pflichtversicherung im Sinne des VVG.139 Die Versicherungsbescheinigung müsse gemäß § 113 Abs. 2 VVG die Versicherungssumme und die Rechtsvorschrift, auf der die Versicherung basiert, angeben.140 Teilweise wird § 4 Abs. 3 PartGG als Rechtsvorschrift in diesem Sinne angesehen, die in der Versicherungsbescheinigung anzuführen sei.141 Diese Ansicht widerspricht aber dem Sinn und Zweck des § 113 Abs. 2 VVG. Die geforderte Nennung der Vorschrift soll dem Gericht nach herrschender Meinung die Prüfung vereinfachen, ob eine Versicherung über die berufsrechtlich vorgeschriebene Mindestversicherungssumme vorliegt.142 Hierzu würde aber § 4 Abs. 3 PartGG gerade nicht beitragen, da er keine Angaben zur abzuschließenden Versicherung enthält. Insbesondere ergibt sich aus § 4 Abs. 3 PartGG nicht, welche Mindestversicherungssumme eingehalten werden muss. § 4 Abs. 3 PartGG regelt lediglich, dass es bei der Anmeldung der PartG mbB einer spezifischen Versicherungsbestätigung bedarf. Ebenso wenig wie § 4 Abs. 3 PartGG trifft § 8 Abs. 4 PartGG143 eine Aussage über die vorgeschriebene Mindestversicherungssumme, sodass diese Norm, wie in der Literatur bereits konstatiert, ebenfalls nicht die nach § 113 Abs. 2 VVG zu nennende Vorschrift ist.144 § 51a BRAO ist entsprechend der vorzugswürdigen Ansicht die bei Rechtsanwälten einschlägige Vorschrift im Sinne des § 113 Abs. 2 VVG145 und daher in der Versicherungsbescheinigung anzugeben.146 Mit der Formulierung in § 113 Abs. 2 VVG sei die Norm gemeint, auf der die Versicherung basiert.147 Diese sei für die

139 BT-Drucks. 17/10487, S. 13 li. Sp.; BR-Drucks. 309/12, S. 12; Gaier/Wolf/Göcken/ Keller, § 51a BRAO Rdn. 42; Henssler/Prütting/Henssler, § 4 PartGG Rdn. 16, § 8 PartGG Rdn. 67; Michalski/Römermann/Zimmermann, § 4 PartGG Rdn. 5; Prütting/Kilian, § 4 PartGG Rdn. 9a, § 8 PartGG Rdn. 19h; Ring, WM 2014, 237 (240 f.); Kienzler, Die Partnerschaftsgesellschaft mit beschränkter Berufshaftung (PartG mbB) als gesetzgeberische Zwischenstation der Liberalisierung des Gesellschaftsrechts Freier Berufe, S. 82; Schumacher, Die Partnerschaftsgesellschaft mit beschränkter Berufshaftung für Rechtsanwälte, S. 152/213; zur Tatsache, dass die Berufshaftpflichtversicherung bei der PartG mbB nicht als Pflichtversicherung ausgestaltet wurde BT-Drucks. 17/10487, S. 14 re. Sp.; BT-Plenarprotokoll 17/246, S. 31648 li. Sp.; BR-Drucks. 309/12, S. 14; Bachmann/Schaloske, PHi 2013, 202 (205); George/Schmolinske/Wiedenhaupt, PFB 2013, 342; Uwer/Roeding, AnwBl 2013, 309 (310). 140 BT-Drucks. 17/10487, S. 13 re. Sp.; BR-Drucks. 309/12, S. 12; Beck’sches Formularbuch für die Anwaltskanzlei/Henssler, B. I. 3. Anm. 11; Münchener Anwaltshandbuch Personengesellschaftsrecht/Johannsson, § 4 Rdn. 461; Kilian, MDR 2013, 1137 (1142). 141 Wehrheim/Wirtz, Die Partnerschaftsgesellschaft, S. 58; Uwer/Roeding, AnwBl 2013, 309 (310); Werner, StbW 2013, 715 (719). 142 BT-Drucks. 17/10487, S. 13 re. Sp.; BR-Drucks. 309/12, S. 12; Michalski/Römermann/ Zimmermann, § 4 PartGG Rdn. 35; Fleischhauer/Preuß/Solveen, S. 290. 143 Vorgeschlagen von Gladys, DStR 2012, 2249 (2251). 144 Michalski/Römermann/Zimmermann, § 4 PartGG Rdn. 35. 145 Michalski/Römermann/Zimmermann, § 4 PartGG Rdn. 35; Ring, WM 2014, 237 (241). 146 Michalski/Römermann/Zimmermann, § 4 PartGG Rdn. 35; Ring, WM 2014, 237 (241). 147 MüKoVVG/Brand, § 113 VVG Rdn. 19; Rüffer/Halbach/Schimikowski/Schimikowski, § 113 VVG Rdn. 6.

§ 5 Eintragung, § 5 PartGG

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PartG mbB im jeweiligen Berufsrecht zu finden.148 Die berufsrechtliche Vorschrift könne entweder in bundes- oder in landesgesetzlichen Berufsgesetzen enthalten sein.149 Im Falle der Rechtsanwaltschaft sei diese Regelung im Bundesrecht, nämlich in § 51a BRAO, zu finden.150 Diesen Ausführungen ist zu folgen, denn § 51a BRAO enthält die für die Prüfung durch das Registergericht erforderlichen Informationen.

§ 5 Eintragung, § 5 PartGG A. Prüfungskompetenz des Registergerichts Das Registergericht, dessen Zuständigkeit sich nach § 4 Abs. 1 PartGG in Verbindung mit § 106 HGB analog bestimme,151 hat bei der Eintragung einer PartG mbB eine gewisse Prüfungskompetenz. Zuerst prüfe das Gericht, ob die genannte Tätigkeit zu den freien Berufen gehört, da die PartG mbB gemäß § 1 Abs. 2 S. 2 PartGG nur Freiberuflern offensteht.152 In Bezug auf die vorgegebene Berufshaftpflichtversicherung muss das Registergericht, dem die Versicherungsbescheinigung im Sinne der §§ 4 Abs. 3 PartGG, 113 Abs. 2 VVG vorliegt, nach richtiger Ansicht prüfen, ob der Versicherungsschutz in Höhe der für die PartG mbB berufsrechtlich vorgegebenen Mindestversicherungssumme vorhanden ist.153 Ob der Versicherungsvertrag im Übrigen den gesetzlichen Anforderungen genüge, muss das Registergericht nach vorzugswürdiger Ansicht nicht prüfen.154 Eine solche detaillierte Prüfung sei angesichts der umfassenden Regelungen, wie sie beispielsweise in § 51a BRAO in Verbindung mit § 51 BRAO enthalten sind, auch nur schwer möglich.155 Sollten die versicherungsrechtlichen Anforderungen, die für Rechtsanwälte in § 51a 148 BT-Drucks. 17/10487, S. 13 re. Sp.; BR-Drucks. 309/12, S. 12; Michalski/Römermann/ Zimmermann, § 4 PartGG Rdn. 35; Fleischhauer/Preuß/Solveen, S. 289 f.; Kilian, MDR 2013, 1137 (1141 f.); Römermann/Dibbelt, Berater-Beilage zum Mandantenrundschreiben des Stollfuß-Verlages 6/2012; Willerscheid, NWB 2013, 2490 (2491). 149 Fleischhauer/Preuß/Solveen, S. 290; Ring, WM 2014, 237 (240/242). 150 Michalski/Römermann/Zimmermann, § 4 PartGG Rdn. 35; Ring, WM 2014, 237 (241). 151 Gaier/Wolf/Göcken/Keller, § 51a BRAO Rdn. 19. 152 Henssler/Prütting/Henssler, § 4 PartGG Rdn. 14; Michalski/Römermann/Zimmermann, § 4 PartGG Rdn. 40. 153 BT-Drucks. 17/10487, S. 13 re. Sp.; BR-Drucks. 309/12, S. 12; Henssler/Prütting/ Henssler, § 4 PartGG Rdn. 16; Schwerdtfeger/Wegner/Bonacker, S. 2163 f. Rdn. 26; Fleischhauer/Preuß/Solveen, S. 290; Kienzler, Die Partnerschaftsgesellschaft mit beschränkter Berufshaftung (PartG mbB) als gesetzgeberische Zwischenstation der Liberalisierung des Gesellschaftsrechts Freier Berufe, S. 82; Kilian, MDR 2013, 1137 (1142); Lieder, NotBZ 2014, 128 (132); Offermann-Burckart, AnwBl 2014, 474 (483); Seibert, DB 2013, 1710 (1713). 154 Henssler/Prütting/Henssler, § 4 PartGG Rdn. 16; Seibert, DB 2013, 1710 (1713); wohl weitgehender Michalski/Römermann/Zimmermann, § 4 PartGG Rdn. 35; Vossius, GmbHR 2012, R213. 155 Offermann-Burckart, AnwBl 2014, 474 (477).

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4. Kap.: Neugründung einer PartG mbB

BRAO geregelt sind, nicht eingehalten werden, gelte die Haftungsbeschränkung des § 8 Abs. 4 PartGG trotz der Eintragung als PartG mbB nicht.156 Eine Heilung kraft Eintragung erfolge nicht.157

B. Inhalt der Eintragung Gemäß § 5 Abs. 1 PartGG muss die Eintragung die in § 3 Abs. 2 PartGG genannten Informationen, das Geburtsdatum jedes Partners und die Vertretungsmacht der Partner enthalten. Neben dem in § 5 Abs. 1 PartGG aufgeführten Mindestinhalt der Eintragung sind nach zutreffender Ansicht auch nach anderen Vorschriften anmeldepflichtige Tatsachen einzutragen.158 Die Verpflichtung zur Eintragung des Namens der PartG mbB und dem Namenszusatz, der die Haftungsbeschränkung zum Ausdruck bringt (§ 8 Abs. 4 S. 3 PartGG), folge aus den allgemeinen Vorschriften (§§ 3 Abs. 2 Nr. 1, 5 Abs. 1 PartGG).159 Eine diesbezügliche Regelung war daher nach allgemeiner Meinung im Rahmen des § 8 Abs. 4 PartGG nicht erforderlich.160 Durch die in §§ 3 Abs. 2 Nr. 1, 5 Abs. 1 PartGG enthaltene Pflicht zur Eintragung des Namens wolle der Gesetzgeber die Gläubiger schützen, die somit jederzeit die Möglichkeit haben, durch Einsicht in das Partnerschaftsregister zu erkennen, ob die Haftung wegen beruflicher Fehler bei dieser Partnerschaftsgesellschaft beschränkt ist.161 Dies entspreche derselben gesetzgeberischen Intention wie bei der Schaffung der Unternehmergesellschaft.162 Allerdings ist nach zutreffender absolut herrschender Meinung in Spalte 4 des Partnerschaftsregisters bei der PartG mbB nur der Begriff „Partnerschaft“ einzutragen,163 weil die PartG mbB keine eigene Rechtsform, sondern lediglich eine

156 Henssler/Prütting/Henssler, § 4 PartGG Rdn. 16; ähnlich auch Offermann-Burckart, AnwBl 2014, 474 (477). 157 Henssler/Prütting/Henssler, § 4 PartGG Rdn. 16. 158 Henssler/Prütting/Henssler, § 5 PartGG Rdn. 1. 159 BT-Drucks. 17/10487, S. 14 re. Sp.; BR-Drucks. 309/12, S. 14; Schumacher, Die Partnerschaftsgesellschaft mit beschränkter Berufshaftung für Rechtsanwälte, S. 31; Leitzen, DNotZ 2013, 596 (601); Lieder, NotBZ 2014, 128; Pestke/Michel, Stbg 2013, 366 (369); Ring, WM 2014, 237 (240). 160 BT-Drucks. 17/10487, S. 14 re. Sp.; BR-Drucks. 309/12, S. 14. 161 Lieder, NotBZ 2014, 128; zum Einsichtnahmerecht ebenso Rechtshandbuch für Ärzte und Zahnärzte/Errestink, S. 94 Rdn. 305. 162 Lieder, NotBZ 2014, 128. 163 OLG Nürnberg, Beschluss v. 05. 02. 2014, Az.: 12 W 351/14, WM 2014, 895; Cramer, Anmerkung zu OLG Nürnberg, Beschluss v. 05. 02. 2014, Az.: 12 W 351/14, GWR 2014, 197; Lieder, Anmerkung zu OLG Nürnberg, Beschluss v. 05. 02. 2014, Az.: 12 W 351/14, NotBZ 2014, 178 f.; Römermann, Anmerkung zu OLG Nürnberg, Beschluss v. 05. 02. 2014, Az.: 12 W 351/14, BB 2014, 534; Heinemann, FGPrax 2015, 1; Römermann/Jähne, NWB 2014, 1376 (1377).

§ 5 Eintragung, § 5 PartGG

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Variante der Partnerschaftsgesellschaft sei.164 Eine Eintragung des Namenszusatzes, der die Haftungsbeschränkung zum Ausdruck bringt, ist in Spalte 4 des Partnerschaftsregisters nach ganz herrschender Meinung zur Vermeidung einer persönlichen Haftung der Partner nicht notwendig,165 denn dieser Namenszusatz werde gemäß § 5 Abs. 1 PRV in Spalte 1 des Partnerschaftsregisters eingetragen, sodass keine Verwechslungsgefahr bestehe.166

C. Wirkung der Eintragung Teilweise wird vertreten, dass die Eintragung generell, d. h. sowohl im Falle einer Neugründung als auch bei einem Wechsel von einer Partnerschaftsgesellschaft in eine PartG mbB, lediglich deklaratorisch sei.167 § 8 Abs. 4 PartGG enthalte abschließend die Voraussetzungen einer PartG mbB168 und der Wortlaut von § 8 Abs. 4 PartGG gehe nicht von einer Eintragung als Wirksamkeitsvoraussetzung aus.169 § 4 Abs. 3 PartGG sei eine Formvorschrift.170 Auch wird vorgebracht, dass es sich bei der Eintragung der Haftungsbeschränkung in das Partnerschaftsregister nur um eine firmenrechtliche Fragestellung handele.171 Demgegenüber nimmt eine andere Ansicht an, dass die Eintragung konstitutiv wirke.172 Auch im Rahmen eines Wechsels einer Partnerschaftsgesellschaft in die PartG mbB sei die Namensänderung gemäß § 4 Abs. 1 S. 2 und 3 PartGG in Verbindung mit § 3 Abs. 2 Nr. 1 PartGG zur Eintragung ins Partnerschaftsregister anzumelden.173 § 15 Abs. 1 HGB, der gemäß § 5 Abs. 2 PartGG Anwendung finde,174 164

OLG Nürnberg, Beschluss v. 05. 02. 2014, Az.: 12 W 351/14, WM 2014, 895 (896); Cramer, Anmerkung zu OLG Nürnberg, Beschluss v. 05. 02. 2014, Az.: 12 W 351/14, GWR 2014, 197; Römermann, Anmerkung zu OLG Nürnberg, Beschluss v. 05. 02. 2014, Az.: 12 W 351/14, BB 2014, 534. 165 OLG Nürnberg, Beschluss v. 05. 02. 2014, Az.: 12 W 351/14, WM 2014, 895 (897); Cramer, Anmerkung zu OLG Nürnberg, Beschluss v. 05. 02. 2014, Az.: 12 W 351/14, GWR 2014, 197; Lieder, Anmerkung zu OLG Nürnberg, Beschluss v. 05. 02. 2014, Az.: 12 W 351/14, NotBZ 2014, 178 (179); Römermann, Anmerkung zu OLG Nürnberg, Beschluss v. 05. 02. 2014, Az.: 12 W 351/14, BB 2014, 534; Römermann/Jähne, NWB 2014, 1376 (1377). 166 OLG Nürnberg, Beschluss v. 05. 02. 2014, Az.: 12 W 351/14, WM 2014, 895 (897); Römermann, Anmerkung zu OLG Nürnberg, Beschluss v. 05. 02. 2014, Az.: 12 W 351/14, BB 2014, 534. 167 Beck, DZWIR 2012, 447; wohl auch Borgmann/Jungk/Schwaiger/Jungk, § 37 Rdn. 43; Römermann/Praß, NZG 2012, 601 (603). 168 Beck, DZWIR 2012, 447. 169 Römermann/Praß, NZG 2012, 601 (603). 170 Beck, DZWIR 2012, 447. 171 Borgmann/Jungk/Schwaiger/Jungk, § 37 Rdn. 43. 172 Langenfeld/Miras, GmbH-Vertragspraxis, S. 241; Offermann-Burckart, AnwBl 2014, 474 (476). 173 Offermann-Burckart, AnwBl 2014, 474 (476).

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4. Kap.: Neugründung einer PartG mbB

ordne an, dass eine einzutragende Tatsache, die nicht in das Register eingetragen und bekanntgemacht ist, einem Dritten, der diesbezüglich in Unkenntnis war, nicht entgegengehalten werden könne.175 Diese Ansicht verkennt, dass der Gesetzgeber im Laufe des Gesetzgebungsverfahrens bewusst darauf verzichtet hat, den Namen zur Voraussetzung für die Haftungsbeschränkung zu machen.176 Vorzugswürdig ist die differenzierende Ansicht, die in der Literatur herrschend ist.177 Die Eintragung bei der Neugründung einer PartG mbB oder einem Wechsel von einer anderen Rechtsform als der Partnerschaftsgesellschaft in eine PartG mbB wirke konstitutiv.178 Der Grundsatz der konstitutiven Wirkung der Eintragung ergibt sich nach dieser Auffassung aus § 7 Abs. 1 PartGG, wonach die PartG mbB im Hinblick auf Dritte erst mit ihrer Eintragung in das Partnerschaftsregister wirksam werde.179 Für diese Ansicht führt die Literatur auch richtigerweise an, dass eine Partnerschaftsgesellschaft ohne Eintragung nicht von einer GbR abgrenzbar wäre, da es kein weiteres Unterscheidungskriterium gebe.180 Lediglich bei einem Wechsel von einer Partnerschaftsgesellschaft in eine PartG mbB wirke die Eintragung deklaratorisch.181 174 Beck’scher Onlinekommentar BORA/Römermann, § 59a BRAO Rdn. 135d; Michalski/ Römermann/Römermann, § 8 PartGG Rdn. 80; Lieder/Hoffmann, NJW 2015, 897 (899); Römermann/Praß, NZG 2012, 601 (603); Werner, StBW 2013, 715 (719); a. A. Henssler/Prütting/ Henssler, § 8 PartGG Rdn. 71. 175 Offermann-Burckart, AnwBl 2014, 474 (476). 176 BT-Drucks. 17/13944, S. 5, 15 li. Sp. 177 Zu den einzelnen Vertretern dieser Ansicht Henssler/Prütting/Henssler, § 8 PartGG Rdn. 69; Michalski/Römermann/Praß, § 7 PartGG Rdn. 7/8; Michalski/Römermann/Römermann, § 8 PartGG Rdn. 80; Westermann/Wertenbruch/Wertenbruch, § 34a Rdn. 995a f.; Schumacher, Die Partnerschaftsgesellschaft mit beschränkter Berufshaftung für Rechtsanwälte, S. 132 f.; Henssler, AnwBl 2014, 96 (98); Leuering, NZG 2013, 1001 (1004 f.); Lieder, NotBZ 2014, 128 (131 f.). 178 Henssler/Prütting/Henssler, § 8 PartGG Rdn. 69; Michalski/Römermann/Praß, § 7 PartGG Rdn. 7/8; Michalski/Römermann/Römermann, § 8 PartGG Rdn. 80; MüKoBGB/ Schäfer, § 8 PartGG Rdn. 45; Beck’scher Onlinekommentar BORA/Römermann, § 59a BRAO Rdn. 135d; Ulmer/Schäfer/Schäfer, §§ 4, 5 PartGG Rdn. 18; Westermann/Wertenbruch/Wertenbruch, § 34a Rdn. 995a; Schumacher, Die Partnerschaftsgesellschaft mit beschränkter Berufshaftung für Rechtsanwälte, S. 132 f.; Henssler, AnwBl 2014, 96 (98); Leuering, NZG 2013, 1001 (1004); Lieder, NotBZ 2014, 128 (131). 179 Henssler/Prütting/Henssler, § 8 PartGG Rdn. 69; MüKoBGB/Schäfer, § 7 PartGG Rdn. 3; MüKoBGB/Schäfer, § 8 PartGG Rdn. 45; Ulmer/Schäfer/Schäfer, § 7 PartGG Rdn. 3; Ulmer/Schäfer/Schäfer, § 8 PartGG Rdn. 45; Henssler, AnwBl 2014, 96 (98); Leuering, NZG 2013, 1001 (1004); Lieder, NotBZ 2014, 128 (131); Linardatos, VersR 2013, 1488 (1494); Offermann-Burckart, AnwBl 2014, 474 (476); Uwer/Roeding, AnwBl 2013, 309 (311); Wälzholz, DStR 2013, 2637 (2640). 180 Henssler/Prütting/Henssler, § 7 PartGG Rdn. 1; Henssler/Strohn/Hirtz, § 7 PartGG Rdn. 3 ff.; Michalski/Römermann/Praß § 7 PartGG Rdn. 6; Linardatos, VersR 2013, 1488 (1494); so bereits vor Einführung der PartG mbB zur Partnerschaftsgesellschaft Henssler, § 1 PartGG Rdn. 29, § 7 Rdn. 2; Bank, Die britische Limited Liability Partnership: Eine attraktive Organisationsform für Freiberufler?, S. 295. 181 Michalski/Römermann/Praß, § 7 PartGG Rdn. 8; Michalski/Römermann/Römermann, § 8 PartGG Rdn. 80; Beck’scher Onlinekommentar BORA/Römermann, § 59a BRAO

§ 6 Rolle der Rechtsanwaltskammer bei Gründung einer PartG mbB

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In dieser Konstellation entstehe die PartG mbB nach dem Wortlaut des § 8 Abs. 4 PartGG schon mit dem „Unterhalten“182 der vorgeschriebenen Berufshaftpflichtversicherung,183 denn bei einem Wechsel von der Partnerschaftsgesellschaft in eine PartG mbB bestehe wegen des Rechtsformzwangs im Personengesellschaftsrecht bei Unterhalten184 der entsprechenden Berufshaftpflichtversicherung bereits eine PartG mbB.185

§ 6 Rolle der Rechtsanwaltskammer bei der Gründung einer PartG mbB Anders als Steuerberatungs-, Wirtschaftsprüfungs- und Buchprüfungspartnerschaften, die eine Zulassung benötigen,186 ist eine PartG mbB, bei der alle Partner der Rechtsanwaltschaft angehören, nach zutreffender Ansicht der Literatur nicht zulassungsbedürftig.187 Für die Eintragung der Partnerschaftsgesellschaft in das Partnerschaftsregister haben Rechtsanwälte aber gemäß § 3 Abs. 1 S. 2 PRV ihre Zulassungsurkunden vorzulegen.188 Diese Urkunden sind aber entsprechend den Ausführungen in der Literatur regelmäßig schon länger im Besitz der jeweiligen Rechtsanwälte, sodass deswegen die Rechtsanwaltskammer meist nicht kontaktiert werden müsse.189 Denn die Zulassung zur Rechtsanwaltschaft wird erst mit der Aushändigung der Zulassungsurkunde wirksam, § 12 Abs. 1 BRAO.190 Sofern die Rechtsanwälte schon vor Gründung der PartG mbB in ihrem Beruf tätig waren, sind sie daher schon im Besitz der Zulassungsurkunde und müssen diese nicht erst bei der Rechtsanwaltskammer beantragen. Die Gründung einer PartG mbB durch Rechtsanwälte ist der Rechtsanwaltskammer entsprechend der Auffassung in der Literatur Rdn. 135d; Westermann/Wertenbruch/Wertenbruch, § 34a Rdn. 995a; Schumacher, Die Partnerschaftsgesellschaft mit beschränkter Berufshaftung für Rechtsanwälte, S. 133; Leuering, NZG 2013, 1001 (1004); Lieder, NotBZ 2014, 128 (132); Sommer/Treptow, NJW 2013, 3269 (3272). 182 Zum Unterhalten einer Berufshaftpflichtversicherung siehe 5. Kapitel § 2 A. III. 183 Michalski/Römermann/Römermann, § 8 PartGG Rdn. 80; Michalski/Römermann/Praß § 7 PartGG Rdn. 8; Schumacher, Die Partnerschaftsgesellschaft mit beschränkter Berufshaftung für Rechtsanwälte, S. 133; Leuering, NZG 2013, 1001 (1004). 184 Zum Unterhalten einer Berufshaftpflichtversicherung siehe 5. Kapitel § 2 A. III. 185 Leuering, NZG 2013, 1001 (1004); Beck’scher Onlinekommentar BORA/Römermann, § 59a BRAO Rdn. 135d; zum Rechtsformzwang im Personengesellschaftsrecht: K. Schmidt, Gesellschaftsrecht, S. 1305 ff.; Wiedemann, Gesellschaftsrecht II, S. 545. 186 Kopp/Uwer/Roeding, AnwBl 2013, M410. 187 BR-Drucks. 309/12, S. 15 f.; Kopp/Uwer/Roeding, AnwBl 2013, M410. 188 Kopp/Uwer/Roeding, AnwBl 2013, M410. 189 Kopp/Uwer/Roeding, AnwBl 2013, M410. 190 Feuerich/Weyland/Vossebürger/Böhnlein/Brüggemann/Vossebürger, § 12 BRAO Rdn. 2 ff.; Henssler/Prütting/Henssler, § 12 BRAO Rdn. 5.

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4. Kap.: Neugründung einer PartG mbB

allerdings anzuzeigen.191 Diese Pflicht ergibt sich nicht aus dem PartGG oder der BRAO, sondern aus § 24 Abs. 1 S. 1 Nr. 4 BORA. Hiernach müssen Rechtsanwälte die Eingehung oder Auflösung einer Partnerschaftsgesellschaft dem Vorstand der Rechtsanwaltskammer anzeigen. Dies diene der effektiven Ausübung der Berufsaufsicht durch die Rechtsanwaltskammern,192 denn der Zusammenschluss mit anderen Berufsträgern könne sich insbesondere im Hinblick auf Tätigkeitsverbote nach §§ 45 f. BRAO oder in Bezug auf Interessenkollisionen (§ 3 BORA) auswirken.193 Zudem habe das Registergericht die zuständige Rechtsanwaltskammer über die Eintragung der PartG mbB gemäß § 6 PRV zu informieren.194 Daneben müsse gemäß § 51a Abs. 1 S. 2 BRAO in Verbindung mit § 51 Abs. 6 BRAO der Versicherer im Versicherungsvertrag verpflichtet werden, die zuständige Rechtsanwaltskammer über Beginn und Beendigung des Versicherungsvertrages sowie jede Vertragsänderung im Rahmen des Versicherungsverhältnisses in Kenntnis zu setzen, die sich auf den Versicherungsschutz auswirkt.195 Zudem bestehe eine Pflicht der Rechtsanwaltskammern, Geschädigte über den Versicherungsschutz der jeweilig betroffenen PartG mbB zu informieren, § 51a Abs. 1 S. 2 BRAO in Verbindung mit § 51 Abs. 6 S. 2 BRAO.196 Zuständig ist gemäß § 51a Abs. 1 S. 3 BRAO die Rechtsanwaltskammer am Sitz der Partnerschaftsgesellschaft.197

191 BT-Drucks. 17/10487, S. 15 re. Sp.; Michalski/Römermann/Römermann, § 8 PartGG Rdn. 104. 192 Feuerich/Weyland/Vossebürger/Böhnlein/Brüggemann/Weyland, § 24 BORA Rdn. 11; Hartung/Scharmer, § 24 BORA Rdn. 28/35; Henssler/Prütting/Hartung, § 24 BORA Rdn. 2. 193 Feuerich/Weyland/Vossebürger/Böhnlein/Brüggemann/Weyland, § 24 BORA Rdn. 11; Hartung/Scharmer, § 24 BORA Rdn. 28. 194 Gaier/Wolf/Göcken/Keller, § 51a BRAO Rdn. 41. 195 BT-Drucks. 17/10487, S. 2 f., 12; Gaier/Wolf/Göcken/Keller, § 51a BRAO Rdn. 40; Kienzler, Die Partnerschaftsgesellschaft mit beschränkter Berufshaftung (PartG mbB) als gesetzgeberische Zwischenstation der Liberalisierung des Gesellschaftsrechts Freier Berufe, S. 84; Brügge, KP 2012, 176; Ring, WM 2014, 237 (241). 196 Brügge, KP 2012, 176; Ring, WM 2014, 237 (241). 197 Gaier/Wolf/Göcken/Keller, § 51a BRAO Rdn. 39; Ring, WM 2014, 237 (242).

5. Kapitel

Außenhaftung der PartG mbB und ihrer Partner im Hinblick auf § 8 Abs. 4 PartGG § 1 Haftung der PartG mbB selbst A. Grundsätzliches Die PartG mbB ist nach allgemeiner Meinung gemäß § 7 Abs. 2 PartGG in Verbindung mit § 124 HGB selbst Trägerin von Rechten und Pflichten1 und kann somit selbst in die Haftung genommen werden.2 Zu differenzieren ist hierbei zwischen der vertraglichen und der deliktischen Haftung. Die vertragliche Haftung trifft die PartG mbB, wenn sie Vertragspartnerin ist. Aufgrund der gemäß § 7 Abs. 2 PartGG in Verbindung mit § 124 HGB bestehenden Rechtsfähigkeit der Partnerschaftsgesellschaft3 kann die Partnerschaftsgesellschaft bzw. nun auch die PartG mbB nach allgemeiner Meinung richtigerweise Vertragspartner des Anwaltsvertrages werden,4 obwohl die PartG mbB selbst über keine anwaltliche Zu1 Henssler/Prütting/Henssler, § 7 PartGG Rdn. 4; Weise/Krauß/Giehl, 7.3.2.1 Rdn. 23; Kienzler, Die Partnerschaftsgesellschaft mit beschränkter Berufshaftung (PartG mbB) als gesetzgeberische Zwischenstation der Liberalisierung des Gesellschaftsrechts Freier Berufe, S. 175; Schumacher, Die Partnerschaftsgesellschaft mit beschränkter Berufshaftung für Rechtsanwälte, S. 29; Kraft, ZNotP 2013, 242; Lohbeck, JSE 2013, 5 (10); vor Einführung der PartG mbB zur Partnerschaftsgesellschaft BT-Drucks. 12/6152, S. 9 li. Sp. 2 Weise/Krauß/Giehl, 7.3.2.1 Rdn. 23; Kraft, ZNotP 2013, 242 f.; Lohbeck, JSE 2013, 5 (11). 3 Henssler/Prütting/Henssler, § 7 PartGG Rdn. 4; Handbuch der Anwaltshaftung/Rinkler, S. 158 Rdn. 424; Weise/Krauß/Giehl, 7.3.2.1 Rdn. 23; Kienzler, Die Partnerschaftsgesellschaft mit beschränkter Berufshaftung (PartG mbB) als gesetzgeberische Zwischenstation der Liberalisierung des Gesellschaftsrechts Freier Berufe, S. 175; Schumacher, Die Partnerschaftsgesellschaft mit beschränkter Berufshaftung für Rechtsanwälte, S. 29; Kraft, ZNotP 2013, 242; Lohbeck, JSE 2013, 5 (10); vor Einführung der PartG mbB zur Partnerschaftsgesellschaft BTDrucks. 12/6152, S. 9 li. Sp. 4 Zur Partnerschaftsgesellschaft oder PartG mbB als Vertragspartner BT-Drucks. 17/10487, S. 17 re. Sp.; Bundessteuerberaterkammer, Stellungnahme zum Referentenentwurf PartG mbB vom 14. März 2012, abrufbar unter https://www.bstbk.de/de/presse/stellungnahmen/archiv/2012 0314_1_stellungnahme_bstbk/index.html (letzter Abruf: 04. 10. 2014), S. 4; Michalski/Römermann/Praß, § 7 PartGG Rdn. 34/35; Beck’sches Formularbuch für die Anwaltskanzlei/ Henssler, B. I. 1.; Fahrendorf/Mennemeyer/Terbille/Mennemeyer, S. 48 Rdn. 152; Handbuch der Anwaltshaftung/Rinkler, S. 158 Rdn. 424; Kienzler, Die Partnerschaftsgesellschaft mit beschränkter Berufshaftung (PartG mbB) als gesetzgeberische Zwischenstation der Liberali-

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5. Kap.: Außenhaftung der PartG mbB und ihrer Partner

lassung verfüge.5 Es müssten lediglich zugelassene Rechtsanwälte die Rechtsberatung durchführen.6 Ein Fehlverhalten der Berufsträger wird der PartG mbB nach herrschender Meinung zu Recht wie folgt zugerechnet.7 Bei einem Fehlverhalten von Partnern erfolge diese Zurechnung nach § 31 BGB analog.8 Das Verschulden von Arbeitnehmern der PartG mbB werde dieser gemäß § 278 BGB nach allgemeinen zivilrechtlichen Grundsätzen zugerechnet.9 Daneben könne die PartG mbB auch eine deliktische Haftung treffen.10 Die unerlaubte Handlung eines Partners werde auch im Rahmen der deliktischen Haftung bei Vorliegen der Voraussetzungen11 gemäß § 31 BGB analog der PartG mbB zugerechnet, sodass der Gläubiger auch einen Anspruch gegen die Gesellschaft habe.12 Einer deliktischen Haftung für das Fehlverhalten von Arbeitnehmern unterliege die PartG mbB unter den Voraussetzungen des § 831 BGB.13

sierung des Gesellschaftsrechts Freier Berufe, S. 120; Vollkommer/Greger/Heinemann/Heinemann, Anwaltshaftungsrecht, § 4 Rdn. 25; allgemein zur Sozietät als Vertragspartner Grunewald, Anmerkung zu BGH, Urteil v. 10. 05. 2012, Az.: IX ZR 125/10, NJW 2012, 2435 (2443); Hirtz, AnwBl 2008, 82; Lux, Anmerkung zu BGH, Urteil v. 26. 06. 2008, Az.: IX ZR 145/05, DStR 2008, 1981 (1982); Posegga, DStR 2013, 547 (548). 5 Michalski/Römermann/Praß, § 7 PartGG Rdn. 34; vgl. zur Rechtsanwalts-GmbH: BayObLG, Beschluss v. 24. 11. 1994, Az.: 3 ZBR 115/94, NJW 1995, 199 ff.; zur Zahnbehandlungs-GmbH: BGH, Urteil v. 25. 11. 1993, Az.: I ZR 281/91, NJW 1994, 786 ff. 6 Michalski/Römermann/Praß, § 7 PartGG Rdn. 34; vgl. zur Zahnbehandlungs-GmbH: BGH, Urteil v. 25. 11. 1993, Az.: I ZR 281/91, NJW 1994, 786 ff.; ebenso zur Partnerschaftsgesellschaft K. Schmidt, ZIP 1993, 633 (644). 7 Henssler/Prütting/Henssler, § 8 PartGG Rdn. 7; Römermann/Dibbelt, Berater-Beilage zum Mandantenrundschreiben des Stollfuß-Verlages 7/2012. 8 Henssler/Prütting/Henssler, § 8 PartGG Rdn. 7; Römermann/Dibbelt, Berater-Beilage zum Mandantenrundschreiben des Stollfuß-Verlages 7/2012. 9 So in Bezug auf die Partnerschaftsgesellschaft BT-Drucks. 12/6152, S. 17; unentschieden hierzu Henssler/Prütting/Henssler, § 8 PartGG Rdn. 7. 10 Römermann/Dibbelt, Berater-Beilage zum Mandantenrundschreiben des Stollfuß-Verlages 7/2012; Wertenbruch, NZG 2013, 1006 (1008). 11 Zu den Voraussetzungen des § 31 BGB in Bezug auf die PartG mbB Schumacher, Die Partnerschaftsgesellschaft mit beschränkter Berufshaftung für Rechtsanwälte, S. 123 f. 12 Schumacher, Die Partnerschaftsgesellschaft mit beschränkter Berufshaftung für Rechtsanwälte, S. 121 ff./129; Wertenbruch, NZG 2013, 1006 (1008). 13 Römermann/Dibbelt, Berater-Beilage zum Mandantenrundschreiben des Stollfuß-Verlages 7/2012; so bereits vor Einführung der PartG mbB in Bezug auf die Partnerschaftsgesellschaft Feuerich/Weyland/Vossebürger/Böhnlein/Brüggemann/Vossebürger, § 8 PartGG Rdn. 4.

§ 1 Haftung der PartG mbB selbst

99

B. Möglichkeit der vertraglichen Begrenzung der Haftung am Beispiel der Rechtsanwälte gemäß § 52 BRAO Rechtsanwälten steht es grundsätzlich frei, ihre Haftung gemäß § 52 Abs. 1 S. 1 BRAO vertraglich zu begrenzen. Diese Regelung gilt gemäß § 52 Abs. 1 S. 2 BRAO auch für Berufsausübungsgemeinschaften,14 worunter die Partnerschaftsgesellschaft und ihre Variante, die PartG mbB,15 fallen. In § 12 S. 2 HmbArchtG wurde noch einmal ausdrücklich klargestellt, dass auch der PartG mbB eine vertragliche Haftungsbegrenzung offensteht. I. Bedarf für eine vertragliche Haftungsbeschränkung seitens einer PartG mbB Zunächst stellt sich die Frage, ob seitens der in einer PartG mbB tätigen Rechtsanwälte Interesse an einer vertraglichen Haftungsbeschränkung bestehe, da die persönliche Haftung für Berufsfehler bereits durch Rechtsformwahl ausgeschlossen sein sollte.16 Allerdings dient die institutionelle Haftungsbeschränkung lediglich dem Schutz der Rechtsanwälte, damit diese eine persönliche Haftung mit ihrem Privatvermögen vermeiden. Demgegenüber bezweckt der Abschluss einer vertraglichen Haftungsbeschränkung nach richtiger Auffassung den Schutz der Gesellschaft im Falle eines Haftungsfalls,17 denn die PartG mbB hafte bei einer Haftungsbegrenzung auf 10.000.000 Euro im Sinne des § 52 BRAO nur bis zu diesem Betrag und dieser sei letztlich, wie von § 52 BRAO vorgegeben, durch eine Berufshaftpflichtversicherung abgedeckt.18 14 Zur Definition des Begriffs der Berufsausübungsgemeinschaften BT-Drucks. 17/10487, S. 15 re. Sp.; Deckenbrock, AnwBl 2014, 118 (125). 15 Zur Möglichkeit der Haftungsbegrenzung nach § 52 BRAO bei der PartG mbB: BTDrucks. 17/10487, S. 15 re. Sp.; Beck’sches Formularbuch für die Anwaltskanzlei/Henssler, B. I. 3. Anm. 32; Kienzler, Die Partnerschaftsgesellschaft mit beschränkter Berufshaftung (PartG mbB) als gesetzgeberische Zwischenstation der Liberalisierung des Gesellschaftsrechts Freier Berufe, S. 114; Salamon, Mein Weg in die Selbstständigkeit – Steuern und Recht, S. 23; Bachmann/Schaloske, PHi 2013, 202 (203); Bauer, BRAK-Mitt. 2013, 202 (205); Gladys, DStR 2012, 2249 (2251); Gladys, DStR 2013, 2416 (2417); Gladys, DStR 2014, 2596 (2602); Hirtz, ZAP Fach 15, 607 (615); Leuering, NZG 2013, 1001 (1003); Offermann-Burckart, AnwBl 2014, 474 (479); Pestke/Michel, Stbg 2013, 366 (369); Ring, WM 2014, 237 (242); Römermann/Dibbelt, Berater-Beilage zum Mandantenrundschreiben des Stollfuß-Verlages 7/ 2012; Ruppert, DStR 2013, 1623 (1628); Schumm, StuB 2013, 740 (743); Ulmer, AnwBl 2014, 806 (809/813); Uwer/Roeding, AnwBl 2013, 309 (310); Bundesrechtsanwaltskammer, Merkblatt zur PartGmbB, abrufbar unter http://www.brak.de/zur-rechtspolitik/national/berufs recht/partnerschaftsgesellschaft/merkblatt-partgmbb/ (letzter Abruf: 04. 10. 2014). 16 Kein Bedarf für eine vertragliche Haftungsbeschränkung seitens der PartG mbB sieht Schulze/Grziwotz/Lauda/Lauda, BGB Anhang zu §§ 630 ff.: Das Verhältnis Anwalt – Mandant Rdn. 73. 17 Ruppert, DStR 2013, 1623 (1628). 18 Ruppert, DStR 2013, 1623 (1628).

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5. Kap.: Außenhaftung der PartG mbB und ihrer Partner

Dieser Schutz der Gesellschaft vor einer existenzbedrohenden Inanspruchnahme ist nach Ansicht der Literatur und auch der einschlägigen Berufsverbände sinnvoll, denn die Insolvenz einer Kanzlei würde bei Mandanten einen großen Imageverlust bedeuten,19 gerade wenn bekannt werde, dass die Insolvenz durch einen Haftungsfall herbeigeführt wurde.20 Daneben müssen sich die Anwälte beruflich neu orientieren, sei es durch Gründung einer neuen Gesellschaft, was wiederum einen erheblichen Gründungsaufwand hervorrufen würde, oder durch Finden einer anderweitigen Beschäftigungsmöglichkeit. Sofern sich die Anwälte in einer neuen Gesellschaft zusammenschließen, bestehe zwar die Möglichkeit, die bestehenden Mandatsbeziehungen auf diese neue Gesellschaft zu übertragen, aber auch dies sei sehr aufwendig.21 Bedeutend könne auch der finanzielle Verlust für die beteiligten Berufsträger sein, denn die PartG mbB haftet mit ihrem Gesellschaftsvermögen unbeschränkt.22 Im Falle einer Insolvenz sei der Geschäftswert der Kanzlei verloren.23 Sollte die PartG mbB über ein beträchtliches Vermögen verfügen, sei richtigerweise allein aus diesem Grund eine vertragliche Haftungsbeschränkung mit den Mandanten sinnvoll.24 Des Weiteren sei eine vertragliche Haftungsbegrenzung auch im Hinblick auf einen möglichen Rechtsstreit nützlich,25 denn die Versicherer würden im Falle eines Haftungsprozesses bei Überschreiten der Versicherungssumme nach ihren Versicherungsbedingungen die Prozesskosten meist nur anteilig nach der Wertklasse zahlen, die der Versicherungssumme entspreche (vgl. beispielsweise Allianz AVB HV 60 § 3 Nr. 5.2).26 Deshalb sind vertragliche Haftungsbeschränkungen nach absolut herrschender Meinung auch für PartG mbB interessant27 und werden bereits in der Praxis abgeschlossen.28

19 Zimmermann, NJW 2014, 1142 (1143); ähnlich auch Bundessteuerberaterkammer und Wirtschaftsprüferkammer, Stellungnahme zum Referentenentwurf PartG mbB vom 21. November 2012, abrufbar unter https://www.bstbk.de/de/presse/stellungnahmen/archiv/20121121_ stellungnahme_bstbk/index.html (letzter Abruf: 04. 10. 2014). 20 Zimmermann, NJW 2014, 1142 (1143). 21 Zimmermann, NJW 2014, 1142 (1143). 22 Bundessteuerberaterkammer und Wirtschaftsprüferkammer, Stellungnahme zum Referentenentwurf PartG mbB vom 21. November 2012, abrufbar unter https://www.bstbk.de/ de/presse/stellungnahmen/archiv/20121121_stellungnahme_bstbk/index.html (letzter Abruf: 04. 10. 2014); Bachmann/Schaloske, PHi 2013, 202 (203). 23 Diller, AnwBl 2014, 130 (136). 24 Zimmermann, NJW 2014, 1142 (1143); Ruppert, DStR 2013, 1623 (1628). 25 Zimmermann, NJW 2014, 1142 (1143). 26 Zimmermann, NJW 2014, 1142 (1143). 27 Bundessteuerberaterkammer und Wirtschaftsprüferkammer, Stellungnahme zum Referentenentwurf PartG mbB vom 21. November 2012, abrufbar unter https://www.bstbk.de/ de/presse/stellungnahmen/archiv/20121121_stellungnahme_bstbk/index.html (letzter Abruf: 04. 10. 2014).

§ 1 Haftung der PartG mbB selbst

101

II. Versicherungssumme gemäß § 52 Abs. 1 S. 1 Nr. 2 BRAO Die für die Haftungsbeschränkung in AGB erforderliche Versicherungssumme liegt gemäß § 52 Abs. 1 S. 1 Nr. 2 BRAO bei der vierfachen Mindestversicherungssumme. Für PartG mbB bedeute dies, dass Versicherungsschutz in Höhe von mindestens 10.000.000 Euro bestehen muss, wenn PartG mbB ihre Haftung im Rahmen von AGB vertraglich begrenzen wollen.29 Dies wirke auf den ersten Blick sehr hoch, und zwar insbesondere unter dem Gesichtspunkt, dass während des Gesetzgebungsverfahrens zur PartG mbB Zweifel aufgekommen sind, ob der von § 51a BRAO vorgegebene Versicherungsschutz mit der Mindestversicherungssumme von 2.500.000 Euro für viele Kanzleien überhaupt erschwinglich sein werde.30 Lediglich ein äußerst geringer Teil der Anwälte habe Umfrageergebnissen zufolge eine Versicherung mit einer Versicherungssumme von über 10.000.000 Euro je Versicherungsfall abgeschlossen.31 Selbst überörtliche Kanzleien haben hiernach im Durchschnitt lediglich Versicherungen über eine Summe von 4.136.000 Euro je Versicherungsfall.32 Lediglich internationale Kanzleien besäßen durchschnittlich einen Versicherungsschutz in Höhe von 13.700.000 Euro je Versicherungsfall.33 28

Janßen im Gespräch mit Poppelbaum, JUVE spricht mit … Dr. Dirk Janßen von Ebner Stolz, abrufbar unter http://www.juve.de/nachrichten/namenundnachrichten/management/2014/ 01/juve-spricht-mit-dr-dirk-jansen-von-ebner-stolz (letzter Abruf: 22. 10. 2014). 29 Henssler, AnwBl 2014, 762 (767). 30 Henssler, AnwBl 2014, 762 (767); zur Kritik an der Mindestversicherungssumme in Höhe von 2.500.000 Euro Grunewald, wiedergegeben in Protokoll Nr. 101 (Deutscher Bundestag, 17. Wahlperiode, Rechtsausschuss [6. Ausschuss]), S. 28; Bundessteuerberaterkammer, Stellungnahme zum Referentenentwurf PartG mbB vom 25. Juni 2012, abrufbar unter https:// www.bstbk.de/de/presse/stellungnahmen/archiv/20120625_stellungnahme_bstbk/index.html (letzter Abruf: 04. 10. 2014); Bundessteuerberaterkammer, Stellungnahme zum Referentenentwurf PartG mbB vom 04. Oktober 2012, abrufbar unter https://www.bstbk.de/de/presse/stel lungnahmen/archiv/20121004_stellungnahme_bstbk/index.html (letzter Abruf: 04. 10. 2014), S. 4; Bundessteuerberaterkammer und Wirtschaftsprüferkammer, Stellungnahme zum Referentenentwurf PartG mbB vom 21. November 2012, abrufbar unter https://www.bstbk.de/ de/presse/stellungnahmen/archiv/20121121_stellungnahme_bstbk/index.html (letzter Abruf: 04. 10. 2014); Deutscher Steuerberaterverband e.V., Stellungnahme zum Referentenentwurf PartG mbB vom 05. Juni 2012, abrufbar unter http://www.dstv.de/interessenvertretung/beruf/ stellungnahmen-beruf/r-03-12 (letzter Abruf: 04. 10. 2014), S. 4; Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft, Stellungnahme zur geplanten Novellierung des Gesetzes über Partnerschaftsgesellschaften vom 30. August 2011, abrufbar unter http://www.gdv.de/wp-content/ uploads/2011/11/GDV_Stellungnahme_Partnerschaftsgesellschaften_freier_Berufe_und_Bun desrechtsanwaltverordnung_2011.pdf (letzter Abruf: 17. 10. 2014), S. 5 ff.; Brügge, KP 2012, 176; Ruppert, DStR 2013, 1623 (1628). 31 Henssler, AnwBl 2014, 762 (767). 32 Kilian, Management von Haftungsrisiken in Anwaltskanzleien, S. 117; Kilian, AnwBl 2013, 110 (111). 33 Kilian, Management von Haftungsrisiken in Anwaltskanzleien, S. 117; Kilian, AnwBl 2013, 110 (111); zitiert bei Kienzler, Die Partnerschaftsgesellschaft mit beschränkter Berufshaftung (PartG mbB) als gesetzgeberische Zwischenstation der Liberalisierung des Gesellschaftsrechts Freier Berufe, S. 140; ähnlich in Bezug auf internationale Großkanzleien, aber ohne genaue Summen zu nennen Henssler, AnwBl 2014, 762 (767).

102

5. Kap.: Außenhaftung der PartG mbB und ihrer Partner

Infolge der Kosten bei einer entsprechenden Erhöhung der Versicherungssumme werden nach einer Literaturansicht wohl einige PartG mbB von einer Haftungsbeschränkung in Form von AGB Abstand nehmen.34 Insbesondere stünde dieser Mindestversicherungssumme meist kein entsprechendes Haftungsrisiko gegenüber.35 Daher sei eine niedrigere Höhe der erforderlichen Versicherungssumme sinnvoll.36 Als Obergrenze wurden 5.000.000 Euro vorgeschlagen.37 Eine Einfügung dieser Obergrenze von 5.000.000 Euro in § 52 Abs. 1 S. 1 Nr. 2 BRAO wäre im Einklang mit der Literaturansicht zu begrüßen.38 Möglich wäre daher eine Neugestaltung des § 52 Abs. 1 S. 1 Nr. 2 BRAO wie folgt: (1) 1Der Anspruch des Auftraggebers aus dem zwischen ihm und dem Rechtsanwalt bestehenden Vertragsverhältnis auf Ersatz des fahrlässig verursachten Schadens kann beschränkt werden: 1. durch schriftliche Vereinbarung im Einzelfall bis zur Höhe der Mindestversicherungssumme; 2. durch vorformulierte Vertragsbedingungen für Fälle einfacher Fahrlässigkeit auf 5.000.000 Euro oder den vierfachen Betrag der Mindestversicherungssumme, wenn insoweit Versicherungsschutz besteht. 2

[…]

(2) […]

Mittels dieser Regelung hätten Kanzleien, deren Mindestversicherungssumme sich auf 2.500.000 Euro je Versicherungsfall beläuft, die Möglichkeit, ihre Haftung nach § 52 Abs. 1 S. 1 Nr. 2 Alt. 1 BRAO-E auf 5.000.000 Euro zu begrenzen, sofern über 5.000.000 Euro Versicherungsschutz besteht. Diese Absenkung der für § 52 Abs. 1 S. 1 Nr. 2 BRAO erforderlichen Versicherungssumme ist im Hinblick auf den Gläubigerschutz vertretbar. Dies wird klar, wenn man die Situation von Gläubigern von RechtsanwaltspartG mbB bei einem Haftungsfall näher betrachtet. Sofern ein Mandant durch die Tätigkeit der PartG mbB an seinem Vermögen geschädigt wird und deren Haftung nicht nach § 52 BRAO begrenzt ist, haftet diesem Mandanten für berufliche Fehler nach § 8 Abs. 4 S. 1 PartGG lediglich das Gesellschaftsvermögen der PartG mbB. Deliktische Ansprüche sind nach zutreffender Einschätzung der Literatur bei Vermögensschäden selten gegeben.39 Neben dem Gesellschaftsvermögen der PartG mbB wird der Mandant 34 35 36 37 38

(767).

Zimmermann, NJW 2014, 1142 (1145). Henssler, AnwBl 2014, 762 (767). Henssler, AnwBl 2014, 762 (767). Henssler, AnwBl 2014, 762 (767). Für eine Einfügung einer Obergrenze von 5.000.000 Euro Henssler, AnwBl 2014, 762

39 Henssler, § 8 PartGG Rdn. 17; hingegen problematischer bei Heilberufen vgl. hierzu Henssler, § 8 PartGG Rdn. 17; Henssler, AnwBl 2014, 96 (103 f.).

§ 1 Haftung der PartG mbB selbst

103

durch die nach § 51a BRAO vorgegebene Berufshaftpflichtversicherung mit der Mindestversicherungssumme von 2.500.000 Euro geschützt. Sofern die Haftung nun mittels AGB gemäß § 52 Abs. 1 S. 1 Nr. 2 Alt. 1 BRAO-E auf 5.000.000 Euro beschränkt wäre, würde die PartG mbB zwar nur bis zu dieser Grenze haften. Allerdings muss sie dann auch eine Versicherung über eine Versicherungssumme von 5.000.000 Euro abgeschlossen haben. Weil das Gesellschaftsvermögen einer PartG mbB häufig größtenteils nur aus „Goodwill“40 bestehe,41 ist dem Mandanten mit der vertraglich begrenzten Haftung der PartG mbB auf 5.000.000 Euro und dem damit einhergehenden auf 5.000.000 Euro erweiterten Versicherungsschutz mehr gedient als mit einer unbegrenzten Haftung einer PartG mbB und der geringeren Mindestversicherungssumme in Höhe von 2.500.000 Euro. Ein Negativpunkt an diesem Entwurf des § 52 Abs. 1 S. 1 Nr. 2 BRAO ist, dass infolge der Satzstellung Streit darüber entstehen könnte, ob sich der Teilsatz „wenn insoweit Versicherungsschutz besteht.“ des § 52 Abs. 1 S. 1 Nr. 2 BRAO-E nur auf die letzte Alternative, nämlich § 52 Abs. 1 S. 1 Nr. 2 Alt. 2 BRAO-E, beziehe. Dies ist im Interesse der Gläubiger, die durch den erweiterten Versicherungsschutz geschützt werden sollen, zu verhindern. In den Gesetzgebungsunterlagen wäre daher darauf hinzuweisen, dass der erweiterte Versicherungsschutz in beiden Alternativen, d. h. sowohl in § 52 Abs. 1 S. 1 Nr. 2 Alt. 1 BRAO-E als auch in § 52 Abs. 1 S. 1 Nr. 2 Alt. 2 BRAO-E, erforderlich ist. Außerdem spricht die systematische Auslegung für die Erforderlichkeit des erweiterten Versicherungsschutzes bei § 52 Abs. 1 S. 1 Nr. 2 Alt. 1 BRAO-E. Bei allen anderen Gestaltungsmöglichkeiten von Haftungsbeschränkungsvereinbarungen muss für die verbleibende Haftungssumme Versicherungsschutz bestehen. Im Rahmen von § 52 Abs. 1 S. 1 Nr. 1 BRAO ist die Versicherung schon durch die nach dem Gesetz vorgegebene Mindestversicherungssumme gewährleistet und musste in § 52 Abs. 1 S. 1 Nr. 1 BRAO nicht ausdrücklich gefordert werden. Im Hinblick auf § 52 Abs. 1 S. 1 Nr. 2 Alt. 2 BRAO-E, den vierfachen Betrag der Mindestversicherungssumme, wäre es bereits durch die Stellung des Teilsatzes klar, dass der entsprechende Versicherungsschutz erforderlich ist. Durch die vorgeschlagene allgemeine Formulierung in § 52 Abs. 1 S. 1 Nr. 2 BRAO-E verhindert man eine Bevorzugung der PartG mbB gegenüber anderen Gesellschaften, deren Mindestversicherungssumme ebenfalls 2.500.000 Euro je Versicherungsfall beträgt, wie beispielsweise die Rechtsanwaltsgesellschaft mbH (§ 59j Abs. 2 S. 1 BRAO). Der Versicherungsschutz von Gesellschaften mit einer Mindestversicherungssumme von 2.500.000 Euro muss nach der aktuellen Fassung des § 52 Abs. 1 S. 1 Nr. 2 BRAO mindestens 10.000.000 Euro betragen, damit diese 40

Römermann/Dibbelt, PartG und PartG mbB – was bringt die neue Rechtsformvariante?, S. 53; Römermann/Jähne, PartG und PartG mbB, S. 49; Römermann, NJW 2013, 2305 (2309). 41 Römermann/Dibbelt, PartG und PartG mbB – was bringt die neue Rechtsformvariante?, S. 53; Römermann/Jähne, PartG und PartG mbB, S. 49; Römermann, NJW 2013, 2305 (2309); ähnlich zum häufig geringen Gesellschaftsvermögen George/Schmolinske/Wiedenhaupt, PFB 2013, 342; Linardatos, VersR 2013, 1488 (1490).

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5. Kap.: Außenhaftung der PartG mbB und ihrer Partner

Gesellschaften ihre Haftung im Rahmen von AGB vertraglich begrenzen können. Diese Gesellschaften würden ebenfalls von der Neufassung des § 52 Abs. 1 S. 1 Nr. 2 BRAO profitieren. Die dargestellte Neugestaltung des § 52 Abs. 1 S. 1 Nr. 2 BRAO wäre im Einklang mit der bestehenden Literaturansicht zu begrüßen,42 denn sie würde in der Praxis einer Vielzahl von Kanzleien erst ermöglichen, die Haftungsbeschränkungsmöglichkeit nach § 52 Abs. 1 S. 1 Nr. 2 BRAO wahrzunehmen.

§ 2 Haftung der Partner im Hinblick auf § 8 Abs. 4 PartGG: Die PartG mbB – eine „janusköpfige Gestalt“43 Im Grundsatz trifft alle Partner einer Partnerschaftsgesellschaft und auch der neuen PartG mbB nach allgemeiner Meinung die akzessorische Haftung mit dem Privatvermögen nach § 8 Abs. 1 PartGG.44 Mittels des neu eingeführten § 8 Abs. 4 PartGG können die Partner nun die Haftung für bestimmte Verbindlichkeiten auf das Gesellschaftsvermögen der PartG mbB beschränken.45 Diese Vorschrift regelt, dass den Gläubigern für Verbindlichkeiten der Partnerschaftsgesellschaft aus Schäden wegen fehlerhafter Berufsausübung lediglich das Gesellschaftsvermögen als Haftungsmasse zur Verfügung steht, wenn die Partnerschaftsgesellschaft eine zu diesem Zweck durch Gesetz vorgeschriebene Berufshaftpflichtversicherung unterhält.46

42

(767). 43

Für eine Einfügung einer Obergrenze von 5.000.000 Euro Henssler, AnwBl 2014, 762

Deutscher Richterbund, Stellungnahme zum Referentenentwurf PartG mbB vom März 2012, abrufbar unter http://www.drb.de/cms/fileadmin/docs/Stellungnahmen/DRB_120313_ Stn_Nr_11_RefE_Partnerschaftsgesellschaft.pdf (letzter Abruf: 04. 10. 2014), S. 4; auch zitiert bei Schumacher, Die Partnerschaftsgesellschaft mit beschränkter Berufshaftung für Rechtsanwälte, S. 32. 44 Beck’sches Formularbuch für die Anwaltskanzlei/Henssler, B. I. 1.; Schumacher, Die Partnerschaftsgesellschaft mit beschränkter Berufshaftung für Rechtsanwälte, S. 145; Hahn/ Naumann, WM 2012, 1756. 45 Hahn/Naumann, WM 2012, 1756. 46 Baumbach/Hopt/Roth, Anh § 160 Rdn. 60; Fleischhauer/Preuß/Solveen, S. 268; Münchener Anwaltshandbuch Personengesellschaftsrecht/Friel, § 13 Rdn. 50; Münchener Anwaltshandbuch Personengesellschaftsrecht/von Unger/Friel, § 15 Rdn. 226; Weise/Krauß/ Giehl, 7.3.2.1 Rdn. 23; Henssler, AnwBl 2014, 96; Kilian, NJW 2014, 1499 (1503); Lieder/ Hoffmann, NJW 2015, 897.

§ 2 Haftung der Partner im Hinblick auf § 8 Abs. 4 PartGG

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A. Tatbestandsvoraussetzungen der Haftungsbeschränkung des § 8 Abs. 4 PartGG I. Verbindlichkeiten der Partnerschaft Nicht alle Verbindlichkeiten werden nach allgemeiner Meinung von § 8 Abs. 4 PartGG erfasst,47 sondern nach dem Wortlaut des § 8 Abs. 4 PartGG nur Verbindlichkeiten der Partnerschaftsgesellschaft. Daher fragt sich, welche Ansprüche unter „Verbindlichkeiten der Partnerschaft“ im Sinne des § 8 Abs. 4 S. 1 PartGG zu subsumieren sind. Der Wortlaut der Vorschrift wirkt prima facie eindeutig. Grundsätzlich sind Verbindlichkeiten der Partnerschaftsgesellschaft „alle Ansprüche Dritter, u. U. auch eines Partners, gegen die Partnerschaft, gleich aus welchem Rechtsgrund.“48 Dies sind nach richtiger Literaturansicht alle Verbindlichkeiten der Partnerschaftsgesellschaft, für die auch die akzessorische Haftung nach § 8 Abs. 1 S. 1 PartGG gilt.49 Im Umkehrschluss ergebe sich daraus, dass Forderungen, die sich gegen einzelne Partner richten, nicht erfasst werden.50 Eine weitere Einschränkung erfolgt durch das Tatbestandsmerkmal „aus Schäden wegen fehlerhafter Berufsausübung“51. 1. Vertragliche Ansprüche In Bezug auf die Behandlung von vertraglichen Ansprüchen bei der PartG mbB ist sich die Literatur weitgehend einig. Nach der zutreffenden herrschenden Literaturansicht gestaltet sich die Haftung wie folgt. Von der Haftungsbeschränkung des § 8 Abs. 4 PartGG seien solche Verbindlichkeiten erfasst, die aus Mandatsverhältnissen mit der PartG mbB resultieren.52 Voraussetzung für das Eingreifen der Haf47 Baumbach/Hopt/Roth, Anh § 160 Rdn. 60; Kienzler, Die Partnerschaftsgesellschaft mit beschränkter Berufshaftung (PartG mbB) als gesetzgeberische Zwischenstation der Liberalisierung des Gesellschaftsrechts Freier Berufe, S. 91; Schumacher, Die Partnerschaftsgesellschaft mit beschränkter Berufshaftung für Rechtsanwälte, S. 93; Pestke, Stbg 4/2012, M1; Römermann/Praß, Stbg 2012, 319 (324); Stockhausen, GmbH-StP 2014, 129 (130). 48 Seibert, DB 2013, 1710; ähnlich auch Römermann/Dibbelt, HFR 2013, 38 (46). 49 Wertenbruch, NZG 2013, 1006 (1008). 50 Offermann-Burckart, AnwBl 2014, 474 (478). 51 Vgl. hierzu 5. Kapitel § 2 A. II. 52 BT-Drucks. 17/10487, S. 14 li. Sp.; BR-Drucks. 309/12, S. 13; Michalski/Römermann/ Römermann, § 8 PartGG Rdn. 106; Römermann/Dibbelt, PartG und PartG mbB – was bringt die neue Rechtsformvariante?, S. 52; Römermann/Jähne, PartG und PartG mbB, S. 46; Kilian, MDR 2013, 1137 (1139); Offermann-Burckart, AnwBl 2014, 474 (478); Posegga, DStR 2012, 611 (612); Römermann/Dibbelt, HFR 2013, 38 (44); Römermann/Jähne, BB 2015, 579 (581); Römermann/Praß, NZG 2012, 601 (603); Römermann/Praß, Stbg 2012, 319 (324); Schulze, jurisPR-HaGesR 10/2012, Anm. 1; Ulmer, AnwBl 2014, 806 (807); Wälzholz, DStR 2013, 2637 (2638); Werner, StBW 2013, 715 (717); Wirtschaftsprüferkammer, Die wichtigsten Fragen und Antworten zur PartGmbB aus Sicht des WP/vBP (Stand: 26. 07. 2013), abrufbar unter http://www.wpk.de/mitglieder/praxishinweise/partgmbb/ (letzter Abruf: 04. 10. 2014), S. 3.

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5. Kap.: Außenhaftung der PartG mbB und ihrer Partner

tungsbeschränkung nach § 8 Abs. 4 PartGG sei daher bei vertraglichen Ansprüchen, dass die Mandanten die Verträge mit der PartG mbB abschließen und nicht mit dem letztlich zuständigen Rechtsanwalt.53 Erfasst würden „Verbindlichkeiten aus mandatsbezogenen Geschäftsbesorgungs-, Dienst- oder Werkverträgen“,54 und Ansprüche wegen vorvertraglicher Pflichtverletzungen,55 wenn sich die Anbahnung des Vertrags auf die PartG mbB beziehe56 und das sich realisierende Schadensrisiko einen Bezug zur freiberuflichen Tätigkeit aufweise.57 Daneben gelte die Haftungsbeschränkung grundsätzlich auch für Ansprüche aus Verträgen mit Schutzwirkung zugunsten Dritter,58 denn § 8 Abs. 4 S. 1 PartGG sei im Gegensatz zu den vertraglichen Haftungsbegrenzungen eine Haftungsbeschränkung auf gesellschaftsrechtlicher Ebene.59 Eine solche institutionelle Haftungsbeschränkung wirke nicht nur

53 Michalski/Römermann/Römermann, § 8 PartGG Rdn. 106; Prütting/Kilian, § 8 PartGG Rdn. 19g; Steuerberater Rechtshandbuch/Römermann/Dibbelt/Jähne, Kapitel 7 Rdn. 49; Kienzler, Die Partnerschaftsgesellschaft mit beschränkter Berufshaftung (PartG mbB) als gesetzgeberische Zwischenstation der Liberalisierung des Gesellschaftsrechts Freier Berufe, S. 99; Schumacher, Die Partnerschaftsgesellschaft mit beschränkter Berufshaftung für Rechtsanwälte, S. 36; Ring, WM 2014, 237 (239); Römermann/Dibbelt, Berater-Beilage zum Mandantenrundschreiben des Stollfuß-Verlages 7/2012; Römermann/Jähne, BB 2015, 579 (581). 54 Heckschen/Bretschneider, NotBZ 2013, 81 (91); Römermann/Praß, NZG 2012, 601 (603); Schulze, jurisPR-HaGesR 10/2012, Anm. 1; Werner, StBW 2013, 715 (717); ebenso in anderer Formulierung Beck’scher Onlinekommentar BORA/Römermann, § 59a BRAO Rdn. 135e; Michalski/Römermann/Römermann, § 8 PartGG Rdn. 108. 55 Michalski/Römermann/Römermann, § 8 PartGG Rdn. 108; Beck’scher Onlinekommentar BORA/Römermann, § 59a BRAO Rdn. 135e; Römermann/Jähne, PartG und PartG mbB, S. 47; Schumacher, Die Partnerschaftsgesellschaft mit beschränkter Berufshaftung für Rechtsanwälte, S. 115 f.; Heckschen/Bretschneider, NotBZ 2013, 81 (91); Römermann/ Praß, NZG 2012, 601 (603); Römermann/Praß, Stbg 2012, 319 (325); Schulze, jurisPR-HaGesR 10/2012, Anm. 1; Schumacher, NZG 2015, 379 (380 f.); Werner, StBW 2013, 715 (717). 56 Schulze, jurisPR-HaGesR 10/2012, Anm. 1. 57 Schumacher, NZG 2015, 379 (380 f.). 58 Michalski/Römermann/Römermann, § 8 PartGG Rdn. 108; Beck’scher Onlinekommentar BORA/Römermann, § 59a BRAO Rdn. 135e; Schumacher, Die Partnerschaftsgesellschaft mit beschränkter Berufshaftung für Rechtsanwälte, S. 118 ff./129; Vollkommer/Greger/ Heinemann/Heinemann, Anwaltshaftungsrecht, § 22 Rdn. 10c; Römermann/Dibbelt, BeraterBeilage zum Mandantenrundschreiben des Stollfuß-Verlages 7/2012; Römermann/Dibbelt, HFR 2013, 38 (46); Römermann/Praß, NZG 2012, 601 (603); Römermann/Praß, Stbg 2012, 319 (325); Wälzholz, DStR 2013, 2637 (2638) ebenso im Hinblick auf § 8 Abs. 2 PartGG BTDrucks. 12/6152, S. 18 li. Sp. 59 Römermann/Praß, Stbg 2012, 319 (326); zu § 8 Abs. 4 S. 1 PartGG als Haftungsbeschränkung kraft Gesetzes BT-Drucks. 17/10487, S. 14 li. Sp.; BR-Drucks. 309/12, S. 13; Beck’sches Handbuch der Personengesellschaften/Lochmann, § 20 Rdn. 100; Römermann/ Dibbelt, PartG und PartG mbB – was bringt die neue Rechtsformvariante?, S. 53; OffermannBurckart, AnwBl 2014, 474 (478); Ring, WM 2014, 237 (239); Römermann/Jähne, BB 2015, 579 (581); Ruppert, DStR 2013, 1623 (1625); Seibert, DB 2013, 1710 (1711); zur Wirkung von vertraglichen Haftungsbeschränkungsvereinbarungen zulasten Dritter vgl. Vollkommer/Greger/Heinemann/Heinemann, Anwaltshaftungsrecht, § 23 Rdn. 2.

§ 2 Haftung der Partner im Hinblick auf § 8 Abs. 4 PartGG

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gegenüber Vertragspartnern, sondern umfassend, d. h. auch gegenüber Dritten.60 Diese Einbeziehung von Dritten sei für die Berufsträger von besonderem Interesse, da die Rechtsprechung die Haftung gegenüber Dritten im Laufe der Zeit ausgedehnt habe.61 Hingegen werden Haftungsverbindlichkeiten, die einzelne Partner aus einem unmittelbar zwischen ihnen und dem Mandanten bzw. Auftraggeber abgeschlossenen Vertrag treffen, nach herrschender Meinung nicht von der Regelung des § 8 Abs. 4 PartGG erfasst.62 In diesem Fall mangele es an einer Verbindlichkeit der PartG mbB selbst, die von § 8 Abs. 4 S. 1 PartGG gefordert wird.63

60 Schumacher, Die Partnerschaftsgesellschaft mit beschränkter Berufshaftung für Rechtsanwälte, S. 120; Römermann/Dibbelt, HFR 2013, 38 (46); Römermann/Praß, NZG 2012, 601 (603); Römermann/Praß, Stbg 2012, 319 (326). 61 Römermann/Dibbelt, HFR 2013, 38 (46); Römermann/Praß, NZG 2012, 601 (603); Römermann/Praß, Stbg 2012, 319 (326). 62 BT-Drucks. 17/10487, S. 14 li. Sp.; BR-Drucks. 309/12, S. 13; Anwaltsverband BadenWürttemberg im Deutschen Anwaltverein e.V., Stellungnahme zum Referentenentwurf PartG mbB vom 12. März 2012, abrufbar unter http://www.av-bw.de/fileadmin/daten/interessenvertre tung/Stellungnahmen/PartG_mbB/12_03_12_AVBW_StN_PartG_mbB.pdf (letzter Abruf: 04. 10. 2014), S. 3; Gaier/Wolf/Göcken/Tauchert/Dahns, § 52 BRAO Rdn. 33a; Henssler/ Prütting/Henssler, § 8 PartGG Rdn. 61; Michalski/Römermann/Römermann, § 8 PartGG Rdn. 106; Prütting/Kilian, § 8 PartGG Rdn. 19g; Beck’sches Formularbuch Bürgerliches, Handels- und Wirtschaftsrecht/Blaum/Scholz, 1. Umwandlung einer Gesellschaft bürgerlichen Rechts in eine Partnerschaftsgesellschaft – Partnerschaftsvertrag zwischen Rechtsanwälten und Steuerberatern, Rdn. 25; Beck’sches Handbuch der Personengesellschaften/Lochmann, § 20 Rdn. 100; Fleischhauer/Preuß/Solveen, S. 268; Kazemi, PartGmbB – Partnerschaftsgesellschaft mit beschränkter Berufshaftung, S. 9; Kienzler, Die Partnerschaftsgesellschaft mit beschränkter Berufshaftung (PartG mbB) als gesetzgeberische Zwischenstation der Liberalisierung des Gesellschaftsrechts Freier Berufe, S. 91; Römermann/Dibbelt, PartG und PartG mbB – was bringt die neue Rechtsformvariante?, S. 52; Römermann/Jähne, PartG und PartG mbB, S. 46; Schumacher, Die Partnerschaftsgesellschaft mit beschränkter Berufshaftung für Rechtsanwälte, S. 36; Vollkommer/Greger/Heinemann/Heinemann, Anwaltshaftungsrecht, § 22 Rdn. 10c; Brügge, KP 2012, 176; Dahns, NJW-Spezial 2013, 446; Dallwig, VersR 2014, 19; Henssler, AnwBl 2014, 96 (97); Kilian, MDR 2013, 1137 (1139); Offermann-Burckart, AnwBl 2014, 474 (478); Ring, WM 2014, 237 (239); Römermann/Praß, NZG 2012, 601 (603); Ruppert, DStR 2013, 1623 (1625); Schumm, StuB 2013, 740 (741); Schulze, jurisPR-HaGesR 10/2012, Anm. 1; Seibert, DB 2013, 1710; Stockhausen, GmbH-StP 2014, 129 (130); Ulmer, AnwBl 2014, 806 (807); Uwer/Roeding, AnwBl 2013, 309; Wälzholz, DStR 2013, 2637 (2638); Werner, StBW 2013, 715 (717); Bundesrechtsanwaltskammer, Merkblatt zur PartGmbB, abrufbar unter http://www.brak.de/zur-rechtspolitik/national/berufsrecht/partnerschaftsgesell schaft/merkblatt-partgmbb/ (letzter Abruf: 04. 10. 2014), Punkt 6; Institut für freie Berufe Nürnberg, Gründungsinformation Nr. 4, Die Partnerschaftsgesellschaft, Partnerschaftsgesellschaft mit beschränkter Berufshaftung (Gesetzentwurf), abrufbar unter http://www.ifb.uni-erlan gen.de/fileadmin/ifb/doc/publikationen/gruendungsinfos/04_partnerschaftsgesellschaft.pdf (letzter Abruf: 07. 10. 2014), S. 8; Wirtschaftsprüferkammer, Die wichtigsten Fragen und Antworten zur PartGmbB aus Sicht des WP/vBP (Stand: 26. 07. 2013), abrufbar unter http:// www.wpk.de/mitglieder/praxishinweise/partgmbb/ (letzter Abruf: 04. 10. 2014), S. 3. 63 Kilian, MDR 2013, 1137 (1139).

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5. Kap.: Außenhaftung der PartG mbB und ihrer Partner

2. Deliktische Ansprüche Nach herrschender Meinung gilt die Haftungsbeschränkung nach § 8 Abs. 4 PartGG grundsätzlich auch für die deliktische Haftung.64 Dem ist zuzustimmen, denn der Wortlaut des § 8 Abs. 4 S. 1 PartGG unterscheidet gerade nicht zwischen vertraglichen und deliktischen Ansprüchen, sondern erfasst alle Verbindlichkeiten aus Schäden wegen fehlerhafter Berufsausübung, egal aus welchem Rechtsgrund. Allerdings muss nach zutreffender Literaturansicht im Rahmen der deliktischen Haftung wiederum differenziert werden zwischen deliktischen Ansprüchen, die sich unmittelbar gegen die Partnerschaftsgesellschaft richten, und solchen, die nur gegenüber einzelnen Partnern bestehen.65 Für deliktische Ansprüche, die sich lediglich gegen die einzelnen Partner richten, greife die Haftungsbeschränkung nicht ein.66 64 Michalski/Römermann/Römermann, § 8 PartGG Rdn. 109; Beck’scher Onlinekommentar BORA/Römermann, § 59a BRAO Rdn. 135e; Kilian, MDR 2013, 1137 (1139); Offermann-Burckart, AnwBl 2014, 474 (478); Römermann/Dibbelt, HFR 2013, 38 (47); Römermann/Praß, NZG 2012, 601 (603); Römermann/Praß, Stbg 2012, 319 (325); Ruppert, DStR 2013, 1623 (1625); Schulze, jurisPR-HaGesR 10/2012, Anm. 1; Schumacher, NJW 2015, 379 (383); Wertenbruch, NZG 2013, 1006 (1008); a. A. Kazemi, PartGmbB – Partnerschaftsgesellschaft mit beschränkter Berufshaftung, S. 9; Leitzen, DNotZ 2013, 596 (598); Posegga, DStR 2012, 611 (612); Wälzholz, DStR 2013, 2637 (2638); Werner, StBW 2013, 715 (717); Wirtschaftsprüferkammer, Die wichtigsten Fragen und Antworten zur PartGmbB aus Sicht des WP/vBP (Stand: 26. 07. 2013), abrufbar unter http://www.wpk.de/mitglieder/praxishinweise/ partgmbb/ (letzter Abruf: 04. 10. 2014), S. 3. 65 Beck’scher Onlinekommentar BORA/Römermann, § 59a BRAO Rdn. 135e; Weinbeer, in: Kluth, Jahrbuch des Kammer- und Berufsrechts 2011, S. 367 (382 f.); Kienzler, Die Partnerschaftsgesellschaft mit beschränkter Berufshaftung (PartG mbB) als gesetzgeberische Zwischenstation der Liberalisierung des Gesellschaftsrechts Freier Berufe, S. 94; Heckschen/ Bretschneider, NotBZ 2013, 81 (91); Römermann/Praß, NZG 2012, 601 (603). 66 BT-Drucks. 17/10487, S. 14 li. Sp.; BR-Drucks. 309/12, S. 13; Anwaltsverband BadenWürttemberg im Deutschen Anwaltverein e.V., Stellungnahme zum Referentenentwurf PartG mbB vom 12. März 2012, abrufbar unter http://www.av-bw.de/fileadmin/daten/interessenvertre tung/Stellungnahmen/PartG_mbB/12_03_12_AVBW_StN_PartG_mbB.pdf (letzter Abruf: 04. 10. 2014), S. 3; Gaier/Wolf/Göcken/Keller, § 51a BRAO Rdn. 15; Gaier/Wolf/Göcken/ Tauchert/Dahns, § 52 BRAO Rdn. 33a; Henssler/Prütting/Henssler, § 8 PartGG Rdn. 61; Michalski/Römermann/Römermann, § 8 PartGG Rdn. 109; Prütting/Kilian, § 8 PartGG Rdn. 19g; Beck’sches Handbuch der Personengesellschaften/Lochmann, § 20 Rdn. 100; Fleischhauer/Preuß/Solveen, S. 268; Westermann/Wertenbruch/Wertenbruch, § 34a Rdn. 998; Kazemi, PartGmbB – Partnerschaftsgesellschaft mit beschränkter Berufshaftung, S. 9; Salamon, Mein Weg in die Selbstständigkeit – Steuern und Recht, S. 23; Schumacher, Die Partnerschaftsgesellschaft mit beschränkter Berufshaftung für Rechtsanwälte, S. 36/124; Vollkommer/Greger/Heinemann/Heinemann, Anwaltshaftungsrecht, § 22 Rdn. 10c; Bachmann/ Schaloske, PHi 2013, 202 (203); Dahns, NJW-Spezial 2013, 446; Heckschen/Bretschneider, NotBZ 2013, 81 (91); Henssler, AnwBl 2014, 96 (97); Kilian, MDR 2013, 1137 (1139); Kraft, ZNotP 2013, 242 (243); Lerch/Lerch/Junkov, GmbHR 2012, R329 (R330); Posegga, DStR 2012, 611 (612); Ring, WM 2014, 237 (239); Römermann/Jähne, BB 2015, 579 (583); Römermann/Praß, NZG 2012, 601 (603); Römermann/Praß, Stbg 2012, 319 (325); Ruppert, DStR 2013, 1623 (1625); Schulze, jurisPR-HaGesR 10/2012, Anm. 1; Schumm, StuB 2012, 287; Schumm, StuB 2013, 740 (741); Seibert, DB 2013, 1710; Stockhausen, GmbH-StP 2014, 129 (130); Ulmer, AnwBl 2014, 806 (807); Uwer/Roeding, AnwBl 2013, 309; Wertenbruch, NZG

§ 2 Haftung der Partner im Hinblick auf § 8 Abs. 4 PartGG

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Dabei sei es auch irrelevant, ob die deliktische Haftung im Zuge der Mandatsbearbeitung eingetreten sei,67 denn in diesem Fall handele es sich nicht um eine Verbindlichkeit der Partnerschaftsgesellschaft.68 Die deliktische Haftung habe aber bei einer Beratungstätigkeit wie der des Rechtsanwalts kaum Praxisrelevanz,69 denn eine Pflichtverletzung in diesen Berufen führe meist lediglich zu einem Vermögensschaden70 und das Vermögen sei kein geschütztes Rechtsgut im Sinne des § 823 Abs. 1 BGB.71 Sofern Verbindlichkeiten aus deliktischen Handlungen der Partner nach § 31 BGB analog72 der Partnerschaftsgesellschaft zugerechnet würden und der deliktische Anspruch auf einem beruflichen Fehler beruhe,73 werden diese Verbindlichkeiten nach vorzugswürdiger absolut herrschender Meinung auch von der Haftungsbeschränkung nach § 8 Abs. 4 S. 1 PartGG erfasst,74 denn infolge der Zurechnung nach § 31 BGB analog entstehe eine Verbindlichkeit der Partnerschafts2013, 1006 (1008); Willerscheid, NWB 2013, 2490 (2491); Bundesrechtsanwaltskammer, Merkblatt zur PartGmbB, abrufbar unter http://www.brak.de/zur-rechtspolitik/national/berufs recht/partnerschaftsgesellschaft/merkblatt-partgmbb/ (letzter Abruf: 04. 10. 2014), Punkt 6; Institut für freie Berufe Nürnberg, Gründungsinformation Nr. 4, Die Partnerschaftsgesellschaft, Partnerschaftsgesellschaft mit beschränkter Berufshaftung (Gesetzentwurf), abrufbar unter http://www.ifb.uni-erlangen.de/fileadmin/ifb/doc/publikationen/gruendungsinfos/04_partner schaftsgesellschaft.pdf (letzter Abruf: 07. 10. 2014), S. 8. 67 Gaier/Wolf/Göcken/Keller, § 51a BRAO Rdn. 15; Henssler/Prütting/Henssler, § 8 PartGG Rdn. 61. 68 Anwaltsverband Baden-Württemberg im Deutschen Anwaltverein e.V., Stellungnahme zum Referentenentwurf PartG mbB vom 12. März 2012, abrufbar unter http://www.av-bw.de/fi leadmin/daten/interessenvertretung/Stellungnahmen/PartG_mbB/12_03_12_AVBW_StN_ PartG_mbB.pdf (letzter Abruf: 04. 10. 2014), S. 3; Kilian, MDR 2013, 1137 (1139). 69 Henssler, § 8 PartGG Rdn. 17; Kleine-Cosack, Vor §§ 51 – 51a BRAO Rdn. 5; Kazemi, PartGmbB – Partnerschaftsgesellschaft mit beschränkter Berufshaftung, S. 9; hingegen problematischer bei Heilberufen vgl. hierzu Henssler, § 8 PartGG Rdn. 17; Henssler, AnwBl 2014, 96 (103 f.). 70 Henssler, § 8 PartGG Rdn. 17; Schumacher, NJW 2015, 379 (382). 71 Henssler, § 8 PartGG Rdn. 17. 72 Michalski/Römermann/Römermann, § 8 PartGG Rdn. 109; Offermann-Burckart, AnwBl 2014, 474 (478); Ruppert, DStR 2013, 1623 (1625); Römermann/Dibbelt, HFR 2013, 38 (47); Schulze, jurisPR-HaGesR 10/2012, Anm. 1; Schumacher, NJW 2015, 379 (383); Ulmer, AnwBl 2014, 806 (808); zur Anwendbarkeit des § 31 BGB analog im Rahmen der Partnerschaftsgesellschaft BT-Drucks. 12/6152, S. 18 li. Sp. 73 Offermann-Burckart, AnwBl 2014, 474 (478); Römermann/Praß, Stbg 2012, 319 (325); Ruppert, DStR 2013, 1623 (1625); Schüppen, WPg 2013, 1193 (1200); Schulze, jurisPR-HaGesR 10/2012, Anm. 1; Schumacher, NJW 2015, 379 (383). 74 Beck’scher Onlinekommentar BORA/Römermann, § 59a BRAO Rdn. 135e; Kienzler, Die Partnerschaftsgesellschaft mit beschränkter Berufshaftung (PartG mbB) als gesetzgeberische Zwischenstation der Liberalisierung des Gesellschaftsrechts Freier Berufe, S. 94; Schumacher, Die Partnerschaftsgesellschaft mit beschränkter Berufshaftung für Rechtsanwälte, S. 129; Kilian, MDR 2013, 1137 (1139); Offermann-Burckart, AnwBl 2014, 474 (478); Römermann/Dibbelt, HFR 2013, 38 (47); Römermann/Jähne, BB 2015, 579 (583); Römermann/Praß, NZG 2012, 601 (603); Römermann/Praß, Stbg 2012, 319 (325); Ruppert, DStR 2013, 1623 (1625); Schulze, jurisPR-HaGesR 10/2012, Anm. 1; Ulmer, AnwBl 2014, 806 (808); Wertenbruch, NZG 2013, 1006 (1008).

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5. Kap.: Außenhaftung der PartG mbB und ihrer Partner

gesellschaft.75 Trotz der erfolgten Zurechnung und der Anwendung des § 8 Abs. 4 S. 1 PartGG bestehe aber die deliktische Eigenhaftung des jeweiligen Partners weiterhin.76 Die persönliche deliktische Haftung des Partners sei für diesen vor allem dann problematisch, wenn die Versicherung nicht zu leisten brauche, wie beispielsweise im Falle des § 103 VVG.77 Des Weiteren sei die deliktsrechtliche Haftung vor allem für solche Berufsträger sehr nachteilig, bei denen im Rahmen ihrer Tätigkeit häufig das Risiko bestehe, dass sie nach § 823 Abs. 1 BGB haften, wie beispielsweise bei den Heilberufen.78 Allerdings sei die Haftungsbeschränkung für die an der deliktischen Handlung unbeteiligten Partner eine erhebliche Erleichterung,79 denn somit würden sie nicht akzessorisch gemäß § 8 Abs. 1 PartGG für diese deliktischen Ansprüche haften.80 Bei einer Zurechnung nach § 31 BGB analog könne der Gläubiger folglich sowohl gegenüber der PartG mbB als auch gegenüber dem betroffenen Partner seine Ansprüche geltend machen.81 Diesen rechtssystematisch korrekten Ausführungen ist zuzustimmen, insbesondere da sie auch vollkommen vom Wortlaut des § 8 Abs. 4 PartGG gedeckt sind. II. Fehlerhafte Berufsausübung Daneben grenzt § 8 Abs. 4 S. 1 PartGG die erfassten Verbindlichkeiten auf solche aus „Schäden wegen fehlerhafter Berufsausübung“ ein.82 Die Auslegung der For75

Schumacher, Die Partnerschaftsgesellschaft mit beschränkter Berufshaftung für Rechtsanwälte, S. 129; Wertenbruch, NZG 2013, 1006 (1008). 76 Michalski/Römermann/Römermann, § 8 PartGG Rdn. 109; Beck’scher Onlinekommentar BORA/Römermann, § 59a BRAO Rdn. 135e; Westermann/Wertenbruch/Wertenbruch, § 34a Rdn. 998; Kienzler, Die Partnerschaftsgesellschaft mit beschränkter Berufshaftung (PartG mbB) als gesetzgeberische Zwischenstation der Liberalisierung des Gesellschaftsrechts Freier Berufe, S. 94; Schumacher, Die Partnerschaftsgesellschaft mit beschränkter Berufshaftung für Rechtsanwälte, S. 36/124/129; Heckschen/Bretschneider, NotBZ 2013, 81 (91); Römermann/Dibbelt, HFR 2013, 38 (47); Römermann/Praß, NZG 2012, 601 (603); Römermann/Praß, Stbg 2012, 319 (325); Schulze, jurisPR-HaGesR 10/2012, Anm. 1; Schumacher, NJW 2015, 379 (383); Wertenbruch, NZG 2013, 1006 (1008). 77 Römermann/Dibbelt, HFR 2013, 38 (47); Römermann/Praß, NZG 2012, 601 (603). 78 Henssler/Prütting/Henssler, § 8 PartGG Rdn. 61; Westermann/Wertenbruch/Wertenbruch, § 34a Rdn. 998; Lieder/Hoffmann, NJW 2015, 897 (901). 79 Westermann/Wertenbruch/Wertenbruch, § 34a Rdn. 998; Wertenbruch, NZG 2013, 1006 (1008); wohl a. A. Lieder/Hoffmann, NJW 2015, 897 (901). 80 Westermann/Wertenbruch/Wertenbruch, § 34a Rdn. 998; Wertenbruch, NZG 2013, 1006 (1008); Römermann/Jähne, BB 2015, 579 (583). 81 Beck’scher Onlinekommentar BORA/Römermann, § 59a BRAO Rdn. 135e; Heckschen/ Bretschneider, NotBZ 2013, 81 (91); Römermann/Dibbelt, HFR 2013, 38 (47); Römermann/ Praß, NZG 2012, 601 (603); Schulze, jurisPR-HaGesR 10/2012, Anm. 1. 82 BR-Drucks. 309/12, S. 13; Anwaltsverband Baden-Württemberg im Deutschen Anwaltverein e.V., Stellungnahme zum Referentenentwurf PartG mbB vom 12. März 2012, abrufbar unter http://www.av-bw.de/fileadmin/daten/interessenvertretung/Stellungnahmen/PartG_ mbB/12_03_12_AVBW_StN_PartG_mbB.pdf (letzter Abruf: 04. 10. 2014), S. 3; Kilian, NJW 2014, 1499 (1503); Posegga, DStR 2012, 611 (612); Römermann/Dibbelt, Berater-Beilage zum

§ 2 Haftung der Partner im Hinblick auf § 8 Abs. 4 PartGG

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mulierung „fehlerhafter Berufsausübung“ entspricht nach der absolut herrschenden Meinung in der Literatur derjenigen Auslegung des Begriffs „berufliche Fehler“ in § 8 Abs. 2 PartGG.83 Die Haftungsbeschränkung des § 8 Abs. 4 PartGG erstrecke sich daher lediglich auf solche Verbindlichkeiten, bei denen ansonsten § 8 Abs. 2 PartGG greifen würde.84 Die Literatur übt zu Recht dahingehend Kritik an dem Gesetzgeber, dass es nicht nachvollziehbar sei, warum der Gesetzgeber in § 8 Abs. 4 PartGG nicht denselben Begriff verwende wie in § 8 Abs. 2 PartGG.85 Eine gleichlautende Formulierung wäre aus Sicht der Literatur richtigerweise vorzugswürdig gewesen.86 Allerdings bestehe angesichts der Äußerungen im Gesetzgebungsverfahren kein Zweifel, dass mit den beiden Begriffen dasselbe gemeint sei,87 denn in den Gesetzgebungsmaterialien wird in der Begründung des Gesetzesentwurfes ausgeführt, dass „die Möglichkeit einer weiter gehenden Haftungsbeschränkung auf das Vermögen der Partnerschaft als bisher nur hinsichtlich der Haftung aus beruflichen Fehlern bestehen“88 soll.89 III. „Unterhalten“ der Berufshaftpflichtversicherung Des Weiteren ist es nach allgemeiner Meinung Voraussetzung für die Haftungsbeschränkung des § 8 Abs. 4 PartGG, dass die Partnerschaftsgesellschaft eine Mandantenrundschreiben des Stollfuß-Verlages 7/2012; Römermann/Praß, Stbg 2012, 319 (324). 83 Henssler/Prütting/Henssler, § 8 PartGG Rdn. 62; Michalski/Römermann/Römermann, § 8 PartGG Rdn. 107; Prütting/Kilian, § 8 PartGG Rdn. 19g; Beck’scher Onlinekommentar BORA/Römermann, § 59a BRAO Rdn. 135e; Borgmann/Jungk/Schwaiger/Jungk, § 37 Rdn. 43; Weinbeer, in: Kluth, Jahrbuch des Kammer- und Berufsrechts 2011, S. 367 (380); Kienzler, Die Partnerschaftsgesellschaft mit beschränkter Berufshaftung (PartG mbB) als gesetzgeberische Zwischenstation der Liberalisierung des Gesellschaftsrechts Freier Berufe, S. 91; Schumacher, Die Partnerschaftsgesellschaft mit beschränkter Berufshaftung für Rechtsanwälte, S. 91; Henssler, AnwBl 2014, 96 (97); Kilian, MDR 2013, 1137 (1139); Kreße, NJ 2013, 45 (49); Leitzen, DNotZ 2013, 596 (597 f.); Offermann-Burckart, AnwBl 2014, 474 (478); Römermann/Dibbelt, Berater-Beilage zum Mandantenrundschreiben des Stollfuß-Verlages 7/2012; Römermann/Dibbelt, HFR 2013, 38 (46); Römermann/Praß, NZG 2012, 601 (603); Römermann/Praß, Stbg 2012, 319 (325); Tröger/Pfaffinger, JZ 2013, 812 (814). 84 Michalski/Römermann/Römermann, § 8 PartGG Rdn. 107. 85 Römermann/Dibbelt, Berater-Beilage zum Mandantenrundschreiben des Stollfuß-Verlages 7/2012; Römermann/Dibbelt, HFR 2013, 38 (46); Römermann/Praß, NZG 2012, 601 (603); Römermann/Praß, Stbg 2012, 319 (325). 86 Römermann/Dibbelt, Berater-Beilage zum Mandantenrundschreiben des Stollfuß-Verlages 7/2012; Römermann/Dibbelt, HFR 2013, 38 (46). 87 Römermann/Dibbelt, Berater-Beilage zum Mandantenrundschreiben des Stollfuß-Verlages 7/2012; Römermann/Dibbelt, HFR 2013, 38 (46); Römermann/Praß, Stbg 2012, 319 (325). 88 BT-Drucks. 17/10487, S. 1, 11. 89 So auch zitiert bei Römermann/Dibbelt, Berater-Beilage zum Mandantenrundschreiben des Stollfuß-Verlages 7/2012; Römermann/Dibbelt, HFR 2013, 38 (46).

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5. Kap.: Außenhaftung der PartG mbB und ihrer Partner

Berufshaftpflichtversicherung, wie sie berufsrechtlich vorgeschrieben ist, unterhält.90 1. Definition Unterhalten wird eine derartige Berufshaftpflichtversicherung, wenn sie „abgeschlossen worden ist und im Zeitpunkt der schädigenden Handlung Versicherungsschutz besteht.“91 Der jeweilige Berufsfehler ist hierbei nach zutreffender Literaturansicht die schädigende Handlung.92 Die Partnerschaftsgesellschaft selbst müsse diese Versicherung unterhalten.93 Die Versicherung ist, wie in der Literatur immer wieder betont wird, für das Eingreifen der Haftungsbeschränkung gemäß § 8 Abs. 4 PartGG essentiell.94 Sofern sie nicht unterhalten werde, gelte die Haftungsbeschränkung des § 8 Abs. 4 PartGG nicht,95 sondern die Haftungsgrundsätze der § 8 90 BT-Drucks. 17/10487, S. 14; BR-Drucks. 309/12, S. 14; Gaier/Wolf/Göcken/Keller, § 51a BRAO Rdn. 17; MüKoBGB/Schäfer, § 8 PartGG Rdn. 43; Schwerdtfeger/Wegner/ Bonacker, S. 2174 Rdn. 65; Ulmer/Schäfer/Schäfer, § 8 PartGG Rdn. 43; Beck’sches Formularbuch für die Anwaltskanzlei/Henssler, B. I. 3. Anm. 28; Kölner Handbuch Gesellschaftsrecht/S. Thouet, Kapitel 1 Rdn. 415; Kazemi, PartGmbB – Partnerschaftsgesellschaft mit beschränkter Berufshaftung, S. 9; Kienzler, Die Partnerschaftsgesellschaft mit beschränkter Berufshaftung (PartG mbB) als gesetzgeberische Zwischenstation der Liberalisierung des Gesellschaftsrechts Freier Berufe, S. 99; Schumacher, Die Partnerschaftsgesellschaft mit beschränkter Berufshaftung für Rechtsanwälte, S. 37/146/152; George/Schmolinske/Wiedenhaupt, PFB 2013, 342; Kilian, MDR 2013, 1137 (1140); Lieder/Hoffmann, NJW 2015, 897/ 899; Römermann/Jähne, BB 2015, 579 (580); Schüppen, WPg 2013, 1193 (1195); Seibert, DB 2013, 1710 (1712); Ulmer, AnwBl 2014, 806 (807); Willerscheid, NWB 2013, 2490 (2491). 91 BT-Drucks. 17/10487, S. 14; BR-Drucks. 309/12, S. 14; ähnlich Gaier/Wolf/Göcken/ Keller, § 51a BRAO Rdn. 17; Henssler/Prütting/Henssler, § 8 PartGG Rdn. 59; Michalski/ Römermann/Römermann, § 8 PartGG Rdn. 82; Beck’sches Formularbuch für die Anwaltskanzlei/Henssler, B. I. 3. Anm. 28; Vollkommer/Greger/Heinemann/Heinemann, Anwaltshaftungsrecht, § 22 Rdn. 10b; George/Schmolinske/Wiedenhaupt, PFB 2013, 342; Henssler, AnwBl 2014, 96 (97); Leitzen, DNotZ 2013, 596 (600); Offermann-Burckart, AnwBl 2014, 474 (477); Pestke/Michel, Stbg 2013, 366 (367); Posegga, DStR 2012, 611 (612); Ring, WM 2014, 237 (240); Römermann/Jähne, BB 2015, 579 (580); Römermann/Praß, NZG 2012, 601 (603); Schüppen, WPg 2013, 1193 (1195); Ulmer, AnwBl 2014, 806 (807); a. A. Henssler/Prütting/ Diller, § 51a BRAO Rdn. 8. 92 Beck’sches Formularbuch für die Anwaltskanzlei/Henssler, B. I. 3. Anm. 28; Henssler, AnwBl 2014, 96 (97). 93 Gladys, DStR 2014, 2596; Kreße, NJ 2013, 45 (49); Leitzen, DNotZ 2013, 596 (599); Römermann/Praß, NZG 2012, 601 (603); Uwer/Roeding, AnwBl 2013, 309 (310). 94 MüKoBGB/Schäfer, § 8 PartGG Rdn. 43; Ulmer/Schäfer/Schäfer, § 8 PartGG Rdn. 43; Kienzler, Die Partnerschaftsgesellschaft mit beschränkter Berufshaftung (PartG mbB) als gesetzgeberische Zwischenstation der Liberalisierung des Gesellschaftsrechts Freier Berufe, S. 84; Linardatos, VersR 2013, 1488 (1489). 95 Beck’sches Formularbuch für die Anwaltskanzlei/Henssler, B. I. 3 Anm. 19; Kienzler, Die Partnerschaftsgesellschaft mit beschränkter Berufshaftung (PartG mbB) als gesetzgeberische Zwischenstation der Liberalisierung des Gesellschaftsrechts Freier Berufe, S. 92; Dallwig, VersR 2014, 19 (20); Heckschen/Bretschneider, NotBZ 2013, 81 (92); Posegga, DStR 2012, 611 (613); Ring, WM 2014, 237 (241); Uwer/Roeding, AnwBl 2013, 309 (310).

§ 2 Haftung der Partner im Hinblick auf § 8 Abs. 4 PartGG

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Abs. 1 und Abs. 2 PartGG.96 Dies sei unter anderem dann der Fall, wenn die Versicherung gekündigt werde97 oder der Vertrag mit der Versicherung über den Abschluss der Berufshaftpflichtversicherung nicht wirksam sei.98 Problematisch sei die Situation, wenn die Versicherungsbedingungen im weiteren Versicherungsverlauf geändert würden und dann zwar noch eine Berufshaftpflichtversicherung bestehe, diese aber nicht mehr den gesetzlichen Anforderungen genüge.99 Sobald eine solche Änderung eintrete, sei der Versicherer gemäß § 51a Abs. 2 BRAO in Verbindung mit § 51 Abs. 6 S. 1 und Abs. 2 BRAO verpflichtet, dies der zuständigen Rechtsanwaltskammer mitzuteilen.100 Mangels Erfordernis der Zulassung der PartG mbB101 könne die Rechtsanwaltskammer aber keinen Widerruf der Zulassung nach § 14 Abs. 2 Nr. 9 BRAO erlassen.102 Infolge der Verpflichtung des Kammervorstands zur Verschwiegenheit nach § 76 BRAO bestehe keine Möglichkeit des Kammervorstands zur Mitteilung des Sachverhalts an das Partnerschaftsregister.103 Diese Situation scheint für Gläubiger sehr ungünstig zu sein, da die Versicherung nicht mehr den gesetzlichen Anforderungen nach § 51a BRAO entspricht, die PartG mbB aber gleichzeitig als solche im Partnerschaftsregister eingetragen bleibt. Allerdings wird der Schutz der Gläubiger nach richtiger Literaturansicht durch § 8 Abs. 4 S. 1 PartGG selbst gewährleistet.104 Denn der Wortlaut des § 8 Abs. 4 S. 1 PartGG ist eindeutig. Wie bereits oben dargestellt, verlange § 8 Abs. 4 S. 1 PartGG ein Unterhalten einer zu diesem Zweck durch Gesetz vorgegebenen Berufshaftpflichtversicherung.105 Sobald sich die Versicherungsbedingungen ändern und die Berufshaftpflichtversicherung nicht mehr den gesetzlichen Anforderungen 96

BT-Drucks. 17/10487, S. 15 re. Sp.; Bundesrechtsanwaltskammer, Stellungnahme zur Begrenzung der Haftung bei der Partnerschaftsgesellschaft und Änderung weiterer Regelungen vom Mai 2011, abrufbar unter http://www.brak.de/zur-rechtspolitik/stellungnahmen-pdf/stel lungnahmen-deutschland/2011/mai/stellungnahme-der-brak-2011-31.pdf (letzter Abruf: 04. 10. 2014), S. 5; Beck’sches Formularbuch für die Anwaltskanzlei/Henssler, B. I. 3. Anm. 19; Kienzler, Die Partnerschaftsgesellschaft mit beschränkter Berufshaftung (PartG mbB) als gesetzgeberische Zwischenstation der Liberalisierung des Gesellschaftsrechts Freier Berufe, S. 88/92; Dallwig, VersR 2014, 19 (20); Heckschen/Bretschneider, NotBZ 2013, 81 (92); Posegga, DStR 2012, 611 (613); Ring, WM 2014, 237 (241); zur Geltung des § 8 Abs. 2 PartGG Uwer/Roeding, AnwBl 2013, 309 (310). 97 Henssler/Prütting/Henssler, § 8 PartGG Rdn. 59; Beck’sches Formularbuch für die Anwaltskanzlei/Henssler, B. I. 3. Anm. 19; Henssler, AnwBl 2014, 96 (97); Vollkommer/ Greger/Heinemann/Heinemann, Anwaltshaftungsrecht, § 22 Rdn. 10b; Willerscheid, NWB 2013, 2490 (2491 f.). 98 MüKoBGB/Schäfer, § 8 PartGG Rdn. 43; Ulmer/Schäfer/Schäfer, § 8 PartGG Rdn. 43. 99 Offermann-Burckart, AnwBl 2014, 474 (477). 100 Offermann-Burckart, AnwBl 2014, 474 (477). 101 Zur nicht erfolgenden berufsrechtlichen Zulassung einer PartG mbB BR-Drucks. 309/ 12, S. 15 f. 102 Offermann-Burckart, AnwBl 2014, 474 (477). 103 Offermann-Burckart, AnwBl 2014, 474 (477). 104 Offermann-Burckart, AnwBl 2014, 474 (477). 105 Offermann-Burckart, AnwBl 2014, 474 (477).

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5. Kap.: Außenhaftung der PartG mbB und ihrer Partner

entspricht, werde somit die durch Gesetz vorgegebene Berufshaftpflichtversicherung nicht mehr unterhalten.106 Die Haftungsbeschränkung nach § 8 Abs. 4 S. 1 PartGG entfalle107 und die Partner würden gemäß § 8 Abs. 1 und Abs. 2 PartGG haften.108 2. Kein Erfordernis einer Leistung durch die Versicherung für das Bestehen der Haftungsbeschränkung Für die Haftungsbeschränkung nach § 8 Abs. 4 PartGG ist entsprechend der allgemeinen Meinung die tatsächliche Deckung des Schadens durch die Versicherung nicht erforderlich,109 denn nach dem Willen des Gesetzgebers solle die Haftungsbeschränkung auch dann gelten, wenn die Berufshaftpflichtversicherung in der jeweiligen Situation nicht zur Leistung verpflichtet sei.110 Eine Situation, in der keine 106 Offermann-Burckart, AnwBl 2014, 474 (477); Uwer/Roeding, AnwBl 2013, 309 (310); ähnlich auch Schumacher, Die Partnerschaftsgesellschaft mit beschränkter Berufshaftung für Rechtsanwälte, S. 209; Willerscheid, NWB 2013, 2490 (2491 f.). 107 Offermann-Burckart, AnwBl 2014, 474 (477/479); Michalski/Römermann/Römermann, § 8 PartGG Rdn. 103; ähnlich auch Willerscheid, NWB 2013, 2490 (2491 f.). 108 Offermann-Burckart, AnwBl 2014, 474 (477); Michalski/Römermann/Römermann, § 8 PartGG Rdn. 103; Uwer/Roeding, AnwBl 2013, 309 (310). 109 BT-Drucks. 17/10487, S. 14 li. Sp. unten/re. Sp. oben; Henssler/Prütting/Henssler, § 8 PartGG Rdn. 59; Henssler/Strohn/Hirtz, § 8 PartGG Rdn. 30; Beck’sches Formularbuch für die Anwaltskanzlei/Henssler, B. I. 3. Anm. 28; Münchener Anwaltshandbuch Personengesellschaftsrecht/Friel, § 13 Rdn. 50; Steuerberater Rechtshandbuch/Römermann/Dibbelt/Jähne, Kapitel 7 Rdn. 47; Weise/Krauß/Giehl, 7.3.2.1 Rdn. 25; Fitzner, Der Patentanwalt, S. 37 Rdn. 170; Kazemi, PartGmbB – Partnerschaftsgesellschaft mit beschränkter Berufshaftung, S. 10; Kienzler, Die Partnerschaftsgesellschaft mit beschränkter Berufshaftung (PartG mbB) als gesetzgeberische Zwischenstation der Liberalisierung des Gesellschaftsrechts Freier Berufe, S. 86/92/94 f.; Schumacher, Die Partnerschaftsgesellschaft mit beschränkter Berufshaftung für Rechtsanwälte, S. 41/97; Vollkommer/Greger/Heinemann/Heinemann, Anwaltshaftungsrecht, § 22 Rdn. 10b; Dahns, NJW-Spezial 2013, 446; Friedel, AnwZert HaGesR 20/2012, Anm. 1; Gladys, DStR 2014, 2596; Grunewald, GWR 2013, 393; Kilian, MDR 2013, 1137 (1141); Offermann-Burckart, AnwBl 2014, 474 (478); Posegga, DStR 2012, 611 (612); Ring, WM 2014, 237 (239); Römermann, AnwBl 2012, 288 (290); Römermann, NJW 2013, 2305 (2309); Römermann/Jähne, BB 2015, 579 (580); Römermann/Praß, NZG 2012, 601 (603); Schüppen, WPg 2013, 1193 (1195); Seibert, DB 2013, 1710 (1712); Tröger/Pfaffinger, JZ 2013, 812 (815); Ulmer, AnwBl 2014, 806 (807); Uwer/Roeding, AnwBl 2013, 309 (311); Werner, StBW 2013, 715 (716); Willerscheid, NWB 2013, 2490 (2492). 110 BT-Drucks. 17/10487, S. 14 li. Sp.; BR-Drucks. 309/12, S. 13; Henssler/Prütting/ Henssler, § 8 PartGG Rdn. 64; Henssler/Strohn/Hirtz, § 8 PartGG Rdn. 30; Michalski/Römermann/Römermann, § 8 PartGG Rdn. 82; MüKoBGB/Schäfer, § 8 PartGG Rdn. 43; Ulmer/ Schäfer/Schäfer, § 8 PartGG Rdn. 43; Beck’sches Handbuch der Personengesellschaften/ Lochmann, § 20 Rdn. 100; Fleischhauer/Preuß/Solveen, S. 268; Weise/Krauß/Giehl, 7.3.2.1 Rdn. 25; Vollkommer/Greger/Heinemann/Heinemann, Anwaltshaftungsrecht, § 22 Rdn. 10b; Henssler, AnwBl 2014, 96 (97); Kilian, MDR 2013, 1137 (1141); Leitzen, DNotZ 2013, 596 (598); Leuering, NZG 2013, 1001 (1004); Offermann-Burckart, AnwBl 2014, 474 (481); Ring, WM 2014, 237 (239); Römermann, AnwBl 2012, 288 (290); Schüppen, WPg 2013, 1193 (1195); Seibert, DB 2013, 1710 (1712); Tröger/Pfaffinger, JZ 2013, 812 (815); Ulmer, AnwBl 2014, 806 (807); Uwer/Roeding, AnwBl 2013, 483; Willerscheid, NWB 2013, 2490 (2492).

§ 2 Haftung der Partner im Hinblick auf § 8 Abs. 4 PartGG

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Ersatzleistung durch die Versicherung erfolge, könne beispielsweise dann eintreten, wenn die Jahreshöchstsumme durch andere Haftungsfälle aufgebraucht wurde,111 der Schaden die Versicherungssumme übersteige112 oder der Schaden vorsätzlich und widerrechtlich bei dem Dritten herbeigeführt wurde, § 103 VVG.113 In einer solchen Konstellation haftet den Gläubigern nach zutreffender allgemeiner Meinung, abgesehen von ggf. bestehenden deliktischen Ansprüchen gegen Partner der PartG mbB,114 das Gesellschaftsvermögen.115 Die Tatsache, dass durch die Haftungsbeschränkung nach § 8 Abs. 4 S. 1 PartGG in Kombination mit der Nichtleistung der Berufshaftpflichtversicherung Schutzlücken entstehen können, sei für das Bestehen der Haftungsbeschränkung nach § 8 Abs. 4 PartGG unbeachtlich,116 denn die Haftungsbeschränkung gelte kraft Rechtsform,117 sodass sie bei Vorliegen der gesetzlich geregelten Voraussetzungen stets zur Anwendung komme.118 Die Deckung des Schadens habe der Gesetzgeber nicht zur Bedingung der Haftungsbeschränkung gemacht, sondern lediglich das Unterhalten der Berufshaftpflicht-

111 MüKoBGB/Schäfer, § 8 PartGG Rdn. 43; Ulmer/Schäfer/Schäfer, § 8 PartGG Rdn. 43; Beck’sches Handbuch der Personengesellschaften/Lochmann, § 20 Rdn. 100; Kilian, MDR 2013, 1137 (1141); Leuering, NZG 2013, 1001 (1004); Seibert, DB 2013, 1710 (1712). 112 BT-Drucks. 17/10487, S. 14 li. Sp.; BR-Drucks. 309/12, S. 13; Henssler/Prütting/ Henssler, § 8 PartGG Rdn. 64; MüKoBGB/Schäfer, § 8 PartGG Rdn. 43; Ulmer/Schäfer/ Schäfer, § 8 PartGG Rdn. 43; Fleischhauer/Preuß/Solveen, S. 268; Kazemi, PartGmbB – Partnerschaftsgesellschaft mit beschränkter Berufshaftung, S. 10; Henssler, AnwBl 2014, 96 (97); Kilian, MDR 2013, 1137 (1141); Leitzen, DNotZ 2013, 596 (598); Leuering, NZG 2013, 1001 (1004); Offermann-Burckart, AnwBl 2014, 474 (478); Ring, WM 2014, 237 (239); Römermann/Jähne, BB 2015, 579 (581); Römermann/Praß, Stbg 2012, 319 (325 f.); Ruppert, DStR 2013, 1623 (1625); Uwer/Roeding, AnwBl 2013, 309 (311); Werner, StBW 2013, 715 (716). 113 BT-Drucks. 17/10487, S. 14 li. Sp.; BR-Drucks. 309/12, S. 13; Henssler/Prütting/ Henssler, § 8 PartGG Rdn. 64; Beck’sches Handbuch der Personengesellschaften/Lochmann, § 20 Rdn. 100; Fleischhauer/Preuß/Solveen, S. 268; Westermann/Wertenbruch/Wertenbruch, § 34a Rdn. 997a; Henssler, AnwBl 2014, 96 (97); Leitzen, DNotZ 2013, 596 (598); OffermannBurckart, AnwBl 2014, 474 (478); Ring, WM 2014, 237 (239); Römermann, NJW 2013, 2305 (2309); Römermann/Praß, NZG 2012, 601 (603); Seibert, DB 2013, 1710 (1712); Uwer/ Roeding, AnwBl 2013, 309 (311). 114 Uwer/Roeding, AnwBl 2013, 309 (311). 115 Offermann-Burckart, AnwBl 2014, 474 (478); Seibert, DB 2013, 1710 (1712); Uwer/ Roeding, AnwBl 2013, 309 (311). 116 Vollkommer/Greger/Heinemann/Heinemann, Anwaltshaftungsrecht, § 22 Rdn. 10d; Henssler, AnwBl 2014, 96 (97). 117 BT-Drucks. 17/10487, S. 14 li. Sp.; BR-Drucks. 309/12, S. 13; Beck’sches Handbuch der Personengesellschaften/Lochmann, § 20 Rdn. 100; zu § 8 Abs. 4 S. 1 PartGG als Haftungsbeschränkung kraft Gesetzes Römermann/Dibbelt, PartG und PartG mbB – was bringt die neue Rechtsformvariante?, S. 53; Schmitz/Lorey/Harder, Berufsrecht und Haftung der Wirtschaftsprüfer, S. 47; Offermann-Burckart, AnwBl 2014, 474 (478); Ring, WM 2014, 237 (239); Römermann/Jähne, BB 2015, 579 (581); Römermann/Praß, Stbg 2012, 319 (326); Ruppert, DStR 2013, 1623 (1625); Seibert, DB 2013, 1710 (1711). 118 Beck’sches Handbuch der Personengesellschaften/Lochmann, § 20 Rdn. 100.

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5. Kap.: Außenhaftung der PartG mbB und ihrer Partner

versicherung.119 Zudem habe der Gesetzgeber bei der Festsetzung der Mindestversicherungssumme auf 2.500.000 Euro in § 51a BRAO die Interessen der Gesellschafter und der Gläubiger abgewogen.120 Diese Interessenabwägung würde ausgehebelt werden, wenn der Schutz der Gläubiger übermäßig ausgedehnt würde und die Haftungsbeschränkung immer entfallen würde, wenn die Versicherung nicht den vollen Schaden decke.121 Gerade in diesen Situationen zeige sich der Sinn der institutionellen Haftungsbeschränkung nach § 8 Abs. 4 PartGG, nämlich der Schutz des Privatvermögens, sobald weder die Versicherung noch das Gesellschaftsvermögen die Ansprüche der Gläubiger befriedigen können.122 Dieser Argumentationslinie der Literatur ist vollumfänglich zuzustimmen. Wäre man nämlich sicher, dass alle Schäden von der Versicherung gedeckt werden würden, könnte man auf die Rechtsformvariante der PartG mbB verzichten und die Berufsträger auf den Abschluss einer Versicherung mit der Versicherungssumme von 2.500.000 Euro verweisen. Richtigerweise führt die Literatur für das Fortbestehen der Haftungsbeschränkung auch den Gesetzeswortlaut von § 8 Abs. 4 S. 1 PartGG an.123 Denn das Gesetz spreche nicht von „soweit“, sondern ausdrücklich davon, dass die Haftungsbeschränkung eingreife, „wenn“ die Partnerschaftsgesellschaft die spezifische Berufshaftpflichtversicherung unterhalte.124

B. Rechtsfolgen des § 8 Abs. 4 PartGG I. Haftungsbeschränkung auf das Gesellschaftsvermögen Den Gläubigern haftet für Ansprüche gegen die Partnerschaftsgesellschaft infolge von Schäden wegen fehlerhafter Berufsausübung gemäß § 8 Abs. 4 S. 1 PartGG nur das Gesellschaftsvermögen der PartG mbB.125 Bei § 8 Abs. 4 S. 1 PartGG handelt es 119

Ring, WM 2014, 237 (239). MüKoBGB/Schäfer, § 8 PartGG Rdn. 43; Ulmer/Schäfer/Schäfer, § 8 PartGG Rdn. 43; Seibert, DB 2013, 1710 (1712). 121 MüKoBGB/Schäfer, § 8 PartGG Rdn. 43; Ulmer/Schäfer/Schäfer, § 8 PartGG Rdn. 43. 122 Henssler/Prütting/Diller, § 51a BRAO Rdn. 25. 123 Schüppen, WPg 2013, 1193 (1195); Seibert, DB 2013, 1710 (1712). 124 Römermann/Jähne, BB 2015, 579 (580); Schüppen, WPg 2013, 1193 (1195); Seibert, DB 2013, 1710 (1712); Kienzler, Die Partnerschaftsgesellschaft mit beschränkter Berufshaftung (PartG mbB) als gesetzgeberische Zwischenstation der Liberalisierung des Gesellschaftsrechts Freier Berufe, S. 95. 125 BT-Drucks. 17/10487, S. 17; Gaier/Wolf/Göcken/Keller, § 51a BRAO Rdn. 13; Gaier/ Wolf/Göcken/Tauchert/Dahns, § 52 BRAO Rdn. 33a; Fleischhauer/Preuß/Solveen, S. 268; Münchener Anwaltshandbuch Personengesellschaftsrecht/von Unger/Friel, § 15 Rdn. 156; Münchener Handbuch des Gesellschaftsrechts Band 1/Salger, § 45a Rdn. 17; Weise/Krauß/ Giehl, 7.3.2.1 Rdn. 23; Fitzner, Der Patentanwalt, S. 37 Rdn. 170; Römermann/Dibbelt, PartG und PartG mbB – was bringt die neue Rechtsformvariante?, S. 53; Römermann/Jähne, PartG und PartG mbB, S. 48; Vollkommer/Greger/Heinemann/Heinemann, Anwaltshaftungsrecht, § 22 Rdn. 10d; George/Schmolinske/Wiedenhaupt, PFB 2013, 342; Gluth/Rund, AO-StB 2014, 120

§ 2 Haftung der Partner im Hinblick auf § 8 Abs. 4 PartGG

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sich nach allgemeiner und richtiger Meinung um eine institutionelle Haftungsbeschränkung.126 Dass die Haftungsbeschränkung kraft Rechtsform eintrete, ergebe sich bereits aus dem Wortlaut von § 8 Abs. 4 S. 1 PartGG.127 Die Literatur hat die Ähnlichkeit der Formulierung in § 8 Abs. 4 S. 1 PartGG mit derjenigen in § 13 Abs. 2 GmbHG erkannt, der für die GmbH die Beschränkung der Haftung auf das Gesellschaftsvermögen anordnet.128 Daneben sei eine akzessorische Haftung der Partner nach § 8 Abs. 1 PartGG für die unter § 8 Abs. 4 PartGG fallenden Verbindlichkeiten nach allgemeiner Meinung ausgeschlossen.129 § 8 Abs. 2 PartGG, der innerhalb der Partnerschaftsgesellschaft die Beschränkung der Haftung auf die mit

S3 (S25); Gluth/Rund, ErbStB 2014, S3 (S25); Gluth/Rund, EStB 2014, S3 (S25); Gluth/Rund, GmbH-StB 2014, S3 (S25); Gluth/Rund, UStB 2014, S3 (S25); Henssler, AnwBl 2014, 96 (97); Ring, WM 2014, 237 (239); Römermann/Jähne, BB 2015, 579 (583); Römermann/Jähne, NWB 2014, 1376 (1377 f.); Römermann/Praß, Stbg 2012, 319 (325); Schumm, StuB 2013, 740 (741); Sommer/Treptow, NJW 2013, 3269 (3271); Ulmer, AnwBl 2014, 806 (808); Tröger/Pfaffinger, JZ 2013, 812 (814); Wälzholz, DStR 2013, 2637 (2638); Willerscheid, NWB 2013, 2490 (2491); Wischemeyer/Honisch, NJW 2014, 881 (883); Bundesrechtsanwaltskammer, Merkblatt zur PartGmbB, abrufbar unter http://www.brak.de/zur-rechtspolitik/national/berufsrecht/partner schaftsgesellschaft/merkblatt-partgmbb/ (letzter Abruf: 04. 10. 2014), Punkt 6. 126 BT-Drucks. 17/10487, S. 14 li. Sp.; BR-Drucks. 309/12, S. 13; Beck’sches Handbuch der Personengesellschaften/Lochmann, § 20 Rdn. 100; Weise/Krauß/Giehl, 7.3.2.1 Rdn. 23; Römermann/Jähne, PartG und PartG mbB, S. 48; Schumacher, Die Partnerschaftsgesellschaft mit beschränkter Berufshaftung für Rechtsanwälte, S. 31; Henssler, AnwBl 2014, 96 (97); Offermann-Burckart, AnwBl 2014, 474 (478); Ring, WM 2014, 237 (239); Römermann/Jähne, BB 2015, 579 (581); Römermann/Praß, Stbg 2012, 319 (326); Ruppert, DStR 2013, 1623 (1625); Seibert, DB 2013, 1710 (1711). 127 Seibert, DB 2013, 1710 (1711). 128 Römermann/Dibbelt, PartG und PartG mbB – was bringt die neue Rechtsformvariante?, S. 53; Römermann/Jähne, PartG und PartG mbB, S. 48; Seibert, DB 2013, 1710 (1711). 129 BT-Drucks. 17/10487, S. 14 li. Sp., S. 17 re. Sp.; BR-Drucks. 309/12, S. 13; Bundessteuerberaterkammer, Stellungnahme zum Referentenentwurf PartG mbB vom 14. März 2012, abrufbar unter https://www.bstbk.de/de/presse/stellungnahmen/archiv/20120314_1_stellungnah me_bstbk/index.html (letzter Abruf: 04. 10. 2014), S. 4; Henssler/Prütting/Henssler, § 8 PartGG Rdn. 63; Borgmann/Jungk/Schwaiger/Jungk, § 37 Rdn. 43; Fleischhauer/Preuß/Solveen, S. 268; Kölner Handbuch Gesellschaftsrecht/S. Thouet, Kapitel 1 Rdn. 415; Münchener Anwaltshandbuch Personengesellschaftsrecht/von Unger/Friel, § 15 Rdn. 156; Münchener Handbuch des Gesellschaftsrechts Band 1/Salger, § 45a Rdn. 9; Fitzner, Der Patentanwalt, S. 37 Rdn. 166/170; Kazemi, PartGmbB – Partnerschaftsgesellschaft mit beschränkter Berufshaftung, S. 10; Salamon, Mein Weg in die Selbstständigkeit – Steuern und Recht, S. 23; Vollkommer/Greger/Heinemann/Heinemann, Anwaltshaftungsrecht, § 22 Rdn. 10d; Henssler/ Deckenbrock, ZAP 2013, 167 (173); Henssler/Deckenbrock, ZAP 2014, 239 (242); George/ Schmolinske/Wiedenhaupt, PFB 2013, 342; Lerch/Lerch/Junkov, GmbHR 2012, R329; Lieder/ Hoffmann, NJW 2015, 897; Lohbeck, JSE 2013, 5 (15); Posegga, DStR 2012, 611 (612); Ring, WM 2014, 237 (239); Ruppert, DStR 2013, 1623 (1625); Schmidt-Keßeler, DStZ 2012, 741 (742); Schulze, jurisPR-HaGesR 10/2012, Anm. 1; Schumm, StuB 2012, 287; Sommer/Treptow, NJW 2013, 3269 (3271); Tröger/Pfaffinger, JZ 2013, 812 (814); Ulmer, AnwBl 2014, 806 (808); Wischemeyer/Honisch, NJW 2014, 881 (883); Bundesrechtsanwaltskammer, Merkblatt zur PartGmbB, abrufbar unter http://www.brak.de/zur-rechtspolitik/national/berufsrecht/partner schaftsgesellschaft/merkblatt-partgmbb/ (letzter Abruf: 04. 10. 2014), Punkt 6.

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5. Kap.: Außenhaftung der PartG mbB und ihrer Partner

der Bearbeitung befassten Partner regelt, gelte bei der PartG mbB nicht, soweit die Voraussetzungen des § 8 Abs. 4 S. 1 PartGG erfüllt sind.130 II. Erfasste Schäden Die Haftungsbeschränkung gilt nach herrschender Meinung in der Literatur für alle Schadensarten im Sinne der §§ 249 ff. BGB.131 Dem ist zuzustimmen, denn der Wortlaut des § 8 Abs. 4 PartGG deutet nicht auf eine Differenzierung zwischen verschiedenen Schadensarten hin. Auch der Gesetzgeber der Novellierung des PartGG hat während des Gesetzgebungsverfahrens keine Äußerung zur Unterscheidung zwischen verschiedenen Schadensarten getätigt. Nach der gesetzgeberischen Intention sollte den freien Berufen durch § 8 Abs. 4 PartGG eine Sicherheit in Bezug auf die persönliche Haftung bei Berufsfehlern geschaffen werden.132 Diese Sicherheit ist aber nur bei der Erfassung jeglicher Schäden zu erreichen.

C. Vorzüge für Partner bei einer Tätigkeit in einer PartG mbB gegenüber einer Tätigkeit in einer Partnerschaftsgesellschaft Bei einer PartG mbB stellen sich, wie von der Literatur erfreut und vollkommen zu Recht festgestellt wurde, Abgrenzungsprobleme, wie sie bei § 8 Abs. 2 PartGG auftreten, nicht.133 Im Gegensatz zu der Regelung in § 8 Abs. 2 PartGG müsse bei § 8 Abs. 4 PartGG nicht geklärt werden, welcher bzw. welche Partner mit dem Auftrag befasst waren.134 Die im Hinblick auf § 8 Abs. 2 PartGG vorhandene Versuchung, das Mandat durch möglichst wenige Partner zu bearbeiten, um die Haftung zu begrenzen, bestehe daher bei der PartG mbB nicht.135 Dies sei insbesondere eine Erleichterung 130 BT-Drucks. 17/10487, S. 14; Henssler/Prütting/Henssler, § 8 PartGG Rdn. 63; Fleischhauer/Preuß/Solveen, S. 268; Münchener Anwaltshandbuch Personengesellschaftsrecht/Johannsson, § 4 Rdn. 456; Westermann/Wertenbruch/Wertenbruch, § 34a Rdn. 994c; Vollkommer/Greger/Heinemann/Heinemann, Anwaltshaftungsrecht, § 22 Rdn. 10d; Schulze, jurisPR-HaGesR 10/2012, Anm. 1; Sommer/Treptow, NJW 2013, 3269 (3271). 131 Römermann/Dibbelt, PartG und PartG mbB – was bringt die neue Rechtsformvariante?, S. 52; Römermann/Jähne, PartG und PartG mbB, S. 48; Schumacher, Die Partnerschaftsgesellschaft mit beschränkter Berufshaftung für Rechtsanwälte, S. 104; Römermann/Dibbelt, Berater-Beilage zum Mandantenrundschreiben des Stollfuß-Verlages 7/2012; Römermann/ Dibbelt, HFR 2013, 38 (47); Schumacher, NZG 2015, 379 (382). 132 BT-Drucks. 17/10487, S. 11; BT-Drucks. 17/13944, S. 1. 133 Kubata/Riegler/Straßen, DStR 2014, 1949 (1954); Ulmer, AnwBl 2014, 806. 134 Henssler/Prütting/Henssler, § 8 PartGG Rdn. 63; Westermann/Wertenbruch/Wertenbruch, § 34a Rdn. 994c; Henssler, AnwBl 2014, 96 (97); Kubata/Riegler/Straßen, DStR 2014, 1949 (1954). 135 Deutscher Anwaltverein durch den Berufsrechtsausschuss, Stellungnahme zum Referentenentwurf PartG mbB vom 15. März 2012, abrufbar unter http://anwaltverein.de/down

§ 2 Haftung der Partner im Hinblick auf § 8 Abs. 4 PartGG

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für größere Kanzleien, in denen Mandate typischerweise von mehreren Partnern bearbeitet werden.136 Gerade solche Kanzleien wolle der Gesetzgeber mit diesem Gesetz stärken.137 Auch habe sich die Frage nach der Haftung von neu eintretenden Partnern, die in dem Mandat erst nach dem jeweiligen Berufsfehler tätig werden, bei der PartG mbB erledigt.138 Zudem sei die Haftung nach § 8 Abs. 4 PartGG auch dann beschränkt, wenn der Fehler eines Mitarbeiters bei der Bearbeitung eines Mandats139 nicht einzelnen Partnern zugeordnet werden könne.140 Die damit verbundenen Schwierigkeiten würden entfallen.141

D. Haftung der Partner im Hinblick auf nicht von § 8 Abs. 4 PartGG erfasste Ansprüche I. Nicht von § 8 Abs. 4 PartGG erfasste Ansprüche Oben wurde bereits ausgeführt,142 dass unter anderem deliktische Verbindlichkeiten, die lediglich gegenüber einzelnen Partner bestehen,143 und solche Ansprüche, die loads/Stellungnahmen-11/Aktuelle-Fassung-SNBerufsR21-12-2.pdf?PHPSESSID=6dfai2 lqc8839nbkfon2hjm8a5 (letzter Abruf: 04. 10. 2014), S. 3; Hellwig, NJW 2011, 1557 (1558); Henssler, AnwBl 2014, 96 (97); Kubata/Riegler/Straßen, DStR 2014, 1949 (1954); zum Anreiz im Rahmen des § 8 Abs. 2 PartG mbB, ein Mandat durch eine möglichst geringe Anzahl an Partnern zu bearbeiten Deutscher Anwaltverein durch den Berufsrechtsausschuss, Stellungnahme zum Referentenentwurf PartG mbB vom 15. März 2012, abrufbar unter http://anwaltverein.de/ downloads/Stellungnahmen-11/Aktuelle-Fassung-SNBerufsR21-12-2.pdf?PHPSESSID= 6dfai2lqc8839nbkfon2hjm8a5 (letzter Abruf: 04. 10. 2014), S. 3; Henssler, AnwBl 2014, 96 (97). 136 Kubata/Riegler/Straßen, DStR 2014, 1949 (1954). 137 BT-Drucks. 17/10487, S. 1, 11 li. Sp., 13 re. Sp.; BT-Drucks. 17/13944, S. 1; BRDrucks. 309/12, S. 1, 8, 12; Henssler, AnwBl 2014, 96 (97) Fußnote 14. 138 Henssler, AnwBl 2014, 96 (97); Schumm, StuB 2013, 740; Seibert, DB 2013, 1710 (1711); vgl. zu der Problematik der Haftung von Neupartnern bezüglich § 8 Abs. 2 PartGG BGH, Urteil v. 19. 11. 2009, Az.: IX ZR 12/09, NJW 2010, 1360 ff.; Henssler/Deckenbrock, Anmerkung zu BGH, Urteil v. 19. 11. 2009, Az.: IX ZR 12/09, EWiR 2010, 89 f. 139 Zur Zurechnung des Fehlverhaltens von Mitarbeitern gemäß § 278 BGB bezüglich der Partnerschaftsgesellschaft BT-Drucks. 12/6152, S. 17 re. Sp. 140 Henssler/Prütting/Henssler, § 8 PartGG Rdn. 63; Michalski/Römermann/Römermann, § 8 PartGG Rdn. 106; Römermann/Praß, Stbg 2012, 319 (326). 141 Beck’sches Formularbuch Anwaltskanzlei/Henssler, B. I. 3 Rdn. 29; Westermann/ Wertenbruch/Wertenbruch, § 34a Rdn. 994c; Henssler, AnwBl 2014, 96 (97). 142 Siehe 5. Kapitel § 2 A. I. 143 BT-Drucks. 17/10487, S. 14; BR-Drucks. 309/12, S. 13; Anwaltsverband Baden-Württemberg im Deutschen Anwaltverein e.V., Stellungnahme zum Referentenentwurf PartG mbB vom 12. März 2012, abrufbar unter http://www.av-bw.de/fileadmin/daten/interessenvertretung/ Stellungnahmen/PartG_mbB/12_03_12_AVBW_StN_PartG_mbB.pdf (letzter Abruf: 04. 10. 2014), S. 3; Gaier/Wolf/Göcken/Keller, § 51a BRAO Rdn. 15; Gaier/Wolf/Göcken/Tauchert/ Dahns, § 52 BRAO Rdn. 33a; Henssler/Prütting/Henssler, § 8 PartGG Rdn. 61; Michalski/

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5. Kap.: Außenhaftung der PartG mbB und ihrer Partner

aus Verträgen, bei denen nicht die PartG mbB, sondern einzelne Partner Vertragspartei sind, stammen,144 nicht von der Haftungsbeschränkung des § 8 Abs. 4 S. 1 PartGG Römermann/Römermann, § 8 PartGG Rdn. 109; Prütting/Kilian, § 8 PartGG Rdn. 19g; Beck’sches Handbuch der Personengesellschaften/Lochmann, § 20 Rdn. 100; Fleischhauer/ Preuß/Solveen, S. 268; Westermann/Wertenbruch/Wertenbruch, § 34a Rdn. 998; Kazemi, PartGmbB – Partnerschaftsgesellschaft mit beschränkter Berufshaftung, S. 9; Salamon, Mein Weg in die Selbstständigkeit – Steuern und Recht, S. 23; Schumacher, Die Partnerschaftsgesellschaft mit beschränkter Berufshaftung für Rechtsanwälte, S. 36; Vollkommer/Greger/ Heinemann/Heinemann, Anwaltshaftungsrecht, § 22 Rdn. 10c; Bachmann/Schaloske, PHi 2013, 202 (203); Dahns, NJW-Spezial 2013, 446; Heckschen/Bretschneider, NotBZ 2013, 81 (91); Henssler, AnwBl 2014, 96 (97); Kilian, MDR 2013, 1137 (1139); Kraft, ZNotP 2013, 242 (243); Lerch/Lerch/Junkov, GmbHR 2012, R329 (R330); Posegga, DStR 2012, 611 (612); Ring, WM 2014, 237 (239); Römermann/Jähne, BB 2015, 579 (583); Römermann/Praß, NZG 2012, 601 (603); Römermann/Praß, Stbg 2012, 319 (325); Ruppert, DStR 2013, 1623 (1625); Schulze, jurisPR-HaGesR 10/2012, Anm. 1; Schumm, StuB 2012, 287; Schumm, StuB 2013, 740 (741); Seibert, DB 2013, 1710; Stockhausen, GmbH-StP 2014, 129 (130); Ulmer, AnwBl 2014, 806 (807); Uwer/Roeding, AnwBl 2013, 309; Wertenbruch, NZG 2013, 1006 (1008); Willerscheid, NWB 2013, 2490 (2491); Bundesrechtsanwaltskammer, Merkblatt zur PartGmbB, abrufbar unter http://www.brak.de/zur-rechtspolitik/national/berufsrecht/partner schaftsgesellschaft/merkblatt-partgmbb/ (letzter Abruf: 04. 10. 2014), Punkt 6; Institut für freie Berufe Nürnberg, Gründungsinformation Nr. 4, Die Partnerschaftsgesellschaft, Partnerschaftsgesellschaft mit beschränkter Berufshaftung (Gesetzentwurf), abrufbar unter http:// www.ifb.uni-erlangen.de/fileadmin/ifb/doc/publikationen/gruendungsinfos/04_partnerschaftsge sellschaft.pdf (letzter Abruf: 07. 10. 2014), S. 8. 144 BT-Drucks. 17/10487, S. 14; BR-Drucks. 309/12, S. 13; Anwaltsverband BadenWürttemberg im Deutschen Anwaltverein e.V., Stellungnahme zum Referentenentwurf PartG mbB vom 12. März 2012, abrufbar unter http://www.av-bw.de/fileadmin/daten/interessen vertretung/Stellungnahmen/PartG_mbB/12_03_12_AVBW_StN_PartG_mbB.pdf (letzter Abruf: 04. 10. 2014), S. 3; Gaier/Wolf/Göcken/Tauchert/Dahns, § 52 BRAO Rdn. 33a; Henssler/ Prütting/Henssler, § 8 PartGG Rdn. 61; Michalski/Römermann/Römermann, § 8 PartGG Rdn. 106; Prütting/Kilian, § 8 PartGG Rdn. 19g; Beck’sches Formularbuch Bürgerliches, Handels- und Wirtschaftsrecht/Blaum/Scholz, 1. Umwandlung einer Gesellschaft bürgerlichen Rechts in eine Partnerschaftsgesellschaft – Partnerschaftsvertrag zwischen Rechtsanwälten und Steuerberatern, Rdn. 25; Beck’sches Handbuch der Personengesellschaften/Lochmann, § 20 Rdn. 100; Fleischhauer/Preuß/Solveen, S. 268; Kazemi, PartGmbB – Partnerschaftsgesellschaft mit beschränkter Berufshaftung, S. 9; Römermann/Dibbelt, PartG und PartG mbB – was bringt die neue Rechtsformvariante?, S. 52; Römermann/Jähne, PartG und PartG mbB, S. 46; Schumacher, Die Partnerschaftsgesellschaft mit beschränkter Berufshaftung für Rechtsanwälte, S. 36; Vollkommer/Greger/Heinemann/Heinemann, Anwaltshaftungsrecht, § 22 Rdn. 10c; Brügge, KP 2012, 176; Dahns, NJW-Spezial 2013, 446; Dallwig, VersR 2014, 19; Henssler, AnwBl 2014, 96 (97); Kilian, MDR 2013, 1137 (1139); Offermann-Burckart, AnwBl 2014, 474 (478); Posegga, DStR 2012, 611 (612); Ring, WM 2014, 237 (239); Römermann/Praß, NZG 2012, 601 (603); Ruppert, DStR 2013, 1623 (1625); Schumm, StuB 2013, 740 (741); Schulze, jurisPR-HaGesR 10/2012, Anm. 1; Seibert, DB 2013, 1710; Stockhausen, GmbH-StP 2014, 129 (130); Ulmer, AnwBl 2014, 806 (807); Uwer/Roeding, AnwBl 2013, 309; Wälzholz, DStR 2013, 2637 (2638); Werner, StBW 2013, 715 (717); Bundesrechtsanwaltskammer, Merkblatt zur PartGmbB, abrufbar unter http://www.brak.de/zur-rechtspolitik/national/berufsrecht/partner schaftsgesellschaft/merkblatt-partgmbb/ (letzter Abruf: 04. 10. 2014), Punkt 6; Institut für freie Berufe Nürnberg, Gründungsinformation Nr. 4, Die Partnerschaftsgesellschaft, Partnerschaftsgesellschaft mit beschränkter Berufshaftung (Gesetzentwurf), abrufbar unter http://www.ifb.unierlangen.de/fileadmin/ifb/doc/publikationen/gruendungsinfos/04_partnerschaftsgesellschaft.pdf

§ 2 Haftung der Partner im Hinblick auf § 8 Abs. 4 PartGG

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erfasst werden. Ferner existieren einige weitere häufiger auftretende Anspruchsarten, auf die sich die Haftungsbeschränkung nach § 8 Abs. 4 PartGG ebenfalls nicht erstreckt. 1. Sonstige Verbindlichkeiten zur Schaffung einer betrieblichen Infrastruktur für die Kanzlei Nicht unter die Haftungsbeschränkung des § 8 Abs. 4 PartGG fallen nach ganz herrschender Meinung in der Literatur unter anderem Forderungen aus solchen Rechtsgeschäften, die nicht mit der freiberuflichen Leistungserbringung an sich zusammenhängen,145 sondern lediglich die Infrastruktur hierfür schaffen.146 Dies treffe unter anderem auf Ansprüche aus Darlehens-,147 Kauf-,148 Arbeits-,149 Miet-150 oder auch Leasingverträge151 zu. Des Weiteren würden auch Versiche(letzter Abruf: 07. 10. 2014), S. 8; Wirtschaftsprüferkammer, Die wichtigsten Fragen und Antworten zur PartGmbB aus Sicht des WP/vBP (Stand: 26. 07. 2013), abrufbar unter http://www. wpk.de/mitglieder/praxishinweise/partgmbb/ (letzter Abruf: 04. 10. 2014), S. 3. 145 Fleischhauer/Preuß/Solveen, S. 268; Schumacher, Die Partnerschaftsgesellschaft mit beschränkter Berufshaftung für Rechtsanwälte, S. 61/88; Kilian, MDR 2013, 1137 (1139); Schumacher, NZG 2015, 379 (380); Seibert, DB 2013, 1710 (1711); Tröger/Pfaffinger, JZ 2013, 812 (814); Werner, StBW 2013, 715 (717); Bundesrechtsanwaltskammer, Merkblatt zur PartGmbB, abrufbar unter http://www.brak.de/zur-rechtspolitik/national/berufsrecht/partner schaftsgesellschaft/merkblatt-partgmbb/ (letzter Abruf: 04. 10. 2014), Punkt 6; Institut für freie Berufe Nürnberg, Gründungsinformation Nr. 4, Die Partnerschaftsgesellschaft, Partnerschaftsgesellschaft mit beschränkter Berufshaftung (Gesetzentwurf), abrufbar unter http:// www.ifb.uni-erlangen.de/fileadmin/ifb/doc/publikationen/gruendungsinfos/04_partnerschaftsge sellschaft.pdf (letzter Abruf: 07. 10. 2014), S. 8. 146 Kilian, Management von Haftungsrisiken in Anwaltskanzleien, S. 73; Schumacher, Die Partnerschaftsgesellschaft mit beschränkter Berufshaftung für Rechtsanwälte, S. 61/88; Kilian, MDR 2013, 1137 (1139); Schumacher, NZG 2015, 379 (380). 147 Henssler/Prütting/Henssler, § 8 PartGG Rdn. 62; Beck’sches Formularbuch für die Anwaltskanzlei/Henssler, B. I. 1.; Kazemi, PartGmbB – Partnerschaftsgesellschaft mit beschränkter Berufshaftung, S. 9; Vollkommer/Greger/Heinemann/Heinemann, Anwaltshaftungsrecht, § 22 Rdn. 10c; Henssler, AnwBl 2014, 96 (97); Römermann/Jähne, NWB 2014, 1376 (1378); Schüppen, WPg 2013, 1193 (1200). 148 Beck’scher Onlinekommentar BORA/Römermann, § 59a BRAO Rdn. 135e; Michalski/ Römermann/Römermann, § 8 PartGG Rdn. 107; Ehlers, NWB 2013, 1413 (1414); Kraft, ZNotP 2013, 242 (243); Ring, WM 2014, 237 (239); Römermann/Praß, NZG 2012, 601 (603); Ulmer, AnwBl 2014, 806 (807); Werner, StBW 2013, 715 (717). 149 BT-Drucks. 17/10487, S. 14 li. Sp.; BR-Drucks. 309/12, S. 13; Anwaltsverband BadenWürttemberg im Deutschen Anwaltverein e.V., Stellungnahme zum Referentenentwurf PartG mbB vom 12. März 2012, abrufbar unter http://www.av-bw.de/fileadmin/daten/interessen vertretung/Stellungnahmen/PartG_mbB/12_03_12_AVBW_StN_PartG_mbB.pdf (letzter Abruf: 04. 10. 2014), S. 3; Beck’scher Onlinekommentar BORA/Römermann, § 59a BRAO Rdn. 135e; Gaier/Wolf/Göcken/Keller, § 51a BRAO Rdn. 16; Gaier/Wolf/Göcken/Tauchert/ Dahns, § 52 BRAO Rdn. 33a; Henssler/Prütting/Henssler, § 8 PartGG Rdn. 62; Michalski/ Römermann/Römermann, § 8 PartGG Rdn. 107; Beck’sches Formularbuch für die Anwaltskanzlei/Henssler, B. I. 1.; Fleischhauer/Preuß/Solveen, S. 268; Münchener Handbuch des Ge-

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5. Kap.: Außenhaftung der PartG mbB und ihrer Partner

sellschaftsrechts Band 1/Salger, § 45a Rdn. 10; Westermann/Wertenbruch/Wertenbruch, § 34a Rdn. 994, 994b; Fitzner, Der Patentanwalt, S. 37 Rdn. 168; Kazemi, PartGmbB – Partnerschaftsgesellschaft mit beschränkter Berufshaftung, S. 9; Römermann/Dibbelt, PartG und PartG mbB – was bringt die neue Rechtsformvariante?, S. 51 f.; Schumacher, Die Partnerschaftsgesellschaft mit beschränkter Berufshaftung für Rechtsanwälte, S. 31/61/88; Stehle/ Stehle/Leuz, Die rechtlichen und steuerlichen Wesensmerkmale der verschiedenen Gesellschaftsformen, S. 77; Vollkommer/Greger/Heinemann/Heinemann, Anwaltshaftungsrecht, § 22 Rdn. 10c; Weinbeer, in: Kluth, Jahrbuch des Kammer- und Berufsrechts 2011, S. 367 (381); Brügge, KP 2012, 176; Dahns, NJW-Spezial 2012, 190; Dahns, NJW-Spezial 2013, 446; Ehlers, NWB 2013, 1413 (1414); Friedel, AnwZert HaGesR 20/2012, Anm. 1; Friedel, AnwZert HaGesR 18/2013, Anm. 1; Heckschen/Bretschneider, NotBZ 2013, 81 (91); Henssler, AnwBl 2014, 96 (97); Kilian, MDR 2013, 1137 (1139); Kraft, ZNotP 2013, 242 (243); Kreße, NJ 2013, 45 (49); Kubata/Riegler/Straßen, DStR 2014, 1949 (1954); Leitzen, DNotZ 2013, 596 (598); Lerch/ Lerch/Junkov, GmbHR 2012, R329 (R330); Linardatos, VersR 2013, 1488 (1493); OffermannBurckart, AnwBl 2014, 474 (478); Pestke/Michel, Stbg 2013, 366 (367); Posegga, DStR 2012, 611 (612); Reinemann, RAK München Mitteilungen 03/2013, S. 6; Ring, WM 2014, 237 (239); Römermann/Jähne, BB 2015, 579 (581); Römermann/Praß, NZG 2012, 601 (603); Römermann/ Praß, Stbg 2012, 319 (325); Ruppert, DStR 2013, 1623 (1624); Schmidt-Keßeler, DStZ 2012, 741 (742); Schulze, jurisPR-HaGesR 10/2012, Anm. 1; Schumacher, NZG 2015, 379 (380); Schumm, StuB 2012, 287; Schumm, StuB 2013, 740 (741); Stockhausen, GmbH-StP 2014, 129 (130); Tröger/Pfaffinger, JZ 2013, 812 (814); Ulmer, AnwBl 2014, 806 (807); Willerscheid, NWB 2013, 2490 (2491); Bundesrechtsanwaltskammer, Merkblatt zur PartGmbB, abrufbar unter http://www.brak.de/zur-rechtspolitik/national/berufsrecht/partnerschaftsgesellschaft/ merkblatt-partgmbb/ (letzter Abruf: 04. 10. 2014), Punkt 6; Institut für freie Berufe Nürnberg, Gründungsinformation Nr. 4, Die Partnerschaftsgesellschaft, Partnerschaftsgesellschaft mit beschränkter Berufshaftung (Gesetzentwurf), abrufbar unter http://www.ifb.uni-erlangen.de/fi leadmin/ifb/doc/publikationen/gruendungsinfos/04_partnerschaftsgesellschaft.pdf (letzter Abruf: 07. 10. 2014), S. 8; Wirtschaftsprüferkammer, Die wichtigsten Fragen und Antworten zur PartGmbB aus Sicht des WP/vBP (Stand: 26. 07. 2013), abrufbar unter http://www.wpk.de/mit glieder/praxishinweise/partgmbb/ (letzter Abruf: 04. 10. 2014), S. 3. 150 BT-Drucks. 17/10487, S. 14 li. Sp.; BR-Drucks. 309/12, S. 13; Anwaltsverband BadenWürttemberg im Deutschen Anwaltverein e.V., Stellungnahme zum Referentenentwurf PartG mbB vom 12. März 2012, abrufbar unter http://www.av-bw.de/fileadmin/daten/interessen vertretung/Stellungnahmen/PartG_mbB/12_03_12_AVBW_StN_PartG_mbB.pdf (letzter Abruf: 04. 10. 2014), S. 3; Römermann, Anmerkung zu OLG Nürnberg, Beschluss v. 05. 02. 2014, Az.: 12 W 351/14, BB 2014, 534 (535); Baumbach/Hopt/Roth, Anh § 160 Rdn. 60; Beck’scher Onlinekommentar BORA/Römermann, § 59a BRAO Rdn. 135e; Keller, § 51a BRAO Rdn. 16; Gaier/Wolf/Göcken/Tauchert/Dahns, § 52 BRAO Rdn. 33a; Henssler/Prütting/Henssler, § 8 PartGG Rdn. 62; Michalski/Römermann/Römermann, § 8 PartGG Rdn. 107; Beck’sches Formularbuch für die Anwaltskanzlei/Henssler, B. I. 1.; Fleischhauer/Preuß/Solveen, S. 268; Münchener Handbuch des Gesellschaftsrechts Band 1/Salger, § 45a Rdn. 10; Westermann/Wertenbruch/Wertenbruch, § 34a Rdn. 994, 994b; Fitzner, Der Patentanwalt, S. 37 Rdn. 168; Kazemi, PartGmbB – Partnerschaftsgesellschaft mit beschränkter Berufshaftung, S. 9; Römermann/Dibbelt, PartG und PartG mbB – was bringt die neue Rechtsformvariante?, S. 51; Römermann/Jähne, PartG und PartG mbB, S. 47; Schumacher, Die Partnerschaftsgesellschaft mit beschränkter Berufshaftung für Rechtsanwälte, S. 31/61/88; Stehle/ Stehle/Leuz, Die rechtlichen und steuerlichen Wesensmerkmale der verschiedenen Gesellschaftsformen, S. 77; Vollkommer/Greger/Heinemann/Heinemann, Anwaltshaftungsrecht, § 22 Rdn. 10c; Weinbeer, in: Kluth, Jahrbuch des Kammer- und Berufsrechts 2011, S. 367 (381); Brügge, KP 2012, 176; Chab, AnwBl 2014, 137 (139); Dahns, NJW-Spezial 2012, 190; Dahns, NJW-Spezial 2013, 446; Ehlers, NWB 2013, 1413 (1414); Friedel, AnwZert HaGesR

§ 2 Haftung der Partner im Hinblick auf § 8 Abs. 4 PartGG

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rungsverträge zur Abdeckung von Haftpflicht- und Schadensrisiken zu diesen sonstigen Verbindlichkeiten gehören und daher nicht von § 8 Abs. 4 PartGG erfasst werden.152 Dem ist beizupflichten, denn diese Verbindlichkeiten beruhen nicht auf bereits eingetretenen Schäden wegen Berufsfehlern. Insbesondere beugen gerade die

20/2012, Anm. 1; Friedel, AnwZert HaGesR 18/2013, Anm. 1; Gluth/Rund, AO-StB 2014, S3 (S24); Gluth/Rund, ErbStB 2014, S3 (S24); Gluth/Rund, EStB 2014, S3 (S24); Gluth/Rund, GmbH-StB 2014, S3 (S24); Gluth/Rund, UStB 2014, S3 (S24); Grunewald, GWR 2013, 393; Grunewald, NJW 2013, 3620 (3621); Hellwig, NJW 2011, 1557 (1559); Heckschen/Bretschneider, NotBZ 2013, 81 (91); Henssler, AnwBl 2014, 96 (97); Kilian, MDR 2013, 1137 (1139); Kraft, ZNotP 2013, 242 (243); Kreße, NJ 2013, 45 (49); Kubata/Riegler/Straßen, DStR 2014, 1949 (1954); Leitzen, DNotZ 2013, 596 (598); Lerch/Lerch/Junkov, GmbHR 2012, R329 (R330); Leuering, ZIP 2012, 1112 (1114); Linardatos, VersR 2013, 1488 (1493); OffermannBurckart, AnwBl 2014, 474 (478); Pestke/Michel, Stbg 2013, 366 (367); Posegga, DStR 2012, 611 (612); Reinemann, RAK München Mitteilungen 03/2013, S. 6; Ring, WM 2014, 237 (239/ 242); Römermann/Jähne, BB 2015, 579 (581); Römermann/Praß, NZG 2012, 601 (603); Römermann/Praß, Stbg 2012, 319 (325); Römermann/Jähne, NWB 2014, 1376 (1378); Ruppert, DStR 2013, 1623 (1624); Schmidt-Keßeler, DStZ 2012, 741 (742); Schüppen, WPg 2013, 1193 (1200); Schulze, jurisPR-HaGesR 10/2012, Anm. 1; Schumacher, NZG 2015, 379 (380); Schumm, StuB 2012, 287; Schumm, StuB 2013, 740 (741); Seibert, DB 2013, 1710 (1711); Stockhausen, GmbH-StP 2014, 129 (130); Tröger/Pfaffinger, JZ 2013, 812 (814); Ulmer, AnwBl 2014, 806 (807); Willerscheid, NWB 2013, 2490 (2491); Bundesrechtsanwaltskammer, Merkblatt zur PartGmbB, abrufbar unter http://www.brak.de/zur-rechtspolitik/na tional/berufsrecht/partnerschaftsgesellschaft/merkblatt-partgmbb/ (letzter Abruf: 04. 10. 2014), Punkt 6; Institut für freie Berufe Nürnberg, Gründungsinformation Nr. 4, Die Partnerschaftsgesellschaft, Partnerschaftsgesellschaft mit beschränkter Berufshaftung (Gesetzentwurf), abrufbar unter http://www.ifb.uni-erlangen.de/fileadmin/ifb/doc/publikationen/gruendungsinfos/ 04_partnerschaftsgesellschaft.pdf (letzter Abruf: 07. 10. 2014), S. 8; Wirtschaftsprüferkammer, Die wichtigsten Fragen und Antworten zur PartGmbB aus Sicht des WP/vBP (Stand: 26. 07. 2013), abrufbar unter http://www.wpk.de/mitglieder/praxishinweise/partgmbb/ (letzter Abruf: 04. 10. 2014), S. 3. 151 BT-Drucks. 17/10487, S. 14 li. Sp.; Römermann, Anmerkung zu OLG Nürnberg, Beschluss v. 05. 02. 2014, Az.: 12 W 351/14, BB 2014, 534 (535); Gaier/Wolf/Göcken/Keller, § 51a BRAO Rdn. 16; Westermann/Wertenbruch/Wertenbruch, § 34a Rdn. 994, 994b; Fitzner, Der Patentanwalt, S. 37 Rdn. 168; Kazemi, PartGmbB – Partnerschaftsgesellschaft mit beschränkter Berufshaftung, S. 9; Schumacher, Die Partnerschaftsgesellschaft mit beschränkter Berufshaftung für Rechtsanwälte, S. 61; Vollkommer/Greger/Heinemann/Heinemann, Anwaltshaftungsrecht, § 22 Rdn. 10c; Weinbeer, in: Kluth, Jahrbuch des Kammer- und Berufsrechts 2011, S. 367 (381); Brügge, KP 2012, 176; Dahns, NJW-Spezial 2012, 190; Friedel, AnwZert HaGesR 20/2012, Anm. 1; Friedel, AnwZert HaGesR 18/2013, Anm. 1; Gluth/Rund, AO-StB 2014, S3 (S24); Gluth/Rund, ErbStB 2014, S3 (S24); Gluth/Rund, EStB 2014, S3 (S24); Gluth/Rund, GmbH-StB 2014, S3 (S24); Gluth/Rund, UStB 2014, S3 (S24); Heckschen/Bretschneider, NotBZ 2013, 81 (91); Kilian, MDR 2013, 1137 (1139); Kreße, NJ 2013, 45 (49); Kubata/Riegler/Straßen, DStR 2014, 1949 (1954); Offermann-Burckart, AnwBl 2014, 474 (478); Pestke/Michel, Stbg 2013, 366 (367); Posegga, DStR 2012, 611 (612); Ring, WM 2014, 237 (239); Römermann/Jähne, BB 2015, 579 (581); Römermann/Praß, Stbg 2012, 319 (325); Ruppert, DStR 2013, 1623 (1624); SchmidtKeßeler, DStZ 2012, 741 (742); Schulze, jurisPR-HaGesR 10/2012, Anm. 1; Schumacher, NZG 2015, 379 (380); Seibert, DB 2013, 1710 (1711); Tröger/Pfaffinger, JZ 2013, 812 (814); Ulmer, AnwBl 2014, 806 (807); Willerscheid, NWB 2013, 2490 (2491). 152 Henssler, AnwBl 2014, 96 (97); Kilian, MDR 2013, 1137 (1139).

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5. Kap.: Außenhaftung der PartG mbB und ihrer Partner

Aufwendungen für die Versicherung lediglich für den Zeitpunkt vor, in dem Fehler unterlaufen und infolgedessen Schäden eintreten. 2. Erfüllungsansprüche Auch gilt die Haftungsbegrenzung des § 8 Abs. 4 PartGG nach zutreffender herrschender Auffassung nicht für Erfüllungsansprüche153 aus Mandats- bzw. Auftragsverhältnissen, die sich auf die typische freiberufliche Leistung richten, denn diese Ansprüche seien keine Verbindlichkeiten aus Schäden wegen fehlerhafter Berufsausübung, sondern würden auf der vertraglichen Bindung der beiden Parteien beruhen.154 Diese Nichtgeltung des § 8 Abs. 4 PartGG für Erfüllungsansprüche stehe im Einklang mit der Tatsache, dass Erfüllungsansprüche auch nicht von der Berufshaftpflichtversicherung abgedeckt werden.155 3. Weitere Anspruchsarten Deliktische Ansprüche, die sich unmittelbar gegen einen oder mehrere Partner richten, werden von § 8 Abs. 4 S. 1 PartGG nach allgemeiner Meinung nicht umfasst, auch wenn sie auf einer fehlerhaften Berufsausübung beruhen.156 Auch gilt § 8 Abs. 4 S. 1 PartGG nach einer zutreffenden Literaturansicht nicht für solche deliktische Ansprüche, die sich zwar entweder gemäß § 831 BGB oder gemäß § 31 BGB analog gegen die PartG mbB richten, aber nicht aus einer fehlerhaften Berufsausübung heraus entstanden sind.157 Einige wenige Literaturansichten existieren bislang in Bezug auf die Frage, ob Ansprüche aus dem Bereicherungsrecht unter die Haftungsbeschränkung des § 8 Abs. 4 PartGG fallen.158 Dies wird weitgehend zu Recht verneint.159 Solche berei153 Schumacher, Die Partnerschaftsgesellschaft mit beschränkter Berufshaftung für Rechtsanwälte, S. 96; Grunewald, GWR 2013, 393; Kilian, MDR 2013, 1137 (1139); Schumacher, NZG 2015, 379 (381); Wischemeyer/Honisch, NJW 2014, 881 (883); zuvor bereits die Erfassung von Erfüllungsansprüchen durch § 8 Abs. 2 PartGG verneinend: Henssler, § 8 PartGG Rdn. 56; teilweise a. A. Meilicke/Graf von Westphalen/Hoffmann/Lenz/Wolff/Graf von Westphalen, § 8 PartGG Rdn. 44. 154 Schumacher, Die Partnerschaftsgesellschaft mit beschränkter Berufshaftung für Rechtsanwälte, S. 96; Schumacher, NZG 2015, 379 (381). 155 Diller, AnwBl 2014, 2 (5). 156 Gaier/Wolf/Göcken/Keller, § 51a BRAO Rdn. 15; Henssler/Prütting/Henssler, § 8 PartGG Rdn. 61; vgl. hierzu auch 5. Kapitel § 2 A. I. 2. 157 Schüppen, WPg 2013, 1193 (1200). 158 So beispielsweise Vollkommer/Greger/Heinemann/Heinemann, Anwaltshaftungsrecht, § 22 Rdn. 10c; Schüppen, WPg 2013, 1193 (1200); teilweise a. A. Schumacher, Die Partnerschaftsgesellschaft mit beschränkter Berufshaftung für Rechtsanwälte, S. 126 f./129; Schumacher, NJW 2015, 379 (383). 159 Vollkommer/Greger/Heinemann/Heinemann, Anwaltshaftungsrecht, § 22 Rdn. 10c; Schüppen, WPg 2013, 1193 (1200); teilweise a. A. Schumacher, Die Partnerschaftsgesellschaft

§ 2 Haftung der Partner im Hinblick auf § 8 Abs. 4 PartGG

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cherungsrechtlichen Verbindlichkeiten resultieren nicht aus einem wegen fehlerhafter Berufsausübung eingetretenen Schaden. Durch das Bereicherungsrecht sollen nach allgemeiner Meinung lediglich ungerechtfertigt eingetretene Vorteile ausgeglichen werden.160 Auch steuerrechtliche Ansprüche resultieren nicht aus fehlerhafter Berufsausübung und sind daher nach allgemeiner Meinung nicht von § 8 Abs. 4 S. 1 PartGG erfasst.161

II. Haftungsgrundsätze für nicht von § 8 Abs. 4 S. 1 PartGG erfasste Verbindlichkeiten einer PartG mbB Soweit die Haftungsbeschränkung des § 8 Abs. 4 PartGG für eine Verbindlichkeit der PartG mbB nicht eingreift, haften die Partner nach zutreffender allgemeiner Meinung gemäß § 8 Abs. 1 PartGG persönlich.162 Somit müssen die Partner einer mit beschränkter Berufshaftung für Rechtsanwälte, S. 126 f./129; Schumacher, NJW 2015, 379 (383). 160 Zum Sinn und Zweck des Bereicherungsrechts Jauernig/Stadler, Vorbemerkungen zu §§ 812 ff. BGB Rdn. 1 ff.; Palandt/Sprau, Einf v § 812 BGB Rdn. 1. 161 Zur Nichtgeltung des § 8 Abs. 4 PartGG für Steuerverbindlichkeiten Westermann/ Wertenbruch/Wertenbruch, § 34a Rdn. 994b; Römermann/Dibbelt, PartG und PartG mbB – was bringt die neue Rechtsformvariante?, S. 51; Chab, AnwBl 2014, 137 (139); Gluth/Rund, AOStB 2014, S3 (S24); Gluth/Rund, ErbStB 2014, S3 (S24); Gluth/Rund, EStB 2014, S3 (S24); Gluth/Rund, GmbH-StB 2014, S3 (S24); Gluth/Rund, UStB 2014, S3 (S24); Kilian, MDR 2013, 1137 (1139); Kraft, ZNotP 2013, 242 (243); Kreße, NJ 2013, 45 (49); Römermann/Jähne, NWB 2014, 1376 (1378); Schüppen, WPg 2013, 1193 (1200); Seibert, DB 2013, 1710 (1711); Ulmer, AnwBl 2014, 806 (807). 162 Römermann, Anmerkung zu OLG Nürnberg, Beschluss v. 05. 02. 2014, Az.: 12 W 351/ 14, BB 2014, 534 (535); Gaier/Wolf/Göcken/Keller, § 51a BRAO Rdn. 13; Henssler/Prütting/ Henssler, § 8 PartGG Rdn. 62; Beck’sches Formularbuch für die Anwaltskanzlei/Henssler, B. I. 1.; Münchener Handbuch des Gesellschaftsrechts Band 1/Salger, § 45a Rdn. 10; Westermann/ Wertenbruch/Wertenbruch, § 34a Rdn. 994 f.; Weinbeer, in: Kluth, Jahrbuch des Kammer- und Berufsrechts 2011, S. 367 (381); Kienzler, Die Partnerschaftsgesellschaft mit beschränkter Berufshaftung (PartG mbB) als gesetzgeberische Zwischenstation der Liberalisierung des Gesellschaftsrechts Freier Berufe, S. 92; Römermann/Dibbelt, PartG und PartG mbB – was bringt die neue Rechtsformvariante?, S. 52; Römermann/Jähne, PartG und PartG mbB, S. 47; Schumacher, Die Partnerschaftsgesellschaft mit beschränkter Berufshaftung für Rechtsanwälte, S. 36; Stehle/Stehle/Leuz, Die rechtlichen und steuerlichen Wesensmerkmale der verschiedenen Gesellschaftsformen, S. 77; Brügge, KP 2012, 176; Chab, AnwBl 2014, 137 (139); Ehlers, NWB 2013, 1413 (1414); Ewer, AnwBl 2010, 857; Gluth/Rund, AO-StB 2014, S3 (S24); Gluth/Rund, ErbStB 2014, S3 (S24); Gluth/Rund, EStB 2014, S3 (S24); Gluth/Rund, GmbH-StB 2014, S3 (S24); Gluth/Rund, UStB 2014, S3 (S24); Grunewald, GWR 2013, 393; Henssler, AnwBl 2014, 96 (97); Kilian, MDR 2013, 1137 (1139); Reinemann, RAK München Mitteilungen 03/2013, S. 6; Römermann, GmbHR 2013, R289 (R290); Römermann/Jähne, BB 2015, 579 (581); Römermann/Praß, NZG 2012, 601 (603); Römermann/Praß, Stbg 2012, 319 (325); Ruppert, DStR 2013, 1623 (1624); Schumm, StuB 2013, 740 (741); Seibert, DB 2013, 1710 (1711); Ulmer, AnwBl 2014, 806 (807); Willerscheid, NWB 2013, 2490 (2491 f.); Wirtschaftsprüferkammer, Die wichtigsten Fragen und Antworten zur PartGmbB aus Sicht des WP/vBP (Stand: 26. 07. 2013), abrufbar unter http://www.wpk.de/mitglieder/praxishinweise/ partgmbb/ (letzter Abruf: 04. 10. 2014), S. 3.

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5. Kap.: Außenhaftung der PartG mbB und ihrer Partner

PartG mbB wie im Rahmen der Partnerschaftsgesellschaft das persönliche Haftungsrisiko bezüglich sonstiger Verbindlichkeiten tragen.163 Insbesondere im Falle einer Zahlungsunfähigkeit der PartG mbB könne es daher zur persönlichen Inanspruchnahme der Partner kommen.164 Die Partner einer PartG mbB müssten fürchten, dass die PartG mbB zahlreiche Verbindlichkeiten, insbesondere auch im Hinblick auf ggf. weniger kontrollierbare Ausgaben an jeweils anderen Standorten der Kanzlei, aufweise, für die sie persönlich haften müssen.165 Die PartG mbB biete folglich keine umfassende Haftungsbeschränkung.166 Der Umfang der Haftungsbeschränkung bei der PartG mbB wird daher im Vergleich zur LLP korrekt als enger beschrieben.167 Diese Unterscheidung bei den anzuwendenden Haftungsgrundsätzen nach der Art der Verbindlichkeit rechtfertigt daher nach zutreffender Ansicht die Bezeichnung der PartG mbB als „janusköpfige Gestalt“168.169 III. Gründe für die Einschränkung der Haftungsbeschränkung aus § 8 Abs. 4 S. 1 PartGG auf Verbindlichkeiten aus fehlerhafter Berufsausübung Eine solche lediglich partielle Haftungsbeschränkung wie in § 8 Abs. 4 S. 1 PartGG gab es bislang im deutschen Gesellschaftsrecht nicht, was auch in der Literatur immer wieder betont wird.170

163 Henssler/Prütting/Henssler, § 8 PartGG Rdn. 62; Michalski/Römermann/Römermann, § 8 PartGG Rdn. 107; Stehle/Stehle/Leuz, Die rechtlichen und steuerlichen Wesensmerkmale der verschiedenen Gesellschaftsformen, S. 77; Römermann/Praß, NZG 2012, 601 (603). 164 Henssler/Prütting/Henssler, § 8 PartGG Rdn. 62. 165 Römermann/Jähne, BB 2015, 579 (581); Römermann/Praß, NZG 2012, 601 (603); Römermann/Praß, Stbg 2012, 319 (325). 166 Henssler/Prütting/Henssler, § 8 PartGG Rdn. 62; Kraft, ZNotP 2013, 242 (243); Schüppen, WPg 2013, 1193 (1200). 167 Kilian, NJW 2014, 1499 (1503); Lieder/Hoffmann, NJW 2015, 897 (901 f.); Römermann/Praß, NZG 2012, 601 (603); Salger, DB 2012, 1794 (1795); Schüppen, BB 2012, 783 (784); Schüppen, WPg 2013, 1193 (1200); Schulze, jurisPR-HaGesR 10/2012, Anm. 1. 168 Deutscher Richterbund, Stellungnahme zum Referentenentwurf PartG mbB vom März 2012, abrufbar unter http://www.drb.de/cms/fileadmin/docs/Stellungnahmen/DRB_120313_ Stn_Nr_11_RefE_Partnerschaftsgesellschaft.pdf (letzter Abruf: 04. 10. 2014), S. 4; auch zitiert bei Schumacher, Die Partnerschaftsgesellschaft mit beschränkter Berufshaftung für Rechtsanwälte, S. 32. 169 Deutscher Richterbund, Stellungnahme zum Referentenentwurf PartG mbB vom März 2012, abrufbar unter http://www.drb.de/cms/fileadmin/docs/Stellungnahmen/DRB_120313_ Stn_Nr_11_RefE_Partnerschaftsgesellschaft.pdf (letzter Abruf: 04. 10. 2014), S. 4; Schumacher, Die Partnerschaftsgesellschaft mit beschränkter Berufshaftung für Rechtsanwälte, S. 32. 170 Gaier/Wolf/Göcken/Keller, § 51a BRAO Rdn. 14; Schumacher, Die Partnerschaftsgesellschaft mit beschränkter Berufshaftung für Rechtsanwälte, S. 31 f./145; Heckschen/Bretschneider, NotBZ 2013, 81 (91); Posegga, DStR 2012, 611; Schumacher, NZG 2015, 379.

§ 2 Haftung der Partner im Hinblick auf § 8 Abs. 4 PartGG

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1. Abdeckung der Schäden aus fehlerhafter Berufsausübung durch eine Berufshaftpflichtversicherung Als Grund dafür, dass einige Verbindlichkeiten nicht von § 8 Abs. 4 S. 1 PartGG erfasst werden, hat der Gesetzgeber angegeben, diese Ansprüche ließen sich im Gegensatz zu den Schäden wegen fehlerhafter Berufsausübung „nicht sinnvoll durch eine Haftpflichtversicherung abdecken.“171 Die Literatur stimmt diesen Aussagen zwar insoweit zu, dass einige dieser Ansprüche wohl kaum versicherbar wären,172 insbesondere vertragliche Erfüllungsansprüche.173 Allerdings sei nicht erkennbar, warum bei der PartG mbB die Abdeckung solcher Schäden durch eine Haftpflichtversicherung überhaupt notwendig sei.174 Insbesondere seien dieser Gedanke und die daraus resultierende begrenzte Haftungsbeschränkung in Bezug auf die Gesetzessystematik im Gesellschaftsrecht nicht konsequent.175 Denn auch gegenüber einer GmbH oder einer AG könnten Ansprüche bestehen, die nicht durch eine Haftpflichtversicherung abgedeckt werden können.176 Bei diesen Rechtsformen sei aber die Haftungsbeschränkung umfassend.177 Diese Ausführungen in der Literatur sind nachvollziehbar und schlüssig. Auch kann allein die Tatsache, dass diese Rechtsformen nicht primär für Freiberufler geschaffen wurden, dieses letztgenannte Argument der Literatur nicht entwerten. Denn diese Rechtsformen lassen die rechtstatsächliche Entwicklung erkennen, dass auch Freiberuflern eine vollum171 BT-Drucks. 17/10487, S. 14 li. Sp.; BR-Drucks. 309/12, S. 13; auch zitiert bzw. ausgeführt bei Henssler/Prütting/Henssler, § 8 PartGG Rdn. 62; Kazemi, PartGmbB – Partnerschaftsgesellschaft mit beschränkter Berufshaftung, S. 9; Kienzler, Die Partnerschaftsgesellschaft mit beschränkter Berufshaftung (PartG mbB) als gesetzgeberische Zwischenstation der Liberalisierung des Gesellschaftsrechts Freier Berufe, S. 91; Schumacher, Die Partnerschaftsgesellschaft mit beschränkter Berufshaftung für Rechtsanwälte, S. 38; Weinbeer, in: Kluth, Jahrbuch des Kammer- und Berufsrechts 2011, S. 367 (380 f.); Bachmann/Schaloske, PHi 2013, 202 (203); Leitzen, DNotZ 2013, 596 (599); Linardatos, VersR 2013, 1488 (1493); Offermann-Burckart, AnwBl 2014, 474 (478); Posegga, DStR 2012, 611 (612); Ring, WM 2014, 237 (239); Schüppen, BB 2012, 783 (784); zustimmend Anwaltsverband Baden-Württemberg im Deutschen Anwaltverein e.V., Stellungnahme zum Referentenentwurf PartG mbB vom 12. März 2012, abrufbar unter http://www.av-bw.de/fileadmin/daten/interessenvertretung/ Stellungnahmen/PartG_mbB/12_03_12_AVBW_StN_PartG_mbB.pdf (letzter Abruf: 04. 10. 2014), S. 3; Ruppert, DStR 2013, 1623 (1624). 172 Kilian, Management von Haftungsrisiken in Anwaltskanzleien, S. 15; Schumacher, Die Partnerschaftsgesellschaft mit beschränkter Berufshaftung für Rechtsanwälte, S. 95 f. 173 Schumacher, Die Partnerschaftsgesellschaft mit beschränkter Berufshaftung für Rechtsanwälte, S. 95 f. 174 Kreße, NJ 2013, 45 (49); Linardatos, VersR 2013, 1488 (1493). 175 Linardatos, VersR 2013, 1488 (1493); so auch Kreße, NJ 2013, 45 (49 f.) mit Verweis auf die Unternehmergesellschaft; differenziert zu dieser Fragestellung Kienzler, Die Partnerschaftsgesellschaft mit beschränkter Berufshaftung (PartG mbB) als gesetzgeberische Zwischenstation der Liberalisierung des Gesellschaftsrechts Freier Berufe, S. 93. 176 Ähnliche Argumentation bei Kreße, NJ 2013, 45 (49 f.) mit Anführung der Unternehmergesellschaft. 177 Linardatos, VersR 2013, 1488 (1493).

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5. Kap.: Außenhaftung der PartG mbB und ihrer Partner

fängliche Haftungsbeschränkung zugutekommen kann, ohne dass jeder einzelne Anspruch durch eine Versicherung abgesichert ist. Auch dass für Kapitalgesellschaften ein Mindestkapital vorgeschrieben ist,178 kann diese Differenzierung nicht erklären, denn das Mindestkapital ist nicht besonders hoch. Bei der Unternehmergesellschaft ist gemäß § 5a Abs. 1 S. 1 GmbHG lediglich ein Mindestkapital von einem Euro vorgeschrieben.179 Das Mindestkapital beträgt bei der GmbH zwar gemäß § 5 Abs. 1 GmbHG 25.000 Euro, kann aber, wie richtigerweise in der Literatur häufiger festgestellt wird, im Zeitpunkt des Haftungsfalls schon anderweitig ausgegeben worden sein.180 2. Keine Erforderlichkeit von Bürgschaften Als positiv in Bezug auf die PartG mbB wurde in der Literatur angeführt, dass die Regelung einer lediglich partiellen Haftungsbeschränkung in § 8 Abs. 4 PartGG nachteilige Wirkungen für PartG mbB bzw. für die beteiligten Partner, wie sie beispielsweise bei der GmbH auftreten, vermeiden könne.181 Unter anderem würden bei Bankkrediten an eine umfassend haftungsbeschränkte Gesellschaft häufig persönliche Bürgschaften der Gesellschafter gefordert.182 Dies mag zwar stimmen, allerdings spricht dies nicht für eine partielle Haftungsbeschränkung, denn, wie bereits dargestellt,183 haften die Partner gemäß § 8 Abs. 1 PartGG unbeschränkt persönlich für Darlehensverbindlichkeiten der Gesellschaft. Somit ist eine Bürgschaft überflüssig, da die Banken in diesem Fall ohnehin auf das Privatvermögen der Partner zugreifen können. 3. Geringes Restrisiko bezüglich der persönlichen Haftung bei sonstigen Verbindlichkeiten a) Gesetzgeberische Einschätzung zum geringen Restrisiko Der Gesetzgeber führte im Rahmen des Gesetzgebungsverfahrens zur PartG mbB aus, dass das verbleibende Risiko der Partner in Bezug auf Mietverbindlichkeiten, 178 Beck’sches Steuer- und Bilanzrechtslexikon/Heß, Gründung von Kapitalgesellschaften Rdn. 2; Kienzler, Die Partnerschaftsgesellschaft mit beschränkter Berufshaftung (PartG mbB) als gesetzgeberische Zwischenstation der Liberalisierung des Gesellschaftsrechts Freier Berufe, S. 92/150. 179 Michalski/Römermann/Römermann, Einführung Rdn. 101; Römermann/Dibbelt, Berater-Beilage zum Mandantenrundschreiben des Stollfuß-Verlages 8/2012; Römermann/Praß, NZG 2012, 601 (606). 180 MüKoGmbHG/Rieder, § 5a GmbHG Rdn. 16; Kienzler, Die Partnerschaftsgesellschaft mit beschränkter Berufshaftung (PartG mbB) als gesetzgeberische Zwischenstation der Liberalisierung des Gesellschaftsrechts Freier Berufe, S. 151. 181 Salger, DB 2012, 1794 (1796). 182 Salger, DB 2012, 1794 (1796). 183 Siehe 5. Kapitel § 2 D. I. 1.

§ 2 Haftung der Partner im Hinblick auf § 8 Abs. 4 PartGG

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das die Partner durch diese partielle persönliche Haftung noch haben, gering sei.184 Ein persönliches Haftungsrisiko für Mietschulden bestehe hiernach „nur, wenn der Gesellschaftsvertrag für einen Fortsetzungsbeschluss eine Mehrheitsentscheidung ausreichen lässt, ausreichend Partnerinnen und Partner die Fortsetzung der insolventen Partnerschaftsgesellschaft beschließen und die Insolvenzverwalterin oder der Insolvenzverwalter deshalb den Mietvertrag nicht kündigt und wenn anschließend nur noch mit Verlust gewirtschaftet wird.“185 Des Weiteren sei gerade bei langfristigen Mietverträgen eine einzelvertragliche Haftungsbeschränkung möglich und auch gängig.186 Allerdings trifft der Gesetzgeber, wie die Literatur schon gelegentlich angemerkt hat, keine Aussage zum persönlichen Haftungsrisiko der Partner in Bezug auf weitere Verbindlichkeiten187,188 die ebenfalls nicht von § 8 Abs. 4 S. 1 PartGG erfasst werden. Ob der Grund darin liegt, dass der Gesetzgeber ein Restrisiko nur in Bezug auf langfristige Mietverträge sah,189 oder ob er bezüglich anderer sonstiger Verbindlichkeiten bewusst keine Aussage treffen wollte, lässt sich den Gesetzesmaterialien nicht entnehmen.

184 BT-Drucks. 17/10487, S. 14 li. Sp.; BR-Drucks. 309/12, S. 13; Westermann/Wertenbruch/Wertenbruch, § 34a Rdn. 994a; Offermann-Burckart, AnwBl 2014, 474 (478); Schüppen, WPg 2013, 1193 (1200); ebenso Römermann/Dibbelt, PartG und PartG mbB – was bringt die neue Rechtsformvariante?, S. 52; Stockhausen, GmbH-StP 2014, 129 (130); bereits zuvor wurde von Hellwig, Anwaltsblattgespräch mit Rechtsanwalt Dr. Nicolas Lührig, AnwBl 2012, 345 (346) und Salger, DB 2012, 1794 (1796) das Restrisiko vor allem in Bezug auf Mietverbindlichkeiten betont. 185 BT-Drucks. 17/10487, S. 14 re. Sp.; BR-Drucks. 309/12, S. 13; ähnlich zitiert bei Westermann/Wertenbruch/Wertenbruch, § 34a Rdn. 994a; Römermann/Dibbelt, PartG und PartG mbB – was bringt die neue Rechtsformvariante?, S. 52 f.; Schumacher, Die Partnerschaftsgesellschaft mit beschränkter Berufshaftung für Rechtsanwälte, S. 39; zustimmend Stockhausen, GmbH-StP 2014, 129 (130). 186 BT-Drucks. 17/10487, S. 14 re. Sp.; BR-Drucks. 309/12, S. 13; Westermann/Wertenbruch/Wertenbruch, § 34a Rdn. 994a; Schumacher, Die Partnerschaftsgesellschaft mit beschränkter Berufshaftung für Rechtsanwälte, S. 40; zustimmend Kienzler, Die Partnerschaftsgesellschaft mit beschränkter Berufshaftung (PartG mbB) als gesetzgeberische Zwischenstation der Liberalisierung des Gesellschaftsrechts Freier Berufe, S. 94; Römermann/ Dibbelt, PartG und PartG mbB – was bringt die neue Rechtsformvariante?, S. 53; Römermann/ Jähne, PartG und PartG mbB, S. 48; Hellwig, Anwaltsblattgespräch mit Rechtsanwalt Dr. Nicolas Lührig, AnwBl 2012, 345 (346). 187 Zu den einzelnen von § 8 Abs. 4 S. 1 PartGG nicht erfassten Ansprüche siehe 5. Kapitel § 2 D. I. 188 Schumacher, Die Partnerschaftsgesellschaft mit beschränkter Berufshaftung für Rechtsanwälte, S. 42; a. A. wohl Kienzler, Die Partnerschaftsgesellschaft mit beschränkter Berufshaftung (PartG mbB) als gesetzgeberische Zwischenstation der Liberalisierung des Gesellschaftsrechts Freier Berufe, S. 91. 189 So bereits Hellwig, Anwaltsblattgespräch mit Rechtsanwalt Dr. Nicolas Lührig, AnwBl 2012, 345 (346) vor Erlass des Gesetzes.

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5. Kap.: Außenhaftung der PartG mbB und ihrer Partner

b) Stellungnahme zum Vorbringen des Gesetzgebers in Bezug auf das Restrisiko der Partner aa) Haftungsrisiko in Abhängigkeit von den individuellen Verhältnissen der jeweiligen Kanzlei Gegenüber der Aussage, dass das Restrisiko im Hinblick auf die Mietverbindlichkeiten gering sei,190 ist in der Literatur bereits zu Recht Kritik aufgekommen.191 Es wird darauf aufmerksam gemacht, dass nicht nur das Restrisiko in Bezug auf Mietverbindlichkeiten, sondern auch das verbleibende Risiko bezüglich anderer sonstiger Verbindlichkeiten keineswegs generell gering sei.192 Vielmehr sei für jede Kanzlei eine individuelle Risikoabwägung vorzunehmen,193 denn in Abhängigkeit der individuellen Situation, den vorhandenen sonstigen Verbindlichkeiten der Kanzlei und dem Vorgehen im Falle einer (drohenden) Insolvenz bestehen jeweils vollkommen unterschiedliche Risiken für die persönliche Haftung der Partner einer PartG mbB. Zutreffend weist die Literatur darauf hin, dass bis zur Eröffnung des Insolvenzverfahrens bereits größere Schulden entstanden sein können.194 Insbesondere sei bei einer Risikoabschätzung seitens der potentiellen Gesellschafter bei der Rechtsformwahl stets zu berücksichtigen, ob und ggf. für welche Räumlichkeiten ein Mietverhältnis existiere, wie viele arbeitsvertragliche Verpflichtungen bestehen und in welchem Umfang Bankverbindlichkeiten vorhanden seien.195 Zudem seien die 190

BT-Drucks. 17/10487, S. 14 li. Sp.; BR-Drucks. 309/12, S. 13; Westermann/Wertenbruch/Wertenbruch, § 34a Rdn. 994a; Offermann-Burckart, AnwBl 2014, 474 (478); Schüppen, WPg 2013, 1193 (1200); ebenso Römermann/Dibbelt, PartG und PartG mbB – was bringt die neue Rechtsformvariante?, S. 52; Römermann/Jähne, PartG und PartG mbB, S. 48; Stockhausen, GmbH-StP 2014, 129 (130); bereits zuvor wurde von Hellwig, Anwaltsblattgespräch mit Rechtsanwalt Dr. Nicolas Lührig, AnwBl 2012, 345 (346) und Salger, DB 2012, 1794 (1796) das Restrisiko vor allem in Bezug auf Mietverbindlichkeiten betont. 191 Institut der Wirtschaftsprüfer, Stellungnahme zum Referentenentwurf vom 15. März 2012, abrufbar unter www.idw.de/idw/download/BMJ__Partnerschaftsgesellschaft.pdf?id=61 6514&property=Inhalt (letzter Abruf: 22. 10. 2014), S. 2; Schüppen, BB 2012, 783 (784); Schüppen, WPg 2013, 1193 (1200). 192 Institut der Wirtschaftsprüfer, Stellungnahme zum Referentenentwurf vom 15. März 2012, abrufbar unter www.idw.de/idw/download/BMJ__Partnerschaftsgesellschaft.pdf?id=61 6514&property=Inhalt (letzter Abruf: 22. 10. 2014), S. 2; Schüppen, WPg 2013, 1193 (1200); Kreße, NJ 2013, 45 (49); Linardatos, VersR 2013, 1488 (1493); a. A. Kienzler, Die Partnerschaftsgesellschaft mit beschränkter Berufshaftung (PartG mbB) als gesetzgeberische Zwischenstation der Liberalisierung des Gesellschaftsrechts Freier Berufe, S. 93 f. 193 Institut der Wirtschaftsprüfer, Stellungnahme zum Referentenentwurf vom 15. März 2012, abrufbar unter www.idw.de/idw/download/BMJ__Partnerschaftsgesellschaft.pdf?id=61 6514&property=Inhalt (letzter Abruf: 22. 10. 2014), S. 2; Schüppen, BB 2012, 783 (784); Schüppen, WPg 2013, 1193 (1200). 194 Institut der Wirtschaftsprüfer, Stellungnahme zum Referentenentwurf vom 15. März 2012, abrufbar unter www.idw.de/idw/download/BMJ__Partnerschaftsgesellschaft.pdf?id=61 6514&property=Inhalt (letzter Abruf: 22. 10. 2014), S. 2. 195 Schüppen, WPg 2013, 1193 (1200); ähnlich Schumacher, Die Partnerschaftsgesellschaft mit beschränkter Berufshaftung für Rechtsanwälte, S. 42 f.

§ 2 Haftung der Partner im Hinblick auf § 8 Abs. 4 PartGG

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Haftungsrisiken in Bezug auf Leasingverträge bezüglich der IT-Ausstattung und Kraftfahrzeugen gewichtig.196 Außerdem habe der Gesetzgeber die Möglichkeit der persönlichen Haftung der Partner zumindest für so wahrscheinlich erachtet, dass er den Namenszusatz „mbH“ aufgrund seiner „zu weitgehende[n] Warnwirkung“197 in den Gesetzgebungsmaterialien als unzulässig erachtet habe.198 Ein Gläubiger könne nach den Vorstellungen des Gesetzgebers irrtümlich der Annahme sein, dass für seine Ansprüche nur die Gesellschaft und nicht auch die Partner haften.199 Dass der Gesetzgeber diesen Namenszusatz aus Gründen des Gläubigerschutzes als unzulässig einschätze, deute nach einer Literaturansicht darauf hin, dass der Gesetzgeber selbst davon ausgehe, dass eine Haftung der Partner für sonstige Verbindlichkeiten durchaus in Betracht komme.200 Das verbleibende Haftungsrisiko wird bei der Gegenüberstellung zweier Kanzleien, die sich in ihrer Struktur deutlich unterscheiden, klar. Auf der einen Seite ist als Beispiel eine PartG mbB zu betrachten, die aus lediglich zwei Partnern besteht und nur eine Sekretärin beschäftigt. Die Kanzleiräume befinden sich in einer ländlichen Gegend mit einem niedrigen Mietzins. Aufgrund des mittlerweile über zwanzigjährigen Bestehens der Kanzlei und der in dieser Zeit erwirtschafteten Gewinne bestehen keinerlei Darlehensverbindlichkeiten. Auf der anderen Seite steht eine größere mittelständische Kanzlei mit über 50 Berufsträgern, darunter 15 Partnern. Angesichts einer kürzlich erfolgten Expansion und dem damit verbundenen Umzug in den gefragten Innenstadtbereich einer deutschen Großstadt bestehen erhebliche Bankverbindlichkeiten. Die Mietkosten sind aufgrund der exponierten Lage der Kanzleiräume beträchtlich. Ferner hat die Kanzlei mehrere Fahrzeuge der Ober- und Mittelklasse geleast. Auch ohne genaue Zahlen zu nennen, machen diese Beispiele unschwer deutlich, wie sehr das verbleibende Restrisiko der Partner bei einzelnen PartG mbB schwankt. Zu Recht wird darüber hinaus in der Literatur darauf hingewiesen, dass das verbleibende Restrisiko der Partner wegen schwer einzuschätzender gesetzlicher Ansprüche wohl nicht abschließend kalkulierbar sei.201 Wegen dieser Umstände befürchtet daher ein Teil der Literatur, dass infolge des Restrisikos bezüglich sonstiger Verbindlichkeiten die PartG mbB für größere Kanzleien, deren Kanzleibetrieb kostenintensiv ist und deren Partner das damit verbundene Haftungsrisiko scheuen, weniger attraktiv sei.202

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Salger, DB 2012, 1794 (1796). BT-Drucks. 17/10487, S. 14 re. Sp.; BR-Drucks. 309/12, S. 14. 198 Schüppen, BB 2012, 783 (784); ähnlich auch Schumacher, Die Partnerschaftsgesellschaft mit beschränkter Berufshaftung für Rechtsanwälte, S. 43. 199 Schüppen, BB 2012, 783 (784). 200 Institut der Wirtschaftsprüfer, Stellungnahme zum Referentenentwurf vom 15. März 2012, abrufbar unter www.idw.de/idw/download/BMJ__Partnerschaftsgesellschaft.pdf?id=61 6514&property=Inhalt (letzter Abruf: 22. 10. 2014), S. 2; im Ergebnis wohl ebenso Schüppen, BB 2012, 783 (784). 201 Schüppen, WPg 2013, 1193 (1200). 202 Linardatos, VersR 2013, 1488 (1494). 197

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5. Kap.: Außenhaftung der PartG mbB und ihrer Partner

bb) Vorgehen im Falle einer Insolvenz Des Weiteren ist, wie in der Literatur bereits betont wurde, auch nicht sicher, wann im Falle einer drohenden Zahlungsunfähigkeit der PartG mbB ein Insolvenzverfahren eröffnet werde und infolgedessen die Möglichkeit zur Kündigung der Mietverhältnisse durch den Insolvenzverwalter bestehe.203 Bis zur Eröffnung eines Insolvenzverfahrens könne bereits eine Vielzahl von Verbindlichkeiten bestehen,204 für die dann eine persönliche Haftung der Partner drohe.205 cc) Bedenken der Berufsträger im Hinblick auf eine lediglich partielle Haftungsbeschränkung Daneben dürfe auch der psychologische Aspekt einer umfassenden Haftungsbeschränkung auf das Gesellschaftsvermögen nicht unterschätzt werden.206 Auch kleinere Kanzleien, die bereits vor Einführung der PartG mbB durch § 8 Abs. 2 PartGG bezüglich der Berufshaftung schon weitgehend geschützt gewesen wären, hätten sich vereinzelt für die LLP entschieden.207 Dies lege den Schluss nahe, dass Berufsträger oft lediglich zu ihrer persönlichen Beruhigung eine umfassende Haftungsbeschränkung anstreben.208 Dies gelte insbesondere für die Rechtsanwaltschaft, die sich beruflich viel mit dem Themenbereich der Haftung auseinandersetzen müsse.209 4. Gesetzessystematik des PartGG Im Hinblick auf die Gesetzessystematik im PartGG ist die partielle Haftungsbeschränkung durch § 8 Abs. 4 PartGG nach einer zutreffenden Literaturansicht konsequent.210 Die steuer- und gesellschaftsrechtliche Privilegierung der Freiberufler folge aus dem Wesen ihrer Tätigkeit.211 Es bestehe daher kein Grund, sie über die Haftungsbegrenzung für berufliche Fehler hinaus zu privilegieren.212 Diese Privilegierung der 203 Schumacher, Die Partnerschaftsgesellschaft mit beschränkter Berufshaftung für Rechtsanwälte, S. 43; Schüppen, BB 2012, 783 (784). 204 Linardatos, VersR 2013, 1488 (1493); Schüppen, BB 2012, 783 (784). 205 Schüppen, BB 2012, 783 (784). 206 Schüppen, BB 2012, 783 (784). 207 Schüppen, BB 2012, 783 (784). 208 Schüppen, BB 2012, 783 (784). 209 Dieses Argument für den Trend zur LLP als umfassende Haftungsbeschränkung anführend Salger, DB 2012, 1794. 210 Weinbeer, in: Kluth, Jahrbuch des Kammer- und Berufsrechts 2011, S. 367 (381). 211 Weinbeer, in: Kluth, Jahrbuch des Kammer- und Berufsrechts 2011, S. 367 (381). 212 Schumacher, Die Partnerschaftsgesellschaft mit beschränkter Berufshaftung für Rechtsanwälte, S. 45; Noch darüberhinausgehend und dementsprechend für eine Auslegung des § 8 Abs. 4 PartGG als Haftungsbegrenzung lediglich für den Kernbereich der freiberufli-

§ 3 Die Haftungssituation bei Dauermandaten

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Freiberufler im Hinblick auf das ihrer jeweiligen spezifischen beruflichen Tätigkeit innewohnende Haftungsrisiko spiegele sich auch in § 8 Abs. 2 PartGG wider.213 Diese Vorschrift sollte nach der Intention des Gesetzgebers dem Wesen der freien Berufe, das sich durch eine eigenverantwortliche und von Fachkenntnissen geprägte Tätigkeit (vgl. § 18 Abs. 1 Nr. 1 S. 3 Hs. 2 EStG) auszeichne, und den damit einhergehenden Haftungsrisiken gerecht werden.214 Überdies hat sich der Gesetzgeber bei der Novellierung des PartGG durch die Herausnahme einiger Verbindlichkeiten aus der Haftungsbeschränkung des § 8 Abs. 4 S. 1 PartGG nicht allzu weit vom ursprünglichen Konzept der Partnerschaftsgesellschaft an sich und deren Charakter als Personengesellschaft entfernt, denn wegen der persönlichen Haftung der Partner bei der PartG mbB für sonstige Verbindlichkeiten bleibt der Charakter einer Personengesellschaft zumindest unter diesem haftungsrechtlichen Gesichtspunkt teilweise erhalten. Zudem wäre bei einer umfassenden Haftungsbeschränkung die Schaffung einer gänzlich neuen Rechtsform erforderlich gewesen, da in diesem Fall der Unterschied zur Partnerschaftsgesellschaft zu groß gewesen wäre, um die sonstigen Regeln des PartGG ohne wesentliche Abweichungen auf die gesetzgeberische Neugestaltung anzuwenden. Insbesondere wäre bei einer umfassenden institutionellen Haftungsbeschränkung die rechtliche Verselbstständigung als juristische Person naheliegend gewesen.

§ 3 Die Haftungssituation bei Dauermandaten Erfüllt die PartG mbB die Voraussetzungen des § 8 Abs. 4 S. 1 PartGG, ist diese Haftungsbeschränkung nach allgemeiner Meinung ohne Weiteres auf Neumandate anwendbar, die erst nach dem Wechsel in eine PartG mbB erteilt wurden.215 Allerdings fehle es an einer gesetzlichen Regelung, wie vertragliche Schadensersatzansprüche bezüglich Mandaten zu behandeln sind, die vor dem Wechsel in eine PartG mbB begründet wurden und nach dem Wechsel in die PartG mbB fortbestehen.216 chen Tätigkeit Weinbeer, in: Kluth, Jahrbuch des Kammer- und Berufsrechts 2011, S. 367 (381). 213 Weinbeer, in: Kluth, Jahrbuch des Kammer- und Berufsrechts 2011, S. 367 (381). 214 BT-Drucks. 12/6152, S. 17; BT-Drucks. 13/9820, S. 21; Weinbeer, in: Kluth, Jahrbuch des Kammer- und Berufsrechts 2011, S. 367 (381). 215 Henssler/Prütting/Henssler, § 8 PartGG Rdn. 66; Henssler, AnwBl 2014, 96 (99); Sommer/Treptow, NJW 2013, 3269 (3271). 216 Henssler/Prütting/Diller, § 51a BRAO Rdn. 28; Henssler/Prütting/Henssler, § 8 PartGG Rdn. 66; Henssler, AnwBl 2014, 96 (99); Riechert, AnwBl 2014, 266 (267); zum Mangel an einer gesetzlichen Regelung für die Haftungsgrundsätze bei einem Wechsel von der Partnerschaftsgesellschaft zur PartG mbB Sommer/Treptow, NJW 2013, 3269 (3272); Sommer/Treptow/Friemel, NZG 2012, 1249 (1254); Ulmer, AnwBl 2014, 806 (812); Wälzholz, DStR 2013, 2637 (2641); zum Mangel an einer gesetzlichen Regelung für die Haftungsgrundsätze bei einem Wechsel von der GbR oder der Partnerschaftsgesellschaft zur PartG mbB Schumacher, Die Partnerschaftsgesellschaft mit beschränkter Berufshaftung für Rechtsanwälte, S. 143.

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5. Kap.: Außenhaftung der PartG mbB und ihrer Partner

Diese Lücke habe der Gesetzgeber im Gesetzgebungsverfahren der PartG mbB offenbar nicht bemerkt.217 Daher ist die Frage in der Literatur strittig, welche Haftungsgrundsätze auf diese Altmandate anzuwenden sind.218 Im Kern gehe es bei dieser Fragestellung darum, ob die Haftungsbeschränkung des § 8 Abs. 4 PartGG greife.219 Das ist insbesondere von Interesse, wenn von einer Gesellschaft, bei der die persönliche Haftung der Gesellschafter nicht oder kaum beschränkt ist, wie beispielsweise der GbR oder der Partnerschaftsgesellschaft, in die PartG mbB gewechselt wird. Daher konzentriert sich die folgende Darstellung auf diese beiden Rechtsformen. Sowohl bei einem Wechsel einer GbR in eine PartG mbB als auch bei einem Wechsel einer Partnerschaftsgesellschaft in eine PartG mbB erfolgt nach absolut herrschender Meinung keine Umwandlung im Sinne des UmwG.220 Denn ein Formwechsel nach §§ 190 ff. UmwG sei bei einem Wechsel einer Partnerschaftsgesellschaft in eine PartG mbB ausgeschlossen, da in keine andere Rechtsform gewechselt werde.221 Der Wechsel einer GbR in eine PartG mbB erfolge identitätswahrend,222 falle aber ebenfalls nicht unter das UmwG.223

A. Anwendbarkeit des Haftungskonzepts der PartG mbB auf Altmandate? Zunächst könnte man entsprechend einer in der Literatur aufgekommenen Idee daran denken, das Haftungskonzept des § 8 Abs. 4 PartGG trotz der fehlenden gesetzlichen Vorschrift gemäß einer Mindermeinung uneingeschränkt auf Altmandate anzuwenden.224 Allerdings lasse sich dies weder aus der Gesetzessystematik noch 217

Sommer/Treptow, NJW 2013, 3269 (3272); Wälzholz, DStR 2013, 2637 (2641). Grunewald, NJW 2014, 3699; auch die Wirtschaftsprüferkammer wagt es nicht, eine Prognose darüber abzugeben, wie wohl die Gerichte letztlich entscheiden könnten, vgl. Wirtschaftsprüferkammer, Die wichtigsten Fragen und Antworten zur PartGmbB aus Sicht des WP/vBP (Stand: 26. 07. 2013), abrufbar unter http://www.wpk.de/mitglieder/praxishinweise/ partgmbb/ (letzter Abruf: 04. 10. 2014), S. 3. 219 Henssler/Prütting/Diller, § 51a BRAO Rdn. 28. 220 Wälzholz, DStR 2013, 2637 (2640). 221 Kienzler, Die Partnerschaftsgesellschaft mit beschränkter Berufshaftung (PartG mbB) als gesetzgeberische Zwischenstation der Liberalisierung des Gesellschaftsrechts Freier Berufe, S. 83; Henssler, AnwBl 2014, 96 (98); Riechert, AnwBl 2014, 266 (267); Uwer/Roeding, AnwBl 2013, 309 (311); Wälzholz, DStR 2013, 2637 (2640). 222 Kienzler, Die Partnerschaftsgesellschaft mit beschränkter Berufshaftung (PartG mbB) als gesetzgeberische Zwischenstation der Liberalisierung des Gesellschaftsrechts Freier Berufe, S. 83 f./100; Henssler, AnwBl 2014, 96 (98). 223 Kienzler, Die Partnerschaftsgesellschaft mit beschränkter Berufshaftung (PartG mbB) als gesetzgeberische Zwischenstation der Liberalisierung des Gesellschaftsrechts Freier Berufe, S. 83 f.; Henssler, AnwBl 2014, 96 (98). 224 So in Bezug auf bereits begründete Mandate und Eintritt des haftungsbegründenden Verstoßes erst nach Wechsel in eine PartG mbB Henssler/Prütting/Diller, § 51a BRAO Rdn. 28; allgemein ablehnend Münchener Handbuch des Gesellschaftsrechts Band 1/Salger, § 45a 218

§ 3 Die Haftungssituation bei Dauermandaten

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aus dem Gesetzeszweck ableiten.225 Insbesondere sei kein Grund ersichtlich, der gegen die parallele Anwendung von verschiedenen Haftungskonzepten, d. h. in diesem Fall von den früheren Haftungsgrundsätzen und dem Haftungskonzept der PartG mbB, spreche.226 Zudem würden bei einer undifferenzierten Anwendung des § 8 Abs. 4 PartGG auf Altmandate den Gläubigern ohne gesetzliche Grundlage Schuldner, nämlich die persönlich haftenden Gesellschafter bzw. Partner, genommen.227 Nach dem deutschen Zivilrecht könne ein Schuldner nicht ohne Zustimmung des Gläubigers einfach wegfallen, wie sich beispielsweise an dem Erlassvertrag im Sinne des § 397 BGB oder der Schuldübernahme nach § 415 BGB zeige.228 Daher besteht das alte Haftungskonzept nach einem Wechsel in die PartG mbB nach zutreffender herrschender Meinung für bereits begründete Verbindlichkeiten zumindest vorerst weiter.229

B. Zeitpunkt der Begründung haftungsrechtlicher vertraglicher Verbindlichkeiten Da das Haftungssystem, das vor dem Wechsel in die PartG mbB galt, für bestehende Verbindlichkeiten, wie oben dargestellt, weiterhin Anwendung findet, ist von Interesse, wann die berufshaftungsrechtlichen Forderungen der Mandanten begründet sind.230 Man könne auf den Vertragsabschluss oder auf die haftungsauslösende Pflichtverletzung abstellen.231 Von der Beantwortung dieser Frage hängt es letztlich ab, ob eine persönliche Haftung des Partners in Betracht kommt oder § 8 Abs. 4 PartGG eingreift.232

Rdn. 11; in Bezug auf einen Wechsel von der Partnerschaftsgesellschaft oder GbR in die PartG mbB bei Bachmann/Schaloske, PHi 2013, 202 (204); Sommer/Treptow, NJW 2013, 3269 (3272 f.); ablehnend in Bezug auf einen Wechsel von der GbR in eine Partnerschaftsgesellschaft bei Sommer/Treptow/Dietlmeier, NJW 2011, 1551 (1553 f.). 225 Sommer/Treptow, NJW 2013, 3269 (3272). 226 Sommer/Treptow, NJW 2013, 3269 (3273). 227 Sommer/Treptow, NJW 2013, 3269 (3273). 228 Sommer/Treptow, NJW 2013, 3269 (3273); Ulmer, AnwBl 2014, 806 (810). 229 Borgmann/Jungk/Schwaiger/Jungk, § 37 Rdn. 43; Bachmann/Schaloske, PHi 2013, 202 (204); Sommer/Treptow, NJW 2013, 3269 (3273); wohl im Ergebnis auch Gladys, DStR 2013, 2416 (2417). 230 Henssler, AnwBl 2014, 96 (99); Hirtz, ZAP Fach 15, 607 (616). 231 Henssler/Prütting/Henssler, § 8 PartGG Rdn. 66; Henssler, AnwBl 2014, 96 (99); Hirtz, ZAP Fach 15, 607 (616); so auch vertreten in Bezug auf einen Wechsel von der GbR in eine Partnerschaftsgesellschaft bei Sommer/Treptow/Dietlmeier, NJW 2011, 1551 (1553). 232 Henssler/Prütting/Henssler, § 8 PartGG Rdn. 66.

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5. Kap.: Außenhaftung der PartG mbB und ihrer Partner

I. Begründung der Ansprüche erst mit Begehung der jeweiligen Pflichtverletzung Ein Teil der Literatur ist der Ansicht, dass der Zeitpunkt der Pflichtverletzung für die Begründung des Anspruchs entscheidend ist.233 Hiernach komme für vor dem Wechsel in die PartG mbB erteilte Altmandate die Haftungsbeschränkung nach § 8 Abs. 4 PartGG zur Anwendung, wenn die Pflichtverletzung nach dem Wechsel erfolgt.234 Der Anlass der Haftung sei gerade die Pflichtverletzung und nicht der Vertragsschluss.235 Außerdem sei die Haftungsbeschränkung nach § 8 Abs. 4 S. 1 PartGG vom Unterhalten des geforderten Versicherungsschutzes abhängig236 und ersetze damit die persönliche Haftung der Partner durch die vorgegebene Versicherung.237 Daher sei es sinnvoll, sich im Hinblick auf das Entstehen des Haftungsanspruchs und damit einhergehend in Bezug auf die anzuwendenden Haftungsgrundsätze ebenfalls am Verstoßprinzip des Versicherungsrechts auszurichten,238 um einen Gleichlauf der Haftung mit der Abdeckung möglicher Schäden durch die Versicherung zu gewährleisten.239 Demnach würde es für das Eingreifen der Haftungsbeschränkung nach § 8 Abs. 4 PartGG ausreichen, wenn die Pflichtverletzung nach dem Wechsel in die PartG mbB erfolge.240 Trotz dieser rechtsdogmatisch korrekten Argumente ist es aus Gläubigerschutzgesichtspunkten entsprechend der wohl herrschenden Meinung abzulehnen, auf die Pflichtverletzung abzustellen,241 denn der Namenszusatz „mbB“ könne seiner Warnwirkung nur dann gerecht werden, wenn das Mandat nach dem Wechsel erteilt werde.242 Zwar sei der Namenszusatz, wie oben dargestellt, nicht einmal bei einem Vertragsschluss mit einer schon bestehenden PartG mbB Bedingung der Haftungs-

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Henssler, AnwBl 2014, 96 (99); Hirtz, ZAP Fach 15, 607 (616); Kilian, MDR 2013, 1137 (1142); Ulmer, AnwBl 2014, 806 (811). 234 Henssler/Prütting/Henssler, § 8 PartGG Rdn. 66; Henssler, AnwBl 2014, 96 (99); Kilian, MDR 2013, 1137 (1142). 235 Hirtz, ZAP Fach 15, 607 (616). 236 Beck’sches Handbuch der Personengesellschaften/Lochmann, § 20 Rdn. 101; Henssler, AnwBl 2014, 96 (99); Ulmer, AnwBl 2014, 806 (811). 237 Beck’sches Handbuch der Personengesellschaften/Lochmann, § 20 Rdn. 101; Hirtz, ZAP Fach 15, 607 (616); Kilian, MDR 2013, 1137 (1142); zur versicherungsakzessorischen Ausgestaltung des § 8 Abs. 4 PartGG vgl. Henssler/Prütting/Henssler, § 8 PartGG Rdn. 66; Weise/Krauß/Giehl, 7.3.2.1 Rdn. 25. 238 Henssler/Prütting/Diller, § 51a BRAO Rdn. 28; Henssler/Prütting/Henssler, § 8 PartGG Rdn. 66; Henssler, AnwBl 2014, 96 (99); Hirtz, ZAP Fach 15, 607 (616); Kilian, MDR 2013, 1137 (1142). 239 Henssler, AnwBl 2014, 96 (99). 240 Henssler/Prütting/Henssler, § 8 PartGG Rdn. 66; Kilian, MDR 2013, 1137 (1142). 241 So vertreten bei Ulmer, AnwBl 2014, 806 (810 f.). 242 Henssler/Prütting/Henssler, § 8 PartGG Rdn. 66; Henssler, AnwBl 2014, 96 (99).

§ 3 Die Haftungssituation bei Dauermandaten

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beschränkung,243 jedoch würden Mandanten bei Erteilung des Mandats auf das Fortbestehen der bei Vertragsschluss geltenden Haftungssituation vertrauen,244 und zwar unabhängig davon, ob die korrekte Namensführung Voraussetzung für die Rechtsform ist oder nicht. Insbesondere bei sehr großen und haftungsträchtigen Mandaten kann auch die Rechtsform einer Kanzlei von erheblicher Bedeutung für die Mandatserteilung sein. Sollte ein Mandat während der Tätigkeit einer PartG mbB erteilt werden und die PartG mbB die Haftungsbeschränkung im Namen nicht gemäß den geltenden Vorschriften deutlich machen, haften die Partner nach absolut herrschender Ansicht nach den allgemeinen Haftungsgrundsätzen.245 Eine solche Haftung der Partner stünde aber den Gläubigern in Altmandaten nicht zu, wenn man mit Verweis darauf, die Namensführung sei keine Bedingung der Haftungsbeschränkung, im Hinblick auf die Begründung der Haftungsverbindlichkeit auf die Pflichtverletzung abstellen würde. Einschränkend wird teilweise ausgeführt, dass § 8 Abs. 4 PartGG zumindest gelte, wenn der Mandant über die Änderung in der gesellschaftsrechtlichen Struktur in Kenntnis gesetzt werde,246 denn dem Mandanten stehe die Kündigung des Mandatsverhältnisses offen.247 Insbesondere sei die Kündigung beim Anwaltsdienstvertrag, wie er häufig vorliege, gemäß § 627 BGB jederzeit möglich.248 Beim Anwaltswerkvertrag könne die Kündigung gemäß §§ 642, 643, 645 und 649 BGB erfolgen.249 Diese Argumentation im Hinblick auf die Kündigungsmöglichkeit ist zwar korrekt, sie widerspricht aber dem anwaltlichen Gebührenrecht, denn nach § 15 Abs. 1 RVG sind die Gebühren das Entgelt für die gesamte Tätigkeit eines Rechtsanwalts vom Auftrag bis zur Erledigung der Angelegenheit. Eine vorzeitige Beendigung des Auftrags hat nach herrschender Meinung gemäß § 15 Abs. 4 RVG 243 Henssler/Prütting/Henssler, § 8 PartGG Rdn. 66; Henssler, AnwBl 2014, 96 (99); Ulmer, AnwBl 2014, 806 (811). 244 Ulmer, AnwBl 2014, 806 (810). 245 BT-Drucks. 17/10487, S. 15 li. Sp.; BR-Drucks. 309/12, S. 14; Lieder, Anmerkung zu OLG Nürnberg, Beschluss v. 05. 02. 2014, Az.: 12 W 351/14, NotBZ 2014, 178 (179); Linardatos, VersR 2013, 1488 (1494); Ring, WM 2014, 237 (240); Römermann/Praß, NZG 2012, 601 (603); Seibert, DB 2013, 1710 (1713); Tröger/Pfaffinger, JZ 2013, 812 (814); Werner, StBW 2013, 715 (717); zu den Details dieser Haftung Henssler/Prütting/Henssler, § 8 PartGG Rdn. 71 f.; Michalski/Römermann/Zimmermann, § 8 PartGG Rdn. 118 mit Verweisung auf Michalski/Römermann/Praß, § 7 PartGG Rdn. 73 ff.; Weise/Krauß/Giehl, 7.3.2.1 Rdn. 23; Kindler, Grundkurs des Handels- und Gesellschaftsrechts, § 10 Rdn. 130; Lieder, NotBZ 2014, 128 ff.; Sommer/Treptow, NJW 2013, 3269 (3272); Willerscheid, NWB 2013, 2490 (2494). 246 Henssler, AnwBl 2014, 96 (99); Ulmer, AnwBl 2014, 806 (811); sogar eine dahingehende Pflicht annehmend Leuering, NZG 2013, 1001 (1005); Information und Einwilligung des Mandanten für erforderlich haltend Salamon, Mein Weg in die Selbstständigkeit – Steuern und Recht, S. 24. 247 Henssler/Prütting/Henssler, § 8 PartGG Rdn. 66; Henssler, AnwBl 2014, 96 (99); Ulmer, AnwBl 2014, 806 (811). 248 Zur Möglichkeit der jederzeitigen Kündigung nach § 627 BGB Henssler, AnwBl 2014, 96 (99). 249 Peitscher, Anwaltsrecht, § 30 Rdn. 536.

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5. Kap.: Außenhaftung der PartG mbB und ihrer Partner

bis auf wenige gesetzlich geregelte Ausnahmen250 keine Auswirkung auf bereits entstandene Gebühren.251 Dies gilt nach Ansicht der Literatur insbesondere für den Fall einer Kündigung durch einen Mandanten, wenn der Rechtsanwalt nicht durch ein vertragswidriges Verhalten einen Anlass hierfür gegeben hat.252 Würde der Klient ein Mandat kündigen und einer anderen Kanzlei das Mandat erteilen, müsste er bei der ersten Kanzlei bereits entstandene Gebühren entrichten und bei der zweiten Kanzlei erneut die gesetzlichen Gebühren bezahlen. Hierdurch können einige Gebührenpositionen doppelt entstehen. Eine Kündigung des Vertrags mit der Kanzlei ist daher zwar möglich, aber bei einer Gebührenabrechnung nach RVG ökonomisch fraglich. II. Begründung der vertraglichen Schadensersatzansprüche mit Abschluss des Mandatsvertrages Im Einklang mit der wohl herrschenden Meinung kommt es für die Begründung der vertraglichen Schadensersatzansprüche auf den Vertragsschluss an.253 Denn das Vertrauen der Vertragspartner in die Solvenz der persönlich haftenden Gesellschafter bzw. Partner müsse geschützt werden.254 Entgegen der oben dargestellten Ansicht werde der Anspruch auf Schadensersatz bereits mit dem Vertragsabschluss begründet und nicht erst mit der Pflichtverletzung.255 Der vertragliche Schadensersatzanspruch sei lediglich eine Folge der Verletzung vertraglicher Pflichten, sodass durch die Entstehung dieser Verbindlichkeit lediglich das ursprüngliche Vertragsverhältnis näher ausgestaltet werde.256 Dann gelte für diese vertraglichen Scha250

Vgl. zu diesen Ausnahmen Beck’scher Online-Kommentar RVG/v. Seltmann, § 15 RVG Rdn. 16. 251 Degen/Diem/Grams/Hauffe/Rothenbacher/Rothenbacher, Kapitel 4 Rdn. 15 f. 252 Mayer/Kroiß/Winkler, § 15 RVG Rdn. 139. 253 Kienzler, Die Partnerschaftsgesellschaft mit beschränkter Berufshaftung (PartG mbB) als gesetzgeberische Zwischenstation der Liberalisierung des Gesellschaftsrechts Freier Berufe, S. 100; Schumacher, Die Partnerschaftsgesellschaft mit beschränkter Berufshaftung für Rechtsanwälte, S. 142; Vollkommer/Greger/Heinemann/Heinemann, Anwaltshaftungsrecht, § 22 Rdn. 10e; Wehrheim/Wirtz, Die Partnerschaftsgesellschaft, S. 88; Bauer, BRAK 2013, 202 (205); Riechert, AnwBl 2014, 266 (267); Sommer/Treptow/Friemel, NZG 2012, 1249 (1254); Sommer/Treptow, NJW 2013, 3269 (3272); Tröger/Pfaffinger, JZ 2013, 812 (814); so auch in Bezug auf einen Wechsel von der GbR in eine Partnerschaftsgesellschaft bei Sommer/Treptow/ Dietlmeier, NJW 2011, 1551 (1553); als herrschende Meinung bezeichnet bei Hirtz, ZAP Fach 15, 607 (616). 254 Henssler, AnwBl 2014, 96 (99). 255 Vollkommer/Greger/Heinemann/Heinemann, Anwaltshaftungsrecht, § 22 Rdn. 10e; Riechert, AnwBl 2014, 266 (267); Sommer/Treptow/Friemel, NZG 2012, 1249 (1254); Sommer/Treptow, NJW 2013, 3269 (3272). 256 Sommer/Treptow/Friemel, NZG 2012, 1249 (1254); so auch vertreten in Bezug auf einen Wechsel von der GbR in eine Partnerschaftsgesellschaft bei Sommer/Treptow/Dietlmeier, NJW 2011, 1551 (1553); ähnlich auch zur PartG mbB Schumacher, Die Partnerschaftsgesellschaft mit beschränkter Berufshaftung für Rechtsanwälte, S. 142.

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densersatzansprüche das alte Haftungskonzept, d. h. Haftung nach § 8 Abs. 1, Abs. 2 PartGG bei der Partnerschaftsgesellschaft und die Haftungsgrundsätze gemäß §§ 128 ff. HGB analog bei der GbR.257 Der Zeitpunkt der Pflichtverletzung ist daher nach dieser vorzugswürdigen wohl herrschenden Ansicht aufgrund der dargestellten sehr treffenden Argumente nicht entscheidend für die auf die vertraglichen Schadensersatzansprüche anzuwendenden Haftungsgrundsätze.258

C. Analogie zur Begrenzung der Nachhaftung auf fünf Jahre Teilweise wird die Begrenzung der Nachhaftung auf fünf Jahre diskutiert.259 I. Ablehnung der Nachhaftungsbegrenzung Eine Ansicht lehnt eine Nachhaftungsbegrenzung ganz ab.260 Es bestehe demnach allenfalls die Möglichkeit, mit den Mandanten zu vereinbaren, dass das neue Haftungskonzept der PartG mbB auf die bestehenden Mandate Anwendung finde.261 Eine derartige unbegrenzte Weitergeltung der alten Haftungsgrundsätze für Dauermandate würde allerdings häufig den Sinn und Zweck eines Wechsels in eine 257

Riechert, AnwBl 2014, 266 (267). Riechert, AnwBl 2014, 266 (267); Sommer/Treptow, NJW 2013, 3269 (3272). 259 Dagegen Bachmann/Schaloske, PHi 2013, 202 (204); wohl auch Borgmann/Jungk/ Schwaiger/Jungk, § 37 Rdn. 43; Bundesrechtsanwaltskammer, Merkblatt zur PartGmbB, abrufbar unter http://www.brak.de/zur-rechtspolitik/national/berufsrecht/partnerschaftsgesell schaft/merkblatt-partgmbb/ (letzter Abruf: 04. 10. 2014), Punkt 8; dafür Henssler/Prütting/ Henssler, § 8 PartGG Rdn. 66; MüKoBGB/Schäfer, § 8 PartGG Rdn. 16a; Münchener Handbuch des Gesellschaftsrechts Band 1/Salger, § 45a Rdn. 11; Schumacher, Die Partnerschaftsgesellschaft mit beschränkter Berufshaftung für Rechtsanwälte, S. 213; Wehrheim/Wirtz, Die Partnerschaftsgesellschaft, S. 88; Henssler, AnwBl 2014, 96 (99); Riechert, AnwBl 2014, 266 (267 f.); Sommer/Treptow, NJW 2013, 3269 (3273); Sommer/Treptow/Friemel, NZG 2012, 1249 (1254); Wälzholz, DStR 2013, 2637 (2640 f.); unentschieden Schumm, StuB 2013, 740 (741). 260 Bachmann/Schaloske, PHi 2013, 202 (204); wohl auch Borgmann/Jungk/Schwaiger/ Jungk, § 37 Rdn. 43; Bundesrechtsanwaltskammer, Merkblatt zur PartGmbB, abrufbar unter http://www.brak.de/zur-rechtspolitik/national/berufsrecht/partnerschaftsgesellschaft/merkblattpartgmbb/ (letzter Abruf: 04. 10. 2014), Punkt 8; unentschieden Schumm, StuB 2013, 740 (741). 261 Borgmann/Jungk/Schwaiger/Jungk, § 37 Rdn. 43; Bachmann/Schaloske, PHi 2013, 202 (204); Bundesrechtsanwaltskammer, Merkblatt zur PartGmbB, abrufbar unter http://www.brak. de/zur-rechtspolitik/national/berufsrecht/partnerschaftsgesellschaft/merkblatt-partgmbb/ (letzter Abruf: 04. 10. 2014), Punkt 8; allgemein zur Möglichkeit einer solchen Vereinbarung für die sofortige Anwendbarkeit der Haftungsgrundsätze der PartG mbB Kienzler, Die Partnerschaftsgesellschaft mit beschränkter Berufshaftung (PartG mbB) als gesetzgeberische Zwischenstation der Liberalisierung des Gesellschaftsrechts Freier Berufe, S. 102; Sommer/ Treptow, NJW 2013, 3269 (3273). 258

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5. Kap.: Außenhaftung der PartG mbB und ihrer Partner

PartG mbB in Frage stellen. Denn viele Kanzleien pflegen langdauernde Mandatsbeziehungen zu ihren wichtigsten Mandanten. Wenn Kanzleien den aufwendigen Weg, mit Mandanten jeweils die Geltung des neuen Haftungskonzepts zu vereinbaren, scheuen, wäre der Wechsel in eine PartG mbB oft sinnentleert. II. Argumentationsansätze zur Begründung der Begrenzung der Nachhaftung auf fünf Jahre Demgegenüber bejaht die herrschende Meinung die Begrenzung der Nachhaftung.262 Umstritten ist dabei allerdings, welche Vorschriften analog anzuwenden sind. Einerseits kommt, wie bereits in der Literatur gefordert eine Analogie zu § 160 Abs. 3 HGB in Verbindung mit § 160 Abs. 1 HGB,263 andererseits eine Analogie zu § 225c UmwG in Verbindung mit § 224 UmwG in Betracht.264 Auch wird die Heranziehung von § 736 BGB, § 160 HGB, § 10 Abs. 2 PartGG analog,265 von §§ 160 Abs. 1, Abs. 3 HGB, 224 Abs. 2 UmwG analog,266 von §§ 26, 160 Abs. 1, 3 HGB, 45, 133, 224 Abs. 2, 225c UmwG analog,267 von § 736 BGB, §§ 159 f. HGB analog268 oder von § 160 HGB in Verbindung mit § 10 Abs. 2 PartGG, 225a, 225c, 224 Abs. 2 UmwG analog269 befürwortet.

262

Henssler/Prütting/Henssler, § 8 PartGG Rdn. 66; MüKoBGB/Schäfer, § 8 PartGG Rdn. 16a; Münchener Handbuch des Gesellschaftsrechts Band 1/Salger, § 45a Rdn. 11; Kienzler, Die Partnerschaftsgesellschaft mit beschränkter Berufshaftung (PartG mbB) als gesetzgeberische Zwischenstation der Liberalisierung des Gesellschaftsrechts Freier Berufe, S. 101 ff.; Schumacher, Die Partnerschaftsgesellschaft mit beschränkter Berufshaftung für Rechtsanwälte, S. 143 ff./213; Wehrheim/Wirtz, Die Partnerschaftsgesellschaft, S. 88; Henssler, AnwBl 2014, 96 (99); Riechert, AnwBl 2014, 266 (267 f.); Sommer/Treptow, NJW 2013, 3269 (3273); Sommer/Treptow/Friemel, NZG 2012, 1249 (1254); Wälzholz, DStR 2013, 2637 (2640 f.). 263 Vertreten bei Henssler, AnwBl 2014, 96 (99); Zimmermann, NJW 2014, 1142 (1146). 264 Vertreten bei Henssler/Prütting/Henssler, § 8 PartGG Rdn. 66; Schumacher, Die Partnerschaftsgesellschaft mit beschränkter Berufshaftung für Rechtsanwälte, S. 144/213; Henssler, AnwBl 2014, 96 (99). 265 Vertreten bei Wälzholz, DStR 2013, 2637 (2641). 266 Vertreten bei MüKoBGB/Schäfer, § 8 PartGG Rdn. 16a; Münchener Handbuch des Gesellschaftsrechts Band 1/Salger, § 45a Rdn. 11; Wehrheim/Wirtz, Die Partnerschaftsgesellschaft, S. 88; Riechert, AnwBl 2014, 266 (267); Sommer/Treptow, NJW 2013, 3269 (3273); Sommer/Treptow/Friemel, NZG 2012, 1249 (1254); so auch vertreten in Bezug auf einen Wechsel von der GbR in eine Partnerschaftsgesellschaft bei Sommer/Treptow/Dietlmeier, NJW 2011, 1551 (1554). 267 Vertreten bei Schumacher, Die Partnerschaftsgesellschaft mit beschränkter Berufshaftung für Rechtsanwälte, S. 144/213. 268 Vertreten bei Vossius, GmbHR 2012, R213 (R214). 269 Vertreten bei Kienzler, Die Partnerschaftsgesellschaft mit beschränkter Berufshaftung (PartG mbB) als gesetzgeberische Zwischenstation der Liberalisierung des Gesellschaftsrechts Freier Berufe, S. 101.

§ 3 Die Haftungssituation bei Dauermandaten

141

1. Analoge Anwendung von § 160 Abs. 3 HGB in Verbindung mit § 160 Abs. 1 HGB Wenn man § 160 Abs. 3 HGB in Verbindung mit § 160 Abs. 1 HGB analog270 anwenden würde, würde das frühere Haftungskonzept für die Dauer von fünf Jahren für Dauermandate weitergelten.271 Voraussetzung für eine Analogie ist einerseits eine planwidrige Regelungslücke und andererseits der vergleichbare Sachverhalt.272 Die Regelungslücke besteht nach zutreffender allgemeiner Meinung darin, dass die Haftungssituation von Altmandaten bei einem Wechsel von einer Personengesellschaft in die PartG mbB nicht gesetzlich geregelt ist.273 Diese Lücke sei planwidrig.274 Mangels entsprechender Äußerungen des Gesetzgebers ist im Einklang mit der absolut herrschenden Meinung davon auszugehen, dass sich der Gesetzgeber während des Gesetzgebungsverfahrens zur PartG mbB dieser Regelungslücke nicht bewusst war.275 Es bestehe auch ein Bedarf für eine gesetzliche Regelung der Nachhaftung.276 Dies ergebe sich schon daraus, dass bei einer Änderung der gesellschaftsrechtlichen Struktur die Nachhaftung stets gesetzlich auf fünf Jahre begrenzt sei (z. B. §§ 224, 225c UmwG; §§ 159, 160 HGB letztere teilweise über die Verweisungen in §§ 736 Abs. 2 BGB, 10 Abs. 2 PartGG).277 Zu klären ist allerdings, ob eine hinreichende Ähnlichkeit zwischen dem in § 160 HGB geregelten Sachverhalt und der Nachhaftung bei der PartG mbB besteht. Hierfür wird der Verweis in § 10 Abs. 2 PartGG auf § 160 HGB als Argument angeführt.278 Obwohl § 10 Abs. 2 PartGG in Verbindung mit § 160 HGB nicht direkt greife, sei es wegen dieser Verweisung naheliegend, § 160 HGB auch im Falle des Wechsels in eine PartG mbB analog anzuwenden.279 Allerdings betrifft § 160 Abs. 3 HGB in Verbindung mit § 160 Abs. 1 HGB im Falle der direkten Anwendung keinen 270

Vertreten bei Henssler, AnwBl 2014, 96 (99); Zimmermann, NJW 2014, 1142 (1146). Henssler, AnwBl 2014, 96 (99). 272 Zu den Voraussetzungen der Analogie Staudinger-Eckpfeiler des Zivilrechts/Honsell, B. Rdn. 61; Schumacher, Die Partnerschaftsgesellschaft mit beschränkter Berufshaftung für Rechtsanwälte, S. 144; Ulmer, ZIP 2003, 1113 (1118); Ulmer, AnwBl 2014, 806 (812). 273 Kienzler, Die Partnerschaftsgesellschaft mit beschränkter Berufshaftung (PartG mbB) als gesetzgeberische Zwischenstation der Liberalisierung des Gesellschaftsrechts Freier Berufe, S. 101; Riechert, AnwBl 2014, 266 (267 f.); Ulmer, AnwBl 2014, 806 (812). 274 Kienzler, Die Partnerschaftsgesellschaft mit beschränkter Berufshaftung (PartG mbB) als gesetzgeberische Zwischenstation der Liberalisierung des Gesellschaftsrechts Freier Berufe, S. 101; Schumacher, Die Partnerschaftsgesellschaft mit beschränkter Berufshaftung für Rechtsanwälte, S. 144; Riechert, AnwBl 2014, 266 (267 f.); Ulmer, AnwBl 2014, 806 (812). 275 Schumacher, Die Partnerschaftsgesellschaft mit beschränkter Berufshaftung für Rechtsanwälte, S. 144. 276 Ähnlich auch Ulmer, AnwBl 2014, 806 (812). 277 Riechert, AnwBl 2014, 266 (267 f.); so auch Schumacher, Die Partnerschaftsgesellschaft mit beschränkter Berufshaftung für Rechtsanwälte, S. 143. 278 Hirtz, ZAP Fach 15, 607 (616). 279 Hirtz, ZAP Fach 15, 607 (616). 271

142

5. Kap.: Außenhaftung der PartG mbB und ihrer Partner

Wechsel der Rechtsform, sondern das Ausscheiden eines Partners. Das Ausscheiden eines Partners ist zwar aus Gläubigersicht einem Wechsel in eine andere Rechtsform insoweit ähnlich, als die Gefahr besteht, Schuldner zu verlieren. Jedoch ist die in § 160 HGB geregelte Situation nicht mit einer gesellschaftsrechtlichen Umgestaltung vergleichbar, denn bei dem Wechsel von einer GbR oder einer Partnerschaftsgesellschaft in die PartG mbB handele es sich um eine Änderung der gesellschaftsrechtlichen Struktur280 und nicht bloß um die Änderung des Status eines einzelnen Partners. Daher fehlt bei einem Wechsel in eine PartG mbB die für eine Analogie erforderliche Vergleichbarkeit des Sachverhalts zu der in § 160 Abs. 3 HGB in Verbindung mit § 160 Abs. 1 HGB geregelten Situation.281 2. Analogie zu sonstigen Vorschriften Mangels Vergleichbarkeit ist auch eine Gesamtanalogie von den Nachhaftungsgrundsätzen im Personengesellschaftsrecht (§ 736 BGB, § 160 HGB, § 10 Abs. 2 PartGG)282 oder eine Gesamtanalogie von § 160 Abs. 1, Abs. 3 HGB, § 224 Abs. 2 UmwG283 ebenso wie zu §§ 26, 160 Abs. 1, 3 HGB, 45, 133, 224 Abs. 2, 225c UmwG,284 zu § 736 BGB, §§ 159 f. HGB285 oder auch zu § 160 HGB in Verbindung mit § 10 Abs. 2 PartGG, 225a, 225c, 224 Abs. 2 UmwG286 abzulehnen. 3. Analoge Anwendung von § 225c UmwG in Verbindung mit § 224 UmwG Vorzugswürdig ist eine analoge Anwendung von § 225c UmwG in Verbindung mit § 224 UmwG, wie sie auch in der Literatur bereits gefordert wurde.287 § 225c 280 Schumacher, Die Partnerschaftsgesellschaft mit beschränkter Berufshaftung für Rechtsanwälte, S. 144. 281 Zur Anwendung von § 224 Abs. 2 UmwG aufgrund der höheren Sachnähe im Vergleich zu § 160 Abs. 3 HGB Tröger/Pfaffinger, JZ 2013, 812 (814). 282 So vertreten bei Wälzholz, DStR 2013, 2637 (2641). 283 Vertreten bei MüKoBGB/Schäfer, § 8 PartGG Rdn. 16a; Münchener Handbuch des Gesellschaftsrechts Band 1/Salger, § 45a Rdn. 11; Wehrheim/Wirtz, Die Partnerschaftsgesellschaft, S. 88; Riechert, AnwBl 2014, 266 (267); Sommer/Treptow, NJW 2013, 3269 (3273); Sommer/Treptow/Friemel, NZG 2012, 1249 (1254); so auch vertreten in Bezug auf einen Wechsel von der GbR in eine Partnerschaftsgesellschaft bei Sommer/Treptow/Dietlmeier, NJW 2011, 1551 (1554). 284 Vertreten bei Schumacher, Die Partnerschaftsgesellschaft mit beschränkter Berufshaftung für Rechtsanwälte, S. 144/213. 285 Vertreten bei Vossius, GmbHR 2012, R213 (R214). 286 Vertreten bei Kienzler, Die Partnerschaftsgesellschaft mit beschränkter Berufshaftung (PartG mbB) als gesetzgeberische Zwischenstation der Liberalisierung des Gesellschaftsrechts Freier Berufe, S. 101. 287 Henssler/Prütting/Henssler, § 8 PartGG Rdn. 66; Schumacher, Die Partnerschaftsgesellschaft mit beschränkter Berufshaftung für Rechtsanwälte, S. 144; Henssler, AnwBl 2014, 96 (99).

§ 3 Die Haftungssituation bei Dauermandaten

143

UmwG in Verbindung mit § 224 Abs. 2 UmwG beruhe auf dem gleichen Rechtsgrundsatz wie § 160 Abs. 3 HGB in Verbindung mit § 160 Abs. 1 HGB, nämlich die Begrenzung der Nachhaftung auf fünf Jahre.288 Gemäß § 225c UmwG in Verbindung mit § 224 Abs. 1 UmwG analog tangiere der Wechsel in die PartG mbB Ansprüche der Gläubiger gegen Partner, für die im Zeitpunkt des Wechsels eine akzessorische Haftung bestehe, nicht.289 Nach einer fünfjährigen Ausschlussfrist sei die Geltendmachung dieser Ansprüche aber ausgeschlossen, § 225c UmwG in Verbindung mit § 224 Abs. 2 bis 4 UmwG analog.290 Die Voraussetzungen für analoge Anwendung von § 225c UmwG in Verbindung mit § 224 Abs. 2 UmwG auf den Wechsel von einer Partnerschaftsgesellschaft oder einer GbR in eine PartG mbB sind nach zutreffender Literaturansicht gegeben.291 Eine Regelungslücke wurde bereits im Rahmen der Ausführungen zu § 160 HGB festgestellt.292 Überdies seien der in § 225c UmwG in Verbindung mit § 224 Abs. 2 UmwG geregelte Sachverhalt mit der Situation bei einem Wechsel von einer Partnerschaftsgesellschaft oder einer GbR in eine PartG mbB vergleichbar:293 Zum einen handele es sich in beiden Fällen um die Änderung der gesellschaftsrechtlichen Struktur.294 § 225c UmwG finde auf einen Formwechsel direkte Anwendung.295 Bei dem Wechsel von einer Partnerschaftsgesellschaft in die PartG mbB handele es sich ebenfalls um eine Änderung der gesellschaftsrechtlichen Struktur296 und nicht lediglich um die Veränderung des Status eines einzelnen Partners. Schon das zeige eine größere Vergleichbarkeit des in § 225c UmwG in Verbindung mit § 224 Abs. 2 UmwG geregelten Sachverhalts und dem Wechsel von einer GbR bzw. Partnerschaftsgesellschaft in eine PartG mbB.297

288

Tröger/Pfaffinger, JZ 2013, 812 (814). Henssler/Prütting/Henssler, § 8 PartGG Rdn. 66. 290 Henssler/Prütting/Henssler, § 8 PartGG Rdn. 66; ebenso im Hinblick auf § 224 UmwG Offermann-Burckart, AnwBl 2014, 474 (485) durch Verweis auf Offermann-Burckhart, AnwBl 2014, 366 (386); Tröger/Pfaffinger, JZ 2013, 812 (814). 291 Ebenso zur analogen Anwendung von § 224 Abs. 2 UmwG Tröger/Pfaffinger, JZ 2013, 812 (814). 292 Siehe 5. Kapitel § 3 C. II. 1. 293 Schumacher, Die Partnerschaftsgesellschaft mit beschränkter Berufshaftung für Rechtsanwälte, S. 144. 294 Schumacher, Die Partnerschaftsgesellschaft mit beschränkter Berufshaftung für Rechtsanwälte, S. 144. 295 Henssler/Prütting/Henssler, § 8 PartGG Rdn. 66; ebenso im Hinblick auf § 224 UmwG Offermann-Burckart, AnwBl 2014, 474 (485) durch Verweis auf Offermann-Burckhart, AnwBl 2014, 366 (386); Tröger/Pfaffinger, JZ 2013, 812 (814). 296 Schumacher, Die Partnerschaftsgesellschaft mit beschränkter Berufshaftung für Rechtsanwälte, S. 144. 297 Zur Anwendung von § 224 Abs. 2 UmwG aufgrund der höheren Sachnähe im Vergleich zu § 160 Abs. 3 HGB Tröger/Pfaffinger, JZ 2013, 812 (814). 289

144

5. Kap.: Außenhaftung der PartG mbB und ihrer Partner

Auch ist angesichts der Rechtsnatur der PartG mbB der in § 225c UmwG in Verbindung mit § 224 Abs. 2 UmwG geregelte Sachverhalt mit dem Wechsel von einer GbR bzw. Partnerschaftsgesellschaft in eine PartG mbB vergleichbar. § 225c UmwG in Verbindung mit § 224 Abs. 2 UmwG wäre direkt anwendbar, wenn in eine Kapitalgesellschaft umgewandelt werden würde, die PartG mbB ist aber nach zutreffender Ansicht keine Kapitalgesellschaft,298 sodass die genannten Paragraphen nicht direkt anwendbar sind.299 Allerdings habe die PartG mbB, wie oben bereits dargestellt, Züge einer Kapitalgesellschaft.300 Das zeige, dass die in § 225c UmwG in Verbindung mit § 224 Abs. 2 UmwG geregelten Situation mit dem Wechsel von einer GbR bzw. Partnerschaftsgesellschaft in eine PartG mbB vergleichbar ist.301 Zudem gibt es nach richtiger Auffassung keinen Vertrauensschutz dahingehend, dass die Haftungsstruktur einer Gesellschaft stets unverändert bleibt.302 Wegen der Eintragung als PartG mbB können die Mandanten die veränderte Haftungssituation erkennen und ihre Ansprüche innerhalb einer gewissen Frist noch gegenüber den Partnern persönlich geltend machen.303 Aufgrund dessen sind im Einklang mit einem Teil der Literatur die Voraussetzungen einer Analogie an dieser Stelle zu bejahen und § 225c UmwG in Verbindung mit § 224 Abs. 2 UmwG können analog angewandt werden.304 Das Analogieverbot des § 1 Abs. 2 UmwG steht dieser analogen Anwendung von § 225c UmwG in Verbindung mit § 224 Abs. 2 UmwG nicht entgegen, denn das Analogieverbot des § 1 Abs. 2 UmwG verbietet nach vorzugswürdiger Ansicht nicht die analoge Heranziehung einzelner Vorschriften des UmwG.305 Die analoge Heranziehung von § 225c UmwG in Verbindung mit § 224 Abs. 2 UmwG führt dazu, dem Wunsch der beteiligten Gesellschafter bzw. Partner nach Rechtssicherheit bezüglich der persönlichen Nachhaftung in Dauermandaten gerecht zu werden. Zudem stimmt diese analoge Heranziehung von § 225c UmwG in Verbindung mit § 224 Abs. 2 UmwG mit der Intention des Gesetzgebers überein, denn wie sich aus § 160 HGB und §§ 224, 225c UmwG ergibt, entspricht es, wie in der Literatur bereits vielfach betont, 298

Tröger/Pfaffinger, JZ 2013, 812 (814). Ebenso zur analogen Anwendung von § 224 Abs. 2 UmwG Tröger/Pfaffinger, JZ 2013, 812 (814). 300 Kienzler, Die Partnerschaftsgesellschaft mit beschränkter Berufshaftung (PartG mbB) als gesetzgeberische Zwischenstation der Liberalisierung des Gesellschaftsrechts Freier Berufe, S. 101; Tröger/Pfaffinger, JZ 2013, 812 (814); vgl. zur Einordnung der PartG mbB als Personengesellschaft Gliederungspunkt 2. Kapitel § 3. 301 Ebenso zur analogen Anwendung von § 224 Abs. 2 UmwG Tröger/Pfaffinger, JZ 2013, 812 (814). 302 Riechert, AnwBl 2014, 266 (268). 303 Riechert, AnwBl 2014, 266 (268). 304 Ebenso zur analogen Anwendung von § 224 Abs. 2 UmwG Tröger/Pfaffinger, JZ 2013, 812 (814). 305 Kallmeyer/Kallmeyer, § 1 UmwG Rdn. 19; Lutter/Drygala, § 1 UmwG Rdn. 60; Schmitt/Hörtnagl/Stratz/Hörtnagl, § 1 UmwG Rdn. 69. 299

§ 3 Die Haftungssituation bei Dauermandaten

145

der gesetzlichen Wertung, dass fünf Jahre nach einer Änderung der Haftungsverhältnisse Rechtssicherheit dahingehend eintreten solle, dass eine Art „Enthaftung“306 stattfinde.307

306 307

Ulmer, AnwBl 2014, 806 (812). Ulmer, AnwBl 2014, 806 (812).

6. Kapitel

Gläubigerschutzmechanismen bei der PartG mbB Bereits im Jahr 1994 entschied das Bayerische Oberste Landesgericht, dass „die unbeschränkte und persönliche Haftung des Rechtsanwalts […] für das Berufsbild nicht mehr maßgebend“1 sei. Entsprechend diesem Grundgedanken hat die Gesetzgebung der Rechtsanwaltschaft eine weitere haftungsbeschränkte Gesellschaftsform zur Verfügung gestellt, nämlich die PartG mbB. Wie bei allen Gesellschaften, bei denen die Haftung in irgendeiner Form beschränkt ist, sind die Gläubigerschutzmechanismen von besonderem Interesse. Bei der PartG mbB ist in diesem Bereich zu differenzieren, nämlich zwischen Gläubigern, die Forderungen wegen Schäden aus fehlerhafter Berufsausübung gegen die Gesellschaft haben, und sonstigen Gläubigern. Letztere sind in gewisser Weise privilegiert. Ihre Forderungen fallen, wie bereits dargestellt,2 nicht unter die Haftungsbeschränkung des § 8 Abs. 4 PartGG. Es gilt nach allgemeiner Meinung die akzessorische Haftung gemäß § 8 Abs. 1 PartGG,3 d. h. die Partner haften für derartige Verbindlichkeiten auch mit ihrem Privatvermögen. Somit sind Gläubiger sonstiger Verbindlichkeiten durch die persönliche Haftung der Partner geschützt und haben nach zutreffender Literaturansicht im Vergleich zu den Gläubigern einer Partnerschaftsgesellschaft keine 1

BayObLG, Beschluss v. 24. 11. 1994, Az.: 3 ZBR 115/94, NJW 1995, 199 (201). Siehe 5. Kapitel § 2 D. 3 Römermann, Anmerkung zu OLG Nürnberg, Beschluss v. 05. 02. 2014, Az.: 12 W 351/14, BB 2014, 534 (535); Henssler/Prütting/Henssler, § 8 PartGG Rdn. 62; Gaier/Wolf/Göcken/ Keller, § 51a BRAO Rdn. 13; Beck’sches Formularbuch für die Anwaltskanzlei/Henssler, B. I. 1.; Münchener Handbuch des Gesellschaftsrechts Band 1/Salger, § 45a Rdn. 10; Westermann/ Wertenbruch/Wertenbruch, § 34a Rdn. 994 f.; Römermann/Dibbelt, PartG und PartG mbB – was bringt die neue Rechtsformvariante?, S. 52; Römermann/Jähne, PartG und PartG mbB, S. 47; Stehle/Stehle/Leuz, Die rechtlichen und steuerlichen Wesensmerkmale der verschiedenen Gesellschaftsformen, S. 77; Weinbeer, in: Kluth: Jahrbuch des Kammer- und Berufsrechts 2011, S. 367 (381); Brügge, KP 2012, 176; Chab, AnwBl 2014, 137 (139); Ehlers, NWB 2013, 1413 (1414); Ewer, AnwBl 2010, 857; Gluth/Rund, AO-StB 2014, S3 (S24); Gluth/Rund, ErbStB 2014, S3 (S24); Gluth/Rund, EStB 2014, S3 (S24); Gluth/Rund, GmbH-StB 2014, S3 (S24); Gluth/Rund, UStB 2014, S3 (S24); Grunewald, GWR 2013, 393; Henssler, AnwBl 2014, 96 (97); Kilian, MDR 2013, 1137 (1139); Römermann/Praß, NZG 2012, 601 (603); Römermann/Praß, Stbg 2012, 319 (325); Ruppert, DStR 2013, 1623 (1624); Schumm, StuB 2013, 740 (741); Seibert, DB 2013, 1710 (1711); Ulmer, AnwBl 2014, 806 (807); Willerscheid, NWB 2013, 2490 (2491); Wirtschaftsprüferkammer, Die wichtigsten Fragen und Antworten zur PartGmbB aus Sicht des WP/vBP (Stand: 26. 07. 2013), abrufbar unter http://www.wpk.de/mit glieder/praxishinweise/partgmbb/ (letzter Abruf: 04. 10. 2014), S. 3. 2

§ 1 Möglichkeit der Haftungsbeschränkung für berufliche Fehler

147

Nachteile.4 Daher wird im weiteren Verlauf der Darstellung der Gläubigerschutzmechanismen der Fokus auf diejenigen Gläubiger gelegt, denen eine Forderung wegen Schäden aus fehlerhafter Berufsausübung gegen die Gesellschaft zusteht. Für diese Gläubiger ist es wichtig, inwieweit sie anstatt durch die persönliche Haftung der Partner durch andere Regelungen geschützt werden und ob ihnen somit ein der persönlichen Haftung nach § 8 Abs. 1 PartGG entsprechendes „Haftungsäquivalent“5 zur Verfügung stehe.

§ 1 Möglichkeit der Haftungsbeschränkung für berufliche Fehler Die institutionelle Haftungsbeschränkung für berufliche Fehler bei der PartG mbB spricht nicht gegen diese Rechtsformvariante. Denn Haftungsrisiken sind nicht nur für die Berufsträger belastend, sondern können sich auch negativ auf die Beratungsqualität auswirken.6 So behindere „zuviel Haftung […] die Aktivität und die Kreativität des Menschen.“7 Die persönliche Haftung könne statt zu einer höheren Motivation auch zu einem Vermeideverhalten und einem übersteigerten Sicherheitsdenken führen,8 was letztlich auch dem Mandanten schadet. Zudem stand für die Rechtsanwaltschaft schon vor der Einführung der PartG mbB eine Vielzahl an Haftungsbeschränkungsmöglichkeiten zur Verfügung. So können sich Rechtsanwälte in einer Rechtsanwaltsgesellschaft mbH zusammenschließen (vgl. §§ 59c ff. BRAO),9 auch haben sie die Möglichkeit, individualvertraglich oder im Rahmen von AGB Haftungsbeschränkungsvereinbarungen (vgl. § 52 BRAO) zu schließen. § 8 Abs. 4 PartGG gehe nicht über die Haftungsbeschränkung der schon seit längerem anerkannten Rechtsform der Rechtsanwaltsgesellschaft mbH hinaus.10

4

Ewer, AnwBl 2010, 857. Bundesrechtsanwaltskammer, Stellungnahme zur Begrenzung der Haftung bei der Partnerschaftsgesellschaft und Änderung weiterer Regelungen vom Mai 2011, abrufbar unter http:// www.brak.de/zur-rechtspolitik/stellungnahmen-pdf/stellungnahmen-deutschland/2011/mai/stel lungnahme-der-brak-2011-31.pdf (letzter Abruf: 04. 10. 2014), S. 6. 6 In Bezug auf die persönlichen Haftung von Aufsichtsratsmitgliedern im Rahmen ihrer Kontrolltätigkeit legte bereits Paal in DStR 2005, 426 (432) dar, dass die persönliche Haftung keineswegs ein Garant für eine sorgfältige Ausübung ihrer Tätigkeit. 7 Hübner, NJW 1989, 5 (11). 8 Ebenso in Bezug auf die persönlichen Haftung von Aufsichtsratsmitgliedern im Rahmen ihrer Kontrolltätigkeit Paal, DStR 2005, 426 (432). 9 BayObLG, Beschluss v. 24. 11. 1994, Az.: 3 ZBR 115/94, NJW 1995, 199 ff.; Blattner, Die Vertragsgestaltung im Anwaltsvertrag unter besonderer Berücksichtigung Allgemeiner Mandatsbedingungen, S. 183. 10 Ewer, AnwBl 2010, 857. 5

148

6. Kap.: Gläubigerschutzmechanismen bei der PartG mbB

§ 2 Verdrängung des § 8 Abs. 2 PartGG durch § 8 Abs. 4 PartGG Im Rahmen der PartG mbB verdrängt die Sonderregel des § 8 Abs. 4 PartGG nach allgemeiner und vollkommen zutreffender Ansicht die auf die Partnerschaftsgesellschaft ansonsten anwendbare Handelndenhaftung nach § 8 Abs. 2 PartGG.11 Die Vorteile der Verdrängung des § 8 Abs. 2 PartGG durch § 8 Abs. 4 PartGG für Mandanten erschließen sich erst bei näherer Betrachtung. Zunächst ist lediglich der Nachteil für Gläubiger ersichtlich, dass der Gläubiger zusätzliche Schuldner verliert, nämlich die handelnden Partner. Die positiven Effekte für den Mandanten zeigen sich, wenn man die Blickrichtung weg von einem geschädigten Mandanten, der versucht, seinen Anspruch durchzusetzen, auf die Situation richtet, in der das Mandat erteilt wurde und nun von der Kanzlei bearbeitet wird. Im Rahmen der Tätigkeit in einer Partnerschaftsgesellschaft besteht nach herrschender Ansicht für die Partner wegen § 8 Abs. 2 PartGG aus haftungsrechtlichen Gesichtspunkten die Versuchung, das Mandat durch möglichst wenige Partner zu bearbeiten, um die Haftung zu begrenzen.12 Bei der PartG mbB beschränkt sich die Haftung der Partner für berufliche Fehler generell auf das Gesellschaftsvermögen, sodass die Partner, wie bereits während des Gesetzgebungsverfahrens zur Einführung der PartG mbB positiv hervorgehoben wurde, keinen Grund haben, den Kreis der Mandatsbearbeiter möglichst eng zu halten.13 Bei der PartG mbB stehen die Haftungsgrundsätze nach allgemeiner und zutreffenden Meinung einer bestmöglichen Aufteilung der Bearbeitungsanteile an einem Mandat nicht mehr entgegen.14

11 Kindler, Grundkurs des Handels- und Gesellschaftsrechts, § 10 Rdn. 129; Gladys, DStR 2014, 2596; Römermann, NJW 2013, 2305 (2307); Leuering, NZG 2013, 1001 (1003). 12 Deutscher Anwaltverein durch den Berufsrechtsausschuss, Stellungnahme zum Referentenentwurf PartG mbB vom 15. März 2012, abrufbar unter http://anwaltverein.de/down loads/Stellungnahmen-11/Aktuelle-Fassung-SNBerufsR21-12-2.pdf?PHPSESSID=6dfai2 lqc8839nbkfon2hjm8a5 (letzter Abruf: 04. 10. 2014), S. 3; Hellwig, NJW 2011, 1557 (1558); Henssler, AnwBl 2014, 96 (97). 13 Deutscher Anwaltverein durch den Berufsrechtsausschuss, Stellungnahme zum Referentenentwurf PartG mbB vom 15. März 2012, abrufbar unter http://anwaltverein.de/down loads/Stellungnahmen-11/Aktuelle-Fassung-SNBerufsR21-12-2.pdf?PHPSESSID=6dfai2 lqc8839nbkfon2hjm8a5 (letzter Abruf: 04. 10. 2014), S. 3. 14 Deutscher Anwaltverein durch den Berufsrechtsausschuss, Stellungnahme zum Referentenentwurf PartG mbB vom 15. März 2012, abrufbar unter http://anwaltverein.de/down loads/Stellungnahmen-11/Aktuelle-Fassung-SNBerufsR21-12-2.pdf?PHPSESSID=6dfai2 lqc8839nbkfon2hjm8a5 (letzter Abruf: 04. 10. 2014), S. 3; Henssler, AnwBl 2014, 96 (97).

§ 3 Regelungen zur Kapitalbindung und zu einer Bilanzierungspflicht

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§ 3 Regelungen zur Kapitalbindung und zu einer Bilanzierungspflicht A. Kapitalbindung Bei den bereits vor Einführung der PartG mbB bestehenden Rechtsformen im deutschen Gesellschaftsrecht beruht nach den korrekten Ausführungen der Literatur eine Haftungsbeschränkung auf das Gesellschaftsvermögen im Regelfall auf drei wesentlichen Komponenten.15 Diese drei Komponenten seien ein vorgeschriebenes Mindeststammkapital, eine strikte Regelung der Kapitalaufbringung und Vorschriften zur Kapitalerhaltung.16 I. Mindeststammkapital Ein Mindeststammkapital ist für die Rechtsformvariante der PartG mbB nicht vorgeschrieben.17 Dies kann der PartG mbB aber mit Blick auf andere Rechtsformen im deutschen Gesellschaftsrecht nach vorzugswürdiger Literaturansicht nicht entgegengehalten werden,18 denn es würden bereits haftungsbeschränkte Gesellschaften existieren, die über kein bzw. kaum Mindeststammkapital verfügen.19 Teilweise wird hierfür die KG angeführt:20 Den Kommanditisten komme eine Haftungsbeschränkung zugute, obwohl kein Mindestkapital vorgeschrieben sei.21 Der Vergleich mit der 15 Michalski/Römermann/Römermann, Einführung Rdn. 99; Lohbeck, JSE 2013, 5 (19); Römermann/Praß, NZG 2012, 601 (606). 16 Michalski/Römermann/Römermann, Einführung Rdn. 99; Römermann/Praß, NZG 2012, 601 (606). 17 Bundesrechtsanwaltskammer, Stellungnahme zum Referentenentwurf PartG mbB vom März 2012, abrufbar unter http://www.brak.de/zur-rechtspolitik/stellungnahmen-pdf/stellung nahmen-deutschland/2012/maerz/stellungnahme-der-brak-2012-13.pdf (letzter Abruf: 04. 10. 2014), S. 3; Michalski/Römermann/Römermann, Einführung Rdn. 100; Kienzler, Die Partnerschaftsgesellschaft mit beschränkter Berufshaftung (PartG mbB) als gesetzgeberische Zwischenstation der Liberalisierung des Gesellschaftsrechts Freier Berufe, S. 89; Schumacher, Die Partnerschaftsgesellschaft mit beschränkter Berufshaftung für Rechtsanwälte, S. 34 f.; Kilian, NJW 2014, 1499 (1503); Römermann, GmbHR 2013, R289 (R290); Römermann/ Dibbelt, Berater-Beilage zum Mandantenrundschreiben des Stollfuß-Verlages 8/2012. 18 Schüppen, BB 2012, 783 (784). 19 Institut der Wirtschaftsprüfer, Stellungnahme zum Referentenentwurf vom 15. März 2012, abrufbar unter www.idw.de/idw/download/BMJ__Partnerschaftsgesellschaft.pdf?id=61 6514&property=Inhalt (letzter Abruf: 22. 10. 2014), S. 2; Schüppen, BB 2012, 783 (784). 20 Institut der Wirtschaftsprüfer, Stellungnahme zum Referentenentwurf vom 15. März 2012, abrufbar unter www.idw.de/idw/download/BMJ__Partnerschaftsgesellschaft.pdf?id=61 6514&property=Inhalt (letzter Abruf: 22. 10. 2014), S. 2; Schüppen, BB 2012, 783 (784); Seibert, DB 2013, 1710 (1711). 21 Institut der Wirtschaftsprüfer, Stellungnahme zum Referentenentwurf vom 15. März 2012, abrufbar unter www.idw.de/idw/download/BMJ__Partnerschaftsgesellschaft.pdf?id=61 6514&property=Inhalt (letzter Abruf: 22. 10. 2014), S. 2.

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6. Kap.: Gläubigerschutzmechanismen bei der PartG mbB

Haftungslage bei der KG überzeugt allerdings nicht vollständig, denn Gläubiger können bei einer KG zumindest auf die persönliche Haftung der Komplementäre bauen.22 Hingegen passt ein Vergleich mit der Haftungslage bei der Unternehmergesellschaft besser. Eine derartige persönliche Haftung ist bei der Unternehmergesellschaft als Rechtsformvariante der GmbH gesetzlich nicht vorgesehen.23 Dort erstreckt sich die Haftungsbeschränkung auf alle Gesellschafter.24 Auf das Mindestkapital als gläubigerschützendes Element habe der Gesetzgeber bei der Einführung der Unternehmergesellschaft im Jahre 2008 weitgehend verzichtet, indem lediglich ein Mindestkapital von einem Euro vorgeschrieben wird, § 5a Abs. 1 S. 1 GmbHG.25 Die Unternehmergesellschaft kann daher gemäß § 5a GmbHG ab dem Grundkapital von einem Euro gegründet werden.26 Im Gegensatz zur KG lässt sich an der Unternehmergesellschaft ablesen, dass der Gesetzgeber es rechtlich zulassen möchte, dass Gläubiger trotz einer bestehenden Haftungsbeschränkung nicht auf eine gewisse Kapitalausstattung vertrauen können. II. Vorschriften zur Kapitalaufbringung und Kapitalerhaltung Vorschriften zur Kapitalaufbringung und Kapitalerhaltung sind für die PartG mbB ebenfalls nicht vorgesehen.27 Es gelten vielmehr nach allgemeiner Meinung gemäß 22 Demgegenüber zur UG & Co. KG Institut der Wirtschaftsprüfer, Stellungnahme zum Referentenentwurf vom 15. März 2012, abrufbar unter www.idw.de/idw/download/BMJ__Part nerschaftsgesellschaft.pdf?id=616514&property=Inhalt (letzter Abruf: 22. 10. 2014), S. 2. 23 Institut der Wirtschaftsprüfer, Stellungnahme zum Referentenentwurf vom 15. März 2012, abrufbar unter www.idw.de/idw/download/BMJ__Partnerschaftsgesellschaft.pdf?id=61 6514&property=Inhalt (letzter Abruf: 22. 10. 2014), S. 2; Schüppen, BB 2012, 783 (784); Seibert, DB 2013, 1710 (1711). 24 Miras, NJW 2013, 212. 25 Michalski/Römermann/Römermann, Einführung Rdn. 101; Römermann/Dibbelt, Berater-Beilage zum Mandantenrundschreiben des Stollfuß-Verlages 8/2012; Römermann/Praß, NZG 2012, 601 (606). 26 Institut der Wirtschaftsprüfer, Stellungnahme zum Referentenentwurf vom 15. März 2012, abrufbar unter www.idw.de/idw/download/BMJ__Partnerschaftsgesellschaft.pdf?id=61 6514&property=Inhalt (letzter Abruf: 22. 10. 2014), S. 2; Michalski/Römermann/Römermann, Einführung Rdn. 101; Schüppen, BB 2012, 783 (784). 27 Deutscher Bundestag, Plenarprotokoll 17/246, S. 31652 li. Sp.; Henssler/Prütting/ Henssler, § 8 PartGG Rdn. 64/76; Michalski/Römermann/Römermann, Einführung Rdn. 100 ff.; Michalski/Römermann/Römermann, § 8 PartGG Rdn. 115; Kienzler, Die Partnerschaftsgesellschaft mit beschränkter Berufshaftung (PartG mbB) als gesetzgeberische Zwischenstation der Liberalisierung des Gesellschaftsrechts Freier Berufe, S. 91; Römermann/ Dibbelt, PartG und PartG mbB – was bringt die neue Rechtsformvariante?, S. 53; Römermann/ Jähne, PartG und PartG mbB, S. 49; Vollkommer/Greger/Heinemann/Heinemann, Anwaltshaftungsrecht, § 22 Rdn. 10f; Henssler, AnwBl 2014, 96 (97/101); Hirtz, ZAP Fach 15, 607 (612); Kubata/Riegler/Straßen, DStR 2014, 1949 (1954); Offermann-Burckart, AnwBl 2014, 474 (483); Römermann, NJW 2013, 2305 (2309); Römermann/Dibbelt, Berater-Beilage zum Mandantenrundschreiben des Stollfuß-Verlages 8/2012; Römermann/Praß, NZG 2012, 601 (607); Schüppen, WPg 2013, 1193 (1197); Werner, StBW 2013, 715 (718).

§ 3 Regelungen zur Kapitalbindung und zu einer Bilanzierungspflicht

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§ 1 Abs. 4 PartGG die §§ 705 ff. BGB.28 Daher könne der Fall eintreten, dass die PartG mbB vermögenslos ist.29 Eine Analogie zu den Kapitalerhaltungsvorschriften der GmbH (§§ 30, 31 GmbHG) ist nach absolut herrschender Meinung richtigerweise nicht möglich,30 denn eine analoge Heranziehung dieser Vorschriften setze einen vergleichbaren Sachverhalt und das Bestehen einer planwidrigen Regelungslücke voraus.31 Zutreffend wurde in der Literatur bereits darauf hingewiesen, dass es aber zweifelhaft sei, ob der in §§ 30, 31 GmbHG geregelte Sachverhalt mit der Situation bei der PartG mbB vergleichbar sei, denn die GmbH ist durch eine umfassende Haftungsbeschränkung gekennzeichnet, die Haftung der Partner ist hingegen bei der PartG mbB nur in Bezug auf Verbindlichkeiten aus Schäden wegen fehlerhafter Berufsausübung32 beschränkt. Jedenfalls aber scheitere die Analogie am Fehlen einer planwidrigen Regelungslücke, denn die Gläubiger einer PartG mbB sollen nicht durch eine Kapitalbindung, sondern durch die vorgegebene Berufshaftpflichtversicherung geschützt werden.33 Der Gesetzgeber hat daher auf Vorschriften zur Kapitalbindung bewusst verzichtet. III. Bedenken gegenüber der PartG mbB im Hinblick auf die mangelnde Kapitalbindung Auch bei den Personengesellschaften gibt es keine Vorschriften zur Kapitalbindung.34 Allerdings hätten dort die Gesellschafter schon im Hinblick auf ihre persönliche Haftung ein Eigeninteresse daran, der Gesellschaft im Haftungsfall nicht jegliches Vermögen zu entziehen, denn sofern die Gesellschaft die Verbindlichkeit nicht erfüllen kann, können sich die Gläubiger an die persönlich haftenden Gesellschafter halten.35 Die Literatur weist zu Recht darauf hin, dass dies bei der PartG mbB anders sei.36 Bei dieser Rechtsform fehle aufgrund der Haftungsbeschränkung nach § 8 Abs. 4 PartGG ein Anreiz für die Partner, das Gesellschaftsvermögen in der 28

Kubata/Riegler/Straßen, DStR 2014, 1949 (1954); Römermann/Praß, NZG 2012, 601 (607); Werner, StBW 2013, 715 (718). 29 Kubata/Riegler/Straßen, DStR 2014, 1949 (1954); Römermann/Praß, Stbg 2012, 319 (326). 30 Römermann/Praß, Stbg 2012, 319 (326). 31 Zu den Voraussetzungen der Analogie Staudinger-Eckpfeiler des Zivilrechts/Honsell, B. Rdn. 61; Schumacher, Die Partnerschaftsgesellschaft mit beschränkter Berufshaftung für Rechtsanwälte, S. 144; Ulmer, AnwBl 2014, 806 (812). 32 Siehe 5. Kapitel § 2 A. II. 33 Schumacher, Die Partnerschaftsgesellschaft mit beschränkter Berufshaftung für Rechtsanwälte, S. 34/152; Römermann/Praß, Stbg 2012, 319 (326); zum Schutz der Gläubiger vorrangig durch die Berufshaftpflichtversicherung Michalski/Römermann/Römermann, Einführung Rdn. 103; Kubata/Riegler/Straßen, DStR 2014, 1949 (1954). 34 Beck’sches Handbuch der GmbH/Otto/Scholz, § 14 Rdn. 249; Münchener Anwaltshandbuch Personengesellschaftsrecht/Gummert, § 7 Rdn. 25. 35 Tröger/Pfaffinger, JZ 2013, 812 (817). 36 Tröger/Pfaffinger, JZ 2013, 812 (817).

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6. Kap.: Gläubigerschutzmechanismen bei der PartG mbB

Partnerschaftsgesellschaft zu belassen.37 Dies könne das Ausfallrisiko der Gläubiger erhöhen.38 Außerdem könne nicht nur die Situation eintreten, dass der PartG mbB im Haftungsfall Vermögen entzogen werde, es sei auch denkbar, dass eine PartG mbB von vornherein vermögenslos gehalten werde,39 sodass den Gläubigern mangels Gesellschaftsvermögen keine Haftungsmasse bei der PartG mbB selbst zur Verfügung stehe.40 Bei einer von vornherein mangelnden Kapitalausstattung haben aber potentielle Mandanten, soweit sie diese erkennen können, zumindest die Möglichkeit von einer Mandatierung der betreffenden Kanzlei Abstand zu nehmen. Allerdings ist zu bedenken, dass in Bezug auf die Kapitalgesellschaften die Kapitalaufbringungs- und Kapitalerhaltungsgrundsätze nach richtiger Ansicht in der Literatur nicht deswegen gelten, um Gläubiger umfassend vor Forderungsausfällen zu schützen,41 vielmehr sollen nur einige gläubigerschädigende Vorgänge verhindert werden.42 Es ist daher bei der PartG mbB nach zutreffender Literaturansicht zu klären, ob bei der PartG mbB für den Schutz der Mandanten anderweitig gesorgt werde.43 Daher wird im Folgenden auf weitere gläubigerschützende Komponenten eingegangen.

B. Bilanzierungs- und Publizitätsvorschriften Auch bestehen keine Bilanzierungspflichten für PartG mbB,44 denn diese sich aus §§ 238, 242 HGB ergebenden Pflichten gelten nur für Kaufleute im Sinne der §§ 1 ff. HGB.45 Die PartG mbB übt gemäß § 1 Abs. 1 S. 2 PartGG kein Handelsgewerbe aus,46 sodass ihr die Kaufmannseigenschaft nach § 1 Abs. 1 HGB fehlt.47 37

Tröger/Pfaffinger, JZ 2013, 812 (817). Tröger/Pfaffinger, JZ 2013, 812 (817). 39 Neufang/Bartschat, StB 2012, 430 (433); Römermann/Praß, Stbg 2012, 319 (326). 40 So Neufang/Bartschat, StB 2012, 430 (433). 41 Tröger/Pfaffinger, JZ 2013, 812 (818). 42 Tröger/Pfaffinger, JZ 2013, 812 (818). 43 Tröger/Pfaffinger, JZ 2013, 812 (818). 44 Deutscher Bundestag, Plenarprotokoll 17/246, S. 31650 li. Sp./31651 re. Sp.; Salamon, Mein Weg in die Selbstständigkeit – Steuern und Recht, S. 24; Bundesrechtsanwaltskammer, Merkblatt zur PartGmbB, abrufbar unter http://www.brak.de/zur-rechtspolitik/national/berufs recht/partnerschaftsgesellschaft/merkblatt-partgmbb/ (letzter Abruf: 04. 10. 2014), Punkt 10; Kienzler, Die Partnerschaftsgesellschaft mit beschränkter Berufshaftung (PartG mbB) als gesetzgeberische Zwischenstation der Liberalisierung des Gesellschaftsrechts Freier Berufe, S. 193; ebenso bereits vor Einführung der PartG mbB zur Partnerschaftsgesellschaft Praxishandbuch Anwaltsrecht/Brandi, § 9 Rdn. 85; diesbezügliche Kritik an der PartG mbB während des Gesetzgebungsverfahrens Deutscher Bundestag, Plenarprotokoll 17/246, S. 31652 li. Sp. 45 Ebenso bereits vor Einführung der PartG mbB zur Partnerschaftsgesellschaft Praxishandbuch Anwaltsrecht/Brandi, § 9 Rdn. 85. 46 MüKoBGB/Schäfer, § 1 PartGG Rdn. 8; Ulmer/Schäfer/Schäfer, § 1 PartGG Rdn. 8; Kazemi, PartGmbB – Partnerschaftsgesellschaft mit beschränkter Berufshaftung, S. 4; Schu38

§ 3 Regelungen zur Kapitalbindung und zu einer Bilanzierungspflicht

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Bei PartG mbB ist deswegen die Gewinnermittlung mittels Einnahmen-Überschussrechnung (§ 4 Abs. 3 EStG) nach allgemeiner Meinung ausreichend.48 Auch hat die PartG mbB im Gegensatz zur Rechtsanwaltsgesellschaft mbH (§ 325 HGB) keine Publizitätspflicht bezüglich des Jahresabschlusses.49 Hiergegen wird vorgebracht, dass im Kapitalgesellschaftsrecht diese Bilanzierungs- und Publizitätspflichten in Bezug auf die Haftungsbeschränkung ausgleichend wirken.50 Diese „Wechselwirkung“51 gehe bei einer Verbindung von Merkmalen der Personenhandelsgesellschaften und Kapitalgesellschaften in einer Rechtsform aber verloren.52 Dieser Einwand würde aber nur zutreffen, wenn man Gläubiger von PartG mbB vorrangig durch das Gesellschaftsvermögen schützen wolle.53 Denn eine Bilanzierungspflicht bezwecke vorrangig die Ermittlung des Eigenkapitals.54 Jedoch wollte der Gesetzgeber, wie sich aus den Unterlagen zum Gesetzgebungsverfahren vielfach ergibt und auch bereits in der Literatur herrschend vertreten wird, bei der Novellierung des PartGG den Schutz der Gläubiger gerade durch eine hinreichend hohe Berufshaftpflichtversicherung gewährleisten.55 Eine Haftung des Gesellschaftsvermacher, Die Partnerschaftsgesellschaft mit beschränkter Berufshaftung für Rechtsanwälte, S. 30; so bereits vor Einführung der PartG mbB zur Partnerschaftsgesellschaft Praxishandbuch Anwaltsrecht/Brandi, § 9 Rdn. 85; zur Partnerschaftsgesellschaft im Allgemeinen Münchener Anwaltshandbuch Personengesellschaftsrecht/Pathe, § 2 Rdn. 56; Schwerdtfeger/Wegner/ Bonacker, S. 2162 Rdn. 19; Grobshäuser/Maier/Kies/Maier, Besteuerung der Gesellschaften, S. 63; Schulze, jurisPR-HaGesR 10/2012, Anm. 1. 47 Stehle/Stehle/Leuz, Die rechtlichen und steuerlichen Wesensmerkmale der verschiedenen Gesellschaftsformen, S. 74; ebenso allgemein zur Partnerschaftsgesellschaft Münchener Anwaltshandbuch Personengesellschaftsrecht/Friel, § 13 Rdn. 48. 48 Deutscher Bundestag, Plenarprotokoll 17/246, S. 31650 li. Sp.; Riedlinger, DStR-KR 2011, 25; Römermann/Jähne, BB 2015, 579 (584); ebenso bereits vor Einführung der PartG mbB zur Partnerschaftsgesellschaft Praxishandbuch Anwaltsrecht/Brandi, § 9 Rdn. 85. 49 Baetge/Kirsch/Thiele/Müller, § 325 HGB Rdn. 8; Lerch/Lerch/Junkov, GmbHR 2012, R329 (R330). 50 Jünemann, wiedergegeben in Protokoll Nr. 101 (Deutscher Bundestag, 17. Wahlperiode, Rechtsausschuss [6. Ausschuss]), S. 11; Deutscher Richterbund, Stellungnahme zum Referentenentwurf PartG mbB vom März 2012, abrufbar unter http://www.drb.de/cms/fileadmin/ docs/Stellungnahmen/DRB_120313_Stn_Nr_11_RefE_Partnerschaftsgesellschaft.pdf (letzter Abruf: 04. 10. 2014), S. 4. 51 Deutscher Richterbund, Stellungnahme zum Referentenentwurf PartG mbB vom März 2012, abrufbar unter http://www.drb.de/cms/fileadmin/docs/Stellungnahmen/DRB_120313_ Stn_Nr_11_RefE_Partnerschaftsgesellschaft.pdf (letzter Abruf: 04. 10. 2014), S. 4. 52 Deutscher Richterbund, Stellungnahme zum Referentenentwurf PartG mbB vom März 2012, abrufbar unter http://www.drb.de/cms/fileadmin/docs/Stellungnahmen/DRB_120313_ Stn_Nr_11_RefE_Partnerschaftsgesellschaft.pdf (letzter Abruf: 04. 10. 2014), S. 4. 53 Buschmann, wiedergegeben in Protokoll Nr. 101 (Deutscher Bundestag, 17. Wahlperiode, Rechtsausschuss [6. Ausschuss]), S. 17. 54 Deutscher Bundestag, Plenarprotokoll 17/246, S. 31651 re. Sp.; Buschmann, wiedergegeben in Protokoll Nr. 101 (Deutscher Bundestag, 17. Wahlperiode, Rechtsausschuss [6. Ausschuss]), S. 17. 55 BT-Drucks. 17/10487, S. 1; BR-Drucks. 309/12, S. 8; Buschmann, wiedergegeben in Protokoll Nr. 101 (Deutscher Bundestag, 17. Wahlperiode, Rechtsausschuss [6. Ausschuss]),

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6. Kap.: Gläubigerschutzmechanismen bei der PartG mbB

mögens der PartG mbB besteht daher zwar, spielt aber für die meisten Gläubiger eine eher untergeordnete Rolle. Wie bereits im Verlauf des Gesetzgebungsverfahren erkannt wurde, spricht nichts für eine Bilanzierungspflicht der PartG mbB56 und eine solche Pflicht der PartG mbB hätte nur zu einem unnötigen Aufwand geführt,57 was der Attraktivität der PartG mbB geschadet hätte.

§ 4 Berufshaftpflichtversicherung als Voraussetzung der Haftungsbeschränkung Die Rechtfertigung der partiellen Haftungsbeschränkung bei der PartG mbB folgt nach herrschender Meinung aus dieser im jeweiligen Berufsrecht (für Rechtsanwälte in § 51a BRAO) vorgeschriebenen Berufshaftpflichtversicherung.58 Diese vorgegebene Berufshaftpflichtversicherung mit einer erhöhten Mindestversicherungssumme solle den Mandantenschutz gewährleisten.59 Sie solle für die Mandanten einen gewissen Ersatz für die fehlende persönliche Berufshaftung der Partner sein60 und somit sicherstellen, dass sich der Rechtsanwalt nicht ohne angemessene Absicherung der Mandanten der persönlichen Haftung entledige.61

S. 17; zur Sicherstellung des Gläubigerschutzes durch die Berufshaftpflichtversicherung Henssler/Prütting/Diller, § 51a BRAO Rdn. 16; Beck’sches Handbuch der Personengesellschaften/Lochmann, § 20 Rdn. 101; Hirtz, ZAP Fach 15, 607 (612); Kubata/Riegler/Straßen, DStR 2014, 1949 (1954); Leuering, NZG 2013, 1001 (1004); Posegga, DStR 2012, 611 (612); Römermann/Praß, NZG 2012, 601 (607); Ruppert, DStR 2013, 1623 (1625); Walpert, ZRP 2012, 127. 56 Deutscher Bundestag, Plenarprotokoll 17/246, S. 31651 re. Sp.; Buschmann, wiedergegeben in Protokoll Nr. 101 (Deutscher Bundestag, 17. Wahlperiode, Rechtsausschuss [6. Ausschuss]), S. 17. 57 Deutscher Bundestag, Plenarprotokoll 17/246, S. 31651 re. Sp. 58 Kienzler, Die Partnerschaftsgesellschaft mit beschränkter Berufshaftung (PartG mbB) als gesetzgeberische Zwischenstation der Liberalisierung des Gesellschaftsrechts Freier Berufe, S. 144; Werner, StBW 2013, 715 (718). 59 BT-Drucks. 17/10487, S. 1; BR-Drucks. 309/12, S. 8; Henssler/Prütting/Diller, § 51a BRAO Rdn. 16; Beck’sches Handbuch der Personengesellschaften/Lochmann, § 20 Rdn. 101; Hirtz, ZAP Fach 15, 607 (612); Kubata/Riegler/Straßen, DStR 2014, 1949 (1954); Leuering, NZG 2013, 1001 (1004); Posegga, DStR 2012, 611 (612); Römermann/Praß, NZG 2012, 601 (607); Ruppert, DStR 2013, 1623 (1625); Walpert, ZRP 2012, 127. 60 Hirte, wiedergegeben in Protokoll Nr. 101 (Deutscher Bundestag, 17. Wahlperiode, Rechtsausschuss [6. Ausschuss]), S. 7; Henssler/Prütting/Diller, § 51a BRAO Rdn. 16; Schumacher, Die Partnerschaftsgesellschaft mit beschränkter Berufshaftung für Rechtsanwälte, S. 37/148; Wehrheim/Wirtz, Die Partnerschaftsgesellschaft, S. 87; Leuering, NZG 2013, 1001 (1004); Römermann/Praß, Stbg 2012, 319 (322); Tröger/Pfaffinger, JZ 2013, 812 (816); Willerscheid, NWB 2013, 2490 (2491). 61 Beck’scher Onlinekommentar BORA/Römermann, § 51 BRAO Rdn. 37.

§ 4 Berufshaftpflichtversicherung als Haftungsbeschränkung

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Da das Gesellschaftsvermögen einer Kanzlei häufig größtenteils nur aus dem sog. „Goodwill“62 bestehe,63 kommt der Berufshaftpflichtversicherung bei der PartG mbB infolge der Haftungsbeschränkung für Schäden aus fehlerhafter Berufsausübung auf das Gesellschaftsvermögen eine besondere Bedeutung zu. Der Schutz der Gläubiger durch die in den jeweiligen Berufsrechten zu regelnde Berufshaftpflichtversicherung wurde als „insuffiziente Scheinlösung“64 bezeichnet und dementsprechend kritisiert. Ob diese Kritik richtig ist oder ob die Berufshaftpflichtversicherung generell und auch in der konkreten Ausgestaltung ein adäquater Schutz für die Mandanten ist, soll im Folgenden geklärt werden.

A. Die Berufshaftpflichtversicherung als Ersatz für die mangelnde persönliche Haftung im Hinblick auf Schäden infolge beruflicher Fehler Mit der Einführung der Rechtsformvariante PartG mbB setzt der Gesetzgeber, wie von der Literatur richtig erkannt, den teilweise schon recht verbreiteten Grundsatz im Schadensrecht fort, dass Schäden von Versicherern ausgeglichen werden, da diese die Einbußen ohne große Probleme bewältigen können.65 Gläubiger berufshaftungsrechtlicher Forderungen von Rechtsanwälten seien schon bisher vorrangig durch die vorgeschriebene Berufshaftpflichtversicherung (§ 51 BRAO) geschützt worden und nicht durch das Privatvermögen der Berufsträger.66 Des Weiteren habe der Ausgleich des Entfallens persönlicher Haftung durch eine erhöhte Berufshaftpflichtversicherung bereits vor Einführung der PartG mbB im anwaltlichen Berufsrecht Einzug erhalten, und zwar zum einen bei der Haftungsbegrenzung in Allgemeinen Geschäftsbedingungen67, bei der nach § 52 Abs. 1 S. 1 Nr. 2 BRAO eine erhöhte Mindestversicherungssumme vorgeschrieben ist, und zum anderen bei der institutionellen Haftungsbeschränkung durch die Rechtsform der GmbH mit der

62 Römermann/Dibbelt, PartG und PartG mbB – was bringt die neue Rechtsformvariante?, S. 53; Römermann/Jähne, PartG und PartG mbB, S. 49; Römermann, NJW 2013, 2305 (2309). 63 Römermann/Dibbelt, PartG und PartG mbB – was bringt die neue Rechtsformvariante?, S. 53; Römermann/Jähne, PartG und PartG mbB, S. 49; Römermann, NJW 2013, 2305 (2309); ähnlich zum häufig geringen Gesellschaftsvermögen George/Schmolinske/Wiedenhaupt, PFB 2013, 342; Linardatos, VersR 2013, 1488 (1490). 64 Tröger/Pfaffinger, JZ 2013, 812 (818). 65 Leuering, NZG 2013, 1001 (1004); ähnlich auch Schumacher, Die Partnerschaftsgesellschaft mit beschränkter Berufshaftung für Rechtsanwälte, S. 35 und Linardatos, VersR 2013, 1488 (1490); zur Schadenstragung durch Versicherer als moderne Entwicklung des Schadensrechts vgl. Medicus/Lorenz, Schuldrecht I – Allgemeiner Teil, Rdn. 621. 66 Leuering, NZG 2013, 1001 (1004). 67 Ebenso im Hinblick auf § 8 Abs. 3 PartGG Schäfer, wiedergegeben in Protokoll Nr. 101 (Deutscher Bundestag, 17. Wahlperiode, Rechtsausschuss [6. Ausschuss]), S. 32.

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6. Kap.: Gläubigerschutzmechanismen bei der PartG mbB

vorgeschriebenen Berufshaftpflichtversicherung nach § 59j BRAO.68 Diese Entwicklung weg von der oft ungewissen persönlichen Haftung der befassten Berufsträger hin zu einer Absicherung der Gläubiger mittels einer erweiterten Berufshaftpflichtversicherung hat nach dieser richtigen herrschenden Ansicht den Gläubigerschutz69 und damit einhergehend in der Regel auch die Lage von geschädigten Mandanten verbessert.70

B. Die Mindestversicherungssumme in Höhe von 2.500.000 Euro gemäß § 51a BRAO Die Mindestversicherungssumme ist eine wichtige Säule im Gläubigerschutz. Sobald die Versicherungssumme aufgebraucht und kein bzw. kaum Gesellschaftsvermögen vorhanden ist, kann es nach zutreffender herrschender Ansicht zum Ausfall der Forderung kommen.71 Für die Rechtsanwaltschaft beträgt die Mindestversicherungssumme gemäß § 51a Abs. 2 S. 1 BRAO 2.500.000 Euro. Dies ist eine Verzehnfachung der für Rechtsanwälte nach § 51 Abs. 4 S. 1 BRAO festgelegten Mindestversicherungssumme.72 Die Höhe der Mindestversicherungssumme gemäß § 51a Abs. 2 S. 1 BRAO stimmt mit der in § 59j BRAO für die Rechtsanwaltsgesellschaft mbH festgelegten Mindestversicherungssumme überein.73 Allerdings ist, wie bereits in der Literatur zutreffend analysiert, die Festlegung der Mindestversicherungssumme in § 51a Abs. 2 S. 1 BRAO wie immer bei der Bestimmung derartiger Grenzen ein Ausgleich der Interessen der Berufsträger und der Gläubiger, hier 68 Zu dieser Entwicklung im Hinblick auf § 59j GmbHG Linardatos, VersR 2013, 1488 (1490). 69 BT-Drucks. 17/13944, S. 14 li. Sp.; ähnlich auch Schäfer, wiedergegeben in Protokoll Nr. 101 (Deutscher Bundestag, 17. Wahlperiode, Rechtsausschuss [6. Ausschuss]), S. 15; Leuering, NZG 2013, 1001 (1004); Lohbeck, JSE 2013, 5 (21); Lührig, AnwBl 2012, 536. 70 Beck’scher Onlinekommentar BORA/Römermann, § 51 BRAO Rdn. 37; Stehle/Stehle/ Leuz, Die rechtlichen und steuerlichen Wesensmerkmale der verschiedenen Gesellschaftsformen, S. 77. 71 Deutscher Richterbund, Stellungnahme zum Referentenentwurf PartG mbB vom März 2012, abrufbar unter http://www.drb.de/cms/fileadmin/docs/Stellungnahmen/DRB_120313_ Stn_Nr_11_RefE_Partnerschaftsgesellschaft.pdf (letzter Abruf: 04. 10. 2014), S. 3. 72 Henssler/Prütting/Diller, § 51a BRAO Rdn. 15; Gaier/Wolf/Göcken/Keller, § 51a BRAO Rdn. 47; Schwerdtfeger/Wegner/Bonacker, S. 2173 Rdn. 64; Römermann/Dibbelt, PartG und PartG mbB – was bringt die neue Rechtsformvariante?, S. 50; Römermann/Jähne, PartG und PartG mbB, S. 43; Lohbeck, JSE 2013, 5 (21). 73 BT-Drucks. 17/10487, S. 15 li. Sp.; Gaier/Wolf/Göcken/Tauchert/Dahns, § 52 BRAO Rdn. 33a; Henssler/Prütting/Diller, § 51a BRAO Rdn. 15; Kienzler, Die Partnerschaftsgesellschaft mit beschränkter Berufshaftung (PartG mbB) als gesetzgeberische Zwischenstation der Liberalisierung des Gesellschaftsrechts Freier Berufe, S. 94; Vollkommer/Greger/Heinemann/Heinemann, Anwaltshaftungsrecht, § 22 Rdn. 10b; Weyand, KP 2012, 60; Henssler/ Deckenbrock, ZAP 2012, 151 (155); Henssler/Deckenbrock, ZAP 2013, 167 (173 f.); Henssler/ Deckenbrock, ZAP 2014, 239 (242).

§ 4 Berufshaftpflichtversicherung als Haftungsbeschränkung

157

der Mandanten.74 Der Gesetzgeber hat in § 51a Abs. 2 S. 1 BRAO gewissermaßen eine „antizipierte Interessenabwägung zwischen Gesellschafter- und Gläubigerschutz“75 durchgeführt.76 I. Einstufung der Mindestversicherungssumme in § 51a Abs. 2 S. 1 BRAO als zu gering Weil die jeweilige Schadenssumme über der Versicherungssumme liegen kann,77 wird teilweise die Mindestversicherungssumme im Hinblick auf bestehende Ausfallrisiken der Gläubiger als zu gering eingestuft,78 denn es könne nicht sicher prognostiziert werden, ob durch die berufsrechtlich für die PartG mbB geregelte Berufshaftpflichtversicherung alle Schäden, die ansonsten im Rahmen der persönlichen Haftung der Berufsträger ausgeglichen worden wären, ersetzt werden.79 Nur soweit all jene Schäden, die ansonsten im Rahmen der persönlichen Haftung der Partner reguliert worden wären, durch die Berufshaftpflichtversicherung ersetzt würden, bestehe durch Verwendung der neu eingeführten PartG mbB kein Nachteil für die Mandanten.80 Die Mindestversicherungssumme solle nach dieser Auffassung die Gewähr dafür bieten, dass jegliche Schadensersatzforderungen von Mandanten erfüllt werden.81

74

MüKoBGB/Schäfer, § 8 PartGG Rdn. 43; Ulmer/Schäfer/Schäfer, § 8 PartGG Rdn. 43. MüKoBGB/Schäfer, § 8 PartGG Rdn. 43; Ulmer/Schäfer/Schäfer, § 8 PartGG Rdn. 43. 76 MüKoBGB/Schäfer, § 8 PartGG Rdn. 43; Ulmer/Schäfer/Schäfer, § 8 PartGG Rdn. 43. 77 Römermann/Praß, NZG 2012, 601 (603). 78 Vollkommer/Greger/Heinemann/Heinemann, Anwaltshaftungsrecht, § 22 Rdn. 10a; kritisch zumindest Deutscher Richterbund, Stellungnahme zum Referentenentwurf PartG mbB vom März 2012, abrufbar unter http://www.drb.de/cms/fileadmin/docs/Stellungnahmen/ DRB_120313_Stn_Nr_11_RefE_Partnerschaftsgesellschaft.pdf (letzter Abruf: 04. 10. 2014), S. 3; Die Familienunternehmer – ASU e.V., Stellungnahme zum Referentenentwurf PartG mbB vom 06. März 2012, abrufbar unter www.kapitalmarktrecht-im-internet.eu/file_download.php? l=de§=ov&mod=Gesellschaftsrecht&type=artikelgesetze&c=298&q=PartG_mbB&d= ASUStellungnahme-PartnerschaftsG_mbB.pdf (letzter Abruf: 04. 10. 2014), S. 2. 79 Deutscher Richterbund, Stellungnahme zum Referentenentwurf PartG mbB vom März 2012, abrufbar unter http://www.drb.de/cms/fileadmin/docs/Stellungnahmen/DRB_120313_ Stn_Nr_11_RefE_Partnerschaftsgesellschaft.pdf (letzter Abruf: 04. 10. 2014), S. 3. 80 Deutscher Richterbund, Stellungnahme zum Referentenentwurf PartG mbB vom März 2012, abrufbar unter http://www.drb.de/cms/fileadmin/docs/Stellungnahmen/DRB_120313_ Stn_Nr_11_RefE_Partnerschaftsgesellschaft.pdf (letzter Abruf: 04. 10. 2014), S. 3. 81 So dargelegt von Römermann/Dibbelt, PartG und PartG mbB – was bringt die neue Rechtsformvariante?, S. 50; Römermann/Jähne, PartG und PartG mbB, S. 43. 75

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6. Kap.: Gläubigerschutzmechanismen bei der PartG mbB

II. Einstufung der festgelegten Mindestversicherungssumme in § 51a Abs. 2 S. 1 BRAO als zu hoch Demgegenüber wird die Mindestversicherungssumme von 2.500.000 Euro von einer anderen Ansicht als zu hoch erachtet82 und lediglich ein Versicherungsschutz von 1.000.000 Euro für die PartG mbB befürwortet.83 Haftungsfälle mit Schadenssummen über 1.000.000 Euro seien bei Rechtsanwälten nicht häufig.84 Des Weiteren seien Mandanten, deren Aufträge mit derart hohen Schadensrisiken zusammenhängen, meist sehr „geschäftserfahren“85 und bedürften keines weiteren Schutzes.86 Auch wurden die aus einer Mindestversicherungssumme von 2.500.000 Euro resultierenden Versicherungsprämien kritisiert.87 Diese würden derart steigen, sodass 82 So beispielsweise Grunewald, wiedergegeben in Protokoll Nr. 101 (Deutscher Bundestag, 17. Wahlperiode, Rechtsausschuss [6. Ausschuss]), S. 28; Bundessteuerberaterkammer, Stellungnahme zum Referentenentwurf PartG mbB vom 25. Juni 2012, abrufbar unter https://www.bstbk.de/de/presse/stellungnahmen/archiv/20120625_stellungnahme_bstbk/index. html (letzter Abruf: 04. 10. 2014); Bundessteuerberaterkammer, Stellungnahme zum Referentenentwurf PartG mbB vom 04. Oktober 2012, abrufbar unter https://www.bstbk.de/de/pres se/stellungnahmen/archiv/20121004_stellungnahme_bstbk/index.html (letzter Abruf: 04. 10. 2014), S. 4; Bundessteuerberaterkammer und Wirtschaftsprüferkammer, Stellungnahme zum Referentenentwurf PartG mbB vom 21. November 2012, abrufbar unter https://www.bstbk.de/ de/presse/stellungnahmen/archiv/20121121_stellungnahme_bstbk/index.html (letzter Abruf: 04. 10. 2014); Deutscher Steuerberaterverband e.V., Stellungnahme zum Referentenentwurf PartG mbB vom 05. Juni 2012, abrufbar unter http://www.dstv.de/interessenvertretung/beruf/ stellungnahmen-beruf/r-03-12 (letzter Abruf: 04. 10. 2014), S. 4; Brügge, KP 2012, 176; Heckschen/Bretschneider, NotBZ 2013, 81 (94); Schmidt-Keßeler, DStZ 2012, 741 (742). 83 Bundessteuerberaterkammer, Stellungnahme zum Referentenentwurf PartG mbB vom 25. Juni 2012, abrufbar unter https://www.bstbk.de/de/presse/stellungnahmen/archiv/2012062 5_stellungnahme_bstbk/index.html (letzter Abruf: 04. 10. 2014); Bundessteuerberaterkammer und Wirtschaftsprüferkammer, Stellungnahme zum Referentenentwurf PartG mbB vom 21. November 2012, abrufbar unter https://www.bstbk.de/de/presse/stellungnahmen/archiv/2 0121121_stellungnahme_bstbk/index.html (letzter Abruf: 04. 10. 2014). 84 Bundessteuerberaterkammer, Stellungnahme zum Referentenentwurf PartG mbB vom 25. Juni 2012, abrufbar unter https://www.bstbk.de/de/presse/stellungnahmen/archiv/2012062 5_stellungnahme_bstbk/index.html (letzter Abruf: 04. 10. 2014); Bundessteuerberaterkammer, Stellungnahme zum Referentenentwurf PartG mbB vom 04. Oktober 2012, abrufbar unter https://www.bstbk.de/de/presse/stellungnahmen/archiv/20121004_stellungnahme_bstbk/index. html (letzter Abruf: 04. 10. 2014), S. 4; ähnlich auch Schmidt-Keßeler, DStZ 2012, 741 (742). 85 Bundessteuerberaterkammer und Wirtschaftsprüferkammer, Stellungnahme zum Referentenentwurf PartG mbB vom 21. November 2012, abrufbar unter https://www.bstbk.de/ de/presse/stellungnahmen/archiv/20121121_stellungnahme_bstbk/index.html (letzter Abruf: 04. 10. 2014); ähnlich bereits bei Neuordnung des Berufsrechts der Rechtsanwälte BTDrucks. 12/7868, S. 1. 86 Bundessteuerberaterkammer und Wirtschaftsprüferkammer, Stellungnahme zum Referentenentwurf PartG mbB vom 21. November 2012, abrufbar unter https://www.bstbk.de/ de/presse/stellungnahmen/archiv/20121121_stellungnahme_bstbk/index.html (letzter Abruf: 04. 10. 2014). 87 Grunewald, wiedergegeben in Protokoll Nr. 101 (Deutscher Bundestag, 17. Wahlperiode, Rechtsausschuss [6. Ausschuss]), S. 28; Bundessteuerberaterkammer, Stellungnahme

§ 4 Berufshaftpflichtversicherung als Haftungsbeschränkung

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die PartG mbB für kleinere Kanzleien nicht interessant sei.88 Nach dieser Ansicht beruhe auch die geringe Verbreitung der Rechtsanwaltsgesellschaft mbH, bei der die Mindestversicherungssumme ebenfalls 2.500.000 Euro beträgt,89 auf der Höhe der Versicherungsprämien, die mit diesem Mindestschutz verbunden sind.90 Daher ging diese Ansicht während des Gesetzgebungsverfahrens auch davon aus, dass sich die PartG mbB kaum durchsetzen werde, sofern die Mindestversicherungssumme entsprechend dem Entwurf zur Novellierung des PartGG bei 2.500.000 Euro verbleibe.91

zum Referentenentwurf PartG mbB vom 25. Juni 2012, abrufbar unter https://www.bstbk.de/ de/presse/stellungnahmen/archiv/20120625_stellungnahme_bstbk/index.html (letzter Abruf: 04. 10. 2014); Bundessteuerberaterkammer, Stellungnahme zum Referentenentwurf PartG mbB vom 04. Oktober 2012, abrufbar unter https://www.bstbk.de/de/presse/stellungnahmen/archiv/2 0121004_stellungnahme_bstbk/index.html (letzter Abruf: 04. 10. 2014), S. 4; Bundessteuerberaterkammer und Wirtschaftsprüferkammer, Stellungnahme zum Referentenentwurf PartG mbB vom 21. November 2012, abrufbar unter https://www.bstbk.de/de/presse/stellung nahmen/archiv/20121121_stellungnahme_bstbk/index.html (letzter Abruf: 04. 10. 2014); Deutscher Steuerberaterverband e.V., Stellungnahme zum Referentenentwurf PartG mbB vom 05. Juni 2012, abrufbar unter http://www.dstv.de/interessenvertretung/beruf/stellungnahmen-be ruf/r-03-12 (letzter Abruf: 04. 10. 2014), S. 4; Brügge, KP 2012, 176; Ruppert, DStR 2013, 1623 (1628); a. A. Deutscher Anwaltverein durch den Berufsrechtsausschuss, Ergänzende Stellungnahme zum Referentenentwurf PartG mbB vom 12. April 2012, abrufbar unter http://an waltverein.de/downloads/Stellungnahmen-11/Ergaenzende-SNPartG-mbB36-12-Stand-12 0412-1.pdf?PHPSESSID=6dfai2lqc8839nbkfon2hjm8a5 (letzter Abruf: 04. 10. 2014). 88 Grunewald, wiedergegeben in Protokoll Nr. 101 (Deutscher Bundestag, 17. Wahlperiode, Rechtsausschuss [6. Ausschuss]), S. 28; Bundessteuerberaterkammer, Stellungnahme zum Referentenentwurf PartG mbB vom 25. Juni 2012, abrufbar unter https://www.bstbk.de/ de/presse/stellungnahmen/archiv/20120625_stellungnahme_bstbk/index.html (letzter Abruf: 04. 10. 2014); Bundessteuerberaterkammer, Stellungnahme zum Referentenentwurf PartG mbB vom 04. Oktober 2012, abrufbar unter https://www.bstbk.de/de/presse/stellungnahmen/archiv/2 0121004_stellungnahme_bstbk/index.html (letzter Abruf: 04. 10. 2014), S. 4; Bundessteuerberaterkammer und Wirtschaftsprüferkammer, Stellungnahme zum Referentenentwurf PartG mbB vom 21. November 2012, abrufbar unter https://www.bstbk.de/de/presse/stellung nahmen/archiv/20121121_stellungnahme_bstbk/index.html (letzter Abruf: 04. 10. 2014); Deutscher Steuerberaterverband e.V., Stellungnahme zum Referentenentwurf PartG mbB vom 05. Juni 2012, abrufbar unter http://www.dstv.de/interessenvertretung/beruf/stellungnahmen-be ruf/r-03-12 (letzter Abruf: 04. 10. 2014), S. 4; Brügge, KP 2012, 176. 89 Bundessteuerberaterkammer und Wirtschaftsprüferkammer, Stellungnahme zum Referentenentwurf PartG mbB vom 21. November 2012, abrufbar unter https://www.bstbk.de/ de/presse/stellungnahmen/archiv/20121121_stellungnahme_bstbk/index.html (letzter Abruf: 04. 10. 2014); Grunewald, ZIP 2012, 1116. 90 Bundessteuerberaterkammer und Wirtschaftsprüferkammer, Stellungnahme zum Referentenentwurf PartG mbB vom 21. November 2012, abrufbar unter https://www.bstbk.de/ de/presse/stellungnahmen/archiv/20121121_stellungnahme_bstbk/index.html (letzter Abruf: 04. 10. 2014); a. A. Grunewald, ZIP 2012, 1116. 91 Bundessteuerberaterkammer und Wirtschaftsprüferkammer, Stellungnahme zum Referentenentwurf PartG mbB vom 21. November 2012, abrufbar unter https://www.bstbk.de/ de/presse/stellungnahmen/archiv/20121121_stellungnahme_bstbk/index.html (letzter Abruf: 04. 10. 2014).

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6. Kap.: Gläubigerschutzmechanismen bei der PartG mbB

III. Angemessenheit der in § 51a BRAO vorgesehenen Mindestversicherungssumme Entgegen diesen beiden die in § 51a BRAO vorgesehene Mindestversicherungssumme kritisierenden Ansichten ist die Mindestversicherungssumme nach vorzugswürdiger Ansicht, die sowohl in der Literatur als auch teilweise von Seiten der Anwaltschaft vertreten wird, angemessen.92 Bereits nach Einführung des § 51a BRAO a. F., der eine vertragliche Haftungsbeschränkung ermöglicht, wurde zu Recht argumentiert, dass der Schutz der berechtigten Interessen des Mandanten durch die vorgeschriebene Mindestversicherungssumme im Rahmen der Berufshaftpflichtversicherung hinreichend gewährleistet sei.93 § 51a Abs. 1 S. 1 Nr. 1 BRAO a. F. und nun § 52 Abs. 1 S. 1 Nr. 1 BRAO ermöglichen den Ausschluss der persönlichen Haftung durch AGB, wenn ein Versicherungsschutz in Höhe der vierfachen Mindestversicherungssumme vorhanden ist. Diese Mindestversicherungssumme beträgt für Einzelanwälte 250.000 Euro, sodass eine solche Haftungsbegrenzung schon bei einem Versicherungsschutz in Höhe von 1.000.000 Euro möglich war bzw. ist. Diese vertragliche Haftungsbeschränkung kann folglich mit einer deutlich geringeren Versicherungssumme, als sie für die PartG mbB vorgegeben ist, erkauft werden. Des Weiteren schätzt die Literatur das Vermögen der Partner in aller Regel deutlich niedriger ein als die vorgeschriebene Mindestversicherungssumme.94 Es gebe zwar keine gesicherten Werte über das Durchschnittsvermögen eines deutschen Rechtsanwalts, allerdings ließen Umsätze von durchschnittlich zwischen 96.000 Euro und 110.000 Euro pro Rechtsanwalt im Jahr 201095 vermuten, dass dieses wohl in der Regel unterhalb von 2.500.000 Euro liege.96 Wegen der Versicherung werde der Gläubiger in der Regel zumindest in Höhe der genannten Mindestversicherungssumme entschädigt.97 92 Anwaltsverband Baden-Württemberg im Deutschen Anwaltverein e.V., Stellungnahme zum Referentenentwurf PartG mbB vom 12. März 2012, abrufbar unter http://www.av-bw.de/fi leadmin/daten/interessenvertretung/Stellungnahmen/PartG_mbB/12_03_12_AVBW_StN_ PartG_mbB.pdf (letzter Abruf: 04. 10. 2014), S. 3 f.; Kienzler, Die Partnerschaftsgesellschaft mit beschränkter Berufshaftung (PartG mbB) als gesetzgeberische Zwischenstation der Liberalisierung des Gesellschaftsrechts Freier Berufe, S. 87/98. 93 Feuerich/Weyland/Vossebürger/Böhnlein/Brüggemann/Böhnlein, § 51a BRAO Rdn. 2. 94 Deutscher Anwaltverein durch den Berufsrechtsausschuss, Stellungnahme zum Referentenentwurf PartG mbB vom 15. März 2012, abrufbar unter http://anwaltverein.de/down loads/Stellungnahmen-11/Aktuelle-Fassung-SNBerufsR21-12-2.pdf?PHPSESSID=6dfai2 lqc8839nbkfon2hjm8a5 (letzter Abruf: 04. 10. 2014), S. 3; Hellwig, NJW 2011, 1557 (1558); Kubata/Riegler/Straßen, DStR 2014, 1949 (1954); Leuering, NZG 2013, 1001 (1004); Linardatos, VersR 2013, 1488 (1490); ähnliche Argumentation bei Schumacher, Die Partnerschaftsgesellschaft mit beschränkter Berufshaftung für Rechtsanwälte, S. 35. 95 Hartung, wiedergegeben in Protokoll Nr. 101 (Deutscher Bundestag, 17. Wahlperiode, Rechtsausschuss [6. Ausschuss]), S. 33. 96 Bereits im Rahmen des Gesetzgebungsverfahrens im Hinblick auf das Verhältnis von Privatvermögen zur (damals noch nicht betragsmäßig festgelegten) Mindestversicherungs-

§ 4 Berufshaftpflichtversicherung als Haftungsbeschränkung

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Kritisch ist nach zutreffender Literaturansicht allerdings, dass viele Kanzleien bereits vor der Einführung der PartG mbB eine deutlich über der Mindestversicherungssumme des § 51 Abs. 4 S. 1 BRAO liegende Versicherung abgeschlossen haben.98 Kanzleien mit mehr als zehn Berufsträgern sind nach Umfrageergebnissen in der Regel mit einer Versicherungssumme von drei bis fünf Millionen Euro versichert.99 Die Literatur sieht zu Recht nach dem Wechsel in eine PartG mbB die Gefahr, dass solche Kanzleien mangels persönlicher Haftung der Partner bei beruflichen Fehlern die Versicherungssumme auf die Mindestversicherungssumme absenken.100 Dies hat aber der Gesetzgeber in Kauf genommen, denn die Festlegung einer Mindestversicherungssumme ist ein Kompromiss unter Berücksichtigung unterschiedlicher Konstellationen. Auf der anderen Seite schätzt die Literatur die Mindestversicherungssumme für kleinere Kanzleien, die primär Privatleute als Mandanten vertreten, als hoch ein.101 Zudem war und ist die Berufshaftpflichtversicherung mit der Mindestversicherungssumme von 250.000 Euro (§ 51 BRAO) deutlich geringer als die in § 51a Abs. 2 S. 1 BRAO für die PartG mbB festgelegte Mindestversicherungssumme und bietet daher auch einen wesentlich niedrigeren Schutz vor finanziellen Ausfällen als die Berufshaftpflichtversicherung nach § 51a BRAO. All diese Gegensätze mussten in Einklang gebracht werden. Die Summe von 2.500.000 Euro als Mindestversicherungssumme für die PartG mbB ist daher ein angemessener Kompromiss.

summe bei der PartG mbB Dittberner, wiedergegeben in Protokoll Nr. 101 (Deutscher Bundestag, 17. Wahlperiode, Rechtsausschuss [6. Ausschuss]), S. 31. 97 Buschmann, wiedergegeben in Protokoll Nr. 101 (Deutscher Bundestag, 17. Wahlperiode, Rechtsausschuss [6. Ausschuss]), S. 17; Feuerich/Weyland/Vossebürger/Böhnlein/Brüggemann/Böhnlein, § 51a BRAO Rdn. 8a. 98 Henssler/Prütting/Diller, § 51a BRAO Rdn. 16; Tröger/Pfaffinger, JZ 2013, 812 (815); zum Abschluss einer Berufshaftpflichtversicherung über die Mindestversicherungssumme hinaus vor Gründung einer PartG mbB Kilian, AnwBl 2013, 110 ff.; Kilian, AnwBl 2012, 957 (960); Kilian, NJW 2011, 3413 (3416); Lieder/Hoffmann, NJW 2015, 897 (902); Römermann, AnwBl 2012, 288 (290); Seibert, DB 2013, 1710 (1712); Tröger/Pfaffinger, JZ 2013, 812 (815); zur Unterhaltung eines höheren Versicherungsschutzes Friedel, AnwZert HaGesR 20/2012, Anm. 1. 99 Beck’sches Rechtsanwalts-Handbuch/von der Recke, § 59 Rdn. 45; Kreße, NJ 2013, 45 (46); das Soldan Institut für Anwaltsmanagement e.V., Pressemitteilung vom 22. 02. 2012, http://www.soldaninstitut.de/index.php?id=31&tx_ttnews[tt_news]=18&cHash=9502b1 a80d41154ebbe418b83fd315f5 (letzter Abruf: 10. 01. 2015) geht ab elf Rechtsanwälten sogar durchschnittlich über 7.500.000 Euro Versicherungssumme aus. 100 Chab, 2014, 137 (138); zur Vermutung, dass sich viele Kanzleien nicht über die geforderten 2.500.000 Euro hinaus versichern werden: Deutscher Richterbund, Stellungnahme zum Referentenentwurf PartG mbB vom März 2012, abrufbar unter http://www.drb.de/cms/fi leadmin/docs/Stellungnahmen/DRB_120313_Stn_Nr_11_RefE_Partnerschaftsgesellschaft.pdf (letzter Abruf: 04. 10. 2014), S. 3; a. A. Diller, AnwBl 2014, 130 (136). 101 Henssler/Prütting/Diller, § 51a BRAO Rdn. 16.

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6. Kap.: Gläubigerschutzmechanismen bei der PartG mbB

Andererseits ist die Mindestversicherungssumme im Sinne des § 51a BRAO aber auch nicht zu hoch. Insbesondere geht die Kritik, dass diese Höhe der Mindestversicherungssumme die Attraktivität der Rechtsanwaltsgesellschaft mbH beeinträchtigt habe,102 fehl. Zwar ist die Aussage richtig, dass die Zahl der Rechtanwaltsgesellschaften mbH verglichen mit der Gesamtzahl an Kanzleien in Deutschland gering sei.103 Dies sei allerdings nicht zwingend auf die Höhe der Mindestversicherungssumme zurückzuführen, sondern könne an einer Vielzahl von Umständen liegen.104 Beispielsweise müssen Gesellschafter einer Rechtsanwaltsgesellschaft mbH strenge Vorschriften hinsichtlich Bilanzierung und Publizität beachten.105 Außerdem mache die unabhängig von der gewählten Rechtsform bestehende durchschnittliche Versicherungssumme pro Versicherungsfall von 1.700.000 Euro deutlich, dass größere Summen versicherbar seien und die Anwaltschaft selbst diese für erforderlich halte.106 Die Literatur sieht in der festgelegten Mindestversicherungssumme zu Recht die Chance, etwaige Bedenken von (künftigen) Mandanten auszuräumen.107 Zudem könne diese Höhe der Mindestversicherung dazu beitragen, das Vertrauen der Bevölkerung in die Rechtsanwaltschaft aufrechtzuerhalten.108 Die nach § 51a BRAO festgelegte Berufshaftpflichtversicherung mit der auf 2.500.000 Euro erhöhten Mindestversicherungssumme erfülle damit in gewisser Weise den Zweck eines Mindestkapitals.109 Des Weiteren ist diese Höhe der Mindestversicherungssumme

102 Bundessteuerberaterkammer, Stellungnahme zum Referentenentwurf PartG mbB vom 14. März 2012, abrufbar unter https://www.bstbk.de/de/presse/stellungnahmen/archiv/2012 0314_1_stellungnahme_bstbk/index.html (letzter Abruf: 04. 10. 2014), S. 3. 103 Vgl. hierzu Bundesrechtsanwaltskammer, Große Mitgliederstatistik, abrufbar unter http://www.brak.de/w/files/04_fuer_journalisten/statistiken/grmgstatisitik2014_korr.pdf (letzter Abruf: 04. 11. 2014). 104 Hartung, wiedergegeben in Protokoll Nr. 101 (Deutscher Bundestag, 17. Wahlperiode, Rechtsausschuss [6. Ausschuss]), S. 26 f.; zu den Einzelheiten der Rechtsanwaltsgesellschaft mbH siehe 3. Kapitel § 3 A. 105 Deutscher Richterbund, Stellungnahme zum Referentenentwurf PartG mbB vom März 2012, abrufbar unter http://www.drb.de/cms/fileadmin/docs/Stellungnahmen/DRB_120313_ Stn_Nr_11_RefE_Partnerschaftsgesellschaft.pdf (letzter Abruf: 04. 10. 2014), S. 2. 106 Zur tatsächlichen Versicherungshöhe Kilian, Management von Haftungsrisiken in Anwaltskanzleien, S. 115; Kilian, AnwBl 2013, 110 (111). 107 Beck’sches Handbuch der Personengesellschaften/Lochmann, § 20 Rdn. 101. 108 Bundesrechtsanwaltskammer, Stellungnahme zur Begrenzung der Haftung bei der Partnerschaftsgesellschaft und Änderung weiterer Regelungen vom Mai 2011, abrufbar unter http://www.brak.de/zur-rechtspolitik/stellungnahmen-pdf/stellungnahmen-deutschland/2011/ mai/stellungnahme-der-brak-2011-31.pdf (letzter Abruf: 04. 10. 2014), S. 6; ähnlich auch Beck’sches Handbuch der Personengesellschaften/Lochmann, § 20 Rdn. 101; a. A. Vollkommer/Greger/Heinemann/Heinemann, Anwaltshaftungsrecht, § 22 Rdn. 10a. 109 Schäfer, wiedergegeben in Protokoll Nr. 101 (Deutscher Bundestag, 17. Wahlperiode, Rechtsausschuss [6. Ausschuss]), S. 15.

§ 4 Berufshaftpflichtversicherung als Haftungsbeschränkung

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nicht nur zum Schutz der Gläubiger erforderlich, sondern sie schütze auch die wegen § 19 Abs. 1 S. 2 BNotO subsidiär haftenden Notare.110 Diesen Ausführungen ist zuzustimmen. Außerdem hat sich die Mindestversicherungssumme von 2.500.000 Euro bereits seit vielen Jahren bewährt. Sie entspricht den Regelungen zur institutionellen Haftungsbeschränkung bei der Rechtsanwaltsgesellschaft mbH (§ 59j Abs. 2 S. 1 BRAO).111 Gerade im Vergleich mit der Mindestversicherungssumme bei der Rechtsanwaltsgesellschaft mbH ist, wie bereits im Gesetzgebungsverfahren von der Bundesrechtsanwaltskammer zutreffend dargelegt, die Mindestversicherungssumme von 2.500.000 Euro für die PartG mbB angemessen,112 denn die PartG mbB sei wie die Rechtsanwaltsgesellschaft mbH bei beruflichen Fehlern haftungsbeschränkt113 und weise anders als diese Kapitalgesellschaft nicht einmal eine Pflicht zur Kapitalbindung auf.114

C. Verweis auf die Vorschriften zur Pflichtversicherung Die Berufshaftpflichtversicherung im Sinne des § 8 Abs. 4 PartGG ist nach allgemeiner Meinung keine Pflichtversicherung im Sinne der §§ 113 ff. VVG.115 Somit 110 Deutscher Notarverein, Stellungnahme zum Referentenentwurf PartG mbB vom 14. März 2012, abrufbar unter http://www.dnotv.de/_files/Dokumente/Stellungnahmen/Stellung nahmePartmbBendg.pdf (letzter Abruf: 04. 10. 2014), S. 1. 111 BT-Drucks. 17/10487, S. 14 re. Sp.; Deutscher Anwaltverein durch den Berufsrechtsausschuss, Stellungnahme zum Referentenentwurf PartG mbB vom 15. März 2012, abrufbar unter http://anwaltverein.de/downloads/Stellungnahmen-11/Aktuelle-Fassung-SNBerufsR2112-2.pdf?PHPSESSID=6dfai2lqc8839nbkfon2hjm8a5 (letzter Abruf: 04. 10. 2014), S. 3; Beck’sches Formularbuch für die Anwaltskanzlei/Henssler, B. I. 3. Anm. 28; Kienzler, Die Partnerschaftsgesellschaft mit beschränkter Berufshaftung (PartG mbB) als gesetzgeberische Zwischenstation der Liberalisierung des Gesellschaftsrechts Freier Berufe, S. 94; Bachmann/ Schaloske, PHi 2013, 202 (204 f.); Grunewald, NJW 2013, 3620 (3621); Hahn/Naumann, WM 2012, 1756; Hirtz, ZAP Fach 15, 607 (612); Offermann-Burckart, AnwBl 2014, 474 (480); Tröger/Pfaffinger, JZ 2013, 812 (815). 112 Bundesrechtsanwaltskammer, Stellungnahme zur Begrenzung der Haftung bei der Partnerschaftsgesellschaft und Änderung weiterer Regelungen vom Mai 2011, abrufbar unter http://www.brak.de/zur-rechtspolitik/stellungnahmen-pdf/stellungnahmen-deutschland/2011/ mai/stellungnahme-der-brak-2011-31.pdf (letzter Abruf: 04. 10. 2014), S. 6. 113 Bundesrechtsanwaltskammer, Stellungnahme zur Begrenzung der Haftung bei der Partnerschaftsgesellschaft und Änderung weiterer Regelungen vom Mai 2011, abrufbar unter http://www.brak.de/zur-rechtspolitik/stellungnahmen-pdf/stellungnahmen-deutschland/2011/ mai/stellungnahme-der-brak-2011-31.pdf (letzter Abruf: 04. 10. 2014), S. 6. 114 Vgl. zu den Fragen der Kapitalbindung bei der PartG mbB 6. Kapitel § 4 A. 115 BT-Drucks. 17/10487, S. 14 re. Sp.; BT-Drucks. 17/13944, S. 15 li. Sp.; Deutscher Bundestag, Plenarprotokoll 17/246, S. 31648 li. Sp.; BR-Drucks. 309/12, S. 14; Prütting/Kilian, § 8 PartGG Rdn. 19h; Kienzler, Die Partnerschaftsgesellschaft mit beschränkter Berufshaftung (PartG mbB) als gesetzgeberische Zwischenstation der Liberalisierung des Gesellschaftsrechts Freier Berufe, S. 75/82/84; Schumacher, Die Partnerschaftsgesellschaft mit be-

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6. Kap.: Gläubigerschutzmechanismen bei der PartG mbB

wären an sich die §§ 113 Abs. 3, 114 – 124 VVG im Bereich der PartG mbB nicht anwendbar.116 Um die Gläubiger einer PartG mbB dennoch hinreichend zu schützen, erklärt § 8 Abs. 4 S. 2 PartGG § 113 Abs. 3 VVG und §§ 114 bis 124 VVG für entsprechend anwendbar.117 Durch diesen Verweis haben sich, wie in der Literatur geschildert, viele Risiken für die Gläubiger erledigt.118 Wegen der Rechtsfolgenverweisung in § 8 Abs. 4 S. 2 PartGG auf das VVG119 besteht die Haftung der Versicherung in Ansehung des Geschädigten auch dann fort, § 117 Abs. 1 VVG, wenn der Versicherer gegenüber dem Versicherungsnehmer ganz oder teilweise frei ist.120 Diese Haftung des Versicherers endet erst nach Ablauf der Frist des § 117 schränkter Berufshaftung für Rechtsanwälte, S. 152; Bachmann/Schaloske, PHi 2013, 202 (205); Dallwig, VersR 2014, 19; George/Schmolinske/Wiedenhaupt, PFB 2013, 342; Gilgan, KP 2013, 135; Hirtz, ZAP Fach 15, 607 (613); Kilian, MDR 2013, 1137 (1141); OffermannBurckart, AnwBl 2014, 474 (481); Pestke, Stbg 4/2012, M1; Pestke/Michel, Stbg 2013, 366 (367); Riechert, AnwBl 2014, 266; Ruppert, DStR 2013, 1623 (1625); Uwer/Roeding, AnwBl 2013, 309 (310); Uwer/Roeding, AnwBl 2013, 483; Wertenbruch, NZG 2013, 1006 (1009). 116 BT-Drucks. 17/13944, S. 15 li. Sp.; Prütting/Kilian, § 8 PartGG Rdn. 19h; Kilian, MDR 2013, 1137 (1141); Offermann-Burckart, AnwBl 2014, 474 (481); Ruppert, DStR 2013, 1623 (1625); zur Kritik am ursprünglichen Gesetzesentwurf, der keine Verweisung auf die Vorschriften der Pflichtversicherung vorsah, Römermann/Praß, NZG 2012, 601 (604). 117 Deutscher Bundestag, Plenarprotokoll 17/246, S. 31648 li. Sp.; Prütting/Kilian, § 8 PartGG Rdn. 19h; Uwer/Roeding, AnwBl 2013, 483; zu den einzelnen Vorteilen des Mandanten infolge der Rechtsfolgenverweisung auf die Vorschriften der Pflichtversicherung Offermann-Burckart, AnwBl 2014, 474 (483). 118 Henssler/Prütting/Henssler, § 8 PartGG Rdn. 68. 119 BT-Drucks. 17/13944, S. 15 li. Sp.; Henssler/Strohn/Hirtz, § 8 PartGG Rdn. 30; Michalski/Römermann/Römermann, § 8 PartGG Rdn. 111; Prütting/Kilian, § 8 PartGG Rdn. 19h; Kienzler, Die Partnerschaftsgesellschaft mit beschränkter Berufshaftung (PartG mbB) als gesetzgeberische Zwischenstation der Liberalisierung des Gesellschaftsrechts Freier Berufe, S. 86; Dallwig, VersR 2014, 19 (26); Friedel, AnwZert HaGesR 18/2013, Anm. 1; Henssler, AnwBl 2014, 96 (100); Hirtz, ZAP Fach 15, 607 (612); Kilian, MDR 2013, 1137 (1141); Offermann-Burckart, AnwBl 2014, 474 (481); Schumm, StuB 2013, 740 (741); Seibert, DB 2013, 1710 (1712); Tröger/Pfaffinger, JZ 2013, 812 (815); Ulmer, AnwBl 2014, 806 (807); Uwer/Roeding, AnwBl 2013, 483; Wertenbruch, NZG 2013, 1006 (1009). 120 BT-Drucks. 17/13944, S. 15 li. Sp.; Gaier/Wolf/Göcken/Keller, § 51a BRAO Rdn. 42; Henssler/Prütting/Diller, § 51a BRAO Rdn. 26; Henssler/Prütting/Henssler, § 8 PartGG Rdn. 59; Henssler/Prütting/Henssler, § 8 PartGG Rdn. 68; Henssler/Strohn/Hirtz, § 8 PartGG Rdn. 30; Michalski/Römermann/Römermann, § 8 PartGG Rdn. 111; Prütting/Kilian, § 8 PartGG Rdn. 19h; Beck’sches Formularbuch für die Anwaltskanzlei/Henssler, B. I. 3. Anm. 28; Kienzler, Die Partnerschaftsgesellschaft mit beschränkter Berufshaftung (PartG mbB) als gesetzgeberische Zwischenstation der Liberalisierung des Gesellschaftsrechts Freier Berufe, S. 86; Schumacher, Die Partnerschaftsgesellschaft mit beschränkter Berufshaftung für Rechtsanwälte, S. 162/172; Bachmann/Schaloske, PHi 2013, 202 (205); Dallwig, VersR 2014, 19 (26); Gilgan, KP 2013, 135; Henssler, AnwBl 2014, 96 (97); Hirtz, ZAP Fach 15, 607 (612 f.); Kilian, MDR 2013, 1137 (1141); Linardatos, VersR 2013, 1488 (1490); OffermannBurckart, AnwBl 2014, 474 (481); Pestke/Michel, Stbg 2013, 366 (367); Riechert, AnwBl 2014, 266; Ring, WM 2014, 237 (240); Römermann, NJW 2013, 2305 (2309); Römermann/Jähne, NWB 2014, 1376 (1378); Ruppert, DStR 2013, 1623 (1625); Schüppen, WPg 2013, 1193 (1197 f.); Seibert, DB 2013, 1710 (1712); Tröger/Pfaffinger, JZ 2013, 812 (815); Ulmer,

§ 4 Berufshaftpflichtversicherung als Haftungsbeschränkung

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Abs. 2 VVG. Ohne die im Laufe des Gesetzgebungsverfahrens zur Einführung der PartG mbB eingefügte Verweisung in § 8 Abs. 4 S. 2 PartGG auf Vorschriften des VVG wäre § 117 VVG nicht anwendbar.121 Dies macht nach Ansicht der Literatur deutlich, dass durch diese Verweisung die Interessen der Gläubiger adäquat berücksichtigt werden.122 Die Versicherung kann nach herrschender Meinung gegenüber der PartG mbB Regress nehmen.123 Soweit der Versicherer den Anspruch des Dritten nach § 117 Abs. 1 VVG erfüllt, erfolge gemäß § 117 Abs. 5 VVG ein Übergang der Forderung des Dritten auf den Versicherer.124 Des Weiteren stehe der Verweis auf Vorschriften des VVG im Einklang mit der bereits bestehenden Regelung zur Berufshaftpflichtversicherung der Rechtsanwaltsgesellschaft mbH, die als Pflichtversicherung im Sinne des § 113 VVG ausgestaltet wurde.125 Es bestand nach absolut herrschender Meinung bei Einführung der PartG mbB kein Grund, den Gläubigern einer PartG mbB weniger Rechte einzuräumen als denjenigen einer Rechtsanwaltsgesellschaft mbH.126 Durch den Verweis in § 8 Abs. 4 S. 2 PartGG auf die Vorschriften zur Pflichtversicherung (§ 113 Abs. 3 VVG und §§ 114 bis 124 VVG) habe sich der Versicherungsschutz deutlich ausgedehnt.127 Es sei daher zum Nachteil der Berufsträger zu erwarten, dass die Versicherungen mit einer Erhöhung der Prämien reagieren werden.128 Im Hinblick auf die berechtigten Interessen der Berufsträger wird aber vermutet, dass der Verweis in § 8 Abs. 4 S. 2 PartGG auf die Vorschriften zur Pflichtversicherung (§ 113 Abs. 3 VVG und §§ 114 bis 124 VVG) die Höhe der Versicherungsprämie nicht derart erhöht, dass es die PartG mbB für Freiberufler uninteressant machen würde.129 So bestanden Ende Mai 2014 bereits AnwBl 2014, 806 (807); Uwer/Roeding, AnwBl 2013, 483; Wertenbruch, NZG 2013, 1006 (1009). 121 Henssler, AnwBl 2014, 96 (97); Römermann/Praß, NZG 2012, 601 (605); zu weiteren Vorteilen für die Gläubiger durch diese Verweisung Offermann-Burckart, AnwBl 2014, 474 (483). 122 Linardatos, VersR 2013, 1488 (1490). 123 Henssler/Prütting/Henssler, § 8 PartGG Rdn. 68; Beck’sches Formularbuch für die Anwaltskanzlei/Henssler, B. I. 3. Anm. 28; Schumacher, Die Partnerschaftsgesellschaft mit beschränkter Berufshaftung für Rechtsanwälte, S. 162; Bachmann/Schaloske, PHi 2013, 202 (205); Henssler, AnwBl 2014, 96 (97); Kilian, MDR 2013, 1137 (1141); Offermann-Burckart, AnwBl 2014, 474 (481/483). 124 BT-Drucks. 17/13944, S. 15 li. Sp.; Gaier/Wolf/Göcken/Keller, § 51a BRAO Rdn. 42; Henssler/Prütting/Henssler, § 8 PartGG Rdn. 68; Michalski/Römermann/Römermann, § 8 PartGG Rdn. 111; Prütting/Kilian, § 8 PartGG Rdn. 19h; Bachmann/Schaloske, PHi 2013, 202 (205); Gilgan, KP 2013, 135; Kilian, MDR 2013, 1137 (1141); Offermann-Burckart, AnwBl 2014, 474 (481); Pestke/Michel, Stbg 2013, 366 (367); Römermann/Jähne, NWB 2014, 1376 (1378); Schumm, StuB 2013, 740 (741); Ulmer, AnwBl 2014, 806 (807). 125 Linardatos, VersR 2013, 1488 (1490). 126 Henssler/Prütting/Henssler, § 8 PartGG Rdn. 68. 127 Henssler/Prütting/Diller, § 51a BRAO Rdn. 27. 128 Henssler/Prütting/Diller, § 51a BRAO Rdn. 27; Schumacher, Die Partnerschaftsgesellschaft mit beschränkter Berufshaftung für Rechtsanwälte, S. 215. 129 Linardatos, VersR 2013, 1488 (1490); a. A. Uwer/Roeding, AnwBl 2013, 483.

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6. Kap.: Gläubigerschutzmechanismen bei der PartG mbB

über 1.000 PartG mbB.130 Folglich ist die Rechtsfolgenverweisung von § 8 Abs. 4 S. 2 PartGG auf § 113 Abs. 3 VVG und §§ 114 bis 124 VVG trotz der vermutlich steigenden Kostenlast für die Kanzleien sehr zu begrüßen.131

D. Fehlen einer § 59j Abs. 4 BRAO entsprechenden Regelung im PartGG Eine § 59j Abs. 4 BRAO entsprechende Regelung findet sich im PartGG zwar nicht, es besteht aber nach allgemeiner Meinung richtigerweise auch kein Bedarf für eine solche Vorschrift.132 § 59j Abs. 4 BRAO ordnet in Bezug auf die Rechtsanwaltsgesellschaft mbH an, dass Gesellschafter und Geschäftsführer persönlich bis zur Höhe des fehlenden Versicherungsschutzes haften, wenn die vorgeschriebene Berufshaftpflichtversicherung nicht unterhalten wird. § 59j Abs. 4 BRAO war, wie der Gesetzgeber bei der Novellierung des PartGG betonte, im Interesse der Gläubiger von Rechtsanwaltsgesellschaften mbH erforderlich, denn die Gesellschafter einer Rechtsanwaltsgesellschaft mbH verlieren im Falle eines fehlenden oder unzureichenden Versicherungsschutzes nicht die Haftungsbeschränkung, sondern es wird lediglich die Zulassung nach § 59h Abs. 3 BRAO widerrufen.133 Demgegenüber ist das Unterhalten der im jeweiligen Berufsgesetz vorgegebenen Berufshaftpflichtversicherung gemäß § 8 Abs. 4 PartGG nach allgemeiner Meinung Voraussetzung für das Bestehen einer PartG mbB.134 Demnach ist die Haftung, wenn diese Versicherung nicht mehr unterhalten wird, nicht nach § 8 Abs. 4 PartGG beschränkt und die Partner haften wieder gemäß § 8 Abs. 1, 2 PartGG persönlich.135 Somit ist entsprechend den Ausführungen des Gesetzgebers bei dieser Rechtsformvariante der 130

O. V., NJW-Spezial 2014, 369. Zur Kritik am ursprünglichen Gesetzesentwurf, der keine Verweisung auf die Vorschriften der Pflichtversicherung vorsah, Römermann/Praß, NZG 2012, 601 (604). 132 BT-Drucks. 17/10487, S. 15 re. Sp.; BR-Drucks. 309/12, S. 15; Kienzler, Die Partnerschaftsgesellschaft mit beschränkter Berufshaftung (PartG mbB) als gesetzgeberische Zwischenstation der Liberalisierung des Gesellschaftsrechts Freier Berufe, S. 75/121; Schumacher, Die Partnerschaftsgesellschaft mit beschränkter Berufshaftung für Rechtsanwälte, S. 148; Vollkommer/Greger/Heinemann/Heinemann, Anwaltshaftungsrecht, § 22 Rdn. 10g; Linardatos, VersR 2013, 1488 (1491); Posegga, DStR 2012, 611 (613). 133 BT-Drucks. 17/10487, S. 15 re. Sp.; BR-Drucks. 309/12, S. 15. 134 Kienzler, Die Partnerschaftsgesellschaft mit beschränkter Berufshaftung (PartG mbB) als gesetzgeberische Zwischenstation der Liberalisierung des Gesellschaftsrechts Freier Berufe, S. 75/121; Posegga, DStR 2012, 611 (613); zur Berufshaftpflichtversicherung als Voraussetzung der Haftungsbeschränkung nach § 8 Abs. 4 PartGG MüKoBGB/Schäfer, § 8 PartGG Rdn. 43; Ulmer/Schäfer/Schäfer, § 8 PartGG Rdn. 43; Linardatos, VersR 2013, 1488 (1489). 135 BT-Drucks. 17/10487, S. 15 re. Sp.; BR-Drucks. 309/12, S. 15; Schumacher, Die Partnerschaftsgesellschaft mit beschränkter Berufshaftung für Rechtsanwälte, S. 148; Vollkommer/Greger/Heinemann/Heinemann, Anwaltshaftungsrecht, § 22 Rdn. 10g; Posegga, DStR 2012, 611 (613). 131

§ 4 Berufshaftpflichtversicherung als Haftungsbeschränkung

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Schutz der Gläubiger auch ohne einer § 59j Abs. 4 BRAO entsprechenden Vorschrift in diesem Punkt ausreichend.136

E. Kein Direktanspruch gegen den Versicherer Zum Teil wird stets ein Direktanspruch seitens geschädigter Mandanten gegen den Berufshaftpflichtversicherer bejaht,137 unter anderem unter Berufung auf die Rechtsfolgenverweisung in § 8 Abs. 4 S. 2 PartGG auf § 115 VVG.138 Dies ist im Einklang mit der herrschenden Meinung allerdings abzulehnen.139 Mit „Rechtsfolgenverweisung“ in den Gesetzgebungsmaterialien140 sei nach herrschender Ansicht in der Literatur in Bezug auf § 8 Abs. 4 S. 2 PartGG lediglich gemeint, dass das Tatbestandsmerkmal „Pflichtversicherung“ in § 113 Abs. 3 VVG und §§ 114 bis 124 VVG nicht geprüft werden müsse.141 Alle anderen Tatbestandsvoraussetzungen entfallen nach dieser Ansicht jedoch nicht.142 Mit der Rechtsfolgenverweisung will der Gesetzgeber eine Gleichstellung der Berufshaftpflichtversicherung einer PartG mbB mit einer Pflichtversicherung erreichen und gerade nicht darüber hinausgehen. Dies lässt sich daran erkennen, dass der Gesetzgeber mit der Verweisung in § 8 Abs. 4 S. 2 PartGG auf § 113 Abs. 3 VVG und §§ 114 bis 124 VVG lediglich auf Unbilligkeiten, beispielsweise im Falle einer Obliegenheitsverletzung der PartG mbB gegenüber der Versicherung, reagiert hat und er diese durch die Anwendung des § 117 VVG beseitigen wollte.143

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BT-Drucks. 17/10487, S. 15 re. Sp.; BR-Drucks. 309/12, S. 15. So wohl Westermann/Wertenbruch/Wertenbruch, § 34a Rdn. 997; Sommer/Treptow, NJW 2013, 3269 (3270); Ulmer, AnwBl 2014, 806 (807); Wälzholz, DStR 2013, 2637; Wertenbruch, NZG 2013, 1006 (1009). 138 So wohl Westermann/Wertenbruch/Wertenbruch, § 34a Rdn. 997; Sommer/Treptow, NJW 2013, 3269 (3270); Ulmer, AnwBl 2014, 806 (807); Wälzholz, DStR 2013, 2637; Wertenbruch, NZG 2013, 1006 (1009). 139 Ebenso ablehnend Henssler/Prütting/Henssler, § 8 PartGG Rdn. 73 Fussnote 150; Schumacher, Die Partnerschaftsgesellschaft mit beschränkter Berufshaftung für Rechtsanwälte, S. 154 ff. 140 BT-Drucks. 17/13944, S. 15 li. Sp. 141 Henssler/Prütting/Henssler, § 8 PartGG Rdn. 73 Fussnote 150; Schumacher, Die Partnerschaftsgesellschaft mit beschränkter Berufshaftung für Rechtsanwälte, S. 157; Henssler, AnwBl 2014, 96 (100); letzterer auch zitiert bei Offermann-Burckart, AnwBl 2014, 474 (483). 142 Henssler/Prütting/Henssler, § 8 PartGG Rdn. 73 Fussnote 150; Schumacher, Die Partnerschaftsgesellschaft mit beschränkter Berufshaftung für Rechtsanwälte, S. 157; Bachmann/ Schaloske, PHi 2013, 202 (205); Henssler, AnwBl 2014, 96 (100); letzterer auch zitiert bei Offermann-Burckart, AnwBl 2014, 474 (483). 143 Siehe zum Schutz des Gläubigers bei Obliegenheitsverletzungen BT-Drucks. 17/13944, S. 15 li. Sp.; Schumacher, Die Partnerschaftsgesellschaft mit beschränkter Berufshaftung für Rechtsanwälte, S. 204. 137

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6. Kap.: Gläubigerschutzmechanismen bei der PartG mbB

Somit hat der Mandant nach vorzugswürdiger Literaturauffassung grundsätzlich keinen Direktanspruch gegen den Versicherer.144 Der Mandant sei davon abhängig, dass die PartG mbB ihren Versicherer auffordere, den Mandanten, der den Schadensersatzanspruch geltend macht, entsprechend zu entschädigen, oder dass die PartG mbB den Freistellungsanspruch nach § 100 VVG, der gegen die Berufshaftpflichtversicherung besteht, an den geschädigten Mandanten abtrete.145 Wenn dies nicht geschehe, könne der Gläubiger diesen Anspruch pfänden lassen (§§ 829, 835 ZPO).146 Allerdings steht dem Gläubiger auch nach dieser engeren Ansicht infolge der Rechtsfolgenverweisung in § 8 Abs. 4 S. 2 PartGG auf die Vorschriften der Pflichtversicherung (§ 113 Abs. 3 VVG und §§ 114 bis 124 VVG) richtigerweise ein Direktanspruch nach § 115 VVG bei Erfüllung der Voraussetzungen des § 115 VVG zu.147 Nach § 115 Abs. 1 S. 1 Nr. 2 VVG liegen diese Voraussetzungen etwa nach der Eröffnung eines Insolvenzverfahrens über das Vermögen der PartG mbB vor.148 Sobald die PartG mbB zahlungsunfähig sei, könne der Gläubiger die Voraussetzung für den Direktanspruch nach § 115 Abs. 1 S. 1 Nr. 2 VVG selbst bewirken, indem er die Eröffnung des Insolvenzverfahrens gemäß §§ 13 f. InsO beantrage.149

F. Von der Versicherung im Sinne des § 51a BRAO gedeckte Schäden Die umfassende Geltung der Haftungsbeschränkung in § 8 Abs. 4 PartGG für alle Arten von Schäden150 wirkt auf den ersten Blick aus Sicht der Literatur zu Recht 144

Henssler/Prütting/Diller, § 51a BRAO Rdn. 26; Henssler/Prütting/Henssler, § 8 PartGG Rdn. 73; Henssler, AnwBl 2014, 96 (99 f.); letzterer auch zitiert bei Offermann-Burckart, AnwBl 2014, 474 (483); a. A. wohl Wertenbruch, NZG 2013, 1006 (1009). 145 Henssler/Prütting/Henssler, § 8 PartGG Rdn. 73; Henssler, AnwBl 2014, 96 (100); auch zitiert bei Offermann-Burckart, AnwBl 2014, 474 (483). 146 Henssler, AnwBl 2014, 96 (100); auch zitiert bei Offermann-Burckart, AnwBl 2014, 474 (483). 147 Henssler/Prütting/Diller, § 51a BRAO Rdn. 26; Michalski/Römermann/Römermann, § 8 PartGG Rdn. 112; Kienzler, Die Partnerschaftsgesellschaft mit beschränkter Berufshaftung (PartG mbB) als gesetzgeberische Zwischenstation der Liberalisierung des Gesellschaftsrechts Freier Berufe, S. 192; Schumacher, Die Partnerschaftsgesellschaft mit beschränkter Berufshaftung für Rechtsanwälte, S. 157; Henssler, AnwBl 2014, 96 (100); letzterer auch zitiert bei Offermann-Burckart, AnwBl 2014, 474 (483). 148 Henssler/Prütting/Henssler, § 8 PartGG Rdn. 73; Henssler/Prütting/Diller, § 51a BRAO Rdn. 26; Schumacher, Die Partnerschaftsgesellschaft mit beschränkter Berufshaftung für Rechtsanwälte, S. 158; Henssler, AnwBl 2014, 96 (100); letzterer auch zitiert bei OffermannBurckart, AnwBl 2014, 474 (483). 149 Henssler, AnwBl 2014, 96 (100); auch zitiert bei Offermann-Burckart, AnwBl 2014, 474 (483). 150 Siehe 5. Kapitel § 2 B. II.

§ 4 Berufshaftpflichtversicherung als Haftungsbeschränkung

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problematisch, da durch die Berufshaftpflichtversicherung teilweise nicht alle Schadensarten abgesichert sind.151 Durch die Berufshaftpflichtversicherung einer RechtsanwaltspartG mbB nach § 51a BRAO werden nur Vermögensschäden (§ 51a Abs. 1 S. 1 BRAO) abgedeckt.152 Die alleinige Abdeckung der Vermögensschäden durch die Berufshaftpflichtversicherung einer RechtsanwaltspartG mbB ist aber trotz dieser Enge des Versicherungsschutzes sachgerecht.153 Wie bereits oftmals in der Literatur analysiert und besprochen, sind Schäden, die durch das Handeln eines Rechtsanwalts entstehen, typischerweise Vermögensschäden, andere Schadensarten treten lediglich sehr selten auf.154 Die Eingrenzung der Deckung auf Vermögensschäden in § 51a BRAO entspricht zudem den Regelungen zur Pflichtversicherung von Rechtsanwälten (§ 51 Abs. 1 S. 1 BRAO) und zur Versicherung einer Rechtsanwaltsgesellschaft mbH (§ 59 Abs. 1 Hs. 2 BRAO in Verbindung mit § 51 Abs. 1 S. 1 BRAO). Denn auch die dort festgelegten Anforderungen an den Versicherungsschutz schreiben lediglich die Abdeckung von Vermögensschäden vor. Anders als bei Rechtsanwälten treten entsprechend den zutreffenden Ausführungen in der Literatur bei anderen Freiberuflern, wie beispielsweise bei den Heilberufen oder bei Architekten, andere Schadensarten als Vermögenschäden eher auf.155 Beispielsweise könnten berufliche Fehler eines Architekten zu Sachschäden führen und solche eines Arztes zu Gesundheitsschäden.156 Dabei zeigt sich der Vorteil der Regelung der Versicherungspflicht in den jeweiligen Berufsgesetzen gegenüber einer allgemeinen Regelung im PartGG. Die einzelnen Berufsrechtsgesetzgeber würden die jeweiligen Schadensrisiken bei der Ausgestaltung der Berufshaftpflichtversicherung für PartG mbB berücksichtigen157 und sie können eine für den Beruf passende und einen angemessenen Gläubigerschutz berücksichtigende Berufshaftpflichtversicherung festlegen. Beispielsweise wäre bei der berufsrechtlichen Regelung der Tätigkeit der Ärzte eine Regelung dahingehend möglich, dass auch Gesundheitsschäden von der Versicherung gedeckt werden müssen.158 Eine Regelung durch den Berufsrechtsgesetzgeber wurde in Hamburg für die in diesem Bundesland tätigen Architekten erlassen. Die nach § 10 Abs. 3 S. 4 HmbArchtG in Verbindung mit § 10 Abs. 3 S. 2 und S. 3 HmbArchtG für die PartG mbB vorge151

Beck, DZWIR 2012, 447; Schumacher, NZG 2015, 379 (382). Schumacher, Die Partnerschaftsgesellschaft mit beschränkter Berufshaftung für Rechtsanwälte, S. 213; Beck, DZWIR 2012, 447; Carlé, kösdi 2013, 18547 (18549); Ring, WM 2014, 237 (241); Schumacher, NZG 2015, 379 (382). 153 Ähnlich positiv gegenüber der Regelung Schumacher, NZG 2015, 379 (382). 154 Römermann/Dibbelt, Berater-Beilage zum Mandantenrundschreiben des Stollfuß-Verlages 7/2012; Römermann/Dibbelt, HFR 2013, 38 (47); Schumacher, NZG 2015, 379 (382). 155 Römermann/Dibbelt, Berater-Beilage zum Mandantenrundschreiben des Stollfuß-Verlages 7/2012; Römermann/Dibbelt, HFR 2013, 38 (47). 156 Römermann/Dibbelt, Berater-Beilage zum Mandantenrundschreiben des Stollfuß-Verlages 7/2012; Römermann/Dibbelt, HFR 2013, 38 (47). 157 Römermann/Dibbelt, HFR 2013, 38 (47). 158 Ähnlich auch Römermann/Dibbelt, HFR 2013, 38 (47). 152

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6. Kap.: Gläubigerschutzmechanismen bei der PartG mbB

gebene Versicherung deckt neben Vermögensschäden auch Sach- und Personenschäden ab. Damit wird diese Regelung dem spezifischen Schadensrisiko von Architekten gerecht.

G. Offenlegungspflichten in Bezug auf die Berufshaftpflichtversicherung der PartG mbB Die Leistungen des Versicherers können im Rahmen des Versicherungsvertrags für alle innerhalb eines Versicherungsjahres verursachten Schäden gemäß § 51a Abs. 2 S. 2 BRAO auf den Betrag der Mindestversicherungssumme, vervielfacht mit der Zahl der Partner, begrenzt werden. Somit kann es nach den zutreffenden Ausführungen in der Literatur vorkommen, dass bei Abschluss eines Mandats im Jahresverlauf die Versicherungsleistung aufgrund vorhergehender Schadensfälle bereits voll ausgeschöpft sei und dem Mandanten im Falle eines Schadenseintritt nur noch das Gesellschaftsvermögen als Haftungsgrundlage bleibe.159 Mangels Kapitalerhaltungsvorschriften160 könne das Gesellschaftsvermögen einer PartG mbB äußerst gering sein.161 I. Offenlegung der aktuellen Ausschöpfung der Jahreshöchstsumme Im Gesetzgebungsverfahren der Novellierung des PartGG wurde gefordert, dass gegenüber Mandanten und sonstigen Auftraggebern offengelegt werden müsste, inwieweit die Jahreshöchstsumme der Berufshaftpflichtversicherung bereits ausgeschöpft wurde.162 Wäre man dieser Forderung gefolgt, hätte die PartG mbB wohl niemals praktische Bedeutung erlangt. Mit der Offenbarung der bereits in Anspruch genommenen Versicherungssumme müsste die Kanzlei indirekt ihre Haftungsfälle gegenüber potentiellen Mandanten kundtun. Durchschnittlich zeige jeder Rechtsanwalt alle vier bis fünf Jahre seiner Versicherung einen (vermeintlichen) Haftungsfall an.163 Öf159

Schumacher, Die Partnerschaftsgesellschaft mit beschränkter Berufshaftung für Rechtsanwälte, S. 190. 160 Siehe 6. Kapitel § 3 A. II. 161 Henssler/Prütting/Henssler, § 8 PartGG Rdn. 64; Römermann/Dibbelt, PartG und PartG mbB – was bringt die neue Rechtsformvariante?, S. 53; Römermann/Jähne, PartG und PartG mbB, S. 49; George/Schmolinske/Wiedenhaupt, PFB 2013, 342; Linardatos, VersR 2013, 1488 (1490); Römermann, NJW 2013, 2305 (2309). 162 Deutscher Bundestag, Plenarprotokoll 17/246, S. 31650 li. Sp. 163 Vollkommer/Greger/Heinemann/Greger/Heinemann, Anwaltshaftungsrecht, Vorwort zur vierten Auflage; Blattner, AnwBl 2013, 300; ähnlich, d. h. die Meldung eines Haftungsfalls alle vier Jahre Peitscher, Anwaltsrecht, § 36 Rdn. 650; sowie Meldung eines Haftungsfalls alle fünf Jahre Hartung/Römermann, Vor § 51 BRAO Rdn. 1.

§ 4 Berufshaftpflichtversicherung als Haftungsbeschränkung

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fentlich bekannt werde ein Haftungsfall aber äußerst selten.164 Dies stellt eines der bestgehütetsten Geheimnisse einer Kanzlei dar.165 Unklar ist des Weiteren, wie eine Regelung zur Offenbarung der bereits ausgeschöpften Versicherungssumme im Einzelnen aussehen sollte. Haftungsprozesse würden oft Jahre dauern,166 insbesondere wenn sie sich über mehrere Instanzen erstrecken. Eine Regelung, dass PartG mbB bereits drohende Inanspruchnahmen anzeigen müssen, wäre deswegen sehr weitgehend. Dies wäre weder praktikabel noch aus Sicht der Kanzleien im Interesse ihrer Reputation akzeptabel. Abgesehen von der Frage nach der genauen gesetzlichen Regelung wäre die Offenlegung der Ausschöpfung der Versicherungssumme als Voraussetzung der Haftungsbeschränkung systemwidrig und würde zu einer erheblichen Rechtsunsicherheit führen. Dies verdeutlicht folgendes Beispiel: An einem Tag erscheinen drei neue Mandanten in der Kanzlei, die jeweils von einem Partner betreut werden. Partner 1 nennt die korrekte Summe, die bereits ausgeschöpft wurde, Partner 2 hingegen hat keine Kenntnis von den neuesten Zahlen und teilt seinem Mandanten eine zu niedrige Summe mit. Abends empfängt Partner 3 seinen neuen Mandanten und er gibt wiederum die korrekte Information weiter. Zu klären wäre dann, ob die Haftungsbeschränkung nach § 8 Abs. 4 PartGG durch das Verhalten des Partners 2 nicht mehr greift und ob sie infolge der korrekten Information seitens des Partners 3 wieder auflebt.167 Dies ist mit der angestrebten Haftungssicherheit für Freiberufler nicht zu vereinbaren. Daher ist fraglich, welche Rechtsfolge anstatt des Verlusts der Haftungsbeschränkung im Falle einer gesetzlichen Niederlegung der Offenlegungspflicht aus einem Verstoß gegen diese Pflicht resultieren sollte. Die Pflicht zur Offenlegung wäre im Verhältnis zum Mandanten eine Nebenpflicht. Bei Verletzung einer Nebenpflicht kann ein Schadensersatzanspruch gegen den Vertragspartner gemäß § 280 Abs. 1 BGB bestehen. Da der Vertragspartner aber die PartG mbB ist, die bereits aufgrund der ursprünglichen Pflichtverletzung schadensersatzpflichtig ist, bringt dieser Anspruch dem Mandanten keinen Vorteil. Gegenüber den Partnern sind allenfalls deliktische Ansprüche denkbar. Da das Vermögen im Rahmen des § 823 Abs. 1 BGB nach allgemeiner Meinung nicht geschützt ist,168 scheidet ein Anspruch 164

Turpeinen, Anwaltsgesellschaften mit beschränkter Haftung in den USA und in Deutschland, S. 197 f. 165 Zur Erforderlichkeit der Verschwiegenheit eines risk partners in der eigenen Kanzlei als Risikomanagementmaßnahme Diller, AnwBl 2014, 2 (8). 166 Zur Zeitspanne zwischen Pflichtverletzung und Einforderung eines Schadensersatzanspruchs Schumacher, Die Partnerschaftsgesellschaft mit beschränkter Berufshaftung für Rechtsanwälte, S. 208. 167 Ähnliche Argumentation in Bezug auf die Verneinung einer Pflicht zur risikoangemessenen Versicherung der PartG mbB Tröger/Pfaffinger, JZ 2013, 812 (816). 168 MüKoBGB/Wagner, § 823 BGB Rdn. 247; Medicus/Lorenz, Schuldrecht II – Besonderer Teil, Rdn. 1306; Schnittker, Gesellschafts- und steuerrechtliche Behandlung einer englischen Limited Liability Partnership mit Verwaltungssitz in Deutschland, S. 114 f.

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6. Kap.: Gläubigerschutzmechanismen bei der PartG mbB

gemäß § 823 Abs. 1 BGB meist aus. Die Voraussetzungen des § 826 BGB169 werden für den geschädigten Mandanten schwer nachweisbar sein. Eine persönliche Haftung der jeweiligen Partner nach § 823 Abs. 2 BGB kommt nur dann in Betracht, wenn der Gesetzgeber die Regelung zur Offenbarungspflicht bezüglich der bereits ausgeschöpften Versicherungssumme so ausgestaltet, dass sie ein Schutzgesetz im Sinne des § 823 Abs. 2 BGB ist, oder § 263 StGB erfüllt sei.170 Im Falle einer arglistigen Täuschung vor Vertragsschluss käme noch eine Anfechtung nach § 123 Abs. 1 Alt. 1 BGB in Betracht.171 Aufgrund der Vielzahl der mit einer Regelung zur Offenbarungspflicht bezüglich der bereits ausgeschöpften Versicherungssumme verbundenen Problemen und dem berechtigten Interesse von Kanzleien, (potentielle) Haftungsfälle zum Schutz ihrer Reputation geheim zu halten, war die Entscheidung des Gesetzgebers folgerichtig, auf eine Regelung zur Offenbarungspflicht bezüglich der bereits ausgeschöpften Versicherungssumme zu verzichten. Dies wird auch von der Literatur, die sich mit dieser Möglichkeit beschäftigt hat, so gesehen.172 II. Veröffentlichung der Versicherungssumme Es findet sich der Vorschlag, PartG mbB zu verpflichten, ihre tatsächliche Versicherungssumme offenzulegen.173 Auch dieser Vorschlag wurde nicht Gesetz.174 Ihm wurde entgegengehalten, dass kleinere Kanzleien vom Markt verdrängt würden.175 Dieser Aussage ist zu widersprechen, denn es würde den Gläubigerschutz stärken und den Kanzleien, sofern sie risikoangemessen versichert sind, wohl wenig schaden. Kanzleien, die lediglich Mandate mit kleineren Streitwerten betreuen, werden ihre Klienten wohl nicht verlieren, wenn sie ihnen mitteilen, dass sie lediglich mit 2.500.000 Euro pro Versicherungsfall versichert sind. Zudem solle § 8 Abs. 4 S. 3 PartGG, der die Führung eines Namenszusatzes für die PartG mbB 169

Schumacher, Die Partnerschaftsgesellschaft mit beschränkter Berufshaftung für Rechtsanwälte, S. 192. 170 Zur Anwendung von § 823 Abs. 2 BGB in Verbindung mit § 263 StGB in dieser konkreten Situation Schumacher, Die Partnerschaftsgesellschaft mit beschränkter Berufshaftung für Rechtsanwälte, S. 192. 171 Schumacher, Die Partnerschaftsgesellschaft mit beschränkter Berufshaftung für Rechtsanwälte, S. 192. 172 Ebenso wird eine Offenbarungspflicht im Hinblick auf die ausgeschöpfte Versicherungssumme abgelehnt durch Schumacher, Die Partnerschaftsgesellschaft mit beschränkter Berufshaftung für Rechtsanwälte, S. 192. 173 Jünemann, wiedergegeben in Protokoll Nr. 101 (Deutscher Bundestag, 17. Wahlperiode, Rechtsausschuss [6. Ausschuss]), S. 35, zustimmend Kauder, wiedergegeben in Protokoll Nr. 101 (Deutscher Bundestag, 17. Wahlperiode, Rechtsausschuss [6. Ausschuss]), S. 36. 174 Keine Eintragung der tatsächlichen Versicherungssumme vgl. Michalski/Römermann/ Zimmermann, § 4 PartGG Rdn. 36. 175 Harbarth, wiedergegeben in Protokoll Nr. 101 (Deutscher Bundestag, 17. Wahlperiode, Rechtsausschuss [6. Ausschuss]), S. 35.

§ 4 Berufshaftpflichtversicherung als Haftungsbeschränkung

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vorschreibt, potentiellen Mandanten ermöglichen zu erkennen, in welcher Rechtsform der Rechtsanwalt tätig ist, damit sie sich im Angesicht der Ausfallrisiken bewusst für oder gegen die Kanzlei entscheiden können.176 Es wäre eine sinnvolle Ergänzung des Gläubigerschutzes bei der PartG mbB, die Versicherungssumme offenzulegen. Gerade bei sehr hohen Streitwerten, die auch dreistellige Millionenbeträge umfassen können,177 ist den Mandanten mit einer Entschädigung von 2.500.000 Euro durch die Versicherung nicht gedient. Selbst wenn man unterstellt, dass Haftungsfälle mit Schadenssummen über 1.000.000 Euro nicht häufig vorkommen,178 müssen auch solche Mandanten adäquat geschützt werden.179 Bislang wird dies durch die Offenlegung der Rechtsform im Namen gewährleistet. Ein weitergehender Schutz durch die Veröffentlichung der Versicherungssumme wäre aber begrüßenswert. Der Kritik, dass dann kleinere Kanzleien im Wettbewerb um hochkarätige Mandate mit Streitwerten im mehrstelligen Millionenbereich keine Chance mehr hätten,180 ist entgegenzuhalten, dass Auftraggeber, die derart umfassende Mandate erteilen, auch die Möglichkeit einer Einzelfallversicherung kennen. Kleinere Kanzleien, die nicht über eine Versicherung mit einer über 2.500.000 Euro hinausgehenden Versicherungssumme verfügen, können mittels einer Einzelfallversicherung wieder mit größeren Kanzleien mithalten.181 Der Vorteil der Veröffentlichung der Versicherungssumme liegt darin, dass Mandanten durch diese Information erkennen können, ob sie noch auf Abschluss einer solchen Einzelfallversicherung drängen sollten. Die Mandanten hätten dann die Möglichkeit, von der Mandatierung einer PartG mbB abzusehen und eine andere Kanzlei zu beauftragen oder eine Er176 Forderung einer Offenlegung der Versicherungssumme im Interesse einer bewussten Entscheidung des Bürgers im Angesicht der Ausfallrisiken Jünemann, wiedergegeben in Protokoll Nr. 101 (Deutscher Bundestag, 17. Wahlperiode, Rechtsausschuss [6. Ausschuss]), S. 35. 177 Zu Schadenssummen in zweistelliger Millionenhöhe Schumacher, Die Partnerschaftsgesellschaft mit beschränkter Berufshaftung für Rechtsanwälte, S. 187; Turpeinen, Anwaltsgesellschaften mit beschränkter Haftung in den USA und in Deutschland, S. 196. 178 Bundessteuerberaterkammer, Stellungnahme zum Referentenentwurf PartG mbB vom 25. Juni 2012, abrufbar unter https://www.bstbk.de/de/presse/stellungnahmen/archiv/2012062 5_stellungnahme_bstbk/index.html (letzter Abruf: 04. 10. 2014); Bundessteuerberaterkammer, Stellungnahme zum Referentenentwurf PartG mbB vom 04. Oktober 2012, abrufbar unter https://www.bstbk.de/de/presse/stellungnahmen/archiv/20121004_stellungnahme_bstbk/index. html (letzter Abruf: 04. 10. 2014), S. 4; ähnlich auch Schmidt-Keßeler, DStZ 2012, 741 (742). 179 A. A. Bundessteuerberaterkammer und Wirtschaftsprüferkammer, Stellungnahme zum Referentenentwurf PartG mbB vom 21. November 2012, abrufbar unter https://www.bstbk.de/ de/presse/stellungnahmen/archiv/20121121_stellungnahme_bstbk/index.html (letzter Abruf: 04. 10. 2014). 180 Harbarth, wiedergegeben in Protokoll Nr. 101 (Deutscher Bundestag, 17. Wahlperiode, Rechtsausschuss [6. Ausschuss]), S. 35. 181 Zur Möglichkeit einer Einzelfallversicherung bei kleineren Kanzleien Jünemann, wiedergegeben in Protokoll Nr. 101 (Deutscher Bundestag, 17. Wahlperiode, Rechtsausschuss [6. Ausschuss]), S. 10.

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6. Kap.: Gläubigerschutzmechanismen bei der PartG mbB

weiterung des Versicherungsschutzes in Form einer Einzelfallversicherung anzustreben.182 Die Information, wie hoch die Versicherungssumme ist, würde aber nicht nur künftigen Mandanten dienen, sondern auch bereits geschädigten Gläubigern helfen. Diese könnten mithilfe der Kenntnis der Versicherungssumme besser einschätzen, welche Entschädigungsleistung sie von der Versicherung zu erwarten haben. Wichtig wäre dabei, für die Kanzleien eine praktikable Lösung zur Offenlegung dieser Versicherungssumme zu schaffen. Es würde einen übertriebenen bürokratischen Aufwand erfordern, wenn man von PartG mbB verlangen würde, jeden potentiellen Mandanten vor Erteilung eines Mandats über die Versicherungssumme aufzuklären. Eine Angabe der Versicherungssumme auf dem Briefkopf, wie es im Hinblick auf den Namen gemäß § 7 Abs. 5 PartGG in Verbindung mit § 125a Abs. 1 S. 1 HGB gefordert wird, ist nicht notwendig, denn die meisten Mandanten wären an dieser Information nicht interessiert, da ihre Streitwerte ohnehin 2.500.000 Euro nicht übersteigen. Erforderlich ist lediglich, dass Mandanten, deren Streitwerte und die damit verbundenen Haftungsrisiken größer sind als die Versicherungssumme von 2.500.000 Euro, die Möglichkeit haben, die genaue Versicherungssumme zu erfahren. Ein Auskunftsanspruch könnte gesetzlich niedergelegt werden. Ein solcher Anspruch muss aber erst geltend gemacht werden, was wiederum zeitaufwendig ist und Kosten verursacht. Zudem besteht bei einer individuellen Auskunft die Gefahr, dass der betreffende Mitarbeiter die Versicherungssumme versehentlich falsch angibt. Dies wirft wiederum Haftungsfragen auf. Die rechtssicherste Variante wäre daher, die Versicherungssumme im Partnerschaftsregister eintragen zu lassen. Jedermann hat gemäß § 5 Abs. 2 S. 1 PartGG in Verbindung mit § 9 Abs. 1 S. 1 HGB die Möglichkeit, das Partnerschaftsregister zu Informationszwecken einzusehen,183 und könnte sich so sichere Kenntnis von der Versicherungssumme verschaffen. Diese Verpflichtung zur Anmeldung und Eintragung der Versicherungssumme könnte in § 4 Abs. 1 PartGG und in § 5 Abs. 1 PartGG ergänzt werden. Mögliche Formulierungen gestalten sich wie folgt: § 4 Anmeldung der Partnerschaft (1) […] Die Anmeldung hat die in § 3 Abs. 2 vorgeschriebenen Angaben, das Geburtsdatum jedes Partners, die Vertretungsmacht der Partner und im Falle einer Haftungsbeschränkung im Sinne des § 8 Abs. 4 PartGG die tatsächliche Versicherungssumme zu enthalten. […]

182 Ebenso in Bezug auf die Offenlegung der Haftungsbeschränkung im Namen Henssler/ Prütting/Henssler, § 8 PartGG Rdn. 64. 183 MüKoHGB/Krafka, § 9 HGB Rdn. 1; Oetker/Preuß, § 9 HGB Rdn. 1 f.; Schwerdtfeger/ Wegner/Bonacker, S. 2164 Rdn. 30; Krafka/Kühn, Registerrecht, Teil 3. Partnerschaftsregister Rdn. 2026.

§ 4 Berufshaftpflichtversicherung als Haftungsbeschränkung

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§ 5 Inhalt der Eintragung, anzuwendende Vorschriften (1) Die Eintragung hat die in § 3 Abs. 2 genannten Angaben, das Geburtsdatum jedes Partners, die Vertretungsmacht der Partner und im Falle einer Haftungsbeschränkung im Sinne des § 8 Abs. 4 PartGG die tatsächliche Versicherungssumme zu enthalten. […]

Die einzige Frage, die sich letztlich noch stellt, zielt darauf, wie man sicherstellen kann, dass stets die richtige Versicherungssumme eingetragen ist bzw. welche Rechtsfolgen eintreten, wenn die falsche Versicherungssumme im Partnerschaftsregister steht. Wie in Bezug auf die Offenlegung der bereits in Anspruch genommenen Versicherungssumme dargelegt wurde, ist die Konstruktion einer Haftung der Partner bei falscher Eintragung schwierig. Daher ist es vorzugswürdig, früher anzusetzen und die Eintragung einer falschen Versicherungssumme effektiv zu verhindern. Dies geschieht durch zwei Punkte. Erstens gibt die Versicherung bei Neugründung einer PartG mbB oder bei Wechsel in eine Solche sowieso bereits im Rahmen der Versicherungsbescheinigung gemäß § 4 Abs. 3 PartGG in Verbindung mit § 113 Abs. 2 VVG nach allgemeiner Meinung die tatsächliche Versicherungssumme an,184 damit das Gericht prüfen könne, ob die berufsrechtlich vorgeschriebene Mindestversicherungssumme eingehalten werde.185 Daher wäre es für das Gericht leicht, diese genannte Versicherungssumme in das Partnerschaftsregister einzutragen. Dies erfordert keinen nennenswerten zusätzlichen Aufwand. In einem zweiten Schritt wäre die Versicherung mittels einer gesetzlichen Regelung zu verpflichten, eine Änderung der Versicherungssumme stets dem Registergericht mitzuteilen, damit die Eintragung geändert werden kann. Dies wäre eine praktikable künftige gesetzliche Regelung.

H. Versicherungsschutz für wissentliche Pflichtverletzungen Für die Berufshaftpflichtversicherer besteht die Möglichkeit, nach § 51 Abs. 3 Nr. 1 BRAO den Versicherungsschutz für wissentliche Pflichtverletzungen auszuschließen. Eine solche Ausschlussklausel sei regelmäßig in den allgemeinen Bedingungen des Versicherungsvertrages enthalten.186 Im Verlauf des Gesetzgebungsverfahrens zur PartG mbB ist der Literatur und letztlich auch dem Gesetzgeber

184

BT-Drucks. 17/10487, S. 13 re. Sp.; BR-Drucks. 309/12, S. 12; Beck’sches Formularbuch für die Anwaltskanzlei/Henssler, B. I. 3. Anm. 11; Kilian, MDR 2013, 1137 (1142). 185 BT-Drucks. 17/10487, S. 13 re. Sp.; BR-Drucks. 309/12, S. 12; Michalski/Römermann/ Zimmermann, § 4 PartGG Rdn. 35 Fleischhauer/Preuß/Solveen, S. 290. 186 Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft, Stellungnahme zum Referentenentwurf PartG mbB vom 18. Juni 2013, abrufbar unter http://www.gdv.de/wp-content/uplo ads/2013/07/GDV-Stellungnahme_wissentliche_Pflichtverletzung-Partnerschaftsgesellschaf ten-2013.pdf (letzter Abruf: 17. 10. 2014), S. 4 f.; Beck’scher Onlinekommentar BORA/Römermann, § 51 BRAO Rdn. 11; Borgmann/Jungk/Schwaiger/Jungk, § 39 Rdn. 11; Gladys, DStR 2014, 445 (446); Schüppen, WPg 2013, 1193 (1199); Therstappen, AnwBl 2014, 182.

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6. Kap.: Gläubigerschutzmechanismen bei der PartG mbB

in diesem Zusammenhang eine Schutzlücke für Gläubiger der PartG mbB aufgefallen.187

I. Schutzlücke nach dem ursprünglichen Gesetzesentwurf bei der wissentlichen Pflichtverletzung Im Rahmen des Gesetzgebungsverfahrens war bei der Regelung zur Berufshaftpflichtversicherung der PartG mbB eine Verweisung auf § 51 Abs. 3 Nr. 1 BRAO vorgesehen, sodass die Versicherung die Haftung bei wissentlichen Pflichtverletzungen hätte ausschließen können.188 Eine solche wissentliche Pflichtverletzung erfordert nach allgemeiner Meinung zwar einen unbedingten Vorsatz hinsichtlich der Pflichtverletzung,189 es bedarf aber keines Vorsatzes bezüglich des Schadenseintritts.190 Dann habe der Gläubiger nur den Anspruch gegen die haftungsbeschränkte Gesellschaft und ggf. deliktische Ansprüche gegen die handelnden Personen.191 Deshalb wurde diese ursprünglich vorgesehene Möglichkeit für Versicherer, den Versicherungsschutz für wissentliche Pflichtverletzungen bei Versicherungsverträgen nach § 51a BRAO auszuschließen, in der Literatur kritisiert.192 Derjenige, der im Rahmen einer wissentlichen Pflichtverletzung geschädigt werde, solle nicht gegenüber fahrlässig geschädigten Personen benachteiligt werden.193 Zu Recht wurde 187

Schumacher, Die Partnerschaftsgesellschaft mit beschränkter Berufshaftung für Rechtsanwälte, S. 196; Gladys, DStR 2014, 2596 (2599). 188 BT-Drucks. 17/13944, S. 15 re. Sp.; BT-Drucks. 17/10487, S. 7; Kienzler, Die Partnerschaftsgesellschaft mit beschränkter Berufshaftung (PartG mbB) als gesetzgeberische Zwischenstation der Liberalisierung des Gesellschaftsrechts Freier Berufe, S. 87; Schumacher, Die Partnerschaftsgesellschaft mit beschränkter Berufshaftung für Rechtsanwälte, S. 196. 189 BGH, Urteil v. 26. 09. 1990, Az.: IV ZR 147/89, NJW-RR 1991, 145 ff.; Henssler/ Prütting/Diller, § 51 BRAO Rdn. 150; Henssler/Prütting/Diller, § 51a BRAO Rdn. 11; KleineCosack, § 51 BRAO Rdn. 9; Borgmann/Jungk/Schwaiger/Jungk, § 39 Rdn. 11; Handbuch der Anwaltshaftung/Chab, S. 883 Rdn. 2151; Schumacher, Die Partnerschaftsgesellschaft mit beschränkter Berufshaftung für Rechtsanwälte, S. 197; Bachmann/Schaloske, PHi 2013, 202 (205); Diller, AnwBl 2014, 2 (5); Hirtz, ZAP Fach 15, 607 (613); Schüppen, WPg 2013, 1193 (1199); Therstappen, AnwBl 2014, 182. 190 BGH, Urteil v. 26. 09. 1990, Az.: IV ZR 147/89, NJW-RR 1991, 145 ff.; Henssler/ Prütting/Diller, § 51 BRAO Rdn. 150; Henssler/Prütting/Diller, § 51a BRAO Rdn. 11; KleineCosack, § 51 BRAO Rdn. 9; Borgmann/Jungk/Schwaiger/Jungk, § 39 Rdn. 11; Handbuch der Anwaltshaftung/Chab, S. 883 Rdn. 2150; Schumacher, Die Partnerschaftsgesellschaft mit beschränkter Berufshaftung für Rechtsanwälte, S. 197; Dahns, NJW-Spezial 2013, 446 (447); Diller, AnwBl 2014, 2 (5); Gladys, DStR 2013, 2416 (2419); Gladys, DStR 2014, 2596 (2599); Hirtz, ZAP Fach 15, 607 (613); Schüppen, WPg 2013, 1193 (1199); Therstappen, AnwBl 2014, 182. 191 BT-Drucks. 17/13944, S. 15 re. Sp.; Kienzler, Die Partnerschaftsgesellschaft mit beschränkter Berufshaftung (PartG mbB) als gesetzgeberische Zwischenstation der Liberalisierung des Gesellschaftsrechts Freier Berufe, S. 86; Chab, AnwBl 2014, 137 (139); Dahns, NJWSpezial 2013, 446 (447). 192 MüKoBGB/Schäfer, § 8 PartGG Rdn. 43; Ulmer/Schäfer/Schäfer, § 8 PartGG Rdn. 43. 193 Zimmermann, NJW 2014, 1142 (1144).

§ 4 Berufshaftpflichtversicherung als Haftungsbeschränkung

177

darauf hingewiesen, dass insbesondere bei grob fahrlässig verursachten Vermögensschäden die Voraussetzungen für eine deliktische Haftung des Handelnden selten vorliegen,194 denn bei der Berufshaftung von Rechtsanwälten sei es für eine deliktische Haftung meist erforderlich, dass sich der Vorsatz sowohl auf die Handlung als auch auf den Schaden beziehe.195 Folglich hätte es nach der ursprünglich vorgesehenen Regelung, d. h. mit dem Verweis von § 51a Abs. 1 S. 2 BRAO auf § 51 Abs. 3 Nr. 1 BRAO, sein können, dass die Versicherung keine Leistungspflicht treffe und dem Geschädigten auch kein deliktischer Anspruch gegen die handelnden Personen zustehe.196 Den Gläubigern hätte in dieser Situation nur die Gesellschaft selbst gehaftet.197 II. Verzicht auf die Verweisung in § 51a Abs. 1 S. 2 BRAO auf § 51 Abs. 3 Nr. 1 BRAO Der Gesetzgeber hat auf die Verweisung in § 51a Abs. 1 S. 2 BRAO auf § 51 Abs. 3 Nr. 1 BRAO verzichtet.198 Somit kann der Versicherer bei einer Versicherung im Sinne des § 51a BRAO seine Haftung für wissentliche Pflichtverletzungen nicht vertraglich ausschließen.199 Damit wird nach Ansicht des Gesetzgebers die oben 194

MüKoBGB/Schäfer, § 8 PartGG Rdn. 43; Ulmer/Schäfer/Schäfer, § 8 PartGG Rdn. 43. BT-Drucks. 17/13944, S. 15 re. Sp.; Henssler/Prütting/Henssler, § 8 PartGG Rdn. 65; Dahns, NJW-Spezial 2013, 446 (447); Dallwig, VersR 2014, 19 (22); Wirtschaftsprüferkammer, Die wichtigsten Fragen und Antworten zur PartGmbB aus Sicht des WP/vBP (Stand: 26. 07. 2013), abrufbar unter http://www.wpk.de/mitglieder/praxishinweise/partgmbb/ (letzter Abruf: 04. 10. 2014), S. 7; a. A. Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft, Stellungnahme zum Referentenentwurf PartG mbB vom 18. Juni 2013, abrufbar unter http:// www.gdv.de/wp-content/uploads/2013/07/GDV-Stellungnahme_wissentliche_Pflichtverlet zung-Partnerschaftsgesellschaften-2013.pdf (letzter Abruf: 17. 10. 2014), S. 6. 196 Michalski/Römermann/Römermann, § 8 PartGG Rdn. 110; Chab, AnwBl 2014, 137 (139); Dallwig, VersR 2014, 19 (22); Wirtschaftsprüferkammer, Die wichtigsten Fragen und Antworten zur PartGmbB aus Sicht des WP/vBP (Stand: 26. 07. 2013), abrufbar unter http:// www.wpk.de/mitglieder/praxishinweise/partgmbb/ (letzter Abruf: 04. 10. 2014), S. 7. 197 Michalski/Römermann/Römermann, § 8 PartGG Rdn. 110. 198 BT-Drucks. 17/13944, S. 15 re. Sp.; Henssler/Prütting/Diller, § 51a BRAO Rdn. 11; Kölner Handbuch Gesellschaftsrecht/S. Thouet, Kapitel 1 Rdn. 306; Kienzler, Die Partnerschaftsgesellschaft mit beschränkter Berufshaftung (PartG mbB) als gesetzgeberische Zwischenstation der Liberalisierung des Gesellschaftsrechts Freier Berufe, S. 87; Schumacher, Die Partnerschaftsgesellschaft mit beschränkter Berufshaftung für Rechtsanwälte, S. 24; Bauer, BRAK 2013, 202 (205); Chab, AnwBl 2014, 137 (139); Gladys, DStR 2013, 2416 (2419); Hirtz, ZAP Fach 15, 607 (613); Leitzen, DNotZ 2013, 596 (598); Offermann-Burckart, AnwBl 2014, 474 (483); Riechert, AnwBl 2014, 266 (269); Schumm, StuB 2013, 740 (741); Seibert, DB 2013, 1710 (1713); Therstappen, AnwBl 2014, 182; Ulmer, AnwBl 2014, 806 (807); Uwer/ Roeding, AnwBl 2013, 483; Kritik zum Vorgehen des Gesetzgebers Gladys, DStR 2014, 445 (446). 199 Henssler/Prütting/Diller, § 51a BRAO Rdn. 11; Schwerdtfeger/Wegner/Bonacker, S. 2173 Rdn. 64; Schumacher, Die Partnerschaftsgesellschaft mit beschränkter Berufshaftung für Rechtsanwälte, S. 24; Chab, AnwBl 2014, 137 (139); Dahns, NJW-Spezial 2013, 446; 195

178

6. Kap.: Gläubigerschutzmechanismen bei der PartG mbB

dargestellte Schutzlücke geschlossen.200 Dies sei im Hinblick auf die Interessen der Gläubiger erforderlich.201 Infolge des Verzichts auf die Verweisung auf § 51 Abs. 3 Nr. 1 BRAO in § 51a Abs. 1 S. 2 BRAO gilt nach allgemeiner Meinung § 103 VVG.202 Gemäß § 103 VVG entfällt die Leistungspflicht des Haftpflichtversicherers nur bei vorsätzlicher Schadensherbeiführung.203 III. Vor- und Nachteile des Verzichts auf eine Verweisung von § 51a Abs. 1 S. 2 BRAO auf § 51 Abs. 3 Nr. 1 BRAO Der Verzicht auf eine Verweisung von § 51a Abs. 1 S. 2 BRAO auf § 51 Abs. 3 Nr. 1 BRAO hat wesentliche Vorteile gegenüber der in der Literatur aufgekommenen Idee, die Haftungsbeschränkung nach § 8 Abs. 4 PartGG in dieser Situation nicht anzuwenden.204 Die Einführung der PartG mbB habe zum Ziel gehabt, Sicherheit der Berufsträger in Bezug auf große Haftungsrisiken zu schaffen.205 Hierbei hatte der Dallwig, VersR 2014, 19 (20); Schumm, StuB 2013, 740 (742); Tröger/Pfaffinger, JZ 2013, 812 (815); Ulmer, AnwBl 2014, 806 (807); Uwer/Roeding, AnwBl 2013, 483; Willerscheid, NWB 2013, 2490 (2493); Zimmermann, NJW 2014, 1142 (1144). 200 BT-Drucks. 17/13944, S. 2; BT-Drucks. 17/13944, S. 15 re. Sp.; Chab, AnwBl 2014, 137 (139); Schumm, StuB 2013, 740 (742); Uwer/Roeding, AnwBl 2013, 483. 201 Tröger/Pfaffinger, JZ 2013, 812 (815); zum Verzicht auf die Ausschlussmöglichkeit der wissentlichen Pflichverletzung aus Gründen des Verbraucherschutzes Willerscheid, NWB 2013, 2490 (2493). 202 BT-Drucks. 17/13944, S. 15 re. Sp.; Henssler/Prütting/Diller, § 51a BRAO Rdn. 11; Gaier/Wolf/Göcken/Keller, § 51a BRAO Rdn. 38; Michalski/Römermann/Römermann, § 8 PartGG Rdn. 110; Kienzler, Die Partnerschaftsgesellschaft mit beschränkter Berufshaftung (PartG mbB) als gesetzgeberische Zwischenstation der Liberalisierung des Gesellschaftsrechts Freier Berufe, S. 87; Schumacher, Die Partnerschaftsgesellschaft mit beschränkter Berufshaftung für Rechtsanwälte, S. 197; Vollkommer/Greger/Heinemann/Heinemann, Anwaltshaftungsrecht, § 22 Rdn. 10d; Bachmann/Schaloske, PHi 2013, 202 (205); Dahns, NJW-Spezial 2013, 446 (447); Dallwig, VersR 2014, 19 (22); Gladys, DStR 2013, 2416 (2419); Hirtz, ZAP Fach 15, 607 (613); Kraft, ZNotP 2013, 242 (244); Leitzen, DNotZ 2013, 596 (599); Offermann-Burckart, AnwBl 2014, 474 (483); Pestke/Michel, Stbg 2013, 366 (368); Schumm, StuB 2013, 740 (742); Tröger/Pfaffinger, JZ 2013, 812 (815); Uwer/Roeding, AnwBl 2013, 483. 203 BT-Drucks. 17/13944, S. 15 re. Sp.; Borgmann/Jungk/Schwaiger/Jungk, § 39 Rdn. 11; Henssler/Prütting/Diller, § 51a BRAO Rdn. 11; Dallwig, VersR 2014, 19 (22); OffermannBurckart, AnwBl 2014, 474 (483); Schumm, StuB 2013, 740 (742); Uwer/Roeding, AnwBl 2013, 483. 204 Zur Forderung nach einem Entfallen der Haftungsbeschränkung Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft, Stellungnahme zum Referentenentwurf PartG mbB vom 18. Juni 2013, abrufbar unter http://www.gdv.de/wp-content/uploads/2013/07/GDV-Stellung nahme_wissentliche_Pflichtverletzung-Partnerschaftsgesellschaften-2013.pdf (letzter Abruf: 17. 10. 2014), S. 7; für den Fall der grob fahrlässigen und vorsätzlichen Pflichtverletzung MüKoBGB/Schäfer, § 8 PartGG Rdn. 43; Ulmer/Schäfer/Schäfer, § 8 PartGG Rdn. 43. 205 Institut für freie Berufe Nürnberg, Gründungsinformation Nr. 4, Die Partnerschaftsgesellschaft, Partnerschaftsgesellschaft mit beschränkter Berufshaftung (Gesetzentwurf), abrufbar unter http://www.ifb.uni-erlangen.de/fileadmin/ifb/doc/publikationen/gruendungsinfos/04_

§ 4 Berufshaftpflichtversicherung als Haftungsbeschränkung

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Gesetzgeber nach eigenen Angaben insbesondere größere Kanzleien mit einer Vielzahl von Berufsträgern im Blick.206 Würde die Haftungsbeschränkung in solchen Kanzleien bei einer wissentlichen Pflichtverletzung durch Einzelne entfallen, würde diese Rechtsformvariante jeglicher Rechtssicherheit entbehren. Ein solches Entfallen der Haftungsbeschränkung ist auch nicht aus Gründen des Gläubigerschutzes erforderlich, denn der Versicherer ist wegen des Verzichts auf eine Verweisung von § 51a Abs. 1 S. 2 BRAO auf § 51 Abs. 3 Nr. 1 BRAO bei wissentlichem Verhalten weiterhin zur Leistung verpflichtet.207 Der Gläubiger steht also nicht schlechter als bei leicht fahrlässigem Verhalten.208 Nicht treffen kann der Einwand, dass die Regelungen in der BRAO zur Ausschlussmöglichkeit bei wissentlichen Pflichtverletzungen widersprüchlich seien, da die Regelung in § 51 Abs. 3 Nr. 1 BRAO zur Ausschlussmöglichkeit für Einzelanwälte auch nach der Einführung der PartG mbB unverändert bleibe.209 Diese Differenzierung ist sachgerecht, denn Einzelanwälte haften ohne vertragliche Haftungsbeschränkung stets mit ihrem gesamten Privatvermögen. Mit einem gegen Einzelanwälte erwirkten Titel kann bis zu 30 Jahre lang in deren Privatvermögen vollstreckt werden (§ 197 Abs. 1 Nr. 3 BGB). Demgegenüber können Gläubiger auf das Privatvermögen der Partner einer PartG mbB bei Schäden wegen einem Berufsfehler in der Regel nicht zugreifen. Die Kritik, dass eine Schutzlücke auch bei anderen Rechtsformen auftreten könne,210 ist im Hinblick auf die Rechtsanwaltschaft nicht berechtigt. Denn die einzige weitere berufsgesetzlich geregelte haftungsbeschränkte Gesellschaft, die Rechtsanwälten offensteht, die GmbH, enthält nach der Änderung von § 59j Abs. 1 BRAO während des Gesetzgebungsverfahrens zur Novellierung des PartGG keine Ausschlussmöglichkeit bezüglich der wissentlichen Pflichtverletzung.211 partnerschaftsgesellschaft.pdf (letzter Abruf: 07. 10. 2014), S. 8; zum Fehlen an Rechtssicherheit in Bezug auf § 8 Abs. 2 PartGG bei der Mandatsbearbeitung in größeren Teams BR-Drucks. 3 09/12, S. 13; Fleischhauer/Preuß/Solveen, S. 288. 206 BT-Drucks. 17/10487, S. 1; BR-Drucks. 309/12, S. 1. 207 Zur Möglichkeit einer Innenregressklausel Dallwig, VersR 2014, 19 (24 ff.); Gladys, DStR 2013, 2416 (2420). 208 Dahingehende Kritik an der vorhergehenden Entwurfsfassung Zimmermann, NJW 2014, 1142 (1144). 209 So vorgebracht von Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft, Stellungnahme zum Referentenentwurf PartG mbB vom 18. Juni 2013, abrufbar unter http://www.gdv. de/wp-content/uploads/2013/07/GDV-Stellungnahme_wissentliche_Pflichtverletzung-Partner schaftsgesellschaften-2013.pdf (letzter Abruf: 17. 10. 2014), S. 6; Bachmann/Schaloske, PHi 2013, 202 (205); Zimmermann, NJW 2014, 1142 (1145). 210 Wirtschaftsprüferkammer, Die wichtigsten Fragen und Antworten zur PartGmbB aus Sicht des WP/vBP (Stand: 26. 07. 2013), abrufbar unter http://www.wpk.de/mitglieder/praxishin weise/partgmbb/ (letzter Abruf: 04. 10. 2014), S. 7. 211 Kienzler, Die Partnerschaftsgesellschaft mit beschränkter Berufshaftung (PartG mbB) als gesetzgeberische Zwischenstation der Liberalisierung des Gesellschaftsrechts Freier Berufe, S. 87; Offermann-Burckart, AnwBl 2014, 474 (483); Dallwig, VersR 2014, 19 (22); Riechert, AnwBl 2014, 266 (269); Schüppen, WPg 2013, 1193 (1199); Schumm, StuB 2013,

180

6. Kap.: Gläubigerschutzmechanismen bei der PartG mbB

Bedenken gegenüber der Streichung des Verweises in § 51a Abs. 1 S. 2 BRAO auf § 51 Abs. 3 Nr. 1 BRAO bestanden zudem in Bezug auf die hohen Versicherungsprämien,212 denn die Haftungserweiterung durch die Unzulässigkeit des Ausschlusses der wissentlichen Pflichtverletzung sei bedeutend.213 Daher sei nicht vorhersagbar, ob der gemäß § 51a BRAO für die PartG mbB vorgegebene Versicherungsschutz sehr hohe Prämien mit sich bringen würde.214 Dies muss aus Gründen des Gläubigerschutzes jedoch außer Acht gelassen werden. Zudem steht nicht fest, inwiefern sich dieses Fehlen der Möglichkeit des Ausschlusses auf die Versicherungsprämie auswirkt und ob sich tatsächlich Berufsträger von einer ggf. höheren Prämie von der Gründung einer PartG mbB abschrecken lassen. Des Weiteren spricht die im Mai 2014 erreichte Anzahl von mehr als 1000 PartG mbB215 dafür, dass die entstehenden Kosten für die Versicherung durchaus tragbar sind. Nachteilig an dieser gesetzlichen Regelung (Verzicht auf die Verweisung in § 51a Abs. 1 S. 2 BRAO auf § 51 Abs. 3 Nr. 1 BRAO) ist, wie bereits in der Literatur kritisiert wurde, dass diese oben beschriebene Schutzlücke nicht im PartGG geschlossen wurde,216 sondern man auf die jeweiligen Berufsrechtsgesetzgeber vertrauen muss, dass diese eine solche Schutzlücke erkennen und ggf. beseitigen. Diese Regelung ist konsequent im Hinblick darauf, dass auch die sonstigen Anforderungen an die Berufshaftpflichtversicherung der PartG mbB ebenfalls im jeweiligen Berufsrecht geregelt sind. Allerdings bestehen bereits jetzt, wie von der Literatur kritisiert, einige Unterschiede in den Regelungen zur Berufshaftpflichtversicherung.217 Deswegen ist zu befürchten, dass im deutschen Recht keine Einheitlichkeit der Vorschriften über die Ausschlussmöglichkeit der wissentlichen Pflichtverletzung durch den Versicherer der PartG mbB erreicht werden kann. Die Literatur übt zu Recht dahingehend Kritik, dass bei Steuerberatern und Wirtschaftsprüfern die Ausschlussmöglichkeit für wissentliche Pflichtverletzungen im Hinblick auf Berufshaftpflichtversicherungen von PartG mbB besteht.218 Die 740 (742); Wirtschaftsprüferkammer, Die wichtigsten Fragen und Antworten zur PartGmbB aus Sicht des WP/vBP (Stand: 26. 07. 2013), abrufbar unter http://www.wpk.de/mitglieder/pra xishinweise/partgmbb/ (letzter Abruf: 04. 10. 2014), S. 7. 212 Bachmann/Schaloske, PHi 2013, 202 (205); Riedlinger, DStR-KR 2012, 13; Uwer/ Roeding, AnwBl 2013, 483. 213 Uwer/Roeding, AnwBl 2013, 483. 214 Uwer/Roeding, AnwBl 2013, 483; ebenfalls unsicher über die sich ergebende Versicherungsprämien Schumacher, Die Partnerschaftsgesellschaft mit beschränkter Berufshaftung für Rechtsanwälte, S. 211. 215 Zur Häufigkeit der PartG mbB Ende Mai 2014 o. V., NJW-Spezial 2014, 369. 216 Zum Wunsch nach einer einheitlichen Regelung Henssler, AnwBl 2014, 96 (100/105); Gladys, DStR 2013, 2416 (2419). 217 Beck’sches Handbuch der Personengesellschaften/Lochmann, § 20 Rdn. 101; Kritik speziell in Bezug auf die wissentliche Pflichtverletzung Gladys, DStR 2013, 2416 (2419). 218 Henssler, AnwBl 2014, 96 (100); Hirtz, ZAP Fach 15, 607 (613); Offermann-Burckart, AnwBl 2014, 474 (483); Schumm, StuB 2013, 740 (742); Zimmermann, NJW 2014, 1142 (1145); Wirtschaftsprüferkammer, Die wichtigsten Fragen und Antworten zur PartGmbB aus

§ 4 Berufshaftpflichtversicherung als Haftungsbeschränkung

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Vorschriften zur Versicherungspflicht von Steuerberatern sind nicht im StberG und von Wirtschaftsprüfern nicht in der WPO zu finden, sondern in den Verordnungen DVStB und WPBHV.219 Für die Änderung dieser beiden Verordnungen ist nicht der Bundesgesetzgeber zuständig, sondern die Exekutive. Infolge deren Untätigkeit220 und der damit einhergehenden Ausschlussmöglichkeit für wissentliche Pflichtverletzungen221 kann bei PartG mbB mit Berufsträgern, die entweder Wirtschaftsprüfer oder Steuerberater sind, diese oben beschriebene Schutzlücke auftreten. IV. Kein Anspruch gegen die Versicherung bei vorsätzlicher Schadensherbeiführung im Sinne des § 103 VVG Der Geschädigte hat bei vorsätzlicher Schadensherbeiführung durch den Berufsträger keinen Anspruch gegen dessen Berufshaftpflichtversicherung, § 103 VVG.222 § 103 VVG verlangt nach allgemeiner und zutreffender Meinung, dass der Schaden vom Vorsatz erfasst ist.223 Allerdings lasse dieses Fehlen der Leistungspflicht der Versicherung die Haftungsbeschränkung des § 8 Abs. 4 S. 1 PartGG nicht entfallen.224 Der Gläubiger könne bei Vorliegen der jeweiligen gesetzlichen Voraussetzungen Ansprüche gegen einzelne Partner geltend machen,225 nämlich gemäß Sicht des WP/vBP (Stand: 26. 07. 2013), abrufbar unter http://www.wpk.de/mitglieder/praxishin weise/partgmbb/ (letzter Abruf: 04. 10. 2014), S. 7. 219 Schumm, StuB 2013, 740 (742); Wirtschaftsprüferkammer, Die wichtigsten Fragen und Antworten zur PartGmbB aus Sicht des WP/vBP (Stand: 26. 07. 2013), abrufbar unter http:// www.wpk.de/mitglieder/praxishinweise/partgmbb/ (letzter Abruf: 04. 10. 2014), S. 7. 220 Wirtschaftsprüferkammer, Die wichtigsten Fragen und Antworten zur PartGmbB aus Sicht des WP/vBP (Stand: 26. 07. 2013), abrufbar unter http://www.wpk.de/mitglieder/praxishin weise/partgmbb/ (letzter Abruf: 04. 10. 2014), S. 7. 221 Henssler, AnwBl 2014, 96 (100); Hirtz, ZAP Fach 15, 607 (613); Offermann-Burckart, AnwBl 2014, 474 (483); Schumm, StuB 2013, 740 (742); Zimmermann, NJW 2014, 1142 (1145); Wirtschaftsprüferkammer, Die wichtigsten Fragen und Antworten zur PartGmbB aus Sicht des WP/vBP (Stand: 26. 07. 2013), abrufbar unter http://www.wpk.de/mitglieder/praxishin weise/partgmbb/ (letzter Abruf: 04. 10. 2014), S. 7. 222 BT-Drucks. 17/13944, S. 15 re. Sp.; Henssler/Prütting/Henssler, § 8 PartGG Rdn. 64; Westermann/Wertenbruch/Wertenbruch, § 34a Rdn. 997a; Leitzen, DNotZ 2013, 596 (598); Offermann-Burckart, AnwBl 2014, 474 (478). 223 Borgmann/Jungk/Schwaiger/Jungk, § 39 Rdn. 11; Schumacher, Die Partnerschaftsgesellschaft mit beschränkter Berufshaftung für Rechtsanwälte, S. 197; Henssler, AnwBl 2014, 96 (100); Offermann-Burckart, AnwBl 2014, 474 (478). 224 BT-Drucks. 17/10487, S. 14 li. Sp.; Henssler/Prütting/Henssler, § 8 PartGG Rdn. 64; Henssler, AnwBl 2014, 96 (97/100); Offermann-Burckart, AnwBl 2014, 474 (478); Römermann, NJW 2013, 2305 (2309); Seibert, DB 2013, 1710 (1712); Uwer/Roeding, AnwBl 2013, 309 (311). 225 Henssler/Prütting/Henssler, § 8 PartGG Rdn. 65; Westermann/Wertenbruch/Wertenbruch, § 34a Rdn. 997a; Bauer, BRAK 2013, 202 (205); Henssler, AnwBl 2014, 96 (100); Schumm, StuB 2013, 740 (742); Wertenbruch, NZG 2013, 1006 (1009).

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6. Kap.: Gläubigerschutzmechanismen bei der PartG mbB

§ 823 Abs. 2 BGB in Verbindung mit einem Schutzgesetz226 bzw. gemäß § 826 BGB.227 Daneben hafte den Geschädigten das Gesellschaftsvermögen der PartG mbB.228 Dieses Gesellschaftsvermögen könne aber aufgrund der fehlenden Kapitalaufbringungs- und Kapitalerhaltungsgrundsätze auch sehr gering sein.229 Eine Schutzlücke kann aus Sicht der Literatur daher bestehen, wenn die deliktsrechtlichen Vorschriften nicht eingreifen und die Versicherung gemäß § 103 VVG von ihrer Leistung befreit ist.230 Der Gesetzesentwurf zur Novellierung des PartGG nehme es aber hin, dass die Gläubiger in dieser Situation nicht entschädigt werden.231 Obwohl die Schutzlücke, wie in der Literatur bereits dargestellt,232 besteht, war das Vorgehen des Gesetzgebers dennoch konsequent. Zwar steht nach der jetzigen Regelungssituation der vorsätzlich Geschädigte oftmals schlechter als ein Mandant, der lediglich leicht fahrlässig zu Schaden gekommen ist.233 Der Gesetzgeber musste aber diese minimale Schutzlücke in Kauf nehmen, um ein schlüssiges Gesamtkonzept für die PartG mbB zu gewährleisten. Alternativ hätte sich der Gesetzgeber nur für eine Regelung zulasten der Partner bzw. der Versicherung entscheiden können. Einerseits wäre es möglich gewesen, wie während des Gesetzgebungsverfahrens bereits vereinzelt in der Literatur gefordert, die Haftungsbeschränkung des § 8 Abs. 4 S. 1 PartGG entfallen zu lassen, sobald eine vorsätzliche Schädigung im Sinne des § 103 VVG eintritt.234 Dies würde sich jedoch auch zum Nachteil von an 226

Henssler/Prütting/Henssler, § 8 PartGG Rdn. 65; Westermann/Wertenbruch/Wertenbruch, § 34a Rdn. 997a; Bauer, BRAK 2013, 202 (205); Henssler, AnwBl 2014, 96 (100); Wertenbruch, NZG 2013, 1006 (1009). 227 Henssler/Prütting/Diller, § 51a BRAO Rdn. 11; Henssler/Prütting/Henssler, § 8 PartGG Rdn. 65; Westermann/Wertenbruch/Wertenbruch, § 34a Rdn. 997a; Römermann/Jähne, PartG und PartG mbB, S. 45; Bauer, BRAK 2013, 202 (205); Henssler, AnwBl 2014, 96 (100); Wertenbruch, NZG 2013, 1006 (1009). 228 Henssler/Prütting/Henssler, § 8 PartGG Rdn. 64; Offermann-Burckart, AnwBl 2014, 474 (478); Römermann/Praß, Stbg 2012, 319 (325); Uwer/Roeding, AnwBl 2013, 309 (311). 229 Henssler/Prütting/Henssler, § 8 PartGG Rdn. 64; Römermann/Dibbelt, PartG und PartG mbB – was bringt die neue Rechtsformvariante?, S. 53; Römermann/Jähne, PartG und PartG mbB, S. 49; Linardatos, VersR 2013, 1488 (1490); Römermann, NJW 2013, 2305 (2309). 230 Schumacher, Die Partnerschaftsgesellschaft mit beschränkter Berufshaftung für Rechtsanwälte, S. 197; Römermann/Praß, Stbg 2012, 319 (325); a. A. BT-Drucks. 17/13944, S. 15 re. Sp.; Kienzler, Die Partnerschaftsgesellschaft mit beschränkter Berufshaftung (PartG mbB) als gesetzgeberische Zwischenstation der Liberalisierung des Gesellschaftsrechts Freier Berufe, S. 87. 231 Henssler/Prütting/Henssler, § 8 PartGG Rdn. 64. 232 Schumacher, Die Partnerschaftsgesellschaft mit beschränkter Berufshaftung für Rechtsanwälte, S. 197; Römermann/Praß, Stbg 2012, 319 (325); a. A. BT-Drucks. 17/13944, S. 15 re. Sp.; Kienzler, Die Partnerschaftsgesellschaft mit beschränkter Berufshaftung (PartG mbB) als gesetzgeberische Zwischenstation der Liberalisierung des Gesellschaftsrechts Freier Berufe, S. 87. 233 Ähnliche Kritik an der vorhergehenden Entwurfsfassung in Bezug auf die wissentliche Pflichtverletzung Zimmermann, NJW 2014, 1142 (1144). 234 So vorgeschlagen durch MüKoBGB/Schäfer, § 8 PartGG Rdn. 43; Ulmer/Schäfer/ Schäfer, § 8 PartGG Rdn. 43.

§ 5 Name der PartG mbB

183

der vorsätzlichen Schadensherbeiführung nicht beteiligten Partnern auswirken, wodurch die Sicherheit, die man für die Berufsträger mithilfe der PartG mbB in Haftungsgesichtspunkten schaffen wollte, erheblich leiden würde. Diese Regelung wäre daher unbefriedigend gewesen. Außerdem hätte die Möglichkeit bestanden, gesetzlich festzulegen, dass die Berufshaftpflichtversicherung der PartG mbB eine Leistungspflicht auch bei vorsätzlicher Schädigung im Sinne des § 103 VVG trifft. Jedoch wurden bereits erhebliche Zusatzkosten für die Mitversicherung der wissentlichen Pflichtverletzung von Literaturstimmen befürchtet,235 für die Einbeziehung von vorsätzlichen Schadensverursachungen im Sinne des § 103 VVG in den Versicherungsschutz wären die Kosten vermutlich immens gestiegen und hätten die Attraktivität der PartG mbB deutlich vermindert. Die Entscheidung, für dieses Schadensrisiko keinen Versicherungsschutz vorzuschreiben, ist daher zu begrüßen, auch wenn vereinzelt Gläubiger deshalb Ausfälle hinnehmen werden müssen.

§ 5 Name der PartG mbB Nicht nur die Berufshaftpflichtversicherung wird den PartG mbB vorgeschrieben, sondern es gibt auch gesetzliche Normen im Hinblick auf die Namensgestaltung und -führung der PartG mbB (§ 2 PartGG, § 7 Abs. 5 PartGG in Verbindung mit § 125a Abs. 1 S. 1 HGB, § 8 Abs. 4 S. 3 PartGG).236 Für die PartG mbB besteht gemäß § 8 Abs. 4 S. 3 PartGG nach allgemeiner Meinung die Pflicht, einen Namenszusatz zu tragen, der die Beschränkung der Haftung bezüglich Schäden aus fehlerhafter Berufsausübung für (potentielle) Gläubiger ersichtlich mache.237 Durch den Namenszusatz könne die PartG mbB vom Rechtsverkehr von einer einfachen Partnerschaftsgesellschaft unterschieden werden.238 Diese Unterscheidbarkeit sei insbesondere im Hinblick auf auftretende Schutzlücken eine sehr wichtige Komponente im Gläubigerschutz.239 Allerdings habe sich, worauf im Rahmen des Gesetzgebungsverfahrens zu Recht hingewiesen wurde, die Schwierigkeit für Gläubiger, die Haftungssituation von Kanzleien korrekt zu erfassen, durch die Einführung einer zusätzlichen Rechtsformvariante gesteigert.240 Es darf bezweifelt werden, ob sich der durchschnittliche 235

Uwer/Roeding, AnwBl 2013, 483. Nähere Ausführungen hierzu in 4. Kapitel § 3. 237 Pestke/Michel, Stbg 2013, 366 (369 f.); Schüppen, WPg 2013, 1193 (1196). 238 Lohbeck, JSE 2013, 5 (16). 239 Henssler/Prütting/Henssler, § 8 PartGG Rdn. 64; ähnlich auch zum Gläubigerschutz durch Namenszusatz Patentanwaltskammer, Stellungnahme zum Referentenentwurf PartG mbB vom 13. März 2012, abrufbar unter http://www.patentanwalt.de/kammer/doc/2_2012_Stel lungnahme_2.pdf (letzter Abruf: 04. 10. 2014), S. 1. 240 Jünemann, wiedergegeben in Protokoll Nr. 101 (Deutscher Bundestag, 17. Wahlperiode, Rechtsausschuss [6. Ausschuss]), S. 10; Deutscher Richterbund, Stellungnahme zum Referentenentwurf PartG mbB vom März 2012, abrufbar unter http://www.drb.de/cms/filead 236

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6. Kap.: Gläubigerschutzmechanismen bei der PartG mbB

Mandant vertiefte Gedanken über die Rechtsform der mandatierten Kanzlei macht. Das Erfordernis einer ausführlichen Information der jeweiligen Gläubiger vor Mandatierung würde deutlich über die an eine haftungsbeschränkte Gesellschaft zu stellenden angemessenen Anforderungen hinausgehen. Außerdem wird von Seiten der Literatur erwartet, dass gerade Klienten, die einen Forderungsausfall fürchten, sehr wohl auf die gewählte Rechtsform achten und geeignete Schutzmaßnahmen für sich treffen oder auch eine andere Kanzlei mandatieren.241 Auch bestehe ein Vorteil für Mandanten einer PartG mbB gegenüber Mandanten einer LLP darin, dass sie sich nicht mit den haftungsrechtlichen Regelungen einer anderen Rechtsordnung beschäftigen müssen.242 All dies zeigt, dass Gläubigerschutz nicht nur durch eine umfassende finanzielle Absicherung gewährleistet werden kann. Vielmehr können Gläubiger auch dadurch geschützt werden, dass sie die Möglichkeit haben, rechtzeitig die Haftungssituation zu erkennen und sich daher frei entscheiden zu können, ob sie das Risiko eines Forderungsausfalls in Kauf nehmen wollen.243

§ 6 Anwendbarkeit der Grundsätze der Existenzvernichtungshaftung bei der PartG mbB Wegen des Fehlens von Kapitalaufbringungs- und Kapitalerhaltungsgrundsätzen könnten die Partner aus einer PartG mbB, wie von der Literatur bereits befürchtet, im Hinblick auf einen drohenden Haftungsfall Vermögen entnehmen.244 Ein derartiger Abzug von Vermögenswerten aus dem Vermögen der PartG mbB sei insbesondere dann interessant, wenn eine persönliche Haftung der Partner nicht bestehe und der verursachte Schaden durch die Versicherung nicht gedeckt sei, sodass der Gläubiger auf das Gesellschaftsvermögen angewiesen ist.245 Dies ist aus Gläubigersicht bemin/docs/Stellungnahmen/DRB_120313_Stn_Nr_11_RefE_Partnerschaftsgesellschaft.pdf (letzter Abruf: 04. 10. 2014), S. 3. 241 Henssler/Prütting/Henssler, § 8 PartGG Rdn. 64. 242 Deutscher Bundestag, Plenarprotokoll 17/195, S. 23583 li. Sp. 243 Forderung einer Offenlegung der Versicherungssumme im Interesse einer bewussten Entscheidung des Bürgers im Angesicht der Ausfallrisiken Jünemann, wiedergegeben in Protokoll Nr. 101 (Deutscher Bundestag, 17. Wahlperiode, Rechtsausschuss [6. Ausschuss]), S. 35. 244 Michalski/Römermann/Römermann, § 8 PartGG Rdn. 115; Kienzler, Die Partnerschaftsgesellschaft mit beschränkter Berufshaftung (PartG mbB) als gesetzgeberische Zwischenstation der Liberalisierung des Gesellschaftsrechts Freier Berufe, S. 157 f.; Henssler, AnwBl 2014, 96 (101); Linardatos, VersR 2013, 1488 (1494 f.); Römermann/Praß, NZG 2012, 601 (607 f.). 245 Kienzler, Die Partnerschaftsgesellschaft mit beschränkter Berufshaftung (PartG mbB) als gesetzgeberische Zwischenstation der Liberalisierung des Gesellschaftsrechts Freier Berufe, S. 158 f./172; Linardatos, VersR 2013, 1488 (1495); Römermann/Jähne, BB 2015, 579 (583).

§ 6 Grundsätze der Existenzvernichtungshaftung bei der PartG mbB

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denklich. Daher wird in der Literatur teilweise gefordert, angesichts der Haftungsbeschränkung nach § 8 Abs. 4 PartGG das Institut der Existenzvernichtungshaftung auf die PartG mbB zu übertragen.246 Um im Folgenden zu klären, ob eine Existenzvernichtungshaftung für die Partner einer PartG mbB bestehen kann, ist zunächst wichtig, den Begriff der Existenzvernichtungshaftung zu klären.

A. Grundzüge der Existenzvernichtungshaftung Nach der Rechtsprechung ist die Existenzvernichtungshaftung im Kapitalgesellschaftsrecht als Fallgruppe des § 826 BGB anerkannt.247 Die Existenzvernichtungshaftung nach § 826 BGB ist nach absolut herrschender Meinung eine Innenhaftung der Gesellschafter.248 Diese besteht für „missbräuchliche, zur Insolvenz der GmbH führende oder diese vertiefende kompensationslose Eingriffe in deren der Zweckbindung zur vorrangigen Befriedigung der Gesellschaftsgläubiger dienendes Gesellschaftsvermögen“249. Die Existenzvernichtungshaftung ist daher nach neuerer Rechtsprechung des BGH keine Durchgriffsaußenhaftung der Gesellschafter.250

246 So beispielsweise Michalski/Römermann/Römermann, § 8 PartGG Rdn. 115; Kienzler, Die Partnerschaftsgesellschaft mit beschränkter Berufshaftung (PartG mbB) als gesetzgeberische Zwischenstation der Liberalisierung des Gesellschaftsrechts Freier Berufe, S. 157 ff.; Römermann/Jähne, BB 2015, 579 (583); Römermann/Praß, NZG 2012, 601 (607 f.); Werner, StBW 2013, 715 (718). 247 BGH, Urteil v. 16. 07. 2007, Az.: II ZR 3/04, NZG 2007, 667 ff.; Henssler/Prütting/ Henssler, § 8 PartGG Rdn. 76 Fußnote 153; Michalski/Römermann/Römermann, § 8 PartGG Rdn. 105; Jerg, Eine Analyse der Unternehmergesellschaft (haftungsbeschränkt) unter besonderer Berücksichtigung des Gläubigerschutzes, S. 322; Römermann/Dibbelt, PartG und PartG mbB – was bringt die neue Rechtsformvariante?, S. 54; Römermann/Jähne, PartG und PartG mbB, S. 53; Schumacher, Die Partnerschaftsgesellschaft mit beschränkter Berufshaftung für Rechtsanwälte, S. 201; Henssler, AnwBl 2014, 96 (101); Linardatos, VersR 2013, 1488 (1494); Römermann/Dibbelt, Berater-Beilage zum Mandantenrundschreiben des StollfußVerlages 8/2012; Römermann/Praß, NZG 2012, 601 (607); a. A. Kienzler, Die Partnerschaftsgesellschaft mit beschränkter Berufshaftung (PartG mbB) als gesetzgeberische Zwischenstation der Liberalisierung des Gesellschaftsrechts Freier Berufe, S. 170 ff. 248 Michalski/Servatius, Systematische Darstellung 4 Konzernrecht Rdn. 370; Roth/Altmeppen/Altmeppen, § 13 GmbHG Rdn. 76; Jerg, Eine Analyse der Unternehmergesellschaft (haftungsbeschränkt) unter besonderer Berücksichtigung des Gläubigerschutzes, S. 322; Römermann/Dibbelt, PartG und PartG mbB – was bringt die neue Rechtsformvariante?, S. 54; Römermann/Jähne, PartG und PartG mbB, S. 53; Römermann/Praß, NZG 2012, 601 (607); a. A. Kienzler, Die Partnerschaftsgesellschaft mit beschränkter Berufshaftung (PartG mbB) als gesetzgeberische Zwischenstation der Liberalisierung des Gesellschaftsrechts Freier Berufe, S. 167 ff. 249 BGH, Urteil v. 16. 07. 2007, Az.: II ZR 3/04, NZG 2007, 667 (668). 250 Roth/Altmeppen/Altmeppen, § 13 GmbHG Rdn. 78; Jerg, Eine Analyse der Unternehmergesellschaft (haftungsbeschränkt) unter besonderer Berücksichtigung des Gläubigerschutzes, S. 322.

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6. Kap.: Gläubigerschutzmechanismen bei der PartG mbB

B. Anwendbarkeit des Rechtsinstituts der Existenzvernichtungshaftung Nach herrschender Ansicht kann angesichts der Haftungsbeschränkung nach § 8 Abs. 4 PartGG das Institut der Existenzvernichtungshaftung auf die PartG mbB übertragen werden.251 I. Bedürfnis für die Übertragung der Grundsätze der Existenzvernichtungshaftung auf die PartG mbB Die Anwendung der Existenzvernichtungshaftung ergibt sich nach dieser Auffassung aus zwei Gesichtspunkten. Zum einen existieren, wie im 6. Kapitel unter § 3 ausgeführt, für die PartG mbB keine Kapitalerhaltungsvorschriften.252 Daher fehle den Gläubigern gerade bei großen Haftungsfällen, die die Deckungssumme der Berufshaftpflichtversicherung übersteigen, ein Schutz gegen die Entziehung des Gesellschaftsvermögens der PartG mbB als Haftungsmasse.253 Zudem sei im PartGG keine dem § 64 S. 3 GmbHG entsprechende Vorschrift enthalten, die ein schädigendes Verhalten ahnde.254 Eine derartige Regelung sei bei der einfachen Partnerschaftsgesellschaft, die keine Beschränkung der Berufshaftung aufweist, angesichts der persönlichen Haftung der Partner entbehrlich gewesen.255

251 So beispielsweise Michalski/Römermann/Römermann, § 8 PartGG Rdn. 115; Kienzler, Die Partnerschaftsgesellschaft mit beschränkter Berufshaftung (PartG mbB) als gesetzgeberische Zwischenstation der Liberalisierung des Gesellschaftsrechts Freier Berufe, S. 166 f.; Henssler, AnwBl 2014, 96 (101 f.); Römermann/Jähne, BB 2015, 579 (583); Römermann/ Praß, NZG 2012, 601 (607 f.); Werner, StBW 2013, 715 (718). 252 Deutscher Bundestag, Plenarprotokoll 17/246, S. 31652 li. Sp.; Henssler/Prütting/ Henssler, § 8 PartGG Rdn. 64/76; Michalski/Römermann/Römermann, Einführung Rdn. 100 ff.; Michalski/Römermann/Römermann, § 8 PartGG Rdn. 115; Kienzler, Die Partnerschaftsgesellschaft mit beschränkter Berufshaftung (PartG mbB) als gesetzgeberische Zwischenstation der Liberalisierung des Gesellschaftsrechts Freier Berufe, S. 167; Römermann/Dibbelt, PartG und PartG mbB – was bringt die neue Rechtsformvariante?, S. 53; Römermann/Jähne, PartG und PartG mbB, S. 49; Vollkommer/Greger/Heinemann/Heinemann, Anwaltshaftungsrecht, § 22 Rdn. 10f; Henssler, AnwBl 2014, 96 (97/101); Hirtz, ZAP Fach 15, 607 (612); Kubata/Riegler/Straßen, DStR 2014, 1949 (1954); Linardatos, VersR 2013, 1488 (1495); Offermann-Burckart, AnwBl 2014, 474 (483); Römermann, NJW 2013, 2305 (2309); Römermann/Praß, NZG 2012, 601 (607); Schüppen, WPg 2013, 1193 (1197); Werner, StBW 2013, 715 (718). 253 Linardatos, VersR 2013, 1488 (1495). 254 Kienzler, Die Partnerschaftsgesellschaft mit beschränkter Berufshaftung (PartG mbB) als gesetzgeberische Zwischenstation der Liberalisierung des Gesellschaftsrechts Freier Berufe, S. 160; Schumacher, Die Partnerschaftsgesellschaft mit beschränkter Berufshaftung für Rechtsanwälte, S. 200; Linardatos, VersR 2013, 1488 (1495); Römermann/Praß, NZG 2012, 601 (607). 255 Römermann/Praß, NZG 2012, 601 (607).

§ 6 Grundsätze der Existenzvernichtungshaftung bei der PartG mbB

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II. Dogmatische Begründung für die Heranziehung der Grundsätze der Existenzvernichtungshaftung Wie im 6. Kapitel unter § 6 A. dargestellt, setzt die Existenzvernichtungshaftung nach der Rechtsprechung des BGH einen Eingriff in zweckgebundenes Gesellschaftsvermögen voraus.256 Entscheidend für die Frage der Anwendung der Grundsätze der Existenzvernichtungshaftung bei der PartG mbB ist daher nach herrschender Meinung, ob bei der PartG mbB eine solche Zweckbindung des Gesellschaftsvermögens vorliegt.257 Diese Frage wird für die Partnerschaftsgesellschaft richtigerweise weitgehend verneint,258 denn bei der bisherigen Partnerschaftsgesellschaft seien zum einen keine Kapitalerhaltungsvorschriften vorhanden, zum anderen sei eine Bindung des Kapitals wegen der persönlichen Haftung der Partner nach § 8 Abs. 1 PartGG auch nicht erforderlich.259 1. Zweckgebundenheit des Gesellschaftsvermögens einer PartG mbB zum Schutz der Gläubiger im Rahmen der Berufshaftung Für die PartG mbB ist diese Frage aber nach Ansicht eines Teils der Literatur260 anders zu beurteilen. Diese Literaturansicht bejaht angesichts der Haftungsgrundsätze bei der PartG mbB eine Zweckbindung des Gesellschaftsvermögens,261 denn bei der PartG mbB stehe nach dem Eintritt eines Schadens wegen eines beruflichen Fehlers einzig und allein das Gesellschaftsvermögen zur Befriedigung der Gläubiger zur Verfügung,262 es existiere daher eine Zweckbindung des Gesellschaftsvermögens

256

BGH, Urteil v. 16. 07. 2007, Az.: II ZR 3/04, NZG 2007, 667 (668). Kienzler, Die Partnerschaftsgesellschaft mit beschränkter Berufshaftung (PartG mbB) als gesetzgeberische Zwischenstation der Liberalisierung des Gesellschaftsrechts Freier Berufe, S. 160; Linardatos, VersR 2013, 1488 (1495); Römermann/Praß, NZG 2012, 601 (607). 258 Römermann/Praß, NZG 2012, 601 (607). 259 Römermann/Praß, NZG 2012, 601 (607); Werner, StBW 2013, 715 (718). 260 So beispielsweise Kienzler, Die Partnerschaftsgesellschaft mit beschränkter Berufshaftung (PartG mbB) als gesetzgeberische Zwischenstation der Liberalisierung des Gesellschaftsrechts Freier Berufe, S. 167; Römermann/Praß, NZG 2012, 601 (607); Werner, StBW 2013, 715 (718); tendenziell auch, aber unsicher Römermann/Dibbelt, PartG und PartG mbB – was bringt die neue Rechtsformvariante?, S. 54 f. 261 Kienzler, Die Partnerschaftsgesellschaft mit beschränkter Berufshaftung (PartG mbB) als gesetzgeberische Zwischenstation der Liberalisierung des Gesellschaftsrechts Freier Berufe, S. 166; Linardatos, VersR 2013, 1488 (1495). 262 Michalski/Römermann/Römermann, § 8 PartGG Rdn. 116; Kienzler, Die Partnerschaftsgesellschaft mit beschränkter Berufshaftung (PartG mbB) als gesetzgeberische Zwischenstation der Liberalisierung des Gesellschaftsrechts Freier Berufe, S. 157; Römermann/ Dibbelt, PartG und PartG mbB – was bringt die neue Rechtsformvariante?, S. 55; Römermann/ Jähne, PartG und PartG mbB, S. 53; Linardatos, VersR 2013, 1488 (1495); Römermann/Praß, NZG 2012, 601 (607); ähnlich auch Werner, StBW 2013, 715 (718). 257

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6. Kap.: Gläubigerschutzmechanismen bei der PartG mbB

ähnlich wie bei Kapitalgesellschaften.263 Die Berufshaftpflichtversicherung ist nach dieser Ansicht kein Ersatz für das Fehlen der Kapitalbindung, vielmehr diene die Berufshaftpflichtversicherung den Interessen der Gesellschaft, indem sie die Gesellschaft vor einer „existenzgefährdende[n] Inanspruchnahme“ schütze.264 Im Hinblick auf die Haftungsbeschränkung nach § 8 Abs. 4 PartGG seien die Partner zur Rücksichtnahme auf die Interessen der Gläubiger verpflichtet.265 Werde diese Pflicht verletzt, treffe den jeweiligen Partner eine Ersatzpflicht gegenüber der Gesellschaft nach den Regeln der Existenzvernichtungshaftung.266 Entnahmen aus dem Gesellschaftsvermögen nach Eintritt eines Haftungsfalls haben aber selbst nach dieser Ansicht nicht immer eine Haftung nach den Grundsätzen der Existenzvernichtungshaftung zur Folge.267 Beispielsweise würden Entnahmen aus dem Gesellschaftsvermögen dann nicht zu einer Existenzvernichtungshaftung führen, wenn die Versicherung den vollständigen Schaden decke,268 denn in diesem Fall bedürfe der Gläubiger keines weiteren Schutzes.269 Zudem stehe den Partnern auch nach einem Haftungsfall noch eine angemessene Entlohnung für ihre Tätigkeit zu.270 Sofern zu diesem Zweck Entnahmen getätigt würden, führe dies nicht zu einer Existenzvernichtungshaftung.271 Zudem greife die Existenzvernichtungshaftung nach einem Teil dieser Ansicht erst ab dem Zeitpunkt, in dem für die Schadensersatzforderung im Falle der Bilanzierungspflichtigkeit der Gesellschaft eine Rückstellungspflicht bestehen würde.272

263

Michalski/Römermann/Römermann, § 8 PartGG Rdn. 116; Römermann/Praß, NZG 2012, 601 (607); ähnlich auch Werner, StBW 2013, 715 (718). 264 Linardatos, VersR 2013, 1488 (1495). 265 Michalski/Römermann/Römermann, § 8 PartGG Rdn. 116; Römermann/Dibbelt, PartG und PartG mbB – was bringt die neue Rechtsformvariante?, S. 55; Römermann/Jähne, PartG und PartG mbB, S. 53; Römermann/Dibbelt, Berater-Beilage zum Mandantenrundschreiben des Stollfuß-Verlages 8/2012; Römermann/Jähne, BB 2015, 579 (583); Römermann/Praß, NZG 2012, 601 (607); Werner, StBW 2013, 715 (718). 266 Linardatos, VersR 2013, 1488 (1495). 267 Henssler/Prütting/Henssler, § 8 PartGG Rdn. 76; Römermann/Dibbelt, PartG und PartG mbB – was bringt die neue Rechtsformvariante?, S. 55; Römermann/Jähne, PartG und PartG mbB, S. 53; Henssler, AnwBl 2014, 96 (102); Römermann/Praß, NZG 2012, 601 (607). 268 Linardatos, VersR 2013, 1488 (1495); Römermann/Praß, NZG 2012, 601 (607); Werner, StBW 2013, 715 (718). 269 Römermann/Praß, NZG 2012, 601 (607 f.). 270 Henssler, AnwBl 2014, 96 (102). 271 Henssler, AnwBl 2014, 96 (102). 272 Henssler, AnwBl 2014, 96 (102).

§ 6 Grundsätze der Existenzvernichtungshaftung bei der PartG mbB

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2. Die Existenzvernichtungshaftung als verallgemeinerungsfähiges verbandsrechtliches Rechtsinstitut Die Anwendbarkeit der Existenzvernichtungshaftung auf die PartG mbB wird teilweise anders begründet.273 Diese Auffassung vertritt eine generelle Zweckbindung des Gesellschaftsvermögens, unabhängig davon, ob eine Haftungsbeschränkung besteht oder nicht.274 Denn „jedes verselbstständigte, vom Privatvermögen der Gesellschafter getrennte Vermögen“ von Gesellschaften diene primär der Befriedigung von Gesellschaftsgläubigern.275 Die Grundsätze der Existenzvernichtungshaftung seien daher ohne Weiteres auf die PartG mbB übertragbar,276 denn die Existenzvernichtungshaftung bezwecke im Rahmen der GmbH stets die „Schließung von Schutzlücken“277, die trotz §§ 30, 31 GmbHG bestünden.278 Das Gläubigerschutzsystem sei bei der PartG mbB ebenfalls lückenhaft.279 Statt Vorschriften zur Kapitalbindung habe der Gesetzgeber bei der PartG mbB lediglich eine Berufshaftpflichtversicherung vorgeschrieben.280 Diese genüge dem Gläubigerschutz aber keineswegs.281

C. Keine Übertragung der Grundsätze der Existenzvernichtungshaftung auf die PartG mbB Die Anwendung der Grundsätze der Existenzvernichtungshaftung auf die PartG mbB ist aber im Einklang mit einer vorzugswürdigen Ansicht in der Literatur abzulehnen.282 Die für die Existenzvernichtungshaftung erforderliche Zweckbindung des Gesellschaftsvermögens fehlt nach dieser Ansicht bei der PartG mbB,283 denn nach der Intention des Gesetzgebers werde das Fehlen der persönlichen Haftung der Partner

273

Tröger/Pfaffinger, JZ 2013, 812 (819 f.). Tröger/Pfaffinger, JZ 2013, 812 (819 f.). 275 Tröger/Pfaffinger, JZ 2013, 812 (819 f.). 276 Tröger/Pfaffinger, JZ 2013, 812 (819 f.). 277 Tröger/Pfaffinger, JZ 2013, 812 (820). 278 Tröger/Pfaffinger, JZ 2013, 812 (820); ebenso Linardatos, VersR 2013, 1488 (1495). 279 Tröger/Pfaffinger, JZ 2013, 812 (820). 280 Tröger/Pfaffinger, JZ 2013, 812 (820). 281 Tröger/Pfaffinger, JZ 2013, 812 (820). 282 MüKoBGB/Schäfer, § 8 PartGG Rdn. 46; Ulmer/Schäfer/Schäfer, § 8 PartGG Rdn. 46; Schumacher, Die Partnerschaftsgesellschaft mit beschränkter Berufshaftung für Rechtsanwälte, S. 200 f.; Schüppen, WPg 2013, 1193 (1202). 283 MüKoBGB/Schäfer, § 8 PartGG Rdn. 46; Ulmer/Schäfer/Schäfer, § 8 PartGG Rdn. 46; Schumacher, Die Partnerschaftsgesellschaft mit beschränkter Berufshaftung für Rechtsanwälte, S. 201 f. 274

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6. Kap.: Gläubigerschutzmechanismen bei der PartG mbB

durch die vorgeschriebene Berufshaftpflichtversicherung ersetzt.284 Diese Berufshaftpflichtversicherung diene vorrangig dem Schutz der Gläubiger.285 Die Gläubiger seien deswegen vor allem davor zu schützen, dass diese Berufshaftpflichtversicherung im Falle einer Schädigung nicht eintritt.286 Dem ist zu folgen. Der Gesetzgeber hat diese Intention bereits im Rahmen des Gesetzgebungsverfahrens deutlich zum Ausdruck gebracht.287 Insbesondere hat der Gesetzgeber diesem Ziel entsprechend eine mögliche Schutzlücke im Hinblick auf wissentliche Pflichtverletzungen geschlossen, indem er die Verweisung in § 51a Abs. 1 S. 2 BRAO auf § 51 Abs. 3 Nr. 1 BRAO gestrichen hat.288 Würde man hingegen annehmen, die Berufshaftpflichtversicherung diene primär dem Erhalt des Gesellschaftsvermögens im Interesse der Gesellschaft,289 bestünde kein Grund für den Gesetzgeber, eine derartige gegenüber § 51 BRAO erhöhte Haftpflichtversicherung nicht auch bei allen anderen Gesellschaftsformen, die Freiberuflern offenstehen, vorzuschreiben. Auf derartige Regelungen hat der Gesetzgeber aber bei allen nicht haftungsbeschränkten Rechtsformen für Freiberufler verzichtet, obwohl diese Gesellschaften ebenfalls aus Sicht der Gesellschaft und ihrer Gesellschafter schützenswert sind. Aber für die GmbH, die bislang einzige vom Berufsrechtsgesetzgeber geregelte haftungsbeschränkte Rechtsform, die Rechtsanwälten offensteht, ist auch eine gegenüber § 51 BRAO erhöhte Berufshaftpflichtversicherung vorgeschrieben (vgl. § 59j BRAO). Schon die Gesetzessystematik zeigt, dass der Gesetzgeber bei diesen Regelungen zur Berufshaftpflichtversicherung den Schutz der Gläubiger im Blick hatte. Neben diesem Gläubigerschutz durch die Berufshaftpflichtversicherung ist für die Anwendung der Existenzvernichtungshaftung kein Raum, denn bei Einführung der PartG mbB war das Rechtsinstitut der Existenzvernichtungshaftung allgemein anerkannt und es wurden bereits Überlegungen in der Literatur zur Existenzvernichtungshaftung in der PartG mbB angestellt.290 Hätte der Gesetzgeber gewollt, dass diese Regeln auch auf die PartG mbB Anwendung finden, hätte er die Gelegenheit gehabt, die Zweckbindung des Gesellschaftsvermögens bei der PartG mbB im Gesetz ausdrücklich klarzustellen. Dies ist nicht geschehen.

284 MüKoBGB/Schäfer, § 8 PartGG Rdn. 46; Ulmer/Schäfer/Schäfer, § 8 PartGG Rdn. 46; Schumacher, Die Partnerschaftsgesellschaft mit beschränkter Berufshaftung für Rechtsanwälte, S. 201; Ruppert, DStR 2013, 1623 (1625); Schüppen, WPg 2013, 1193 (1202); Tröger/ Pfaffinger, JZ 2013, 812 (816). 285 Schumacher, Die Partnerschaftsgesellschaft mit beschränkter Berufshaftung für Rechtsanwälte, S. 201; a. A. Ruppert, DStR 2013, 1623 (1625). 286 MüKoBGB/Schäfer, § 8 PartGG Rdn. 46; Ulmer/Schäfer/Schäfer, § 8 PartGG Rdn. 46. 287 Beispielsweise Ausführungen in BT-Drucks. 17/10487, S. 1; BR-Drucks. 309/12, S. 8. 288 Vgl. hierzu 6. Kapitel § 4 H. 289 So vertreten bei Linardatos, VersR 2013, 1488 (1495). 290 Vgl. etwa Römermann/Praß, NZG 2012, 601 (607 f.).

§ 7 Ausreichender Gläubigerschutz bei der PartG mbB?

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§ 7 Ausreichender Gläubigerschutz bei der PartG mbB? Die Frage, ob dieser gewährte Schutz für den Rechtsverkehr und damit natürlich den einzelnen Gläubiger genügend ist, lässt sich nur mit dem Standardsatz „es kommt drauf an“ beantworten. Ein Auftraggeber, der ein Mandat mit einem geringen Streitwert und einem geringen Schadensrisiko erteilen möchte, wird sich meist keine Gedanken über seine Absicherung im Haftungsfall machen müssen. Fälle, in denen die Versicherungssumme bereits ausgeschöpft wurde,291 werden wohl schon aus Gründen der Reputation einer Kanzlei nicht allzu häufig auftreten. Anders verhält es sich allerdings bei Mandaten mit hohen Streitsummen und dementsprechenden Schadensrisiken. Bei hohen Schadensrisiken im mittleren und höheren siebenstelligen Euro-Bereich reicht die Versicherungssumme von 2.500.000 Euro nicht aus, um die Gläubiger im Schadensfall zu befriedigen. Wie die Literatur in den vergangenen Jahren schon mehrmals dargelegt hat, können geschädigte Mandanten mangels Kapitalbindung292 auf ein bestehendes Gesellschaftsvermögen allenfalls hoffen.293 Nach der Grundkonzeption der PartG mbB könne es daher passieren, dass einzelne Mandanten im Falle von Berufshaftungsfällen nicht (vollständig) entschädigt werden.294 Dass es sich bei solchen Fällen, in denen der Mandant entschädigungslos bleibt, um Einzelfälle handelt, zeigt sich daran, dass ein sogenannter „Doomsday Claim“295 selten ist.296 Entsprechend eines Vorschlags in der Literatur können geschädigte Mandanten, deren Schadensfall sowohl die Versicherungssumme als auch das Vermögen der PartG mbB übersteigt, mit der Kanzlei eine Vereinbarung treffen, bis zur Tilgung der Schadenssumme etwa 10 bis 20 Prozent des Kanzleiüberschusses zu erhalten, anstatt die Gesellschaft durch eine sofortige vollständige Geltendmachung des Schadens in die Insolvenz zu treiben.297 Aber auch schon vor Abschluss des Mandats stehen Mandanten weitere Absicherungsmöglichkeiten offen. Denkbar sind etwa eine Einzelfallversicherung298 oder eine Haftungserweiterung für die beteiligten Partner299. In jedem Fall sind die Gläubiger vor Mandatserteilung durch den Namenszusatz, der auf die beschränkte Berufshaftung hinweist, gewarnt. 291 Zum Ausfallrisiko bei bereits ausgeschöpfter Versicherungssumme Römermann/Praß, NZG 2012, 601 (604). 292 Römermann/Praß, NZG 2012, 601 (607); Römermann/Dibbelt, Berater-Beilage zum Mandantenrundschreiben des Stollfuß-Verlages 8/2012; Werner, StBW 2013, 715 (718). 293 Henssler, AnwBl 2014, 96 (97). 294 Henssler, AnwBl 2014, 96 (97). 295 Diller, AnwBl 2014, 130 f. 296 Zur Seltenheit eines „Doomsday Claim“ Diller, AnwBl 2014, 130 f. 297 Diller, AnwBl 2014, 130 (131). 298 Zur Einzelfallversicherung Diller, AnwBl 2014, 2 (4). 299 Hierzu kritisch Diller, AnwBl 2014, 2 (5).

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6. Kap.: Gläubigerschutzmechanismen bei der PartG mbB

Bei aller Kritik, die gegen die PartG mbB in Bezug auf den Gläubigerschutz vorgebracht wird, ist zu bedenken, dass es eine umfassende finanzielle Absicherung insbesondere bei Großmandaten nicht geben kann. Privatvermögen seien zumeist niedriger als die vorgeschriebene Deckungssumme bei der PartG mbB.300 Auch die Kapitalgesellschaften, die Rechtsänwälten offenstehen, sind nach dem Berufsrecht der Rechtsanwaltschaft zu keiner Versicherung verpflichtet, die über die für die PartG mbB vorgegebene Deckungssumme von 2.500.000 Euro hinausgeht (vgl. § 59j Abs. 2 S. 1 BRAO). Des Weiteren entspricht der Ersatz der persönlichen Haftung durch eine Versicherung nach richtiger Auffassung auch der Lebenswirklichkeit.301 Zwar gehe das Gesetz davon aus, dass derjenige, der andere schädige, dafür persönlich hafte, aber für alle bedeutenden Schadensrisiken existieren heute Versicherungen.302 Auch im anwaltlichen Berufsrecht habe sich der Grundsatz der Ersetzung der persönlichen Haftung durch einen erweiterten Versicherungsschutz immer mehr durchgesetzt, wie sich nach einer treffenden Literaturansicht an der Haftungsbeschränkungsmöglichkeit bei Allgemeinen Geschäftsbedingungen (§ 52 BRAO)303 und den Regelungen zur Rechtsanwaltsgesellschaft mbH (§ 59j BRAO) zeige.304 Die im Gesetzgebungsverfahren zur PartG mbB erlassenen Regelungen zum Gläubigerschutz, eine Kombination aus Information durch den Namenszusatz und Absicherung durch die vorgegebene Berufshaftpflichtversicherung, sind daher, wie bereits in der Vorbereitung der Novellierung des PartGG konstatiert, ein guter Kompromiss zwischen den Interessen der Berufsträger an einer Begrenzung der Haftung und dem Gläubigerschutz.305 Insbesondere wurde im Rahmen des Gesetzgebungsverfahrens nach zutreffender allgemeiner Meinung die Schutzlücke in Bezug auf eine wissentliche Pflichtverletzung durch Verweis in § 8 Abs. 4 S. 2 PartGG auf die Vorschriften zur Pflichtversicherung (§ 113 Abs. 3 VVG und §§ 114 bis 124 VVG) geschlossen.306

300

Deutscher Anwaltverein durch den Berufsrechtsausschuss, Stellungnahme zum Referentenentwurf PartG mbB vom 15. März 2012, abrufbar unter http://anwaltverein.de/down loads/Stellungnahmen-11/Aktuelle-Fassung-SNBerufsR21-12-2.pdf?PHPSESSID=6dfai2 lqc8839nbkfon2hjm8a5 (letzter Abruf: 04. 10. 2014), S. 3; Hellwig, NJW 2011, 1557 (1558); Kubata/Riegler/Straßen, DStR 2014, 1949 (1954); Leuering, NZG 2013, 1001 (1004); Linardatos, VersR 2013, 1488 (1490); ähnliche Argumentation bei Schumacher, Die Partnerschaftsgesellschaft mit beschränkter Berufshaftung für Rechtsanwälte, S. 35. 301 Hirte, wiedergegeben in Protokoll Nr. 101 (Deutscher Bundestag, 17. Wahlperiode, Rechtsausschuss [6. Ausschuss]), S. 7. 302 Hirte, wiedergegeben in Protokoll Nr. 101 (Deutscher Bundestag, 17. Wahlperiode, Rechtsausschuss [6. Ausschuss]), S. 7. 303 Ebenso im Hinblick auf § 8 Abs. 3 PartGG Schäfer, wiedergegeben in Protokoll Nr. 101 (Deutscher Bundestag, 17. Wahlperiode, Rechtsausschuss [6. Ausschuss]), S. 32. 304 Linardatos, VersR 2013, 1488 (1490). 305 Hartung, wiedergegeben in Protokoll Nr. 101 (Deutscher Bundestag, 17. Wahlperiode, Rechtsausschuss [6. Ausschuss]), S. 5. 306 Siehe 6. Kapitel § 4 H.

§ 7 Ausreichender Gläubigerschutz bei der PartG mbB?

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Lediglich mit der Pflicht zur Offenlegung der tatsächlichen Versicherungssumme wäre eine weitere Stärkung des Gläubigerschutzes möglich.

7. Kapitel

Zusammenfassung und Ausblick Gleiss Lutz Hootz Hirsch PartmbB Rechtsanwälte Steuerberater, GÖRG Partnerschaft von Rechtsanwälten mbB, Hengeler Mueller Partnerschaft von Rechtsanwälten mbB, Seitz Weckbach Fackler & Partner mbB Rechtsanwälte Steuerberater Partnerschaftsgesellschaft mit beschränkter Berufshaftung (mbB), Hannemann und Partner Partnerschaftsgesellschaft mbB, Labbé & Partner mbB Rechtsanwälte, Steuerberater Partnerschaftsgesellschaft mit beschränkter Berufshaftung, Menold Bezler Rechtsanwälte Partnerschaft mbB, Sibeth Partnerschaft Rechtsanwälte Steuerberater mbB und Taylor Wessing Deutschland Partnerschaftsgesellschaft von Rechtsanwälten, Steuerberatern, Solicitors und Avocats à la Cour mbB stehen stellvertretend für eine Vielzahl von Kanzleien, die den Wechsel in die PartG mbB vorgenommen haben. Betrachtet man die Kanzleien näher, zeigt sich, dass hierunter nicht nur internationale Großkanzleien, sondern auch einige Mittelständler1 sind. Die Befürchtung, die PartG mbB sei vor allem ein Geschenk an Großkanzleien,2 hat sich somit nach zutreffender Auffassung nicht bestätigt.3 Dafür sprechen schon allein die Zahlen. Ende Mai 2014 bestanden bereits über 1000 PartG mbB in Deutschland.4 Den Bedarf der Rechtsanwaltschaft für die PartG mbB hat der Gesetzgeber erkannt und im Jahr 2013 die PartG mbB eingeführt.5 Diese Rechtsformvariante zur Partnerschaftsgesellschaft6 beinhaltet entsprechend den Analysen in der Literatur 1 Zur Geeignetheit der PartG mbB für mittelständische Kanzleien Lieder/Hoffmann, NJW 2015, 897 (898); Römermann/Jähne, BB 2015, 579 (584). 2 So der Vorwurf in Deutscher Bundestag, Plenarprotokoll 17/246, S. 31652. 3 Lieder/Hoffmann, NJW 2015, 897 ff. 4 O. V., NJW-Spezial 2014, 369. 5 Kazemi, PartGmbB – Partnerschaftsgesellschaft mit beschränkter Berufshaftung, S. 3; Schumacher, Die Partnerschaftsgesellschaft mit beschränkter Berufshaftung für Rechtsanwälte, S. 212. 6 BT-Drucks. 17/10487, S. 13 re. Sp./15 li. Sp.; OLG Nürnberg, Beschluss v. 05. 02. 2014, Az.: 12 W 351/14, WM 2014, 895 (896); Cramer, Anmerkung zu OLG Nürnberg, Beschluss v. 05. 02. 2014, Az.: 12 W 351/14, GWR 2014, 197; Lamsa, Anmerkung zu OLG Nürnberg, Beschluss v. 05. 02. 2014, Az.: 12 W 351/14, EWiR 2014, 445 (446); Römermann, Anmerkung zu OLG Nürnberg, Beschluss v. 05. 02. 2014, Az.: 12 W 351/14, BB 2014, 534 (535); Beck’scher Onlinekommentar BORA/Römermann, § 59a BRAO Rdn. 135c; Henssler/Prütting/ Diller, § 51a BRAO Rdn. 2; Henssler/Prütting/Henssler, § 8 PartGG Rdn. 57; Michalski/Römermann/Römermann, § 8 PartGG Rdn. 79; MüKoBGB/Schäfer, § 8 PartGG Rdn. 41; Schwerdtfeger/Wegner/Bonacker, S. 2160 Rdn. 8; Borgmann/Jungk/Schwaiger/Jungk, § 37 Rdn. 43; Formularbuch Recht und Steuern/Hund/von Hagen, A. 11.20 II. Erläuterungen

7. Kap.: Zusammenfassung und Ausblick

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sowohl Züge der Personengesellschaften als auch der Kapitalgesellschaften.7 Im Gegensatz zur Partnerschaftsgesellschaft können sich entsprechend der zutreffenden und absolut herrschenden Meinung aber nur solche Freiberufler in einer PartG mbB zusammenschließen, denen ihr Berufsrecht zu diesem Zweck eine Berufshaftpflichtversicherung (§ 8 Abs. 4 S. 1 PartGG) vorschreibt.8 Für Rechtsanwälte ist die Berufshaftpflichtversicherung im Sinne des § 8 Abs. 4 S. 1 PartGG in § 51a BRAO geregelt.9 Bei der Gründung einer PartG mbB ist gemäß § 3 Abs. 1 PartGG in Verbindung mit § 126 BGB ein schriftlicher Partnerschaftsvertrag zu schließen,10 der die MinRdn. 3; Kölner Handbuch Gesellschaftsrecht/S. Thouet, Kapitel 1 Rdn. 414; Münchener Anwaltshandbuch Personengesellschaftsrecht/Johannsson, § 4 Rdn. 456; Münchener Anwaltshandbuch Personengesellschaftsrecht/Gummert, § 7 Rdn. 72; Münchener Anwaltshandbuch Personengesellschaftsrecht/Friel, § 13 Rdn. 50; Münchener Anwaltshandbuch Personengesellschaftsrecht/von Unger/Friel, § 15 Rdn. 156; Kienzler, Die Partnerschaftsgesellschaft mit beschränkter Berufshaftung (PartG mbB) als gesetzgeberische Zwischenstation der Liberalisierung des Gesellschaftsrechts Freier Berufe, S. 90; Kilian, Management von Haftungsrisiken in Anwaltskanzleien, S. 72; Michels/Möller, Ärztliche Kooperationen, S. 221; Schumacher, Die Partnerschaftsgesellschaft mit beschränkter Berufshaftung für Rechtsanwälte, S. 28; Stehle/Stehle/Leuz, Die rechtlichen und steuerlichen Wesensmerkmale der verschiedenen Gesellschaftsformen, S. 76; Vollkommer/Greger/Heinemann/Heinemann, Anwaltshaftungsrecht, § 22 Rdn. 10a; Beck, DZWIR 2012, 447 (448); George/Schmolinske/Wiedenhaupt, PFB 2013, 342; Heinemann, FGPrax 2015, 1; Henssler, NJW 2014, 1761; Hirtz, ZAP Fach 15, 607 (609); Jung, GmbHR 2014, 579 ff. Fußnote 26; Kilian, MDR 2013, 1137 (1138); Henssler/ Markworth, NZG 2015, 1 (2); Kubata/Riegler/Straßen, DStR 2014, 1949 (1954); Lieder/ Hoffmann, NZG 2014, 127; Lieder/Hoffmann, NJW 2015, 897 (902); Offermann-Burckart, AnwBl 2014, 474 (475); Offermann-Burckart, AnwBl 2015, 18; Posegga, DStR 2012, 611 (612); Römermann, AnwBl 2012, 288 (290); Römermann, GmbHR 2013, R289; Römermann/ Jähne, NWB 2014, 1376 f.; Römermann/Jähne, BB 2015, 579 (580); Ruppert, DStR 2013, 1623 (1624); Schumacher, NZG 2015, 379; Schumm, StuB 2013, 740; Seebach, RNotZ 2015, 17 (19); Seibert, WPg 2013, Heft 15 I; Stockhausen, GmbH-StP 2014, 129; Uwer/Roeding, AnwBl 2013, 309; Wälzholz, DStR 2013, 2637 (2642); Werner, StBW 2013, 715 (717); Willerscheid, NWB 2013, 2490; Wirtschaftsprüferkammer, Die wichtigsten Fragen und Antworten zur PartGmbB aus Sicht des WP/vBP (Stand: 26. 07. 2013), abrufbar unter http://www.wpk.de/ mitglieder/praxishinweise/partgmbb/ (letzter Abruf: 04. 10. 2014), S. 2; wohl a. A. Gluth/Rund, AO-StB 2014, S3 (S25); Gluth/Rund, ErbStB 2014, S3 (S25); Gluth/Rund, EStB 2014, S3 (S25); Gluth/Rund, GmbH-StB 2014, S3 (S25); Gluth/Rund, UStB 2014, S3 (S25); sowie Vinken, Beihefter zu DStR 22 2012, 81 (82), die die PartG mbB ohne nähere Begründung als neue Rechtsform bezeichnen. 7 Römermann/Jähne, BB 2015, 579 (584). 8 BT-Drucks. 17/10487, S. 14 re. Sp.; Fleischhauer/Preuß/Solveen, S. 289; Stehle/Stehle/ Leuz, Die rechtlichen und steuerlichen Wesensmerkmale der verschiedenen Gesellschaftsformen, S. 77; Wehrheim/Wirtz, Die Partnerschaftsgesellschaft, S. 29; Grunewald, ZIP 2012, 1115 (1117); Henssler, AnwBl 2014, 96 (105); Kilian, MDR 2013, 1137 (1141); Kraft, ZNotP 2013, 242 (243); Linardatos, VersR 2013, 1488 (1498); Offermann-Burckart, AnwBl 2014, 474 (475); Römermann, NJW 2013, 2305 (2309). 9 Gaier/Wolf/Göcken/Keller, § 51a BRAO Rdn. 17; Kilian, MDR 2013, 1137 (1141). 10 Michalski/Römermann/Zimmermann, § 3 PartGG Rdn. 13; Weise/Krauß/Giehl, 7.3.2.1 Rdn. 5; Weise/Krauß/Giehl, 7.3.2.2 Rdn. 2; Prütting/Kilian, § 3 PartGG Rdn. 2; Wollweber, DStR 2014, 1926.

196

7. Kap.: Zusammenfassung und Ausblick

destbestandteile nach § 3 Abs. 2 PartGG enthalten muss.11 Hierdurch solle sichergestellt werden, dass sich die Partner über die Kernpunkte der gemeinsamen Tätigkeit einigen.12 Die PartG mbB ist zur Eintragung ins Partnerschaftsregister anzumelden, § 4 PartGG, und muss in das Partnerschaftsregister eingetragen werden, § 5 PartGG. Gemäß § 4 Abs. 3 PartGG ist bei der Anmeldung der PartG mbB eine Versicherungsbescheinigung nach § 113 Abs. 2 VVG vorzulegen. Die Versicherungsbescheinigung muss gemäß § 113 Abs. 2 VVG die Versicherungssumme und die Rechtsnorm angeben, auf der die Versicherung basiere,13 nach zutreffender Ansicht in der Literatur ist die zu nennende Rechtsnorm im Falle der Rechtsanwaltschaft § 51a BRAO.14 Daneben existieren gesetzliche Regelungen im Hinblick auf die Namensgestaltung und -führung der PartG mbB (§ 2 PartGG; § 7 Abs. 5 PartGG in Verbindung mit § 125a Abs. 1 S. 1 HGB; § 8 Abs. 4 S. 3 PartGG).15 Diese Namensführung ist allerdings entgegen den Planungen im Entwurf zur Novellierung des PartGG16 nach vorzugswürdiger absolut herrschender Meinung keine Voraussetzung der Haftungsbeschränkung im Sinne des § 8 Abs. 4 PartGG.17 11

Michalski/Römermann/Zimmermann, § 3 PartGG Rdn. 15; Bachmann/Schaloske, PHi 2013, 202 (203); Kilian, MDR 2013, 1137 (1141). 12 BT-Drucks. 12/6152, S. 13 li. Sp.; Michalski/Römermann/Zimmermann, § 3 PartGG Rdn. 23; so bereits zur Partnerschaftsgesellschaft Kempter, BRAK 1994, 122 (123). 13 BT-Drucks. 17/10487, S. 13 re. Sp.; BR-Drucks. 309/12, S. 12; Beck’sches Formularbuch für die Anwaltskanzlei/Henssler, B. I. 3. Anm. 11; Kilian, MDR 2013, 1137 (1142). 14 Michalski/Römermann/Zimmermann, § 4 PartGG Rdn. 35; Ring, WM 2014, 237 (241). 15 Nähere Ausführungen hierzu in 4. Kapitel § 3. 16 BR-Drucks. 309/12, S. 14; Henssler/Prütting/Henssler, § 8 PartGG Rdn. 69; Michalski/ Römermann/Römermann, § 8 PartGG Rdn. 118; Schwerdtfeger/Wegner/Bonacker, S. 2175 Rdn. 66; Schumacher, Die Partnerschaftsgesellschaft mit beschränkter Berufshaftung für Rechtsanwälte, S. 24/48/131; Friedel, AnwZert HaGesR 18/2013, Anm. 1; Hellwig, Anwaltsblattgespräch mit Rechtsanwalt Dr. Nicolas Lührig, AnwBl 2012, 345 (346); Henssler, AnwBl 2014, 96 (98); Hirtz, ZAP Fach 15, 607 (614); Kilian, AnwBl 2012, 957; Kraft, ZNotP 2013, 242 (244); Leitzen, DNotZ 2013, 596 (601); Lieder, NotBZ 2014, 128; Linardatos, VersR 2013, 1488 (1494); Ruppert, DStR 2013, 1623 (1628); Salger, DB 2012, 1794 (1796); Seibert, DB 2013, 1710 (1713); Schüppen, WpG 2013, 1193 (1196); Schulze, jurisPR-HaGesR 10/2012, Anm. 1. 17 Gaier/Wolf/Göcken/Keller, § 51a BRAO Rdn. 20; Henssler/Strohn/Hirtz, § 8 PartGG Rdn. 28/32; Michalski/Römermann/Römermann, § 8 PartGG Rdn. 118; Schwerdtfeger/Wegner/Bonacker, S. 2175 Rdn. 66; Beck’sches Formularbuch für die Anwaltskanzlei/Henssler, B. I. 3. Anm. 5; Fleischhauer/Preuß/Solveen, S. 288; Kölner Handbuch Gesellschaftsrecht/ S. Thouet, Kapitel 1 Rdn. 415; Praxis des Handels- und Gesellschaftsrechts/Kesseler, Teil 2 Rdn. 1217; Weise/Krauß/Giehl, 7.3.2.1 Rdn. 23; Vollkommer/Greger/Heinemann/Heinemann, Anwaltshaftungsrecht, § 22 Rdn. 10b; Bachmann/Schaloske, PHi 2013, 202 (203); Bauer, BRAK 2013, 202 (204); Dahns, NJW-Spezial 2013, 446; Friedel, AnwZert HaGesR 18/2013, Anm. 1; Gilgan, KP 2013, 135; Grunewald, GWR 2013, 393; Hirtz, ZAP Fach 15, 607 (614); Kilian, notar 2014, 14 (16); Kraft, ZNotP 2013, 242 (244); Linardatos, VersR 2013, 1488 (1494); Ruppert, DStR 2013, 1623 (1628); Schüppen, WpG 2013, 1193 (1196); Schumm, StuB 2013, 740 f.; Sommer/Treptow, NJW 2013, 3269 (3270); Tröger/Pfaffinger, JZ 2013, 812 (814); Ulmer, AnwBl 2014, 806 (807); Uwer/Roeding, AnwBl 2013, 483; Willerscheid, NWB 2013, 2490 (2494).

7. Kap.: Zusammenfassung und Ausblick

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Nach allgemeiner Meinung haftet die PartG mbB aufgrund ihrer Rechtsfähigkeit gemäß § 7 Abs. 2 PartGG in Verbindung mit § 124 HGB18 selbst,19 sie kann aber gemäß § 52 Abs. 1 S. 2 BRAO ihre Haftung vertraglich beschränken.20 Eine solche vertragliche Haftungsbegrenzung ist nach zutreffender Ansicht auch für eine PartG mbB sinnvoll und wichtig, um das Gesellschaftsvermögen selbst zu schützen.21 Im Einklang mit einem Teil der Literatur ist aber der für PartG mbB von § 52 Abs. 1 S. 1 Nr. 2 BRAO geforderte Versicherungsschutz zu kritisieren.22 Dieser für die Haftungsbeschränkungsvereinbarung nach § 52 Abs. 1 S. 1 Nr. 2 BRAO erforderliche Versicherungsschutz liegt gemäß § 52 Abs. 1 S. 1 Nr. 2 BRAO bei der vierfachen Mindestversicherungssumme, sodass PartG mbB über eine Versicherungssumme von mindestens 10.000.000 Euro verfügen müssen, um ihre Haftung hiernach zu begrenzen.23 Angesichts der Prämienkosten und der Tatsache, dass dieser Versicherungssumme häufig kein entsprechendes Haftungsrisiko gegenüberstehe,24 wäre eine Begrenzung der für § 52 Abs. 1 S. 1 Nr. 2 BRAO erforderlichen Versicherungssumme, z. B. auf 5.000.000 Euro, wie es bereits von der Literatur gefordert wurde, sinnvoll.25

18 Henssler/Prütting/Henssler, § 7 PartGG Rdn. 4; Handbuch der Anwaltshaftung/Rinkler, S. 158 Rdn. 424; Weise/Krauß/Giehl, 7.3.2.1 Rdn. 23; Kienzler, Die Partnerschaftsgesellschaft mit beschränkter Berufshaftung (PartG mbB) als gesetzgeberische Zwischenstation der Liberalisierung des Gesellschaftsrechts Freier Berufe, S. 175; Schumacher, Die Partnerschaftsgesellschaft mit beschränkter Berufshaftung für Rechtsanwälte, S. 29; Kraft, ZNotP 2013, 242; Lohbeck, JSE 2013, 5 (10); vor Einführung der PartG mbB zur Partnerschaftsgesellschaft BTDrucks. 12/6152, S. 9 li. Sp. 19 Henssler/Prütting/Henssler, § 7 PartGG Rdn. 4; Weise/Krauß/Giehl, 7.3.2.1 Rdn. 23; Kraft, ZNotP 2013, 242 f.; Lohbeck, JSE 2013, 5 (10). 20 Zur Möglichkeit der Haftungsbegrenzung nach § 52 BRAO bei der PartG mbB: BTDrucks. 17/10487, S. 15 re. Sp.; Beck’sches Formularbuch für die Anwaltskanzlei/Henssler, B. I. 3. Anm. 32; Kienzler, Die Partnerschaftsgesellschaft mit beschränkter Berufshaftung (PartG mbB) als gesetzgeberische Zwischenstation der Liberalisierung des Gesellschaftsrechts Freier Berufe, S. 114; Salamon, Mein Weg in die Selbstständigkeit – Steuern und Recht, S. 23; Bachmann/Schaloske, PHi 2013, 202 (203); Bauer, BRAK-Mitt. 2013, 202 (205); Gladys, DStR 2012, 2249 (2251); Gladys, DStR 2013, 2416 (2417); Gladys, DStR 2014, 2596 (2602); Hirtz, ZAP Fach 15, 607 (615); Leuering, NZG 2013, 1001 (1003); Offermann-Burckart, AnwBl 2014, 474 (479); Pestke/Michel, Stbg 2013, 366 (369); Ring, WM 2014, 237 (242); Römermann/Dibbelt, Berater-Beilage zum Mandantenrundschreiben des Stollfuß-Verlages 7/ 2012; Ruppert, DStR 2013, 1623 (1628); Schumm, StuB 2013, 740 (743); Ulmer, AnwBl 2014, 806 (809/813); Uwer/Roeding, AnwBl 2013, 309 (310); Bundesrechtsanwaltskammer, Merkblatt zur PartGmbB, abrufbar unter http://www.brak.de/zur-rechtspolitik/national/berufs recht/partnerschaftsgesellschaft/merkblatt-partgmbb/ (letzter Abruf: 04. 10. 2014). 21 Ruppert, DStR 2013, 1623 (1628). 22 Henssler, AnwBl 2014, 762 (767). 23 Henssler, AnwBl 2014, 762 (767). 24 Henssler, AnwBl 2014, 762 (767). 25 Henssler, AnwBl 2014, 762 (767).

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7. Kap.: Zusammenfassung und Ausblick

Die Haftung ist bei der PartG mbB nach zutreffender Ansicht janusköpfig.26 Den Gläubigern haftet im Falle von Schäden wegen fehlerhafter Berufsausübung gemäß dem neu eingeführten § 8 Abs. 4 S. 1 PartGG lediglich das Gesellschaftsvermögen der PartG mbB.27 Voraussetzung für diese Beschränkung nach § 8 Abs. 4 S. 1 PartGG ist nach absolut herrschender Meinung nur das Unterhalten der durch Gesetz vorgegebenen Berufshaftpflichtversicherung.28 Nicht unter die Haftungsbeschränkung des § 8 Abs. 4 PartGG fallen allerdings, wie in der Literatur zutreffend dargestellt, unter anderem Forderungen aus solchen Rechtsgeschäften, die mit der freiberuflichen Leistungserbringung an sich nicht in Verbindung stehen.29 Die Partner haften demnach gemäß § 8 Abs. 1 PartGG für diese Verbindlichkeiten persönlich.30 26 Deutscher Richterbund, Stellungnahme zum Referentenentwurf PartG mbB vom März 2012, abrufbar unter http://www.drb.de/cms/fileadmin/docs/Stellungnahmen/DRB_120313_ Stn_Nr_11_RefE_Partnerschaftsgesellschaft.pdf (letzter Abruf: 04. 10. 2014), S. 4; Schumacher, Die Partnerschaftsgesellschaft mit beschränkter Berufshaftung für Rechtsanwälte, S. 32. 27 BT-Drucks. 17/10487, S. 17; Gaier/Wolf/Göcken/Keller, § 51a BRAO Rdn. 13; Gaier/ Wolf/Göcken/Tauchert/Dahns, § 52 BRAO Rdn. 33a; Fleischhauer/Preuß/Solveen, S. 268; Münchener Handbuch des Gesellschaftsrechts Band 1/Salger, § 45a Rdn. 17; Weise/Krauß/ Giehl, 7.3.2.1 Rdn. 23; Fitzner, Der Patentanwalt, S. 37 Rdn. 170; Römermann/Dibbelt, PartG und PartG mbB – was bringt die neue Rechtsformvariante?, S. 53; Römermann/Jähne, PartG und PartG mbB, S. 48; Vollkommer/Greger/Heinemann/Heinemann, Anwaltshaftungsrecht, § 22 Rdn. 10d; George/Schmolinske/Wiedenhaupt, PFB 2013, 342; Gluth/Rund, AO-StB 2014, S3 (S25); Gluth/Rund, ErbStB 2014, S3 (S25); Gluth/Rund, EStB 2014, S3 (S25); Gluth/Rund, GmbH-StB 2014, S3 (S25); Gluth/Rund, UStB 2014, S3 (S25); Henssler, AnwBl 2014, 96 (97); Ring, WM 2014, 237 (239); Römermann/Jähne, BB 2015, 579 (583); Römermann/Jähne, NWB 2014, 1376 (1377 f.); Römermann/Praß, Stbg 2012, 319 (325); Schumm, StuB 2013, 740 (741); Sommer/Treptow, NJW 2013, 3269 (3271); Ulmer, AnwBl 2014, 806 (808); Tröger/Pfaffinger, JZ 2013, 812 (813 f.); Wälzholz, DStR 2013, 2637 (2638); Willerscheid, NWB 2013, 2490 (2491); Wischemeyer/Honisch, NJW 2014, 881 (883); Bundesrechtsanwaltskammer, Merkblatt zur PartGmbB, abrufbar unter http://www.brak.de/zur-rechtspolitik/national/berufsrecht/partner schaftsgesellschaft/merkblatt-partgmbb/ (letzter Abruf: 04. 10. 2014), Punkt 6. 28 Baumbach/Hopt/Roth, Anh § 160 Rdn. 60; Fleischhauer/Preuß/Solveen, S. 268/288; Weise/Krauß/Giehl, 7.3.2.1 Rdn. 23; Henssler, AnwBl 2014, 96; Kilian, NJW 2014, 1499 (1503). 29 Fleischhauer/Preuß/Solveen, S. 268; Kilian, MDR 2013, 1137 (1139); Seibert, DB 2013, 1710 (1711); Tröger/Pfaffinger, JZ 2013, 812 (814); Werner, StBW 2013, 715 (717); Bundesrechtsanwaltskammer, Merkblatt zur PartGmbB, abrufbar unter http://www.brak.de/zurrechtspolitik/national/berufsrecht/partnerschaftsgesellschaft/merkblatt-partgmbb/ (letzter Abruf: 04. 10. 2014), Punkt 6; Institut für freie Berufe Nürnberg, Gründungsinformation Nr. 4, Die Partnerschaftsgesellschaft, Partnerschaftsgesellschaft mit beschränkter Berufshaftung (Gesetzentwurf), abrufbar unter http://www.ifb.uni-erlangen.de/fileadmin/ifb/doc/publikationen/ gruendungsinfos/04_partnerschaftsgesellschaft.pdf (letzter Abruf: 07. 10. 2014), S. 8. 30 Römermann, Anmerkung zu OLG Nürnberg, Beschluss v. 05. 02. 2014, Az.: 12 W 351/ 14, BB 2014, 534 (535); Henssler/Prütting/Henssler, § 8 PartGG Rdn. 62; Gaier/Wolf/Göcken/ Keller, § 51a BRAO Rdn. 13; Beck’sches Formularbuch für die Anwaltskanzlei/Henssler, B. I. 1.; Münchener Handbuch des Gesellschaftsrechts Band 1/Salger, § 45a Rdn. 10; Westermann/ Wertenbruch/Wertenbruch, § 34a Rdn. 994 f.; Römermann/Dibbelt, PartG und PartG mbB – was bringt die neue Rechtsformvariante?, S. 52; Römermann/Jähne, PartG und PartG mbB, S. 47; Stehle/Stehle/Leuz, Die rechtlichen und steuerlichen Wesensmerkmale der verschiedenen Gesellschaftsformen, S. 77; Weinbeer, in: Kluth: Jahrbuch des Kammer- und Berufsrechts

7. Kap.: Zusammenfassung und Ausblick

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Umstritten sind die Haftungsgrundsätze, die auf Mandate anzuwenden sind, welche nach einem Wechsel von einer GbR bzw. Partnerschaftsgesellschaft in eine PartG mbB von der PartG mbB fortgeführt werden.31 Vorzugswürdig ist aus rechtsdogmatischer Sicht im Einklang mit einer Ansicht in der Literatur, gemäß § 225c UmwG in Verbindung mit § 224 UmwG analog von einer fünfjährigen Nachhaftung auszugehen,32 denn die PartG mbB sei im Hinblick auf die Haftungsbeschränkung für berufliche Fehler gemäß § 8 Abs. 4 PartGG einer Kapitalgesellschaft vergleichbar.33 Zudem gebe es keinen Vertrauensschutzgrundsatz, der besagen würde, dass die Haftungsstruktur einer Gesellschaft stets unverändert bleibe.34 Angesichts dieser begrenzten Haftung der Partner bei der PartG mbB ist der Gläubigerschutz von besonderer Bedeutung. Für die PartG mbB existieren keine Vorschriften zur Kapitalbindung.35 Eine Anwendung der Grundsätze der Existenzvernichtungshaftung auf die PartG mbB ist entgegen der herrschenden Meinung36 abzulehnen.37 Jedoch sind die Gläubiger durch die vorgeschriebene Berufshaftpflichtversicherung und die Namensvorschriften weitgehend geschützt. Lediglich 2011, S. 367 (381); Brügge, KP 2012, 176; Chab, AnwBl 2014, 137 (139); Ehlers, NWB 2013, 1413 (1414); Ewer, AnwBl 2010, 857; Gluth/Rund, AO-StB 2014, S3 (S24); Gluth/Rund, ErbStB 2014, S3 (S24); Gluth/Rund, EStB 2014, S3 (S24); Gluth/Rund, GmbH-StB 2014, S3 (S24); Gluth/Rund, UStB 2014, S3 (S24); Grunewald, GWR 2013, 393; Henssler, AnwBl 2014, 96 (97); Kilian, MDR 2013, 1137 (1139); Römermann/Praß, NZG 2012, 601 (603); Römermann/Praß, Stbg 2012, 319 (325); Ruppert, DStR 2013, 1623 (1624); Schumm, StuB 2013, 740 (741); Seibert, DB 2013, 1710 (1711); Ulmer, AnwBl 2014, 806 (807); Willerscheid, NWB 2013, 2490 (2491); Wirtschaftsprüferkammer, Die wichtigsten Fragen und Antworten zur PartGmbB aus Sicht des WP/vBP (Stand: 26. 07. 2013), abrufbar unter http://www.wpk.de/mit glieder/praxishinweise/partgmbb/ (letzter Abruf: 04. 10. 2014), S. 3. 31 Grunewald, NJW 2014, 3699; auch die Wirtschaftsprüferkammer wagt es nicht, eine Prognose darüber abzugeben, wie wohl die Gerichte letztlich entscheiden könnten, vgl. Wirtschaftsprüferkammer, Die wichtigsten Fragen und Antworten zur PartGmbB aus Sicht des WP/vBP (Stand: 26. 07. 2013), abrufbar unter http://www.wpk.de/mitglieder/praxishinweise/ partgmbb/ (letzter Abruf: 04. 10. 2014), S. 3. 32 Henssler/Prütting/Henssler, § 8 PartGG Rdn. 66. 33 Tröger/Pfaffinger, JZ 2013, 812 (814). 34 Riechert, AnwBl 2014, 266 (268). 35 Michalski/Römermann/Römermann, Einführung Rdn. 100 ff.; Römermann/Dibbelt, PartG und PartG mbB – was bringt die neue Rechtsformvariante?, S. 53; Römermann/Jähne, PartG und PartG mbB, S. 49; Römermann/Praß, NZG 2012, 601 (607); Römermann/Dibbelt, Berater-Beilage zum Mandantenrundschreiben des Stollfuß-Verlages 8/2012; Werner, StBW 2013, 715 (718). 36 So beispielsweise Michalski/Römermann/Römermann, § 8 PartGG Rdn. 115; Kienzler, Die Partnerschaftsgesellschaft mit beschränkter Berufshaftung (PartG mbB) als gesetzgeberische Zwischenstation der Liberalisierung des Gesellschaftsrechts Freier Berufe, S. 157 ff.; Römermann/Jähne, BB 2015, 579 (583); Römermann/Praß, NZG 2012, 601 (607 f.); Werner, StBW 2013, 715 (718). 37 MüKoBGB/Schäfer, § 8 PartGG Rdn. 46; Ulmer/Schäfer/Schäfer, § 8 PartGG Rdn. 46; Schumacher, Die Partnerschaftsgesellschaft mit beschränkter Berufshaftung für Rechtsanwälte, S. 200 f.; Schüppen, WPg 2013, 1193 (1202).

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7. Kap.: Zusammenfassung und Ausblick

für Mandanten mit hohen potentiellen Schadenssummen wäre es zur Einschätzung von Ausfallrisiken hilfreich, wenn sie sich, wie bereits im Gesetzgebungsverfahren vorgeschlagen, über die konkrete Versicherungssumme im Partnerschaftsregister informieren könnten.38 Eine Regelung, die eine Eintragung der konkreten Versicherungssumme vorsieht, sollte daher noch ins PartGG eingefügt werden. Dann könnten Mandanten, sofern die Versicherungssumme ihrer Einschätzung nach zu gering ist, eine Einzelfallversicherung39 anregen oder eine Haftungserweiterungsvereinbarung mit den beteiligten Partnern40 anstreben.

38 Vorgeschlagen im Gesetzgebungsverfahren durch Jünemann, wiedergegeben in Protokoll Nr. 101 (Deutscher Bundestag, 17. Wahlperiode, Rechtsausschuss [6. Ausschuss]), S. 35, zustimmend Kauder, wiedergegeben in Protokoll Nr. 101 (Deutscher Bundestag, 17. Wahlperiode, Rechtsausschuss [6. Ausschuss]), S. 36. 39 Zur Einzelfallversicherung Diller, AnwBl 2014, 2 (4). 40 Hierzu kritisch Diller, AnwBl 2014, 2 (5).

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Stichwortverzeichnis Aktiengesellschaft 45 ff. Berufshaftpflichtversicherung 127, 154 ff. Bilanzierungsvorschriften 152 ff. Briefkopf 87 ff. Bürgschaft 128 Dauermandate 133 ff. Deliktische Ansprüche 108 ff. Eintragung 91 ff. Erfüllungsansprüche 124 Existenzvernichtungshaftung 184 ff. Fehlerhafte Berufsausübung 110 f.

Partnerschaftsgesellschaft 33 ff. – Entstehungsgeschichte 33 ff. – Haftungsrisiken 39 f. – Schwierigkeiten mit der Partnerschaftsgesellschaft 35 ff. Partnerschaftsregister 89 ff. Partnerschaftsvertrag 76 ff. Persönliche Haftung 128 ff. Publizitätsvorschriften 152 ff. Rechtsanwaltskammer 95 f. Rechtsfolgenverweis 163 ff. Rechtsformvariante 22 ff. Rechtsnatur der PartG mbB 20 ff. Registergericht 91 f.

Gesellschaft bürgerlichen Rechts 29 ff. Gesellschaft mit beschränkter Haftung 40 ff. Gesetzgeberische Ziele 67 ff. Gläubigerschutz 146 ff.

Schäden 118 Schriftformerfordernis 76 f. Systematik des PartGG 132 f.

Haftungskonzentration auf die Bearbeiter 63 ff.

Unterhalten der Berufshaftpflichtversicherung 111 ff. Unternehmergesellschaft 43 ff.

Insolvenz 100, 128 ff., 191

Nachhaftung 139 ff. Name 78 ff., 183 f. Neugründung 70 ff.

Verbindlichkeiten der Partnerschaftsgesellschaft 105 ff. Versicherungsbescheinigung 89 ff. Verstoßprinzip 136 ff. Vertragliche Ansprüche 105 ff. Vertragliche Haftungsbeschränkung 58 ff., 99 ff. – Haftungsbeschränkung durch vorformulierte Vertragsbedingungen 61 ff. – Individualvertraglich 59 ff. Vorsatz 181 ff.

Offenlegungspflichten 170 ff.

Wissentliche Pflichtverletzungen 175 ff.

Juristische Person 27 f., 132 f. LLP 48 ff. Mindeststammkapital 149 Mindestversicherungssumme 156 ff.