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German Pages 936 [940] Year 2002
Die Hessische Passionsspielgruppe Edition im Paralleldruck Herausgegeben von Johannes Janota
Band II. Alsfelder Passionsspiel
Alsfelder Passionsspiel Frankfurter Dirigierrolle mit den Paralleltexten Weitere Spielzeugnisse Alsfelder Passionsspiel mit den Paralleltexten Herausgegeben von Johannes Janota Edition der Melodien von Horst Brunner
Max Niemeyer Verlag Tübingen 2002
Gedruckt mit Unterstützung des Förderungs- und Beihilfefonds der VG Wort.
Die Deutsche Bibliothek - CIP-Einheitsaufnahme Die hessische Passionsspielgruppe : Edition im Paralleldruck / hrsg. von Johannes Janota. - Tübingen : Niemeyer Bd. 2. Alsfelder Passionsspiel [u. a.]. - 2002 ISBN 3-484-19082-5 (Band 2) ISBN 3-484-19080-9 (Gesamtwerk) © Max Niemeyer Verlag GmbH, Tübingen 2002 Das Werk einschließlich aller seiner Teile ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung außerhalb der engen Grenzen des Urheberrechtsgesetzes ist ohne Zustimmung des Verlages unzulässig und strafbar. Das gilt insbesondere fur Vervielfältigungen, Übersetzungen, Mikroverfilmungen und die Einspeicherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen. Printed in Germany. Gedruckt auf alterungsbeständigem Papier. Satz: pagina GmbH, Tübingen Druck: AZ Druck und Datentechnik GmbH, Kempten Einband: Kunst- und Verlagsbuchbinderei Leipzig
Inhaltsverzeichnis
Einleitung zur Gesamtausgabe Danksagung Abgekürzt zitierte Literatur Die f r a n k f u r t e r Dirigierrolle< (FD) Einleitung
des des des des
VII XIV XV
Das >Alsfelder Spielerverzeichnis< (ASp) Edition
1
Das >Alsfelder Passionsspiel< (AP)
3 3
Einleitung
1. 2. 3. 4.
Paralleltexten
f r a n k f u r t e r Passionsspiels< (FP) >Alsfelder Passionsspiels< (AP) >Heidelberger Passionsspiels< (HP) f r a n k f u r t e r Osterspielfragments< (FOf)
Das >Fritzlarer Passionsspielfragment< (FrPf) Edition
Einleitung Text Die >Friedberger Dirigierrolle< (FdD) Edition
Einleitung Text Die >Alsfelder Dirigierrolle< (AD) Edition
Einleitung Text Die Alsfelder Einzelrollen Edition
Einleitung Die >Alsfelder Luziferrolle< (ALr) Die >Alsfelder Johannesrolle< (AJr)
121
123 125
Edition mit den
der des des des der der des der der
131 131
133 135 149 149
151 153
und
207
217
219 220 221 223 224
Paralleltexten
f r a n k f u r t e r Dirigierrolle< (FD) f r a n k f u r t e r Passionsspiels< (FP) >Heidelberger Passionsspiels< (HP) f r a n k f u r t e r Osterspielfragments< (FOf) Alsfelder Einzelrollen >Alsfelder Dirigierrolle< (AD) fritzlarer Passionsspielfragments* (FrPf) »Trierer Marienklage* (TMk) friedberger Dirigierrolle* (FdD)
225
Abdruck
der Prozessionsordnung des Bühnenplans
191
201 203
209
zur f r a n k f u r t e r Dirigierrolle< (FD) zum f r a n k f u r t e r Passionsspiel< (FP) zum >Alsfelder Passionsspiel< (AP) zum >Heidelberger Passionsspiel< (HP) zur >Trierer Marienklage< (TMk)
121
199
Zum Leittext 209 Zur Melodieaufzeichnung des Leittextes 213 Zur Melodieaufzeichnung der >Trierer Marienklage* . . 213 Prinzipien der Parallelisierung 213
Szenenübersichten
6
197 197 198
199
Einleitung Text
3
1. Zum Leittext 2. Prinzipien der Parallelisierung Edition mit den
Die >AIsfelder Barabbasrolle< (ABr) . Die >AIsfelder Kaufmannsrolle< (AKr) Die >AIsfelder Synagogarolle< (ASr) .
899 905
191
193 195 196
Abbildungen
V
907
Einleitung zur Gesamtausgabe
Einleitung zur Gesamtausgabe
im einzelnen Schwierigkeit bereitet, stellen sie doch auf Grund der Parallelen in Handlungsverlauf und Szenengestaltung sowie im Blick auf die textlichen Bezüge eine unübersehbare und in der Forschung auch anerkannte Einheit dar. Zu dieser Gruppe gehören folgende Texte als Hauptzeugen, die zugleich die Spannweite zwischen Spielund Lesehandschrift abdecken:
Die Ausgabe verfolgt eine doppelte, nämlich eine editorische und eine textgeschichtlich orientierte Zielsetzung. Der berechtigten Forderung nach Ersatz der verdienstvollen, aber heute völlig veralteten Drameneditionen aus dem 19. Jahrhundert, auf denen die Erforschung der spätmittelalterlich-frühneuzeitlichen Spieltexte bis heute zu einem Gutteil gründet, wird durch Neuausgaben der rheinfränkisch-hessischen Passionsspiele nachgekommen. Gleichzeitig bemüht sich die Neuausgabe, diese wichtigen Dramentexte nicht jeweils für sich zu präsentieren, sondern sie untereinander in einen textgeschichdichen Zusammenhang zu stellen. Die Unangemessenheit isolierter Spieltexteditionen von eindeutig verwandten Texten einer Spiellandschaft und ihre problematischen Auswirkungen auf die interpretatorische Erschließung der einzelnen Werke ist seit langer Zeit erkannt, ihr wurde aber bei spätmittelalterlichen geistlichen Spielen bislang lediglich mit Konkordanzen begegnet. Solchen unbestritten nützlichen Unternehmungen sind freilich enge Grenzen bei der interpretatorischen Arbeit gesetzt. Ein Hauptproblem dabei ist die - über das Nichterfassen der Grauzonen von Parallelität hinausgehende — prinzipielle Unscharfe der Konkordanzen: Sie lassen den Eigenwert der einzelnen Spiele nicht zur Geltung kommen, der Handlungsverlauf und die Szenenstrukturen bleiben letztlich unklar, und deshalb wird die Spezifik der redaktionellen Gestaltung immer nur in Ansätzen sichtbar. Ein solches Verfahren birgt auch die Gefahr in sich, stemmatologische Zusammenhänge zu suggerieren, die einer textgeschichtlichen Kritik nicht standhalten. Die konkrete Textarbeit wird schließlich ganz erheblich dadurch erschwert, daß für die einzelnen Textrealisationen meist Ausgaben sehr unterschiedlicher Qualität beigezogen werden müssen. Diesen Mißlichkeiten versucht der hier vorgelegte Paralleldruck zu begegnen. Das dazu entwickelte Editionsmodell setzt zwar vergleichbare Uberlieferungskomplexe voraus, die dabei erzielten textgeschichtlichen Einblicke können jedoch paradigmatisch eine Vorstellung von Textkonstanz und -varianz im Detail, von der Bandbreite bei der U m - und Neugestaltung innerhalb des Handlungsverlaufs und der Szenenstruktur auch bei den vielen Texten geben, bei denen die Uberlieferungslage weniger günstig ist. Für eine solche exemplarische Dokumentation auf editorischer Ebene eignet sich in besonderer Weise die Gruppe der rheinfränkischhessischen Passionsspiele. Sie zeichnet sich vor den Tiroler Spielen und den Spielen aus dem alemannischen Raum durch den frühen Beginn der Spieltradition im 14. Jahrhundert und die relativ lange Zeitspanne der Texttradition bis ins frühe 16. Jahrhundert aus.1 Gleichwohl sind die Spiele in einem geographisch begrenzten Bereich zu lokalisieren. Obwohl diese Spielgruppe nicht die Geschlossenheit des Tiroler Spielkreises zeigt, und obwohl eine Filiation der westmitteldeutschen Spiele
FD
»Frankfurter Dirigierrolle< Frankfurt a. M., Stadt- und Universitätsbibliothek Ms. Barth. 178 (Ausst. 29), Pergamentrolle (aus acht Stücken zusammengeklebt), 436 X 18,5 - 20 cm, einspaltig, 1. Hälfte 14. Jh., rheinfränkisch: vermutlich in Frankfurt a. M. entstanden 2 »Frankfurter Passionsspiel
Alsfelder Passionsspiel< Kassel, Gesamthochschulbibliothek, Landesbibliothek und Murhardsche Bibliothek der Stadt Kassel, 2° Ms. poet, et roman. 18, Bl. l'-81 v (einschließlich Prozessionsordnung [APPo] der Spieler, Bl. 81 r/v , und Bühnenplan für den dritten Spieltag, Bl. 81v), Papier, 84 Blätter, 44 X 16 cm, einspaltig, Noten, 15. Jh. mit Zusätzen verschiedener Hände bis 1517, rheinfränkisch: vermutlich in Friedberg entstanden, Anfang 16. Jh. in Alsfeld4 »Heidelberger Passionsspiel
Alsfelder Barabbasrolle< (ABr) schrieb, zwischen d e n J a h r e n 1511 u n d 1517, d e m Z e i t p u n k t der letzten Spielnachricht (s. u.), mit d e m T e x t beschäftigt war. D i e Spielnachrichten, die zur zeitlichen Schichtung der Textgenese beigezogen w u r d e n , finden sich auf der Vorderseite des ehemaligen Titelblattes (Bl. I") v o n 1 H a n d aufgezeichnet: 1 5
— unmittelbar nach V. 7997) auf einer e i n g e h e f t e t e n Lage v o n 4 D o p pelblättern (Bl. 80 e -80 k ). 1 0 Diese E r w e i t e r u n g e n (mit A u s n a h m e der Ergänzungen z u m Teufelsspiel) w e r d e n in der Spielnachricht f ü r das Jahr 1511 auf der Vorderseite des ehemaligen Titelblattes (s. u.) explizit genannt. D a m i t ist ein terminus ante quem gegeben. Solange der B e g i n n v o n Hiiltschers Schreibtätigkeit mit d e m Jahr 1507 nicht revidiert w e r d e n m u ß , ergibt sich daraus ein terminus post quem. D e n E r w e i t e r u n g e n des Grundtextes d u r c h die B-Fassung Hiiltschers zeitlich nahe stehen die E r w e i t e r u n g e n v o n der H a n d D , die auch i m Schriftduktus der Bastarda d e m B-Schreiber ähneln. D e n n bereits die Spielnachricht f ü r das J a h r 1511 n e n n t die Aussendung der Apostel (vor V. 7998 - nach V. 8059), eine E r w e i t e r u n g der H a n d D auf Bl. 82*-83 r . A u f Bl. 80 lv der e i n g e h e f t e t e n Lage v o n 4 D o p p e l blättern (Bl. δΟ'-δΟ"1)11 steht die zweite größere D - E r g ä n z u n g : die Klage des M o n d e s u n d der Sterne ü b e r d e n T o d Jesu (vor V. 6 3 2 0 - 6 3 5 1 ) ; darauf verweist H a n d Β m i t der Beischrift nach V. 6319 RA Z u d e m ergänzt D die B - E r w e i t e r u n g mit der B e r a t u n g der T e u f e l gegen Jesus nach V. 459 u m 4 Verse. D a z u k o m m e n kurze Zusätze z u m Α - T e x t : so die Passage nach V. 5739—5747 auf d e m eingehefteten u n d zusätzlich angeklebten Zettel Bl. 60 a u n d die drei Einschübe nach V. 6 6 2 0 - 6 6 5 2 auf d e m eingehefteten Zettel Bl. 70 a . 12 D i e j ü n g s t e Stufe der Spieltextausformung stellt o f f e n k u n d i g die E r w e i t e r u n g u m den Salbenkauf (nach V. 7482 — nach V. 7631) d u r c h d e n Schreiber C dar; diese Szene ist in der Spielnachricht f ü r 1511 (s. u.) n o c h nicht genannt. 1 3 A u c h auf diese E r g ä n z u n g in F o r m einer eingehefteten Lage v o n zwei Doppelblättern (Bl. 80 a -80 d ; Wasserzeichen: 1516) verweist der Schreiber Β zu Beginn seines schon f r ü h e r eingefügten Erweiterungstextes (vor V. 7 6 3 2 - 7 9 9 7 ) . D e r C - S c h r e i b e r selbst bringt a m E n d e der e i n g e h e f t e t e n Lage auf Bl. 80 dr n o c h d e n kurzen Einschub (zum Α - T e x t ) nach V. 7 4 5 4 - 7 4 7 2 . Beide C - E i n schübe in einer gut lesbaren Bastarda basieren auf der >Alsfelder K a u f mannsrolle< (AKr) u n d der >Alsfelder Synagogarolle< (ASr), die v o n der H a n d Β als Textvorlage f u r C geschrieben w o r d e n sind. 14 Schließlich beabsichtigte der C - S c h r e i b e r n o c h , die B - E r w e i t e r u n g der B e r a t u n g der T e u f e l gegen Jesus (nach V. 3 5 1 - 4 5 9 ) - w i e die N a m e n Machdancz, Zegenbart, Leuiatan als Beischrift auf Bl. 4 br zeigen - u m drei Teufelsrollen zu ergänzen, f ü r die i m >Alsfelder Spielerverzeichnis< (ASp) auch N a m e n g e n a n n t sind. Diese B e o b a c h t u n g e n d e u t e n darauf hin, daß der C - S c h r e i b e r , der auch die >Alsfelder Dirigierrolle< (AD), das >Alsfelder Spielerverzeichnis< (ASp), die >Alsfelder Johannesrolle
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