Der König und sein Kreis. Das staatliche Schatzarchiv der III. Dynastie von Ur. [1 ed.] 8400094905, 9788400094904

Del sur de Mesopotamia, de la ciudad de Puzrich-Dagan (actualmente, Drehem) proceden dos archivos administrativos de la

123 71 18MB

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VORWORT
INHALTSVERZEICHNIS
ABBILDUNGSVERZEICHNIS
KAPITEL 1
KAPITEL 2
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Der König und sein Kreis. Das staatliche Schatzarchiv der III. Dynastie von Ur. [1 ed.]
 8400094905, 9788400094904

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PAOLA PAOLETTI

DER KÖNIG UND SEIN KREIS DAS STAATLICHE SCHATZARCHIV DER III. DYNASTIE VON UR

BIBLIOTECA DEL PRÓXIMO ORIENTE ANTIGUO 10 Director Manuel Molina Secretario José Manuel Galán Allué Comité Editorial Guillemette Andreu (Musée du Louvre) John Baines (University of Oxford) Miguel Civil (University of Chicago) Ignacio Márquez Rowe (CSIC) Miquel Molist Montañà (UAB) Walther Sallaberger (Universität München) José Miguel Serrano Delgado (Universidad de Sevilla) Consejo Asesor Marilina Betrò (Università di Pisa) Barbara Böck (CSIC) Andrés Diego Espinel (CSIC) Raymond Johnson (University of Chicago) Bertrand Lafont (CNRS - IFPO) David I. Owen (Cornell University) Richard Parkinson (British Museum) Wilfred van Soldt (Rijksuniversiteit Leiden)

PAOLA PAOLETTI

DER KÖNIG UND SEIN KREIS DAS STAATLICHE SCHATZARCHIV DER III. DYNASTIE VON UR

CONSEJO SUPERIOR DE INVESTIGACIONES CIENTÍFICAS MADRID 2012

ai miei genitori

VORWORT

Die vorliegende Arbeit ist die überarbeitete Fassung meiner Dissertation, die 2010 unter dem Titel „Der König und sein Kreis: das staatliche Schatzarchiv der III. Dynastie von Ur“ an der Fakultät für Kulturwissenschaften der Ludwig-Maximilians-Universität München eingereicht wurde. Ich möchte mich an dieser Stelle ganz herzlich bei all denjenigen bedanken, die mich mit ihrer Unterstützung und Diskussionsbereitschaft bei meinem Weg durch diese Arbeit begleitet haben. Zu allererst danke ich Walther Sallaberger, der mir mit seinem unermüdlichen fachlichen Enthusiasmus zur Seite gestanden hat und meine Begeisterung für das Thema beständig zu nähren wusste. Nach meiner Ankunft in München wurde ich von ihm „als Italienerin in Deutschland“ ohne Zögern in seinen Studenten- und Mitarbeiterkreis aufgenommen. Von seiner konstanten fachlichen und menschlichen Fürsorge – einschließlich seiner konstruktiven Kritik – konnte diese Arbeit immer profitieren. Als ebenso bereichernd stellte sich meine Mitarbeit am von der Deutschen Forschungsgemeinschaft finanzierten und von Walther Sallaberger und Pascal Attinger geleiteten Forschungsprojekt „Das Sumerische Glossar“ heraus. Der Deutschen Forschungsgemeinschaft möchte ich zudem für das dreijährige Promotionsstipendium danken, das es mir erlaubte, am Graduiertenkolleg „Formen von Prestige in Kulturen des Altertums“ teilzunehmen. Von der Nutzung der Online-Textdatenbanken BDTNS (Base de Datos de Textos Neosumerios) und CDLI (Cuneiform Digital Library Initiative) konnte diese Arbeit stets profitieren und dafür möchte ich mich bei ihren Mitarbeitern besonders bedanken. Manuel Molina danke ich außerdem sehr herzlich für den uneingeschränkten Zugang zur Textdatenbank BDTNS (Base de Datos de Textos Neosumerios) und für die Aufnahme meiner Arbeit in der Reihe „Biblioteca del Proximo Oriente Antiguo“ sowie für seine konstante und ünerlässliche Unterstützung während der Überarbeitung des Manuskripts. Weiterhin danke ich den Mitarbeitern der Babylonian Collection der Yale University, insbesondere Benjamin R. Foster, Ulla Kasten und Elisabeth Payne. Dem Horn Archaeological Museum der Andrews University in Berrien Springs (Michigan) bin ich für den unkomplizierten Zugang zur dortigen Textsammlung zu großem Dank verpflichtet. Für die Gewährung finanzieller Unterstützung für das Lektorat des endgültigen Manuskriptes geht zudem an die Frauenbeauftragte Magrit Weber und die Mentorin der Fakultät für Kulturwissenschaften Irene Götz der LudwigMaximilians-Universität München mein herzlichster Dank. Zu Dank bin ich auch meinem „ersten“ Lehrer Franco D’Agostino verpflichtet, der mich in das Studium der Assyriologie einführte. Seiner Unterstützung verdanke ich den Erhalt des „Stipendiums für ein Aufbaustudium im Ausland“, das mir überhaupt meinen Aufenthalt in München ermöglichte. Während der Zeit an dieser Arbeit haben mir zudem Piotr Steinkeller, Pascal Attinger, Ingo Schrakamp, Fabienne Huber-Vulliet, Lorenzo Verderame, Alexa

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Bartelmus, Anne Löhnert, Elisa Roßberger, Christina Tsouparopoulou, Palmiro Notizia und Kamran Vincent Zand in vielen Detailfragen geholfen, wofür ich mich hiermit ebenfalls bedanke. Ein spezieller Dank geht hierbei an Fabienne Huber-Vulliet und Ingo Schrakamp, die mit wichtigen Kommentaren so manche Perspektive der Arbeit bereichert haben. Bei Raúl Regidor Arenales möchte ich mich außerdem für die technische Unterstützung in der letzten Phase der Überarbeitung der Druckfassung bedanken. Dagegen erschien so manche Anstrengung, die mit dem Verfassen dieser Arbeit einherging, weniger schwer dank der Unterstützung meiner assyriologischen „Heimat“ in München, namentlich sei gedankt Sabine Ecklin, Sandra Zerbin, Alexa Bartelmus und Anne Löhnert. Sandra Zerbin, Sabine Ecklin, Markus Alp, Elisa Roßberger, Karoline Schindler, Stefan Odzuck und Daniel Lopez sorgten zudem mit punktuellen, aber wesentlichen Korrekturen für die Überwindung der einen oder anderen Hürde mit der deutschen Sprache. Stephanie Metz verdanke ich die Korrektur des gesamten Manuskripts für die Druckfassung. Ein spezieller Dank geht außerdem an Thomas, Katia, Lele, Karoline und Sara, die mir immer, auch in den schwierigsten und stressigen Momenten, mit ihrer Liebe zur Seite gestanden haben. Un ringraziamento speciale va infine ai miei genitori, che con il loro amore e il loro ininterrotto sostegno hanno sempre creduto nelle mie scelte, anche nei momenti in cui io stessa ne andavo a dubitare. A loro é dedicato questo mio lavoro.

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INHALTSVERZEICHNIS

Vorwort ................................................................................................................................... 9 Inhaltsverzeichnis .................................................................................................................... 11 Abbildungsverzeichnis ............................................................................................................ 17 Kapitel 1. Einleitung ............................................................................................................... 19 1. Einleitung: Drehem und die staatlichen Archive ......................................................................... 2. Wegweiser .................................................................................................................................... 2.1. Umschrift und Übersetzungen sumerischer Texte ............................................................... 2.2. Konventionen innerhalb der Tabellen ................................................................................. 2.3. Abkürzungsverzeichnis ....................................................................................................... 3. Das Schatz- und Schuharchiv ....................................................................................................... 3.1. Grundlagen .......................................................................................................................... 3.2. Lokalisierung ....................................................................................................................... 3.3. Zuordnung der Texte zum Schatz- und Schuharchiv .......................................................... 3.3.1. Allgemein .................................................................................................................... 3.3.2. Datumsangabe ............................................................................................................. 3.3.3. Formular und orthografische Besonderheiten ............................................................. 4. Methode ........................................................................................................................................

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Kapitel 2. Das Schatzarchiv .................................................................................................... 35 1. Urkundentypen ............................................................................................................................. 1.1. Einlieferungen ..................................................................................................................... 1.2. Ausgaben ............................................................................................................................. 1.2.1. Die Struktur ................................................................................................................. 1.2.2. Zwei besondere Ausgabeurkunden: JCS 54 p. 7-9 n. 52 und UTI 6 3800 ................. 1.3. Die Transaktionen mit Terminus š u b a - t i bzw. k i š e b 3 PN ........................................... 1.4. Verschiedenes ...................................................................................................................... 1.5. Texte, die nicht zur Puzriš-Dagān-Verwaltung gehören ..................................................... 1.5.1. BPOA 7 2600 und BPOA 7 2918 ............................................................................... 1.5.2. Die Gerichtsurkunde TCL 2 5481 ............................................................................... 2. Terminologie und Funktionen ...................................................................................................... 2.1. Der Empfangsvermerk „ š u b a - t i “ und die internen Transaktionen ................................. 2.2. Die Transaktionen mit Terminus m u - k u x und b a - z i ....................................................... 2.2.1. Die Einlieferungen ...................................................................................................... 2.2.2. Die Ausgaben .............................................................................................................. 2.3. Zum Bevollmächtigten ( m a š k i m ) ..................................................................................... 2.4. Zum Überbringer ( ĝ i r i 3 ) .................................................................................................... 2.4.1. Der Überbringer in den Einlieferungen ......................................................................

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35 36 40 40 44 56 61 62 62 62 63 64 68 68 70 71 79 79

DER KÖNIG UND SEIN KREIS: DAS STAATLICHE SCHATZARCHIV DER III. DYNASTIE VON UR 2.4.2. Der Überbringer in den Übernahmeurkunden ............................................................ 2.4.3. Der Überbringer in den Ausgabeurkunden ................................................................. 2.5. Die Archivierungs- und Siegelpraxis in Puzriš-Dagān und der Vermerk ( g a b a - r i ) k i š e b 3 PN ................................................................................................................... 3. Leitpersonen und Abteilungen ..................................................................................................... 3.1. Die Formationsphase ........................................................................................................... 3.1.1. Allgemeine Beschreibung ........................................................................................... 3.1.2. Die Inventare der Göttinnen aus Ereš ......................................................................... 3.2. Die Hauptphase: das Schatzarchiv ....................................................................................... 3.2.1. Die Goldschmiedeabteilung ........................................................................................ 3.2.2. Die Waffenabteilung ................................................................................................... 3.2.3. Die Tischabteilung zusammen mit der Möbelabteilung ............................................. 3.3. Die zentrale Verwaltung der Güter unter Lugal-kuzu ......................................................... 3.3.1. Transaktionen aus der Bettenabteilung ....................................................................... 3.3.2. Transaktionen mit der Goldschmiedeabteilung .......................................................... 3.3.3. Transaktionen mit der Schuhverwaltung .................................................................... 3.3.4. Transaktionen mit der Viehverwaltung ....................................................................... 3.4. Die letzte Phase .................................................................................................................... 4. Tabellen ........................................................................................................................................ 4.1. Liste der Belege für den Bevollmächtigten ( m a š k i m ) im Schatzarchiv nach Berufsgruppe und PN geordnet. ............................................................................................ 4.2. Liste der Belege für den Bevollmächtigten ( m a š k i m ) im Schuharchiv nach Berufsgruppe und PN geordnet ............................................................................................. 4.3. Liste der Belege für den Bevollmächtigten ( m a š k i m ) in der Formationsphase nach Berufsgruppe und PN geordnet ............................................................................................. 4.4. Liste der Belege für den Überbringer ( ĝ i r i 3 ) im Schatzarchiv nach Berufsgruppe und PN geordnet .................................................................................................................... 4.5. Liste der Belege für den Überbringer ( ĝ i r i 3 ) im Schuharchiv nach Berufsgruppe und PN geordnet .................................................................................................................... 4.6. Liste der Belege für den Überbringer ( ĝ i r i 3 ) in der Formationsphase nach Berufsgruppe und PN geordnet .............................................................................................

81 82 88 98 98 98 101 104 105 105 106 106 109 109 109 109 110 111 111 116 119 120 125 126

Kapitel 3. Das Schuharchiv ..................................................................................................... 127 1. Die Urkundentypen ...................................................................................................................... 1.1. Einlieferungen ...................................................................................................................... 1.1.1. ASJ 16 106 n. 4 ........................................................................................................... 1.2. Ausgaben ............................................................................................................................. 1.2.1. Nisaba 8 n. 386 ............................................................................................................ 1.3. Interne Transaktionen: š u b a - t i bzw. k i š e b 3 PN ........................................................... 2. Terminologie und Funktionen ...................................................................................................... 3. Die Leitpersonen ..........................................................................................................................

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INHALTSVERZEICHNIS

Kapitel 4. Die Güter ................................................................................................................ 135 1. Fundlage ....................................................................................................................................... 2. Edelmetall- und Edelsteinobjekte ................................................................................................. 2.1. Statuen und Figurinen .......................................................................................................... 2.2. Schmuck- und Dekorationsteile ........................................................................................... 2.3. Gefäße und ihre Bestandteile ............................................................................................... 2.4. Verschiedenes aus der (Gold)-Schmiedekunst .................................................................... 2.5. Waffen ................................................................................................................................. 2.6. Goldschmiedetechniken ....................................................................................................... 3. Objekte aus Holz .......................................................................................................................... 4. Textilien ....................................................................................................................................... 5. Lederprodukte ..............................................................................................................................

135 136 136 136 146 151 157 160 163 166 167

Kapitel 5. Die Produktion der Güter und die interne Zirkulation des staatlichen Eigentums .... 177 1. Allgemein ..................................................................................................................................... 2. Die handwerkliche Produktion in der Schatzverwaltung ............................................................. 2.1. Produktion und Abfallreste .................................................................................................. 2.2. Die Wiederverwertung ......................................................................................................... 2.3. Die Kontrolle der Produktion .............................................................................................. 3. Die handwerkliche Produktion: die Schuhe ................................................................................. 3.1. Die Produktion und die Handwerker ................................................................................... 3.2. Lederversorgung und die Beziehung zur Viehverwaltung .................................................. 4. Die Organisation des Handwerks in Puzriš-Dagān ...................................................................... 5. Die „internen“ Funktionäre im Auftrag des Königs ..................................................................... 5.1. Die Handwerker: die Gerber ................................................................................................ 5.2. Der Viehmäster Nalu ........................................................................................................... 5.3. Die Hirten ............................................................................................................................

177 179 179 180 181 183 183 186 190 196 196 198 198

Kapitel 6. Die Schatz- und Schuhverwaltung und ihre Verbindung zur Außenwelt: Einlieferungen und Ausgaben ................................................................................................. 201 1. Einleitung ..................................................................................................................................... 1.1. Das Militär ........................................................................................................................... 1.2. Die Einlieferungen aus den Tempeln .................................................................................. 1.3. Die Verbindungen zum Palast ............................................................................................. 1.4. Die Einlieferungen und die Ausgaben von Einzelpersonen mit administrativem Hintergrund ........................................................................................................................... 2. Der Handel und der Silberumlauf in der Ur-III-Zeit anhand der Quellen des Schatzarchivs ...... 2.1. Der Tausch Silber-Gold zwischen staatlichen Institutionen und Gesellschaftselite ........... 2.2. Silber als Zahlungsmittel beim Erwerb von Rohstoffen ..................................................... 2.3. Die Schatzverwaltung und ihre Verbindung zu den Händlern ............................................ 3. Die „weltlichen“ Einlieferungen als Gegenstück zu den Verteilungen des Haushalts ................

201 202 208 209 210 215 216 218 219 223

Kapitel 7. Die königlichen Weihungen ................................................................................... 227 1. Einleitung ..................................................................................................................................... 227 1.1. Methode ............................................................................................................................... 228 1.2. Allgemeines ......................................................................................................................... 228

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DER KÖNIG UND SEIN KREIS: DAS STAATLICHE SCHATZARCHIV DER III. DYNASTIE VON UR 2. Die Weihobjekte und die Götter ................................................................................................... 2.1. Gefäße .................................................................................................................................. 2.2. Schmuck .............................................................................................................................. 2.3. Verschiedenes ...................................................................................................................... 2.4. Die Götter und ihre Objekte ................................................................................................ 3. Die Anlässe ................................................................................................................................... 3.1. Die jährlichen Feste ............................................................................................................. 3.1.1. Ur ................................................................................................................................ 3.1.2. Nippur ......................................................................................................................... 3.1.3. Uruk ............................................................................................................................ 3.2. Weihungen zu anderen Anlässen ......................................................................................... 3.2.1. Die Heilgöttinnen Ninti(n)uga von Nippur und Nin-Isina von Isin und Umma: Götterreisen oder spontaner Anlass? ............................................................................... 3.2.2. Weihungen, die sich nicht mit einem bestimmten Ereignis verbinden lassen ............ 3.3. Die Baderiten und die monatlichen Feste ............................................................................ 3.3.1. Das Baden zu den Mondfeiertagen ............................................................................. 3.3.2. Das rituelle Baden ohne festen Zeitpunkt ................................................................... 4. Abschließende Überlegungen ....................................................................................................... 5. Liste der Weihungen, deren Objekte nicht erhalten sind .............................................................

229 229 233 238 242 243 243 244 247 250 251 251 256 259 260 262 263 263

Kapitel 8. Strategie und Prestige: die Ehrengeschenke des Königs ........................................ 265 1. Einleitung ..................................................................................................................................... 1.1. Methode ............................................................................................................................... 1.2. Allgemein ............................................................................................................................ 2. Der Personenkreis und seine Geschenke ...................................................................................... 2.1. Die königliche Familie ........................................................................................................ 2.1.1. Die Königin ................................................................................................................. 2.1.2. l u k u r .......................................................................................................................... 2.1.3. Die königlichen Töchter und ihre Ammen ................................................................. 2.1.4. Die Söhne des Königs ................................................................................................. 2.1.5. Andere Mitglieder der königlichen Familie ................................................................ 2.2. Einzelpersonen ..................................................................................................................... 2.3. Amtsträger ........................................................................................................................... 2.4. „Boten“, Stadtfürsten und Fremde, nach ihrem Herkunftsort (chronologisch) ................... 2.5. Amurriter ............................................................................................................................. 2.6. Militärwesen ........................................................................................................................ 2.7. Kultpersonal ......................................................................................................................... 2.8. Musiker und Ringer ............................................................................................................. 2.9. Händler ................................................................................................................................ 2.10. Verschiedene, selten genannte Berufe ............................................................................... 2.11. „Silber für Männer, Gold für Frauen“: Die geschlechtsspezifische Verteilung der königlichen Geschenke ......................................................................................................... 2.11.1. Die männlichen Empfänger und ihre Geschenke ...................................................... 2.11.2. Die Silberringe ( ḫ a r k u 3 - b a b b a r ) ........................................................................

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265 267 268 272 273 273 279 281 283 284 285 288 292 294 296 299 300 302 303 305 306 307

INHALTSVERZEICHNIS 2.11.3. Die weiblichen Empfängerinnen und ihre Geschenke .............................................. 3. Kultische Feste und spontane Ereignisse als Anlässe für die Verteilung von königlichen Geschenken ................................................................................................................................. 3.1. Öffentliche kultische Anlässe .............................................................................................. 3.1.1. Die Akiti-Feste in Ur .................................................................................................. 3.1.2. Das Tummal-Fest ........................................................................................................ 3.1.3. Andere kultische Anlässe ............................................................................................ 3.2. Gratianusstiftung, Sammlungskatalog 1, ehemals „Phillips 13“ ......................................... 3.2.1. Zur Ergänzung des Personennamens im Schlussvermerk .......................................... 3.2.2. Zur Datierung des Textes in die Regierungszeit Sulgis .............................................. 3.2.3. Zur Herkunft und Zugehörigkeit Phillips 13 zum Schatzarchiv von Puzriš-Dagān ... 3.2.4. Zur Ergänzung der Verbalform m u - [ . . . ] und zur Gesamtinterpretation des Textes .. 3.3. Öffentliche weltliche Anlässe .............................................................................................. 3.3.1. Gastmahl ..................................................................................................................... 3.3.2. Reise ............................................................................................................................ 3.4. Familienanlässe ................................................................................................................... 3.4.1. Krankheit ..................................................................................................................... 3.4.2. Hochzeit ...................................................................................................................... 3.5. Belohnungen und Auszeichnungen für besondere Leistungen ............................................ 3.5.1. Sportliche Leistungen ................................................................................................. 3.5.2. Gesang ......................................................................................................................... 3.5.3. Auszeichnungen für gute Leistungen im Feldzug ...................................................... 3.5.4. Besondere Dienste ...................................................................................................... 3.5.5. ( d ) i 7 - l u 2 - r u - g u 2 ....................................................................................................... 4. Innen- und außenpolitische Bedeutung der Geschenke ............................................................... 4.1. Der staatsinterne Personenkreis: die innenpolitische Bedeutung der königlichen Geschenke ............................................................................................................................. 4.2. Außenpolitik ........................................................................................................................ 5. Abschließende Überlegungen ...................................................................................................... 6. Geschenktransaktionen, deren Empfänger nicht eindeutig zu identifizieren sind ....................... 7. Geografische Karte .......................................................................................................................

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Kapitel 9. Rückblick ................................................................................................................ 341 1. Das Schatz- und Schuharchiv von Puzriš-Dagān ......................................................................... 2. Produktion und Kontrolle der Luxusgüter: die handwerkliche Organisation in Puzriš-Dagān ... 3. Die Waffenverwaltung ................................................................................................................. 4. Die Verwaltung der staatlichen Edelmetallressourcen im Lande: Tempel und Palast, Händler und staatliche Funktionäre ............................................................................................ 5. Die Weihungen an die Götter ....................................................................................................... 6. Der König und sein Kreis .............................................................................................................

341 342 343 343 345 346

Kapitel 10. Texte in Umschrift und Übersetzung ................................................................... 351

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DER KÖNIG UND SEIN KREIS: DAS STAATLICHE SCHATZARCHIV DER III. DYNASTIE VON UR

Register .................................................................................................................................... 565 Sachindex ......................................................................................................................................... Index der Personennamen ................................................................................................................ Index der Götternamen und Herrscher ............................................................................................. Index der geographischen Namen .................................................................................................... Index der besprochenen sumerischen Wörtern ................................................................................ Index der Texte des Schatz- und Schuharchivs ................................................................................ 1. Liste der Texte des Schatzarchivs ........................................................................................... 2. Liste der Texte des Schuharchivs ........................................................................................... 3. Liste der Texte der Formationsphase ...................................................................................... Index der Texte in Umschrift und Übersetzung ............................................................................... Index der zitierten Textpublikationen .............................................................................................. Literaturverzeichnis ..........................................................................................................................

565 569 578 579 581 585 585 588 589 590 594 603

Tafelteil ................................................................................................................................... 627 Konkordanz der im Tafelteil publizierten Texte .............................................................................. 629 1. Texte in Kopie ........................................................................................................................ 629 2. Texte in Photo ......................................................................................................................... 629 Tafeln 1-28

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ABBILDUNGSVERZEICHNIS

Kapitel 2: 1. Die Schatz- und Schuhverwaltung ..................................................................................................... 35 2. Die Transaktionen mit Terminus m u - k u x ........................................................................................ 36 3. Die Transaktionen mit Terminus b a - z i ............................................................................................ 41 4. Die Transaktionen mit Terminus š u b a - t i bzw. k i š e b 3 PN .......................................................... 56 5. Der Empfangsvermerk „ š u b a - t i “ ................................................................................................... 64 6. Die Einlieferungen: Terminus m u - k u x ............................................................................................ 68 7. Die Ausgaben: Terminus b a - z i ........................................................................................................ 70 8. Die zentrale Verwaltung von Lugal-kuzu .......................................................................................... 107 9. Die Transaktionen in der Endphase ................................................................................................... 110

Kapitel 3: 10. Die Schatz- und Schuhverwaltung ................................................................................................... 127

Kapitel 5: 11. Das Handwerk in Puzriš-Dagān anhand der Quellen des Schatz- und Schuharchivs ...................... 190 12. Das Handwerk anhand des Handwerkerarchivs von Ur .................................................................. 193

Kapitel 6: 13. Die administrativen Verhältnisse im Ur-III-Staat anhand der Quellen des Schatzund Schuharchivs ............................................................................................................................. 201

Kapitel 8: 14. Geographische Karte ........................................................................................................................ 340

17

KAPITEL 1

EINLEITUNG

„Es gibt allzu viele Fragen ohne Antwort. Dennoch ist es besser, eine Frage zu stellen, als sie ungefragt zurückzuhalten“. Edzard 1993: 195

1. Einleitung: Drehem und die staatlichen Archive Nach der Vertreibung der Gutäer, deren Vordringen gegen Babylonien schließlich zum Untergang des Staates von Akkad beitrug, begründete Urnamma, der Bruder Utuḫeĝals, des Führers im Kampf gegen die Guti, eine neue Zentralherrschaft ausgehend von der Stadt Ur. Urnammas Dynastie wird in der sumerischen Königsliste als die dritte geführt, die in Ur regierte, und wird verkürzt als Ur III bezeichnet. Die III. Dynastie von Ur umfasste die fünf Könige Ur-Namma, Sulgi, Amar-Suena, Šu -Suen und Ibbi-Suen, die insgesamt 109 Jahre regierten: nach der Mittleren Chronologie von 2111 bis 2003 v. Chr. (ausgehende Frühe Bronzezeit IVB). Die überwiegende Masse der Ur-III-Urkunden stammt aus staatlichen oder ProvinzArchiven. Staatliche/königliche1 Archive müssen klar von Provinz-Archiven unterschieden werden: Die in Drehem gefundenen Archive entstammen zentralen Institutionen, die unabhängig von der Provinzeinteilung arbeiteten. Der Staat wurde dabei repräsentiert durch seine Spitze, den König2. Dem gegenüber stehen die beiden großen anderen Archive von Umma und Girsu als Provinzarchive: Sie registrierten die von den Stadtfürsten geleiteten Aktivitäten in den jeweiligen Provinzen. Derzeit sind aus Girsu, Umma, Drehem, Nippur, Ur und anderen Orten fast 90.000 Ur-IIIUrkunden publiziert bzw. katalogisiert. In den allermeisten Fällen handelt es sich um Verwaltungsurkunden, die eine Gütertransaktion oder eine Bestandsaufnahme verzeichnen3. Vorgeprägte Muster einer bestimmten Verwaltungseinheit kennzeichneten die ausgestellten Urkunden, die dem Schreiber selbst oder der zugehörigen Institution zur Überprüfung dienten. 1

Über den evtl. Unterschied zwischen „Staat“ und „König“ s. zuletzt Wilcke 2007b: 79 Fn. 40: „Diese Bereiche zu dieser Zeit zu trennen, scheint weder sinnvoll noch möglich. Ich denke z. B. an Leistungen für das diplomatische Corps und sein Personal, an Ehrengeschenke für in- und ausländische Würdenträger und Leute, die die Gunst des Königs (z. B. durch sportliche Leistungen oder musikalische Vorführungen) erwerben konnten“.

2

S. Sallaberger, RlA 11 (2007), 125-128 s. v. Puzriš-Dagān (mit weiterführender Literatur).

3

Sallaberger 1999: 200.

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DER KÖNIG UND SEIN KREIS: DAS STAATLICHE SCHATZARCHIV DER III. DYNASTIE VON UR

Seit 1910 sind knapp 12.000 Texte aus den Raubgrabungen von Drehem (Duraiḥim) an die Öffentlichkeit gelangt. Drehem liegt ca. 10 km südöstlich von Nippur, nicht weit von dem Ninlil-Heiligtum in Tummal. Die dort gefundenen Urkunden sind nach dem Reichskalender4 datiert und entstammen Betrieben, die von der Provinzeinteilung unabhängig und direkt der Krone unterstellt waren. In Drehem lassen sich das größere Vieharchiv mit der Viehverwaltung der Königin Sulgi-simtī, das Schatzarchiv und das kleinere Schuharchiv identifizieren. Bevor aber die Archive beschrieben werden können, ist es notwendig, den Begriff Archiv selbst zu präzisieren. Dafür sei auf Sallaberger (1999: 245) verwiesen: „Als ‚Archiv‘ bezeichnen wir hier die aus einer Institution stammenden Texte, ohne dass wir damit sagen könnten, sie seien in der Antike unbedingt an einem Ort aufbewahrt worden. Ein ‚Archiv‘ ist aber nicht eine um einen Personennamen (etwa Lugal-kuzu) oder ein Thema zusammengestellte Textgruppe oder Dossier. Da unsere Wissenschaft auf die überlieferten Texte angewiesen ist, gehe ich von ‚Archiven‘ als dem zentralen Ordnungsbegriff aus, auch wenn man oft genauso von den dahinter stehenden ‚Organisationen‘ sprechen könnte“. Im Allgemeinen wecken die Archive von Drehem besonderes Interesse, weil in ihnen die Administration des Ur-III-Staats ihren Niederschlag gefunden hat. Diese Administration war mit ihren Beamten dem König selbst als Staatsoberhaupt unterstellt, der teilweise auch direkt als Handelnder auftrat. Die Urkunden spiegeln insbesondere die Interessen der Krone und des Königs wider: Sie belegen zum Beispiel, dass der König hohen Beamten, Gesandten und Mitgliedern der höchsten Gesellschaftsschichten Schlachtvieh und Pretiosen schenkte oder durch kostbare Weihgaben einer seiner zentralen Aufgaben nachkam, nämlich der Pflege des Kults. In den registrierten Lieferungen manifestieren sich neben dem Abgaben- und Steuersystem des Staates die Mechanismen der staatlichen Buchhaltung: So, wie schon von Sallaberger (2004: 48) für das Vieharchiv beschrieben, bestimmten Kostbarkeiten und Schlachtvieh als Prestigegüter wesentlich den Charakter der Drehem-Archive. Im Schatz- und Schuharchiv ist die Verwaltung der staatlichen Schatzbestände und der staatlichen Schuhproduktion dokumentiert. Entscheidend ist dabei die Art und Weise der von dieser Quelle angebotenen Informationen: Die Verwaltungsurkunden liefern konkrete Informationen und präzise Daten über die Einlieferungen oder Ausgaben von Kostbarkeiten oder Schuhen durch die staatliche Verwaltung. Das Interesse des Königs an der korrekten Verwaltung der staatlichen Kostbarkeiten erklärt sich durch die Beschaffenheit der Materialien und Gegenstände von selbst, waren es doch Pretiosen. Diese wurden aufwendig gefertigt und dekoriert und bestanden aus Edelmetallen, Edelsteinen oder kostbaren Hölzern. Die zentrale Bedeutung dieser Objekte war jedoch nicht nur durch ihren materiellen Wert bestimmt, sondern auch durch ihre besondere Art und Seltenheit. Es handelte sich dabei nicht um Objekte des täglichen Gebrauchs, sondern vielmehr um nicht leicht zugängliche Kostbarkeiten, die einen entsprechend wichtigen Platz in der gesamten staatlichen Verwaltung einnahmen. Insbesondere sind im Schatz- und Schuharchiv der Austausch mit der Außenwelt sowie teilweise auch die interne Verwaltung dokumentiert. Detailliert und systematisch registrieren die Urkunden aus dem Schatz- und Schuharchiv u. a. die Einlieferungen und die Ausgaben von Kostbarkeiten in und aus den staatlichen Schatzbeständen. Durch die Analyse der

4

Allgemein zu den Urkunden aus Drehem und dem Reichskalender s. Sallaberger 1999: 236-237; 238ff.

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1. EINLEITUNG

verschiedenen, in diesen Urkunden verzeichneten Transaktionen können die Strategien und die Ziele der von den Ur-III-Königen verfolgten Innen- und Außenpolitik5 rekonstruiert werden. Hierbei sind die Ausgaben an Personen, die als königliche Geschenke gedeutet werden sowie Weihungen an Götter von besonderer Bedeutung. Dokumentiert sind im Schatz- und Schuharchiv auch die verwaltungsinternen Aktivitäten, es fehlen jedoch Arbeiterlisten, Präsenzlisten usw., die sonst für die interne Administration der staatlichen Luxusgüter, z. B. anhand der Texte aus dem Handwerkerarchiv in Ur, zur Verfügung stehen. Der Zeitraum der Überlieferung des Schatz- und Schuharchivs ist relativ lang. Hauptsächlich sind die zentralen Jahrzehnte der Ur-III-Zeit unter der Herrschaft von Sulgi, Amar-Suena und Šu -Suen dokumentiert. Ab der Regierungszeit Ibbi-Suens liegen im Schatz- und Schuharchiv kaum Urkunden vor – die schlechte Quellenlage dieser Zeit wurde auch schon für andere Ur-IIIzeitliche Archive festgestellt6. Eine wichtige Parallele zum Schatz- und Schuharchiv stellt das Handwerkerarchiv von Ur dar, das ebenfalls die Verwaltung von Luxusgütern dokumentiert. Allerdings konzentrieren sich seine Urkunden auf die zweite Hälfte der Regierungszeit Ibbi-Suens und umfassen somit nur eine kleine Zeitspanne. Außerdem dokumentieren die Urkunden des Handwerkerarchivs in Ur hauptsächlich die interne Verwaltung der Kostbarkeiten und belegen kaum Transaktionen nach außen. Die Texte aus dem staatlichen Schatz- und Schuharchiv in Drehem erlauben daher bessere Rückschlüsse auf die politischen, sozialen und administrativen Handlungen der Ur-IIIKönige und den Kreis ihrer Gefolgsleute. Der Geschenkaustausch oder die Pflege des Kults durch den König stellen dabei entscheidende Schwerpunkte in der Erarbeitung der Herrschaftsformen des frühen Mesopotamien dar. Unmittelbare Beispiele dafür sind u. a. der Austausch von Geschenken der prä-sargonischen Herrscher oder die von der AmarnaKorrespondenz beleuchtete politische Praxis des 2. Jt. v. Chr. Aber wie weit waren diese Handlungen in der Ur-III-Zeit gesellschaftlich und geografisch verbreitet? Welche Interessen spiegelten sich in diesen Praktiken wider? Gab es hinter diesen Handlungen eine Strategie oder einen politischen, ökonomischen oder gesellschaftlichen Plan? Wie stark und in welchen Formen spielte hier das Streben nach Prestige eine Rolle? Eine Möglichkeit diese Fragen zu beantworten liegt genau in den Urkunden des staatlichen Schatz- und Schuharchivs der III. Dynastie von Ur. Den Ausgangspunkt der Untersuchung bilden dabei die in den Urkunden behandelten Objekte. Ihr materieller Wert bemisst sich u. a. natürlich an der Art der verwendeten Materialien, aber auch an dem für ihre Herstellung benötigten Aufwand und an ihrer Herkunft. Dies zeigt sich zunächst in den Übersetzungen der Texte und wird in den Kapiteln 4 und 5 angesprochen. Darüber hinaus erlauben die hier verwendeten Quellen auch einen Blick auf die Nutzung dieser Objekte (oder Prestigegüter, s. dazu Kap. 8 § 1.) seitens des Herrschers. Zunächst wird auf ihre Verwaltung durch die staatlichen Beamten eingegangen (Kap. 2 und 3). Kapitel 5 soll dann die in Bezug auf die Drehem-Organisation internen Ansprechpartner wie z.

5

Unter „Innenpolitik“ werden hier die Handlungen, die das Interesse der Krone im Lande widerspiegeln, verstanden. Unter „Außenpolitik“ sind hingegen die Handlungen betrachtet, die ausländische Persönlichkeiten und ihre Funktionäre betreffen und einen wichtigen Aspekt der Diplomatie darstellten. 6

Sallaberger 1999: 176.

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DER KÖNIG UND SEIN KREIS: DAS STAATLICHE SCHATZARCHIV DER III. DYNASTIE VON UR

B. Handwerker, Hirten und Viehmäster vorstellen. Im Kapitel 6 stehen dagegen die Beziehungen der Schatz- und Schuhverwaltung mit für Drehem externen Ansprechpartnern wie z. B. dem Militär oder den Händlern im Mittelpunkt. Danach wird auf den immateriellen Wert der Objekte eingegangen, der sich aus ihrem spezifischen Gebrauch in der Gestaltung sozialer und politischer Beziehungen ergibt. Im Kapitel 7 wird deshalb spezifisch auf die Objekte in ihrer Rolle als Weihobjekte eingegangen. Kapitel 8 ist schließlich Gegenständen gewidmet, die einen wesentlichen Bestandteil der „innenpolitischen“ und „außenpolitischen“ Beziehungen des Staates darstellen und in den Urkunden besonderen Niederschlag fanden. Die Grundlage der Auswertungen stellen die ausführlichen Analysen der Struktur des Archivs in den Kapiteln 2 und 3 in Verbindung mit der eingehenden philologischen Bearbeitung der Quellen im Kapitel 10 dar. Einige Einschränkungen sind jedoch unvermeidlich. So ist eine vollständige Beschreibung der beiden Archive durch den Überlieferungszufall beschränkt. Je nach Überlieferungszustand und Umfang der gebotenen Informationen werden die wichtigsten Charakteristika der Urkundentypen und der Verwaltung der Kostbarkeiten der Ur-III-Könige untersucht und möglichst eingehend dargestellt. Eine ausführlichere Behandlung wird einzelnen zentralen Aspekten der königlichen Politik zuteil, die dadurch ans Licht kommen. Eine Verbindung zwischen den historischen, aus anderen Quellen stammenden Daten und denjenigen des Schatz- und Schuharchivs ist allerdings nur im Allgemeinen und nicht in Einzelfällen möglich. Diese Arbeit bietet dennoch einen Beitrag zur ausführlichen und möglichst vollständigen Darstellung der wichtigsten historischen Ereignisse der Ur-III-Zeit. Außerdem stellt die philologische Bearbeitung der Texte einen wichtigen Ausgangspunkt für zukünftige archäologische Arbeiten zu den in den Urkunden behandelten Realien dar.

2. Wegweiser 2.1. Umschrift und Übersetzungen sumerischer Texte 292 Texte gehören dem Schatz- und Schuharchiv an oder hängen mit ihm zusammen. 290 davon sind in Umschrift und Übersetzung im Kap. 10 geboten7. In der Umschrift wird an einer Ausdifferenzierung der in den Urkunden erscheinenden Sprachen verzichtet: Sumerisch, Akkadisch usw. werden mit Standard-Schriftschnitt umschrieben. In der Übersetzung werden, wenn nötig, akkadische Begriffe kursiv und in Transkription angegeben. In der Übersetzung erscheinen in Klammern Hilfswörter, die in dem sumerischen Text zwar nicht vorhanden, jedoch für die Verständlichkeit der Übersetzung notwendig sind. Der Überbringer (ĝiri 3 PN oder mit Gebrauch des Verbs šu us 2 ) wird als „via PN“ bezeichnet. Die Lesungen folgen hauptsächlich Mittermayer und Attinger 2006 und Borger 2003.

7

Für AION 69 n. 1 und U.30117 s. Kap. 10.

22

1. EINLEITUNG

Die Datumsangaben werden in folgendem Format angegeben: „Jahr / Monat (römische Ziffer) / Tag“; ein leerer Eintrag bedeutet, dass ein oder mehrere Teile des Datums in der Urkunde nicht angegeben sind. i" = i min; xii2 = diri xii. Bei grammatikalischen Analysen werden für das von Attinger (1993: 119) als „préfixe locale {e}“ bezeichnete dimensionale Präfix die Bezeichnung LOC2 oder Lokativ2 sowie folgende Abkürzungen verwendet: 3 A ABL ABS

B Bḫ Bm COP DIR FUT GEN IO LOC LOC2 MED

n NMLZ O OO

p PFV PFX PL POSS S

s TRM VNT

Person Agens (im Verb) Ablativ (Kasus, im Verb) Absolutiv (Kasus) Verbalbasis Verbalbasis, ḫamṭu-Stamm Verbalbasis, marû-Stamm Kopula Direktiv (Kasus) ‚Futur-Suffix‘ -(e)dGenitiv (Kasus) Indirektes Objekt (im Verb) Lokativ (Kasus, im Verb -ni-) ‚Lokativ 2‘, im Verb (Super-/Adessiv) Mediumkennzeichen baGenus neutrale, nicht-personal Nominalisator (-a) (Direktes) Objekt (im Verb) Obliques Objekt (im Verb) Genus personale, personal Perfektiv (-a-Suffix bei Nominalform) „Konjugationspräfixe“ i-, a-, alPlural Possessivpronomen (Suff.) intransitives Subjekt (im Verb) Singular Terminativ Ventiv

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DER KÖNIG UND SEIN KREIS: DAS STAATLICHE SCHATZARCHIV DER III. DYNASTIE VON UR

2.2. Konventionen innerhalb der Tabellen In den Tabellen kann der Inhalt der Urkunden in zwei verschiedenen Formaten wiedergegeben werden: - Übersetzung in Standard-Schriftsatz mit dem Sumerischen in Klammen: z. B. Emblem (šu-nir). - Sumerisch mit der Übersetzung in Anführungszeichen, z. B. šu-nir „Emblem“. Darüber hinaus werden, wenn nötig, akkadische Begriffe kursiv und in Transkription angegeben. Die Informationen, die aus sekundärem Befund oder aus dem Kontext erschlossen wurden, werden mit einem * gekennzeichnet und können sich auch in Klammen befinden. Unterstrichen sind gegebenenfalls die Inhalte, auf die Aufmerksamkeit gerichtet werden soll.

2.3. Abkürzungsverzeichnis Die Abkürzungen folgen BDTNS, CDLI und Sallaberger 1999. Sonst: AS BN gm GN IS JN MAT MN n OBJ ON NP PD PN RJ S ŠS VP [...], ⌈...⌉ {}

= Amar-Suena = Berufsangabe = Gewichtsmaß = Göttername = Ibbi-Suen = Jahresname = die Materie, die in den Urkunden gezählt oder gemessen wird = Monatsname = Anzahl = Objekt = Ortsname = Nominalphrase = Puzriš-Dagān = Personenname = Regierungsjahr = Sulgi = Šu-Suen = Verbalphrase = vollständige oder teilweise Ergänzungsstelle = Tilgung = Hinzufügung

24

1. EINLEITUNG

3. Das Schatz- und Schuharchiv 3.1. Grundlagen Wie die Jahresnamen zeigen, gründete Sulgi vor seinem 39. Regierungsjahr südöstlich von Nippur das staatliche Verwaltungszentrum von Puzriš-Dagān (modern Duraiḥim). Dafür benannte er den alten Ort (E)-Saĝdana-(Nibru), „(Haus am) Kopf der Meile (von Nippur)“, mit dem neuen akkadischen Namen (Bīt) Puzriš-Dagān, „zur Geborgenheit Dagāns“ 8. Das Verwaltungszentrum Puzriš-Dagān erfüllte in erster Linie seine Aufgabe als Viehverwaltung der Krone und hinterließ Tausende von Urkunden. Eine besondere Abteilung der Viehverwaltung stellte die der Königin Sulgi-simtī dar. Neben dem Vieharchiv und der Verwaltung von Sulgi-simtī war in Puzri š-Dagān die Verwaltung von Edelmetallen, Edelsteinen und daraus angefertigten Gegenständen, Schuhen und Möbeln angesiedelt. Das Schatz- und Schuharchiv hielt die Verwaltung von Kostbarkeiten der Krone fest und bildete somit die entsprechende Parallele zur staatlichen Viehverwaltung für nicht verderbliche Luxusgüter. Michalowski (1978) und Sigrist (1979: 26-53) machten etwa zeitgleich auf die Textgruppe des Schatzarchivs aufmerksam. Später wurde sie von Sigrist (1992: 402-407), Sallaberger (1993a: 16-18 und 1999: 240-252) zusammenfassend dargestellt. Weitere Hinweise und Untersuchungen lieferten Wilcke (1988b), Pomponio (1992), D’Agostino (1998) und Sallaberger (2004). Das Schuharchiv wurde zunächst von Wilcke (1988b) und danach von Sallaberger (1999: 253) behandelt. Das Schatzarchiv mit seinen verschiedenen Abteilungen ist im neuen Verwaltungszentrum ab S 44/ii"9, zwei Jahre später als das größere Vieharchiv, zu verzeichnen. Puzriš-Dagān ist als Ortsname zwar schon ab S 44/iv10 und S 44/xii11 vermerkt, doch lassen sich keine Regelmäßigkeiten in der Angabe von handelnden Personen finden, die auf eine spezielle Verwaltungsstruktur hindeuten könnten, die von einem bestimmten Beamten organisiert wurde. So muss die erste Angabe „in Puzriš-Dagān“ nicht zwangsläufig mit dem offiziellen Beginn der Arbeit in der Schatzverwaltung verbunden gewesen sein. Für eine entwickelte Verwaltungsstruktur sprechen vielmehr die ersten Hinweise zu den regelmäßig belegten Beamten und der Unterteilung in Abteilungen ab S 44/ii", wie eben gerade erwähnt.

8

Sallaberger, RlA 11 (2007), 125 s. v. Puzriš-Dagān und Wilcke 1988b: 311.

9 Die Arbeit im Schatzarchiv in Puzriš-Dagān dürfte schon am S 44/i"/1 angefangen haben, aber wegen des Fundzufalls stehen uns die entsprechenden Texte nicht zur Verfügung. Dieser Stichtag würde als Eröffnung der neuen Verwaltungsbereiche neben dem schon eingeführten Vieharchiv in Puzriš-Dagān mit genau dem ersten MINMonat im Jahr S 44, d. h. mit der Einführung des „Akiti-Jahrs“ und der Reform des Puzriš-Dagān-Kalenders, übereinstimmen. Die Verwaltung von Kostbarkeiten ist auch vor der Gründung von Puzriš-Dagān ab S 31 bis S 44/xii in einigen Urkunden belegt. Ihre geringe Anzahl und die Uneinheitlichkeit erlauben aber keinen Rückschluss auf eine eventuell übergeordnete Verwaltungsstruktur. 10

TRU 385.

11

MFM 2 p. 24 n. 5.

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DER KÖNIG UND SEIN KREIS: DAS STAATLICHE SCHATZARCHIV DER III. DYNASTIE VON UR

In seiner vollständigen Form ist das Schatzarchiv dann bis ŠS 9/xi/1812 greifbar, also bis zwei Jahre vor dem Ende des Vieharchivs. Die Schuhverwaltung bestand in Esaĝdana von Nippur schon seit S 31 und wurde weiterhin in dem neu benannten Puzriš-Dagān betrieben. Wann die Umstellung genau stattfand, ist jedoch noch unklar. Einerseits wird Esaĝdana von Nippur zum letzten Mal S 40/xi13 im Schuharchiv14 unter dem ersten Beamten Itutua genannt, andererseits beginnt die damit eng verbundene Schatzverwaltung S 44/i" zu arbeiten. Es entsteht dadurch eine Lücke von etwa fünf Jahren, in der sehr wahrscheinlich die Umstellung von Esaĝdana von Nippur zur neuen Verwaltung von Puzriš-Dagān stattgefunden hat. Diese Umstrukturierung bringt aber auf der Textebene keine auffälligen Veränderungen etwa in der Urkundensprache oder in der Struktur der Texte mit sich. Wilcke (1988b: 321-323)15 hat allerdings festgestellt, dass die Texte des Schuharchivs in Esaĝdana nach der Hauptserie des Reichskalenders datiert waren, anders als in Puzriš-Dagān im späteren Schatzarchiv16 (s. auch dazu unten § 3.3.2). Diese Feststellung lässt weitere Überlegungen zu: Die letzte Angabe des Monats iti mašda-gu 7 (ii. Monat nach der Hauptserie des Reichskalenders) und der letzte Beleg von Itutua im Schuharchiv datieren S 41/i, folglich knapp nach dem letzten Beleg von Esaĝdana von Nippur S 40/xi (zu den Leitern des Schuharchivs und ihren Amtszeiten s. Kap. 3 § 3). Deshalb bietet sich der Amtswechsel von Itutua zu seinem Nachfolger Ea-ilī im Jahr S 41 zuerst als Ende des alten Schuharchivs und für die Umstellung in der neuen Verwaltung von Puzriš-Dagān an. Als zweite Möglichkeit könnte die Wiederbegründung des Schuharchivs gleichzeitig mit der Eröffnung des Schatzarchivs im ersten Akiti-Jahr S 44/i" verbunden sein. Dass sich die Umbenennung in Puzriš-Dagān im Schuharchiv erst ab S 45/ii unter dem zweiten Beamten Ea-ilī erkennen lässt, dürfte hierbei ohne Bedeutung sein, ebenso wie schon oben bei der Formationsphase des Schatzarchivs angenommen. Der letzte Beamte des Schuharchivs, Da(ḫ)iš-atal, ist bis ŠS 6/viii17 belegt. Ab IS 2/xi18 übernimmt der Beamte der Bettenabteilung allein die Verwaltung des ganzen mittlerweile nicht mehr differenzierten Schatz- und Schuharchivs bis zum Ende IS 3/xii19. 12

Ist hier auch an einen Stichtag, den ŠS 9/xii/30, als offizieller Schluss der Schatzverwaltung in ihrer vollständigen Form zu denken? Jedenfalls zeigt sich IS 3/xii als endgültiges Ende der Schatzverwaltung in Puzriš-Dagān. 13

TIM 6 6.

14

In der Formationsphase des Schatzarchivs wird Esaĝdana zuletzt S 40/x (AUCT 1 757) genannt.

15

Wilcke 1988b: 320-321: “The shoe archive begins with the name of the first month known from the ‘Early Drehem series’; after the foundation of Puzriš-Dagān it switches over to the normal ‘Drēhim’ month name, and, as this coincides with the disappearance of the place name É - s a ĝ - d a - n a N i b r u k i , one is led to suspect that the agency was moved to Puzriš-Dagān at that time”. 16

In der Viehverwaltung von Sulgi-simtī datiert der erste Monat bis S 46 mit dem Monatsnamen des Ur-Kalenders i t i m a š - k u 3 - g u 7 . Ab S 47 stellt sich auch der erste Monat, wie alle anderen, zur Hauptserie des Reichskalenders um. Diese Umstellung ist weder im Schatz- noch im Schuharchiv nachzuweisen. 17

MLC 2045. Hier bietet sich wieder an, das Ende des Schuharchivs eventuell mit dem Ende des Schatzarchivs ŠS 9 zu verbinden, weil es für das Schuharchiv nach ŠS 6 keine weiteren Belege gibt, bis IS 3/ii/9 Āmur-ilam als Beamter wieder belegt ist. Zu Āmur-ilam s. auch Kap. 2 § 3.4.

26

1. EINLEITUNG

Sallaberger (1993a: 26-27) hat das Ende der Viehverwaltung mit der wirtschaftlichen Krise des Staates aufgrund der Abnahme von Getreide als Futter in den letzten Jahren des Archivs erfolgreich verbinden können. Das gelingt bei dem Schatz- und Schuharchiv aufgrund des Spektrums der behandelten Güter nicht in gleicher Weise, doch auch hier lässt die Dokumentation in der Regierungszeit Ibbi-Suens schlagartig nach und endet endgültig im Jahr IS 3/xii.

3.2. Lokalisierung Zur Klärung der Lage und der Lokalisierung des Schatz- und Schuharchivs sind besonders die Ortsangaben in den Urkunden geeignet. In den Einlieferungsurkunden ist die Ortsangabe entweder mit dem Lieferanten oder aber mit dem Ort verbunden, an dem sich die Verwalter der Administration gerade aufhielten. Die Güter wurden den Hauptfesten in Tummal im viii., in Ur im vi.-vii. und x. Monat entsprechend eingeliefert oder übernommen; in Nippur und Puzri š-Dagān sind keine festen Zeiten zu erkennen. Die Ausgaben zeigen eine ähnliche Tendenz. Die Ortsangabe hängt in den Ausgabeurkunden meist von Aufenthaltsort des Empfängers oder vom jeweiligen Aufenthaltsort der Verwaltung ab. Wieder werden Tummal im viii. und Ur im i., vi. und vii. Monat als regelmäßige Ausgabeorte genannt. Dazu zeigt sich diesmal auch Nippur mit mehreren Ausgaben in dem ii. und xii. Monat, dem dortigen Gusisu- und Gugganu-Fest entsprechend20. Puzriš-Dagān ist weiterhin immer wieder ohne feste Zeitpunkte als Ausgabeort belegt21. Entscheidend für die Lokalisierung des Schatzarchivs sind schließlich die Ortsangaben der internen Transaktionen. Diese Übernahmen (Terminus šu ba-ti) registrierten die Bewegung von Gütern zwischen den verschiedenen Abteilungen der Schatzverwaltung oder mit anderen staatlichen Institutionen, weswegen man erwarten könnte, dass sie am häufigsten in Puzriš-Dagān stattfanden. Das ist tatsächlich der Fall, weil bei den meisten dieser Transaktionen Puzriš-Dagān, aber sonst keine weitere Ortsangabe vermerkt wird. Neben Puzriš-Dagān sind Ur im vi.-vii. und x. Monat und sonst nur einmal Nippur22 genannt. Aufgrund der Verteilung der Ortsangaben in den Einlieferungs-, Ausgabe- und vor allem Übernahme-Urkunden kann man vermuten, dass möglicherweise anlässlich der Hauptfeste im i., vii. und x. Monat in Ur, im viii. Monat in Tummal und vielleicht im ii. und xii. Monat in Nippur die Verwaltung des Schatz- und Schuharchivs eine lokale Vertretung zu diesen 18

Vermutlich schon ab IS 1/i, jedoch ist das erste Jahr IS nicht belegt.

19

S. dazu Kap. 2 § 3.4.

20

Zur Gusisu-Fest und seine Bedeutung im Nippur-Kalender s. Sallaberger 1993a: 114-122; zum Gugganu-Fest s. Sallaberger 1993a: 150-152.

21

Eine besondere Tendenz zeigt sich außerdem ab der Regierungszeit Šu-Suens: Mit wenigen Ausnahmen werden fast ausschließlich Puzriš-Dagān und Nippur als Ortsangaben für die Transaktionen vermerkt. 22

SAT 3 1582 (ŠS 5/ix): Übernahme von sechs Betten und drei Matratzen zwischen der Bettenabteilung und dem „Mittelsmann“.

27

DER KÖNIG UND SEIN KREIS: DAS STAATLICHE SCHATZARCHIV DER III. DYNASTIE VON UR

Festzeiten eingerichtet hat. Bezüglich Ur bestätigt der geringe Umfang der Puzri š-DagānDokumentation über die Verwaltung staatliche Kostbarkeiten allerdings zwangsläufig die Existenz eines Haupt-Schatzarchivs in der Hauptstadt des Staates23, wovon Puzriš-Dagān die Zweigstelle sein sollte. Bei der Frage, wieso einige Transaktionen mit der Ortsangabe „in Ur“ versehen waren und trotzdem in Puzriš-Dagān verwaltet wurden, helfen uns die Texte nicht weiter. Ein bestimmtes Repertoire von Objekten oder eine bestimmte Funktion der Objekte, die die Transaktionen in Ur beinhalten, ist nicht zu definieren. Zusammenfassend lässt sich feststellen, dass den verfügbaren Quellen nach das Schatzarchiv in Puzriš-Dagān die Zweigstelle der Handwerksorganisation in der Hauptstadt des Staates repräsentierte, von der aber bisher fast ausschließlich Texte aus den späteren Regierungsjahren Ibbi-Suens ans Licht gekommen sind24. Darüber hinaus wurden lokale Vertretungen von der Puzriš-Dagān-Verwaltung wie z. B. in Tummal und Ur zur Zeit der Hauptfeste des kultischen Kalenders eingerichtet.

3.3. Zuordnung der Texte zum Schatz- und Schuharchiv 3.3.1. Allgemein25 Die Herkunft eines großen Anteils der Texte aus Puzriš-Dagān kann durch die Datierung nach dem Reichskalender und mittels der Monatsnamen bestimmt werden. Durch die Händlerangaben zum Verkaufsdatum vor dem Fund aus Umma 1911 und, wie eben diskutiert, durch die häufige Ortsangabe „in Puzriš-Dagān“ wird sie zusätzlich bestätigt. Die PuzrišDagān-Texte, die sich mit Edelmetallen, Edelsteinen und daraus angefertigte Objekte sowie Betten und Schuhen befassen, bilden das Schatz- und Schuharchiv. Die Zuordnung der Texte zum Schatz- oder zum Schuharchiv erfolgt zudem mittels: - Prosopografie durch die Angabe eines Leiters (s. Kap. 2 § 3.2 und Kap. 3 § 3) oder von aus anderen Urkunden bekannten Personen - Datumsangaben - Prosopografie der in den Urkunden genannten Personen - Formular und orthografische Besonderheiten

23

Eine direkte Verbindung zwischen Schatzarchiv in Drehem und Handwerkerarchiv in Ur konnte ich aufgrund der zeitlich versetzten Überlieferung nicht nachweisen. Nur in einem Fall konnte mithilfe der Prosopografie eine Verbindung zu den Zeugnissen einer frühen Handwerksorganisation in Ur nachgewiesen werden, s. dazu Kap. 5 § 4. Zu den Zeugnissen einer frühen Handwerksorganisation in Ur s. Neumann 1993a: 71-75; 77; 80. 24

Zu Datierung und Überlieferungszufall des Handwerkerarchivs in Ur s. Neumann 1993a: 41-42.

25

In dieser Einleitung berufe ich mich auf der Behandlung des Schatz- und Schuharchivs von Sallaberger 1999.

28

1. EINLEITUNG

3.3.2. Datumsangabe Die Datumsangaben im Schatzarchiv können folgendermaßen angegeben werden: Tag, Monat, Jahr. In den Texten aus der Regierungszeit Sulgi (S 45) und Amar-Suena (AS 7) u 4 n ba(ta/ra)-zal; in den Texten aus der Regierungszeit Šu-Suen (ŠS 5 bis ŠS 9) und Ibbi-Suen (IS 1 bis IS 3) u 4 n-kam (nur einmal u 4 n ba-zal 26). Der Monat erfolgt durch die Angabe iti MN, die Datenformel nach mu „Jahr“27. Im Schuharchiv werden mit zwei Ausnahmen28 nur MN und JN ohne Tagesangabe, wie sonst im Schatzarchiv, angegeben. Bezüglich der Einsetzung von MIN- oder diri-Monaten als Schaltung bietet das Schatzund Schuharchiv in Puzriš-Dagān folgende Daten an: Datum

Text

S 33/xii"

NATN 827

S 44/ii"

AUCT 2 98; TrDr 82

S 44/iv"

AUCT 2 413; DCEPHE 240

S 44/v"

AUCT 1 696; TIM 6 33

S 47/i"

MVN 13 672 (Schuharchiv)*29

S 47/xii2

TIM 6 39 (Schatzarchiv)*30

AS 4/xii2

AUCT 1 78; TCL 2 5589

2

ASJ 16 p. 106 n. 4; AUCT 1 957

2

OrSP 47-49 144; TrDr 87

AS 9/xii ŠS 2/xii

Das Schatz- und Schuharchiv ist nach dem Reichskalender datiert31 und ein erstes Zuweisungskriterium bilden zunächst die Monatsnamen. Wie aus der folgenden Übersicht zu entnehmen, weisen die ersten drei Monate einige Besonderheiten in ihrer Schreibung auf:

26

BIN 3 344: ŠS 9/xi/18.

27

Zum Textformular und zur Syntax im Schatzarchiv s. Sallaberger 2000: 261ff.

28

YBC 212: IS 3/ii/9; SET 290: IS 3/iv/18.

29

Zur Schaltung im Jahr S 47 und dem unerwarteten MIN-Monat s. Cooper 1987: 181; 183; 184-185.

30

Zur Schaltung im Jahr S 47 und dem unerwarteten d i r i -Monat s. Cooper 1987: 181; 183; 184-185 + Fn. 24.

31

Das Schuharchiv ist nach der Hauptserie des Reichskalenders bis zum Übergang in die neue Verwaltung von Puzriš-Dagān datiert.

29

DER KÖNIG UND SEIN KREIS: DAS STAATLICHE SCHATZARCHIV DER III. DYNASTIE VON UR

Monat

Hauptserie bis ŠS 2

Schatz- /Schuharchiv

1

mašda-gu7

mašda-ku3-gu732

2

ŠEŠ-da-gu7

šaḫa-ku3-gu733

3

u5-bi2-gu7

u5-bi2-mušengu7

4

ki-siki-dnin-a-zu

wie Hauptserie

d

5

izim- nin-a-zu

6

a2-ki-ti

7

izim-dsul-gi

8

šu-eš(5)-ša

9

izim-maḫ

10

izim-an-na

11

izim-(d)me-ki-gal2

12

ŠE.KIN-ku5

12a

diri ŠE.KIN -ku5

Das Schuharchiv datiert nach der Hauptserie des Reichskalenders bis zur Umstellung in die neue Puzriš-Dagān-Verwaltung (dazu s. oben § 3.1). Ein weiteres Zuweisungskriterium bieten die orthografischen Besonderheiten einiger JN: Jahr

andere Archive

Schatzarchiv ki

S 45

mu (...) ur-bi2-lum (...) ba-ḫulu

mu ur-bil2-lumki ba-ḫulu

S 46

mu (...) ki-maški u3 ḫu-ur5-tiki (...) ba-ḫulu

mu ki-maški u3 ḫur-tiki ba-ḫulu

AS 04

Berufung von En-maḫgal-anna als EnPriesterin von Nanna

en dnanna ba-ḫuĝ

AS 09

Berufung der En-Priesterin von Nanna in Karzida/Gaʾeš

mu en dnanna damar-dzuen-ra-ki-aĝ2-anna ba-ḫuĝ

3.3.3. Formular und orthografische Besonderheiten Was die Urkunden des Schatz- und Schuharchivs zu einem einzigartigen Forschungsobjekt macht, ist die Vielfalt an dokumentierten Themenbereichen und gebotenen Informationen, einschließlich ihrer Komplexität. Diese Texte liefern auch reichhaltige Informationen über die 32

Ausnahme i t i m a š d a - g u 7 in: CST 372 (AS 8) im Schatzarchiv; SAT 3 2004 (AS 5) im Schuharchiv.

33

Ausnahme i t i ŠEŠ- d a - g u 7 in MVN 11 188, dessen Datum nur zum Teil erhalten ist. Mögliche Ergänzungen erlauben eine Datierung entweder zu ŠS 2 oder IS 2. Die frühere Datierung in das Jahr ŠS 2 ist allerdings zu bevorzugen, weil das Amt von Lu-diĝira nur bis ŠS 7 belegt ist.

30

1. EINLEITUNG

sumerische Sprache, weil sie neben dem typischen Urkundenformular auch „gesprochene“ Sprache, d. h. vollständige Sätze enthalten, an denen sich die Grammatik ihrer Zeit untersuchen lässt. Syntaktische Bezüge und Grammatik werden nämlich in anderen Verwaltungsurkunden der Ur-III-Zeit normalerweise durch das Formular ersetzt bzw. werden durch dieses ausgedrückt. Die Texte des Schatzarchivs bieten dagegen beide Formen oftmals im gleichen Text. In diesem Zusammenhang weist das Schatz- und Schuharchiv einige Besonderheiten im Formular und in der Orthografie auf, die hilfreich für die Zuweisung der Texte sein können. Beim Grundbestand der Verwaltungstermini offenbaren sich abweichende Verben und Besonderheiten in ihrer Orthografie34. 1. Das sumerische Verb ba ist allgemein mit zwei verschiedenen Bedeutungen bezeugt: a) mit Dat. (IO) „als Geschenk geben“, „zuteilen“ (z. B. Erbzuteilungen oder Rationslisten) in der Form: PN(1-n)-e PN(2) -ra in-na-ba = „PN(1-n) hat/haben (es) PN2 als Geschenk gegeben“ b) ohne Dat. „als Geschenk empfangen“ mit dem Ergativ des Empfängers in der Form: OBJECT PN-e in-ba „OBJEKT PN hat als Geschenk erhalten“ Das Schatz- und Schuharchiv verwendet ba meist mit der Bedeutung „als Geschenk empfangen“ und typisch ist dabei seine Orthografie bei Anfügen der Plural-Endung -eš: inbe 6 -e-eš 2 „sie haben (es) als Geschenk erhalten“35. Michalowski (1978: 6 Fn. 19) deutet diesen Wechsel als “a case of morpho-phonemic change indicated by the spelling”36. Die Bedeutung „als Geschenk geben“ taucht im Schatz- und Schuharchiv nur in der Ausgabeurkunde JCS 54 p. 7-9 n. 52 mit der Form PN(1-n)-e PN(2)-ra in-na-ba = PN(1-n) hat/haben (es) PN2 als Geschenk gegeben“37 auf. 2. Die Texte des Schatz- und Schuharchivs sind durch den Gebrauch von zwei weiteren Verben charakterisiert, die sonst nicht zum Standardformular der Verwaltungstexte gehören: šu us 2 „senden“ und de 6 „bringen“. Das Verb šu us 2 bezeichnet das Übersenden der eingelieferten Ware aus einem Ort; bei de 6 tritt der Überbringer, statt in der üblichen Schreibung ĝiri 3 PN „Überbringer: PN“, als Agens hervor38. Beide Verben kommen als finite Verbalformen folgendermaßen vor:

34

Eine ausführliche Analyse des Textformulars und Syntax im Schatzarchiv und Ur-III-Urkunden bietet Sallaberger 2000: 261-267. 35

Die Pluralform von b a ist in folgenden Urkunden des Archivs zu finden: TrDr 83; TrDr 85; TCL 2 5549; AUCT 1 942; AUCT 1 948; AUCT 2 388; JCS 10 p. 30 n. 9; JCS 10 p. 31 n. 12; MVN 11 183; MVN 11 191; MVN 13 672; OrSP 47-49 38; CT 32 25; BJRL 64 p. 111 n. 68; NBC 10322. 36 Vgl. dagegen Steinkeller 1983: 246-247, der „abheben, abziehen“ deutet.

PI

als eine syllabische Schreibung für be4(BA) = Akk. našāru

37 Zu b a s. außerdem Sollberger 1956: 23 Fn. 9:16; Falkenstein 1958; Krecher 1979b: 3-5; Hallo 1985: 118; Balke 2006: 155; Balke 2008: 60. 38

S. dazu Kap. 2 § 2.4.

31

DER KÖNIG UND SEIN KREIS: DAS STAATLICHE SCHATZARCHIV DER III. DYNASTIE VON UR

MAT PN1 šu im-mi-(in)-us 2 = PN1 hat MAT gesandt39 MAT PN1-ra ORT še 3 PN-e i 3 /in-na-an-de 6 = PN hat dem PN1 MAT nach ORT gebracht40 Aus dem Gebrauch des Verbs šu us 2 in Zusammenhang mit einem Überbringer, entweder in der üblichen Form ĝiri 3 PN oder mit dem Gebrauch des Verbs de 6 , ergibt sich außerdem eine räumliche Entfernung zwischen dem Absender und dem Ort der Überreichung des Objektes (s. Kap. 2 § 2.4 über den Überbringer). 3. Wie Wilcke (1990: 471-476) erkannte, tritt häufig in den Texten des Schatzarchivs der doppelte Ablativ -ta-ta mit distributiver Funktion auf: MAT gm-ta-ta = je MAT zu je gm (an mehrere Empfänger) 4. In den Urkunden kann auch der König direkt als Handelnder in der Schreibung „lugalĝu 1 0 “ vorkommen: Dies gilt aber nur für die staatlichen Archive in Puzriš-Dagān, bei denen der Staat durch seinen König als Staatsoberhaupt repräsentiert wird. Diese Archive sind somit eng an den König gebunden, wie auch schon die Behandlung der staatlichen Belange deutlich zeigt. 5. Typisch für das Schatzarchiv (aber auch in anderen Ur-III-Archiven üblich) ist außerdem der Gebrauch von u4-Sätzen mit der Angabe des Grundes für eine bestimmte Transaktion (dazu s. Kap. 2 § 1.2.1). Hier seien nur die häufigsten Beispiele genannt: - u 4 kur ON-ta i 3 -im-ĝen-na-a = „als er aus ON herkam“ - u 4 lugal-ĝu 1 0 š a3 e 2 -gal-la kaš i 3 -na-ni-de 2 -a = „als ‚Mein Herr‘ ihr (Gottheit) im Palast Bier ausgeschenkt hat“ - u 4 PN1 e 2 PN2-ka kaš i 3 -naĝ-ĝa 2 -a = „als PN1 (meist der König) im Haus von PN2 Bier getrunken hat“

4. Methode Aus der Studie von Sallaberger (2004) wurde die Methode für die Auswertung der Urkunden abgeleitet und für die Analyse des Schatzarchivs verfeinert. Wie beim Vieharchiv fehlen für das Schatz- und Schuharchiv Sammelurkunden für mehrere Monate oder Jahre, die Einzelurkunden zusammentragen, wodurch man sich auch hier nur auf Einzelurkunden stützen kann. Die Auswertung wurde bei den Urkunden des Schatz- und Schuharchivs durchgeführt, die mindestens eine oder mehrere Transaktionen verbuchen oder sich aufgrund des Inhalts dem Schatz- und Schuharchiv verwandt zeigten.

39

Belege: š u i m - m i - i n - u s 2 : AUCT 1 437; AUCT 2 326+336; SAT 2 1157; TCL 2 5488; TrDr 86; š u i m - m i u s 2 : TRU 384; š u i m - m i - n u - u s 2 : RT 37 p. 134; š u i n - n a - a n - u s 2 - e š 2 : UTI 6 3800. 40

Belege: AUCT 2 367; CT 32 25; UTI 6 3800; UTI 6 3800: i 3 - n a - a n - d e 6 ; UTI 6 3800: i 3 - n a - a n - d e 6 - e š 2 ; UTI 6 3800; i 3 - n e - d e 6 ; SAT 2 968: i m - d e 6 - a - š e 3 ; AUCT 1 948: i n - d e 6 - š a - a - š e 3 ; AUCT 2 133; JCS 10 p. 30 n. 9; SAT 2 39: i n - n a - a n - d e 6 ; TIM 6 34: i n - n e - d e 6 - e š 2 ; AUCT 1 661: m u - d e 6 - a ; JCS 10 p. 30 n. 10: m u de6-a-še3.

32

1. EINLEITUNG

Die Texte wurden zunächst nach Urkundentyp sortiert (Einlieferungen, Übernahmen, Ausgaben) und ihre zentralen Angaben zu folgenden Daten aufgenommen: - die Art und Menge der behandelten Objekte - die beteiligten Personen - die zum Teil vom Schreiber knapp angegebenen Informationen über den Zweck der Transaktion - das Datum Die Auswertung erfolgte anschließend mit der Ausdifferenzierung in vier verschiedenen Ebenen: - Anzahl der Texte (z. B. pro Urkundentyp) - Anzahl der Transaktionen (unabhängig von der Anzahl der Textträger) - Anzahl der behandelten Objekte - Anzahl der behandelten Objekte in bestimmten Objektkategorien (z. B. Silberringe) Diese Ausdifferenzierung in Ebenen hat sich als notwendig herausgestellt um ein möglichst vollständiges und zutreffendes Bild der Verwaltung des Archivs und der von der Krone verfolgten Ziele und Strategien zu erhalten. Ausgehend von Art und Charakteristika der behandelten Objekte fehlt es beim Schatz- und Schuharchiv, in Vergleich zum Vieharchiv, an Regelmäßigkeit der Transaktionen und an einer gewissen Ähnlichkeit der Objekte untereinander. Die Auswertung der Texte in nur einer oder zwei dieser Ebenen hätte deswegen die Realität, die z. B. hinter den Weihungen an die Götter oder den Ausgaben an gewisse Empfängergruppen liegt, verhüllen können. Wegen ihrer Andersartigkeit ist z. B. ein Vergleich der Anzahl der Objekte, sinnvoll um allgemeine Trends wie z. B. den Umfang der Weihungen oder der Schenkungen an Personen zu erläutern. Die Analyse der Anzahl der Objekte in bestimmten einheitlichen Objektgruppen wie z. B. der Silberringe liefert wiederum entscheidende Erkenntnisse über die Empfänger von königlichen Geschenken. Dies bedeutet, dass die in den verschiedenen Ebenen aufgenommenen Hauptangaben der Urkunden eine Gliederung der Informationen für verschiedene Kategorien erlauben, die sich als jeweils zentral und unterschiedlich für die drei Urkundentypen erwiesen: für Einlieferungen z. B. die Herkunft der gelieferten Materie; für Ausgaben die Empfängergruppen oder für Übernahmen die beteiligten Beamten und Abteilungen. In jeder Kategorie wurde die Anzahl an Texten, Transaktionen oder behandelten Objekten betrachtet. Schließlich wurden unterschiedliche Kategorien und Gruppen in der jeweiligen Ebene miteinander verglichen, woraus sich die entscheidenden Trends und Beobachtungen erschließen ließen.

33

KAPITEL 2

DAS SCHATZARCHIV

1. Urkundentypen Insgesamt umfasst das Schatzarchiv 190 Urkunden. Wie bei jedem Archiv gibt es drei Grundtypen von Urkunden: - Einlieferungen in die Institution (Terminus mu-ku x ) - Ausgaben von Fertigprodukten (Terminus ba-zi) - Empfangstransaktionen (Terminus šu ba-ti bzw. kišeb 3 PN)

Abb. 1. Die Schatz- und Schuhverwaltung. Die Pfeile stellen die durchgeführten Transaktionen dar; PN = Personenname

Die Empfangstransaktionen registrieren die Bewegung von Gütern zwischen den verschiedenen Abteilungen des Schatzes oder mit anderen staatlichen Institutionen (s. unter §

35

DER KÖNIG UND SEIN KREIS: DAS STAATLICHE SCHATZARCHIV DER III. DYNASTIE VON UR

2.1). Das Schema soll die drei Typen bildlich zusammenfassen. Eine ausführlichere Darstellung der jeweiligen Typen folgt in § 2. Die folgende Ausführung beruht auf den Darstellungen von Sallaberger 1999: 240-253 und 2000: 261-269: Die Struktur wird kurz vorgestellt und dabei auf die ausführlichere Behandlung in den darauffolgenden Paragrafen verwiesen.

1.1. Einlieferungen Die Einlieferungen sind durch den Terminus mu-ku x (DU)-r gekennzeichnet, den Krecher (1987) als erstarrte finite Verbalform von ku 4 „einbringen“ analysierte. Später kritisierten z. B. Steible (1991: 4 Anm. 8; 83f Anm. 11) oder Bauer (2004a) diese erstarrte Schreibung von DU für ku 4 , wobei Sallaberger (1994a: 307-308) durch Hinweis auf die Schreibung von DU für ku 4 in nicht erstarrten Formen die Kritik abschwächen konnte.

Abb. 2. Die Transaktionen mit Terminus m u - k u x

Insgesamt liegen im Schatzarchiv 38 Texte als Einlieferungen (mu-ku x ) vor (s. Tabelle auf S. 584ff.). Sie sind folgendermaßen aufgebaut:

36

2. DAS SCHATZARCHIV

- Objekt: Art und Anzahl bzw. Gewicht - Lieferant - (falls nötig, Überbringer: ĝiri 3 PN) - Angaben zur Einlieferung - Terminus mu-ku x „Einlieferung“ - PN (= Leiter) šu ba-ti „hat empfangen“ - Ortsangabe (ša 3 ON(-a)) - Datum: Monat, (Tag), Jahr - Summe der Einlieferung am linken Rand In jedem Text können entweder eine oder mehrere Transaktionen verbucht werden. In letzterem Fall müssen das Objekt, der Empfänger und, falls nötig, Grund, Anlass, Überbringer sowie Bevollmächtigter mehrmals wiederholt werden. Bevollmächtigter, Überbringer und teilweise Anlass und Grund der Transaktion können als Trenner innerhalb der Urkunde fungieren. Es folgen Anmerkungen zu den einzelnen Elementen des Formulars: 1. Die eingelieferte Ware wird durch die Angabe von Art und Anzahl der Objekte bestimmt; oft ist auch noch das Gewicht der jeweiligen Objekte vermerkt (für die verschiedenen Kategorien der behandelten Objekte und Materialien s. Kap. 4). 2. Als Lieferanten können sowohl Personen als auch der Palast als Institution selbst angegeben werden. Die Urkunden vermerken Personen als Lieferanten durch folgende Ausdrucksformen: - ki PN-ta = „von PNLieferant“ - PN-e šu ...-us 2 = „PNLieferant .... hat gesandt“ - PN; mu-ku x = „PNLieferant; Einlieferung“ - mu-ku x PN = „Einlieferung (des) PNLieferant“ Weitere mögliche Angaben neben dem Namen sind der Status und der Beruf des Lieferanten. Folgende Personengruppen sind als Lieferanten belegt: - Gerber - Fischer - Händler - Schmiede - Handwerker - Priester - Soldaten und Generäle - Stadtfürsten - Fremde - Amtsträger (wie Beamte; Wagenfahrer; der Großwesir) - Mitglieder der königlichen Familie

37

DER KÖNIG UND SEIN KREIS: DAS STAATLICHE SCHATZARCHIV DER III. DYNASTIE VON UR

Kam die Ware aus dem Palast, dann werden folgende Angaben vermerkt41: - e 2 -gal-kam = „es ist vom Palast“ (in den Texten der Formationsphase) - e 2 -gal-ta e 3 -a = „aus dem Palast gekommen“ (in den Texten des Schatz- und Schuharchivs) In wenigen Ausnahmefällen wie bei der Einlieferung von Rohmaterial (als Arbeitsabfall; in Form von zerbrochenen Objekten zur Wiederverwertung oder für die Verzierung von Objekten) werden keine Lieferanten genannt. 3. Der Überbringer ist für die Zustellung der Ware verantwortlich und somit bei den Einlieferungen mit dem Absender direkt verbunden (s. dazu § 2.4). Überbringer für die Einlieferungen in das Schatzarchiv sind bei folgenden Buchungen belegt: - Einlieferung als Geschenk von verschiedenen Absendern - Beute aus ON - Gekaufte Ware - Einlieferungen ohne weitere erläuternde Angaben - Handwerk (Wiederverwertung von Objekten, Arbeitsabfall, Produktion) - Steuer/Abgabe (la 2 - NI su-ga ugula kinkin „erstatteter Rest des Mahlaufsehers“)42 In wenigen Fällen wie bei Beute oder Einlieferungen als Geschenk wurde die Angabe des Überbringers leer gelassen: „ĝiri 3 (leer)“. Es musste sich dabei um vorgefertigte Formulare handeln, in denen die Stelle für den Überbringer vorbereitet wurde. Doch wurde bei der darauf registrierten Transaktion kein Überbringer benötigt, blieb diese Stelle frei. 4. Teilweise werden die Einlieferungen mit zusätzlichen Vermerken weiter beschrieben (s. dazu Kap. 6). Die Einlieferungen des Schatzarchivs bieten folgende Zusatzinformationen: - als Beute (nam-ra-aka ON „Beute (von) ON“)43 - als gekaufte Ware (niĝ 2 -sam 2 -ma ...-še 3 „für den Kaufpreis von ...“; mu....še 3 „wegen ...“) - Wiederverwertung von Objekten (ki-la 2 OBJ „Gewicht (von) OBJ“)44 - Arbeitsabfall (za 3 -bar kiĝ 2 -til-la OBJ „(Kaltarbeits)-Abfall der abgeschlossenen Arbeit (für) OBJ“; za 3 -bar kiĝ 2 -til-la-kam „es ist vom (Kaltarbeits)-Abfall der abgeschlossenen Arbeit“)45 - als Steuer, Abgabe oder Erstattung (gun 2 „gun 2 -Abgabe“46; la 2 - NI su-ga „erstatteter Rest“47; uš-bar nam-giĝ 4 -la 2 -a „Posten? des Schekelwieger-Amtes“)48

41

S. dazu die Behandlung im Kap. 6 § 1.3.

42

TCL 2 5560: S 45/vi.

43

AUCT 1 437; AUCT 2 326+336; TrDr 86.

44

SAT 3 2032; TrDr 82; RA 8 p. 197 n. 22; AUCT 2 295; AUCT 1 535; BPOA 7 2869; AUCT 2 280; s. dazu die Behandlung Kap. 5 § 2.1.

45

AUCT 1 424; AUCT 1 237.

38

2. DAS SCHATZARCHIV

- wegen/für PN/OBJ (mu PN-še 3 „wegen PN“; mu OBJ-še 3 „wegen OBJ“; PN-kam „es ist von PN“) - als Erstattung von verschwundener/gestohlener Ware (niĝ 2 zuḫ-a „gestohlene Ware“49; niĝ 2 u 2 -gu de 2 -a „verschwundene Ware“50) - als „gefundene Ware“ (niĝ 2 pa 3 -da)51 - „es wurde abgelöst“ (ki PN-ta ba-ta-du 8 )52 Charakteristisch für das Schatzarchiv ist der über das Standardformular hinausgehende Gebrauch des Verbs šu us 2 , welches das Übersenden des eingelieferten Materials unterstreicht: MAT PN1 šu im-mi-(in)-us 2 = MAT hat PN1 gesandt. Das Verb „senden“ wird meistens bei Einlieferungen verwendet, die als Geschenke gedeutet werden können, seltener bei der Einlieferung von Beute oder bei Ware aus dem Palast. 5. Wie schon oben erwähnt, werden die Einlieferungen durch den Terminus mu-ku x „Einlieferung“ identifiziert. Insbesondere soll dieser die externen Warenlieferungen von den Transaktionen unterscheiden, die innerhalb der staatlichen Verwaltung durchgeführt werden. Unter den mit dem Terminus mu-ku x gekennzeichneten Transaktionen findet man: 1. Einlieferungen von Beutegut 2. Einlieferungen von Kaufware 3. Einlieferungen als Geschenk 4. Steuern und Abgaben 5. Einlieferungen aus dem Palast 6. Einlieferungen von verschiedenen Personengruppen außerhalb des staatlichen Schatzes Darüber hinaus begegnet man vereinzelt Einlieferungen von Rohmaterial oder Objekten im Rahmen von handwerklichen Aktivitäten (Produktion, Wiederverwertung von alten Geräten, Arbeitsabfall), die sonst in der Schatzverwaltung als „interne“ Transaktionen verbucht werden (s. dazu die Diskussion Kap. 5 § 2ff.). 6. In den Einlieferungen des Schatzarchivs treten als Empfänger der Lieferungen die jeweiligen Leiter der Goldschmiede-, Waffen- und Tischabteilung sowie der „Mittelsmann“ auf.

46

OIP 121 588.

47

S. die Behandlung Kap. 5 § 5.3.

48

SAT 2 1156.

49

NBC 8095.

50

NBC 8095.

51

SAT 2 1157.

52

AUCT 2 295.

39

DER KÖNIG UND SEIN KREIS: DAS STAATLICHE SCHATZARCHIV DER III. DYNASTIE VON UR

Anders als im viel größeren Vieharchiv, sind die Beamten der kleineren Abteilungen des Schatzarchivs sowohl für den Eingang, als auch für den Ausgang der Ware verantwortlich (zu den Abteilungen des Schatzarchivs s. § 3 dieses Kapitels). 7. In der Form ša 3 ON(-a) „in ON“ wird der Ort der Transaktion vermerkt. Folgende Städte finden sich in den Einlieferungsurkunden53: - Puzriš-Dagān 19× - Nippur 6× - Ur 5× - Tummal 4× - Uruk 1× - Esaĝdana von Nippur 1× - Egaba 1× 8. Die Einlieferungen des Schatzarchivs sind von S 45 bis AS 9 und SS 6-7 belegt. Die Lücke von sechs Jahren zwischen den Regierungszeiten von Amar-Suena und Šu-Suen ist nur bei den Einlieferungen belegt. Ausgaben und Empfangstransaktionen spiegeln eher die letzten Jahre des Archivs am Ende der Regierungszeit von Šu -Suen wider. Zu den Datumsangaben im Schatzarchiv als Zuweisungskriterium s. Kap. 1 2.3.2. 9. Am linken Rand der Tafel steht die Summe der behandelten Objekte und/oder des Gewichts der registrierten Materialien. In einigen Fällen54 wird das eingelieferte Material durch den Terminus gm niĝ 2 ki-la 2 = „gm gewogener Ware, wörtl. „Gewichtssache“, die eingelieferten Objekte durch den Terminus n niĝ 2 šudum-ma = „n (Stück) Gezähltes (OBJ)“, zusätzlich beschrieben.

1.2. Ausgaben 1.2.1. Die Struktur Insgesamt liegen im Schatzarchiv 92 Ausgabeurkunden vor: 86 mit Terminus ba-zi „es ist abgebucht“ (s. Tabelle auf S. 585ff.), 1 mit Terminus zi-ga „abgebucht“ (AoF 35 p. 241 n. 2) und 5 Urkunden, die aufgrund des Inhalts und der Struktur als Ausgaben zu deuten sind, aber deren Schlussvermerk nicht erhalten ist (s. Tabelle auf S. 585ff.). Die Ausgabeurkunden im Schatzarchiv sind folgendermaßen aufgebaut: - Objekt: Art und Anzahl und/oder Gewicht - Empfänger - Angaben zur Ausgabe: oft sind Grund und Anlass der Ausgabe angegeben - (falls nötig) Überbringer: ĝiri 3 PN - (falls nötig) Bevollmächtigter: PN maškim

53

Zur Lokalisierung des Archivs s. Kap. 1 1.2.2.

54

gm n i ĝ 2 k i - l a 2 : AUCT 2 98; DCEPHE 240; SAT 2 417; SAT 2 527; SAT 3 2032; TCL 2 5560. n n i ĝ 2 š u d u m - m a : AUCT 1 7; AUCT 1 535; AUCT 1 953; AUCT 2 240; SAT 2 417; SAT 2 527; TrDr 86.

40

2. DAS SCHATZARCHIV

-

der Beamte (Abbuchender) und die Bezeichnung der Ausgabe (Terminus ba-zi) Ortsangabe Datum: Monat, (Tag), Jahr Summe der ausgegebenen Objekte und/oder Gewicht des Materials am linken Rand

Abb. 3. Die Transaktionen mit Terminus b a - z i

In jedem Text können entweder eine oder mehrere Transaktionen verbucht werden. In letzterem Fall müssen das Objekt, der Empfänger und, falls nötig, Grund, Anlass, Überbringer und Bevollmächtigter mehrmals wiederholt werden. Auch hier können Bevollmächtigter, Überbringer und teilweise Anlass und Grund der Transaktion als Trenner innerhalb der Urkunde fungieren. 1. Wie bei den Einlieferungen werden Art und Anzahl der Objekte vermerkt, oft auch ihr Gewicht. In einigen Fällen wird nur das Gewicht angegeben: bei Rohmaterial, bei vielen kleinen Objekten (wie Perlen), bei bestimmten Formen des Materials (Silberschuhe, gada ša 3 -gu „Qualitätsleinenfäden“, sa igi „Augen-Drähte“ jeweils einmal Gold- und Silberring. Für die verschiedenen Kategorien der behandelten Objekte und Materialien s. Kap. 4).

41

DER KÖNIG UND SEIN KREIS: DAS STAATLICHE SCHATZARCHIV DER III. DYNASTIE VON UR

2. Als Empfänger können verschiedene Personengruppen oder Götter vorkommen (s. dazu die ausführliche Behandlung in Kap. 7 für die Weihungen; in Kap. 8 für die Ausgaben an Personen). In einigen Fällen kann ein königlicher Palast (ša 3 e 2 -gal-še 3 „zum Palast“) oder ein Kultort als Adressat einer Ausgabe fungieren55. Der Empfänger wird in den Ausgaben meist gleich nach dem Material bzw. Objekt genannt, das er empfangen hat. In einigen wenigen Ausgabeurkunden (TIM 6 33; TIM 6 35; TIM 6 36; TIM 6 37; TIM 6 40; AUCT 1 696; AUCT 1 959) ist nach dem Empfänger auch der Vermerk šu ba-ti „er hat es empfangen“ angegeben. Abgesehen von AUCT 1 959 (AS 6/vi) der Goldschmiedeabteilung, stammen alle anderen hier genannten Ausgabeurkunden aus der Waffenabteilung Dajjānum-mīšars und sind zwischen S 44 und AS 2 datiert56. Unter den Ausgabeurkunden dieser Abteilung finden sich sonst nur noch einige Ausgaben in Form von Geschenken an Personen (AUCT 2 133; MVN 11 191; BJRL 64 p. 111 n. 68; TCL 2 5565) oder als Weihungen (AUCT 2 178) sowie die einzige von dieser Abteilung ba-zi-Ausgabe ohne Empfangsvermerk (TIM 6 34). Da diese letzte Ausgabe (TIM 6 34) Gebrauch vom Verb de 6 „bringen“ macht, wird der Empfangsvermerk nicht mehr registriert. Demnach weisen die Ausgabeurkunden der Waffenabteilung, die weder Geschenke noch Weihungen dokumentieren oder Gebrauch von nicht zum Standardformular gehörenden Verben (de 6 bei TIM 6 34) machen, alle dieselbe Struktur mit Empfangsvermerk auf: MAT PN1 šu ba-ti ki PNBeamter-ta ba-zi „MAT hat PN1 empfangen; bei PNBeamter ist abgebucht“ In den folgenden Fällen wird der Empfänger der Ware nicht genannt: - Ausgabe von Qualitätsleinenfäden zur handwerklichen Verarbeitung (AUCT 1 522; TrDr 88) - Ausgabe von Silber-Schuhen (AUCT 1 651) - Ausgabe von Rohmaterial für die Herstellung eines Objektes (AUCT 1 956) oder von Metallringen (vermutlich Silber), in Form von „Geld“ (AUCT 1 957) 3. Die Ausgaben werden teilweise mit zusätzlichen Angaben zum Objekt oder zur Transaktion näher beschrieben. Häufig werden auch der Grund oder der Anlass der Ausgabe verzeichnet. Wie oben im Kap. 1 § 3.3.3 beispielweise dargestellt, werden Grund und/oder Anlass einer Ausgabe meist durch einen u4-Satz formuliert (s. dazu Kap. 7 und 8). Anhand der gebotenen Zusatzinformationen kann man die Ausgaben bestimmten Interessens- und Aktivitätsbereichen des Schatzes zuordnen. An handwerkliche Aktivitäten lässt z.B. die Angabe: la 2 - NI uruda alan lugal „Restposten der kupfernen Statue (des Königs)“57 denken. Mit dem Silberumlauf und dem Handel sind folgende Vermerke verbunden: ki-la 2 -bi a-gu 3 -a ba-an-ĝar „ihr Gewicht (von Silberringen) wurde auf das

55

S. die Behandlung im Kap. 6 § 1.3 und Kap. 7 § 2.2.

56 S. dazu die Behandlung der Waffenabteilung im Kap. 6 § 1.1. Vgl. auch ähnliche Ausnahmen im Schuharchiv Kap. 3 § 1.3. 57

UTI 6 3800 Rs. i 27.

42

2. DAS SCHATZARCHIV

Konto gesetzt“58, niĝ 2 -sam 2 -ma MAT-še 3 „für den Kaufpreis von MAT“. Angaben wie aru-a lugal „königliche Weihung“ und niĝ 2 izim-ma Tummal-še 3 „für Sachen des Festes (von) Tummal“59 deuten auf kultische Handlungen und Weihungen hin, während das Verb ba das Übersenden von Geschenken ausdrückt (für eine ausführliche Behandlung s. Kap. 5, 7, 8). 4. Der Überbringer (ĝiri 3 PN) ist für die Zustellung des Geschenkes vom Ausgabeort zum jeweiligen Empfänger verantwortlich, wenn der Ort der Ausgabe dem des Empfängers nicht entspricht. Auch bei den Ausgaben ist der Überbringer in der Regel mit dem Absender, diesmal der königlichen Organisation, verbunden. Demnach können als Überbringer von königlichen Geschenken unter anderem ein Wagenfahrer, ein Barbier, ein General, ein Arzt, ein Mundschenk oder ein Adjutant fungieren. Wie zu erwarten wird der Einsatz eines Überbringers am häufigsten gebraucht, wenn sich das Ziel einer Ausgabe nicht innerhalb der Organisation befindet: bei Geschenken, Weihungen, Ausgaben für den Kult oder für das Militär. Die Beschäftigung eines Überbringers ist nicht notwendig, wenn das Ziel einer Ausgabe innerhalb der Organisationen, jedoch nicht intern im Schatzarchiv, liegt, z. B. bei mit handwerklichen Aktivitäten verbundenen Ausgaben oder für Verwaltungszwecke (zum Überbringer und seiner Funktion im Schatzarchiv s. unter § 2.4). 5. Als „Bevollmächtigter“ (maškim) treten namentlich genannte Beamte oder wichtige Mitglieder der höchsten Gesellschaftsschicht auf, die kraft ihres Amtes für die Anordnung einer Abbuchung verantwortlich sind, falls sie nicht der König selbst durchführen lässt. Aus der Untersuchung der Weihungen folgt, dass der Bevollmächtigte im Schatzarchiv ebenso wie im Vieharchiv nie bei den königlichen Weihungen vorkommt, d. h. wenn der König selbst die höchste anordnende Stelle ist (zum Bevollmächtigten und seiner Funktion im Schatzarchiv s. § 2.3). In einigen Fällen wurde die Angabe des Bevollmächtigten leer gelassen: „(leer) maškim“ (s. dazu oben § 2.2.1 zu den Einlieferungen). 6. Als Abbuchender bei Ausgaben aus dem Schatzarchiv treten die Leiter der Goldschmiede-, der Waffen- und Tischabteilung sowie der „Mittelsmann“ auf. Anders als im viel größeren Vieharchiv verantworten die Beamten der kleineren Abteilungen des Schatzarchivs sowohl den Eingang als auch den Ausgang der Ware (zu den Abteilungen des Schatzarchivs s. § 3.2 dieses Kapitels). Die Ausgaben sind durch den Terminus ba-zi PN „abgebucht (bei) PN“ gekennzeichnet. Insbesondere soll dieser die Ausgaben von Waren nach außen von den Transaktionen unterscheiden, die innerhalb der staatlichen Verwaltung in Puzriš-Dagān durchgeführt werden. Unter den mit dem Terminus ba-zi gekennzeichneten Transaktionen findet man Ausgaben für: - Militär - Kult - Handwerk 58

AUCT 1 957.

59

AUCT 1 503.

43

DER KÖNIG UND SEIN KREIS: DAS STAATLICHE SCHATZARCHIV DER III. DYNASTIE VON UR

- Palast - Warenkauf - Geschenke an Personen - Weihungen an Götter - Verwaltungszwecke 7. Wie bei den Einlieferungen wird der Ort der Transaktion in der Form ša 3 ON(-a) „in ON“ vermerkt. Folgende Städte finden sich in den Ausgabeurkunden60: - Puzriš-Dagān 38× - Nippur 26× - Ur 8× - Uruk 5× - Tummal 3× - Eridu 2× - Iri-saĝrig 2× - Gaʾeš 1× - keine Ortsangabe oder beschädigt 8× 8. Die Ausgaben des Schatzarchivs sind von S 44/ii" bis ŠS 8/ii/5 und IS 2/i/11 belegt (zu den Datumsangaben im Schatzarchiv als Zuweisungskriterium s. Kap. 1 § 3.3.2). 9. Am linken Rand steht die Summe der behandelten Objekte und/oder des Gewichts der registrierten Materialien, wie schon oben bei den Einlieferungen gezeigt.

1.2.2. Zwei besondere Ausgabeurkunden: JCS 54 p. 7-9 n. 52 und UTI 6 3800 Wie in der Einleitung erwähnt, stehen uns für das Schatzarchiv keine Sammelurkunden für Transaktionen über einen Monat oder ein Jahr zur Verfügung. Dies erschwert die Rekonstruktion der Aktivität des Schatz- und Schuharchivs und ihre Auswertung. Allerdings liegen zwei besondere Urkunden vor, die im Vergleich mit den anderen Ausgabeurkunden viele einzelne Abbuchungen zusammen vermerken und deshalb eine gesonderte Behandlung verdienen. Es handelt sich um zwei Urkunden aus der Istanbuler Sammlung, JCS 54 p. 7-9 n. 52 und UTI 6 3800, deren Datierung und Schlussvermerk verloren gegangen sind, die aber prosopografisch in die Regierungszeit Šu-Suen zu setzen sind und aus Puzriš-Dagān stammen. Die folgende Analyse und Auswertung, inklusive Umschrift und Übersetzung der Texte im Kap. 10, basieren auf der jeweiligen Publikation in Umschrift von Ozaki und Yıldız 2002: 7-9 und Ozaki und Yıldız 1993: nr. 3800. Foto oder Kopie der Texte stehen uns leider nicht zur Verfügung.

a) UTI 6 3800 = Ist Um 3800 Dieser Text weist jeweils vier Kolumnen auf der Vorder- und Rückseite auf. Der Anfang der Vorderseite und das Ende der Rückseite sind teilweise beschädigt; jede Kolumne sollte durchschnittlich mind. 36 Zeilen haben (zur Umschrift und Übersetzung des Textes s. Kap. 10). 60

Zur Lokalisierung des Archivs s. Kap. 1 § 3.2.

44

2. DAS SCHATZARCHIV

Vs. I

II

III

Rs. IV

IV

III

II

I

UTI 6 veröffentlicht Texte aus der Umma-Sammlung in Istanbul. Da die Klassifizierung der Texte in der Istanbuler Sammlung nach Herkunftsort durch Kraus (1947: 95) erfolgte, weist unser Text die Museum-Nr. Ist Um (für Umma) 3800 auf. Die Publikation des Textes bietet jedoch keine eindeutige Herkunftsangabe. Das Problem der Zuordnung der Texte zu den Puzriš-Dagān-Archiven, die nach den Raubgrabungen in Umma 1911 auf dem Markt erschienen sind, wurde schon im Kap. 1 § 3.3 angesprochen. Die Herkunft dieses Textes ist jedoch durch seinen Inhalt, seine Wortwahl und die Struktur gesichert, d. h. er stammt aus Puzriš-Dagān und nicht aus Umma. Zudem spricht die Angabe a-ru-a lugal „königliche Weihung“ eher für ein staatliches als für ein Provinzarchiv. Nach Inhalt und Struktur ist der Text als eine Ausgabeurkunde zu deuten, die verschiedene einzelne Transaktionen nach dem Formular „OBJ: PNEmpfänger/GN“ registriert. Ausgegeben werden verschiedene Objekte, darunter hauptsächlich Schmuck, zu deren Behandlung auf die Güterlisten im Kap. 4, Kap. 7 § 2 und Kap. 8 § 2.11 verwiesen wird. Am Anfang (Vs. i) werden Schmuck bzw. ein Libationsbecher an Nippur-Götter via Barbier Šu-Sulgi geweiht: - [Enlil?] - Ninlil - Nuska - Enimani-zi(d), Adjutant von Ninurta - Ninegal im Palast Es folgt in Vs. ii 1'-7' die Weihung eines Emblems an Nanna (OBJ e 2 d Nanna ba-anku 4 „OBJ wurde in das Hause von Nanna hineingebracht“) via Niĝir-KA-gena, welche vermutlich in Ur stattfand; dazu die Identifizierung aller vorangegangener Weihungen als aru-a lugal „königliche Weihung“. In Vs. ii 8'-23' wird im Text jeweils ein Kranz als Geschenk für die Generäle Lu-Nanna von Zimudar, Lalaʾa, Kīnam-uššī und Atarda registriert. Überbringer ist diesmal der Soldat

45

DER KÖNIG UND SEIN KREIS: DAS STAATLICHE SCHATZARCHIV DER III. DYNASTIE VON UR

Daʾa, Untergebener des Generals Ses-kala; die Abbuchung wird vom Großwesir Urdu-Nanna angeordnet. Vs. iii und iv weisen eine komplexe Struktur auf, die man mit den aus dem Vieharchiv bekannten „Abbuchungen direkt aus den Einlieferungen mu-ku x “61 vergleichen kann. Sie bilden eine besondere Urkundengruppe innerhalb des Vieharchivs, weil in ihnen von verschiedenen Empfängern stammende Tiere noch am selben Tag abgebucht werden, an dem sie eingebracht wurden. Der für die Einlieferungen zuständige Beamte stellt dabei gleichzeitig eine Übernahme- und eine Abbuchungsurkunde aus. Diese werden nach zwei Formulartypen registriert: a. MAT: GN; mu-ku x PN1; PN2 maškim; Tag; ki PNBeamter-ta ba-zi; Datum „MAT: (für) GN; Einlieferung (von) PN1; PN2 (war) Bevollmächtigter; Tag; bei PNBeamter ist abgebucht; Datum“ b. MAT: GN; ša 3 mu-ku x -ra-ta; PN1 maškim; Tag; ki PNBeamter-ta ba-zi; Datum „MAT: (für) GN; aus der Einlieferung; PN1 (war) Bevollmächtigter; Tag; bei PNBeamter ist abgebucht; Datum“ UTI 6 3800 ist zusammen mit JCS 54 p. 7-9 n. 52 ein wichtiges Beispiel von solchen Transaktionen im Schatz- und Schuharchiv62, weshalb es im Folgenden schematisch dargestellt wird. Die Königin Abī-simtī empfängt verschiedene goldene Fingerringe; Kubātum hingegen, die als lukur des Königs bezeichnet wird, empfängt neben zwei goldenen Ringen Schmuck und zwei kostbare Dolche. Tiāmat-bāštī erhält ebenfalls zwei kostbare Dolche. Dabei verflechten sich viele Informationen in einer sehr komplexen Struktur: - Der Bevollmächtigte erscheint in der üblichen bekannten Form: PN maškim. - Die Überbringer werden durch den Gebrauch des Verbs de 6 statt mit üblichem „ĝiri 3 PN“ vermerkt (s. dazu Kap. 1 § 3.3.3 und Kap. 2 § 2.4). - Die Absender der Geschenke (ausschließlich königliche Frauen) kommen hier durch das Verb šu us 2 zum Vorschein (s. dazu Kap. 1 § 3.3.3 und Kap. 2 § 1.1) und sind von den Lieferanten der Güter zu unterscheiden. - Ein Lieferant von Gütern erscheint unter dem üblichen Formular mu-ku x PN (nur einmal Rs. ii 2 bei Lugal-munizi, s. unten).

61

Maeda 1989: 99ff; Sallaberger 1993a: 31-33.

62

Vgl. auch SET 296 (ŠS 4/iii) und Phillips 13 (S 26/xii).

46

2. DAS SCHATZARCHIV

Vs. iii

Ort

Text

nach Ur

1 NA4nir7 [...]

Überbringer

Bevollmächtigter

Tūram-Dagān, der Wagenfahrer

Waqar-Šu-Suen, der „Zwerg“

Übersendung von (šu us2)

Empfänger

[...] 1' 2'

7 za-ellaĝ2

NA4

[...]

Abī-simtī

d

3'

tu-ra-am- da-gan ra2gaba-e

4'

1 šu-gur ku3-si22 ḫuš-a

5'

ki-la2-bi 1 giĝ4

6'

lugal-ku3-zu-e

Lugal-kuzu

7'

1 šu-gur ku3-si22 ḫuš-a

8'

ki-la2-bi 1 giĝ4

9'

šu-ub-ra-am sagi-e

10'

wa-qar-dšu-dzuen ba-za maškim

11'

1 šu-gur ku3-si22 ḫuš-a

12'

ki-la2-bi 1 giĝ4

13'

d

Šubram, der Mundschenk

Šu-Suen-ilī, der Mundschenk

[PN]

šu-dzuen-i3-li2 sagi-e

14'

1 šu-gur ku3-si22 ḫuš-a

15'

ki-la2-bi 1 giĝ4

16'

a-mur-DIĜIR ra2-gaba-e

17'

[...] maškim

18'

1 šu-gur ku3-si22 ḫuš-a

19'

ki-la2-bi 1 giĝ4

20'

ša-lim-ni-aš lukur lugalke4

21'

še-en-nam ra2-gaba-ni-e

22'

be-li2-ki-in ra2-gaba maškim

Āmur-ilam, der Wagenfahrer

Šennam, ihr Wagenfahrer

47

Bēlī-kīn, der Wagenfahrer

Šalimniʾaš

DER KÖNIG UND SEIN KREIS: DAS STAATLICHE SCHATZARCHIV DER III. DYNASTIE VON UR

Vs. iii

Ort

Text

23'

1 šu-gur ku3-si22 ḫuš-ata

24'

ki-la2-bi 1 giĝ4-ta

25'

ku8-ba-tum-e

26'

1 A.AB.BA-ba-aš2-ti-e

27'

šu in-na-an-us2-eš2

28'

puzur4-aš11-dar šu-i-e

29'

a-bi2-si2-im-ti-ra

30'

urim5ki-še3

31'

i3-na-an-de6-eš2

32' 33'

nach Nip.

1 šu-gur ku3-si22 ḫuš-a ki-la2-bi 1 giĝ4

34'

nibruki-še3

35'

nu-ur2-dUTU šu-i-e

36'

i3-na-an-de6

Vs. iv

Ort

Text

Überbringer

Bevollmächtigter

Übersendung von (šu us2)

Puzur-Eštar, der Barbier

Kubātum und Tiāmat-bāštī

Nūr-Šamaš, der Barbier

König63

Überbringer

Bevollmächtigter

Übersendung von (šu us2)

Empfänger

Empfänger

[...] 1'

4 [...]

2'

16 za-ellaĝ2 [...]

3'

30 za-ellaĝ2 ḪAR-[...]

4'

1 za-ellaĝ2 ⌈LUM⌉.[GUB]

5'

1 LUM.GAB ku3-si22 [...]

6'

a-ra2 1-[kam]

7'

1 šu-gur ku3-si22 [...]

8'

ki-la2-bi [...]

9'

a-ra2 2-[kam]

10'

2 ĝiri2 bansur AN [MUNUS.UŠ]-bi […] NA4 za-gin3 ku3-[si22 ĝarra]

Kubātum, lukur des Königs

63

Parallel zum darauf folgenden Abschnitt (Vs. iv 1'-18') weist Vs. iii 32'-36' keine Verbalform š u u s 2 und dementsprechend keinen Absender auf. Der Absender in diesem Fall dürfte der König gewesen sein.

48

2. DAS SCHATZARCHIV

Vs. iv

Ort

Text

Überbringer

11'

a-ra2 3-[kam]

12'

(Lz.)

13'

ku8-ba-tum lukur ⌈lugal⌉-[ra?]

14' 15'

nach Nip.

1 šu-gur ku3-si22 [...] ki-la2-bi [...]

16'

nibruki-[še3]

17'

nu-ur2-dUTU šu-i-e

18'

i3-na-an-[de6]

19'

2 ĝiri2 bansur AN NA4 MUNUS.UŠ-bi za-gin3 ku3-si22 [ĝar-ra]

20'

(leer) maškim

21'

A.AB.BA-ba-aš2-ti-[ra?]

Bevollmächtigter

Übersendung von (šu us2)

Empfänger

Nūr-Šamaš, der Barbier

Tiāmatbāštī64

(NN)

Der darauf folgende Absatz ist nach dem Standardformular OBJ: Empfänger/Ziel der Ausgabe aufgebaut. Dieser Wechsel zum Standardformular zeigt sich auch in den Kategorien der Empfänger: 1. ki-a-naĝ Sulgi „der Wasser-Trink-Ort von Sulgi“ nach Ur 2. ki-a-naĝ [Amar-Suena?] „der Wasser-Trink-Ort von [Amar-Suena?]“ 3. Restposten (für die) kupferne Statue des Königs Am Ende wird wieder eine Ausgabe direkt aus der Einlieferung, diesmal nach Standardformular, vermerkt: Rs. ii

Ort

Text

1

in den Palast

1 tu-dur NA4nir7 babbar 2

2

ĝiri3

maškim

Einlieferung (mukux PN)

Empfänger

Ilšu-rabi

Lugal-munizi

mu-kux DIĜIR-šu-ra-bi2 dumu puzur4-a-šur5 damgara3

3

ša3 e2-gal-še3

4

lugal-mu-ni-zi

64

Ozaki und Yıldız (2002) ergänzen hier ein -[e] parallel zu seiner gleichen Ergänzung in Vs. iv 13' bei Kubātum. Kubātum muss aber aufgrund der Verbalform in Vs. iv 18' die Empfängerin im Dativ sein. Demnach muss Tiāmatbāštī nicht unbedingt ein Ergativ, sondern kann auch ein Dativ und dementsprechend die Empfängerin sein, auch weil danach keine finite Verbalform den Abschnitt abschließt. Tiāmat-bāštī kann auch nicht die Absenderin (Verb š u u s 2 ) sein, weil der darauffolgende Absatz diese Verbalform nicht enthält. Zudem ist er nicht abgebrochen und weist ein Standardformular „OBJ: Empfänger/Ziel der Ausgabe“ auf.

49

DER KÖNIG UND SEIN KREIS: DAS STAATLICHE SCHATZARCHIV DER III. DYNASTIE VON UR

Es folgt die Summe aller ausgegebener Objekte und Materialien; der Schlussvermerk und das Datum sind leider abgebrochen. Prosopografisch ist der Text in die Regierungszeit Šu-Suens zu setzen. Die Transaktionen finden teilweise in Nippur, teilweise in Ur statt, sodass sie sich nicht auf einen einzigen Anlass zurückführen lassen. Die Weihungen an die Nippur-Götter zusammen mit den Geschenken an das Militär und die königliche Familie könnten mit einem großen Gastmahl des Stadtfürsten von Nippur verbunden sein. Die Gaben an das ki-a-naĝ der verstorbenen Könige könnten mit dem Fest izim ab-e 3 in Verbindung stehen. Beides lässt sich jedoch nur vermuten.

b) JCS 54 p. 7-9 n. 52 = P. 912 Die Urkunde weist sieben Kolumnen auf der Vorder- und Rückseite auf, ist aber schlechter erhalten als UTI 6 3800. Schlussvermerk und Datum sind auch hier nicht erhalten. Anfang und Ende von Vorderseite und vor allem die Rückseite sind teilweise beschädigt. Jede Kolumne sollte aber mind. 18 Zeilen haben; die Gesamtlänge lässt sich nicht abschätzen (zur Umschrift und Übersetzung des Textes s. Kap. 10). Vs. I

7'15'

II

III

IV

V

VI

VII

113

115

114

18

111

Rs. VII

VI

V

IV

III

II

I

4'17' 1'13' 1'10'

1'12'

1'16'

1'14' 1'10'

1'9'

Der Text gehört zur Istanbuler Puzriš-Dagān-Sammlung, konnte aber nach Angaben von Ozaki und Yıldız (2002: 7-9) nicht Puzriš-Dagān zugeordnet werden. Die Herkunft aus PuzrišDagān ist aber durch seinen Inhalt, seine Wortauswahl und die Struktur gesichert. Nach Inhalt und Struktur ist der Text als eine Ausgabeurkunde zu deuten, die verschiedene einzelne Transaktionen mit dem Formular „OBJ: PNEmpfänger/GN“ registriert. Allerdings weist auch dieser Text wie UTI 6 3800 interessante Abweichungen im Standardformular auf, die es genauer zu betrachten gilt.

50

2. DAS SCHATZARCHIV

Ausgegeben werden verschiedene Objekte, darunter hauptsächlich Schmuck, für deren Behandlung auf die Güterlisten im Kap. 4, Kap. 7 und Kap. 8 verwiesen wird. Die ersten drei Kolumnen der Vorderseite (Vs. i-iii) registrieren die Weihung von Halsketten an verschiedene Göttinnen aus Ur, Uruk und vermutlich Nippur, wobei sich auch andere Göttinnen hinter den abgebrochenen Stellen verbergen können. Erhalten sind die Weihungen an: - Ninlil - Ninkununa - Inana von Uruk Der Rest des Textes (Vs. iv bis Rs. iv 12') ist den Geschenken an wichtige Persönlichkeiten, darunter auch Mitglieder aus der königlichen Familie, gewidmet. Die hier registrierten Transaktionen gehören wie in UTI 6 3800 zu den sogenannten „Abbuchungen direkt aus den Einlieferungen mu-ku x “, diesmal werden aber mehr Lieferanten mit dem Standardformular mu-ku x PN angegeben. Die königlichen Frauen sind wieder die Absender einiger Geschenke, diesmal aber wird ihre Funktion als Absender durch das Verb ba deutlich: PNAbsender-e in-na-ba „PNAbsender hat es ihr/ihm als Geschenk gegeben“ (s. dazu Kap. 1 § 3.3.3). Zusätzlich wird bei manchen Transaktionen der Grund der Ausgabe durch einen u 4 Satz vermerkt. Vs. iv

Ort

Text

ĝiri3

maškim

Lieferant (mukux PN)

Empfänger

Absender (ba) 1

2 ḫar ku3-si22 ḫuš-a

2

ki-la2-bi ⅓ša

3

u4 e2 dnanna niĝ2 bi2gu7-a

4

nu-ur2-dUTU ra2-gaba maškim

5

1 šu-gur ku3-si22 ḫuš-a

6

ki-la2-bi 1 giĝ4

7

mu-kux ur-dnin-gubalag nar

8

1 šu-gur ku3-si22 ḫuš-a

9

ki-la2-bi 1 giĝ4

10

mu-kux ses-kal-la šagana

11

ri-ba-ga-da maškim

12

a-bi2-si2-im-ti

13

nach Uruk

Nūr-Šamaš, der Wagenfahrer

Riba-gada

Abī-simtī

Ur-Nin-gublaga, der Sänger

Ses-kala, der General

1 kišeb3 NA4za-gin3 musar ku3-si22 ĝar-ra

Kubātum, lukur des Königs

14

unuki-še3

15

ku8-ba-tum lukur lugal-ke4 in-na-ba [...]

51

DER KÖNIG UND SEIN KREIS: DAS STAATLICHE SCHATZARCHIV DER III. DYNASTIE VON UR

Vs. v

Ort

Text

ĝiri3

Lieferant (mu-kux PN) oder Absender (ba)

maškim

UrduNanna, der Großwesir

1

ki-la2-bi 3 giĝ4 igi-3-ĝal2 la2 8 še

2

8 za-ellaĝ2 NA4gug PU2-bi

3

ḫu-pa-mir-si-ni ensi2 ḫu-ur-tiki

4-5

u4 ḫu-ur-tiki-ta i3-im-ĝen-naa

6

urdu2-dnanna sugal7-maḫ maškim

7

1 šu-gur kam-kam-ma-tum ku3-si22 ḫuš-a

8

ki-la2-bi 1 giĝ4

9

niĝ2 u4-šakar-ra-kam

10

(leer) maškim

11

ku-ba-tum lukur lugal

12

1 šu-gur kam-kam-ma-tum ku3-si22 ḫuš-a

13

ki-la2-bi ½ giĝ4

14

niĝ2 [...]-kam

Empfänger

Ḫupamirsini, Stadtfürst von Ḫurti

Kubātum, lukur des Königs

(NN)

[...]

[...]

Die Kol. vi der Vorderseite ist stark beschädigt und es sind nur die behandelten Objekte ohne zusätzliche Informationen erhalten, sodass hier auf die schematische Darstellung verzichtet wird. Vs. vii

Ort

Text

ĝiri3

1

ki-la2-bi 4 ½ giĝ4 9 še

2

10 za-ellaĝ2 tuḫ-ši-a-bi

3

20 tu-dur NA4nir7 babbar 2ta-bi

4

20 za-ellaĝ2 NA4gug-bi

5-6

ku8-ba-tum lukur lugal-ke4 in-na-ba

maškim

65

Lieferant (mu-kux PN) oder Absender (ba)

Empfänger

Kubātum, lukur des Königs

[PN]65

Wegen des indirekten Objekts - n a - in der Verbalform i n - n a - b a muss es sich hier um denselben Empfänger handeln, wie im vorherigen Abschnitt der Kol. vi. Aufgrund der starken Beschädigung, ist der Empfänger nicht zu identifizieren.

52

2. DAS SCHATZARCHIV

Vs. vii

Ort

Text

ĝiri3

7

2 na-bi2-ḫu-um 2-ta ku3-si22 ḫuš-a

8

ki-la2-bi 1 giĝ4 5 še

9

mu-kux šar-ru-um-i3-li2 ra2-gaba-na

10

1 zabar kir2 ku3-si22 ḪI-da dur2 ka-ba NA4za-gin3 si3-ga 1 NA4⌈nir7 igi ib2-teḫe⌉

11

ki-la2-bi ⅓ša

maškim

Lieferant (mu-kux PN) oder Absender (ba)

Empfänger

Šarrum-ilī, ihr Wagenfahrer

[PN]

[...] Rs. i

Ort

Text

ĝiri3

Lieferant (mu-kux PN) oder Absender (ba)

Empfänger

lugal-[...]?

[...] (oder) Šu-Suen-[...]

lugal-[...]

[PN]

lugal-[...]

3'

1 šu-gur ku3-si22

[PN]

Šu-Suen-[...]

4'

ki-la2-bi [...]

5'

d

6'

1 a-ma-[la]

[PN]

Amala

7'

mu-kux [...] Urdu-Nanna, der Großwesir und (seine) lukur66

ME.AN.[...]

1'

mu-[kux]?

2'

lugal-[...] (oder)

8' 9' 10' 11'

maškim

šu-dzuen-[...]

im Inneren des Hauses

1 ME.AN.[...] d

mu-kux urdu2- [nanna sugal7]-maḫ lukur urdu2-dnanna [sugal7]- ⌈maḫ⌉? ? e2-a-⌈še3⌉

66

Hier wird die lukur vom Großwesir Urdu-Nanna nicht als Empfängerin betrachtet, weil die Liste der Empfänger dieses Abschnittes Rs. i 3'-11' folgendermaßen analysiert wird: 3'-5' OBJ.: Empfänger1 (ohne Absender); 6'-7' 1(Objekt) Empfänger2, m u - k u x Absender1; 8'-11' 1(Objekt) Empfänger3, m u - k u x Absender2, Ortsangabe.

53

DER KÖNIG UND SEIN KREIS: DAS STAATLICHE SCHATZARCHIV DER III. DYNASTIE VON UR

Rs. i

Ort

Text

ĝiri3

12'

2 šu-gur ku3-si22 ḫuš-a

13'

ki-la2-bi 2 giĝ4

14'

mu-kux lugal-ma2-gur8-re sugal7

15'

ME-

16'

[...]-a

Rs. ii

Ort

maškim

Lieferant (mu-kux PN) oder Absender (ba)

Empfänger

Lugal-magure und Simat-Sulgi, seine Frau67

[...]-a

Lieferant (mu-kux PN) oder Absender (ba)

Empfänger

Abī-simtī

GemeNanna, lukur des Königs

d

sul-gi dam-a-ni

Text

1'

1 za-gaba gu2 5

2'

4 tu-dur NA4nir7 babbar 2-ta ku3-si22 ĝar-ra-bi

3'

1 tu-dur NA4nir7 babbar 2 du8a ku3-si22 ĝar-ra-bi

4'

3,04 ŠE+AḪ? ku3-si22-bi

5'

3,13 za-ellaĝ2 NA4gug-bi

6'

2 si-ĝar ku3-babbar-bi

7'

geme2-dnanna lukur lugal-ra

8'-9'

a-bi2-si2-im-ti-e in-na-ba

ĝiri3

maškim

67

An dieser Stelle wird die Frau von Lugal-magure parallel zur l u k u r von Urdu-Nanna im vorherigen Abschnitt Rs. i 8'-11' nicht als Empfängerin betrachtet. Da aber der Empfänger dieses Abschnittes nicht nur einen, sondern zwei Ringe erhält, gehört er nicht zur vorherigen Empfängerliste und weist keinen Personenkeil auf. Dies wiederum erlaubt eventuell die Interpretation von Simat-Sulgi als Empfängerin.

54

2. DAS SCHATZARCHIV

Rs. iii

Ort

Text

ĝiri3

maškim

1'

[...] ku3-si22 si-sa2-bi

2'

18 za-ellaĝ2 ku3-si22 si-sa2bi

3'

1 za-ellaĝ2 LUM.GAB ku3-si22 si-sa2-bi

4'

1 LUM.GAB ku3-si22 si-sa2-bi

5'

ki-la2-bi 3 giĝ4 24 še

6'

8 za-ellaĝ2 NA4gug-bi

7'

lu2-damar-dzuen-ka isib dnin-šubur nibruki

8'

(leer) maškim

9'

1 za-gaba gu2 5

10'

5 ĝeš-bu10 NA4nir7 ku3-si22 ĝar-ra-bi

Rs. iv

Ort

1'

2' 3' 4'

Text

Lieferant (mu-kux PN) oder Absender (ba)

(leer)

ĝiri3

maškim

Lu-AmarSuenaka, Beschwörungspriester der Nin-subur von Nippur

Lieferant (mu-kux PN) oder Absender (ba)

[...]-zi-kalam-ma

im Inneren des Hauses

Empfänger

Empfänger [...]-zikalam-ma

1 šu-gur ku3-si22 ḫuš-a

(leer)

Urdu-Nanna, der Großwesir

[...]-zikalam-ma?

Riba-gada

Ṣilluš-Dagān

Lugal-munizi

ki-la2-bi 1 giĝ4 mu-kux urdu2-dnanna sugal7-maḫ

5'

ša3 e2-a-še3

6'

u4 lugal-ĝu10 e2-a-na kaš in-naĝ-ĝa2-a

7'

(leer) maškim

8'

1 šu-gur ku3-si22 ḫuš-a

9'

ki-la2-bi 1 giĝ4

10'

mu-kux zi2-lu-uš-dda-gan

11'

lugal-mu-ni-zi

12'

ri-ba-ga-da maškim

55

DER KÖNIG UND SEIN KREIS: DAS STAATLICHE SCHATZARCHIV DER III. DYNASTIE VON UR

Es folgt die Summe aller ausgegebenen Objekte und Materialien; wie oben schon erwähnt, sind der Schlussvermerk und das Datum abgebrochen. Prosopografisch ist dieser Text in die Regierungszeit Šu -Suens zu setzen. Die Transaktionen finden teilweise in Uruk statt. Anhand der in der Urkunde erwähnten Götter lässt sich jedoch kein Anlass für die Ausgaben rekonstruieren. Vermutlich sind die Transaktionen wie in UTI 6 3800 nicht auf einen einzigen Anlass zurückzuführen. Im Vergleich mit UTI 6 3800 fällt auf, dass JCS 54 p. 7-9 n. 52 auch in den besser erhaltenen Passagen keinen Überbringer aufweist. Nicht auszuschließen ist allerdings, dass dieser Umstand lediglich auf den Überlieferungszustand des Textes zurückzuführen ist.

1.3. Die Transaktionen mit Terminus šu ba-ti bzw. kišeb3 PN Insgesamt liegen im Schatzarchiv 49 Empfangstransaktionen vor: 42 mit dem Vermerk šu ba-ti „er hat empfangen“68, 5 mit Terminus šu ba-ti und Gewichtskontrolle (ša 3 i 3 -la 2 PN-ta PNBeamter šu ba-ti) und 1 Urkunde mit Terminus kišeb 3 PN „Siegelurkunde von PN“69. In einem Text70 ist der Schlussvermerk nicht erhalten, aber es handelt sich vermutlich um šu ba-ti. Die Urkunden geben die „internen“ Transaktionen wieder, die entweder zwischen Abteilungen des Schatzes oder mit anderen staatlichen Institutionen stattfanden. Die Ware ging nicht nach außen oder stammte nicht von außen, sondern wurde innerhalb der Administration von einem Beamten an einen anderen weitergegeben. Solche Transaktionen innerhalb der Verwaltung werden auch als „Übernahmen“ 71 bezeichnet .

Abb. 4. Die Transaktionen mit Terminus šu ba-ti bzw. kišeb3 PN

68

Teilweise weisen einige Urkunden den Vermerk k i š e b 3 PN „Siegelurkunde des PN“ statt š u b a - t i a u f , was bestätigt, dass die zwei Termini etwa gleichbedeutend sind, wie schon Sallaberger (1995b: 444) bemerkte. Zur Angabe k i š e b 3 PN und g a b a - r i k i š e b 3 im Schatz- und Schuharchiv s. unten § 2.5.

69 AUCT 2 385: Die Tontafel ist zum großen Teil beschädigt, weshalb die Zugehörigkeit zum Schatz- und Schuharchiv nicht eindeutig festgestellt werden kann. 70

AUCT 1 321.

71

Sallaberger 1999: 246. Man beachte aber die Unterschiede in der Urkundenterminologie zw. Vieharchiv und Schatz- und Schuharchiv unten bei § 1.3 unter Punkt 5.

56

2. DAS SCHATZARCHIV

Die internen Transaktionen im Schatzarchiv sind folgendermaßen aufgebaut: 1. Objekt: Art und Anzahl und/oder Gewicht 2. (falls nötig, Angaben zu der Transaktion) 3. Lieferant (ki PN-ta) 4. (falls nötig, Überbringer: ĝiri 3 PN) 5. PN šu ba-ti „hat empfangen“ 6. Ortsangabe (ša 3 ON-a) 7. Datum: Monat, (Tag), Jahr 8. Summe der Transaktion am linken Rand Auf jeder Tafel können entweder eine oder mehrere Transaktionen verbucht werden. In letzterem Fall müssen das Objekt und, falls nötig, die zusätzlichen Angaben mit dem Überbringer mehrmals wiederholt werden. 1. Objekt: Wie bei den Einlieferungen und Ausgaben werden Art und Anzahl der Objekte vermerkt, oft auch ihr Gewicht. Bei Rohmaterialien oder vielen kleinen Metallstücken (wie Perlen) oder sa igi „Augen-Drähte“ wird allerdings nur das Gewicht angegeben. Für die verschiedene Kategorien der behandelten Objekte und Materialien s. Kap. 4. 2. Die Empfangstransaktionen sind teilweise mit zusätzlichen Vermerken versehen (s. dazu Kap. 5), die die verschiedenen Bereiche der handwerklichen oder administrativen Aktivität betreffen. Zur Verwaltung der behandelten Güter dienen folgende Angaben: - la 2 - NI su-ga (sipa) unu 3 -e-ne „erstatteter Rest der (Schaf- und) Rinderhirten“; la 2 72 NI ki PN „Außenstände bei PN“ - e 2 šu šum 2 -ma „es sind Güter, deren Handhabung übergeben wurde“73 - mu PN-še 3 ; mu sugal 7 maḫ-še 3 „wegen PN“; „wegen des Großwesirs“ - a 2 ĝeš-rin 2 -na(-bi) „(für die) Miete der Waage“74 - lugal-ĝu 1 0 šu in-na-ba „Mein Herr“ hat (es) für ihn frei gegeben?“75 - ša 3 i 3 -la 2 PN-ta; PN i 3 -la 2 „aus dem Abgewogenem von PN“76 - PN i 3 -su „PN hat erstattet“77 - wegen der bala-Verpflichtung (AION 69 n. 1)

72

S. die Behandlung Kap. 5 § 5.3 und Kap. 6 § 1.1.

73

MVN 3 152; MVN 3 266; OIP 115 483; YOS 4 296.

74

SNATBM 50; BPOA 7 2952.

75

PDT 1 543.

76

AUCT 1 953; AUCT 1 7; SAT 2 527; SM 1911.10.354 (= 7976); AUCT 1 524; UET 3 321; s. dazu die Behandlung Kap. 5 § 2.3.

77

MVN 18 135.

57

DER KÖNIG UND SEIN KREIS: DAS STAATLICHE SCHATZARCHIV DER III. DYNASTIE VON UR

Die handwerkliche Aktivität wird durch folgende Angaben weiter beschrieben: - Beschreibungen der behandelten Objekte, die daran durchgeführte handwerkliche Arbeit oder der Umfang an Kaltarbeitsabfall - Übernahme von Rohmaterial für die Herstellung eines bestimmten Objektes - za 3 -bar kiĝ 2 til-la-kam; za 3 -bar kiĝ 2 til-la OBJ; gm za 3 -bar-bi „Kaltarbeitsabfall der abgeschlossenen Arbeit ist es“; „Kaltarbeitsabfall eines OBJ“; „sein Kaltarbeitsabfall gm“78 - die an den Objekten durchzuführenden Behandlungen durch infinite Formen des Verbums (du 3 -de 3 „um aufzurichten“79; keše 2 -re 6 -de 3 „um zu befestigen“80; tan 6 tan 6 -de 3 „um zu waschen“81; bala-e-de 3 „auszuwechseln“82) Folgende Angaben verraten, woher die Objekte stammen: - ba-a-keše 2 -ta-kam „von darauf Angebrachtem ist es“83 - niĝ 2 TIL.TIL ba-zi-ir-ra-am 3 „alte Gerätschaften, die zerbrochen sind“84 - ba-zi-ir-ra-kam „von Zerbrochenem ist es“85 - mu šukur -bi mu-ku x gag si-sa 2 -bi ba-zi-ir-ra-še 3 „weil die dazugehörigen Lanzen gebracht wurden, aber ihre geraden Spitzen zerbrochen waren“86 Angaben zur Qualität der Güter werden folgendermaßen vermerkt: - uruda gibil d Amar-Suena „neues Kupfer Amar-Suenas“87 - šu lugal-še 3 ; šu lugal „königliche Qualität“; wörtl. „für die königliche Hand“ 3. Als Lieferanten können sowohl Beamten der Puzriš-Dagān-Verwaltung als auch Personen fungieren, die nicht direkt in dieser beschäftigt sind88. Folgende Lieferanten sind in den Empfangstransaktionen neben den Beamten belegt:

78

YBC 14426; OrSP 47-49 133; BIN 3 338; AUCT 1 953; AUCT 1 7; SAT 2 527; s. dazu die Behandlung Kap. 5 § 2.1.

79

CST 372.

80

OIP 121 592; PDT 1 361.

81

OrAnt 19 p. 100.

82

SAT 3 1998.

83

SAT 3 2032.

84

TrDr 82.

85

S. die Behandlung Kap. 5 § 2.2.

86

AUCT 1 321.

87

AUCT 1 661.

88

S. dazu Kap. 5.

58

2. DAS SCHATZARCHIV

- Mitglieder des Militärs - PN šuš 3 „PN Kontrolleur (in der Viehverwaltung)“ - Personen ohne Angabe von Status oder Beruf In einigen Fällen werden keine Lieferanten genannt: - bei der Gewichtskontrolle - bei der Lieferung von Kaltarbeitsabfall - bei der Lieferung von Rohmaterial - bei der Lieferung von zerbrochenen Geräten zur Wiederverwertung 4. In den Empfangstransaktionen kann (selten) ein Überbringer für die Zustellung der Ware verantwortlich sein. Dies ist in folgenden Transaktionen der Fall (s. Kap. 5): - Übernahme von Abfallresten und Rohmaterial - Übernahme von Hirtenabgaben - Übergabe von Waffen an das Militär - Übergabe von Dekorationsteilen an das Schuharchiv - Übernahme von Betten vom Vorgänger der Bettenabteilung 5. Mit dem Verb šu ti „empfangen“ sind die „internen“ Transaktionen oder auch Übernahmen im Schatzarchiv gekennzeichnet, weil die Ware dabei nicht von außen stammte oder nach draußen gelangte, sondern innerhalb der Administration von einem Beamten an einen anderen weitergegeben wurde. Im Schatzarchiv ist an dieser Stelle auch ein anderer Terminus für „interne“ Transaktionen belegt: (gaba-ri) kišeb 3 PN „(Abschrift der) Siegelurkunde von PN“. Dieser Terminus kennzeichnet den Empfang der Ware innerhalb der Institution in demselben Maße wie šu ti „empfangen“89. Auch im Vieharchiv findet man ähnliche Urkundentypen und Bezeichnungen, wie z. B. die Übernahmen. Trotz dieser Ähnlichkeiten gibt es aber bedeutende Unterschiede im Gebrauch der Verwaltungstermini zwischen Vieharchiv und Schatz- und Schuharchiv, die im Folgenden behandelt werden. Als „interne“ Transaktionen betrachtet man im Vieharchiv einerseits die Überweisungen oder Übernahmen mit dem Terminus i 3 -dab 5 „PN hat übernommen“, andererseits den Empfang von toten Tieren mit Terminus šu ba-ti „PN hat empfangen“. Bei den Übernahmen handelt es sich um nicht abgeschlossene Transaktionen, bei denen die Tiere nicht zum Endverbraucher gelangten, sondern innerhalb der Administration blieben. Im Vieharchiv unterscheiden sich die Empfangstransaktionen von den Übernahmen, indem mit „šu ti ‚empfangen‘ (und etwa gleichbedeutend wohl kišeb 3 PN, ‚Siegel(urkunde) von PN‘) der endgültige Abschluss einer Transaktion bezeichnet wird“90. Dieser 89

Der Zusatz g a b a - r i beeinflusst die ursprüngliche Bedeutung des Vermerks k i š e b 3 PN nicht, sondern verleiht nur einen konstativen Aspekt, s. dazu unten § 2.5. 90

Sallaberger 1995b: 444. Über die Terminologie in den Drehem-Urkunden des Vieharchiv s. auch zuletzt Tsouparopoulou 2008: 85-109.

59

DER KÖNIG UND SEIN KREIS: DAS STAATLICHE SCHATZARCHIV DER III. DYNASTIE VON UR

Transaktionstyp betrifft tote Tiere, die die Verwaltung von Drehem nicht verließen, sondern zur Fütterung von Hunden übergeben wurden und damit an den Endverbraucher gelangten. Im Schatz- und Schuharchiv ist das Verb i 3 -dab 5 hingegen nicht belegt91. Als „interne“ Transaktionen sind hier nur die Empfangsquittungen mit dem Terminus šu ba-ti „PN hat empfangen“ belegt. Das folgende Schema soll diese Unterschiede verdeutlichen: PuzrišDagān

Schatz- u. Schuharchiv

Vieharchiv

Terminus

Bezeichnung

Terminus

Bezeichnung

-

-

i3-dab5

Übernahme

nicht abgeschlossene Transaktion: die Ware gelangt nicht zum Endverbraucher

šu ba-ti

Übernahme, Empfang

šu ba-ti

Empfang

abgeschlossene Transaktion: die Ware gelangt zum Endverbraucher, bleibt aber noch innerhalb der Institution

intern

extern

Beschreibung der Transaktion

ba-zi

zi-ga, ba-zi

Ausgaben „nach außen“

mu-kux

mu-kux

Einlieferungen „von außen“

Die Empfangstransaktionen des Schatz- und Schuharchivs werden in der Literatur92 manchmal auch als „Übernahmen“ bezeichnet, mit der Gefahr, dass sie mit den tatsächlichen Übernahmen des Vieharchivs (Terminus i 3 -dab 5 ) verwechselt werden. Hier sollen unter „Übernahmen“ nur die Empfangstransaktionen des Schatz- und Schuharchivs verstanden werden, wenn es nicht anders angegeben wird. Wie schon bei den Lieferanten, können als Empfänger der Ware sowohl Beamten der Puzriš-Dagān-Verwaltung als auch Personen fungieren, die nicht direkt in dieser beschäftigt, aber wohl mit ihr verbunden sind. Wenn der Empfänger kein Beamter von Puzriš-Dagān ist, dann ist er ein Handwerker, der mit einer bestimmten Aufgabe beauftragt wird, oder eine Person, deren Verbindung mit der Transaktion uns aber teilweise verborgen bleiben muss93: - PN Wäscher „der Krone“ (BIN 3 344) - PN „um (die Betten) zu waschen“ (OrAnt 19 p. 100) - PN „um (die Sohlen) auszuwechseln“ (SAT 3 1998) - PN ohne Angabe von Status oder Beruf 6. Die Übernahmen des Schatzarchivs finden in den folgenden Orten statt (s. dazu Kap. 1 § 3.2 zur Lokalisierung):

91 Eine Ausnahme bilden drei Texte (MVN 3 152; OIP 115 483; YOS 4 296), die in der Formationsphase des Schatzarchivs einzuordnen sind und die Inventare der Schätze von drei Göttinnen aus Ereš darstellen. Aufgrund ihrer außergewöhnlichen Struktur und ihres besonderen Inhalts werden sie gesondert unter § 3.1.2 behandelt. 92

Sallaberger 1999: 246; einfach „Transaktionen“ in Sallaberger 2000: 261-262.

93

S. dazu Kap. 5 und Kap. 6.

60

2. DAS SCHATZARCHIV

1. Puzriš-Dagān 28× 2. keine Angabe 11× 3. Ur 3× 4. Nippur 1× 5. E2-Puzriš-Dagān 1× 6. Tummal 1× 7. beschädigt 3× 7. Regelmäßig werden Güter ab S 44/ii" bis ŠS 9/xi/18 übernommen, in die mittlerweile nicht mehr in Abteilungen getrennten Schatzverwaltung bis IS 3/xii94. 8. Die Summe der behandelten Güter steht wie bei den Ausgaben und Einlieferungen am linken Rand.

1.4. Verschiedenes Im Schatz- und Schuharchiv sind verschiedene andere Typen (s. Tabelle auf S. 585-589) von Urkunden zusätzlich bezeugt: 1 Tafelkorbetikette (UTI 6 3793: bešeĝ dub-ba); 3 Etiketten (AUCT 1 550; OIP 115 465; BPOA 7 2705: ohne Angabe von bešeĝ dub-ba); 2 Protokolle über das Verschwinden von Kostbarkeiten (MVN 11 186; OrAnt 14 p. 16); 1 Gewichtskontrolle aus Ur, die aber der Puzriš-Dagān-Verwaltung einzuordnen ist (UET 3 321: PN i 3 la 2 ). Aus dem Jahr S 37 sind drei Tempelinventare über Kostbarkeiten (YOS 4 296; OIP 115 483; MVN 3 152) überliefert. In vier Texten ist der Schlussvermerk nicht erhalten und weder der Inhalt noch die Struktur erlauben eine eindeutige Zuordnung: SAT 2 207; OIP 115 497; TCL 2 5529; YBC 15946. Zusätzliche neun Texte sollen hier erwähnt werden. Sie gehören zwar nicht direkt zum Schatzarchiv, sind ihm aber eng verwandt und verdienen eine Diskussion. Es sind 6 Einlieferungen (BIN 3 573; NBC 10040; NBC 6501; MVN 3 290; MVN 3 285; DCEPHE 206), 1 Ausgabe (NBC 6641) und 2 Empfangstransaktionen (TIM 6 29; YNER 8 n. 23). Alle diese Texte weisen aber keine gemeinsame Struktur auf, weswegen sie im Einzelnen erst in den folgenden Kapiteln behandelt werden. Einen Überblick bietet die folgende Tabelle: Kap. 2 Kap. 5

Kap. 6

94

2.5 Etiketten

AUCT 1 550; OIP 115 465; BPOA 7 2705; UTI 6 3793

3.1.2 Die Inventare

YOS 4 296; OIP 115 483; MVN 3 152

2.3 Gewichtskontrolle

UET 3 321

3 Gerber

TIM 6 29

3.1 Protokolle

OrAnt 14 p. 16; MVN 11 186

4 Die Handwerker

DCEPHE 206

2.3 Händler

BIN 3 573; NBC 10040; NBC 6501; YNER 8 n. 23; MVN 3 290; MVN 3 285; NBC 6641

Zur Datierung des Schatzarchivs s. Kap. 1 § 3.1; als Zuweisungskriterium Kap. 1 § 3.3.

61

DER KÖNIG UND SEIN KREIS: DAS STAATLICHE SCHATZARCHIV DER III. DYNASTIE VON UR

1.5. Texte, die nicht zur Puzriš-Dagān-Verwaltung gehören Drei Texte sind in Umschrift und Übersetzung im Kap. 10 geboten, sie gehören aber nicht der Puzriš-Dagān-Verwaltung an. Es handelt sich um 1 Gerichtsurkunde (TCL 2 5481), 1 Ausgabe (BPOA 7 2600: der Text ist nicht vollständig erhalten, aber nach der Struktur handelt es sich um eine Ausgabe) und 1 Empfangstransaktion (BPOA 7 2918).

1.5.1. BPOA 7 2600 und BPOA 7 2918 Diese zwei Texte aus der Yale Babylonian Collection wurden wegen ihres Inhalts und einer vermutlichen Herkunft aus Drehem bearbeitet. Allerdings stellte sich nach einer ausführlicheren philologischen und prosopografischen Analyse heraus, dass sie keine Urkunden der Puzriš-Dagān-Verwaltung sind. BPOA 7 2918 weist eine Schreibung des 3. Monatsnamens, eine Datumsformel und ein Formular auf, die nicht typisch für das Schatzarchiv sind. Selbst wenn man prosopografisch den einzigen vollständig erhaltenen Personennamen (Ur-Ninsianna) hauptsächlich in PuzrišDagān, seltener in Nippur und Garshana, finden kann, spricht das Fehlen eines Beamten des Schatzarchivs im Jahr AS 9 eher dafür, dass diese Urkunde sehr wahrscheinlich nicht aus der Schatz-Verwaltung stammt. BPOA 7 2600 weist, ebenfalls wie der eben erläuterte Text, eine Struktur, ein Formular und eine Datumsformel auf, die nicht typisch für das Schatzarchiv sind. Das Fehlen jeglichen Personennamens, vor allem eines Beamten der Schatzverwaltung im Jahr AS 9, erschwert die Möglichkeiten einer Auswertung und spricht gegen eine Zugehörigkeit dieses Textes zum Schatzarchiv von Drehem.

1.5.2. Die Gerichtsurkunde TCL 2 5481 Diese Urkunde weist die Schreibung des iii. Monats auf, die typisch für das Schatzarchiv ist; zudem ist vor der Datierung (IS 2/iii/25) die Ortsangabe „in Puzriš-Dagān“ vermerkt, sodass eine Zugehörigkeit dieser Urkunde zum Schatzarchiv in Frage kommt. Bei den sonst aus Puzriš-Dagān bekannten Rechtsurkunden95 handelt es sich am häufigsten um Darlehensurkunden mit Rückgabeklausel, Zeugen und zum Teil mit Eid. In dem hier behandelten Text aus dem Jahr IS 2 geht es nicht um ein Darlehen, sondern um die Flucht einer Sklavin96, Geme-Bawu, die innerhalb von zwei Jahren zwei Mal das Haus verlassen und im Haus von Adaʾa bzw. Išar-padān „gelegen“ hat. Das Thema der Flucht von Sklaven ist in den Rechts- und Verkaufsurkunden97 geläufig. Es konnte auch passieren, dass der Verkäufer einen neuen Sklaven dem Käufer zur Verfügung stellen musste, wenn der erste Sklave geflohen war98. In unserem Fall schwört die Sklavin Geme-Bawu vor fünf Zeugen (Da-KU-a, 95

Vgl. z. B: TCL 2 5576; TCL 2 5481; TCL 2 5557; TCL 2 5540; TCL 2 5539; TCL 2 5573; TCL 2 5542; TCL 2 5541; TENS 367; TRU 376. 96

S. dazu Falkenstein 1956: 86.

97

S. z. B. ECTJ 50; FAOS 17 S.3; NATN 354; TCL 5 6047; ITT 3 6559.

98

S. dazu Steinkeller 1989: 68-70; S.3.

62

2. DAS SCHATZARCHIV

Mimmi, Maʾma, Imtīdam und Š u-Suen-ilī), nicht mehr zu fliehen. Die handelnden Personen sind leider nicht leicht durch Prosopografie zu bestimmen. Die Schwierigkeiten liegen einerseits am Mangel von Angaben wie Filiation usw., andererseits sind Namen wie Da-KU-a, Mimmi und Maʾma meines Wissens nur in dieser Urkunde belegt. Jedenfalls gehört diese Urkunde nicht in den inneren Kreis des Schatz- und Schuharchivs und auch prosopografisch ist kein direkter Zusammenhang zu erkennen. Es ist jedoch nicht auszuschließen, dass diese Personen und ihre Geschäfte auf irgendeine Weise der Schatzverwaltung verbunden99 sind. Dies ist aber aufgrund des Fehlens der entsprechenden Quellen nicht endgültig festzustellen. Warum ist diese Rechtsurkunde mit einem für das Schatzarchiv typischen Monat datiert? Könnte der Kalender des Schatzarchivs vielleicht auch in anderen Archiven von Puzriš-Dagān Verwendung gefunden haben?100

2. Terminologie und Funktionen Im Folgenden werden die verschiedenen Typen von Transaktionen in einem Schema dargestellt. Die Abteilungen des Schatzarchivs und des Schuharchivs werden durch Kreise mit den jeweiligen Anfangsbuchstaben repräsentiert: G = Goldschmiede, M = „Mittelsmann“, W = Waffen, T = Tische, B = Betten, S = Schuharchiv. Die Pfeile repräsentieren die zwischen den verschiedenen Einheiten durchgeführten Transaktionen, soweit sie in den Urkunden registriert sind.

99

S. auch Sallaberger, RlA 11 (2007), 127 s. v. Puzriš-Dagān.

100

S. dazu die Bemerkung von Wilcke 1988b: 324.

63

DER KÖNIG UND SEIN KREIS: DAS STAATLICHE SCHATZARCHIV DER III. DYNASTIE VON UR

Abb. 5. G = Goldschmiede; M = Mittelsmann; W = Waffenabteilung; B = Bettenabteilung; T = Tischabteilung; S = Schuharchiv

2.1. Der Empfangsvermerk „šu ba-ti“ und die internen Transaktionen

64

2. DAS SCHATZARCHIV

Dieses Schema stellt all diejenigen Transaktionen dar, die den Terminus šu ba-ti aufweisen (s. dazu Kap. 5). Im Folgenden wird ausführlich nur auf die Transaktionen eingegangen, die aufgrund von fehlenden Informationen nicht mit Sicherheit einzuordnen sind und eine gezielte Untersuchung benötigen. Betrachtet man zunächst jedoch der Abbildung, dann fallen zahlreiche Pfeile zwischen den verschiedenen Kreisen auf. Diese Kreise repräsentieren die verschiedenen Abteilungen der Schatz- und Schuhverwaltung. Jeder Pfeil steht für eine oder sogar mehrere Transaktionen, die in den Urkunden belegt sind. Diese zahlreichen Transaktionen fanden erstens und hauptsächlich zwischen den Abteilungen des Schatz- oder Schuharchivs und dem Vieharchiv statt, das sich ebenfalls in Puzri š-Dagān befand. Da die Ware nicht nach außen gelangte bzw. von außen stammte, sondern innerhalb der Administration von einem Beamten an einen anderen weitergegeben wurde, werden diese hier „interne“ Transaktionen oder „Übernahmen“101 genannt. Ein Güterverkehr dieser Art bestand außerdem zwischen der Schatzverwaltung und den Werkstätten, die für die Krone arbeiteten (s. dazu Kap. 5). Dieser Güterverkehr erklärt sich entweder durch die Handwerker selbst oder durch die Beschreibung der Güter. Unerwartet sind die Übernahmen, die das Militärwesen betreffen. Diese werden im Kap. 6 § 1.1 diskutiert. Unter allen der in dem Schema durch Pfeile dargestellten Transaktionen sind auch jene abgebildet, die einzelne Personen ohne Angaben zu ihrem Status oder ihrem Beruf verzeichnen. Diese Personen und ihre Transaktionen können demnach nur mit Hilfe der Prosopografie zugeordnet werden. - Aiaĝu (AUCT 1 649; AnSt 33 p. 74; MVN 13 261; PDT 1 635; PDT 2 1018; SAT 2 417; SAT 2 39; TCL 2 5589; U.30117) - Namḫani - Lēʾišin - Aḫūni (MVN 11 188: ŠS 2/ii; PDT 1 212: S 46/viii) a. Aiaĝu ist im Schatzarchiv schon in der Formationsphase ab S 31 bis ŠS 1 mit dem Empfang bzw. der Übergabe von Rohmaterial oder fertig hergestellte Gegenständen belegt. Da er einmal Rohmaterial „um Dolche zu plattieren“ (SAT 2 417) oder Gold und Lapislazuli um Statuen zu dekorieren (U.30117) empfängt, ist er vermutlich ein Handwerker. Die Prosopografie hilft zunächst wenig, weil wir den Namen Aiaĝu relativ oft in Ur-III-Urkunden aus Umma, PD, Nippur, Ur und Girsu finden. Die zahlreichen und unterschiedlichen Belege für diesen Personennamen erlauben keine eindeutige Identifizierung. Allerdings dürfte Aiaĝu vermutlich mit einem Handwerker, vielleicht einem Goldschmied, zu identifizieren sein. Dieser war in Umma und Puzriš-Dagān tätig und in Umma für niĝ 2 -dab 5 ĝe š-kiĝ 2 -ti 102 „Sache, die für die Handwerker übernommen wird“, d. h. für die „Zuteilungen an die Handwerker“ (von

101

Zum Unterschied zwischen den Vermerken i 3 - d a b 5 „er hat (es) (in verantwortliche Verwaltung) übernommen“, š u t i „empfangen“ und k i š e b 3 PN, ‚Siegel(urkunde) von PN‘) s.o. § 1.3 Punkt 5. 102

Vgl. für die Zuteilungen der Handwerker: YNER 8 n. 11; SNATBM 310; UCP 9-2-2, 69; AAICAB 1/1 Ashm. 1924-0667; SAT 2 646. Für Aiaĝu als Handwerker: MVN 10 230; MVN 13 759; hier u g u l a : OrSP 18 pl. 7, 24; hier in Verbindung mit ĝ e š - k i ĝ 2 - t i g u - l a von Enki vermutlich in Ur: ASJ 9 p. 268 n. 74.

65

DER KÖNIG UND SEIN KREIS: DAS STAATLICHE SCHATZARCHIV DER III. DYNASTIE VON UR

Arbeitsmaterial)103, verantwortlich. Zusätzlich tritt er in einer Urkunde als ugula „Aufseher“ zusammen mit Ĝirine-isa und ULU-lal auf104, zwei aus anderen Urkunden des Schatzarchivs und aus Umma bekannten Personen, die teilweise auch direkt mit Aiaĝu handelten Personen105. b. Namḫani war vermutlich der Sohn von Aiaĝ u (MVN 18 219; SAT 3 1747) und ebenfalls Handwerker. Ob er derselbe Namḫani ist, der als Aufseher in den Wägeurkunden aus Umma vorkommt106, kann nicht bestimmt werden (zu Aiaĝu, Namḫani und ihren Aufgaben im handwerklichen Bereich s. Kap. 5 § 2.3). c. Lēʾišin ist im Schatzarchiv und Vieharchiv als Bevollmächtigter (maškim) und einmal im Schatzarchiv als Überbringer (ĝiri 3 ) während der Regierungszeit Amar-Suena belegt. Eine Urkunde aus dem Vieharchiv in Puzriš-Dagān (ASJ 3, 75: AS 4/ix/20) verrät, dass er ein ra 2 gaba „Wagenfahrer“ und dadurch dem Kreis der königlichen Frauen verbunden war. Darüber hinaus bietet die Prosopografie keine weitere Hilfe, sodass man die Übernahmen von Betten durch Lēʾišin im Jahr AS 7 (PDT 1 337; PDT 2 1249) nicht näher erklären kann. Vielleicht geht es hier jedoch um Betten, die für die königlichen Frauen bestimmt waren. S. dazu auch unter § 2.3. d. Zwei Urkunden belegen einen gewissen Aḫūni als Lieferanten von unterschiedlichen Gütern, allerdings bleiben der Grund der Übernahme oder die Identität des Lieferanten offen. Schon aus der Art der gelieferten Güter und ihrem Bestimmungsort folgt, dass es sich hier um zwei verschiedene Personen mit gleichem Personennamen handeln müsste. PDT 1 212 ist S 46107 datiert und registriert die Lieferung von Rohmaterial von Aḫūni an das Schuharchiv via Š u-Eštar, „Aufseher der Sechzig“. Zu dieser Zeit war aber Aḫūni, der zunächst Beamter der Betten- und später der Tischabteilung war, noch nicht im Amt. Des Weiteren wurden Felle übernommen, die ursprünglich den Soldaten zugeteilt und dann aus einem unbekannten Grund für die Schuhverwaltung bestimmt wurden. Es liegt deshalb nahe, dass es sich hier um ein Mitglied des Militärs handelt, z. B. Aḫūni aga 3 -us 2 „Soldat“ (RTC 339) oder Aḫūni lu 2 - ĝ e š tukul, „Mann der Waffe“ (RTC 396; RTC 373)108. Unserer Aḫūni könnte aber auch im Schuharchiv tätig gewesen sein109. MVN 11 188 ist auf das Jahr ŠS 2 datiert und ist durch einen Pfeil zwischen der Bettenund der Tischabteilung im Schema dargestellt. Āmur-ilam, der Beamter der Bettenabteilung übernimmt von einem Aḫūni Betten. Bei diesem Vorgang ist sogar ein Überbringer, Id-Niddu, anwesend. Es könnte sich um Aḫūni, den ehemaligen Beamten der Bettenabteilung, Vorgänger von Āmur-ilam und dann Beamter der Tischabteilung AS 8 bis ŠS 4, handeln. Warum Aḫūni 103

Zu n i ĝ 2 - d a b 5 s. Sallaberger 1993a: 49 Fn. 205.

104

OrSP 18 pl. 7, 24.

105

Vgl. PDT 1 635; SAT 2 39: Aiaĝu und Ĝirine-isa; ULU-lal ist auch ein Handwerker, genauer ein Wiegender: AUCT 1 953; AUCT 1 007; AUCT 1 503; SAT 2 527; TIM 6 39. 106

Zu den Urkunden s. Neumann 1993a: 123.

107

PDT 1 212 Rs. 8: m u k i - m a š k i u 3 ḫ u - u r 5 - t i k i b a - ḫ u l u .

108

Zur l u 2 - ĝ e š t u k u l s. Sommerfeld und Markina et al. 2005: 189-190 und Bauer 2004b.

109

S. Maeda 1989: 85.

66

2. DAS SCHATZARCHIV

aber in diesem Fall Betten an seinen Nachfolger übergeben musste, wird nicht in der Urkunde erwähnt. Andernfalls handelt es sich auch hier um Aḫūni, den Militärangehörigen, der aus in der Urkunde nicht angegebenen Gründen die Betten in die Bettenabteilung lieferte. In einigen Fällen bieten die Urkunden keine Angaben zu handelnden Personen, wie im Schema bei den Handwerkern und beim Militär zu sehen ist, sodass man die Transaktionen nur aufgrund der behandelten Objekte oder der zusätzlichen Angaben einordnen kann. Eine Transaktion (BPOA 2 2681) fällt in diesem Schema auf. Ein gewisser Dadda aus Ḫuḫnuri übernimmt eine zamirītum-Waffe. Diese Urkunde bietet als Grund für die Übernahme „als er zum Stadtfürst von Umma gegangen ist, um sich ein Gerstedarlehen (herausgehen =) ausbezahlen zu lassen“. Urdu-Nanna war Bevollmächtigter. Solche Angaben sind typisch für die Ausgabeurkunden und insbesondere für die Übersendung von Geschenken. Es scheint, dass der Schreiber nicht nur den Schlussvermerk mit demjenigen der Übernahmen verwechselte, sondern auch die Angabe des abbuchenden Leiters vergessen hatte. Stattdessen hat er einen gewissen Aḫūni, Aufseher, vermerkt. Eine Erklärung für die Abweichung ist nicht möglich, wobei es sich bei Aḫūni wieder um den Militärangehörigen handeln dürfte. Transaktionen ohne Angabe von ein- bzw. ausliefernder Person sind auch bei den Handwerkern zu finden. Dass diese Transaktionen dem Bereich der Handwerker zugeordnet werden können, ergibt sich aus der spezifischen Beschreibung der Objekte bzw. den Angaben über durchzuführende Arbeiten110.

110

UET 3 321; SM 1911.10.354 (= 7976); AUCT 1 953; SAT 2 527; AUCT 1 524; RA 8 p. 197 n. 22; OrSP 47-49 133; PDT 2 1018; TrDr 82; DCEPHE 240; YBC 14426.

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DER KÖNIG UND SEIN KREIS: DAS STAATLICHE SCHATZARCHIV DER III. DYNASTIE VON UR

Abb. 6. G = Goldschmiede; M = Mittelsmann; W = Waffenabteilung; B = Bettenabteilung; T = Tischabteilung; S = Schuharchiv

2.2. Die Transaktionen mit Terminus mu-ku x und ba-zi 2.2.1. Die Einlieferungen

68

2. DAS SCHATZARCHIV

Dieses Schema repräsentiert die Transaktionen des Schatz- und Schuharchivs, die den Terminus mu-ku x vermerken (s. dazu ausführlicher Kap. 6). Aus einer oder mehreren in den Urkunden registrierten Einlieferungen ergeben sich die zahlreichen und aus verschiedenen Richtungen eingehenden Pfeile, während die Kreise die verschiedenen Abteilungen der Schatz- und Schuhverwaltung darstellen. Die Einlieferungen fanden demnach zwischen der Schatz- und Schuhverwaltung in Puzri š-Dagān und vielen verschiedenen Institutionen des Staates statt. Diese sind im Schema durch verschiedene Formen gekennzeichnet: - das Militärwesen - der Palast - die Tempelverwaltung - Mitglieder der höchsten Gesellschaftsschicht und Amtsträger - Stadtfürsten - Händler - Fremde - das Handwerk Eine besondere Stelle nimmt hier das Handwerk ein, weil seine Interaktion mit der PuzrišDagān-Verwaltung nicht nur in Übernahmeurkunden, sondern auch in Einlieferungs- und Ausgabeurkunden dokumentiert ist (s. dazu Kap. 5). Wie aus dem Schema und der obigen Auflistung zu entnehmen, gelangt die eingelieferte Ware zur Schatzverwaltung aus vielen verschiedenen Quellen. Diese stammen nicht direkt aus der Puzriš-Dagān internen Verwaltung oder sind nicht der königlichen Verwaltung direkt unterstellt. Daher werden diese Transaktionen auch „Einlieferungen von außen“ genannt. Die Beschriftung der Pfeile vermerkt im Schema den Zweck der Transaktionen, sofern dieser in den Urkunden angegeben oder anhand der Beschreibung der behandelten Objekte zu rekonstruieren ist. Die Ware wurde demnach in die Puzriš-Dagān-Verwaltung aus folgenden Hauptgründen geliefert: - handwerkliche Aktivitäten wie Produktion, Wiederverwertung von alten Geräten, Verarbeitung von Rohmaterial oder als Kaltarbeitsabfall - in Form von Steuer, Abgaben oder Erstattungen - aus dem Kauf bzw. Verkauf von Ware - als Geschenk Die Einlieferungen (mu-ku x ) aus dem Viehhof sind hier unerwartet, weil das Vieharchiv als interne Verwaltung in Puzriš-Dagān zählt. Es handelt sich dabei um zwei Urkunden, die die Erstattung von offenen Beträgen der Hirten beinhalten (SAT 2 302; PDT 2 1040) und mit der Angabe des Terminus mu-ku x eine Ausnahme bilden, auf die im Kap. 5 § 5.3 ausführlicher eingegangen wird.

69

Abb. 7. G = Goldschmiede; M = Mittelsmann; W = Waffenabteilung; B = Bettenabteilung; T = Tischabteilung; S = Schuharchiv

DER KÖNIG UND SEIN KREIS: DAS STAATLICHE SCHATZARCHIV DER III. DYNASTIE VON UR

2.2.2. Die Ausgaben

70

2. DAS SCHATZARCHIV

Dieses Schema stellt die Transaktionen dar, die den Terminus ba-zi vermerken (s. dazu ausführlicher Kap. 7 und 8). Von den Abteilungen des Schatz- oder Schuharchivs wurden Güter an verschiedene Empfängergruppen verteilt, die im Schema durch verschiedene Formen repräsentiert sind. Unter den Empfängern zeigen sich sowohl Personen als auch Götter und Kultstätten. Jeder Pfeil stellt auch bei dieser Abbildung mindestens eine oder mehrere Transaktionen dar. Die Ausgaben an Götter und Kultstätten bezeugen die Pflege und Aufrechterhaltung des Kultes durch den König als Vertreter seines Landes zu den Göttern (s. dazu Kap. 7). Außerdem erhalten Personen Güter aus der Schatzverwaltung (s. die Beschriftung der Pfeile): - als Geschenk - für Verwaltungszwecke - für handwerkliche Aktivitäten - für Kauf bzw. Verkauf von Waren - für die Durchführung von kultischen Handlungen Diese Transaktionen werden auch als „Ausgaben nach außen“ bezeichnet, denn die Ware kommt dadurch vom Schatz- und Schuharchiv bei den endgültigen Empfängern außerhalb der Puzriš-Dagān-Verwaltung an. Als Empfänger der Abbuchungen können verschiedene Personengruppen vorkommen (s. dazu Kap. 5, 6, 7, 8): - Mitglieder der königlichen Familie - das Militärwesen - Amtsträger - Handwerker - Händler - Priester - Boten und Fremde - Stadtfürsten - Sänger und Ringer Schließlich kommt der Palast als Empfänger von Ware neben den Personengruppen hinzu (s. Kap. 6 § 1.3).

2.3. Zum Bevollmächtigten (maškim) Wie schon Sallaberger (1999: 249) bemerkte, handelt ein maškim, wenn nötig, nur in den Ausgabeurkunden. Seine Funktion lässt sich am besten in den Weihungen beobachten und erklären: Wenn der König selbst111 weiht, dann erscheint kein maškim; wenn aber eine

111

SAT 3 1277 bildet hier eine Ausnahme, denn laut dieser Urkunde weiht Kubātum, die l u k u r von Šu-Suen, an Gula und Ninniĝar, ohne dass ein m a š k i m angegeben ist.

71

DER KÖNIG UND SEIN KREIS: DAS STAATLICHE SCHATZARCHIV DER III. DYNASTIE VON UR

andere Person weiht wie z. B. Simat-Ištarān, die Königstochter (DCEPHE 217), dann wird ein maškim aufgeführt. Deutlich zeigt sich dies auch bei der Betrachtung eines weiteren Anlasses. Wichtige Persönlichkeiten organisierten Gastmähler, an denen auch der König teilnahm und dabei Geschenke an die Teilnehmer verteilte. Die Urkunden vermerken in diesen Fällen keinen maškim, weil der König – den Urkunden „Mein Herr“ – selbst dabei war und die Abbuchungen verordnete112. Die staatlichen Institutionen, darunter auch die Puzriš-Dagān-Verwaltung, unterlagen der Kontrolle des Königs als Spitze des Staates. Er selbst verordnete Abbuchungen und ließ sie durchführen, wie z. B. die Verteilung von kostbaren Geschenken. Zugleich war er der endgültige Adressat der eingelieferten Ware, wenn es sich z. B. um diplomatische Geschenke von ausländischen Stadtfürsten handelte. Wenn ein maškim aufgeführt ist, dann wurde eine bestimmte Ausgabe nicht direkt vom König verordnet und benötigte die Genehmigung eines Bevollmächtigten; wenn nicht, war die Ausgabe vom König selbst verordnet und die Stelle des Bevollmächtigten wurde leer gelassen. Vergleichbar liegt der Fall bei den im Vieharchiv registrierten Opfern: Ein maškim wird nicht angegeben, wenn die Opfer luga1 ku 4 -ra „(bei) Anwesenheit des Königs“ erbracht werden113. Sallaberger (1999: 249) erläutert diese Funktion folgendermaßen: „Als Bevollmächtigter wird also derjenige namentlich genannte Beamte bezeichnet, der als ‚Bevollmächtigter‘ kraft seines Amtes befugt ist, die Abbuchungen aus der Schatzverwaltung durchführen zu lassen“. Nur Träger der höchsten Ämter fungierten in der Regel als Bevollmächtigte. Folgende Übersicht zeigt, welche Berufs- oder Statusgruppen in dieser Funktion belegt sind114: Status o. Beruf

Personen

Text

sugal7 maḫ „Großwesir“

Urdu-Nanna

AUCT 1 661; AUCT 1 948*115; AUCT 2 133; AUCT 2 388; BPOA 2 2681*; JCS 54 p. 7-9 n. 52, Kol.v 1-6; OrSP 47-49 38; OrSP 47-49 39; PDT 1 456; RA 8 p. 192 n. 14; SumAKK LXV:57; TCL 2 5549; TCL 2 5565; TrDr 83; TrDr 84*; UTI 6 3800 Kol.ii 8'-23'; PDT 1 583

sugal7 „Adjutant“

Ilum-dān

BIN 3 482*

Lugal-KA-gena

AUCT 1 276

Lugal-magure

TrDr 83

112

AUCT 1 793 und SM 1911.10.225 (= 7847) stellen diesbezüglich eine Ausnahme dar. Ihre Struktur weist jedoch einige Abweichungen von der Grundstruktur der Ausgabeurkunden auf, die dies erklären könnten. S. dazu die Diskussion jeweils unter AUCT 1 793 und SM 1911.10.225 (= 7847) im Kap. 10. 113

S. Sallaberger 1993a: 29-30 und 1999: 263.

114

In Kursiv und unterstrichen sind die Belege der Bevollmächtigten im Schuharchiv gekennzeichnet.

115

Dieser AS 7 datierte Text vermerkt, wenn richtig ergänzt, [Urdu]-Nanna als s u g a l 7 „Adjutant“, jedoch war er zu dieser Zeit schon s u g a l 7 m a ḫ „Großwesir“. Es muss sich hier um einen Schreibfehler handeln: der Schreiber hat das m a ḫ weggelassen oder vergessen.

72

2. DAS SCHATZARCHIV

Status o. Beruf

Personen

Text

Nannakam

OrSP 47-49 38

Ninlil-amaĝu

JCS 10 p. 30 n. 9

Nūr-Iškur

AUCT 2 367

116

Šu-Sulgi

JCS 10 p. 30 n. 9 (?)*

Ur-saga

AUCT 1 276

Ur-Šu-Suen

CT 32 25

Urdu-Nanna

TIM 6 36; TrDr 85;

?

ra2-gaba „Wagenfahrer“

Beamte vom Schuh- oder Vieharchiv

[Urdu ]-Nanna

YBC 15528*

Āmur-ilam

SAT 3 1754*

Bēlī-kīn

UTI 6 3800 Kol. iii 18'-22'

Nūr-Šamaš

JCS 54 p. 7-9 n. 52 Kol. iv 1-4

Riba-gada

PDT 1 543*; Rochester 236*; JCS 54 p. 7-9 n. 52 Kol. iv 5-12*; JCS 54 p. 7-9 n. 52 Rs. Kol. iv 8'-13'*; PDT 1 583*

Rīṣ-ilum117

JCS 10 p. 30 n. 11*; MVN 11 183;

Ēr-bēlī

MVN 11 183*

(U)la-īniš

JCS 10 p. 30 n. 10*

Lēʾišin

MVN 20 31*

Rigmuš

DPOAE 1 27*; Nisaba 8 386*; PDT 1 593 (?)*

Tūram-Dagān

PDT 1 583*

Šu-Suen-narām-Enlil

JCS 10 p. 30 n. 9*

Suen-abūšu, *Wagenfahrer von Sulgi-simtum*

Nisaba 8 386

Iṭīb-šināt, *„Wagenfahrer“ der Sulgi-simtum*

PDT 1 434; Nisaba 8 386

Da(ḫ)iš-atal

MLC 2045*

Ea-ilī

Boson, Tavolette 363*

Itutua

OIP 115 137*

Narām-ilī

MVN 11 186*

Nūr-ilī

PDT 1 216*

Šu-Eštar

118

Ūta-mīšaram

RA 49 p. 93 n. 36*; Nisaba 8 386 (schon der Beamte vom Schuharchiv?)*; PDT 1 434 (schon der Beamte vom Schuharchiv?)* Toronto 1 177*; MVN 3 326*

116

Er könnte auch der Hauptmann (n u - b a n d a 3 ) sein, s. PDT 1 566 (ŠS 3); RA 49 p. 86 n. 2 (ŠS 2).

117

Dazu s. Weiershäuser 2008: 113, Owen 1997 und Owen 1998.

118

Er könnte auch der General (š a g a n a ) von Kutha sein (Nebraska 1: AS 5/ix aus Umma).

73

DER KÖNIG UND SEIN KREIS: DAS STAATLICHE SCHATZARCHIV DER III. DYNASTIE VON UR

Status o. Beruf

Personen

Text

sagi „Mundschenk“

Babanšen

OIP 121 496*

Suen-abūšu

NBC 9843

Amtsträger

Babati

SMS 2/3 p. 15 n. 12*

Ilallum, der General (šagana)

BPOA 7 2806

Ea-ilī (šagana „General“)*

MVN 13 672*

Puzur-Eštar, der Barbier (šu-i)

SAT 3 1754

Qurdī-ilum, der „Zwerg“ (baza)

DCEPHE 217

Waqar-Šu-Suen, der „Zwerg“ (ba-za)

TrDr 87; UTI 6 3800 Kol. iii 10'

zabar-dab5

OIP 121 497

Andere Berufe

Šegdelani, Hirte (sipa) in Maškan-Šabra?*

JCS 10 p. 30 n. 11; TRU 292

PN ohne Status/Beruf

Addaniramanni

NBC 10322

Inimzu-harakal

Nisaba 8 386

Dīnī-kūn

PDT 1 434

GAL.ZU-dabbulsin

PDT 1 593

Ĝirine-isa

NATN 827

Ibbi-Suen-mīšar

Fs. Haas p. 286

Kur-ĝiriniše

TRU 292; JCS 9 p. 19 Platt

Ninlil-amaĝu

PDT 1 593

Nūr-mātīšu

TIM 6 6

Suen-tillassu

Nisaba 8 386

Sulgi-kalam(a)-metebi

AUCT 1 954; TCNY 209

Šegdeli

Nisaba 8 386

Es ist schon Sallaberger (1999: 251 und 1993a: 211 Fn. 998) aufgefallen, dass eine Verbindung zwischen dem Bevollmächtigten und dem Empfänger der Ausgabe besteht. In der folgenden Übersicht soll diese Verbindung gezeigt werden119:

119

Zahlen mit einem hochgestellten nf stellen die Anzahl an Transaktionen dar, die weibliche Empfänger betreffen. Die Bevollmächtigter-Gruppen, die seltener belegt sind oder einen leeren Eintrag aufweisen, wie z. B. der Barbier oder der Mundschenk, werden unten nicht kommentiert. Ebenfalls nicht erläutert sind die BevollmächtigterGruppen, die Transaktionen für einzelne Personen freigeben und demnach keine bestimmte Beziehung zwischen Bevollmächtigter und Empfängergruppe aufzeigen. Für alle Belege des Bevollmächtigten im Schatz- und Schuharchiv s. u. § 4.1, 4.2, 4.3.

74

2. DAS SCHATZARCHIV

Bevollmächtigter

Empfänger

Anzahl der Transaktionen Schatzarchiv

sugal7 maḫ „Großwesir“

sugal7 „Adjutant“

zabar-dab5 ra2-gaba „Wagenfahrer“

Boten und Stadtfürsten

6

Kunst und Sport

5

Militärwesen

4

Priester

3

Amurriter

2

Amtsträger

1

Einzelne Personennamen

1

Verschiedene Berufe

1

Königliche Familie

3f

Militärwesen

3

Verschiedene Berufe

3

Amtsträger

2

Sänger

1

Amurriter

1

Bote

1

Stadtfürst

1 2 f

Königliche Familie

4

Palast

4

f

7 +1

2

Einzelne Personennamen

Beamter in Puzriš-Dagān

1Fam

Priester

Amtsträger

ba-za „der ‚Zwerg‘“

Schuharchiv

f

2 +1=3

Verschiedene Berufe

2

Beamte

1

Königliche Familie

4f

Gottheit

1

Stadtfürst

1f

Stadtfürst

1f

5

Militärwesen

4 f

Königliche Familie

2

Amtsträger

1

4

Baderiten

3

Amurriter

2

Einzelne Personennamen Kein Empfänger: Gerichtsprotokoll* Händler

3 1 1

75

DER KÖNIG UND SEIN KREIS: DAS STAATLICHE SCHATZARCHIV DER III. DYNASTIE VON UR

Bevollmächtigter Einzelne PN

Empfänger

Anzahl der Transaktionen

Königliche Familie

Schatzarchiv

Schuharchiv

7

4

Einzelne Personennamen Amtsträger

6 2 + 1f = 3

2

Stadtfürst

3

Militär

2

Amurriter

2

Priester

1

Im Haus

1

[...] Leerer Eintrag

1 f

Königliche Familie

10

Militärwesen

1

Priester

1

Einzelne Personennamen

1

Mundschenk

Einzelne Personennamen

4f

3

Verschiedene Berufe (Hirten, Sänger)

Militärwesen

2

2

Amtsträger

1

Stadtfürst Militärwesen

1 2f + 1 = 3

Königliche Familie Händler

1

Beschwörer

1

Barbier

Sänger

1

Königliche Familie

Verschiedene Berufe

1

[...]

Gottheit

1

Verschiedene Berufe

2

1. Dem Großwesir als „oberstem Boten“ unterstanden die Gesandten120, die Boten sowie die Leitung der Außenpolitik. Sallaberger (1999: 188-189) schreibt: „Sicherlich ist sein Amt das wichtigste in der Außenpolitik des Ur-III-Staates [...]. Die bevorzugte Zielrichtung der Außenpolitik nach Osten bestimmt auch den Einsatzbereich des Großwesirs.“ Gemäß seiner Tätigkeit in der Außenpolitik ist der Großwesir auch mit dem Militärwesen sehr eng verbunden. All dies spiegelt sich in den Ausgabeurkunden der Puzriš-Dagān-Verwaltung wider, in denen der Großwesir hauptsächlich die Ausgaben an Boten, an ausländische Stadtfürsten und an das Militär bevollmächtigte. Interessant erscheint die Funktion des Großwesirs auch bezüglich der Sänger und Ringer, für deren Abbuchungen er ebenfalls als Bevollmächtigter fungiert. Dass königliche Sänger in der Ur-III-Zeit eine wichtige Rolle in der Verbreitung königlicher Ideologie spielten und 120

Scharaschenidze 1976.

76

2. DAS SCHATZARCHIV

dadurch vermutlich einen hohen politischen Einfluss hatten, wurde kürzlich durch Pruzsinszky (2007 und 2010) ausführlich erläutert. Deshalb überrascht es nicht, dass sich der Großwesir selbst um ihre Geschenke gekümmert hat, s. dazu Kap. 8 § 2.8. Was die Ringer betrifft, bleiben die Quellen weitgehend stumm. Wir wissen nur, dass Wettbewerbe fester Bestandteil der großen Jahresfeste waren, wie z. B. der beiden Akiti-Feste mit ihrem Charakter von fröhlichen „Volksfesten“121, und dass sie im großen Hof (kisalmaḫ) innerhalb des Tempelbezirkes stattfanden; sie konnten aber auch mit Ritualen und Festen spezifischer Gottheiten verbunden sein122. Die Ringer erhielten königliche Geschenke vermutlich als Siegespreise bzw. Belohnungen für ihre sportlichen Leistungen. Sie dürften zusammen mit den Musikern ein hohes gesellschaftliches Ansehen genossen haben123, weshalb der Großwesir selbst die Abbuchungen für diese Personengruppen bevollmächtigte. 2. Der sugal 7 kümmerte sich insgesamt um die Ausgaben für viele verschiedene Personengruppen, darunter insbesondere die der königlichen Frauen und des Militärwesens. Die Aufgabe eines sugal 7 ist in der Literatur mit der eines Boten124, eines Gesandten125 oder eines Wesirs126 verglichen worden. Aufgrund der Vielfältigkeit seiner Aufgaben übersetzt Sallaberger (2004: 52) „Adjutant“, was dem hier präsentierten Ergebnis entspricht. 3. So wie der Adjutant und der Großwesir für die Ausgaben für das direkt der Krone unterstellte Personal zuständig waren, so bevollmächtigte ein zabar-dab 5 als Verantwortlicher für den Kult die Ausgaben an Priester127. Der zabar-dab 5 verkörperte das höchste kultische Amt im Staat und als oberster Mundschenk stand er im Rang über dem sagi (Mundschenk). Der Aufgabenbereich des zabar-dab 5 ist anhand der Hinweise aus den Verwaltungsurkunden kaum zu bestimmen. Diese geben eher Aufschluss über seine Position als über seine Aufgaben128. Parallel zu den Ausgaben an Priester des Schatzarchivs fungiert der zabar-dab 5 in den Ausgabeurkunden des Vieharchivs als Bevollmächtigter für die Abbuchung von Vieh für Opfer an Götter. Bis AS 2 war er gleichzeitig – zu diesem Zeitpunkt war Nanna-zišaĝal im Amt –auch Stadtfürst von Urusaĝrig. Er übernahm die Tiere für die bala-Abgabe und war für die Tiere aus der Hirtenabgabe der Stadt verantwortlich. In das Jahr AS 3 ist die Trennung der zwei Ämter, zabar-dab 5 und Stadtfürst von Urusaĝrig, zu verzeichnen. Vielleicht ist die nunmehr sporadische Erwähnung des zabar-dab 5 -Amtes in den Verwaltungsurkunden auf eine Reform der Kultämter zurückzuführen.

121

Sallaberger 1993a: 160.

122

Rollinger 1994: 29.

123

Pruzsinszky 2007: 337 + Fn. 27.

124

Wilcke, RlA 4 (1972-1975), 37 s. v. Hacke. B. Philologisch; Renger, RlA 4 (1972-1975), 438 s. v. Hofstaat; Owen 1997: 381, 1998 und 2009: 143. 125

Sallaberger 1999: 17.

126

van Soldt, RlA 10 (2003-2005), 127 s. v. Ordal. A. Mesopotamien.

127

S. dazu Kap. 8 § 2.7.

128

Sallaberger 1999: 186-187 und Lafont 1983.

77

DER KÖNIG UND SEIN KREIS: DAS STAATLICHE SCHATZARCHIV DER III. DYNASTIE VON UR

4. Bei den Abbuchungen für die königlichen Frauen erscheint als Bevollmächtigter meist ein ra 2 -gaba, der „Wagenfahrer“. Der ra 2 -gaba wurde in der Regel als „Berittener“, „Bote“129 verstanden, jedoch übersetzt ihn Sallaberger (2004: 52 Fn. 14) als „Wagenfahrer“, „was insbesondere in dessen Tätigkeitsbereich im Umkreis der königlichen Damen sinnvoll erscheint“. Die Karriere von Rīṣ-ilum, eines ra 2 -gaba „Wagenfahrers“, hat Owen (1997: 381; 384-387; 396 und 1998) rekonstruiert und gezeigt, dass er auch eine enge Beziehung zum königlichem Hof hatte. Er war außerdem ra 2 -gaba nin „Wagenfahrer der Königin“ (MVN 11 183: AS 8) und fungierte als maškim „Bevollmächtigter“ in vielen Transaktionen, die eben königlichen Frauen betrafen. Wie Rīṣ-ilum dürfte auch Lēʾišin als ra 2 -gaba „Wagenfahrer“ (ASJ 3 75) eine besondere Stellung innerhalb des königlichen Hofes genossen haben. Während der Regierungszeit Amar-Suenas war er nämlich als maškim „Bevollmächtigter“ sowohl in der Vieh- als auch in der Schatzverwaltung bei Ausgaben für den Palast, die königlichen Frauen und den Großwesir tätig (MVN 20 31; AUCT 2 152; AUCT 2 46; PDT 1 548; AUCT 1 255). Zudem fungierte er als ĝiri 3 „Überbringer“ in einer Lieferung vom Palast (e 2 -gal-ta e 3 -a) für die Schatzverwaltung (SAT 2 1157: AS 9/iii) und zwischen dem 4. und xi. Monat des Jahres AS 7 empfing er insgesamt acht Betten von Aḫūni, dem Leiter der Bettenabteilung (PDT 1 337; PDT 2 1249). Diese Ausgaben sind nicht als Geschenke auszuwerten, sondern sind eher administrativen Charakters. So stellt sich die Frage, für wen diese kostbaren Möbelstücke gedacht waren, wobei die Vermutung nahe liegt, dass sie für die königlichen Frauen bestimmt gewesen sind130. Dass der ra 2 -gaba eine besondere Verbindung zu den königlichen Frauen gehabt haben musste, geht zudem aus einer Ausgabeurkunde des Viehhofes hervor (ARRIM 2, 3: Š S 6/iv)131, die Āmur-ilam, den Wagenfahrer, betrifft. Dort sind nämlich zwei Schafe für das ki-a-naĝ von Takūn-mātum, lukur des Königs, im Haus von Āmur-ilam, dem „Wagenfahrer“, registriert (ša 3 e 2 a-mur- DIĜIR ra 2 -gaba), wobei Āmur-ilam selbst als maškim „Bevollmächtigter“ fungierte. 5. Daneben fungiert häufig ein „Zwerg“ (ba-za) als Bevollmächtigter bei den Ausgaben für die königlichen Frauen. Über diese Figur und ihre Rolle am königlichen Hof ist bisher nicht viel bekannt. Drei sumerische Sprichwörter und ein sumerischer literarischer Text erwähnen einen „Zwerg“132, jedoch ohne Angabe eines bestimmten Kontextes. Zudem wird ein „breitbeiniger“ Zwerg mehrmals in Rollsiegeln des 19. Jahrhunderts v. Chr. dargestellt und Collon (1987: 151) vermutet: “(they) are probably itinerant dancers and musicians”. In den Texten aus Ebla findet sich ein ba-za „Lahmer, Zwerg“ unter den Künstlern, die neben den Musikern während religiöser Veranstaltungen ihre Darbietungen boten. Ziegler (2010: 129) 129

Sallaberger 1999: 21 Fn. 80; 211 Fn. 998; Renger, RlA 4 (1972-1975), 438 s. v. Hofstaat.

130

In diesen beiden Fällen kann es sich nicht um den Militärangehörigen Aḫūni, wie für MVN 11 188 möglich ist, handeln, weil sonst ein handelnder Leiter des Schatzarchivs fehlen würde. Zu Aḫūni s. Kap. 2 § 2.1 Pkt. d.

131

S. dazu Weiershäuser 2008: 231, die in diesem Fall eine Verwandtschaft zwischen Āmur-ilam und Takūnmātum für vorstellbar hält.

132

SP Coll. 1.66; SP Coll. 2.119; SP Coll. 2.120; s. dazu PSD B b a - z a A, 22; AHw. pessû, 856-857; CAD P pessû, 327-328. Vgl. auch „Der Vater und sein missratener Sohn“ Z. 172 in Sjöberg 1973a. Für b a - z a in Sprichwörtern s. Alster 1995. Zu b a - z a als „breitbeiniger Zwerg“ s. Wiggermann, RlA 8 (1993-1997), 223 s. v. Mischwesen. A. Philologisch. und Green, RlA 8 (1993-1997), 254 s. v. Mischwesen. B. Archäologie.

78

2. DAS SCHATZARCHIV

erklärt, dass viele von den Musikern, die am königlichen Hof von Mari beschäftigt waren, blind waren. Sie führt diesen großen Anteil an blinden Musikern darauf zurück, dass die Verwandten ihre blinden Kinder den Musikern als Studenten oder zur Adoption übergaben, um ihnen die bestmögliche Zukunft zu gewähren. Wenngleich der ba-za „Zwerg“ nicht blind war, dürfte die Verbindung zu den königlichen Frauen in diesem Zusammenhang nicht schwer nachzuvollziehen sein, wenn man die wichtige gesellschaftliche Rolle der Sänger und ihre Nähe zum Palast berücksichtigt133. 6. Die Beamten von der Puzriš-Dagān-Verwaltung veranlassen schließlich Abbuchungen für die unterschiedlichsten Empfängergruppen: Am häufigsten sind Stadtfürsten und das Militärwesen mit den dazugehörigen Frauen belegt, gefolgt von der königlichen Familie, Amtsträgern und den Ausgaben für die Baderiten. Amurriter, Händler und verschiedene Personen ohne Angabe von Status oder Beruf sind, wie auch Palast und Tempel nur vereinzelt belegt. Diese Vielfalt steht nun im Einklang mit der Aufgabe dieser Beamten, welche die ganze Verwaltung von Puzriš-Dagān leiteten.

2.4. Zum Überbringer (ĝiri 3 ) Wie oben bei der Beschreibung der Urkundentypen erwähnt, ist mit dem Ausdruck ĝiri 3 PN „via PN“ (wörtl. „Weg des PNs“) der Überbringer gekennzeichnet. Der Überbringer ist für die Zustellung der Ware vom Ausgabeort zum jeweiligen Empfänger verantwortlich, wenn der Ort der Ausgabe dem des Empfängers nicht entspricht. Dies bedeutet zum einen, dass der Überbringer an den Absender der Ware gebunden ist, zum anderen spielt der Überbringer auch eine Vertretungsrolle, da er den Absender der Ware gegenüber dem Empfänger repräsentiert, wie es z. B. aus dem Text TrDr 86 hervorgeht. ṢillušDagān, der Stadtfürst von Šimurrum, fungierte bei von anderen wichtigen Persönlichkeiten anlässlich des Tummal-Festes gesandten Gaben an den König selbst als Überbringer (ĝiri 3 ). Indem Ṣilluš-Dagān die Gaben der anderen Absender während des Festes zustellte, nahm er die Rolle als Vertreter dieser Herrschaften vor dem Herrscher ein und genoss dadurch großes Ansehen. Unter diesem Aspekt kann man die Funktion des Überbringers nicht für alle Texte gemeinsam bestimmen, sondern muss sie gesondert in den verschiedenen Urkundentypen betrachten. Hierbei können unter Zuhilfenahme der Prosopografie eventuelle Verbindungen zwischen Überbringer, Absender der Ware und Ziel der Transaktion ermittelt werden.

2.4.1. Der Überbringer in den Einlieferungen Es lassen sich bei einigen der Einlieferungen folgende Verbindungen des Überbringers erkennen: - Der Überbringer ist direkt mit dem Lieferanten verbunden. - Seine Funktion ist mit beiden, dem Ziel der Einlieferung und dem Lieferanten, verbunden.

133

Pruzsinszky 2010: 98.

79

DER KÖNIG UND SEIN KREIS: DAS STAATLICHE SCHATZARCHIV DER III. DYNASTIE VON UR

Folgende Übersicht veranschaulichen: Typ

soll

diese

Möglichkeiten

anhand

ausgewählter

Beispiele

Überbringer

Lieferant

Ziel der Einlieferung

Text

a

Ubārum, sein Mann (von Zarriq*)

Zarriq, Stadtfürst von Susa

Einlieferung als Geschenk*

RT 37 p. 134

a

Šu-Enlil, Soldat (aga3-us2), Untergebener von Ea-ilī

Ḫašip-atal, General (šagana)

Einlieferung als Geschenk?*

TCL 2 5488

a

Lu-kala, Mundschenk (sagi)

Ereš-diĝir-Priesterin (erešdiĝir) von Lugal-Marada

la2-NI su-ga ugula kinkin „erstatteter Rest des Mahlaufsehers“

TCL 2 5560

a

Āmur-ilam („Wagenfahrer“ ra2-gaba)*

Palast (e2-gal-ta e3-a)

Kauf von Silber* (mu ku3si22 7-ta-še3 e2-gal-ta e3-a „weil Gold im 7-fachen Wert aus dem Palast gekommen ist“)

TRU 387

a?

Igirumaḫ, General (šagana): *in Urbilum stationiert?*

Duga-KA.ZI aus Urbilum

Keine besondere Angabe

AUCT 2 384

a?

Abu-ṭāb, Mann von Abūni („General“ šagana)

Šu-Enlil, Sohn des Königs: *er ist im Militär eingebunden und im Jahr S 47 erreichte er Šimaški, s. MVN 13 672*

Einlieferung als Geschenk?*

TrDr 86

a?

Ṣilluš-Dagān (Stadtfürst von Šimurrum)*

Ḫun-ḫabur, General (šagana): *in Šimurrum stationiert?*

Einlieferung als Geschenk?*

TrDr 86

b

Niĝir-KA-gena (Handwerker)*

(Handwerker)*

Handwerk*: Einlieferung von Kaltarbeitsabfall (za3bar)

AUCT 1 424

b

Niĝir-KA-gena (Handwerker)*

(Handwerker)*

Handwerk*: Einlieferung von Kaltarbeitsabfall (za3bar)

AUCT 1 424

b?

Sulgi-matil, Wagenfahrer (ra2-gaba)

Palast (e2-gal-ta e3-a)

Handwerk*: Wiederverwertung von alten Objekten (ki-la2 OBJ), abgelöst (ba-ta-du8) von einem „Zwerg“ (baza)

AUCT 2 295

Wie zu erwarten zeigen die meisten Beispiele (a) der Einlieferungsurkunden eine Verbindung zwischen Überbringer und Lieferanten, d. h. dem Absender der Einlieferung. Entweder ist diese Verbindung direkt im Text vermerkt wie bei RT 37 p. 134 oder sie kommt durch die Prosopografie zum Vorschein. Beide, sowohl Lieferant als auch Überbringer, können beispielsweise dem Militär angehören (TCL 2 5488; TrDr 86) oder sie erfüllen ihre Aufgaben als Stadtfürst, General oder Militärangehörige in vermutlich ein und demselben Ort (TrDr 86; AUCT 2 384). Hinter den meisten dieser Einlieferungen verbergen sich

80

2. DAS SCHATZARCHIV

möglicherweise Gegengeschenke von wichtigen Persönlichkeiten an den König. Besonders in diesen Fällen spielt dann der Überbringer eine sehr wichtige und repräsentative Rolle, da er die Absender der Gaben vor der königlichen Institution vertritt. Die Wichtigkeit derser Rolle zeichnet sich dadurch aus, dass sogar ein Stadtfürst als Überbringer fungiert (TrDr 86). Der Überbringer einer Einlieferung aus dem Palast kann ein Wagenfahrer (ra 2 -gaba) sein, dessen Tätigkeit ebenfalls im Palast bei den königlichen Frauen zu vermuten ist (TRU 387). Eine Einlieferung aus dem Tempel von Lugal-marada wird schließlich von einem Mundschenk (sagi) zugestellt. Im ersten Beispiel (b) fungiert ein gewisser Niĝir-KA-gena als Überbringer bei einer Einlieferung von Kaltarbeitsabfall (AUCT 1 424) durch den Handwerkern. Ein gewisser NiĝirKA-gena ist aber als Wägender im Jahr S 46 ebenfalls in Puzriš-Dagān (UET 3 321) belegt. Wenn es sich um die gleiche Person handeln sollte, dann taucht die Verbindung des Wägenden als Überbringer mit dem Ziel der Einlieferung und seinen Lieferanten, nämlich den Handwerkern, auf. Das zweite Beispiel (b) zeigt ebenfalls, wie der Überbringer sowohl mit dem Lieferanten als auch mit dem Ziel der Einlieferung verbunden sein kann. Wieder stellt ein Wagenfahrer (ra 2 -gaba) eine Lieferung aus dem Palast zu, die diesmal aber die Wiederverwertung von alten, vom „Zwerg“ (ba-za) abgelösten Geräten betrifft. Der „Zwerg“ (ba-za) scheint wie der Wagenfahrer (ra 2 -gaba) ebenfalls im Palast bei den königlichen Frauen tätig gewesen zu sein.

2.4.2. Der Überbringer in den Übernahmeurkunden In den Empfangstransaktionen kann (selten) ein Überbringer tätig sein. Hier ist der Fall mit den Einlieferungen vergleichbar, denn in einigen Fällen gilt: - Der Überbringer ist mit dem Ziel der Übernahme und dem Lieferanten verbunden. - Der Überbringer ist mit dem Empfänger und dem Ziel der Übernahme verbunden. Folgende Übersicht soll diese Möglichkeiten anhand von ausgewählten Beispielen veranschaulichen134: Überbringer

Lieferant

Grund der Übernahme

Empfänger der Übernahme

Text

a

Lugal-itida, (Schreiber)*

Šara-kam

la2-NI su-ga unu3-e-ne „erstatteter Rest der Rinderhirten“

Lugal-kuzu („Mittelsmann“)*

SAT 2 1054

a

Lugal-itida, Schreiber

Šara-kam

la2-NI su-ga sipa unu3e-ne „erstatteter Rest der Schafs- und Rinderhirten“

Lugal-kuzu („Mittelsmann“)*

TPTS 125

b

Nūr-ilī (Schuharchiv)*

Lugal-kuzu („Mittelsmann“)*

Handwerk*: Dekorationsteile von Schuhen*

Šu-Eštar (Schuharchiv)*

OIP 121 592

Typ

134

In Kursiv und unterstrichen sind die Beispiele im Schuharchiv gekennzeichnet.

81

DER KÖNIG UND SEIN KREIS: DAS STAATLICHE SCHATZARCHIV DER III. DYNASTIE VON UR

Typ

Überbringer

Lieferant

Grund der Übernahme

Empfänger der Übernahme

Text

b

Nūr-ilī (Schuharchiv)*

Lugal-kuzu („Mittelsmann“)*

Handwerk*: Dekorationsteile von Schuhen*

Šu-Eštar (Schuharchiv)*

PDT 1 361

b

Lu-diĝira (Goldschmiede)*

Lugal-kuzu („Mittelsmann“)*

Handwerk*: Verzierungen für Statuen

Aiaĝu (Goldschmied?)*

U.30117

Bei den zwei Beispielen unter (a) waren sowohl Lugal-itida als auch Šara-kam in der Viehverwaltung tätig. Sie standen zwar unter Babati, übten aber teilweise die Aufgaben ihres Vorgesetzten aus. Babati war der Nachfolger von Narām-ilī135; beide waren für die Schaf- und Rinderhirten mit ihren Abrechnungen während aufeinander folgender Amtszeiten verantwortlich. Dadurch zeigt sich die enge Verbindung zwischen Lugal-itida, der als Überbringer fungiert, Šara-kam, dem Lieferanten der Transaktion, und deren Ziel. In Beispiel (b) ist Nūr-ilī der Vertreter des Beamten Š u-Eštar im Schuharchiv; so übernimmt der Untergebener von Šu -Eštar den Weg zwischen der Schuh- und der Schatzverwaltung bei einer Transaktion die Dekorationsteile für Schuhe betrifft. Ebenfalls fungiert ein gewisser Lu-diĝira, der vermutlich mit dem Leiter der Goldschmiedeabteilung zu identifizieren ist, als Überbringer in einer Lieferung von Materialen für die Verzierung von Statuen an Aiaĝu, vermutlich ein Goldschmied (s. dazu Kap. 2 § 2.1 und Kap. 5 § 2.3).

2.4.3. Der Überbringer in den Ausgabeurkunden Bei den Ausgaben ist der Überbringer allgemein mit dem Absender der Ware verbunden, weil der Überbringer dem Absender gegenüber den Empfänger repräsentiert. Es handelt sich hier um die königliche Institution, die von den Beamten des Schatz- und Schuharchivs als Leiter vertreten wird. Demnach können als Überbringer u. a. Persönlichkeiten fungieren, die wichtige Ämter innehaben wie z. B. Mundschenke, Barbiere, Wagenfahrer oder Militärangehörige. Folgende Übersicht soll die Berufe oder Ämter veranschaulichen, die von den als Überbringer handelnden Personen ausgeübt werden136:

135

Zu Narām-ilī in Puzriš-Dagān s. Gomi 1979; Jones und Snyder 1961: 209-211; Sigrist 1992: 259-269; Sallaberger 1993a: 28; Paoletti 2008. Nach Tsouparopoulou (2008) gehörten Narām-ilī, Lugal-itida, Šara-kam und Babati zu den höchsten Beamten des Ur-III-Staates, die wichtige Ämter inne hatten; sie standen hierarchisch über allen Beamten von Drehem und waren mit jener Verwaltung nicht direkt verbunden.

136

In Kursiv und unterstrichen sind die Belege der Überbringer im Schuharchiv gekennzeichnet.

82

2. DAS SCHATZARCHIV

Überbringer

Text

Beruf / Amt

Personen

Mundschenk (sagi)

Šubram

UTI 6 3800

Rēʾišin

AUCT 1 432

Nanna-igidu

SAT 3 1277

Suen-ālšu

OrSP 47-49 144

Atu

MVN 13 682

Puzur-Eštar

UTI 6 3800

Nūr-Šamaš

UTI 6 3800 HUCA 29 p. 82 n. 9*

Šu-Mama

CT 32 25

Lu-Nanna

JCS 10 p. 30 n. 9

Šu-Sulgi

UTI 6 3800 MLC 2045

Iḫtanassassunūt

TENS 353

Tūram-Dagān

UTI 6 3800

Āmur-ilam

UTI 6 3800

Akia

AUCT 2 367

Abī-ilī

TRU 303

Nawir-ilum

AUCT 1 241

Šu-Kabta

TCL 2 5550

Aḫanšibu

TIM 6 40*

Ḫuba

AUCT 1 296* BJRL 64 p. 111 n. 68* TIM 6 35*

Lugal-kuzu (Beamter/šabra?)

UTI 6 3800*

Puzur-Irra

OrSP 47-49 39*

Hauptmann (nu-banda3)

Būr-Mama

TIM 6 34

Soldat (aga3-us2)

Daʾa

UTI 6 3800

Bote

Zannum (lu2 kiĝ2-ge4-a lugal „Bote des Königs“)

AUCT 2 133

Adjutant (sugal7)

Aḫūni

TrDr 85

Sänger (nar)

Lu-Nanna

RA 8 p. 187 n. 5

Königliche Familie

Abī-simtī

SAT 3 1277

PN ohne Status oder Beruf

Lugal-KA-gena

TCL 2 5565

Niĝir-KA-gena

UTI 6 3800

[...]-rikum

YBC 13384

Lugal-[...]

UTI 6 3800

Barbier (šu-i)

Wagenfahrer (ra2-gaba)

Arzt (a-zu) General (šagana)

Beamter

[...]

83

DER KÖNIG UND SEIN KREIS: DAS STAATLICHE SCHATZARCHIV DER III. DYNASTIE VON UR

Erwartungsgemäß wird der Einsatz eines Überbringers am häufigsten gebraucht, wenn sich das Ziel einer Ausgabe nicht innerhalb der königlichen Institution befindet: - bei Geschenken an Personen - bei Weihungen an Götter - bei Ausgaben für den Kult - bei Ausgaben für das Militär Entscheidend für die Identifikation der Funktion des Überbringers sind die Weihungen an die Götter, denn liegt das Heiligtum der Weihung am Ort der Ausgabe, erscheint kein Überbringer. Ist der Ausgabeort jedoch ein anderer, findet sich die Wendung ĝiri 3 PN137 „Weg (des) PN“. Die Beschäftigung eines Überbringers ist wiederum nicht notwendig, wenn das Ziel einer Ausgabe innerhalb der königlichen Institutionen, jedoch nicht intern in der Schatzverwaltung liegt: - bei Ausgaben, die mit handwerklichen Aktivitäten verbunden sind, - bei Ausgaben aus Verwaltungszwecken Im Detail bieten einige Ausgabeurkunden folgende Verbindungen: - Der Überbringer ist direkt mit dem Empfänger verbunden. - Der Überbringer ist mit dem Anlass oder dem Grund der Ausgabe verbunden. - Der Überbringer ist mit beiden, dem Anlass oder Grund der Ausgabe und dem Empfänger, verbunden.

137

Sallaberger 1999: 249.

84

2. DAS SCHATZARCHIV

Folgende Übersicht soll die Verbindungen Typ (a) veranschaulichen: Empfänger Militär: General (šagana)

Überbringer Ḫuba (General)*

Militär

Aḫanšibu (General)*

TIM 6 40

Ḫuba (General)* und Apilašar (General?)*, für die Soldaten (aga3-us2-e-ne-še3)

Būr-Mama, Hauptmann (nu-banda3) von Sippar und Sukkukum, Untergebener von Lugal-kuzu

TIM 6 34

Lu-Nanna von Zimudar: es sind Generäle (šagana-me)

Daʾa, Soldat (aga3-us2), Untergebener des Generals Ses-kala

UTI 6 3800

Lalaʾa: es sind Generäle (šagana-me)

Königliche Familie

Text

UTI 6 3800

Kīnam-uššī: es sind Generäle (šagana-me)

UTI 6 3800

Atarda: es sind Generäle (šagana-me)

UTI 6 3800

Aḫanšibu (Soldat)*

Ḫuba (General)*

TIM 6 35

Aḫbabu, Amurriter, Untergebener von Abūni

Būr-Mama, Hauptmann (nu-banda3) von Sippar, und Sukkukum, Untergebener von Lugalkuzu

TIM 6 34

Tūram-Dagān

UTI 6 3800

Abī-simtī

Tūram-Dagān

UTI 6 3800

Abī-simtī

Āmur-ilam

UTI 6 3800

Abī-simtī

Šennam

UTI 6 3800

Kubātum, lukur des Königs

Nūr-Šamaš

UTI 6 3800

Mulliltum-nūrī, Geschenkte der Ninlilemanaĝ, Tochter des Königs

Akia

AUCT 2 367

Alla-šarrum, Amme von Simat-Ištarān, Tochter des Königs

Abī-ilī, Wagenfahrer von Simat-ištaran, Tochter des Königs

TRU 303

Abī-simtī

Wagenfahrer

Amurriter*

Atal-Amurru

Bote

Zannum, Bote des Königs

AUCT 2 133

Götter

Ninlil

Barbier (šu-i)

Šu-Sulgi, Barbier (šu-i)

UTI 6 3800

Nuska

Šu-Sulgi, Barbier (šu-i)

UTI 6 3800

Enimani-zi, Adjutant (sugal7) von Ninurta

Šu-Sulgi, Barbier (šu-i)

UTI 6 3800

Ninegal im Palast

Šu-Sulgi, Barbier (šu-i)

UTI 6 3800

Nawir-ilum, Arzt (a-zu)

AUCT 1 241

Nawir-ilum, Arzt (a-zu)

AUCT 1 241

Damu

Nawir-ilum, Arzt (a-zu)

AUCT 1 241

Gunura

Nawir-ilum, Arzt (a-zu)

AUCT 1 241

Ninti(n)uga Šumaḫ

Arzt (a-zu)

85

DER KÖNIG UND SEIN KREIS: DAS STAATLICHE SCHATZARCHIV DER III. DYNASTIE VON UR

Empfänger

Überbringer Ninti(n)uga

Text Šu-Kabta, Arzt (a-zu)

TCL 2 5550

Enki

Sänger (nar)

Lu-Nanna, Sänger (nar)

RA 8 p. 187 n. 5

Ninĝirsu

Mundschenk (sagi)

Rēʾišin, Mundschenk (sagi)

AUCT 1 432

Rēʾišin der Mundschenk (sagi)

AUCT 1 432

Gula und Ninniĝar

Nanna-igidu, Mundschenk (sagi)

SAT 3 1277

Gula und Ninniĝar

Nanna-igidu, Mundschenk (sagi)

SAT 3 1277

Nanna

Suen-ālšu, Mundschenk (sagi)

OrSP 47-49 144

Nanna

Suen-ālšu,Mundschenk (sagi)

OrSP 47-49 144

Meslamtaʾea, König von Kutha

Atu, Mundschenk (sagi)

MVN 13 682

Inana von Uruk

Atu, Mundschenk (sagi)

MVN 13 682

Ninlil

Atu, Mundschenk (sagi)

MVN 13 682

Abī-simtī

SAT 3 1277

Abī-simtī

SAT 3 1277

Abī-simtī

SAT 3 1277

Bawu

Königliche Familie

Damu Šumaḫ Gunura

Zusammengefasst sieht die Empfänger-Überbringer-Verbindung folgendermaßen aus: Überbringer

Empfänger

Militär

Militär

Wagenfahrer

Königliche Familie

Bote

Amurriter

Barbier

Gottheit (Weihungen)

Arzt Sänger Mundschenk Königliche Familie

Die „weltlichen“ Ausgaben für Angehörige des Militärwesens werden also von Mitgliedern des Militärs überbracht. Für die Zustellung der Geschenke an die Frauen der königlichen Familie ist immer ein Wagenfahrer zuständig. Ein Bote fungiert – wie zu erwarten war – als Überbringer eines Geschenks für einen Amurriter. Bezüglich der Weihungen können ein Barbier, ein Arzt, ein Sänger, ein Mundschenk oder die Königin selbst als Überbringer tätig sein. Leider bieten die hier genannten Texte keine Angabe bezüglich des Anlasses oder

86

2. DAS SCHATZARCHIV

des Grundes der Ausgabe, weshalb man nur eine Verbindung zwischen Empfänger und Überbringer rekonstruieren kann. Anders liegt der Fall bei Typ (b), bei denen der Anlass oder Grund der Ausgabe angegeben wird und somit auch eine Verbindung rekonstruiert werden kann: Überbringer

Empfänger

Šu-Mama, Barbier (šu-i)

Stadtfürst

Gudea, Stadtfürst (Kutha)*

Lu-Nanna, Barbier (šu-i)

Amtsträger*

Ur-Nanna, Adjutant, Bruder von Urdu-Nanna, Großwesir

Aḫūni, Adjutant (sugal7)

Königliche Familie

Taddin-kiza, Sängerin von Nin-kala, Amme von Šāt-Suen, Königstochter Tarīš-mātum, Amme von Šāt-Suen, Königstochter

Anlass / Grund

Text

Krankheit: u4 ba-nu2-a „als er darniederlag“

CT 32 25

Ordalfluss: u4 di7-lu2-ru-gu2-ta i3im-e-re-eš2-ša-a „als sie aus dem Ordalfluss (wohlbehalten) hergekommen sind“

TrDr 85

JCS 10 p. 30 n. 9

Bei Krankheit hochrangiger Persönlichkeiten wie Stadtfürsten oder anderer Amtsträger zeigte der König sein Mitgefühl und die Anerkennung der jeweiligen Person durch die Übersendung von Silberringen. Die Zustellung erfolgte in diesen Fällen durch einen „Barbier“. Dies scheint mit den Aufgaben des Barbiers (šu-i) im Einklang zu stehen, denn der Aufgabenbereich des Barbiers ist mit bestimmten Reinigungshandlungen verbunden (s. u.). Bei der Rückkehr aus dem Ordalfluss fungierte ein Adjutant (sugal 7 ) als Überbringer des Geschenkes. Noch deutlicher werden die Verbindungen zwischen Überbringer, Empfänger und Anlass der Ausgaben in folgenden Fällen (Typ (c)): Überbringer

Empfänger

Anlass

Text

Ḫuba (General)*

Königliche Familie + Militärwesen

Nir-idaĝal (General und Königssohn)*

u4 kaskal-še3 „als er zum Feldzug“ (gegangen ist)

BJRL 64 p. 111 n. 68

Ḫuba (General)*

Militärwesen

Ilallum (General in Dêr)*

u4 BAD3.ANki-še3 „als er nach Dêr“ (gegangen ist)

Šu-Sulgi, Barbier (šu-i)

-

-

Baden zum Neulicht

MLC 2045

Iḫtanassassunūt, Barbier (šu-i)

-

-

Baden am 15. Tag

TENS 353

Nūr-Šamaš („Barbier“ šu-i)*

-

-

Baden am 15. Tag und zum Neulicht

HUCA 29 p. 82 n. 9

87

DER KÖNIG UND SEIN KREIS: DAS STAATLICHE SCHATZARCHIV DER III. DYNASTIE VON UR

Bei Geschenken an Mitglieder des Militärwesens für erfolgreiche Feldzüge wurden Generäle oder Soldaten mit der Übersendung beauftragt. Ein Barbier fungierte schließlich als Überbringer bei der Zustellung von Schuhen für die Baderiten138. Dies erscheint angemessen, weil die Aufgaben eines Barbiers (šu-i) mit Tempeln und Reinigungshandlungen allgemein in Verbindung gebracht werden können. In Iri-Saĝrig wurden Barbiere (šu-i) mit regelmäßigen Rationen versorgt, weil sie bestimmte Aufgaben erfüllten. Diese Aufgaben betrafen Bad (du 1 0 -us 2 ) und Weidenholz (ĝ e š ma-nu), wobei das minderwertige Holz vermutlich der Erwärmung von Wasser diente139.

2.5. Die Archivierungs- und Siegelpraxis in Puzriš-Dagān und der Vermerk (gaba-ri) kišeb3 PN Eine Untersuchung der Siegel- und Archivierungspraxis vom Schatz- und Schuharchiv stößt aufgrund unzureichender schriftlicher Quellen und fehlender archäologischer Daten auf große Schwierigkeiten. Dennoch kann man alle verfügbaren Elemente zusammenstellen um sich ein Bild zu verschaffen, das sicherlich keinen Anspruch auf Vollständigkeit erhebt, aber trotzdem einen Versuch zur Einordnung bildet140. Für die Siegel- und Archivierungspraxis im Schatz- und Schuharchiv werden verschiedene Hinweise aus den Urkunden herangezogen, die in folgender Abfolge besprochen werden: - drei Tonbullen und eine Tonetikette mit Vermerk kišeb 3 PN - vier gesiegelte Tontafeln und eine gesiegelte Tonhülle mit ihrer Tafel - die Gütertransaktionen mit dem Vermerk gaba-ri kišeb 3 -ba oder gaba-ri kišeb 3 PN - die Bedeutung der Vermerke gaba-ri kišeb 3 PN und kišeb 3 PN im Schatz- und Schuharchiv 1. Zunächst sollen die Tonbullen behandelt werden, weil sie einen direkten und entscheidenden Hinweis auf Archivierungs- und Siegelpraktiken liefern. Eine Tonbulle ist ein Tonklumpen, der auf Verschlussschnüren befestigt ist um als Plombe an Türverschlüssen von Vorratsräumen oder bestimmten Behältern aus Schilfsrohr, Ton oder Leder angeschlossen zu werden. Die Tonbullen konnten verschiedene Formen aufweisen wie z. B. dreieckig, trapezförmig oder tafelförmig. Auf den Tonbullen wurden der Inhalt des Behälters und die Verantwortlichen für die Ware registriert. Die Tonbullen sind sehr oft mit einer Siegelabrollung versehen, die wie eine beglaubigte Unterschrift oder ein Amtsstempel den Siegelinhaber und damit den Verantwortlichen für die Ware identifizierte141. Tonbullen 138

S. Kap. 7 § 3.3.

139

S. dazu Kleinerman 2010: 12. Ich bin Alexandra Kleinerman dankbar, weil sie mir das noch unveröffentlichte Manuskript ihrer Untersuchung über die Barbiere von Iri-Saĝrig freundlicherweise zur Verfügung gestellt hat.

140

Viele Anregungen lieferte dabei die Untersuchung von Tsouparopoulou (2008) zur Siegelpraxis im Vieharchiv von Puzriš-Dagān.

141

Zu den Tonbullen aus Drehem s. Foxvog 1996: 48 nr. 5 und zuletzt Tsouparopoulou 2008: 136-140.

88

2. DAS SCHATZARCHIV

dienten somit der Beglaubigung und der sicheren Aufbewahrung des Behälters, an dem sie befestigt waren142. Eine besondere Rolle für die Untersuchung der Archivierungspraktiken einer bestimmten Organisation spielen die Tonetiketten, die den Vermerk bešeĝ dub-ba „Tontafelkorb“ aufweisen143. Diese Tonetiketten erfüllten eine ähnliche Funktion wie die Tonbullen und waren wie diese an Körben oder Lederbeuteln befestigt. Die Körbe enthielten aber nicht eine bestimmte Ware, sondern zusammengehörige Tontafeln, die zu einer bestimmten Organisation gehörten. Auf der Tonetikette wurde neben der Siegelabrollung des Verantwortlichen auch der Inhalt der aufbewahrten Tontafeln mit der Angabe der Textart, der handelnden Beamten und des Zeitraums zusammenfassend registriert. Diese Tonetiketten dienten somit der Archivierung der zusammengehörigen Urkunden einer oder mehreren Verwaltungseinheiten. Die Tonbullen und Tonetiketten aus dem Schatzarchiv können folgendermaßen zusammengefasst werden: kišeb3 PN

Schriftträger

Inhalt

Datum

Textnr.

Lugal-kuzu

Tonbulle*

zi-ga Lu-diĝira

AS 6/ii

OIP 115 465

Tonbulle*

zi-ga Lu-diĝira

AS 8/vi

BPOA 7 2705

Tonbulle

zi-ga Lu-diĝira

ŠS 8/-

AUCT 1 550

Tonetikette*

bešeĝ dub-ba zi-ga ku3-si22 didli ki Šu-Eštar-ta

(zw. AS 1 u. ŠS 4)

UTI 6 3793

AUCT 1 550 (ŠS 8/-) ist eine Tonbulle in Tontafelform, weil sie zwei Löcher aufweist, welche die Schnur umschlossen. OIP 115 465 (AS 6/ii) dürfte aufgrund des identischen Inhalts und der typischen rechteckigen Form ebenso eine Tonbulle sein, obwohl auf der Fotoaufnahme die Löcher nicht zu erkennen sind. BPOA 7 2705 (AS 8/vi; nur in Transliteration) dürfte ebenfalls eine Tonbulle sein, weil sie genau den gleichen Inhalt wie AUCT 1 550 und OIP 115 465 aufweist. Alle drei verzeichnen die zi-ga lu 2 -diĝir-ra „Abgebuchtes von Lu-diĝira“, d. h. die von Lu-diĝira, dem Beamten des Schatzarchivs, durchgeführten Ausgaben. Die drei bullae tragen auch den Vermerk kišeb 3 lugal-ku 3 -zu „Siegel(urkunde) von Lugal-kuzu“, ohne aber gesiegelt zu sein. Ebenfalls nicht gesiegelt, aber mit dem Vermerk kišeb 3 lugal-ku 3 -zu „Siegel(urkunde) von Lugal-kuzu“ versehen ist die Tonetikette UTI 6 3793, die sich auf den bešeĝ dub-ba ku 3 -si 2 2 zi-ga didli ki š u-aš 1 0 dar-ta „Tafelkorb der verschiedenen Ausgaben von Gold von Šu-Eštar“ bezieht, wobei hier Šu-Eštar der Beamte des Schuharchivs sein dürfte. Zusammenfassend lässt sich festhalten, dass die bullae und die Tonetiketten nicht gesiegelt sind, aber den Vermerk „Siegel(urkunde) von Lugal-kuzu“ tragen. Sie weisen ein rechteckiges Format auf – in einem Fall wie eine Tontafel – und mindestens eine davon (AUCT 1 550: ŠS 8/-) hat zwei Schnurlöcher. Sie sind alle auf Jahr und Monat datiert, jedoch 142

S. z. B. in Nippur Zettler 1987b und 1987a.

143

Dazu s. zusammenfassend Sallaberger 1999: 214-216 mit Literatur. Eine Zusammenfassung der Tontafeletiketten bietet Nelson 1979. Eine ausführliche Analyse der Tonbullen aus Umma bieten Laurito und Mezzasalma et al. 2006.

89

DER KÖNIG UND SEIN KREIS: DAS STAATLICHE SCHATZARCHIV DER III. DYNASTIE VON UR

gibt es auch eine Tagesangabe. Alle betreffen die Ausgaben von verschiedenen Beamten des Schatz- und Schuharchivs, jeweils Lu-diĝira und Šu -Eštar. UTI 6 3793 weist die Angabe bešeĝ dub-ba „Tontafelkorb“ auf. Was die Siegelpraxis betrifft, so können die Ergebnisse von Tsouparopoulou (2008) bezüglich des Vieharchivs an dieser Stelle behilflich sein. Tsouparopoulou (2008: 84 mit Lit.) hat bemerkt, dass Tonbullen mit Tafelform und dem Vermerk bešeĝ dub-ba „Tafelkorb“ sowohl im Vieharchiv als auch im Schatz- und Schuharchiv hauptsächlich klein, fast quadratisch mit abgerundeten Ecken und nicht gesiegelt waren, s. z. B. TRU 1 oder TRU 2. Obwohl es mit einer bestimmten Archivierungspraxis verbunden sein könnte, kann selbst Tsouparopoulou (2008: 145 + Fn. 58) das Fehlen der Siegelung auf den Tonbullen des Vieharchivs nicht zweifelsfrei erklären. Tsouparopoulou (2008: 136-140) vermutet, dass diese Tonbullen einer dreistufigen Siegelpraxis dienten, die sie (2008: 140) folgendermaßen erklärt: “First came the shelving of the contemporary tablets documenting daily transactions, then the archiving in ‘houses’ (E 2 -tum) and other such containers (probably sacs) within a more permanent one that was tagged with an unsealed tablet-label (pisan dub-ba). The sealed bullae acted as a first-hand archiving, while the unsealed bullae were used for the secondary and possibly more permanent archiving in tablet-containers.” Aufgrund der fehlenden Quellen fällt es beim Schatz- und Schuharchiv wesentlich schwerer, das Fehlen der Siegelung zu erklären. Dennoch können die ungesiegelten Tonbullen mit der Angabe „Siegel(urkunde) von Lugal-kuzu“ – obgleich mit gewisser Vorsicht144 – mit dem zweiten der eben beschriebenen Archivierungsschritten verglichen werden. Ein Unterschied besteht aber weiterhin, da nicht alle Tonbullen den Vermerk bešeĝ dub-ba „Tafelkorb“ aufweisen. Nichtsdestotrotz könnte die Angabe zi-ga PN „Abgebuchtes von PN“ selbst auf die Urkunden mit den registrierten Gütertransaktionen hinweisen, die nur nicht in einem Tafelkorb, sondern in anderen Behältern wie z. B. Ledersäcken (k u š du 1 0 -gan) aufbewahrt wurden. Was die Archivierungspraxis betrifft, fällt bei den Tonbullen auf, dass Lugal-kuzu der Verantwortliche für die Authentifikation der bullae über die Ausgabeurkunden von zwei anderen Beamten des Archivs war. Befanden sich dann diese Ausgabeurkunden bei Lugalkuzu? Hatte er die Aufgabe sie aufzubewahren (zu archivieren)? Oder ist dies lediglich ein Zeichen, dass Lugal-kuzu sie nur authentifizieren musste? Zu den Aufgabenbereichen von Lugal-kuzu innerhalb der Schatzverwaltung s. u. § 3.3.

144

S. Sallaberger 1999: 252 in Bezug auf die Begriffe m a š k i m und ĝ i r i 3 : „Die Terminologie ist zwar andernorts, insbesondere im Viehhof von Puzriš-Dagān, sehr ähnlich, doch muß sie für jede Textgruppe neu erarbeitet werden“.

90

2. DAS SCHATZARCHIV

2. Die Urkunden des Schatz- und Schuharchivs bieten folgende Siegel: Siegelinhaber

Inschrift-Grundtyp145

Textnr.

Datum

Lugal-kuzu

Diener-Siegel (2a)

SAT 2 1054

AS 7/iii

Lu-gula ugula ašgab

Diener-Siegel (2a)

SAT 3 1998

IS 3/xii

Šumina

Diener-Siegel (2a)

YBC 212

IS 3/ii/9

Duga

[Diener-Siegel] (2a)

OrAnt 14 p. 16

IS 1/iv/30

Lilu-dān ugula tu9-du8

Namensinschrift (1)

OrAnt 19 p. 100

ŠS 5/vii/1

Bei SAT 2 1054 (AS 7/iii) handelt es sich um eine Tontafel, deren Tonhülle zum Teil noch mit Text und Siegelung erhalten ist. Da sie das Siegel von Lugal-kuzu, dem Beamten der zentralen Verwaltung, trägt, wird sie unten § 3.3 präsentiert. Nach Tsouparopoulou (2008: 71;77) weist die Existenz von Tonhüllen im Vieharchiv auf die Praxis des Transports von Urkunden hin. Sie vermutet, dass die Einlieferungen (mu-kux) sehr wahrscheinlich nicht mit einer Tonhülle versehen wurden und stellt fest, dass von solchen Einlieferungsurkunden keine Duplikate vorhanden sind. Sie gehörten lediglich zur internen Verwaltung von Drehem146. Deshalb kommt Tsouparopoulou (2008: 77) zu dem Schluss, dass “there was probably no need to transfer the tablets and subsequently no need to encase them in envelopes”. Andererseits vermutet sie, dass “the i 3 -dab 5 documents (transfers) could well be encased in envelopes since there are quite a few duplicates of this kind. In addition, the fact that two parties were involved possibly indicated that there was some need to transfer the tablets”147. Tafelhüllen und Duplikate weisen aber vielmehr auf Rechtsgeschäfte hin, die mit der Siegelung dokumentiert wurden148. Was den Text SAT 2 1054 (AS 7/iii) anbelangt, kann man nur feststellen, dass es sich um eine Übernahme handelt, in der zwei Parteien betroffen waren und ein Güterfluss von einem Lieferanten zu einem Empfänger stattfand. Dies gilt aber für alle Übernahmeurkunden des Schatzarchivs, weshalb eine Tafelhülle für viele derjenigen ursprünglich zu vermuten wäre149. Dies wirft die Frage auf, ob und, wenn ja, in welcher Form es im Schatz- und Schuharchiv Duplikate gegeben hat. In der Tat ist ein Paar an Duplikaten für das Schatzarchiv belegt: MVN 3 190 (FLP 0257) und MVN 3 189 (FLP 0256), beide S 41/xii datiert. Als Duplikate sind diese beiden Urkunden nur aufgrund des Inhalts zu erkennen, weil der Vermerk gaba-ri „Abschrift“ fehlt. Die zwei Urkunden sind abgesehen von kleinen Unterschieden in 145

Nach Sallaberger 1999: 229.

146

Vgl. zur zentralen Rolle von m u - k u x -Dokumenten im Vieharchiv Sallaberger 1999: 266-267.

147

Tsouparopoulou 2008: 77.

148

Vgl. dazu die Untersuchung der Verwaltungsurkunden aus Garšana mit dem g a b a - r i -Vermerk von SuchGutiérrez 2011: 397.

149

SAT 2 1054 weist unterschiedliche Formulierungen von Hülle und Tafel auf: einmal mit, einmal ohne ĝ i r i 3 Vermerk. Ein Blick auf die Formulierungen der Tafeln und Hüllen aus den publizierten Ur-IIIVerwaltungsurkunden hat allerdings gezeigt, dass solche Unregelmäßigkeiten sehr häufig und sehr vielfältig sein können. Daher lassen sich daraus keine bestimmten Rückschlüsse ziehen.

91

DER KÖNIG UND SEIN KREIS: DAS STAATLICHE SCHATZARCHIV DER III. DYNASTIE VON UR

der Position der Zeichen praktisch identisch und weisen keine Unterschiede im Jahresnamen oder Formular auf. Deshalb können keine Hinweise auf bestimmte Archivierungspraktiken entnommen werden, wie sie Hilgert (2003: 31-42) aus den Tafelduplikaten des Vieharchivs gewinnen konnte. Vielmehr tragen hierzu die Vermerke gaba-ri kišeb 3 PN „Abschrift der Siegelurkunde von PN“ bei, die einige Urkunden des Schatz- und Schuharchivs bieten und deren Deutung innerhalb des Archivs in den folgenden Punkten 3 und 4 behandelt wird. 3. Der Vermerk gaba-ri kišeb 3 PN „Abschrift der Siegel(urkunde) von PN“ deutet tatsächlich auf die Verwendung von Abschriften von Tontafeln hin. In diesem Fall ist die vorliegende Tafel die Abschrift des Originals und dies zeigt, dass gewisse Urkunden kopiert und aus administrativen Gründen an verschiedenen Orten aufbewahrt worden sind150. Aufschluss zu dem Gebrauch von Abschriften im Schatz- und Schuharchiv bietet zunächst die Urkunde MVN 3 139, welche die Übernahme von Schuhen durch Itutua registriert. Die Urkunde ist folgendermaßen aufgebaut: MVN 3 139 (S 34/i): 1

4 kušdu10-uk-si-um lugal du8-ši-a e2-ba-an

2

4 kušdu10-uk-si-um šagana du8-ši-a tu9 du8-a siki kur SU.A/kuš-a ra-a e2-ba-an

3

2 kušdu10-uk-si-um šagana babbar2 e2-ba-an

4

kiĝ2 ke3-e-de3

um (daran) die Arbeit zu leisten;

5

ki en-diĝir-ĝu10-ta

bei En-diĝirĝu ist abgebucht;

6

ba-zi

7

kišeb3 i-tu-tu-a

8

ki en-diĝir-ĝu10-ka

9

mu-ĝal2-la gaba-ri-bi

10

iti maš-⌈ku3⌉-gu7

11

mu an-ša-anki ba-ḫulu

MAT:

von der Siegel(urkunde) von Itutua, die bei Endiĝirĝu vorhanden ist, (ist dies) die Abschrift davon Datum

Anhand der Zeilen 7-9 dieser Urkunde befand sich kišeb 3 Itutua „die Siegel(urkunde) von Itutua“, d. h. das Original, bei dem Lieferant (En-diĝirĝu). Die vorliegende Tafel ist (eine) Abschrift. Warum aber, anders als bei den meisten Übernahmen im Schatz- und Schuharchiv, bei genau dieser Übernahme eine Abschrift des Originals benötigt wurde, lässt sich leider nicht eindeutig feststellen151. Wenn Itutua an dieser Stelle die Zusatzinformation hinzugefügt hat, kann man vermuten, dass sich das Original bei dem Lieferant En-diĝirĝu befand und dies nicht der übliche Brauch war (s. u.). Dass das Original nicht überliefert worden ist, liegt daran, dass nicht festgestellt werden kann, inwiefern und wie lange die zweite Partei das Original aufbewahrt hat und ob man diese Texte jemals finden wird.

150

S. dazu Tsouparopoulou 2008: 140-143. Sie behandelt diese Thematik in Bezug auf Duplikate, die im Vieharchiv vorhanden sind und nicht in Bezug auf den Vermerk g a b a - r i k i š e b PN.

151

S. dazu Such-Gutiérrez 2011: Fn. 18 mit Verweis auf TPTS 1 123 mit demselben Vermerk.

92

2. DAS SCHATZARCHIV

Folgende Tabelle152 soll die restlichen Belege von gaba-ri kišeb 3 „Abschrift der Siegelurkunde“ im Schatz- und Schuharchiv zusammenfassend darstellen: gaba-ri kišeb3 PN

Inhalt

Datum

Textnr.

Itutua, Abschrift: „von der Siegelurkunde von Itutua, die bei En-diĝirĝu vorhanden ist, (ist dies) die Abschrift davon“

Tafel

kiĝ2 ke3 e-de3 ki en-diĝirĝu10-ta ba-zi

S 34/i

MVN 3 139

Abschrift der Siegelurkunde (gaba-ri kišeb3-ba)

Tafel

ki Āmur-ilam-ta Lugalkuzu šu ba-ti

ŠS 5/[...]

MVN 11 197

Tafel

ki Āmur-ilam-ta Lugalkuzu šu ba-ti

ŠS 4/ix

PDT 1 535

Tafel

ki Lugal-kuzu-ta Ur-Igalim azlag7 aga3 šu ba-ti

ŠS 9/xi/18

BIN 3 344

Tafel

ki Lugal-kuzu-ta Aiaĝu šu ba-an-ti

-

U.30117

Lugal-kuzu, Abschrift

Tafel

ki Āmur-ilam-ta Lugalkuzu šu ba-ti

ŠS 5/ix

SAT 3 1582

Lu-diĝira, Abschrift

Tafel

ki Aḫūni-ta Lēʾišin šu ba-ti

AS 7/iv

PDT 1 337

Tafel

ki Aḫūni-ta Lēʾišin šu ba-ti

AS 7/xi

PDT 2 1249

Tafel

ki Aḫūni-ta Āmur-ilam šu ba-ti

ŠS 2/ii

MVN 11 188

Tafel

kiĝ2 ke3-e-de3 ki Puzur-ilīta

AS 6/xi

SAT 2 936

Tafel

kiĝ2 aka Lu2-gula ki Puzurilī-ta

AS 8/xii

MVN 11 187

Tafel

kiĝ2 aka Lu2-gula ki Puzurilī-ta

ŠS 1/xi

AIA n. B3

Tafel

kiĝ2 aka Lu2-gula

ŠS 5/vi

Babyloniaca 7, pl. XXI n. 10

Tafel

kiĝ2 aka Ur-Ašar ki Puzurilī-ta

ŠS 5/xi

DCEPHE 171

Tafel

kiĝ2 aka KAL-la-aḫ-[...]

ŠS 6/iii

TrDr 62

Nūr-ilī, Abschrift

Schriftträger

152

Einen kurzen Kommentar verdienen drei andere Details, die der oben präsentierten Tabelle zu entnehmen sind. Der Vermerk g a b a - r i k i š e b 3 - b a ohne Angabe des Personennamens ist nur bei Lugal-kuzu bei den Transaktionen belegt, in denen er selbst als Empfänger auftrat, jedoch ist in einem identischen Fall sein Name angegeben (SAT 3 1586). Bedeutet das einen Unterschied? Zweitens weist StOr 9 p. 13 n. 32 eine Wiederholung des Terminus k i š e b 3 PN auf. Zunächst wird bei Z. 4 k i š e b 3 Nūr-ilī „Siegel(urkunde) von Nūr-ilī“ vermerkt, danach bei Zeile 5 g a b a - r i k i š ē b 3 Nūr-ilī „Abschrift der Siegel(urkunde) von Nūr-ilī“. Hat sich der Schreiber geirrt? Diese Fragen müssen aufgrund unzureichenden Materials noch ungeklärt bleiben. Vgl. dazu Such-Gutiérrez 2011: 394-395 mit Fn. 18, der in einigen Fällen auf eine gemeinsame Aufbewahrung von Originalen und Duplikaten hinweist. Drittens verzeichnet eine Urkunde von Nūr-ilī (DPOAE 1 26): g a b a - r i i m UM?- a k i š e b n u - u r 2 - i 3 - l i 2 . Die Lesung der Zeichen nach g a b a - r i ist nicht eindeutig, was die Bestimmung der Deutung dieses Vermerks erschwert.

93

DER KÖNIG UND SEIN KREIS: DAS STAATLICHE SCHATZARCHIV DER III. DYNASTIE VON UR

gaba-ri kišeb3 PN

Schriftträger

Inhalt

Datum

Textnr.

Tafel

kiĝ2 aka Lu2-gula

ŠS 6/v

TLB 3 174

Tafel

kiĝ2 aka KAL-la-ma-AD

ŠS 6/vi

MCS 6 85 AO 10342

Nūr-⌈ilī⌉?, Abschrift

Tafel

kiĝ2 aka Lu2-[gula] ki Puzur-[ilī]-ta

[...]/ii

NBC 8113

Nūr-ilī, Abschrift der Siegelurkunde; Siegelurkunde von Nūr-ilī

Tafel

kiĝ2 aka Ur-Ašar

ŠS 5/vi

StOr 9 p. 13 n. 32

Nūr-ilī, Abschrift im-UM?-a

Tafel

kiĝ2 aka KAL-la-ma-AD ki Puzur-ilī-ta

ŠS 5/iv

DPOAE 1 26

Diese Zusammenstellung offenbart, wie die Beamten Lugal-kuzu und Nūr-ilī aus administrativen Gründen die Abschriften der Urkunden behalten haben, die die von ihnen durchgeführten Transaktionen beinhalteten. Dabei handelte es sich fast immer – aus der Perspektive der staatlichen Institution gesehen – um Übernahmen153. Demnach ist anhand der Tabelle zu vermerken, dass die dort aufgeführten Beamten als Empfänger der Ware die Abschriften zuvor behalten hatten, wie Itutua, während die Originale vermutlich von den Lieferanten aufbewahrt wurden. War dies dann doch der übliche Brauch? Wurden die Originale der Gütertransaktionen doch von dem Lieferanten behalten? Eine Ausnahme bildet dabei eine Urkunde von Lugal-kuzu (BIN 3 344), welche die Übergabe einer Krone an Ur-igalim, den azlag 7 aga 3 „Wäscher der Krone“, und sein beeidetes Versprechen, die Krone gewaschen bis zu einem bestimmten Termin zurückzuliefern, registriert. Dass der Lieferant der Ware (Lugal-kuzu) diesmal die ungesiegelte Abschrift behalten hat, könnte auf die besondere Art der Transaktion zurückzuführen sein. Es scheint allerdings, dass sich Abschriften und Originale nicht immer bei der gleichen Partei, ob Empfänger oder Lieferant, befunden haben. Dies kann aber ohne eine archivübergreifende Untersuchung dieser Thematik nicht eindeutig geklärt werden. Die Transaktionen von Aḫūni stellen hier einen interessanten Diskussionspunkt dar. Es handelt sich dabei um drei Urkunden, die eine Transaktion zwischen Aḫūni und jeweils Lēʾišin und Āmur-ilam beinhalten. Obwohl die Empfänger der Transaktionen jeweils Lēʾišin und Āmur-ilam waren, wurden diese Transaktionen als „Abschrift der Siegel(urkunde) von Ludiĝira“ vermerkt. Die Abschriften oder die Originale der Transaktionen müssen sich bei einem der beteiligten Beamten der Schatzverwaltung befunden haben. Oder sie konnten von der dritten Partei, Lu-diĝira, behalten werden. Die Frage aber, bei wem was aufbewahrt wurde, ist auch hier nicht zu beantworten. Welche Rolle aber spielte genau Lu-diĝira als dritte Partei in diesen Transaktionen? Bezieht sich die darin enthaltene Angabe kišeb 3 PN nur auf Archivierungspraktiken oder 153

Dass bei MVN 3 139 En-diĝirĝu als Abbuchender (k i PN- t a b a - z i ) verzeichnet ist, dürfte eben keinen Einfluss auf die Interpretation des Güterflusses haben, weil es nur die Perspektive des En-diĝirĝu, wahrscheinlich eines Gerbers, zeigt. Die von ihm fertiggestellten Schuhe wurden aus seiner vorgesehenen Arbeitsleistung abgebucht, weil sie in die staatliche Institution (Itutua) geliefert wurden. Zur Deutung von g a b a - r i k i š e b 3 s. auch unter Punkt 4.

94

2. DAS SCHATZARCHIV

tatsächlich auf eine Siegelung und einen Siegelinhaber? Diese Fragen hängen von der genauen Bedeutung des Vermerks kišeb 3 PN „Siegelurkunde des PN“ ab, die deshalb im folgenden Punkt 4 behandelt wird. 4. Bislang wurde der Schwerpunkt auf den Vermerk gaba-ri kišeb 3 PN gelegt, der einen Hinweis auf die Archivierungspraxis darstellt und zwar auf gaba-ri, die „Abschrift“ einer Urkunde. Die darin enthaltene Angabe kišeb 3 PN wurde als „Siegel(urkunde) von PN“ übersetzt. Aber was bedeutet das wirklich? Bezieht es sich auf die Siegelung und auf einen Siegelinhaber? Um diese und die eben im Punkt 3 gestellten Fragen zu beantworten, wird zunächst kurz auf die Siegelung in den Ur-III-zeitlichen Verwaltungsurkunden eingegangen um danach die Belege von gaba-ri kišeb 3 PN im Schatzarchiv eingehender zu analysieren. Wie oben bei der Beschreibung der Tonbullen erwähnt, diente die Siegelung der Authentifikation eines Dokuments. Das Siegel identifizierte den Siegelinhaber und bestimmte dadurch auch seinen eigenen Gebrauch. Eine Untersuchung der Siegelungspraxis bei Verwaltungsurkunden stößt auf mehr Schwierigkeiten als bei Rechtsurkunden oder Briefen154. Im Allgemeinen finden sich keine Siegel bei Urkunden wie z. B. Inventaren, Bilanzabrechnungen, Botentexten oder Sammelurkunden, die eine Bestandsaufnahme darstellen. Vielmehr begegnet man Siegeln in Urkunden, die eine Gütertransaktion registrieren wie z. B. bei Übernahmeurkunden mit demTerminus šu ba-ti „er hat (es) empfangen“. Die Umma-Urkunden weisen den Gebrauch von kišeb 3 PN1 „Siegel(urkunde) des PN1“ und šu ba-ti PN1 „PN1 hat empfangen“ als austauschbare Vermerke auf. Dabei siegelt PN1 oder ein Vertreter für ihn. In Girsu wird auf der Tafel šu ba-ti PN1 „PN1 hat empfangen“ vermerkt, während die Hülle entsprechend kišeb 3 PN1 „Siegel(urkunde) des PN1“ und die Siegelabrollung aufweist. Im Allgemeinen wird die Urkunde vom Empfänger der Gütertransaktion gesiegelt. Nach einigen ersten Schritten von Pomponio (1992) und Hilgert (2003: 31-42) wurde die Siegelungspraxis in dem Vieharchiv von Puzri -šDagān von Tsouparopoulou (2008) untersucht, ohne ein zweifelsfreies Ergebnis zu erhalten. Sallaberger (1995b: 444) führte jedoch an, dass in den Urkunden des Vieharchivs kišeb 3 PN und šu bati in ihrer Deutung als Übernahme austauschbar seien. Was das für das Schatz- und Schuharchiv bedeutet, wird im Folgenden anhand der Belege von gaba-ri kišeb 3 PN beschrieben. Im Schatz- und Schuharchiv ist der Vermerk (gaba-ri) kišeb 3 PN in folgenden Fällen zu finden: - (ohne Zusatz gaba-ri „Abschrift“) auf den Tonbullen von Lugal-kuzu155 (s. o. Pkt. 1) - mit dem Zusatz gaba-ri „Abschrift“ auf Tontafeln, die eine Gütertransaktion registrieren (s. Tabelle o. Pkt. 3)

154

Eine zusammenfassende Übersicht über die Siegelungspraxis bei Ur-III-zeitlichen Verwaltungsurkunden bieten zunächst Steinkeller 1977 und Sallaberger 1999: 228-231. S. zuletzt auch Bergamini 2006 und für Garšana SuchGutiérrez 2011. 155

Die Angabe k i š e b 3 d u 1 1 - g a „Siegel(urkunde) von Duga“ (OrAnt 14 p. 16) gehört nicht hierher, weil es sich dabei um ein Prozessprotokoll, das von einem Beamten beglaubigt werden musste, handelt und nicht um eine Gütertransaktion.

95

DER KÖNIG UND SEIN KREIS: DAS STAATLICHE SCHATZARCHIV DER III. DYNASTIE VON UR

Die Angabe kišeb 3 PN auf Tonbullen muss von dem Vermerk auf Gütertransaktionen unterschieden werden. In der Tat bezieht sich kišeb 3 PN der Tonbullen auf die Siegelung der bullae, die dadurch normalerweise beglaubigt und authentifiziert wurden, s. dazu oben Punkt 1. Derselbe Vermerk kommt hingegen mit dem Zusatz gaba-ri auf Urkunden vor, die eine Gütertransaktion registrieren, und muss deshalb gesondert analysiert werden. Die Lieferung von fertiggestellten Schuhen in die Schuhverwaltung (s. dazu Kap. 5 § 3) bietet dabei die wichtigsten Hinweise für die Deutung. Dort wurden nämlich die Vermerke šu ba-ti und (gaba-ri) kišeb 3 PN in gleich strukturierten Urkunden verwendet: Typ gaba-ri kišeb3 PN 156

AIA n. B3

(ŠS 1/xi)

SAT 2 936 (AS 6/xi)

Typ šu ba-ti MAT kiĝ2 aka PNGerber (ki Puzur-ilī-ta) gaba-ri kišeb3 Nūr-ilī

MAT kiĝ2 aka PNGerber ki Puzur-ilī-ta Nūr-ilī / šu ba-ti

PDT 1 613 (ŠS 3/ix)

MAT kiĝ2 ke3-e-de3 ki Puzur-ilī-ta gaba-ri kišeb3 Nūr-ilī

MAT kiĝ2 ke3-e-de3 ki Puzur-ilī-ta Nūr-ilī / šu ba-ti

SAT 3 2004 (AS 5/i)

Es wird vorausgesetzt, dass hier die Angabe gaba-ri „Abschrift“ dem performativen Vermerk kišeb 3 PN nur einen beschreibenden, konstativen Charakter verleiht, aber keinen Einfluss auf seine ursprüngliche Bedeutung hat. Daher lässt sich vermuten, dass die Vermerke kišeb 3 PN „Siegelurkunde von PN“ und šu ba-ti „er hat es empfangen“ in den Gütertransaktionen des Schuharchivs wie bei jenen aus dem Vieharchiv, aus Umma oder Girsu austauschbar waren. In dem Schatzarchiv ist der Vermerk kišeb 3 PN allein als solcher nicht belegt, lediglich gaba-ri kišeb 3 PN wird in Ergänzung zu dem üblichen šu ba-ti-Vermerk verzeichnet. Allerdings kann man vermuten, dass wie bei allen anderen Verwaltungstermini auch bei (gaba-ri) kišeb 3 PN kein Unterschied zwischen Schatz- und Schuharchiv bestanden hat. Demnach werden die Urkunden der Schatz- und Schuhverwaltung, die den Vermerk kišeb 3 PN sowohl in konstativer als auch in performativer Form enthalten, als Übernahmeurkunden gleichartig wie šu ba-ti-Urkunden betrachtet. In der Folge bleibt zu klären, ob sich die Angabe kišeb 3 PN tatsächlich auch auf die Siegelung der Urkunden bezieht. Ein Vergleich mit dem Befund des Vieharchivs kann hier nicht helfen, weil das dortige Siegelungssystem trotz verschiedener Versuche noch nicht zweifelsfrei entschlüsselt werden konnte. In den Übernahmeurkunden aus Umma und Girsu siegelt der Empfänger der Ware selbst, der auch in den Vermerken kišeb 3 PN und šu ba-ti PN vorkommt. Leider sind aus dem Schatz- und Schuharchiv keine Urkunden mit dem Vermerk kišeb 3 PN allein überliefert. Dass die Urkunden mit dem Vermerk gaba-ri kišeb 3 PN nicht gesiegelt sind, überrascht nicht, weil sie als Abschriften sehr wahrscheinlich sowieso nicht gesiegelt werden mussten. Auf eine durch Tafel und Hülle überlieferte

156

Dazu noch: Babyloniaca 7, pl. XXI n. 10; TLB 3 174; TrDr 62; MCS 6 p. 85 AO 10342; DPOAE 1 26; NBC 8113; MVN 11 187; DCEPHE 171; StOr 9 p. 13 n. 32.

96

2. DAS SCHATZARCHIV

Übernahmeurkunde des Schatzarchivs ist allerdings das Siegel von Lugal-kuzu abgerollt (SAT 2 1054, s. u. § 3.3). Der Empfänger der Ware ist ebenfalls Lugal-kuzu. Demnach kann vermutet werden, dass auch beim Schatz- und Schuharchiv allgemein der Empfänger der Ware der Siegelnder der Urkunden gewesen sein könnte. An dieser Stelle können die oben in der Tabelle aufgeführten Transaktionen von Aḫūni erneut von Bedeutung sein. Die drei Urkunden (PDT 1 337; PDT 2 1249; MVN 11 188) registrieren Transaktionen zwischen Aḫūni und jeweils Lēʾišin und Āmur-ilam in den Jahren AS 7 und ŠS 2. Obwohl die Transaktionen der Tisch- und Bettenabteilung jeweils Lēʾišin und Āmur-ilam als Empfänger betrafen, wurden diese als „Abschrift der Siegel(urkunde) von Ludiĝira“ vermerkt. Angenommen, bei diesen drei Übernahmen sei wie oben kišeb 3 PN mit dem Terminus šu ba-ti austauschbar, dann war Lu-diĝira für den Warenempfang sowohl von Āmur-ilam, dem Beamten der Bettenabteilung, als auch von Lēʾišin, der oben § 2.1 als ein ra 2 -gaba „Wagenfahrer“ identifiziert wurde157, in irgendeiner Weise verantwortlich. Warum entspricht der Name des Vermerks kišeb 3 PN diesmal nicht dem des Empfängers? Es könnte sich hier um einen ähnlichen Fall, wie bei den zuvor erwähnten Übernahmeurkunden aus Umma handeln158, in denen in manchen Fällen ein Vertreter des Empfängers siegeln konnte, welcher die Verantwortung für die Transaktion trug und diese auch zu bescheinigen hatte. Hiermit stellt sich dann die Frage, inwiefern sich mit dem Vermerk kišeb 3 PN in bestimmten Fällen auch eine besondere Stellung des darin vermerkten Beamten herauskristallisieren lässt. Wie die Transaktionen von Lēʾišin und Āmur-ilam zeigen, war ein Beamter wie Lu-diĝira für den Warenempfang von anderen kleineren Abteilungen oder aus anderen Verwaltungsbereichen verantwortlich. Wenn sich hinter kišeb 3 PN auch der siegelnde Beamte verbirgt, dann hatte Lu-diĝira die Aufgabe, die Urkunden von anderen Beamten bzw. Empfängern der Verwaltung als Vertreter (?), als eine Art Vorgesetzter (?) zu authentifizieren, wobei die bullae über die Ausgaben des Lu-diĝira von Lugal-kuzu selbst authentifiziert worden sind. Es ist leider nicht möglich, die Stellung der anderen Beamten eindeutig zu bestimmen, die in Verbindung mit dem Vermerk (gaba-ri) kišeb 3 PN vorkommen. Trotzdem könnte der Fall von Lu-diĝira zusammen mit dem von Lugal-kuzu darauf hinweisen, dass es eine Beamtenhierarchie in der Schatzverwaltung von Puzriš-Dagān gegeben hat (s. dazu unten die Beschreibung der Abteilungen § 3.2 und § 3.3).

157

Dies würde aber auch für irgendeine Einbindung von Lēʾišin in der Schatzverwaltung sprechen.

158

S. dazu auch Steinkeller 1977: 42.

97

DER KÖNIG UND SEIN KREIS: DAS STAATLICHE SCHATZARCHIV DER III. DYNASTIE VON UR

3. Leitpersonen und Abteilungen 3.1. Die Formationsphase 3.1.1. Allgemeine Beschreibung Als Formationsphase des Schatzarchivs bezeichne ich die Zeit, die sich bis zur Eröffnung der Schatzverwaltung im Jahr S 44/i" erstreckt. Diese wird durch zwanzig Texte aus Puzriš-Dagān über Luxusgüter wie Schmuck, Luxusmöbel oder Waffen belegt (s. folgende Tabelle), die aber keine Archivleiter mit einer gewissen Regelmäßigkeit aufweisen (s. dazu auch Kap. 1 § 3.1 zur Formationsphase und Kap. 1 § 3.3 über die Zuweisungskriterien). Die Texte werden nicht in allen Einzelheiten besprochen, sondern ausschließlich die für diese Untersuchung wichtigsten Aspekte werden hervorgehoben. Folgende Übersicht fasst chronologisch geordnet die Angaben der Texte der Formationsphase zusammen: Typ

E/A

Textnr.

Datum ? ?

„Beamte“

Ortsangabe

Objekte

Notizen

šu ba-ti

ein*

BJRL 8 p. 411 n. 508

S 31 /i

von Bu3-u2-a, Itutua, Mundschenk (sagi)159, hat sie empfangen

Esaĝdana-N.

Tür

-

ein*

SAT 2 39

S 31/vii

von Aiaĝu in Ur, Ur-ešlilla, der Schreiber, hat sie dem Ĝirine-isa gebracht

Esaĝdana-N.

Waffen (aus dem Palast) + Gefäße (an Ea-malik)

-

aus*

NATN 827

S 33/xii

von Lu-kala

Esaĝdana-N.

Waffe

für verschiedene PNN; PN maškim (Bevollmächtigter)

šu ba-ti

aus*

Boson, Tavolette 352

S 36/iv

es ist vom Palast (e2-gal-kam)

Esaĝdana-N.

Körner aus Edelmetall

Simat-Ea (lukur von Sulgi)* hat sie empfangen: *Geschenk?*

šu ba-ti

ein*

PDT 1 635

S 36?/xii

von Aiaĝu, Ĝirine-isa hat sie empfangen

Esaĝdana-N.

Waffen

šu ba-ti

aus*

RA 17 p. 211b

S 37?/xi

es ist vom Palast (e2-gal-kam), (PNN) haben sie empfangen (šu bati-eš2)

auf der Reise (ša3 kaskal-la)

Schmuck, Gold

Geschenke* für verschiedene weibliche PNN*

šu ba-ti

aus*

PDT 2 1089

S 37/xii

es ist vom Palast (e2-gal-kam), Ninlil-amaĝu hat sie empfangen

Esaĝdana-N.

Dekorationste il für Dolch + Objekt zum Plattieren

*ist Ninlil-amaĝu ein Handwerker?*

šu ba-ti

?

NBC 7494

S 39/v

von Aiaĝu, UrEninnu hat es empfangen

-

Kessel

der alte Kessel wird umgestellt*

159

Dieser Itutua ist aufgrund seiner Funktion als s a g i „Mundschenk“ nicht mit dem gleichnamigen Beamten des Schuharchivs zu verwechseln.

98

2. DAS SCHATZARCHIV

Typ

E/A

Textnr.

Datum

„Beamte“

Ortsangabe

Objekte

Notizen

-

aus*

AUCT 1 757

S 40/x

-

Esaĝdana-N.

Ring, Textilien, Öl

Geschenk an Tūram-ilī

šu ba-ti

aus*

YOS 15 181

S 41/iii

von Puzur-ilī, Urkununa hat es empfangen

Esaĝdana-N.

Waffen, Schuhe und Lederzubehör

ba-zi

aus

AUCT 1 954

S 41/vii

bei Sulgi-mīšar ist abgebucht

Tummal

Kessel

Geschenk* an die Gemahlin von Zarriq, dem Stadtfürsten von Susa

-

ein*

SAT 2 968

S 42

e2-kišeb3-ba-še3 ba-an-ku4 „es ist in das Warenlager hineingebracht“

-

Silber

Abrechnung der Aktivität von Nalu, Mäster über 16 Jahre

-

ein*

OIP 115 488

S 42

e2-kišeb3-ba-še3 ba-an-ku4 „es ist in das Warenlager hineingebracht“

-

Kupfer, Silber

Kauf, Verkauf*

šu ba-ti

?

OrSP 47-49 129

S 43/v

Kur-ĝiriniše hat sie empfangen

Ur

Silberringe und Ohrringe

niĝ2 pi-lu5-da-še3 „für Sachen (für) den ‚HerrenDienst‘“

mu-kux

ein

TRU 384

S 43/vi

Ur-mes hat es empfangen

Tummal

Bogen

Einlieferung als Geschenk* von Ubaʾa, Stadtfürst von Adamdun

šu ba-ti

aus*

TCNY 45

S 44/ii

-

ki P[D-ka?]

SilberZedernharz

Kauf-Verkauf*

-

ein?*

TRU 385

S 44/iv

es ist vom Palast (e2-gal-kam)

PD

Fingerring + Kaltarbeitsabf all

Gewichtskontrolle von Baʾamu: PN i3-la2 „PN hat gewogen“

ba-zi

aus

NBC 10322

S 44/vi

bei Ur-mes ist abgebucht

Ur

Matratze

Geschenk an Kīnat-Nūnu, ŠI-teNI, Kubātum, die Ammen von Taddin-Eštar

šu ba-ti

ein*

Babyloniaca 7, pl. XX n. 7

S 44/xii

von Narām-ilī, Bēlī-ilī hat es empfangen

-

la2-NI su-ga sipa unu3-e-ne „erstatteter Rest der Schaf- und Rinderhirten“

šu ba-ti

ein*

MFM 2 p. 24 n. 5

S 44/xii

von Bēlī-ilī, Ea-ilī hat sie empfangen

PD

Waffen

Vierzehn Texte (auf der Tabelle durch unterschiedliche Grautönen gekennzeichnet) weisen die für das Schatzarchiv typischen Verwaltungsvermerke auf und können deshalb folgendermaßen zugeordnet werden:

99

DER KÖNIG UND SEIN KREIS: DAS STAATLICHE SCHATZARCHIV DER III. DYNASTIE VON UR

- 11 Übernahmen (Terminus šu ba-ti) - 1 Einlieferung (Terminus mu-ku x ) - 2 Ausgaben (Terminus ba-zi). SAT 2 39 und OIP 115 488 weisen zwar keinen Verwaltungsvermerk auf, können allerdings wegen ihres Inhalts und ihrer Struktur als Lieferungen von Material an die Institution gedeutet werden. NATN 827 und AUCT 1 757 weisen ebenfalls keinen Verwaltungsvermerk auf; diese werden als Ausgaben gedeutet. Zur Formationsphase gehören noch zwei andere Urkunden: SAT 2 968 ist eine Bestandsaufnahme und wird im Kap. 5 § 5.2 ausführlicher behandelt; TRU 385 enthält die Angabe PN i 3 -la 2 „PN hat gewogen“160; Phillips 13 wird wegen der besonderen Struktur und des bedeutenden Inhalts im Kap. 8 § 3.2 behandelt. Puzriš-Dagān ist als Ortsname zwar schon ab S 44/iv (TRU 385) und S 44/xii (MFM 2 p. 24 n. 5) vermerkt, es lassen sich aber keine deutlichen Regelmäßigkeiten in der Angabe von handelnden Personen finden, die auf eine Verwaltungsstruktur unter einem bestimmten Beamten hindeuten könnten. Einige Beobachtungen lassen sich anfügen: 1. Ĝirine-isa ist zweimal als „empfangender Beamte“ im Jahr S 31/vii (SAT 2 39) und S 36?/xii (PDT 1 635) belegt. In Esaĝdana von Nippur empfängt er in beiden Fällen Waffen von Aiaĝu, der oben § 2.1 vielleicht als in Umma und Puzriš-Dagān aktiver Goldschmied identifiziert wurde. Er ist aber auch in Ur tätig, wie der Text SAT 2 39 belegt. 2. Ur-mes ist im Jahr S 43/vi (TRU 384) und S 44/vi (NBC 10322) einmal in Tummal als empfangender und einmal in Ur als abbuchender „Beamter“ belegt. Es handelt sich dabei um den Empfang eines Bogens bzw. um die Ausgabe von Matratzen, daher lässt sich keine vermutliche Waffen- oder Goldschmiedeabteilung unter seiner Leitung erkennen. 3. Bēlī-ilī kommt einmal als Empfänger von la 2 - NI su-ga sipa unu 3 -e-ne „erstattetem Rest der Schaf- und Rinderhirten“ (Babyloniaca 7, pl. XX n. 7) vor, einmal übergibt er Waffen an Ea-ilī in Puzri -šDagān. Könnte dies ein Hinweis dafür sein, dass Bēl -ilī ī einst als „Mittelsmann“ oder ähnliches vor Lugal-kuzu in einer Phase fungiert hatte, in der allerdings die Schatzverwaltung noch nicht auf ihrer höchsten Entwicklungsstufe war? 4. Die häufige Angabe „zum/aus dem Palast“ (SAT 2 39; Boson, Tavolette 352; RA 17 p. 211b; PDT 2 1089; TRU 385) könnte eventuell einen Bezug zur Tätigkeit eines unbestimmten Leiters darstellen oder diese ersetzten. Abschließend werden unter § 3.1.2 drei Texte zusätzlich behandelt, die zwar nicht direkt zur Formationsphase des Archivs gehören, aber aus inhaltlichen Gründen mit der Verwaltung von Pretiosen zu dieser Zeit wohl sehr eng verbunden gewesen sind. Es handelt sich dabei um die Inventare der Juwelen von drei Göttinnen aus Ereš.

160

Zur Kontrolle der Produktion der Handwerker s. Kap. 5 § 2.3.

100

2. DAS SCHATZARCHIV

3.1.2. Die Inventare der Göttinnen aus Ereš Von drei Göttinnen, Anunītum, Ninegal und Ninḫursaĝ, befanden sich die Heiligtümer in der Stadt Ereš, die in Babylonien entweder nördlich von Nippur oder in der Region von Šuruppak, Umma und Uruk zu suchen ist161. Drei Texte bieten die Auflistung der Schätze, die sich in ihren Heiligtümern befanden: YOS 4 296; MVN 3 152; OIP 115 483. Nach den Publikationen von Keiser (1919) und Owen (1975) stammen YOS 4 296 bzw. MVN 3 152 aus Drehem, allerdings bezweifelt Hilgert (1998: 19) diese Herkunft für den dritten Text OIP 115 483. Da für letzteren Text ausführlichere Angaben zu seinem Erwerb durch das Oriental Istitute of Chicago vorliegen, wird im Folgenden seine Herkunft eingehender diskutiert, um anschließend jene drei Texte zu analysieren. OIP 115 483 mit der Registrierungsnummer A5834 stammt aus der Sammlung des Oriental Institute of Chicago und wurde zusammen mit den Tontafeln der Zugangsnummer 487 am 18. Juni 1924 auf dem Antiquitätenmarkt erworben. Der Karteikatalog der Asiatic Collection liefert eine mehr oder minder detaillierte Angabe zur Herkunft fast aller Tontafeln, allerdings sind diese Angaben in vielen Fällen fehlerhaft162. Bei der Zugangsnummer 487 mit Registrierungsnummer A5502 bis A5878 liegt die Herkunftsangabe „Iraq, Uruk“ vor. Hilgert (1998: 19) bezweifelt allerdings sowohl diese Angabe wie auch die Möglichkeit, dass OIP 115 483 aus Drehem stammen könnte und schreibt, es sei „of uncertain provenance“. Demnach die Erschließung der Herkunft dieser drei Texte auf anderen Wegen erfolgen. Datiert sind die drei Texte auf den iii. Monat des Jahres S 37. Der Monatsname iti u 5 bi 2 -gu 7 gehört zu der Hauptserie des Reichskalenders, wodurch die drei Texte der staatlichen Verwaltung zugeordnet werden können. Wie für den Text aus Chicago angegeben zeigt ein Verkaufsdatum nach 1911, dass die mit dieser Zugangsnummer erworbenen Tontafeln entweder aus Drehem oder Umma stammen könnten. Inhaltlich passen die drei Texte in den Rahmen des Schatz-Repertoires, weswegen eine Herkunft aus Puzriš-Dagān denkbar ist. Eine Herkunft aus Ur ist wegen der dort bis 1931 offiziell durchgeführten Grabungen und wegen der viel späteren Datierung des dort gefundenen Handwerkerarchivs unwahrscheinlich. Das Fehlen des Determinativs mušen, typisch für den dritten Monatsnamen im Schatzarchiv, kann auf die frühe Datierung der Texte zurückzuführen sein. Im Jahr S 37 existierte die Schatzverwaltung noch nicht, nur die kleine Schuhverwaltung war schon in Esaĝdana-Nippur in Betrieb. Für die Bestimmung der Herkunft können zusätzlich einige orthografische Besonderheiten163 der drei Texte herangezogen werden:

161

Dazu Michalowski 2002: 417; Michalowski, RlA 9 (1998-2001), 576 s. v. Nisaba. A. Philologisch. und Steinkeller 2003: 624-626. 162

Die Angaben zum Ankauf der Tontafeln bietet Hilgert 1998: 1-4 an.

163

Es lässt sich eine zusätzliche orthografische Besonderheit in diesen Urkunden feststellen: Die Schreibung t u 3 ( DU) - t i - d a , anstatt der Ur-III-zeitlich typischen t u - d i - d a oder t u - d i 3 - d a , ist meines Wissens nur in unseren drei Texten bezeugt.

101

DER KÖNIG UND SEIN KREIS: DAS STAATLICHE SCHATZARCHIV DER III. DYNASTIE VON UR

Das sumerische Wort für „Achat“ wird normalerweise nir 3 (ZA.NIM) oder nir 7 (ZA.MIR) mit Determinativ NA4 geschrieben. In den Ur-III-zeitlichen Verwaltungsurkunden wurde die Schreibung mit nir 3 nur in Umma164 verwendet; die Schreibung nir 7 ist wiederum nur in Puzriš-Dagān und Ur belegt. Unsere Texte verwenden die Schreibung nir 7 oder .MIR, was aufgrund der Wahl des Zeichen MIR für eine Herkunft aus Puzriš-Dagān spricht. Die Verteilung der Schreibungen ellaĝ 2 und za-ellaĝ 2 als Bezeichnung für „nierenförmige Stein(-perle)“: Unsere Texte weisen die Schreibung ellaĝ2 auf, die sonst im Handwerkerarchiv von Ur, aber nie in Umma oder Girsu Ur-III-zeitlich zu finden ist; zaellaĝ 2 begegnet man sonst sowohl in Puzri š-Dagān und Ur als auch in Umma, aber nie gleichzeitig mit ellaĝ 2 . Inhaltlich gehören diese Texte zum bekannten Repertoire des Schatzarchivs, allerdings weisen die Auflistungen der Objekte überraschenderweise keine bestimmte Reihenfolge auf, wie es sonst in den Verwaltungsurkunden üblich ist (z. B. nach der Wertskala oder nach Mengenangaben). Die Schlussvermerke offenbaren, dass es um die Auflistung der Juwelen der drei Göttinnen Ninḫursaĝ, Anunītum und Ninegal geht: Der Schlussvermerk von YOS 4 296, MVN 3 152 und OIP 115 483: niĝ2-gur11 GN PN gudu4 i3-dab5 e2 šu šum2-ma ša3 ereš2ki ur-dnin-mug ensi2-ka ĝiri3 lugal-nam2-maḫ dub-sar iti u5-bi2-gu7 mu bad3 ma-da ba-du3

Besitz der Ninḫursaĝ / Ninegalla / Anunītum hat Māšum / Mikia / Badani, der Kultpriester, übernommen; (es sind) Güter, deren Handhabung übergeben wurde; in Ereš; von Ur-Ninmug, dem Stadtfürsten; via Lugal-nammaḫ, Schreiber; Datum

Die drei Texte verfügen über den gleichen Schlussvermerk, nur die Namen der Göttinnen und der Priester unterscheiden sich. Es handelt sich dabei um drei durch das Verb dab 5 „übernehmen“ gekennzeichnete Übernahmen und man kann daher vermuten, dass auch diese i 3 -dab 5 -Transaktion – wie beim Vieharchiv oben gesehen – nicht abgeschlossen wurde. Die zusätzliche Angabe e 2 šu šum 2 -ma „(es sind) Güter, deren Handhabung übergeben wurde“ bestätigt, dass Ur-Ninmug, Stadtfürst von Ereš, die Güter nur „in verantwortliche Verwaltung“ übernommen hat und nicht der endgültige Adressat einer Ausgabe ist. Die Kostbarkeiten wurden nunmehr vom Stadtfürst verwaltet. Nach Michalowski wurde die Verantwortung dem jeweiligen Priester in Zusammenhang mit der Umsetzung des Kultes der drei Göttinnen von Ereš nach Nippur übertragen165. Der Schlussvermerk unserer drei Texte ist in ähnlichem Kontext in einem Text aus dem Inana-Archiv aus Nippur (BBVO 11 292, 6 NT 606+) zu finden, der S 35 datiert. Es bietet sich daher an, an dieser Stelle einen knappen Vergleich zwischen diesem Text und unseren drei 164

S. z. B. TCL 5 6055; SumAkk lxxvii:54; TCL 5 6044; MVN 4 147; AAICAB 1/1 Ashm. 1911-240; einmal in Girsu: RTC 219.

165

Michalowski 2002: 417-418 und Michalowski, RlA 9 (1998-2001), 575-579 s. v. Nisaba. A. Philologisch.

102

2. DAS SCHATZARCHIV

Inventaren zu präsentieren. Es werden hier nur die wesentlichen Passagen des Textes behandelt und der Text wird insgesamt nur schematisch zusammengefasst166. BBVO 11 292, 6 NT 606+ stellt eine Liste der Kostbarkeiten dar, die als Schatz von Inana (an-za 3 d inana) bezeichnet ist. Die Struktur des Textes sieht folgendermaßen aus: Vs. i-iv

Liste von den Ketten von Inana mit Ausstattung

Rs. ii 1'-11'

Liste von Kupfer- und Bronzeobjekten wie z. B. Gefäße, eine Flöte oder eine Schwalbe

Rs. ii 12'-13'

erster Vermerk: a n - z a 3 k i ĝ 2 - d i n a n a - k a ME- t a ĝ a 2 - ĝ a 2 - d a m / i z i m u l - z u š u - a g e 4 - g e 4 - d a m „Schatz beim (Fest) ‚kiĝ2-Inana‛ aus dem ... herauszunehmen (und) beim ...-Fest167 in die Hand (= in den Besitz der Göttin) zurückzugeben“

Rs. ii 14' – Rs. iii 23'

Liste von Kupfer- und Bronzeobjekten wie z. B. Gefäße, ein Spiegel

Rs. v 1'-14'

Schlussvermerk

Der Schlussvermerk offenbart, dass es sich um die Auflistung der Kostbarkeiten von Inana handelt, die von Ur-Nanibgal, dem Stadtfürsten von Nippur, ausgewählt worden sind; zudem folgt der schon bekannte Vermerk: „(es sind) Güter, deren Handhabung übergeben wurde“, mit Angabe des Aufsehers und das Datum: Rs. v. 1

an-za3 dinana d

Schatz von Inana ki

2-7

mu sul-gi lugal urim5 -ma lugal an-ub-da limmu2-ba-ke4 an-ša-anki mu-hulu-a mu ib2us2-a

Jahr: Sulgi, König von Ur, König der vier Weltgegenden, hat Anšan zerstört, das Jahr, das darauf folgt –

8

ur-dnanibgal

Ur-dNanibgal,

9

⌈ensi2⌉

der Stadtfürst

ki

10

nibru -ke4

von Nippur,

11

[igi] bi2-saĝ5

hat ausgewählt.

12

[e2 šu] šum2-ma

(Es sind) Güter, deren Handhabung übergeben wurde

13

[...] lugal-engar-du10 ugula e2

[...] Lugal-engar-du Aufseher

u4 13+ [...]

13+. Tag [...]

Lr. 14

Der Vermerk e 2 šu šum 2 -ma 168 „(es sind) Güter, deren Handhabung übergeben wurde“ verdient hier einen kurzen Kommentar. Es handelt sich dabei nämlich nicht um die 166

Für eine Bearbeitung dieses Textes wird auf Zettler 1992: 292-294 + 144ff verwiesen; s. dazu auch Sallaberger 1993a: 128 + Fn. 592. 167

Die Übersetzung dieser Passage folgt Sallaberger 1993a: 128 + Fn. 592. Hier wird vermutet, dass i z i m ( - ) u l z u ein Teil des Inana-Festes im vi. Monat ist, und es wird auf JAOS 88 58, zwei altakkadische Urkunden aus Nippur über Juwelen „beim Inana-Fest“, verwiesen. Dazu s. auch zuletzt Zettler und Sallaberger 2011: 24 Fn. 38; 28. 168

Zum Verb š u š u m 2 s. Gregoire 1970: 121. Dazu noch: Waetzoldt 1972: 137 Fn. 499, Sigrist 1992: 117 und Sallaberger 1993a: 49.

103

DER KÖNIG UND SEIN KREIS: DAS STAATLICHE SCHATZARCHIV DER III. DYNASTIE VON UR

abgeschlossene Übertragung des Eigentums, sondern um die Übertragung der reinen Verantwortung für die Kostbarkeiten, die für ein Fest zur Verfügung gestellt werden. Das bedeutet, dass weder die drei Heiligtümer in Ereš noch der Tempel von Inana frei über die Kostbarkeiten verfügen konnten und die Kultpriester und der Stadtfürst von Nippur nur die Verantwortung dafür hatten. Diese Kostbarkeiten durften für Feste und religiöse Prozessionen zur Verfügung gestellt werden, durften aber nicht verkauft oder endgültig ausgegeben werden. Tempel dienten mithin als Banken für die Thesaurierung von größeren Vermögen169.

3.2. Die Hauptphase: das Schatzarchiv Für die Hauptphase des Archivs S 44/i" bis SS 9/xii (SS 9/xi/18) sind in der Schatzverwaltung fünf Abteilungen zu erkennen170: - die Goldschmiede - die Verwaltung der Waffen - die „interne Verwaltung“ durch einen „Mittelsmann“ - die Verwaltung der Betten - die Verwaltung der Tische Jede Abteilung zeichnet sich dadurch aus, dass in einem bestimmten Zeitraum ihr Leiter angegeben ist. Folgendes Schema soll die Amtszeiten der Archivleiter und ihre Abteilungen veranschaulichen: Goldschmiede

Waffen

Puzur-Irra

S 44/ii"-AS 4

Dajjānum-mīšar

S 44/v"-AS 8

Lu-diĝira

AS 5-ŠS 7

Ipqūša

ŠS 3

„Mittelsmann“ Lugal-kuzu

S 45-IS 3?

Betten (bis AS 8 zusammen mit Tischen)

169

171

Aḫūni

AS 7

Āmur-ilam

AS 9-IS 3

Tische

172

-AS 9

(bis AS 8 zusammen mit Betten) Aḫūni

AS 8-ŠS 4

S. auch Paoletti 2008: 129; 146.

170

Die Unterteilung in Abteilungen, die hier anhand der neu veröffentlichten Texte überarbeitet wurde, wurde grundlegend von Sallaberger (1999: 245ff) identifiziert.

171

PDT 1 337; PDT 2 1249.

172

Die Abgabe von Betten an Āmur-ilam von Aḫūni (MVN 11 188: ŠS 2) mit Abschrift von Lu-diĝira muss ein Rest von der früheren Amtszeit von Aḫūni als Leiter der Bettenabteilung sein, weil Aḫūni zur Zeit ŠS 2 nicht mehr im Amt war. Die Datierung ist eher auf ŠS 2 zu setzen, weil Lu-diĝira bis ŠS 7 im Amt war.

104

2. DAS SCHATZARCHIV

Die Texte des Schatzarchivs werden im Detail in den Kapiteln 5, 6, 7, 8 ausgewertet, dennoch wird im Folgenden eine kurze Beschreibung der Abteilungen geboten. Aufgrund ihrer besonderen Stellung wird auf die zentrale Verwaltung des Lugal-kuzus unten § 3.3 ausführlicher eingegangen.

3.2.1. Die Goldschmiedeabteilung Die Goldschmiedeabteilung umfasst 123 Texte zur Verwaltung von Kostbarkeiten aus Edelmetallen und Edelsteinen, die unter der Leitung von Puzur-Irra und seinem Nachfolger Lu-diĝira erstellt wurden. Die Texte lassen sich folgendermaßen untergliedern: - 70 Ausgaben (ba-zi) - 1 Ausgabe (zi-ga) - 4 Ausgaben (der Schlussvermerk ist aber nicht erhalten) - 27 Einlieferungen (mu-ku x ) - 8 Übernahmen (šu ba-ti) - 6 Gewichtskontrollen (ša 3 i 3 -la 2 PN-ta; PN i 3 -la 2 ) - 3 Verwaltungsetiketten - 1 Rechtsurkunde (Protokoll) - 4 ? (der Schlussvermerk ist nicht erhalten) Diese Abteilung ist ab dem Jahr S 44/2” bis zum Jahr ŠS 8/ii/5 dokumentiert und unter allen Abteilungen der Schatzverwaltung ist die der Goldschmiede sicherlich die umfangreichste. Dies steht im Einklang mit der Stellung, die zumindest einer ihrer Leiter im Vergleich zu jenen der kleineren Abteilungen (Tisch- und Bettenabteilung) vermutlich eingenommen hatte, wie sich aus der Untersuchung des Vermerks gaba-ri kišeb 3 PN ergeben hat. Im § 2.5 wurde nämlich in Betracht gezogen, dass Lu-diĝira die Aufgabe hatte, die Urkunden von anderen kleineren Abteilungen wie jenen der Tisch- und Bettenabteilung zu authentifizieren oder sogar zu archivieren. Die Goldschmiedeabteilung verwaltete viele verschiedene Produkte der Goldschmiedekunst, darunter z. B. Schmuck, Prunkwaffen oder Gefäße. Die Ausgaben dokumentieren fast ausschließlich die Abbuchung von Objekten, die sowohl Geschenke für hochrangige Persönlichkeiten als auch Weihungen an die Götter darstellten (s. dazu Kap. 7 und 8). Die Gewichtskontrolle und die Übernahmen sind hingegen eher mit der Produktion und der internen Verwaltung der Güter verbunden (s. dazu Kap. 5 § 2.3). Die Einlieferungen bezeugen sowohl die handwerkliche Produktion als auch die Übersendung von Geschenken an den König und seine Familie (s. dazu Kap. 5 und 6)

3.2.2. Die Waffenabteilung Die „Waffenabteilung“ umfasst insgesamt 25 Texte, die die Verwaltung von Waffen betreffen und unter der Leitung von Dajjānum-mīšar stand. Diese Abteilung ist vom Jahr S 44/v" bis zum Jahr ŠS 3/viii dokumentiert. Die Texte lassen sich folgendermaßen untergliedern:

105

DER KÖNIG UND SEIN KREIS: DAS STAATLICHE SCHATZARCHIV DER III. DYNASTIE VON UR

- 12 Ausgaben (ba-zi) - 8 Einlieferungen (mu-ku x ) - 5 Übernahmen (šu ba-ti) Es wurden hier sowohl Prunkwaffen, die als Geschenk für hochrangige Persönlichkeiten bestimmt waren, als auch eine große Anzahl an Pfeil- und Speerspitzen abgebucht, die sehr wahrscheinlich von den Truppen im Krieg verwendet wurden (s. dazu Kap. 6 § 1.1). Vor allem in den Übernahmen zeigt sich die Verwaltung der für die Soldaten bestimmten Waffen, die im Kap. 6 § 1.1 besprochen wird.

3.2.3. Die Tischabteilung zusammen mit der Möbelabteilung Die Betten- und Tischabteilung umfasst insgesamt 16 Texte (Bettenabteilung: 13; Tischabteilung: 3), die die Verwaltung von Möbeln betreffen. Diese Abteilungen standen zusammen unter der Leitung von Aḫūni in den Jahren AS 7 bis AS 9, um später geteilt zu werden: Aḫūni verwaltete dann die Tischabteilung vom Jahr AS 8 bis zum Jahr ŠS 4; Āmurilam übernahm die Bettenabteilung ab AS 9 bis zum Ende im Jahr IS 3. Die hier behandelten Möbel sind aufgrund ihrer Art und ihrer Kostbarkeit wohl als Luxusmöbel zu betrachten. Unter ihrem ersten Leiter Aḫūni sind nur Auslieferungen von Betten belegt: Einmal (TRU 303) buchte Aḫūni ein Bett als Geschenk für Alla-šarrum, der Amme von Simat-Ištarān, der Tochter des Königs, ab. In zwei Fällen (PDT 1 337; PDT 2 1249) übergab Aḫūni jeweils zwei und sechs Betten einem gewissen Lēʾišin, der als ra 2 -gaba „Wagenfahrer“ fungierte und dadurch dem Kreis der königlichen Frauen verbunden war (s. oben § 2.3). Die Bettenabteilung lieferte unter Ā mur-ilam, dem Nachfolger von Aḫūni, Betten und Matratzen ausschließlich in die zentrale Verwaltung von Lugal-kuzu ein. Hierher gehörten sowohl Betten als auch Matratzen, deren Bestimmung nicht bekannt ist. Wahrscheinlich wurden sie im königlichen Hof gebraucht, doch muss dies eine Vermutung bleiben. Nur in einem Fall wird angegeben, dass es sich um ša 3 -ta 3 ĝe š-nu 2 lugal „Matratzen (für) das königliche Bett“ (AUCT 2 200) handelte. Die Tischabteilung ist nur in drei Texten (BIN 3 482; OrSP 47-49 37; SAT 2 1156) belegt, die zwischen AS 8 und ŠS 4 datiert sind. Der handelnde Beamte ist in allen Fällen der gleiche Aḫūni, der als Beamter der Bettenabteilung fungierte. Zwei Urkunden bezeugen die Ausgabe von Tischen als Geschenke für Amtsträger und für die königliche Familie (BIN 3 482; OrSP 47-49 37: dazu s. Kap. 8 § 2.1 und 2.3). Eine Urkunde registriert die Einlieferung von Tischen von einem Gewissen Lu-saga (s. dazu Kap. 5 § 1). Zur Liste der behandelten Möbel s. Kap. 4.

3.3. Die zentrale Verwaltung der Güter unter Lugal-kuzu Unter den Urkunden des Schatz- und Schuharchivs fällt eine Reihe von Texten auf, die einen gewissen Lugal-kuzu als handelnde Person aufweisen. Schon Sallaberger (1999: 246-247) bemerkte, dass es sich dabei um eine eigene Abteilung der Schatzverwaltung handelte. Die Aktivität des Lugal-kuzu ist von S 46 bis IS 3 auf 33 Urkunden dokumentiert, die sich folgendermaßen zusammenfassen lassen:

106

2. DAS SCHATZARCHIV

Abb. 8. M = „Mittelsmann“ Lugal-kuzu; G = Goldschmiede; S = Schuhverwaltung; B = Bettenabteilung

Lugal-kuzu führte Transaktionen sowohl mit den verschiedenen Abteilungen der Schatzund Schuhverwaltung als auch mit der Viehverwaltung durch. Dabei handelte es sich fast ausschließlich um Übernahmen (šu ba-ti), weshalb man seinen Aufgabenbereich als „Mittelsmann“, als zentraler Knotenpunkt der ganzen Schatzverwaltung, definieren kann. Er erfüllte seine Verwaltungsaufgabe über die verschiedenen Verwaltungseinheiten von PuzrišDagān und wahrscheinlich auch über die damit verbundenen Werkstätten, vor allem mit jenen, die sich mit Luxusgütern befassten. Sallaberger (1999) bezeichnet ihn als „Schatzmeister königlicher Verwaltungsinstitutionen“. In diesem Zusammenhang spielen die oben besprochenen Verwaltungsetiketten OIP 115 465, AUCT 1 550; BPOA 7 2705 und UTI 6 3793 eine besondere Rolle, weil sie alle den Vermerk kišeb 3 Lugal-kuzu „Siegel(urkunde) von Lugal-kuzu“ aufweisen, obwohl sie die Ausgaben von verschiedenen Beamten der Schatz- und Schuhverwaltung betreffen (s. oben § 2.5). Wie oben vorgeschlagen, dürfte hier der Fall vorliegen, dass die Tonbullen aus Verwaltungsgründen nicht gesiegelt worden sind (z. B. aufgrund einer durch das Hauptpersonal bereits durchgeführten Kontrolle auf einer vorherigen Stufe), aber die jeweiligen Behälter mit den Tontafeln von Lugal-kuzu authentifiziert und beglaubigt werden mussten. Dies wirft die Frage auf, ob Lugal-kuzu nicht nur die Rolle eines Mittelsmanns, einer Zwischenstellung zwischen den Abteilungen der Schatz-, Schuh- und Viehverwaltung,

107

DER KÖNIG UND SEIN KREIS: DAS STAATLICHE SCHATZARCHIV DER III. DYNASTIE VON UR

sondern auch eine übergeordnete Verwaltungsposition als „Archiv-Oberleiter“ über das Schatz- und Schuharchiv innehatte173. Lugal-kuzu besaß ein Siegel, auf dessen Hülle eine Übernahme von la 2 - NI su-ga unu 3 e-ne „erstatteter Rest der Rinderhirten“ überliefert worden ist (SAT 2 1054: AS 7/iii): SAT 2 1054 (Siegel) (i) 1

d

amar-d⌈zuen⌉

2

⌈ninta⌉ kala-ga

3

⌈lugal⌉ urim5ki-ma

„Amar-Suena, der Mächtige, der König von Ur, der König der vier Weltgegenden: Lugal-kuzu, der Schreiber, dein Diener“

(ii) 1

lugal an-[ub]-da limmu2-ba

2

lugal-ku3-zu

3

⌈dub⌉-[sar]

4

urdu2-[zu]

Die Szene des Siegels ist nicht gut erhalten, dennoch erfährt man, dass Lugal-kuzu zu diesem Zeitpunkt den Titel dub-sar „Schreiber“ getragen hat. Die Urkunde ist auf das Jahr AS 7/iii datiert. Schließlich muss auf einige wenige Ausnahmefälle eingegangen werden, die den Kontakt von Lugal-kuzu zur Außenwelt durch Einlieferungen (mu-ku x ) und Ausgaben (ba-zi) dokumentieren. Es handelt sich dabei zunächst um drei Ausgaben aus der Goldschmiedeabteilung (AUCT 1 9; RA 17 p. 211a; AUCT 1 463), die Lieferung von Endprodukten der Goldschmiedekunst in die zentrale Verwaltung, ohne jegliche Angabe ihrer Bestimmung, dokumentieren. Wenngleich eine dergleiche Verbindung (mit Terminus ba-zi „Ausgabe“) zwischen der Goldschmiedeabteilung und der Verwaltung von Lugal-kuzu unerwartet ist, stellen diese drei Ausgabeurkunden die einzige Art von Transaktionen zwischen diesen Abteilungen dar. Ist somit eine Trennung zwischen der Goldschmiedeabteilung und der Verwaltung von Lugal-kuzu samt der anderen Abteilungen der Schatzverwaltung zumindest unter administrativen Aspekten zu vermuten? Aufgrund mangelnder Daten müssen diese unerwartete Verbindungen vorläufig ungeklärt bleiben. Des Weiteren existieren zwei Einlieferungen aus dem Vieharchiv (SAT 2 302; PDT 2 1040), welche die Lieferung von Silber als la 2 - NI su-ga sipa (unu 3 -e-ne) „erstatteter Rest der Schaf- (und Rinder)-Hirten“ von Narām-ilī (s. o. § 2.4.2) belegen, während sonst jegliche dieser Abgaben im Schatzarchiv mit Übernahmeurkunden registriert wurden (s. dazu Kap. 5 § 5.3). Auch dies bleibt vorerst aufgrund mangelnder Daten noch ungeklärt.

173

Vergleichbar liegt der Fall im Vieharchiv bei den von Tsouparopoulou (2008: 79; 140; 142; 146) behaupteten „high functionaries of the state“ Narām-ilī, Ur-niĝar, Lugal-itida, Šara-kam und Babati, wobei nach Tsouparopoulou (2008: 147) „they stood above all those officials in hierarchy and were not directly linked to Drehem“, wobei Lugal-kuzu gleichzeitig sowohl ein wichtiger Beamter von Drehem als auch vermutlich ein „Archiv-Oberleiter“ war.

108

2. DAS SCHATZARCHIV

3.3.1. Transaktionen aus der Bettenabteilung Die Lieferung von aufwendig dekorierten Betten und Matratzen an die Institution ist in neun Urkunden dokumentiert (SAT 2 1165; AUCT 2 200; PDT 1 543; PDT 1 628; PDT 1 535; SAT 3 1582; MVN 11 197; SAT 3 2156; ASJ 4 p. 142 n. 8), die von AS 9 bis ŠS 5 bzw. IS 3? datiert sind. Es handelt sich dabei um Übernahmen (Terminus šu ba-ti), die ausschließlich die Produktion und Lieferung von Betten und Matratzen an die zentrale Verwaltung belegen. Āmur-ilam war der Lieferant; die Ware wurde von Lugal-kuzu empfangen.

3.3.2. Transaktionen mit der Goldschmiedeabteilung Die Transaktionen von Lugal-kuzu mit der Goldschmiedeabteilung sind nur aus sechs Urkunden bekannt: drei Ausgaben wurden bereits oben erwähnt (AUCT 1 9; RA 17 p. 211a; AUCT 1 463); drei sind Verwaltungsetiketten (OIP 115 465; AUCT 1 550; BPOA 7 2705), die in § 2.5 besprochen wurden.

3.3.3. Transaktionen mit der Schuhverwaltung Lugal-kuzu führte Transaktionen über Edelmetalle mit der Schuhverwaltung durch, wie fünf Übernahmen (BIN 3 338; OIP 121 592; MVN 3 266; PDT 1 361; AUCT 2 301) und eine Verwaltungsetikette (UTI 6 3793) bezeugen. Es handelt sich dabei einerseits um Dekorationsteile für Schuhe wie z. B. Rosetten oder um mit Edelmetallen dekorierte Schuhe, die Lugal-kuzu an die Beamten des Schuharchivs übergab; andererseits lieferten die Beamten des Schuharchivs Dekorationsteile oder Kaltarbeitsabfall aus deren Produktion in die zentrale Verwaltung zurück. Diese Dekorationsteile waren dafür bestimmt, z. B. k u š suḫub 2 lugal-ka keše 2 -re 6 -de 3 „um sie an Stiefeln des Königs zu befestigen“ (AUCT 2 301) oder ba-bala „es wurde ausgetauscht“ (BIN 3 338). Auf die Verwaltungsetikette UTI 6 3793 wurde oben im § 2.5 eingegangen.

3.3.4. Transaktionen mit der Viehverwaltung Die Verbindung von der zentralen Verwaltung zur Viehverwaltung ist durch neun Urkunden bezeugt: SAT 2 302; ODT 1 1040; TPTS 125; SAT 2 1054; MVN 18 135; PDT 1 469; SNATBM 50; PDT 2 1216; AION 69 n. 1. Es handelt sich dabei hauptsächlich um die Lieferung von la 2 - NI su-ga „erstatteter Rest“ der Schaf- und/oder Rinderhirten in die zentrale Institution. Auf denselben Urkunden wurden auch andere Abgaben registriert, die ebenfalls für die zentrale Institution bestimmt waren: eine einfache Erstattung Šara-kam-e i 3 -su „Šarakam hat (es) erstattet“ (MVN 18 135) oder a 2 ĝe š-rin 2 -na-bi „die Miete der Waage“ (SNATBM 50). Die Abgaben wurden von Narām-ilī, Šara-kam und Lugal-itida oder Šarrumilī, der „Kontrolleur (in der Viehverwaltung)“ (šuš 3 ), – alle Funktionäre der Viehverwaltung in Puzriš-Dagān (s. dazu § 2.4.2 und Kap. 5 § 5.3) – an Lugal-kuzu durch Übernahmeurkunden (mit zwei Ausnahmen, s. o. § 2.2.1) übergeben. Auf die Abgaben der Hirten wird im Kap. 5 § 5.3 ausführlich eingegangen.

109

DER KÖNIG UND SEIN KREIS: DAS STAATLICHE SCHATZARCHIV DER III. DYNASTIE VON UR

3.4. Die letzte Phase Die letzte Phase des Archivs von IS 1/i (IS 2/xi) bis IS 3/xii ist gekennzeichnet durch die Tätigkeit von Āmur-ilam, der die Leitung der Goldschmiede, der Bettenabteilung und der Verwaltung der Schuhe übernahm. Neben ihm ist Lugal-kuzu als „Mittelsmann“ bis IS 3? belegt. Schuhe Š 31?(S 32/vi)-Š 41/i

Itutua

„Mittelsmann“ bis IS 3

?

Lugal-kuzu

Die Texte der Endphase werden als dem Schatzarchiv zugehörige Texte betrachtet und werden deshalb in den Kapiteln 5, 6, 7 und 8 zusammen mit denen des Schatz- und Schuharchivs behandelt. Folgende Übersicht soll nur die Situation der späteren Transaktionen zusammenfassen:

Abb. 9. GSB = Goldschmiede, Schuhverwaltung und Bettenabteilung zusammen unter Āmur-ilam; M = Mittelsmann.

110

2. DAS SCHATZARCHIV

4. Tabellen 4.1. Liste der Belege für den Bevollmächtigten (maškim) im Schatzarchiv nach Berufsgruppe und PN geordnet. Berufsgruppe

Bevollmächtigter

Textnr.

Art der Transaktion

Von

Empfänger

Objekt

SAT 3 1277

Weihung

Lu-diĝira

Gottheit

masabbuBecken

Grund der Transaktion

SAT 3 1277

Weihung

Lu-diĝira

Gottheit

Eimer

[...]

[...]

JCS 54 p. 7-9 n. 52

Weihung?

[...]

Gottheit

[...]

[...]

[...]

BPOA 7 2887

Geschenk

Lu-diĝira

Walker

Ring

weil er [...] TAG [...]

[...]

[...]

YBC 13384

Geschenk

[...]

Sänger

Ring

als er die Endu-Lieder gesungen und gespielt hat

Adjutant

[...]-Nanna, der Adjutant (UrduNanna?)*

YBC 15528

Geschenk

Puzur-Irra

Hirtenaufseher

Ring

als er [...] und Mutterschafe eingeliefert hat

Adjutant

Ilum-dān (Adjutant)*

BIN 3 482

Geschenk

Aḫūni

Amtsträger

Tisch

Adjutant

Lugal-KA-gena, der Adjutant

AUCT 1 276

Geschenk

[...]

Amurriter

Ring

Adjutant

Lugal-magurre, der Adjutant

TrDr 83

Geschenk

Lu-diĝira

Militärwesen

Ring

Adjutant

Nannakam, der Adjutant

OrSP 47-49 38

Geschenk

Lu-diĝira

Bote

Ring

Adjutant

Ninlil-amaĝu, der Adjutant

JCS 10 p. 30 n. 9

Geschenk

Lu-diĝira

Amtsträger

Ring

Adjutant

Nūr-Iškur, der Adjutant

AUCT 2 367

Geschenk

Lu-diĝira

Königliche Familie

Fingerring

Adjutant

Šu-Sulgi (Adjutant AS 7 / Hauptmann ŠS 3)*

JCS 10 p. 30 n. 9

Geschenk

Lu-diĝira

Sänger

Ring

Adjutant

Urdu-Nanna, der Adjutant

TIM 6 36

Militärwesen

Dajjānummīšar

Militärwesen

Bogen

Adjutant

Urdu-Nanna, der Adjutant

TIM 6 36

Geschenk

Dajjānummīšar

Militärwesen

Stab

Adjutant

Urdu-Nanna, der Adjutant

TrDr 85

Geschenk

Puzur-Irra

Königliche Familie

Ring

als sie aus dem Ordalfluss (wohlbehalten) hergekommen sind

Adjutant

Urdu-Nanna, der Adjutant

TrDr 85

Geschenk

Puzur-Irra

Königliche Familie

Ring

als sie aus dem Ordalfluss (wohlbehalten) hergekommen sind

Adjutant

Ur-saga, der Adjutant

AUCT 1 276

Geschenk

[...]

Gewürzmüller

Ring

als sie aus dem Ordalfluss wohlbehalten (zurück gekommen) sind

111

als er aus dem Amurriterland herkam

als er niederlag

weil er die Leier [...] gespielt hat

DER KÖNIG UND SEIN KREIS: DAS STAATLICHE SCHATZARCHIV DER III. DYNASTIE VON UR Berufsgruppe

Bevollmächtigter

Textnr.

Art der Transaktion

Von

Empfänger

Objekt

Grund der Transaktion

Adjutant

Ur-saga, der Adjutant

AUCT 1 276

Geschenk

[...]

Gewürzmüller

Ring

als sie aus dem Ordalfluss wohlbehalten (zurück gekommen) sind

Adjutant

Ur-Šu-Suen, der Adjutant

CT 32 25

Geschenk

Lu-diĝira

Stadtfürst

Ring

als er niederlag

Barbier

Puzur-Eštar, der Barbier

SAT 3 1754

Geschenk

Lu-diĝira

Sänger

Prunkbecher

Beamte

Ūta-mīšaram (Beamter Vieharchiv)*

MVN 3 326

Geschenk

Lu-diĝira

Königliche Familie

Schatulle

Beamte

Ūta-mīšaram (Beamter Vieharchiv)*

MVN 3 326

Geschenk

Lu-diĝira

Königliche Familie

Matte

Beamte

Ūta-mīšaram (Beamter Vieharchiv)*

Toronto 1 177

Geschenk

Puzur-Irra

Amtsträger

Ring

Familie

Babati

SMS 2/3 p. 15 n. 12

Geschenk

Lu-diĝira

Schreiber der Handwerker

Ring

Großwesir

Urdu-Nanna (Großwesir)*

TrDr 84

Geschenk

Lu-diĝira

Bote

Ring

als er aus Šimānum herkam

Großwesir

Urdu-Nanna, der Großwesir

AUCT 1 661

Geschenk

Lu-diĝira

Amtsträger

Ring

weil er das neue Kupfer von AmarSuena hergebracht hat

Großwesir

Urdu-Nanna, der Großwesir

AUCT 2 133

Geschenk

Dajjānummīšar

Amurriter

hölzener Griff

Großwesir

Urdu-Nanna, der Großwesir

AUCT 2 388

Geschenk

[Goldschm iedeabteilu ng?]

Ringer

[...]

weil sie sich mit Fäusten geprügelt? und geschlagen haben

Großwesir

Urdu-Nanna, der Großwesir

JCS 54 p. 7-9 n. 52

Geschenk

[...]

Stadtfürst

[...]

als er aus Ḫurti herkam

Großwesir

Urdu-Nanna, der Großwesir

OrSP 47-49 38

Geschenk

Lu-diĝira

Amurriter

Ring

als sie aus dem Amurriterland herkamen

Großwesir

Urdu-Nanna, der Großwesir

OrSP 47-49 39

Geschenk

Lu-diĝira

Mäster

Ring

als er niederlag

Großwesir

Urdu-Nanna, der Großwesir

PDT 1 456

Geschenk

Lu-diĝira

Sänger

Ring

weil er sich mit Fäusten geschlagen hat

Großwesir

Urdu-Nanna, der Großwesir

RA 8 p. 192 n. 14

Geschenk

Lu-diĝira

Sänger

Ring

weil er die endu-Lieder gespielt hat

Großwesir

Urdu-Nanna, der Großwesir

SumAkk LXV:57

Geschenk

Lu-diĝira

Bote

Ring

als er aus Šimaški herkam

Großwesir

Urdu-Nanna, der Großwesir

TCL 2 5549

Geschenk

Lu-diĝira

Ringer

Ring

Großwesir

Urdu-Nanna, der Großwesir

TCL 2 5549

Geschenk

Lu-diĝira

Ringer

Ring

112

2. DAS SCHATZARCHIV Berufsgruppe

Bevollmächtigter

Textnr.

Art der Transaktion

Von

Empfänger

Objekt

Grund der Transaktion

Großwesir

Urdu-Nanna, der Großwesir

TrDr 83

Geschenk

Lu-diĝira

Bote

Ring

als er aus Buli herkam

Großwesir

Urdu-Nanna, der Großwesir

TrDr 83

Geschenk

Lu-diĝira

Bote

Ring

als er aus Šimaški herkam

Großwesir

Urdu-Nanna, der Großwesir

TrDr 83

Geschenk

Lu-diĝira

Kultpersonal

Ring

als er aus Nawar herkam

Großwesir

Urdu-Nanna, der Großwesir

UTI 6 3800

Geschenk

[...]

Militärwesen

Kranz

Großwesir

Urdu-Nanna, der Großwesir

UTI 6 3800

Geschenk

[...]

Militärwesen

Kranz

Großwesir

Urdu-Nanna, der Großwesir

UTI 6 3800

Geschenk

[...]

Militärwesen

Kranz

Großwesir

Urdu-Nanna, der Großwesir

UTI 6 3800

Geschenk

[...]

Militärwesen

Kranz

Großwesir

Urdu-Nanna, der Großwesir (aber sugal7-)*

AUCT 1 948

Geschenk

Lu-diĝira

Kultpersonal

Ring

weil sie die Statue des Königs gebracht haben

Großwesir

Urdu-Nanna, der Großwesir (aber sugal7-)*

AUCT 1 948

Geschenk

Lu-diĝira

Kultpersonal

Ring

weil sie die Statue des Königs gebracht haben

Großwesir

Urdu-Nanna, der Großwesir

TCL 2 5565

Geschenk

Dajjānummīšar

Bote

Peitschenriemen

als er aus Urkeš gekommen ist

Hirte

Šegdelani (sipa in Maškan Šabra oder lu2-mu13mu13?)*

JCS 10 p. 30 n. 11

Geschenk

Lu-diĝira

Militärwesen

Ring

als sie niederlagen

Hirte

Šegdelani (sipa in Maškan Šabra oder lu2-mu13mu13?)*

JCS 10 p. 30 n. 11

Geschenk

Lu-diĝira

Militärwesen

(offener) Armreif

als sie niederlagen

„Zwerg“

Qurdī-ilum, der „Zwerg“

DCEPHE 217

Weihung

Lu-diĝira

Gottheit

Ring

„Zwerg“

Waqar-Šu-Suen, der „Zwerg“

TrDr 87

Geschenk

Lu-diĝira

Stadtfürst

Kessel

„Zwerg“

Waqar-Šu-Suen, der „Zwerg“

UTI 6 3800

Geschenk

[...]

Königliche Familie

[...]

„Zwerg“

Waqar-Šu-Suen, der „Zwerg“

UTI 6 3800

Geschenk

[...]

Königliche Familie

Fingerring

„Zwerg“

Waqar-Šu-Suen, der „Zwerg“

UTI 6 3800

Geschenk

[...]

Königliche Familie

Fingerring

„Zwerg“

Waqar-Šu-Suen, der „Zwerg“

UTI 6 3800

Geschenk

[...]

Königliche Familie

Perle

-

leer

JCS 10 p. 30 n. 11

Geschenk

Lu-diĝira

Militärwesen

Prunkbecher

-

leer

JCS 54 p. 7-9 n. 52

Geschenk

[...]

Königliche Familie

Fingerring

-

leer

JCS 54 p. 7-9 n. 52

Geschenk

[...]

Kultpersonal

[...]

-

leer

JCS 54 p. 7-9 n. 52

Geschenk

[...]

Einzelner Personenname

Fingerring

-

leer

MVN 20 31

Geschenk

Lu-diĝira

Königliche Familie

šu2-Kessel

113

DER KÖNIG UND SEIN KREIS: DAS STAATLICHE SCHATZARCHIV DER III. DYNASTIE VON UR Berufsgruppe

Bevollmächtigter

Textnr.

Art der Transaktion

Von

Empfänger

Objekt

-

leer

MVN 20 31

Geschenk

Lu-diĝira

Königliche Familie

Libationsk anne

-

leer

MVN 20 31

Geschenk

Lu-diĝira

Königliche Familie

maslaḫtum -Sprenggefäß

-

leer

MVN 20 31

Geschenk

Lu-diĝira

Königliche Familie

Prunkbecher

-

leer

MVN 20 31

Geschenk

Lu-diĝira

Königliche Familie

Kanne

-

leer

MVN 20 31

Geschenk

Lu-diĝira

Königliche Familie

Schüssel

-

leer

MVN 20 31

Geschenk

Lu-diĝira

Königliche Familie

Flöte

-

leer

Or 47-49 37

Geschenk

Aḫūni

Königliche Familie

Tisch

-

leer

UTI 6 3800

Geschenk

[...]

Königliche Familie

Dolch

Militär

Illalum, der General

BPOA 7 2806

Geschenk

Puzur-Irra

Beschwörer

Ring

-

[PN]

UTI 6 3800

Geschenk

[...]

Königliche Familie

Fingerring

-

[PN]

UTI 6 3800

Geschenk

[...]

Königliche Familie

Fingerring

Mundschenk

Suen-abūšu, der Mundschenk

NBC 9843

Geschenk

Lu-diĝira

Einzelner Personenname

Prunkbecher

als [...]-Sulgi, „der Wagenfahrer“, sie geheiratet hat

Mundschenk

Suen-abūšu, der Mundschenk

NBC 9843

Geschenk

Lu-diĝira

Einzelner Personenname

Kanne

als [...]-Sulgi, „der Wagenfahrer“, sie geheiratet hat

Mundschenk

Suen-abūšu, der Mundschenk

NBC 9843

Geschenk

Lu-diĝira

Einzelner Personenname

Schale

als [...]-Sulgi, „der Wagenfahrer“, sie geheiratet hat

Mundschenk

Suen-abūšu, der Mundschenk

NBC 9843

Geschenk

Lu-diĝira

Einzelner Personenname

šu2-Kessel

als [...]-Sulgi, „der Wagenfahrer“, sie geheiratet hat

Wagenfahrer

Āmur-ilam (Wagenfahrer)*

SAT 3 1754

Palast

Lu-diĝira

Palast

Silber

Wagenfahrer

Bēlī-kīn, der Wagenfahrer

UTI 6 3800

Geschenk

[...]

Königliche Familie

Fingerring

Wagenfahrer

Ēr-bēlī (Wagenfahrer AS)*

MVN 11 183

Geschenk

Lu-diĝira

Einzelner Personenname

Ring

Wagenfahrer

Lēʾišin (Wagenfahrer)*

MVN 20 31

Palast

Lu-diĝira

Palast

Ring

Wagenfahrer

Nūr-Šamaš, der Wagenfahrer

JCS 54 p. 7-9 n. 52

Geschenk

[...]

Königliche Familie

Ring

Wagenfahrer

Riba-gada (Wagenfahrer IS)*

JCS 54 p. 7-9 n. 52

Geschenk

[...]

Königliche Familie

Fingerring

114

Grund der Transaktion

als [...] gemacht wurde

2. DAS SCHATZARCHIV Berufsgruppe

Bevollmächtigter

Textnr.

Art der Transaktion

Von

Empfänger

Objekt

Wagenfahrer

Riba-gada (Wagenfahrer IS)*

JCS 54 p. 7-9 n. 52

Geschenk

[...]

Königliche Familie

Fingerring

Wagenfahrer

Riba-gada (Wagenfahrer IS)*

JCS 54 p. 7-9 n. 52

Geschenk

[...]

Einzelner Personenname

Fingerring

Wagenfahrer

Riba-gada (Wagenfahrer IS)*

PDT 1 543

Übernahme

Āmur-ilam

Lugal-kuzu (Beamter Schatzarchiv?)*

Bett

Wagenfahrer

Riba-gada (Wagenfahrer IS)*

Rochester 236

Palast

Lu-diĝira

Palast

Ring

Wagenfahrer

Rīṣ-ilum (Wagenfahrer)*

JCS 10 p. 30 n. 11

Geschenk

Lu-diĝira

Amtsträger

Ring

als sie niederlagen

Wagenfahrer

Rīṣ-ilum, der Wagenfahrer der Königin

MVN 11 183

Geschenk

Lu-diĝira

Schiffer

Ring

als [...] gemacht wurde

Wagenfahrer

Rīṣ-ilum, der Wagenfahrer der Königin

MVN 11 183

Geschenk

Lu-diĝira

Schiffer

Ring

als [...] gemacht wurde

Wagenfahrer

Šu-Suen-narāmEnlil (Wagenfahrer)*

JCS 10 p. 30 n. 9

Geschenk

Lu-diĝira

Einzelner Personenname

Ring

weil/wegen [...]

Wagenfahrer

(U)la-īniš (Wagenfahrer)*

JCS 10 p. 30 n. 10

Geschenk

Puzur-Irra

Amtsträger

Ring

als er den Gruß von Abīsimtī aus Uruk hergebracht hat

Wagenfahrer

(U)la-īniš (Wagenfahrer)*

JCS 10 p. 30 n. 10

Palast

Puzur-Irra

Palast

Ring

Beamte

Narām-ilī (Beamter)*

MVN 11 186

Protokoll

N Ilabunigadu

-

Stein

Großwesir

Urdu-Nanna (Großwesir?)*

BPOA 2 2681

Geschenk

Einzelner Personenname

Waffe

-

Ibbi-Suen-mīšar

Fs. Haas p. 286

Geschenk

Āmur-ilam

Königliche Familie

Granulationsperle

-

Ibbi-Suen-mīšar

Fs. Haas p. 286

Geschenk

Āmur-ilam

Königliche Familie

Kleinigkeiten

115

Grund der Transaktion

DER KÖNIG UND SEIN KREIS: DAS STAATLICHE SCHATZARCHIV DER III. DYNASTIE VON UR

4.2. Liste der Belege für den Bevollmächtigten (maškim) im Schuharchiv nach Berufsgruppe und PN geordnet. Berufsgruppe

Bevollmächtigter

Textnr.

Art der Transaktion

Von

Empfänger

Objekt

Beamte

Daḫ(i)š-atal (Beamter Schuharchiv)*

MLC 2045

Geschenk

Daḫ(i)šatal

Händler

Stiefel

Beamte

Ea-ilī (Beamter Schuharchiv)*

Boson, Tavolette 363

Geschenk

Šu-Eštar

Stadtfürst

Stiefel

Beamte

Ea-ilī (Beamter Schuharchiv)*

Boson, Tavolette 363

Geschenk

Ea-ilī

Stadtfürst

Sandalen

Beamte

Ea-ilī (Beamter Schuharchiv)*

Boson, Tavolette 363

Geschenk

Ea-ilī

Stadtfürst

tukšiumSchuhe

Beamte

Itutua (Beamter)*

OIP 115 137

Geschenk

Itutua

Königliche Familie + Militär

Stiefel

Beamte

Nūr-ilī (Vertreter von Šu-Eštar im Schuh-Archiv)*

PDT 1 216

Geschenk

Ea-ilī

Amtsträger

Stiefel

Beamte

Nūr-ilī (Vertreter von Šu-Eštar im Schuh-Archiv)*

PDT 1 216

Geschenk

Ea-ilī

Königliche Familie + Militär

Stiefel

Beamte

Nūr-ilī (Vertreter von Šu-Eštar im Schuh-Archiv)*

PDT 1 216

Geschenk

Ea-ilī

Einzelner Personenname

Stiefel

Beamte

Nūr-ilī (Vertreter von Šu-Eštar im Schuh-Archiv)*

PDT 1 216

Geschenk

Ea-ilī

Königliche Familie + Militär

Sandalen

Beamte

Nūr-ilī (Vertreter von Šu-Eštar im Schuh-Archiv)*

PDT 1 216

Geschenk

Ea-ilī

Amtsträger

Sandalen

Beamte

Šu-Eštar (Schuharchiv)*

Nisaba 8 386

Geschenk

Stadtfürst

Stiefel

Beamte

Šu-Eštar (Schuharchiv)*

Nisaba 8 386

Geschenk

Einzelner Personenname

Stiefel

Beamte

Šu-Eštar (Schuharchiv)*

Nisaba 8 386

Geschenk

Amtsträger

Sandalen

Beamte

Šu-Eštar (Schuharchiv)*

Nisaba 8 386

Geschenk

Einzelner Personenname

Stiefel

Beamte

Šu-Eštar (Schuharchiv)*

Nisaba 8 386

Baderiten

-

Stiefel

Beamte

Šu-Eštar (Schuharchiv)*

Nisaba 8 386

Baderiten

-

Futter für Schuhe

Beamte

Šu-Eštar (Schuharchiv)*

Nisaba 8 386

Baderiten

-

Gewand

Beamte

Šu-INANA (= ŠuEštar, Beamter im Schuharchiv ?)*

PDT 1 434

Geschenk

Ea-ilī

Amtsträger

Stiefel

Beamte

Šu-INANA (= ŠuEštar, Beamter im Schuharchiv ?)*

PDT 1 434

Geschenk

Ea-ilī

Stadtfürst

Stiefel

Beamte

Šu-INANA (= ŠuEštar, Beamter im Schuharchiv ?)*

RA 49 p. 93 n. 36

Geschenk

Šu-Eštar

Amurriter

Stiefel

116

Grund der Transaktion

2. DAS SCHATZARCHIV Berufsgruppe

Bevollmächtigter

Textnr.

Art der Transaktion

Von

Empfänger

Objekt

Beamte

Šu-INANA (= ŠuEštar, Beamter im Schuharchiv ?)*

RA 49 p. 93 n. 36

Geschenk

Šu-Eštar

Militärwesen

Stiefel

Beamte

Šu-INANA (= ŠuEštar, Beamter im Schuharchiv ?)*

RA 49 p. 93 n. 36

Geschenk

Šu-Eštar

Amurriter

Stiefel

Großwesir

Urdu-Nanna, der Großwesir

PDT 1 583

Geschenk

Daḫ(i)šatal

Königliche Familie

Stiefel

Hirte

Šegdelani (sipa in Maškan Šabra oder lu2-mu13mu13?)*

TRU 292

Geschenk

Itutua

Amtsträger

Stiefel

Militär

Ea-ilī (General)*

MVN 13 672

Geschenk

Ea-ilī

Händler

Sandalen

weil er die GrünerJaspis-Steine eingeliefert hat

Militär

Ea-ilī (General)*

MVN 13 672

Geschenk

Ea-ilī

Königliche Familie

Sandalen

weil er Šimaški erreichte

-

Bēlī-ilī (s. Kap. 2 Formationsphase)

Princeton 2 28

Baderiten

S3a

Einzelner Personenname

Stiefel

-

Dīnī-kūn (?)

PDT 1 434

Geschenk

Ea-ilī

Amtsträger

Stiefel

-

GAL.ZU-dabbulsin (?)

PDT 1 593

Geschenk

Itutua

Kultpersonal

Stiefel

-

Enimzu-ḫarakal

Nisaba 8 386

Geschenk

Amtsträger

Stiefel

-

Enimzu-ḫarakal

Nisaba 8 386

Geschenk

Königliche Familie

Stiefel

-

Kur-ĝiriniše (?)

JCS 9 19 Platt

Baderiten?

Itutua

„im Haus“

Stiefel

-

Kur-ĝiriniše (?)

TRU 292

Geschenk

Itutua

Einzelner Personenname

Stiefel

-

Kur-ĝiriniše (?)

TRU 292

Geschenk

Itutua

Einzelner Personenname

Futter für Schuhe

-

Ninlil-amaĝu (?)

PDT 1 593

Geschenk

Itutua

Königliche Familie

Stiefel

-

Ninlil-amaĝu (?)

PDT 1 593

Geschenk

Itutua

Königliche Familie

Stiefel

-

Nūr-mātīšu (?)

TIM 6 6

Geschenk

Itutua

Stadtfürst

Stiefel

-

Nūr-mātīšu (?)

TIM 6 6

Geschenk

Itutua

Militärwesen

Stiefel

-

Nūr-mātīšu (?)

TIM 6 6

Geschenk

Itutua

Militärwesen

Sandalen

-

Nūr-mātīšu (?)

TIM 6 6

Geschenk

Itutua

Stadtfürst

Stiefel

-

Nūr-mātīšu (?)

TIM 6 6

Geschenk

Itutua

Stadtfürst

Sandalen

-

Suen-tillassu

Nisaba 8 386

Geschenk

Amtsträger

Stiefel

-

Suen-tillassu

Nisaba 8 386

Geschenk

Königliche Familie

Stiefel

-

Šegdeli

Nisaba 8 386

Geschenk

[...]

tukšiumSchuhe

-

Šegdeli

Nisaba 8 386

Geschenk

Einzelner Personenname

Stiefel

-

Šegdeli

Nisaba 8 386

Geschenk

Einzelner Personenname

Stiefel

-

Šegdeli

Nisaba 8 386

Geschenk

Einzelner Personenname

tukšiumSchuhe

117

Grund der Transaktion

DER KÖNIG UND SEIN KREIS: DAS STAATLICHE SCHATZARCHIV DER III. DYNASTIE VON UR Berufsgruppe

Bevollmächtigter

Textnr.

Art der Transaktion

Von

Empfänger

Objekt

Mundschenk

Babanšen (sagi?)*

OIP 121 496

Geschenk

Šu-Eštar

Einzelner Personenname

Stiefel

Mundschenk

Babanšen (sagi?)*

OIP 121 496

Geschenk

Šu-Eštar

Einzelner Personenname

Stiefel

Mundschenk

Babanšen (sagi?)*

OIP 121 496

Geschenk

Šu-Eštar

Einzelner Personenname

Stiefel

Sänger

Sulgi-kalammetebi (nar?)*

TCNY 209

Geschenk

Ea-ilī

Königliche Familie + Militär

Stiefel

Sänger

Sulgi-kalammetebi (nar?)*

TCNY 209

Geschenk

Ea-ilī

Königliche Familie + Militär

Stiefel

Wagenfahrer

Iṭīb-šināt *(Wagenfahrer der Sulgisimtum)*

Nisaba 8 386

Geschenk

Königliche Familie

Stiefel

Wagenfahrer

Iṭīb-šināt *(Wagenfahrer der Sulgisimtum)*

Nisaba 8 386

Geschenk

Königliche Familie

Stiefel

Wagenfahrer

Iṭībšināt*(Wagenfahr er der Sulgisimtum)*

PDT 1 434

Geschenk

Ea-ilī

Königliche Familie

Stiefel

Wagenfahrer

Iṭībšināt*(Wagenfahr er der Sulgisimtum)*

PDT 1 434

Geschenk

Ea-ilī

Königliche Familie

Stiefel

Wagenfahrer

Riba-gada (Wagenfahrer IS)*

PDT 1 583

Geschenk

Daḫ(i)šatal

Königliche Familie

Sandalen

Wagenfahrer

Rigmuš (Wagenfahrer)*

DPOAE 1 27

Geschenk

Itutua

Königliche Familie

Stiefel

Wagenfahrer

Rigmuš (Wagenfahrer)*

Nisaba 8 386

Geschenk

Königliche Familie

Stiefel

Wagenfahrer

Rigmuš (Wagenfahrer)? *

PDT 1 593

Geschenk

Itutua

Königliche Familie

Stiefel

Wagenfahrer

Rigmuš (Wagenfahrer)? *

PDT 1 593

Geschenk

Itutua

Königliche Familie

Stiefel

Wagenfahrer

Rigmuš (Wagenfahrer)? *

PDT 1 593

Geschenk

Itutua

Königliche Familie?

Stiefel

Wagenfahrer

Suen-abūšu *(Wagenfahrer von Sulgisimtum)*

Nisaba 8 386

Geschenk

Einzelner Personenname

Stiefel

Wagenfahrer

Tūram-Dagān (Wagenfahrer; aus Mari)*

PDT 1 583

Geschenk

Daḫ(i)šatal

Königliche Familie

Stiefel

Zabar-dab

Zabar-dab

OIP 121 497

Geschenk

Šu-Eštar

Kultpersonal

Stiefel

Zabar-dab

Zabar-dab

OIP 121 497

Geschenk

Šu-Eštar

Kultpersonal

Stiefel

118

Grund der Transaktion

2. DAS SCHATZARCHIV

4.3. Liste der Belege für den Bevollmächtigten (maškim) in der Formationsphase nach Berufsgruppe und PN geordnet. Berufsgruppe

Bevollmächtigter

Textnr.

Art der Transaktion

Von

Empfänger

Objekt

-

Addaniramanni

NBC 10322

Geschenk

Ur-mes

Königliche Familie

Matratze

-

Addaniramanni

NBC 10322

Geschenk

Ur-mes

Königliche Familie

Matratze

-

Addaniramanni

NBC 10322

Geschenk

Ur-mes

Königliche Familie

Matratze

-

Ĝirine-isa

NATN 827

Geschenk

Amurriter?

zamirītumWaffe

-

Ĝirine-isa

NATN 827

Geschenk

Amtsträger

zamirītumWaffe

-

Ĝirine-isa

NATN 827

Geschenk

Amtsträger

zamirītumWaffe

-

Ĝirine-isa

NATN 827

Geschenk

Amurriter

zamirītumWaffe

Sänger

Sulgi-kalamametebi (Sänger?)*

AUCT 1 954

Geschenk

Stadtfürst

Kessel

119

Sulgimīšar

Grund der Transaktion

DER KÖNIG UND SEIN KREIS: DAS STAATLICHE SCHATZARCHIV DER III. DYNASTIE VON UR

4.4. Liste der Belege für den Überbringer (ĝiri3) im Schatzarchiv nach Berufsgruppe und PN geordnet. Berufsgruppe

Überbringer

Transakt.

Von

Empfänger

Objekt

-

-

ba-zi

Puzur-Irra

Gottheit

-

-

ba-zi

Lu-diĝira

Gottheit

-

[...]

[a]

[...]

-

Id-Niddu

šu ba-ti

-

Id-Niddu

šu ba-ti

-

Id-Niddu

-

Art der Transaktion

Textnr.

Kultgefäß

Weihung

AUCT 2 279

Ring

Weihung

DCEPHE 217

Gottheit

[...]

Weihung?

JCS 54 p. 7-9 n. 52

Aḫūni

Āmur-ilam

Bett

Übernahme

MVN 11 188

Aḫūni

Āmur-ilam

Bett

Übernahme

MVN 11 188

šu ba-ti

Aḫūni

Āmur-ilam

Matratze

Übernahme

MVN 11 188

Lēʾišin

mu-kux

Atakkalšum / Palast

Lu-diĝira

Rohmetall

Verwaltung

SAT 2 1157

-

leer

mu-kux

[Militärwesen?]

Puzur-Irra

Bruchsilber

Beute

AUCT 2 326+336

-

Lugal-KA-gena

ba-zi

Dajjānummīšar

Bote

Peitschenriemen

Geschenk

TCL 2 5565

-

Lu-Nanna, Sohn von [...]

mu-kux

Āmur-Ea, der Gendarm

Dajjānummīšar

[...]

Beute

AUCT 1 437

-

Nabasa

šu ba-ti

Lu-diĝira

Rohmetall

Handwerk

Or 47-49 n. 133

-

Ubārum, seines Mannes (des Stadtfürsten)

mu-kux

Zarriq, Stadfürst von Susa

Puzur-Irra

kir2-Gefäß

Einlieferung (als Geschenk?)

RT 37 p. 134

-

Ur-Bawu, Sohn des Lu-Našše

šu ba-ti

Dajjānummīšar

Handwerker

Holzschaft

Handwerk

CST 372

[...]

[...]

[...]

[...]

Rohmetall

[...]

SAT 2 207

[...]

[...]

[...]

[...]

Rohmetall

[...]

SAT 2 207

[...]

[...]

[ba-zi?]

[...]

Gottheit

[...]

Weihung

JCS 54 p. 7-9 n. 52

[...]

[...]

[ba-zi?]

[...]

Gottheit

Armreif

Weihung

JCS 54 p. 7-9 n. 52

[...]

[...]

[ba-zi?]

[...]

Gottheit

Ring

Weihung

JCS 54 p. 7-9 n. 52

[...]

[...]

[ba-zi?]

[...]

Gottheit

Armreif

Weihung

JCS 54 p. 7-9 n. 52

[...]

[...]

[ba-zi?]

[...]

Gottheit

Halskette

Weihung

JCS 54 p. 7-9 n. 52

[...]

[...]

[ba-zi?]

[...]

ki-a-naĝ?

Kranz

Weihung

UTI 6 3800

[...]

[...]

[ba-zi?]

[...]

ki-a-naĝ

Kranz?

Weihung

UTI 6 3800

[...]

[...]

[ba-zi?]

[...]

ki-a-naĝ

Kranz

Weihung

UTI 6 3800

[...]

[...]

ba-zi

[...]

Sänger

Ring

Geschenk

YBC 13384

[...]

[...]

mu-kux

Lāmāḫar

Puzur-Irra

Dolch

Einlieferung (als Geschenk?)

TrDr 86

120

Grund der Transaktion

als er aus Urkeš gekommen ist

als er die Endulieder gesungen und gespielt hat

2. DAS SCHATZARCHIV Berufsgruppe

Überbringer

Transakt.

Von

Empfänger

Objekt

[...]

[...]

mu-kux

Ḫuba (General)*

Dajjānummīšar

[...]

[...]

mu-kux

Palast

[...]

[?]

[ba-zi?]

[...]

Adjutant

Ahūni, der Adjutant

ba-zi

Adjutant

Ahūni, der Adjutant

Arzt

Art der Transaktion

Textnr.

Lanzen

Militär

TIM 6 42

[...]

Rohmetall

Verwaltung

TCL 2 5547

Gottheit

[...]

Weihung

JCS 54 p. 7-9 n. 52

Puzur-Irra

Königliche Familie

Ring

als sie aus dem Ordalfluss (wohlbehalten) hergekommen sind

Geschenk

TrDr 85

ba-zi

Puzur-Irra

Königliche Familie

Ring

als sie aus dem Ordalfluss (wohlbehalten) hergekommen sind

Geschenk

TrDr 85

Nawir-ilum, Arzt

ba-zi

Puzur-Irra

Gottheit

Ring

Weihung

AUCT 1 241

Arzt

Nawir-ilum, Arzt

ba-zi

Puzur-Irra

Gottheit

Ring

Weihung

AUCT 1 241

Arzt

Nawir-ilum, Arzt

ba-zi

Puzur-Irra

Gottheit

Ring

Weihung

AUCT 1 241

Arzt

Nawir-ilum, Arzt

ba-zi

Puzur-Irra

Gottheit

Ring

Weihung

AUCT 1 241

Arzt

Šu-Kabta, der Arzt

ba-zi

Lu-diĝira

Gottheit

Libationsbecher

Weihung

TCL 2 5550

Barbier

Lu-Nanna, der Barbier, Sohn des Ses-kala, nach Ur

ba-zi

Lu-diĝira

Amtsträger

Ring

Geschenk

JCS 10 p. 30 n. 9

Barbier

Nūr-Šamaš, der Barbier

[ba-zi?]

[...]

Königliche Familie

Fingerring

Geschenk

UTI 6 3800

Barbier

Nūr-Šamaš, der Barbier

[ba-zi?]

[...]

Königliche Familie

Fingerring

Geschenk

UTI 6 3800

Barbier

Puzur-Eštar, der Barbier

[ba-zi?]

[...]

Königliche Familie

Fingerring

Geschenk

UTI 6 3800

Barbier

Šu-Mama, der Barbier

ba-zi

Lu-diĝira

Stadtfürst

Ring

Geschenk

CT 32 25

Barbier

Šu-Sulgi, der Barbier

[ba-zi?]

[...]

Gottheit

[...] +

Weihung

UTI 6 3800

Barbier

Šu-Sulgi, der Barbier

[ba-zi?]

[...]

Gottheit

Libationsbecher

Weihung

UTI 6 3800

Barbier

Šu-Sulgi, der Barbier

[ba-zi?]

[...]

Gottheit

nindaga

Weihung

UTI 6 3800

Barbier

Šu-Sulgi, der Barbier

[ba-zi?]

[...]

Gottheit

Ohrringe

Weihung

UTI 6 3800

Beamte

Nūr-ilī (Beamter Schuharchiv?)

šu ba-ti

Lugalkuzu

Šu-Eštar

Dekorations -stück

Handwerk

PDT 1 361

Beamte

Puzur-Irra (Beamter Schatzarchiv?)

ba-zi

Lu-diĝira

Mäster

Ring

Geschenk

OrSP 47-49 39

121

Grund der Transaktion

als er niederlag

als er niederlag

als er niederlag

DER KÖNIG UND SEIN KREIS: DAS STAATLICHE SCHATZARCHIV DER III. DYNASTIE VON UR Berufsgruppe

Überbringer

Transakt.

Von

Empfänger

Objekt

Beamte

Lu-diĝira (Beamter Schatzarchiv?)

šu ba-ti

Lugalkuzu

Handwerker

Beamte

Lugal-itida (Beamter Vieharchiv?)

šu ba-ti

Šara-kam

Beamte

Lugal-itida (Beamter Vieharchiv?)

šu ba-ti

Beamte

Lugal-kuzu (Beamter Schatzarchiv?)

Beamte

Art der Transaktion

Textnr.

Metall und Steine

Handwerk

U.30117

Lugal-kuzu

Rohmetall

Verwaltung

SAT 2 1054

Šara-kam

Lugal-kuzu

Rohmetall

Verwaltung

SAT 2 1054

[ba-zi?]

[...]

Königliche Familie

Fingerring

Geschenk

UTI 6 3800

Nūr-ilī (Beamter Schuharchiv?)

šu ba-ti

Lugalkuzu

Šu-Eštar

Rosette

Handwerk

OIP 121 592

Bote

Zannum, Bote des Königs

ba-zi

Dajjānummīšar

Amurriter

hölzerner Griff

Geschenk

AUCT 2 133

Handwerker?

Niĝir-KA-gena

[ba-zi?]

[...]

Gottheit

AugenDrähte

Weihung

UTI 6 3800

Handwerker?

Niĝir-KA-gena

[ba-zi?]

[...]

Gottheit

Emblem

Weihung

UTI 6 3800

Handwerker?

Niĝir-KA-gena

mu-kux

Lu-diĝira

Rohmetall

Handwerk

AUCT 1 424

Handwerker?

Niĝir-KA-gena

mu-kux

Lu-diĝira

Rohmetall

Handwerk Abfall

AUCT 1 424

Königliche Familie

Abī-simtī

ba-zi

Lu-diĝira

Gottheit

Libationsbecher

Weihung

SAT 3 1277

Königliche Familie

Abī-simtī

ba-zi

Lu-diĝira

Gottheit

Ring

Weihung

SAT 3 1277

Königliche Familie

Abī-simtī

ba-zi

Lu-diĝira

Gottheit

masabbuBecken

Weihung

SAT 3 1277

Königliche Familie

Abī-simtī

ba-zi

Lu-diĝira

Gottheit

Dolch

Weihung

SAT 3 1277

Königliche Familie

Abī-simtī

ba-zi

Lu-diĝira

Gottheit

Ring

Weihung

SAT 3 1277

Königliche Familie

Abī-simtī

ba-zi

Lu-diĝira

Gottheit

Ring

Weihung

SAT 3 1277

Militärwesen

Abu-ṭāb, Mann des Abūni (General)*

mu-kux

Šu-Enlil, Sohn des Königs

Puzur-Irra

Kanne

Einlieferung (als Geschenk?)

TrDr 86

Militärwesen

Aḫanšibu (General)*

ba-zi

Dajjānummīšar

Militärwesen

Pfeile

Militär

TIM 6 40

Militärwesen

Būr-Mama, der Hauptmann aus Sippar und Sukkukum, Untergebener des Lugal-kuzu

ba-zi

Dajjānummīšar

Militärwesen

Bogen

Militär

TIM 6 34

Militärwesen

Būr-Mama, der Hauptmann aus Sippar und Sukkukum, Untergebener des Lugal-kuzu

ba-zi

Dajjānummīšar

Militärwesen

zamirītumWaffe

Geschenk

TIM 6 34

Militärwesen

Būr-Mama, der Hauptmann aus Sippar und Sukkukum, Untergebener des Lugal-kuzu

ba-zi

Dajjānummīšar

Militärwesen

BogenAufsatz

Militär

TIM 6 34

122

Grund der Transaktion

2. DAS SCHATZARCHIV Berufsgruppe

Überbringer

Transakt.

Von

Empfänger

Objekt

Militärwesen

Daʾa, der Soldat, Untergebener des Generals Ses-kala

[ba-zi?]

[...]

Militärwesen

Militärwesen

Daʾa, der Soldat, Untergebener des Generals Ses-kala

[ba-zi?]

[...]

Militärwesen

Daʾa, der Soldat, Untergebener des Generals Ses-kala

[ba-zi?]

Militärwesen

Daʾa, der Soldat, Untergebener des Generals Ses-kala

Militärwesen

Art der Transaktion

Textnr.

Kranz

Geschenk

UTI 6 3800

Militärwesen

Kranz

Geschenk

UTI 6 3800

[...]

Militärwesen

Kranz

Geschenk

UTI 6 3800

[ba-zi?]

[...]

Militärwesen

Kranz

Geschenk

UTI 6 3800

Ḫuba (General)*

ba-zi

Dajjānummīšar

Militärwesen

Pfeil(spitzen)

Militär

AUCT 1 696

Militärwesen

Ḫuba (General)*

ba-zi

Dajjānummīšar

Königliche Familie + Militärwesen

Bogen

als er zum Feldzug (gegangen ist)

Geschenk

BJRL 64 p. 111 n. 68

Militärwesen

Ḫuba (General)*

ba-zi

Dajjānummīšar

Militärwesen

Zepter

als er nach Dêr gegangen ist

Geschenk

BJRL 64 p. 111 n. 68

Militärwesen

Ḫuba (General)*

ba-zi

Dajjānummīšar

Militärwesen

Pfeil(spitzen)

als er nach Dêr gegangen ist

Militär

BJRL 64 p. 111 n. 68

Militärwesen

Ḫuba (General)*

ba-zi

Dajjānummīšar

Militärwesen

Pfeil(spitzen)

Militär

TIM 6 35

Militärwesen

Ḫuba (General)*

ba-zi

Dajjānummīšar

Militärwesen

Pfeil(spitzen)

Militär

TIM 6 35

Militärwesen

Igirumaḫ, der General

mu-kux

DugaKA.ZI

Dajjānummīšar

[...]

Beute

AUCT 2 384

Militärwesen

Ilallum (der General?)*

mu-kux

Lu-diĝira

Wiederverwertung von Objekten

Handwerk

AUCT 1 535

Militärwesen

Šu-Enlil, der Gendarm, Untergebener des Ea-ilī

mu-kux

Ḫašip-atal, der Gendarm

Dajjānummīšar

zamirītumWaffe

Einlieferung (als Geschenk?)

TCL 2 5488

Mundschenk

Atu, der Mundschenk

ba-zi

Puzur-Irra

Gottheit

Trinkgefäß

Weihung

MVN 13 682

Mundschenk

Atu, der Mundschenk

ba-zi

Puzur-Irra

Gottheit

Trinkgefäß

Weihung

MVN 13 682

Mundschenk

Atu, der Mundschenk

ba-zi

Puzur-Irra

Gottheit

Trinkgefäß

Weihung

MVN 13 682

Mundschenk

Lu-kala, der Mundschenk

mu-kux

Ereš-diĝirPriesterin von LugalMarada

Puzur-Irra

Rohmetall

Verwaltung

TCL 2 5560

123

Grund der Transaktion

DER KÖNIG UND SEIN KREIS: DAS STAATLICHE SCHATZARCHIV DER III. DYNASTIE VON UR Berufsgruppe

Überbringer

Transakt.

Von

Empfänger

Objekt

Mundschenk

Nanna-igidu, der Mundschenk

ba-zi

Lu-diĝira

Gottheit

Mundschenk

Nanna-igidu, der Mundschenk

ba-zi

Lu-diĝira

Mundschenk

Rēʾīšin, der Mundschenk

ba-zi

Mundschenk

Rēʾīšin, der Mundschenk

Mundschenk

Art der Transaktion

Textnr.

masabbuBecken

Weihung

SAT 3 1277

Gottheit

Eimer

Weihung

SAT 3 1277

Lu-diĝira

Gottheit

Spiegel

Weihung

AUCT 1 432

ba-zi

Lu-diĝira

Gottheit

Spiegel

Weihung

AUCT 1 432

Šubram, der Mundschenk

[ba-zi?]

[...]

Königliche Familie

Fingerring

Geschenk

UTI 6 3800

Mundschenk

Suen-ālšu, der Mundschenk

ba-zi

Lu-diĝira

Gottheit

Emblem

Weihung

OrSP 47-49 144

Mundschenk

Suen-ālšu, der Mundschenk

ba-zi

Lu-diĝira

Gottheit

Emblem

Weihung

OrSP 47-49 144

Mundschenk

Šu-Suen-ilī, der Mundschenk

[ba-zi?]

[...]

Königliche Familie

Fingerring

Geschenk

UTI 6 3800

Sänger

Lu-Nanna, der Sänger

ba-zi

Puzur-Irra

Gottheit

Gefäß

Weihung

RA 8 p. 187 n. 5

Schreiber

Lugal-itida, der Schreiber

šu ba-ti

Šara-kam

Lugal-kuzu

Rohmetall

Verwaltung

TPTS 125

Stadtfürst

Ṣilluš-Dagān (Stadtfürst von Šimurrum)*

mu-kux

Ḫunḫabur, der General

Puzur-Irra

Dolch

Einlieferung (als Geschenk?)

TrDr 86

Stadtfürst

Ur-Lamma, Stadtfürst von Ĝirsu

šu ba-ti

Narām-ilī

Lugal-kuzu

Rohmetall

Verwaltung

PDT 2 1216

Wagenfahrer

Abī-ilī, der Wagenfahrer von SimatIštarān, Tochter des Königs

ba-zi

Aḫūni

Königliche Familie

Bett

Geschenk

TRU 303

Wagenfahrer

Āmur-ilam (Wagenfahrer)*

[ba-zi?]

[...]

Königliche Familie

Fingerring

Geschenk

UTI 6 3800

Wagenfahrer

Āmur-ilam (Wagenfahrer)*

mu-kux

Palast

Lu-diĝira

Rohmetall

Verkauf

TRU 387

Wagenfahrer

Akia, der Wagenfahrer

ba-zi

Lu-diĝira

Königliche Familie

Fingerring

Geschenk

AUCT 2 367

Wagenfahrer

Šennam, der Wagenfahrer

[ba-zi?]

[...]

Königliche Familie

Fingerring

Geschenk

UTI 6 3800

Wagenfahrer

Sulgi-matil, der Wagenfahrer

mu-kux

Palast

Lu-diĝira

Wiederverwertung von Objekten

Handwerk

AUCT 2 295

Wagenfahrer

Tūram-Dagān (Wagenfahrer)*

mu-kux

Lu-diĝira

[...]

Verwaltung

YBC 1710

Wagenfahrer

Tūram-Dagān (Wagenfahrer)*

mu-kux

Lu-diĝira

[...]

Verwaltung

YBC 1710

Wagenfahrer

Tūram-Dagān, der Wagenfahrer

[ba-zi?]

[...]

Königliche Familie

[...]

Geschenk

UTI 6 3800

Wagenfahrer

Tūram-Dagān, der Wagenfahrer

[ba-zi?]

[...]

Königliche Familie

Perle

Geschenk

UTI 6 3800

124

Grund der Transaktion

2. DAS SCHATZARCHIV

4.5 Liste der Belege für den Überbringer (ĝiri3) im Schuharchiv nach Berufsgruppe und PN geordnet. Berufsgruppe

Überbringer

Transaktion

Von

Empfänger

Objekt

Art der Transaktion

Textnr.

-

Anne-babdu

šu ba-ti

Puzur-ilī (Chef der Gerber)

Beamter

Stiefel

Handwerk Produktion

SET 290

-

Anne-babdu

šu ba-ti

Puzur-ilī (Chef der Gerber)

Beamter

Sandalen

Handwerk Produktion

SET 290

-

Anne-babdu

šu ba-ti

Puzur-ilī (Chef der Gerber)

Beamter

Stiefel

Handwerk Produktion

SET 290

-

Anne-babdu

šu ba-ti

Puzur-ilī (Chef der Gerber)

Beamter

Sandalen

Handwerk Produktion

SET 290

-

Anne-babdu

šu ba-ti

Puzur-ilī (Chef der Gerber)

Beamter

Sandalen

Handwerk Produktion

SET 290

-

Anne-babdu

šu ba-ti

Puzur-ilī (Chef der Gerber)

Beamter

Sandalen

Handwerk Produktion

SET 290

-

Kur-ĝiriniše

ba-zi

Ea-ilī

-

Stiefel

Baderiten

SAT 2 516

-

Kur-ĝiriniše

ba-zi

Ea-ilī

-

Stiefel

Baderiten

SAT 2 516

-

Šumina [...]

[šu ba-ti]

Puzur-ilī (Chef der Gerber)

[...]

Stiefel

Handwerk Produktion

YBC 212

-

Šumina [...]

[šu ba-ti]

Puzur-ilī (Chef der Gerber)

[...]

Stiefel

Handwerk Produktion

YBC 212

-

Šumina [...]

[šu ba-ti]

Puzur-ilī (Chef der Gerber)

[...]

Sandalen

Handwerk Produktion

YBC 212

-

Šumina [...]

[šu ba-ti]

Puzur-ilī (Chef der Gerber)

[...]

Sandalen

Handwerk Produktion

YBC 212

-

Ur-saga

[ba-zi]

[...]

[-]

Sandalen

Baderiten

Christie’s 7/7/93 72 n. 170

-

Ur-saga

[ba-zi]

[...]

-

Sandalen

Baderiten

Christie’s 7/7/93 72 n. 170

-

Ur-saga

[ba-zi]

[...]

Königliche Familie

Sandalen

Geschenk

Christie’s 7/7/93 72 n. 170

Barbier

Iḫtanassassunūt

ba-zi

Šu-Eštar

-

Sandalen

Baderiten

TENS 353

Barbier

Nūr-Šamaš (Barbier)*

ba-zi

Daḫ(i)š-atal

-

Sandalen

Baderiten

HUCA 29 p. 82 n. 9

Barbier

Nūr-Šamaš (Barbier)*

ba-zi

Daḫ(i)š-atal

-

Sandalen

Baderiten

HUCA 29 p. 82 n. 9

Barbier

Šu-Sulgi der Barbier

ba-zi

Daḫ(i)š-atal

-

Stiefel

Baderiten

MLC 2045

Militärwesen

Puzur-Eštar, Aufseher der Sechzig

šu ba-ti

Aḫūni

Beamter

Schaf- und Ziegenfelle

Handwerk/ Versorgung

PDT 1 212

125

DER KÖNIG UND SEIN KREIS: DAS STAATLICHE SCHATZARCHIV DER III. DYNASTIE VON UR

4.6 Liste der Belege für den Überbringer (ĝiri3) in der Formationsphase nach Berufsgruppe und PN geordnet. Berufsgruppe

Überbringer

Transaktion

Von

Empfänger

Objekt

Ziel

Textnr.

-

leer

mu-kux

Ubaʾa, Stadtfürst von Adamdun

Ur-mes

Bogen

Einlieferung (als Geschenk?)

TRU 384

Schreiber

Ur-Ešlilla, der Schreiber

-

Aiaĝu

Ĝirine-isa

Waffen

Handwerk

SAT 2 39

Schreiber

Ur-Ešlilla, der Schreiber

-

Aiaĝu

Ĝirine-isa

Dolch

Handwerk Produktion?

SAT 2 39

Schreiber

Ur-Ešlilla, der Schreiber

-

Aiaĝu / Palast

Ĝirine-isa

Bogen

Handwerk

SAT 2 39

Schreiber

Ur-Ešlilla, der Schreiber

-

Aiaĝu / Palast

Ĝirine-isa

Statue

Handwerk

SAT 2 39

Schreiber

Ur-Ešlilla, der Schreiber

-

Aiaĝu / Palast

Ĝirine-isa

Stiefel

Handwerk

SAT 2 39

Schreiber

Ur-Ešlilla, der Schreiber

-

Aiaĝu

Ea-mālik

maslaḫtuSprenggefäß

Handwerk

SAT 2 39

Schreiber

Ur-Ešlilla, der Schreiber

-

Aiaĝu

Ea-mālik

Kanne

Handwerk

SAT 2 39

-

Utu-adgal und Iddaʾ

šu ba-ti

-

Händler

Rohmetall

Verkauf

TCNY 45

-

Utu-adgal und Iddaʾ

šu ba-ti

-

Händler

Rohmetall

Verkauf

TCNY 45

-

Utu-adgal und Iddaʾ

šu ba-ti

-

Händler

Rohmetall

Verkauf

TCNY 45

-

Utu-adgal und Iddaʾ

šu ba-ti

-

Händler

Rohmetall

Verkauf

TCNY 45

-

Utu-adgal und Iddaʾ

šu ba-ti

-

Händler

Rohmetall

Verkauf

TCNY 45

126

KAPITEL 3

DAS SCHUHARCHIV

1. Urkundentypen Insgesamt umfasst das Schuharchiv 66 Urkunden. Wie bei dem Schatzarchiv gibt es zwei Grundtypen von Urkunden: 1. Einlieferungen in die Institution (Terminus mu-ku x ) 2. Ausgaben von Fertigprodukten (Terminus ba-zi) 3. Empfangstransaktionen (Terminus šu ba-ti bzw. kišeb 3 PN) Die Empfangstransaktionen registrieren die Bewegung von Gütern mit den Abteilungen der Schatzverwaltung oder mit anderen staatlichen Institutionen (s. unter Kap. 2 § 2.1).

Abb. 10. Die Schatz- und Schuhverwaltung. PN = Personenname

127

DER KÖNIG UND SEIN KREIS: DAS STAATLICHE SCHATZARCHIV DER III. DYNASTIE VON UR

1.1. Einlieferungen Insgesamt liegen im Schuharchiv drei Einlieferungen mit Terminus m u -k u x „Einlieferung“ (SmCT 14; MVN 3 354; ASJ 16 p. 106 n. 4) vor. Sie sind grundsätzlich wie die Einlieferungen des Schatzarchivs aufgebaut, weshalb auf eine ausführliche Darstellung verzichtet und auf Kap. 2 § 1.1 verwiesen wird. Hier werden einzig die wichtigsten Unterschiede aufgeführt, die von der Grundstruktur abweichen.

1.1.1. ASJ 16 p. 106 n. 4 Dieser Text weicht vom Muster der Einlieferungen ab. Er betrifft die Produktion von Schuhen während einer Periode von 14 Monaten durch Gerber, die allerdings nicht mit Namen, sondern nur mit der Berufsbezeichnung genannt werden; außerdem sind hier keine Archivleiter angegeben. Auch das Datum weicht von der im Schatzarchiv üblichen Form ab: Das Jahr AS 9 heißt dort „m u e n d n a n n a d a m a r- d z u e n -ra -k i-a ĝ 2 -a n -n a b a -ḫ u ĝ “174. Ist „m u e n d n a n n a k a r-z i-d a k i b a -ḫ u ĝ “ die übliche Form für das Schuharchiv? Allgemein weist das Schuharchiv allerdings dieselben orthografischen Besonderheiten bei Monats- und Jahresnamen auf, wie sie im Schatzarchiv zu finden sind.

1.2. Ausgaben Insgesamt liegen im Schuharchiv 41 Ausgabeurkunden vor: 38 mit Terminus b a -z i „es ist abgebucht“ (s. Tabelle auf S. 588); 3, die aufgrund des Inhalts und der Struktur als Ausgaben zu deuten sind, deren Schlussvermerk aber nicht erhalten ist (AnOr 1 21; Christie’s 7/7/93 72 n. 170; Nisaba 8 386). Sie sind grundsätzlich wie die Ausgabeurkunden des Schatzarchivs aufgebaut, weshalb auf eine ausführliche Darstellung verzichtet und auf Kap. 2 § 1.2 verwiesen wird175 . Hier werden jedoch die wichtigsten Beispiele diskutiert, die Unterschiede zu der Grundstruktur aufweisen.

1.2.1. Nisaba 8 386 Dieser Text verdient hier einen Kommentar, weil er eine besondere Struktur aufweist. Er stammt aus der Sammlung des British Museums in London und wurde in Transliteration von Politi und Verderame (2005) publiziert176. Die Urkunde ist nach dem Reichskalender datiert und gehört inhaltlich zum Repertoire des Schuharchivs, weshalb eine Herkunft aus PuzrišDagān anzunehmen ist.

174

Nur einmal in der Form „m u e n d n a n n a k a r - z i - d a k i b a - ḫ u ĝ “, SAT 2 1165.

175

Wie auch bei einigen Ausgabeurkunden des Schatzarchivs festgestellt, weisen einige wenige ba-zi-Abbuchungen des Schuharchivs den Empfangsvermerk š u b a - t i auf: DPOAE 1 23; DPOAE 1 25; DPOAE 1 27; MVN 3 189; MVN 3 190; OIP 115 137; PDT 1 216. Sie datieren alle zwischen S 33 und S 41, d. h. noch vor der Umstellung der alten Schuhverwaltung von Esaĝdana in das neue Schuharchiv von Puzriš-Dagān.

176

L. Verderame stellte mir freundlicherweise zwei unpublizierte Fotos der Tontafel zur Verfügung, anhand derer die Umschrift kollationiert werden konnte.

128

3. DAS SCHUHARCHIV

Was diese Urkunde zu einer besonderen Quelle macht, ist die Struktur, die bislang in keinem anderen Text des Schuh- und Schatzarchivs wiederzufinden ist. Es handelt sich dabei um eine Auflistung der Ausgaben von Schuhen an verschiedene Empfänger im Jahr S 41177/viii, wobei einige wenige Ausgaben auf den vii. und ix. Monat datiert sind. Einige der Ausgaben lassen sich zum Teil in einer anderen Urkunde finden (PDT 1 434), die ebenfalls auf das Jahr S 41/viii datiert. Ferner ist ein gewisser Rigmuš (Z. 21) in den Urkunden DPOAE 1 27 (S 34/xi) und PDT 1 593 (?) (S 37/viii) belegt, wo er ebenfalls als Bevollmächtigter bei der Übersendung eines Geschenkes an Simat-Ea fungiert. Folgende Übersicht soll die Struktur des Textes und die entsprechenden Parallelen erläutern178: Vs.

Nisaba 8 386

Struktur

1

[...] [kušdu10]-uk-si-um e2-ba-[an]

MAT: [...]-maḫ, zum 2. Mal

2

[...]-maḫ a-ra2 2-kam

3

1 kušsuḫub2 du8-ši-a e2-ba-[an] kuš

4

1

5

1 kušdu10-uk-si-um e2-ba-an

6

du-du šeg12-de3-li2 ⌈maškim⌉ kuš

Paralleltexte / *Kommentare

MAT: Dudu;

suḫub2 kuš u2-ḫab2 e2-ba-[an]

7

5

8

5 kušsuḫub2 du8-ši-a e2-ba-an

du10-uk-si-um e2-ba-an

9

šu-den-lil2 dumu lugal

10

iti izim dsul-gi

11

1 kušsuḫub2 du8-ši-a e2-ba-an

12

a-gu-a-si2-im-ti

13

d

14

1 kušsuḫub2 du8-ši-a e2-ba-an

15

a-na-ti

16

1 kušsuḫub2 du8-ši-a e2-ba-an

17

e2-a-ni-ša

18

d

19

1 kušsuḫub2 du8-ši-a e2-ba-an

20

ME-e2-a *

21

ri-ig-muš maškim

22

1 kušsuḫub2 du8-ši-a e2-ba-an

23

li-bur-si2-im-ti

24

enim-zu-ḫa-ra-kal maškim

zuen-a-bu-šu maškim

zuen-ILLAT-su maškim

Šegdeli (war) Bevollmächtigter MAT: Šu-Enlil Sohn des Königs; vii. Monat

MAT: Agua-simtī; Suen-abūšu (war) Bevollmächtigter MAT: Anati

//PDT 1 434 Rs. 6-7 (S 41/viii): gleiches Geschenk an Anati, aber Šu-Eštar maškim

MAT: Ea-niša; Suen-tillassu (war) Bevollmächtigter MAT: Simat-Ea; Rigmuš (war) Bevollmächtigter

*DPOAE 1 27 (S 34/xi); PDT 1 593 (?) (S 37/viii): Rigmuš als Bevollmächtigter beim Geschenk an Simat-Ea

MAT: Libūr-simtī; Enimzuharakal (war) Bevollmächtigter

177

Das Datum befindet sich auf dem unteren Rand der Rückseite, welcher nicht in der zur Verfügung stehenden Aufnahme sichtbar ist. 178

In der Übersicht steht MAT für Materie, d. h. die in den Transaktionen behandelten Schuhe.

129

DER KÖNIG UND SEIN KREIS: DAS STAATLICHE SCHATZARCHIV DER III. DYNASTIE VON UR

Rs.

Nisaba 8 386

Struktur

25

2 kušsuḫub2 du8-ši-a e2-ba-[an]

26

ama-para10 nin9 lugal

27

enim-zu-ḫa-ra-kal maškim

MAT: Ama-para, Schwester des Königs; Enimzu-harakal (war) Bevollmächtigter

28

1 kušsuḫub2 du8-ši-a e2-ba-an

29

enim-dšara2 dub-sar

30

1 kušsuḫub2 du8-ši-a e2-ba-an

31

zabar-dab5

32

iti izim-maḫ

33

1 kušsuḫub2 du8-ši-a e2-ba-an

34

ensi2 nibruki *

35

1 kušsuḫub2 du8-ši-a e2-ba-an

36

gu-la-a

37

1 kušesir2 du8-ši-a e2-ba-an

38

d

39

1 kušsuḫub2 tu9 du8-ši-a e2-ba-an

40

i-ib-a-bu

41

1 kušsuḫub2 tu9 du8-ši-a e2-ba-an

Paralleltexte / *Kommentare

MAT: Enim-Šara, der Schreiber MAT: zabar-dab5; ix. Monat

//PDT 1 434 Rs. 11-12 (S 41/viii): gleiches Geschenk an zabar-dab5, aber Dīnī-kūn maškim

MAT: der Stadtfürst von Nippur

// PDT 1 434 Rs. 8-9 (S 41/viii): Šu-Eštar als Bevollmächtigter des gleichen Geschenks an den Stadtfürsten von Nippur

MAT: Gulaʾa MAT: Šara-kam

šara2-kam MAT: Ib-abu MAT: für das Baden;

tu9

42

1

ša3 suḫub2 e2-ba-an

43

a-tu5-a-še3 šu-dinana maškim

44

iti izim-maḫ

45

1 kušsuḫub2 du8-ši-a ⌈e2-ba⌉-an

Šu-Eštar (war) Bevollmächtigter; ix. Monat MAT: Nin-kala

46

⌈nin9!⌉-kal-⌈la⌉

47

[1] ⌈kuš⌉suḫub2 du8-ši-a [e2-ba-an]

MAT: Sulgi-simtī;

1 kušsuḫub2 du8-ši-a e2-ba-an d sul-gi-si2-im-ti

Iṭīb-šināt (war) Bevollmächtigter;

i-ṭibib-si-na-at maškim

d

48

[ sul]-⌈gi⌉-si2-im-⌈ti⌉ [...]

49

[i-ṭibib]-si-na-[at maškim] ?

// PDT 1 434 Vs. 1-5 (S 41/viii): 1 kušsuḫub2 du8-ši-a e2-ba-an „nin“-kal-la

50

[ki e2-a]-⌈i3 ⌉-li2-[ta ba-zi]

Bei Ea-ilī ist abgebucht;

51

[iti šu]-⌈eš5⌉-ša

viii. Monat

52

[mu us2-sa] puzur4-⌈iš⌉-[dda-gan] [...] mu ⌈us2⌉-[sa-bi]

Datum

Zusätzliche Bemerkungen: 1. Die Zeile Rs. 50 kann aufgrund der Platzverhältnisse durch den Namen des Beamten des Schuharchivs Ea-ilī ergänzt werden, die Reste von ⌈NI⌉.NI passen für die Schreibung des Namen Ea-ilī, der auch in der Parallelurkunde PDT 1 434 als Abbuchender vorkommt. Der

130

3. DAS SCHUHARCHIV

Name Ea-ilī ist im Schuharchiv unter zwei austauschbaren orthografischen Varianten bekannt: e 2 -a- DIĜIR und e 2 -a-i 3 -li 2 179. 2. Wie aus der Übersicht zu entnehmen, sind die Ausgaben der Urkunde PDT 1 434 an verschiedenen Stellen von Nisaba 8 386 wiederzufinden. Allerdings werden bei zwei Transaktionen in Nisaba 8 386 bei gleichen Geschenken und gleichen Empfängern unterschiedliche Informationen geliefert: nach PDT 1 434 Rs. 6-7 ist Šu -Eštar der Bevollmächtigte für das Geschenk an Anati, während Nisaba 8 386 Suen-tillassu nennt; für das Geschenk an den zabar-dab 5 fungiert nach PDT 1 434 Rs 11-13 Dīnī-kūn als Bevollmächtigter, während Nisaba 8 386 keinen aufführt. 3. Es lässt sich nicht zweifelsfrei erklären, warum der auf den viii. Monat datierte Text einige Ausgaben aus anderen Monaten (vii. und ix.) verzeichnet. Vermutlich betrifft Nisaba 8 386 Ausgaben, die von Puzriš-Dagān aus verwaltet wurden, weil keine Ortsangabe im Schlussvermerk angegeben ist. Außerdem ist Nisaba 8 386 aufgrund der späten Datierung auf den viii. Monat von Puzriš-Dagān (= ix. Monat in Nippur) vermutlich mit den Feierlichkeiten in Tummal zu verbinden180. Nisaba 8 386 ist aufgrund der Datierung S 41/viii mit dem Zeitpunkt der Umstellung der Archive vom ehemaligen Esaĝdana von Nippur in die Schuhverwaltung von Puzriš-Dagān zu verbinden (s. dazu Kap. 1 § 3.1).

1.3. Interne Transaktionen: šu ba-ti bzw. kišeb 3 PN Insgesamt liegen im Schuharchiv 21 Empfangstransaktionen vor: - 8 mit Terminus šu ba-ti „er hat empfangen“ - 11 mit Terminus gaba-ri kišeb 3 PN „Abschrift der Siegel(urkunde) von PN“ - 1 Text mit Schlussvermerk kišeb 3 PN1 ki PN2-ka mu-ĝal 2 -la gaba-ri-bi „die Siegel(urkunde) von PN1 ist bei PN2 vorhanden; Abschrift davon“ (MVN 3 139: s. dazu Kap. 2 § 2.5) - 1 Text, der aufgrund des Inhalts und der Struktur als Übernahme, vermutlich mit dem Terminus gaba-ri kišeb 3 PN „Abschrift der Siegel(urkunde) von PN“, zu deuten ist, aber dessen Schlussvermerk nicht erhalten ist (YBC 212). Die Empfangstransaktionen registrieren die Bewegung von Gütern zwischen den Abteilungen der Schatzverwaltung untereinander oder mit anderen staatlichen Institutionen. Ebenso wie beim Schatzarchiv werden auch hier die Urkunden als „Übernahmen“ bezeichnet. Sie sind grundsätzlich wie die Übernahmen des Schatzarchivs aufgebaut, deshalb wird auf eine ausführliche Darstellung verzichtet und auf Kap. 2 § 1.3 verwiesen. Der Unterschied in der Terminologie zwischen kišeb 3 PN „Siegel(urkunde) von PN“ und gaba-ri kišeb 3 PN

179

S. Hilgert 2002: 54-65; 466: Der Namensbestandteil i 3 - l i 2 „mein Gott“ kann innerhalb von Ur III-zeitlichen Eigennamen in freiem Wechsel mit DIĜIR i l u m „Gott“ auftreten. 180

S. dazu Sallaberger 1993a: 134-135. Vgl. auch die Urkunde PDT 1 216, auf der einige Ausgaben von Schuhen im Jahr S 41 während des Tummal-Festes registriert sind. Diese Urkunde ist S 41/vii (= viii. Monat in Nippur) datiert.

131

DER KÖNIG UND SEIN KREIS: DAS STAATLICHE SCHATZARCHIV DER III. DYNASTIE VON UR

„Abschrift der Siegel(urkunde) von PN“ und der damit verbundenen Bedeutung für die Auswertung der Texte wird im Kap. 2 § 2.5 behandelt.

2. Terminologie und Funktionen Für eine zusammenfassende und bildliche Darstellung der verschiedenen Typen von Transaktionen wird auf Kap. 2 § 2 verwiesen. Bezüglich des Gebrauchs der Terminologie für Bevollmächtigte (maškim) und Überbringer (ĝiri 3 PN) wurden keine Besonderheiten im Schuharchiv festgestellt, weshalb auch auf die ausführlichen Analysen im Kap. § 2.3 und § 2.4 verwiesen wird.

3. Die Leitpersonen Das Schuharchiv weist folgende Archivleiter auf, die in ihren Amtszeiten aufeinanderfolgen: Schuhe S 31?(S 32/vi)-S 41/i

Itutua181

S 41/vii-AS 1/iii

Ea-ilī182

AS 1-ŠS 6

Nūr-ilī (Vertreter)

AS 1-ŠS 4

Šu-Eštar

ŠS 5- ŠS 6

Da(ḫ)iš-atal

Einen Kommentar verdienen hier die Beamten Šu-Eštar und Nūr-ilī. Nach Wilcke (1988b) ist Š u-Eštar der Nachfolger von Itutua und Nūr-ilī fungiert meist nur als Vertreter. Tatsächlich findet man Nūr-ilī als eigenständigen Beamten ausschließlich in folgenden Fällen: - In allen Übernahmen mit Terminus gaba-ri kišeb 3 PN „Abschrift der Siegel(urkunde) von PN“ - Nur in zwei Übernahmen mit der Struktur PNBeamter šu ba-ti „PNBeamter hat empfangen“ (PDT 1 613; SAT 3 2004) Ansonsten ist er zusammen mit Šu -Eštar genannt oder er fungiert als Bevollmächtigter (maškim) oder Überbringer (ĝiri 3 PN) in Urkunden, in denen der ausführende Beamte ŠuEštar ist. Andererseits kommt Šu-Eštar eindeutig häufiger bei Ausgaben als bei Einlieferungen oder Übernahmen vor. Dies könnte ein Hinweis sein, dass Nūr-ilī eher als Empfangsbeamter und Šu-Eštar eher als abbuchender Beamter tätig waren. Diese Verteilung der Aufgaben dürfte aber höchstens auf die Amtszeiten von diesen beiden Beamten beschränkt gewesen sein, 181

S 40 ist zum letzten Mal die Ortsangabe „Esaĝdana von Nippur„ belegt (Schuharchiv: S 40/xi; Schatzarchiv S 40/x); Itutua beendet seine Amtszeit S 41/i; demnach geht mit der Umbenennung von Esaĝdana von Nippur in Puzriš-Dagān keine besondere Veränderung im Schuharchiv einher. Ea-ilī, der Nachfolger von Itutua, ist von S 41/vii bis AS 1/iii belegt: Somit ist auch keine besondere Veränderung im Jahr S 44 zu finden, als das Schatzarchiv neben dem Schuharchiv entstand. Dazu s. Kap. 1 2.1.

182

In zwei orthografischen Varianten belegt: e 2 - a - i 3 - l i 2 und e 2 - a - DIĜIR.

132

3. DAS SCHUHARCHIV

während sowohl die vorherigen als auch die darauffolgenden Beamten ihr Amt allein ausübten. Zu Šu-Eštar s. auch die Diskussion über die Tonbulle UTI 3 3705 im Kap. 2 § 2.5, nach der der Tafelkorb mit den Ausgaben von Gold von Šu -Eštar von Lugal-kuzu authentifiziert wurde. Die Texte des Schuharchivs werden im Detail in den Kapiteln 5, 6, 7 und 8 zusammen mit jenen des Schatzarchivs behandelt.

133

KAPITEL 4

DIE GÜTER

1. Fundlage Nach Reiter (1997: 3; 46) stammen die meisten archäologischen Befunde von Luxusgütern des 3. Jt. v. Chr. aus den Gräbern des Königsfriedhofs in Ur. Dazu kommen vereinzelt einige wenige urukzeitliche Objekte oder Einzelstücke wie z. B. die Entemena-Vase183. Aus der UrIII-Zeit stammen nur wenige Metall- oder Luxusobjekte aus archäologischen Kontexten184, vereinzelt sind welche aus dem Antiquitätenmarkt bekannt. Der Grund dieses archäologischen Fundmangels hat u. a. Ross (1999) in ihrer Untersuchung des Gebrauchs von Gold und Silber in dem frühen 3. Jt. v. Chr. zusammengefasst: “Because precious metals lend themselves to recycling and reuse because of the relative ease of melting and reshaping them, and because of their particularly high value in so many cultures, their final depositional context is often spatially, temporally, and functionally distant from their original use”. Der Wiederverwertung alter bzw. zerbrochener Metallobjekte wird selbst in den Urkunden, welche die Verwaltung von Luxusgegenständen darlegen, ein höher Stellenwert zugesprochen. Dies wird nachfolgend in Kap. 5 diskutiert. Luxusgegenstände bildeten aufgrund ihres hohen materiellen Wertes, Metallgegenstände auch wegen ihrer einfachen Wiederverwertung, eine beliebte Beute während Plünderungen von Tempeln, Palästen und Privathäusern. Demnach bereitet der Versuch, philologische und archäologische Quellen bezüglich der Luxusobjekte zu verbinden viele Schwierigkeiten185. Im Folgenden wird eine Liste der in den Urkunden des Schatz- und Schuharchivs behandelten Objekte mit ihren Stellenbelegen und, sofern möglich, ihrer Deutung präsentiert. Auf Sekundärliteratur wird nur in Auswahl hingewiesen. Zum Listenaufbau: - Wörtliche [Übersetzung] des Objekts in eckigen Klammern: [...]. - Allgemeine ungefähre Angaben zum Objekt (z. B. Funktion) werden durch runde Klammern angezeigt: (...). - Eigentliche Übersetzung in Anführungszeichen: „...“. - Bei der alphabetischen Anordnung werden die Determinative (z. B. ĝeš oder kuš ) nicht berücksichtigt.

183

S. auch Moorey 1994. Eine Zusammenstellung von altorientalischem Schmuck bietet Maxwell-Hyslop 1971.

184

S. z. B. Ausstellungs- und Museumskataloge wie Aruz 2003, Aruz und Benzel et al. 2008 und Quarantelli 1985.

185

Eine Ausnahme bilden z. B. die Untersuchungen von Nicolini 2010 und Paoletti 2011.

135

DER KÖNIG UND SEIN KREIS: DAS STAATLICHE SCHATZARCHIV DER III. DYNASTIE VON UR

- Reihenfolge innerhalb eines Lemmas: Übersetzung, Belege in den Urkunden aus dem Schatz- und Schuharchiv, Lexikalische Listen (LL) und zusätzliche Hinweise, falls nötig.

2. Edelmetall- und Edelsteinobjekte 2.1. Statuen und Figurinen (uruda)

alan

„Statue“. U.30117; a l a n l u g a l t u r k u 3 - s i 2 2 Ḫ I- d a : UTI 6 3800 Rs. ii 24; a l a n l u g a l t u r k u 3 - s i 2 2 ḫ u š- a : UTI 6 3800 Rs. ii 12; a l a n l u g a l t u r k u 3 - s i 2 2 s i - s a 2 : UTI 6 3800 Rs. iii 11; a l a n NA4 DIĜIR.ZU.LAGAB.ME t u r : SAT 2 39.

amar nu-a dur3

NA4

ga-nu11

za-gin3

mušen

ku3-babbar

„liegendes Kalb“: a m a r n u - a

NA4

z a - g i n 3 : OIP 115 483.

„Eselhengst“ (aus Lapislazuli): JCS 54 p. 7-9 n. 52 Rs. vii 9'. „Strauß“ (aus Silber): SAT 2 527.

2.2. Schmuck- und Dekorationsteile a-bi-za

(ein Dekorationsstück). JCS 54 p. 7-9 n. 52 Rs. v 2'; UTI 6 3800 Vs. 1 19', Rs. ii 9, 10, 11, 20; TCL 2 5529 Rs. 11'. Kleines Dekorationsstück aus d u 8 š i - a (grüner Jaspis?) oder SU.A-Stein: ein „Knopf“(?). Vgl. dazu Molina 1989: 84: „‚fragmentos‘ de piedra“, mit Verweis auf Lieberman 1977: 130 „a - b i 2 - z a ‚financial loss‛ (e 4 - b i - z a , i 3 - b i - z a )“ und de Maaijer und Jagersma 1997-1998: 280: „a - b i - z a (a small piece of stone broken or cut off) ‚chip‛“.

a-gar5

„Blei-Ohrring“. a - g a r 5 ĝ e š t u k u 3 - b a b b a r : AUCT 1 959, OrSP 47-49 129; a - g a r 5 ĝ e š t u k u 3 - s i 2 2 ḫ u š- a : Phillips 13 ii 21-22; a - g a r 5 s a 2 - s a 2 a k u 3 - s i 2 2 s i - s a 2 : UTI 6 3800 Rs. iii 1. Bei a - g a r 5 ĝ e š t u handelt sich um Ohrringe, weil sie paarweise genannt werden und ihr Gewicht zw. 1,4 und 3,4 g beträgt. Reiter (1997: 125) deutet sie als Ohrringe mit Bleikern und Silberüberzug.

NA4

(eine Muschelart), [„Muschel-Seite“]. NA4a 2 - s u b i 3 g i d 2 - d a : MVN 3 152; NA4 a 2 - s u b i 3 g i d 2 - d a z a b a r ĝ a r - r a : OIP 115 483. Vgl. Schuster-Brandis 2008: 46: „gebogene š u b û “. S. auch u. s u b i 3 .

a2-subi3

ad-tab

„Geschirr, Brustband“. a d - t a b k u 3 - s i 2 2 NA4g u g z a - g i n 3 s i 3 - g a : YOS 4 296. Als Schmuckstück ein Brust-Rücken-Band mit Gold und Edelsteinen, s. Dales 1963.

NA4

(ein Schmuckstein). YOS 4 296. LL: aB Ni Ḫḫ 4: 1, 125-127 (MSL 10, 58). Ein Schmuckstein: aB a n - z u 2 / z a - g u l - m e ; nS PD NA4AN- z u - g u r 4 - m e .

an-zu-gur4-me

136

4. DIE GÜTER uruda

bar-si

„Band, Binde“. u r u d a b a r - s i k u 3 - s i 2 2 ĝ a r - r a : MVN 3 152. Öfters ein Textilband (für Frauen) mit verschiedenen Arten und Qualitäten, seltener auch aus Metall. S. auch u. t u 9 b a r - s i .

bi2-za-za

„Frosch“. b i 2 - z a - z a 3 g u 2 l a 2 k u 3 - s i 2 2 ḫ u š- a a - b i - z a NA4d u 8 - š i - a s i 3 - g a : UTI 6 3800 Rs. ii 20. = Akk. muṣaʾirānu. Ein Anhänger mit eingelegtem Stein oder als Schmuckstück aus Silber (mit ⅓ bis knapp 1 Schekel, d. h. ca. 2,8-8,3 g Gewicht).

dalla

d a l l a k u 3 - b a b b a r : JCS 10 p. 30 n. 11; d a l l a k u 3 - s i 2 2 : OIP 115 483. s. u. kam-kam-ma-tum.

NA4

(ein grüner Halbedelstein, „grüner Jaspis“?). NA4d u 8 - š i - a : JCS 54 p. 7-9 n. 52 ii 11', Rs. v 2', Rs. vi 9', Rs. vii 1', MVN 13 672, TCL 2 5529, UTI 6 3800 i 2'-3', ii 28', iv 29', Rs. i 2, Rs. i 13-14, Rs. ii 20; NA4d u 8 - š i - a k u 3 - s i 2 2 ĝ a r - r a : RA 17 p. 211b; NA4d u 8 - š i - a MUNUS.UŠ ĝ i r i 2 u r 2 - r a - š e 3 : PDT 2 1089. = Akk. dušû. Oft am Anfang der Steinlisten und gleich nach den Goldobjekten und vor den Silberobjekten; wegen Gebrauch als Schmuckstein nicht „Chlorit, Steatit“. Vgl. dazu Schuster-Brandis 2008: 407-409 und Dalley 2000. S. auch Steinkeller 2006, Steinkeller 1982: 250 und Steinkeller, RlA 7 (1987-1990), 381 s. v. Marḫaši; Molina 1989: 83.

du8-ši-a

ellaĝ2

„nierenförmiger (Stein), nierenförmige (Perle)“, [Niere]. e l l a ĝ 2 : UTI 6 3800 Rs. iv 12-13; e l l a ĝ 2 k u 3 - b a b b a r : YOS 4 296, OIP 115 483; e l l a ĝ 2 k u 3 s i 2 2 , e l l a ĝ 2 NA4[ . . . ] z a - g i n 3 : MVN 3 152; e l l a ĝ 2 NA4a n - z u - g u r 4 - m e : YOS 4 296; e l l a ĝ 2 NA4g u g : YOS 4 296, OIP 115 483, MVN 3 152; e l l a ĝ 2 NA4 g u g t u r : MVN 3 152; e l l a ĝ 2 NA4ḫ i - a : YOS 4 296, OIP 115 483; e l l a ĝ 2 NA4 n i r 7 : YOS 4 296, OIP 115 483, MVN 3 152; e l l a ĝ 2 NA4SU.A: YOS 4 296, OIP 115 483, MVN 3 152; e l l a ĝ 2 NA4z a - g i n 3 : YOS 4 296, OIP 115 483, MVN 3 152; e l l a ĝ 2 s u b i 3 k u 3 - s i 2 2 : MVN 3 152; e l l a ĝ 2 s u b i 3 NA4g u g : MVN 3 152; e l l a ĝ 2 s u b i 3 NA4z a - g i n 3 : MVN 3 152; e l l a ĝ 2 u r u d a : OIP 115 483. = Akk. takpītu, kalītu. Aus Halbedelstein (meist Karneol) oder Metall (meist Gold, auch Silber, Kupfer, Bronze), Teil von Schmuckstücken, sie kommen sowohl in hohen Zahlen als auch vereinzelt vor. Aus Gold bis zu 0,3 g, aus Silber bis 41 g, aus Bronze bis 125 g, aus Halbedelstein zwischen ca. 5 bis 250 g oder sogar 700 g; aus Karneol ca. 0,6 g. Formen u.a. s i g „schmal“, s u b i 3 „muschelförmig“. Dazu s. Schuster-Brandis, RlA 10 (20032005), 389 s. v. Perle. A.: „nierenförmiger(?) Stein“; AHw. takpītu, 1308: eine nierenförmige Gemme und CAD T tukpītu, 459: kidney-shaped bead; AHw. kalītu(m), 425: Niere und CAD K kalītu, 74-76: 1. small on the back, region of the kidneys 2. kidney (of an animal). Vgl. auch Durand 1983: 226227: takpītu (ktp) „perle ronde“, anders als tukpītu (kpʾ). S. u. auch z a e l l a ĝ 2 „Nieren-Stein“.

137

DER KÖNIG UND SEIN KREIS: DAS STAATLICHE SCHATZARCHIV DER III. DYNASTIE VON UR gu

„Faden, Schnur“. g u g u 2 : 7 u 4 - š a k a r s a - a m - s a - t u m k u 3 - s i 2 2 s i - s a 2 : JCS 54 p. 7-9 n. 52 ii 16'-17'; g u š u - n a : NA4n i r 7 i g i , z a - e l l a ĝ 2 NA4d u 8 - š i a , z a - e l l a ĝ 2 k u 3 - s i 2 2 : JCS 54 p. 7-9 n. 52 ii 9'-12'. Als Faden einer Halskette (g u 2 ) oder als Armband (g u š u - n a „Faden an seiner Hand“), meist ohne Materialangabe. S. auch u. g u 2 „Halskette“.

gu2

1 . „Halskette“. g u 2 : JCS 54 p. 7-9 n. 52 iii 10-12, vi 6-8, Rs. ii 1'-9', Rs. iii 9'-10'; UTI 6 3800 Vs. ii 1‘, ii 4‘, Rs. ii 20, Rs. iii 13-14, Rs. iii 17; u 2 b a r k u 3 - s i 2 2 h u š- a : BIN 3 344; g u 2 : NA4n i r 7 b a b b a r 2 : JCS 54 p. 7-9 n. 52 i 12'-15'; g u 2 : [...] NA4n i r 7 b a b b a r 2 k u 3 - s i 2 2 ĝ a r - r a , ... NA4n i r 7 g i d 2 - d a b a b b a r k u 3 - s i 2 2 g a r - r a - b i : JCS 54 p. 7-9 n. 52 i 12'-14'; g u 2 : 1 ĝ e š b u 1 0 NA4n i r 7 b a b b a r 2 k u 3 - s i 2 2 ĝ a r - r a - b i , 2 8 z a - e l l a ĝ 2 k u 3 - s i 2 2 ḫ u š - a g a l - b i , 2 z a - e l l a ĝ 2 3 - t a g u 2 l a 2 - a k u 3 - s i 2 2 ḫ u š- a g a l - b i k i l a 2 - b i ½ m a - n a 3 5 / 6 g i ĝ4 l a 2 1 0 š e, 2 8 z a - e l l a ĝ 2 NA4g u g g a l b a a b - t a ḫ : JCS 54 p. 7-9 n. 52 iii 2-8; NA4g u 2 : UTI 6 3800 Rs. iv 19. 2 . (Ein Teil der Stiefel: „Nacken, Hals“, d. h. beim Spann?). SAT 2 39. 1 . Für g u 2 = kišādu „Schmuck am Hals“, s. AHw. kišādu 1d. 7) am Hals getragener Stein (an Kette, als Amulett o. ä.), 490; Schuster-Brandis, RlA 10 (2006-2008), 388-391 s. v. Perle.A. n g u 2 n „n Halskette(n) (aus) n (Fäden)“ mit Bezug auf die Komposition: jede Halskette (g u 2 ) besteht aus einem oder mehreren Fäden (g u ), die mit einem Trenner (s i - ĝ a r „Trenner“ oder „Verschluss“?) zusammengehalten werden. Die Bezeichnung g u 2 2 „2-fache Halskette“ (JCS 54 p. 7-9 n. 52 iii 10-12) bezieht sich vermutlich auf die Anzahl der Fäden, woraus die Halskette besteht. S. u. auch g u 2 als Schuhteil.

NA4

„Rotstein, Karneol“. NA4g u g : AUCT 1 9, Fs. Haas p. 286, JCS 54 p. 7-9 n. 52 vi 5, vii 4, Rs. ii 5', Rs. iii 6', Rs. vi 4', Rs. vii 1'-2', MVN 3 152, OIP 115 483, TCL 2 5529, UTI 6 3800 Rs. iii 27, YOS 4 296; NA4g u g g a l : JCS 54 p. 7-9 n. 52 iii 7, JCS 54 p. 7-9 n. 52 Rs. vii 3'; NA4g u g PU2: JCS 54 p. 7-9 n. 52 v 2; NA4g u g g i d 2 - d a k u 3 - s i 2 2 ĝ a r - r a : UTI 6 3800 i 14', Rs. iv 17. = Akk. sāmtu. PU2 Wörtl. „Brunnen, Wasserloch“ (JCS 54 p. 7-9 n. 52 v 2) bezieht sich vermutlich auf die Form der Perle: wie eine Kessel, eine Zisterne oder Tonne mit einem Loch. Vgl. BIN 5 130, in dem die Struktur einer a 2 - l a Trommel als pu2 bezeichnet wird. Zu gug „Rotstein, Karneol“ s. zuletzt Schuster-Brandis 2008: 413-414.

g u g (ZA.GUL)

ĝeš-bu10

„Ringscheibe“(?). ĝ e š - b u 1 0 NA4n i r 7 b a b b a r (2 / a - r i 2 - LUM) k u 3 - s i 2 2 ĝ a r - r a : JCS 54 p. 7-9 n. 52 iii 3, Rs. iii 10'; UTI 6 3800 i 11', ii 31'; ĝ e š b u 1 0 NA4n i r 7 a 2 g i d 2 - d a - b a a - KA- b i k i 1 i b 2 - t a - d a NA4 i b 2 - s a g a 1 1 k u 3 - s i 2 2 ĝ a r - r a : UTI 6 3800 Rs. iv 1-3; ĝ e š - b u 1 0 NA4n i r 7 a 2 g i d 2 - d a - b a b a b b a r 1 KA.DU NA4SU.A k u 3 - s i 2 2 ĝ a r - r a g u b - b a : UTI 6 3800 Rs. i 11; ĝ e š - b u 1 0 NA4d u 8 - š i - a : UTI 6 3800 Rs. i 13; ĝ e š - b u 1 0 NA4d u 8 - š i - a ḫ u b u - u m k u 3 - s i 2 2 g u b - b a : UTI 6 3800 Rs. i 2. Aus Stein, meist Achat; Teil von Ketten und Kränzen. Vgl. Van De Mieroop 1999/2000: „loop“.

138

4. DIE GÜTER (uruda)

ĜEŠ.DIM

(Eine Art Armband, Armreif). ĜEŠ.DIM z a b a r : AUCT 1 958; u r u d a ĜE.DIM: AUCT 1 958. S. Attinger 1993: 465: „dim seul est traduit par toute une série de termes pouvant être regroupés en deux champs sémantiques (connotativament voisins): «pieu», «poteau» …, «attache», «lien», «cordage», v.s.: … kiṣru, malāṭu («agraffe, bracelet»!) …“. Der Kern bestünde demnach aus Holz und wäre mit Bronze bzw. Kupfer plattiert.

ḫar

1 . „Spirale, Ring“. ḫ a r k u 3 - b a b b a r 1 0 g i ĝ 4 : AUCT 1 241, AUCT 1 276, AUCT 1 296, AUCT 1 457, AUCT 1 661, AUCT 1 957, CT 32 25, DCEPHE 217, SM 1911.10.354 (= 7976), MVN 20 31, PDT 1 456, SAT 3 1277, TCL 2 5549, TCL 2 5567, TrDr 83, TrDr 85, YBC 15528; ḫ a r k u 3 - b a b b a r 1 0 l a 2 1 g i ĝ4 : MVN 11 183, RA 8 p. 192 n. 14, Rochester 236; ḫ a r k u 3 b a b b a r 9 g i ĝ 4 : JCS 10 p. 30 n. 9, Toronto 1 177; ḫ a r k u 3 - b a b b a r 1 2 g i ĝ 4 : TrDr 84; ḫ a r k u 3 - b a b b a r 5 g i ĝ 4 : AUCT 1 918, CT 32 25, JCS 10 p. 30 n. 9; ḫ a r k u 3 - b a b b a r 7 g i ĝ 4 : CT 32 25, BPOA 7 2806, BPOA 7 2887, OrSP 47-49 38, OrSP 47-49 39, TrDr 83; ḫ a r k u 3 - b a b b a r 8 g i ĝ 4 : AUCT 1 176, AUCT 1 942, AUCT 1 948, JCS 10 p. 30 n. 9, JCS 10 p. 30 n. 10, JCS 10 p. 30 n. 11, MVN 11 183, SMS 2/3 p. 15 n. 12, SumAkk LXV: 57, TrDr 83, YBC 13384; ḫ a r k u 3 - b a b b a r [ … ] g i ĝ 4 : AUCT 1 793, AUCT 1 942, SM 1911.10.225 (= 7847), JCS 10 p. 31 n. 12, TJSASE 257, TCL 2 5549; ḫ a r k u 3 - b a b b a r : MVN 3 152, OrSP 47-49 129, Phillips 13 iii 28-29, Rs. i 24; ḫ a r k u 3 - s i 2 2 : MVN 3 152, Phillips 13 Rs. i 13-14, Rs. i 20; ḫ a r k u 3 - s i 2 2 Ḫ I- d a : JCS 54 p. 7-9 n. 52 Rs. v 4'; ḫ a r k u 3 - s i 2 2 s i - s a 2 : JCS 54 p. 7-9 n. 52 ii 14'-15', Phillips 13 iii 26-27; ḫ a r k u 3 - s i 2 2 ḫ u š- a : JCS 54 p. 7-9 n. 52 ii 7'-8', iv 1-2, Phillips 13 i 1-4, ii 15-16, Rs. i 6-7, UTI 6 3800 Rs. ii 7. 2 . Fassungsring (für Achate). UTI 6 3800 Rs. ii 23‘; UTI 6 3800 Rs. iv 8; UTI 6 3800 Rs. iv 9. = Akk. šaweru/semeru. 1 . Wohl nicht als Schmuckstück (s. š u - g u r „Fingerring“), sondern als Handelsform für Metalle. Oft aus Silber, auch Gold, selten Kupfer, Bronze; mit StandardGewicht zwischen 1 (ca. 8 g) und 12 (ca. 100 g), meist 5/10 Schekel (ca. 4283 g); aus Silber Geschenk für Männer, aus Gold für Frauen. Die Verluste bei der Produktion wurden streng kontrolliert (Vgl. UET 3 393): Warmverarbeitungsverlust ca. 1%; Kaltarbeitsabfall ca. 3%. Zur Identifikation von ḫ a r (k u 3 - b a b b a r ) mit Silberspiralen s. Kap. 8 § 2.11.2, Powell 1978 und Paoletti 2008. Vgl. auch Nicolini 2010: 16-17. 2 . Vermutlich handelt es sich dabei um die Kastenfassung. Vgl. UET 3 743. S. dazu Paoletti 2011.

ḪAR.ḪAR- r a

s. u. t u - d u r .

ḫu-bu-um

„Fassungsring“. UTI 6 3800 Rs. i 2; 3. = Akk. ḫūpu I/ḫuppu D. Es handelt sich hier um einen goldenen Kreis, der vermutlich quer über die Ringscheibe (ĝ e š b u 1 0 ) verläuft, „in den“ die Ringscheibe gesetzt ist. Von KA.DU als Fassung von Steinen und Perlen zu unterscheiden. S. z. B. die Kette der Tiāmat-bāštī aus Uruk in Maxwell-Hyslop 1971: 65; Orthmann 1975: 212-213 n. 123b.

139

DER KÖNIG UND SEIN KREIS: DAS STAATLICHE SCHATZARCHIV DER III. DYNASTIE VON UR NA4

igi

„Stein-Auge“. NA4i g i 3 g u 2 - l a 2 ḫ a r k u 3 - s i 2 2 š u b - b a : UTI 6 3800 Rs. iv 8. Epigraphisch unsicher; es handelt sich dabei vermutlich um ein AchatAuge (NA4n i r 7 i g i ).

KA.DU

„Kappe (von Schmuckstein, Siegel)“, [auf der Öffnung (der Durchbohrung) sitzend]. UTI 6 3800 Rs. i 11, Rs. iv 2; KAxDU k u šd u 1 0 - u k - s i - u m : BIN 3 338. Es handelt sich hierbei vermutlich um die Fassung von Edelsteinen, Siegeln oder größeren Steinanhängern. Bei Schuhen wäre KA.DU somit die Kappe aus Metall, mit der der Stein an den Schuhen befestigt ist. Zu den Techniken der Goldschmiedekunst in den Ur-III-zeitlichen Verwaltungsurkunden s. Paoletti 2011.

kam-kam-ma-tum

„(offener) Armreif“. BPOA 7 2869; k a m - k a m - m a - t u m k u 3 - b a b b a r k u 3 - s i 2 2 ĝ a r - r a : JCS 54 p. 7-9 n. 52 Rs. vi 7'; UTI 6 3800 Rs. iii 25. d a l l a entspricht dem Akk. kamkammatum „(offener) Armreif“; s. CAD K kamkammatum, 124: AHw. kamkammatum, 432. Bei kamkammatum handelt es sich vermutlich um einen „(offenen) Armreif“ aus Gold oder Silber, mit zwei „Mündern“ (k a , UET 3 641); meist mit 5-10 Schekel (ca. 42-83 g) Gewicht. S. dazu AHw. kamkammatum, 432: ein Ring; CAD K kamkammatu, 124: ein Ring; Civil 1987a: 56 nr. 15-16. S. auch u. š u - g u r k a m - k a m - m a tum.

ki-li2-lum

„Kranz“. k i - l i 2 - l u m PI z i - r i 2 - u m k u 3 - s i 2 2 : UTI 6 3800 Rs. iii 10; k i l i 2 - l u m PI z i - r i 2 - u m k u 3 - s i 2 2 ḫ u š- a : UTI 6 3800 Rs. ii 13; k i - l i 2 - l u m : 1 a l a n l u g a l k u 3 - s i 2 2 s i - s a 2 t u r , 1 0 t u - d u r ḪAR.ḪAR- r a k u 3 - s i 2 2 s i s a 2 , 2 0 z a - e l l a ĝ 2 k u 3 - s i 2 2 s i - s a 2 , 1 z a - e l l a ĝ 2 LUM.GAB k u 3 - s i 2 2 s i s a 2 : UTI 6 3800 ii 8'-16'; k i - l i 2 - l u m : 1 ĝ e š - b u 1 0 NA4n i r 7 a 2 g i d 2 - d a - b a b a b b a r 1 KA.DU NA4SU.A k u 3 - s i 2 2 ĝ a r - r a g u b - b a , 2 NA4n i r 7 g i d 2 - d a b a b b a r 2 - t a k u 3 - s i 2 2 ĝ a r - r a , 2 ĝ e š - b u 1 0 NA4d u 8 - š i - a , 2 t u - d u r NA4 d u 8 - š i - a , 1 6 t u - d u r ḪAR.ḪAR- r a k u 3 - s i 2 2 ḫ u š- a : UTI 6 3800 Rs. i 10-21; k i - l i 2 - l u m : 1 NA4n i r 7 i g i 3 - t a ḫ a r k u 3 - s i 2 2 š u b - b a , 1 u 4 š a k a r k u 3 - s i 2 2 : UTI 6 3800 iv 22'-31'. UTI 6 3800 Vs. iv 22'-31' und Rs. i 10-20 verzeichnen jeweils 37 und 46(+) Dekorationsteile für einen Kranz. Jeweils ein Kranz wurde dem „Wasser-Trink-Ort“ (k i - a - n a ĝ ) der verstorbenen Könige geweiht oder Kränze wurden als Geschenke für Mitglieder des Militärs vergeben (s. dazu Kap. 8 § 2.6). Bei PI z i - r i 2 - u m handelt es sich um eine unbekannte Bezeichnung für Schmuck und Dekorationsteile aus der Goldschmiedekunst. Vgl. d u g z i - r i - u m als Gefäß bei Sallaberger 1996: 109.

kišeb3

„Rollsiegel“. AIA n. B3; AUCT 1 550; AUCT 2 385; Babyloniaca 7, pl. XXI n. 10; BIN 3 344; BIN 3 573; BPOA 7 2705; Christie’s 7/7/93 72 n. 170; DCEPHE 171; DPOAE 1 26; JCS 54 p. 7-9 n. 52 iv 13; MCS 6 p. 85 AO 10342; MVN 3 139; MVN 3 152; MVN 11 187; MVN 11 188; MVN 11 197; MVN 3 285; MVN 3 290; NBC 10040; NBC 6501; NBC 6641; OIP 115 465; OIP 115 483; OIP 115 488; OrAnt 14 p. 16; PDT 1 337; PDT 1 535; PDT 2

140

4. DIE GÜTER 1018; PDT 2 1249; SAT 2 936; SAT 2 968; SAT 3 1582; StOr 9 p. 13 n. 32; TLB 3 174; TrDr 62; UTI 6 3793; YOS 4 296; k i š e b 3 k u 3 - s i 2 2 ḫ u š- a : RA 17 p. 211b; k i š e b 3 NA4 ḫ i- a : YOS 4 296; MVN 3 152; k i š e b 3 NA4z a - g i n 3 : OIP 115 483; k i š e b 3 NA4z a - g i n 3 m u - s a r k u 3 - s i 2 2 ĝ a r - r a : JCS 54 p. 7-9 n. 52 iv 13-15. na-bi2-ḫu-um

„Aufleuchter“(?). n a - b i 2 - ḫ u - u m 2 - t a k u 3 - s i 2 2 ḫ u š- a : JCS 54 p. 7-9 n. 52 vii 7-9; n a - b i 2 - ḫ u - u m 3 - t a k u 3 - s i 2 2 ḫ u š- a a - b i - z a NA4SU.A z a - t a i b 2 - t e ḫ e : UTI 6 3800 Rs. ii 10; n a - b i 2 - ḫ u - u m k u 3 - s i 2 2 ḫ u š- a a - b i - z a NA4 SU.A z a - t a i b 2 - t e ḫ e : UTI 6 3800 Rs. ii 11. Part. G zu *npḫ: nāpiḫum „Aufleuchter, -heller“; immer aus Gold, Standardgewicht ¼ bis ½ Schekel (ca. 2 bis 4 g), nicht in Ketten. Vgl. AHw. nabiḫum, 697: (Abl. unkl.) ein Goldornament?; CAD N/1 nabiḫu, 24: an ornament (Ur III, OB).

niĝ2-da-ga

(ein Schmuckstück aus mehreren Teilen für männliche Gottheiten). n i ĝ 2 d a - g a d i ĝ i r - r e - n e : AUCT 1 9; n i ĝ 2 - d a - g a (bestehend aus): 1 a - l a - l u m NA4 n i r 7 a - r i 2 - LUM b a b b a r 1 k u 3 - s i 2 2 ĝ a r - r a , 1 ĝ e š - b u 1 0 NA4n i r 7 a r i 2 - LUM k u 3 - s i 2 2 ĝ a r - r a , 2 t u - d u r NA4n i r 7 b a b b a r 2 - t a k u 3 - s i 2 2 ĝ a r r a , 2 t u - d u r NA4n i r 7 a - r i 2 - LUM b a b b a r 2 - t a k u 3 - s i 2 2 ĝ a r - r a , 6 NA4 gug gid2-da ku3-si22 ĝar-ra, 26 za-ellaĝ2 ku3-si22, 38 zae l l a ĝ 2 NA4g u g , AM2×2 1 š e s a i g i k u 3 - b a b b a r : UTI 6 3800 i 9'-18'. Es handelt sich dabei um ein unbekanntes aus mehreren (bis zu 60) Teilen bestehendes Schmuckstück, das vermutlich nur für männliche Gottheiten bestimmt war. AUCT 1 9 nennt ein n i ĝ 2 - d a - g a d i ĝ i r - r e - n e „ n i ĝ 2 - d a - g a der Götter“ und MVN 4 147 aus Umma verzeichnet ein n i ĝ 2 - d a - g a von Sulgi. Unklar auch bei Hallo 1979: 3 im Kommentar zum fragmentarischen Text YBC 11434, Kol. ii' 1' über Schmuckstücke.

niĝ2-ĝeštu

„Ohrring“. n i ĝ 2 - ĝ e š t u d l a m m a g u b - b a k u 3 - s i 2 2 ḫ u š- a a - b i - z a NA4 SU.A z a - t a i b 2 - t e ḫ e : UTI 6 3800 i 19'-20', UTI 6 3800 Rs. ii 9; n i ĝ 2 ĝ e š t u k u 3 - b a b b a r ( ĝ a r- r a ) : OIP 115 483, MVN 3 152; u r u d a n i ĝ 2 - ĝ e š t u k u 3 - b a b b a r ĝ a r - r a : OIP 115 483. Aus Gold, Silber, auch Zinn, Kupfer (OIP 115 483) wird paarweise gezählt, pro Stück zu ca. 1,8 bis 5 g. Es kann figürlich mit einer Schutzgottheit (dLamma: UTI 6 3800 i 19') dekoriert sein und ist meist für Frauen, Könige oder Göttinnen bestimmt. S. Sallaberger 1993a: 86 Fn. 362 und vgl. SACT 2 119 (AS 5, Umma: Ohrringe für die Statue Amar-Suenas). S. z. B. AHw. anṣabtu, 54: Ring, Ohrring.

niĝ2-su3-a

„Draht, Filigrandraht, Filigran“. n i ĝ 2 - s u 3 - a z a b a r 1 ĝ e š t u n 3 s a ĝ- g u l ḫ a - l u - u b b a - a - ĝ a r : n i ĝ 2 - s u 3 - a s a ĝ - k i ḫ a r NA4n i r 7 i g i - t u k u k u 3 - s i 2 2 ḫ u š - a : BIN 3 344; n i ĝ 2 - s u 3 - a s a ĝ - k i ḫ a r s u ḫ - k e š e 2 ḫ a r NA4n i r 7 i g i t u k u k u 3 - s i 2 2 [ . . . ] - a : BIN 3 344. Meist aus Gold, auch Silber. Zu n i ĝ 2 s u 3 - a als Filigran (im Craft Archive aus Isin) s. Ferwerda 1985: Nr. 8 Fn. 1; Nr. 10 Fn. 1. Anders aber Nicolini 2010: 21.

141

DER KÖNIG UND SEIN KREIS: DAS STAATLICHE SCHATZARCHIV DER III. DYNASTIE VON UR NA4

nir7

„Band-Achat“. NA4n i r 7 : JCS 54 p. 7-9 n. 52 Rs. vi 12', MVN 3 152, UTI 6 3800 ii 14', iii 1', Rs. iv 1-2, YOS 4 296; NA4n i r 7 a - r i 2 - LUM k u 3 - s i 2 2 ĝ a r r a : UTI 6 3800 i 11‘; NA4n i r 7 a - r i 2 - LUM b a b b a r 1 k u 3 - s i 2 2 ĝ a r - r a : UTI 6 3800 i 10', Rs. iv 14; NA4n i r 7 a - r i 2 - LUM b a b b a r 2 k u 3 - s i 2 2 ĝ a r - r a : UTI 6 3800 i 13', Rs. iv 16; NA4n i r 7 a - r i 2 - LUM [ . . . ] ĝ a r - r a : UTI 6 3800 Rs. iv 15; NA4n i r 7 - b a b b a r 2 : JCS 54 p. 7-9 n. 52 vi 8, vii 3, UTI 6 3800 ii 29', ii 30', ii 31', Rs. ii 1, Rs. iv 3, Rs. iv 7; NA4n i r 7 - b a b b a r 3 : JCS 54 p. 7-9 n. 52 Rs. vi 13', UTI 6 3800 Rs. iv 6; NA4n i r 7 b a b b a r 2 k u 3 - s i 2 2 ĝ a r - r a : JCS 54 p. 7-9 n. 52 i 13', iii 3, Rs. ii 2', UTI 6 3800 i 12‘,Rs. iv 5; NA4n i r 7 b a b b a r 2 d u 8 - a k u 3 - s i 2 2 ĝ a r - r a : JCS 54 p. 7-9 n. 52 Rs. ii 3'; NA4n i r 7 e l l a ĝ 2 : YOS 4 296; NA4n i r 7 e l l a ĝ2 b a b b a r 1 : UTI 6 3800 Rs. iv 13; NA4 n i r 7 e l l a ĝ 2 b a b b a r 2 : JCS 54 p. 7-9 n. 52 i 15', UTI 6 3800 Rs. iv 12; NA4 n i r 7 g i d 2 - d a : YOS 4 296; NA4n i r 7 g i d 2 - d a - b a b a b b a r 1 : UTI 6 3800 Rs. i 11; NA4n i r 7 g i d 2 - d a b a b b a r k u 3 - s i 2 2 ĝ a r - r a : JCS 54 p. 7-9 n. 52 i 14'; NA4n i r 7 g i d 2 - d a b a b b a r 2 k u 3 - s i 2 2 ĝ a r - r a : JCS 54 p. 7-9 n. 52 vi 1, vi 2, vi 7, UTI 6 3800 Rs. i 1, Rs. i 12, Rs. iv 4; NA4n i r 7 i g i : BIN 3 344, JCS 54 p. 7-9 n. 52 ii 10', vii 10, Rs. v 8', RA 17 p. 211b, UTI 6 3800 Rs. iv 10, YOS 4 296; NA4n i r 7 i g i 3 - t a : UTI 6 3800 iv 23, iv 30'; NA4n i r 7 i g i [...] a b i - z a NA4d u 8 - š i - a i 3 - i b 2 - s i 3 : UTI 6 3800 i 2'-3'; NA4n i r 7 i g i ḫ a r k u 3 s i 2 2 š u b - b a : UTI 6 3800 Rs. iv 9; NA4n i r 7 i g i t u r : UTI 6 3800 Rs. iv 11; NA4 n i r 7 k u 3 - s i 2 2 ĝ a r - r a : JCS 54 p. 7-9 n. 52 Rs. iii 10. = Akk. ḫulālu. Schreibung: Gi, Um n i r 3 (ZA.NIM); PD, Ur n i r 7 (ZA.MIR); aB n i r 2 (ZA.GIN2). NA4 n i r 7 b a b b a r 1/2/3 „1-/2-/3-fach weiß gestreifter Band-Achat“; NA4n i r 7 i g i „Achatauge“. S. zulezt Schuster-Brandis 2008: 436.

sa igi

„Augendrähte“. s a i g i k u 3 - b a b b a r : AUCT 1 296; AUCT 1 429; AUCT 1 463; AUCT 1 524; AUCT 1 969; s a i g i k u 3 - s i 2 2 ḪI-d a : UTI 6 3800 ii 3'. sa igi könnte eine Art, Form von Silber sein, denn es wird das Gewicht angegeben, nicht eine Anzahl von Objekten; vielleicht sehr feine Drähte (s a „Fasern, Bündel“), die wie Augen (i g i ) leuchten? Oder Drähte, die an einer Seite eine Verzierung in der Form eines Auges haben? Mit Verweis auf ein „engmaschiges Netz“ bei Salonen 1965b: 95-96 schlägt Sigrist 1979: 51 vor, dass es „les habits des statues“ sein könnten. Über s a „Netz“ s. auch Heimpel, RlA 9 (1998-2001), 236 s. v. Netz. A.

sa2-sa2-a

(unbekannte Bezeichnung für a - g a r 5 „Blei-Ohrring“). UTI 6 3800 Rs.iii 1.

NA4

saĝ-ta-UR

(ein Stein). OIP 115 483. Vielleicht s a ĝ - t a - s u r x zu lesen? Vgl. s a ĝ - t a - š u r = sag/ntašurrû (Hh XVI 323: MSL 10, 13). S. dazu AHw. santašurrû, 1024: (sum. Fw.) „ein Stein“; CAD S sagtašurrû, 26: a stone (Lex), Sum. Lw.

SAGŠU

(eine Art Krone: Breitrandkappe?). t u 9 SAGŠU n a m - e n t u k u a g a 3 a r - m a LUM KAB k u 3 - s i 2 2 š u b - b a : BIN 3 344. Zur Breitrandkappe als Herrscherinsignie s. u. a. Braun-Holzinger 2007: 109-115; Sallaberger 1999: 172 und in Vorbereitung. Bei a r - m a - LUM könnte es sich um das Material handeln, woraus die Krone besteht und worauf die Verzierung angebracht ist.

tu9

142

4. DIE GÜTER Weil die Verzierung zum Teil aus goldener Tauschierung besteht, könnte sich bei a r - m a - LUM um ein dunkles Metall handeln. Vgl. AHw. armannu(m) (= ĝeš ḫ a š ḫ u r k u r - r a ) „Aprikose(nbaum)“, 69 und CAD A armannu „aromatic tree“, 291. Bei KAB ist vermutlich der untere Teil des Randes gemeint. Zu ĝeš KAB als Fuß (eines Bettes), s. Röllig/Waetzoldt, RlA 8 1993-1997, 327 s. v. Möbel. A. I. (ĝeš)

si-ĝar

1 . „Trenner (Schmuckketten)“(?). s i - ĝ a r k u 3 - b a b b a r : JCS 54 p. 7-9 n. 52 Rs. ii 6'; JCS 54 p. 7-9 n. 52 Rs. vi 8'. 2 . „hölzerne Zwinge“. ĝ e š s i - i g - ĝ a r k u š g u d g e g g e u 2 - ḫ a b 2 s i - g a : DCEPHE 206. = Akk. šigāru. 1 . Ein „Trenner“ (fasst einzelne Fäden der Brustketten zusammen) oder „Verschluss“(?). Meist aus Silber, auch Gold und meist paarweise gezählt (bei z a - g a b a und g u 2 ); zu ca. 2 g Gewicht. 2 . Unter dem Arbeitsmaterial der Handwerker aufgelistet.

NA4

SU.A

(ein Stein). MVN 3 152; OIP 115 483; UTI 6 3800 Vs. i 19‘, Rs. i 11, Rs. ii 9, 10, 11, Rs. iii 29, Rs. iv 2; YOS 4 296. Ein Stein oder ähnliches, immer am Ende von Steinreihen.

NA4

s u b i 3 (MUŠ3.ZA)

1 . „Muschel“. OIP 115 483; YOS 4 296; MVN 3 152. 2 . „Muschel“ (als Form). ĝ e š s u b i 3 k u 3 - s i 2 2 ĝ a r - r a : MVN 3 152; s u b i 3 k u 3 - b a b b a r : MVN 3 152. = Akk. šubû. 1 . Als Objekt und Material, meist mit Det. NA4s u b i 3 . 2 . Aus Gold, Silber, Karneol, Lapislazuli oder Holz. S. dazu Schuster-Brandis 2008: 446.

suḫ-keše2

(eine Art Brustschmuck, Pektoral). BIN 3 344. Zum s u ḫ - k e š e 2 -Pektoral als Attribut des Priestertums in Zusammenhang mit a g a 3 als Attribut des Herrschertums s. Zgoll 1997: 305-307. Vgl. auch Steinkeller 1998b: 93-96.

še-er-ḫu-num2

„Granulationsperle“. š e - e r - ḫ u - n u m 2 k u 3 - s i 2 2 : MVN 3 266; UTI 6 3800 Rs. iii 20; š e - e r - ḫ u - n u m 2 k u 3 - s i 2 2 s i - s a 2 : Fs. Haas p. 286. = Akk. šerhūnum. S. dazu AHw. šerḫūnum, 1216 „ein Ornament?“; nicht mit CAD Š/2 šerḫullu, 315. Aus Gold, selten Silber; Anzahl (bis 200) und Gewicht von 5 še (ca. 0,23 g) entsprechen kuptatinnu „G.“ für Granulation (ša tutturim) in Mari. Zu šerḫūnum als „Granulationsperle“ s. Molina 1989: 85 Fn. 24 und Neumann 2001a: 286-287: „šerḫūnum-Objekte“ mit Diskussion.

šu-gur

„Fingerring“. š u - g u r k u 3 - b a b b a r 1 g i ĝ 4 : AUCT 2 367; š u - g u r k u 3 s i 2 2 : JCS 54 p. 7-9 n. 52 Rs. i 3'-4'; š u - g u r k u 3 - s i 2 2 ḫ u š- a : UTI 6 3800 Rs. ii 8; š u - g u r k u 3 - s i 2 2 ḫ u š- a (zu 1 Schekel): JCS 54 p. 7-9 n. 52 iv 5-6, iv 8-9, Rs. i 12'-13', Rs. iv 2'-3', Rs. iv 8'-9', Phillips 13 iii 24-25, Rs. i 8-9, Rs. i 15-16, UTI 6 3800 ii 24'-25', iii 4'-5', iii 7'-8', iii 11'-12', iii 14'-15', iii 18'-19', iii 23'-24', iii 32'-33'; š u - g u r k u 3 - s i 2 2 ḫ u š- a (zu 2 Schekel): Phillips 13 ii 23-24; š u - g u r k u 3 - s i 2 2 ḫ u š- a (zu 4 Schekel): Phillips 13 i 56; š u - g u r k u 3 - s i 2 2 [ … ] : UTI 6 3800 iv 7'-8', iv 14'-15'; š u - g u r k u 3 - s i 2 2 SU s u - u b š u - g u r k u 3 - s i 2 2 k u 3 - b a b b a r u r u d a l u ḫ - ḫ a : TRU 385. = Akk. šugurru. Meist aus Gold, aber auch Silber und einmal Bronze, zu ¼ bis

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DER KÖNIG UND SEIN KREIS: DAS STAATLICHE SCHATZARCHIV DER III. DYNASTIE VON UR meist 1 Schekel (ca. 2,3 bis 8,3 g), wobei Einzelbelege auch ein Gewicht von 2 bis 4 Schekel (ca 16 bis 32 g) dokumentieren. S. AHw. šugurru I „Ring“, 1260; CAD Š/3 šugurru, 202. Vgl. auch Waetzoldt, RlA 6 (1980-1983), 201 s. v. Kopfbedeckung A §8d.: t u 9 š u - g u r - r a „Haube“, eine Frauenkopfbedeckung. šu-gur kam-kam-ma-tum

„offener (?) Fingerring“. JCS 54 p. 7-9 n. 52 v 7-8, v 12-13. Bei š u - g u r kamkammatum handelt es sich um eine Kombination von š u - g u r „Fingerring“ und kamkammatum „(offenem) Ring“; aus Gold, ½ bis 1 Schekel (ca. 4-8 g). S. auch o. unter k a m - k a m - m a - t u m .

NA4

(ein Stein). NA4TA- b a g i d 2 - d a : OIP 115 483.

TA-ba

tu-dur

(eine Schmuckperle). t u - d u r NA4d u 8 - š i - a : UTI 6 3800 Rs. i 3, Rs. i 14; t u d u r ḪAR.ḪAR- r a k u 3 - s i 2 2 : UTI 6 3800 iv 25', Rs. iii 15; t u - d u r ḪAR.ḪARr a k u 3 - s i 2 2 ḫ u š- a : UTI 6 3800 Rs. ii 15; t u - d u r ḪAR.ḪAR- r a k u 3 - s i 2 2 s i - s a 2 : UTI 6 3800 Rs. iii 3; t u - d u r NA4n i r 7 a - r i 2 - LUM b a b b a r 2 k u 3 s i 2 2 ĝ a r - r a : UTI 6 3800 ii 13', Rs. iv 16; t u - d u r NA4n i r 7 b a b b a r 2 : JCS 54 p. 7-9 n. 52 vii 3; UTI 6 3800 ii 29', ii 30', Rs. ii 1, Rs. iv 7; t u - d u r NA4 n i r 7 b a b b a r 2 k u 3 - s i 2 2 ĝ a r - r a : JCS 54 p. 7-9 n. 52 vi 2, vi 7, Rs. ii 2'; UTI 6 3800 i 12', Rs. iv 5; t u - d u r NA4n i r 7 b a b b a r 3 : UTI 6 3800 Rs. iv 6. Es handelt sich hier um eine Schmuckperle, meist aus Gold, Achat, aber auch anderen Steinen. Wenn die t u - d u r -Schmuckperle aus Gold besteht, wird sie z. T. als ḪAR.ḪAR-r a bezeichnet und wiegt ca. 2 g. Als Teil von Kränzen oder größeren Schmuckstücken wie Brustschmuck in relativ großen Zahlen, fast so viele Elemente wie z a - e l l a ĝ 2 „nierenförmiger Stein, Perle“. ḪAR.ḪAR-r a findet sich als Bezeichnung nur und stets bei goldenen t u - d u r Schmuckperlen. Es ist vermutlich als ḫ u r - ḫ u r - r a „geritzt, gekerbt“ zu deuten.

ul

„Rosette“. u l k u 3 - s i 2 2 ḫ u š- a : OrAnt 14 p. 16; u l k u 3 - s i 2 2 s i - s a 2 : OIP 121 592. Zur Deutung von u l als „Rosette“, s. Seidl/Krebernik, RlA 11 (2006-2008), 442 s. v. Rosette; zu u l „starflower“ als Dekorationsteile von Türen, s. Steinkeller 2002: 361-365; zur Rosette als Dekorationsteil von Schuhen s. Wilcke 1988b: 317: 1 Rosette aus normalem Gold wiegt ca. 5 ½ Gran (ca. ¼ g). Vgl. mit AUCT 2 301 wo 1 Rosette aus gelbglänzendem Gold 4 Gran (ca. 0,18 g) wiegt; als Dekorationsteile von Stühlen vgl. UET 3 327:1-2.

za-ellaĝ2

„Nieren-Stein, -Perle“. z a - e l l a ĝ 2 (NA4)[ . . . ] : UTI 6 3800 iii 2', iv 2'; z a e l l a ĝ 2 3 - t a g u 2 l a 2 - a k u 3 - s i 2 2 h u š- a g a l : JCS 54 p. 7-9 n. 52 iii 5-6; z a - e l l a ĝ 2 ḪAR- [ . . . ] : UTI 6 3800 iv 3'; z a - e l l a ĝ 2 k u 3 - s i 2 2 : JCS 54 p. 7-9 n. 52 ii 12', UTI 6 3800 i 15', iv 26', Rs. iii 16; z a - e l l a ĝ 2 k u 3 - s i 2 2 1 0 - t a t u r : BIN 3 344; z a - e l l a ĝ 2 k u 3 - s i 2 2 ḫ u š- a : BIN 3 344; JCS 54 p. 7-9 n. 52 vi 3-4; UTI 6 3800 Rs. i 5, Rs. i 16, Rs. ii 16; z a - e l l a ĝ 2 k u 3 - s i 2 2 ḫ u š - a g a l : JCS 54 p. 7-9 n. 52 iii 4; z a - e l l a ĝ 2 k u 3 - s i 2 2 s i g : UTI 6 3800 Rs. iii

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4. DIE GÜTER 19; z a - e l l a ĝ 2 k u 3 - s i 2 2 s i - s a 2 : JCS 54 p. 7-9 n. 52 Rs. iii 2'; UTI 6 3800 ii 11'; z a - e l l a ĝ 2 k u 3 - s i 2 2 s i - s a 2 t u r : UTI 6 3800 Rs. iii 4; z a - e l l a ĝ 2 LUM.GAB: UTI 6 3800 iv 4'; z a - e l l a ĝ 2 LUM.GAB k u 3 - s i 2 2 : UTI 6 3800 iv 27', Rs. i 6, Rs. i 17, Rs. iii 21; z a - e l l a ĝ 2 LUM.GAB k u 3 - s i 2 2 ḫ u š- a : UTI 6 3800 Rs. ii 17; z a - e l l a ĝ 2 LUM.GAB k u 3 - s i 2 2 s i - s a 2 : JCS 54 p. 7-9 n. 52 Rs. iii 3', UTI 6 3800 ii 12', Rs. iii 5; z a - e l l a ĝ 2 NA4g u g : JCS 54 p. 7-9 n. 52 vi 5, Rs. ii 5', Rs. iii 6'; UTI 6 3800 i 16', Rs. iv 18; z a - e l l a ĝ 2 NA4g u g e 1 1 : AUCT 1 9; z a - e l l a ĝ 2 NA4g u g g a l : JCS 54 p. 7-9 n. 52 iii 7, Rs. vii 3';z a e l l a ĝ 2 NA4g u g PU2: JCS 54 p. 7-9 n. 52 v 2; z a - e l l a ĝ 2 NA4d u 8 - š i - a : JCS 54 p. 7-9 n. 52 ii 11', vii 2, Rs. vi 10'. Aus Stein oder Metall; identisch mit ellaĝ2, aber nie im selben Text. Bei BIN 3 344 wiegen die Goldperlen zu je ca. 0,37 g oder ca. 0,5 g. Bei LUM.GAB handelt es sich vermutlich um die Bezeichnung der Form der Perle; LUM.GAB-Perlen sind nur aus Gold, als Teil von Kränzen und in der Abfolge z a - e l l a ĝ 2 LUM.GAB, LUM.GAB belegt. S. auch u. unter LUM.GAB. za-gaba

„Brustschmuck“, [Brust-(Schmuck-)stein]. z a - g a b a : AUCT 1 9; z a - g a b a g u 2 5 : 3 t u - d u r NA4n i r 7 b a b b a r 2 - t a k u 3 - s i 2 2 ĝ a r - r a , 1 t u - d u r NA4 n i r 7 b a b b a r 2 k a a 2 m i n - n a , NA4 i b 2 - s a g a 1 1 k u 3 - s i 2 2 ĝ a r - r a [...]: JCS 54 p. 7-9 n. 52 vi 6-8; z a - g a b a g u 2 5 : 4 t u - d u r NA4n i r 7 b a b b a r 2 t a k u 3 - s i 2 2 ĝ a r - r a , 1 t u - d u r NA4n i r 7 b a b b a r 2 DU8- a k u 3 - s i 2 2 ĝ a r r a , 3 , 0 4 [ . . . ] k u 3 - s i 2 2 , 3 , 1 3 z a - e l l a ĝ 2 NA4g u g , 2 s i - ĝ a r k u 3 - b a b b a r : JCS 54 p. 7-9 n. 52 Rs. ii 1'-9'; z a - g a b a g u 2 5 : 5 ĝ e š - b u 1 0 NA4n i r 7 k u 3 s i 2 2 ĝ a r - r a : JCS 54 p. 7-9 n. 52 Rs. iii 9'-10'. Aus mehreren Ketten (z. B. 5 g u 2 ) mit Perlen, Ringscheiben (ĝ e š - b u 1 0 ), mit t u - d u r -Schmuckperlen und Trenner (s i - ĝ a r ) aus Edelsteinen, Gold und Silber. S. Sallaberger 1995a: 15ff.

NA4

za-gin3

„Lapislazuli, Blaustein“. NA4z a - g i n 3 : AnSt 33 p. 74, JCS 54 p. 7-9 n. 52 iv 13, vii 10, Rs. v 8', Rs. vi 4', Rs. vii 8', MVN 3 152, OIP 115 483, UTI 6 3800 iv 10', iv 19', Rs. iii 23, Rs. iii 28, YOS 4 296; NA4z a - g i n 3 g i d 2 - d a : OIP 115 483; NA4z a - g i n 3 n u n u z z e 2 - z e 2 : YOS 4 296. = uqnû. Bei einer Lapislazuliperle (OIP 115 483) könnte ka-ba die Öffnung des Loches sein, durch das die Schnur der Kette eingefädelt wird. Zu z a - g i n 3 „Lapislazuli, Blaustein“ s. Schuster-Brandis 2008: 453.

NA4

zu2

„Obsidian, Feuerstein“(?). SAT 3 1277; TCL 2 5529. = Akk. ṣurru. Farbangaben: dunkel (g e g g e ), grün (s i g 7 ). S. dazu Schuster-Brandis 2008: 457-458.

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DER KÖNIG UND SEIN KREIS: DAS STAATLICHE SCHATZARCHIV DER III. DYNASTIE VON UR

2.3. Gefäße und ihre Bestandteile a2-an

„Henkel (eines Gefäßes)“. a 2 - a n z a k u 3 - b a b b a r : AUCT 1 463; a 2 - a n m u š 3 t u r : AUCT 1 276; a 2 - a n k u š NA4 k u š u2 - ḫ a b 2 l a 2 - a : DCEPHE 206; a 2 - a n z a b a r : MVN 3 326. Zu a 2 - a n „Henkel eines Gefäßes“, wörtl. „oberer Arm/Seite“, s. Sallaberger 2000: 269; Koslova 2000: Komm. zur Text 192; Attinger 1997: 115.

an-za-am

(assammu-Trinkgefäß). a n - z a - a m b u r d u r 2 k a - b a k u 3 - s i 2 2 ĝ a r - r a : TCL 2 5529; NA4a n - z a - a m b u r d u r 2 k a - b a k u 3 - s i 2 2 ĝ a r - r a : TCL 2 5529; a n - z a - a m k u 3 - b a b b a r : MVN 13 682; Phillips 13 i 16; a n - z a - a m k u 3 - s i 2 2 ḪI-d a : Phillips 13 i 9-10; a n - z a - a m l u 2 : TCL 2 5529; a n - z a a m NA4ĝ e š n u - g a l d u r 2 n u - t u k u t u r : TCL 2 5529; a n - z a - a m NA4p i r i ĝ g u n u 3 d u r 2 k a - b a k u 3 - s i 2 2 ĝ a r - r a k u 3 - ḪU.ZA k u 3 - s i 2 2 l a 2 - a : TCL 2 5529; a n - z a - a m NA4SU.MUŠ d u r 2 k a - b a k u 3 - s i 2 2 ĝ a r - r a k u 3 - ḪU.ZA k u 3 - s i 2 2 l a 2 - a a - b i - z a NA4d u 8 - š i - a s i 3 - g a ĝ e š t u - b i NA4g u g : TCL 2 5529. = Akk. assammu. Ein zum Trinken verwendetes Gefäß, meist aus (Halb)-Edelstein mit Gold oder Silber verziert oder aus Metall. S. dazu Sallaberger 1996: 98 und 1993a: 148 Fn. 702.

ba-an-du8-du8

„Eimer“. b a - a n - d u 8 - d u 8 z a b a r u r 2 u r u d a s i - g a : SAT 3 1277. Zu b a a n - d u 8 - d u 8 s. PSD B/2 „bucket, pail, sowing basket“, 15; AHw. banduddû „(großes) Schöpfgefäß, Eimer“, 102; Koslova 2000: Nr. 41 Rs. III:11; 357 und zuletzt Guichard 2005: 187-188: „seau liturgique“. Vgl. auch Hruška, RlA 10 (2003-2005), 512 s. v. Pflug. A.; Lafont 1992: 99; Civil 1994: 74; 101. Anders Maekawa 1992: 206.

ba-ti-um

(baṭium-Gefäß). b a - t i - u m t u - r u - ḫ a - u m k u 3 - s i 2 2 NA4g u g z a - g i n 3 s i 3 g a : JCS 54 p. 7-9 n. 52 Rs. vi 4'. Eine flache Schale?, ein Gefäß?, s. CAD B baṭû, 178; AHw. baṭû, 116 und Sallaberger 1996: 110: „Servierplatte(?)“. Bei t u - r u - ḫ a - u m handelt es sich um eine unbekannte Bezeichnung des baṭium-Gefäßes (JCS 54 p. 7-9 n. 52 Rs. vi 4').

(ĝeš)

„Kasten, Truhe, Lade“. b e š e ĝ d u b d a r - a : YOS 4 296; ĝ e š b e š e ĝ ḫ a - l u u b 2 z u 2 a m - s i s i 3 - g a a 2 - a n z a b a r : MVN 3 326; g e b e š e ĝ t u r : RA 8 p. 184 n. 2. = Akk. pisannu. Üblicherweise aus Rohr oder Holz. S. dazu u. a. Guichard 2005: 189.

bešeĝ

(NA4)

bur

„Prunkgefäß“. NA4b u r : TCL 2 5529, YOS 4 296, OIP 115 483; NA4b u r ḫ i - a : TCL 2 5529, MVN 3 152; NA4b u r m a r - ḫ u - š a : TCL 2 5529; NA4b u r p i r i ĝ g u n u 3 : TCL 2 5529; NA4b u r s a m a n 4 : TCL 2 5529; NA4b u r - s i l a 3 t u r : MVN 3 152; NA4a n - z a - a m b u r : TCL 2 5529; NA4m a - a l - t u m g i d 2 - d a b u r t u r : TCL 2 5529. b u r ist vermutlich als ein „Prunkgefäß“, ein Gefäß aus Stein (oder auch Metall) unterschiedlicher Form zu deuten; b u r kann auch nachgestellt bei der näheren Bestimmung von Gefäßen vorkommen: bei maltum-Schalen (TCL 2 5529 Z. 20'), bei Trinkgefäßen (a n - z a - a m : TCL 2

146

4. DIE GÜTER 5529 Z. 17'), bei Steintöpfen (d u g u t u l 2 : UET 3 692 Z.1). Dazu CAD P pūru A „a shallow bowl or platter“, from OB on; Sum. lw., 526; AHw. pūru I, „(Stein-)Schale“, sum. Lw., 881; PSD B b u r A, „stone bowl, stone vessel“, 182-185. Nach Sallaberger (1996: 98) ein im Kult verwendetes Gefäß aus Stein, ein Prunkgefäß? dur2

„Standfläche, Standring“ (von Gefäßen). AUCT 1 457; AUCT 1 956; JCS 54 p. 7-9 n. 52 Vs. vii 10-11, Rs. v 8; BIN 3 344; NBC 7494; SAT 2 39; SAT 3 1277; TCL 2 5529. = Akk. šubtum. d u r 2 ist die allgemein bekannte Bezeichnung für den Boden eines Gegenstandes und ist im Schatzarchiv bei folgenden Objekten belegt: a - r a - LUM (AUCT 1 956), k i r 2 -Gefäß (JCS 54 p. 7-9 n. 52 Vs. vii 10-11 und Rs. v 8), bei einem Achatauge (BIN 3 344), beim masabbu-Becken (SAT 3 1277), beim assammu-Trinkgefäß, bei der z a - ḫ u m -Kanne (TCL 2 5529) und bei einem Kessel (NBC 7494). Im Fall des masabbu-Beckens taucht daneben im Schatzarchiv die Bezeichnung u r 2 auf. Man unterscheidet u r 2 „Schoß“ von d u r 2 „Hinterbacke, Gesäß“ (s. z. B. Böck, RlA 12 (2009), 248-250 s. v. Schoß). Im Schatzarchiv kommt u r 2 bei Gefäßen nur vor, wenn darauf eine figürliche Verzierung eingelassen ist (AUCT 1 78; AUCT 2 162). d u r 2 kommt dann vor, wenn der Boden des Beckens aus einem anderen Material besteht, als der des Gefäßes selbst (AUCT 1 457; SAT 3 1277). Mit d u r 2 muss deshalb der ganze Boden eines Gefäßes bzw. der Fuß oder Sockel, worauf ein Gefäß gestellt ist, gemeint sein; u r 2 bezeichnet dann vermutlich nur die eine (innere?) Fläche des Bodens, in die die Verzierung eingetieft ist und deshalb auch sichtbar ist. Für die Identifizierung von masabbu-Körben s. Steinkeller 2010b: 40-41. Als Boden von Gefäßen kann d u r 2 z. B. aus Bronze oder Holz bestehen und mit Gold plattiert oder mit Edelsteinen besetzt sein. S. AHw. šubtu(m) I, 12571258; CAD Š/3 šubtu A, 172ff.

EŠ2-da

(ein Kultgefäß). EŠ2- d a k u 3 - b a b b a r : AUCT 2 279. Zum ( d u g ) EŠ2- d a als Kultgefäß s. Sallaberger 1996: 100 mit weiterführender Literatur; für EŠ2- d a als literarisches Wort, s. v.a. Frayne 1981: 438ff.

gal

„Prunkbecher, Trinkgefäß“. g a l k u 3 - b a b b a r : Phillips 13 i 15, SAT 3 1754; g a l k u 3 - s i 2 2 ḪI- d a : Phillips 13 iii 1-2 (zu 1 Mine, d. h. ca. 500 g); g a l k u 3 - s i 2 2 ḫ u š- a : Phillips 13 i 7-8 (zu 1 Mine, d. h. ca. 500 g); g a l š e u 3 - s u ḫ 5 k u 3 - s i 2 2 ḪI- d a : JCS 54 p. 7-9 n. 52 Rs. v 7'; g a l z a b a r: JCS 10 p. 30 n. 11, MVN 20 31, NBC 9843, OIP 115 483 (zu ½ Mine minus 1 Schekel, d. h. ca. 242 g); g a l [ … ] : AUCT 1 535, TrDr 86. = Akk. kāsu. Aus Metall, meist Gold, Silber und vereinzelt Kupfer und Bronze, selten Holz. Aus Edelmetall zu ⅓ bis 1 Mine (ca. 166-500 g) Gewicht und mit verschiedenen Formen (z. B. als „Pinienzapfen“ JCS 54 p. 7-9 n. 52 Rs. v 7'). Über das g a l -Gefäß s. zuletzt Guichard 2005: 1-13. S. auch AHw. kāsum, 454-455; CAD K kāsum, 253-256.

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DER KÖNIG UND SEIN KREIS: DAS STAATLICHE SCHATZARCHIV DER III. DYNASTIE VON UR gur8

„Körner, Kügelchen“ (aus Gold). g u r 8 k u 3 - s i 2 2 ḪI- d a g a l - g a l : Boson, Tavolette 352; g u r 8 k u 3 - s i 2 2 ḪI- d a u s 2 - b i : Boson, Tavolette 352. g u r 8 könnte hier für g u r 4 (LAGAB) „dick sein, werden“, hier also „Klumpen, Kugeln formen“, stehen; vgl. auch e l l a ĝ (LAGAB) „Ball“. S. dazu lexikalisch Ea mA Recension 25f (MSL 14, 196): ku-ur : LAGAB : ku-ub-[b]u-tu, Aa I/2 94 (MSL 14, 210): la-gab : LAGAB : ku-ub-bu-tu2 und Ea I 34 (MSL 14, 177): el-laĝ : LAGAB : kub-bu-tum, puk-ku. Zu kubbutu s. CAD K kubbutu adj., 552 „lumpshaped, compressed“ und CAD K kupputu A v., 552-553 „to form a pellet, pill“. Zu NA4LAGAB = šibirtu u. a. auch als eine Perlenform s. SchusterBrandis, RlA 10 (2003-2005), 389 s. v. Perle. A.

gur8-gur8

(g u r 8 - g u r 8 -Gefäß). g u r 8 - g u r 8 b a l a - a k u 3 - b a b b a r : AUCT 1 953. Ein Gefäß: eine dickbauchige Flasche, cf. Entemena-Vase in Braun-Holzinger 1991: G 11 und Selz 1993b; s. dazu Sallaberger 1996: 51-52, 56, 101 mit Literatur; Steinkeller 1992: 52-54 und Powell, RlA 7 (1987-1990), 506 s. v. Maße und Gewichte § IV B.2.e.

NA4

„weißer Stein, Alabaster“. TCL 2 5529. = Akk. gišnugallu. Oft bei Gefäßen belegt. S. Schuster-Brandis 2008: 412-413.

KA

ĝešnu-gal dug ku3-babbar

(silberne Öffnung eines Tongefäßes). Phillips 13 i 20-21.

kuĝ2-du3

(maslaḫtu-Sprenggefäß). k u ĝ 2 - d u 3 u z k u 3 - b a b b a r : Phillips 13 i 12; k u ĝ 2 - d u 3 z a b a r : MVN 20 31. = Akk. maslaḫtu. Zu k u ĝ 2 - d u 3 als Qualifikation von Gefäßen s. Guichard 2005: 179; 231-232, D’Agostino 1998, Sallaberger 1996: 106, 114, Sallaberger 1995a: 17, Gregoire 1970: 254 zu Nr.206:2.

(NA4/ĝeš)

„Schale, Teller(?)“. m a - a l - t u m g i d 2 - d a [...]: TCL 2 5529; NA4m a - a l - t u m g i d 2 - d a b u r t u r : TCL 2 5529; NA4m a - a l - t u m g i d 2 - d a m a r - ḫ u - š a t u r : TCL 2 5529; m a - a l - t u m KEŠE2.KEŠE2 [...]: TCL 2 5529. = Akk. maltum. Aus Holz, auch Stein, Glas und als bur „Prunkgefäß“ bezeichnet (TCL 2 5529); zu ca. 450 bis 500 g Gewicht; nicht immer einfach von ĝ e š m a - a l - t u m (= Akk. majjaltum) „Bett, Liege“ zu trennen. Zu m a - a l - t u m als Schale s. Sallaberger 1996: 103. S. auch AHw. maltum, 596; CAD M/2 maltum, 172.

ma-al-tu

ma-sa2-ab

(masabbu-Becken: eine Schale (mit flachem Boden), ein Teller). m a - s a 2 a b z a b a r d u r 2 - b i u r u d a : SAT 3 1277; AUCT 1 457; m a - s a 2 - a b z a b a r u r u d a k i - m a š k i u r 2 d n i n - KAŠ4 m u š e n u r u d a k u 3 - b a b b a r š u b - b a s i g a : AUCT 1 78; m a - s a 2 - a b z a b a r u r u d a k i - m a š k i u r 2 l a - ḫ a - m a k u 3 - b a b b a r i g i z u 2 a m - s i k u 3 - s i 2 2 ĝ a r - r a s i - g a : AUCT 2 162. = Akk. masabbu. Aus Silber oder Kupfer mit in den Boden eingelassenen/eingetieften Figurinen (AUCT 1 78; AUCT 2 162). Zur Identifikation des masabbu-Beckens s. Steinkeller 2010b: 40 mit Verweis u. a. auf Hakemi 1997: 248 n. 0807 und Madjidzadeh 2003: 156; 208. S. auch AHw. masabb/ppu, 617-618; CAD M/1 masabbu, 321-322.

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4. DIE GÜTER NA4

mar-ḫu-ša

„Marḫaši-Stein, Chlorit(?)“. TCL 2 5529. Meist für Steingefäße. Vgl. allerdings Schuster-Brandis 2008: 430: „ein rötlicher Stein. Nicht Markasit, weil nicht für die Herstellung von Gefäßen geeignet“ und AHw. marḫu/ašu(m), 611: Markasit; CAD M/1 marḫušu, 281: a stone.

(NA4)

piriĝ-gunu3

„Leoparden-Stein“. = Akk. piriggunû. Ein gesprenkelter Stein für Gefäße; belegte Beispiele sind aus Hornblende-Diorit.

(dug)

saman4

„Ölflasche, Unguentarium“. d u g s a m a n 4 s a g a 1 0 5 s i l a 3 - t a k u š s i - g a : DCEPHE 206; s a m a n 4 t i - DI i 3 - n u n d u 1 0 - g a : Phillips 13 iii 22, Rs. i 2, Rs. i 11, Rs. i 18, Rs. i 22, ii 13. = Akk. šikk/qqatu. S. dazu Sallaberger 1996: 107; 117 und Guichard 2005: 310.

NA4

SU.MUŠ

uruda

šen

(ein Stein). TCL 2 5529. Ein Stein für Gefäße. „Kessel“. AUCT 1 954; u r u d a š e n š u m u n : NBC 7494. = Akk. ruqqum. Aus Silber, aber auch aus Bronze. Aus Silber kleiner, aus Bronze deutlich schwerer, z. B. zu 38 ⅓ Minen (ca. 19 kg) (AUCT 1 954). S. dazu Reiter 1997: 175 und Guichard 2005: 289-292.

šen-da-la2

(eine Art Kessel, Schale?). š e n - d a - l a 2 z a b a r : NBC 9843. = Akk. šandalu. S. dazu AHw. šandalum, 1162 „ein Kupfergefäß“; CAD Š/1 šandalu, 374 „a metal container“; Guichard 2005: 302; Attinger 1993: 422 Fn. 1139; Steinkeller 1981; Salonen 1966: 257, Limet 1960: 227 und Gregoire 1970: 254.

(uruda)

(eine Art Kessel). TCL 2 5547; š e n - š u 2 a š u k u 3 - b a b b a r : Phillips 13 iii 9; š e n - š u 2 k u ĝ2 - d u 3 z a b a r : MVN 20 31; š e n - š u 2 ŠU.LAGAB z a b a r : NBC 9843; TrDr 87; u r u d a š e n - š u 2 : MVN 3 152. Wegen š e n - d a - l a 2 = Akk. šendalu (s. dazu o.) wird š e n - š u 2 der Lesung š e n - d i l i m 2 hier vorgezogen. š u 2 = Akk. katāmu „bedecken, verschließen“ (s. dazu Sallaberger 1993a: 243 mit Lit.) könnte auf eine Art Verschlussdeckel hinweisen. Vgl. dazu der Verschluss k a - t a b bei Tongefäßen in Sallaberger 1996: 20, 22, 67ff. S. auch D’Agostino 1998: 4. Bei Š U . L A G A B handelt es sich um eine unbekannte Bezeichnung von Gefäßen, s. dazu Sallaberger 1996: 99 u. bur-zi.

uruda

šen-šu2

šu

„Handgriff“ (z. B. von Gefäßen). MVN 3 152.

ŠU.LAGAB

s. unter ( u r u d a ) š e n - š u 2 .

šu-ša-ĝar

„Libationskanne“. š u - š a - ĝ a r k u 3 - b a b b a r : Phillips 13 i 11; š u - š a - ĝ a r z a b a r : SAT 2 39, MVN 20 31. = Akk. šušmarrûm. Sallaberger (1995a: 17) übersetzt š u - š a - ĝ a r k u ĝ 2 - d u 3 als „Libationskanne“. Seine Übersetzung „beruht auf der Beobachtung von Durand (1983: 357), dass šušmarû in Mari bei Waschungen gebraucht wird (er übersetzt „bassin“). Die zusätzliche Qualifikation k u n - d u 3 ist sicherlich dasselbe Wort wie das d u g k u n - r i m von Ḫḫ X 173 geglichen mit maslaḫtu einem Sprenggefäß“; sowie Durand 1990: 164 Fn. 21. Vgl. auch Guichard 2005: 311-314 und D’Agostino 1998: 3.

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DER KÖNIG UND SEIN KREIS: DAS STAATLICHE SCHATZARCHIV DER III. DYNASTIE VON UR šu-ša-la2

(š u - š a - l a 2 -Schüssel) . š u - š a - l a 2 k u 3 - b a b b a r : Phillips 13 iii 5; Phillips 13 i 13; š u - š a - l a 2 z a b a r : MVN 20 31. S. dazu Sallaberger 1994b: 146.

(uruda)

„Libationsbecher“ . t u n 3 - l a 2 k u 3 - b a b b a r : SAT 3 1277; TCL 2 5550; t u n 3 - l a 2 k u 3 - s i 2 2 s i - s a 2 : UTI 6 3800 i 6'-7', Rs. iii 7; t u n 3 - l a 2 z a b a r : AUCT 1 296; AUCT 1 457; u r u d a t u n 3 - l a 2 : MVN 3 152. Meist aus Metall, s. dazu Braun-Holzinger 1989.

tun3-la2

tu-ru-ḫa-um

s. o. unter b a - t i - u m .

ur2

s. o. unter d u r 2 .

NA4

dug

utul2

„Steintopf“. NA4 d u g u t u l 2 m a r - ḫ u - š a t u n 3 - b i i b 2 - s a 2 : TCL 2 5529. = Akk. diqāru. S. dazu Sallaberger 1996: 108-109.

za-ḫum

„Kanne“. z a - ḫ u m k u 3 - b a b b a r : Phillips 13 i 14, iii 6; TrDr 86; z a - ḫ u m NA4 SU.MUŠ d u r 2 k a - b a k u 3 - s i 2 2 ĝ a r - r a : TCL 2 5529; z a - ḫ u m z a b a r : MVN 20 31; NBC 9843; YOS 4 296. Eine Art Krug oder Kanne, üblicherweise aus Metall, auch aus Stein. S. dazu Sallaberger 1996: 109 Guichard 2005: 301-302 mit dem Verweis auf Salonen 1966: 61 „d u g z a ḫ u m - d u 3 ‚Wasser-Kanne‛“; D’Agostino 1998: 4; CAD Š/1 šāḫu, 105-106; AHw. šāḫum „eine Waschschale“, 1132.

za3-šu2 kuĝ2-du3

(eine Art Libationsgefäß). z a 3 - š u 2 k u ĝ2 - d u 3 z a b a r : MVN 13 261. Bei z a 3 - š u 2 muss es sich um eine Qualifikation von Gefäßen, vermutlich bezüglich ihrer Form, handeln. S. auch MVN 20 31: š e n - š u 2 k u ĝ2 - d u 3 z a b a r . Zu k u ĝ 2 - d u 3 als maslaḫtum-Sprenggefäß und Qualifikation bei einer Libationskanne s. o. unter k u ĝ 2 - d u 3 .

zabar

1 . „Bronze“ (als Materialangabe). passim. 2 . (ein prunkvolles Gefäß). JCS 54 p. 7-9 n. 52 Vs. vii 10, Rs. v 8‘; MVN 15 226; RA 8 p. 187 n. 5; RT 37 p. 134; TCL 2 5529. 1 . = Akk. siparru. Bronze, als Legierung aus Kupfer und Zinn (ca. 7-8:1); selten als Determinativ, eher nachgestellt als Material von Objekten. Zu Bronze allgemein s. Reiter 1997: 288-343 und zu den Bronzequalitäten Reiter 1997: 342-343 2 . Aus Kupfer, Silber, mit Edelsteinen besetzt; oft weiter differenziert, s. u. unter z a b a r k i r 2 , z a b a r m a 2 - g u r 8 und z a b a r s a ĝ - k u l . Nach Sallaberger (1994b: 146) kann z a b a r das „Bronze-(Gefäß)“ bezeichnen und wird lexikalisch mit qû (Proto Diri 229, Aa III/3 194) und sappu (Aa III/3 195) angeglichen.

z a b a r k i r 2 (AB2.ŠA3)

(ein Gefäß für Flüssigkeiten in der k i r 2 -Form). z a b a r k i r 2 k u 3 - b a b b a r : RT 37 p. 134; z a b a r k i r 2 k u 3 - s i 2 2 ḪI- d a d u r 2 k a - b a NA4z a - g i n 3 s i 3 g a 1 NA4n i r 7 i g i i b 2 - t e ḫ e : JCS 54 p. 7-9 n. 52 vii 10-11, Rs. v 8'. Aus Gold oder Silber; zu ca. 16 bis 300 g; sein Boden (d u r 2 ) und seine Öffnung (k a ) können dekoriert sein. Nach Sallaberger (1996: 74-75; 102) ist dug k i r 2 / k i r / g i r 3 / g i r 1 6 / g i r 1 3 ein Gefäß für Flüssigkeiten, v. a. Bier. S. dazu auch Stol, RlA 8 (1993-1997), S. 192 s. v. Milch(produkte). A. In Mari ist k i r 2 = kirru zum einen als Teil eines Musikinstrumentes belegt, s. dazu

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4. DIE GÜTER Durand 1989 und Charpin/Durand 1993: 371, zum anderen gehört kirru zur Reihe von Luxus-Gefäßen und wird von Guichard 2005: 214-217 als Becher oder Kanne („gobelet ou broc“) bezeichnet. Zu AB2.ŠA3= k i r 2 s. auch Durand 1989; Kilmer, RlA 8 (1993-1997), 466 s. v. Musik. A. I. und RlA 10 (2003-2005), 368 s. v. Pauke und Trommel. A.; AHw. kirru(m), 484; CAD K kirru, 408-410. zabar ma2-gur8

„Bronze-Schiffgefäß“. z a b a r m a 2 - g u r 8 z a b a r : MVN 15 226; RA 8 p. 187 n. 5. Zu z a b a r als „prunkvolles Gefäß“ s. o. unter z a b a r .

zabar saĝ-kul

(eine Art Bronze-Gefäß). z a b a r s a ĝ - k u l NA4ĝ e š n u - g a l k a - b a k u 3 - s i 2 2 ĝ a r - r a t u r : TCL 2 5529; z a b a r s a ĝ - k u l N A 4 z u 2 g e g g e k a - b a k u 3 s i 2 2 ĝ a r - r a t u r : TCL 2 5529. Bei s a ĝ - k u l handelt es sich um eine Qualifikation von Gefäßen (z. B. dem prunkvollen Gefäß z a b a r oder dem Prunkbecher g a l ). Aus Bronze, Gold, Silber oder Stein.

2.4. Verschiedenes aus der (Gold)-Schmiedekunst a-la-lum

(ein Objekt aus Achat). a - l a - l u m NA4n i r 7 a - r i 2 - LUM b a b b a r 1 k u 3 - s i 2 2 ĝ a r - r a : UTI 6 3800 i 10', Rs. iv 14. Ein in Puzri š-Dagān und Ur belegtes Objekt aus Achat, aber nicht der elallu-Stein.

AN.NA

„Zinn“. AUCT 2 289; MFM 2 p. 24 n. 5; YOS 4 296. = Akk. anāku/annaku. S. Reiter 1997: 206-287.

AN-bu-um

(ein Schmuckstück). AN- b u - u m k u 3 - b a b b a r : MVN 3 152. Es handelt sich dabei um ein unbekanntes Schmuckstück, das aufgrund des geringeren Gewichts (ca. 1,4 g) vermutlich als Dekorationsteil von Textilien oder anderen Schmuckstücken aufzufassen ist.

an-zaḫ

„anzaḫḫu-Glas“. TCL 2 5529. Zu AN.NE = a n - b a r 7 = a n - b a r = parzillu(m) s. AHw., 837; zu AN.NE = a n - z a ḫ = anzaḫḫu (churr. Fw.), Qatna s. Bottéro 1949: 162, 239; CAD A/2 anzahhu, 151: „an imperfectly fused, crude, fritlike glass“. Zu a n - z a ḫ = ḫaḫû „Schlacke“, s. AHw., 308; zu a n - z a ḫ = ḫuluḫḫu „eine helle Schmelzmasse“ (sum. Lw.), s. AHw., 354; zu a n - z a ḫ = kutpû „schwarzer Salpeter“?, s. AHw., 518. Vgl. dazu Oppenheim 1970: 1920: „I propose to call the glasslike substances which appear in Akkadian as anzaḫḫu, kutpû, ḫuluḫḫu, ḫuḫû as well as būṣu and tuzkû, primary glasses“... „u r u d u . a n . z a ḫ is unique...; since its quantity is so small, I am inclined to see in it a precious copper based or, possibly, a cobalt containing colouring agent in a glasslike composition“; Reiter 1997: 189 und Schuster-Brandis 2008: 396-398.

a-ra-LUM

(ein Gefäß). a - r a - LUM k u 3 - b a b b a r d u r 2 n i ĝ2 a n a 8 - n a 8 m i - n a - t u m d a k i š u b - b a [...] k u 3 - s i 2 2 ḪI- d a : AUCT 1 956. Zum Objekt a - r a - LUM, s. PSD I/1 a - r a - LUM 1 . „a metal object“, 2 . „a vessel“; Loding 1974: 79-81

151

DER KÖNIG UND SEIN KREIS: DAS STAATLICHE SCHATZARCHIV DER III. DYNASTIE VON UR und Farber 1978: 304. Vgl. auch NFT 185 AO 4210 Rs. 8; UET 9 366: 1, Rs.1. Nach Reiter (1997: 192) ist u r u d u a - r a - LUM als Objekt aufzufassen und vielleicht zu der Gegenstandsbezeichnung urallū in ARMT 25, 579, 2-3 zu stellen. Jedenfalls hat nach Reiter (1997: 161) das von Limet (1960: 40) erwähnte Arallum-Kupfer in Cros, NFT II, 185 (AO 4210) Z. 20 mit der Landschaft Harali/(H)Arallu(m) wohl nichts zu tun. a-ri2-lum

(eine Qualifikation von Achat). UTI 6 3800 Vs. i 11‘, Rs. iv 14. Es handelt sich dabei um eine Varietät der schwarz-weiss gestreiften Steine, die unter dem allgemeinen Begriff ḫulālu zu finden ist. S. dazu Schuster-Brandis 2003: 265. S. auch PSD A 1/I a - r i 2 - l u m , 155-156: „a term applied to the nir-stone“.

bi2-il-šum

(ein Objekt), [Durchbohrung]. AUCT 1 535. Aus Bronze. Es handelt sich dabei um ein unbekanntes Objekt. S. AHw. pilšum „Durchbohrung“, 864 5. Nach CAD P pilšum, 378 bezeichnet pilšum u. a. einen Teil des Pfluges.

bulug

„Nadel“. b u l u g z a b a r : AUCT 2 384. = Akk. pulukku. Aus Bronze, s. AHw. pulukku, 879.

eme sin2-na

„Schwalbenzunge“. e m e s i n 2 - n a u r u d a : OIP 115 483.

ga-ga

(ein Objekt aus Gold). g a - g a k u 3 - s i 2 2 s i - s a 2 : UTI 6 3800 Rs. iii 2. Aus Gold; es handelt sich dabei um ein unbekanntes Objekt der Goldschmiedekunst.

ge-dur-ku5

„Nabelschnur-Schneider“. g e - d u r - k u 5 k u 3 - b a b b a r : OIP 115 483; g e d u r - k u 5 u r u d a : OIP 115 483. Aus Silber oder Kupfer, zu ca. 4 g; als Teil des Tempelschatzes von Ninḫursaĝ. S. Heimpel, RlA 9 (1998-2001), 379 s. v. Nin-ḫursaĝa. A.; Sjöberg 1973b: 43 n. 72 mit Verweis auf Jacobsens Übersetzung „cutting the umbilical cord“, wenngleich g e - d u r = turru „band, tie“ und Nabelschnur dem Akk. abunnatu entspricht.

ge-gid2

„Flöte“. g e - g i d 2 k u 3 - b a b b a r : Phillips 13 i 18-19; g e - g i d 2 k u 3 - s i 2 2 ḪId a : Phillips 13 iii 3-4; g e - g i d 2 z a b a r : MVN 20 31. Aus Silber, Bronze oder Gold. S. Ebeling, RlA 3 (1957-1971), 88 s. v. Flöte; Kilmer, RlA 8 (1993-1998), 464-465 s. v. Musik. A. I. und D’Agostino 1998: 4.

ḫa-ad

„Stab“. ḫ a - a d k u 3 - b a b b a r k u 3 - s i 2 2 k u 3 - b a b b a r ĝ a r - r a : TIM 6 36; ḫ a - a d z a b a r ; MFM 2 p. 24 n. 5; ḫ a - a d z a b a r s a ĝ - b i k u 3 - b a b b a r d a l l a AN.NA ĝ a r - r a : MFM 2 p. 24 n. 5.

ḫa-zi-in

„Axt, Hacke“. ḫ a - z i - i n e m e 2 z a b a r k u 3 - b a b b a r ĝ a r - r a : MVN 11 191; ḫ a - z i - i n g u 2 - b i r 5 - r a z a b a r : MFM 2 p. 24 n. 5; ḫ a - z i - i n z a b a r : TIM 6 41; MFM 2 p. 24 n. 5. = Akk. ḫaṣṣinnu. Aus Bronze oder Kupfer, zu 3 Schekel (ca. 25 g) bis 3,5 Minen (ca. 1,7 kg) Gewicht, mit Holzgriff (ĝ e š ). S. AHw. ḫaṣṣinnu(m), 332; CAD Ḫ ḫaṣṣinnu, 133-134.

152

4. DIE GÜTER uruda

ḪI.ḪI

(ein Objekt aus Kupfer). u r u d a ḪI.ḪI k u 3 - b a b b a r s u r - s u r - r a : AUCT 1 959. Es handelt sich dabei um ein unbekanntes Objekt der Goldschmiedekunst.

ḫi-il-ba-ru-um

(ein goldener Anhänger?). ḫ i - i l - b a - r u - u m n i ĝ 2 ḫ i- a k u 3 - s i 2 2 : AUCT 1 524. Ein ḫ i - i l ( - ) b a - r u - u m ist meines Wissens nicht woanders belegt. In den Qatna-Inventaren ist allerdings ein ḫillarum als Fremdwort aus dem Hurritischen als eine Art Behälter oder Schmuckteil bekannt: kann es sich bei dem hier belegten ḫ i - i l - b a - r u - u m um einen Schreibfehler oder eine Variante eines ḫillaru handeln? Zu ḫillaru s. CAD Ḫ, 186; AHw. ḫillaru, 345. Roßberger (2010: 364) weist auf z/sillaru hin, das nach AHw., 1043 eine Anhängerform aus Gold sein könnte.

ḫi-ri-a-tum

(ein Goldschmuckteil). ḫ i - r i - a - t u m 3 - t a k u 3 - s i 2 2 ḪI- d a : JCS 54 p. 7-9 n. 52 Rs. v 5'; ḫ i - r i - a - t u m k u 3 - s i 2 2 ḫ u š- a : Phillips 13 ii 19-20; ḫ i - r i t u m NA4z a - g i n 3 ĝ a r - r a : YOS 4 296. = Akk. ḫirītum.

IR.ŠU

(ein Objekt aus Obsidian). IR.ŠU NA4z u 2 z a l a g - g a : PDT 2 1089. Es handelt sich dabei um ein unbekanntes Objekt aus Obsidian. Vgl. dazu einen Dolch aus Obsidian (SAT 3 1277) und ein kleines „Riegel-Gefäß“? (TCL 2 5529).

KU.DIN

(ein Objekt aus Gold). KU.DIN k u 3 - s i 2 2 NA4g u g s i 3 - g a : JCS 54 p. 7-9 n. 52 Rs. vi 1'-6'. Bei KU.DIN handelt es sich ebenfalls um ein unbekanntes Objekt der Goldschmiedekunst.

ku3-babbar

„Silber“ (als Materialangabe). passim. = Akk. kaspu. S. Reiter 1997: 75-110.

k u 3 - ḪU.ZA

(ein Golddekorationsteil). k u 3 - ḪU.ZA [...]: TCL 2 5529. Es handelt sich hier um ein (Dekorations-)Teil aus Gold, das meist in Verbindung mit Gefäßen (a n - z a - a m ) vorkommt. Vgl. UET 3 440; UET 3 436; UET 3 476; UET 3 477; UET 3 558; UET 3 597; UET 3 802.

ku3-si22(-g)

„Gold“ (als Materialangabe). passim. = Akk. ḫuraṣu. Allgemein zu Gold s. Reiter 1997: 1-74, zu den Goldqualitäten s. Reiter 1997: 36-59.

k u 3 - s i 2 2 Ḫ I -d a

„vermischtes Gold“ (als Materialangabe). passim. ḪI- d a bezeichnet die mittlere Goldqualität, eine Legierung aus „gelbglänzendem Gold“ (k u 3 - s i 2 2 ḫ u š - a ) und „normalem Gold“ (k u 3 - s i 2 2 s i - s a 2 ). Zu Legierungen von Gold mit anderen Metallen s. o. unter n i ĝ 2 - ḫ i - a .

ku3-si22 ḫuš-a

„gelbglänzendes Gold“ (als Materialangabe). passim. Die beste Goldqualität. S. Reiter 1997: 36-52 und Waetzoldt 1985.

ku3-si22 si-sa2

„normales Gold“ (als Materialangabe). passim. Die einfachste Goldqualität. S. Reiter 1997: 52-53.

LUM.GAB

(ein goldenes Schmuckteil im Kranz). LUM.GAB k u 3 - s i 2 2 : JCS 54 p. 7-9 n. 52 Rs. vi 2'; UTI 6 3800 iv 5'-6'. Dabei handelt es sich um eine Bezeichnung der Perle, die sich vermutlich auf ihre Form bezieht. Denn LUM.GAB ist auch ein goldenes Schmuckstück, das meist gleich nach der LUM.GAB-Perle genannt wird und ca. 26 g wiegen kann. S. auch z a - e l l a ĝ 2 LUM.GAB.

153

DER KÖNIG UND SEIN KREIS: DAS STAATLICHE SCHATZARCHIV DER III. DYNASTIE VON UR ma-az-gara3-tum

(eine Art Schiff). m a - a z - g a r a 3 - t u m k u 3 - s i 2 2 ĝ a r - r a : MVN 3 152. akk. maškaru. Eine Art Schiff parallel zu ma2-gur8; in diesem Fall handelt es sich um ein Schiffsmodell mit Gold plattiert. S. dazu Civil 2008: nr. 301.

(uruda)

„Spiegel“. AUCT 1 432; AUCT 2 98; m a - š a - l u m k u 3 - b a b b a r : AUCT 1 535; AUCT 1 969; u r u d a m a - š a - l u m : MVN 3 152. = akk. mušālum. Aufgrund der Verteilung der Beleglage (z a b a r - š u 24.-22. Jhd.; m a - š a l u m 23.-21. Jhd.) scheint der Begriff für Spiegel z a b a r - š u bis ins 23. Jhd. gewesen zu sein; vom 23. bis 22. Jhd. fand dann der Übergang zw. z a b a r š u und m a - š a - l u m ; ab dem 21. Jhd. nur m a - š a - l u m . Aus Bronze, Kupfer, Silber, Gold oder Lapislazuli. Nicht nachzuweisen ist die Bedeutung „Schminkplatte“ als Übertragung von „Spiegel“. S. AHw. mušālum, 681; CAD M/2 mušālum A, 256-257 und zuletzt Guichard 2005: 243-244. Vgl. auch Sallaberger 1999: 249, Steinkeller 1987b, Nemet-Nejat 1993, Beaulieu 2003: 12. Zu n a - m a - r u - u m als Spiegel s. auch u. n a - m a - r u - u m .

ĝeš

ma-ša-lum

mi-ri-tum

(eine Leier aus Mari). AUCT 1 942. Diese Leier gehört zu den Musikinstrumenten, die im militärischen Bereich verwendet wurden, s. Sigrist 1979: 51 Fn. 73, Krispijn 1990: 8 + Fn. 59 und Ḫḫ VII b 60 (Revision von M. Civil bei Kilmer, RlA 6 (1980-1983), 573 s. v. Leier). Dazu noch Ziegler 2007: 1. Ein m a - r i 2 - t u m ist auch in Ebla bekannt, aber es ist „an accessory of š u - d u b : a meaning such as ‘grain; kernel’ in a figurative sense, does not, however, seem pertinent“, Archi 2002: 193-194.

NA4

„Stein“ (allgemein). AUCT 1 321; CT 32 25; JCS 54 p. 7-9 n. 52 Rs. v 6‘, Vs. vi 8; MVN 3 152; MVN 11 186; OIP 115 483; PDT 1 635; PDT 1 635; PDT 2 1089; SAT 2 39; TrDr 86; UTI 6 3800 Rs. iv 1; YOS 4 296. = Akk. abnu. S. CAD A abnu, 52: stone; 4) stone weight; AHw. abnu, 6: Stein; 6) Gewichtsstein.

bulug4

„Pfriem“. b u l u g 4 z a b a r : SAT 3 1331.

na-ma-ru-um

1 . (ein Metallgegenstand). n a - m a - r u - u m z a b a r : TCL 2 5589. 2 . „glänzendes Gewand“.t u 9 n a - m a - r u - u m t u r - t u r : YOS 4 296; t u 9 n a - m a r u - u m z u 2 - u ḫ : YOS 4 296. = Akk. nāmarum. 1 . Nach Pappi, RlA 12 (2009-2011), 645f. s v. Spiegel wird nāmarum als Begriff für „Spiegel“ eher im Westen, mušālum eher im Osten, verwendet. Zu nāmarum „Spiegel“ s. AHw. nāmaru, 726; CAD N/1 nāmarum B, 219-220.

ne-ge-bu-um

(eine Prunkwaffe(?), ein Feldzeichen(?)). n e - g e - b u - u m k u 3 - b a b b a r ĝ e š - b i k u 3 - s i 2 2 k u 3 - b a b b a r š u b - b a : DCEPHE 240. = Akk. nēkepum. Aus Holz oder Bronze, besitzt einen „Holzstiel“ (ĝ e š ) und kann mit Gold und Silber, zum Teil auf „dessen Kopf und Rückseite“ (s a ĝ - b a e g i r - b a UET 3 578) verziert sein. Wegen des Materials und der Kombination mit ḫ a - a d „Stab“ sowie mit Waffen (z. B. UET 3 1498 iv 6, vi 36) könnte es sich um eine Prunkwaffe bzw. ein Feldzeichen handeln. Eher nicht eine

154

4. DIE GÜTER „Lampe“, wie Limet 1960: 222, Salonen 1965a: 136 und Homès-Fredericq, RlA 6 1980-83, 460-463 s. v. Lampe vermuteten. sa-am-sa-tum

„Sonnenscheibe“. RA 8 p. 197 n. 22; JCS 54 p. 7-9 n. 52 ii 17'. = Akk. šamšatum. S. AHw. šamšatum, 1158: „(Sonnen)-Scheibe“ und CAD Š /1 šamšatu, 332-333 „sun-disc“.

si

„Horn“. s i k u 3 - b a b b a r : Phillips 13 Vs. i 17. Zu Hörnern als Musikinstrumente s. Kümmel, RlA 4 (1972-1975), 469-470 s. v. Horn (Musikinstrument). A.

si-DIM4

(ein Objekt aus Alabaster). s i - DIM4 NA4ĝ e š n u - g a l k u 3 - s i 2 2 ĝ a r - r a k u 3 ḪU.ZA: TCL 2 5529. Es handelt sich hier um ein unbekanntes Objekt aus Alabaster. Nach der Kopie von TCL 2 5529 ist eine Lesung s i - ĝ a r nicht zweifellos auszuschließen.

uruda

s. u. unter š e m 3 .

si-im

ṣe-eḫ-ru-um

„Kleinigkeit(en)“. RA 8 p. 197 n. 22; ṣ e - e ḫ - r u - u m k u 3 - s i 2 2 s i - s a 2 NA4 g u g z a - g i n 3 s i 3 - g a : Fs. Haas p. 286. = Akk. ṣeḫrum. Aus dem Akk. ṣeḫrum „klein, jung“, s. Sallaberger 1999: 242f. Vgl. dagegen Neumann 2001a: 286-288 mit s e 2 0 (ZE2)-e ḫ - r u - u m = Akk. se/iḫrum „(Ein-) Fassung“.

šem3

(eine Art Trommel). u r u d a s i - i m : YOS 4 296. S. dazu de Maaijer 2001: 305 + Fn. 39. Zur š e m 3 -Trommel s. zuletzt Kilmer, RlA 10 (2003-2005), 367-371 s. v. Pauke und Trommel. A. mit Lit.

šu-nir

„Standarte, Emblem“. š u - n i r 7 g u 2 - l a 2 : UTI 6 3800 ii 1'; š u - n i r u 4 š a k a r 7 g u 2 - l a 2 : UTI 6 3800 ii 3'-5'; š u - n i r d n a n n a k u 3 - b a b b a r ĝ e š a d u 3 - a u 3 - g u n u k u 3 - b a b b a r i g i - b i z a b a r : OrSP 47-49 144; š u - n i r d n a n n a k u 3 - s i 2 2 ĝ e š- a d u 3 - a u 3 - g u n u 3 k u 3 - s i 2 2 i g i - b i z a b a r : OrSP 47-49 144. = Akk. šurinnu. Aus Gold und Silber, auf einer Holzstange aufgerichtet. Bei UTI 6 3800 ii 1' und ii 3'-5' handelt es sich vermutlich um ein Emblem, das an sieben Stellen an einer Kette angehängt ist.

ĝeš-tub2-ba

„gehämmertes Holz“. ĝ e š - t u b 2 - b a k u 3 - s i 2 2 : AUCT 1 429. Aus Gold. Es handelt sich um ein unbekanntest Objekt der Goldschmiedekunst.

(uruda)

„Gewandnadel“. Lw. vom Akk. tudittu. t u - t i - d a : RA 17 p. 211b; t u - t i - d a k u 3 - b a b b a r : Phillips 13 Rs. ii 3-4; t u - t i - d a k u 3 - b a b b a r 3 g i ĝ 4 k a n i ĝ e n 7 k u 3 - s i 2 2 l a 2 - e - d e 3 : RA 17 p. 211a; t u - t i - d a k u 3 - s i 2 2 ḫ u š- a : Phillips 13 ii 17-18; d u - t i - d a z a b a r : YOS 4 296; OIP 115 483; d u - t i - d a zabar s a ĝ z a - g i n 3 g u 2 - b a k u 3 - b a b b a r ĝ a r - r a : YOS 4 296; u r u d a d u - t i d a : OIP 115 483; u r u d a d u - t i - d a s a ĝ NA4z a - g i n 3 : OIP 115 483. Aus Silber meist zu 3 Schekel (ca. 25 g), aus Gold meist zu 1-2 Schekel (ca. 8-16 g), aus Bronze oft zu 2 Schekel (ca. 16 g), Kupfer zu 2-9 Schekel (ca. 16-75 g) oder Karneol; mit „kopf“ (s a ĝ ), „Schaft, Hals“ (g u 2 ) und Öse (k a - n i ĝ e n 2 ). S. dazu Klein 1983.

tu-di-da

155

DER KÖNIG UND SEIN KREIS: DAS STAATLICHE SCHATZARCHIV DER III. DYNASTIE VON UR uruda

„Kupfer“ (als Materialangabe). passim. = Akk. (w)erû. S. allgemein Reiter 1997: 149-204, zu Qualitätsbezeichnungen für Kupfer s. Reiter 1997: 188189.

u4-šakar

1 . „Mondsichel“ (ein Schmuckstück). JCS 54 p. 7-9 n. 52 ii 17'; RA 8 p. 197 n. 22; UTI 6 3800 ii 4', iv 24', Rs. ii 14, Rs. iii 12. 2 . „Neumond“. HUCA 29 p. 82 n. 9; JCS 54 p. 7-9 n. 52 v 9; JCS 9 p. 19 Platt; MLC 2045; NBC 9190; OIP 115 136; PDT 1 351; PDT 2 1288; Rochester 10; TPTS 132; UTI 6 3800 ii 26'. 1 . Aus Gold oder Silber; als Einzelobjekt oder Teil von Standarten oder Kränzen.

za

„Schmuckstein, (Halb)-Edelstein“. AUCT 1 463. = Akk. abnu. z a bezeichnet einen verarbeiteten Schmuckstein sowohl als Material z. B. für (Schmuck-)Ketten (g u 2 ) oder Steinperlen als auch als zählbares Objekt. z a als verarbeiteter (Schmuck)-Stein unterscheidet sich von NA4, das allgemein „Stein“ und als Determinativ steinerne Objekte bezeichnet.

zabar

„Bronze“. S. o. unter den Gefäßen.

za-ir-NAM-tum

s. unten unter z a - l u 2 - NAM- r a .

z a - l u 2 - NAM- r a

(ein Schmuckobjekt aus Gold). z a - l u 2 - NAM- r a 1 2 - t a g u 2 l a 2 - a k u 3 s i 2 2 : UTI 6 3800 Rs. iii 13; z a - l u 2 - NAM- r a 1 2 - t a g u 2 l a 2 - a k u 3 - s i 2 2 s i g : UTI 6 3800 Rs. iii 14; z a - i r - NAM- t u m k u 3 - s i 2 2 ḫ u š- a a - b i - z a NA4 d u 8 - š i - a s i 3 - g a g a l : JCS 54 p. 7-9 n. 52 Rs. v 1'-3'. Mit a - b i - z a Dekoration und mit d u 8 - š i - a -Stein besetzt.

za-ŠA3.ĜAR

(ein Schmuckobjekt aus Stein und Gold). z a - ŠA3.ĜAR NA4 k u 3 - s i 2 2 ḪI- d a : JCS 54 p. 7-9 n. 52 Rs. v 6'.

zi-ri2-um

s. o. unter k i - l i 2 - l u m PI z i - r i 2 - u m . z i - r i 2 - u m 9 n. 52 Rs. vi 11'.

156

NA4

d u 8 - š i - a : JCS 54 p. 7-

4. DIE GÜTER

2.5. Waffen a

agu2 gigir2

uruda

a-la2

„Wagenfront“(?). a - g u 3 g i g i r 2 z a b a r : MFM 2 p. 24 n. 5. (ein Teil von Stangenwaffen oder Äxten). MVN 3 152; z a b a r a - l a 2 s a ĝ- e 3 : MFM 2 p. 24 n. 5. Zu a - l a 2 s a ĝ- e 3 als der Bereich der Tülle bei Stangenwaffen und der des Schaftloches bei Äxten s. Schrakamp 2010: 135.

dur10

„Axt“. d u r 1 0 ŠUM u r u d a : SAT 3 1331. S. dazu Schrakamp (2010: 45-49).

eme

„Klinge“. e m e ĝ e š t u k u l l u g a l z a 3 - m i - r i 2 - t u m [ . . . ] b a - a - k e š e 2 - t a k a m : SAT 3 2032; g a - l i 2 - t u m z a b a r : MFM 2 p. 24 n. 5.

gag

„Pfeilspitze“. g a g s i - s a 2 : BJRL 64 p. 111 n. 68, PDT 1 635; g a g s i - s a 2 ĝeš p a n a ḫ a - a n - n i š u l u g a l : AUCT 1 321; g a g s i - s a 2 š u l u g a l : AUCT 1 321, AUCT 1 696, PDT 1 635, TIM 6 35, TIM 6 43; g a g s i - s a 2 š u l u g a l ḫ i - a : AUCT 1 321; g a g s i - s a 2 š u l u g a l š u m u n : TIM 6 37; g a g ĝeš SU.UM n i 2 - b a p a n a ḫ a - a n - n i š u l u g a l: AUCT 1 321; g a g SU.UM n i 2 - b a š u l u g a l : AUCT 1 321, TIM 6 40, TIM 6 43; g a g z u 2 NA4: PDT 1 635; g a g z u 2 NA4 TAR s i - g a : PDT 1 635; g a g z u 2 u r u d a : PDT 1 635; g a g z u 2 z a b a r : AUCT 1 321, PDT 1 635; g a g z u 2 z a b a r 1 5 š e- t a : AUCT 1 321, TIM 6 35; g a g z u 2 z a b a r ĝ e š p a n a ḫ a - a n - n i : AUCT 1 321; [g a g ? ] z u 2 z a b a r ḫ i- a : AUCT 1 321; g a g z u 2 z a b a r TAR 2 - t a : AUCT 1 321, TIM 6 33; g a g z u 2 z a b a r š u l u g a l : PDT 1 635; g a g z u 2 z a b a r t u r : AUCT 1 321; ĝ e š u r u d a g a g : CST 372; u r u d a g a g b u 3 [ . . . ] z a b a r 7 l a 2 : UET 3 321; u r u d a g a g e m e ĝ i r i 2 : TrDr 82; u r u d a g a g e m e ĝ i r i 2 z a b a r a - l a 2 s a ĝ- e 3 k u 3 - b a b b a r ĝ a r - r a : MFM 2 p. 24 n. 5; uruda g a g s i - s a 2 : AUCT 1 321, MVN 3 152, TIM 6 39. Zu g a g s. zuletzt Schrakamp 2010: 101-110; zu g a g s i - s a 2 Schrakamp 2010: 108-109; zu g a g z u 2 NA4 TAR als Bezeichnung für eine Art (Flügelpfeil)-Spitze aus Stein s. Schrakamp 2010: 108. Steinerne Flügelpfeilspitzen sind in großen Stückzahlen bezeugt (PDT 1 635) und die steinerne Ausführung ist demnach die gängige, s. Schrakamp 2010: 109.

gag SU.UM

(eine Art Pfeile). AUCT 1 321; TIM 6 40; TIM 6 43. Eine Identifikation mit dem jB lexikalisch als Synonym für šiltahu bezeugten Begriff liegt nahe. Über die Machart der g a g SU.UM-Pfeile lässt sich jedoch nichts genaues sagen: Schrakamp 2010: 109 mit Lit.

ĝeš

„gebogener hölzerner Griff“. ĝ e š g a m 2 - l u m k u 3 - b a b b a r š u b - b a : AUCT 2 133; AUCT 1 649. Zu GAM3 = gamlum s. Attinger 1993: 514 mit Lit.; zu KAM = g a m 2 = šikru „Griff“, „Handhabe“ bzw. „Dolchgriff“ s. Schrakamp 2010: 255 Fn. 1440 mit Lit.

gam2-lum

ĝeš-gid2

„Wurfspeer“. YOS 15 181. Aus ḫaluppu-Holz mit Gold plattiert und mit Achat und Lapislazuli besetzt (YOS 15 181). Zu ĝ e š - g i d 2 als „Lanze, Speer“ s. zuletzt Schrakamp 2010: 123-136.

157

DER KÖNIG UND SEIN KREIS: DAS STAATLICHE SCHATZARCHIV DER III. DYNASTIE VON UR ĝiri2

„Messer“. ĝ i r i 2 : AUCT 1 535; AUCT 2 289; MFM 2 p. 24 n. 5; PDT 2 1089; RA 8 p. 184 n. 2; SAT 2 39; SAT 2 417; SAT 3 1277; SET 296; TCL 2 5515; TCL 2 5529; TrDr 82; TrDr 86; UET 3 321; ĝ i r i 2 g e [...]: TCL 2 5529; ĝ i r i 2 g e KA z a b a r k u 3 - s i 2 2 ĝ a r - r a : SET 296; ĝ i r i 2 MUNUS.UŠ n i 2 - b a : UET 3 321; ĝ i r i 2 MUNUS.UŠ n i 2 - b a z a b a r 8 l a 2 : UET 3 321; ĝ i r i 2 NA4z u 2 b a r k u 3 - b a b b a r ĝ a r - r a g a l : SAT 3 1277; ĝ i r i 2 š u- i [...]: TCL 2 5529; ĝ i r i 2 u d u u š 2 1 ĝ i r i 2 a š g a b [ . . . ] - k a : TCL 2 5529; ĝ i r i 2 u d u u š 2 z a b a r : SAT 2 417; TrDr 86; ĝ i r i 2 u d u u š 2 z a b a r MUNUS.UŠb i NA4: TrDr 86; ĝ i r i 2 u d u u š2 z a b a r n a - t u - u m k u 3 - s i 2 2 s a ĝ- b i : TCL 2 5515; ĝ i r i 2 u r 2 - r a z a b a r : RA 8 p. 184 n. 2; ĝ i r i 2 u r 2 - r a z a b a r k u 3 - b a b b a r ĝ a r - r a : MFM 2 p. 24 n. 5; ĝ i r i 2 u r 2 - r a z a b a r š u m u n : SAT 2 39; ĝ i r i 2 z i - z i z a b a r ĝ a r - r a : MFM 2 p. 24 n. 5; u r u d a ĝ i r i 2 - u d u š u m : YOS 4 296.

ĝiri2 bansur

„Tischmesser“(?). ĝ i r i 2 b a n s u r AN MUNUS.UŠ- b i NA4g u g k u 3 - s i 2 2 ĝ a r r a : UTI 6 3800 Rs. iii 27; ĝ i r i 2 b a n s u r AN MUNUS.UŠ- b i NA4SU.A k u 3 s i 2 2 ĝ a r - r a : UTI 6 3800 Rs. iii 9; ĝ i r i 2 b a n s u r A N MUNUS.UŠ- b i NA4z a g i n 3 k u 3 - s i 2 2 ĝ a r - r a : JCS 54 p. 7-9 n. 52 Rs. vi 6'; UTI 6 3800 iv 10', iv 19', Rs. iii 28; ĝ i r i 2 b a n s u r n i ĝ 2 ḫ i- a k u 3 - b a b b a r AN MUNUS.UŠ- b i s i k u 3 - s i 2 2 ĝ a r - r a : UTI 6 3800 Rs. iii 23; ĝ i r i 2 b a n s u r n i ĝ2 ḫ i- a k u 3 s i 2 2 MUNUS.UŠ- b i NA4z a - g i n 3 k u 3 - s i 2 2 ĝ a r - r a : UTI 6 3800 Rs. iii 26; ĝ i r i 2 b a n s u r z a b a r : OrSP 47-49 133. Nach Salonen (1965a: 25+28) handelt es sich um ein „Tischmesser“, das beim Essen verwendet wird.

ĝeš-bi

„Schaft“ (einer zamirītum-Waffe). TIM 6 34. Zu der zamirītum-Waffe s. zuletzt Schrakamp 2010: 132-133 mit Lit.

ḫa-an-ni

(Zusatz zur Beschreibung von Bögen). AUCT 1 321. Zu ḫ a - a n - n i als noch unklares Zusatz in der Beschreibung von Bögen s. Schrakamp 2010: 108, wonach es sich aber aufgrund seiner Verteilung weder auf Form noch auf das Material der Pfeilbewehrungen zu beziehen scheint.

ni2-ba

„aus demselben (Material)“. AUCT 1 321; TIM 6 40; TIM 6 43; UET 3 321. Zu n i 2 - b a als noch unklarem Zusatz in der Beschreibung von Pfeilen s. Schrakamp 2010: 108, wonach es sich aber aufgrund seiner Verteilung weder auf Form noch auf das Material der Pfeilbewehrungen zu beziehen scheint. Nach freundlicher Mitteilung von W. Sallaberger könnte es sich vermutlich doch um die Angabe des Materials handeln, welche aber dieselbe ( n i 2 ) des beschriebenen Objekts sei.

NA4

„Sichel“. MFM 2 p. 24 n. 5. Aus Stein. Dazu s. Schrakamp, RlA 12 (20092011), 443-445 s. v. Sichel. A.

KIN

MUNUS.UŠ

„(Dolch)-Scheide“. JCS 54 p. 7-9 n. 52 Rs. vi 6'; PDT 2 1089; UET 3 321; TrDr 86; UTI 6 3800 iv 10', iv 19', Rs. iii 9, Rs. iii 23, Rs. iii 26, Rs. iii 27, Rs. iii 28. „Scheide“ anstelle „Griff“ nach Limet 1960: 155; Salonen 1965a: 28-29; Salonen 1965b: 60; Wilcke 1969: 59 Fn. 212; Steinkeller 1992: 37;

158

4. DIE GÜTER Bauer und Englund et al. 1998: 529-530. „Griff“ bei Reiter 1997: 6; 352 Fn. 40. S. auch Neumann 1993a: 53 Fn. 218. Aus Stein, aus Lapislazuli mit Gold plattiert, aus Horn mit Gold plattiert, Karneol mit Gold plattiert, SU.A-Stein mit Gold plattiert, aus Holz mit goldenem Filigran tauschiert, aus Meerholz aus Meluhha bestehend; hat einen Anfang (s a ĝ ) und ein Ende (e g i r ). Es wird z. T. aus Restmaterial produziert, aber aufwendig dekoriert (Plattierung, Tauschierung). kuš

na-aḫ-ba-tum

„Behälter“ (für wertvolle Objekte), „Lederköcher (für Waffen)“. k u š n a - a ḫ b a - t u m ĝ i r i 2 u r 2 - r a : RA 8 p. 184 n. 2. = Akk. naḫbātum. S. AHw. naḫbātu, 714: ein Behälter (Köcher o. ä.) aus Leder oder Geflecht; CAD N naḫbatu, 135: a case for precious objects.

na-tu-um

„Griff“. TCL 2 5515. Vgl. AHw. nātum „(Messer-, Sichel-)Griff“, 766; CAD N/2 nātu, 121. In Amarna findet sich mit rēšu eine gleichbedeutende Bezeichnung, s. Salonen 1965b: 60.

ĝeš

„Bogen“. ĝ e š p a n a : AUCT 1 321, BJRL 64 p. 111 n. 68, JCS 10 p. 30 n. 11, TIM 6 34, TIM 6 36, TIM 6 37, TRU 384, BJRL 64 p. 111 n. 68; ĝ e š p a n a e l a m : TCL 2 5488; ĝ e š p a n a u r u d a ĝ a r - r a : SAT 2 39. Zu ĝ e š p a n a „Bogen“ s. zuletzt Schrakamp 2010: 154-166. Zu ĝ e š p a n a e 2 - a wörtl. „des Hauses“ und zur Deutung als Behälter eines Bogens s. Schrakamp 2010: 56.

pana

saĝ

„Kopf“. TCL 2 5515. Zu s a ĝ „Kopf“ als Bezeichnung der Spitze oder Klinge von Waffen s. Schrakamp 2010: 103.

kuš

(ein Teil von Stangenwaffen oder Äxten). k u š s a ĝ - e 3 ĝ e š p a n a : TIM 6 34; TIM 6 37. Zu a - l a 2 s a ĝ- e 3 als der Bereich der Tülle bei Stangenwaffen und der des Schaftloches bei Äxten s. Schrakamp 2010: 135.

saĝ-e3

šu lugal

[(für die) königliche Hand]. AUCT 1 321; AUCT 1 696; PDT 1 635; TIM 6 35; TIM 6 37; TIM 6 40; TIM 6 42; TIM 6 43. Dieser nachgestellte Vermerk bleibt noch unklar. Er gehört nicht mehr zu den eigentlichen Gerätenamen; vielleicht bezeichnet es eine Qualität, d. h. „königlicher Qualität“. Dazu s. zuletzt Schrakamp 2010: 108. Dies vermuten auch Sigrist 1979: 51 Fn. 76 und Wilcke 1990: 469.

šukur

„Lanze“. š u k u r z a b a r : TIM 6 38; š u k u r z a b a r 1 5 š e š u l u g a l : TIM 6 42. In TIM 6 42 entspricht die Länge von 4,2 cm eher der einer Pfeilspitze (s. z. B. AUCT 1 321 Z. 5-6). S. dazu Schrakamp 2010: 110. Zu IGI.GAG = š u k u r „Lanze“ s. zuletzt Schrakamp 2010: 123ff mit Lit. zu dieser Stelle s. auch Wilcke 1990: 469.

ĝeš

„Waffe“. ĝ e š t u k u l l u g a l z a 3 - m i - r i 2 - t u m 4 [...]: SAT 3 2032; ĝ e š t u k u l z a b a r : MFM 2 p. 24 n. 5; ĝ e š t u k u l z a b a r š u m u n : SAT 2 39. S. dazu Edzard, RlA 5‚ (1976-1980), 579 s. v. Keule. A. und Schrakamp 2010: passim.

tukul

159

DER KÖNIG UND SEIN KREIS: DAS STAATLICHE SCHATZARCHIV DER III. DYNASTIE VON UR „tun3“

„Beil“. t u n 3 + z a b a r : SAT 3 1331. Aus Bronze, zu 1 Mine 6 Schekel Gewicht (ca. 549 g). Für t u n 3 / g i n 2 „Axt, Dechsel“ in Ebla, s. Waetzoldt 1990b: 24-26. Zur Differenzierung von DUN3 und GIN2 (vor Ur-III) s. Schrakamp 2008: Fn. zu BdI Adab 29 Vs. I 3 mit Lit. S. AHw. pāšu, 846 und AHw. quddu „ein Beil“ j/spB, nA, 926.

udug2

„Keule“. u d u g 2 z a b a r : MFM 2 p. 24 n. 5. S. dazu Edzard, RlA 5 (19761980), 579 s. v. Keule. A.

za3-mi-ri2-tum

(zamirītum-Waffe). z a 3 - m i - r i 2 - t u m , BPOA 2 2681, SAT 3 2032 (bei ĝeš t u k u l l u g a l ), TrDr 82; z a 3 - m i - r i 2 - t u m z a b a r : TCL 2 5488; z a 3 - m i r i 2 - t u m z a b a r ĝ e š - a d u 3 - a : YOS 15 181; z a 3 - m i - r i 2 - t u m z a b a r ĝ e š - b i k u 3 - b a b b a r š u b - b a : TIM 6 34; z a 3 - m i - r i 2 - t u m z a b a r k u 3 b a b b a r ĝ a r - [ r a ] : NATN 827. Ein Messer nach CAD Z zamirītum, 39. Durand (1998: 389-390) identifiziert es mit dem leichten Speer der Beduinen. Vgl. aber zuletzt Schrakamp 2010: 218: z a 3 - m i - r i 2 - t u m bezeichnet „in Abgrenzung zu schwereren Lanzen eine leichte Stangenwaffe, einen Wurfspeer. Da z à - m i - r í - t u m -Waffen aber zuweilen in einfacher Ausführung an Kämpfer ausgeteilt werden oder in identischer Stückzahl mit Schilden genannt werden, könnte diese leichte Waffe wohl auch im Nahkampf verwendet werden“.

zu2

„Zahn“. (Bei Pfeil- oder Speerspitzen) AUCT 1 321; PDT 1 635; TIM 6 33; TIM 6 35; (bei anderen Objekten) PDT 2 1089; SET 296. Es wird als Element von Bezeichnungen für Klingen, Schneiden und Spitzen von Geräten wie Äxten, Pfeilspitzen oder Hacken verwendet, s. dazu Schrakamp 2010: 109 und passim. Dazu auch: Hruška 1999: 247; Selz 1993a: 557; Powell 1992: 111; Hruška, RlA 10 (2003-2005), 513 s. v. Pflug. A.

2.6. Goldschmiedetechniken al-ḫulu-a

„es ist schlecht, zerstört“, „Bruch(-silber, -gold)“. Qualitätsbezeichnung bekannt in der Lederindustrie: a l - ḫ u l u ( - a ) „es ist schlecht“, Stol, RlA 6 (19801983), 528f. s. v. Leder(industrie). S. auch k u 3 ḫ u l u „Bruchsilber“ und k u 3 - s i 2 2 ḫ u l u „Bruchgold“, Reiter 1997: 60, 89. Vgl. auch b a - z i - i r „es ist zerbrochen“ (AUCT 1 321; AUCT 1 957; RA 8 p. 197 n. 22; SAT 3, 2032; TrDr 82).

gub

1 . „einsetzen“ (von Schmuckstücken oder Edelsteinen in eine Fassung). 2 ĝ e š - b u 1 0 NA4d u 8 - š i - a ḫ u - b u - u m k u 3 - s i 2 2 g u b - b a : UTI 6 3800 Rs. i 2; 1 ĝ e š - b u 1 0 NA4n i r 7 a 2 g i d 2 - d a - b a b a b b a r 1 KA.DU NA4SU.A k u 3 - s i 2 2 ĝ a r - r a g u b - b a : UTI 6 3800 Rs. 1 11, Rs. iv 2. 2 . „einsetzen“ (von Absätzen bei Sandalen). S. u. unter s u ḫ u š . 1 . ḫ u - b u - u m k u 3 - s i 2 2 g u b b a „in einen Fassungsring eingesetzt“ (UTI 6 3800 Rs. i 2); KA.DU NA4SU.A k u 3 - s i 2 2 ĝ a r - r a g u b - b a „in eine Fassung aus SU.A-Stein mit Gold

160

4. DIE GÜTER plattiert eingesetzt“ (UTI 6 3800 Rs. 1 11, Rs. iv 2). Für g u b „einsetzen“, s. z. B. Kienast und Sommerfeld 1994: 135. ĝar

1 . „(mit Metall) plattieren“. OIP 115 483 7, 25; PDT 1 628 Vs. 2?; TCL 2 5529 6', 7', 10', Rs. 11', 12', 17'; AUCT 1 651 Vs. 3;. 2 . „einkapseln“ (von Rollsiegeln oder Perlen mit Metallen). JCS 54 p. 7-9 n. 52 i 13', 14', iii 3, iv 13, iv 1, vi 2, vi 7, Rs. ii 2', Rs. ii 3', Rs. iii 10'; MVN 3 152; OIP 115 483; RA 17 p. 211b; UTI 6 3800 i 11', i 12', i 13', i 14', Rs. i 1, Rs. i 11, Rs. i 12, Rs. iv 1, Rs. iv 2, Rs. iv 4, Rs. iv 5, Rs. iv 16, Rs. iv 17. Im Zusammenhang mit Goldschmiedeprodukten: mit -a- „préfixe locale“186 in der VP und Lokativ in der NP. Im Schatz- und Schuharchiv wird ĝ a r hauptsächlich mit infiniten Verbalformen (Bḫ-PFV oder Bm-d - e ) verwendet. Im Schatz- und Schuharchiv wird š u b hauptsächlich mit infiniten Verbalformen (Bḫ-PFV oder Bm-d - e ) verwendet. Zum Unterschied zwischen š u b „mit Metall einlegen, tauschieren“ und ĝ a r „(mit Metall) plattieren“ s. Paoletti 2011.

ḪI-da

„legiert, vermischt, veredelt“ (nur bei Gold). AUCT 1 956; AUCT 2 301; BIN 3 338; Boson, Tavolette 352; Boson, Tavolette 352; JCS 54 p. 7-9 n. 52 Vs. vii 4‘; Rs. v 4‘; Rs. v 5‘; Rs. v 6‘; Rs. v 7‘; Rs. v 8‘; Phillips 13 i 9, iii 1, iii 3; UTI 6 3800 ii 3‘; Rs. ii 22; Rs. ii 23; Rs ii 24. ḪI-d a bezeichnet die Legierung verschiedener Goldqualitäten, während n i ĝ 2 - ḫ i - a (s. u.) eine Legierung zwischen Gold und anderen Metallen oder eine Silberlegierung ist.

luḫ-ḫa

„raffiniertes (Metall)“. u r u d a l u ḫ - ḫ a : TRU 385. Vgl. Reiter 1997: 188; Röllig, RlA 6 (1980-1983), 345-348 s. v. Kupfer A.

niĝ2-ḫi-a

„Legierung“. AUCT 1 524; UTI 6 3800 Rs. iii 26. Von Gold mit anderen Metallen oder Silberlegierung; von k u 3 - s i 2 2 ḪI-d a „vermischtem Gold“ (nur aus verschiedenen Goldqualitäten, s. o.) zu unterscheiden. Zu n i ĝ 2 - ḫ i a und MAT ḪI-d a „MAT ist zu legieren“ s. Limet 1960: 43;45; Hallo 1963: 139; Loding 1974: 74-75; Reiter 1997: 194-195: u r u d u - n i ĝ 2 - ḫ i - a . S. auch AHw. billatu(m), 125: „Mischung, Legierung“ und CAD B billatu, 225-226: „mixture, unpurified mixture“ und unter 1b bezüglich Metalllegierungen.

si(-g)

1 . „mit Leder bekleiden“. BPOA 7 2600; DCEPHE 206. 2 . „eintiefen“ (Dekorationsteile einsetzen, anbringen). AUCT 1 78; AUCT 2 162; AUCT 2 178; PDT 1 635; SAT 3 1277. 1 . Mit Leder werden unterschiedliche Behälter und Köcher „bekleidet“ (s i - g a ), s. dazu Stol, 1980-1983, 541 s. v. Leder(industrie). Zu k u š s i „mit Leder umhüllen“ s. u. a. Sallaberger 1996: 21; 67-68; Ferwerda 1985: 18; Foster 1982: 38. 2 . Zum Unterschied zwischen s i 3 - g „mit (Edel)-Steinen oder Elfenbein einlegen, besetzen“ und s i - g „eintiefen“ s. Paoletti 2011.

186

Attinger 1993: 240-247 § 153-154.

161

DER KÖNIG UND SEIN KREIS: DAS STAATLICHE SCHATZARCHIV DER III. DYNASTIE VON UR si3(-g)

1. „mit (Edel)-Steinen oder Elfenbein einlegen, besetzen“. Fs. Haas p. 286 Vs. 3?; JCS 54 p. 7-9 n. 52 Rs. v 2', Rs. vi 3', Rs. vi 4'; UTI 6 3800 Vs. i 2'3', Rs. ii 20; YOS 4 296 Vs. 22; MVN 3 326 Vs. 1. 2. „hineinlegen“. DCEPHE 206 Vs. 3; MVN 11 188 Vs. 1; PDT 1 337 Vs. 4; PDT 2 1249 Vs. 1; TRU 303 Vs. 1. s i 3 - ( g ) ist nie mit Metallen, sondern in der Bedeutung 1. meistens mit Edelstein- oder Elfenbeineinlagen, in der Bedeutung 2. mit seilgeflochtenen Matratzen oder Schalen einer Waage belegt. Zum Unterschied zwischen s i 3 - g „mit (Edel)-Steinen oder Elfenbein einlegen, besetzen“ und s i - g „eintiefen“ s. Paoletti 2011.

sur-sur-ra

„zusammengedreht“. k u 3 - b a b b a r s u r - s u r - r a : AUCT 1 959. = Akk. tamû(?). Bei s u r - s u r - r a könnte es sich um das Verb s u r „(zusammen)drehen“ handeln, s. Waetzoldt 1972: 122 im Kontext der Textilindustrie. S. auch AHw. ṭawûm, ṭamû „spinnen, zwirnen“, 1382; CAD Ṭ ṭamû „spin, to twist“, 45-46.

šub

1 . „mit Metall einlegen, tauschieren“. AUCT 1 78 Vs. 1; AUCT 1 956 Vs. 2; AUCT 2 133 Vs. 1; TIM 6 34 Vs. 6; DCEPHE 240 Vs. 3; AUCT 1 296 Vs. 2; BIN 3 344 Vs. 1; UTI 6 3800 iv. 20. 2 . „einlegen“ (eines Edelsteins: Kastenfassung?). Im Zusammenhang mit Goldschmiedeprodukten: selten mit Terminativ in der NP, sonst mit Lokativ in der VP und im Schatz- und Schuharchiv hauptsächlich mit infiniten Verbalformen (Bḫ-PFV oder Bme d - e ) belegt. 1 . Objekte aus dunklem, hartem Metall (Bronze oder Kupfer) werden mit Einlagen aus hellerem, weicherem Metall (Gold oder Silber) verziert. Diese Metallapplikationen werden selten auch in Holzobjekten (meist Waffenteilen) eingelegt. 2. Zum Unterschied zwischen š u b „mit Metall einlegen, tauschieren“ und ĝ a r „(mit Metall) plattieren“ s. Paoletti 2011.

u(3)-gunu3

(eine bestimmte Form vom verarbeiteten Metall: Plattierung?). u - g u n u 3 ist einmal UET 3 745 außerhalb von Schatz- und Schuharchiv belegt. Parallel dazu findet sich u3-gunu3 in OrSP 47-49 144; PDT 1 543; PDT 2 1018 und außerhalb vom Schatz- und Schuharchiv in MVN 12, p. 118; UET 3 704; UET 3 1702; UET 3 1745; SNATBM 512. Nach Ea II 183 (MSL 14, 255) und Ḫḫ XII entspricht u - g u n u 3 dem akkadischen iḫzētu und nach Sallaberger (1992b: 134) ist u 3 - g u n u 3 das Gleiche wie u - g u n u 3 (= iḫzētu). iḫzētu leitet sich von aḫāzum „plattieren“ ab, weswegen z. B. Sallaberger (1992b: 134 und 1993a: 182 Fn. 858) u ( 3 ) - g u n u 3 als „Plattierung“ übersetzt. Die Verteilung der Belege zeigt, dass u ( 3 ) - g u n u 3 aus Gold, Silber oder Bronze besteht und als Ornament für Textilien dienen kann. Allerdings ist in diesem letzten Fall keine Materialangabe vorhanden. Einmal wird u 3 - g u n u 3 aus Silber nach Menge gemessen (UET 3 704: epigraphisch unsicher). Von Soden übersetzt iḫzētu als „eingelegte Arbeit“, s. AHw. iḫzētu, 367; CAD I, 46 übersetzt „incrustation“, d. h. „Einlegearbeit“. Beide spezifizieren aber nicht die Art der Einlegearbeit und die aufgeführten Belege weisen keine systematische Materialangabe auf.

162

4. DIE GÜTER Anders Reiter 1997: 86: u 3 - d a r k u 3 - b a b b a r „Rohsilber“ oder „Silberbruch“. Da u ( 3 ) - g u n u 3 aus Gold, Silber oder aber Bronze bestehen kann, handelt es sich dabei nicht um Tauschierung (Metall-Einlegearbeit), die nur mit Gold und Silber auf härteren dunkleren Metallen wie Bronze erfolgen kann. Hingegen könnte es sich bei u ( 3 ) - g u n u 3 = iḫzētu um „Plattierung“ handeln, weil diese Technik auch mit einem härteren Metall wie Bronze erfolgen kann. Schwierigkeiten bereitet dabei allerdings der Beleg PDT 1 543, der aber epigraphisch unsicher ist und Kollationierung benötigt. Demnach ist nicht möglich eine genaue Deutung dieses Begriffs zu geben. Allgemein über Plattierung s. Reiter 1997: 441-444 und Paoletti 2011.

3. Objekte aus Holz ĝeš

bansur

„Tisch“. ĝ e š b a n s u r : Phillips 13 ii 1-3, iii 13; ĝ e š b a n s u r e - l a m - m a - g u m 2 u r 2 - b i ḫ a - l u - u b 2 : OrSP 47-49 37; ĝ e š b a n s u r l a m t u r k u 3 - b a b b a r ĝ a r - r a : AUCT 1 7; ĝ e š b a n s u r l a m z a b a r ĝ a r - r a : BIN 3 482;. Bei u r 2 in Zusammenhang mit ĝ e š b a n s u r „Tisch“ könnte es sich um das Gestell handeln, worauf sich die Tischplatte befindet. Zu u r 2 bei Gefäßen s. o. unter dur2.

ĝeš

da-ag-si

„Ständer“ (für Wasserschläuche). ĝ e š d a - a g - s i , ĝ e š d a - a g - s i š u m u n , ĝeš d a - a g - s i z a b a r s i - g a [ . . . ] k a - b a u r u d a UR g u DU: AUCT 2 178; MVN 11 191; TIM 6 37. S. Sallaberger 1995a: 20 Fn. 32; Civil 1987b: 47 und Schrakamp 2010: 44.

ĝeš

dal

„Querholz“. ĝ e š d a l d n i n - l i l 2 : AUCT 1 237. Nach Durand (1993: 371) handelt es sich dabei um Schmuckteile (Akk. tallum), die „primitivement ils pouvaient faire partie d’un collier. Ils ont été voués à Eštar et serviront à ornementer son carquois“. Zu ĝ e š d a l mit Determinativ ĝ e š s. Sallaberger 1989: 319, 328 Fn. 74: ein Querholz; dazu auch Römer 1991: 373. Aufgrund des (Kaltarbeits-)Abfalls musste es ein relativ schweres Stück gewesen sein, insofern ist eine Übersetzung als „Querholz“ als Teil eines kostbaren großen Objekts für Ninlil zu bevorzugen. Vgl. CAD T tallu A, 99-101; AHw. tallu(m) I, 1311.

(ĝeš)

e-lam-ma-gum2

(ein wertvolles Bauholz aus Syrien). OrSP 47-49 37. S. AHw. elammakku(m), elemmakk/ggum, 196.

e-sir2

[Schuh] (bei Möbeln z. B. die Tischbeine). e - s i r 2 k u 3 - b a b b a r g u - z a umbin šal2-la zu2 am-si ub-ka keše2-ra2 ku3-si22 ĝar-ra-a ba-aĝ a r : AUCT 1 651.

ge

„Matte“. g e g e 2 t u r : MVN 3 326.

ge2

163

DER KÖNIG UND SEIN KREIS: DAS STAATLICHE SCHATZARCHIV DER III. DYNASTIE VON UR ĝeš

ĝidru

„hölzernes Zepter“. ĝ e š ĝ i d r u DAG- a : BJRL 64 p. 111 n. 68. = Akk. ḫaṭṭu. Üblicherweise aus Silber oder Kupfer; aus Silber zu ca. 331 g; als Teil von kupfernen Nanaya-(Statuen) mit Plattierung oder Tauschierung. S. AHw. ḫaṭṭu(m), 337: Stab. Zepter; CAD Ḫ ḫaṭṭu, 153-154: scepter, staff, stick, branch, shelf.

ĝeš

gu-za

„Stuhl, Thron“. ĝ e š g u - z a m a 2 - g a n k i : Phillips 13 i 22-24; ĝ e š g u - z a m u n u s u m b i n š a l 2 - l a ḫ a - l u - u b 2 : AUCT 2 240; ĝ e š g u - z a d n i n - t i u g 5 - g a : PDT 2 1018; ĝ e š g u - z a s e r 3 - d a : AUCT 1 424; ĝ e š g u - z a u m b i n š a l 2 - l a : Phillips 13 iii 11-12.

ĝeš

gu2-ne-saĝ-ĝa2

„Holzgestell“. Phillips iii 17, ii 7-8. S. Röllig, Waetzoldt, RlA 8 (19931997), 330 s. v. Möbel. A. II. Mesopotamien.

ĝeš

kuš

„Peitschenriemen“. ĝ e š k u š u s a n 3 s a l a 2 - a : TCL 2 5565. S. dazu Waetzoldt, RlA 10 (2003-2005), 383 s. v. Peitsche.

usan3

ĝeš-nu2

„Bett“. s. Tabelle. Aus Buchsbaumholz oder Bambus (= Magan-Rohr), mit (dünnen Stier)-Füßen aus ḫaluppu-, šakkullu-Holz, schwarzem Pappel oder Birnbaumholz und mit (Edel)-Metallen plattiert. S. dazu zuletzt Waetzoldt 2007; Röllig/Waetzoldt, RlA 8 (1993-1997), 326f. s. v. Möbel. A. I. und ferner Salonen 1963.

Alphabetische Reihe

Belegstellen

ĝeš-nu2

Phillips 13 ii 4-6, iii 15-16

ĝeš-nu2 ge ma2-gan kiumbin šal2-la ḫa-lu-ub2-ba ku3-babbar ĝar-ra ki

ĝeš

PDT 1 628

ĝeš-nu2 ge ma-gan umbin gud-bi ḫa-lu-ub2 ku3-si22 ĝar-ra u3-gunu3 ku3-si22 e-sir2-bi ku3-babbar ku3-si22 si-sa2 bi [...] u še e-sir2 ku3-babbarbi 3-am3 ki-la2-bi 7 giĝ4 23 še nu-ĝal2

PDT 1 543

ĝeš-nu2 lugal

AUCT 2 200; OrAnt 19 p. 100

ĝeš-nu2 taškarin umbin gud ḫa-lu-ub2 ku3-babbar ĝar-ra

MVN 11 197

ĝeš-nu2 taškarin umbin šal2-la-bi ḫa-lu-ub2

ASJ 4 p. 142 n. 8

ĝeš-nu2 umbin gud

AUCT 1 424

ĝeš-nu2 umbin gud

e4 eldig

zabar ĝar-ra

SAT 3 2156

ĝeš-nu2 umbin gud

e4 eldig

zabar ĝar-ra ša3-tuku5 siki gi si3-ga

TRU 303

ĝeš-nu2 umbin gud ga-mi-ša-ru-um

SAT 3 2156

ĝeš-nu2 umbin gud ḫa-lu-ub2 ku3-babbar ĝar-ra

PDT 1 628

ĝeš-nu2 umbin gud ša3-KAL

PDT 1 535, SAT 3 2156

ĝeš-nu2 umbin gud ša3-KAL uruda ĝar-ra

SAT 2 1165

ĝeš-nu2 umbin gud ša3-KAL zabar ĝar-ra

SAT 2 1165

ĝeš-nu2 umbin šal2-la

ĝeš

esi

tu9

ša3-tuku5 siki gi si3-ga

PDT 1 337

ĝeš-nu2 umbin šal2-la ḫa-lu-ub2

PDT 1 337

ĝeš-nu2 umbin šal2-la mes

PDT 1 535, SAT 3 2156

ĝeš.nu2 umbin šal2-la mes zabar ĝar-ra

PDT 1 337

164

4. DIE GÜTER

ĝeš-nu2 umbin šal2-la ša3-KAL

SAT 2 1165, SAT 3 1582, SAT 3 2156

ĝeš-nu2 umbin šal2-la ša3-KAL dal-bi 1-am3 nu-ĝal2 ĝeš-nu2 umbin šal2-la ša3-KAL NIN saĝ ša3-tuku5 siki

PDT 1 535 ĝeš

gariĝ2 aka si3-ga

DCEPHE 206

ĝeš-nu2 umbin šal2-la ša3-KAL ša3-tuku5 siki gi si3-ga

PDT 2 1249

ĝeš-nu2 umbin šal2-la šem-GIG

SAT 3 2156

ĝeš-nu2 umbin-bi ša3-KAL

MVN 11 188

ĝeš-nu2 umbin-bi ša3-KAL zabar ĝar-ra ša3-tuku5 siki gi si3-ga

MVN 11 188

ĝeš

ĝiri3-gub

ig ĝeš

„hölzerner Fußschemel“. Phillips 13 i 25-26. „Tür“. i g

ka-kara4

ĝeš

u 2 : BJRL 8 p. 411 n. 508.

(ein raffinierter/aufwendiger Tisch). ĝ e š k a - k a r a 4 b a d 1 k u š 3 - t a i b 2 - s a 2 e 2 - g a l - t a e 3 - a BUR2 k u š- b a a - s i : BPOA 7 2600; ĝ e š k a - k a r a 4 š a 3 - KAL e 2 - s i 3 - g a : SAT 2 1156. Bei BUR2 in Zusammenhang mit ĝ e š k a - k a r a 4 handelt sich um einen Teil des Tisches, der für bestimmte Handlungen benutzt wurde. Vielleicht eine „Klappe“? Vgl. ĝ e š b u r 2 „Falle“, „Klappe“ in Attinger 1993: 138.

niĝ2-PA

(eine Art Stab oder Zepter) [„Schlagholz“(?)]. ĜEŠ d n i n - k i l i m n i ĝ 2 - PA š a 3 - KAL k u 3 - b a b b a r š u b - b a : AUCT 1 296. Aus šakkullu-Holz. S. dazu Civil 2008: 63 n. 40 mit n i ĝ 2 . PA.z a . g i n 3 = [NIĜ2].PA.KUR „stick (or ring?) of lapislazuli“ und dem Verweis n i ĝ 2 -PA = Akk. ḫaṭṭu „Zepter, Stab“, s. AHw. ḫaṭṭu, 337.

saĝ

(eine Bezeichnung für Betten). DCEPHE 206. NIN s a ĝ bleibt als Bezeichnung für Betten noch unklar. Es könnte sich um eine Qualitätsbezeichnung parallel zu l u g a l „königlicher Qualität“ handeln; in etwa „hohe königliche Qualität für Damen“?

ša3-KAL

(eine Weideart). AUCT 1 296; DCEPHE 206; MVN 11 188; PDT 1 535; PDT 2 1249; SAT 2 1156; SAT 2 1165; SAT 3 1582; SAT 3 2156. = Akk. šakkullu. Nach CAD Š/1 šakkullu, 177-178, AHw. šakkullu, 1141 und Van De Mieroop 1992: 160 eine Weideart, die für die Anfertigung von Stühlen und für Hausgeräte verwendet wurde. Dazu auch Steinkeller 1980: 81 und Salonen, RlA 4 (1972-1975), 453 s. v. Hol. A. Philologisch. Vgl. auch Ḫḫ III 5 ĝ e š š a 3 - k a l : šak-kul-lum (MSL 5, 92) und Ḫḫ IV 113 ĝ e š g u - z a ĝ e š š a 3 k a l : ša2 šak-kul-li (MSL 5, 159).

NIN

ĝeš

ša3-tuku5

„seilgeflochtene Matratze“. š a 3 - t u k u 5 ĝ e š- n u 2 l u g a l : AUCT 2 200, OrAnt 19 p. 100; š a 3 - t u k u 5 l u g a l : SAT 3 1582; ( t u 9 ) š a 3 - t u k u 5 s i k i g i : MVN 11 188, PDT 1 337, PDT 2 1249, SAT 3 2156; š a 3 - t u k u 5 s i k i g i n i ĝ 2 - d a r a 2 : SAT 3 2156; š a 3 - t u k u 5 s i k i g i š u m u n : SAT 3 2156; š a 3 t u k u 5 s i k i u d 5 : NBC 10322. Zur Deutung von š a 3 - t u k u 5 s. zuletzt Waetzoldt 2007, der š a 3 - t u k u 5 mit den geflochtenen Strukturen der Terrakotta-Modelle aus archäologischen Ausgrabungen verbinden konnte.

165

DER KÖNIG UND SEIN KREIS: DAS STAATLICHE SCHATZARCHIV DER III. DYNASTIE VON UR Nach Waetzoldt (2007) bezeichnet demnach š a 3 - t u k u 5 pace Steinkeller (1980) keine gepolsterte, sondern eher eine seilgeflochtene Matratze. ĝeš

(eine Art Holzgestell?). ĝ e š u n u NA4 ḫ i- a : OIP 115 483; ĝ e š u n u NA4b u r : OIP 115 483; ĝ e š u n u NA4n i r 7 g a l : YOS 4 296; ĝ e š u n u NA4n i r 7 k u 3 - s i 2 2 ĝ a r - r a : YOS 4 296; ĝ e š u n u NA4n i r 7 t u r - t u r : YOS 4 296; ĝ e š u n u NA4z a g i n 3 g a l - g a l : YOS 4 296; ĝ e š u n u u 2 - t u - ⌈ m a 2 ? ⌉ - MI AN.NA: YOS 4 296.

unu

4. Textilien Textilien gehören nicht zum allgemeinen Repertoire des Schatz- und Schuharchivs. Nur selten werden sie erwähnt und man kann davon ausgehen, dass es in Puzriš-Dagān keine Textilabteilung gegeben hat. Zeugen einer existierenden Textilverwaltung stammen hingegen aus der Hauptstadt Ur oder aus der Provinz Umma. Dennoch werden in den Texten des Schatzarchivs, wenn auch selten, folgende Textilien erwähnt: tu9

bar-si zi-li-ḫi

„sulumḫûm-Kopfband“. MVN 3 152. S. auch u. unter t u 9 z i - l i - ḫ i .

gada

„Leinen“. AIA n. B3; AUCT 1 522; DCEPHE 171; MCS 6 p. 85 AO 10342; MVN 3 152; MVN 11 187; PDT 1 583; PDT 1 613; RA 49 p. 93 n. 36; TIM 6 29; TLB 3 174; TrDr 62; TrDr 88; g a d a z u 2 - u ḫ : MVN 3 152.

gada ša3-gu

„Qualitätsleinenfäden“. g a d a š a 3 - g u g u - z a e 3 : AUCT 1 522; g a d a š a 3 g u g u - z a e 3 s a ḫ i- r a k u 3 - s i 2 2 : TrDr 88. Die Qualitätsleinenfäden wurden mit geflochtenen Fäden aus Gold zusammengebunden oder mit Schmucksteinen verziert. Zu š a 3 - g u -Leinen s. Waetzoldt, RlA 6 (19801983), 585 s. v. Leinen (Flachs): Es handelt sich dabei um eine besondere und wertvolle Art der Materialauswahl, -aufbereitung, -bearbeitung für die Herstellung von Leinengewebe. Dazu noch Van De Mieroop 1999/2000: 127 mit Verweis auf die Parallelen bei dem Handwerkerarchiv aus Ur (UET 3 1498 Rs. Kol. x 19; UET 3 446:1); Loding 1974: 134; Oppenheim 1948: 253; Waetzoldt 1972: 55; Salonen 1963: 244. Zu den Abbildungen von Sitzmöbeln s. Waetzoldt 2007: 116-117.

tu9

ḫa-bu-um

ĝeš

gu-

za tu9

na-ma-ru-um

„Stuhlstoff“. YOS 4 296; für Stühle.

tu9

ḫ a - u m : Phillips 13 ii 12. = Akk. ḫawû. Immer

s. o. unter n a - m a - r u - u m .

niĝ2-dara2

„Gürtel, Binde“. SAT 3 2156. = Akk. ḫulāpu. Auch als Spezifikation für Stoffe und Gewänder. S. dazu Waetzoldt, RlA 6 (1980-1983), 589 s. v. Leinen (Flachs).

tu9

(ein Stoff und ein gängiges Gewandstück, für Männer wie Frauen). t u 9 n i ĝ 2 l i m 4 ĝ e n : YOS 4 296. = Akk. lamaḫuššû.

niĝ2-lim4

166

4. DIE GÜTER

tu9

„Gewand“ (auch als Determinativ für Textilien). t u 9 ḫ i- a : AUCT 1 757; CST 372; MCS 6 p. 85 AO 10342; MLC 2045; MVN 3 139; MVN 3 177;; MVN 3 189; MVN 3 190; MVN 8 240; MVN 11 187; MVN 11 202; NBC 9190; NBC 9190; Nisaba 8 386; OIP 115 136; OrAnt 19 p. 100; PDT 1 337; PDT 1 351; PDT 1 434; PDT 1 593; PDT 2 1288; Phillips 13 ii 9, ii 10-11, iii 19, Rs. i 1, 13 Rs. i 10, Rs. i 17, Rs. i 21, Rs. i 25, Rs. ii 2, Rs. ii 5, Rs. ii 7, Rs. ii 9, Rs. ii 15, Rs. ii 17, Rs. ii 21, Rs. iii 2-5; Rochester 10; TIM 6 6; TPTS 132; TRU 292; YOS 4 296; t u 9 t u r - t u r : YOS 4 296.

zi-ba-tum niĝ2-Unu-a

„auf U- n u -Art gesponnene Schwanzwolle“. ⌈ z i ? ⌉ z i ! - b a - t u m n i ĝ 2 - U- n u a : DCEPHE 312. Nach Durand (1982: 37 Fn. 30) handelt es hier um zibātum, eine bestimmte Art Wolle. U ist nicht in der Kopie von DCEPHE 312 zu sehen, trotzdem könnte n i ĝ 2 - n u - a nach Durand (1982: 37 Fn. 30) eine Abkürzung vom n i ĝ 2 - U- n u - a -‚Spinnprozess‛ sein. Zu zibbatum „Schwanzwolle“ s. Waetzoldt 1972: 60. Zu n i ĝ 2 - U- n u - a -‚Spinnprozess‛ s. Waetzoldt 1972: 120-122.

tu9

„sulumḫûm-Gewand“. YOS 4 296; t u 9 z i - l i - ḫ u - u m t a b - b a : MVN 3 152. = Akk. sulumḫûm(?).

zi-li-ḫi

5. Lederprodukte a2-si

„(Metall-, Leder-)Band“. a 2 - s i k u š g u d u 2 - ḫ a b 2 l a 2 - a : DCEPHE 206. Über a 2 - s i „Lederriemen, -Band“ in unterschiedlichen Kontexten oder „schmalen Metallriemen“ als Dekorationsteil einer Tür, s. zuletzt Steinkeller 2002: 365-367. Als semitisches Äquivalent für diesen bestimmten Teil der Türdekoration wird der in Ur-III-zeitlichen Texten belegte Begriff armatu vorgeschlagen: “The meaning of armatu must be similar to but distinct from that of a 2 - s i . The fact that armatu is always listed by weights and not in units, strongly suggests that it denotes ‘sheet metal’” (Steinkeller 2002: 367), dazu vgl. auch Civil 1987a: 146, CAD A/2 armatu, 291 und s. o. unter a r ma-tum.

kuš

„Lederplane“: JCS 35 p. 184 n. 2; k u š AB 1 0 t u 9 - b i : Phillips 13 ii 10-11, iii 120-21. Für k u š AB als Lederplane s. Foster, JANES 12 p. 35, vgl. RTC 221 vi 16. Dazu s. auch de Maaijer und Jagersma 1997-1998: 287, die k u š e s 3 lesen und es als „Zelt“ deuten. Vgl. auch JCS 35 p. 184 n. 2, wo 900 Schaffelle für k u š AB bestimmt sind. Zur königlichen Reise in sargonischer Zeit s. Foster 1980 und Volk 1992. Vgl. auch mit Stol, RlA 6 (1980-1983), 541 s. v. Leder(industrie): k u š e š 3 = „Decken“.

AB

an-dil2

„Schirm“. b u r 2 1 k u š 3 i b 2 - s a 2 : BPOA 7 2600. = Akk. andullu, ṣulūlu.

DI.IḪ-ḫa

(ein Teil von oder eine Bezeichnung für Stiefeln). PDT 1 583. Bei DI.IḪ- ḫ a handelt es sich um eine unbekannte Bezeichnung oder Beschreibung von

167

DER KÖNIG UND SEIN KREIS: DAS STAATLICHE SCHATZARCHIV DER III. DYNASTIE VON UR Stiefeln. Könnte es syllabisch für UM = d e ḫ i / d e ḫ e / t e ḫ i / te ḫ e stehen? Vgl. das Verb teḫe wörtl. „(sich) nähern“ in UTI 6 3800 Vs. i 19'; Rs. ii 9; Rs. ii 10. du8-ši-a

„grün“. AIA n. B3; AnOr 1 21; Babyloniaca 7, pl. XXI n. 10; Boson, Tavolette 363; Christie’s 7/7/93 72 n. 170; DCEPHE 171; DPOAE 1 25; DPOAE 1 26; DPOAE 1 27; JCS 9 p. 19 Platt; MCS 6 p. 85 AO 10342; MVN 3 139; MVN 11 187; MVN 11 196; MVN 13 672; NBC 3642; NBC 8113; Nisaba 08 386; OIP 115 137; OIP 121 496; PDT 1 216; PDT 1 434; PDT 1 583; PDT 1 593; PDT 1 613; RA 49 p. 93 n. 36; SAT 2 516; SET 290; SmCT 14; StOr 9 p. 13 n. 32; TCNY 209; TIM 6 06; TLB 3 174; TrDr 62; TRU 292; YBC 212. Zu d u 8 - š i - a als Farbbezeichnung für gefärbtes Leder und Leinen oder mit Determinativ N A 4 als grüner Stein (grüner Jaspis?, s. u. unter N A 4 d u 8 - š i - a ) s. zuletzt Steinkeller 2006. Dazu auch: Steinkeller 1982: 250 und Steinkeller, RlA 7 (1987-1990), 381 s. v. Marḫaši; Molina 1989: 83, Dalley 2000: 16.

kuš

du10-gan

„Ledersack, -tasche“. JCS 35 p. 184 n. 2. = Akk. tukkannu. Eine k u š d u 1 0 g a n „Ledersack, -tasche“ wurde normalerweise aus zwei Schaffellen hergestellt und diente zum Transport von Kleidern, Leinen, Silber, Schwertern oder Tontafeln, s. Stol, RlA 6 (1980-1983), 537ff. s. v. Leder(industrie). Vgl auch Van De Mieroop 1987: 136; Sallaberger 1996: 67; AHw. tuk(k)annum, 1367 und CAD T, tukkannu, 456.

kuš

du10-uk-si-um

(tukšium-Schuhe, eine Art von Schuhen). S. Tabelle. = Akk. tukšium. Farben: bunt (g u n u 3 - a ), grün (d u 8 - š i - a ) oder weiß (b a b b a r 2 ); SU-a „gelochten“ oder aus t u 9 - d u 8 - a „Knüpfwerk“. Eine für Generäle (š a g a n a ) bestimmte Art dieser Schuhe bestand aus s i k i k u r SU- a r a - a „geflochtener, gepresster ausländischer Wolle“ (MVN 3 139). Die spärlichen Belege für tukšium-Schuhe erlauben keine Rückschlüsse auf ihre besonderen Teile bzw. Dekorationen. S. dazu auch Paoletti in Vorbereitung.

Alphabeitsche Reihe

Belegstellen

kuš

du10-uk-si-um

BIN 3 338, Boson, Tavolette 363

kuš

du10-uk-si-um gunu3-a

SAT 2 936, SAT 3 2004

kuš

du10-uk-si-um gunu3-a ḫal-bi

SAT 3 2004

kuš

du10-uk-si-um ḫal-bi

SAT 2 936

kuš

du10-uk-si-um lugal du8-ši-a

MVN 3 139

kuš

du10-uk-si-um šagana babbar2

MVN 3 139

kuš

du10-uk-si-um šagana du8-ši-a tu9-du8-a siki kur SU-a ra-a

MVN 3 139

168

4. DIE GÜTER kuš

e-sir2

„Sandale“. S. Tabelle. = Akk. šēnum. LL: Ḫḫ XI 119 (MSL 7, 128): k u š - e s i r 2 = MIN (še-e-nu). Meist aus Rinderleder (k u š g u d ) oder dunklem Ziegenleder (k u š m a š 2 - g a l g e g g e ), seltener aus Schafleder; mit zwischen ½ und 1 Schekel (ca. 4-8 g) Leim (š e - g i n 2 ) festgeklebt und mit meist einem Schekel (ca. 8 g) Sehnen (s a ) zusammengenäht. Farben: weiß (b a b b a r 1 / 2 ), grün (d u 8 - š i - a ), rot (u 2 - ḫ a b 2 ) oder bunt (g u n u 3 - a ); SU- a „geflochten“ oder aus t u 9 - d u 8 - a „Knüpfwerk“. An den Sandalen kann ein Schekel wiegendes KA („Zahn“ oder „Zehe“) aus Gold befestigt (k e š e 2 - d r ) sein oder sie können mit Granulationsperlen (šerḫūnum, s. oben), meist aus Gold, dekoriert sein. Für k u š e - s i r 2 s. AHw. šēnum, 1213; CAD Š /2 šēnum, 289292; Salonen 1969: 15-30; Van De Mieroop 1987: 137. Zu den verschiedenen Typen und Varianten s. Paoletti in Vorbereitung.

Alphabetische Reihe

Belegstellen

kuš

e-sir2

ASJ 16 106 p. n. 4, Fs. Haas p. 286, JCS 35 p. 184 n. 2, JCS 38 p. 252 n. 9, MVN 2 357, PDT 1 361, PDT 2 1344

kuš

e-sir2 A2-bu-ru-(um)-ma gunu3-a

MVN 3 354, SAT 2 936

kuš

e-sir2 A2-bu-ru-ma ḫal-bi

SAT 2 936

kuš

e-sir2 A2-bu-ru-um-ma gunu3-a ḫal-bi

SAT 3 2004

kuš

e-sir2 du8-ši-a

AIA n. B3, Boson, Tavolette 363, Christie’s 7/7/93 72 n. 170, MVN 11 187, MVN 13 672, NBC 8113, Nisaba 8 386, PDT 1 216, PDT 1 583, SmCT 14, TIM 6 6

kuš

e-sir2 du8-ši-a KA UR4

SET 290

kuš

e-sir2 du8-ši-a RA.DI

SET 290

kuš

e-sir2 du8-ši-a suḫuš gub-ba

AIA n. B3, Babyloniaca 7, pl. XXI n. 10, DCEPHE 171, MCS 6 85 AO 10342, MVN 11 187, SET 290, StOr 9 p. 13 n. 32, TLB 3 174, TrDr 62, YBC 212

kuš

e-sir2 gu-DIM4-ba gada du8-ši-a

MVN 11 187

kuš

e-sir2 gu-DIM4-ba SU-a

AIA n. B3, MVN 11 187

kuš

e-sir2 gunu3-a

SAT 2 936, SAT 3 2004, SmCT 14

kuš

e-sir2 gunu3-a e3-a

SAT 3 2004

kuš

e-sir2 ku3-si22

MVN 3 266

kuš

e-sir2 kuš du8-ši-a

JCS 9 19 Platt

kuš

e-sir2 munus

YOS 15 181

kuš

e-sir2 saga10

YOS 15 181

kuš

e-sir2 si-sa2

YOS 15 181

kuš

e-sir2 še-er-ḫu-num2 ku3-si22

MVN 3 266

kuš

e-sir2 tu9 du8 MA.AŠ

Rochester 10

kuš

e-sir2 tu9 du8-a

OIP 115 136, PDT 1 351, PDT 2 1288, TIM 6 6

kuš

e-sir2 tur-tur

YOS 15 181

kuš

e-sir2 U2 gunu3-a

SAT 2 936

kuš

e-sir2 u2-BU3

SET 290

169

DER KÖNIG UND SEIN KREIS: DAS STAATLICHE SCHATZARCHIV DER III. DYNASTIE VON UR kuš

e-sir2 kuš u2-ḫab2

TENS 353

kuš

e-sir2 u2-ḫab2

Christie’s 7/7/93 72 n. 170, HUCA 29 p. 82 n. 9, MCS 6 85 AO 10342, NBC 8113, YBC 212

e2-diĝir-ra

(eine Qualifikation von Stiefeln). k u š s u ḫ u b 2 e 2 - d i ĝ i r ? - r a : SET 290. Es handelt sich dabei um eine unbekannte Qualifikation von Stiefeln. Vgl. YBC 212 mit e 2 - d i ĝ i r - k a etwa „Götter-Haus-Schuhe“?

e3-a

(eine Qualifikation von Sandalen). k u š e - s i r 2 g u n u 3 - a e 3 - a : SAT 3 2004. Bei e 3 - a handelt es sich um eine unbekannte Qualifikation von Sandalen. Vgl. dazu e 3 - a als „Trocknung“ bei Konservierung von Lebensmitteln in Bottero, RlA 6 (1980-1983), 191 s. v. Konservierung von Lebensmitteln.

gu-DIM4(-ba)

(ein Dekorationsteil für Stiefel und Sandalen). AIA n. B3; Babyloniaca 7, pl. XXI n. 10; DCEPHE 171; DPOAE 1 26; MCS 6 p. 85 AO 10342; MLC 2045; MVN 11 187; MVN 11 202; NBC 3642; NBC 8113; OIP 121 496; OIP 121 497; PDT 1 613; RA 49 p. 93 n. 36; SAT 2 516; StOr 9 p. 13 n. 32; TLB 3 174; TrDr 62. Van De Mieroop (1987: 139) schlägt für die Isinzeitlichen Urkunden eine Funktion als Fütterung der Stiefel vor, die aber auch für Sandalen verwendet wurde; vgl. BIN 9 129, BIN 9 428, BIN 9 455, BIN 9 460; BIN 10 132. Vorher bezeichnete Salonen (1969: 60; 27) diesen Teil der Schuhe als „Schaft“ der Stiefel, meistens aus Leder oder als „in der gudimba-Art bearbeitetes Leinentuch für die weißen Sandalen des Königs“. Auf der Grundlage der Isin-zeitlichen Belege ist g u - DIM4( - b a ) als ein Einzelwort aufzufassen (BIN 9:129: 4-5; BIN 9 428: 6-7); in Puzriš-Dagān zweimal ohne -b a (Babyloniaca 7, pl. XXI n. 10: 1; MCS 1 51: 1). Aus Leinen dritter Qualität (g a d a 3 - k a m u s 2 BIN 9 129: 4) g u - DIM4( - b a ) konnte mit Kupfer (BIN 9 455: 9-10, BIN 9 460: 1-2; BIN 10 132: 1-2) grün (d u 8 - š i - a ) gefärbt werden (BIN 9 460: 7; BIN 10 132: 2; BIN 9 428: 7) und wurde nach Anzahl gemessen (BIN 9 455: 9). Es könnte sich um eine aus einem bestimmten Faden (g u ) bestehende Dekoration handeln, die am Knöchelriemen (bei Sandalen) oder am oberen Rand (zwischen Spann und Knöchel bei Stiefeln) (DIM4) angebracht ist. S. dazu lexikalisch Aa VI/1 177 (MSL 14, 438): [ĝeš-bu(?)] : DIM4 = kip-pa-[t]um, 178 [x-x] : DIM4 = ka-pa : ba-pu. Diese Dekoration könnte aber auch am äußeren Rand der Sohle angebracht gewesen sein. Dafür können beispielhaft sehr gut erhaltene ägyptische Schuhe in Veldmeijer 2009: 3-5 herangezogen werden. Bei Stiefeln bestand das g u - DIM4( - b a ) aus Leinen oder Wolle.

ĝeš

(ein Holzteil von Sandalen). MVN 14 216. Könnte es sich dabei um den Zehensteg zwischen dem großen und dem zweiten Zeh handeln? Der Mangel an Belege lässt allerdings keine Rückschlüsse zu.

ḫal-bi

(eine Art Winter- oder Regenstiefel und -sandalen?). MVN 11 187, SAT 2 936; SAT 3 2004. LL: Ea I 258 (MSL 14, 189): (ḫalbi4, ḫalba4) : ḫal-bi : LAL2.ḪAL = ḫal-pu-u. Der Begriff ḫ a l - b i kommt in einer Datenformel (Sulgi

170

4. DIE GÜTER 12) und in Verwaltungsurkunden aus Ur und Girsu als e 2 - ḫ a l - b i lugal „königlicher Brunnen“ vor, s. dazu Wilcke 1974: 190 Fn. 51; Uchitel 1992: 321; 323; 333 Fn. 25; Waetzoldt 1992: 134; Fn. 82 mit Verweis auf eine Deutung als „Zisterne“ oder „Eimer zum Schöpfen und Tränken“. Zur letzteren Deutung vgl. AHw. ḫ a l b i 5 = ḫalpiu, ḫalpû II „eine Art Brunnen“, 313 und AHw. ḫ a l b a 5 , ḫ a l b i = (kannu ša būrti) „Eimer zum Schöpfen und Tränken“, 438. Dazu s. auch Limet 1976: 105. Die Belege für ḫ a l - b i im Schatzarchiv (MVN 11 187, SAT 2 936 und SAT 3 2004) betreffen Stiefel, Sandalen und tukšium-Schuhe und dieser Begriff befindet sich immer am Ende der Beschreibung vor dem Terminus „Paar“ (e 2 - b a - a n ). Es könnte sich dabei um eine syllabische Variante von ḫ a l b i 2 (ZA.MUŠ3.DI) handeln, welches nach EA I 258 dem Akk. ḫalpû „Frost“ entspricht. Demnach wäre ḫ a l - b i als eine Qualifikation der Schuhe aufzufassen, die sich auf ihre Funktion als Regen- oder Winterschuhe bezieht. ḫ a l - b i kann nicht eine Bezeichnung für d u 8 - š i - a „Eis-grün“ darstellen, weil es auch bei nicht grünlichen Schuhen vorkommt. Vgl. auch mB mešēn riḫṣi als eine Art Schuhe bei Überschwemmungen in AHw., 983 und Salonen 1969: 58. ḫ a l b i wird zudem in Verbindung mit einem Sitzmöbel bzw. Thron (g u - z a ) aus Holz (Lakritze?) ohne Wiederholung des Determinativs (MVN 10 230: Garshana?; TSU 108) genannt; Ringe (ḪAR) können aus ĝ e š ḫ a l - b i bestehen? (CUSAS 3 1256 und CUSAS 3 1375: Garshana, s. dazu Heimpel 2011: 134). kuš

IGI.DU

(eine Art Schuhe). k u š IGI.DU g u n u 3 - a š e - e r - ḫ u - n u m 2 k u 3 - s i 2 2 : MVN 3 266. IGI.DU = p a l i l „vorangehend“, „Anführer“. Hierbei muss es sich um eine bestimmte Art von Schuhen handeln, die spärliche Beleglage erlaubt jedoch keine Rückschlüsse dazu. k u š IGI.DU konnten bunt (g u n u 3 - a ) sein; sie wurden mit Granulationsperlen (šerḫūnum, s. oben) verziert. S. dazu auch Paoletti in Vorbereitung.

IM.A.AN

(eine Qualifikation von Stiefeln). OIP 121 496; PDT 1 613. Es handelt sich dabei um eine unbekannte Qualifikation von Stiefeln, die sich vermutlich auf ihre Machart bezieht.

KA

[Mund, Zahn, Nase]. KA k u š e - s i r 2 k u 3 - s i 2 2 ḫ u š- a k i - l a 2 - b i 4 g i ĝ 4 2 š e : PDT 1 361; k u š e - s i r 2 d u 8 - š i - a KA UR4: SET 290; ½ k u š s u ḫ u b 2 s a u r u d a KA GAZ k u š s u ḫ u b 2 SU- a DI.IḪ- ḫ a KI.KAL g a d a r a - a e 2 - b a - a n : PDT 1 583; 5 k u š s u ḫ u b 2 KA GAZ SU- a e 2 - b a - a n : TrDr 62; 22 k u š s u ḫ u b 2 s a u r u d a KA GAZ k u š s u ḫ u b 2 SU-a e 2 - b a - a n : TLB 3 174; 2 6 k u š s u ḫ u b 2 s a u r u d a KA GAZ k u š s u ḫ u b 2 SU e 2 - b a - a n : MCS 6 p. 85 AO 10342. Bei Sandalen wird ein K A („Zahn“ oder „Zehe“) aus Gold zu ca. 1 Schekel (ca. 8,3 g) vermutlich als Dekoration befestigt (k e š e 2 - d r ) . Vgl. dazu Salonen 1969: 18 mit Verweis auf Ḫḫ XI 125 (MSL 7, 129): [k u š e - s i r 2 - k ] a - k e š 2 = ša2 ki-[iṣ-ri] als „Sandalen, die aus Knotenstrichen bestehen“ oder KA = z u 2 „Zahn“ in Salonen 1969: 43. Stiefel können ein K A („Zahn“ oder „Zehe“) G A Z („zermahlend“) aufweisen, s. Salonen 1969: 60.

171

DER KÖNIG UND SEIN KREIS: DAS STAATLICHE SCHATZARCHIV DER III. DYNASTIE VON UR ka-tab

„Deckel“. k a - t a b k u š u 2 - ḫ a b 2 - b i : DCEPHE 206. Aus Leder, s. dazu Van De Mieroop 1987: 142-143.

kuš

KI.KAL

„Sohle (von Schuhen)“. OIP 121 497; PDT 1 583; TrDr 62; k u š KI.KAL ku6 a š t u b k u š s u ḫ u b 2 l u g a l - k a b a l a - e - d e 3 : SAT 3 1998. = Akk. sassu. Bei Sandalen konnte die Sohle aus rotem Rinderleder (k u š g u d u 2 - ḫ a b 2 ) bestehen; bei Stiefeln konnte die Sohle auch aus Knüpfwerk (t u 9 - d u 8 - a ) bestehen und sie konnte weiß (b a b b a r ) (OIP 121 497) sein. Sehnen (s a ) wurden entweder für die Herstellung von Sohlen aus Knüpfwerk verwendet oder zum Vernähen der Sohle mit dem Obermaterial (BIN 9 428: 9-10); Leim diente der Fixierung (BIN 9 469: 1-4). „(in) Karpfen(haut-Stil)?“ (SAT 3 1998); mit Leinen verziert (PDT 1 583: 2). S. AHw. sassu, 1032; CAD S sassu A, 195; Civil 1968: “( u 2 ) KI.KAL designates also the ‘sole’ of sandals or boots (Ḫḫ XI 130; ...) and a type of linen cloth: g a d a u 2 KI.KAL”; Salonen 1969: 42; 61 und Waetzoldt 2007: 217.

kuš e-ri-na

„mit (Färb-)Wurzel gegerbtes Leder“. DCEPHE 206. S. dazu Stol, RlA 6 (1980-1983), 535 s. v. Leder(industrie).

kuš

(eine kleine Ledertasche). k u š l u - u b 2 KA GAZ: YOS 15 181. = Akk. luppu. S. dazu Stol, RlA 6 (1980-1983), 538 s. v. Leder(industrie).

lu-ub2

RA.DI

(eine Qualifikation von Sandalen). k u š e - s i r 2 d u 8 - š i - a RA.DI: SET 290. Es handelt sich dabei um eine unbekannte Qualifikation von Sandalen.

sa

1 . „Sehne“ (z. B. bei der Schuhproduktion). 2 . „Saiten“ (eines Saiteninstruments oder eines Bogens). s a b a l a g g e - BAD.SAĜ.ḪI: PDT 1 535; s a ĝ e š p a n a : TIM 6 37. 1 . S. unter k u š s u ḫ u b 2 u n d k u š e - s i r 2 .

SU- a

„geflochten“. AIA n. B3 Vs. 2, Vs. 7; Babyloniaca 7, pl. XXI n. 10 Vs. 1; DCEPHE 171 Vs. 1; MLC 2045 Vs. 1, 4, 6; MVN 3 139 Vs. 2; MVN 11 187 Vs. 7; MVN 11 202 Vs. 1; NBC 3642 Vs. 2, 7; NBC 8113 Vs. 3; PDT 1 216 Vs. 7!, PDT 1 583 Vs. 4; PDT 1 613 Vs. 4; SAT 2 516 Vs. 2; StOr 9 p. 13 n. 32 Vs. 1; TLB 3 174 Vs. 3, 4; TrDr 62 Vs. 3. LL: Ḫḫ XI aB Vorläufer 33-34 (MSL 7, 214): k u š - s u - a , k u š - s u - a - [ x ] ; Ḫḫ XIX Vorläufer Nippur 88 (MSL 10, 147): t u g 2 - i b 2 - l a 2 s i 4 - a . Bei S U - a „gedreht, geflochten“ handelt es sich um eine Bezeichnung von i b 2 - l a 2 „Gürteln“ (RTC 221), s a „Sehnen“ (RTC 221, RTC 222) oder Schuhen. Vgl. dafür PDT 1 583, MCS 6 p. 85 AO 10342 und TLB 3 174 mit k u š s u ḫ u b 2 s a u r u d a KA GAZ / kuš s u ḫ u b 2 SU-a e 2 - b a - a n , wo sich S U - a sowohl auf s a „Sehne“, auf KA GAZ „zermahlenden Zahn/Zehe“ als auch auf die Wiederholung (als Apposition) von k u š s u ḫ u b 2 „Stiefel“ beziehen könnte. Allerdings ist KA GAZ „zermahlender Zahn/Zehe“ meist aus Kupfer und die Position von SU- a gleich nach dem wiederholten k u š s u ḫ u b 2 spricht zunächst für eine Bezeichnung der Stiefel. Vgl. dafür auch TrDr 62: k u š s u ḫ u b 2 KA ⌈GAZ⌉ SUa e 2 - b a - a n und NBC 8113: k u š s u ḫ u b 2 g u SU-a . Demnach wird S U - a als eine Bezeichnung für Stiefel oder Sandalen aufgefasst. Vgl. dazu den

172

4. DIE GÜTER epigraphisch unsicheren Beleg PDT 1 216: k u š s u ḫ u b 2 SU e 2 - b a - a n . SU-a kommt auch in Zusammenhang mit t u 9 - d u 8 - a „Knüpfwerk“ vor (BIN 10 85: t u 9 - d u 8 - a SU-a s i k i D U ; MLC 2045: k u š s u ḫ u b 2 t u 9 - d u 8 - a SU- a ). kuš

suḫub2

„Stiefel“. S. Tabelle. = Akk. šuḫuppatu. Häufiger aus Schafleder, mit meist zwei Schekel (ca. 16 g) Leim (g i n 2 ) festgeklebt und mit fünf Schekel (ca. 41,5 g) Sehnen (s a ) zusammengenäht; Farben: weiß (b a b b a r 1 / 2 ), grün (d u 8 - š i - a ), rot (u 2 - ḫ a b 2 ) oder bunt (g u n u 3 - a ); SU- a („geflochten“, s. u.) oder aus t u 9 - d u 8 - a („Knüpfwerk“, s. u.). Stiefel können ein KA („Zahn“ oder „Zehe“) GAZ („zermahlend“) aufweisen oder sie können mit Granulationsperlen (šerḫūnum, s. o.), meist aus Gold, dekoriert sein. S. AHw. suḫuppatum, 1054: „Stiefel“; CAD Š/3 šuḫuppatu, 210-211: boot(?). Zu den verschiedenen Typen und Varianten s. Paoletti in Vorbereitung.

Alphabetische Reihe

Belegstellen

kuš

suḫub2

OIP 121 592, TCNY 209, TRU 292

kuš

suḫub2 du8-ši-a

AIA n. B3, AnOr 1 21, Boson, Tavolette 363, DCEPHE 171, DPOAE 1 26, DPOAE 1 27, MCS 6 85 AO 10342, MVN 11 187, MVN 11 196, NBC 3642, NBC 8113, Nisaba 8 386, OIP 115 137, OIP 121 496, PDT 1 216, PDT 1 434, PDT 1 583, PDT 1 593, PDT 1 613, SET 290, StOr 9 p. 13 n. 32, TCNY 209, TIM 6 6, TLB 3 174, TrDr 62, TRU 292, YBC 212

kuš

suḫub2 du8-ši-a ḫal-bi

MVN 11 187

kuš

suḫub2 [...] gu-DIM4-ba siki KI.KAL babbar

OIP 121 497

kuš

suḫub2 e2 diĝir-ka

YBC 212

kuš

suḫub2 e2 diĝir-ra

SET 290

kuš

suḫub2 e-sir2 ḫi-a

ASJ 16 p. 106 n. 4

kuš

suḫub2 gu SU-a

NBC 8113

kuš

suḫub2 gu2

SAT 2 39

kuš

suḫub2 gu-DIM4 SU-a

Babyloniaca 7, pl. XXI n. 10, DCEPHE 171, MLC 2045

kuš

suḫub2 gu-DIM4-ba

DPOAE 1 26

kuš

suḫub2 gu-DIM4-ba du8-ši-a

NBC 8113, SAT 2 516

kuš

suḫub2 gu-DIM4-ba gada du8-ši-a

AIA n. B3, MCS 6 85 AO 10342, PDT 1 613, RA 49 p. 93 n. 36, TLB 3 174

kuš

suḫub2 gu-DIM4-ba gada du8-ši-a ḫal-bi

MVN 11 187

kuš

suḫub2 gu-DIM4-ba gada du8-ši-a kušKI.KAL

TrDr 62

kuš

suḫub2 gu-DIM4-ba SU-a

AIA n. B3, NBC 3642, PDT 1 613, SAT 2 516, StOr 9 p. 13 n. 32, TLB 3 174, TrDr 62

kuš

suḫub2 ĝiri3 lugal-ka ĝal2-la-bi

OrAnt 14 p. 16

kuš

suḫub2 IM.A.AN

OIP 121 496, PDT 1 613

kuš

suḫub2 KA GAZ SU-a

TrDr 62

kuš

suḫub2 ku3-si22

MVN 3 266

173

DER KÖNIG UND SEIN KREIS: DAS STAATLICHE SCHATZARCHIV DER III. DYNASTIE VON UR kuš

suḫub2 ku3-si22 si-sa2

UTI 6 3800 Rs. iii 8

kuš

suḫub2 SU-

PDT 1 216

kuš

suḫub2 kuš du8-ši-a

DPOAE 1 25, JCS 9 19 Platt

kuš

suḫub2 kuš u2-ḫab2

AIA n. B3, MVN 11 187, Nisaba 8 386

kuš

suḫub2 lugal

AUCT 2 301, SAT 3 1998

kuš

suḫub2 munus babbar2

DCEPHE 206

kuš

suḫub2 munus kuš e-ri-na

kuš

suḫub2 sa uruda KA GAZ

kuš

DCEPHE 206 suḫub2 SU-a

MCS 6 85 AO 10342, TLB 3 174

kuš

suḫub2 sa uruda KA GAZ kušsuḫub2 SU-a DI.IḪ-ḫa KI.KAL gada ra-a

PDT 1 583

kuš

suḫub2 še-er-ḫu-num2 ku3-si22

MVN 3 266

kuš

suḫub2 tu9 du8

Rochester 10

kuš

suḫub2 tu9 du8-a

MCS 6 85 AO 10342, MVN 3 177, MVN 3 189, MVN 3 190, MVN 8 240, NBC 9190, PDT 1 434, PDT 1 593, TIM 6 6, TPTS 132

kuš

suḫub2 tu9 du8-a babbar2

MVN 11 187

kuš

suḫub2 tu9 du8-a gu-DIM4 SU-a

MVN 11 202

kuš

suḫub2 tu9 du8-a SU-a

MLC 2045

kuš

suḫub2 tu9 du8-ši-a

Nisaba 8 386

kuš

suḫub2 u2-ḫab2

PDT 1 613

LAGAB

kuš

suḫub2 ku3-babbar šub-ba

UTI 6 3800 Rs. iv 20

suhuš

„Absatz“ (von Schuhen). s u ḫ u š g u b - b a : AIA n. B3; Babyloniaca 7, pl. XXI n. 10; DCEPHE 171; MCS 6 p. 85 AO 10342; MVN 11 187; NBC 8113; SET 290; StOr 9 p. 13 n. 32; TLB 3 174; TrDr 62; YBC 212. = Akk. išdu. Nur bei Sandalen; s u ḫ u š g u b - b a wörtl. „gestellte/gesetzte Wurzel/ Fundament“. S. Salonen 1969: 59.

(tu9)

ša3

„Futter“ (von Stiefeln). š a 3 t u 9 k u š s u ḫ u b 2 - b i : MVN 3 177; t u 9 š a 3 kuš s u ḫ u b 2 : TRU 292; t u 9 š a 3 s u ḫ u b 2 : Nisaba 8 386. Aus Knüpfwerk (t u 9 d u 8 - a ) oder einfach aus Textilien t u 9 , auch mit oder bestehend aus einheimischer Wolle (s i k i g i ( - r ) ) , gekämmter Wolle (s i k i ĝ e š g a - r i g 2 a k a ) oder aus glattem Stoff (t u 9 n i ĝ 2 - l i m 4 ); paarweise oder nach geraden Zahlen gemessen (TRU 292). Ein Paar aus Wolle zu ca. 300 g (TMHNF 1/2 223). Zu š a 3 als Futter von Schuhen s. Steinkeller 1980: 88ff.

šagana

(eine Qualitätsbezeichnung von Schuhen). MVN 3 139. Es handelt sich hier um eine Qualitätsbezeichnung von Schuhen, wie l u g a l für „königliche Qualität“ steht.

šu

(eine Innensohle aus Leder für Sandalen?). PDT 1 349. Nur bei Sandalen; aus (dunklem) Ziegenleder (PDT 1 349), Rinderleder oder aus den Lederresten (k u š z a 3 - b a r ) von Lederplanen (k u š AB). Nach den Isinzeitlichen Belegen (BIN 9 325; BIN 9 324; BIN 9 395; BIN 9 422; BIN 9

174

4. DIE GÜTER 327) befand sich die „Hand“ der Sandalen in ihrem Inneren. Nach YNER 8 n. 8 aus Umma waren die Sandalen mit „Hand“ teurerer als die Sandalen ohne „Hand“. Zu der „Hand“ der Sandalen s. Stol, RlA 6 (1980-1983), 540 s. v. Leder(industrie) mit Verweis auf Crawford, Diss. p. 131-133, wonach š u als der Schuhleisten zu identifizieren sei. Allerdings besteht der Schuhleisten allgemein aus härteren Materialien wie Holz oder Metall, die sich im Kontakt mit nassem Leder nicht verformen lassen. Die „Hand“ besteht aber selbst aus Leder, daher kann sie nicht mit dem Schuhleisten identifiziert werden. Vermutlich handelt es sich um eine (billigere?) Innensohle der Sandalen, die sich zwischen der Außensohle und dem Fuß befindet. tu9-du8-a

„Knüpfwerk“. MCS 6 p. 85 AO 10342; MLC 2045; MVN 3 139; MVN 3 177; MVN 3 189; MVN 3 190; MVN 8 240; MVN 8 240; MVN 11 187; MVN 11 202; NBC 9190; NBC 9190; OIP 115 136; PDT 1 351; PDT 1 434; PDT 1 593; PDT 1 593; PDT 1 593; PDT 2 1288; TIM 6 6; TPTS 132. S. dazu zuletzt Waetzoldt 2007. Vgl. auch Steinkeller 1980.

u2-BU3

(eine Qualifikation von Sandalen). k u š e - s i r 2 u 2 - BU3: SET 290. Es handelt sich dabei um eine unbekannte Qualifikation von Sandalen.

u2-ḫab2

1 . „Krapp, Färberröte“(?)“. 2 . „rot“ (bei Leder und Lederprodukten). AIA n. B3; Christie’s 7/7/93 72 n. 170; DCEPHE 206; HUCA 29 p. 82 n. 9; MCS 6 p. 85 AO 10342; MVN 11 187; NBC 8113; Nisaba 8 386; PDT 1 613; TENS 353; TrDr 62; YBC 212. = Akk. ḫūratu, būšānu(?). 1 . Nach Gewicht, seltener Hohlmaß gemessen zum Färben von Leder. Die Wurzeln (e - r i 2 n a ?, s. o.) der Färberkrapp-Pflanze dienten wohl als Grundlage von u 2 ḫ a b 2 . S. Civil 2008: 118-119 nr. 264: „a tanning (and coloring) agent“; Van De Mieroop 1987: 153; CAD Ḫ ḫurātu, 247-248: 1) “a dye made from a plant or its parts 2) the plant itself and its parts”; AHw. ḫurātu, 358: GerberSumach. 2 . Bei Leder neben weiß (b a b b a r ) , schwarz (g e g g e ), bei Schuhen auch grün (d u 8 - š i - a ).

175

KAPITEL 5

DIE PRODUKTION DER GÜTER UND DIE INTERNE ZIRKULATION DES STAATLICHEN EIGENTUMS

1. Allgemein Die Organisation der Handwerker in der Ur-III-Zeit wurde grundlegend von Neumann (1993a, 1996 und 2000) behandelt. In seinem Hauptwerk widmete Neumann (1993a: 148-150) einige Seiten der handwerklichen Aktivität in Puzriš-Dagān, soweit dies die damals zur Verfügung stehenden Quellen überhaupt zuließen. Die heute bekannte größere Anzahl an Texten des Schatz- und Schuharchivs bietet die Möglichkeit, diese Thematik wieder aufzugreifen und die Aktivitäten, die Organisation der Handwerker und ihre Relevanz im Rahmen der staatlichen Verwaltung von Puzriš-Dagān etwas näher zu beleuchten. Im Kap. 2 § 2.1 und § 2.2 finden sich Übersichten über die Transaktionen der gesamten Schatz- und Schuhverwaltung, aus denen sich die Transaktionen der Handwerker folgendermaßen zusammenfassen lassen. Die internen Transaktionen (šu ba-ti): von der Verwaltung an die Handwerker:

Auftrag

Text

Bettenabteilung

→an

Lilu-dān, Aufseher der Sailer

erhält Matratzen um sie zu waschen

OrAnt 19 p. 100

Goldschmiede-werkstatt

→an

Aiaĝu (Goldschmied?)*

OBJ. zur Verarbeitung

PDT 2 1018, AnSt 33 p. 74

Verwaltungsstelle des „Mittelsmanns“

→an

Ur-Igalim, Wäscher der Krone

ohne Angabe des Auftrags

BIN 3 344

Verwaltungsstelle des „Mittelsmanns“

→an  

Aiaĝu (Goldschmied?)*

Material zur Verzierung von Statuen

U.30117

Schuhverwaltung

→an

Lu-gula, Aufseher der Gerber

erhält Sohlen um sie auszuwechseln

SAT 3 1998

Waffenabteilung

→an

Abūni

OBJ. zur Verarbeitung

CST 372

177

DER KÖNIG UND SEIN KREIS: DAS STAATLICHE SCHATZARCHIV DER III. DYNASTIE VON UR

von den Handwerkern an die Verwaltung:

Aktivität

Text

Handwerker (kein PN)*

→an

Goldschmiedewerkstatt

Kaltarbeitsabfall

OrSP 47-49 133

Handwerker*: ULU-lal, Namḫani, Niĝir-KA-gena, Abūni

→an

Goldschmiedewerkstatt

Gewichtskontrolle

s. unten § 2.3

Namḫani, Sohn von Aiaĝu (?)*

→an

Verwaltungsstelle des „Mittelsmanns“

Produktion (?)*

AUCT 1 958

Gerber: Puzur-ilī, UrAšar, KAL.LA-aḫ, Lugula, KAL.LA-ma-AD

→an

Schuhverwaltung

Produktion

s. u. § 3.1

Puzur-ilī

→an

Schuhverwaltung

Produktion

s. u. § 3.1

En-diĝirĝu

→an

Schuhverwaltung

Produktion

MVN 3 139

Auftrag/Aktivität

Text

Die Ausgaben (ba-zi): von der Verwaltung an die Handwerker: Goldschmiede-werkstatt

ba-zi

Handwerker* ohne PN-Angabe

Rohmaterial zur Verzierung, Qualitätsleinenfäden

AUCT 1 651, TrDr 88, AUCT 1 522, AUCT 1 956

Goldschmiede-werkstatt

ba-zi

Aiaĝu

Rohmaterial zur Verzierung

SAT 2 417

Goldschmiede-werkstatt

ba-zi

Ku-Utu

Rohmaterial zur Verzierung

AUCT 2 240

Goldschmiede-werkstatt

ba-zi

Puzur-ilī

zur Produktion (?)*

AUCT 2 98

Die Einlieferungen (mu-ku x): von den Handwerkern an die Verwaltung:

Auftrag/Aktivität

Text

Handwerker* ohne PNAngabe

mu-kux

Goldschmiede-werkstatt

Kaltarbeitsabfall

AUCT 1 424, AUCT 1 237

Aiaĝu

mu-kux

Goldschmiede-werkstatt

Produktion?*

MVN 13 261, AUCT 1 649

Lu-saga

mu-kux

Tischabteilung

?

SAT 2 1156

Ur-Ningal, Schmied von Ningal

mu-kux

Waffenabteilung

Produktion*

TIM 6 41

Puzur-ilī

mu-kux

Waffenabteilung

Produktion?* Geschenk?*

RA 8 p. 184 n. 2

Gerber: Aḫušuni, Ātanaḫ, PI.PI, Išar-padān, BU-ra, Zuma, Agua

mu-kux

Schuhverwaltung

Produktion

MVN 3 354, SmCT 14

ašgab „Gerber“ ohne PN-Angabe

mu-kux

Schuhverwaltung

Produktion

ASJ 16 p. 106 n. 4

Im Folgenden werden zunächst die Aktivitäten der Handwerker in verschiedenen Bereichen der Anfertigung von Kostbarkeiten dargestellt und danach wird auf die Frage nach

178

5. DIE PRODUKTION DER GÜTER UND DIE INTERNE ZIRKULATION DES STAATLICHEN EIGENTUMS

der Lage der Werkstätte einerseits und nach den Verhältnissen der Handwerker mit der zentralen Verwaltung und ihrer Beziehung zueinander andererseits eingegangen.

2. Die handwerkliche Produktion in der Schatzverwaltung Die Aktivität der Goldschmiede ist aus insgesamt 124 Texten des Schatzarchivs bekannt. Sie betreffen folgende Aspekte der handwerklichen Arbeit: - die Produktion von kostbaren Gegenständen - die Weiterverarbeitung von Halbfabrikaten - die Aufbewahrung von Produktionsresten - die Wiederverwertung von alten oder zerbrochenen Geräten - die Kontrolle über die Aktivität der Goldschmiede Die Lieferung von Arbeitsmaterial ist im Schatzarchiv kaum belegt. Über die Einlieferung von Rohstoffen durch die Händler bietet das Schatzarchiv nur wenige indirekte Informationen. UTI 6 3800 Rs. ii 1-2 registriert die Einlieferung eines tu-dur aus Achat durch Ilšu-rabi, Sohn des Händlers Puzur-Aššur. Des Weiteren werden verschiedene Händler mit Silberringen beschenkt, „weil sie Steine eingeliefert haben“ (CT 32 25: Z. 8-19). Keinen Hinweis bieten die Texte des Schatzarchivs über die Lage der Speicher, in denen die Rohmaterialien aufbewahrt wurden. Der Vermerk e 2 -kišeb 3 -ba-še 3 ba-an-ku 4 „es ist in das Warenlager hineingebracht“ ist lediglich, ohne zusätzliche Informationen, in zwei Texten aus der Formationsphase des Archivs belegt (OIP 115 488; SAT 2 968 beide S 42 datiert). Die zur Verfügung stehenden Quellen des Schatzarchivs dokumentieren die Lieferung von Rohmaterial in die Institution lediglich in Form von zerbrochenen und/oder alten Geräten zur Wiederverwertung (Übernahmen: SAT 2 2032; TrDr 82; RA 8 p. 197 n. 22; Einlieferungen: AUCT 2 295; AUCT 1 535; BPOA 7 2869), in Form von Produktionsresten (Übernahmen: YBC 14426; OrSP 47-49 133; BIN 3 338; Einlieferungen: AUCT 1 424; AUCT 1 237; Übernahmen mit Gewichtskontrolle: AUCT 1 953; AUCT 1 7; SAT 2 527) oder sehr gezielt nur für die Verzierung von bestimmten Objekten (DCEPHE 240). Die Handwerker erhielten Arbeitsmaterial lediglich von der Schatzverwaltung selbst, wie vier Ausgabeurkunden (ba-zi) und drei Übernahmen (šu ba-ti) dokumentieren (s. Tabelle oben). Die Endprodukte wurden dann von den Handwerkern durch Einlieferungen (mu-ku x ) in die Institution geliefert (s. Tabelle oben).

2.1. Produktion und Abfallreste Die Anfertigung von Objekten der Goldschmiedekunst wird in sieben Texten dokumentiert: AUCT 2 98; MVN 13 261; RA 8 p. 184 n. 2; AUCT 1 649; TIM 6 41; RA 17 p. 211a; TCL 2 5547. 15 Texte betreffen die Anbringung oder Anfertigung von Dekorationsteilen: DCEPHE 240; SAT 2 417; AUCT 2 240; AUCT 2 301; AUCT 1 9; AUCT 1 651; MVN 3 266; AUCT 1 463; AUCT 1 429; TrDr 88; OIP 121 592; PDT 2 1018; AnSt 33 p. 74; Fs. Haas p. 286; PDT 1 361). Bei der Produktion von Luxusgegenständen, ihrer Verzierung und Ausschmückung konnte es zu Materialverlusten kommen. Abfälle aus der Kaltarbeit mussten wiederverwertet

179

DER KÖNIG UND SEIN KREIS: DAS STAATLICHE SCHATZARCHIV DER III. DYNASTIE VON UR

werden. Dafür wurden sie genau gewogen und aus selbstverständlich administrativen Gründen ebenfalls registriert. Demnach listen die Texte des Schatzarchivs, die sich mit der Produktion von Metallgegenständen befassen, die Verluste und Abfälle auf, welche bei der Anfertigung eines Objekts angefallen sind. Obwohl andere Archive wie z. B. das Handwerkerarchiv aus Ur oder die Archive von Mari diesbezüglich ausführlichere Daten bieten, die auch schon bearbeitet und interpretiert wurden187, lohnt sich eine Zusammenfassung der Informationen aus dem Schatzarchiv: Gesamtgewicht 417+ g

Objekt

Kaltarbeitsabfall

Textnr.

[...] aus Silber

0,3+ g

YBC 14426

-

Tischfuß aus Bronze

2,5 g Silber

OrSP 47-49 133

-

bei einer„Fassung“ von 1 Paar tukšium-Schuhe, es wurde ausgetauscht

2,2 g vermischtes Gold

BIN 3 338

-

1 Bett mit Stierfüßen

68,7 g Silber

AUCT 1 424

-

1 Sänfte

16,7 g Bronze

AUCT 1 424

-

1 Schmuckteil (von) Ninlil

25,5+ g [...] / 47,2 g Bronze

AUCT 1 237

-

1 silbernes gur8-gur8-Gefäß

108 g Silber

AUCT 1 953

-

1 kleiner Tisch aus Nussholz mit Silber plattiert

3,2 g Silber

AUCT 1 7

-

3 Straußen aus Silber

114,6 g Silber

SAT 2 527

2.2. Die Wiederverwertung Die Wiederverwertung188 von zerbrochenen und alten Metallgegenständen versteht sich von selbst aufgrund des extrem hohen Werts der dafür verarbeiteten Materialien. Sieben Texte des Schatzarchivs (SAT 3 2032; TrDr 82; RA 8 p. 197 n. 22; AUCT 2 295; AUCT 1 535; BPOA 7 2869; AUCT 2 280) registrieren den Eingang von solchen Gerätschaften mit folgenden Vermerken: - gm MAT ki-la 2 OBJ. n „gm MAT, Gewicht von n OBJ“ - gm MAT ki-la 2 OBJ. n-kam ba-zi-ir „gm MAT: es ist das Gewicht von n OBJ.; es ist zerbrochen“ - gm MAT ki-la 2 OBJ. n: ba-zi-ir-ra-kam „gm MAT, Gewicht von n OBJ: von Zerbrochenem ist es“ Das vorliegende Material gibt kaum Auskunft über die Herkunft dieser Geräte. Entweder sind sie ĝ e š tukul lugal „Waffen des Königs“ (SAT 3 2032) oder einfach niĝ 2 - TIL.TIL bazi-ir-ra-am 3 „alte Gerätschaften (Waffen), die zerbrochen sind“ (TrDr 82). Manchmal werden die Lieferanten der Objekte erwähnt, wie z. B. u 2 -du lu 2 ki-maš k i „Udu, der aus Kimaš“ bei der Lieferung von kamkammatum-Armreifen, „Batugrad Sohn des Iabti (aus) 187

S. dazu Reiter 1997: 419-425 mit Lit.

188

S. Reiter 1997: 425-437 mit Lit.

180

5. DIE PRODUKTION DER GÜTER UND DIE INTERNE ZIRKULATION DES STAATLICHEN EIGENTUMS

Šimaški“ (AUCT 2 280) bei Silberringen oder die Objekte sind e 2 -gal-ta e 3 -a ĝiri 3 d sulgi-ma-til 3 ra 2 -gaba „aus dem Palast gekommen; via Sulgi-matil, Wagenfahrer“ (AUCT 2 295).

2.3. Die Kontrolle der Produktion Vermerk

Text

Datum

Wägende

ša3 i3-la2 PN-ta

AUCT 1 953

S 45/iii/22

ULU-lal

AUCT 1 7

S 45/iv/17

ULU-lal

SAT 2 527

S 47/vii

ULU-lal

SM 1911.10.354 (= 7976)

AS 2/vi

Namḫani

AUCT 1 524

[S44-AS 4]/xii

Abūni

S 46/iii

Niĝir-KA-gena

PN i3-la2

UET 3 321

189

Aus dem Vermerk ša 3 i 3 -la 2 PN-ta „aus dem Abgewogenem von PN“ oder PN i 3 -la 2 „PN hat gewogen“ wird deutlich, dass sechs Urkunden der Schatzverwaltung, datiert zwischen S 45 und spätestens AS 4190 (s. Tabelle o.), die Kontrolle der Produktion belegen. Die Kontrolle betraf entweder nur die Endprodukte (UET 3 321; SM 1911.10.354 (= 7976); AUCT 1 524) oder die Endprodukte mit dem entsprechenden Kaltarbeitsabfall (za 3 -bar-bi: AUCT 1 953; AUCT 1 7; SAT 2 527). Als Wägende sind am häufigsten ULU-lal (S 45-S 47), sonst Niĝir-KA-gena (S 46), Namḫani (AS 2) und Abūni (spätestens AS 4) belegt. Ähnliche Kontrollvermerke sind auch aus dem Handwerkerarchiv aus Ur bekannt191. Hier wird die Gewichtskontrolle allerdings vom „Präfekten“ (šabra) selbst durchgeführt. Dass mehrere Beamte für die Gewichtskontrolle zuständig sind, erinnert eher an die aus der Regierungszeit Sulgis dokumentierte frühe Handwerksorganisation in Ur, für die auch mehrere Personen als Wägende belegt sind. Diese Urkunden aus Ur192 dokumentieren im Wesentlichen den Bereich der Metallverarbeitung. Sie vermerken den Empfang von Edelmetallen und alten Geräten, die vermutlich zur Wiederverwertung bestimmt waren. Zudem betreffen mehrere Texte dieser frühen Organisation ebenfalls wie im Schatzarchiv das Abwiegen von fertigen Metallgegenständen bzw. von den verarbeiteten Materialien. Ein Text (TRU 385) aus der

189

Obwohl dieser Text gemäß seiner Publikation aus Ur stammt und nach der Hauptserie des Reichskalenders datiert ist, fand diese Gewichtskontrolle aufgrund der Angabe „in Bīt-Puzriš-Dagān“ eben dort statt und muss daher der Schatzverwaltung in Puzriš-Dagān zugeordnet werden. Zur Lokalisierung des Schatz- und Schuharchivs s. Kap. 1 § 3.2. 190

Das Datum ist bei AUCT 1 524 beschädigt, die Erwähnung des Beamten Puzur-Irra legt jedoch das Jahr AS 4 als terminus ante quem für seine Datierung fest. 191

Neumann 1993a: 52-54 und Sallaberger 1999: 284.

192

Neumann 1993a: 71-75.

181

DER KÖNIG UND SEIN KREIS: DAS STAATLICHE SCHATZARCHIV DER III. DYNASTIE VON UR

Formationsphase des Schatzarchivs weist sogar dasselbe Formular wie das der frühen Wägetexte aus Ur auf193. Über den Aufgabenbereich dieser Wägenden aus Puzriš-Dagān lässt sich noch Folgendes feststellen: 1. Insgesamt ist der Name ULU-lal nicht oft in den Ur-III-Urkunden belegt. Man begegnet ihm allerdings vier Mal194, wo er Leder von Narām-ilī195 aus der Viehverwaltung empfängt. Dies könnte darauf hinweisen, dass er auch für den Empfang von Arbeitsmaterial für die Handwerker zuständig war. Zudem erscheint er in einer Urkunde zusammen mit Ĝ irine-isa und Aiaĝu, zwei aus anderen Urkunden des Schatzarchivs und aus Umma bekannten Personen196. Aiaĝu war vermutlich ein Goldschmied, der in Umma und Puzriš-Dagān tätig war und in Umma für niĝ 2 -dab 5 ĝe -kiĝ š 2 -ti „Zuteilungen der Handwerker“ (von Arbeitsmaterial)197, verantwortlich war. 2. Ein gewisser Niĝir-KA-gena, der auch durch prosopografische Untersuchungen nicht eindeutig identifiziert werden kann, ist in vielen verschiedenen Kontexten, meist in Girsu, belegt. 3. Namḫani ist ein sehr häufig belegter Personenname, weshalb man mit prosopografischen Untersuchungen an gewisse Grenzen stößt. Einige Vermutungen können jedoch zur Einordnung dieser Person beitragen. Ein gewisser Namḫani ist nämlich in der Regierungszeit Amar-Suenas als um-mi-a „Fachmann“198 und später in der Regierungszeit Ibbi-Suens als šabra ĝeš -kiĝ 2 -ti „Präfekt? der Handwerker“199 in Puzriš-Dagān belegt. Es könnte sich hier um den Sohn200 und Nachfolger von Aiaĝu handeln, der sowohl in Puzri š-Dagān201 während der Regierungszeit Sulgis als auch in Ur202 unter der Herrschaft Amar-Suenas selbst šabra „Präfekt“ war. Zu Namḫani und Aiaĝu s. auch Kap. 2 § 2.1.

193

Nach Neumann (1993a) gehört zu den Wägenden auch ein von zwei Texten bekannter (Niĝir)-KA-gena. Einer dieser Texte ist UET 3 321, der damals noch nicht der Verwaltung von Puzriš-Dagān zugeordnet werden konnte. Der andere ist UET 3 302, der allerdings nicht Niĝir-KA-gena, sondern den Personennamen KA-gena aufweist.

194

SAT 2 531; TRU 383; BIN 3 349; Princeton 1 131.

195

Zu Narām-ilī s. Kap. 2 § 2.4.2, § 3.3 und Kap. 5 § 5.3.

196

Or SP 18 pl. 7 24. Vgl. auch Aiaĝu und Ĝirine-isa in SAT 2 39; PDT 1 635.

197

Zu n i ĝ 2 - d a b 5 s. Sallaberger 1993a: 49 Fn. 205.

198

Fs. Levine 115-119 (AS 2). In Ur sogar d u b - s a r u m - m i - a „Schreiber der Fachleute“ (UET 3 1381: AS 3). Zum Begriff s. Neumann 1993a: Fn. 115 mit Lit.

199

AUCT 3 271 (ŠS 4); nur als š a b r a „Präfekt?“ PDT 1 624 (ŠS 3). Zum Begriff s. Neumann 1993a: 37-38 mit Lit.

200

MVN 8 219 (PD); SAT 3 1747 (Um).

201

BIN 3 483 (S 38).

202

UET 3 331 (AS 5).

182

5. DIE PRODUKTION DER GÜTER UND DIE INTERNE ZIRKULATION DES STAATLICHEN EIGENTUMS

Ein gewisser Namḫani ist zudem neben Abūni und Aiaĝu bei der Organisation der gašam „Handwerksmeister“ in Girsu aus der Regierungszeit Šu-Suens bekannt203. Ob es sich hierbei um die gleiche Person handelt oder dies sogar derselbe Namḫani ist, der als Aufseher in den Wägeurkunden204 aus Umma in der Regierungszeit Š u-Suens vorkommt, kann nicht festgelegt werden. Jedenfalls würde die Möglichkeit, dass ein gewisser Namḫani als šabra „Präfekt“ der Handwerker die Gewichtskontrolle der Endprodukte in der Schatzverwaltung durchführte, eine wichtige Parallele zur späteren Handwerksorganisation in Ur darstellen (s. o.). 4. Unter dem Namen Abūni begegnet man in den Ur-III-zeitlichen Urkunden am häufigsten einem Militärangehörigen (zuerst aga-us 2 „Soldat“ und dann šagana „General“) und einem lu 2 -kaš 4 „Eilboten, Kurier“. Obwohl die Quellen, die einen gewissen Abūni in Verbindung mit handwerklichen Aktivitäten nennen, nur spärlich sind, sei eine Einordnung versucht. In der Tat wird in Umma ein gewisser Abūni gleichzeitig mit Aiaĝu bei der niĝ 2 -dab 5 ĝe š-kiĝ 2 -ti „Zuteilungen der Handwerker“, genannt205. Zusammen mit Aiaĝu und Namḫani war er zudem bei der Organisation der gašam „Handwerksmeister“ in Girsu aus der Regierungszeit Šu-Suens tätig206. Ein gewisser Abūni ist auch in Girsu in der Regierungszeit Amar-Suenas als ĝiri 3 „Verantwortlicher“ bei der Zuteilung von Rationen an die Arbeiter der Mühle in Saĝdana207, d. h. in Puzriš-Dagān, belegt. Ob und inwiefern es sich hier um die gleiche Person handelt, kann nicht bestimmt werden.

3. Die handwerkliche Produktion: die Schuhe 3.1. Die Produktion und die Handwerker Im Schuharchiv ist die Produktion von Luxusgegenständen, in diesem Fall Schuhen, häufiger als im Schatzarchiv belegt. Dies liegt daran, dass uns 20 Urkunden über den Empfang von Schuhen, die von den Gerbern angefertigt wurden, überliefert sind. 14 Urkunden, von AS 8 bis IS 3 datierend (MVN 11 187; AIA n. B3; PDT 1 613; DPOAE 1 26; StOr 9 p. 13 n. 32; Babyloniaca 7, pl. XXI n. 10; DCEPHE 171; TrDr 62; TLB 3 174; MCS 6 p. 85 AO 10342; NBC 8113; YBC 212; SET 290; Princeton 2 44), berichten über die Anfertigung von Schuhen und weisen folgende Angaben auf: - n Paar Schuhe: kiĝ 2 aka PN „n Paar Schuhe: geleistete Arbeit von PN“ Drei Texte (SAT 3 2004; MVN 3 139; SAT 2 936) registrieren ebenfalls die Produktion von Schuhen, nur weisen sie eine Variante des eben präsentierten Formulars auf: 203

TCTI 2 3817; ASJ 19 141 n. 126. Zum Begriff g a š a m „Handwerksmeister“ s. Neumann 1993a: Fn. 115 mit Lit.

204

S. dazu Neumann 1993a: 120-124.

205

AAICAB 1/1 pl. 67-68 Ashm. 1924-0667: AS 5/xi. In dieser Urkunde fungiert ein gewisser Šu-Eštar als Verantwortlicher für die n i ĝ 2 - d a b 5 k u š š u ḫ u b 2 l u g a l „Zuteilungen der Schuhe des Königs“, welcher mit dem gleichnamigen Beamten des Schuharchivs zu identifizieren ist, s. dazu Snell 1982: 85-87. 206

TCTI 2 3817; ASJ 19, 141, 126. Zum Begriff g a š a m „Handwerksmeister“ s. Neumann 1993a: Fn. 115 mit Lit.

207

Z. B. MVN 5 166, MVN 5 165 oder MVN 13 321. Zur Zugehörigkeit von Saĝdana zu Puzriš-Dagān s. Steinkeller 2001: 60-65.

183

DER KÖNIG UND SEIN KREIS: DAS STAATLICHE SCHATZARCHIV DER III. DYNASTIE VON UR

- n Paar Schuhe: kiĝ 2 ke 3 -e-de 3 „n Paar Schuhe: um die Arbeit208 zu leisten“ Zwei Texte registrieren schließlich die Einlieferung von Schuhen durch die Gerber (SmCT; MVN 3 354). Insgesamt ist dadurch die Produktion von mehr als 725 Paar Schuhe belegt, wobei diese Texte aufgrund des Fundzufalls hauptsächlich aus den Regierungsjahren von Amar-Suena und Šu-Suen überliefert sind. Trotzdem erlaubt diese Zahl eine Einschätzung zur Bestimmung der produzierten Schuhe. Monatlich benötigte man nämlich nur drei Paar Schuhe für Baderiten, sodass der größte Anteil der Schuhe als Geschenke Verwendung fand. Insgesamt sind tatsächlich mehr als 127 Paar Schuhe in den Ausgabeurkunden als Geschenke für Personen (s. Kap. 8 § 1.2) und nur 39 Paar Schuhe für Baderiten registriert. Einen Blick in den Umfang der Schuhproduktion bietet der Text ASJ 16 p. 106 n. 4, weil er das Ergebnis einer 14-monatigen Produktion registriert: Vs. 1 2 3 Rs. 4 5 6 7

11,42 kušsuḫub2 e-sir2 ḫi-a e2-ba-an iti ŠE.KIN-ku5 mu en eriduki ba-ḫuĝ-ta

702 Paar verschiedener Stiefel und Sandalen; vom Monat: Gersteschnitt, Jahr: die En-Priesterin von Eridu wurde eingesetzt (AS 8/xii), bis zum Schaltmonat: Gersteschnitt, Jahr: die En-Priesterin von Nanna (von) Gaʾeš wurde eingesetzt (AS 9/xii2); dies sind 14 Monate; geleistete Arbeit; Einlieferung (der) Gerber.

iti diri ŠE.KIN-ku5 mu en dnanna ga-eški ba-ḫuĝ-še3! iti-bi 14-am3 kiĝ2 aka mu-kux ašgab-e-ne

Dieser Text erlaubt somit eine Einschätzung der Dimension des Betriebs: 702 Paar Schuhe über 14 Monate bedeutet die Produktion von ca. 50 Paar Schuhen pro Monat. Dass die für diese Arbeit zuständigen Beschäftigten Gerber waren, entnimmt man zwei anderen Texten (SmCT 14; MVN 3 354), die ebenfalls die Produktion von Schuhen dokumentieren, aber eine andere Struktur aufweisen209: - n OBJ: PN1, n OBJ: PN2...n OBJ: PNn; mu-ku x ; ašgab lu 2 DUN-a PN „n OBJ: PN1....; Einlieferung; es sind Gerber, Untergebene von PN“

208

Es handelt sich hierbei vermutlich um Halbfabrikate, die noch fertig gestellt oder dekoriert werden mussten.

209

S. dazu auch Neumann 1993a: 149 + Fn. 859.

184

5. DIE PRODUKTION DER GÜTER UND DIE INTERNE ZIRKULATION DES STAATLICHEN EIGENTUMS

Insgesamt lassen sich 13 Gerber belegen: Lu-gula

AS 1 (SmCT 14); AS 8 (MVN 11 187); ŠS 1 (AIA n. B3); ŠS 3 (PDT 1 613); ŠS 5 (Babyloniaca 7, pl. XXI n. 10); ŠS 6 (TLB 3 174); [...] (NBC 8113)

Ur-Ašar

ŠS 5 (StOr 9 p. 13 n. 32; DCEPHE 171); IS 3 (YBC 212); [...] (Princeton 2 44)

KAL.LA-ma-AD

ŠS 5 (DPOAE 1 26); ŠS 6 (MCS 6 85 AO 10342)

KAL.LA-aḫ

ŠS 6 (TrDr 62); IS 3 (SET 290)

Lu-banda

AS 1 (SmCT 14)

Aḫušuni

AS 1 (SmCT 14)

Ātanaḫ

[...] (MVN 3 354)

Bibi

[...] (MVN 3 354)

Išar-padān

[...] (MVN 3 354)

Aḫu-ṭāb

[...] (MVN 3 354)

BUra

[...] (MVN 3 354)

Zuma

[...] (MVN 3 354)

Agua

[...] (MVN 3 354)

Diese Gerber waren lu 2 DUN-a Puzur-ilī „Untergebene von Puzur-ilī“, der sehr oft als Lieferant der angefertigten Schuhe für die Schuhverwaltung vorkommt. Er war aber auch der Empfänger von Leder und anderen Materialien für die Arbeit der Gerber, was sich aus Texten, die aus der Viehverwaltung von Puzriš-Dagān210 stammen, entnehmen lässt (s. u. § 3.2). Der Gerber Lu-gula fungierte zudem im Jahr IS 3 als ugula ašgab „Aufseher der Gerber“ (SAT 3 1998)211. Gerber könnten auch zum Teil die Zeugen in dem Gerichtsprotokoll OrAnt 14 p. 16212 aus Puzriš-Dagān sein. Das Verschwinden einer goldenen Rosette vom Stiefel des Königs wurde von drei Zeugen, Ur-Ašar, Nūr-Adad und Adalal, IS 1/iv/30 nachgewiesen. Ur-Ašar ist bereits als Gerber in Puzriš-Dagān dargelegt worden, Nūr-Adad ist in einer ŠS 8 datierten Urkunde aus Garšana ebenfalls als Gerber belegt213. Ein gewisser Adalal ašgab „Gerber“ kommt in einer undatierten Urkunde aus Umma (BPOA 1 1311) vor. Dieser Personenname ist sonst aber sehr oft in verschiedenen Kontexten belegt, weswegen eine zweifelsfreie Identifizierung nicht möglich ist. OrAnt 14 p. 16 wurde dann von einem gewissen Duga gesiegelt: kišeb 3 du 1 1 -

210

Von Narām-ilī: JCS 35 p. 184 n. 2; von Šara-kam: PDT 1 219; PDT 1 648; Ontario 2 406; AnOr 7 127; von NūrSuen (ĝ i r i 3 „Überbringer“ im Vieharchiv): AUCT 1 950; von U-u-mu (š u š 3 „Kontrolleur (in der Viehverwaltung)“ im Vieharchiv): PDT 2 1075. 211

Somit bestätigt sich der Vorschlag von Neumann (1993a: 150), dass die Lederarbeiter unter Aufsicht eines ugula gestanden haben; allerdings handelt es sich dabei nach SAT 3 1998 sicherlich um Lu-gula, der selber ein Gerber war und nicht um den aus TCL 2 5539 bekannten Ur-ĝešgigir, dessen Herkunft noch zu klären ist. 212 OrAnt 14 p. 16 (IS 1/iv/30): 1 ul ku3-si22 ḫuš-a ⌈ki⌉-la2-⌈bi⌉ 4 še / kušsuḫub2 ĝiri3 lugal-ka ⌈ĝal2-la-bi⌉ / [...] / [ugu] ⌈ba⌉-an-de2 / [...] / ur-da-šar2 / nu-ur2-dIŠKUR / u3 a-da-lal3 / kišeb3 du11-ga / ša3 puzur4-iš-dda-ganki (Datum). 213

CUSAS 3 1061.

185

DER KÖNIG UND SEIN KREIS: DAS STAATLICHE SCHATZARCHIV DER III. DYNASTIE VON UR

ga. Leider ist das Siegel auf der Tafel nicht gut erhalten und man kann nicht den Beruf von Duga identifizieren. Er könnte aber ein Funktionär gewesen sein, der am königlichen Viehhof von Puzriš-Dagān als „delivering official“ und zum Teil auch als Mäster tätig war, s. dazu Maeda 1989: 72-74; 77-78. Mit einem Beamten der Viehverwaltung könnte das Protokoll MVN 11 186214 verbunden zurückgeführt werden, das zwar nicht direkt mit den Gerbern, aber mit der Viehverwaltung verbunden ist. Ṣilluš-Dagān lieferte einen Stein für die Schatzverwaltung vermutlich anlässlich der Feierlichkeiten in Tummal ein, welcher anschließend verloren ging und S 45/x dementsprechend gemeldet wurde. Das Protokoll enthält die genaue Beschreibung der komplizierten vom Stein zurückgelegten Strecke in den Händen verschiedener Personen. Unter anderem kommt ein gewisser Narām-ilī als Prüfer vor, welcher vermutlich als der Beamte des Viehhofes in Puzriš-Dagān identifiziert werden kann. Angeblich hatte ein Soldat (aga 3 -us 2 ), Untergebener von Ea-ilī215, den Stein von Narām-ilī bekommen und ist danach zusammen mit dem Stein verschwunden216. Was in diesem Zusammenhang interessant erscheint, ist die Angabe ša 3 tum-ma-al-ka „in Tummal“, weil sie Tummal als Ort der ursprünglichen Einlieferung des Steines durch Ṣilluš-Dagān identifiziert. Ṣilluš-Dagān, der Stadtfürst von Šimurrum, reiste demnach anlässlich der Feierlichkeiten nach Tummal und nutzte dabei die Möglichkeit, einen Stein in die Schatzverwaltung einzuliefern. Das darauffolgende Verschwinden des Steines wurde von der Verwaltung in Puzriš-Dagān entdeckt und dementsprechend gemeldet. Für die Überprüfung (kab 2 di-de 3 „um zu verifizieren“) des Falles wurde Narām-ilī, vermutlich der Beamte der Viehverwaltung, beauftragt.

3.2. Lederversorgung und die Beziehung zur Viehverwaltung Die Versorgung mit Leder lässt sich durch Urkunden des Schuh- und des Vieharchivs aus Puzriš-Dagān untersuchen. Zwei Phasen sind zu erkennen: 1. Kadaver und (deren) Felle wurden „ins Lagerhaus hineingebracht“ e 2 -kišeb 3 -ba(-še 3 ) ba-an-ku 4 . Einige Beispiele dieses häufig belegten Verwaltungsvermerks im Vieharchiv sind:

214

MVN 11 186 (S 45/x): 1 NA4 / zi2-lu-uš-dda-gan / ša3 tum-ma-alki-ka / mu-kux / ki GAL.ZU-dab6-bu3-ul-si-in / NIla-bu-ni-ga-du / šu ba-ti / ki NI-la-bu-ni-ga-du / na-ra-am-i3-li2 / kab2 di-de3 / šu ba-ti / na-ra-am-i3-li2 / aga3-us2 lu2 DUN-a e2-a-i3-li2-ra / i3-na-šum2 / aga3-us2 lu2 DUN-a e2--i3-li2-ke4 / u2-gu i3-de2 / na-ra-am-i3-li2 maškim / ki NIla-bu-ni-ga-du / ba-zi / ša3 puzur4-iš-dda-gan (Datum).

215

Zu Ea-ilī als Mitglied des Militärs vgl. MFM 2 p. 24 n. 5 (S 44/xii).

216 Dieser Text weicht vom Grundformular des Schatzarchivs ab. Die Nennung eines gewissen NI-labunigadu als Abbuchender dürfte nicht auf seine Einbindung als Beamter in der Schatzverwaltung hinweisen, sondern eine seitens des NI-labunigadus selbst eingefügte Angabe sein. Außerdem handelt es sich dabei um ein Gerichtsprotokoll, welches in solch einer Form einmalig im Schatzarchiv vorkommt. Außer über den schon bekannten Narām-ilī und Ea-ilī lässt sich nichts weiteres über die anderen handelnden Personen sagen.

186

5. DIE PRODUKTION DER GÜTER UND DIE INTERNE ZIRKULATION DES STAATLICHEN EIGENTUMS

Datum

Material

Lieferant

Empfänger

Text

S 40

kuš

Ur-nin-da unu3

kuš, ad6

ki [...]-gibil-ta

e2-kišeb3-ba(-še3) ba-anku4

Nik 2 485

S 42(AS?)/xii S 43/xii

kuš, ad6

Nasa

S 46/viii

kuš, ad6

Nasa

S 47

kuš

-

S 47

kuš

Ilum-bani si[pa] [ur]-gir15-ra-ta

MVN 8 146 Nik 2 526 PDT 1 39

e2-kišeb3-ba ba-an-ku4

SA 49 pl. 5 OIP 115 478

2. Felle und deren Leder wurden für die Handwerker bereitgestellt. Dies zeigt sich entweder explizit oder es lässt sich anhand prosopografischer Untersuchungen rekonstruieren: - Empfang durch Itutua oder Ea-ilī (Beamte im Schuharchiv) - Empfang durch ULU-lal (tätig in der Schatzverwaltung bei der Gewichtskontrolle) - Empfang durch Puzur-ilī (Chef der Gerber in Puzriš-Dagān) - kuš-bi ĝeš -kiĝ 2 -ti(-a) ba-an-ku 4 „ihr Leder wurde in das Handwerker(haus) hineingebracht“217 Datum

Material

Lieferant

Empfänger

Text

S 36/xii

kuš

-

Itutua (Schuharchiv)*

PDT 2 1298

S 46/viii

kuš

Aḫūni (Militär)*

Ea-ilī (Schuharchiv)*

PDT 1 212

S 47/ii

kuš

Narām-ilī

SAT 2 531

S 47/v

kuš

ULU-lal (Schatzarchiv: Gewichtskontrolle)*

S 47/ix

kuš

TRU 383

S 47/ix

kuš

BIN 3 349

S 47/xii

kuš

Babyl. 8 HG 6

AS 2/xi

kuš

U-u-mu

AS 2/xii

siki ad2-gul

Šara-kam

PDT 1 219

AS 3/iv

kuš

Narām-ilī

JCS 35 p. 184 n. 2

AS 3/v

kuš

Nūr-Suen

AUCT 1 950

AS 5/i

kuš, sa udu

Šara-kam

Ontario 2 406218

AS 5/xii

sa-sal sa-pa umbin udu ḫi-a

PDT 1 648

AS 6/xii

sa-sal umbin udu ḫi-a

AnOr 7 127

217

Puzur-ilī

Princeton 1 131

PDT 2 1075

Zu ĝ e š - k i ĝ 2 - t i in Puzriš-Daĝān s. u. § 4. Zur Deutung s. Neumann 1993a: 35 + Fn. 86; Fn. 856.

218

In der Datenbank BDTNS auf der Basis von Sigrist 2004 wird für diesen Text (Ontario 2 406) Umma als Herkunft notiert. Allerdings ist eine Herkunft aus Puzriš-Dagān aufgrund der angegebenen handelnden Personen zu bevorzugen.

187

DER KÖNIG UND SEIN KREIS: DAS STAATLICHE SCHATZARCHIV DER III. DYNASTIE VON UR

Datum

Material

Lieferant

Empfänger

Text

S 47/i

kuš

Nasa

ad6-bi e2-kišeb-ba-še3; kuš-bi ĝeš-kiĝ2-ti-a baan-ku4

OIP 115 325

S 47/i

kuš

kuš-bi ĝeš-kiĝ2-ti-[še3/a] ba-an-ku4

OIP 115 355

S 47/ix

kuš

kuš-bi ĝeš-kiĝ2-ti ba-anku4 / ad6-bi e2-kišeb-baše3 ba-an-ku4

PDT 1 18

AS 2

kuš

-

ĝeš-kiĝ2-ti nin-a-še3

MVN 3 227

AS 7/x

kuš

-

a2 ĝeš ĝar-ra ĝeš-kiĝ2-ti e2-gal-la ba-an-ku4

DCEPHE 206

ŠS 1/v

kuš

Šuna-mugi

kuš gid2 ĝeš-kiĝ2-ti-še3 Ur-mes dub-sar

MVN 15 198

[...]

kuš

ĝiri3 Ur-Bawu dub-sar

kuš ĝeš-kiĝ2-ti-a ba-anku4

SET 114

šuḫub2,

ĝeš

nu2 usw.

Wie aus der Übersicht zu entnehmen ist, erfolgte die Lederversorgung für die Produktion der Schuhe hauptsächlich durch die Lieferung von Häuten, Leder oder sonst benötigten Materialien aus der Viehverwaltung. Das Material wurde in einem Lagerhaus teilweise zusammen mit den Kadavern gespeichert, aus denen die Felle und das Leder gewonnen wurden. Aufschluss bieten hierzu die zwei Sammelurkunden über die Jahre S 42 und S 43, die die Lieferung von Fellen und Kadavern registrieren: e 2 -kišeb 3 -ba ba-an-ku 4 „es ist in das Lagerhaus hineingebracht“. Die liefernden Beamten waren jeweils [...]-gibil und Nasa. Wie in der Tabelle aufgelistet, wurde das Rohmaterial anschließend entweder direkt den Gerbern bzw. ins Handwerker(haus) geliefert oder es wurde zunächst im Schuharchiv registriert bzw. von einem Mitarbeiter des Schatzarchivs in Empfang genommen und erst danach von den staatlichen Beamten an die Handwerker weitergeleitet. Aus der Viehverwaltung führten am häufigsten Nasa, Narā m -ilī und Šara-kam Lieferungen durch. Nasa war Beamter im Vieharchiv zwischen S 42 und AS 2219; Narām-ilī und Šara-kam waren zu unterschiedlichen Amtszeiten für die Schaf- und die Rinderhirten, die unter anderem auch für die Krone arbeiteten220, verantwortlich (s. auch § 5.3 und im Kap. 2 § 2.4.2 und § 3.3). Empfänger sind im Jahr S 47 ULU-lal, der für die Gewichtskontrolle der Endprodukte der Handwerker zuständig war (SAT 2 531; TRU 383; BIN 3 349; Princeton 1 131) und zwischen den Jahren AS 2 und AS 6 der Chef der Gerber Puzur-ilī war (von Narām-ilī: JCS 35 p. 184 n. 2; von Šara-kam: PDT 1 219; PDT 1 648; Ontario 2 406; AnOr 7 127). Vereinzelt lieferten auch Nūr-Suen (AUCT 1 950) und U-u-mu (PDT 2 1075) Rohmaterial an Puzur-ilī. Nūr-Suen ist sehr wahrscheinlich als der Beamte221 und U-u-mu als der šuš 3 „Kontrolleur (in der 219

S. dazu Maeda 1989; Sallaberger 1993a: 29; Tsouparopoulou 2008.

220

S. dazu Paoletti 2008.

221

Zu Nūr-Suen im Vieharchiv s. Sigrist 1992: 328; Hilgert 2003: 70-71.

188

5. DIE PRODUKTION DER GÜTER UND DIE INTERNE ZIRKULATION DES STAATLICHEN EIGENTUMS

Viehverwaltung)“222 des Vieharchivs zu identifizieren. Aus der Regierungszeit Sulgis ist die Lieferung von Leder in die Schuhverwaltung dokumentiert. Ein Text (PDT 2 1298: S 36) gibt den Lieferanten nicht an; PDT 1 212 registriert den Eingang von verschiedenen Fellen: kušbi aga-us 2 -e ba-ab-ḫa-la „deren Leder der Soldaten zugeteilt wurde“. Aḫūni, ein Mitglied des Militärs223, ist der Lieferant und Ea-ilī, ein Beamter des Schuharchivs, ist der Empfänger. Urkunden der Viehverwaltung dokumentieren außerdem die Lieferung von Leder direkt an die Handwerker: kuš ĝeš -kiĝ 2 -ti-a ba-an-ku 4 „das Leder ist in Handwerker(haus)224 hineingebracht“225. Schließlich ist, wenn auch nur kurz, auf einen Text (TIM 6 29) aus Puzriš-Dagān einzugehen, der nicht in der obigen Tabelle aufgeführt, aber hier einzuordnen ist. TIM 6 29 dokumentiert zwar die Versorgung der Gerber mit Arbeitsmaterialien, aber nennt nicht dessen Herkunft. Lu-gula und Lu-banda, die beide oben als Gerber der Arbeitsgruppe von Puzur-ilī bereits aufgeführt wurden, erhielten (šu ba-ti-eš 2 ) im Jahr AS 2/v Leinenfäden. Dabei wurden weder ein Lieferant noch ein Beamter genannt.

222

Vgl. z. B. MVN 8 17.

223

S. z. B. RTC 339; ITT 4 7585; ITT 4 8147.

224

Zu ĝ e š - k i ĝ 2 - t i in Puzriš-Daĝān s. § 2.3 und § 3.2. Zur Deutung s. Neumann 1993a: Fn. 86; Fn. 856.

225

S. auch Sallaberger, RlA 11 (2007), 126 s. v. Puzriš-Dagān.

189

DER KÖNIG UND SEIN KREIS: DAS STAATLICHE SCHATZARCHIV DER III. DYNASTIE VON UR

4. Die Organisation des Handwerks in Puzriš-Dagān Anhand der bisher präsentierten Daten kann die Organisation des Handwerks in Puzriš-Dagān folgendermaßen dargestellt und zusammengefasst werden:

Abb. 11. Das Handwerk in Puzriš-Dagān anhand der Quellen des Schatz- und Schuharchivs.

Die Versorgung der Werkstätten mit Rohmaterial erfolgte hauptsächlich durch Lieferungen von Leder aus der Viehverwaltung für die Produktion von Schuhen oder in eher beschränktenm Maße durch die Schatzverwaltung selbst für die Goldschmiedekunst. Die Lieferung von Material durch die Händler ist nur indirekt und nicht im Schatzarchiv zu finden. Die Goldschmiede erhielten Rohmaterial aus der Wiederverwertung von alten oder zerbrochenen Geräten oder als Reste aus der Verarbeitung der Materialien, die aber vorher von der Institution erfasst wurden. Dieses Rohmaterial diente nicht der Herstellung von neuen Objekten, sondern der Verzierung und der Dekoration von Halbfabrikaten, die die Handwerker von der Institution zur Verarbeitung erhielten. Die Endprodukte wurden dann zusammen mit dem Arbeitsabfall von den Handwerkern wieder an die Institution geliefert. Es drängt sich die Frage auf, wo sich die Werkstätten der Handwerker und die Lagerräume für das Material befunden haben. Es sind keine Urkunden überliefert, die etwas über die Lage der Speicher für die Rohstoffe und Materialien der Handwerker aussagen. Allerdings kann man in den Urkunden, die „Speicher“ (e 2 -kišeb 3 -ba) in Verbindung entweder mit der ĝeš-kiĝ 2 -ti oder mit der Lagerung von Häuten und Kadavern belegen, weiterführende Angaben finden.

190

5. DIE PRODUKTION DER GÜTER UND DIE INTERNE ZIRKULATION DES STAATLICHEN EIGENTUMS

1. Es muss gleichzeitig ein Lagerhaus sowohl für die Rohstoffe der Gerber als auch für Edelmetalle existiert haben, da einerseits der Text SAT 2 968 die Erstattung eines Silberbetrags e 2 -kišeb 3 -ba-še 3 ba-an-ku 4 „es ist in das Lagerhaus hineingebracht“ registriert, andererseits MVN 8 146 die Lieferung von Häuten, Leder und anderen Materialien in das Lagerhaus im selben Jahr (S 42) dokumentiert. Die Verbalform ba-an-ku 4 „es ist hineingebracht“ spricht für einen Bau oder Gebäudekomplex, wobei sich eine Gliederung und Organisation dieser Lagerhäuser anhand der verfügbaren Quellen nicht untersuchen lässt. 2. In Puzri š-Dagān ist die Produktion von Luxusgütern und kostbaren Gegenständen im Bereich der Goldschmiedekunst, des Tischlerhandwerks, der Waffen und der Schuhe dokumentiert. Außerdem verraten einige Urkunden des Vieharchivs die Existenz der ĝeškiĝ 2 -ti „Handwerker“. Wofür ĝeš-kiĝ 2 -ti in diesem Zusammenhang stand, hat Neumann (1993a: 35+Fn. 86; Fn. 856 ) für das Handwerkerarchiv in Ur erkannt. ĝeš-kiĝ 2 -ti stand demnach für ein Gebäudekomplex in Puzriš-Dagān sowie in Ur, wofür die Verbalform ba-anku 4 „es ist hineingebracht“ spricht226. Organisatorisch gehörten die verschiedenen Werkstätten aus administrativen Gründen zusammen (s. dazu zur Verwaltung des Lugal-kuzu Kap. 2 § 3.3), räumlich lässt sich jedoch nichts dazu sagen. Es liegt nahe, dass sich der Sitz der königlichen Werkstätten im Palast-Komplex befand. Aufschluss dazu bietet die Lieferung von Arbeitsmaterial an die Handwerker, datiert auf das Jahr AS 7/x (DCEPHE 206), in dem der folgende entscheidende Vermerk zu finden ist: š 2 -ti e 2 -gal-la ba-an-ku 4 „Arbeitsmaterial227 der - a 2 ĝeš ĝar-ra ĝe -kiĝ Handwerker; es ist in den Palast hineingebracht“ Diese Angabe enthält zwei wichtige Informationen: a. Unter der Annahme, dass dieser Text aus Puzriš-Dagān stammt, zeigt dieser Vermerk, dass sich dort ein Palast befunden haben muss. Auf der Urkunde fehlen aber zwei Merkmale, die sie eindeutig der Schatz- und Schuhverwaltung zuweisen würden: - die Urkunde ist auf den x. Monat nach dem Reichskalender datiert, weist aber keine orthografische Besonderheiten des Schatz- oder Schuharchivs auf (s. dazu Kap. 1 § 3.3.3) - es fehlt die Angabe eines Leiters Allerdings publizierte Durand (1982: 16) die Urkunde als Teil der Sammlung der iv° Section de l’Ecole pratique des Hautes Etudes und führte sie unter den aus Drehem stammenden Tontafeln auf. Außerdem gehört diese Urkunde inhaltlich zum Repertoire des Schuharchivs, weswegen hier die Herkunft aus Puzriš-Dagān angenommen wird. Schon Sallaberger228 hatte darauf hingewiesen, dass sich in Puzriš-Dagān aufgrund der verschiedenen dort durchgeführten Aktivitäten wie z. B. der Bewirtung von Gästen ein Königspalast und diverse Kultstätten befunden haben müssen. 226

Zur ĝ e š - k i ĝ 2 - t i in Puzriš-Dagān s. auch Neumann 1993a: Fn. 86.

227

Zur Deutung von a 2 ĝ e š ĝ a r - r a s. PSD A/II, 67.

228

S. dazu auch Sallaberger, RlA 11 (2007), 127 s. v. Puzriš-Dagān.

191

DER KÖNIG UND SEIN KREIS: DAS STAATLICHE SCHATZARCHIV DER III. DYNASTIE VON UR

b. Aufgrund dieses Vermerks müssen sich die Handwerker und ihr Arbeitsmaterial (und sehr wahrscheinlich auch die Werkstätten) zumindest teilweise im Bereich des Palastes befunden haben. Ist hier der Palast in Ur oder ein königlicher Palast in Puzriš-Dagān gemeint? Der Text bietet weder eine Ortsangabe noch jegliche zusätzliche Informationen. Auch ein Überbringer ist nicht genannt, deswegen wird hier vermutet, dass die Transaktion in Puzriš-Dagān selbst stattgefunden hat und dementsprechend ein königlicher Palast vor Ort gemeint ist229. In diesem Zusammenhang spielt eine Bemerkung von Neumann (1993a: Fn. 95) bezüglich der Lage der Werkstätten in Ur eine interessante Rolle. Er vermutet, dass schon aufgrund der Art der in den Werkstätten hergestellten Endprodukte diese im Nanna-NingalKomplex, d. h. in der Nähe des Palastes230, in Ur zu lokalisieren seien. Eine ähnliche Überlegung könnte auch für das Schatz- und Schuharchiv in Puzriš-Dagān sachdienlich sein, weil dieses Archiv die Verwaltung und die Produktion in erster Linie von Luxusgütern für den Bedarf des Palastes und der Hauptheiligtümer dokumentiert und dementsprechend die Werkstätten nicht weit entfernt vom Palastbereich gelegen sein können. Da in Puzri š-Dagān keine archäologischen Grabungen durchgeführt wurden, lassen sich derzeit keine weitere Rückschlüsse auf die Lokalisierung aller dieser Gebäuden ziehen231. 3. Der Text SAT 2 1156 aus dem Schatzarchiv registriert die Einlieferung von zwei Tischen in die Tischabteilung. Was ihn zu einer wichtigen Quelle in diesem Zusammenhang macht, ist der Vermerk bei der Beschreibung des behandelten Objekts: - 2 ĝ e š ka-kara 4 ša 3 - K A L e 2 si 3 -ga „2 ka-kara 4 -Tische ... : e 2 si 3 -ga“ Ist dies ein Hinweis darauf, dass sich in Puzriš-Dagān verschiedene Werkstätten wie in Ur das e 2 ku 3 -dim 2 „Haus der Goldschmiede“ oder das e2 si7 „Haus der Schmiede“ gab, deren Urkunden nur aufgrund des Fundzufalls nicht überliefert sind? Diese Frage kann zum jetzigen Zeitpunkt wegen mangelnder Quellen noch nicht vollständig beantwortet werden. Man kann allerdings versuchen anhand der zur Verfügung stehenden Urkunden die Organisation der Handwerker in Puzriš-Dagān mit der späteren Handwerksorganisation von Ur zu vergleichen um daraus weiterführende Hinweise zu gewinnen. Das späte Handwerkerarchiv von Ur dokumentiert hauptsächlich die interne Verwaltungsstruktur des Handwerkerhauses, seine Werkstätten und deren Mitarbeiter. Hingegen spiegeln das Schatz- und Schuharchiv durch ihre zahlreichen Ausgaben vielmehr den Austausch mit der Außenwelt wider. Allerdings fehlen hier Arbeiterlisten oder Präsenzlisten, die für das Handwerkerhaus in Ur zur Verfügung stehen. Das UrHandwerkerarchiv ist hauptsächlich am Ende der Regierungszeit Ibbi-Suens belegt, wogegen die Urkunden der Verwaltung in Puzriš-Dagān sich über die Regierungszeiten Sulgis bis IbbiSuens erstreckten. Folgende Übersicht soll die späte Handwerksorganisation von Ur nach Neumann (1993a), Loding (1974) und Sallaberger (1999: 274-285) zusammenfassend darstellen: 229

Zum Verhältnis zwischen der Schatzverwaltung und dem „Palast“ als Organisation s. Kap. 6 § 1.3.

230

Sallaberger 1999: 275.

231

Vgl. Tsouparopoulou 2008: 6-9 und die Luftbilder von Drehem, präsentiert von Elisabeth Stone bei der 56. Rencontre Assyriologique Internationale in Barcelona 2010.

192

5. DIE PRODUKTION DER GÜTER UND DIE INTERNE ZIRKULATION DES STAATLICHEN EIGENTUMS

Abb. 12. Das Handwerk anhand des Handwerkerarchivs von Ur.

Der wichtigste gemeinsame Nenner dieser zwei Archive liegt schon in ihrer Existenz begründet. Beide befassen sich mit der Verwaltung von Luxusgütern, die die Bedürfnisse der Krone und weiterer Kreise deckt. Wie in Ur bestimmten in Puzriš-Dagān Kostbarkeiten und Schlachtvieh in Form von Luxusgütern den Charakter der staatlichen Archive. In beiden Organisationen wurden hauptsächlich Halbfabrikate zur Ausschmückung und Dekoration verarbeitet, wofür die Handwerker die Rohstoffe teilweise aus dem Handel, teilweise aus der Wiederverwertung von alten Geräten erhielten oder diese selbst als Produktionsreste gewannen. Dies hatte Neumann (1993a: 46) für die Handwerksorganisation in Ur als einen wichtigen Hinweis für das hohe Niveau an Spezialisierung und Differenzierung des Handwerks zu jener Zeit gedeutet. Anhand der hier präsentierten Auswertung der handwerklichen Aktivitäten von Puzriš-Dagān kann jetzt dieselbe Überlegung auch für diese Organisation herangezogen werden. Konsequenterweise kam der Produktion von Alltagsgütern und -geräten eine untergeordnete Rolle sowohl in Ur als auch in Puzriš-Dagān zu.

193

DER KÖNIG UND SEIN KREIS: DAS STAATLICHE SCHATZARCHIV DER III. DYNASTIE VON UR

Neumann (1993a: 33) wies deutlich auf die herausragende Stellung der Handwerksorganisation innerhalb des Ur-III-Reiches hin: „Diese im Vergleich zu anderen Städten des neusumerischen Reiches relativ günstige Quellensituation dürfte keinesfalls zufällig sein, sondern ist in der Stellung der Stadt Ur in jener Zeit begründet. [..] Hier bestand somit die größte Nachfrage nach wertvollen Rohstoffen und Luxusgütern, die zur Ausstattung von Palast- und Tempelbauten sowie zur Befriedigung persönlicher Bedürfnisse benötigt wurden. Aus diesem Umstand erklärt sich die bedeutende Stellung des edelmetall-, holz- und edelsteinverarbeitenden Handwerks in der Reichshauptstadt.“ Warum wurde gerade in Puzriš-Dagān eine Zweigstelle dieser Organisation errichtet? Auf die besondere Stellung von Puzriš-Dagān als wichtiges Verwaltungszentrum des Ur-III-Staates weist die Tatsache hin, dass seine Gründung dem 39. Regierungsjahr von Sulgi den Namen angibt. Sulgi wählte Puzriš-Dagān als Ort für die Etablierung eines großen Verwaltungszentrums, dessen Vorläufer die Buchhaltung seiner Gemahlin in der Viehverwaltung und die staatliche Verwaltung der Produktion und Verteilung von Schuhen in Esaĝdana von Nippur waren232. In erster Linie konkretisierte sich die Aufgabe von PuzrišDagān in der Verwaltung der staatlichen Viehwirtschaft. Sie registrierte einerseits die jährlichen Tierlieferungen aus dem Kerngebiet als auch aus der Peripherie des Staates, andererseits verwaltete das Vieharchiv die Ausgaben von Schlachtvieh, die anlässlich verschiedener politischer, religiöser und anderer Anlässe für den Kult und für verschiedene Empfänger erfolgten. Aus dieser ersten Aufgabe von Puzriš-Dagān als Zentrum für die Viehwirtschaft entwickelte sich parallel die Schatz- und Schuhverwaltung. Aus dem Vergleich dieser Grafik mit derjenigen der Schatz- und Schuhverwaltung (Abb. 1) fallen allerdings gewisse Unterschiede auf. In Ur charakterisierte der Verband von acht Werkstätten, in denen bestimmte Materialien verarbeitet wurden, das große „Handwerkerhaus“. Organisatorisch gehörten diese Werkstätten zusammen, räumlich konnten diese aber auch getrennt gewesen sein. Die Lage dieser Werkstätten des „Handwerkerhauses“ in Ur ist nicht bekannt. Wie schon bereit erwähnt, vermutet jedoch Neumann (1993a: Fn. 95) den Sitz der königlichen Werkstätten im NannaNingal-Komplex,233. Selbst wenn der Text SAT 2 1156234 einen ersten Hinweis für ein „Intarsien?-Haus“ bietet, lässt sich in Puzriš-Dagān eine Organisation wie in Ur anhand der verfügbaren Quellen nicht nachweisen. Allerdings lässt sich in Puzriš-Dagān durchaus eine zentrale Verwaltungsstelle beobachten, da bei der Leitung von Lugal-kuzu die Fäden des ganzen Archivs 232

Zu Esaĝdana s. Wilcke 1988b. Zur Gründung von Puzriš-Dagān s. Sigrist 1992 mit Rezension von Sallaberger 1995b; Sallaberger, RlA 11 (2007), 126 s. v. Puzriš-Dagān.

233

Für eine ausführliche Analyse des Handwerkerarchiv aus Ur s. Loding 1974, Neumann 1993a: 33-71 und Sallaberger 1999: 275-285.

234

SAT 2 1156 (AS 8) enthält in der 2. Zeile folgenden Vermerk: u š - b a r n a m - g i ĝ 4 - l a 2 - a „Posten? des Schekelwieger-Amtes“, der aus dem Handwerkerarchiv von Ur aus dem Jahr IS 8 bekannt ist. Es lässt sich aufgrund mangelnder Quellen jedoch nichts weiteres über seinen Aufgabenbereich in Puzriš-Dagān aussagen. Über „u š - b a r n a m - g i ĝ 4 - l a 2 - a ” in Ur vgl. Sallaberger 1999: 284. Zur Funktion des „Schekel-Wiegers“ im Handwerkerarchiv s. Sallaberger 1999: 282-283, Sallaberger 1994c: 138 Fn. 13. Zur bisherigen Lesung „t u n 3 - l a 2 “ s. Neumann 1993a: 53-54 mit Lit.

194

5. DIE PRODUKTION DER GÜTER UND DIE INTERNE ZIRKULATION DES STAATLICHEN EIGENTUMS

zusammenlaufen, wogegen in Ur eine solche Form übergeordneter Verwaltung meines Wissens nicht vorhanden ist235. Man kann die Schatz- und Schuhverwaltung lediglich mit der frühen Handwerksorganisation von Ur vergleichen, deren Quellen in die Regierungszeit Sulgis datieren236 und dadurch zum Teil zeitgleich zum Schatz- und Schuharchiv sind. Diese frühen Urkunden aus Ur dokumentieren im Wesentlichen den Bereich der Metallverarbeitung. Sie vermerken den Empfang von Edelmetallen und von alten Geräten, die vermutlich zur Wiederverwertung bestimmt waren. Zudem betreffen mehrere Texte dieser frühen Organisation ebenfalls wie im Schatzarchiv das Abwiegen angefertigter Metallgegenstände bzw. der verarbeiteten Materialien. Wie schon oben erwähnt (s. o. § 2.3), erinnert die Anzahl an Verantwortlichen für die Gewichtskontrolle im Schatzarchiv, die nicht auf einen oder zwei beschränkt ist, an diese frühe Handwerksorganisation in Ur. Ein Text (TRU 385) aus der Formationsphase des Schatzarchivs weist sogar dasselbe Formular der frühen Wägetexte aus Ur auf. Es lässt sich aber keine direkte Verbindung durch den handelnden Beamten zwischen diesen Organisationen nachweisen237. Die Empfänger der Geräte in den frühen Handwerkstexten aus Ur konnten sowohl der Palast als auch Gottheiten sein. Die Rohmaterialien kamen aus dem Lagerhaus, aus dem Palast selbst oder von einzelnen Personen um dann hauptsächlich von zwei Angehörigen des Verwaltungspersonals in Empfang genommen zu werden. Diese nahmen aber auch Häute aus dem Lagerhaus für das Lederhandwerk entgegen und produzierten teilweise selbst Ledergegenstände, was für eine allgemeine Kontrolle von verschiedenen Werkstätten spricht, welche man mit der zentralen Stelle des Lugal-kuzu in Puzriš-Dagān vergleichen könnte. Dies muss allerdings aufgrund von fehlendem Material Spekulation bleiben. Selbst Neumann (1993a: 75) schreibt zu den frühen Handwerkertexten: „Über das konkrete Verhältnis dieser und auch der anderen in den frühen Handwerkstexten aus Ur erwähnten Personen zu den Werkstätten, über die nichts bekannt ist, lässt sich jedoch kaum etwas aussagen“. Es ist zudem nicht Gegenstand dieser Untersuchung zu bestimmen, ob die frühen Handwerkertexte aus Ur tatsächlich eine eigene Handwerksorganisation dokumentieren und wie sie überhaupt organisiert war; allerdings kann der Versuch eines Vergleichs interessante Anregungen bieten. Die Schatzverwaltung lässt sich schließlich mit einem anderen Bereich der handwerklichen Aktivitäten von Ur, nämlich dem Goldschmiedehandwerk, verbinden, das verwaltungsmäßig nicht zum Handwerkerhaus selbst gehörte und vom Ende der 235

Vergleichbar wäre die Rolle des š a b r a „Präfekt“ in Ur, aber Lugal-kuzu scheint im Vergleich zu den anderen Abteilungen der Schatzverwaltung keine besondere Verbindung zu den Handwerkern gehabt zu haben. Zudem war er nicht der einzige Beamte wie der Präfekt (š a b r a ) in Ur, der sowohl für den Empfang von Rohmaterial als auch für die Ausgabe von Endprodukten zuständig war. Die Aktivität von Lugal-kuzu ist durch so gut wie keinen Kontakt zur Außenwelt charakterisiert. Er empfing oder übergab Ware nur an interne Abteilungen der Schatz-, Schuh- oder Viehverwaltung. 236

Neumann 1993a: 71-75.

237

Es wurde schon oben darauf hingewiesen, dass nach Neumann (1993a) zu den Wägenden auch ein aus zwei Texten bekannten (Niĝir)-KA-gena gehört. Einer dieser Texte ist jedoch UET 3 321 (aus Ur), der aber aufgrund der Angabe „in Bīt-Puzriš-Dagān“ der Schatzverwaltung in Puzriš-Dagān zugeordnet werden kann. Der andere ist UET 3 302 (aus Ur), der allerdings nicht Niĝir-KA-gena, sondern den PN KA-gena aufweist.

195

DER KÖNIG UND SEIN KREIS: DAS STAATLICHE SCHATZARCHIV DER III. DYNASTIE VON UR

Regierungszeit Sulgis bis zur Zeit des letzten Königs Ibbi-Suen dokumentiert ist. Während die Goldschmiede des Handwerkerhauses hauptsächlich Luxusgüter für den Königshof und die Heiligtümer verarbeiteten, wurden in diesen separaten Schmiedewerkstätten Gerätschaften für den täglichen Gebrauch hergestellt238, wie z. B. Sicheln und Hacken. Die Texte dokumentieren hauptsächlich die Aktivität des als si 7 d Ningal „Schmied von Ningal“ bezeichneten Schmieds Ur-Ningal. Dieselbe Person ist auch im Schatzarchiv als Lieferant einer bronzenen Axt im Jahr AS 2 belegt. Dies wirft die Frage auf, ob sich in Puzriš-Dagān überhaupt Schmiedewerkstätten befunden haben und ob die Bedürfnisse an Gerätschaften des täglichen Gebrauchs von den Werkstätten außerhalb Puzriš-Dagāns gedeckt wurden. Ein Blick auf die in den Urkunden des Schatz- und Schuharchivs behandelten Objekte bestätigt diese Annahme. Aus den Puzriš-Dagān-Urkunden ist die Produktion von Geräten des täglichen Bedarfs aus Metall so gut wie nicht dokumentiert. S. dazu Kap 4. Auf sprachlicher Ebene scheint es in den staatlichen Archiven hingegen gemeinsame Charakteristika zu geben. Beispielweise ist die Schreibung nir 7 für „(Band)achat“ nur in Puzriš-Dagān und Ur belegt sowie nir 3 nur in Umma oder die Schreibung ellaĝ 2 für „nierenförmigen Stein(perle)“, wobei za-ellaĝ 2 nicht nur in Umma, sondern auch in PuzrišDagān, Ur und Nippur belegt ist. Zusammenfassend kann für einen Vergleich zwischen Schatz- und Handwerkerarchiv – soweit es in den Texten fassbar ist – festgestellt werden, dass sich für Puzri š-Dagān kein zentrales „Handwerkerhaus“ wie das der späteren Handwerkerorganisation nachweisen lässt und dass die Schatzverwaltung eher Ähnlichkeiten zu der frühen Handwerksorganisation während der Regierungszeit Sulgis aufweist. Die Schatz- und Schuhverwaltung kann nur anhand der Art der verarbeiteten Güter und auf dem Niveau der Urkundensprache in Verbindung zur späten Handwerksorganisation von Ur gebracht werden. Ähnlichkeiten bestehen eher mit der frühen Handwerksorganisation, wobei keine der handelnden Personen gleichzeitig in beiden Archiven gefunden werden konnten.

5. Die „internen“ Funktionäre im Auftrag des Königs Die Texte aus dem Schatz- und Schuharchiv aus Puzriš-Dagān können zum Teil einen Beitrag zur Diskussion um die Beziehung der verschiedenen Funktionäre zur staatlichen Verwaltung leisten, die Aufträge für die staatlichen Institutionen erfüllten. Zunächst helfen die in diesem Kapitel behandelten Quellen dabei, die Frage nach dem Status der Handwerker innerhalb der Puzriš-Dagān-Verwaltung zu beantworten. Anschließend werden zusätzliche Quellen aus dem Schatz- und Schuharchiv herangezogen, mit deren Hilfe es möglich ist, einen Blick in andere Bereiche der staatlichen Verwaltung zu werfen. Dadurch sollen Personengruppen wie die Mäster und die Hirten in Bezug auf die oben eingeleitete Frage näher beleuchtet werden.

5.1. Die Handwerker: die Gerber Zwar fehlen aus Puzriš-Dagān die Präsenzlisten von Arbeitern, die für das Handwerkerarchiv überhaupt zur Verfügung stehen und die entscheidende Einblicke in die Beziehung der 238

S. Neumann 1993a: 75-86.

196

5. DIE PRODUKTION DER GÜTER UND DIE INTERNE ZIRKULATION DES STAATLICHEN EIGENTUMS

Handwerker zur zentralen Institution gewähren würden. Man kann dennoch versuchen anhand der zur Verfügung stehenden Quellen einer Antwort auf die hier zu behandelnde Frage näher zu kommen. Einen entscheidenden Hinweis bieten die Urkundentypen, welche die Aktivität der Handwerker betreffen. In jenen Urkunden werden sowohl Einlieferungen von (mu-ku x ) oder Ausgaben nach (ba-zi) außen als auch Übernahmen (šu ba-ti) erfasst. Dies ist bei Handwerkern sowie den Gerbern, die in den Urkunden sogar namentlich genannt werden, der Fall. All das deutet darauf hin, dass die Handwerker verwaltungsmäßig weder direkt unter der Institution des Schatz- und Schuharchivs einzuordnen sind noch völlig unabhängig davon arbeiteten. Die Texte aus Puzriš-Dagān werfen hauptsächlich Licht auf die Organisation der Gerber, weshalb hier darauf ausführlicher eingegangen wird. Wie der Vermerk ašgab lu 2 DUN-a Puzur 4 -i 3 -li 2 -me „es sind Gerber, Untergebene des Puzur-ilīs“ zeigt, waren die Gerber in Gruppen organisiert und unterstanden ihrem Chef Puzur-ilī239, der sowohl für den Empfang (und vermutlich auch die Verteilung) von Rohstoffen und der Einlieferung der Endprodukte in die Institution verantwortlich war. Aus dem Text SAT 3 1998 geht zudem hervor, dass einer der Gerber (Lu-gula) auch die Funktion des ugula ašgab „Aufseher der Gerber“ ausübte240. Letzteres lässt sich mit der Tätigkeit der tu 9 -du 8 -a „Seiler“ vergleichen und bietet den Übergang zu der Diskussion über den Status anderer handwerklicher Berufe. Lilu-dān wird in seinem Siegel als ugula tu 9 -du 8 -a „Aufseher der Seiler“ bezeichnet241. Dies ist auf einer Übernahmeurkunde (OrAnt 19 p. 100) von aus den königlichen Betten stammenden Matratzen abgerollt, die Lilu-dān unter Eid mit dem Versprechen erhielt, die Matratzen gewaschen bis zu einem bestimmten Termin zurückzubringen (tan 6 -tan 6 -de 3 „um sie zu waschen”). Diese Urkunde stellt eigentlich eine Rechtsurkunde dar und zeigt, dass zumindest die Seiler nicht direkt der Verwaltung von Puzriš-Dagān unterstellt waren. Es gibt keinen Hinweis dafür, dass sie in Puzriš-Dagān wie in Ur242 als gemietete Arbeitskräfte von der staatlichen Verwaltung in Anspruch genommen wurden. Die Texte des Schatz- und Schuharchivs zeigen, dass sich Puzriš-Dagān als Verwaltungszentrum auf die Produktion, Anschaffung und Wiederverteilung von Luxusgütern in Form von aufwendig und kostbar dekorierten Pretiosen oder in Form von Schlachtvieh konzentrierte, während die Produkte des täglichen Bedarfs wahrscheinlich nicht direkt oder jedenfalls nicht in großen Mengen in Puzriš-Dagān behandelt wurden. Die Werkstätten für die Produktion und die Bearbeitung der Luxusgüter befand sich zumindest für Gerber und wahrscheinlich auch Tischler im Bereich des Palast-Komplexes. Dennoch zeigen die Urkundentypen wie mu-ku x und ba-zi, die teilweise für die Registrierung der Aktivität dieser Handwerker verwendet wurden, dass sie nicht direkt der zentralen staatlichen Verwaltung unterstellt waren. Nur Arbeiter- und Präsenzlisten könnten diese Fragen endgültig beantworten.

239

S. dazu auch Neumann 1993a: 149 + Fn. 857.

240

Dazu auch Neumann 1993a: 150 + Fn. 862.

241

OrAnt 19 p. 100. Zur Deutung von t u 9 - d u 8 - a s. zuletzt Waetzoldt 2007.

242

Neumann 1993a: 65.

197

DER KÖNIG UND SEIN KREIS: DAS STAATLICHE SCHATZARCHIV DER III. DYNASTIE VON UR

5.2. Der Viehmäster Nalu Der Text SAT 2 968 bietet einen Blick auf die Karriere eines Mästers (gurušta), der für die Viehverwaltung in Puzriš-Dagān arbeitete243. Es handelt sich dabei um eine Erstattung (PN i 3 su „PN hat erstattet“), die S 42 datiert ist und demnach in die Zeit der Formationsphase der Schatzverwaltung fällt. Die erstattete Summe wurde „in das Warenlager hineingebracht“ (e 2 kišeb 3 -ba-še 3 ba-an-ku 4 ). Nalu war für Schafherden zunächst in Tummal zwischen S 26 und S 42 zuständig. Danach übte er die Aktivität eines Mästers in Ur und Nippur aus. Im Jahr S 42, als er nach Ur und Nippur wechselte, musste er die Abrechnung seiner Aktivitäten gegenüber der zentralen Institution begleichen. Während der 16 Jahren in Tummal (S 26-S 42) hatte er anscheinend mehr Schafe ausgegeben als vorgesehen, nämlich einen Überschuss (udu diri) aus anderen unter seiner Verantwortung stehenden Schafherden. Daraufhin musste er die Differenz an die zentrale Institution begleichen244: mu niĝ 2 -ka 9 -aka mu 16-ke 4 udu diri im-de 6 -a-še 3 i 3 -su „weil die Abrechnung von 16 Jahren überzählige Schafe erbracht hatte, hat er (sie) erstattet“. Mittels der Konvertierung von Vieh in Silber konnte dann Nalu seine offene Rechnung in Silber bezahlen. Die staatliche Verwaltung erstellte eine Abrechnung (niĝ 2 -ka 9 -aka) über die Aktivität des Mästers Nalu und dies zeigt, wie eng seine Tätigkeit in jener eingebunden war. Dennoch ist der Überschuss, den Nalu während seiner Aktivität leisten konnte, als Beweis dafür zu verstehen, dass er nicht nur für die Krone arbeitete, sondern im Rahmen seiner offiziellen Beschäftigung auch seine eigenen Geschäfte durchführen konnte. Er bekam Vieh als Kapitalanlage (saĝ niĝ 2 -gur 1 1 -ra-kam) von der Institution und verwaltete dies für einen bestimmten Zeitabschnitt, während die Verwaltung zur gegebenen Zeit die Abrechnung (niĝ 2 ka 9 -aka) seiner Aktivität erstellte. Das Kapital konnte auch nach den gültigen Konvertierungsverhältnissen in Silber umkalkuliert werden. Wenn Fehlbeträge (la 2 - NI) oder Überschüsse (diri) entstanden, musste Nalu wie alle anderen Funktionäre, die Kapital für die Krone verwalteten, sie in einer Form, z. B. in Silber, zurückbezahlen245.

5.3. Die Hirten Auf die Aufgabe Puzriš-Dagāns als Viehverwaltung wurde bislang mehrmals hingewiesen. In diesem Zusammenhang sind demnach jene Urkunden aus dem Schatzarchiv einzuordnen, die wichtige Informationen über die Interaktion zwischen Funktionären wie den Hirten und der staatlichen Verwaltung liefern, d. h. die sich mit der Beschäftigung der Schaf- und

243

Dieser Abschnitt basiert auf der Behandlung von Paoletti 2008. Zu Nalu s. auch Maeda 1989: 87-89; Sigrist 1992: 81 und zuletzt Tsouparopoulou 2008: 173; 178. 244

Vgl. Sigrist 1992: 81: „D´ailleurs pourrait-il en être autrement: il est difficile de distribuer plus d´animaux que ceux dont on dispose“.

245

Zum System der bilanzierten Abrechnungen über wirtschaftliche Aktivitäten im Ur-III-Staat s. am Beispiel der Händler Englund 1990: 33-51. Zur Möglichkeit, dass die Funktionäre neben ihrer offiziellen Aktivität auch private Geschäfte durchführen konnten s. z. B.Wilcke 2005 und Paoletti 2008.

198

5. DIE PRODUKTION DER GÜTER UND DIE INTERNE ZIRKULATION DES STAATLICHEN EIGENTUMS

Rinderhirten genauer befassen246. Es handelt sich dabei um acht Übernahmeurkunden (Babyloniaca 7, pl. XX n. 7: Formationsphase; PDT 2 1216; MVN 18 135; PDT 1 469; PDT 2 1040; SAT 2 1054; SAT 2 302; SNATBM 50; TPTS 125; AION 69 n. 1) und zwei Einlieferungen (SAT 2 302; PDT 2 1040) aus dem Schatzarchiv. Die Schaf- und Rinderhirten (sipa-d, unu 3 -d) stellten eine Kategorie von Funktionären dar, die wie z. B. die Mäster (gurušta) für die staatliche Verwaltung arbeiteten. Sie erhielten ebenfalls Vieh als Kapital (saĝ niĝ 2 -gur 1 1 -ra-kam) und mussten eventuelle Verluste ausgleichen, wenn die Verwaltung die Abrechnung über ihre Aktivität erstellte und sie dazu aufforderte247. Für den Fall, dass Fehlbeträge (la 2 - NI) entstanden wären, bestand die Möglichkeit diese durch die Konvertierung von Vieh zu Silber auch in Silber zurückzubezahlen. Die Fehlbeträge (la 2 - NI) in Silber zahlten die Schaf- und Rinderhirten in die staatliche Schatzverwaltung von Puzriš-Dagān ein. Für die Übergabe der Silbersummen an die Verwaltung waren Beamte der Viehverwaltung wie Narām-ilī, Šara-kam und Lugal-itida248 zuständig (s. dazu Kap. 2 § 2.4.2 und § 3.3). Wie im Fall von Nalu, dem Mäster, ist die Erstattung der Fehlbeträge von den Hirten der Puzriš-Dagān-Verwaltung in Übernahmeurkunden aus dem Schatzarchiv belegt. Die Texte SAT 2 302; PDT 2 1040 bilden hier jedoch eine völlig unerwartete Ausnahme. Denn sie repräsentieren die Erstattung der Fehlbeträge der Hirten in die Schatzverwaltung durch Narām-ilī gleich der Übernahmen (šu ba-ti), sind aber durch den Terminus mu-ku x „Einlieferung“ gekennzeichnet. Beide Urkunden weisen auch keine weiteren Besonderheiten auf, weshalb diese Abweichung des Formulars nicht genau erklärt werden kann. Ein Zusammenhang mit der Aktivität von Narāmilī selbst ist allerdings zu vermuten.

246

Hier wird hauptsächlich auf Paoletti 2008 mit Lit. verwiesen.

247

Wilcke 2010: 354-357 + Fn. 21 und 25; 360 mit Lit.

248

Dazu gehört auch Šarrum-ilī, der als š u š 3 „Kontrolleur (in der Viehverwaltung)“ im Vieharchiv belegt ist: er ist S 47 sowohl für die Erstattung der Fehlbeträge der Hirten als auch für die Bezahlung der a 2 ĝ e š - r i n 2 - n a - b i „Miete der Waage“ (SNATBM 50) zuständig. Die Miete der Waage ist außerdem in der Übernahmeurkunde des Schatzarchivs (BPOA 7 2952: AS 2/xi) belegt, nach der die Lieferung von einem Schekel Silber (ca. 8,3 g) als a 2 ĝ e š r i n 2 - n a m u - k u x d i d l i „Miete der Waage (und) einzelne Einlieferungen“ registriert ist. BPOA 7 2952 vermerkt keinen Lieferanten, weswegen der Hintergrund dieser Abgabe nicht vollständig nachzuvollziehen ist. Aufgrund des Fehlens zusätzlicher Angaben bleibt ebenfalls unklar, worauf sich der Vermerk m u - k u x d i d l i „einzelne Einlieferungen“ bezieht. Empfangen wurde das Silber von Puzur-Irra, dem Leiter der Goldschmiedeabteilung. Zur Lesung š u š 3 s. Beal 1992.

199

KAPITEL 6

DIE SCHATZ- UND SCHUHVERWALTUNG UND IHRE VERBINDUNG ZUR AUßENWELT:

EINLIEFERUNGEN UND AUSGABEN

1. Einleitung In diesem Kapitel werden Institutionen und Personengruppen präsentiert, die in administrativer Verbindung zur Schatz- und Schuhverwaltung standen, aber jener nicht direkt unterstellt waren. Im Gegensatz zum Handwerk werden diese Verhältnisse ausschließlich durch Einlieferungs- und Ausgabeurkunden (mu-ku x und ba-zi) dokumentiert, die die administrativen Beziehungen der staatlichen Verwaltung mit der „Außenwelt“ zeigen und die Grenze zwischen „internen“ (šu ba-ti) und „externen“ (mu-ku x , ba-zi) Ansprechpartnern

Abb. 13. Die administrativen Verhältnisse in dem Ur-III-Staat anhand der Quellen des Schatz- und Schuharchivs. Der punktierte Pfeil repräsentiert vermutete, jedoch nicht direkt in den Urkunden belegte Transaktionen. 201

DER KÖNIG UND SEIN KREIS: DAS STAATLICHE SCHATZARCHIV DER III. DYNASTIE VON UR

der Puzriš-Dagān-Organisation definieren. Im Kap. 5 wurden die Handwerker, die Viehmäster und die Hirten als „interne“ Funktionäre präsentiert. Im Folgenden wird auf diese in Bezug auf die Puzriš-Dagān-Organisation „externen“ Ansprechpartner eingegangen. Die Übersicht auf der vorherigen Seite soll die Verhältnisse der verschiedenen Personengruppen mit den verschiedenen Bereichen der königlichen Verwaltung bildlich darstellen. Eine besondere Behandlung verdienen die Händler, die in Puzriš-Dagān teilweise auch für die staatliche Verwaltung tätig waren. Schließlich werden die Einlieferungen in die königliche Schatz- und Schuhorganisation diskutiert, die aufgrund ihres Inhalts als Geschenke für Mitglieder des königlichen Hofes gedeutet werden können.

1.1. Das Militär Die Texte des Schatz- und Schuharchivs, vor allem jene der Waffenabteilung, bieten einen besonderen Blick auf die Organisation des Militärs im Ur-III-Staat. Sie dokumentieren hauptsächlich die Versorgung der Truppen mit Waffen249. Lafont (2009: 131-132) hat zuletzt die Organisation des Militärs in der Ur-III-Zeit untersucht und festgestellt, dass es unter den ĝuruš „arbeitsfähigen Männern“ zwei Kategorien von Truppen gegeben hat: Einerseits die aga 3 -us 2 „Soldaten“, die zur professionellen wehrpflichtigen Armee gehört haben; andererseits die erin 2 „Arbeitertruppen“, die für zivile Projekte wie Bauvorhaben, Kanalbau oder Landwirtschaft, aber auch für den Militärdienst eingesetzt werden konnten. Während die erin 2 „Arbeitertruppen“ nicht immer von staatlichen Institutionen mit Waffen versorgt wurden250, geben einige Texte der Waffenabteilung Auskunft über die Ausrüstung der Soldaten (aga 3 -us 2 ). Es handelt sich hierbei um Waffen, die bei dem Beamten der Waffenabteilung Dajjānum-mīšar für das „Heer“ (uĝnim), die „Soldaten“ (aga 3 -us 2 ) oder Mitglieder des Militärapparates abgebucht wurden. Folgende Übersicht soll diese Urkunden chronologisch geordnet zusammenfassen:

249

Entscheidende Ergebnisse und Anregungen für die Ausarbeitung dieses Abschnittes hat die Untersuchung der Organisation und Bewaffnung des Militärs in frühdynastischer und präsargonischer Zeit von Schrakamp (2010) geboten, der mir freundlicherweise die noch unpublizierte Fassung seiner Arbeit zur Verfügung gestellt hat.

250

Lafont 2009: 15.

202

6. DIE SCHATZ- UND SCHUHVERWALTUNG UND IHRE VERBINDUNG ZUR AUßENWELT

Trans.

Obj.

Empfänger

Datum

Text

ba-zi

30 normale (Pfeil)spitzen königlicher Qualität

Aḫanšibu (ĝiri3 Ḫuba)

S 44/v"

AUCT 1 696

ba-zi

3 bronzene (Flügelpfeil)spitzen mit 2 Stacheln?

Aḫanšibu

S 44/v"

TIM 6 33

ba-zi

1200 Bögen + 1200 Paar Bögen-„Aufsätze“

Ḫuba und Apil-ašar mu aga3-us2-e-neše3 „für die Soldaten“

S 45/xi/2

TIM 6 34

1 bronzener zamirītumSpeer, sein Schaft mit Silber eingelegt

Aḫbabu der Amurriter, Untergebener von Abūni

ba-zi

1 bronzene (Flügelpfeil)spitze zu 15 „Korn“ (ca. 4,2 cm Länge); 12 normale (Pfeil)spitzen königlicher Qualität

Aḫanšibu (ĝiri3 Ḫuba)

S 45/xii

TIM 6 35

ba-zi

90 Bögen

Lu-Nanna, General von NAGsu

S 46/iii

TIM 6 36

AS 2/ii

TIM 6 40

zum Heer (uĝnimše3) haben BūrMama, der Hauptmann aus Sippar und Sukkukum, Untergebener des Lugal-kuzu, es ihnen gebracht

mu aga3-us2-e-neše3 „für die Soldaten“

1 silberner Stab, mit Gold und Silber plattiert ba-zi

30 SU.UM-Pfeile königlicher Qualität

Ḫuba (ĝiri3 Aḫanšibu)

šu ba-ti

30 SU.UM-Pfeile königlicher Qualität; 20 normale (Pfeil)spitzen königlicher Qualität

Ḫuba

šu lugal-še3 „(der Mitglieder) des königlichen (Hofes) zur Verfügung“

AS 3/iii

TIM 6 43

šu ba-ti

1 zamirītum-Speer

Dadda aus Ḫuḫnuri

als er zum Stadtfürst von Umma gegangen ist um ein Gerstedarlehen (herausgehen) ausbezahlen zu lassen

AS 7/iv/10

BPOA 2 2681

šu ba-ti

1 bronzenes Beil (...), 1 bronzener Pfriem (...), 1 kupferne Axt „(zum) Schlachten“ (...)

Ipqūša

ŠS 3/viii

SAT 3 1331

203

DER KÖNIG UND SEIN KREIS: DAS STAATLICHE SCHATZARCHIV DER III. DYNASTIE VON UR

Zunächst muss darauf hingewiesen werden, dass allgemein die Transaktionen der Waffenabteilung entweder Einlieferungen (mu-ku x ) oder Ausgaben (ba-zi)251 sind. Die Übernahmeurkunden belaufen sich nur auf drei Exemplare und sind an dieser Stelle völlig unerwartet, weshalb zunächst auf die Ausgabeurkunden eingegangen wird und erst danach die unerwarteten Fälle diskutiert werden. Als Empfänger kommen am häufigsten der Bogenschütze Aḫanšibu252 (lu 2 ĝ e š pana 253) und der General (šagana) Ḫuba zwischen S 44 und AS 3 (AUCT 1 696; TIM 6 33; TIM 6 34; TIM 6 35; TIM 6 40; TIM 6 43) vor. Einmal ist Lu-Nanna, der General von NAGsu (šagana ki NAG-su ), im Jahr S 46 (TIM 6 36) verzeichnet. Die Urkunden unterrichten in manchen Fällen auch über die Zweckbestimmung der abgebuchten Waffenausrüstung. Entweder wurde sie zum Heer (uĝnim-še 3 ) gebracht oder war mu aga 3 -us 2 -e-ne-še 3 „für die Soldaten“ bestimmt. Dabei handelte es sich um Bögen mit ihren „Aufsätzen?“, Pfeilspitzen oder um Pfeile, die auch in relativ großem Umfang zugeteilt wurden. TIM 6 34 registriert 1200 Bögen mit den dazugehörigen „Aufsätzen?“, die von Militärangehörigen zum Heer (uĝnim-še 3 ) gebracht wurden. Wie Schrakamp (2010: 163; 166) betont, gehörte der Bogen (ĝ e š pana) zu den herausragenden Kriegswaffen der Ur-III-Zeit und könnte aufgrund des erforderlichen langen Trainings die typische Waffe professioneller Soldaten gewesen sein. Schrakamp (2010: 163; 166) deutet auf die Dokumentation des Handwerkerhauses in Ur hin und betont, dass die Produktion von Bögen staatlich kontrolliert gewesen sei und der Leitung von professionellen Bogenmachern unterstanden habe. Dies steht im Einklang mit den eben präsentierten Belegen aus der staatlichen Schatzverwaltung in Puzriš-Dagān. Schrakamp (2010: 40) weist außerdem auf drei Urkunden aus Isin (BIN 9 108; BIN 9 109; BIN 9 507) hin, die ein Waffenlager (e 2 ĝeš tukul) dokumentieren. Obgleich keine explizite Belege dafür vorliegen, handelt es sich bei der Waffenverwaltung von Puzriš-Dagān möglicherweise auch um ein zentrales Waffenlager mit vermutlich angeschlossener Waffenwerkstatt, auf dessen Existenz die zahlreichen Waffenlisten deuten. Wie den Texten TIM 6 33, TIM 6 34 und TIM 6 36 zu entnehmen ist, wurden in geringeren Stückzahlen auch Waffen aus kostbaren Materialien abgebucht. Diese waren in den Urkunden oft explizit als Geschenke an hochrangige Militärs vermerkt oder sie sind aufgrund ihrer besonderen und aufwendigen Gestaltung als solche zu betrachten. Darüber wurden Prunkwaffen im frühen Mesopotamien auch für Weihungen an Götter bestimmt. All diese besonderen Ausgaben werden jeweils in den Kap. 7 und 8 behandelt. Wie oben erwähnt, sind drei Übernahmeurkunden in diesem Zusammenhang unerwartet. In einem Fall (SAT 3 1331) handelt es sich um eine Übernahme von Waffen durch einen gewissen Ipqūša, der als Hauptmann (nu-banda 3 ) und „Waffenmann“ (lu 2 ĝ e š tukul) in Girsu identifiziert werden kann. Die Urkunde ist Š S 3/viii nach dem Reichskalender datiert und vermerkt keinen Beamten der Schatzverwaltung, was für diese Zeit nicht üblich ist. Zudem ist die Transaktion aufgrund der Art der aufgelisteten Waffen nicht als Versorgung 251

Unter den Ausgabeurkunden der Waffenabteilung sind einige auffällig, die zusätzlich den Empfangsvermerk š u b a - t i aufweisen. S. dazu Kap. 2 § 1.2.1.

252

Zu diesen und anderen Mitgliedern des Militärwesen s. Kap. 8 § 2.6.

253

JCS 10 p. 30 n. 11: a - ḫ a - a n - š i - b u < l u 2 > - ĝ e š p a n a .

204

6. DIE SCHATZ- UND SCHUHVERWALTUNG UND IHRE VERBINDUNG ZUR AUßENWELT

eines Militärangehörigen, sondern eher als eine besondere Übernahme zu betrachten. Es könnte sich daher um eine Übersendung von Prunkwaffen als Geschenk handeln. Aber wiederum überrascht, dass dafür eine Übernahme- und nicht eine Ausgabeurkunde erstellt wurde. TIM 6 43 (AS 3/iii) registriert den Empfang (šu ba-ti) von Pfeilen und Pfeilspitzen durch den General Ḫuba. Der Beamte Dajjānum-mīšar fungiert als Lieferant (ki PN-ta), es fehlt aber der Vermerk ba-zi „ist abgebucht“. TIM 6 43 weist allerdings den Zusatzvermerk šu lugal-še 3 wörtl. „zur Hand des Königs“ auf, welcher vermutlich mit dem Gebrauch des Begriffs šu = Akk. qātu für „Verfügungsgewalt“ in den auf Akkadisch erstellten Verwaltungsurkunden zu vergleichen ist. Demnach wären die in dieser Urkunde registrierten Objekte von der Waffenverwaltung des Beamten Dajjānum-mīšar in die Verfügungsgewalt des Königs selbst übergegangen und dies würde die Abweichung in der Urkundenterminologie erklären. Der zweite Fall (BPOA 2 2681) wurde schon in Kap. 2 § 2.1 behandelt. Die Urkunden aus der Waffenabteilung verzeichnen auch die Einlieferung von Waffen zurück in die Verwaltung: Trans.

Obj.

Lieferant

Datum

Text

mu-kux

2 kupferne normale (Speer?)spitzen

ULU-lal

S 47/xii2

TIM 6 39

mu-kux

11 bronzene Lanzen

Ḫuba

AS 2/xi

TIM 6 38

AS 3

TIM 6 42

-

AUCT 1 321

?

?

mu-kux

1 bronzene Lanzen (spitze ) zu 15 „Korn“ (ca. 4,2 cm Länge)254 königlicher Qualität

Ḫuba (ĝiri3 A[ḫanšibu])

-

ca. 3700 verschiedene (Pfeil)spitzen und Pfeile

Ḫuba

la2-NI ki ḫu-ba „Außenstände bei Ḫuba“

AUCT 1 321 weist keinen Schlussvermerk auf, zählt allerdings sehr wahrscheinlich zu den Urkunden von Dajjānum-mīšar, dem Beamten der Waffenabteilung. Diese registriert ca. 3700 verschiedene Pfeilspitzen und Pfeile, die als la 2 - NI ki ḫu-ba „Außenstände bei Ḫuba“ bezeichnet werden und sehr wahrscheinlich in die staatliche Verwaltung zurückgeliefert wurden. Die Soldaten bekamen Kriegsausrüstung von der Verwaltung zugeteilt und mussten sie nach dem Einsatz wieder zurückreichen (TIM 6 39; TIM 6 38; TIM 6 42, AUCT 1 231)255. Dabei wurde auch vermerkt, ob Ausrüstungsteile zerbrochen waren (AUCT 1 321): „792 normale (Pfeil)spitzen königlicher Qualität, wegen der dazugehörigen Lanzen, (der) Einlieferung, deren normale Spitzen zerbrochen waren“ (mu šukur-bi mu-ku x gag si-sa 2 bi ba-zi-ir-ra-še 3 ). All dies bestätigt noch einmal, dass die staatliche Verwaltung die Kontrolle über die produzierten und verwendeten Geräte hatte. 254 Die Länge von 4,2 cm entspricht eher jene einer Pfeilspitze (s. z. B. AUCT 1 321 Z. 5-6). S. dazu Schrakamp 2010: 110. 255

Vgl. auch MVN 22 199.

205

DER KÖNIG UND SEIN KREIS: DAS STAATLICHE SCHATZARCHIV DER III. DYNASTIE VON UR

Auch bei den Einlieferungen sind Waffen in geringen Stückzahlen belegt. Diese können als Übersendungen von Geschenken an den Herrscher betrachtet werden (s. dazu ausführlicher unten § 3). In einigen Fällen weist die Urkunde keine Hinweise über die Zweckbestimmung der Einlieferung auf, was die Intention der Lieferung nur schwer erkennen lässt. Bei den Texten TIM 6 39 und TIM 6 42 ist nicht mit Sicherheit zu bestimmen, ob es sich dabei um die zurückgegebenen Waffen von Generälen (šagana) oder um Geschenke für den Herrscher von Mitgliedern des Militärs gehandelt hat. Drei Texte (TIM 6 37; AUCT 1 959; OrSP 47-49 129) stellen in Bezug auf die Verwaltung der Waffen in Puzri š-Dagān eine besondere Quelle dar. Sie registrieren die Ausgabe von Waffen, Waffenausrüstung, Schmuck und anderen Kostbarkeiten für niĝ 2 pilu 5 -da „Sache (für) ...“. Der Begriff pi-lu 5 -da wird vorerst nicht übersetzt, da zunächst diese drei Texte des Schatzarchivs behandelt werden sollten. In der Formationsphase der Schatzverwaltung im Jahr S 43/v ist die Übernahme (OrSP 47-49 129: S 43/v) von einem Silberring und einem Paar Blei-Ohrringe als niĝ 2 pi-lu 5 -da „Sache (für) ...“ durch Kur-ĝiriniše dokumentiert; die Transaktion fand in Ur statt. TIM 6 37 (S 47/i) betrifft die Ausgabe von Waffen und Waffenausrüstung niĝ 2 pi-lu 5 -da isin 2 s i k i še 3 „Sachen (für) ... in Isin“ und aus den Beständen der vermutlich von Militärangehörigen rückerstatteten Waffen stammen (ša 3 su-ga „aus dem Rückerstatteten“). Der abbuchende Beamte war inzwischen Dajjānum-mīšar Leiter der Waffenabteilung, der Empfänger aber wieder Kur-ĝiriniše. Die letzte gleichartige Ausgabe (AUCT 1 959: AS 6/vi) registriert die Abbuchung aus der Goldschmiedeabteilung von zwei Blei-Ohrringen und zwei unbekannten Objekten (⌈ḪI⌉.ḪI) aus Silber durch Lu-diĝira. Die Objekte sind wieder als niĝ 2 pi-lu 5 -da isin 2 s i k i -še 3 „für Sachen (für) ... in Isin“ gekennzeichnet und werden von Šegdelani, dem Beschwörer (lu 2 -mu 1 3 -mu 1 3 ) empfangen. Fassen wir zusammen: - für Isin waren sowohl Waffen als auch Schmuck oder andere kostbare Objekte für pilu 5 -da „...“ bestimmt - einmal wurden Objekte für pi-lu 5 -da „...“ in Isin von einem Beschwörer (lu 2 -mu 1 3 mu 1 3 ) empfangen - zweimal empfing ein gewisser Kur-ĝiriniše die Objekte für pi-lu 5 -da „...“ - einmal sind die Objekte für pi-lu 5 -da „...“ nicht für Isin bestimmt, die Transaktion findet in Ur statt Die Aufgabenbereiche von Kur-ĝiriniše sind nicht einfach zu rekonstruieren. Er fungiert als Überbringer (ĝiri 3 ) bei einer Weihung an Nanna in Ur im Jahr S 32 (TLB 3 22); in den Jahren S 41 und S 46 ist er als Bevollmächtigter (maškim) bei einigen Ausgaben von Schuhen (JCS 9 p. 19 Platt; MVN 3 189; MVN 3 190; SAT 2 516) für Baderiten (a-tu 5 -a: teilweise im Palast) belegt. Im Jahr S 46-47 fungiert er als Bevollmächtigter (maškim) auch bei Viehausgaben in Isin256. Demnach ist Kur-ĝiriniše anscheinend mit dem Kult oder kultischen Handlungen verbunden, auch wenn man seine Aktivitäten nicht genauer rekonstruieren kann.

256

Vgl. z. B. MVN 15 189; Kyoto 15.

206

6. DIE SCHATZ- UND SCHUHVERWALTUNG UND IHRE VERBINDUNG ZUR AUßENWELT

Šegdelani ist als Beschwörer in unserem Text AUCT 1 959 belegt. Sonst begegnet man ihm als Bevollmächtigter (maškim) bei anderen Ausgaben aus der Schatz- und Schuhverwaltung wie etwa bei der Übersendung von einem Geschenk bei Krankheit (JCS 10 p. 31 n. 11: AS 6/iii) und zusammen mit Kur-ĝiriniše ebenfalls als Bevollmächtigter (maškim) in einer Ausgabe von Schuhen (TRU 292: S 34/vii). Es bleibt jetzt zu klären, wie pi-lu 5 -da in diesem Kontext einzuordnen und zu deuten ist. Nach Steinkeller (1987d: 58) ist pi-lu 5 -da “almost certainly a loanword from bēlūtu, ‘power, rule, dominion, position of master’ [...]. In its original sense, biluda denoted ‘rules, regulations, ordinances’ […].” Wegen dieser ursprünglichen Bedeutung wurde dieser Begriff sehr oft mit Kult und Kulthandlungen verbunden257, was mit den Aufgabenbereichen von Kurĝiriniše (bei Baderiten) und Šegdelani als Beschwörer im Einklang steht. Zudem scheint, dass sich die Aufgabenbereiche dieser zwei Personen überschneiden (s. z. B. TRU 292). Dazu muss dann der militärische Kontext der Urkunde TIM 6 37, die leider keinerlei Hinweise dazu gibt, eingeordnet werden. Demnach muss es sich bei pi-lu 5 -da um verschiedene Aufgaben oder Handlungen gehandelt haben, die teils einen kultischen, andererseits aber auch einen militärischen Charakter hatten und als „Herrendienst“ beim Herrscher bezeichnet werden könnten258. Für diese Handlungen, die wahrscheinlich im Palast oder im Tempel259 stattgefunden haben und ähnlich der Baderiten beim Herrscher durchgeführt wurden, mussten verschiedene Objekte beschafft werden. Man könnte somit niĝ 2 pi-lu 5 -da als „Sachen (für den) Herrendienst“ (beim Herrscher) deuten. Sehr häufig begegnet man in den Inschriften der mesopotamischen Könige der Schilderung von Eroberung und Plünderung von Fremdländern. Aussagekräftige Beispiele für die Ur-III-Zeit stammen z. B. aus den Regierungszeiten von Sulgi260 und Š u-Suen261. Unter einer großen Vielfalt an geplünderten Gütern werden auch Edelsteine, Edelmetalle und Kostbarkeiten genannt, weshalb man eine entsprechende Dokumentation in den Verwaltungsurkunden der Schatzverwaltung erwartet hätte262. Dies ist leider nicht der Fall, weil aus der Schatzverwaltung in Puzriš-Dagān nur drei Urkunden (AUCT 1 437; AUCT 2 326+336; TrDr 86) Auskunft über erbeutete Güter geben. In diesen Fällen wurden die Güter von den Generälen (šagana) aus dem Einsatzort in die Verwaltung übersendet. Nur die Urkunden AUCT 2 326+336 und TrDr 86 geben Auskunft über den Plünderungsort. Es handelt sich um Urbilum, das im Jahr S 45 von Sulgi eingenommen wurde (die Urkunden sind ebenfalls jeweils auf S 45/xii/2? und S 45/vii/17 datiert). Bei der Urkunde TrDr 86 fungiert als Überbringer u. a. Ṣilluš-Dagān, Stadtfürst von Šimurrum ab dem Jahr S 44, der aber auch als Überbringer eines Dolches von dem General (šagana) Ḫun-ḫabur im gleichen Text fungiert 257

S. auch Powell 1972: 210 Fn. 128; Steinkeller 1984: 10; Sjöberg, Å. et. al. 1984, PSD B b i l u d a , 155.

258

Nach freundlicher Mitteilung von W. Sallaberger.

259

Vgl. HSS 4 52 (Gi; ŠS 2).

260

Für Sulgi s. z. B. Klein 1981: 87: Sulgi D l. 378-380.

261 Für Šu-Suen s. z. B. Frayne 1997b: 301-306: E3/2.1.4.3: v l.5-19 mit Kollationen in Attinger und Krebernik 2002: 129. 262

S. dazu auch Paoletti 2008: 147.

207

DER KÖNIG UND SEIN KREIS: DAS STAATLICHE SCHATZARCHIV DER III. DYNASTIE VON UR

(s. unten § 3). Aufgrund des schlechten Überlieferungszustands von AUCT 2 384 ist es nicht möglich, den Hintergrund zweifelsfrei zu bestimmen. Hier wurden verschiedene Güter wahrscheinlich aus Urbilum in die Schatzverwaltung im Jahr S 47/v eingeliefert. Weil der Überbringer ein General (šagana) war, könnte es sich hierbei noch einmal um Beute aus Urbilum handeln263.

1.2. Die Einlieferungen aus den Tempeln Im Kap. 2 wurde in Bezug auf die Inventare von Ninḫursaĝ, Ninegalla und Anunītum erwähnt, dass in der Ur-III-Zeit Tempel als „Banken“ für die Thesaurierung von größeren Vermögen dienten, aber sie die dort aufbewahrten Schätze nicht weitergeben konnten. In diesem Zusammenhang sind drei Texte aus dem Schatzarchiv von Bedeutung (NBC 8095; TCL 2 5560; AUCT 1 907), weil sie einen Blick in die administrativen Vorgänge zwischen zentraler staatlicher Verwaltung und Tempeln bieten264. Auf diese Texte wird im Folgenden eingegangen. 1. Zunächst wird auf den Text NBC 8095265 eingegangen, der eine Übernahme durch Ludiĝira, den Beamten der Goldschmiedeabteilung, registriert. Es handelt sich dabei, um 1 ⅓ Mine 3 ½ Schekel (ca. 695,8 g) Silber und ⅓ Mine 8 Schekel (ca. 233,3 g) Bruchsilber vom Nanna-Tempel in Pus, die gestohlen (niĝ 2 zuḫ-a) und dann wiedergefunden (im-ma-ra-baal) wurden. Zusätzlich ist auch 1 Mine (ca. 500 g) Silber registriert, die aus demselben Tempel verschwunden (niĝ 2 u 2 -gu-de 2 -a) war. Diebesgut und verschwundene Ware wurden dann vom Kultpriester Gabidānum in der Schatzverwaltung erstattet. Die Ware stammte aus dem Tempel von Nanna, der zum Staatskult gehörte. Sie wurde gestohlen und dann der Krone erstattet. 2. Zwei andere Urkunden, TCL 2 5560 und AUCT 1 907, zeigen ein ähnliches Bild. Die Erešdiĝir-Priesterin von Lugal-Marada (ereš-diĝir lugal-mara 2 -da k i )266, einer Stadt westlich von Nippur, lieferte la 2 - NI su-ga ugula kinkin „den erstatteten Rest des Mahlaufsehers“ in die Schatzverwaltung ein (TCL 2 5560)267. Die Transaktion fand im Jahr S 45/vi in Tummal statt, d. h. ein Monat vor dem großen Fest im vii. Monat268. Dabei ist von Bedeutung, dass das 263

Beachte auch, dass schon ab S 47/i mašdaria-Abgaben aus dem Gebiet von Urbilum belegt sind (BIN 3 18). Die Eroberung dieses Gebiets bedeutete aber nicht seine vollständige und systematische Kontrolle. Urbilum war schon im Jahr S 42 zum ersten Mal Ziel einer militärischen Kampagne um dann im Jahr S 45 und AS 2 wieder erobert zu werden. Auflehnungen gegen die zentrale Macht der Ur-III-Könige waren damals keine Seltenheit und spiegeln sich in den immer wieder durchgeführten Feldzügen wider.

264

S. dazu auch Paoletti 2008.

265

NBC 8095 ([...]/v): 1 ⅓ ma-na [3 ½ giĝ4] ku3-[babbar] / ⅓-ša 8 giĝ4 ku3-babbar al-ḫulu-a / niĝ2 zuḫ-a dnanna buus2ki / im-ma-ra-ba-al / 1 ma-na ku3-babbar / niĝ2 u2-gu de2-a dnanna bu-us2ki / ga-bi2-da-num2 gudu4-e / in-su / mukux / lu2-diĝir-ra šu ba-ti / ša3 puzur4-iš-dda-gan (Datum).

266

Zur Gottheit Lugal-Marada in Verbindung mit Ninurta s. Stol, RlA 7 (1987-1990), 148 s. v. Lugal-Marada.

267

TCL 2 5560 (S 45/vi): 14 giĝ4 ku3-babbar / la2-NI su-ga ugula kinkin / ereš-diĝir dlugal-mara2-daki / mu-kux / ĝiri3 lu2-kal-la sagi / puzur4-ir3-ra / šu ba-ti / ša3 tum-ma-alki (Datum).

268

Zur Datierung des Tummal-Festes in den letzten Jahren Sulgis s. Sallaberger 1993a: 134-135.

208

6. DIE SCHATZ- UND SCHUHVERWALTUNG UND IHRE VERBINDUNG ZUR AUßENWELT

aus einem Tempel stammende Silber in die staatlichen Kassen unter der Kontrolle der Krone in Puzriš-Dagān gelangte. Dieser Kult gehörte zum eigentlichen Aufgabenbereich des Stadtfürsten von Nippur. Dennoch war die Dynastie der Ur-III-Könige in dem Kreis des Kultpersonals dieser Gottheit vertreten269. Diese Abgabe der Ereš-diĝir-Priesterin von LugalMarada ist demnach in diesem Zusammenhang einzuordnen. 3. AUCT 1 907270 schließlich registriert die Einlieferung im Jahr S 47/viii von 2 Minen (ca. 1 kg) Silber in die staatliche Kasse in Puzriš-Dagān. Ses-kala šukud 2 d en-lil 2 -la 2 „Fischer von Enlil“ war dabei der Lieferant. Obwohl die Art und der Grund der Abgabe in der Urkunde nicht genannt sind, kann man trotzdem die Bezahlung mit dem wichtigen Fest von Ninlil in Tummal in Verbindung bringen, weil die Einlieferung in Tummal im viii. Monat stattfand. Wie die Verehrung von Enlil und Ninlil zum staatlichen Kult und dadurch auch zum Aufgabenbereich des Königs gehörte, so hatte ein Tempelbeschäftigter von Enlil an die staatliche Verwaltung von Puzriš-Dagān seine in Silber eingelieferte Abgabe zu entrichten. Tempelschätze stellten strategische und entscheidende Ressourcen für die Ökonomie der Ur-III-Zeit dar. Tempel dienten als „Banken“, in der Schätze aufbewahrt und Kapital thesauriert wurden, ohne dass die Tempel selber über diese Vermögen frei verfügen konnten. Sie durften den Tempel nur anlässlich von Ritualen oder religiösen Prozessionen verlassen.

1.3. Die Verbindungen zum Palast Wie schon im Kap. 2 § 1.1 und § 1.2.1 besprochen wurde, vermerken die Urkunden in manchen Fällen ein „Palast“ (e 2 -gal-ta e 3 -a / e 2 -gal-kam; ša 3 e 2 -gal-še 3 ) als Herkunft oder Ziel einer Transaktion. Bei diesem Vermerk müssen die königlichen Paläste als königliche Institution gemeint sein271. Für die Formationszeit der Schatz- und Schuhverwaltung wurde vermutet (Kap. 2 § 3.1), dass die häufige Angabe „zum/aus dem Palast“ eventuell einen Bezug zur Tätigkeit eines unbestimmten Leiters darstellen könnte oder diesen ersetzte272. Folgende Übersicht fasst die Urkunden des Schatz- und Schuharchivs zusammen, die den Vermerk „zum Palast“ (ša 3 e 2 -gal-še 3 ) / „aus dem Palast gekommen“ (e 2 -gal-ta e 3 -a) enthalten:

269

S. Huber-Vulliet in Vorbereitung: 79-80.

270

AUCT 1 907 (S 47/viii): 2 ma-na ku3-babbar / ses-kal-la šukud2 den-lil2-la2 / mu-kux / puzur4-ir3-ra / šu ba-ti / ša3 tum-ma-alki (Datum).

271

S. dazu Sallaberger 1993a: 166 und Sharlach 2004: 84: “‘Palace’ in this context may refer more broadly the palace sphere, i.e. meaning that these items entered into royal control by being accepted by the Puzriš-Dagan administration […].“ 272

Es fällt auf, dass in der Formationsphase der Schatzverwaltung der Bezug auf den Palast als Herkunft der Ware durch den Vermerk e 2 - g a l - k a m „es ist vom Palast“ ausgedruckt wurde, während in der Hauptphase nur e 2 - g a l t a e 3 - a „aus dem Palast gekommen“ belegt ist.

209

DER KÖNIG UND SEIN KREIS: DAS STAATLICHE SCHATZARCHIV DER III. DYNASTIE VON UR

Archiv

Trans.

Lieferant

Empfänger

Zweck der Transaktion

Datum

Text

Schatz

[ba-zi]

Einlieferung von Ilšu-rabi, Sohn von Puzur-Aššur, Händler (damgara3)

ša3 e2-gal-še3 lugal-mu-ni-zi „zum Palast: Lugal-munizi“

Geschenk?*

[ŠS]

UTI 6 3800 Rs. ii Z. 1-4

Schatz

ba-zi

Puzur-Irra

ša3 e2-gal-še3

2 Silberringe zu je 8 Schekel; (U)la-īniš (war) Bevollmächtigter

AS 4/iii

JCS 10 p. 30 n. 10

Schatz

ba-zi

Lu-diĝira

ša3 e2-gal-še3

2 Silberringe zu je 10 Schekel; Lēʾišin (war) Bevollmächtigter

AS 5/ii

MVN 20 31

Schatz

ba-zi

Lu-diĝira

ša3 e2-gal-še3

4 Silberringe zu je 9 Schekel; Riba-gada (war) Bevollmächtigter

ŠS 4/vi

Rochester 236

Schatz

ba-zi

Lu-diĝira

ša3 e2-gal-še3

ca. 167 g Silber; Āmurilam (war) Bevollmächtigter

ŠS 6/v

SAT 3 1754

Schatz

mu-kux

e2-gal-ta e3-a

Lu-diĝira

ki ⌈PN⌉ ba-za-ta ba-ta[Rasur]-du8 „von IlumEnlil-[…] der ‚Zwerg‛?; es wurde abgelöst“

AS 7/vi

AUCT 2 295

Schatz

mu-kux

Atakkalšum hat es gesandt; e2gal-ta e3-a

Lu-diĝira

ca. 399 g Silber „gefundene Ware“ (niĝ2 pa3-da); via (ĝiri3) Lēʾišin; Einlieferung

AS 9/iii

SAT 2 1157

Schatz

mu-kux

e2-gal-ta e3-a

[PNBeamter]

ca. 3,9 kg Silber für die šu2-Kessel (mu šenšu2-še3); von Kubātum ist es; via (ĝiri3) ⌈PN⌉

ŠS 6/vii

TCL 2 5547

Schatz

mu-kux

e2-gal-ta e3-a

Lu-diĝira

2 Talente (ca. 30 kg) Silber, für Gold im 7fachen Wert (mu ku3si22 7-ta-še3); via (ĝiri3) Āmur-ilam

ŠS 6/[...]

TRU 387

Schuh

ba-zi

Ea-ilī

Kur-ĝiriniše

Schuhe für Baderiten zum Palast (a-tu5-a ša3 e2-gal-še3)

S 41/xii

MVN 3 189 MVN 3 190

Es fällt auf, dass nur Einlieferungs- und Ausgabeurkunden die Interaktion zwischen staatlicher Verwaltung und königlichem Palast in der Hauptphase des Archivs dokumentieren. Am häufigsten sind die Transaktionen belegt, die Silber betreffen. Einerseits wurden Silberringe aus der Goldschmiedeabteilung zum Palast geliefert (JCS 10 p. 30 n. 10; MVN 20 31; Rochester 236; SAT 3 1754), andererseits wurde Silber aus dem Palast zur Goldschmiedeabteilung in Puzriš-Dagān gebracht. Dieses Silber stammte entweder aus der

210

6. DIE SCHATZ- UND SCHUHVERWALTUNG UND IHRE VERBINDUNG ZUR AUßENWELT

Wiederverwertung von Objekten (AUCT 2 295), aus dem Verkauf von Gold (TRU 387) oder wurde „gefunden“ (niĝ 2 pa 3 -da; SAT 2 1157). Einmal war das Silber für die Herstellung eines Objektes bestimmt (TCL 2 5547). In allen diesen Fällen sind weder Lieferanten bei den Einlieferungen noch Empfänger bei den Ausgaben außer dem Palast mit Personennamen genannt. Dabei sind nur der Überbringer (ĝiri 3 ) oder der Bevollmächtigte (maškim) tätig, die entweder als ra 2 -gaba „Wagenfahrer“ (JCS 10 p. 30 n. 10; MVN 20 31; Rochester 236; SAT 3 1754; SAT 2 1157; TRU 387) oder als ba-za „Zwerg“ (AUCT 1 295) zu identifizieren sind (s. dazu Kap. 2 § 2.3 und § 2.4), was die Nähe dieser Funktionen (ra 2 -gaba und ba-za) zum Palast bestätigt. Nur einmal wird der Absender der Ware aus dem Palast – Atakkalšum – vermerkt (SAT 2 1157). UTI 6 3800 Rs. ii Z. 1-4 registriert die Lieferung eines tu-dur aus Achat an den Palast. Es wird dabei aber ein Empfänger genannt: Lugal-munizi. Ob es sich dabei um einen Geschenk für Lugal-munizi gehandelt hat und dabei der Palast nur als Aufenthaltsort des Empfängers vermerkt wird, ist aufgrund mangelnder Angaben nicht zweifelsfrei zu erkennen. Es ist dagegen sehr wahrscheinlich, dass die in den Urkunden MVN 3 189 und MVN 3 190 verzeichneten Schuhe für die Baderiten im Palast bestimmt waren. Hierbei scheint sich der Vermerk ša 3 e 2 -gal-še 3 „zum Palast“ auf den Ort der durchzuführenden Baderiten zu beziehen (s. dazu Kap. 7 § 3.3). Zusammenfassend kann man sagen, dass in dem Großteil der Fälle die Angaben e 2 -galta e 3 -a „aus dem Palast gekommen“ und ša 3 e 2 -gal-še 3 „zum Palast“ auch in der Hauptphase des Schatz- und Schuharchivs als Bezug zur Tätigkeit eines unbestimmten Leiters aufzufassen sind. Wenn nicht als Bestimmungsort einer spezifischen Handlung angegeben, ist dabei „der Palast“ selbst sehr wahrscheinlich im übertragenen Sinn als Institution zu verstehen, ohne dass die Angabe eines bestimmten Beamten vermutlich für nötig gehalten wurde. Dabei gingen die Einlieferungen in bzw. die Ausgaben aus der Verfügungsgewalt des königlichen Palastes über, die nicht mit der des königlich-staatlichen Schatzarchivs übereinstimmte. Dass es in Puzriš-Dagān selbst auch einen königlichen Palast gegeben hat, änderte diesen Aspekt der Verwaltung nicht. Denn unter den Angaben e 2 -gal-ta e 3 -a „aus dem Palast gekommen“ und ša 3 e 2 -gal-še 3 „zum Palast“ ist lediglich der Palast im übertragenen Sinn als Institution und nicht als ein bestimmtes Gebäude zu verstehen, während die Verbalform ba-an-ku 4 wie im Fall der Werkstätten (ĝeš-kiĝ 2 -ti) und des Lagerhauses (e 2 -kišeb 3 -ba) für eine Handlung zum Endverbraucher in das Gebäude selber spricht.

1.4. Die Einlieferungen und die Ausgaben von Einzelpersonen mit administrativem Hintergrund Beim Schatz- und Schuharchiv liegen einige Urkunden vor, die nicht in eine bestimmte Institution oder Personengruppe einzuordnen sind. Sie unterscheiden sich von den Einlieferungen, die als Geschenke für den König und seine Familie gedeutet werden (s. u. § 3), weil sie von administrativem Charakter sind oder ihr administrativer Hintergrund rekonstruiert werden kann. Während AUCT 2 116 zu beschädigt ist um zweifelsfrei eingeordnet werden zu können – man erkennt nur den Lieferanten, einen Stadtfürsten (ensi 2 ) –, werden die Urkunden YBC 1710, TCL 2 5515, OIP 121 588 und AoF 35 p. 241 n. 2 im Folgenden diskutiert.

211

DER KÖNIG UND SEIN KREIS: DAS STAATLICHE SCHATZARCHIV DER III. DYNASTIE VON UR

1. YBC 1710273 stellt hier eine besondere Quelle dar, denn sie betrifft die Verwaltung der Haushalte von Amtsträgern in der Ur-III-Gesellschaft. Dabei handelt es sich um die Einlieferung von mehr als 170 Stück einer Ware, deren Art aufgrund der Beschädigung des Textes unbekannt bleibt. Diese Ware ist als niĝ 2 -gur 1 1 ki-na-at-nu-⌈nu⌉ ? eme 2 -da ta 2 di 3 -[in- d ] INANA dumu-munus lugal „Besitz von Kīnat-Nūnu, der Amme der Königstochter Taddin-Eštar“ gekennzeichnet. Demnach wurde der Besitz von einer königlichen Amme von der staatlichen Verwaltung wiedererlangt. Die Urkunde gibt keine Auskunft über den Grund der Erstattung. Die Ware wurde lediglich via (ĝiri 3 ) Tūram-Dagān, einem Wagenfahrer, eingeliefert. Auf die Thematik der Einziehung oder Wiedererlangung von Gütern durch den Staat machten zunächst Waetzoldt und Sigrist (1993) und Maekawa (1996), (1997) aufmerksam. Jenen folgten die Untersuchungen von Heimpel (1997) und Koppen (2002), die sowohl Ur-IIIals auch Mari-Quellen berücksichtigten. In seiner Diskussion von Maekawas Untersuchung betonte Heimpel (1997: 65 Fn. 5), dass der Begriff niĝ 2 -gur 1 1 im Allgemeinen „Besitz“ bedeute, ohne dass dabei ein Unterschied zwischen privatem und staatlichem bzw. öffentlichem Besitz explizit ausgedrückt sei. Trotzdem handelte es sich in vielen Fällen vermutlich um staatliche Güter, die den Funktionären gegeben wurden um ihre Aufgaben zu erfüllen. Nach deren Tod oder nachdem jene Funktionäre ihre Tätigkeit nicht mehr für den Staat ausübten, musste der ihr anvertraute Besitz in die staatliche Verwaltung zurück. Ebenso dürfte für die königliche Amme Kīnat-Nūnu dies der Fall gewesen sein. 2. Die Urkunde TCL 2 5515 leitet in die Thematik des Steuersystems im Ur-III-Staat ein. Das zentrale staatliche Abgabe- und Leistungssystem auf Provinzebene war bala „Wechselamt“274. Die etwa 20 Provinzen des Kernlandes übernahmen jeweils in bestimmten Perioden oder Monaten den bala „Turnus, Wechsel“ und erfüllten die damit der staatlichen Zentralverwaltung gegenüber verbundenen Verpflichtungen275. Diese bala-Aufgabe umfasste hauptsächlich Abgaben von Gerste und Vieh und das Leisten von Arbeit. Dafür erhielten die Provinzen Anspruch auf Vieh aus den staatlichen Beständen von Puzriš-Dagān276. Die Randgebiete des Reiches hatten hingegen eine bis zum Jahr ŠS 3 als gun 2 „Abgabe“, danach gun 2 ma-da „Abgabe des Landes“ bezeichnete Abgabe zu leisten, die feste Sätze an Großund Kleinvieh umfasste und jährlich vom lokalen Militär je nach Rang zu entrichten war277. Der höchste jährliche Betrag leisteten die Generäle (šagana) mit jeweils 10 Rindern und 100 Schafen, d. h. insgesamt einem Wert von 200 Schekel Silber (ca. 1,7 kg). TCL 2 5515 Vs. 6-

273

YBC 1710 (AS 9/-): 2,50+ [...] / 1 [...] / niĝ2-⌈gur11⌉ ki-na-at-nu-⌈nu⌉? eme2-da ta2-di3-[in-d]INANA273 dumumunus lugal / mu-kux / ĝiri3 tu-ra-am-dda-gan / lu2-diĝir-ra / šu ba-ti / ša3 puzur4-iš-dda-gan (Datum).

274

S. dazu Sharlach 2004.

275

Einen Beleg für die in Silber entrichtete b a l a -Verpflichtung in der Schatzverwaltung von Puzriš-Dagān bildet die unpublizierte Urkunde AION 69 n. 1.

276

S. Sharlach 2004: 151-157; Sallaberger 1993a: 32-34 und Sallaberger 1999: 195-196.

277

S. dazu Steinkeller 1987a: 30-31 und Sallaberger 1999: 196-199.

212

6. DIE SCHATZ- UND SCHUHVERWALTUNG UND IHRE VERBINDUNG ZUR AUßENWELT

8278 registriert eine Mine Silber (ca. 500 g) als gun 2 -Abgabe279, d. h. ca. ⅓ vom jährlichen Betrag eines Generals. Die Abgabe wurde von Lu-diĝira im Jahr ŠS 7 erhalten. Lieferant war Sulgi-adĝu, Stadtfürst von Urua, einer Stadt in der Peripherie des Landes. Der Begriff gun 2 ma-da wurde erst ab dem Jahr ŠS 3 eingeführt. Demnach kann diese in der Urkunde TCL 2 5515 als gun 2 -Abgabe vermerkte Bezahlung im Jahr ŠS 7 nicht ohne Schwierigkeiten mit der gun 2 ma-da-Abgabe aus den peripherischen Gebieten des Ur-III-Staates identifiziert werden. Obgleich der Terminus maš 2 -da-ri-a in der Urkunde nicht vorkommt, deutet Steinkeller (1987a: 40 Fn. 67) diese Abgabe als eine mašdaria-Bezahlung, die anstelle von Viehstücken in Silber bezahlt worden sei. Silberabgaben dieser Art sind schon in Umma und Girsu gut bezeugt280. Bei der mašdaria handelt es sich um eine Abgabe, die in erster Linie für den König und seine Familie bestimmt war. Sie „beinhalten die zweckgebundene, wenngleich anscheinend nicht ausschließliche Verwendung im Rahmen kultischer Feste“281, insbesondere der drei Hauptfeste von Ur. Wenn die in TCL 2 5515 im Jahr ŠS 7/ix/14 registrierte Bezahlung tatsächlich zu der mašdaria-Abgabe gehören sollte, dann könnte sie mit dem Fest im x. Monat in Ur verbunden sein. Dies kann aber nur eine Vermutung bleiben, solange eine tiefer gehende Untersuchung von mašdaria im Vergleich zu den anderen Abgaben des Staates nicht durchgeführt wird. 3. OIP 121 588282 (AS 5/ix) registriert ebenfalls eine Bezahlung in Silber an die staatliche Verwaltung283. Zwei Personen, Ilum-lāʾi, Sohn von Ennilī, und Šuruš-kīn, Sohn von Am-NI-NI, lieferten AS 5/ix jeweils 4 und 3 Minen (ca. 2 kg und 1,5 kg) Silber als gun 2 -na-ne-ne „ihre gun 2 -Abgabe“284. Betraf die höchste jährliche gun 2 (-ma-da)-Abgabe, d. h. jene eines Generals (šagana), 10 Rinder und 100 Schafen mit insgesamt einem Wert von 200 Schekel Silber (ca. 1,7 kg), fällt der relativ große Umfang der in OIP 121 588 registrierten Abgabe auf. Die Urkunde vermerkt weder den Hintergrund noch die Herkunft (Ortsangabe) dieser Bezahlung. Die handelnden Personen sind aber mithilfe der Prosopografie zu identifizieren. Šuruš-kīn ist in Urkunden des Viehhofes aus Puzriš-Dagān als Viehlieferant285 sowie als

278 TCL 2 5515 (ŠS 7/ix/14): Vs. 6-8 1 ma-na ku3-babbar / gun2 URUx⌈A⌉ki / dsul-gi-zi-ĝu10 ensi2 URUxAki (...) Rs. 1114 mu-kux / lu2-diĝir-ra / šu ba-ti / ša3 nibruki (Datum). 279

Dazu s. auch Paoletti 2008.

280

Zur mašdaria-Abgabe s. Sallaberger 1993a: 160-170; zur mašdaria-Abgabe in Gold und Silber in Umma s. Ouyang 2009: 123-135. 281

Sallaberger 1993a: 170.

282

OIP 115 588 (AS 5/ix): 4 ma-na ku3-babbar / DIĜIR-la2-i3 dumu en-ni-li2 / 3 ma-na ku3-babbar / šu-ru-uš-ki-in dumu am-NI-NI / gun2-na-ne-ne / mu-kux / lu2-diĝir-ra / šu ba-ti / ša3 puzur4-iš-dda-gan (Datum).

283

S. dazu Paoletti 2008.

284

Zur gun2-Abgabe im Ur-III-Staat s. o. unter Punkt 4.

285

Vgl. z. B. BIN 3 515; CST 328; MVN 3 338; MVN 11 156.

213

DER KÖNIG UND SEIN KREIS: DAS STAATLICHE SCHATZARCHIV DER III. DYNASTIE VON UR

Aufseher (ugula) von Viehherden in Awan286 belegt. Ilum-lāʾī begegnet man ebenso als Verantwortlicher für Viehherden in Dêr287 und wird zum Teil zusammen mit Šuru š-kīn in Vieheinlieferungen aus dem Vieharchiv genannt. Dadurch kann diese Bezahlung zu den Abgaben der Hirtenaufseher eingeordnet werden, die in den Regierungszeiten Amar-Suenas und Šu -Suens auf der südlichen Abzweigung vom Khurasan-Weg stationiert waren288. Die Entrichtung der gun 2 -Abgabe fand ebenfalls wie bei TCL 2 5515 im ix. Monat statt. 4. Der Hintergrund der Urkunde AoF 35 p. 241 n. 2289 ist nicht explizit und direkt aus dem Text zu erkennen. Utu-adgal erhielt eine Mine (ca. 500 g) Silber von einem nicht mit Personennamen genannten Aufseher (ugula) als Ausgabe (zi-ga) in Tummal. Obgleich kein Beamter der Schatz- und Schuhverwaltung genannt wird, vermerkt Neumann (2008) in seiner Publikation Puzriš-Dagān als Herkunft290 und demnach kommt die Zugehörigkeit zum Schatzarchiv in Frage. Der Text weist eine zusätzliche Abweichung von der Grundstruktur der Übernahmen auf, weil die Transaktion statt der üblichen Verbalform ba-zi „ist abgebucht“ als zi-ga „Ausgabe“ gekennzeichnet ist. Es kann leider nicht mit Sicherheit festgestellt werden, ob diese Urkunde tatsächlich dem Schatzarchiv oder zu einer anderen Verwaltungseinheit von Puzriš-Dagān gehört. Man kann lediglich den Hintergrund der Transaktion zum Teil rekonstruieren. Datiert ist die Urkunde mit der Ortsangabe „in Tummal“ auf den viii. Monat des ersten Regierungsjahres von Šu -Suen. Demnach fand diese Übernahme im Rahmen des Tummal-Festes statt. Anhand von Urkunden des Vieharchivs war Utu-adgal während der Regierungszeiten von Sulgi und Amar-Suena in der Verwaltung von Öl- und Wolleprodukten des Viehhofes tätig und nach seinem Siegel (SAT 2 887; ASJ 9 p. 272 n. 84) war er ein dubsar ša 3 -tam „Schreiber (und) Verwalter“291. Im Jahr AS 8 wurde in der Viehverwaltung eine Neuerung der Verwaltungsvorgänge eingeführt, wonach ein Schreiber (dub-sar) oder ein Verwalter (ša 3 -tam) in der Formel ĝiri 3 PN in den Urkunden des Viehhofes die Korrektheit der Transaktion bestätigte292. Vermutlich war Utu-adgal einer dieser für die Kontrolle der Transaktionen zuständigen Beamten der Viehverwaltung. Der Grund der Silberausgabe bleibt verborgen.

286

SET 10 (AS 5/ix/11); MVN 3 338 (ŠS 1/ix/6); PDT 2 959 (AS [...]). Nach Edzard und Farber (1974: 38; 20) ist e - b a - a l k i in SET 10 wohl mit Awal – seinerseits mit Awan geglichen – identisch. Awan wurde nordöstlich von Susa bei Dezfūl lokalisiert. Zu Šuruš-kīn und Ilum-lāʾī s. auch Goetze 1963: 26. 287

SET 10; dazu s. auch Goetze 1963: 26.

288

Der Khurasan-Weg verläuft von Dêr (Tell al-ʾAqar) durch die heutigen Städten von Mehrān, Amir Ābād, Ilám und Eslām Ābad. Seine südliche Abzweigung geht von Mehrān nach Dehloran und Musiyan Richtung Susa. Zu den Feldzügen der Ur-III-Könige nach Osten s. auch Kap. 8 § 4.2 und Steinkeller in Vorbereitung-a mit Lit.

AoF 35 p. 241 n. 2 (ŠS 1/viii): 1 ma-na ku3-babbar / ugula-kam / dutu-⌈ad2? ⌉289-gal / šu ba-ti / zi-ga / ša3 tum-maal (Datum). 289

ki

290

S. Neumann 2008: 241.

291

Zum š a 3 - t a m in dem Handwerkerarchiv aus Isin s. Van De Mieroop 1987: 96-97.

292

S. dazu Sallaberger 1999: 266.

214

6. DIE SCHATZ- UND SCHUHVERWALTUNG UND IHRE VERBINDUNG ZUR AUßENWELT

2. Der Handel und der Silberumlauf in der Ur-III-Zeit anhand der Quellen des Schatzarchivs Der Handel und der Silberumlauf in der Ur-III-Zeit verleiteten zu langjährigen Diskussionen in der Fachliteratur. Nach dem Artikel von Curtis und Hallo (1959) wurde der Handel in der UrIII-Zeit u. a. von Neumann (1979), Van De Mieroop (1986), Neumann (1993b), van Driel (2002), Steinkeller (2004) und Wilcke (2007b) behandelt. Mesopotamien hing vom Fernhandel ab um dadurch kostbare Rohstoffe zu erhalten, die in dem Zweistromland nicht zu Verfügung standen. Dafür bemühte sich der Ur-III-Staat einerseits um diplomatische Beziehungen mit den Nachbarländern oder um ihre Eroberung. Andererseits war der Staat auch auf den Einsatz von Händlern für die Betreibung von Fernhandel angewiesen. Händler gewannen dadurch im Laufe der Zeit einen hohen Stellenwert auf der sozialen Skala, dass sie sogar Silberringe als Anerkennung für ihre Geschäfte vom König empfingen (s. z. B. CT 32 25 Z. 8-18; MLC 2045 Z. 1-3; MVN 13 672). Ihre Aktivitäten flochten sich mit jenen der staatlichen Administration zusammen, sodass beide, sowohl Händler wie Staat, Gewinn aus dieser Zusammenarbeit erzielten und Interesse daran hatten, sie instand zu halten. Dies geht z. B. aus ihren Darlehenspraktiken oder aus den zahlreichen Transaktionen der Händler, die Gold und Silber betrafen (s. u.), hervor. Silber war zu jener Zeit eine der wichtigsten Rohstoffe und in Mesopotamien Mangelware, das als Wertäquivalent, Thesaurierungsmittel und zusammen mit Gerste als wichtigstes Zahlungsmittel galt. Das Thema um die Rolle von Silber in der Ur-IIIzeitlichen Wirtschaft stellte eine langjährige Diskussion dar, die hier nicht vollständig wiedergegeben werden kann. Für eine weiterführende Literatur sei hier z. B. auf van Driel (2002), Steinkeller (2004), Wilcke (2007b), Paoletti (2008) oder Garfinkle (2008) verwiesen293. Es konnte bis dato immer noch nicht geklärt werden, woher das Silber stammte, welches in den Ur-III-zeitlichen Urkunden oft genannt wurde. Dabei spielte die Frage, ob es sich hauptsächlich nur um einen Wertäquivalent oder tatsächlich um vorhandenes Silber handelte, eine zentrale Rolle. Die Urkunden der Schatzverwaltung vermerken zum Teil auch große Silbermengen, die ausgegeben oder eingeliefert wurden und dadurch von Hand zu Hand gereicht wurden. Wie oben beschrieben wurde, spielte Silber eine wichtige Rolle in der Begleichung von Außenständen oder Abgaben bei staatlichen Funktionären, Tempelbeschäftigten oder in dem Güterfluss mit der Institution „Palast“. Dieses Silber war demnach nicht bloß ein Wertäquivalent sondern konkret vorhanden. Die Urkunden des Schatzarchivs liefern somit einen wichtigen Beitrag zu der Diskussion um den Silberumlauf in der Ur-III-zeitlichen Wirtschaft, was in der Untersuchung von Paoletti (2008) schon präsentiert wurde und weshalb hier auf eine ausführlichere Diskussion verzichtet wird. Die Texte des Schatzarchivs bieten aber auch die Möglichkeit, die Thematik des Handels aufzugreifen und sie aus der Perspektive der staatlichen Verwaltung von Puzriš-Dagān zu beleuchten. Dies wird in den nächsten Abschnitten 2.1 bis 2.3 folgen. Es wird zunächst auf das Tauschen von Gold und Silber innerhalb der staatlichen Institutionen eingegangen um danach den Fluss von beiden Edelmetallen zwischen Staat und Händlern zu beschreiben. Schließlich 293

S. auch die neulich erschienene Untersuchung von Peyronel 2010, die das „Silver-Problem“ aus einem archäologischen Ausgangspunkt anhand bronzezeitlicher Quellen aus Syrien und Mesopotamien behandelt, und die Untersuchung des Silber-Umlaufs in Umma durch Ouyang 2009.

215

DER KÖNIG UND SEIN KREIS: DAS STAATLICHE SCHATZARCHIV DER III. DYNASTIE VON UR

sollen einige Händlertexte aus Puzriš-Dagān ein kleines Fenster in die Verhältnisse zwischen Staat und Händlern öffnen und einen tieferen Einblick in diese gewähren.

2.1. Der Tausch Silber-Gold zwischen staatlichen Institutionen und Gesellschaftselite - Vier Texte des Schatzarchivs (AUCT 1 502; RA 17 p. 207; SAT 2 1105; TRU 387) registrieren Silber-Gold-Transaktionen294, die das typische Formular der Kaufurkunden295 aufweisen: - gm MAT1 niĝ 2 -sam 2 -ma MAT2 n-ta-še 3 „gm Silber als Kaufpreis für Gold im 10fachen Wert“ - gm MAT1 mu MAT2 n-ta-bi gm PN šu ba-ti-a-še 3 „gm Silber, weil PN dafür gm Gold im n-fachen Wert empfangen hat“ - gm MAT1 mu MAT2 n-ta-še 3 „gm Silber für Gold im n-fachen Wert“ Die oben genannten Texte können folgendermaßen zusammengefasst werden: Trans.

Menge296

eingelieferte Ware

verkaufte Ware

mu-kux

ca. 5 kg

Silber

Gold

mu-kux

ca. 333 g

Silber

ca. 250 g mu-kux

mu-kux

Verhältnis

Lieferant

Empfangsbeamter

Datum

Text

10:1

Ilallum

Puzur-Irra

AS 4/xii

AUCT 1 502

Gold

10:1

Lugal-kuzu

Lu-diĝira

AS 8/vi

Silber

Gold

10:1

Ennum-ilī, Wagenfahrer

RA 17 p. 207 n. 1

ca. 3,5 kg

Silber

gelbglänzendes Gold, normales Gold

Urdu-Nanna

Lu-diĝira

AS 8/xi

SAT 2 1105

ca. 30 kg

Silber

Gold

aus dem Palst gekommen, via Āmurilam

Lu-diĝira

ŠS 6/[...]

TRU 387

7:1

Dabei fällt auf, dass MAT1 immer Silber und MAT2 immer Gold ist. Demnach wurde Silber in die Schatzverwaltung eingeliefert, weil dafür Gold verkauft wurde. Prosopografische Untersuchungen erlauben die Identifikation der Ansprechpartner mit der Elite des Ur-IIIStaates: 1. Bei Ilallum (AUCT 1 502) handelt es sich um einen General (šagana)297, der in Dêr im Jahr AS 1 stationiert war (BJRL 64 p. 111 n. 68: AS 1/xii). Dieser fungierte als Bevollmächtigter (maškim) bei Ausgaben des Schatzarchivs (BPOA 7 2806: AS 2/xii). 294

S. dazu auch Paoletti 2008.

295

Zu den Kaufurkunden in der Ur-III-Zeit und ihrem Formular s. z. B. Steinkeller 1989, Wilcke, RlA 5 (19761980), 498-512 s. v. Kauf. A. I. und Wilcke 2007a: 76ff.

296 Die Gewichtsangaben sind folgendermaßen vermerkt: Talent (g u n 2 ); Mine (m a - n a ). Schekel (g i ĝ 4 ). Gran (š e ). 297

BPOA 7 2806: AS 2/xii. S. auch Goetze 1963: 12.

216

6. DIE SCHATZ- UND SCHUHVERWALTUNG UND IHRE VERBINDUNG ZUR AUßENWELT

2a. Da der Personenname Lugal-kuzu (RA 17 p. 207 n. 1) in den Urkunden der Ur-III-Zeit sehr oft und in verschiedenen Kontexten belegt ist, können nur Vermutungen bezüglich seiner Identifikation formuliert werden. Ein gleichnamiger Tempelverwalter (šabra) ist in Urkunden aus Puzriš-Dagān öfters zwischen S 45 und ŠS 5 belegt. Dabei könnte es sich aber auch um Lugal-kuzu, den Beamten der zentralen Schatzverwaltung in Puzriš-Dagān, selbst handeln298. 2b. Als Wagenfahrer gehörte Ennum-ilī (RA 17 p. 207 n. 1) zum Palastpersonal, welches für die königlichen Frauen zuständig war. 3. Urdu-Nanna (SAT 2 1105, AS 8/xi) ist mit dem mächtigen Großwesir des Staates und Stadtfürst von Girsu zu identifizieren299, der hauptsächlich bei Geschenken an Boten und Stadtfürsten, Ringern und Sängern oder dem Militärwesen als Bevollmächtigter (maškim) fungierte (s. dazu Kap. 2 § 2.3). 4. TRU 387 verzeichnet die königliche Institution – den Palast (e 2 -gal-ta e 3 -a „aus dem Palast gekommen“) – als Herkunft des Silbers300. Als Überbringer (ĝiri 3 ) fungierte ein gewisser Āmur-ilam301, der vermutlich mit einem im Rahmen des Palastes tätigen Wagenfahrer zu identifizieren ist302. Aus diesen Texten geht hervor, dass die Elite der Ur-III-Gesellschaft Gold auswählte, während der Staat sein Interesse auf Silber setzte. Beide Edelmetalle eigneten sich letztendlich sehr gut für die Thesaurierung von Kapital. Während das Gold u. a. aus Meluḫḫa und Dilmun kam, stellt sich die lang diskutierte Frage nach der Herkunft von Silber303. Die Urkunden geben darüber keine Auskunft. Deshalb muss man annehmen, dass diese Information nicht von Bedeutung war und dass Silber keine neue Erwerbung aus dem Fernhandel darstellte. Aus der Perspektive des Staates wurde das Silber jedenfalls innerhalb der staatlichen Verwaltung oder mit der Elite zu verschiedenen Verhältnissen für Gold getauscht. Der Preis des Goldes wurde durch das Verhältnis zu Silber in Schekel (giĝ 4 ) festgesetzt und in den oben präsentierten Urkunden schwankt dieses Verhältnis zwischen 7:1 und 10:1. Powell (1990) untersuchte die Preisschwankungen in der Ur-III-Zeit und stellte fest, dass der Preis von Gold relativ großen Fluktuationen ausgesetzt war. Diese Preisunterschiede konnten verschiedene Gründe haben. Neben Qualitätsunterschieden304 und Abweichungen der Kauf- und Verkaufpreise, konnten private, gesellschaftliche oder wirtschaftliche Faktoren eine Rolle gespielt haben305, die in den Urkunden nicht explizit ausgedrückt wurden. Der beste Preis für Gold erzielte in der Tat „der Palast“ (TRU 387) mit 7 Schekel (Silber) zu 1 Schekel (Gold). Ein Blick in die üblichen Preise 298

Zu Lugal-kuzu s. Kap. 2 § 3.3.

299

S. dazu Sallaberger 1999: 188-190; 251-252 und Huber-Vulliet 2001: 195-197.

300

Zu den Transaktionen aus und in den Palast s. oben § 1.3.

301

Zum Überbringer (ĝ i r i 3 ) s. Kap. 2 § 2.4.

302

UTI 6 3800 Vs. iii 16'.

303

Zur langjährigen Diskussion über die Herkunft von Silber in Mesopotamien s. zuletzt Paoletti 2008 und ferner van Driel 2002 mit weiterführender Literatur. 304

Waetzoldt 1985.

305

Powell 1990: 99.

217

DER KÖNIG UND SEIN KREIS: DAS STAATLICHE SCHATZARCHIV DER III. DYNASTIE VON UR

von Gold zeigt306, dass die königliche Institution ein relativ gutes Geschäft dabei gemacht haben dürfte.

2.2. Silber als Zahlungsmittel beim Erwerb von Rohstoffen Der Staat führte Verkaufstransaktionen auch mit Händlern oder anderen Berufsgruppen durch, die der Anschaffung von bestimmten Rohstoffen und Materialien dienten. Folgende Übersicht soll deren Belege aus der Perspektive der staatlichen Verwaltung zusammenfassend darstellen: Trans.

Menge307

ausgegebene Ware

eingelieferte Ware

Verhält.

Beamte

PN

Datum

Text

e2-kišeb-ba baan-ku4 „es ist in das Warenlager hineingebracht“

ca. 250 g

Silber

ca. 30 kg Kupfer

120 :1

-

Warenlager

S 42

OIP 115 488

šu ba-ti (aus)

ca. 21 kg

Silber

Zedernharz

-

Ennum-ilī, Ilak-šūqir, Nanna, Nūr-ilī

S 44/ii

TCNY 45

mu-kux

ca. 5,4 kg

-

⌈zi⌉zibātum niĝ2-U-nu-a „auf U-nu-Art gesponnene Schwanzwolle“

-

PuzurIrra

Puʾudu

S 45/v/29

DCEPHE 312

[ba-zi?]

ca. 30 kg

Silber

Zinn

10 :1

Puzur[Irra?]

Puʾudu, Iddaʾ, Bamu, Utuadgal?, En von Našše

[...]

AUCT 2 289

šu ba-ti (aus)

ca. 35 kg

Silber

Gold

10:1

-

verschiedene Händler

ŠS 8/ix

NBC 6641

Aus der staatlichen Kasse wurde Silber abgebucht um damit andere benötigte Rohstoffe zu erwerben. Darunter findet man Kupfer, Harz, Zinn, Gold und ein bestimmtes Garn308. Silber bestätigt sich dabei als eines der wichtigsten Zahlungsmittel der damaligen Zeit. Durch die Hände der Händler und der staatlichen Beamten flossen auch relativ große Mengen dieses weißen Metalls –wie z. B. 30 kg oder sogar 35 kg, sodass seine konkrete Existenz auch in der Wirtschaft dieser Zeit nicht mehr bestritten werden kann309. Der Text OIP 115 488 scheint an dieser Stelle von Bedeutung zu sein: Die EsaĝdanaVerwaltung lieferte Silber in das Warenlager ein und erhielt dafür Kupfer in Verhältnis 120:1.

306

Vgl. z. B. NBC 6641, der einen Goldpreis für die Händler in Verhältnis zu Silber 10:1 im Jahr ŠS 8 verzeichnet. Der Text TRU 387 ist nur auf zwei Jahre zuvor datiert (ŠS 6).

307

Die Gewichtsangaben sind folgendermaßen vermerkt: Talent (g u n 2 ); Mine (m a - n a ). Schekel (g i ĝ 4 ). Gran (š e ). 308

Zu zibbatum n i ĝ 2 - U- n u - a „auf U- n u - a -Art gesponnene Schwanzwolle“ s. Waetzoldt 1972: 60; 120-122.

309

S. dazu die Diskussion hauptsächlich bei Renger 1995; van Driel 2002; Renger 2003 und Ouyang 2009.

218

6. DIE SCHATZ- UND SCHUHVERWALTUNG UND IHRE VERBINDUNG ZUR AUßENWELT

Silber diente zu jener Zeit der Thesaurierung von Kapital, weswegen es wahrscheinlich in das Warenlager gebracht wurde. Während Silber zusammen mit Gerste als wichtigstes Zahlungsmittel galt, Kupfer räpresentierte lediglich das „Kleingeld“. Neben dem Warenlager erscheinen als Empfänger des Silbers verschiedene Personen, die nach einer prosopografischen Untersuchung teilweise als Händler identifiziert werden können. 1. Hier fällt Puʾudu auf, der durch den Artikel von Steinkeller (2004: 105) bekannt geworden ist. Puʾudu lieferte Gerste nach Makkan (im heutigen Oman) im Auftrag des Königs und besorgte Edelsteine für den Staat. Nach Steinkeller (2004: 105) “he appears to have run an equivalent of the modern foreign-trade ministry. He had under his command an extensive navy organization, which included eight ‘captains of big ships’ (nu-bànda má-gal-gal-m[e]) and six ‘officers in charge of sixty men (each)’ (ugula [géš]-da-me) (meaning the combined personnel of 360 men)”. 2. Die Identifikation von Ennum-ilī, Ilak-šūqir, Nanna und Nūr-ilī stößt auf Schwierigkeiten. Man vermutet, sie seien Händler, allerdings sind diese Personennamen in vielen verschiedenen beruflichen Kontexten bezeugt. Neben anderen Beschäftigungen findet man einen gewissen Ennum-ilī als Händler (JCS 54 p. 2 n. 3; NATN 277) in der Regierungszeit Šu-Suens. Ilakšūqir ist leider nicht als Händler zu finden, allerdings könnte er mit dem gleichnamigen Diener von Ṣilluš-Dagān, dem Stadtfürsten von Šimurrum, identifiziert werden (Dienersiegel: PDT 2 1327; PDT 2 1355; PDT 2 1365). Nūr-ilī könnte der Sohn von einem Händler namens Zuzu sein (JCS 38, 55, 21). Die Beschäftigung von Nanna ist leider nicht eindeutig zu bestimmen und meines Wissens ist kein Händler mit diesem Personennamen belegt. 3. Iddaʾ ist als Händler in Texten aus Nippur (NATN 689; NATN 765) und Puzriš-Dagān (PDT 2 1256; RA 10 210; SAT 2 996) in den Regierungszeiten Amar-Suenas bis Ibbi-Suens belegt. Neben Bamu, der leider nicht eindeutig zu identifizieren ist, sind auch ein Priester (en) von Našše und der zabar -dab 5 (Hauptmundschenk?) als Lieferanten von Zinn vermerkt. Warum neben einem Händler auch ein Priester und der zabar-dab 5 Zinn und Silber mit der staatlichen Verwaltung tauschten ist leider nicht aus der Urkunde zu entnehmen. Schließlich nennt die Urkunde NBC 6641 verschiedene Händler, die Silber erhalten um damit Gold zu erwerben. Weil diese Urkunde einen besonderen Blick in die Verhältnisse der Händler mit der staatlichen Verwaltung in Puzriš-Dagān erlaubt, wird sie im Folgenden zusammen mit damit verbundenen Einzelurkunden behandelt.

2.3. Die Schatzverwaltung und ihre Verbindung zu den Händlern In dem vorigen Abschnitt wurden die Silberausgaben der staatlichen Verwaltung in PuzrišDagān präsentiert, die zum Teil durch den Einsatz von Händlern dem Erwerb von in Mesopotamien fehlenden Rohstoffen dienten. Im Folgenden wird versucht, das Verhältnis zwischen staatlicher Verwaltung und Händler in Puzriš-Dagān näher zu beleuchten. Dies erlauben sieben Texte aus Puzriš-Dagān, die zwar nicht dem Schatzarchiv zugehörig sind, aber trotzdem im Zusammenhang mit der Schatzverwaltung gebracht werden können (NBC 6641; NBC 10040; YNER 8 n. 23; NBC 6501; BIN 3 573; MVN 3 290; MVN 3 285). Die handelnden Personen sind alle entweder durch prosopografische Untersuchungen oder durch Angaben der Urkunden als Händler zu identifizieren. Der Schlüssel für die Interpretation

219

DER KÖNIG UND SEIN KREIS: DAS STAATLICHE SCHATZARCHIV DER III. DYNASTIE VON UR

dieser Texte stellt NBC 6641 dar und wurde von Garfinkle (2008) im Rahmen einer Untersuchung der Händler in der Ur-III-Wirtschaft publiziert310. Ein Kapital (saĝ niĝ 2 gur 1 1 -ra-kam) in Höhe von ca. 35 kg Silber wurde für den Erwerb von Gold bestimmt (niĝ 2 -sam 2 -ma ku 3 -si 2 2 10-ta-še 3 „als Kaufpreis für Gold im 10-fachen Wert“) und an verschiedene Personen oder Personengruppen verteilt (ša 3 -bi-ta „daraus“). Die Urkunde ist als gaba-ri kišeb 3 dam-gara 3 -e-ne „Abschrift der Siegel(urkunde): die Händler“ gekennzeichnet, d. h. die handelnden Personen und Personengruppen waren Händler und erhielten Silber um damit Gold zu kaufen. Das Tauschverhältnis zwischen Gold und Silber bleibt mit 10:1 im Rahmen der damaligen Preise, wobei andere zeitgenössische Texte auch ein Verhältnis von 7:1 zeigen (s. o. § 2.1). Die Urkunde ist auf ŠS 8/ix datiert, stammt aus PuzrišDagān und handelt von Silber und Gold, was auf einen Zusammenhang mit der Schatzverwaltung hindeutet. Viele Händler werden durch die Angabe der Stadt (lu 2 ON-ke 4 ne „diejenigen von ON“) vermerkt, in der sie tätig waren. Dass viele verschiedene Städte gleichzeitig vorkommen, spricht ebenfalls für eine Einbindung eher zur staatlichen als zur provinzialen Verwaltung. Folglich wurden die 35 kg Silber vermutlich von der staatlichen Verwaltung in Puzriš-Dagān zusammengestellt um daraus Gold durch den Einsatz der Händler zu erwerben, auch wenn der Grund dieser Transaktion in der Urkunde nicht genannt wird. Unter den mit Personennamen genannten Händlern treten Kur(u)b-ilak, Ilī-ṣulūlī, Nūr-Šamaš, Ilum-bāni und Puzzulum auf. Diese Personen kommen aber in den anderen, am Anfang aufgelisteten sechs Einlieferungsurkunden (NBC 10040; YNER 8 n. 23; NBC 6501; BIN 3 573; MVN 3 290; MVN 3 285) ebenfalls vor. Es handelt sich dabei hauptsächlich um Einlieferungsurkunden (mu-ku x ) – einmal eine Übernahme (šu ba-ti) –, die Gold- oder Silbertransaktionen registrieren und deshalb in Verbindung zu NBC 6641 von Bedeutung sind. Folgende Übersicht soll diese sechs Urkunden der Händler zusammenfassend darstellen: Trans.

Menge311

eingelieferte Ware

verkaufte Ware

mu-kux

ca. 142 g

Silber

Gold*

šu ba-ti

ca. 1,6 kg

Silber

Gold

mu-kux

ca. 397 g

Gold

Silber*

mu-kux

ca. 159 g

Gold

Silber*

mu-kux

ca. 23,8 g

Gold

Silber*

mu-kux

ca. 44 g

Gold

Silber*

310

Verhält.

Lieferant

Empfänger

Datum

Text

Nūr-Šamaš

Lu-Nanna

ŠS 8/ix

NBC 10040

10:1

Lu-Nanna

Puzzulum

ŠS 8/ix

YNER 8 n. 23

10:1

Ilī-ṣulūlī

Lu-Nanna

ŠS 8/ix

NBC 6501

Ilum-bāni

Lu-Nanna

ŠS 8/ix

MVN 3 290

10:1

Qurād-ilī

Lu-Nanna

ŠS 8/x

MVN 3 285

7:1

Nūr-Šamaš

Ilī-ṣulūlī

ŠS 8/xi

BIN 3 573

S. dazu auch Paoletti 2008.

311

Die Gewichtsangaben sind folgendermaßen vermerkt: Talent (g u n 2 ); Mine (m a - n a ). Schekel (g i ĝ 4 ). Gran (š e ).

220

6. DIE SCHATZ- UND SCHUHVERWALTUNG UND IHRE VERBINDUNG ZUR AUßENWELT

Wie Garfinkle (2008) bemerkte, ist die Verbindung zwischen NBC 6641 und dieser Texte durch YNER 8 n. 23 und MVN 3 290 bestätigt. In der Tat stimmen die Transaktionen von YNER 8 n. 23 und MVN 3 290 mit zwei Zeilen von NBC 6641 überein. Nach MVN 3 290 erhielt Lu-Nanna 19 Schekel 16 ½ Gran Gold von Ilum-bāni. Nach dem Verhältnis 10:1 entspricht dies genau der auf Zeile 18 von NBC 6641 registrierten Silbermenge, die Ilum-bāni von der staatlichen Verwaltung empfing. Nach YNER 8 n. 23 lieferte Lu-Nanna dieselbe Silbermenge an Puzzulum, die auf Zeile 20 von NBC 6641 registriert ist. Nach drei weiteren hier präsentierten Texten (NBC 10040; NBC 6501; MVN 3 285) ist wieder Lu-Nanna in GoldSilber-Transaktionen mit aus NBC 6641 schon bekannten Händlern einbezogen. Demnach war Lu-Nanna für das Zusammenstellen von Gold und Silber im Auftrag der staatlichen Verwaltung zuständig und hatte eine organisatorische Rolle innerhalb der Händlergruppen inne. Er ist in der Tat als ugula dam-gara 3 „Aufseher der Händler“ (Nik 2 447) in der Regierungszeit Amar-Suenas belegt. Steinkeller (2004) und Garfinkle (2008), (2010) haben sich neulich mit der Frage nach dem Verhältnis der Händler zum Staat beschäftigt. Nach Steinkeller (2004: 102): “It appears that, in reality, in their dealings with the Fiscal Office [die Provinz-Verwaltung in Umma] the merchants acted as a corporate body, which was collectively responsible for all merchant transactions [...] they carried on their business activity as families centered on individual households [...] and the Fiscal Office contracted with them collectively. For the last point, note that in certain instances the merchants are referred to not individually by name but by the collective dam-gàr-ne” und Steinkeller (2004: 103) weiter: “In fact, the Umma merchants appear to have been associated in a guild or a similar type of corporate body, which would explain why the local government treated them collectively. We may speculate that these merchant organizations were self-governing bodies, which represented the merchants vis-à-vis the local government, regulated the distribution of capital among their members, coordinated their purchasing operations, and mediated conflicts among them”. Dafür sprechen auch die Verwaltungsvermerke kišeb 3 nu-ub-ra „ein Siegel ist nicht abgerollt“ (YNER 8 n. 23), gaba-ri kišeb 3 PN „Abschrift der Siegel(urkunde) von PN“ (BIN 3 573) und gaba-ri kišeb 3 -ba „Kopie der Siegel(urkunde)“ (NBC 10040; NBC 6501; MVN 3 285; MVN 3 290). Sie deuten nämlich auch bei den Händlern auf Archivierungs- und Authentifizierungspraktiken hin312. In diesem Zusammenhang bemerkte Garfinkle (2008: 68), dass eine Urkunde vom Tūram-ilī-Archiv (NBC 7804) eine besondere Rolle spielt. Zwei Händler, Adalal und Allatum, erhielten Silber von Tūram-ilī, ebenfalls einem Händler um einen Vermögensnachteil auszugleichen. Adalal kann durch seinen eigenen Siegel als Händler (dam-gara3) und Sohn von einem gewissen Ilum-bāni identifiziert werden. Ilum-bāni könnte wiederum der gleichnamige Händler von NBC 6641 und MVN 3 290 sein. Diese Transaktion zeigt, dass diese Händler-Organisationen vermutlich für die Transaktionen ihrer Mitglieder hafteten313. Jedenfalls schloss die Mitgliedschaft in diesen Händler-Gilden nicht die Möglichkeit für die Händler selbst aus, gleichzeitig in den Staat eingebunden zu sein314. Das ist der Fall z. B. 312

Zu der Deutung vom Vermerk k i š e b 3 PN s. Kap. 2 § 2.5.

313

S. auch Steinkeller 2004: 103 bezüglich der Umma-Händler.

314

S. Englund 1990: 17.

221

DER KÖNIG UND SEIN KREIS: DAS STAATLICHE SCHATZARCHIV DER III. DYNASTIE VON UR

von Ur-Dumuzida, dem bekannten Händler aus Umma, der als Händler auch Beschäftigter des Šara-Tempels war315. Für eine Einbindung der Händler in die staatliche Verwaltung sprechen nicht nur die zahlreichen Abrechnungen über ihre Aktivitäten z. B. aus Umma, sondern auch ein Text aus der Schatzverwaltung von Puzriš-Dagān. Nach CT 32 25 (ŠS 6/i) Z. 8-19 wurden Silberringe an Händler verschenkt, mu NA4 mu-ni-in-ku 4 -re-eš 2 -ša-a-še 3 „weil sie Steine hereingebracht haben“. Für diese Händler316 waren verschiedene ugula „Aufseher“ zuständig. Zu den Aufsehern (ugula) zählten auch hoch angesehene Persönlichkeiten wie Dada, der Stadtfürst, oder Mitglieder der Puzriš-Dagān-Verwaltung wie Dah(i)š-atal, ein Beamter der Schuhverwaltung. Wenn auch diese ugula „Aufseher“ nur vorübergehend für diese bestimmten Transaktionen der Händler zuständig gewesen sind317, unterstanden die Händler in diesen Organisationen auf jeden Fall (s. das Beispiel von Lu-Nanna) einer bestimmten Hierarchie, die nicht völlig unabhängig von der staatlichen Kontrolle war. In der Tat betont Steinkeller (2004: 103), dass “self-governing organizations like the merchant guilds were in evidence throughout the society, but, as I have stressed elsewhere, such bodies were always embedded in the state organization; they never operated outside of it”. Zu einem ähnlichen Ergebnis kam auch Garfinkle (2010: 313), wonach die Händler nicht für den Staat, sondern mit dem Staat arbeiteten: “The state could control some of the activities of the merchant groups and it was clearly their biggest client; however, the range of their transactions went well beyond those they engaged in on behalf of the state”. Garfinkle (2010: 314-315) fasst die Funktionen der Händler innerhalb der Ur-III-zeitlichen Wirtschaft in den drei folgenden Punkten zusammen: 1. Die Händler leiteten im Allgemeinen den Tausch von Gütern ein und führten ihn durch. Dafür ist die lokale als auch überregionale Aktivität der Umma-Händler ein aussagekräftiges Beispiel. 2. Die Händler hatten immer wichtige mit großer Verantwortung verbundene Aufgaben in der Verwaltung der bala-Abgaben inne. 3. Die Aktivitäten der Händler entwickelten sich über das Wahrnehmen ihrer eigentlichen, durch den Mandanten beauftragten Aufgaben hinaus. Durch die wichtigen Aufträge der staatlichen und provinzialen Administration gewannen die Händler Zugang zu großen Ressourcen, die sich als eine entscheidende Gelegenheit für ihren eigenen Gewinn herausstellte. Das kommt u. a. aus den Darlehenspraktiken der Händler aus Umma ans Licht318. Schließlich muss aber auch Garfinkle (2010: 314-315) die Einbindung der Händler in die staatliche Verwaltung zulassen, weil sie, obgleich auf einem höheren sozialen und beruflichen

315

Steinkeller 2004: 103.

316

En-u2-a gehört vermutlich zur Organisation von Tūram-ilī, vgl. JCS 38 38 und JCS 38 35. KA-ku3 ist vermutlich ein Händler aus Girsu (ITT 5 6748: [...]) oder Umma (Rochester 239: [...]). Aḫu-waqar ist als Händler nur aus CT 32 25 bekannt.

317 Zu dem Unterschied zwischen dem Amt als u g u l a d a m - g a r 3 „Aufseher der Händler“ und der temporären Funktion eines u g u l a „Aufseher“ bei bestimmten Transaktionen der Händler s. Garfinkle 2010: 311. 318

Dazu s. z. B. Steinkeller 2002 und 2004: 104.

222

6. DIE SCHATZ- UND SCHUHVERWALTUNG UND IHRE VERBINDUNG ZUR AUßENWELT

Niveau, im Vergleich zu anderen Arbeitergruppen, teilweise zu Arbeitseinsätzen für den Staat verpflichtet waren. Abschließend ist die Feststellung von Steinkeller (2004: 104) bezüglich der UmmaHändler wieder aufzugreifen: “[…]in their dealings with the Umma administration the merchants functioned very much like bankers, since the arrangement in question provided them with a constant supply of liquid capital. Although the merchant would have spent most of this capital to keep his warehouse fully stocked, he could use the remainder to finance his own ventures or investments”. Eine ähnliche Situation kann auch für die Händler postuliert werden, die in Puzriš-Dagān für und mit der staatlichen Schatzverwaltung in Silber-GoldTransaktionen verwickelt waren. Diesbezüglich haben die Worte von Garfinkle (2010: 316) eine treffende Aussage: Die Händler “clearly operated above the level of common laborers, and from this privileged position they were free from much interference of the state in their daily work activities. At the same time, they were below the level of the royal and provincial elites”. Durch diese tiefe Mitwirkung von Händlern und wie oben gesehen von der Elite in den Gold und Silber betreffenden Transaktionen, strebten diese sozialen Gruppen eine Stärkung der wachsenden Autorität des Staates an. Dabei unterstützten sie die Tendenz, Vermögen und Reichtum in ihren Händen zu konzentrieren319.

3. Die „weltlichen“ Einlieferungen als Gegenstück zu den Verteilungen des Haushalts Im Schatz- und Schuharchiv liegen eine Reihe von Einlieferungen (mu-ku x ) und eine Übernahme (šu ba-ti: YOS 15 188) vor, die aufgrund ihres Inhalts oder ihrer Struktur als Geschenke für den König und seine Familie zu deuten sind. Archiv

Absender

Datum

Stadt

Nr. Obj.

Objekt

Empfänger

Text

Formationsphase

Ubaʾa, Stadtfürst von Adamdun

S 43/vi

Tummal

1

hölzerner Bogen samt Behälter (ĝešpana e2-a)

PN

TRU 384

Schatzarchiv

Šu-Enlil, Sohn des Königs

S 45a/ vii/17

Ni

1

silberne Kanne (za-ḫum)

Puzur-Irra

TrDr 86

Ḫun-ḫabur, der General

1

Dolch „zum SchafeSchlachten“ (ĝiri2 udu uš2), sein Griff (MUNUS.UŠ-bi) aus Stein

Lā-maḫār

1

bronzener Dolch zum Schafe-Schlachten

11

silberne gal-Gefäße

1

bronzene zamirītumWaffe

Dajjānummīšar

TCL 2 5488

1

hölzerner Bogen (ĝešpana)

3

bronzene Dolche (ĝiri2)

Dajjānum-

RA 8 p.

Ṣilluš-Dagān Ḫašip-atal, der Soldat (aga3-us2)

S 46/iv

PD

Lu-Nanna, der General in NAGsu S46/viii

319

PD

Steinkeller 2004: 105 und Garfinkle 2010: 316.

223

DER KÖNIG UND SEIN KREIS: DAS STAATLICHE SCHATZARCHIV DER III. DYNASTIE VON UR

Archiv

Absender

Datum

Stadt

Nr. Obj.

Objekt

Empfänger

Text

Puzur-ilī

S46/viii

PD

3

bronzene Dolche (ĝiri2)

mīšar

184 n. 2

3

Lederköcher (naḫbatum) für Hüftdolche (ĝiri2 ur2ra)

1

Rohrkästchen (gebešeĝ tur)

1

silbernes kir2-Gefäß (zabar Puzur-Irra kir2)

RT 37 p. 134 YOS 15 188 (šu ba-ti)

Zarriq, Stadtfürst von Susa

AS 4/vi

Ur

Aḫī-ilum *aus Marḫaši?

ŠS 1/viii Tummal

1

Wurfspeer aus ḫaluppuHolz mit Gold plattiert, mit Achat und Lapislazuli eingelegt

Sohn von Taḫišen aus Šetirša

ŠS 7/ix/ 14

2

Dolch „zum SchafeLu-diĝira Schlachten“ (ĝiri2 udu uš2) aus Bronze ... (na-tu-um), die Spitze seines Griffs aus Gold

Ni

Lugal-kuzu

TCL 2 5515

Die Geschenke wurden von Einzelpersonen wie z. B. Stadtfürsten, Mitgliedern des Militärs oder Mitgliedern der königlichen Familie selbst eingeliefert. Ein aussagekräftiges Beispiel hierfür ist der Text TrDr 86, weil er vier verschiedene Transaktionen dieser Art beinhaltet: dieses wird im folgenden Punkt 1 besprochen. Danach wird auch auf TCL 2 5488; RT 34 137; TCL 2 5515, TRU 384 und RA 8 p. 184 n. 2 eingegangen. 1. TrDr 86 ist folgendermaßen aufgebaut: Zeilen

Struktur

Übersetzung

Absender des Geschenkes

1-4

OBJ.: PN1-e; ĝiri3 PN2 lu2 PN3-ka

1 silberne Kanne hat Šu-Enlil, Sohn des Königs, via Abu-ṭāb, Mann von Abūni;

königliche Familie: der Sohn des Königs

5-7

OBJ.: PN4 šagana; ĝiri3 PN5

1 bronzener Dolch zum Schafe-Schlachten, sein Griff aus Stein, hat Ḫun-ḫabur, General, via Ṣilluš-Dagān;

Militär: šagana „General“

8-10

OBJ.: PN6 [...]; ĝiri3 [PN]

1 bronzener Dolch zum Schafe-Schlachten […] hat Lāmāḫar […], via [PN];

PN: Lāmāḫar

11

šu im-mi-[in-us2-eš2]

sie haben (sie) gesandt;

12-14

OBJ.: PN7

1 […] gal-Gefäß, 2 bronzene Dolche zum Schafe-Schlachten: Ṣilluš-Dagān;

15

nam-ra-aka ON

Beute von Urbilum;

16-22

mu-kux PNBeamter šu bati ša3 ON

Einlieferung; Puzur-Irra hat (es) empfangen; in Nippur. (Datum) (Rd.) 6 Gezählte (Objekte)

Wie aus der Struktur des Textes hervorgeht, sind die ersten drei auf dem Text registrierten Transaktionen (Z. 1-11) von der letzten zu unterscheiden. Auf Z. 1 bis 10 sind die Materie und drei Personennamen vermerkt, die jeweils als direktes Objekt und als Agens des Verbums auf Z. 11 fungieren. Es handelt sich dabei um die Übersendung (šu im-mi-[in-us 2 -eš 2 ] „sie

224

6. DIE SCHATZ- UND SCHUHVERWALTUNG UND IHRE VERBINDUNG ZUR AUßENWELT

haben sie gesandt“) von den jeweiligen vermerkten Objekten. Bei jeder Transaktion wird auch ein Überbringer (ĝiri 3 ) genannt. Daraus ergibt sich, dass diese Absender nicht persönlich nach Nippur eingereist sind, sondern die Objekte verschickt haben und durch jeweils drei Überbringer zustellen ließen. Die letzte Transaktion wird hingegen in der Form OBJ.: PNAbsender (+ Angabe zur Materie) abgetrennt und ohne eigene Verbalform vermerkt. Ṣilluš-Dagān als Absender sendete das Objekt nicht, sondern er dürfte in Nippur bei der Transaktion anwesend gewesen sein. Dies wird von seiner Funktion als Überbringer in der zweiten Transaktion bestätigt. Am Ende verzeichnet die Urkunde die Herkunft der eingelieferten Ware. Es handelt sich dabei um Beute aus Urbilum320. Was aber diese Transaktionen neben dem Gebrauch des Verbums šu us 2 „senden“ zu besonderen Übersendungen macht, ist die Art der dort vermerkten Objekte. Es handelt sich dabei um aufwendig dekorierte Produkte der Goldschmiedekunst, die aus Edelmetallen und Edelsteinen bestehen und deshalb einen sehr hohen materiellen Wert hatten. Demnach liegt es nahe, diese vier Transaktionen als die Übersendung von Geschenken an den König durch wichtige Mitglieder seines Staates zu betrachten und vermutlich eine besondere Auswahl von Objekten aus der Beute von Urbilum darstellten. Die Urkunde ist S 45/vii/17 datiert, d. h. als das große Tummal-Fest in Nippur stattfand321. Die Übersendung der Geschenke kann deshalb mit diesem wichtigen Ereignis des kultischen Kalenders in Verbindung gebracht werden. Da wichtige Persönlichkeiten wie Ṣilluš-Dagān, der Stadtfürst von Š imurrum, ohnehin anlässlich des Festes in Tummal eintrafen, fungierten sie als Überbringer (ĝiri 3 ) und dementsprechend überreichten sie die Geschenke, wenngleich dies in dem nahe gelegten Nippur stattfand. Dass drei der Absender der Geschenke in Nippur nicht anwesend waren, geht aus dem Gebrauch der Überbringer für die ersten drei Transaktionen und dementsprechend aus dem Fehlen des Überbringers (ĝiri 3 ) bei der letzten Transaktion hervor. 2. TCL 2 5488 weist teilweise eine ähnliche Struktur wie TrDr 86 auf. Zunächst wird die Übersendung (šu im-mi-in-us 2 „er hat (es) gesandt“) von einer zamirītum-Waffe aus Bronze vom General Ḫašip-atal322 vermerkt. Dabei fungiert Šu-Enlil, ein Soldat und Untergebener von Ea-ilī als Überbringer (ĝiri 3 ). Danach wird ein elamischer Bogen als Einlieferung von Lu-Nanna, dem General von NAGsu, registriert. Beide Transaktionen sind aufgrund der dabei behandelten Objekte als Geschenke für den König zu betrachten. Der Unterschied im Formular dürfte nur mit dem Gebrauch oder Nichtgebrauch eines Überbringers für die Übersendung des Geschenkes verbunden sein. Dies bedeutet, dass Lu-Nanna aus NAGsu zum Zeitpunkt der Einlieferung in Puzriš-Dagān persönlich anwesend war, während Ḫašip-atal einen Soldat (aga 3 -us 2 ) für die Überreichung des Geschenkes beauftragte. Diesmal ist der Anlass der Einlieferung nicht eindeutig zu rekonstruieren, weil die Transaktion auf den iv. Monat des Jahres S 46 datiert und nicht direkt mit einem bestimmten kultischen Ereignis zu verbinden ist. 320

S. dazu auch Michalowski 1978: 51.

321

Die Ausgaben für das Tummal-Fest aus dem Viehhof erstrecken sich zum Teil bis zum Anfang des ix. Monat, s. Sallaberger 1993a: 131-132. 322

Ḫašip-atal war vermutlich in Arrapha stationiert, s. dazu Michalowski 1987: 59.

225

DER KÖNIG UND SEIN KREIS: DAS STAATLICHE SCHATZARCHIV DER III. DYNASTIE VON UR

3. Ein anderes Bild zeigt sich bei der Einlieferung RT 34 137. Zarriq, der Stadtfürst von Susa, übersandte ein silbernes kir 2 -Gefäß im Jahr AS 4/vi. Überbringer war dabei ein gewisser Ubārum, der als lu 2 -na „seines Mannes (von Zarriq)“ beschrieben wird. Die Transaktion fand in Ur im vi. Monat statt, weshalb der Hintergrund mit großer Wahrscheinlichkeit das kurz bevorstehende Akiti-Fest zur Aussaat gewesen sein mag. Diese Einlieferung kann aber auch im Rahmen der diplomatischen Beziehungen eingeordnet werden, die mit den östlich vom Kernland gelegenen Regionen wie Elam und Susiana, nach deren Eroberung in der Regierungszeit Ur-Nammas, entstanden sind (s. dazu auch Kap. 8 § 4.2). 4. TCL 2 5515 verzeichnet zwei bronzene Dolche „zum Schafe-Schlachten“ mit goldener Verzierung, die vom Sohn des Taḫišen aus Šetirša ŠS 7/ix/14 in Nippur eingeliefert wurden. Die Art des eingelieferten Objekts lässt ein Geschenk vermuten, wobei der Text sonst nur Einlieferungen mit administrativem Hintergrund verzeichnet. 5. Ubaʾa, Stadtfürst von Adamdun, verschickte (šu im-mi-us 2 ) einen hölzernen Bogen vermutlich als Geschenk für den König (TRU 384). Da hierbei die Stelle des Überbringers (ĝiri 3 ) frei gelassen wurde, reiste Ubaʾa vermutlich selbst nach Tummal und überreichte sein Geschenk persönlich. Die Datierung auf den vi. Monat des Jahres S 43 deutet auf die Feierlichkeiten des Tummal-Festes als Hintergrund der Reise von Ubaʾa und seines Geschenkes hin. Denn das Tummal-Fest fand im Jahr S 43 genau im vi. Monat zeitgleich mit dem Akiti-Fest in Ur statt323. 6. Die Zweckbestimmung der Einlieferung RA 8 p. 184 n. 2 ist nicht zweifelsfrei zu rekonstruieren, allerdings lässt die Art der eingelieferten Objekte an eine Einlieferung als Geschenk seitens des Chefs der Gerber, Puzur-ilī (s. dazu Kap. 5 § 3), denken. 7. Bei YOS 15 188 deuten die Ortsangabe in Tummal, die Datierung im viii. Monat und die Art des empfangenen Objektes auf ein Geschenk im Rahmen des Tummal-Festes hin. Der Absender ist ein gewisser Aḫī-ilum, der vermutlich aus Marḫaši324 stammte. Die Interpretation von bestimmten Einlieferungen als Übersendung von Geschenken an den König liegt hauptsächlich an der Herstellungsart und Äußerlichkeit der darin behandelten Objekte. Der Gebrauch von dem Verb šu us 2 in den Einlieferungen ist lediglich mit dem Gebrauch eines Überbringers verbunden und stellt keinen eindeutigen oder direkten Hinweis auf die Übersendung von Geschenken dar. Trotzdem kann sein Gebrauch innerhalb eines Textes einige wichtige Informationen über die Art der Zustellung der Objekte liefern und kann aufzeigen, ob die Absender der Objekte selber diese abgaben. Wie bei dem am Anfang dieses Abschnittes präsentierten Text gesehen, kann zudem auch die Datierung einer Einlieferung für ihre Interpretation als Geschenk sehr hilfreich sein.

323

Sallaberger 1993a: 134.

324

Vgl. BPOA 2 1868: ŠS 1/x aus Umma.

226

KAPITEL 7

DIE KÖNIGLICHEN WEIHUNGEN

1. Einleitung Die Inschriften der Ur-III-Könige berichten immer wieder über die öffentliche, kultische Aufstellung von kostbaren Objekten, die an die Götter während Ritualen, Festen oder Feierlichkeiten für bestimmte Anlässe von den Konigen oder ihren Familien geweiht wurden, wie z. B. den Bau eines Tempels oder einen Sieg im Feldzug325. Der König fungierte vor den Göttern als Vertreter seines Landes, weswegen ihm offiziell die Pflege des Staatskultes, der Bau und der Ausstattung der Heiligtümer zukam. Königliche Weihungen und Tempelpflege vereinigten die weltliche Macht mit der religiösen und kultischen Autorität und erlaubten dabei dem Herrscher, seine Reverenz gegenüber den Göttern zu zeigen. Als Gegenleistung gewährten die Götter dem König und seinem Land ihren Segen und der Herrscher konnte dadurch das soziale und politische Wohlergehen des Landes sichern. Die Ausübung der Herrschaft der Ur-III-Könige basierte wesentlich auf diesen Handlungen. Die Texte der Puzriš-Dagān-Archive bieten eine besondere Gelegenheit ein Fenster in die Praxis dieser Handlungen zu öffnen und sie aus einer im Vergleich zu den Königsinschriften ganz unterschiedlichen Perspektive zu beleuchten. Königsinschriften und Königshymnen enthalten ein oft „dick aufgetragen wirkende[s] Selbstlob“326 des Königs, das aber auf den Herrscher „als Spitze und damit Spiegel des gesamten Landes dessen gesamte geistigen Fähigkeiten in sich versammelt“327 zurückzuführen ist. Die Verwaltungsurkunden aus PuzrišDagān dokumentieren dagegen die Verwaltung der königlichen Viehbestände und Kostbarkeiten, die von den bevollmächtigten Beamten nur im Auftrag des Königs behandelt wurde. Dadurch kommen die von den Königen und deren Familien durchgeführten Handlungen in ihrer konkreten und täglichen Praxis ans Licht. Nach einer allgemeinen Vorstellung des Befundes und dessen Auswertungsmethode werden die königlichen Weihungen nach Objektgruppen und Göttern untersucht. Darauf aufbauend wird der Hintergrund der Weihgaben präsentiert. Es wird sowohl auf den regulären Kult als auch auf die spontanen Anlässe eingegangen um zum Schluss allgemeine Rückschlüsse über die Weihpraxis der Könige ziehen zu können. 325

S. z. B. in der Regierungszeit Sulgis die Inschrift E3/2.1.2.54, Z. 23-25 in Frayne (1997b: 156-158 und die Inschrift auf einer Perle E3/2.1.2.58-60, Frayne 1997b: 160-162. In der Regierungszeit von Amar-Suena s. den Türsockel E3/2.1.39, Frayne 1997b: 253-255 und die Inschrift E3/2.1.3.13, Frayne 1997b: 258-259. Von Šu-Suen s. die Inschriften E3/2.1.4.1 (Coll. B), Frayne 1997b: 295-300, E3/2.1.4.3 (Coll. A), Frayne 1997b: 301-306, E3/2.1.4.4, E3/2.1.4.5 und E3/2.1.4.7, Frayne 1997b: 307-315. 326

Sallaberger 1999: 181.

327

Sallaberger 1999: 181.

227

DER KÖNIG UND SEIN KREIS: DAS STAATLICHE SCHATZARCHIV DER III. DYNASTIE VON UR

1.1. Methode Allgemein wurde die Methode der Auswertung schon im Kap. 1 § 4 präsentiert. Es ist aber hier von Vorteil, die für die Auswertung der Weihungen relevanten Hinsichten erneut aufzugreifen, weil quantitative Aspekte zentral für den Vergleich mit der Auswertung der „weltlichen“ Ausgaben sind328. Die Auswertung der „kultischen“ Ausgaben erfolgte mit der Ausdifferenzierung in drei verschiedenen Ebenen: - Anzahl der Texte - Anzahl der Transaktionen (unabhängig von der Anzahl der Textträger) - Anzahl der behandelten Objekte Eine vierte Ebene der Auswertung, d. h. die Anzahl der behandelten Objekte in bestimmten Objektkategorien, wird aufgrund des geringen Maßes an behandelten Objekten und Objektgruppen bei den Weihungen nicht benötigt. Entscheidend ist dagegen die Form und die Funktion eines Objektes, d. h., ob es sich dabei um ein Gefäß oder ein Schmuckstück handelt. Die Form oder die Funktion des Weihobjektes konnten z. B. mit dem Anlass der Weihung (s. u. § 2.3, § 2.4 und § 3.2.1) oder mit dem Geschlecht der empfangenden Gottheit verbunden sein (s. u. § 2.1, § 2.2 und § 2.4). Wichtig ist hierbei auch zu untersuchen, ob geschlechtsspezifische Unterschiede in den Weihungen an Gottheiten bestehen. Schließlich sollen die Informationen bezüglich der Anlässe in diesem Datengerüst eingebaut und ausgewertet werden.

1.2. Allgemeines Sowohl die Schatz- und Schuhverwaltung als auch der Viehhof sind an den König gebunden, wie einerseits die Behandlung staatlicher Güter und andererseits der Vermerk lugal-ĝu 1 0 „mein Herr“ in deren Urkunden zeigen. Dem König als Spitze des Staates stand das staatliche Besitztum zu. Die Beamten von der Puzriš-Dagān-Administration wurden vom König bevollmächtigt, die Verwaltung dieser staatlichen Güter durchzuführen. Sie arbeiteten demnach nur im Auftrag des Herrschers. Nach den Urkunden aus Puzriš-Dagān wurde einerseits Schlachtvieh als Opfer dargebracht, andererseits weihte der König aufwendig dekorierte und kostbare Gegenstände aus den Schatzbeständen an die Götter. In fast allen Fällen trat der König selbst als Weihender auf und die Weihungen wurden demnach als a-ru-a lugal „königliche Weihung“ gekennzeichnet. In einigen wenigen Fällen nahmen aber andere Mitglieder der königlichen Familie Weihungen an die Götter vor. Diese sind Simat-Ištarān, Tochter von Amar-Suena (DCEPHE 217: AS 6/iii) und Kubātum, lukur von Šu-Suen (SAT 3 1277: ŠS 2/v). Diesmal wurden die Weihungen als a-ru-a PN „Weihung von PN“ gekennzeichnet und diese

328

Diese Begriffsbildung hat Sallaberger (1999: 243) eingesetzt: Unter „weltlichen“ Ausgaben werden die Ausgaben des Schatz- und Schuharchivs an Personen, unter „kultischen“ Ausgaben jene an die Götter, d. h. die Weihungen, verstanden.

228

7. DIE KÖNIGLICHEN WEIHUNGEN

Ausgaben mussten in der Regel329 von einem Bevollmächtigten (maškim) genehmigt werden. Denn nur wenn der König selbst die anordnende Stelle für die Ausgabe war, wurde kein Bevollmächtigter (maškim) benötigt (s. dazu Kap. 2 § 2.3). Insgesamt liegen im Schatz- und Schuharchiv 23 Ausgabeurkunden vor, die Weihungen an die Götter betreffen. Auf diesen Urkunden sind neben „weltlichen“ Ausgaben auch 65 Transaktionen registriert, die als Weihungen identifiziert werden können. Diese 65330 Transaktionen dokumentieren die Ausgabe von ca. 83+ Weihobjekten: Diese Zahl ist natürlich vom Überlieferungszustand der Texte stark beeinflusst und dient nur dazu, sich einen ersten Eindruck des Umfangs der „kultischen“ Ausgaben zu verschaffen. Zu den 83+ Weihobjekte kommen ca. 11 kg Rohmetall (Silber und Gold) und ca. 94 g „Augen-Drähte“ aus Silber und Gold.

2. Die Weihobjekte und die Götter Folgende Übersichten sollen Form, Material und Funktion der behandelten Weihobjekte sowie die verehrten Götter zusammenfassen. Nicht aufgeführt sind die Weihungen, deren Objekte in den Urkunden nicht erhalten sind und die unter § 5 dieses Kapitels angegeben wurden. Die Weihobjekte wurden in drei Gruppen unterteilt: - Gefäße - Schmuck - Verschiedenes Es handelt sich dabei fast ausschließlich um Objekte aus Edelmetallen, die in einigen Fällen mit Dekorationen aus Edelsteinen versehen sind.

2.1. Gefäße Gefäße repräsentieren eine Gruppe von weit verbreiteten Weihobjekten im Alten Orient. Aus der frühdynastischen bis altbabylonischen Zeit sind archäologisch vor allem Steingefäße erhalten geblieben, die sowohl für den Gebrauch im Tempel als auch dem profanen Bereich bestimmt waren331 und in vielen Fällen mit Dedikationsinschriften versehen wurden. „Von den zahlreichen Metallgefäßen, die im Kult eine große Rolle spielten, hat sich kaum etwas erhalten“332. Im Unterschied zu anderen Weihgaben konnten Gefäße auch praktische

329

Unklar ist das Fehlen eines Bevollmächtigten (m a š k i m ) bei der Weihung von Kubātum (SAT 3 1277).

330

Aus den darauffolgenden Übersichten ergeben sich nur 59 Transaktionen, die die Weihungen betreffen. Sechs fehlen aufgrund des schlechten Überlieferungszustands der Texte, auf denen das Weihobjekt nicht erhalten ist. Es handelt sich dabei um Transaktionen, die aus den umfangreichen Auflistungen JCS 54 p. 7-9 n. 52 und UTI 6 3800 stammen. Weil diese langen Ausgabelisten auf kein bestimmtes und einziges kultisches Ereignis zurückzuführen sind, können den dort aufgelisteten Weihungen ohne erhaltenes Weihobjekt keine weitere Informationen entnommen werden. 331

S. dazu Braun-Holzinger 1991: 92ff.

332

Braun-Holzinger 1991: 92. Zu Gefäß-Bezeichnungen s. Sallaberger 1996 und für Mari-Quellen Guichard 2005.

229

DER KÖNIG UND SEIN KREIS: DAS STAATLICHE SCHATZARCHIV DER III. DYNASTIE VON UR

Funktionen erfüllen, wie z. B. Trinkgefäße (an-za-am), Libationsbecher (tun 3 -la 2 )333 oder Kultgefäße (EŠ2-da), die vermutlich im Zusammenhang mit Trank- und Speiseopfern benötigt wurden334. Nicht auszuschließen ist allerdings, dass diese Gefäße auch nur als Prunkgefäße und nicht als Gebrauchsgegenstände benutzt worden sind. Die in der Schatzverwaltung dokumentierten Weihungen betrafen häufig Gefäße und Schmuck. Beide Objektgruppen sind durch jeweils 13 und 17 Transaktionen vertreten, die auf insgesamt 12 Texten registriert sind. Folgende Übersicht soll die Belege für Gefäße als Weihobjekte in dem Schatzarchiv zusammenfassend darstellen (s. auch die Tabelle unten § 2.2 bezüglich Schmuck): Gefäße

Empfänger

Stadt, ggf. Überbringer (ĝiri3)

Anzahl Transakt.

1 silbernes assammuTrinkgefäß von 1 Mine

Inana von Uruk; Meslamtaʾea, König von Kutha

Ur; via Atu, Mundschenk

2

1 silbernes assammuTrinkgefäß von ½ Mine

„Ninlil“ (d. h. Ereškigal)*

1 bronzener Eimer (ba-andu8-du8), (in) seinem Boden (ist) Kupfer eingetieft

Gula und Ninniĝar

Puzriš-Dagān; via Nanna-igidu, Mundschenk

1

SAT 3 1277

1 silbernes Kultgefäß (EŠ2da)

Ninti(n)uga

Puzriš-Dagān

1

AUCT 2 279

1 bronzener Libationsbecher (tun3-la2)

Allatum

Nippur

1

AUCT 1 296

1 silberner Libationsbecher (tun3-la2)

Nin-Isina

Puzriš-Dagān; via Abī-simtī

1

SAT 3 1277

Ninti(n)uga

Nippur; via Šu-Kabta, Arzt

1

TCL 02 5550

1 bronzener Libationsbecher (tun3-la2)

Ninsumun von Usuḫ

Nippur

1

AUCT 1 457

1 Libationsbecher (tun3-la2) aus normalem Gold 5/6 Minen 6 ⅔ Schekel minus 5 Gran

Nuska

[Puzriš-Dagān?]; via Šu-Sulgi, Barbier

1

UTI 6 3800 Vs. i 6'-8'

1 kupfernes masabbuBecken, in (dessen) „Boden“ ein Laḫama aus Silber, (seine) Augen aus Elfenbein mit Gold plattiert!, eingetieft (ist)

Enki von Eridu

Eridu

1

AUCT 2 162

Text MVN 13 682

1

333

S. dazu Braun-Holzinger 1989.

334

Braun-Holzinger 1991 und Heimpel, RlA 7 (1987-1990), 2 s. v. Libation.

230

7. DIE KÖNIGLICHEN WEIHUNGEN

Gefäße

Empfänger

Stadt, ggf. Überbringer (ĝiri3)

1 bronzene masabbuBecken, sein Boden aus Kupfer

Gula und Ninniĝar

Puzriš-Dagān; via Nanna-igidu, Mundschenk

1

SAT 3 1277

1 kupfernes masabbuBecken aus Kupfer aus Kimaš, (in dessen) Boden ein NinKAŠ-Vogel aus Kupfer mit Silber tauschiert, eingetieft (ist)

Inana von Uruk

Uruk

1

AUCT 1 78

1 bronzenes masabbuBecken, sein Boden aus Kupfer

Nin-Isina

Puzriš-Dagān; via Abī-simtī

1

SAT 3 1277

1 bronzenes masabbuBecken, sein Boden aus Kupfer

Ninsumun von Usuḫ

Nippur

1

AUCT 1 457

1 Bronze-Schiffgefäß

Anunītum

Ur

1

MVN 15 226

1 Bronze-Schiffgefäß

Enki „im Haus der Kunstfertigkeit“ (e2 umum-ma)

Puzriš-Dagān; via Lu-Nanna, Sänger

1

RA 8 p. 187 n. 5

Tot.: 17 Objekte

Anzahl Transakt.

Text

Tot.: 17 T.

Vor allem Gefäße wurden weiblichen Gottheiten geweiht: - Inana von Uruk 2× - Ninti(n)uga 2× - Gula und Ninniĝar 2 (1)×335 - Nin-Isina 2 (1)× - Ninsumun von Usuḫ 2 (1)× 1× - „Ninlil“ (Ereškigal)*336 - Allatum 1× - Anunītum 1× Nur in vier Weihungen handelt es sich um männliche Götter: - Enki von Eridu; Enki im Haus der Kunstfertigkeit 2× - Meslamtaʾea, König von Kutha 1× - Nuska 1× In einigen glücklichen Fällen lassen sich die Dedikationen von Gefäßen in Zusammenhang mit Trank- oder Speiseopfern bringen. Sallaberger (1993a: 225-226) ist es 335

Diese Angabe bedeutet, dass diese Gottheit insgesamt durch 2 Transaktionen (Weihungen) dokumentiert ist, aber beide sich auf derselben Urkunde befinden. 336

Ereškigal wird nicht explizit in der Urkunde genannt, sondern unter derem Namen „n i n - l i l 2 “, der hier als „Herrin“ des Gottes (Meslamtaʾea) gedeutet wird.

231

DER KÖNIG UND SEIN KREIS: DAS STAATLICHE SCHATZARCHIV DER III. DYNASTIE VON UR

gelungen, die Weihung von drei Trinkgefäßen (MVN 13 682: S 46/vi) jeweils an Meslamtaʾea, Inana von Uruk und Ereškigal (geschrieben „Ninlil“ als Herrin von Meslamtaʾea) mit Opfern an dieselben Götter zu verbinden. Einige Urkunden des Viehhofes in Puzriš-Dagān337 verbuchen Opfer für den König von Kutha (Melamtaʾea) und seine „Ninlil“ (Ereškigal) in den letzten Regierungsjahren Sulgis, die „zusammen mit assammu-Trinkgefäßen (in den Tempel) eingebracht“338 wurden. Neben Trink- oder Libationsgefäßen wurden aber auch aufwendig dekorierte Körbe geweiht. Beispielhaft sind dafür die kupfernen masabbu-Körbe für Enki von Eridu (AUCT 2 162) und für Inana von Uruk (AUCT 1 78). Diese Körbe werden recht genau in den Urkunden beschrieben, weswegen von Interesse ist, zumindest eine davon hier nochmals aufzuführen. AUCT 1 78 (AS 4/xii2) 1

1 ma-sa2-ab zabar uruda ki-maški ur2 dnin-KAŠ4mušen uruda ku3-babbar šub-ba si-ga

2

d

3

a-ru-a lugal

4

ki puzur4-ir3-ra-ta

5

ba-zi

6

ša3 unuki-ga

7

iti diri ŠE.KIN-ku5

8

mu en dnanna ba-ḫuĝ

9

(l.Rd.) 1

inana unuki-ga

1 masabbu-Becken aus Bronze und aus Kupfer aus Kimaš, (in dessen) „Boden“ ein NinKAŠ-Vogel aus Kupfer mit Silber tauschiert, eingetieft (ist): Inana von Uruk; königliche Weihung; bei Puzur-Irra ist abgebucht; in Uruk. (Datum) (Rd.) 1 (Objekt)

In zweierlei Hinsicht stellt dieser Text eine interessante Quelle dar. Zunächst liefert er – zusammen mit AUCT 2 162 – eine Angabe zur Herkunft des Kupfers. Textzeugnisse unterschiedlicher Art bezeugen Dilmun, Magan, Meluḫḫa, Marḫaši und Kima š als Herkunftsorte für Kupfer im 3. Jt. v. Chr. Die Belege für Kimaš stammen zunächst aus Inschriften von Rīmuš und Gudea339. Diese Daten können aber jetzt u. a. auch durch Verwaltungsurkunden des Schatzarchivs (AUCT 1 78 und AUCT 2 162) bestätigt340 werden. Des weiteren konnte Steinkeller (2010b: 40) die masabbu-Körbe mit archäologischen Quellen verbinden. Aus Shahdad, Jiroft (Marḫaši) und Tepe Hissar sind Körbe bekannt341, die der Beschreibung der Körbe in AUCT 1 78 und AUCT 2 162 entsprechen. Insbesondere lässt sich der oben beschriebene masabbu-Becken (AUCT 1 78) mit einer Schale aus Jiroft vergleichen, die von Madjidzadeh (2003: 156, 208) publiziert wurde und ebenfalls einen auf dem Boden des Beckens sitzenden Vogel aufweist. 337

S. Tabelle 78 in Sallaberger 1993b; hinzuzufügen sind: OIP 115 383 (S 44/i"/28) und OIP 115 378 (S 44/ix/27).

338

Sallaberger 1993a: 225.

339

Reiter 1997: 159-160 und Steinkeller 2010b: 39-40.

340

S. dazu Reiter 1997: 159-160 und Steinkeller 2010b: 39-40.

341

S. Literaturangaben bei Steinkeller 2010b: 40.

232

7. DIE KÖNIGLICHEN WEIHUNGEN

Aufwendig dekorierte Weihgefäße wurden vermutlich für bestimmte Funktionen im Kult342 oder für Opferhandlungen des Gottes, für die sie bestimmt waren, angefertigt. Allerdings wurden während vielen kultischen Handlungen und bei dem Kult von allen Göttern verschiedene Gefäße benötigt, dass sich nach Braun-Holzinger (1991: 114) keine unterschiedliche Behandlung einzelner Götter bei den Gefäßweihungen feststellen lässt (vgl. dennoch unten § 3.2.1).

2.2. Schmuck Schmuck spielte neben Gefäßen ebenfalls eine zentrale Rolle in der Ausstattung des Besitzes bestimmter Gottheiten. Dies zeigen zahlreiche Tempelinventare343 wie z. B. die Inventare der Göttinnen Anunītum, Ninḫursaĝ und Ninegal (OIP 115 483; MVN 3 152; YOS 4 296: s. dazu Kap. 2 § 3.1.2), die Auflistung des Schmucks von Inana (BBVO 11 292, 6 NT 606+: s. auch Kap. 2 § 3.1.2), das altbabylonische Inventar der Ištar von Lagaba344 oder der Schmuck von Adad345. Texte wie die Schmuckinventare der Palastgötter von Qatna oder die Einlieferungsurkunde AAICAB 1/1 Ashm. 1911-240 aus Umma verraten, wie der Schmuck durch Weihungen von unterschiedlichen Stiftern zu den Schatzkammern der Tempel gelangte. Zu diesen Quellen zählen auch die Urkunden aus dem Schatzarchiv. Zwei davon – JCS 54 p. 7-9 n. 52 und UTI 6 3800 – stellen eine besondere Quelle dar, weshalb sie ausführlicher im Kap. 2 § 1.2.2 diskutiert wurden. Es handelt sich dabei um zwei Ausgabeurkunden, die zahlreiche Transaktionen verbuchen. Darunter sind sowohl Weihungen an Gottheiten, als auch „weltliche“ Ausgaben an wichtige Persönlichkeiten aufgelistet. Die Belege des Schatzarchivs für Schmuck als Weihobjekte für die Götter stammen ausschließlich aus diesen beiden Ausgabelisten und können folgendermaßen zusammengefasst werden:

342

Vgl. dazu den Versuch von Selz (2004), den Befund aus dem frühdynastischen Friedhof von Ur in einen zeremoniellen Kontext einzuordnen. S. auch Selz 2007. 343

Braun-Holzinger 1991: 360.

344

Leemans 1952.

345

Black und Al-Rawi 1983.

233

DER KÖNIG UND SEIN KREIS: DAS STAATLICHE SCHATZARCHIV DER III. DYNASTIE VON UR

Schmuck

Empfänger

Stadt, ggf. Überbringer (ĝiri3)

1 Faden an ihrer Hand (gu šu-na) mit Ausstattung

Ninkununa

[Ur?]

2 Ringe aus normalem Gold, ihr Gewicht 10 Schekel

[...]

1

2 Ringe aus gelbglänzendem Gold, ihr Gewicht 14 Schekel

Ninkununa

1

2+ 1-fache Halsketten (gu2 1) mit Ausstattung

Inana von Uruk

1

4 2-fache Halsketten (gu2 2)

Inana von Uruk

1

ein Faden an ihrem Hals (gu gu2na) mit Ausstattung

[...]

1

ein Faden einer Halskette (gu gu2) mit Ausstattung

[...]

1

1 Halskette (gu2)

[...]

1

1 Kranz (ki-li2-lum)

„Wasser-Trink-Ort“ von [...] „Wasser-Trink-Ort“ von Sulgi?; nach Ur „Wasser-Trink-Ort“ von Sulgi Enimani-zi, Adjutant von Ninurta (GN)*346 Ninegal im Palast

1 Kranz (ki-li2-lum) mit Ausstattung 1 Kranz (ki-li2-lum) 1 niĝdaga mit Ausstattung

2 Ohrringe (mit) einer sitzenden Schutzgottheit aus gelbglänzendem Gold (mit) a-biza-Dekoration (aus) SU.ASteinen, jeweils (ein) Schmuckstein ist dazu gekommen, sein Gewicht 1 Schekel minus 3 Gran Tot.: 20 Objekte

[Puzriš-Dagān?]; via Lugal-[...]?

Anzahl Transakt. 1

1 1 1

[Puzriš-Dagān?]; via Šu-Sulgi, Barbier

1

1

Text JCS 54 p. 7-9 n. 52 Vs. ii 9'13' JCS 54 p. 7-9 n. 52 Vs. ii 14'-15' JCS 54 p. 7-9 n. 52 Vs. ii 7'8' JCS 54 p. 7-9 n. 52 Vs. iii 2-8JCS 54 p. 7-9 n. 52 Vs. iii 10-12 JCS 54 p. 7-9 n. 52 Vs. i 12'-14' JCS 54 p. 7-9 n. 52 Vs. ii 16'-17' JCS 54 p. 7-9 n. 52 Vs. i 12'-15' UTI 6 3800 Rs. i 10-21 UTI 6 3800 Vs. iv 22'-31' UTI 6 3800 Rs. i 1-9 UTI 6 3800 Rs. i 9'-18' UTI 6 3800 Rs. i 19'-22'

Tot.: 13 T.

346

Wie bei der Bezeichnung von Ninḫursaĝ als „Herrin von Keš“ stellt hier die Angabe „Adjutant von Ninurta“ eine literarische Bezeichnung des Gottes Enimani-zi dar.

234

7. DIE KÖNIGLICHEN WEIHUNGEN

Unter den hier verzeichneten Weihobjekten kommen verschiedene Arten von Schmuck vor wie z. B. Halsketten (gu 2 ), goldene Ringe (ḫar), Ohrringe (niĝ 2 -ĝeštu), Kränze (ki-li 2 lum) und das nicht näher zu definierende Schmuckstück niĝ 2 -da-ga. Halsketten (gu 2 ), Kränze (ki-li 2 -lum) und niĝdaga bestanden aus verschiedenen Dekorations- und Kettenteilen, die in den beiden Urkunden detailliert aufgelistet wurden. Die hier registrierten Ketten- und Schmuckzusammensetzungen verkörpern eine wichtige philologische Quelle für die Rekonstruktion und Identifikation von Halsketten und Schmuck vom Ende des 3. Jts. Eine ausführlichere Untersuchung wäre deshalb an dieser Stelle wünschenswert, vor allem weil in einigen Fällen sich die knappen Beschreibungen der Schmuckstücke und ihrer Ausstattung nur mit Hilfe von archäologischen Befunden erschließen lassen. Allerdings würde solch eine ausführlichere Untersuchung, wie schon in Kap. 4 erwähnt, den Rahmen dieser Arbeit überschreiten. Jedoch lohnt es sich einige dieser Schmuckstücke im Folgenden – wenn auch nur kurz – zusammenfassend zu betrachten. Nicht beschrieben sind die Weihobjekte, die in den Urkunden nicht erhalten sind (s. u. § 5) oder keine besondere Ausstattung aufweisen, wie z. B. die Silberringe. Die Ketten und das Armband als Weihungen für die Götter nach JCS 54 p. 7-9 n. 52: Zeilen

Schmuckzusammensetzung

Ausstattung

Vs. i 12' – [...]

1.

ein Faden an ihrem Hals (gu gu2-na)

[...] 2-fach weiß gestreifte Achat-Steine mit Gold plattiert, [...] lange weiße Achat-Steine mit Gold plattiert

2.

1+[...] Halskette (gu2)

jeweils 2-fach weiß gestreifte Achat-Steine [...]

Vs. ii 9'-13'; 16'[...]

3.

1 Faden an ihrer Hand (gu šuna)

4 Achat-Augen, 3 grüner Jaspis-Perlen, 10 Goldperlen

4.

1 Faden einer Halskette (gu gu2)

7 Mondsicheln (mit) Sonnenscheiben aus normalem Gold, [...]

Vs. iii 2 – 12

5.

2+[...] 1-fache Halskette (gu2 1)

1 Ringscheibe aus 2-fach weiß gestreiften Achat-Steinen mit Gold plattiert, 28 große Perlen aus gelbglänzendem Gold, 2 große 3-fach an der Halskette festgebundene Perlen aus gelbglänzendem Gold: ihr Gewicht ½ Mine 3 5 /6 Schekel minus 10 Gran (ca. 281 g); 28 große KarneolPerlen: sie wurden dazu hinzugefügt

Bezüglich des Materials bestanden die Halsketten (Nr. 1, 2, 4, 5) und das Armband (Nr. 3) hauptsächlich aus Achat (NA4nir 3 / 7 ), Gold (ku 3 -si 2 2 ) und grünem Jaspis? (NA4tuḫ-ši-a). Karneol (NA4gug) kommt ausschließlich bei de(n) Kette(n) Nr. 5 vor. Leider ist dabei keine Kette mit ihrer Ausstattung vollständig in der Urkunde erhalten. Es lässt sich demnach nicht feststellen, wie viele Elemente pro Kette genau vorhanden waren. Die Ausstattungen der Kette(n) unter Nr. 5 auf der Tabelle ist zwar vollständig erhalten, die genaue Anzahl der dort zusammengefassten Ketten ist allerdings nicht klar. Nach Ozaki und Yıldız (2002) könnte es sich dabei um mehr als zwei Ketten handeln. Wenn die Ketten bei Nr. 5 untereinander gleich gewesen sind, dann könnten sich hinter der mehrmals wiederholten Anzahl von 28 Perlen347

347

2 8 z a - e l l a ĝ 2 k u 3 - s i 2 2 ḫ u š - a g a l „28 große Perlen aus gelbglänzendem Gold“ und 2 8 z a - e l l a ĝ 2 g a l „28 große Karneol-Perlen“.

235

NA4

gug

DER KÖNIG UND SEIN KREIS: DAS STAATLICHE SCHATZARCHIV DER III. DYNASTIE VON UR

zwei Ketten á 14 Perlen mit jeweils einer großen Perle348 verbergen. Allerdings spricht die Angabe von nur einer Ringscheibe (ĝeš-bu 1 0 ) in der ganzen Reihe eher für eine einzelne Kette mit zentralem Anhänger und nebeneinander aufgereiten Perlen (28 + 28). Bei den zwei 3-fach an der Halskette festgebundenen Perlen aus Gold könnte sich dann ein „Trenner“ oder Verschluss für die Halskette verbergen349. Der Text ist leider nur in Transliteration publiziert und ohne Kollation lassen sich keine endgültigen Rückschlüsse über die Zusammensetzung der Kette(n) ziehen. Jedenfalls wog(en) die Kette(n), bevor die zusätzlichen 28 Karneol-Perlen hinzugefügt wurden, ca. 281 g. Die Achatkette von Tiāmat-Bāštī350 stellt hier ein für die Achatteile vergleichbares Bespiel dar. Vollständig erhalten ist hingegen das Armband (gu šu -na; Nr. 3). Es besteht aus vier Achat-Augen (NA4nir 7 igi), drei grünen Jaspis?-Perlen (za-ellaĝ 2 NA4tuḫ-ši-a) und zehn Goldperlen (za-ellaĝ 2 ku 3 -si 2 2 ). Eine vergleichbare Zusammensetzung lässt sich bei einer Kette aus dem frühdynastischen Friedhof von Ur (U.9767; PG 697)351 bestehend aus grünen (vielleicht NA4tuḫ-ši-a?) und goldenen Perlen und Achatperlen archäologisch finden. Schließlich verzeichnet JCS 54 p. 7-9 n. 52 den „Faden einer Halskette“ (gu gu 2 ; Nr. 4) unter anderem mit folgender Ausstattung: 7 Mondsicheln (u 4 -šakar) (mit) Sonnenscheiben (sa-am-sa-tum) aus normalem Gold (ku 3 -si 2 2 si-sa 2 ). Schmuckzusammensetzungen als Weihungen für die Götter werden auch in UTI 6 3800 aufgelistet. Eine Auswahl352 davon wird in der folgenden Übersicht präsentiert: Zeilen

Objekt

Vs. i 9'-18';

1.

1 niĝ2-da-ga (mit Ausstattung)

Ausstattung 1 alalum353 aus 1-fach weiß gestreiftem ariLUM-Achat mit Gold plattiert, 1 Ringscheibe aus ariLUM-Achat mit Gold plattiert, 2 tu-dur-Schmuckperlen354 aus 2-fach weiß gestreiften Achat-Steinen mit Gold plattiert, 2 tu-dur-Schmuckperlen aus 2-fach weiß gestreiften ariLUM-AchatSteinen mit Gold plattiert, 6 lange Karneol-Steine mit Gold plattiert, 26 Perlen aus Gold, 38 Perlen aus Karneol, ⅔ Schekel 1 Gran „Augen-Drähte“ aus Silber

348

2 z a - e l l a g 2 3 - t a g u 2 l a 2 - a k u 3 - s i 2 2 h u š- a g a l „3-fach an der Halskette festgebundene Perle aus gelbglänzendem Gold“. 349

S. z. B. bei einer frühdynastischen Kette in Quarantelli 1985: 301, 361 n. 42. Vgl. bei Halsketten (g u 2 ) oder Pektoralen (z a - g a b a ) s i - ĝ a r als „Trenner“ oder „Verschluss“, der meist paarweise (bei z a - g a b a und g u 2 ) am Ende der Ausstattung genannt wird und sehr leicht (± 2 g jeweils) ist.

350

Aus Uruk, Eanna-Bezirk, mit Inschrift von Tiāmat-Baštī, l u k u r von Šu-Suen, s. Maxwell-Hyslop 1971: 65; Orthmann 1975: 212-213 n. 123b.

351

Quarantelli 1985: 311, 372 n. 89.

352

Wie oben werden hier nur die in der Urkunde erhaltenen Weihobjekte, die eine mehrteilige Ausstattung aufweisen, genannt.

236

7. DIE KÖNIGLICHEN WEIHUNGEN

Zeilen

Objekt

Ausstattung

Vs. iv 22'-31'

2.

1 Kranz (ki-li2-lum) (mit Ausstattung)

1 3-fach gestreiftes Achat-Auge (ist in einen) Kreis aus Gold hineingesetzt, 1 Mondsichel aus Gold, 10 tu-dur-Schmuckperlen ḪAR.ḪAR-ra aus Gold, 16 Perlen aus Gold, 1 LUM.GAB-förmige Perle355 aus Gold, 1 LUM.GAB aus Gold, 5 Perlen aus grünem Jaspis, 2 tu-dur-Schmuckperlen aus 3-fach gestreiftem Achat-Auge

Rs. i 10-20

3.

1 Kranz (ki-li2-lum) (mit Ausstattung)

1 Ringscheibe aus Achat, an ihrer langen Seite 1-fach weiß gestreift, in einer Fassung (mit) SU.A-Stein, mit Gold plattiert, eingesetzt; 2 lange 2-fach weiß gestreifte Achat-Steine mit Gold plattiert, 2 Ringscheiben aus grünem Jaspis, 2 tu-dur-Schmuckperlen aus grünem Jaspis, 16 tu-dur-Schmuckperlen ḪAR.ḪAR-ra aus gelbglänzendem Gold, 22 Perlen aus gelbglänzendem Gold, 1 LUM.GAB-förmige Perle aus Gold [...], 1 LUM.GAB aus Gold [...]

UTI 6 3800 registriert größere Schmuckzusammensetzungen als bei JCS 54 p. 7-9 n. 52 (supra), die teilweise aus bis zu 76 Einzelteilen bestehen (Nr. 1). Achat (NA4nir 3 / 7 ), Gold (ku 3 si 2 2 ) und grüner Jaspis? (NA4tuḫ-ši-a) stehen auch hier im Vordergrund (Nr. 1, 2, 3); Karneol (NA4gug) ist nur bei dem ersten Weihobjekt (Nr. 1) vorhanden. Das niĝ 2 -da-ga (Nr. 1), ein Begriff, der sich nicht etymologisieren lasst, ist nur in zwei anderen Ur-III-zeitlichen Verwaltungsurkunden belegt. AUCT 1 9 (AS 3/xi) aus dem Schatzarchiv nennt ein niĝ 2 -da-ga diĝir-re-ne „niĝ 2 -da-ga der Götter“ und MVN 4 147 aus Umma verzeichnet ein niĝ 2 -da-ga von Sulgi. Das hier genannte niĝ 2 -da-ga besteht aus insgesamt 76 Teilen, die teilweise auch bei den oben beschriebenen Ketten vorkommen. Vermutlich handelt es sich auch hierbei um eine Art Kettenzusammensetzung, die nach den zur Verfügung stehenden Quellen ausschließlich als Weihgabe für männliche Gottheiten bestimmt wurde. In diesem Fall tauchen auch Kettenteile wie das Objekt a-la-lum und die tu-dur-Schmuckperle auf, die nicht näher zu bestimmen sind. Schmuckstücke Nr. 2 und 3 stellen Kränze (ki-li 2 -lum) dar, die jeweils aus 37 und 46(+) Dekorationsteilen bestehen356. Darunter sind anschließend Teile wie LUM.GAB genannt, die noch nicht identifiziert worden sind.

353

Ein in Puzriš-Dagān und Ur belegtes Objekt aus Achat, aber nicht der elallu-Stein.

354

Es handelt sich bei tu-dur um eine Schmuckperle, meist aus Gold, Achat, aber auch andere Steine. Wenn aus Gold, kann sie als ḪAR.ḪAR- r a bezeichnet werden. 355

Dabei handelt es sich um eine Bezeichnung der Perle, die sich vermutlich auf ihre Form bezieht. Denn LUM.GAB ist auch ein Schmuckstück, welches meist unmittelbar nach der LUM.GAB-Perle genannt wird und ± 26 g wiegen kann.

237

DER KÖNIG UND SEIN KREIS: DAS STAATLICHE SCHATZARCHIV DER III. DYNASTIE VON UR

Zur Liste der Schmuckstücke als Weihobjekte (s. o.) gehören auch vier goldene Ringe (ḫar), die zwei mal paarweise genannt werden und jeweils zehn (ca. 83 g) und 14 Schekel (ca. 116 g) wiegen. Zum Schluss sind auch ein Paar figürlich dekorierten Ohrringe aus Gold (niĝ 2 -ĝeštu) aufgelistet. Die Empfänger dieser Weihobjekte waren, sofern sie in den Urkunden erhalten sind (s. Tabelle oben), fast ausschließlich weibliche Gottheiten, wie auch die Anzahl der jeweiligen Transaktionen zeigt: - Ninkununa 2 (1)×357 - Inana von Uruk 2 (1)× - Ninegal 1× Nur Enimani-zi, der mit der literarischen Bezeichnung sugal 7 d nin-urta „Adjutant von Ninurta“ genannt wird, erhielt als männliche Gottheit ein niĝ 2 -da-ga. Als Empfänger der Weihgaben tritt in der Urkunde UTI 6 3800 auch der „Wasser-TrinkOrt“ (ki-a-naĝ) der verstorbenen Könige (in diesem Fall von Sulgi in Ur)358 auf. Für die verstorbenen Könige wurde jeweils ein Kranz (ki-li 2 -lum) geweiht. Kränze (ki-li 2 -lum) wurden sonst als Geschenke für Mitglieder des Militärs, vermutlich als Auszeichnung für bestimmte Erfolge im Feldzug, vergeben (s. dazu Kap. 8 § 2.6).

2.3. Verschiedenes Neben Schmuck und Gefäßen wurden auch viele unterschiedliche Objekte geweiht, die sich nicht in eine bestimmte Objektgruppe kategorisieren lassen und deshalb in der folgenden Übersicht zusammen aufgeführt werden.

356

Bei der Ausstattung der Ketten fallen einige Zahlen auf. Nach der Auflistung der zunächst in geringen Stückzahlen genannten Teile, werden die darauf folgenden in größeren Stückzahlen genannten Perlen angegeben. In einigen Fällen (Nr. 1 und Nr. 2) entspricht die Summe der einzelnen Teile der Anzahl der zahlreich vertretenen Perlen. Bei Nr. 1 z. B. 1 (alalum) + 1 (Ringscheibe) + 2 (t u - d u r ) + 2 (t u - d u r ) + 6 (Karneol-Steine) + 26 (Goldperlen) = 38 = 38 (Karneol-Perlen). Dies könnte z. B. mit einer abwechselnden Reihenfolge der Kettenteilen verbunden sein. Für andere Kettenzusammensetzungen s. JCS 54 p. 7-9 n. 52.

357

Diese Angabe bedeutet, dass diese Gottheit insgesamt durch zwei Transaktionen (Weihungen) dokumentiert ist, aber beide sich auf derselben Urkunde befinden.

358

Über das k i - a - n a ĝ und dessen Opfer s. Sallaberger 1993a: 63-65; 105; Sallaberger in Vorbereitung und Steinkeller 2001: 68.

238

7. DIE KÖNIGLICHEN WEIHUNGEN

Verschiedenes

Empfänger

Stadt, ggf. Überbringer (ĝiri3)

2 Silberringe zu je 10 Schekel

Allatum

Nippur

1

AUCT 1 296

2 Silberringe zu je 10 Schekel

Damu

Nippur; via Nawir-ilum, Arzt; ša3ge kuru13-am3 „es ist (nach) dem Herzenswunsch (des Königs)“

1

AUCT 1 241

2 Silberringe zu je 10 Schekel

Damu

Puzriš-Dagān; via Abī-simtī

1

SAT 3 1277

2 Silberringe zu je 10 Schekel

Gunura

Nippur; via Nawir-ilum, Arzt; ša3ge kuru13-am3 „es ist (nach) dem Herzenswunsch (des Königs)“

1

AUCT 1 241

2 Silberringe zu je 10 Schekel

Gunura

Puzriš-Dagān; via Abī-simtī

1

SAT 3 1277

2 Silberringe zu je 10 Schekel

Nanna von Karzida

Gaʾeš

1

TCL 2 5567

2 Silberringe zu je 10 Schekel

Ninḫursaĝ, Herrin von Keš

Puzriš-Dagān

1

DCEPHE 217

2 Silberringe zu je 10 Schekel

Ninsumun von Usuḫ

Nippur

1

AUCT 1 457

6 Silberringe zu je 10 Schekel

Ninti(n)uga

Nippur; via Nawir-ilum, Arzt; ša3ge kuru13-am3 „es ist (nach) dem Herzenswunsch (des Königs)“

1

AUCT 1 241

2 Silberringe zu je 10 Schekel

Šumaḫ

Nippur; via Nawir-ilum, Arzt; ša3ge kuru13-am3 „es ist (nach) dem Herzenswunsch (des Königs)“

1

AUCT 1 241

2 Silberringe zu je 10 Schekel

Šumaḫ

Puzriš-Dagān; via Abī-simtī

1

SAT 3 1277

1 5/6 Schekel 2 Gran „Augen-Drähte“ aus Silber, die ... herausragen

Harfe Nin-egalesi

Nippur

1

AUCT 1 969

239

Anzahl Trans.

Text

DER KÖNIG UND SEIN KREIS: DAS STAATLICHE SCHATZARCHIV DER III. DYNASTIE VON UR

Verschiedenes

Empfänger

Stadt, ggf. Überbringer (ĝiri3)

Anzahl Trans.

5 Schekel 15 Gran „Augen-Drähte“ aus vermischtem Gold wurden zum 7-fach an der Kette anhängendem Emblem (mit) Mondsicheln hinzugefügt

ist in das Haus von Nanna hineingebracht (e2 dnanna ba-an-ku4)

[Puzriš-Dagān?]; via Niĝir-KA-gena

1

UTI 6 3800 Vs. ii 1'-6'

Nanna

Puzriš-Dagān; via Suen-alšu, Mundschenk

1

OrSP 47-49 144

Text

1 Emblem 7-fach an der Kette anhängend 1 Emblem aus Gold: auf einer Holzstange eingesetzt, mit goldener Plattierung (u3-gunu3), sein „Auge“ aus Bronze 1 Emblem aus Silber: auf einer Holzstange eingesetzt, mit silberner Plattierung (u3-gunu3), sein „Auge“ aus Bronze

1

20 Minen Silber

Enlil und Ninlil

Nippur

1

AUCT 1 506

4 Gran gelbglänzendem Gold

Inana von Uruk

[Ur?]

1

JCS 54 p. 7-9 n. 52 Vs. iii 9

[...] Minen Silber

Nanna

Ur

1

CDLJ 2002:1 n. 8

[...] Minen Silber

Ningal(e)nuna

Ur

1

CDLJ 2002:1 n. 8

1 Mine Silber

Ninurta

Nippur

1

AUCT 1 506

1 Mine Silber

Nuska

Nippur

1

AUCT 1 506

1 bronzener Metallgegenstand (nāmarum)

(Mušītum von Marad)359

Nippur

1

TCL 2 5589

1 Silberspiegel (mušālum)

Gula von Umma

Nippur

1

AUCT 1 969

Bawu

1

AUCT 1 432

Ninĝirsu

Puzriš-Dagān; via Rēʾīšin, Mundschenk

Inana von Uruk

Uruk

1

7 Paar hölzerne ⌈Ständer⌉ (da-ag-si) (mit?) Bronze [...], auf ihrem „Mund“ ein kupferner „...-Hund“(?) 7 Paar hölzerne Ständer (da-ag-si)

1 AUCT 2 178

1

359

Bei TCL 2 5589 handelt sich nicht um eine Ausgabeurkunde (b a - z i ), sondern um eine Einlieferung (m u - k u x ). Der Metallgegenstand (nāmarum) wurde m u d m u - s i - t u m m a - r a 2 - d a k i - k a - š e 3 „wegen Mušitum von Marad“ eingeliefert, weswegen der Text hier mit den „echten“ Weihungen mit ausgewertet, allerdings dunkelgrau gekennzeichnet wird.

240

7. DIE KÖNIGLICHEN WEIHUNGEN

Verschiedenes

Empfänger

Stadt, ggf. Überbringer (ĝiri3)

Anzahl Trans.

4 ⅓ Schekel „AugenDrähte“ aus Silber, an 6 Schlaghölzer (?) Ninkilims ... mit Silber tauschiert, ragen sie heraus

Allatum

Nippur

1

AUCT 1 296

1 großer Obsidiandolch, außen mit Silber plattiert

Nin-Isina (in Isin)

Puzriš-Dagān; via Abī-simtī

1

SAT 3 1277

Text

Tot.: 28 (+1)

Tot.: 46 Obj. + „Augen-Drähte“ und Rohmetall

Dominant in dieser Gruppe von Weihobjekten sind die Silberringe. Aufgrund ihrer Charakteristika und ihres standardisierten Gewichts zählen sie nämlich nicht zu den Schmuckstücken (s. dazu Kap. 8 § 2.11.2). Als Weihobjekte sind ausschließlich Silberringe zu je 10 Schekel (ca. 83 g) belegt, die sowohl an männliche als auch an weibliche Gottheiten geweiht wurden360. Neben den Silberringen gehören zu dieser dritten Objektgruppe auch Embleme, silberne „Augen-Drähte“, ein Silberspiegel, hölzerne Ständer, ein Obsidiandolch und rohe Edelmetalle (Gold und Silber). Es fällt auf, dass die Embleme ausschließlich für eine männliche Gottheit, Nanna, bestimmt waren. Rohsilber wurde außerdem eher an männliche, Rohgold eher an weibliche Gottheiten geweiht. Eine geschlechtsspezifische Verteilung ist wie oben auch bei den hier präsentierten Weihobjekten festzustellen. Die folgende Liste zeigt die Anzahl an Transaktionen, die die Weihungen an männliche Gottheiten betreffen: - Nanna (von Karzida) 3x + 2 (1)x361 - Šumaḫ 2× - Enlil (zusammen mit Ninlil) 1× - Ninurta 1× - Nuska 1× - Ninĝirsu 1× Bei den weiblichen Gottheiten sieht es folgendermaßen aus: - Damu 2× - Gunura 2× - Inana von Uruk 2× - Allatum 1× - Ninḫursaĝ, Herrin von Keš 1×

360

Elf Weihungen betreffen Silberringe, davon sind acht für weibliche Gottheiten bestimmt. Diese Verteilung spiegelt aber nicht eine allgemeine Tendenz wider, sondern ist mit dem Überlieferungszufall verbunden. Denn unter den Weihungen von Silberringen sind meist jene erhalten geblieben, die die Gaben für weibliche Gottheiten registrieren (s. dazu unten § 3.2.1). 361

Diese Angabe bedeutet, dass diese Gottheit insgesamt durch zwei Transaktionen (Weihungen) dokumentiert ist, aber beide sich auf derselben Urkunde befinden.

241

DER KÖNIG UND SEIN KREIS: DAS STAATLICHE SCHATZARCHIV DER III. DYNASTIE VON UR

- Ninsumun von Usuḫ 1× - Ninti(n)uga 1× - Nin-egalesi 1× - Ninlil (zusammen mit Enlil) 1× 362 - Mušītum von Marad 1× - Ningal(e)nuna 1× - Gula von Umma 1× - Bawu 1× - Nin-Isina 1× Interessanterweise zeigen sich auch hier insgesamt mehr weibliche als männliche Gottheiten (zur Auswertung dieser Information s. gleich unten § 2.4).

2.4. Die Götter und ihre Objekte Die aus der Auswertung der Texte des Schatzarchivs hervorgehende Verteilung der Weihobjekte für weibliche und männliche Gottheiten erweist sich nur zum Teil ähnlich zu aus anderen Kontexten wie der frühdynastischen Zeit363 oder aus Mari, Amarna und Qatna364 bekannten Muster. Neben Stein- und Edelmetallgefäßen zählten Waffen und Schmuckstücke dort als wichtige und zentrale Weihgeschenke. Männliche Gottheiten erhielten häufig Waffen365, Gefäße und Ringschmuck. Perlenketten und andere Schmuckgegenstände stellten dagegen die typischen Gaben für weibliche Gottheiten dar366. Während die Verteilung von Schmuck und Ringsilber nach den Quellen des Schatzarchivs im Einklang zu dem beschriebenen Muster steht, sind die Gefäße im Schatzarchiv ausschließlich als Weihobjekte für weibliche Gottheiten dokumentiert. Außerdem sind Waffen als typische Weihgaben an männliche Gottheiten in den Quellen des Schatzarchivs nicht belegt. Interessant erscheint in diesem Zusammenhang ein mit Silber plattierter Obsidiandolch für die weibliche Göttin Nin-Isina (SAT 3 1277), der mit ihrer Tätigkeit als Heilgöttin in Verbindung gebracht werden kann. Eine ähnliche Gabe in Form eines Tischmessers (ĝiri2 bansur) mit Lapislazuligriff erhielten aber auch die lukur des Königs (Kap. 8 § 2.1.1 und § 2.1.2). Wie unter § 3.2.1 zu sehen ist, bilden jedoch 19 von insgesamt 59 Transaktionen Weihungen an weibliche Göttinnen und Heilgöttinnen, die zum Teil anlässlich ihrer kultischen Reisen stattfanden. Nicht auszuschließen ist demnach, dass die eben präsentierte Verteilung lediglich auf den Überlieferungszufall dieser Urkunden zurückzuführen ist.

362

Hier gilt das unter Fn. 359 gesagte.

363

Braun-Holzinger 1991.

364

S. dazu Roßberger 2010: 81 mit weiterführender Literatur. Ich bin Elisa Roßberger zu Dank verpflichtet, weil sie mir das Manuskript ihrer noch unveröffentlichten Dissertation freundlicherweise zur Verfügung gestellt hat.

365

Braun-Holzinger 1991.

366

Roßberger 2010: 81.

242

7. DIE KÖNIGLICHEN WEIHUNGEN

3. Die Anlässe 3.1. Die jährlichen Feste Die Bedeutung des Verwaltungszentrums von Puzriš-Dagān und seiner Dokumentation für die Untersuchung des damaligen kultischen Geschehens hat Sallaberger (1993a) erkannt367. Durch die ausführliche Analyse u. a. der Tierlieferungen aus dem Viehhof von Puzriš-Dagān konnte er den kultischen Kalender der Ur-III-Zeit mit seinen jährlichen und monatlichen Festen weitgehend rekonstruieren. An diesen kultischen Rhythmus waren auch viele Weihungen gebunden, die durch das Schatzarchiv ans Licht gekommen sind und im Folgenden mit ihrem offiziellen feierlichen Hintergrund präsentiert werden368. Kultische Ereignisse, die zu verschiedenen Zeiten an verschiedenen Orten gefeiert wurden, prägten den Jahresablauf der Ur-III-Zeit. Einen besonderen Platz nahm das religiöse Zentrum Nippur ein, daneben spielten die Hauptstadt Ur und der Herkunftsort der Dynastie, Uruk, eine zentrale Rolle. Dies spiegelt sich auch in den Weihungen aus dem Schatzarchiv wider, die hauptsächlich in diesen Städten im Rahmen der wichtigsten jährlich wiederkehrenden Festen des kultischen Kalenders stattfanden. Dazu zählten die beiden AkitiFeste zur Ernte (i. Monat) und zur Aussaat (vii. Monat) in Ur und das Tummal-Fest in Nippur im viii. (vii.) Monat. Hier wurden die wichtigsten Götter verehrt. Enlil, der oberste Reichsgott, spielte eine bedeutende Rolle bei allen Festen von Nippur, dem religiösen Zentrum des Staates. Daneben nahm das Fest für seine Gemahlin Ninlil im viii. Monat in Tummal einen besonderen Rang ein. In der Hauptstadt Ur wurden während der beiden Akiti-Feste zunächst dem mächtigen Nanna Opfer dargebracht. Besondere Aufmerksamkeit wurde Inana während des „Fest des Himmelsschiffes“ in Uruk geschenkt. Im Folgenden werden die im Rahmen des regulären Kultes in Nippur und Ur durchgeführten Weihungen besprochen. Anschließend wird auf einige Weihungen eingegangen, die vermutlich zum „Fest des Himmelsschiffes“ in Uruk einzuordnen sind. Zunächst wird allerdings kurz auf eine Gemeinsamkeit eingegangen, die die Weihungen des Schatzarchivs, bis auf einige wenige Ausnahmen, teilen. Diese „kultischen“ Ausgaben weisen nämlich keine explizite Angabe der kultischen Handlungen und Festivitäten auf, während deren Gaben dargereicht wurden. Die Zuordnung einer Weihung zu einem bestimmten Ereignis des kultischen Kalenders erfolgt demnach meist anhand der Datierung, der Ortsangabe und des Gottes, für den das Weihobjekt bestimmt wurde. In einigen Fällen liefert die Angabe eines Überbringers in Zusammenhang mit der Ortsangabe entscheidende Hinweise für die Zuordnung. Deswegen erscheint es hier angebracht, die Deutung der Funktion des Überbringers (ĝiri 3 ) kurz wiederaufzugreifen. Der Überbringer (ĝiri 3 ) ist für die Zustellung eines Objektes vom Ausgabeort zum jeweiligen Empfänger zuständig, wenn der Ort der Ausgabe dem des Empfängers nicht entspricht. Wenn bei den „kultischen“ Ausgaben das Heiligtum der Weihung am Ausgabeort liegt, erscheint kein Überbringer369. Der 367

Zu dem kultischen Kalender s. auch Cohen 1993.

368

S. auch Tabelle n. 1 in Sallaberger 1993b: 3.

369

S. Kap. 2 § 2.4.

243

DER KÖNIG UND SEIN KREIS: DAS STAATLICHE SCHATZARCHIV DER III. DYNASTIE VON UR

Überbringer (ĝiri 3 ) spielte bei den Ausgaben zudem eine vertretende Rolle gegenüber des Empfängers und konnte in einigen Fällen gezielt für bestimmte Weihungen ausgewählt werden. Beispielhaft dafür ist die Weihung an Enki (RA 8 p. 187 n. 5), Hüter der Kunst und Verkörperung der Weisheit. Als Überbringer (ĝiri 3 ) fungierte dabei Lu-Nanna, ein Sänger (nar). Sogar die Königin selbst sorgte für die Zustellung der Weihungen an die unter den Frauen beliebte Heilgöttin Nin-Isina und ihr Gefolge, Šumaḫ, Damu und Gunura (SAT 3 1277). Ebenfalls kann die Überbringung von einem Libationsbecher (tun 3 -la 2 ) (TCL 2 5550) oder von Silberringen (AUCT 1 241) an Ninti(n)uga durch einen Arzt, jeweils Šu-Kabta und Nawir-ilum, nicht dem Zufall zugesprochen werden. Auf diese Weise können auch die Weihungen an Damu, Š umaḫ und Gunura (AUCT 1 241) betrachtet werden, für deren Zustellung ebenfalls Nawir-ilum, der Arzt, zuständig war. Nachdem diese wichtigen Aspekte der Terminologie bei den Weihungen kurz wieder aufgegriffen wurden, kann nun auf ihre Einordnung in den kultischen Kalender eingegangen werden.

3.1.1. Ur Wie oben schon erwähnt, stellten die Akiti-Feste zur Ernte im i. Monat und zur Aussaat im vii. Monat in Ur einige der wichtigsten kultischen Ereignisse des Kalenders dar. Anlässlich dieser Feste, vor allem zur Aussaat, wurden große Veranstaltungen vom König selbst organisiert, denen oft der Charakter von fröhlichen „Volksfesten“ zugesprochen wird370. Neben den rituellen Zeremonien sorgten Sänger, Ringer, Faustkämpfer und sogar „Schlangenbeschwörer“371 für die Unterhaltung der Festgesellschaft, die besonders bei solchen „Volksfesten“ sehr groß gewesen sein dürfte. An den Feierlichkeiten nahm nicht nur die Spitze der Gesellschaft und die königliche Familie teil, sondern auch die Bevölkerung des Landes wurde dabei empfangen, wofür die riesigen Mengen an Nahrungsmitteln sprechen. Während bei Banketten Geschenke an die wichtigsten Gästen verteilt wurden (s. dazu Kap. 8), brachte der König auch umfangreiche Opfer und Weihungen an die Götter dar. Die Weihungen werden in der folgenden Übersicht zusammengefasst:

370

Sallaberger 1993a: 178.

371

Sallaberger 1993a: 178.

244

7. DIE KÖNIGLICHEN WEIHUNGEN

Datum

Stadt, ggf. Überbringer (ĝiri3)

Empfänger, ggf. Anlass

Objekt

Anzahl Trans.

S 46/vi

Ur; via Atu, Mundschenk (sagi)

Meslamtaʾea, König von Kutha

1 silbernes assammuTrinkgefäß von 1 Mine

1

Inana von Uruk

1 silbernes assammuTrinkgefäß von 1 Mine

1

„Ninlil“ (d. h. Ereškigal)*

1 silbernes assammuTrinkgefäß von ½ Mine

1

Text

MVN 13 682

S 47/vi

Gaʾeš

Nanna von Karzida

2 Silberringe zu je 10 Schekel

1

TCL 2 5567

AS 1/vii

Puzriš-Dagān; via Lu-Nanna, Sänger

Enki im Haus der Kunstfertigkeit (e2 umum-ma)

1 Bronze-Schiffgefäß (ma2gur8)

1

RA 8 p. 187 n. 5

AS 1/vii

Ur

Anunītum: u4 lugalĝu10 ša3 e2-gal-ka kaš i3-na-ni-de2-a „als ‚Mein Herr‘ im Palast Bier für sie ausgeschenkt hat“

1 Bronze-Schiffgefäß (ma2gur8)

1

MVN 15 226

ŠS 2/xii2

Puzriš-Dagān; via Suen-alšu, Mundschenk (sagi)

Nanna

1 Emblem (šu-nir) aus Gold: auf seiner Holzstange eingesetzt, mit goldenem u3gunu3, sein „Auge“ aus Bronze

1

OrSP 47-49 144

1 Emblem (šu-nir) aus Silber: auf seiner Holzstange eingesetzt, mit silbernem u3gunu3, sein „Auge“ aus Bronze

1

Tot.: 9 Objekte

Tot.: 8

1. Dem Emblem von Nanna (šu-nir d nanna) begegnet man während der Feierlichkeiten beim Akiti-Fest zur Ernte am Anfang des Jahres und beim Akiti-Fest zur Aussaat im vii. Monat372. Nach OrSP 47-49 144 weihte der König im Schaltmonat des Jahres ŠS 2 zwei aufwendig dekorierte Embleme an Nanna. Vermutlich wurde diese Weihung in Puzriš-Dagān vom König für den Beginn des Festes am Anfang des i. Monats in Ur angeordnet. Dafür spricht nicht nur die Datierung des Textes, sondern auch der Gebrauch eines Überbringers in Zusammenhang mit der Ortsangabe „in Puzriš-Dagān“. 2. Beim Text MVN 13 682 handelt es sich um die Weihung von assammu-Trinkgefäßen an Meslamtaʾea und seine Gemahlin, vermutlich in Verbindung mit regelmäßigen Opfern. Der Rang der Gottheiten zeigt sich in den unterschiedlichen Kapazitäten der Gefäße: Meslamtaʾea erhielt ein Gefäß von einer Mine, seine Gemahlin ein Gefäß von ½ Mine. Atu, der 372

S. dazu Sallaberger 1993a: 182.

245

DER KÖNIG UND SEIN KREIS: DAS STAATLICHE SCHATZARCHIV DER III. DYNASTIE VON UR

Mundschenk (sagi), fungierte als Überbringer (ĝiri 3 ) der Weihung von Ur nach Kutha. Dort wurde Meslamtaʾea, eine Erscheinungsform von Nergal, dem Unterweltgott, verehrt. Mit ihm zusammen erhielt auch seine Gemahlin Ereškigal eine Weihgabe. Ereškigal wird nicht explizit in der Urkunde genannt, sondern unter dem Namen „nin-lil 2 “, der hier als „Herrin“ des Gottes (Nergal) gedeutet wird. Nergal erscheint allerdings mit dem Epitheton „Meslamtaʾea“ und wird zudem als „König von Kutha“ bezeichnet373. Dies ist auf die Scheu vor Namen von Unterweltsgöttern zurückzuführen374. Die Ortsangabe und die Datierung der Urkunde könnten auf die Feierlichkeiten für das Akiti-Fest zur Aussaat als Anlass der Weihung hinweisen375. Denn bis zum Ende der Regierungszeit Sulgi „datierten die Ausgaben für die Feste von Ur in Puzriš-Dagān ‚einen Monat früher‘“376, weshalb diese Ausgabe im vi. Monat von PuzrišDagān auf den vii. Monat von Ur fällt. Neben den beiden Unterweltsgöttern verzeichnet MVN 13 682 auch ein assammuTrinkgefäß von einer Mine für Inana von Uruk, für die anlässlich des Akiti-Festes Opfer und Weihungen in ihrem Heiligtum in Uruk bestimmt waren. Atu, der Mundschenk (sagi), fungierte auch in diesem Fall als Überbringer (ĝiri 3 ). 3. TCL 2 5567 registriert eine Weihung an Nanna von Karzida. Die Datierung des Textes in den vi. Monat des Jahres S 46377, die Ortsangabe „in Gaʾeš“ und die Weihung an Nanna „von Karzida“ sichern die Zuordnung dieser Weihung zum Akiti-Fest zur Aussaat. Anlässlich dieses Festes begleitete der König den Gott Nanna bei seiner Prozession nach Gaʾeš (= Karzida) und weihte ihm 2 Silberringe zu je 10 Schekel (ca. 83 g). Silberringe erhielt Nanna ebenfalls während des Akiti-Festes zur Ernte378. 4. Auch bei diesem vierten und letzten Text (RA 8 p. 187 n. 5) sichert die Datierung in den vii. Monat des Jahres AS 1 die Zuordnung zum Akiti-Fest zur Aussaat. Für Enki im e 2 umumma „Haus der Kunstfertigkeit“ wurde ein Bronze-Schiff-Gefäß bestimmt379. Dass die Weihung nicht in Puzriš-Dagān stattfand, geht aus dem Gebrauch eines Überbringers (ĝiri 3 ) in Zusammenhang mit der Ortsangabe „in Puzriš-Dagān“ hervor. Nach Sallaberger (1993a: 223) und Pruzsinszky (2007: 342 Fn. 42) war in Ur der „Enki des Musikhauses“ (e 2 -nar: AUCT 1 66) beheimatet. Das e 2 -nar „Musikhaus“ von AUCT 1 66 könnte dem „Haus der Kunstfertigkeit“ von RA 8 p. 187 n. 5 entsprechen. Die Weihung wurde demnach in Ur durchgeführt. Dafür spricht auch das Fehlen von Hinweisen auf „eigenständige“ Feste in

373

Zu Meslamtaʾea als Erscheinung von Nergal aus Kutha s. Lambert, RlA 7 (1987-1990), 143-145 s. v. Lugal-irra and Meslamtaʾea.

374

S. Sallaberger 1993a: 225-226.

375

Sallaberger 1993a: 225.

376

Sallaberger 1993a: 173.

377

Vgl. für die Datierung entsprechend MVN 13 682.

378

S. Sallaberger 1993a: 176 + Fn. 822 mit Verweis auf MVN 13 776 aus Ur.

379

S. dazu Sallaberger 1993a: 223-224.

246

7. DIE KÖNIGLICHEN WEIHUNGEN

Eridu380. Überbringer war dabei Lu-Nanna, ein Sänger, der sich gut im Rahmen einer Weihung an den Gott Enki als Hüter der Kunst und Verkörperung der Weisheit einfügen lässt. 5. Der Kult Anunītums wurde in der Ur-III-Zeit hauptsächlich in Ur gepflegt, wo sich auch ihre bedeutendste Kultstätte befand381. Anunītum gehörte zu den wichtigsten Göttinnen bei Sulgi-simtī. Ein wichtiges Ereignis für die Verehrung dieser kriegerischen Göttin stellte das „Bierausschenken“ im Palast dar, wofür sie zahlreiche Opfer erhielt. Das Gastmahl für die Götter, d. h. das „Bier trinken“ (kaš naĝ) der eingeladenen Gottheit oder das „Bierausschenken“ (kaš-de 2 -a) für sie, stellt einen wichtigen zeremoniellen Zeitpunkt in vielen Festen des Ur-III-zeitlichen kultischen Kalenders dar, wie z. B. während des TummalFestes oder der Feierlichkeiten zur Ehre Anunītums in Ur. Der Stifter, in diesem Fall der König, sorgte für eine Veranstaltung, die zum Teil mehrere Tagen dauern konnte und währenddessen nicht nur die Götter, sondern auch Tempel- und Palastpersonal bewirtet wurden382. Das Bierausschenken Anunītums besaß als Ereignis des kultischen Kalenders einen jährlichen Charakter, weil sich die Belege in dieselbe Jahreszeit konzentrieren und zwar am Ende des vi. bis zum Anfang des vii. Monat. Im Rahmen des „Bierausschenkens“ Anunītums wurden Opfer ihr zu Ehren dargebracht und sie empfing auch Weihgaben, die aus den königlichen Schatzbeständen von Puzriš-Dagān kamen. Dies belegt z. B. der Text MVN 15 226, der AS 1/vii datiert ist und den Anlass für die Weihung folgendermaßen vermerkt: u 4 lugal-ĝu 1 0 š a3 e 2 -gal-ka kaš i 3 -na-ni-de 2 -a „als ‚Mein Herr‘ ihr im Palast Bier ausgeschenkt hat“. Obwohl die jährliche Bewirtung Anunītums nach Sulgi-simtī aufgegeben worden zu sein383 scheint, datiert diese Weihung von Amar-Suena in den vii. Monat, d. h. dieselbe Jahreszeit wie bei Sulgi-simtī384.

3.1.2. Nippur Nippur hatte eine besondere Stellung im kultischen Kalender der Ur-III-Zeit inne. Die Urkunden aus Puzriš-Dagān dokumentieren hier insbesondere die Pflege des Staatskultes durch den König, der dieser als religiöses Zentrum des Landes eine besondere Aufmerksamkeit schenkte. Aus dem Schatzarchiv sind einige Weihungen belegt, die im Rahmen von kultischen Ereignissen in Nippur stattfanden und folgendermaßen zusammenzufassen sind:

380

Sallaberger 1993a: 224.

381

Sallaberger 1993a: 198.

382

Zur Bewirtung von wichtigen Persönlichkeiten des Landes und der Verteilung von königlichen Geschenken während des Gastmahls s. Kap. 8 § 3.3.1 383

Sallaberger 1993a: 198-201.

384

Sallaberger 1993a: 201.

247

DER KÖNIG UND SEIN KREIS: DAS STAATLICHE SCHATZARCHIV DER III. DYNASTIE VON UR

Datum

Stadt, ggf. Überbringer (ĝiri3)

Empfänger, ggf. Anlass

Objekte

ŠS 2/v

Nippur

Ninsumun von Usuḫ: u4 e2-gal kaš i3-in-naĝ-ĝa2-a „als sie im Palast Bier getrunken hat“

1 bronzener Libationsbecher (tun3-la2)

1

1 bronzenes masabbu-Becken, sein Boden aus Kupfer

1

2 Silberringe zu je 10 Schekel

1

Allatum: u4 e2-gal kaš i3in-naĝ-ĝa2-a „als sie im Palast Bier getrunken hat“

1 bronzener Libationsbecher (tun3-la2)

1

2 Silberringe zu je 10 Schekel

1

4 ⅓ Schekel „Augen-Drähte“ aus Silber, an 6 „Schlag?!hölzer?! des Ninkilims“ aus šakkullum-Holz mit Silber tauschiert, ragen sie heraus

1

Enlil und Ninlil

20 Minen Silber

1

Ninurta

1 Mine Silber

1

Nuska

1 Mine Silber

ŠS 4/v

S 48/xii

Nippur

Nippur

Tot.: 5 Objekte + Rohsilber und „Augen-Drähte“

Anzahl Trans.

Text

AUCT 1 457

AUCT 1 296

AUCT 1 506

1 Tot.: 6

Die aus dieser Tabelle im Schatzarchiv hervorgehende Spärlichkeit der Belege von Weihungen in Nippur lässt sich teilweise durch die umfangreichere Dokumentation über Baderiten einerseits (s. u. § 3.3) und über Götterreisen andererseits (s. u. § 3.2.1) ergänzen. Dennoch fällt auf, dass im Schatzarchiv die Weihungen im Rahmen von Ur-Festen deutlich häufiger als jene aus Nippur sind. Besonders interessant erscheint in diesem Zusammenhang das fast vollständige Fehlen des Tummal-Festes (s. gleich u. Pkt. 4), das im Schatzarchiv eher durch „weltliche“ Ausgaben dokumentiert ist (s. dazu Kap. 8 § 3.1.2). Jedenfalls lässt sich über die oben aufgeführten Weihungen Folgendes sagen: 1. Nach AUCT 1 457 erhielt Ninsumun von Usuḫ einen Libationsbecher, ein masabbu-Becken und 2 Silberringe zu je 10 Schekel (ca. 83 g). Diese Weihung lässt sich nach Sallaberger (1993a: 222 + Fn. 1058) mit einer Reise von weiblichen Gottheiten nach Nippur im Rahmen von siškur 2 š a 3 e 2 -gal „Riten im Palast“ verbinden. Die Göttinnen sind aus ihren Kultorten abgereist und im Palast in Nippur angekommen, wo Opfer, Weihungen und Gastmähler ihnen zur Ehre stattfanden. In dem Fall von Ninsumun von Usuḫ (AUCT 1 457) spricht dafür zunächst die Angabe u 4 e 2 -gal kaš i 3 -in-naĝ-ĝa 2 -a „als sie im Palast Bier getrunken hat“, die das vom König veranstaltete Bierausschenken für die Göttin bezeugt. Bestätigt wird dies durch den Text TENS 210 (IS 1/iv), der „Gaben (bei der von der Göttin) verlassenen Ort“, d. h. die Abreise zu den Riten im Palast, registriert385. Die Urkunde AUCT 1 457 ist auf

385

Sallaberger 1993a: 222 + Fn. 1058.

248

7. DIE KÖNIGLICHEN WEIHUNGEN

denselben Monat (v) datiert, in dem das Feiern des NE-NE-ĝar-Festes in Nippur stattfand. Bei diesem Fest fiel Sallaberger (1993a: 126) die unerwartet starke Präsenz von Ninsumun als Empfängerin von Opfern auf. Könnte der Besuch der Ninsumun von Usuḫ in Nippur für die Riten im Palast auch mit dem NE-NE-ĝar-Fest verbunden sein? 2. Aufgrund ihrer gemeinsamen Herkunft genoss Allatum aus Ešnuna viel Aufmerksamkeit unter Sulgi-simtī386. Während der Regierungszeit Šu-Suens wurden Opfer für sie ša 3 e 2 -gal „im Palast“ dargebracht387. Den Hintergrund der hier aufgeführten Weihung an Allatum (AUCT 1 296) im v. Monat des Jahres ŠS 4 könnte ebenfalls mit dem Palast in Nippur verbunden sein. Bei dieser Weihung liegen neben der Datierung auf den v. Monat auch einige Gemeinsamkeiten mit der oben beschriebenen Ehrung der Ninsumun von Usuḫ im Palast (AUCT 1 457) vor. AUCT 1 296 weist den Anfang eines Temporalsatzes auf, der anhand von AUCT 1 457 folgendermaßen rekonstruiert werden kann: u 4 e 2 -gal-⌈la⌉ [kaš i 3 -in-naĝĝa 2 ]-⌈a⌉ „als sie im Palast Bier getrunken hat“. Demnach kann auch diese Weihung mit dem Besuch von weiblichen Gottheiten im Palast von Nippur, vermutlich im Rahmen der dort ausgeführten Riten, verbunden werden388. Die Verbindung dieser beiden Weihungen mit dem Palast in Nippur (AUCT 1 296; AUCT 1 457) lässt schließlich an die mašdaria-Abgaben denken, die in Gold (und Silber) meist aus Umma kommend für den König (maš-da-ri-a lugal) oder für bestimmte Feste entrichtet worden sind, wie das Akiti-Fest in Ur389. 3. AUCT 1 506 ist auf den xii. Monat des Jahres S 48 datiert. Die Weihung an Nuska, Ninurta, Enlil und Ninlil fand in Nippur statt. Während der Regierungszeit Šu-Suens wurden im letztem Monat des Jahres Feierlichkeiten anlässlich des NA4gug-ga-nu 2 -Festes vorgenommen, die bereits vor der Regierungszeit Šu -Suens unter dem Namen NA4gug an-na d Nuska „Karneol(lager?) Ans (für) Nuska“390 gefeiert wurden. Neben Nuska erhalten dabei auch Enlil und Ninlil Opfer. Beim Gudsisu-Fest, dem Hauptfest ihres Sohnes Ninurta?391, wurde neben Ninurta selbst auch dieses Götterpaar verehrt. Entsprechend handelt es sich bei dem NA4gug an-na d Nuska um das Fest des Bruders?392 Ninurtas, Nuska. In diesem Kontext könnte sich auch die Weihung an Nuska, Ninurta, Enlil und Ninlil (AUCT 1 506) abgespielt haben. 4. Im Zusammenhang mit dem regulären Kult in Nippur wird schließlich auf eine Urkunde des Schatzarchivs eingegangen (AUCT 1 503: S 47/vii), die zwar nicht Weihungen an Götter anlässlich bestimmter Feste darstellt, aber trotzdem mit einem bestimmten Ereignis des kultischen Kalenders verbunden ist. Es handelt sich zunächst um die Ausgabe von Silber zum 386

Sallaberger 1993a: 46.

387

Sallaberger 1993b: T 75.

388

Sallaberger 1993a: 222-223 + T 75.

389

Für diese m a š d a r i a -Abgaben s. Sallaberger 1993a: 167-169 + T. 59 und D’Agostino und Pomponio 2005.

390

S. dazu Sallaberger 1993a: 150-152.

391

Zu Ninurta, seiner Familie und seinem Hofstaat s. Streck, RlA 9 (1998-2001), 513 s. v. Ninurta/Ninĝirsu. A. I. In Mesopotamien. 392

Zu Nuska und seiner Familie s. Streck, RlA 9 (1998-2001), 630 s. v. Nusku.

249

DER KÖNIG UND SEIN KREIS: DAS STAATLICHE SCHATZARCHIV DER III. DYNASTIE VON UR

Schmücken der Rinder für die Feierlichkeiten des Tummal-Festes (niĝ 2 izim-ma tum-maal k i -še 3 „für Gegenstände des Festes in Tummal“). Im Jahr S 47/vii wurden 4 Minen Silber (ca. 2 kg) a 2 -gud gud 6-še 3 / sa ĝ-ki gud 6-še 3 „für die Rinderhörner von 6 Rindern (und) für die Stirn von 6 Rindern“ ausgegeben. Diese Urkunde liefert somit eine wichtige Quelle für die Rekonstruktion der Feier in Tummal. Sallaberger (1993a: 140) weist außerdem darauf hin, dass Schmuck für Rinder im Rahmen größerer Feiern auch bei den Festen in Ur eingesetzt wurde.

3.1.3. Uruk Das kultische Jahr in Uruk ist durch die beiden ma 2 an-na „Feste des Himmelsschiffes“ und dem Inana-Fest im x. Monat charakterisiert. In dem Schatzarchiv sind zwei Weihungen aus Uruk dokumentiert, die sich nicht explizit mit diesen Festen verbinden lassen. Einige aus den Urkunden entnommene Details können aber bei einem Versuch der Zuordnung behilflich sein: Datum

Stadt, ggf. Überbringer (ĝiri3)

Empfänger, ggf. Anlass

Objekte

AS 2/vi

Uruk

Inana von Uruk

7 Paar hölzerne ⌈Ständer⌉ (da-ag-si) (mit?) Bronze [...], auf ihrem „Mund“ ein kupferner „...-Hund“(?)

1

7 Paar hölzerne Ständer (daag-si)

1

[...]

1

ŠS 7/vii/10

Uruk

Gula: lugal urim5ki-ta du-ni „bei Ankunft des Königs aus Ur“

Tot.: 14 Objekte

Anzahl Trans.

Text

AUCT 2 178

AUCT 2 292

Tot.: 2

1. AUCT 2 178: Die Weihung an Inana von Uruk lässt an das „Fest des Himmelsschiffes“ denken, das in der Regierungszeit Sulgis auch im vi., aber ab Amar-Suena ausschließlich im vii. oder xi. Monat stattfand. Könnte die Weihung an Inana in Uruk, obgleich die Urkunde auf den vi. Monat des Jahres AS 2 datiert ist, trotzdem jenem Fest393 zugeordnet werden? 2. Das Objekt der Weihung ist auf dem Text AUCT 2 292 nicht erhalten, trotzdem wird er aufgrund seiner besonderen Wortwahl hier präsentiert. Bei dieser Weihung an Gula wird ein besonderer Anlass angegeben: lugal urim 5 k i -ta du-ni „bei Ankunft des Königs aus Ur“. Die Urkunde führt Uruk als Ortsangabe auf. Demnach reiste der König nach Uruk, vielleicht nachdem er an den Feierlichkeiten des Akiti-Festes zur Aussaat in Ur am Anfang des vii. Monats teilgenommen hatte. Der Grund seiner Reise wird nicht in der Urkunde genannt. Könnte der König, obwohl die Ausgaben für das „Fest des Himmelsschiffes“394 erst gegen Ende des vii. Monats datiert sind, wegen dieser Feierlichkeiten nach Uruk gereist sein? Oder 393

Zu dem Fest s. Sallaberger 1993a: 216-218.

394

Zum „Fest des Himmelsschiffes“ s. Sallaberger 1993a: 216-218.

250

7. DIE KÖNIGLICHEN WEIHUNGEN

ist hierfür eine spontane Reise mit einem anderen Hintergrund (etwa Krankheit im Königshaus?) zu postulieren, weil die Weihung für Gula bestimmt ist? Eine Antwort auf diese Fragen lässt sich nicht zweifelsfrei finden.

3.2. Weihungen zu anderen Anlässen Bisher wurden die Weihungen diskutiert, die anlässlich offizieller kultischer Ereignisse des kultischen Kalenders stattfanden. Der König zeigte aber seine Reverenz für die Götter nicht nur im Rahmen des regulären Kultes, sondern auch anlässlich persönlicher, familiärer oder politischer Ereignisse. Auch diese spontanen Weihungen sind in dem Schatz- und Schuharchiv registriert. Ein Blick in all diese Anlässe verleiht dem eben dargestellten Bild eine besondere Lebendigkeit und wird im Folgenden vorgestellt.

3.2.1. Die Heilgöttinnen Ninti(n)uga von Nippur und Nin-Isina von Isin und Umma: Götterreisen oder spontaner Anlass? Zu den wichtigen und interessanten Ritualen des Ur-III-zeitlichen kultischen Kalenders gehören mit Sicherheit Prozessionsrituale sowie Besuchsreisen von Herrschern und Göttern. Für Götterreisen und Prozessionen wurden Wagen und Schiffe verwendet und mit solch einem erheblichen Aufwand hergestellt395, dass z. B. Šu-Suen den Bau des „erhabenen Schiffes“ für Enlil und Ninlil im Namen seines 8. Regierungsjahres kommemorierte. Eine Prozession stellte z. B. einen zentralen Zeitpunkt sowohl des Tummal-Festes als auch der beiden Akiti-Festen dar und sogar ein jährliches Fest des kultischen Kalenders von Uruk wurde nach dem Prozessionsschiff izim ma 2 an-na „Fest des Himmelsschiffes“ benannt. Die Götterreise396 bildete aber auch außerhalb von zyklischen Festen den Anlass für die Darreichung von Weihgaben und die Darbringung von Opfern an die Götter. Dies zeigen besonders viele Reisen? der Heilgöttinnen Ninti(n)uga und Nin-Isina, die in den Urkunden von Puzriš-Dagān sowohl aus dem Viehhof als auch aus der Schatzverwaltung bezeugt sind. Folgende Übersicht fasst die Daten aus dem Schatzarchiv zusammen:

395

Selz 2007: 104.

396

Zur Götterreise s. z. B. Selz 2004; Selz 2007 und Wagensonner 2008.

251

DER KÖNIG UND SEIN KREIS: DAS STAATLICHE SCHATZARCHIV DER III. DYNASTIE VON UR

Datum

Stadt, ggf. Überbringer (ĝiri3)

Empfänger, ggf. Anlass

Objekt

AS 6/iv

Puzriš-Dagān

Ninti(n)uga: u4 isin2si ki -ta i3-im-ĝen-na-a „als sie aus Isin hergekommen ist“

1 silbernes Kultgefäß (EŠ2-da)

1

AUCT 2 279

ŠS 6/xii/23

Nippur; via Šu-Kabta, Arzt

Ninti(n)uga

1 silberner Libationsbecher (tun3-la2)

1

TCL 2 5550

ŠS 2/v

Puzriš-Dagān; via Abī-simtī

Nin-Isina

1 silberner Libationsbecher (tun3-la2)

1

SAT 3 1277

1 bronzenes masabbuBecken, sein Boden aus Kupfer

1

1 großer Obsidiandolch, außen mit Silber plattiert

1

Damu

2 Silberringe zu je 10 Schekel

1

Gunura

2 Silberringe zu je 10 Schekel

1

Šumaḫ

2 Silberringe zu je 10 Schekel

1

Ninti(n)uga

6 Silberringe zu je 10 Schekel

1

Šumaḫ

2 Silberringe zu je 10 Schekel

1

Damu

2 Silberringe zu je 10 Schekel

1

Gunura

2 Silberringe zu je 10 Schekel

1

Puzriš-Dagān; via Nanna-igidu, Mundschenk; Weihung von Kubātum, lukur des Königs (ohne maškim!)

Gula und Ninniĝar

1 bronzener Eimer (ba-andu8-du8), (in) seinem Boden (ist) Kupfer eingetieft

1

1 bronzenes masabbuBecken, sein Boden aus Kupfer

1

Nippur

Gula von Umma

1 Silberspiegel (mušālum)

1

ŠS 2/vii

ŠS 2/v

[...]/vi

Nippur; via Nawir-ilum, Arzt; ša3-ge kuru13-am3 „es ist (nach) dem Herzenswunsch (des Königs)“

Harfe Nin-egalesi

5

1 /6 Schekel 2 Gran „Augen-Drähte“ aus Silber, die auf dem (Ort des) NI lum-ma herausragen Tot.: 26 Objekte + „Augen-Drähte“

252

Anzahl Trans.

1

Tot.: 16

Text

AUCT 1 241

SAT 3 1277

AUCT 1 969

7. DIE KÖNIGLICHEN WEIHUNGEN

Wie der Titel des Abschnittes zeigt, betreffen die hier ausgeführten Weihungen die Heilgöttinnen von Nippur, Umma und Isin. Es wird hier aber eine Erklärung der Götternamen benötigt. In Nippur wurde nämlich Ninti(n)uga als Heilgöttin verehrt, während in Isin dieselbe Göttin unter dem Namen Nin-Isina bekannt war. Als Nin-Isina wurde aber auch die Heilgöttin Gula aus Umma in den Urkunden aus Puzri š-Dagān genannt397. Sallaberger (1993a: 154 Fn. 738) hat diesen Befund zusammenfassend erklären können: „‚Ninisina‘ = Heilgöttinnen von Isin und Umma in Urkunden aus Puzriš-Dagān; Gula = Heilgöttin von Umma in Urkunden aus Umma und aus dem königlichen Schatzarchiv [...]; dieselben Götter in den Tempeln von Nintinuga von Nippur, Ninisina von Isin und Gula von Ur“. Weil die hier aufgeführten Texte Weihungen an Nin-Isina und Ninti(n)uga (mit Gefolge) beinhalten, werden sie im Folgenden zusammen diskutiert, auch wenn sie sich nicht alle zweifelsfrei mit einer Reise der Göttin verbinden lassen. 1. AUCT 2 279 (AS 6/iv): Anlass dieser Weihung war die Reise der Ninti(n)uga von Nippur nach Isin und zurück im iv. Monat. Nachdem Ninti(n)uga die Göttin Nin-Isina in Isin für ca. 15 Tage besucht hatte, erhielt Ninti(n)uga ein silbernes Kultgefäß (EŠ2-da) u4 isin2si ki-ta i3-imĝen-na-a „als sie aus Isin herkam“398. Puzriš-Dagān wird unerwartet als Ort der Ausgabe ohne Einsatz eines Überbringers (ĝiri 3 ) angegeben. Dies könnte für Puzriš-Dagān als Haltepunkt der Reise der Göttin sprechen. 2. Die Weihung an Ninti(n)uga in dem Text TCL 2 5550 (ŠS 6/xii/23) kann nicht zweifelsfrei einer Götterreise zugeordnet werden. Der König weihte gegen Ende des Monats ein silbernes Libationsgefäß an Ninti(n)uga. Ob es sich dabei um Ninti(n)uga von Nippur oder um Nin-Isina von Isin handelt, lässt sich aufgrund des bei SAT 3 1277 und AUCT 1 241 festgestellten Befundes nicht zweifelsfrei festmachen. Ein im Dienst der Göttin stehender Arzt war für die Zustellung des Weihobjektes zuständig. Dies im Zusammenhang mit der Ortsangabe „in Nippur“ könnte auf eine Reise der Göttin hindeuten, wie unten bei AUCT 1 241 festgestellt wird399. Allerdings weist Sallaberger (1993a: 152 Fn. 726) darauf hin, dass „hier der ‚Arzt‘ [...] die Weihgabe für den König überbringen (mit der Bitte um Genesung?)“ könnte, ohne dass damit eine räumliche Entfernung postuliert werden müsse. 3. AUCT 1 241 registriert die Weihung von Silberringen an Ninti(n)uga, Šumaḫ, Damu und Gunura. Der Einsatz eines „Überbringers“ in Zusammenhang mit der Ortsangabe „in Nippur“ lässt an eine Reise der Göttin denken. Nicht klar ist aber, woher die hier genannte Göttin stammt und welche Zielstadt die ihrige sein könnte. Für diese Gaben an Šumaḫ, Damu und Gunura gilt das o. u. Pkt. 2 gesagte. Außerdem werden normalerweise Ninti(n)uga von Nippur und Nin-Isina von Isin in den Urkunden aus Puzriš-Dagān „noch dem Namen nach“400 397

Zur Gleichsetzung von Nin-Isina und Gula s. Edzard, RlA 9 (1998-2001), 387-388 s. v. Nin-Isina. Zu Ninti(n)uga als Name der Göttin Gula und Nin-Isina s. Edzard, RlA 9 (1998-2001), 506 s. v. Nin-tin-uga, Nin-tilauga. 398

S. dazu Sallaberger 1993a: 152.

399

S. dazu Sallaberger 1993a: 152.

400

Sallaberger 1993a: 154.

253

DER KÖNIG UND SEIN KREIS: DAS STAATLICHE SCHATZARCHIV DER III. DYNASTIE VON UR

unterschieden. Der Text SAT 3 1277 dagegen zeigt, dass im Schatzarchiv auch die Heilgöttin aus Isin unter ihrem Namen „Nin-Isina“ zusammen mit Šumaḫ, Damu und Gunura Weihgaben erhalten konnte. Welche Göttin ist dann in AUCT 1 241 gemeint? Interessant kann in diesem Zusammenhang ein (leider) undatierter Text aus dem Vieharchiv sein, wonach Silberringe zusammen mit blutigen Opfern in den Ninliltempel in Nippur für Nin-Isina eingebracht wurden: ein Lamm an Nin-Isina ḫar ku 3 -babbar-da ku 4 ra „mit Silberringen eingebracht“ im Ninliltempel (SACT 1 172 Rs. 29-32)401. AUCT 1 241 dokumentiert genau die Weihung von Silberringen in Nippur, allerdings an Ninti(n)uga. Dafür, dass es sich auch bei AUCT 1 241 tatsächlich um Nin-Isina mit ihrem Gefolge handelt, sprechen hinzukommend die Silberringe für Šumaḫ, Damu und Gunura402. „Wenn dann NinIsina ohne Beiname immer mit der Göttin von Isin gleichzusetzen ist“403, so könnte man die Weihung von Silberringen und die Darbringung von Opfern im Ninliltempel mit einer Reise der Heilgöttin nach Nippur404 verbinden. 4. Zeilen 1-11 von SAT 3 1277405 registrieren vier Weihungen jeweils an Nin-Isina, Damu, Šumaḫ und Gunura. Die Urkunde verzeichnet Puzriš-Dagān als Ortsangabe. Da in Abwesenheit eines Überbringers nicht nur die Ausgabe, sondern auch die Weihung der Objekte in Puzriš-Dagān in einem angeblichen Tempel von Nin-Isina stattgefunden haben müsste, wird Zeile 11 mit dem ĝiri 3 -Vermerk und nicht wie Sigrist (2000: Nr. 1277) mit der Konjunktion u 3 ergänzt. Zumal werden Weihungen im Schatzarchiv immer nur vom König allein bzw. jeweils einmal von Kubātum (SAT 3 1277) und Simat-Ištarān (DCEPHE 217) durchgeführt. Die Ergänzung der Zeile 11 mit ĝiri 3 impliziert, dass Ab -simtī ī als 406 Überbringerin fungierte und somit sie selbst in Isin die Weihobjekte zugestellt hatte . Dies ist aber im Einklang mit dem Befund aus dem Vieharchiv, wonach Abī-simtī häufig als Überbringerin von Gaben für die Götter (ĝiri3) auftritt407. Dass die Weihung vermutlich in Isin

401

Sallaberger 1993a: 153.

402

Man beachte aber, dass in altbabylonischer Zeit die Göttin von Nippur schließlich auch Nin-Isina heißt. S. dazu Sallaberger 1993a: 154 + Fn. 738.

403

Sallaberger 1993a: 153.

404

Die Reise von Nin-Isina nach Nippur ist auch literarisch aus u. a. einem Isin-zeitlichen Text belegt. S. dazu Sallaberger 1993a: 153 + Fn. 730; Selz 2007; Wagensonner 2007 und Wagensonner 2008. Da aber die Göttin NinIsina in der Isin-Zeit eine im Vergleich zu der Ur-III-Zeit unterschiedliche politische Rolle spielte, können diese Texte in diesem Zusammenhang nicht als direkte Quelle herangezogen werden.

405

S. dazu auch Weiershäuser 2008: 144-145; 157.

406

Eine aus dem British Museum noch unpublizierte Urkunde könnte die Anwesenheit Abī-simtī in Isin zwischen den iv. und den v. Monat des Jahres ŠS 2 bestätigen. Ich bin J. Hernández zum Dank verpflichtet, weil er mich auf diese unpublizierte Urkunde hingewiesen und seine Photos sowie seine Umschrift dieses Textes vor seiner Publikation in Hernández (in Vorbereitung) zur Verfügung gestellt hat.

407

S. dazu Weiershäuser 2008: 145-148 mit folgenden Belegen: SAT 2 693; TCNY 244; TCNY 357; BIN 3 215; TrDr 16; MVN 10 142; PDT 2 1219; MVN 5 125; Rochester 7; AUCT 1 479; PDT 1 610; MVN 13 98; MVN 18 108; MVN 13 550; ASJ 4 p. 140 Nr. 1. Zu dieser Liste sind auch folgende Texte, meist aus dem Vieharchiv, aber auch aus Umma, hinzuzufügen: CST 440 (ŠS 7/vii/18);; PDT 1 269 (ŠS 3/xii/10: an Inana, Riten im Palast); BiMes

254

7. DIE KÖNIGLICHEN WEIHUNGEN

stattgefunden hat, wird auch, sofern sie richtig rekonstruiert ist, von der Angabe [... isin 2 ]s i na k i -me „[...] es sind aus Isin“ bestätigt. Diese Urkunde ist nur zwei Monate früher (ŠS 2/v) als AUCT 1 241 (ŠS 2/vii) datiert. Beide Urkunden dokumentieren Weihungen an dieselben Götter: Ninti(n)uga/Nin-Isina, Šumaḫ, Damu und Gunura. Wenn die Weihungen von AUCT 1 241 mit der Reise von NinIsina nach Nippur verbunden sein sollten, könnten dann die Weihungen von SAT 3 1277 anlässlich der Abreise der Göttin von Isin bestimmt gewesen sein? Oder ist dabei eher ein spontaner Anlass zu postulieren, wie z. B. Krankheit? Für diese letzte Möglichkeit spricht die Tatsache, dass bei der Weihung SAT 3 1277 die Mutterkönigin Abī-simtī selbst als Überbringerin in Isin die Weihobjekte zugestellt hatte, d. h. sie ist selbst nach Isin gereist. 5. Eine Weihung an Gula und Ninniĝar408 ist dann auf den Zeilen 12-17 von SAT 3 1277409 dokumentiert. Durchgeführt wurde sie nicht vom König, sondern von Kubātum, lukur des Königs, festzustellen durch den Vermerk auf der Urkunde a-ru-a ku-ba-tum lukur lugal „Weihung von Kubātum, lukur des Königs“. Da im Schatzarchiv die Heilgöttin von Umma als Gula genannt wird, handelt es sich in diesem Fall um diese Heilgöttin. Nach Weiershäuser (2008: 158) könnte die Weihung an Ninniĝar auf eine Geburt von Kubātum hinweisen, anlässlich derer die königliche Familie ihre Reverenz zeigte. Für die Zustellung der Weihgaben wurde ein Mundschenk, Nanna-igidu, beauftragt. Da die Ortsangabe „in PuzrišDagān“ lautet, fand diese Weihung vermutlich in Umma selber statt. Auch diese Weihungen an die Heilgöttinnen von Isin und Umma könnten mit einem spontanen Anlass, etwa Krankheit oder Geburt im Königshaus, verbunden sein. 6. Nach dem Text AUCT 1 969 ([...]/vi) erhielt die Göttin Gula aus Umma zu ihrem Besuch in Nippur eine Weihgabe. Sallaberger (1993a: 153) hat die Daten in Bezug auf die Reisen dieser Göttin nach Nippur ausgewertet. Da sie nicht in regelmäßigen Abständen stattfanden, könnte dabei jeweils ein aktueller Anlass zugrunde liegen, wie z. B. Krankheit im Königshaus. Mit einem Blick auf die Objekte, die die Heilgöttinnen als Weihung erhielten, können gewisse Gemeinsamkeiten der bisher behandelten Weihungen beleuchtet werden. In der folgenden Übersicht werden die Weihungen an die Heilgöttinnen zusammen mit den Weihungen an Allatum und Ninsumun im Palast aufgeführt:

25 150 46 (ŠS 3/iii); Studies Pettinato 160, 167 09, 171 (ŠS 3/iv); MVN 18 241 (ŠS 4/vii; Umma); BIN 5 31 (ŠS 3/–; Umma). 408 Zu Ninniĝar und ihr Heiligtum ( e 2 - ) n i ĝ a r - ( r a ) s. Cavigneaux/Krebernik, RlA 9 (1998-2001), 477 s. v. NINniĝara. 409

S. dazu auch Weiershäuser 2008: 144-145; 157.

255

Libationsbecher (tun3-la2)





Silberringe





masabbuBecken



„AugenDrähte“ (sa igi)

SAT 3 1277 ŠS 2/v

AUCT 1 969 […]/vi

SAT 3 1277 ŠS 2/v

AUCT 2 279 AS 6/iv Ninti(n)uga

AUCT 1 241 ŠS 2/vii

Allatum

TCL 2 5550 ŠS 6/xii/23

Ninsumun von Usuḫ

AUCT 1 296 ŠS 4/v

AUCT 1 457 ŠS 2/v

DER KÖNIG UND SEIN KREIS: DAS STAATLICHE SCHATZARCHIV DER III. DYNASTIE VON UR

Ninti(n)uga

Ninti(n)ug a+ Gefolge

Nin-Isina + Gefolge

Gula von Umma (+Ninegalesi)

Gula u. Ninniĝar



√ √ (Gefolge)

√ (Gefolge) √



Kultgefäß (EŠ2-da)

√ √



Obsidiandolch (ĝiri2 NA4zu2)



Eimer (ba-andu8-du8)



Silberspiegel (mušālum) Anlass

√ Besuch in Ni* + Gastmahl

Gastmahl

Reise oder spontan?*

Rückreise

Reise?*

Reise oder spontan?*

Reise: spontan?*

Aus der Tabelle wird ersichtlich, dass einige Weihobjekte sich bei verschiedenen Gottheiten wiederfinden lassen. Handelt es sich bei dem Libationsbecher zusammen mit dem masabbu-Becken und den Silberringen um typische Gaben für weibliche Göttinnen? Oder sind diese Objekte mit einem bestimmten kultischen Rahmen (der Götterreise) verbunden? Ohne eine archivübergreifende Untersuchung der Weihgaben an Göttinnen (und Götter) sowie der Anlässe, zu denen diese Weihungen stattfanden, können hier keine endgültigen Schlüsse gezogen werden.

3.2.2. Weihungen, die sich nicht mit einem bestimmten Ereignis verbinden lassen Folgende Weihungen lassen sich nicht einem bestimmten Zeitpunkt des kultischen Kalenders zuordnen. Hingegen könnten sich dahinter andere spontane Anlässe oder bestimmte politische Ereignisse verbergen, die sich aber aufgrund mangelnder Informationen nicht rekonstruieren lassen. Die kommende Übersicht fasst die Daten bezüglich dieser Weihungen zusammen:

256

7. DIE KÖNIGLICHEN WEIHUNGEN

Datum

Stadt, ggf. Überbringer (ĝiri3)

Empfänger

Objekte

AS 4/xii2

Uruk

Inana von Uruk

1 kupfernes masabbu-Becken aus Kupfer aus Kimaš, auf (dessen) Boden ein NinKAŠVogel aus Kupfer mit Silber eingelegt, eingetieft (ist)

1

AUCT 1 78

AS 6/iii

Puzriš-Dagān; Weihung von Simat-Ištarān, Tochter des Königs; Qurdīilum, der „Zwerg“, maškim

Ninḫursaĝ, Herrin von Keš

2 Silberringe zu je 10 Schekel

1

DCEPHE 217

AS 7/vi

Ur

Nanna

[...] Minen Silber

1

Ningal(e)nuna

[...] Minen Silber

1

CDLJ 2002:1 n. 8

AS 4/xii2

Nippur

(Mušītum von Marad)

1 bronzener Metallgegenstand (nāmarum)

1

TCL 2 5589

AS 5/ii

Puzriš-Dagān; via Rēʾišīn, Mundschenk

Bawu

1 Silberspiegel (mušālum)

1

AUCT 1 432

Ninĝirsu

1 Silberspiegel (mušālum)

1

AS 4/xii

Eridu

Enki von Eridu

1 kupfernes masabbu-Becken, in (dessen) „Boden“ ein Laḫama aus Silber, (seine) Augen aus Elfenbein mit Gold plattiert!, eingetieft (ist):

1

AUCT 2 162

[ŠS]

[Ur?]

Ninkununa

1 Faden an ihrer Hand (gu šuna) mit Ausstattung

1

JCS 54 p. 7-9 n. 52 Vs. ii 9'13'

[...]

2 Ringe aus normalem Gold, ihr Gewicht 10 Schekel

1

JCS 54 p. 7-9 n. 52 Vs. ii 14'-15'

Ninkununa

2 Ringe aus gelbglänzendem Gold, ihr Gewicht 14 Schekel

1

JCS 54 p. 7-9 n. 52 Vs. ii 7'8'

Inana von Uruk

2+ 1-fache Halsketten (gu2 1) mit Ausstattung

1

JCS 54 p. 7-9 n. 52 Vs. iii 28-

Inana von Uruk

4 2-fache Halsketten (gu2 2)

1

JCS 54 p. 7-9 n. 52 Vs. iii 10-12

[...]

ein Faden an ihrem Hals (gu gu2-na) mit Ausstattung

1

JCS 54 p. 7-9 n. 52 Vs. i 12'14'

257

Anzahl Trans.

Text

DER KÖNIG UND SEIN KREIS: DAS STAATLICHE SCHATZARCHIV DER III. DYNASTIE VON UR

Datum

[ŠS]

Stadt, ggf. Überbringer (ĝiri3)

Empfänger

Objekte

[...]

ein Faden einer Halskette (gu gu2) mit Ausstattung

1

JCS 54 p. 7-9 n. 52 Vs. ii 16'-17'

[...]

1 Halskette (gu2)

1

JCS 54 p. 7-9 n. 52 Vs. i 12'15'

Inana von Uruk

4 Gran gelbglänzendem Gold

1

JCS 54 p. 7-9 n. 52 Vs. iii 9

„Wasser-TrinkOrt“ (ki-a-naĝ) von [...]

1 Kranz (ki-li2-lum)

1

UTI 6 3800 Rs. i 10-21

„Wasser-TrinkOrt“ (ki-a-naĝ) von Sulgi?; nach Ur

1 Kranz (ki-li2-lum) mit Ausstattung

1

UTI 6 3800 Vs. iv 22'-31'

„Wasser-TrinkOrt“ (ki-a-naĝ) von Sulgi

1 Kranz (ki-li2-lum)

1

UTI 6 3800 Rs. i 1-9

[PuzrišDagān?]; via Šu-Sulgi, Barbier

Enimani-zi, Adjutant von Ninurta

1 niĝ2-da-ga mit Ausstattung

1

UTI 6 3800 Rs. i 9'-18'

Ninegal im Palast

2 Ohrringe (mit) einer sitzenden Schutzgottheit aus gelbglänzendem Gold (mit) abi-za-Dekoration (aus) SU.ASteinen, jeweils (ein) Schmuckstein ist dazu gekommen, sein Gewicht 1 Schekel minus 3 Gran

1

UTI 6 3800 Rs. i 19'-22'

[PuzrišDagān?]; via Niĝir-KAgena

ist in das Haus von Nanna hineingebracht (e2 d nanna ba-an-ku4)

5 Schekel 15 Gran „AugenDrähte“ aus vermischtem Gold wurden zu dem 7-fach an der Kette anhängenden Emblem (mit) Mondsicheln hinzugefügt

1

UTI 6 3800 Vs. ii 1'-6'

1

UTI 6 3800 Vs. i 6'-8'

[PuzrišDagān?]; via Lugal-[...]?

Anzahl Trans.

Text

1 Emblem 7-fach an der Kette anhängend [PuzrišDagān?]; via Šu-Sulgi, Barbier

Nuska

1 Libationsbecher (tun3-la2) aus normalem Gold 5/6 Mine 6 ⅔ Schekel minus 5 Gran Tot.: Objekte

258

Tot: 24

7. DIE KÖNIGLICHEN WEIHUNGEN

3.3. Die Baderiten und die monatlichen Feste Der altmesopotamische Kalender basiert auf den Mondlauf, der sowohl das kultische als auch das „bürgerliche“ Geschehen regelte410. Unter den monatlichen Festen zählte u. a. das Feiern zum 1., 7. und 15. Tag des Monats, die jeweils dem Neulicht, dem Halbmond („erstem Viertel“) und dem Vollmondtag zur Monatsmitte entsprechen. Diese Mondfeiertage bezeichnete Sallaberger (1993a: 306) „‚als Rückgrat‘ des kultischen Kalenders (S. 38), auf dem der gesamte Jahreslauf aufbaut“. Die Mondfeiertage sind nicht auf den Mondgott Nanna ausgelegt, sondern den lokalen Hauptgöttern wurden dabei Opfer dargebracht. Dies erklärt sich daraus, dass der Mondmonat in allen Orten des Staates gleichermaßen gültig war und die Feierlichkeiten zu den drei oben genannten Mondtagen in jedem Kultzentrum gleichzeitig stattfanden. Mit den Mondfeiertagen war außerdem besonders häufig der Herrscherkult verstorbener Könige verbunden. „Der regelmäßige und unendliche Zyklus des Mondes bot offenbar den geeigneten Ansatzpunkt um oft genug des möglichst dauerhaft gewünschten und – gleich dem Mond – sich ständig erneuernden Herrschertums zu gedenken“411. Im Schatz- und Schuharchiv liegen insgesamt 32 Texte vor, die die Mondfeiertage betreffen und im Folgenden diskutiert werden. Sie registrieren insgesamt 33 Transaktionen. Sie dokumentieren hauptsächlich die Abbuchung von Schuhen für die Durchführung von Baderiten, die zum Ablauf der Feier gehörten. Folgende Darstellung basiert auf Sallaberger (1993a: 65-68), der diese Riten und die Belege aus dem Schuharchiv in seiner Untersuchung des kultischen Kalenders behandelt hatte. Im Schuharchiv sind folgende Vermerke für die Mondfeiertage dokumentiert: 1. Tag, Neulicht

7. Tag, Viertelmond

15. Tag, Vollmond

a-tu5-a u4-šakar

a-tu5-a u4-7

a-tu5-a u4 15

a-tu5-a u4-šakar-ka

a-tu5-a e2-u4-7-ka

a-tu5-a u4 15-ka

a-tu5-a saĝ u4-šakar

a-tu5-a e2-u4 7-kam

a-tu5-a u4 15-kam

a-tu5-a saĝ u4-šakar-ka

e2-u4-7-na-ka a-tu5-a lugal

a-tu5-a e2-u4-15-ka

Die Baderiten wurden zum 1., 7. und 15. Tag des Monats vollzogen, die jeweils dem Neulicht, dem Halbmond („erstem Viertel“) und dem Vollmondtag zur Monatsmitte entsprechen. Die Texte des Schuharchivs in Puzriš-Dagān dokumentieren hauptsächlich das Baden des Königs zu den Mondfeiertagen in Nippur, dem kultischen Zentrum des Staates. Wie Sallaberger (1993a: 48) bezüglich der Daten aus dem Vieharchiv bemerkte, spiegeln die Texte aus Puzriš-Dagān die Aufgaben des Herrschers gegenüber seines Staates wider: „Wie sich innerhalb einer Provinz der Ensi an den Festtagen um die Lokalgötter kümmert, so ist der König für das Staatsheiligtum zuständig“. Vereinzelt sind aber Riten zu den Mondfeiertagen auch in Esaĝdana von Nippur, in Puzriš-Dagān selbst, in Ur, Uruk, Tummal und anderen

410

Sallaberger 1993a: 5-6; 312.

411

Sallaberger 1993a: 306.

259

DER KÖNIG UND SEIN KREIS: DAS STAATLICHE SCHATZARCHIV DER III. DYNASTIE VON UR

Städten des Reiches belegt412 (s. u.). Das Vieharchiv dokumentiert hingegen das Baden des Königs nur am Ende des Monats. Neben Opfergaben wie Mehl, Milchprodukte, Öl und Datteln wurden auch Materialien für das königliche Baden wie z. B. Aromata (šem ḫi-a) oder Asphalt (esir 2 e 2 -a) bereit gestellt. Sallaberger (1993a: 65 Fn. 284) erklärt dann die Übersetzung „Baden“ folgendermaßen: „Da dafür ein Gefäß dient [...], handelt es sich nicht um ein Tauchbad, sondern um das Übergießen mit Wasser“ und vergleicht diese Handlung mit dem beim türkischen „Bad“ gewöhnlichen Übergießen des Körpers mit Wasser mithilfe von Metallschalen oder -gefäßen. Die Mondfeiertage galten insbesondere als Feiern für das Herrschertum, das sich gleich dem Mond ständig immer wieder erneuerte und dadurch seine Legitimation sicherte. Das kultische Baden des Königs diente zur Befreiung von magischen Verunreinigungen zu befreien und um die neue Phase des Monats kultisch rein feierlich zu begehen. Der SulgiHymnus „Šulgi A“ stellt zudem eine interessante Parallele dar. Z. 50-58 betreffen in der Tat das Baden des Königs und zeigen, dass der König selbst die Riten insbesondere zum Neulichttag durchführte413: Er brachte Tiere und Bier als Opfer dar, führte Waschungen durch und ging dadurch als Verantwortlicher für den Kult seinen Pflichten nach.

3.3.1. Das Baden zu den Mondfeiertagen a) Nippur414 Nach Sallaberger (1993a: 66) sind die in Esaĝdana von Nippur und in Puzri š-Dagān abgebuchten Schuhe ebenfalls für Baderiten in Nippur bestimmt. Demnach werden sie im Folgenden zusammen mit jenen in Nippur aufgeführt: Text

Ort

Datum

Anzahl

Typ

Anlass

OIP 115 136

Esaĝdana von Nippur

S 33/iii

1 Paar

Sandalen

Baden bei Neulicht

PDT 2 1288

Esaĝdana von Nippur

S 35/iii

1 Paar

Sandalen

Baden bei Neulicht

Rochester 10

s. Anlass

S 38/v

1 Paar

Stiefel

Baden bei Neulicht in Esaĝdana von Nippur

NBC 9190

Nippur

S 40/xii

1 Paar

Stiefel

Baden bei Neulicht

TPTS 132

Nippur

S 40/xii

1 Paar

Stiefel

Baden bei Neulicht

HUCA 29 p. 82 n. 9

Nippur

ŠS 6/i

1 Paar

Sandalen

Baden bei Neulicht, via NūrŠamaš (Barbier)*

MVN 2 357

Esaĝdana von Nippur

S 34/xii

1+1

[...] + Sandalen

Baden des Königs bei Viertelmond

412

S. auch Sallaberger 1993a: 64.

413

S. Sallaberger 1993a: 68. Zu den Sulgi-Hymnen s. Klein 1981.

414

Unter „Ort“ ist in Klammen nicht die Ortsangabe der Urkunde, sondern die Angabe des Ortes, wo die Baderiten stattfanden.

260

7. DIE KÖNIGLICHEN WEIHUNGEN

Text

Ort

Datum

Anzahl

Typ

Anlass

NBC 9190

Nippur

S 40/xii

[1]

Stiefel

Baden bei Viertelmond

MVN 11 202

Puzriš-Dagān

S 45/ii

1 Paar

Stiefel

Baden bei Viertelmond (aber: e2-u4 5!-kam)

JCS 38 p. 252 n. 9

Esaĝdana von Nippur

S 32/x

1 Paar

Sandalen

Baden am 15. Tag

MVN 8 240

Esaĝdana von Nippur

S 38/vii

1 Paar

Stiefel

Baden am 15. Tag

TPTS 132

Nippur

S 40/xii

1 Paar

Stiefel

Baden am 15. Tag

HUCA 29 p. 82 n. 9

Nippur

ŠS 6/i

1 Paar

Sandalen

Baden am 15. Tag, via NūrŠamaš (Barbier)*

TENS 353

Nippur

ŠS 4/ix

1 Paar

Sandalen

Baden am 15. Tag

Die Dokumentation konzentriert sich hauptsächlich in der Regierungszeit Sulgis, vereinzelt sind Baderiten in Nippur auch aus der Regierungszeit Šu -Suens bezeugt. AmarSuena pflegte vermutlich nicht die Durchführung dieser Baderiten, weil bislang keine Belege über a-tu 5 -a lugal aus seiner Regierungszeit überliefert worden sind415. Interessanterweise fungiert ein Barbier (šu-i), Nūr-Šamaš, als Überbringer (ĝiri 3 ) bei der Zustellung von Schuhen für das Baden jeweils bei Neulicht und bei Vollmond in Nippur (s. auch Kap. 2 § 2.4).

b) Andere Orte416 Text

Ort

Datum

Anzahl

Typ

Anlass

PDT 1 351

Ur

S 32/vi

1 Paar

Sandalen

Baden bei Neulicht

JCS 9 19 Platt

(Gurušalla)

S 41/i

1 Paar

Stiefel

Baden bei Neulicht in Gurušalla

MLC 2045

Beschädigt

ŠS 6/viii

1 Paar

Stiefel

Baden bei Neulicht

Princeton 2 28

Uruk

AS 7/xi

1 Paar

Stiefel

Baden bei Neulicht

PDT 2 1344

Uruk

S 32/vi

1 Paar

Sandalen

Baden bei Viertelmond

JCS 9 19 Platt

(Kisurra)

S 41/vii

1 Paar

Sandalen

Baden bei Viertelmond in Kisurra; Kur-ĝiriniše maškim

MVN 3 177

Tummal

S 40/vii

1 Paar

Stiefel

Baden am 15. Tag

MVN 3 177

Tummal

S 40/vii

1 Paar

Futter

Baden am 15. Tag

Christie’s 7/7/93 72 n. 170

?

?

1 Paar

Sandalen

Baden am 15. Tag, via Ur-saga (Beschwörer)*

Christie’s 7/7/93 72 n. 170

?

?

1 Paar

Sandalen

Baden am 15. Tag, via Ur-saga (Beschwörer)*

415

S. dazu Sallaberger 1993a: 66 Fn. 294. Zu den von Sulgi durgeführten Baderiten s. Börker-Klähn 1974.

416

Unter „Ort“ sind in Klammen die Angaben zum Ort des Badens, der aber nicht mit der Ortsangabe der Urkunde identisch ist. JCS 9 p. 19 Platt verzeichnet nämlich keine Ortsangabe, sondern nur den Ort der jeweiligen Riten (Gurušalla und Kisurra).

261

DER KÖNIG UND SEIN KREIS: DAS STAATLICHE SCHATZARCHIV DER III. DYNASTIE VON UR

Aus den zwei hier präsentierten Tabellen ist ersichtlich, dass für Baderiten anlässlich der Mondfeiertage immer nur ein Paar Schuhe bereit gestellt wurde. Es können sowohl Sandalen als auch Stiefel mit Dekorationen sein, aber immer nur ein Paar. Das Formular ist bei diesen Transaktionen sehr knapp und standardisiert; MVN 2 357 (S 34/xii) stellt allerdings eine Ausnahme dar. Dieser Text fügt nämlich folgende Angabe hinzu: e 2 -u 4 -7-na-ka a-tu 5 -a lugal „zum Viertelmond; Baden des Königs“. Dieses Vermerk bestätigt somit, dass es sich um das Baden des Königs handelt, „der nach der (kultischen) Waschung diese neuen, reinen Schuhe anzieht“417. In diesem Zusammenhang erscheint auch die Zustellung der Schuhe für das Baden zum Vollmond durch einen gewissen Ur-saga, weil er in den Abbuchungen für das Baden des Königs aus dem Vieharchiv als Bevollmächtigter (maškim) fungierte. Diese Texte des Vieharchivs vermerken aber auch, dass er ein lu 2 -mu 1 3 -mu 1 3 „Beschwörer“ war418 und Sallaberger (1993a: 67) hält dazu fest: „Dies unterstützt die Deutung des königlichen Badens als magisch-rituelle Reinigung“.

3.3.2. Das rituelle Baden ohne festen Zeitpunkt Text

Empfänger

Ort

Datum

Anzahl

Typ

Anlass

PDT 2 1150

Namḫani

PuzrišDagān

S 47/ix

⅔ Mine (ca. 333 g)

Silber

Sache für das Baden

SAT 2 516

Nippur

S 46/ii

1 Paar

Stiefel

Baden; via Kur-ĝiriniše

SAT 2 516

Nippur

S 46/ii

1 Paar

Stiefel

Baden; via Kur-ĝiriniše

MVN 8 240

Esaĝdana von Nippur

S 38/vii

1 Paar

Stiefel

im Garten von Lu-gula419

MVN 3 189

Kur-ĝiriniše

keine Angabe

S 41/xii

3 Paar

Stiefel

Baden im Palast

MVN 3 190

Kur-ĝiriniše

keine Angabe

S 41/xii

3 Paar

Stiefel

Baden im Palast

Nippur

S 40/xii

1 Paar

Stiefel

[...]

S 41

1 Paar

Stiefel

1 Paar

Futter für Stiefel

für das Baden: Šu-Eštar (war) Bevollmächtigter

TPTS 132 Nisaba 8 386

Aus der Übersicht ist ersichtlich, dass das kultische Baden nicht ausschließlich anlässlich der Mondfeiertage durchgeführt wurde. Leider geben die Texte über den Anlass des Badens keine Auskunft, nur einmal fand dieses „im Palast“ (a-tu 5 -a ša 3 e 2 -gal-še 3 ) statt, was ohne Angabe des Transaktionsorts aber nicht mit einem bestimmten königlichen Palast zu verbinden ist. Es ist jedenfalls anzunehmen, dass auch diese Baderiten vom König selbst durchgeführt wurden. 417

Sallaberger 1993a: 66.

418

S. Sallaberger 1993a: 67.

419

Vgl. MVN 14 124 (S 35/vii) mit Bezug auf s i š k u r 2 „Riten“ im Garten von Lu-gula.

262

7. DIE KÖNIGLICHEN WEIHUNGEN

Neben einem Paar Stiefel für das Baden zum Vollmond in Esaĝdana (s. Tabelle oben) verzeichnet MVN 8 240 (S 38/vii) ein Paar stiefel ĝ e š kiri 6 lu 2 -gu-la „im Garten von Lugula“, ohne jegliche Zusatzinformation darüber zu verlieren. Der einzige Hinweis dazu kommt aus einer anderen Urkunde aus Umma (MVN 14 124: S 35/vii), die siškur 2 „Riten“ im Garten von Lu-gula verzeichnet. Da beide Texte im vii. Monat datiert sind, könnte das Baden im Garten von Lu-gula vermutlich mit den siškur 2 ĝ e š kiri 6 „Riten (im) Garten“ verbunden gewesen sein. Schließlich gehörten nach PDT 2 1150 auch ⅔ Minen Silber zur Ausstattung des Badens. Es lässt sich allerdings nichts genaueres über die Zweckbestimmung dieses Silbers sagen.

4. Abschließende Überlegungen Nach den Quellen des Schatz- und Schuharchivs stellten Gefäße, Schmuck und verschiedene, hauptsächlich aus Edelmetallen hergestellte Gegenstände, Weihobjekte für die Götter dar. Während die Verteilung von Schmuck und Ringsilber als Weihobjekte im Einklang zu dem sonst aus ähnlichen Kontexten bekannten Muster steht, sind Gefäße im Schatzarchiv ausschließlich als Weihobjekte für weibliche Gottheiten dokumentiert. Dies könnte jedoch am Überlieferungszufall liegen, weil sich der Befund zum Teil auf die Weihungen der weiblichen Göttinnen und Heilgöttinnen konzentriert. Bezüglich der Weihungen im Rahmen des regulären Kultes entsprechen die Daten aus den Ausgaben der Schatzverwaltung in Puzriš-Dagān den Ergebnissen, die Sallaberger (1993b: 310) aus den Texten des Viehhofes erzielt hat. Die Ausgaben aus dem Schatz- und Schuharchiv „spiegeln die kultischen Pflichten des Königs wider, die Pflege der Kulte des religiösen Zentrums Nippur, darüber hinaus besonders der Reichshauptstadt Ur und des Herkunftsortes der Dynastie, Uruk. Feste in Girsu und anderen Orten erhalten nur vereinzelt königliche Zuwendungen“. Das Interesse des Herrschers für die Heilgöttinnen zeichnet sich durch eine relativ hohe Konzentration der Weihungen insbesondere in den ersten Regierungsjahren Šu-Suens aus. Die Möglichkeit, dass es sich bei diesen Weihungen um spontane Anlässe wie Krankheit im Königshaus handeln könnte, verleiht dem hier präsentierten Bild eine gewisse Lebendigkeit. Dies erlaubt darüber hinaus eine Unterscheidung zwischen dem Kult der großen Götter des Landes wie Nanna, Inana, Enlil und Ninlil und der persönlichen Göttinnen des Königspaares zu machen.

5. Liste der Weihungen, deren Objekte nicht erhalten sind Text

Empfänger

Stadt ?

Objekt

Material

[ŠS]

[...]

[...]

JCS 54 p. 7-9 n. 52 i 12'-14'

[...]

JCS 54 p. 7-9 n. 52 i 15'

[...]

[...]

[...]

JCS 54 p. 7-9 n. 52 ii 4'-6'

[...]

[...]

[...]

AUCT 2 292

Gula

ŠS 7/vii/10

[...]

[...]

[ŠS]

[...]

[...]

[ŠS]

[...] +

[...] +

JCS 54 p. 7-9 n. 52 7'-1'

Ninlil

UTI 6 3800 i 1'-4'

Ninlil

[UR ]

Datum

Uruk ?

[PD ]

263

Überbringer (ĝiri3)

Šu-Sulgi, Barbier

KAPITEL 8

STRATEGIE UND PRESTIGE: DIE EHRENGESCHENKE DES KÖNIGS

1. Einleitung Im Mittelpunkt dieses Kapitels steht die Frage, wie der König in der Praxis Politik betrieben hat; wie der Kreis der Personen aussah, die er an sich binden wollte und welche Strategien er dafür angewendet hat. Eine Untersuchung von politischen und gesellschaftlichen Legitimations- und Herrschaftsstrategien bei der königlichen Verwaltung von Kostbarkeiten im Ur-III-Staat ist aber zunächst unmittelbar mit einem Nachdenken über den Wert von Dingen und über den Begriff „Prestigegüter“ verknüpft. Der Frage nach diesen Phänomenen ist die Zusammenstellung von Prestige- und Prestigegüterbehandlungen von Hildebrandt und Veit (2009) gewidmet, die Anregungen und Stichworte für die Auswertung des Befundes aus dem königlichen Schatz- und Schuharchiv lieferten, welche im Folgenden kurz präsentiert werden. Nach Hildebrandt (2009: 15): „[…] wird Prestige als ein ‚gesellschaftliches, wirtschaftliches, religiöses, rechtliches und ästhetisches Phänomen‘ aufgefasst. Es bezeichnet dabei das Ansehen das Gegenständen und Personen, aber auch Handlungsweisen und ideellen Konzepten in einem spezifischen soziokulturellen Umfeld zugeschrieben wird [...] Dieses Ansehen entsteht durch Kommunikation und Interaktion [...] Es setzt eine gewisse Exklusivität voraus, die allerdings von all denjenigen, die es etwa Personen oder Objekten zuschreiben, akzeptiert werden muss.“

In dem Nachgehen dieser Art verhüllter Kommunikation von Realitäten wie Macht, Stärke, Frömmigkeit und Weisheit spielen die Mittel wie z. B. Prestigegüter, die für ihre Vermittlung ausgewählt werden, eine zentrale Rolle. Den Ausgangspunkt einer solchen Untersuchung anhand der Quelle aus dem Schatz- und Schuharchiv bilden demnach die in den Urkunden behandelten Objekte. Was diese Objekte zu Prestigegütern macht, ist sowohl ihr materieller als auch ihr immaterieller Wert. Unter immateriellem Wert versteht man die spezifische kulturelle und soziale Vorgeschichte eines Objektes, „indem es z. B. durch bestimmte Vorbesitzer [wie den König selbst] an Wert gewinnt“420. Der materielle Wert eines Objektes manifestiert sich hingegen u. a. in der Seltenheit und der Herkunft der verwendeten Materialien, in der Äußerlichkeit des Objektes selbst oder in dem Arbeitsaufwand für seine

420

Hildebrandt 2009: 8.

265

DER KÖNIG UND SEIN KREIS: DAS STAATLICHE SCHATZARCHIV DER III. DYNASTIE VON UR

Herstellung421 (s. z. B. die Weihung eines masabbu-Beckens aus Kupfer aus Kimaš mit figürlichen Verzierungen in AUCT 1 78 und AUCT 2 162, Kap. 7 § 2.1; s. auch unten die aufwendig dekorierten Schmuckstücke und Schuhe als königliche Geschenke § 2.11). Darüber hinaus erlauben die hier verwendeten Quellen auch einen Blick darauf zu nehmen, was mit diesen Objekten aus der Perspektive des Herrschers damals überhaupt gemacht wurde. Denn Prestigegüter dieser Art stellen einen wesentlichen Bestandteil von repräsentativen Handlungen wie den Gabentausch dar, die in den hier betrachteten Urkunden eine ganz besondere Art des Niederschlags fanden. Ihrer Untersuchung in der Ur-III-zeitlichen Gesellschaft anhand der Texte der königlichen Schatz- und Schuhverwaltung ist dieses Kapitel gewidmet. Dafür erscheint zunächst die Arbeit von Wagner-Hasel (1995) von Bedeutung, die in ihrer Untersuchung zum Gabentausch in der archaischen Gesellschaft Griechenlands an die Ansätze von A. Weiner anknüpft. Nach Wagner-Hasel (1995: 58-59) versucht A. Weiner eine „symbolische Deutung der Materialität der zum Einsatz kommenden Gaben“ und bemüht sich „die einzelne Tauschakte in ihren Bezügen zur gesellschaftlichen Struktur und zur symbolischen wie materiellen Produktion zu erfassen“. Wesentlich dabei ist der Blick auf die materiellen und immateriellen Werte einer Gesellschaft und wie sie entstehen, erhalten bleiben und sich erneuern. „Gegenseitigkeit ist zwar ein Merkmal der Austauschbeziehungen, jedoch ist die Gegenseitigkeit erst in langfristigen Bezügen erkennbar und auf strukturelle Einheiten zu beziehen“422. Wie A. Weiner die Langfristigkeit der Austauschvorgänge in den Mittelpunkt ihrer Überlegungen stellt, so behandelt Bourdieu (1980) in seiner „Kritik der theoretischen Vernunft“ die Wirkung von Zeit auf gesellschaftliche Praktiken zur Gewährleistung sozialer Beziehungen. Dabei bringt er immer wieder den Gabentausch als leitendes Beispiel: „Tatsächlich kann man in jeder Gesellschaft beobachten, dass [beim Gabentausch] die Gegengabe, wenn sie nicht zur Beleidigung werden soll, zeitlich verschoben und verschieden sein muss, weil die sofortige Rückgabe eines genau identischen Gegenstands ganz offenbar einer Ablehnung gleichkommt [...] der Gabentausch nur funktioniert, wenn die Wahrheit des objektiven Tauschmechanismus individuell und kollektiv verkannt wird. [...] Erst durch die Zeitspanne zwischen Gabe und Gegengabe kann ein Tauschverhältnis, das stets Gefahr läuft, sich selbst und nach außen umkehrbar, d. h. zugleich pflichtschuldig und eigennützig zu erscheinen, als unumkehrbar wahrgenommen werden“423.

Die Strategien gewährleisten somit die Kontinuität der zwischenmenschlichen Beziehungen: „Die nicht zurückerstattete Gabe kann zur Schuld werden, zur dauerhaften Verpflichtung; und die einzig anerkannte Macht, in Form von Dankbarkeit, persönlicher Treue oder Prestige, verschafft man sich gebend. In einer solchen Welt gibt es nur zwei Möglichkeiten, jemand auf Dauer bei der Stange zu halten: die Gabe oder die Schuld, die unverhüllt ökonomischen

421

Vgl. Hildebrandt 2009: 8 und Roßberger 2010: 9-10.

422

Wagner-Hasel 1995: 59.

423

Bourdieu 1980: 193.

266

8. STRATEGIE UND PRESTIGE: DIE EHRENGESCHENKE DES KÖNIGS Verbindlichkeiten, wie sie der Wucherer auferlegt, oder die moralischen Verpflichtungen und effektiven Bindungen, die vom großzügigen Geschenk geschaffen und erhalten werden, kurz, entweder nackte Gewalt oder symbolische, also der Zensur unterworfene und beschönigte, d. h. unkenntliche und anerkannte Gewalt. Wie gegeben wird, die Manier, die Form des Gebens trennt die Gabe vom ‚eine Hand wäscht die andere‘, die moralische Verpflichtung von der ökonomischen Verbindlichkeit: Formen setzen heißt Handlungsform zur praktischen Verneinung des Handlungsinhalts und der in ihm möglicherweise verborgenen Gewalt zu machen“424.

Für eine historische Analyse heißt dies nach Wagner-Hasel (1995: 59) „zum einen, den materiellen Charakter der Gaben ernst zu nehmen und nach der Botschaft zu fragen, die über ihre Materialität veräußert wird. Zum anderen und vor allem aber legt [..] [dieses] Vorgehen nahe, die Tauschvorgänge nicht als isolierte Akte zu betrachten, sondern nach Bezügen zwischen ihnen zu suchen. Das bedeutet, daß jede Frage nach der Funktion von Gaben in der Antike zugleich immer eine Gesellschaftsanalyse beinhaltet“.

Daher mit den Worten von Lévi-Strauss (1981: 109-110)425: „Die Güter sind nicht nur ökonomische Werte, sondern Träger und Instrumente von Realitäten anderer Art: Stärke, Macht, Sympathie, Status und Emotion; und das kunstvolle Spiel des Tauschs [...] besteht in einer Gesamtheit von bewußten und unbewußten Manövern, um Sicherheiten zu Gewinnen und sich vor Gefahren zu schützen, die Allianzen und Rivalitäten mit sich bringen“.

Diese Theorien wurden zum Teil für zeitlich und räumlich weit entfernte Kulturen entwickelt und dürfen deshalb nicht pauschal auf die altorientalische Gesellschaft übertragen werden. Dennoch können die von diesen Theorien angeregten Fragestellungen zu interessanten Ergebnissen führen426. Wie schon im Kap. 7 bezüglich der Weihungen festgestellt wurde, basierte die Ausübung von Macht bei den Ur-III-Königen wesentlich auf diesen Handlungen. Im Folgenden wird zunächst auf den durch die Verteilung der Geschenke bestimmten Personenkreis eingegangen um anschließend die jährlichen kultischen Ereignisse sowie politische und persönliche spontane Anlässe, die den Hintergrund für die Verteilung der Geschenke bildeten, zu behandeln. Zum Schluss soll diese Praxis als Mittel zum Erhalt und Pflege von innen- sowie außenpolitischen Beziehungen des Staates untersucht werden.

1.1. Methode Allgemein wurde die Methode der Auswertung bereits im Kap. 1 § 4 vorgestellt. Es ist hier aber erforderlich, die für die Auswertung der königlichen Geschenke relevanten Einsichten

424

Bourdieu 1980: 229-230.

425

Zitiert nach Wagner-Hasel 1995: 47.

426

Zum Gabentausch im Alten Orient s. u. a. Zaccagnini 1973 und 1983; Glassner 1985.

267

DER KÖNIG UND SEIN KREIS: DAS STAATLICHE SCHATZARCHIV DER III. DYNASTIE VON UR

wiederaufzugreifen, weil quantitative Aspekte von zentraler Bedeutung für den Vergleich mit der Auswertung der „kultischen“ Ausgaben sind427. Aus der Studie von Sallaberger (2004) wurde die Methode für die Auswertung der Urkunden hergeleitet und für die Analyse des Schatzarchivs verfeinert. Die Auswertung erfolgte anschließend mit der Ausdifferenzierung in vier verschiedenen Ebenen: - Anzahl der Texte (z. B. pro Urkundentyp) - Anzahl der Transaktionen (unabhängig von der Anzahl der Textträger) - Anzahl der behandelten Objekte - Anzahl der behandelten Objekte in bestimmten Objektkategorien (z. B. Silberringe) Ausgewertet wurden alle Ausgabeurkunden, die mindestens eine oder mehrere GeschenkTransaktionen verbuchen. Diese wurden als Schenkungen aufgenommen und nach Berufsoder Statuskriterien der jeweiligen Empfänger sortiert. Jede Personengruppe, die dabei gebildet wurde, zeichnet sich durch ihre Anzahl an Schenkungen aus. Eine wichtige Rolle spielen hierbei auch Form und Funktion eines Objektes, d. h. ob es sich um Ringsilber oder ein dekoriertes Gefäß handelt. Denn die Verteilung der Objekte es folgte zum Teil geschlechtsspezifisch oder war an den Status oder den Beruf des Empfängers gekoppelt. Schließlich sollen die nun gewonnenen Informationen in einen kulturgesellschaftlichen und politischen Rahmen eingefügt und ausgewertet werden.

1.2. Allgemein Wie bereits im Kap. 7 festgestellt, haben die Ur-III-Könige bei besonderen kultischen oder spontanen Anlässen kostbare Objekte an die Götter geweiht. Im Rahmen dieser Anlässe wurden aber auch Geschenke an verschiedene Kategorien von Empfängern verteilt. Diese reichten von der eigenen königlichen Familie, über wichtige Amtsträger des Landes, bis hin zu Herrschern weit entfernter fremder Regionen, die entweder Verbündete oder Vasallen des sumerischen Staates waren. Bevor die Ausgaben aber ausgewertet werden können, soll zunächst noch einmal auf einen Aspekt der Terminologie eingegangen werden, der sich als zentral für die Auswertung erweist. Wie im Kap. 2 § 1.2.1 festgehalten, können die Ausgabeurkunden des Schatz- und Schuharchivs mehrere unterschiedliche Transaktionen zusammen verbuchen, die teilweise mit zusätzlichen Angaben zum Objekt oder zur Transaktion näher beschrieben werden. In diesem Zusammenhang sind die Merkmale einer Transaktion von Bedeutung, die sie als Übergabe eines Geschenkes kennzeichnen. Während bei dem Vieharchiv die Ausgaben oft als niĝ 2 -ba lugal „königliches Geschenk“ gekennzeichnet sind428, verwendet das Schatzarchiv dafür das Verb ba hauptsächlich mit dem Ergativ des Empfängers in der Bedeutung „als Geschenk empfangen“ (s. Kap. 1 § 3.3.3). Ein Beispiel, wie ein Text mehrere Transaktionen mit unterschiedlichen Zweckbestimmungen beinhalten kann, ist SAT 3 1754: 427

Zu den Begriffen „weltlich“ und „kultisch“ bezüglich der Ausgaben des Schatz- und Schuharchivs s. Kap. 7 Fn. 328.

428

Sallaberger 1999: 250.

268

8. STRATEGIE UND PRESTIGE: DIE EHRENGESCHENKE DES KÖNIGS

SAT 3 1754 1

1 gal ku3-babbar

1 silbernes gal-Gefäß hat Balala, der Sänger, als Geschenk empfangen, Puzur-Eštar, der Barbier, (war) Bevollmächtigter.

2

ba-la-la nar

3

in-ba

4

puzur4-aš11-dar šu-i maškim

5

⅓ša ku3-babbar

6

ša3 e2-gal-še3

7

a-mur-DIĜIR maškim

8

ki lu2-diĝir-ra-ta

9

ba-zi

10

ša3 nibruki

11-18

(Datum und l.Rd.)

⅓ Mine Silber zum Palast, Āmur-ilam (war) Bevollmächtigter.

Bei Lu-diĝira ist abgebucht, in Nippur. (Datum) (Rd.) ⅓ Mine, 1 Objekt

Entscheidend ist hierbei auch die Position der beiden Bevollmächtigten, die die zwei Transaktionen voneinander abtrennen. Ein anderes interessantes Beispiel stellt der Text TrDr 83 dar, weil hier mehrere Geschenktransaktionen mit der Angabe des Anlasses registriert sind. TrDr 83 1

1 ḫar ku3-babbar 10 giĝ4

1 Silberring zu 10 Schekel: Ziri, Sohn des Šebba aus Buli, als er aus Buli –

ki

2

zi2-ri dumu še-eb-ba lu2 bu-li

3

u4 bu-liki-ta

4

2 ḫar ku3-babbar 8 giĝ4-ta

2 Silberringe zu je 8 Schekel: Dašug von Šimaški, als er aus Šimaški –

ki

5

da-šu-ug LU2.SU.A

6

u4 LU2.SU.Aki-ta

7

1 ḫar ku3-babbar 8 giĝ4

8

na-wa-ar-še-en gudu4 dnin-ḫur-saĝ-ĝa2 lu2 nawa-arki

9

u4 na-wa-arki-ta

10

i3-im-e-re-eš2-ša-a

1 Silberring zu 8 Schekel: Nawar-šen, Kultpriester von Ninḫursaĝ aus Nawar, als er aus Nawar –

als sie hergekommen sind

d

11

urdu- nanna sugal7-maḫ maškim

Urdu-Nanna, Großwesir, (war) Bevollmächtigter

12

1 ḫar ku3-babbar 7 giĝ4

13

KAL-bi-si

14

lugal-ma2-gur8-re sugal7 maškim

1 Silberring zu 7 Schekel: KAL-bisi, der Soldat, Untergebener des Generals Abūni; Lugal-magurre, Adjutant, (war) Bevollmächtigter;

15

in-be6-e-eš2

sie haben sie als Geschenk empfangen

16

ki lu2-diĝir-ra-ta

bei Lu-diĝira ist abgebucht; in Puzriš-Dagān.

17

ba-zi

18

ša3 puzur4-iš-dda-gan

19-21

(Datum und l.Rd.)

aga3-us2 lu2 DUN-a a-bu-ni šagana

269

DER KÖNIG UND SEIN KREIS: DAS STAATLICHE SCHATZARCHIV DER III. DYNASTIE VON UR

Die Objekte in Z. 1, 4 und 7 wurden anlässlich der Reise der drei Empfänger aus drei verschiedenen Orten ausgegeben. Dies spiegelt sich in der Struktur des Textes wider, indem sich eine gemeinsame Verbalform in Z. 10 i 3 -im-e-re-eš 2 -ša-a „als sie daher hergekommen sind“ auf die jeweiligen mit einem u4-Satz (u4 ON-ta) vermerkten Herkunftsorten bezieht. Ebenso ist dies der Fall bei der Verbalform in Z. 15 in-be 6 -e-eš 2 „sie haben sie als Geschenk empfangen“, die für alle vier im Text registrierten Transaktionen gilt. Dementsprechend stellen die Empfänger der Objekte als Ergative das Agens der transitiven Verbalform in Z. 15 dar, auch wenn nicht immer die Kasusmarkierung vorhanden ist429. Auch hier fungiert der Bevollmächtigte (maškim) in Z. 11 und 14 als Trenner der verschiedenen Transaktionen. Darüber hinaus können Transaktionen, die nicht den Gebrauch des Verbs ba „als Geschenk empfangen“ aufweisen, ebenfalls als Geschenke gedeutet werden. Dies ergibt sich hauptsächlich aus dem Kontext, der Art des ausgegebenen Objekts und der Struktur des Textes. Ein Beispiel hierfür ist der Gebrauch des Verbs de 6 „bringen“ mit Dativ des Empfängers (s. Kap. 1 § 3.3.3). Dies kann durch den Text CT 32 25 veranschaulicht werden. Die zusätzliche Angabe u 4 ba-nu 2 -a „als er darniederlag“ bestätigt die Deutung der Transaktion als Geschenk: CT 32 25 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23-29

429

6 ḫar ku3-babbar 7 giĝ4-ta gu3-de2-a ensi2-ra u4 ba-nu2-a gu2-du8-aki-še3 šu-ma-ma šu-i i3-na-an-de6 ur-dšu-dzuen sugal7 maškim 7 ḫar ku3-babbar 10 giĝ4-ta KA-ku3 ugula da-da ensi2 1 ḫar ku3-babbar 7 giĝ4 en-u2-a ugula zu-ru-uḫ2 1 ḫar ku3-babbar 5 giĝ4 a-ḫu-wa-qar ugula da-ḫi-iš-a-tal dam-gara3-me-eš2 mu NA4 mu-ni-in-ku4-re-eš2-ša-a-še3 in-be6-e-eš2 ki lu2-diĝir-ra-ta ba-zi ša3 nibruki (datum und l.Rd.)

6 Silberringe zu je 7 Schekel (zu je ± 58,3 g) hat zu Gudea, dem Stadtfürsten, als er darniederlag, nach Kutḫa Šu-Mama, der Barbier, gebracht; Ur-Šu-Suen, der Adjutant, (war) Bevollmächtigter;

7 Silberringe zu je 10 Schekel (zu je ± 83,3 g): KA-ku3, Aufseher Dada, der Stadtfürst; 1 Silberring zu 7 Schekel (± 58,3 g): En-ua, Aufseher Zuruḫ; 1 Silberring zu 5 Schekel (± 41,7 g): Aḫu-waqar, Aufseher Daḫ(i)š-atal; es sind Händler; weil sie Steine eingeliefert haben, haben sie (die Silberringe) als Geschenk empfangen;

bei Lu-diĝira ist abgebucht; in Nippur. (Datum) (Rd.) 15 (Objekte)

S. dazu Sallaberger 2000: 264 + Fn. 10 und 11.

270

8. STRATEGIE UND PRESTIGE: DIE EHRENGESCHENKE DES KÖNIGS

Aus der Struktur des Textes ergibt sich z. B. bei MLC 2045, dass die ersten zwei Transaktionen als Geschenke aufzufassen sind. Nach der Angabe des ausgegebenen Objektes wird ein Personenname verzeichnet, der als Empfänger des Objektes fungiert430: MLC 2045 1

1 kušsuḫub2 gu DIM4-ba SU-a e2-ba-an

2

kur-bi-la-ak

3

da-ḫi-iš-a-tal maškim

4

1 kušsuḫub2 gu DIM4-ba SU-a e2-ba-an

5

d

6

1 kušsuḫub2 tu9 du8-a SU-a e2-ba-an

7

a tu5-a saĝ u4-šakar

8

ĝiri3 šu-dsul-gi šu-i

9

ki da-ḫi-iš-a-tal-ta

10

⌈ba-zi⌉

11

⌈ša3⌉ [...]ki

12-18

(Datum und l.Rd.)

d

šu- zuen-li-la-bi-ir-PA

1 Paar geflochtene Stiefel (mit) gu-DIM4(-ba)-Dekoration: Kur(u)b-ilak; Daḫ(i)š-atal (war) Bevollmächtigter;

1 Paar geflochtene Stiefel (mit) gu-DIM4(-ba)-Dekoration: Šu-Suen-lilabbir-ḫaṭṭam; 1 Paar geflochtene Stiefel aus Knüpfwerk: Baden zum Neulicht; via Šu-Sulgi der Barbier;

bei Daḫ(i)š-atal ist abgebucht; in […]. (Datum) (l.Rd.) 3 (Objekte)

Als letztes Beispiel soll der Text AUCT 1 954 aus der Formationsphase angeführt werden. Wie MLC 2045 verzeichnet AUCT 1 954 eine Ausgabe, die nur anhand von Kontext und Art des ausgegebenen Objektes als Geschenk gedeutet werden kann: AUCT 1 954 1

1 urudašen

2

ki-la2-bi 38 ⅓ ma-na

3

dam za-ri2-iq ensi2 šušunki

4

d

5

ki dsul-gi-mi-šar-ta

6

ba-zi

7

ša3 tum-ma-alki

8-10

(Datum)

1 kupferner Kessel, sein Gewicht 38 ⅓ Minen (± 19,2 kg): Gemahlin des Zarriq, des Stadtfürsten von Susa; Sulgi-kalama-metebi (war) Bevollmächtigter;

sul-gi-kalam-ma-me-te-bi maškim bei Sulgi-mīšar ist abgebucht; in Tummal. (Datum)

Wie schon in Kap. 7 § 1.2 festgestellt, behandelt das Schatz- und Schuharchiv staatliche Belange. Der Staat wird dabei durch den König repräsentiert. Daher, wenngleich nicht jede Transaktion ihm persönlich zugeordnet werden kann, sind diese Ausgaben der staatlichen Schatzverwaltung letztlich als Ausgaben des Königs, d. h. gegebenenfalls als Geschenke des Königs, aufzufassen. Zusammengenommen liegen im Schatz- und Schuharchiv 76 Texte431 vor, die insgesamt 224 Geschenktransaktionen aufweisen. Diese teilen sich in jeweils 143 „innenpolitische“ und 430

Sallaberger 2000: 263.

271

DER KÖNIG UND SEIN KREIS: DAS STAATLICHE SCHATZARCHIV DER III. DYNASTIE VON UR

24 „außenpolitische“ Geschenke auf. 57 Geschenktransaktionen konnten aufgrund mangelnder prosopografischer Informationen oder Brüche im Text selbst nicht einer dieser Kategorien zugeordnet werden432 (für die Auswertung s. unten § 2.2). Unter „innenpolitisch“ verstehe ich die Schenkungen, die das Interesse des Herrschers im Lande widerspiegeln. Unter außenpolitisch sind alle Schenkungen an ausländische Persönlichkeiten und ihre Funktionäre verzeichnet, die einen wichtigen Aspekt der Diplomatie darstellten. Darüber hinaus teilen sich die 224 Transaktionen in 127 Geschenktransaktionen für männliche Empfänger und 73 Geschenktransaktionen für weibliche Empfänger (s. Auswertung unten § 2.11) auf. 24 Transaktionen können aufgrund des schlechten Überlieferungszustands geschlechtsspezifisch nicht eingeordnet werden. Diese 2224 Transaktionen, solange das Objekt im Text erhalten ist, dokumentieren die Ausgabe von insgesamt ca. 252 Objekten und 127+ Paar Schuhe als königliche Geschenke an Personen. Diese Zahl ist natürlich vom Überlieferungszustand der Texte stark beeinflusst und dient nur dazu, einen ersten Eindruck des Umfangs der „weltlichen“ Ausgaben zu verschaffen.

2. Der Personenkreis und seine Geschenke In diesem Zusammenhang spielen die Ausgaben des staatlichen Viehhofs eine ganz wesentliche Rolle, weil Schlachtvieh, ebenso wie Edelmetalle und kostbare Objekte, als wichtiger Bestandteil der Geschenke galt. Dies zeigte bereits Sallaberger (2004) in seiner Studie der Ausgabeurkunden aus dem königlichen Vieharchiv.

431

Dazu kommen noch sechs Texte aus der Formationsphase, worauf unten, wo nötig, verwiesen wird.

432

Die Zuweisung der Personen zu bestimmten Gruppen erfolgt i. d. R. durch die Angabe von ihrem Beruf oder ihrem Amt. Allerdings genügte der Buchführung offensichtlich der Name allein um damit die Stellung und Funktion der handelnden Personen zu erfassen, weil die Angaben von Berufen oder Ämtern nicht immer systematisch vorkommen. Zudem kann die Identifikation von Personen in den Urkunden nicht zweifelsfrei erfolgen, weil die Personen nur sehr selten mit Angabe ihrer Filiation genannt werden und man gleichnamige Personen nicht eindeutig voneinander trennen kann.

272

8. STRATEGIE UND PRESTIGE: DIE EHRENGESCHENKE DES KÖNIGS

2.1. Die königliche Familie 2.1.1. Die Königin Empfänger

Sulgisimtum

Abī-simtī

Nr. Obj.433

Objekt

Bevollm.

Nr. T.434

m/w

1P

grünliche Stiefel

Iṭīb-šināt

1

1P

grünliche Stiefel

Iṭīb-šināt

1P

grünliche Sandalen

(NN)

Anlass, ggf. Überbringer und Absender

Datum, ggf. Ort

Text

w

S 41/viii

PDT 1 434

1

w

S 41

Nisaba 8 386

1

w

u4 dḫa-bu-ri2tum-e? e2-kišeb3ba mu-niĝen2-na „als Ḫabūrītum das Warenlager umkreist hat“; via Ur-saga (Beschwörer?)*

?

Christie’s 7/7/93 72 n. 170

1

w

u4 e2-lu-num2 d inana-ḫa-bu-ri2tum-ma in-a5-a „als sie das Elūnum(fest) von Inana-Ḫaburītum durchgeführt hat“

AS 5/ii; PD

MVN 20 31

1

bronzene Libationskanne

1

bronzenes maslahtumSprenggefäß

1

w

16

bronzene galGefäße

1

w

6

bronzene Kannen

1

w

4

bronzene šu-ša-la2Schüsseln

1

w

1

bronzene Flöte

1

w

1

bronzener šu2Kessel

1

w

1

bronzener Dolch (mit) „sumerischem? Zahn“ (ĝiri2 gi zu2)

1

w

Einlieferung (mu-kux) von Elala, dem Bildhauer (tibira)

ŠS 4/iii; Ni

SET 296

2

Ring aus gelbglänzendem Gold zu ⅓ Mine

Nūr-Šamaš, der Wagenfahrer

1

w

u4 e2 dnanna-ke4 niĝ2 bi2-gu7-a „als sie den Tempel von Nanna etwas essen ließ“

[ŠS]

JCS 54 p. 7-9 n. 52 iv 1-4

1

Fingerring (šu-gur) aus gelbglänzendem Gold zu 1 Schekel

Riba-gada (Wagenfahrer IS)*

1

w

Einlieferung (mu-kux) vom Sänger (nar) UrNin-gublaga

JCS 54 p. 7-9 n. 52 iv 5-7

433

Bei den hier präsentierten Übersichten wird in dieser Spalte die Anzahl an geschenkten Objekte aufgeführt. Mit n P sind die geschenkten Paar Schuhe gekennzeichnet. 434

Hier sowie in den folgenden Übersichten wird in dieser Spalte die Anzahl der Geschenktransaktionen aufgeführt.

273

DER KÖNIG UND SEIN KREIS: DAS STAATLICHE SCHATZARCHIV DER III. DYNASTIE VON UR

Empfänger

Nr. Obj.433

Objekt

Bevollm.

Nr. T.434

m/w

Anlass, ggf. Überbringer und Absender

1

Fingerring (šu-gur) aus gelbglänzendem Gold zu 1 Schekel

Riba-gada (Wagenfahrer IS)*

1

Siegel (kišeb3) aus Lapislazuli mit Namensinschrift (mu-sar) mit Gold plattiert

1

[...]

7

1

w

Einlieferung (mu-kux) vom General (šagana) Ses-kala

1

w

ku8-ba-tum lukur lugal-ke4 in-naba „Kubātum, lukur des Königs, hat (es) ihr als Geschenk gegeben“; nach Uruk

[ŠS]

JCS 54 p. 7-9 n. 52 iv 13-15

Waqar-ŠuSuen, der „Zwerg“

1

w

via TūramDagān, Wagenfahrer; nach Ur*

[ŠS]

UTI 6 3800 iii 1'

Perle (za-ellaĝ2) aus [...]-Stein

Waqar-ŠuSuen, der „Zwerg“

1

w

via TūramDagān, Wagenfahrer; nach Ur*

UTI 6 3800 iii 2'-3'

1

Fingerring (šu-gur) aus gelbglänzendem Gold zu 1 Schekel

Waqar-ŠuSuen, der „Zwerg“

1

w

via Lugal-kuzu; nach Ur*

UTI 6 3800 iii 4'-6'

1

Fingerring (šu-gur) aus gelbglänzendem Gold zu 1 Schekel

Waqar-ŠuSuen, der „Zwerg“

1

w

via Šubram, Mundschenk; nach Ur*

UTI 6 3800 iii 7'-10'

1

Fingerring (šu-gur) aus gelbglänzendem Gold zu 1 Schekel

[PN]

1

w

via Šu-Suen-ilī, Mundschenk; nach Ur*

UTI 6 3800 iii 11'-13'

1

Fingerring (šu-gur) aus gelbglänzendem Gold zu 1 Schekel

1

w

via Āmur-ilam, Wagenfahrer

UTI 6 3800 iii 14'-17'

1

Fingerring (šu-gur) aus gelbglänzendem Gold zu 1 Schekel

1

w

ša-lim-ni-aš lukur lugal-ke4 (šu in-na-an-us2eš2) „Šalimniʾaš, lukur des Königs (hat (es) ihr gesendet)“; via Šennam, Wagenfahrer; nach Ur*

UTI 6 3800 iii18'-22'

1

Fingerring (šu-gur) aus gelbglänzendem Gold zu 1 Schekel

1

w

ku8-ba-tum-e 1 A.AB.BA-ba-aš2ti-e šu in-na-anus2-eš2 „Kubātum und Tiāmat-bāštī haben (es) ihr gesendet“; via Puzur-Eštar, Barbier; nach Ur*

UTI 6 3800 iii 23'-24'

Bēli-kīn, der Wagenfahrer

274

Datum, ggf. Ort

Text

JCS 54 p. 7-9 n. 52 iv 8-12

8. STRATEGIE UND PRESTIGE: DIE EHRENGESCHENKE DES KÖNIGS

Empfänger

Kubātum

Nr. Obj.433

Objekt

Bevollm.

1

Fingerring (šu-gur) aus gelbglänzendem Gold zu 1 Schekel

½! P

Stiefel (mit) Sehnen (und) „zermahlendem Zahn/Zehe“ (?), geflochtene Stiefel, (auf die) Sohle (ist) Leinen gepresst

TūramDagān

grünliche Sandalen

Riba-gada

½! P

Nr. T.434

m/w

Anlass, ggf. Überbringer und Absender

1

w

via Nūr-Šamaš, Barbier, nach Nippur

1

w

1

w

1

Datum, ggf. Ort

Text

UTI 6 3800 iii 32'-36' ŠS 6/vi; Ni

PDT 1 583

w

[ŠS]

JCS 54 p. 7-9 n. 52 v 7-11

(Wagenfahrer)*

(Wagenfahrer)*

Kubātum, lukur des Königs

1

offener? Fingerring aus gelbglänzendem Gold zu 1 Schekel

4

[...]

?

w

[ŠS]

UTI 6 3800 iv 1'

16

Perle (za-ellaĝ2) [...]

1

w

[ŠS]

UTI 6 3800 iv 2'

30

Perle (za-ellaĝ2) [...]

1

w

[ŠS]

UTI 6 3800 iv 3'

LUM.GAB-förmige

1

w

[ŠS]

UTI 6 3800 iv 4'

1

leer

Perle (za-ellaĝ2)

GemeEnlila

1

LUM.GAB-Objekt;

1

w

[ŠS]

UTI 6 3800 iv 5'-6'

1

Fingerring (šu-gur) aus [gelbglänzendem?] Gold zu [1? Schekel]; zum 2. [Mal?]

1

w

[ŠS]

UTI 6 3800 iv 7'-9'

2

Tischmesser (ĝiri2 bansur), sein Griff aus Lapislazuli mit Gold plattiert; zum 3. [Mal?]

1

w

[ŠS]

UTI 6 3800 iv 10'-13'

1

Fingerring (šu-gur) aus [gelbglänzendem?] Gold zu [1? Schekel]

1

w

[ŠS]

UTI 6 3800 iv 14'-18'

2

šerḫūnum-Perle aus normalem Gold

1

w

IS 2/i/11; PD

Fs. Haas p. 286

2

Kleinigkeiten (ṣeḫrum) aus normalem Gold: sie sind [auf 1Paar] Sandalen [angebracht]

1

w

zum [1.?] Mal?

Ibbi-Suenmīšar

275

via Nūr-Šamaš, Wagenfahrer; nach Nippur

DER KÖNIG UND SEIN KREIS: DAS STAATLICHE SCHATZARCHIV DER III. DYNASTIE VON UR

Empfänger

Nr. Obj.433 1

Objekt

Bevollm.

Bett aus Buchsbaumholz, seine zierlichen Füße aus ḫaluppuHolz 113 Obj. + 4 P

Nr. T.434

m/w

1

w

38 T.

Anlass, ggf. Überbringer und Absender

Datum, ggf. Ort

Text

IS 3?/[...] šu ba-ti435

ASJ 4 p. 142 n. 8

38 T. an weibliche Empf.

1. Sulgi-simtī436, die letzte Königin an der Seite Sulgis, ist als Empfängerin von Geschenken in den Urkunden des Schatzarchivs nicht sehr gut belegt. Hingegen ist das Quellenmaterial aus dem Viehhof von Puzriš-Dagān deutlich umfangreicher, weil Sulgi-simtī über eine von der königlichen abgetrennte und unabhängige Buchhaltung verfügte437. Sie war in der Zeit von S 28/ii bis S 48/xi aktiv und starb kurze Zeit nach Sulgis Tod. Für sie sind zwei Paar grünliche Stiefel als königliche Geschenke im Jahr S 41 aus dem Schuharchiv dokumentiert. Dabei fungiert ein gewisser Iṭīb-šināt als Bevollmächtigter, der ebenfalls bei den Geschenken an Ninkala, lukur von Sulgi, als solcher tätig ist (s. unten Nisaba 8 386 und PDT 1 434). All diese Geschenke an Sulgi-simtī und Nin-kala sind, wie aus den Tabellen zu entnehmen, auf derselben Urkunde verzeichnet. 2. Ab ī-simtī war Königin (nin) und Gemahlin von Amar-Suena, zudem Mutter von Šu Suen438. Sie war die einzige Frau, die während seiner Regierungszeit mit dem Titel nin „Königin“ bezeichnet wurde439. Danach blieb Abī-simtī als nin „Königin“ auch während der Regierungszeit ihres Sohnes Šu-Suen in Amt. Abī-simtī war sowohl während der Regierungszeit ihres Mannes Amar-Suena als auch während der ihres Sohnes Šu -Suen in kultischen Bereichen sehr aktiv440. Zwei Texte (Christie’s 7/7/93 72 n. 170: undatiert und MVN 20 31: AS 5/ii) aus dem Schatz- und Schuharchiv belegen in diesem Zusammenhang ihre Reverenz für die Göttin Ḫaburītum, die nach Weiershäuser (2008: 106) für eine Herkunft Abī-simtī aus Obermesopotamien sprechen könnten. Abī-simtī erhielt ein Paar grünliche Sandalen (k u š e-sir 2 du 8 -ši-a) und eine Reihe von bronzenen Gefäßen, darunter eine Libationskanne (šu-ša-ĝar), ein maslaḫtumSprenggefäß (kuĝ 2 -du 3 ), eine Kanne (za-ḫum) oder eine Schüssel (šu-ša-la 2 ), als sie für

435

Dieser Text stellt eine Übernahmeurkunde dar. Lugal-kuzu erhielt ein Bett von Āmur-ilam m u g e m e 2 d e n l i l 2 - l a - š e 3 „für Geme-Enlila“, weshalb es hier als Geschenktransaktion zusammen mit den Ausgabeurkunden aufgeführt wird.

436

Für eine ausführliche Zusammenstellung der bisher zur Verfügung stehenden Informationen über die königlichen Frauen der Ur-III-Zeit wird hier auf Weiershäuser (2008) mit weiterführender Literatur verwiesen.

437

S. dazu Sallaberger 1993a: 18-23, 1999: 253-260 und Weiershäuser 2008: 31-42.

438

Dies bestätigte das Siegel von Babati, dem Onkel von Šu-Suen, s. dazu zuletzt Weiershäuser 2008: 105 mit Literatur.

439

Weiershäuser 2008: 105.

440

S. Weiershäuser 2008: 119-148 und vgl. z. B. die Weihung an Gula und Ninniĝar im Kap. 7 § 3.2.1.

276

8. STRATEGIE UND PRESTIGE: DIE EHRENGESCHENKE DES KÖNIGS

den Kult der oben genannten Göttin tätig war. Die Angabe des Anlasses der Geschenke wird in den Texten folgendermaßen angegeben: - u 4 d ḫa-bu-ri 2 -tum-e ? e 2 -kišeb 3 -ba mu-niĝen 2 -na „als Ḫabūrītum das Warenlager umkreist hat“ - u 4 e 2 -lu-num 2 d inana-ḫa-bu-ri 2 -tum-ma in-a 5 -a „als sie das Elūnum(fest) von Inana-Ḫaburītum durchgeführt hat“ Für die Zustellung des Geschenkes (ĝiri 3 PN) war in einem Fall (Christie’s 7/7/93 72 n. 170) ein Gewisser Ur-saga zuständig, der vermutlich mit dem Beschwörer zu identifizieren ist, der als Bevollmächtigter (maškim) in den Abbuchungen für das Baden des Königs in den Texten aus dem Vieharchiv vorkommt441. Im Jahr ŠS 4 erhielt Abī-simtī einen bronzenen Dolch (SET 296), der von einem Bildhauer, dem Elala, eingeliefert wurde. Der Anlass dieses Geschenkes ist nicht bekannt. Die Geschenke für Abī-simtī während der Regierungszeit Šu-Suens sind hauptsächlich in den zwei umfangreichen Ausgabeurkunden UTI 6 3800 undJCS 54 p. 7-9 n. 52 belegt. Sie erhielt fast ausschließlich Fingerringe (šu-gur) aus gelbglänzendem Gold (ḫuš-a) zu 1 Schekel (ca. 8,3 g), die in zwei Fällen jeweils aus der Einlieferung vom Sänger (nar) Ur-Ningublaga (JCS 54 p. 7-9 n. 52 Vs. iv 5-7) und vom General (šagana) Ses-kala (JCS 54 p. 7-9 n. 52 Vs. iv 8-12) stammten. Einmal wurde ihr ein goldener Ring zu ⅓ Mine (ca. 167 g) u 4 e 2 d nanna-ke 4 ni ĝ2 bi 2 -gu 7 -a „als sie den Tempel von Nanna etwas essen ließ“ geschenkt (JCS 54 p. 7-9 n. 52 Vs. iv 1-4). Wie schon im Kap. 2 § 1.2.2 gezeigt wurde, stellt die Urkunde JCS 54 p. 7-9 n. 52 eine besondere Quelle dar, weil sie zum Teil auch die Absender derjenigen Geschenke aufführt, welche der König nicht selbst angeordnet hat. Auf diese Weise gab Kubātum, die Königin und Frau von Šu-Suen, ihrer Schwiegermutter Abī-simtī einen Siegelstein (kišeb 3 ) aus Lapislazuli mit goldener Inschrift als Geschenk (JCS 54 p. 7-9 n. 52 Vs. iv 13-15): ku 8 -ba-tum lukur lugal-ke 4 in-na-ba „Kubātum, lukur des Königs, hat (es) ihr als Geschenk gegeben“. Von Šalimniʾaš, lukur von Šu-Suen (UTI 6 3800 iii 18'-22'), sowie von Kubātum und Tiāmat-bāštī (UTI 6 3800 iii 23'-24') erhielt Abī-simtī einen goldenen Fingerring (šu-gur). Durch diese Geschenke pflegte die amtierende Königin ihre Beziehungen zu ihrer Schwiegermutter. Tiāmat-bāštī und Š alimniʾaš brachten als lukur ebenfalls Ab -īsimtī, der Königin, ihre Achtung entgegen. Sehr oft sind als Bevollmächtigter (maškim) oder Überbringer (ĝiri 3 ) bei den Geschenken an Abī-simtī Wagenfahrer (ra 2 -gaba) oder ein ba-za „Zwerg“ vermerkt. Wie schon im Kap. 2 § 2.3 und § 2.4 gezeigt, spricht dies für die Zugehörigkeit dieser Ämter zum Kreis der königlichen Frauen. 3. Bei Kubātum, der Königin (nin) und Gattin von Šu-Suen, lässt sich aus den Urkunden des Schatz- und Schuharchivs ein zum Teil unterschiedliches Bild rekonstruieren. Zunächst sind insgesamt weniger Geschenke im Vergleich zu Abī-simtī dokumentiert. Dies mag mit dem Zufall der Überlieferung verbunden sein und steht im Einklang mit der allgemeinen Senkung der Dokumentationsdichte in den Regierungszeiten Šu-Suens und Ibbi-Suens.

441

S. dazu Sallaberger 1993a: 67 und Kap. 7 § 3.3.1.

277

DER KÖNIG UND SEIN KREIS: DAS STAATLICHE SCHATZARCHIV DER III. DYNASTIE VON UR

Kubātum wird nur in einem Text (PDT 1 583) aus dem Schatz- und Schuharchiv ohne Titelbezeichnung genannt, sonst wird sie immer mit dem Titel lukur bezeichnet. Dennoch war Kubātum nicht nur eine lukur, sondern trug gleichzeitig mit Abī-simtī, ihrer Schwiegermutter, den Titel nin „Königin“442. Als Geschenke für Kubātum (ohne Titelbezeichnung) sind Stiefel und Sandalen im Jahr Š S 6 in Nippur belegt443. Mit ihrem Titel als lukur erhielt sie hauptsächlich Schmuck, darunter einen offenen? Fingerring und zwei (einfache) Fingerringe (šu-gur). Die Anlässe für diese Geschenke sind in den Urkunden nicht angegeben. Da ihre Geschenke fast ausschließlich aus den zwei langen, aber undatierten Ausgabelisten JCS 54 p. 52 n. 7-9 und UTI 6 3800 stammen, können die Anlässe dieser Abbuchungen nicht rekonstruiert werden444. Ein letzter Text ist hier zu erwähnen, der aber nicht in der Tabelle aufgeführt ist, weil es sich nicht um eine Geschenktransaktion handelt. 7 5/6 Minen und 5 Schekel Silber (ca. 4 kg) wurden im Jahr Š S 6/vii (TCL 2 5547) in die Schatzverwaltung mu š en-šu 2 -še 3 ku-batum-kam „für den šu 2 -Kessel: es ist von Kubātum“ eingeliefert. In Bezug auf Kubātum ist in diesem Zusammenhang eine in Uruk gefundene Halskette445 von Bedeutung, die aus Türkis, Karneol, Achat und Gold besteht. Zwei kleine Achatperlen weisen die Aufschrift d šu- d zuen „Š u-Suen“ auf und eine dritte trägt die Inschrift: ku-batum lukur ki-aĝ 2 d šu- d zuen „Kubātum, die geliebte lukur von Šu-Suen“. Diese Halskette war zusammen mit jener von Tiāmat-bāštī im nordwestlichen Zingeltrakt der neusumerischen Ziqqurat in einem Durchgang vergraben. Es ist sehr wahrscheinlich, dass jene Ketten zunächst persönliche Geschmeide der beiden lukur von Š u-Suen waren und erst später in den Besitz des Tempels gelangten446. 4. Als letzte Königin und Gattin von Ibbi-Suen wurde auch Geme-Enlila mit kostbaren Geschenken beliefert. Dies belegen leider nur zwei Texte aus dem Schatz- und Schuharchiv. Diese Spärlichkeit steht aber mit dem starken Einbruch der Dokumentation aus Puzriš-Dagān in der Regierungszeit Ibbi-Suens im Einklang (s. dazu Kap. 1 § 3.1). Als Geschenke für Geme-Enlila sind goldene „Kleinigkeiten“ (ṣeḫrum) und šerḫulumPerlen als Verzierung für Schuhe (Fs. Haas p. 286: IS 12/i/11) und ein Bett (ĝeš-nu 2 ) aus Buchsbaumholz mit Füßen aus ḫaluppu-Holz (ASJ 4 p. 142: IS 3?) verzeichnet. Schließlich muss kurz auf die Pflege sozialer Beziehungen unter den königlichen Frauen eingegangen werden. Wie bereits oben bei Abī-simtī erwähnt, pflegte Kubātum ihre Beziehung mit den weiblichen Mitgliedern des Hofes durch die Übersendung von Luxusgütern u. a. aus der Schatzverwaltung. Dieser Austausch von Gaben innerhalb des königlichen Hofes ist natürlich nicht nur aus dem Schatzarchiv bekannt. Vielmehr zeigen dies die Texte aus dem Sulgi-simtum-Archiv und jene aus dem königlichen Viehhof. So brachte Sulgi-simtī ihre 442

Weiershäuser 2008: 153-164.

443

Unklar bleibt dabei, warum nur jeweils ein halbes Paar Stiefel und Sandalen verzeichnet sind (PDT 1 583: ŠS 6/vi). Das Problem könnte allerdings durch die Kollation des Textes gelöst werden.

444

S. dazu Kap. 2 § 1.2.2.

445

Braun-Holzinger 1991: 362 und 368 n. P17 mit Literatur.

446

S. dazu die Vermutung von Braun-Holzinger 1991: 362.

278

8. STRATEGIE UND PRESTIGE: DIE EHRENGESCHENKE DES KÖNIGS

Achtung dem König entgegen, indem sie z. B. Tiere niĝ 2 -gu 7 lugal-še 3 „für das Essen des Königs“ oder als Begrüßungsgeschenk (lugal-ra gaba ri-a) für seine Rückkehr nach einer Reise verbuchte447. Für die Angehörigen des Königshauses, allerdings meist nur Frauen, veranstaltete Sulgi-simtī ein Bierausschenken (kaš-de 2 -a)448, dessen Anlass nach Weiershäuser (2008: 100) vermutlich in der unmittelbaren Lebenssituation der einzelnen Frauen zu suchen sei. Darüber hinaus verteilte Sulgi-simtī Tiere als „Proviant“ (igi-kar 2 ) an Personen ihres weiteren Umfeldes, womit sie den obersten Gesellschaftsschichten des Staates ihre Gunst oder ihren Dank für bestimmte Dienste zeigte. Das Quellenmaterial bezüglich Abīsimtī lässt sich nur bedingt mit dem der Sulgi-simtī vergleichen, weil die Nachfolgerin von Sulgi-simtī nicht mehr über eine eigene Viehverwaltung verfügte. Allerdings lassen sich auch bei Abī-simtī bestimmte Strukturen wiederfinden. Denn sie erhielt wie Sulgi-simtī regelmäßig Tierlieferungen (mu-ku x ku-ba-tum), übersandte „Proviant“ (igi-kar 2 ) an bestimmte Personen ihrer Umgebung und veranstaltete ein Bierausschenken (kaš-de 2 -a)449. Bei Kubātum sind diese Einrichtungen nicht wiederzufinden. Zu diesem Zusammenhang gehören allerdings die Belege des Bierausschenkens (kaš-de 2 -a), das von Kubātum zu Ehren der Prinzessin Simat-Ištarān veranstaltet wurde450. Somit ist „ein System des Austausches von Geschenken und Dienstleistungen [..] nun auch für den Haushalt der Königin zu beobachten“451, das demjenigen des Königs entspricht und im Folgenden beschrieben werden soll.

2.1.2. lukur Neben den Frauen, die den Titel nin „Königin“ trugen, gehörten zum Kreis der königlichen Frauen auch jene, die nur den Titel lukur trugen452. Wie die Königinnen erhielten die lukur der Ur-III-Könige von ihrem Gatten kostbare Geschenke, wie u. a. folgende Texte aus dem Schatz- und Schuharchiv zeigen:

447

Weiershäuser 2008: 97 mit Quellenverweis.

448

Weiershäuser 2008: 97 mit Quellenverweis.

449

Weiershäuser 2008: 115.

450

Weiershäuser 2008: 161 mit Verweis auf den undatierten Text ASJ p. 140 Nr. 1.

451

Weiershäuser 2008: 103.

452

Zum Unterschied zwischen den Titeln n i n und l u k u r s. zuletzt Weiershäuser 2008: 235-240

279

DER KÖNIG UND SEIN KREIS: DAS STAATLICHE SCHATZARCHIV DER III. DYNASTIE VON UR

Empfänger

Nr. Obj.

Objekt

Bevollmächtigter

Datum, ggf. Ort

Text

Ea-niša

1P

grünliche Stiefel

w

S 37/viii

PDT 1 593

1P

1

W

S 41

Nisaba 8 386

Iṭīb-šināt

1

w

S 41

Nisaba 8 386

grünliche Stiefel

Iṭīb-šināt

1

w

S 41/viii

PDT 1 434

1P

grünliche Stiefel

Rigmuš (Wagenfahrer)*

1

w

S 34/xi; Esaĝdana

DPOAE 1 27

1P

grünliche Stiefel

Rigmuš (Wagenfahrer)*

1

w

S 37/viii; Esaĝdana

PDT 1 593

1P

grünliche Stiefel

Rigmuš (Wagenfahrer)*

1

w

S 41

Nisaba 8 386

GemeNanna lukur des Königs

1

Brustschmuck (za-gaba) aus 5 Halsketten (mit Ausstattung)

1

w

[ŠS]

JCS 54 p. 7-9 n. 52 Rs. ii 1'-9'

Tiāmatbāštī

2

Tischmesser (ĝiri2 bansur), sein Griff aus Lapislazuli mit Gold plattiert

1

w

[ŠS]

UTI 6 3800 iv 19'-21'

Nin-kala

Simat-Ea

Nr. T.

m/w

Rigmuš (Wagenfahrer)*

1

grünliche Stiefel

Suen-tillassu

1P

grünliche Stiefel

1P

leer

3 Obj. und 7 P

9 T.

Anlass, ggf. Überbringer und Absender

a-bi-si2-im-ti-e inna-ba „Abī-simtī hat (es) ihr als Geschenk gegeben“

9 T. an weibliche Empf.

1. Ea-niša, Nin-kala und Simat-Ea waren lukur von Sulgi453 und erhielten während seiner Regierungszeit jeweils ausschließlich ein Paar Schuhe. 2. Geme-Nanna und Tiāmat-bāštī waren lukur von Šu-Suen454 und sind jeweils nur in einem Text des Schatzarchivs belegt. Geme-Nanna wurde mit einem aufwendig dekorierten Brustschmuck (za-gaba) aus fünf Halsketten (5 gu 2 ) beschenkt. Tiāmat-bāštī erhielt hingegen ein Tischmesser mit Lapislazuligriff und goldener Plattierung. Zusammen mit dem Geschmeide von Kubātum (s. o.) wurde in Uruk auch eine Halskette455 gefunden, die aus Achat- und Goldperlen besteht. Eine der Perlen trägt eine ähnliche Inschrift, nur diesmal geht es um Tiāmat-bāštī: A.AB.BA-ba-aš 2 -ti lukur ki-aĝ 2 d šu- d zuen lugal urim 2 k i -ma-ka „Tiāmat-bāštī, die geliebte lukur von Šu-Suen, dem König von Ur“456.

453

Über die l u k u r s. zuletzt die zusammenfassende Behandlung von Weiershäuser 2008: 201-240.

454

S. die Übersicht von Weiershäuser 2008: 201.

455

Dazu s. Wilcke 1988c.

456

Nöldeke und Haller et al. 1937: 23-24; Braun-Holzinger 1991: 362 und 368 n. P16; Frayne 1997b: 3/2.1.4.28 und 3/2.1.4.29 mit Literatur.

280

8. STRATEGIE UND PRESTIGE: DIE EHRENGESCHENKE DES KÖNIGS

3. Zusammenfassend lässt sich sagen, dass goldene Fingerringe und vermutlich für den Kult benutzte Gefäße für die Königin (nin) bestimmt waren, während die den Titel lukur tragenden Frauen von Sulgi und Š u-Suen mit Schmuck und einem Tischmesser beschenkt wurden. Wurde die in der Regierungszeit Šu -Suens amtierende Königin Kubātum als lukur bezeichnet, so erhielt sie neben zwei Fingerringen ebenfalls Schmuck und ein Tischmesser (ĝiri 2 bansur) mit Lapislazuli-Griff. Es scheint demnach, dass goldene Fingerringe typische Geschenke für die Königinnen, Schmuck sowie ein Tischmesser typische Geschenke für die lukur darstellten. Die nin „Königin“ konnte gleichzeitig auch als lukur bezeichnet werden, so erhielt Kubātum, die beide Titel trug, sowohl das eine als auch das andere Geschenk. Während nin „Königin“ als ein Amtstitel aufzufassen ist, schlägt Weiershäuser (2008: 240) vor, dass bei dem Titel lukur „vielmehr ihre besondere Nähe und persönliche Beziehung zum König hervorgehoben“457 sei. Demnach könnte die vom König getroffene Auswahl der Geschenke für seine Hofdamen diese Titelunterschiede widerspiegeln. Dass Gefäße nur bei der Königin festzustellen sind, ist mit ihrem typischen Tätigkeitsbereich im Einklang. Denn während die lukur hauptsächlich in wirtschaftlichen Aktivitäten oder bei repräsentativen Aufgaben wie dem Austausch von Geschenken oder der Veranstaltung von Bierausschenken zu finden ist, war die Königin (nin) in erster Linie für den Kult der großen Götter des Reiches zuständig458. Die Daten aus dem Schatz- und Schuharchiv über königliche Geschenke für die Hofdamen des Staates basieren hauptsächlich auf den beiden langen Ausgabelisten JCS 54 p. 7-9 n. 52 und UTI 6 3800 aus der Regierungszeit Š u-Suens. Deshalb mag die hier gezeigte Verteilung der verschiedenen Objekte als Geschenke für die königlichen Frauen mit dem Zufall der Überlieferung verbunden sein. Dennoch lassen sich am Beispiel der Gaben für Abīsimtī als Königin und für die lukur von Sulgi und Šu-Suen einige interessante Beobachtungen anstellen, die aufgrund der spärlichen Quellenlage derzeit noch hypothetisch bleiben müssen.

2.1.3. Die königlichen Töchter und ihre Ammen Der König verteilte Geschenke auch an seine Töchter und ihr weibliches Personal. Dies belegen einige Texte aus dem Schatz- und Schuharchiv, die im Folgenden zusammenfassend dargestellt werden:

457

Zum Unterschied zwischen den Titeln lukur und nin s. zuletzt Weiershäuser 2008: 235-240.

458

Die einzige Ausnahme stellt Geme-Ninlila, l u k u r von Sulgi, dar, s. dazu Weiershäuser 2008: 205 und Sallaberger 1993a: 19. Zu den Tätigkeitsbereichen der Königin und der lukur s. Weiershäuser 2008: 232-233.

281

DER KÖNIG UND SEIN KREIS: DAS STAATLICHE SCHATZARCHIV DER III. DYNASTIE VON UR

Königstöchter Nr. Obj.

Objekt

Bevollmächtigter Nr. m/w Anlass, ggf. T. Überbringer und Absender

Datum, ggf. Ort

Text

Simat-Ištarān Tochter des Königs

1

Schatulle (ĝešbešeĝ) aus ḫaluppu-Holz (mit) Elfenbein besetzt (si3ga), der Haltegriff aus Bronze

Ūta-mīšaram (Beamter Vieharchiv)*

AS 5/iii; PD

MVN 3 326

1

Šāt-Suen

1

w

kleine Matte (gige2)

1

w

1

1 Tisch aus NN elammakkum-Holz, sein „Unterbau“ aus ḫaluppuHolz

1

w

ŠS 4/vi; Ni

OrSP 47-49 37

2P

Stiefel aus Knüpfwerk

1

w

S 37/viii

1P

Stiefel aus Knüpfwerk

1

w

PDT 1 593

Datum, ggf. Ort

Text

Ninlil-amaĝu

3 Obj. und 3 P

5 T.

5 T. an weibliche Empf.

Ammen und Personal

Nr. Obj.

Objekt

Taddin-kiza, Sängerin von Nin-kala

2

Silberring zu 10 Schekel Urdu-Nanna, der Adjutant

1

w

Tarīš-mātum, Amme von der Königstochter Šāt-Suen

2

Silberring zu 10 Schekel

1

w

Mulliltum-nūrī, 1 „Geschenkte“ (saĝ-rig7) von Ninlile-manaĝ, Tochter des Königs

silberner Fingerring (šu- Nūr-Iškur, der gur) zu 1 Schekel Adjutant

1

w

via Akia, Wagenfahrer; nach Uṣār-Īmiilum

AS 6/i; Ni AUCT 2 367

Alla-šarrum, Amme von Simat-Ištarān, Tochter des Königs

Bett, die Stierfüße aus schwarzem Pappel mit Bronze plattiert, (eine) seilgeflochtene Matratze aus einheimischer Wolle ist eingesetzt

1

w

via Abī-ilī, Wagenfahrer von Simat-ištarān, Tochter des Königs

AS 9/viii; TRU Tummal 303

1

Bevollmächtigter

6 Obj.

Nr. m/w Anlass, ggf. T. Überbringer und Absender

u4 di7-lu-ru2-gu2-ta S 47/ii; i3-im-e-re-eš2-ša-a PD „als sie aus dem Ordalfluss (zurück)gekommen sind“; via Aḫūni, Adjutant

4 T. 4 T. an weibliche Empf.

282

TrDr 85

8. STRATEGIE UND PRESTIGE: DIE EHRENGESCHENKE DES KÖNIGS

Während die Königstöchter Šāt-Suen, Tochter von Sulgi459, und Simat-Ištarān, Tochter von Amar-Suena460, Schuhe (PDT 1 593) und kostbare Einrichtungsgegenstände erhielten, wie z. B. ein Tisch aus elammakkum-Holz (MVN 3 326; OrSP 47-49 37), sind zwei Silberringe zu je 10 Schekel für eine Sängerin von Nin-kala und die Amme Šāt-suen u 4 d i 7 -lu-ru 2 -gu 2 -ta i 3 -im-e-re-eš 2 -ša-a „als sie aus dem Ordalfluss (zurück-)gekommen sind“ verzeichnet (TrDr 85: S 47/ii). Darüber hinaus erhielt Alla-šarrum, Amme von Simat-Ištarān, ein Bett im Jahr AS 9 (TRU 303). Da der Text in den viii. Monat datiert ist und die Transaktion in Tummal stattfand, könnte Amar-Suena im Rahmen der Feierlichkeiten des Tummal-Festes dieses Geschenk übergeben haben (s. dazu unten § 3.1.2). In diesem Zusammenhang spielt aber ein Text aus der Formationsphase der Schatzverwaltung eine wichtige Rolle. Denn NBC 10322 (S 44/vi) verzeichnet jeweils eine seilgeflochtene Matratze (ša 3 -tuku 5 ) aus Ziegenwolle (siki ud 5 ) für Kīnat-Nūnu, ŠI-te-NI und Kubātum, die Ammen von Taddin-Eštar waren. Demnach könnte Schlafmobiliar ein typisches Geschenk für die königlichen Ammen, die wohl auch zum königlichen Hof gehörten, darstellen461.

2.1.4. Die Söhne des Königs Empfänger

Nr. Obj.

Objekt

Šu-Enlil, Sohn des Königs

5P

Ur-Suen

Nr. T.

m/w

tukšiumSchuhe

1

m

5P

grünliche Stiefel

1

m

1P

grünliche Sandalen

Ea-ilī (šagana „General“)*

1

m

4P

grünliche Stiefel

Sulgi-kalammetebi (Sänger?)*

1

m

1P

Stiefel

Bevollmächtigter

1

16 P

5 T.

Anlass, ggf. Überbringer und Absender

u4 LU2.SU.Aki muTAG.TAG-a „als er Šimaški erreichte“

Datum, ggf. Ort

Text

S 41

Nisaba 8 386

S 47/i"; Kisurra

MVN 13 672

S 42/vii

TCNY 209

m 5 T. an männliche Empf.

Aus der Tabelle wird ersichtlich, dass aus den Quellen des Schatzarchivs nur Geschenke für die Söhne von Sulgi belegt sind, was vielleicht dem Überlieferungszufall zuzuschreiben ist. Sie erhielten ausschließlich Schuhe, zum Teil in großen Mengen, wie z. B. Šu -Enlil 10 Paar

459

S. z. B. TrDr 85 (S 47/ii); SAT 2 995 (AS 6/i/6); BPOA 7 2668 (S 42/viii/16).

460

S. dazu zuletzt Weiershäuser 2008: 161 mit Verweis auf zwei unpublizierte Siegelinschriften (Cornell 98-12-009 und Cornell 99-14-036). Vgl. auch Sallaberger 1993a: 59-60 und Such-Gutiérrez 2001.

461

S. auch die aus dem Jahr AS 9 stammende Einlieferung (YBC 1710) von n i ĝ 2 - ⌈ g u r 1 1 ⌉ k i - n a - a t - n u - ⌈ n u ⌉ ? e m e 2 - d a t a 2 - d i 3 - [ i n - d ] INANA d u m u - m u n u s l u g a l „Besitz von Kīnat-Nūnu, der Amme der Königstochter Taddin-Eštar“, die vermutlich als Rückgabe von staatlichem Eigentum bei der Beendigung des Dienstes am Hof gedeutet werden kann (s. dazu Kap. 6 § 1.4).

283

DER KÖNIG UND SEIN KREIS: DAS STAATLICHE SCHATZARCHIV DER III. DYNASTIE VON UR

Schuhe im Jahr S 41. Neben Waffen und bestimmten Schmuckstücken gehörten außerdem Schuhe zu den typischen Geschenken an Militärangehörige (s. dazu unten § 2.6). Bei Šu-Enlil geht der Bezug zum Militär aus der Angabe des Anlasses für die Darreichung der königlichen Geschenke hervor, in der zu lesen ist, dass er ein Paar Stiefel im Jahr S 47/i" u 4 LU2.SU.Ak i mu- TAG.TAG-a „als er Šimaški erreichte“ (MVN 13 672: s. dazu unten § 4.2) erhielt. Ur-Suen gehörte auch zum Militärwesen, weil er zusammen mit Šu -Enlil šagana „General“ in Uruk zwischen S 46 und S 48 war462. Somit lassen sich die Geschenke an die Königssöhne mit den Geschenken an das Militär verbinden.

2.1.5. Andere Mitglieder der königlichen Familie Empfänger

Nr. Obj.

Objekt

Bevollmächtigter

Nr. T.

m/w

Ama-para, Schwester des Königs463

2P

grünliche Stiefel

Inimzu-ḫarakal

1

Babati464

1P

grünliche Stiefel

Urdu-Nanna, der Großwesir

1

3P

2 T.

Anlass, ggf. Überbringer und Absender

Datum, ggf. Ort

Text

w

S 41

Nisaba 8 386

m

ŠS 6/vi; Ni

PDT 1 583

1 T. an weibliche Empf. 1 T. an männliche Empf.

Die nur aus Texten des Schuharchivs belegten Geschenke jeweils für die Schwester von Sulgi und für den Bruder der Abī-simtī, Gemahlin von Amar-Suena, waren ebenfalls Schuhe.

462

S. dazu Michalowski 1977: 89 und Sallaberger 1999: 192.

463

Es geht nur aus dem Text Nisaba 8 386 hervor, dass Ama-para Schwester des Königs war. Vgl. dazu YOS 4 79 (S 32/ix); AnOr 7 15 (S 47/ix/2); AUCT 1 383 (AS 3/vi/13); MVN 13 871 (S 46/i/iv); Hirose 14 (S 36); Princeton 1 10 (S 39/xii); OIP 115 17 (S 31/iv).

464

Zu Babati s. zuletzt Weiershäuser 2008: 108 Fn. 409, ferner Sallaberger 1999: 167-168 und Whiting 1976.

284

8. STRATEGIE UND PRESTIGE: DIE EHRENGESCHENKE DES KÖNIGS

2.2. Einzelpersonen Aufgrund fehlender prosopografischer Informationen, lassen sich folgende Personen keiner bestimmten Empfängergruppe zuordnen: Empfänger

Nr. Obj.

Objekt

Nr. T.

m/w

Amala

1

goldener Fingerring (šugur)

1

w?

Lugal-munizi

1

Fingerring (šugur) aus gelbglänzendem Gold zu 1 Schekel

(NN)

1

m

1

Fingerring (šugur) aus gelbglänzendem Gold zu 1 Schekel

Riba-gada (Wagenfahrer IS)*

1

m

Lugal-munizi

1

tu-durSchmuckperle

1

m

in den Palast

[ŠS]

UTI 6 3800 Rs. ii 15

Simat-[...]

1

Fingerring (šugur) aus gelbglänzendem Gold [zu 1 Schekel]

1

w

in das Innere des Hauses; Einlieferung (mukux) von UrduNanna, dem Großwesir (und) der lukur, des Urdu-Nanna, des Großwesirs

[ŠS]

JCS 54 p. 7-9 n. 52 Rs. i 8'-11'

Masasa

1P

grünliche Stiefel

1

m

AS 1/xii; PD

OIP 121 496

1P

grünliche Stiefel (mit) guDIM4(-ba)Dekoration

1

m

1

m

1

w

AS 9/iv; PD

MVN 11 183

Bevollmächtigter

Babanšen (sagi?)*

Anlass, ggf. Überbringer und Absender

Datum, ggf. Ort

Text

[ŠS]

JCS 54 p. 7-9 n. 52 Rs. i 6'-7'

u4 lugal-ĝu10 e2-ana kaš in-naĝ-ĝa2a „als ‚Mein Herr‘ in seinem Haus (von Urdu-Nanna) Bier getrunken hat“; in den Inneren des Hauses

JCS 54 p. 7-9 n. 52 Rs. iv 2'-7'

JCS 54 p. 7-9 n. 52 Rs. iv 8'-13'

1P

Stiefel IM.A.AN

Anaʾa, lukur von Nawirilum, dem Arzt

2

Silberring zu 9 Schekel

Utu-adgal

1P

grünliche Stiefel ...

1

m

S 32/ix; Ni

DPOAE 1 25

Suen-tillatī

1P

tukšium-Schuhe

1

m

S 34/vi; Esaĝdana

DPOAE 1 23

Ēr-bēlī (Wagenfahrer)*

285

als [...] gemacht wurde

DER KÖNIG UND SEIN KREIS: DAS STAATLICHE SCHATZARCHIV DER III. DYNASTIE VON UR

Empfänger

Nr. Obj.

Objekt

Bevollmächtigter

Nr. T.

m/w

Šu-Ea

1P

grünliche Stiefel königlicher Qualität

Kur-ĝiriniše

1

m

1P

Futter (für) Stiefel

1

m

An-[...]

1P

Stiefel

Rigmuš (Wagenfahrer)*

1

[...]

Dudu

1P

grünliche Stiefel

Šegdeli

1

m

1P

rote Stiefel

1

m

1P

tukšium-Schuhe

1

m

Ib-abu

1P

Stiefel mit grünlichem Stoff

Šu-Eštar (Schuharchiv)*

1

m

Gulaʾa

1P

grünliche Stiefel

Šu-Eštar (Schuharchiv)*

1

m?

Agua-simtī

1P

grünliche Stiefel

Suen-abūšu *(Wagen-fahrer von Sulgi-simtī)*

1

w

Libūr-simtī

1P

grünliche Stiefel

Inimzu-ḫarakal

1

w

Ginuna

1P

Stiefel

Nūr-ilī (Schuharchiv)*

1

m

Ištar-nādā, Geschenkte (saĝ-rig7) von Gananatum

3

bronzenes galGefäß

Suen-abūšu, der Mundschenk

1

w

1

bronzene Kanne

1

w

1

bronzene Schale

1

w

1

bronzener šu2Kessel

1

w

1

bronzener Libationsbecher

1

m

1

bronzener Pfriem

1

m

1

bronzene Axt „zum Schlachten“

1

m

[...] P

grünliche [...]

1

[...]

Ipqūša

[...]-Suen

465

Anlass, ggf. Überbringer und Absender

[u4 ...] -dsul-gi ra2gaba [in]-⌈tuku⌉-a „als [...]-Sulgi, der Wagenfahrer sie geheiratet hat“

Datum, ggf. Ort

Text

S 34/vii; Esaĝdana

TRU 292

S 37/viii; Esaĝdana

PDT 1 593

S 41

Nisaba 8 386

S 41/vii; Tummal

PDT 1 216

ŠS 6/ix/14; Ni

NBC 9843

ŠS 3/viii šu bati465

SAT 3 1331

ŠS 4/ix; Ni

NBC

Aufgrund der Art der in diesem Text registrierten Güter könnte es sich bei dieser Transaktion um eine Auslieferung von Geschenken für Ipqūša handeln. Dennoch bleiben der Gebrauch von š u b a - t i in diesem Zusammenhang und das Fehlen eines Leiters der Schatzverwaltung unklar. S. dazu Kap. 6 § 1.1.

286

8. STRATEGIE UND PRESTIGE: DIE EHRENGESCHENKE DES KÖNIGS

Nr. Obj.

Objekt

Nr. T.

m/w

[...] P

geflochtene Stiefel (mit) guDIM4(-ba)Dekoration

1

[...]

Šu-Suenlilabbirḫaṭṭam

1P

geflochtene Stiefel (mit) guDIM4(-ba)Dekoration

1

m

Tāribu

2

Silberring zu 8 Schekel

1

w

Šu-Suen[…]?466

1

goldener Fingerring zu [...] Schekel

1

[...] dumu Urniĝar467

1P

grünliche Stiefel

1+ [...]

Empfänger

Bevollmächtigter

Šu-Suen-narāmEnlil (Wagenfahrer)*

35+ T.

19 Obj. und 18+ P

Anlass, ggf. Überbringer und Absender

Datum, ggf. Ort

Text

3642

ŠS 6/viii; [...]

MLC 2045

ŠS 8/ii/5

JCS 10 p. 30 n. 9

m

[ŠS]

JCS 54 p. 7-9 n. 52 Rs. i 3'-5'

m

AS 8/ix; PD

AnOr 1 21

weil/wegen [...]

22 T. an männliche Empf. 10 T. an weibliche Empf. 3 [...]

Insgesamt sind hier 23 Objekte und 19+ Paar Schuhe als königliche Geschenke zusammengefasst, darunter goldene Fingerringe, Silberringe und Gefäße. Wenngleich diese Personen nicht einer bestimmten Personengruppe zuzuordnen sind, liegt es nahe, sie zu den hohen Rängen der Ur-III-zeitlichen Gesellschaft zu zählen, worauf der Status von Anaʾa, lukur eines Arztes (a-zu) (MVN 11 183), hindeutet. Interessant sind dabei die Anlässe oder die Gründe, die die Texte für die Darreichung der königlichen Geschenke angeben und die unter § 3.3 präsentiert werden.

466

Bei diesem Personennamen kann es sich nicht um Šu-Suen, den König, handeln, weil dieser Text (JCS 54 p. 7-9 n. 52 Rs. i 3'-5') aus prosopografischen Gründen selbst in die Regierungszeit Šu-Suens zu datieren ist. Eine mögliche Ergänzung wäre der Name Šu-Suen-i3-li2, der u. a. als r a 2 - g a b a Wagenfahrer im Jahr ŠS 4/xii/3 (Nisaba 1 n. 28) belegt ist. 467

Könnte es sich hier um Lu-Nanna, der wie sein Vater ein General (š a g a n a ) war, handeln? Lu-Nanna, Sohn von Ur-niĝar, war durch die Heirat einer Königstochter mit dem Königshaus verbunden. S. dazu Michalowski 1987: 59. Ein gewisser Ur-niĝar war aber auch selbst ein Königssohn, s. dazu Weiershäuser 2008: 43. Da der Name Ur-niĝar sehr oft in unterschiedlichen Kontexten und mit verschiedenen Filiationen belegt ist, lässt sich der hier aufgeführte Namensträger nicht zweifelsfrei identifizieren.

287

DER KÖNIG UND SEIN KREIS: DAS STAATLICHE SCHATZARCHIV DER III. DYNASTIE VON UR

2.3. Amtsträger In dieser Empfängergruppe sind Amtsträger der Ur-III-Gesellschaft aufgeführt, die nach den Quellen des Schatz- und Schuharchivs königliche Geschenke erhielten: Empfänger

Nr. Obj.

Objekt

Bevollmächtigter

Datum, ggf. Ort

Text

Großwesir

2P

grünliche Stiefel königlicher Qualität

m

S 34/vii; Esaĝdana

TRU 292

5P

grünliche Stiefel

1

m

PDT 1 216

grünliche Sandalen

1

m

S 41/vii; in Tummal

5P 1P

grünliche Stiefel

1

m

S 41

Nisaba 8 386

1P

Stiefel aus Knüpfwerk

Dīnī-kūn

1

m

S 41/viii

PDT 1 434

1P

grünliche Stiefel

Šu-Eštar (Schuharchiv)*

1

m

S 41

Nisaba 8 386

1P

grünliche Stiefel

Šu-Eštar (Schuharchiv ?)*

1

m

S 41/viii

PDT 1 434

Gudea, Stadtfürst

6

Silberring zu 7 Schekel

Ur-Šu-Suen, der Adjutant

1

m

u4 ba-nu2-a „als er darniederlag“; nach Kutha; via Šu-Mama, Barbier

ŠS 6/i; Ni

CT 32 25

Lēʾišin (Wagenfahrer)*

2

Silberring zu [...] Schekel

1

m

u4 lugal-ĝu10 e2 e2-a-i3li2-ka kaš i3-naĝ-ĝa2-a „als ‚Mein Herr‘ im Haus von Ea-ili Bier getrunken hat“

AS 2/xi; Ni

SM 1911.10.225 (= 7847)468

Mād-ilī, Wagenfahrer (und) Barbier

1

Silberring zu 9 Schekel

Ūta-mīšaram (Beamter Vieharchiv)*

1

m

AS 4a/ii; Ni

Toronto 1 177

Kur(u)b-ilak, der Wagenfahrer

1

Silberring zu 10 Schekel

Urdu-Nanna, der Großwesir

1

m

AS 5/vii; Ur

AUCT 1 661

Ur-Bawu, Sohn von Rīṣ-ilum

[...]

Tisch aus Nussholz mit Bronze plattiert

Ilum-dān (Adjutant)*

1

m

AS 8/iv

BIN 3 482

zabar-dab5

Stadtfürst von Nippur

468

Nr. T.

m/w

Šegtelani (sipa in Maškan Šabra o. lu2-mu13-mu13)*

1

Nūr-ilī (Schuharchiv)*

Anlass, ggf. Überbringer und Absender

u4 uruda gibil d amar-dzuen-ka mu-de6-a „weil er das neue Kupfer von Amar-Suena hergebracht hat“

Zur besonderen Struktur dieses Textes s. die Diskussion unter SM 1911.10.225 (= 7847) im Kap. 10.

288

8. STRATEGIE UND PRESTIGE: DIE EHRENGESCHENKE DES KÖNIGS

Empfänger

Nr. Obj.

Objekt

Bevollmächtigter

Nr. T.

m/w

Anati

1P

grünliche Stiefel

Šu-Eštar (Schuharchiv ?)*

1

1P

grünliche Stiefel

Suen-tillatī

Šata-kuzu, der Adjutant

2

Silberring zu 8 Schekel

Nūḫ-ilum, der Adjutant von Abī-simtī

2

Ur-Nanna, der Adjutant, Bruder von Urdu-Nanna, dem Großwesir

Anlass, ggf. Überbringer und Absender

Datum, ggf. Ort

Text

m

S 41/viii

PDT 1 434

1

m

S 41

Nisaba 8 386

(U)la-īniš (Wagenfahrer)*

1

m

mu silim-ma abi2-si2-im-ti ⌈unu⌉ki-ta mude6-a-še3 „als er den Gruß von Abī-simtī aus Uruk hergebracht hat“

AS 4/iii; Iri-saĝrig

JCS 10 p. 30 n. 10

Silberring zu 8 Schekel

Rīṣ-ilum (Wagenfahrer)*

1

m

u4 ba-nu2-ša-a „als sie darniederlagen“

AS 6/iii; PD

JCS 10 p. 30 n. 11

2

Silberring zu 5 Schekel

Ninlil-amaĝu, der Adjutant

1

m

u4 ba-nu2-a „als er darniederlag“; via Lu-Nanna, Barbier, Sohn von Ses-kala; nach Ur

ŠS 8/ii/5; Ni

JCS 10 p. 30 n. 9

Šara-kam

1P

grünliche Sandalen

Šu-Eštar (Schuharchiv)*

1

m

S 41

Nisaba 8 386

Ūta-mīšaram

2

Silberring zu 8 Schekel

1

m

AS 1/xi; Iri-saĝrig

AUCT 1 176

19 P und 18+ Obj.

20

u4 lugal-ĝu10 e2babir2 dsul-gi-raka {še3} kaš i3naĝ-ĝa2-[a] „als ‚Mein Herr‘ in der ‚Brauerei von Sulgi‘ Bier getrunken hat“

20 T. an männliche Empf.

Wie aus der Ergebniszeile der Tabelle und aus der Spalte der Objekte zu entnehmen, erhielten Amtsträger hauptsächlich Schuhe und Silberringe. 1. Der Großwesir (sugal 7 maḫ), als Oberster den gewöhnlichen Boten und Adjutanten vorstehender Funktionsträger und hier nur mit seinem Amtstitel genannt, erhielt nur Schuhe ohne Angabe eines bestimmten Anlasses. In einem Fall (PDT 1 216: S 41/vii) lässt sich die Geschenktransaktion aufgrund der Datierung in den vii. Monat des Jahres S 41 und der Ortsangabe „in Tummal“ dem Rahmen des Tummal-Festes einordnen (s. unten § 3.1.2). Da Urdu-Nanna erst ab AS 3 das Amt des Großwesirs inne hatte, könnte es sich hier um seinen Vorgänger und Vater Ur-Sulpae handeln. Denn dieses Amt, wenngleich traditionell mit der Provinz Girsu verbunden, wurde immer vom Vater auf den Sohn übertragen469. 469

S. dazu Sallaberger 1999: 188-189. La-NI ist als Großwesir von S 30/iv (Ontario 1 166) bis S 32/xii (TCL 2 5538), Ur-Sulpae im Jahr S 36/ix (MVN 18 2) und Urdu-Nanna ab AS 3/iii/30 (TRU 43) bis IS 2/viii (TrDr 83) belegt.

289

DER KÖNIG UND SEIN KREIS: DAS STAATLICHE SCHATZARCHIV DER III. DYNASTIE VON UR

Auf die Bedeutung dieses Amtes innerhalb des Ur-III-Staates wurde schon im Kap. 2 § 2.3 bezüglich der Funktion des Bevollmächtigten (maškim) eingegangen. Gemäß seiner Tätigkeit in der Außenpolitik bevollmächtigte der Großwesir die Ausgaben hauptsächlich an Boten, an ausländische Stadtfürsten und an das Militär. Es ist interessant, dass der Nachfolger von Ur-Sulpae, Urdu-Nanna, auch mit der königlichen Familie verschwägert war. Denn GemeEanna, eine Königstochter, war seine Schwiegertochter470. 2. Der zabar-dab 5 als oberster Mundschenk und höchster kultischer Amtsträger erhielt, ebenso wie der Großwesir, Schuhe im Jahr S 41 (Nisaba 8 386 und PDT 1 434). Auch hier geben die Urkunden keine Auskunft über den Anlass dieser königlichen Geschenke. Aufgrund der Datierung in den viii. Monat des Jahres S 41 lässt sich außerdem beim Text PDT 1 434 kein bestimmtes kultisches Ereignis als Hintergrund rekonstruieren, weil das Tummal-Fest schon im vii. Monat des Jahres S 41 stattfand. Zu der Aufgabe des zabar-dab 5 als Bevollmächtigter s. Kap. 2 § 2.3. 3. Zu dieser Empfängergruppe gehören auch jene Amtsträger, die das Amt des Stadtfürsten (ensi 2 ) in Provinzen des Kernlandes471 wie Nippur und Kutha inne hatten. Die Stadtfürsten der Provinzen der Peripherie werden aufgrund der andauernden Veränderungen in den Randgebieten des Reiches (s. dazu unten § 4.2) in der nächsten Empfängergruppe zusammen mit Boten und Fremden nach ihrem Herkunftsort aufgeführt. Der Stadtfürst von Nippur, wie der Großwesir nur mit seinem Amtstitel genannt wird, erhielt im Jahr S 41 zwei Paar Stiefel ohne Angabe des Anlasses (Nisaba 8 386 und PDT 1 434, s. dazu oben unter 2.). Der König zeigte sein Mitgefühl auch gegenüber Gudea, dem Stadtfürsten von Kutha472, u 4 ba-nu 2 -a „als er darniederlag“, d. h. als er krank war (s. dazu u. § 3.4.1), und ließ vom Barbier (šu-i) Šu-Mama sechs Silberringe zu je sieben Schekel (ca. 58 g) im Jahr ŠS 6/i nach Kutha bringen (CT 32 25). 4. Mād-ilī (Toronto 1 177) und Kur(u)b-ilak (AUCT 1 661: AS 5/vii) hatten ein Amt als „Wagenfahrer“ (ra 2 -gaba) inne und standen vermutlich im Dienst der königlichen Frauen am Hof, weil die Wagenfahrer sehr oft als Überbringer (ĝiri 3 ) in den Ausgaben für die königlichen Frauen fungierten und zum Teil direkt zur Dienerschaft der Königin gehörten (s. u.). Sie empfingen deshalb auch Geschenke vom König in Form von Silberringen zu neun oder zehn Schekel (ca.75 bis 83 g). Bei Kur(u)b-ilak gibt der Text (AUCT 1 661) auch über den Grund für die Überreichung des Geschenkes Auskunft: u 4 uruda gibil d amar- d zuen-ka mu-de 6 -a „weil er das neue Kupfer von Amar-Suena hergebracht hat“ (s. auch u. § 3.5.4). Mit diesem Geschenk bedankte sich der König bei seinem Diener für den erfüllten Dienst. Zusammen mit Kur(u)b-ilak und Mād-ilī, deren Amtstitel unmittelbar aus den beiden Urkunden hervorgeht, wird hier auch ein Geschenk an einen gewissen Ur-Bawu aufgeführt (BIN 3 482: AS 8/iv), der der Sohn eines gewissen Rīṣ-ilum war. Da Rīṣ-ilum aus anderen Ur-

470

Michalowski 1987: 58 + Fn. 15; Sallaberger 1999: 189 und Weiershäuser 2008.

471

Zur Einteilung des Ur-III-Staates in zwei Bereiche, Kernland und Peripherie, s. Steinkeller 1987a und Sallaberger 1999: 190-199.

472

Gudea ist als Stadtfürst von Kutha in den Regierungszeiten von Amar-Suena und Šu-Suen belegt. Vgl. z. B. TCL 2 5533: AS 2/ix/26; BIN 3 340 (AS 5/xii) oder PDT 1 263 (ŠS 1/i). S. auch Goetze 1963: 21.

290

8. STRATEGIE UND PRESTIGE: DIE EHRENGESCHENKE DES KÖNIGS

III-zeitlichen Urkunden als ra 2 -gaba „Wagenfahrer“473 und einmal ra 2 -gaba nin „Wagenfahrer der Königin“474 bekannt ist, liegt es nahe, auch für seinen Sohn denselben Beruf anzunehmen, wenngleich kein direkter Beweis dafür in den Urkunden vorliegt. 5. Der Adjutant (sugal 7 ) unterstand der Autorität des Großwesirs (sugal 7 maḫ) und erfüllte vielfältige Aufgaben, die sich auch in seiner Funktion als Bevollmächtigter (maškim) in der Schatzverwaltung widerspiegelten (s. dazu Kap. 2 § 2.3). Adjutanten konnten im Dienst der königlichen Frauen stehen, wie der Vermerk sugal 7 a-bi 2 -si 2 -im-ti „Adjutant von Ab īsimtī“ (JCS 10 p. 30 n. 11) bei Nūḫ-ilum zeigt. Sie konnten aber auch als Übersetzter arbeiten, wenn ausländische Boten Hilfe für die Kommunikation mit der staatlichen Verwaltung benötigten475. Mit diesem Amtstitel sind nach den Quellen des Schatz- und Schuharchivs vier Personen bekannt, die Geschenke in Form von Silberringen zu acht oder fünf Schekel (ca. 42 bis 67 g) vom König erhielten. Während Šata-kuzu (JCS 10 p. 30 n. 10: AS 4/iii), Nūḫ-ilum (JCS 10 p. 30 n. 11: AS 6/iii) und Ur-Nanna (JCS 10 p. 30 n. 9: ŠS 8/ii/5) unmittelbar in den Urkunden als Adjutant, sogar bei Nūḫ-ilum als sugal 7 a-bi 2 -si 2 -im-ti „Adjutant von Ab ī-simtī“ gekennzeichnet sind, erfolgt die Identifikation von Anati (Nisaba 8 386: S 41 und PDT 1 4 343: S 41/viii)476 als Adjutant nur durch prosopografische Untersuchungen477. Anati ist auch der einzige unter den Adjutanten, der Schuhe statt Silberringe erhielt. Interessant sind dabei die Gründe, warum diese Adjutanten als Geschenk vom König Silberringe empfingen (s. auch u. § 3.4 und § 3.5). Š ata-kuzu wurde belohnt, weil er mu silim-ma a-bi 2 -si 2 -im-ti ⌈unu⌉ k i -ta mu-de 6 -a-še 3 „als er den Gruß von Abī-simtī aus Uruk hergebracht hat“. Der Adjutant von Abī-simtī, Nūḫ-ilum, und der Adjutant Ur-Nanna, der auch Bruder des mächtigen Großwesirs Urdu-Nanna war, bekamen die Silberringe als Zeichen der Gunst des Königs als sie krank waren (u 4 ba-nu 2 -a „als er darniederlag“). Bei Ur-Nanna ist für die Zustellung des Geschenkes in Ur ein Barbier, Lu-Nanna, Sohn von Seskala, zuständig. Dass auch ein Adjutant (sugal 7 ) zur Dienerschaft der Königin gehören konnte (sugal 7 nin) zeigt, wie eng ihre Aufgaben mit dem königlichen Hof und insbesondere seinen weiblichen Mitgliedern verbunden waren. 6. Die Herren Šara-kam (Nisaba 8 386: S 41) und Ūta-mīšaram (AUCT 1 176: AS 1/xi) gehörten als Beamte des Viehhofs von Puzriš-Dagān ebenfalls zu den Amtsträgern478. Ein gewisser Ūta-mīšaram ist auch als ra 2 -gaba „Wagenfahrer“ belegt (SAT 2 796: AS 4/xi/15). Ob es sich um dieselbe Person handelt, kann nicht festgestellt werden. Jedenfalls erhielt Ūta473

Aus Puzriš-Dagān: SmithCS 38 24 (AS 8/i/22); BAOM 6, 138 297 (AS 9?/xi/16); Princeton 1 81 (AS 4/ix/26).

474

MVN 11 183: AS 9/iv. Zu Rīṣ-ilum s. Owen 1997: 381; 384-387; 396 und 1998.

475

Sharlach 2005: 19 + Fn. 10.

476

Dass für diese beiden Ausgabeurkunden keine besondere Anlässe zu rekonstruieren sind, wurde schon unter Punkt 2 dieser Beschreibung erwähnt. 477

Aus Puzriš-Dagān: PDT 1 464 (ŠS 1/ix/6); MVN 10 144 (IS 2/ix/3); AUCT 3 75 ([...]); PDT 2 1014 (ŠS 1/viii/16); PDT 2 1120 (AS 4/ii/2); Nisaba 8 77 (ŠS 1/x/20). 478

Zu Šara-kam s. Kap. 2 § 2.4.2 und Kap. 5 § 5.3. Zu Ūta-mīšaram s. Sigrist 1992: 321; Hilgert 2003: 76-77; Tsouparopoulou 2008: 184-186.

291

DER KÖNIG UND SEIN KREIS: DAS STAATLICHE SCHATZARCHIV DER III. DYNASTIE VON UR

mīšaram zwei Silberringe zu je acht Schekel (ca. 67 g) u 4 lugal-ĝu 1 0 e 2 -babir 2 d sul-gira-ka {še 3 } kaš i 3 -naĝ-ĝa 2 -[a] „als ‚Mein Herr‘ in der ‚Brauerei von Sulgi‘ Bier getrunken hat“ (s. auch u. § 3.3.1). Šara-kam bekam hingegen Schuhe.

2.4. „Boten“, Stadtfürsten und Fremde, nach ihrem Herkunftsort (chronologisch) Empfänger

Nr. Obj.

Objekt

Bevollmächtigter

Zarriq, Stadtfürst (Susa)

10 P

grünliche Stiefel

Nūr-mātīšu

3P

Bazaĝu, Stadtfürst von Ḫurti

Nr. T.

m/w

Anlass, ggf. Überbringer und Absender

Datum, ggf. Ort

Text

1

m

S 40/xi

TIM 6 6

Stiefel aus Knüpfwerk

1

m

aus Esaĝdana von Nippur nach Susa

1P

Sandalen aus Knüpfwerk

1

m

3P

grünliche Stiefel

1

m

S 47/xii; Ni

5P

grünliche Sandalen

1

m

Boson, Tavolette 363

Ea-ilī (Beamter Schuharchiv)*

2P

tukšium-Schuhe

1

m

Puzur-Aššur, Bote (lu2 kiĝ2ge4-a) von Pušam, dem Stadtfürsten von Šimānum479

1

Silberring zu ⌈12⌉ [Schekel]

Urdu-Nanna* (Großwesir)*

1

m

u4 si-manum2ki-ta i3-imĝen-na-[a] „als er aus Šimānum herkam“

AS 6/iv; PD

TrDr 84

Dadda, Sohn von Buzu aus Ḫuḫnuri

1

zamirītumWaffe

Urdu-Nanna (Großwesir?)*

1

m

u4 ensi2 ⌈umma⌉ki-ka⌈še3⌉ še ur5-ra E3.E3de3 i3-ĝen-na-a „als er zum Stadtfürst von Umma gegangen ist um ein Gerstedarlehen auszahlen zu lassen“

AS 7/iv/10 (šu bati)480; BītPuzrišDagān

BPOA 2 2681

Dašug aus Šimaški

2

Silberring zu 8 Schekel

Urdu-Nanna, der Großwesir

1

m

u4 LU2.SU.Aki-ta „als er aus Šimaški (herkam)“

AS 5/vii; PD

TrDr 83

479

S. dazu Sharlach 2005: 19; 24.

480

Es handelt sich dabei um eine Übernahmeurkunde, die als eine Auslieferung zu deuten ist. S. dazu Kap. 2 § 2.1.

292

8. STRATEGIE UND PRESTIGE: DIE EHRENGESCHENKE DES KÖNIGS

Empfänger

Nr. Obj.

Objekt

Nr. T.

m/w

Anlass, ggf. Überbringer und Absender

Ziri, Sohn von Šebba aus Buli

1

Silberring zu 10 Schekel

1

m

u4 bu-liki-ta „als er aus Buli (herkam)“

Annatal aus Urkeš481

2

Peitschenriemen mit Darmsaite an den Stiel gebunden (ĝeš kuš usan3 sa la2-a)

Urdu-Nanna, der Großwesir

1

m

Bušud, Bote (lu2 kiĝ2-ge4-a) von Yabrat aus Šimaški

2

Silberring zu 8 Schekel

Urdu-Nanna, der Großwesir

1

m

Tabūr-ḫaṭṭum, Schwiegertochter von Ur-Iškur (aus Ḫamazi)

1

bronzener šu2Kessel

Waqar-Šu-Suen, der „Zwerg“

1

Enniš-agum, Bote (lu2 kiĝ2ge4-a) von ṢillušDagan (aus Šimurrum)

1

Silberring zu 10 Schekel

Nannakam, der Adjutant

Ḫupa-mirsini, Stadtfürst von Ḫurti

[1]

[... (mit Ausstattung)]

Urdu-Nanna, der Großwesir

Bevollmächtigter

Datum, ggf. Ort

Text

u4 ur-kiški-ta i3im-ĝen-na-a „als er aus Urkeš herkam“; via Lugal-KA-gena

AS 3/xi; PD

TCL 2 5565

u4 LU2.SU.Aki i3-im-ĝen-na-a „als er aus Šimaški herkam“

AS 8/xii; Ni

SumAkk LXV: 57

W

ŠS 2/xii2; Ni

TrDr 87

1

m

ŠS 4/vi; Ni

OrSP 4749 38

[1]

m

[ŠS]

JCS 54 p. 7-9 n. 52 v 1-6

15 T.

24P + 12 Obj.

u4 ḫu-ur-tiki-ta i3-im-ĝen-na-a „als er aus Ḫurti herkam“

14 T. an männliche Empf. 1 T. an weibliche Empf.

In dieser Empfängergruppe sind sowohl ausländische Boten (lu 2 ki ĝ2 -ge 4 -a) als auch Boten des Königs (lu 2 ki ĝ2 -ge 4 -a lugal) und nach ihrem Herkunftsort genannte Fremde zusammen aufgeführt. Denn hinter Vermerken wie z. B. PN lu 2 ON „PN, Mann aus ON“ konnten sich auch ausländische Gesandte verbergen482. Während die Zugehörigkeit der hier aufgeführten Persönlichkeiten als Boten oder Fremde in den meisten Fällen unmittelbar aus den Angaben in den Urkunden hervorgeht, sind die Angaben bezüglich Tabūr-ḫaṭṭum (TrDr 87) zu präzisieren. Tabūr-ḫaṭṭum ist in der Zeit von AS 9 bis ŠS 7 als Schwiegertochter (e 2 gi 4 -a) von Ur-Iškur, dem Stadtfürst von Ḫamazi, belegt483. Demnach lässt sich dieses Geschenk auch dieser Empfängergruppe zuordnen.

481

Zu Urkeš und dem hurritischen Horizont im III. Jt. s. Steinkeller 1998a.

482

S. Sharlach 2005: 19.

483

Weiershäuser 2008: 264.

293

DER KÖNIG UND SEIN KREIS: DAS STAATLICHE SCHATZARCHIV DER III. DYNASTIE VON UR

Fremde, Boten und Stadtfürsten in den Randgebieten des Reiches spielten eine entscheidende Rolle in den diplomatischen Beziehungen des Ur-III-Staats, weshalb ihnen ein besonderer Platz in der Rangskala des Herrschers zustand. Nach Sharlach (2005), die hauptsächlich die Texte aus Puzriš-Dagān untersucht hat, reisten Boten und Gesandte regelmäßig zum königlichen Hof484, vermutlich um Geschäfte im Auftrag ihres Königs durchzuführen; in ihrem Land gehörten sie zu der Oberschicht oder konnten sogar Mitglieder der lokalen königlichen Familie sein. Deshalb wurden sie als besondere Gäste betrachtet und bekamen vom König nicht nur einen besonderen Empfang, sondern auch kostbare Geschenke, wie es aus der bereits präsentierten Übersicht hervorgeht. Darüber hinaus konnte Sharlach (2005) zeigen, dass Boten und Gesandte an den wichtigsten Ereignissen des kultischen Kalenders teilnahmen, insbesondere dem Tummal-Fest und den Akiti-Festen in Ur (s. dazu auch u. § 3.1). Weil allerdings die Auswertung dieser Geschenke in unmittelbarem Zusammenhang mit der von den Ur-III-Königen verfolgten Außenpolitik steht, werden sie unten im § 4.2 eingehender diskutiert. Interessant erscheint hier dennoch die Konzentration von Schuhen als Geschenk für die Stadtfürsten. Zarriq (TIM 6 6: S 40/xi) war Stadtfürst von Susa während der Regierungszeiten von Amar-Suena und Šu-Suen485 und bekam vom König 14 Paar Schuhe nach Susa geschickt. Bazaĝu, der Stadtfürst von Ḫurti (in der Nähe vom heutigen Kermanshan in Iran), erhielt auch zehn Paar Schuhe (s. ebenfalls u. § 4.2).

2.5. Amurriter Auch die Amurriter spielten eine entscheidende Rolle im politischen Horizont des Ur-IIIStaates und werden ebenfalls unten im § 4.2 ausführlicher behandelt. Folgende Übersicht stellt die Geschenktransaktionen für diese Personengruppe aus dem Schatz- und Schuharchiv zusammen: Empfänger

Nr. Obj.

Objekt

Anume-ilum, Amurriter

1

Silberring zu [...] Schekel

Bevollmächtigter

Nr. T.

m/w

Anlass, ggf. Überbringer und Absender

Datum, ggf. Ort

Text

1

m

u4 kur ĝar7-du2-ta i3-im-ĝen-na-a „als er aus dem Amurriterland herkam“; u4 lugalĝu10 e2 nir-i3-daĝal2 šagana-ka kaš i3-naĝ-ĝa2-a „als ‚Mein Herr‘ im Haus von Niridaĝal Bier getrunken hat“

AS 2/ii; PD

AUCT 1 942

484

S. dazu unten § 3.3.2 die Zusammenstellung der Belege zur Reise als Anlass für die Verteilung von Geschenken.

485

Steinkeller 1987a: 39; Hallo 1956; Kutscher 1979.

294

8. STRATEGIE UND PRESTIGE: DIE EHRENGESCHENKE DES KÖNIGS

Empfänger

Nr. Obj.

Objekt

Bevollmächtigter

Nr. T.

m/w

Anlass, ggf. Überbringer und Absender

Datum, ggf. Ort

Text

Atal-Amurru

1

gebogener hölzerner Griff mit Silber tauschiert

Urdu-Nanna, der Großwesir

1

m

via Zannum, Boten des Königs (lu2 kiĝ2-ge4-a lugal); zum Amurriterland

AS 3/ix; PD

AUCT 2 133

Sulgi-abī

1P

Sulgi-ilī

1P

grünliche Stiefel (mit) gu-DIM4(ba)Dekoration

Šu-Eštar (Beamter)*

1

m

1

m

AS 3/ix; Tummal

RA 49 p. 93 n. 36

[...]-za und Amaknum, Amurriter aus DimatEnlila486

1

Silberring zu 7 Schekel

Urdu-Nanna, der Großwesir

1

m

[u4] kur ĝar7-du2-ta [i3]-im-ĝen-na-a „als sie aus dem Amurriterland herkamen“

ŠS 4/vi; Ni

OrSP 47-49 38

Īriḫ-ilum, Amurriter

1

Silberring zu 7 Schekel

Lugal-KA-gena, der Adjutant

1

m

u4 kur ĝar7-du2-ta i3-im-ĝen-na-a „als er aus dem Amurriterland herkam“

[...]

AUCT 1 276

Ḫun-Sulgi

[...] P

grünliche Stiefel

1

m

ŠS 4/ix; Ni

NBC 3642

Ḫun-Sulgi

1P

grünliche Stiefel

1

m

ŠS 5/ix; PD

MVN 11 196

Ḫun-Sulgi

1P

grünliche Stiefel (mit) gu-DIM4(ba)Dekoration

1

m

AS 3/ix; Tummal

RA 49 p. 93 n. 36

Šu-Eštar (Schuharchiv)*

4 Obj. und 4+ P

9 T.

9 T. an männliche Empf.

Bei einigen der hier aufgeführten Personen geht die Zugehörigkeit in dieser Gruppe nicht unmittelbar aus den hier aufgeführten Urkunden hervor. Ihre Einordnung erfolgt demnach nach prosopographischen Untersuchungen: 1. Sulgi-abī ist vermutlich mit dem Sohn des mächtigen Amurriters Nablānum zu identifizieren487. Da Sulgi-ilī mit ihm zusammen sehr oft genannt wird, könnte es sich auch bei letzterem um einen Amurriter handeln. 2. Ḫun-Sulgi488 könnte mit einem Amurriter oder einem Militärangehörigen aus Šimaški identifiziert werden. Da dieser Ḫun-Sulgi im Jahr AS 3/ix Geschenke zusammen mit Sulgi-ilī 486

Zu Dimat-Enlila vermutlich in der Nähe (oder unmittelbar am Anfang) des Arahtum-Kanals (eine Abzweigung des Euphrats) zwischen Sippar und Babylon s. zuletzt Steinkeller 2010a. 487

Sulgi-abī ist in HSS 4 108: S 46/ii und MVN 11 124: S 46/ii, in CTMMA 1 17: AS 4/vii zusammen mit Nablānum als ĝ a r 7 - d u 2 „Amurriter“ belegt (mündliche Mitteilung von P. Steinkeller). 488

Goetze 1963: 18.

295

DER KÖNIG UND SEIN KREIS: DAS STAATLICHE SCHATZARCHIV DER III. DYNASTIE VON UR

und Sulgi-abī empfing (RA 49 p. 93 n. 36), ist auch für ihn eine Herkunft aus dem Amurriterland anzudenken489.

2.6. Militärwesen Die Herrscher der III. Dynastie von Ur waren auf die möglichst dauerhafte Loyalität des Heeres angewiesen und verteilten deshalb kostbare Luxusgegenstände aus den staatlichen Schatzbeständen an ranghohe Mitglieder des Militärs. Folgende Übersicht stellt die Informationen aus dem Schatz- und Schuharchiv zusammen: Empfänger

Nr. Obj.

Objekt

Bevollmächtigter

Datum, ggf. Ort

Text

Nir-idaĝal

3P

grünliche Stiefel

m

S 33/x; Esaĝdana

OIP 115 137

5P

grünliche Stiefel

1

m

S 41/vii; Tummal

PDT 1 216

5P

grünliche Sandalen

1

m

1

Bogen

1

m

u4 kaskal-še3 „als er zum Feldzug (gegangen ist)“; via Ḫuba (General)*

AS 1/xii; PD

BJRL 64 p. 111 n. 68

3P

grünliche Stiefel

1

m

aus Esaĝdana von Nippur nach Susa

S 40/xi

TIM 6 6

2P

grünliche Sandalen

1

m

Aḫbabu, Amurriter, der Untergebene des Abūni

1

bronzene zamirītumWaffe, ihr Schaft mit Silber tauschiert

1

m

via Būr-Mama, des Hauptmanns von Sippar und Sukkukum, des Untergebenen von Lugal-kuzu; zum Heer

S 45/xi/2; PD

TIM 6 34

Lu-Nanna, General von NAGsu

1

silberner Stab, mit Gold und Silber plattiert

1

m

S 46/iii; PD

TIM 6 36

Ilallum

1

hölzernes Szepter

1

m

AS 1/xii; PD

BJRL 64 p. 111 n. 68

Šamaš-tillatī, der General

Nr. T.

m/w

Itutua (Beamter)*

1

Nūr-ilī (Schuharchiv)*

Nūr-mātīšu

Urdu-Nanna, der Adjutant

489

Anlass, ggf. Überbringer und Absender

u4 bad3.anki-še3 „als er nach Dêr (gegangen ist)“; via Ḫuba (General)*

Vgl. CTMMA 1 17: AS 4/vii; SET 168: IS 2/iii; SET 63 AS 6/x/10; PDT 1 548: AS 8/vii/2; UDT 92 AS 8/xii/29 und TCL 2 5500: AS 8/x/17, in denen Sulgi-abī und Sulgi-ilī, zum Teil auch mit Ḫun-Sulgi, Nablānum und ĀmurSulgi, vorkommen. Zu Ḫun-Sulgi, Sulgi-abī und Sulgi-ilī s. Michalowski 1995.

296

8. STRATEGIE UND PRESTIGE: DIE EHRENGESCHENKE DES KÖNIGS

Empfänger

Nr. Obj.

Objekt

Bevollmächtigter

Nr. T.

m/w

KAL-bisi, Soldat, Untergebener, vom General Abūni

1

Silberring zu 7 Schekel

Lugal-magurre, der Adjutant

1

Aḫanšibu, der Bogenschütze

1

bronzenes gal-Gefäß

(NN)

Tochter von Lugal-annaabtum, Gattin des Šarrum-ilī, des Hauptmanns aus Susa

2

Silberring zu 8 Schekel

1

silberner offener? Ring

Lalaʾa: es sind Generäle

1

Kranz (mit Ausstattung)

Kīnam-uššī: es sind Generäle

1

Atarda: es sind Generäle

Datum, ggf. Ort

Text

m

AS 5/vii; PD

TrDr 83

1

m

AS 6/iii; PD

JCS 10 p. 30 n. 11

Šegdelani (sipa in Maškan Šabra oder lu2-mu13-mu13)*

1

w

AS 6/iii; PD

1

w

u4 ba-nu2-ša-a „als sie darniederlagen“

JCS 10 p. 30 n. 11

Urdu-Nanna, der Großwesir

1

m

[ŠS]

UTI 6 3800 ii 16'

Kranz mit Ausstattung

1

m

via Daʾa, Gendarm, Untergebener des Generals Seskala; zu den Truppen

1

Kranz mit Ausstattung

1

m

UTI 6 3800 02.18'23'-

Lu-Nanna von Zimudar: es sind Generäle

1

Kranz mit Ausstattung

1

m

UTI 6 3800 ii 8'-16'

Abbaʾa, der Soldat, Untergebener des Generals Abūni

1

kleiner MUŠ3Henkel

1

m

[...]

AUCT 1 276

Šu-Eštar

1P

grünliche Stiefel

1

m

ŠS 5/ix; PD

MVN 11 196

19 T.

14 Obj. + 19 P

Anlass, ggf. Überbringer und Absender

UTI 6 3800 02.17'-

17 T. an männliche Empf. 2 T. an weibliche Empf.

Die Geschenke an das Militär waren hauptsächlich Prunkwaffen und Schuhe. Auffallend sind hierbei aber die Kränze, die von vier Generälen (UTI 6 3800 ii 8'-16') während der Regierungszeit Šu -Suens empfangen wurden. Der Text gibt keine Auskunft über den Grund dieser Geschenke, dennoch erinnern diese Objekte unmittelbar an Kränze wie den Lorbeerkranz, der in der griechischen Antike u. a. als Siegespreis in sportlichen Wettkämpfen verliehen wurde. Auch im Römischen Reich stellten Kränze Auszeichnungen für bestimmte Taten dar, wie z. B. die Erstbesteigung feindlicher Stadtmauern bei einer Belagerung490. 490

S. „Kranz“ in Cancik, H. / Schneider, H. (Hrgs.), Der Neue Pauly: Enzyklopädie der Antike, Bd. 6 (1999), 805808.

297

DER KÖNIG UND SEIN KREIS: DAS STAATLICHE SCHATZARCHIV DER III. DYNASTIE VON UR

Generäle (šagana) spielten im Ur-III-Staat eine ganz zentrale Rolle, denn mehrere Provinzen im Randgebiet konnten einem einzelnen General unterstehen, er konnte seine Provinz im Randgebiet sogar vertreten. Generäle standen aber im Allgemeinen unter staatlicher Kontrolle und waren damit unabhängig von der Provinzeinteilung. Jedenfalls stellte das Heer einen wichtigen und entscheidenden Machtträger in der Innen- und Außenpolitik dar, sodass der König seine Mitglieder mit kostbaren Geschenken reichlich auszeichnete. Außerdem setzte der König Mitglieder der königlichen Familie auf wichtige Posten des Militärwesens und strebte damit eine möglichst hohe und dauerhafte Loyalität des Heeres an. Es sei hier nur kurz daran erinnert, dass wichtige Parallelen dazu die Bankette und Geschenke an Militärangehörige im altbabylonischen Mari bilden, womit sich Šamši-Adad die Loyalität des Heeres sicherte. Auch hier reflektierten die Geschenke die Rangskala der Empfänger491. Allerdings ist die Verleihung von Auszeichnungen und Belohnungen an Mitglieder des Militärs wie die an Fremde Boten und Amurriter, unmittelbar mit der Außenpolitik verbunden und wird aufgrund dessen unter § 4.2 behandelt. Es gilt hier schließlich die Zugehörigkeit von einigen der aufgeführten Personen zum Militärwesen zu klären. 1. Nir-idaĝal war General (šagana)492 und erhielt als solcher einen Bogen vom König als Belohnung (BJRL 64 p. 111 n. 68: AS 1/xii) u 4 kaskal-še 3 „als er zum Feldzug (ging)“ sowie zehn Paar Stiefel im Jahr S 41 (PDT 1 216). Aufgrund der Datierung (S 41/vii) und der Ortsangabe „in Tummal“ geschah dies vermutlich im Rahmen des Tummal-Festes (s. u. § 3.1.2). Nir-idaĝal stand auch, wenn es sich um dieselbe Person handeln sollte, in enger Beziehung zum Haushalt der Königin, zunächst Sulgi-simtī und dann Abī-simtī493. Weiershäuser (2008: 43) vermutet sogar, dass Nir-idaĝal ein Königssohn gewesen sein könnte. 2. Bei Ilallum handelt es sich um einen General (šagana)494, der sich in Dêr im Jahr AS 1 befand (BJRL 64 p. 111 n. 68: AS 1/xii). 3. Š u-Eštar (MVN 11 196) ist in diesem Fall nicht mit dem gleichnamigen Beamten des Schuharchivs zu identifizieren, sondern eher mit einem gleichnamigen General (šagana), der in Kutha stationiert war495 und oft zusammen mit Ḫun-Sulgi genannt wird. Ob dieser General Šu-Eštar aber auch der gleichnamige Sohn von Sulgi sein könnte, lässt sich nicht zweifelsfrei sagen496.

491

S. Ziegler 2008: 52-53.

492

AUCT 1 942 (AS 2/ii); MVN 6 300 ([...]). S. auch Goetze 1963: 14.

493

Weiershäuser 2008: 43; 115.

494

BPOA 7 2806: AS 2/xii. S. auch Goetze 1963: 12.

495

Goetze 1963: 21-22.

496

Goetze 1963: 21-22 und Weiershäuser 2008: 43.

298

8. STRATEGIE UND PRESTIGE: DIE EHRENGESCHENKE DES KÖNIGS

2.7. Kultpersonal Im Kap. 7 wurde gezeigt, dass die Pflege des Kultes zu den wichtigsten Aufgaben des Herrschers gehörte und seine Weihungen dem ganzen Land zum Segen verhelfen sollten. In diesem Zusammenhang gehören auch die Geschenke, die er an Vertreter des Kultes vergab, welche in der folgenden Übersicht bezüglich des Schatz- und Schuharchivs zusammengefasst sind. Allerdings sind die Priester mit ihren sieben Geschenktransaktionen, acht Paar Schuhe und neun Silberringe, im Vergleich zu den anderen Empfängergruppen deutlich unterrepräsentiert. Demnach „erachtete es der König offensichtlich nicht als nötig, die Priesterschaft persönlich an sich zu binden“, wie schon Sallaberger (2004: 55-56) feststellen konnte. Empfänger

Nr. Obj.

Objekt

Bevollmächtigter

Nr. T.

m/w

Anlass, ggf. Überbringer und Absender

Datum, ggf. Ort

Text

en-Priester von Eridu „mu-ge4“

4

Silberring zu 8 Schekel

Urdu-Nanna, der Großwesir497

1

m

AS 7/x; Eridu

AUCT 1 948

1

m

mu alan lugal in-de6-ša-a-še3 „weil sie eine Statue des Königs gebracht haben“

En-namšitaSulgirake-bagub, enPriester von Enki in Eridu

4

Silberring zu 8 Schekel

Lu-Amar-Suenaka, Beschwörungspriester von Ninsubur in Nippur

[...]

[...mit Ausstattung]

(NN)

1

m

[ŠS]

JCS 54 p. 7-9 n. 52 Rs. iii 1'-8'

en-Priesterin von Enlil

3P

zabar-dab5

1

w

AS 7/ix; Ni

2P

Stiefel (mit) gu-DIM4(ba)Dekoration, (mit) weißen Sohlen

1

w

OIP 121 497

SAL.ME.ḪUB2-

Ur-Damu, lumaḫ(Priester)

2P

Stiefel

GAL.ZU-dabbulsin

1

m

S 37/viii; Esaĝdana

PDT 1 593

Nawar-šen, Kultpriester von Ninḫursaĝ aus Nawar

1

Silberring zu 8 Schekel

Urdu-Nanna, der Großwesir

1

m

AS 5/vii; PD

TrDr 83

Priesterin von Enlil

9 Obj + 7 P

7 T.

u4 na-wa-arki-ta i3-im-e-re-eš2ša-a „als er aus Nawar herkam(en)“

5 T. an männliche Empf. 2 T. an weibliche Empf.

Diese Empfängergruppe zeichnet sich durch insgesamt sieben Paar Schuhe, verteilt an Vertreter des Kultes von Enlil (OIP 121 497: AS 7/ix) und an Ur-Damu, einen lumaḫ-Priester (PDT 1 593: S 37/viii), aus. Darüber hinaus wurden Silberringe zu je acht Schekel an zwei en497

Dieser AS 7 datierte Text vermerkt, wenn richtig ergänzt, [Urdu]-Nanna als s u g a l 7 „Adjutant“, jedoch war Urdu-Nanna zu dieser Zeit schon s u g a l 7 m a ḫ „Großwesir“. Es muss sich hier um einen Schreibfehler handeln, indem der Schreiber das maḫ weggelassen oder vergessen hat.

299

DER KÖNIG UND SEIN KREIS: DAS STAATLICHE SCHATZARCHIV DER III. DYNASTIE VON UR

Priester von Enki in Eridu vergeben (AUCT 1 948: AS 7/x) mu alan lugal in-de 6 -ša-aše 3 „weil sie eine Statue des Königs gebracht haben“. Besonders interessant erscheint einerseits die Ausgabe für die en-Priesterin von Enlil, weil sie vom zabar-dab 5 selbst, dem höchsten kultischen Amt im Ur-III-Staat, bevollmächtigt wurde498. Andererseits stellt diese Ausgabe eine der wenigen Belege für eine en-Priesterin von Enlil dar. Nach Huber-Vulliet (in Vorbereitung: 24) könnte dieses königliche Geschenk im Jahr AS 7 mit der Berufung der en-Priesterin von Enlil in Verbindung gebracht werden.

2.8. Musiker und Ringer Im Kap. 2 § 2.3 und im Kap. 7 § 3.1 wurde mehrmals erwähnt, wie sportliche Wettkämpfe und künstlerische Leistungen einen wesentlichen Bestandteil der wichtigsten Jahresfeste und kultischen Anlässe darstellten. Diese Feste wie die Akiti-Feste in Ur lassen sich als „fröhliche Volksfeste“ charakterisieren499, an denen die gesamte Bevölkerung des Landes teilnahm. Besonders die Ur-III-zeitlichen Verwaltungsurkunden liefern Informationen über die Ringund Wettkämpfe (gešba 2 b a lirum 2 )500, die während dieser Feste veranstaltet wurden. Darüber hinaus spielten Sänger in der Verbreitung und der Vermittlung königlicher Ideologien eine zentrale Rolle501, weshalb sie einen relativ großen politischen Einfluss ausüben konnten. Aus diesen Zusammenhängen geht hervor, dass Sänger und Ringer ein hohes gesellschaftliches Ansehen genossen und dementsprechend vom König für ihre Leistungen belohnt wurden502. Im Folgenden werden die Daten aus dem Schatz- und Schuharchiv bezüglich der Geschenke an Sänger und Ringer zusammengefasst: Empfänger

Nr. Obj.

Objekt

Bevollmächtigter

Nr. T.

m/w

Anlass, ggf. Überbringer und Absender

Datum, ggf. Ort

Text

Nir-idaĝal (und) Ninkununa, Ringkämpfer

[...]

[...]

Urdu-Nanna, der Großwesir

1?

m

[mu] ⌈ĝešba2⌉ insaga11-eš2 ⌈in⌉TAG.TAG-eš2-ša-aše3 „⌈weil⌉ sie sich mit Fäusten geprügelt (und) geschlagen haben“

[...]

AUCT 2 388

Sulgi-galzu, Sohn des Sängers Alla

1

Silberring zu 10 Schekel

Urdu-Nanna, der Großwesir

1

m

mu ĝešba2 inTAG.TAG-a-še3 „weil er sich mit Fäusten geschlagen hat“

AS 5/i; Uruk

PDT 1 456

498

Zu dieser Ausgabe s. Hilgert 2003 und Huber-Vulliet in Vorbereitung: 22-24.

499

Sallaberger 1993a: 178.

500

Rollinger 1994.

501

Pruzsinszky 2007 und Pruzsinszky 2010.

502

Sallaberger 2004: 53 und Pruzsinszky 2010. Eine Zusammenstellung und Auswertung der Silber- und Viehausgaben an die Sänger der Ur-III-Zeit erfolgt in Pruzsinszky im Druck.

300

8. STRATEGIE UND PRESTIGE: DIE EHRENGESCHENKE DES KÖNIGS

Empfänger

Nr. Obj.

Objekt

Bevollmächtigter

Nr. T.

m/w

Bāni-ilum [...], der „Erste“ (beim Wettkampf)*

2

Silberring zu [...]

Urdu-Nanna, der Großwesir

1

m

Adaʾa, der folgende Ringer (2. Platz)*

1

Silberring zu [...]

1

m

Urdu-Nanna, Sohn des Klagesängers Dada

4

Silberring zu 5 Schekel

1

m

Šu-Suen-migirIštar, Sohn des Klagesängers Dada

4

Silberring zu 9 Schekel

Šu-Sulgi

1

m

UrḪendursaĝka, der Beschwörer

1

Silberring zu 7 Schekel

Illalum, der General

1

m

Ḫidût-amarSuena, Sohn des Klagesängers Dada

2

Silberring zu 9 Schekel

Urdu-Nanna, der Großwesir

1

m

Balala, der Sänger

1

silbernes gal-Gefäß

Puzur-Eštar, der Barbier

1

m

[Ba?]lala, Sänger

[...]

Silberring zu 8 Schekel

[...]

1

m

Sulgi-nūri, Sängerin

2

Silberring zu 8 Schekel

1

w

Balala, Sohn von Agālum

2

Silberring zu 8 Schekel

1

m

12 T.

20 Obj.

301

Anlass, ggf. Überbringer und Absender

Datum, ggf. Ort

Text

ŠS 3/vi; Ur

TCL 2 5549

lugal-ĝu10 e2 da-da gala-ka kaš i3-naĝĝa2-a „als ‚Mein Herr‘ im Haus des Klagesängers Dada Bier getrunken hat“

AS 2/i; Ur

AUCT 1 918

mu ĝešsa2-bi2-⌈tum⌉ [...] in-TAG-[a-še3] „weil er die Leier [...] gespielt hat“

ŠS 8/ii/5; Ni

JCS 10 p. 30 n. 9

AS 2/xii; Ni

BPOA 7 2806

AS 8/xi; Ni

RA 8 p. 192 n. 14

ŠS 6/v; Ni

SAT 3 1754

[mu] en3-du bi2-indu10-[...] ⌈in⌉?TAG.TAG-a-še3 „weil er die Lieder gesungen und gespielt hat“; [via] [...]-rikum

[...]

YBC 13384

u4 ma-ri2-⌈tum⌉ muni-ku4-re-ša „weil sie die Leier aus Mari hereingebracht haben“; u4 lugalĝu10 e2 nir-i3-da-ĝal2 šagana-ka kaš i3naĝ-ĝa2-a ‚als‘'Mein Herr‘ im Haus von Niridaĝal, dem General, Bier getrunken hat“

AS 2/ii; PD

AUCT 1 942

mu en3-du inTAG.TAG-a-še3 „weil er die Lieder gespielt hat“

11 T. an männliche Empf. 1 T. an weibliche Empf.

DER KÖNIG UND SEIN KREIS: DAS STAATLICHE SCHATZARCHIV DER III. DYNASTIE VON UR

Sowohl Sänger als auch Ringer wurden fast ausschließlich mit Silberringen ausgezeichnet, die jeweils fünf bis zehn Schekel (ca. 42 bis 83 g) wiegen konnten. Der König verlieh Siegespreise an die Ringer, die bei einem Wettkampf den ersten (dub-[saĝ]) und den zweiten Platz (lu 2 lirum-us 2 ) gewannen (TCL 2 5549: ŠS 3/vi) oder an den lu 2 ĝešba 2 me-eš 2 „Ringkämpfer“ Nir-idaĝal und Ninkununa (AUCT 2 388) [mu] ⌈ĝešba 2 ⌉ insaga 1 1 -eš 2 ⌈in ⌉- TAG.TAG-eš 2 -ša-a-še 3 „⌈weil⌉ sie sich mit Fäusten geprügelt (und) geschlagen haben“ (s. u. § 3.5.1). Die durchaus enge Verbundenheit von „Sport und Gesang“ als integrierter Bestandteil im offiziellen Kult wird durch den Text PDT 1 456 (AS 5/i) bestätigt, wonach Sulgi-galzu, der Sohn vom Sänger Alla, einen Silberring zu 10 Schekel bekommt, mu ĝešba 2 in- TAG.TAG-a-še 3 „weil er sich mit Fäusten geschlagen hat“. Unter den Sängern wurden sowohl männliche (nar) als auch weibliche Sänger (nar munus), wie z. B. Balala (SAT 3 1754: ŠS 6/v) und Sulgi-nūrī (AUCT 1 942: AS 2/ii) mit Geschenken belohnt503. Dazu gehörten auch lu 2 -mu 1 3 -mu 1 3 „Beschwörer“ (BPOA 7 2806: AS 2/xii) sowie gala „Klagesänger“ und ihre Söhne. Sänger (nar) konnten besonders eng mit der königlichen Familie verbunden sein, wie die Einlieferung eines goldenen Fingerrings für die Königin Abī-simtī durch den Sänger Ur-Ningublaga zeigt (JCS 54 p. 7-9 n. 52 iv 5-7). Nach Pruzsinszky (2010: 104-105) war Ur-Ningublaga in der Tat der Sänger, welcher dem König am nächsten stand und erhielt wesentlich öfter königliche Geschenke aus dem Viehhof als seine Kollegen. In den Archiven aus PuzrišDagān ist die Bezeichnung nar lugal „königlicher Sänger“ nicht belegt. Allerdings kann man nach Pruzsinszky (2010: 104) annehmen, „dass es sich bei den Entlohnten jeweils um Personen gehandelt hat, die dem Palast sehr nahe standen“. Bei den Sängern fällt außerdem auf, wie oft der Grund für die Verteilung der Geschenke in den Urkunden angegeben wurde, und dass sich die Verteilung oft einem der wichtigen Feste des kultischen Kalenders zuordnen lässt (s. u. § 3.1). In diesem Zusammenhang ist auch die Vermutung von Pruzsinszky (2010: 106) von Bedeutung, nach der im Rahmen einer Festlichkeit die Sänger mit je einem gemästeten Schaf entlohnt wurden. Schließlich stellte Pruzsinszky (2010: 107) fest, dass in den Jahren ŠS 3 bis ŠS 6 keine Ausgaben für Sänger in den Archiven aus Puzriš-Dagān belegt sind. Sie verbindet diese Lücke mit dem Zeitpunkt eines personellen Wechsels, der politische und strukturelle Veränderungen während der Regierung Šu -Suens begleitete und wohl vermutlich auch für das Schicksal der königlichen Sänger, welche durch die Verbreitung von Königshymnen als Vermittler königlicher Ideologien fungierten, verantwortlich war504.

2.9. Händler Aufgrund des allgemeinen Mangels an Rohstoffen im mesopotamischen Flachland hatten die Herrscher der III. Dynastie von Ur besonders Interesse am Handel und der Kontrolle der Handelsrouten selbst. Dadurch und wie schon in Kap. 6 § 2.3 gesehen, genossen Händler durchaus hohes Ansehen beim königlichen Hof und empfingen dementsprechend auch 503

S. dazu zuletzt Pruzsinszky 2010: 105.

504

Pruzsinszky 2010: 109-111.

302

8. STRATEGIE UND PRESTIGE: DIE EHRENGESCHENKE DES KÖNIGS

kostbare Geschenke vom König. Einer der wichtigsten unter ihnen, Puʾudu, war sogar mit dem Königshaus verschwägert, indem die Prinzessin Geme-Nanna seine Schwiegertochter (e 2 -gi 4 a) war505. Folgende Übersicht stellt die Daten aus dem Schatz- und Schuharchiv bezüglich der Händler zusammen: Empfänger

Nr. Obj.

Objekt

Nr. T.

m/w

Anlass, ggf. Überbringer und Absender

Datum, ggf. Ort

Text

KA-ku3: es sind Händler

7

Silberring zu 10 Schekel

1

m

mu NA4 mu-ni-inku4-re-eš2-ša-a-še3 „weil sie die Steine eingeliefert haben“

ŠS 6/i; Ni

CT 32 25

En-u2-a: es sind Händler

1

Silberring zu 7 Schekel

1

m

Aḫu-waqar: es sind Händler

1

Silberring zu 5 Schekel

1

m

Kur(u)b-ilak

1P

geflochtene Stiefel (mit) guDIM4(-ba)Dekoration

1

m

ŠS 6/viii; [...]

MLC 2045

Puʾudu

1P

Sandalen

1

m

S 47/vii"; Kisurra

MVN 13 672

Bevollmächtigter

Daḫ(i)š-atal (Schuharchiv)*

9 Obj. und 2 P

5 T.

u4 NA4du8-ši-a mu-niku4-ra-a „weil er grüne Jaspis-Steine eingeliefert hat“

5 T. an männliche Empf.

Der König zeigte seine Gunst oder seinen Dank gegenüber den Händlern mit der Verteilung von Schuhen und Silberringen. Diese Geschenke waren meist mit der Erfüllung besonderer Dienste oder mit dem Interesse des Königs für die Kontrolle der Handelsrouten verbunden, weswegen sie unter § 2.11.2, § 4.1 und § 4.2 diskutiert werden.

2.10. Verschiedene, selten genannte Berufe Empfänger

Nr. Obj.

Objekt

Bevollmächtigter

Ur-Sulpae, Gewürzmüller

2

Silberring zu 10 Schekel

Ur-saga, der Adjutant

505

Steinkeller 2004: 104 + Fn 46.

303

Nr. T

m/w

1

m

Anlass, ggf. Überbringer und Absender

Datum, ggf. Ort

Text

u4 di7-lu2-ru-gu2-ta i3im-ma-silim-eš2-ša-a „als sie aus dem Ordalfluss wohlbehalten (zurückgekommen) sind“

[...]

AUCT 1 276

DER KÖNIG UND SEIN KREIS: DAS STAATLICHE SCHATZARCHIV DER III. DYNASTIE VON UR

Empfänger

Nr. Obj.

Objekt

Nr. T

m/w

Lu-Enki, Gewürzmüller

1

Silberring zu 8 Schekel

1

m

Atu-Mama : es sind Schiffer

1

Silberring zu 8 Schekel

1

m

Ur-Našše sein Bruder (von Atu-Mama)*, es sind Schiffer

1

Silberring zu 8 Schekel

1

m

Urdu-Bawu, der Walker, Untergebener von UrduNanna, dem Großwesir

1

Silberring zu 7 Schekel

1

m

Ur-niĝar, der Schreiber

[...] P

Stiefel

1

Enim-Šara, Schreiber

1P

grünliche Stiefel

Šu-Ninsubur, Schreiber der Handwerker, aus Marad

2

Silberring zu 8 Schekel

Adalal, der Hirtenaufseher, Untergebener von zabar-dab5

4

Silberring zu 10 Schekel

Lu-bala-saga, Rinderhirte der dagsi-Kühe, Rinderhirte von Nanna

1

Lu-kašĝu, Rinderhirte, Rinderhirte von Nanna

Nalu, der Mäster

Bevollmächtigter

Rīṣ-ilum, der Wagenfahrer der Königin

[...]

Anlass, ggf. Überbringer und Absender

Datum, ggf. Ort

Text

AUCT 1 276 als [...] gemacht wurde

AS 9/iv; PD

MVN 11 183 MVN 11 183

ŠS 3?/ii; Ni

BPOA 7 2887

m

ŠS 4/ix; Ni

NBC 3642

1

m

S 41

Nisaba 8 386

Babati

1

m

ŠS 3/iv; Ni

SMS 2/3 p. 15 n. 12

[Urdu?]-Nanna der Adjutant

1

m

[S 44AS 4]/iv

YBC 15528

Axt mit […] Klingen aus Bronze mit Silber plattiert

1

m

AS 4/i; Ur

MVN 11 191

1

Axt mit 2 Klingen aus Bronze mit Silber plattiert

1

m

2

Silberring zu 7 Schekel

1

m

Urdu-Nanna, der Großwesir

12 T.

16 Obj. + 1+ P

für das [...]-Gewebe [...]

[u4 ...] u8 mu-ni-inku4-ra-a „[als er ... und] die Mutterschafe eingeliefert hat“

MVN 11 191

u4 ba-nu2-a „als er darniederlag“; via Puzur-Irra

ŠS 5/x; Ni

OrSP 47-49 39

12 T. an männliche Empf.

Schon Sallaberger (2004) konnte in seiner Studie über Schlachtvieh aus Puzri š-Dagān königliche Geschenke für lu 2 ur 3 -ra „Gewürzmüller“, di-ku 5 „Richter“ und muḫaldim

304

8. STRATEGIE UND PRESTIGE: DIE EHRENGESCHENKE DES KÖNIGS

„Köche“ feststellen. Durch die Texte des Schatz- und Schuharchivs nimmt nun diese Empfängergruppe („verschiedene, selten genannte Berufe“) an Daten deutlich zu. Denn sie vertritt eine große Vielfalt an Berufen, die zu verschiedenen Bereichen der staatlichen Wirtschaft gehörten, wie eben Gewürzmüller (lu 2 ur 3 -ra), Schiffer (ma 2 -laḫ 5 ), Rinderhirten (unu 3 ) und Hirtenaufseher (na-gada), Schreiber (dub-sar), Walker (LU2.TUG2) oder Viehmäster (gurušta). Wie aus der vorangegangenen Übersicht zu entnehmen, erhielten sie hauptsächlich Silberringe, daneben Schuhe oder Waffen. Zum Teil wurden diese Geschenke als Belohnung für besondere Dienste oder aus persönlichen Anlässen im Leben des Empfängers verteilt (s. dazu unten § 3.4 und § 3.5). Eine ausführliche und detaillierte Diskussion all dieser Berufe, so wünschenswert sie wäre, würde den Rahmen dieser Arbeit überschreiten, weswegen hier exemplarisch auf die Behandlung insbesondere von Handwerkern, Hirten und Viehmästern und ihren Beziehungen zur zentralen Administration anhand der Quellen des Schatz- und Schuharchivs im Kap. 5 verwiesen wird. Ein rascher Vergleich mit den Ergebnissen, die Sallaberger (2004) in seiner Studie erzielt hatte, erscheint jedoch an dieser Stelle interessant (s. dazu auch unten § 4.1 und § 5). Denn während die aus den Texten des Schatz- und Schuharchivs gewonnene Empfängerliste von königlichen Geschenken für die Oberschicht im Allgemeinen die Ergebnisse von Sallaberger (2004: 57-58) bestätigen kann, lassen sich bei Berufen aus der Landwirtschaft sowie aus dem Handwerk einige Unterschiede feststellen. Sallaberger (2004) stellte seine Ergebnisse zur Verteilung von Schlachtvieh als königliches Geschenk einer aus der Durchsicht einer repräsentativen Zahl von Urkunden des Vieharchivs gewonnenen Liste von Viehlieferungen gegenüber. Dabei beobachtete er das Fehlen folgender Berufe: - Berufe, die mit Viehherden, Feldern und Obstgärten zu tun haben, - Fischer, - Handwerker wie Schmiede, Weber, Zimmerleute und Rohrflechter sowie Schreiber. Nun können die Daten aus dem Schatz- und Schuharchiv dieses Bild ergänzen, denn Vertreter von Berufen aus der Landwirtschaft wie Rinderhirten, Rinderaufseher und Viehmäster sind, wenngleich nicht oft, als Empfänger von Silberringen und Prunkwaffen belegt. Auch im Bereich des Handwerks können Berufe wie Schiffer, Schreiber und Walker in die Empfängerliste von königlichen Geschenken hinzugefügt werden. Diese Geschenke spiegeln somit, wie jene an die Oberschicht, „unmittelbar die Wertskala des Herrschers“506 wider. Indem sie ein wichtiges Gegengewicht zu den weitaus zahlreicheren Gaben an hoch angesehenen Persönlichkeiten des Landes bilden, ergänzen sie das bisher präsentierte Bild vom königlichen Geschenkaustausch erheblich (s. u. § 4.1).

2.11. „Silber für Männer, Gold für Frauen“: Die geschlechtsspezifische Verteilung der königlichen Geschenke Es gilt zu klären, ob die Geschenke gezielt nach Geschlecht, Beruf oder Funktion unterschieden, also personalisiert wurden. Nicht berücksichtigt sind dabei die 24 506

Sallaberger 2004: 54.

305

DER KÖNIG UND SEIN KREIS: DAS STAATLICHE SCHATZARCHIV DER III. DYNASTIE VON UR

Transaktionen, deren Empfänger aufgrund des schlechten Überlieferungszustands nicht zu rekonstruieren sind.

2.11.1. Die männlichen Empfänger und ihre Geschenke Folgende Übersicht stellt die Geschenke für männliche Empfänger nach Beruf und Funktion zusammen, die sich aus den bisher ausgewerteten Daten ergibt. Nicht berücksichtigt sind die 21 Transaktionen, deren Empfänger aufgrund der schlechten Überlieferung des Textes nicht zu rekonstruieren sind. Die verschiedenen Empfängergruppen sind folgendermaßen abgekürzt: I/f = königliche Familie; I/m = Militärwesen; I/h = Händler; I/a = Amtsträger; I/s+r = Sänger und Ringer; I/d = verschiedene, selten genannte Berufe; I/p = Kultpersonal; A/ĝar7-du2 = Amurriter; A/ensi 2 = Stadtfürsten aus den Randgebieten des Reiches; A/Boten = Boten und Fremde aus ihrem Herkunftsort; PNN = einzelne Personen ohne klare Zuweisung an eine Empfängergruppe. Unter der jeweiligen Abkürzung ist die Anzahl an Geschenktransaktionen für männliche Empfänger in der jeweiligen Gruppe aufgeführt. Erfasst sind insgesamt 121 Geschenktransaktionen: Objekte

I/f

I/m

I/h

I/a

Paar Schuhe

6

6

2

10

Waffen

2

Schmuck

4

Gefäße

1

Silberringe

1

I/s+r

I/d

I/p

A/ĝar7-du2

A/ensi2

2

1

5

6

2

1 1

A/Boten

9

9

8

3

3

15

53

2

8

1

1

7

1

3

5

goldene Fingerringe

41 3

Sonstiges

3

1

[...] Summe Transaktionen:

Sum.

1

1 3

PNN

1

5

1 6

17

5

20

11

3

1 12

5

9

6

8

22

121

Auffallend gehen aus dieser Übersicht die Silberringe und die Schuhe als Geschenke hervor. Insgesamt erhielten männliche Empfänger Silberringe in 41 von 121 Geschenktransaktionen, d. h. in 34 % der Fälle, während bei den weiblichen Empfängern nur sechs der 73 Geschenktransaktionen, d. h. 8 % der Fälle, Silberringe betreffen. Wie oben erwähnt, repräsentierten Silberringe u. a. eine Belohnung für besondere Taten wie z. B. von Ringern und Sängern (I/s+r) für ihre besonderen Leistungen in Sport und Kunst. Sie stellten aber auch Ausdruck von innen- oder außerpolitischen, diplomatischen Beziehungen dar, wie die Silberringe für die Amtsträger (I/a), für Vertreter verschiedener Berufe (I/d) und für Boten und Fremde (A/Boten) zeigen. Auf die Kränze (ki-li 2 -lum), die hier unter Schmuck aufgeführt sind, als Auszeichnung der Militärangehörige (I/m) für besondere Taten im Krieg, wurde schon oben § 2.6 hingewiesen.

306

8. STRATEGIE UND PRESTIGE: DIE EHRENGESCHENKE DES KÖNIGS

Schuhe, auch in größeren Mengen, stellten schließlich ein beliebtes Geschenk (44 %) insbesondere für Militärangehörige (I/m), Amtsträger (I/a) und Stadtfürsten aus den Randgebieten (A/ensi2) dar.

2.11.2. Die Silberringe (ḫar ku 3 -babbar) In Kap. 5 § 5.2 und § 5.3 wurde ausführlich auf Hirten und Viehmäster als Funktionäre der staatlichen Verwaltung eingegangen und gezeigt, wie eng sie in dieser integriert waren. Bei den Hirten wurde auch festgestellt, dass sie mit Hilfe von eigenen Geschäften durchaus beträchtliche Vermögen aufbauen konnten und ihre Rückstände bei der zentralen Verwaltung gegebenenfalls auch in Silber bezahlten. Eine Möglichkeit für diese Funktionäre an Silber zu gelangen, stellten neben ihren eigenen Geschäften auch die königlichen Geschenke in Form von Silberringen dar. Aus der bereits präsentierten Auswertung der Geschenke an männliche Empfänger fielen außerdem die Silberringe als typische Geschenke für Amtsträger, Boten, Fremde, Sänger und Ringer oder Vertreter verschiedener Berufe wie z. B. Walker, Schreiber, Viehmäster und Hirtenaufseher auf. Demnach bietet es sich an dieser Stelle an, diese besondere Kategorie von Geschenken näher zu beleuchten507. Bei ḫar wurde bisher die konventionelle Übersetzung „Ring“ beibehalten, wenngleich Powell (1978) überzeugend diese Gegenstände („Ringe, Spiralen“) mit Silberspiralen aus dem Diyala-Gebiet, die im Oriental Institute of Chicago aufbewahrt sind, identifizieren konnte508. Diese Ringe haben in der Regel ein standardisiertes Gewicht zwischen fünf und zehn Schekel (d. h. ca. 41,5 bis 83 g), am häufigsten aber acht oder zehn Schekel und weisen folgende Eigenschaften auf: - Sie sind allgemein paarweise mit ihrem entsprechenden Gewicht genannt, - sie weisen keine besondere Dekoration oder Form auf. Dies spricht gegen die Möglichkeit, dass diese Ringe als Ornamente tatsächlich getragen wurden. Während Schmuck oder aufwendig dekorierte Pretiosen mit ihrer optischen Wirkung auf eine hohe gesellschaftliche Stellung verweisen konnten, dienten diese „Ringe“ möglicherweise als ein königliches Geschenk in Form von Rohsilber, das bei Bedarf als Zahlungsmittel verwendet werden konnte. Diese Geschenke waren jedoch immer einmalige, sehr bewusst kalkulierte Handlungen und repräsentierten üblicherweise keine Bezahlungen oder regelmäßige Zuteilungen. Einen genauen Blick in die Empfängerliste dieser Ringe zeigt, welche Berufs-, Ämteroder Personengruppen zu gegebenen Zeiten über die Gunst des Königs verfügten und wer in seiner Rangskala unmittelbar vorne stand. Folgende Übersicht stellt die männlichen Empfänger von Silberringen zusammen, die aus der bereits präsentierten Auswertung der Texte des Schatz- und Schuharchivs hervorgehen. Für jeden Empfänger wurde unter der jeweiligen Empfängergruppe die Anzahl an Ringen (n) und daneben ihre entsprechende Silbermenge in Schekel gm giĝ 4 angegeben. 507

Dieser Abschnitt beruht auf Paoletti 2008, worauf für eine ausführlichere Behandlung dieser Silberspiralen im Rahmen der Diskussion um Silber als Zahlungsmittel am Ende des 3. Jt. v. Chr. verwiesen wird. 508

S. dazu auch Peyronel 2010.

307

DER KÖNIG UND SEIN KREIS: DAS STAATLICHE SCHATZARCHIV DER III. DYNASTIE VON UR

Personennamen, ggf. Status oder Beruf

I/m 1

KAL-bisi, Soldat, Untergebener vom General Abūni

(1) 7

I/h 3

KA-ku3, es sind Händler

(7) 70

En-u2-a, es sind Händler

(1) 7

Aḫu-waqar, es sind Händler

(1) 5

I/a 7

Gudea, Stadtfürst

(6) 42

Mād-ilī, Wagenfahrer (und) Barbier

(1) 9

Kur(u)b-ilak, Wagenfahrer

(1) 10

Šata-kuzu, Adjutant

(2) 16

Nūḫ-ilum, Adjutant von Abī-simtī

(2) 16

Ur-Nanna, Adjutant, Bruder vom Großwesir UrduNanna

(2) 10

Ūta-mīšaram

I/s+r 10

(2) 16 (2) [...]

Lēʾišin

(2) [...]

Sulgi-galzu, Sohn des Sängers Alla

(1) 10

Bāni-ilum [...], „Erster“ (beim Wettkampf?)*

(2) [...]

Adaʾa, der folgende Ringer (2. Platz beim Wettkampf?)*

(1) [...]

Urdu-Nanna, Sohn des Klagesängers Dada

(4) 20

Šu-Suen-migir-Ištar, Sohn des Klagesängers Dada

(4) 36

Ur-Ḫendursaĝka Beschwörer

(1) 7

Ḫidût-Amar-Suena, Sohn des Klagesängers Dada

(2) 18

308

I/d 8

I/p 3

A/Boten 5

A/ĝar7-du2 3

PNN 1

8. STRATEGIE UND PRESTIGE: DIE EHRENGESCHENKE DES KÖNIGS

Personennamen, ggf. Status oder Beruf

I/m 1

I/h 3

I/a 7

I/s+r 10

[Ba?]-lala, Sänger

([...]) 8

Balala, Sohn des Agālum

(2) 16

I/d 8

Ur-Sulpae, Gewürzmüller

(2) 20

Lu-Enki, Gewürzmüller

(1) 8

Atu-Mama, es sind Schiffer

(1) 8

Ur-Našše, sein Bruder, es sind Schiffer

(1) 8

Urdu-Bawu, der Walker, Untergebener von Urdu-Nanna, dem Großwesir

(1) 7

Šu-Ninsubur, Schreiber der Handwerker aus Marad

(2) 16

Adalal, Hirtenaufseher

(4) 40

Nalu, Mäster

(2) 14

I/p 3

en von Eridu „muge4“

(4) 32

En-namšitaSulgirake-bagub, enPriester von Enki in Eridu

(4) 32

Nawar-šen, Kultpriester von Ninḫursaĝ aus Nawar

(1) 8

A/Boten 5

Puzur-Aššur, Bote von Pušam, dem Stadtfürsten von Šimānum

(1) 12

Dašug aus Šimaški

(2) 16

Ziri, Sohn von Šebba aus Buli

(1) 10

Bušud, Bote von Yabrat aus Šimaški

(2) 16

Enniš-agum, Bote von Ṣilluš-Dagān

(1) 10

309

A/ĝar7-du2 3

PNN 1

DER KÖNIG UND SEIN KREIS: DAS STAATLICHE SCHATZARCHIV DER III. DYNASTIE VON UR

Personennamen, ggf. Status oder Beruf

I/m 1

I/h 3

I/a 7

I/s+r 10

I/d 8

I/p 3

Anume-Ilum, Amurriter

A/Boten 5

A/ĝar7-du2 3

PNN 1

(1) [...]

[...]-za und Amaknum, Amurriter aus Dimat-Enlila

(1) 7

Īriḫ-ilum, Amurriter

(1) 7

Interessanterweise erhielt der Händler KA-ku3 die größte Menge Silber (70 Schekel ca. 583 g), weil er zusammen mit anderen Händlern vermutlich sehr kostbare Edelsteine eingeliefert hat: mu NA4 mu-ni-in-ku 4 -re-eš 2 -ša-a-še 3 „weil sie die Steine eingeliefert haben“ (CT 32 25). Gleich danach kommen Gudea, der Stadtfürst von Kutha, mit 42 Schekel (ca. 350 g) u 4 ba-nu 2 -a „als er darniederlag“ (CT 32 25) und Adalal, der Hirtenaufseher, mit 40 Schekel (ca.333 g) für einen besonderen Dienst, und zwar [u 4 ...] u 8 mu-ni-in-ku 4 -raa „[als er ... und] die Mutterschafe eingeliefert hat“ (YBC 15528). Ebenfalls mit relativ großen Mengen Silber (36 Schekel ca. 300 g) wurde Šu-Suen-migirIštar, Sohn des Klagesängers Dada, mu ĝ e š sa 2 -bi 2 -⌈tum⌉ [...] in- TAG-[a-še 3 ] „weil er die Leier [...] gespielt hat“ (JCS 10 p. 30 n. 9), und das Kultpersonal von Enlil (jeweils 32 Schekel ca. 267 g) (OIP 121 497) belohnt.

2.11.3. Die weiblichen Empfängerinnen und ihre Geschenke Folgende Übersicht stellt die Geschenke, die sich aus den bisher ausgewerteten Daten ergeben, für weibliche Empfänger nach Status geordnet, zusammen. Die verschiedenen Empfängergruppen sind folgendermaßen abgekürzt: VIP = Tochter, Gemahlin oder Schwester einer wichtigen Persönlichkeit; I/s = Sänger; I/p = Kultpersonal; PNN = einzelne Personen ohne klare Zuweisung an eine Empfängergruppe; „Sonstiges“ bei der königlichen Familie = Ammen von Königstochter (eme 2 -da), Schwester (nin 9 ) des Königs, Sängerin (nar munus) der lukur des Königs, „Geschenkte“ (saĝ-rig 7 ) der Königstochter. In der Untergruppe der lukur stellen die von (k) gefolgten Zahlen die Anzahl an Geschenktransaktionen dar, die die Königin Kubātum als lukur erhielt. Unter der jeweiligen Abkürzung ist die Anzahl an Geschenktransaktionen für weibliche Empfänger in der jeweiligen Gruppe aufgeführt.

310

8. STRATEGIE UND PRESTIGE: DIE EHRENGESCHENKE DES KÖNIGS

Die Geschenke an weibliche Empfänger umfassen 73 Geschenktransaktionen: Objekte

VIP

I/s

I/p

PNN

Königliche Familie Königin

Silberringe

1

1

2

Gefäße

9

2(k)

1

5(k) + 1

2

5

7

4

6

1

Paar Schuhe

2 1

5

Waffen

1

(Roh)-Gold

1

[...]

1

1(k)

29

9(k) + 9

3

1

2

10

Sonstiges

Summe Trans.

2

6 13

1

9

2

1

19

3

1

11

Sonstiges

Summe Transaktionen:

Tochter

2

goldene Fingerringe Schmuck

lukur

1(k) + 1

9 3 1 2

5

5

73

Es überrascht nicht, dass 57 der 73 Geschenktransaktionen, d. h. 78 %, die weiblichen Mitglieder der königlichen Familie betreffen und dabei Königin und lukur am besten repräsentiert sind. Dennoch sind diese Zahlen stark vom Zufall der Überlieferung abhängig. Denn für die Geschenke an königliche Frauen liegen zwei umfangreiche Ausgabelisten aus der Regierungszeit Šu -Suens (JCS 54 p. 7-9 n. 52 und UTI 6 3800) vor, die dieses Bild stark prägen. Goldene Fingerringe und Gefäße stellten hauptsächlich Geschenke für die amtierende Königin dar, während die mit dem Titel lukur gekennzeichneten Frauen häufig Schmuck empfingen. Wie schon oben unter § 2.1.2 erwähnt, könnte diese Verteilung die unterschiedlichen Aufgaben der königlichen Frauen widerspiegeln: Gefäße und goldene Fingerringe für die Königin, die für den Staatskult zuständig ist, Schmuck für die lukur, die hauptsächlich mit repräsentativen Aufgaben beschäftigt war. Schuhe sind sowohl bei der Königin als auch bei der lukur in vergleichbaren Mengen vorhanden (insgesamt 26 % bei Frauen) sowie ein beliebtes Geschenk für männliche Empfänger (44 %). Wie schon oben unter § 2.1.3 erwähnt, fallen seilgeflochtene Matratzen, Betten (bei den Objekten unter „Sonstiges“) und Silberringe für die königlichen Ammen auf. Aus dem Vergleich der Ausgaben für männliche und weibliche Empfänger, die insgesamt 194 Geschenktransaktionen registrieren, erweist sich, dass Silberringe (ḫar) mit 41 zu 194 Geschenktransaktionen, d. h. 21 %, typische Geschenke für männliche Empfänger darstellten, während goldene Fingerringe (šu-gur) mit 13 zu 194 Geschenktransaktionen, d. h. 6,7 %, eher für Frauen bestimmt waren. Schuhe waren schließlich ein typisches Geschenk für männliche (44 %) Empfänger. Diese waren in vielen Fällen auch für Frauen (26 %) bestimmt. Darunter sind insbesondere Militärangehörige (I/m), Amtsträger (I/a), Stadtfürsten aus den Randgebieten (A/ensi 2 ), die Königin und die lukur.

311

DER KÖNIG UND SEIN KREIS: DAS STAATLICHE SCHATZARCHIV DER III. DYNASTIE VON UR

3. Kultische Feste und spontane Ereignisse als Anlässe für die Verteilung von königlichen Geschenken Im Kap. 7 wurde auf Weihungen eingegangen, die während Festen und besonderen Anlässen an die Götter gestiftet wurden. „Wir wissen freilich nicht, wie ein Fest in Sumer vom Anfang bis zum Ende gefeiert wurde. Dennoch läßt sich auf jeden Fall sagen, daß die Feste nicht nur einen religiösen und zeremoniellen Charakter hatten [...], sondern ein großer Teil von Sumer und Akkad geladen war, auf Staatskosten zu feiern“509. Zu den öffentlichen religiösen Feierlichkeiten des Jahres trafen sich in der Tat Mitglieder der höchsten Gesellschaftsschicht, Boten, ausländische Gesandte und die Mitglieder der königlichen Familie510. Da auch die Bevölkerung des Landes daran teilnahm, spricht Sallaberger (1993a: 178) von „fröhlichen Volksfesten“, wenn es um die wichtigsten Feste des kultischen Kalenders geht, wie das Akiti in Ur im i. und vii. Monat und das Tummal-Fest im viii. Monat. Mit den Akiti-Festen und insbesondere dem zur Aussaat, das auf dem Land unmittelbar außerhalb von Ur stattfand, sorgte der König rituell für die Fruchtbarkeit des Landes. Während dieser Feste verteilte der König in großem Umfang seine Geschenke und nutzte diesen besonderen Schauplatz – das kultische Fest – um seine Macht und seine Legitimation als Herrscher vor der ganzen Öffentlichkeit ins Gedächtnis zu rufen. Somit stellten diese Feste nicht nur religiöse, sondern auch entscheidende politische und diplomatische Ereignisse dar.

3.1. Öffentliche kultische Anlässe Aus den bisher ausgewerteten und präsentierten Daten lassen sich einige Geschenktransaktionen der wichtigsten Feste des kultischen Kalenders einordnen und damit einen Blick auf die Teilnehmer dieser Feste werfen511. Zunächst wird auf die Akiti-Feste in Ur eingegangen. Anschließend werden die Informationen über das Tummal-Fest im viii. Monat präsentiert. In beiden Fällen lässt sich, wenn auch nur spärlich, ein Geschenkaustausch in beide Richtungen feststellen: einerseits die Verteilung der königlichen Geschenke, andererseits, wenngleich in damit nicht vergleichbaren Mengen, die Vergeltung mit Gegengeschenken auf der Seite der Oberschicht. Ein derartiger Austausch von Prestigegütern zwischen königlichen Frauen, wichtigen Mitgliedern des königlichen Hofes, Amtsträgern und wichtigen Persönlichkeiten der Gesellschaft diente der Pflege sozialer Beziehungen am Hof und stellte eine entscheidende Strategie des Herrschers dar, diese Leute an sich zu binden.

509

Edzard 1993: 197-198.

510

S. dazu Sharlach 2005.

511

S. dazu Sharlach 2005.

312

8. STRATEGIE UND PRESTIGE: DIE EHRENGESCHENKE DES KÖNIGS

3.1.1. Die Akiti-Feste in Ur Folgende Übersicht stellt die Geschenktransaktionen zusammen, die vermutlich anlässlich der Akiti-Feste stattgefunden haben und die Verteilung von königlichen Geschenken registrieren: Datum und Ort

Empfänger

Geschenke

AS 2/i; Ur

Urdu-Nanna, Sohn des Klagesängers Dada

4 Silberringe zu je 5 Schekel

AS 4/i; Ur

Lu-bala-saga, Riderhirte der dagsiKühe, Rinderhirte von Nanna

1 Axt mit […] Klingen aus Bronze mit Silber plattiert

Lu-kašĝu, Rinderhirte, Rinderhirte von Nanna

1 Axt mit 2 Klingen aus Bronze mit Silber plattiert

AS 5/vii; Ur

Kur(u)b-ilak, der Wagenfahrer

1 Silberring zu 10 Schekel

Urdu-Nanna, der Großwesir

ŠS 3/vi; Ur

Bāni-ilum [...], der „Erste“ (beim Wettkampf)*

2 Silberring zu je [...]

Urdu-Nanna, der Großwesir

Adaʾa, der folgende Ringer (2. Platz)*

1 Silberring zu [...]

Bevollmächtigter

Anlass, ggf. Überbringer

Text

lugal-ĝu10 e2 da-da galaka kaš i3-naĝ-ĝa2-a „als ‚Mein Herr‘ im Haus des Klagesängers Dada Bier getrunken hat“

AUCT 1 918

MVN 11 191

u4 uruda gibil damard zuen-ka mu-de6-a „weil er das neue Kupfer von Amar-Suena hergebracht hat“

AUCT 1 661

TCL 2 5549

Interessanterweise datieren alle in Zusammenhang mit der Ortsangabe „in Ur“ vorkommenden Geschenktransaktionen auf den i. oder vi./vii. Monat, d. h. sie fanden womöglich im Rahmen des Akiti zur Ernte (i. Monat) oder des Akiti zur Aussaat (vii. Monat) statt. Bei der Ausgabeurkunde TCL 5549 ist die Zugehörigkeit zum Akiti zur Aussaat aufgrund der frühen Datierung in den vi. Monat nicht zweifelsfrei festzumachen. Dennoch stellen die Empfänger der Silberringe Ringkämpfer dar, die vermutlich diese Geschenke vom König anlässlich eines Wettkampfes erhielten. Wettkämpfe waren ein wichtiger Bestandteil von größeren Festen wie das Akiti und deshalb kommt die Zugehörigkeit dieser Transaktion zum bevorstehenden Akiti zur Aussaat in Frage. Beim Akiti zur Ernte wurden Geschenke z. B. an Urdu-Nanna, den Sohn des wichtigen Klagesängers Dada, an zwei Rinderhirten von Nanna, an einen Wagenfahrer und an die eben genannten Ringkämpfer vergeben. Die Anlässe waren ein Gastmahl im Haus des Klagesängers Dada, an dem der König teilnahm oder die Belohnung vom Wagenfahrer u 4 uruda gibil d amar- d zuen-ka mu-de 6 -a „weil er das neue Kupfer von Amar-Suena hergebracht hat“. Während dieser Feste wurden dem König auch Gegengeschenke überreicht. Vermutlich anlässlich des kurz bevorstehenden Akiti-Festes zur Aussaat übersandte (šu im-mi-nu-us 2 ) Zarriq, der Stadtfürst von Susa, ein zabar kir 2 ku 3 -babbar „silbernes kir 2 -Gefäß“ (RT 37

313

DER KÖNIG UND SEIN KREIS: DAS STAATLICHE SCHATZARCHIV DER III. DYNASTIE VON UR

p. 134). Die Zuordnung zum Fest in Ur erfolgt aus der Datierung des Textes in den vi. Monat des Jahres AS 4 und der Ortsangabe „in Ur“ (s. dazu auch Kap. 6 § 3).

3.1.2. Das Tummal-Fest Folgende Übersicht stellt die Geschenktransaktionen zusammen, die vermutlich anlässlich des Tummal-Festes stattgefunden haben, und jene, welche die Verteilung von königlichen Geschenken registrieren. Auch hier erfolgt die Zuweisung durch die Datierung und die Ortsangabe. Datum und Ort

Empfänger

Geschenke

AS 9/viii; Tummal

Alla-šarrum, Amme von Simat-Ištarān, Tochter des Königs

1 Bett, die Stierfüße aus schwarzem Pappel mit Bronze plattiert, eine seilgeflochtene Matratze aus einheimischer Wolle ist eingesetzt

S 41/vii; Tummal

Ginuna

1 Paar Stiefel

Großwesir

5 Paar grünliche Stiefel

Bevollmächtigter

Anlass, ggf. Überbringer via Abī-ilī, Wagenfahrer von Simat-ištarān, Tochter des Königs

Nūr-ilī (Schuharchiv)*

TRU 303

PDT 1 216

5 Paar grünliche Sandalen Nir-idaĝal

5 Paar grünliche Stiefel 5 Paar grünliche Sandalen

Mit Ortsangabe „in Tummal“ sind zusätzlich folgende Urkunden mit Geschenktransaktionen zu nennen: RA 49 p. 93 n. 36: AS 3/ix und TCL 2 5565: AS 3/xi. Aufgrund der Datierung jeweils auf den ix. und xi. Monat lassen sich die auf diesen beiden Texten registrierten Geschenktransaktionen nicht der Feierlichkeiten in Tummal im viii. Monat zuordnen. Teilnehmer dieses wichtigen Festes zur Ehre der Göttin Ninlil waren u. a. ein gewisser Ginuna, der Großwesir, vermutlich Ur-Sulpae, und Nir-idaĝal, der General (šagana: s. oben). Alla-šarrum, die Amme der Königstochter Simat-ištarān, befand sich vermutlich nicht in Tummal, weil das Geschenk durch einen gewissen Abī-ilī, Wagenfahrer von Simat-ištarān, zugestellt wurde. Wie oben bei den Akti-Festen gesehen, lassen sich in den Urkunden des Schatz- und Schuharchivs auch für das Tummal-Fest in Tummal Gegengeschenke für den König von Mitgliedern der Oberschicht feststellen. Diese sind in der folgenden Übersicht zusammengefasst (s. dazu auch Kap. 6 § 3):

314

8. STRATEGIE UND PRESTIGE: DIE EHRENGESCHENKE DES KÖNIGS

Datum und Ort

Absender

Objekt

Empfänger

Text

S 43/vi; Tummal

Ubaʾa, Stadtfürst von Adamdun

1 hölzerner Bogen samt Behälter (ĝešpana e2-a)

PN

TRU 384

S 45a/vii/17; Ni

Šu-Enlil, Sohn des Königs

1 silberne Kanne (za-ḫum), via Abu-ṭāb, Mann von Abūni

Puzur-Irra

TrDr 86

Ḫun-ḫabur, der General

1 Dolch zum Schafe-Schlachten (ĝiri2 udu uš2), sein Griff (MUNUS.UŠ-bi) aus Stein; via ṢillušDagān

Lā-maḫār

1 bronzener Dolch zum Schafe-Schlachten; via [PN]

Ṣilluš-Dagān

11 silberne gal-Gefäße

Aus der Formationszeit der Puzriš-Dagān-Archive stammt der Text TRU 384, der aufgrund der Datierung und der Ortsangabe mit den Feierlichkeiten in Tummal zu verbinden ist. Ubaʾa, Stadtfürst von Adamdun, übersandte (šu im-mi-us 2 ) einen hölzernen Bogen in die staatliche Verwaltung (mu-ku x : Einlieferung). Da kein Überbringer (ĝiri 3 ) dabei genannt ist, nahm Ubaʾa an den Feierlichkeiten teil und überreichte persönlich das Geschenk. Andere Geschenke stammten im Jahr S 45 (TrDr 86: s. Kap. 6 § 3) von Mitgliedern der Oberschicht wie dem Königssohn Š u-Enlil, dem General (šagana) Ḫun-ḫabur oder dem Stadtfürsten von Š imurrum Ṣilluš-Dagān (s. dazu auch unten § 4.2)512, die an die staatliche Schatzverwaltung kostbare Objekte übersandten (šu im-mi-[in-us 2 -eš 2 ]). Dass nicht alle diese Absender an den Feierlichkeiten teilnahmen, geht aus dem Gebrauch eines Überbringers (ĝiri 3 ) bei den ersten drei Transaktionen hervor. Sogar Ṣilluš-Dagān selbst, der als Absender der vierten Transaktion vorkommt, fungierte als Überbringer (ĝiri 3 ) und war demnach in Tummal anwesend. Indem er die Gaben der anderen Absender dem König während des Festes zustellte, nahm er die Rolle der Vertreter dieser Herrschaften vor dem König ein und genoss somit großes Ansehen.

512

Zu Ṣilluš-Dagān s. Edzard 1973; Owen 2000.

315

DER KÖNIG UND SEIN KREIS: DAS STAATLICHE SCHATZARCHIV DER III. DYNASTIE VON UR

3.1.3. Andere kultische Anlässe Empfänger

Abī-simtī

Nr. Obj. 1P

Objekt

Bevollmächtigter

grünliche Sandalen

(NN)

Nr. T

m/w

Anlass, ggf. Überbringer und Absender

Datum, ggf. Ort

Text

1

w

u4 dḫa-bu-ri2-tum-e? e2-kišeb3-ba muniĝen2-na „als Ḫabūrītum das Warenlager umkreist hat“; via Ur-saga (Beschwörer?)*

?

Christie’s 7/7/93 72 n. 170

1

w

u4 e2-lu-num2 d inana-ḫa-bu-ri2tum-ma in-a5-a „als sie das Elūnum(fest) von InanaḪaburītum durchgeführt hat“

AS 5/ii; PD

MVN 20 31

u4 e2 dnanna-ke4 niĝ2 bi2-gu7-a „als sie den Tempel von Nanna etwas essen ließ“

[ŠS]

JCS 54 p. 7-9 n. 52 iv 1-4

1

bronzene Libationskanne

1

bronzenes maslahtumSprenggefäß

1

w

16

bronzene galGefäße

1

w

6

bronzene Kannen

1

w

4

bronzene šu-šala2-Schüsseln

1

w

1

bronzene Flöte

1

w

1

bronzener šu2Kessel

1

w

2

Ring aus gelbglänzendem Gold zu ⅓ Mine

1

w

Nūr-Šamaš, der Wagenfahrer

Zu den hier aufgeführten Anlässen s. oben unter 2.1.1.

3.2. Gratianusstiftung, Sammlungskatalog 1, ehemals „Phillips 13“ Der hier präsentierte Text – ehemals Phillips 13 – gehört heute der Gratianusstiftung in Reutlingen (DE) und wird von K. Volk und P. Paoletti (Volk und Paoletti in Vorbereitung) publiziert513. Dieser Text verdient aus prosopografischen Gründen eine genaue Betrachtung, da hier in einem spezifischen Kontext eine Reihe von wichtigen Persönlichkeiten des Ur-IIIStaates vorkommen. Da sich diese wichtigen Persönlichkeiten vermutlich als Empfänger der aufgelisteten Objekte erweisen, gilt es in diesem Zusammenhang zu versuchen, den „Sitz im Leben“ dieses Textes zu rekonstruieren. Bei Phillips 13 handelt es sich um eine Auflistung von Objekten, gefolgt von Personennamen und einem Schlussvermerk am Ende des Textes. Unter den behandelten 513

Ich bin K. Volk zum Dank verpflichtet, weil er mir seinen noch unveröffentlichten Kommentar des Schlussvermerks sowie ein Foto und seine Umschrift des ganzen Textes zur Verfügung gestellt hat.

316

8. STRATEGIE UND PRESTIGE: DIE EHRENGESCHENKE DES KÖNIGS

Objekten befinden sich verschiedene Objektkategorien: Schmuck, Gefäße und Tafelgeschirr, Musikinstrumente, Textilien und Mobiliar. Unklar ist der Grund der Auflistung und welche Rolle die angegebenen Personen hatten. Der Anlass für die Erstellung des Textes wird im Schlussvermerk angegeben, dabei handelt es sich um das Gastmahl im Haus eines wichtigen Mitgliedes der Oberschicht. Der Schlussvermerk und das Datum sind nicht vollständig erhalten und müssen anhand von prosopografischen Untersuchungen ergänzt werden. Die Urkunde gibt zudem keinen anderen Hinweis über den Hintergrund und die Art der Transaktion, sodass seine Deutung auf andere Weise erfolgen muss und zwar hauptsächlich durch prosopografische und inhaltliche Untersuchungen. Die vorliegende Analyse bleibt demnach eine Vermutung. Folgende Übersicht soll zunächst die Struktur des Textes knapp darstellen: Textabschnitt

Empfänger

Vs. i 1 – Vs. ii 13

lugal-ĝu10 „Mein Herr“

Vs. ii 15 – Vs. iii 22

Sulgi-simtī

Vs. iii 24 – Rs. i 2

Nin-kala, Simat-Ea, Ea-niša

Rs. i 6 – 11

Šāt-kukuti

Rs. i 13 – 18

Usaga

Rs. i 20 – 22

Bēlī-napištī

Rs. i 24 – 25

Libūr-simtī, Ištar-ummī

Rs. ii 3 – 9

4 Frauen (munus), 2 Frauen (munus), 12 Frauen (munus): [saĝ]-⌈rig7⌉ [dsul-gi-si2]-imtum-me „es sind Geschenkte von Sulgi-simtī“

Rs. ii 13 – 17

[...]

Rs. ii 20 – 21

en-Priesterin von Nanna, en-Priester(in) von Inana (2×), En-namšita-Sulgirake-gubba, en-Priester von Eridu „mu-gi-in“, Tūlid-Šamši, Šitūli, Šata-saga, Šu-Suen

Rs. iii 2 – 7

Mann aus Urub, Suen-abūšu, Iṭīb-šināt, Ilī-išmanni, …: es sind Wagenfahrer der Sulgisimtum

Rs. iii 8 – 10

AnaʾaMU

Rs. iii 11 – 17

Schlussvermerk

317

DER KÖNIG UND SEIN KREIS: DAS STAATLICHE SCHATZARCHIV DER III. DYNASTIE VON UR

Das Königspaar ist mit einer langen Reihe von Objekten verbunden, die zum Teil untereinander ähnlich und dementsprechend farbig markiert sind: Mein Herr (Vs. i 1 – Vs. ii 13):

Sulgi-simtī (Vs. ii 15 – Vs. iii 22)

goldene Ringe, Gewicht: 1 Mine

2 Paar goldene Ringe, Gewicht: ⅔ Mine

[...] aus Gold, Gewicht: 2 Schekel

1 goldene Gewandnadel

1 goldener Fingerring, Gewicht: 4 Schekel

2 goldene ḫirītum-Ornamente, Gewicht: 4 Schekel

1 goldenes gal-Gefäß, Gewicht: 1 Mine

20 goldene „Blei-Ohrringe“, Gewicht: ⅓ Mine

1 goldenes assammu-Trinkgefäß, Gewicht: 1 Mine

1 goldener Fingerring, Gewicht: 2 Schekel

1 silberne Libationskanne

1 goldenes gal-Gefäß, Gewicht: 1 Mine

1 silbernes maslaḫtum-Sprenggefäß (in) Enten(-Form)

1 goldene Flöte, Gewicht: 5 Schekel

5 silberne šu-ša-la2-Schüsseln

3 silberne Schüsseln

10 silberne Kannen

3 silberne Kannen

10 silberne gal-Gefäße

4 silberne gal-Gefäße, Gewicht: 10 Minen

5 silberne Trinkgefäße

1 silberner šu2-Kessel für Wasser, mit Henkel, Gewicht: 2 Minen

2 silberne Hörner 1 silberne Flöte 40 silberne Gefäß-„Öffnungen“, Gewicht: 40 Minen 1 Thron aus Magan

1 Thron mit zierlichen Füßen

1 hölzerner Fußschemel 1 Tisch

1 Tisch

1 Bett

1 Bett

2 Holzgestelle für Trinkgeschirr

1 Holzgestell

1205 verschiedene Gewänder

69 verschiedene Gewänder

1 Lederplane (kušAB)

1 Lederplane (kušAB)

1 ḫa-um-Stoff 2 ti-DI-Ölflaschen mit Salböl

1 ti-DI-Ölflasche mit Salböl

318

8. STRATEGIE UND PRESTIGE: DIE EHRENGESCHENKE DES KÖNIGS

Die andere Empfänger sind: Empfänger und ggf. prosopographische Angaben

Objekt

Nin-kala, Simat-Ea, Ea-niša (lukur von Sulgi)*

jeweils 1 goldener Fingerring aus gelbglänzendem Gold, Gewicht: 1 Schekel jeweils 1 goldener Ring, Gewicht: ⅓ Mine [jeweils] 3 Paar Silberringe, Gewicht: 1 Mine jeweils 26 verschiedene Gewänder 1 ti-DI-Ölflasche mit Salböl

Šāt-kukuti

1 Paar goldene Ringe, Gewicht: ⅓ Mine 1 goldener Fingerring, Gewicht: 1 Schekel 26 verschiedene Gewände 1 ti-DI-Ölflasche mit Salböl

Usaga

1 Paar goldene Ringe, Gewicht:⅓ Mine 1 goldener Fingerring, Gewicht: 1 Schekel 20 verschiedene Gewänder 1 ti-DI-Ölflasche mit Salböl

Bēlī-napištī

⅓ Mine Ringe aus Gold 24 verschiedene Gewänder 1 ti-DI-Ölflasche mit Salböl

Libūr-simtī, Ištar-ummī

jeweils ⅓ Mine Silberringe jeweils 6 verschiedene Gewänder

4 Frauen, Geschenkte von Sulgi-simtum

jeweils 4 silberne Gewandnadeln, ihr Gewicht 5 Schekel, jeweils 2 Gewänder

2 Frauen, Geschenkte von Sulgi-simtum

jeweils 2 Gewänder

12 Frauen, Geschenkte von Sulgi-simtum

jeweils 1 Gewand

en-Priesterin von Nanna, en-Priester(in) von Inana (2×), En-namšita-Sulgirake-gubba, en-Priester von Eridu „mu-gi-in“, Tūlid-Šamši, Šitūli, Šata-saga, ŠuSuen

[...]

Mann aus Urub, Wagenfahrer von Sulgi-simtum

4 Gewände

Suen-abūšu, Wagenfahrer von Sulgi-simtum

2 Gewände

Iṭīb-šināt, Wagenfahrer von Sulgi-simtum

2 Gewände

Ilī-išmanni, Wagenfahrer von Sulgi-simtum

2 Gewände

… Wagenfahrer von Sulgi-simtum

1 [...]

AnaʾaMU

⅓ Mine Silberringe, 5 verschiedene Gewänder

jeweils 5 verschiedene Gewänder

Zunächst soll versucht werden, den im Schlussvermerk nicht vollständig erhaltenen Personennamen zu ergänzen. Anschließend wird auf die mögliche Datierung des Textes eingegangen um danach die Frage nach der Herkunft und der Zugehörigkeit des Textes zum

319

DER KÖNIG UND SEIN KREIS: DAS STAATLICHE SCHATZARCHIV DER III. DYNASTIE VON UR

Schatzarchiv zu behandeln. Abschließend soll eine mögliche Ergänzung der Verbalform im Schlussvermerk und damit auch eine Interpretation des Textes erfolgen.

3.2.1. Zur Ergänzung des Personennamens im Schlussvermerk Der Schlussvermerk514 lautet wie folgt: Rs. iii 11

u4 lugal-[ĝu10?]

Als „Mein Herr“

12

e2 šar-ru-⌈i3⌉-[li2-ka]

im Haus von Šarrum-[ilī?]

13

kaš i3-[naĝ-ĝa2-a]

Bier [getrunken hat];

14

mu-[...]

[...] ki

15

ša3 ⌈urim5⌉[ -ma]

in Ur.

16

iti ŠE(über MAŠ).⌈KIN⌉-[ku5]

Datum

16

mu us2-sa [si-mu-ru-umki?] ba-⌈ḫulu⌉

Bei der Suche nach einer passenden Ergänzung darf nicht vergessen werden, dass das Königspaar am Gastmahl der zu suchenden Person teilnahm. Es erscheint demnach angemessen diese Person in den höchsten Rängen der Ur-III-zeitlichen Gesellschaft zu suchen. Michalowski (1994: 31 Fn. 17) und Weiershäuser (2008: 172) ergänzen den Personennamen in Z. 12 mit Šarrum-bāni. Diese Ergänzung bereitet aber einige Schwierigkeiten. Zunächst ist auf Z. 12 nach dem Zeichen RU noch die Spur von einem anderen Zeichen zu sehen, das sehr wahrscheinlich mit NI zu identifizieren ist. Des Weiteren ist Šarrum-bāni als staatlicher Funktionär erst ab der Regierungszeit Šu -Suens belegt. Phillips 13 muss aber in der Regierungszeit Sulgis geschrieben worden sein, weil neben „meinem Herr“ die Königin Sulgisimtī genannt wird. Eine Alternative zu Šarrum-bāni bietet sonst der Name Šarrum-ilī. Dieser Name ist aus Ur-III-zeitlichen Urkunden unter zwei orthografischen Varianten bekannt: šarru-um-i 3 -li 2 oder šar-ru-i 3 -li 2 . Z. 12 könnte demnach mit diesem Personennamen in der Variante šar-ru-i 3 (NI)-[li 2 ] ergänzt werden. Im Schatzarchiv stößt man auf einen gewissen Šarrum-ilī als ra 2 -gaba „Wagenfahrer“ von Kubātum (JCS 54 p. 7-9 n. 52: [ŠS]), als šuš 3 „Kontrolleur (bei Viehverwaltung)“ (SNATBM 50: Š 47/v) oder als Hauptmann (nu-banda 3 ) aus Susa (JCS 10 p. 30 n. 11: AS 6/iii). Viele Ur-III-zeitliche Texte außerhalb des Schatzarchivs weisen einen Šarrum-ilī in vielen unterschiedlichen Kontexten auf. Demnach lässt sich Šarrum-ilī nicht zweifelsfrei identifizieren. Dennoch ist ein Gewisser Šarrum-ilī als Sohn von Sulgi und Stadtfürst von Uruk ab S 45 (PDT 1 475: S 45/v/22; Mesopotamia 12 93b: S 48/x; Mesopotamia 12 94C: AS 5/ix) belegt515, welcher als Stifter für ein Gastmahl mit dem Königspaar angemessen erscheint. Denn Uruk stellte als Herkunftsort der Dynastie eine wichtige Provinz im Ur-III-Staat dar,

514

Nach freundlicher Mitteilung von K. Volk wurde der Schlussvermerk vermutlich nachträglich angebracht, zu einem Zeitpunkt, als der Ton schon etwas trocken war. S. dazu Volk und Paoletti in Vorbereitung.

515

S. dazu Michalowski 1977: 89.

320

8. STRATEGIE UND PRESTIGE: DIE EHRENGESCHENKE DES KÖNIGS

dass sogar der Prinz Šu-Suen und der spätere Nachfolger von Amar-Suena für eine Zeit lang dort Stadtfürst (ensi 2 ) war516.

3.2.2. Zur Datierung des Textes in die Regierungszeit Sulgis Der Jahresname ist nicht vollständig erhalten, doch lässt er sich vermutlich mit dem Jahr S 26 ergänzen. Auf der Rückseite sind zwei en-Priester von Enki in Eridu genannt. Aufgrund der Bezeichnung mu-gi-in und der gleichzeitigen Erwähnung der zwei Priester, könnte es sich hier um die Zeit ihres Amtswechsels als en-Priester gehandelt haben. Dies fand während der Regierungszeit Sulgis vermutlich in den Jahren S 25–S 27 statt517. Demnach könnte Phillips 13 auch in diese Zeit datiert sein. Aufgrund der Spuren von ba-⌈ḫulu⌉ im Zusammenhang mit mu us 2 -sa kommen nur die Jahre S 25 oder S 26 in Frage. Da die Variante mu-us 2 -sa vom Jahr S 25 nur in Umma, vom Jahr S 26 hauptsächlich in Esaĝdana bezeugt ist, lässt sich Phillips 13 auf das Jahr S 26 datieren. Dies wird von der Struktur des Textes bestätigt, weil im Schlussvermerk kein Leiter oder Beamter des Schatzarchivs genannt wird, wie es in den Urkunden der Formationsphase vor S 44/i" der Fall ist518. Außerdem deuten die Spuren in der Z. 16 auf den xii. Monat (iti ŠE.KIN ku 5 ) in PuzrišDagān hin. ŠE ist zwar auf derselben Stelle von MAŠ geschrieben, allerdings gehören die Spuren des darauffolgenden Zeichens zu KIN. Der Schreiber muss sich demnach zwischen dem ersten Monat mašda ku 3 gu 7 und dem letzten Monat ŠE.KIN ku 5 geirrt haben.

3.2.3. Zur Herkunft und Zugehörigkeit Phillips 13 zum Schatzarchiv von Puzriš-Dagān Es stellt sich jetzt die Frage, ob dieser Text zum Schatzarchiv gehört. Die Wendung lugalĝu 1 0 „mein Herr“ stellt diesbezüglich eine ausschlaggebende Angabe dar, weil sie ausschließlich in den staatlichen Archiven, d. h. in Puzriš-Dagān oder Ur, vorkommen kann. Das Ur-Handwerkerarchiv ist allerdings meist aus dem Ende der Regierungszeit Ibbi-Suens belegt, weswegen Puzriš-Dagān als vermutliche Herkunft für Phillips 13 postuliert werden kann. Zusammenfassend lässt sich demnach sagen, dass Phillips 13 aus einem staatlichen Archiv stammt und vermutlich in das Jahr S 26 in den xii. Monat datiert. Außerdem gehören Wortauswahl des Textes und behandelte Objekte, abgesehen von den Textilien, zum bekannten Repertoire des Schatzarchivs. Demnach ist die Zugehörigkeit von Phillips 13 zur Formationsphase des Schatzarchivs bestätigt.

516

Michalowski 1977.

517

Diese Interpretation verdankt viel den Anregungen von Fabienne Huber-Vulliet. Ich bin Fabienne Huber-Vulliet außerdem zum Dank verpflichtet, weil sie mir einen Teil des Manuskripts ihrer Dissertation „Le personnel cultuel à l’époque néosumérienne“ zur Verfügung gestellt hat. 518

Die vorgeschlagene Datierung wird auch durch den Abgleich einiger in Phillips 13 belegten Personennamen verstärkt, die sonst in Urkunden aus Puzriš-Dagān hauptsächlich zwischen S 32 und S 41 datiert sind. S. dazu die Belege in den Fn. 522 und 524.

321

DER KÖNIG UND SEIN KREIS: DAS STAATLICHE SCHATZARCHIV DER III. DYNASTIE VON UR

3.2.4. Zur Ergänzung der Verbalform mu-[...] und zur Gesamtinterpretation des Textes Bei der Ergänzung der Verbalform im Schlussvermerk erweist sich die Wendung lugal-ĝu 1 0 ‚Mein Herr‘ als problematisch. Im Schatzarchiv kommt der König selbst nämlich nie als Empfänger oder Lieferant von Waren vor, weil er selber über die verwalteten Güter verfügt. Demnach kann die Verbalform nicht mit dem Verb zi-g „ausgeben“ ergänzt werden, weil sonst „Mein Herr“ als Empfänger von seinen „eigenen“ Objekten vorkäme. Zudem ist meines Wissens das Verb mu-zi in dieser Form nicht bekannt. Eine erste Alternative bildet mu-ku x „Einlieferung“. Dies kann aber nur möglich sein, wenn das Königspaar zusammen mit dem Gefolge den endgültigen Adressaten dieser Einlieferung darstellt, d. h. es handelt sich um eine „Einlieferung als Geschenk“ (s. dazu Kap. 6 § 3). Ein vergleichbares Beispiel stellt die Urkunde TCL 2 5589 dar, wonach ein bronzener Spiegel mu d mu-si-tum mara 2 -da k i -ka-še 3 „wegen Mušītum von Marad“ eingeliefert wurde. Dass bei Phillips 13 eine solche „Zirkumsposition“ (mu še 3 ) fehlt, schließt jedoch die Deutung als „Einlieferung als Geschenk“ nicht aus. Der Lieferant wäre demnach der Veranstalter des Gastmahls, Šarrum-ilī. Ein vergleichbares Beispiel stellt der Stadtfürst von Nippur dar, der ein großes „Bierausschenken“ (kaš-de 2 -a) im Rahmen des Tummal-Festes stiftete519. Eine letzte Möglichkeit könnte das Verb „bringen“ de 6 sein. In diesem Fall könnte der Stifter des Gastmahls die in der Urkunde aufgelisteten Objekte für das Königspaar und Gefolge im Rahmen eines bestimmten Anlasses „gebracht“, d. h. zur Verfügung gestellt haben. Es stellt sich jetzt die Frage nach einem passenden Anlass für solch einen erheblichen Aufwand. Die Urkunde ist auf den xii. Monat datiert und vermerkt Ur als Ortsangabe. Demnach lässt sich nach einem Anlass zunächst in Ur suchen. Bis zum Jahr S 48 datiert der Kalender von Puzriš-Dagān allgemein „einen Monat früher“ als jener von Ur, weshalb der xii. Monat in Puzriš-Dagān dem i. Monat in Ur entspricht. Im i. Monat in Ur wurde das wichtige Akiti-Fest zur Ernte gefeiert, was zunächst als angemessener Hintergrund des Gastmahls erscheint520. Wie dem Text zu entnehmen ist, umfassen die für das königliche Paar bestimmten Gaben das Repertoire der Reiseausstattung sowie kultische Ausstattungen. Darunter sind z. B. Schmuck, Trinkgefäße, Libationsgefäße, Sprenggefäße, Flöten und Hörner, ein Thron, ein Fußschemel, ein Tisch, ein Bett mit Holzgestelle für Trinkgeschirr, verschiedene Gewänder, eine Lederplane und eine Salböl-Flasche zu finden. In Phillips 13 sind als Empfänger von Gaben verschiedene Personen genannt521: zunächst das Königspaar, gefolgt von drei lukur des Sulgi. Anschließend werden verschiedene 519

S. dazu Sallaberger 1993a: 144.

520

Eine wichtige diplomatische Hochzeit ist pace Weiershäuser (2008: 172) aufgrund der Empfängerliste ausgeschlossen.

521

Könnte dieser Text hingegen mit dem besser bekannten „Fest des Himmelsschiffes“ verbunden sein? Beide m a 2 - a n - n a -Feste stellen in besonderer Weise Frauenfeste dar, weil Ausgaben zugunsten der Ranghöchsten, meist der königlichen Familie entstammenden Teilnehmerinnen überliefert sind. Dies ist im Einklang mit der Empfängerliste von Phillips 13, in der hauptsächlich Frauen genannt werden. Wenngleich diese Interpretation

322

8. STRATEGIE UND PRESTIGE: DIE EHRENGESCHENKE DES KÖNIGS

vermutlich aus dem Kreis der Königin stammende Frauen522 und die „Geschenkten“ (saĝrig 7 )523 von Sulgi-simtum aufgeführt. Zum Schluss werden das Kultpersonal und die „Wagenfahrer“ der Königin genannt524. Zum Kultpersonal gehören jeweils zwei enPriester(innen) von Inana und ein en-Priester von Enki (letzter aus Eridu), eine en-Priesterin von Nanna. Das Kultpersonal lässt an eine kultische Angelegenheit denken, wie z. B. an das

verlockend ist, stimmt die Datierung von Phillips 13 mit der Datierung des „Fest des Himmelsschiffes“ in Uruk nicht überein. 522

Die Personennamen Šāt-kukuti und Bēlī-napištī sind meines Wissens sonst nicht in Ur-III-zeitlichen Verwaltungsurkunden belegt. Ištar-ummī ist zusammen mit Libūr-simtī meines Wissens in zwei Texten aus PuzrišDagān belegt: TRU 275 (S 41/vii/26) und AnOr 7 52 (S 32). Ištar-ummī kommt sonst in Puzriš-Dagān zwischen S 33 und S 35 allein (Boson, Tavolette 191: S 33/vi) oder mit Iṭīb-šināt (Torino 1 177: S 35/xi) vor. Libūr-simtī und Iṭīb-šināt sind außerdem zusammen in einem Text aus Puzriš-Dagān (TCL 2 5484: AS 5/viii/20) als s a ĝ - r i g 7 š a 3 e 2 - g a l - m e „sie sind Geschenkte im Palst“ wiederzufinden. Bei der Ausgabe von Schuhen aus der Schuhverwaltung in Puzriš-Dagān (Nisaba 8 386: S 41/viii) fungieren Suen-abūšu und Iṭīb-šināt als Bevollmächtigte (m a š k i m ), dazu sind Ea-niša, Libūr-simtī, Sulgi-simtī und Nin-kala als Empfängerinnen von Schuhen vermerkt. Nach freundlicher Mitteilung von J. Hernández ist Usaga eher als ein männlicher Empfänger aufzufassen. Er ist als Empfänger von i g i - k a r 2 „Proviant“ aus dem Haushalt der Königin bekannt, s. Rochester 11: S 40/vii/30 zitiert von Weiershäuser (2008: 171) und in einigen wenigen Texten aus Puzriš-Dagān belegt, wie z. B. TRU 400 ([...]); PDT 1 69 (S 43/vi/28); BCT 1 35 (S 46); AUCT 2 356 (undatiert); AAICAB 1/1 Ashm. 1932-529 (AS 2/v); OIP 115 216 (S 43/i/21); AAICAB 1/2 Ashm. 1935-561 Vs. 7 (S 40); CUSAS 16 291 ii 33 (S 48/ii); PDT 2 959 Rs. ii 19 (AS […]). 523

Die unklare Bezeichnung PNf s a ĝ - r i g 7 PN „PNf Geschenkte von PN“ lässt an die Bezeichnung a - r u - a „geweihte“ ebenfalls in Verbindung mit Frauen denken. Sie ist nicht häufig in den Ur-III-zeitlichen Verwaltungsurkunden belegt. S. AUCT 2 367 im Schatzarchiv und vgl. aus Girsu: HLC 3 391: [...]; ITT 2 928: ŠS 4; ITT 2 932: ŠS 4; ITT 3 6563: AS 3/xi; SNATBM 38: S 46/ix; ASJ 19 287 n. 11: AS 2/vii; aus Puzriš-Dagān: TCL 2 5484: AS 5/viii/20; UDT 93: AS 2/ix/25; aus Umma: TCL 5 6047; UTI 6 3674: ŠS 2; JNES 63 209-2; aus Adab: UET 3 44: [...]; ohne klare oder angegebene Herkunft: CUSAS 3 1474: ŠS 6/iii/15; MVN 10 120: S 31/iii. 524

Außerhalb des Textes Phillips 13 ist nur Suen-abūšu in einem Text aus Umma (SAT 3 1942: IS 1) als r a 2 - g a b a Wagenfahrer belegt. Suen-abūšu und Iṭīb-šināt fungieren sonst als Bevollmächtigte (m a š k i m ) in einer Ausgabe von Schuhen (Suen-abūšu bei Agua-simtī; Iṭīb-šināt bei Nin-kala und Sulgi-simtī) aus der Schuhverwaltung in Puzriš-Dagān (Nisaba 8 386: S 41/viii). Suen-abūšu kommt am häufigsten als Mundschenk (s a g i ) in Urkunden der Regierungszeiten von Šu-Suen und Ibbi-Suen vor. Er fungiert als Bevollmächtigter (m a š k i m ) in der Viehverwaltung von Puzriš-Dagān, oft bei Ausgaben für die „Riten im Palast“ (s i š k u r 2 š a 3 e 2 - g a l ) sowie in Ur s. dazu Sallaberger 1993a: 179 Fn. 841, 222. Der Mundschenk (s a g i ) Iṭīb-šināt fungiert einmal als m a š k i m „Bevollmächtigter“ (BIN 3 603: IS 2/xii/1) und einmal als ĝ i r i 3 (MVN 5 132: IS 2/xii/6) in zwei Ausgaben von Kleinvieh für Anunītum und andere Göttinnen in Ur. In einer Ausgabe von Kleinvieh für Sulgi-simtī „als sie zum m a 2 - a n - n a -Fest ging „u 4 m a 2 - a n - n a - š e 3 i 3 - ĝ e n - n a - a “ fungieren jeweils Iṭīb-šināt, der Mundschenk (s a g i ) als ĝ i r i 3 und Suen-abūšu als m a š k i m (Ontario 1 164: IS 1/vii/20). Abgebucht wurde diese Ausgabe bei Sulgi-ilī, vermutlich der ehemalige Beamte der Viehverwaltung von Sulgi-simtī, s. dazu Sallaberger 1993a: 21-22. Ilīišmanni ist als Empfänger (AnOr 7 60: S 36/ix) von Kleinvieh „im Palast“ (š a 3 e 2 - g a l ) im Rahmen des „Bierausschenkens“ (k a š - d e 2 - a ) von Nanaja vermerkt. Alle diese Belege zeigen, wie diese Personen in irgendeiner Weise mit der Königin oder dem Königshaus verbunden oder für die Königin tätig waren. Insbesondere für Suen-abūšu wird dies durch sein Siegel bestätigt, das ihn als „Jugendfreund“ Ibbi-Suens bezeichnet, s. dazu Sallaberger 1993a: Fn. 841 mit Verweis auf Wilcke, NABU 1989/4. Dass sowohl Suen-abūšu als auch Iṭīb-šināt in der Regierungszeit Ibbi-Suens als sagi „Mundschenk“ und in Verbindung mit dem Königshaus oder Sulgi-simtī selbst belegt sind, lässt weitere Vermutungen zu. Diese ursprünglich als Wagenfahrer bei der Königin tätige Funktionäre könnten nämlich eine ähnliche Karriere gehabt haben.

323

DER KÖNIG UND SEIN KREIS: DAS STAATLICHE SCHATZARCHIV DER III. DYNASTIE VON UR

Akiti-Fest in Ur, anlässlich derer sie zusammen mit dem Königspaar in die Hauptstadt Ur eingereist sind. Fassen wir zusammen: - Der Text ist auf den Monat des Akiti-Festes zur Ernte datiert und die Transaktion fand in Ur statt. - Das Kultpersonal deutet auf ein kultisches Ereignis hin. - Die behandelten Objekte gehören zum Repertoire einer Reiseaustattung sowie kultischen Ausstattung. - Die Transaktion könnte als eine „Einlieferung als Geschenk“ gedeutet werden; der Absender der Gaben wäre demnach Šarrum-ilī, der Veranstalter des Gastmahls. - Die Transaktion könnte als eine „Übergabe“ von kultischer Ausstattung gesehen werden; der Stifter des Gastmahls wäre demnach auch der Stifter des Kultmaterials und der Reiseausstattung. - Die von Phillips 13 genannten Personen gehören vermutlich zum Kreis der Königin und stellen meistens Frauen dar. Es könnte vermutet werden, dass die behandelten Objekte für eine kultische? Handlung des königlichen Paares mit Gefolge im Rahmen des Akiti-Festes zur Ernte bestimmt waren und vermutlich während des Gastmahls vom Stifter, dem Stadtfürsten von Uruk, eingeliefert (mu-ku x „Einlieferung“) oder „gebracht“ (mu-de 6 ) wurden. Die Angelegenheit für das Gastmahl und für die Darreichung der Gaben kann darüber hinaus auch außerhalb der spezifischen Feierlichkeiten gesucht werden. Anlässlich solch wichtiger Feste wie des Akiti in Ur trafen sich der königliche Hof, wichtige Mitglieder der Gesellschaft, ausländische Gesandte und Boten. Während der Feierlichkeiten konnten auch wichtige politische Ereignisse vor der ganzen Festgemeinde gefeiert werden. Es stellt sich demnach die Frage, ob das Gastmahl mit der Verteilung von Gaben an das Königspaar von Šarrum-ilī im Rahmen seiner Amtseinführung als Stadtfürst von Uruk veranstaltet wurde. Als Stadtfürst von Uruk ist Šarrum-ilī erst ab S 48 belegt. Allerdings ist nicht zu bestimmen, wann genau er sein Amt während der Regierungszeit Sulgis angetreten hat. Der Text Phillips 13 stellt eine sehr interessante Quelle des Schatzarchivs von PuzrišDagān dar, die jedoch auch viele Schwierigkeiten mit sich bringt. Die Knappheit des Formulars und der Überlieferungszustand des Textes erlauben keine zweifelsfreie und eindeutige Identifikation der dort registrierten Transaktion und dessen Hintergrund. Die hier aufgeführte Interpretation muss daher nur eine gut begründete Vermutung bleiben.

3.3. Öffentliche weltliche Anlässe 3.3.1. Gastmahl Das Versorgen von Gästen mit Nahrungsmitteln und ihr gemeinsames Teilen untereinander verkörperten eine rituelle Äußerung von sozialen Beziehungen und Beziehungen mit dem Übernatürlichen525. Das gemeinsame Teilen von Nahrungsmitteln festigte sowohl 525

Zum Gastmahl im Alten Orient s. Glassner, RlA 7 (1987-1990), 259-267 s. v. Mahlzeit. A. In Mesopotamien. Zu besonderen Aspekten der Gastfreundschaft s. auch u. a. Glassner 1989 und 1990.

324

8. STRATEGIE UND PRESTIGE: DIE EHRENGESCHENKE DES KÖNIGS

Verwandtschafts- als auch Dienerschaftsverhältnisse und war ein Zeichen der Reverenz gegenüber den Göttern. Mit der rituellen Bewirtung wurden vom König z. B. Göttinnen nach ihrer Reise im Palast empfangen (s. dazu Kap. 7 § 3.1.2 und § 3.2.1) und mit Gastmählern wurden auch wichtige politische und kultische Ereignisse gefeiert, wie z. B. das Gastmahl im Haus von Šarrum-ilī vermutlich zu seiner Amtseinführung als Stadtfürst von Uruk (s. dazu o. § 3.2.4) oder das königliche Bierausschenken (kaš-de 2 -a) in Tummal während des TummalFestes526. Während dieser Gastmähler verteilte der König seine Geschenke. Gastmahl

Empfänger

Objekt

Bevollmächtigter

Datum, ggf. Ort

Text

u4 lugal-ĝu10 e2-a-na kaš in-naĝ-ĝa2-a „als ‚Mein Herr‘ in seinem Haus (von Urdu-Nanna) Bier getrunken hat“

Lugal-munizi

1 Fingerring (šu-gur) aus gelbglänzendem Gold zu 1 Schekel

(NN)

[ŠS]

JCS 54 p. 79 n. 52 Rs. iv 2'-7'

u4 lugal-ĝu10 e2 e2-a-i3li2-ka kaš i3naĝ-ĝa2-a „als ‚Mein Herr‘ im Haus von Ea-ili Bier getrunken hat“

Lēʾišin (Wagenfahrer) *527

2 Silberringe zu [...] Schekel

AS 2/xi; Ni

SM 1911.10.225 (= 7847)

u4 lugal-ĝu10 e2-babir2 dsul-gi-ra-ka {še3} kaš i3-naĝ-ĝa2-[a] „als ‚Mein Herr‘ in der 'Brauerei von Sulgi' Bier getrunken hat“

Ūta-mīšaram

2 Silberringe zu je 8 Schekel

AS 1/xi; Iri-saĝrig

AUCT 1 176

lugal-ĝu10 e2 da-da gala-ka kaš i3naĝ-ĝa2-a „als ‚Mein Herr‘ im Haus des Klagesängers Dada Bier getrunken hat“

Urdu-Nanna, Sohn des Klagesängers Dada

4 Silberringe zu 5 Schekel

AS 2/i; Ur

AUCT 1 918

u4 kur ĝar7-du2-ta i3-im-ĝen-na-a „als er aus dem Amurriterland herkam“; u4 lugal-ĝu10 e2 nir-i3-da-ĝal2 šaganaka kaš i3-naĝ-ĝa2-a „als ‚Mein Herr‘ im Haus von Niridaĝal Bier getrunken hat“

Anume-Ilum, Amurriter

1 Silberring zu [...] Schekel

AS 2/ii; PD

AUCT 1 942

u4 ma-ri2-⌈tum⌉ mu-ni-ku4-re-ša „weil sie die Leier aus Mari hereingebracht haben“; u4 lugal-ĝu10 e2 nir-i3-da-ĝal2 šaganaka kaš i3-naĝ-ĝa2-a „als ‚Mein Herr‘ im Haus von Niridaĝal, dem General, Bier getrunken hat“

Sulgi-nūrī, Sängerin

2 Silberring zu je 8 Schekel

AS 2/ii; PD

AUCT 1 942

Balala, Sohn von Agālum

2 Silberringe zu je 8 Schekel

u4 lugal-ĝu10 e2 lu2-dnanna dumu nam-ḫa-ni ensi2 ḫa-ma-ziki-ka „als ‚Mein Herr‘ im Haus von LuNanna, Sohn von Namḫani, dem Stadtfürsten von Ḫamazi Bier getrunken hat“

[...]

1+ Silberring(e) zu [...]

AS 2/ii

JCS 10 p. 31 n. 12

526

Sallaberger 1993a: 143.

527

Zur besonderen Struktur dieses Textes s. die Diskussion unter SM 1911.10.225 (= 7847) im Kap. 10.

325

DER KÖNIG UND SEIN KREIS: DAS STAATLICHE SCHATZARCHIV DER III. DYNASTIE VON UR

3.3.2. Reise Im Folgenden werden die Daten aus dem Schatz- und Schuharchiv zusammengestellt, die Reisen528 von Gesandten, Boten oder Fremden zum königlichen Hof beinhalten. Sie reisten teilweise aus sehr entfernten Ländern an, wie z. B. Šimānum, Šimaški und Ḫurti um ihre Beziehungen mit dem königlichen Hof zu pflegen oder ihre Geschäfte im Auftrag ihres Vorgesetzten durchzuführen. In einigen Fällen können wir diese Reisen mit den wichtigen Festen in Tummal im viii. oder in Ur im i. und vii. Monat verbinden und dadurch einen besonderen Blick auf die Teilnehmer dieser Feste werfen (s. dazu oben § 3.1). Der letzte aufgeführte Beleg (BJRL 64 p. 111 n. 68: AS 1/xii) stellt hingegen die Reise des Generals (šagana) Ilallum nach Dêr dar, anlässlich der er vom König ein hölzernes Zepter empfing. Michalowski (1978: 51-53) hatte vermutet, dass Silberringe typische Geschenke für angereiste Gäste des Königs darstellten. Dies trifft zum Teil zu, weil Silberringe vom König insbesondere bei der Anreise eines Boten oder Gesandten und während eines Gastmahls an die Gäste (s. gleich o.) verteilt wurden. Reise

Empfänger

Geschenk

Bevollmächtigter

Datum und Ort

Text

u4 si-ma-num2ki-ta i3-im-ĝen-na-[a] „als er aus Šimānum herkam“

Puzur-Aššur, Bote von Pušam, dem Stadtfürsten von Šimānum

1 Silberring zu ⌈12⌉ [Schekel]

Urdu-Nanna* (Großwesir)*

AS 6/iv; PD

TrDr 84

u4 LU2.SU.Aki-ta „als er aus Šimaški (herkam)“

Dašug aus Šimaški

2 Silberringe zu je 8 Schekel

Urdu-Nanna, der Großwesir

AS 5/vii; PD

TrDr 83

u4 na-wa-arki-ta i3-im-e-re-eš2-ša-a „als er aus Nawar herkam(en)“

Nawar-šen, Kultpriester von Ninḫursaĝ aus Nawar

1 Silberring zu 8 Schekel

u4 bu-liki-ta „als er aus Buli (herkam)“

Ziri, Sohn von Šebba aus Buli

1 Silberring zu 10 Schekel

u4 ur-kiški-ta i3-im-ĝen-na-a „als er aus Urkeš herkam“

Annatal aus Urkeš

Peitschenriemen mit Darmsaite an den Stiel gebunden (ĝeš kuš usan3 sa la2-a)

Urdu-Nanna, der Großwesir

AS 3/xi; PD

TCL 2 5565

u4 LU2.SU.Aki i3-im-ĝen-na-a „als er aus Šimaški herkam“

Bušud, Bote von Yabrat aus Šimaški

Silberring zu 8 Schekel

Urdu-Nanna, der Großwesir

AS 8/xii; Ni

SumAkk LXV: 57

u4 ḫu-ur-tiki-ta i3-im-ĝen-na-a „als er aus Ḫurti herkam“

Ḫupa-mirsini, Stadtfürst von Ḫurti

[... (mit Ausstattung)]

Urdu-Nanna, der Großwesir

[ŠS]

JCS 54 p. 7-9 n. 52 v 1-6

528

Allgemein zur Reise im Alten Orient s. Streck, RlA 11 (2007), 301-303 s. v. Reisen.

326

8. STRATEGIE UND PRESTIGE: DIE EHRENGESCHENKE DES KÖNIGS

Reise

Empfänger

Geschenk

u4 kur ĝar7-du2-ta i3-im-ĝen-na-a „als er aus dem Amurriterland herkam“; u4 lugal-ĝu10 e2 nir-i3-da-ĝal2 šagana-ka kaš i3-naĝ-ĝa2-a „als ‚Mein Herr‘ im Haus von Niridaĝal Bier getrunken hat“

Anume-Ilum, Amurriter

1 Silberring zu [...] Schekel

[u4] kur ĝar7-du2-ta [i3]-im-ĝen-na-a „als sie aus dem Amurriterland herkamen“

[...]-za und Amaknum, Amurriter aus Dimat-Enlila

1 Silberring zu 7 Schekel

u4 kur ĝar7-du2-ta i3-im-ĝen-na-a „als er aus dem Amurriterland herkam“

Īriḫ-ilum, Amurriter

1 Silberring zu 7 Schekel

u4 BAD3.ANki-še3 „als er nach Dêr (gegangen ist)“

Ilallum

1 hölzernes Zepter

Datum und Ort

Text

AS 2/ii; PD

AUCT 1 942

Urdu-Nanna, der Großwesir

ŠS 4/vi; Ni

OrSP 47-49 38

Lugal-KA-gena, der Adjutant

[...]

AUCT 1 276

AS 1/xii; PD

BJRL 64 p. 111 n. 68

Bevollmächtigter

3.4. Familienanlässe Ein Blick in andere Anlässe zur Darreichung königlicher Geschenke verleiht dem eben dargestellten Bild eine besondere Lebendigkeit. Denn königliche Geschenke konnten auch aus Anlass spezifischer, persönlicher Ereignisse im Leben der Empfänger verteilt werden. Insbesondere bei Krankheit oder bei Hochzeiten zeigte der König sein Mitgefühl durch die Übersendung von Silberringen. Im Folgenden werden die Daten aus dem Schatz- und Schuharchiv zusammengefasst:

3.4.1. Krankheit Anlass

Empfänger

Geschenk

Bevollmächtigter

Datum und Ort

Text

u4 ba-nu2-a „als er darniederlag“; via Šu-Mama, Barbier

Gudea, Stadtfürst

6 Silberringe zu je 7 Schekel

Ur-Šu-Suen, der Adjutant

ŠS 6/i; Ni

CT 32 25

u4 ba-nu2-ša-a „als sie darniederlagen“

Nūḫ-ilum, der Adjutant von Abī-simtī

2 Silberringe zu je 8 Schekel

Rīṣ-ilum (Wagenfahrer)*

AS 6/iii; PD

JCS 10 p. 30 n. 11

u4 ba-nu2-a „als er darniederlag“; via Lu-Nanna, Barbier, Sohn von Ses-kala

Ur-Nanna, der Adjutant, Bruder von Urdu-Nanna, dem Großwesir

2 Silberringe zu je 5 Schekel

Ninlil-amaĝu, der Adjutant

ŠS 8/ii/5; Ni

JCS 10 p. 30 n. 9

u4 ba-nu2-ša-a „als sie darniederlagen“

Tochter von Lugal-annaabtum, Gattin des Šarrum-ilī, des Hauptmanns aus Susa

2 Silberringe zu je 8 Schekel

Šegdelani (sipa in Maškan Šabra oder lu2-mu13-mu13)*

AS 6/iii; PD

JCS 10 p. 30 n. 11

u4 ba-nu2-a „als er darniederlag“; via Puzur-Irra

Nalu, der Mäster

2 Silberringe zu je 7 Schekel

Urdu-Nanna, der Großwesir

ŠS 5/x; Ni

OrSP 4749 39

327

DER KÖNIG UND SEIN KREIS: DAS STAATLICHE SCHATZARCHIV DER III. DYNASTIE VON UR

3.4.2. Hochzeit Anlass

Empfänger

Geschenk

Bevollmächtigter

Datum und Ort

Text

[u4 ...] -dsul-gi ra2-gaba [in]⌈tuku⌉-a „als [...]-Sulgi, der Wagenfahrer sie geheiratet hat“

Ištar-nādā, Geschenkte (saĝ-rig7) von Gananatum

3 bronzene gal-Gefäße

Suen-abūšu, der Mundschenk

ŠS 6/ix/14; Ni

NBC 9843

1 bronzene Kanne 1 bronzene Schale 1 bronzener šu2-Kessel

3.5. Belohnungen und Auszeichnungen für besondere Leistungen Als Dank für bestimmte Dienste oder besondere Leistungen im Sport oder Gesang verteilte der König seine Geschenke an verschiedene Empfänger. Ringer wurden belohnt, weil sie sich gut im Ringkampf geschlagen haben, Sänger, weil sie die Lieder gut gespielt haben. Händler bekamen Silberringe, weil sie Edelsteine aus fernen Ländern wie z. B. grüner Jaspis (?) aus Marḫaši eingeliefert haben, und Sänger wurden während königlicher Gastmahlen beschenkt, weil sie eine Leier aus Mari mitgebracht haben. Für gute Leistungen im Feldzug bekamen Mitglieder des Militärs Auszeichnungen, Personen, die besondere Dienste erfüllten, wurden mit kostbaren Geschenken belohnt. Wenn sich jemand aus dem Ordalfluss retten konnte, wurde er ebenfalls mit Silberringen beschenkt529. Im Folgenden werden die Daten aus dem Schatz- und Schuharchiv zusammenfassend präsentiert:

3.5.1. Sportliche Leistungen Anlass, ggf. Überbringer und Absender

Empfänger

Objekt

Bevollmächtigter

Datum, ggf. Ort

Text

[mu] ⌈ĝešba2⌉ in-saga11-eš2 ⌈in⌉-TAG.TAG-eš2-ša-a-še3 „⌈weil⌉ sie sich mit Fäusten geprügelt (und) geschlagen haben“

Nir-idaĝal (und) Ninkununa, Ringkämpfer

[...]

Urdu-Nanna, der Großwesir

[...]

AUCT 2 388

mu ĝešba2 in-TAG.TAG-a-še3 „weil er sich mit Fäusten geschlagen hat“

Sulgi-galzu, Sohn des Sängers Alla

1 Silberring zu 10 Schekel

Urdu-Nanna, der Großwesir

AS 5/i; Uruk

PDT 1 456

529

Zum Ordal(-fluss) s. van Soldt, RlA 10 (2003-2005), 124-129 s. v. Ordal. A. Mesopotamien.

328

8. STRATEGIE UND PRESTIGE: DIE EHRENGESCHENKE DES KÖNIGS

3.5.2. Gesang Anlass

Empfänger

Geschenk

Bevollmächtigter

Datum und Ort

Text

mu ĝešsa2-bi2-⌈tum⌉ [...] in-TAG[a-še3] „weil er die Leier [...] gespielt hat“

Šu-Suen-migir-Ištar, Sohn des Klagesängers Dada

4 Silberringe zu je 9 Schekel

Šu-Sulgi

ŠS 8/ii/5; Ni

JCS 10 p. 30 n. 9

mu en3-du in-TAG.TAG-a-še3 „weil er die Lieder gespielt hat“

Ḫidût-amar-Suena, Sohn des Klagesängers Dada

2 Silberringe zu je 9 Schekel

Urdu-Nanna, der Großwesir

AS 8/xi; Ni

RA 8 p. 192 n. 14

[mu] en3-du bi2-in-du10-[...] ⌈in⌉?TAG.TAG-a-še3 „weil er die Lieder gesungen und gespielt hat“; [via] [...]-rikum

[Ba?]lala, Sänger

[...] Silberring zu 8 Schekel

[...]

[...]

YBC 13384

3.5.3. Auszeichnungen für gute Leistungen im Feldzug Anlass

Empfänger

Geschenk

Bevollmächtigter

Datum und Ort

Text

u4 LU2.SU.Aki mu-TAG.TAG-a „als er Šimaški erreichte“

Šu-Enlil, Sohn des Königs

1 Paar grünliche Sandalen

Ea-ilī (šagana „General“)*

S 47/i"; Kisurra

MVN 13 672

u4 kaskal-še3 „als er zum Feldzug (gegangen ist)“

Nir-idaĝal

1 Bogen

AS 1/xii; PD

BJRL 64 p. 111 n. 68

Datum und Ort

Text

ŠS 6/i; Ni

CT 32 25

S 47/vii"; Kisurra

MVN 13 672

AS 5/vii; Ur

AUCT 1 661

3.5.4. Besondere Dienste Anlass

Empfänger

Geschenk

mu NA4 mu-ni-in-ku4-re-eš2-ša-aše3 „weil sie die Steine eingeliefert haben“

KA-ku3:

Händler

7 Silberringe zu je 10 Schekel

En-u2-a: es sind Händler

1 Silberring zu 7 Schekel

Aḫu-waqar: es sind Händler

1 Silberring zu 5 Schekel

Puʾudu

1 Paar Sandalen

Kur(u)b-ilak, der Wagenfahrer

1 Silberring zu 10 Schekel

u4 NA4du8-ši-a mu-ni-ku4-ra-a

es sind

„weil er grüne Jaspis-Steine eingeliefert hat“ u4 uruda gibil damar-dzuen-ka mu-de6-a „weil er das neue Kupfer von Amar-Suena hergebracht hat“

329

Bevollmächtigter

Urdu-Nanna, der Großwesir

DER KÖNIG UND SEIN KREIS: DAS STAATLICHE SCHATZARCHIV DER III. DYNASTIE VON UR

Anlass

Empfänger

Geschenk

Bevollmächtigter

Datum und Ort

Text

mu silim-ma a-bi2-si2-im-ti ⌈unu⌉ki-ta mu-de6-a-še3 „als er den Gruß von Abī-simtī aus Uruk hergebracht hat“

Šata-kuzu, der Adjutant

2 Silberringe zu je 8 Schekel

(U)la-īniš (Wagenfahrer)*

AS 4/iii; Iri-saĝrig

JCS 10 p. 30 n. 10

u4 ensi2 ⌈umma⌉ki-ka-⌈še3⌉ še ur5ra E3.E3-de3 i3-ĝen-na-a „als er zum Stadtfürsten von Umma gegangen ist, um ein Gerstedarlehen auszahlen zu lassen“

Dadda, Sohn von Buzu aus Ḫuḫnuri

1 zamirītumWaffe

Urdu-Nanna (Großwesir?)*

AS 7/iv/10 (šu bati)530; BītPuzrišDagān

BPOA 2 2681

mu alan lugal in-de6-ša-a-še3 „weil sie eine Statue des Königs gebracht haben“

en-Priester von Eridu „mu-ge4“

4 Silberringe zu je 8 Schekel

Urdu-Nanna, der Großwesir531

AS 7/x; Eridu

AUCT 1 948

En-namšita-Sulgirakebagub, en-Priester von Enki in Eridu

4 Silberringe zu je 8 Schekel

u4 ma-ri2-⌈tum⌉ mu-ni-ku4-re-ša „weil sie die Leier aus Mari hereingebracht haben“; u4 lugal-ĝu10 e2 nir-i3-da-ĝal2 šagana-ka kaš i3-naĝ-ĝa2-a „als ‚Mein Herr‘ im Haus von Nir-idaĝal, dem General, Bier getrunken hat“

Sulgi-nūrī, Sängerin

2 Silberringe zu je 8 Schekel

AS 2/ii; PD

AUCT 1 942

Balala, Sohn von Agālum

2 Silberringe zu je 8 Schekel

[u4 ...] u8 mu-ni-in-ku4-ra-a „[als er ... und] die Mutterschafe eingeliefert hat“

Adalal, der Hirtenaufseher, Untergebener des zabar-dab5

4 Silberringe zu je 10 Schekel

[Urdu?]-Nanna, der Adjutant

[S 44-AS 4]/iv

YBC 15528

3.5.5. ( d ) i 7 -lu 2 -ru-gu 2 Anlass, ggf. Überbringer und Absender

Ammen und Personal

Objekt

Bevollmächtigter

Datum, ggf. Ort

Text

u4 di7-lu-ru2-gu2-ta i3-im-e-re-eš2ša-a „als sie aus dem Ordalfluss (zurück-)gekommen sind“; via Aḫūni, Adjutant

Taddin-kiza, Sängerin von Ninkala

2 Silberringe zu je 10 Schekel

Urdu-Nanna, der Adjutant

S 47/ii; PD

TrDr 85

u4 di7-lu2-ru-gu2-ta i3-im-ma-silimeš2-ša-a „als sie aus dem Ordalfluss wohlbehalten (zurückgekommen) sind“

Ur-Sulpae, Gewürzmüller

2 Silberringe zu je 10 Schekel

Ur-saga, der Adjutant

[...]

AUCT 1 276

530

Es handelt sich dabei um eine Übernahmeurkunde, die als eine Auslieferung zu deuten ist. S. dazu Kap. 2 § 2.1.

531

Dieser AS 7 datierte Text vermerkt, wenn richtig ergänzt, [Urdu]-Nanna als s u g a l 7 „Adjutant“, jedoch war Urdu-Nanna zu dieser Zeit schon s u g a l 7 m a ḫ „Großwesir“. Es muss sich hier um einen Schreibfehler handeln, indem der Schreiber das maḫ weggelassen oder vergessen hat.

330

8. STRATEGIE UND PRESTIGE: DIE EHRENGESCHENKE DES KÖNIGS

4. Innen- und außenpolitische Bedeutung der Geschenke Wie bereits am Anfang mit den Worten Bourdieus geäußert, ist die materielle Bereicherung, die z. B. aus dem Geschenkaustausch hervorgeht, immer mit der Schuld der Rückgabe verbunden. Diese Schuld muss nicht materiell wie vom Gleichgestellten beglichen werden. Stattdessen bedeutet der Schuldstatus eine ständige Verpflichtung532. Dieses Netz von sozialen Verpflichtungen, in Bourdieus Worten „das symbolische Kapital“, erlaubte dem Herrscher als Machtträger die Ausübung „symbolischer Gewalt“. So lag es im Interesse des Herrschers die Personen zu verpflichten, die als Empfänger seiner Geschenke vorkommen. Mit diesen Geschenken ist somit zuallererst eine innenpolitische Funktion verbunden. Wie bereits oben gesagt werden hier unter „innenpolitisch“ die königlichen Geschenke aufgefasst, die das Interesse der Krone im Lande widerspiegelten. Im Folgenden wird darauf ausführlicher eingegangen.

4.1. Der staatsinterne Personenkreis: die innenpolitische Bedeutung der königlichen Geschenke533 In diesem Abschnitt wird die Verteilung von königlichen Geschenken innerhalb des Ur-IIIStaates behandelt, d. h. die 137 „internen“ Geschenktransaktionen (s. o. § 1.2). Über die Regierungszeiten der Ur-III-Könige verteilen sich diese Geschenktransaktionen folgendermaßen: Kategorie

Sulgi

Amar-Suena

Šu-Suen

Ibbi-Suen

Datum nicht erhalten

Amtsträger

10

7

2

-

1

Verschiedene Berufe

1

4

4

-

3

Königliche Familie

19

11

29

3

1

Händler

1

-

4

-

-

Militärwesen

7

6

5

-

1

Kultpersonal

1

5

1

-

-

Sport und Gesang

-

6

4

-

2

14

6

18

-

-

1

16

-

1

53

46

83

3

9

Einzelne PNN [...] Total

Aus dieser Analyse geht das Interesse der Herrscher an der königlichen Familie mit ihren meist weiblichen Mitgliedern unmittelbar hervor, die konstant über drei Regierungszeiten hinweg, jenen des Sulgis, Amar-Suenas und Š u-Suens, die wichtigsten Empfänger von 532

S. dazu Sallaberger 2004: 54.

533

Ich bin Walther Sallaberger zum Dank verpflichtet, weil er mir die unpublizierte Fassung seines in München gehaltenen Vortrags „Geschenke des Palastes im Alten Orient“ zur Verfügung stellte und damit entscheidende Hinweise für die Auswertung der hier präsentierten königlichen Geschenke lieferte.

331

DER KÖNIG UND SEIN KREIS: DAS STAATLICHE SCHATZARCHIV DER III. DYNASTIE VON UR

königlichen Geschenken blieben. Dass in der Regierungszeit von Šu -Suen die Mehrheit der Geschenktransaktionen auf die königliche Familie konzentriert ist, ist dem mit den Texten JCS 54 p. 7-9 n. 52 und UTI 6 3800 verbundenen Überlieferungszufall zuzuschreiben. Gleich danach kommen die Amtsträger und das Militär. Wie oben § 2.1 gesehen, stehen hinter dem Posten „königliche Familie“ meist die Frauen des Königs, d. h. die Königin, die lukur, die Töchter und das Personal dieser Frauen wie Ammen oder Sängerinnen. Als Amtsträger sind nur männliche Empfänger belegt, die wichtige Ämter vertreten, wie das des Großwesirs, das höchste politische Amt, der Adjutanten des königlichen Hofes, der Wagenfahrer der königlichen Frauen und der Beamten der staatlichen Verwaltung (s. oben § 2.3). Beim Militär findet man zunächst Generäle (šagana) und ihre Untergebenen wie Hauptmänner (nu-banda 3 ) und Soldaten (aga 3 -us 2 ) (s. dazu § 2.6). Unter „Kunst und Sport“ (s. auch § 2.8) sind schließlich die Geschenke an Sänger und Ringer verzeichnet. Die Sänger spielten Königshymnen und die Ringer erbrachten ihre sportlichen Leistungen während Festen, die der Herrscher an den wichtigsten kultischen Anlässen des Jahres veranstaltete. Das Kultpersonal ist interessanterweise nicht gut vertreten, wie schon oben (§ 2.7) erwähnt wurde. In der Handelspolitik spielten die Händler (§ 2.9 und Kap. 6 § 2) wohl eine wichtige Rolle. Als Beauftragte der Krone für die Versorgung mit Gold, Silber und kostbaren, im mesopotamischen Flachland nicht vorkommenden Rohstoffen, erhielten auch sie kostbare Geschenke (s. auch unten). Zuletzt werden die „verschiedenen Berufe“ (§ 2.10) aufgelistet, unter denen sich Handwerker wie Walker, Schreiber und Schiffer oder Rinderhirten und ihre Aufseher verbergen. Diesbezüglich konnte das Bild, das Sallaberger (2004) aus der Untersuchung der Texte des königlichen Viehhofes zeichnete, weitgehend bestätigt und zum Teil ergänzt werden, indem neue Berufe aus der Landwirtschaft und aus dem Bereich des Handwerks hinzugefügt werden konnten. Man erwartet in einem redistributiven Wirtschaftssystem, dass sich in den Empfängern von Geschenken die hierarchisch gegliederte Gesellschaftspyramide widerspiegelt und nur die „Großen“ als Empfänger erscheinen. Das trifft insofern zu, als der König im großen Umfang Geschenke an seine Gefolgsleute, Verwandten und höchsten Amtsträger verteilte. Unter den wichtigsten Empfängern findet man Mitglieder der königlichen Familie, ranghohe Militärs oder die mit dem Königshaus verbundene Adjutanten und Wagenfahrer. Allerdings sind daneben auch Handwerker oder Berufe aus der Viehzucht vertreten, wenn auch nur in geringerem Maße. Das zeigt, dass die Grenzen dieser Verteilung nicht strikt fixiert waren. Jede Liste von Gabenempfängern spiegelt deshalb „unmittelbar die Wertskala des Herrschers“534 wider; diese umfasste in unserem Fall nicht ausschließlich die höchste Gesellschaftsschicht.

534

Sallaberger 2004: 54.

332

8. STRATEGIE UND PRESTIGE: DIE EHRENGESCHENKE DES KÖNIGS

4.2. Außenpolitik Während die Verteilung von königlichen Geschenken an Gefolgsleute und Mitglieder der königlichen Familie von grundlegender innenpolitischer Bedeutung war, wurden durch die Geschenke an Boten, Gesandte und ausländische Fürsten (§ 2.4 und 2.5) die diplomatischen Beziehungen des Ur-III-Staats materialisiert. Dennoch sind die königlichen Geschenke an Boten, Fremde und Amurriter mit ihren insgesamt 24 Geschenktransaktionen im Vergleich zu den Geschenken mit innenpolitischer Bedeutung deutlich in der Unterzahl. Über die Regierungsjahre der Ur-III-Könige verteilen sich diese Geschenktransaktionen relativ gleichmäßig: Kategorie Boten und Fremde

Sulgi

Amar-Suen

Šu-Suen

Ibbi-Suen

Datum nicht erhalten

6

6

3

-

-

Amurriter

-

5

3

Summe

6

11

6

1 -

1

Diese Geschenktransaktionen, die hier als diplomatische Geschenke betrachtet werden, lassen sich geografisch und zeitlich dem historischen Rahmen der Ur-III-Zeit zuordnen535. Folgende Übersicht stellt die Daten aus dem Schatz- und Schuharchiv zusammen. Erfasst sind nicht nur die Geschenke an Fremde, Amurriter und Boten, sondern auch jene an Militärangehörige und Amtsträger, die in bestimmten Regionen des Reiches, insbesondere den Randgebieten, stationiert waren. Damit kann zunächst die geografische Reichweite der königlichen Geschenkverteilung im Detail betrachtet werden (s. Karte § 7): Sie entspricht genau dem Horizont der Außenpolitik der Ur-III-Könige, der sich anhand historischer Ereignisse nachzeichnen lässt. Im Vordergrund steht ein ausgeprägtes Interesse „nach Osten“536. In der folgenden Übersicht werden auch die Gegengeschenke oder Beutegüter aufgeführt, die von Seiten der Oberschicht, der ausländischen Stadtfürsten oder der Generäle in die königliche Verwaltung eingeliefert wurden (s. dazu Kap. 6 § 3); diese sind unterstrichen.

535

Die genauere Auswertung dieser Daten und ihre historischen Zuordnung verdanke ich einem Seminar von P. Steinkeller im WS 2009 an der LMU-München über „The Grand Strategy of the Ur III Empire“. P. Steinkeller bin ich darüber hinaus auch zum Dank verpflichtet, weil er mir sein noch unpubliziertes Manuskript über „The Grand Strategy of the Ur III Empire“ zur Verfügung gestellt hat. 536

Sallaberger 1999: 141-177 und Steinkeller 2010b.

333

DER KÖNIG UND SEIN KREIS: DAS STAATLICHE SCHATZARCHIV DER III. DYNASTIE VON UR

Land

Feldzüge, Kämpfe

NAGsu

Zeitpunkt der Geschenke

Anzahl der Objekte

Empfänger

Texte

S 46/iii

1 silberner Stab

Lu-Nanna, General (šagana) von NAGsu

TIM 6 36

Dêr

S 5-21

AS 1/xii

1 hölzernes Zepter

Ilallum, General (in Dêr)*

BJRL 64 p. 111 n. 68

Elam und Susiana

Ur-Namma

S 40/xi; S 41/vii

14 Paar Schuhe, 1 kupferner Kessel

Stadtfürst von Susa und seine Gemahlin

TIM 6 6; AUCT 1 954537

AS 4/vi

1 kir2-Gefäß

hat Zarriq, Stadtfürst von Susa, geschickt

RT 37 p. 134

AS 6/iii

1 offener? Ring, 2 Silberringe

Tochter von Lugal-annaabtum, Gattin von Šarrum-ilī, des Hauptmanns aus Susa

JCS 10 p. 30 n. 11

S 33/xii"

jeweils 1 zamirītumWaffe

ein Amurriter bei Lukala, Ṣummid-ilum (Amurriter?)*

NATN 827539

S 45/xi/2

1 bronzene zamirītumWaffe

Aḫbabu, Amurriter, Untergebener von Abūni (Militärwesen)*

TIM 6 34

AS 2/ii; AS 3/ix; AS 3/ix

2 Paar Schuhe 1 Silberring 1 gebogener hölzerner Griff

Anume-Ilum, AtalAmurru, Sulgi-abī (Sohn von Nablānum)*, Sulgiilī

AUCT 1 942; RA 49 p. 93 n. 36; AUCT 2 133

ŠS 4/vi

jeweils 1 Silberring

Amaknum und [PN] aus Dimat-Enlila

OrSP 47-49 38

[...]

1 Silberring

Īriḫ-ilum

AUCT 1 276

Urkeš

AS 3/xi

2 Peitschenriemen

Annatal aus Urkeš

TCL 2 5565

Šimānum

AS 6/iv

1 Silberring

Puzur-Aššur, Bote von Pušam, Stadtfürsten von Šimānum

TrDr 84

AS 2/ii

-

Gastmahl im Haus von Lu-Nanna, Sohn des Namḫani, Stadtfürsten von Ḫamazi

JCS 10 p. 31 n. 12540

Amurriter (vgl. Nablānum im Vieharchiv538)

S 45-48 (vereinzelte Aktionen)

ŠS 4: die AmurriterMauer

ŠS 3 Ḫamazi

537

Dieser Text stammt aus der Formationsphase der Schatzverwaltung, s. dazu Kap. 2 § 3.1.

538

Sallaberger 2004: 53-55.

539

Dieser Text stammt aus der Formationsphase der Schatzverwaltung, s. dazu Kap. 2 § 3.1.

540

Der Empfänger dieses Geschenks ist nicht im Text erhalten, s. dazu die Übersicht im Kap. 8 § 6.

334

8. STRATEGIE UND PRESTIGE: DIE EHRENGESCHENKE DES KÖNIGS

Land

Šimurrum + Lullubum

Feldzüge, Kämpfe

S 24-45

Zeitpunkt der Geschenke

Anzahl der Objekte

Empfänger

Texte

ŠS 2/xii2

1 bronzener Kessel (šen)

Tabūr-ḫaṭṭum, Schwiegertochter von Ur-Iškur, Stadtfürsten von Ḫamazi

TrDr 87

S 45a/vii/17

11 silberne galGefäße: Beute aus Urbilum

Ṣilluš-Dagān (Stadtfürst von Šimurrum)*

TrDr 86

S 47/v

Beute (aus Urbilum?)*

Āmur-Ea

AUCT 1 437

S 45/xii/2?

Beute aus Urbilum

der General (šagana)

AUCT 2 326+336

[ŠS]

1 Fingerring

Einlieferung (mu-kux) von Ṣilluš-Dagān (Stadtfürst von Šimurrum)*

JCS 54 p. 7-9 n. 52 Rs. iv 8'-13'

ŠS 4/vi

1 Silberring

Enniš-agum, Bote von Ṣilluš-Dagān (Stadtfürst von Šimurrum)*

OrSP 47-49 38

S 47/xii

10 Paar Schuhe

Bazaĝu, Stadtfürst von Ḫurti

Boson Tavolette 363

[ŠS]

[ein Schmuckstück mit Ausstattung]

Ḫupa-mirsini, Stadtfürst von Ḫurti

JCS 54 p. 7-9 n. 52 v 1-6

S 47/i

-

Schuhe für Šu-Enlil, Königssohn, weil er Šimaški erreichte

MVN 13 672

AS 3/ix; AS 5/vii

1 Paar Schuhe 3 Silberringe

Ḫun-Sulgi, Dašug aus Šimaški, Ziri Sohn von Šebba aus Buli

TrDr 83; RA 49 p. 93 n. 36

AS 7/iv/10

1 zamirītum-Waffe

Dadda, Sohn des Buzu aus Ḫuḫnuri

BPOA 2 2681

AS 8/xii

2 Silberringe

Pušud, Bote von Yabrat aus Šimaški

SumAkk LXV: 57

ŠS 4/ix; ŠS 5/ix

[...] Paar Schuhe, 2 Paar Schuhe

Ḫun-Sulgi, Šu-Eštar

NBC 3642; MVN 11 196

[ŠS]

1 Kranz (ki-li2-lum)

Lu-Nanna von Zimudar, General (šagana)

UTI 6 3800 ii 8'-16'

IS 3 Ḫurti

Šimaški (Anšan und Yabrat von Šimaški waren Verbündete)541

S 45

S 45-48 (vereinzelte Aktionen)

ŠS 7: gegen Zabšali

541

S. die Heiratspolitik von Sulgi in Sallaberger 1999: 159-161. Zu Šimaški s. Steinkeller 2007a; Steinkeller in Vorbereitung-a: 110, 120ff und Steinkeller in Vorbereitung-b. S. auch Notizia 2010.

335

DER KÖNIG UND SEIN KREIS: DAS STAATLICHE SCHATZARCHIV DER III. DYNASTIE VON UR

Als in der Regierungszeit Ur-Nammas die Kontrolle über Elam und Susiana542 erreicht wurde543, „tauschten“ die Herrscher Schuhe und Silberringe gegen ein kir 2 -Gefäß des Stadtfürsten von Susa aus. Für den Zugang zum Großen Khurasan-Weg spielten Šimurrum544 und Lullubum545, dann Kimaš546 und Ḫurti während der Regierungszeit Sulgis eine zentrale Rolle. Zunächst strebte der Herrscher die Kontrolle über Dêr547, direkt am Zugang zum Khurasan-Weg liegend, an548. Šimurrum wandte Sulgi seine Aufmerksamkeit schon seit seinem 24. Regierungsjahr zu, aber es stellte ein sehr kompliziertes und schweres Ziel dar. Dafür musste er sich zunächst über Karakin549 in der Nähe von Ḫamazi im nördlichen Diyala-Gebiet durchsetzen um dann nach vielen wiederholten Versuchen die Kontrolle über Šimurrum in seinem 45. Regierungsjahr zu erreichen550. Ḫurti, zusammen mit Kimaš und Ḫarši konnte dann drei Jahre später erobert werden551. Eine Bedrohung für die Kontrolle der Handelsrouten waren einerseits die Länder von Šimaški552, andererseits die semi-nomadischen amurritischen Völker553. Mit den Amurritern hatten die Ur-III-Könige ein vielseitiges Verhältnis. Geschenke an Amurriter sind schon ab S 33 bis SS 4 in den Archiven aus Puzriš-Dagān belegt, wie die in den Texten des Viehhofes registrierten zahlreichen Gaben an den wichtigen Amurriter Nablānum554 zeigen. Nach Steinkeller (in Vorbereitung-a: 99-103) war jener ein sehr wichtiger Verbündeter des Ur-III-Staates; einige amurritische Stämme, darunter die von Nablānum, 542

Zu Elam und Susiana und ihrem Status innerhalb des Ur-III-Reiches s. zuletzt Michalowski 2008.

543

Sallaberger 1999: 133-134.

544

Šimurrum befindet sich nach Steinkeller in Vorbereitung-a: 114-118, pace Frayne 1997a, in dem nördlichen Teil des Sirwan-Flusses zwischen den modernen Kermanshah und Sulaymaniya im heutigen Iran. Zu Šimurrum s. auch Hallo 1978; Owen 2000; Schaffer und Wasserman 2003. Zur Außenpolitik von Sulgi s. Sallaberger 1999: 156-159.

545

Lullubum befindet sich im südlichen Khurdistan ungefähr bei der modernen Stadt Sulaymāniyah. S. dazu Steinkeller in Vorbereitung-a: 103-105; Klengel, RlA 7 (1987-1990), 164-168 s. v. Lullu(bum).

546

Kimaš, Ḫurti und Ḫarši sind nach Steinkeller in Vorbereitung-a: 81-98 insbesondere 87 innerhalb des elamischen Gebietes und nicht westlich des Zagros-Gebirges zu suchen. Kimaš und Ḫurti in der Region um Kermanshah; Ḫarši in der iranischen Provinz Ilām.

547

In ʿAqar bei Badra lokalisiert, s. zuletzt Steinkeller in Vorbereitung-a: 69-71, ferner Verkinderen 2006 und Hrouda 1973.

548

Steinkeller in Vorbereitung-a: 23. Zur Außenpolitik von Sulgi s. Sallaberger 1999: 156-159.

549

Westlich des Flusses Diyālā/Sirwan; zur Lesung s. Wilcke 2006.

550

S. Sallaberger 1999: 158.

551

S. Steinkeller in Vorbereitung-a: 23-24.

552

Im iranischen Hochland zwischen Hamadān und Eṣfahān, s. Sallaberger 1999: 158; Steinkeller 2007a und Steinkeller in Vorbereitung-a: 110, 120ff.

553

S. Steinkeller in Vorbereitung-a: 99-103. Zu Amurru und seiner Lokalisierung s. zuletzt Sallaberger 2007 und 2009.

554

Sallaberger 2004: 53-55.

336

8. STRATEGIE UND PRESTIGE: DIE EHRENGESCHENKE DES KÖNIGS

hatten nach Steinkeller (in Vorbereitung-a: 99-103; 120ff) eine (zeitweilige) Ko-Existenz im Lande selbst. Viele Amurriter waren sogar in das staatliche Heer eingebunden555. Andererseits wurden andere feindliche amurritische Stämme schon am Ende der Regierungszeit Sulgis wiederholt besiegt und wuchsen zunehmend zu einer Bedrohung heran, bis Šu -Suen sich für das aufwändige Bauprojekt der Amurriter-Mauer in seinem 4. Regierungsjahr einsetzte556. Da Anšan557 und Yabrat von Šimaški Verbündete der Ur-III-Könige waren, sind Geschenke an die šimaškischen Länder schon ab S 47 und bis zur Zeit des Feldzugs gegen Zabšali von Šu-Suen (ŠS 7) belegt558. Ein strategischer Verbündeter des Ur-III-Staats war zuletzt Šimānum: Dieser Allianz lag eine diplomatische Hochzeit zwischen Kunšī-mātum, einer Tochter von Sulgi und einem Sohn von Pušam, dem Stadtfürsten von Š imānum, zugrunde559. Eine Revolte am Anfang der Regierung von Šu-Suen zwang den Herrscher zu einem aufwendigen Kriegszug um die frühere Ordnung wiederherzustellen560. Dass in diesem Zusammenhang Mari und Marḫaši, die anderen wichtigen und strategischen Verbündeten des Ur-III-Staats, kaum zu finden sind, ist wohl dem Überlieferungszufall zuzuschreiben. Dennoch könnte darauf auch die von Sulgi und seinen Nachfolgern verfolgte Heiratspolitik Einfluss gehabt haben. Mit Mari und Marḫaši561 haben keine kriegerischen Auseinandersetzungen stattgefunden, weil Sulgi zunächst Tarām-Uram aus Mari zur Frau nahm und für Amar-Suena, seinen Sohn, Abī-simtī, die vermutlich auch aus dem nordsyrischen Raum stammte, auswählte562. Im Jahr S 18 wurde dann die Krönung von Liwwir-miṭṭašu, der Tochter von Sulgi, zur Königin von Marḫaši563 gefeiert. Aus diesem kurzen Überblick über die Außenpolitik der Ur-III-Könige geht hervor, dass gute diplomatische Beziehungen zum einen friedliche Nachbarschaft ohne kriegerische Auseinandersetzungen garantieren und zum anderen Zugang zu den Handelsrouten verschaffen sollten. Handel war für Mesopotamien von immenser Bedeutung, da das Kernland nicht über strategische Ressourcen wie Metalle, Holz und Edelsteine verfügte. Die Herrscher Mesopotamiens waren demnach vom Handel mit reicheren Nachbarländern abhängig oder von deren Eroberung. Die Geschichte der kriegerischen Auseinandersetzungen der Ur-III-Könige,

555

S. z. B. die Empfänger von Geschenken in dem Militärwesen, die eine amurritische Herkunft aufweisen in § 2.6, wie z. B. Aḫbabu (TIM 6 34). 556

Sallaberger 1999: 158-159, 2007 und 2009.

557

Enspricht dem modernen Tall-e Malyān in der Fars.

558

Sallaberger 1999: 158-161; 168-169.

559

Zu Šimānum (am Ṭūr-ʿAbdīn) s. Michalowski 1975; Steinkeller 2007b; Steinkeller in Vorbereitung-a: 120ff. und Sallaberger 2007.

560

S. Sallaberger 1999: 168-169 und Steinkeller in Vorbereitung-a: 39-42.

561

Sallaberger 1999: 158-159 und Steinkeller in Vorbereitung-a: 120-126.

562

Sallaberger 1999: 159-160; Michalowski 1995; Weiershäuser 2008: 106.

563

Steinkeller 1982: 259; Michalowski 1987: 67; Sallaberger 1999: 159-160; Steinkeller 2006: 11; Steinkeller in Vorbereitung-a: 120ff; Weiershäuser 2008: 260-266.

337

DER KÖNIG UND SEIN KREIS: DAS STAATLICHE SCHATZARCHIV DER III. DYNASTIE VON UR

die gezielt die Kontrolle vor allem über die ostwestlichen Handelsrouten anstrebten, kennt wiederholte Niederlagen und missglückte Unternehmungen. Die Ur-III-Könige suchten diese Kontrolle daher durch Diplomatie um wechselseitigen wirtschaftlichen Austausch mit ihren Nachbarn zu garantieren. Dabei spielte der Geschenkaustausch, der in den Texten der PuzrišDagān-Archive dokumentiert ist, auch eine entscheidende Rolle. „Das Ergebnis war dann eine sich selbst limitierende und weitgehend defensive politische Strategie“564.

5. Abschließende Überlegungen „Die nicht zurückerstattete Gabe kann zur Schuld werden, zur dauerhaften Verpflichtung; und die einzig anerkannte Macht, in Form von Dankbarkeit, persönlicher Treue oder Prestige, verschafft man sich gebend [...] kurz entweder nackte [..] oder symbolische [...] Gewalt“565.

Mit diesen Worten von Bourdieu lassen sich gut die von den Ur-III-Königen verfolgten Strategien beschreiben, die durch die Texte des Schatz- und Schuharchivs näher beleuchtet werden konnten. Mit dem Geschenkaustausch sowohl auf innen- als auch auf außenpolitischer Ebene, der Pflege der diplomatischen Beziehungen durch Heiratspolitik und dem Besetzen der wichtigsten Posten der staatlichen Verwaltung mit Mitgliedern der königlichen Familie konnten die Ur-III-Könige Formen von Loyalität und Herrschaft schaffen, die sie sonst nur mit militärischer oder ökonomischer Macht nicht hätten erreichen können. Das Interesse der Könige konzentrierte sich auf die Loyalität der „eigenen Leute“, insbesondere die königliche Familie stellte den Kern- und Ausgangspunkt dieser Bemühungen dar. Dieses ausgeprägte Interesse für innenpolitische Angelegenheiten hatte schon die Studie von Sallaberger (2004) zu Ausgaben des Vieharchivs gezeigt; sie sind durch die Auswertung der Texte des Schatz- und Schuharchivs bestätigt worden. Insgesamt lassen sich auch beim Schatz- und Schuharchiv dieselben Empfängergruppen finden. Mit einzelnen Belegen kommen Berufsgruppen aus der Landwirtschaft und aus Bereichen des Handwerks sowie im größeren Umfang die Stadtfürsten hinzu. Diese kommen hingegen im Vieharchiv nicht vor, weil sie über eigene Herden verfügten und somit schon mit Schlachtvieh versorgt waren. Die Tempelverwalter (šabra) fehlen in allen Archiven von Puzriš-Dagān, ebenso das Kultpersonal, das verhältnismäßig unterrepräsentiert ist. Auf außenpolitischer Ebene war das Interesse der Herrscher einerseits auf die Kontrolle der Handelsrouten, andererseits auf die möglichst dauerhafte Loyalität des Heeres und der Randgebiete fokussiert. Dabei war mit gut gepflegten diplomatischen Beziehungen meist mehr zu erreichen als mit aufwendigen Kriegen.

564

Steinkeller in Vorbereitung-a: 3.

565

Bourdieu 1980: 193.

338

8. STRATEGIE UND PRESTIGE: DIE EHRENGESCHENKE DES KÖNIGS

6. Geschenktransaktionen, deren Empfänger nicht eindeutig zu identifizieren sind Text

Empf.

Objekt

AUCT 1 276

[...]

[...]

Nr. Trans. 1

JCS 10 p. 31 n. 12

[...]

1+ [...] Silberring zu [...]

?

JCS 54 p. 7-9 n. 52 v 12-14

[...]

1 silberner (offener) Armreif

1

[ŠS]

JCS 54 p. 7-9 n. 52 vi 1-5

[...]

[ 1? ...mit Ausstattung]

[1]

[ŠS]

JCS 54 p. 7-9 n. 52 vi 6-8

[...]

1 Brustschmuck aus 5 Halsketten (mit Ausstattung)

1

[ŠS]

JCS 54 p. 7-9 n. 52 vii 1-6

[...]

[...mit Ausstattung]

[1]

[ŠS]

JCS 54 p. 7-9 n. 52 vii 7-9

[...]

2 doppelte Aufleuchter

1

[ŠS]

JCS 54 p. 7-9 n. 52 vii 10-11

[...]

1 kir2-Gefäß

1

[ŠS]

JCS 54 p. 7-9 n. 52 Rs. i 1'-2'

lugal-[...]

[...]

[...]

[ŠS]

JCS 54 p. 7-9 n. 52 Rs. iii 9'-10'

[...]

1 Brustschmuck aus 5 Halsketten

1

[ŠS]

JCS 54 p. 7-9 n. 52 Rs. iv 1'

[...]-zikalamma

[...]

JCS 54 p. 7-9 n. 52 Rs. i 12'-16'

[...]-a

2 Fingerringe

1

[ŠS]

NBC 3642

[...] + [...] + [...]

[... Paar] Stiefel

3

ŠS 4/ix

Nisaba 8 386 Vs. 1-2

[...]-maḫ

[...] tukšium-Schuhe

1

UTI 6 3800 ii 24'-26'

[...]

1 Fingerring

1

[ŠS]

UTI 6 3800 ii 27'

[...]

9 Schekel Gold

?

[ŠS]

UTI 6 3800 ii 28'

[...]

1 Stein

?

[ŠS]

UTI 6 3800 ii 29'

[...]

1 tu-durSchmuckperle

?

[ŠS]

UTI 6 3800 ii 30'

[...]

1 tu-durSchmuckperle

?

[ŠS]

UTI 6 3800 ii 31'

[...]

1 Ringscheibe

?

TJSASE 257

Dadu

[...]

1

[...]

[...]

TJSASE 257

Agālum

1

[...]

[...]

TJSASE 257

Irra-[...]

[...]

1

[...]

[...]

TJSASE 257

BūrMama

[...]

1

[...]

[...]

TJSASE 257

PuzurSaman

[...]

1

[...]

[...]

TJSASE 257

Puʾuzu

[...]

1

[...]

[...]

[...]

29+ T.

339

Anlass

Datum [...]

als „Mein Herr“ im Haus von Lu-Nanna, dem Sohn des Namḫani, des Stadtfürsten von Ḫamazi, Bier getrunken hat

in das Innere des Hauses

AS 2/ii

[ŠS]

zum 2. Mal

[ŠS]

DER KÖNIG UND SEIN KREIS: DAS STAATLICHE SCHATZARCHIV DER III. DYNASTIE VON UR

7. Geografische Karte

Abb. 14. Geographische Karte.

340

KAPITEL 9

RÜCKBLICK

1. Das Schatz- und Schuharchiv von Puzriš-Dagān Die Gründung von Puzriš-Dagān nahe Nippur wird im Namen des 39. Regierungsjahr von Sulgi erwähnt (Kap. 1 § 3.1) und daraus geht die besondere Stellung von Puzriš-Dagān im UrIII-Staat hervor. Sulgi wählte Puzri -šDagān als Ort für die Etablierung eines großen Verwaltungszentrums, dessen Vorläufer die Aktivität seiner Gemahlin in der Viehverwaltung und die staatliche Verwaltung der Produktion und Verteilung von Schuhen in Esaĝdana von Nippur waren. Die erste Aufgabe von Puzri š-Dagān bildete Verwaltung der staatlichen Viehwirtschaft und aus dieser ersten Aufgabe leitet sich die parallele Entwicklung der Schatzund Schuhverwaltung her. Das Schatzarchiv ist mit seinen verschiedenen Abteilungen im neuen Verwaltungszentrum von S 44/ii" bis ŠS 9/xi/18 regelmäßig belegt. Die Schuhverwaltung bestand in Esaĝdana von Nippur schon seit S 31 und wurde weiterhin in dem neu umbenannten Puzriš-Dagān betrieben. Der letzte Beamte des Schuharchivs, Da(ḫ)iš-atal, ist bis Š S 6/viii belegt. Ab IS 2/xi übernahm der Beamte der Bettenabteilung die alleinige Verwaltung des ganzen mittlerweile nicht mehr differenzierten Schatz- und Schuharchivs. In dieser Zeit lässt die Dokumentation schlagartig nach und kommt im Jahr IS 3/xii endgültig zum Erliegen. Es lässt sich in Puzriš-Dagān durchaus eine zentrale Verwaltungsstelle nachweisen, weil unter der Leitung von Lugal-kuzu von S 46 bis IS 3 die Fäden des ganzen Archivs zusammenliefen (Kap. 2 § 2.5 und § 3.3). Er koordinierte Transaktionen zwischen den verschiedenen Abteilungen der Schatz- und Schuhverwaltung als auch mit der Viehverwaltung, weshalb man seine Funktion als „Mittelsmann“, d. h. als zentralen Knotenpunkt der ganzen Schatzverwaltung bezeichnen kann. Die im Schatzarchiv vorliegenden Tonbullen und Etiketten deuten außerdem darauf hin, dass Lugal-kuzu nicht nur die Rolle eines Mittelsmanns, sondern auch eine übergeordnete Verwaltungsposition als „Archiv-Oberleiter“ über das Schatz- und Schuharchiv inne hatte. In Puzriš-Dagān wäre eine Textilmanufaktur zur Verarbeitung von Schafwolle zu erwarten. Jedoch sind Textilien sind hingegen in Puzriš-Dagān (s. Kap. 4 § 4) nur spärlich und hauptsächlich für die frühen Regierungsjahren Sulgis dokumentiert566. Umso stärker fällt dieses Fehlen auf, weil Textilien neben Schlachtvieh und Kostbarkeiten durchaus zu den üblichen königlichen Geschenken gehörten. Doch dies unterstreicht nach Sallaberger nur noch stärker die Vermutung, dass der Schwerpunkt von Puzriš-Dagān in der Viehverwaltung lag.

566

Sallaberger, RlA 11 (2007), 126 s. v. Puzriš-Dagān.

341

DER KÖNIG UND SEIN KREIS: DAS STAATLICHE SCHATZARCHIV DER III. DYNASTIE VON UR

2. Produktion und Kontrolle der Luxusgüter: die handwerkliche Organisation in Puzriš-Dagān Wie in Ur bestimmten in Puzriš-Dagān Kostbarkeiten und Luxusgüter in Form von Schlachtvieh den Charakter der staatlichen Archive. In Puzriš-Dagān ist die Produktion von Luxusgütern und kostbaren Gegenständen im Bereich der Goldschmiedekunst, des Tischlerhandwerks, der Waffen und der Schuhe dokumentiert. Die Versorgung der Werkstätten mit Rohmaterial erfolgte hauptsächlich durch Lieferungen von Leder aus der Viehverwaltung für die Produktion von Schuhen oder in eher beschränktenm Maße durch die Schatzverwaltung selbst für die Goldschmiedekunst (Kap. 5 § 2 und § 3). Die Lieferung von Material durch die Händler ist nur indirekt und nicht im Schatzarchiv belegt. Die Goldschmiedewerkstätten erhielten Rohmaterial aus der Wiederverwertung von alten oder zerbrochenen Geräten oder aus der Verarbeitung der Materialien stammende Reste, die aber immer aufgrund von Kontrollzwecken durch die Institution laufen mussten. Dieses Rohmaterial diente nicht der Herstellung von neuen Objekten, sondern der Verzierung und der Dekoration von Halbfabrikaten, welche die Handwerker von der Institution zur Verarbeitung erhielten. Die Endprodukte wurden dann zusammen mit dem Arbeitsabfall von den Handwerkern wieder in die Institution geliefert. Für Puzriš-Dagān ist außerdem die Existenz der ĝe š-kiĝ 2 -ti „Handwerker“ belegt, der hier wie auch in Ur, u. a. für einen mit handwerklichen Aktivitäten verbundenen Gebäudekomplex stehen könnte (Kap. 5 § 4). Organisatorisch gehörten die verschiedenen Werkstätten aus administrativen Gründen zusammen (s. die Verwaltung des Lugal-kuzu Kap. 2 § 3.3). Der Sitz der königlichen Werkstätten befand sich vermutlich im Palast-Komplex, denn in den Texten des Schatz- und Schuharchivs sind die Verwaltung und die Produktion festgehalten, in erster Linie von Luxusgütern für den Bedarf des Palastes und der Hauptheiligtümer. Deshalb können die Werkstätten nicht sonderlich weit entfernt vom PalastBereich gewesen sein. Da in Puzriš-Dagān keine archäologischen Grabungen durchgeführt wurden, sind keine weiteren Rückschlüsse bezüglich der Lokalisierung all dieser Gebäude möglich. In Anlehnung an die Werkstätten muss sich in Puzriš-Dagān auch ein Lagerhaus für die Rohstoffe der Gerber sowie für Edelmetalle befunden haben. Wie diese Lagerhäuser ausgesehen, organisiert und gegliedert gewesen sein könnten, lässt sich anhand der verfügbaren Quellen nicht aussagen. Es lässt sich für Puzriš-Dagān jedoch kein zentrales „Handwerkerhaus“ wie das der späteren Handwerkerorganisation in Ur nachweisen und die Schatzverwaltung weist eher Ähnlichkeiten zu der frühen Handwerksorganisation der Regierungszeit Sulgis auf. Die einzige Verbindung gelang nur durch die Aktivität von Ur-Ningal, dem Schmied von Ningal aus Ur. Die Schatz- und Schuhverwaltung kann zur späten Handwerksorganisation von Ur nur nach der Art der verarbeiteten Güter und auf dem Niveau der Urkundensprache in Verbindung gebracht werden (Kap. 5 § 4). Die Texte aus dem Schatz- und Schuharchiv aus Puzri š-Dagān können teilweise einen Beitrag zu der Diskussion um die Beziehung der verschiedenen Funktionäre mit der staatlichen Verwaltung leisten, die Aufträge für die staatlichen Institutionen erfüllten. Leider fehlen aus Puzriš-Dagān die Präsenzlisten der Arbeiter, die für das Handwerkerarchiv überhaupt zur Verfügung stehen und einen entscheidenden Blick in die Beziehung der Handwerker mit der

342

9. RÜCKBLICK

zentralen Institution erlauben. Einen zentralen Hinweis bieten jedoch die Urkundentypen, die die Aktivität der Handwerker betreffen (Kap. 5 § 5.1). Sie deuten darauf hin, dass die Handwerker verwaltungsmäßig weder direkt unter der Organisation des Schatz- und Schuharchivs einzuordnen sind, noch völlig unabhängig davon arbeiteten. Besonders gut ist im Schuharchiv die Aktivität der Gerber dokumentiert. Sie waren in Gruppen organisiert und unterstanden ihrem Chef Puzur-ilī, der sowohl für den Empfang (und vermutlich auch die Verteilung) von Rohstoffen als auch für die Einlieferung der Endprodukte in die Institution verantwortlich war. Darüber hinaus sind auch Funktionen wie ugula ašgab „Aufseher der Gerber“ oder ugula tu 9 -du 8 -a „Aufseher der Seiler“ in der Handwerksorganisation von Puzriš-Dagān belegt. Es gibt jedoch keinen Hinweis, ob einige dieser Arbeiter in Puzriš-Dagān von der staatlichen Verwaltung als gemietete Arbeitskräfte in Anspruch genommen wurden, wie es in Ur der Fall war.

3. Die Waffenverwaltung Durch die Texte der Waffenabteilung ist insbesondere die Organisation des Militärs des Ur-IIIStaates mit der Waffenversorgung der Truppen dokumentiert (Kap. 6 § 1.1). Waffen wurden vom Beamten der Waffenabteilung Dajjānum-mīšar für das „Heer“ (uĝnim), die „Soldaten“ (aga 3 -us 2 ) oder Mitglieder des Militärapparates abgebucht. Die Produktion von Waffen in Puzriš-Dagān war staatlich kontrolliert und obgleich keine expliziten Belege dafür vorliegen, handelte es sich dabei möglicherweise um ein zentrales Waffenlager, vermutlich mit angeschlossener Waffenwerkstatt. Unerwartet spärlich sind die Quellen zur Lieferung von Beute aus den eroberten und geplünderten Fremdländern, die sonst sehr häufig wichtige Topoi in den Inschriften der mesopotamischen Könige darstellen. Unter einer großen Varietät an geplünderten Gütern wurden dabei Edelsteine, Edelmetalle und Kostbarkeiten genannt, weshalb man eine entsprechende Dokumentation in den Verwaltungsurkunden der Schatzverwaltung erwartet hätte.

4. Die Verwaltung der staatlichen Edelmetallressourcen im Lande: Tempel und Palast, Händler und staatliche Funktionäre Im Gegensatz zum Handwerk dokumentieren Einlieferungs- und Ausgabeurkunden (mu-ku x und ba-zi) die administrative Beziehung der staatlichen Verwaltung mit der „Außenwelt“. Sie definieren die Grenze zwischen „internen“ (šu ba-ti) und „externen“ (mu-ku x , ba-zi) Ansprechpartnern der Puzriš-Dagān-Organisation (Kap. 6 § 1). Zu den „externen“ Ansprechpartnern zählten einige Tempel, die sich mit dem Kult wichtiger Götter wie Nanna und Enlil verbinden lassen (Kap. 6 § 1.2). Weil die Verehrung von Enlil und Nanna zum staatlichen Kult und somit auch zum Aufgabenbereich des Königs gehörte, hatten einige ihrer Tempelbeschäftigten zu bestimmten Anlässen ihre in Silber eingelieferten Abgaben in die staatliche Verwaltung von Puzriš-Dagān zu entrichten. Außerdem deuten u. a. die Inventare der Göttinnen Ninegal, Anunītum und Ninḫursaĝ, deren Kult in Ur und Nippur auch zum Aufgabenbereich des Königs gehörte, darauf hin, dass diese Tempel in der Ur-III-Zeit zum Teil als „Banken“ für die Thesaurierung größeren Vermögens dienten. Dafür sprechen auch

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DER KÖNIG UND SEIN KREIS: DAS STAATLICHE SCHATZARCHIV DER III. DYNASTIE VON UR

die zahlreichen königlichen Gaben an die Götter in Form von Rohgold und -silber, die aus den Ausgabeurkunden (Kap. 7 § 2.3) hervorgehen. In manchen Fällen vermerken die Urkunden einen „Palast“ (e 2 -gal-ta e 3 -a / e 2 -galka; š a3 e 2 -gal-še 3 ) als Herkunft oder Ziel einer Transaktion und in dem Großteil der Fälle sind diese Angaben in übertragenem Sinne als Institution zu verstehen (Kap. 6 § 1.3). Es fällt auf, dass nur Einlieferungs- und Ausgabeurkunden die Interaktion zwischen staatlicher Verwaltung und königlichem Palast dokumentieren. Dabei spielte Silber unter den Materialien die wichtigste Rolle. Denn das weiße Metall wurde insbesondere vom Palast in die staatliche Verwaltung geliefert. Es stammte entweder aus der Wiederverwertung von Objekten oder aus dem Verkauf von Gold und konnte gegebenenfalls für die Herstellung von Objekten bestimmt werden. Mesopotamien war vom Fernhandel abhängig um kostbare Rohstoffe wie Edelmetalle zu erhalten, die in dem Zweistromland nicht zu Verfügung standen. Deshalb kümmerte sich der Ur-III-Staat einerseits um diplomatische Beziehungen mit den Nachbarländern oder um ihre Eroberung. Andererseits war der Staat auch auf den Einsatz von Händlern für die Ausführung von Fernhandel angewiesen. Händler gewannen somit im Laufe der Zeit einen hohen Stellenwert in der sozialen Skala und stellten durchaus wichtige Empfänger königlicher Geschenke dar, wie die Untersuchung der Empfänger von Silberringen (Kap. 8 § 2.9, § 2.11.2 und § 4.1) gezeigt hat. Ihre Aktivitäten flochten sich mit jenen der staatlichen Administration zusammen, sodass sowohl Händler wie Staat, Gewinn aus dieser Mitwirkung erzielten und Interesse daran hatten, sie instand zu halten (Kap. 6 § 2.3). Unter allen Händlern fällt Lu-Nanna auf, der als Händler in Puzriš-Dagān für das Zusammenstellen von Gold und Silber im Auftrag der staatlichen Verwaltung zuständig war. Außerdem hatte er eine organisatorische Rolle innerhalb der Händlergruppen inne, wie sein Titel ugula dam-gara 3 „Aufseher der Händler“ in der Regierungszeit Amar-Suena belegt. Die Händler schlossen sich vermutlich in einer Art von Händler-Gilden zusammen und kooperierten mit der staatlichen Verwaltung als eine Körperschaft. Dafür sprechen u. a. die Verwaltungsvermerke kišeb 3 nu-ub-ra „ein Siegel ist nicht abgerollt“, gaba-ri kišeb 3 PN „Abschrift der Siegel(urkunde) von PN“ und gaba-ri kišeb 3 -ba „Kopie der Siegel(urkunde)“, weil sie auch bei den Händlern auf Archivierungs- und Authentifizierungspraktiken hindeuten. Die Mitgliedschaft in diesen Körperschaften schloss aber für die Händler selbst die Möglichkeit nicht aus, gleichzeitig in den Staat eingebunden zu sein. Dies geht z. B. aus den zahlreichen in dem staatlichen Schatzarchiv dokumentierten Transaktionen der Händler, die Gold und Silber betrafen, hervor. Silber war zu jener Zeit einer der wichtigsten und in Mesopotamien mangelnden Rohstoffe, das als Wertäquivalent, Thesaurierungsmittel und zusammen mit Gerste als wichtigstes Zahlungsmittel galt. Die Urkunden der Schatzverwaltung vermerken zum Teil große Silbermengen wie z. B. 30 kg oder sogar 35 kg, welche ausgegeben oder eingeliefert und dadurch von Hand zu Hand gereicht wurden. Silber spielte außerdem eine wichtige Rolle in der Begleichung von Außenständen, bei Abgaben von staatlichen Funktionären (Kap. 5 § 5.2 und § 5.3), Tempelbeschäftigten (Kap. 6 § 1.2) sowie in dem Güterfluss mit der Institution „Palast“ (Kap. 6 § 1.3). Silber eignete sich wie Gold sehr gut für die Thesaurierung von Kapital, weshalb die staatliche Kasse Gold gegen Silber mit der Oberschicht tauschte (Kap. 6 § 2.1). Aus der staatlichen Kasse wurde außerdem Silber abgebucht um damit andere benötigte

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Rohstoffe erwerben zu können (Kap. 6 § 2.2). Darunter findet man hauptsächlich Metalle wie Kupfer, Zinn und Gold. Durch diese Mitwirkung der Händler und der Oberschicht in den Gold und Silber betreffenden Transaktionen, strebten diese sozialen Gruppen es an, die wachsende Autorität des Staates zu verstärken. Dabei unterstützten sie aber auch die Tendenz, Vermögen und Reichtum in ihren Händen zu konzentrieren. Silber bestätigt sich somit als eines der wichtigsten Zahlungsmittel auch am Ende des 3. Jt. v. Chr. Dieses weiße Metall floss demnach nicht nur durch die Hände der Händler und der staatlichen Beamten, sondern auch seine konkrete Existenz in der Wirtschaft dieser Zeit kann somit bewiesen werden.

5. Die Weihungen an die Götter Vor den Göttern fungierte der König als Vertreter seines Landes, weswegen ihm offiziell die Pflege des Staatskultes, der Bau und die Ausstattung der Heiligtümer zukam. Königliche Weihungen und Tempelpflege vereinigten die weltliche Macht mit der religiösen und kultischen Autorität und erlaubten dabei dem Herrscher, seine Reverenz gegenüber den Göttern zu zeigen. Als Gegenstück gewährten die Götter dem König und seinem Land ihr Segen und der Herrscher konnte dadurch das soziale und politische Wohlergehen des Landes sichern (Kap. 7). Nach den Quellen des Schatz- und Schuharchivs stellten Gefäße einige der typischen Weihobjekte an weibliche Göttinnen dar, wie z. B. Inana von Uruk, die Heilgöttinnen NinIsina, Gula und Ninti(n)uga, oder Ninsumun (Kap. 7 § 2.1). Schmuck spielte neben Gefäßen ebenfalls eine zentrale Rolle in der Ausstattung des Besitzes bestimmter Gottheiten (Kap. 7 § 2.2). Dies zeigen darüber hinaus auch zahlreiche Tempelinventare wie z. B. jene der Göttinnen Anunītum, Ninḫursaĝ und Ninegal oder die Auflistung des Schmucks von Inana (Kap. 2 § 3.1.2). Die Empfänger dieser Weihobjekte waren, solange sie in den Urkunden erhalten sind, fast ausschließlich weibliche Gottheiten wie z. B. Inana von Uruk und Ninkununa. Darüber hinaus sind ausschließlich Silberringe zu je 10 Schekel (ca. 83 g) als Weihobjekte belegt, die sowohl männlichen, als auch weiblichen Gottheiten geweiht wurden (Kap. 7 § 2.3). Neben den Silberringen stellten vereinzelt auch Embleme, dazu ein Silberspiegel, ein Obsidiandolch sowie Gold und Silber (in Form von Rohmaterial) Weihgaben dar. Es fällt auf, dass die Embleme ausschließlich für Nanna bestimmt wurden. Silber in Form von Rohmaterial wurde außerdem eher an männliche, Gold eher an weibliche Gottheiten geweiht (Kap. 7 § 2.4). Die aus der Auswertung der Texte des Schatzarchivs hervorgehende Verteilung der Weihobjekte für weibliche und männliche Gottheiten weist nur zum Teil Ähnlichkeiten in der Distribution zu anderen Kontexten auf, wie z. B. der frühdynastischen Zeit, Mari, Amarna oder Qatna (Kap. 7 § 2.4). Denn dort zählten Waffen und Schmuckstücke neben Stein- und Edelmetallgefäßen als wichtige und zentrale Weihgeschenke. Nach diesem bekannten Muster erhielten männliche Gottheiten häufig Waffen, Gefäße und Ringschmuck. Perlenketten und andere Schmuckgegenstände stellten dagegen die typischen Gaben für weibliche Gottheiten dar. In den Quellen des Schatzarchivs hingegen sind Gefäße ausschließlich als Weihobjekte für weibliche Gottheiten dokumentiert und Waffen sind hier als Weihgaben an männliche Gottheiten nicht belegt. Interessant ist hingegen ein mit Silber plattierter Obsidiandolch, welcher der weiblichen Göttin Nin-Isina geweiht wurde und mit ihrer Tätigkeit als Heilgöttin

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DER KÖNIG UND SEIN KREIS: DAS STAATLICHE SCHATZARCHIV DER III. DYNASTIE VON UR

in Verbindung gebracht werden kann. Die in den Quellen des Schatzarchivs vorliegende Verteilung könnte jedoch auf den Überlieferungszufall der Urkunden zurückzuführen sein, weil 19 von insgesamt 59 Weihungen weibliche Göttinnen betreffen. Bezüglich der Weihungen im Rahmen des regulären Kultes entsprechen die Daten aus den Ausgaben der Schatzverwaltung in Puzriš-Dagān den Ergebnissen, die Sallaberger (2004) aus den Texten des Viehhofes erzielt hat, in denen die Pflege des Kultes durch den König dokumentiert wurde. Im Vordergrund stehen die Weihungen, die anlässlich der wichtigen Akiti-Feste in der Hauptstadt Ur beispielweise für Nanna und Anunītum stattfanden (Kap. 7 § 3.1.1). Das Interesse des Herrschers konzentriert sich jedoch auch auf die Weihungen für die Heilgöttinnen Nintin(u)ga, Nin-Isina und Gula, insbesondere in den ersten Regierungsjahren Šu-Suens (Kap. 7 § 3.2.1). Die Heilgöttinnen gehörten zu den persönlichen Göttern, um deren Kult sich König und Königin kümmerten. Die Möglichkeit, dass es sich bei diesen Weihungen sowohl um Götterreisen, als auch um spontane Anlässe wie Krankheit im Königshaus, handeln könnte, verleiht dem Bild des Königs als Vertreter seines Landes vor den wichtigsten Göttern des Staates eine gewisse Lebendigkeit. Die spärlichen Belege aus den Quellen des Schatzarchivs für die Weihungen in Nippur lassen sich allerdings durch die umfangreichere Dokumentation über Baderiten einerseits (Kap. 7 § 3.3) und über den Empfang der Göttinnen im Palast von Nippur andererseits teilweise ergänzen. Dennoch fällt auf, dass im Schatzarchiv die Anzahl der Weihungen im Rahmen von Ur-Festen deutlich höher als die aus Nippur sind. Besonders interessant erscheint in diesem Zusammenhang das fast vollständige Fehlen des Tummal-Festes, das im Schatzarchiv eher durch „weltliche“ Ausgaben dokumentiert ist (Kap. 8 § 3.1.2).

6. Der König und sein Kreis Mit dem Geschenkaustausch sowohl auf innen- als auch auf außenpolitischer Ebene, der Pflege der diplomatischen Beziehungen durch Heiratspolitik und dem Besetzen der wichtigsten Posten der staatlichen Verwaltung durch Mitglieder der königlichen Familie, konnten die Ur-III-Könige Zugang zu Formen von Loyalität und Herrschaft gewinnen, die sonst nur mit militärischer oder ökonomischer Macht nicht hätten erreicht werden können. Das Interesse der Könige konzentrierte sich auf die Loyalität der „eigenen Leute“, insbesondere stellte die königliche Familie mit ihren weiblichen Mitgliedern den Kern- und Ausgangspunkt dieser Strategie dar (Kap. 8 § 4.1). Denn die weibliche Mitglieder der königlichen Familie blieben konstant über drei Regierungszeiten hinweg, jenen des Sulgi, Amar-Suena und Šu Suen, die wichtigsten Empfänger von königlichen Geschenken. Dieses ausgeprägte Interesse für die innenpolitischen Angelegenheiten hatte schon Sallabergers Studie (2004) Studie über die Ausgaben des Vieharchivs gezeigt und wurde durch die Auswertung der Texte des Schatzund Schuharchivs bestätigt. An erster Stelle, wie eben erwähnt, steht die königliche Familie (Kap. 8 § 2.1). Gleich danach kommen die Amtsträger (Kap. 8 § 2.3) und das Militär (Kap. 8 § 2.6). Die Sänger spielten außerdem eine wichtige Rolle in der Verbreitung königlicher Ideologie und nahmen dementsprechend einen wichtigen Platz in der Rangskala des Herrschers ein (Kap. 8 § 2.8). Auch die Ringer, die zusammen mit den Sängern ihre Dienste bei wichtigen Festen des kultischen Kalenders leisteten, erhielten vom König wichtige Zuwendungen (Kap. 8 § 2.8). Mit einzelnen Belegen kommen Berufe aus der Landwirtschaft

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und aus Bereichen des Handwerks sowie in größerem Umfang die Stadtfürsten hinzu (Kap. 8 § 2.10). Die Tempelverwalter (šabra) fehlen in allen Archiven von Puzriš-Dagān, sowie das Kultpersonal, das verhältnismäßig unterrepräsentiert ist (Kap. 8 § 2.7). In der Handelspolitik spielten die Händler (§ 2.9 und Kap. 6 § 2.3) eine entscheidende Rolle. Für die Versorgung mit Gold, Silber und kostbaren im mesopotamischen Flachland nicht vorliegenden Rohstoffen erhielten sie ebenfalls wertvolle Geschenke. Man erwartet für ein redistributives Wirtschaftssystem, dass sich in den Empfängern von Geschenken genau die hierarchisch gegliederte Gesellschaftspyramide widerspiegelt und nur die „Großen“ als Empfänger stehen würden. Das trifft insofern zu, als dass der König im großen Umfang Geschenke an seine Gefolgsleute, Verwandte und die höchsten Amtsträger verteilte. Allerdings sind neben Mitgliedern des Heeres und der Oberschicht auch Handwerker oder Berufe aus der Viehzucht vertreten, wenn auch nur in geringerem Maße. Dies zeigt, dass die Grenzen dieser Verteilung nicht strikt fixiert waren. Jede Liste von Gabenempfängern spiegelt deshalb „unmittelbar die Werteskala des Herrschers“567 wieder, doch in unserem Fall umfasste sie nicht ausschließlich die höchste Gesellschaftsschicht. Auf außenpolitischer Ebene war das Interesse der Herrscher einerseits auf die Kontrolle der Handelsrouten, andererseits auf die möglichst dauerhafte Loyalität des Heeres und der Randgebiete fokussiert (Kap. 8 § 4.2). Aus dem raschen Überblick über die Außenpolitik der Ur-III-Könige geht hervor, dass gute diplomatische Beziehungen zum einen eine friedliche Nachbarschaft ohne kriegerische Auseinandersetzungen garantieren konnten und zum anderen den Zugang zu den Handelsrouten verschafften. Daher war der Geschenkaustausch, der durch die Quellen des Schatz- und Schuharchivs näher beleuchtet werden konnte, ein entscheidender Bestandteil dieser diplomatischen Beziehungen. Unter den Empfängern von königlichen Geschenken finden sich Boten und Fremde, Stadtfürsten und Mitglieder der Oberschicht, die meist aus den östlichen Randgebieten des Reiches wie Elam und Susiana, Urkeš, Š imānum, Šimurrum und Lullubu, Ḫurti und Šimaški stammten. Außerdem sind Gegengeschenke für den König zum Teil auch aus diesen Regionen festzustellen. All dies bestätigt das ausgeprägte Interesse der Ur-III-Könige für die ostwest verlaufenden Handelsrouten, was aus den Untersuchungen ihrer kriegerischen Auseinandersetzungen hervorgeht. Als strategische Verbündete des Ur-III-Staates spielten dabei allerdings auch die Amurriter eine besondere Rolle. Dies spiegelt sich in den reichlichen Geschenken des Königs an jene Personengruppe wider (Kap. 8 § 2.5). Die Geschichte der kriegerischen Auseinandersetzungen der Ur-III-Könige, die gezielt die Kontrolle über die Handelsrouten anstrebten, kennt wiederholte Niederlagen und missglückte Unternehmungen. Die Ur-III-Könige versuchten diese Kontrolle daher durch Diplomatie und wechselseitigen wirtschaftlichen Austausch mit ihren benachbarten Ländern zu garantieren. „Das Ergebnis war dann eine sich selbst limitierende und weitgehend defensive politische Strategie“568. Eine bestimmte geschlechtsspezifische Verteilung der ausgegebenen Objekte lässt sich auch bei den königlichen Geschenken feststellen (Kap. 8 § 2.11). Aus dem Vergleich der 567

Sallaberger 2004: 54.

568

Steinkeller in Vorbereitung-a: 3.

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DER KÖNIG UND SEIN KREIS: DAS STAATLICHE SCHATZARCHIV DER III. DYNASTIE VON UR

Ausgaben an männliche und weibliche Empfänger erweist sich, dass Silberringe (ḫar) mit 20,7 % typische Geschenke für männliche Empfänger darstellten, während goldene Fingerringe (šu-gur) mit 6,7 % eher für Frauen bestimmt waren. Schuhe bildeten ein typisches Geschenk für männliche (44 %) Empfänger, waren in vielen Fällen aber auch für Frauen (26 %) bestimmt. Unter den Empfängern von Schuhen befinden sich insbesondere Militärangehörige, Amtsträger, Stadtfürsten aus den Randgebieten, die Königin und die lukur. Dabei ist die Rolle solcher Kostbarkeiten als Prestigegüter von Bedeutung. Denn Schmuck oder aufwendig dekorierte Schuhe konnten mit ihrer optischen Wirkung auf eine hohe gesellschaftliche Stellung des Empfängers hinweisen und dadurch seine Identität stärker definieren. Silberringe stellten hingegen ein königliches Geschenk dar, welches bei Bedarf als Zahlungsmittel verwendet werden konnte (Kap. 8 § 2.11.2). Das Verteilen von königlichen Geschenken steigerte somit nicht nur das Ansehen des Herrschers selbst als höchster Machtinhaber in seinem Land, sondern diente auch der Hervorhebung von bestimmten Persönlichkeiten gegenüber anderen. Das Schatz- und Schuharchiv behandelt staatliche Belange. Der Staat wird dabei durch den König repräsentiert. Daher, wenngleich nicht jede Transaktion ihm persönlich zugeordnet werden kann, sind diese Ausgaben der staatlichen Schatzverwaltung letztlich als Ausgaben des Königs, d. h. gegebenenfalls als Geschenke oder Weihungen des Königs, aufzufassen. Der König erscheint somit selbst nicht als Empfänger, denn die hier registrierten Ausgaben wurden in seinem eigenen Auftrag durchgeführt. In einem solchen Umfang konnte nur der König selbst Geschenke und Weihungen verteilen. Die Oberschicht konnte sich mit Gegengeschenken zum Teil vergelten, aber natürlich nicht in vergleichbarem Maße. Es lassen sich in den Urkunden des Schatz- und Schuharchivs sowohl anlässlich der Akiti-Feste in Ur, als auch für das Tummal-Fest in Tummal Gegengeschenke von Mitgliedern der Oberschicht für den König feststellen (Kap. 8 § 3.1). Darunter sind z. B. Ubaʾa, der Stadtfürst von Adamdun, der Königssohn Šu-Enlil, der General Ḫun-ḫabur oder Ṣilluš-Dagān, der Stadtfürst von Šimurrum, zu nennen. Bei einigen dieser Gegengeschenken fungierte sogar ein Stadtfürst selbst, Ṣilluš-Dagān, als Überbringer (ĝiri 3 ) der Gaben von wichtigen Persönlichkeiten. Indem er in Tummal einreiste und die Gaben der anderen Absender dem König während des Festes zustellte, nahm er die Rolle der Vertreter dieser Herrschaften ein und genoss vor dem König großes Ansehen (Kap. 6 § 3). Somit erlauben die Texte des Schatz- und Schuharchivs einen besonderen Blick auf die Teilnehmer dieser Feste zu werfen. Aus königlicher Seite wurden beim Akiti zur Ernte Geschenke z. B. an Urdu-Nanna, den Sohn des wichtigen Klagesängers Dada, an zwei Rinderhirten von Nanna, an einen Wagenfahrer und an die Ringkämpfer vergeben. Die Anlässe waren die Bewirtung des Königs im Haus wichtiger Persönlichkeiten (Kap. 8 § 3.3.1) oder die Belohnung für bestimmte erbrachte Dienste (Kap. 8 § 3.5). Empfänger von königlichen Geschenken während des wichtigen Festes zu Ehren Ninlils, welches in Tummal stattfand, waren hingegen der Großwesir, vermutlich Ur-Sulpae, oder Nir-idaĝal, der General (šagana). Der König verteilte seine Geschenke aber auch aus spontanen Anlässen, die mit bestimmten politischen oder persönlichen Ereignissen im Leben des Empfängers verbunden waren (Kap. 8 § 3.4). Als Auszeichnung für ihre Dienste erhielten Militärangehörige aufwendig geschmückte Kränze oder der König zeigte sein Mitgefühl bei Krankheit von

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9. RÜCKBLICK

Mitgliedern der Oberschicht mit der Übersendung von Silberringen. Bei der Erfüllung bestimmter Dienste äußerte der König seine Dankbarkeit gegenüber seinen Gefolgsleuten ebenfalls mit wertvollen Geschenken. Ein derartiger Austausch von Prestigegütern zwischen den königlichen Frauen, wichtigen Mitgliedern des königlichen Hofes, Amtsträgern und wichtigen Persönlichkeiten der Gesellschaft diente der Pflege sozialer Beziehungen am Hof und stellte eine entscheidende Strategie des Herrschers dar, diese Leute an sich zu binden. Dadurch stärkte der Herrscher als höchster Machtinhaber seine Position gegenüber seinen Gefolgsleuten und sorgte für seine unbestrittene Legitimation. Aus dem Vergleich der „weltlichen“ und „kultischen“ Ausgaben geht außerdem das Interesse des Herrschers für die Pflege sozialer und diplomatischer Beziehungen auf „weltlicher“ Ebene hervor. Während 65 Transaktionen als Weihungen an Götter dienten und dabei verhältnismäßig nur 83+ Weihobjekte ausgegeben wurden, stehen die königlichen Geschenke an Personen mit 223 Transaktionen und ca. 250+ ausgegebenen Objekten deutlich im Vordergrund. Dieses Ergebnis ist aber im Einklang mit den Ergebnissen von Sallaberger (2004) bezüglich der Urkunden aus dem Vieharchiv. Was das Schatzarchiv zu einer wichtigen Quelle für die Geschichte des Alten Orients macht, ist die Möglichkeit einen außerordentlich genauen Blick in dieses politische und ökonomische Flechtwerk der Ur-III-Könige zu werfen. Der Ur III Staat war in der Praxis ein großes Familiengeschäft, in dem viele wichtige Ämter der Gesellschaft von der Blutsverwandtschaft der königlichen Familie vertreten wurden. Das von den Königsinschriften überlieferte Bild des frommen, guten Herrschers, der sich zuallererst um den Kult der Götter kümmert, soll durch die geschilderten Auswertungen in der Praxis korrigiert werden.

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KAPITEL 10

TEXTE IN UMSCHRIFT UND ÜBERSETZUNG

AIA n. B3 ŠS 1/xi kišeb3 PN Schuharchiv: Empfang verschiedener Schuhe als Produktion des Lu-gulas = L. Stillman, Buried History 34 (1998), 16-20 1. Vs. 1 2 3 4 5 6 Rs. 1 2 3 4 5 6

6 kušsuḫub2 gu-DIM4-ba gada du8-ši-a e2-ba-an 17 kušsuḫub2 gu-DIM4-ba ⌈SU⌉?-[a] e2-ba-an 7 kušsuḫub2 du8-ši-a e2-ba-an 10 kušsuḫub2 kuš u2-ḫab2 e2-ba-an 15 kuše-sir2 du8-ši-a e2-ba-an 10 kuše-sir2 du8-ši-a suḫuš gub-ba e2-ba-an 4 kuše-sir2 gu-DIM4-ba SU-a e2-ba-an kiĝ2 aka lu2-gu-la gaba-ri kišeb3 nu-ur-i3-li2 iti izim-dme-[ki-gal2] mu dšu-dzuen lugal (l.Rd.) 2

6 Paar grünliche Stiefel (mit) g u -DIM4(-b a )Dekoration aus Leinen; 17 Paar geflochtene Stiefel (mit) g u -DIM4(b a )-Dekoration; 7 Paar grünliche Stiefel; 10 Paar rote Stiefel; 15 Paar grünliche Sandalen; 10 Paar grünliche Sandalen mit angesetzten Absätzen; 4 Paar geflochtene Sandalen (mit) g u -DIM4(b a )-Dekoration; Geleistete Arbeit von Lu-gula; Abschrift der Siegel(urkunde) von Nūr-ilī. (Datum) (Rd.) 8 (Objekte)

AION 69 n. 1 AS 7/v šu ba-ti Schatzarchiv/„Mittelsmann“: Empfang von Silber für Schaf-Vlies wegen der balaVerpflichtung Es handelt sich hierbei um einen unpublizierten Text, welchen Borrelli (2009) in ihrem Beitrag „Three Unpublished Texts from Drēhem (from Private Collections in Helsinki and Rome)“ editieren wird. Ich bin Noemi Borrelli zum Dank verpflichtet, weil sie ihre Umschrift und ihre Photos dieses Textes vor ihrer Publikation zur Verfügung gestellt hat.

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DER KÖNIG UND SEIN KREIS: DAS STAATLICHE SCHATZARCHIV DER III. DYNASTIE VON UR

AnOr 1 21 AS 8/ix [ba-zi] Schuharchiv: Ausgabe von Schuhen = BNUS 303; Bibliographie: Wilcke, CRRAI 35 (1992), 316; Goetze, JCS 9 (1955), 20. Vs. 1 2

1 kušsuḫub2 du8-ši-a e2-ba-an-ta [...] dumu ur-niĝarĝar [...] [...]

Je 1 Paar grünliche Stiefel: [...] Sohn des Urniĝar [...]; in Puzriš-[Dagān]. (Datum)

Rs. 1' 2' 3'

[...] ša3 puzur4-iš-d[da-gan] iti izim-⌈maḫ⌉ [...] mu en-nun-e-damar-dzuen-⌈ki-aĝ2⌉ ⌈en eridu⌉ki ⌈ba⌉-ḫuĝ

AnSt 33 p. 74 ŠS 1/vi šu ba-ti Schatzarchiv/Goldschmiede: Lapislazuli für eine Statue des Königs = MAH 16612. Vs. 1 2 3 Rs. 4 5 6 7 8

3 ma-na NA4za-gin3 mu urudaalan lugal a-ab-ba sig-ga a-⌈ab⌉-ba iginim-da gu2 [ĝar-še3]570 mu sugal7-maḫ-še3 ki lu2-diĝir-⌈ra⌉?-[ta]571 aia-ĝu10 [šabra?]572 šu ba-an-[ti] iti a2-ki-ti mu dšu-dzuen lugal

3 Minen (±1,5 kg) Lapislazuli [für] die kupferne Statue des Königs (als) Unter[werfer] (des Landes) vom Unteren Meer bis zum Oberen Meer569, wegen des Großwesirs; von Lu-diĝira; Aiaĝu, [der Verwalter?], hat es empfangen. (Datum)

569

Wörtl.: „das Untere Meer mit dem Oberen Meer unterwerfend“. Für g u 2 ĝ a r = „unterwerfen“, „zum Untertan machen“ (wörtl. „auf Nacken setzen“) s. CAD K kanāšu 5, 7 und 8, 144ff; Attinger 1993: 181 Fn. 313; Attinger 2004: 81. Für die Statue Šu-Suens s. Frayne 1997b: 286 mit Literatur; Sallaberger 1993a: 107 und Waetzoldt 1990a: 33. 570

Für die Formel m u ...- š e 3 „für, wegen“ ohne -š e 3 im Schatzarchiv vgl. ASJ 4 p. 142 n. 8; JCS 54 p. 7-9 n. 52 Rs.vii 8' (abgebrochen?); YBC 13454 (abgebrochen?). 571

Die Ergänzung von Sollberger l u 2 - d i ĝ i r - [ r a ] d u b - [ s a r ] ist fraglich, weil für Lu-diĝira im Schatzarchiv nie eine Berufsbezeichnung belegt ist. Stattdessen kann man das halb erhaltene Zeichen als -/r a / lesen, wobei die Position des -/r a / auf der Tafel ungewöhnlich bleibt. 572

In Drehem ist Aiaĝu als Verwalter nur in einem Text (BIN 3 483: Z. 38) belegt. Sonst im Handwerkerarchiv von Ur (UET 3 331: AS 5) und in Girsu (CT 3 35 BM 21335; MVN 6 303: [...]; MVN 2 5: S 45). Aiaĝu könnte ein Goldschmied sein, s. dazu Kap. 2 § 2.1 und Kap. 5 § 2.3.

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10. TEXTE IN UMSCHRIFT UND ÜBERSETZUNG

AoF 35 p. 241 n. 2 ŠS 1/viii zi-ga Schatzarchiv?: Silber an Utu-adgal Vs.573 1 2 3 4 5 Rs. 6 7 8 9

1 ma-na ku3-babbar ugula-kam d utu-⌈ad2? ⌉574-gal šu ba-ti zi-ga

1 Mine Silber: es ist vom Aufseher; Utu-adgal hat es empfangen; Ausgabe; in Tummal. (Datum)

ša3 tum-ma-alki ⌈iti šu⌉-eš-ša mu dšu-dzuen lugal (Lz.)575

ASJ 4 p. 142 n. 8 IS 3?/[...] šu ba-ti Endphase des Schatzarchivs: Übergabe eines Bettes für die Königin Geme-Enlila = YBC 300; Bibliographie: Sallaberger, Mesopotamien (1999), 247; Michalowski, ASJ 4 (1982), 137. Vs. 1 2 3 4 Rs. 5

1 ĝeš-nu2 taškarin umbin šal2-la-bi ḫa-lu-ub2 mu geme2-den-lil2-la2578 ki a-mur-DIĜIR-ta lugal-ku3-zu

1 Bett aus Buchsbaumholz, seine zierlichen Füße aus ḫaluppu-Holz576, für Geme-Enlila; von Āmur-ilam577; Lugal-kuzu hat [es empfangen]; in [...]. (Datum)

šu [ba-ti] ⌈ša3⌉? [...] ⌈iti⌉? [...] [mu di-bi2-dzuen lugal urim5ki-ma]-⌈ke4⌉? si-⌈mu⌉-⌈ki⌉ [mu]-⌈ḫulu⌉579

573

Zu diesem Text s. Kap. 6 § 1.4.

574

Nach Kopie ĝ i r i 2 , allerdings vgl. DPOAE 25 mit „a d 2 “.

575

Nach Kopie ist der linke Rand nicht beschriftet.

576

Zum ḫaluppu-Holz s. zulezt Heimpel 2011: 132-133.

577

Für die Deutung dieses Personennamens stehen zwei Möglichkeiten zur Verfügung: Āmur-ilam „Ich schaute den Gott an“ oder Amur-ilam „Schau den Gott an!“, s. Hilgert 2002: 237. 578

m u PN-: sic.

579

Rückseite stark beschädigt, aber wegen der Königin Geme-Enlila wohl ein Ibbi-Suen-Datum.

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DER KÖNIG UND SEIN KREIS: DAS STAATLICHE SCHATZARCHIV DER III. DYNASTIE VON UR

ASJ 16 p. 106 n. 4 AS 9/xii2 mu-kux Schuharchiv: Einlieferung von Schuhen durch die Gerber = M7. Vs. 1 2 3 Rs. 4 5 6 7

11,42 kušsuḫub2 e-sir2 ḫi-a e2-ba-an iti ŠE.KIN-ku5 mu en eriduki ba-ḫuĝ-ta

702 Paar verschiedener Stiefel und Sandalen; vom Monat: Gersteschnitt, Jahr: die enPriesterin von Eridu wurde eingesetzt (AS 8/xii) bis zum Schaltmonat: Gersteschnitt, Jahr: die en-Priesterin von Nanna (von) Gaʾeš wurde eingesetzt (AS 9/xii2); dies sind 14 Monate; Geleistete Arbeit; Einlieferung (der) Gerber.

iti diri ŠE.KIN-ku5 mu en dnanna ga-eški ba-ḫuĝ-še3!580 iti-bi 14-am3 kiĝ2 aka581 mu-kux ašgab-e-ne

AUCT 1 7 S 45/iv/17 šu ba-ti Schatzarchiv/Goldschmiede: Gewichtskontrolle über (Kaltarbeits)-Abfall eines Tisches = AUAM 73.0465; Koll.: P. Paoletti (2006); Bibliographie: Gomi, JAOS 107 (1987), 152; Paoletti, Kaskal 5 (2008), 150. Vs. 1 2 3 4 5

1 ĝešbansur lam tur ku3-babbar ĝar-ra igi-3-ĝal2 8 ½ še ku3-babbar za3-bar-bi ša3 i3-la2583 ULU3-lal3-ta puzur4-ir3-ra šu ba-ti

1 kleiner Tisch aus Nussholz582 (mit) Silber plattiert, ⅓ Schekel 8 ½ Gran (± 3,2 g) Silber sein (Kaltarbeits)-Abfall; aus dem Abgewogenem von ULU-lal; Puzur-Irra hat es empfangen;

580

Dieser Text weicht vom Grundformular der Einlieferungen ab. Er betrifft die Produktion von Schuhen durch die Gerber in einer Periode von 14 Monaten, die allerdings ohne Angabe deren Personennamen, sondern nur per Berufsname genannt werden. Außerdem sind hier keine Archivleiter genannt. Das Datum weicht auch von der üblichen Form des Schatzarchivs ab: das Jahr AS 9 heißt im Schatzarchiv „m u e n d n a n n a d a m a r - d z u e n - r a k i - a ĝ 2 - a n - n a b a - ḫ u ĝ “ (nur einmal in der Form „m u e n d n a n n a k a r - z i - d a k i b a - ḫ u ĝ “, SAT 2 1165). Ist diese Abweichung die übliche Form für das Schuharchiv? Allgemein weist allerdings das Schuharchiv dieselben orthografischen Besonderheiten bei Monats- und Jahresnamen auf wie im Schatzarchiv. S dazu Kap. 1 § 3.3.2 und Kap. 3. Zur Produktion der Gerber in der Verwaltung von Puzriš-Dagān s. Kap. 5 § 3. 581

Zur Lesung AK : a k a s. Attinger 2005a: 50-51.

582

Dazu s. Nesbitt/Postgate, RlA 9 (1998-2001), 633ff. s. v. Nuss und Verwandtes (nuts) und Steinkeller 1992: 59.

583

Das Nomen i 3 - l a 2 geht auf eine finite Verbalform zurück (i 3 - l a 2 „er hat gewogen“). Vgl. die Empfangsquittungen für die fertiggestellten Metallgeräte in Ur: Neumann 1993a: 52-54; 73 Fn. 354; Lagaš: Neumann 1993a: 103-106; Umma: Neumann 1993a: 118-124, in denen der Vermerk b a - l a 2 „es wurde gewogen“ oder PN i 3 / i n - l a 2 „PN hat gewogen“ zu finden ist. Im Schatzarchiv vgl. nominalisierte Formen: AUCT 1 524 (m u i 3 - l a l 3 - l u m - š e 3 / š a 3 i 3 - l a 2 / a - b u - n i - t a ), 953 (ULU- l a l 3 ) und SAT 2 527 (ULU- l a l 3 ); Verbalformen: UET 3 321 (n i ĝ i r - KA- g e - n a / i 3 - l a 2 ).

354

10. TEXTE IN UMSCHRIFT UND ÜBERSETZUNG Rs. 6 7 8 (Lz.) 9

ša3 puzur4-iš-dda-gan iti ki-siki-dnin-a-zu u4 17 ba-ta-zal mu ur-bil2-lumki ba-ḫulu

in Puzriš-Dagān. (Datum) (Rd.) 1 gezähltes Objekt, ⅓ Schekel 8 ½ Gran Gewicht

(l.Rd.) 1 niĝ2 šudum-ma584 igi-3-ĝal2 8 ½ še ki-la2

AUCT 1 9 AS 3/xi ba-zi Schatzarchiv/Goldschmiede: Karneolperlen für Schmuckstücke der Götter an Lugal-kuzu = AUAM 73.0469; Koll.: P. Paoletti (2006); Bibliographie: Sigrist, OrNS 48 (1979), 32-33. Vs. 1 2 3 Rs. 4 5 6 7 8 9 10

2 ma-na 10 giĝ4 za-ellaĝ2 NA4gug e11 za-gaba u3 niĝ2-da-ga diĝir-re-ne e3-de3

2 Minen 10 Schekel (± 1 kg) herabhängende Perlen aus Karneol, beim Brustschmuck und niĝdaga der Götter herausragend585: Lugalkuzu; bei Puzur-Irra ist abgebucht; in Puzriš-Dagān. (Datum) (Rd.) 2 Minen 10 Schekel

lugal-ku3-zu ki puzur4-ir3-ra-ta ba-zi ša3 puzur4-iš-dda-gan iti izim-dme-ki-ĝal2 mu ĝešgu-za den-lil2-la2 [ba]-dim2 (l.Rd.) 2 ma-na 10 giĝ4

584

š u d u m : ŠID, s. PrEa 555 (MSL 14, 54) š u d u m : š u - d u m : ŠID; Proto Izi I 250: š u - d u m ŠIDš u - d u - u m (MSL 13, 25); s. auch Ludwig 1990: 180 Fn. 448.

585

e 3 - d e 3 wohl infinite Form (herausgehen)Bm (e 3 - d e 3 ) + „Futur-Suffix“ -d (schwindet in der Schrift ohne folgenden Vokal). Über die marû-Formen von e 3 s. Krecher 1995: 165-173. Zur Deutung von e 3 im Kontext von Schmuckstücken s. AUCT 1 296.

355

DER KÖNIG UND SEIN KREIS: DAS STAATLICHE SCHATZARCHIV DER III. DYNASTIE VON UR

AUCT 1 78 AS 4/xii2 ba-zi Schatzarchiv/Goldschmiede: Weihung eines masabbu-Beckens an Inana = AUAM 73.0696; Koll.: P. Paoletti (2006); Bibliographie: Sigrist, OrNS 48 (1979), 32-33; Reiter, AOAT 249 (1997), 160; Sallaberger, UAVA 7/2 (1993), T1; Zgoll, AOAT 246 (1997), 373. Vs. 1 2 3 Rs. 4 5 6 7 8 9

1 ma-sa2-ab zabar uruda ki-maški ur2 dninmušen KAŠ4 uruda ku3-babbar šub-ba si-ga d inana unuki-ga a-ru-a lugal ki puzur4-ir3-ra-ta ba-zi ša3 unuki-ga iti diri ŠE.KIN-ku5588 mu en dnanna ba-ḫuĝ589 (l.Rd.) 1

1 masabbu-Becken aus Bronze und Kupfer aus Kimaš, (in seinem) „Boden“586 (ist) ein NinKAŠ-Vogel587 aus Kupfer mit Silber tauschiert, eingetieft: Inana von Uruk; königliche Weihung; bei Puzur-Irra ist abgebucht; in Uruk. (Datum) (Rd.) 1 (Objekt)

AUCT 1 176 AS 1/xi ba-zi Schatzarchiv/Goldschmiede: Silberringe als Geschenk für Ū ta-mīšaram zur Bewirtung des Königs = P. Michalowski (1978), SMS 2-3, 54 n. 2; = AUAM 73.0836; Koll.: P. Paoletti (2006); Bibliographie: Michalowski, SMS 2/3 (1978), 44; Sigrist, OrNS 48 (1979), 32-33; Sigrist, Drehem (1992), 403+Fn. 146. Vs. 1 2 586

2 ḫar ku3-babbar 8 giĝ4-ta u4 lugal-ĝu10 e2-babir2590 dsul-gi-ra-ka {še3}591

2 Silberringe zu je 8 Schekel (± 66,6 g), als „Mein Herr“ in der „Brauerei von Sulgi“

S. Fn. zu AUCT 2 162 Z.1.

587

Vogel bzw. vogelgestaltige Gottheit, s. Veldhuis 2004: 275 und Cavigneaux/Krebernik, RlA 9 (1998-2001) 441 s. v. d NIN-KAS4m u š e n .

588

Die Urkunde ist auf den Schaltmonat xii2 datiert. Da das „Fest des Himmelsschiffes“ in Uruk im vii. oder am Ende des xi. Monat stattfand, kann diese Weihung an Inana in Uruk nicht direkt mit diesem Fest in Verbindung gebracht werden. Ein anderer bestimmter Anlass ist leider nach dem bisher bekannten kultischen Kalender von Uruk nicht zu finden. S. dazu Kap. 7 § 3.2.2. 589

Nach Sallaberger (1999: 232) bezieht sich dieser verkürzte Jahresname im Schatzarchiv auf das Jahr AS 4 und nicht auf AS 9. 590

Nach Koll. b a b i r 2 , aber nach Kopie scheint es b a b i r zu sein.

591

Rasur.

356

10. TEXTE IN UMSCHRIFT UND ÜBERSETZUNG 3 4 5 Rs. 6 7 8 9 (Lz.) 10

kaš i3-naĝ-ĝa2-[a] u2-ta2-mi-šar-am ⌈ki⌉ puzur4-⌈ir3⌉-[ra-ta]

Bier getrunken hat: Ūta-mīšaram; bei Puzur-⌈Irra⌉ ist abgebucht; ⌈in⌉ Iri-saĝrig. (Datum) (Rd.) 2 (Objekte)

ba-⌈zi⌉ ⌈ša3⌉ iri-saĝ-⌈rig7⌉⌈ki⌉ iti izim-dme-ki-⌈ĝal2⌉ mu damar-dzuen lugal (l.Rd.) 2

AUCT 1 237 AS 6/viii mu-kux šu ba-ti Schatzarchiv/Goldschmiede: Einlieferung von (Kaltarbeits)-Abfall eines Schmuckteils (von) Ninlil = AUAM 73.0921; Koll.: P. Paoletti (2006); Bibliographie: Sigrist, OrNS 48 (1979), 34-35. Vs. 1 2 3 4 5 Rs. 6 7 8 9 (Lz.) 10

592

3 giĝ4 [10 še...] 5 giĝ4 ŠAM2×2592 zabar za3-bar kiĝ2 til-la ĝešdal dnin-⌈lil2⌉ [...] mu-kux lu2-diĝir-⌈ra⌉

3 Schekel [10 Gran ...] (± 25,5 g); 5 ⅔ Schekel (± 47,2 g) Bronze: (Kaltarbeits)Abfall der abgeschlossenen Arbeit (für) den „Querholz“ (von) Ninlil; Einlieferung; Lu-diĝira hat es empfangen; in Tummal. (Datum) (Rd.) 8 ⅔ Schekel 10 Gran

šu ba-ti ša3 tum-ma-alki iti šu-eš5-ša mu ša-aš-ruki ba-ḫulu593 (l.Rd.) 8 giĝ4 ŠAM2×2 10 še

ŠAM2×2

ist eine Schreibung für ⅔ Schekel, s. Schneider 1935: 128.

593

Die Datumsformel entspricht sowohl S 42 als auch AS 6, allerdings ist aufgrund des Vorkommens von Lu-diĝira sicherlich AS 6 zu bevorzugen.

357

DER KÖNIG UND SEIN KREIS: DAS STAATLICHE SCHATZARCHIV DER III. DYNASTIE VON UR

AUCT 1 241 ŠS 2/vii ba-zi Schatzarchiv/Goldschmiede: Weihung von Silberringen an Ninti(n)uga, Šuma ḫ, Damu und Gunura = AUAM 73.0938; Koll.: P. Paoletti (2006); Bibliographie: Sigrist, OrNS 48 (1979), 34-35; Sallaberger, UAVA 7/2 (1993), T 1; Wilcke, Fs. Moran (1990), 475; Sigrist, Drehem (1992), 404. Vs. 1 2 3 4 5 6 Rs. 7 8 9 10 11 12 13 14 15

6 ḫar ku3-babbar 10 giĝ4-ta d nin-ti-ug5-ga [2 ḫar] ku3-babbar 10 giĝ4-ta-ta596 d [šu]-maḫ d [da]-mu [dgu-nu]-ra

6 Silberringe zu je 10 Schekel (± 83,3 g): Ninti(n)uga; [je 2 Silberringe] zu je 10 Schekel (± 83,3 g): ⌈Šumaḫ⌉, ⌈Damu⌉, ⌈Gunura⌉594; königliche Weihung; via Nawir-ilum, Arzt 595; es ist (nach) dem Herzenswunsch (des Königs); bei Lu-diĝira ist abgebucht; in Nippur. (Datum) (Rd.) 12 (Objekte)

a-ru-a lugal ĝiri3 na-wi-ir-DIĜIR a-zu ša3-ge kuru13-am3 ki lu2-diĝir-ra-ta ba-zi ša3 nibruki iti izim-dsul-gi mu dšu-dzuen lugal-e ma2 den-ki in-dim2 (l.Rd.) 12

594

Diese Weihung könnte im Rahmen der Götterreise von Nin-Isina stattgefunden haben, obgleich die Urkunde nicht in den iv. Monat datiert. Dafür spricht der Gebrauch von einem ĝ i r i 3 „Überbringer“, hier einem Arzt (a - z u ), und dass dabei auch die Götter Damu, Šumaḫ und Gunura verehrt wurden. Die Weihungen in AUCT 1 241 könnten mit einer Reise nach Nippur verbunden werden. S. dazu die Diskussion im Kap. 7 § 3.2.1; zu der Götterreise von Nin-Isina s. auch Sallaberger 1993a: 150-152. Vgl. auch TCL 2 5550: ein Libationsbecher wurde an Ninti(n)uga im Jahr ŠS 6/xii/23 geweiht und AUCT 2 279 mit der Weihung eines Gefäßes an Ninti(n)uga im Jahr AS 6/iv. S. auch die Behandlung im Kap. 7 § 3.2.1.

595

Zu diesem Namen s. Hilgert 2002: 310-311 Fn. 98-105; 77-79.

596

Für den doppelten Ablativ als Distributiv s. Wilcke 1990: 471-476.

358

10. TEXTE IN UMSCHRIFT UND ÜBERSETZUNG

AUCT 1 276 [...] [ba-zi?] Schatzarchiv/Goldschmiede: verschiedene Kostbarkeiten als Geschenke an Personen und als Weihungen an Götter = AUAM 73.0995; Koll.: P. Paoletti (2006); Bibliographie: Sigrist, OrNS 48 (1979), 30-31; Wilcke, Fs. Moran (1990), 474 Fn. 46; Wilcke, ZA 78 (1988), 33. Vs. 1' 2' 3' 4' 5' 6' 7' 8' Rs. 9' 10' 11' 12' 13' 14' 15' 16' 17' 18'

597

[...] nam-til3-eš3-ta sagi ⌈maškim⌉ 2 ḫar ku3-babbar 10 giĝ4-ta ur-dsul-pa-⌈e3⌉ 1 ḫar ku3-babbar 8 ⌈giĝ4⌉-ta lu2-d⌈en⌉-ki lu2 ur3-ra-me u4 di7-lu2-ru-gu2-ta i3-im-ma-silim-eš2-ša-a

[...] Namtil-ešta, der Mundschenk, (war) Bevollmächtigter; 2 Silberringe zu je 10 Schekel ( ± 83,3 g): UrSulpae; 1 Silberring zu 8 Schekel (± 66,7 g): Lu-Enki; sie (beide) sind „Gewürzmüller“597, als sie aus dem Ordalfluss wohlbehalten (zurückgekommen)598 sind; Ur-saga, der Adjutant, (war) Bevollmächtigter; 1 kleiner ... von Inana: Abbaʾa, der Soldat, Untergebener des Generals Abūni; 1 Silberring zu 7 Schekel (± 58,3): Īriḫilum599, der Amurriter, als er aus dem Amurriterland herkam600; Lugal-KA-gena, der Adjutant, (war) Bevollmächtigter; [...] aus Bronze; (Rd.) [...] Schekel

ur-sa6-ga sugal7 maškim 1 a2 dinana601 tur ab-ba-a aga3-us2 lu2 DUN-a a-bu-ni šagana 1 ḫar ku3-babbar 7 giĝ4 i-ri-iḫ-i3-lum ĝar7-du2 u4 kur ĝar7-du2-ta i3-im-ĝen-na-a lugal-KA-ge-na sugal7 maškim [...] ⌈zabar⌉ [...]602 (l.Rd.) [...] giĝ4

S. Wilcke 1988a: 33 Fn. 114; Attinger 1999/2000: 266 mit Lit.

598

i 3 - i m - m a - s i l i m - e š 2 - š a - a = i-m-ba-silim-eš2-a-a = PFX-VNT-MED-(gesund sein)Bḫ-3p.PL.S-NMLZ-LOC. Zu s i l i m (Akk. šalāmu) „wohlbehalten (zurückkehren)“ im Ordalkontext s. van Soldt, RlA 10 (2003-2005), 128 s. v. Ordal. A. Zu Verbalformen beginnend mit i 3 - i m - s. Wilcke 1988a und zuletzt Attinger 2007: 70.

599

Zur noch unklaren Deutung dieses amurritischen Namens s. Hilgert 2002: 459 mit Literatur.

600

i 3 - i m - ĝ e n - n a - a = i-im-ĝen-Ø-a-a = i m - s. Wilcke 1988a.

601

PFX-VNT-(gehen)Bḫ-3p.S-NMLZ-LOC.

Zu Verbalformen beginnend mit i 3 -

Nach Koll. MUŠ3.

602

Angenommen Zeile 17' verbuche das letzte ausgegebene Objekt, dann müssten die Empfängerangabe und die Bezeichnung der Ausgabe (insgesamt vermutlich ca. 6-7 Zeilen) folgen, die ebenso auf der Vorderseite fehlen. Der Text registriert sowohl „weltliche“ Ausgaben, als auch Weihung(en) an Götter, da am Anfang ein Mundschenk als Bevollmächtigter fungiert.

359

DER KÖNIG UND SEIN KREIS: DAS STAATLICHE SCHATZARCHIV DER III. DYNASTIE VON UR

AUCT 1 296 ŠS 4/v ba-zi Schatzarchiv/Goldschmiede: Weihung an Allatum = AUAM 73.1016; Koll.: P. Paoletti (2006); Bibliographie: Sigrist, OrNS 48 (1979), 34-35; Gomi, JAOS 107 (1987), 153; Braun-Holzinger, ZA 79 (1989), 4; Sallaberger, UAVA 7/2 (1993), T 1; Heimpel, RlA 8 (1993-1997), 425 s. v. Mungo; Vgl. Or SP 47/49, 38. Vs. 1 2 3 4 5 Rs. 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15

4 giĝ4 igi-3-ĝal2 sa igi ku3-babbar d 604 ĜEŠ nin-kilim niĝ2-PA ša3-KAL ku3-babbar šub-ba 6-a ba-a-e3 2 ḫar ku3-babbar 10 giĝ4-ta 1 tun3-la2 zabar d

al-la-⌈tum⌉ [...] u4 e2-gal-⌈la⌉ [kaš i3-in-naĝ-ĝa2]605-⌈a⌉ a-ru-a [lugal] ki ⌈lu2⌉-[diĝir-ra-ta?] ba-[zi] ša3 ⌈nibru⌉⌈ki⌉ iti ki-siki-[dnin]-a-⌈zu⌉606 [mu] us2-[sa ...]-dzuen [...]ki ⌈mu⌉-ḫulu607 (l.Rd.) 4 giĝ4 igi-3-ĝal2 3

4 ⅓ Schekel (± 36,1 g) „Augen-Drähte“ aus Silber an 6 Schlaghölzer (?) Ninkilims aus šakkullu-Holz mit Silber tauschiert, ragen sie heraus603; 2 Silberringe zu je 10 Schekel (± 83,3 g), 1 bronzener Libationsbecher: Allatum [...], als sie ⌈im⌉? Palast [...]; [königliche] Weihung; bei Lu-[diĝira] ist abgebucht; in Nippur. (Datum) (Rd.) 4 ⅓ Schekel, 3 (Objekte)

603

Wörtl. „sie sehen darauf heraus“: b a - a - e 3 = ba-a-e3-Ø = MED-LOC2-(herausgehen)Bḫ-3p.S. Diese Verbalform weist ein lokales Präfix (hier LOC2) – „prefixe locale“ nach Attinger 1993: 240ff. – auf. Außer TUT 266 (Girsu) und YOS 4 32 (Umma) sind nur noch drei dem Schatzarchiv angehörende Belege bekannt (AUCT 1 296; 522; 969), die das Verb e 3 mit einem Lokativ2 belegen, alle drei mit Fäden. 604

Eine männliche Gottheit „Herr des Getiers“, dessen Aspekt derjenige des Mungo sein dürfte. Daraus ergibt sich eine Beziehung zu den charakteristischen Beutetieren des Mungos, den Schlangen. Etymologisch schien „die Schreibung d n i n . n i ĝ 2 - k i - l i 2 in An:Anum bereits auf eine – möglicherweise richtige – Etymologisierung des ersten Gliedes als niĝ2 hinzuweisen; die Zugehörigkeit des GN in dem PN a m a r - d n i ĝ 2 - PEŠ3.PA ist wegen des unklaren Elementes PA nicht ganz sicher“, Krebernik 1981: 294-297. In der Literatur begegnet der Mungo oft in Fabeln und Sprichwörtern, wo seine Doppelnatur als Gott und Tier ans Licht kommt, s. dazu Heimpel, RlA 8 (1993-1997), 423-425 s. v. Mungo. 605

Die Ergänzung erfolgt durch AUCT 1 457, indem die Weihung an Ninsumun von Usuḫ ebenfalls im v. Monat in Nippur in Zusammenhang mit einem Bierausschenken registriert ist.

606

Diese Weihung an Allatum lässt sich im Rahmen des Besuchs von weiblichen Gottheiten in Nippur einordnen, wie es bei AUCT 1 457 festgestellt wurde. Nach Sallaberger (1993a: 222) reisten die Göttinnen aus ihren Kultorten und wurden in dem Palast in Nippur mit einem Bierausschenken und Weihungen empfangen. Zu den Weihungen des Schatz- und Schuharchivs s. Kap. 7 § 3.1.2.

607

Cf. Text OrSP 47-49 38.

360

10. TEXTE IN UMSCHRIFT UND ÜBERSETZUNG

AUCT 1 321 - la2-NI Schatzarchiv/Waffen: Pfeile als Außenstände des Generals Ḫuba = AUAM 73.1056; Koll.: P. Paoletti (2006); Bibliographie: Gomi, JAOS 107 (1987), 153; Wilcke, Fs. Moran (1990), 469; Schrakamp, Krieger und Waffen (2010), 107, 108, 110 und passim. Vs. 1 2 3 4 5 6 7 8 Rs. 9 10 11 12 (Lz.) 13 14 15 (Lz.)

8,55 gag zu2 zabar 3,17 gag zu2 zabar TAR 2-ta 33 gag zu2 zabar tur 4 gag zu2 zabar ĝešpana ḫa-an-ni 7,33 gag zu2 zabar 15 še-ta 57 gag zu2 zabar 15 še-ta ĝešpana ḫa-an-ni 15,30 la2 1 gag si-sa2 šu lugal 2,47 gag si-sa2 ĝešpana ḫa-an-ni šu lugal 2,46 gag SU.UM ni2-ba šu lugal 34 gag SU.UM ni2-ba ĝešpana ḫa-an-ni šu lugal 1,00 gag zu2 NA4 13,12 gag si-sa2 šu lugal mu šukur-bi mu-kux gag si-sa2-bi ba-zi-ir-ra-še3 šu+niĝen2 2[1,19... gag] zu2 ⌈zabar⌉? ḫi-a šu+niĝen2 ⌈30⌉,00+[...] gag si-sa2 ⌈šu lugal⌉ ḫia la2-NI ki ḫu-ba

535 bronzene (Flügelpfeil)spitzen, 197 bronzene Zahn-Spitzen mit 2 Stacheln?, 33 bronzene kleine (Flügelpfeil)spitzen, 240608 bronzene (Flügelpfeil)spitzen (für einen) ...-Bogen609, 453 bronzene (Flügelpfeil)spitzen zu jeweils 15 „Korn“ (± 4,2 cm Länge), 57 bronzene (Flügelpfeil)spitzen zu jeweils 15 „Korn“ (± 4,2 cm Länge) (für einen) ...Bogen, 929 normale (Pfeil)spitzen königlicher Qualität, 167 normale (Pfeil)spitzen (für einen) ...Bogen königlicher Qualität, 166 SU.UM-Pfeile610 aus demselben (Material), königlicher Qualität, 34 SU.UM-Pfeile aus demselben (Material), (für einen) ...-Bogen königlicher Qualität, 60611 (Flügelpfeil)spitzen aus Stein, 792 normale (Pfeil)spitzen königlicher Qualität, wegen der dazugehörigen Lanzen, (der) Einlieferung, deren normale Spitzen zerbrochen waren. Summe: 1279+[...] verschiedene bronzene? (Flügelpfeil)spitzen; Summe: ⌈1800⌉+[...] verschiedene normale (Pfeil)spitzen ⌈königlicher Qualität⌉; Außenstände bei Ḫuba.

608

240 oder 4?

609

Anstelle des kopierten ĝ e š n u ist nach der Kollation ĝ e š p a n a zu lesen.

610

Die sachliche Bestimmung als Bezeichnung eines Wehrgerätes ergibt sich zunächst aus dem Archivzusammenhang der „Waffenabteilung“. S. dazu Kap. 4 § 2.5 unter g a g SU.UM. 611

1 oder 60? 60 scheint wahrscheinlicher zu sein, weil steinerne Flügelpfeilspitzen in großen Stückzahlen bezeugt sind (PDT 1 635). S. dazu auch Kap. 4 § 2.5 unter g a g .

361

DER KÖNIG UND SEIN KREIS: DAS STAATLICHE SCHATZARCHIV DER III. DYNASTIE VON UR

AUCT 1 424 AS 9/xii mu-kux šu ba-ti Schatzarchiv/Goldschmiede: Einlieferung des (Kaltarbeits)-Abfalls von Möbeln = AUAM 73.1256; Koll.: P. Paoletti (2006); Bibliographie: Sigrist, OrNS 48 (1979), 34-35. Vs. 1 2 3 4 5 Rs. 6 7 8 9 10 11 12 13

8 giĝ4 igi-4-ĝal2 ku3-babbar za3-bar ĝeš-nu2 umbin gud 1-a 2 giĝ4 zabar za3-bar ĝešgu-za ser3-da 1-a za3-bar kiĝ2 til-la-kam mu-kux ĝiri3 niĝir-KA-ge-na lu2-diĝir-ra šu ba-ti ša3 puzur4-iš-dda-gan iti ŠE.KIN-ku5 mu en-dnanna-damar-dzuen-ra-ki-aĝ2-an-na baḫuĝ (l.Rd.) 10 giĝ4 igi-4-ĝal2

8 ¼ Schekel (± 68,7 g) Silber, (Kaltarbeits)Abfall eines Bettes (mit) Stierfüßen; 2 Schekel (± 16,7 g) Bronze, (Kaltarbeits)Abfall einer Sänfte; es ist (Kaltarbeits)-Abfall von abgeschlossener Arbeit; Einlieferung, via Niĝir-KA-gena; Lu-diĝira hat es empfangen; in Puzriš-Dagān. (Datum) (Rd.) 10 ¼ Schekel

AUCT 1 429 AS 6/viii mu-kux šu ba-ti Schatzarchiv/Goldschmiede: Einlieferung von „Augen-Drähten“ aus Silber = AUAM 73.1241; Koll.: P. Paoletti (2006); Sigrist, OrNS 48 (1979), 34-35. Vs. 1 2 3 4 Rs. 5 6 7 8 9

17 giĝ4 15 še sa igi ku3-babbar ĝeš-tub2-ba ku3-si22-ta mu-kux lu2-diĝir-ra

17 Schekel 15 Gran (± 142,4 g) „AugenDrähte“ aus Silber von einem goldenen „gehämmerten Holz“; Einlieferung; Lu-diĝira hat es empfangen; in Tummal. (Datum) (Rd.) 17 Schekel 15 Gran

šu ba-ti ša3 tum-ma-alki iti šu-eš5-ša mu ša-aš-ruki ba-ḫulu612 (l.Rd.) 17 giĝ4 15 še

612

Die Datumsformel entspricht sowohl S 42 wie auch AS 6, allerdings ist aufgrund des Vorkommens von Ludiĝira sicherlich AS 6 zu bevorzugen.

362

10. TEXTE IN UMSCHRIFT UND ÜBERSETZUNG

AUCT 1 432 AS 5/ii ba-zi Schatzarchiv/Goldschmiede: Weihung an Ninĝirsu und Bawu = AUAM 73.1245; Koll.: P. Paoletti (2006); Bibliographie: Sigrist, OrNS 48 (1979), 32-33; Sallaberger, Mesopotamien (1999), 249; Sallaberger, UAVA 7/2 (1993), T 1. Vs. 1 2 3 4 5 Rs. 6 7 8 9 10 11

1 ma-ša-lum ku3-babbar-ta d nin-ĝir2-su d ba-u2 a-ru-a lugal614 ĝiri3 SIPA-si-in sagi

Je 1 Silberspiegel: Ninĝirsu (und) Bawu; königliche Weihung; via Rēʾīšin, Mundschenk613; bei Lu-diĝira ist abgebucht; in Puzriš-Dagān. (Datum) (Rd.) 2 (Objekte)

ki lu2-diĝir-ra-ta ba-zi ša3 puzur4-iš-dda-gan iti šaḫa2-ku3-gu7 mu en unuki-ga ba-ḫuĝ (l.Rd.) 2

AUCT 1 437 [...] mu-kux šu ba-ti Schatzarchiv/Waffen: Bronzene Objekte als Beute = AUAM 73.1913; Koll.: P. Paoletti (2006); Bibliographie: Sigrist, OrNS 48 (1979), 32-33. Vs. 1 2 3 4 5 6

613

1 [...] ⌈zabar⌉ nam-ra-aka [...] a-mur-e2-a ⌈šagana⌉ šu im-mi-in-[us2] mu-kux ⌈ĝiri3⌉ lu2-d⌈nanna⌉? dumu [...]

1 [...] aus Bronze: Beute aus [...]; der ⌈General⌉ Āmur-Ea hat gesandt615; Einlieferung; ⌈via⌉ Lu-⌈Nanna⌉, des Sohnes von [...];

S. dazu Steinkeller 1987c: 194. Vgl. auch Gelb 1957: 228-229.

614

Da hierbei ein ĝ i r i 3 „Überbringer“ benötigt wird, fand die Weihung vermutlich in Girsu statt. Es ist leider nicht möglich, den Anlass dieser Weihung im ii. Monat eindeutig zu rekonstruieren. Zu den Festen in Girsu s. Sallaberger 1993a: 277ff. Zu den Weihungen des Schatz- und Schuharchivs s. Kap. 7 § 3.2.2.

615

š u i m - m i - i n - u s 2 = šu-e im-b-i-n-us2-Ø = šu-DIR VNT-3n-OO-3p.A-(senden)Bḫ-3s.O wörtl. „etwas an die Hand legen“ im Sinne von „senden, schicken“. LL: Antagal VIII 140: š u u s 2 : MIN (a - b a - k u ) š a ĝ e š MA2 (MSL 17, 175).

363

DER KÖNIG UND SEIN KREIS: DAS STAATLICHE SCHATZARCHIV DER III. DYNASTIE VON UR Rs. 7 8 9

Dajjānum-⌈mīšar⌉ hat es empfangen; in [...].

DI.KU5-mi-[šar]

šu ba-[ti] ša3 [...]

AUCT 1 457 ŠS 2/v ba-zi Schatzarchiv/Goldschmiede: Weihungen an Ninsumun von Usuḫ im Palast = AUAM 73.0427; Koll.: P. Paoletti (2006); Bibliographie: Sigrist, OrNS 48 (1979), 36-37; Sallaberger, UAVA 7/1 (1993), 222 Fn. 1058 + T 1; Sigrist, Drehem (1992), 457. Vs. 1 2 3 4 5 Rs. 6 7 8 9 10 11 12

2 ḫar ku3-babbar 10 giĝ4-⌈ta⌉ 1 ma-sa2-ab zabar dur2-bi uruda 1 ⌈tun3-la2⌉ zabar d nin-sumun2 u3-suḫ5ki u4 e2-gal616 kaš i3-in-naĝ-ĝa2-a617

2 Silberringe ⌈zu je⌉ 10 Schekel (zu je ± 83,3 g); 1 bronzenes masabbu-Becken, sein Boden aus Kupfer; 1 bronzener ⌈Libationsbecher⌉: Ninsumun von Usuḫ, als sie (im) Palast Bier getrunken hat; königliche Weihung; bei Lu-diĝira ist abgebucht; in Nippur. (Datum) (Rd.) 4 (Objekte)

a-ru-a lugal ki lu2-diĝir-ra-ta ba-zi ša3 nibruki iti izim-dnin-a-zu mu dšu-dzuen lugal-e ma2 den-ki in-dim2 (l.Rd.) 4

AUCT 1 463 AS 9/iv ba-zi Schatzarchiv/Goldschmiede+„Mittelsmann“: Übergabe von Silbergeschirr = AUAM 73.1297; Koll.: P. Paoletti (2006); Bibliographie: Sigrist, OrNS 48 (1979), 34-35. Vs. 1 2 3 4

616

12 giĝ4 la2 4 še sa igi ku3-babbar 2 a2-an za ku3-babbar lugal-ku3-zu ki lu2-diĝir-ra-ta

12 Schekel minus 4 Gran (± 99,8 g) „AugenDrähte“ aus Silber; 2 silberne Henkel (mit) Schmuckstein(en): Lugal-kuzu; bei Lu-diĝira

Sic, ohne - l a .

617

Nach Sallaberger (1993a: 222 + Fn. 1058) sind die Göttinnen aus ihren Kultorten abgereist und im Palast in Nippur angekommen, wo das Bierausschenken und die Weihungen stattfanden. Dafür spricht in dem Fall von Ninsumun von Usuḫ der Text TENS 210, der „Gaben (bei dem von der Göttin) verlassenen Ort“, d. h. die Abreise zu den Riten im Palast, registriert. S. dazu Kap. 7 § 3.1.2.

364

10. TEXTE IN UMSCHRIFT UND ÜBERSETZUNG 5 Rs. 6 7 8 9

ba-[zi] ša3 ⌈puzur4⌉-[iš]-d⌈da-gan⌉ iti ki-siki-dnin-a-zu mu en-dnanna-damar-dzuen-ra-ki-aĝ2-an-na baḫuĝ (l.Rd.) 12 giĝ4 la2 4 še 2

ist ⌈abgebucht⌉; in ⌈Puzriš⌉-Dagān. (Datum) (Rd.) 12 Schekel minus 4 Gran, 2 (Objekte)

AUCT 1 502 AS 4/xii mu-kux šu ba-ti Schatzarchiv/Goldschmiede: Silber als Einlieferung aus dem Verkauf von Gold = AUAM 73.1371; Koll.: P. Paoletti (2006); Bibliographie: Sigrist, OrNS 48 (1979), 32-33; Wilcke, Fs. Moran (1990), 473; Sallaberger, ASJ 22 (2004), 266; Paoletti, Kaskal 5 (2008), 132. Vs. 1 2 3 4 Rs. 5 6

10 ma-na ku3-babbar niĝ2-sam2-ma ku3-si22 10-ta-še3 i3-lal3-lum mu-kux

10 Minen (± 5 kg) Silber als Kaufpreis für Gold im 10-fachen Wert618: Ilallum; Einlieferung; Puzur-Irra hat es empfangen; in Puzriš-Dagān. (Datum) (Rd.) 10 Minen

puzur4-ir3-ra šu ba-ti ša3 puzur4-iš-dda-gan iti ŠE.KIN-ku5 mu en dnanna ba-ḫuĝ619 (l.Rd.) 10 ma-na

7 8 9 10

AUCT 1 503 S 47/vii ba-zi Schatzarchiv/Goldschmiede: Silber zum Schmücken der Rinder für das Tummal-Fest = AUAM 73.1372; Koll.: P. Paoletti (2006); Bibliographie: Sigrist, OrNS 48 (1979), 30-31; Sallaberger, UAVA 7/1 (1993), 140 + Fn. 653. Vs. 1 2 3

618

4 ma-na ku3-babbar a2-gud gud 6-še3 saĝ-ki gud 6-še3

4 Minen (± 2 kg) Silber für die Rinderhörner von 6 Rindern (und) für die Stirn von 6 Rindern:

Wert Gold : Silber = 1 : 10.

619

Nach Sallaberger (1999) ist dieser verkürzte Jahresname im Schatzarchiv auf das Jahr AS 4 und nicht auf AS 9 zurückzuführen.

365

DER KÖNIG UND SEIN KREIS: DAS STAATLICHE SCHATZARCHIV DER III. DYNASTIE VON UR 4 5 Rs. 6 7 8 9 10 11

niĝ2 izim-ma tum-ma-alki-še3620 ULU3-lal3 [ki] ⌈puzur4⌉-ir3-ra-ta [ba]-zi [ša3] ⌈puzur4⌉-iš-dda-gan iti izim-dsul-gi ⌈mu⌉ us2-sa ki-maški ⌈u3⌉ ḫur-tiki ba-ḫulu (l.Rd.) [4] ⌈ma⌉-na

Gegenstände des Festes für Tummal: ULU-lal; [bei] ⌈Puzur⌉-Irra ist ⌈abgebucht⌉; [in] ⌈Puzriš⌉-Dagān. (Datum) (Rd.) [4] Minen

AUCT 1 506 S 48/xii ba-zi Schatzarchiv/Goldschmiede: Weihung an Enlil und Ninlil, Ninurta und Nuska = AUAM 73.1375; = Sallaberger, Mesopotamien (1999), 243-244; Koll.: P. Paoletti (2006); Bibliographie: Sigrist, OrNS 48 (1979), 30-31; Sallaberger, UAVA 7/2 (1993), T 1. Vs. 1 2 3 4 5 6 7 8 Rs. 9 10 11 12 13 (Lz.) 14

620

⌈20⌉ ma-na [ku3]-⌈babbar⌉ d en-lil2 d nin-lil2 1 ma-na ku3-babbar d nin-urta 1 ma-na ku3-babbar d ⌈nuska⌉621 a-ru-a ⌈lugal⌉

20 Minen (± 10 kg) ⌈Silber⌉: Enlil (und) Ninlil. 1 Mine (± 500 g) Silber: Ninurta. 1 Mine Silber (± 500 g): Nuska; königliche Weihung; bei Puzur-⌈Irra⌉ ist ⌈abgebucht⌉; in ⌈Nippur⌉. (Datum) (Rd.) 22 Minen

ki puzur4-[ir3-ra-ta] ba-[zi] ša3 ⌈nibru⌉[ki] iti ŠE.KIN-[ku5] mu ḫa-⌈ar⌉-[šiki] ki-maški u3 [ma-da-bi] u4 1-a ba-⌈ḫulu⌉ (l.Rd.) 22 ma-na

S. Kap. 7 § 3.1.2.

621

Die Urkunde ist auf den xii. Monat des Jahres S 48 datiert. Die Weihung an Nuska, Ninurta, Enlil und Ninlil in Nippur im xii. Monat erinnert an die Feierlichkeiten des NA4g u g a n - n a -Festes vor der Regierungszeit Šu-Suen. S. dazu Sallaberger 1993a: 150-152 und Kap. 7 § 3.1.2.

366

10. TEXTE IN UMSCHRIFT UND ÜBERSETZUNG

AUCT 1 522 ŠS 1/vi ba-zi Schatzarchiv/Goldschmiede: Ausgabe von Qualitätsleinenfäden = AUAM 73.1407; Koll.: P. Paoletti (2006); Bibliographie: Sigrist, OrNS 48 (1979), 34-35. Vs. 1 2 3 4 Rs. 5 6 7 (Lz.) 8

5 giĝ4 igi-3-ĝal2 gadaša3-gu gu-za e3 za ba-a-e3623 ki lu2-diĝir-ra-ta ba-zi

5 ⅓ Schekel (± 44,4 g) Qualitätsleinenfäden, (die) aus einem Stuhl herausragen: Schmucksteine ragen darauf heraus622; bei Lu-diĝira ist abgebucht; in Uruk. (Datum) (Rd.) 5 ⅓ Schekel

ša3 unuki-ga iti ⌈a2⌉-[ki]-⌈ti⌉ mu d[šu]-d⌈zuen⌉ lugal (l.Rd.) 5 giĝ4 igi-3-ĝal2

AUCT 1 524 [...]/xii šu ba-ti Schatzarchiv/Goldschmiede: Gewichtskontrolle der „Augen-Drähte“ aus Silber = AUAM 73.1405; Koll.: P. Paoletti (2006); Bibliographie: Sigrist, OrNS 48 (1979), 30-31. Vs. 1 2 3 4 5 Rs. 6 7 8 9 10 11

10 giĝ4 13 še ⌈sa⌉ [igi] ku3-babbar ḫi-IL?-ba-ru-um624 niĝ2-ḫi-a ku3-si22 1-a-kam mu i3-lal3-lum-še3 ša3 i3-la2 a-bu-ni-ta puzur4-ir3-ra šu ba-ti ša3 puzur4-iš-dda-gan ⌈iti⌉ [ŠE.KIN]-⌈ku5⌉ mu [...] (l.Rd.) 10 giĝ4 13 še

10 Schekel 13 Gran (± 83,9 g) „AugenDrähte“ aus Silber: es ist von einem Anhänger? aus Goldlegierung; für Ilallum; aus dem Abgewogenem von Abūni; PuzurIrra hat es empfangen; in Puzriš-Dagān. (Datum) (Rd.) 10 Schekel 13 Gran

622

b a - a - e 3 kommt auch mit s a i g i „Augen-Drähten“ vor. Vgl. AUCT 1 296.

623

Nach Koll. zwei getrennte Zeilen.

624

Diese Stelle bereitet einige Schwierigkeiten bei der Identifizierung des zweiten Zeichens. Vermutlich ist es als IL zu identifizieren, jedoch ist ein ḫ i - i l ( - ) b a - r u - u m meines Wissens sonst nicht belegt. Zu ḫ i - i l - b a - r u = ḫillaru? s. Glossar, Kap. 4.

367

DER KÖNIG UND SEIN KREIS: DAS STAATLICHE SCHATZARCHIV DER III. DYNASTIE VON UR

AUCT 1 535 AS 6/iv mu-kux šu ba-ti Schatzarchiv/Goldschmiede: Einlieferung von Bronzegeschirr = AUAM 73.1450; Koll.: P. Paoletti (2006); Bibliographie: Sigrist, OrNS 48 (1979), 34-35. Vs. 1 2 3 Rs. 4 5 6 7 8 9 10 11 12

[1 ma]-⌈na⌉ 8 giĝ4 zabar ki-la2 gal 1 ma-ša-lum 1 bi2-il-šum 1 ⌈ĝiri2⌉ ⌈x⌉ 1 u3-TU [...] 1 gal [...] 1 ma-⌈ša⌉?-[lum?...] 1+? [...] niĝ2 [...] mu-[kux] ĝiri3 i3-lal3-[lum] lu2-diĝir-ra šu ba-ti ša3 puzur4-iš-dda-gan iti ki-siki-dnin-a-zu mu ša-aš-ruki ba-ḫulu625 (l.Rd.) 1 ma-na 8 giĝ4 4 niĝ2 šudum-ma

[1] ⌈Mine⌉ 8 Schekel (± 566,7 g) Bronze, das Gewicht (von): 1 g a l -Gefäß, 1 Spiegel, 1 ..., 1 [...] ⌈Dolch⌉, [1?] u3-TU [...]; 1 g a l -Gefäß [...], 1 Spiegel [...], 1 [...]; Sachen [...]; ⌈Einlieferung⌉, via ⌈Ilallum⌉; Lu-diĝira hat es empfangen; in Puzriš-Dagān. (Datum) (Rd.) 1 Mine 8 Schekel, 4 Gezählte (Objekte)

AUCT 1 550 ŠS 8/- zi-ga Schatzarchiv/Goldschmiede+„Mittelsmann“: Tonbulle über Ausgabeurkunden = AUAM 73.1453; Koll.: P. Paoletti (2006); Bibliographie: Gomi, JAOS 107 (1987), 154. Vs. 1 2 3 4 Rs. 5 6 7

zi-ga626 lu2-diĝir-ra kišeb3 lugal-ku3-zu mu dšu-dzuen lugal urim5ki-ma-ke4

Abgebuchtes von Lu-diĝira; Siegel(urkunde) von Lugal-kuzu. (Datum)

ma2-gur8 maḫ d en-lil2 d nin-lil2-ra

625

Die Datumsformel entspricht sowohl S 42 wie auch AS 6, allerdings ist aufgrund des Vorkommens von Ludiĝira sicherlich AS 6 zu bevorzugen.

626

Dieser Text weicht vom Standardformular ab; Vgl. OIP 115 465 mit denselben Archivleitern Lu-diĝira und Lugal-kuzu, aber diesmal AS 6 datiert. Der Inhalt lässt an eine Tonetikette denken, obwohl die Form die einer Tafel ist. Am linken Rand befinden sich zwei nebeneinander angebrachte Löcher, die vermutlich der Befestigung mittels Schnur gedient haben. Im damit befestigten Korb/Sack wurden die Tontafeln aufbewahrt, welche die von Lu-diĝira archivierten Ausgaben des Jahres ŠS 8 registrierten. S. dazu Kap. 2 § 2.5:

368

10. TEXTE IN UMSCHRIFT UND ÜBERSETZUNG 8 (Lz.) 9

mu-ne-dim2 2!627

AUCT 1 649 S 47/ix mu-kux šu ba-ti Schatzarchiv/Goldschmiede: Einlieferung = AUAM 73.1319; Koll.: P. Paoletti (2006); Sigrist, OrNS 48 (1979), 30-31; Sigrist, Drehem (1992), 395. Vs. 1 2 3 4 5 Rs. 6 7 8 (Lz.) 9

1,40 la2 1 ⌈ĝeš⌉? [...]? gam2?628-[lum?] ki ⌈aia-ĝu10⌉-[ta] mu-⌈kux⌉ puzur4-ir3-ra šu ba-ti

99 [gebogene?]-⌈hölzerne?⌉ [Griffe?] [von] ⌈Aiaĝu⌉; ⌈Einlieferung⌉; Puzur-Irra hat es empfangen; in Puzriš-Dagān. (Datum) (Rd.) 99 (Objekte)

ša3 puzur4-iš-dda-gan iti izim-maḫ mu us2-sa ki-maški u3 ḫur-tiki ba-ḫulu (l.Rd.) 1,40 la2 1

AUCT 1 651 AS 5/vi ba-zi Schatzarchiv/Goldschmiede: Ausgabe von Silber zur Verzierung von Stuhlbeinen = AUAM 73.1383; Koll.: P. Paoletti (2006); Bibliographie: Sigrist, OrNS 48 (1979), 32-33. Vs. 1 2 3

4 giĝ4 20 še e-sir2 ku3-babbar gu-za umbin šal2-la zu2 am-si ub-ka keše2-ra2 ku3-si22 ĝar-ra-a ba-a-ĝar

4 Schekel 20 Gran (± 34,3 g) Silber (für) die Tischbeine (wörtl. Silber-„Schuhe“): sie wurden an den Thron (mit) zierlichen Füßen angesetzt, Elfenbein (ist) an dessen Ecken angebracht (und sie sind) mit Gold plattiert629;

627

Nach Koll. sind zwei Löcher auf der Tafel zu sehen. Vgl. allerdings die Kopie von Sigrist 1984: Pl. LXXII, die zwei Keile an dieser Stelle aufweist. 628

KAM befindet sich am Anfang der zweiten Zeile innerhalb des ersten Registers und beide Zeilen sind am Ende beschädigt: zu lesen: [...]? / KAM [...]. Aiaĝu ist vermutlich ein Handwerker, vielleicht ein Goldschmied, s. dazu Kap. 2 § 2.1. Es könnte sich hier demnach um ein g a m 2 - l u m „Krummholz“ handeln.

629

g u - z a u m b i n š a l 2 - l a z u 2 a m - s i u b - k a k e š e 2 - r a 2 k u 3 - s i 2 2 ĝ a r - r a - a = (e-sir2 ku3-babbar) gu-za [(umbin šal2-la zu2 am-si ub-k)a keše2-ra ku3-si22 ĝ ar-ra]-a (ba-a-ĝar) = Thron Fuß (dünn sein)Bḫ-PFV Elfenbein

369

DER KÖNIG UND SEIN KREIS: DAS STAATLICHE SCHATZARCHIV DER III. DYNASTIE VON UR Rs. 4 5 6 7 8 9

bei Lu-diĝira ist ⌈abgebucht⌉; [in] PuzrišDagān. (Datum) (Rd.) 4 Schekel 20 Gran

ki lu2-diĝir-ra-ta [ba]-zi [ša3] puzur4-iš-dda-gan iti a2-ki-ti mu en unuki-ga ba-ḫuĝ (l.Rd.) 4 giĝ4 20 še

AUCT 1 661 AS 5/vii ba-zi Schatzarchiv/Goldschmiede: Silberringe für Kur(u)b-ilak = AUAM 73.1576; Koll.: P. Paoletti (2006); Bibliographie: Sigrist, OrNS 48 (1979), 34-35; Gomi, JAOS 107 (1987), 154; Ozaki, Fs. Sigrist (2008), 219 Fn. 4; Sigrist, Drehem (1992), 404. Vs. 1 2 3 4 Rs. 5 6 7 8 9 10 11 12

1 ḫar ku3-babbar 10 ⌈giĝ4⌉ kur-bi-la-ak631 ra2-gaba u4 uruda gibil damar-dzuen-ka mu-de6-a

1 Silberring zu 10 Schekel (± 83,3 g) hat Kur(u)b-ilak der Wagenfahrer630, als er das neue Kupfer von Amar-Suena hergebracht hat, als Geschenk empfangen; Urdu-Nanna, der Großwesir, (war) Bevollmächtigter; bei Lu-diĝira ist abgebucht; in Ur. (Datum) (Rd.) 1 (Objekt)

in-ba urdu2-dnanna sugal7-maḫ maškim ki lu2-diĝir-ra-ta ba-zi ša3 urim5ki-ma iti izim-⌈d⌉[sul-gi] mu en [unuki]-ga ba-[ḫuĝ] (l.Rd.) 1

AUCT 1 696 S 44/v" ba-zi Schatzarchiv/Waffen: Ausgabe von Waffen für Aḫanšibu = AUAM 73.1615; Koll.: P. Paoletti (2006); Sigrist, OrNS 48 (1979), 30-31. Vs. 1

30 gag si-sa2 šu lugal

30 normale (Pfeil)spitzen königlicher Qualität;

Ecke-GEN-LOC (binden)Bḫ-PFV Gold (plattieren)Bḫ-PFV-LOC = „(Tischbeine wurden) an den Thron (mit) zierlichen Füßen, die am „Eck-Elfenbein“ angebracht (sind), mit Gold plattiert, (angesetzt)“. 630

S. dazu Sallaberger 2004: 52 + Fn. 14 und Kap. 2 § 2.3 und § 2.4.

631

Zu Kur(u)b-ilak „Bete deinen Gott an“ s. Hilgert 2002: 68ff.

370

10. TEXTE IN UMSCHRIFT UND ÜBERSETZUNG 2 3 4 Rs. 5 6 7 8 9 10

a-ḫa-an-ši-bu šu ba-ti ĝiri3 ḫu-ba ki DI.KU5-mi-šar-ta ba-zi ša3 puzur4-iš-dda-gan iti izim-dnin-a-zu min-kam mu si-mu-ru-umki lu-lu-buki a-ra2 10 la2 1kam-aš ba-ḫulu (l.Rd.) 30

Aḫanšibu hat es empfangen; via Ḫuba632; bei Dajjānum-mīšar ist abgebucht; in PuzrišDagān. (Datum) (Rd.) 30 (Objekte)

AUCT 1 757 S 40/x (a) Formationsphase: Schenkung an Händler Tūram-ilī = AUAM 13.1688; Koll.: P. Paoletti (2006); Sigrist, Drehem (1992), 395. Vs. 1 2 3 4 5 Rs. 6 7 8 9 10

1 ma-na ḫar [...] 5 tu9 ḫi-a 0.0.2 i3-ĝeš tu-ra-am-i3-li2 dam-gara3 lu2 unuki-ga-ke4

1 Mine (± 500 g) Ring[silber/-gold], 5 verschiedene Gewänder, 2 Seah (± 20 l) Sesamöl hat Tūram-ilī, der Händler, Mann aus Uruk, als Geschenk empfangen; in Esaĝdana von Nippur. (Datum)

in-ba e2 saĝ-da-na nibruki-ka633 iti izim-an-na mu us2-sa e2 puzur4-iš-dda-gan ba-du3

AUCT 1 793 [...] ba-zi Schatzarchiv/Goldschmiede: Silberringe anlässlich der Bewirtung des Königs = AUAM 73.1346; Koll.: P. Paoletti (2006): Bibliographie: Sigrist, OrNS 48 (1979), 32-33. Vs. 1 2

2 ⌈ḫar⌉ [ku3 ... giĝ4-ta] u4 e2 lugal-ku3-zu-⌈ka⌉

2 ⌈Silberringe⌉[zu je ... Schekel], als „Mein Herr“ im Haus von Lugal-kuzu

632

Ḫuba ist als Schreibung für das elamische Namenselement /ḫumban/ aufzufassen, s. Edzard 1957: 62; Hinz und Koch 1987: 676ff; Hilgert 2002: 326 Fn. 40 und zuletzt Steinkeller 2008: 5.

633

Interessant ist hier die Kennzeichnung des Lokativs ohne š a 3 , s. dazu Sallaberger 2000: 266.

371

DER KÖNIG UND SEIN KREIS: DAS STAATLICHE SCHATZARCHIV DER III. DYNASTIE VON UR 3 4 Rs. 5 6 7 8 9 10 11

lugal-ĝu10 kaš i3-in-naĝ-⌈ĝa2-a⌉ ša3 e2 a?-[še3]634

Bier getrunken hat; [in] dem Inneren des Hauses: Ūta-mīšaram. bei Puzur-⌈Irra⌉ ist abgebucht; in Puzriš⌈Dagān⌉. (Datum) (Rd.) 2 (Objekte)

u2-ta2-mi-šar-[ra]-am ⌈maškim⌉!635 ki puzur4-ir3-⌈ra-ta⌉ ba-zi ša3 puzur4-iš-dda-[gan] iti ⌈izim⌉ [...] ⌈mu⌉ [...] (l.Rd.) 2

AUCT 1 907 S 47/viii mu-kux šu ba-ti Schatzarchiv/Goldschmiede: Silber von Ses-kala, dem Fischer von Enlil = AUAM 73.1886; Koll.: P. Paoletti (2006); Bibliographie: Sigrist, OrNS 48 (1979), 30-31; Englund, Ur-III-Fischerei (1990), 129; Paoletti, Kaskal 5 (2008), 147. Vs. 1 2 3 4 5 Rs. 6 7 8 (Lz.) 9 634

2 ma-na ku3-babbar ses-kal-la šukud2 den-lil2-la2 mu-kux puzur4-ir3-ra šu ba-ti

2 Minen (± 1 kg) Silber: Ses-kala, Fischer von Enlil; Einlieferung; Puzur-Irra hat es empfangen; in Tummal. (Datum) (Rd.) 2 Minen

ša3 tum-ma-alki iti šu-eš5-ša mu us2-sa ki-maški u3 ḫur-tiki ba-ḫulu (l.Rd.) 2 ma-na

Ergänzt nach JCS 54 p. 7-9 n. 52 Rs. iv 5'.

635

Die Angabe eines Bevollmächtigten (m a š k i m ) in Zusammenhang mit der Wendung l u g a l - ĝ u 1 0 e 2 l u g a l k u 3 - z u - ⌈ k a ⌉ k a š i 3 - i n - n a ĝ - ⌈ ĝ a 2 - a ⌉ „als ‚Mein Herr‘ im Haus von Lugal-kuzu Bier getrunken hat“ ist hier unerwartet. Dieser Text weicht aber von der Grundstruktur der Ausgabeurkunden ab, weil hier gleich nach dem Objekt kein Empfänger vermerkt wird. Um diese Abweichung zu klären, wird der Text AUCT 1 176 herangezogen, der ebenfalls eine Ausgabe von Silberringen anlässlich der Bewirtung des Königs registriert. Bei AUCT 1 176 erscheint der Empfänger nicht nach dem Objekt in Position 2 (s. dazu Kap. 2 § 1.2.1), sondern nach dem Temporalsatz. Außerdem ist der Empfänger in AUCT 1 176 (AS 1/xi) vermutlich dieselbe Person wie in AUCT 1 793 (Ūta-mīšaram). Da in AUCT 1 793 die Angabe m a š k i m PN nach dem Temporalsatz eingefügt wurde, könnte sich der Schreiber hier geirrt haben und den Vermerk m a š k i m „Bevollmächtigter“ eingefügt haben. Dafür spricht auch die Standardstruktur der Ausgabeurkunden, die normalerweise an dieser Stelle nach der Angabe des Grundes oder Anlasses eines Geschenkes den m a š k i m „Bevollmächtigten“ vorsieht. Die Zusatzangabe „im Inneres des Hauses“ (š a 3 e 2 - a -[š e 3 ]) stellt kein Hindernis dar, weil sie nur die Örtlichkeit präzisiert; vgl. dazu die ähnliche Stelle JCS 54 p. 7-9 n. 52 Rs. iv 5'. Vgl. auch SM 1911.10.225 (= 7847) mit derselben Problematik. Zum m a š k i m „Bevollmächtigten“ s. Kap. 2 § 2.3.

372

10. TEXTE IN UMSCHRIFT UND ÜBERSETZUNG

AUCT 1 918 AS 2/i ba-zi Schatzarchiv/Goldschmiede: Silberringe für Urdu-Nanna, Sohn des Klagesängers Dada, zur Bewirtung des Königs = AUAM 73.1867; Koll.: P. Paoletti (2006); = Sallaberger, Mesopotamien (1999), 250; Bibliographie: Sigrist, OrNS 48 (1979), 32-33; Sigrist, Drehem (1992), 403+Fn. 149. Vs. 1 2 3 4 5 6 Rs. 7 8 9 10 11 12

4 ḫar ku3-babbar 5 giĝ4-ta urdu2-dnanna dumu da-da gala-ke4636 u4 lugal-ĝu10 e2 da-da gala-ka kaš i3-naĝ-ĝa2-a in-ba

4 Silberringe zu je 5 Schekel (± 41,7 g) hat Urdu-Nanna, Sohn des Klagesängers Dada, als „Mein Herr“ im Haus des Klagesängers Dada Bier getrunken hat, als Geschenk empfangen; bei Puzur-Irra ist abgebucht; in Ur. (Datum) (Rd.) 4 (Objekte)

ki puzur4-ir3-ra-ta ba-zi ša3 urim5ki-ma iti mašda-ku3-gu7 mu damar-dzuen lugal-e ur-bi2637-lumki muḫulu (l.Rd.) 4

AUCT 1 942 AS 2/ii ba-zi Schatzarchiv/Goldschmiede: Silberringe als Geschenke an Personen = AUAM 73.0724; Koll.: P. Paoletti (2006); Michalowski, SMS 2/3 (1978), 55; Bibliographie: Sigrist, OrNS 48 (1979), 32-33; Wilcke, Fs. Moran (1990), 474-75; Sigrist, Drehem (1992), 403+Fn. 147. Vs. 1 2 3

1 ⌈ḫar⌉ [ku3-babbar ... ] giĝ4 a-num2-me-il-lum ĝar7-du2 u4 kur ĝar7-du2-ta

1 Silberring zu [...] Schekel: der Amurriter Anume-Ilum, als er aus dem Amurriterland

636

Für die Kennzeichnung des Empfängers der Gabe als Agens in diesem Formulartyp des Schatzarchivs, s. Sallaberger 2000: 264f. 637

Sic.

373

DER KÖNIG UND SEIN KREIS: DAS STAATLICHE SCHATZARCHIV DER III. DYNASTIE VON UR 4 5 6 7 8 Rs. 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18

i3-im-ĝen-na-a 2 ḫar ku3-babbar 8 giĝ4-ta-ta d sul-gi-nu-ri nar munus ba-la-la dumu a-ga-lum640 u4 ma-ri2-⌈tum⌉ mu-ni-ku4-re-ša ugula da-da gala u4 lugal-ĝu10 e2 nir-i3-da-ĝal2 šagana-ka kaš i3-naĝ-ĝa2-a in-be6-e-eš2641 ki puzur4-ir3-ra-ta ba-zi ša3 puzur4-iš-dda-gan iti šaḫa2-ku3-gu7 mu damar-dzuen lugal-e ur-bil2-lumki mu-ḫulu (l.Rd.) 5

herkam; je 2 Silberringe zu je 8 Schekel (± 66,7 g): die Sängerin Sulgi-nūrī (und) Balala, Sohn des Agālum, als sie die Leier aus Mari?638 hereingebracht haben639; Aufseher (war) der Klagesänger Dada; als „Mein Herr“ im Haus des Generals Niridaĝal Bier getrunken hat, haben sie sie als Geschenk empfangen; bei Puzur-Irra ist abgebucht; in Puzriš-Dagān. (Datum) (Rd.) 5 (Objekte)

AUCT 1 948 AS 7/x ba-zi Schatzarchiv/Goldschmiede: Silberringe als Geschenke an Personen = AUAM 73.0687; Koll.: P. Paoletti (2006); Bibliographie: Sigrist, OrNS 48 (1979), 34-35; Wilcke, Fs. Moran (1990), 475; Sigrist, Drehem (1992), 404. Vs. 1 2

4 ḫar ku3-babbar 8 giĝ4-ta-ta642 en-eriduki-mu-ge4

Je 4 Silberringe zu je 8 Schekel (zu je ± 66,7 g) haben der en-Priester von Eridu „m u -

638

Akkadisches Lehnwort für „ein Objekt aus Holz“, s. CAD M/1, 282. Es handelt sich dabei um das ĝ e š m i - r i t u m , „Leier aus Mari“, und gehört zu den Musikinstrumenten, die im militärischen Bereich verwendet wurden, s. dazu im Glossar Kap. 4.

639

m u - n i - k u 4 - r e - š a = mu-ni-n-ku4.r-eš-a-a = VNT-LOC-3p.A-(hineinbringen)Bḫ-PL-NMLZ-LOC.

640

Agālum: „Reitesel“, AHw., 15; „an equid“ bekannt auch als Personenname, s. CAD A/1 agālu A (agallu), 141.

641 i n - b e 6 - e - e š = i-n-ba-eš = PFX-3p.A-(schenken)Bḫ-PL. Diese besondere Orthografie des Verbums „b a “ beim Eintreten der Pluralendung -e š zeigt sich besonders häufig im Schatzarchiv, s. Sallaberger 1999: 250. Michalowski (1978: 6 Fn. 19) deutet diesen Wechsel als „a case of morpho-phonemic change indicated by the spelling“; anders Steinkeller 1983. „b a “ ist mit zwei verschiedenen Bedeutungen bezeugt: mit Dat. (IO) „als Geschenk geben“, „zuteilen“ (Erbe oder Rationen); ohne Dat. „als Geschenk erhalten“ mit dem Ergativ des Empfängers. „b a “ wird in den einzelnen Ausgaben des Schatzarchivs mit der Bedeutung „als Geschenk erhalten“ (wie in diesem Text) verwendet. Die Bedeutung „als Geschenk geben“ taucht im Schatzarchiv nur in der Sammelurkunde der Ausgaben (JCS 54 p. 7-9 n. 52) mit der Form PN(1-n)-e PN(2)-r a i n - n a - b a = PN(1-n) hat/haben (es) PN2 als Geschenk gegeben“ auf. S. dazu Sollberger 1956: 23 Fn. 9:16; Falkenstein 1958; Krecher 1979b: 3-5; Hallo 1985: 118; Balke 2006: 155; Balke 2008: 60. S. dazu Kap. 1 § 3.3.3. 642

Für den doppelten Ablativ s. Wilcke 1990: 471-476.

374

10. TEXTE IN UMSCHRIFT UND ÜBERSETZUNG 3 4 5 6 7 Rs. 8 9 10 11 12 (Lz.) 13

g e 4 “643 (und) En-namšita-Sulgirake-bagub, en-Priester des Enki (von) Eridu, weil sie eine Königsstatue gebracht644 haben, als Geschenk empfangen; [Urdu]-Nanna, der Adjutant, (war) Bevollmächtigter; bei Lu-diĝira ist abgebucht; in Eridu. (Datum) (Rd.) 8 (Objekte)

1 en-nam-šita-dsul-gi-ra-ke4-ba-gub en den-ki eriduki mu alan lugal in-de6-ša-a-še3 in-be6-e-eš2 [urdu2?-d]nanna sugal7- maškim ki lu2-diĝir-ra-ta ba-zi ⌈ša3 eridu⌉ki [iti] ⌈izim⌉-an-na mu ḫu-uḫ2-nu-riki ba-⌈ḫulu⌉ (l.Rd.) 8

AUCT 1 953 S 45/iii/22 šu ba-ti Schatzarchiv/Goldschmiede: Gewichtskontrolle des (Kaltarbeits)-Abfalls eines gur8-gur8Gefäßes = AUAM 73.0518; Koll.: P. Paoletti (2006); Bibliographie: Sigrist, OrNS 48 (1979), 32-33. Vs. 1 2 3 4 5 Rs. 6 7 8 9

1 gur8-gur8 bala-a ku3-babbar 12 5/6 giĝ4 23 ½ še ku3-babbar za3-bar-bi ša3 i3-la2 ⌈ULU3⌉-lal3-ta [puzur4]-⌈ir3⌉-[ra] [šu ba]-⌈ti⌉ ša3 puzur4-iš-dda-gan iti u5-bi2mušen-gu7 u4 22 ba-ta-zal mu ur-bil2-lumki ba-ḫulu

1 silbernes „ausgewechseltes“645 gur8-gur8Gefäß, 12 5/6 Schekel 23 ½ Gran (± 108 g) Silber sein (Kaltarbeits)-Abfall; aus dem Abgewogenem von ⌈ULU⌉-lal; [Puzur]-⌈Irra⌉ ⌈hat es empfangen⌉; in PuzrišDagān. (Datum)

643

Nach freundlicher Mitteilung von Fabienne Huber-Vulliet handelt es sich dabei um einen noch unklaren Ausdruck im Zusammenhang mit dem en-Priester von Enki. S. dazu auch Phillips 13 Rs. ii 20-21. 644

i n - d e 6 - š a - a - š e 3 = i-n-de6-eš-a-ak-še3 = PFX-3p.A-(bringen)Bḫ-3PL.A-NMLZ-GEN-TRM „weil sie die Statue des Königs gebracht haben“. In dieser nominalisierten Verbalform könnte /i n /- infolge einer Lautveränderung /i m /- > /i n /- vor folgenden /d/ bzw. /t/ das ventivische Morphem /i m /- enthalten. Zu /in/- als Allomorph für /im/- vor Dentalen, s. Attinger 1993: 276-277 mit Verweis auf Krecher 1985: 143-144, Wilcke 1988a: 42 + Fn. 141 und Heimpel 1974: 73. Zu re6/de6 als ḫamṭu-Formen für „liefern“, s. zuletzt Meyer-Laurin 2010. Vgl. im Schatzarchiv mit Ventiv: SAT 2 968 (i m - d e 6 - a - š e 3 ); AUCT 1 661, JCS 10 p. 30 n. 10 (m u - d e 6 - a ); und ohne Ventiv: AUCT 2 133 (i n - n a - a n - d e 6 - a ); AUCT 2 367, CT 32 25 (i n - n a - a n - d e 6 ); TIM 6 34 (i n - n e - d e 6 - e š 2 ). 645

b a l a wörtl. „von einem Ort zu einem anderen gehen (lassen)“.

375

DER KÖNIG UND SEIN KREIS: DAS STAATLICHE SCHATZARCHIV DER III. DYNASTIE VON UR (l.Rd.) 12 5/6 giĝ4 ⌈23⌉ [½ še ku3-babbar]646 1 niĝ2 šudum-⌈ma⌉

10 11

(Rd.) 12 5/6 Schekel 23 [½ Gran Silber], 1 gezähltes Objekt

AUCT 1 954 S 41/vii ba-zi Formationsphase: ein kupferner Kessel als Geschenk für die Gemahlin von Zarriq, Stadtfürst von Susa = AUAM 73.0540; Koll.: P. Paoletti (2006); Bibliographie: Sigrist, OrNS 48 (1979), 30-31. Vs. 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10

1 urudašen ki-la2-bi 38 ⅓ ma-na dam za-ri2-iq647 ensi2 šušunki d sul-gi-kalam-ma-me-te-bi648 maškim ki dsul-gi-mi-šar-ta ba-zi ša3 tum-ma-alki iti izim-dsul-gi mu us2-sa e2 puzur4-iš-dda-gan ba-du3 mu us2-sa-bi649

1 kupferner Kessel, sein Gewicht 38 ⅓ Minen (± 19,2 kg): Gemahlin des Zarriq, des Stadtfürsten von Susa; Sulgi-kalama-metebi (war) Bevollmächtigter; bei Sulgi-mīšar ist abgebucht; in Tummal. (Datum)

AUCT 1 956 AS 5/i ba-zi Schatzarchiv/Goldschmiede: Ausgabe = AUAM 73.0474; Koll.: P. Paoletti (2006); Bibliographie: Sigrist, OrNS 48 (1979), 36-37; Reiter, AOAT 249 (1997), 193 Fn. 169. Vs. 1 2 3 Rs. 4 646

2 5/6 giĝ4 la2 4 še a-ra-LUM ku3-babbar dur2-ĝar a na8-na8 mi-na-tum ⌈da⌉ ⌈ki⌉ ⌈šub⌉[ba ...] ku3-si22 ḪI-da ba-an-[ĝar?]

2 5/6 Schekel minus 4 Gran (± 23,4 g) Silber (für) ein a-ra-LUM-Gefäß, ein Hocker ... [...]650 ⌈tauschiert⌉[...] vermischtes Gold; es wurde ⌈hineingestellt?⌉; bei Lu-diĝira

ki lu2-diĝir-⌈ra⌉-ta

Zu ergänzen aufgrund der Paralleltexte von ULU-lal und aufgrund der Platzverhältnisse am Tafelrand.

647

Zarriq (zāriqu, sarriqu, fem. zarriqtu): „with speckled eyes“, auch als Personennamen belegt, s. CAD Z a-2', 69. Zu Zarriq von Susa und Assur s. Frayne 1997b: 194, 277-278.

648

„Sulgi ist des Landes Ornament“, s. Limet 1968: 261.

649

Nach Koll. keine Beschriftung auf dem linken Rand.

650

Aufgrund des sehr schlechten Überlieferungszustandes dieser Urkunde lässt sich die Beschreibung des Objektes von Z. 2 nicht vollständig rekonstruieren.

376

10. TEXTE IN UMSCHRIFT UND ÜBERSETZUNG 5 6 7 8 9

ba-⌈zi⌉ ša3 puzur4-iš-dda-gan iti mašda-ku3-gu7 mu en unuki-ga ba-ḫuĝ (l.Rd.) 2 5/6 giĝ4 la2 4 še

ist abgebucht; in Puzriš-Dagān. (Datum) (Rd.) 2 5/6 Schekel minus 4 Gran

AUCT 1 957 AS 9/xii2 ba-zi Schatzarchiv/Goldschmiede: Ausgabe von zerbrochenen Silberringen = AUAM 73.0642; Koll.: P. Paoletti (2006); Bibliographie: Sigrist, OrNS 48 (1979), 34-35. Vs. 1 2 3 4 Rs. 5 6 7 8 9

1,30 ḫar ku3-babbar 10 giĝ4-ta ba-zi-ir ki-la2-bi a-gu3-a ba-a-ĝar ki lu2-diĝir-ra-ta ba-zi ša3 puzur4-iš-dda-gan iti diri ŠE.KIN-ku5 mu en-dnanna-damar-dzuen-ra-ki-aĝ2-an-na baḫuĝ (l.Rd.) 1,30

90 Silberringe zu je 10 Schekel (± 83,3 g), sie sind zerbrochen: ihr Gewicht wurde auf das Konto gesetzt; bei Lu-diĝira ist abgebucht; in Puzriš-Dagān. (Datum) (Rd.) 90 (Objekte)

AUCT 1 958 AS 9/ix šu ba-ti Schatzarchiv/„Mittelsmann“: Empfang von bronzenen und kupfernen Armbändern = AUAM 73.0681; Koll.: P. Paoletti (2006); Sigrist, OrNS 48 (1979), 34-35. Vs. 1 2 3 4 5 Rs. 6 7

651

1,06 ĜEŠ.DIM zabar 4651 urudaĜEŠ.DIM ki nam-ḫa-ni-ta lugal-ku3-zu šu ba-ti

66 bronzene Armbänder, 4 kupferne Armbänder von Namḫani; Lugal-kuzu hat sie empfangen; in PuzrišDagān.

ša3 puzur4-iš-dda-gan iti izim-maḫ

4, nicht 240, wegen der Randinschrift.

377

DER KÖNIG UND SEIN KREIS: DAS STAATLICHE SCHATZARCHIV DER III. DYNASTIE VON UR mu en-dnanna-damar-dzuen-ra-ki-aĝ2-an-na baḫuĝ (l.Rd.) 1,10

8 9

(Datum) (Rd.) 70 (Objekte)

AUCT 1 959 AS 6/vi ba-zi Schatzarchiv/Goldschmiede: Ausgabe von Kostbarkeiten nach Isin = AUAM 73.0648T; Koll.: P. Paoletti (2006); Bibliographie: Sigrist, OrNS 48 (1979), 34-35. Vs. 1 2 3 4 Rs. 5 6 7 8 9 10 11 12 13

2 a-⌈gar5⌉ ⌈ĝeštu⌉ ku3-babbar ki-la2-[bi] ⌈13⌉ še 2 uruda ⌈ḪI⌉?.ḪI ku3-babbar sur-sur-ra niĝ2 pi-lu5-da isin2si ki-še3

2 Blei-Ohrringe (mit) Silber(überzug), ⌈dessen⌉ (des Überzugs) Gewicht 13 Gran (± 0,6 g); 2 kupferne ⌈ḪI⌉?.ḪI-Objekte (mit) zusammengedrehtem Silber; für Sachen (für den) „Herren-Dienst“ in Isin652; Šegdelani, der Beschwörer, hat sie empfangen; bei Lu-diĝira ist abgebucht; in Puzriš-Dagān; (Datum) (Rd.) 13 Gran, 4 (Objekte)

šeg12-de3-la2-NI lu2 mu13-mu13653-ke4! šu ba-ti ki lu2-diĝir-ra-ta ba-zi ša3 puzur4-iš-dda-gan iti a2-ki-ti mu ša-aš-ruki ba-ḫulu654 (l.Rd.) 13 še (l.Rd.) 4

AUCT 1 969 [AS 5-ŠS 7]/vi ba-zi Schatzarchiv/Goldschmiede: Weihung an Gula (von) Umma = AUAM 73.1344; Koll.: P. Paoletti (2006); Bibliographie: Sigrist, OrNS 48 (1979), 34-35; Gomi, JAOS 107 (1987), 155; Sallaberger, UAVA 7/1 (1993), 153 + T 1. Vs. 1 2

652

[4 ...] 1 ma-ša-lum ku3-babbar

[4 ...], 1 Silberspiegel:

Vgl. TIM 6 37 und OrSP 47-49 129 und Kap. 6 § 1.1.

653

Vgl. BPOA 7 2806: l u 2 m u 1 3 - m u 1 3 - k e 4 ; s. auch Sallaberger 1993c und Sallaberger/Huber Vulliet, RlA 10 (2003-2005), 632 s. v. Priester. A. I.

654

Die Datumsformel entspricht sowohl S 42 wie auch AS 6, allerdings ist aufgrund des Vorkommens von Ludiĝira sicherlich AS 6 zu bevorzugen.

378

10. TEXTE IN UMSCHRIFT UND ÜBERSETZUNG 3 4 5 6 Rs. 7 8 9 10 11 12 13 14

d

gu-la ummaki 1 5/6 giĝ4 2 še sa igi ku3-babbar ki NI lum-ma ba-a-e3 d nin-e2-gal-e-si658 balaĝ-a-ni

Gula (von) Umma655;1 5/6 Schekel 2 Gran (± 7 g) „Augen-Drähte“ aus Silber, sie ragen auf dem (Ort des)656 ...657 heraus: (für) Ninegalesi, ihre Harfe; königliche Weihung; bei Lu-diĝira ist abgebucht; in Nippur. (Datum) (Rd.) 1 5/6 Schekel 2 Gran, 5 (Objekte)

a-ru-a lugal ki lu2-diĝir-ra-ta ba-zi ša3 nibruki iti a2-ki-ti ⌈mu⌉ [...]-⌈bi2⌉659-[...] (l.Rd.) 1 5/6 giĝ4 2 še ⌈5⌉?

AUCT 2 98 S 44/ii" ba-zi Schatzarchiv/Goldschmiede: Ausgabe von Silber für einen Silberspiegel = AUAM 73.2173; Koll.: P. Paoletti (2006). Vs. 1 2 3 4 5 Rs. 6

⅓ša ku3-babbar ma-ša-lum 1-še3 mu di7-lu2-ru-gu2661-še3 puzur4-i3-li2 ki puzur4-ir3-ra-ta

⅓ Mine (± 166,7 g) Silber für 1 Silberspiegel: wegen des Ilurugu660; Puzur-ilī; bei Puzur-Irra ist abgebucht;

ba-zi

655

Zu ihrem Besuch in Nippur erhält die Göttin Gula aus Umma ein Geschenk. Den Daten der Urkunden nach finden die Reisen dieser Göttin nach Nippur nicht in regelmäßigen Abständen statt, sondern es liegt jeweils ein aktueller Anlass zugrunde (Krankheit im Königshaus?), s. Sallaberger 1993a: 153 und die Diskussion im Kap. 7 § 3.2.1. 656

„auf dem (Ort des) ...“: - m a steht als Apokope für -m a - k a .

657

Unklar. Sic nach Koll.

658

„Herrin, die den Palast erfüllt“. Vergöttlichte Harfe der Gula von Umma, s. Cavigneaux/Krebernik, RlA 9 (19982001), 342 s. v. Nin-egalesi. 659

Unklar ob ⌈b i 2 ⌉ oder ⌈b i l 2 ⌉.

660

Puzur-ilī ist heile aus dem Ordalfluss gekommen und erhält einen Geschenk. Zum Ordalfluss s. van Soldt, RlA 10 (2003-2005), 124-129 s. v. Ordal. A. und Kap. 8 § 3.5.5. 661

„[divine] river which confronts man“, s. van Soldt, RlA 10 (2003-2005), 124-129 s. v. Ordal. A.

379

DER KÖNIG UND SEIN KREIS: DAS STAATLICHE SCHATZARCHIV DER III. DYNASTIE VON UR ša3 puzur4-iš-dda-gan iti šaḫa2-ku3-gu7 min-kam mu si-mu-ru-umki lu-lu-buki a-ra2 10 la2 1kam-aš ba-ḫulu

7 8 9 (Lz.) 10

in Puzriš-Dagān. (Datum) (Rd.) ⅓ Mine „gewogener“ Ware662

(l.Rd.) ⅓ša niĝ2 ki-la2

AUCT 2 116 AS 6/vi mu-kux šu ba-ti Schatzarchiv/Goldschmiede: Einlieferung von Kostbarkeiten = AUAM 73.2107; Koll.: P. Paoletti (2006); Bibliographie: Wilcke, Fs. Moran (1990), 473. Vs. 1 2 3 4 5 Rs. 6 7 8 9 10 11

[...] ⌈maḫ⌉ [...]-SI ku3-babbar663 [...] ma-na-ta-še3 [...]⌈ensi2⌉ [mu]-kux

[...] Silber für [...] je [...] Mine: [...] ⌈Stadtfürst⌉; ⌈Einlieferung⌉; Lu-diĝira hat es empfangen; in Puzriš-Dagān. (Datum) (Rd.) [...] Mine

lu2-diĝir-ra šu ba-ti ša3 puzur4-iš-dda-gan iti a2-ki-ti mu ša-aš-ruki ba-ḫulu664 (l.Rd.) ⌈x⌉ ma-na

AUCT 2 133 AS 3/ix ba-zi Schatzarchiv/Waffen: eine Prunkwaffe als Geschenk für Atal-Amurru = AUAM 73.0757; Koll.: P. Paoletti (2006). Vs. 1 2 3 4 5

1 ĝešgam2-lum ku3-babbar šub-ba a-tal2-dĝar7-du2-ra kur ĝar7-du2-še3 za-an-num2 lu2 kiĝ2-ge4-a lugal-ke4 in-na-an-de6

662

Wörtl. „Gewichtssache“.

663

S. Wilcke 1990: 473.

1 gebogener hölzerner Griff mit Silber tauschiert: hat Zannum, der Bote des Königs, dem Atal-Amurru665 zum Amurriterland gebracht;

664

Die Datumsformel entspricht sowohl S 42 wie auch AS 6, allerdings ist aufgrund des Vorkommens von Ludiĝira sicherlich AS 6 zu bevorzugen.

665

Zum ersten Namenselement a t a l - „der Starke“ s. Wegner 2000: 16-17 und Wilhelm 1996: 336.

380

10. TEXTE IN UMSCHRIFT UND ÜBERSETZUNG Rs. 6 7 8 9 10 11 12

urdu2-dnanna sugal7-maḫ maškim ki DI.KU5-mi-šar-ta ba-zi ša3 puzur4-iš-dda-gan iti izim-maḫ mu ĝešgu-za den-lil2-la2 ba-dim2 (l.Rd.) 1

Urdu-Nanna, der Großwesir, (war) Bevollmächtigter; bei Dajjānum-mīšar ist abgebucht; in PuzrišDagān. (Datum) (Rd.) 1 (Objekt)

AUCT 2 162 AS 4/xii ba-zi Schatzarchiv/Goldschmiede: Weihung eines masabbu-Beckens an Enki von Eridu = AUAM 73.0453; Koll.: P. Paoletti (2006); Bibliographie: Sallaberger, UAVA 7/2 (1993), T 1; Sallaberger, Mesopotamien (1999), 248; Zgoll, AOAT 246 (1997), 373; Reiter, AOAT 249 (1997), 160; Steinkeller, Puzur-Inšušinak at Susa (2010), 40. Vs. 1

2 3 Rs. 4 5 6 7 8 (Lz.) 9

1 ma-sa2-ab ⌈zabar⌉ uruda ki-maški ur2 ⌈la⌉-ḫama ku3-babbar igi zu2 [am-si] ku3-si22 ĝar-⌈ra⌉! si-⌈ga⌉666 d en-ki eriduki a-ru-a lugal [ki] ⌈puzur4⌉-ir3-ra-ta [ba]-zi ša3 eriduki [iti] ŠE.⌈KIN⌉-⌈ku5⌉ mu en d⌈nanna⌉ ba-[ḫuĝ]668

1 bronzenes masabbu-Becken aus Kupfer aus Kimaš, in (dessen) „Boden“ ein ⌈Laḫama⌉667 aus Silber, (seine) Augen aus ⌈Elfenbein⌉ mit Gold plattiert!, ⌈eingetieft⌉ (ist): Enki von Eridu, königliche Weihung; [bei] ⌈Puzur⌉-Irra ⌈ist⌉ abgebucht; in Eridu. (Datum) (Rd.) 1 (Objekt)

(l.Rd.) 1

666 ĝ a r - { GA} : ⌈ r a ⌉ s i - ⌈ g a ⌉ . ĝ a r und am Ende der Zeile s i - g a sind klar; nach ĝ a r kommt ein schlecht eingedrucktes GA, welches zusammen mit ĝ a r unklar ist. Entweder wollte der Schreiber das öfters belegte „k u 3 b a b b a r ĝ a r - r a “ (silberne Plattierung) oder „k u 3 - b a b b a r s i 3 - g a “ schreiben. Das Verb s i 3 - ( g ) „einlegen, einfassen (von Steinen)“ ist nie mit Metallen, sondern meistens mit Edelstein- oder Elfenbeineinlagen, seilgeflochtenen Matratzen oder Waagchalen belegt. So ist hier die silberne Plattierung zu bevorzugen und ein Schreibfehler anzunehmen. Man kann teilweise Spuren von waagerechten Keilen von einem ursprünglichen RA statt GA sehen: der Schreiber muss es mit dem darauffolgenden s i - GA verwechselt und danach falsch korrigiert haben. Zum Unterschied zwischen š u b „tauschieren, mit Metall einlegen“, s i 3 - g „mit (Edel)steinen oder Elfenbein einlegen“, s i - g „eintiefen“ und ĝ a r „mit Edelmetallen plattieren“ s. Paoletti 2011. 667

Zu l a ḫ a m a als langhaariger Held unter den Mischwesen, s. Wiggerman, RlA 8 (1993), 222-244 s. v. Mischwesen. 668

Nach Sallaberger (1999) bezieht sich dieser verkürzte Jahresname im Schatzarchiv auf das Jahr AS 4 und nicht auf AS 9.

381

DER KÖNIG UND SEIN KREIS: DAS STAATLICHE SCHATZARCHIV DER III. DYNASTIE VON UR

AUCT 2 178 AS 2/vi ba-zi Schatzarchiv/Waffen: Weihung an Inana von Uruk = AUAM 73.2013; Koll.: P. Paoletti (2006); Bibliographie: Sallaberger, UAVA 7/2 (1993), T 1. Vs. 1 2 3 4 Rs. 5 6 7 8 9 10

7 ĝeš⌈da⌉-[ag-si] zabar ⌈si⌉? [...] ⌈ka⌉-ba uruda ur gu DU e2-ba-[an] 7 ĝešda-ag-si e2-ba-an d inana unuki-ga a-ru-a lugal ki DI.KU5-mi-šar-ta ba-zi ša3 unuki-ga iti a2-ki-ti670 mu damar-dzuen lugal-e ur-bi2-lumki mu-ḫulu (l.Rd.) 14

7 Paar hölzerne ⌈Ständer⌉ (mit?) Bronze [...], auf ihrem „Mund“ ein kupferner „...Hund“?669; 7 Paar hölzerne Ständer: Inana von Uruk, königliche Weihung; bei Dajjānum-mīšar ist abgebucht; in Uruk. (Datum) (Rd.) 14 (Objekte)

AUCT 2 200 AS 9/x šu ba-ti Schatzarchiv/Möbel+„Mittelsmann“: Übergabe von seilgeflochtenen Matratzen für das Bett des Königs = AUAM 73.1999; Koll.: P. Paoletti (2006); Bibliographie: Steinkeller, OrAnt 19 (1980), 84. Vs. 1 2 3 4 Rs. (Lz.) 5 6 7

669

6 ša3-tuku5 ĝeš-nu2 lugal ki a-mur-DIĜIR-ta lugal-ku3-zu šu ba-ti

6 seilgeflochtene Matratzen (für) das königliche Bett; von Āmur-ilam; Lugal-kuzu hat es empfangen; in ⌈PuzrišDagān⌉. (Datum)

ša3 ⌈puzur4-iš⌉-d⌈da⌉-gan iti izim-an-na mu en-dnanna-damar-dzuen-ra-ki-aĝ2-an-na baḫuĝ

Vgl. PDT 2 1918 Rs. 4' u r g u - l a . Nach Koll. steht in AUCT 2 178 Vs.1 keineswegs LA, sondern DU.

670

Die Weihung an Inana von Uruk lässt an das „Fest des Himmelsschiffes“ denken, das in der Regierungszeit Sulgi auch im vi, aber ab Amar-Suena ausschließlich im vii. oder xi. Monat stattfand. Obgleich die Urkunde auf den vi. Monat des Jahres AS 2 datiert ist, könnte die Weihung an Inana in Uruk trotzdem zu jenem Fest eingeordnet werden. Zu dem Fest s. Sallaberger 1993a: 216-218. S. auch Kap. 7 § 3.1.3.

382

10. TEXTE IN UMSCHRIFT UND ÜBERSETZUNG

AUCT 2 240 AS 1/vii ba-zi Schatzarchiv/Goldschmiede: Ausgabe von Silber für die Dekoration von Frauenstühlen = AUAM 73.2125; Koll.: P. Paoletti (2006). Vs. 1 2 3 4 5 6 Rs. 7 8 9 (Lz.) 10 11

3 ma-na ku3-babbar 18 ĝešgu-za munus umbin šal2-la ḫa-lu-ub2 ĝa2-ĝa2-de3 ku3-dutu ⌈ki⌉ puzur4-ir3-ra-ta ⌈ba⌉-zi

3 Minen (± 1,5 kg) Silber, um 18 Frauenstühle mit zierlichen Füßen aus ḫaluppu-Holz zu plattieren: Ku-Utu; ⌈bei⌉ Puzur-Irra ⌈ist⌉ abgebucht; ⌈in⌉ [Puzriš]Dagān. (Datum) (Rd.) 3 Minen, 18 Gezählte (Objekte)

⌈ša3⌉ [puzur4]-⌈iš⌉-dda-gan ⌈iti⌉ [izim-d]⌈sul⌉-gi ⌈mu⌉ [d]⌈amar⌉-dzuen lugal (l.Rd.) 3 ma-[na] (l.Rd.) 18 niĝ2 šudum-ma

AUCT 2 279 AS 6/iv ba-zi Schatzarchiv/Goldschmiede: Weihung eines Kultgefäßes an die heimkehrende Ninti(n)uga nach ihrer Reise nach Isin = AUAM 73.3153; Koll.: P. Paoletti (2006); Bibliographie: Sallaberger, UAVA 7/1 (1993), 153 + Fn. 727, 7/2 T 1. Vs. 1 2 3 4 5 Rs. 6 7 8

1 eš2-da ku3-babbar d nin-ti-⌈ug5-ga⌉ a-ru-a lugal u4 isin2si ki-⌈ta⌉ i3-im-ĝen-na-a

1 silbernes Kultgefäß: ⌈Ninti(n)uga⌉; königliche Weihung, als sie aus Isin gekommen ist671; bei ⌈Puzur⌉-[Irra] ist abgebucht; in PuzrišDagān.

ki ⌈puzur4⌉-[ir3-ra]-⌈ta⌉ ba-zi ša3 puzur4-iš-dda-gan

671

Anlass dieser Weihung ist das Fest für die Götterreise von Ninti(n)uga nach Isin: zur Ankunft in Nippur erhält Ninti(n)uga ein Kultgefäß, nachdem sie die Göttin Nin-Isina in Isin für ca. 15 Tage besucht hat; s. dazu Sallaberger 1993a: 152 und Kap. 8 § 3.2.1.

383

DER KÖNIG UND SEIN KREIS: DAS STAATLICHE SCHATZARCHIV DER III. DYNASTIE VON UR 9 10 11

[iti] ⌈ki⌉-siki-dnin-a-zu [mu] ⌈ša⌉-aš-ruki ba-ḫulu (l.Rd.) 1

(Datum)672 (Rd.) 1 (Objekt)

AUCT 2 280 AS 6/xii mu-kux šu ba-ti Schatzarchiv/Goldschmiede: Einlieferung von Silber durch Batugrad, Sohn des Iabti (aus) Šimaški = AUAM 73.3163; Koll.: P. Paoletti (2006). Vs. 1 2 3 Rs. 4 5 6 7 8 9

⅓ša 5 giĝ4 ŠAM2×2 ku3-babbar ki-la2 ḫar 2 ba-tu-ug-ra-ad dumu ia3-ab-ti LU2.SU.Aki mu-kux lu2-diĝir-ra šu ba-ti ša3 nibruki iti ŠE.KIN-ku5 mu ša-aš-ruki ba-ḫulu (l.Rd.) ⅓ša 5 giĝ4 ŠAM2×2

⅓ Mine 5 ⅔ Schekel (± 213 g) Silber, das Gewicht von 2 Ringen: Batugrad, Sohn des Iabti (aus) Šimaški; Einlieferung; Lu-diĝira hat es empfangen; in Nippur. (Datum)673 (Rd.) ⅓ Mine 5 ⅔ Schekel

AUCT 2 289 [...] šu ba-ti Schatzarchiv/Goldschmiede: Übergabe von Silber an Händler zum Kauf von Zinn = AUAM 73.2697; Koll.: P. Paoletti (2006); Bibliographie: Wilcke, Fs. Moran (1990), 473; Paoletti, Kaskal 5 (2008), 136. Vs. 1' 2' 3'

[...] ⌈Bronze⌉? [...], Sulgi-⌈kalam(a)-metebi⌉, Puʾudu;

[...] [...] ⌈zabar⌉ d sul-gi-⌈kalam-me-te⌉-bi bu3-u2-du

672

Die Datumsformel dieses Textes bereitet Schwierigkeiten, weil sie sowohl dem Jahr S 42, wie auch AS 6 entspricht. Die Angabe des Leiters hilft auch nicht eindeutig weiter, weil Puzur-Irra als Leiter der Goldschmiedeabteilung regelmäßig zwischen S 44 und AS 4 belegt ist und ab AS 5 eindeutig Lu-diĝira als sein Nachfolger auftaucht. So würde die Angabe von Puzur-Irra als handelnder Beamte AS 6 unklar bleiben. Allerdings kann man vor S 44 systematische und reguläre Belege eines Leiters weder der Goldschmiedeabteilung, noch anderen Abteilungen der Schatzverwaltung, eindeutig nachweisen. Demnach wird hier trotz späterer Wiedererscheinung von Puzur-Irra als Beamter eine Datierung AS 6 bevorzugt.

673

Die Datumsformel entspricht sowohl S 42 wie auch AS 6, allerdings ist aufgrund des Vorkommens von Ludiĝira sicherlich AS 6 zu bevorzugen.

384

10. TEXTE IN UMSCHRIFT UND ÜBERSETZUNG 4' 5' 6' 7' 8' Rs. 9' 10' 11' (Lz.) 12' 13' 14' (Lz.) 15' 16'

3 ⅓ ma-na ku3-babbar id-da-a 2 ma-na 13 giĝ4 igi-3-ĝal2 ku3-babbar ba-mu674 [...] ⌈giĝ4⌉? [...]

3 ⅓ Minen (± 1,7 kg) Silber: Iddaʾ; 2 Minen 13 ⅓ Schekel (± 1,1 kg) Silber: Bamu; [...] ⌈Schekel⌉: [Utu]-⌈adgal⌉?; [...] ⅓ Mine (± 166,7 g) Silber: en-Priester von Našše; Summe: 1 Talent ⅓ Mine (± 30,2 kg) Silber als Kaufpreis, auf 1 Schekel Silber [jeweils] 10 Schekel Zinn; sie haben es empfangen; bei ⌈Puzur⌉-[Irra?] [...].

(...) [dUTU?]-⌈ad2⌉?675-[gal?] ⅓ša ku3-babbar en dnašše šu+niĝen2 1 gun2 ⅓ša! ku3-babbar niĝ2-sam2-ma ku3 1 giĝ4-a676 ? ? AN.NA 10 giĝ4-⌈ta⌉ -[še3 ...] šu ba-ti-eš2 ki ⌈puzur4⌉-[ir3-ra?]-⌈ta⌉677 [...]

AUCT 2 292 ŠS 7/vii/10 ba-zi Schatzarchiv/Goldschmiede: Weihung an Gula bei Ankunft des Königs aus Ur = AUAM 73.3152; Koll.: P. Paoletti (2006); Bibliographie: Sallaberger, UAVA 7/2 (1993), T 1. Vs. 1 2 3 674

[...] dgu-la a-ru-a lugal lugal urim5ki-ta du-ni679

[...] Gula; königliche Weihung; bei Ankunft des Königs aus Ur678;

S. Limet 1968: 105ff.

675

Nach Koll. ⌈ĜIR2⌉? oder ⌈a d 2 ?⌉ (cf. d GN- a d 2 - g a l ): das Zeichen liegt am Ende eines Registers in der Mitte der zweiten Reihe: vermutlich gehört es zu einem Personennamen des Typus d GN- a d 2 - g a l . Da im Text Iddaʾ genannt wird, könnte es sich dabei um Utu-adgal handeln, der ebenfalls zusammen mit Iddaʾ in TCNY 45 (S 44/ii) vorkommt. 676

Dazu s. Wilcke 1990: 473.

677

Es kann nicht wie in TCNY 45 Puzriš-Dagān sein, weil die Spuren am Ende der Zeile 16' nicht zu GAN passen.

678

Der König reiste nach Uruk, vermutlich nachdem er an den Feierlichkeiten des Akiti-Festes zur Aussaat in Ur am Anfang des vii. Monats teilgenommen hatte. Der Grund seiner Reise wird nicht in der Urkunde genannt. Könnte der König wegen dieser Feierlichkeiten nach Uruk gereist sein, obwohl die Ausgaben für das „Fest des Himmelsschiffes“ erst gegen Ende des vii. Monats datiert sind? Oder ist hier eine spontane Reise mit einem anderen Hintergrund (etwa Krankheit im Königshaus?) zu postulieren, weil die Weihung für Gula bestimmt ist? Zum „Fest des Himmelsschiffes“ s. Sallaberger 1993a: 216-218. Zu den Weihungen im Schatzarchiv s. Kap. 7 § 3.1.3.

385

DER KÖNIG UND SEIN KREIS: DAS STAATLICHE SCHATZARCHIV DER III. DYNASTIE VON UR 4 5 Rs. 6 7 8 9 10

ki lu2-diĝir-ra-ta ba-zi

bei Lu-diĝira ist abgebucht; in Uruk. (Datum)

ša3 unuki-ga iti a2-ki-ti u4 10-kam mu dšu-dzuen lugal urim5ki-ma-ke4 ma-da za-ab-ša-liki [mu]-ḫulu

AUCT 2 295 AS 7/vi mu-kux šu ba-ti Schatzarchiv/Goldschmiede: Einlieferung von zerbrochenen silbernen Objekten aus dem Palast = AUAM 73.2682; Koll.: P. Paoletti (2006). Vs. 1 2 3 4 Rs. 5 6 7 8 9 10 11 12

ŠAM2×2

la2 15 še ku3-babbar ki-la2 ku3 mušenA

[...] ki i3-lum-den-lil2 [x?](-)MU681 ba-za-ta ba-ta-[Rasur]-du8 e2-gal-ta e3-a ĝiri3 dsul-gi-ma-til3682 ra2-gaba mu-kux lu2-diĝir-ra šu ba-ti ša3 nibruki iti a2-ki-ti mu bi2-tum-ra-bi2-umki i3-ab-ruki ma-daki-bi u3 ḫu-uḫ2-nu-riki ba-ḫulu (l.Rd.) ŠAM2×2 la2 15 še

⅔ Schekel minus 15 Gran (± 4,8 g) Silber: das Gewicht [eines?] ... [...], von Ilum-Enlil-[...] der „Zwerg“?680; es wurde abgelöst; es ist aus dem Palast gekommen; via Sulgimatil, Wagenfahrer; Einlieferung; Lu-diĝira hat es empfangen; in Nippur. (Datum) (Rd.) ⅔ Mine minus 15 Gran

679

Pronominale Konjugation in marû-Form der 3 P. S. von ĝ e n (gehen, kommen). Für /d u - ( a ) - n i / s. z. B. Sallaberger 1992a: 139, Krecher 1995: 191. 680

Zur Gleichung von b a - z a mit b a - a n - z a = pessû „lahmend, hinkend“, s. PSD B b a - z a A, 22; AHw. pessû, 856-857; Alster 1995 mit Literatur. 681

Am rechten Rand vermutlich Spuren von einem Zeichen l a 2 .

682

„Sulgi hat mir das Leben gegeben“, Limet 1968: 82, 177, 307.

386

10. TEXTE IN UMSCHRIFT UND ÜBERSETZUNG

AUCT 2 301 AS 2/ii šu ba-ti Schatzarchiv/ „Mittelsmann“+Schuharchiv: Schmuck aus Gold für die Stiefel des Königs = AUAM 73.2247; Bibliographie: Wilcke, CRRAI 35 (1992), 317. Vs. 1 2 3 4 Rs. 5 6 7 8 9 10

6,53 [...] ku3-si22 ḪI-da ki-la2-bi 12 giĝ4 igi-3-ĝal2 ⌈12⌉ [še] kuš suḫub2 lugal-ka keše2-re6-de3 ki lugal-ku3-zu-⌈ta⌉ [šu-d]⌈INANA⌉ u3 nu-ur2-i3-li2 šu ba-an-⌈ti⌉-[eš2] ša3 puzur4-iš-dda-gan iti šaḫa2-ku3-gu7 mu damar-dzuen lugal-[e] ur-bi2-lumki ba-ḫulu

413 [...] aus vermischtem Gold, ihr Gewicht 12 ⅓ Schekel ⌈12⌉ [Gran] (± 103,3 g)683 um sie an Stiefeln des Königs zu befestigen; von Lugal-kuzu; [Šu]-⌈Eštar⌉ und Nūr-ilī haben sie empfangen; in Puzriš-Dagān. (Datum)

AUCT 2 326+336 S 45/xii/2? mu-kux šu ba-ti Schatzarchiv/Goldschmiede: Beute aus Urbilum = AUAM 73.1377+73.0717; Koll.: P. Paoletti (2006); Bibliographie: Sallaberger, UAVA 7/1 (1993), 16 Fn. 50; Paoletti, Kaskal 5 (2008), 147+148. Vs. 1 2 3 4 5 Rs. 6 7 8 9 10 11 (Lz.) 12

5 ½ giĝ4 ku3-babbar al-ḫulu-a684 nam-ra-aka ⌈ur⌉-⌈bil2⌉?-lumki [PN?] KIŠ.[ARAD-e?] šu [im]-mi-in-⌈us2⌉ mu-kux

5 ½ Schekel (± 45,8 g) Bruchsilber: Beute aus Urbilum, [PN?] der ⌈General?⌉ hat es ⌈gesandt⌉; Enlieferung via (NN); Puzur-Irra hat es empfangen; in Puzriš-Dagān. (Datum) (Rd.) 5 ½ Schekel

ĝiri3 (leer) puzur4-ir3-ra šu ba-ti ša3 puzur4-iš-dda-gan iti ŠE.KIN-ku5 u4 ⌈2⌉? ba-zal mu ur-bi2-[lumki] ba-⌈ḫulu⌉ (l.Rd.) 5 ½ giĝ4

683

Zu je ± 0,25 g.

684

a l - ḫ u l u - a = al-ḫulu-a = PFX-(zerstören)Bḫ-NMLZ „das zerstört, zerlegt ist“.

387

DER KÖNIG UND SEIN KREIS: DAS STAATLICHE SCHATZARCHIV DER III. DYNASTIE VON UR

AUCT 2 367 AS 6/i ba-zi Schatzarchiv/Goldschmiede: Fingerring als Geschenk für Mulliltum-nūri = AUAM 73.2078; Koll.: P. Paoletti (2006). Vs. 1 2 3 4 Rs. 5 6 7 8 9 10 11 12

1 šu-gur ku3-babbar 1 giĝ4-[ta]? d d NIN.LIL2-tum-nu-ri saĝ-rig7 nin-lil2-le-ma-an685 aĝ2 dumu-munus lugal-ra u2-ṣa-ar-i-mi-lumki-še3 a-ki-a ra2-gaba-ni i3-na-an-de6686 nu-ur2-dIŠKUR687 sugal7 maškim ki lu2-diĝir-ra-ta ba-zi ša3 nibruki iti mašda-ku3-gu7 mu ša-aš-ru[ki] ba-ḫulu688 (l.Rd.) 1

1 silberner Fingerring ⌈zu⌉ 1 Schekel (± 8,3 g), hat Akia, ihr Wagenfahrer, für Mulliltumnūrī, die Geschenkte der Königstochter Ninlile-manaĝ, nach Uṣār-Īmi-ilum gebracht; Nūr-Adad, Adjutant, (war) Bevollmächtigter; bei Lu-diĝira ist abgebucht; in Nippur. (Datum) (Rd.) 1 (Objekt)

AUCT 2 384 S 47/v mu-kux šu ba-ti Schatzarchiv/Waffen: Einlieferung von Waffen via Igirumaḫ, General = AUAM 73.0517; Koll.: P. Paoletti (2006). Vs. 1 2 3 4 5

[...]689 [...]-⌈DU6/BA⌉? ⌈SU⌉?-[...] [...] ⌈zabar⌉ [...] ⌈bulug?⌉690 zabar [...] bulug? zabar

[...] aus Bronze [...] bronzene Nadel, [...] bronzene ⌈Nadel⌉:

685

„Ninlil hat mir zugeteilt“.

686

i 3 - n a - a n - d e 6 = i-n-a-n-de6-Ø = PFX-3p-IO-3p.A-(bringen)Bḫ-3.O „er hat es ihr gebracht“.

687

„Das Licht von Adad“.

688

Die Datumsformel entspricht sowohl S 42 wie auch AS 6, allerdings ist aufgrund des Vorkommens von Ludiĝira sicherlich AS 6 zu bevorzugen.

689

Sic nach Koll.; Kopie: [...]-KA.

690

Das Zeichen ist zur Hälfte abgebrochen und die für bulug typischen internen senkrechten Keile sind leider nicht zu sehen: Könnten sie eher links gesetzt sein, wo das Zeichen abgebrochen ist? Die Lesung b u l u g z a b a r gleich akk. pulukku „Nadel“ (s. AHw. pulukku, 879) ist dennoch aufgrund des Inhalts zu bevorzugen.

388

10. TEXTE IN UMSCHRIFT UND ÜBERSETZUNG 6 Rs. 7 8 9 10 11 12 13

⌈du10⌉?-ga-KA.ZI lu2 ur-bil2-lumki-⌈ma⌉ mu-kux ĝiri3 i-gi-ru-⌈maḫ⌉? šagana DI.KU5-mi-šar šu ba-ti ša3 ⌈urim5⌉ki-ma iti izim-d⌈nin⌉-[a]-⌈zu⌉ mu us2-sa ki-[maški] ⌈u3⌉ ḫur-ti5[ki] [ba-ḫulu]

⌈Duga⌉-KA.ZI, der Mann von Urbilum691; Einlieferung via ⌈Igirumaḫ⌉, General; Dajjānum-mīšar hat es empfangen; in ⌈Ur⌉. (Datum)

AUCT 2 385 AS 9/vii kišeb3 PN? Schatzarchiv? = AUAM 73.3080; Koll.: P. Paoletti (2006). Vs. [...] Rs. 1' 2' 3' 4' 5'

[...] kišeb3692 lu2-[...] ⌈dub⌉?-sar ša3 puzur4-iš-dda-gan iti izim-dsul-gi mu en-dnanna-damar-dzuen-ra-ki-aĝ2-[an-na ba-ḫuĝ]

[...] Siegel des Lu-[...], ⌈Schreibers⌉; in PuzrišDagān. (Datum)

AUCT 2 388 [...] [ba-zi] Schatzarchiv/Goldschmiede?: Geschenke für die Ringkämpfer = AUAM 73.0888; Koll.: P. Paoletti (2006); Bibliographie: Sallaberger, UAVA 7/1 (1993), 16 Fn. 53. Vs. 1' 2' 3' 4'

[(Objekt)] haben (... und?) [Nir?]-idaĝal [(und)/Sohn des] [...]-Ninkununa, die Ringkämpfer,

[...] [...] [...]-i3-da-ĝal2 [...]-dnin-ku3-nun-na-ka ⌈lu2⌉ ĝešba2-me-eš2

691

Zur Deutung des Textes vermutlich im Rahmen von Beute aus Urbilum s. Kap. 6 § 1.1 und Kap. 8 § 4.2.

692

Nach Koll. vermutlich DUB.

389

DER KÖNIG UND SEIN KREIS: DAS STAATLICHE SCHATZARCHIV DER III. DYNASTIE VON UR Rs. 5' 6' 7' 8'

[mu] ⌈ĝešba2⌉ in-sag3!(PI)--eš2 ⌈in⌉694 TAG.TAG-e-eš2-ša-a-še3 ⌈in⌉-be6-e-eš2 [urdu2]-dnanna sugal7-maḫ maškim [...] [...]

⌈weil⌉ sie sich mit Fäusten geprügelt (und) geschlagen haben693, als Geschenk empfangen; [Urdu]-Nanna, der Großwesir, (war) Bevollmächtigter; [...]

AUCT 2 413 S 44/iv" šu ba-ti Schatzarchiv? = AUAM 73.1250; Koll.: P. Paoletti (2006). Vs. [...] Rs. 1' 2' 3' 4'

[...] hat es empfangen; in Puzriš-Dagān. (Datum)

šu ba-ti ša3 puzur4-iš-dda-gan iti ki-siki-dnin-a-zu min-kam mu si-mu-ru-umki lu-lu-buki a-ra2 10 la2 1kam-aš ba-ḫulu

Babyloniaca 7, pl. XX n. 7 S 44/xii šu ba-ti Formationsphase: Silberabgabe als erstatteter Rest der Schaf- und Rinderhirten = Stevenson Collection; Bibliographie: M. Lambert, RA 57 (1963) 91 9; Paoletti, Kaskal 5 (2008), 142. Vs. 1 2 3 Rs. 4

693

3 ma-na ku3-babbar la2-NI su-ga sipa unu3-e-ne ki na-ra-am-i3-li2-ta

3 Minen (± 1,5 kg) Silber: erstatteter Rest der Schaf- und Rinderhirten; von Narām-ilī; Bēlī-ilī hat es empfangen.

be-li2-i3-li2 šu ba-ti

Zu den Ringkämpfen im Alten Orient s. Rollinger 1994.

694

Das Verb „berühren“, „anfassen“ kommt normalerweise in der Orthografie t a 3 - g vor. Hierbei fehlt aber das zu erwartende -g e nach der Basis.

390

10. TEXTE IN UMSCHRIFT UND ÜBERSETZUNG 5 6

iti ŠE.KIN-ku5 mu si-mu-ru-umki u3 lu-lu-buki a-ra2 10 la2 1kam-aš ba-ḫulu

(Datum)

Babyloniaca 7, pl. XXI n. 10 ŠS 5/vi kišeb3 PN Schuharchiv: Empfang von verschiedenen Schuhen als Produktion des Gerbers Lugula = Stevenson Collection; Bibliographie: Wilcke, CRRAI 35 (1992), 316; Goetzte, JCS 9 (1955), 20; Neumann, Handwerk (1993), 150. Vs. 1 2 3 Rs. 4 5 6 7

5 kušsuḫub2 gu-DIM4695 SU-a e2-ba-an 3 kuše-sir2 du8-ši-a suḫuš gub-ba e2-ba-an kiĝ2 aka lu2-gu-la gaba-ri kišeb3 nu-ur2-i3-li2 iti izim-dnin-a-zu mu us2-sa dšu-dzuen lugal urim5ki-ma-ke4 bad3 ĝar7-du2 mu-ri-iq-ti-id-ni-im mu-du3 (l.Rd.) 8

5 Paar geflochtene Stiefel (mit) g u -DIM4(-b a )Dekoration; 3 Paar grünliche Sandalen mit angesetzten Absätzen; geleistete Arbeit von Lu-gula; Abschrift der Siegel(urkunde) von Nūr-ilī. (Datum) (Rd.) 8 (Objekte)

BIN 3 338 AS 1/iii šu ba-ti Schatzarchiv/„Mittelsmann“+Schuharchiv: Empfang von Gold als (Kaltarbeits)-Abfall eines Dekorationsteils von tukšium-Schuhen = NBC 196; = M. Sigrist, CBCY 3 (2001), NBC 196; Koll.: P. Paoletti (2006). Vs. 1 2 3 4 5 Rs. 6 7 8 9

igi-4-ĝal2 3 ⌈še⌉ ku3-si22 ḪI-da za3-bar KA×DU kušdu10-uk-si-um e2-ba-an 1-a ba-bala ki e2-a-i3-li2-ta696 lugal-ku3-zu šu ba-an-ti ša3 puzur4-iš-dda-gan iti u5-bi2mušen-gu7 mu damar-dzuen lugal

695

Sic, ohne -b a .

696

„Ea ist mein Gott“, s. Hilgert 2002: 466.

391

¼ Schekel 3 Gran (± 2,2 g) vermischtes Gold: (Kaltarbeits)-Abfall bei einer „Fassung“ von 1 Paar tukšium-Schuhen, es wurde ausgetauscht; von Ea-ilī; Lugal-kuzu hat es empfangen; in Puzriš-Dagān. (Datum)

DER KÖNIG UND SEIN KREIS: DAS STAATLICHE SCHATZARCHIV DER III. DYNASTIE VON UR

BIN 3 344 ŠS 9/xi/18 šu ba-ti Schatzarchiv/ „Mittelsmann“: Übergabe von einer Krone mit ihrer Schmucksausstattung an Ur-Igalim, den „Wäscher der Krone“ = NBC 245; = M. Sigrist, CBCY 3 (2001), NBC 245; Koll.: P. Paoletti (2006). Vs. 1 2 3 4 5 6 7 8

1 ⌈tu9⌉!SAĜŠU ⌈nam⌉-en tuku aga3 ar-ma-LUM KAB ku3-si22 šub-ba ku3-si22 ḫuš-a-bi ½ ma-na 6 giĝ4 ŠAM2×2 18 še 1 gu2 bar ku3-si22 ḫuš-a-bi ki-la2-bi 2 giĝ4 ŠAM2×2 17 še 1 niĝ2 su3-a saĝ-ki ḫar NA4NIR7 igi tuku ku3-si22 ḫuš-a-bi ki-la2-bi 5 ½ giĝ4 la2 7 še 1 NA4nir7 igi dur2 ki-ta-bi ib2-ta-KUR2-bi 1 niĝ2 su3-a saĝ-ki ḫar suḫ-keše2 ḫar NA4nir7 igi tuku ku3-si22 ⌈ḫuš⌉?-a703

1 SAĜŠU-Krone, welche die Herrschaft hat697: Krone ...698, der untere Teil699 (mit) Gold tauschiert; sein gelbglänzendes Gold ½ Mine 6 ⅔ Schekel 18 Gran (± 306 g), (mit Ausstattung): 1 Halskette, die Außenseite aus gelbglänzendem Gold, sein Gewicht 2 ⅔ Schekel 17 Gran (± 25 g); 1 Stirn-Ring aus gelbglänzendem goldenem Filigran, der ein Achat-Auge hat, sein Gewicht 5 ½ Schekel minus 7 Gran (± 46 g); 1 Achat-Auge, dessen unterer Teil700 ausgetauscht701 wurde; 1 Stirn-Ring (in der Form eines) „SUḪkešePektoral-Rings“702, der ein Achat-Auge hat, aus goldenem Filigran [...];

697

Nach mündlicher Mitteilung von Walther Sallaberger könnte es sich hier um die Breitrandkappe als Herrschaftsattribut handeln. Zur Breitrandkappe als Herrscherinsignie s. u. a. Braun-Holzinger 2007: 109-115; Sallaberger 1999: 172 und in Vorbereitung.

698

Es könnte sich bei a r - m a - LUM um das Material handeln, woraus die Krone besteht und worauf die Verzierung angebracht ist. Da die Verzierung zum Teil aus goldener Tauschierung besteht, könnte es sich bei a r - m a - LUM um ein dunkles Metall handeln. Vgl. aber AHw. armannu(m) (= ĝ e š ḫ a š ḫ u r k u r - r a ) „Aprikose(nbaum)“, 69 und CAD A armannu „aromatic tree“, 291. 699

Es ist hier vermutlich der untere Teil des Randes gemeint. Zu ĝ e š KAB als Fuß (eines Bettes), s. Röllig/Waetzoldt, RlA 8 (1993-1997), 327 s. v. Möbel. A. I.

700

Wörtl. d u r 2 k i - t a „Geßäßunteren“. Es muss hier der Boden der Kastenfassung gemeint sein, die sehr häufig mit Achataugen belegt ist. Für d u r 2 als Boden eines Gefäßes s. Kap. 4 § 2.3 unter d u r 2 .

701

i b 2 - t a - KUR2- b i = i-b-ta-KUR2-Ø-a-bi = PFX-3n-ABL-(austauschen)Bḫ-3n.S-NMLZ-3n.POSS. Zu k u r 2 in der Bedeutung „austauschen“ s. Molina 2001: 144 mit Lit.

702

Zum s u ḫ - k e š e 2 -Pektoral als Attribut des Priestertums in Zusammenhang mit a g a 3 als Attribut des Herrschertums s. z. B. Zgoll 1997: 305-307. 703

Hier ist kein - b i am Tafelrand zu erkennen, wie eigentlich bei einem Teil eines größeren Schmuckstückes zu erwarten wäre. Vgl. die vorherigen Zeilen 3, 5, 7 und die darauffolgende Z. 9 mit - b i ?. Wegen des Fehlens von - b i dürfte es sich ab Zeile 2' der Rückseite nicht mehr um Teile der Krone, sondern vermutlich um davon getrennte Einzelstücke handeln. Vgl. auch die Schmuckstücke in JCS 54 p. 7-9 n. 52.

392

10. TEXTE IN UMSCHRIFT UND ÜBERSETZUNG 9 10 11

1 gu2 bar ku3-si22 ⌈ḫuš⌉-[a]-⌈bi⌉? ki-la2-bi [...] giĝ4 [...] še 1 [+...] [...]

1 Halskette, die Außenseite aus gelbglänzendem Gold, ihr Gewicht [...] Schekel [...] Gran; 1 [...];

Rs. 1' 2' 3' 4' 5' 6' 7' 8' 9' 10' 11' 12' 13' 14' 15'

[...] sein Gewicht [...]; 70 Perlen aus gelbglänzendem Gold, ihr Gewicht 3 Schekel 17 Gran (± 26 g); 75 kleine Perlen aus 10-fachem Gold, ihr Gewicht 4 ½ Schekel minus 8 Gran (± 37 g); 1 ⅓ Minen 1 ½ Schekel 23 Gran Gold (± 680 g); von Lugal-kuzu; Ur-Igalim, Wäscher „der Krone“; hat es empfangen; in Puzriš-Dagān. (Datum) (Rd.) Abschrift der Siegel(urkunde)

[...] ki-la2-bi [...] 1,10 za-ellaĝ2 ku3-si22 ⌈ḫuš⌉-[a tur?] ki-la2-bi 3 giĝ4 17 še 1,15 za-ellaĝ2 ku3-si22 10-ta tur ki-la2-bi 4 ½ giĝ4 la2 8 še 1 ⅓ ma-na 1 ½ giĝ4 23 še ku3-si22 ki lugal-ku3-zu-ta ur-dig-alim azlag7 aga3 šu ba-ti ša3 puzur4-iš-dda-gan iti izim-an-na u4 18 ba-zal mu dšu-dzuen lugal urim5ki-ma-ke4 e2 dšara2 ummaki-ka mu-du3 (l.Rd.) gaba-ri kišeb3-ba

BIN 3 482 AS 8/iv ba-zi Schatzarchiv/Möbel: Tisch aus Nussholz für Ur-Bawu, Sohn des Rīṣ-ilum = NBC 2838; = D. I. Owen, Fs. Astour (1997), 392; = M. Sigrist, CBCY 3 (2001), NBC 2838; Koll.: P. Paoletti (2006); Bibliographie: Sigrist, Drehem (1992), 395. Vs. 1 2 3 Rs. 4 5 (Lz.) 6 7

[... ĝeš]⌈bansur⌉ lam zabar ĝar-ra ur-dba-u2 dumu ri-iṣ-DIĜIR DIĜIR-dan maškim

[1?] Tisch aus Nussholz (mit) Bronze plattiert: Ur-Bawu, Sohn von Rīṣ-ilum; Ilum-dān (war) Bevollmächtigter; bei Aḫūni ist abgebucht. (Datum)

ki a-ḫu-ni-ta ba-zi iti ki-siki-dnin-a-zu mu en eriduki ba-ḫuĝ

393

DER KÖNIG UND SEIN KREIS: DAS STAATLICHE SCHATZARCHIV DER III. DYNASTIE VON UR

BIN 3 573 ŠS 8/xi mu-kux Gold-Silber-Transaktionen zwischen den Händlern = NBC 5593; Kat.: M. Sigrist, CBCY 3 (2001), NBC 5593; Koll.: P. Paoletti (2006); Bibliographie: Paoletti, Kaskal 5 (2008), 140. Vs. 1 2 3 4 5 Rs. 6 (Lz.) 7 8

5 ⅓ giĝ4 ku3-si22 7-ta704 niĝ2-sam2-ma-še3 mu-kux ki nu-ur2-dUTU-ta gaba-ri kišeb3 i3-li2-AN.DUL3705

5 ⅓ Schekel (± 44,4 g) Gold im 7-fachen Wert als Kaufpreis; Einlieferung; von Nūr-Šamaš; Abschrift der Siegel(urkunde) von Ilī-ṣulūlī; via Šu-Mama; (Datum)

ĝiri3 šu-ma-ma iti izim-an-na mu dšu-dzuen lugal urim5ki-ma-ke4 ma2-gur8 maḫ den-lil2 dnin-lil2-ra mu-ne-dim2

BJRL 8 p. 411 n. 508 S 31?/i? šu ba-ti Formationsphase: Empfang einer Tür bei Itutua, dem Mundschenken = J.R. 508; = CST 878; Koll.: Gomi, MVN 12, 338; Bibliographie: Wilcke, CRRAI 35 (1992), 314. Vs. 1 2 3 4 5 6 Rs. 7

1 ig ĝeš⌈taškarin!?⌉706 gid2-bi 1 kuš3 4 [šu]-si dagal-bi 1 kuš3 ki bu3-u2-a-ta e-du-du-a sagi šu ba-ti e2-saĝ-da-na

1 Tür aus Buchsbaumholz?: seine Länge 1 Elle 4 Finger (± 56,4 cm), seine Breite 1 Elle (± 50 cm); von Bu3-u2-a; Itutua, der Mundschenk707, hat sie empfangen; [in] Esaĝdana von Nippur.

nibru⌈ki⌉-[ka]

704

Einlieferung von Gold gegen Verkauf von Silber im Wert 7:1.

705

„Mein Gott ist mein Schutz“, Stamm 1939: 211.

706

Unklar nach Kopie.

707

Aufgrund seiner Funktion als s a g i „Mundschenk“ handelt es sich hierbei nicht um Itutua, den Beamten des Schuharchivs.

394

10. TEXTE IN UMSCHRIFT UND ÜBERSETZUNG

8 9 (Lz.)

iti maš?-[...] mu [...] ḫa [...]708

(Datum)

BJRL 64 p. 111 n. 68 AS 1/xii ba-zi Schatzarchiv/Waffen: Waffen und Zubehör als Geschenk für Nir-idaĝal und Ilallum = J.R. 68; = Bibliographie: Wilcke, Fs. Moran (1990), 473. Vs. 1 2 3 4 5 6 7 Rs. 8 9 10 11 12 13 14 15 16

1 ⌈ĝešpana⌉ [...] nir-i3-da-ĝal2 u4 kaskal-še3 ĝiri3 ḫu-ba [...] 1 ĝešMAŠ.DAG-⌈a⌉-[...]-⌈si⌉ 40 gag si-sa2 i3-lal3-lum

1 ⌈hölzerner Bogen⌉ [...]: Nir-idaĝal, als er zum Feldzug – via Ḫuba [...]; 1 hölzernes Zepter ... [...], 40 normale (Pfeil)spitzen: Ilallum, als er nach Dêr – (als sie dorthin) gegangen sind, haben sie sie als Geschenk empfangen; bei Dajjānum-mīšar ist abgebucht; in PuzrišDagān. (Datum) (Rd.) 42 (Objekte)

u4 BAD3.ANki-še3 i3-re-ša-a709 in-be6-e-eš2 ki DI.KU5-mi-šar-ta ba-zi ša3 ⌈puzur4-iš⌉-d[da-gan] iti ŠE.KIN-ku5 mu damar-dzuen lugal (l.Rd.) 42

Boson, Tavolette 352 S 36/iv šu ba-ti Formationsphase: Verschiedene „Körner“ für Simat-Ea = G. Boson, Aegyptus 10 (1929), 282 53. Vs. 1 2 3 4

2,45 GUR8 ku3-si22 ḪI-da gal-gal 2,45 GUR8 ku3-si22 ḪI-da us2-bi ki-la2-bi ½ giĝ4

165 große „Körner“ aus vermischtem Gold, 165 „Körner“ aus vermischtem Gold, ihre Folgen(größe): ihr Gewicht ½ Schekel (± 4,2 g);

708

S 31 oder S 48? S. Wilcke 1988b: 314.

709

i 3 - r e - š a - a = i-er-eš-a-a = PFX-(gehen)Bḫ.PL-3p.PL.S-NMLZ-LOC „als sie gegangen sind“.

395

DER KÖNIG UND SEIN KREIS: DAS STAATLICHE SCHATZARCHIV DER III. DYNASTIE VON UR 5 Rs. 6 7 8 9 10 11 12

e2-gal-kam

vom Palast ist es; Simat-Ea hat sie empfangen; in Esaĝdana von Nippur. (Datum)

ME-e2-a

šu ba-ti e2-saĝ-da-na nibruki-ka iti ki-siki-dnin-a-zu mu a-ra2 2-kam-aš d nanna kar-zi-da e2-a-na ba-an-ku4

Boson, Tavolette 363 S 47/xii ba-zi Schuharchiv: Schuhe als Geschenk für Bazaĝu, Stadtfürst von Ḫurti = G. Boson, Aegyptus 10 (1929), 286 64; Bibliographie: Wilcke, CRRAI 35 (1992), 315. Vs. 1 2 3 4 Rs. 5 6 7 8 9

3 kušsuḫub2 du8-ši-a e2-ba-an 5 kuše-sir2 du8-ši-a e2-ba-an 2 kušdu10-uk-si-um e2-ba-an ba-za-ĝu10710 ensi2 ḫur-tiki

3 Paar grünliche Stiefel, 5 Paar grünliche Sandalen, 2 Paar tukšium-Schuhe: Bazaĝu, Stadtfürst von Ḫurti; Ea-ilī (war) Bevollmächtigter; bei Ea-ilī ist abgebucht; in Nippur. (Datum)

e2-a-i3-li2 maškim ki e2-a-i3-li2-ta ba-zi ša3 nibruki iti ŠE.KIN-ku5 mu us2-sa ki-maški u3 ḫur-tiki ba-ḫulu

BPOA 2 2681 AS 7/iv/10 šu ba-ti Schatzarchiv/Waffen: Eine Waffe als Geschenk für Dadda-[...], Sohn von Buzu von Ḫuḫnuri = BM 106962; Koll.: P. Paoletti (2006). Vs. 1 2 3 4

710

1 za3-⌈mi-ri2-tum⌉ da-ad-da-[...]-li dumu bu-zu lu2 ḫu-uḫ2-nu-riki-ka u4 ensi2 ⌈umma⌉ki-ka-⌈še3⌉711

1 ⌈zamirītum⌉-Waffe hat Dadda, [...], Sohn des Buzu von Ḫuḫnuri, als er zum Stadtfürst von Umma

„mein Zwerg“.

711

So nach Koll. Unklar ist, warum der Schreiber hier einen doppelten Genitiv (u m m a k i - k a - š e 3 = {Ummaki-akak-še3}) geschrieben hat. Es könnte ein „freier Genitiv“ (Ellipse des Regens) sein: „zu dem (Ort) des Stadtfürsten

396

10. TEXTE IN UMSCHRIFT UND ÜBERSETZUNG 5 Rs. 6 7 8 9 10 11 12

še ur5-ra E3.E 3-de3712 i3-ĝen-na-a šu ba-an-ti ugula a-ḫu-⌈ni⌉ urdu2-d⌈nanna⌉ ⌈maškim⌉714 ša3 e2 puzur4-iš-dda-gan iti ki-siki-dnin-a-zu-ta u4 10-am3 ba-ra-zal mu bi2-tum-ra-bi2-umki ba-ḫulu

gegangen ist, um ein Gerstedarlehen auszahlen zu lassen713, empfangen; Aufseher Aḫūni; Urdu-Nanna (war) Bevollmächtigter; in Bīt-Puzriš-Dagān. (Datum)

BPOA 7 2600 AS 9/xi Nicht Schatzarchiv: alte Tische und ein Schirm im Palast eingeölt = NCBT 1299; Koll.: P. Paoletti (2006). Vs.715 1 5 ĝeška-kara4 šumun 1 kuš3-ta ib2-sa2 e2-gal-ta e3-a 2 BUR2 kuš ba-a-si 3 1 an-⌈dil2 BUR2⌉ 1 kuš3 ib2-⌈sa2⌉ ĝeš 4 šem-ge17 [...] kuš si-ga [...] Rs. 5 e2-gal-la ba-an-še-eš2 6 iti izim-me-ki-ĝal2 7 mu en dnanna kar-zi-da ba-ḫuĝ

5 alte Tische von 1 Elle (Seitenlänge im Quadrat)716 – aus dem Palast gekommen: die Klappe?717 wurde mit Leder umhüllt; 1 Schirm von 1 Elle (Seitenlänge): das Duftöl [...] mit Leder umhüllt [...]; im Palast wurden sie eingeölt718. (Datum)

von Umma“. Zum ON Umma s. Lambert 1990. Noch zu vermerken ist hier der Terminativ -š e 3 mit einem Substantiv der Personenklasse (e n s i 2 ). 712

Statt des doppelt gesetzten Wortzeichens (BASIS.BASIS) würde man hier die nicht-pluralische marû-Basis (e 3 d e 3 - d e 3 ) erwarten; für eine ausführliche Behandlung solcher Fälle s. grundlegend Krecher 1995: 163-173.

713

Der Stadtfürst von Umma hat demnach Gerste verliehen. Zu e 3 als „herausgehen (lassen)“ im Sinne von „ausbezahlen (lassen)“ s. Steinkeller 1989: 32: bei Silber.

714

Nach Inhalt und Struktur gehört dieser Text zur Typologie der Ausgaben des Schatzarchivs. Unklar bleibt die Abwesenheit von Dajjānum-mīšar, dem Leiter der Waffenabteilung zw. S 44 und AS 8. S. dazu Kap. 2 § 2.1. 715

Zu diesem Text s. Kap. 2 § 1.5.1.

716

Wörtl. i b 2 - s a 2 = i-b(i)-sa2-Ø = PFX-3n.OO-(gleichen)Bḫ-3s.O „es ist gleich/vergleichbar mit ...“. Zur Deutung von i b 2 - s a 2 s. zuletzt Attinger 2008.

717 Es handelt sich hier um einen Teil des Tisches, der für bestimmte Handlungen benutzt wurde. Vielleicht eine „Klappe“? Vgl. ĝ e š b u r 2 „Falle“, „Klappe“ in Attinger 1993: 138. 718

Zu š e š 4 „(Leder mit Öl) bestreichen“ s. Stol, RlA 6 (1980-1983), S. 535 s. v. Leder(industrie).

397

DER KÖNIG UND SEIN KREIS: DAS STAATLICHE SCHATZARCHIV DER III. DYNASTIE VON UR

BPOA 7 2705 AS 8/vi zi-ga Schatzarchiv/Goldschmiede+„Mittelsmann“: Tonbulle 1 2 3 4 5

zi-ga lu2-diĝir-ra kišeb3719 lugal-ku3-zu iti a2-ki-ti mu en eriduki ba-ḫuĝ

Abgebuchtes von Lu-diĝira; Siegel(urkunde) von Lugal-kuzu; (Datum)

BPOA 7 2806 AS 2/xii ba-zi Schatzarchiv/Goldschmiede: ein Silberring als Geschenk für Ur-Ḫendursaĝka, einen Beschwörer = NCBT 1539; Koll.: P. Paoletti (2006). Vs. 1 2 3 4 5 Rs. 6 7 8 9 10 11

1 ḫar ku3-babbar 7 giĝ4 ur-dḫendur-saĝ-⌈ka⌉? lu2 mu13-mu13-ke4720 in-⌈ba⌉ ugula šeg12-de3-la2-NI i3-lal3-lum šagana maškim ki puzur4-ir3-ra-ta ba-zi ša3 nibruki iti ŠE.KIN-ku5 mu damar-dzuen lugal-e ur-⌈bil2⌉-lumki mu⌈ḫulu⌉ (l.Rd.) 1

1 Silberring zu 7 Schekel (± 58,3 g) hat UrḪendursaĝka, der Beschwörer, als Geschenk empfangen; Aufseher (war) Šegdelani; Ilallum, der General, (war) Bevollmächtigter; bei Puzur-Irra ist abgebucht; in Nippur. (Datum) (Rd.) 1 (Objekt)

BPOA 7 2869 AS 1/vii mu-kux šu ba-ti Schatzarchiv/Goldschmiede: Einlieferung eines silbernen Armreifs von Udu aus Kimaš = NCBT 1617; Koll.: P. Paoletti (2006). Vs. 1 2

4 5/6 giĝ4 ku3-babbar ki-la2 kam-kam-ma-tum 1-a u2-du lu2 ki-maški

4 5/6 Schekel (± 40 g) Silber, das Gewicht von 1 (offenen) Armreif: Udu, der von Kimaš;

719

Der Anfang des Zeichens DUB? ist leider abgebrochen. Die Ergänzung beruht auf AUCT 1 550.

720

Cf. AUCT 1 959: Šegdelani, der Beschwörer (l u 2 m u 1 3 - m u 1 3 - k e ).

398

10. TEXTE IN UMSCHRIFT UND ÜBERSETZUNG 3 4 5 6 Rs. 7 8 9

mu-kux puzur4-ir3-ra šu ba-ti ša3 unuki-ga

Einlieferung; Puzur-Irra hat es empfangen; in Uruk. (Datum) (Rd.) 4 5/6 Schekel

[iti] izim-dsul-gi ⌈mu⌉ damar-dzuen lugal (l.Rd.) 4 5/6 giĝ4

BPOA 7 2887 ŠS 3?/ii ba-zi Schatzarchiv/Goldschmiede: ein Silberring als Geschenk für Urdu-Bawu, den Walker = NCBT 1639; Koll.: P. Paoletti (2006). Vs. 1 2 3 Rs. [...] 1' 2' 3' 4' 5' 6' 7'

1 ḫar ku3-babbar 7 giĝ4 urdu2-dba-u2 LU2.TUG2 lu2 DUN-a urdu2-dnanna ⌈sugal7⌉-maḫ ⌈mu⌉ [...]-⌈tuku5⌉[...]

[...] maškim ki lu2-diĝir-ra-ta ba-zi ša3 nibruki iti šaḫa2-ku3-gu7 mu us2-sa dšu-dzuen lugal-e ma2 den-ki-ka indim2 (l.Rd.) 1

1 Silberring zu 7 Schekel (± 58,3 g): UrduBawu, der Walker, Untergebener von UrduNanna, dem Großwesir, für das [...]-Gewebe; [...] (war) Bevollmächtigter; bei Lu-diĝira ist abgebucht; in Nippur. (Datum) (Rd.) 1 (Objekt)

BPOA 7 2918 AS 9/iii šu ba-ti Nicht Schatzarchiv: rötliches Gold für die Königin = NCBT 1671; Koll.: P. Paoletti (2006). Vs.721 1 1 giĝ4 ku3-si22 sa5 2 mu nin-a-še3 3 ki ur-dnin-si4-an-na

721

1 Schekel (± 8,3 g) rötliches Gold für die Königin; von Ur-Ninsianna;

Zu diesem Text s. Kap. 2 § 1.5.1.

399

DER KÖNIG UND SEIN KREIS: DAS STAATLICHE SCHATZARCHIV DER III. DYNASTIE VON UR Rs. 4 5 6 7

[...]-id-bēlī hat es empfangen. (Datum)

[...]-id-be-li2 šu ba-ti iti u5-bi2-gu7 mu en dnanna kar-zi-da ba-ḫuĝ

BPOA 7 2952 AS 2/xi šu ba-ti Schatzarchiv/Goldschmiede: Übernahme der Miete für die Waage Vs. 1 2 3 4 Rs. 5 6 7 8

1 Schekel Silber: Miete722 der Waage (und) einzelne Einlieferungen; Puzur-Irra hat es empfangen; in Puzriš-Dagān. (Datum)

1 giĝ4 ku3-babbar a2 ĝeš-rin2-na mu-kux didli puzur4-ir3-ra šu ba-ti ša3 puzur4-iš-dda-gan iti izim-dme-ki-ĝal2 mu damar-dzuen lugal-e ur-bi2-lumki mu-ḫulu

CDLJ 2002:1 n. 8 AS 7/vi ba-zi Schatzarchiv/Goldschmiede: Weihung an Nanna und Ningal(e)nuna = CMAA 002-C0012. Vs. 1 2 3 4 5 6 Rs. 7 8 9

[... ma]-⌈na ku3-babbar⌉ [d]nanna [...] ma-na ku3-babbar d nin-gal-e2-nun-na a-ru-a lugal ki lu2-⌈diĝir-ra⌉-ta

[...] Mine Silber: Nanna; [...] Mine Silber: Ningal-(e)nuna723; königliche Weihung; bei Lu-diĝira ist abgebucht; in Ur.

ba-zi ša3 urim5ki-ma iti a2-ki-ti

722

Zu a 2 als „Lohn“, „Miete“ (wörtl. „Seite“ im Sinne von „Anteil(iges Entgelt)“ s. z. B. Krecher, RlA 8 (19931997), 157 s. v. Miete. A. I.

723

Gottheit, die in Tummal Obstopfer erhielt, s. Cavigneaux/Krebernik, RlA 9 (1998-2001), S. 360 s. v. Ningalnuna.

400

10. TEXTE IN UMSCHRIFT UND ÜBERSETZUNG 10 11

mu bi2-tum-[ra]-⌈bi2⌉-umki i3-[ab-ruki] ma-daki[bi u3] ḫu-uḫ2-[nu-riki ba-ḫulu] (l.Rd.) [...] ⌈ma⌉-na

(Datum) (Rd.) [...] Minen

Christie’s 7/7/93 72 n. 170 ? ? Schuharchiv?: Schuhe für das Baden bei Vollmond und für Abī-simtī = CDLI 200381; nur Umschrift zur Verfügung. Vs. 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 Rs.

1 kuše-sir2 u2-ḫab2 e2-ba-an a-tu5-a u4 15 ĝiri3 ur-sa6-ga iti mašda-gu7 1 kuše-sir2 u2-ḫab2 e2-ba-an a-tu5-a u4 15 ĝiri3 ur-sa6-ga 1 kuše-sir2 du8-ši-a e2-ba-an a-bi2-si2-im-ti u4 dḫa-bu-ri2-tum724-e?725 e2-kišeb3-ba mu-niĝen2-na

1 Paar rote Sandalen: Baden bei Vollmond; via Ur-saga; Monat: Essen der Gazelle (i); 1 Paar rote Sandalen: Baden bei Vollmond; via Ur-saga; 1 Paar grünliche Sandalen: Abī-simtī, als Ḫabūrītum das Warenlager umkreist hat; (nur Umschrift der Vorderseite zur Verfügung)

Nur Umschrift der Vorderseite zur Verfügung726

CST 372 AS 8/i šu ba-ti Schatzarchiv/Waffen: Übergabe von Waffenzubehör an den General Abūni Koll.: MVN 12 110; Sigrist, OrNS 48 (1979), 34-35. Vs. 1 2

2 ĝeš urudagag uruda gag tukul-la2 tur

2 Holzschäfte (für) kupferne Spieße, um kleine? kupferne Spitzen auf dem Holz

724

„die vom (Flusse) Ḫabūr“, Göttin im Pantheon von Ur-III, s. Edzard, RlA 4 (1972-1975), S. 29 s. v. Ḫabūrītum und Edzard und Farber 1974: 266. Zu Ḫabūrītum und die Beziehungen des Königshauses mit Mari s. Michalowski 2004: 232; Michalowski 2005: 66 und Sharlach 2001: 67-68. 725

Für eine transitive Form des Verbums n i ĝ e n 2 s. Krecher 1995: 191 Fn. 102 mit Verweis auf Sallaberger 1993a: 282 Fn. 1306 und 297 Fn. 1382. m u - n i ĝ e n 2 - n a = mu-n-niĝen2-a-a = VNT-3p.A-(umkreisen)Bḫ-NMLZ-LOC „als sie es umkreist hat“. Zum Umkreisen-Ritual s. z. B. Heimpel 1998.

726

Für eine Datierung in die Zeit von Esaĝdana von Nippur spräche die Schreibung des MN ohne k u 3 ; für eine spätere Datierung spricht die Angabe von Abī-simtī als Empfängerin der Schuhe.

401

DER KÖNIG UND SEIN KREIS: DAS STAATLICHE SCHATZARCHIV DER III. DYNASTIE VON UR 3 4 5 Rs. 6 7 8 9 10

aufzurichten727; von Dajjānum-mīšar; ⌈Abūni⌉ ⌈hat sie empfangen⌉; via Ur-Bawu, des Sohnes des Lu-Našše; in Puzriš-Dagān. (Datum)

du3-de3 ki DI.KU5-mi-šar-ta [a]-⌈bu⌉-ni [šu ba]-ti ĝiri3 ur-dba-u2 dumu lu2-dnašše ša3 puzur4-iš-dda-gan iti mašda-gu7728 mu us2-sa ḫu-uḫ2-nu-riki ba-ḫulu

CT 32 25 ŠS 6/i ba-zi Schatzarchiv/Goldschmiede: Silberringe als Geschenk an Gudea, den Stadfürsten von Kutha und an drei Händler = BM 103439; = D. I. Owen, ASJ 15 (1993), 151; = L. Verderame, Nisaba 8 (2005), 98; Bibliographie: Sigrist, OrNS 48 (1979), 36-37; Sallaberger, ASJ 22 (2004), 265; Michalowski, SMS 2/3 (1978), 44; Sallaberger, UAVA 7/1 (1993), 17. Vs. 1 2 3 4 5 6 7 8 9

6 ḫar ku3-babbar 7 giĝ4-ta gu3-de2-a ensi2-ra u4 ba-nu2-a729 gu2-du8-aki-še3 šu-ma-ma šu-i i3-na-an-de6 ur-dšu-dzuen sugal7 maškim 7 ḫar ku3-babbar 10 giĝ4-ta 730 KA-ku3

6 Silberringe zu je 7 Schekel (± 58,3 g) hat Šu-Mama, der Barbier, zu Gudea, dem Stadtfürsten, als er darniederlag, nach Kutḫa, gebracht; Ur-Šu-Suen, der Adjutant, (war) Bevollmächtigter; 7 Silberringe zu je 10 Schekel (zu je ± 83,33 g): KA-ku3;

727

Vgl. sarg. Westenholz 1975: Nr. 181 : g u 2 g e š- g i d 2 - d a ĝ e š - a d u 3 - d e 3 „um Lanzenspitzen auf dem Holz aufzurichten“; Ur-III YOS 15 181 Vs. 1: 3 ĝ e š z a 3 - m i - r i 2 - t u m ĝ e š - a d u 3 - a „3 auf dem Holz aufgerichtete z a 3 - m i - r i 2 - t u m -Waffen“.

728

Die Zugehörigkeit dieses Textes zum Schatzarchiv ist zum einen durch die Struktur des Textes (Standardübernahme im Schatzarchiv), zum anderen durch die handelnden Personen gesichert. Dajjānum-mīšar war Leiter der Waffenabteilung und aus anderen Texten des Schatzarchivs ist Abūni als General bekannt. Unklar bleibt aber trotzdem die Abwesenheit des üblichen „k u 3 “ in dem Monatsnamen.

729

b a - n u 2 - a = ba-nu2-Ø-a = MED-(liegen)Bḫ-3p.S-NMLZ „(als) er darniederlag“.

730

Dazu s. Limet 1968: 269.

402

10. TEXTE IN UMSCHRIFT UND ÜBERSETZUNG 10 11 12 Rs. 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 24 25 26 27 28 29

ugula731 da-da ensi2 1 ḫar ku3-babbar 7 giĝ4 en-u2-a

Aufseher Dada, der Stadtfürst; 1 Silberring zu 7 Schekel (± 58,3 g): En-u2-a; Aufseher ZUruḫ732; 1 Silberring zu 5 Schekel (± 41,6 g): Aḫuwaqar; Aufseher Daḫ(i)š-atal; es sind Händler733; weil sie Steine eingeliefert haben, haben sie sie als Geschenk empfangen; bei Lu-diĝira ist abgebucht; in Nippur. (Datum) (Rd.) 15 (Objekte)

ugula ZU-ru-uḫ2 1 ḫar ku3-babbar 5 giĝ4 a-ḫu-wa-qar ugula da-ḫi-iš-a-tal734 dam-gara3-me-eš2 mu NA4 mu-ni-in-ku4-re-eš2-ša-a-še3735 in-be6-e-eš2 ki lu2-diĝir-ra-ta ba-zi ša3 nibruki iti ŠE.KIN-ku5 mu dšu-dzuen lugal urim5ki-ma-ke4 na-du3-a maḫ d en-lil2 d nin-lil2-ra mu-ne-du3 (l.Rd.) 15

DCEPHE 171 ŠS 5/xi kišeb3 PN Schuharchiv: Empfang von verschiedenen Schuhen als Produktion des Ur-Ašar Bibliographie: Wilcke, CRRAI 35 (1992), 316; Neumann, Handwerk (1993), 150. Vs. 1 2

30 la2 1 kušsuḫub2 gu-⌈DIM4⌉-[ba] SU-a e2-ba-an 6 kušsuḫub2 du8-ši-a e2-ba-an

29 Paar geflochtene Stiefel (mit) g u - [DIM4b a ]-Dekoration, 6 Paar grünliche Stiefel;

731 Relevant für die Untersuchung des Status der Händler innerhalb des Ur-III-Staates ist hier die Angabe eines Aufsehers je Händler, einmal sogar ein Stadtfürst. S. z. B. Paoletti 2008; Steinkeller 2004; Neumann 1999; Neumann 1993b; Neumann 1979. S. auch die Behandlung im Kap. 6 § 2.3. 732

Nach Hilgert (2002: 225) bleibt die Deutung des Personennamens unklar.

ZU-ru - u ḫ 2

mit Bildungstyp PāRiS(um)

733

Zu diesem Text und dem Verhältnis zwischen Staat und Händlern s. Kap. 6 § 2.3.

734

Für diesen PN s. Lambert 1983: 95; Hilgert 2003: 76 Fn. 254 mit Literatur.

735

m u - n i - i n - k u 4 - r e - e š 2 - š a - a - š e 3 = mu-ni-n-ku4.r-eš-a-ak-še3 = VNT-LOC-3p.A-(hineinbringen)Bḫ-3PL.A-NMLZ-

GEN-TRM.

403

DER KÖNIG UND SEIN KREIS: DAS STAATLICHE SCHATZARCHIV DER III. DYNASTIE VON UR 3 4 5 Rs. 6 7 8 9 10 11

25 kuše-sir2 du8-ši-a suḫuš gub-ba e2-ba-an 3 kušsuḫub2 gu-DIM4-ba gada du8-ši-a e2-ba-an kiĝ2 aka ur-da-šar2 ki puzur4-i3-li2-ta gaba-ri kišeb3 nu-ur2-i3-li2 ša3 puzur4-iš-dda-ganki iti izim-an-na mu us2-sa dšu-dzuen lugal urim5ki-ma-ke4 bad3 ĝar7-du2 mu-ri-iq-ti-id-ni-im mu-du3 (l.Rd.) 1,03

25 Paar grünliche Sandalen mit angesetzten Absätzen; 3 Paar grünliche Stiefel (mit) g u -DIM4(-b a )Dekoration aus Leinen; geleistete Arbeit von Ur-Ašar; von Puzur-ilī; Abschrift der Siegel(urkunde) von Nūr-ilī; in Puzriš-Dagān. (Datum) (Rd.) 63 (Objekte)

DCEPHE 206 AS 7/x Schatzarchiv+Schuharchiv/Andere: Lieferung von Objekten in den Palast als Arbeitsmaterial der Handwerker Bibliographie: Wilcke, CRRAI 35 (1992), 316. Vs. 1 2 3 4 5 6

3 kušsuḫub2 munus kuš e-ri-na e2-ba-an 3 kušsuḫub2 munus babbar2 e2-ba-an 1 ĝeš-nu2 umbin šal2-la ša3-KAL NIN saĝ ⌈ša3⌉738-tuku5 siki ĝešgariĝ2 aka si3-ga 2 dugsaman4 saga10 5 sila3-ta ⌈kuš si-ga⌉ [1?]+1 ka-tab kuš ⌈u2-ḫab2-bi⌉ [...] [...] [...]

Rs. 1' 2' 3' 4' 5' 6' 7'

[...] [...] ⌈a2⌉-an ⌈kuš⌉ ⌈NA⌉? kuš ⌈u2-ḫab2⌉ ⌈la2⌉-a 3 ĝešsi-ig-ĝar kuš gud gegge u2-ḫab2 si-ga a2-si kuš gud u2-ḫab2 la2-a a2 ĝeš ĝar-ra ĝeš!-⌈kiĝ2⌉-ti e2-gal-la ba-an-ku4 iti izim-an-na mu ḫu-uḫ2-nu-riki ba-ḫulu

3 Paar Frauenstiefel aus (mit) (Färbe)wurzel (gegerbtem) Leder; 3 Paar weiße Frauenstiefel; 1 Bett, die zierliche Füße aus šakkullu-Holz ..., (eine) ⌈seilgeflochtene Matratze⌉ aus gekämmter Wolle (ist) eingesetzt; 2 gute Ölflaschen (zu) je 5 Liter mit ⌈Leder umhüllt⌉; [1?]+1 Deckel736 aus ⌈ rotem⌉ Leder davon; [...] Henkel, an seinem [...] ⌈aus rotem Leder⌉ angehängt; 3 hölzerne Zwingen mit dunklem rotem Rindsleder umhüllt, an den Riemen aus rotem Rindsleder angehängt; Arbeitsmaterial der Handwerker; in den Palast hineingebracht737. (Datum)

736

Für diese Deutung s. Sallaberger 1996: 68 und Ferwerda 1985: 8 Fn. 5.

737

Zur Deutung dieses Textes innerhalb der Puzriš-Dagān-Organisation s. Kap. 5 § 4.

738

Unklar. Nach Kopie eher n a ; nach Kontext eher š a 3 für š a 3 - t u k u 5 „seilgeflochtene Matratze“.

404

10. TEXTE IN UMSCHRIFT UND ÜBERSETZUNG

DCEPHE 217 AS 6/iii ba-zi Schatzarchiv/Goldschmiede: Weihung an Ninḫursaĝ, Herrin von Keš = V. Scheil, RA 17 (1920), 209; Bibliographie: Sigrist, OrNS 48 (1979), 34-35; Michalowski, SMS 2/3 (1978), 44+50; Sallaberger, UAVA 7/1 (1993), 60. Vs. 1 2 3 4 Rs. 5 6 7 8 9

2 ḫar ku3-babbar 10 giĝ4-ta d nin-ḫur-saĝ-ĝa2 nin keš3ki 739 a-ru-a ME-dištaran dumu-munus lugal qur2-di3-DIĜIR ba-za maškim

2 Silberringe zu je 10 Schekel (± 83,3 g): Ninḫursaĝ, „Herrin von Keš“; Weihung der Simat-Ištarān, Tochter des Königs; Qurdīilum, der „Zwerg“, (war) Bevollmächtigter; bei Lu-diĝira ist ⌈abgebucht⌉; [in] PuzrišDagān. (Datum)

ki lu2-diĝir-ra-ta ⌈ba⌉-zi [ša3] puzur4-iš-dda-gan [iti] u5-bi2mušen-gu7 mu ša-aš-ruki ba-ḫulu740

DCEPHE 240 S 44/iv" šu ba-ti Schatzarchiv/Goldschmiede: Gold und Silber für ein silbernes nēkepum-Gerät = V. Scheil, RA 17 (1920), 210; Sigrist, OrNS 48 (1979), 30-31. Vs. 1 2 3 4 Rs. 5 6 7 8 9 10

1 giĝ4 igi-4-ĝal2 la2 5 še ku3-si22 si-sa2 3 giĝ4 la2 20 še ku3-babbar ne-ge-bu-um ku3-babbar ĝeš-bi ku3-si22 ku3babbar šub-ba [...] ba-a-⌈ĝar⌉? ⌈puzur4⌉-[ir3-ra] šu [ba-ti] ša3 ⌈puzur4⌉-[iš-dda-gan] iti ki-siki-d⌈nin⌉-a-zu min-kam mu si-mu-ru-umki u3 lu-lu-buki a-ra2 10 la2 1kam-aš ba-ḫulu (l.Rd.) 4 giĝ4 20 še niĝ2-ki-la2

1 ¼ Schekel minus 5 Gran (± 10 g) normales Gold, 3 Schekel minus 20 Gran (± 24 g) Silber ist auf ein silbernes nēkepum-Gerät gesetzt, sein hölzerner Stiel mit Gold und Silber tauschiert [...]; ⌈Puzur⌉-[Irra] hat [es empfangen]; in ⌈Puzriš⌉[Dagān]; (Datum) (Rd.) 4 Schekel 20 Gran „gewogene“ Ware

739

EN2.ḪI×NUN statt EN2.ḪI×GADA (k e š 3 ). Keš ist das aus sumerischen literarischen Texten gut bekannte Heiligtum von Ninḫursaĝ. S. dazu Heimpel, RlA 9 (1998-2001), 379 s. v. Nin-ḫursaĝa. A. und Wilcke 1972: 55. 740

Die Datumsformel entspricht sowohl S 42 wie auch AS 6, allerdings ist aufgrund des Vorkommens von Ludiĝira sicherlich AS 6 zu bevorzugen.

405

DER KÖNIG UND SEIN KREIS: DAS STAATLICHE SCHATZARCHIV DER III. DYNASTIE VON UR

DCEPHE 312 S 45/v/29 mu-kux šu ba-ti Schatzarchiv/Goldschmiede: Einlieferung von gesponnener „Schwanzwolle“ Vs. 1 2 3 4 5 Rs. 6 7 8 9 (Lz.) 10

10 ⅔ ma-na 5 giĝ4 ⌈zi?⌉zi!-ba-tum niĝ2-U-nua741 [...]-an-ĝa2-ĝa2 ⌈ki⌉ bu3-u2-du-ta mu-kux puzur4-ir3-ra

10 ⅔ Minen 5 Schekel (± 5,37 kg) „auf U-nuArt gesponnene Schwanzwolle“742 [...] hineinsetzen; von Puʾudu. Einlieferung; Puzur-Irra hat es empfangen; in Ur. (Datum) (Rd.) 10 ⅔ Minen 5 Schekel

šu ba-ti ša3 urim5ki-ma iti izim-dnin-a-zu u4 30 la2 1 ba-ta-zal mu ur-bi2-lumki ba-ḫulu (l.Rd.) ⌈10⌉ ⅔! ma-na 5 giĝ4

DPOAE 1 23 S 34/vi šu ba-ti ba-zi Schuharchiv: Schuhe als Geschenk für Suen-tillatī = S. A. B. Mercer, JSOR 14 (1930), 49 n. 64; = L. Speleers, RlAA (1925), 119; Bibliographie: Kutscher, BiOr 35 (1978), 195; Wilcke, CRRAI 35 (1992), 313. Vs. 1 2 3 4 5 Rs. 6 7 8 9

1 kušdu8-uk-si-um e2-ba-an d zuen-ILLAT šu ba-ti ki i-tu-tu-a-ta ba-zi

1 Paar tukšium-Schuhe: Suen-tillatī hat sie empfangen; bei Itutua ist abgebucht; in Esaĝdana von Nippur. (Datum)

e2-saĝ-da-na nibruki-ka iti a2-ki-ti mu an-ša-anki ba-ḫulu

741

Die Interpretation dieser Zeile bereitet Schwierigkeiten. Nach Kopie handelt es sich um GI, nicht ZI. Trotzdem deutet es Durand (1982: 37 Fn. 30) als zibātum, eine bestimmte Art Wolle. U ist nicht in der Kopie zu sehen, trotzdem könnte n i ĝ 2 - n u - a nach Durand (1982: 37 Fn. 30) eine Abkürzung vom n i ĝ 2 - U- n u - a -‚Spinnprozess' sein. 742

Zu zibbatu „Schwanzwolle“ s. Waetzoldt 1972: 60. Zu n i ĝ 2 - U- n u - a -‚Spinnprozess' s. Waetzoldt 1972: 120122.

406

10. TEXTE IN UMSCHRIFT UND ÜBERSETZUNG

DPOAE 1 25 S 32/ix šu ba-ti ba-zi Schuharchiv: Schuhe als Geschenk für Utu-adgal = L. Speleers, RlAA (1925), 114; Bibliographie: Kutscher, BiOr 35 (1978), 195; Wilcke, CRRAI 35 (1992), 313. Vs. 1 2 3 4 Rs. 5 6 7 8 9

1 kušsuḫub2 kuš du8-ši-a e2-ba-an d utu-ad2-gal743 šu ba-ti ki e-du-du-a-ta

1 Paar Stiefel (aus) grünlichem Leder: Utuadgal hat sie empfangen; bei Itutua ist abgebucht; in Esaĝdana von Nippur. (Datum)

ba-zi e2-saĝ-da-na nibruki-ka ⌈iti⌉ izim-maḫ mu a-ra2 3-kam-ma si-mu-ru-umki ba-ḫulu

DPOAE 1 26 ŠS 5/iv kišeb3 PN Schuharchiv: Empfang von verschiedenen Schuhen als Produktion des KAL.LA-ma-AD = L. Speleers, RlAA (1925), 98; Bibliographie: Kutscher, BiOr 35 (1978), 195; Goetzte, Wilcke, CRRAI 35 (1992), 316; Neumann, Handwerk (1993), 150. Vs. 1 2 3 4

1 kušsuḫub2 du8-ši-a e2-ba-an 10+[...] kušsuḫub2 gu-DIM4-ba ⌈e2⌉-ba-an [...kuš...] ⌈du8⌉-ši-a ⌈e2⌉-ba-an [...e2]-⌈ba⌉-an? [...]

Rs. 1' 2'

[...] [kiĝ2 aka KAL.LA]-ma-AD744 gaba-ri im UM-a745 ⌈kišeb3⌉746 nu-ur2-i3-li2

1 Paar grünliche Stiefel; 10+[...] Paar Stiefel (mit) g u -DIM4(-b a )Dekoration; [...] Paar ⌈grünliche⌉ [...]; [...] ⌈Paar⌉ [...]; [geleistete Arbeit des] ⌈KAL.LA-ma-AD⌉; Abschrift der Siegel(urkunde) von Nūr-ilī.

743

Zu a d 2 - g a l s. Attinger 2005b: 263-264.

744

Nach Hilgert (2002: 268-269; 333 Fn. 74) ist die Deutung dieses Namens noch ungewiss.

745

Unklar. Nach dem Photo handelt es sich eher um UM.

746

Der Anfang des Zeichens DUB ist leider nicht eindeutig zu erkennen. Die Ergänzung beruht auf MVN 11 187; SAT 2 936; TLB 3 174; TrDr 62; Babyloniaca 7, pl. XXI n. 10; DCEPHE 171.

407

DER KÖNIG UND SEIN KREIS: DAS STAATLICHE SCHATZARCHIV DER III. DYNASTIE VON UR 3' 4'

[iti u5]-⌈bi2⌉-gu7 [mu us2]-⌈sa⌉ dšu-dzuen [lugal] urim5ki-⌈make4⌉ bad3 ĝar7-du2 mu-ri-iq-ti-id-⌈ni-im⌉ mudu3

(Datum)747

DPOAE 1 27 S 34/xi šu ba-ti ba-zi Schuharchiv: Schuhe als Geschenk für Simat-Ea = L. Speleers, RlAA (1925), 117; Bibliographie: Kutscher, BiOr 35 (1978), 195; Wilcke, CRRAI 35 (1992), 313. Vs. 1 2 3 4 5 Rs. 6 7 8 9 10

1 kušsuḫub2 du8-ši-a e2-ba-an ME-e2-a šu ba-ti ri-ig-muš maškim ki i-tu-tu-a-ta

1 Paar grünliche Stiefel: Simat-Ea hat sie empfangen; Rigmuš748 (war) Bevollmächtigter; bei Itutua ist abgebucht; in Esaĝdana von Nippur. (Datum)

ba-zi e2-saĝ-da-na nibruki-ka iti izim-dme-ki-ĝal2 mu an-ša-anki ba-ḫulu

Fs. Haas p. 286 IS 2/i/11 ba-zi Endphase des Schatzarchivs: Ausgabe der Schuhdekoration für Geme-Enlila = Kurth 27. Vs. 1 2 3 4 5 6

2 še-er-ḫu-num2 ku3-si22 si-sa2 ki-la2-bi ½ ⌈giĝ4⌉ 8 še 2 ṣe-eḫ-⌈ru-um⌉ ku3-si22 si-sa2 NA4⌈gug⌉ za[gin3] si3-ga ki-la2-bi 1+ [... giĝ4 ...še] kuš e-sir2 [e2-ba-an 1-a] i3-⌈ib2⌉-[keše2]749

2 šerḫūnum-Perlen aus normalem Gold, ihr Gewicht ½ Schekel 8 Gran (± 4,5 g); 2 Kleinigkeiten aus normalem Gold (mit) ⌈Karneol⌉ (und) Lapislazuli besetzt, ihr Gewicht 1+ [Schekel ... Gran] (± 8,3 g): sie sind [auf 1 Paar] Sandalen [befestigt]:

747

Trotz des fehlenden Determinativs mušen bestätigt die Angabe des Beamten Nūr-ilī die Zugehörigkeit zum Schuharchiv.

748

Zu Rigmuš „sein Brüllen (des Wettergottes)“, s. Kutscher 1978: 195 und Edzard 1973: 292.

408

10. TEXTE IN UMSCHRIFT UND ÜBERSETZUNG Rs. 7 8 9 10 11 12 13

geme2-den-⌈lil2⌉-[la2] d i-bi2-⌈d⌉[zuen]-mi-[šar maškim] ki a-mur-DIĜIR-⌈ta⌉ ba-⌈zi⌉ ša3 ⌈puzur4-iš-dda-gan⌉ki iti ŠE.KIN-ku5 u4 11-kam mu en dinana unuki-ga maš2-e i3-pa3

Geme-⌈Enlila⌉; Ibbi-[Suen]-⌈mīšar⌉ [(war) Bevollmächtigter]; bei Āmur-ilam ist abgebucht; in ⌈PuzrišDagān⌉. (Datum)

HUCA 29 p. 82 n. 9 ŠS 6/i ba-zi Schuharchiv: Schuhe für das Baden bei Vollmond und Neulicht = HUCJ 2b/31; Bibliographie: Goetzte, JCS 9 (1955), 19; Wilcke, CRRAI 35 (1992), 315. Vs. 1 2 3 4 5 6 Rs. 7 8 9 10 11 12 13 14 15

749

1 kuše-sir2 u2-ḫab2 ⌈e2⌉-ba-an a-tu5-a u4-15 1 kuše-sir2 u2-ḫab2 e2-ba-an a-tu5-a saĝ u4-šakar ĝiri3 nu-ur2-dUTU ki da-ḫi-iš-a-tal-ta

1 Paar rote Sandalen: Baden bei Vollmond; 1 Paar rote Sandalen: Baden bei Neulicht, via Nūr-Šamaš; bei Daḫ(i)š-atal ist abgebucht; in Nippur. (Datum) (Rd.) 2 (Objekte)

ba-⌈zi⌉ ša3 ⌈nibru⌉[ki] iti ŠE.KIN-ku5 mu dšu-dzuen lugal urim5ki-ma-ke4 na-du3-a maḫ d en-lil2 d nin-lil2-ra mu-ne-du3 (l.Rd.) 2

i 3 - i b 2 - k e š e 2 = i-b(i)-keše2-Ø = [ĝar].

PFX-3n.OO-(binden)Bḫ-3s.S.

409

Vgl. dazu Neumann 2001a: 286-287 mit i 3 - i b 2 -

DER KÖNIG UND SEIN KREIS: DAS STAATLICHE SCHATZARCHIV DER III. DYNASTIE VON UR

JCS 9 p. 19 Platt S 41/i ba-zi Schuharchiv: Schuhe für das Baden bei Neulicht, bei Viertelmond und „im Haus“ = Edward J. Platt; Bibliographie: Kutscher, BiOr 35 (1978), 195; Wilcke, CRRAI 35 (1992), 313. Vs. 1 2 3 4 5 Rs. 6 7 8 9 10 11 12 13

1 kušsuḫub2 kuš du8-ši-a e2-ba-an a-tu5-a saĝ u4-šakar ša3 gu-ru-šal2-laki750 1 kuše-sir2 kuš du8-ši-a e2-ba-an e2-u4-7

1 Paar Stiefel aus grünlichem Leder: Baden bei Neulicht in Gurušalla; 1 Paar Sandalen aus grünlichem Leder: bei Viertelmond in Kisurra; 1 Paar Stiefel aus grünlichem Leder im Haus; Kur-ĝiriniše (war) Bevollmächtigter; bei Itutua ist abgebucht. (Datum)

ša3 ki-sur-raki 1 kušsuḫub2 kuš du8-ši-a e2-ba-an ša3 e2-a kur-ĝiri3-ni-še3 maškim ki i-du-du-a-ta ba-zi iti mašda-gu7751 mu us2-sa e2 puzur4-iš-dda-gan mu-du3 mu us2-sa-bi

JCS 10 p. 30 n. 9 ŠS 8/ii/5 ba-zi Schatzarchiv/Goldschmiede: Silberringe als Geschenk an verschiedene Personen = HTS 143; Bibliographie: Sigrist, OrNS 48 (1979), 36-37; Michalowski, SMS 2/3 (1978), 44; Sallaberger, UAVA 7/1 (1993), 17. Vs. 1 2 3 4 5 6 7 8 9 750

2 ḫar ku3-babbar 5 giĝ4-ta ur-dnanna sugal7 ses urdu2-d⌈nanna⌉ sugal7maḫ u4 ba-nu2-a urim5ki-še3 lu2-dnanna šu-i dumu ses-kal-la-ke4 in-na-an-de6 d nin-lil2-ama-ĝu10 sugal7 maškim 4752 ḫar ku3-babbar 9 giĝ4-ta

2 Silberringe zu je 5 Schekel (± 41 g) hat LuNanna, der Barbier, Sohn von Ses-kala, zu UrNanna, dem Adjutanten, dem Bruder UrduNannas, des Großwesirs, als er darniederlag, nach Ur gebracht; Ninlil-amaĝu, der Adjutant, (war) Bevollmächtigter; 4 Silberringe zu je 9 Schekel (± 74 g):

S. Edzard und Farber 1974: 70.

751

Die Abwesenheit des üblichen k u 3 im Monatsnamen erlaubt eine Datierung in die früheren Phasen des Schuharchivs, wie schon Wilcke (1988b: 320-322) feststellte.

410

10. TEXTE IN UMSCHRIFT UND ÜBERSETZUNG d

10 11 12 13 14 Rs. 15 16 17 18 19 20 21 22 23 24 25 26

šu-⌈dzuen⌉-mi-⌈gir⌉-[aš10]-dar753 dumu da-da ⌈gala⌉ mu ĝešsa2-bi2-⌈tum⌉ [...] in-TAG-TAG-[a-še3]?754 šu-d⌈sul-gi⌉ [maškim]? ⌈2 ḫar ku3⌉-babbar 8 ⌈giĝ4⌉-[ta] ⌈da⌉-ri-bu mu [...]-še3 [dšu-d]⌈zuen⌉-⌈na⌉-[ra-am-d]en-lil2 ⌈maškim⌉ ⌈in⌉-be6-e-[eš2] ki lu2-diĝir-ra-⌈ta⌉ ba-⌈zi⌉ ša3 ⌈nibru⌉⌈ki⌉ iti mašda-⌈ku3-gu7⌉ u4 5-⌈kam⌉ mu dšu-d⌈zuen⌉ lugal urim5⌈ki⌉-ma-⌈ke4⌉ ma2-gur8 ⌈maḫ⌉ d en-lil2 d nin-lil2-[ra] mu-ne-[dim2] (l.Rd.) 8

Šu-Suen-migir-Ištar, Sohn des Dada, des Klagesängers, weil er die Leier [gespielt hat]; Šu-Sulgi (war) Bevollmächtigter; 2 Silberringe zu je 8 Schekel (± 66 g): Tarību, weil [...]; Šu-Suen-narām-Enlil (war) Bevollmächtigter; sie haben sie als Geschenk empfangen; bei Lu-diĝira ist abgebucht; in Nippur. (Datum) (Rd.) 8 (Objekte)

JCS 10 p. 30 n. 10 AS 4/iii ba-zi Schatzarchiv/Goldschmiede: Silberringe für Šata-kuzu, den Adjutant, und in den Palast = HTS 144 (Geneve); Bibliographie: Sigrist, OrNS 48 (1979), 32-33; Michalowski, SMS 2/3 (1978), 44; Sallaberger, Fs. Schretter (2005), 563; Weiershäuser, Die königlichen Frauen der III. Dynastie von Ur (2008), 116. Vs. 1 2 3 4 5

2 ḫar ku3-babbar 8 giĝ4-ta ša3-ta-ku3-zu sugal7 mu silim-ma a-bi2-si2-im-ti ⌈unu⌉ki-ta mu-de6-a-še3755 2 ḫar ku3-babbar 8 giĝ4-ta

2 Silberringe zu je 8 Schekel (± 66,7 g): Šatakuzu der Adjutant, weil er den Gruß von Abīsimtī aus Uruk hergebracht hat; 2 Silberringe zu je 8 Schekel (± 66,7),

752

Sic nach Kopie.

753

„Šu-Suen ist der Günstling der Ištar“, Hilgert 2002: 489.

754

Wörtl. „berühren“. In Verbindung mit Saiteninstrumenten und Trommel wohl „spielen“, s. Kilmer, RlA 8 19931997, S. 468 s. v. Musik. A. I. Aufgrund der folgenden Parallelen lässt sich hier das Verb nicht als t a 3 - g lesen: Vgl. RA 8 p. 192 n. 14: m u e n 3 - d u i n - TAG.TAG- a - š e 3 und YBC 12284: m u b i 2 - i n - d u 1 0 e n 3 - d u ⌈ i n ⌉ ? TAG.TAG- a - š e 3 . 755

m u - d e 6 - a - š e 3 = mu-n-de6-Ø-a-ak-še3 = VNT-3p.A-(bringen)Bḫ-3n.O-NMLZ-GEN-TRM.

411

DER KÖNIG UND SEIN KREIS: DAS STAATLICHE SCHATZARCHIV DER III. DYNASTIE VON UR 6 Rs. 7 8 9 10 11 12 13

ša3 e2-gal-še3

in den Palast; (U)la-īniš (war) Bevollmächtigter; bei Puzur-Irra ist abgebucht; in Iri-saĝrig; (Datum) (Rd.) 4 (Objekte)

la-NI-NI-⌈iš⌉ [maškim]? ki puzur4-ir3-ra-ta ba-zi ša3 iri-saĝ-rig7ki iti u5-bi2mušen-⌈gu7⌉ mu en dnanna ba-ḫuĝ756 (l.Rd.) 4

JCS 10 p. 30 n. 11 AS 6/iii ba-zi Schatzarchiv/Goldschmiede: Geschenke an Amtsträger und Militärangehörige = HTS 145 (Geneve); = D. I. Owen, Fs. Astour (1997), 395; Bibliographie: Sigrist, OrNS 48 (1979), 34-35; Michalowski, SMS 2/3 (1978), 44. Vs. 1 2 3 4 5 6 7 Rs. 8 9 10 11 12 13 14 15

2 ḫar ku3-babbar 8 giĝ4-ta nu-ḫi-DIĜIR757 sugal7 a-bi2-si2-im-ti ri-iṣ-DIĜIR maškim 2 ḫar ku3-babbar 8 giĝ4-ta 1 dalla ku3-babbar dumu-munus lugal-an-na-ab-tum2 dam šar-ruum-i3-li2 NU-banda3 lu2 šušunki-ka šeg12-de3-la2-NI maškim u4 ba-nu2-ša-a758 1 gal zabar a-ḫa-an-ši2-bu759 ĝešpana in-ba (leer)760 maškim ki lu2-diĝir-ra-ta ba-zi ša3 puzur4-iš-dda-gan

2 Silberringe zu je 8 Schekel (± 66 g): Nūḫilum, der Adjutant von Abī-simtī; Rīṣ-ilum (war) Bevollmächtigter; 2 Silberringe zu je 8 Schekel (± 66 g), 1 silberner (offener) Armreif: Tochter des Lugal-anna-abtum, Gattin von Šarrum-ilī, des Hauptmanns aus Susa; Šegdelani (war) Bevollmächtigter; als sie darniederlagen; 1 bronzenes g a l -Gefäß hat Aḫanšibu, der Bogenschütze, als Geschenk empfangen; (NN) Bevollmächtigter; bei Lu-diĝira ist abgebucht; in Puzriš-Dagān.

756

Nach Sallaberger (1999) ist dieser verkürzte Jahresname im Schatzarchiv auf das Jahr AS 4 und nicht auf AS 9 zurückzuführen.

757

„Sei ruhig, beruhige dich, Gott!“, s. Hilgert 2002: passim.

758

b a - n u 2 - š a - a = ba-nu2-eš-a-a = MED-(liegen)Bḫ-3p.PL.S-NMLZ-LOC „(als) sie darniederlagen“.

759

Sic, nach Kopie š i 2 (SI) sowie ohne l u 2 .

760

Sic nach Kopie.

412

10. TEXTE IN UMSCHRIFT UND ÜBERSETZUNG 16 17 18

iti u5-bi2mušen-gu7 mu ša-aš-ruki ba-ḫulu761 (l.Rd.) 6

(Datum) (Rd.) 6 (Objekte)

JCS 10 p. 31 n. 12 AS 2/ii ba-zi Schatzarchiv/Goldschmiede: Silberringe als Geschenke zur Bewirtung des Königs = HTS 146; Bibliographie: Sigrist, OrNS 48 (1979), 32-33; Michalowski, SMS 2/3 (1978), 44. Vs. 1 2 3 4 Rs. 1' 2' 3' 4' 5' 6' 7' 8' 9'

⌈1 ḫar⌉? [ku3-babbar] [...] ⌈giĝ4⌉ [...] [...]-⌈ḫu?⌉-un-[...] ⌈ensi2⌉ [...]-maki [...]-umki [...] u4 lugal-ĝu10 e2 lu2-dnanna dumu nam-ḫa-ni ensi2 ḫa-ma-ze2ki-ka kaš i3-naĝ-ĝa2-a in-be6-e-eš2 ki puzur4-ir3-ra-ta ba-zi ša3 puzur4-iš-dda-gan iti šaḫa2-ku3-gu7 mu damar-dzuen lugal-e ur-bi2-lumki mu-ḫulu (l.Rd.) [...]

1 Silberring zu [...] Schekel; [...(und)...]-ḫun-[...] Stadtfürst von [...] und [...], [...], als „Mein Herr“ im Haus von LuNanna, dem Sohn von Namḫani, des Stadtfürsten von Ḫamazi, Bier getrunken hat, haben sie sie als Geschenk empfangen; bei Puzur-Irra ist abgebucht; in Puzriš-Dagān. (Datum) (Rd.) [...]

JCS 35 p. 184 n. 2 AS 3/iv šu ba-ti Schuharchiv/Andere: Empfang von Leder bei Puzur-ilī, dem Oberhaupt der Gerber = Normann Prescott Esq.; Bibliographie: Wilcke, CRRAI 35 (1992), 317. Vs. 1 2 3

15,00 kuš udu AB 40,16 kuš udu du10-gan 6,00 kuš maš2 kuše-sir2

900 Schaffelle für Lederplanen; 2416 Schaffelle für Ledersäcke; 360 Ziegenbockfelle für Sandalen;

761

Die Datumsformel entspricht sowohl S 42 wie auch AS 6, allerdings ist aufgrund der Nennung von Lu-diĝira sicherlich AS 6 zu bevorzugen.

413

DER KÖNIG UND SEIN KREIS: DAS STAATLICHE SCHATZARCHIV DER III. DYNASTIE VON UR 4 5 6 Rs. 7 8 9 10 11 12 13 14

35 alte Schaffelle: es sind enthaarte Häute762; 240 Felle von Zugeseln763; 214 Schaffelle für Ledersäcke; 1+[...] Ziegenbockfelle für Ledersäcke; 24 alte Schaffelle: es sind Häute mit Haar; von Narām-ilī; Puzur-ilī hat sie empfangen; (Datum)

35 kuš udu šu-gi4 kuš A.ĜAR gu7-am3 4,00 kuš dusi2 3,34 kuš udu du10-gan 1+[...] kuš maš2 du10-gan 24 kuš udu šu-gi4 kuš siki mu2-am3 ki na-ra-am-i3-li2-ta puzur4-i3-li2 šu ba-ti iti ki-siki-dnin-a-zu mu ⌈ĝeš⌉!gu-za den-[lil2] ba-dim2

JCS 38 p. 252 n. 9 S 32/x ba-zi Schuharchiv: Sandalen für das Baden bei Vollmond = SDMM 2826; Bibliographie: Wilcke, CRRAI 35 (1992), 313. Vs. 1 2 3 4 5 Rs. 6 7 8

⌈1⌉764 kuše-sir2 e2-ba-an a-tu5-a e2-u4-15-ka ki i-tu-tu-a-ta ba-zi

1 Paar Sandalen: Baden „am Haus (des Mondes) (am) 15. Tag“765; bei Itutua ist abgebucht; im Esaĝdana von Nippur. (Datum)

[e2-saĝ-da]-na! nibruki-[ka] iti izim-dsul-gi mu a-ra2 3-kam si-mu-ru-umki ba-ḫulu

762

Wörtl. „Häute die A.ĜAR fressen“. A.ĜAR ist eine wässerige (?) Mischung von Mehlprodukten, die zur Enthaarung der Häute verwendet wurde, s. Stol, RlA 6 (1980-1983), S. 531 s. v. Leder(industrie). Nach mündlicher Mitteilung von M. Civil (RAI Münster, 2006) steht A.ĜAR für Fäkalien.

763

Sigrist 1992: 30-31.

764

Nach Kopie: 1 oder 10?

765

S. Sallaberger 1993a: 40 mit Literatur und Kap. 7 § 3.3.

414

10. TEXTE IN UMSCHRIFT UND ÜBERSETZUNG

JCS 54 p. 7-9 n. 52 [ŠS] [ba-zi?] Schatzarchiv/Goldschmiede: Geschenke und Weihungen an Personen und Götter = P.912; Bibliographie: Weiershäuser, Die königlichen Frauen der III. Dynastie von Ur (2008), 114, 117, 162, 231, 240. Text Vs. i

Vs. ii

Vs. iii

[...] – 11' 12'– [...]

[...] – 6' 7' – 13'

Objekt

Ausstattung

[...]

[...]

ein Faden an [...] 2-fach weiß ihrem Hals gestreifte AchatSteine (mit) Gold plattiert, [...] lange weiße Achat-Steine (mit) Gold plattiert 1+[...] jeweils 2-fach Halskette weiß gestreifte Achat-Steine [...] [...] ⅓ Mine

Empfänger Eingeliefert von / Absender Ninlil [...]

BevollÜbermächtigter bringer [...] [...]

Wohin?

[GN]

[...]

[...]

[...]

[...]

[...]

[...]

[...]

[...]





[leer?]





nach Gaʾeš –







[...]

[...]

[...]

[...]

[...]

[...]

[...]

[...] zabardab5?

[...]

[GN]

Ninkununa – 2 Ringe aus gelbglänzendem Gold, ihr Gewicht 14 Schekel 4 Achat-Augen – 1 Faden an ihrer Hand 3 grüne JaspisPerlen 10 Goldperlen [GN] [...] 14' – 2 Ringe aus [...] normalem Gold, ihr Gewicht 10 Schekel [...] 1 Faden einer 7 Mondsicheln Halskette (mit) Sonnenscheiben aus normalem Gold [...] [...] [GN] [...] ii [...] – [...] iii 1

415

[...]

DER KÖNIG UND SEIN KREIS: DAS STAATLICHE SCHATZARCHIV DER III. DYNASTIE VON UR Text

Objekt 2 – 12

Vs. iv

13 – [...] 1–4

5–7

8–12

2+[...] 1fache Halskette

Ausstattung

Empfänger Eingeliefert von / Absender 1 Ringscheibe aus Inana von aus dem Palast 2-fach weiß Uruk gekommen (gestreiften) Achat-Steinen (mit) Gold plattiert, 28 große Perlen aus gelbglänzendem Gold, 2 große 3-fach an der Halskette angehängte Perlen aus gelbglänzendem Gold, ihr Gewicht ½ Mine 3 5/6 Schekel minus 10 Gran, 28 große KarneolPerlen: sie wurden dazu hinzugefügt – 4 Gran gelbglänzendes Gold – 4 2-fache Halsketten, aus dem Palast gekommen, werden gemacht 20 [...] [...] [...]

BevollÜbermächtigter bringer – –

Wohin?













[...]

[...]

[...]

Abī-simtī 2 Ringe aus gelbglänzendem Gold, ihr Gewicht ⅓ Mine, als sie den Tempel von Nanna etwas essen ließ 1 Fingerring aus gelbglänzendem Gold, sein Gewicht 1 Schekel 1 Fingerring aus gelbglänzendem Gold, sein Gewicht 1 Schekel



NūrŠamaš, „Wagenfahrer“





mu-kux UrNin-gublaga, Sänger

Riba-gada –



mu-kux Seskala, General

Riba-gada –



416



10. TEXTE IN UMSCHRIFT UND ÜBERSETZUNG Text

Objekt

Ausstattung

13–15

Vs. v

1 Siegel (mit) Namensinschrift aus Lapislazuli mit Gold plattiert [...]+1– [... (mit [...] sein Gewicht 6 Ausstattung)] 3 ⅓ Schekel minus 8 Gran, 8 „tonnenförmige“ Karneolperlen

7–11

Vs. vi

1 offener Fingerring aus gelbglänzendem Gold, sein Gewicht 1 Schekel: es ist ein Teil einer Mondsichel 12 – 1 offener 14 Fingerring aus gelbglänzendem Gold, sein Gewicht ½ Schekel: es ist ein Teil [...] v [...] – [... (mit [...] 2 lange vi 5 Ausstattung)] jeweils 2-fach weiß gestreifte Achat-Steine (mit) Gold plattiert, 4 tu-durSchmuckperlen aus jeweils 2-fach weiß gestreiftem Achat, mit Gold plattiert, 54 Perlen aus gelbglänzendem Gold, ihr Gewicht 3 ½ Schekel minus 3 Gran, 58 Karneolperlen

Empfänger Eingeliefert BevollÜbervon / Absender mächtigter bringer Abs.: Kubātum – –

Wohin?

– Ḫupamirsini, Stadtfürst von Ḫurti, als er aus Ḫurti hergekommen ist

– UrduNanna Großwesir



Kubātum, – die lukur des Königs

(NN)





[...]

[...]

[...]

[...]

[...]

[...]

[...]

[...]

[...]

[...]

417

nach Uruk

DER KÖNIG UND SEIN KREIS: DAS STAATLICHE SCHATZARCHIV DER III. DYNASTIE VON UR Text

Objekt 6–8 + [...]

Vs. vii

1–6

7–9

10–11 + [...]

Rs. i 1' – 2'

3' – 7'

Ausstattung

1 Brustschmuck (aus) 5 Halsketten

3 tu-durSchmuckperlen aus jeweils 2-fach weiß gestreiftem Achat (mit) Gold plattiert, 1 tu-durSchmuckperle aus 2-fach weiß gestreiftem Achat, auf der Öffnung der zwei „Seiten“ ist der Stein eingedrückt, (mit) Gold plattiert [... (mit [...] sein Gewicht Ausstattung)] ½ Schekel 9 Gran, 10 grünliche Perlen, 20 tu-durSchmuckperlen jeweils aus 2-fach weiß gestreiften Achat-Steinen, 20 Karneolperlen 2 doppelte „Aufleuchter“ aus gelbglänzendem Gold, ihr Gewicht 1 Schekel 5 Gran

1 kir2-Gefäß aus vermischtem Gold, sein Boden und seine Öffnung mit Lapislazuli besetzt; ein Achat-Auge ist dazu gekommen; sein Gewicht ⅓ Mine [...]

1 goldener Fingerring, sein Gewicht [...]

Empfänger Eingeliefert von / Absender [...]

[...] (wegen na- „ihr“ von Kubātum, muss es sich hierbei um den gleichen Empfänger handeln wie in Vs. v [...]–Vs. vi 8+[...])

Lugal-[...] oder ŠuSuen-[...] Šu-Suen[...]

418

BevollÜbermächtigter bringer [...] [...]

Wohin? [...]

Abs.: Kubātum [...]

[...]

[...]

mu-kux Šarrum-ilī, ihr (von Kubātum/von der Empfängerin) Wagenfahrer [...]

[...]

[...]

[...]

[...]

[...]

[...]

[mu-kux? von Lugal-...?]

[...]

[...]

[...]

[mu-kux PN]

[...]

[...]

[...]

10. TEXTE IN UMSCHRIFT UND ÜBERSETZUNG Text

Objekt

8'–11'

12' – 16'

Rs. ii

Rs. iii

1' – 9'

[...] 1' – 8'

9' – [...]

Ausstattung 1 goldener Fingerring, sein Gewicht [...] 1 goldener Fingerring, sein Gewicht [...]

2 Fingerringe aus gelbglänzendem Gold, ihr Gewicht 2 Schekel 1 Brust4 tu-durschmuck Schmuckperlen (aus) 5 jeweils aus 2-fach Halsketten weiß gestreiften Achat-Steinen (mit) Gold plattiert, 1 tu-durSchmuckperle aus 2-fach weiß gestreiftem Achat „geöffnet“ (mit) Gold plattiert, 184 „ŠE+AḪ?“ aus Gold, 193 Karneolperlen, 2 Verschlüsse aus Silber [...] [...] [... (mit [...] aus normalem Ausstattung)] Gold, 18 Perlen aus normalem Gold, 1 LUM.GABförmige Perle aus normalem Gold, 1 LUM.GAB aus normalem Gold, sein Gewicht 3 Schekel 24 Gran, 8 Karneolperlen 1 Brust5 Ringscheiben schmuck aus Achat mit (aus) 5 Gold plattiert [...] Halsketten

Empfänger Eingeliefert von / Absender Ama[la]

ME.AN-[...]

[...]-a

GemeNanna

BevollÜbermächtigter bringer [...] [...]

mu-kux Urdu- [...] Nanna, Großwesir (und) die lukur des UrduNannas, des Großwesirs mu-kux Lugal- [...] magure (und) Simat-Sulgi, seine Ehefrau Abs.: Abī-simtī [...]

Wohin? [...]

[...]

im Inneren des Hauses

[...]

[...]

[...]

[...]

[...] Lu-AmarSuenaka, Beschwörungspriester

[...] –

[...] (NN)





[...]

[...]

[...]

[...]

[...]

419

DER KÖNIG UND SEIN KREIS: DAS STAATLICHE SCHATZARCHIV DER III. DYNASTIE VON UR Text Rs. iv

Objekt [...] – [...] 1' 2' – 12'

Ausstattung [...] 1 Fingerring aus gelbglänzendem Gold, sein Gewicht 1 Schekel als „Mein Herr“ in seinem (von Urdu-Nanna) Haus Bier getrunken hat 1 Fingerring aus gelbglänzendem Gold, sein Gewicht 1 Schekel

Empfänger Eingeliefert von / Absender [...] [...]-zikalamma [...]-zimu-kux Urdukalamma Nanna, Großwesir

BevollÜbermächtigter bringer [...] [...]

Wohin?

(NN)

im Inneren des Hauses

Lugalmunizi

Riba-gada

Vs. (i) 7' 8' 9' 10' 11' 12' 13' 14' 15'

[...] [...] ⌈ḫuš⌉-a [...] ⌈us2⌉-sa [...]-kam [...] dnin-lil2 (Lz.) [1 gu] gu2-na [...] NA4nir7 babbar 2 ku3-si22 ĝar-ra-bi [...] NA4nir7 gid2-da babbar ku3-si22 ĝar-rabi 1+[...] gu2 NA4nir7 babbar 2-ta-bi [...]

(ii) 4' 5' 6' 7' 8'

mu-kux ṢillušDagān



[...]

(Vs. i) [...] [...] ⌈gelbglänzend⌉; [...] ⌈gefolgt⌉; [...] ist es: [...] Ninlil. (Lz.) [... ein Faden] an ihrem Hals (mit Ausstattung): [...] 2-fach weiß gestreiften Achat-Steinen (mit) Gold plattiert, [...] lange weiße Achat-Steine (mit) Gold plattiert; 1+[...] Halsketten (mit Ausstattung): jeweils 2-fach weiß gestreifte Achat-Steine; [...]

(Vs. ii) [...] [...] ⅓ Mine nach Gaʾeš, (NN) Bevollmächtigter⌉?. 2 Ringe aus gelbglänzendem Gold, ihr Gewicht 14 Schekel (± 116 g);

[...] [...] ⅓ša ša3 ga-eš5ki ⌈ĝiri3? (leer)⌉?766 2 ḫar ku3-si22 ḫuš-a ki-la2-bi 14 giĝ4

766

S. die Teilkopie n. 42 in Ozaki und Yıldız 2002: 23 n. 42. In der Kopie ist ein einzelnes Zeichen sichtbar. Der vorangehende Abschnitt wird von der Ortsangabe abgeschlossen. Es könnte „ĝ i r i 3 (NN)“ oder eine Verbalform (b a ) sein. Jedenfalls kann nicht der König der Empfänger sein.

420

10. TEXTE IN UMSCHRIFT UND ÜBERSETZUNG 9' 10' 11' 12' 13' 14' 15' 16' 17' (iii) 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13

1 gu šu-na 4 NA4nir7 igi-bi 3 za-ellaĝ2 NA4du8-ši-a-bi 10 za-ellaĝ2 ku3-si22-bi d nin-ku3-nun-na 2 ḫar ku3-si22 si-sa2 ki-la2-bi 10 giĝ4 1 gu gu2 7 u4-šakar sa-am-sa-tum ku3-si22 si-sa2-bi [...] [ĝiri3?] zabar-dab5 2+[gu] gu2 1 1 ĝeš-bu10 NA4nir7 babbar 2 ku3-si22 ĝar-rabi 28 za-ellaĝ2 ku3-si22 ḫuš-a gal-bi 2 za-ellaĝ2 3-ta gu2 la2-a ku3-si22 ḫuš-a galbi ki-la2-bi ½ ma-na 3 5/6 giĝ4 la2 10 še 28 za-ellaĝ2 NA4gug gal-bi ba-ab-taḫ 4 še ku3-si22 ḫuš-a 4 gu2 2 e2-gal-ta e3-a ba-a-KE4 d inana unuki-ga 20 [...] [...]

1 Faden an ihrer Hand (mit Austattung): 4 Achat-Augen, 3 grüne Jaspis-Perlen, 10 Goldperlen: Ninkununa; 2 Ringe aus normalem Gold, ihr Gewicht 10 Schekel (± 83 g); 1 Faden einer Halskette (mit Ausstattung) 7 Mondsicheln (mit) Sonnenscheiben aus normalem Gold [...]

(Vs. iii) [via?] z a b a r - d a b 5 767; 2+[...] 1-fache Halskette (mit Ausstattung): 1 Ringscheibe aus 2-fach weiß (gestreiften) Achat-Steinen (mit) Gold plattiert, 28 große Perlen aus gelbglänzendem Gold, 2 große 3fach an der Halskette angehängte Perlen768 aus gelbglänzendem Gold, ihr Gewicht ½ Mine 3 5 /6 Schekel minus 10 Gran (± 281,5 g), 28 große Karneol-Perlen: sie wurden ihm hinzugefügt769; 4 Gran (± 0,2 g) gelbglänzendes Gold; 4 2-fache Halsketten, aus dem Palast gekommen, wurden darauf ge...t: Inana von Uruk. 20 [...] [...]

767 Da danach noch eine Weihung an einer Gottheit (Inana) aufgelistet ist, kann es sich bei dem z a b a r - d a b 5 nicht um den Empfänger der vorher genannten Objekte handeln. 768

Vermutlich handelt es sich um größere Perlen mit einer bestimmten Form und sie waren an drei Stellen an der Kette angebunden. 769

b a - a b - t a ḫ = ba-b(i)-taḫ-Ø = MED-3n.OO-(hinzufügen)Bḫ-3s.S „sie wurden ihm hinzugefügt“.

421

DER KÖNIG UND SEIN KREIS: DAS STAATLICHE SCHATZARCHIV DER III. DYNASTIE VON UR (iv)770 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 (v) 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 770

2 ḫar ku3-si22 ḫuš-a ki-la2-bi ⅓ša u4 e2 dnanna-ke4 niĝ2 bi2-gu7-a nu-ur2-dUTU ra2-gaba maškim 1 šu-gur ku3-si22 ḫuš-a ki-la2-bi 1 giĝ4 mu-kux ur-dnin-gublaga772 nar 1 šu-gur ku3-si22 ḫuš-a ki-la2-bi 1 giĝ4 mu-kux ses-kal-la šagana ri-ba-ga-da maškim a-bi2-si2-im-ti 1 kišeb3 NA4za-gin3 mu-sar ku3-si22 ĝar-ra unuki-še3773 ku8-ba-tum lukur lugal-ke4 in-na-ba774 [...]775 ki-la2-bi 3 giĝ4 igi-3-ĝal2 la2 8 še 8 za-ellaĝ2 NA4gug PU2-bi ḫu-pa-mir-si-ni ensi2 ḫu-ur-tiki u4 ḫu-ur-tiki-ta i3-im-ĝen-na-a urdu2-dnanna sugal7-maḫ maškim 1 šu-gur kam-kam-ma-tum ku3-si22 ḫuš-a ki-la2-bi 1 giĝ4 niĝ2 u4-šakar-ra-kam (leer) maškim ku-ba-tum lukur lugal 1 šu-gur kam-kam-ma-tum ku3-si22 ḫuš-a

(Vs. iv) 2 Ringe aus gelbglänzendem Gold, ihr Gewicht ⅓ Mine (± 166 g), als sie den Tempel von Nanna etwas essen ließ771, Nūr-Šamaš, „der Wagenfahrer“, (war) Bevollmächtigter; 1 Fingerring aus gelbglänzendem Gold, sein Gewicht 1 Schekel (± 8,3 g), Einlieferung des Sängers Ur-Nin-gublaga; 1 Fingerring aus gelbglänzendem Gold, sein Gewicht 1 Schekel (± 8,3 g); Einlieferung des Generals Ses-kala; Riba-gada (war) Bevollmächtigter: Abī-simtī. 1 Siegel (mit) Namensinschrift aus Lapislazuli (mit) Gold plattiert hat Kubātum, l u k u r des Königs, ihr (Abī-simtī) nach Ur als Geschenk gegeben; [... (mit Ausstattung) ...]

(Vs. v) [...] sein Gewicht 3 ⅓ Schekel minus 8 Gran (± 27,4 g), 8 „tonnenförmige“ Karneolperlen Ḫupa-mirsini, Stadtfürst von Ḫurti, als er aus Ḫurti hergekommen ist; Urdu-Nanna, der Großwesir, (war) Bevollmächtigter. 1 offener Fingerring aus gelbglänzendem Gold, sein Gewicht 1 Schekel (± 8,3 g), es ist ein Teil einer Mondsichel; (NN) Bevollmächtigter: Kubātum, l u k u r des Königs. 1 offener Fingerring aus gelblänzendem Gold,

Die Empfängerin ist wohl Abī-simtī in (iv 12), da ein Wagenfahrer als m a š k i m fungiert.

771

u 4 e 2 d n a n n a - k e 4 b i 2 - g u 7 - a = u4 e2 nanna-ke b-i-n-gu7-Ø-a-a = Tag Haus (essen)Bḫ-3s.O-NMLZ-LOC „als sie (Abī-Simtī) den Tempel von Nanna etwas essen ließ“.

772

Ozaki und Yıldız (2002) lesen g u b l a : steht es für g u b l a g a (EZEN×LA)?

773

Diese Stelle erfordert Kollation.

GN-GEN-DIR

3n-OO-3p.A-

774

i n - n a - b a = i-n-a-n-ba-Ø = PFX-3p-IO-3p.A-(schenken)Bḫ-3s.O „sie hat es ihr als Geschenk gegeben“. Die Empfängerin ist wohl Abī-simtī wie (iv 12). Die Lücke nach (iv 15) ist in Umschrift nicht angegeben.

775

Aufgrund des Inhalts müssen hier fehlende Zeilen vorausgesetzt werden: die nächste Kolumne fängt nämlich mitten in der Beschreibung eines Objektes an.

422

10. TEXTE IN UMSCHRIFT UND ÜBERSETZUNG 13 14

ki-la2-bi ½ giĝ4 niĝ2 [...]-kam776 [...gu2/za-gaba...]

(vi) 1 2 3 4 5 6 7 8

(vii) 1 2 3 4 5 6 7 8 9

sein Gewicht ½ Schekel (± 4 g), es ist ein Teil [...]; [... (mit Ausstattung) ...]

NA4

2 nir7 gid2-da babbar 2-ta ku3-si22 ĝarra-bi 4 tu-dur NA4nir7 babbar 2-ta ku3-si17 ĝar-rabi 54 za-ellaĝ2 ku3-si22 ḫuš-a-bi ki-la2-bi 3 ½ giĝ4 la2 3 še 58 za-ellaĝ2 NA4gug-bi 1 za-gaba gu2 5 3 tu-dur NA4nir7 babbar 2-ta ku3-si22 ĝar-rabi 1 tu-dur NA4nir7 babbar 2 ka a2 min-na-bi NA4 ib2-saga11 ku3-si22 ĝar-ra-bi [...gu2/za-gaba...]

ki-la2-bi 4 ½ giĝ4 9 še 10 za-ellaĝ2 du8-ši-a-bi 20 tu-dur NA4nir7 babbar 2-ta-bi 20 za-ellaĝ2 NA4gug-bi ku8-ba-tum lukur lugal-ke4 in-na-ba 2 na-bi2-ḫu-um 2-ta ku3-si22 ḫuš-a ki-la2-bi 1 giĝ4 5 še mu-kux šar-ru-um-i3-li2 ra2-gaba-na778

(Vs. vi) 2 lange jeweils 2-fach weiß gestreifte AchatSteine (mit) Gold plattiert, 4 t u - d u r Schmuckperlen aus jeweils 2-fach weiß gestreiftem Achat (mit) Gold plattiert, 54 Perlen aus gelbglänzendem Gold, ihr Gewicht 3 ½ Schekel minus 3 Gran (± 29 g), 58 Karneolperlen; 1 Brustschmuck (aus) 5 Halsketten (mit Ausstattung): 3 t u - d u r -Schmuckperlen aus jeweils 2-fach weiß gestreiftem Achat (mit) Gold plattiert; 1 t u - d u r -Schmuckperle aus 2fach weiß gestreiftem Achat, auf der Öffnung der zwei „Seiten“ ist der Stein eingedrückt777 (mit) Gold plattiert; [...] [... (mit Ausstattung) ...] (Vs. vii) sein Gewicht 4 ½ Schekel 9 Gran (± 38 g); 10 grünliche Perlen, 20 t u - d u r -Schmuckperlen jeweils aus 2-fach weiß gestreiftem Achat, 20 Karneol-Perlen; das hat Kubātum, l u k u r des Königs, ihr als Geschenk gegeben; 2 doppelte „Aufleuchter“ aus gelbglänzendem Gold, ihr Gewicht 1 Schekel 5 Gran (± 8,6 g), Einlieferung des Šarrum-ilī, ihres (von Kubātum) Wagenfahrers;

776

S. Kopie in Ozaki und Yıldız 2002: 23 n. 43: ⌈ l u 2 / l u g a l ⌉ - ⌈ x ⌉ ? Oder ⌈ ĝ i r i 3 ⌉ - ⌈ x ⌉ ? Oder auch [p i ] - ⌈ l u 5 ⌉ ⌈da⌉?

777

i b 2 - s a g a 1 1 = i-b(i)-saga11-Ø = PFX-3n.OO-(drücken)Bḫ-3s.S „es ist darauf eingedrückt“, d. h. es verengt sich; oder i b 2 - k i ĝ 2 „es läuft darauf spitz zu“. Zur Lesung s a g a 1 1 s. Attinger 1993: 538ff; zur Deutung von s a g a 1 1 als „drücken, zerquetschen“ s. ĝ i r i 3 - s a g a 1 1 d u 1 1 - g / e / d i „mit dem Fuß drücken, zerquetschen“ Attinger 1993: 538ff; Sallaberger 1993a mit Lit. Zu k i ĝ 2 „spitzig, spitz zulaufend“ s. aB Lu2 Rec. A 103, B Col.iii 30 l u 2 a l k i n - a = za-aq-[tum] (MSL 12, 161; 181); zu zaqtu s. AHw., 1514; CAD Z, 63. In Ur-III-zeitlichen Verwaltungsurkunden ist ein ĝ i r i 2 g u r 1 0 (KIN) „Sichelmesser“ (UET 3 324; 537; 1498 iv 10) belegt; s. dazu LL aB Nigga 322 (MSL 13, 105). 778

Von Kubātum.

423

DER KÖNIG UND SEIN KREIS: DAS STAATLICHE SCHATZARCHIV DER III. DYNASTIE VON UR 1 zabar kir2 ku3-si22 ḪI-da dur2 ka-ba NA4zagin3 si3-ga 1 NA4⌈nir7 igi ib2-teḫe⌉779 ki-la2-bi ⅓ša [...]

10 11

Rs. (i) 1' 2' 3' 4' 5' 6' 7' 8' 9' 10' 11' 12' 13' 14' 15' 16'

[...] mu-[kux]?782 lugal-[...]783 1 šu-gur ku3-si22 ki-la2-bi [...] d šu-dzuen-[...]784 1 a-ma-[la]785 mu-kux [...] 1 ME.AN-[...] mu-kux urdu2-d[nanna sugal7]-maḫ lukur urdu2-dnanna [sugal7]-⌈maḫ⌉?786 ? e2-a-⌈še3⌉787 2 šu-gur ku3-si22 ḫuš-a ki-la2-bi 2 giĝ4 mu-kux lugal-ma2-gur8-re sugal7 d ME- sul-gi dam-a-ni [...]-a [...2-3 Zeilen...]

779

Zum Zeichen (Rs. v 8').

UM

1 k i r 2 -Gefäß aus vermischtem Gold, sein Boden und seine Öffnung (mit) Lapislazuli besetzt; ein Achat-Auge ist dazu gekommen, sein Gewicht ⅓ Mine (± 166 g); [...] (Rs. i) [...] Einlieferung? von / : Lugal-[...]; 1 goldener Fingerring, sein Gewicht [...]: Šu-Suen-[...]780; 1 Amala, Einlieferung des [...]; 1 Simat-d[...]; Einlieferung des ⌈Großwesirs⌉ Urdu-Nanna (und) der l u k u r des ⌈Großwesirs⌉, Urdu-Nanna; im Inneren des Hauses781; 2 Fingerringe aus gelbglänzendem Gold, ihr Gewicht 2 Schekel (± 16,6 g); Einlieferung des Adjutants Lugal-magure (und) SimatSulgi, seine Ehefrau: [...]-a [...]

mit einer Lesung t e ḫ e wörtl. „(sich) nähern“ s. Civil 2002: 67; 70. Ergänzt nach der Summe

780

S. o. Fn. 784.

781

Wörtl. „zu dem Inneren des Tempel“: š a 3 rekonstruiert aufgrund der Parallelstelle Rs. iv 5. S. auch oben zu Rs. i

1. 782

Kopie in Ozaki und Yıldız 2002: 23 n. 44 nicht eindeutig.

783

Struktur unklar. Nicht zu entnehmen ist, ob hier der PN als Lieferant fungiert oder ob er der Empfänger sein könnte.

784

Da der Text in die Regierungszeit Šu-Suens datiert, kann es sich hier nicht um den Prinzen Šu-Suen handeln (zur Datierung s. Kap. 2 § 1.2.2). Für diesen Namen kann man folgende Rekonstruktion erwägen: Š u - d EN.[ZU- i 3 ? l i 2 ? ] . Diese Stelle bedarf aber der Kollation. 785

Erg. Ozaki/Yildiz.

786

Ohne Kopie.

787

< š a 3 > ? e 2 - a - š e 3 parallel zu Rs. iv 5'.

424

10. TEXTE IN UMSCHRIFT UND ÜBERSETZUNG (Rs. ii) [...] 1 za-gaba gu2 5 4 tu-dur NA4nir7 babbar 2-ta ku3-si22 ĝar-rabi 1 tu-dur NA4nir7 babbar 2 du8-a ku3-si22 ĝar-ra-bi 3,04 ŠE+AḪ?! ku3-si22-bi789 3,13 za-ellaĝ2 NA4gug-bi 2 si-ĝar ku3-babbar-bi geme2-dnanna l u k u r lugal-ra a-bi2-si2-im-ti-e in-na-ba [...1-2 Zeilen...]

1' 2' 3' 4' 5' 6' 7' 8' 9' (Rs. iii) 1' 2' 3' 4' 5' 6' 7' 8' 9' 10'

[...gu2/za-gaba...] [...] ku3-si22 si-sa2-bi 18 za-ellaĝ2 ku3-si22 si-sa2-bi 1 za-ellaĝ2 LUM.GAB ku3-si22 si-sa2-bi 1 LUM.GAB ku3-si22 si-sa2-bi ki-la2-bi 3 giĝ4 24 še 8 za-ellaĝ2 NA4gug-bi lu2-damar-dzuen-ka isib dnin-šubur nibruki (leer) maškim 1 za-gaba gu2 5 5 ĝeš-bu10 NA4nir7 ku3-si22 ĝar-ra-bi [...2-3 Zeilen...]

(Rs. iv)

(Rs. iii) [... (mit Ausstattung) ...] [...] aus normalem Gold, 18 Perlen aus normalem Gold, 1 LUM.GAB-förmige Perle aus normalem Gold, 1 LUM.GAB aus normalem Gold, sein Gewicht 3 Schekel 24 Gran (± 26 g), 8 Karneolperlen: Lu-Amar-Suenaka Beschwörungspriester von Ninsubur in Nippur, (NN) Bevollmächtigter. 1 Brustschmuck (aus) 5 Halsketten (mit Ausstattung): 5 Ringscheiben aus Achat (mit) Gold plattiert [...] (Rs. iv) [...] [...]-zi-kalamma; 1 Fingerring aus gelbglänzendem Gold, sein Gewicht 1 Schekel (± 8,3 g); Einlieferung des Großwesirs Urdu-Nanna; im Inneren des Hauses;

[...] [...]790-zi-kalam-ma 1 šu-gur ku3-si22 ḫuš-a ki-la2-bi 1 giĝ4 mu-kux urdu2-dnanna sugal7-maḫ ša3 e2-a-še3

1' 2' 3' 4' 5'

(Rs. ii) [...] 1 Brustschmuck (aus) 5 Halsketten (mit Ausstattung): 4 t u - d u r -Schmuckperlen jeweils aus 2-fach weiß gestreiftem Achat (mit) Gold plattiert, 1 t u - d u r -Schmuckperle aus 2-fach weiß gestreiftem Achat „geöffnet“ (mit) Gold plattiert, 184 ŠE+AḪ!?788 aus Gold, 193 Karneolperlen, 2 Verschlüsse aus Silber; Abī-simtī hat es Geme-Nanna, l u k u r des Königs, als Geschenk gegeben. [...]

788

Unklar.

789

„184“ ⌈x⌉: Kopie in Ozaki und Yıldız 2002: 23 n. 47 nicht ŠE+SUḪUR, da die schließenden Winkelhaken fehlen.

790

Als Ergänzung stehen verschiedene Möglichkeiten zur Verfügung. In Puzriš-Dagān jeweils nur einmal belegt sind: [ e n ] - z i - k a l a m - m a oder [ d A m a r - d S u e n a ] - z i - k a l a m - m a . Sonst bieten sich verschiedene Möglichkeiten aus Girsu an, wie der mehrfach belegte Personenname d S u l - g i - z i - k a l a m - m a , E 2 - z i - k a l a m m a (beide ohne Berufsbezeichnung) oder auch der königliche Soldat Z i - k a l a m - m a .

425

DER KÖNIG UND SEIN KREIS: DAS STAATLICHE SCHATZARCHIV DER III. DYNASTIE VON UR 6' 7' 8' 9' 10' 11' 12' (Lz.) 13' 14' (Rs. v) 1' 2' 3' 4' 5' 6' 7' 8' 9' 10' 11' 12'

u4 lugal-ĝu10 e2-a-na kaš in-naĝ-ĝa2-a (leer) maškim 1 šu-gur ku3-si22 ḫuš-a ki-la2-bi 1 giĝ4 mu-kux ṣi-lu-uš-dda-gan lugal-mu-ni-zi ri-ba-ga-da maškim

als „Mein Herr“ in seinem Haus Bier getrunken hat; (NN) Bevollmächtigter. 1 Fingerring aus gelbglänzendem Gold, sein Gewicht 1 Schekel (± 8,3 g); Einlieferung von Ṣilluš-Dagān: Lugal-munizi, Riba-gada (war) Bevollmächtigter. (Lz.) Summe: 4 Gran ku3-[...]; Summe: 16 [...].

šu+niĝen2 4 še ku3-[...] šu+niĝen2 16 [...] [...] [šu+niĝen2] [...] ḫuš-a gal šu+niĝen2 2 za-ir-NAM-tum ku3-si22 ḫuš-a a-bi-za NA4du8-ši-a si3-ga gal šu+niĝen2 ki-la2-bi (leer) šu+niĝen2 4 ḫar ku3-si22 ḪI-da šu+niĝen2 2 ḫi-ri-a-tum 3-ta ku3-si22 ḪI-da šu+niĝen2 3,23 za-ŠA3.ĜAR NA4 ku3-si22 ḪIda šu+niĝen2 1 gal še u3-suḫ5 ku3-si22 ḪI-da šu+niĝen2 1 zabar kir2 ku3-si22 ḪI-da dur2 ka-ba NA4za-gin3 si3-ga 1 NA4nir7 igi ib2-teḫe šu+niĝen2 ki-la2-bi 2 ma-na 7 giĝ4 igi-3ĝal2 šu+niĝen2 5/6 giĝ4 6 ½ še ku3-si22 si-sa2 šu+niĝen2 10+ [...] ku3-si22 si-sa2 šu+niĝen2 [...] ku3-si22 [...] [...]

426

(Rs. v) [...] [Summe] [...] groß (aus) gelbglänzendem [Gold]; Summe: 2 große z a - i r - NAM- t u m Schmuckobjekte (aus) gelbglänzendem Gold, (mit) a - b i - z a -Dekoration aus grünem Jaspis besetzt; Summe: sein Gewicht (NN); Summe: 4 Ringe aus vermischtem Gold; Summe: 2 3-fache ḫirītum-Ornamente aus vermischtem Gold; Summe: 203 ŠA3.ĜAR-Schmucksteine aus vermischtem Gold; Summe: 1 g a l -Gefäß (in der Form eines) Pinienzapfens aus vermischtem Gold; Summe: 1 bronzenes k i r 2 -Gefäß aus vermischtem Gold, sein Boden und seine Öffnung (mit) Lapislazuli besetzt; ein AchatAuge ist dazu gekommen; Summe: sein Gewicht 2 Minen 7 ⅓ Schekel (± 1 kg); Summe: 5/6 Schekel 6 ½ Gran (± 7,2 g) normales Gold; Summe: 10+[...] normales Gold; Summe: [...] Gold [...] [...]

10. TEXTE IN UMSCHRIFT UND ÜBERSETZUNG (Rs. vi) 1' 2' 3' 4' 5' 6' 7' 8' 9' 10' 11' 12' 13'

[...] šu+niĝen2 10 [...] šu+niĝen2 2 LUM-DU8 ku3-si22 šu+niĝen2 1KU.DIN ku3-si22 NA4gug si3-ga šu+niĝen2 1 ba-ti-um tu-ru-ḫa-um ku3-si22 NA4 gug za-gin3 si3-ga šu+niĝen2 ki-la2-bi (leer) šu+niĝen2 1 ĝiri2 bansur AN MUNUS.UŠ-bi NA4 za-gin3 ku3-si22 ĝar-ra šu+niĝen2 1 kam-kam-ma-tum ku3-babbar ku3-si22 ĝar-ra 10 giĝ4 šu+niĝen2 10 si-ĝar ku3-babbar šu+niĝen2 1,02 du8-ši-a šu+niĝen2 13 za-ellaĝ2 NA4du8-ši-a šu+niĝen2 30 zi-ri2-um NA4du8-ši-a šu+niĝen2 3 ⌈tun3⌉?792 NA4nir7 šu+niĝen2 [...] NA4nir7-babbar 3 [...] [...]

(Rs. vii) 1' 2' 3' 4' 5' 6' 7' 8' 9' (Lz.) 10'

[...] [...] NA4du8-ši-a NA4gug [...] NA4gug [...] za-ellaĝ2 NA4gug gal [...] „1346“ za-ellaĝ2 NA4gug [...] NA4gug [...] gub-ba tur [...] NA4gug PU2 [...]NA4za-gin3 mu [...] ku3-si22 ĝar-ra [...] dur3? NA4za-gin3 [...] [...2-3 Zeilen...]793

(Rs. vi) [...] Summe: 10 [...]; Summe: 2 LUM.GAB aus Gold; Summe: 1 KU.DIN aus Gold, (mit) Karneol besetzt; Summe: 1 baṭû-Gefäß t u - r u - ḫ a - u m aus Gold (mit) Karneol (und) Lapislazuli besetzt; Summe: sein Gewicht (NN); Summe: 1 Tischmesser ...791, sein Griff aus Lapislazuli (mit) Gold plattiert; Summe: 1 (offener) Armreif aus Silber (mit) Gold plattiert, 10 Schekel; Summe: 10 Verschlüsse aus Silber; Summe: 62 grüne Jaspis-Steine; Summe: 13 Perlen aus grünem Jaspis; Summe: 30 PI z i - r i 2 - u m aus grünem Jaspis; Summe: 3 Beile aus Achat; Summe: [...] aus 3-[fach weiß gestreiftem?] Achat [...] [...] (Rs. vii) [...] [...] grüner Jaspis (und) Karneol; [...] Karneol; [...] große Karneolperle; [...] 1346 Karneolperlen; [...] Karneol; [...] eingesetzt klein; [...] „tonnenförmige“ ⌈Karneolperlen⌉; [...] Lapislazuli wegen [...] (mit) Gold plattiert; [...] Eselhengst? aus Lapislazuli. (Lz.) [...]

791

Zum Problem einer Identifizierung von AN mit einem Metall s. Reiter 1997: 279-283; 349-353. Oder könnte AN als Qualitätsbezeichnung dienen?

792

S. Kopie in Ozaki und Yıldız 2002: 23 n. 50.

793

Zur Deutung, Datierung und Struktur dieses Textes s. Kap. 2 § 1.2.2.

427

DER KÖNIG UND SEIN KREIS: DAS STAATLICHE SCHATZARCHIV DER III. DYNASTIE VON UR

MCS 6 p. 85 AO 10342 ŠS 6/vi kišeb3 PN Schuharchiv: Empfang von verschiedenen Schuhen als Produktion des KAL.LA-ma-AD = AO 10342; Bibliographie: Wilcke, CRRAI 35 (1992), 316; Neumann, Handwerk (1993), 150. Vs. 1 2 3 4 5 6 Rs. 7 8 9 10 11

4 kušsuḫub2 du8-ši-a e2-ba-an 2 kušsuḫub2 gu-DIM4-ba gada du8-ši-a e2-ba-an 26 kušsuḫub2 sa uruda KA GAZ kuš suḫub2 SU-a e2-ba-an 1 kušsuḫub2 tu9 du8-a e2-ba-an 26 kuše-sir2 du8-ši-a suḫuš gub-ba e2-ba-an 1 kuše-sir2 u2-ḫab2 e2-ba-an kiĝ2 aka KAL.LA-ma-AD gaba-ri kišeb!795 nu-ur2-i3-li2 ša3 puzur4-iš-dda-gan iti izim-dnin-a-zu mu dšu-dzuen lugal urim5ki-ma-ke4 na-du3-a maḫ den-lil2 dnin-lil2-ra mu-ne-du3

4 Paar grünliche Stiefel; 2 Paar grünliche Stiefel (mit) g u -DIM4(-b a )Dekoration aus Leinen; 26 Paar Stiefel (mit) Sehnen (und) „zermahlendem kupfernem Zahn/Zehe“?794, geflochtene Stiefel; 1 Paar Stiefel aus Knüpfwerk; 26 grünliche Sandalen mit angesetzten Absätzen; 1 Paar rote Sandalen: geleistete Arbeit des KAL.LA-ma-AD; Abschrift der Siegel(urkunde) von Nūr-ilī; in Puzriš-Dagān. (Datum)

MFM 2 p. 24 n. 5 S 44/xii šu ba-ti Formationsphase: Übernahme von Waffen durch Ea-ilī = MM 1977: 21. Vs. 1 2 3 4 5 6 7

794

[...] uruda gag eme ĝiri2 ⌈zabar⌉a-la2 saĝ-e3 ku3-babbar ĝar-ra [...] ĝiri2 ur2-ra zabar ku3-babbar ĝar-ra 1 ḫa-ad zabar saĝ-bi ku3-babbar dalla AN.NA ĝar-ra 14 ḫa-ad zabar 2 aagu2 gigir2 zabar ⌈13⌉ ḫa-zi-in zabar [...]+2 ḫa-zi-in gu2-bir5-ra796 zabar

[...] kupfernes [...] bronzene Spießklinge, (der Bereich) der Tülle? mit Silber plattiert; [...] bronzener Hüftdolch mit Silber plattiert; 1 Bronze-Stab, seine Spitze aus Silber, der (offene) Ring mit Zinn plattiert; 14 Bronze-Stäbe; 2 bronzene „Wagenfronten“?; 13 bronzene Äxte; [...] +2 bronzene „Heuschrecken-Nacken“Äxte;

Vgl. TrDr 62; PDT 1 583; TLB 3 174 und MCS 6 p. 85 AO 10342.

795

Nach Kopie k i š e b , allerdings vgl. k i š e b 3 bei MVN 11 187; SAT 2 936; TLB 3 174; TrDr 62; Babyloniaca 7,pl. XXI n. 10; DCEPHE 171.

796

S. Veldhuis 2004: 225: “‘Locust neck’ (g u 2 b i r 5 m u š e n in Old Babylonian; g u 2 b u r u 5 k u š e n in later versions) is used in lexical texts as a color indication, in particular for lapislazuli and bronze, where it stands in opposition to ‛neck of the turtledove’ [...]. ‚Locust neck’ probably refers to a greenish shade”.

428

10. TEXTE IN UMSCHRIFT UND ÜBERSETZUNG 8 Rs. 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21

[...]?+1 udug2 zabar [...] [ga-li2]-tum zabar [...] [ĝeš]tukul zabar [...]⌈ma⌉?-lu-um a-gar5 [...] ⌈ĝiri2⌉ zi-zi zabar ĝar-ra [...]-šu-ul-bi2-um ku3-babbar ĝar-ra [...]-šu-ul-bi2-um zabar [...] NA4KIN [ki] be-li2-i3-li2-ta [e2]-a-i3-li2 [šu] ba-ti ⌈ša3⌉ puzur4-iš-dda-gan iti izim-dme-ki-ĝal2 ⌈mu⌉ si-mu-ru-umki lu-[lu]-bu-umki ba-ḫulu

[...] +1 bronzene Keule(n); [...] bronzene ⌈galītum⌉-Waffe; [...] bronzene Waffe; [...] ... aus Blei; [...] Dolch ... mit Bronze plattiert; [...]-šulpium mit Silber plattiert, [...]-šulpium aus Bronze; [...] steinerne Sichel; von Bēlī-ilī; Ea-ilī hat sie empfangen; in Puzriš-Dagān. (Datum)

MLC 2045 ŠS 6/viii ba-zi Schuharchiv: Schuhe an verschiedene Empfänger und zum Baden bei Neulicht Vs. 1 2 3 4 5 6 Rs. 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16

1 kušsuḫub2 gu-DIM4-ba SU-a e2-ba-an kur-bi-la-ak da-ḫi-iš-a-tal maškim 1 kušsuḫub2 gu-DIM4-ba SU-a e2-ba-an d šu-dzuen-li-la-bi-ir-PA798 1 kušsuḫub2 tu9 du8-a SU-a e2-ba-an

1 Paar geflochtene Stiefel (mit) g u -DIM4(-b a )Dekoration: Kur(u)b-ilak; Daḫ(i)š-atal (war) Bevollmächtigter; 1 Paar geflochtene Stiefel (mit) g u -DIM4(-b a )Dekoration: Šu-Suen-lilabbir-ḫaṭṭam; 1 Paar geflochtene Stiefel aus Knüpfwerk: Baden bei Neulicht; via Šu-Sulgi, Barbier; bei Daḫ(i)š-atal797 ist abgebucht; in [...]. (Datum)

a-tu5-a saĝ u4-šakar ĝiri3 šu-dsul-gi šu-i ki da-ḫi-iš-a-tal-ta ⌈ba-zi⌉ ⌈ša3⌉ [...]ki [iti izim-dsul]-⌈gi⌉? [mu dšu-d]⌈zuen⌉ [lugal urim5ki-ma]-⌈ke4⌉ ⌈na⌉-[du3-a maḫ] d ⌈en-lil2⌉ ⌈d⌉[nin-lil2]-⌈ra⌉

797

Über diesen hurritischen Personennamen, s. Matthews und Eidem 1993: 202-203.

798

„Šu-Suen möge das Zepter in ein hohes Alter bringen (d. h. lange halten)“, Hilgert 2002: 489-490.

429

DER KÖNIG UND SEIN KREIS: DAS STAATLICHE SCHATZARCHIV DER III. DYNASTIE VON UR 17 18

mu-ne-du3 (l.Rd.) 3

(l.Rd.) 3 (Objekte)

MVN 2 357 S 34/xii ba-zi Schuharchiv: Schuhe für das Baden des Königs bei Viertelmond = P. Naster/H. Sauren, OLP 4 (1973), 17-70 no. 62; Bibliographie: Wilcke, CRRAI 35 (1992), 313; Sallaberger, UAVA 7/1 (1993), 65. Vs. 1 2 3 4 5 6 Rs. 7 8 9

1 kuš[...] 1 kuše-sir2 ⌈e2⌉-[ba-an] e2-u4-7-na-ka a-tu5-a lugal [ki i]-⌈tu⌉!-tu-a-ta ⌈ba⌉-zi [e2]-⌈saĝ⌉-da-na

1 [...], 1 Paar Sandalen: Baden des Königs bei Viertelmond799; bei Itutua ist abgebucht; in Esaĝdana von Nippur. (Datum)

⌈nibru⌉ki-ka [iti ŠE.].KIN-ku5 ⌈mu⌉ an-ša-anki ba-ḫulu

MVN 3 139 S 34/i kišeb3 PN Schuharchiv: Empfang von Schuhen = FLP 163 (Philadelphia); Bibliographie: Wilcke, CRRAI 35 (1992), 314; Neumann, Handwerk (1993), 150; Sigrist, Drehem (1992), 397. Vs. 1 2 3 4

4 kušdu10-uk-si-um lugal du8-ši-a e2-ba-an 4 kušdu10-uk-si-um šagana du8-ši-a tu9 du8-a siki kur kuš-a ra-a e2-ba-an 2 kušdu10-uk-si-um šagana babbar2 e2-ba-an kiĝ2 ke3-e-de3802

4 Paar grünliche tukšium-Schuhe königlicher Qualität; 4 Paar grünliche tukšium-Schuhe aus Knüpfwerk (in der Qualität für) Generäle800 (mit) auf das Leder gepresster Wolle (von) Bergland-(Schafen); 2 Paar weiße tukšium-Schuhe (in der Qualität für) Generäle; um die Arbeit (daran) zu leisten801;

799

„Haus (des Mondes am) 7. Tag“, s. dazu Sallaberger 1993a: 40f. und Kap. 7 § 3.3.

800

Es handelt sich hier um eine Qualitätsbezeichnung, wie oben l u g a l für „königliche Qualität“ steht.

801

Es handelt sich hierbei vermutlich um Halbfabrikate, die noch fertig gestellt oder dekoriert werden mussten, s. dazu Kap. 5 § 3.1.

802

k e 3 - e - d e 3 zu AK; s. Attinger 2005a und 2005b.

430

10. TEXTE IN UMSCHRIFT UND ÜBERSETZUNG Rs. 5 6 7 8 9 10 11

bei En-diĝirĝu ist abgebucht803; von der Siegel(urkunde) von Itutua, die bei En-diĝirĝu vorhanden ist, (ist dies) die Abschrift davon. (Datum)

ki en-diĝir-ĝu10-ta ba-zi kišeb3 i-tu-tu-a ki en-diĝir-ĝu10-ka mu-ĝal2-la gaba-ri-bi iti maš-⌈ku3⌉-gu7 mu an-ša-anki ba-ḫulu

MVN 3 152 S 37/iii Puzriš-Dagān/andere: Kostbarkeiten der Anunītum von Ereš Bibliographie: Leemans, Ishtar of Lagaba and Her Dress (1952), 27ff.; Michalowski, CRRAI 47 (2002), 417-418; Zettler, The Ur III Temple of Inanna at Nippur (1992), 147 n. 68; Vgl. OIP 115 483, YOS 4 296. Vs.804 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15

1 tu9guz-za ĝen 4 tu9zi-li-ḫu-um tab-ba 2 tu9bar-si zi-li-ḫi 2 gada zu2-uḫ 1 urudatun3-la2 1 urudama-ša-lum 1 urudašu 1 urudaa-la2 ki-la2-bi 1 ma-na 15 giĝ4 1 urudašen-šu2 ki-la2-bi 4 ma-na 10 giĝ4 7 urudadu-di3-da ki-la2-bi 15 giĝ4 2 ellaĝ2 NA4gug 6 ellaĝ2 NA4za-gin3

1 gewöhnlicher Falbelstoff, 4 doppelte sulumḫum-Gewänder, 2 sulumḫum-Kopfbänder, 2 Leinen mit Mottenfraß805, 1 kupferner Libationsbecher, 1 kupferner Spiegel, 1 kupferner Griff, 1 kupfernes Wassertragegefäß806, sein Gewicht 1 Mine 15 Schekel (± 625 g), 1 kupferner š u 2 - Kessel, sein Gewicht 4 Minen 10 Schekel (± 2 kg), 7 kupferne Gewandnadeln, ihr Gewicht 15 Schekel (± 125 g), 2 „nierenförmige“ Karneol-Steine, 6 „nierenförmige“ Lapislazuli-Steine,

803

Hiermit ist die Perspektive von En-diĝirĝu, wahrscheinlich ein Gerber, dargestellt: Itutua ist der Empfänger der Schuhe, die bei En-diĝirĝu abgebucht wurden. 804

Zu diesem Text s. Kap. 2 § 3.2.1.

805

Dazu s. Sallaberger 2002: 302 mit Lit.

806

Sallaberger 1996: 97.

431

DER KÖNIG UND SEIN KREIS: DAS STAATLICHE SCHATZARCHIV DER III. DYNASTIE VON UR 16 17 18 19 20 21 22 23 24 Rs. 25 26 27 28 29 30 31 32 33 34 35 36 37 38 39 40 41 42 43 44 45 46 47 48

1 ellaĝ2 NA4SU.A 3 NA4bur ḫi-a 1 NA4bur-sila3 tur 14 ellaĝ2 subi3 ku3-si22 10 ellaĝ2 subi3 NA4gug 2 ellaĝ2 subi3 NA4za-gin3 62 ellaĝ2 ⌈ NA4gug⌉ tur 3 ellaĝ2 ⌈ NA4⌉⌈nir7⌉ 6 ellaĝ2 NA4[...] za-gin3

1 „nierenförmiger“ SU.A-Stein, 3 verschiedene steinerne b u r -Gefäße, 1 steinernes b u r -Liter-Gefäß, 14 muschelförmige Perlen aus Gold, 10 muschelförmige Perlen aus Karneol, 2 muschelförmige Perlen aus Lapislazuli, 62 kleine „nierenförmige“ Karneol-Steine, 3 „nierenförmige“ Achat-Steine, 6 „nierenförmige“ [...] aus Lapislazuli, 86 Silberringe, 20 Goldringe, 2 Ohrringe aus Gold, 1 hölzerne muschelförmige Perle mit Gold plattiert, 10 Ohrringe aus Silber, 4 muschelförmige Perlen aus Silber, 1 mazgartum-Schiff807 mit Gold plattiert, 1 langer Stein, 1 kupfernes Kopfband mit Gold plattiert, 4 AN- b u - u m -Objekte aus Silber, ihr Gewicht 1 /6 (Schekel? ± 1,4 g), 1 kupferne normale (Pfeil)spitze, 76 Siegel aus verschiedenen Steinen, 14 Holzgestelle für verschiedene Steine, 10 lange a 2 - s u b i 3 -Muscheln, 165 Muscheln; Besitz der Anunītum: Badani, der Kultpriester, hat es übernommen; (es sind) Güter, deren Handhabung übergeben wurde; in Ereš; von Ur-Ninmug, dem Stadtfürsten; via Lugal-nammaḫ, Schreiber. (Datum)

86 ḫar ku3-babbar 20 ḫar ku3-si22 2 niĝ2-ĝeštu ku3-si22 1 ĝešsubi3808 ku3-si22 ĝar-ra 10 niĝ2-ĝeštu ku3-babbar 4 subi3 ku3-babbar 1 ma-az-gara3-tum ku3-si22 ĝar-ra 1 NA4 gid2-da 1 urudabar-si ku3-si22 ĝar-ra 4 AN-bu-um ku3-babbar ki-la2-bi igi-6-ĝal2 1 urudagag si-sa2 76 kišeb3 NA4 ḫi-a 14 ĝešunu NA4 ḫi-a 10 NA4a2-subi3 gid2-da 165 NA4subi3 niĝ2-gur11 an-nu-ni-tum ba-da-ni gudu4 i3-dab5 e2 šu šum2-ma ša3 ereš2ki ur-dnin-mug ensi2-ka ĝiri3 lugal-nam2-maḫ dub-sar iti u5-bi2-gu7 mu bad3 ma-da ba-du3

807

Es könnte sich hier um die Miniatur eines Schiffes handeln, parallel zu m a 2 - g u r 8 aus Metall (z. B. UET 3 754: passim; UET 3 730 Rs. 3; TCL 5 5565 Rs.ii:8-9), das durchschnittlich ungefähr 30 Schekel wiegt. S. auch Kap. 4 § 2.4.

808

Eindeutig ĝ e š : vgl. mit b e š e ĝ in YOS 4 296 Z.40.

432

10. TEXTE IN UMSCHRIFT UND ÜBERSETZUNG

MVN 3 177 S 40/7 ba-zi Schuharchiv: Schuhe für das Baden bei Vollmond = FLP 234; Bibliographie: Wilcke, CRRAI 35 (1992), 313. Vs. 1 2 3 4 Rs. 5 6 7 8 9

1 kušsuḫub2 tu9 du8-a e2-ba-an 1 ša3 tu9 ⌈kuš⌉suḫub2 e2-ba-an-bi a-tu5-a u4-15-ka

1 Paar Stiefel aus Knüpfwerk, 1 Futter von diesem Paar Stiefel: Baden bei Vollmond; bei Itutua ist abgebucht; in Tummal. (Datum)

ki i-du-du-a-ta ba-zi ša3 tum-ma-alki iti izim-dsul-gi mu us2-sa e2 puzur4-iš-dda-gan ba-du3 (Lz.)

MVN 3 189 S 41/xii šu ba-ti ba-zi Schuharchiv: Schuhe für das Baden im Palast = FLP 256; Bibliographie: Wilcke, CRRAI 35 (1992), 315. Vs. 1 2 3 4 Rs. 5 6 7 8 9 (Lz.)

3 kuš⌈suḫub2⌉ tu9 ⌈du8⌉-[a] ⌈e2⌉-ba-an a-tu5-a ša3 e2-gal-še3 kur-ĝiri3-ni-še3 šu ba-ti

3 Paar Stiefel aus Knüpfwerk: Baden im Palast; Kur-ĝiriniše hat sie empfangen; bei Ea-ilī ist abgebucht. (Datum)

ki e2-a-DIĜIR-ta ba-zi iti ŠE.KIN-ku5 mu us2-sa ⌈e2 puzur4⌉-iš-dda-[gan ba-du3] mu us2-[sa-bi]

MVN 3 190 S 41/xii šu ba-ti ba-zi Schuharchiv: Schuhe für das Baden im Palast = FLP 257; Kopie von MVN 3 189; Bibliographie: Wilcke, CRRAI 35 (1992), 315. Vs. 1 2

3 kušsuḫub2 tu9 du8-a e2-ba-an a-tu5-a ša3 e2-gal-še3

3 Paar Stiefel aus Knüpfwerk: Baden im Palast;

433

DER KÖNIG UND SEIN KREIS: DAS STAATLICHE SCHATZARCHIV DER III. DYNASTIE VON UR 3 4 Rs. 5 6 7 8 9

kur-ĝiri3-ni-še3 šu ba-ti

Kur-ĝiriniše hat sie empfangen; bei Ea-ilī ist abgebucht. (Datum)

ki e2-a-DIĜIR-ta ba-zi iti ŠE.KIN-ku5 mu us2-sa e2 puzur4-iš-dda-gan ba-du3 mu us2-sa-bi

MVN 3 266 ŠS 5/iv šu ba-ti Schatzarchiv/„Mittelsmann“+Schuharchiv: Übergabe von Schmuck für Schuhe = FLP 886; Bibliographie: Wilcke, CRRAI 35 (1992), 317. Vs. 1 2 3 4 5 Rs. 6 7 8 9 10 11 12

8 kušsuḫub2 ku3-si22 e2-ba-an 8 kušsuḫub2 še-er-ḫu-num2 ku3-si22 e2-ba-an 7 kuše-sir2 ku3-si22 e2-ba-an 12 kuše-sir2 še-er-ḫu-num2 ku3-si22 e2-ba-an 1 kušIGI.DU gunu3-a še-er-ḫu-num2 ku3-si22 e2ba-an ku3-si22-bi 4 ma-na 12 giĝ4 igi-3-ĝal2 10 še e2 šu šum2-ma ki lugal-ku3-zu-ta da-ḫi-iš-a-tal šu ba-ti iti izim-dnin-a-zu mu us2-sa dšu-dzuen ⌈lugal⌉ urim5ki-ma-ke4 ⌈bad3 ĝar7-du2⌉ mu-ri-iq-ti-⌈id⌉-[ni]-⌈im⌉ mudu3

809

8 Paar goldene Stiefel, 8 Paar Stiefel mit šerḫūnum-Perlen aus Gold, 7 Paar goldene Sandalen, 12 Paar Sandalen mit šerḫūnumPerlen aus Gold, 1 Paar bunte „Anführer“Schuhe mit šerḫūnum-Perlen aus Gold – ihr Gold 4 Minen 12 ⅓ Schekel 10 Gran (± 2 kg); (es sind) Güter, deren Handhabung übergeben wurde809; von Lugal-kuzu; Daḫ(i)š-atal hat sie empfangen. (Datum)

Zu š u s u m 2 „überantworten, liefern“ s. die Analyse von Gregoire 1970: 121. Dazu noch: Waetzoldt 1972: 137 Fn. 499, Sigrist 1992: 117 und Sallaberger 1993a: 49.

434

10. TEXTE IN UMSCHRIFT UND ÜBERSETZUNG

MVN 3 285 ŠS 8/x mu-kux Gold-Silber Transaktionen zwischen den Händlern Bibliographie: Garfinkle, Fs. Sigrist (2008), 68. Vs. 1 2 3 4 5 Rs. 6 7 8 9 10 11

3 giĝ4 la2 25 še ku3-si22 10-ta niĝ2-sam2-ma-še3 ki qu2-ra-ad-i3-li2-ta mu-kux e2-gal-še3 nu-la2

3 Schekel minus 25 Gran Gold in 10-fachem Wert als Kaufpreis; von Qurād-ilī; Einlieferung; zum Palast wurde es nicht gezahlt; Lu-Nanna hat es empfangen; via UrDamu; Abschrift der Siegel(urkunde). (Datum)

lu2-dnanna šu ba-ti ĝiri3 ur-dda-mu gaba-ri kišeb3-ba iti izim-maḫ mu dšu-dzuen lugal urim5ki-ma-ke4 ma2-gur8 maḫ den-lil2 dnin-lil2-ra mu-ne-dim2

MVN 3 290 ŠS 8/ix mu-kux Gold-Silber Transaktionen zwischen den Händlern Bibliographie: Garfinkle, Fs. Sigrist (2008), 68. Vs. 1 2 3 4 5 6 Rs. 7 8 9 10 11 12 13

19 giĝ4 16 ½ še ku3-si22 niĝ2-sam2-ma-še3 mu-kux ki DIĜIR-ba-ni lu2-dnanna šu ba-ti

19 Schekel 16 ½ Gran Gold als Kaufpreis; Einlieferung; von Ilum-bāni; Lu-Nanna hat es empfangen; die Abrechnung ist (zer)schlagen; Abschrift der Siegel(urkunde). (Datum)

niĝ2-ka9 tub2-ba-am3 gaba-ri kišeb3-ba iti izim-maḫ mu dšu-dzuen lugal urim5ki-ma-ke4 ma2-gur8 maḫ d en-lil2 d nin-lil2-ra mu-ne-dim2

435

DER KÖNIG UND SEIN KREIS: DAS STAATLICHE SCHATZARCHIV DER III. DYNASTIE VON UR

MVN 3 326 AS 5/iii ba-zi Schatzarchiv/Goldschmiede: eine mit Elfenbein besetzte Truhe für Simat-Ištarān = FLP 1151; Bibliographie: Sigrist, Drehem (1992), 395. Vs. 1 2 3 Rs. 4 5 6 7 8 9 10

1 ĝešbeseĝ ⌈ḫa⌉-lu-[ub2] zu2 am-si si3-ga a2-an zabar 1 gige2 tur d ME- ištaran dumu-munus lugal-ke4 in-ba u2-da-mi-šar-ra-am maškim ki lu2-diĝir-ra-ta ba-zi ša3 puzur4-iš-dda-⌈gan⌉ iti u5-bi2mušen-⌈gu7⌉ mu en unuki-ga ba-ḫuĝ

1 Schatulle aus ḫaluppu-Holz (mit) Elfenbein besetzt, der Haltegriff aus Bronze, 1 kleine Matte: dies hat Simat-Ištarān, Tochter des Königs, als Geschenk empfangen; Ūtamīšaram (war) Bevollmächtigter; bei Lu-diĝira ist abgebucht; in Puzriš-Dagān. (Datum)

MVN 3 354 [...] mu-kux šu ba-ti Schuharchiv: Schuhe als Einlieferung der Gerber unter Puzur-ilī = FLP 1348; Bibliographie: Wilcke, CRRAI 35 (1992), 313; Neumann, Handwerk (1993), 149-150. Vs. 1' 2' 3' 4' 5' 6' 7' Rs. 8' 9' 10' 11' 12' 13'

810

[...] 1 a-ta2-na-aḫ 1 PI.PI 1 i-šar-pa2-dan 1 a-ḫu-DU10 1 kuše-sir2 A2-bu-ru-um-ma gunu3-a e2-ba-an-ta BU-ra 1 zu-ma

[...] 1 Ātanaḫ, 1 PI.PI, 1 Išar-padān, 1 Aḫu-ṭāb; je 1 Paar bunte ...-Sandalen: BUra, 1 Zuma; 1 Paar bunte tukšium-Schuhe: Agua810; Einlieferung: es sind die Gerber, Untergebene des Puzur-ilīs; Šu-Eštar und Nūr-ilī haben sie empfangen [...]

1 kušdu10-uk-si-um gunu3-a e2-ba-an a-gu-a mu-kux ašgab lu2 DUN-a puzur4-i3-li2-me šu-daš11-dar u3 nu-ur2-i3-li2 šu ba-an-ti-eš2 [...]

Die sprachliche und lexikalische Zuordnung dieses Namens bleibt noch unklar, Hilgert 2002: 464 Fn. 83.

436

10. TEXTE IN UMSCHRIFT UND ÜBERSETZUNG

MVN 8 240 S 38/vii ba-zi Schuharchiv: Schuhe für Lu2-gula und für das Baden bei Vollmond = IM 54376; Vgl. MVN 14 124; Bibliographie: Wilcke, CRRAI 35 (1992), 313. Vs. 1 2 3 4 Rs. 5 6 7 8 9 10

1 kušsuḫub2 tu9 du8-a e2-ba-an ša3 ĝeškiri6 lu2-gu-la-ka 1 kušsuḫub2 tu9 du8-a e2-ba-an a-tu5-a u4-15-ka

1 Paar Stiefel aus Knüpfwerk im Garten des Lu-gulas, 1 Paar Stiefel aus Knüpfwerk: Baden bei Vollmond; bei Itutua ist abgebucht; in Esaĝdana von Nippur. (Datum)

ki i-du-du-a-ta ba-zi e2-saĝ-da-na nibruki-ka iti izim-dsul-gi mu us2-sa bad3 ma-da ba-du3

MVN 11 183 AS 9/iv ba-zi Schatzarchiv/Goldschmiede: Silberringe als Geschenke für verschiedene Empfänger = SM 1911.10.121; = P. Michalowski, SMS 2/3 (1978), 55-56 n. 8; Bibliographie: Michalowski, SMS 2/3 (1978), 44; Weiershäuser, Die königlichen Frauen der III. Dynastie von Ur (2008), 113, 238; Sigrist, Drehem (1992), 404. Vs. 1 2 3 4 5 6 7 8 9 Rs. 10

2 ḫar ku3-babbar 10 la2 1 giĝ4-ta a-na-a lukur na-wi-ir-DIĜIR a-zu e-er-be-li2812 maškim 1 ḫar ku3-babbar 8 giĝ4-ta a-tu-ma-ma 1 ur-dnašše ses-a-ni ma2-laḫ5-me ri-iṣ-DIĜIR ra2-gaba nin maškim u4 ki DKIŠ? [...]-ba-[...]

2 Silberringe zu je 9 Schekel (zu je ± 75 g): Anaʾa, l u k u r des Nawir-ilum, des Arztes; Ērbēlī (war) Bevollmächtigter; je 1 Silberring zu 8 Schekel (± 66,7 g): AtuMama (und) Ur-Našše sein Bruder, es sind Schiffer; Rīṣ-ilum, der Wagenfahrer der Königin811, (war) Bevollmächtigter; als am Ort [...] und Nawir-ilum, Arzt,

u3 na-wi-⌈ir⌉-[DIĜIR a-zu]

811 Rīṣ-ilum war Wagenfahrer von Abī-simtī, s. dazu Weiershäuser 2008: 113; Owen 1997: 381; 384-387; 396 und 1998. 812

Zu diesem noch problematischen theophoren Element „ēr“, s. Hilgert 2002: 478f.

437

DER KÖNIG UND SEIN KREIS: DAS STAATLICHE SCHATZARCHIV DER III. DYNASTIE VON UR 11 12 13 14 15 16 17

ba-a-aka-a in-be6-e-eš2 ki lu2-diĝir-ra-ta ba-zi ša3 puzur4-iš-dda-gan iti ki-siki-dnin-a-zu mu en-dnanna-damar-dzuen-ra-ki-aĝ2-an-na baḫuĝ814

gemacht wurde813, haben sie sie als Geschenk empfangen; bei Lu-diĝira ist abgebucht; in Puzriš-Dagān. (Datum)

MVN 11 186 S 45/x ba-zi Schatzarchiv?: Protokoll über das Verschwinden eines von Ṣilluš-Dagān eingelieferten Steins = SM 1911.10.136. Vs. 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 Rs. 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22

1 NA4 ṣi-lu-uš-dda-gan ša3 tum-ma-alki-ka mu-kux ki GAL.ZU-dab6-bu3-ul-si-in NI-la-bu-ni-ga-du šu ba-ti ki NI-la-bu-ni-ga-du na-ra-am-i3-li2 kab2 di-de3 šu ba-ti na-ra-am-i3-li2

1 Stein: Ṣilluš-Dagān; in Tummal; Einlieferung; von GAL.ZU-dabbulsin; NIlabunigadu hat es empfangen; von NI-labunigadu; Narām-ilī hat es empfangen; um zu verifizieren; Narām-ilī hat (ihn dann) dem Soldaten, dem Untergebenen des Ea-ilī, gegeben, (aber) der Soldat, der Untergebene des Ea-ilī, hat (ihn) verloren; Narām-ilī (war) Bevollmächtigter; bei NI-labunigadu ist abgebucht; in PuzrišDagān. (Datum)

aga3-us2 lu2 DUN-a e2-a-i3-li2-ra i3-na-šum2 aga3-us2 lu2 DUN-a e2--i3-li2-ke4 u2-gu i3-de2 na-ra-am-i3-li2 maškim ki NI-la-bu-ni-ga-du ba-zi ša3 puzur4-iš-dda-gan iti izim-an-na mu ur-bi2-lumki lu-lu-buki ⌈si-mu⌉-ru-umki ḫara-⌈ḫarki⌉ 1-še3 ⌈saĝ-bi⌉ tibir ⌈bi2-in-ra⌉

813 b a - a - a k a - a = ba-a-aka-Ø-a-a = MED-LOC2-(machen)Bḫ-3s.S-NMLZ-LOC „es wurde darauf/dazu herstellt/ gemacht“. Vgl. AUCT 3 489: k i - d UTU b a - a - a 5 . 814

Nach Kopie keine Beschriftung auf dem linken Rand.

438

10. TEXTE IN UMSCHRIFT UND ÜBERSETZUNG

MVN 11 187 AS 8/xii kišeb3 PN Schuharchiv: Empfang von verschiedenen Schuhen als Produktion des Lugula, des Gerbers, des Untergebenen von Puzur-ilī = SM 1911.10.160; = T. Fish, MCS 1 (1951), 50; Bibliographie: Wilcke, CRRAI 35 (1992), 316; Goetzte, JCS 9 (1955), 20; Neumann, Handwerk (1993), 150. Vs. 1 2 3 4 5 6 7 8 Rs. 9 10 11 12 (Lz.) 13 14

7 kušsuḫub2 gu-DIM4-ba gada du8-ši-a ḫal-bi e2ba-an 5 kušsuḫub2 du8-ši-a ḫal-bi e2-ba-an 3 kušsuḫub2 du8-ši-a e2-ba-an 2 kušsuḫub2 tu9 du8-a babbar2 e2-ba-an 1 kušsuḫub2 kuš u2-ḫab2 e2-ba-an 1 kuše-sir2 gu-DIM4-ba gada du8-ši-a e2-ba-an 2 kuše-sir2 gu-DIM4-ba SU-a e2-ba-an 1 kuše-sir2 du8-ši-a ⌈suḫuš gub⌉-ba e2-⌈ba⌉-[an] 10 kuše-sir2 du8-ši-a e2-ba-an kiĝ2 aka lu2-gu-la ki puzur4-i3-li2-ta gaba-ri kišeb3 nu-ur2-i3-li2

7 Paar grünliche Regen?-Stiefel (mit) g u DIM4(-b a )-Dekoration aus Leinen; 5 Paar grünliche Regen?-Stiefel; 3 Paar grünliche Stiefel; 2 Paar weiße Stiefel aus Knüpfwerk; 1 Paar rote Stiefel; 1 Paar grünliche Sandalen (mit) g u -DIM4(b a )-Dekoration aus Leinen; 2 Paar geflochtene Sandalen (mit) g u -DIM4(b a )-Dekoration aus Leinen; 1 Paar grünliche Sandalen mit angesetzten Absätzen; 10 Paar grünliche Sandalen; geleistete Arbeit von Lu-gula; von Puzur-ilī; Abschrift der Siegel(urkunde) von Nūr-ilī. (Datum)

iti ŠE.KIN-ku5 mu en eriduki ba-ḫuĝ

MVN 11 188 ŠS oder IS 2/ii šu ba-ti Schatzarchiv/Möbel: Abschrift der Siegel(urkunde) von Lu-diĝira über die Übergabe von Betten = SM 1911.10.166; = T. Fish, MCS 1 (1951), 38; Bibliographie: Steinkeller, OrAnt 19 (1980), 81-82. Vs. 1 2 3

815

2 ĝeš-nu2 umbin-bi ša3-KAL zabar ĝar-ra ša3tuku5 siki gi si3-ga 1 ĝeš-nu2 umbin-bi ša3-⌈KAL⌉ 1 ša3-tuku5 siki gi

Zu s i k i g i - r Wolle s. u. a. Waetzoldt 1972.

439

2 Betten, ihre Füße aus šakkullu-Holz (mit) Bronze plattiert, (eine) seilgeflochtene Matratze aus einheimischer Wolle815 (ist) eingesetzt; 1 Bett, seine Füße aus šakkullu-Holz; 1 seilgeflochtene Matratze aus einheimischer Wolle;

DER KÖNIG UND SEIN KREIS: DAS STAATLICHE SCHATZARCHIV DER III. DYNASTIE VON UR 4 5 Rs. 6 7 8 9 10 11

von Aḫūni816; Āmur-ilam hat es empfangen; via Id-Niddu; in Puzriš-Dagān. (Datum) Abschrift der Siegel(urkunde) von Lu-diĝiras.

ki a-ḫu-ni-ta a-mur-DIĜIR šu ba-ti ĝiri3 id-NI-id-⌈DU⌉ ša3 puzur4-[iš]-dda-[gan] iti ŠEŠ-⌈da⌉-[gu7]817 mu ⌈us2⌉-[sa] [dšu]-dzuen [lugal] (l.Rd.) gaba-ri kišeb3 lu2-diĝir-ra

MVN 11 191 AS 4/i ba-zi Schatzarchiv/Waffen: Prunkwaffen als Geschenk für die Hirten von Nanna = T. Fish, MCS 1 (1951), 37. Vs. 1 2 3 4 Rs. 5 6 7 8 9 10 11 12

1 ḫa-zi-in ⌈eme⌉ [...] zabar ku3-babbar ĝar-⌈ra⌉ lu2-bala-sa6-ga unu3 ab2 da-ag-si 1 ḫa-zi-in eme 2 zabar ku3-babbar ĝar-ra ⌈lu2⌉-kaš-ĝu10 ⌈unu3⌉ unu3 d⌈nanna⌉ in-be6-e-[eš2] ki DI.KU5-mi-šar-⌈ta⌉ ba-zi ša3 urim5ki-ma [iti] mašda-ku3-gu7 mu us2-sa ĝeš⌈gu⌉-[za] den-lil2-la2 ba-dim2 (l.Rd.) 2

1 Axt mit [...] Klingen aus Bronze mit Silber plattiert: Lu-bala-saga, der Rinderhirte der dagsi-Kühe; 1 Axt mit 2 Klingen aus Bronze mit Silber plattiert: Lu-kašĝu, der Rinderhirte; die Rinderhirten von Nanna haben sie als Geschenk empfangen; bei Dajjānum-mīšar ist abgebucht; in Ur. (Datum). (Rd.) 2 (Objekte)

816

Diese Übernahme von Betten durch Āmur-ilam muss ein Rest der früheren Aufgabe von Aḫūni als Leiter der Bettenabteilung sein, weil Aḫūni zur Zeit ŠS 2 nicht mehr im Amt ist. Andernfalls ist Aḫūni nicht mit dem ehemaligen Leiter der Bettenabteilung, sondern mit dem Militärangehörigen zu identifizieren. Die Betten würden somit vom Militär stammen und von ihm in die Schatzverwaltung eingeliefert worden sein.

817

Der Monatsname datiert ausnahmsweise nach der Hauptserie des Reichskalenders, allerdings sichern die handelnden Beamten Aḫūni und Āmur-ilam zusammen mit Lu-diĝira die Zugehörigkeit dieser Urkunde zum Schatzarchiv (s. dazu Kap. 1 2.3.2). Als Jahresname können sowohl ŠS 2 wie auch IS 2 herangezogen werden. Die frühere Datierung ŠS 2 ist allerdings zu bevorzugen, weil das Amt von Lu-diĝira nur bis ŠS 7 belegt ist.

440

10. TEXTE IN UMSCHRIFT UND ÜBERSETZUNG

MVN 11 196 ŠS 5/ix ba-zi Schuharchiv: Schuhe für Šu-Eštar und Ḫun-Sulgi = T. Fish, MCS 1 (1951), 51; Bibliographie: Wilcke, CRRAI 35 (1992), 315; Goetzte, JCS 9 (1955), 20; Sigrist, Drehem (1992), 397. Vs. 1 2 3 4 Rs. 5 6 7 8 9

1 kušsuḫub2 du8-ši-a e2-ba-an-ta šu-aš11-dar 1 ḫu-un-dsul-gi ki da-ḫi-iš-a-tal-ta ba-zi ša3 puzur4-iš-dda-gan iti izim-dšu-dzuen mu us2-sa dšu-dzuen lugal urim5ki-ma-ke4 bad3 ĝar7-⌈du2⌉ ⌈mu⌉-ri-iq-ti-⌈id⌉-[ni]-im mu-du3 (l.Rd.) 2

Je 1 Paar grünliche Sandalen: Šu-Eštar818, 1 Ḫun-Sulgi819; bei Daḫ(i)š-atal ist abgebucht; in PuzrišDagān. (Datum) (Rd.) 2 (Objekte)

MVN 11 197 ŠS 5/[...] šu ba-ti Schatzarchiv/Möbel+„Mittelsmann“: Abschrift der Siegel(urkunde) über die Übergabe von einem verzierten Bett Bibliographie: Sigrist, Drehem (1992), 396. Vs. 1 2 3 Rs. 4 5 6 7

1 ĝeš-nu2 taškarin umbin gud ḫa-lu-ub2 ku3babbar ĝar-ra ki a-mur-DIĜIR-ta lugal-ku3-zu [šu ba]-⌈ti⌉ ⌈iti⌉ [...]-⌈gu7⌉ mu us2-sa dšu-d⌈zuen⌉ lugal urim5ki-ma bad3 ĝar7-du2 mu-ri-iq-ti-id-ni-⌈im⌉ mu-[du3] (l.Rd.) gaba-ri kišeb3-ba

1 Bett aus Buchsbaumholz, die Stierfüße aus ḫaluppu-Holz, (mit) Silber plattiert: von Āmur-ilam; Lugal-kuzu hat es empfangen. (Datum) (Rd.) Abschrift der Siegel(urkunde).

818

Aufgrund der Verbindung mit Ḫun-Sulgi handelt es sich hier bei Šu-Eštar um einen General, der in Kutha stationiert war. S. dazu Kap. 8 § 2.6. 819

Zur noch unsicheren Zuordnung dieser Personennamen zu „ḫ u - u n - n u - r i “ und „ḫ u - u n - n u - u r “ s. Hilgert 2002: 199 Fn. 98.

441

DER KÖNIG UND SEIN KREIS: DAS STAATLICHE SCHATZARCHIV DER III. DYNASTIE VON UR

MVN 11 202 S 45/ii ba-zi Schuharchiv: Schuhe für das Baden bei Viertelmond = T. Fish, MCS 1 (1951), 51; Bibliographie: Wilcke, CRRAI 35 (1992), 315; Goetzte, JCS 9 (1955), 20; Sigrist, Drehem (1992), 397. Vs. 1 2 3 4 Rs. 5 6 7 8 9

1 kušsuḫub2 tu9 du8-a gu-DIM4 SU-a e2-ba-an a-tu5-a e2-u4 7!821-kam ki e2-a-i3-li2-ta ba-zi ša3 puzur4-iš-dda-gan iti šaḫa2-ku3-gu7 mu si-mu-ru-umki lu-lu-buki a-ra2 10 la2 1kam-aš ba-ḫulu mu us2-sa-bi (l.Rd.) 1

1 Paar geflochtene Stiefel aus Knüpfwerk (mit) g u -DIM4(-b a )-Dekoration820: Baden bei Viertelmond; bei Ea-ilī ist abgebucht; in Puzriš-Dagān. (Datum) (Rd.) 1 (Objekt)

MVN 13 261 S 45/iii/29 mu-kux šu ba-ti Schatzarchiv/Goldschmiede: Einlieferung eines za3-šu2-Libationsgefäßes = FLP 1745. Vs. 1 2 3 4 5 Rs. 6 7 8 9

1 za3-šu2 kuĝ2-du3 zabar ki aia-ĝu10-ta mu-kux puzur4-ir3-ra šu ba-ti

1 bronzenes z a 3 - š u 2 -Libationsgefäß aus Bronze; von Aiaĝu; Einlieferung; Puzur-Irra hat es empfangen; in Puzriš-Dagān. (Datum) (Rd.) 1 (Objekte)

ša3 puzur4-iš-dda-gan iti u5-bi2mušen-gu7 u4 30 la2 1 ba-ta-zal mu ur-bil2-lumki ba-ḫulu (l.Rd.) 1

820

Sic, ohne -b a .

821

Sic, nach Kopie: 5.

442

10. TEXTE IN UMSCHRIFT UND ÜBERSETZUNG

MVN 13 672 S 47/i" ba-zi Schuharchiv: Schuhe als Geschenk für unterschiedliche Empfänger Bibliographie: Wilcke, CRRAI 35 (1992), 315; Gomi, JAOS 107 (1987), 150; Michalowski, SMS 2/3 (1978), 44 +52; Steinkeller, Melammu Symposia 5 (2004), 104 Fn. 44; Steinkeller, ZA 72 (1982), 249 Fn. 40; Sallaberger, UAVA 7/1 (1993), 225 + T 1; Sigrist, Drehem (1992), 397. Vs. 1 2 3 4 5 Rs. 6 7 8 9 10 11 12 13 14

1 kuše-sir2 du8-ši-a ⌈e2⌉-ba-an bu3-u2-du u4 NA4du8-ši-a mu-ni-ku4-ra-a 1 kuše-sir2 du8-ši-a e2-ba-an šu-den-lil2 dumu ⌈lugal⌉

1 Paar grünliche Sandalen: Puʾudu, als er grüne Jaspis-Steine eingeliefert hat; 1 Paar grünliche Sandalen: Šu-Enlil Sohn des Königs, als er Šimaški erreichte; sie haben sie als Geschenk empfangen; Ea-ilī (war) Bevollmächtigter; bei Ea-ilī ist abgebucht; in Kisurra. (Datum) (Rd.) 2 (Objekte)

u4 LU2.SU.Aki mu-TAG.TAG-a822 in-be6-e-eš2 e2-a-i3-li2 maškim ki e2-a-i3-li2-ta ba-zi ša3 ki-sur-raki iti mašda-ku3-gu7 min-kam mu us2-sa ki-maški u3 ḫur-tiki ba-ḫulu (l.Rd.) 2

MVN 13 682 S 46/vi ba-zi Schatzarchiv/Goldschmiede: Trinkgefäße als Weihung an Meslamtaʾea (Nergal), Inana und Ereškigal Bibliographie: Gomi, JAOS 107 (1987), 150. Vs. 1 2 3 4

[1 an]-za-am ku3-babbar 1 ma-na mes-lam-ta-e3-a lugal gu2-du8-aki824 1 an-za-am ku3-babbar 1 ma-na d inana unuki-ga

1 silbernes assammu-Trinkgefäß von 1 Mine (± 500 g): Meslamtaʾea „Herr von Kutha“823; 1 silbernes assammu-Trinkgefäß von 1 Mine (± 500 g): Inana von Uruk;

822 Das Verb „berühren“, „anfassen“ kommt normalerweise in der Orthografie t a 3 - g vor. Hierbei fehlt aber das zu erwartende -g a nach der Basis. 823 Zur Weihung an den „Herrn von Kutha“ (Meslamtaʾea, eine Erscheinungsform von Nergal) und an seine Gemahlin s. Sallaberger 1993a: 225-226. Zu den Weihungen des Schatzarchivs s. Kap. 7 § 3.1.1. 824

Es handelt sich dabei um eine „literarische“ Bezeichnung von Göttern. Vgl. dazu DCEPHE 217: Ninḫursaĝ als „Herrin von Keš“ und Kap. 7 § 3.1.1.

443

DER KÖNIG UND SEIN KREIS: DAS STAATLICHE SCHATZARCHIV DER III. DYNASTIE VON UR 5 6 7

1 an-za-am ku3-babbar ½ ma-na d nin-lil2 a-ru-a lugal

8 Rs. 9 10 11 12 13 (Lz.)

⌈ĝiri3⌉ a-tu ⌈sagi⌉

1 silbernes assammu-Trinkgefäß von ½ Mine (± 250 g): „Ninlil“ (Gemahlin von Meslamtaʾea); königliche Weihung; via Atu, Mundschenk; bei Puzur-Irra ist abgebucht; in Ur. (Datum)

ki puzur4-ir3-ra-ta ba-zi ⌈ša3⌉ [urim5]ki-ma [iti a2-ki]-ti [mu ki-maški] u3 ḫur-[tiki ba]-⌈ḫulu⌉

MVN 15 226 AS 1/vii ba-zi Schatzarchiv/Goldschmiede: Weihung eines Gefäßes an Anunītum Bibliographie: Sallaberger, UAVA 7/1 (1993), 201 + Fn. 952, 7/2 T 1. Vs. 1 2 3 4 5 Rs. 6 7 8 9 10 11 12

1 zabar ma2-gur8zabar an-nu-ni-tum a-ru-a lugal u4 lugal-ĝu10 ša3 e2-gal-ka

1 Bronze-Schiffgefäß: Anunītum, königliche Weihung, als „Mein Herr“ im Palast Bier für sie ausgeschenkt hat825; bei Puzur-Irra ist abgebucht; in Ur. (Datum) (Rd.) 1 (Objekte)

kaš i3-na-ni-de2-a ki puzur4-ir3-ra-ta ba-zi ša3 urim5ki-ma iti izim-dsul-gi mu damar-dzuen lugal (l.Rd.) 1

825

i 3 - n a - n i - d e 2 - a = i-n-a-ni-n-de2-Ø-a-a = PFX-3p-IO-LOC-3p.A-(ausgießen)Bḫ-3s.O-NMLZ-LOC „als er ihr es dort ausgeschenkt hat“. S. auch Wilcke 1988a: 38-39 n. 126. Zur Bewirtung Anunītums im Palast in Ur, die eigentlich nach Sulgi-simtum aufgegeben worden zu sein scheint, s. Sallaberger 1993a: 198-201.

444

10. TEXTE IN UMSCHRIFT UND ÜBERSETZUNG

MVN 18 135 AS 8/vii šu ba-ti Schatzarchiv/ „Mittelsmann“: Silber als Erstattung von Šara-kam und als Rest der Rinderhirten = MM 113; = N. Schneider AnOr 7 (1932), 135; = M. Molina AuOr Suppl. 11 (1993), 135; Bibliographie: Sigrist, OrNS 48 (1979), 34-35; Paoletti, Kaskal 5 (2008), 143; Vgl. OrSP 4749, 357, 372; StOr. 9, 20; Eames D5, E9. Vs. 1 2 3 4 5 Rs. 6 7 8 9 10

7 ½ ma-na ku3-babbar d šara2-kam-e i3-su 4 ma-na ku3-babbar la2-NI su-ga sipa unu3-e-ne ki lugal-iti-da-ta

7 ½ Minen Silber (± 3,7 kg): Šara-kam hat es erstattet; 4 Minen Silber (± 2 kg): erstatteter Rest der Schaf- und Rinderhirten; von Lugal-itida; Lugal-kuzu hat es empfangen; in Puzriš-Dagān. (Datum)

lugal-ku3-zu šu ba-ti ša3 puzur4-iš-dda-gan iti izim-dsul-gi mu en eriduki ba-ḫuĝ

MVN 20 31 AS 5/ii ba-zi Schatzarchiv/Goldschmiede: verschiedene Metallgefäße als Geschenk für die Königin = D’Agostino, ZA 88 (1998), 1-5; Bibliographie: Michalowski, SMS 2/3 (1978), 6 Fn. 19; Weiershäuser, Die königlichen Frauen der III. Dynastie von Ur (2008), 136 und passim. Vs. 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11

1 šu-ša-ĝar zabar 1 kuĝ2-du3 zabar 16 gal zabar 6 za-ḫum zabar 4 šu-ša-la2 zabar 1 ge-gid2 zabar 1 šen-šu2 kuĝ2-du3 zabar a-bi2-si2-im-ti u4 e2-lu-num2 dinana-ḫa-bu-ri2-tum-ma in-aka-a in-ba

1 bronzene Libationskanne, 1 bronzenes maslaḫtum-Sprenggefäß, 16 bronzene g a l Gefäße, 6 bronzene Kannen, 4 bronzene š u š a - l a 2 -Schüsseln, 1 bronzene Flöte, 1 bronzener š u 2 -Kessel: Abī-simtī, als sie das Elūnum(fest) von Inana-Ḫaburītum durchgeführt hat, hat sie (Abī-simtī) als Geschenk empfangen826;

826

D’Agostino (1998) und Weiershäuser (2008: 136) deuten pace Michalowski (1978: 6 Fn. 19) die Verbalform i n - b a als „sie (Abī-simtī) hat (ihr: der Göttin) es geschenkt“ und somit Abī-simtī nicht als Empfängerin der Geschenke. Vgl. allerdings z. B. AUCT 1 757, AUCT 1 918 oder MVN 3 326 mit Ergativ des Empfängers, wonach Abī-simtī als Empfängerin der hier aufgelisteten Gefäße gedeutet werden muss. S. dazu Sallaberger 2000: 264 + Fn. 10 und 11.

445

DER KÖNIG UND SEIN KREIS: DAS STAATLICHE SCHATZARCHIV DER III. DYNASTIE VON UR Rs. 12 13 14 15 16 17 18 19 20

(NN) (war) Bevollmächtigter; 2 Silberringe zu je 10 Schekel: in den Palast; Lēʾišin (war) Bevollmächtigter; bei Lu-diĝira ist abgebucht; in Puzriš-Dagān. (Datum) (Rd.) 32 (Objekte)

(leer) maškim 2 ḫar ku3-babbar 10 giĝ4-ta ša3 e2-gal-še3 le-i3-si-in ⌈maškim⌉ ki lu2-diĝir-ra-ta ba-zi ša3 puzur4-iš-dda-gan iti šaḫa2-ku3-gu7 (l.Rd.) 32

NATN 827 S 33/xii" Formationsphase (aus Nippur): eine Waffe für drei Empfänger in Esaĝdana = UM 55-21-91; Fundort Ni, aber parallel zur Formationsphase des Schatzarchivs aus PD. Vs. 1 2 3 4 5 Rs. 6 7 8 9 10 11

1 za3-mi-ri2-tum zabar ku3-babbar ĝar-[ra-ta?] maš-ba-an-num2 1 ṣum-mi-id-DIĜIR 1 ib-ni-DIĜIR 1 ĝar7-du2 ki lu2-kal-la

1 bronzene zamirītum-Waffe mit Silber plattiert: Maš-ba-an-num2827, Ṣummid-ilum828, Ibni-ilum (und) der Amurriter bei Lu-kala; Ĝirine-isa (war) Bevollmächtigter; in Esaĝdana von Nippur. (Datum)

ĝiri3-⌈ne2-i3⌉-sa6 maškim [e2]-saĝ-da-na ⌈nibru⌉ki-ka iti ŠE.KIN-ku5 min-kam mu us2-sa a-ra2 3-kam si-mu-ru-umki ba-ḫulu

NBC 3642 ŠS 4/ix ba-zi Schuharchiv: Schuhe an verschiedene Empfänger Vs. 1 2 3

[... kušsuḫub2 ...] ⌈du8⌉-ši-a e2-ba-an [... kuš]suḫub2 ⌈gu⌉-DIM4-ba SU-a e2-ba-an [...]-dzuen

827

[...] Paar grünliche [... Stiefel ...], [...] Paar geflochtene Stiefel (mit) g u -DIM4(-b a )Dekoration: [...]-Suen;

Es sollte sich hier um den ersten Empfänger handeln, weil der Wiederholungskeil erst ab dem zweiten Empfänger, in diesem Fall Ṣummid-ilum, vorkommt.

828

S. dazu Hilgert 2002: 219.

446

10. TEXTE IN UMSCHRIFT UND ÜBERSETZUNG 4 5 6 7 Rs. 8 9 10 11 12 13 14 15 16

[... kuš]suḫub2 du8-ši-a e2-ba-an-ta [ḫu]?-un-dsul-gi ⌈ur⌉-niĝar dub-sar [...kuš]⌈suḫub2⌉ gu-DIM4-ba SU-a [e2-ba]-⌈an⌉-ta [...]-a829 [...]-⌈iš⌉?-[...]-ri [...]-sa6-⌈ga⌉? [ki šu]-aš11-dar-⌈ta⌉ [ba]-⌈zi⌉ [ša3] nibruki [iti izim-]dšu-dzuen [mu d]⌈šu⌉-d⌈zuen⌉ lugal [urim5ki]-ma-ke4 bad3 [ĝar7-du2 mu]-⌈ri⌉-iq-ti-id-[ni-im mu]-⌈du3⌉ (l.Rd.) [...]

je [...] Paar grünliche Stiefel: Ḫun-Sulgi (und) der Schreiber Ur-niĝar; je [...] Paar geflochtene Stiefel (mit) g u DIM4(-b a )-Dekoration: [...]-a, [...]-iš-[...]-ri, [...]-saga; bei Šu-Eštar ist abgebucht; in Nippur. (Datum) [...]

NBC 6501 ŠS 8/ix mu-kux šu ba-ti Gold-Silber-Transaktion zwischen Händlern Kat.: M. Sigrist, CBCY 3 (2001), NBC 6501; Bibliographie: Paoletti, Kaskal 5 (2008), 140. Vs. 1 2 3 4 5 6 Rs. 7 (Lz.) 8 9

829

⅔ ma-na 7 ⅔ giĝ4 ku3-si22 10-ta niĝ2-sam2-ma-še3 ki i3-li2-AN.DUL3-ta mu-kux lu2-dnanna šu ba-ti

⅔ Minen 7 ⅔ Schekel (± 397,2 g) Gold im 10fachen Wert als Kaufpreis; von Ilī-ṣulūlī; Einlieferung; Lu-Nanna hat es empfangen; Abschrift der Siegel(urkunde); (Datum)

gaba-ri kišeb3-ba iti izim-dšu-dzuen mu dšu-dzuen lugal urim5ki-ma-ke4 ma2-gur8 maḫ den-lil2 dnin-lil2-ra mu-ne-dim2

PN?

447

DER KÖNIG UND SEIN KREIS: DAS STAATLICHE SCHATZARCHIV DER III. DYNASTIE VON UR

NBC 6641 ŠS 8/ix Abrechnung über die königlichen Händler von Puzriš-Dagān = Garfinfkle, Fs. Sigrist (2008), 64; Bibliographie: Paoletti, Kaskal 5 (2008), 138; Ouyang NABU 2011, 51. Vs. 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 Rs. 16 17 18 19 20 21 22 23 24 25 26 27 28 29 30

1 gun2 10 ma-na ku3-babbar niĝ2-sam2-ma ku3-si22 10-ta-še3830 saĝ niĝ2-gur11-ra-kam ša3-bi-ta 9 ½ ma-na 2 ⅔ giĝ4 11 še kur-bi-la-ak 9 ½ ma-na 2 ⅔ giĝ4 11 še lu2-dašgi2gi4 ½ ma-na 2 ⅔ giĝ4 11 še lu2 zabalam4ki 7 5/6 ma-na 7 giĝ4 igi-4-ĝal2 2 ½ še i3-li2-AN.DUL3 7 ma-na 9 ½ giĝ4 8 ½ še ½ še d zuen-KAL 6 ⅓ ma-na 1 5/6 giĝ4 nu-ur2-dUTU

1 Talent 10 Minen (± 35 kg) Silber: als Kaufpreis (für) Gold im 10-fachen Wert, der verfügbare Bestand ist es, daraus: 9 ½ Minen 2 ⅔ Schekel 11 Gran (± 4,8 kg): Kur(u)b-ilak; 9 ½ Minen 2 ⅔ Schekel 11 Gran (± 4,7 kg): Lu-Ašgi; ½ Mine 2 ⅔ Schekel 11 Gran (± 4,7 kg): der (von) Zabalam; 7 5/6 Minen 7 ¼ Schekel (± 3,9 kg): Ilī-ṣulūlī; 7 Minen 9 ½ Schekel 8 ½ Gran (± 3,6 kg): Suen-dān; 6 ⅓ Minen 1 5/6 Schekel (± 3,2 kg): NūrŠamaš; 4 ⅔ Minen 6 ⅓ Schekel 5 ½ Gran (± 2,4 kg): die Leute von Zimbir; 3 Minen 10 5/6 Schekel 15 Gran (± 1,6 kg): Ilum-bāni; 3 Minen 10 5/6 Schekel 15 Gran (± 1,6 kg): Puzzulum; 2 ⅔ Minen 2 1/6 Schekel 18 ½ Gran (± 1,3 kg): Silber jener von Ur; 2 ⅔ Minen 3 1/6 Schekel 3 Gran (± 1,4 kg): Silber jener von [Šuruppak?]; [...]-la; [...] 1/[...]+2 Schekel 3 Gran: die von [...]; [...] 22 ½ Gran: [...]-um.

4 ⅔ ma-na 6 ⅓ giĝ4 5 ½ še lu2 zimbirki-ke4-ne 3 ma-na 10 5/6 giĝ4 15 še DIĜIR-ba-ni 3 ma-na 10 5/6 giĝ4 15 še bu3-zu-lum 2 ⅔ ma-na 2 giĝ4 igi-6-ĝal2 18 ½ še ku3 lu2 urim5ki-ke4-ne 2 ⌈⅔⌉ [ma]-na 3 giĝ4 igi-6-ĝal2 3 še ⌈ku3⌉ [lu2 SU?.KUR?].RUki-ke4-ne831 [...]-la [...] igi-[...]+2-ĝal2 3 še [...]-ke4-ne [...] 22 ½ še [...]-um

830

Folgende Korrekturen sind in Paoletti 2008: 138 hinzuzufügen: Z. 2 -ta-š e 3 ; Z. 10: igi-4-ĝal2 2 ½ š e ; Z. 12: 8 ½ še ½ š e ; Z. 35-36: 20 10 2 10 7 30; 50 6 50.

831

Freie Ergänzung.

448

10. TEXTE IN UMSCHRIFT UND ÜBERSETZUNG (Lz.) 31 32 33 34 35 36

[šu+niĝen2] 1 [gu2] 10 ma-na ku3-babbar gaba-ri kišeb3 dam-gara3-e-ne iti izim-dšu-dzuen mu dšu-dzuen lugal urim5ki-ma ma2-gur8 maḫ d en-lil2 dnin-lil2-ra mu-ne-dim2 (l.Rd.) 20 10 2 10 7 30 (u.Rd.) 50 6 50

Summe: 1 Talent 10 Minen Silber. Abschrift der Siegel(urkunde): die Händler. (Datum) (Rd.) 20 10 2 10 7 30 / 50 6 50

NBC 7494 S 39/v šu ba-ti Formationsphase: ein Kesselständer um einen alten Kessel in das Ölmischerhaus hineinzustellen Kat.: M. Sigrist, CBCY 3 (2001), NBC 7494. Vs. 1 2 3 Rs. 4 5 6 7 8 9

1 urudadur2 šen ki-la2-bi 2 gun2 23 ½ ma-na ⌈ki⌉ ⌈aia⌉-ĝu10-ta

1 kupferner Kesselständer: sein Gewicht 2 Talente 23 ½ Minen (± 41,7 kg); von Aiaĝu; Ur-Eninnu hat es empfangen; der alte Kessel wurde in das Ölmischerhaus hineingestellt. (Datum)

ur-e2-ninnu šu ba-ti uruda šen šumun ⌈e2⌉? i3-DU.DU832 ba-an-ĝar iti izim-dnin-a-zu mu e2 puzur4-iš-da-gan833 ba-du3

NBC 8095 [AS 5-ŠS 7]/v mu-kux šu ba-ti Schatzarchiv/Goldschmiede: Einlieferung von gestohlenen und verschwundenen Kostbarkeiten aus dem Tempel von Nanna in Pus Kat.: M. Sigrist, CBCY 3 (2001), NBC 8095; Paoletti, Kaskal 5 (2008), 147+149. Vs. 1 2 3

1 ⅓ ma-na [3 ½ giĝ4] ku3-[babbar] ⅓ša 8 giĝ4 ku3-babbar al-ḫulu-a niĝ2 zuḫ-a dnanna bu-us2ki

1 ⅓ Minen 3 ½ Schekel (± 695,8 g) Silber, ⅓ Mine 8 Schekel (± 233,3 g) Bruchsilber, Diebesgut des Nanna von Pus,

832

Zum Ölmischer(haus) bei altsumerischen Urkunden s. Bauer 1972: 531 und im Handwerkerarchiv von Isin s. Gallery 1980: 8-9 + Fn. 43; Ferwerda 1985: Nr. 2:6. 833

Ohne DIĜIR.

449

DER KÖNIG UND SEIN KREIS: DAS STAATLICHE SCHATZARCHIV DER III. DYNASTIE VON UR 4 5 Rs. 6 7 8 9 10 11 12 13 14

wurde aufgefunden834; 1 Mine (± 500 g) Silber, verschwundene Ware des Nanna von Pus, hat Gabidānum, der Kultpriester, erstattet; Einlieferung; Lu-diĝira hat es empfangen; in Puzriš-Dagān. (Datum) (Rd.) 2 5/6 Minen 1 ½ Schekel (± 1,4 kg)

im-ma-ra-ba-al 1 ma-na ku3-babbar niĝ2 u2-gu de2-a dnanna bu-us2ki ga-bi2-da-num2 gudu4-e in-su mu-kux lu2-diĝir-ra šu ba-ti ša3! puzur4-iš-dda-gan iti izim-dnin-a-zu mu [...]-dEN [...]. (l.Rd.) 2 5/6 ma-na 1 ½ giĝ4

NBC 8113 x/ii kišeb3 PN Schuharchiv: Empfang von Schuhen als Produktion von Lu-[gula?] Kat.: M. Sigrist, CBCY 3 (2001), NBC 8113. Vs. 1 2 3 4 5 Rs. 6 7 8 9

8 kušsuḫub2 gu-⌈DIM4⌉-[ba] du8-ši-a e2-ba-an 3 kušsuḫub2 du8-⌈ši-a⌉ 37 kušsuḫub2 gu SU-a e2-ba-an ⌈34⌉? kuše-sir2 ⌈du8-ši⌉?-[a?]836 suḫuš gub-ba e2[ba-an] 1 kuše-⌈sir2⌉ [...] e2-⌈ba⌉-[an] 2 kuše-sir2 ⌈u2⌉-[ḫab2 e2]-⌈ba⌉-[an] kiĝ2 aka ⌈lu2⌉-[gu-la?]837 ki ⌈puzur4⌉-[i3-li2]?-ta gaba-ri ⌈kišeb3⌉838 [nu-ur2-i3-li2]?

8 Paar grünliche Stiefel (mit) g u -DIM4(-b a )Dekoration; 3 grünliche Stiefel835; 37 Paar geflochtene Stiefel (mit) Schnur; 34 Paar grünliche Sandalen (mit) angesetzten Absätzen; 1 Paar Sandalen [...]; 2 Paar rote Sandalen: geleistete Arbeit des Lu[gula?]; von Puzur-ilī; Abschrift der Siegel(urkunde) von Nūr-ilī?.

834

i m - m a - r a - b a - a l = im-ba-ra-ba.al-Ø = VNT-MED-ABL-(ausgraben)Bḫ-3.O. Zu b a - a l „ausgraben“, s. Heimpel 1994: “I suggest to use b a . a l ‘to dig’ with separative infix ‘to dig up’. Since burying is one of the most effective ways of hiding something, recovering something hidden must often have taken the form of digging it up”. 835

Nach Koll. ohne „e 2 - b a - a n “.

836

Das Zeichen GAB befindet sich am Ende der Zeile am rechten Rand und ist teilweise nicht erhalten. Unmittelbar darunter ist vermutlich der Anfang des Zeichen ŠI vorhanden, neben dem ein A zu vermuten ist. 837

Ergänzung beruht auf SmCT 14; MVN 11 187; AIA n. B3; PDT 1 613; Babyloniaca 7, pl. XXI n. 10; TLB 3 174. S. auch Kap. 5 § 3.1.

838

Der Anfang des Zeichens DUB? ist abgebrochen. Die Ergänzung beruht auf MVN 11 187; SAT 2 936; TLB 3 174; TrDr 62; Babyloniaca 7,pl. XXI n. 10; DCEPHE 171.

450

10. TEXTE IN UMSCHRIFT UND ÜBERSETZUNG 10 11 12

iti ⌈ŠEŠ-da⌉-[gu7] mu us2-⌈sa⌉ [...] ba [...] (l.Rd.) 1,25

(Datum) (Rd.) 85 (Objekte)

NBC 9190 S 40/xii ba-zi Schuharchiv: Schuhe für das Baden bei Neulicht und bei Viertelmond Kat.: M. Sigrist, CBCY 3 (2001), NBC 9190. Vs. 1 2 3 4 Rs. 5 6 7 8 9 10

1 ⌈kuš⌉suḫub2 tu9 ⌈du8⌉-a e2-ba-an [a]-⌈tu5⌉-a [u4]-šakar [1 kušsuḫub2]839 tu9 du8-a [e2]-⌈ba-an⌉

1 Paar Stiefel aus Knüpfwerk: Baden bei Neulicht; [1] Paar Stiefel aus Knüpfwerk: Baden bei Viertelmond; bei Itutua ist abgebucht; in Nippur. (Datum)

[a]-⌈tu5⌉-a u4-7 ⌈ki⌉ i-tu-tu-a-ta ba-zi ša3 nibruki iti ŠE.KIN-ku5 mu us2-sa e2 puzur4-iš-dda-gan ba-du3

NBC 9843 ŠS 6/ix/14 ba-zi Schatzarchiv/Goldschmiede: verschiedene Gefäße als Geschenk für Ištar-nādā für ihre Hochzeit Kat.: M. Sigrist, CBCY 3 (2001), NBC 9843. Vs. 1 2 3 4 5 6 7 8 Rs. 9

3 gal ⌈zabar⌉ 1 za-ḫum zabar 1 šen-da-la2 zabar 1 šen-šu2 ŠU+LAGAB zabar aš11-dar-na-da saĝ rig7 ga-na-na-tum [u4 ...]840-dsul-gi ra2-gaba [in]-⌈tuku⌉-a [in]-ba [d]

3 bronzene g a l -Gefäße, 1 bronzene Kanne, 1 bronzene Schale?, 1 bronzenen š u 2 -Kessel ... hat Ištar-nādā, die Geschenkte von Gananatum, als [...]-Sulgi, der Wagenfahrer, sie geheiratet hat, als Geschenk empfangen; Suen-abūšu der Mundschenk (war) Bevollmächtigter;

⌈zuen-a-bu⌉-[šu] ⌈sagi⌉ ⌈maškim⌉

839

Für das Baden an den Mondfeiertagen wird immer ein Paar Schuhe abgebucht, s. dazu Kap. 7 § 3.3.1.

840

[lu2]-dsul-gi?

451

DER KÖNIG UND SEIN KREIS: DAS STAATLICHE SCHATZARCHIV DER III. DYNASTIE VON UR 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19

⌈ki⌉ lu2-diĝir-ra-ta ba-zi ša3 nibruki iti izim-dšu-dzuen u4 14-kam ⌈mu⌉ ⌈dšu⌉-dzuen ⌈lugal urim5⌉ki-ma-ke4 na-du3-a maḫ d en-⌈lil2⌉ d nin-⌈lil2⌉-ra mu-ne-du3 (l.Rd.) 6

bei Lu-diĝira ist abgebucht; in Nippur. (Datum) (Rd.) 6 (Objekte)

NBC 10040 ŠS 8/ix mu-kux šu ba-ti Silber-Transaktion zwischen Händler Kat.: M. Sigrist, CBCY 3 (2001), NBC 10040; Bibliographie: Paoletti, Kaskal 5 (2008), 140. Vs. 1 2 3 4 5 6 Rs. 7 8 9 10

841

17 giĝ4 [ku3-babbar] niĝ2-sam2-ma-[še3] ki nu-ur2-d⌈UTU⌉-[ta] mu-kux lu2-dnanna šu ⌈ba⌉-ti

17 Schekel (±142 g) Silber: als Kaufpreis; von Nūr-Šamaš; Einlieferung; Lu-Nanna hat es empfangen; Abschrift der Siegel(urkunde); via Ur-Enlila. (Datum)

[gaba-ri] ⌈kišeb3⌉841-ba ⌈ĝiri3 ur⌉-den-lil2-la2 iti izim-dšu-dzuen mu dšu-dzuen lugal urim5ki-ma-ke4 ma2-gur8 maḫ d⌈en⌉-[lil2] ⌈d⌉nin-lil2-ra mu-ne-dim2]

Man kann nur das Ende des Zeichens DUB? sehen. Die Ergänzung beruht auf NBC 6501; BIN 3 344.

452

10. TEXTE IN UMSCHRIFT UND ÜBERSETZUNG

NBC 10322 S 44/vi ba-zi Formationsphase: eine seilgeflochtene Matratze als Geschenk für die Ammen von TaddinEštar Kat.: M. Sigrist, CBCY 3 (2001), NBC 10322. Vs. 1 2 3 4 5 Rs. 6 7 8 9 10 11

1 ša3-tuku5 siki ud5-ta ki-na-at-U2?.U2?842 843 ŠI-te-NI ku8-ba-tum eme2 ta2-di3-in-dINANA844-me in-be6-e-eš2 a-ad-da-ni-ra-am-an-ni maškim ki ur-mes-ta ba-zi ša3 urim5ki-ma iti a2-ki-ti mu si-mu-ru-umki lu-lu-buki a-ra2 10 la2 1-kam ba-ḫulu

1 seilgeflochtene Matratze aus Ziegenwolle haben Kīnat-Nūnu, ŠI-te-NI (und) Kubātum – es sind die Ammen von Taddin-Eštar – als Geschenk empfangen; Addaniramanni (war) Bevollmächtigter; bei Ur-mes ist abgebucht; in Ur. (Datum)

Nisaba 8 386 Sz 41/viii [ba-zi] Schuharchiv: Ausgabe von Schuhen als Geschenke für verschiedene Empfänger = BM 141735; Bibliographie: Weiershäuser, Die königlichen Frauen der III. Dynastie von Ur (2008), 210. Vs. 1 2 3 4 5 6

[...] [kušdu10]-uk-si-um e2-ba-[an] [...]-maḫ a-ra2 2-kam 1 kušsuḫub2 du8-ši-a e2-ba-[an] 1 kušsuḫub2 kuš u2-ḫab2 e2-ba-[an] 1 kušdu10-uk-si-um e2-ba-an du-du šeg12-de3-li2845 maškim

[...] Pa[ar] tukšium-Schuhe: [PN]-m a ḫ zum 2. Mal; 1 Pa[ar] grünliche Stiefel, 1 Pa[ar] rote Sandalen, 1 Paar tukšium-Schuhe: Dudu; Šegdeli (war) Bevollmächtigter;

842

Im Zusammenhang mit der Amme Kubātum könnte es sich hier um eine andere Amme der Prinzessin TaddinEštar handeln, die nach Hilgert (2002: 403) allgemein als Kīnat-Nūnu lediglich in Verwaltungsurkunden aus PuzrišDagān in der Zeit von Amar-Suena nachzuweisen ist. Dennoch bleibt dabei die Variante U2-U2 des theophoren Elements „n u - n u “ unbekannt; s. dazu auch Sigrist 1986. Problematisch ist auch die Datierung, weil die Datumsformel dem Jahr S 44 entspricht und Taddin-Eštar bisher nur aus der Regierungszeit von Amar-Suena bekannt ist. 843

Vgl. Nisaba 8 386 Vs. 6: š e g 1 2 - t e - l i 2 und Phillips 13 Rs. ii 28: š i - t u - l i 2 .

844

Zu den Schreibungen dieses Namens s. Hilgert 2002: 304.

453

DER KÖNIG UND SEIN KREIS: DAS STAATLICHE SCHATZARCHIV DER III. DYNASTIE VON UR 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 24 Rs. 25 26 27 28 29 30 31 32 33 34 35 36 37 38 39 40 41 42 43

845

5 kušdu10-uk-si-um e2-ba-an 5 kušsuḫub2 du8-ši-a e2-ba-an šu-den-lil2 dumu lugal iti izim-dsul-gi 1 kušsuḫub2 du8-ši-a e2-ba-an a-gu-a-si2-im-ti d zuen-a-bu-šu maškim 1 kušsuḫub2 du8-ši-a e2-ba-an a-na-ti 1 kušsuḫub2 du8-ši-a e2-ba-an e2-a-ni-ša d zuen-ILLAT-su maškim 1 kušsuḫub2 du8-ši-a e2-ba-an ME-e2-a ri-ig-muš maškim 1 kušsuḫub2 du8-ši-a e2-ba-an li-bur-si2-im-ti enim-zu-ḫa-ra-kal maškim

5 Paar tukšium-Schuhe, 5 Paar grünliche Stiefel: Šu-Enlil, Sohn des Königs; Monat: Fest von Sulgi; 1 Paar grünliche Stiefel: Agua-simtī; Suenabūšu (war) Bevollmächtigter; 1 Paar grünliche Stiefel: Anati; 1 Paar grünliche Stiefel: Ea-niša; Suen-tillassu (war) Bevollmächtigter; 1 Paar grünliche Stiefel: Simat-Ea; Rigmuš (war) Bevollmächtigter; 1 Paar grünliche Stiefel: Libūr-simtī; Enimzuharakal (war) Bevollmächtigter; 2 Pa[ar] grünliche Stiefel: Ama-para, Schwester des Königs; Enimzu-harakal (war) Bevollmächtigter; 1 Paar grünliche Stiefel: Enim-Šara, der Schreiber; 1 Paar grünliche Stiefel: z a b a r - d a b 5 ; Monat: Erhabenes Fest; 1 Paar grünliche Stiefel: Stadtfürst von Nippur; 1 Paar grünliche Stiefel: Gulaʾa; 1 Paar grünliche Sandalen: Šara-kam; 1 Paar Stiefel mit grünlichem Stoff: Ib-abu; 1 Paar Stiefel mit grünlichem Stoff; 1 Paar Stiefel-Futter für das Baden; Šu-Eštar (war) Bevollmächtigter;

2 kušsuḫub2 du8-ši-a e2-ba-[an] ama-para10 nin9 lugal enim-zu-ḫa-ra-kal maškim 1 kušsuḫub2 du8-ši-a e2-ba-an enim-dšara2 dub-sar 1 kušsuḫub2 du8-ši-a e2-ba-an zabar-dab5 iti izim-maḫ 1 kušsuḫub2 du8-ši-a e2-ba-an ensi2 nibruki 1 kušsuḫub2 du8-ši-a e2-ba-an gu-la-a 1 kušesir2 du8-ši-a e2-ba-an d šara2-kam 1 kušsuḫub2 tu9 du8-ši-a e2-ba-an i-ib-a-bu 1 kušsuḫub2 tu9 du8-ši-a e2-ba-an 1 tu9ša3 suḫub2 e2-ba-an a-tu5-a-še3 šu-dinana maškim

Š e g 1 2 - d e 3 - l i 2 ? Vgl. NBC 10322 Vs. 3: ŠI- t e - NI und Phillips 13 Rs. ii 28: š i - t u - l i 2 .

454

10. TEXTE IN UMSCHRIFT UND ÜBERSETZUNG 44 45 46 47 48 49 50 51 52

iti izim-maḫ 1 kušsuḫub2 du8-ši-a ⌈e2-ba⌉-an ⌈nin9!⌉846-kal-⌈la⌉ [1] ⌈kuš⌉suḫub2 du8-ši-a [e2-ba-an] [dsul]-⌈gi⌉-si2-im-⌈ti⌉ [...] [i-ṭibib]-si-na-[at maškim] [ki e2-a]-⌈i3?⌉-li2-[ta ba-zi] [iti šu]-⌈eš5? ⌉-[ša] [mu us2-sa] puzur4-⌈iš⌉-[dda-gan] [...] mu ⌈us2⌉-[sa-bi]

Monat: Erhabenes Fest 1 ⌈Pa⌉ar grünliche Stiefel: ⌈Nin⌉-⌈kala⌉; [1 Paar] grünliche Stiefel: [Sul]⌈gi⌉-⌈simtī⌉; [Iṭīb]-⌈šināt⌉ (war) [Bevollmächtigter]; [bei Ea]-ilī [ist abgebucht]. (Datum)

OIP 115 136 S 33/iii ba-zi Schuharchiv: Schuhe für das Baden bei Neulicht = A4994. Vs. 1 2 3 4 Rs. 5 6 7

1 kuše-sir2 tu9 du8-a e2-ba-an ba-zi a-tu5-a saĝ u4-šakar e2-saĝ-da-na

1 Paar Sandalen aus Knüpfwerk; es ist abgebucht: Baden bei Neulicht; in Esaĝdana von Nippur. (Datum)

nibruki-ka iti ⌈u5⌉-bi2mušen-gu7 ⌈mu⌉ us2-sa a-ra2 3-kam [si]-⌈mu⌉-ru-umki baḫulu

OIP 115 137 S 33/x šu ba-ti ba-zi Schuharchiv: Schuhe für Nir-idaĝal = A5166. Vs. 1 2 3 4 5

3 kušsuḫub2 du8-ši-a e2-ba-an nir-i3-da-ĝal2 šu ba-⌈ti⌉ i-tu-⌈tu⌉-a maškim ki ⌈i-tu⌉-tu-a-ta

3 Paar grünliche Stiefel: Nir-idaĝal hat sie empfangen; Itutua (war) Bevollmächtigter; bei Itutua

846

Rekonstruiert durch PDT 1 434, weil er auch S 41/8 datiert ist und sich mit den Zeilen 45-49 der Rückseite von Nisaba 8 386 verbinden lässt. S. dazu Kap. 3 § 1.3.1.

455

DER KÖNIG UND SEIN KREIS: DAS STAATLICHE SCHATZARCHIV DER III. DYNASTIE VON UR Rs. 6 7 8 9 10

ist abgebucht; in Esaĝdana von Nippur. (Datum)

ba-zi e2-saĝ-da-na nibruki iti izim-an-⌈na⌉ ⌈mu us2-sa a-ra2 3-kam⌉ si-⌈mu-ru-umki⌉ ba-⌈ḫulu⌉

OIP 115 465 AS 6/ii zi-ga Schatzarchiv?/Goldschmiede+„Mittelsmann“: Tonbulle = A4566. Vs.847 1 2 3 Rs. 4 5

zi-ga lu2-diĝir-ra kišeb3! lugal-ku3-zu

Abgebuchtes von Lu-diĝira; Siegel(urkunde) von Lugal-kuzu. (Datum)

iti šaḫa2-ku3-gu7 mu ša-aš-ruki ba-ḫulu848

OIP 115 483 S 37/iii Puzriš-Dagān/andere: Kostbarkeiten der Ninḫursaĝ von Ereš = A5834; Bibliographie: Leemans, Ishtar of Lagaba and Her Dress (1952), 27ff.; Michalowski, CRRAI 47 (2002), 417-418; Zettler, The Ur III Temple of Inanna at Nippur (1992), 147 n. 68; Maekawa, ASJ 18 (1996), 153; Vgl. YOS 4 296 und MVN 3 152. Vs.849 1 2 3 4 5 6

847

1 dalla ku3-si22 ki-la2-bi ½ giĝ4 12 še 1 dalla ku3-babbar ki-la2-bi ŠAM2×2 1 ge-dur-ku5 ku3-babbar ki-la2-bi ½ giĝ4

1 goldener (offener) Armreif, sein Gewicht ½ Schekel 12 Gran (± 4,7 g); 1 silberner (offener) Armreif, sein Gewicht ⅔ Schekel (± 5,5 g); 1 silberner Nabelschnur-Schneider850, sein Gewicht ½ Schekel (± 4 g);

Zur Archivierungs- und Siegelungspraxis im Schatz- und Schuharchiv s. Kap. 2 § 2.5.

848

Die Datumsformel entspricht sowohl S 42 wie auch AS 6, allerdings ist aufgrund des Vorkommens von Ludiĝira sicherlich AS 6 zu bevorzugen.

849

Zu diesem Text s. Kap. 2 § 3.1.2.

850

S. Heimpel, RlA 9 (1998-2001), S. 379 s. v. Nin-ḫursaĝa. A.

456

10. TEXTE IN UMSCHRIFT UND ÜBERSETZUNG 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 Rs. 22 23 24 25 26 27 28 29 30 31 32 33 34

1 du-ti-da zabar saĝ za-gin3 gu2-ba ku3-babbar ĝar-ra 4 du-ti-da zabar ki-la2-bi 10 la2 1 giĝ4 1 uruda du-ti-da saĝ NA4za-gin3 1 uruda du-ti-da ki-la2-bi 9 giĝ4 la2 igi-6-ĝal2 6 urudaniĝ2-ĝeštu ku3-babbar ĝar-ra ki-la2-bi 3 giĝ4 ŠAM2×2 41 ge-dur-ku5 uruda 2 eme sin2-na uruda 1 gal zabar ki-la2-bi ½ ma-na la2 1 giĝ4 1 kišeb3 NA4za-gin3 50 la2 1 kišeb3 ḫi-a 2 ⌈NA4⌉saĝ-ta-UR 1 NA4a2-subi3 gid2-da zabar ĝar-ra 2 NA4za-gin3 gid2-da 1NA4TA-ba gid2-da 1NA4za-gin3 ka-ba ku3-babbar ĝar-ra 30 la2 3 ellaĝ2 NA4za-gin3 14 ellaĝ2 NA4gug 3 ellaĝ2 NA4nir7!856 1 ĝešunu NA4bur 8 ellaĝ2 ku3-babbar 1,00 ellaĝ2 uruda 13 NA4subi3 2 amar nu-a NA4za-gin3 4 ellaĝ2 NA4 ḫi-a

1 bronzene Gewandnadel, der Kopf aus Lapislazuli, ihr Hals mit Silber plattiert; 4 bronzene Gewandnadeln, ihr Gewicht 10 minus 1 Schekel (± 75 g); 1 kupferne Gewandnadel, der Kopf aus Lapislazuli; 1 kupferne Gewandnadel, ihr Gewicht 9 minus 1/6 Schekel (± 74 g); 6 kupferne Ohrringe851 (mit) Silber plattiert, ihr Gewicht 3 ⅔ Schekel (30,5 g); 41 kupferne Nabelschnur-Schneider; 2 kupferne „Schwalben-Zungen“852; 1 bronzenes g a l -Gefäß, sein Gewicht ½ Mine minus 1 Schekel (± 242 g); 1 Siegel aus Lapislazuli; 50 minus 1 Siegel aus verschiedenen Steinen; 2 santašurrû-Steine; 1 langer siḫru-Stein853 mit Bronze plattiert; 2 lange Lapislazuli-Steine; 1 langer TA- b a -Stein; 1 Lapislazuli-Stein, seine „Öffnung“ mit Silber plattiert; 30 minus 3 „nierenförmige“?854 LapislazuliSteine; 14 „nierenförmige“? Karneol-Steine; 3 „nierenförmige“? Achat-Steine; 1 hölzernes Gestell für ein steinernes b u r Gefäß; 8 „nierenförmige“? silberne Objekte; 60 „nierenförmige“? kupferne Objekte; 13 s u b i 3 -Steine; 2 liegende Kälber aus Lapislazuli855; 4 „nierenförmige“? verschiedene Steine;

851

S. Sallaberger 1993a: 86 Fn. 362 und vgl. SACT 2 119 (AS 5, Umma: Ohrringe für die Statue Amar-Suenas).

852

Nach Hilgert 1998: 19.

853

S. PSD A part II, 105.

854

Dazu Schuster-Brandis, RlA 10 (2003-2005), S. 389 s. v. Perle. A.

855

n u - a ist hier als unorthografische Schreibung für n u 2 - a aufzufassen.

856

.MIR.

457

DER KÖNIG UND SEIN KREIS: DAS STAATLICHE SCHATZARCHIV DER III. DYNASTIE VON UR 35 36 37 38 39 40 41 42 43 44

3 ĝešunu NA4 ḫi-a 2 ellaĝ2 NA4SU.A (Lr.) niĝ2-gur11 dnin-ḫur-saĝ ma-šum gudu4 i3-dab5 e2 šu šum2-ma ša3 ereš2ki ur-dnin-mug ensi2-ka ĝiri3 lugal-nam2-maḫ dub-sar iti u5-bi2-gu7 mu bad3 ma-da ba-du3

3 hölzerne Gestelle für verschiedene Steine; 2 „nierenförmige“? SU.A-Steine; Besitz der Nin-ḫursaĝ hat Māšum, der Kultpriester übernommen; (es sind) Güter, deren Handhabung übergeben wurde; in Ereš; von Ur-Ninmug, dem Stadtfürsten, via Lugal-nammaḫ, Schreiber. (Datum)

OIP 115 488 S 42/Formationsphase: Kauf von Kupfer = A4921; Bibliographie: Paoletti, Kaskal 5 (2008), 134. Vs. 1 2 3 Rs. 4 (Lz.) 5

1 gun2 uruda sam2 ku3-babbar ½ ma-na-kam e2-kišeb3!-ba-še3

1 Talent (± 30 kg) Kupfer – es ist der Einkauf von ½ Mine (± 250 g) Silber: es ist in das Warenlager hineingebracht. (Datum)

ba-an-ku4 mu ša-aš-ruki ba-ḫulu

OIP 115 497 S 47/ii [...] Schatzarchiv?/Goldschmiede? Vs. 1 2 3 4 Rs.

[...] ⌈ḪAR⌉? [...] ŠU [...] si3-ga [...]-ta [...]

[...] Ringe? [...] ŠU[...] besetzt; bei [...]. (Lr.) (Datum)

[...] (Lr.) 5 6

iti ŠEŠ-da-gu7 mu us2-sa ki-maški ba-ḫulu

458

10. TEXTE IN UMSCHRIFT UND ÜBERSETZUNG

OIP 121 496 AS 1/xii ba-zi Schuharchiv: Schuhe an Masasa = A4709. Vs. 1 2 3 Rs. 4 5 6 7 8 9 10 11

1 kušsuḫub2 du8-ši-a e2-ba-an 1 kušsuḫub2 gu-DIM4-ba du8-ši-a e2-ba-an 1 kušsuḫub2 IM.A.AN e2-ba-an ma2-sa6-sa6 ba-ba-an-še-in maškim ki šu-aš11-dar-ta ba-zi ša3 puzur4-iš-dda-ganki iti ŠE.KIN-ku5 mu damar-dzuen lugal (l.Rd.) 3

1 Paar grünliche Stiefel, 1 Paar grünliche Stiefel (mit) g u -DIM4(-b a )-Dekoration, 1 Paar Stiefel IM.A.AN: Masasa; Babanšen (war) Bevollmächtigter; bei Šu-Eštar ist abgebucht; in Puzriš-Dagān. (Datum) (Rd.) 3 (Objekte)

OIP 121 497 AS 7/ix Schuharchiv: Schuhe für die en-Priesterin und für zwei lagar von Enlil = A 4475. Vs. 1 2 3 Rs. 4 5 6 7 8 9

857

3 kušsuḫub2 [...] gu-DIM4-ba siki KI.⌈KAL⌉? babbar e2-ba-⌈an⌉-[ta?] en den-lil2-⌈la2⌉ 2 SAL.ME.ḪUB2857 den-lil2-la2 zabar-dab5 maškim ki šu-aš11-dar-ta ša3 nibruki iti izim-⌈maḫ⌉ mu ḫu-uḫ2-[nu-ri]ki ba-⌈ḫulu⌉ (l.Rd.) 5

Zur SAL.ME.ḪUB2 s. Huber-Vulliet in Vorbereitung: 21-22.

459

[Jeweils?] 3 Paar [...] Stiefel (mit) g u -DIM4(b a )-Dekoration aus Wolle, (mit) weißen Sohlen: en-Priesterin von Enlil (und) SAL.ME.ḪUB2-Priesterin von Enlil; z a b a r d a b 5 (war) Bevollmächtigter; bei Šu-Eštar; in Nippur. (Datum) (Rd.) 5 (Objekte)

DER KÖNIG UND SEIN KREIS: DAS STAATLICHE SCHATZARCHIV DER III. DYNASTIE VON UR

OIP 121 588 AS 5/ix mu-kux šu ba-ti Schatzarchiv/Goldschmiede: Einlieferung von Silber als gun2-Abgabe von verschiedenen Personen = A2881; Bibliographie: Weiershäuser, Die königlichen Frauen der III. Dynastie von Ur (2008), 44; Paoletti, Kaskal 5 (2008), 147. Vs. 1 2 3 4 Rs. 5 6 7 8 9 10 11 12

4 ma-na ku3-babbar DIĜIR-la2-i3 dumu en-ni-li2 3 ma-na ku3-babbar šu-ru-uš-ki-in dumu am-NI.NI

4 Minen (± 2 kg) Silber: Ilum-lāʾi, Sohn von Ennilī; 3 Minen (± 1,5 kg) Silber: Šuruš-kīn, Sohn von Am-NI.NI, (als) ihre g u n 2 -Abgabe858; Einlieferung; Lu-diĝira hat es empfangen; in Puzriš-Dagān. (Datum) (Rd.) 7 Minen

gun2-na-ne-ne mu-kux lu2-diĝir-ra šu ba-ti ša3 puzur4-iš-dda-gan iti izim-maḫ mu en unuki-ga ba-ḫuĝ (l.Rd.) 7 ma-na

OIP 121 592 AS 7/xi šu ba-ti Schatzarchiv/„Mittelsmann“+Schuharchiv: Übergabe von goldenen Rosetten als Dekoration von Stiefeln = A161. Vs. 1 2 3 4 5 Rs. 6 7 8 9

858

3,06 ul ⌈ku3-si22⌉ si-⌈sa2⌉ ki-la2-⌈bi⌉ 6 giĝ4 igi-3-ĝal2 kuš suḫub2 ⌈keše2-re6⌉-de3 ki lugal-ku3-[zu]-⌈ta⌉ šu-aš11-dar lu2 [...] šu ba-⌈ti⌉ ⌈ĝiri3⌉ ⌈nu-ur2⌉-i3-[li2] ša3 ⌈puzur4⌉-[iš]-⌈dda⌉-[gan] iti izim-⌈dme-ki⌉-[ĝal2] mu ḫu-⌈uḫ2⌉-[nu]-⌈ri⌉ki ba-ḫulu

S. dazu Kap. 6 § 1.4.

460

186 Rosetten aus normalem Gold, ihr Gewicht 6 ⅓ Schekel (± 52,8 gr.), um sie an Stiefeln zu befestigen: von Lugal-kuzu; Šu-Eštar, der [...], hat sie empfangen; via Nūrilī; in Puzriš-Dagān. (Datum)

10. TEXTE IN UMSCHRIFT UND ÜBERSETZUNG

OrAnt 14 p. 16 IS 1/iv/30 [...] Endphase des Schatzarchivs: Verlust einer goldenen Rosette = coll. Priv. (Milano); Bibliographie: Wilcke, CRRAI 35 (1992), 317. Tafel Vs. 1 2 3 4 Rs. 1 2 3 4 9 10 11 Siegel (i) 1 2 3 4 (ii) 1 2 3 4

859

1 Rosette aus gelbglänzendem Gold, sein Gewicht 4 Gran (± 0,2 g), am Stiefel am Fuß des Königs vorhanden [...]; (sie) ist dort verschwunden; Ur-Ašar, Nūr-Adad und Adalal (Zeuge); Siegel(urkunde) von Duga; in Puzriš-Dagān. (Datum)

1 ul ku3-si22 ḫuš-a ⌈ki⌉-la2-⌈bi⌉ 4 še kuš suḫub2 ĝiri3 lugal-ka ⌈ĝal2-la-bi⌉ [...] [ugu]859 ⌈ba⌉-an-de2 [...] ur-da-šar2 nu-ur2-dIŠKUR u3 a-da-lal3 kišeb3 du11-ga ša3 puzur4-iš-dda-ganki iti u5-bi2mušen-gu7 u4 30-kam mu di-bi2-dzuen lugal

[(d)i-bi2/dšu-dzuen] lugal kala-ga ⌈lugal urim5⌉[ki-ma] [lugal an-ub-da limmu2-ba]

[Ibbi/Šu-suen] der mächtige König, König von Ur [König der vier Weltgegenden], Duga [...], Sohn von [PN, dein Diener].

du11-ga ⌈x-x-x⌉ dumu ⌈x⌉-[...] [arad2-zu]

Rekonstruktion nach Wilcke 1988b: 317.

461

DER KÖNIG UND SEIN KREIS: DAS STAATLICHE SCHATZARCHIV DER III. DYNASTIE VON UR

OrAnt 19 p. 100 ŠS 5/vii/1 šu ba-ti Schatzarchiv/Möbel: zwei seilgeflochtene Matratzen für die Betten des Königs = A 5186 = Steinkeller, OrAnt 19 (1980), 100. Tafel Vs. 1 2 3 4 5 6 Rs. 7 8 9 10 11 12

2 seilgeflochtene Matratzen (von) königlichen Betten um sie zu waschen860; von Āmur-ilam, Lilu-dān hat sie empfangen; beim Namen des Königs hat er (Lilu-dān) den Eid geleistet861, sie am 20. Tag862 (zurück) zu bringen863. (Datum)

2 ša3-tuku5 ĝeš-nu2 lugal tan6-tan6-de3 ki a-mur-DIĜIR-ta li-lu-dan šu ba-ti u4 20-kam-ka tum3-da mu lugal-bi i3-pa3 iti a2-ki-ti u4 1 ba-zal mu us2-sa dšu-dzuen lugal urim5ki-ma-ke4 bad3 ĝar7-du2 mu-ri-iq-ti-id-ni-im mu-du3

Siegel 1 li-lu-dan 2 ugula tu9-du8 3 dumu ba-la-[...]

860

Lilu-dān, Aufseher der Seiler, Sohn des Bala[...].

Es handelt sich um das Zeichen UŠ×TAG4 = t a n 6 . Es stellt nach Steinkeller (1980: 83-84) eine ältere Graphie für = t a n 3 dar, das lexikalisch zakû, zukkû „klar, rein, gereinigt sein, werden“ (s. AHw., 1506) gleicht.

ĜA2×TAG4 861

Dies könnte darauf hinweisen, dass Liludan für die Waschung der seilgeflochtenen Matratzen gemietet worden ist. Zur Anmietung von Arbeitskräften im Handwerkerarchiv von Ur s. Neumann 1993a: 65-66.

862

Zur Konstruktion u 4 n-k a m - ( m a ) - k a , s. Marchesi 1999: 110 mit Lit.

863

t u m 3 - ( e ) d - a = tum3-d-ak = (bringen)Bm-FUT-GEN. Zu dieser Kombination des Verbalmorphems {d} mit dem Lokativ (bzw. Gen.) vgl. Edzard 2003: 136.

462

10. TEXTE IN UMSCHRIFT UND ÜBERSETZUNG

OrSP 47-49 37 ŠS 4/vi ba-zi Schatzarchiv/Möbel: ein Tisch als Geschenk für Simat-Ištarān Koll.: H. Waetzoldt, OrAnt 17 (1978), 38; Bibliographie: Sigrist, OrNS 48 (1979), 36-37; Sigrist, Drehem (1992), 395. Vs. 1 2 3 Rs. 4 5 6 7 8 9 10

1 ĝešbansur e-lam-ma-gum2 ur2-bi ḫa-lu-ub2 d ME- ištaran dumu-munus lugal in-ba (leer) maškim ki a-ḫu-ni-ta ba-zi ša3 nibruki iti izim-dnin-a-zu mu us2-sa dšu-dzuen lugal-e si-ma-num2ki muḫulu (l.Rd.) 1

1 Tisch aus elammakkum-Holz, sein „Unterbau“ aus ḫaluppu-Holz, hat SimatIštarān, Tochter des Königs, als Geschenk empfangen; (NN) Bevollmächtigter; bei Aḫūni ist abgebucht; in Nippur. (Datum) (Rd.) 1 (Objekt)

OrSP 47-49 38 ŠS 4/vi ba-zi Schatzarchiv/Goldschmiede: Silberringe als Geschenk für verschiedene Empfänger = VAT 6946; Koll.: H. Waetzoldt, OrAnt 17 (1978), 38; Bibliographie: Sigrist, OrNS 48 (1979), 36-37; Buccellati, The Amorites of the Ur III Period (1966), 66; Michalowski, SMS 2/3 (1978), 44; Sigrist, Drehem (1992), 404. Vs. 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13

864

1 ḫar ku3-babbar 7 giĝ4-ta [...]-za u3 ama-ak-nu-um ĝar7-du2 di3-ma-ad-den-lil2-la2ki864 [u4] kur ĝar7-du2-ta [i3]-im-ĝen-na-a urdu2-dnanna sugal7-maḫ maškim 1 ḫar ku3-babbar 10 la2 1 giĝ4 en-ni-iš-a-gu-um ⌈lu2 kiĝ2-ge4⌉-a ṣi-lu-uš-dda-gan d nanna-kam sugal7 maškim in-be6-e-eš2 ki lu2-diĝir-ra-ta ba-zi

1 Silberring zu 7 Schekel (± 58,3 g): [PN] und Amaknum, Amurriter (aus) Dimat-Enlila, als sie aus dem Amurriterland hergekommen sind; Urdu-Nanna der Großwesir (war) Bevollmächtigter; 1 Silberring zu 9 Schekel (± 75 g): Ennišagum, Bote von Ṣilluš-Dagān; Nannakam, der Adjutant, (war) Bevollmächtigter; sie haben sie als Geschenk empfangen; bei Lu-diĝira ist abgebucht;

Zum ON s. Edzard und Farber 1974: 31; Gelb 1957: 110; Steinkeller 2010a.

463

DER KÖNIG UND SEIN KREIS: DAS STAATLICHE SCHATZARCHIV DER III. DYNASTIE VON UR [ša3] ⌈nibru⌉ki [iti] izim-dnin-a-zu ⌈mu⌉ us2-sa dšu-dzuen ⌈lugal⌉-e si-ma-num2ki mu-ḫulu (l.Rd.) [...]?

14 15 16 17

in Nippur. (Datum)

OrSP 47-49 39 ŠS 5/x ba-zi Schatzarchiv/Goldschmiede: Silberringe als Geschenk für Nalu, den Mäster Koll.: H. Waetzoldt, OrAnt 17 (1978), 38; Gomi, ASJ 6 (1984), 141; Bibliographie: Sigrist, OrNS 48 (1979), 36-37; Michalowski, SMS 2/3 (1978), 44; Sallaberger, UAVA 7/1 (1993), 17; Paoletti, Kaskal 5 (2008), 151; Sigrist, Drehem (1992), 404. Vs. 1 2 3 4 5 Rs. 6 7 8 9 10 11

2 ḫar ku3-babbar 7 giĝ4-ta na-lu5 gurušta u4 ba-nu2-a ĝiri3 puzur4-ir3-ra urdu2-dnanna sugal7-maḫ maškim ki ⌈lu2⌉?-[diĝir]-ra-ta ba-zi ša3 nibruki iti izim-maḫ mu us2-sa dšu-dzuen lugal urim5ki-ma-ke4 bad3 ĝar7-du2 mu-ri-iq-ti-id-ni-im mu-du3 (l.Rd.) 2

2 Silberringe zu je 7 Schekel (zu je ± 58,3 g): Nalu, der Mäster, als er darniederlag, via Puzur-Irra; Urdu-Nanna, Großwesir, (war) Bevollmächtigter; bei Lu-diĝira ist abgebucht; in Nippur. (Datum) (Rd.) 2 (Objekte)

OrSP 47-49 129 S 43/v šu ba-ti Formationsphase: Empfang von Kostbarkeiten durch Kur-ĝiriniše Koll.: H. Waetzoldt (1978), OrAnt 17, 39; Bibliographie: Sigrist, OrNS 48 (1979), 32-33; Sigrist, Drehem (1992), 403 + Fn. 143. Vs. 1 2 3 4

1 ḫar ku3-babbar e2-ba-an 1 a-gar5 ĝeštu ku3-babbar e2-ba-an ki-la2-bi 1 ½ giĝ4 15 še niĝ2 pi-lu5-da-še3

865

Cf. AUCT 1 959 und TIM 6 37.

866

S. dazu Kap. 6 § 1.1.

1 Paar Silberringe; 1 Paar Blei-Ohrringe mit Silberüberzug865, ihr Gewicht 1 ½ Schekel 15 Gran (± 13,2 g); für Sachen (für den) „Herren-Dienst“866;

464

10. TEXTE IN UMSCHRIFT UND ÜBERSETZUNG 5 Rs. 6 7 8 9

kur-ĝiri3-ni-še3

Kur-ĝiriniše hat sie empfangen; in Ur. (Datum)

šu ba-ti ša3 urim5ki-ma iti izim-dnin-a-zu mu en dnanna maš-e i3-pa3

OrSP 47-49 133 AS 7/iii šu ba-ti Schatzarchiv/Goldschmiede: (Kaltarbeits)-Abfall eines bronzenen Tischfußes Koll.: H. Waetzoldt, OrAnt 17 (1978), 40; Bibliographie: Sigrist, OrNS 48 (1979), 34-35. Vs. 1 2 3 4 5 6 7 Rs. 8 9 10 11

igi-3-ĝal2 la2 5 še ku3-babbar za3-bar kiĝ2 til-la ĝiri3 bansur zabar uruda gibil damar-dzuen ĝiri3 na-ba-sa6 lu2-diĝir-ra šu ba-ti

⅓ Schekel minus 5 Gran (± 2,6 gr.) Silber: (Kaltarbeits-)Abfall der abgeschlossenen Arbeit eines bronzenen Tischfußes, neues Kupfer Amar-Suenas, via Nabasa; Lu-diĝira hat es empfangen; in Puzriš-Dagān. (Datum) (Rd.) ⅓ Schekel minus 5 Gran

ša3 puzur4-iš-dda-gan iti u5-bi2mušen-gu7 mu bi2-tum-ra-bi2-umki i3-ab-ruki ma-daki-bi u3 ḫu-uḫ2-nu-riki ba-ḫulu (l.Rd.) igi-3-ĝal2 la2 5 še

OrSP 47-49 144 ŠS 2/xii2 ba-zi Schatzarchiv/Goldschmiede: Weihung von Emblemen an Nanna = W. Sallaberger, Mesopotamien (1999), 244; = W. Sallaberger, UAVA 7/1 (1993), 182; Koll.: H. Waetzoldt (1978), OrAnt 17 41; Bibliographie: Sigrist, OrNS 48 (1979), 34-35; Limet, Métal (1960), 147. Vs. 1 2 3 4 5 6

1 šu-nir d⌈nanna⌉ ku3-si22 ĝeš-a du3-[a] u3-gunu3 ku3-si22 igi-bi zabar 1 šu-nir dnanna ku3-babbar ĝeš-a du3-a u3-gunu3 ku3-babbar igi-bi zabar

1 Emblem des Nanna aus Gold: auf einer Holzstange eingesetzt, mit goldener Plattierung, sein „Auge“ aus Bronze; 1 Emblem des Nanna aus Silber: auf einer Holzstange eingesetzt, mit silberner Plattierung, sein „Auge“ aus Bronze;

465

DER KÖNIG UND SEIN KREIS: DAS STAATLICHE SCHATZARCHIV DER III. DYNASTIE VON UR 7 Rs. 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17

⌈ma2⌉ lugal-urim5ki-e-ki-aĝ2867 ba-ab-du3 d nanna a-ru-a lugal ĝiri3 dzuen-al-⌈šu⌉ sagi ki lu2-diĝir-ra-ta ba-zi ša3 puzur4-iš-dda-gan iti diri ŠE.KIN-ku5 mu dšu-dzuen ⌈lugal⌉-[e] ma2 den-ki-ka in[dim2] (l.Rd.) 2

sie wurden auf dem Boot „Der König liebt Ur“ (für) Nanna aufgerichtet868; königliche Weihung; via Suen-ālšu, Mundschenk; bei Lu-diĝira ist abgebucht; in Puzriš-Dagān. (Datum) (Rd.) 2 (Objekte)

PDT 1 212 S 46/viii šu ba-ti Schuharchiv: Übernahme von verschiedenen Schafs- und Ziegenfellen durch Ea-ilī Bibliographie: Wilcke, CRRAI 35 (1992), 317; Sigrist, Drehem (1992), 397. Vs. 1 2 3 4 Rs. 5 6 7 8

867

1,10 kuš udu maš2 ḫi-a kuš-bi aga-us2870-e ba-ab-ḫa-la ki a-ḫu-ni-ta e2-a-i3-li2

70 verschiedene Felle von Schafen und Ziegen, deren Leder den Soldaten zugeteilt wurde869; von Aḫūni, Ea-ilī hat sie empfangen; via Puzur-Eštar, Aufseher der Sechzig. (Datum)

šu ba-ti ĝiri3 puzur4-eš871-dar ugula geš2 iti šu-eš-ša mu ki-maški u3 ḫu-ur5-tiki ba-ḫulu

So Sallaberger 1993a: 182 und Sallaberger 1999: 244.

868 Dem Emblem von Nanna (š u - n i r d n a n n a ) begegnet man während der Feierlichkeiten beim Akiti zur Ernte am Anfang des Jahres und beim Akiti zur Aussaat im vii. Monat. Nach diesem Text weiht der König zwei Embleme an Nanna im Schaltmonat des Jahres ŠS 2, vielleicht eben zum Beginn des Ernte-Akitis, s. dazu Sallaberger 1993a: 182. 869

b a - a b - ḫ a - l a = ba-b(i)-ḫal-Ø-a = MED-3n.OO-(verteilen)Bḫ-3s.S-NMLZ „es wurde ihnen zugeteilt“.

870

Eher a g a 3 - u s 2 . Koll. nötig.

871

Koll. nötig.

466

10. TEXTE IN UMSCHRIFT UND ÜBERSETZUNG

PDT 1 216 S 41/vii šu ba-ti ba-zi Schuharchiv: Schuhe für verschiedene Empfänger Bibliographie: Wilcke, CRRAI 35 (1992), 315; Sigrist, Drehem (1992), 397. Vs. 1 2 3 4 5 6 7 8 9 Rs. 10 11 12 13 14 15 16 17

5 kušsuḫub2 du8-ši-a e2-ba-an 5 kuše-sir2 du8-ši-a e2-ba-an sugal7-maḫ 5 kušsuḫub2 du8-ši-a e2-ba-an 5 kuše-sir2 du8-ši-a e2-ba-an nir-i3-da-ĝal2 1 kušsuḫub2 SU- e2-ba-an gi-nu-na šu ba-ti-eš2

5 Paar grünliche Stiefel, 5 Paar grünliche Sandalen: der Großwesir; 5 Paar grünliche Stiefel, 5 Paar grünliche Sandalen: Nir-idaĝal; 1 Paar geflochtene?872 Stiefel: Ginuna; sie haben sie empfangen; Nūr-ilī (war) Bevollmächtigter; bei Ea-ilī ist abgebucht; in Tummal. (Datum) (Rd.) 21 (Objekte)

nu-ur2-i3-li2 maškim ki e2-a-i3-li2-ta ba-zi ša3 tum-ma-alki iti izim-dsul-gi mu us2-sa e2 puzur4-iš-dda-gan ba-du3 mu us2-sa-bi (l.Rd.) 21

PDT 1 337 AS 7/iv šu ba-ti Schatzarchiv/Möbel: Übergabe von Betten an Lēʾišin Bibliographie: Steinkeller, OrAnt 19 (1980), 81; Sigrist, OrNS 48 (1979), 34-35; Sigrist, Drehem (1992), 395. Vs. 1 2

1 ĝeš-nu2 umbin šal2-la ḫa-lu-ub2 1 ĝeš-nu2 umbin šal2-la mes zabar ĝar-ra

1 Bett, die zierlichen Füße aus ḫaluppu-Holz; 1 Bett, die zierlichen Füße aus Zürgelbaumholz873 (mit) Bronze plattiert;

872

Epigraphisch unsicher; diese Stelle benötig Kollation. k u š für Leder wäre im Zusammenhang mit dem Determinativ k u š redundant. Die Wiederholung von k u š nach s u h u b 2 bzw. e - s i r 2 kommt nur in Verbindung mit deren Farbbezeichnung oder einer Angabe bezüglich ihrer Machart vor: DPOAE 1 25; JCS 9 p. 19 Platt; MVN 11 187 und TENS 353. Könnte es sich hingegen hier um SU- a „geflochten“ handeln? Vgl. auch MCS 6 p. 85 AO 10342, PDT 1 583 und TLB s 174: k u š s u ḫ u b 2 s a u r u d a KA GAZ / k u š s u ḫ u b 2 SU- a e 2 - b a - a n . S. auch Kap. 4 § 5 unter SU- a . 873

m e s = Akk. mēsum „Zürgelbaum“, s. dazu Heimpel 2011: 130-131; meist bei der Bezeichnung von Möbeln belegt, s. dazu Powell 1987: 149.

467

DER KÖNIG UND SEIN KREIS: DAS STAATLICHE SCHATZARCHIV DER III. DYNASTIE VON UR 4 ĝeš-nu2 umbin šal2-la ĝešesi tu9ša3-tuku5 siki gi si3-ga

3 Rs. 4 5 6 7 8 9 10

ki a-ḫu-ni-ta le-i3-si-in šu ba-ti gaba-ri kišeb3! lu2-diĝir-ra iti ki-siki-dnin-a-zu mu ḫu-uḫ2-nu-riki ba-ḫulu (l.Rd.) 6

4 Betten, die zierlichen Füße aus Ebenholz, (eine) seilgeflochtene Matratze aus einheimischer Wolle (ist) eingesetzt; von Aḫūni; Lēʾišin hat sie empfangen; Abschrift der Siegel(urkunde) von Lu-diĝira. (Datum) (Rd.) 6 (Objekte)

PDT 1 351 S 32/vi ba-zi Schuharchiv: Schuhe für das Baden bei Neulicht Bibliographie: Gomi, Orient 24 (1988), 113; Wilcke, CRRAI 35 (1992), 313; Steinkeller, OrAnt 19 (1980), 89; Sigrist, Drehem (1992), 397. Vs. 1 2 3 4 Rs. 5 6 7 8 9

1 kuše-sir2 tu9 du8-a e2-ba-an a-tu5-a saĝ u4-šakar-ka ki i!-tu-tu-ta874

1 Paar Sandalen aus Knüpfwerk: Baden bei Neulicht; bei Itutua ist abgebucht; in Ur. (Datum)

ba-zi ša3 urim5ki-ma iti a2-ki-ti mu a-ra2 3-kam si-mu-ru-umki ba-ḫulu

PDT 1 361 [AS 1 – ŠS 4]/iii šu ba-ti Schatzarchiv/„Mittelsmann“+Schuharchiv: goldene Dekorationsteile sind an zwei Paar Sandalen zu befestigen = Sallaberger, Mesopotamien (1999), 247; Koll.: S. A. Picchioni, OrAnt 14 (1975), 159; Bibliographie: Sigrist, OrNS 48 (1979), 34-35. Vs. 1 2 3

874

4 KA kuše-sir2 ku3-si22 ḫuš-a ki-la2-bi 4 giĝ4 2 še kuš e-sir2 e2-ba-an 2-a

4 „Zähne/Zehen“ (?) der Sandalen aus gelbglänzendem Gold, ihr Gewicht 4 Schekel 2 Gran (± 33 g), um sie an 2 Paar Sandalen

Nach Umschrift DUMU- t u - t u , Koll. nötig.

468

10. TEXTE IN UMSCHRIFT UND ÜBERSETZUNG 4 5 Rs. 6 7 8 9 10

keše2-re6-de3 ki lugal-ku3-zu-ta

zu befestigen: von Lugal-kuzu; Šu-Eštar hat sie empfangen; via Nūr-ilī; in Puzriš-Dagān. (Datum)

šu-aš11875-dar šu ba-ti ĝiri3 nu-ur2-i3-li2 ša3 puzur4-iš-d[da-gan] iti u5-bi2[mušen]876-gu7 mu en [...]-KI-[...] ga2877

PDT 1 434 S 41/viii ba-zi Schuharchiv: Schuhe für verschiedene Empfänger Bibliographie: Gomi, Orient 24 (1988), 115; Weiershäuser, Die königlichen Frauen der III. Dynastie von Ur (2008), 32, 212, 214; Sigrist, Drehem (1992), 397. Vs. 1 2 3 4 5 Rs. 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15

1 kušsuḫub2 du8-ši-a e2-ba-an nin-kal-la881 1 kušsuḫub2 du8-ši-a e2-ba-an d sul-gi-si2-im-tum i-ṭibib-si-na-at maškim

1 Paar grünliche Stiefel: Nin-kala878; 1 Paar grünliche Stiefel: Sulgi-simtum; Iṭīb-šināt879 (war) Bevollmächtigter880; 1 Paar grünliche Stiefel: Anati; 1 Paar grünliche Stiefel: der Stadtfürst von Nippur; Šu-Eštar (war) Bevollmächtigter; 1 Paar Stiefel aus Knüpfwerk: z a b a r - d a b 5; Dīnī-kūn (war) Bevollmächtigter; bei Ea-ilī ist abgebucht. (Datum)

1 kušsuḫub2 du8-ši-a e2-ba-an a-na-ti 1 kušsuḫub2 du8-ši-a e2-ba-an ensi2 nibruki šu-dinana maškim 1 kušsuḫub2 tu9 du8-a e2-ba-an zabar-dab5 di3-ni-ku-un maškim ki e2-a-DIĜIR-ta ba-zi iti šu-eš-ša882

875

Nach Umschrift e š 4 . Koll. nötig.

876

Koll. nötig.

877

Koll. nötig.

878

Zeilen 1-2 lassen sich in der Sammelurkunde Nisaba 8 386 Rs. 45-46 wiederfinden.

879

Eine ausführliche Analyse dieses PN bietet Hilgert 2002: 374-376.

880

Zeilen 3-5 lassen sich in der Sammelurkunde Nisaba 8 386 Rs. 47-49 wiederfinden.

881

Wohl n i n 9 zu lesen.

882

Leider lässt sich diese Urkunde nicht direkt mit den Feierlichkeiten für das Tummal-Fest verbinden, weil dieses Fest bis S 44 im vii. Monat gefeiert wurde. Vgl. PDT 1 216: S 41/vii mit Ortsangbe „in Tummal“.

469

DER KÖNIG UND SEIN KREIS: DAS STAATLICHE SCHATZARCHIV DER III. DYNASTIE VON UR (Rd.) mu us2-sa e2 puzur4-iš-dda-gan ba-du3 mu us2-sa-bi

16

PDT 1 456 AS 5/i ba-zi Schatzarchiv/Goldschmiede: ein Silberring als Geschenk für einen Faustkämpfer Koll.: S. A. Picchioni, OrAnt 14 (1975), 160; Bibliographie: Sigrist, OrNS 48 (1979), 32-33; Sallaberger, UAVA 7/1 (1993), 16 Fn. 53; Michalowski, SMS 2/3 (1978), 44; Sigrist, Drehem (1992), 404. Vs. 1 2 3 4 5 Rs. 6 7 8 9 10 11

1 ḫar ku3-babbar 10 giĝ4 d sul-gi-gal-zu dumu al-la nar-ke4 mu ĝešba2 in-TAG.TAG-a-še3883 in-ba urdu-dnanna sugal7-maḫ maškim!884

1 Silberring zu 10 Schekel hat Sulgi-galzu, Sohn des Sängers Alla, weil er sich mit Fäusten geschlagen hat, als Geschenk empfangen; Urdu-Nanna, Großwesir, (war) Bevollmächtigter; bei Lu-diĝira ist abgebucht; in Uruk. (Datum) (Rd.) 1 (Objekt)

ki lu2-diĝir-ra-ta ba-zi ša3 unuki-ga iti mašda-ku3-gu7 mu en unuki-ga ba-ḫuĝ (l.Rd.) 1

PDT 1 469 S 46/iv šu ba-ti Schatzarchiv/„Mittelsmann“: Silber als erstatteter Rest der Schaf- und Rinderhirten Koll.: S. A. Picchioni, OrAnt 14 (1975), 161; Bibliographie: Paoletti, Kaskal 5 (2008), 143. Vs. 1 2 3 4 5 Rs. 6 7 8

5 ma-na ku3-babbar la2-NI su-ga sipa unu3-e-ne ki na-ra-am-i3-li2-ta lugal-ku3-zu

5 Minen Silber (± 2,5 kg): erstatteter Rest der Schaf- und Rinderhirten; von Narām-ilī; Lugal-kuzu hat es empfangen. (Datum)

šu ba-ti iti ki-siki-dnin-a-zu mu us2-sa ur-bi2-lumki ba-ḫulu

883 Das Verb „berühren“, „anfassen“ kommt normalerweise in der Orthografie t a 3 - g vor. Hier fehlt aber das zu erwartende -g a nach der Basis. 884

u r d u sic in Umschrift, wohl aber u r d u 2 zu lesen.

470

10. TEXTE IN UMSCHRIFT UND ÜBERSETZUNG

PDT 1 535 ŠS 4/ix šu ba-ti Schatzarchiv/Möbel+„Mittelsmann“: Übergabe von Betten und einer Harfe Koll.: S. A. Picchioni, OrAnt 14 (1975), 163; Gomi, Orient 24 (1988), 118; Bibliographie: Sigrist, OrNS 48 (1979), 36-37; Sigrist, Drehem (1992), 395. Vs. 1 2 3 Rs. 4 5 6 7 8 9

1 ĝeš-nu2 umbin šal2-la ša3-KAL 1 ĝeš-nu2 umbin šal2-la ša3-KAL dal-bi 1-am3 nu-ĝal2 1 ĝeš-nu2 umbin ⌈šal2⌉-la mes 3 sa balag ge-BAD.SAĜ.ḪI ki a-mur-DIĜIR-ta lugal-ku3-zu šu ba-ti iti izim-dšu-dzuen mu dšu-dzuen lugal-e bad3 ĝar7-du2 mu-ri-iq-tiid-ni-im mu-du3 (l.Rd.) gaba-ri kišeb3! -ba

1 Bett, die zierlichen Füße aus šakkullu-Holz; 1 Bett, die zierlichen Füße aus šakkullu-Holz, (die) 1 Zwischensprosse davon ist nicht vorhanden; 1 Bett, die zierlichen Füße aus Zürgelbaum; 3 Saiten für die b a l a g -Harfe g e -BAD.SAĜ.ḪI; von Āmur-ilam; Lugal-kuzu hat sie empfangen. (Datum) (Rd.) Abschrift der Siegel(urkunde)

PDT 1 543 ŠS 1/viii šu ba-ti Schatzarchiv/„Mittelsmann“+Möbel: Übergabe eines Bettes durch Āmur-ilam Bibliographie: Sigrist, OrNS 48 (1979), 34-35. Vs. 1 2 3 4 5 6 7 Rs. 8 9 10 11

1 ĝeš-nu2 ge ma-ganki umbin gud-bi ĝešḫa-lu-ub2 ku3-si22 ĝar-ra u3-gunu3 ku3-si22 e-sir2-bi ku3-babbar ku3-si22 si-sa2 bi [...] u še e-sir2 ku3-babbar-bi 3-am3 ki-la2-bi 7 giĝ4 23 še nu-ĝal2 ku3-si22 ku3-babbar i3-ib2-LIL2.LIL2-re gub-ba lugal-ĝu10 šu in-na-ba ri-ba-ga-da maškim ki a-mur-DIĜIR-ta lugal-ku3-zu

885

PN?

886

Das Gold und das Silber?

887

Unklar.

471

1 Bett aus Magan-Rohr (= Bambus), seine Stierfüße aus ḫaluppu-Holz, (mit) Gold plattiert, (mit) goldener Plattierung, seine „Schuhe“ aus Silber und normalem Gold [...] seine silbernen „Schuhe“ sind 3, ihr Gewicht 7 Schekel 23 Gran (± 59,4 g): sie sind nicht vorhanden; das Gold und das Silber (sind) (bei) I3-ib2-LIL2.LIL2-re885 aufgestellt; „Mein Herr“ hat es886 für ihn887 freigegeben; Riba-gada (war) Bevollmächtigter; von Āmur-ilam; Lugal-kuzu

DER KÖNIG UND SEIN KREIS: DAS STAATLICHE SCHATZARCHIV DER III. DYNASTIE VON UR 12 13 14 15

šu ba-ti ša3 puzur4-iš-dda-gan iti šu-eš-ša mu dšu-dzuen lugal

hat es empfangen; in Puzriš-Dagān. (Datum)

PDT 1 583 ŠS 6/vi ba-zi Schuharchiv: Schuhe für die königliche Familie Koll.: Picchioni, OrAnt 14 (1975), 165; Bibliographie: Sigrist, OrNS 48 (1979), 36-37; Steinkeller, OrAnt 19 (1980), 86 Fn. 9 und 15; Weiershäuser, Die königlichen Frauen der III. Dynastie von Ur (2008), 108, 170; Sigrist, Drehem (1992), 397. Vs. 1 2 3 4 5 6 7 8 9 Rs. 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20

½! kušsuḫub2 sa uruda KA GAZ kuš suḫub2 SU-a DI.IḪ-ḫa KI.KAL gada ra-a e2-baan ku-ba-tum tu-ra-am-dda-gan maškim ½! kuše-sir2 du8-ši-a e2-ba-an ku-ba-tum ri-ba-ga-da maškim 1 kušsuḫub2 du8-ši-a e2-ba-an ba-ba-ti

½! 888 Paar Stiefel (mit) Sehnen (und) „zermahlendem kupfernem Zahn/Zehe“? 889, geflochtene Stiefel, DI.IḪ- ḫ a , (auf die) Sohle (ist) Leinen gepresst: Kubātum; Tūram-Dagān (war) Bevollmächtigter; ½ Paar grünliche Sandalen: Kubātum; Ribagada (war) Bevollmächtigter; 1 Paar grünliche Stiefel: Babati; Urdu-Nanna Großwesir (war) Bevollmächtigter; bei Da(ḫ)iš-atal890 ist abgebucht; in Nippur. (Datum) (Rd.) 2 (Objekte)

urdu2-dnanna sugal7-maḫ maškim ki da-ḫi-iš-a-tal-ta ba-zi ša3 nibruki iti izim-dnin-a-zu mu dšu-dzuen lugal urim5ki-ma-ke4 na-du3-a maḫ d en-lil2 d nin-lil2-ra mu-ne-du3 (l.Rd.) 2

888

Der Text ist hier und in der Zeile 5 zu kollationieren.

889

Vgl. PDT 1 361: KA als Dekorationsteil aus Gold bei Sandalen.

890

Zum Personennamen s. Hilgert 2003: 76 Fn. 254 mit Literatur.

472

10. TEXTE IN UMSCHRIFT UND ÜBERSETZUNG

PDT 1 593 S 37/viii ba-zi Schuharchiv: Schuhe für verschiedene Empfänger Bibliographie: Wilcke, CRRAI 35 (1992), 313; Steinkeller, OrAnt 19 (1980), 89; Weiershäuser, Die königlichen Frauen der III. Dynastie von Ur (2008), 230; Sigrist, Drehem (1992), 397. Vs. 1 2 3 4 5 6 7 8 Rs. 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18

1 kušsuḫub2 du8-ši-a e2-ba-an-ta e2-a-ni-[ša]!891 ME-e2-a AN-[...] ri-[ig?]-muš [maškim?]892 2 kušsuḫub2 tu9 du8-[a] e2-ba-an 1 kušsuḫub2 tu9 du8-a e2-ba-an ša-at-dzuen

Je 1 Paar grünliche Stiefel: Ea-niša, Simat-Ea, An-[...]; ⌈Rigmuš⌉ [war Bevollmächtigter]; 2 Paar Stiefel aus Knüpfwerk, 1 Paar Stiefel aus Knüpfwerk: Šāt-Suen; Ninlil-amaĝu (war) Bevollmächtigter; 2 Paar Stiefel aus Knüpfwerk: Ur-Damu, der l u m a ḫ -(Priester); GAL.ZU-dabbulsin (war) Bevollmächtigter; bei Itutua ist abgebucht; in Esaĝdana von Nippur. (Datum)

d

nin-lil2-ama-ĝu10 maškim 2 kušsuḫub2 tu9 du8-a e2-ba-an ur-dda-mu lu2-maḫ GAL.ZU-dab6-bu3-ul-si-in maškim ki i-tu-tu-a-ta ba-zi e2-saĝ-da-na nibruki-ka iti šu-eš-ša mu bad3 ma-da ba-du3

PDT 1 613 ŠS 3/ix šu ba-ti Schuharchiv: Empfang von verschiedenen Schuhen als Produktion des Gerbers Lugula, Untergebener des Puzur-ilīs Bibliographie: Neumann, Handwerk (1993), 150; Sigrist, Drehem (1992), 397. Vs. 1 2 3

891

5 kušsuḫub2 du8-ši-a e2-⌈ba-an⌉ 2 kušsuḫub2 u2-ḫab2 e2-ba-an 5 kušsuḫub2 gu-DIM4!-ba! gada893 du8-ši-a e2-baan

5 Paar grünliche Stiefel; 2 Paar rote Stiefel; 5 Paar grünliche Stiefel (mit) g u -DIM4(-b a )Dekoration aus Leinen;

Das - t a nach dem PN bleibt unklar: Koll. nötig.

892

Ergänzt nach DPOAE 1 27, 1-2, wo Rigmuš als Bevollmächtigter bei einem Geschenk für Simat-Ea drei Jahre früher (S 34) belegt ist.

473

DER KÖNIG UND SEIN KREIS: DAS STAATLICHE SCHATZARCHIV DER III. DYNASTIE VON UR 4 5 Rs. 6 7 8 9 10 11 12

32 kušsuḫub2 gu-DIM4!-ba!894 SU-a e2-ba-an 1 kušsuḫub2 [IM?].A.AN [kuš?]

[...] ⌈e2⌉-ba-an kiĝ2 aka lu2-gu-la!895 ki puzur4-i3-li2-ta nu-ur2-i3-li2 šu ba-ti iti izim-maḫ mu si-ma-num2ki ba-ḫulu

32 Paar geflochtene Stiefel (mit) g u -DIM4(b a )-Dekoration; 1 Paar Stiefel [...]; [...] Paar [...]; geleistete Arbeit von Lu-gula; von Puzur-ilī; Nūr-ilī hat es empfangen. (Datum)

PDT 1 628 ŠS 2/vii šu ba-ti Schatzarchiv/Möbel+„Mittelsmann“: Übergabe von Betten durch Āmur-ilam Bibliographie: Sigrist, OrNS 48 (1979), 34-35. Vs. 1 2 3 Rs. 4 5 6 7 8

1 ĝeš-nu2 umbin gud ḫa-lu-ub2 ku3-babbar ĝarra 1 ĝeš-nu2 ge ma2-ganki umbin šal2-la ⌈ḫa-lu⌉ub2!-ba896 ku3-babbar ĝar-ra ki a-mur-DIĜIR-ta lugal-ku3-zu šu ba-ti ša3 puzur4-iš-dda-gan iti izim-dsul-gi mu dšu-dzuen lugal-e ma2 den-ki-ka in-[dim2]

893

Umschrift „g u - t u p a “.

894

Umschrift „g u - t u “.

895

Umschrift „l u 2 - GU- e 2 “.

896

Umschrift „ - u b - b a “. Koll. nötig.

474

1 Bett, die Stierfüße aus ḫaluppu-Holz (mit) Silber plattiert; 1 Bett aus Magan-Rohr (= Bambus), die zierlichen Füße aus ḫaluppu!-Holz (mit) Silber plattiert; von Āmur-ilam; Lugal-kuzu hat es empfangen; in Puzriš-Dagān. (Datum)

10. TEXTE IN UMSCHRIFT UND ÜBERSETZUNG

PDT 1 635 S 36?/xii šu ba-ti Formationsphase: Übergabe von verschiedenen Waffen durch Aiaĝu Koll.: S. A. Picchioni, OrAnt 14 (1975), 167; Bibliographie: Wilcke, CRRAI 35 (1992), 319. Vs. 1 2 3 4 5 Rs. 6 7 8 9 10 11 12 13 14

2,00 gag zu2 zabar šu lugal 1,00 gag si-sa2 šu lugal 24,00 gag zu2 zabar 1,35,00 gag zu2 uruda 15,00 gag zu2 NA4 TAR si-ga

120 bronzene (Flügelpfeil)spitzen königlicher Qualität, 60 normale (Pfeil)spitzen königlicher Qualität, 1440 bronzene (Flügelpfeil)spitzen, 5700 kupferne Flügelpfeilspitzen, 900 steinerne Spitzen mit Zahn ...“, 18149 steinerne (Flügelpfeil)spitzen; 3600 normale (Pfeil)spitzen; von Aiaĝu; Ĝirine-isa hat sie empfangen; in Esaĝdana von Nippur. (Datum)897

5,02,29 gag zu2 NA4 1,00,00 gag si-sa2 ki aia-ĝu10-ta ĝiri3-ne2-i3-sa6 šu ba-ti e2-saĝ-da-na nibruki-ka iti ŠE.KIN-ku5 mu dnanna kar-zi-da e2-a-na ba-an-ku4

PDT 2 1018 AS 8/x šu ba-ti Schatzarchiv/Goldschmiede: Übergabe von verschiedenen Edelmetallen an Aiaĝu, u. a. für die Einlegearbeit am Thron von Ninti(n)uga Bibliographie: Sallaberger, ZA 82 (1992), 134. Vs. 1 2 3 [...] Rs. 1' 2' 3' 4'

1 gu2 [...] gal [...] gal [...]

1 Talent [...], gal [...], gal [...]. Siegel des Na[...] und der Zins des Silbers ist 15 Schekel auf 1 Mine; 3 Minen [Silber?/Gold?] für die beiden großen Hunde, die [...] Schutzgenien,

kišeb3! ⌈na⌉?-[...] u3 ku3 maš-bi ku3! 1 ⌈ma⌉-[na-ta?] 15 giĝ4-ta[am3] 3 ma-na ku3-[...] ur gu-la dlamma [...]

897

Das Datum weist eine Variante von S 36 auf, die normalerweise in dem Provinzarchiv von Lagas verwendet wird.

475

DER KÖNIG UND SEIN KREIS: DAS STAATLICHE SCHATZARCHIV DER III. DYNASTIE VON UR 5' 6' 7' 8' 9' 10'

u3-gunu3 ĝeš-maš ĝešgu-⌈za⌉ dnin-ti-ug5-ga min3-⌈še3⌉ ki lu2-diĝir-ra-ta ⌈aia⌉-ĝu10 šu ba-ti ša3 urim5ki-ma iti izim-an-na mu en eridu⌈ki⌉ ⌈ba⌉-ḫuĝ

die Plattierung (auf den) ...-Hölzern898 (des) Throns von Ninti(n)uga; von Lu-diĝira; Aiaĝu hat es empfangen; in Ur. (Datum)

PDT 2 1040 S 48/xi mu-kux šu ba-ti Schatzarchiv/„Mittelsmann“: Silberabgabe als erstatteter Rest der Schafhirten Bibliographie: Langdon, Babyloniaca 7 (1913/23), Tafel XX, Nr. 7; Paoletti, Kaskal 5 (2008), 143. Vs. 1 2 3 4 Rs. 5 6 7 8 9

4 ma-na ku3-⌈babbar⌉ la2-NI su-ga ⌈sipa⌉-e-ne [...] ki na-ra-am-i3-li2-ta mu-⌈kux⌉

4 Minen Silber: erstatteter Rest der Schafhirten [...]; von Narām-ilī; Einlieferung; Lugal-kuzu hat es empfangen; in PuzrišDagān. (Datum)

lugal-ku3-[zu]? šu ba-ti ša3 puzur4-iš-dda-gan[ki?] iti ⌈izim-⌉dme-ki-[ĝal2] [mu ḫa]-⌈ar⌉-ši⌈ki⌉ ⌈u3⌉ ḫur-ti⌈ki⌉ ba-ḫulu

PDT 2 1089 S 37/xii šu ba-ti Formationsphase: Empfang von verschiedenen Objekten durch Ninlil-amaĝu Bibliographie: Wilcke, CRRAI 35 (1992), 319. Vs. 1 2 3 4 5 Rs. 6

⌈1⌉ NA4du8-ši-a [MUNUS].UŠ ĝiri2 ⌈ur2-ra⌉-še3 1 IR.ŠU NA4zu2 zalag-ga [ku3]-si22 ĝa2-ĝa2-de3 [e2]?-gal-kam

1 grüner Jaspis-Stein für den Griff eines Hüftdolches; 1 glänzendes ... aus hellem Obsidian? mit Gold zu plattieren: es ist vom Palast; [Ninlil-ama]ĝu

[nin-lil2-ama]-ĝu10899

898

Zu ĝ e š - m a š als māšu „Zwillingshölzer“ oder ĝ e š - d a l ! „Querholz“, s. Sallaberger 1992b: 134.

899

Rekonstruktion von Wilcke 1988b: 320.

476

10. TEXTE IN UMSCHRIFT UND ÜBERSETZUNG 7 8 9 10 11

[šu] ba-ti [e2]-saĝ-da-na nibruki-ka iti ŠE.KIN-ku5 mu bad3 ma-da ba-du3

hat sie empfangen; in Esaĝdana von Nippur. (Datum)

PDT 2 1150 S 47/ix ba-zi Schatzarchiv/Goldschmiede: Ausgabe von Silber Vs. 1 2 3 4 5 Rs. 6 7 8 9

⅔ša ku3-babbar niĝ2 a-tu5?!-a!-še3901 nam-ḫa-ni ki puzur4-ir3-ra-ta ba-zi

⅔ Mine Silber; Sachen für das Baden!900: Namḫani; bei Puzur-Irra ist abgebucht; in Puzriš-Dagān. (Datum) (Rd.) ⅔ Mine

ša3 puzur4-iš-dda-ganki iti izim-maḫ mu us2-sa ki-maški u3 ḫur-tiki ba-ḫulu (l.Rd.) ⅔ša

PDT 2 1216 S 48/vi šu ba-ti Schatzarchiv/„Mittelsmann“: Übernahme von Silber durch den „Mittelsmann“ Bibliographie: Sallaberger, ZA 82 (1992), 135; Paoletti, Kaskal 5 (2008), 140. Vs. 1 2 3 4 5 Rs. 6 7 8 9

20 ma-na ku3-babbar [...] gud udu902 [ki na]-ra-am-i3-li2-ta [ĝiri3 ur]-dlamma [ensi2] ĝiri2-suki-ka [lugal]-ku3-zu

20 Minen Silber: [...] Rinder (und) Schafe; von Narām-ilī; via Ur-Lamma, Stadtfürsten von Ĝirsu; Lugal-kuzu hat es empfangen; in Ur. (Datum)

šu ba-an-ti ša3 urim5ki-ma iti a2-ki-ti mu ḫa-ar-šiki ki-maški ḫu-ur5-tiki u3 ma-da-bi u4 1-a ba-ḫulu

900

S. dazu Kap. 7 § 3.3.2.

901

Nach Transliteration von Gomi und Yıldız 1988: NIĜ2.A.ŠU.SUM.

902

Die Stelle könnte folgendermaßen ergänzt werden: [l a 2 . N I s u - g a ( s i p a ) ] oder [n i ĝ 2 - s a m 2 ].

477

DER KÖNIG UND SEIN KREIS: DAS STAATLICHE SCHATZARCHIV DER III. DYNASTIE VON UR

PDT 2 1249 AS 7/xi šu ba-ti Schatzarchiv/Möbel: Empfang von Betten Vs. 1 2 3 Rs. 4 5 6 7

2 ĝeš-nu2 ⌈umbin⌉ šal2-la ša3-KAL ša3-tuku5 siki gi si3-ga ki a-ḫu-ni-ta {ĝiri3}903 le-i3-si-in [šu ba]-ti [gaba-ri kišeb3]904 lu2-diĝir-ra iti izim-me-⌈ki-ĝal2⌉ mu ḫu-uḫ2-nu-riki ba-ḫulu

2 Betten, die zierlichen Füße aus šakkulluHolz, (eine) seilgeflochtene Matratze aus einheimischer Wolle (ist) eingesetzt; von Aḫūni; Lēʾišin hat sie empfangen; Abschrift der Siegel(urkunde) von Lu-diĝira. (Datum)

PDT 2 1288 S 35/iii ba-zi Schuharchiv: Schuhe für das Baden bei Neulicht Bibliographie: Wilcke, CRRAI 35 (1992), 313; Sigrist, Drehem (1992), 397. Vs. 1 2 3 4 5 6 7 8

1 kuše-⌈sir2⌉ tu9 du8-a e2-ba-an a-tu5-a u4-šakar-ka ki i-tu-tu-a-⌈ta⌉ ba-zi e2-saĝ-da-⌈na⌉ nibruki-⌈ka⌉ iti u5-bi2mušen-gu7 mu us2-[sa an]-⌈ša⌉-anki ⌈ba-ḫulu⌉

1 Paar Sandalen aus Knüpfwerk: Baden bei Neulicht; bei Itutua ist abgebucht; in Esaĝdana von Nippur. (Datum)

PDT 2 1298 S 36/xii šu ba-ti Schuharchiv: Empfang von verschiedenen Ledersorten bei Itutua Bibliographie: Wilcke, CRRAI 35 (1992), 314 Vs. 1 2 3

10 la2 1 kuš gud 20 kuš ab2 gir 8 kuš amar mu 1

9 Rinderleder, 20 Kuhleder aus weiblichen Jungtieren, 8 Einjährigen-Leder,

903 ĝ i r i 3 muss wohl ein Fehler des Schreibers sein: vgl. PDT 1 337 (AS 7/iv) mit ebenfalls Übernahme von Aḫūni für Lēʾišin. 904

Ergänzung nach MVN 11 188.

478

10. TEXTE IN UMSCHRIFT UND ÜBERSETZUNG 4 Rs. 5 6 7 8

4 kuš amar-ga

4 Milchkalb-Leder; Itutua hat sie empfangen. (Datum)

[i]-⌈tu⌉-[tu-a] šu ba-ti iti ŠE.KIN-ku5 mu dnanna kar-zi-da e2-a-na ba-an-ku4

PDT 2 1344 S 32/vi ba-zi Schuharchiv: Schuhe für das Baden bei Viertelmond Bibliographie: Wilcke, CRRAI 35 (1992), 313; Sigrist, Drehem (1992), 397. Vs. 1 2 3 4 5 Rs. 6 7 8 9 10

1 kuše-sir2 e2-ba-an a-tu5-a e2-u4-7-ka ki i-tu-tu-a-ta ba-zi

1 Paar Sandalen: Baden bei Viertelmond; bei Itutua ist abgebucht [...]; in Uruk. (Datum)

[...] 905 ša3 unuki-ga iti a2-ki-ti mu a-ra2 3-kam si-mu-ru-umki ba-ḫulu

Gratianusstiftung (Reutlingen), Sammlungskatalog 1, ehemals Phillips 13 [S 26?]/xii2 Formationsphase: Objekte für das königliche Paar mit Gefolge = M. Cooper, http://clio.missouristate.edu/mcooper/mcooper/phillips13/phillips13.html; = K. Volk (in Vorbereitung); Bibliographie: Michalowski, ASJ 4 (1982), S.135; Michalowski, HANE/S 6 (1994), 30-31; Weiershäuser, Die königlichen Frauen der III. Dynastie von Ur (2008), 171 und passim. Textabschnitt

Objekt

Vs. i

1-2

[...] ⌈Paar⌉ [Ringe aus gelbglänzendem Gold], [ihr Gewicht] 1 Mine

3-4

[...] aus gelbglänzendem Gold, [sein] Gewicht 2 Schekel

5-6

1 Fingerring aus gelbglänzendem Gold, sein Gewicht 4 Schekel

905

Ausstattung

(radiert?)

479

Empfänger „Mein Herr“

DER KÖNIG UND SEIN KREIS: DAS STAATLICHE SCHATZARCHIV DER III. DYNASTIE VON UR Textabschnitt

Objekt

Ausstattung

7-8

1 gal-Gefäß aus gelbglänzendem Gold, sein Gewicht 1 Mine

9-10

1 Trinkgefäß aus vermischtem Gold, sein Gewicht 1 Mine

11

1 silberne Libationskanne

12

1 silbernes maslaḫtum-Sprenggefäß (in) Enten(form)

13

5 silberne šu-ša-la2-Schüsseln

14

10 silberne Kannen

15

10 silberne gal-Gefäße

16

5 silberne Trinkgefäße

17

2 silberne Hörner

18

1 silberne Flöte

19

das Gewicht davon (Z.11-18): 40 Minen

20-21

40 silberne Gefäß-„Öffnungen“, ihr Gewicht 40 Minen

22

1 Thron aus Magan

23

7 Minen Gold im 10fachen Wert

24

5 Minen Silber

25

1 hölzerner Fußschemel 1 Mine ½ Schekel Gold im 10-fachen Wert

26 Vs. ii

1

1 Tisch 5 ½ Minen Gold im 6fachen Wert

2 3 4

½ Mine 2 Schekel Silber 1 Bett

5

1 ⅓ Mine Gold

6 7

Empfänger

⅓ Mine Silber 2 Holzgestelle für Trinkgeschirr

8

⅓ Mine 4 Schekel Silber

9

1205 verschiedene Gewänder

10

1 Lederplane die dazugehörigen 10 Stoffe

11 12

1 Stuhlstoff

13

2 ti-DI-Ölflaschen mit Salböl

15-16

2 Paar Ringe aus gelbglänzendem Gold, ihr Gewicht ⅔ Mine

480

Sulgi-simtī

10. TEXTE IN UMSCHRIFT UND ÜBERSETZUNG Textabschnitt

Vs. iii

Objekt

Ausstattung

17-18

1 Gewandnadel aus gelbglänzendem Gold, ihr Gewicht 10 Schekel

19-20

2 ḫiriātum-Ornamente aus gelbglänzendem Gold, ihr Gewicht 4 Schekel

21-22

20 Blei-Ohrringe aus gelbglänzendem Gold, ihr Gewicht ⅓ Mine

23-24

1 Fingerring aus gelbglänzendem Gold, sein Gewicht 2 Schekel

1-2

1 gal-Gefäß aus vermischtem Gold, sein Gewicht 1 Mine

3-4

1 Flöte aus vermischtem Gold, ihr Gewicht 5 Schekel

5

3 silberne Schüsseln

6

3 silberne Kannen

7-8

4 silberne gal-Gefäße, ihr Gewicht 10 Minen

9-10

1 silberner šu2-Kessel für Wasser, mit Henkel, sein Gewicht 2 Minen

11

1 Thron mit zierlichen Füßen 8 Schekel Gold im 7fachen Wert

12 13

1 Tisch

14 15

2 ⅔ Minen Silber 1 Bett

16 17

1 ⅓ Minen Silber 1 Holzgestell

18

12 Schekel Silber

19

69 verschiedene Gewänder

20

1 Lederplane die dazugehörigen 10 Stoffe

21

Rs. i

Empfänger

22

ti-DI-Ölflasche mit Salböl

24-25

jeweils 1 Fingerring aus gelbglänzendem Gold, sein Gewicht 1 Schekel

26-27

jeweils 1 Ring aus normalem? Gold us2-[...]bi, sein Gewicht ⅓ Mine

28-29

[jeweils] 3 Paar Silberringe, ihr Gewicht 1 Mine

1

jeweils 26 verschiedene Gewänder

2

1 ti-DI-Ölflasche mit Salböl

6-7

1 Paar Ringe aus gelbglänzendem Gold, ihr Gewicht ⅓ Mine

481

Nin-kala Simat-Ea Ea-niša

Šāt-kukuti

DER KÖNIG UND SEIN KREIS: DAS STAATLICHE SCHATZARCHIV DER III. DYNASTIE VON UR Textabschnitt

Rs. ii

Objekt

Ausstattung

Empfänger

8-9

1 Fingerring aus gelbglänzendem Gold, sein Gewicht 1 Schekel

10

26 verschiedene Gewänder

11

1 ti-DI-Ölflasche mit Salböl

13-14

1 Paar Ringe aus Gold, ihr Gewicht ⅓ Mine

15-16

1 Fingerring aus gelbglänzendem Gold, sein Gewicht 1 Schekel

17-18

3 Paar Silberringe, ihr Gewicht 1 Mine

19

20 verschiedene Gewänder

20

1 ti-DI-Ölflasche mit Salböl

22

⅓ Mine Ringe aus Gold

23

24 verschiedene Gewänder

24

1 ti-DI-Ölflasche mit Salböl

26

jeweils ⅓ Mine Silberringe

27

jeweils 6 verschiedene Gewänder

3-4

jeweils 4 silberne Gewandnadeln, ihr Gewicht 5 Schekel

5

jeweils 2 Gewänder

7

jeweils 2 Gewänder

2 Frauen (es sind Geschenkte von Sulgi-simtum)

9

jeweils 1 Gewand

12 Frauen (es sind Geschenkte von Sulgi-simtum)

13

[...]

14

[...]

15

[...]

16

[...]

17

[...]

[...]-da [...] a2-zu

20

[...]

en-Priesterin von

Usaga

Bēlī-napištī

Libūr-simtī Ištar-ummī

482

4 Frauen (es sind Geschenkte von Sulgi-simtum)

10. TEXTE IN UMSCHRIFT UND ÜBERSETZUNG Textabschnitt

Rs. iii

Objekt

Ausstattung

Empfänger Nanna en-Priester(in) von Inana (2×) En-namšitaSulgirake-bagub en-Priester von Eridu „mu-gi-in“ Tūlid-Šamši Šitūli Šata-saga Šu-Suen

21

jeweils 5 verschiedene Gewänder

2

4 Gewänder

Mann aus Urub ( Wagenfahrer der Sulgi-simtum)

3

2 Gewänder

Suen-abūšu (Wagenfahrer der Sulgi-simtum)

4

2 Gewänder

Iṭīb-šināt (Wagenfahrer der Sulgi-simtum)

5

2 Gewänder

Ilī-išmanni (Wagenfahrer der Sulgi-simtum)

6

1 [...]

[...]-lu2 (Wagenfahrer der Sulgi-simtum)

8

⅓ Mine Silberringe

AnaʾaMU

9

5 verschiedene Gewänder

483

DER KÖNIG UND SEIN KREIS: DAS STAATLICHE SCHATZARCHIV DER III. DYNASTIE VON UR Vs.906 (i) 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 24 25 26 (ii) 1 2 3 4 5 6 7 8

(i) [...] ⌈Paar⌉ [Ringe aus gelbglänzendem Gold], [ihr Gewicht] 1 Mine (± 500 g); [...] aus gelbglänzendem Gold, [sein] Gewicht 2 Schekel (± 16,6 g); 1 Fingerring aus gelbglänzendem Gold, sein Gewicht 4 Schekel (± 33,3 g); 1 gal-Gefäß aus gelbglänzendem Gold, sein Gewicht 1 Mine (± 500 g); 1 Trinkgefäß aus vermischtem Gold, sein Gewicht 1 Mine (± 500 g); 1 silberne Libationskanne; 1 silbernes maslaḫtum-Sprenggefäß (in) Enten(form); 5 silberne š u - š a - l a 2 -Schüsseln; 10 silberne Kannen; 10 silberne g a l -Gefäße; 5 silberne Trinkgefäße; 2 silberne Hörner; 1 silberne Flöte: das Gewicht davon (Z.11-18) 40 Minen (± 20 kg). 40 silberne Gefäß-„Öffnungen“, ihr Gewicht 40 Minen (± 20 kg); 1 Thron aus Magan (mit) 7 Minen Gold im 10-fachen Wert (und) 5 Minen Silber; 1 hölzerner Fußschemel (mit) 1 Mine ½ Schekel Gold im 10-fachen Wert;

[... ḫar ku3-si22 ḫuš]-a ⌈e2⌉-⌈ba⌉-an [ki-la2-bi] 1 ma-na [x ku3]-si22 ḫuš-a [ki]-⌈la2⌉-bi 2 giĝ4 ⌈1⌉ šu-gur ku3-si22 ḫuš-a ki-la2-bi 4 giĝ4 1 gal ku3-si22 ḫuš-a ki-la2-bi 1 ma-na 1 an-za-am ku3-si22 ḪI-da ki-la2-bi 1 ma-na 1 šu-ša-ĝar ku3-babbar 1 kuĝ2-du3 uz ku3-babbar 5 šu-ša-la2 ku3-babbar 10 za-ḫum ku3-babbar 10 gal ku3-babbar 5 an-za-am ku3-babbar 2 si ku3-babbar 1 ge-gid2 ku3-babbar ki-la2-bi 40 ma-na907 40 KA dug ku3-babbar ki-la2-bi 40 ma-na 1 ĝešgu-za ma2-ganki 7 ma-na ku3-si22 10-ta 5 ma-na ku3-babbar 1 ĝešĝiri3-gub ⌈⅓⌉ša ½ giĝ4 ku3-si22 10-ta

(ii) 1 Tisch (mit) 5 ½ Minen Gold im 6-fachen Wert (und) ½ Mine 2 Schekel Silber; 1 Bett (mit) 1 ⅓ Mine Gold im 6-fachen Wert (und) ⅓ Mine Silber; 2 Holzgestelle für Trinkgeschirr (mit) ⅓ Mine 4 Schekel Silber;

ĝeš

1 bansur 5 ½ ma-na ku3-si22 6-ta ½ ma-na 2 giĝ4 ku3-babbar 1 ĝeš-nu2 1 ⅓ ma-na ku3-si22 6-ta ⅓ša ku3-babbar 2 ĝešgu2-ne-saĝ-ĝa2 ⅓ša 4 giĝ4 ku3-babbar

906

Zu diesem Text S. Kap. 8 § 3.2.

907

Gewichtsangabe der in den Zeilen 11-19 aufgelisteten Objekte.

484

10. TEXTE IN UMSCHRIFT UND ÜBERSETZUNG 9 10 11 12 13 (Lz.) 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 24 (iii) 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19

20,05 tu9 ḫi-a 1 kušAB 10 tu9-bi 1 tu9ḫa-um 2 saman4 ti-DI i3-nun du10-ga

1205 verschiedene Gewänder; 1 Lederplane (und) die dazugehörigen 10 Stoffe; 1 Stuhlstoff; 2 ti-DI-Ölflaschen mit Salböl908: (Lz.) „Mein Herr“. 2 Paar Ringe aus gelbglänzendem Gold, ihr Gewicht ⅔ Mine (± 333 g); 1 Gewandnadel aus gelbglänzendem Gold, ihr Gewicht 10 Schekel (± 83 g); 2 ḫirītum-Ornamente aus gelbglänzendem Gold, ihr Gewicht 4 Schekel (± 33 g); 20 Blei-Ohrringe aus gelbglänzendem Gold, ihr Gewicht ⅓ Mine (± 166); 1 Fingerring aus gelbglänzendem Gold, sein Gewicht 2 Schekel (± 16,6 g);

lugal-ĝu10909 2 ḫar ku3-si22 ḫuš-a e2-ba-an ki-la2-bi ⅔ša 1 tu-ti-da ku3-si22 ḫuš-a ki-la2-bi 10 giĝ4 2 ḫi-ri-a-tum ku3-si22 ḫuš-a ki-la2-bi 4 giĝ4 20 a-gar5 ĝeštu ku3-si22 ḫuš-a ki-la2-bi ⅓ša 1 šu-gur ku3-si22 ḫuš-a ki-la2-bi 2 giĝ4

(iii) 1 g a l -Gefäß aus vermischtem Gold, sein Gewicht 1 Mine (± 500 g); 1 Flöte aus vermischtem Gold, ihr Gewicht 5 Schekel (± 41,6 g); 3 silberne Schüsseln; 3 silberne Kannen; 4 silberne g a l -Gefäße, ihr Gewicht 10 Minen (± 2,5 kg); 1 silberner š u 2 -Kessel für Wasser, mit Griff, sein Gewicht 2 Minen (± 1 kg); 1 Thron mit zierlichen Füßen (mit) 8 Schekel (± 66,6 g) Gold im 7-fachen Wert; 1 Tisch (mit) 2 ⅔ Minen (± 1,3 kg) Silber; 1 Bett (mit) 1 ⅓ Mine (± 666,6 g) Silber; 1 Holzgestell (mit) 12 Schekel Silber; 69 verschiedene Gewänder;

1 gal ku3-si22 ḪI-da ki-la2-bi 1 ma-na 1 ge-gid2 ku3-si22 ḪI-da ki-la2-bi 5 giĝ4 3 šu-ša-la2 ku3-babbar 3 za-ḫum ku3-babbar 4 gal ku3-babbar ki-la2-bi 10 ma-na 1 šen-šu2 a šu ku3-babbar ki-la2-bi 2 ma-na 1 ĝešgu-za umbin šal2-la 8 giĝ4 ku3-si22 7-ta 1 ĝešbansur 2 ⅔ ma-na ku3-babbar 1 ĝeš-nu2 1 ⅓ ma-na ku3-babbar 1 ĝešgu2-ne-saĝ-ĝa2 12 giĝ4 ku3-babbar 1,09 tu9 ḫi-a

908

Wörtl. „gut gemachte und gewürzte Butter“.

909

Es muss Sulgi sein, weil gleich danach die Geschenke der Sulgi-simtī aufgelistet werden.

485

DER KÖNIG UND SEIN KREIS: DAS STAATLICHE SCHATZARCHIV DER III. DYNASTIE VON UR 20 21 22 (Lz.) 23 24 25 26 27 28 29 (r.i) 1 2 (Lz.) 3 4 5 6 7 8 9 10 11 (Lz.) 12 13 14 15 16 17 18 19 20 (Lz.) 21

910

1 kušAB 10 tu9-bi (Zeile ausradiert) 1 saman4 ti-DI i3-nun du10-ga

1 Lederplane (und) die dazugehörigen 10 Stoffe; (Zeile ausradiert) t i - DI-Ölflasche mit Salböl: (Lz.) Sulgi-simtī. Jeweils 1 Fingerring aus gelbglänzendem Gold, sein Gewicht 1 Schekel (± 8,3 g); jeweils 1 Ring aus normalem? Gold [...], sein Gewicht ⅓ Mine (± 166,6 g); [jeweils] 3 Paar Silberringe, ihr Gewicht 1 Mine (± 500 g);

sul-gi-si2-im-ti 1 šu-gur ku3-si22 ḫuš-a ki-la2-bi 1 giĝ4-ta 1 ḫar ku3-si22 si-⌈sa2⌉? ⌈us2⌉-⌈bi⌉ ki-la2-bi ⅓ša-ta 3 ḫar ku3-babbar e2-ba-an ki-la2-bi 1 ma-na-[ta]

(r.i) jeweils 26 verschiedene Gewänder; 1 t i - DIÖlflasche mit Salböl: (Lz.) Nin-kala, Simat-Ea (und) Ea-niša910. 1 Paar Ringe aus gelbglänzendem Gold, ihr Gewicht ⅓ Mine (± 166,6 g); 1 Fingerring aus gelbglänzendem Gold, sein Gewicht 1 Schekel (± 8,3 g); 26 verschiedene Gewänder; 1 t i - DI-Ölflasche mit Salböl: (Lz.) Šāt-kukuti. 1 Paar Ringe aus Gold, ihr Gewicht ⅓ Mine (± 166,6 g); 1 Fingerring aus gelbglänzendem Gold, sein Gewicht 1 Schekel (± 8,3 g); 3 Paar Silberringe, ihr Gewicht 1 Mine (± 500 g); 20 verschiedene Gewänder; 1 t i - DI-Ölflasche mit Salböl: (Lz.) Usaga.

26 tu9 ḫi-a-ta 1 saman4 ti-DI i3-nun du10-ga nin-kal-la ME-e2-a e2-a-ni-ša 1 ḫar ku3-si22 ḫuš-a e2-ba-an ki-la2-bi ⅓ša 1 šu-gur ku3-si22 ḫuš-a ki-la2-bi 1 giĝ4 26 tu9 ḫi-a 1 saman4 ti-DI i3-nun du10-ga ša-at-ku-ku-ti 1 ḫar ku3-si22 e2-ba-an ki-la2-bi ⅓ša 1 šu-gur ku3-si22 ḫuš-a ki-la2-bi 1 giĝ4 3 ḫar ku3-babbar e2-ba-an ki-la2-bi 1 ma-na 20 tu9 ḫi-a 1 saman4 ti-DI i3-nun du10-ga u3-sag9-a911

Nin-kala, Simat-Ea und Ea-niša sind drei l u k u r von Sulgi.

486

10. TEXTE IN UMSCHRIFT UND ÜBERSETZUNG 22 23 24 25 26 27 (r.ii) 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 24

⅓ša ḫar ku3-si22 24 tu9 ḫi-a 1 saman4 ti-DI i3-nun du10-ga be?-li2-na-bi2-iš-ti ⅓ša ḫar ku3-babbar-ta 6 tu9 ḫi-a-ta

⅓ Mine (± 166,6 g) Ringe aus Gold; 24 verschiedene Gewänder; 1 t i - DI-Ölflasche mit Salböl: Bēlī-napištī. Jeweils ⅓ Mine (± 166,6 g) Silberringe; jeweils 6 verschiedene Gewänder: (r.ii) Libūr!-simtī (und) Ištar-ummī912.

li!-bur!-si2-im-ti d INANA-um-mi 4 tu-ti-da ku3-babbar ki-la2-bi 5 giĝ4-ta 2 tu9-ta 4 munus 2 tu9-ta 2 munus 1 tu9-ta 12 munus [saĝ]-⌈rig7⌉ [dsul-g]i-si2-im-tum-913me [...]-a [...]-me [x tu9 ḫi]-a-ta [...]-RU-a [... tu9 ḫi]-a-ta [...]-da{Rasur} [...]-⌈x⌉ a ša3 zu [... ḫar/giĝ4 ku3]-babbar-ta 5 tu9 ḫi-a-ta en dnanna ⌈en⌉ dinana ⌈en⌉ dinana

Jeweils 4 silberne Gewandnadeln, ihr Gewicht 5 Schekel (± 41,6 g); jeweils 2 Gewänder: 4 Frauen; jeweils 2 Gewänder: 2 Frauen; jeweils 1 Gewand: 12 Frauen; es sind Geschenkte von Sulgi-simtum (insgesamt 18). [...]-a ; [...]-m e ; jeweils [...]-a; [...]-RU-a; jeweils [...]-a ; [...]-d a ; [...] a 2 - z u ; jeweils [...] Silber; jeweils 5 verschiedene Gewänder: e n Priesterin von Nanna, e n -Priester(in) von Inana, e n -Priester(in) von Inana,

911

Nach freundlicher Mitteilung von J. Hernández vgl. für die Lesung des Namens Usaga AAICAB 1/1, Ashm. 1932-529 (AS 2/v) oder TRU 400 ([...]) mit ur-dzuen dumu u 3 - ŠA6- a und PDT 2 959 (AS/[...]) mit ur-dzuen dumu u 3 - ŠA6- g a , bei denen es sich vermutlich um dieselbe Person handelt. Zu u 3 - ŠA6- a s. auch AAICAB ½ , Ashm. 1935-561 (S 40) Vs. 7, CUSAS 16 291 (S 48/ii). 912

Vgl. TRU 275: S 41/vii/26 und AnOr 7 52: S 32, wo Ištar-ummī und Libūr-simtī als Empfängerinnen von Gaben vorkommen. 913

Für vgl. Rs. iii 7.

487

DER KÖNIG UND SEIN KREIS: DAS STAATLICHE SCHATZARCHIV DER III. DYNASTIE VON UR 25 26 27 28 29 (r.iii) 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 16 17

en-nam-šita-dsul-gi-ra-ke4-gub-ba en eriduki mu-gi-in tu-li2-id-dUTU-ši ši-tu-li2915 ša3-ta-sa6-ga

En-namšita-Sulgirake-gubba, e n -Priester von Eridu m u - g i - i n 914, Tūlid-Šamši, Šitūli, Šatasaga,

(r.iii) Šu-Suen. 4 Gewänder: Mann aus Urub; 2 Gewänder: Suen-abūšu; 2 Gewänder: Iṭīb-šināt; 2 Gewänder: Ilī-išmanni; 1 [...] ...: es sind Wagenfahrer der Sulgi-simtum. ⅓ Mine Silberringe (± 167 g); 5 verschiedene Gewänder: AnaʾaMU (Lz.) Als „Mein Herr“ im Haus von Šarrum-[ilī?] Bier [getrunken hat]. [...], in Ur. (Datum)

d

⌈šu⌉- zuen 4 tu9 lu2-urubx(URU׊E3-tenû)ki 2 tu9 dzuen-a-bu-šu 2 tu9 i-ti-ib-si-na-ad 2 tu9 i3-li2-iš-ma-ni 1 {Rasur ra2} tu9-ta 21 lu2 ra2-gaba916 [d]sul-gi-si2-im-tum-ma-me ⅓ša ḫar ku3-babbar 5 tu9 ḫi-a a-na-a-MU (leer Raum) u4 lugal-[ĝu10?] e2 šar-ru-⌈i3⌉-[li2-ka] 917 kaš i3-[naĝ-ĝa2-a] mu-[de6?] ša3 ⌈urim5⌉[ki-ma] iti ŠE(über MAŠ}918.⌈KIN⌉-[ku5] mu us2-sa [si?-mu?-ru?-um?ki] ba-⌈ḫulu⌉ (leer)

914

Vgl. den Vermerk „m u - g e 4 ” beim en-Priester von Eridu in AUCT 1 948: AS 7/x.

915

Vgl. NBC 10322 Vs. 3: ŠI- t e - NI.

916

Nach freundlicher Mitteilung von K. Volk sind die erste zwei Zeichen dieser Zeile als r a 2 - g a b a Wagenfahrer zu lesen. Vgl. dagegen M. Cooper in http://clio.missouristate.edu/mcooper/mcooper/Phillips13/phillips13.html mit k a š 4 „Läufer“. 917

Šarrum-ilī ist ab S 45 Stadfürst von Uruk. S. dazu die Diskussion Kap. 8 § 3.2.1.

918

MAŠ deutet auf den i. Monat des Puzriš-Dagān-Kalenders m a š d a k u 3 g u 7 hin. Monat dar. Der Schreiber muss sich zwischen xii. und i. Monat geirrt haben.

488

ŠE.KIN

hingegen stellt den xii.

10. TEXTE IN UMSCHRIFT UND ÜBERSETZUNG

Princeton 2 28 AS 7/xi ba-zi Schuharchiv: Schuhe für das Baden bei Neulicht = PTS 0670 Vs. 1 2 3 4 5 6 Rs. 1 2 3 4 5 6

1 kušsuḫub2 [e2-ba-an] kuš A.[ĜAR gu7-a] a-tu5-a [saĝ] u4-šakar u2-[la]-ni-ni-iš be2-li2-i3-li2 maškim

1 [Paar] Stiefel (aus) enthaarten Häuten: Baden bei Neulicht: Ula-īniš; Bēlī-ilī (war) Bevollmächtigter; bei Šu-Eštar ist abgebucht; in Uruk. (Datum)

ki šu-deš4-tar2-ta ba-zi ša3 unuki-ga iti izim-dme-ki-ĝal2 mu ḫu-uḫ2-nu-riki ba-ḫulu (l.Rd.) 1

Princeton 2 44 [...] šu ba-ti Endphase des Schatz- und Schucharchivs: Empfang von verschiedenen Schuhen als Produktion von Ur-Ašar = PTS 0714. Vs. 1 2 3 4 5 Rs. 6 7 8 9 10 11 12

7 [kuš... e2-ba-an] 6 [kuš... e2-ba-an] DU.[DU]-[...] kiĝ2 aka ur-da-šar2 ki puzur4-i3-li2-ta

7 [Paar ...]; 6 [Paar ...]; DU.DU-[...]; geleistete Arbeit von Ur-Ašar; von Puzur-ilī; Āmur-ilam hat sie empfangen; via Anne-babdu; in Puzriš-Dagān. (Datum) (Rd.) 13 (Objekte)

a-mur-DIĜIR šu ba-ti ĝiri3 an-ne2-ba-ab-du7 ša3 puzur4-iš-dda-gan iti [...] mu [...] (l.Rd.) 13

489

DER KÖNIG UND SEIN KREIS: DAS STAATLICHE SCHATZARCHIV DER III. DYNASTIE VON UR

RA 8 p. 184 n. 2 S 46/viii mu-kux šu ba-ti Schatzarchiv/Waffen: Notiz über die Lieferung von Hüftdolchen mit dazugehörigen Lederköchern und einem Rohrkasten durch Puzur-ilī Bibliographie: Sigrist, OrNS 48 (1979), 30-31. Vs. 1 2 3 4 5 6 Rs. 7 8 9 10 (Lz.) 11

3 ĝiri2 ur2-ra zabar 3 kušna-aḫ-ba-tum ĝiri2 ur2-ra 1 gebeseĝ tur ki puzur4-i3-li2-ta mu-kux DI.KU5-mi-šar

3 Hüftdolche aus Bronze; 3 Lederköcher für Hüftdolche; 1 kleines Rohrkästchen; von Puzur-ilī; Einlieferung; Dajjānum-mīšar hat sie empfangen; in Puzriš-Dagān. (Datum) (Rd.) 7 (Objekte)

šu ba-ti ša3 puzur4-iš-dda-gan iti šu-eš-ša mu ki-maški [u3] ḫur-tiki ba-⌈ḫulu⌉ (l.Rd.) 7

RA 8 p. 187 n. 5 AS 1/vii ba-zi Schatzarchiv/Goldschmiede: ein Gefäß als Weihung an Enki im Haus „der Kunstfertigkeit“ = Koll. Bessonneau; Bibliographie: Sigrist, OrNS 48 (1979), 32-33; Sallaberger, UAVA 7/2 (1993), T 1. Vs. 1 2 3 4 Rs. 5 6 7 8 9 10

1 zabar ma2-gur8zabar d en-ki e2 umum-ma a-ru-a lugal ĝiri3 lu2-dnanna nar

1 Bronze-Schiffgefäß: Enki im Haus der Kunstfertigkeit919; königliche Weihung; via Lu-Nanna, Sänger; bei Puzur-Irra ist abgebucht; in Puzriš-Dagān. (Datum) (Rd.) 1 (Objekt)

ki puzur4-ir3-ra-ta ba-zi ša3 puzur4-iš-dda-gan iti izim-dsul-gi mu damar-dzuen lugal (l.Rd.) 1

919

Dazu s. Pruzsinszky 2007: 342 Fn. 42. In Ur war vielleicht der „Enki des Musikhauses“ (e 2 - n a r : AUCT 1 66) beheimatet. Das e 2 - n a r könnte dem e 2 u m u m - m a „Haus der Kunstfertigkeit“ dieses Textes entsprechen. Dort erhielt Enki auch Lieferungen aus dem königlichen Viehhof, die in einigen Fällen mit den Akiti-Festen verbunden waren. S. dazu Sallaberger 1993a: 223-224.

490

10. TEXTE IN UMSCHRIFT UND ÜBERSETZUNG

RA 8 p. 192 n. 14 AS 8/xi ba-zi Schatzarchiv/Goldschmiede: Silberringe als Geschenk für Ḫidût-Amar-Suena, Sohn des Klagesängers Dada = T. Ozaki, SANTAG 7 (2002), 92; Bibliographie: Sigrist, OrNS 48 (1979), 34-35; Michalowski, SMS 2/3 (1978), 44. Vs. 1 2 3 4 Rs. 5 6 7 8 9 10 11

2 ḫar ku3-babbar 10 la2 1 giĝ4-ta ḫe2-du-ut-damar-dzuen dumu da-da gala mu en3-du in-TAG.TAG-a-še3 in-⌈ba⌉ ⌈urdu2⌉-dnanna sugal7-⌈maḫ⌉ maškim ki lu2-diĝir-ra-ta ba-zi ša3 nibruki iti izim-dme-ki-ĝal2 mu en-nun-e-damar-dzuen-ra-ki-aĝ2 en eriduki ba-ḫuĝ (l.Rd.) 2920

2 Silberringe zu je 9 Schekel hat Ḫedût-AmarSuena, Sohn des Klagesängers Dada, weil er die Lieder gespielt hat, als Geschenk empfangen; bei Lu-diĝira ist abgebucht; in Nippur. (Datum) (Rd.) 2 (Objekte)

RA 8 p. 197 n. 22 AS 5/iii šu ba-ti Schatzarchiv/Goldschmiede: Einlieferung von zerbrochenen Silberobjekten = Sallaberger, Mesopotamien (1999), 241-242; Bibliographie: Sigrist, OrNS 48 (1979), 32-33. Vs. 1 2 3 4 Rs. 5 6 7 (Lz.) 8

920

13 giĝ4 20 še ku3-babbar ki-la2 sa-am-sa-tum 4 u4-šakar 2 ṣe-eḫ-ru-um 24 ba-zi-ir-ra-kam lu2-diĝir-ra šu ba-ti

13 Schekel 20 Gran Silber (± 109 g), Gewicht von 4 Sonnenscheiben, 2 Mondsicheln, 24 „Kleinigkeiten“, vom Zerbrochenen ist es; Lu-diĝira hat sie empfangen; in Puzriš-Dagān. (Datum) (Rd.) 13 Schekel 20 Gran

ša3 puzur4-iš-dda-gan iti u5-bi2mušen-gu7 mu en unuki-ga ba-ḫuĝ (l.Rd.) 13 giĝ4 20 še

In der Umschrift von Ozaki (2002: n. 92) fehlt der Rand. Hier ergänzt nach Kopie.

491

DER KÖNIG UND SEIN KREIS: DAS STAATLICHE SCHATZARCHIV DER III. DYNASTIE VON UR

RA 17 p. 207 AS 8/vi mu-kux šu ba-ti Schatzarchiv/Goldschmiede: Einlieferung von Silber aus dem Verkauf von Gold = priv. Koll. Scheil; Bibliographie: Sigrist, OrNS 48 (1979), 34-35; Wilcke, Fs. Moran (1990), 472; Paoletti, Kaskal 5 (2008), 133. Vs. 1 2 3 4 5 6 Rs. 7 8 9 10 11 12 13 14

⅔ša ku3-babbar mu ku3-si22 10-ta-bi 4 giĝ4 lugal-ku3-zu ½ ma-na ku3-babbar mu ku3-si22 10-ta-bi 3 giĝ4 en-um-i3-li2 ra2-gaba ⌈šu ba-ti-eš2⌉-ša-a-[še3] mu-kux lu2-diĝir-ra šu ba-ti ša3 puzur4-iš-dda-gan iti a2-ki-ti mu en-nun-e-damar-dzuen-ra-ki-aĝ2 en eriduki ba-ḫuĝ (l.Rd.) 1 ma-na 10 giĝ4

⅔ Mine (± 333 g) Silber, weil Lugal-kuzu dafür 4 Schekel Gold im 10-fachen Wert (empfangen hat), ½ Mine (± 250 g) Silber, weil Ennum-ilī, der Wagenfahrer, dafür 3 Schekel Gold im 10fachen Wert (empfangen hat); (weil sie) (Gold) empfangen haben; Einlieferung; Lu-diĝira hat es empfangen; in Puzriš-Dagān. (Datum) (Rd.) 1 Mine 10 Schekel

RA 17 p. 211a AS 5/iv ba-zi Schatzarchiv/Goldschmiede+ „Mittelsmann“: Ausgabe einer Gewandnadel = SE 36; T. Ozaki/M. Sigrist, TJSASE (2010), 276; Bibliographie: Sigrist, OrNS 48 (1979), 32-33; Sigrist/Millard, RB 92 (1985), 572. Vs. 1 2 3 Rs. 4 5 6 7 8 9 921

⌈1⌉ tu-ti-da ku3-babbar 3 giĝ4 ka-niĝen7?921 ku3-si22 la2-e-de3 lugal-ku3-zu

1 Gewandnadel aus 3 Schekel Silber (± 25 g), der Schaft aus Gold um sie anzuhängen: Lugal-kuzu; bei Lu-diĝira ist abegebucht; in Nippur. (Datum) (Rd.) 1 (Objekt)

ki lu2-diĝir-ra-ta ba-zi ša3 nibruki iti ki-siki-dnin-a-zu mu en unuki-ga ba-ḫuĝ (l.Rd.) 1

Nach Kopie von Scheil vermutlich n i ĝ e n 7 (LAL×LAGAB); nach Kopie von Sigrist LAGAB.AŠ.

492

10. TEXTE IN UMSCHRIFT UND ÜBERSETZUNG

RA 17 p. 211b S 37?/xi šu ba-ti Formationsphase: Schmuckstücke als Geschenk für verschiedene Empfänger, u. a. Mitglieder der Königsfamilie = SE 37; = T. Ozaki/M. Sigrist, TJSASE (2010), 277; Bibliographie: Sigrist, OrNS 48 (1979), 32-33; Michalowski, JCS 31 (1979), 172; Sigrist/Millard, RB 92 (1985), 572; Van de Mieeroop, Or NS 55 (1986), 147. Vs. 1 2 3 4 5 6 7 8 Rs. 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18

1 tu-ti-da [...] ki-la2-bi 5 giĝ4 la2 ⌈1+⌉ [še]? dam na-ra-am-i3-li2 2 kišeb3 ku3-si22 ḫuš-a ki-la2-bi 10 giĝ4 la2 20 ⌈še⌉ 1 NA4du8-ši-a ku3-si22 ĝar-ra 1 NA4nir7 ⌈igi⌉ ⌈geme2⌉-dnin922-lil2-la2

1 Gewandnadel [...], ihr Gewicht 5 Schekel minus ⌈1+⌉ [Gran] (± 41,6 g): Ehefrau des Narām-ilī; 2 Siegel aus gelbglänzendem Gold, ihr Gewicht 10 Schekel minus 20 ⌈Gran⌉ (± 82 g); 1 grüner Jaspis-Stein mit Gold plattiert, 1 Achatauge: Geme-Enlila; 1 Schekel gelbglänzendes Gold, 1 augenförmiger Achat?-Stein: Taddin-Eštar; 1 Schekel gelbglänzendes Gold: Nin-kala; vom Palast ist es; sie haben sie empfangen; auf der Reise. (Datum)

1 giĝ4 ku3-si22 ḫuš-a 1 NA4⌈nir7⌉ igi ta2-di3-in-dINANA 1 giĝ4 ku3-si22 ḫuš-a nin9-kal-la e2-gal-kam šu ba-ti-eš2 ša3 kaskal-la2 iti izim-dme-ki-⌈ĝal2⌉ mu bad3 ma-⌈da⌉ [ba-du3]923

RA 49 p. 93 n. 36 AS 3/ix ba-zi Schuharchiv: Schuhe als Geschenk für verschiedene Empfänger = PUL 506; Bibliographie: Goetze, JCS 17 (1963), 18; Wilcke, CRRAI 35 (1992), 315. Vs. 1 2 3

1 kušsuḫub2 gu-DIM4-ba gada du8-ši-a e2-ba-an-ta d sul-gi-a-bi2-[...]

Je 1 Paar grünliche Stiefel (mit) g u -DIM4(b a )-Dekoration aus Leinen: Sulgi-abī [...],

922

Scheil (1920) kopierte hier e n . In der Tat würde Geme-Enlila als Gemahlin von Ibbi-Suen mit den anderen zu Sulgis Familie gehörenden hier belegten Empfänger nicht gut zusammenpassen. S. dazu auch Weiershäuser 2008: 202 Fn. 871. Unklar bleibt allerdings, ob die in Rs. 11 genannte Taddin-Eštar schon die Tochter Amar-Suenas sei. 923

Nach Kopie ist der linke Rand nicht beschriftet.

493

DER KÖNIG UND SEIN KREIS: DAS STAATLICHE SCHATZARCHIV DER III. DYNASTIE VON UR 4 5 6 7 Rs. 8 9 10 11 12

1 ḫu-un-dsul-⌈gi⌉ 1 dsul-gi-i3-li2 šu-dINANA maškim ki šu-dINANA-ta

1 Ḫun-Sulgi, 1 Sulgi-ilī; Šu-Eštar (war) Bevollmächtigter; bei Šu-Eštar ist abgebucht; in Tummal. (Datum) (Rd.) 3 (Objekte)

ba-zi ša3 tum-ma-alki iti izim-maḫ mu ĝešgu-⌈za⌉ [...] den-lil2-la2 ba-[dim2] (l.Rd.) 3

Rochester 10 S 38/v ba-zi Schuharchiv: Schuhe für das Baden bei Neulicht und in Urdu-gišalla Bibliographie: Sallaberger, UAVA 7/1 (1993), 65 Fn. 285. Vs. 1 2 3 4 Rs. 5 6 7 8 9

1 kušsuḫub2 tu9 du8 e2-ba-an a-tu5-924 u4-šakar e2-saĝ-da-na nibruki-ka 1 kuše-sir2 tu9 du8 MA.AŠ925

1 Paar Stiefel aus Knüpfwerk: Baden bei Neulicht, in Esaĝdana von Nippur; 1 (Paar) Sandalen MA.AŠ aus Knüpfwerk, in Gurušalla?; bei Itutua ist abgebucht. (Datum)

ša3 urdu2-gi-šal2-laki926 ki i-du-du-a-ta ba-zi iti izim-dnin-a-zu mu us2-sa bad3 ma-da ba-du3

Rochester 236 ŠS 4/vi ba-zi Schatzarchiv/Goldschmiede: Ausgabe von Silberringen für den Palast Vs. 1 2 3 4

4 ḫar ku3-babbar 10 la2 1 giĝ4-ta ša3 e2-gal-še3 ri-ba-ga-da maškim ki lu2-diĝir-ra-ta

4 Silberringe zu je 9 Schekel: in den Palast; Riba-gada (war) Bevollmächtigter; bei Lu-diĝira

924

Nach Kopie a t u 5 - < a > .

925

Epigraphisch unsicher.

926

Sic, nach Kopie. Vgl. JCS 9 p. 19 Platt mit g u - r u - š a l 2 - l a . Zu Gurušalla s. Edzard und Farber 1974: 70.

494

10. TEXTE IN UMSCHRIFT UND ÜBERSETZUNG Rs. 5 6 7 8 9

ba-zi ša3 nibruki iti izim-dnin-a-zu mu us2-sa dšu-dzuen lugal-e si-ma-num2ki muḫulu (l.Rd.) 4

ist abgebucht; in Nippur. (Datum) (Rd.) 4 (Objekte)

RT 37 p. 134 AS 4/vi mu-kux šu ba-ti Schatzarchiv/Goldschmiede: Einlieferung eines Gefäßes durch Zarriq, den Stadfürsten von Susa = V. Scheil, Nouvelles notes d’épigraphie et d’archéologie Assyriennes, XXIX: Zariq et Beliariq, Recueil de travaux relatifs à la philologie et à l’archéologie égyptiennes et assyriennes 37 (1915), 134; Sigrist, OrNS 48 (1979), 32-33. Vs. 1 2 3 4 5 Rs. 6 7 8 9 10

1 zabar kir2 ku3-babbar za-ri2-iq ensi2 šušunki-ke4 šu im-mi-nu-us2927 mu-kux ĝiri3 u-bar-um lu2-na928

1 silbernes k i r 2 -Gefäß hat Zarriq, Stadtfürst von Susa, gesandt; Einlieferung; via Ubārum, seines Mannes; Puzur-Irra hat es empfangen; in Ur. (Datum)

puzur4-ir3-ra šu ba-ti ša3 urim5ki-ma iti a2-ki-ti mu en dnanna ba-ḫuĝ929

927

š u i m - m i - n u - u s 2 = šu-e im-b-i-n-us2-Ø = Hand-DIR VNT-3n.OO-3p.A-(senden)Bḫ-3s.O „er hat (es) gesandt“.

928

Wörtl. „Fuß des PN, seines Mannes“.

929

Nach Sallaberger (1999) ist dieser verkürzte Jahresname im Schatzarchiv auf das Jahr AS 4 und nicht auf AS 9 zurückzuführen.

495

DER KÖNIG UND SEIN KREIS: DAS STAATLICHE SCHATZARCHIV DER III. DYNASTIE VON UR

SAT 2 39 S 31/vii [...] Formationsphase: verschiedene Kostbarkeiten wurden nach Esaĝdana von Nippur für verschiedene Empfänger gebracht = YBC 1143. Vs. 1' 2' 3' 4' Rs. 5' 6' 7' 8' 9' 10' 11' 12' 13' 14' 15' 16' 17' 18' 19'

[...] 1 ĝešpana uruda ĝar-ra 1 alan NA4 DIĜIR.ZU.LAGAB.ME ⌈tur⌉ 30 kušsuḫub2 gu2 e2-ba-an e2-gal-kam 1 šu-ša-ĝar zabar 1 kuĝ2-du3 zabar ki e2-a-ma-lik-a-še3 4 ĝeštukul zabar šumun 1 ĝiri2 ur2-ra zabar šumun ki ĝiri3-ni-i3-sa6-ka-še3 urim5ki-ta ki aia-ĝu10-ta e2-saĝ-da-na nibruki-še3 ur-eš3-lil2-la2 dub-sar-e ĝiri3-ni-i3-sa6-ra in-na-an-de6 iti a2-ki-ti mu a-ra2 2-kam-ma ⌈kara2⌉-ra-ḫarki ba-ḫulu

1 hölzerner Bogen mit Kupfer plattiert, 1 kleine Statue aus Stein DIĜIR.ZU.LAGAB.ME klein, 30 Paar g u 2 -Stiefel: vom Palast ist es; 1 bronzene Libationskanne, 1 bronzenes maslaḫtu-Sprenggefäß für Ea-mālik; 4 bronzene alte Waffen, 1 bronzener alter Hüftdolch für Ĝirine-isa; aus Ur; von Aiaĝu; nach Esaĝdana von Nippur hat Ur-ešlilla, der Schreiber, es dem Ĝirine-isa gebracht. (Datum)

SAT 2 207 - Bestandsaufnahme? Schatzarchiv?: Gold und Silber in Puzriš-Dagān = YBC 1313; Koll.: P. Paoletti (2006). Vs. 1 2 3 Rs. 4

1 ma-na 11 giĝ4 ku3-babbar 2 giĝ4 ku3-si22 e2 puzur4-iš-dda-gan-še3

1 Mine 11 Schekel Silber; 2 Schekel Gold; nach Bīt-Puzriš-Dagān; via Bu-[...].

ĝiri3 bu-[...]

496

10. TEXTE IN UMSCHRIFT UND ÜBERSETZUNG

SAT 2 302 AS 6/x mu-kux šu ba-ti Schatzarchiv/ „Mittelsmann“: Silberabgabe als erstatteter Rest der Schaf- und Rinderhirten = YBC 118; Koll.: P. Paoletti (2006); Bibliographie: Paoletti, Kaskal 5 (2008), 132+143. Vs. 1 2 3 4 Rs. 5 6 7 8 9

6 ⅔ ma-na 7 giĝ4 ku3-babbar la2-NI su-ga sipa unu3-e-ne ki na-ra-am-i3-li2-ta mu-kux

6 ⅔ Minen 7 Schekel (± 3,4 kg) Silber: erstatteter Rest der Schaf- und Rinderhirten; von Narām-ilī; Einlieferung; Lugal-kuzu hat es empfangen; in Esaĝdana von Nippur. (Datum)930

lugal-ku3-zu šu ba-ti ša3 e2-saĝ-da-na nibruki-ka iti izim-an-na mu ša-aš-ruki ba-ḫulu

SAT 2 417 S 45/ii/26 ba-zi Schatzarchiv/Goldschmiede: Plattierung von drei Dolchen = YBC 948; Koll.: P. Paoletti (2006). Vs. 1 2 3 4 5 6 Rs. 7 8 9 10 11

2 giĝ4 ŠAM2×2 13 ⌈še⌉ [ku3-babbar?] 3 ĝiri2 udu uš2 zabar [...] ĝa2-ĝa2-de3 aia-ĝu10 ki puzur4-ir3-ra-ta ba-zi

2 ⅔ Schekel 13 Gran (± 22,8 g) [Silber?], um 3 bronzene Dolche zum Schafe-Schlachten zu plattieren: Aiaĝu; bei Puzur-Irra ist abgebucht; in Puzriš-Dagān. (Datum) (Rd.) 3 gezählte (Objekte), 2 ⅔ Schekel 13 Gran „gewogener“ Ware

ša3 puzur4-iš-dda-gan iti šaḫa2-ku3-gu7 u4 26 ba-ta-zal mu ur-bi2-lumki ba-ḫulu (l.Rd.) 3 niĝ2 šudum-ma 2 giĝ4 ŠAM2×2 13 še niĝ2 ki-la2

930

Die Datierung in das Jahr AS 6 ist zu bevorzugen, weil sie damit der Aktivitätsperiode (S 45-IS 3) von Lugalkuzu entsprechen würde. Zudem deutet die Ortsangabe „in Esaĝdana von Nippur“ mit -š a 3 auf eine spätere Datierung hin.

497

DER KÖNIG UND SEIN KREIS: DAS STAATLICHE SCHATZARCHIV DER III. DYNASTIE VON UR

SAT 2 516 S 46/ii ba-zi Schuharchiv: Schuhe für das Baden = YBC 1540; Koll.: P. Paoletti (2006). Vs. 1 2 3 Rs. 4 5 6 7 8 9 10

1 kušsuḫub2 gu-[DIM4]-ba du8-ši-a [e2-ba-an] 1 kušsuḫub2 gu-[DIM4]-⌈ba⌉ SU-a e2-ba-[an] a-tu5-a ĝiri3 kur-ĝiri3-ni-še3 ki e2-a-i3-li2-ta ba-zi ša3 nibruki iti šaḫa2-ku3-gu7 mu ki-maški u3 ḫur-tiki ba-ḫulu (l.Rd.) 2

1 Paar grünliche Stiefel (mit) g u -DIM4(-b a )Dekoration, 1 Paar geflochtene Stiefel (mit) g u -DIM4(-b a )-Dekoration: Baden; via Kurĝiriniše; bei Ea-ilī ist abgebucht; in Nippur. (Datum) (Rd.) 2 Objekte

SAT 2 527 S 47/vii šu ba-ti Schatzarchiv/Goldschmiede: Gewichtskontrolle von silbernen Straußen = YBC 1426; Koll.: P. Paoletti (2006). Vs. 1 2 3 4 5 Rs. 6 7 8 (Lz.) 9 10

3 ga-nu11mušen ku3-babbar 6 giĝ4 20 še ku3-babbar za3-bar-bi ša3 i3-la2 ULU3-lal3-ta puzur4-ir3-ra šu ba-ti

3 silberne Straußen, 6 Schekel 20 Gran Silber ihr (Kaltarbeits)-Abfall; aus dem Abgewogenem von ULU-lal; PuzurIrra hat es empfangen; in Puzriš-Dagān. (Datum) (Rd.) 6 Schekel 20 Gran Silber „gewogener“ Ware, 3 gezählte Objekte

ša3 puzur4-iš-dda-gan iti izim-dsul-gi mu us2-sa ki-maški u3 ḫur-tiki ba-ḫulu (l.Rd.) 6 giĝ4 20 še niĝ2 ki-la2 3 niĝ2 šudum-ma

498

10. TEXTE IN UMSCHRIFT UND ÜBERSETZUNG

SAT 2 936 AS 6/xi kišeb3 PN Schuharchiv: Empfang von Schuhen = YBC 568; Koll.: P. Paoletti (2006). Vs.931 1 2 3 4 5 Rs. 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15

30 kušdu10-uk-si-um gunu3-a e2-ba-an 10 la2 1 kušdu10-uk-si-um ḫal-bi e2-ba-an 58 kuše-sir2 gunu3-a e2-ba-an 2 kuše-sir2 A2-bu-ru-ma gunu3-a e2-ba-an 1 kuše-sir2 A2-bu-ru-ma ḫal-bi e2-ba-an 1 kuše-sir2 U2 gunu3-a e2-ba-an kiĝ2 ke3-e!-de3 ki puzur4-i3-li2-ta (Rasur) gaba-ri kišeb3 nu-ur2-i3-li2 iti ki-siki-dnin-a-zu-ta iti izim-me-ki-ĝal2-še3 iti 8-kam mu ša-aš-ruki ba-ḫulu (l.Rd.) 1,41

30 Paar bunte tukšium-Schuhe, 9 tukšiumRegen?-Schuhe, 58 Paar bunte Sandalen, 2 Paar bunte ...-Sandalen, 1 Paar Regen?-...Sandalen, 1 Paar ... bunte Sandalen: um die Arbeit (daran) zu leisten932; von Puzur-ilī (Rasur); Abschrift der Siegel(urkunde) von Nūr-ilī; vom Monat: Woll-Ort des Ninazu zum Monat: Fest für Mekiĝal; 8. Tag. (Jahr)933 (Rd.) 101 Objekte

SAT 2 968 S 42/Formationsphase: Abrechnung über die ersten 16 Jahre Aktivität von Nalu, dem Mäster = YBC 9823; Koll.: P. Paoletti (2006); Bibliographie: Sigrist, Drehem (1992), 257; Paoletti, Kaskal 5 (2008), 142 + 145; Vgl. TRU 2. Vs. 1 2 3 4 5 Rs. 6

⅓ ma-na 6 giĝ4 ku3-babbar mu niĝ2-ka9-aka mu 16-ke4 udu diri im-de6-a-še3 na-lu5 guruštax-e in-su

⅓ Mine 6 Schekel Silber, weil die Abrechnung von 16 Jahren überzählige Schafe erbracht hatte, hat Nalu, der Mäster, sie erstattet; es ist in das Warenlager

⌈e2⌉ kišeb3-ba-še3

931

Zur Schuhproduktion in Puzriš-Dagān s. Kap. 5 § 3.

932

Es handelt sich dabei um Halbfabrikate, die noch bearbeitet werden mussten.

933

Eine Datierung in das Jahr AS 6 statt S 42 ist bei diesem Text im Zusammenhang mit dem Beamten Nūr-ilī zu bevorzugen, weil seine Aktivität im Schuharchiv zwischen AS 1 und ŠS 6 belegt ist. S. auch TCNY 209.

499

DER KÖNIG UND SEIN KREIS: DAS STAATLICHE SCHATZARCHIV DER III. DYNASTIE VON UR 7 8

ba-an-ku4 mu ša-aš-ruki ba-ḫulu934

hineingebracht. (Datum)

SAT 2 1054 AS 7/iii šu ba-ti Schatzarchiv/„Mittelsmann“: Silberabgabe als erstatteter Rest der Rinderhirten = YBC 3903; Koll.: P. Paoletti (2006); Bibliographie: Paoletti, Kaskal 5 (2008), 143. Hülle935 Vs. 1 5 ma-na ku3-babbar 2 la2-NI su-ga unu3-e-ne 3 (Siegel) 4 e2 guruštax 5 ki dšara2-kam-ta 6 lugal-ku3-zu šu ba-an-ti 7 ĝiri3 lugal-iti-da Rs. [...]

5 Minen Silber (± 2,5 kg): erstatteter Rest der Rinderhirten; (Siegel); Haus des Mästers; von Šara-kam; Lugal-kuzu hat es empfangen; via Lugal-itida. [...]

Siegel936 (i) d 1 amar-d⌈zuen⌉ 2 ⌈ninta⌉ kala-ga 3 ⌈lugal⌉ urim5ki-ma (ii) 1 lugal an-[ub]-da limmu2-ba 2 lugal-ku3-zu 3 ⌈dub⌉-[sar] 4 urdu2-[zu]

Amar-Suena, der Mächtige, der König von Ur, der König der vier Weltgegenden: Lugalkuzu, der Schreiber, dein Diener.

934

Der Text ist sicher nicht AS 6 zu datieren, weil S 42 mit dem Wechsel der Aktivität von Nalu übereinstimmt. Nalu war für eine Schafsherde zuerst in Tummal von S 26 bis S 42 verantwortlich. Danach wurde er Mäster (g u r u š t a ) in Ur und in Nippur. Im Jahr S 42, als er genau seine Aktivität nach Ur und Nippur wechselte, musste er die Außenstände (udu diri) erstatten, die in den 16 Jahren Verwaltung der Schafsherde in Tummal entstanden waren (S 26-S 42). Zu diesem Text s. Kap. 5 § 5.2.

935

Zum Format in Zusammenhang mit Archivierungs- und Siegelungspraxis im Schatz- und Schuharchiv s. Kap. 2 § 2.5.

936

Die Kopie sowie ein Foto dieses Siegels werden von Tsouparopoulou (2012, in Vorbereitung) publiziert.

500

10. TEXTE IN UMSCHRIFT UND ÜBERSETZUNG Tafel Vs. 1 2 3 4 Rs. 5 6 7 8

5 ma-na ku3-babbar la2-NI su-ga unu3-e-ne e2 guruštax ki dšara2-kam-ta

5 Minen Silber (± 2,5 kg): erstatteter Rest der Rinderhirten; Haus des Mästers; von Šara-kam; Lugal-kuzu hat es empfangen. (Datum)

lugal-ku3-zu šu ba-an-ti iti u5-bi2mušen-gu7 mu bi2-tum-ra-bi2-um i3-ab-ru ma-da-bi u3 ḫuuḫ2-nu-riki ba-ḫulu

SAT 2 1105 AS 8/xi mu-kux šu ba-ti Schatzarchiv/Goldschmiede: Einlieferung von Silber aus dem Verkauf von Gold = YBC 588; Koll.: P. Paoletti (2006); Bibliographie: Paoletti, Kaskal 5 (2008), 133. Vs. 1 2 3 4 Rs. 5 6 7 8 9 10 11 12

7 ma-na 5 giĝ4 ku3-babbar mu ku3-si22 ḫuš-a-bi ⅓ša igi-3-ĝal2 u3 ku3-si22 si-sa2-bi ⅓ša šu ba-ti-a-še3 urdu2-dnanna sugal7-maḫ mu-kux lu2-diĝir-ra šu ba-ti ša3 nibruki iti izim-dme-ki-ĝal2 mu en-nun-e-damar-dzuen-ra-ki-aĝ2 eriduki baḫuĝ (l.Rd.) 7 ma-na 5 giĝ4

501

7 Minen 5 Schekel (± 3,5 kg) Silber, weil das dazugehörige gelbglänzende Gold (in Höhe von) ⅓ Mine ⅓ Schekel und das dazugehörige normale Gold (in Höhe von) ⅓ Mine (± 167 g) empfangen wurde: Urdu-Nanna, der Großwesir; Einlieferung; Lu-diĝira hat es empfangen; in Nippur. (Datum) (Rd.) 7 Mine 5 Schekel

DER KÖNIG UND SEIN KREIS: DAS STAATLICHE SCHATZARCHIV DER III. DYNASTIE VON UR

SAT 2 1156 AS 9/xii mu-kux šu ba-ti Schatzarchiv/Möbel: Einlieferung eines Tisches = YBC 119; Koll.: P. Paoletti (2006). Vs. 1 2 3 4 5 Rs. 6 7 8 9 10

2 ĝeška-kara4 ša3-KAL e2-si3-ga uš-bar nam-giĝ4-la2-a ki lu2-sa6-⌈ga⌉-ta mu-⌈kux⌉ a-ḫu-ni

2 k a - k a r a 4 -Tische aus šakkullu-Holz: e 2 s i 3 - g a , Posten? des Schekelwieger-Amtes937; von Lu-saga; Einlieferung; Aḫūni hat sie empfangen; in Puzriš-Dagān. (Datum) (Rd.) 2 (Objekte)

šu ba-ti ša3 ⌈puzur4-iš⌉-[d]⌈da-gan⌉ iti ŠE.⌈KIN⌉-[ku5] mu en dnanna damar-dzuen-ra-ki-aĝ2-an-na baḫuĝ (l.Rd.) 2

SAT 2 1157 AS 9/iii mu-kux šu ba-ti Schatzarchiv/Goldschmiede: Einlieferung von Silber durch Atakkalšum aus dem Palast = YBC 932; Koll.: P. Paoletti (2006); Bibliographie: Paoletti, Kaskal 5 (2008), 147. Vs. 1 2 3 4 5 6 Rs. 7 8 9 10 11 12 13

⅔ša 7 5/6 giĝ4 ku3-babbar niĝ2 pa3-da a-da-gal-šum-e šu im-mi-in-us2 e2-gal-ta e3-a mu-kux

⅔ Mine 7 5/6 Schekel Silber: „gefundene Ware“, hat Atakkalšum gesandt; aus dem Palast gekommen; Einlieferung; via Lēʾišin; Lu-diĝira hat es empfangen; in Puzriš-Dagān. (Datum) (Rd.) ⅔ Mine 7 5/6 Schekel

ĝiri3 le-i3-si-in lu2-diĝir-ra šu ba-ti ša3 puzur4-iš-dda-gan iti u5-bi2mušen-gu7 mu en dnanna damar-dzuen-ra-ki-aĝ2-an-na baḫuĝ (l.Rd.) ⅔ša 7 5/6 giĝ4

937

Über „ u š - b a r n a m - g i ĝ 4 - l a 2 - a “ vgl. Sallaberger 1999: 284. Zur Funktion der „Schekel-Wieger“ im Handwerkerarchiv von Ur, s. Sallaberger 1999: 282-283, Sallaberger 1994c: 138 Fn. 13. Zur bisherigen Lesung „t u n 3 - l a 2 “ s. Neumann 1993a: 53-54 mit Lit. und 2001b: 41.

502

10. TEXTE IN UMSCHRIFT UND ÜBERSETZUNG

SAT 2 1165 AS 9/viii šu ba-ti Schatzarchiv/Möbel+„Mittelsmann“: Übergabe von Betten an Lugal-kuzu = YBC 604; Koll.: P. Paoletti (2006). Vs. 1 2 3 4 Rs. 5 6 (Lz.) 7 8 9

1 ĝeš-nu2 umbin gud ša3-KAL zabar ĝar-ra 1 ĝeš-nu2 umbin gud ša3-KAL uruda ĝar-ra 6 ĝeš-nu2 umbin šal2-la ša3-KAL ki a-mur-DIĜIR-ta lugal-ku3-zu šu ba-an-ti [iti] šu-eš5-ša mu en dnanna ⌈kar⌉-zi-daki [ba]-ḫuĝ938 (l.Rd.) [...]?

1 Bett, die Stierfüße aus šakkullu-Holz (mit) Bronze plattiert; 1 Bett, die Stierfüße aus šakkullu-Holz (mit) Kupfer plattiert; 6 Betten, die zierlichen Füße aus šakkulluHolz; von Āmur-ilam; Lugal-kuzu hat sie empfangen. (Datum) (Rd.) [...]?

SAT 3 1277 ŠS 2/v ba-zi Schatzarchiv/Goldschmiede: verschiedene Kostbarkeiten als Weihung des Königs und seiner Gemahlin an verschiedene Gottheiten = YBC 271; Koll.: P. Paoletti (2006); Bibliographie: Weiershäuser, Die königlichen Frauen der III. Dynastie von Ur (2008), 144-146, 157 und passim. Vs. 1 2 3 4 5 6 7 8

1 ⌈tun3⌉-[la2] ku3-babbar 1 ma-sa2-ab zabar dur2-bi uruda 1 ĝiri2 NA4zu2 bar ku3-babbar ĝar-ra gal d nin-isin2si-na 2 ḫar ku3-babbar 10 giĝ4-ta-ta ⌈d⌉da-mu ⌈d⌉940šu-⌈maḫ⌉ [d]gu-nu-ra

1 silberner Libationsbecher, 1 bronzenes masabbu-Becken, sein Boden939 aus Kupfer, 1 großer Dolch aus Obsidian, außen mit Silber plattiert: Nin-Isina; je 2 Silberringe zu je 10 Schekel: Damu, Šumaḫ, Gunura,

938 d

Normalerweise wird im Schatzarchiv folgende Variante für das Jahr AS 9 verwendet: m u e n - d n a n n a - d a m a r z u e n - r a - k i - a ĝ 2 - a n - n a b a - ḫ u ĝ . Vgl. auch ASJ 16 p. 106 n. 4.

939

Cf. Fn. zu AUCT 2 162. Vgl. auch AUCT 1 457 und AUCT 1 68.

940

Das Zeichen DIĜIR befindet sich hier nicht gleich am Anfang der Zeile, weswegen es auch Platz für die Konjunktion u 3 gäbe, so Sigrist 2000: Nr. 1277. Dagegen spricht aber der Beleg von Damu, Šumaḫ und Gunura ohne Konjunktion in AUCT 1 241.

503

DER KÖNIG UND SEIN KREIS: DAS STAATLICHE SCHATZARCHIV DER III. DYNASTIE VON UR 9 10 11 Rs. 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23

[diĝir? isin2si]-naki-me [a-ru-a] lugal [ĝiri3]943 ⌈a⌉-bi2-si2-im-⌈ti⌉ 1 ma-sa2-ab ⌈zabar⌉ dur2-bi uruda 1 ba-an-du8-du8 zabar ur2 uruda si-ga ⌈d⌉gu-[la]? ⌈u3⌉ dnin-niĝar944⌈ĝar⌉ [a]-⌈ru⌉-a ku-ba-tum lukur lugal ⌈ĝiri3⌉ dnanna-igi-du sagi [ki] ⌈lu2⌉-diĝir-ra-ta [ba]-zi [ša3] puzur4-iš-dda-gan [iti] ⌈izim-⌉dnin-a-zu ⌈mu⌉ [dšu]-⌈d⌉zuen lugal-e ma2 d⌈en⌉-[ki]-⌈ka⌉ in-dim2 (l.Rd.) [...]

[Gottheiten?] von Isin sind es941; königliche Weihung; via Abī-simtī; 1 bronzenes masabbu-Becken, sein Boden aus Kupfer, 1 bronzener Eimer, (in) seinen Boden (ist) Kupfer eingetieft: Gula und Ninniĝar; Weihung von Kubātum, l u k u r des Königs; via Nanna-igidu, Mundschenk942; bei Lu-diĝira ist abgebucht; in Puzriš-Dagān. (Datum) (Rd.) [...]

SAT 3 1331 ŠS 3/viii šu ba-ti Schatzarchiv/Waffen?: Übergabe von Prunkwaffen an Ipqūša = YBC 150; Koll.: P. Paoletti (2006). Vs. 1 2

1 tun3+ ⌈zabar⌉ ki-la2-bi 1 ma-⌈na⌉ 6 giĝ4

1 bronzenes Beil945, sein Gewicht 1 Mine 6 Schekel (± 549 g),

941

Die ersten vier Weihungen an Nin-Isina, Damu, Šu-maḫ und Gunura fanden aufgrund des Gebrauchs eines Überbringers vermutlich in Isin statt und könnten mit der Götterreise von Nin-Isina nach Nippur verbunden sein. Diese Urkunde könnte demnach die Abreise der Göttin aus Isin im v. Monat des Jahres ŠS 2 belegen, während die Weihungen in AUCT 1 241 vermutlich anlässlich der Abreise aus Nippur zurück nach Isin nach zwei Monaten (ŠS 2/vii) stattfanden. Zu der Götterreise von Nin-Isina s. Sallaberger 1993a: 150-152 und die Diskussion im Kap. 7 § 3.2.1.

942

Die Weihungen an Gula und Ninniĝar finden vermutlich in Umma statt, weil dabei die Göttin „Gula“, d. h. ihr Name in Umma, genannt wird. Vgl. auch AUCT 1 969 und s. dazu Kap. 7 § 3.2.1.

943

Zu der Ergänzung mit ĝ i r i 3 statt u 3 wie Sigrist 2000: Nr. 1277 s. die Diskussion Kap. 7 § 3.2.1.

944

Nach Koll. .UD.KID.

945 Die Lesung und Übersetzung von GIN2 sind in diesem Fall nicht eindeutig. Für die Bedetung „Axt“ schlägt Attinger (1993: 518 Fn. 1435) entweder eine Lesung g i n 2 / g i m 2 (= pāšu) oder t u n 3 (= pāšu und quddu) vor. Es bietet sich außerdem eine andere Bedeutung an: a g a 3 wörtl. „Rückseite“ aber auch „Krone“. Aus dem Kontext in Zusammenhang mit unterschiedlichen Waffen und aufgrund des geringen Gewichts (± 549 g) ist schließlich eine Lesung t u n 3 + „Beil“ vorzuziehen. Für t u n 3 / g i n 2 „Axt, Dechsel“ in Ebla, s. Waetzoldt 1990b: 24-26. Zur

504

10. TEXTE IN UMSCHRIFT UND ÜBERSETZUNG 3 4 5 Rs. 6 7 8 9 10

1 bulug4 zabar ki-la2-bi 18 giĝ4 1 dur10 šum uruda

1 bronzener Pfriem, sein Gewicht 18 Schekel (± 150 g), 1 kupferne Axt „(zum) Schlachten“ 946, ihr Gewicht ½ Mine 8 Schekel (± 317 g). Ipqūša hat es empfangen. (Datum)

ki-la2-bi ½ ma-na 8 giĝ4 ip-ku-ša šu ba-ti iti izim-dšu-d⌈zuen⌉ mu si-ma-num2⌈ki⌉ ba-ḫulu

SAT 3 1582 ŠS 5/ix šu ba-ti Schatzarchiv/Möbel+„Mittelsmann“: Übergabe von königlichen Betten und seilgeflochtenen Matratzen = YBC 37; Koll.: P. Paoletti (2006). Vs. 1 2 3 4 Rs. 5 6 7 8

9

⌈6 ĝeš⌉-nu2 umbin šal2-la ša3-KAL 3 ša3-tuku5 lugal ki a-mur-DIĜIR-ta lugal-ku3-zu šu ba-ti ša3 nibruki iti izim-⌈d⌉šu-dzuen ⌈mu⌉ us2-sa ⌈dšu⌉-dzuen lugal urim5ki-⌈ma-ke4⌉ bad3 ĝar7-du2 [mu-ri]-⌈iq⌉-ti-id-[ni-im] ⌈mu⌉du3 (l.Rd.) ⌈gaba⌉-ri ⌈kišeb3⌉947 lugal-⌈ku3-zu

6 Betten, die zierlichen Füße aus šakkulluHolz; 3 seilgeflochtene Matratzen königlicher Art; von Āmur-ilam; Lugal-kuzu hat es empfangen; in Nippur. (Datum) (Rd.) Abschrift der Siegel(urkunde) von Lugal-kuzu

Differenzierung von DUN3 und GIN2 (vor Ur III) s. Schrakamp 2008: Fn. zu BdI Adab 29 Vs. I 3 mit Lit., s. AHw. pāšu, 846 und AHw. quddu „ein Beil“ j/spB, nA, 926. 946

Aufgrund des geringen Gewichts (± 317 g) und der Bildung mit š u m „schlachten“ ist die Lesung d u r 1 0 „Axt“ vorzuziehen; s. dazu Schrakamp 2010: 45-49. Zu š u m „schlachten“ (ṭabaḫu) im Zusammenhang mit Äxten oder Messern s. z. B. Steinkeller 1981: 244; s. auch Westenholz 1975: Nr. 147. 947

Der Anfang des Zeichens DUB? ist leider abgebrochen. die Ergänzung beruht auf AUCT 1 550. Zur Deutung von g a b a - r i k i š e b 3 PN im Schatz- und Schuharchiv s. Kap. 2 § 2.5.

505

DER KÖNIG UND SEIN KREIS: DAS STAATLICHE SCHATZARCHIV DER III. DYNASTIE VON UR

SAT 3 1754 ŠS 6/v ba-zi Schatzarchiv/Goldschmiede: Ausgabe eines Geschenkes für Balala, den Sänger, und von Silber für den Palast = YBC 236; Koll.: P. Paoletti (2006). Vs. 1 2 3 4 5 6 7 Rs. 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18

1 gal ku3-babbar ba-la-la nar in-ba puzur4-aš11-dar šu-i maškim ⅓ša ku3-babbar ša3 e2-gal-še3 a-mur-DIĜIR maškim

1 silbernes g a l -Gefäß hat Balala, der Sänger, als Geschenk empfangen; Puzur-Eštar, der Barbier, (war) Bevollmächtigter; ⅓ Mine Silber zum Palast; Āmur-ilam (war) Bevollmächtigter; bei Lu-diĝira ist abgebucht; in Nippur. (Datum) (Rd.) ⅓ Mine, 1 Objekt

ki lu2-diĝir-ra-ta ba-zi ša3 nibruki iti ⌈ki-siki⌉-dnin-a-zu mu dšu-d⌈zuen⌉ lugal urim5⌈ki⌉-ma-ke4 na-du3-a maḫ d en-lil2 d nin-lil2-ra mu-ne-du3 (l.Rd.) ⅓ša 1

SAT 3 1998 IS 3/xii šu ba-ti Endphase des Schuharchivs: Reparatur der Stiefelsohlen des Königs = YBC 1312; Koll.: P. Paoletti (2006). Tafel Vs. 1 2 3 4 5

7 Paar Sohlen (im) Karpfen(haut-Stil)?, an den Stiefeln des Königs auszuwechseln; von Āmur-ilam; Lu-gula

7 kušKI.KAL ku6aštub e2-ba-an kuš suḫub2 lugal948-ka bala-e-de3 ki a-mur-DIĜIR-⌈ta⌉ lu2-gu-la

948

Ab der Isin-Zeit kommt „l u g a l “ in Beschreibungen von Stiefeln als „königliche Qualität“ vor. Im Schuharchiv vgl. z. B. MVN 3 139. In diesem Text ist mit „l u g a l “ jedoch der König selbst gemeint. Vgl. z. B. auch OrAnt 14 p. 16.

506

10. TEXTE IN UMSCHRIFT UND ÜBERSETZUNG Rs. 6 7 8 9

Siegel (i) 1 2 3 (ii) 1 2 3

šu ba-ti ša3 puzur4-iš-dda-ganki iti izim-dme-ki-ĝal2 mu di-bi2-dzuen lugal urim5ki-ma-ke4 si-mu-ruumki mu-ḫulu

hat es empfangen; in Puzriš-Dagān; (Datum)

d

Sulgi, der Mächtige, der König von Ur, Lugula, Aufseher der Gerber, dein Diener.

sul-gi949 ⌈ninta⌉ kala-ga [lugal] urim5ki-ma lu2-gu-[la] ugula ⌈ašgab⌉ urdu2-zu

SAT 3 2004 AS 5/i šu ba-ti Schuharchiv: Empfang von Schuhen = YBC 910; Koll.: P. Paoletti (2006). Vs. 1 2 3 4 Rs. 5 6 7 8 9 10 11 12 949

⌈1⌉ kušdu10-uk-si-um gunu3-a ḫal-bi e2-ba-an 5 kušdu10-uk-⌈si-um⌉ ⌈gunu3-a⌉ e2-ba-an 2 ⌈kuš⌉e-sir2 A2-bu-ru-um-ma gunu3-a ḫal-bi e2ba-an 1 kuše-sir2 gunu3-a e3-a e2-ba-an 9 kuše-sir2 gunu3-a e2-ba-an kiĝ2 ke3-e-de3 ki puzur4-i3-li2-ta nu-ur2-i3-li2 šu ba-ti iti mašda-gu7950 mu en dinana ba-ḫuĝ (l.Rd.) 18

1 Paar bunte tukšium-Regen?-Schuhe; 5 Paar bunte tukšium-Schuhe, 2 Paar bunte Regen?-...-Sandalen; 1 Paar bunte Sandalen ...; 9 Paar bunte Sandalen: um die Arbeit (daran) zu leisten; von Puzur-ilī; Nūr-ilī hat es empfangen. (Datum) (Rd.) 18 (Objekte)

Nach Koll. nicht „d i - b i 2 - d z u e n “ wie Sigrist 2000: Nr. 1998.

950

Nach Koll. sind unmittelbar vor dem Zeichen gu7 einige Spuren zu sehen, die vielleicht zu einer Rasur gehören könnten. Dies würde das Fehlen von dem im Schuharchiv üblichen k u 3 in dem MN als einen Irrtum des Schreibers erklären. Die Zugehörigkeit des Textes zum Schuharchiv ist durch die Angabe des Beamten Nūr-ilī als Empfänger der Übernahme gesichert.

507

DER KÖNIG UND SEIN KREIS: DAS STAATLICHE SCHATZARCHIV DER III. DYNASTIE VON UR

SAT 3 2032 [...]/iii šu ba-ti Schatzarchiv/Goldschmiede: Wiederverwertung von verschiedenen, zerbrochenen Waffen = NBC 11602; Kat.: M. Sigrist, CBCY 3 (2001), NBC 11602; Koll.: P. Paoletti (2006). Vs. 1 2 3 4 5 6 Rs. 7 8 9 10 11 12 13 14

⌈8 ma⌉-[na] ⌈ku3⌉-[...] ⌈5/6⌉ ma-na 9 ⌈giĝ4⌉ [...] ki-la2 ĝeštukul ⌈lugal⌉ [za3-mi]-ri2-tum 4 [...] ba-zi-ir ½ ma-na 1 giĝ4 ⌈igi⌉-[...]-⌈ĝal2⌉ 8 še ku3babbar 15 eme ĝeštukul [lugal] za3-mi-ri2-⌈tum⌉ [...] ba-a-keše2952-ta953-⌈kam?⌉ puzur4-ir3-ra šu ba-ti ša3 puzur4-iš-d[da-gan] iti u5-bi2[mušen-gu7]954 ⌈mu⌉ [...] (l.Rd.) ⌈1⌉ ½ ma-na 8 giĝ4 igi-3-ĝal2 [... niĝ2] ⌈šudum⌉-ma 8 še niĝ2 ⌈ki⌉-la2

8 Minen (± 4 kg) [...], 5 /6 Mine 9 Schekel (± 492 g) [...], Gewicht von 4 zamirītum-Waffen des Königs [...], sie sind zerbrochen; ½ Mine 1 1/[...] Schekel 8 Gran Silber (± 258+ g); 15 Klingen von [...] königlichen zamirītum-Waffen, von darauf Angebrachtem951 ist es; Puzur-Irra hat es empfangen; in Puzriš-Dagān; (Datum) (Rd.) ⌈1⌉ ½ Mine 8 ⅓ Schekel von gezählten (Objekten), [...] 8 Gran „gewogene“ Ware

SAT 3 2156 [...] šu ba-ti Schatzarchiv/Möbel+ „Mittelsmann“: Empfang von Betten und seilgeflochtenen Matratzen durch Lugal-kuzu = YBC 1182; Koll.: P. Paoletti (2006). Vs. 1' 2'

[...] [...] uruda niĝ2-[...] [...] ⌈ĝeš-nu2⌉ umbin šal2-la šem-GIG

[...] Kupfer [...], [...] Bett, die zierlichen Füße aus kanaktu-Holz955;

951

Das Metall der Dekoration wird eingesammelt um wiederverwendet zu werden.

952

k e š e 2 : Sallaberger 1992a: 140.

953

b a - a - k e š e 2 - t a - k a m = ba-a-keše2.d(/dr/)-Ø-a-ak-am3 = MED-LOC2-(binden)Bḫ-3s.S-NMLZ-GEN-COP. Schreibung für das besser bezeugte k e š e 2 - d a ; s. auch die Ur-III-zeitlichen Parallelen in Umma: MVN 18:206=AnOr 7:206 OA22,100; BPOA 1 543; in Girsu: HLC 385 pl. 146; MVN 11 106; TUT 164:12 und ED IIIb? Nippur ASJ 16 p. 43-46. 954

Es wäre auch Platz für m u š e n .

955

Zu kanaktu s. CAD K kanaktu „a tree“, 135 und Heimpel 2011: 134-135

508

10. TEXTE IN UMSCHRIFT UND ÜBERSETZUNG 3' 4' 5' 6' Rs. 7' 8' 9' 10' (Lz.) 11' 12' 13'

[... ĝeš]-⌈nu2⌉ umbin šal2-la mes 5 ĝeš-nu2 umbin šal2-⌈la⌉ ša3-KAL 1 ĝeš-nu2 umbin gud ša3-KAL 1 ĝeš-nu2 umbin gud ga-mi-ša-ru-um 1 ĝeš-nu2 umbin gud e4eldig zabar ĝar-ra 8 ša3-tuku5 siki gi 4 ša3-tuku5 siki gi šumun 1 ša3-tuku5 siki gi niĝ2-dara2 ki a-mur-DIĜIR-ta lugal-ku3-zu šu ba-ti [...]

[...] Bett, die zierlichen Füße aus Zürgelbaum; 5 Betten, die zierlichen Füße aus šakkulluHolz; 1 Bett, die Stierfüße aus šakkullu-Holz; 1 Bett, die Stierfüße aus Birnbaum-Holz956; 1 Bett, die Stierfüße aus schwarzem PappelHolz957 mit Bronze plattiert; 8 seilgeflochtene Matratzen aus einheimischer Wolle; 4 seilgeflochtene Matratzen aus einheimischer alter Wolle; 1 seilgeflochtene Matratze aus einheimischer Wolle ...; von Āmur-ilam; Lugal-kuzu hat es empfangen; [...].

SET 290 IS 3/iv/18 šu ba-ti Endphase des Schuharchivs: Empfang von verschiedenen Schuhen als Produktion des KAL.LAaḫ Bibliographie: Wilcke, CRRAI 35 (1992), 316; Neumann, Handwerk (1993), 150. Vs. 1 2 3 4 5 6 7 Rs. 8 9 10 11

5 kušsuḫub2 du8-ši-a e2-ba-an 10 kušsuḫub2 e2 diĝir-ra e2-ba-an 21 kuše-sir2 du8-ši-a suḫuš gub-ba e2-ba-an 3 kuše-sir2 du8-ši-a KA UR4 e2-ba-an 3 kuše-sir2 du8-ši-a RA.DI e2-ba-an 3 kuše-sir2 u2-BU3 e2-ba-an kiĝ2 aka KAL.LA-aḫ ki puzur4-i3-li2-[ta] a-mur-DIĜIR šu ba-ti ĝiri3 an-ne2-ba-ab-du7

5 Paar grünliche Stiefel; 10 Paar Stiefel ...; 21 Paar grünliche Sandalen (mit) angesetzten Absätzen; 3 Paar grünliche Sandalen (mit) „Nase“ ...; 3 Paar grünliche Sandalen ...; 3 Paar Sandalen ...; geleistete Arbeit des KAL.LA-aḫ958; von Puzur-ilī; Āmur-ilam hat es empfangen; via Anne-babdu;

956

g a - m i - š a - r u - u m steht für kamiššarum „Birnbaum“, vgl. AHw. kami/ešša/erum, 432 und CAD K kamiššaru, 122; Powell, RlA 10 (2003-2005), 19 s. v. Obst und Gemüse (Fruits and Vegetables). A. I.; Postgate 1987: 130 und zulezt Heimpel 2011: 118, 128. 957 Zum Unterschied zwischen e 4 e l d i g „schwarzer Pappel“ und 135. Vgl. auch ferner Van De Mieroop 1992: 159. 958

Nach Hilgert (2002: 333 Fn. 73) noch ungewiss.

509

ĝeš

a s a l 2 „Euphratpappel“ s. Heimpel 2011: 81,

DER KÖNIG UND SEIN KREIS: DAS STAATLICHE SCHATZARCHIV DER III. DYNASTIE VON UR ša3 nibruki iti u5-bi2mušen-gu7 u4 18-kam959 mu di-bi2-dzuen lugal-e si-mu-ru-umki mu-ḫulu

12 13 14 15

in Nippur. (Datum)

SET 296 ŠS 4/iii ba-zi mu-kux Schatzarchiv/Goldschmiede: ein Dolch als Geschenk für Abī-simtī Koll.: J. Snyder/M. Cooper, ASJ 8 (1986), 344; Bibliographie: Carnahan-Hillard, ASJ 15 (1993), 255; Sigrist, OrNS 48 (1979), 36-37; Weiershäuser, Die königlichen Frauen der III. Dynastie von Ur (2008), 116. Vs. 1 2 3 4 Rs. 5 6 7 8 9 10

1 ĝiri2 gi zu2 zabar ku3-si22 ĝar-ra mu-kux e-la-la tibira960 a-bi2-si2-im-ti in-ba ki lu2-diĝir-ra-ta ba-zi ša3 nibruki iti šaḫa2-ku3-gu7 mu us2-sa dšu-dzuen lugal-e si-ma-num2ki muḫulu

1 Dolch (mit) „sumerischem? Zahn“ mit Bronze und Gold plattiert; Einlieferung von Elala, Bildhauer; hat Abī-simtī als Geschenk empfangen; bei Lu-diĝira ist abgebucht; in Nippur. (Datum)

SM 1911.10.225 (= 7847) AS 2/xi ba-zi Schatzarchiv/Goldschmiede: Silberringe als Geschenke zur Bewirtung des Königs Vs.961 1 2 3

959

2 ḫar ku3-babbar [...] giĝ4-ta u4 lugal-ĝu10 e2 e2-a-i3-li2-ka kaš i3-naĝ-ĝa2-a

2 Silberringe zu je [...] Schekel, als „Mein Herr“ im Haus von Ea-ilī Bier getrunken hat:

Der Tag ist bei Jones und Snyder 1961: Nr. 290 nicht transliteriert.

960

Weiershäuser (2008: 116) deutet die Verbalform i n - b a als „Abī-simtī hat (ihm, dem Bidhauer) es geschenkt“, allerdings sprechen zahlreiche Belege aus dem Schatzarchiv gegen diese Interpretation des Verbs b a in diesem Zusammenhang; s. dazu Fn. 826 und die dort aufgeführte Literatur.

961

Ich bin Palmiro Notizia zu Dank verpflichtet, weil er mich freundlicherweise auf diesen Text aufmerksam gemacht und mir seine Fotos zur Verfügung gestellt hat.

510

10. TEXTE IN UMSCHRIFT UND ÜBERSETZUNG 4 Rs. 5 6 7 8 9 10

le?-i3-si-in maškim!962 ki puzur4-ir3-ra-ta ba-zi ša3 nibruki iti izim-dme-ki-ĝal2 mu damar-dzuen lugal-e ur-bi2-lumki ⌈mu⌉?ḫulu (l.Rd.) 2

Lēʾišin!. bei Puzur-Irra ist abgebucht; in Nippur. (Datum) (Rd.) 2 (Objekte)

SM 1911.10.354 (= 7976) AS 2/vi šu ba-ti Schatzarchiv/Goldschmiede: Gewichtskontrolle von Silberringen Vs.963 1 2 3 4 5 Rs. 6 7 8 9

[7] ḫar ku3-babbar ⌈10⌉?? ⌈giĝ4⌉-⌈ta⌉ ša3 i3-⌈la2⌉ nam-⌈ḫa⌉-ni-⌈ta⌉? [ki] ⌈puzur4⌉-ir3-⌈ra⌉-[ta] [šu ba-ti]?

[7] Silberringe zu je 10?? Schekel; aus dem Abgewogenem von Namḫani; ⌈Puzur-Irra⌉ hat [sie empfangen]; in PuzrišDagān. (Datum) (Rd.) 7 (Objekte)

ša3 [puzur4]-⌈iš⌉-dda-gan iti a2-ki-ti mu damar-dzuen lugal-e ur-⌈bi2⌉-[lum]ki muḫulu (l.Rd.) 7

962

Die Angabe eines Bevollmächtigten (m a š k i m ) im Zusammenhang mit der Wendung l u g a l - ĝ u 1 0 e 2 e 2 - a - i 3 l i 2 - k a k a š i 3 - n a ĝ - ĝ a 2 - a „als ‚Mein Herr' im Haus von Ea-ilī Bier getrunken hat“ ist hier unerwartet. Dieser Text weicht aber von der Grundstruktur der Ausgabeurkunden ab, weil hier gleich nach dem Objekt kein Empfänger vermerkt wird. Um diese Abweichung zu klären, wird der Text AUCT 1 176 herangezogen, der ebenfalls eine Ausgabe von Silberringen anlässlich der Bewirtung des Königs registriert. Bei AUCT 1 176 erscheint der Empfänger nicht nach dem Objekt in Position 2 (s. dazu Kap. 2 § 2.3), sondern nach dem Temporalsatz. Weil in SM 1911.10.225 (= 7847) die Angabe m a š k i m PN gleich nach dem Temporalsatz eingefügt wurde, könnte sich der Schreiber hier geirrt haben und den Vermerk m a š k i m „Bevollmächtigter“ eingefügt haben. Dafür spricht auch die Standardstruktur der Ausgabeurkunden, die normalerweise an dieser Stelle nach der Angabe des Grundes oder Anlasses eines Geschenkes den m a š k i m „Bevollmächtigten“ vorsieht. Alternativ könnte Lēʾišin ein u g u l a k a š 4 „Aufseher der Läufer“ sein, wofür sich meines Wissens allerdings kein anderer Beleg finden lässt. Vgl. dazu AUCT 1 793 mit derselben Problematik. Zum Bevollmächtigten (m a š k i m ) s. Kap. 2 § 2.3. 963

Ich bin Palmiro Notizia zum Dank verpflichtet, weil er mich freundlicherweise auf diesen Text aufmerksam gemacht und mir seine Fotos zur Verfügung gestellt hat.

511

DER KÖNIG UND SEIN KREIS: DAS STAATLICHE SCHATZARCHIV DER III. DYNASTIE VON UR

SmCT 14 AS 1/xii mu-kux šu ba-ti Schuharchiv: Empfang von verschiedenen Sandalen als Produktion der Gerber Lugula, Lubanda und Aḫušuni, der Untergebenen des Puzur-ilīs Bibliographie: Wilcke, CRRAI 35 (1992), 316; Neumann, Handwerk (1993), 150. Vs. 1 2 3 4 5 6 Rs. 7 8 9 10 11 12 13

1 kuše-sir2 du8-ši-a e2-ba-an-ta lu2-ban3-da 1 lu2-gu-la 1 kuše-sir2 gunu3-a e2-ba-an a-ḫu-šu-ni mu-kux

Je 1 Paar grünliche Sandalen: Lu-banda und Lu-gula; 1 Paar bunte Sandalen: Aḫušuni. Einlieferung. Es sind Gerber, Untergebene des Puzur-ilīs. Šu-Eštar und Nūr-ilī haben sie empfangen, in Puzriš-Dagān. (Datum) (Rd.) 3 (Objekte)

ašgab lu2 DUN-a puzur4-i3-li2-me šu-aš11-dar u3 nu-ur2-i3-li2 šu ba-an-ti-eš2 ša3 puzur4-iš-dda-gan iti ŠE.KIN-ku5 mu damar-dzuen lugal (l.Rd.) 3

SMS 2/3 p. 15 n. 12 ŠS 3/iv ba-zi Schatzarchiv/Goldschmiede: Silberringe als Geschenk für Šu-Ninsubur, den Schreiber der Handwerker aus Marad = A. Goetze, YOS 15 (2009), 200. Vs. 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10

964

2 ḫar ku3-babbar 8 giĝ4-ta šu-dnin-⌈šubur⌉ dub-sar um-mi-a lu2 mara2-daki in-ba ba-ba-ti maškim ki lu2-diĝir-ra-ta ba-zi ša3 nibruki iti ki-siki-d⌈nin⌉-[a-zu] mu us2-⌈sa⌉ [dšu-d]⌈zuen⌉ lugal-e ma2 [duraḫabzu d]en-[ki]-ka ⌈in⌉-[dim2]

S. dazu Kap. 5 § 2, § 4, § 5.1.

512

2 Silberringe zu je 8 Schekel hat Šu-Ninsubur, Schreiber der Handwerker aus Marad964 als Geschenk empfangen; Babati (war) Bevollmächtigter; bei Lu-diĝira ist abgebucht; in Nippur. (Datum)

10. TEXTE IN UMSCHRIFT UND ÜBERSETZUNG

SNATBM 50 S 47/v šu ba-ti Schatzarchiv /„Mittelsmann“: Silberabgabe als erstatteter Rest der Schafhirten = BM 15216; Bibliographie: Paoletti, Kaskal 5 (2008), 143+147. Vs. 1 2 3 4 Rs. 5 6 7 8 9 10

1 ma-na ku3-babbar la2-NI su-ga sipa-e!-ne 8 giĝ4 ku3-babbar a2 ĝeš-rin2-na-bi ki šar-ru-um-i3-li2 šuš3

1 Mine Silber: erstatteter Rest der Schafhirten; 8 Schekel Silber: Miete der Waage davon; von Šarrum-ilī, dem „Kontrolleur“, dem Sohn des Sängers Lu-NINA; Lugal-kuzu hat es empfangen; in Ur. (Datum)

dumu lu2-dNINAki nar-ta lugal-ku3-zu šu ba-ti ša3 urim5ki-ma iti izim-dnin-a-zu mu us2-sa ki-maški u3 ḫur-tiki ba-ḫulu

StOr 9 p. 13 n. 32 ŠS 5/vi kišeb3 PN Schuharchiv: Empfang von verschiedenen Schuhen als Produktion des Ur-Ašars = Holma Koll.; Bibliographie: Wilcke, CRRAI 35 (1992), 316; Neumann, Handwerk (1993), 150. Vs. 1 2 3 4 Rs. 5 6 7 8 9

14 kušsuḫub2 gu-DIM4-ba SU-a e2-ba-an 1 kušsuḫub2 du8-ši-a e2-ba-an 11 kuše-sir2 du8-ši-a šuḫuš gub-ba e2-ba-an kiĝ2 aka ur-da-šar2 gaba-ri kišeb3!965 kišeb3 nu-ur2-i3-⌈li2⌉ ša3 puzur4-iš-dda-ganki iti ki-siki-dnin-a-zu mu us2-sa bad3 ĝar7-du2 mu-ri-iq-ti-id-ni-im ba-du3

965

14 Paar geflochtene Stiefel (mit) g u -DIM4(b a )-Dekoration; 1 Paar grünliche Stiefel; 11 Paar grünliche Sandalen mit angesetzten Absätzen; geleistete Arbeit des Ur-Ašars; Abschrift der Siegel(urkunde); Siegel(urkunde) von Nūr-ilī, in Puzriš-Dagān. (Datum)

Nach Kopie k i š e b (MES), allerdings könnte es sich hier ebenso wie auf der darauffolgenden Zeile um k i š e b 3 (DUB) handeln. Vgl. MVN 11 187; SAT 2 936; TLB 3 174; TrDr 62; Babyloniaca 7, pl. XXI n. 10; DCEPHE 171.

513

DER KÖNIG UND SEIN KREIS: DAS STAATLICHE SCHATZARCHIV DER III. DYNASTIE VON UR

SumAkk LXV: 57 AS 8/xii ba-zi Schatzarchiv/Goldschmiede: Silberringe als Geschenk für Bušud, Boten von Yabrat Bibliographie: Sigrist, OrNS 48 (1979), 34-35; Michalowski, SMS 2/3 (1978), 44. Vs. 1 2 3 4 Rs. 5 6 7 8 9 10 11

2 ḫar ku3-babbar 8 giĝ4966 bu3-šu-ud lu2 kiĝ2-ge4-a i3-ab-ra-at LU2.SU.Aki u4 LU2.SU.Aki i3-im-ĝen-na-a in-ba urdu967-d⌈nanna⌉ sugal7-maḫ ⌈maškim⌉ ki lu2-diĝir-ra-ta ba-zi ša3 nibruki iti ŠE.KIN-ku5 mu en-nun-e-damar-d⌈zuen⌉-[ra-ki-aĝ2] ⌈en⌉ ⌈eriduki⌉ ⌈ba⌉-[ḫuĝ]

2 Silberringe (zu je) 8 Schekel hat Bušud, Bote von Yabrat aus Šimaški, als er aus Šimaški herkam, als Geschenk empfangen; Urdu-Nanna, der Großwesir, (war) Bevollmächtigter; bei Lu-diĝira ist abgebucht; in Nippur. (Datum)

TJSASE 257 [...]/iv ba-zi Schatzarchiv/Goldschmiede: Geschenke für Krieger, Untergebene dessen aus Maškan-Šarrum = SE 17; Bibliographie: Sigrist/Millard, RB 92 (1985) 571. Vs. 1 2 3 4 5 6 7 8 Rs. 9 10 11 12

[1] ⌈ḫar⌉? [ku3-babbar? ... giĝ4-ta] ir3-ra-[...] 1 da-du 1 a-ga-⌈lum⌉? 1 bur-ma-ma 1 puzur4-dsaman4 1 bu3-zu-u3-[zu] gara3-dum lu2 DUN-a lu2 maš-gan2-šar-[ruumki-me?] mu e2 alan [...] lu2 in-[...] lu2 KA ⌈x⌉ im-ta-e3-[eš2?-ša?-še3?] in-be6-e-[eš2]

966

Auf der Kopie fehlt das zu erwartende - t a .

967

Sic.

514

[je 1] [Silber] ⌈ring⌉? [zu ... Schekel] haben Irra-[...], 1 Dadu, 1 ⌈Agālum⌉?, 1 Būr-Mama, 1 Puzur-Saman, 1 Buzu[zu], Krieger, Untergebene dessen aus Maškan-Šarrum, weil sie ... [haben] herausgehen [lassen?], sie als Geschenk empfangen;

10. TEXTE IN UMSCHRIFT UND ÜBERSETZUNG 13 14 15 16 17 18 19

(leer) PA? ki lu2-diĝir-ra ba-zi ša3 nibruki iti ki-siki-dnin-a-[zu] [...] (l.Rd.) 6

...; bei Lu-diĝira ist abgebucht; in Nippur. (Datum)

TCL 2 5481 IS 2/iii/25 Schatzarchiv/andere: Eid einer Sklavin Koll.: W. Sallaberger (2008); Bibliographie: Siegel, Slavery (1969), 41. Vs. 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 Rs. 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 24

1 geme2-dba-u2-ke4 e2 i3-šub ba-saḫ7 a-ra2 1-kam e2 a-da-a-ka i3-nu2-am3 iti izim-dsul-gi mu di-bi2-dzuen lugal a-ra2 2-kam-ma-aš 1 geme2-dba-u2-ke4 e2 i3-šub ba-saḫ7!

1 Geme-Bawu hat das Haus verlassen, sie ist geflohen, sie ist im Haus von Adaʾa gelegen; zum 1. Mal; Monat: Fest Sulgis; Jahr: Ibbi-suen war König (IS 1/viii); zum 2. Mal hat Geme-Bawu das Haus verlassen, sie ist geflohen (und) ist im Haus von Išar-padān gelegen; Monat: Essen des reinen Schweines, 25. Tag (iii/25). Vor Šu-Suen-ilī, dem Wagenfahrer, dem „Stein-Mann“?; Da-KU-a, dem Gerber; Mimmi; Maʾma und Imtīdam: vor ihnen hat sie beim Namen des Königs den Eid geleistet, nicht (mehr) zu fliehen. In Puzriš-Dagān. (Datum)

e2 i-šar-ba-dan-ka i3-nu2-am3 iti šaha-ku3-gu7 u4 25-kam968 igi dšu-dzuen-i3-li2 ra2-gaba lu2 NA4 igi da-KU-a ašgab igi mi-im-mi igi ma-a-ma u3 igi im-ti-dam-še3 igi-ne-ne-še3 nu-saḫ7-e-da-a mu lugal-bi in-pa3 ša3 puzur4-iš-dda-ganki mu en dinana unuki maš2-e i3-pa3

968

Wegen des Monatsnamens, der Ortsangabe und des Datums seiner Publikation kommt die Zugehörigkeit dieses Textes zur Puzriš-Dagān-Verwaltung in Frage. S. dazu Kap. 2 1.5.3.

515

DER KÖNIG UND SEIN KREIS: DAS STAATLICHE SCHATZARCHIV DER III. DYNASTIE VON UR

TCL 2 5488 S 46/iv mu-kux šu ba-ti Schatzarchiv/Waffen: Waffen als Einlieferung von zwei Generälen Koll.: W. Sallaberger (2008); Bibliographie: Sigrist, OrNS 48 (1979), 30-31; Sallaberger, ASJ 22 (2004), 263; Sallaberger, Mesopotamien (1999), 246; Sigrist, Drehem, 407; Wilcke, CRRAI 35 (1992), 318 Fn. 15; Durand: ARMT 21 (1983), 346; Schrakamp: Krieger und Waffen (2007), 612. Vs. 1 2 3 4 5 6 Rs. 7 8 9 10 11 12 13 14

1 za3-mi-ri2-tum zabar ḫa-ši-ib-a-tal šagana šu im-mi-in-us2 ĝiri3 šu-den-lil2 aga3-us2 lu2 DUN-a e2-a-i3-li2-ka 1 ĝešpana elam

1 zamirītum-Waffe aus Bronze hat Ḫašip-atal, der General, gesandt, via Šu-Enlil, Soldat, Untergebener von Ea-ilī; 1 elamischer Bogen: Lu-Nanna, der General von NAGsu; Einlieferung; Dajjānum-mīšar hat es empfangen; in Puzriš-Dagān. (Datum) (Rd.) 2 (Objekte)

lu2-dnanna šagana NAG-suki mu-kux DI.KU5-mi-šar šu ba-ti ša3 puzur4-iš-dda-gan iti ki-siki-dnin-a-zu mu ki-maški u3 ḫur-tiki ba-ḫulu (l.Rd.) 2

TCL 2 5515 ŠS 7/ix/14 mu-kux šu ba-ti Schatzarchiv/Goldschmiede: Einlieferung von Silber und anderen Objekten von verschiedenen Absendern Koll.: W. Sallaberger (2008); Bibliographie: Sigrist, OrNS 48 (1979), 36-37; Paoletti, Kaskal 5 (2008), 147. Vs. 1 2 3 4 5 6 7

969

10 giĝ4 igi-4-ĝal2 ku3-babbar [...] šu-nu-un-du dumu [...] 7 giĝ4 igi-3-ĝal2 ku3-⌈babbar⌉ [ki-la2] ṣe-eḫ[ru-um] ⌈1-a⌉969 šu-⌈šu⌉?-ug ses ⌈me-ši⌉?-ad ki LU2.SU.A -me-eš2 1 ma-na ku3-babbar gun2 URU×⌈A⌉ki

Hier passt der Raum für den Ergativ.

516

10 ¼ Schekel Silber (± 85,4 g) [...]: Šunundu, Sohn des [...]; 7 ⅓ Schekel (± 61 g) Silber, Gewicht einer „Kleinigkeit“: Šušug, Bruder des Mešiad; sie sind aus Šimaški. 1 Mine Silber: g u n 2 -Abgabe von Urua:

10. TEXTE IN UMSCHRIFT UND ÜBERSETZUNG d

sul-gi-zi-ĝu10 ensi2 URU×Aki 2 ĝiri2 udu uš2 zabar [na]-tu-[um] ku3-si22 saĝbi970

8 9 Rs. 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20

dumu da-ḫi-iš-še-en lu2 še-ti-ir-šaki mu-kux lu2-diĝir-ra šu ba-ti ša3 nibruki iti izim-dšu-dzuen u4 14-kam mu dšu-dzuen lugal urim5ki-ma-ke4 ma-da za-ab-ša-liki mu-ḫulu (l.Rd.) 1 ma-na 17 ½ giĝ4 ⌈ku3⌉-[babbar] 2

Sulgi-ziĝu, Stadtfürst von Urua; 2 bronzene Dolche zum Schafe-Schlachten, die Spitze seines Griffes aus Gold: Sohn des Taḫišen aus Šetirša; Einlieferung; Lu-diĝira hat es empfangen; in Nippur. (Datum) (Rd.) 1 Mine 17 ½ Schekel Silber, 2 (Objekte)

TCL 2 5529 [...] [...] Schatzarchiv/Goldschmiede?: Liste von verschiedenen Kostbarkeiten, darunter Gefäße und Edelmetalle Koll.: W. Sallaberger (2008); Bibliographie: Steinkeller, ZA 77 (1987), 92 Fn. 1; Limet, Métal (1960), 161; Reiter, AOAT 249 (1997), 189 n. 159. Vs. 1' 2' 3' 4' 5' 6' 7'

[...]971 1 ĝiri2 ge [...] 1 ĝiri2 šu-i [...] 3 ma-na 5 giĝ4 ki-la2 [...] ĝiri2 udu uš2 1 ĝiri2 ašgab [...]-ka 4 ½ giĝ4 urudu an-zaḫ 15 ma-na an-zaḫ 1 zabar saĝ-kul NA4zu2 gegge ka-ba ku3-si22 ĝar-ra tur 1 zabar saĝ-kul NA4ĝešnu-gal ka-ba ku3-si22 ĝar-ra tur

970

1 Rohr-Messer? [...]; 1 Barbier-Messer [...]; 3 Minen 5 Schekel (± 1,5 kg), Gewicht von [...] Dolchen zum Schafe-Schlachten (und) 1 Gerber-Messer [...]; 4 ½ Schekel (± 37,5 g) Kupfer (mit) anzaḫḫuGlas; 15 Minen (±7,5 kg) anzaḫḫu-Glas; 1 kleiner Riegel aus schwarzem Obsidian, an seiner Öffnung (mit) Gold plattiert; 1 kleiner Riegel aus Alabaster, seine „Öffnung“ (mit) Gold plattiert;

Die Kopie suggeriert [ n a ] - t u - [ u m ] , ebenso CAD N/2, 121: „two bronze knives to slaughter (?) sheep, the tip (?) of their ḫandles (?) of gold“.

971

Etwa untere Hälfte der Tafel.

517

DER KÖNIG UND SEIN KREIS: DAS STAATLICHE SCHATZARCHIV DER III. DYNASTIE VON UR 8' 9' 10' Rs. 11'

12' 13' 14' 15' 16' 17' 18' 19' 20' 21' 22' 23'

1 si-DIM4 NA4ĝešnu-gal ku3-si22 ĝar-ra ku3 ḪU.ZA ku3-si22 la2-a tur 2 an-za-am NA4ĝešnu-gal dur2 nu-tuku tur [...] za-ḫum NA4SU.MUŠ dur2 ka-ba ku3-si22 ĝarra [...] an-za-am NA4SU.MUŠ dur2 ka-[ba ku3]-si22 ĝar-ra ku3 ḪU.ZA ku3-si22 la2-a a-bi-za NA4du8ši-a si3-ga ĝeštu-bi NA4gug 1 an-za-am NA4piriĝ-gunu3 dur2 ka-ba ku3-si22 ĝar-ra ku3- ḪU.ZA ku3-si22 la2-a 1 NA4bur piriĝ-gunu3 3 NA4bur mar-ḫu-ša 1 NA4ma-al-tum gid2-da mar-ḫu-ša tur 1 NA4 dugutul2 mar-ḫu-ša tun3-bi ib2-sa2 1 NA4an-za-am bur dur2 ka-ba ku3-si22 ĝar-ra 2+[...] NA4bur saman4 6 NA4bur ḫi-a 0 NA4ma-al-tum gid2-da bur tur [...]NA4an-za-am lu2 [...]NA4ma-al-tum [...] [...] ma-al-tum gid2-da [...]

1 kleines ... aus Alabaster (mit) Gold plattiert, ein ... aus Gold ist angehängt; 2 kleine Trinkgefäße aus Alabaster, die keinen Boden haben; [...] Kanne aus SU.MUŠ-Stein, ihr Boden (und) ihre Öffnung (mit) Gold plattiert; [...] Trinkgefäß aus SU.MUŠ-Stein, sein Boden (und) seine Öffnung (mit) Gold plattiert, ein ... aus Gold ist angehängt, (mit) a - b i - z a Dekoration aus grünem Jaspis besetzt, sein Ohr aus Karneol; 1 Trinkgefäß aus „Leoparden-Stein“, sein Boden (und) seine Öffnung (mit) Gold plattiert, ein ... aus Gold ist angehängt; 1 Steingefäß aus „Leoparden-Stein“; 3 Steingefäße aus marḫuša-Stein; 1 kleine lange maltum-Schale aus marḫušaStein; 1 Steintopf aus marḫuša-Stein, sein Rand972 ist quadratisch; 1 steinernes Trink-Steingefäß, sein Boden (und) seine Öffnung (mit) Gold plattiert; 2+[...] steinerne Ölflaschen; 6 verschiedene Steingefäße; 0 kleine steinerne lange maltum-Schalen ...; [...] steinernes Trinkgefäß eines Mannes; [...] steinerne maltum-Schale [...]; [...] steinerne lange maltum-Schale [...].

TCL 2 5547 ŠS 6/vii [mu-kux] Schatzarchiv/Goldschmiede: Einlieferung von Silber für einen Kessel für Kubātum Koll.: W. Sallaberger (2008); Bibliographie: Weiershäuser, Die königlichen Frauen der III. Dynastie von Ur (2008), 162. Vs. 1 2 3 4 5

972

7 5/6 ma-na 5 giĝ4 ku3-babbar mu šen-šu2-še3 ku-ba-tum-kam e2-gal-ta [e3]-a ĝiri3 KA-[...]

7 5/6 Minen 5 Schekel (± 3,96 kg) Silber für die š u 2 -Kessel; von Kubātum ist es; es ist aus dem Palast gekommen, via KA-[...].

Wörtl. „Lippe“.

518

10. TEXTE IN UMSCHRIFT UND ÜBERSETZUNG 6 Rs. 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16

[mu-kux]

[Einlieferung]; [PN] hat es empfangen; in Ur. (Datum) (Rd.) 7 5/6 Minen 5 Schekel

[...] šu [ba-ti] ša3 ⌈urim5⌉[ki]-ma iti a2-[ki-ti] mu dšu-dzuen lugal urim5ki-ma-ke4 na-du3-a maḫ d en-lil2 d nin-lil2-ra mu-ne-du3 (l.Rd.) 7 5/6 ma-na 5 giĝ4

TCL 2 5549 ŠS 3/vi ba-zi Schatzarchiv/Goldschmiede: Silberringe als Geschenk für zwei Ringer Koll.: W. Sallaberger (2008); Bibliographie: Sigrist, OrNS 48 (1979), 36-37; Michalowski, SMS 2/3 (1978), 44; Sigrist, Drehem (1992), 404. Vs. 1 2 3 4 5 6 Rs. 7 8 9 10 11 12 13 14

2 ḫar ku3-babbar [...] ba-ni-lum [...] dub-[saĝ]974 ugula i-da-be-li2 1 ḫar ku3-babbar 10 giĝ4 a-da-a lu2 lirum us2975 ugula nu-ur2-dsul-gi in-be6-e-eš2 urdu2-dnanna sugal7-maḫ maškim ki lu2-diĝir-ra-ta ba-zi ša3 urim5ki-ma iti a2-⌈ki-ti⌉ mu d[šu-dzuen] lugal ⌈urim5⌉[ki-ma]-ke4 si-ma⌈num2⌉[ki mu-ḫulu] (l.Rd.) 3

2 Silberringe [...]: Bāni-ilum [...], der „Erste“; Aufseher Īdaʾ-bēlī; 1 Silberring zu 10 Schekel: Adaʾa, der folgende Ringer973; Aufseher Nūr-Sulgi; sie haben sie als Geschenk empfangen; UrduNanna, Großwesir, (war) Bevollmächtigter; bei Lu-diĝira ist abgebucht; in Ur. (Datum) (Rd.) 3 (Objekte)

973

Zu Ring- und Wettkämpfen als Bestandteil von kultischen Feierlichkeiten im Alten Orient s. Rollinger 1994.

974

Das Zeichenende spricht für s a ĝ , so auch der Kontext.

975

Es geht hier sehr wahrscheinlich um die Reihenfolge der Gewinner eines Wettkampfes.

519

DER KÖNIG UND SEIN KREIS: DAS STAATLICHE SCHATZARCHIV DER III. DYNASTIE VON UR

TCL 2 5550 ŠS 6/xii/23 ba-zi Schatzarchiv/Goldschmiede: Weihung eines Libationsbechers an Ninti(n)uga Koll.: W. Sallaberger (2008); Bibliographie: Sallaberger, UAVA 7/2 (1993), T 1. Vs. 1 2 3 4 5 6 Rs. 7 8 9 10 11 12 13 (l.Rd.)

1 tun3-la2 ku3-babbar ⌈dnin⌉-ti-ug5-ga a-ru-a lugal ĝiri3 šu-kab2-ta2 a-zu ki lu2-diĝir-ra-ta ba-zi

1 silberner Libationsbecher: Ninti(n)uga; königliche Weihung; via Šu-Kabta, Arzt976; bei Lu-diĝira ist abgebucht; in Nippur. (Datum) (Rd.) 1 (Objekt)

ša3 nibruki iti izim-dme-ki-ĝal2 u4 23-kam mu dšu-dzuen lugal urim5ki-ma-ke4 na-du3-a maḫ d en-lil2 d nin-lil2-ra mu-ne-du3 1

TCL 2 5560 S 45/vi mu-kux šu ba-ti Schatzarchiv/Goldschmiede: Silberabgabe als erstatteter Rest des Mahlaufsehers Koll.: W. Sallaberger (2008); Bibliographie: Paoletti, Kaskal 5 (2008), 143. Vs. 1 2 3 4 5 Rs. 6 7

14 giĝ4 ku3-babbar la2-NI su-ga ugula kinkin ereš-diĝir dlugal-mara2-daki mu-kux ĝiri3 lu2-kal-la sagi

14 Schekel Silber: erstatteter Rest des Mahlaufsehers; die Ereš-diĝir-Priesterin von Lugal-Marada977; Einlieferung; via Lu-kala, Mundschenk; Puzur-Irra hat es empfangen;

puzur4-ir3-ra šu ba-ti

976

Wie bei der Abreise von Ninti(n)uga aus Isin überreicht auch hier ein im Dienst der Göttin stehender Arzt die Weihung; die Göttin muss sich demnach auf der Reise befinden; s. dazu Sallaberger 1993a: 152. Allerdings weist Sallaberger (1993a: 152 Fn. 726) darauf hin, dass „hier der ‚Arzt‘ (...) die Weihgabe für den König überbringen (mit der Bitte um Genesung?)“ könnte, ohne dass damit eine räumliche Entfernung postuliert werden müsse. Vgl. auch AUCT 1 241 und AUCT 2 279. S. auch die Behandlung im Kap. 7 § 3.2.1.

977

Zu diesem Text s. Paoletti 2008: 146 und Kap. 6 § 1.2.

520

10. TEXTE IN UMSCHRIFT UND ÜBERSETZUNG ša3 tum-ma-alki iti a2-ki-ti mu si-mu-ru-umki lu-lu-buki a-ra2 10 la2 1kam-aš ba-ḫulu mu us2-sa-bi (l.Rd.) 14 giĝ4 niĝ2 ki-la2

8 9 10 11 12

in Tummal. (Datum) (Rd.) 14 Schekel „gewogene“ Ware

TCL 2 5565 AS 3/xi ba-zi Schatzarchiv/Waffen: Peitschenriemen als Geschenk für Annatal von Urkeš Koll.: W. Sallaberger (2008); Bibliographie: Sigrist, Drehem (1992), 397. Vs. 1 2 3 4 5 Rs. 6 7 8 9 10 11 12 13

2 ĝeš kušusan3 sa la2-a an-na-tal lu2 ur-kiški u4 ur-kiški-ta i3-im-ĝen-na-a in-ba

2 Peitschenriemen, mit Darmsaite an den Stiel gebunden978, hat Annatal von Urkeš, als er aus Urkeš herkam, als Geschenk empfangen; via Lugal-KA-gena, Adjutant; Urdu-Nanna der Großwesir (war) Bevollmächtigter; bei Dajjānum-mīšar ist abgebucht; in PuzrišDagān. (Datum) (Rd.) 2 (Objekte)

ĝiri3 lugal-KA-ge-na sugal7 urdu2-dnanna sugal7-maḫ maškim ki DI.KU5-mi-šar-ta ba-zi ša3 puzur4-iš-dda-gan iti izim-dme-ki-ĝal2 mu ĝešgu-za den-lil2-la2 ba-dim2 (l.Rd.) 2

TCL 2 5567 S 47/vi ba-zi Schatzarchiv/Goldschmiede: Weihung von Silberringen an Nanna von Karzida Koll.: W. Sallaberger (2008); Bibliographie: Michalowski, SMS 2/3 (1978), 44+50; Sallaberger, UAVA 7/1 (1993), 176 Fn. 822, 7/2 T 1; Sigrist, Drehem (1992), 403+ Fn. 144. Vs. 1 2 3 4

6 ḫar ku3-babbar 10 giĝ4-ta d nanna kar-zi-da979 a-ru-a lugal ki puzur4-ir3-ra-ta

6 Silberringe zu je 10 Schekel: Nanna von Karzida; königliche Weihung; bei Puzur-Irra

978

Waetzoldt, RlA 10 (2003-2005), 383 s. v. Peitsche.

979

Zum Akiti zur Aussaat s. Sallaberger 1993a: 170ff. Zu den Weihungen im Schatzarchiv s. Kap. 7 § 3.1.1.

521

DER KÖNIG UND SEIN KREIS: DAS STAATLICHE SCHATZARCHIV DER III. DYNASTIE VON UR 5 Rs. 6 7 8

ba-zi

ist abgebucht; in Gaʾeš. (Datum)

ša3 ga-eški iti a2-ki-ti mu us2-sa ki-maški u3 ḫur-tiki ba-ḫulu

TCL 2 5589 AS 4/xii2 mu-kux šu ba-ti Schatzarchiv/Goldschmiede: Einlieferung eines Metallgegenstandes für Mušītum von Marad Koll.: W. Sallaberger (2008); Bibliographie: Sigrist, OrNS 48 (1979), 32-33. Vs. 1 2 3 4 Rs. 5 6 7 8 9 10

1 na-⌈ma⌉?-ru-um zabar mu dmu-si-tum mara2-daki-ka-še3 ki aia-ĝu10-ta mu-kux

1 bronzenes nāmarum-Objekt für Mušītum von Marad; von Aiaĝu; Einlieferung; Puzur-Irra hat es empfangen; in Nippur. (Datum) (Rd.) 1 (Objekt)

puzur4-ir3-ra šu ba-ti ša3 nibruki iti diri ŠE.KIN-ku5980 mu en dnanna ba-ḫuĝ981 (l.Rd.) 1

TCNY 45 S 44/ii šu ba-ti Formationsphase: Übernahme von Silber durch den Händler zum Kauf von Zedernharz = A. L. Oppenheim, AOS 32 (1948), D1; Bibliographie: Steinkeller, Melammu Symposia 5 (2004), 99; Paoletti, Kaskal 5 (2008), 137. Vs. 1 2 3 4

8 ma-na ⌈la2⌉ [14 giĝ4] igi-3-ĝal2 [ku3-babbar] en-um-i3-li2 20 ma-na la2 1 ma-na 6 giĝ4 ŠAM2×2 ku3babbar i-la-ak-šu-qir

8 Minen ⌈minus⌉ [14] ⅓ [Schekel Silber] (± 3,9 kg): Ennum-ilī; 20 Minen minus 1 Mine 6 ⅔ Schekel Silber (± 9,4 kg): Ilak-šūqir;

980

Es wird angenommen, dass das eingelieferte Objekt für die Weihung an die Göttin Mušītum bestimmt war. Der genaue Zeitpunkt dieser Weihung ist aber nicht bekannt. Auch die Datierung der Einlieferung ist nicht mit einem bestimmten kultischen Ereignis verbunden, in dessen Rahmen die Weihung stattgefunden haben könnte. S. dazu Kap. 7 § 3.2.2

981

Nach Sallaberger (1999) gehört dieser verkürzte Jahresname im Schatzarchiv zum Jahr AS 4 und nicht zu AS 9.

522

10. TEXTE IN UMSCHRIFT UND ÜBERSETZUNG 5 6 Rs. 7 8 9 10 11 12 13 14 15

9 ⅔ ma-na ½ giĝ4 ku3-babbar na-an-na 6 ma-na 16 giĝ4 ⌈ku3⌉-[babbar] nu-ur2-i3-li2 šu+niĝen2 42 ⅔ ma-na 9 giĝ4 la2 igi-6-ĝal2 ku3-babbar niĝ2-sam2-ma šem ĝešeren-še3 šu ba-an-ti-eš2 ĝiri3 dutu-⌈ad2⌉-gal u3 id-da-a-ka ki982 puzur4-⌈iš⌉?-[dda-gan] iti šaḫa2-ku3-[gu7] mu si-mu-ru-um⌈ki⌉ a-ra2 10 la2 1-kam-aš ba⌈ḫulu⌉

9 ⅔ Minen ½ Schekel Silber (± 4,8 kg): Nanna; 6 Minen 16 Schekel Silber (± 3,1 kg): Nūr-ilī; Summe: 42 ⅔ Minen 9 Schekel minus 1/6 Silber (± 21,3 kg) haben sie zum Kauf von Zedernharz erhalten; via Utu-adgal und Iddaʾ; in Puzriš-Dagān. (Datum)

TCNY 209 S 42/vii ba-zi Schuharchiv: Ausgabe von Schuhen für Ur-Suen = A. L. Oppenheim, AOS 32 (1948), KK29; Bibliographie: Wilcke, CRRAI 35 (1992), 315. Vs. 1 2 3 Rs. 4 5 6 7 8

982

4 kušsuḫub2 du8-ši-a e2-ba-an 1 kušsuḫub2 e2-ba-an ur-dzuen

4 Paar grünliche Stiefel, 1 Paar Stiefel: UrSuen; Sulgi-kalama-metebi (war) Bevollmächtigter; bei Ea-ilī ist abgebucht. (Datum)983

d

sul-gi-kalam-ma-me-te-bi maškim ki e2-a-DIĜIR-ta ba-zi iti izim-dsul-gi mu ša-aš-ruki ba-ḫulu

Sic, nach Kopie; auf dem Photo ist nicht eindeutig zwischen k i und š a 3 zu unterscheiden.

983

Eine Datierung auf S 42 statt AS 6 ist für diesen Text zu bevorzugen, weil Nūr-ilī als Leiter des Schuharchivs zwischen AS 1 und ŠS 6 belegt ist.

523

DER KÖNIG UND SEIN KREIS: DAS STAATLICHE SCHATZARCHIV DER III. DYNASTIE VON UR

TENS 353 ŠS 4/ix ba-zi Schuharchiv: Schuhe für das Baden bei Vollmond Bibliographie: Wilcke, CRRAI 35 (1992), 315; Sigrist, Drehem (1992), 397. Vs. 1 2 3 4 Rs. 5 6 7 8

1 kuše-sir2 kuš u2-ḫab2 e2-ba-an a-tu5-a u4-15-[kam]? ĝiri3 iḫ-ta2-na-[sa/sa3?]-su2-nu-ut šu-i ki šu-aš11-dar-ta

1 Paar rote Sandalen: Baden bei Vollmond; via Iḫtanassassunūt984, Barbier; bei Šu-Eštar ist abgebucht; in Nippur. (Datum)

ba-⌈zi⌉ ša3 nibru[ki] iti izim-dšu-dzuen mu dšu-d⌈zuen⌉ lugal urim5ki-ma-ke4 bad3 ĝar7du2 mu-ri-iq-ti-id-ni-im mu-du3

TIM 6 6 S 40/xi ba-zi Schuharchiv: Schuhe als Geschenk für den Stadtfürsten Zarriq und den General Šamaš-tillatī Bibliographie: Wilcke, CRRAI 35 (1992), 313; Neumann, OLZ 75 (1980), 239; Kutscher, RA 73 (1979), 81-82; Sigrist, Drehem (1992), 397. Vs. 1 2 3 4 5 6 Rs. 7 8 9 10 11 12 13 14 15

984

10 kušsuḫub2 du8-ši-a e2-ba-an 3 kušsuḫub2 tu9 du8-a e2-ba-an 1 kuše-sir2 tu9 du8 e2-ba-an za-ri2-iq ensi2 3 kušsuḫub2 du8-ši-a e2-ba-an 2 kuše-sir2 du8-ši-a e2-ba-an

10 Paar grünliche Stiefel, 3 Paar Stiefel aus Knüpfwerk, 1 Paar Sandalen aus Knüpfwerk: Zarriq, Stadtfürst; 3 Paar grünliche Stiefel, 2 Paar grünliche Sandalen: Šamaš-tillatī, General; aus Esaĝdana von Nippur nach Susa; Nūrmātīšu (war) Bevollmächtigter; bei Itutua ist abgebucht. (Datum)

d

UTU.ILLAT šagana e2-saĝ-da-na nibruki-ta šušumxki-še3 nu-ur2-ma-ti-šu maškim ki i-tu-tu-a-ta ba-zi ⌈iti⌉ izim-me-ki-ĝal2 mu us2-sa e2 puzur4-iš-dda-gan ba-du3

Zu diesem Namen s. Hilgert 2002: 287 Fn. 96.

524

10. TEXTE IN UMSCHRIFT UND ÜBERSETZUNG

TIM 6 29 AS 2/v šu ba-ti Empfang von Textilien durch Lu-gula und Lu-banda Bibliographie: Wilcke, CRRAI 35 (1992), 317. Vs. 1 2 3 4 5 6

10 giĝ4 gu gada lu2-gu-la u3 lu2-ban3-da šu ba-ti-eš2 iti izim-dnin-a-zu mu ur-bi2-lumki ba-ḫulu986

10 Schekel Leinenfäden: Lu-gula und Lubanda haben sie empfangen985. (Datum)

TIM 6 33 S 44/v" ba-zi Schatzarchiv/Waffen: Ausgabe von Waffen für Aḫanšibu Bibliographie: Sigrist, OrNS 48 (1979), 30-31; Schrakamp, Krieger und Waffen (2010), 49. Vs. 1 2 3 4 5 6 7 8 9

3 gag zu2 zabar TAR 2-ta a-ḫa-an-ši-bu šu ba-ti ki DI.KU5-mi-šar-ta ba-zi ša3 puzur4-iš-dda-gan iti izim-dnin-a-zu min-kam mu si-mu-ru-umki lu-lu-buki a-ra2 10 la2 1-kam ⌈ba⌉-ḫulu

3 bronzene (Flügelpfeil)spitzen mit 2 Stacheln?; Aḫanšibu hat sie empfangen; bei Dajjānum-mīšar ist abgebucht; in PuzrišDagān. (Datum)

985

Nach Inhalt und Struktur gehört dieser Text nicht direkt zum Schatzarchiv, allerdings ist er mit jenem aufgrund der genannten Gerber, Lu-gula und Lu-banda, verbunden. Über die Gerber in Puzriš-Dagān s. Kap. 5 § 3.1. 986

Die Datierung dieses Textes bereitet einige Schwierigkeiten. Einerseits wäre die Datierung im Jahr AS 2 zu bevorzugen, weil die Gerber Lu-gula und Lu-banda sonst aus Urkunden der Regierungszeit Amar-Suenas und ŠuSuens bekannt sind. Andererseits wird die Eroberung von Urbilum in der Form m u u r - b i ( l ) 2 - l u m k i b a - ḫ u l u im Schatz- und Schuharchiv für das Jahr S 45 verwendet, während das Jahr AS 2 durch die Eroberung Urbilums durch Amar-Suena (m u d a m a r - d z u e n l u g a l - e u r - b i ( l ) 2 - l u m k i m u - ḫ u l u ; m u d a m a r - d z u e n - k e 4 u r - b i 2 l u m k i m u - ḫ u l u ) gekennzeichnet wird.

525

DER KÖNIG UND SEIN KREIS: DAS STAATLICHE SCHATZARCHIV DER III. DYNASTIE VON UR

TIM 6 34 S 45/xi/2 ba-zi Schatzarchiv/Waffen: Ausgabe von verschiedenen Waffen für die Soldaten und das Heer = IM 46306; Bibliographie: Buccellati, The Amorites of the Ur III Period (1966), 51; Sigrist, OrNS 48 (1979), 30-31; Lafont, CDLJ 2009:5, 15-16 und passim; Schrakamp, Krieger und Waffen (2010), 162-163 und passim. Vs. 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18

20,00 ĝešpana 20,00 kušsaĝ-e3 ĝešpana e2-ba-an mu aga3-us2-e-ne-še3 ḫu-ba-a u3 a2-bil2-la-ša-ar 1 za3-mi-ri2-tum zabar ĝeš-bi ku3-babbar šubba aḫ-ba-bu ĝar7-du2 lu2 DUN-a a-bu-ni-ra uĝnim-še3 bur-ma-ma NU-banda3 lu2 zimbirki-ke4 u3 zu-ku-ku-um lu2 DUN-a lugal-ku3-zu-ke4 in-ne-de6-eš2 ki DI.KU5-mi-šar-ta ba-zi ša3 puzur4-iš-dda-gan iti izim-me-ki-ĝal2 u4 2 ba-ra-zal mu ur-bil2-lumki ba-ḫulu

1200 Bögen, 1200 Paar lederne Bogen‚Aufsätze‘ für die Soldaten: dem Ḫuba und dem Apil-ašar; 1 bronzene zamirītum-Waffe, ihr Schaft mit Silber tauschiert: dem Aḫbabu, Amurriter, dem Untergebenen des Abūni; zum Heer haben Būr-Mama, der Hauptmann aus Sippar und Sukkukum, Untergebene des Lugal-kuzu, es ihnen gebracht; bei Dajjānum-mīšar ist abgebucht; in PuzrišDagān. (Datum)

TIM 6 35 S 45/xii ba-zi Schatzarchiv/Waffen: Ausgabe von Waffen für Aḫanšibu Bibliographie: Sigrist, OrNS 48 (1979), 30-31; Schrakamp, Krieger und Waffen (2010), 107108. Vs. 1 2 3 4 5 6 7 8

1 gag zu2 zabar 15 še-ta 12 gag si-sa2 šu lugal a-ḫa-an-ši-bu šu ba-ti ⌈ĝiri3⌉ ḫu-ba ⌈ki⌉ DI.KU5-mi-šar-ta ba-zi ša3 puzur4-iš-dda-gan

1 bronzene (Flügelpfeil)spitze zu 15 Gran (Länge); 12 normale (Pfeil)spitzen königlicher Qualität; Aḫanšibu hat es empfangen; via Ḫuba; bei Dajjānum-mīšar ist abgebucht; in PuzrišDagān.

526

10. TEXTE IN UMSCHRIFT UND ÜBERSETZUNG 9 10

iti ŠE.KIN-ku5 mu ur-bil2-lumki ba-ḫulu

(Datum)

TIM 6 36 S 46/iii ba-zi Schatzarchiv/Waffen: Ausgabe von verschiedenen Waffen für die Soldaten und Lu-Nanna, den General von NAGsu Bibliographie: Sigrist, OrNS 48 (1979), 30-31; Schrakamp, Krieger und Waffen (2010), 162163. Vs. 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13

1,30 ĝešpana mu aga3-us2-e-ne-še3 1 ḫa-ad ku3-babbar ku3-si22 ku3-babbar ĝar-ra lu2-dnanna šagana NAG-suki-ke4 šu ba-ti urdu2-dnanna sugal7 maškim ki DI.KU5-mi-šar-ta ba-zi ša3 puzur4-iš-dda-gan iti u5-bi2mušen-gu7 mu ki-maški u3 ḫur-tiki ba-ḫulu

90 Bögen für die Soldaten; 1 silberner Stab, (mit) Gold und Silber plattiert: Lu-Nanna, der General von NAGsu, hat es empfangen; Urdu-Nanna, der Adjutant987, (war) Bevollmächtigter; bei Dajjānum-mīšar ist abgebucht; in PuzrišDagān. (Datum)

TIM 6 37 S 47/i ba-zi Schatzarchiv/Waffen: Ausgabe von Waffen und Halterungen Bibliographie: Sigrist, OrNS 48 (1979), 30-31; Schrakamp, Krieger und Waffen (2010), 163164 und passim. Vs. 1 2 3 4 5 6 7 8

987

2 ĝešpana 2 sa ĝešpana 2 kušsaĝ-e3 ĝešpana e2-ba-an 14 gag si-sa2 šu lugal šumun 1 ĝešda-ag-si e2-ba-an 1 ĝešda-ag-si šumun e2-ba-an niĝ2 pi-lu5-da isin2si ki-še3 kur-ĝiri3-ni-še3

2 Bögen, 2 Bogensehnen, 2 Paar lederne Bogen-Aufsätze, 14 alte normale (Pfeil)spitzen königlicher Qualität, 1 Paar Halterungen, 1 Paar alte Halterungen: für Sachen (für den) „Herren-Dienst“ in Isin: Kur-ĝiriniše

Zur Amtszeit von Urdu-Nanna als Großwesir s. Kap. 8 § 2.3.

527

DER KÖNIG UND SEIN KREIS: DAS STAATLICHE SCHATZARCHIV DER III. DYNASTIE VON UR 9 10 11 12 13 14 15

šu ba-ti ki DI.KU5-mi-šar-ta ba-zi ša3 su-ga iti mašda-ku3-gu7 mu us2-sa ki-maški u3 ḫur-tiki ba-ḫulu

hat es empfangen; bei Dajjānum-mīšar ist abgebucht; aus dem Rückerstatteten. (Datum)

TIM 6 38 AS 2/xi mu-kux šu ba-ti Schatzarchiv/Waffen: Einlieferung von Lanzen Bibliographie: Sigrist, OrNS 48 (1979), 32-33. Vs. 1 2 3 4 5 6 7 8

11 šukur zabar ki ḫu-ba-ta mu-kux DI.KU5-mi-šar šu ba-ti ša3 puzur4-iš-dda-gan iti izim-me-ki-ĝal2988 mu damar-dzuen lugal-e ur-bi2-lumki mu-ḫulu

11 bronzene Lanzen; von Ḫuba; Einlieferung; Dajjānum-mīšar hat es empfangen; in PuzrišDagān. (Datum)

TIM 6 39 S 47/xii2 mu-kux šu ba-ti Schatzarchiv/Waffen: Einlieferung von Pfeilspitzen Bibliographie: Sigrist, OrNS 48 (1979), 30-31. Vs. 1 2 3 4 5 6 7 8

988

2 urudagag si-sa2 ki ULU3-lal3-ta mu-kux DI.KU5-mi-šar šu ba-ti ša3 e2-ga-baki iti diri ŠE.KIN-ku5 mu us2-sa ki-maški u3 ḫur-tiki ba-ḫulu

2 kupferne normale (Speer?)spitzen; von ULUlal; Einlieferung; Dajjānum-mīšar hat es empfangen; in Egaba. (Datum)

Nach Kopie ohne Determinativ diĝir.

528

10. TEXTE IN UMSCHRIFT UND ÜBERSETZUNG

TIM 6 40 AS 2/ii ba-zi Schatzarchiv/Waffen: Ausgabe von Pfeilen für Ḫuba Bibliographie: Sigrist, OrNS 48 (1979), 32-33; Schrakamp, Krieger und Waffen (2010), 109. Vs. 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10

30 gag SU.UM ni2-ba šu lugal ḫu-ba šu ba-ti ĝiri3 a-ḫa-an-ši-bu ki DI.KU5-mi-šar-ta ba-zi ša3 puzur4-iš-dda-gan iti šaḫa2-ku3-gu7 mu damar-dzuen-ke4 ur-bi2-lumki mu-ḫulu

30 SU.UM-Pfeile aus demselben (Material), königlicher Qualität, Ḫuba hat es empfangen; via Aḫanšibu; bei Dajjānum-mīšar ist abgebucht; in PuzrišDagān. (Datum)

TIM 6 41 AS 2/vi mu-kux šu ba-ti Schatzarchiv/Waffen: Einlieferung einer Axt durch Ur-Ningal Bibliographie: Sigrist, OrNS 48 (1979), 32-33; Neumann, Handwerk (1993), 76 Fn. 375, 77. Vs. 1 2 3 4 5 6 7 8

1 ḫa-zi-in zabar ur-dnin-gal si7 dnin-gal mu-kux DI.KU5-mi-šar šu ba-ti ša3 urim5ki-ma iti a2-ki-ti mu damar-dzuen lugal-e ur-bi2-lumki mu-ḫulu

1 bronzene Axt: Ur-Ningal, Schmied von Ningal989; Einlieferung; Dajjānum-mīšar hat es empfangen; in Ur. (Datum)

TIM 6 42 AS 3/00 mu-kux šu ba-ti Schatzarchiv/Waffen: Einlieferung einer Lanze durch Ḫuba Bibliographie: Sigrist, OrNS 48 (1979), 32-33; Schrakamp, Krieger und Waffen (2010), 110. Vs. 1 2

1 bronzene Lanzen?(spitze)990 zu 15 „Korn“ Länge (± 4,2 cm), königlicher Qualität!;

1 šukur zabar 15 še šu lugal ⌈TA⌉!991

989

Zur Verbindung des Schatzarchivs mit dem Schmiedehandwerk in Ur s. Kap. 5 § 4.

990

Die Länge von 4,2 cm entspricht eher der einer Pfeilspitze (s. z. B. AUCT 1 321 Z. 5-6).

529

DER KÖNIG UND SEIN KREIS: DAS STAATLICHE SCHATZARCHIV DER III. DYNASTIE VON UR 3 4 5 6 7 8 9

von Ḫuba; Einlieferung; via A[ḫanšibu?]; Dajjānum-mīšar hat es empfangen; in PuzrišDagān. (Datum)

ki ḫu-ba-⌈ta⌉ mu-kux ĝiri3 a-[ḫa-an-ši-bu?] DI.KU5-⌈mi-šar⌉ šu ba-⌈ti⌉ ša3 puzur4-[iš-d]da-⌈gan⌉ mu ĝešgu-za den-lil2-la2 ba-dim2

TIM 6 43 AS 3/iii šu ba-ti Schatzarchiv/Waffen: Ausgabe von verschiedenen Peilen und Pfeilspitzen für Ḫuba Bibliographie: Sigrist, OrNS 48 (1979), 32-33; Schrakamp, Krieger und Waffen (2010), 109. Vs. 1 2 3 4 5 6 7 8 9

30 gag SU.UM ni2-ba šu lugal 20 gag si-sa2 šu lugal šu lugal-še3 ki DI.KU5-mi-šar-ta ḫu-ba šu ba-ti ša3 puzur4-iš-dda-gan iti u5-bi2mušen-gu7 mu ĝešgu-za den-lil2-la2 ba-dim2

30 SU.UM-Pfeile aus demselben (Material), königlicher Qualität; 20 normale (Pfeil)spitzen königlicher Qualität, „(des) königlichen (Hofes) zur Verfügung“992; von Dajjānum-mīšar; Ḫuba hat es empfangen; in Puzriš-Dagān. (Datum)

TLB 3 174 ŠS 6/v kišeb3 PN Schuharchiv: Empfang von verschiedenen Schuhen als Produktion des Gerbers Lugula, Untergebener des Puzur-ilī Bibliographie: Wilcke, CRRAI 35 (1992), 316; Neumann, Handwerk (1993), 150. Vs. 1 2

3 kušsuḫub2 gu-DIM4-ba gada du8-ši-a e2-ba-an 2 kušsuḫub2 du8-ši-a e2-ba-an

3 Paar grünliche Stiefel (mit) g u -DIM4(-b a )Dekoration aus Leinen; 2 Paar grünliche Stiefel;

991

Nach Kopie ist der Anfang eines Zeichens, vielleicht ta, vorhanden. Diese Stelle benötigt eine Kollation, weil es sich auch hier möglicherweise um die schon aus anderen Waffenurkunden bekannte Qualitäts-bezeichnung š u l u g a l „königlicher Qualität“ handeln könnte.

992 Dieser Zusatzvermerk š u l u g a l - š e 3 , wörtl. „zur Hand des Königs“, ist vermutlich mit dem Gebrauch des Begriffes š u = Akk. qātu für „Verfügungsgewalt“ in den auf Akkadisch erstellten Verwaltungsurkunden zu vergleichen; s. dazu CAD Q, 183ff. insbesondere Deutung 6 und AHw., 908ff. insbesondere Deutung 5. Denn es könnte sich auf den Übergang der behandelten Waffen in die Verfügungsgewalt der (männlichen) Mitglieder des königlichen Hofes beziehen.

530

10. TEXTE IN UMSCHRIFT UND ÜBERSETZUNG 22 kušsuḫub2 sa uruda KA.GAZ993 kušsuḫub2 SU-a e2-ba-an 10 kušsuḫub2 gu-DIM4-ba SU-a e2-ba-an ⌈30⌉ ⌈kuš⌉e-sir2 du8-⌈ši⌉-a ⌈suḫuš gub⌉-ba e2⌈ba⌉-an

3 4 5 Rs. 6 7 8 9 10 11 12 13 14

kiĝ2 aka lu2-gu-la gaba-ri kišeb3 nu-ur2-i3-li2 ša3 puzur4-iš-dda-gan iti ki-siki-dnin-a-zu mu dšu-dzuen lugal urim5ki-ma-ke4 na-du3-a maḫ d en-lil2 dnin-lil2-ra mu-ne-du3 (l.Rd.) 1,07

22 Paar Stiefel (mit) Sehnen (und) „zermahlendem kupfernem Zahn/Zehe“, geflochtene Stiefel; 10 geflochtene Stiefel (mit) g u -DIM4(-b a )Dekoration; 30+[...] grünliche Sandalen mit angesetzten Absätzen; geleistete Arbeit des Lu-gulas; Abschrift der Siegel(urkunde) von Nūr-ilī; in Puzriš-Dagān. (Datum) (Rd.) 67 (Objekte)

Toronto 1 177 AS 4/ii ba-zi Schatzarchiv/Goldschmiede: Silberringe als Geschenk für Mād-ilī, den Wagenfahrer (und) Barbier Vs. 1 2 3 4 Rs. 5 6 7 8 9

993

1 ḫar ku3-babbar 9 giĝ4 ma-ad-i3-li2 ra2-gaba šu-i in-ba u2-da-mi-šar-ra-am maškim

1 Silberring zu 9 Schekel hat Mād-ilī, Wagenfahrer (und) Barbier, als Geschenk empfangen; Ūta-mīšaram (war) Bevollmächtigter; bei Puzur-Irra ist abgebucht; in Nippur. (Datum)

ki ⌈puzur4⌉-⌈ir3⌉-ra-ta ba-zi ša3 nibruki iti šaḫa2-ku3-gu7 mu us2-sa ĝešgu-za den-lil2-la2 ba-dim2

Nach Kopie s a - d a .

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DER KÖNIG UND SEIN KREIS: DAS STAATLICHE SCHATZARCHIV DER III. DYNASTIE VON UR

TPTS 125 AS 5/i šu ba-ti Schatzarchiv / „Mittelsmann“: Silberabgabe als erstatteter Rest der Schaf- und Rinderhirten Bibliographie: Paoletti, Kaskal 5 (2008), 143. Vs. 1 2 3 4 5 Rs. 6 7 8 9 (Lz.)

10 ma-na ku3-babbar la2-NI su-ga sipa unu3-e-ne ki dšara2-kam-ta lugal-ku3-zu šu ba-ti

10 Minen Silber: erstatteter Rest der Schafund Rinderhirten; von Šara-kam; Lugal-kuzu hat es empfangen; via Lugal-(i)tida, Schreiber; in Puzriš-Dagān. (Datum)

ĝiri3 lugal-ti-da dub-sar ša3 puzur4-iš-dda-gan iti mašda-ku3-gu7 mu en unuki-ga ba-ḫuĝ

TPTS 132 S 40/xii ba-zi Schuharchiv: Schuhe für das Baden bei Neulicht und Vollmond Bibliographie: Wilcke, CRRAI 35 (1992), 313. Vs. 1 2 3 Rs. 4 (Lz.) 5 6 7 8

1 kušsuḫub2 tu9 du8-a e2-ba-an a-tu5-a saĝ u4-šakar 1 kušsuḫub2 tu9 du8-a e2-ba-an

1 Paar Stiefel aus Knüpfwerk: Baden bei Neulicht; 1 Paar Stiefel aus Knüpfwerk: ⌈Baden⌉ [bei Vollmond?]; bei Itutua ist abgebucht, in Nippur. (Datum)

⌈a⌉-[tu5-a e2-u4-15?] ki i-du-du-a-ta ba-zi ša3 nibruki iti ŠE.KIN-ku5 mu us2-sa e2 puzur4-iš-dda-gan ba-du3

532

10. TEXTE IN UMSCHRIFT UND ÜBERSETZUNG

TrDr 62 ŠS 6/iii kišeb3 PN Schuharchiv: Empfang von verschiedenen Schuhen als Produktion des KAL.LA-aḫ Bibliographie: Goetzte, JCS 9 (1955), 20; Wilcke, CRRAI 35 (1992), 31; Neumann, Handwerk (1993), 150; Sigrist, Drehem (1992), 397. Vs. 1 2 3 4 5 Rs. 6 7 8 9 10 11 12

1 kušsuḫub2 du8-ši-a e2-ba-an 1 kušsuḫub2 gu-DIM4-ba gada du8-ši-a kušKI.KAL e2-ba-an 24 kušsuḫub2 gu-DIM4-ba SU-a e2-ba-an 5 kušsuḫub2 KA ⌈GAZ⌉ SU-a e2-ba-an [...] ⌈kuše⌉-sir2 du8-ši-a ⌈suḫuš gub⌉-ba e2-ba-an 1 kuše-sir2 u2-ḫab2 [...] 1 kuš az e-[...] kiĝ2 aka KAL.LA-aḫ-[...] gaba-ri kišeb3 nu-ur2-i3-li2 ša3 nibruki iti šaḫa2-ku3-gu7 mu us2-sa dšu-dzuen lugal urim5ki-ma-ke4 bad3 ĝar7-du2 mu-ri-iq-ti-id-ni-im mu-du3 mu us2sa-bi

1 Paar grünliche Stiefel; 1 Paar grünliche Stiefel (mit) g u -DIM4(-b a )Dekoration aus Leinen (und mit) Ledersohlen; 24 Paar geflochtene Stiefel (mit) g u -DIM4(b a )-Dekoration; 5 Paar geflochtene Stiefel aus Knüpfwerk (mit) „zermahlendem Zahn/Zehe“; [...] Paar grünliche Sandalen mit angesetzten Absätzen; 1 [Paar] rote Sandalen[...]; 1 Bärenfell? [...]; geleistete Arbeit des KAL.LA-aḫ; Abschrift der Siegel(urkunde) von Nūr-ilī; in Nippur. (Datum)

TrDr 82 S 44/ii" šu ba-ti Schatzarchiv/Goldschmiede: Einlieferung von Bronze und Kupfer als alte zerbrochene Gerätschaften = H. Limet, DPOAE 1 (1976), 40; Bibliographie: Sigrist, OrNS 48 (1979), 30-31; Schrakamp, Krieger und Waffen 512, 613 und passim. Vs. 1 2 3 4 5 Rs. 6 7

23 ⅔ ma-na zabar ki-la2 urudagag eme ĝiri2 26-kam ki-la2 za3-mi-ri2-tum 18-kam 2 ma-na uruda ki-la2 za3-mi-ri2-tum 8-kam

23 ⅔ Minen Bronze (±11,8 kg), es ist das Gewicht von 26 kupfernen Spießen mit dolchartiger Klinge (und) es ist das Gewicht von 18 zamirītum-Waffen; 2 Minen Kupfer (± 1 kg), es ist das Gewicht von 8 zamirītum-Waffen; alte Gerätschaften994, die zerbrochen sind; von [PN];

niĝ2-TIL.TIL ba-zi-ir-ra-am3 ⌈ki⌉? [...]-⌈ta⌉?995

994

n i ĝ 2 - TIL.TIL könnte zu u r u d a n i ĝ 2 - t i - l a / t i l , das eine Kupferqualität, altes Kupfer (zu lesen š u m u n ?), beschreibt, oder zu uruda k i ĝ 2 t i l „fertiges Kupferwerkstück“ gehören. Vgl. zu diesen Möglichkeiten Reiter 1997: 188 Fn. 155; Sjöberg 1963: 257; Limet 1960: 34-35.

533

DER KÖNIG UND SEIN KREIS: DAS STAATLICHE SCHATZARCHIV DER III. DYNASTIE VON UR 8 9 10 11 12

puzur4-ir3-ra šu ba-ti ša3 puzur4-iš-dda-gan iti šaḫa2-ku3-gu7 min-kam mu si-mu-ru-umki lu-lu-buki a-ra2 10 la2 1kam-aš ba-ḫulu

Puzur-Irra hat es empfangen; in Puzriš-Dagān. (Datum)

TrDr 83 AS 5/vii ba-zi Schatzarchiv/Goldschmiede: Silberringe als Geschenk für verschiedene Empfänger = H. Limet, DPOAE 1 (1976), 38; Bibliographie: Sigrist, OrNS 48 (1979), 32-33; Kutscher, BiOr 35 (1978), 195; Michalowski, SMS 2/3 (1978), 44; Lafont, CDLJ 2009:5, 14; Sigrist, Drehem (1992), 404. Vs. 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 Rs. 11 12 13 14 (Lr.) 15 16 17

1 ḫar ku3-babbar 10 giĝ4 zi2-ri dumu še-eb-ba lu2 bu-liki u4 bu-liki-ta 2 ḫar ku3-babbar 8 giĝ4-ta da-šu-ug LU2.SU.Aki u4 LU2.SU.Aki-ta 1 ḫar ku3-babbar 8 giĝ4 na-wa-ar-še-en gudu4 dnin-ḫur-saĝ-ĝa2 lu2 nawa-arki u4 na-wa-arki-ta i3-im-e-re996-eš2-ša-a997 urdu998-dnanna sugal7-maḫ maškim 1 ḫar ku3-babbar 7 giĝ4 KAL-bi-si aga3-us2 lu2 DUN-a a-bu-ni šagana lugal-ma2-gur8-re sugal7 maškim

1 Silberring zu 10 Schekel: Ziri, Sohn des Šebba aus Buli, als er aus Buli – 2 Silberringe zu je 8 Schekel: Dašug von Šimaški, als er aus Šimaški – 1 Silberring zu 8 Schekel: Nawar-šen, Kultpriester von Ninḫursaĝ aus Nawar, als er aus Nawar – als sie hergekommen sind; Urdu-Nanna, der Großwesir, (war) Bevollmächtigter; 1 Silberring zu 7 Schekel: KAL-bisi, der Soldat, Untergebener des Generals Abūni; Lugal-magure, Adjutant, (war) Bevollmächtigter; sie haben sie als Geschenk empfangen; bei Lu-diĝira ist abgebucht;

in-be6-e-eš2 ki lu2-diĝir-ra-ta ba-zi

995

m u - k u x ist hier unwahrscheinlich.

996

e-re = er14

997

Diese Verbalform bezieht sich auf die Personennamen in Z. 2, 5, 8. Zur Struktur des Textes s. Kap. 8 § 1.2.

998

Sic.

534

10. TEXTE IN UMSCHRIFT UND ÜBERSETZUNG ša3 puzur4-iš-dda-gan iti izim-dsul-gi mu en unuki-ga ba-ḫuĝ (l.Rd.) 7

18 19 20 21

in Puzriš-Dagān. (Datum) (Rd.) 7! (Objekte)999

TrDr 84 AS 6/iv ba-zi Schatzarchiv/Goldschmiede: Silberringe als Geschenk für Puzur-Aššur, den Boten des Pušam, des Stadtfürsten von Šimānum = H. Limet, DPOAE 1 (1976), 36; Bibliographie: Sigrist, OrNS 48 (1979), 34-35; Michalowski, SMS 2/3 (1978), 44; Michalowski, JAOS 95 (1975), 718. Vs. 1 2

1 ḫar ku3-babbar ⌈12⌉? [giĝ4] puzur4-a-šur5 lu2 kiĝ2-ge4-a pu-ša-am ensi2 sima-num2ki u4 si-ma-num2ki-ta i3-im-ĝen-na-[a] in-⌈ba⌉

3 4 5 Rs. 6 7 8 9 10 11 12

999

1 Silberring zu 12 Schekel hat Puzur-Aššur, Bote des Pušam, des Stadtfürsten von Šimānum, als er aus Šimānum herkam, als Geschenk empfangen; Urdu-Nanna (war) [Bevollmächtigter]; bei Lu-diĝira ist abgebucht; in Puzriš-Dagān. (Datum)

urdu1000-dnanna [maškim] ki lu2-diĝir-ra-[ta] ba-zi ša3 puzur4-iš-d⌈da⌉-[gan] iti ki-siki-dnin-a-zu mu ša-aš-ruki ba-ḫulu1001 (l.Rd.) 1

Unklar ist 7 am linken Rand, die Summe der ausgegebenen Ringe ist jedoch 5.

1000

Sic.

1001

Die Datumsformel entspricht sowohl S 42 wie auch AS 6, allerdings ist anhand des Vorkommens von Lu-diĝira sicherlich AS 6 zu bevorzugen.

535

DER KÖNIG UND SEIN KREIS: DAS STAATLICHE SCHATZARCHIV DER III. DYNASTIE VON UR

TrDr 85 S 47/ii ba-zi Schatzarchiv/Goldschmiede: Silberringe als Geschenk für Taddin-Kiza, Sängerin von Nin-kala (und) Tarīš-mātum, Amme der Königstochter Šāt-Suen = H. Limet, DPOAE 1 (1976), 37; Bibliographie: Michalowski, SMS 2/3 (1978), 44; Kutscher, BiOr 35 (1978), 195; Sigrist, OrNS 48 (1979), 30-31; Steinkeller, JCS 35 (1983), 246; FrymerKensky, The Judicial Ordeal in the Ancient Near East (Ph.D. dissertation Yale University, 1977), 93; Wilcke, Fs. Moran (1990), 474; Weiershäuser, Die königlichen Frauen der III. Dynastie von Ur (2008), 216. Vs. 1 2 3

2 ḫar ku3-babbar 10 giĝ4-ta1002 ta2-di3-KI-ZA nar munus nin9-kal-la da-ri2-iš-ma-tum eme2-da ša-at-dzuen dumumunus lugal-ka u4 di7-lu2-ru-gu2-ta i3-im-e-re-eš2-ša-a

4 5 Rs. 6 7 8 9 10 11 12 13 14

in-be6-e-eš2 ĝiri3 a-ḫu-ni sugal7 urdu1005-dnanna sugal7 maškim ki puzur4-ir3-ra-ta ba-zi ša3 puzur4-iš-dda-gan iti šaḫa2-ku3-gu7 mu us2-sa ki-maški u3 ḫur-tiki ba-ḫulu (l.Rd.) 4

1002

Je 2 Silberringe zu je 10 Schekel haben Taddin-Kiza1003, Sängerin von Nin-kala, (und) Tarīš-mātum1004, Amme der Königstochter Šāt-Suen, als sie aus dem Ordalfluss (zurück)gekommen sind, als Geschenk empfangen; via Aḫūni, Adjutant; Urdu-Nanna, der Adjutant, (war) Bevollmächtigter; bei Puzur-Irra ist abgebucht; in Puzriš-Dagān. (Datum) (Rd.) 4 (Objekte)

Da mehrere Empfänger verzeichnet sind, ist ein doppelter Ablativ zu erwarten, wenn jeder Empfänger 2 Silberringe erhielt. Dafür spricht die Position der Personennamen in verschiedenen Registern. Vgl. z. B. AUCT 1 241 und AUCT 1 942.

1003

S. dazu Hilgert 2002: 303 Fn. 59.

1004

Zum PN s. Krecher 430).

1005

Sic.

536

10. TEXTE IN UMSCHRIFT UND ÜBERSETZUNG

TrDr 86 S 45a/vii/17 mu-kux šu ba-ti Schatzarchiv/Goldschmiede: Einlieferung von verschiedenen Kostbarkeiten durch verschiedene Absender = W. Sallaberger, Mesopotamien (1999), 241-242; = H. Limet, DPOAE 1 (1976), 39; Bibliographie: Sigrist, OrNS 48 (1979), 30-31; Kutscher, BiOr 35 (1978), 195. Vs. 1 2 3 4 5 6 7 8 9 Rs. 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23

1 za-ḫum ku3-babbar šu-den-lil2 dumu lugal-ke4 ĝiri3 a-bu-DU10 lu2 a-bu-ni-ka 1 ĝiri2 udu uš2 zabar MUNUS.UŠ-bi NA4 ḫu-un-ḫa-ab-UR ⌈šagana⌉ ĝiri3 ṣi-lu-uš-dda-[gan] 1 ĝiri2 udu uš2 ⌈zabar⌉ [...] la-ma-ḫar [...] ĝiri3 [...] šu im-mi-[in-us2-eš2] 1006 1 gal [...] 2 ĝiri2 udu uš2 ⌈zabar⌉ ṣi-lu-uš-dda-gan nam-ra-aka ur-bil3-lumki-ma mu-kux puzur4-ir3-ra šu ba-ti ša3 nibruki iti izim-dsul-gi u4 17 ba-ra-zal mu si-mu-ru-umki lu-lu-bu-umki a-ra2 10 la2 1kam-aš ba-ḫulu mu us2-sa-bi (l.Rd.) 6 niĝ2 šudum-ma

1006

1 silberne Kanne hat Šu-Enlil, Sohn des Königs, via Abu-ṭāb, des Mannes von Abūni; 1 bronzener Dolch zum Schafe-Schlachten, sein Griff aus Stein, hat Ḫun-ḫabur, General, via Ṣilluš-Dagān; 1 bronzener Dolch zum Schafe-Schlachten [...] hat Lā-maḫār [...], via [PN]; – haben sie gesandt; 1 [...] g a l -Gefäß, 2 bronzene Dolche zum Schafe-Schlachten: Ṣilluš-Dagān; Beute von Urbilum; Einlieferung; Puzur-Irra hat es empfangen; in Nippur. (Datum) (Rd.) 6 gezählte (Objekten)

Als Agens fungieren drei PNN: Šu-Enlil Z. 2, Ḫun-ḫabur Z. 6, Lā-maḫār Z. 9. Zur Struktur und Deutung des Textes s. Kap. 6 § 3.

537

DER KÖNIG UND SEIN KREIS: DAS STAATLICHE SCHATZARCHIV DER III. DYNASTIE VON UR

TrDr 87 ŠS 2/xii2 ba-zi Schatzarchiv/Goldschmiede: ein Kessel als Geschenk für Tabūr-ḫaṭṭum = H. Limet, DPOAE 1 (1976), 41; Bibliographie: Kutscher, BiOr 35 (1978), 195; Sigrist, OrNS 48 (1979), 34-35; Schneider, AnOr 1 (1931), 30; Michalowski, SMS 2/3 (1978), 51; Weiershäuser, Die königlichen Frauen der III. Dynastie von Ur (2008), 264; Michalowski, JAOS 95 (1975), 718. Vs. 1 2 3 4 Rs. 5 6 7 8 9 10

1 šen-šu2 ŠU+LAGAB zabar da-bur-PA-ṭum e2-gi4-a ur-diškur ensi2 in-ba wa-qar-dšu-dzuen ba-za maškim ki lu2-diĝir-ra-ta ba-zi ša3 nibruki iti diri ŠE.KIN-ku5 mu dšu-dzuen lugal-e ma2 den-ki-ka in-dim2 (l.Rd.) 1

1 bronzenen š u 2 -Kessel ... hat Tabūr-ḫaṭṭum, Schwiegertochter des Stadtfürsten Ur-Iškur, als Geschenk empfangen; Waqar-Šu-Suen, der „Zwerg“, (war) Bevollmächtigter; bei Lu-diĝira ist abgebucht; in Nippur. (Datum) (Rd.) 1 (Objekte)

TrDr 88 AS 7/iv ba-zi Schatzarchiv/Goldschmiede: Ausgabe einer goldenen Verzierung = H. Limet, DPOAE 1 (1976), 35; Bibliographie: Sigrist, OrNS 48 (1979), 34-35. Vs. 1 2 3 Rs. 4 5 6 7 8 9 10

1007

5 ½ giĝ4 gadaša3-gu gu-za e3 sa ḫi-ra ku3-si22 d sul-gi-ra-ma dumu lugal-ka ba-ta-keše2 ki lu2-diĝir-ra-ta ba-zi ša3 puzur4-iš-dda-gan iti ki-siki-dnin-a-zu mu bi2-tum-ra-bi2-umki i3-ab-ruki ma-daki-bi u3 ḫu-uḫ2-nu-riki ba-ḫulu (l.Rd) 5 ½ giĝ4

5 ½ Schekel Qualitätsleinenfäden, (die) aus einem Stuhl herausragen, mit goldenen geflochtenen Fäden, von Sulgi-rāmā, dem Sohn des Königs: sie wurden zusammengebunden1007; bei Lu-diĝira ist abgebucht, in Puzriš-Dagān. (Datum) (Rd.) 5 ½ Schekel

Zu k e š e 2 mit Abl.-suffix „zusammenraffen“, s. Behrens und Steible 1983: 186-187.

538

10. TEXTE IN UMSCHRIFT UND ÜBERSETZUNG

TRU 292 S 34/vii ba-zi Schuharchiv: Schuhe für verschiedene Empfänger Koll.: B. Lafont, ASJ 7 (1985), 180, 186; Bibliographie: Goetzte, JCS 9 (1955), 20; Wilcke, CRRAI 35 (1992), 313; Steinkeller, OrAnt 19 (1980), 88 Fn. 18; Salonen, Fußbekleidung (1969), 49, 61, 88; Waetzoldt, Textilindustrie (1972), 128 Fn. 419; Sigrist, Drehem (1992), 397. Vs. 1 2 3 4 5 Rs. 6 7 8 9 10 11 12 13

1 kušsuḫub2 du8-ši-a e2-ba-an lugal 1 tu9 ša3 kušsuḫub2 e2-ba-an šu-e2-a kur-ĝiri3-ni-še3 maškim 2 kušsuḫub2 du8-ši-a e2-ba-an

1 Paar grünliche Stiefel des Königs1008; 1 Paar Futter1009 (für) Stiefel: Šu-Ea; Kurĝiriniše (war) Bevollmächtigter; 2 Paar grünliche Stiefel: Großwesir; Šegdelani (war) Bevollmächtigter; bei Itutua ist abgebucht; in Nippur. (Datum)

sugal7-maḫ šeg12-de3-la2-NI maškim ki i-tu-tu-a-ta ba-zi e2-saĝ-da-na nibruki-ka iti izim-dsul-gi mu an-ša-anki ba-ḫulu

TRU 303 AS 9/viii ba-zi Schatzarchiv/Möbel: ein Bett als Geschenk für Alla-šarrum Koll.: B. Lafont, ASJ 7 (1985), 180; Bibliographie: Steinkeller, OrAnt 19 (1980), 81; Sigrist, Drehem (1992), 395. Vs. 1-3 4-5 6 7-8

1 ĝeš-nu2 umbin gud e4eldig zabar ĝar-ra ša3tuku5 siki gi si3-ga al-la-ša-ru-um eme2-da ME-dištaran dumumunus lugal in-ba ĝiri3 a2-bi2-li2 ⌈ra2⌉?-gaba ME-dištaran dumumunus lugal

1 Bett, die Stierfüße aus schwarzem PappelHolz (mit) Bronze plattiert, (eine) seilgeflochtene Matratze aus einheimischer Wolle (ist) eingesetzt, hat Alla-šarrum, die Amme von Simat-Ištarān, Tochter des Königs, als Geschenk empfangen; via Abī-ilī, des Wagenfahrers von Simat-Ištarān, der Tochter des Königs;

1008 Da hier lugal nach e 2 - b a - a n vorkommt, handelt es sich nicht um eine Qualitätsbezeichnung des Schuhs (Vgl. MVN 3 139), sondern der König selbst ist damit gemeint. S. auch z. B. OrAnt 14 p. 16 und SAT 3 1998. 1009

Salonen 1969: 61, 88.

539

DER KÖNIG UND SEIN KREIS: DAS STAATLICHE SCHATZARCHIV DER III. DYNASTIE VON UR Rs. 9 10 11 12 1315 16

ki a-ḫu-ni-ta ba-zi ša3 tum-ma-alki iti šu-eš5-ša mu en-dnanna-damar-dzuen-ra-ki-aĝ2-an-na baḫuĝ (l.Rd.) 1

bei Aḫūni ist abgebucht; in Tummal. (Datum) (Rd.) 1 (Objekt)

TRU 384 S 43/vi mu-kux šu ba-ti Formationsphase: Einlieferung eines Bogens samt Behälter von Ubaʾa, dem Stadfürsten von Adamdun Bibliographie: Sigrist, Drehem (1992), 395. Vs. 1 2-3 4 5 Rs. 6 7 8 9 10 11

1 ĝešpana e2-a u3-ba-a ensi2 a-dam-DUNki-ke4 šu im-mi-us2 mu-kux

1 Bogen samt Behälter?1010 hat Ubaʾa, der Stadtfürst von Adamdun, gesandt; Einlieferung; via (NN); Ur-mes hat es empfangen; in Tummal. (Datum) (Rd.) 1 (Objekt)

ĝiri3 (leer) ur-mes šu ba-ti ša3 tum-ma-alki iti a2-ki-ti mu en dnanna maš-e i3-pa3 (l.Rd.) 1

TRU 385 S 44/iv i3-la2 Formationsphase: Gewichtskontrolle von einem Fingerring Bibliographie: Sigrist, OrNS 48 (1979), 30-31; Neumann, Handwerk (1993), 74. Vs. 1-2

1010

1 šu-gur ku3-si22 SU su-ub1011 šu-gur ku3-si22 ku3-babbar uruda luḫ-ḫa

1 Fingerring aus poliertem? Gold, Fingerring aus Gold, Silber und raffiniertem Kupfer,

Wörtl. „des Hauses“; zur Deutung als Behälter eines Bogens s. zuletzt Schrakamp 2010: 56.

1011

SU s u - u b könnte hier mit (š u ) s u - u b „abwischen, polieren“ in Verbindung gebracht werden, s. dazu Attinger 1993: 180. Wie SU zu lesen ist, bleibt dabei jedoch unklar. Nach Hallo (1973: 169) gehört s u - s u - u b zu den “‘playful orthographies’ in which the conventional Sumerian spelling of certain compound verbs is intentionally assimilated to the pronunciation of the Akkadian equivalent in order to lend a spurious appearance of cognate

540

10. TEXTE IN UMSCHRIFT UND ÜBERSETZUNG 3 4 5 6 Rs. 7 8-9 10 11

ki-la2-bi igi-4-ĝal2 5 še 2 še za3-bar-bi e2-gal-kam ba-a-mu

sein Gewicht ¼ Schekel 5 Gran (± 2,3 g), 2 Gran (± 0,09 g) sein (Kaltarbeits)-Abfall; vom Palast ist es; Baʾamu hat gewogen; in Puzriš-Dagān. (Datum)

i3-la2 ša3 puzur4-iš-dda-gan iti ki-siki-dnin-a-zu mu si-mu-ru-umki lu-lu-buki a-ra2 10 la2 1kam-aš ba-ḫulu

TRU 387 ŠS 6/[...] mu-kux šu ba-ti Schatzarchiv/Goldschmiede: Einlieferung von Silber aus dem Verkauf von Gold Bibliographie: Sigrist, OrNS 48 (1979), 36-37; Wilcke, Fs. Moran (1990), 473; Paoletti, Kaskal 5 (2008), 133. Vs. 1 2 3 4 5 6 7 Rs. 8 9 10 11 12 13 14 15

2 gun2 ku3-babbar mu ku3-si22 7-ta-še3 e2-gal-ta e3-a ĝiri3 a-mur-DIĜIR mu-kux lu2-diĝir-ra šu ba-ti

2 Talente (± 30 kg) Silber, für Gold im 7fachen Wert; aus dem Palast gekommen; via Āmur-ilam; Einlieferung; Lu-diĝira hat es empfangen; in Puzriš-Dagān. (Datum) (Rd.) 2 Talente Silber

ša3 ⌈puzur4⌉-[iš-dda-gan] iti izim-[...] mu dšu-d[zuen] lugal urim5ki-ma-ke4 na-du3-a maḫ d en-lil2 d nin-lil2-ra mu-ne-du3 (l.Rd.) 2 gu2 [ku3-babbar]

relationship to these purely semantic correspondences” und sollte für šūsupu „einsammeln, etw. zusammenkratzen“ stehen. S. auch Volk 1995: 162.

541

DER KÖNIG UND SEIN KREIS: DAS STAATLICHE SCHATZARCHIV DER III. DYNASTIE VON UR

U.30117 - šu ba-ti Schatzarchiv/„Mittelsmann“: Gold und Lapislazuli an Aiaĝu für die Verzierung von verschiedenen Statuen Es handelt sich hierbei um einen unpublizierten Text aus dem British Museum, welcher von Lorenzo Verderame in seinem Beitrag der 54. Rencontre Assyriologique in Roma vorgestellt wurde. Ich bin Lorenzo Verderame zum Dank verpflichtet, weil er mir seine Umschrift und seine Photos dieses Textes vor seiner Publikation zur Verfügung gestellt hat.

UET 3 321 S 46/iii Gewichtskontrolle Schatzarchiv/Gewichtskontrolle: Gewichtskontrolle verschiedener Waffen Bibliographie: Reiter, AOAT 249 (1997), 300 Fn. 38. Vs. 1012 1 2 3 4 5 6 Rs. 7 8 9 10 11 12

1 urudagag bu3-[...] zabar 7 la2 2 ĝiri2 MUNUŠ.UŠ ni2-ba ki-la2-bi ½ ma-na la2 ŠAM2×2 11 ĝiri2 MUNUŠ.UŠ ni2-ba zabar 8 la2

1 kupferner Spieß [...] aus Bronze (mit Legierungsverhältnis 7)1013; 2 Dolche, Griffe aus demselben (Material), ihr Gewicht ½ Mine minus ⅔ (± 244 g); 11 Dolche, Griffe aus demselben (Material), aus Bronze (mit Legierungsverhältnis 8)1014, ihr Gewicht ⅔ Mine 4 ½ Schekel (± 370 g). Niĝir-KA-gena hat gewogen; in Bīt-PuzrišDagān. (Datum)

ki-la2-bi ⅔ša 4 ½ giĝ4 niĝir-KA-ge-na i3-la2 ša3 e2 puzur4-iš-da-gan iti ŠEŠ-da-gu7 mu us2-sa ur-bi2-lumki ba-ḫulu

1012

Obwohl dieser Text gemäß seiner Publikation aus Ur stammt und nach der Hauptserie des Reichskalenders datiert ist, fand diese Gewichtskontrolle aufgrund der Angabe „in Bīt-Puzriš-Dagān“ eben dort statt und muss daher dem Schatzarchiv zugeordnet werden. Zur Lokalisierung des Schatz- und Schuharchivs s. Kap. 1 § 3.2; zu der Gewichtskontrolle der Produktion s. Kap. 5 § 2.3.

1013

Hiermit ist das Verhältnis der Bronze-Legierung ausgedrückt. In diesem Fall handelt es sich um 6 Teile Kupfer zu 1 Teil Zinn, s. dazu Reiter 1997: 298-299.

1014

Wie oben handelt es sich hier um das Legierungsverhältnis von Bronze und zwar diesmal 7 Teile Kupfer zu 1 Teil Zinn. S. dazu Reiter 1997: 298-299.

542

10. TEXTE IN UMSCHRIFT UND ÜBERSETZUNG

UTI 6 3793 (AS 1-ŠS 4) Tafelkorbetikette Schatzarchiv/„Mittelsmann“: Tafelkorb von Goldausgaben Vs.1015 1 2 3 Rs. 4

beseĝ dub-ba ku3-si22 zi-ga didli ki šu-aš10-dar-ta

Tafelkasten: einzelne Ausgaben von Gold; von Šu-Eštar, Siegel(urkunde) von Lugalkuzu. [...]

kišeb31016 lugal-ku3-zu [...]

UTI 6 3800 [ŠS] (a) Schatzarchiv/Goldschmiede: Geschenke und Weihungen an Personen und Götter Bibliographie: Weiershäusers, Die königlichen Frauen der III. Dynastie von Ur (2008), 231232 und passim. Kol.

Z.

Objekt

Eingeliefert von (šu us2 / mu-kux)

Bevollmächtigter

Überbringer (de6)

Vs. i

[...]

[...]

[...]

[...]

[Šu-Sulgi, der Barbier?]

1' 5'

[...] Mine [...] 3+[...] Gran; [...] Achat-Augen [...] die a-bi-zaDekoration aus grünem Jaspis wurde eingesetzt

(königliche Weihung)

-

6'8'

9' 18'

Wohin?

Empfänger

[Enlil?] -

Ninlil

1 Libationsbecher aus normalem Gold, sein Gewicht 1 5/6 Mine 6 ⅔ Schekel minus 5 Gran

-

Nuska

1 niĝ2-da-ga (mit Ausstattung)

-

(Gott) Enimani-zi, Ajutant von Ninurta

Šu-Sulgi, der Barbier

1015

Das Datum des Textes ist nicht erhalten, allerdings ist dies in die Amtszeit des Beamten Šu-Eštar AS 1 – ŠS 4 einzuordnen. Zu diesem Text und der Archivierungs- und Siegelungspraxis im Schatz- und Schuharchiv s. Kap. 2 § 2.5.

1016

Der Text steht nur in Transliteration zur Verfügung. Ozaki und Yıldız (1993) liest „k i š i b “, allerdings beachte k i š e b 3 bei AUCT 1 550.

543

DER KÖNIG UND SEIN KREIS: DAS STAATLICHE SCHATZARCHIV DER III. DYNASTIE VON UR Kol.

Vs. ii

Z.

Objekt

19' 22'

2 Ohrringe mit einer sitzenden Schutzgottheit aus gelbglänzendem Gold (mit) a-bi-zaDekoration aus SU.A-Steinen, jeweils (ein) Schmuckstein ist dazu gekommen, sein Gewicht 1 Schekel minus 3 Gran

1' 7'

[...] Emblem 7-fach an der Kette anhängend; 5 Schekel 15 Gran „Augen-Drähte“ aus vermischtem Gold wurden zu dem 7-fach an der Kette anhängenden Emblem (mit) Mondsicheln hinzugefügt

8' 23'

jeweils 1 Kranz (mit Ausstattung)

Eingeliefert von (šu us2 / mu-kux)

-

Bevollmächtigter

der Großwesir Urdu-Nanna

544

Überbringer (de6)

Wohin?

Empfänger

-

Ninegal im Palast

Niĝir-KAgena

-

e2 dNanna ba-an-ku4

Daʾa, der Soldat, Untergebener des Generals Ses-kala,

zu den Truppen

Lu-Nanna von Zimudar, Lalaʾa, Kīnam-uššī, Atarda: es sind Generäle

10. TEXTE IN UMSCHRIFT UND ÜBERSETZUNG Kol.

Vs. iii

Z.

Objekt

Eingeliefert von (šu us2 / mu-kux)

Bevollmächtigter

Überbringer (de6)

Wohin?

Empfänger

24' 31'

1 Fingerring aus gelbglänzendem Gold, sein Gewicht 1 Schekel: es ist ein Teil einer Mondsichel; 9 Schekel gelbglänzendes Gold; 1 grüner Jaspis; 1 tu-durSchmuckperle aus 2-fach weiß gestreiftem Achat; 3 tu-durSchmuckperlen jeweils aus 2-fach weiß gestreiftem Achat; 1 Ringscheibe aus 2fach weiß gestreiftem Achat

-

-

-

-

[...]

1' 3'

1 Achat [...]; 7 Perlen aus [...]Stein

-

Waqar-ŠuSuen, der „Zwerg“

der Wagenfahrer TūramDagān

nach Ur

Abī-simtī

4' 6'

1 Fingerring, aus gelbglänzendem Gold, sein Gewicht 1 Schekel

-

Lugal-kuzu

7' 10'

1 Fingerring, aus gelbglänzendem Gold, sein Gewicht 1 Schekel

-

Šubram, der Mundschenk

11' 13'

1 Fingerring, aus gelbglänzendem Gold, sein Gewicht 1 Schekel

-

14' 17'

1 Fingerring, aus gelbglänzendem Gold, sein Gewicht 1 Schekel

-

18' 22'

1 Fingerring, aus gelbglänzendem Gold, sein Gewicht 1 Schekel

Šalimniʾaš, lukur des Königs

[PN]

Šu-Suen-ilī, der Mundschenk Āmur-ilam, der Wagenfahrer

Bēlī-kīn, der Wagenfahrer

545

Šennam, ihr Wagenfahrer

DER KÖNIG UND SEIN KREIS: DAS STAATLICHE SCHATZARCHIV DER III. DYNASTIE VON UR Kol.

Vs. iv

Rs. i

Z.

Objekt

Eingeliefert von (šu us2 / mu-kux)

Bevollmächtigter

Überbringer (de6)

23' 24'

1 Fingerring, aus gelbglänzendem Gold, sein Gewicht 1 Schekel

jeweils 1 von Kubātum und Tiāmatbāštī

-

Puzur-Eštar, der Barbier

32' -36'

1 Fingerring, aus gelbglänzendem Gold, sein Gewicht 1 Schekel

-

-

Nūr-Šamaš, der Barbier

nach Nippur

1' 6'

[...] 4 [...]; 16 Perlen [...]; 30 Perlen ḪAR[...]; 1 Perle ⌈LUM⌉.[GAB], 1 LUM.GAB aus Gold [...] 1 [Mal];

-

-

-

-

7' 9'

1 Fingerring aus Gold [...], sein Gewicht [...], zum 2. [Mal];

-

-

-

-

10' 11'

2 Dolche ..., ihr Griff [...] aus Lapislazuli (mit) Gold plattiert; zum 3. [Mal]

-

-

-

-

14' 18'

1 Fingerring aus Gold [...] sein Gewicht

-

-

Nūr-Šamaš, der Barbier

nach Nippur

19' 21'

2 Dolche ..., ihr Griff aus Lapislazuli (mit) Gold [plattiert]

-

NN

-

-

Tiāmatbāštī?

22' 31'

1 Kranz (mit Ausstattung)

-

-

Lugal?-[...]?

nach Ur

„Wassertrink-Ort“ Sulgis?

19

[...]? mit Ausstattung

[...]?

[...]?

Lugal?-[...]

[...]?

„Wassertrink-Ort“ Sulgis

10 20

1 Kranz (mit Ausstattung)

[...]?

[...]?

[...]?

„Wassertrink-Ort“ [AmarSuenas?]

23 25

8 ½ Schekel 13 [...], weil sein Silber [...]; zum 1. Mal;

-

-

-

Restposten der kupfernen

546

-

Wohin?

Empfänger

Kubātum, lukur des Königs

10. TEXTE IN UMSCHRIFT UND ÜBERSETZUNG Kol.

Rs. ii

Z.

Objekt

Eingeliefert von (šu us2 / mu-kux)

Bevollmächtigter

Überbringer (de6)

Wohin?

Empfänger

26 28

1 ⅓ Schekel 17 Gran Gold [...], weil sein Silber [...]

-

-

-

-

Statue des Königs [...]

29 31

1 Schekel Gold [...], weil sein Silber

-

-

-

-

Restposten der kupfernen Statue [...]

32 [...]

1 ĜEŠ-[...] AN-[...]

-

-

-

-

[...]

1-4

1 tu-durSchmuckperle aus 2-fach weiß gestreiftem Achat

mu-kux Ilšurabi, Sohn des Händlers Puzur-Aššur

-

-

zum Palast

Lugalmunizi

Vs.1017 (i) ?

1' 2'-3' 4' 5' 6' 7' 8' 9' 10' 11' 12' 13' 14' 15' 16' 1017

[... : Enlil ] [...] ma-na [...] 3+ še [...] NA4nir7 igi [...] a-bi-za NA4du8-ši-a i3-ib2-si3 d nin-lil2 1 tun3-la2 ku3-si22 si-sa2 ki-la2-bi 1 5/6 ma-na 6 giĝ4 ŠAM2×2 la2 5 še d nuska 1 niĝ2-da-ga 1 a-la-lum NA4nir7 a-ri2-LUM babbar 1 ku3si22 ĝar-ra-bi 1 ĝeš-bu10 NA4nir7 a-ri2-LUM ku3-si22 ĝar-rabi 2 tu-dur NA4nir7 babbar 2-ta ku3-si22 ⌈ĝarra⌉-[bi] 2 tu-dur NA4nir7 a-ri2-LUM babbar 2-ta ku3si22 ĝar-ra-bi 6 NA4gug gid2-da ku3-si22 ĝar-ra-bi 26 za-ellaĝ2 ku3-si22-bi 38 za-ellaĝ2 NA4gug-bi

(Vs. i) [... : Enlil?] [...] Mine [...] 3+[...] Gran; [...] Achat-Augen [...] die a - b i - z a -Dekoration aus grünem Jaspis-Stein wurde eingesetzt1018: Ninlil. 1 Libationsbecher aus normalem Gold, sein Gewicht 1 5/6 Mine 6 ⅔ Schekel minus 5 Gran (± 972 g): Nuska. 1 niĝdaga (mit Austattung): 1 alalum aus 1fachem weiß gestreiftem ariLUM-Achat (mit) Gold plattiert, 1 Ringscheibe aus ariLUMAchat mit Gold plattiert, 2 t u - d u r Schmuckperle aus 2-fach weiß gestreiften Achat-Steinen (mit) Gold plattiert, 2 t u - d u r Schmuckperlen aus 2-fach weiß gestreiften ariLUM-Achat-Steinen (mit) Gold plattiert, 6 langen Karneol-Steine (mit) Gold plattiert, 26 Perlen aus Gold, 38 Perlen aus Karneol,

Eine ausführliche Analyse der Struktur dieses Textes wird im Kap. 2 § 1.2.2 geboten.

1018

In diesem Fall (i 3 - i b 2 - s i 3 ) kann /b/ vor der Basis als Allomorph zu /b+i/ (Obliques Objekt) stehen und daher das Verb als eine intransitiv-passive Form interpretiert werden (Zustandpassiv „es ist eingesetzt (worden)“). S. dazu z. B. Wilcke 1990; Attinger 1993: 195-197.

547

DER KÖNIG UND SEIN KREIS: DAS STAATLICHE SCHATZARCHIV DER III. DYNASTIE VON UR 17' 18' 19'

ŠAM2×2

1 še sa igi ku3-babbar-bi enim-ma-ni-zi sugal7 dnin-urta 2 niĝ2-ĝeštu dlamma gub-ba ku3-si22 ḫuš-a a-bi-za NA4SU.A za-ta ib2-teḫe ki-la2-bi 1 giĝ4 la2 3 še d nin-e2-gal ša3 e2-gal-ka ĝiri3 šu-dsul-gi šu-i d

20' 21' 22' (Vs.ii) 1' 2' 3' 4' 5' 6' 7' 8' 9' 10' 11' 12' 13' 14' 15' 16' 17' 18' 19' 20' 21' 22'

[...] šu-nir 7 gu2 la2 e2 dnanna-ka ba-an-ku4 5 giĝ4 15 še sa igi ku3-si22 ḪI-da šu-nir u4-šakar 7 gu2 la2 ba-ab-taḫ ĝiri3 niĝir-KA-ge-na a-ru-a lugal 1 ki-li2-lum-ta 1 alan lugal ku3-si22 si-sa2 tur-bi-ta 10 tu-dur ḪAR.ḪAR-ra ku3-si22 si-sa2-bi-ta 20 za-ellaĝ2 ku3-si22 si-sa2-bi-ta 1 za-ellaĝ2 LUM.GAB ku3-si22 si-sa2-bi-ta 1 LUM.GAB ku3-si22 si-sa2-bi-ta 10 za-ellaĝ2 NA4nir7 [...]-bi-ta1021 [lu2]-dnanna zi-mu-darki 1 la-la-a 1 ki-nam-uš-si 1 a-tar-da šagana-me uĝnimx-še31022 da-a-a aga3-us2 lu2 DUN-a ses-kal-la šagana-ke4 i3-ne-de6

⅔ Schekel 1 Gran „Augen-Drähte“ aus Silber: Enimmani-zi Adjutant von Ninurta. 2 Ohrringe (mit) einer sitzenden Schutzgottheit aus gelbglänzendem Gold (mit) a - b i - z a -Dekoration aus SU.A-Steinen, jeweils (ein) Schmuckstein ist dazu gekommen, sein Gewicht 1 Schekel minus 3 Gran (± 8,2 g); Ninegal im Palast; (alle Einträge bisher) via Šu-Sulgi, Barbier. (Vs. ii) [...] Emblem 7-fach an der Halskette anhängend1019 ist in das Haus von Nanna hineingebracht; 5 Schekel 15 Gran „AugenDrähte“ aus vermischtem Gold wurden zu dem 7-fach an der Halskette anhängenden Emblem (mit) Mondsicheln hinzugefügt; via Niĝir-KA-gena; königliche Weihung. Jeweils 1 Kranz (mit Ausstattung): 1 kleine Statue des Königs aus normalem Gold, 10 t u d u r -Schmuckperlen ḪAR.ḪAR-r a aus normalem Gold, 20 Perlen aus normalem Gold, 1 LUM.GAB-förmige Perle aus normalem Gold, 10 Perlen aus Achat: Lu-Nanna von Zimudar, 1 Lalaʾa, 1 Kīnam-uššī1020, 1 Atarda: es sind Generäle; Daʾa der Soldat, Untergebener des Generals Ses-kala, hat sie zu den Truppen gebracht;

1019

Es könnte sich hier um ein Emblem, das an sieben Stellen an einer Kette angehängt ist, handeln.

1020

Zum PN s. Krecher 430).

1021

(ii 8'-14'): 1 kilīlum (mit Ausstattung) als Geschenk an jeweils 4 PNN, Generäle (ii 15'-18').

1022

SU.LU.ŠE3.KI.NIĜ2.

548

10. TEXTE IN UMSCHRIFT UND ÜBERSETZUNG 23' 24' 25' 26' 27' 28' 29' 30' 31' (Vs. iii) 1' 2' 3' 4' 5' 6' 7' 8' 9' 10'

urdu2-dnanna sugal7-maḫ maškim 1 šu-gur ku3-si22 ḫuš-a ki-la2-bi 1 giĝ4 niĝ2 u4-šakar-ra-kam 9 giĝ4 ku3-si22 ḫuš-a 1 NA4du8-ši-a 1 tu-dur NA4nir7-babbar 2 3 tu-dur NA4nir7 babbar 2-ta 1 ĝeš-bu10 NA4nir7 babbar 2

Urdu-Nanna der Großwesir (war) Bevollmächtigter. 1 Fingerring aus gelbglänzendem Gold, sein Gewicht 1 Schekel (± 8,3 g): es ist ein Teil1023 einer Mondsichel; 9 Schekel gelbglänzendes Gold; 1 grüner Jaspis-Stein; 1 t u - d u r Schmuckperle aus 2-fach weiß gestreiftem Achat; 3 t u - d u r -Schmuckperlen jeweils aus 2-fach weiß gestreiftem Achat; 1 Ringscheibe aus 2-fach weiß gestreiftem Achat. (Vs. iii) [...] 1 Achat [...]; 7 Perlen aus [...]-Stein hat Tūram-Dagān, der Wagenfahrer (gebracht)1024; 1 Fingerring aus gelbglänzendem Gold, sein Gewicht 1 Schekel (± 8,3 g), hat Lugal-kuzu (gebracht)1025; 1 Fingerring aus gelbglänzendem Gold, sein Gewicht 1 Schekel (± 8,3 g), hat Šubram, der Mundschenk, (ihr gebracht)1026; Waqar-Šu-Suen, der „Zwerg“, (war) Bevollmächtigter;

[...] 1 NA4nir7 [...] 7 za-ellaĝ2 NA4[...] tu-ra-am-dda-gan ra2-gaba-e1027 1 šu-gur ku3-si22 ḫuš-a ki-la2-bi 1 giĝ4 lugal-ku3-zu-e1028 1 šu-gur ku3-si22 ḫuš-a ki-la2-bi 1 giĝ4 šu-ub-ra-am sagi-e1029 wa-qar-dšu-dzuen ba-za maškim

1023

Wörtl. „Sache eine Mondsichel ist es“.

1024

Verb (iii 31') i n - n a - a n - d e 6 - e š 2 (an Abī-simtī).

1025

Verb (iii 31') i n - n a - a n - d e 6 - e š 2 (an Abī-simtī).

1026

Verb (iii 31') i n - n a - a n - d e 6 - e š 2 (an Abī-simtī).

1027 Aus der besonderen Struktur des Textes ist zu entnehmen, dass hier „Ausgaben direkt aus m u - k u x “ verzeichnet sind; wie sie schon aus dem Vieharchiv bekannt sind, s. dazu Sallaberger 1993a: 31-32. Die Güter jeder Transaktion werden jeweils durch die Formel „n MAT; (PN [Absender]-e ); (PN[Überbringer])-e ; (PN m a š k i m )“ aufgelistet (iii 1'-3'; 4'-6'; 7'-10';11'-13'; 14'-17'; 18'-22'; 23'-26'+28'; 29'-30'; 32'-34'). Bei der letzten Transaktion, die einen oder mehrere Absender aufweist (23'-26'), wird als für die Absender der Transaktionen zusammenfassende Verbalform das Verb š u u s 2 „senden“ vermerkt (iii 27': š u i n - n a - a n - u s 2 - e š 2 ). Das Verb d e 6 „bringen“ (iii 31': i 3 - n a - a n - d e 6 - e š 2 ) wird dann als für die Überbringer zusammenfassende Verbalform bei der ersten Transaktion, die eine bestimmte Ortsangabe aufweist (iii 30'), verwendet bzw. bei einer neuen Ortsangabe (iii 34') wiederholt (iii 36': i 3 - n a - a n - d e 6 ). Sowohl in der Verbalform in iii 27' wie auch in der in iii 31' und 36' bezieht sich -n a - als indirektes Objekt auf Abī-simtī, die in iii 29' mit Dativ vorkommt und dadurch als Empfängerin der eingelieferten Geschenke gekennzeichnet wird. S. dazu Kap. 2 § 1.2.2. 1028

Verb (iii 31') i n - n a - a n - d e 6 - e š 2 (an Abī-simtī).

1029

Verb (iii 31') i n - n a - a n - d e 6 - e š 2 (an Abī-simtī).

549

DER KÖNIG UND SEIN KREIS: DAS STAATLICHE SCHATZARCHIV DER III. DYNASTIE VON UR 11' 12' 13' 14' 15' 16' 17' 18' 19' 20' 21' 22' 23' 24' 25' 26' 27' 28' 29'

1 šu-gur ku3-si22 ḫuš-a ki-la2-bi 1 giĝ4 d šu-dzuen-i3-li2 sagi-e1035 1 šu-gur ku3-si22 ḫuš-a ki-la2-bi 1 giĝ4 a-mur-DIĜIR ra2-gaba-e1036 [...] maškim 1 šu-gur ku3-si22 ḫuš-a ki-la2-bi 1 giĝ4 ša-lim-ni-aš lukur lugal-ke4 še-en-nam ra2-gaba-ni-e1037 be-li2-ki-in ra2-gaba maškim 1 šu-gur ku3-si22 ḫuš-a-ta1038 ki-la2-bi 1 giĝ4-ta ku8-ba-tum-e 1 A.AB.BA-ba-aš2-ti-e1039 šu in-na-an-us2-eš21040 puzur4-aš11-dar šu-i-e1041 a-bi2-si2-im-ti-ra

1 Fingerring aus gelbglänzendem Gold, sein Gewicht 1 Schekel (± 8,3 g), hat Šu-Suen-ilī, der Mundschenk, (ihr gebracht)1030; 1 Fingerring aus gelbglänzendem Gold, sein Gewicht 1 Schekel (± 8,3 g), hat Āmur-ilam, der Wagenfahrer, (ihr gebracht)1031; [PN] (war) Bevollmächtigter (Einträge Vs. iii 11-17'); 1 Fingerring aus gelbglänzendem Gold, sein Gewicht 1 Schekel (± 8,3 g), hat Šalimniʾaš, l u k u r des Königs, (ihr – Abī-simtī – gesandt)1032; Šennam, ihr Wagenfahrer, hat es ihr (gebracht)1033; Bēlī-kīn der Wagenfahrer (war) Bevollmächtigter; jeweils 1 Fingerring aus gelbglänzendem Gold, sein Gewicht jeweils 1 Schekel (± 8,3 g), haben Kubātum und Tiāmat-bāštī ihr (Abīsimtī) gesandt; Puzur-Eštar, der Barbier, hat es der Abī-simtī (gebracht)1034;

1030

Verb (iii 31') i n - n a - a n - d e 6 - e š 2 (an Abī-simtī).

1031

Verb (iii 31') i n - n a - a n - d e 6 - e š 2 (an Abī-simtī).

1032

Verb (iii 27') š u i n - n a - a n - u s 2 - e š 2 .

1033

Verb (iii 31') i n - n a - a n - d e 6 - e š 2 (an Abī-simtī).

1034

Verb (iii 31') i n - n a - a n - d e 6 - e š 2 (an Abī-simtī).

1035

Verb (iii 31') i n - n a - a n - d e 6 - e š 2 (an Abī-simtī).

1036

Verb (iii 31') i n - n a - a n - d e 6 - e š 2 (an Abī-simtī).

1037

Verb (iii 31') i n - n a - a n - d e 6 - e š 2 (an Abī-simtī).

1038

„je“: von Kubātum und Tiāmat-bāštī gesandt (Verb iii 27').

1039

Verb (iii 27') š u i n - n a - a n - u s 2 - e š 2 . Hier zeigt sich die Gleichsetzung einerseits zwischen dem Verb š u u s 2 (senden) und dem Terminus m u - k u x (Einlieferung); andererseits zwischen dem Verb d e 6 (bringen) und dem Überbringer (ĝ i r i 3 ), s. Sallaberger 2000: 263; 265. 1040

Absender: iii 20'; 25'; 26'.

1041

Verb (iii 31') i n - n a - a n - d e 6 - e š 2 (an Abī-simtī).

550

10. TEXTE IN UMSCHRIFT UND ÜBERSETZUNG 30' 31' 32' 33' 34' 35' 36' (Vs. iv) 1' 2' 3' 4' 5' 6' 7' 8' 9' 10' 11' 12' 13' 14' 15' 16' 17' 18' 19' 20' 21'

urim5ki-še3 i3-na-an-de6-eš21044 1 šu-gur ku3-si22 ḫuš-a ki-la2-bi 1 giĝ4 nibruki-še3 nu-ur2-dUTU šu-i-e i3-na-an-de61045

sie (die Überbringer) haben sie (die Geschenke) ihr (Abī-simtī) nach Ur gebracht1042. 1 Fingerring aus gelbglänzendem Gold, sein Gewicht 1 Schekel (± 8,3 g), hat nach Nippur Nūr-Šamaš, der Barbier, ihr1043 gebracht.

[...] 4 [...] 16 za-ellaĝ2 [...] 30 za-ellaĝ2 ḪAR-[...] 1 za-ellaĝ2 ⌈LUM⌉.[GAB] 1 LUM.GAB ku3-si22 [...] a-ra2 1-[kam] 1 šu-gur ku3-si22 [...] ki-la2-bi [...] a-ra2 2-[kam] 2 ĝiri2 bansur AN [MUNUS.UŠ]-bi [...] NA4zagin3 ku3-[si22 ĝar-ra] a-ra2 3-[kam] (Lz.) ku8-ba-tum lukur ⌈lugal⌉-[ra?]1046 1 šu-gur ku3-si22 [...] ki-la2-bi [...] nibruki-[še3] nu-ur2-dUTU šu-i-e i3-na-an-[de6] 2 ĝiri2 bansur AN MUNUS.UŠ-bi NA4za-gin3 ku3-si22 [ĝar-ra] (leer) maškim 1047 A.AB.BA-ba-aš2-ti-[ra?]

(Vs. iv) [...] 4 [...]; 16 Perlen [...]; 30 Perlen ḪAR-[...]; 1 ⌈LUM⌉.[GAB]-förmige Perle, 1 LUM.GAB aus Gold [...] zum 1. [Mal]; 1 Fingerring aus Gold [...], sein Gewicht [...], zum 2. [Mal]; 2 Tischmesser ..., sein Griff [...] aus Lapislazuli (mit) Gold plattiert; zum 3. [Mal]; (Lz.) Kubātum, l u k u r des Königs; 1 Fingerring aus Gold [...] sein Gewicht [1 Schekel? (± 8,3 g)], hat nach Nippur NūrŠamaš, der Barbier, ihr (Kubātum) gebracht; 2 Tischmesser ..., ihr Griff aus Lapislazuli (mit) Gold [plattiert]; (NN) Bevollmächtigter: Tiāmat-bāštī [...].

1042

Verb (iii 31') i n - n a - a n - d e 6 - e š 2 (an Abī-simtī).

1043

Abī-simtī.

1044

Überbringer: iii 3'; 6' 9' 13'; 16' 21' 28'; Empfänger: Abī-simtī.

1045

Empfänger: Abī-simtī.

1046 Bei Kubātum muss es sich hier um den Empfänger der Geschenke in Vs. iv 1'-16' handeln, weil das Verb d e 6 in Vs. iv 18' den Abschnitt abschließt (wie is Vs. iii 36' für Abī-simtī). 1047

Ergänzt nach Vs. iv 13'.

551

DER KÖNIG UND SEIN KREIS: DAS STAATLICHE SCHATZARCHIV DER III. DYNASTIE VON UR 22' 23' 24' 25' 26' 27' 28' 29' 30' 31' (Rs. i) 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21

1 ki-li2-lum 1 NA4nir7 igi 3-ta ḫar ku3-si22 šub-ba-bi 1 u4-šakar ku3-si22-bi 10 tu-dur ḪAR.ḪAR-ra ku3-si22-bi 16 za-ellaĝ2 ku3-si22-bi 1 za-ellaĝ2 LUM.GAB ku3-si22-bi 1 LUM.GAB ku3-si22-bi 5 za-ellaĝ2 NA4du8-ši-a-bi 2 tu-dur NA4nir7 igi 3-ta-bi urim5ki-še3 [...]?1048 2 NA4nir7 gid2-da babbar 2-ta ku3-si22 ĝarra-bi 2 ĝeš-bu10 NA4du8-ši-a ḫu-bu-um ku3-si22 gub-ba-bi 2 tu-dur NA4du8-ši-a-bi 12 tu-dur ḪAR.ḪAR-ra ku3-si22 ḫuš-a-bi 22 za-ellaĝ2 ku3-si22 ḫuš-a-bi 1 za-ellaĝ2 LUM.GAB ku3-si22 1 LUM.GAB ku3-si22 ḫuš-a-bi ki-la2-bi 5 giĝ4 10 la2 1 še ki-a-naĝ dsul-gi-ra 1 ki-li2-lum 1 ĝeš-bu10 NA4nir7 a2 gid2-da-ba babbar 1 NA KA.DU 4SU.A ku3-si22 ĝar-ra gub-ba-bi 2 NA4nir7 gid2-da babbar 2-ta ku3-si22 ĝarra-bi 2 ĝeš-bu10 NA4du8-ši-a-bi 2 tu-dur NA4du8-ši-a-bi 16 tu-dur ḪAR.ḪAR-ra ku3-si22 ḫuš-a-bi 22 za-ellaĝ2 ku3-si22 ḫuš-a-bi 1 za-ellaĝ2 LUM.GAB ku3-si22 [...] 1 LUM.GAB ku3.si22 [...] [...] ki-a-naĝ [...] ⌈ĝiri3 lugal⌉?-[...]

1048

1 Kranz (mit Ausstattung): 1 3-fach gestreiftes Achat-Auge (ist in einem) Kreis aus Gold hineingesetzt; 1 Mondsichel aus Gold, 10 t u d u r -Schmuckperlen ḪAR.ḪAR-r a aus Gold, 16 Perlen aus Gold, 1 LUM.GAB-förmige Perle aus Gold, 1 LUM.GAB aus Gold, 5 Perlen aus grünem Jaspis, 2 t u - d u r -Schmuckperlen aus 3-fach gestreiftem Achat-Auge: nach Ur;

(Rs. i) [(... mit Ausstattung ...)]? 2 lange 2-fach weiß gestreifte Achat-Steine (mit) Gold plattiert, 2 Ringscheiben aus grünem Jaspis sind in (einen) Fassungsring aus Gold gesetzt, 2 t u d u r -Schmuckperlen aus grünem Jaspis, 12 t u - d u r -Schmuckperlen ḪAR.ḪAR-r a aus gelbglänzendem Gold, 22 Perlen aus gelbglänzendem Gold, 1 LUM.GAB-förmige Perle aus Gold, 1 LUM.GAB aus gelbglänzendem Gold, sein Gewicht 5 Schekel 10 minus 1 Gran ( ± 41 g): „Wasser-Trink-Ort“ von Sulgi. 1 Kranz (mit Ausstattung): 1 Ringscheibe aus Achat, an seiner langen Seite 1-fach weiß gestreift, (ist in einer) Fassung (mit) einem SU.A-Stein, (mit) Gold plattiert, gesetzt; 2 lange 2-fach weiß gestreifte Achat-Steine (mit) Gold plattiert, 2 Ringscheiben aus grünem Jaspis, 2 t u - d u r -Schmuckperlen aus grünem Jaspis, 16 t u - d u r -Schmuckperlen ḪAR.ḪAR- r a aus gelbglänzendem Gold, 22 Perlen aus gelbglänzendem Gold, 1 LUM.GABförmige Perle aus Gold [...], 1 LUM.GAB aus Gold [...], [...]: „Wasser-Trink-Ort“ des [...], via Lugal?-[...].

Unklar: Folgt die Ausstattung eines neuen Objektes, so würden Zeilen fehlen. Oder gehören diese Teile noch zum vorherigen Kranz? Aber weshalb wird dann ein Teil mit Angabe „nach Ur“ und ein Teil mit Angabe „für das k i - a - n a ĝ von Sulgi“ vermerkt?

552

10. TEXTE IN UMSCHRIFT UND ÜBERSETZUNG 22 23 24 25 26 27 28 29 30 31

8 ½ giĝ4 13 [...] mu ku3-babbar-bi [...] a-ra2 1-kam 1 giĝ4 igi-3-ĝal2 17 še ku3-si22 [...] mu ku3-babbar-bi [...] la2-NI uruda alan lugal [...] 1 giĝ4 ku3-si22 [...] mu ku3-babbar-bi [...] la2-NI uruda alan [...] 1 ĜEŠ-[...] AN-[...] [...]

(Rs. ii) 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15

1049

8 ½ Schekel 13 [...] (± 70+ g), weil sein Silber [...]; zum 1. Mal; 1 ⅓ Schekel 17 Gran Gold (± 11 g) [...], weil sein Silber [...]: Restposten (für die) kupferne Statue des Königs [...]; 1 Schekel Gold [...], weil sein Silber [...]: Restposten (für die) kupferne Statue [...]; 1 GEŠ-[...] AN-[...] [...]

NA4

1 tu-dur nir7 babbar 2 mu-kux DIĜIR-šu-ra-bi2 dumu puzur4-a-šur5 dam-gara31049 ša3 e2-gal-še3 lugal-mu-ni-zi (Lz.) šu+niĝen2 13 giĝ4 ku3-si22 ḫuš-a šu+niĝen2 4 ḫar ku3-si22 ḫuš-a šu+niĝen2 17 šu-gur ku3-si22 ḫuš-a šu+niĝen2 2 niĝ2-ĝeštu dlama gub-ba ku3si22 ḫuš-a a-bi-za NA4SU.A za-ta ib2-teḫe šu+niĝen2 8 na-bi2-ḫu-um 3-ta ku3-si22 ḫuš-a a-bi-ZA NA4SU.A za-ta ib2-teḫe šu+niĝen2 2 na-bi2-ḫu-um ku3-si22 ḫuš-a abi-za NA4SU.A za-ta ib2-teḫe šu+niĝen2 1 alan lugal tur ku3-si22 ḫuš-a šu+niĝen2 1 ki-li2-lum PI zi-ri2-um ku3-si22 ḫuš-a šu+niĝen2 15 u4-šakar ku3-si22 ḫuš-a šu+niĝen2 23+ tu-dur ḪAR.ḪAR-ra ku3-si22 ḫuš-a

Hier m u - k u x parallel zum Verb š u u s 2 in Vs. iii 27'.

553

(Rs. ii) 1 t u - d u r -Schmuckperlen aus 2-fach weiß gestreiftem Achat, Einlieferung von Ilšu-rabi, dem Sohn des Händlers Puzur-Aššur; zum Palast: Lugal-munizi. (Lz.) Summe: 13 Schekel gelbglänzendes Gold; Summe: 4 Ringe aus gelbglänzendem Gold; Summe: 17 Fingerringe aus gelbglänzendem Gold; Summe: 2 Ohrringe (mit) einer sitzenden Schutzgottheit aus gelbglänzendem Gold (mit) a - b i - z a -Dekoration aus SU.A-Steine, jeweils (ein) Schmuckstein ist dazu gekommen; Summe: 8 3-fache „Aufleuchter“ aus gelbglänzendem Gold (mit) a - b i - z a Dekoration aus SU.A-Steinen, jeweils (ein) Schmuckstein ist dazu gekommen; Summe: 2 „Aufleuchter“ aus gelbglänzendem Gold (mit) a - b i - z a -Dekoration (aus) SU.AStein jeweils (ein) Schmuckstein ist dazu gekommen; Summe: 1 kleine Statue des Königs aus gelbglänzendem Gold; Summe: 1 Kranz PI z i - r i 2 - u m aus gelbglänzendem Gold; Summe: 15 Mondsicheln aus gelbglänzendem Gold; Summe: 23+ t u - d u r -Schmuckperlen ḪAR.ḪAR-r a aus gelbglänzendem Gold;

DER KÖNIG UND SEIN KREIS: DAS STAATLICHE SCHATZARCHIV DER III. DYNASTIE VON UR

16 17

šu+niĝen2 „167“ za-ellaĝ2 ku3-si22 ḫuš-a šu+niĝen2 2 za-ellaĝ2 LUM.GAB ku3-si22 ḫuš-a šu+niĝen2 2 LUM.GAB ku3-si22 ḫuš-a šu+niĝen2 ki-la2-bi 1 ½ ma-na 8 giĝ4 5 še šu+niĝen2 1 bi2-za-za 3 gu2 la2 ku3-si22 ḫuš-a a-bi-za NA4du8-ši-a si3-ga šu+niĝen2 ki-la2-bi 0 šu+niĝen2 5 giĝ4 15 še sa igi ku3-si22 ḪI-da šu+niĝen2 1 ḫar ku3-si22 ḪI-da šu+niĝen2 1 alan lugal tur ku3-si22 ḪI-da [...]

18 19 20 21 22 23 24

(Rs. iii) 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14

1050

šu+niĝen2 20 a-gar5 ĝeštu ⌈sa2-sa2-a?⌉ ku3si22 si-sa2 šu+niĝen2 2 ga-ga ku3-si22 si-sa2 (!?)1050 šu+niĝen2 14 tu-dur ḪAR.ḪAR-ra ku3-si22 si-sa2 šu+niĝen2 28 za-ellaĝ2 ku3-si22 si-sa2 tur šu+niĝen2 1 za-ellaĝ2 LUM.GAB ku3-si22 sisa2 šu+niĝen2 1 LUM.GAB ku3-si22 si-sa2 šu+niĝen2 1 tun3-la2 ku3-si22 si-sa2 šu+niĝen2 1 kušsuḫub2 ku3-si22 si-sa2 e2-baan šu+niĝen2 ki-la2-bi 9 ⅔ ma-na 2 giĝ4 13 še šu+niĝen2 2 ki-li2-lum PI zi-ri2-um ku3-si22 šu+niĝen2 4 alan lugal tur ku3-si22 si-sa2 šu+niĝen2 1 u4-šakar ku3-si22 šu+niĝen2 6 za-lu2-NAM-ra 12-ta gu2 la2-a ku3-si22 šu+niĝen2 2 za-lu2-NAM-ra 12-ta gu2 la2-a ku3-si22 sig

Ozaki: ⌈t a ?⌉

554

Summe: 167 Perlen aus gelbglänzendem Gold; Summe: 2 LUM.GAB-förmige Perlen aus gelbglänzendem Gold; Summe: 2 LUM.GAB aus gelbglänzendem Gold; Summe: sein Gewicht 1 ½ Mine 8 Schekel 5 Gran (± 816 g); Summe: 1 Frosch 3-fach an der Kette anhängend aus gelbglänzendem Gold (mit) a b i - z a -Dekoration (aus) grünem Jaspis-Stein besetzt; Summe: sein Gewicht (NN); Summe: 5 Schekel 15 Gran (± 42 g) „AugenDrähte“ aus vermischtem Gold; Summe: 1 Ring aus vermischtem Gold; Summe: 1 kleine Statue des Königs aus vermischtem Gold; [...] (Rs. iii) Summe: 20 Blei-Ohrringe (mit) Silberüberzug s a 2 - s a 2 - a aus normalem Gold; Summe: 2 g a - g a aus normalem Gold; Summe: 14 t u - d u r -Schmuckperlen ḪAR.ḪARr a aus normalem Gold; Summe: 28 kleine Perlen aus normalem Gold; Summe: 1 LUM.GAB-förmige Perlen aus normalem Gold; Summe: 1 LUM.GAB aus normalem Gold; Summe: 1 Libationsbecher aus normalem Gold; Summe: 1 Paar Stiefel aus normalem Gold; Summe: sein Gewicht 9 ⅔ Minen 2 Schekel 13 Gran (± 4,8 kg); Summe: 2 Kränze PI z i - r i 2 - u m aus Gold; Summe: 4 kleine Statuen des Königs aus normalem Gold; Summe: 1 Mondsichel aus Gold; Summe: 6 z a - l u 2 - NAM- r a aus Gold jeweils 12-fach an der Halskette angehängt; Summe: 2 dünne z a - l u 2 - NAM- r a aus Gold jeweils 12-fach an der Halskette angehängt;

10. TEXTE IN UMSCHRIFT UND ÜBERSETZUNG

15 16 17 18 19 20 21 22 23

šu+niĝen2 50 tu-dur ḪAR.ḪAR ku3-si22 šu+niĝen2 30 za-ellaĝ2 ku3-si22 šu+niĝen2 1 za-ellaĝ2 2 gu2 la2 ku3-si22 šu+niĝen2 4,23 za-ellaĝ2 ku3-si22 šu+niĝen2 5,00+ za-ellaĝ2 ku3-si22 sig šu+niĝen2 2 še-er-ḫu-num2 ku3-si22 šu+niĝen2 8 za-ellaĝ2 LUM.GAB ku3-si22 šu+niĝen2 7 LUM.GAB ku3-si22 šu+niĝen2 1 ĝiri2 bansur niĝ2-ḫi-a ku3-si22 NA MUNUS.UŠ-bi 4za-gin3 ku3-si22 ĝar-ra šu+niĝen2 ŠAM2×2 1 še sa igi ku3-babbar šu+niĝen2 1 kam-kam-ma-tum ku3-babbar ku3-si22 ĝar-ra 10 giĝ4 šu+niĝen2 1 ĝiri2 bansur niĝ2-ḫi-a ku3babbar MUNUS.UŠ-bi si ku3-si22 ĝar-ra šu+niĝen2 1 ĝiri2 bansur AN MUNUS.UŠ-bi NA4 gug ku3-si22 ĝar-ra šu+niĝen2 4 ĝiri2 bansur AN MUNUS.UŠ-bi NA4 za-gin3 ku3-si22 ĝar-ra šu+niĝen2 1 ĝiri2 bansur AN MUNUS.UŠ-bi NA4 SU.A ku3-si22 ĝar-ra šu+niĝen2 2 [...] [...]

24 25 26 27 28 29 30 (Rs. iv) 1

2

3 4

1051

šu+niĝen2 1 ĝeš-bu10 NA4nir7 a2 gid2-da-ba ⌈a⌉.gu3-bi ki 1 ib2-ta-da NA4 ib2-KIN ku3si22 ĝar-ra šu+niĝen2 1 ĝeš-bu10 NA4nir7 a2 gid2-da-ba babbar 1 KA.DU1051 NA4SU.A ku3-si22 ĝar-ra gub-ba šu+niĝen2 1 ĝeš-bu10 NA4nir7 babbar 2 šu+niĝen2 4 NA4nir7 gid2-da babbar 2-ta ku3-si22 ĝar-ra

Nach Ozaki: KAL.DU. Vgl. Rs. i 11.

555

Summe: 50 t u - d u r -Schmuckperlen ḪAR.ḪARr a aus Gold; Summe: 30 Perlen aus Gold; Summe: 1 Perle 2-fach an der Kette anhängend aus Gold; Summe: 263 Perlen aus Gold; Summe: 300 + [...] dünne Perlen aus Gold; Summe: 2 šerḫūnum-Perlen aus Gold; Summe: 8 LUM.GAB-förmige Perlen aus Gold; Summe: 7 LUM.GAB aus Gold; Summe: 1 Tischmesser aus Goldlegierung, sein Griff aus Lapislazuli (mit) Gold plattiert; Summe: ⅔ Schekel 1 Gran (± 5,5 g) „AugenDrähte“ aus Gold; Summe: 1 (offener) Armreif aus Silber (mit) Gold plattiert, 10 Schekel (± 83 g); Summe: 1 Tischmesser aus Silberlegierung, sein Griff aus Horn? (mit) Gold plattiert; Summe: 1 Tischmesser ..., sein Griff aus Karneol (mit) Gold plattiert; Summe: 4 Tischmesser ..., ihr Griff aus Lapislazuli (mit) Gold plattiert; Summe: 1 Tischmesser..., sein Griff aus SU.AStein (mit) Gold plattiert; Summe: 2 [...] (Rs. iv) Summe: 1 Ringscheibe aus Achat-Steinen an seiner langen Seite – ihre Oberseite an einer Stelle ge...t, der Stein ist „eingedrückt“ – (mit) Gold plattiert; Summe: 1 Ringscheibe aus weißem AchatStein, an seiner langen Seite 1-fach weiß gestreift, (ist in einer) Fassung, (mit) einem SU.A-Stein (mit) Gold plattiert, gesetzt; Summe: 1 Ringscheibe aus 2-fach weiß gestreiftem Achat; Summe: 4 2-fach weiß gestreifte Achat-Steine (mit) Gold plattiert;

DER KÖNIG UND SEIN KREIS: DAS STAATLICHE SCHATZARCHIV DER III. DYNASTIE VON UR

šu+niĝen2 4 tu-dur NA4nir7 babbar 2-ta ku3si22 ĝar-ra šu+niĝen2 3 tu-dur NA4nir7 babbar 3-ta šu+niĝen2 6 tu-dur NA4nir7 babbar 2-ta šu+niĝen2 1 NA4igi 3 gu2 la2 ḫar ku3-si22 šub-ba šu+niĝen2 15 NA4nir7 igi ḫar ku3-si22 šub-ba šu+niĝen2 „222“ NA4nir7 igi šu+niĝen2 8 NA4nir7 igi tur šu+niĝen2 2 NA4nir7 ellaĝ2 babbar 2-ta šu+niĝen2 8 NA4nir7 ellaĝ2 babbar 1-ta šu+niĝen2 1 a-la-lum NA4nir7 a-ri2-LUM babbar 1 ku3-si22 ĝar-ra šu+niĝen2 [...]NA4nir7 a-ri2-LUM [...] ĝar-ra šu+niĝen2 2 tu-dur NA4nir7 a-ri2-LUM babbar 2-ta ku3-si22 ĝar-ra šu+niĝen2 5 NA4gug gid2-da ku3-si22 ĝar-ra šu+niĝen2 „155“ za-ellaĝ2 NA4gug šu+niĝen2 1 NA4gu2 šu+niĝen2 1 LAGAB kušsuḫub2 ku3-babbar šub-ba e2-ba-an

5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 (Lz.)

[...]

1052

Summe: 4 t u - d u r -Schmuckperlen aus 2-fach weiß gestreiftem Achat (mit) Gold plattiert; Summe: 3 t u - d u r -Schmuckperlen aus 3-fach weiß gestreiftem Achat; Summe: 6 t u - d u r -Schmuckperlen aus 2-fach weiß gestreiftem Achat; Summe: 1 Stein-Auge1052 3-fach an der Kette anhängend (und in einen) Fassungsring aus Gold hineingesetzt; Summe: 222 Achat-Augen; Summe: 8 kleine Achat-Augen; Summe: 2 2-fach weiß gestreifte „nierenförmige“ Achat-Steine; Summe: 8 1-fach weiß gestreifte „nierenförmige“ Achat-Steine; Summe: 1 alalum aus 1-fach weiß gestreiftem ariLUM-Achat (mit) Gold plattiert; Summe: [1 Ringscheibe?] aus ariLUM-Achat [(mit) Gold?] plattiert; Summe: 2 t u - d u r -Schmuckperlen aus 2-fach weiß gestreiftem ariLUM-Achat (mit) Gold plattiert; Summe: 5 lange Karneol-Steine (mit) Gold plattiert; Summe: 155 Perlen aus Karneol; Summe: 1 steinerne Halskette; Summe: 1 Paar LAGAB-Stiefel (mit) Silber tauschiert; (Lz.) 1053 [...]

Vermutlich handelt es sich hier ebenfalls um ein Achat-Auge Diese Stelle muss kollationiert werden.

1053

Unklar. Vielleicht t u 9 „Schuhe aus Leder (u.) Stoff“?

556

NA4

n i r 7 i g i wie in den darauffolgenden Zeilen.

10. TEXTE IN UMSCHRIFT UND ÜBERSETZUNG

YBC 212 IS 3/ii/9 [...] Endphase des Schuharchivs: Empfang verschiedener Schuhe als Produktion des Ur-Ašars Tafel Vs. 1 2 3 4 5 6 Rs. 7 8 9 10 11

kuš 1056

5[ suḫub2] ⌈du8⌉-ši-a e2-ba-an 5 [kuš]⌈suḫub2⌉ e2 diĝir-ka e2-ba-an 6 ⌈kuše-sir2⌉ [du8]-ši-a ⌈suḫuš⌉? gub-ba ⌈e2⌉-baan 1 kuš⌈e⌉-sir2 ⌈u2⌉-ḫab2 e2-ba-an ⌈kiĝ2⌉ aka ur-da-šar2 ki puzur4-⌈i3⌉-[li2]-⌈ta⌉? [...] ⌈ĝiri3⌉ [šu-mi-na ...] ša3 ⌈nibruki⌉ ⌈iti⌉ mašda-ku3-gu7 u4 9-kam mu ⌈di⌉-bi2-dzuen lugal urim5ki-ma-ke4 si-muru-umki mu-ḫulu

5 Paar grünliche [Stiefel]; 5 Paar Stiefel ...1054; 6 Paar grünliche Sandalen (mit) angesetzten Absätzen; 1 Paar rote Sandalen; geleistete ⌈Arbeit⌉ von Ur-Ašars; von Puzur-ilī; [...]; via [Šumina] [...]; in Nippur. (Datum) Siegel (Siegelinhaber: Šumina)1055

YBC 1710 AS 9/00 mu-kux šu ba-ti Schatzarchiv/Goldschmiede: Einlieferung aus dem Besitz der Kīnat-Nūnu Vs. 1 2 3 4 5

2,54 [...]1057 1 [...] niĝ2-⌈gur11⌉? ki-na-at-nu-[nu]? eme2-da ta2-di3[in-d]INANA1059 dumu-munus lugal mu-kux ĝiri3 ⌈tu-ra-am⌉-dda-gan

174 [...], 1 [...], Besitz1058 von Kīnat-Nūnu, der Amme der Königstochter Taddin-Eštar; Einlieferung; via Tūram-Dagān;

1054

Es handelt sich dabei um eine unbekannte Qualifikation von Stiefeln. Etwa „Götter-Haus-Schuhe“? Vgl. SET 290. 1055

Die Kopie, ein Foto sowie die Umschrift dieses Siegels werden von Tsouparopoulou (2012, in Vorbereitung) publiziert.

1056

Auf der ganzen Oberfläche der Tafel wurde das Siegel abgerollt, welches die Lesbarkeit des Textes einschränkt. 1057

Die Oberfläche der Vorderseite weist einen salzigen Belag auf, welcher die Lesbarkeit des Textes stark einschränkt. 1058

Dazu s. Kap. 6 § 1.4.

1059

PN wird nach RA 17 211b ergänzt.

557

DER KÖNIG UND SEIN KREIS: DAS STAATLICHE SCHATZARCHIV DER III. DYNASTIE VON UR Rs. 6 7 8 9 10

lu2-diĝir-ra šu ba-ti ša3 puzur4-iš-dda-gan iti ki-siki-dnin-a-zu mu en dnanna damar-dzuen-ra-ki-aĝ2-an-na baḫuĝ

(Lz.) 11

Lu-diĝira hat es empfangen; in Puzriš-Dagān. (Datum) (Rd.) 175 (Objekte)

(l.Rd.) 2,55

YBC 13384 [...] [ba-zi] Schatzarchiv/Goldschmiede: Silberringe als Geschenk für [Ba]lala, den Sänger Vs. 1' 2' 3' Rs. 4' 5' 6' 7' 8'

[...] [...] ḫar ku3-babbar 8 giĝ4-ta [ba?]- ⌈la⌉-la1060 nar [mu] en3-du bi2-in-du11 ⌈in⌉?-TAG.TAG-a-še3 [...] maškim [ĝiri3] [...]-ri-kum [...] [ki ...]-⌈ta⌉ [ba- zi]? [...]-⌈ḫuĝ⌉?1061

[...] Silberring[en?] zu je 8 Schekel: [Bala]la, Sänger, weil er die Lieder gesungen (und) gespielt hat; [PN] (war) Bevollmächtigter; via [...]-rikum; [...]; bei [PN] [ist abgebucht]?; [...] (Datum)

YBC 14426 S 47/vii šu ba-ti Schatzarchiv/Goldschmiede: Einlieferung Vs. 1 2 3 4 Rs. 5 6

[...] ku3-babbar1062 [ki-la2-bi] 5/6 ma-na [igi-...]+1-ĝal2 10 še [...] 6 ½ še [za3]-bar-bi ⌈ki⌉ [ULU?]-⌈lal3⌉?-[ta]

[...] aus Silber, [sein Gewicht] 5/6 [...] Minen [...] 10 Gran, [...] 6 ½ Gran (± 0,3 g) sein (Kaltarbeits)-Abfall; von [ULU]?-lal; [Puzur]-⌈Irra⌉ hat es empfangen;

⌈puzur4-ir3⌉-ra ⌈šu ba-ti⌉

1060

Vgl. SAT 3 1754: Balala, Sänger.

1061

Oder eher š e 3 ?

1062

Die Oberfläche der Tontafel weist einen salzigen Belag auf, welcher die Lesbarkeit des Textes einschränkt.

558

10. TEXTE IN UMSCHRIFT UND ÜBERSETZUNG [ša3] puzur4-⌈iš-dda⌉-[gan] ⌈iti izim-dsul⌉-[gi] ⌈mu us2-sa ki-maš⌉ki [u3] ⌈ḫur-tiki ba-ḫulu⌉ (l.Rd.) 3+ ⌈ma⌉-[na ...]

7 8 9 10

in Puzriš-Dagān. (Datum) (Rd.) 3+ [Minen]

YBC 15528 [S 44-AS 4]/iv ba-zi Schatzarchiv/Goldschmiede: Silberringe als Geschenk für Adalal, den Hirtenaufseher Vs. 1 2 3 4 5 6 Rs. 7 8 9 10 11 12 13

4 ḫar ku3-babbar 10 giĝ4-ta a-da-lal3 ⌈na⌉-gada lu2 DUN-a zabar-dab5-ke4 [u4 ...] u8 ⌈mu⌉-ni-in-ku4-ra-a in-ba

4 Silberringe zu je 10 Schekel (± 83 g) hat Adalal, Hirtenaufseher, Untergebener des z a b a r - d a b 5 , [als er ... und] die Mutterschafe eingeliefert hat, als Geschenk empfangen; Urdu-Nanna, der Adjutant, (war) Bevollmächtigter; bei [Puzur]- ⌈Irra⌉ ist abgebucht; in PuzrišDagān. (Datum)1063 (Rd.) 4 (Objekte)

[urdu2?]- ⌈d⌉nanna sugal7 maškim [ki] ⌈puzur4⌉-ir3-ra-ta [ba]- ⌈zi⌉ ša3 [puzur4-iš]-dda-[gan] iti ki-[siki dnin-a-zu] mu [...] (l.Rd.) 4

YBC 15946 ŠS 7 [...] Schatzarchiv/Goldschmiede: Silber Vs. 1 2 3 [...] Rs. (Lz.) 4 5

⌈1⌉1064 ⌈5/6 giĝ4 ku3⌉-babbar ⌈ad⌉?-[...] ki [...]

1 5/6 Schekel Silber (± 15,3 g): Ad-[...]; von [...]. (Datum)

mu dšu-dzuen lugal urim5ki-ma-ke4 ma-da za-ab-ša-liki mu-ḫulu

1063

Die Datierung des Textes sollte in der Amtszeit von Puzur-Irra zwischen S 44 und AS 4 angesetzt werden.

1064

Oder 2?

559

DER KÖNIG UND SEIN KREIS: DAS STAATLICHE SCHATZARCHIV DER III. DYNASTIE VON UR

YNER 8 n. 23 ŠS 8/ix šu ba-ti Gold-Silber-Transaktionen zwischen den Händlern = NBC 6653; Koll.: P. Paoletti (2006); Bibliographie: Wilcke, Fs. Moran (1990), 473; Paoletti, Kaskal 5 (2008), 140. Vs. 1 2 3 4 Rs. 5 6 (Lz.) 7 8

3 ma-na 10 5/6 giĝ4 15 še ku3-babbar niĝ2-sam2-ma ku3-si22 10-ta-še3 ki lu2-dnanna-ta bu3-zu-lum

3 Minen 10 5/6 Schekel 15 Gran (± 1,6 kg) Silber als Kaufpreis für Gold im 10-fachen Wert; von Lu-Nanna; Puzzulum hat es empfangen; ein Siegel ist nicht abgerollt. (Datum)

šu ba-ti kišeb3 nu-ub-ra1065 iti izim-dšu-dzuen mu dšu-dzuen lugal urim5ki-ma-ke4 ma2-gur8 maḫ den-lil2 dnin-lil2-ra mu-ne-dim2

YOS 4 296 S 37/iii Puzriš-Dagān/andere: Kostbarkeiten der Ninegal von Ereš Bibliographie: Leemans, Ishtar of Lagaba and Her Dress (1952), 27ff.; Michalowski, CRRAI 47 (2002), 417-418; Zettler, The Ur III Temple of Inanna at Nippur (1992), 147 n. 68; Vgl. MVN 3 152, OIP 115 483. Vs. 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11

5 NA4za-gin3 gid2-da 1 ĝešunu NA4nir7 gal 7 ĝešunu NA4nir7 tur-tur 1,23 ĝešunu NA4bur 2 NA4nir7 gid2-da 45 NA4gug gid2-da 4,54+? ellaĝ2 NA4gug 2,16 ellaĝ2 NA4za-gin3 41 ellaĝ2 NA4nir7!1066 1,13 ellaĝ2 ku3-si22 16 ellaĝ2 ku3-babbar

5 lange Lapislazuli-Steine; 1 großes Holzgestell für Achate; 7 kleine Holzgestelle für Achate; 83 Holzgestelle für steinerne bur-Gefäße; 2 lange Achat-Steine; 45 lange Karneol-Steine; 294+ „nierenförmige“? Karneol-Steine; 136 „nierenförmige“? Lapislazuli-Steine; 41 „nierenförmige“? Achat-Steine; 73 „nierenförmige“? goldene Objekte; 16 „nierenförmige“? silberne Objekte;

1065

Zur Siegelung im Schatz- und Schuharchiv s. Kap. 2 § 2.5. Zur Rolle und Organisation der Händler anhand der Quellen aus dem Schatz- und Schuharchiv s. Kap. 6 § 2.3.

1066

.MIR.

560

10. TEXTE IN UMSCHRIFT UND ÜBERSETZUNG 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 Rs. 24 25 26 27 28 29 30 31 32 33 34 35 36 37 38 39

1067

3 NA4nir7!1067 igi 2 ĝešunu NA4za-gin3 gal-gal 15 ellaĝ2 NA4an-zu-gur4-me 43 ellaĝ2 NA4 ḫi-a 2 ĝešunu u2-tu-⌈ma2?⌉-MI AN.NA 1 urudaĝiri2-udu-⌈šum⌉ 1 ĝešunu NA4nir7!1070 ku3-si22 ĝar-ra 1 ḫi-ri-tum NA4za-gin3 ĝar-ra 3,37 kišeb3 NA4 ḫi-a 17 ellaĝ NA4SU.A 1 ad-tab ku3-si22 NA4gug za-gin3 si3-ga 3,21 NA4subi3

3 Achat-Augen; 2 große Holzgestelle für Lapislazuli-Steine; 15 „nierenförmige“? anzugulme?-Steine; 43 verschiedene „nierenförmige“? Steine; 2 Holzgestelle für ein u 2 - t u - ⌈ m a 2 ? ⌉ - MI aus Zinn; 1 kupferner Dolch zum Schafe-Schlachten; 1 Holzgestell für Achate (mit) Gold plattiert; 1 ḫirītum-Ornament aus Lapislazuli plattiert!1068; 217 Siegel aus verschiedenen Steinen; 17 „nierenförmige“? SU.A-Steine; 1 goldenes Brustband (mit) Karneol und Lapislazuli besetzt; 201 Muscheln; 1 eiförmige Augenpupille aus Lapislazuli1069; 10 bronzener Gewandnadel, ihr Gewicht 1 Mine 10 Schekel (± 583 g); 13 kupferner Gewandnadel, ihr Gewicht ½ Mine (± 250 g); 2 bronzene g a l -Gefäße; 1 bronzene Kanne, ihr Gewicht 1 5/6 Mine 5 Schekel (± 958 g); 2 kupferne š e m 3 -Trommeln, ihr Gewicht ⅔ Mine 5 Schekel (± 375 g); 1 n i ĝ 2 - l i m 4 -Gewand gewöhnlicher (Qualität); 1 sulumḫum-Gewand; 2 kleine glänzende Gewänder; 1 Stuhlstoff; 1 glänzendes Gewand; 2 kleine Gewänder;

1 NA4za-gin3 nunuz ze2-ze2 10 du-ti-da zabar ki-la2-bi 1 ma-na 10 giĝ4 13 urudadu-ti-da ki-la2-bi ½ ma-na 2 gal zabar 1 za-ḫum zabar ki-la2-bi 1 5/6 ma-na 5 giĝ4 2 urudasi-im ki-la2-bi ⅔ ma-na 5 giĝ4 1 tu9niĝ2-lim4 ĝen 1 tu9zi-li-ḫi 2 tu9na-ma-ru-um tur-tur 1 tu9ḫa-bu-um ĝešgu-za 1 tu9na-ma-ru-um zu2 uḫ 2 tu9 tur-tur

.MIR.

1068

Das Verb ĝ a r kommt hier bei einem Edelstein vor. Normalerweise wird das Verb ĝ a r „mit Edelmetall plattieren“ mit infiniten Verbalformen (Bḫ-PFV oder Bm-e d - e ) verwendet, um die Technik der Plattierung zu bezeichnen (wie in der vorherigen Zeile zu sehen). Es kann hier auch nicht die Fassung von Edelsteinen gemeint sein, weil sie normalerweise durch das Verb s i 3 - g „fassen, einlegen“, ḫ a r + š u b „in einen Fassungsring hineinsetzten“ oder ḫūbum/KA.DU + g u b „in einen Fassungsring hineinsetzen“ ausgedrückt wird. Es muss sich hier demnach um die Metallplattierung, bei Lapislazuli meist aus Gold, handeln und demnach muss sich der Schreiber vermutlich wegen der vorangehenden Zeile geirrt haben. 1069

S. dazu Civil 2008: nr. 48 + Fn. 131; nr. 54: ZÉ.ZÉ. z a (EA, EC), ÁB.ŠÀ-ÁB.ŠÀ- d u m (AA) = ba-ba-ha-dum „eye pupils (of stone)“. Vgl. auch: RTC 304 iii 3: 12 m a - n a NA4n u n u z - z e 2 - z e 2 .

1070

.MIR.

561

DER KÖNIG UND SEIN KREIS: DAS STAATLICHE SCHATZARCHIV DER III. DYNASTIE VON UR 40 (Lz.) 41 42 43 44 45 46 47

1 beseĝ dub dar-a

1 Kasten mit Tafeln; Besitz der Ninegal; dies hat Mikia, der Kultpriester, übernommen; (es sind) Güter, deren Handhabung übergeben wurde; in Ereš; von Ur-Ninmug, dem Stadtfürsten; via Lugal-nammaḫ, Schreiber. (Datum)

niĝ2-gur11 dnin-e2-gal-ka mi-ki-a gudu4 i3-dab5 e2 šu šum2-ma ša3 ereš2ki ⌈ur⌉-[d]nin-mug ensi2-ka ĝiri3 lugal-nam2-maḫ dub-sar iti u5-bi2-gu7 mu bad3 ma-da ba-du3

YOS 15 181 S 41/iii šu ba-ti Formationsphase: Waffen, Schuhe und Lederzubehör von Puzur-ilī an Ur-kununna in Esaĝdana = Crozer Theological Seminary, Pa. n. 86. Vs. 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 Rs. 1' 2' 3' 4' 5' 6' 7' 8' 9' 10'

1071

3 bronzene geschäftete1071 zamirītum-Waffen; 1 kleine Ledertasche (für/mit?) „zermahlende(n/m) Zahn/Zehe“ (?); 64 Paar gute Sandalen; 5 Paar weibliche Sandalen; 1925 Paar normale Sandalen; 17 Paar kleine Sandalen; 66 lederne ...; 2415 lederne Seile [...]; 50 lederne Seile [...]; 20+ [...]; 232 Stoffstreifen für Bögen; 5 Köcher; 1228 [...] aus Knüpfwerk; 92 [...] aus Knüpfwerk; 261 Lederköcher für kupferne (Speer)spitzen; 11+ b a r - l a 2 - Säcke aus Ziegenwolle; 315 normale Säcke aus Ziegenwolle; von Puzur-ilī; Ur-kununna hat es empfangen;

3 za3-mi-ri2-tum zabar ĝeš-a du3-a 1 kušlu-ub2 KA GAZ 1,4 kuše-sir2 saga10 e2-ba-an 5 kuše-sir2 munus e2-ba-an 32,5 kuše-sir2 si-sa2! e2-ba-an 17 kuše-sir2 tur-tur e2-ba-an 1,06 kušḪI.PIRIĜ SI [...] 40,15 kuš⌈ummu3⌉ 50 kušummu3 ⌈x⌉ ⌈20⌉+ [...] [...] 3,52 tu9še-er-ti ĝešpana] 5 tu9e2!(GANA2)-marmaru ⌈x⌉ 20,28 tu9-du8-a lu2 1,32 tu9-du8-a lu2 DU.⌈x⌉ 4,21 tu9na-aḫ-ba-tum uruda gag ⌈11⌉+ para10 bar-la2 siki ud5 6,15 para10 si-sa2 siki ud5 ki puzur4-i3-li2-ta ur-ku3-nun-na šu ba-ti

D. h. auf einer Holzstange eingesetzt, s. Schrakamp 2010: 216.

562

10. TEXTE IN UMSCHRIFT UND ÜBERSETZUNG 11' 12' 1314'

e2 saĝ-da-na nibruki-ka iti u5-bi2mušen-gu7 mu us2-sa e2 puzur4-iš-dda-gan ba-du3 mu us2sa-bi

in Esaĝdana von Nippur. (Datum).

YOS 15 188 ŠS 1/viii šu ba-ti Schatzarchiv/„Mittelsmann“: Empfang von einem prächtig dekorierten Wurfspeer durch Lugal-kuzu = Smith College, Mass. n. 524 Vs. 1 2 3 4 Rs. 5 6 7 8

1 ĝeš-gid2 ḫa-lu-ub2 ku3-si22 ĝar-ra NA4nir7 NA4 za-gin3 si3-ga ki a-ḫi-DIĜIR-ta lugal-ku3-zu šu ba-ti ša3 tum-ma-alki (leer) iti šu-eš5-ša mu dšu-dzuen lugal

563

1 Wurfspeer aus ḫaluppu-Holz mit Gold plattiert, mit Achat und Lapislazuli eingelegt; von Aḫī-ilum; Lugal-kuzu hat es empfangen; in Tummal. (Datum)

REGISTER Beachte: - Kursiv weist auf die Behandlung im Kapitel 10 (Texte in Umschrift und Übersetzung) hin. - Fett und unterstrichen weist auf die Behandlung eines Begriffes im Kapitel 4 (Glossar) hin. - Sonstige wichtige Hinweise sind durch Fettdruck hervorgehoben.

SACHINDEX Archivierungspraxis 88 Armband 235 Arzt 43, 83 Aufseher Aufseher der Gerber 343 Aufseher der Händler 344 Aufseher der Hirten 305 Aufseher der Seiler 343 Ausgaben 35, 40, 43, 71, 127, 128 Außenpolitik 21, 22, 76, 267, 290, 294, 297, 298, 331, 333, 336, 337, 346, 347

Abbuchungen direkt aus den Einlieferungen 46, 51 Abgaben 343 Abschrift 92 Adjutant 43, 72, 75, 77, 291 Akiti-Fest 346, 348 Akiti-Fest zur Aussaat 226, 243, 244, 245, 313 Akiti-Fest zur Ernte 243, 244, 313, 324 Amme 212, 311, 281 Amtsträger 288, 346 Amurriter 85, 294, 334, 336 Anlässe 243, 312, 348

Baderiten 259, 260 Barbier 43, 83, 261 Beamter 75, 83 Betten

Akiti-Fest 313 andere kultische Anlässe 316 Belohnungen und Auszeichnungen für besondere Leistungen 328 besondere Dienste 329 Erfolg im Feldzug 329 Familienanlässe 327 Gastmahl 324 Gesang 329 Hochzeit 328 Krankheit 327 öffentliche kultische Anlässe 312 öffentliche weltliche Anlässe 324 Ordalfluss 330 Reise 326 sportliche Leistungen 328 Tummal-Fest 314

Verwaltung 104, 109

Beute 38, 208 Bevollmächtigter 40, 43, 71, 111, 116, 119 Bewirtung 325 Bierausschenken 247, 279 Boten 293 Dekorationsteile 145 Duplikate 91 Ehrengeschenke 265 Einlieferung 35, 36, 39, 69, 127, 128 Einlieferungen als Geschenk 223

Elūnum(fest) 273, 277 Empfangstransaktionen 35, 59, 127 en-Priester 309

Arbeitsabfall 38, 190 Arbeitsmaterial 189, 191 Archiv 20

565

DER KÖNIG UND SEIN KREIS: DAS STAATLICHE SCHATZARCHIV DER III. DYNASTIE VON UR von Enki in Eridu 299

Schuhproduktion 183 Übersicht Puzriš-Dagān 190 Übersicht Ur 193 Wiederverwertung 180

en-Priester(in) von Inana 319, 487 en-Priesterin von Enlil 299, 459 von Nanna 319, 487

Handwerker 65, 177, 196, 342, 343, 347

Ereš-diĝir-Priesterin

Arbeitsmaterial 179

Handwerkerarchiv 21, 28, 102, 166, 180, 181, 191, 192, 194, 196, 214, 342, 352, 462, 502 Heilgöttinnen 251, 255, 345, 346 Heiratspolitik 337, 346 Hirten 198 Heer 203, 204

von Lugal-Marada 80, 520

Fehlbeträge 198, 199 Fernhandel 217 Figurinen 136 Fingerringe 281, 311, 348 Fiscal Office 221 Formationsphase 26, 98, 271

Innenpolitik 21, 22, 297, 331, 346 interne Verwaltung 104, 131

Gabe 266, 322, 324 Gastmahl 322, 324 Gefäße 146, 229, 281

Kadavern 188 Kaltarbeitsabfall 180 König 19, 71, 250, 271, 322, 346, 348 Königin 281, 311, 399 königliche Familie 273, 346 Königssohn 283 Königstochter 281 Kranz 237, 297 kultischer Kalender 243 Kultpersonal 299, 347

als Weihobjekte 229

Gegengeschenk 81, 223, 313, 314, 333, 347, 348 General 43, 83, 85 Gerber 178, 184, 197, 354 Geschenkaustausch 21, 305, 312, 331, 338, 346, 347 Geschenke 272 Geschenkten (saĝ-rig7) 323 Gewürzmüller 304 Goldschmiede

Lagerhaus 186, 191 Lederprodukte 167 Lederversorgung 186 Lokalisierung des Archivs 27 Loyalität 346 Luxusgüter 278, 342

Verwaltung 104, 105, 109

(Gold)schmiedekunst 151 Goldschmiedetechniken 160 Götterreise 251, 253, 256, 346 Großwesir 72, 75, 76, 288, 289, 352, 467, 539

Mahlaufseher 520 Mäster 500, 501 Materialverlust 179 Miete 57 Militärwesen 202, 296, 346 Möbel

Halbfabrikate 190, 193, 342 Halskette 235 Handel 215, 347 Tausch Silber-Gold 216

Händler 219, 222, 302, 310, 342, 344, 347 Handwerk 58, 69 Abfallreste 179 die Kontrolle der Produktion 181 Produktion 179

Verwaltung 106

Mondfeiertage 259, 260 Mundschenk 43, 74, 77, 83

566

REGISTER Musiker 300

von Uruk 324

Neulicht 259

Statuen 136 Steuer 38

Objekte aus Holz 163

Tempel 208

Palast 38, 42, 80, 100, 209, 344

Textilien 166, 341 Thesaurierung 104, 208, 218, 343 Tische

Einlieferungen 208 Baderiten 262

Plünderung 207 Prestige 20, 21, 265, 266, 338 Prestigegüter 20, 21, 265, 348 Prunkwaffen 204

Verwaltung 104, 106

Tischmesser 281 Tonbullen 88, 89 Tonetikette 88, 89 Transaktionen

Reichskalender 20, 26, 28, 29 Rinderhirten 305 Ringer 77, 244, 300, 302, 346 Rohmaterial 39, 190, 342 Rohstoffen 218

ba-zi 68 mu-kux 68 šu ba-ti 56

Tummal-Fest 225, 226, 243, 248, 250, 298, 314, 322

SAL.ME.ḪUB2-Priesterin

von Enlil 299, 459 Sänger 76, 79, 244, 300, 302, 346 Schatzarchiv

Überbringer 22, 31, 37, 38, 40, 43, 46, 57, 79, 81, 120, 125, 126, 243, 261 Übergabe 324 Übernahme 59, 65 Überschüss 198

Einleitung zur Hauptphase 104 letzte Phase 110 Urkundentypen 35

Schekelwieger-Amt 502 Schiffer 305 Schlachtvieh 228 Schmuck 136, 229, 281, 348

Verteilung von königlichen Geschenken 312 Verwaltungszentrum 25 Vieharchiv 46, 59, 194 Viehmäster 198 Viehverwaltung 25, 109, 186, 190, 342 Viertelmond 259 Vollmond 259

als Weihobjekt 233

Schreiber 305 Schuharchiv 127 Schuhe 311, 348 Schuhverwaltung 109, 311 Siegel 91 Siegelungspraxis 90, 95 Silber 344 Silberringe 241, 254, 307, 311, 348 Silberumlauf 215 Soldat 202 Staatskult 345 Stadtfürst 290, 293, 347

Waffen Verwaltung 104, 105, 343

Waffen 157 Wagenfahrer 43, 73, 75, 78, 81, 83, 211, 277, 290, 323 Warenlager 179 „Wasser-Trink-Ort“ 552 von Sulgi 552 Weihobjekte 22, 229 Weihung 245, 345

von Nippur 288, 454, 469 von Susa 334

567

DER KÖNIG UND SEIN KREIS: DAS STAATLICHE SCHATZARCHIV DER III. DYNASTIE VON UR zentrale Verwaltung 106 Zuweisungskriterium 29 Zweigstelle 28, 194 Zwerg 211, 277

Werkstätten 190, 192, 196, 342 Wertäquivalent 215 Wiederverwertung 38, 135 Zahlungsmittel 215, 218, 307, 344, 348

568

REGISTER

INDEX DER PERSONENNAMEN

Abbaʾa

Aḫušuni

Soldat 297 Soldat, Untergebener des Generals Abūni 359

Gerber 178, 185, 512

Aḫu-ṭāb

Abī-ilī 83

Gerber 185 Gerber, Untergebener des Puzur-ilīs 436

Wagenfahrer von Simat-Ištarān 539 Wagenfahrer 85

Aḫu-waqar

Abī-simtī 46, 47, 51, 54, 83, 85, 86, 115, 273, 276, 277, 278, 280, 281, 284, 302, 329, 337, 401, 411, 412, 422, 425, 437, 445, 504, 510, 550, 551 Abūni 177, 181, 183, 367, 402 Abu-ṭāb 80

Händler 303, 308, 403 Aiaĝu 65, 66, 98, 100, 177, 178, 182, 183, 352, 369, 442, 449, 475, 476, 496, 497, 522 [der Verwalter?] 352

Akia

Man von abūni 537

Wagenfahrer 83, 85, 388

Adaʾa 62, 515

Alla-šarrum

Ringer 301, 308, 519

Amme 85, 282, 283 Amme von Simat-Ištarān 539

Adalal 461

Amaknum

Hirtenaufseher 304, 309, 310 Hirtenaufseher, Untergebener des zabardab5 559

Amurriter 295, 310 aus Dimat-Enlila 334 Amurriter aus Dimat-Enlila 463

Addaniramanni 74, 453 Agālum

Amala 53, 285, 424 Ama-para 454

Krieger, Untergebener dessen aus MaškanŠarrum 514

Schwester des Königs 130, 284

Agua

Āmur-Ea 335

Gerber 178, 185 Gerber, Untergebener des Puzur-ilīs 436

General 363

Āmur-ilam 73, 80, 83, 85, 94, 97, 104, 353, 382, 409, 440, 441, 462, 471, 474, 489, 503, 505, 506, 509, 541

Agua-simtī 129, 286, 545 Aḫanšibu 83, 85, 203, 204, 371, 525, 526, 529, 530

Wagenfahrer 47, 550

An-[…] 473 Anaʾa

Bogenschütze 204, 296, 412,

Aḫbabu Amurriter 85, 203, 296, 334 Amurriter, Untergebener von Abūni 526

lukur von Nawir-ilum 285 lukur des Arztes Nawir-ilum 287, 437

Aḫī-ilum 224, 563 Aḫūni 65, 66, 83, 94, 104, 187, 189, 393, 397, 440, 463, 466, 468, 478, 502, 540 Adjutant 87, 536

AnaʾaMU 488 Anati 129, 289, 454, 469 Annatal aus Urkeš 293, 334, 521

569

DER KÖNIG UND SEIN KREIS: DAS STAATLICHE SCHATZARCHIV DER III. DYNASTIE VON UR Anne-babdu 489, 509 Anume-Ilum

Būr-Mama 83 Hauptmann aus Sippar, Untergebener von Lugalkuzu 85, 526 Krieger, Untergebener dessen aus MaškanŠarrum 514

Amurriter 294, 310, 334, 373

Apil-ašar 203, 526 Atakkalšum 502 Atal-Amurru 85, 295, 380

Bušud

Amurriter 334

Bote 293, 309 Bote von Yabrat aus Šimaški 514

Ātanaḫ

Buzuzu

Gerber 178, 185 Gerber, Untergebener des Puzur-ilīs 436

Krieger, Untergebener dessen aus MaškanŠarrum 514

Atarda General 45, 85, 297, 548

Daʾa 46, 83

Atu 83 Mundschenk 86, 245, 444

Soldat 85 Soldat, Untergebener des Generals Seskala 548

Atu-Mama Schiffer 304, 309, 437

Dada Baʾamu 541 Babanšen 74, 459 Babati 74, 82, 108, 276, 284, 472, 512 Badani

Klagesänger 373, 374 Stadtfürst 222, 403

Dadda aus Ḫuḫnuri 67, 203, 292, 335 Sohn des Buzu von Ḫuḫnuri 396

Kultpriester 432

Balala

Dadu

Sänger 301, 506, 558 Sohn von Agālum 301, 309, 374

Krieger, Untergebener dessen aus MaškanŠarrum 514

Bamu 218, 219, 384 Bāni-ilum

Daḫ(i)š-atal 26, 73, 132, 472, 403, 409, 429, 434, 441 Dajjānum-mīšar 104, 202, 343, 364, 371, 381, 382, 389, 395, 402, 440, 490, 516, 521, 525, 526, 527, 528, 529, 530 Da-KU-a 62

Ringkämpfer 301, 308, 519

Batugrad Sohn des Iabti aus Šimaški 384

Bazaĝu 396 Stadtfürst von Ḫurti 292, 335, 396

Gerber 515

Bēlī-ilī 99, 100, 390, 429, 489 Bēlī-kīn 73

Dašug aus Šimaški 292, 309, 335, 534

Dīnī-kūn 74, 130, 131, 469 DU.DU-[...] 489 Dudu 129, 286, 453 Duga 91, 185, 461 Duga-KA.ZI 80

Wagenfahrer 47, 550

Bēlī-napištī 319, 487 Bibi Gerber 185

Bu-[…] 496 Bu3-u2-a 394 BUra

Mann aus Urbilum 389

Ea-ilī 26, 73, 74, 80, 99, 100, 116, 117, 118, 125, 130, 132, 186, 187, 189, 225, 391, 396, 428, 429, 433, 434, 438, 442, 443,

Gerber, Untergebener des Puzur-ilīs 436 Gerber 178, 185

570

REGISTER 455, 466, 467, 469, 498, 510, 511, 516, 523 Ea-mālik 496 Ea-niša 129, 280, 454, 473, 486

Ḫedût-Amar-Suena Sohn des Klagesängers Dada 301, 308, 491

Ḫuba 83, 85, 203, 205, 361, 371, 395, 526, 528, 529, 530

lukur 280, 319

General 85, 87, 204

Elala

Ḫun-ḫabur

Bildhauer 273, 277, 510 En-diĝirĝu 92, 178, 431 Enim-Šara Schreiber 130, 304, 454 Enimzu-harakal 129, 454 En-namšita-Sulgirake-bagub

General 80, 207, 223, 224, 315, 537

Ḫun-Sulgi 335, 441, 447, 494 Amurriter 295 aus Šimaški 335

Ḫupa-mirsini 52 Stadtfürst von Ḫurti 293, 335, 422

en-Priester von Enki in Eridu 299, 309, 374

I3-ib2-LIL2.LIL2-re 471 Ib-abu 130, 286, 454 Ibbi-Suen-mīšar 74, 409 Ibni-ilum 446 Īdaʾ-bēlī 519 Iddaʾ 218, 219, 385, 523 Id-Niddu 66, 440 Igirumaḫ General 80, 389 Iḫtanassassunūt 83

En-namšita-Sulgirake-gubba en-Priester von Eridu 319 en-Priester von Eridu mu-gi-in 488

Enniš-agum Bote 293, 309, 335 Bote von Ṣilluš-Dagān 463

Ennum-ilī 218, 219, 522 Wagenfahrer 216, 217, 492 En-u2-a Händler 303, 308, 403 Ēr-bēlī 73, 437

Barbier 87, 524

Ilak-šūqir 218, 219, 522 Ilallum 216, 296, 365, 367, 368, 395

Gabidānum Kultprister 208, 450 GAL.ZU-dabbulsin 74, 438, 473 Geme-Bawu 62, 515 Geme-Enlila 278, 353, 409, 493 Geme-Nanna

General 298, 334, 398

Ilī-išmanni 317 Wagenfahrer von Sulgi-simtum 488 Wagenfahrer 319

Ilī-ṣulūli 220, 394, 447

lukur 54, 280 lukur des Königs 425

Händler 220, 448

Ilšu-rabi 49

Ginuna 286, 314, 467 Gudea 232

Sohn des Händlers Puzur-Aššur 553 Sohn von Puzur-Aššur 179, 210

Ilum-bāni 220, 221, 435 Händler 220, 448 Ilum-dān 72, 393 Ilum-Enlil-[…]

Stadtfürst 288, 308, 402 Stadtfürst von Kutha 310

Gulaʾa 130, 286, 454 Ĝirine-isa 66, 74, 98, 100, 182, 446, 475, 496

„Zwerg“ 386

Ilum-lāʾi Ḫašip-atal

Sohn von Ennilī 213, 460

Imtīdam 63, 515 Inimzu-harakal 74

General 80, 225, 516 Soldat 223

571

DER KÖNIG UND SEIN KREIS: DAS STAATLICHE SCHATZARCHIV DER III. DYNASTIE VON UR Ipqūša 104, 203, 286, 505

Händler 220, 303, 448 Wagenfahrer 288, 308, 370

Hauptmann und „Waffenmann“ 204

Īriḫ-ilum 334

Kur-ĝiriniše 74, 99, 206, 207, 261, 262, 410, 433, 434, 465, 498, 527, 539 Ku-Utu 178, 383

Amurriter 295, 310, 359

Irra-[...] Krieger, Untergebener dessen aus MaškanŠarrum 514

Lalaʾa 45

Išar-padān 62, 515

General 85, 297, 548

Lāmāḫar 223, 224, 315, 537 Lēʾišin 65, 66, 73, 78, 93, 94, 97, 106, 288, 308, 446, 467, 468, 478, 502, 511 Libūr-simtī 129, 286, 217, 219, 454, 487 Lilu-dān 462

Gerber, Untergebener des Puzur-ilīs 436 Gerber 178, 185

Ištar-nādā 286 Geschenkte von Gananatum 451

Ištar-ummī 317, 319, 487 Iṭīb-šināt 276, 317, 455, 469

Aufseher der Seiler 91, 177, 197, 462

Liwwir-miṭṭašu 337 Lu-[…]

Wagenfahrer 73, 130, 319 Wagenfahrer von Sulgi-simtum 488

Itutua 73, 110, 132, 187, 406, 407, 408, 410, 414, 430, 431, 433, 437, 451, 455, 468, 473, 478, 479, 524, 532, 539

Schreiber 389

Lu-Amar-Suenaka Beschwörungspriester 55, 299 Beschwörungspriester von Ninsubur in Nippur 425

Mundschenk 98, 394

KA-ku3

Lu-Ašgi

Händler 308, 303, 310, 402

Händler 448

KAL.LA-aḫ 178, 509, 533

Lu-bala-saga

Gerber 185

Rinderhirte 304 Rinderhirte der dagsi-Kühe, Rinderhirte von d Nanna 440

KAL.LA-ma-AD 178, 407, 428 Gerber 185

KAL-bisi

Lu-banda 189, 525 Gerber 185, 512 Lu-diĝira 82, 93, 94, 97, 104, 352, 357, 358, 360, 362, 363, 364, 367, 368, 370, 374, 376, 377, 378, 379, 380, 384, 386, 388, 398, 399, 400, 403, 405, 411, 412, 436, 438, 440, 446, 450, 452, 456, 460, 463, 464, 465, 466, 468, 470, 476, 478, 491, 492, 494, 501, 502, 504, 506, 510, 512, 514, 515, 517, 519, 520, 534, 535, 538, 541, 558 Lu-Enki Gewürzmüller 304, 309, 359 Lugal-(i)tida 82

Soldat 296, 308 Soldat, Untergebener vom General Abūni 534

Kīnam-uššī 45 General 85, 297, 548

Kīnat-Nūnu Amme 212 Amme der Königstochter Taddin-Eštar 557 Amme von Taddin-Eštar 453

Kubātum 46, 274, 275, 277, 278, 472, 518, 550 lukur 48, 51, 52, 85, 228, 255, 275 Amme von Taddin-Eštar 453 lukur des Königs 422, 423, 504, 551

Kunšī-mātum

Schreiber 532

Lugal-[...] 424 Lugal-anna-abtum 412

Königstochter 337

Kur(u)b-ilak 290, 429

572

REGISTER Masasa 285, 459 Maš-ba-an-num2 446 Māšum

Tochter von 297, 334

Lugal-itida 82, 108 199, 445, 500, Lugal-KA-gena 72, 83 Adjutant 359, 521

Kultpriester 458

Lugal-kuzu 83, 89, 91, 93, 104, 106, 108, 110, 133, 194, 216, 217, 341, 353, 355, 364, 368, 371, 377, 382, 387, 391, 393, 398, 434, 441, 445, 456, 460,469, 470,471, 474, 476, 477, 492, 497, 500, 501, 503, 505, 509, 513, 532, 543, 549, 563

Mikia Kultpriester 562

Mimmi 63, 515 Mulliltum-nūrī 85, 282 Geschenkte von Ninlile-manaĝ 388

Na-[…] 475 Nabasa 465 Nablānum 336

Schreiber 500

Lugal-magure 54, 72 Adjutant 424, 534

Lugal-munizi 46, 55, 211, 285, 426, 553 Lugal-nammaḫ

Vater von Sulgi-abī 334

Nalu Mäster 198, 304, 309, 464, 499

Schreiber 432, 458, 562

Lu-gula 91, 178, 189, 263, 351, 391, 437, 439, 450, 474, 506, 525, 531 Aufseher der Gerber Gerber 185, 512

Namḫani 65, 66, 178, 181, 182, 262, 183, 377, 477, 511

177, 185, 197, 507

Stadtfürst von Ḫamazi 413

Namtil-ešta

Lu-kala 98, 446

Mundschenk 359

Mundschenk 80, 520

Nanna-igidu 83

Lu-kašĝu

Mundschenk 86, 255, 504,

Nannakam 73

Rinderhirte 304 Rinderhirte von dNanna 440

Adjutant 463

Lu-Nanna 83, 220, 221, 363, 435, 447, 452, 560

Narām-ilī 73, 82, 99, 108, 109, 124, 182, 185, 187, 188, 199, 390, 414, 438, 470, 476, 477, 493, 497 Nasa 188 Nawar-šen

Aufseher der Händler 221 aus Zimudar 548 aus Zimudar, General 297 Barbier 87 Barbier, Sohn von Ses-kala 410 General 203, 334, 335 General von NAGsu 204, 223, 225, 296, 516, 527 Sänger 86, 244, 247, 490 Sohn von Namḫani, Stadtfürst von Ḫamazi 413 Stadtfürst von Ḫamazi 334 von Zimudar 45, 85

Kultpriester 299, 309 Kultpriester von Ninḫursaĝ aus Nawar 534

Nawir-ilum 83 Arzt 85, 244, 358, 437

Niĝir-KA-gena 45, 80, 83, 181, 182, 195, 362, 542, 548 NI-labunigadu 438 Nin-gublaga Sänger 273

Lu-saga 178, 502

Nin-kala 130, 276, 280, 455, 469, 486, 493

Mād-ilī 290

Ninlil-amaĝu 73, 74, 98, 473, 476

lukur 280, 319 Wagenfahrer (und) Barbier 288, 308, 531

Adjutant 410

Maʾma 63, 515

Ninlile-manaĝ

573

DER KÖNIG UND SEIN KREIS: DAS STAATLICHE SCHATZARCHIV DER III. DYNASTIE VON UR Puzur-Irra 83, 104, 354, 356, 357, 365, 366, 367, 369, 372, 373, 374, 375, 379, 381, 383, 385, 387, 398, 399, 400, 405, 406, 412, 413, 442, 444, 464, 477, 490, 495, 497, 498, 508, 511, 520, 521, 522, 531, 534, 536, 537, 558, 559 Puzur-Saman

Königstochter 388

Nir-idaĝal 296, 395, 455, 467 General 298, 374 Ringkämpfer 300, 389

Nūḫ-ilum Adjutant 308 Adjutant von Abī-simtī 289, 291, 412

Nūr-Adad 461

Krieger, Untergebener dessen aus MaškanŠarrum 514

Adjutant 388

Nūr-ilī 73, 82, 93, 132, 218, 219, 351, 387, 391, 404, 407, 428, 436, 439, 450, 460, 467, 469, 474, 499, 507, 512, 513, 523, 531, 533 Nūr-Iškur 73 Nūr-mātīšu 74, 524 Nūr-Šamaš 49, 73, 83, 85, 87, 220, 261, 394, 452

Puzzulum 220, 560 Händler 220, 448

Qurād-ilī 220, 435 Qurdī-ilum „Zwerg“ 74, 405 Rēʾišin 83

Barbier 48, 551 Händler 220, 448 Wagenfahrer 51, 422

Mundschenk 86, 363

Riba-gada 51, 55, 73, 422, 426, 471, 472, 494 Rigmuš 73, 129, 408, 454, 473 Rīṣ-ilum 73, 412

Nūr-Suen 187, 188 Nūr-Sulgi 519

Wagenfahrer der Königin 437 Wagenfahrer 290

PI.PI Ses-kala

Gerber 178 Gerber, Untergebener des Puzur-ilīs 436

Fischer von Enlil 209, 372 General 51, 274, 277, 422

Pušam

Simat-[...] 424 Simat-Ea 129, 280, 396, 408, 454, 473, 486

Stadtfürst von Šimānum 337

Pušud Bote 335

lukur 280, 319

Puʾudu 218, 303, 384, 406, 443

Simat-Ištarān 72, 85, 106, 257, 436, 463

Händler 303

Königstochter 282, 405, 436, 463, 539 Tochter von Amar-Suena 228

Puzur-Aššur

Simat-Sulgi 54

Bote 292, 309, 334 Bote des Pušam, des Stadtfürsten von Šimānum 535 Händler 553

Ehefrau von Lugal-magure, dem Adjutant 424

Suen-abūšu

74, 129, 317, 454

Mundschenk 451 Wagenfahrer von Sulgi-simtum 488 Wagenfahrer 73, 319

Puzur-Eštar 83 Barbier 48, 74, 506, 550 Aufseher der Sechzig 466

Suen-ālšu 83

Puzur-ilī 99, 178, 185, 187, 197, 223, 226, 379, 404, 414, 436, 439, 450, 474, 489, 490, 499, 507, 509, 512, 557, 562 Gerber 197

Mundschenk 86, 466

Suen-dān Händler 448

Suen-tillassu 74, 129, 131, 454

574

REGISTER Suen-tillatī 285, 406 Sukkukum

Šegdelani 398, 412, 539 Beschwörer 207, 378 Hirte 74

Untergebener von Lugal-kuzu 526

Sulgi-abī 294, 493

Šegdeli 74, 129, 453, Šennam 85

Amurriter 295, 334

Sulgi-adĝu

Wagenfahrer von Abī-simtī 550 Wagenfahrer 47

Stadfürst von Urua 213

Sulgi-galzu

Šetirša 224, 226 ŠI-te-NI

Sohn des Sängers Alla 300, 308, 470

Sulgi-ilī 295, 494

Amme von Taddin-Eštar 453

Šitūli 319, 488 Šubram 83

Amurriter 334

Sulgi-kalam(a)-metebi 74, 376, 384, 523 Sulgi-matil Wagenfahrer 80, 386 Sulgi-mīšar 99, 376 Sulgi-nūrī Sängerin 301, 374 Sulgi-rāmā

Mundschenk 47, 549

Šu-Ea 286, 539 Šu-Enlil Königssohn 80, 129, 223, 224, 283, 315, 335, 443, 454, 537 Soldat 80, 516

Šu-Eštar 73, 82, 130, 132, 183, 297, 335, 387, 436, 441, 447, 454, 459, 460, 469, 489, 494, 512, 524, 543

Königssohn 538

Sulgi-simtī 20, 25, 26, 130, 247, 249, 273, 276, 278, 317, 318, 319, 323, 455, 469, 485, 486, 487, 488 Sulgi-ziĝu

General 298

Šu-Kabta 83

Stadtfürst von Urua 517

Arzt 86, 244, 520

Šu-Mama 83, 394 Šalimniʾaš 47, 277

Barbier 87, 402

Šumina 91, 557 Šuna-mugi 188 Šu-Ninsubur

lukur des Königs 550 lukur 274

Šamaš-tillatī General 296, 524 Šara-kam 82, 130, 187, 188, 289, 291, 445, 454, 500, 501, 532 Šarrum-bāni 320 Šarrum-ilī 53, 109, 320, 322, 324, 488

Schreiber 309 Schreiber der Handwerker 304, 512

Šunundu 516 Šuruš-kīn Sohn von Am-NI.NI 213, 460

Šu-Suen-[...] 424 Šu-Suen-ilī 63

Hauptmann aus Susa 412 šuš3, Sohn des Sängers Lu-NINA 513 šuš3 199 Wagenfahrer (von Kubātum) 423

Mundschenk 47, 550 Wagenfahrer 515

Šata-kuzu 291

Šu-Suen-lilabbir-ḫaṭṭam 287, 429 Šu-Suen-migir-Ištar

Adjutant 289, 308, 411

Šata-saga 319, 488 Šāt-kukuti 319, 486 Šāt-Suen 282, 473

Sohn von Dada 301, 308, 310 Sohn vom Klagesänger Dada 411

Šu-Suen-narām-Enlil 73, 411

575

DER KÖNIG UND SEIN KREIS: DAS STAATLICHE SCHATZARCHIV DER III. DYNASTIE VON UR Šušug

Sohn von Lu-Našše 402

Ur-Damu

Bruder von Mešiad aus Šimaški 516

Šu-Sulgi 73, 83, 411

Urdu-Bawu

Barbier 85, 87, 429, 548

Walker 304, 309 Walker, Untergebener von Urdu-Nanna, dem Großwesir 399

Ṣilluš-Dagān 55, 79, 80, 186, 223, 224, 225, 348, 315, 335, 426, 438, 463, 537

Urdu-Nanna 46, 52, 53, 55, 72, 73, 216, 217, 397, 535

Stadtfürst von Šimurrum 207, 315, 335

Ṣummid-ilum 446 Amurriter 334

Tabūr-ḫaṭṭum

Adjutant 374, 527, 536, 559 Großwesir 390, 370, 381, 422, 424, 425, 463, 464, 470, 472, 501, 514, 519, 521, 534, 549 Sohn des Klagesängers Dada 301, 308, 373

293, 335

Schwiegertochter des Stadtfürsten Ur-Iškur 538

Taddin-Eštar Taddin-kiza

435

lumaḫ-(Priester) 299, 473

453, 493

Ur-Eninnu 449 Ur-Enlila 452 Ur-ešlilla

Sängerin von Nin-kala 282, 536

Taḫišen

Schreiber 496

Ur-Ḫendursaĝka

aus Šetirša 517

Tarām-Uram 337 Tāribu 287, 411 Tarīš-mātum

Beschwörer 301, 308, 398

Ur-Igalim Wäscher der Krone 177, 393

Ur-kununa 99, 562 Ur-Lamma

Amme 282 Amme der Königstochter Šāt-Suen 536

Tiāmat-bāštī

46, 274, 277, 280, 550, 551

Stadtfürst von Ĝirsu 477

Ur-mes 99, 100, 453, 540 Ur-Nanibgal 103 Ur-Nanna

lukur 280

Tūlid-Šamši 319, 488 Tūram-Dagān 47, 73, 83, 85, 472, 557 Wagenfahrer 549

Adjutant 289, 308 Adjutant, Bruder vom Großwesir UrduNanna 410

Tūram-ilī Händler 371

Ur-Našše Ubaʾa

Schiffer 304, 309 Schiffer, Bruder von Atu-Mama 437

Stadtfürst von Adamdun 226, 223, 315, 540

Ubārum

80, 226

Ur-niĝar Schreiber 304, 447

Mann von Zarriq, Stadtfürst von Susa 495

Udu

Ur-Ningal Schmied von Ningal 178, 196, 529

aus Kimaš 398

(U)la-īniš 73, 412, 489 ULU-lal 66, 178, 181, 182, 187, 188, 205, 354, 366, 376, 498, 528, 558 Ur-Ašar 178, 404, 461, 489, 513, 557

Ur-Nin-gublaga Sänger 51, 277, 302, 422

Ur-Ninmug Stadtfürst 432, 458, 562

Ur-Ninsianna 62, 399 Ur-saga 73, 261, 401

Gerber 185

Ur-Bawu

290

Sohn von Rīṣ-ilum 288, 393

Adjutant 359

576

REGISTER Beschwörer 262, 277

Stadtfürst 80, 292, 524

Ur-Suen 283, 523 Ur-Sulpae

Ziri aus Buli 309, 335, 534

Gewürzmüller 303, 309, 359

Ur-Šu-Suen

Zuma

73, 270

Gerber 178, 185 Gerber, Untergebener des Puzur-ilīs 436

Adjutant 402

Usaga 319, 323, 486 Ūta-mīšaram 73, 289, 291, 308, 357, 372, 436, 531 Utu-adgal 214, 218, 285, 385, 353, 407, 523 U-u-mu 187

ZUruḫ 403 [...]-zi-kalamma […]

Sohn des Ur-niĝar […] 352

[…]-id-bēlī 400 […]-Ninkununa

šuš3 188

Waqar-Šu-Suen Zannum

425

47, 74, 538, 549

Ringkämpfer 300, 389

[…]-rikum 558 […]-Suen 446 […]-Sulgi

83

Bote des Königs 380 Bote 85

Wagenfahrer 451

Zarriq Stadtfürst von Susa 224, 225, 334, 376, 496

577

DER KÖNIG UND SEIN KREIS: DAS STAATLICHE SCHATZARCHIV DER III. DYNASTIE VON UR

INDEX DER GÖTTERNAME UND HERRSCHER

Adad 233 Allatum 230, 231, 239, 241, 248, 249, 256, 360 Amar-Suena 49, 344, 331, 370, 465 Anunītum 101, 231, 245, 247, 343, 345, 432, 444

Nanna 86, 218, 219, 240, 243, 245, 257, 258, 400, 440, 465, 523, 548 von Pus 449 von Gaʾeš 354 von Karzida 239, 241, 521

Našše 385 Nergal 246 Nin-egal 101, 238, 343, 345, 562

Bawu 86, 240, 242, 257, 363 Damu 85, 86, 239, 241, 252, 253, 254, 358, 503

ša3 e2-gal-ka 45, 85, 234, 258, 548

Nin-egalesi 239, 242, 252, 379 Ningal(e)nuna 240, 242, 257, 400 Ninĝirsu 86, 240, 241, 257, 363 Ninḫursaĝ 101, 343, 345, 458

Enimani-zi 85 sugal7 dNin-urta 45, 234, 238, 258, 548

Enki 86, 231, 257

nin keš3ki 239, 241, 257, 405

e2 umum-ma 231, 245, 490 von Eridu 230, 231, 257, 381

Nin-Isina 230, 231, 241, 242, 251, 252, 253, 254, 256, 503 NinKAŠ4 356 Ninkilim 360 Ninkununa 51, 234, 238, 257, 421 Ninlil 45, 51, 85, 86, 180, 209, 240, 242, 243, 248, 249, 314, 357, 366, 420, 444, 547 Ninniĝar 86, 230, 231, 252, 255, 256, 504 Ninsubur 425 Ninsumun

Enlil 45, 240, 241, 243, 248, 249, 366 Ereškigal 230, 231, 245, 246 Gula 86, 230, 231, 250, 252, 253, 255, 256, 385, 504 von Umma 240, 242, 252, 255, 256, 379

Gunura 85, 86, 239, 241, 252, 253, 254, 358, 503 Ḫaburītum 401

von Usuḫ 230, 231, 239, 242, 248, 256, 364

I7-lu2-ru-gu2 359, 379, 536 Inana 243, 359

Ninti(n)uga 85, 86, 230, 231, 239, 242, 251, 252, 253, 256358, 383, 476, 520 Ninurta 240, 241, 248, 249, 366 Nuska 45, 85, 230, 231, 240, 241, 248, 249, 258, 366, 547

von Uruk 51, 86, 230, 231, 234, 238, 240, 241, 245, 250, 257, 258, 356, 382, 421, 443

Inana-Ḫaburītumma 445 Ištar

Rīmuš

von Lagaba 233

232

Sulgi 49, 194, 280, 283, 321, 331, 337, 341, 552 Šu-Suen 249, 319, 331, 337, 346, 488 Šumaḫ 85, 86, 239, 241, 252, 253, 254, 358, 503

Laḫama (la-ḫa-ma) 381 Meslamtaʾea lugal gu2-du8-aki 86, 230, 231, 245, 246, 443

Mušītum von Marad 240, 242, 257, 522

Ur-Namma 226, 336

578

REGISTER

INDEX DER GEOGRAPHISCHEN NAMEN

Marḫaši 232, 337 Mari 337, 374 Mekuḫḫa 217, 232 NAGsu 334 Nawar 534 Nippur 27, 40, 44, 61, 225, 243, 248, 253, 290, 343, 346, 358, 360, 364, 366, 379, 384, 386, 388, 396, 398, 399, 403, 409, 411, 425, 447, 451, 452, 459, 463, 464, 472, 491, 492, 495, 498, 501, 505, 506, 510, 511, 512, 514, 515, 517, 520, 522, 524, 531, 532, 533, 537, 538, 539, 551, 557

Adamdun 540 Amurriterland 359, 373, 380, 463 Anšan 337 Awan 214 Bīt-Puzriš-Dagān 397, 496, 542 Buli 534 Dêr 214, 216, 334, 336, 395 Dilmun 217, 232 E2-Puzriš-Dagān 61 Egaba 40, 528 Elam 226, 334, 336 Ereš 101, 432, 458, 562 Eridu 44, 247, 354, 374, 381 Esaĝdana von Nippur 26, 40, 100, 131, 132, 194, 259, 260, 341, 371, 394, 396, 401, 406, 407, 408, 414, 430, 437, 446, 455, 456, 473, 475, 477, 478, 494, 496, 497, 524, 525, 563 Baderiten 262 (E)-saĝdana-(Nibru)

Baden zu den Mondfeiertagen 260 Baderiten 262 Hauptfeste 247

Pus 208 Puzriš-Dagān 25, 27, 40, 44, 61, 341, 352, 355, 362, 363, 365, 366, 367, 368, 369, 370, 371, 372, 374, 375, 377, 378, 380, 381, 382, 383, 387, 389, 390, 391, 393, 395, 400, 402, 404, 405, 409, 412, 413, 428, 429, 436, 438, 440, 441, 442, 445, 446, 450, 459, 460, 461, 465, 466, 469, 472, 474, 476, 477, 489, 490, 491, 492, 497, 498, 502, 504, 507, 508, 511, 512, 513, 515, 516, 521, 523, 525, 526, 527, 528, 529, 530, 531, 532, 534, 535, 536, 538, 541, 558, 559

25

Gaʾeš 44, 246, 420, 522 Gurušalla 410, 494 Baderiten 261

Ĝirsu 477 Ḫamazi 334, 336, 413 Ḫurti 335, 336, 422 Iri-šaĝrig 44, 357, 412 Isin 206, 253, 378, 383, 504, 527 Karakin 336 Khurasan-Weg 336 Kimaš 180, 232, 336, 356, 381 Kisurra 410, 443 Kutha 246, 298, 402 Lugal-Marada 208 Lullubum 335, 336 Marad 522 Magan 232

Baderiten 262

Susiana 226, 334, 336 Šetirša 226, 517 Šimānum 334, 337, 535 Šimaški 181, 335, 336, 337, 384, 443, 514, 516, 534 Šimurrum 335, 336 Šuruppak 448

579

DER KÖNIG UND SEIN KREIS: DAS STAATLICHE SCHATZARCHIV DER III. DYNASTIE VON UR Urua 516 Urub

Tummal 27, 40, 44, 61, 186, 208, 209, 214, 226, 243, 314, 353, 357, 362, 366, 372, 376, 433, 438, 467, 494, 521, 540, 563

Mann aus U., Wagenfahrer von Sulgisimtum 488

Baderiten 261

Umma 253, 255, 396 Ur 27, 40, 44, 61, 195, 243, 246, 322, 343, 370, 373, 385, 389, 400, 410, 422, 440, 444, 448, 453, 465, 468, 476, 477, 488, 495, 496, 513, 519, 529, 551, 552

Uruk 40, 44, 243, 250, 324, 356, 367, 371, 382, 386, 399, 411, 470, 479, 489 Baderiten 261 Hauptfest 250

Uṣar-Īmi-ilum 388 Yabrat 337 Zabalam 448 Zabšali 337 Zimbir 448

Baderiten 261 Hauptfest 244

Urbilum 208, 387, 389, 537 Urkeš 334, 581

580

REGISTER

INDEX DER BESPROCHENEN SUMERISCHEN WÖRTER

a-bi-za 136 a-gar5 136 a-la-lum 151 uruda a-la2 157 a-ra-LUM 151 a-ri2-lum 152 a-ru-a lugal 228 a-ru-a PN 228 a2 a2 ĝeš ĝar-ra 191 a2 ĝeš-rin2-na-bi 57 a2-an 146 a2-si 167 NA4 a2-subi3 136 kuš AB 167 ad-tab 136 aga3-us2 202 a agu2 gigir2 157 alan 136 al-ḫulu-a 160 amar nu-a 136 AN.NA 151 AN-bu-um 151 an-dil2 167 an-za-am 146 an-zaḫ 151 NA4 an-zu-gur4-me 136

bi2-za-za 137 bulug 152 bulug4 154 (NA4) bur 146 ĝeš

da-ag-si 163 dal 163 dalla 137 dam-gara3 220 de6 31 DI.IḪ-ḫa 167 diri 198 du8-ši-a 168 NA4 du8-ši-a 137 kuš du10-gan 168 kuš du10-uk-si-um 168 dur10 157 dur2 147, 150 dur3 NA4za-gin3 136 ĝeš

(ĝeš)

e-lam-ma-gum2 163 e-sir2 163 kuš e-sir2 169 e2 e2 šu šum2-ma 57, 103 e2 umum-ma 246 e2-AN-ra 170 e2-babir2 dsul-gi-ra-ka 356 e2-gal-kam 209 e2-gal-ta e3-a 209 e3-a 170 ellaĝ2 102, 137 eme sin2-na 152 eme 157 EŠ2-da 147

ba 31, 51, 268, 270 ba-an-du8-du8 146 ba-ti-um 146 ba-za 75 uruda bar-si 137 tu9 bar-si zi-li-ḫi 166 ĝeš bansur 163 (ĝeš) bešeĝ 146 bešeĝ dub-ba 89 bi2-il-šum 152

ga-ga 152 ga-nu11 136

581

DER KÖNIG UND SEIN KREIS: DAS STAATLICHE SCHATZARCHIV DER III. DYNASTIE VON UR (gaba-ri) kišeb3 59, 88, 92 gada 166 gada ša3-gu 166 gag 157 gag SU.UM 157 gal 147 ĝeš gam2-lum 157 gašam 183 ge-dur-ku5 152 ge-gid2 152 ge ge2 163 ĝeš tukul 159 ĝeš unu 166 gu 138 gu-DIM4(-ba) 170 ĝeš gu-za 164 gu2 138 ĝeš gu2-ne-saĝ-ĝa2 164 gub 160 NA4 GUG 138 NA4 gug-ga-nu2 249 gun2 213 gun2 ma-da 213 gur8 148 gur8-gur8 148 gurušta 198

ḫa-ad 152 ḫa-an-ni 158 tu9 ḫa-bu-um ĝešgu-za 166 ḫal-bi 170 ḫar 139 ḫar ku3-babbar 307 ḪAR.ḪAR-ra 139 ḫa-zi-in 152 ḪI-da 161 uruda ḪI.ḪI 153 ḫi-il-ba-ru-um 153 ḫi-ri-a-tum 153 ḫu-bu-um 139 i3-dab5 60 ig 165 NA4 igi 140 kuš IGI.DU 171 IM.A.AN 171 IR.ŠU 153 171 dug ku3-babbar 148 KA.DU 140 ĝeš ka-kara4 165 ka-tab 172 kam-kam-ma-tum 140 kaš-de2-a 247, 322 ki-a-naĝ 49, 234, 238, 258 kuš KI.KAL 172 ki-li2-lum 140, 237 kiĝ2 kiĝ2 aka PN 183 kiĝ2 ke3-e-de3 184 NA4 KIN 158 kišeb3 95, 140 kišeb3 PN 56, 59 KU.DIN 153 ku3-babbar 153 ku3-ḪU.ZA 153 ku3-si22(-g) 153 ku3-si22 ḪI-da 153 ku3-si22 ḫuš-a 153 ku3-si22 si-sa2 153 KA

KA

ĝar 161 ĝeš 170 ĝeš kušusan3 164 ĝeš-bi 158 ĝeš-bu10 138 (uruda) ĜEŠ.DIM 139 ĝeš-gid2 157 ĝeš-kiĝ2-ti 190, 342 ĝeš-nu2 164 ĝeš-tub2-ba 155 NA4 ĝešnu-gal 148 ĝeš ĝidru 164 ĝiri2 158 ĝiri2 bansur 158 ĝiri3 31, 79, 120, 125, 126 ĝeš ĝiri3-gub 165

582

REGISTER kuĝ2-du3 148 kuš e-ri-na 172

niĝ2-ka9-aka 198 niĝ2-lim4 166 niĝ2-PA 165 niĝ2-su3-a 141 nin 276, 278 NIN saĝ 165 (NA4) nir7 102, 142 tu9

la2 PN i3-la2 57, 181 ša3 i3-la2 PN-ta 57 la2-NI su-ga 38, 57 la2-NI su-ga 38, 57 kuš lu-ub2 172 lugal-ĝu10 32, 228, 322, 485 luḫ-ḫa 161 lukur 278, 279, 281, 311, 322 LUM.GAB 153

ĝeš

pana 159 piriĝ-gunu3 149

(NA4)

RA.DI

172 ra2-gaba 73, 78

(NA4/ĝeš)

sa 172 sa igi 142 sa2-sa2-a 142 sa-am-sa-tum 155 saĝ 159 saĝ niĝ2-gur11-ra-kam 199 kuš saĝ-e3 159 saĝ-rig7 323 NA4 saĝ-ta-UR 142 sagi 74 tu9 SAGŠU 142 (dug) saman4 149 si 155 si(-g) 161 si-DIM4 155 (ĝeš) si-ĝar 143 uruda si-im 155 si3(-g) 162 siškur2 ša3 e2-gal 248 SU-a 172 NA4 SU.A 143 NA4 SU.MUŠ 149 NA4 subi3 143 sugal7 72, 77 sugal7 maḫ 72 suḫ-keše2 143 kuš suḫub2 173 suhuš 174 sur-sur-ra 162

ma-al-tu 148 ma-az-gara3-tum 154 ma-sa2-ab 148 (uruda) ma-ša-lum 154 NA4 mar-ḫu-ša 149 mašdaria 213 maškim 71, 111, 116, 119 ĝeš mi-ri-tum 154 mu-kux 49, 51, 53, 54, 55, 208, 209 MUNUS.UŠ 158 na-bi2-ḫu-um 141 na-ma-ru-um 154 tu9 na-ma-ru-um 166 na-tu-um 159 NA4 154 ne-ge-bu-um 154 ni2-ba 158 niĝ2 niĝ2 ki-la2 40 niĝ2 pa3-da 211 niĝ2 pi-lu5-da 206 niĝ2 šudum-ma 40 niĝ2-ba 268 niĝ2-da-ga 141, 237 niĝ2-dab5 ĝeš-kiĝ2-ti 182 niĝ2-dara2 166 niĝ2-gur11 212 niĝ2-ĝeštu 141 niĝ2-ḫi-a 161

583

DER KÖNIG UND SEIN KREIS: DAS STAATLICHE SCHATZARCHIV DER III. DYNASTIE VON UR ṣe-eḫ-ru-um 155

u(3)-gunu3 162 u2-BU3 175 u2-ḫab2 175 u4-šakar 156 udug2 160 ugula kinkin 208 uĝnim 202 ul 144 um-mi-a 182 uruda 156 NA4 dug utul2 150

(tu9)

ša3 174 ša3 e2-gal-še3 209 ša3 i3-la2 181 ĝeš ša3-KAL 165 ša3-tuku5 165 šabra ĝeš-kiĝ2-ti 182 šagana 174 še-er-ḫu-num2 143 šem3 155 uruda šen 149 šen-da-la2 149 (uruda) šen-šu2 149 šu 174 uruda šu 149 šu ba-ti 27, 56, 60 šu lugal 58, 159 šu us2 31, 39, 46 šu-gur 143 šu-gur kam-kam-ma-tum 144 šu-nir 155 šu-nir dnanna 245 šu-ša-ĝar 149 šu-ša-la2 150 šub 162 šukur 159 šuš3 59 NA4

za 156 NA4 za-gin3 145 za3-bar gm za3-bar-bi 58 za3-bar kiĝ2 til-la OBJ 58 za3-bar kiĝ2 til-la-kam 58 za3-mi-ri2-tum 160 za3-šu2 kug2-du3 150 zabar 150 zabar kir2 150 zabar ma2-gur8 151 zabar saĝ-kul 151 zabar-dab5 74, 75, 77, 130, 131, 219, 288, 290, 300, 330, 454, 459, 469, 559 za-ellaĝ2 102, 144 za-gaba 145 za-ḫum 150 za-ir-NAM-tum 156 za-lu2-NAM-ra 156 za-ŠA3.ĜAR 156 zi-ba-tum niĝ2-U-nu-a 167 zi-ga 60 tu9 zi-li-ḫi 167 zi-ri2-um 156 zu2 160 NA4 zu2 145

TA-ba

144 tu-di-da 155 tu-dur 144 tu-ru-ḫa-um 150 tu9 167 tu9-du8-a 175 tun3 160 (uruda) tun3-la2 150 (uruda)

584

REGISTER

INDEX DER TEXTE DES SCHATZ- UND SCHUHARCHIV 1. Liste der Texte des Schatzarchivs Fett gekennzeichnet sind die neuen, seit der Liste von Sallaberger (1999): Mesopotamien, Akkade-Zeit und Ur IIIZeit. OBO 160/3. Freiburg, Schweiz, 374-376, hinzugefügten Texte. Archiv

Text

Typ

Datum

Schatz

SAT 2 207

[...]

AUCT 1 276

[Ausgabe]

AUCT 2 289

Archiv

Text

Typ

Datum

--

AUCT 2 279

ba-zi

AS 6/iv

[...]

AUCT 2 292

ba-zi

ŠS 7/vii/10

[Ausgabe]

[ŠS?]

AUCT 2 367

ba-zi

AS 6/i

AUCT 2 388

[Ausgabe]

[...]

BIN 3 482

ba-zi

AS 8/iv

JCS 54 p. 7-9 n. 52

[Ausgabe]

[ŠS]

BJRL 64 p. 111 n. 68 ba-zi

AS 1/xii

UTI 6 3800

[Ausgabe]

[ŠS]

BPOA 7 2705

ba-zi

AS 2/xii

AUCT 1 9

ba-zi

AS 3/xi

BPOA 7 2887

ba-zi

ŠS 3?/ii

2

AUCT 1 78

ba-zi

AS 4/xii

CDLJ 2002:1 n. 8

ba-zi

AS 7/vi

AUCT 1 176

ba-zi

AS 1/xi

CT 32 25

ba-zi

ŠS 6/i

AUCT 1 241

ba-zi

ŠS 2/vii

DCEPHE 217

ba-zi

AS 6/iii

AUCT 1 296

ba-zi

ŠS 4/v

JCS 10 p. 30 n. 10

ba-zi

AS 4/iii

AUCT 1 432

ba-zi

AS 5/ii

JCS 10 p. 30 n. 11

ba-zi

AS 6/iii

AUCT 1 457

ba-zi

ŠS 2/v

JCS 10 p. 30 n. 9

ba-zi

ŠS 8/ii/5

AUCT 1 463

ba-zi

AS 9/iv

JCS 10 p. 31 n. 12

ba-zi

AS 2/ii

AUCT 1 503

ba-zi

S 47/vii

MVN 3 326

ba-zi

AS 5/iii

AUCT 1 506

ba-zi

S 48/xii

MVN 11 183

ba-zi

AS 9/iv

AUCT 1 522

ba-zi

ŠS 1/vi

MVN 11 191

ba-zi

AS 4/i

AUCT 1 651

ba-zi

AS 5/vi

MVN 13 682

ba-zi

S 46/vi

AUCT 1 661

ba-zi

AS 5/vii

MVN 15 226

ba-zi

AS 1/vii

AUCT 1 696

ba-zi

S 44/v"

MVN 20 31

ba-zi

AS 5/ii

AUCT 1 793

ba-zi

[...]

NBC 9843

ba-zi

ŠS 6/ix/14

AUCT 1 918

ba-zi

AS 2/i

OrSP 47-49 37

ba-zi

ŠS 4/vi

AUCT 1 942

ba-zi

AS 2/ii

OrSP 47-49 38

ba-zi

ŠS 4/vi

AUCT 1 948

ba-zi

AS 7/10

OrSP 47-49 39

ba-zi

ŠS 5/x

AUCT 1 956

ba-zi

AS 5/i

OrSP 47-49 144

ba-zi

ŠS 2/xii2

2

AUCT 1 957

ba-zi

AS 9/xii

PDT 1 456

ba-zi

AS 5/i

AUCT 1 959

ba-zi

AS 6/vi

PDT 2 1150

ba-zi

S 47/ix

AUCT 1 969

ba-zi

[...]/vi

RA 8 p. 187 n. 5

ba-zi

AS 1/vii

AUCT 2 098

ba-zi

S 44/ii"

RA 8 p. 192 n. 14

ba-zi

AS 8/xi

AUCT 2 133

ba-zi

AS 3/ix

RA 17 p. 211a

ba-zi

AS 5/iv

AUCT 2 162

ba-zi

AS 4/xii

Rochester 236

ba-zi

ŠS 4/vi

AUCT 2 178

ba-zi

AS 2/vi

SAT 2 417

ba-zi

S 45/ii/26

AUCT 2 240

ba-zi

AS 1/vii

SAT 3 1277

ba-zi

ŠS 2/v

585

DER KÖNIG UND SEIN KREIS: DAS STAATLICHE SCHATZARCHIV DER III. DYNASTIE VON UR

Archiv

Text

Typ

Datum

Text

Typ

Datum

SAT 3 1754

ba-zi

ŠS 6/v

AUCT 2 116

mu-kux

AS 6/vi

SET 296

ba-zi

ŠS 4/iii

AUCT 2 280

mu-kux

AS 6/xii

SM 1911.10.225 (= 7847)

ba-zi

AS 2/xi

AUCT 2 295

mu-kux

AS 7/vi

AUCT 2 326+336

S 45/xii/2?

SMS 2/3 p. 15 n. 12

ba-zi

ŠS 3/iv

mu-kux

AUCT 2 384

S 47/v

SumAkk LXV: 57

ba-zi

AS 8/xii

mu-kux

BPOA 7 2869

ba-zi

ŠS 3/vi

mu-kux

AS 1/vii

TCL 2 5549

DCEPHE 312

S 45/v/29

TCL 2 5550

ba-zi

ŠS 6/xii/23

mu-kux

MVN 13 261

S 45/iii/29

TCL 2 5565

ba-zi

AS 3/xi

mu-kux

NBC 8095

[...]/v

TCL 2 5567

ba-zi

S 47/6

mu-kux

OIP 121 588

ba-zi

S 44/v"

mu-kux

AS 5/ix

TIM 6 33

PDT 2 1040

S 48/xi

TIM 6 34

ba-zi

S 45/xi/2

mu-kux

RA 8 p. 184 n. 2

S 46/viii

TIM 6 35

ba-zi

S 45/xii

mu-kux

RA 17 p. 207

ba-zi

S 46/iii

mu-kux

AS 8/vi

TIM 6 36

RT 37 p. 134

AS 4/vi

TIM 6 37

ba-zi

S 47/i

mu-kux

SAT 2 1105

AS 8/xi

TIM 6 40

ba-zi

AS 2/ii

mu-kux

SAT 2 1156

ba-zi

[...]/iv

mu-kux

AS 9/xii

TJSASE 257

SAT 2 1157

AS 9/iii

Toronto 1 177

ba-zi

AS 4a/ii

mu-kux

SAT 2 302

AS 6/x

TrDr 83

ba-zi

AS 5/vii

mu-kux

ba-zi

AS 06/iv

ša3 i3-la2; šu ba-ti

AS 2/vi

TrDr 84

SM 1911.10.354 (= 7976)

TrDr 85

ba-zi

S 47/ii

TCL 2 5488

mu-kux

S 46/iv

TrDr 87

ba-zi

ŠS 02/xii2

TCL 2 5515

mu-kux

ŠS 7/ix/14

TrDr 88

ba-zi

AS 07/iv

TCL 2 5547

mu-kux

ŠS 6/vii

TRU 303

ba-zi

AS 09/viii

TCL 2 5560

mu-kux

S 45/vi

YBC 13384

ba-zi

[...]

TCL 2 5589

mu-kux

AS 4/xii2

YBC 15528

ba-zi

[...]/iv

TIM 6 38

mu-kux

AS 2/xi

UET 3 321

i3-la2

S 46/iii

TIM 6 39

mu-kux

S 47/xii2

AUCT 1 007

ša3 i3-la2; šu ba-ti

S 45/iv/17

TIM 6 41

mu-kux

AS 2/vi

TIM 6 42

AS 3/-

ša3 i3-la2; šu ba-ti

[...]/xii

mu-kux

TrDr 86

mu-kux

S 45a/vii/17

AUCT 1 953

ša3 i3-la2; šu ba-ti

S 45/iii/22

TRU 387

mu-kux

ŠS 6/[...]

YBC 1710

mu-kux

AS 9/-

SAT 2 527

ša3 i3-la2; šu ba-ti

S 47/vii

AUCT 1 550

zi-ga

ŠS 8/-

BPOA 7 2705

zi-ga

AS 8/vi

AUCT 1 237

mu-kux

AS 6/viii

OIP 115 465

zi-ga

AS 6/ii

AUCT 1 424

mu-kux

AS 9/xii

UTI 6 3793

zi-ga

-

AUCT 1 429

mu-kux

AS 6/viii

AUCT 1 321

[Übernahme] -

AUCT 1 437

mu-kux

[...]

AION 69 n. 1

šu ba-ti

AS 7/v

AUCT 1 502

mu-kux

AS 4/xii

AnSt 33 p. 74

šu ba-ti

ŠS 1/vi

AUCT 1 535

mu-kux

AS 6/iv

AUCT 1 958

šu ba-ti

AS 9/ix

AUCT 1 649

mu-kux

S 47/ix

AUCT 2 200

šu ba-ti

AS 9/x

AUCT 1 907

mu-kux

S 47/viii

BIN 3 338

šu ba-ti

AS 1/iii

AUCT 1 524

Archiv

586

REGISTER

Archiv

Text

Typ

Datum

Text

Typ

Datum

BIN 3 344

šu ba-ti

ŠS 9/xi/18

SAT 3 2156

šu ba-ti

[...]

BPOA 7 2952

šu ba-ti

AS 2/xi

SNATBM 50

šu ba-ti

S 47/v

CST 372

šu ba-ti

AS 8/i

TIM 6 43

šu ba-ti

AS 3/iii

DCEPHE 240

šu ba-ti

S 44/iv"

TPTS 125

šu ba-ti

AS 5/i

MVN 3 266

šu ba-ti

ŠS 5/iv

TrDr 82

šu ba-ti

S 44/ii"

MVN 11 188

šu ba-ti

ŠS 2/ii

U.30117

šu ba-ti

-

MVN 11 197

šu ba-ti

ŠS 5/x

YBC 14426

šu ba-ti

S 47/vii

MVN 18 135

šu ba-ti

AS 8/vii

YOS 15 188

šu ba-ti

ŠS 1/viii

OIP 121 592

šu ba-ti

AS 7/xi

SAT 3 2032

šu ba-ti

[...]/iii

OrAnt 19 p. 100

šu ba-ti

ŠS 5/vii/1

AUCT 2 385

šu ba-ti

AS 7/iii

[…] kišeb3 PN

AS 9/vii

OrSP 47-49 133 PDT 1 337

šu ba-ti

AS 7/iv

OIP 115 497

[...]

S 47/ii

PDT 1 361

šu ba-ti

x/iii

TCL 2 5529

[...]

[...]

YBC 15946

[...]

ŠS 7/-

AoF 35 p. 241 n. 2

ziga

ŠS 1/viii

MVN 11 186

Gerichtsprotokoll

S 45/10

AUCT 2 413

šu ba-ti

S 44/iv"

BPOA 2 2681

šu ba-ti

AS 7/iv/10

SAT 3 1331

šu ba-ti

ŠS 3/viii

Fs. Haas p. 286

ba-zi

IS 2/i/11

OrAnt 14 p. 16

Gerichtsprotokoll

IS 1/iv/30

ASJ 4 p. 142 n. 8

šu ba-ti

IS 3?/[...]

PDT 1 469

šu ba-ti

Archiv

Schatz?

S 46/iv

PDT 1 535

šu ba-ti

ŠS 4/ix

PDT 1 543

šu ba-ti

ŠS 1/viii

PDT 1 628

šu ba-ti

ŠS 2/vii

PDT 2 1018

šu ba-ti

AS 8/x

PDT 2 1216

šu ba-ti

S 48/vi

PDT 2 1249

šu ba-ti

AS 7/xi

RA 8 p. 197 n. 22

šu ba-ti

AS 5/iii

SAT 2 1054

šu ba-ti

AS 7/iii

SAT 2 1165

šu ba-ti

AS 9/viii

SAT 3 1582

šu ba-ti

ŠS 5/ix

EndPhase

587

DER KÖNIG UND SEIN KREIS: DAS STAATLICHE SCHATZARCHIV DER III. DYNASTIE VON UR

2. Liste der Texte des Schuharchivs Fett gekennzeichnet sind die neuen, seit der Liste von Sallaberger (1999): Mesopotamien, Akkade-Zeit und Ur IIIZeit. OBO 160/3. Freiburg, Schweiz, 376 hinzugefügten Texte. Archiv Text

Typ

Datum

Typ

Datum

Schuh

AnOr 1 21

[Ausgabe]

AS 8/ix

Archiv Text RA 49 p. 93 n. 36

ba-zi

AS 3/ix

Christie’s 7/7/93 72 n. 170

[Ausgabe]

?

Rochester 10

ba-zi

S 38/v

SAT 2 516

ba-zi

S 46/ii

Nisaba 8 386

[Ausgabe]

S 41

TCNY 209

ba-zi

S 42/vii

Boson, Tavolette 363

ba-zi

S 47/xii

TENS 353

ba-zi

ŠS 4/ix

DPOAE 1 23

ba-zi

S 34/vi

TIM 6 6

ba-zi

S 40/xi

DPOAE 1 25

ba-zi

S 32/ix

TPTS 132

ba-zi

S 40/xii

DPOAE 1 27

ba-zi

S 34/xi

TRU 292

ba-zi

S 34/vii

ASJ 16 p. 106 n. 4

mu-kux

AS 9/xii2

MVN 3 354

mu-kux

[...]

SmCT 14

mu-kux

AS 1/xii

AUCT 2 301

šu ba-ti

AS 2/ii

PDT 1 212

šu ba-ti

S 46/viii

PDT 1 613

šu ba-ti

ŠS 3/ix

PDT 2 1298

šu ba-ti

S 36/xii

SAT 3 2004

šu ba-ti

AS 5/i

YOS 15 181

šu ba-ti

S 41/iii

AIA n. B3

kišeb3 PN

ŠS 1/xi

Babyloniaca 7, pl. XXI n. 10

kišeb3 PN

ŠS 5/vi

DCEPHE 171

kišeb3 PN

ŠS 5/xi

DPOAE 1 26

kišeb3 PN

ŠS 5/iv

kišeb3 PN

ŠS 6/vi

HUCA 29 p. 82 n. 9 ba-zi

ŠS 6/i

JCS 9 p. 19 Platt

ba-zi

S 41/i

JCS 38 p. 252 n. 9

ba-zi

S 32/x

MLC 2045

ba-zi

ŠS 6/viii

MVN 2 357

ba-zi

S 34/xii

MVN 3 177

ba-zi

S 40/vii

MVN 3 189

ba-zi

S 41/xii

MVN 3 190

ba-zi

S 41/xii

MVN 8 240

ba-zi

S 38/vii

MVN 11 196

ba-zi

ŠS 5/ix

MVN 11 202

ba-zi

S 45/ii

MVN 13 672

ba-zi

S 47/i"

NBC 3642

ba-zi

ŠS 4/ix

NBC 9190

ba-zi

S 40/xii

OIP 115 136

ba-zi

S 33/iii

MCS 6 85 AO 10342

OIP 115 137

ba-zi

S 33/x

MVN 3 139

kišeb3 PN

S 34/i

OIP 121 496

ba-zi

AS 1/xii

MVN 11 187

kišeb3 PN

AS 8/xii

OIP 121 497

ba-zi

AS 7/ix

NBC 8113

kišeb3 PN

[...]/ii

PDT 1 216

ba-zi

S 41/vii

SAT 2 936

kišeb3 PN

AS 6/xi

PDT 1 351

ba-zi

S 32/vi

StOr 9 p. 13 n. 32

kišeb3 PN

ŠS 5/vi

PDT 1 434

ba-zi

S 41/viii

TLB 3 174

kišeb3 PN

ŠS 6/v

PDT 1 583

ba-zi

ŠS 6/vi

TrDr 62

kišeb3 PN

ŠS 6/iii

PDT 1 593

ba-zi

S 37/viii

YBC 212

[Übernahme]

IS 3/ii/9

PDT 2 1288

ba-zi

S 35/iii

Princeton 2 44

šu ba-ti

[...]

PDT 2 1344

ba-zi

S 32/vi

SAT 3 1998

šu ba-ti

IS 3/xii

Princeton 2 28

ba-zi

AS 7/xi

SET 290

šu ba-ti

IS 3/iv/18

EndPhase

588

REGISTER

3. Liste der Texte der Formationsphase Text

Typ

Datum

Phillips 13

[…]

S [26?]/xii2

BJRL 8 p. 411 n. 508

šu ba-ti

S 31?/i?

SAT 2 39

S 31/vii

NATN 827

S 33/xii"

BOSON, Tavolette 352

šu ba-ti

S 36/iv

PDT 1 635

šu ba-ti

S 36?/xii

PDT 2 1089

šu ba-ti

S 37/xii

RA 17 p. 211b

šu ba-ti

S 37?/xi

NBC 7494

šu ba-ti

S 39/v

AUCT 1 757

S 40/x

YOS 15 181

šu ba-ti

S 41/iii

AUCT 1 954

ba-zi

S 41/vii

OIP 115 488

S 42/-

SAT 2 968

S 42/-

OrSP 47-49 129

šu ba-ti

S 43/v

TRU 384

mu-kux

S 43/vi

TCNY 45

šu ba-ti

S 44/ii

TRU 385

S 44/iv

NBC 10322

bazi

S 44/vi

Babyloniaca 7, pl. XX n. 7

šu ba-ti

S 44/xii

MFM 2 p. 24 n. 5

šu ba-ti

S 44/xii

589

DER KÖNIG UND SEIN KREIS: DAS STAATLICHE SCHATZARCHIV DER III. DYNASTIE VON UR

INDEX DER TEXTE IN UMSCHRIFT UND ÜBERSETZUNG

AIA n. B3 ................................................ AION 69 n. 1 ........................................... AnOr 1 21 ................................................ AnSt 33 p. 74 .......................................... AoF 35 p. 241 n. 2 ................................... ASJ 4 p. 142 n. 8 ..................................... ASJ 16 p. 106 n. 4 ................................... AUCT 1 7 ................................................ AUCT 1 9 ................................................ AUCT 1 78 .............................................. AUCT 1 176 ............................................ AUCT 1 237 ............................................ AUCT 1 241 ............................................ AUCT 1 276 ............................................ AUCT 1 296 ............................................ AUCT 1 321 ............................................ AUCT 1 424 ............................................ AUCT 1 429 ............................................ AUCT 1 432 ............................................ AUCT 1 437 ............................................ AUCT 1 457 ............................................ AUCT 1 463 ............................................ AUCT 1 502 ............................................ AUCT 1 503 ............................................ AUCT 1 506 ............................................ AUCT 1 522 ............................................ AUCT 1 524 ............................................ AUCT 1 535 ............................................ AUCT 1 550 ............................................ AUCT 1 649 ............................................ AUCT 1 651 ............................................ AUCT 1 661 ............................................ AUCT 1 696 ............................................ AUCT 1 757 ............................................ AUCT 1 793 ............................................ AUCT 1 907 ............................................ AUCT 1 918 ............................................ AUCT 1 942 ............................................

AUCT 1 948 ............................................ AUCT 1 953 ............................................ AUCT 1 954 ............................................ AUCT 1 956 ............................................ AUCT 1 957 ............................................ AUCT 1 958 ............................................ AUCT 1 959 ............................................ AUCT 1 969 ............................................ AUCT 2 98 .............................................. AUCT 2 116 ............................................ AUCT 2 133 ............................................ AUCT 2 162 ............................................ AUCT 2 178 ............................................ AUCT 2 200 ............................................ AUCT 2 240 ............................................ AUCT 2 279 ............................................ AUCT 2 280 ............................................ AUCT 2 289 ............................................ AUCT 2 292 ............................................ AUCT 2 295 ............................................ AUCT 2 301 ............................................ AUCT 2 326+336 .................................... AUCT 2 367 ............................................ AUCT 2 384 ............................................ AUCT 2 385 ............................................ AUCT 2 388 ............................................ AUCT 2 413 ............................................ Babyloniaca 7, pl. XX n. 7 ...................... Babyloniaca 7, pl. XXI n. 10 .................. BIN 3 338 ................................................ BIN 3 344 ................................................ BIN 3 482 ................................................ BIN 3 573 ................................................ BJRL 8 p. 411 n. 508 .............................. BJRL 64 p. 111 n. 68 .............................. Boson, Tavolette 352 .............................. Boson, Tavolette 363 .............................. BPOA 2 2681 ..........................................

351 351 352 352 353 353 354 354 355 356 356 357 358 359 360 361 362 362 363 363 364 364 365 365 366 367 367 368 368 369 369 370 370 371 371 372 373 373

590

374 375 376 376 377 377 378 378 379 380 380 381 382 382 383 383 384 384 385 386 387 387 388 388 389 389 390 390 391 391 392 393 394 394 395 395 396 396

REGISTER BPOA 7 2600 .......................................... BPOA 7 2705 .......................................... BPOA 7 2806 .......................................... BPOA 7 2869 .......................................... BPOA 7 2887 .......................................... BPOA 7 2918 .......................................... BPOA 7 2952 .......................................... CDLJ 2002:1 n. 8 .................................... Christie’s 7/7/93 72 n. 170 ...................... CST 372 .................................................. CT 32 25 ................................................. DCEPHE 171 .......................................... DCEPHE 206 .......................................... DCEPHE 217 .......................................... DCEPHE 240 .......................................... DCEPHE 312 .......................................... DPOAE 1 23 ........................................... DPOAE 1 25 ........................................... DPOAE 1 26 ........................................... DPOAE 1 27 ........................................... Fs. Haas p. 286 ........................................ HUCA 29 p. 82 n. 9 ................................ JCS 9 p. 19 Platt ...................................... JCS 10 p. 30 n. 9 ..................................... JCS 10 p. 30 n. 10 ................................... JCS 10 p. 30 n. 11 ................................... JCS 10 p. 31 n. 12 ................................... JCS 35 p. 184 n. 2 ................................... JCS 38 p. 252 n. 9 ................................... JCS 54 p. 7-9 n. 52 .................................. MCS 6 p. 85 AO 10342 .......................... MFM 2 p. 24 n. 5 .................................... MLC 2045 ............................................... MVN 2 357 ............................................. MVN 3 139 ............................................. MVN 3 152 ............................................. MVN 3 177 ............................................. MVN 3 189 ............................................. MVN 3 190 ............................................. MVN 3 266 ............................................. MVN 3 285 ............................................. MVN 3 290 ............................................. MVN 3 326 ............................................. MVN 3 354 .............................................

MVN 8 240 ............................................. MVN 11 183 ........................................... MVN 11 186 ........................................... MVN 11 187 ........................................... MVN 11 188 ........................................... MVN 11 191 ........................................... MVN 11 196 ........................................... MVN 11 197 ........................................... MVN 11 202 ........................................... MVN 13 261 ........................................... MVN 13 672 ........................................... MVN 13 682 ........................................... MVN 15 226 ........................................... MVN 18 135 ........................................... MVN 20 31 ............................................. NATN 827 ............................................... NBC 3642 ............................................... NBC 6501 ............................................... NBC 6641 ............................................... NBC 7494 ............................................... NBC 8095 ............................................... NBC 8113 ............................................... NBC 9190 ............................................... NBC 9843 ............................................... NBC 10040 ............................................. NBC 10322 ............................................. Nisaba 8 386 ............................................ OIP 115 136 ............................................ OIP 115 137 ............................................ OIP 115 465 ............................................ OIP 115 483 ............................................ OIP 115 488 ............................................ OIP 115 497 ............................................ OIP 121 496 ............................................ OIP 121 497 ............................................ OIP 121 588 ............................................ OIP 121 592 ............................................ OrAnt 14 p. 16 ........................................ OrAnt 19 p. 100 ...................................... OrSP 47-49 37 ......................................... OrSP 47-49 38 ......................................... OrSP 47-49 39 ......................................... OrSP 47-49 129 ....................................... OrSP 47-49 133 .......................................

397 398 398 398 399 399 400 400 401 401 402 403 404 405 405 406 406 407 407 408 408 409 410 410 411 412 413 413 414 415 428 428 429 430 430 431 433 433 433 434 435 435 436 436

591

437 437 438 439 439 440 441 441 442 442 443 443 444 445 445 446 446 447 448 449 449 450 451 451 452 453 453 455 455 456 456 458 458 459 459 460 460 461 462 463 463 464 464 465

DER KÖNIG UND SEIN KREIS: DAS STAATLICHE SCHATZARCHIV DER III. DYNASTIE VON UR OrSP 47-49 144 ....................................... PDT 1 212 ............................................... PDT 1 216 ............................................... PDT 1 337 ............................................... PDT 1 351 ............................................... PDT 1 361 ............................................... PDT 1 434 ............................................... PDT 1 456 ............................................... PDT 1 469 ............................................... PDT 1 535 ............................................... PDT 1 543 ............................................... PDT 1 583 ............................................... PDT 1 593 ............................................... PDT 1 613 ............................................... PDT 1 628 ............................................... PDT 1 635 ............................................... PDT 2 1018 ............................................. PDT 2 1040 ............................................. PDT 2 1089 ............................................. PDT 2 1150 ............................................. PDT 2 1216 ............................................. PDT 2 1249 ............................................. PDT 2 1288 ............................................. PDT 2 1298 ............................................. PDT 2 1344 ............................................. Phillips 13 ............................................... Princeton 2 28 ......................................... Princeton 2 44 ......................................... RA 8 p. 184 n. 2 ...................................... RA 8 p. 187 n. 5 ...................................... RA 8 p. 192 n. 14 .................................... RA 8 p. 197 n. 22 .................................... RA 17 p. 207 ........................................... RA 17 p. 211a ......................................... RA 17 p. 211b ......................................... RA 49 p. 93 n. 36 .................................... Rochester 10 ............................................ Rochester 236 .......................................... RT 37 p. 134 ............................................ SAT 2 39 ................................................. SAT 2 207 ............................................... SAT 2 302 ............................................... SAT 2 417 ............................................... SAT 2 516 ...............................................

SAT 2 527 ............................................... SAT 2 936 ............................................... SAT 2 968 ............................................... SAT 2 1054 ............................................. SAT 2 1105 ............................................. SAT 2 1156 ............................................. SAT 2 1157 ............................................. SAT 2 1165 ............................................. SAT 3 1277 ............................................. SAT 3 1331 ............................................. SAT 3 1582 ............................................. SAT 3 1754 ............................................. SAT 3 1998 ............................................. SAT 3 2004 ............................................. SAT 3 2032 ............................................. SAT 3 2156 ............................................. SET 290 ................................................... SET 296 ................................................... SM 1911.10.225 (= 7847) ....................... SM 1911.10.354 (= 7976) ....................... SmCT 14 ................................................. SMS 2/3 p. 15 n. 12 ................................. SNATBM 50 ........................................... StOr 9 p. 13 n. 32 .................................... SumAkk LXV: 57 ................................... TCL 2 5481 ............................................. TCL 2 5488 ............................................. TCL 2 5515 ............................................. TCL 2 5529 ............................................. TCL 2 5547 ............................................. TCL 2 5549 ............................................. TCL 2 5550 ............................................. TCL 2 5560 ............................................. TCL 2 5565 ............................................. TCL 2 5567 ............................................. TCL 2 5589 ............................................. TCNY 45 ................................................. TCNY 209 ............................................... TENS 353 ................................................ TIM 6 6 ................................................... TIM 6 29 ................................................. TIM 6 33 ................................................. TIM 6 34 ................................................. TIM 6 35 .................................................

465 466 467 467 468 468 469 470 470 471 471 472 473 473 474 475 475 476 476 477 477 478 478 478 479 479 489 489 490 490 491 491 492 492 493 493 494 494 495 496 496 497 497 498

592

498 499 499 500 501 502 502 503 503 504 505 506 506 507 508 508 509 510 510 511 512 512 513 513 514 515 516 516 517 518 519 520 520 521 521 522 522 523 524 524 525 525 526 526

REGISTER TIM 6 36 ................................................. TIM 6 37 ................................................. TIM 6 38 ................................................. TIM 6 39 ................................................. TIM 6 40 ................................................. TIM 6 41 ................................................. TIM 6 42 ................................................. TIM 6 43 ................................................. TJSASE 257 ............................................ TLB 3 174 ............................................... Toronto 1 177 .......................................... TPTS 125 ................................................ TPTS 132 ................................................ TrDr 62 .................................................... TrDr 82 .................................................... TrDr 83 .................................................... TrDr 84 .................................................... TrDr 85 .................................................... TrDr 86 .................................................... TrDr 87 ....................................................

TrDr 88 .................................................... TRU 292 .................................................. TRU 303 .................................................. TRU 384 .................................................. TRU 385 .................................................. TRU 387 .................................................. U.30117 ................................................... UET 3 321 ............................................... UTI 6 3793 .............................................. UTI 6 3800 .............................................. YBC 212 ................................................. YBC 1710 ............................................... YBC 13384 ............................................. YBC 14426 ............................................. YBC 15528 ............................................. YBC 15946 ............................................. YNER 8 n. 23 .......................................... YOS 4 296 ............................................... YOS 15 181 ............................................. YOS 15 188 .............................................

527 527 528 528 529 529 529 530 514 530 531 532 532 533 533 534 535 536 537 538

593

538 539 539 540 540 541 542 542 543 543 557 557 558 558 559 559 560 560 562 563

DER KÖNIG UND SEIN KREIS: DAS STAATLICHE SCHATZARCHIV DER III. DYNASTIE VON UR

INDEX DER ZITIERTEN TEXTPUBLIKATIONEN

AUCT 1 296 ........ 83, 139, 142, 150, 162, 165, 230, 239, 241, 248, 249, 256

AAICAB 1/1 Ashm. 1911-240 .......... 102, 233 AAICAB 1/1 Ashm. 1924-0667 .......... 65, 183

AUCT 1 321 .......... 56, 58, 154, 157, 158, 159, 160, 205, 529 AUCT 1 424 .... 38, 80, 81, 122, 164, 178, 179, 180

AAICAB 1/1 Ashm. 1932-529 .......... 323, 487 AAICAB 1/2 Ashm. 1935-561 .................. 323 AIA n. B3 ...... 93, 96, 140, 166, 168, 169, 170, 172, 173, 174, 175, 183, 185

AUCT 1 429 ............................... 142, 155, 179

AION 69 n. 1 ............................................. 199

AUCT 1 432 ........... 83, 86, 124, 154, 240, 257

AnOr 1 21 .......................... 128, 168, 173, 287

AUCT 1 437 ......................... 32, 120, 207, 335 AUCT 1 457 ...... 139, 147, 148, 150, 230, 231, 239, 248, 249, 256, 360, 503

AnOr 7 127 ................................ 185, 187, 188 AnOr 7 52 .......................................... 323, 487 AnOr 7 60 .................................................. 323

AUCT 1 463 ....... 108, 109, 142, 146, 156, 179

AnSt 33 p. 74 ....................................... 65, 145

AUCT 1 502 ....................................... 216, 365

AoF 35 p. 241 n. 2 ..................................... 214

AUCT 1 503 ......................................... 66, 249

ARMT 25, 579 ........................................... 151

AUCT 1 506 ............................... 240, 248, 249

ASJ 4 p. 142 n. 8.......... 109, 164, 276, 352, 353

AUCT 1 522 ................................. 42, 166, 178

ASJ 9 p 268 n. 74 ......................................... 65

AUCT 1 524 ....... .. 67, 142, 153, 161, 181, 354 AUCT 1 535 ...... .. 40, 123, 147, 152, 154, 158, 179, 180 AUCT 1 550 ........ .. 61, 89, 107, 109, 140, 398, 505, 543

ASJ 9 p. 272 n. 84 ...................................... 214 ASJ 16 p. 43-46 ......................................... 508 ASJ 16 p. 106 n. 4 ...... 29, 128, 169, 173, 178, 184, 503 ASJ 19 p. 141 n. 126 .................................. 183

AUCT 1 649 ......................... 65, 157, 178, 179

ASJ 19 p. 287 n. 11 .................................... 323

AUCT 1 651 ................. 42, 161, 163, 178, 179 AUCT 1 661 .... 32, 58, 72, 112, 139, 288, 290, 313, 329, 375 AUCT 1 696 ........ .. 29, 42, 123, 157, 159, 203, 204

AUCT 1 7 ............................. 40, 163, 179, 180 AUCT 1 9 ... 108, 109, 141, 144, 145, 179, 237 AUCT 1 66 ................................................. 246 AUCT 1 78 .. 29, 147, 148, 161, 162, 231, 232, 257, 266

AUCT 1 757 .................... 26, 99, 100 167, 445

AUCT 1 176 ....... .139, 289, 291, 325, 372, 511

AUCT 1 793 ......................... 72, 139, 372, 511

AUCT 1 237 ....................... 163, 178, 179, 180 AUCT 1 241 .......... 83, 85, 121, 139, 239, 244, 252, 253, 254, 255, 256, 503, 504, 520 AUCT 1 276 .. 72, 73, 111, 112, 139, 146, 295, 297, 303, 304, 327, 330, 334, 339

AUCT 1 907 ....................................... 208, 209 AUCT 1 918 ............... 139, 301, 313, 325, 445 AUCT 1 942 ...... .. 31, 139, 154, 294, 298, 301, 302, 325, 327, 330, 334, 536 AUCT 1 948 .... 31, 32, 72, 113, 139, 299, 300, 330, 488

594

REGISTER Babyloniaca 7 pl. XXI n. 10 ... ...... 93, 96, 140, 168, 169, 170, 172, 173, 174, 183, 185, 407, 428, 450, 513

AUCT 1 950 .............................. 185, 187, 188 AUCT 1 953 ............ 40, 66, 67, 148, 179, 180 AUCT 1 954 .......... 74, 99, 119, 149, 271, 334

BBVO 11 292, 6 NT 606+ ......... 102, 103, 233

AUCT 1 956 ........ 42, 147, 151, 161, 162, 178

BCT 1 35 .................................................... 323

AUCT 1 957 .................... 29, 42, 43, 139, 160 AUCT 1 958 ...................................... 139, 178

BIN 3 338 .......... 109, 140, 161, 168, 179, 180

AUCT 1 959 ...... 136, 153, 162, 206, 398, 464 AUCT 1 969 ..... 142, 154, 239, 240, 252, 255, 256, 504

BIN 3 344 . ...... 29, 93, 94, 138, 140, 141, 142, 143, 144, 147, 162, 177, 452

BIN 3 340 .................................................. 290

BIN 3 349 .................................. 182, 187, 188

AUCT 2 98 .................... 29, 40, 154, 178, 179

BIN 3 482 ............ 72, 106, 111, 163, 288, 290

AUCT 2 116 .............................................. 211 AUCT 2 133 ..... 32, 72, 83, 85, 112, 122, 157, 162, 294, 375 AUCT 2 162 ..... 147, 148, 161, 230, 232, 257, 266, 356, 503

BIN 3 483 .......................................... 182, 352

AUCT 2 178 .............. 161, 163, 240, 250, 382

BIN 5 130 .................................................. 138

AUCT 2 200 ...................... 106, 109, 164, 165

BIN 9 129 .................................................. 170

AUCT 2 240 ........................ 40, 164, 178, 179

BIN 9 324 .................................................. 174

AUCT 2 279 ..... 120, 147, 230, 252, 253, 256, 358, 520

BIN 9 325 .................................................. 174

AUCT 2 280 ...................................... 180, 181

BIN 9 395 .................................................. 174

AUCT 2 289 .............................. 151, 158, 218

BIN 9 422 .................................................. 174

AUCT 2 292 ...................................... 250, 263 AUCT 2 295 .... ... 80, 124, 179, 180, 181, 210, 211

BIN 9 428 .......................................... 170, 172

AUCT 2 301 ...................... 109, 144, 161, 179

BIN 9 469 .................................................. 172

BIN 3 515 .................................................. 213 BIN 3 573 .................... 61, 140, 219, 220, 221 BIN 3 603 .................................................. 323

BIN 9 327 .................................................. 174

BIN 9 455 .................................................. 170 BIN 9 460 .................................................. 170

AUCT 2 326+336 ................ 32, 120, 207, 335

BIN 10 132 ................................................ 170

AUCT 2 356 .............................................. 323 AUCT 2 367 ...... 32, 73, 83, 85, 111, 124, 143, 282, 323, 375

BIN 10 85 .................................................. 172 BJRL 8 p. 411 n. 508 ................................... 98 BJRL 64 p. 111 n. 68 ...... 31, 83, 87, 123, 157, 159, 164, 296, 298, 326, 327, 329, 334

AUCT 2 384 ........................ 80, 123, 152, 207 AUCT 2 385 ........................................ 56, 140

Boson, Tavolette 191 ................................. 323

AUCT 2 388 .......... 31, 72, 112, 300, 302, 328 AUCT 3 75 ................................................ 291

Boson, Tavolette 352 ........... 98, 100, 148, 161 Boson Tavolette 363 ... 73, 116, 168, 169, 173, 292, 335

AUCT 3 271 .............................................. 182

BPOA 1 543 ............................................... 508

AUCT 3 489 .............................................. 438

BPOA 1 1311 ............................................. 185 BPOA 2 2681 ...... .. 67, 72, 115, 160, 203, 205, 292, 330, 335

AUCT 2 413 ................................................ 29

Babyloniaca 7, pl. XX n. 7 .......... 99, 100, 199

595

DER KÖNIG UND SEIN KREIS: DAS STAATLICHE SCHATZARCHIV DER III. DYNASTIE VON UR BPOA 7 2600 ....................... 62, 161, 165, 167

HLC 385 pl. 146 ........................................ 508

BPOA 7 2705 ................. 61, 89, 107, 109, 140 BPOA 7 2806 ...... 74, 114, 139, 216, 298, 301, 302, 378

HSS 4 52 .................................................... 207 HSS 4 108 .................................................. 295

BPOA 7 2869 ............................. 140, 179, 180

HUCA 29 p. 82 n. 9 .. .. .. 83, 87, 125, 156, 170, 175, 260, 261

BPOA 7 2887 ............................. 111, 139, 304

ITT 2 928 ................................................... 323

BPOA 7 2918 ................................................ 62

ITT 2 932 ................................................... 323

Christie’s 7/7/93 72 n. 170 ...... .. 125, 128, 140, 168, 169, 170, 175, 261, 273, 276, 277, 316

ITT 3 6559 ................................................... 62

CST 328 ..................................................... 213

ITT 4 8147 ................................................. 189

CST 372 ............................... 30, 120, 167, 177

ITT 5 6748 ................................................. 222 JCS 9 p. 19 Platt .......... 74, 117, 156, 168, 169, 174, 206, 261, 467, 494

ITT 3 6563 ................................................. 323 ITT 4 7585 ................................................. 189

CT 3 35 BM 21335 .................................... 352 CT 32 25 ..... 31, 32, 73, 83, 87, 112, 121, 139, 154, 179, 215, 222, 270, 288, 290, 303, 310, 327, 329, 375

JCS 10 p. 30 n. 9 .. ..... .. 31, 32, 73, 83, 87, 111, 115, 121, 139, 287, 289, 291, 301, 310, 327, 329

CTMMA 1 17 ............................................ 295 CUSAS 16 291 ................................... 323, 487

JCS 10 p. 30 n. 10 .. ..... .. 32, 73, 115, 139, 210, 289, 291, 329, 375

CUSAS 3 1256 ........................................... 170

JCS 10 p. 30 n. 11 .. ..... .. 73, 74, 113, 115, 137, 147, 159, 204, 289, 291, 296, 320, 327, 334

CUSAS 3 1375 ........................................... 170 CUSAS 3 1474 ........................................... 323 DCEPHE 171 ...... 93, 140, 166, 168, 169, 170, 172, 173, 174, 183, 185, 407, 428, 450, 513 DCEPHE 206 ...... 61, 143, 146, 149, 161, 162, 165, 167, 172, 174, 175, 188, 191 DCEPHE 217 ...... .. 72, 74, 113, 120, 139, 228, 239, 254, 257, 443

JCS 10 p. 31 n. 12 ........ 31, 139, 325, 334, 339 JCS 35 p. 184 n. 2 ..... 167, 168, 169, 185, 187, 188 JCS 38 p. 252 n. 9 .............................. 169, 261 JCS 54 p. 2 n. 3 .......................................... 219 JCS 54 p. 7-9 n. 52 ........ 31, 44, 46, 50, 56, 72, 73, 111, 112, 113, 114, 115, 120, 121, 136, 137, 138, 139, 140, 141, 142, 143, 144, 145, 146, 147, 150, 153, 154, 155, 156, 158, 161, 162, 229, 233, 234, 235, 236, 237, 238, 240, 257, 258, 263, 273, 274, 275, 277, 280, 281, 285, 287, 293, 299, 302, 311, 316, 320, 325, 326, 332, 335, 339, 352, 372, 374, 392

DCEPHE 240 ........... 29, 40, 67, 154, 162, 179 DCEPHE 312 ..................................... 167, 218 DPOAE 1 25 .............. 128, 168, 174, 285, 467 DPOAE 1 26 .... 93, 94, 96, 140, 168, 170, 173, 183, 185 DPOAE 1 27 .. ... .. 73, 118, 128, 129, 168, 173, 280, 473 ECTJ 50 ....................................................... 62 Fs. Haas p. 286 .... 74, 115, 138, 143, 155, 162, 169, 179, 275, 278

JNES 63 p. 209-2 ....................................... 323 MCS 1 51 ................................................... 170

HLC 3 391 ................................................. 323

596

REGISTER MCS 6 p. 85 AO 10342 ..... ... 94, 96, 140, 166, 167, 168, 169, 170, 171, 172, 173, 174, 175, 183, 185, 428, 467

MVN 10 144 .............................................. 291

MLC 2045 ......... 26, 73, 83, 87, 116, 125, 156, 167, 170, 172, 173, 174, 175, 215, 261, 271, 287, 303

MVN 11 124 .............................................. 295

MVN 10 230 ........................................ 65, 170 MVN 11 106 .............................................. 508 MVN 11 156 .............................................. 213 MVN 11 183 ... 31, 73, 78, 114, 115, 139, 285, 287, 291, 304

MFM 2 p. 24 n. 5 .... ...... 25, 99, 100, 151, 152, 157, 158, 159, 160, 186

MVN 11 186 .................. 61, 73, 115, 154, 186 MVN 11 187 .. ..... .. 93, 96, 140, 166, 167, 168, 169, 170, 172, 173, 174, 175, 183, 185, 407, 428, 450, 467, 513

MVN 2 5 ................................................. 352 MVN 2 357 ................................ 169, 260, 261 MVN 3 139 ..... 92, 93, 94, 131, 140, 167, 168, 172, 174, 175, 178, 183, 506, 539 MVN 3 152 ..... 57, 60, 61, 101, 102, 136, 137, 138, 139, 140, 141, 142, 143, 145, 146, 149, 150, 151, 154, 157, 161, 166, 167, 233, 456, 560

MVN 11 188 .. ..... .. 30, 65, 66, 78, 93, 97, 104, 120, 140, 162, 165, 478 MVN 11 191 ................ 31, 152, 163, 304, 313 MVN 11 197 ........................ 93, 109, 140, 164 MVN 11 202 ...... 167, 170, 172, 174, 175, 261

MVN 3 177 ........................ 167, 174, 175, 261

MVN 13 261 ........................ 65, 150, 178, 179

MVN 3 189 .. ..... .. 91, 167, 174, 175, 206, 210, 211, 262 MVN 3 190 .. ..... .. 91, 167, 175, 235, 206, 210, 211, 262

MVN 13 321 .............................................. 183 MVN 13 672 ..... 29, 31, 74, 80, 117, 137, 168, 169, 215, 283, 284, 303, 329, 335 MVN 13 682 .. ..... .. 83, 86, 123, 146, 230, 232, 245, 246

MVN 3 227 ................................................ 188 MVN 3 266 . 57, 109, 143, 169, 171, 173, 174, 179

MVN 13 759 ................................................ 65

MVN 3 285 .................. 61, 140, 219, 220, 221

MVN 13 776 .............................................. 246

MVN 3 290 .................. 61, 140, 219, 220, 221 MVN 3 326 .. ..... .. 73, 112, 146, 162, 163, 282, 283

MVN 14 124 ...................................... 262, 263

MVN 3 338 ........................................ 213, 214

MVN 15 226 .............. 150, 151, 231, 245, 247

MVN 3 354 ........................ 128, 178, 184, 185

MVN 18 135 ...................................... 109, 199

MVN 4 147 ................................ 102, 141, 237

MVN 18 206 ............................................... 508

MVN 5 132 ................................................ 323 MVN 5 165 ................................................ 183

MVN 20 31 ... 73, 78, 113, 114, 139, 147, 148, 149, 150, 152, 210, 273, 276, 316

MVN 5 166 ................................................ 183

MVN 22 199 .............................................. 205

MVN 6 303 ................................................ 352

NATN 277 ................................................. 219

MVN 8 17 .................................................. 189

NATN 354 ................................................... 62

MVN 8 146 ........................................ 187, 191

NATN 827 ....... 29, 74, 98, 100, 119, 160, 334 NBC 3642 .. ..... .. 168, 170, 172, 173, 286, 295, 304, 335, 339

MVN 14 216 .............................................. 170 MVN 15 198 .............................................. 188

MVN 8 219 ................................................ 182 MVN 8 240 ........................ 167, 261, 262, 263

NBC 6501 ............ 61, 140, 219, 220, 221, 452

MVN 10 120 .............................................. 323

597

DER KÖNIG UND SEIN KREIS: DAS STAATLICHE SCHATZARCHIV DER III. DYNASTIE VON UR NBC 6641 .................... 61, 140, 218, 219, 220

OIP 121 588 ............................................... 213

NBC 7494 .................................... 98, 147, 149

OIP 121 592 .... 58, 81, 109, 122, 144, 173, 179

NBC 7804 .................................................. 221

Ontario 1 164 ............................................. 323

NBC 8095 .................................................. 208

Ontario 2 406 ............................. 185, 187, 188

NBC 8113 .. . .. 94, 96, 168, 169, 170, 172, 173, 174, 175, 183, 185

Or 17-19 133 .............................................. 179 OrAnt 14 p. 16 .. ...... 61, 91, 95, 140, 144, 173, 185, 506, 539

NBC 9190 .................. 156, 167, 175, 260, 261

OrAnt 19 p. 100 .. .... 58, 60, 91, 164, 167, 177, 197

NBC 9843 .... 74, 114, 147, 149, 150, 286, 328 NBC 10040 .................. 61, 140, 219, 220, 221 NBC 10322 ..... 31, 74, 99, 100, 119, 165, 283, 454, 488

OrSP 18 pl. 7, 24 ............................ 65, 66, 182 OrSP 47-49 37 ........... 106, 163, 190, 282, 283 OrSP 47-49 38 .. ...... 31, 72, 73, 111, 112, 139, 293, 295, 327, 334, 335, 360

Nebraska 1 ................................................... 73 NFT 185 AO 4210 ..................................... 151

OrSP 47-49 39 .. .... 72, 83, 112, 121, 139, 304, 327

Nik 2 485 ................................................... 187 Nik 2 526 ................................................... 187

OrSP 47-49 129 ........... 99, 136, 139, 206, 378

Nisaba 8 77 ................................................ 291 Nisaba 8 386 .. .... .. 73, 74, 116, 117, 118, 128, 129, 130, 131, 148, 149, 151, 167, 169, 173, 174, 175, 262, 273, 276, 280, 283, 284, 286, 288, 289, 290, 291, 304, 323, 339, 453, 455, 469

OrSP 47-49 133 ................... 67, 158, 178, 180 OrSP 47-49 144 ...... 29, 83, 86, 124, 155, 162, 240, 245 PDT 1 18 .................................................... 188 PDT 1 39 .................................................... 187

OIP 115 136 ............... 156, 167, 169, 175, 260

PDT 1 69 .................................................... 323

OIP 115 137 ......................... 73, 116, 168, 296

PDT 1 212 ...................... 65, 66, 125, 187, 189

OIP 115 216 ............................................... 323 OIP 115 325 ............................................... 188

PDT 1 216 ... 73, 116, 128, 131, 168, 172, 173, 174, 286, 288, 289, 296, 298, 314, 469

OIP 115 355 ............................................... 188

PDT 1 219 .................................. 185, 187, 188

OIP 115 378 ............................................... 232

PDT 1 263 .................................................. 290 PDT 1 337 ....... .. 66, 78, 93, 97, 104, 106, 140, 162, 164, 165, 167, 478

OIP 115 383 ............................................... 232 OIP 115 465 ................... 61, 89, 107, 109, 140

PDT 1 349 .................................................. 174

OIP 115 478 ............................................... 187 OIP 115 483 .... 57, 60, 61, 101, 102, 136, 137, 138, 140, 141, 142, 143, 144, 145, 146, 147, 152, 154, 155, 161, 166, 233

PDT 1 351 .................. 156, 167, 169, 175, 261 PDT 1 361 ..... 58, 82, 109, 121, 169, 171, 179, 472 PDT 1 434 ..... 73, 74, 116, 117, 118, 129, 130, 131, 167, 168, 173, 174, 175, 273, 276, 280, 288, 289, 290, 291, 455

OIP 115 488 ......................... 99, 140, 179, 218 OIP 115 497 ................................................. 61 OIP 121 496 .. .... .. 74, 118, 168, 170, 171, 173, 285 OIP 121 497 .. .... .. 74, 118, 170, 172, 173, 299, 310

PDT 1 456 ............ 72, 112, 139, 300, 302, 328 PDT 1 464 .................................................. 291 PDT 1 469 .......................................... 109, 199

598

REGISTER

PDT 1 535 ............ 93, 109, 140, 164, 165, 172

165, 166, 167, 316-322, 323, 324, 375, 453, 454

PDT 1 543 .............. 57, 73, 109, 115, 162, 164

Princeton 1 131 .......................... 182, 187, 188

PDT 1 548 .................................................. 295

Princeton 2 28 .................................... 117, 261 RA 8 p. 184 n. 2 ...... .. 146, 158, 159, 178, 223, 224, 226

PDT 1 475 .................................................. 320

PDT 1 566 .................................................... 73 PDT 1 583 ..... 72, 73, 117, 118, 166, 167, 168, 171, 172, 173, 174, 275, 278, 284, 428, 467

RA 8 p. 187 n. 5 .... 83, 86, 124, 150, 151, 231, 244, 245, 246 RA 8 p. 192 n. 14 ........ 72, 112, 139, 301, 329, 411

PDT 1 593 ..... 73, 74, 117, 118, 132, 129, 167, 168, 173, 174, 175, 280, 282, 283, 286, 299

RA 8 p. 197 n. 22 ........ 67, 155, 156, 160, 179, 180

PDT 1 613 .... 96, 132, 166, 168, 170, 171, 172, 173, 174, 175, 183, 185

RA 17 p. 207 n. 1 ............................... 216, 217 RA 17 p. 211a .................... 108, 109, 179, 208 RA 17 p. 211b ..... 98, 100, 137, 140, 142, 155, 161,

PDT 1 624 .................................................. 182 PDT 1 628 .................................. 109, 161, 164 PDT 1 635 65, 66, 98, 100, 154, 157, 159, 160, 161, 182, 361

RA 49 p. 86 n. 2 ........................................... 73

PDT 2 959 .................................. 214, 323, 487

RA 49 p. 93 n. 36 ...... .. 73, 116, 117, 166, 168, 170, 173, 294, 295, 314, 334, 335

PDT 2 1014 ................................................ 291

Rochester 10 .............. 156, 167, 169, 174, 260

PDT 2 1018 .... 65, 67, 140, 162, 164, 177, 179

Rochester 236 ...................... 73, 115, 139, 210

PDT 2 1040 .................................. 69, 108, 199

RT 37 p. 134 .. 32, 80, 120, 150, 224, 314, 334

PDT 2 1075 ................................ 185, 187, 188 PDT 2 1089 ....... .. 98, 100, 137, 153, 154, 158, 160

RT 34 p. 137 ...................................... 224, 225

PDT 2 1120 ................................................ 291

RTC 304 ..................................................... 561

PDT 2 1150 ........................................ 262, 263

RTC 339 ............................................... 66, 189

PDT 2 1216 ................................ 109, 124, 199 PDT 2 1249 ..... .. 66, 78, 93, 97, 104, 106, 140, 162, 165

RTC 373 ....................................................... 66

PDT 1 648 .................................. 185, 187, 188

RTC 221 ............................................. 167, 172 RTC 222 ..................................................... 172

RTC 396 ....................................................... 66 SA 49 pl. 5 ................................................. 187

PDT 2 1288 ................ 156, 167, 169, 175, 260

SACT 1 172 ............................................... 254

PDT 2 1298 ........................................ 187, 189 PDT 2 1344 ........................................ 169, 261

SACT 2 119 ....................................... 141, 457 SAT 2 39 .... 32, 65, 66, 98, 100, 126, 136, 138, 147, 149, 154, 158, 159, 173, 182

PDT 2 1355 ................................................ 219

SAT 2 207 ............................................ 61, 120

PDT 2 1365 ................................................ 219

SAT 2 302 ............................ 69, 108, 109, 199

PDT 2 1918 ................................................ 382 Phillips 13 ... 46, 136, 139, 143, 146, 147, 148, 149, 150, 152, 153, 155, 161, 163, 164,

SAT 2 516 ... 125, 168, 170, 172, 173, 206, 262

PDT 2 1327 ................................................ 219

SAT 2 417 ...................... 40, 65, 158, 178, 179

599

DER KÖNIG UND SEIN KREIS: DAS STAATLICHE SCHATZARCHIV DER III. DYNASTIE VON UR SAT 2 527 ....... 40, 66, 67, 136, 179, 180, 181, 354

SM 1911.10.225 (= 7847) .. . 72, 139, 288, 325, 372, 511

SAT 2 531 .................................. 182, 187, 188

SM 1911.10.354 (= 7976) ... ... 57, 67, 139, 181

SAT 2 646 .................................................... 65

SmCT 14 .................... 128, 168, 178, 184, 185

SAT 2 796 .................................................. 291

SMS 2/3 p. 15 n. 12 ..................... 74, 112, 304

SAT 2 887 .................................................. 214 SAT 2 936 ..... 93, 96, 140, 168, 169, 170, 183, 407, 428, 450, 513

SNATBM 38 .............................................. 323

SAT 2 968 ..... 32, 99, 100, 140, 179, 191, 198, 375 SAT 2 1054 ............ 81, 91, 108, 109, 122, 199

SNATBM 512 ............................................ 162 StOr 9 p. 13 n. 32 ........ .. 93, 94, 140, 168, 169, 170, 201, 172, 173, 174, 183, 185

SAT 2 1105 ........................................ 216, 217

SumAkk LXV:57 ....................................... 112

SAT 2 1156 ................ 106, 165, 178, 192, 194

TCL 2 5481 .................................................. 62

SAT 2 1157 .......................... 32, 120, 210, 211

TCL 2 5484 ................................................ 323

SAT 2 1165 ................ 109, 128, 164, 165, 354

TCL 2 5488 ... 32, 80, 123, 159, 160, 223, 224, 225

SNATBM 50 .............................. 109, 199, 320 SNATBM 310 .............................................. 65

SAT 2 2032 ................................................ 179 SAT 3 1277 ... .. 71, 83, 86, 111, 122, 124, 139, 145, 146, 147, 148, 150, 153, 158, 161, 228, 229, 230, 231, 239, 241, 242, 244, 252, 253, 254, 255, 256 SAT 3 1331 ....... 154, 157, 160, 232, 203, 204, 286

TCL 2 5500 ................................................ 295 TCL 2 5515 ....... 158, 159, 211, 212, 213, 224, 226 TCL 2 5529 ....... .. 61, 136, 137, 138, 145, 146, 147, 148, 149, 150, 151, 153, 155, 158, 161

SAT 3 1582 .................... 27, 93, 109, 140, 165

TCL 2 5533 ................................................ 290

SAT 3 1747 ................................................ 182 SAT 3 1754 ... 73, 74, 112, 114, 147, 210, 268, 269, 301, 302, 558

TCL 2 5539 .......................................... 62, 185

SAT 3 1942 ................................................ 323 SAT 3 1998 ....... .. 91, 172, 174, 177, 185, 197, 539

TCL 2 5542 .................................................. 62

TCL 2 5540 .................................................. 62 TCL 2 5541 .................................................. 62 TCL 2 5547 ........ 121, 149, 179, 210, 211, 278 TCL 2 5549 ... 31, 72, 112, 139, 329, 301, 302, 313 TCL 2 5550 ... 83, 86, 121, 150, 244, 252, 253, 256

SAT 3 2004 .... 30, 96, 132, 168, 169, 170, 183 SAT 3 2032 .................. 40, 157, 159, 160, 180 SAT 3 2156 ........................ 109, 164, 165, 166 SET 6 ......................................................... 295

TCL 2 5557 .................................................. 62

SET 10 ....................................................... 214

TCL 2 5560 ............................ 40, 80, 123, 208 TCL 2 5565 ... 72, 83, 113, 120, 164, 293, 314, 326, 334

SET 114 ..................................................... 188 SET 168 ..................................................... 295 SET 290 ...... 29, 125, 168, 169, 170, 171, 172, 173, 174, 175, 183, 185, 557

TCL 2 5567 ........................ 139, 239, 245, 246 TCL 2 5573 .................................................. 62

SET 296 ....................... 46, 158, 160, 273, 277

TCL 2 5576 .................................................. 62

600

REGISTER TrDr 82 ..... 29, 38, 58, 67, 157, 158, 160, 179, 180

TCL 2 5589 ............ 29, 65, 154, 240, 257, 322 TCL 5 6047 .......................................... 62, 323

TrDr 83 .. ..... .. 31, 72, 111, 113, 139, 269, 289, 292, 296, 299, 326, 335

TCNY 45 ............................. 99, 126, 218, 385 TCNY 209 ........... 74, 118, 168, 173, 283, 499

TrDr 84 ................ 72, 112, 139, 292, 326, 334

TCTI 2 3817 .............................................. 183

TrDr 85 ..... 31, 73, 83, 87, 111, 121, 139, 282, 283, 330

TENS 210 .......................................... 248, 364 TENS 353 ...... 83, 87, 125, 170, 175, 261, 467

TrDr 86 ..... 32, 40, 79, 80, 120, 122, 124, 147, 150, 154, 158, 207, 223, 224, 225, 315, 335

TENS 367 .................................................... 62 TIM 6 6 .. ..... .. 26, 74, 117, 167, 169, 173, 174, 175, 292, 294, 296, 334

TrDr 87 .................. 29, 74, 113, 149, 293, 335

TIM 6 29 ...................................... 61, 166, 189

TrDr 88 ........................ 42, 166, 193, 178, 179

TIM 6 33 ................ 29, 42, 157, 160, 203, 204 TIM 6 34 ... ...... 32, 83, 85, 122, 158, 159, 160, 162, 203, 204, 296, 334, 337, 375

TRU 1 .......................................................... 90 TRU 2 .......................................................... 90 TRU 275 ............................................ 323, 487 TRU 292 ..... 74, 117, 167, 168, 173, 174, 207, 286, 288

TIM 6 35 .. ..... .. 42, 83, 85, 123, 157, 159, 160, 203, 204 TIM 6 36 ..... 73, 111, 152, 159, 203, 204, 296, 334

TRU 303 .. ... .. 83, 85, 106, 124, 162, 164, 282, 283, 314

TIM 6 37 ...... 42, 157, 159, 163, 172, 206, 207, 378, 464

TRU 376 ...................................................... 62 TRU 383 .................................... 182, 187, 188 TRU 384 32, 99, 100, 126, 159, 223, 224, 226, 315

TIM 6 39 ........................ 29, 66, 157, 205, 206 TIM 6 40 .. ..... .. 42, 83, 85, 122, 157, 158, 159, 203, 204

TRU 385 ........ 25, 99, 100, 143, 161, 181, 195 TRU 387 .. ..... 80, 81, 124, 210, 211, 216, 217, 218

TIM 6 41 .................................... 152, 178, 179 TIM 6 42 ............................ 121, 159, 205, 206 TIM 6 43 .................... 157, 158, 159, 203, 204

TRU 400 ............................................ 323, 487

TJSASE 257 ....................................... 139, 339 TLB 3 174 ..... 94, 96, 140, 166, 168, 169, 170, 171, 172, 173, 174, 183, 185, 407, 428, 450, 513

TSU 108 ..................................................... 170 TUT 164 12 ................................................ 508 TUT 266 ..................................................... 360

TMHNF 1/2 223 ........................................ 174

U.30117 ................... 65, 82, 93, 122, 136, 177

Torino 1 177 .............................................. 323

UCP 9-2-2, 69 .............................................. 65

Toronto 1 177 .............. 73, 112, 139, 288, 290

UDT 92 ...................................................... 295

TPTS 125 ............................. 81, 109, 124, 199

UET 3 44 .................................................... 323

TPTS 132 ... 156, 167, 174, 175, 260, 261, 262 TrDr 62 .. ..... .. 93, 96, 140, 166, 168, 170, 171, 172, 173, 174, 175, 183, 185, 407, 428, 450, 513

UET 3 302 .......................................... 182, 195 UET 3 321 ......... 57, 61, 67, 81, 157, 158, 181, 182, 195, 354 UET 3 327 .................................................. 144

601

DER KÖNIG UND SEIN KREIS: DAS STAATLICHE SCHATZARCHIV DER III. DYNASTIE VON UR 156, 158, 160, 161, 162, 167, 174, 179, 210, 211, 217, 229, 230, 233, 234, 236, 237, 238, 240, 258, 263, 274, 275, 277, 278, 280, 281, 285, 297, 311, 332, 335, 339

UET 3 331 .......................................... 182, 352 UET 3 393 .................................................. 139 UET 3 436 .................................................. 153 UET 3 440 .................................................. 153 UET 3 476 .................................................. 153

YBC 212 .. ... .. 29, 91, 125, 131, 168, 169, 170, 173, 174, 175, 183, 185

UET 3 477 .................................................. 153 UET 3 558 .................................................. 153

YBC 1710 .......................... 124, 211, 212, 283

UET 3 578 .................................................. 154

YBC 11434 ................................................ 141

UET 3 597 .................................................. 153

YBC 12284 ................................................ 411

UET 3 641 .................................................. 140

YBC 13384 .......... 83, 111, 120, 139, 301, 329

UET 3 692 .................................................. 146

YBC 13454 ................................................ 352

UET 3 704 .................................................. 162

YBC 14426 .................................. 67, 179, 180

UET 3 743 .................................................. 139

YBC 15528 .......... 73, 111, 139, 304, 310, 330

UET 3 802 .................................................. 153

YBC 15946 .................................................. 61

UET 9 366 .................................................. 151

YNER 8 n. 8 ............................................... 174

UET 3 1381 ................................................ 182

YNER 8 n. 11 ............................................... 65

UET 3 1498 ........................................ 154, 166

YNER 8 n. 23 ............................... 61, 219, 220

UET 3 1702 ................................................ 162

YOS 4 32 ................................................... 360

UET 3 1745 ................................................ 162

YOS 4 296 ...... 57, 60, 61, 101, 102, 136, 137, 138, 140, 142, 143, 145, 146, 150, 151, 153, 154, 155, 158, 162, 166, 167, 233, 431, 432, 456

UTI 6 3674 ................................................. 323 UTI 6 3793 ............... 61, 89, 90, 107, 109, 140 UTI 6 3800 ..... .. 32, 44, 46, 50, 51, 56, 72, 73, 74, 83, 85, 113, 114, 120, 121, 122, 123, 124, 136, 137, 138, 140, 141, 142, 143, 144, 145, 150, 151, 152, 153, 154, 155,

YOS 15 181 ......... 99, 157, 160, 169, 172, 402 YOS 15 188 ............................... 223, 224, 226

602

REGISTER

LITERATURVERZEICHNIS

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DER KÖNIG UND SEIN KREIS: DAS STAATLICHE SCHATZARCHIV DER III. DYNASTIE VON UR

2000 2002

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618

von

Ur

III

nebst

ihren

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1989 1992

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DER KÖNIG UND SEIN KREIS: DAS STAATLICHE SCHATZARCHIV DER III. DYNASTIE VON UR

2011

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REGISTER

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DER KÖNIG UND SEIN KREIS: DAS STAATLICHE SCHATZARCHIV DER III. DYNASTIE VON UR

1972 1974 1988a

1988b

1988c 1990

2005 2006 2007a 2007b

2010

Der aktuelle Bezug der Sammlung der sumerischen Tempelhymnen und ein Fragment eines Klageliedes, ZA 62: 35-61. Zum Königtum in der Ur III-Zeit, in Le palais et la royauté, Hrg. P. Garelli. CRRAI 19 (Paris), 177-232. Anmerkungen zum ‘Konjugationspräfix’ /i/- und zur These vom silbischen Chrakter der sumerischen Morpheme anhand neusumerischer Verbalformen beginnend mit ì-íb, ì-im und ì-in-*, ZA 78: 1-49. É-sag-da-na Nibruki: An Early Administrative Center of the Ur III Empire, in Nippur at the Centennial. Papers Read at the 35e Rencontre Assyriologique Internationale, Hrg. M. d. J. Ellis (Philadelphia), 311-324. A Note on Ti’āmat-Bāšti and the Goddess Ša(w)uš(k)a of Nineveh, Drevney Vostok 5: 21-26, 225-227. Orthographie, Grammatik und literarische Form: Beobachtungen zu der Vaseninschrift Lugalzaggesis (SAKI 152-156), in Lingering Over Words: Studies in Ancient Near Eastern Literature in Honor of William L. Moran, Hrgs. T. Abusch, J. Huehnergard und P. Steinkeller. Harvard Semitic Studies 37 (Atlanta), 455-504. The liability of superiors for deficits of their subordinates, NABU 2005/III/74: 79-81. Kára-kín-naki, NABU 2006/I/18: 20. Early Ancient Near Eastern Law. A History of its Beginnings. Winona Lake. Markt und Arbeit im Alten Orient am Ende des 3. Jh.s v.Chr., in Menschen und Märkte. Studien zur historischen Wirtschaftsanthropologie, Hrgs. W. Reinhard und J. Stagl (Böhlau), 71-132. Eine Pflug-Zugtier-Inspektion aus Umma. Grenzen der Haftung für anvertrautes öffentliches Eigentum, in Gazing on the Deep. Ancient Near Eastern and other Studies in Honor of Tzvi Abusch, Hrgs. J. Stackert, B. Nevling Porter und D. P. Wright (Bethesda), 351-372.

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REGISTER

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TAFELTEIL

KONKORDANZ DER IM TAFELTEIL PUBLIZIERTEN TEXTE

1. Texte in Kopie Museumsnummer

Erste Edition

Tafel

Museumsnummer

Erste Edition

Tafel

MLC

2045

1

NBC

10322

NBC

3642

1

NBC

11602

SAT 3 2032

4 4

NBC

6501

1

NCBT

1299

BPOA 7 2600

4

NBC

7494

2

YBC

212

5

NBC

8095

2

YBC

1710

5

NBC

8113

2

YBC

13384

5

NBC

9190

3

YBC

14426

6

NBC

9843

3

YBC

15528

6

NBC

10040

3

YBC

15946

6

2. Texte in Photo Museumsnummer

Erste Edition

Tafel

AUAM AUAM AUAM AUAM AUAM AUAM AUAM AUAM AUAM AUAM AUAM AUAM AUAM AUAM AUAM AUAM AUAM AUAM AUAM AUAM AUAM

AUCT 1 7 AUCT 1 9 AUCT 1 78 AUCT 1 176 AUCT 1 237 AUCT 1 241 AUCT 1 276 AUCT 1 296 AUCT 1 321 AUCT 1 424 AUCT 1 429 AUCT 1 432 AUCT 1 437 AUCT 1 457 AUCT 1 463 AUCT 1 502 AUCT 1 503 AUCT 1 506 AUCT 1 522 AUCT 1 524 AUCT 1 535

7 7 7 7 8 8 8 8 9 9 9 10 10 10 10 11 11 11 11 12 12

73.0465 73.0469 73.0696 73.0836 73.0921 73.0938 73.0995 73.1016 73.1056 73.1256 73.1241 73.1245 73.1913 73.0427 73.1297 73.1371 73.1372 73.1375 73.1407 73.1405 73.1450

629

Museumsnummer

Erste Edition

Tafel

AUAM AUAM AUAM AUAM AUAM AUAM AUAM AUAM AUAM AUAM AUAM AUAM AUAM AUAM AUAM AUAM AUAM AUAM AUAM AUAM AUAM

AUCT 1 550 AUCT 1 649 AUCT 1 651 AUCT 1 661 AUCT 1 696 AUCT 1 757 AUCT 1 793 AUCT 1 907 AUCT 1 918 AUCT 1 942 AUCT 1 948 AUCT 1 953 AUCT 1 954 AUCT 1 956 AUCT 1 957 AUCT 1 958 AUCT 1 959 AUCT 1 969 AUCT 2 98 AUCT 2 116 AUCT 2 133

12 12 13 13 13 13 14 14 14 14 15 15 15 15 16 16 16 16 17 17 17

73.1453 73.1319 73.1383 73.1576 73.1615 73.1688 73.1346 73.1886 73.1867 73.0724 73.0687 73.0518 73.0540 73.0474 73.0642 73.0681 73.0648 73.1344 73.2173 73.2107 73.0757

DER KÖNIG UND SEIN KREIS: DAS STAATLICHE SCHATZARCHIV DER III. DYNASTIE VON UR Museumsnummer

Erste Edition

Tafel

AUAM AUAM AUAM AUAM AUAM AUAM AUAM AUAM AUAM AUAM

AUCT 2 162 AUCT 2 178 AUCT 2 200 AUCT 2 240 AUCT 2 279 AUCT 2 280 AUCT 2 289 AUCT 2 292 AUCT 2 295 AUCT 2 326+ 336

17 18 18 18 18 19 19 19 19 20

AUAM AUAM AUAM AUAM AUAM

73.0453 73.2013 73.1999 73.2125 73.3153 73.3163 73.2697 73.3152 73.2682 73.0717+ 73.1377 73.2078 73.0517 73.3080 73.0888 73.1250

AUCT 2 367 AUCT 2 384 AUCT 2 385 AUCT 2 388 AUCT 2 413

NCBT

1539

BPOA 7 2806

20 20 20 21 21 21

NCBT

1617

BPOA 7 2869

NCBT

1639

BPOA 7 2887

NCBT 1671 SM 1911.10.225 (= 7847) SM 1911.10.354 (= 7976)

BPOA 7 2918

Museumsnummer

Erste Edition

Tafel

YBC YBC YBC YBC YBC

37 118 119 150 236

SAT 3 1582 SAT 2 302 SAT 2 1156 SAT 3 1331 SAT 3 1754

YBC

271

SAT 3 1277

23 23 23 23 24 24

YBC YBC YBC YBC YBC YBC YBC YBC YBC YBC YBC

568 588 604 910 932 948 1182 1312 1313 1426 1489

SAT 2 936 SAT 2 1105 SAT 2 1165 SAT 3 2004 SAT 2 1157 SAT 2 417 SAT 3 2156 SAT 3 1998 SAT 2 207 SAT 2 527 YOS 4 21

21 22

YBC

1540

SAT 2 516

24 25 25 25 25 26 26 26 26 27 27 27

YBC

3903

SAT 2 1054

28

22 22 22

YBC

9823

SAT 2 968

28

630

Tafel 1

Tafel 2

Tafel 3

 

Tafel 4

 

Tafel 5

 

Tafel 6

 

Tafel 7

 

Tafel 8

 

Tafel 9

 

Tafel 10

 

Tafel 11

 

Tafel 12

 

Tafel 13

 

Tafel 14

 

Tafel 15

 

Tafel 16

 

Tafel 17

 

Tafel 18

 

Tafel 19

 

Tafel 20

 

Tafel 21

 

Tafel 22

 

Tafel 23

 

Tafel 24

 

Tafel 25

 

Tafel 26

 

Tafel 27

 

Tafel 28