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German Pages 591 [592] Year 2004
D i e Hessische Passionsspielgruppe Edition im Paralleldruck Herausgegeben von Johannes Janota
Band III. Heidelberger Passionsspiel
Heidelberger Passionsspiel Mit den Paralleltexten der frankfurter Dirigierrolle< des frankfurter Passionsspiels< des >Alsfelder Passionsspiels< und des >Fritzlarer Passionsspielfragments< Herausgegeben von Johannes Janota
Max Niemeyer Verlag Tübingen 2004
Gedruckt mit Unterstützung des Förderungs- und Beihilfefonds der V G Wort.
Redaktion: Klaus Vogelgsang
Bibliographische Informationen der Deutschen Bibliothek Die Deutsche Bibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen N a tionalbibliographie; detaillierte bibliographische Daten sind im Internet über http://dnb.ddb.de
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ISBN 3-484-19083-3 (Band 3) ISBN 3-484-19080-9 (Gesamtwerk) © Max Niemeyer Verlag G m b H , Tübingen 2004 http: //www. niemeyer. de Das W e r k einschließlich aller seiner Teile ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung außerhalb der engen Grenzen des Urheberrechtsgesetzes ist ohne Zustimmung des Verlages unzulässig und strafbar. Das gilt insbesondere für Vervielfältigungen, Übersetzungen, Mikroverfilmungen und die Einspeicherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen. Printed in Germany. Gedruckt auf alterungsbeständigem Papier. Satz: pagina G m b H , Tübingen Druck: A Z Druck und Datentechnik G m b H , Kempten Einband: Kunst- und Verlagsbuchbinderei Leipzig
Inhaltsverzeichnis
Einleitung zur Gesamtausgabe . Danksagung Abgekürzt zitierte Literatur
Das >Heidelberger Passionsspiel< (HP) Einleitung
1. Zum Leittext 2. Prinzipien der Parallelisierung Szenenübersichten
zur frankfurter DirigierrolIe< (FD) . zum frankfurter Passionsspiel· (FP) zum >Alsfelder Passionsspiel· (AP) zum >Heidelberger Passionsspiel< (HP)
VII XIV XV
1 3 3 5 7 9
10 11 13
Edition mit den Paralleltexten
der des des des
frankfurter Dirigierrolle< (FD) frankfurter Passionsspiels< (FP) >Alsfelder Passionsspiels< (AP) fritzlarer Passionsspielfragments< (FrPf)
Abbildungen
V
15 573
Einleitung zur Gesamtausgabe
Einleitung zur Gesamtausgabe
Die Ausgabe verfolgt eine doppelte, nämlich eine editorische und eine textgeschichtlich orientierte Zielsetzung. Der berechtigten Forderung nach Ersatz der verdienstvollen, aber heute völlig veralteten Drameneditionen aus dem 19. Jahrhundert, auf denen die Erforschung der spätmittelalterlich-frühneuzeitlichen Spieltexte bis heute zu einem Gutteil gründet, wird durch Neuausgaben der rheinfränkisch-hessischen Passionsspiele nachgekommen. Gleichzeitig bemüht sich die Neuausgabe, diese wichtigen Dramentexte nicht jeweils für sich zu präsentieren, sondern sie untereinander in einen textgeschichtlichen Zusammenhang zu stellen. Die Unangemessenheit isolierter Spieltexteditionen von eindeutig verwandten Texten einer Spiellandschaft und ihre problematischen Auswirkungen auf die interpretatorische Erschließung der einzelnen Werke ist seit langer Zeit erkannt, ihr wurde aber bei spätmittelalterlichen geistlichen Spielen bislang lediglich mit Konkordanzen begegnet. Solchen unbestritten nützlichen Unternehmungen sind freilich enge Grenzen bei der interpretatorischen Arbeit gesetzt. Ein Hauptproblem dabei ist die - über das Nichterfassen der Grauzonen von Parallelität hinausgehende - prinzipielle Unschärfe der Konkordanzen: Sie lassen den Eigenwert der einzelnen Spiele nicht zur Geltung kommen, der Handlungsverlauf und die Szenenstrukturen bleiben letzdich unklar, und deshalb wird die Spezifik der redaktionellen Gestaltung immer nur in Ansätzen sichtbar. Ein solches Verfahren birgt auch die Gefahr in sich, stemmatologische Zusammenhänge zu suggerieren, die einer textgeschichtlichen Kritik nicht standhalten. Die konkrete Textarbeit wird schließlich ganz erheblich dadurch erschwert, daß für die einzelnen Textrealisationen meist Ausgaben sehr unterschiedlicher Qualität beigezogen werden müssen. Diesen Mißlichkeiten versucht der hier vorgelegte Paralleldruck zu begegnen. Das dazu entwickelte Editionsmodell setzt zwar vergleichbare Uberlieferungskomplexe voraus, die dabei erzielten textgeschichdichen Einblicke können jedoch paradigmatisch eine Vorstellung von Textkonstanz und -varianz im Detail, von der Bandbreite bei der U m - und Neugestaltung innerhalb des Handlungsverlaufs und der Szenenstruktur auch bei den vielen Texten geben, bei denen die Uberlieferungslage weniger günstig ist. Für eine solche exemplarische Dokumentation auf editorischer Ebene eignet sich in besonderer Weise die Gruppe der rheinfränkischhessischen Passionsspiele. Sie zeichnet sich vor den Tiroler Spielen und den Spielen aus dem alemannischen Raum durch den frühen Beginn der Spieltradition im 14. Jahrhundert und die relativ lange Zeitspanne der Texttradition bis ins frühe 16. Jahrhundert aus.1 Gleichwohl sind die Spiele in einem geographisch begrenzten Bereich zu lokalisieren. Obwohl diese Spielgruppe nicht die Geschlossenheit des Tiroler Spielkreises zeigt, und obwohl eine Filiation der westmitteldeutschen Spiele
im einzelnen Schwierigkeit bereitet, stellen sie doch auf Grund der Parallelen in Handlungsverlauf und Szenengestaltung sowie im Blick auf die textlichen Bezüge eine unübersehbare und in der Forschung auch anerkannte Einheit dar. Zu dieser Gruppe gehören folgende Texte als Hauptzeugen, die zugleich die Spannweite zwischen Spielund Lesehandschrift abdecken: FD
f r a n k f u r t e r Dirigierrolle< Frankfurt a. M., Stadt- und Universitätsbibliothek Ms. Barth. 178 (Ausst. 29), Pergamentrolle (aus acht Stücken zusammengeklebt), 436 x 18,5 — 20 cm, einspaltig, 1. Hälfte 14. Jh., rheinfränkisch: vermutlich in Frankfurt a. M. entstanden 2 f r a n k f u r t e r Passionsspiel< Frankfurt a. M„ Stadtarchiv Barth. Bücher VI 63, Bl. l r 8Γ, Papier, 91 Blätter, 2 9 , 5 x 1 0 , 5 cm, einspaltig, 1493 wohl vom Frankfurter Gerichtsschreiber Johannes Kremer angefertigt (Spielschluß fehlt), rheinfränkisch: Frankfurt a. M. 3
FP
AP
>Alsfelder Passionsspiel< Kassel, Gesamthochschulbibliothek, Landesbibliothek und Murhardsche Bibliothek der Stadt Kassel, 2° Ms. poet, et roman. 18, Bl. l - 8 1 v (einschließlich Prozessionsordnung [APPo] der Spieler, Bl. 81 r/v , und Bühnenplan für den dritten Spieltag, Bl. 81"), Papier, 84 Blätter, 44 X 16 cm, einspaltig, Noten, 15. Jh. mit Zusätzen verschiedener Hände bis 1517, rheinfränkisch: vermudich in Friedberg entstanden, Anfang 16. Jh. in Alsfeld4 >Heidelberger Passionsspiel
Fritzlarer Passionsspielfragment< Fritzlar, Dombibliothek Ms. 125/30, Papier, zwei Doppelblätter aus einer Lage, 30 X 10,5 cm, einspaltig, um 1460, rheinfränkisch 7 >Friedberger Dirigierrolle< verschollen, Papier, 30 Blätter, Schmalfolio, 15. Jh., rheinfränkisch: vermutlich in Friedberg entstanden 8 >Alsfelder Dirigierrolle< Alsfeld, Museum der Stadt, Verschiedenes IV, Bl. l - 4 2 r , Papier, 45 Blätter, 33 X 11 cm, einspaltig, Anfang 16. Jh., rheinfränkisch: Alsfeld (Schreiber C von AP als Hauptund Schreiber Β von AP als Nebenhand) 9 >Alsfelder Spielerverzeichnis< Alsfeld, Museum der Stadt, Pfarrarchiv I Urkunden 14, Papier, zwei Doppelblätter (stark beschädigt), (ursprünglich) ca. 33 X 11 cm, zweispaltig (links: Rollenbezeichnungen, rechts: Spielernamen), Anfang 16. Jh., rheinfränkisch: Alsfeld (Schreiber C von AP)10 >Alsfelder Barabbasrolle< In AP zwischen Bl. 45 und 46 eingeklebter Zettel, Papier, 1 1 x 9 cm, einspaltig, Anfang 16. Jh., rheinfränkisch: Alsfeld (Schreiber C von AP)11
AKr/ ASr
ALr
TMk
>Erlösung< Heilsgeschichtliche epische Dichtung vom Beginn des 14. Jh., die im Passions- und Osterteil textlich u.a. auf die f r a n k f u r t e r Dirigierrolle< eingewirkt hat. 16 MAWg >Marburger Weltgerichtsspiel· Marburg, Universitätsbibliothek Ms. 532, Papier, sechs Doppelblätter aus zwei aufeinanderfolgenden Lagen (inneres Doppelblatt fehlt jeweils; fehlende Blätter auch zwischen den beiden Lagen), 23,5 χ 7—10 cm (Einbandmakulatur), einspaltig, um 1460/70, mittelhessisch17
Ausgabe: HELMUT LOMNITZER, Ein T e x t f u n d zur Frankfurter Dirigierrolle. In: Deutsche 12
u n d NIGEL F. PALMER. T ü b i n g e n 1988, S. 5 9 0 - Í 0 8 (Textabdruck: S. 6 0 1 - 6 0 4 ; Abbil-
Spielgruppe. In: Archiv f ü r hessische Geschichte u n d Altertumskunde. N e u e Folge 6 (1909; auch Dissertation Göttingen 1909) S. 1 - 2 0 6 (Textabdruck: S. 17-19). -
MANN, Katalog, N r . 43a (S. 116).
BERGMANN, K a t a l o g , N r . 4 (S. 4 1 f . ) ; C H . T R E U T W E I N ( A n m . 9 ) .
Ausgabe: KARL BRETHAUER, Bruchstücke eines hessischen Passionsspiels aus Fritzlar. In:
Ausgabe: E. W . ZIMMERMANN (Anm. 12) S. 19-21. - Literatur: BERGMANN, Katalog, N r . 5
14
Ausgabe: E. W . ZIMMERMANN (Anm. 12) S. 2 3 - 2 5 . - Literatur: BERGMANN, Katalog, N r . 8
15
Ausgabe: Trierer Marienklage u n d Osterspiel. C o d e x 1 9 7 3 / 6 3 der Stadtbibliothek Trier
(S. 4 2 f . ) ; C H . T R E U T W E I N ( A n m . 9 ) .
2
Literatur: HANSJÜRGEN LINKE, VL 2 (1980) Sp. 9 2 4 - 9 2 6 ; BERGMANN, Katalog, N r . 52 (S.
(S. 4 6 f . ) ; C H . T R E U T W E I N ( A n m . 9 ) .
129-131); BBRND NEUMANN, LitLex 4 (1989) S. 13f. Ausgabe: CHRISTOPH TREUTWEIN, Das Alsfelder Passionsspiel. Untersuchungen zu Ü b e r -
h g . v o n U R S U L A H E N N I G ( T e x t ) u n d ANDREAS T R A U B ( M e l o d i e n ) .
lieferung u n d Sprache. Edition der Alsfelder Dirigierrolle. Heidelberg 1987 (Germanische
(Litterae 91.) - Literatur: ULRICH MEHLER, 2 VL 9 (1995) Sp. 1050-1052; BERGMANN,
Bibliothek. 4. R e i h e : Texte) S. 2 8 0 - 3 6 5 . - Uteratur: HANSJÜRGEN LINKE, 2 VL 1 (1978) Ausgabe: ED. BECKER, Nachlese z u m Alsfelder Passionsspiel. In: Archiv f ü r hessische G e -
1990.
Vgl. dazu ROLF BERGMANN: Studien zu Entstehung u n d Geschichte der deutschen Passionsspiele des 13. u n d 14. Jahrhunderts. M ü n c h e n 1972 (Münstereche MittelalterSchriften 14) S. 136-170; URSULA HENNIG, 2 VL 2 (1980) Sp. 5 9 9 - 6 0 2 (Ausgaben).
schichte u n d Altertumskunde. N e u e Folge 7 (1910) S. 4 8 4 - 4 9 2 (Textabdruck: S. 486-489); NEUMANN, Geistliches Schauspiel, Bd. 1, S. 106-112. - Literatur: BERGMANN,
"Ausgabe:
Katalog, N r . 6 (S. 43f.); CH. TREUTWEIN (Anm. 9). 11
Göppingen
Katalog, N r . 158 (S. 345-347); BERND NEUMANN, LitLex 11 (1991) S. 417f. 16
Sp. 262; BERGMANN, Katalog, N r . 7 (S. 45f.). 10
Uteratur:
13
Li-
teratur. HANSJÜRGEN LINKE, 2 VL 2 (1980) Sp. 972; BERGMANN, Katalog, Nr. 53 (S. 131f.).
9
Ausgabe: ERNST WILHELM ZIMMERMANN, Das Alsfelder Passionsspiel u n d die Wetterauer
dungen: S. 605-608); vgl. auch die Corrigenda-Fassung des Verlags. - Literatur: BERG-
Zeitschrift f ü r deutsches Altertum 68 (1931) S. 1 7 - 3 1 (Textabdruck: S. 18-26). 8
Alsfeld, Museum der Stadt, Pfarrarchiv I Urkunden 14, Papier, Einzelblatt (Bl. l r / v : AKr, Bl. l v : ASr), 28,5 X 10,5 cm, einspaltig, Anfang 16. Jh., rheinfränkisch: Alsfeld (Schreiber Β von AP)13 >Alsfelder Luziferrolle* Alsfeld, Museum der Stadt, Pfarrarchiv I Urkunden 14, Papier, Einzelblatt (Rest eines Doppelblattes), 29 X 11 cm, einspaltig, Ende 15. oder Anfang 16. Jh., rheinfränkisch (Entstehung in Alsfeld unsicher)14 >Trierer Marienklage< Trier, Stadtbibliothek Hs. 1973/63, S. 1-19 (S. 19-30: >Trierer Osterspiel·), Papier, 27,5 X 20,5 cm, einspaltig, Noten, 1. Hälfte 15. Jh., mittelfränkisch-rheinfränkisch 15
Zu berücksichtigen sind weiterhin noch:
Handschriften 1100-1400. O x f o r d e r Kolloquium 1985. H g . v o n VOLKER HONEMANN
7
>Alsfelder Johannesrolle< Alsfeld, Museum der Stadt, Pfarrarchiv I Urkunden 14, Papier, Einzelblatt, 28,5 X 10,5 cm, einspaltig, Anfang 16. Jh., rheinfränkisch: Alsfeld (Schreiber C von AP)12 >Alsfelder Kaufmannsrolle< >Alsfelder Synagogarolle*
bislang unediert. - Literatur: HELMUT LOMNITZER, 2 VL 5 (1985) Sp. 1229f.;
BERGMANN, Katalog, Nr. 110 (S. 248f.); DIETER TRAUDEN, Gnade vor Recht? U n t e r s u -
Trotz FRONING, S. 552 nicht als Einzelrollentext erkannt, fehlt daher bei BERGMANN,
chungen zu den deutschsprachigen Weltgerichtsspielen des Mittelalters. A m s t e r d a m / A t -
Katalog, u n d in der Einleitung zur Gesamtausgabe des Frankfurt-Bandes; kurzer Hinweis
lanta 2000 (Amsterdamer Publikationen zur Sprache und Literatur 142) S. 118-120. -
b e i T R E U T W E I N ( A n m . 9 ) S. 2 6 u n d 3 6 .
Dieser Textzeuge fehlt in Bd. 1 der Ausgabe, weil w e g e n der fehlenden Edition die
X
Einleitung zur Gesamtausgabe
Nicht oder bestenfalls nur mittelbar in den rheinfränkisch-hessischen Textkomplex einzubeziehen ist dagegen das >Mittelrheinische Passionsspiel· der St. Galler Hs. 919. 18 Gegenüber älteren Annahmen hat R . BERGMANN19 m. E. überzeugend nachgewiesen, daß es zumindest keine engere Beziehung zwischen dem >Mittelrheinischen Passionsspiel< und FD gibt. Aber auch die textlichen Ubereinstimmungen und Anklänge zu FP, AP und HP 20 rechtfertigen keine Berücksichtigung in einer Paralleledition; vielmehr bedarf dieser Befund der sachgemäßen Darlegung im R a h m e n eines Kommentars. Dies gilt ebenso f ü r die Textparallelen zwischen der >Erlösung< und FD. 21 M a W g hat zwar eindeutige Textbezüge zur Frankfurter (Weltleben der Maria Magdalena) und Alsfelder Spieltradition (Tempus und Mors als allegorische Sprechrollen), doch legt hier der völlig andere geistliche Spieltyp eine D o kumentation der Parallelen ebenfalls im Zusammenhang mit den j e weiligen Kommentarbänden nahe. Ausgeschlossen bleibt schließlich auch das >Trierer OsterspielHeidelberger Passionsspiel< (HP) Einleitung Szenenübersichten Edition mit den Paralleltexten der des des des
»Frankfurter Dirigierrolle< (FD) »Frankfurter Passionsspiels< (FP) »Alsfelder Passionsspiels< (AP) »Fritzlarer Passionsspielfragments< (FrPf)
Edition mit den Paralleltexten
Im Gegensatz zu diesen sicheren Daten ist die Funktion der Spieltextaufzeichnung, die keine Gebrauchsspuren zeigt, in der Forschung umstritten. Die Meinungen schwanken hierbei zwischen der Anlage einer Lesehandschrift, hinter der jedoch die Aufführung eines wohl dreitägigen Passionsspiels stehe,5 und der Abschrift eines Konzepts für einen Aufführungstext. 6 Für beide Auffassungen dienen unter anderem die Nachweise der Bibelstellen im Text und — trotz Finis-Ματkierung wie Schreiberkolophon (Bl. 166") - der fehlende Spielschluß7 mit der Auferstehung Christi gleicherweise als Argumente. Ohne jeden Zweifel gehört das >Heidelberger Passionsspiel< zur Hessischen Passionsspielgruppe, von der es sich andererseits durch das Einfügen von 13 alttestamentlichen Praefigurationes signifikant abhebt. Die Parallelisierung gibt jedoch gleichermaßen zu erkennen, daß der Grundbestand des Spieltextes auffällig nahe bei der Frankfurter Spieltradition steht.8
Einleitung
1. Zum Leittext Den Text des >Heidelberger Passionsspiels< hat Wolfgang Stüeckh in einer gut leserlichen Kursive des 16. Jahrhunderts geschrieben. Darüber und über den Abschluß der Arbeit informiert die Schreibernotiz (Abb. 1) im Anschluß an den Spieltext (Bl. 166"): Anno funffzehenhundertt vnnd vierzehenn jar ist das Buch durch mich wolffgang Stüeckh geschrieben) vff mittwoch nach visitado(ni)s Marie virginis [5. Juli] *
Den äußeren Eindruck einer Spieltexthandschrift vermitteln die abgesetzt geschriebenen Verse in der einspaltig angelegten Handschrift und die teilweise eingerückten Spielanweisungen, die - oft mit etwas dickerer Tinte - in eigenen Zeilen geschrieben sind. Dazu kommt eine freilich lückenhafte und inkonsequente Auszeichnung der Bühnenanweisungen und des jeweils ersten Verses durch rote und blaugrüne Unterstreichungen sowie durch Capitulum-Zeichen (K).9 Daneben wurde die rote und blaugrüne Tinte für Schmuckschnörkel am Seitenende verwendet und für die Zeichnungen einer schwimmenden Ente (Bl. 281) sowie einer figürlichen Darstellung nach Art einer Monstranz (Bl. 34") jeweils am rechten unteren Blattrand (R te ), die in keinem Bezug zum Text stehen. Von einer einzigen Hand geschrieben,10 bezeugt der Kodex in der Anlage11 wie im Schriftduktus die Professionalität eines Berufsschrei-
*
* M * G * H * W *S * Als Auflösung der Initialen M / MGH / WS wurde vorgeschlagen: Konrad / Meinem günstigen (oder: gnädigen) Herrn / Wolffgang Stüeckh1 als Widmung bzw. nach Art einer Devise Mit Gottes Hülff / Wolffgang Stüeckh.2 Die Entschlüsselung von WS als Schreibername wird durch die vorausgehende Schlußnotiz gestützt, die Deutung des Κ als Konrad nimmt auf den Eintrag im unteren Teil von Bl. V (Abb. 2) Bezug: Conrait von waldeckh g(e)nt(is) von vben
5
Offenkundig nennt diese in der blaugrünen Tinte der Textauszeichnungen und vielleicht sogar von Wolfgang Stüeckh selbst geschriebene Notiz den Besitzer und den Auftraggeber der Handschrift: Konrad von Waldeck-Yben, ein für 1507 nachgewiesener Angehöriger eines Mainzer Dienstmannengeschlechts. 3 Zur Datierung des Schreiberkolophons passen der Wasserzeichenbefund, zur Lokalisierung der Handschrift ins Umfeld von Mainz die rheinfränkische Sprache des Spieltextes,4 der nur wegen seines heutigen Aufbewahrungsortes als H e i delberger Passionsspiel< bezeichnet wird.
MANN, Geistliches Schauspiel, Bd. 1, S. 577f. (Nr. 2260). 6
1
Vgl. BERGMANN, Katalog, S. 1 4 8 - 1 5 1 (zur Handschrift), hierzu S. 148. ANTON SCHÖNBACH, Rezension der Ausgabe v o n MILCHSACK. In: Anzeiger f ü r deutsches
S. 145-159. 7
heißt vielleicht magistergymnasii, 3
4
HANSJÜRGEN LINKE, 2 VL 3 (1981) Sp. 609 n i m m t f ü r den fehlenden Schluß einen U m fang v o n etwa 1200-1500 Versen an. Das »Heidelberger Passionsspiel· reichte damit in etwa an die Länge des >Alsfelder Passionsspiels< heran. Für den fehlenden Spielschluß kann übrigens die Praefiguratio »Jonas i m Walfisch« (V. 5730-5811) nicht als B e g r ü n d u n g herangezogen werden, weil sie lediglich auf die dreitägige Grabesruhe Jesu, nicht aber auf die Auferstehung Christi verweist. Vgl. dazu auch die Hinweise v o n KLAUS WOLF, K o m m e n t a r zur »Frankfurter Dirigierrollet u n d z u m »Frankfurter Passionsspiel·. T ü b i n g e n 2002 (Die Hessische Passionsspielgruppe. Edition im Paralleldruck. Ergänzungsbd. 1) S. 896 (Registereinträge zu FP).
9
Altertum 25 (1881) S. 4 0 2 - 4 0 4 , hierzu S. 403. SCHÖNBACH verwirft damit die Überlegungen v o n MILCHSACK: »Was das Κ bedeutet, dafür habe ich keine Vermutung;
So zuletzt ELISABETH MEYER, Z u r Überlieferungsfunktion des Heidelberger Passionsspiels: V o n einer Spielvorlage zur erbaulichen Lektüre? In: Leuvense bijdragen 90 (2001)
B
2
So etwa HANSJÜRGEN LINKE, 2 VL 3 (1981) Sp. 606. Dabei k ö n n t e an die f ü r 1510 belegte A u f f u h r u n g eines Passionsspiels in Mainz gedacht werden; vgl. den Spielbeleg bei NEU-
10
MG
H heidelbergensis oder etwas ähnliches« (S. 293).
Vgl. die einzelnen Nachweise bei BERGMANN, Katalog, S. 149. N u r der auf Bl. 21 r senkrecht a m linken R a n d unten eingeklebte Papierstreifen zeigt eine andere H a n d w o h l des 16. Jahrhunderts. D e r an der rechten Seite mit Textverlust abge-
und
rissene u n d auf der Rückseite unbeschriebene Streifen vermerkt: Spyl vom Pass/geschribeti
T e x t e zur frühhumanistischen K o m ö d i e . H a m b u r g 1927 (Mitteilungen aus der H a m b u r -
bapy[r?]. Vielleicht handelt es sich dabei u m eine N o t i z f ü r die Anlage eines Katalogs, die
ger Staats- und Universitäts-Bibliothek 2), hierzu S. 123f.
zunächst die Funktion eines Einmerkers hatte oder vor der jetzigen Bindung (18. Jahr-
BERGMANN, K a t a l o g , S. 1 4 9 a u f d e r G r u n d l a g e v o n E R N S T BEUTLER, F o r s c h u n g e n
hundert) d e m Umschlag des Lagenkonvoluts auf der rechten Seite aufgeklebt war.
BERGMANN; Katalog; S. 148 u n d 151. Das Wasserzeichen Ρ mit B l u m e (BL. 1 - 1 6 6 ) ent11
spricht am ehesten den Abbildungen bei GERHARD PICCARD, Wasserzeichen Buchstabe P. Teil 2. Stuttgart 1977, Abt. VII, N r . 1344-1345 (dort belegt f ü r W o r m s 1513-1516).
Dazu zählen auch die Lagenkustoden in Form v o n Großbuchstaben am rechten unteren R a n d der jeweils ersten Lagenseite (Abb. 2); vgl. BERGMANN, Katalog, S. 148.
3
Edition mit den Paralleltexten
tern15 wie folgt verfahren (wobei nach einer erneuten Durchsicht der fraglichen Fälle gegenüber den bereits parallelisierten Texten an einigen wenigen Stellen aus Gründen der Konsequenz Korrekturen anzubringen waren): Ein übergeschriebenes °° (in den Apparaten stets als einfacher Nasalstrich wiedergegeben) über einem Vokal erscheint in der Ausgabe als einfacher Nasal (z.B. V. 16, Hs: schaäwe, Edition: schauwen); ein einfacher Nasal ist dagegen verdoppelt (z.B. V. 543, Hs.: ein, Edition: cira). Auslautend erfolgt bei -m neben der Konsonantenverdoppelung — ebenso wie bei -mn — zudem eine Vokalisierung (z.B. V. 24, Hs.: eurem, Edition: ewerenn, V. 1, Hs.: herrín, Edition: herenn)·, nur bei -fm beschränkt sich die Wiedergabe entsprechend der ausgeschriebenen Wortformen auf die Vokalisierung (z.B. V. 1340, Hs.: ewerm, Edition: ewerem). In den Fällen, bei denen keine Auflösung möglich ist, wird die liegende Acht als Zierform aufgefaßt und entsprechend unberücksichtigt gelassen (z.B. V. 825, Hs.: gami, Edition: ganri). Dies gilt auch für die erheblich seltenere, meist am Zeilenende stehende Graphie -(m) und -ríñtj (z.B. V. 444, Hs.: ame(mj, Edition: amenn; V. 2730, Hs.: get@, Edition: gernn); bei den wenigen Fällen von -(y erscheint jedoch eine Konsonantenverdoppelung (z.B. V. 279, Hs.: nemefä, Edition: nemenn). In vielen Fällen ist die Unterscheidung zwischen e und o unmöglich; die Edition folgt daher bis auf einige wenige Stellen, bei denen eindeutig eine andere Schreibung vorliegt, den Lesungen M I L C H S A C K S .
bere, der - etwa in der gelegentlichen Verwendung der runden Klammer (Abb. 3) - ansatzweise auch interpungiert. Allerdings blieb der Text neben unmittelbaren Verbesserungen von Verschreibungen unkorrigiert; auch fehlen Nachträge. Besondere deutlich zeigt sich der unfertige Zustand der Handschrift an einzelnen Textteilen, die nicht in den unmittelbaren Handlungsverlauf integriert sind.12 Sie wurden ebenso wie die Capitulum-Zeichen am linken Rand (Ru) in den ersten Apparat verwiesen. Bei der Einrichtung der lateinischen Texte (Uberschriften, Teile der ansonsten durchgängig deutschen Regieangaben, Bibelstellen, Gesänge) sind die durchwegs gebräuchlichen Kürzel aufgelöst worden. Es erfolgte keine Normalisierung nach den Regeln der Schulgrammatik; nur dort, wo eindeutige Mißveretändnisse vorliegen oder diese beim Leser hervorgerufen werden könnten, wurde bessernd eingegriffen. 13 Auch erfolgte bei der unterschiedlichen Schreibung von Namen 14 ebenso wie bei allen anderen Spieltexten — keine Normierung. Im deutschen Text sind die wenigen Standardkürzel ebenfalls stillschweigend aufgelöst. Diakritika (übergeschriebenes o, Häkchen, Strichlein oder Punkte über u zur Unterscheidung von Nasalen, Punkte über y) blieben - wie in der gesamten Edition der Hessischen Passionsspielgruppe — unberücksichtigt; seltene Sondergraphien wurden im zweiten Apparat gebucht. Bei den Graphien erfolgte keine phonematische Wertung, sondern eine reine Wiedergabe des graphischen Befunds. Deshalb wurden f , v, u und w konsequent nach der Handschrift wiedergegeben. Nur im Anlaut ist wie bei allen parallelisierten Texten eine einheidiche Schreibung des i eingeführt worden. Die stellungsbedingte Schreibung der s-Graphien (Schaft- vs. Rund-s) ist zu 5 (auch bei sz) vereinheitlicht. Einer Regelung bedurfte auch die Wiedergabe von Nasalstrichen, die bereits M I L C H S A C K (vgl. S. 296 seiner Ausgabe) einige Schwierigkeiten bereitet und in seiner Edition zu zahlreichen Inkonsequenzen geführt hatte. Neben dem üblichen, aber seltener verwendeten übergeschriebenen Querstrich (z.B. V. 730, Hs.: wüsteñey, Edition: wustenney) bestimmt vor allem eine liegende Acht (°°) als Nasalstrich in- und auslautend das Schriftbild. Bei der Wiedergabe im Druck wurde auf der Grundlage von ausgeschriebenen W ö r 12
13
14
Geregelt ist auch die Großschreibung und die Worttrennung: Großschreibung findet sich lediglich bei Namen und am Textanfang (Sprech- und Gesangstexte; bei Regieangaben und Uberschriften jeweils zum Satzbeginn); die Zusammen- und Getrenntschreibung richtet sich nach den Wörterbüchern und Grammatiken (z.B. V. 21, Hs.: bey spill, Edition: beyspili). Die Interpunktion versteht sich bei allen Texten als eine unvorgreifliche Lese- und Verständnishilfe. Emendierende Texteingriffe beschränken sich auf das unbedingt Notwendige; sie sind in jedem Fall kursiv gekennzeichnet. Stillschweigend gebessert wurde nur das eindeutige Fehlen oder der Uberschuß einer Haste in Nasalverbindungen (z.B. V. 1051, Hs.: phemtg, Edition: pfenning), außer wenn eine grammatisch oder lexikalisch mögliche Form aus syntaktischen oder semantischen Gründen (z.B. V. 2780, Hs.: meynen, Edition: neynem; V. 3515, Hs.: mit/, Edition: nitt) verworfen wurde. Angesichts des derzeitigen sprachhistorischen Forschungsstandes wurden auch selten belegte oder dem Schreibsystem entsprechende frühneuhochdeutsche Formen toleriert. Die Edition begleiten kontinuierlich zwei Apparate: Der erste Apparat verzeichnet die handschriftliche Lesung bei — kursiv gekenn-
Es handelt sich u m folgende Stellen: Hic dicit se esse filium dej (V. 1107 R r i ) als K o m mentar zum Bezugsvers; non nunccius herodj (nach V. 1578); non regem Sirie (nach V. 2490); Hic non rex Sirie (nach V. 3198); Hic non regis ïsrahell (nach V. 3220); non regem Sirie (vor V. 3475). E. MEYER (Anm. 6), S. 158 vermutet, daß mit den Formulierungen Hic non rex Sirie/lsrahell im Blick auf das Auftreten der beiden Könige in der voraushegenden Praefiguratio »Heilung des Naaman v o m Aussatz« (V. 1615-1770) nicht »dieselben Darsteller oder Plätze auf der Simultanbühne [...] genommen werden sollen«. Da bei allen diesen Stellen ein unmittelbarer Zusammenhang mit dem Gang der Handlung fehlt, haben sie ihren Platz abweichend von MILCHSACK im ersten Apparat gefunden. Anders gelagert ist die Bühnenanweisung Hic non angelum confortantem (nach V. 3766) bei Jesu Gebet auf dem Olberg: Sie w u r d e in den Text aufgenommen, weil hier eine bewußte Änderung gegenüber dem Evangelium (Lukas 22, 43) und der Spieltradition (vgl. »Frankfurter Passionsspielí V. 2233-2252 und »Alsfelder Passionsspieh V. 3338-3349) vorhegt.
15
Vgl. etwa nach V. 760 Continuando statt Hs. Cont{uu)mando; nach V. 2226 mittat statt Hs. mittit. Vgl. etwa V. 3939 Caiphtxs, V. 3947 Caiphais.
4
Da auch hier die Schreibweise schwankt, gab bei der Entscheidung der mehrheitliche Befund den Ausschlag; als besonders beweiskräftig wurden dabei reimgestützte Fälle gewertet (z.B. V. 229f., lerenn: gern; V. 5656, verlorrenn: gebormt). Nicht anschließen konnte ich mich der polemischen Kritik A. SCHÖNBACHS (Anm. 2), der bezweifelt, daß »die unmasse der consonantenverdoppelungen und der ganze graphische schmutz irgend j e mandem nutzen soll« (S. 402); vgl. dazu die Replik von GUSTAV MILCHSACK: Entgegnung. In: Germania 27 (1882) S. 123-126, hierzu S. 123f.
Edition mit den Paralleltexten Rabbj, quis peccauit, hic aut parentes eius — Iohannis nono.).19 Die Sprecherrollen in den Regieangaben sind als Orientierungshilfen gesperrt gedruckt.
zeichneten - Eingriffen in den Leittext (meist mit Rückgriff auf MILCHSACKS Ausgabe, die unter der Sigle Mi geführt wird), die C a pitulum-Zeichen u n d — abweichend von MILCHSACK — die in Anm. 12 genannten Textstellen. D e r zweite Apparat verzeichnet Schreiberkorrekturen, Besonderheiten des Schriftbildes (z.B. V. 2442, Hs.: ««3, Edition: eum), Hinweise auf Textauszeichnungen in der Handschrift, 1 6 die Korrektur von Fehlern in MILCHSACKS Verszählung, die jedoch abgesehen von zwei Druckfehlern (V. 5755 und V. 5770) einschließlich der Ergänzungen (V. 470; V. 614-616; V. 3591-3594; V. 3595f.; V. 4148 und V. 4780-4782) im Blick auf die vorliegende Forschungsliteratur beibehalten wurde, den Nachweis der alten Lagenzählung durch Kustoden u n d vereinzelt Korrekturen zu den angegebenen Bibelstellen. Schließlich sind in den zweiten Apparat Nachweise von Textparallelen zwischen den Praefigurationes und den entsprechenden neutestamentlichen Szenen a u f g e n o m m e n worden. 1 7 In den beiden Apparaten ist der handschriftliche B e f u n d (einschließlich Abbreviaturen und Kürzel) so genau wiedergegeben, daß die Form der Fehler und die Art der Besserung verständlich wird; in diesem Z u s a m m e n hang waren gelegentlich Querverweise zwischen dem ersten und zweiten Apparat nötig. - Aus drucktechnischen Gründen war stellenweise ein dritter Apparat nötig: Er enthält die Parallelen des >Fritzlarer Passionsspielfragments< (FrPf). Z u r besseren Übersichtlichkeit dient die Strukturierung der Texte durch unterschiedliche Zeileneinzüge: Gegenüber den Uberschriften und Regieangaben sind die lateinischen Texte mit einem ersten, die deutschen Verstexte mit einem weiteren Zeileneinzug abgedruckt. Dies entspricht im Prinzip dem Aufbau der Handschrift, die konsequent die fortlaufend geschriebenen Uberschriften u n d Regieangaben (teilweise eingerückt) von den versweise abgesetzten Reimpaartexten trennt. Im Gegensatz zu MILCHSACK w u r d e n die zahlreichen Bibelstellen 18 und die wenigen Incipits lateinischer Gesänge (vgl. vor V. 1, nach V. 914 und nach V. 5925 sowie vor V. 3695) nicht ergänzt, u m keine unangebrachte Sicherheit vorzutäuschen. Deshalb fehlt am Schluß dieser Incipits - wie auch bei den lateinischen Uberschriften eine Interpunktion; ausgenommen davon sind nur durch das Zeugnis der Vulgata nachweislich abgeschlossene Textpassagen (z.B. nach V. 5412: Pilatus antwortt: Quod schripsi, scripsi.). Die in der ersten Hälfte des Spiels häufig genannten Nachweise der zitierten Bibelstellen w e r den dagegen zur besseren Unterscheidung der Textebenen durch einen Gedankenstrich v o m Bibelzitat abgesetzt (z.B. nach V. 1144:
2. Prinzipien der Parallelisierung Die Texteinrichtung der parallelisierten Texte erfolgt analog zu den Einrichtungsregeln des Leittextes. In allen Spielen ist der letzte Bearbeitungsstand in den Handschriften wiedergegeben. Der Nachweis eindeutiger Zusätze von späterer Hand, handschriftliche Besonderheiten und die überlieferten Schreibungen bei emendierten Textstellen (kursiviert) sind den textkritischen Apparaten zu den vollständigen Editionen der parallelisierten Texte zu entnehmen. Parallelisiert sind im vorliegenden Band das >Heidelberger Passionsspiel· (HP) als Leittext und die f r a n k f u r t e r Dirigierrolle< (FD), das f r a n k f u r t e r Passionsspiel< (FP), das >Alsfelder Passionsspiel· (AP) sowie das >Fritzlarer Passionsspielfragment< (FrPf). Nicht berücksichtigt w e r den dagegen die weiteren Texte der Alsfelder Spieltradition, die R e konstruktion der >Friedberger Dirigierrolle< (FdD) und die >Trierer Marienklage< (TMk), da sie in engem Zusammenhang mit AP stehen u n d daher im zweiten Band ausführlich dokumentiert sind. Gleiches gilt f ü r die Parallelen zur >Erlösung< und zum >Mittelrheinischen Passionsspiel· der St. Galler Hs. 919, die über FD bzw. FP vermittelt sind und nur in einem ausführlichen Kommentar sachgemäß dargelegt w e r den können. Bei der Parallelisierung erhielten FD, H P , FP, AP (von rechts nach links20) als Hauptzeugen j e eigene Spalten, die fallweise beim Fehlen von Parallelen freibleiben. Aus drucktechnischen G r ü n den m u ß t e n die Parallelen von FrPf in einem eigenen Apparat in der FP-Spalte abgedruckt werden. Die Parallelisierung orientiert sich streng an H P als Leittext; sie ist also keine mechanische U m k e h r u n g der FP- und der AP-Parallelisierung in den beiden ersten Bänden. Mit H P als Leittext stellen sich daher unabweislich Unterschiede bei der Wiedergabe der Parallelen zwischen den drei Bänden der Gesamtausgabe ein. Die Paralleltexte sollen die Spezifik von H P in seiner Traditionsbindung und seinen Besonderheiten erhellen. Zwar k o m m e n bei diesem Verfahren auch Eigenheiten in der Textgestaltung und in der Struktur der parallelisierten Spieltexte in den Blick, ihren Eigenwert erhalten sie j e d o c h nur in ihrer j e eigenen Edition bzw. w e n n sie selbst Leittexte (FD, FP, AP, HP) im Kontext ihrer Synopsen werden.
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Dabei wird auf die inkonsequent durchgeführte Unterstreichung von Regieangaben (oder Teilen davon) und der ersten Verse von Reden auf Bl. 1—37r, 87—90r, 99—102r und 164 v -166 v jeweils nur pauschal mit Nennung des Seitenumfangs dieser Form der Textauszeichnung hingewiesen. 17 Diese Abweichung von den Regeln der Parallelisierung versucht dem typologischen Bezug der Praefigurationes als Spezifikum des »Heidelberger Passionsspiels< gerecht zu werden. Ansonsten erfolgt hier wie auch bei den anderen Texten keine Parallelisierung innerhalb der Spiele. 18 Darin eingeschlossen sind auch die beiden Stellen (nach V. 6067 und nach V. 6071), die dem »Evangelium Nicodemi< (I. XII, 1) entnommen sind.
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Im Gegensatz zu MILCHSACK sind die fehlenden Stellennachweise nicht ergänzt. Dies ist — ebenso wie der Nachweis von Bibelversen, die in der Handschrift fehlen — Aufgabe des Kommentars. Die Anordnung von rechts nach links ergab sich, weil nach den Regeln des Buchdrucks ungerade Seiten nicht unbedruckt sein dürfen. Im Blick auf diese Vorgabe nimmt in allen drei Bänden der Leittext die linke Spalte der ungeraden Seiten ein, rechts davon steht FD als ältester Überlieferungszeuge, auf den gerade Seiten die Parallelen der beiden anderen Hauptzeugen.
Edition mit den Paralleltexten
Der Parallelisierung liegen drei Kategorien der Parallelität zum Leittext zugrunde: Parallelabdruck: bei (nahezu) wörtlicher Übereinstimmung der Textstellen, wobei der Beibehaltung von Reimen - auch bei abweichenden Formulierungen im Versinnern - besonderes Gewicht zukam; Abdruck von Sprecherrollen und Regieanweisungen (mit Versangaben): bei strukturellen Ähnlichkeiten von Szenen und Szenenteilen; Abdruck der Sprecherrollen: bei Szenen und Szenenteilen, die zwar wie im Leittext vorhanden sind, aber keine strukturellen Ähnlichkeiten mit diesem aufweisen. Im Paralleldruck kann bisweilen eine zum Leittext HP nicht parallele Textpassage in eckige Klammern [ ] gesetzt sein: Dies trifft Textteile, die weder inhaltlich noch formal zum Leittext stimmen, die aber - etwa um die Syntax der parallelisierten Textstellen durchsichtig zu machen - nicht weggelassen werden dürfen. Die Verwendung der eckigen Klammern erfolgte jedoch nicht mit sklavischer Konsequenz, weil sonst bei Passagen mit wenigen nicht parallelen Versen und kurzen Versgruppen das Druckbild irritierend unruhig geworden wäre. Zudem muß stets eine gewisse Grauzone zwischen Parallelität und Nichtparallelität konzediert werden, wenn man nicht eine dem Gegenstand unangemessene Pseudogenauigkeit vorspiegeln will. Auch wurden bei der Parallelisierung von FD weniger strenge Maßstäbe angelegt, weil die Dokumentation der vorhandenen oder fehlenden Strukturähnlichkeiten oft mehr Raum als das Textzitat eingenommen hätte. Andererseits ist bei den anderen Paralleltexten auf den Abdruck einzelner Verse verzichtet worden, wenn sie ohne vergleichbare Reime oder ohne signifikante lexikalische Ubereinstimmung lediglich eine Bibelstelle wiedergeben; eine Parallelisierung auch solcher Stellen
hätte nämlich nur scheinbare Zusammenhänge zum Leittext insinuiert. Lateinische Bibelstellen bzw. Gesänge werden bei parallelisierten Texten mit der Angabe [...] bezeichnet, soweit sie im Leittext keine Entsprechung finden. Innerhalb deutscher Verspassagen der Paralleltexte bezieht sich diese Markierung auf die Verse, die in der Uberlieferung ausgefallen sind. Zur Vergleichbarkeit der parallelisierten Spiele wurde — wie in der Einleitung zur Gesamtausgabe erläutert - eine Szenengliederung eingeführt; die Szenentitel sind kursiv gedruckt. Für eine rasche Orientierung wurden die Szenenübersichten von FD, FP, AP und H P (mit Versangaben) vor Beginn der Paralleledition gestellt. U m den Handlungsverlauf der parallelisierten Spiele verfolgen zu können, sind in der Ausgabe auch die Überschriften der Szenen angegeben, die keine Parallele zum Leittext aufweisen. Ebenfalls ist in den Paralleltexten zu HP angegeben, wo Abschnitte der aktuellen Szene an anderer Stelle abgedruckt wurden. In den parallelisierten Szenen wird der Szenenabschluß mit der Formulierung markiert: »(FD, FP, AP) bis ...«. Anschließend folgt der Hinweis auf die nächste zum Leittext parallele Szene. Entspricht die nächste zum Leittext parallele Szene dem Spielverlauf des Paralleltextes, dann lautet die Formulierung: »Es folgt: ...«. Ist dies nicht der Fall, dann heißt die Formulierung: »Nächste Parallelszene zu HP: ...«. In diesem Fall wird die entsprechende Szenennummer als zusätzlicher Hinweis in eckige Klammern gesetzt. Dieses Verfahren bei den parallelisierten Haupttexten FD, FP und AP gilt prinzipiell auch für FrPf, doch sind aus Platzgriinden bei FrPf die Szenenverweise in verkürzter Form (kein Nachweis der ausgefallenen bzw. übersprungenen Szenen) angegeben.
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Szenenübersichten zur f r a n k f u r t e r Dirigierrolle< (FD) zum f r a n k f u r t e r Passionsspiel< (FP) zum >Alsfelder Passionsspiel< (AP) zum >Heidelberger Passionsspiel< (HP)
Szenenübersichten
Frankfurter Dirigierrolle 1. 2. 3. 4. 5. 6. 7. 8. 9. 10. 11. 12. 13. 14. 15.
16. 17. 18. 19. 20. 21. 22. 23. 24. 25. 26. 27. 28. 29. 30. 31. 32. 33. 34. 35. 36. 37. 38. 39. 40. 41. 42. 43.
Spieleröffnung (la) Prophetenauftritte (1-22) Taufe Jesu (22a—27a) Ermahnung des Herodes durch Johannes den Täufer (28) Gefangennahme Johannes des Täufers (30—31a) Versuchung Jesu (32-37a) Berufung der Apostel (38-44) Heilung eines Blinden (45-48) Heilung eines Lahmen (49-51) Heilung eines Aussätzigen (52-53) Heilung eines Stummen (54) Anfrage Johannes des Täufers bei Jesus (55-59) Heilung eines Gelähmten (60-64) Gastmahl des Herodes (65-76b) Auseinandersetzung zwischen Jesus und den Juden: Anspruch Jesu, Vorwurf der Besessenheit und Androhung der Steinigung (77-85a) Weltleben der Maria Magdalena (86-87) Predigten Jesu (88-9la) Bekehrung der Maria Magdalena (92-93) Heilung des Sohns eines königlichen Beamten (94—99) Auferweckung des Lazarus (100-118) Beratung der Juden (119-122a) Einzug in Jerusalem (123—127f) Gastmahl des Simon Phariseus (1: 128-130) Salbung Jesu durch Maria Magdalena (130—136a) Gastmahl des Simon Phariseus (2: 137) Abendmahl: Vorbereitung (138-141) Abendmahl: Jesu Leib und Blut (142-144) Vorhersage des Verrats (144a-145) Vorhersage der Verleugnung des Petrus (146-148) Fußwaschung (149-151) Das neue Gebot (151a-152) Gebet auf dem Ölberg (1: 153-154) Verrat des Judas (154-156a) Gebet auf dem Ölberg (2: 157-158) Verwundung und Heilung des Malchus (1: 158a-159) Gefangennahme Jesu (160-166a) Verwundung und Heilung des Malchus (2: 167) Jesus vor Annas (168-171) Verleugnung des Petrus (1: 172-173) Jesus vor Kayphas (1: 174—177) Verleugnung des Petrus (2: 178-179) Jesus vor Kayphas (2: 180-183) Verleugnung des Petrus (3: 184-186)
44. 45. 46. 47. 48. 49. 50. 51. 52. 53. 54. 55. 56. 57. 58. 59. 60. 61. 62. 63. 64. 65. 66. 67. 68. 69. 70. 71. 72. 73. 74. 75. 76. 77. 78. 79. 80. 81. 82. 83. 84.
9
Jesus vor Kayphas (3: 187-188) Reue und Ende des Judas (188-190) Jesus vor Pilatus (1: 190-199) Geißelung (200) Jesus vor Pilatus (2: 200-204) Jesus vor Herodes (205-208) Aussöhnung des Pilatus und des Herodes (208) Jesus vor Pilatus (3: 209-214) Traum der Frau des Pilatus (215-217) Jesus vor Pilatus (4: 218-220) Dornenkrönung (221—222a) Jesus auf dem Weg nach Golgatha und Kreuzigung (223) Teilung der Gewänder (224—225) Marienklage (1: 225) Verspottung des Gekreuzigten (226-227) Die beiden Schächer am Kreuz (228-230) Kreuzesworte (231-237) Zeugnis des Centurio (237) Heilung des Longinus (238-242) Marienklage (2: 242-242a) Joseph von Arimathäa vor Pilatus (243-246) Grablegung Jesu (246a) Bestellung der Grabwache (247-250a) Abschluß des ersten Spieltages (251) Höllenfahrt Christi (251a-255a) Auferstehung (255a-257) Die Juden und die Grabwächter vor Pilatus (258-259a) Salbenkauf (260-279) Die Frauen am Grab (280-291) Erscheinung Christi vor Maria Magdalena (292-310) Auferstehungsbotschaft der Frauen an die Apostel (311-316) Gang des Petrus und des Johannes zum Grab (317-324) Auferstehungsbotschaft des Petrus und des Johannes an die Apostel und der Zweifel des Thomas (325—328) Erscheinung Christi vor den Jüngern von Emmaus (329-338) Auferstehungsbotschaft der Jünger von Emmaus an die Apostel (339-340) Erscheinung Christi vor Thomas und den anderen Aposteln (341-347) Himmelfahrt Christi (347-358) Disputation zwischen Ecclesia und Synagoga (1: 359-367) Taufe der Juden (368-369) Disputation zwischen Ecclesia und Synagoga (2: 370—373) Abschluß des Spieles (374-375)
Szenenübersichten
Frankfurter Passionsspiel 1. 2. 3. 4. 5. 6. 7. 8. 9. 10. 11. 12. 13. 14. 15. 16. 17. 18. 19. 20. 21. 22. 23. 24. 25. 26. 27. 28.
29. 30. 31. 32. 33. 34. 35. 36. 37. 38. 39. 40.
41. 42. 43. 44. 45. 46. 47. 48. 49. 50. 51. 52. 53. 54. 55. 56. 57. 58. 59. 60. 61. 62. 63. 64. 65. 66. 67. 68. 69. 70. 71. 72. 73. 74. 75. 76. 77. 78. 79. 80. 81. 82. 83. 84. 85. 86. 87.
Spieleröffnung (vor V. 1) Prophetenauftritte (V. 1-332) Berufung der Apostel (V. 333-412) Auseinandersetzung zwischen Jesus und den Juden: Zeichenforderung (V. 413-488) Heilung eines Gelähmten (V. 489-544) Heilung der Tochter der kananäischen Frau (V. 545-629) Heilung eines Stummen (V. 630-655) Weltleben der Maria Magdalena (1: V. 656-743) Auseinandersetzung zwischen Jesus und den Juden: Androhung der Steinigung (1: V. 744-771) Jesus und die Ehebrecherin (V. 772-797) Tempelreinigung (V. 798-831) Auseinandersetzung zwischen Jesus und den Juden: Vorwurf der Besessenheit (1: V. 832-881) Heilung des Blindgeborenen (V. 882-965) Weltleben der Maria Magdalena (2: V. 966-985) Heilung eines Lahmen (V. 986-1007) Heilung eines Wassersüchtigen (V. 1008-1019) Predigten Jesu (V. 1020-1075) Bekehrung der Maria Magdalena (V. 1076-1113) Heilung eines Aussätzigen (V. 1114-1127) Einsetzung des Pilatus als Landpfleger (V. 1128-1267) Gastmahl des Simon Phariseus (1: V. 1268-1287) Salbung Jesu durch Maria Magdalena (V. 1288-1368) Gastmahl des Simon Phariseus (2: V. 1369-1372) Heilung des Sohns eines königlichen Beamten (V. 1373—1406) Auferweckung des Lazarus (V. 1407-1571) Beratung der Juden (V. 1572-1648) Verrat des Judas (1: V. 1649-1660) Auseinandersetzung zwischen Jesus und den Juden: Anspruch Jesu, Vorwurf der Besessenheit (2) und Androhung der Steinigung (2) (V. 1661-1760) Einzug in Jerusalem (V. 1761-1861) Verrat des Judas (2: V. 1862-1903) Abendmahl: Vorbereitung (V. 1904-1957) Abendmahl: Jesu Leib und Blut (V. 1958-1975) Vorhersage des Verrats (1) und Treuebekenntnis der Apostel (V. 1976-2073) Das neue Gebot (1) und Fußwaschung (vor V. 2075-2095) Vorhersage des Verrats (2: V. 2096-2111) Das neue Gebot (2) und die zwei Schwerter (V. 2112-2128) Verrat des Judas (3: V. 2129-2167) Vorhersage der Verleugnung des Petrus (V. 2168-2195) Gebet auf dem Ölberg (1: V. 2196-2252) Verrat des Judas (4: V. 2253-2296) 10
Gefangennahme Jesu (1: V. 2297-2306) Gebet auf dem Ölberg (2: V. 2307-2318) Gefangennahme Jesu (2: V. 2319-2360) Verwundung und Heilung des Malchus (V. 2361-2403) Gefangennahme Jesu (3: V. 2404-2423) Jesus vor Annas (V. 2424-2475) Jesus vor Kayphas (1: V. 2476-2525) Verleugnung des Petrus (1: V. 2526-2543) Jesus vor Kayphas (2: V. 2544-2547) Verleugnung des Petrus (2: V. 2548-2565) Jesus vor Kayphas (3: V. 2566-2597) Verleugnung des Petrus (3: V. 2598-2629) Jesus vor Kayphas (4: V. 2630-2633) Reue und Ende des Judas (V. 2634-2700) Jesus vor Kayphas (5: V. 2705-2714) Jesus vor Pilatus (1: V. 2715-2822) Jesus vor Herodes (V. 2823-2914) Aussöhnung des Pilatus und des Herodes (V. 2915-2942) Jesus vor Pilatus (2: V. 2943-3124) Traum der Frau des Pilatus (V. 3125-3200) Jesus vor Pilatus (3: V. 3201-3413) Geißelung (V. 3414-3493) Dornenkrönung (V. 3494-3521) Jesus vor Pilatus (4: V. 3522-3537) Jesus auf dem Weg nach Golgatha (V. 3538-3563) Jesus und die Töchter von Jerusalem (V. 3564—3571) Jesus und Simon von Cyrene (V. 3572—3596) Jesus und Veronika (V. 3597-3616) Kreuzigung (V. 3617-3770) Kreuzesworte (1: V. 3771-3772) Inschrift am Kreuz (V. 3773-3794) Teilung der Gewänder (V. 3795-3848) Verspottung des Gekreuzigten (V. 3849-3886) Marienklage (1: V. 3887-4097) Kreuzesworte (2: V. 4098-4109) Die beiden Schacher am Kreuz (V. 4110-4123) Kreuzesworte (3: V. 4124-4150) Luzifers Angst (V. 4151-4158) Zeugnis des Centuno (V. 4160-4179) Heilung des Longinus (V. 4180-4217) Furcht und Freude der Juden (V. 4218-4229) Marienklage (2: V. 4230-4288) Klage der Maria Magdalena (V. 4289-4306) Joseph von Arimathäa vor Pilatus (V. 4307-4380) Abnahme Jesu vom Kreuz (V. 4381-4390) Pietà (V. 4391-4397) Grablegung Jesu (V. 4398-4408)
Szenenübersichten
Alsfelder Passionsspiel 1. 2. 3. 4. 5. 6. 7. 8. 9. 10. 11. 12. 13. 14. 15. 16. 17. 18. 19. 20. 21. 22. 23. 24. 25. 26. 27. 28. 29. 30. 31. 32. 33. 34. 35. 36. 37. 38. 39. 40. 41. 42. 43.
Spieleröffnung (V. 1-132) Beratung der Teufel gegen Jesus (V. 133-463) Auftreten Johannes des Täufers (V. 463a-490) Taufe Jesu (V. 491-535) Ermahnung des Herodes durch Johannes den Täufer (V. 536-619) Beratung der Teufel gegen Johannes den Täufer (V. 620-697) Satan und Herodias (V. 698-729) Gefangennahme Johannes des Täufers (V. 730-831) Anfrage Johannes des Täufers bei Jesus (V. 832—877) Gastmahl des Herodes (V. 878-1039) Aufnahme der Herodias und ihrer Tochter in die Hölle (V. 1040-1137) Versuchung Jesu (V. 1138-1197) Berufung der Apostel (V. 1198-1252) Selbstvorstellung des Herodes (V. 1253-1274) Selbstvorstellung des Pilatus (V. 1275-1288) Jesus will nach Jerusalem ziehen (1: V. 1289—1306) Jesus und die Samariterin (V. 1307—1412) Heilung des Blindgeborenen (V. 1413-1647) Heilung der Tochter der kananäischen Frau (V. 1648-1721) Auseinandersetzung zwischen Jesus und den Juden: Vorwurf der Besessenheit und Androhung der Steinigung (V. 1722—1769) Weltleben der Maria Magdalena (V. 1770-1937) Predigten Jesu (V. 1938-1993) Bekehrung der Maria Magdalena (V. 1994-2058) Heilung des Sohns eines königlichen Beamten (V. 2059-2118) Auferweckung des Lazarus (V. 2119-2332) Beratung der Juden (1: V. 2333-2400) Jesus will nach Jerusalem ziehen (2: V. 2401-2424) Beratung der Juden (2: V. 2425-2481) Einzug in Jerusalem (1: V. 2482-2531) Beratung der Juden (3: V. 2532-2583) Einzug in Jerusalem (2: V. 2584-2655) Tempelreinigung (V. 2656-2677) Jesus und die Ehebrecherin (V. 2678—2723) Gas tmahl des Simon Leprosus (1: V. 2724-2742) Salbung Jesu durch Maria Magdalena (V. 2743-2905) Gastmahl des Simon Leprosus (2: V. 2906-2909) Abschluß des ersten Spieltages (V. 2910-2929) Eröffnung des zweiten Spieltages (V. 2930-3013) Abendmahl: Vorbereitung (V. 3014-3067) Abendmahl: Jesu Leib und Blut (1: V. 3068-3077) Fußwaschung (V. 3078-3087) Abendmahl: Jesu Leib und Blut (2: V. 3088-3095) Vorhersage des Verrats (V. 3096-3149)
44. 45. 46. 47. 48. 49. 50. 51. 52. 53. 54. 55. 56. 57. 58. 59. 60. 61. 62. 63. 64. 65. 66. 67. 68. 69. 70. 71. 72. 73. 74. 75. 76. 77. 78. 79. 80. 81. 82. 83. 84. 85. 86. 87. 88. 11
Verrat des Judas (V. 3150-3237) Ostermahl der Juden (V. 3238-3273) Vorhersage der Verleugnung des Petrus (V. 3274—3297) Das neue Gebot (V. 3298-3305) Gebet auf dem Ölberg (1: V. 3306-3349) Gefangennahme Jesu (1: V. 3350-3355) Gebet auf dem Ölberg (2: V. 3356-3369) Gefangennahme Jesu (2: V. 3370-3393) Verwundung und Heilung des Malchus (V. 3394—3411) Gefangennahme Jesu (3: V. 3412-3425) Gang der Juden, des Petrus und Johannes zum Haus des Annas (V. 3426-3445) Jesus vor Annas (1: V. 3446-3513) Verleugnung des Petrus (1: V. 3514-3529) Jesus vor Annas (2: V. 3530-3535) Jesus vor Kayphas (1: V. 3536-3581) Verleugnung des Petrus (2: V. 3582-3601) Jesus vor Kayphas (2: V. 3602-3605) Reue und Ende des Judas (V. 3606-3669) Jesus vor Kayphas (3: V. 3670-3679) Jesus vor Pilatus (1: V. 3680-3717) Die zwölf Standartenträger (V. 3718-3983) Jesus vor Pilatus (2: V. 3984-4023) Jesus vor Herodes (V. 4024-4149) Aussöhnung des Pilatus und des Herodes (V. 4150—4167) Jesus vor Pilatus (3: V. 4168-4241) Geißelung (V. 4242-4279) Dornenkrönung (1: V. 4280-4313) Jesus vor Pilatus (4: V. 4314-4417) Traum der Frau des Pilatus (V. 4418-4465) Jesus vor Pilatus (5: V. 4466-4479) Disputation zwischen Ecclesia und Synagoga (V. 4480—5263) Dornenkrönung (2: V. 5264-5297) Jesus auf dem Weg nach Golgatha (1: V. 5298-5319) Marienklage (1: V. 5320-5339) Jesus auf dem Weg nach Golgatha (2: V. 5340-5349) Marienklage (2: V. 5350-5375) Jesus auf dem Weg nach Golgatha (3: V. 5376-5381) Jesus und Simon von Cyrene (V. 5382-5419) Pilatus und die beiden Schacher (V. 5420-5437) Jesus und Veronika (V. 5438-5495) Jesus auf dem Weg nach Golgatha (4: V. 5496-5519) Jesus und die Töchter von Jerusalem (V. 5520—5559) Jesus auf dem Weg nach Golgatha (5: V. 5560-5565) Kreuzigung (V. 5566-5669) Kreuzigung der beiden Schächer (V. 5670-5679)
Szenenübersichten 89. 90. 91. 92. 93. 94. 95. 96. 97. 98. 99. 100. 101. 102. 103. 104. 105. 106. 107. 108. 109. 110. 111. 112. 113. 114. 115. 116. 117.
118. 119. 120. 121. 122. 123. 124. 125. 126. 127. 128. 129. 130. 131.
Teilung der Gewänder (V. 5680-5723) Inschrift am Kreuz (V. 5724-5755) Kreuzesworte (1: V. 5756-5759) Verspottung des Gekreuzigten (1: V. 5760-5771) Die beiden Schacher am Kreuz (V. 5772-5789) Verspottung des Gekreuzigten (2: V. 5790-5803) Bekenntnis und Mahnung der Engel (V. 5804-5807) Marias Suche nach Johannes (V. 5808-5847) Marienklage (3: V. 5848-6107) Kreuzesworte (2: V. 6108-6121) Marienklage (4: V. 6122-6159) Kreuzesworte (3: V. 6160-6171) Marienklage (5: V. 6172-6196) Kreuzesworte (4: V. 6197-6200) Marienklage (6: V. 6201-6216) Kreuzesworte (5: V. 6217-6218) Marienklage (7: V. 6219-6233) Kreuzesworte (6: V. 6234-6273) Satan und Engel im Streit um die Seele Jesu (V. 6274-6319) Klage des Mondes und der Sterne über den Tod Jesu (V. 6320-6351) Beinbrechung (V. 6352-6359) Heilung des Longinus (V. 6360-6395) Marienklage (8: V. 6396-6463) Zeugnis des Centurio (V. 6464-6474) Marienklage (9: V. 6475-6504) Vergewisserung des Todes Jesu durch die Juden (V. 6505—6522) Joseph von Arimathäa und der Centurio vor Maria am Kreuz (V. 6523-6540) Joseph von Arimathäa und der Centurio vor Pilatus (V. 6541-6594) Begegnung des Nikodemus und des Joseph von Arimathäa (V. 6595-6620)
132. 133. 134. 135. 136. 137. 138. 139. 140. 141. 142.
12
Aufnahme des rechten Schächers in den Himmel (V. 6621—6640) Aufnahme des linken Schächers in die Hölle (V. 6641-6656) Abnahme Jesu vom Kreuz (V. 6657-6702) Pietà (V. 6703-6792) Grablegung Jesu (nach V. 6792) Marienklage (10: V. 6793-6838) Bestellung der Grabwache (V. 6839-7026) Auferstehung (V. 7027-7076) Höllenfahrt Christi (V. 7077-7298) Die Juden und die schlafenden Grabwächter (V. 7299-7360) Die Juden und die Grabwächter vor Pilatus (V. 7361-7482) Salbenkauf (V. 7483-7631) Die Frauen am Grab (V. 7632-7665) Auferstehungsbotschaft der Frauen an die Apostel (V. 7666-7679) Gang des Petrus und des Johannes mit den Frauen zum Grab (V. 7680-7689) Auferstehungsbotschaft des Petrus und der Zweifel des Thomas (V. 7690-7705) Erscheinung Christi vor Maria (V. 7706-7723) Erscheinung Christi vor Petrus (V. 7724—7735) Erscheinung Christi vor Maria Magdalena (V. 7736-7763) Auferstehungsbotschaft der Maria Magdalena an die Apostel (V. 7764-7785) Erscheinung Christi vor Thomas und den anderen Aposteln (V. 7786-7865) Himmelfahrt Christi (V. 7866-7937) Ausgießung des Heiligen Geistes (V. 7938-7997) Aussendung der Apostel (V. 7998-8059) Abschluß des Spieles (V. 8060-8095)
Szenenübersichten
Heidelberger Passionsspiel 1. 2. 3. 4. 5. 6. 7. 8. 9. 10. 11. 12. 13. 14. 15. 16. 17. 18. 19. 20. 21. 22. 23. 24. 25. 26. 27. 28. 29. 30. 31. 32. 33. 34. 35. 36. 37. 38. 39. 40. 41.
Spieleröffnung (V. 1-26) Auftreten Johannes des Täufers (V. 27—188) Taufe Jesu (V. 189-232) Ermahnung des Herodes durch Johannes den Täufer (V. 233-244) Gefangennahme Johannes des Täufers (V. 245—256) Versuchung Jesu (V. 257-316) Berufung der Apostel (1: V. 317-370) Heilung eines Besessenen (V. 371—384) Berufung der Apostel (2: V. 385-390) Predigt Jesu (1: V. 391-424) Vaterunser (V. 425-444) Weltleben der Maria Magdalena (V. 445-458) Predigt Jesu (2: V. 459-482) Bekehrung der Maria Magdalena (V. 483-512) Heilung eines Aussätzigen (V. 513—530) Heilung des Sohns des Hauptmanns von Kapharnaum (V. 531-566) Auferweckung des Jünglings von Nairn (V. 567-582) Heilung eines Gelähmten (V. 583-604) Heilung eines Blinden (V. 605-640) Heilung eines Lahmen (V. 641-654) Heilung eines Taubstummen (V. 655-676) Anfrage Johannes des Täufers bei Jesus (V. 677-766) Gastmahl des Herodes (V. 767-926) Einsetzung des Pilatus als Landpfleger (V. 927-1028) Auseinandersetzung zwischen Jesus und den Juden: Steuerfrage (V. 1029-1072) Auseinandersetzung zwischen Jesus und den Juden: Anspruch Jesu und Androhung der Steinigung (V. 1073-1140) Heilung des Blindgeborenen (V. 1141-1342) Praefiguratio: Werbung um Rebekka (V. 1343-1482) Jesus und die Samariterin (V. 1483-1614) Praefiguratio: Heilung des Naaman vom Aussatz (V. 1615—1770) Heilung zehn Aussätziger (V. 1771-1796) Praefiguratio: Rettung der Susanna durch Daniel (V. 1797-2190) Jesus und die Ehebrecherin (V. 2191-2238) Praefiguratio: Auferweckung des Sohns der Witwe von Sarepta (V. 2239-2330) Auferweckung des Lazarus (V. 2331-2480) Praefiguratio: David und Goliath (V. 2481-2672) Einzug in Jerusalem (V. 2673-2698) Tempelreinigung (V. 2699-2724) Gastmahl des Simon (1: V. 2725-2736) Salbung Jesu durch Maria Magdalena (V. 2737-2822) Praefiguratio: Joseph und seine Brüder (V. 2823-3016)
42. 43. 44. 45. 46. 47. 48. 49. 50. 51. 52. 53. 54. 55. 56. 57. 58. 59. 60. 61. 62. 63. 64. 65. 66. 67. 68. 69. 70. 71. 72. 73. 74. 75. 76. 77. 78. 79. 80. 81. 82. 83. 13
Beratung der Juden (V. 3017-3112) Verrat des Judas (1: V. 3113-3174) Gastmahl des Simon (2: V. 3175-3178) Praefiguratio: Gastmahl des Asuerus (V. 3179-3316) Abendmahl: Vorbereitung (V. 3317-3362) Abendmahl: Jesu Leib und Blut (V. 3363-3386) Fußwaschung und das neue Gebot (V. 3387-3422) Vorhersage des Verrats (V. 3423-3474) Praefiguratio: Samson und Dalila (V. 3475-3694) Vorhersage des Leidens und der Auferstehung Jesu (V. 3695-3726) Vorhersage der Verleugnung des Petrus und Treuebekenntnis der Apostel (V. 3727-3750) Gebet auf dem Ölberg (1: V. 3751-3786) Verrat des Judas (2: V. 3787-3804) Gebet auf dem Ölberg (2: V. 3805-3814) Gefangennahme Jesu (1: V. 3815-3850) Verwundung und Heilung des Malchus (V. 3851-3870) Gefangennahme Jesu (2: V. 3871-3878) Gang der Juden, des Petrus und Johannes zum Haus des Annas (V. 3879-3896) Jesus vor Annas (1: V. 3897-3924) Verleugnung des Petrus (1: V. 3925-3936) Jesus vor Annas (2: V. 3937-3946) Jesus vor Kayphas (1: V. 3947-4018) Verleugnung des Petrus (2: V. 4019-4054) Jesus vor Kayphas (2: V. 4055-4072) Praefiguratio: Heimsuchung Jobs (V. 4073-4514) Jesus vor Kayphas (3: V. 4515-4534) Reue und Ende des Judas (V. 4535-4574) Jesus vor Pilatus (1: V. 4575-4652) Jesus vor Herodes (V. 4653-4684) Aussöhnung des Pilatus und des Herodes (V. 4685-4698) Jesus vor Pilatus (2: V. 4699-4732) Geißelung (V. 4733-4756) Praefiguratio: Himmelfahrt des Elias und Verspottung des Eliseus (V. 4757-4876) Jesus vor Pilatus (3: V. 4877-4944) Dornenkrönung (1: V. 4945-4970) Praefiguratio: Opfer Isaaks (V. 4971-5060) Traum der Frau des Pilatus (1: V. 5061-5070) Dornenkrönung (2: V. 5071-5074) Jesus vor Pilatus (4: V. 5075-5088) Dornenkrönung (3: V. 5089-5094) Traum der Frau des Pilatus (2: V. 5095-5140) Jesus vor Pilatus (5: V. 5141-5170)
Szenenübersichten
84. 85. 86. 87. 88. 89. 90. 91. 92. 93. 94. 95. 96. 97. 98. 99. 100.
101. 102. 103. 104. 105. 106. 107. 108. 109. 110. 111. 112. 113. 114. 115. 116.
Jesus auf dem Weg nach Golgatha (V. 5171-5184) Jesus und Simon von Cyrene (V. 5185-5194) Jesus und die Töchter von Jerusalem (V. 5195-5212) Jesus und Veronika (V. 5213-5220) Marienklage (1: V. 5221-5228) Praefiguratio: Moses und die eherne Schlange (V. 5229-5342) Kreuzigung (V. 5343-5370) Die beiden Schacher am Kreuz (1: V. 5371-5386) Inschrift am Kreuz (V. 5387-5414) Teilung der Gewänder (V. 5415-5462) Kreuzesworte (1: V. 5463-5466) Verspottung des Gekreuzigten (V. 5467-5482) Die beiden Schächer am Kreuz (2: V. 5483-5498) Marienklage (2: V. 5499-5510) Kreuzesworte (2: V. 5511-5518) Marienklage (3: V. 5519-5522) Kreuzesworte (3: V. 5523-5545)
14
Satan und Gabriel im Streit um die Seele Jesu (1: V. 5546-5565) Kreuzesworte (4: V. 5566-5567) Satan und Gabriel im Streit um die Seele Jesu (2: V. 5568-5575) Zeugnis des Centuno (V. 5576-5581) Beinbrechung (V. 5582-5615) Aufnahme des rechten Schachers in den Himmel (V. 5616-5619) Aufnahme des linken Schachers in die Hölle (V. 5620-5623) Heilung des Longinus (V. 5624-5653) Marienklage (4: V. 5654-5729) Praefiguratio: Jonas im Walfisch (V. 5730-5811) Joseph von Arimathäa vor Pilatus (V. 5812-5861) Abnahme Jesu vom Kreuz (V. 5862-5907) Pietà (V. 5908-5919) Grablegung Jesu (V. 5920-5925) Bestellung der Grabwache (V. 5926-6039) Gefangennahme Josephs von Arimathäa (V. 6040-6125)
Das >Heidelberger Passionsspiel< (HP) Edition mit den der des des des
Paralleltexten
f r a n k f u r t e r Dirigierrolle< (FD) >Frankfurter Passionsspiels< (FP) >Alsfelder Passionsspiels< (AP) >Fritzlarer Passionsspielfragments< (FrPf)
Alsfelder Passionsspiel
Frankfurter Passionsspiel Incepit laudus de passione domini nostri Ihesu Cristi.
1. Spieleröffnung (V.
1-132)
1. Spieleröffnung (vor V. 1) Et primo a n g e l i cantent: [...]
Primo igitur omnibus personis ordinate in suis locis constitutis a n g e l i canunt: [...] proclamator, regens: V. 1—106. Et sic r e g e n s incipit canere: Veni, sánete spiritus Vgl. AP vor V. 1938.
Veni, sánete spiritus FP: bis vor V. 1. Es folgt: 3. Vgl. HPV. 317 und 385.
Prophetenauftritte: Post hoc p r o c l a m a t o r dicit rigmum: V. 107-132
Vgl. AP V. 85.
[Et dicit A u g u s t i n u s : ] V. 1-32
[Ir liebenn mentschen alle, 107 swiget nu vnd lat vwer kallen.]
Ir hirschafft, stellet uwern schalle, dis wart vememet über alle, ir hait lange wol vernommen, das vnser herre wolde komen vnd geborn werden menschlich hie vff erden, [wie die wissagere die heilsam mere] verkunten in der wernt wijt vnd sagten syner kunffte zijt. auch sagten sie in den zijden, wie vnser herre lijden wolde an syner menscheit angst vnd iamerkeit, pyn vnd gros noit, vnd wie er den bittern doit [menschlichen lijden solde]
AP: bis V. 132. Es folgt: 2. Beratung der Teufel gegen fesus 3. Vgl. HP V. 27.
16
Heidelberger Passionsspiel Hie hebtt an das register oder ordenung vonn denn geschiehtenn, marter vnd leydenn Ihesu Cristj.
Frankfurter Dirigierrolle f.i"]
Incipit ordo siue registrimi de passione domini.
1. Spieleröffnung (V. 1—26)
1. Spieleröffnung (la)
Z c u m erstenn werdenn die personn des spiels herlichenn vnnd erlichenn in einer procès vff das geruste gefurtt vnnd itzlicher an seinen sesse gesetzt. Als dan hebtt m e n l i c h e an zeu singenn die antieffen:
la
Primo igitur persone ad loca sua cum instrumentis musicalibus et clangore tubarum sollempniter deducantur. Q u o peracto surgant p u e r i clamantes: [...]
Veni, sánete spiritus etc. Dar nach singent z w e n n e n g e l l denn verß:
FD: bis la. Es folgt: 2. Prophetenauftritte 3. Vgl. HP V. 189.
Emitte spiritum t u u m etc. In dem so gent z w e n n e n g e l l vonn dem geruste vnd singent mit heller stym.
Prophetenauftritte: Der r e i g i e r e r des spils stett vff vnnd spricht zcum volck: / f.i·]
5
io
15
ι
Ir herenn, stiellent ewerenn schall, mein wortt vernement all. ir habt lang woll vernomenn, do Cristus, vnnser her, wolt komen vnnd geborenn woltt werdenn menschlich vff diesser erdenn.
Ir hershaf, stillit uwern shal
das verkuntten die prophetten weytt vnnd sagtenn seiner zeukunfft zeyt vnnd sagtenn sie zeu denn selben zeidenn, wie Cristus, vnnser here, leydenn woltt an seiner menscheytt angst, pein vnnd iamerkeytt, dar zeu auch denn bitterenn doitt, do mit er vnns erloist vß noitt. wie die ding sint gescheenn, wer solchs will schauwen vnnd sehenn,
vor 1 p(ro)es; R'1 3 vor Der Reigierer
j. V blaugrüne und rote Unterstreichungen im Text;
[Hoc clamore finito A u g u s t i n u s proponat sermonem, qui sequitur:]
f . 1' R r e unten Kustode A
17
Alsfelder Passionsspiel
3. Auftreten Johannes des Täufers (V.
Frankfurter Passionsspiel
463a-490)
proclamator: V. 463a. Fiat hic notificatio baptismatis Christi a Iohanne. Tunc I o h a n n e s B a p t i s t a exeat de deserto cum discipulis et cantans: Vox clamantis in deserto
Et dicit rigmum: V.
464-490
AP: bis V. 490. Es folgt: 4. Vgl. HP V. 189.
18
Heidelberger Passionsspiel
20
25
Frankfurter Dirigierrolle
der sali sich layssenn gestillenn. so megent ir gottes willenn vnnd seinen himelischenn roitt hewtt schauwen mitt der doitt. der beyspill in der alttenn ehe zcur gleichnus sint gescheenn mehe, die man zeygenn wirtt zcu diesser stundt. dar vmb beschliessent ewerenn mundtt vnnd schweigent stiell all gar vnnd nementt diesser ding war. / f.2η
2. Auftreten Johannes des Täufers (V.
27-188)
Ihesus baptizatur a Iohanne I o h a n n e s stett vff vnnd ruefft:
Vox clamantis in deserto: Discipulj, parate viam dominj, rectas facite semitas eius. Omnis vallis implebitur et omnis mons et Collis humiliaWtur - Luce iij°.
30
35
Ich rueffenn in der wustenheytt: gegenn gott solt ir sein bereytt vnnd rumen im sein strayssenn. die sunde solt ir layssenn, vnrechtt ding mâchent rechtt, so werdent im sein pfede schlechtt. einn yder tall wirtt erfultt vff erdenn, einn ieglich berg wirtt gemyndert werden, vnnd die verkertten ding verachtt, vnnd die scharpffenn ding siecht gemacht. die ere des herenn wirtt geoffenbartt, vnnd gots heyll wirtt gesehen werden hie vnnd dortt.
Drey oder vier Iudenn koment zcw Iohannj, die gernn gedaufft werenn, vnnd sprichtt S c h m o e l l :
40
Wiltu vnns, her meister, sagenn, was vnns der tauff mag fur getragen,
vor 27 seperate; humiliât2, jeweils gebessert nach Mi
39 R." Î
f . 2—10' rote Unterstreichungen im Text
19
Alsfelder Passionsspiel
Frankfurter Passionsspiel
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Heidelberger Passionsspiel
Frankfurter Dirigierrolle
so layssenn wir vnns tauffenn all gar vnnd nemen deyner lere war, / f. 2η das wir inn gotlicher ehe megenn bleybenn vmmer mehe. I o h a n n e s spricht: Genimina viperarum, quis ostendit fobis fugere a ventura ira? Facite ergo fructus dignos etc. 45
Ir naterenn geslechtt, wer wirt vch offenbarenn, zcu weichenn vonn den kunfftigen zcorenn? volnbrengtt wirdig fruchtt vnnd bueßfertigkeyt, vnnd das ir nitt sagent in gemeinheytt, wir habenn einn vatter zcu diesser frist. ich sagenn vch, das gott mechttig ist, vonn diessenn steinen vnnd vili mehe vff zcu weckenn die soene Abrahe. wann die ax zcu diesser frist an die worczell des baums gesecztt ist. dar vmb einn yder baum vff erdenn, der sail auß gehauwen werdenn, welcher nit gutte fruchtt brengtt, vnnd sail werdenn in das fewer gesengtt.
50
55
Der Iuddenn einer S el e m sprichtt: Quid ergo faciemus? Lieber here, mach vnns bekandt, was sollenn wir dann thun zcuhandtt, das do rechtt sey gethonn? / f ì7] das soltu vnns vnderweissenn schonn.
60
I o h a n n e s antwortt: Qui habet duas tunicas, dett non habentj Ich sagenn vch, wer zwenn rock haitt, der sali volnbrenngen dys gebott vnnd sali denn eynen rocke gebenn dem, der keinen haitt in seinem lebenn, vnnd welcher haitt die speys, der thu das selbige zcu gleicher weys.
65
nobis, gebessert 59 R f 63 RB 3 nach 44
nach Mi
45 R 1 5
51 stieme,
gebessert nach Mi
b
21
Alsfelder Passionsspiel
Frankfurter Passionsspiel
22
Heidelberger Passionsspiel
Frankfurter Dirigierrolle
Die offenberlichen sonder komenn zcu Iohannj, vnnd spricht e i n e r : Magister
70
Höre vnns, lieber meister vnnd her, wir sintt ofifenberliche sunder. wir begernn, du wollest vnns sagenn, do mit wir mogenn bueß tragenn.
I o h a n n e s antwortt: Nichill amplius, quam quod constitutum est
75
Nit ferrer soltt ir sein geschecztt, dann was vch ist v f f gesecztt. das soltt ir volnbringenn ebenn, so wirtt vch die sunde vergebenn.
Die ritter komen zcu Iohannj, vnnd fragett der e r s t : Quid faciamus et nos?
so
Lieber meister, vnderweyß vnns rechtt, di weyll wir sint ritter vnnd frey knechtt. / f.3*] was sollenn wir thun v f f erdenn, do mitt w y r selligkeytt erwerbenn?
I o h a n n e s antwortt: Neminem concuciatis neque calumniam faciatis Ir soltt nymants verdrucken noch vngerecht sein, das ist das gebott vnnd lere mein, vnnd vom soltt, der vch mag werdenn, loyssent vch genugenn v f f diesser erdenn. Als baltt scheydenn sie all von Iohannj. So die Iuddenn komen zcu den anderenn Iuddenn, sprich« S c h m o e l l : 85
90
Ir herenn, wir hann wol vemomen, das in das landt ist einn man komen, vonn dem lauffenn diesse mere, er sey in der weltt einn deyfferer. das volck zcugtt er an sich, do mit verliessenn wir sicherlich
69 R " J
7 3 R." Î
77 R M
nach 8 0 c o l ü m a m , gebessert nach M i
81 R 1 1 1
85 R u Ï
23
Alsfelder Passionsspiel
Frankfurter Passionsspiel
24
Frankfurter Dirigierrolle
Heidelberger Passionsspiel vnnser ehe vnnd vnnser lebenn. er kann new lere gebenn. sali sein redde fur sich gann, einn newer ordenn wirtt v f f stann. 95
dar vmb rodenntt allesambent zcw, was mann zcu diessenn dingen thu.
I o s e p h u s , der oberste rabbj, sprichtt: Wir wollenn bottenn sendenn dar, / f.4r] die vnns der ding nementt war, was mans vnnd wer er sey. 100
nu sthennt v f f ewer meher dann drey. her Eschle, Thabrj vnnd Selem, her Schmoell vnnd Sabba synt, behen, machentt vch hin v f f denn pfadtt vnnd koment an die selbige stadtt,
ios
do der selbige lerer ist. villeichtt ist er der herre Crist oder ist villeichtt Helias, vonn dem her Malachias inn seiner schlifft haitt gelessenn.
no
besehentt, wer er doch mog
Schmoell
wesenn.
antwortt:
Her rabbj, wir volnbrengenn ewer geheys. das ende, do er sich heltt, ich ser woll weys, dann ich byn do bey gestanndenn, das er geredtt haitt zcu den mannenn, lis
sie sollenn sych bekerenn, er woll sie new ding lerenn. dar umb machtt vch v f f die bann vnnd landtt vnns zcu im gann.
Als baltt gentt dy geschicktten zcu Iohannj, vnnd sprichtt S e l e m : Helias es tu? Prophetta es tu? Die nobis, an tu es Cristus Iohannis primo. / f.4η Meister, wir sint gesanndtt 120
vili ver vonn der Iuddenn landtt, das du vnns rechtt vnderweyst, ob du einn prophett seyst.
97 R u 1
UO sein wesenn, gebessert nach Mi
Hs., ergänzt nach Mi
111 R u J
114 dem, gebessert nach Mi
112 do fehlt in der
119 R E 3
25
Alsfelder Passionsspiel
Frankfurter Passionsspiel
26
Frankfurter Dirigierrolle
Heidelberger Passionsspiel
125
130
oder sage, bistu Helias, vonn dem der Malachias so woll hy vor gelessenn haitt, als in seynem buch geschrieben statt? oder bistu der herre Crist? sage vnns, wer du doch byst, das wir denn herenn thun bekanntt, die vnns habenn her gesanndtt, was wir vonn dir habenn vernomen. nu sage, das wir hinwegk kommenn.
I o h a n n e s antwortt: N o n sum. E g o v o x clamantis in deserto
135
140
Also mogentt ir sagenn widder inn, das ich Cristus nitt entbynn, dar zcu noch kein prophett noch auch Helias, wann als der prophett Ysaias in seiner geschriefft hoitt geseytt, so rueffenn ich in der wustenheytt: gottes w e g m a c h e n « rechtt vnnd m a c h e n « sein pfede slechtt. das duncktt mich woll möglich. / f.51] sollichs ruffenn vnnd lerenn ich.
E s c h l e sprich«: Si tu non es Cristus ñeque Helias ñeque prophetta, quid ergo baptisas?
145
Sage ann, sage an, du dummer mann, wes betreugstu die weltt dann, so du Helias n i « entbist, auch kein prophett noch der here Crist? vonn wann hastu dann denn gewaltt, das du die lewdtt deyffenn saltt?
I o h a n n e s antwortt: E g o baptizo in aqua. Medius autem vestrum stetit, q u e m vos nescitis. Ipse est, qui venturus est
150
Das ir rechtt versthennt mich, in dem wasser so tauffenn ich.
133 R ü I
143 R " 5
nach 148 stetit fehlt in der Hs., ergänzt nach Mi
150 R " Ï
27
Alsfelder Passionsspiel
Frankfurter Passionsspiel
28
Heidelberger Passionsspiel
155
Frankfurter Dirigierrolle
auch ist gestannden einer inn ewer mitt, denn ir noch erkanntt habentt nitt. der selb nach mir zcukonnfftig ist vnnd vor mir gemacht ist zcu aller frist, vnnd ich bin nitt wirdigh dar zcw, dem selbigenn vff zcu loyssenn sein schuch. der selbige wirtt deyffenn werdenn inn dem heylgenn geyst vff erdenn.
Dy Iuddenn gentt widder heym. Als baltt singent die anderenn Iuddenn iren gesangk. In dem so gett I o h a n n e s zcu denn / Iuddenn vnnd predigett: f.s"]
160
165
170
175
Ir Iuddenn, reynigett ewerenn mutt, wann es ist sellig vnnd gutt, das ir mitt ganczenn treuwenn layst ewer sunde vch reuwenn. ewer lebenn will ich vch seczenn: ire soltt nymants leczenn an leyb noch ann gutt. horennt mir zcw vß freyhem mudtt: nyemants soltt ir niessenn, weder wytwenn noch weyssenn. nymants sali kerenn seynen synn an wucher vnnd vnrechtt gewynn. raubenn vnnd stellenn soltt ir laysenn, vnfugh soltt ir alzeytt moyssenn. wer anders byß her haitt gethain, der sali des alzeytt rewenn hain. so mogennt ir werdenn gottes kindtt. gar sellig die selbigenn vor gott sintt, die zcu denn freydenn sindtt erkanntt, das sie gottes kinder werdenn genantt.
T h a b r j antwortt:
180
185
Meister, du bedunckest dich sere zcw weys, wir vermerckenn kein lob noch preys, du sagest vnns vonn grossenn dingen, dein schreyenn noch auch dein singenn, / W] magst das nitt gemachenn war, das wir dir glaubenn vmb einn har. dar vmb schweyg styll, du drugerer, vnnd erlayß dich baltt deiner 1er,
159 R ü 1
161 ir fehlt in der Hs., ergänzt nach Mi
nach Mi
179RU*
177 f r i e d e n n , gebessert
29
Alsfelder Passionsspiel
4. Taufe Jesu (V.
Frankfurter Passionsspiel
491-535)
[Et sic digito demonstrando e u m j Ihesus surgit a loco suo, vadit ad Iohannem. I o h a n n e s cantat: Ecce agnus dei
Rigmum dicit: V.
491-509
Sehet, hie kommet der werde man. hie ist des edeln godes lam, 492
Fritzlarer Passionsspielfragment (FrPf) H P V. 189-232 FrPf Taufe Jesu (V. 43-105) ludei, Augustinius, corns: V. 43—64. H P V. 189 FrPf H o c facto Ihesus surgat a loco suo et eat ad I o h a n n e m B a p t i s t a m , qui vidit e u m et dicit: V. 65-81 Ecce agnus dei 65 [Setót, der hene sicherlich ist godes lam vom himmelrich, ] der die werlt vberalle von iren sunden reyneη sal.
I h e s u s dicit rigmum:
Iohannes, liebe nebe mynn, myn teuffer saltu hude synn. herfollen saltu myn beger. dar vmb byn ich kommen her zu der gegangen in den Iordan. die tauff wel ich von der han.
80 H P V. 207
30
FrPf
gedouffen mag die lude. 16 hir midde ich uch bedude, als eyn gezug zu rechte thud, daz her ist der her god, der war heilant Crist,
der godes son von himel ist. Hie appareat columba in capite Ihesu. I h e s u s dicit: Iohannes, liber frunt myn, du salt hude myn douffer sin. herfollen saltu myn beger. av 85 dez bin ich zu dir k o m m e n her gegangen an disen Iordan. die douffe wil ich von dir entphan.
Heidelberger Passionsspiel
Frankfurter Dirigierrolle
oder du wirst behennde woll sehenn, was dir vonn vnns wirtt gescheenn. Als baltt gett Iohannes vonn den Iuddenn. 3. Taufe Jesu (V.
189-232)
3. Taufe Jesu persone:
So begegentt im Ihesus, vnnd sprich« I o h a n n e s :
23
195
200
205
Sehennt, diesser herre lobesam, der ist das ware gottes lam, der die weltt vberall reynigenn vonn irenn sundenn sali, der here, der mich haitt gesandtt zcu dewffenn inn diessenn landtt, er sprichtt also zcu mir: »dysse ding behaltt inn dyr, wann du siehst einn dawb her ab steigen vnnd bleybt vber einem menschen leygen, do bey sali dir sein bekanntt, das er ist der ware heylandtt, der im geyst deyfft die lewdtt.« hie vonn ich vch allenn bedeutht, / f.6v| als einn gezeuge zcu rechtt thutt, dann er ist der herre gutt vnnd dar zew der rechtt heylantt Crist, der gottes soenn worlich ist. 24
Iohannes, lieber freundtt mein, mein dewffer saltu hewdtt sein, erfullenn saltu mein begyr, des bin ich komenn her zcu dir gangenn an denn Iordann, denn tawff will ich vonn dir entphan.
189 R u î
Ihesus autem surgat a loco suo et uadat ad I o h a n n e m t i s t a m , qui aspiciens eum clamet:
Seht, der herre lobesam
Als baltt kompt die dawbe Ihesus vff das hawbt. I h e s u s spricht zcu Iohannes:
210
22a.
Ecce agnus dei etc.
Ecce agnus dei, qui tollit peccata mundj. Ille mihi dixit: Super quem videris spiritum descententem et manentem
190
(22a-27a)
Hoc rigmo conpleto dicat I h e s u s Iohanni:
Iohannes, liebe neue min
207 R" Î
31
Bap-
Alsfelder Passionsspiel
Frankfurter Passionsspiel
I o h a n n e s respondit Iesu:
Eya, meynster, was begerestu? ich byns vnwirdigk dar zu, das ich teuffen solle, herre, dich, du bilcher sollest teuffen mich. 520
d a s ist w o i l e y n g o d i s
recht,
du bist myn herre, ich byn dyn knecht. I h e s u s respondit Iohanni:
525
Neyn, Iohannes, myn lieber mogk, teuffe mich yn dissem wogk. sich, das kommet rechte woil, an vns erfillet werden sail liebe vnd auch gerechtikeyt; dar zu soin mer al syn bereyd.
chorus: nach V.
521.
Et Iohannes Baptista aspergit aquam super personam Saluatoris. [...] M ai es tas quoque cantat:
HP V. 213
FrPf
HP V. 218
FrPf
Hic est filius meus dilectus Et dicit rigmum:
530
535
Sehet, diez ist myn zarter sone. des willen sollet er alle thoen, er sollet em weszen vnderthan. an em ich min behagenn hoin. hie hot mich friddesam gemacht, was zomes ich hatte vfF gelacht, sehet, den hot hie gestillet gar. des nemmet syner lare ware.
chorus: nach V.
HP nach V. 224 FrPf
HP V. 225
535.
AP: bis V. 535. Es folgt: 5. Vgl. HP V. 233.
FrPf
I o h a n n e ß dicit: Her meinster, waz meynstu? ich bin zu swach da zu, 90 daz ich douffe, herre, dich. vil bilcher sollestu douffen mich, daz wer wol eyn gud rechte, du bist myn herre, ich bin din knecht. I h e s u s dicit: Neyn, Iohanneß, vil lieber mack, 95 douffe mich in dissem wack. [...] liebe vnd auch gerechtickeit; dar sol mir sin bereyt. Item sperget aquam super Ihesum. M a i e s tas venit cantando: Hoc est filius meus delectas M a i e s t a s dicit: Sehit, dit ist myn zarter son. dez willen solt er alle dun, 100 er sollet em sin vnderthan. an em ich mich behaget han. her hat uch fredesam gemacht, waz zorne ich hatte gedacht, sed, daz hat her gestillet gar. 105 dez nemet siner lere war. corus: nach V.
105.
FrPf: bis V. 105.
32
Es folgt:
Vgl. HP
V.
233.
Heidelberger Passionsspiel
Frankfurter Dirigierrolle
I o h a n n e s antwortt:
25
I o h a n n e s respondeat:
Ego a te debeo baptízarj — Mathej tercio.
215
O here meister, was mudestu? ich bin doch zcu schwach dar zcw, das ich, here, dauffenn dich, billicher sal tu dawffenn mich, das ist woll einn gottlich rechtt, so du bist mein here vnnd ich dein knechtt.
Ey, meister her
I h e s u s sprichtt:
26
I h e s u s respondeat:
Sic enim decet nos implere omnem iusticiam.
220
Neyn, Iohannes, lieber mog, dawff du mich inn diessenn wog. sich, sollichs kompt an vnns recht woll, das ann vnns erfullett werdenn soll / f.7i lieb vnnd auch all gerechtigkeytt; dar zcu sollenn wir sein bereytt.
Neyn, Iohannes, lieber mag
persone:
Als baltt deufft Iohannes Ihesum. Der h i m e l i s c h e sprichtt:
27
vatter
26a.
Iohannes aspergat aquam super personam Ihesum. M a i es tas quoque cantet:
Hic est filius meus dilectus, in quo mihj complacuj.
Hic est filius meus dilectus Et dicat:
225
230
Sehennt, dys ist mein liebster soenn. des willenn saltt ir alle thun vnnd soltt im sein vnderthann. ann im ich mich behagett hann. er haitt mich friedsam gemachtt. was zcorns ich haitt vff gelachtt, sechtt, denn haitt er gestillett gar. des nementt seiner lere war.
Seht, diz ist min zarter sun
Ihesus bleybt do ííhenn.
persone:
27a.
FD: bis 27a. Es folgt: 4. Vgl. HP V.
213 R u î
219 R11 1
225 R." Ï
nach 232 ghenn
33
233.
Frankfurter Passionsspiel
Alsfelder Passionsspiel
5. Ermahnung des Herodes durch Johannes den Täufer (V.
536-619)
Interim I o h a n n e s B a p t i s t a vadit ad Herodem cantando: N o n licet inquam te etc. Post hoc dicit rigmum: V.
540
536-544
[Herodes herre, höre, ich hon vornummen, szo wie du bist zu sunden kommen] 537 das du hie host dynes brudder wyb vnd lieb host eren sundigen lipp. Vgl. AP V. 544—545.
Iohannes, (mulier), Herodes, chorus, (Mors): V.
545-619.
AP: bis V. 619. Es folgt: 6. Beratung der Teufel gegen Johannes den Täufer 7. Satan und Herodias 8. Vgl. HP V. 245.
8. Gefangennahme Johannes des Täufers (V. Herodias, rex: V.
730-831)
730-760.
R e x dicit ad sernos: V. 761-775
Vgl. AP nach V. 555.
[Wol uff, ir gesellenn, nu sijt bereyt.] 761
H P V. 233-244 FrPf H P V. 233
FrPf
Ermahnung des Herodes durch Johannes den Täufer (V. 106-117) Interim Iohannes vadet ad Herodem. I o h a n n e s dicit: Herodes, konig rieh, du lebest sindeklich zu sele vnd auch zu libe mit dines bruders wiue, 110 die mit dir get zu bethe. vil bilcher sie hette Philippum, dez sie eliche ist. esz ist eyn vngedruwer liest, daz du sie zu eynem wiue hast. 115 wirdestu er nicht schir eyn gast, so mustu haben goddes zome, so wistu ewicklich verlom. [...]
FrPf: bis V. 117. Es folgt: 1Vgl. HP V. 445.
34
Frankfurter Dirigierrolle
Heidelberger Passionsspiel 4. Ermahnung
des Herodes durch Johannes den Täufer (V.
233—244)
4. Ermahnung
28
I o h a n n e s gett zcu Herodes vnd sprichtt:
des Herodes durch Johannes den Täufer
Interim I o h a n n e s B a p t i s t a ueniat ad Herodem et dicat ei:
Non licet tibj habere vxorem fratris tuj. - Marcj vj°; Mathej xiiij0; Luce iij°.
235
240
Herodes, kunig riche
Herodes, konig reych, du lebst gar sundiglich zcu sele vnnd auch zcw libe mitt deines bruder weybe, dy mitt dir gett zcu beth. billicher sie woll hett Philipus, des sie eelich ist. es ist einn vntrewer lyst, das du sie zcu eynem weyp haist. / f,τ\ wo du sollich nitt vnder wegenn last, so mustu habenn gottes zcorenn vnnd ewiglich sein verlorenn.
5. Gefangennahme Johannes des Täufers (V.
FD: bis 28. Es folgt: 5. Vgl. HP V.
245—256)
245
250
30
W o sint ir knechtt vnnd ir mann? vor zorenn ich nitt woll reddenn kann, das diesser man mir gesagtt hoitt vonn grosse schandtt vnnd missedoitt, dar vmb ich gar sere erzcurnett bin. des greyffett vnnd furett inn gehalttenn, das gebiettenn ich bey meynen huldenn sicherlich.
233 Ru $
245.
5. Gefangennahme Johannes des Täufers
H e r o d e s sprichtt zomigkliche zcu denn knechttenn:
(30-31a)
H e r o d e s furioso animo dicat:
Wa sit ir knehte vnde mine man
245 RK !
35
(28)
Alsfelder Passionsspiel
Frankfurter Passionsspiel
S r e d d e l respondit: [Herodes, lieber herre mynn, 776 was er gebiedet, das sail synn.] Sreddel,
Qwancz,
(Iohannes),
Herodes,
mulier:
V. 778—831.
Vgl. AP nach V. 801, nach V. 813 und vor V. 832. AP: 9. 10. 11. 12.
bis V. 831. Es f o l g t : Anfrage Johannes des Täufers bei Jesus (vgl. HP V. 677) Gastmahl des Herodes (vgl. HP V. 767) Aufnahme der Herodias und ihrer Tochter in die Hölle Vgl. HP V. 257.
12. Versuchung Jesu (Saluator),
(V.
duo angeli,
chorus:
1138-1197) vor V.
1138—1143.
Angelis recedentibus S a t h a n a s venit cum habitu Lolhardi et dicit:
1145
liso
Du bist krangk, das pruben ich wol, das ich vngern lyden sail. die vmmacht dir gar nahe lyt, du host gefastet vber zyt. bistu des waren goddes sone, szo sprich, du mögest eß wol thun, das disse steyn werden broit, vnd busze dyns hungers noit.
S a l u a t o r respondit: Non in solo pane etc.
1155
Swigk, Sathan, vngetruwer boszewicht, ich enachten dyner redde nicht, der mentsche nyt syn leben hot, als yn der ee geschribbenn stad, alleyn von des brodes krafft. sich, gottes wort sicherhafft mogent ferrer baß gegebenn dem mentschen krefftliches lebenn.
36
Heidelberger Passionsspiel
Frankfurter Dirigierrolle
D e r k n e c h t t e i n e r antwortt:
255
31
Here, des entloyssenn wir nitt, wyr sollenn thun, als ir gebytt. ewer geboitt sollenn wir nit sparenn, er muß inn denn kercker farenn.
V n u s s e r u o r u m respondeat: Herre, des enlan wir niet
(serui), (Iohannes), persone: 31a.
Als baltt furenn sy Iohannem in denn kercker. Die iungherenn ligen fur dem kercker etc. FD: bis 31a. Es folgt: 6. Vgl. HP V.
6. Versuchung Jesu (V.
257-316)
257.
6. Versuchung Jesu
(32—37a)
Ihesus temptatur a diabulo 32
S a t h a n a s kompt zcu Ihesw vnnd sprich«:
[Iam itaque angelus ducat Ihesum in desertum,] et S a t h a n a s assit; ostensis lapidibus dicat: Vgl. HP V. 263.
Si filius dei es, die vt lapides isti panes fiant. — Mathej iiij°.
260
Du bist kranck, das merck ich woll, / f.si das selbige ich vngerenn leydenn soll, die amachtt dir gar sere nahe leydtt, du haist gefast einn lannge zeytt. bistu nu des warenn gottes soenn, so sprichtt, als du woll magst gethonn, das diesse stein werdenn brott, vnnd büße des hungers noitt.
Du hast geuastit persone:
32a.
Vgl. zu HP vor V.
33
I h e s u s antwortt:
257.
I h e s u s respondeat Sathane:
Non in solo pane viuit homo 265
270
Schweyg, Sathann, vngetreuwer wychtt, ich entachttenn deiner redde nichtt. der mensch das lebenn nitt enhoitt allein vom broitt, als geschrieben staitt, besunder auch inn aller wortt crafft, die do komentt vonn gottes herschafft; die selbigenn mögen woll gegebenn dem menschenn krefftiger lebenn.
253 R l %
vor 257 ihü, gebessert nach Mi
257 R u Ï
Swig, Sathan, vngetruwer wiht
265 R u Î
vor 257 Mathj
37
Alsfelder Passionsspiel
Frankfurter Passionsspiel
D e i n d e Sathanas ducit e u m ad d o l e u m , q u o d p o s i t u m est in m e d i o ludi representans p i n n a c u l u m templi. Dicit S a t h a n a s : [Angelis suis deus mandauit de te etc.] neo
1165
Bistu n u gottes sone, szo falle h e r nidder, w a n der nicht ensaill czu d y m libe schaden synn. sich, gottes engel h u t t e n d y n n in allen w e g e n v o n der noit. m y t flyß e n gott v o n der gebot, das sie dich yn eren h e n d e n h e b e n n . dyn f u ß keynes stoiß kan besebenn, gescheen m a g der n u m m e r leyt. dar v m b fellestu m y t sicherheyt.
S a l u a t o r respondit: Scriptum est enim, n o n temptabis d o m i n u m d e u m t u u m etc. ino
ins
V n n u c z e ist dir dissze bosze list, w a n in der ee geschribben ist, szo m a n liszet vberall, das n y m m a n d e s vorsuchen sal synen schepper v n d synen gott. das ist eyn gotlich gebott.
D e i n d e ducit e u m ad alium l o c u m designane m o n t e m excelsum, dicens: H e c o m n i a tibi dabo
liso
Sich dissen schacz v n d dissen ort, der w e r n d e rieh al v m b dort, bürge, stede v n d alle lant. dissze hirschaff ist y n m y n e r hand, das w e l ich alles g e b e n dir.
1185
wiltu dich vnterdenigk m a c h e n m e r v n d y n m y n e n dynst treddenn v n d m i c h vorter a n b e d d e n n , szo wirt der kvnnelicher r u m v n d alle der w e r n d e richtum.
38
Heidelberger Passionsspiel
Frankfurter Dirigierrolle
S a t h a n a s nympt Ihesum vnnd furtt in vff denn vmbgang des tempels vnnd sprichtt:
34
Deinde S a t h a n a s ducat Ihesum super dolium, quod positum sit in medio ludi representans pinnaculum templi, et dicat:
Si filius dej es, mitte te
275
280
Bist du nu godis sun, so ual
Bistu gottes soenn, so vali hinder dich, wann dir nit ensall zcu deinem leyb schadenn sein, sich, gottes engell huttenn dein in allen wegenn fur der noitt. / f 8vj mit vleys in gott vonn dir geboitt, das sie dich in ire hennde nemenn, do mitt dein fuße vff kein stein komenn, das dir nymer gesche leydtt. dar vmb fellestu mit sicherheytt. 35
I h e s u s antwortt:
Item I h e s u s respondeat Sathane:
Scriptum est: Non temptabis dominum, deum tuum.
285
Vnnuzze ist dirre bose list
Vnnucze ist dein boysse Üst, wann in der ehe geschrieben ist, als mann lyst vberall, das nymants versuchen sali seinen schopffer vnnd seinen gott. das ist einn gotlich geboitt. 36
S a t h a n a s furett Ihesum vff einn hohen berg vnnd in alle reich vnnd ere der weltt vnnd sprichtt:
Item S a t h a n a s ducat Ihesum ad alium locum ludi super dolium representans montem excelsum, ubi ostendat ei thesaurum et omnia regna mundi dicens:
Omnia tibi dabo, si cadens adoraueris me.
290
295
Sich diesen shatz vnd diesen hört
Sich denn schacz vonn diesser weltt, denn du siehst her vmb gesteht, bürg, stett vnnd alle landtt sollenn sein inn deiner handtt. ich will sie all gebenn dir. wiltu dich vnderwerffenn mir vnnd hy vff dein knihe dredenn vnnd mich als baltt anbettenn, so wirtt dir konigklicher rum / f.r/] vnnd aller weltt reychtumb.
273 R l 3
283 R u 3
289 R ü Î
39
Alsfelder Passionsspiel
Frankfurter Passionsspiel
S a l u a t o r respondit: Vade, Sathanas [...] Et dicit: Las, Sathanas, die redde dynn, wan das enmagk myt nichte gesynn, das du an mer host begert. dyn schacz ist kleynes raides wert, 1190 noch richtum, den die wernt hot. sich, in der ee geschribbenn Stadt, das man nach Moyses gebode nymmandes dan eyme godde mit dynste sal vnterdenigk weszenn; 1195 an den magk nymmandes geneszenn. des fluch, Sathanas, von hynnen. [myn engel soin myns dynstes begynnenn.] chorus: nach V.
1197.
Et angeli accedunt e conuerso ad Ihesum.
AP: bis V. 1197. Es folgt: 13. Vgl. HP V. 317 und 385.
40
Heidelberger Passionsspiel
Frankfurter Dirigierrolle
I h e s u s respondeat Sathane:
I h e s u s antwortt: Vade, Sathanas. Scriptum est enim: Dominum, deum tuum, adorabis, et illi soli seruies.
305
Laz, Sathanas, die rede lin
Sathanas, loyß farenn die redde dein, wann es entmag mit nichtt gesein, dis du hoist an mir begertt. dein schacz ist gar wenig wertt, noch dys reychtumb, das die weit haitt. sich, inn der ehe geschriebenn statt, das mann nach Moyses geboitt sali neygenn allein eynem gott vnnd dem dinstes vnder wessenn; ann das mag nymants genessenn. dar umb Aug vonn mir, bosser schalck, Sathanas, du vngetrwer laysterbalck.
Hoc dicto Sathanas confusus recedat, et angeli accedentes ad Ihesum ministrent ei.
Als baltt fluget Sathann vonn Ihesu, vnnd die engell wonen im bey. I h e s u s gett mittenn vnnd sprichtt zcum volck Penitenciam agite. Apropinquabit regnum celorum. Mathej quarto.
persone:
Horent, ir menschen, die in der weit schweben, nement an vch einn bußeferttig lebenn vnnd horent, was ich sage vnnd verkünde, ir soltt buessenn all ewer sunde, / f.9"] wann das reych der himell nohet sich, sollich verkünden ich vch sicherlich.
nach 298 serues, gebessert nach Mi
299 R1* 1
37a.
FD: bis 37a. Es folgt: 7. Vgl. HPV.
311 R 1 3
41
317 und
385.
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13. Berufung der Apostel (V.
1198-1252)
3. Berufung der Apostel (V.
333-412)
S a l u a t o r videns Petrum et Andream vocabit eos ad appostulatum et dicit:
Interea S a l u a t o r videns Petrum et Andream, qui stant a longe, vocabit eos ad apostolatum dicens eis:
Venite post me, faciam vos
Venite post me, faciam vos fieri piscatores hominum. Et dicit:
1200
1205
Ir herren, kommet, volget mer, szo geschit vch wol, das ir vor fische lude fahen solt, ab er mer gerne volgen wolt. wolt er mer weszen vnderthan, szo solt ir ewigk leben hayn in mynes vatter rich, das wysset sicherlich.
P e t r u s respondit: V.
335
340
1206-1211
Mer volgenn, herre, gern der. 1206 Vgl. HP V. was du gebudes, das thun mer, wan du bist der heylant, der vns zu tröste ist her gesant,
Ir herren, komet vnd folget mir, so geschiet wole, das ir vor fisch lude fahent suit, ab ir mir gern fulgen wult. wolt ir mir wesen vndertan, so suit ir ewig leben han in mynes vatter riche, das wischet sicherliche.
P e t r u s dicit: V. 387-388.
341-346
Wir fulgen, herre, gerne dir. 341 Vgl. HP V. was du gebudest, das dun wir, wan du wist der ware heilant, der vns zu droste ist gesant,
387-388.
chorus: nach V. 1211. S a l u a t o r cum hys duobus scilicet Petro et Andrea procedens vlterius et videns Matheum, Bartholomeum, Iudam, Philippum, Thomam, dicit eis:
S a l u a t o r cum hijs duobus videlicet Petro et Andrea procédant ulterius, et videns alios appostolos videlicet Bartholomeum, Matheum, Thomam, Iudam et Philippum, et dicit eis: Qui sequitur me, non ambulai in tenebris
Qui sequi tur me etc.
Et dicit:
1215
Ir herren, wer mer volget nach Vgl. HP V. 385—386. vnd ist zu myner lere gauch, in finsterkeyt hie nit engait, ewigk licht hie vmmer hott, nu volget mer, szo wirt bereyt vch freyde in ganczer stedykeyt.
350
42
Ir herren, wer mir folget nach Vgl. HP V. 385—386. vnd ist zu myner lere iach, in finsterkeit der engat, ewig licht er vmmer hat. nu fulget, so wirt bereidt vch freude in ganczer stedickeit.
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7. Berufung der Apostel
(1: V.
7. Berufung der Apostel
317-370)
(38-44)
Ihesus conuocat apostolos I h e s u s gett fortt (in dem wirfft Petrus das garenn) vnnd Petrum vnnd Andream vnnd sprichtt:
findt
38
Interea S a l u a t o r uidens Petrum et Andream vocabit eos ad apostolatum dicens: Venite post me, faciam
Venite post me, faciam vos fieq piscatores hominum. — Mathej quarto.
320
Ir fischer, koment vnnd volgett mir, so will ich schaffenn, das ir fur fisch lewtt fahenn soltt, ob ir mir gerenn volgenn woltt. woltt ir mir werdenn vnderthann, so soltt ir ewig lebenn hayn inn meynes vatters reych, das sagenn ich vch sicherlich.
Ir herin, kumet, folgit mir
P e t r u s antwortt: 325
39
A n d r e a s respondeat Saluatori:
Here, wir wollenn gerenn volgenn dir. was du wiltt, das thun wir, wann du bist der ware heylantt, der vnns zcu troist ist her gesantt.
Wir folgin, herre, gerne dir Vgl. HP V. 387.
persone:
Als baltt layssenn Petrus vnd Andreas die garenn liegenn vnnd volgenn Ihesum nach. I h e s u s gett fortt vnnd sieht Bartholomeum, Thomam, Iudam / vnnd Philippum vnnd sprichtt: f.ioi
40
Qui sequitur me, non ambulat in tenebris, sed habebit lumen vite.
330
S a l u a t o r cum hijs duobus procedat et uidens Bartholomeum, Matheum, Thomam et Iudam dicat:
Qui sequitur me
Welchem zcu meyner lere ist gach vnnd mir alzeytt volgett noch, inn finsterkeyt der nitt entgoitt, ewig lichtt er alzeytt hoitt. nu folgennt mir, so wirtt bereytt vch freyde in ganezer stettigkeytt.
vor 317 R h J vor Ihus gett; Klammem in der Hs.; honij 329 R u Ï
39.
Ir herrín, wer mir volget nach Vgl. HP V. 385.
317 R1' Î
325 R1* 3
43
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B a r t h o l o m e u s respondit:
1220
B a r t h o l o m e u s dicit:
Das thun mer, her, sunder wann, mer sollen gern mit dir gan, wan du der war heylant bist, der vns zu tröste kommen ist gesant von hymmelrich. [...] zu der, herre, weszen gauch Vgl. HP V. 385—386. vnd dyner lere volgenn nach.
355
360
C u m his S a l u a t o r iterum procedit et videns Iohannem, Iacobum et Iacobum, Symonem, Thateum, et dicit eis:
Das thun wir, her, sunder wan vnd wollen gern mit dir gan, want du der ware heilant bist, der vns zu droste komen ist, gesant von himelrich. das sol vns gar mogeliche zu dir, herre, wesen gach Vgl HP V. vnd diner lere folgen nach.
385-386.
C u m hijs S a l u a t o r iterum procedat et videns Iohannem, Iacobum maiorem et Iacobum minorem, Symonem et Mathiam, et dicit eis:
Vos amici mei estis, si feceritis
Vos amici mei estis Et dicit S a l u a t o r :
1225
Ir möge, er liebenn nebin mynn, myn frunde muszet er syn. wollet er erfollen myn gebott, szo wel vch ewiglichen gott freyde vmmer vnd ewiges leben 1230 myt em yn syme riche gebenn.
365
S y m o n respondit: Was du gebudest, das thun mer Vgl HP V. vnd wollen, herre, volgenn der. mer soin thun nach dym gebodde, wan du kommen bist von godde 1235 gesant her vff ertlich. das duncket vns wole mogelich, das mer dynen wyllen thun. du wist der ware goddes son, der vns seligk machen magk. 1240 des sollen mer der allen dagk volgenn, herre, wie du wylt. der selben sach vns nit vorfeit.
Ir lieben möge vnd frund myn, wolt ir mir nachfolgen seyn vnd wolt wol enden myn gebot, so wil uch ewiglichen got freude vnd vmmer ewig leben mit yme yn syme riche geben.
S y m o n dicit: 387-388.
370
375
appostoli: nach V. 1242.
44
Herre, wasz du gebudest, das thun wir Vgl HP V. vnd wollen gern folgen dir. wir sullen thun nach dinem £cbode, wan du komen bist von gode gesendet her vff erterich. das duncket vns wole mogelich, das wir dynen willen thun. du bist der ware gottes sone, der vns selig machen mag. des sullen wir dir allen tag folgen, herre, wie du wilt, der selben sachen vns nit bevilt.
387-388.
Heidelberger Passionsspiel
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B a r t h o l o m e u s antwortt: 335
340
Deinde respondeat B a r t h o l o m e u s : Daz dun wir, herre, sunder wan
Das thun wir, here, sunder spott vnd wan. wir sollenn gerenn mitt dir gann, wann du der rechtt heylantt bist, der vnns zcu troist komen ist vnnd gesantt vonn himellreych. dar vmb sali vnns, gott, billeych, here, zcu dir alzeytt sein iach vnnd deiner lere volgenn nach.
Item uidens fìlios Alphei et Zebedei dicat:
Dys apposteli gentt auch mit Ihesu. I h e s u s gett fortt vnnd findt Iohannem, Iacobum, Symon, Iacob vnd Thadeum vnnd sprichtt: Vos amicj mej estis, si feceritis, que precipio vobis Iohannis XV. / f.iov]
345
Vos amici etc.
Ir mage, ir liebin
Ir möge vnnd liebenn vetterenn mein, mein freundt mogenn ir woll sein. wann ir woltt volnendenn mein geboitt, als dann will vch ewigklichen gott mitt ime in seynem reych gebenn, das ir mogtt alzeytt in freyden lebenn.
I o h a n n e s antwortt:
350
355
360
43
Waz du gebudis, daz dun wir Vgl. HP V. 387.
Was du gebeudts, here, das thun wir. alzeytt wollenn wir volgenn dir vnnd sollenn thun nach deynem gebott, wann du komen bist vonn gott vnnd gesendett her vff erderich. das duncktt vnns woll möglich, das wir deynenn willenn thun, wann du bist der ware gottes soen, der vnns sellig machenn mag. des sollenn wir dir allenn tag nach volgenn, w o du hin wiltt, wann die arbeit vnns nitt befiltt.
335 R f
S y m o n respondeat:
349 Rü ï
45
Alsfelder Passionsspiel
Frankfurter Passionsspiel
Istis itaque secundum ordinem peractis dicit I h e s u s discipulis suis:
S a l u a t o r dicit discipulis: V. 379—412
Amen, dico vobis, quod vos, qui reliquistis etc.
Ir frunde, höret, was ich vch sage. wilch vwer hot an dissem tage 1245 begebenn werntlichenn raitt vnd gern mer gefolget hot, grossze wennunge vch deß wirt, hondertfalt vch das widder wirt. freyde vnd ewigk lebenn 1250 wel vch myn vatter widder gebenn dort oben yn sym riche, das wisset sicherliche.
[Höret, iungern, myn lere,] 379
FP: bis V. 412. Nächste Parallelszene zu HP: [3.] Vgl. HP V. 317 und 385.
AP: bis V. 1252. Nächste Parallelszene zu HP: [13.] Vgl. HP V. 317 und 385.
46
Heidelberger Passionsspiel
Frankfurter Dirigierrolle 44
Dar nach sprichtt I h e s u s zcun xj iungerenn f u r der sinagoge: Amen, dico vobis: Quia vos, qui relinquistis omnia et secutj estis me, centuplum
365
370
Amen, dico uobis etc.
Ir freundt, horentt, was ich vch sagenn. was ir habent in diessenn tagenn / f-ΐιη begebenn vonn weltlichem roitt vnnd gerenn mir gefolgett haitt, groyß wynung dann begyrtt, hunderttveltig vch widder wyrtt. freyde vnnd ewigeliches lebenn wyll vch mein vatter gebenn dortt obenn inn seynem reych. das wyssentt all sicherlich.
8. Heilung
eines Besessenen
(V.
Ir frunde, höret, waz ich uch sagen
371—384)
Ihesus expellett demonum Ihesus gett zcu der sinagoge vnnd komptt zcu einem besessenn menschenn, vnnd sprichtt der m e n s c h : Sine, quid nobis et tibi, Ihesu Nazarene? Venistj perdere nos — Marcj primo; Luce quarto.
375
Collectis itaque omnibus apostolis dicat eis I h e s u s :
Ihesu vonn Nazaretth, schweige still, was ist dein vnnd vnnser will? bistu dar vmb her komenn, vnns zcu verliessenn zcu diessen stunden? ich weyß woll zcu diesser frist, das du der ware gottes soenn byst.
I h e s u s schildett in vnnd sprichtt: Obmutesce et exi ab eo. Ich sagenn dir, schweyg stiell, gang her auß, das ist mein wyll. / f.ir]
361 R 1 Ï
371 R" S
377 RE J
f . IV— \6τ rote Unterstreichungen im Text
47
FD:
bis 44.
[7.]
Vgl. HPV.
Nächste 317
Parallelszene und
385.
zu
HP:
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[13.] Berufung der Apostel (V.
1198-1252)
[3.] Berufung der Apostel (V.
333-412)
V. 1198-1252:
316.
V. 333-412:
317.
Vgl. zu HP V.
Vgl. zu HP V.
Vgl. zu HP V. 329-330
und zu HP V.
341-342.
Vgl. zu HP V. 329-330
und zu HP V.
341-342.
Vgl. zu HP V. 325-326
und zu HP V.
349-350.
Vgl. zu HP V. 325-326
und zu HP V.
349-350.
AP: bis V. 1252. Es folgt: 14. Selbstvorstellung des Herodes 15. Selbstvorstellung des Pilatus 16. Jesus will nach Jerusalem ziehen (1) 17. Jesus und die Samariterin (vgl. HP V. 1483) 18. Heilung des Blindgeborenen (vgl. HP V. 605 und 1141) 19. Heilung der Tochter der kananäischen Frau 20. Auseinandersetzung zwischen Jesus und den Juden: Vorwuif Besessenheit und Androhung der Steinigung (vgl. HP V. 1073) 21. Weltleben der Maria Magdalena (vgl. HP V. 445) 22. Vgl. HP V. 391 und 459.
FP: 4. 5. 6. 7. 8. 9. der 10. 11. 12. 13. 14. 15. 16. 17.
48
bis V. 412. Es folgt: Auseinandersetzung zwischen Jesus und den Juden: Zeichenforderung Heilung eines Gelähmten (vgl. HP V. 583) Heilung der Tochter der kananäischen Frau Heilung eines Stummen (vgl. HP V. 655) Weltleben der Maria Magdalena (1) (vgl. HP V. 445) Auseinandersetzung zwischen Jesus und den Juden: Androhung der Steinigung (1) (vgl. HP V. 1073) Jesus und die Ehebrecherin (vgl. HP V. 2191) Tempelreinigung (vgl. HP V. 2699) Auseinandersetzung zwischen Jesus und den Juden: Vorwuif der Besessenheit (1) Heilung des Blindgeborenen (vgl. HP V. 605 und 1141) Weltleben der Maria Magdalena (2) (vgl. HP V. 445) Heilung eines Lahmen (vgl. HP V. 641) Heilung eines Wassersüchtigen Vgl. HP V 391 und 459.
Heidelberger Passionsspiel
Frankfurter Dirigierrolle
Als baltt schreyt der mensch, so gett der boße geyst vonn im. Die Iuddenn verwunderenn sich vnnd spricht T h a b r j : Quid est hoc? Que nam doctrina hec noua
380
Was sali dys sein fur einn mere, oder was ist es vor einn new lere, das der gebeutt zcu diesser stundtt denn vnreynigenn geystenn mit seynem mundtt, vnnd sie sintt im gehorsam vnd vnderthann vnnd mussenn vonn dem menschen gann?
9. Berufung der Apostel (2: V.
385-390)
[7.] Berufung der Apostel
Ihesus vocat Matheum ad apostolatum
38-44:
Vgl. zu HP V.
(38-44) 317.
I h e s u s gett fortt vnnd findt Matheum an dem zcoll siczenn vnnd sprich«: Sequere me. - Mathej nono; Marcj secundo. (Hic Schmoel, Eschle, Thabij, Sabba sequuntur.) 385
Matheus, kom vnnd volg mir nach, noch meyner lere sey dir gach.
Vgl. zu HP V.
329.
M a t h e u s antwortt:
390
Lieber here, ich will folgenn dir, das saltu sicher glawben mir. ich will verlayssenn das zeytlich gutt, zcu deiner lere stett mir mein mudtt.
379 R 1 ' Ï
vor 385 Klammem
nicht in der Hs.
Vgl. zu HP V. 325 und V.
FD: 8. 9. 10. 11. 12. 13. 14. 15.
350.
bis 44. Es folgt: Heilung eines Blinden (vgl. HP V. 605) Heilung eines Lahmen (vgl. HP V. 641) Heilung eines Aussätzigen (vgl. HP V. 513) Heilung eines Stummen (vgl. HP V. 655) Anfrage Johannes des Täufers bei Jesus (vgl. HP V. 677) Heilung eines Gelähmten (vgl. HP V. 583) Gastmahl des Herodes (vgl. HP V. 767) Auseinandersetzung zwischen Jesus und den Juden: Anspruch Jesu, Vorwurf der Besessenheit und Androhung der Steinigung (vgl. HP V. 1073) 16. Weltleben der Maria Magdalena (vgl. HP V. 445) 17. Vgl. HP V. 391 und 459.
385 Rj" Ï
3 8 7 R1' Ï
381 in der ist d - aus g - gebessert
49
Alsfelder Passionsspiel 22. Predigten Jesu (V. angeli, V.
Cristus,
Frankfurter Passionsspiel
1938-1993)
(discipuli),
(Martha),
17. Predigten Jesu (V. (Magdalena),
Sinagoga,
Iudei:
Saluator:
V.
1020-1075)
1020-1033.
1938-1951.
Interim I h e s u s vadit ad alium locum faciendo sermonem Marthe et Magdalene ponendo thema scilicet:
S a l u a t o r ulterius procedat predicando:
Beati pauperes spiritu
Beati pauperes spiritu
Et dicit:
Et dicit:
Seligk synt die armen, want got wel sich erbarmen vber sie vnd wel en geben 1955 das hymmelrich vnd das ewige lebenn. [die synt auch seligk anderwert, die hie halden myldikeyt: die das ertlich besiezen truerlich,] 1958
Selig sin die armen, 1035 wan got wil sich erbartnmen vber sie vnd wil en geben das hymmelrich vnd das ewig leben, [so sint auch selig anderweit, die behalden mildigkeit:] 1040 das erterich sollent sie besietzen getrulichen hie. 1041 sie sin auch selig sunder wan, 1048 die hie betrübet leben hain, 1050 die trwer« vnd weynent hie: got wil selber trösten sie. 1051 selig sint aber alle die, 1056 die sich lassen dorsten hie vnd hungernn nach gerechtikeit: de« wirt gnung dar bereyt. 1059 selig sint die gottes kynt, 1052 die hie barmhertzig sint: die sullen alle wol genesen, 1055 got wil in barmhertzig wesen. 1055 sie sint auch selig ewiglich, 1042 der leben hie ist freederich:
die synt auch seligk sunder wan, 1966 die hie betrübet leben han, die da truren vnd weynen hie: got wel selber trösten sye. 1969 seligk synt aber alle dye, 1974 1975 dye sich losszen tersten hye vnd hongern nach gerechtikeyt: den wirt gnung bereyt. 1977 1970 seligk synt auch die godes kynt, 1970 die hie barmherezig synt: die sollen alle wolle geneszen, got wel en barmherezig weszenn. 1973 die synt auch seligk ewiglich. 1959 i960 der leben hie ist frolich: [die soËen dort syn truerlich.] vnd die synt godes kynde gnant: seligk synt sie auch erkant. der von herezen reynn ist sunder spot: 1965 der schauwet auch ewiglichen gott. 1965 ir sijt seligk alle gar, 1978 wan vch die ludeschare
sie sint gottes kindt genannt. 1045 selig sin auch die erkant, der herze ist reyne sunder krot: die schawent ewiglichenn got. 1047 1060 ir sit selig alle gar, 1060 wan uch der lute schar
50
Heidelberger Passionsspiel 10. Predigt Jesu (1: V.
Frankfurter Dirigierrolle
391-424)
17. Predigten Jesu
Ihesus prédicat octo beatitudines / f.i2r|
88: Vgl. zu HP V.
I h e s u s gett fortt mit denn xij iungherenn vnnd predigett:
89
(88-9U) 459.
Hoc finito I h e s u s ulterius procedat, ubi iterum predicabit sie:
Beatj pauperes spirit«, quoniam ipsorum est regnum celorum. — Mathej vto.
395
400
405
410
415
420
Liebenn freundtt, horent mich bey diessen tagen, ich will vch die warheyt sagenn. sellig sintt die armenn, wann gott will sich erbarmen vber sie vnnd will inn gebenn das himelreych vnnd ewig lebenn. die sint auch sellig zcu achttenn, dy mil/tigkeytt hie bedrachtten: das erterrich sollennt sy drurigklich besiczenn hy. sie sint auch sellig sonnder wann, die hie betruwbt lebenn hann, die trauwrenn vnnd weynne hy: gott will selbst troistenn sy. sellig sintt auch alle dy, dy sich loyssenn troistenn hy vnnd hungernn nach gerechtigkeytt: denn wirtt genug dortt bereytt. sellig sintt die gottes kindtt, dy hie barmherczigh synt: sy sollenn alle woll genessenn, gott will in barmherczig wesenn. / f.12·] die sint auch sellig ewiglich, der lebenn hie ist friedlich:
Seling sint die armen 90-9U:
391 R u I
459.
FD: bis 91a. Nächste Parallelszene zu [16.] Vgl. HP V 445.
die sint gottes kindtt genantt. sellig werdenn die auch erkanntt, der hercz rein ist sonnder krott: die selbigenn sehenn ewigkliche gott. ir sindt selig all gar, wandt vch der lewdt schar
vor 3 9 1 spiritu, gebessert nach Mi
Vgl. zu HP V.
3 9 8 mitltigkeytt, gebessert nach Mi
419 selig fehlt in der Hs.
51
HP:
Alsfelder Passionsspiel
Frankfurter Passionsspiel
1980 begynnet hassen hie dorch mich: do widder wel uch sicherlich myn vatter dar zu lone gebenn in dem hymmelrich das ewige lebenn.
beginet hassen hie durch mich: dar widder wil uch sicherlich myn vatter in seyn rieh geben 1065 zu lone ewiglich leben.
ancilla Marthe,
Narcilla, Saluator:
Ihesus: V.
AP: bis V. 1993. [21.]
Vgl. HP
V.
1984-1993.
Nächste Parallelszene
zu
V.
1066-1075.
FP: bis V. 1075. Nächste Parallelstelle zu [8.] und [14.] Vgl. HP V. 445.
HP:
445.
52
HP:
Heidelberger Passionsspiel
Frankfurter Dirigierrolle
begynnent hassenn hy durch mich: dar gegenn will f c h sicherlich mein vatter inn seynem reich gebenn zcu lonn einn ewiges lebenn.
11. Vaterunser (V.
425-444)
Ihesus docet apostolos orare A n d r e a s sprichtt zcu Ihesu: Domine, doce nos orare, sicut Iohannes docuit discípulos suos. — Luce xj°. 425
Meister, wir bittenn dich als einn herenn, das du vnns wollest bethen lerenn als Iohannes seinen iungherenn thett, do er inn der wustenheytt lebtt.
I h e s u s antwortt: Sic ergo orabitis: Pater noster, qui es in celis etc. — Mathej sexto; Luce xj.
430
435
440
Di weill ir nu woltt bedenn lerenn so will ich vch vnder weysenn gerenn / f. 13η ir sydtt bey mir oder anders w o , so soltt ir alzeytt bedenn also, sprechent vß herczen grünt zcu aller frist: Vatter vnnser, der du im himell bist, dein nam werde geheylgett gleych vnnd zcu komenn vnns dein reych. dein will der gewerde als inn himell vnnd in erdenn. vnnser deglich brott gib vnns hewt in zeyt vnnd mach vnns vnnser schuldt qweitt, als wir vnnserenn schuldigerenn hain gethann, vnnd loys vnns inn kein bekorunng gann. besunder erloyß vnns armenn vonn allem vbell. amenn.
422 ich, gebessert nach Mi
424 Ewige, gebessert nach Mi
425 R K Ϊ
429 R ' 61
431 syltt, gebessert nach Mi
53
Alsfelder Passionsspiel
Frankfurter Passionsspiel
[21.] Weltleben der Maria Magdalena (V. 1770-1937)
[8.] Weltleben der Maria Magdalena (1: V. [14.] Weltleben der Maria Magdalena (2: V.
Luciper, Maria Magdalena, dyaboli, (vigellator), primus miles Herodis, ancilla, Natyr: V. 1770-1853.
Augustinus,
Post h o c M a r t h a o b u i a n d o ei dicit: V. 1854-1864
M a r t h a dicit:
1855
Maria, liebe swester m y n n , werlich ich f o c h t sere d y n n , 695 liebe swester, bekere dich
M a r i a dicit: V. 1870
1875
1861
1865-1881
Magdalena, vnus militum: V.
656-743) 966-985) 656-691.
Maria, Hebe swester m y n , ich f o r c h t e gar sere dyn, das d u so oppigliche ferest v n d din sele nit generest. des h ö r e , vil liebe swester, mich, das d u wollest b e k e r n dich.
M a g d a l e n a dicit:
eya, liebe swester, ich w e n , d e r t r e y m m e t gesternn. das frage disse lude, was der t r ä u m b e t u d e . loß m i c h an disser wysze farenn. kundestu dyn eygen sele v o r w a r e n n , das g o n d e ich der v o n herczen woil. m y n f r e y d e ich d o c h triben sail.
700
705
A, vil liebe swester, ich w e n e , dir d r a u m e gestern. des frage diese lute, was der d r a u m e b e d u t e . lasz m i c h in dieser wise f a m . k u n n t e s t u dynes selbis sele v e r w a r n n , des gan ich dir in t r u w e n w o l . m y n f r e u d e ich driben sol.
Fritzlarer Passionsspielfragment H P V . 445-458
FrTf
(FrlJ) Weltleben ludei,
HP V. 445
FrPf
der Maria Magdalena
(Ihesuß): vor V.
FrPf
V.
171-176.
M a r t h a dicit: V. 177-184 Maria, liebe swester myn, Vgl. FrPfV. werlich ich forte sere din, 178 [wie dustu so gar dorlich,] 181 liebe swester, bekere dich M a r i a dicit: V. 185-196 185 la, Marte, hebe swester, ich wen, dir droumet gestern. dez frege dise lude, waz der droume bedude. lasz mich in diszer wise faren. 190 kundestu dich selber bewaren, daz gunde ich dir von herczen wol. mine freude ich dach driben sal. Marta, Magdalena: FrPf: bis V. 206. Vgl. HP
54
171-206)
Item Magdalena venit superbo habito incedit arugantcr. vor 171 Magdalena:
HP V. 451
(V.
171.
V.
V.
197-206.
Nächste Parallelszene
1073.
zu
HP:
197-198.
Heidelberger Passionsspiel
12. Weltleben der Maria Magdalena (V.
Frankfurter Dirigierrolle
445-458)
[16.] Weltleben der Maria Magdalena
(86-87)
Magdalena conuertitur ad penitenciam
Maria Magdalene stett vff; stolczlichenn dritte sie her fur (mit der meydtt). So komptt M a r t h a zcu ir vnnd sprichtt (mit der meydtt): 445
450
86
Maria, liebste schwester mein, ich forchtt sicherlichenn dein, das du so vppigklichenn ferest vnnd deiner seile nit werest. dar vmb, liebe schwester, bittenn ich, das du wollest bekerrenn dich. / f.i3v]
Maria, liebe swester min
M a g d a l e n a antwortt:
455
87
Martha, Martha, liebste schwester, haitt dir getramett etwas gester? was der drawme dir bedewtte, so magstu fragenn ander lewdte. loyß mich inn meyner weyße farenn. kanstu dein sele woill bewarenn, das gundenn ich dir sere woll. mein freyde ich treybenn soll.
vor 445 Klammem in der Hs.
445 R u 3
Hic Maria Magdalena habitu superbo arroganter incedat, et dicat ei M a r t h a :
M a r i a respondeat: Swig, du liebe swester
451 R1* 5t
55
Alsfelder Passionsspiel
Martha, Maria, Luciper, dyaboli: V.
Frankfurter Passionsspiel
Martha, Magdalena: V.
1882-1937.
706-743.
FP [8.]: bis V. 743.
AP: bis V. 1937. Es folgt: 22. Vgl. HP V. 391 und 459.
Weltleben der Maria Magdalena (2): Augustinus, Magdalena, Martha: V.
966-985.
FP [14.]: bis V. 985. Es folgt: 15. Heilung eines Lahmen (vgl. HP V. 641) 16. Heilung eines Wassersüchtigen 17. Vgl. HP V. 391 und 459. 22. Predigten fesu (V. angeli: vor V.
17. Predigten Jesu (V.
1938-1993)
1020-1075)
1938. S a l u a t o r venit predicando:
C r i s t u s sedendo prédicat discipulis et Marthe et Magdalene ponendo thema scilicet:
Dico vobis: Gaudium est in celis super
Dico vobis: Gaudium est angelis dei super vno peccatore agente penitentiam Et dicit: Ir seligen lude, ir godes kynnt, all die nu hie gesament synt, 1940 vornemmet heylsamen raydt, das er vmb vwer missetadt habet ruwe vnd leydt. das hymmelrich ist vch bereydt. ich sagen vch auch vor ware, 1945 das sich aller engel schare frawet werdecliche, wan eyn sonder sich bekeren wel von sunden. dar vmb ich vch vorkundenn, 1950 das er myt ganczen truwen
1020
1025
1030
Ir seligen Iute, ir gottes kindt, die uff erterich alle sint, vornemet heilsamen rat, das ir virane uwer missetadt suit haben ruwen vnd leyt. das hymmelrich ist uch bereyt. ich sagen uch allen vffenbare, das alle hymlische schare sich frawet hart wirdigliche, wan eyn sunder sich bekeren wil von sunden. hie von ich uch das künden, das ir mit gantzen truwenn lat uch uwer sunde ruwenn.
vch losszet vwer sunde ruwenn. Sinagoga, Iudei, Ihesus, (Martha), (Magdalena): V. 1952-1983.
Saluator: V.
56
1034-1065.
Heidelberger Passionsspiel
Frankfurter Dirigierrolle
FD: bis 87. Es folgt: 17. Vgl. H P V. 391 u n d 459.
13. Predigt Jesu (2: V.
459-482)
17. Predigten Jesu
(88-9U)
H o c dicto I h e s u s ueniad predicando sic:
I h e s u s predigett:
D i c o vobis: G a u d i u m est angelis dej super v n o peccatore p e n i t e n cian! agente
460
465
470
Ir selligenn lewdt v n n d gottes kindtt, die alle hy vff ertterich synt, v e r n e m e n t heylsam roytt, das ir v m b e w e r missedoitt h a b e n n t r e w e n n v n n d leydtt. das himellreych ist vch bereytt. ich sagenn v c h das f u r war, das alle himelische schar f r a u w e t t sich wirdigklich, w a n n einn sunder sich b e k e r e n n will v o n n sundenn. hie von ich vch das künden das ir mitt ganczenn t r e w e n n loyßt e w e r sunde v c h r e w e n n .
459 R b 1
4 7 0 f e h l t in der Hs., von Mi ergänzt nach 'Erlösung',
Ir seligen lute, ir godis kint 89: Vgl. zu HP V.
V.
4357
57
391.
Frankfurter Passionsspiel
Alsfelder Passionsspiel
Completo sermone a n c i l l a Marthe nomine N a r c i l l a surgit et clamat:
Sermone facto surgit a n c i l l a M a r t h e de loco predicacionis et clamat:
Beatus venter, qui te portauit
Beatus venter, qui te portauit Et dicit:
Et dicit:
Gebenediget ist der lypp 1985 vnd seligk gar vber aile wyp, der den herren hot getragenn. die brast sai man seligk sagenn, die du, herre, host gesogen vnd dich lypplich hand erzogenn.
Gebenediet sij der lip, selig gar über alle wip, der dich, herre, hat getragen, die brüste sal man selig sagen, 1070 die du, herre, hast gesagen vnd hat dich mensclichen ertzogen.
Ih es us respondit: V.
S a l u a t o r dicit:
1990-1993
Beati, qui audiunt
Beati, qui audiunt [...]
Ein, das hastu recht usz gegeben, siech, die han alle selig leben, die gerne horenn gottes wart 1075 vnd das behalden sidder der fart. FP: bis V. 1075. Es folgt: 18. Vgl. HP V 483.
AP: bis V 1993. Es folgt: 23. Vgl. HP V. 483. 23. Bekehrung der Maria Magdalena (V. (Ihesus), Maria Magdalena, chorus: V.
18. Bekehrung der Maria Magdalena (V.
1994-2058)
Magdalena: V.
1994-2035.
Sub tali cantico Maria M a g d a l e n a mutât habitum et dicit Marthe: Swester Marthe, nu gleube mer, ich wel sicher volgen der, ich wel dit torecht lebenn vff nach dym rade gebenn; 2040 ich sehen wol, eß ist der seien toid. das her Ihesus nu geboit, man solde myt ganezen truwen haben stede leyde vnd ruwenn vmb alle suntlich taid. 2045 das was syn lere vnd syn raid, ach, were mich nu entbunde von mynen groissen sunde, die ich arme honn gethann.
1076-1089.
M a g d a l e n a dicit Marthe: 1090 Swester Martha, höre mir, ich wil in truen folgen dir vnd wil disz oppigliche leben vff nach dym rade geben; ich sehen, isz ist der seien dot. 1095 der herre Ihesus nu gebot, man sulde in gantzen truwenn halden steten ruwen vmb alle suntliche dat. das was sin lare vnd auch sin rat. lioo ab er mich nun enbunde von myner groszen sunde, die ich arme han gethan, ich wulde sie vorbasz vmmer lan.
58
1076-1113)
Heidelberger Passionsspiel
Frankfurter Dirigierrolle
Ν a r e i l l a , Martha meydt, spricht*:
90
Hoc sermone conpleto an c i l l a Marthe nomine N a re illa surget et clamet sie. Antiphonam:
Beatus / venter, qui te portauit - Luce xj etc. f.w]
475
Beatus uenter, qui te portavit
Gebenedigtt ist der leyb vnnd sellig vber alle weyp, der dich, her, hoitt getragenn. die brüste sali man sellig sagenn, die du auch hoist gesogenn vnnd hoitt dich mensche erzcogenn.
Gebenediet ist der üb
I h e s u s antwortt:
91
Respondeat I h e s u s :
Beati, qui audiunt verbum etc.
480
Dys wortt sint rechtt gegebenn. wann die habenn all sellig lebenn, die gerenn horent gottes wortt vnnd das mit vleys bewarenn fortt.
la, daz has du rehte ir gebin persone:
91a.
FD: bis 91a. Es folgt: 18. Vgl. HP V. 14. Bekehrung der Maria Magdalena
(V.
483-512)
18. Bekehrung der Maria Magdalena
92
M a g d a l e n a spricht* zeu Martha:
485
490
495
Martha, vernym diesse wortt vonn mir, ich will inn treuwen volgenn dir vnnd will dys vppigklich lebenn noch deinem roitt vff gebenn; ich merckenn, es ist der selenn doitt. di weyll der here Ihesus geboitt, mann sali mit ganezen treuwenn habenn stettigklichenn reuwenn vmb svndtliche doitt. das was sein lere vnnd roitt. wer nu yemants, der mich entbunde von meiner grossenn sunde, / f.14·] die ich arme hab gethann,
483 RE Ï
59
(92-93)
Statimque M a r i a M a g d a l e n a dicat Marthe: Suster Martha, lose mir
ich woltt sy alzeytt dar nach lann.
473 R u 51
483.
Frankfurter Passionsspiel
Alsfelder Passionsspiel M a r t h a dicit:
M a r t h a respondit:
2050
2055
Vnszer herre Ihesus Crist io barmherczig ist, der vns zu trost wart gesant von hymmel herre ynn disse lant, zu dem ich h o f f n u n g hann sicher gar an allen wan. hie dut vns gnade kunt vnd hilffet vns zu disser stund, [das mer von sunden werdenn fry vnd syn barmherczikeyt sij vns by.]
nos
mo
Vnser herre Ihesus Crist so gar barmhertzig ist, der vns zu tröste wart gesant vonn hymmelrich her in disz lant, zu dem ich hoffenung han, ia sicher an allen wan. er dut vns sin gnade mit syme heiligen rade, [das wir von sunden werden fry. ich wenen, das he icht ferre sij.]
angeli: nach V. 2058.
Et Martha et Maria Magdalena recedunt, sed Ihesus manet in loco. AP: bis V. 2058. Es folgt: 24. Vgl. HP V. 531.
FP: bis V. 1113. Es folgt: 19. Vgl. HP V. 513. 19. Heilung eines Aussätzigen (V. 1114—1127)
L e p r o s u s dicit: V.
60
1114-1117
Heidelberger Passionsspiel
Frankfurter Dirigierrolle
M a r t h a antwortt:
500
505
93
M a r t h a respondeat:
Vnnser here Ihesu Crist alßo gar barmherczig ist, der vnns zcw troist wartt gesandtt vonn dem hymell in dys landtt, zcu dem saltu hoffnung hann. das rottenn ich on allenn wann, er thut dir vff dye gnadtt mitt seinem heylgenn roitt, das du vonn sunden wirts entbundenn. dar vmb kere dich zcu diessen stunden.
Vnser herre Ihesus Crist
M a g d a l e n a antwortt:
510
Martha, ich sagenn vff meinen eydtt, du haist mir gebenn gudenn bescheydt. ich will dir folgenn zcu aller zeytt, do mitt werdenn ich meyner sunde qweyt. vonn stundt so will ich auch von dir gann vnnd einn bußferttiges lebenn fangen ann.
Magdalena gett hinwegk vnnd duth diesse cleyder vß. Martha geth ann ire ende. FD: bis 93. Nächste Parallelszene zu [10.] Vgl. HP V. 513. 15. Heilung eines Aussätzigen
(V.
513-530)
[10.] Heilung eines Aussätzigen
Ihesus sanat leprosum
Vgl. HP V.
Ihesus gett fortt. So kompt zcu ym einn v s s e c z i g e r sein / knihe fallennde vnnd sprichtt: f isi
m a n vff
52
Domine, si vis, potes me mundare. - Mathej octauo; Marcj primo; Luce quinto.
515
O Ihesu Crist, lieber her, wollestu thun noch meynem beger, so magstu mitt hofflichen sachenn mich vsßeczigenn woll rein machen.
497 R u 31
507 R ü 31
513 R u Î
61
HP:
(52-53)
1771.
Item Ihesus ulterius procedat, ubi l e p r o s us sedeat, qui dicet:
Frankfurter Passionsspiel
Alsfelder Passionsspiel
S a l u a t o r tangit leprosum et dicit: V.
ÎÎ18—1121
L e p r o s u s dicit:
1125
Gelobet sijstu, woniglicher heylant, zu droste bistu here gesant [mich armen zu reingen also ein heilig drechtin. das ist an mir w o l w o r d e n schin.] vszeczig was ich ye v n d ye, n u b y n n ich reyn als ymants hie.
Saluator vadit ad l o c u m suum. FP: 20. 21. 22. 23. 24.
62
bis V. 112 7. Es folgt: Einsetzung des Pilatus als Landpfleger (vgl. HP V. 927) Gastmahl des Simon Phariseus (1) (vgl. HP V. 2725) Salbung Jesu durch Maria Magdalena (vgl. HP V. 2737) Gastmahl des Simon Phariseus (2) (vgl. HP V. 3175) Vgl. HP V. 531.
Heidelberger Passionsspiel
Frankfurter Dirigierrolle
I h e s u s antwortt: Volo, mundare. Ich will dich reinigenn zcu dieser stundtt, das du allenthalbenn bist gesuntt. Als baltt greyfft in Ihesus an mitt der handt; so ist er gesunt, vnnd sprichtt I h e s u s :
53
Ihesus tangat leprosum.
Vide, nemini dixeris, sed vade, ostennde te etc.
520
Ich beuelhenn dir zcu diesenn tagen, das du solchs nymants wolst sagen, dar zcu saltu zcu dem priester gann vnnd saltt dich layssenn schauwen an. auch saltu oppferenn dein gobenn, die Moisés denn zcu gezeugknus hoit geboden.
Der v ß s e c z i g stett vff vnnd sprichtt: 525
530
L e p r o s u s autem uidens se mundatum dicat:
Gelobett seystu es, heylanndtt, zcu troist bistu her gesanndtt als einn heyiger mann, sollichs ich woll erkennen kann. / fisi vßseczigh was ich ye vnnd ye, nun bin ich reynn als ymants hy.
Gelobet sis du, heylant 53
Der vsseczig gett zcu dem tempell zcw. FD: bis 53. Es folgt: 11. Heilung eines Stummen
(vgl. HP V.
655)
12. Anfrage Johannes des Täufers bei Jesus (vgl. HP V. 13. Heilung eines Gelähmten (vgl. HP V. 583) 14. Gastmahl
des Herodes (vgl. HP V.
15. Auseinandersetzung
zwischen Jesus
767) und den Juden:
Vorwurf der Besessenheit und Androhung V. 1073) 16. Weltleben der Maria Magdalena 18. Bekehrung der Maria Magdalena 19. Vgl. HP V.
517 R L Ï nach Mi
nach 518 nemine, gebessert nach Mi 519 R u Ï 523 ach, gebessert 525 R 1 5t 529 was fehlt in der Hs., ergänzt nach Mi
63
531.
Anspruch
der Steinigung
(vgl. HP V.
17. Predigten Jesu (vgl. HP V. 391 und
677)
445)
459)
(vgl. HP V.
483)
(vgl.
Jesu,
HP
Alsfelder Passionsspiel 24. Heilung des Sohns eines königlichen Beamten (V.
Frankfurter Passionsspiel 2059—2118)
regulus, Ihesus, angeli, seruus, filius, (familia), Sinagoga: V. AP: bis V. 2118. Nächste Parallelszene zu [18.] Vgl. HP V. 605 und 1141.
24. Heilung des Sohns eines königlichen Beamten (V.
2059—2118.
regulus, Saluator,(serui),
HP:
seruus, filius reguli: V.
FP: bis V. 1406. Nächste Parallelszene zu [5.] Vgl. HP V. 583.
64
HP:
1373—1406)
1373—1406.
Heidelberger Passionsspiel
Frankfurter Dirigierrolle
16. Heilung des Sohns des Hauptmanns von Kapharnautn (V. 531—566)
19. Heilung des Sohns eines königlichen Beamten
Ihesus sanat seruum centurion«
regulus, Ihesus, serui:
Ihesus gett fortt. So kompt zcu im c e n t u r i o vnd sprichtt:
FD: bis 99. Nächste Parallelszene zu HP: [13.] Vgl. HP V. 583.
Domine, puer meus iacet in domo paraliticus etc. Mathei octauo.
535
O here, vernym mein wortt schonn. in meynem hwß, do ligtt mein soenn vnnd wirtt gepeinnigett vonn dem gycht; große matter im do vonn geschycht. ich biddenn dich zcu diesser stundt, das du inn wollest machenn gesuntt.
I h e s u s antwortt: Ego venio et curabo eum.
540
Centurio, ich sagenn dir offenbar, ich will in dein hawß komen fur war vnnd will gesunt machenn deynen soen, das er die kranckheytt nitt soll hann.
C e n t u r i o antwortt: Domine, non sum dingnus, vt intres sub tectum etc.
545
550
O herre, ich bin nitt wyrdig inn dieser sach, das du gest vnnder mein dach, besunder sprich einn wortt zcu dieser stundt, so wirtt mein soenn gesundtt. wann ich bin einn mensch von gewaltt vnnd hain wider mein ritter manigfaltt, / f.i