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German Pages 382 [384] Year 1841
DER N I B E L U N G E
NOTH
UND DIE KLAGE
NACH DER ÄLTESTEN ÜBERLIEFERUNG M I T B E Z E I C H N U N G DES U N E C H T E N
UND MIT DEN ABWEICHUNGEN DER GEMEINEN LESART
HERAUSGEGEBEN VON KARL
ZWEITE
LACHMANN
AUSGABE
B E R L I N , 1841. GEDRUCKT
USD V E R L E G T
BEI G. REIME!!.
DEN BRÜDERN
JACOB UND W I L H E L M
GRIMM
ZUM FREUNDLICHEN WILLKOMMEN
B E R L I N DKN XIX. MERZ
IS4I.
VORREDE u as gedieht von den Nibelungen ist nach der handschrift die es a m wenigsten überarbeitet giebt, nur zu zwei dritteln, weder sorgfältig genug noch mit kritischer nachhilfe, in C. H. Müllers Sammlung (1782) herausgegeben: das letzte drittel und die Klage sind in ihrer ältesten gestalt bisher ungedruckt, die ausgabe des freiherrn Joseph von Lafsberg (1821) giebt die einzige zugleich alte und sorgfältige handschrift wieder, deren text indefs auf der willkür eines nicht ungeschickten verbesserers beruht, die übrigen drucke *) sind ihrer unzuverlässigkeit wegen unnütz für jeden gebrauch wobei es auf genauigkeit ankommt, unter diesen umständen schien eine neue ausgabe nicht überflüssig, und zwar habe ich versucht den ältesten uns überlieferten text der ursprünglichen aufzeichnung so nah zu bringen als es erlaubt oder thuiilich war: es schien passend die ältesten Veränderungen des ersten textes anschaulich geordnet hinzuzufügen. Das folgende verzeichnifs der bisher bekannten handschriften und bruchstücke soll andeuten welche von mir benutzt worden sind und welche noch zu erforschen bleiben, die pergamenthandschriften des dreizehnten und vierzehnten J a h r h u n d e r t s habe ich mit grofsen buchstaben bezeichnet. A nenne ich die älteste unter den Münchischen, sonst zu Hohenems, 116 blätter in quart, jede seite in zwei spalten zu 50 bis 52 langversen. die Klage langt an bl. 94 rückwärts, der grüste theil ist von zwei wenig sorgfältigen bänden geschrieben, von denen die zweite INN. 1659, 3 beginnt, von einem dritten Schreiber ist str. 89: er lehrte den ersten die Strophenanfänge auszeichnen durch weiteres einziehen der zweiten dritten und vierten langzeile. ein vierter schrieb 1 6 6 4 , 4 - 1 6 6 6 , 4 und 1904,1 - 3 , ein fünfter 1767,2 - 1769, 2. ich * ) von J. J. Boiliner 1757, von F . I i . von der Hagen 1810, 1816 und zwei 1820, von A . Zeune 1815.
iü
vi habe diese handschrift und D 1824 zu München sorgfältig verglichen: nachher hat mir Docen, auf anfragen, über stellen wo ich meine genauigkeit zu bezweifeln ursach fand, mit freundschaftlicher aufopferung bescheid gegeben. B , die handschrift des Agidius Tschudi, jetzt in der stiftsbibliothek zu Sanct Gallen, konnte ich mit gröster bequemlichkeit benutzen, die ich der höchst gefälligen fürsorge des ehrwürdigen herrn Ildefons von Arx verdanke, in einem neuen bände sind der Parzival, die Nibelunge, des Strickers Karl und Eschenbachs Wilhelm vereiniget, hinter dem Wilhelm steht von etwas neuerer hand das bekannte gedieht Schult ih gotes hohiv wnder werch. an div er hat geleit. (IMS. 2,212°), fünf strophen. unser werk, dessen erste seite stark abgeschabt ist, füllt 128 blätter in folio mit zweispaltigen Seiten meistens zu 54 Zeilen: die strophen sind abgesetzt, die Klage fängt auf dem l l l t e n vorw. an. eine hand schrieb bis N N . 22, 1 geheizen, von da an die schöne und sorgfältige dritte des Parzivals bis 380, 4. die hand von der das übrige ist, kann man weder schön noch gleichförmig noch genau nennen, auch verräth sie keinen gelehrten Schreiber, [s. anm. zu 571,3j C, die andere schöne und gute handschrift von Ilohenems, ebenfalls in quart, jetzo dem freiherrn Joseph von Lafsberg gehörig, habe ich zu Eppishausen nur sehen wollen: der abdruck vertrat ihre stelle, sie hatte 120 blätter mit 33 zeilen auf jeder seite; von denen aber sechs verloren gegangen sind: es fehlt N N . 1390,3- 1410,7. 1436, 2 1531,3.1557,1 - 1582,3. D, die zweite zu München, in grofs octav, .168 blätter mit gespaltenen seilen zu 32 zeilen. in den Nibelungen sind die strophen abgesetzt, die Klage, mit abgesetzten kurzen versen, von denen je der zweite eingerückt ist, beginnt bl. 144 vorw., bricht aber .mit z. 1568 ab. diese handschrift ist sehr schön, aber kaum noch aus dein dreizehnten jahrhundert. E, zwei bläller in klein quart, auf jeder seite 34 zeilen, dem freiherrn Karl von Köder zu Offenburg gehörig, enthalten N N . 2018 2396 der Lafsbergischen ausgabe ( 2 5 0 , 3 - 2 9 6 , 4 ) , mit ausgezeichneten aber nicht abgesetzten Strophenanfängen; abgedruckt in J. Leichte lens forschungen bd. 1, heft 2 (1820) s. 17 - 32. F, ein quartblatt mit gespaltenen Seiten, deren zeilenzahl nicht angegeben ist, zu Karlsburg in Siebenbürgen, N N . 16371 -16453 Lafsb. (1904, 1 - 1914, 2), mit abgesetzten strophen, von F. H. von der Hagen herausgegeben als nachtrag zu seiner ausgabe von 1820. G, ein zerrissenes doppelblalt, das im archive zu Beromünster im kanlon Luzern als bücherdeckei gedient hat, jetzt im besitz des freiherrn Joseph von Lafsberg, der mir mit zuvorkommender gefälligkeit eine eigenhändige höchst zierliche abschrift davon gesandt hat. mehr oder weniger erhallen sind in acht columnen zu 33 bis 34 Zeilen folgende verse aus der Klage, nach kurzen zeilen abgesetzt, eine um die andre eingerückt, 1773 - 1792. 1807 - 1821. 1840- 1855. 1875 - 1892. 2723 - 2742. 2757 - 2776. 2791 - 2812. 2826 - 2845 Lafsb.
VII
H, vier blätter zu München in gtofs quart, sollen enthalten NN. 1230, 3 - 1 2 8 3 , 2. 1500, 2 - 1549, 4. im morgenblaU 1816 n. 47 ist NN. 1523, 5 - 1 1 daraus mitgetheilt, in Büschings wöchentlichen nachrichten für freunde der gelahrlheit des mittelalters 4, ( 1 8 1 8 ) 179 f. lesarten aus NN. 1256, 4 - 1283, 2. [das ganze bruchstück ist in dem neuen jahrbuch der Berlinischen gesellschaft für deutsche spräche 1, (1835) 322 ff. abgedruckt, woraus ieh die lesarten noch habe vollständig in meine anmerkungen einfügen können, weder strohen noch verse sind abgesetzt: die angabe der zeilenzahl, die bei ruchstücken immer wichtig ist, finde ich nirgend. J , eine äulserlich vollständige handschrift in klein folio oder grofs quart, aus dem ende des dreizehnten Jahrhunderts, hat die königliche bibliothek zu Berlin im anfang des jahrs 1835 erworben, von den Nibelungen giebt jede der zwei spalten einer seite zehn durch farbige anfangsbuchstaben bezeichnete Strophen oder vierzig abgesetzte langzeilen, eine zeile mehr wo Überschriften der abenteuer sind, in der mitte der rückseite des 57sten blattes fängt ein auszug der Klage in 944 kurzen zeilen an, deren ebenfalls j e vierzig in gedritten spalten stehn. von der rückseite des 61sten blattes an haben die Seiten wieder nur zwei spalten: auf der mitte dieser seite folgt der Winsbecke unter der Überschrift Ditze buoch heizzet der werblich raTt, und bl. 65 rückw. die Winsbeckin, Ditz buoch sset nv von der frawen werdikeit. die verse sind hier nicht abgesetzt, sondern nur die Strophen, jede mit einer besondern Überschrift, die letzte füllt acht zeilen der ersten spalte des letzten 68sten blattes. K, zwei zusammen hangende blätter, jede der drei spalten einer seite ursprünglich zu 52 zeilen, mit abgesetzten Strophen, von Ernst Dronke zu Koblenz gefunden, in dem neuen jahrbuche der Berlinischen gesellschaft für deutsche spräche 3 , 1 ff. erst im jähr 1839 abgedruckt und daher in ineinen 1836 erschienenen anmerkungen noch nicht benutzt, erhalten ist, mit vielen meist wenig wichtigen abweichungen, und zum grofsen theil sehr verslümmelt, NN. 1712,3 - 1774,1. 2254, 3 - 2313, 4. „ Das museum zu Linz hat kürzlich . . . erworben . . . ein brach»stück der Nibelungen, das in Wels gefunden wurde; foliohlalt einer schönen hs. aus dem ende des 13. jahrhunderts, in gespaltenen columnen strophenweis geschrieben, die anfange der Strophen sind durch, gröfsere, der halbstrophen durch kleinere majuskelschrift ausgezeichnet. das fragment gehört in den zweiten theil, zur 23» abenteuer, wie Chriemhilt ir leid zu rächen gedachte." F. J.. Mone im siebenten jahrgang des anzeigers für künde der teutschen vorzeit (1838) s. 431.J a, eine papierhandschrift zu Wallerslein im Rrefs, kein folio, bis zur Klage, die überschrieben ist Abentewer von der Klag, 191 blätter, von da bis zu ende 77. mit bl. 102 rückw. ändert sich die schxift. diese nachricht erhielt nebst einem kleinen facsimile W. Grimm 1823. als ich 1824 zwei mahl danach, in Wallerstein war, sollte die handschrift samt einer bessern des Rosengartens nirgend zu ünden
E
Vili
seih, der bibliolhekar, geh. hofrath Kohler, sagte mir, die Klage habe er noch niemahls gelesen, sie sei aber vollständig: den Nibelungen fehle der anlang bis an Brünhild, dafür versetze eine prosaische einleilnng die geschichle unter Otto den grofsen *): die handschrift enthalte die strophen die der ausgabe von 181G fehlen**), und sei aus dem anfange des fünfzehnten Jahrhunderts. b, die papieihandschrifl Bernh. Hundcshagens, 179 blätter klein foliö mit 37 geinäblden, angeblich von 1420, zu Mainz gefunden, am schlusSe der Nibelungenoth um zwei wahrscheinlich rohe und unbedeutende strophen reicher. NN. 1022 - 1221 Lafsb. (127 - 150) ist in Büschings wüchenll. nachrichlen 3, (1817) 99 - 102 abgedruckt, und diese probe erregL keine begier nach mehreren. c, eine pergamenthandschrift, die er sehr alt nennt, fand Wolfgang Lazius, der in seiner schritt de gentium aliquot migiationibus NN. 7 2 - 7 5 . 1813. 1814. 1858, 1. 2. 1 8 9 4 - 1900, 1. 2072 - 2075, 2. 2070, 1. 2. 2100, 3 - 2 1 0 7 , 3. 2132, 3 . 4 . 2155, 3-- 2150, 2 daraus anführt. die bekannten verse s. 353 halte ich l'ür einen rohen versuch in der Nibelungstrophe, Doch palt hat jtn verkiirczt sein slarckes leben dschiacht, wie er war von Khayser Haynrich vertriben, vnd mit sampt den Hungern an jn gelan, war geschlagen so ofl't der Hewnisch man. sonst enthielt eben die handschrift auch andre gediclile, die nach den stellen s. 080. 682 zu urlheilen wohl nicht gedruckt sind, auch, wie es scheint, eine deutsche Übersetzung der Ungrischen chronik des Simon de Keza (vergl. Lazius s. (>43 mit Büschings wüchenll. nachr. 3,172). d, eine Ambraser handschrift zu Wien, 237 bl. ]>ergament in grofs folio, bl. 215 mit der jahrzahl 1517 bezeichnet, enthalt bl. 95 127 die Nibelunge (aber es sind ausgelassen slr. 7 - 1 2 . 1 7 5 6 - 1786. 1858 - 1904. 2072 - 2316) in abgesetzten strophen, und bl. 131 - 139 die Klage bis z. 2100. ich habe nicht leicht andern angaben getraut, als den wenigen in Büschings wöchentl. nachrichlen 2, (1810) 344 - 350. 3, 11 - 13 und dem facsiinile bei Lafsbergs ausgabe (1408, 4 - 1417, 1). die handschrift wäre wohl einer sorgfältigen vergleichung werlh. c, zwei pergamentblätter in klein quart, auf jeder seile 27 langzeilen ohne strophentheilung, fast vollständig NN. 1505, 4 - 1532,1, von Görres in Koblenz gefunden, von W . Grimm herausgegeben in den altdeutschen wäldern 3, (1810) 2 4 i - 240. f , mehrere pergamentstreifchen mit 32 ganzen oder verstümmelten langversen (zwischen str. 849 und 1016) ohne strophentheilung, ebenfalls von Görres gefunden und in den alldeutschen wäldern 3, 247 - 249 von W . Grimm bekannt gemacht. * ) (lies e r i n n e r t än die Germanico s. 120.
bekannte
stelle
des Bruscliius
**) ich fragte ob er die aus C oder die aus d meinte, antworten.
de L a u r e a c o et I ' a t a v i o darauf wüste er nicht zu
IX g, siebenzehen blätter papier in der Heidelbergischen Handschrift 8 4 4 enthalten auf j e d e r seite 2G langzeilen ohne strophentheilung, NN. 1188, 3 - 1292, 2 . 1499, 4 - 1551, 2. 1577, 2 - 1627, 2. 2 2 ] ( i , 2 - 2 2 2 9 , 1. [ich habe diese bialter im j ä h r 1 8 3 0 verglichen. F . H. von der Hagen behauptet mit recht, sie seien aus e abgeschrieben. h, eine papierhandschrift des fünfzehnten Jahrhunderts, hat der freiherr K a r l Hartwig Gregor von Meusebach iin j ä h r 1 8 3 0 , ich kann wohl sagen , mir und meiner ausgabe zu liebe, gekauft, ich habe ihre lesarten nicht allein zum andenken an die damaldige freude, sondern weil einiges daraus zu lernen i s t , in meinen anmerkungen stehen lassen, obgleich nachher leicht zu erkennen w a r dafs sie nur abschrift von J ist- sie enthält auf 1 4 4 blättern zu 2 8 bis 3 4 abgesetzten langversen mit strophenabtheilung die Nibelunge, von verschiedenen b ä n den geschrieben, ganz, aufser dafs von dem ersten blatte nur ein Stückchen übrig ist und das zweite mit 28, 1 anfängt, die letzten 2 4 blättei' haben gespaltene seilen: 3 3 spalten zu 2 8 bis 3 2 kurzen versen füllt der auszug aus der K l a g e , in 6 2 spalten folgt der W i n s becke und die Winsbeckin. i , ein werthloses papierblaU, in 3 2 und 3 0 langzeilen ohne strophenabtheilung enthaltend NN. 2 2 3 , 1 - 2 3 8 , 1, hat H . Hoflmann in den altdeutschen blättern 1, (1835) 4 7 ff. abdrucken lassen.] Ob unter diesen handschriften B oder C älter sei, wüste ich auf keine art zu entscheiden: und selbst das urlheil Docens, dem ich doch nicht widerstrebe, A sei später als beide um 1 2 5 0 geschrieben, möchte mehr auf diplomatischem gefülil gegründet sein als dafs es e r weislich wäre, zum glück ist daran schwerlich etwas g e l e g e n : w e nigstens ist von dein alter der handschriften das verhältniis der v e r schiedenen texte unabhängig. A steht allein allen übrigen handschriften mit dem offenbar älteren t e x t entgegen: unzählige eben so oft absichtliche als zufällige Veränderungen sind allen übrigen gegen A gemein, die übrigen aber scheiden sich wieder in zwei klassen. denn ein kriliker dem der veränderte und vermehrte text noch nicht genügte, unternahm eine neue Umarbeitung, die sich in CEFGa *) e r halten h a t : hingegen IillJKcdefyli sind rein von dieser Umarbeitung. 1)0 **) stimmen mit den letzleren, aber im anfang der Nibelunge (bis 2 6 8 , 1 = 2 1 5 8 L.) und im anfang der K l a g e (bis 3 4 0 = 6 9 7 L.) auffallend mit CE, doch so dafs che Überarbeitung in üb leicht die ältere ist. * ) v o n a v e r m u t e iclis a u s d e r Ü b e r s c h r i f t äreuliiire ü b e r (1er K l a g e , d i e n u r C h a t , 11 ml a u s e
diu im mühte zeinen.
do sprach der edel Sifrit
'so wil ich Kriemhilden nemen.'
60. 'Die schämen
jungfrouwen
durch ir itnmcezlich
soheene.
von Burgnnden
laut,
daz ist mir wol bekamt,
nie heiser wart so riche,
der wolde haben
im zawie wol ze minne
der riehen kiiniginne Up.'
51. Disiu sell>en ma^re ez reiten sine liute:
wip,
gehörte Sigmunt. da. von wart im kunt
der wille sines kindes
[ez] was im harte leit,
daz er werben wolde
die vil herlichen meit.
52. E z gefriescli oucli Siglint,
des edeln küneges wip.
si liete groze sorge
umb ir kindes lip,
wan si wol erkande • den gewerkt man si-re
dem degne leiden began.
53. Do sprach der küene Silrit an edeler frouwen minne
Günthern und sine man. rvil
lieber vater min,
wold ich immer sin,
ich enwurbe dar min Iierze groze liebe hat.' swaz iemen reden künde, 54. 'Und wil du niht erwinden,'
47, 4. 49, 3. 4. 50, 2. 4. 52,4.
des was deheiner slahte rät. sprach der künic dö,
'so bin ich dines willen
wserlichen vro,
und wil dirz helfen enden
so ich aller beste kan.
doch hat der künic Gunther
vil manegen böchvei'tlgen man.
47, 3. zeime trute hän. er was ir noch vil vremde, 49, 1. und genuoge sine man, daz er dan eine würbe dd sprach der küene Sivrit durch ir unmazen scoene. im [en C] zieme wol ee ininnen _ den geweq> man dem degene sere leiden began. 53, 4. des ist deheiner slahte rät.'
DER NIBELUNGE NOT. I.
10
55. OI>e ez ander nieman wi dem scheffe dö der vogt von Hine des ist ez im unkündic, 1 4 4 6 , 2. der Priinnhilde bürge 4. wir erbeiten hie vil übele 4 4 7 , 4 . so ist uns diu inagt edele
gewant.
fruo zuo.
'waz haben wir der schämen
ze grözen
getan!
Brünhilde
in daz
man.
lant
unbekant:
daz wir sin uns
e
dan,
müge unde homen
ist uns
hiiniginne
448. Do sprach
besanl.'
koment
(der
so ist diu maget
laut:
miiezen
scharhafte
bürge
man.
gcrnmen niht min allenthalben
riten
und hiez in geben
ergän.
m¡ige und mine
lihte friunde
445. Dd hiez si boten
'des m ah niht
verlorn?),
sorgen
'daz sol ich
geborn.'
understen.
des laze ich niht
ergen.
unt tet [vil BCJh] wlsliclie daz. wan beginnet ir der spil, teilet also vil'! wi diu sin getan.' gebart der listige man. ' wi ist daz geschehn der spil nilit gesehn, diu Guntlieres h a u t ? ' iizer iSnrgunden lant. betriiebet uns den inuot: Siirit der helt guot, diu spil in an gewan : sprach der Guntheres man.
63
DER NIBELUNGE NOT. IV. 3922 L.
449.
ich sol w helfe bringen
her in ditze
von uz erwellen
die iu noch nie wurden
rechen
Ir sult nach mir niht vrägen: goi miieze
iwer
ere
ich kume schiere
'wir sin hver er sprach
der ich künde
lange,'
helfe
'ich kume widere
daz ir mich habet gesendet, wie Sifrit
nein,
niemen sach:
kreften:
453. Iii des tages
Sifrit, lande
langer
daz hiez
raste
vil
[er gie zuo eime und suohte
berge,
455. Dd kom er für die
456. Einen
porten:
eren,
anz tor begunde daz was wol
balde
herberge,
ja huoten si ir
bözen
behüetet:
ungefiiegen
bi dem zullen
iif den
sanl vunt.
daz Sigmundes als ob ez wate daz schiffel
kint: der
wint.
sere
also
vlos
gröz.
ein sunder starker
winl:
der schoenen Siglinde
kint.
naht
mit michelre
muht,
und dannoch
lihte
üf einen wert
alleine
daz schif gebant
sagen.'
fuor.
baz:
da er den grözen hört
Niblunge,
454. Der helt fuor
tagen,
und bi der einen
zite
kom er zeime
dö.
sult ir der küniginne
die wären
daz ez fuorte
ez fuorte
hundert
vil tougen
ez balde dannen,
si wänden
man gewan.'
da er ein schiffel
dar an so stuont
von Sifrides
der künic
billichen vru.' in vil kurzen
zer porten
in siner tarnkappe,
452. Den sclmfmeister
varn.
ie
nach den Nibelungen
461. Damnen gie dd Sifrit
er fuort
sprach
zitcn
bekanl.
bewarn,
und bringiu ti/sent
degne
450. 'Sone sit et niht ze
ich wil hinnen
die zit wol
widere
der aller besten
lant
der riler vil
besaz,
breit: gemeit.
dar üfe ein bare
stuont,
sä die wegemitede
tuont.
verslozen
im diu
stuont.
so noch die Hute
tuont.]
der unkunde
man.
dö vant er innerlhalben der der burc sin gewafen
stän
phlac, lac.
4 5 0 , 2. vil pillichen vrö.' 4 . daz sult ir Prünnhilde sagen.' 452, 1. Den schefmeister sach niemen:
453, 2. mit groezlicher malit, 453, 3. wol hundert langer raste nnt dannoch [>az: daz liiez ze (in V) Nibelunge, 4 5 6 , 1 . der der bürge pilac,
64
DER NIBELUNGE NOT. IV. 3968 L. der sprach
'wer ist der bozet
dö wandelt sine stimme 457. Und sprach 'ich bin ein reche: ich erzürne
eteslichen
der gerne sumpfte Iwge duz mvote den
portenwre,
458. Nu hete dar rise Miene sin keimen iif sin wie rehte
dd begund im 460. Von einer dd der
portenwre fiirhten
portenmre
dar tt-mbe was im wwge dd hörte man daz
462. Dö hörte daz
diezen
portenwre, künde
striten
Albrich der Miene, er wafent
sich
balde
disen gast vil
edele,
463. Albrich was Miene, heim linde
ringe
und eine geisel dö lief er harte 464. Siben knöpfe
dü duz Sifrit sin wafen
gesprach,
an
getan,
er dö an Sifriden
swwre swinde
swwre
da mit er timb die hende
lief!
so manegen Mienen man. von siner hant der herliche daz im sin
getan,
gast, zebrasl
Spenge
des gie dem helde
ndl.
der helt den grimmen
tot,
sö krefleclichen
sluoc.
der herre Sifrit
genuoc.
duz al diu biirc
sere
diu mosrii wurden
und hete sin gemach.'
swief:
isenslangen:
er twunc den
tor.
duz tor er iif
schirmen
461. Si striten- alsö
iif daz
zvcte,
swinde
ein teil begunde
entsliuz
noch Mute du vor,
man
wecken
doch schuof der
der Miene Sifrit da vor
der vil starke
grämlichen
dö wurden siege
torV
hoitbet:
den schilt vil balde 459. Wi er getorste
sö vaste an daz
in Niblunge
erschal,
sah
daz er in sit
gebant.
in al der Niblunge
laut,
verre durch den berc ein wildes
getwerc.
und lief da er da vant da er den risen vaste dar zuo sture
genuoc.
er an dem libe
truoc,
von golde an siner da er Sifriden Mengen vor dar
gebant.
hant.
vant. an,
den schilt dem Mienen man
4 5 7 , 1. K r sprach ' i c h pin ein r e c k e : 4 5 8 , 4 . 459, 4. 460, 2. 4. 4 6 2 , 1. Dö hört daz grimme striten 3. 4 6 3 , 1. Albrich was vil grimme, 4 6 4 , 2 . da mit er vor ( u m b B ) der hende
e r an Sifriden lief! daz sin gespenge cebrast Sifrit den | grimmen V | tot, sin herre Sifrit genuoc. und lief da e r vant
65
DER NIBELUNGE NOT. IV. 4050 L. sluoc s6
bitterlichen,
daz im des vil
zebrast.
des libes kom in sorge
(lä der wcctliche
er schände siner Hute,
als im tugent daz
gast. 465. Den scherm er von der hende gar zebrochen swanc: dö stiez er in die scheide ein wäfen, duz was laue. sinen kamerwre Wold er niht slahen tot: 466. Mit starken sinen
banden
lind vie bi dem borte er zogte in
ungefuoge,
zuht des jungen
lief er Albrichen den altgrisen
an
man:
daz er vil liite, ersehr e.
lieldes
tet Albriche
we.
'nu läset mich
467. Litte rief der küene und müht ich iemens
gebot.
eigen
(dem swuor ich des eide,
genesen.
an einen reken ich weer im
wesen
undertän),
ich diende iu e ich stürbe,' sprach der listige 468. Er bunt mich die Sifriiles
Albrichen, wagen
469. 'So wol mich dirre matre,' erfunden
daz ir von wären ich tuon swaz ir
Sifrit
Niblunge,
so wil tu
'ir sult vil balde
er sprach 'wol iif, ir
geschehen.'
dä er die recken
balde
472. Si Sprüngen von den
gän,
lost er dö diu bant.
Albriche
der Niblunge
wacter
tiisent riter
gelwerc.
werc,
läzen hie niht
leides
dö lief Albrich sorgende
diu herlichen
besten reken die wir hau daz mich die hie gesehen:
tind bringet mir der
471. Dem risen und
sprach Albrich daz
bekant.'
schulden muget landes herre wesen. gebietet, duz ir läzet mich genesen.'
470. Dö sprach der herre tiisent
'wie sit ir genant V
Sifrit: ich wände ich weere iu wol
'ich heize
'nu hdn ich wol
e:
täten im vil we.
duz twerc begunde er sprach
8am den risen
krefle
man.
vant:
man,
helde, ir sult ze Slfride gän.' und wären vil bereit.
bellen
snelle
4 6 5 , 4 . e r sliönte siner ziilite, 4 6 6 , 2 . dö vienc e r bi dem parte 4. 4 6 8 , 1. 4 6 9 , 2. 4 7 0 , 2 . nnt bringet mir der recken, 4 . warumbe er [ d ö B ] des gerte, 4 7 1 , 3 . e r wacte sorgende
die wurden wol
gekleil.
als im diu ( s i n CJh) tugent 02
DER MßELUNGE
729. Ottch Uten dò dienen
N O T . VI.
die Gunlheres
alle sine recken
der wirt
zuo im
do reit diu kiinlgiune
herlichen
dan.
da wart
vii michel grüezen
730. Mit wie getanen vröuden
6642 L. man. getvan.
die lieben gesle
getan.
man die geste enpliie!
si dühte daz vrou Kriemhilt vroun Priinhilde nie sò rehte wol enphienge
in Burgonden lant.
die ez ie gesähen,
den wart vii hoher inuot bekant.
731. N u was ouch koinen Sifrit
mit den sinen man.
man sacli die helde wenden wider unde d a u , des veldes allenthalben,
mit ungefüegen scharn.
dringen unde stouben
künde niemen dà bewarn.
732. Dò der wirt des lande«
Slfriden sacli,
und ouch Sigmunden, f
wie minneclich er s p r a c h !
nu sit mir gròze willekomen,
iwer hovereise
und al den i'riunden min. suln wir hohes muotes sin.'
733. ' N u Ion iu got,' sprach Sigmunt,
der ère gernde man.
'sit daz iucli Sifrit
ze friunde gewan,
dò rieten mine sinne
dfiz ich iuch wolde sehen.'
ciò sprach der kiinic Gunther 734. Sifrit
wart
enphangen,
mit vii grasen
nu ist mir liebe dran geschehen.'
als im daz wol
¿ren:
des half mit gruzen
f
niemen ziihten
nie lieben gasten 735. N u niiheten zuo ein ander
Gisellier manz
gezam,
wus im und
gram, Gèrnòl.
sò giielUch
erbài.
der zweier kiinege wip.
dà wart vii setel Isere,
maneger vrouwen lip
wart von helde banden
erhaben ùf daz gras,
die vrouwen gerne dienden, waz der dà uiunüezec w a s ! 736. Dò giengen zuo ein ander des was in grozen vröuden
729, 730, 732, 733,
1. 4. 4. 2.
Ouch Ilten in dö dienen di si e nie gesähen, der iwer hovereise 'sit daz iuch min sun Sifrit 734, 734, 4. ich waene man ez gesten 735, 1. D6 nähten zuo ein ander
diu ininneclichen wip. maneges riters lip,
3. vil herliche dan. sul wir höhgemuote (höher freuden J) sin.' 3. daz ich iuch solde sehen.' 2. im was dä niemen gram. nie so giietlich erbot. 2. maniger schoener vrowen lip
DER NIßELUNGE NOT. VI. 6702 L. daz ir lieider griiezen
so minnecli'ch ergie.
dö sacli man vil der recken, der dienen vrouwen d"i nilit lie. 737. Daz herlich gesinde
vie sicli Iii der liant.
in ziiliten gröze nigen,
des man vil da vant,
und küssen minneclichen
von vrowen wol getan,
daz was liep ze selienne
Gunthers und S¡indes man.
738. Si biten da nilit langer,
si riten zuo der stat.
der wirt sinen gesten
wol erzeigen bat
daz man si gerne saehe
in Burgonden laut.
inanegen puneiz riehen
man vor den ¡unefrouwen vant.
739. Uzer Tronnje
Hagne
daz si gewallec swaz
si gebieten
von in wart
und auch
wwren, wählen,
michel
si wol
des lorsle
man tiihl
dienest
740. Yil schilde hört mau heileil
Ortwin,
daz täten
svhin.
den lieben gesten
lan. getan.
da ze dem bürge tor
von Stichen und von stözen. lange habt da vor der wirt mit sinen gesten,
e si kömen drin,
j a gie in diu stunde
mit grözer kurzwile hin.
741. Für den palas witen
mit friiuden si dö riten.
inanegen phelle spaehe,
guot und wol gesniten,
sacli man über setele
den vrowen wol getan
allenthalben hangen. 742. Die geste hiez man liieren
dö koinen Guntheres man. balde an ir gemach.
umler wilen blickeu
man Prünhilde sach
an vrowen Kriemliilde,
diu schüene was genuoc:
ir varwe gen dem golde 743. Allenthalben,
sehallen
hörte manz gesinde. Uancwarten do begunde
sinen
den glänz vil herlichen üuoc. ze Hronnz Gunther
marschalc
er daz gesinde
744. Dar uze und ouch dar inne ja wart vremder geste 736, 3. 4. 7 3 7 , 1. 7.58, 2 . 7 3 8 , 4 . vil inanigen puneiz riehen 739, 3. 7 4 1 , 1 . F ü r den palas liehen
in der
stat
do hat
duz er ir sohle harte
güetlichen
pflegen, legen.
spisen man si lie. baz gepilegen nie. so schöne wart getan. bi den junevrowon sUin. daz vie sicli L>i der liant. daz wol ereeigen bat daz torste mau nilit lan.
103
104
DER NIBELUNGE NOT. VI. 6766 L. alles des sl gerten,
des was man in bereit.
der kiinic was so riche,
daz nieman da nilit wart verseit.
745. M a n diende in frinntliche
und an allen haz. mit sinen gesten saz.
der wirt da ze tische man bat S ü n d e n sitzen
als er e liete getan.
dö gie init im z e sedele
vil manic WEetlicher man. an dem ringe sin
746. Z w e l f hundert recken da ze tische säzen.
Prünhilt diu künigin
gedäht daz eigen
nilit richer künde wesen.
holde
si was im nocli so waege 747. A n jeneine übende,
daz si in gerne lie genesen. da der kiinic saz,
vil der riehen kleider
wart von wine naz,
da die schenken solden
zuo den tischen gan.
da wart vil voller dienest
mit g r ö z e m llize getan.
748. S o man ze hochziten
lange hat gepllegen,
vrowen unde meide
liiez man schöne legen.
swannen si dar körnen,
der wirt in willen truoc.
in güetlichen eren
man g a p in allen genuoc.
749. D o diu naht het ende
und der tac erschein,
üz den soumsclirinen
inanic edel stein
erliihte in guoter wsete,
die ruorte vrouwen hant.
d o wart erfür gesuochet
manic herlich gewant.
750. E ez vol ertagete,
dö kömeil f ü r den sal
vil riter unde knehte:
dö huop sich aber schal,
vor einer vrnomesse
die man dem künege sanc.
da riten junge lielde
daz ins der künic seite danc. vil kref'teclich e r d ö z :
751. M a n e c pusüne lüte von trumben
und von vloiten
daz W u r m e z diu vil wite die hoch gemuoten helde 752. D ö huop sich in dem lande von manegem guoten
746, 748, 760, 751,
1. 3. 1. 1.
recken:
der schal wart so g r ö z , dar nach lüte erschal, ze rossen komen über al. harte höh ein spil der sacli man da vil.
744, 4. daz da niemen niht wart veiseit. BD Wol zwelf hundert recken von swannen si dar körnen, E ' daz ez. vol ertagete, Vil creftecliche lüte manic pusfin erdöz: 2. wart der shal sö gröz,
DER NIBELUNGE NOT. VI. 6830 l . den ir tuinbiu herze
105
gaben höhen muot,
der sach man under scliilde manegen zieren riter guot. 7 5 3 . In diu venster säzen
diu herlichen wip
und vil der schoenen m e i d e : gezieret was ir ltp. si sahen kurzewile
von manegen kiienen mar»,
der wirt mit sinen vriunden
selbe riten da began.
7 5 4 . S u s vertriben
si di wile:
diu duhte niht lanc.
man horte da zem tuoine
maneger gloken k l a n c :
dö körnen in die moere:
die vrowen riten (lau,
den edelen kiinigiunen
volgete manic kiiene man.
7 5 5 . S i stuonden vor dein münster nider uf daz gras. Priinliilt ir gesten
dannocli waege was.
si giengen under kröne
in daz miinster wit.
diu liebe wart [ s t t ] gesclieiden: 7 5 6 . D ö si gehörten messe, mit vil manegen e r e i l :
daz scliuof groezlicher nit.
si fuoren wider dan man sach si sider gän
ze tische vroelicbe.
ir vröude nie gelac
da zer liöcligezite
unz an den einliften tac.
wie die küniginnen ein ander 7 5 7 . V o r einer vesperzite
schulten.
liuop sich gröz ungemach,
daz von manegem recken
u f dein Iiove geschach.
si pflügen riterschefte
durch kurzwile wän.
dö liefen dar durch schouwen 7 5 8 . Z e samne dö gesiizen si gedahten zweier recken,
manic wip unde man.
die kiiniginne rieh. die wären lobelich.
dö sprach diu schoene K r i e m h i l t daz elliu disiu riche 7 5 9 . D ö sprach diu vrouwe Priinliilt ob ander nieman lebete
'ich hau einen man
zuo sinen handen solden stau.' 'wie künde daz gesin? wan diu unde sin,
7 5 5 , 2 . dannocli vil waege was. 4 . daz i'rumte groezlicher 11 it. [ 7 5 6 , 5 . Do gedaht diu kiiniginne ' i n e niac niht langer dagn. swie ich daz getiiege, Kriemhilt muoz mir sagn war umbe uns also lange den zins versezzen hat ir man derst unser eigen. der vräge hau ich keinen r ä t . ' 9 . S u s warte si der wile, als ez der tiufel riet. die fioude «int onch die höhgecit mit leide si dö schiet. daz ir lac amme hercen, ze lieht ez muose körnen.
des wart in inangen landen
von ir jamers vil vernonien.
CJd
CJdh]
106
760.
761.
DER
NIUELUNGE
NOT.
VI.
6902
l.
sò möhteu im diu rîclie
wol wesen u n d e r t â n :
die wîl d a z lebet G u n t h e r ,
sô kundez nimmer e r g â n . '
D ò sprach aber Krieinhilt
'sihestu wie e r stât,
wie r e h t e h è r l î c h e
e r vor den reken g â t ,
s a m der liehte inane
vor den Sternen t u o t ?
des muoz ich von schulden
tragen vroelichen inuot.'
Dò
s p r a c h diu vrowe Priinhilt
swi biderbe und swi schceue, G u n t h e r den r e c k e n ,
r
swie Wfetlich sì din m a n ,
sò solfa vor iin lau den edeln bruoder d î n :
der inuoz vor allen kiinigen, daz w i z z e , wserliche sin.'
762.
D ò sprach a b e r Krieinhilt daz ich in âne schulde
763.
764.
'sô tiwer ist min m a n , niht gelobet hau.
an vil manegeii dingen
ist sin è r e g r ô z .
geloubest du d a z , Priinhilt,
e r ist wol G u n t h e r s genôz.'
' J a n e solt du mirz, K r i e i n h i l t , ze a r g e niht verstau, wan ich âne schulde niht
die rede hau g e t a n ,
ich hôrtes jehen b e i d e ,
dò ichs e r s t e s a c h ,
und da des kiineges wille
an inîme übe g e s c a c h ,
U n d d à er mine ininne
sô rîterlîch gewaii,
dò j a c h S i i r i t
e r weere skiineges m a n .
des hân ich in für eigen,
sît ich ins hörte j e l i e n . '
dò s p r a c h diu schcene Krieinhilt
765.
766.
W i e liefen sô geworben
f
daz ich eigeninannes
wiiie solde s i n ?
des wil ich d i c h , Priinhilt,
vil iriuntlichen hiten
daz du làst die rede
durch mich mit giietlìchen siten.'
I c h m a g ir niht gelàzen,'
sò maneges rìters lìp,
der uns mit dem degne
dienstlich ist u n d e r t à u ? '
K r i e i n h i l t diu vii scimene f
s p r a c h des kiineges \i ìp.
zwiu sold ich verkiesen
c
767.
°sô wasr mir übele g e s c h e h e n .
die edelen bruoder min,
daz s è r e ziinien
began.
D u muost in verkiesen,
daz er dir immer bì
wone deheiner dietiste.
e r s t tiwerr danne sì
760, 1. 760, 3. alsam der liehte mäne 761, 2. 762, 1. 763, 2. wan ich niht ane schulde Jh 764, 2. clö jach des seihe Siviit, 76a, 4. daz du di rede läzest 766, 4 .
'nu siliestu wi er stät, so miiost tu vor im Uin 'so tiwer ist wol min man, | vil HD]
sere zürnen began.
DER NIBELUNGE NOT. VI. 6966 L. Gunther mîn l)ruoder,
der vil edel m a n .
du solt mich des erlâzen
daz ich von dir vernomen hân.
768. U n d nimet mich imer wunder,
s!t er diu eigen ist
und du über uns beidiu
so gewaltic bist,
daz er dir sô lange
den zins versezzen hat.
dîner iiberniüete
sold ich von rehte haben r ä t . '
769. 'Du ziuhest dich ze höhe,'
sprach dô des ktineges wîp.
'nu wil ich sehen gerne
ob man dinen lîp
habe ze solhen èren
sô man den inînen tuot.'
die frowen wurden beide
vil sère zornic gemuot.
770. Dô sprach diu vrowe Kriemhilt
'daz muoz et im geschehen.
sît du inînes mannes
f ü r eigen hast gejehen,
sô miiezen hiute kiesen
der beider kiinege man
ob ich vor küneges wîbe
ze kirclie tiirre gegân.
771. Du muost
daz hiute
schouwen
und daz mîn man ist Uwerre da mite wil ich selbe du solt noch
hînte kiesen
772. Ze hove gê vor rechen ich wil wesen deheine
danne niht
udelfri:
der diu
bescholden
Uwerre
si, sin.
wie diu eigene diu in Burgonden
künlginne
dô huop sich under
duz ich bin
danne
ieman
habe
diu krön her ie den vrouwen
773. Dô spracli aber Priinhiit
grôzes
din
lunl. behaut gelruoc.'
nîdes
genuoc.
"wil du nilit eigen sin,
sô muost du dich scheiden
mit den vrowen din
von iiiînem ingesinde,
dû wir ze münster gân.'
des antwurte Kriemhilt
'triwen daz sol sîn getan.'
774. ' N u kleidet i u e h , mîn meide,' spracli Sîlrides wîp. 'ez muoz âne schände
beliben hie min lip-
ir suit wol lâzen schouwen, habet ir iht riche wât. si mac sîn gerne lougen 775. 3lan mohte in lîhte râten : dâ wart vil wol gezieret
770, 770, 3. nu miiezen hiute kiesen 772, 2. ich wil selbe tiwerr wesen 773, 774,
des si hie verjehen liât.' si suocliten rîchiu kleit: inanec vrowe unde meit.
2. für eigen hast verjehen, 3. diu krön ie her getruoc.* 4. 'entriwen daz sol sin getan.' 4. des l'iünnliilt hie verjehen hat.'
107
108
DER NIBELUNGE NOT. VI. 7022 L. dô gie mit ir gesinde
des edelen kiineges wip:
dô wart ouch wol gezieret 776. Mit drin und vierzec die truogen sus kämen ir warten
der schœnen Kriemhilde
meiden:
di hrähtes
Hellte pfelle,
geworht
zuo dem münster
alle Sifrides
getan:
man.
wà von daz geschach
daz man die kiinigiime
also gescheiden such,
daz si Iji ein ander
nilit giengen alsam ê.
da von wart manegem degne 778. Nu stuont vor dem miinster
sid vil sorclichen we. Guntlieres wfp.
do hete kurzwile
vil maneges riters lip
mit den schoenen frouwen,
der si da nainen ware.
dö kom diu schoene Kriemhilt 779. Swaz kleider ie getruogen wider ir gesinde
Up, Bin:
Arâbîn.
die meide wol
vor dein litis e
777. Die liute nam des wunder,
in
an den
mit maneger herlichen schare.
edeler riter kiut, daz was gar ein wint.
si was so rieh des guotes,
daz drizec kiineges wip
ez mühten niht erziugen
daz eine erziugte ir lip.
780. Ol) ieman wünschen solde,
der künde niht gesagen
daz man so richer cleider
gesaihe ie me getragen,
so da ze stunde truogen
ir meide wol getan,
wan Prünhilde ze leide,
ez hete Kriemhilt Verlan,
781. Ze sainne si do koinen
vor dem münster wit.
ez tet diu husvrouwe
durch einen grözen nit,
si hiez vil übelliche
Kriemhilde stan:
'ja. sol vor kiineges wil>e
nimmer eigen diu gegan.'
782. Dô sprach diu schoene Kriemhilt 'kundestu noch swîgen,
(zornec was ir muot)
daz wair dir lîlite guot.
duo hast geschendet
dînen schœnen lip.
wie mühte mannes kebse
immer werden kiineges wip?'
783. 'Wen hâstu hie verkebset?'
sprach des kiineges wip.
'daz hân ich dich,' sprach Kriemhilt. 778, 1. Hie stnont vor (lern miinster 4. dö kom diu vrowe Criemhilt 779, 4. 780, 3. also dä. ze stunden truogen 781, 3. 782, 3. du hast geshendet selbe 783, 2.
'dînen schœnen lîp
daz Guntheres wip. daz tet CriemhiMe Iii». Ciiemhilde stille stdn : "den dinen schoenen Up
DER NTBELUNGE NOT. VI.
7086 L.
minnete èrste Sifrit,
min vii lieber man.
jà was ez niht inin bruoder
der dinen meituom gewan.
784. W a r kòmen dine sinne?
ez was ein arger list,
daz du in lieze ininnen,
sit er din eigen ist.
icli hoere dich,' sprach Kriemliilt,
'àne schulde clagen.'
'triwen,' sprach dò Priinhilt, 'daz wil ich Gunthere sagen.' 785. ' W a z m;ic mir daz gewerren? din nbermuot du hast mich ze dienste daz wizze an rehten triuwen, getriwer heinliche 786. Priinhilt dò weinde:
dicli hat betrogen
mit rede dich an gezogen, ez ist mir immer leit: sol ich dir wesen mnbereit.' Kriemliilt niht lenger lie,
vor des küneges wibe
inz miinster si dò gie
init ir ingesinde.
dà huop sich gròzer h a z :
dà wurden Iiehtiu ougen 787. Swie vii man gote diende des dùhte Priinhilde
starke triiebe unde naz. oder ioman dà sane, din wile gar ze lane:
wand ir was vii triiebe
der lip und ouch der muot.
des muoste sit enkelten
manec helt kiiene unde guot.
788. Priinhilt und ir vrouwen
gie f ü r daz münster stàn.
si dàhte 'mieli muoz Kriemliilt des mich só Iute zlhet hàt er siclis geriieinet, 789. N u kom diu edel Kriemliilt
mère hoeren làn
daz wortra;ze wip. ez gèt im wterlich an den lip.' mit ìnanegem kiienen man.
dò sprach diu edel Priinhilt 'ir sult noch stille stàn. ir jàhet min ze kebsen:
daz sult ir làzen sehen,
mir ist von iwren Sprüchen, daz wizzet, leide geschelien.' 790. Dò sprach vrou Criemhilt
'ir müht mich làzen gàn.
ich erziugez mit dein golde
daz ich enhende liàn:
d a z bràhte mir Sifrit,
dò er hi iu lac.'
nie gelebte Brünhilt
deheinen leideren tac.
7 8 3 , 4. der dir den magetuom an gewan. zwiu lieze du in minnen, 3. 'àn alle schulde klagen.' ' e n t r i w e n / sprach dò Priinnliilt, des wurden lielitiu ougen vii starke trüeb unde naz. Swi vii man gote gediende oder iemen dà gesanc, Priinhilt init ir frowen dö sprach diu v r o w e Priinnliilt D ò sprach diu vrowe Criemhilt 2. daz ich an der hende hàn: 3. daz bràhte mir liér Sifrit, Jh do er erste bi iu lac.'
7 8 4 , 2. 4. 7 8 6 , 4. 787, 1. 7 8 8 , 1. 78S), 2. 7 9 0 , 1.
110
DER NIBELUNGE NOT. VI. 7146 L.
7 9 1 . S i sprach 'daz golt vil edele
daz wart mir verstoln
und ist mich harte lange
iihele verlioln:
ich kam es an ein ende
wer mirz hat genomen.'
die vrowen wären beide
in gròz ungemiiete komen. 'ine wils niht wesen cliep.
7 9 2 . Do sprach al)er Ivriemhilt
waìr dir ère liep.
du mühtest gedaget hän,
ich erziugez mit dem giirtel den ich uinhe hän, daz ich niht liuge:
j a wart Sifrit din man.'
7 9 3 . Von Ninriive der slden
si den horten truoc,
mit edelem gesteine:
j a was er guot genuoc.
do den gesach vrou Priinliilt,
weinen si began:
daz muoste fleischen Gunther,
dar zno alle sine man.
'heizet liere giin
7 9 4 . Do sprach diu kiiniginne
ich wil in hoeren län
den fiirsten von Rine. wie mich hat gehoenet
siner swester lip.
si seit hie oflenliche,
ich si Sil'rides wip.' weinen er do sach
7 9 5 . Der künic kom mit recken.
giietlich er do sprach
sine triutinne: 'saget mir, liebiu vrouwe,
wer hat iu iht g e t a n ? '
si sprach zuo dem luinige
'ich muoz imfroelichen stau, micii diu swester din
7 9 6 . Von allen minen eren
dir sol geklaget sin,
¡¡¡erne wolte scheiden. si gihet mich habe gekebeset
Sifrit ir man.'
dò sprach der künic Gunther
"sò hetes iihele getan.'
7 9 7 . ' S i treit hie minen giirtel, und min golt daz röte,
den ich hàn verlórn, daz ich ie wart geborn,
daz riwet mich sere.
dun beredest, künic, mich
der vil grozen schänden,
ich minne nie mère dich.'
7 9 8 . Do sprach künic Gunther hat er sichs gerüemet,
7 9 1 , 2. 7 9 2 , 2 . du möhtes wol g e d a g e t liàn, 3. 4. 793, 4. 7 9 4 , 2 . den fiirsten vonme Rine. 7 9 7 , 3 . daz riwet mieli vii sère, 4. 7 9 8 , 1 . D ò sprach der künic Gunther
'er sol her für gàn. daz sol er hoeren l à n :
vii iibele verlioln: und waere dir ère liep. den ich hie unibe h i n , j à wart min Sifrit din man.' und alle Biirgunden man. daz diene ich immer umbe
dich.'
DER NIßELUNGE NOT. VI. 7206 l . oder sin muoz lougen
111
der helt ûz Niderlant.'
dô wart der kiiene S ¡frit 799. Dô der lierre S if rit
harte halde dar hesant. die ungemuoten sach,
ern weste nilit der msere,
l>alde er dô sprach
'waz weinent dise vrouwen? daz Iiet ich gerne erkant; oder von weihen schulden 800. Do sprach kiinic Gimtlier
ich da here si besant.' 'mir ist harte leit,
mir hat min vrowe Prünhilt ein majre hie geseit. du hast dich geriiemet,
du waerst ir erster man.
so seit dln wip Krieinliilt:
hâstu degen daz getan?'
801. 'Nein ich,' sprach do Sifrit.
'und liât si daz geseit,
end icli erwinde,
daz muoz ir werden leit:
und wil dirz gerillten
vor allen dînen man
mit minen hohen eiden,
daz ich irz niht gesaget hân.'
802. Dö sprach
der hiinec von Rine
'daz solin
läzcn
den eil den du blutest,
mac der hie
aller
wil ich dich ledec
valsclien
dinge
man such zuo dem 803. Sifrit
der vil
dö sprach iwcr gröz
ringe
der kiinic
riche
'mir ist so wol
zîhet,
804. Dô sprach aber Sifrit daz si liât ertrüebet
stein,
liant. behant
ich wil iuch ledec
unschulde:
des iuch mîn swester
län.'
do die von Burgonden zem ekle but die
läiene
sehen.
geschehen,
län
daz ir des niht habet
getan.'
'[wirf] geniuzet des ir lip dîn vil scliœne wip,
daz ist mir sicherlichen
âne mâze leit.'
dô sähen zuo ein ander
die kiienen rittere gemeit.
805. 'Man sol sô vrowen ziehen,' 'daz si iippec spräche 7 9 8 , 4 . Sifrit den starken
799, 2. 4. 8 0 0 , 1 . D ö sprach der kiinic Gunther 3 . du habst dich geriiemet
sprach Sifrit der degen, lâzen under wegen. liiez man bringen sä cehant. wi balde er ent wider einen
ie wol drizec man.
got läze in gelingen
als sie uinb uns gedienet hau.
9 7 6 . Ir sult hie beliben,
und doit mit mir diu leit,
unz ez tagen beginne,
ir helde vil gemeit:
so helfet mir beserken
minen lieben man.'
dö sprächen die degne
'vrowe liep , daz si getan.'
9 7 7 . Iu enkunde nieman
daz wunder volsagen
von ritren unt von vrouwen,, wie man die hörte clagen, so daz man des wnoies
wart in der stat geware.
die edelen burgiere
kômen gâl tende dare.
9 7 8 . S i klagten mit den gesten:
wan in was harte leit.
Sürides schulde
in wären niht geseit,
durch waz der edel recke
verlos dâ sînen lîp.
dö weinden mit den vrouween der guoten burgœre w!p. wurken einen sarc 9 7 9 . Smide hiez man gälten micliel unde starc, von silber und von golde, und hiez in vaste spengen
mit stäle der was guot.
dö was al den liuten
harte trûric der muot.
9 8 0 . Diu naht was ergangen:
9 7 3 , 4. 9 7 4 , 1. 2. 975, 4. 97e
'daz kuude miielich ergan. mit ougen an gesehen, so leide ist geschehen?'
tlo sprach der junge Giselher du solt durch dine triuwe 1019. Die dir haut beswteret
'liebiu swester min,
hie hi diner muoter sin. und betriiebet dineii muot,
der bedarl'tu niht ze dienste: du zere min eines guot.' si sprach zuo dein recken
'Jane mag ez nilit geschehen,
vor leide miies ich sterben, swenne ich Hagene solde sehen 1020. 'Des tuon ich dir ze rate,
vil liebiu swester min.
du solt hi dinem bruoder
Giselhere sin.
j a wil ich dich ergetzen
dines mannes tot.'
tlo sprach diu gotes arme
'des wau-e Kriemliilde not.'
1021. J)o ez ir der junge
so güelUch
erbdt,
dö begunde
Veite und
Gerndt
och ßegen
und ir gelriwe
wäge,
si hete liizel kiinnes 1022. ' S i slnt
lu alle vrömde,'
'»knien lebet so starker, daz bedanket, belibet
liebiu swester,
bi den vrlunden:
1023. Si lobete Giselhere,
si btitens da
bestün:
linder Sifrides
man.
so sprach
Gernot.
ern münze ligen nnl trieslet
ez wirf in wa-rlichen Sigmundes man,
als si wolden riten
ze Niblunge laut:
ez was iif gesoumet
muot. guot.'
si wolde da. bestän.
diu ros gezogen waren
1024. Do gie her Siginunt
töl.
iweren
al der recken gewant. für Kriemliilde stau:
er sprach zuo der vrouwen 'Sifrides man 1017, 2 . dö begnnden Criemhilt ir mäge biten daz si bi ir muoter 4 . d6 sprach diu vrowe liere 1 0 1 8 , 3. 'vil liebiu swester min, 1 0 1 9 , 1. unde betriebet den innot, 2. [ nu BD | zer inin eines guot.' 1023, 2 . den Sigemundes man, 1 0 2 3 , 4 . dö (nu D) was ouch ftf gesoumet 1 0 2 4 , 1 . Dö gie der herre Sigemunt 2. e di Sifrides man
142
DER NII3ELUNCE NOT. X.
9062 L.
wartent bi den rossen,
nn sulen wir rîten hin,
wan ich vil ungerne
liie III den Burgonden bin.'
1025. Do sprach vrou Kriemhilt
'mir ratent vriunde min,
swaz der ist getriuwe,
icli siil hie 1)1 in sin:
ich habe niemen mäge
in Niblunge lant.'
[vil]
leit was ez Sigmunde,
1026. Do sprach künic Siginunt
dô erz an Kriemhilde vant. 'lät iuz nienian sagen.
vor allen minen mügtn
sult ir kröne tragen
vil gewalteclichen,
als ir habt e getan.
irn sult des nilit enkelten 1027. Und vart mit uns widere daz ensult ir lazen, vrouwe,
daz wir den helt verlorn hau. durch iwer kindelin: nilit verweiset sin.
swenne iwer sun gewaliset, der troestet in den muot. di wile sol iu dienen 1028. Si sprach 'min h e r Siginunt, ich muoz liie beliben,
manic kiiene degen O Sauot.' jane mag ich riten nilit. swaz halt mir geschiht,
lit mînen mâgen,
die mir helfen klagen.'
do begunden disiu maere
den guoten reken uiissehagen.
1029. Si sprächen al geüche daz uns erste waere
'so möhten wir wol jelien leide geschehen,
woldet ir beliben
bi unseren vinden h i e :
so geriten hovereise
noch helde sorclicher nie.'
1030. 'Ir suit âne sorge
got bevolhen varn:
man gît iu guot geleite
(ich heiz iuch wol bewarn)
zuo iuwerine lande.
inin liebez kindelin
daz sol lif gn;ide iu guoten 1031. Do si wol vernämen do weinden
al geliche
reken wol bevolhen sin.' daz si niht wolde Sigmundes
wie rehte jämmerliche
schief
von vroun
do was im ungemiiete
Kriemhilde!
do
dtm,
man. Sigmunt hunt.
1 0 2 4 , 3. iu wartent bi den rossen. 4. bi den B u r g o n d e n bin.' 1 0 2 5 , 2. s w a z ich h i n der getriwen, 1026, 1. D ö sprach der künic S i g e m u n t ' [ d a z CDJh] lät in nieinen sagen. 3. als ir e habt getan. 1 0 2 7 , 2. daz ensult ir [ s o C ] niht, vrowe, v e r w e i s e t lilzen sin. 4. manic helt kiiene unde g u o t . 1 0 2 8 . 1. Si sprach 'lierre S i g e m u n t , waere leit g e s c h e h e n , 1 0 2 9 . 2. daz uns aller erste in recken wol bevolhen sin.' 1 0 3 0 , 4. daz sol uf g e n ä d e 1 0 3 1 , 2. di S i g e m u n d e s m a n .
DER NIBELUNGE NOT. X. 1032. ' S ô w ê der hôchzîte,'
spracli der kiinic her.
V z geschiht von kurzwîle kiinege noch
sînen mAgen
man sol uns niinmer m è r e 1033. D ò sprächen offenliche
Sifrides man,
' d a z w i r noch den funden
der uns den hêrren sliioc. starker vînde genuoc.' jajinerlîch er sprach,
dô si belîben Wolde
und er daz rehte ersacli,
'nu riten vrönden âne
heiin in unser lant!
alle mine sorge
sint mir erst nu bekant.'
1035. Si riten An geleite
von W o r m z über R î n .
si mohten w o l des muotes
sicherlichen sin,
ol) si in vientscheite
wurden an gérant,
daz sich weren w o l d e
der kiienen Nihlunge haut.
1036. Sine
gerten
urloubes
dô such man zuo
1037. Dò spruch 'gol
dà ze heinem
Gèrnôlen
gewan
innen
wol
von
hie vient im guot
er brühte den kiinec wie liizel
wœre.
geleite
sorgen
âne,
bî sînen man
man.
Gîselhèren
die helde
giin
kiiene
der fürs te hhnele,
ich nie schulde:
wer im 1038. Dô gap
in wol
gezogenliche
weis
und
in w a s sin schade
im minneclichen.
des brühten
recken
der mage
1039. W i e si nu geiìieren, man hört hie alle zite
1039, 2.
daz uns ist geschehen, hie ze den Burgonden sehen.'
in daz lant ergAn,
1034. E r kuste Krieinhilde :
1037, 3. 1038, 2.
fiirbaz niimner in er
ez mühte noch diu reise
si liant von sînen mâgen
1033, 3.
9122 L.
hörte
ich sol
tôt auch nie
Gìselhèr
daz
bî leide
ze
dar inné
gesagen
in billìche
die noch heim
gemeit.
Gèrnôt
an Sîfrides ich
lelt:
unde
klagen.'
kint: sint,
Niderlant. vrœUche
vanti
des kan ich niht gesagen. Kriemhilde
klagen;
1032, 2. liin für nimmer mûr 1033, 1. die Sìvrides man 2. in diz lant ergàn, sò wir den reht erfunden 1034, 1. wie jaemerlîch er sprach, 1035, 1. von Wormez an den Rîn. gewan ich nie di (kein D ) schulde, daz ich daz hörte sagen er braille sorgende iiz dem lande sint den kiinic mit sînen recken man hört bie zallen ziten
143
144
DER NIBELUNGE NOT. X. 9182 L. daz ir niemen tröste
daz lierze nocli den muot,
ez entwte Gîselhèr:
der was getriwe und« guot.
1040. PriinhiU diu schäme
mit übermiiete
swaz gemeinde Kriemhill, sine wart
saz.
unmœre was ir
ir guoter triuwen
daz.
nimmer nie bereit,
sîd getet ouch ir vroti Kriemhilt
vil herzenlichiu
teil,
wie der Xiblunye kort ze Wormz kom. 1041. Dil dki edel Kriemhilt
alsâ verwitwet
wart,
bî ir inme lande
der grâve
beleip mit sinen mannen:
der diende ir ze allen
und half onch sîner vronwen 1042. Ze Wormz
bî dem miinster
Ehewart tagen
sinen hêrren dike
clagen.
ein gezimber man ir
slvz,
wît und vil michel,
rieh unde
drî si mit ir gesinde
sîd ¿ine frön de saz.
si was ze kirchen gerne,
und tet vil willhUîchen daz.
1043. Dû man begriiop ir vriedel,
groz,
(wie selten si daz lie!)
mit trurigem mnote
si alle zit dar gie
mid bat got den guoten
sîner sèle plilegen.
vil dike wart beweinet
mit grôzen triwen der degen.
1044. Uote und ir gesinde
irdstens
alle
stunl.
dô was ir daz herze
sd grœzlîchen
daz künde niht vervâhen,
swaz man ir trustes
si het nach liebem vriunde
die aller grœzisten
1045. Die nach liebem manne
ie me wîp
man moht ir michel lugende
muni: Ml. nôl
gewan.
kiesen wol dar
an.
si klagete unz an ir ende, die wile werte ir Up. sîd räch sich wol mit eilen 1046. Sus saz si nâch ir leide, nach ir mannes tôde
wol vierdlialp jâr,
daz si ze Guntlière
nie kein wort gesprach
und ir vient Hagnen
in der zîte nie gesach.
1047. Dô sprach von Tronje Hagne daz ir iwer swester 1041, 1043, 1044, 1046,
4. 3. 3. 4.
des küenen Sifrides
wip.
daz ist alwâr,
'muget ir daz tragen ze friunt
mähtet
an,
hân'ï
der (er D) half ouch siner vrowen si bat got den guoten 1044, 1. si trösten (trösten si B) zaller stunt. ez künde niht vervähen, 104(j, 2. wol vierdeiialbez jar, unt ouch ir vlent Hagenen 1047, 1. 'mölit ir daz tragen an,
DER
M B E L U N G E
NOT.
so kam zuo disem lande
der Niblunge
des möhl
wurde
1048. Er sprach
ir vil gewinnen, 'wir
sulnz
wir Ii il en werben
die sulen
mine bruoder
tint den muregrâven
1050. Do sprach
Gèren.
auch Gèmûte
sii versuohtenz
ir klaget
der küene
ze lange
iu wil der hiinic rillten, man hairl iueh zullen 1051. Si sprach
'des ziht
wie möhl
sohle,
ich des triiiven
ich liele wol behiietet,' 1052. Daz ich vermeldet
hête
sô lieze ich mi min weinen, holt wird do begunde
ich in nimmer, flègen
Giselhêr,
1053. 'Ich wil den hü nie griiezen,' mit sînen du getorsle wol wesle
besten
vriunden
Hugne er sine schulde,
1054. Do si verwiesen ob er si küssen
Wolde solde,
hlnt.
Kriemhilde
sinl.
(ièrnôt tôt.
daz er sin niht
liât
ziten
geschehe.'
getan, daz
den Sîfrides
erslagen.
so rehle groezlichen
in nieman:
wâ man in verhouwen
si,
gân
Giselhêr
an vroun
ir bi:
sehe.7
ez immer
do daz was und
vrinnllichen
von tiurgonden
'vrouwe,
'duz
hin ze hove
in sluoc
clagen.'
Hagnen
liant.
do er daz an mir duz er im trüege spruch
holt.'
sint
das si unser vriunt
'ine trou wen niht,' sprach Hugne,
man bràhte
goll;
duz si duz gerne
1049. Do Ines er Ortwinen
145
9246 L.
uns diu hünlginne
versuoehen.
und ob wir in gewinnen,
X.
ervunl,
haz?
diu hünlginne,
sînen schienen
Up.
ich vil armez
wîp.
die ez dâ hànl
getan.'
der vil wœtliche dû si im des
man.
verjach,
man in vor ir für si niht
'daz,
such,
gegàn:
er hete ir leide
getan.
ûf Gunther
huz,
den
ez zœme im dester
baz.
1 0 4 7 , 3. d a z N i b e l u n g e s g o l t : 1 0 4 8 , 2. di snl w i r z p i t e n w e r b e n B 3 . o b wirn i r a n g e w i n n e n , B 1 0 5 1 , 1. in sluoc d i u H a g e n e n liant. 1 0 5 2 , 1. D a z ich nilit v e r m e l d e t liète [ 5 . S i s p r a c h ' i c h m u o z in g i ü e z e n : irn welts m i c h nilit e i i i n . ir habt es g r ô z e sünde. d e r k ü n i c h a t inir g e t a n sô yil d e r h e r c e n swsere g a r â n e m î n e scliolt : m i n m u n t im g i b t d e r s u o n e , im w i r t d a z h e r c e n i m m e r holt.' 9. ' D a r nàch wirt ez bezzer,' sprächen ir f r i u n d e d i . ' w a z o b e r ir a n v e r d i e n e t d a z si noch w i r d e t v r ô ? e r m a c si wol e r g e t z e n , ' s p r a c h ( i è r n ô t '1er h e l t . d ô s p r a c h diu j à n i e r s riche ' s e h t , n u t u o n ich s w a z ir weit.
10
CJdh]
146
DER NI13ELUNGE NOT. X. 9318 L. war
ir von slme
so müht er
rate
vreveliche
leide
niht
getan,
dihe sin zuo
ir
gegän.
mit so vil triilien rae
1055. E z euwart nie suone gei lieget under friunden.
ir tet ir schade vil we:
si verkos ilf si alle,
wan üf den einen inan.
in liete erslagen niemen,
het ez Hagne niht getan. dö truogen si daz an
1056. Dar nach vil unlange daz diu frouwe Kriemhilt
den grözen hört gewan
von Niblunges lande
und fuorte in an den Rin.
ez was ir morgerigäbe, 1057. Dar nach fuor dhizek
do
hundert
daz si in holen da sin der degen
Giselher
er sold ir billichen sin. und ouch
GernSt.
mannen
Kriemhilt
solden
da er verborgen
lac,
mit sinen
vriunden
Albrich
1058. Do man die von Rine
do
gebot
besten
Albrich der vil kiiene
zuo sinen vriunden sprach
'wir turren ir des hordes
vor gehaben niht,
sit sin ze morgerigäbe 1059. Doch enwurdez niininer,'
pfluc.
nach dem schätze komen sacli,
diu edel kiiniginne giht. sprach Albrich, 'getan,
niwan daz wir iibele
da verlorn Ii An
mit samet Sifride
die guoten tarnliüt:
wan die truoc alle zite
der sclioenen Ivriemliilde trüt. leider iiliel komen,
1060. Nu ist ez Sifride daz uns die tarnkappen
der helt bete benomen
und daz im muose dienen
allez ditze laut.'
dö gie der kameraere
dii er die sliizzele schiere vant.
1061. E z stuonden vor dem berge
KriemhilJe man
nnd ouch ein teil ir mäge, den schaz si truogen dan zuo dem sewe
an diu guoten schilfelin:
den fuorte man üf ünden
1111z ze berge an den Rin.
1062. Ir muget
von dem
su>az zvelf
horte
Jiunzwegene
wunder meist
hwren mohten
sagen. tragen
1054, 4. zno [vroun D] Criemliilde gan. 1060, 4. da er di (des hordes CD) sliizzel vant. 1061, 1. di Criemliilde man 2. den sliaz hiez man dan 1061, 3. tragen zuo dem sewe 4. den fuort inan üf den ünden 1062, 1. Nu müget ir von dem horde
DER in vier tagen ouch 1063. E s was
NIBELUNCE und
in»os ir ouch
nahten
wan gestellte
walte
liète
dan.
einer
jane
schulde
Hugne gar niht
lue dar
der duz hei woI in al der der Albriches
linder,
e.rkunnel, wnrlde mdge
golt.
versoli,
niht
1064. Der wünsch
gdn.
unde
sin wwre minner hei es iine
marke
wert. gegart,
von golde
ein
der mölite
meisler
über islichen
riielelin. sin
man.
kom vii mit Gémute
1065. Do si den hört behielten
dan.
in Guntheres laut
und sich diu küniginne
des alles underwant,
kainere unde tiirne
stn wurden voi getragen.
man gehörte nie daz wunder 1066. Unde Wiiir sin tùsent stunt
von guote mère gesagen.
noch aise vil gewesen,
unde solde Sil'rit
gesunt sin genesen,
bî im waire Kriemhilt
hendeblôz liestân.
getriwer wibes kiinne
ein helt nie mère gewan.
1067. Do si den hört vil unhunder
nu
liète,
recken.
duz man sâ grßzer
mille
si pfluc vii gròzer
tagende;
1068. Den armen unt den riehen
dò brähles
in duz
tant
ja gap der vrouwen mère
nie
des man
liant
gesach. der küniginne
obe si sohle leben
noch deheine wile,
daz si sò manegen man
1069. Do sprach kiinic Gunther zwiu sol ich daz wenden ja erwarb ich daz vil küme nu enruochen war si teile
jach.
begunde si nu geben,
daz dö reite Hagene, in ir dienst gewiinne
147
9382 L.
des tag es drislnnde
anders
und ob man al die
X.
von dem berge
islkher
niht
NOT.
daz ez in leide müeste ergAn. f
ir ist lip unde guot:
daz si dà mite tuot? daz si mir wart holt, ir steine unde ir rötez golt."
1 0 6 3 , 1. E z e n was nilit anders 2 . Iiet da von versolt, 3 . sine waere nilil minner 4 . niht gar I l a g e n e g e g e n . [ 1 0 6 4 , 5 . I)ö sich der herre G e r n ö t unt G i s e l h e r daz kint dò underwunden si sich sint des hordes underwuriiieu, unt maniges r e c k e n b a l t : des landes unt der bürge bèdiu durch vorlite unt ouch gewalt. CJdh] die muosten in sit dienen 10G6, 2 . unt solt der herre S i f i i t gesunder sin gewesen, 1 0 6 9 , I . Do sprach der künec G u n t h e r 2 . swaz si da mit g e t u o t ? 4 . [ b e d i u CJ/i] ir silber und [ o u c h D ] ir golt.'
10 *
148
DER NIBELUNGE NOT. X. 9450 L.
1070. Hagene sprach ze dem künige deheiitem einem wibe
'ez sokl ein frurner man
niht des hordes lân.
si bringet ez mit gäbe
noch unz ûi den tac
deiz vil wol geriuwen
die kiienen Burgonden mac.' 'ich swuor ir einen eit,
1071. Do sprach kiinic Gunther daz ich ir getsete
nimer mère leit,
und wils fiirbaz hiieten:
si ist diu swester iriîn.' 'làt mich den scliuldigen sin.
do spracli aber Hagene
wären unbehuot.
1072. Ir suinelicher eide dö nämen si der witwen
daz kreftige guot:
Hagne sich der sliizle
aller underwant.
daz zurnde ir bruoder Gèrnôt, 1073. Dô sprach der lierre Gîselhèr vil leides ixiîner swester.
dô er daz rehte bevant. 'Hagene liât getan
ich soldez understàn.
waer er nilit min mäc,
ez gieng im an den lip.'
iteniwez weinen
tet dô Sîfrides wîp.
1 0 7 4 . Do sprach
her
Gernot
gemüel mit dem allez heizen
golde,
senken,
si gie vil Megeliche
'ê wir immer sin wir soldenz
in den Hin
deiz wurde
nienian.'
für Giselhèr ir bruoder
1 0 7 5 . S i sprach 'lieber bruoder,
du solt gedenken min :
libes unde guotes
soit du înîn voget sin.'
dô sprach er zuo der vrouwen als wir komen widere: 1 0 7 6 . Der künec und sine magen
slân.
'daz soi sin getan,
wir haben ritennes wun.' die riimten daz lant,
die aller besten drunder,
die man inder vant:
niwan Hagne eine
beleip durch haz
den er truoc Kriemhilde,
und tet vil schedilichen daz.
A
1 0 7 7 . E der kiinic riche die wile liete Hagene
wider waere komen, den schaz vil gar genomen:
1071, 1. Do sprach der kiinic Gunther 1074, 1. Do sprach ,
wij>,
1078, 2. Criemliilt ir schaden grözen 3. mit meiden mit mit vrowen : 10TU, 1. 'er liät iibele getan.' 1080, 4. Sit enkunden si ins selben 1081, 3. also gar genuinen. 1083, 2. uml> ein ander vrowen war|>.
150
D E R MBELUINGE di hallsten und die besten
die künic ie
sd nemt die selben vrouwen: 1085. Do sprach
der Minie riefte
gewan,
der starke
Sifrit
'wie mühte daz
sid ich bin beiden
und des toufes
sd ist diu vrouwe bristen:
des enlobet
ez miiese sin ein wunder,
ob ez immer
1086. Do sprächen
die stielten
durch ivoern namen höhen ir muget vil gerne minnen
was ir
man.
ergan, niht
siz
hän'l
nihl. geschiht.'
'waz ob siz lihle
luot?
und iwer michel
sd sol münz doch versuochen 1087. Do sprach der künic edele
9638 L.
NOT. X L
guot
an daz vil edel ir vil waitlichen
wip.
Up.'
'wein ist nu bekant
under iu Iii Rine
die liute und ouch daz laut?'
do sprach von Bechlären
der guote lliiediger
'ich hau erkant von kinde 1088. Gunther
und Gernöt,
die vil edele kiiuege her. die edelen riter
(der dritte heizet Giselher),
guot,
ir islicher
tuot
swaz er bester eren
und lugende
mac
ouch habenl
noch daz selbe her
ir alte nutge
1089. Do sprach aber Etzel
begän: getan.'
Vriunt, du solt mir sagen
ol> si iu miine lande
kröne solde tragen.
und ist ir lip so sclxBiie
so mir ist geseit,
rninen besten vi-iunden
sol ez nimmer werden leit.'
1090. 'Si gelichet sich mit schuene wol der vrouwen min, Heichen der vil riehen.
jane künde niht gesiu
in diser werlde schoener
deheiues kiineges wip.
den si lobet ze vriunde,
der mac wol troesten sinen lip.'
1091. Er sprach 'so wirb ez, Riiedeger,
A
als liep ich dir si.
und sol ich Ivriemliilde
geligen immer bi,
des wil ich dir Ionen
so ich beste kau,
und hast ouch minen willen
1092. Uzer niiin-r kamere daz du und dine gesellen
^
so rehte verre getan.
so heiz ich dir gelten, vroelichen miigen leben,
1085, 2. sit ich |iin ein beiden
3. da von lobt sis niht.
1086,
4 . d e n i r vil waetliclien
1. D o s p r ä c h e n a b e r (Ii s n e l l e n
lip.'
1087, 4. di edelen kiinege her. I08S, H. swaz er der besten eren 1089, 4- den minen besten vriunden 1091, 2. iiiimc'r geligen bi, 1091, 4. so hästn minen willen 1092, 2. vrueliche miigt leben,
DER N1BELUNCE NOT. XL von rossen und von kleidern des heize ich iu bereiten 1093. Des antwurte Rüedeger,
9702 L.
allez daz du wil. zuo der botscheite vil.' der markgràve rieh,
"gerte ich dines guotes,
daz w;ere unlobelich.
ich wil dfn böte gerne
Wesen an den Rin
mit min selbes guote,
daz ich luta von den Menden din.'
1Q94. Dö sprach
der Minie riche
nach der
minneclichen?
der reise an allen des helfe mir
eren,
gelüche,
1095. Do sprach aber
'nu wenne weit ir
und 011 ch die vroitwen V wir rumen daz
wir miiezen e
bereiten
wäfen
alsd daz wirs
ere
vor fürsten
ich wil fiieren zuo dem Mine 1096. Swä man mich ze Burgonde
so verre baz
deheiner gesunde
1097. Und ob duz, Minic dem Sigmundes Minie
ich enbiutez
eren
tiuwer schaute
maregräve
daz wir uns heben
jehe man
Kriemhilde
1100. Hin ze liechlären dö wart diu lnarkgrävinne
getan.
lau,
undertdn,
den hastn hie
gesehen:
mit WM-heile jehen.' 'was si des rohen, w'ip, des edelen fürsten die küniginne sä geoellet
Up,
sol.
si mir wol.'
'so wil ich iu daz
sagen
hinnen in vier und zweinzec
ßötelinde,
daz ich nach
alsd maneyen
man;
sehe,
Sifride
versmwhen
durch ir vil gräze 1099. Do sprach der
und die mine
dar umbe niht wil
Etzel
so was wol alsd daz ich niht
mügen httn.
fünf hundert wmllicher
manne
man rnoht im grözer
lant,
dun du ze Rine habest
binde:
sin.'
gewant
edele,
si was dem besten
1098. Dö sprach
mul
dünne wol des
islicher
daz nie kiineu
min.
daz si uns geniedic müeze
Rüedeger
daz ir
vam
gol sol iuclb bewarn
der lieben vroitwen selbe böte welle
lagen. min,
sin.'
dö sande Rüedeger. trui'ic linde her.
1093, 4. da/, idi liàn von «ler hende ekant.
er sprach 'min vrou Götlint, 1109. Da sol ich mime lierren
werben ein ander wip,
sid diu ist derstorben
der schoenen Heichen Up.
ich wil nach Kriemhilde
riten an den Rin:
diu sol hie zen Hiunen
vrowe vil gewaltec sin.'
1110. c Daz wolde got,' spracli Götlint, sid wir ir so maneger
'mühte daz geschehen!
ereu lioeren jehen.
si ergazte uns ininer vrouwen wir mühten si zen Hiunen I U I . Dö sprach
der
die mit
mir
marhgräve sulen
noch lihte in alten tagen,
gerne liizen kröne tragen.'
[Häediyer]
riten
'Iriutinne
hinnen
an den
den sull
ir minnecliche
bieten
so helde
varent
rivhe,
so sinl
'es
neheiner
derz
gerne
daz
im wol
und
ituch
'daz
ist
1 1 1 2 . Si sprach
•ich engebe
ist
islichem
e ir hinnen dö sprach 1 1 1 3 . Hei der
waz
scheidet der
man
wart
marcgräoe richer
den
pfelie
edelen
rechen
von
iwer
gemuot.' mir
hülse
die
hei
nimt,
gezimt,
iwer
man.'
liebe
ir kameren
zu teile von
1114. An dem sibenden morgen
von
mir
die
ab gevielen,
guot.
si höhe
ir sulet vlizeclichen im dar
min, Rin,
getan.' truocl
dö
genuoc,
uns
üf die
im Riiedeyer
sporn, derkom.
von Bechlären reit
der wirt mit sinen recken, wafeii unde kleit vuorten si den vollen
durch der Beire lunt.
si wurden üf der striize
durch rouben selten an geraiit.
1115. Inre tagen zweiien done künden disiu msere
si riten an den Hin. niht verholen sin.
1108, 1. D 6 si ties nahtes nähen 1109, 2. sit daz ist erstorben 4. gewaltec [kiiniginne CDJh ] sin.' 1110, 1. "und mülite daz g e s c h e h e n ! 1110, 2. sit daz wir ir so manigei' ü b. lihte in alten tagen. 4. ouch inöhte wir si g e r n e cen I l i u n e n cröne ldzen t r a g e n . ' 1112, 2. ine gebe ir ietslichem 3. e daz ir hinnen scheidet 1113, 3. e r f ü l l e t vlizeclichen 4. di im dar zuo gevielen, 1115, 1. si körnen an den Kin.
154
DER N1BELUNGE NOT. XI. man seite ez dem kiinige
und den sinen
da koemen vremde geste.
der wir!
11X6. Ob ieman si bekunde,
9894
man,
dö wägen
das tnanz
L.
began
im sohle
sagen,
man savh ir soumare
harte swa;re
daz si vil riclie waren,
daz wart da wol bekant.
man schuof in lierberge
in der witen stat zehant.
1117. Do die vil uiikuuden
tragen:
wären in bekomen,
dö wart der seilten herren
vaste war genoinen.
si wundert wannen liieren
die reken an den Rin.
der wirt Hagnen vrägte
wer die herren möhten sin.
1118. Do sprach
der hell von
als wir si na von swannen
in vil
vremde,
nw
lant,
was der böte ze hove si dö
si fuorten
vil
guotin
kleider,
harte
bekanl.'
genomen.
und sine hergesellen:
1120. D ö sprach der snelle IJagetie
gesehen.
verjehen,
ine habe si schiere wären
kleider
han ir nlhl
her in dize
lierberge
richiu
'ich
ich kan iu wol
sie riten
si suln sin vil 1119. Den geslen
Tronije
gesclwuwen,
komen
spaihe
riten. gesniten.
'als ich mich kan verstau,
wand ich den herren lange nilit gesehen hau, si varent wol dem geliche
sain ez si Rüedeger,
von Hiunischen landen
der degen küene unde her.'
1121. ' W i e sol ich daz gelouben,'
sprach der kiinec zehant,
'daz der von ßechelären
kceine in dize l a u t ? '
als der kiinic Gunther
die rede volsprach,
Hagne der küene
den guoten Rüedegeren sacli.
1122. E r und sine vriunde,
si lieien alle dan.
dö sach man von den rossen
fünf hundert riter stau,
dö wurden wol enphangen
die von Hiunen lant.
boten nie getruogen
also herlich gewant.
1123. Dö sprach harte lilte
von T r o n e j e Kagene
fnu
sin gote willekoinen
dise degene,
der vogt von Bechelaren
mit alle sine man.'
der antfanc wart mit eren
den snellen Hinnen getan.
1116, 2. sò l'elite s w s e r e 1117, 4 .
der wirt
nach
Ilagen
sande,
ol> si im
tragen:
kiiiulec moliteli
1122, 1. liell'en alle dan.
sin.
D E R M B E L U N G E NOT. XI. 1124. Des kimeges
nœhsten
mâge
Ortwîn von Metze 'wir haben in aller geste
die gierigen ' ( ) t), 1 4 9 4 , 3 . daz Hagenen golt so r ö t : 1 4 9 5 , 3 . als ( u n d dö U ) e r H a g e n e n sach,
D).'
200
DER NIBELUNGE NOT. XIV.
1496. 'Ir muget wol sin gelieizen
bi namen Amelrich:
des ich micli liie verw£ene, dem sit ir ungeüch. von vater und von muoter was er der bruoder min. nu ir mich betrogen hat,
ir miiezet dishalben sin.'
1497. 'Nein durch got den riehen,' sprach do Hagene. 'ich bin ein vremder recke unt sorge üf degene. nu nemt hin vriuntliche daz ir mich über 1498. Do sprach
frieret:
aber der verge
ez hubent viende
minen solt, ich bin iu wserlichen holt.' 'desen mac niht die lieben herren
dar um ich nieinen vremden so lieb dir si ze lebene, 1499. 'Nun tuot
des niht,' sprach
nmnt von mir ze minnen unt füert
gestn.
fiier in dize
so trit vil balde vz an den Hagne.
1500. Er huop ein starkez ruoder
Hrüric ist min
dize golt vil
uns über Wisent ros
do sprach der grimme verge
min; lant.
guot,
und also managen
man.'
'daz ivirdet nimmer
getan.'
inicliel unde breit,
er sluoc üf Hagenen
(des wart er uugeineit),
daz er in dein schiffe
strühte an siniu knie,
so rehte grimmer verge
kom zuo dein Tronjsere nie.
1501. Do wnlt er buz erzürnen
den übermüeten gast:
er sluoc im eine schalten,
duz diu gar
Hagnen
(er was ein starker
über houbet
da von der Elsen
verge
1502. Mit grimmegen muote
zerbrast
den grdzen schaden
man); gewan.
greif Hagene zehant
vil balde ze einer scheide, da er ein wäfen vant: er sluoc im ab daz houbet und warf ez an den grunt. diu inaere wurden schiere 1503. Iu den seihen stunden,
sanl.'
muot.
den Burgondeii kunt. do er den schii'xnan sluoc,
daz scliif floz enouwe:
daz was iin leit genuoc.
e erz gerillte widere,
miieden er began:
do zöcli vil krel'tecliche
des künic Guntheres man.
1 4 9 7 , 3 . Iiiute ( h e r r e D) minen solt, l ' ) 0 0 , 4 . kom dem Troiiegaere nie. 1 5 0 1 , 3 . Hagen über daz houbet 1 5 0 2 , 4 . den stolzen Burgonden kunt. 1 5 0 3 , 2. daz shiff daz vlöz en o w e :
201
DER NIBELUNGE NOT. XIV. 1504. Mit zügen liarte swinden
kèrte ez der gast,
uiiz ¡in daz starke ruoder
an siner haut zebras t.
er wolde zuo den recken
iiz an einen saut:
dò was dà lieinz m è r e :
liei wie schiere erz gebaut
1505. Mit
eime
gegen
schiltvezzel!
eime
du vand
wulde
er sinen
do gie im hin
daz lterte
hèrren enkegene
1 5 0 6 . Mit gruoze in wol enpliiengen
was
ein borte
er hin
an dem Stade manic
smal.,
zelai, stän:
wielltcher
man.
die edelen riter guot.
do sähens in dem schiffe
riecheil daz bluot
von einer starken wunden
die er dem vergen sluoc.
dö wart von degnen 1 5 0 7 . D6 der
fcümic
sweben 'saget iwer
in dem mir,
stwrhez
her
Gunther
Hagne gevräget genuoc. daz
schiffe,
balde
Hagne,
war
eilen
1508. Do sprach er lougenliclie
heize
bluot
er dö
ersach
sprach
ist der verge
inten im den numen
kamen'? hat
benomen.'
'da ich daz schif vant,
bi einer wilden widen,
da löstez min liant.
ich liän delieinen vergen
hiute hie gesehen:
ez ist ouch niemen leide
von ininen schulden geschehen.'
1 5 0 9 . Do sprach von Burgonden
der herre G e m ü t
'hiute muoz ich sorgen
iii lieber vriunde tot,
s!t wir der schifliute
nilit bereit hiin,
wie wir körnen iibere.
des muoz ich trüric gestan.'
1 5 1 0 . L ü t e rief dö Hagne
'leget nider üf daz gras,
ir knehte, daz gereite,
ich gedenke daz ich was
der aller beste verge
den man b! Rine vant:
j à trouwe ich iuch wol bringen
über in Gelfràtes laut.'
1 5 0 4 , 2 . an s l n e r b e n d e b r a s t . 1 5 0 4 , 4 . d à was d e h e i n e z m è r e : hey w i e scliier e r daz ( e r z dà B ) 1 5 0 5 , 4 . vii m a n i c waetllclier m a n . 1.00t), 1 . di Snellen r i t t e r guot. 1 5 0 6 , 4 . dó w a r t von den d e g e n e n gevràget Hagene gennoc. 1 5 0 7 , 2 . wi balde e r dò s p r a c h ! 1 5 0 7 , 3 . V a n s a g t ir m i r , [ b è r r e DJ H a g e n e ? 4 . waen im daz leben bat b e n o m e n . ' 1 5 0 8 , 1. " d à ioli daz sliil' dà v a n t , 1 5 0 9 , 3 . b e r e i t e nine bàn, 4 . des inuoz i c b ti ùrie b e s t à n . ' eg 1 5 1 0 , 1 . V i i Iute rieft' dò H a g e n e
gebaut
202
DER NIBELUNGE NOT. XIV. koeinen über fluot,
1511. Daz si deste balder diu ros si an sluogen:
der swimmen daz wart guot,
wan der starken ünden
deheinz in dâ benam.
etlichez ouwet,
als im diu müede gezain. ir golt und oucli ir wàt,
1512. Do truogen si ze sciffe
nilit mohten haben rät.
sit si der verte Hagne der was meister:
des l'uorter ûf den sant
vil manegeii zieren recken
in daz unkunde laut, tûsent rîter lier,
1513. Zern ersten braht er iibere dar zuo sine recken,
dannoch was ir inèr:
niun tüsent knelite
fuort er an daz laut,
des tages was unmiiezic
des küencn Tronja:res haut.
1514. Dö er si wol do gedahte
brâhte
gesunde vremder
diu im e selten des hete des kiineges
mcere
hapelân
ob dem hettictuome er niht geniezen:
der gotes arme priesler 1516. Er swanc
in ùz dem schejfe:
du riefen Giselher
ir genuoge der junge,
ern woltez 1517. Do sprach
doch niht lâzen, von Burgunden
'wuz hilf et iuefc nu, Hagne, tœtez
ander ieman,
umbe weihe 1518. Ver pfaffe
schulde
swam genôte:
ob im ieman
dar snelle
vluot,
degen
diu wilden
1515. Bî dem Jcapelsoume des mohte
über
hülfe.
1 5 1 1 , 3. 1 5 1 1 , 4. etelichez owete verre, [5. D a z scilef was ungefüege, fünf hundert unde m e i e ir gesindes mit der spise, an lieinen muose ziehen 1 5 1 2 , 2. sit daz si der verte 3. I l a g e n was da m e i s t e r : 1 5 1 3 , 2 . dar nach sine recken. 1 5 1 4 , 1 5 1 4 , 3 . diu im e da sug*;ten
gnot,
merwîp.
nach verlorn
er den pfuffen er leinte
un siner
dâ in Hagne muose
den Up.
vaut :
liden
haut,
such, ungemach.
dar zuo wart
im
'nu value, lierre, zürnen
erz
gàch.
vâuh.'
began:
eren het im leide der hè.rre
des kapelânes ez solt habet
getan,
Gèmôt tö i?
iu wesen
leit.
ir dem priesler
er wolle des mohte
sin
widerseit?'
genesen,
dö niht
wesen:
in dehein ez dà benam. als ez ir niiiede gczani. starc, und wit g e n u o c : ez wol /.emile trnoc ir gewtelen über iluot. des tages inanic. r i t t e r guot. IM J
1. brühte über die ( d e n B)
iluot,
203
DER NIBELUNGE NOT. XIV. wan der starke Hagne
(vil zornic was sin
er stiez in zuo dem gründe, 1519. Dô der arme phaffe
muot),
daz en diihte nieman der helfe niht
dû kèrt er wider iibere:
des leit er
swie er niht swimmen künde, daz er kom gesunder
guot.
ensach,
ungemach.
im half diu gotes
hant,
hin wider ùz an daz
1620. Dô stuont der arme priester und schütte sine
lant.
wât.
dâ bi such wol Hagne
daz sin niht wœre rat
duz im für mœre sagten
diu wilden
er dâhte 'dise degene
die müezen vliesen den Up'
1521. Dô si daz schif entluoden swaz dar û/fe hèien
merwip.
und gar getruogen der drîer kiinege
dan man,
Hagne ez sluoc ze stucken und warf ez an die fluni, des hete michel wunder
die reken kiiene unde
1522. 'Zwiu tuot ir daz, bruoderV 'wie suln wir komen itbere,
Dancwart:
sô wir die
widervurt
rîlen von den Hiunen
ze lande an den
sit do sagt im Hagne
daz des künde niht
1523. Dô sprach von Tronje Hagne ob wir an diser reise
deheinen zagen durch zegliche
an disem wœge
liden schemlichen
mit in einen
uz Burgonden
zuo sinen banden einen hell : der reite spceheliche swaz ie begie Hagne, 1525. Ir ros bereitet wären, si heten un der verle
gesin.
hält,
der
1524. Si fuorten
RinT
'ich tuonz vf den wein,
der uns entrinnen welle 1111102
guot.
sd sprach
nôt, tôt.'
lunt,
der was Volker
genant:
allen sinen muot : daz dûhte den videlœre ir soumer wol
geladen.
noch deheinen
schaden
guot.
1 5 1 9 , 4 . daz e r wol kom gesunder 1 5 2 3 , 1. D ô sprach der Iielt von T r o n e g e 4 . doch liden schainelîche tôt* [ 5 . Dô des kiiniges kappelân daz sehet' zerhowen sacli, hin wider überz wazzer e r ze Hagene sprach ' i r morder âne triwe, waz het ich iu getan, daz ir mich âne schulde liiute ertrenket woldet h à n ? ' 9 . D e s antwurt im H a g e u e 'nu lât die rede wesen. mir ist leit ûf min triwe daz ir sit genesen hie vor minen Mauden, daz wizzet âne spot.' dô sprach der arme kappelân ' d e s wil ich immer loben got. 1 3 . Ich türlit iucli vil kleine, des suit ir sicher sin. nu vart ir zuo den Minnen: sô wil ich über den R i n . got làz iueh nimmer mère ze Kine wider kouien. des wünsch ich iu vil s c i e : ir het mir nach den Up benomen.' H d ]
204
DER NIBELUNGE NOT. XIV. geiiomen
der si muote,
der muose
13267
wan des küneges
üf stnen fiiezen
hin wider
L.
kapelän.
zxio dem Rine
gän.
wie Dancwarl Gelfrdten sluoc. 1526. Do si nu wären
alle
der künec begunde
komen üf den vrägen
die rehten
wege wisen,
dö sprach
der starke
sanl,
'wer sol uns durch diu das wir niht irre
Volker
man sol vriunden volgen: . vil ungefüegiu maere
varn?'
'duz sol ich eine
1527. 'Nu enthalt iucli,' sprach Hagne,
lant
bewarn.'
'ritter unde kneht.
ja dunket ez mich reht. diu tuon icli iu bekant:
wiren komen nimmer mere wider in [der] Burgonden lant. 1528. Daz sagten
mir zwei
rnerwip
duz wir niht kamen
widere,
daz
helde.
ir iuch wäfent,
wir haben
hie starke
1529. Ich wände
Mute morgen
ir sult
vinde;
iuch wol
luo;
bewarn:
daz wir gewerlichen
an läge vinden
diu wisen
si jähen
daz gesunder
unser
nimmer
ze lande kteme,
dar umbe ich in sd gerne
fruo,
nu rät ich waz man
niwan wolle
1530. Dö flugen disiu miere
varn.
merwip.
deheinns Up der
kappelän;
Mute ertrenket
hän.'
von schare baz ze schare.
des wurden snelie
helde missevare,
dö si begunden sorgen
üf den herten tot
an dirre hovereise:
des gie in wairliclien not.
1531. Dä ze Mairingen du dem Elsen
si wären vergen
do sprach
aber Hagne
verdienet
üf der sträze,
1532. Ich sluoc
den selben
si wizzen so Gelfrät unser
vergen
wol diu mcere. und Else
ingesinde,
1526, 2. 1 5 2 9 , 3- wider ze lande kcpme, 4. dar uint) ich in wolde 1 5 3 0 , 2. des wurden snelie helde 1531, 2. 1 5 3 2 , 3 . ob Gelpfrät uud E l s e
über
der Up was
komen, genomen.
'sit daz ich vinde wir werden hiute morgen nu grifet
balde
hiute
beste
das
hie
hän
schierliche
bestän.
fruo. suo,
ez in schedilich
erge.
' w e r sol uns durch daz lant sö g e r n e tiint e r t r e n k e t liän.' vor leide liiissevar, dor lip was benomen.
DER NIBELUNGE NOT. XIV. 13277 l . 1533. Ich
erkenne
si so Miene,
diu ros sult daz
ir läzen
desler
des ieman Weene,
wir
'des reifes wil ich volgen,' 1534. 'Wer
solz
gesinde
si sprächen stige
wisen
'das
tuo
Volker:
unde sträze;
e daz mans 1535. Den stielten er bunt
gerte,
varwe Schafte
toi des vergen
mit gewissen Else
maren:
nach
1537. In vil kurzen
iif den Giselhar
hin über
laut?'
wiegewant:
die wären
leiten
nach
wol siben
si ir herren.
den küenen
des wart
der
geslen:
herren
1539. Do het von Troneje (wie
mähte
er pflac
der nächhuote
1540. In was des si riten dar nach 1541. Beidenthulp si horten
Hagne
silier mäge
und Dancwart er vorht
vriunde
tages
sin bruoder: zerrunnen:
an sinen nnder
vriunden
schilten
in kurzer
wile
der sträze hiieve
klaffen:
leit. län,
heten
getan
schar:
hundert ze helfe
begunden
riten
den was
ein teil ze
si wolten sider
daz
mit den sinen
der
die helde
Las?), man,
vil williclich
heten
leit unile
getan.
si niht
mir.
ser. Beier
lant:
wurden
und binden
zorn.
verlorn.
ein lielt gehiieten
desen
gäch
[fr]
mere
daz was
dar.
nach,
anden
wol gefüeget
durch
bereit.
iueh hären
die schaden
vinden
vernomen
vil schiere
vil ungefüege
Gelpfräten
rot.
not.
in beiden
in starken
ja
daz wus
kamen
such man zuo zin riten, der kom
stän
gebaut:
in eine vreisliche
ich wil
urliugen,
bektint,
spilman.'
ein zeichen
ez was
ziten,
degen.
man such wol gewäfent
dö het ez ouch
ir holden:
1538. Dö si ir grimmen
wegen.' der
dem ist [««] hie wol
Gelpfräte
der vil starke.
si sanden
fliehen
ijän,
sd sprach
was sin
zeime
sil kom er mit den kiinigen 1536. Do was
verlän.
den heim er tif
videlaire.
ouch
niht
samfier
der kiiene
vollen
in herlicher
ez wirdet
vaste
dem Hute was
so
an
gerant.
nach gäch.
1533, 2. diu ross diu sult ir läzen 1534, 1. 'Wer sol daz gesinde [hin B ] wisen über lant?* 1536, 4. di wären schiere bereit. 1537, 4. der körnen Gelpfräte 1541, 2. dem liute was ce gacli.
206
DER MBELUNGE NOT. XIV. dö sprach
der küene
nu binden
Dancwart
iif die helme:
1542. Si hielten si sähen
Hagene der maregräve
'wir suochen ich enweiz der was
unser
von
der wolle
handen
1545. Ich bot im ze miete
einer
so sere,
starken
1546. Do kom ich zuo mit einer
wunden:
ich in ze suone
dö gie ez an ein striten: 1547. 'Ich wesse Gunther Hagne
wol,' sprach
von
Tronje.
1548. S i neigeten Gelpfrät Else
über schilte
unde
1549. Wie
mühten
von einer Hagne
wer
in diu
daz
er mich
des wart
gewant, lant.
dö
sluoc
ich grimme
und wert
im sinen
des wart
der helt
swie
iueh
si wären
he.rte
guot.' gemuot.
'dö hie für
ze stielten
gereit
leit genesen: hie bürge
nu diu
tjoste
vil grimme
hei de
baz?
ros
gesaz
Gelphrätes
ger.
riten,
hinderz des wart
wesen.'
sper,
immer von
daz fürbüege:
da wart
genuoc.
zorn verlorn,
dunket
daz uns teete
si wären:
der küene
im brast
helt,
vil herlichen
sich versuochen starken
not: tot.
in was ze ein ander
Dancwart
si versuochten
min:
des gie mir
der helt miwz
und Hagne:
genuoc.'
den grimmigen
nu sol er niht
ende
gerant.
din'l
des ist diu schulde deiswär
sagen.
sluoc.
des ist mir leide
Gelpfrät,
und sin gesinde,
fiir des vergen
vergen
'was der verge
schalten:
dem swerte
starken
bringe
her nach
minen
nach
dö
lant
gol-t und ouch
er uns über fuorte,
duz zurnder
Heier
und haben
Hagne
ich den recken.
schin.
verdagen,
duz murin im Gelpfrät
zen handen:
Tronje
uns niht fiteren,
dö sluoc
das
si
üzer
vinde
ich hete von sinen
mit
sclnlde
niht wer mir Mute
ein helt
1544. Do sprach
daz
der lichten
uns uf der struzeT
1543. Do sprach
sin.
niht
lunger
bestän.
getan.'
uls ez muose
in der vinster
'wer jagt
'man wil uns hie
duz ist ra'tlich
ab ir verte,
dune wolle
13345 l .
geslriten.
hant.
im striten
bekant.
1544, 4. nach gewonnen den tot.
DER M B E L U N G E N O T . XIV. 1550. Von ir ingesinde
13413 L.
der crach der schefte
schal.
do erholle auch sich dort Hagne, du er was zelal kommt von dein stielte 1 tider >if duz gras, er wwne unsaiupftes muotes wider Gelpfräten was. 1551. Wer in diu ros behielte, si wären ztio der erden Hugne tinde Gelpfrät, des hülfen ir gesellen, 1552. Swie bitterlichen Hagne
daz ist mir unbebaut. honten vf den sunt, ein ander liefen» tut. daz in wart slriten leunt getan. zuo Gelfrälc spranc,
der edele maregräve ein vil tnichel stucke, des was vil nah erstorben 1553. Do begunde er ruofen
des sclültes hin im swanc dazz pur drale dun. des kiiitic Gunlheres man. Dancu-aiten ril vaste an.
'hilfä, lieber bruoder. ja hat mich bestall ein helt zuo sinen handen: deren lat mich niht genesen.' dö sprach der hiiene Dancwart 'des sol ich scheidwre wesen.' 1554. Der hell do spranc dar näher und sltioc im einen slac mit eime scharphen wäfen, da von er tot gelac. Else wolle gerne rechen dö den man, er und sin gesinde:
si schieden schedelichen
dan.
1555. Im wus erslagen der bruoder, selbe wart er wunt. wol ahzec siner degne beliben da zeslunt mit dem grimmen tode: der herre muose dan fiühtielichen wenden von den Gunlheres man. 1556. Dö die von Beier lande dö hört man nach hellen dö jagten die von Tronje dies niht enhelten wänden:
wichen üz dem wege, die freislichen siege: im vienden nach, den was allen «e gäch.
1557. Dö sprach an ir Piihte 'wir suln wider wenden und läze wir si rilen: gälten wir zen vriunden:
Dunewart der degen balde uf disen wegen, si sint von bluote naz. ich rate wwrlichen duz.1
1550, 2. 3. 1 5 5 1 , 3. 1 5 5 3 , 1. 1 5 5 4 , 4.
d e r e w a s c e tal nider an daz gras. ein ander Helfen an. D a n e w a r t e n an. [ d i e D] s c h i e d e n sliedeliche dan.
207
208
DER NIBELUNGE NOT. XIV.
1558. Dô si hin wider dô sprach wes
hörnen
von
Tronje
uns hie gehreste
hie in disem 1559. S i helen
der von Haler teil
lande
schein
dâ sprach
den min en lieben
verklugen. erslagen
1561. Dô si nu nach
was. oder
he'rren
und bluotes
des Hellten mânen
waz
sol
striten
ê,
diu müede
harte
'wie lange
des vrâgte
manie
dô sprach 1562. Ir müezet Volker
der küene alle
Dancwart
riteu
wè. man.
'wir mugen
nnz ez werde
der snelle,
niht pfiue,
vrâgen
'wâ sul wir ldnte
da gerasten
moere
nnd ouch
unser
der Miene Dancwart
wir mugen swâ
wirz
niht geruowen danne
vinden,
dâ si diu mœre horten, 1564. Si beliben unz daz
diu sunne
ir liehtez
über berge,
nu, friunt
heten. Hagne?
daz ich iu bî wœre sus wurden 1566. Durch sinen dâ sluoe
von dem bluote. 'daz
tet Else:
vergen Gelfrâten
herren
daz
gras.'
bluotes
was!
rôt,
schinen
bât
ez der künec
gesach
der helt vil zornecUchen iu wœne versmähet dâ iu die ringe wer hat duz
bruoder
an
sprach
daz,
naz getan?'
der he t uns nehten mines
gesagen.
tagen:
uns an ein
wir wurden
mîn?'
iu niht
wie leit in siimelichen des heizen
daz si gestriten
er sprach
beginne
unvermeldet
dem morgen 1565. 'Wie
endz
sin,
die lieben
'ich en kans
dâ legen
herbergen
tac.'
der des gesindes
bat den marschalc 1563. Dâ sprach
getan:
bestân.'
dâ tet dem ingesinde sul wir rîtenV
préhen.
wir hie haben
di dort
naz.
verjehen
âne sorge
in kämen,
baz.
triiebe
'niemen
lât si nnz morgen
zorn.'
die mnosen si
ir schilte
Hagne
verlorn
dâ wider
üz den wölken
aber
geschehen, besehen
den Gelfrâtes
hundert
den von Tronje
was
ir suit
wen wir hân
durch
vol vergolten:
des wären
'helde, oder
strile
vi um viere:
die wären
1560. Ein
da der schade Hagne
bestân.
gérant. hanl:
1564, 3. î iu wœre 1566, 1. Durch den sînen vergen
hân.
DER NIBELUNGE NOT. XIV. sid untrem uns Else.
des twanc
in hundert
beliben da in strite
uml uns viere
in michel
not : tot.'
1567. Wir kunnen nilit bescheiden wA si sich leiten nider. al die lantliute
die gefrieschen sider
daz ze hove liieren
der edelen Uoten kint.
si wurden wol enphangen
da ze Pazzowe
[ 1568. Der edelen hünige ceheim, dem wart
vil at die eilenden
groze willekomen sin.
1751. Do sprach der künic Etzel
'des wil ich iu verjelien,
mir enkunde in dirre werlde
lieber nilit geschehen,
danne an iu helden,
daz ir mir sit bekomen.
des ist der küniginne
vil inicliel trüren benomen.
1752. Mich nimet des immer wunder,
waz ich iu hab getan,
so manegen gast vil edele
den ich gewunnen liän,
daz ir nie geruohtet
komen in miniu lant.
daz ich iuch nu gesehen liän, 1753. Des antwurte Rüedeger, c
ir muget si sehen gerne:
daz ist ze vröuden mir gewant.'
ein riter hoch gemuot, ir triwe diu ist guot.
miner vrowen mäge
der eren kunnen phlegen:
si bringent iu ze hiise
inanegen wörtlichen degen.'
1754. An sunewendeu äbent in Ezeln liof des riehen.
die herren waren komen vil selten ist vernomen
von also hohem gruoze
als er die helde enphie.
nu was ocli ezzennes zit:
der künec mit in ze tische gie.
1755. Ein wirt bi sinen gesten
schöner nie gesaz.
man gab in volleclichen
trinken unde maz:
alles des si gerten,
des was man in bereit,
man liete von den helden
vil michel wunder geseit.
wie si der schiUwaht
1756. Der tac liete nu ende
phlägen.
und nähet in diu naht.
die wegemüeden recken
ir sorge an vaht,
wann si solden ruowen
und an ir bette gän.
daz bereite liagne:
ez wart in schiere kunt getan.
1757. Gunther sprach ze dem wirte wir wellen varn slafen:
1749, 4. dö nam der wirt vil edele 1753, 3. der uiiner vrowen mage 1756, 1. Der tac der liete nu ende
f
got läze iuch wol geleben.
ir sult uns urlop geben.
so schöne kunnen fliegen.
DER NIBELUNGE NOT. XVIIb. 15120 L. swenn ir daz gebietet, er schiet von sinen gesten 1758. Dringen allenthalben Volker der küene
so kome wir morgen fruo.' harte vroeliclien duo. die geste man do sacli. zuo den Hiunen sprach
'wie geturret ir den recken für die füeze g ä n ? und weit ir iuchs nilit miden, 1759. S o slah ich eteslicliem hat er getriwen iemen,
sö wirt in leide getan.
so swseren gigen slac, daz erz beweinen mac.
wan wichet ir uns recken? j a dunket ez mich guot. ez heizent allez degne, 1760. D o der videlaere
und sint geliche niht gemuot.' so zorneclichen sprach,
Hagne der küene
hinder sich do sach:
er sprach 'iu ratet rehte
der küene spilman.
ir Kriemhilde helde
sult ze lierberge gän.
1761. Des ir da habet gedingen, weit ir iht beginnen,
ich wctne ez iemen tuo. so komet uns morgen vruo
(und lät uns eilenden
liint haben gemach):
j a waen ez von helden
mit solhem willen ie geschacli.'
1762. D o brähte mau die geste
in einen witen sal.
den funden si berihtet
den reken über al
mit vil riehen betten
lanc unde breit.
in riet vrou Kriemliilt
diu aller groezisten leit.
1763. Manegen kolter spaehe
von Arraz man da sach
der vil Hellten pi'elle,
und manic bettedach
von Arabischen siden,
die beste mohten sin.
dar üfe lagen listen: 1764. Declaclien hermin und von swarzein zobele,
die gäben herlichen scliin. vil manegiu man da sach, dar under si ir gemach
des nahtes schaffen solden unz an den liehten tac. ein künec mit sirne gesinde nie so herlich gelac. 1765. 'Owe der nahtselde,' 'und owe miner vriunde
1 7 6 1 , 1. 2. 1762, 4. 1 7 6 3 , 1. 1 7 6 4 , 1.
sprach Giselher daz kint, die mit uns koinen sint.
1 7 6 0 , 4. ir sult cell herbergen g ä n , D e s ir dä habet willeil, weit ir ilites beginnen, in riet diu vrowe Ciimliilt Vil nianigen kolter spaelie D i u declachen liärmin
234
DER NIBELUNGE NOT. XVII1'. 15m L. swie et ez min ich fiirht daz
swester
sô giietlîch erbôt,
wir iniiezen alle
1 7 6 6 . ' N u lût iwer sorgen,' 'ich wil noh hînt selbe ich trowe iuch wol l)ehüeten des sît gar an angest: 1 7 6 7 . D ò nigen si ira alle
von ir schulde ligen tôt.'
spracli Hagne der degen. der schiltwache phlegen. unz uns kuinet der t a c . sô wend ez danne swer der niac.' und Seiten im des danc.
si giengen zuo den betten,
diu wile was niht lanc,
daz sicli geleit liêten
die wœtlîchen man.
Hagne der k ü e n e , 1 7 6 8 . D ô sprach der videlsere, 'versinàhetez iu nilit, Hagne,
der helt sich wâfen began. V o l k e r der degen, sô Wold ich mit iu phlegen
hînt der schiltwache
unz morgen vruo.'
der helt vil ininneclîchen
dancte V o l k e r e duo.
1 7 6 9 . ' N u lôn iu got von himele, ze allen ininen sorgen
vil lieber V o l k e r . so engerte ich niemen m è r ,
niwan iuch aleine,
swâ ich hete not.
ich sol ez wol verdienen,
mich enwendes der tôt.'
1 7 7 0 . D o garten si sich b e d e
in liehtez ir gewant.
dö nain ir ietwedere
den schilt an sine liant,
und giengen üz dem hiise
für die tür stân.
dö phlagen si der g e s t e :
daz was mit triuwen getan,
1 7 7 1 . V o l k e r der snelle,
zuo des sales want
sinen schilt den guoten
leint er von der liant,
dò gie e r hin widere,
sin gigen e r g e n a m :
dò diend er sinen vriunden als ez dem helde gezain 1 7 7 2 . U n d e r die ture des liùses
saz er ûf den stein.
küener videlsere
wart noch nie dehein.
dö iin der Seiten doenen
so siiezlich e r c l a n c ,
die stolzen eilenden 1 7 7 3 . D ö klungen sine Seiten sin eilen zuo der fuoge
die seitens V o l k e r e danc. daz al daz hüs erdöz. diu warn beidiu gröz.
1765, 4. ich fiirhte daz wir miiezen von ir schulden ligen tòt.' 1700, 4, so genese danne swer der mac.' 1768, 3. der schiltwache Innte 1709, 2. son gert ich nieniens mèr, 1771, 3. di videln er genam :
DER NIBELUNGE NOT. XVIIb.
J5248 L.
süezer unde senfter
gigen er began: do entswebete er an den betten vil inanegen sorgenden man.
1774. Do si entsläfen wären
und er daz ervant,
do nam der degen widere
den schilt an die hant,
und gie üz dem gadme
für den turn stän,
und liuote der eilenden
vor den Kriemilde man.
1776. Des nahtes wol enmitten,
ine weiz ez e geschach
daz Volker der küene
schinen helmen sach
verre üz einer vinster.
die Kriemhilde man
wolden an den gesten
schaden gerne hän getan.
1776. Do sprach der videlaere
Vriunt, her Hagene,
uns zimet disiu sorge
ensamt ze tragene.
ich sihe gewäfent liute
vor dem hüse sten:
als ich mich versinne,
si wellent unsich besten.'
1777. 'Sö swiget,' sprach do Hagne,
'lät si her näher l>az.
e si unser werden innen,
sö wirt hie hehnevaz
verrucket mit. den swerten
von unser zweier haut.
si werdent Kriemhilde
hin wider vil übele gesant.'
1778. Ein der Hiunen recken
vil schiere daz gesach
daz diu tür was beluietet: wie balde er dö sprach! 'des wir da heten willen,
ja enmag es niht ergän.
icli sihe den videlaere
an der schiltwache stän.
1779. Der treit üf shne houbte
einen helmen glänz,
lüter unde herte,
starc unde ganz:
ouch lolient im die ringe,
sam daz viwer tuot.
bi im stet oucli Hague.
des sint die geste wol behuot.' do Volker daz ersach.
1780. Zeliant si kerten widere. wider sinen gesellen c
er zornecllchen sprach
nu lät mich zuo den recken
ich wil vrägen msere
1773, , 1775, 1 7 7 5 , [5. K Jaz si Kriemhilt ' o b irs also vindet, daz ir da stallet niemen den ungetriwen H a g e n e n : 1776, 1777,
von dem hüse gän: der vrowen Kriemhilde man.*
3. videln er b e g a n : 2. einen lielm scliinen sach het al dar gesant, sö sit durch got gemant wan deii einen man, die andern suit ir lebn län.' CJh] 4. ich -wnen si wellent uns besten.' 4. hin wider übele gesant.'
236
DER NIBELUNGE NOT. XVII".
1781. 'Nein durh mine liebe,'
15316 L.
spracli do Hagene.
'körnet ir von dem liuse,
die snellen degene
bringent iuch mit swerten
lihte in solhe not,
daz ich iu müese helfen,
[1md] waerz aller ininer mäge tot.
1782. S o wir danne beide
koemen in den strit,
ir zwene oder viere
in einer kurzen zit
Sprüngen zuo dem liuse
und taeten uns diu leit
an den släfenden
diu nimmer wurden verkleit.'
1783. Do sprach aber Volker
'so lät daz geschehen
daz wir si bringen innen
daz wir si hän gesehen;
daz des iht lougen
Kriemliilde man,
daz si ungetriuliche
vil gerne heten getan.'
1784. Zeliant do rief in Volker 'wes get ir sus gewafent,
hin engegene snelle degene?
weit ir Schachen riten,
Kriemliilde man?
dar sult ir mich ze helfe
und minen hergesellen han.'
1785. Des antwurte im niemen.
zornic was sin muot:
'phi, ir zagen boese,'
sprach der lielt guot,
'wolt ir släfende
uns ermordert liän?
daz ist so guoten beiden
noch vil selten her getan.'
1786. Do wart der küniginne
vil relite daz geseit,
daz ir boten niht enwurben.
von schulden was ir leit.
do fuogte si ez anders:
vil griinmec was ir muot.
des muosen sit verderben
beide küene unde guot. ,
wie si ze Kirchen giengen. 1787. [ ' M ir kuolent so die ringe:'
so sprach Volker:
'ja warne diu naht welle
uns nilit wem mer.
ich kiusez von dem lüfte,
ez ist vil schiere tac.'
do wacten si der manigen, der noch släfende lac. 1788. Do schein Hugne
1783, 1784, 1787, 1788,
der Hellte mäne begunde
wecken
den gesten
in den
die riltere
über wolden
ob si zuo
dem miinster
ze messe
nach
hristenlichen
man
siten
vil Hilten
sul.
al, gän. began.
3. daz des iht haben lougen di Criembilde man, 2. rwi get ir sus gewäiFent, 3. ir Criemhilde man? 2 . ' j a wsen diu nalit uns welle uu nilit wern iner. 1. Do schein der liebte m o r g e n 3. cer messe wolden gän.
DER NIBELUNGE NOT. XVII. 1789. Si sungen ungeliche,
15380 L.
daz da vil wol
kristen unde beiden
warn niht
dö wolden zuo der kirchen Guntheres si warn von den betten
algeliclie
1790. Do naeten sich die recken
237
schein,
enein. man: gestän.
in also guot gewant,
daz nie lielde mere
in delieines küneges lant
ie bezzer kleider brähten.
daz was Hagnen leit:
er sprach 'ja sult ir lielde hie tragen ander kleit. 1791. Ja sint iu doch genuogen
diu msere wol bekant.
nu traget für die rösen
diu wäfen an der liant,
für schappel wol gesteinet
die hellten helme guot;
s!t wir wol erkennen
der argen Krieinliilde muot.
1792. Wir miiezen Iiiute striten,
daz wil ich iu sagen.
ir sult für sidin hemde
halsperge tragen,
und für die riehen mentel
guote Schilde wit;
ob iemen mit iu zürne,
daz ir vil werlichen sit.
1793. Mine vil lieben herren,
dar zuo niäge wnt man,
ir sult vil willeclichen und klaget
zuo der kirchen
gote dem riehen
gän,
sorge und kver
und wizzet sicherliehen
not,
daz uns nähet der tut.
1794. Im sult oueh niht vergezzen
swaz ir habet
und sult vil vlizeclichen
da gein gote
des wil ich iuc/t< warnen,
reken vil Mr.
getan,
stän.
ez enwelle got von himele, ir verneinet messe nimmer iner.' 1795. Sus giengen zuo dein münster
die fürsten und ir man.
üf dem vronen vrithove
da hiez si stille stan
Hagne der küene,
daz si sich schieden niht.
er sprach c jä weiz noch niemen 1796. Leget,
minc vrkrnde,
und geltet,
waz uns von den Hiunen geschiht.
die Schilde für den
ob iu iemen
biete sibachen
fuoz,
gruoz,
mit tiefen verclmunden:
daz ist der Hagnen
rät;
daz ir sö werdet funden
sam ez iu lobelichen
stät.'
1789, 1790, 1792, 1795, 1796,
3. 4. 3. 4. 4.
di Giintlieres m a n : hi tragen amleriu kleit. di guoten Schilde w i t ; waz von den Hinnen uns gescliiht. daz (als D) e z iu lobelichen stät.'
238
DER NIBELUNGE NOT. XVII.
1797. Volker unde Hagne,
15444 L.
die zwene giengen dan
für daz wite münster.
daz wart durch daz getan
daz si daz wolden wizzen
daz des küneges wip
müese mit in dringen:
ja was vil grimmic ir l!p.
1798. Do kom der wirt des landes und ouch sin sclicene wfp. mit richem gewande
gezieret was ir l!p,
der vil snellen recken
die man sach mit im varn:
dö kos man höhe stouben
von den Kriemhilde scharn.
1799. Do der künic riche
sus gewäfent sach
die kiinege und ir gesinde, wie balde er dö sprach! 'wie sihe ich vriunde mlne under helrnen gan? mir ist leit üf min triuwe,
und hat in ieinen ilit getan.
1800. Ich solz in gerne biiezen
swie si dunket guot.
hat iemen si beswaeret,
daz herze und ouch den muot,
des bringe ich si wol innen
daz ez mir ist vil leit.
swaz si mir gebietent,
des bin ich alles in. bereit.'
1801. Des antwurte Hagne
'uns hat niemen nilit getan.
ez ist site miner lierren,
daz si gewäfent gän
ze allen höhgeziten
ze vollen drin tagen,
swaz man uns hie tsete,
wir soldenz Etzelen sagen.'
1802. Vil wol gehörte Kriemhilt
waz Hague gesprach.
wie rehte vientüche
si im under d'ougen sach! den site von ir lant,
sine wolde doch niht melden swie lange si den liete
ze den Burgonden erkant.
1803. Swie grimme und swie starke
si in vient waere,
hete iemen geseit Etzein
diu rehten maere,
er hete wol understanden
daz doch sit da geschach:
durch ir vil starken nbermuot 1804. Dö gie vil gröziu menige do enwolden dise zwene
ir deheiner ims verjach.
mit der küniginne dan: idoch niht höher stän
zweier hande breite.
daz was den Hiunen leit.
ja muose si sich dringen
mit den helden vil gemeit.
1805. Ezeln kameracre ja heten si den recken
die duhte daz niht guot: erzürnet dö den muot,
1798, 3. di man sach mit ir varn. 1800, 2. hat iemen in beswaeret 1802, 1. Vil wol hörte (erhörte D) Criemhilt
DER NIBELUNGE NOT. XVII.
15512 L.
wan daz si entorsten vor dem künege her. dà was vii micliel dringen, unde doch nilit anders inèr. 1806. Dò man dò gote gediende
unt daz si wolden dan,
vii balde kom ze rossen
manie Hiunen man.
dò was bì Kriemhilde
vii manie schoene meit:
wol siben tùsent degne 1807. Kriemhilt mit ir vrouwen zuo Ezeln dem riehen:
bì der kiiniginne reit, in dia venster gesaz liep was im daz.
si wolden schouwen riten
helde vii gemeit.
hey waz vremder recken
vor in ùf dem hove reit!
1808. Dò was oiich der marschalc Dancwart
der vil Mene
mit den knehlen hete zuo im
lcomen:
genomen
sin s hêrren ingesinde
von Burgonden
diu ros man wol gesatelet
den hüenen Niblangen vant. die künege und ouch ir man,
1809. Do ze rosse komen,
lant.
Volker der starke
râten daz began,
si solden buhurdieren
näh ir landes siten.
des wart von den beiden
slt vil hêrlîch geriten.
des si doli nilit verdrôz. 1810. Der helt liet in geraten der bull art unt daz schallen wurden beidiu grôz. koin vil manic man. üf den hof vil witen Ezel unde Kriemhilt k ^ 1811. Uf den buhurt komen Dietriches recken, si wolden kurzwile het er ins gegunnen, 1812. Hey waz guoter recken dem herren Dietriche mit Guntheres mannen er vorhte siner manue: 1813.
Do dise von Berne do komen von Bechlären
1807, 2. 3. 1808, 2. 1809, 1. Dò si ze rosse körnen, 1812, 2. 1813, 2.
daz selbe schouwen began. sehs hundert degene, den gesten zegegene. mit den Burgonden htm: si hetenz gerne getan, in da nach reit! wart daz geseit. daz spil er in verbot, des gie im sicherliclien 116t. gescheiden wären dan, Rüedegeres man
vil liep was im daz. di helde vil gemeit. der (er C) liet zuo zim genomen dem wart daz geseit. di Riiedegêres man,
240
DER NIBELUNGE NOT. XVII. fünf hundert under Schilden
15568 L.
für den sal geriten: daz siz heten verrniten.
liep wsere dem marcräven 1814. Do reit er wislichen
zuo in an die schar
und seite sinen mannen,
si waeren des gewar
daz in unmuote waeren
Guntlieres m a n :
ob si den buhurt liezen,
ez waer im liebe getän.
1815. Dö von in geschieden
die helde vil gemeit,
do komen die von Düringen, und der von Tenemarken
von Stichen sach man vliegen 1816. Irnvrit
als uns daz ist geseit,
wol tüsent küener man.
unde Häwart
vil trunzüne dan.
in den buhurt
riten.
ir heten die von Rine
vil stolzlich
si hüten manege tjoste
den von Dürengen
des wart von Stichen dürkel
erbiten:
manic herlicher
1817. Do kom der herre Bloedel
lant. rant.
mit drin tüsent dar.
Ezel unde Kriemhilt
nämen sin wol war,
wan vor in beiden
diu ritterschaft gescliach.
diu künigin ez gerne 1818. Schrütan unde Gibeke Rauiunc und Hornboge,
durh leit der Burgonde sach. üf den buhurt riten, näcli Hiunischen siten.
si hielten gein den helden
von Burgonden lant.
die schefte draeten höhe
über des küneges sales want.
1819. Do was ir kurzwile
so micliel unde groz,
daz durch die covertiure
der blanke sweiz do vloz
von den guoten rossen
diu die helde riten.
si versuohtenz an die Hiunen 1820. Do sprach der küene Volker,
mit vil höchverten siten. ein edel spilman,
'ich waen uns dise recken
türren nilit bestan.
ich horte ie sagen inaere,
si waeren uns gehaz:
nu enkund ez sich gefiiegen
zwäre ninder in baz.'
1814, 2. undesagete sinen ilegenen, 3. di Guntlieres man: 1815, 1. D6 si von in geschieden, 1816, 4. vil manic herllclier rant. 1818, 5- Swes da iemen pfiaege, so was ez niwan schal, man hörte von Schilde stcezzen palas unde sal harte liit erdiezzen von Guntlieres man. den loj> daz sin gesinde mit giözen eren gewan. 1820, 1. der werde spilman, 4. zwäre ninder baz.' B
DER NIBELUNGE NOT. X V E 1821. 'Ze herbergen fiieren,'
15644 L.
sprach aber Volker,
sol man uns die moere,
und riten danne mer
hin gein äbende,
so es wird et zit.
waz ol) diu kiiniginne 1822. Do sahens einen riten
den lop den Burgonden git?' so weigerlichen hie,
daz ez al der Hiunen
getet neheiner nie.
ja molit er in den ziten
wol haben herzen trut.
er fuor so wol gekleidet, 1823. Dö sprach aber Volker
sam ez waere ein edel brut. 'wie inöht ich daz Verlan?
jener trüt der frouwen muoz ein gepiuze hän. ez kan niernen gescheiden, ez gut im an den lip. ja enruoch ich ob ez zürnet 1824. 'Nein durch mine liebe,' 'ez wizent uns die Hute,
des künic Etzelen w!p.' sprach der künic ob wir si
sdn.
bestän.
lät ez heben die Hiunen:
daz fiieget sich noch baz.'
dannoch der hünic Etzel
bi der kiiniginne
1825. 'Ich wil den buhurt meren,' 'lät die vrowen schouwen
saz.
sprach da Hagene. und die degene,
wie wir künnen riten.
daz ist guot
man git doch lop deheinen
des hünic Guntheres
182Ö. Volker der vil snelle
getan: man.'
den buhurt wider reit,
daz wart sit inaneger vrouwen er stach dem riehen Hiunen
groezlichen leit. daz sper durcli den lip.
daz sach man sit beweinen beide meit unde wip. 1827. Vil harte hurteclichen mit sehzeh siner degne
Hagne und sine
man,
riten er began
nach dem videlmre,
da daz spil
Ezel unde Kriemhilt
ez bescheidenlichen
geschach. sach.
1828. Done wolden die dri hiinege den hüenen spilman bi den vienden niht äne lmote län. da wart von tüsent
helden vil künstlich
si täten, daz si wolden,
1821, 3. g e g e n äbende,
geriten.
in vil hochverten
siten.
sd des wirdet zit. 1822, 4 . sam eines edeln ritters prnt. 1823, 3. e z künde nieinen gescheiden, B 1824, 3. ir (nu JA) lät iz heben di Hiunen: 1826, 3. daz sper durch sinen lip. 1828, 1. den ir spileman
242
DER
N I B E L U N G E NOT. XVII.
15700 L.
ze tode was erslagen,
1829. Dö der riche Hiune man hörte sîne mâge
rüefen
dò vràgte al daz gesinde
'wer hat ez getan?'
'daz hat der videlfere,
Volker der kiiene spilman.'
1830. Nach swerten
unde klagen,
unde Schilden riefen da
des marcräven
mäge
zehant
von der Hiunen
laut:
si Wolden Volkeren
ze tode erslagen
hält,
der wirt vz eime venster
vil harte gähen
began.
1831. Do liuop sich von den Hiunen
allenthalben schal.
die kiinege und ir gesinde erheizten f ü r den sai: diu ros ze rucke stiezen
die Burgonden man.
dö kom künic E t z e l :
der lièrre ez scheiden began.
1832. Ein des Hiunen ein vil scharfez
mäge, wäfen
dd sltiog ers alle widere: 'wie hete ich minen dienest 1833. 'Ob ir bi mir hie slüeget
den er bî im
vant,
brach erm ûz der wan im was vil
hani: zorn.
an disen helden
verlorn,
disen spilman,'
sprach der künic Etzel,
'daz waere missetän.
ich sach vil wol sin riten,
dö er den Hiunen stach,
daz ez an sin schulde
von eime striche geschach.
1834. f r miiezet
mine
gesta
vride läzen
do wart
er ir
geleile,
diu ros zöch man
dan
si heten manegen
hneht,
ze allem dienste
gereht.
suo den
herbergen:
die in mit vlize
wären
hän.'
1835. Der wirt mit sînen vriunden in den palas gie. zorn er mêr deheinen
da niht werden lie.
dò rihte man die tische,
daz wazzer man in truoc.
da heten die von Rine
der starken vinde genuoc.
1830, 1. Nach swerten und nach Schilden 1831, 1. Dö huob sich von den lhiten 4. dö kom der künec Ecel: 1835, [5. Swie leit ez Kzeln waere, gewäfent manige schar sach man nicli fiirsten dringen, unt wol ze vlize gar, da si zen tischen giengen, durch der geste liaz. ir mäc si woltun rechen, ob sich gefiiegen künde daz. 9. 'Sit ir gewifent gerner ezzet danne blöz,' sprach der wirt des landes, diu unzuht ist ze gröz. swer aber minen gesten hie tuot deheiniu leit, ez get im an sin houhet: daz sie iu Hiunen geseit.' CJdh \
DER NIBELUNGE NOT. XVII.
15772 L.
A
1836. E die hèrren gesœzen, diu Kriemhilde sorge si sprach
des was harte lane. si ze sère twanc :
'fürste von Berne,
lielfe und genâde: 1837. Des antwurte ir Hiltebrant, W e r sieht die Niblunge,
ich suoche dtnen rät, min dine mir angestlîehe stât.' ein reke lobelich, der tuot ez âne mieli,
durh deheines schatzes liebe, si sint noli unbetwungen, 1838. Dò spracli in sînen zühten 'die rede lât beliben,
ez mag im werden leit.
die snellen ritter gemeit.' dar zuo her Dietrich küniginne rîcli.
mir habent iwer mâgo
der leide nilit getan,
daz ich die degene kiiene
mit strite welle bestân.
1839. Diu bete iucli liizel êret,
vil edel fürsten wip,
daz ir iwern mâgen
ratet an den lip.
si kômen ùf genâde
lier in dize lant.
Sîfrit ist unerrochen 1840. Dò si der untriuwe dô lobete si alsô balde
von Dietriches hant.' an dem Berner niene vant, in Blœdelînes hant
eine wîte marke
die Nuodunc è besaz.
sît dò sluog in Dancwart,
daz er der gäbe gar vergaz.
1841. Si sprach 'du soit mir helfen,
hèrre Blœdelin.
jâ sint in disem luise
die vìende min,
die Sifriden sluogen,
den mînen lieben man.
swer mir daz hilfet rechen, dem hin ich immer undertân.' 1842. Des antworte ir Blœdel
'vrowe, nu wizzet daz,
j a entar ich in vor Etzel
geraten keinen haz,
wan er iwer mâge
vrô vil gerne silit.
tset ich in iht ze leide,
der künec vertrüege mir sin nilit.'
1836, 3. ich suoclies dinen rat, 1837, [5.'ich wolt et niwan Hagenen, der mir hat leit getan. er morte Sifriden, den minen lieben man. der in iiz den andern schiede, dem waer min golt bereit, engultes ander iemen, daz waer mir inneklichen leit/ 9. D6 sprach aber Hiltebrant 'wie künde daz gescheiin, daz man in bi in sliiege? ich lieze iueh daz geselin, ob man den lielt bestüende, sich bliebe liht ein nöt daz arme unde liehe dar umbe müesen ligen tot.' CJdh] 1838, 2. cdi bete lät beliben, 1839, 4. von der Dietriches hant.' 1842, 3. wände er dine mäge
243
244
DER NIBELUNGE NOT. XVII.
15844 L.
icli bin dir immer holt,
1843. 'NeinA, herre Bloedel, j;i gib ich dir ze miete
silber unde golt,
und eine maget schcßne,
daz Nuodunges wîp : ir vil ininneclîchen lîp.
so maht du gerne triuten
wil ich dir allez geben :
1844. Daz laut zuo den bürgen
mit vröuden immer leben,
so malitu, ritter edele, gewinnestu die marke
dû Nu od une inne saz.
swaz icli dir lobe hiute,
mit triwen leiste ich dir daz. die miete vernain,
1845. D o der herre Blosdel unt daz iin durch ir schoene mit strite wand er dienen
diu vrowe wol gezam, daz minnecliche wip.
dar uinbe muose der recke do Verliesen den lip. 1846. Er sprach
zer küniginne
e es lernen werde inne, ez inuoz
erarnen
ich antwwrt
Hugne
in gebunden
'gel
in den
daz er in hat des künic
1847. ' N u wäfent iueh,' sprach Bloedel, wir suln den vienden
wider
sö hebe ich einen
sal. schal,
getan:
Guntheres
'alle die ich liän.
in die lierberge gan.
des wil mich nilit erläzen
daz Etzelen wip.
dar umbe suln wir helde
alle wägen den lip.'
1848. D ô diu küniginne
man.'
Bloedelinen lie
in des strites willen,
ze tische si do gie
mit Ezeln dem künige
und ouch mit sinen man.
si liete swinde raete
an die geste getan.
1849. D o der strit niht anders (Kriemhilt leit daz alte
künde sin erhaben in ir herzen was begraben),
do hiez si tragen ze tische den Etzelen suon. wie kund ein wip durch räche 1850. Dar giengen an der stunde si truogen Ortlieben,
1844, 4. swaz ich dir gelobe hiute, 1848, [5. Wie si ze tische gienge, man sacli (lä kiinige liehe vil manigen höhen fiirsten sach man vil grözer ziihte 1849, (1. Do die fiirsten gesezzen unt nu begunden ezzen, tragen zuo den tischen CJdh)
immer vreislicher tuon?
vier Etzelen man: den jungen künic, dan
daz wil ich iu sagen, kröne vor ir tragen, lint manigen werden degn vor der küniginne pflegen. CJdh] warn liberal dô hiez Krimhilt in den sal
DER NIBELUNGE NOT. XVII. 15928 L. zuo der fürsten tische,
da ouch Magne saz.
des muose dez kint ersterben 1851. Do der kiinic riclie zuo sinen koneinägen r
er gii etlichen spracli
nu seilet, vriunde mine,
und ouch iwerre swester:
durch sinen mortlichen haz.
sinen sun ersach, daz ist min einic sun, daz mag iu allen wesen frun.
1852. Gevälit er nach dein künne, er vvirt ein küene man, ricli und vil edele,
starc unde wol getiin.
lebe ich deheine wile,
ich gib im zw elf lant:
so m a g iu wol gedienen 1853. D a r umbe bite ich gerne
des jungen Ortliebes hant. iuch, lieben vriunt min,
swenn ir ze lande ritet
wider an den Rin,
so sult ir mit iu füeren
iwer swester suon,
und sult oucli an dem kinde
vil genaediclichen tuon. unz er w r erde man.
1854. U n d ziehet in ze eren, hat iu in den landen
ieinen iht getan,
daz liilfet er iu rechen,
gewahset iin sin lip.'
die rede horte ouch Kriemhilt, 1855. I m solden wol getrouwen
des kiinic Etzelen wip.
dise degene,
gewüehse er ze manne:'
so sprach Hagene:
'doch ist der kiinic junge
so veiclich getan.
man sol mich sehen selten
ze hove nah Ortliebe gan.'
1856. Der kiinec an Haguen blicte: swie nilit dar umbe reite
diu rede was iin leit. der fiirste gemeit,
ez truobte im daz herze
und swiirte den muot.
do was llagenen wille
nilit ze kurzwile guot.
1857. E z tet den fiirsten allen
mit dem künege we,
daz Hagne von dem kinde hete gesprochen e : daz siz vertragen solden,
daz was in ungemach.
sin wessen nilit der maere,
waz von dem recken sit geschach.j
1851, 3. 'nn seilt ir, friunde mine, 1855, 2. gewiiehser ceinem manne:' 1856, 2. der fiirste vil gemeit, 1856, 3. ez betriiebete iin daz lierce unt lies wärt iin den muot. dd was der Hagenen wille
245
246
D E R N I B E L U N G E N O T . XVIII.
15996 L.
XVIII. wie Bladelln
1858. JBloedelines recken mit tiisent halspergen
erslagen
wart.
die warn alle gar: huoben si sich dar
da Dancwart mit den kiiehten
ob den tischen saz.
da. haop sich under helden der aller groeziste haz. 1859. Also der herre Bloedel
für die tische gie,
Dancwart der marsclialc
in vlizeclicli enpliie:
'willekomen her ze lulse,
m!n her Bloedelin.
ja wundert mich der inaere:
waz sol disiu rede sin?'
1860. 'Jane darftu micli niht griiezen:' V a n liomen min
so spracli Bloedelin:
muoz din ende sin,
durch Hagnen dinen bruoder,
der Sifriden sluoc.
des enkiltestu zen Hiunen, und ander degne genuoc." 1861. 'Neinä, lierre Bloedel,'
sprach do Dancwart.
'so mölit uns balde riuwen disiu liovevart. ich was ein wenic kindel,
do Sil'rit vlos den lip:
ine weiz niht waz mir wizet
des künic Etzelen wip.'
1862. 'Ja enweiz ich dir der msere niht me ze sagene: ez taten dine magre Ö nu wert iueh vil eilenden:
Gunther und Hagene. O ir kunnet niht genesen,
ir müezet mit dem töde
phant daz Krietnliilde wesen.'
1863. 'So enwelt ir niht erwinden?'
sprach Dancwart.
'so riwet mich min vlegen: daz wwre baz gespart.' der snelle degen küene
von dem tische spranc:
er zocli ein scliarfez wafen: 1864. Do sluog er Blosdeline
daz was micliel unde laue. einen swinden swertes slac,
daz im daz lioubet scliiere vor den fiiezen lac. 'daz si din morgengäbe,'
sprach Dancwart der degen,
'zuo Nuodunges briute,
der du mit minne woldest phlegen.
1865. Man mac si morgen mehelen
einem andern man:
wil er die brütmiete,
dem wirt alsam getan.'
ein vil getriwer Hiune
liete im daz geseit,
daz in diu küniginne
riet so groezlichiu leit.
1860, 2.'wan cliz k o m e n d a z niine
DER
NIBELUNGE
1 8 6 6 . D o sulieu Bloedelines man,
NOT. XVIII.
16060 L .
ir herre lac e r s l a g e n :
done wolden si den gesten
niht langer daz vertragen,
mit üf erbürten swerten
si Sprüngen für diu kint
in grimmen muofe.
daz gerou vil manegen sint.
1 8 6 7 . L ü t e rief do Dancwart
daz gesinde allez an
'ir sehet wol, edel knehte,
wie ez umb uns wil gän.
nu wert iucli eilenden:
deswar des gät uns not,
swie uns diu edle Kriemliilt
so relite güetlich enpöt.'
1 8 6 8 . D i e niht swert enlieten,
die reihten für die b a n c
und liuoben von den fiiezen der Burgonden knehte
manegen schamel l a n c : wolden niht v e r t r a g e n :
da wart von swseren stiielen 1 8 6 9 . W i e grimme sich do werten si triben üz dem hüse
biulen harte vil geslagen. diu eilenden k i n t ! die gewäfenden s i n t :
doch beleip ir tot dar inne fünf hundert oder baz. dö was daz ingesinde 1 8 7 0 . Disiu starken msere E t z e l e n recken
von bluote rot unde naz. wurden dan geseit ( e z was in grimme leit),
daz erslagen wsere
Bioedel und sine m a n ;
daz hete Hagnen bruoder
mit den knehten getan.
1 8 7 1 . E ez der künec erfiinde,
die Hinnen, durh ir h a z ,
der garten sich zwei tusent oder dannoch b a z . si giengen zuo den knehten und liezen des gesindes
(daz inuos et also wesen) nindert einen genesen.
1 8 7 2 . D i e ungetriwen brüllten
fürz hüs ein michel her.
die eilenden knehte
stuonden wol ze wer.
waz h a l f ir baldez e i l e n ?
si muosen ligen t o t ;
dar nach in kurzen stunden 1 8 7 3 . Hie muget ir hoeren wunder
sicli huop ein vreislicher not. bi ungefüege sagen.
niun tiisent knehte
die lägen tot erslagen,
d a r über ritter zwelfe
der Dancwartes man.
man sacli in alterseine
noch bi den vienden stau.
1 8 7 4 . D e r schal was geswiftet, d6 blicte über ahsel
der doz was gelegen. Dancwart der degn:
1866, 4. in grimmigem muote. 1867, 1. Vil lüte rief do Dancwart 1868, 2. vil manegen shamel lanc: 1870, 2. den Eceln recken
247
248
DER NIBELUNGE NOT. XVIII.
16128 L.
er sprach 'owè der vriunde die ich verlorn hau. nu muoz ich leider eine 1875. Diu swert genôte vielen daz muose sît beweinen
bî raìnen vìenden stein.' iif sin eines lîp. vil maneges beides wip.
den schilt den ruete er höher,
den vezzel nider baz :
dò vrumte er vil der ringe von bluote vliezende naz. 1876. 'Sô wè mir dirre leide,'
sprach Aldrîânes kint.
'nu wichet, Hiunen recken, ir lût mich an den wint, daz der luft erküele
mich sturmmiieden man.'
dô sach man den recken 1877. Also der stritemüede
vil harte vrailiclien gân. ûz dem luise spranc,
waz iteniwer swerte
ûf sîme helme erklanc!
die niht gesehen hêten
waz wunders tet sîn liant,
die Sprüngen hin enkegne
dem von Burgonden lant.
1878. 'Nu wolde got,' sprach Dancwart,
"inolit ich den boten hau
der minen bruoder Hagnen künde wizzen lân daz ich vor disen recken
stên in süllier nôt!
er hülfe mir von hinnen,
oder er gelsege bî mir tôt.'
1879. Dò sprächen Hiunen recken
'der bote muostii sin,
sô wir dich tragen töten
fiir den bruoder din.
sô sihet im erste leide
der Guntheres man.
du hast dem künige Etzel sô grôzen schaden hie getan.' 1880. E r sprach 'nu lât daz dröuwen,
und wichet höher baz.
ja getuon ich eteslîchem
noh die ringe naz.
ich wil diu maere selbe
hin ze hove sagen,
und wil ouch mînen hêrren inînen grôzen kumber klagen.' 1881. Er leidete sich sô sère
den Etzelen man,
daz si in mit den swerten
torsten niht bestân:
dò schuzzen si der gère
sô vil in sìnen rant,
daz er in durch die swaere muose làzen von der haut. 1882. Dò wândens in betwingen, hei was er tiefer wunden
dò er niht schildes truoc. durch die helme sluoc!
des muose vor im strûchen manie kiiener man ; dar umbe lop vil grôzen
der kìiene Daucwart gewaci.
1875, 4. mit bluote vliezende naz. 187ti, 4. vil h a r t liêrliclie gân. 1882, 3. vil manie kiiener m a n ,
DER NIBELUNGE NOT. XVIII.
iei9ö L.
1883. Ze beiden sîneu sîten
Sprüngen si iin zuo.
jâ koin ir eteslîcher
in den strît ze vruo.
dû gie er vor den vînden
alsain ein eberswîn
ze walde tuot vor hunden: wie inöht er küener gesin? 1884. Sin vart diu wart erniuwet
von heizem bluote naz.
wie kund ein einic recke
gestriten immer baz
mit sînen vînden,
dann er bete getan?
man sacli Hagnen bruoder ze liove liêrlîchen gân. 1885. Truhssezen unde schenken
die hörten swerte klanc.
vil maneger dô daz trinken unde eteliche spîse,
von der hende swanc, die man ze liove truoc:
dô kom im vor der stiegen der starken vîende genuoc. 1886. 'Wie nu, ir truhssezen?' c
j;i soldet ir der geste
sprach der miiede degeu. vil guetlîchen plilegen,
und soldet den lièrren
guote spîse tragen,
und liezet mich diu maere
mînen lieben lièrren sagen."
1887. Swelher durcli sîn eilen
im für die stiegen spranc,
der sluog er etelîchen
sô swseren swertes swanc,
daz si durch die vorhte
ût' hôlier muosen s tan.
ez liet sîn starkez eilen
vil micliel wunder getan.
wie die Burgonden mit den Hiunen
1888. Also der küene Dancwart
striten.
under die tür getrat,
daz Etzein gesinde
er höher wichen bat.
init bluote was berunnen
allez sîn gewant:
ein vil scharfez wâfen
truog er blôz an sîner liant.
1889. Vil lûte rief dô Dancwart 'ir sitzet alze lange,
zuo dem degene bruoder Hagene.
iu und got von hirnele
klage ich unser nôt:
rittere unde knelite
sint au den herbergeil tôt.'
1890. Er rief im hin enkegne
c
wer liât daz getan?'
'daz liât der hèrre Blœdel unde sîne man. ouch liât ers sère enkolten, daz wil ich iu sagen: ich hân mit milieu banden
im sîn lioupt ab geslagen.'
1884, 4. man sach ilen Hagenen bniodei 1887, 2. der sluoc er eteslichem 1888, 4. ein vil starkez wâfl'en
249
250
DER NIBELUNGE NOT. XVIII.
1891. 'Daz ist ein schade kleine,'
16268 L.
sprach do Hagene,
'da man saget msere
von eiine degene,
ol» er von reken handen
verliuset sinen lip:
in suln deste ringer
klagen waetlicliiu wip.
1892. Nu saget mir, bruoder Dancwart,
wie slt ir so rot?
ich wane ir von wunden
lidet grdze
ist er Inder inme lande
der ez iu hat
m emer der übel tiuvel,
ez muoz im an sin leben gän.'
1893. 'Ir sehet mich wol gesunden: von ander manne wunden
not. getan,
min wät ist bluotes ist mir geschehen
der ich als6 manegen
Mute han
ob ich des swem
ine hundez nimmer
solde,
1894. E r sprach 'bruoder Dancwart, lät der Hiunen einen
1895. 'Sol ich sin kameraere,'
erslagen, gesagen'
so hiietet uns der tür, körnen niht derfür.
ich wil reden mit den recken, unser ingesinde
als uns des twinget not.
lit vor in unverdienet tot.' sprach der kiiene man,
'also riehen künigen
ich wol gedienen kan:
so phlige ich der stiegen
näh den eren min.'
den Kriemhilde degnen
künde leider niht gesin.
1896. 'Mich nimet des inichel wunder,'
sprach aber Hagene,
'waz im hie inne runen
die Hiunen degene.
si Wctiii des lihte enbaeren
der an der tür da stät
unt diu hovemaere 1897. Ich liän vernomen lange
naz.
daz;
geseit den Burgonden liät. von Kriemhilde sagen
daz si ir herzeleide
wolde niht vertragen,
nu trinken wir die minne
und gelten sküneges w!n.
der junge voit der Hiunen
der muoz der aller erste sin.'
1898. Do sluoc daz kint Ortlieben Hagen der lielt guot, daz im gein der hende
anme swerte vloz daz bluot
unt der küniginne
daz houpt spranc in die sclioz.
do liuop sich under degenen 1899. E r sluoc deme meizogen mit beiden sinen henden,
ein mort vil grimme unde groz, einen swinden swertes slac der des kindes plilac,
1891, 1. [si D] sprach [aber BCJh\ Hagene, 1894, 2. unde lat der Hiunen einen 1898, 3. unt daz der kiineginne 1899, 1. Dar nach sluog er dem magzogen einen swinden slac
D E R N I B E L U N G E N O T . XVIII.
16335 L.
daz im daz houbet schiere vor tische nider lac. ez was ein jaemerlich Ion, 1900. E r sach vor Ezeln tische
den er dem meizogen wac. einen spilman:
Iiagne in sime zorne
gàhen dar began,
er sluog im üf der gigen
abe die zeswen haut,
'daz habe dir ze botschefte in der Burgonden lant. 1901. c Sò wè mir miner hende,'
sprach Wärbel san.
'Jièr Hagne von Tronije,
waz hàn ich iu getan?
ich kom ùf gròze triuwe
in iwer hèrren lant.
wie klenk ich nu die doene, 1902. Hagne ahte ringe,