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German Pages 496 [502] Year 1935
DEUTSCHER VEREIN FÜR KUNSTWISSENSCHAFT
Georg Dehio
Handbuch der Deutschen Kunstdenkmäler neu b e a r b e i t e t
von
Ernst Gall
1 9 3 5 D E U T S C H E R KUNSTVERLAG • BERLIN
TAG
FÜR
D E N K M A L P F L E G E
Erster Band
Niedersachsen und Westfalen bearbeitet unter M i t w i r k u n g von K.Becker • R. Klapheck • H.Kornfeld • P . J . M e i e r W Müller • R. Nissen • L. Rohling • W. Stechow F. Stuttmann • H. Thümmler
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DEUTSCHER KUNSTVERLAG
• BERLIN
I N H A L T Vorwort
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NIEDERSACHSEN
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WESTFALEN Nachtrag
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Künstlerverzeichnis
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Ortsverzeichnis
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Abkürzungen
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V O R W O R T Georg Dehio (1850—1932) hat die Entstehung seines »Handbuches«, dessen 1. Band 1905 erschien, selbst mit folgenden kurzen Worten geschildert: »Der Plan zu der vorliegenden Arbeit wurde gefaßt zu einer Zeit, als das Interesse der kunstgeschichtlichen Forschung und bald auch des weiteren Kreises der Kunstfreunde mehr als bisher der Kunst des eigenen Landes und Volkes sich zuwendete. Unter den vielerlei Mitteln, die dieser erfreulichen Bewegung förderlich sein können, ist eines die Herstellung einer katalogmäßigen Übersicht über die Denkmäler. Die erste Anregung zur praktischen Inangriffnahme einer solchen gab ich auf der Generalversammlung der deutschen Geschichtsvereine in Straßburg i8gg. Auf dem Denkmalpflegetag in Freiburg 1901 legte ich meinen ausfuhrlichen Plan vor, der von einem Ausschuß durchberaten und gutgeheißen wurde. Die Geldmittel zur Ausführung gewährte S. M. der Kaiser aus seinem Dispositionsfonds, wobei ich der Vermittlung meines kürzlich verstorbenen Freundes A. v. Oechelhäuser dankbar gedenke.« Einige Zeit vor seinem Tode forderte der unvergeßliche, damals mehr als 80jährige, aber noch völlig frische Schöpfer des »Handbuchs« mich auf, sein Erbe für die Zukunft fortzusetzen. Diesem ehrenvollen Ruf bin ich gern gefolgt, nachdem der Deutsche Verein für Kunstwissenschaft, dem der Tag für Denkmalpflege 1914 das Handbuch anvertraut hatte, sich diesem Wunsche angeschlossen hatte. Als erstes Ergebnis meiner und meiner Mitarbeiter Bemühungen kann ich jetzt den 1. Band der Neubearbeitung vorlegen. Ihre Grundzüge wurden noch in allen Einzelheiten von Dehio und mir gemeinsam festgelegt. Folgende Punkte sind die wichtigsten: 1. Bei dem notwendigen Wachsen des Umfanges wird die Neubearbeitung in 10 Bänden erscheinen. Der 1. Band enthält etwa die Hälfte des früheren 5. Bandes, nämlich die Kunstdenkmäler in Niedersachsen und Westfalen, d. h. im alten Herzogtum Sachsen mit Ausschluß gewisser Gebiete, die anderen Bänden vorzubehalten waren, damit der Umfang nicht allzu sehr belastet würde. Im Norden werden die Küstengebiete der Nordsee zusammen mit Schleswig-Holstein und denen der Ostsee besonders behandelt werden; Ostfriesland, die nördlichen Kreise des heutigen Oldenburg, ferner Bremen und Verden scheiden also aus. Die südlichen Kreise von Oldenburg gehörten ehemals zum Fürstbistum Münster, sind hier also als zu Westfalen gehörig betrachtet. Im Osten reicht unser Band zunächst bis zur Elblinie, dann bis zu den Grenzen von Hannover und Braunschweig gegen die Altmark und Magdeburg; aufgenommen ist das ehemalige Fürstbistum Halberstadt mit Ausnahme einiger Orte in seinem östlichen Teil, die besser mit Anhalt zu verbinden waren. Uber die im Süden zu wählende Grenze konnte kein Zweifel bestehen, da hier die Grenzen von Westfalen und Hannover auf weiten Strecken zugleich alte Stammes- und Sprachgrenzen sind. Ausgeschlossen wurden die Kreise Siegen
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und Wittgenstein, die nicht mehr als »westfälisch« gelten können. Die Grenzen von »Niedersachsen« sind sehr strittig, der N a m e selbst ist nicht sehr alten Datums; Wilhelm Peßler hat in seiner Niedersächsischen Volkskunde, Hannover 1922, alles wichtige darüber zusammengestellt. Hier mußte das ganze Gebiet westlich der Weser zu Westfalen gezogen werden, kunstgeographisch gehört Osnabrück sicher dorthin. M a n wird bei dieser Absteckung des Umfanges manches bemängeln können; neben den angedeuteten Gesichtspunkten waren praktische Erwägungen maßgebend, die sich aus den Bedingungen des Reiseverkehrs ergaben. 2. Die Ordnung der behandelten Ortschaften erfolgt nicht mehr nach dem Alphabet sondern nach der landschaftlichen Zugehörigkeit. Dehio hat an eine solche Gliederung des Stoffes selbst gedacht, sie lag seiner Anschauung viel näher, als die Aneinanderreihung nach der Buchstabenfolge. Er hat sie aber nicht mehr durchführen können, weil die seinerzeit noch sehr unvollständige Bearbeitung vieler Gebiete in den von ihm hauptsächlich zu Grunde gelegten amtlichen Inventaren dies unmöglich machte, die Lücken wären allzu klaffend erschienen. Die neue Anordnung will vor allem denen, die nicht v o m Fach sind, die Benutzung erleichtern, zumal auf der Reise, und ihnen sagen, was in einer bestimmten Gegend an alten Werken der Kunst noch vorhanden ist, während bisher wenigstens eine gewisse Kenntnis des Bestandes vorausgesetzt wurde. W e r von vornherein nur einen bestimmten O r t sucht, wird auch jetzt mühelos und wahrscheinlich schneller als bisher mit Hilfe des alphabetischen Ortsregisters am Schlüsse des Bandes sich zurechtfinden. Die neue O r d n u n g bringt also keine Nachteile mit sich, wohl aber den großen Vorteil, d a ß aus dem bloßen mechanischen Nacheinander ein sinnvolleres Beieinander geworden ist: mit wenigen Blicken läßt sich jetzt der Kunstbesitz einer ganzen Landschaft überschauen. — Die O r d n u n g ist derart erfolgt, d a ß eine A n z a h l wichtigerer Hauptorte (im Ortsverzeichnis gesperrt) bestimmt wurde, denen die übrigen in der U m g e b u n g liegenden unter A n g a b e der Himmelsrichtung zugesellt wurden; die Seitenüberschriften geben regelmäßig die Hauptorte an. Bei dieser A r t der Gliederung des Stoffes waren in erster Linie praktische V e r kehrsrücksichten maßgebend. Es liegt in der Natur der Sache, daß alte große Verkehrsmittelpunkte auch Sammelstätten künstlerischen Lebens waren, fast immer sind daher unsere Hauptorte auch Vororte im kunstgeschichtlichen Sinne. Für die Reihenfolge der übrigen Orte war im allgemeinen die Entfernung von den Hauptorten innerhalb der rechts am R a n d e des Satzspiegels angegebenen Himmelsrichtung maßgebend, nur in einigen Fälle ist, u m einige Orte bequemer zu erfassen, eine A r t Rundfahrt der Anordnung zu Grunde gelegt. Sicherlich würde ein anderer vieles anders geordnet haben. Ich habe mich vor allem an die Karten, die Eisenbahnen und die Fahrstraßen gehalten und dabei geschichtlich Zusammengehöriges nach Möglichkeit zu vereinen gesucht. Die modernen politischen Zugehörigkeitsbezeichnungen wie Regierungsbezirk, A m t oder Kreis sind wegen vielfach geschehener und
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noch zu erwartender Änderungen fortgelassen. M a n findet aber im Ortsverzeichnis a m Schluß des Bandes diejenige Kreis- oder Amtsbezeichnung in K l a m m e r n dem Ortsnamen zugefügt, die für das Inventar maßgebend war. Hiermit soll die Möglichkeit gegeben sein, jeden O r t auch in den vielbändigen amtlichen Inventaren rasch auffinden zu können. 3. Es schien wünschenswert, bei wichtigen O r t e n vor der Beschreibung der Kunstdenkmale einen knappen A b r i ß der geschichtlichen Entwicklung zu bieten, um das Verständnis des Stadtbildes und der Denkmale selbst zu erleichtern. Diese kurzen Notizen sind kursiv gedruckt. 4. Zur Erleichterung des Überblicks ist der T e x t für die minderwichtigen O r t e in einem kleineren G r a d e gesetzt. Selbstverständlich handelt es sich hier um Abschätzungen, die nur innerhalb einer eng begrenzten Landschaft vergleichbar sind. 5. Die leidige Kartenfrage ist jetzt so zu lösen versucht, daß eine eigens gezeichnete K a r t e beigegeben ist, die alle Hauptorte und so gut wie sämtliche in den größeren Lettern gesetzten Orte enthält. Bei der oben erläuterten Gliederung des Stoffes wird sich die L a g e der übrigen Orte näherungsweise ohne M ü h e bestimmen lassen. 6. Endlich sei noch vermerkt, daß bei j e d e m Orte die vorhandenen Museen namhaft gemacht sind. Weitere Hinweise mußten aber unterbleiben. In allem übrigen habe ich mich an die der ersten Bearbeitung zugrunde gelegten Richtlinien gehalten. V o r allem w a r ich bestrebt, soviel wie möglich von dem T e x t Dehios zu bewahren, nur tatsächliche Fehler auszumerzen und vorhandene Lücken zu schließen. Wenn trotzdem der U m f a n g auf das Doppelte angeschwollen ist, so liegt das vor allem daran, d a ß sehr vieles fehlte, was unbedingt nachzutragen war. Wer sich darüber rasch ein Urteil bilden will, sei auf die Neubearbeitung der Orte wie etwa Hannover, Göttingen, Einbeck, Duderstadt, Northeim, Herzberg, Warburg, Lemgo, Detmold und viele andere kleineren Umfangs, ferner auf die der westfälischen Adelssitze verwiesen, von denen wichtigste wie z. B. Schloß Horst und V e l e n bisher überhaupt fehlten, die meisten anderen nur ganz ungenügend charakterisiert waren. Verzichtet ist bei der neuen Bearbeitung auf die Anführung der Glocken. Die vorhandenen A n g a b e n aus diesem Sondergebiet der Forschung waren sehr unvollständig, ihre Ergänzung hätte eine gewaltige Arbeit erfordert. Sie schien mir nicht zu den A u f g a b e n eines Handbuchs der deutschen K u n s t d e n k m ä l e r zu gehören. Viele Kollegen haben mitgewirkt um die Arbeit zu ermöglichen. Diejenigen, die an der Bearbeitung unmittelbar Anteil haben, sind auf dem Titelblatt genannt. Karl Becker lieferte ein vollständiges Manuskript für die Stadt Goslar, aus dem ich vieles schöpfen konnte. Seine Beiträge für Ilsenburg und Drübeck sind wörtlich übernommen. Richard Klapheck hat die westfälischen Adelssitze eingehend bearbeitet und mir hierfür reichhaltigen Stoff geliefert. Hans Kornfeld hat den Regierungsbezirk Münster zusammen mit Hans T h ü m m l e r zum T e i l bereist, zum Teil die vorhandenen A n -
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g a b e n a u f G r u n d d e r Literatur ergänzt. Sein M a n u s k r i p t ist i n reichem M a ß e v o n m i r benutzt worden. Paul Jonas Meier stellte ein umfangreiches M a t e r i a l f ü r Braunschweig, das H a r z v o r l a n d , C e l l e , d e n K r e i s G i f h o r n u n d C o r v e y zur V e r f ü g u n g , nebst einem durchschossenen E x e m p l a r d e r alten Bearbeitung, das reich mit Reisenotizen gefüllt w a r . Wilhelm Müller hat das L a n d L i p p e eigens bereist u n d ein so g u t w i e druckfertiges Manuskript ü b e r g e b e n , das ich fast wörtlich ü b e r n e h m e n konnte, unbeschadet einiger E r g ä n z u n g e n , die ich selbst u n d andere hinzugefügt haben. Robert Missen lieferte wertvolle Notizen f ü r d e n Regierungsbezirk Arnsberg. Ludwig Rohling hat d e n Regierungsbezirk O s n a b r ü c k in d e m U m f a n g bereist, wie d i e z u r V e r f ü g u n g gestellten M i t t e l es erlaubten, u n d d e n gesamten S t o f f n e u bearbeitet. Wolf gang Stechow hatte die G ü t e , m e i n M a n u s k r i p t f ü r G ö t t i n g e n einer g e n a u e n Durchsicht z u unterziehen u n d E r g ä n z u n g e n f ü r das südliche H a n n o v e r aus seinen Reiseerfahrungen beizusteuern. I m übrigen ist das südliche H a n n o v e r , der Regierungsbezirk H i l d e s h e i m u n d der Regierungsbezirk H a n n o v e r von Ferdinand Stuttmann neu bearbeitet w o r d e n , mit A u s n a h m e v o n Göttingen, Hildesheim, H a n n o v e r u n d Goslar. I c h h a b e seinem Manuskript viel e n t n e h m e n können. Hans Thümmler hat den Beitrag ü b e r C a p p e l beigesteuert u n d a u ß e r d e m H a n s K o r n f e l d für den Regierungsbezirk M ü n s t e r weitgehend unterstützt. A l l e n diesen meinen M i t a r b e i t e r n sage ich an dieser Stelle nochmals meinen herzlichsten D a n k . O h n e ihre hing e b e n d e A r b e i t w ä r e es schwerlich m ö g l i c h gewesen, die N e u bearbeitung in diesem U m f a n g e zu bewältigen. D e m n ä c h s t m u ß ich d e m Deutschen Verein für Kunstwissenschaft als d e m verständnisvollen Protektor des g a n z e n U n t e r n e h m e n s aufrichtigen D a n k sagen. E r hat mir j e d e U n t e r s t ü t z u n g zuteil w e r d e n lassen u n d vor a l l e m die G e l d m i t t e l zur V e r f ü g u n g gestellt, ohne die meine Mitarbeiter u n d ich selbst die erforderlichen Reisen nicht hätten durchf ü h r e n können. D a n k g e b ü h r t a u c h d e m D e u t s c h e n K u n s t v e r l a g , dessen Leiter Burkhard Meier mit tätiger A n t e i l n a h m e die D r u c k l e g u n g des schwierigen Manuskripts begleitet hat. D e r V e r l a g hat es verstanden, die D r u c k f a h n e n noch z u einer letzten Durchsicht zahlreichen amtlichen Stellen u n d Museumsvorständen des behandelten Gebietes z u g ä n g l i c h z u m a c h e n . Ihre Berichtigungen A l l e , die auf diese Weise mitgewirkt waren von hohem Wert. h a b e n , können des D a n k e s aller Benutzer sicher sein. Schließlich schulde ich allen treuen H e l f e r n D a n k , die mir bei d e r R e i n schrift des Manuskripts u n d d e r K o r r e k t u r u n v e r z a g t zur Seite gestanden h a b e n . Berlin, N o v e m b e r
1934.
Gall.
NIEDERSACHSEN LÜNEBURG Alte Siedlung an starker Salzquelle und dem steil aufsteigenden für eine Burganlage sehr geeigneten Kalkberge-, am nahen Ilmenauübergange ein zweiter Ort Modestorpe mit der Johanniskirche. Daß Lüneburg aus beiden zusammengewachsen ist, zeigt noch der heutige Stadtgrundriß. »Hliuni» erscheint unter Karl d. Gr.-, 35/ ist der Kalkberg im Besitz des Saehsenherzogs Hermann Billung, der auf halber Höhe das Michaeliskloster mit der Familiengruft gründete. Lüneburg fiel dank günstiger Lage am Kreuzungsbunkte aller Straßen aus West- und Süddeutschland vor dem wichtigsten Elbübergang der Gewinn aus der Zerstörung Bardowieks durch Heinrich d. Löwen (118g) zu. Der ma. Verkehr vollzog sich landeinwärts nicht auf der Elbe, sondern auf der Ilmenau, so daß von Lüneburg ab der Landweg benutzt wurde-, der Warenumschlag, den lange Zeit ein Straßenzwangsund Stapelrecht sicherte, wurde neben dem Salz- und Heringshandel die Grundlage städtischen Wohlstandes. Das Gebiet um den »neuen Markt« wurde seit E. 12. Jh. besiedelt, im 13. Jh. hier das neue Rathaus angelegt und die Stadl mit starken Mauern befestigt. Die wachsende Macht der Bürgerschaft wandte sich gegen den Landesherrn, die Burg auf dem Kalkberge wurde 1371 genommen und zerstört, das Michaeliskloster in der Stadt 1376 neu errichtet. In der Folge blieb die Stadt fast unabhängig von weifischer Gewalt und einflußreiches Glied der Hansa. Im jüngsten Teil der Stadt wurde 1406 die Nikolaikirche errichtet, gleichzeitig erlangte der Rat an Stelle des Verdener Domkapitels das Patronat der Johanniskirche. Das 15. und 16. Jh. war die Blüte städtischer Entwicklung, die nach der Ref ormation (1530) durch den Niedergang der Hansa, die Minderung des Salz- und Heringshandels und die Eröffnung der Elbschiffahrt (156g) schwere Einbußen erlitt. Aber erst im 30jährigen Kriege ging infolge innerer Zwietracht die alle Selbständigkeit verloren, der Landesherr konnte seine Hand auf die Stadt legen. Handel und Verkehr wurden geringer, aber bis zur Eröffnung der Eisenbahn (1847) blieb Lüneburg ein wichtiger Stapelplatz, in dem das Frachtgeschäft blühte: Mittelpunkt war neben den Marktplätzen vor allem das Kaufhaus. — Gegen E. 18. Jh. und A. ig. Jh. u urden die alten Befestigungen, Mauern, Tore und Wälle größtenteils niedergelegt. M i c h a e l i s k l o s t e r . Gegr. vor 956 durch Herzog Hermann Billung. Das Kloster blieb bis 1471 Grabstätte des billungschen und weifischen Geschlechts. - N e u b a u A . 14. J h . ; abgebrochen im K r i e g e mit Herzog Magnus 1371. Grundstein zur heutigen Kirche auf neuem Bauplatz 1376; K r y p t a 1379 voll.; Weihe des OTeils der Kirche 1390; 1418 bis auf den W T u r m voll., der seine welsche H a u b e erst 1764 durch Oberlandbaumeister von Bonn erhielt. — Backsteinbau. 3schiffige Hallenkirche mit starkem W T u r m und 7 /,, Apsis (ohne Zwischenjoch). A m geraden Schluß der Ssch. 2 niedrige 6/10 geschlossene Sakristeien. Im Lhs. 6 Joch, jedes mit 2 Fenstern, so d a ß das Ä u ß e r e jederseits 12 Fenster in ungewölmlicii dichter Stellung aufweisr U m die Fenster hinreichend
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hochführen zu können, sind die Gewölbe der Ssch. mit einer 5. Rippe versehen. Pfeiler rund mit eckigen Diensten (derjenige a m Msch. fehlt, also 3). Gewölbe stark busig. Der Raumeindruck durch neugot. Emporen wie durch die Tünchung des Mauerwerks und die E. 18. Jh. erfolgte Entfernung fast aller alten Ausstattungsstücke sehr beeinträchtigt. Karyatiden einer Empore von 1591 im Museum, ebenso manche andere Reste der alten Einrichtung. Unter dem Chor geräumige 3 schiffige Unterkirche (ihre Pfeiler stark rest.). T u r m sehr massig, im Innern einheitlicher, sehr hoher R a u m mit Sterngewölbe. — V o m ehemaligen Hochaltar, der berühmten »Goldenen Tafel«, vom Anfang des 15. Jh. sind 4 Flügel mit Schnitzwerk und Malereien nebst wenigen Überbleibseln der zahlreichen, höchst kostbaren Reliquienbehälter (die im Mittelschrein in einzelnen Fächern aufgestellt waren) im Prov.-Mus. Hannover erhalten. Der E. 18. Jh. für die 1792 beseitigte »Goldene Tafel« geschaffene Altar mit den Figuren von Glaube, Liebe und Hoffnung aus Gips jetzt in der Turmhalle. — S a n d s t e i n k a n z e l A . 17. Jh.: T r e p penwange und Brüstung reich mit Reliefs und Statuen besetzt, als Träger P a u l u s s t a t u e , gute Arbeit. O r g e l von Matthias Tropa 1708. Mehrere beachtenswerte E p i t a p h e d. 16. Jh. im V o r r a u m der s Sakristei, darunter auffallend gut das für den A b t Herbord von Holle f 1555, dem Jürgen Spinrad zugeschrieben. Die Reste v o m Denkmal über der Fürstengruft — hölzerne Umfassungswände mit Figuren und Wappen um 1430 — im Museum. Einige Stücke der alten Ausstattung auch im Hannov. Prov. Mus., vor allem eine schöne Muttergottes des 14. Jh. — Abtkapelle an der N Seite. Klostergebäude nicht erhalten. J o h a n n i s k i r c h e . Eine der ältesten T a u f k i r c h e n zwischen Weser und Elbe. Die jetzige Kirche aus Backstein in der Hauptsache 14. J h . ; 1297 A b b r u c h einer Chorkapelle erwähnt, mit dem wohl der N e u b a u des urspr. nur 1 schiffig angelegten Chores zusammenhing, der 2 Joche mit 5/io Apsis umfaßt und nach Ausweis der frühgot. in Gips geschnittenen Knospen- und Blätterkapitelle älter ist als die übrige Kirche. Für deren Bau Ablässe 1333, 1337, 1357, 1383. Das Lhs. 3 schiffig beabsichtigt, dann auf 5 Sch. erweitert, dazu niedrige Kapellen (voll. 1461—70) zwischen den Strebepfeilern. A u f b a u als Hallenkirche zu 4 Jochen, im Msch. Rundpfeiler mit 4 schlanken Diensten. Die Fenster in j e d e m Joch paarweise, demg e m ä ß in dem äußeren Ssch. 5 teilige Gewölbe. Z u beiden Seiten des Chores doppelte Ssch. mit hohetj 3/e Apsiden, im S ganz, im N teilweise zu Sakristeien oder K a p e l l e n ausgebaut, über ihnen im S der »Ratslektor« (erb. 1409), im N der »Junkerlektor« (erb. zwischen 1461 u. 70). Diese Emporen mit Brüstungen gegen den Chor versehen, ihre Renaissanceformen alt, sonst ebenso wie die in Gips modellierten Laubstäbe unter ihnen Arbeiten d. 19. Jh. Alte got. Brüstungen an der W W a n d neben der Orgel. — Bedachung 3 teilig, die äußeren Ssch. haben Dächer für sich, dazwischen Steinrinnen. — Der mächtige W T u r m ungefähr quadr., seitlich mit niedrigen 3jochigen Hallen, im oberen Teil mit Friesen und Blen-
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den gegliedert, darüber vermitteln 4 reich dekorierte Giebel den Übergang zu dem 8 seit igen kupfergedeckten Helm (105 m hoch); er ist nach Brand 1406 erneuert, ein rechtes Wahrzeichen der Stadt, die damals das Patronat erwarb. — Die Kirche mehrfach rest.: 1833, 1856, 190g. — 1856 die einst sehr reiche A u s s t a t t u n g größtenteils entfernt (einiges, z. B. die bedeutende Marienkrönung gegen 1400, im Museum), der Rest trägt zur Steigerung des an sich malerischen Raumeindrucks wesentlich bei. H a u p t a l t a r in niederdeutscher Weise Breitanlage mit 4 Flügeln, also 3 Ansichten, die beiden ersten gemalt, die dritte geschnitzt: 1. Ecce Homo und Kreuzigung, 2. Szenen aus dem Leben der Hlg. Georg, Ursula, Caecilia und Johannes Bapt., 3. drei Streifen, in der Mitte Passionsszenen, darunter weibliche Hlg., darüber Apostel. Predella mit geschnitzten Propheten. Die hervorragenden G e m ä l d e (zu 2) dem Hinrik Funhof in Hamburg zugeschrieben, zwischen 1482 und 85; die übrigen von anderer Hand und ziemlich unbedeutend. Das Schnitzwerk ist größtenteils älter, etwa 2. V . 15. J h . , reich vergoldet; auf der Rückseite des Schreins großes Gemälde, Christus als Lebensbrunnen, gegen E. 16. J h . ; den oberen R a n d krönte urspr. ein Lilienkamm. — 2 beachtliche N e b e n a l t ä r e im n ChorSsch. (gemalte Kreuzigung und Hlg.) und im s Ssch. (figurenreiche geschnitzte Kreuzigung), beide A. 16. J h . In einem Altarschrein des n Ssch. die vergoldete Figur eines Johannes Ev., um 1400. — C h o r g e s t ü h l , Rückwand und oberer Abschluß von Warneke Buimester 1593, maßvoll reich, Teilung durch Hermen, die Füllungen in Form von Blindfenstern; Sitze und Wangen um 1420, letztere mit j e 2 Paar figürlichen Reliefs, u. a. Ecclesia und Synagoge. — T a u f b e c k e n : ein bronzenes 1540 von Sivert Barchmann aus der zerst. Lambertikirche, ein steinernes A. 18. J h . — Große O r g e l 1 7 1 2 — 1 5 von Matthias Tropa, unter Verwendung älterer Teile von 1551 (Meister Johannsen von Herzogenbosch) und 1 6 3 4 . — Im n Ssch. prächtiger K r o n l e u c h t e r , vergoldetes Schnitzwerk mit den Figuren der Maria und des Erasmus, 15. J h . ; im Msch. und Chor mehrere große Messingkronen, darunter bez. von 1587, 1666 und 1667. — G r a b s t e i n e und E p i t a p h e : in der nw Eingangshalle prächtiges Wappenepitaph des Bürgermeisters Ludolf v. Dassel | 1537 (von Gert Suttmeier?), daneben in der n Seitenkapelle des Turmes (Dasselsche Familienkapelle) mehrere Epitaphe der Familie v.Dassel (Leonhard v . D . f 1706, Georg v. D. f 1 7 5 1 ) ; in der Turmhalle die großen B i l d n i s p l a t t e n für Martinus Glöde t 1524, Stephan Gerkius j 1546, Hauptmann Joachim van Gule f 1559 (letzteres dem Jürgen Spinrad nahestehend); an der WWand des Lhs. Bürgermeister Christian Krusen "f 1709, gemaltes Brustbild mit Marmorumrahmung, Bürgermeister Hieron. Töbing t I575> gesetzt 1 6 2 1 ; an der Fensterwand des n Ssch. Marmorepitaph des Hauptmanns Franz v. Witzendorf t 1676, ferner 4 kleine Totenschilde von 1537—1674; in der Kapelle unter dem Junkerlektor Marmorepitaph Hieron. LaiTert | 1687; am Pfeiler nach dem Sch. zu großes Marmorepitaph des J . G. D. v. Eberhertz f 1701, treffliche Arbeit; an der WWand des Junker-
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lektors ausgezeichnete S a n d s t e i n t a f e l mit großem Kreuzigungsrelief in reichem Rahmen für Hauptmann Fabian Ludich f 1 5 7 1 , gefertigt 1575 von Albert v. Soest; gegenüber am Pfeiler Marmorepitaph für Bürgermeister Elver | 1628 und seine 2 Frauen; an der WWand des Ratslektors Relief mit Christus als Lebensbrunnen (um 1600) ohne nähere Bezeichnung; im s Ssch. an der Fensterwand Epitaph Tobias Reimers f 1716, Holz gestrichen, das sehr gut gearbeitete Marmorepitaph für Dan. Joh. von Braunschweig t 1 7 1 8 und Gedenktafel der Familie Brömsen, gest. 1600. Früher sollen auch alle Pfeiler des Msch. D e n k m ä l e r getragen haben; erhalten die 2 der Bürgermeister Hartwig Stöterogge t !539> und des Nikolaus Stöterogge (von Albert von Soest?) f 1 5 6 1 . beide der Rundform des Pfeilers angepaßt. — In der Sakristei 14 K e l c h e got. und Renss., z. T . vorzüglich, und anderes Gerät. Spätgot. Reliquienschrein, Silber vergoldet auf hölzernem Kern, Kirchenform mit Engeln an den 4 Ecken, die Marterwerkzeuge halten. Lamberti-Kirche. Erb. E. 14. J h . im System der MichaelisKirche, auch mit denselben 5rippigen Gewölben in den Ssch., abgebrochen 1860. N i k o l a i - K i r c h e . Beg. A. 15. J h . (1407 wurde der Bauplatz erworben, 1409 erste Weihe) nach dem Muster der hanseatischen Kirchen in Lübeck und Mecklenburg als Basilika mit Umgang um das Chorhaupt und einem mit dem Umgang zusammengezogenen Kranz von 5 Kapellen. Das Lhs. hat 5 Sch. und nur 4 Joche. Die urspr. geplante größere Ausdehnung des Lhs. nach W war aufgegeben, als 1460 der WTurm beg. wurde. Die äußere Erscheinung wesentlich ein Ergebnis der Wiederherstellung durch C. W. Hase, die zwar den Bau vor dem um 1840 drohenden Abbruch rettete, aber auch viele störende Zutaten brachte. Die Strebebögen lagen urspr. (konstruktiv falsch!) unter den Ssch. Dächern, am störendsten die Hinzufügung des 1898 voll. Turmes anstelle der 1587 errichteten kupfergedeckten Laterne, in seinen Verhältnissen zur Gesamtheit des Baues völlig mißraten. Das Lhs. 25 m lang und ebenso breit, der Chor bis zum Kapellenschluß 16 m lang. Die äußeren Ssch. durch massive Emporen geteilt. Von ungewöhnlicher Steilheit der Querschnitt; die lichten Maße im Msch. 7,70:28 m, in den Ssch. 3,90 : 1 3 , 1 0 m. Die Pfeiler 8seitig mit konkav gekrümmten Flächen und sehr dünnen Diensten. Überall reiche Sterngewölbe. Die Fenster in tiefen Nischen. Unter dem Chor eine 6seitige Krypta auf Mittelpfeiler. — Der 4 flügelige H a u p t a l t a r aus der abgebrochenen Lamberti-Kirche; Innenansicht Schnitzwerk, Kreuzigung und Darstellungen aus dem Leben Christi in 2 Zonen, die übrigen Ansichten mit G e m ä l d e n des Hamburgers Hans Bornemann, Heiligenlegenden, kurz vor 1460. Reste eines anderen Altars aus Kloster Heiligental im Umgang, bmkw. 8 B i l d e r von den Flügeln mit Szenen aus dem Leben der Hlg. Andreas und Laurentius, eingelassen in die jetzigen Chorschranken, vielleicht Arbeiten des Hamburgers Conrad von Vechta,
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u m 1445, die zugehörigen A u ß e n t a f e l n jetzt i m M u s e u m . V o n d e n 18 Nebenaltären keiner erhalten. — T e i l e des alten Chorgestühls, 2. H . 15. J h . I m U m g a n g u n d auf d e n E m p o r e n m e h r e r e G e m ä l d e des 17. und 18. J h . Bronzener T a u f k e s s e l (ehem. in der C y r i a k u s kirche) aus d e m frühen 14. J h . Wertvolle P a r a m e n t e . A n d e r W W a n d das sehr zerstörte D e n k m a l des Bürgermeisters Heinrich Viskule t 1 3 7 ' - — A u ß e n v o r d e n T ü r e n g u t e G i t t e r aus S . L a m berti, 16. J h . Franziskaner-Kloster. G e g r . 1. H . 13. J h . , a u f g e h o b e n in der R e f o r m a t i o n . N u r ein kleiner T e i l als S t a d t b i b l i o t h e k erhalten. Reste des K r e u z g a n g s . D e r G i e b e l b a u z u m O c h s e n m a r k t g e g e n E . 16. J h . ; der rückwärts gelegene Hofflügel mit Pilastergliederung 1776. K l o s t e r H e i i l g e n t a l . G e g r . 1314, 1385 n a c h L ü n e b u r g verlegt, a u f g e h o b e n 1530, erhalten u n b e d e u t e n d e R e s t e (Straße A m Berge). Hospital z u m Hl. G e i s t . V o n d e r 1877 a b g e b r o c h e n e n K i r c h e stammt der schöne got. Dachreiter, d e r jetzt a u f das neue Schulhaus a n der H l g . Geiststraße versetzt ist. S c h l o ß an der NSeite des Marktes ( L a n d - u n d A m t s g e r i c h t ) . E r b . v o m H e r z o g G e o r g W i l h e l m 1695—98 als Witwensitz für seine G e m a h l i n Eleonore d ' O l b r e u s e , die hier 1 7 0 6 — 1 7 H o f hielt. E n t w u r f von Oberbaumeister de Munter, A u s f ü h r u n g v o n seinem N a c h f o l g e r Borchmann. Das Ä u ß e r e schlicht bis a u f das Säulenportal mit Freitreppe, innen einige gute S t u c k d e c k e n von Jacopo Perinetti. R a t h a u s . N e b e n d e m L ü b e c k e r das ausgedehnteste in Deutschland, nicht so m o n u m e n t a l wie j e n e s , d o c h einzigartig d u r c h die M e n g e gut erhaltener Innenräume. A n d e r 142 m langen N F r o n t reihen sich G e b ä u d e aus sehr verschiedener Z e i t aneinander. U n g e f ä h r in der Mitte der Rückseite springen 2 F l ü g e l b a u t e n im rechten Winkel vor. D e r eine derselben, jetzt A r c h i v , a m N e u e n M a r k t , ist das »Älteste Rathaus« (in der A n l a g e noch aus 13. J h . ) , parallel dazu das »Alte Rathaus« mit der »Laube«. Beide Häuser a m N E n d e d u r c h das A l t e A r c h i v u n d die K ö r k a m m e r verbunden. D a s schon 1302 genannte, v o n O nach W gerichtete G e w a n d h a u s erhielt im 15. J h . den A u f b a u eines Festsaals (jetzt »Fürstensaal«) u n d d i e turmgekrönte O F a s s a d e , nun das »Große Rathaus« g e n a n n t . Eine Erweiterung nach W das »Neue Rathaus« 1567. W e i t e r e A n - u n d V o r b a u t e n im 17. u n d 18. J h . trübten in der A u ß e n a n s i c h t mehr und m e h r das mittelalterliche Bild. Die jetzige F r o n t a m M a r k t 1720 v o n Stadtbaumeister Georg Schulz• Die F i g u r e n an den Pfeilern v o n Hans Schröder, 1604 —07. D e r S c h w e r p u n k t des Interesses liegt a u f den I n n e n r ä u m e n , v o n denen a b e r n u r d i e wichtigsten hier aufgeführt werden können. — » L a u b e « (der N a m e erst seit 1700 auf diesen Bauteil angewendet) für die Ratssitzungen, Rechteck von 9 , 3 : 18,5 m , flache Holztonne a u f niedrigen W ä n d e n , an einer Langseite breite Stichbogenfenster m i t got. M a ß w e r k (A. 15. J h . ) . D i e Dekoration aus 16. J h . , rest. I " 8 2 . Die M a l e r e i findet ' l e r breitestem Platz a r der D e c l e , '>ez
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1529, in ausgebildeter Renss. A n den Wänden sind Reste älterer Malerei gefunden worden. Die prachtvollen spätgot. W a n d s c h r ä n k e von 1474 enthielten früher das Ratssilber (jetzt im Kunstgewerbemuseum Berlin). In einer Ecke Schranken für den Ratsstuhl, bez. 1594. Got. G l a s g e m ä l d e , darstellend die neun Helden, 1. H . 15. Jh., rest. 1592, 1607 und 1853. Geschmackvoller Bodenbelag aus Gipsplatten und Backsteinfliesen. — K ö r k a m m e r ( = Wahlkammer für die Bürgermeister), noch in unberührt spätgot. Erscheinung, Holzvertäfelung bis oben, auf den Bänken die alten Kissen, Balkendecke, einfacher K a m i n mit barocken Feuerböcken, im Fenster Glasgemälde von 4 Bürgermeistern des Jahres 1491 in ganzer F i g u r . — Das A l t e A r c h i v , stimmungsvoller R a u m . Das Kreuzgewölbe von 1521 (Inschr.), später mit Stuck dekoriert, wohl aus älterer Zeit die übrige Ausstattung. — A l t e K a n z l e i , vorzüglich erhaltener R a u m des 15. Jh., D e c k e und W ä n d e bemalt. Schränke. Enthält jetzt ein kleines Museum. — F ü r s t e n s a a l . A n den Wänden Sitzbänke und got. Täfelung, über dieser bis zur Decke oft hergestellte L e i n w a n d b i l d e r des 15. J h . , Porträts braunschweig-lüneburgischer Fürsten von K ö n i g Heinrich dem Vogler ab. V o n Daniel Frese die Balkendecke neu bemalt (darunter, wie auch an der W a n d , got. Spuren), voll, erst 1607, 150 Bildnisse römischer und deutscher Kaiser von Augustus bis auf R u d o l f II., a m Unterzug W a p p e n und N a m e n von Ratsmitgliedern. 2 K a m i n e , der eine got. aus Backstein, der andere Renss. 1606. 5 spätgot. Kronleuchter mit Hirschgeweihen. Die Bogenstellung mit dem u m 1 Stufe erhöhten Platz a m Fenster der Marktseite ist Folge des Fassadenumbaus von 1720. Großer got. Tisch mit gemalten Medaillons mit biblischen Darstellungen, E. 14. Jh. — H u l d i g u n g s s a a l 1706, Stuckdecke mit G e m ä l d e f e l d e r n v o m Lüneburger Maler Burmester. — T r a u b e n s a a l aus derselben Zeit. — Der lange T r a k t a m Ochsenmarkt enthält in der Mitte den B a u von 1567. In i h m die E i n g a n g s h a l l e (darin 2 große allegorische G e m ä l d e von Daniel Frese u m 1600, Eisengitter von 1576) zu den obengenannten Sälen und zur R a t s s t u b e . Diese ein Hauptdenkmal der nordischen Renss. Dekoration. Die H o l z V e r k l e i d u n g von W a n d und Decke 1564—67 von Gert Suttmeier, die überaus reichen T ü r u m r a h m u n g e n und die W a n g e n der mittleren S c h r a n k e n von Albert von Soest 1566—84, auffallend in den oberen Bekrönungen die got. Formen. In den Wandschränken T e x t i l i e n (u. a. große W a n d behänge von 1584), darüber allegorische G e m ä l d e von Daniel Frese auf Leinwand, 1572-78. — Das K ä m m e r e i g e b ä u d e a m Marienplatz mit vortrefflichem Giebel nach dem Ochsenmarkt (1482) und sicher gegliederter Front z u m Marienplatz; in den Nischen B i l d w e r k e von Cord Snitker. U n t e n große Diele. T ü r zur Sülfmeisterstube mit 32 got. Maßwerkfüllungen in profilierten Rahmenhölzern. I n der großen Kommissionsstube prachtvolle H o l z v e r t ä f e l u n g 1583 von Warneke Burmester. K a u f h a u s (im M a . »Heringshaus« nach dem Hauptartikel des Lüneburger Handels). N e u b a u 1741—48 von Stadtbaumeister
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Haeseler. Langgestrecktes R e c h t e c k . Einfache Backsteinarchitektur, z. T . mit Sandsteingliedern. A u f b a u i n 2 Geschossen mit sehr hohem Satteldach. D i e v e r p u t z t e Fassade ähnelt einer K i r chenfassade: 2 geschossige dorische Pilasterordnung, g r o ß e V o luten, über d e m g e b r o c h e n e n G i e b e l D a c h r e i t e r . V o r d e m K a u f haus der bereits 1346 e r w ä h n t e K r a n , ein Meisterwerk d e r Zimmermannskunst, in seiner erneuerten F o r m 1792 v o n R a t s zimmermeister Hintze, innere E i n r i c h t u n g mit g r o ß e m T r e t r a d . Z e u g h a u s (»Klockenhus«, «Bussenhus«). 1482. Im Grundriß Rechteck von 13 : 4 0 m . 3 Geschosse mit modrigen, stichbogigen Ö f f n u n g e n , in Balkenlage gesondert d u r c h g r ü n glasierte Plattenfriese. Im hohen D a c h r a u m 5 Böden f ü r K o r n u n d M e h l , unten ehemals der städtische G e s c h ü t z p a r k . S c h ü t t i n g (Gesellschaftshaus), g e g e n ü b e r d e m R a t h a u s , 1466. G a n z entstellt. K a l a n d s h a u s (die Brüderschaft 1532 aufgelöst). 15. J h . G r u n d riß u n d A u f b a u im T y p u s des m a . Bürgerhauses. A u f d e r R ü c k seite Reste des alten Giebels. D e r V o r d e r g i e b e l 1896 n a c h a l t e m Muster. Garlopenwohnungen. E i n e Stiftung des Bürgermeisters Hinrik Garlop f f 1553) f ü r die Stallbrüder. E i n Block v o n 9 aneinandergereihten Häusern. D i e T ü r e n u n d d i e S t i c h b o g e n blenden des Obergeschosses von T a u s t ä b e n e i n g e r a h m t , ebenso der d i e Geschosse trennende geputzte Fries und die in d e n Z w i c k e l n angebrachten Wappenmedaillons. R a t s a p o t h e k e , G r . Bäckerstr. 9. M ä c h t i g e r horizontal gegliederter Renss.Giebel. H o h e , reich verzierte T ü r u m r a h m u n g aus Sandstein, 1 ^98 von Meister Marlin Köhler. S t i f t St. B e n e d i k t . Backsteinbau 1787. D i e drei M ü h l e n , bez. 1576, 1597. B r u n n e n vor d e m R a t h a u s . Mittelsäule mit bekrönender G e stalt d e r L u n a , u m 1530, Becken neu. A b t s w a s s e r t u r m . 1530. Strebepfeiler 1632—34. Durchgang 1904. S i e d e h ä u s e r der Saline 1802, vielleicht n a c h E n t w ü r f e n v o n Georg Sonnin. Das Q u e l l h a u s , H o l z mit leichter Bekrönung aus Gußeisen, gegen M . 19. J h . W o h n h ä u s e r . Die M e h r z a h l der heute v o r h a n d e n e n aus d e r Blütezeit der Stadt i m 15. u n d 16. J h . , viele a n d e n Außenseiten i m 18. und 19. J h . verändert. A n den H a u p t s t r a ß e n in Backstein, hier und da mit Sandsteinteilen, in Nebenstraßen d e r O b e r b a u oft in Fachwerk. E n t w i c k l u n g des Grundrisses n a c h der T i e f e . D i e stärkeren W ä n d e in F ü l l m a u e r w e r k mit 1 / 2 bis 1 Stein V e r blendung. D i e got. Giebel geben die M a u e r aufgelöst in Pfeiler mit ausfüllenden d ü n n e n Nischenwänden. D e r einfachste u n d w o h l älteste T y p u s läßt die Dreieckseiten geradlinig, i m A n s c h l u ß an d i e Dachneigung. Beispiele: A u f d e m K a u f 9; A m Berge 35 (Hofgiebel), hier schon mit Betonung d e r E c k e n u n d d e r Spitze. F r ü h e Beispiele des Treppengiebels: A n der M ü n z e 8, 9 spitz bogige B l e n d e r , einer jeden entspricht eine Staffel u n d jeder Staffel ein
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G e s c h o ß mit a b n e h m e n d e r Fensterzahl (7, 5, 3, 1). A m B e r g e 5, 7 Staffeln, die Pfeiler aus 3 R u n d d i e n s t e n zusammengesetzt, g e kuppelte Fenster mit K l e e b l a t t b o g e n u n d Rosette, die Staffeln abgebrochen. Ä h n l i c h a n d e r M ü n z e 7. A m S a n d e 53, 5 Staffeln, die größeren Fenster mit Stichbogen, die kleineren mit K l e e b l a t t b o g e n . A m S a n d e 46 (wohl E . 15. J h . ) starke V e r w e r t u n g des F a r b e n wechsels, die R ü c k s p r ü n g e der Nischen mit T a u s t ä b e n gefüllt, ü b e r d e n stichbogigen Fenstern Taustabrosetten. I m 16. J h . w i r d das h a l b r u n d e Profil der Pfeiler u n d die D e k o r a t i o n mit T a u s t ä b e n allgemein; g e g e n M . 16. J h . Fenster u n d Blenden rundbogig abgeschlossen. Sehr stattlich Salzstr. i g v o n 1563, 9 Staffeln. D i e letzte u n d reichste Fassung Liinertorstr. 4 (altes g u t erhaltenes Brauerhaus) u n d A m S a n d e 1 (1548), a n beiden a u c h d e r untere T e i l der Fassade gut erhalten, die spitzbogigen T ü r e n mit jederseits 5 T a u s t ä b e n a m G e w ä n d e . Renss. G i e b e l A m O c h s e n m a r k t 1 (erb. für H a r t w i c h v. Witzendorf t 1569), keine W a n d g l i e d e r u n g , auf d e n Staffeln D e l p h i n e aus Sandstein. Seit d e m 16. J h . wird zuweilen a u c h bei stattlicheren Bauten die Giebelfront aufgegeben u n d die Traufseite des D a c h e s nach der Straße gekehrt. Schönes Beispiel das 7 achsige Patrizierhaus (Witzendorf) in d e r Bardowicker Str. 32, bez. 1559. E i n anderes A n der M ü n z s t r a ß e 8. E i n aus der Ortstradition herausfallendes H a u s ist Lünertorstr. 14, bez. 1574, die Sandsteinglieder, H a l b s ä u l e n u n d Gesimse, k a m e n fertig aus H a m b u r g . D a s P o r t a l des Hauses A m Berge 37 von 1568 w o h l von Albert von Soest. I m 17. J h . verschwindet der Staffelgiebel u n d w i r d durch geschwungene Linien mit A u f rollungen ersetzt, z. B. A m S a n d e 16. — D i e Häuser des 18. J h . ohne lokale Besonderheit, sehr gut die P f a r r h ä u s e r der Johanniskirche, 1784—88 v o n Georg Sonnin. — F a c h w e r k h ä u s e r : die ältesten Baumstr. 3 von 1528, U n t e r e O h l i n g e r Str. 40 v o n 1535, G r o ß e Bäckerstr. von 1538. I m I n v . zahlreiche A b b . — D i e erhaltenen R e s t e alter Innenausstattung meist F r ü h b a r o c k der niederländischen R i c h t u n g . A m Berge 35 Kassettendecke mit figürlichen Stuckreliefs, bez. 1637. M u s e u m für das Fürstentum L ü n e b u r g Umgebimg: n LÜNE K l o s t e r L ü n e . E h e m . Benediktinerinnenkloster, gegr. 1 1 7 2 , jetzt Adliges Stift. N e u b a u der K i r c h e u n d des Klosters n a c h Brand 1372. Älteste T e i l e 1 3 7 4 — 1 4 1 2 unter Propst J o h . W e i g e r g a n g . K i r c h e . 1 schiffiger Backsteinbau mit 3seitig (aus d e m Ä c h t e c k ) geschlossenem C h o r u n d 5 G e w ö l b c j o c h e n . D i e 4 ö J o c h e K r e u z g e w ö l b e , d e i e n R i p p e n v o n W a n d d i e n s t e n mit Kelchkapitellen ausgehen; das letzte w J o c h Sterngewölbe. — D e r ö T e i l mit 2 J o c h e n der G e m e i n d e eingeräumt. U n t e r d e n w 3 Jochen N o n n e n chor a u f 3 niedrigen K r e u z g e w ö l b e j o c h e n ruhend, 1481 — 1 5 0 4 erb. unter der Äbtissin S o p h i e v. Bodendike. Schlichtes E i n g a n g s portal a n d e r NSeite. — K e i n T u r m . A m W E n d e des D a c h e s ein 1740 erneuerter D a c h r e i t e r . Innere Ausstattung: H a u p t a l t a r . T r i p t y c h o n mit Holzskulp-
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turen, A . 16. J h . : I m M i t t e l t e i l K r e u z i g u n g . A u f den Flügeln die 12 A p o s t e l u n d (links) J o h a n n e s d e r T ä u f e r , P a u l u s , (rechts) Katharina, St. Georg. Predella 2geschossig: unten V e r k ü n d i g u n g , Heimsuchung, Anbetung der K ö n i g e ; darüber vermutlich früher Malerei, später übertüncht. A l s A n t e p e n d i u m dient ein älteres Retabel: breite T a f e l m i t T r i n i t ä t in der M i t t e u n d j e 4 D a r stellungen a u s d e r G e s c h i c h t e C h r i s t i a u f d e n S e i t e n f e l d e r n , g e g e n 1300. — B r o n z e n e s T a u f b e c k e n v o n 1505, w a h r s c h e i n lich v o m G l o c k e n g i e ß e r Cord v. d. Heide i n L ü n e b u r g . — An der S W a n d O r g e l v o n 1645, d a n e b e n K a n z e l v o n 1608. — 5 g r o ß e T e p p i c h e g o t . Stils, u n t e r m i s c h t m i t r o m . M o t i v e n , aus d e n J a h r e n 1 5 0 0 — 1 5 0 8 , v o n d e n N o n n e n g e s t i c k t , f e r n e r eine g r o ß e A n z a h l k l e i n e r e r T e p p i c h e , S t i c k e r e i e n , A l t a r d e c k e n , die ältesten 14. J h . — 2 g e m a l t e K i r c h e n f a h n e n E . 14. J h . — Im K i r c h e n s c h a t z : 5 got. silbervergoldete K e l c h e des 15. J h . , 1 K e l c h d e s 18. J h . , e i n e r u n d e H o s t i e n d o s e d e s 1 5 . J h . , 3 W e i n k a n n e n a u s d e m 1 7 . u n d 18. J h . , k l e i n e r e G e f ä ß e u n d G e räte. —• A u f d e m N o n n e n c h o r : A l t a r g e m ä l d e d e r B e w e i n u n g Christi (40 : 58 c m ) v o n 1 5 3 8 v o n e i n e m Meister der Cranachschule. Schlichtcs g o t . C h o r g e s t ü h l , v o r 1 4 1 2 . — I n t e r e s s a n t e r M a r i e n l e u c h t e r , 17. J h . , m i t M a d o n n a d e s 1 5 . J h . , j e t z t i m L ü n e b u r g e r Museum, dort auch andere Reste der Ausstattung, Skulpturen usw. A n die K i r c h e anstoßend i m W 2geschossiger Klosterbau, im S K r e u z g a n g , der den Friedhof umgibt, n a c h D a t u m i m ö F l ü g e l 1520 v o l l . — I n d e n F e n s t e r n R e s t e a l t e r W a p p e n m a l e r e i e n u n d H e i l i g e n b i l d e r , i m 19. J h . e i n g e s e t z t . A m W F l ü g e l R e m t e r mit Sparrendecke, W a n d s c h r ä n k e n , G l a s m a l e r e i e n in den Fenstern. — A m S F l ü g e l K a p i t e l s a a l m i t Bildnissen der Ä b t i s s i n n e n aus d e n l e t z t e n 3 J a h r h u n d e r t e n . A n d e r S W E c k e die K l o s t e r d i e l e , m i t s p ä t g o t . B r u n n e n i n N i s c h e ( z i n n e n b e kröntes r u n d e s T ü r m c h e n i n e h e r n e m B e c k e n ) . — I m V o r h o f der Klosteranlage freistehendes Gasthaus, F a c h w e r k , bez. 1570. — P r o p s t e i g e b ä u d e , B a c k s t e i n , u m 1500. — K l o s t e r m ü h l e , 1 5 7 2 . B A R D O W I E K Später Der Ort bereits in den Sachsenkriegen Karls des Großen erwähnt. bedeutender Markt mit Münze und Zoll vor dem sehr wichtigen Elbübergang von Artlenburg (Ertheneburg). 118g völlige Zerstörung der abtrünnigen Stadt durch Heinrich den Löwen; Lüneburg übernahm die handelspolitische Rolle. abermals durch Brand vernichtet. Auf dem Stadtplan des 16. Jh. noch g Kirchen und Kapellen. Stiftskirche S. Peter und P a u l . (»Dom«, G r ü n d u n g u n b e kannt). V o n der rom. K i r c h e der U n t e r b a u der W T ü r m e u n d die Z w i s c h e n h a l l e e r h a l t e n , i n d i e e i n S ä u l e n p o i t a l f ü h r t . Gratgewölbe, deren K ä m p f e r auf E c k s ä u l e n ruhen, d e c k e n die niedrigen R ä u m e . M a t e r i a l : G i p s q u a d e r n v o m S c h i l t s t e i n i n L ü n e burg. A u ß e n a n d e n T ü r m e n b r e i t e L i s e n e n u n d R u n d b o g e n . E n t s t a n d e n f r ü h e s t e n s u m 1200. A l l e s ü b r i g e i n B a c k s t e i n , a n scheinend i . H . 15. Jh. B r e i t e u n g e g l i e d e r t e 2 g e s c h o s s i g e S t e p h a n s kapelle v o r d e r W S c i t e , h i n t e r d e r e n P u l t d a c h d i e n i e d r i g e n
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8 eckigen T ü r m e gedrückt vor dem hohen WGiebel des Lhs. stehen; dieses 3schiffige Hallenkirche mit schweren, von dünnen Diensten besetzten Rundpfeilern, 4 Joche, das Msch. breit, daher rechteckige Gewölbefelder, Gurtbogen etwa halbrund. Fenster in den Ssch. paarweise angeordnet, demgemäß 5teilige Gewölbeform, wie in den Lüneburger Bauten, ohne Kapellen zwischen den kräftigen Strebepfeilern, die außen die Wände im R h y t h m u s der Hauptpfeiler gliedern. Langgestreckter Chor von 3 Jochen und '/10 Schluß; Gewölbedienste über dem Gestühl auf Konsolen in Gestalt von Köpfen. — Großer geschnitzter A l t a r s c h r e i n , künstlerisch schwach: 2 Reihen von Aposteln und Heiligen, in der Mitte große Figur der Maria u m 14.00. — Großer T a u f k e s s e l mit Christus und 12 Aposteln sitzend unter Arkaden an der Wandung, getragen von 4 bekleideten Männern, Messing, 1367. — Hervorragendes, großes C h o r g e s t ü h l mit reicher figürlicher Schnitzerei an den Wangen, angeblich i486. Gravierte M e s s i n g g r a b p l a t t e d e s Dekan H e r m a n n Schomaker, f 1406. — Vortreffliches S a n d s t e i n e p i t a p h des Kanonikus J a k o b Schomaker (t 1563), bez. 1579, von Albert von Soest. — Figürlicher G r a b s t e i n des Kanzlers Johann Förster f 1547, wohl von Jürgen Spinrad. — Triumphkreuzgruppe jetzt im Prov.-Mus. Hannover. Nikolaihof, ehem. Leprosenheim ( jetzt Altersheim). Backsteinkirche 1435, W T u r m älter. 1 schiffig, gewölbt. Reste von Glasfenstern 1 5 . — 1 6 . J h . V o n den G e b ä u d e n des Heims mehrere erhalten, die meisten 17.—18. J h . , das Männerhaus gotisch. ST. D I O N Y S In der Pfarrkirche Erztaufe von 1659. HANDORF In der Dorfkirche Messingtaufe, 1440. Umgebung: nö-sö SCHARNEBECK Ehem. Zisterzienser-Kloster. Gegr. 1243. 1531 aufgehoben. Die Kirche sehr entstellt. Ältere Aufnahmen zeigen eine 3 schiffige got. Anlage mit Qsch. und '/ 10 Chor. Reste eines reich geschnitzten Chorgestühls von hoher Qualität, um 1370. Hölzerne Taufe E. 16. Jh. NEETZE Dorfkirche. Got. Feldsteinbau, stark verändert. — Got. Schnitzaltar. BLECKEDE Herzog Wilhelm v. Lüneburg plante 120g neue Sladlgründung für das 1189 störte Bardowick, zunächst Elbzollstätte (1248) und Burg {1271). Der erhielt 1310 Stadtrecht. 1627 durch Brand zerstört.
zerOrt
Von der Burg sind Graben, Wall, runder Turm und Hofflügel (Renss.) erhalten. Pfarrkirche S. Jacobi. Neubau 1766—67. Fachwerkhäuser. BARSKAMP Dorfkirche. Got. Backsteinbau, rom. Rund-Turm in Bruchstein ohne Außentür. (Solche Rundtürme kommen auch in Betzendorf b. Lüneburg, Heeslingen b. Zeven, Westen b. Verden und mehrfach in Holstein vor).
LÜNEBURG,
UMGEBUNG
DAHLENBURG Grenzschutzburg gegen die W e n d e n i m Neetzetal, lag vor d e m L ü n e burger T o r , nach d e m 13. J h . nicht mehr erwähnt. — I n der Johanniskirche spätgot. Schnitzaltar u n d gute bar. K a n z e l . Umgebung: s WICHMANNSBURG Dorfkirche. R o m . Feldsteinbau, 1600 gotisierend ausgebaut. — Spätgot. Schnitzaltar, in der Mitte figurenreiche K r e u z i g u n g . — B m k w . T e p p i c h . Umgebung: sw EMBSEN Dorfkirche. Gewölbter Backsteinbau, m e r k w ü r d i g d u r c h den Doppelchor, im O 6 / 10 , im W 3/6, 15. J h . Die bis 1856 hier befindliche M e s singtaufe, 15. J h . , jetzt in Paris, Musée de C l u n y . BETZENDORF Dorfkirche. I m W runder rom. T u r m , Feldstein; Sch. u n d C h o r 15. Jh., Backstein gewölbt. — Schnitzaltar M . 15. J h . — Messing-Taufkessel, mit Reliefs, auf 4 T r a g e f i g u r e n , 1368. — D e r z u m Pfarrhaus gehörige Viehstall charakteristischer Fachwerkbau 1586. BISPINGEN Dorfkirche. Feldstein, Flachdecke. — M e s s i n g - T a u f b e c k e n a u f 3 g a n z rohen Tragefiguren, 1406. SOLTAU Stadtkirche. 1757. Umgebung: w KIRCHGELLERSEN In der Dorfkirche Messingtaufe, Kessel a u f 4 T r a g e f i g u r e n , 15. J h . SALZHAUSEN Dorfkirche. 1 schiffige A n l a g e , im W stattlicher R u n d t u r m , größtenteils aus Feldsteinen. Messingtaufe, Kessel a u f 4 Tragefiguren, 1403. RAVEN Dorfkirche. Got. Feld- u n d Backsteinbau, '/10 Schluß. Sehr stattlicher, ungefähr quadr. W T u r m . — Spätgot. Schnitzaltar. Barocke Kanzel. EGESTORF D o r f k i r c h e . 1645. F a c h w e r k ; abseits stehender Glockenturm. Reste eines Schnitzaltars. UNDELOH In der K a p e l l e ausdrucksvolles frühgot. K r u z i f i x , H o l z , gegen E. 13. J h . TOSTEDT D o r f k i r c h e . Kleiner rom. G r a n i t b a u . Der C h o r , Q u a d r a t mit Apsis aus Backstein, in jüngerer Zeit wiederhergestellt. •— Bronzener T a u f kessel auf 3 Tragefiguren, 1423. — K a n z e l 1608. Umgebung: nw W I N S E N A . D. L U H E 1158 zuerst erwähnt, I2g3 Stadt, bald darauf landesherrliche Burg. Große Brände 1528 und 1627. Nach 1648 die Befestigungen geschleift. Kirche. Got. Backsteinbau, geräumiges Hauptsch., heute ohne G e wölbe, mit nur 1 Ssch., Chorschluß 6/io- T u r m neuzeitlich.
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DANNENBERG UND UMGEBUNG
Schloß, Wasserburg. 1 5 9 2 — 1 6 1 7 Witwensitz der H e r z o g i n D o r o t h e a von D ä n e m a r k (vgl. Schloßkapelle in Celle). Backsteinbau, 16. Jh. N a c h W offenes V i e r e c k ; die T u r m h a l l e zur K a p e l l e u m g e b . — Deckenmalerei u m 1600. Fachwerkhäuser. PATTENSEN Dorfkirche. 1629. Schöner K e l c h 2. H . 18. J h . RAMELSLOH E h e m . Stiftskirche. Bestand schon unter d e m hl. Ansgar 1. H . 9. J h . D i e Klostergebäude verschwunden. D i e K i r c h e ein unbedeutender Bau. I m got. C h o r 3 gute Glasfenster E. 15. J h . : V e r k ü n d i g u n g 1488, A n b e t u n g der K ö n i g e , einzelne H l g . ; prachtvolle Farbwirkung. An der SSeite vorzügliche hölzerne geschnitzte Sitzbank in Nische; leider modern zusammengesetzt. HITTFELD Dorfkirche. R o m . Feldsteinbau, sehr entstellt, eingezogener rechteckiger C h o r . — Taufkessel 1438. HARBURG Im 12. Jh. als Wasserburg an der Süderelbe erwähnt, die Heinrich der Löwe vergeblich belagerte. Längs des Dammes, der zur Burg führte, entwickelte sich ein Marktort, der im 16.—ly. Jh. eine gewisse Blüte erlebte. Die Citadelle wurde im ig. Jh. Industriegelände, das Schloß Schiffswerft. Dreifaltigkeitskirche. 1650—53, ischiffig, 50 m lang, 18 m breit, H o l z g e w ö l b e als flache Halbtonne. B m k w . Ausstattung. Emporen aus der abgebrochenen Marienkirche. G r o ß e r figurenreicher A l t a r , 1688. Hölzerne T a u f e aus der gleichen Zeit. G u t e Epitaphe. Helms-Museum.
DANNENBERG S t a d t k i r c h e . G o t . H a l l e n k i r c h e , entstellt. V o n d e n einst 1 5 A l tären keiner erhalten. Stattlicher Messingkronleuchter 1582. V o n d e m einst b e d e u t e n d e n l a n d e s h e r r l i c h e n S c h l o ß e r h a l t e n n u r d e r
sog. Waldemars-Turm, 15. Jh.
Umgebung:
s
BRESELENZ Kirche neu.
Spätgot.
Schnitzaltar.
LÜCHOW Stadtkirche. G o t . Backsteinbau, 3 schiffig, das Msch. ohne Gewölbe. — V o n den einst 11 A l t ä r e n keiner erhalten. — T a u f b e c k e n 1417. V o n d e m noch i m 17. J h . bedeutenden landesherrlichen Schloß nur 1 R u n d t u r m erhalten. PLATE Dorf kirche. U n g e w ö h n l i c h g r o ß , 35 m lang, 3 schiffiger gewölbter Backsteinbau des 14. J h . — G r o ß e Kreuzigungsgruppe. Epitaphe 16. J h . KOLBORN Kapelle. G o t . Schnitzaltar, zahlreiche Grabsteine derer v. d. K n e s e b e c k . LUCKAU Dorfkirche.
G o t . Granit- und Ziegelbau. —
Spätgot.
Schnitzaltar.
UELZEN UND UMGEBUNG
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Umgebung: nw GÖHRDE Jagdschloß. Erb. von L. Remy de la Fosse ( 1 7 0 6 — 1 2 ) , voll, von Joh. Christian Böhme ( 1 7 1 4 — 1 7 ) , 1826 abgebrochen; N e u b a u bedeutungslos. Nahe d e m Bahnhof G ö h r d e D e n k m a l der Schlacht b. d. G ö h r d e (16. 9. 1813), große Steinpyramide, errichtet 1839. U E L Z E N Der urspr. »Löwenwald« genannte Ort nahe der viel älteren »Oldenstadt« i ¡> Altuliessen«) erhielt 12J0 Stadtrecht; bald befestigt mit landesherrlicher Burg. 1386 war die Stadt mit einer hohen, von so Türmen besetzten Mauer umwehrt. Blütezeit im i j . und 16. Jh., als Engländer und Hansestädte ihre Waren auf der Ilmenau zur Stadt brachten. J\'ach dem großen Brandvon 1645 wohl Planänderung. iy8g Befestigung geschleift. 1826 abermalsgroßer Brand. S t a d t k i r c h e S . M a r i a e . 1286 n o c h als K a p e l l e e r w ä h n t , N e u b a u einer P f a r r k i r c h e M . 14. J h . , b e e n d e t 1386. A u s d i e s e r Z e i t j e d e n falls das L h s . , e i n 3 s c h i f f i g e r H a l l e n b a u a u s B a c k s t e i n v o n n i e d r i g e n Verhältnissen mit s t ä m m i g e n R u n d p f e i l e r n z u 4 J o c h e n . I m W v o r g e l a g e r t ein s e h r s t a t t l i c h e r s c h l i c h t b e h a n d e l t e r T u r m , d e r ehedem 4 große G i e b e l ähnlicher A r t w i e bei St. J o h a n n in L ü n e b u r g h a t t e ; i m S d i e E l l e n d o r f s k a p e l l e m i t 5 / 10 S c h l u ß . D e r sehr v i e l h ö h e r e , e b e n f a l l s 3 s c h i l f i g e C h o r v o n 2 J o c h e n ( S c h l u ß 5/io> d i e S s c h . p l a t t ) auf starken 8eckigen Pfeilern, ist e t w a s j ü n g e r e n D a t u m s . — V o r t r e f f l i c h e s M a r m o r e p i t a p h d e s Superintendenten J o h . Ernst Stillen, f 1702. — M e s s i n g - K r o n l e u c h ter. — O r g e l 1 7 5 6 . Hospitalkapelle S . Spiritus. 2 . H . 15.Jh., mit gut gegliedertem Giebel. Schnitzaltar. Hospital S . Viti. Gegr. 1412 mit schlichter K a p e l l e . I m C h o r 7 Glasfenster m i t e i n z e l n e n H l g . , V e r k ü n d i g u n g u n d S a l v a t o r ; Grisaillen a u f b u n t e m H i n t e r g r u n d . Rathaus. Schlichter 2stöckiger B a u , 1791. Bürgerhäuser. Die älteren sämtlich mit d e m Giebel zur Straße, der g r o ß e B r a n d v o n 1 6 4 5 h a t n u r w e n i g e v e r s c h o n t ; 2 B a c k s t e i n bauten m i t r e i c h e n G i e b e l n i n d e r V e e r s s e r - u n d P a s t o r e n s t r . F a c h w e r k h ä u s e r n a c h d e m g r o ß e n B r a n d e , z. B . L ü n e b u r g e r Str. 23a, Gudesstr. 32, B a h n h o f s t r . 23 (Rückseite); typische Ackerbürgerhäuser in d e r Schuhstr. Reste der alten ma. Stadtbefestigung. Heimatmuseum des Kreises Uelzen Umgebung: nw bis nö EBSTORF K l o s t e r d e r A u g u s t i n e r N o n n e n . G e g r . v o r 1 1 9 7 (seit 1 5 5 5 p r o t . adl. D a m e n s t i f t ) . K i r c h e S . M a u r i t i i M . 14. J h . U r s p r . i s c h i f f t g , später ein s S s c h . h i n z u g e f ü g t , g e s t r e c k t e r C h o r m i t 7 / 1 0 S c h l u ß . Der größte T e i l des Lhs. v o n d e r N o n n e n e m p o r e e i n g e n o m m e n , die m i t d e m o b e r e n K r e u z g a n g f l ü g e l i n V e r b i n d u n g s t e h t . Im Ssch. u n t e r K l e e b l a t t b o g e n i n f r i e s a r t i g e r A n o r d n u n g H e i l i g e n gestalten aus g e b r a n n t e m T o n . — F e n s t e r i m C h o r m i t H l g . ,
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UELZEN, UMGERUNG
O r n a m e n t e n , W a p p e n v o n 1523 und 1594. — A l t a r 1684, K a n z e l von Meister Cordt Stein aus L ü n e b u r g 1615. R e l i e f i e r t e r T a u f k e s s e l 1310. — ßarmiger Messingleuchter, 15. J h . — E i n f a c h e s C h o r gestühl. G o t . Bodenfliesen. — G e f ä ß e u n d P a r a m e n t e ( e i n i g e i m Prov.-Mus. H a n n o v e r ) z u beachten. K r u z i f i x , 13. J h . . j e t z t im Prov.-Mus. H a n n o v e r . — D e r schöne K r e u z g a n g (Backstein) d u r c h eine M e n g e skulptierter K r a g - und Schlußsteine a u s g e zeichnet; darin eine R e i h e v o n Glasfenstern mit Passionsbildern ; alttestamentlichen Parallelen u n d Propheten nach d e m S p e c u l u m h u m a n a e salvationis aus 2. H . 15. J h . G r o ß e r R e m t e r . — Stattliche Fachwerkscheune, 1582 u n d 1622. — Die bekannte E b s t o r f e r W e l t k a r t e , 3,5 m im Durchmesser, mit Jerusalem als M i t t e l p u n k t , entstanden im 2. V . 13. J h . als A r b e i t des Probstes Gervusius von Tilbttry, j e t z t i m Staatsarchiv H a n n o v e r . MEDINGEN Z i s t e r z i e n s e r - N o n n e n k l o s t e r . G e g r . gegen M . 13.Jh. (jetzt ev. Damenstift). K i r c h e u n d K l o s t e r einheitlicher N e u b a u n a c h Brand 1781; die 1 schiffige K i r c h e , vor der sich ein ausgezeichneter T u r m erhebt, in der M i t t e z w e i e r langgestreckter F l ü g e l b a u t e n . Statuette des hlg. Mauritius, 44 cm hoch, Silber, 1506. — G o t . K r u m m s t a b mit reicher M a ß w e r k v e r z i e r u n g , Silber. — K e l c h 1494. — Grabstein für d i e Äbtissin K a t h a r i n a . T o c h t e r H e r z o g E m s t s f 1615. — G e w i r k t e r T e p p i c h mit Szenen d e r Josephsgeschichte, L ü n e b u r g u m 1570. — S c h e u n e auf d. Klosterhof, F a c h w e r k , reich geschnitzt, die Gefache mit Ziegelmusterung, b e z . 1664. F ü r s t l i c h e s W o h n h a u s (heute Amtsgericht). 1541 von H e r z o g Ernst errichtet, O b e r g e s c h o ß F a c h w e r k , E r d g e s c h o ß Z i e g e l b a u , d a r i n eingelassen mit K ö p f e n u n d W a p p e n verzierte Medaillons^ RÖMSTEDT Dorfkirche. 1 schiffiger got. Backsteinbau mit '/ 12 Schluß; OTeile gewölbt, WTeile mit flacher Decke. Fenster verändert. Emporen 1876. W'Turm 1911. Schnitzaltar, M. 15. Jh., jetzt im Lüneburger Mus. — Sitzender Schmerzensmann, Holz, A. 15. Jh. MOLZEN Dorfkirche neu. Grabdenkmäler und Glasgemälde aus 16. Jh. Umgebung: ö OLDENSTADT Nonnenkloster. Gegr. von Bischof Brun I. von Verden (962—976), im 12. Jh. Mönche; 1531 aufgehoben. Der vorhandene Bau der Kirche aus 12. Jh., sehr verstümmelt, urspr. kreuzförmige Pfeilerbasilika mit Stützenwechsel; gerade geschlossener Chor. Material Feldstein. Umgebung: sw — so SUDERBURG Dorfkirche. Runder W T u r m aus Feldsteinen. VEERSSEN Dorfkirche. Got. Backsteinbau, Chor gewölbt, 5/io Schluß., Lhs. mit Holzderke. — Guter Schnitzaltar von 1490 jetzt im Lüneburger Museum.
WALSRODE UND UMGEBUNG
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HOLDENSTEDT Nikolaikirche. 1690. Holzgewölbe; spitzbogige Fensterausstattung 18. Jh. — Taufkessel auf 4 Tragefiguren, gutes und frühes Stück der Gattung, um 1325. Großes Steinepitaph der Renss. STEDERDORF Dorf kirche. Rom. Feldsteinbau, am rechteckigen Chor 1 / 1 kreisförmige Apsis. — Altargemälde 1651. Taufstein 1365. Kanzel 1656. LEHMKE Dorfkirche. Rom. Feldsteinbau, got. und bar. verändert. — Spätgot. Schnitzaltar. Kirchstuhl 16. Jh. SCHNEGA Dorfkirche. Der WTeil aus Granit (rom.?), der OTeil gewölbter got. Backsteinbau mit */i2 Schluß. — Spätgot. Schnitzaltar. Umgebung: w GERDAU Dorfkirche. Got. Backsteinbau mit s/io Schluß.
WALSRODE Benediktiner-Nonnenkloster. Gegr. vor 984 im Rodungsland durch den Grafen Walo von Anhalt, seit der Reformation 1528 weltliches Damenstift. I m späteren Mittelalter erwirkte der am Kloster gelegene Ort Stadtrechte, für beide eine gemeinsame Kirche. Die jetzige ist ein Neubau von 1847—50, bei dem nur der 1786—87 errichtete W T u r m (obere Teile aus Fachwerk) und der gegen E. 15. Jh. errichtete sog. Klosterchor von Backstein an der SSeite des Lhs. wieder benutzt wurden. — Hölzerne Stifterfigur A . 14. Jh. Die Gestalten der Evangelisten von der alten Kanzelbrüstung, Arbeiten des Heinrich Konrad Bartels in Celle von 1702, jetzt in der Sakristei. Die G l a s g e m ä l d e , davon 2 bez. 1483 und 1490, sind die bedeutendsten im Fürstentum Lüneburg. — Klostergebäude, stark verbaut, 15.—18. Jh. Umgebung: n STELLICHTE Kapelle (seit 1702 Pfarrkirche). Neubau in Backstcin 1610 unter Beibehaltung älterer Mauerreste. 1901 rest. 1 schilfiger Saal mit 3seitigem Schluß und WTurm. Bemalte Holzdecke. Sehr bmkw. durch die einheitliche, recht reizvolle Ausstattung aus der Erbauungszeit: Altarwand, Orgel, Taufbecken, Kanzel. Grabdenkmäler der Familie v. Behr. — Silbernes Ciborium in Buchform mit Kette zum Anhängen bez. 1590. Umgebung: nö DORFMARK Dorfkirche. A. 18. Jh. Freistehender hölzerner Glockenturm, 1751. — Messingtaufkessel, fast 1 m hoch, getragen von 4 stehenden jungen Männern, 1465. Umgebung: ö MEINERDINGEN Dorfkirche. Einschiffiger got. Saalbau mit eingezogenem gerade ge•rhlossenem Chor. Gratige Kreuzgewölbe. Hölzerner WT'inr
CELLE Umgebung: sw, s und so BÖHME Kapelle. Einfacher innen runder, außen achteckiger Z e n t r a l b a u mit hölzerner K u p p e l , im W rechteckige Vorhalle, 1 7 1 g . — Ausstattung aus der Erbauungszeit. Herrenhaus. 2 geschossiger F a c h w e r k b a u mit M a n s a r d d a c h , 1731. HUDEMÜHLEN Dorfkirche. C h o r 1424, Sch. 1768. Stattliche A l t a r w a n d mit K a n z e l 1769. Silbernes C i b o r i u m , 1605. 2 got. Kelche, 15. J h . — v. Hodenbergsche Grabsteine u n d Epitaphe, 1542, 1577. —• V o n der ehem. im 13. J h . a n der Bremer Heerstraße gegr. Burg nur ein erhöhter Platz m i t G r a b e n rest vorhanden. OSTENHOLZ Dorfkirche. 1724. F a c h w e r k b a u , Emporen, 5/s Schluß. DÜSHORN Dorfkirche. N e u b a u 1843. 2 holzgeschnitzte Figurengruppen aus einer K r e u z i g u n g , gute Arbeiten u m 1430.
CELLE Erste Siedlung mehr flußaufwärts — das heutige Altencelle. Neucelle erscheint zuerst M. 13. Jh. als Fischerort und Zollstätte; seit isgs begann die Anlage des newn Ortes im Schutze der ebenfalls neu erbauten als Grenzfeste gegen den Hildesheimer Bischof gedachten Wasserburg; 1301 wurde das braunschweigische Stadtrecht verliehen. Der heutige Grundriß läßt noch deutlich die planmäßige Entstehung der Altstadt erkennen, die zunächst im N nur bis zur Schuhstr. und im S bis zur Z°Unerstr. reichte. E. 15. Jh. begann ein Um- und Ausbau des Schlosses und die neue Befestigung desselben mit hohen Wällen; im 2. V. 16. Jh. folgte die Erweiterung der Stadt nach S und ihre IJmwallung, deren bastionenbewehrte Anlage sich im Stadtgrundriß ausprägt. E. IJ. Jh. zur Zeit des Herzogs Georg Wilhelm {1665—1705), erlebte Celle als Residenz seine zweite Blüte. Damals wurde die Vorstadt Neuenhäusen (zwischen der Altstadt und dem heutigen Bahnhof) in großzügiger Weise besiedelt. Sie bietet mit ihren nicht anspruchsvollen aber doch würdigen Bauten ein sehenswertes Beispiel barocker Neuanlagen. — Gegen E. 18. Jh. wurden die Wälle geschleift und die Gräben trockengelegt. S t a d t k i r c h e . D i e ältere Baugeschichte nicht völlig geklärt; den heutigen Eindruck bestimmt der barocke U m b a u unter Herzog Wilhelm von 1675—1698. Ä l t e r d i e g o t . S a k r i s t e i (14. J h . ? ) mit ihren 4 K r e u z r i p p e n g e w ö l b e n auf quadr. Mittelpfeiler; ferner zeigen der C h o r und die T a u f k a p e l l e got. G e w ö l b e unter der bar. S t u k k i e r u n g . — 3 s c h i f f i g e H a l l e m i t k u r z e m C h o r u n d 7 / 12 S c h l u ß . D a s Ä u ß e r e a n s p r u c h s l o s ; d e r W T u r m erst 1 9 1 3 e r b . , d e r 1 7 1 7 errichtete D a c h r e i t e r auf das Lhs. versetzt. A n der SSeite V o r h a l l e , 1 6 6 1 , m i t F i g u r e n b e k r ö n u n g v o n Peter Köster. — D a s I n n e r e d a n k d e r g l ä n z e n d e n b a r . S t u c k i e r u n g v o n Tornielli r e c h t e i n drucksvoll. 5 J o c h e , d i e A r k a d e n d e s M s c h . a u f s c h w e r e n 8eckigen Pfeilern mit mächtigen Kompositkapitellen, darüber hölzerne Längstonnen mit reicher Stukkierung. Zwischen den
CELLE
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Rundbögen große Apostelgestalten. Die Stuckverzierungen besonders üppig am Gewölbe des Chores und der Taufkapelle, ferner am Triumphbogen, wo Engel mit den Marterwerkzeugen zwischen kräftigem Rankenwerk schweben. Kreuzigungsgruppe auf dem Triumphbogen 1. H. 16. J h . — Ausstattung: In Holz geschnitzter A l t a r a u f s a t z , von dem niederländischen Meister Wilhelm te S. Simon, bez. 1613, üppiges 2geschossiges Rahmenwerk mit Gemälden und figurenreicher Bekrönung. — H o l z k a n z e l 1682—86 von Peter Chr. Limmer mit Rankenfüllungen und den Figuren Christi und der 4 Evangelisten in den Nischen. — T a u f b e c k e n Sandstein, 6seitig mit Eck-Hermen und Alabasterreliefs auf reichem Fuß, um 1600. — Sehr stattliches und aufwendig verziertes O r g e l g e h ä u s e , 1652/54, von Arendt Schulze und Andreas Gröber. — Darunter der F ü r s t e n s t u h l mit Brüstungsfeldern in Einlegearbeit nach Flötnerschen Motiven, 1566, Hängeleisten und Aufsätze aus der Zeit des Orgelbaus. — C h o r g e s t ü h l 1608 vom Tischler Joh. Thies. — P r i e c h e n : die S c h n i t z e r e i e n der Brüstungen 1691/97 von Pet. Christ. Limmer; ein Teil des B i l d e r schmucks von Tob. Olpken, 1613/14, sonst von den Ma'crn Bruns und Henning Fischer, 1691/97. — Der Chor hatte schon im 16. J h . den Charakter eines M a u s o l e u m s ; in der darunter liegenden Fürstengruft 17 Zinn- und Kupfersärge, bmkw. der kupferne P r a c h t s a r k o p h a g des Herzogs Georg Wilhelm vom Hofgoldschmied Holling und Kupferschmied Homung, 1705. — An der NWand A l a b a s t e r - E p i t h a p h für Herzog Ernst d. Bekenner, t 1546, und seine Gemahlin Sophie v. Mecklenburg, t 1541, errichtet 1576; Gesamtkomposition von feinstem dekorativen Reiz unter niederländischem Einfluß. Prunkvoller, schon etwas überladen, das Epitaph Herzog Wilhelms d. J., f '592, und seiner Gemahlin Dorothea von Dänemark, f 1617, von Hans Winter in Bremen, 1594 in Auftrag gegeben. In Seitennischen dieses Epitaphs Herzog Ernst II., f 1611, von Jürgen Äo'Mgir-Braunschweig, und Herzog Christian, t 1633» von Georg 7>t'6A beglaubigtes Werk von Jürgen Spinrad; Herrn, v. V e c h e l d e 1560, Bronzeguß von Meißner. Mehrere gravierte Platten aus spätem 16. u n d frühem 17. J h . Zahlreiche S t e i n - u n d bemalte H o l z d e n k m ä l e r (nichts vor M. 16.Jh.): das für Autor von Peine ( t 1566) von Adam Liquier, die meisten von Röttger oder seinen Gesellen und d e m Maler von der Mürtel, bmkw. das für G. v. Walbeck, t '595; a n der 11 Außenseite Denkmal
B R A I N SCHWEIG
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für VN. C . von R a u c h h a u p t , 1619 von Röttger; ebenfalls von Röttger der Grabstein des P. Brismann f ' 587, von H. S. der des Ehepaares Jost Kahle. — Pastorenbildnisse, darunter M . Chemnitz, v o n Cranach d. J., 1580, meist in vortrefflich geschnitzen R a h m e n . Katharinen- Kirche. i . D e r r o m . B a u fast genaue Wiederholung der Martini-Kirche, etwas jünger, i . V . 13. J h . A n den Ecksäulchen der Pfeiler auch spätrom. Blattwerk. A n den Gewölben Hängezapfen in westfälischer A r t . Der rechteckige Turmunterb a u schließt mit dem Dachgesims des Msch., also i m Vergleich mit der Domfassade ein älterer Typus. Großes und reiches W Portal; es untersclleidet die kath. K i r c h e als Pfarrkirche von der portallosen Fassade des Doms. — 2. U m 1252 laut A b l a ß ein kostspieliger N e u b a u im G a n g . Er verwandelte die Basilika in eine Hallenkirche. Nicht nur das Verfahren, sondern auch die Einzelheiten in engem Anschluß an die Martini-Kirche. Ausführung langsam. V o n 1275 ab frühgot. Formen in den Ssch. und a m Glockenhaus, dessen ö Maßwerk v o m Meister des Maßwerks a m D o m zu Minden. U m 1320 Verlängerung des Chors, schöne Raumwirkung der 7/to Apsis. Den Abschluß des U m b a u e s bildete die ö Verlängerung der Ssch. mit Altarweihen 1383 und 1401. — Außen a m s Chorfenster M u t t e r g o t t e s zwischen 2 Heiligen, in den Chorgiebeln K r ö n u n g Märiens (14. Jh.) und K r e u z i g u n g (15. Jh.). — Der S T u r m 1379 voll., der im N blieb unvoll. Trotzdem die Wirkung des hohen, für Braunschweig charakteristischen WBaues sehr ansehnlich. - - Das Innere r e s t . von Winter 1887. A u s s t a t t u n g . — A l t a r w a n d in Kalkstein mit Relief, Christus als Weltenrichter, 1488 (jetzt i m Städt. Mus.). — Gemälde der K r e u z i g u n g von C. W. E. Dietrich, 1737. — Reiche E p i t a p h e , Z . T . A l a b a s t e r : Bortfeld f 1586, von Weimar Heinemann; L. Schräder | 1589, von J. Röttger, Inschr. T a f e l 1725 bar. erneuert von Renner-, Schulenburg-Veltheim, 1620, wesentlich von Lulef Bartels in M a g d e b u r g , ganz in der A r t der Grabdenkmäler im Magdeburger D o m ; zu den beiden letzteren gesonderte Grabsteine; J . R h e t z 1719, von Jenner. In H o l z : E p i t a p h Marenholtz j 1593, mit Malerei von Floris von der Mürtel; H . Schräder "f 1659, von Herrn. Scheller, die Malerei v o n A. Pickardt; P. Becker f 1626; v. H a k e t ' 7 " , wohl von Jenner. Ausgezeichneter Grabstein L . Schräder, 1589, von Eberl Wolf d.J. in Hildesheim. In Messing graviert: Schwalenberg t 1596; Jordan | 1639, von Konr. Buno. — Zahlreiche P a s t o r e n b i l d n i s s e von K. Tunica und G. A. Barthel. — A u ß e n : G r a b d e n k m a l mit Kreuzigung in Kalkstein von Hans Seeck. Andreas-Kirche. Ausgrabungen haben einen einschiffigen dorfkirchenartigen Bau von etwa 1150 nachgewiesen. E. 12. Jh. N e u b a u als kreuzförmige Gewölbebasilika. D a v o n erhalten: C h o r q u a d r u m , Q s c h . , Msch., alles mit gratigen Kreuzgewölben ohne Stich. A u ß e r d e m ergab die Ausgrabung Hauptapsis und Nebenapsiden. D i e Umgestaltung zur Hallenkirche wie in S. Martini u n d S. Katharinen, j e d o c h später, schon hochgot.; Ausführung aiK h hier stückweise Altarweihen 1313 —53. — Die Chorgiebel 4
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BRAUN SCHWER;
mit A n b e t u n g der K ö n i g e , V e r k ü n d i g u n g und Prop h e t e n , die S s c h . G i e b e l mit kolossalen R e l i e f s g e s c h m ü c k t , die in ihrer l I n g e s c h l a c h t h e i t fast d r o l l i g w i r k e n ; A . 15. J h . — D i e d o p p e l t ü r m i g e Fassade u n t e n früh-, o b e n s p ä t g o t . , i m u n v e r ä n d e r t e n b r a u n s c h w e i g i s c h e n T y p u s ; voll, n u r d e r S T u r m 1 5 1 8 — 3 2 . — V o m H o c h a l t a r n u r das G e m ä l d e d e r V e r k ü n d i g u n g a n die H i r t e n \ o n Gg. Fr. Weitsch in d e r K i r c h e , 1790. S p ä t g o t . A l t a r r e l i e f m i t j ü n g s t e m G e r i c h t , 1480. O r g e l g e h ä u s e 1634 von W. Schurrius, Hennig Ochsenkopf u n d Andr. Afeveus. — V o r t r e f f l i c h e s A l a b a s t e r e p i t a p h f ü r A n n a Elisabeth v. W e r t h e r n f 1703. w o h l v o n Jeiu.er. M e h r e r e H o l z e p i t a p h e des s p ä t e n 16. und 17. J h . : 1623 das des Bildhauers J ü r g . Rötiger, w o h l v o m S o h n Hans; H . F. v. H o r n f 1 7 3 1 , w o h l von Haborg. — D e c k e n m a l e r e i n a c h got. P e s t e n erneuert; d a r u n t e r eine r o m . S c h i c h t . L i b e r e i z u S . A n d r e a s 1422, der einzige m a . B a c k s t e i n b a u d e r S t a d t . M a g n i - K i r c h e . U r s p r . rom. D o r f k i r c h e d e r A l t e n w i e k ( 1 0 3 1 ) , o b e r e r T e i l der S e i t e n m a u e r n i m D a c h s t u h l e r h a l t e n . Neubau 1252 im G a n g e , v o n A n f a n g an als H a l l e n k i r c h e erb., a b e r in derselben niedrigen H ö h e w i e die z u n ä c h s t als Basiliken errichteten a n d e r e n Pfarrkirchen. Statt des h e u t i g e n einheitlichen Satteld a c h e s nach Ausweis d e r Putzleisten ain T u r i n ein solches n u r über d e m M s c h . , Z w e r c h d ä c h e r ü b e r d e n Ssch. D i e Pfeiler in d e n 5ersten J o c h e n (4eck. mit E c k s ä u l c h e n , die G u r t e n a u f a b g e f a n g e n e m Dienst), ferner die s W a n d in F o r m e n des Ubergangsstils, sonst frühgot. und hochgot. I m 15. J h . der alte C h o r s c h l u ß a u f g e g e b e n und d u r c h s a Apsis ersetzt (Inschr. 1447). — M a r m o r h o c h a l t a r 1732 von Jenner, voll, v o n H. M. l'etten ( jetzt in d e r T u r m h a l l e ) . — S t e i n e p i t a p h Pastor L e c h e l , t ' 6 6 5 . w o h l v o n H. Scheller, a n d e r e a u ß e n v o n Jennet. — T r a g a l t ä r c h e n des 12. J h . i m S t ä d t . M u s . M i c h a e l i s - K i r c h e . Z w e i t e P f a r r k i r c h e d e r A l t s t a d t , urspr. Beg r ä b n i s - K a p e l l e für A r m e und F r e m d e , g e w . 1 1 5 7 . U m b a u als s p ä t g o t . H a l l e n k i r c h e , u n b e d e u t e n d . — Nielloreiief des 14. J h . , S t i f t e r p a a r vor C h r i s t o kniend. — R o m . T r a g a l t a r im S t ä d t . M u s . — Pastorenbilder. P e t r i k i r c h e . D r i t t e P f a r r k i r c h e der A l t s t a d t . i . B a u E . 12. J h . V o l l s t ä n d i g e r N e u b a u n a c h M . 13. J h . , mit d e m E i n z e l t u r m b e g . , d a n n a b e r u m 1300 als erste h o h e H a l l e n k i r c h e der S t a d t fortgesetzt. •—• G u t e r geschnitzter H o c h a l t a r , 1649. — T r a g f i g u r des hlg. Petrus, v o n der K a n z e l 1624, aus Röttgers Werkstatt. Taufb e c k e n 1530 mit v o r t r e f f l i c h e n R e l i e f g e s t a l t e n , vielleicht von Hinr. Stavoer. — B r o n z e p l a t t e eines Pfarrers, 1376. G r a b d e n k m a l H e i n r . H a r t w i e g , 1 6 2 6 . — P a s t o r e n b i l d n i s s e v o n F. G. Weitsch (1788) u n d G. F. C. Schöner (1827). Nikolai-Kirche. 1710 v o n Herrnann Korb. W i e die meisten B a u t e n dieses trefflichen Meisters (vgl. W o l f e n b ü t t e l ) m i t ärmlichen M i t t e l n ausgeführt; H o l z und S t u c k täuschen die Erscheinung eines m o n u m e n t a l e n S t e i n b a u e s vor. D i e W i r k u n g des I n n e r n , Spiegelg e w ö l b e a u f korinthischen S ä u l e n (im C h o r ) u n d Pilastern (im S c h . ) ; w a r r ä u m l i c h u n d d e k o r a t i v vortrefflich bis z u d e r j ü n g s t e n E r w e i t e r u n g . — M o b i l i e n recht gut, die H o l z f i g u r e n d e r
BHAUNSCHNVEK;
A p o s t c l f ü r s t e n am Hochaltar sowie der K a n z e l d e c k e l von Jenner, das andere Schnitzwerk und das A u ß e n p o r t a l von Vittc. Gg. Haborg. K r e u z i g u n g s b i l d über dem Hochaltar von Jak. Weynand (t 1752). Ehem. Altarbild, Christus, Maria in den Himmei führend, um 1600. — Bar. Altargeräte augsburgisch. Leonhardskapelle. Einst zum Spital der Aussätzigen gehörig, A. 13. Jh. rom. gewölbt. Elisabethstift mit K a n z e l a l t a r in Holz, 1746 von V. G. Haborg. — Got. Antependien. Anton- und Christophorusstift. Zur Kirche eingerichteter Flur mit bar. Kanzel und Altarschranke. 2. Ö f f e n t l i c h e P r o f a n g e b ä u d e . Burg Dankwarderode. Zuerst genannt ¡067 im Besitz der Brunonen, später Residenz Heinrichs des Löwen, Kaiser Ottos IV. und der folgenden Herzöge bis 1279. Der heutige Burgplatz, ehemals an der OSeite von der Oker, an den übrigen Seiten von Gräben umflossen, hat sich im ma. Umriß erhalten. An der WSeite, wo jetzt die Straße Vor der Burg mündet, stand das Haupttor, an der OSeite der Palas, an der SSeite die Stifts-Kirche (Dom), an der NWSeite Wirtschaftsgebäude, die sich in adelige Lehnshöfe und schließlich Bürgerhäuser umwandelten. — Der Palas (die heutige »Burg Dankwarderode«) um 1175 erb. von Heinrich d. L., im späten Ma. verwahrlost, schließlich in Bauten des 17. und 18. Jh. eingekapselt, aus denen nach einem Brande 1873 die rom. Teile als neu entdeckt wieder hervortraten. Ihre Konservierung war nicht möglich ohne umfassende Ergänzung (1878 fr. durch Winter). Der Saalbau im Grundriß ein Rechteck von 1 5 : 4 2 m, irr; Aufbau 2geschossig. Die OSeite durch die Oker und die jenseits derselben sich ausdehnenden Sümpfe geschützt, einer besonderen Wehranlage nicht bedürftig. Die WSeite gegen den Burghof. Das Erdgeschoß von einem einzigen Saal eingenommen, für Versammlungen im Winter, mit Heizanlage. Eine durch Rundbogen verbundene, noch erhaltene Reihe von 10 Pfeilern mit Ecksäulchen trug die Balkendecke und teilte den Raum in 2 Sch. An den Wänden schmale Fensterschlitze. Die noch vorgefundenen eisernen Ringe an den Arkaden trugen Fackeln oder Lampen. Den Eingang vom Burghof bildete eine Doppelarkade, vor welche sich eine Vorhalle legte. Das Obergeschoß derselben und die bei der Rest, angenommene Vorhalle sind nicht gesichert, wenn auch nicht unwahrscheinlich. Der Festsaal des 2. Geschosses unterschied sich vom unteren Saal durch größere, teils einheitliche, teils 3 teilige Fenstergruppen, die aber die Wand immerhin weniger durchbrachen, als z. B. in Goslar und Gelnhausen. Verschlußspuren sind nicht gefunden. Mehrere Fragmente von Zierstücken bezeugen wenn nicht Pracht, so doch anständigen Aufwand. Ein Kapitell genau im Charakter von Königslutter. Die Mauern in Bruchstein, die Einfassungen und Zierglieder aus Muschelkalk, die Fenstersäulen aus dem Kalksinter einer römischen Wasserleitung in der Eifel (vgl. Paderborn, Dom). Die Wiederherstellung konnte
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BRAUNSC.HVVKKl
sich an der OSeite überall auf Gegebenes stützen, an der WSeitc hatten sich nur die unteren Schichten des Mauerzuges erhalten. Nicht wiederhergestellt sind die eigentlichen Wohnräume, die sich an der SSeite anschlössen, und die nach S O vorgebaute, verhältnismäßig große 3schiffige Doppelkapelle (nur der eine von ihren 2 Türmen wieder aufgerichtet). Auf dem Platz vor der Burg der 1166 von Herzog Heinrich dem Löwen errichtete großartige Löwe in Bronzeguß; in der zusammengehaltenen straffen Formgebung kraftvolles Symbol der herzoglichen Gerichtshoheit; anscheinend ohne Vorbild, Schöpfung aus eigener Vorstellung. Der hohe steinerne Sockel wurde 1721 und 1858 erneuert, doch zeigt eine Nachbildung von 1594 schon die heutige Form, die also auf das Ma. zurückgeht. Residenzschloß. 1. Bau 1721 vermutlich von Hermann Korb. 1830 niedergebrannt. Erhalten Tor und Marstall am Ackerhof aus E. 18. J h . 2. Bau 1831/38 von Karl Ollmer. Kolonnaden, geplant, aber nicht ausgeführt, hätten die Wirkung des wahrhaft fürstlichen Baues noch gesteigert. Lustschloß Richmond. 1768 von Karl Christoph Wilh. Fleischer für Herzogin Auguste, Tochter des Prinzen von Wales. Höchst origineller Grundriß: Der Hauptsaal liegt in der Mitte des Hauses und zwar in Richtung einer Diagonale des im Umriß quadr. Gebäudes; an den außen abgerundeten Ecken dieser Hauptachse Vestibül und Speisesaal. Die Formen im Übergang zum Klassizismus, mehr in französischer als englischer Richtung. Altstadtrathaus. Es füllt mit 2 im rechten Winkel aufeinanderstoßenden Flügeln eine Ecke des geräumigen Marktplatzes. Diese Winkelhakenanlage beruht nicht auf einheitlichem Plan. Der senkrecht zur Martini-Kirche stehende WFlügel schon 1302 vorhanden. Anbau des NFlügels und Vorlage der Lauben 1393. Neuer Umbau und Lauben des NFlügels 1447—68. Mit Hilfe dieser Lauben ist der ungewöhnlich prächtige Eindruck hervorgebracht, der dieses Rathaus von allen gleichzeitigen unterscheidet: es war nach seiner Bestimmung auch mehr ein Festsaalbau als ein Verwaltungsgebäude. Die Lauben bauen sich in 2 Geschosscn auf, an jedem Flügel 4 Achsen. Erdgeschoß ganz einfach, Obergeschoß in hohen Arkaden mit Maßwerkfüllung des oberen Teiles, Abschluß mit Wimpergen und kleinen Querdächern, reiche Brüstungen, die Pfeiler durch Streben mit Statuen und Fialen verstärkt. Die Motive sind der Kirchenarchitektur entnommen, in der neuen Kombination wirken sie originell. Die erhebliche Derbheit der Ausführung tut der glänzenden Gesamtwirkung keinen Abbruch. — Der Hof der NSeite wurde 1681 durch neuen Bar.Bau abgeschlossen. Das überreiche Renss.Portal (E. 16. Jh.) gegenüber der Kirche 1907 von einem anderen Hause hierher versetzt. Neustadtrathaus. Kernbau aus Ma., Mantelbau 1773 von Ernst Wilh. Horn. Die »neue Dornse« hat Holzdecke des 15. Jh., reichen Kamin von 1571, Intarsiagetäfel mit stattlichem Türgestell von Zfith- Vechelt, 1573. — Ölbilder der am Schmalkaldischen Krieg teilnehmenden Fürsten.
BRAUNSCHWEIG
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A l t e w i e k e r r a t h a u s . N e u b a u von G. C. Sturm, 1754. S a c k r a t h a u s . Einst F a c h w e r k b a u mit 3 T ü r m c h e n , 173g als Sackkeller von H. K. Conradi neu erbaut. G e w a n d h a u s , d . i. K a u f h a u s der T u c h h ä n d l e r g i l d e . Zuerst genannt 1303, schon 1329 m i t Weinkeller u n d später Einbecker Bierkeller verbunden. D u r c h wiederholte Verlängerungen stark gestrecktes R e c h t e c k , j e d e s G e s c h o ß ein einziger L a g e r r a u m auf 13 Holzpfeilern, das G a n z e unterkellert. N u r die G i e b e l w ä n d e als Schauseiten. W F r o n t 1590 von Wolter aus Hildesheim, ziemlich einfach, gotisierende Fenster, Renss.Giebel neu. Ungemein reich dagegen, H a u p t w e r k der Renss. in Braunschweig, die O F a s s a d e (Poststr.) 1591 von Balthasar Kircher, einem O b e r rheinländer. Die s c h w i e r i g e A u f g a b e , eine gegebene große Z a h l niedriger Stockwerke mit d e n steilen Hauptlinien des Giebelbaues in rhythmischen E i n k l a n g z u bringen, schmuckreich und zugleich m o n u m e n t a l z u sein, ist g l ä n z e n d gelöst. Ein eigenartig anziehendes Bild bietet die n Langseite g e g e n d e n M a r k t , d i e mit einer g r o ß e n ruhigen Linie eine R e i h e v o n Fachwerk-Bürgerhäusern ( 1 4 7 0 — 8 0 an Stelle von H o k e n b u d e n ) ü b e r r a g t u n d zusammenschließt. G y m n a s i u m (alte Martinsschule) a m Bankplatz. Fassade 1592 von Kircher. 3 Geschosse z u 5 Achsen. Erdgeschoß mit Stichbogenfenstern (neuerdings z u L a d e n z w e c k e n vergrößert), reiches Portal in niederdeutschem C h a r a k t e r . In den Obergeschossen gotisierend profilierte Doppelfenster; zwischen ihnen, recht beengt, Nischen mit Statuen (Erinnerung a n Heidelberg?). Ehemaliger A b s c h l u ß durch 3 G i e b e l mit Bildwerk von J. Röttger. Hoffassade in Fachwerk. S t a d t w a g e . 1534, ein ringsum freistehender F a c h w e r k b a u von musterhafter B e h a n d l u n g ; sogar nicht ohne Monumentalität in bürgerlich behäbigem Sinn. L a n d s c h a f t s h a u s g e g e n ü b e r der SSeite der M a r t i n i - K i r c h e , 1794—99, v o n Langwagen. P u t z b a u in ernsten, tüchtigen klassiz. F o r m e n , in der Mitte jonischer Portikus mit Balkon und G i e b e l b a u darüber. 3. W o h n h ä u s e r F ü r die Geschichte des Wohnhauses im M a . und bis z u m 30jährigen K r i e g e besitzt Braunschweig ein ungewöhnlich reiches Material. D i e darin sich darstellende E n t w i c k l u n g ist nicht typisch niedersächsisch; sie zeigt in wichtigen Punkten örtliche Besonderheit. — Scharf unterscheiden sich die größeren, später meist patrizischen H ö f e v o n denen des Kleinbürgers. Nur j e n e n eigen ist die K e m n a t e , d. i. ein heizbares Steinhaus als W o h n r a u m der Familie. Es liegt meist nicht an der Straße, sondern an einer der Langseiten des in die T i e f e gehenden Hofraums, und möglichst nicht an einer Ecke. D i e N e b e n g e b ä u d e , a u c h das V o r d e r h a u s , w a r e n aus H o l z . K e m n a t e n und Spuren von solchen lassen sich insgesamt a n mehr als 80 Häusern nachweisen; e i n i g e r m a ß e n gut erhaltene sind selten geworden. I m späten M.'t., mindestens von 1400 ab. gewinnen die Vorderhäuser größere
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HBAINSCHWEIO
Bedeutung; bis u m 1500 i m m e r , von da a b bis ins 17. J h . ü b e r wiegend in H o l z f a c h w e r k . Eine N a c h w i r k u n g d e r älteren Bcbauungsverhältnisse ist d e r ausnahmslos festgehaltene B r a u c h , die V o r d e r h ä u s e r q u e r z u m Hof, also mit d e r L a n g s e i t c an die Straße zu legen. Die braunschweigische Hausfassade ist d e s h a l b (abgesehen von Eckhäusern) niemals Giebelfassade, selbst nicht an Eckhäusern, und dies geht a u c h auf die s c h m a l e r e n H ä u s e r der K l e i n b ü r g e r ü b e r ; an Patrizierhäusern sind 13 A c h s e n keine Seltenheit, ihre Z a h l steigt bis auf 21. D i e ü b e r h ä n g e n d e n G e schosse wurden urspr. nicht (wie jetzt) als W o h n r ä u m e , sondern als L a g e r r ä u m e oder für sonstige gewerbliche Z w e c k e v e r w e n d e t ; Beweis die vielfach g a n z oder in Spuren erhaltenen W i n d e l u k e n ; w o diese in die D a c h r e g i o n hinaufrücken, liegt schon eine j ü n g e r e Entwicklungsstufe vor. D u r c h w e g verändert d i e Fassaden der Erdgeschosse. I m Innern die alten Dälen noch öfters zu finden. E i n g a n g durch hohe T o r f a h r t e n . V o n 1500 a b zeigt sich anfangs vereinzelt, dann in zunehmender Häufigkeit d e r Fall, d a ß die Straßenfront eines V o r d e r h a u s e s aus Stein, die R ü c k w a n d aus Fachwcrk ist. Die Renss. baute gern 2 Geschosse massiv, das 3. in F a c h w c r k ; oft auch w u r d e n in dieser Weise U m b a u t e n bestehender Häuser vorgenommen, w o dann das O b e r g e s c h o ß ältere Formen zeigt als die unteren. F a c h w e r k h ä u s e r . Ä l t e s t e erhaltene D a t i e r u n g 1 4 3 2 , A c k e r hof 2. (Ein Verzeichnis aus 18. J h . kennt m e h r e r e ältere Beispiele, doch keines älter als 1400). Das H a u s K a t t r c p p e l n 3 trug früher die heute nicht mehr nachweisbare B e z e i c h n u n g 1416. Es ist g a n z schmucklos. Die späteren w e r d e n von der L o k a l forschung nach Leitmotiven des Fachwerkschmuckes in 6 geschichtlich einander folgende T y p e n geteilt, a) D i e früheste ornamentale Eigenform ist der Treppenfries: damit v e r b i n d e n sich profilierte K n a g g e n und geschnitzter Figurenschmuck (Drolerien). Älteste datierte Beispiele: 146G, Schützenstr. 15; 1467, A m alten Petritor2. — Sehrstattlich 1469, Südklint 17, 13 achsig, gute Figurenknaggen, D a c h w i n d e l u k c 1597. - 1478, K ü c h e n s t r . 9, 13achsig. 1489, A l t e Knochenhauerstr. 13, 14achsig, Figurenknaggen. 1512, Steinstr. 3, erhalten nur das O b e r g e s c h o ß , b m k w . durch die Fülle und den derben H u m o r der figürlichen Darstellungen. Undatiert Webcrstr. 5, Reichsstr. 39. - - b) Dieser T y p u s ist im - 1498, A m G r u n d e nur eine A b s c h w ä c h u n g d e s T y p u s a. alten Petritor 17. ' 3 2 3 , Kaiscrstr. ifi, — c) Leitmotiv M a ß w e r k u n d L a u b s t a b , veränderte Form der K n a g g e . Mehrere Häuser dieser G r u p p e gehören zu den stattlichsten. - - 1517, Auguststr. 33, 20achsig. j ü n g e r e r massiver U n t e r b a u , hölzerne Lukengitter. — 1529, Wendenstr. 1, i4achsig. — 1530, Stobenstr. 17. — 1535, L a n g e Str. 45, in die alte T o r f a h r t (wie oft) ein bar. Portal eingesetzt. — 1536, Huneborstcls H a u s , Burgplatz 2a, besonders reich an figürlichem S c h m u c k (von Simon Stappen?). — 1542, Lange Str. 5. Undatiert, sehr stattlich Reichsstr. 7, 11 achsig. — d) Leitmotiv d a s F ä c h e r o r n a m e n t ; es zieht sich als formale Einheit über Schwellen, Ständer und Winkelhölzer, also über rneh-
BRALNSCHWEIG
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rere konstruktiv gesonderte Glieder hin; kleinere Zierformen aus d e m Schatz derRenss.; unter d e n Schwellen anstatt der Bretter gekehlte Füllhölzer. — 1536. L a n g e Str. 9, alte Windeluken, alte Däle u n d Torfahrt, wohl nie b e m a l t . — i543i Neue K n o c h e n h a u e r str. 11, 7 achsig, Däle d u r c h 2 Geschosse, an den Fenstern Vorhangb o g e n . — e) D i e V o r k r a g u n g e n v e r r i n g e r n s i c h , mit ihnen d i e Knaggen, der figürliche Schmuck tritt zurück, die Gesamterscheinung nimmt einen ausgesprochenen Renss.Charakter an. — 1543, Meinhardshof 11. — 1552, Reichsstr. 6. — 1582/91, Poststr. 5, schöner Hof. — U n d a t i e r t Südklint 11, Südklint 4—5 Lange Str. 50. — f ) Leitmotiv d a s sog. D i a m a n t b a n d . — 1585, Reichsstr. 9, Obergeschoß. •— 1595, Güldenstr. 24. — 1641, Sonnenstr. 8. — 1643, Kuhstr. 15, 15 achsig. — I n 2. H . 17. J h . trat V e r k ü m m e r u n g ein, d a der Geschmack der reicheren Bauherren sich ausschließlicher d e m Steinbau zuwandte, s t e l n h f t u s e r . Massive Fronten wurden von 1500 a b häufiger. Ein ansehnliches, ringsum massives Vorderhaus Fallersleberstr. 8, Giebelwand an der Nebenstraße 1471, das Ganze überarbeitet 1523, got. Tor mit Sitznischen unter Maßwerkbaldachinen, an den Fenstern Vorhangbogen, große Däle. — Turnierstr. 6 massives Vorderhaus, an den rechteckigen Fenstern Eierstabeinfassung, großer 2 schiffiger gewölbter Keller, 2 schöne Höfe mit Fachwerkhäusern. — Eckhaus Reichsstr. 1, T o r mit Sitznischen, Vorhangbogen. — Ausgebildete Renss. Fassaden traten erst spät auf: Reichsstr. 32, 1589. Südklint 15, 1591. — Zahlreich die Mischbauten mit 2 massiven Geschossen u n d Obergeschoß in Fachwerk: Beispiele: Eiermarkt 6, 1546; Breite Str. 15, 1593; Gördelinger Str. 43, 1584, Fachwerkgeschoß 3oachsig; Ecke H a g e n m a r k t 20, u m 1600; Wilhelmstr. 95, 1619; besonders reich Reichsstr. 3, 1630. Brauerei Steger, Bäckerklint 4, nach 1630, sehr groß und stattlich, im Obergeschoß 19 Spann. — Sehr oft trat im 17. J h . d e r Fall ein, d a ß älteren Fachwerkhäusern eine steinerne Erdgeschoß wand untergeschoben wurde, z. B. Wendenstr. 1, 2, 6. Das 18. J h . bewegte sich in einem antikisierend gedämpften Barock; tonangebend war Hermann Korb (1656—1735): Breite Str. 9, 1703, Front in den 3 O r d n u n g e n , die Risalite mit vasengekrönten Giebeln, T r e p p e n h a u s im alten Zustand erhalten; Auguststr. 6, 1720, später verlängert; H a g e n m a r k t 13, nach 1715, f ü r den Minister v. Schleinitz, namentlich die Gartenfassade und einige Innenr ä u m e beachtenswert, die Autorschaft Korbs nicht sicher. — Von Gg. Chr. Sturm (f 1763) Breite Str. 1; ähnlichen Charakters Gördelinger Str. 7 und 48, ferner Bohlwcg 51. — Beispiele von Fachwerkhäusern: Eiermarkt 5, 1765, ebenda 1, 1777. Gut vertreten ist d e r f r ü h e Klassizismus. Von Chr. W. Fleischer ( t 1787) das K a m m e r g e b ä u d e an der Martini-Kirche, 1764; E i e r m a r k t 7. 1779. Von K. W. v. Gebhardi (f 1809) die jetzige Paketpost Kattreppeln 22, 1784. Von Chr. G. Langwagen ( t 1805^ D a m m 16, 1786 (Brünings Saalbau); Augustplatz 1; Breite Str. 19 u. a. m . Von d e m Berliner D. Gilly das Viewegsche H a u s Vor d e r Von B'ire 78 1802. Das H a n s gegenüber von H. L Rnthemwnd.
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BFULNSCHWEJG l ND I MGEBI N d
d e m R h e i n l ä n d e r P. J. Krähe » S a l v e H o s p e s « v o n 1805, S i e g e s p l a t z 5, h e u t e S t ä d t . M u s . , d i e W a l l a n l a g e n , i n s b e s o n d e r e d e r L ö w e n w a l l m i t d e m O b e l i s k e n v o n 1822 u n d d i e T o r h ä u s e r . V o n Oltmer d e r H a u p t b a h n h o f , 1844, d e m die geschickte H e r s t e l l u n g 1 9 3 4 seine u r s p r ü n g l i c h e W ü r d e z u r ü c k g e g e b e n h a t .
Herzog Anton Ulrich-Museum. — Vaterländisches Museum. — Städtisches Museum.
Umgebuni': n RETHEN Dorfkirche. Neu, W T u r m E. 15..Jh. — Dockenbrüstung der Emporen 1654. Kleines K r u z i f i x M . 16. J h . — In Lebensgröße geschnitzte Gestalten des Gekreuzigten zwischen M a r i a und Johannes, aus der BraunSchweiger Schule des Meisters H. W., jetzt H e i m a t m u s e u m G i f h o r n . Schöner K e l c h , u;n 1500. RIBBESBÜTTEL Dorfkirche. Spätgot., stark umgeb. — Flüge) eines spätgot. Schreinaltars. K a n z e l mit Beschlagwerk 1615. Taufstein got. — Grabsteine 17. J h . — Hlg. A n n a Selbdritt, A . 15. Jh., jetzt im Prov.-Mus. Hannover. LEIFERDE Dorfkirche 1860. Taufstein in Pokalform 1590. Schöner Kelch A. 16. J h . ISENBÜTTEL Herrenhaus.
G u t e r Fachwerkbau,
16.—17. Jh.
GIFHORN Einst sehr bedeutende Wasserburg zum Schutze der Heerstraße LiineburgBraunschweig und des Allerübergangs an der Südgrenze des Fürstentums Lüneburg, erwähnt seil 13. Jh. Die Stadt wurde ißig und 166g eingeäschert. P f a r r k i r c h e . 1 7 3 4 — 4 4 v o m L a n d b a u m e i s t e r Otto v. Borin in H a n n o v e r als g e r ä u m i g e r S a a l b a u a u s v e r p u t z t e m B a c k s t e i n e r r i c h t e t . G r o ß e , auch die untere Prieche erhellende Fenster mit R u n d bogen, darüber für die obere kleine Ö f f n u n g e n mit geschwungenem Sturz, an den Langseiten j e 2 E i n g ä n g e mit kreisrundem F e n s t e r d a r ü b e r , in s c h l i c h t e n B a r . F o r m e n . Im W quadr. T u r m mit Laterne, i m O vorspringende Sakristei. Die Priechen auch i m W h e r u m l a u f e n d . V o r t r e f f l i c h e r g r o ß e r b a r . K a n z e l a l t a r 1744, v e r m u t l i c h v o n Vincenz Georg Haborg in B r a u n s c h w e i g g e s c h n i t z t , mit Rundgestalten Mosis und des Täufers, des triumphierenden Christus und Engeln, sowie W a p p e n der Stifter. T a u f e von d e r s e l b e n H a n d . — O r g e l g e h ä u s c M . 18. J h . S c h l o ß . U r k u n d l i c h zuerst 1296 e r w ä h n t . N e u b a u wahrscheinlich für H e r z o g Franz, d e r sich 1539 mit G i f h o r n abfinden ließ, n a c h d e m er m i t E r n s t d e m B e k e n n e r 1 5 3 6 — 3 8 g e m e i n s a m in C e l l e r e g i e r t h a t t e . B e g i n n n i c h t s i c h e r ü b e r l i e f e r t , erstes z u v e r lässiges D a t u m 1 5 4 7 ; v o l l e n d e t 1 5 8 1 . Erste Baumeister wahrs c h e i n l i c h d i e a u c h in S c h w e r i n t ä t i g e n Michael Ciaren u n d Sohn (bis 1569). W a s s e r b u r g in T r a p e z f o r m , m i t j e 1 k r e i s r u n d e n B a s t i o n a n d e n E c k e n (die s w u n d sö e r h a l t e n ) u n d einst m i t starker U m w a l l u n g . V e r ä n d e r u n g e n 1605, 1 7 8 3 , 1 8 5 1 . A n d e r schmälsten Seite im S O mächtiger T o r b a u mit halbkreisförmigen G i e b e l n u n d B a c k s t e i n v e r z i e r u n g e n d a n n , W a s s e r s p e i e r n in F o r m
»BAI NSCHWKIG, l/MGEBl NG
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v o n Drachenköpfen sowie itcckigcm T r e p p e n t u r m an d e r äußeren S O S e i t e (bez. 1568, D a c h h a u b c I W>4); an der schmalen Hofseite, j e t z t eingemauert, ausgezeichnete W a p p e n t a f e l des Herzogs F r a n z (etwa 1540) mit spätgot. R a n k e n w e r k , in d e m E n g e l k n a b e n klettern, und vorzügliche Medaillons mit menschlichen K ö p f e n , ähnlich denen im Schloß Celle. D e r ö Flügel, das 4stöckige »Ablagerhaus«, und der n, das 2stöckige, mittels T r e p p e n t u r m erreichbare »Kommandantenhaus«, mit stabartigen, flachbogigen Fenstern, der w neu. In d e r N O E c k e die K a p e l l e (bez. 1547) m i t kleiner Freitreppe und V o r h a l l e , großen got. Fenstern u n d mehrgeschossigem Giebel, innen mit 3/g Chorschluß, K a n z e l u n d 2 Priechen über Flachbogen in Stein an der SWSeite (vgl. C e l l e ) ; die Brüstungen mit bogenförmigem Muster wie die G i e b e l des Torbaus. U n t e r den hohen Chorfenstern ähnlich verz i e i t e Sarkophage mit ausgezeichneten knienden Rundgestalten des Herzogs Franz ( t 1549) u n d der Herzogin C l a r a . — Spätgotischer Flügelaltar, A n t w e r p e n e r Arbeit mit geschnitzt e m Mittelstück und bemalten Flügeln, das Leben Mariens darstellend, jetzt im Prov.-Mus. z u Hannover. W o h n h ä u s e r . Meist in Fachwerk aus d e m 1 6 . — 1 7 . J h . , A c k e r bürgerhäuser mit Giebel zur Straße und seitlicher Einfahrt, in den Schmuckformen vielfach nach Braunschweiger V o r b i l d ; ehem. Rathaus 1562, mit Schwellenverzierung. N u r das »Kavalierhaus«, Hauptstr. 81 von 1613 mit Vorderseite in Stein; seitlich vorspringender Erker, der mehrstöckige Giebel mit halb- oder viertelrund geschlossenen A b s ä t z e n ; Rückseite in Fachwerk mit vorgekragtem Obergeschoß.
Heimatmuseum. GAMSEN Schönes
niedersächsisches
Bauernhaus,
1723.
SEERSHAUSEN Kapelle. 4eckig, 131 rj. Gemalter Flügelaltar, 1613. K a n z e l Spätrenss. HILLERSE In der Kapelle geschnitzter Flügelaltar, 2. H. 15. J h .
Umgebung: nö ESSENRODE Kirche. Rechteckiges Seil, und breiter, typisch niedersächsischer YVT u r m . beide miteinander lluchlend, im N* rora. T ü r mit halbkreisförmiger Deckplatte, im S rom. Fenster; die früheren Schallöcher des später in Backstein erhöhten Turmes gleichfalls rom. — K a n z e l a l t a r 1744, reich geschnitzt, vermutlich von I incen: Georg Haborg in Braunschweig. — Orgelgehäuse, bar. geschnitzt, A . 18. Jh., darüber schwebender Engel. — G r a b d e n k m a l Hartwiegs v. Garßenbüttel (t 1601) und F r a u in Form eines Doppclflügclaltars mit Kreuzigung (Vertreter aller Stände davor knirnd) und vortrefflichen, aber übermalten Bildnissen, vermutlich von Adam Offinger. Herrenhaus. Schlichter Bau. 1738. EHMEN Die rom. K i r c h e mit breitem rechteckigem W T u r m 1895 abgebrochen.
BRAUN SCHWEIG, UMGEBUNG Geschnitzter Flügelaltar, 2. H . 15. J h . , jetzt im P r o v . - M u s e u m
Han-
nover. SÜLFELD Dorfkirche. O f t u m g e b a u t , breiter W T u r m . G u t e r A l t a r a u f s a t z mii geschnitzter Darstellung des Weltgerichts, A . 16. J h . , im P r o v . - M u s e u m Hannover. FALLERSLEBEN 943 zuerst genannt. Seit 14. Jh. Weichbild mit Befestigung. 1929 Stadt. Pfarrkirche. 1804 v o m H o f b a u m e i s t e r Langwagen in B r a u n s c h w e i g ; breit gelagerter S a a l , d e m eine jonische S ä u l e n h a l l e v o r g e l e g t u n d ein q u a d r . T u r m mit schlanker L a t e r n e aufgesetzt ist. — S c h l i c h t e r klassizist. Kanzelaltar. Schloß der H e r z ö g e v o n B r a u n s c h w e i g - L ü n e b u r g . Langgestreckter F a c h w e r k b a u 16. J h . ( 1 5 5 1 ) mit massivem T r e p p e n t u r m an der R ü c k seite. Brauerei. Eingeschossiger Bruchsteinbau mit riesigem M a n s a r d d a c h , 1765. W o h n h ä u s e r
1 6 — 1 7 . J h . in F a c h w e r k .
WEYHAUSEN R u n d l i n g s d o r f mit alten Bauernhäusern, wie sie i m »Boldecker L a n d « u n d im »Vorsfelder Werder« als Z e u g e n w e n d i s c h c r Besiedlung h ä u f i g a n z u t r e f f e n sind (z. B. B a r w e d c l , Bokensdorf, T a p p e n b e c k , J e m b k e ) . JEMBKE Interessantes R u n d l i n g s d o r f , im alten Kreis etwa 15 G e h ö f t e : die K i r c h e in der M i t t e . KALBERLAH Kapelle. Reste eines Schnitzaltars mit K r u z i f i x d a r ü b e r , t . H . 15. J h . — K a n z e l 1621, mit Beschlagwerk (aus W o l f s b u r g ) . — Kleines O r g e l g e häuse reich geschnitzt, F.. 17. J h . WEDESBÜTTEL G u t e r spätgot. S c h n i t z a h a r , jetzt in der M a r i e n b u r g . G u t e r Grabstein M a r g . v. K a m p e , 1594. LEHRE Dorfkirche. K e r n b a u kleines rom. q u a d r a t . Letzteres got. verlängert. D a s eckige T u r m (ohne T ü r ) öffnet sich in mit 2 rundbogigen A r k a d e n , D a c h aus
Seh. mit eingezogenem C h o r G a n z e 1673 erhöht. D e r rechttypischer Weise g e g e n das Sch. 2 (!) P y r a m i d e n . Ausstattung
1766. — D i e Bauernhäuser N r . 8 und 9
A . 17. J h .
CAMPEN Schloß. Gestreckte 2 geschossige A n l a g e (56 m lang) mit hohem D a c h und vielen Z w e r c h h ä u s e r n (vgl. M e r i a n ) . O b e r g e s c h o ß in fein detailliert e m F a c h w e r k 1596. BEIENRODE (an der Schunter) Dorfkirche. stelltem
Rom. Anlage
Sattel-Turm.
einfachster A r t ,
Ausstattung
Renss.
R e c h t e c k mit
querge-
—
HATTORF Pfarrkirche. R o m a n . . C h o r 15. J h . , i m W q u a d r . T u r m . — O r g e l g e h ä u s e mit K n o r p e l w e r k . — K a n z e l 1607. — T a u f s t e i n i f i i 8 . 6eckisr. mit Maren-
HRAUNSCHNVKIG, UMGEBUNG
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holtzschem und 3 anderen Adelswappen. — Messingtaufbccken 1644 mit Kreuzigung. — Treffliche G r a b d e n k m ä l e r : i . v . Marenholtz, 1608 von Gtorg Steiger in Quedlinburg geschnitzt. Reicher architektonischer Aufbau in Beschlagstil; auf der Platte 6 Kniegestalten der Familie vor der Kreuzigung, 6 Engel mit den Leidenswerkzeugen. — 2. Georg Joach. v. d. Wense (t 1725), ausgezeichnetes Werk, vielleicht von A. D. Jenner in Braunschweig geschnitzt. Inschr. Tafel von Kriegsgerät eingefaßt, seitlich Mars und Minerva, oben 2 Engelknaben. HEILIGENDORF Dorfkirche. Rom. Bruchsteinbau, stark modernisiert. — Gr. Kruzifix, 2,78 m hoch, 14 Jh., jetzt im Prov.-Museum Hannover. NORDSTEIMKE Dorfkirche. 1 schiffig, spätgot.; rom. WQuerturm. Die innere Einrichtung mit spätgot. Schnitzaltar, bar. Kanzel und Prieche ist unberührt geblieben, die Grabsteine entfernt. NEINDORF Dorfkirche. Ihres urspr. Aussehens beraubt. WTurm mit spitzbogigen Schallöffnungen. Kanzel A . 17. Jh. — Taufstein 1556. RHODE Dorfkirche. Rom. 1 schiffig mit halbrunder Apsis und WTurm in der Breite des Sch. — Kanzel E. 16. Jh. — Got. Taufstein. OCHSENDORF Dorfkirche. Typischer rom. Bruchsteinbau, verhältnismäßig gut erhalten. A m 1 schilfigen Lhs. im W breit rechteckiger Satteldach-Turm, er hat eine 3teilige Schallöffnung mit Säulen und Würfelkapitellen; im O eingezogenes Chorquadrat und Apsis; an der NSeite rundbogiges Portal. B E I E N R O D E (am Dorm) Kapelle des 15. Jh. mit Apsis von 1854. Trefflich geschnitzte Muttergottes, A. 16. Jh., braunschweigische Arbeit unter Einfluß des Meisters H. IV. Rittergut. Die meisten Gebäude 1. H. 18. Jh. Stattlich das frühere Inspektor- jetzt Pächterwohnhaus, zugleich Torhaus; 2 geschossig, kreuzgewolbte Durchfahrt, hohes Mansarddach mit Dachreiter. Im schlichten Herrenhaus Saal mit Rokokostuck. Umgebung: ö RIDDAGSHAUSEN Zisterzienser-Kloster. Gegr. 1145, die Weihe von 1275 auf frühgot. E i n w ö l b u n g des Msch. zu beziehen. Seit 16. J h . Protestant. Konvent. D i e Zeit des Baubeginns der K i r c h e nur aus den Stilformen z u ermitteln: etwa 1220—30; nicht nur die Gleichartigkeit d e r F o r m e n sondern auch die Steinmetzzeichen sprechen für rasche E r l e d i g u n g des ersten Bauabschnitts bis etwa 1245; viele von ihnen im Q s c h . B a u des M a g d e b u r g e r Doms (etwa 1245 60) beweisen die Übersiedlung der Bauhütte. A n der G r e n z e des 1. u n d 2. Doppeljochs (von O gerechnet), w o auch die G r e n z e d e r M ö n c h s - und L a i e n - K i r c h e lag, scheint eine Pause eingetreten z u sein. — K r e u z f ö r m i g e Gewölbebasilika mit e n v e i t e r t " m Zisterzienserchor. Innere L ä n g e (ohne den U m -
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HR AL'N SCHWEIG, I MGIiHl N(i
g a n g ) 75 m , Breite des Lhs. 18 m , A u l b a u i m g e b u n d e n e n S y s t e m , T e i l u n g des Lhs. in 4 D o p p e l j o c h e , das 1. von O q u a d r . , d i e 3 nach W f o l g e n d e n (jüngeren) ü b e r q u a d r . D e r C h o r gestrecktes R e c h t eck, parallel z u seinen Seiten d e r U m g a n g u n d die K a p e l l e n . D i r letzteren, 14 a n der Z a h l , sehr niedrig, d u r c h feste W ä n d e vone i n a n d e r gesondert. Das System des Chors, bedingt d u r c h d i r T e i l u n g e n des K a p e l l e n u m g a n g s , weicht von d e m des L h s . a b ; jederseits 3 A r k a d e n , d a b e i d o c h T e i l u n g d e r H o c h w a n d in 2 J o c h e ; d e r sie trennende G u r t a u f kurz a b g e s e t z t e m Dienst. E b e n s o l c h e w a r e n v e r m u t l i c h zuerst a u c h für das L h s . b e a b sichtigt; bei d e r A u s f ü h r u n g Dienste bis zur Erde h e r a b . Die Pfeiler überall quadratisch mit kräftigen H a l b s ä u l e n u n t e r den S c h e i d b o g e n . A n diesen, w i e ü b e r a l l i m C h o r , die K a p i t e l l e in glatter K e l c h f o r m , eines i m C h o r W e i t e r b i l d u n g des bekannten in K ö n i g s l u t t e r nur an den (später hinzugefügten) Diensten der H o c h g e w ö l b e frühgot. L a u b w e r k . Ein anderer Unterschied zwischen d e m 1. und 2. Bauabschnitt liegt darin, d a ß in j e n e m d i e G e w ö l b e gratig, in diesem mit Birnstabrippen besetzt sind. D i e Scheitel d u r c h g e h e n d wagerecht, alle Bogcnlinien, a u c h d i e der A r k a d e n und Fenster, in ziemlich steilem Spitzbogen. D i e Fenster im C h o r u n d Q.hs. zu 3, im L h s . zu 2 gruppiert. Z u beachten: in d e r Fensterregion Mauererleichterung d u r c h einen weitgespannten, a u f kurze Ecksäulchen gesetzten Blendbogen. — I m G e s a m t e i n d r u c k verbindet sich mit der großen Einfachheit, die d e r O r d e n s c h a r a k t e r forderte, ein sicheres und strenges Schönheitsgefühl. A u ß e n b a u . T u r m l o s , schmucklos, nur durch die großen Linien wirkend. Dachreiter bar. Ein eigentümlicher A n b l i c k die 3 fache A b s t u f u n g des Chors. Strebepfeiler nur an den S c h m a l seiten. Das große Fenster d e r W F r o n t hatte M a ß w e r k von Paul Franke (vgl. Helmstedt, j e t z t im V a t e r l . M u s e u m z u Braunschweig). Mittelportal 2 teilig mit kleiner Muttergottrs von etwa 1270; d a n e b e n Pfortchen in das s Ssch. (Die meisten ZisterzienserK i r c h e n begnügen sich mit d e m letzteren allein). Eine durch dir Dekoration interessante kleine Seitentür führt aus d e m ehem. K r e u z g a n g in das s Ssch. — H o c h a l t a r 1735 mit tüchtigem groß e m R e l i e f u n d Figuren, von H. M. Vettert. K a n z e l i(>22 in reicher K n o r p e l m a n i e r , bez. Z ( a c h a r i a s ) K ( ö n i g ) . Lettner (weiter nach O gerückt als d e r des M a . ) 1620, fein und vornehm. Z a h l r e i c h e G r a b m o n u m e n t e , z. T . gleichfalls von Velten. K o n v e n t s b a u 1850 a b g e b r o c h e n . E r w a r vor der K i r c h e erbaut in d e r für den O r d e n normalen A n o r d n u n g . Erhalten, aber nicht vollständig, der T o r b a u aus E . 12. J h . , daneben eine K a p e l l e f ü r die Frauen, 2. H . 13. J h . (ähnlich angeordnet in L o c c u m ) . Umgebung: s und ¿ö MELVERODE Dorfkiiche. G e g e n 1200. U n t e r d e n Denkmälern dieser G r u p p e eines d e r merkwürdigsten. D e r einfache Dorfkirchentypus (z. B. L u c k l u m ) bereichert durch W ö l b u n g des Lhs. im Hallensystem. D e r W T u r m über d e m schmalen WJot he des Msch. Das L a n g -
HR VI NSCHWEIG, t'MGEBT'Nd
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haus (10,20 m breit, 12 m lang) in 3 Seh. und 3 Jochen. Der in der Wölbekunst wenig erfahrene Meister ließ, wie es öfters in Krypten geschah, in jedem J o c h ein Tonnengewölbe von N nach S durchgehen, in welches von O und W Stichkappen einschneiden. Nur über den quadr. Msch.Jochen wurde dadurch ein Kreuzgewölbe erreicht, in den schmaleren Ssch. und in dem ebenfalls schmaleren Turmjoch tritt die Lehrform der Tonne deutlich hervor. An der ö Giebelwand, entsprechend den Ssch., kleine Apsiden, am Msch. Chorquadrat und größere Apsis. Über dem Turme quergestelltes Satteldach. Bruchsteinbau mit Werksteinteilen, Schmuckformen einfach und spärlich. — Im Chor Fresken E. 13. J h . (Geschichte Christi und des hlg. Nikolaus) hinter den auf Leinwand nachgebildeten Gemälden erhalten. RAUTHEIM Kirche. Mit rom. Turm und Sch., der Chor 1 4 1 3 verbreitert. — Bar. Hochaltar, an der Staffel B i l d des 16. J h . , wohl von Vredemann de Vries. NIEDERSICKTE Dorfkirche. Got. Sch. mit rom. Turm von gleicher Breite. — H o l z e p i t a p h Pastor Großwald, 1659, von H. Scheller. LUCKLUM Deutschordenskommende. Gegr. gegen 1267, 4 flügelige Anlage um einen quadr. Hof. Den N Flügel bildet eine geräumige 1 schiffige Kirche des 12. Jh. Nach Beseitigung des Chors 1 3 1 6 als Kommendebau fortgesetzt und die 3 anderen Flügel hinzugefügt. — Die K i r c h e im Typus einer größeren Dorfkirche. Obgleich 1 schiffig (9,5: 15,5) hatte sie 3 Apsiden, die mittlere mit quadr. Vorchor. Turm im W, schmales Rechteck mit 2 Bogenöffnungen gegen das Sch. (vgl. I^ehre). Die kasseltenartig bemalte Holzdecke und die Mobilien um 1700. G r a b m ä l e r ,r) bedeutender Komture: v. Priort j 1684, mit trefflicher Bildnisgestalt, v. Bülow f 1718, v. Hardenberg f 1737, v. Stammer f 1774 (von Adam Fr. Oeser), v. Hardenberg f 1802. Zahlreiche gemalte Wappenschilde. — In den Wohngebäuden einfache bar. Stuckdekoration und eine Bildnissammlung von 56 Nummern, darunter H e r z o g s b i l d e r von Beruh. Franken, J . K. Eichler, J . G. Ziesenis sowie ein vorzügliches des Frh. v. u. z. Stein von Anton Crqff 1774. V E L T H E I M A . D. O H E Dorfkirche. Neu. Schnitzaltar 2. H. 15. J h . , wohl von derselben Hand wie der in Schulenrode. B i l d n i s g r a b s t e i n e aus der Familie v. Honrodt 1 5 3 1 , 1594, 1595, gut. Schloß. 2. H. 16. J h . — Brücke und Tor 1767. DESTEDT Dorfkirche. Neu. B i l d n i s e p i t a p h Heinrichs und Elisabeths v. Veltheim, 1577, bez. H. W. Gute, tüchtige Durchschnittsarbeit. Schloß. 1693, 1 flügelig. Fassadengliederung durch jonische Pilaster.— Zahlreiche Porträts, darunter bmkw. Familienbild des Georg Philipp v. Veltheim in freier Landschaft, 1,12 X 1,41 m, M. 18. J h . ; auch gutes Silber und Glas. EVESSEN Dorfkirche. Rom. mit Apsis und WQuerturm. — Im Chor Wandmalerei
BRAUNSCHWEIG, • MGEBUNli A . 16. J h . , i ü G e b o t e , bei der letzten Rest. z. T . d u r c h R a n k e n w e r k ersetzt.
G r o ß e s H o l z k r u z i f i x aus ziemlich früher got. Z e i t .
AMPLEBEN Dorfkirche. A . 13. J h . , klein, mit Sorgfalt g e b a u t . D e r s t a r k w a n d ige q u a d r . W T u r m noch 12. J h . ü b e r d e m kurzen G e m e i n d e h a u s G r a t gewölbe, Schild- und D i a g o n a l b o g e n r u n d , leicht eingezogener g e r a d e schließender C h o r mit unterspitzem R i p p e n g e w ö l b e . S c h ö n e rom. Blattkapitelle von derselben H a n d w i e die am W P o r t a l der K a t h a r i n e n kirche in Braunschweig. R u n d b o g i g e s Drillingsfenster. ü b e r dein A l t a r W a n d g e m ä l d e (ganz rest.) Christus a m K r e u z , v e r b u n d e n m i t den alttestamentlichen A n t i t y p e n , Isaaks O p f e r u n g und M e l c h i s e d e k . KNEITLINGEN Dorfkirche. R o m . , gut erhalten (rest.). Das Lhs. und der stark eingezogene C h o r mit Apsis, beide mit q u a d r . g r a t i g e n K r e u z g e w ö l b e n . Der a u ß e r der Achse stehende W T u r m älter, O b e r g e s c h o ß m o d e r n . Umgebung: nw SCHMEDENSTEDT Dorfkirche. F a c h w e r k . Das Innere 1Ü12 einheitlich reich ausgemalt. Schöner Schnitzaltar mit Predella u m 1500. — A n t e p e n d i u m 15. J h . DUNGELBECK Dorfkirche. W T u r m rom. mit gekuppelten S< hallüflnungen. n u n . T y m p a n o n mit 2 Tiergestalten. PEINE Burg der Grafen von Peine E. 12. Jh.; Stadtgründung kurz vor 1220. ißio durch Feuersbrunst bei Belagerung zerst. Später starke Festung des Fürstbistums Hildesheim, Schleifung 7755 beg.; die alte Burg erst im ig. Jh. beseitigt. S. Jacobi-Kirche. N e u . T a u f b e c k e n , gegossen v o n Hans Pelkimf, 1561, nächst v e r w a n d t d e m fast gleichen Stück in d e r Stephanikirclie zu Helmstedt. — G r o ß e s E p i t a p h C . v. S c h w i c h e l d t bez. 1577, von Georg Schröter aus T o r g a u . I n n e n und a u ß e n noch zahlreiche G r a b steine. — Schöne K a n z e l bez. 1702, jetzt im L c i b n i z h a u s in H a n n o v e r . Heimatmuseum. VÖHRUM Dorf kirche. N e u b a u . Geschnitzter Altarschrein mit 2 Flügeln aus dein Trinitatisspital in Hildesheim ( K r u z i f i x mit M a r i a und Johannes, Heilige), M . 15. J h . — K a n z e l 16. J h . DUTTENSTEDT Dorfkirche. N e u . Reiches A l t a r w e r k , farbige Hochreliefs wohl von Jürgen Röttger und F l ü g e l g e m ä l d e E. 16. J h . von Floris v. d. Miirtel, j e t z t im H e r z o g A n t o n Ulrich-Mus. in Braunschweig. Grabsteine und E p i t a p h e Renss. u n d bar. VÖLKENRODE Dorfkirche. Schlichter 1 schiffiger B a u von 1744. — Guter, ziemlich reicher K a n z e l a l t a r 1763. — M e h r e r e alte Häuser i m Einhaustypus. BORTFELD Dorfkirche. 1721 vergrößert. Ausstattung bar. — A l t e Häuser des sächsischen Einhaustypus in größerer Z a h l .
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WENDEBURG Mit 2 Nachbardörfern zu einer einzigen Ortschaft zusammengewachsen. Sie besitzen zusammen noch 60 Häuser im nicdersächsischen Einhaustypus. GROSS-SCHWÜLPER Pfarrkirche. 1 7 1 1 nach Plan des Oberstleutnants Völcker in Braunschweig, saalartig mit halbrundem Chorschluß, 2 geschossige Prieche, gewölbt mit hölzerner Tonne und WTurm. Bar. K a n z e l a l t a r A. 1 8 . J h . von Gleibstein in Braunschweig geschnitzt, mit 2 Durchgängen. — Reiches treffliches G r a b d e n k m a l in Alabaster von 1 6 1 3 für Asche v. Marenholtz. Herrenhaus des Rittergutes, einfacher Bau, 1682—1722. An der NWand zwei Grabplatten (aus Hattorf) von 1605 und 1618. Hospital gestiftet 1618. Fachwerk, i . H . 1 7 . J h . Kapelle 1726. WALLE Kirche. 1835, WTurm um 1500 mit Relief der Kreuzigung 1504. — Auf dem Altar schöne frühbar. Kreuzigungsgruppe.
WOLFENBÜTTEL Im 9. Jh. Mühle an der Oker. Seit 1074 ist eine Burg bezeugt, die im 13. Jh. herzogliche Residenz wurde. Festung und Ortschaft, die erst 1540 Stadlrecht erhalten hatte, wurden vom Schmalkaldischen Bund im Kampfe gegen Herzog Heinrich d. J , Luthers Feind, 1542 zerstört. Die jetzige Stadt ist im wesentlichen Ncuanlage von ¡¡yi—j6. Hauptkirche (auch M a r i e n - K i r c h e genannt nach der K a pelle des 13. J h . , die vorher an dieser Stelle stand). Neubau 1604—23. Erster und maßgebender Baumeister Paul Franke, nach dessen T o d e ( 1 6 1 5 ) voll, von Joh. Meyer und Joh. Langenliiddeke, Ausstattung 1 6 2 0 — 2 5 . In der langen Epoche von der Reformation bis zum Westfälischen Frieden, der ärmsten in der Geschichte der deutschen Kirchenarchitektur, bezeichnet dieser Bau (neben der Stadtkirche in Bückeburg und der MichaelsK i r c h e in München) einen künstlerischen Höhepunkt. Während der kath. B a u sein Muster in Italien suchte, griff der protest. auf die deutsche Tradition der got. Hallenkirche zurück, wie es auch besonders gern rheinische und westfälische Jesuitenkirchen taten. Mit der schwächlichen Altertümelei der posthumen Gotik des Zeitalters hat aber dieWolfenbütteler K i r c h e keinerlei Verwandtschaft. Frankes G r u n d g e f ü h l ist modern, ist ausgesprochen barock; es sind die in der Spätgotik enthaltenen Analogien zum Barock, die ihn anziehen und die er mit der Renss. zu einer überraschend einheitlichen Wirkung verschmilzt. — Die A n l a g e gibt eine Hallenkirche von 6 J o c h e n . G a n z e L ä n g e 70, Breite 36,50, Höhe 16,50 m. Das erste J o c h ist in seiner Bedeutung f ü r den R a u m durch den einspringenden W T u r m abgeschwächt, das letzte erweitert sich zu einer Art von Q.sch., doch sind die Flügel in ihrem unteren Teil durch feste M a u e r n als Sakristei und herzogliche BegräbnisK a p e l l e ausgesondert; die Obergeschosse dienen als Emporen. Der C h o r aus 5 Seiten des 8Ecks. F ü r das eigentliche I.hs. bleiben
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4 Joche. Außer der bequemen Weite des Raumbildes sind hier bestimmend für den Eindruck namentlich die originell gebildeten Pfeiler; sie haben sehr hohe Postamente; die 8eckigen Schafte sind auf 1 / 3 ihrer Höhe mit einem kräftig profilierten Ornamentband umgürtet; dem Kapitell liegt ein von Konsolen getragener, reich skulptierter und bemalter kubischer Körper zugrunde. Die mäßig gespitzten Scheidbogen haben an der Leibung zierliches Beschlagornament. Die Gewölbe in einfacher Kreuzrippcnform. Der Gewölbescheitel liegt gerade. Das Raumgefühl ruhevoll majestätisch; nur mit dem der Hallenkirchen der Frühgotik zu vergleichen, etwa dem Dom von Minden. Am Äußern ist die Stilmischung weniger gelungen, die Spitzbogenfenster besonders zeigen sich widerspenstig; im einzelnen wird man in der Umbildung des Maßwerks ein echtes Talent erkennen. Das Motiv der Seitengiebel, an sich echt got., gibt jetzt willkommene Gelegenheit zu dekorativer Prachtentfaltung; ihre spezielle Form in der Ausführung abweichend von dem Entwurf Frankes, der das Knorpelornament noch nicht anwandte. Von den Statuen, die an Stelle von Fialen die Strebepfeiler krönen, sind die besseren vorder i6a6 eintretenden langen Unterbrechung gearbeitet, die anderen bedeutendspäter; ausdem 18. J h . die Obergeschosse des Turmes (bez. 1 7 1 6 ; das Dach 1 8 3 1 ) ; übrigens kannte schon Frankes Entwurf, wenn auch in anderer Fassung, den aus Holland stammenden geschweiften Helm mit Durchsicht. - H o c h a l t a r 1 6 1 8 von Burchard Dietrich aus Freiberg i. Sa., für eine lutherische Kirche in Prag bestimmt; hochpathetisches Werk mit kontrapostischen Figuren; man sieht auch den protestantischen Norden im Banne Michelangelos. — Ehernes T a u f b e c k e n bez. Kurt Menten 1 5 7 1 ; der A u f b a u leblos, die Arbeit von mittlerer Güte; Gitter 1622. — Hölzerne K a n z e l 1619 von Georg Steiger in Quedlinburg; das statuarische Element (als Träger Moses) ist stark betont. — Von recht stattlicher Wirkung die große O r g e l , Prospekt vom Tischler G. Hübscher und Bildhauer G. Greyß, Werk von G. Fritscke in Dresden. — C h o r g e s t ü h l seit 1624, sorgfältige Arbeit ohne Prunk, zarte Profile, Intarsien. — An den Brüstungen der Chorpriechen G e m ä l d e , gut handwerklich im vlämisch-akademischen Stil, mit reichlicher Benutzung von Stichen des H. Gnltzius. I m Chor Gemälde der Beklagung Christi, ungefähr in der Richtung des Franz Floris, bez. 1557. — S i l b e r g e r ä t . — Z i n n s ä r g e im herzoglichen Grabgewölbe, bis 1634 mit gravierten, von 1639 ab mit erhabenen Verzierungen. — Unter den G r a b s t e i n e n (im s Ssch.) sind die des Herzogs Heinrichs d. J . und seiner Söhne K a r l Viktor und Philipp Magnus, 1554 von Jürgen Spinrad, derb aber wirkungsvoll und als Kostümbilder kulturgeschichtlich von Wert. T r i n i t a t i s - K i r c h e . Gew. 1719. Architekt Hermann Korb. Ein wertvoller Entwurf in ärmlicher Aasführung. Formen strenger akademischer Bar. — Anlage: Rechteck mit innerem Säulenund Emporenumgang. Die 10 mächtigen, durch Kämpferaufsatz überhöhten korinthischen Säulen sind so gestellt, daß «ie im
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G r u n d r i ß ein gestrecktes 8 E c k bilden. Schlecht harmoniert m i t ihnen die m a g e r e E r s c h e i n u n g des hölzernen Spiegelgewölbes u n d der hölzernen E m p o r e n . D i e K a n z e l an der O W a n d über d e m A l t a r . — Die Fassade d u r c h B r a n d 1705 h a l b zerst. Es w a r eine interessante Komposition. H a u p t a u s d e h n u n g n a c h der Breite. I n der M i t t e h o h e Freitreppe, d a die K i r c h e ü b e r d e n G e w ö l b e n des e h e m . S t a d t tores stand; die T ü r m e ü b e r d i e Flucht der Langseiten vortretend. J o h a n n i s - K i r c h e . 1 6 6 1 — 6 3 . Schlichter F a c h w e r k b a u , 3 schiffig, Ständer u n d E m p o r e n . — A l t a r b l a t t von einem niederländischen Manieristen der 2. H . 16. J h . , vielleicht v o m H e r z o g Julius aus Prag mitgebracht. K a n z e l 1595. T a u f e 1598. V o n den G e r ä t e n der Sakristei h e r v o r z u h e b e n ein virtuoses E l f e n b e i n k r u z i f i x von Sebastian Huggenberg u m 1720. Ö l g e m ä l d e mit d e r M a r t e r des hlg. Sebastian in d e r R i c h t u n g Elsheimers. S c h l o ß . D i e m a . B u r g w u r d e 1546 z u m g r ö ß t e n T e i l zerst., dann N e u b a u . Die A n s i c h t Merians zeigt eine höchst malerische G r u p p e , in der n a m e n t l i c h der mächtige K a p e l l e n b a u architektonischen Wert g e h a b t z u h a b e n scheint; v o n i h m nur ein dürftiger Rest ( S O E c k e ) erhalten, Inschr. 1588, 1570. Ein umfassender U m b a u b e g a n n seit 1691 d u r c h Hermann Korb. A u s dieser Zeit die d e n alten T e i l e n vorgesetzte SFassade, in v e r p u t z t e m Fachwerk m o n u m e n t a l e S t e i n b a u f o r m e n n a c h a h m e n d . Rechts ragt aus d e m D a c h die ausgezeichnete, b e w e g t e Silhouette des H a u s m a n n s - T u r m e s (von 1546?) hervor. B r ü c k e u n d G r a b e n vor dieser Front sind v o n einer Brüstung mit V a s e n u n d Statuen eingefaßt. A u c h d e r H o f hat ringsum vor d e m massiven K e r n e eine F a c h w e r k v o r l ä g e ; d i e n a c h A r t italienischer Palasthöfe angelegten Galerien w a r e n urspr. in allen 3 Geschossen offen. Der ö Flügel hat i m E r d g e s c h o ß einen einst einheitlichen, j e t z t verbauten Saal mit schöner, sehr m a t e r i a l g e m ä ß behandelter Architektur des 16. J h . I m Obergeschoß Stuckdekorationen E. 17. J h . I m Mitteltrakt der WSeite der g r o ß e R e d o u t e n s a a l aus 18. J h . (1835 als T h e a t e r u m g e b a u t ) . A r c h i v g e b ä u d e . E r b . 1572 für verschiedene K a n z l e i e n . L a n g gestreckter B a u von 2 niedrigen Geschossen, u n r e g e l m ä ß i g e Fensterstellungen, hohes D a c h , einfache Z w e r c h h ä u s e r ; eine Freitreppe mit L a u b e bringt in die sehr einfache A n l a g e schließlich etwas malerisches L e b e n . Z e u g h a u s . Beg. 1613, a m Portal Inschr. 1619. R e c h t e c k von 1 9 : 6 3 m . D a s niedrige Erdgeschoß (6 m hoch) g e w ö l b t a u f 22 Pfeilern; 3 Sch. und 12 J o c h e . Das noch niedrigere O b e r g e s c h o ß hat Balkendecke a u f hölzernen Ständern. I m Ä u ß e r e n herrscht das kolossale D a c h , das u m l / t höher ist als d i e M a u e r n . Es ist a u c h d u r c h sichere B e h a n d l u n g b e v o r z u g t . A u ß e r d e n H a u p t g i e b e l n 3 hohe Z w e r c h h ä u s e r an jeder Langseite. Verputzte Flächen, an den E c k e n Q u a d e r n , Gesimse nur noch a n den d u r c h sie in 4 Geschosse geteilten Giebeln. D e r A r c h i t e k t des in d e r b k r ä f t i g e m F o r m g e f ü h l und mit verständiger Ö k o n o m i e der K o n t r a s t e d u r c h g e f ü h r t e n G e b ä u d e s ist nicht b e k a n n t ; m a n d a r f e i n e n Schüler Paul Frankes vermuten. 3
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WOLFEN BÜTTEL UND UMGEBUNG
R a t h a u s . U m 1600. Fachwerk. I n 3 voneinander unabhängigen und nacheinander errichteten Teilen. Zuerst der N F l ü g e l , R a t s keller; dann im stumpfen Winkel anstoßend das eigentliche R a t haus; 1609 die Wage. Der Ratskeller innen und außen wenig verändert. Der starke Ü b e r g a n g nachträglich durch Ständer gestützt. Die beiden anderen G e b ä u d e mehrfach verändert. W a i s e n h a u s . 1698, wohl von Hermann Korb. B i b l i o t h e k . 1 7 0 6 — 1 0 von Hermann Korb. 1887 wegen Feucrgefährlichkeit abgebrochen. In Material und Detaillierung ärmlich, kühn und interessant in der zentralen Anlage, die sich von den süddeutschen Klosterbibliotheken des 18. J h . grundlegend unterschied. Wesentlichster Bestandteil ein großer, ovaler, 4geschossig aufgebauter Saal mit Galerien, die zu den Nebenräumen f ü h r ten; das Obergeschoß, ganz aufgelöst, brachte reichliches L i c h t ; die R a u m w i r k u n g soll vortrefflich gewesen sein. R e i h e interessanter Porträts. Das seinerzeit von L e s s i n g bewohnte H a u s des Bibliothekars von 1740 hat sich erhalten. W o h n h ä u s e r . Lange Herzogstr. 63, reiches Portal E . 16. J h . , Aufsatz 17. J h . Weitere Renss.Portale Schloßplatz 49, Kanzleistraße 288. Die Hauptmasse der alten Häuser sind Holzbauten. Sic datieren erst vom 17. J h . a b und zeigen in den Einzelheiten nur ausnahmsweise die dem Material zukommenden echten Stilformen. Interessanter sind A u f b a u und Raumeinteilung, bei denen es sich bemerkbar macht, daß viele von diesen Häusern f ü r Regierungs- und H o f b e a m t e erbaut waren. S a a l w a n d (1. H. 18. J h . ) aus dem Hause eines hohen Beamten im Vaterland. Museum Braunschweig. Ausluchten und Dacherker pflegen stattlich entwickelt zu sein. G u t e und frühe Beispiele Kanzleistr. 11 und 1 3 ; lässigere späte Formen in der Reichenstr. Im 18. J h . verflacht der typische A u f b a u , Ausluchten und V o r k r a g u n gen schwinden. Eine vollkommen französische A n l a g e , in kleinstem Maßstab und schlichtesten Formen, die Dienstwohnung Lessings. — Bmkw. Reste des H e r z o g t o r s (um 1660) im Vaterländ. Museum Braunschweig.
Städt. Altertumssammlung.
Lmgebune: nö SALZDAHLUM Kirche. Frühgot. romanisierend; kreuzförmiger Grundriß mit geradem Schluß des Chorquadrats. Spitzbogige gratige Kreuzgewölbe. Lange schmale Spitzbogenfenster, meist bar. umgearbeitet. Das kurze Sch. in den Mauern älter, wohl gleichzeitig mit dem in gleicher Flucht liegenden WTurm aus 12. J h . — An der stattlichen Altarwand mischt sich der norddeutsche Bar. mit französischem Louis X I V . Herzogliches Schloß. Großartige Anlage, beg. 1690 von Hermann K01I1, in Fachwerk ausgeführt, Steinformen imitierend, wegen Bauialligkeit 1 8 1 3 abgerissen. Die meisten Gemälde, für deren Unterbringung Herzog Anton Ulrich (1633—1714) einen besonderen Galeriebau hatte errichten lassen, sind heute im Braunschweiger Herzog Anton Ulrich-Museum. Umgebung: ö WEFERLINGEN Dorfkirche. Rom. mit modernen Erweiterungen. Eingezogener quadr.
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Chor und rechteckiger Sattelturm, alles flachgedeckt. D i e R u n d b o g e n nischen in der O W a n d u n d des T u r m e s gehörten einer urspr. nach d e m Sch. offenen Empore wie in Schöppenstedt. — K r e u z g r u p p e und Schnitzaltar E. 15. J h . , handwerksmäßig, nicht übel. GROSS-VAHLBERG Dorfkirche. G o t . Sch. mit 3/8 Schluß, 1737 überarbeitet; mächtiger, fast 10 m breiter rom. W Q u e r t u r m . F i g ü r l . Grabsteine K a r l s v. Weferling f 1590, Ulrichs v. Weferling t 1601 u n d seiner G e m a h l i n (das dazugehörige Epitaph im H e r z o g A n t o n Ulrich-Mus. in Braunschweig.) SCHÖPPENSTEDT Kirche. 18. J h . , mächtiger rom. W T u r m , etwa M . 12. Jh. Das U n t e r geschoß hatte 4 K r e u z g e w ö l b e und öffnete sich in 1 D o p p e l b o g e n gegen das Sch. — K a n z e l a l t a r 1755 von G. W.Käse. Die Holzarchitektur der Stadt hat d u r c h Brände sehr gelitten. SCHLIESTEDT Dorf kirche. A u s M a . , im jetzigen Eindruck modern. — Figürl. G r a b steine E . 16. und A . 17. J h . — K e l c h e got. und Renss. Schloß. 1760, noch ganz R o k . und ziemlich reich behandelt, namentlich das Innere b m k w . , wohl v o n Georg Christ. Sturm. WATZUM Dorfkirche. Hochgot., vollständig gewölbtes Lhs. in 3 J o c h e n , C h o r E/8. Gutshaus. 1704. außen einfach, im Innern Saal mit prächtiger Stuckdekoration in ausgebildetem Rocaille. SAMBLEBEN Dorfkirche. 1770 rom. W T u r m . — Ausstattung einheitlich R o k . — M a r m o r d e n k m a l für Herrn und Frau v. C r a m m , u m 1790. — Schöner K e l c h 1708. Schloß. 1701, ansehnlicher Bau in strengem antikisierendem Bar., wohl von Hermann Korb. Umgebung: s OHRUM Dorfkirche. Bereits 1022 erwähnt; das 1 schiffige Lhs. enthält alte Teile, ebenso der W T u r m , aber im wesentlichen Erneuerung n a c h d e m 3 o j ä h rigen K r i e g e ; der in Lhs.Breite erweiterte C h o r hat das D a t u m 1504. Das Innere heute flachgedeckt. Schlichter Taufstein aus d e m M a . — Sehr schöner K a n z e l a l t a r 1. H . 18. J h . SOTTMAR Dorfkirche. Typische rom. A n l a g e , rechteckiger W T u r m mit Satteldach, leicht eingezogener quadr. C h o r , Fenster bar. KISSENBRÜCK Dorfkirche. 1664 von A. Reinhardt. Beachtenswert für die Geschichte Protestant. Predigt-Kirchen. H a u p t r a u m Q u a d r a t mit abgeschrägten Ecken und großen Fenstern, 4 kurze, unter sich gleiche K r e u z a r m e mit Doppelempore, über der M i t t e H o l z k u p p e l mit Laterne. Altarwand m i t K a n z e l u n d seitlichen D u r c h g ä n g e n , das G a n z e wirkungsvoll, unruhiges K n o r p e l o r n a m e n t von Hermann Scheller. Marmorgrabmal des Ministers v. Münchhausen t 1796, aus Joh. Heim. Odens Werkstatt. Guter Kelch des 14. J h . 5*
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HEDWIGSBURG Schloß. N a c h M . 18. J h . Mittelbau in einfachen Formen, 3stöckig; kurze i stöckige F l ü g e l b a u t e n verbinden ihn m i t den in gleicher Flucht liegenden Pavillons. — M e h r e r e G e m ä l d e , Niederländer des 17. J h . , aus der S a l z d a h l u m e r S a m m l u n g ; Porträts des 18. J h . KLEIN-BIEWENDE Dorfkirche. Einfache rom. A n l a g e mit gerader O W a n d und rechteckigem W T u r m ; got. u n d bar. überarbeitet. — R e i c h e r bar. K a n z e l a l t a r von Mich. Hellwig, A . 18. J h . TIMMERN Dorfkirche. Einfaches got. Sch. mit geradem S c h l u ß u m 1500, rechteckiger rom. T u r m . — DORSTADT V o n d e m 1189 gegr. Kanonissenstift sind nur geringe Reste erhalten. D i e K i r c h e nach Brand 1919 R u i n e , doch h a b e n sich v o n d e m 1766 errichteten A l t a r 4 lebensgroße F i g u r e n , 2 N o n n e n u n d 2 Bischöfe, v o n Joh. Friedr. giesenis erhalten. D i e ehem. Stiftsgebäude aus M . 18. Jh., jetzt Gutshaus, i m O b e r g e s c h o ß 2 D e c k e n g e m ä l d e aus d e m L e b e n des hlg. Augustin v o n J.G. Winck, beide voll bez., eines dat. 1759. Dorfkirche. I m Lhs. got., aber 2 . H . 17. J h . u m g e b . — W T u r m f r ü h m a . ; A l t a r , K a n z e l u n d O r g e l E . 17. J h . Umgebung: w und sw IMMENDORF Dorf kirche. G o t . , 1 schiffig, gerader Schluß. — R e i c h behandelte Altarw a n d mit K a n z e l 1740; übereinstimmende A r b e i t in Engelnstedt. BARUM Dorfkirche. Lhs. rom., C h o r , got., gänzlich entstellt. Interessant der W Q u e r t u r m , unten in 4 A r k a d e n gegen das Sch. geöffnet, i m ersten O b e r g e s c h o ß große E m p o r e n ö f f n u n g . GEBHARDSHAGEN Schloß. ( D o m ä n e n h o f ) . I m N F l ü g e l steckt der Palas der alten Burg, 1 Fenster rom., ein zweites frühgot. — I m Dorf (Nr. 55) stattliches Fachwerkhaus von 1663. SALDER Pfarrkirche. 1 7 1 3 , wahrscheinlich Hermann Korb, kreuzförmige A n l a g e m i t H o l z g e w ö l b e n u n d mittlerem T u r m . — Steinepitaph 1772. T r i u m p h kreuz (13. Jh.) u n d Schnitzaltar (15. Jh.) j e t z t im Mus. Braunschweig. Schloß. U m 1600, recht guter Bau. D i e wirkungsvolle innere Ausstattung aus der Z e i t August Wilhelms ( 1 7 1 4 — 3 1 ) . Umgebung: nw GROSS-STÖCKHEIM Dorf kirche. I n der gewöhnlichen m a . A n l a g e . Interessante Altarmensa 13. J h . — Fachwerkhaus 1651, ungewöhnlich reich verziert. STETERBURG Stiftskirche. Erster B a u 1070, zweiter 1165, letzter N e u b a u 1750, wohl von Gg. Chr. Sturm. S a a l b a u , die muldenförmige Decke getragen von 16 korinthischen Säulen (Holz), die an beiden Schmalseiten i m H a l b kreis aufgestellt und v o n E m p o r e n durchsetzt sind; die letzteren durch
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flache Kreuzarme erweitert. Der mit der Kirche lose verbundene Turm rem. und got. — Dekoration und Ausstattung in trockcn akademischer Manier. —Wappengrabsteine von Stiftsdamen, 17. und 18. J h . K o n v e n t s g e b ä u d e . Um 1700mit spätgot.Resten. Im Festsaal Porträts, cie besten von Bernhard Franken und Balthasar Denner.
HELMSTEDT Gründun} einer Missionskapelle im g. Jh.; wohl noch im gleichen Jh. Gründuni eines von Werden abhängigen Benediktinerklosters, das bis 1803 reichsunnittelbar blieb. In seiner Nähe entwickelte sich ein Markt- und Münzort. der im 11. Jh. urkundlich bezeugt ist, im ¡2. Jh. Stadt wurde und sich im Laufe des 13. Jh. nach N und W ausdehnte. A. 14. Jh. ist ein Rathaus erwähnt. 1490 die Stadt von Braunschweig gekauft. 7576—iho Universität.
Ehem. Benediktinerkloster S . Ludgerl.Gegr. im g. Jh., Neu-
bau der Kirche M. 1 1 . J h . Zerstörungen 1200 und 1553: Neubau 1556, nur die OTeile notdürftig wiederhergestellt. Das Kloster blieb reichsunmittelbar bis 1803, dann die Kirche der kath. Gemeinde überwiesen. 1890 nach W vergrößert. Für die unmittelbare Anschauung ist der heutige Zustand ohne Wert. Sorgfaltige Beobachtung und Deutung der aus M. 1 1 . J h . erhaltenen Werkstücke hat die eigentümliche Choranlage als eine getreue Nachahmung der Luciuskirche in Werden a. R . erwiesen, eine Folge der engen Verbindung des Helmstedter und des Werdener Klosters; gemeinsamer Konvent unter gemeinsamem Abt. — Wesentlich im alten Zustand die Krypta (S. Felicitas), 3 Sch. und 4 Joche. Das mittlere Stützenpaar quadr. Pfeiler in Ubereckstellung (!). die flachwürfelartigen Kapitelle normal gestellt. Die beiden anderen Stützenpaare Säulen mit Blattkapitellen, die Rippen der Unterflächc als Palmetten umgedeutet. Die Gewölbe Durchschneidung von Tonnen. An der OWand 3 Altarnischen, im Grundriß überhöhter Halbkreis. An den Längswänden Nischen aus Kreissegment. Zugänge im 1. Joch (N und S), die Treppe nach W später. Auch hier starke Anklänge an niederrheinische Architektur, speziell Werder,. Entstehungszeit M. 1 1 . J h . Wichtig ist, daß der Bau urspr. nicht in den Boden eingetieft war; ungewöhnlich für eine frührom. Krypta die Höhe des Querschnitts. Vermutlich hat die Krypta den Grundriß der karolingischen Kirche beibehalten. — A u s s t a t t u n g d e r O b e r k i r c h e : Hochaltar 1698. Flott geschnitztes Chorgestühl 1758. Reste des rom. Fußbodens von ungefähr 1 1 5 0 ; geritzte und mit Rot und Schwarz ausgefüllte Zeichnung in Gipsgrund, darstellend die 7 Weisen Griechenlands (vgl. ähnlichen Fußbodenrest im Hildesheimer Dom). D o p p e l - K a p e l l e im ehem. K l o s t e r h o f . Die beiden Stockwerke aus 2 Bauzeiten, das untere —die Peterskapelle — karolingisch, einst als Missionskapelle an allen 4 Seiten geöffnet (vgl. die Wipertikrypta in Quedlinburg!), das obere gleich nach M. 1 1 . J h . ; die korinthisierenden Kapitelle vom Meister der Ludgerikrypta in Werden a. R . ; außerdem noch in rom. Zeit eine Verlängerung nach W zur Verbindung mit dem Kreuzgan^ und den Konvents-
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bauten. Einige leicht zu erkennende Veränderungen (namentlich der Fenster) und die Stuckdekoration der Gewölbe in der oberen Johannes-Kapelle von 1666. Der obere wie der untere R a u m ist 1 schiffig, an den Wänden Nischen ähnlich denen der Felicitaskrypta. Sehr primitive Kreuzgewölbe, eigentlich flachbogiges Tonnengewölbe mit Stichkappen und Gurtbogenunterfangung. Feine rhythmische Empfindung lebt in der Gliederung der Außenwand durch abwechselnd tiefe Nischen und flache Blenden. K l o s t e r g e b ä u d e . WFlügeli7o8, NFlügel 1724 (Inschr.): Kaiscrsaal mit reicher Stuckdekoration an Wand und Decke. Ein gutes Architekturstück die Einfahrt zum Wirtschaftshof von 1716. Kloster M a r i e n b e r g . (Augustiner-Nonnen). Das Kloster gegr. 1176, die Kirche beg. um 1 1 8 3 (Jahr der Beisetzung des Stifters), bei der Hauptweihe 1256 noch nicht voll. Nach der Reformation (1568) evang. Jungfrauenstift. Hauptbauzeit der Kirche 2. V . 13. J h . Die letzte große Flachdeckbasilika in Niedersachsen. Grundriß kreuzförmig, ganze Länge 60 m, im Lhs. 7 Arkaden, die Hauptapsis spätgot. erneuert, am Qsch. schlanke Nebenapsiden. Überwiegend rom. Formerscheinung mit einzelnen eingestreuten Spitzbogen. Dieser an 2 kleinen ( jetzt zugemauerten) Portalen im Chor und Qsch. und an den Vierungsbogen, ferner an den 2 ersten Arkaden des Lhs. Ein Grund, warum diese schmaler sind als die 5 folgenden im Rundbogen geschlossenen, ist nicht zu erkennen; sollte man, in O und W zugleich bauend, in der Messung sich geirrt haben? Hier lag übrigens die Grenze des Chors, der außerdem vermutlich noch durch eine Querschranke gekennzeichnet war. Die Pfeiler des Lhs. sind sehr einfach behandelt, ihre tief unterschnittenen Kämpferprofile weisen auf späte Entstehung. Der künstlerische Wert liegt allein in der großartigen und harmonischen Raumbildung. Ebenso einfach der Außenbau, der außer dem das Hauptgesims begleitenden Rundbogenfries keinerlei Gliederung hat, gleichwohl von ausgesprochen vornehmer Erscheinung durch das sehr schön behandelte Großquaderwerk. — Im WBau bilden die Erdgeschosse der Türme abgesonderte K a pellen. Der zwischen ihnen liegende R a u m ist zum Msch. gezogen (jetzt Orgeleinbau), ein großes Rundfenster über dem Portal führt ihm direktes Licht zu; Deckung mit frühgot. Rippengewölbe, das Detail mit deutlichen Erinnerungen an die nordfranzösische Frühgotik. Die Fassade war auf Doppeltürme angelegt, ist aber unvoll. geblieben. Welche Formen ihr zugedacht waren, zeigt das schöne Fenster an der SWand des s Turmstumpfes und vor allem das große WPortal; noch völlig rom. empfunden, aber aus gleicher oder nicht wesentlich älterer Zeit als die frühgot. Innenarchitektur, von einem am Mittelrhein gebildeten Meister; in der wohlabgewogenen Plastik der Glieder und der reichen Pracht des Ornaments wert, den berühmtesten rom. Portalen an die Seite gestellt zu werden. (Größtenteils erneuert). A u s s t a t t u n g . Ein Fenster an der OWand des n Qsch. hat rom. Glasmalereien, die jedoch nicht einheitlich zusammengesetzt sind. Hervorragende W a n d m a l e r e i e n der 2. H. 13. J h . in der
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513) errichtete jüngere K a p i t e l s a a l : geschickte Ausnutzung des Raumes, Netzgewölbe. Hier das sehr reichhaltige und viel Wichtiges enthaltende Dommuseum. Andere zum Domstift gehörige Gebäude im 19. Jh. abgebrochen. Liebfrauenkirche des ehem. von Bischof Arnulf (996—1023) gegr. A u g u s t i n e r - C h o r h e r r e n s t i f t e s . Der erste Bau beg. 1005. V o n ihm vielleicht erhalten der Unterbau der W T ü r m e . K r y p t a mit geradem Schluß durch Ausgrabungen nachgewiesen. Neubau beg. von Bischof Rudolf (1136—49). Die für die heutige Erscheinung a m meisten maßgebende Bauzeit dürfte die M . des 12. Jh. gewesen sein. Ein Zusatz des 13. Jh. sind die grätigen Kreuzgewölbe des Q h s . und Chors (urspr. dagegen die Tonnengewölbe der Nebenchöre; der s 2geschossig, der obere R a u m mit Kreuzgewölben). Diejenigen des Lhs. waren got. (1446?); bei der Rest. 1839—48 die Flachdecke wiederhergestellt. — Die A n l a g e im Schema der Hirsauer Kongregation. Kreuzförmige Basilika mit schmalen Nebenchören, 2 Turmpaare im O und W, das ö a m Schluß der Ssch., an die W W a n d des Q_sch. gelehnt. A u f das Lhs. fallen 4 Quadrate. Die Breitenmaße größer als im T u r m b a u : Msch. (licht) 9,24, Sschiffe 3,70 (nach O etwas breiter). Lhs. 29,50 lang. Ganze innere Länge 64 m. System in abwechselnd quadr. und rechteckigen Pfeilern, also eine Verquickung des landesüblichen Stützenwechsels mit der Pfeilerbasilika. Sockel und K ä m p f e r in Stuck angetragen (wann?). Die Innenarchitektur denkbar einfach, durch Wohlräumigkeit ausgezeichnet. Ähnliches gilt vom A u ß e n b a u . Bruchsteinwerk ohne jede Gliederung; aber in d e r großen Umrissen kommt die Hirsauer Gruppenidee
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zu schönster Darstellung. Die W T ü r m e in H ö h e und M a ß e n den in Höhe des Daches sich in schlanke 8Ecke umsetzenden O T ü r m e n überlegen. A u f Fassadenwirkung ist verzichtet, weil die (got. erneuerte) Klosteranlage ungewohnterweise im W. liegt. Der Abschluß mit Rhombendach auf 4 Giebeln ist ein rheinisches Motiv; wohl erst 13. J h . , um die Zeit, in der auch die Domfassade das Vordringen westlicher Einflüsse bekundet. Neben dem SWT u r m eine rom. Kapelle (Taufkapelle) mit Kapitellen aus der Schule von Königslutter, der Apsisanbau 1552. — V o n der A u s m a l u n g des Innern 1830ff. bedeutende Reste freigelegt; stark rest. und z. T . wieder vernichtet. (Erhalten in Durchpausungen im Schloß-Museum in Berlin). Zwischen den Fenstern des Lhs. in Halbfiguren David und Salomo, unter ihnen Ecclesia und Synagoge (hier Regina Austriae genannt) und die 12 kleinen, im Chor die 4 großen Propheten, durch die Rest, gänzlich verdorben; der Gewandstil läßt auf Entstehung u m 1230 schließen (vgl. Goslar, Frankenberg-Kirche). Eine technische Eigentümlichkeit war die plastische Ausführung der Nimben in Stuck (vgl. Goslar, Neuwerk-Kirche). M a n sieht sie, unter der T ü n c h e durchschimmernd, an den Gewölben des Q_sch. Die urspr. Behandlung noch am besten zu erkennen an dem durch Übermalung beeinträchtigten Fragment einer thronendenMuttergottes über dem Eingang zum s Kreuzarm. Malerei in der Hauptapsis ebenfalls verdorben, besser erhalten in der s Nebenapsis. (A. 13. Jh.). — C h o r s c h r a n k e n . Sie sondern die Vierung von den Kreuzarmen (2,15 m h). Die Wand durch eine 7teilige Arkatur gegliedert, darin j e 6 Apostel mit Christus, oder Maria, darunter und darüber sehr schön stilisierte Blattfriese. Ausführung in Stuck, das Relief flach, höchstens 13 cm über den Grund vortretend, die Gewandmotive reich und mannigfaltig in einem mehr zeichnerisch als plastisch empfundenen Stil, die Körper verhältnismäßig sehr korrekt in der Form, in dem Einfluß der Bewegungen auf die Gelenke unsicher, die K ö p f e von einer Schönheit, deren letzte, wenn auch nicht unmittelbare Quelle die Antike ist. In den Blattfries der SSeite eingestreut phantastisch umgebildetes Lehngut aus der griechischen Mythologie. Entstehung frühestens E. 12. Jh. Unzweifelhaft ist diese im Verhältnis zum 12. Jh. stark und plötzlich aufsteigende Kunsthöhe nur mit Hilfe byzantinischer Vorbilder (Elfenbeine und Miniaturen) erreicht worden; sie bedeutet aber nicht äußerliche Nachahmung, sondern eine wirkliche, dem Leben sich zuwendende Neuschöpfung. — Die Fort- und Umbildung dieses Stiles, schon mit einem französisch got. Einschlag, läßt eine vortreffliche sitzende M a d o n n a (0,72 m hoch) in Eichenholz, jetzt in der Barbarakapelle, beobachten; ähnlich den Skulpturen an der goldenen Pforte in Freiberg, M . 13. Jh. Der große K r u z i f i x u s im n Kreuzarm zeigt den Fortgang der im Domkruzifix begonnenen Stilentwicklung; vielleicht ein Frühwerk des Meisters von Wechselburg. Vortreffliches Vesperbild um 1420 mit alter Bemalung jetzt im M u seum. — Eine Anzahl Steinfiguren des 16. J h . jetzt an der Hochwand des n Kreuzarms. - D e c k e n m a l e r e i ' M a d o n n a . Christus,
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Kirchenväter) in der Barbara-Kapelle 2. H. 14. J h . ; ebendort Flügelaltar A. 15. J h . (Kreuzigung und Heilige). Früher am SOPortal (jetzt im Dommuseum) eine gegenständlich und stilgeschichtlich gleich interessante B r o n z e p l a t t e mit eingraviertem Madonnenbild; darüber Ablaßinschr.; der in ihr genannte Papst Nikolaus I V . f 1292. A m WEnde des Lhs. Anna Selbdritt und hlg. Andreas, Stein, A. 16. J h . Im s Kreuzarm Magdalenenrelief um 1500. — G r a b m ä l e r : a) Eine größere Anzahl in den beiden Ssch.; alle ohne Bedeutung. Großes Epitaph im s Kreuzarm, A . 18. J h . Große Grabkammer, reich dekoriert im n Kreuzarm, 1689. Am WEnde des Lhs. Epitaph 1 7 1 2 . b) Im Chor: Gute Bronzeplatte für Bischof Rudolf f ' >49, Ausführung 16. J h . c) In der Tauf-Kapelle: Bronzerelief einer Kanonissin, auf Stein montiert, 16. J h . , eine ungenannte Dame f ' 6 1 2 , ein Herr v. Veltheim, gut charakterisierte S o l d a t e n f i g u r wohl von Jürgen Spinrad in Braunschweig 1553. — Spätgot. C h o r g e s t ü h l und Dreisitz. Rest eines anderen spätgot. Gestühls in Flachschnitzerei im s Qsch. Auf den Chorstufen rom. Ambonen. In der Tauf-Kapelle bronzener T a u f k e s s e l , gegossen von Matthias Kipman in Halberstadt, 1614. — Schmiedeeiserner Kronleuchter 1494. Großer Standleuchtcr 1475. In der Barbara-Kapelle geschnitzter Schrank, E. 13. J h . — K r e u z g a n g got. erneuert 15. J h . , darin ein von Friedr. v. Hoym 1509 gest. Kreuzigungsrelief; z. T . als Architekturmus. benutzt. S . P a u l s k i r c h e des von Bischof Burchard II. (f 1088) gegr. C h o r h e r r e n s t i f t s . Rom. Basilika 2. H. 12. J h . , über rechteckigem Chor und Qsch. gratige Kreuzgewölbe, im Lhs. Holzdecken, j e 6 Bogen auf Pfeilern, alle Kämpfergesimse in Stuck baiock erneuert; die 3 Apsiden wcggebrochen. Der rechteckige WBau in kleinen Quadern schmucklos, Portal mit verstärkten Bogen im Scheitel; im Zwischenbau 2 zweiteilige Schallöffnungcn, die Türme A. 13. J h . — Frühgot. Umbau 2. H. 13. J h . , die Seitenmauern des Lhs. bis zur Flucht der Kreuzarme hinausgeschoben. 4 Joche, weite Fenster zwischen Strebepfeilern, kräftiger Maßstab; seitdem das Lhs. mit breitem Satteldach bedeckt. — Spätgot. Neubau des Chores beg. 1363. in seinen stattlichen Verhälthältnissen die Kirche überragend, 2 Joche und V8 Schluß, Rippenkreuzgewölbe, in den hohen Fenstern 3 teiliges Maßwerk; Maße i. L . : breit 8,75 m, hoch 16,5 m. — Die Kirche setzt sich somit aus Bruchstücken dreier Bauzeiten zusammen. Im 19. J h . als Speicher verdorben, 1908 wiederhergestellt als Garnisonkirche, der Chorraum als Gedächtnishalle. Die S t i f t s g e b ä u d e ehemals an der NSeite. — Reste von M a l e r e i e n an den Pfeilern des Lhs. und im Qhs. Hölzernes Gitter vor dem Chore 2. H. 17. J h . (der Gekreuzigte neu hinzugefügt). Die Orgel 2. H. 17. J h . aus der Liebfrauenkirchc. — G r a b s t e i n e . Gestalten in Hochrelief: Gothard v. Buchholz f 1574, vortrefflich, lebenswahr. Pastor J o h . Werdegchof t 1598. S . J o h a n n i s k i r c h e . Gegr. als Stiftskirche im u . J h . von Bischof Brantog, 1631 von den Schweden zerst. 1646 -48 errichtete
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die protest. Gemeinde eine neue Kirche in Westendorf; langer nüchterner Fachwerkbau; Fenster und WPortal spitzbogig, das gotisierende Fenstermaßwerk aus Gußeisen wohl M . 19. J h . eingefügt. I m Innern Emporen und gute Kassettendecke; der stattliche A l t a r , reich geschnitzt, mit 3 Gemälden E. 17.Jh.; die K a n z e l 1653; T a u f b e c k e n schönes Gußwerk des 14. Jh. Seitwärts n freistehender T u r m mit hölzernem Glockenstuhl, 1684. — Grabdenkmäler auf dem Friedhof. S . Moritz- Kirche. 1034 vor der Stadt ein B o n i f a t i u s s t i f t e r r i c h tet. 1238 siedelte es in die Stadt über, nahm die bereits vorhandene Moritz-Kirche in Besitz und baute sie um. Bestehen blieben die 5 Pfeilerarkaden des Msch. und der untere Teil des WBaues. Erneuerung als schlichte flachgedeckte kreuzförmige Basilika mit gerade geschlossenem Chor; Spitzbogenfenster. Im Mauerwerk des 13. J h . sog. Schalltöpfe. Der WBau behielt die typische sächsisch-rom. Anlage mit hohem Glockenhaus und ohne Tür. Die Schallöffnungen im Charakter des Übergangsstils. 1843 unverständige Rest. — Chorgestühl mit geschnitzten Wangen 15. Jh. — Orgel mit reichem Gehäuse bez. 1787. — - Vortrefflicher bronzener Kronleuchter 1488, kleinerer aus Schmiedeeisen bez. 1517. - - Mittelschrein eines Altaraufsatzes mit geschnitzter Beweinung Christi, E. 15. Jh. S . Martini-Kirche. Pfarrkirche der Altstadt. V o n einem älteren Bau das als Vierung verwendete Chorquadrat. Neubau 5 des Chors in 2 Jochen und /s Schluß mit gerade geschlossenen Nebenchören und des Querhauses 2 H. 13. Jh. Statt das Lhs. in Basilikenform weiterzuführen, wie beabsichtigt war, seit etwa 1320 Hallenbau in 5 Jochen mit fast gleich breiten Schiffen; Rundpfeiler mit 4 Diensten, rippenlose Kreuzgewölbe. — Ungewöhnlich das Maßwerk der Chorfenster. Der Oberbau der W T ü r m c mit ungleich hohen Spitzhelmen und der Zwischengiebel in an sich übertriebenem Maßstab, aber wirkungsvoll für die Stadlsilhouette. — Martinsrelief über dem s Hauptportal 18. Jh. — A m N'F.nde des Q_hs. großer 2geschossiger A l t a r von 1696, prächtiges Stück in der Tradition des nordischen Barock. — K a n z e l 1595, sehr gut, leider durch Rest. 1690 beeinträchtigt. — T a u f k e s s e l , gegen 1300, eine der reichsten und besten Arbeiten dieser Gattung, getragen von den Paradiesesströmen, ausgedehnte Reliefs mit Szenen aus der Kindheit Christi. — 2 Kronleuchter 1686, 1689. — Reich geschnitzter Renss. O r g e l p r o s p e k t aus der Schloßkirche in Groningen, A . 17. Jh. 1770 ergänzt und aufgestellt. — G r a b s t e i n e von 1554 ab, die Mehrzahl 17. Jh., nur handwerklich, am besten: Christoph v. Leipczik ( f i'>5o), von Jürgen Spinrad in Braunschweig; Daniel Sachsius f 1605. Epitaph Joach. Blume f 1581. Gemalte Epitaphien von 1684, 1711 u. a. — Pastorenbildnisse von 1685, 1674, 1716, 1721. S . Andreas-Kirche. (Franziskaner). Klostergründung angeblich zuerst am Holzmarkt (jetziger »Ratskeller«) und erst 1399 an die jetzige Stelle verlegt. Nach den Bauformen der Kirche ( i . H . 14. Jh.) und der Stiftung durch den Grafen Heinrich d. J. v.
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Regenstein (f 1314) muß die Einrichtung dea Kkwtcrs bereits zwischen 1989 und 129a am jetzigen Platze im Regensteiner Bezirk »Klein-Blankenburg« erfolgt sein. Die Kirche in den typischen Formen des Ordens bald nach 1300 einheitlich neu erbaut. Chor 1 schiffig, 3 Joche und '/« Schluß, Lhs. 3schiffig in 5 Jochen, ganze Länge 61 m. Hallenkirche mit schlanken 8eckigen Pfeilern, Kreuzgewölbe auf kurzen vorgekragten Diensten mit geringer Überhöhung des Msch. Sehr gute Raumwirkung von besonderem Wohllaut der Verhältnisse. — Der durch Rest, verdorbene Hochaltar italienischer Herkunft. Leihgabe der Staatl. Museen in Berlin. — Reste eines großen barocken Hochaltars und zweier Seiten altäre aus dem Burchardikloster auf dem Kirchboden. — A u f einem Altar des n Ssch. fast lebensgroße M u t t e r g o t t e s s t a t u e aus Alabaster, ausnehmend fein empfunden und ausgeführt, am Sockel Anbetung der Könige, bemaltes Relief, daneben beiderseits 2 leuchtertragende Engel, M. 15. Jh. — Kleines vorzügliches K r u z i f i x , Holz, um 1250. — An den Msch.Pfeilern ziemlich grobe Apostelfiguren bez. 1675. — A m OEnde des n Ssch. sitzende Muttergottes,Holz, 17. Jh., anscheinend ungeschickte Nachahmung eines Gnadenbildes vom A . 13. J h . — K r u z i f i x , Marmor, 18. Jh. — Spätgot. O p f e r s t o c k , Holz reich verziert, um 1500.— Mobiliar, auch Orgel (aus dem Dom) und Kanzel, 18. Jh. — G r a b s t e i n des Bischofs Burchard (f 1059), s e hr gutes Barockwerk, bez. 1710. —• Marmortafel im Chor für den Stifter Heinrich d. J., Graf von Regenstein ( t '314), gesetzt 1722. — Im S c h a t z silbernes Rauchfaß, oberer Teil rom., unterer barock. Mehrere ma. Holzkassetten. K r e u z g a n g und Klostergebäude. In der ma. Anlage ziemlich gut erhalten, großenteils 1630 und 1686 erneuert. Sehr einfach. In einem Raum schöne spätgot. Holzdecke. S . Katharinen-Kirche (Dominikaner). 14. Jh.; Anlage ähnlich der Franziskanerkirche. Das Lhs. mit Holzdecke, aber Strebepfeiler. 1934 wiederhergestellt. — Prächtiger H o c h a l t a r und 2 Nebenaltäre 18. Jh. — Sehr schöne K a n z e l 1. H. 17. Jh., Schalldeckel 2. H. 17. Jh. Orgelbühne 17. Jh. — Kreuzigungsgruppe 15. Jh. — Bmkw. Leuchterengel, Holz, A. 15. Jh. — K r e u z g a n g an der NSeite, stark verbaut. S. Burchard. Das Kloster gegr. von Bischof Burchard (vgl. S. Andreas), 1186 Prämonstratenser, 1208 Zisterzienserinnen, aufgehoben 1810, seitdem als Stallung verdorben. Spätrom. Basilika, quadr. Chor mit Umgang (wie Riddagshausen), guter Quaderbau, gratige Kreuzgewölbe zwischen Gurtbogen; Lhs. auffallend kurz, Abseiten weggebrochen, Holzdecken, tüchtiges Portal. Ehem. französlsch-reform. Kirche. Zentralbau 1713—17. Jüdische Synagoge. A. 18. Jh. Hospitäler. Hlg. Geist, gegr. A. 13. Jh. Die jetzigen Gebäude A. 18. und 19. Jh. — S. Salvator und Elisabeth 1548, verändert 1714 und 1765. — Siechenhof (urspr. Leprosen), zuerst genannt 1199; Kapelle got. und bar., ein rom. Kern noch erkennbar. Gutes Altarretabel 1612.
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HALBERSTADT
P e t e r s h o f ( A m t s g e r i c h t ) . E r b . 1052 als Bischofshof. V o n Bischof S i g i s m u n d I I . 1 5 5 2 — 5 5 als R e n s s . S c h l o ß u m g e b a u t . L e i d e r bes c h ä d i g t u n d in s c h l e c h t e m Z u s t a n d . A m besten e r h a l t e n eine fast n o c h g o t . W e n d e l t r e p p e bez. 1554, ein stattliches Renss.P o r t a l b e z . 1552 u n d e i n R e n s s . E r k e r . Die Kapelle, Sch. und C h o r m i t K r e u z g e w ö l b e n , 14. J h . Dompropstei. 1592—1611. E r r i c h t e t v o n Bischof H e i n r i c h Julius von Braunschweig. Bedeutender Bau, das Obergeschoß in F a c h w e r k . I m H o f h ö l z e r n e , n a c h d e r S t r a ß e steinerne A r k a d e n , d i e l e t z t e r e n 1884 stark v e r k ü r z t . B m k w . S k u l p t u r e n ( H l g . Stephan). D i e K o n s o l e n f i g u r a n d e r E c k e z u m D o m p l a t z bez. Bartot. Truteborn 1611 u n d Heinrich Heuer. D i e K o m i s s e ( H a u p t z o l l a m t ) . E r b . 1596 v o n Bischof H e i n r i c h J u l i u s , v o r n e h m l i c h f ü r v o r n e h m e F r e m d e . M ä c h t i g e r 3 geschossigc r Steinbau. Ü b e r den SFlügelnschöne Giebel. Stattliches Hauptportal. Rathaus. S p ä t g o t . Q u a d e r b a u , b e g . 1381 ( I n s c h r . an d e r W S e i t e ) , d e r W T e i l u n t e r e i n e m v o n N n a c h S, d e r O T e i l unter e i n e m v o n O n a c h W g e r i c h t e t e n S a t t e l d a c h ; 2 Geschosse, spitzund flachbogige Fenster mit M a ß w e r k . E i n besonderer R e i z in d e n A n b a u t e n . V o r d e m O G i e b e l u n s y m m e t r i s c h e r A n b a u 1560 n o c h s p ä t g o t . mit S t c i n m e l z z e i r l i c n des Jnk. Tettenborn. A m S G i e b e l zierlicher E r k e r 1 5 4 1 ; d a n e b e n o f f e n e V o r h a l l e aul d o p p e l a r m i g e r F r e i t r e p p e , G i e b e l in w u c h t i g e n F o r m e n . iMi^. A n d e r w H a u p t f r o n t steinerner R o l a n d bez. 1433 (z. 1'. erneuert 1686). — I m Z i m m e r des O b e r b ü r g e r m e i s t e r s getäfelte u n d b e m a l t e H o l z d e c k e E . 16. J h . Wohnhäuser. A . I n F a c h w e r k : 1902 w u r d e n ihrer y j i aus M . 15. bis A . 18. J h . g e z ä h l t , d a r u n t e r 223 d a t i e r b a r e V e r t r e t e r d e r g u t e n P e r i o d e dieser B a u a r t , d. i. bis M . 17. J h . Hier nur w e n i g e Beispiele h e r a u s z u h e b e n . 1) G o t . Iiis u m 1 5 3 0 : Ältestes datiertes a m H o l z m a r k t 24, d e r R a t s k e l l e r . 1461 vielleicht als S p i e l h a u s e r b ; alle S t ä n d e r (»Säulchcn senkrecht übereina n d e r , ihre D i c k e b e d e u t e n d , die S a u m s c h w e l l e n mit 4 Pässen u n d K l e e b l a t t b o g e n verziert, d i e B a l k c n k ö p f e e n d e n in M a s k e n , an den Konsolen Figuren von Gauklern und Spielleuten. Ähnlich das H a u s F i s c h m a r k t 1 u m 1480 u n d d i e linke H ä l f t e des H a u s e s H a r s l e b e r s t r . 8; F i s c h m a r k t 9 f r ü h e r b e z . 1529. — 2) Ü b e r g a n g z u r R e n s s . u m 1 5 3 0 — 1 5 8 0 : H o h e W e g 5, b e z . 1532: a n d e r S a u m s c h w e l l e SchifTskehlen: an Stelle d e r Schutzbretteiz w i s c h e n d e n K o n s o l e n treten F ü l l h ö l z e r , i m O r n a m e n t den S c h w e l l e n g l e i c h a r t i g , so d a ß d i e SchifTskehlen d o p p e l t erscheinen. E i n b e s o n d e r s typisches Beispiel aus dieser E p o c h e Franziskancrstr. 12, b e z . 1542; v o r h e r r s c h e n d e s O r n a m e n t d i e Fächerrosctte. Ä h n l i c h e : H o h e r W e g 13, sehr s c h ö n L i c h t c n g r a b e n 15 u n d H a r s l e b e r s t r . 15. — 3) R e n s s . u n d B a r . u m 1580 —1640. Im D e t a i l d i e s c h u l m ä ß i g e n R e n s s . M o t i v e w i e E i e r s t a b usw., besonders b e z e i c h n e n d die A r k a t u r e n d e r F e n s t e r b r ü s t u n g e n . Das beste u n d reichste Beispiel w a r der 1903 a b g e b r a n n t e »Schuhhof«, R e s t e i m M u s e u m , sonst: H o h e r W e g 1 ( K u l k m ü h l e ) , bez. 1594. K ü h l i n g e r s t r . 28, 1600. — 4) L e t z t e P e r i o d e : Z a h l r e i c h e
HALBEHSTADT I NI) UMGEBUNG
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Beispiele a m Breiten Weg, in Westendorf, i m W e i n g a r t e n . — B. S t e i n h ä u s e r . Im 15^ und i f i . J h . gelegentlich g e n a n n t , keines erhalten. A u s 1 8 . J h . : Garbenstr. 15, L a n d g e r i c h t a m D o m p l a t z 3; die K u r i e n nördl. im s K r e u z a r m . — W i e d e r h e r s t e l l u n g d e r K i r c h e 1932. D a s K l o s t e r i m S O d e r K i r c h e u m 1825 bis a u f geringe R e s t e abgebrochen. V o m K r e u z g a n g erhalten 8 J o c h e des N F l ü g e l s mit spätgot. R i p p e n - K r e u z g e w ö l b e n . V o m S F l ü g e l des Klosterg e b ä u d e s steht ein 2geschossiger Bauteil, b a l d nach M . 12. J h . entstanden, in j e d e m Geschosse 2 Sch. v o n 6 J o c h e n , überdeckt v o n K r e u z g e w ö l b e n , die o b e r e n schwerlich m a . ; i m O b e r g e s c h o ß 5 Säulen, ein Schaft geriefelt, die K a p i t e l l e teils in Würfelformen, teils ornamentiert i m Stil v o n Königslutter, d i e A u s f ü h r u n g nicht so meisterhaft w i e dort, b m k w . Farbreste (im 19. J h . nachgebessert). — A u c h d e r ä u ß e r e Klosterhof a n d e r W - und SSeite v o n G e b ä u d e n umschlossen; i m E r d g e s c h o ß d e r W S e i t e (Pfarrei) w i e d e r u m gratige K r e u z g e w ö l b e des 12. J h . Die Gebäude b a r o c k erneuert, a n d e r S S e i t e die A b t e i mit b e w e g t e m G i e b e l 1745, an der S W E c k e T o r h a u s 1767. — D i e d e n ganzen Klosterbezirk einschließende M a u e r fast g a n z erhalten. A m N A b h a n g e d e r R ö d e r h o f , landwirtschaftlicher H o f des Klosters. D a n e b e n H e r r e n h a u s , erb. 1830—42 von G e n e r a l K . F. v. d. K n e s e b e c k . I m Park Bauteile des a b g e b r o c h e n e n Klosters, m e h r e r e J o c h e des spätgot. K r e u z g a n g e s , a n einer K u p p e l n i s c h e 2 rom. Säulen mit ornamentierten K a p i t e l l e n . (Einige andere r o m . K a p i t e l l e f ü r das D e u t s c h e M u s e u m in Berlin erworben). — T o r b a u t e n 1701 u n d 1728.
HALBERSTADT, UMGEBUNG
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SCHLANSTEDT S c h l o ß , früher der Bischöfe von Halberstadt. U m b a u 1616. Massenb a u in 4 Flügeln. — Mehrere Wappensteine, u. a. des K a r d i n a l s A l brecht, 1524. D o r f k i r c h e . E . 17. J h . — K a n z e l 1621. D i e E p i t a p h e v o n Bedeutung nur d u r c h die M e n g e der W a p p e n . ANDERBECK Dorfkirche. 1728 erweitert. A l t (rom.?) der W B a u , ein hohes ungegliedertes R e c h t e c k , mit 2 Spitzhelmen (1 bar. verändert). WESTERBURG Burg. I m 11. J h . bischöflich halberstädtisch, v o m 12. J h . a b regensteinisch, jetzt D o m ä n e . Die kreisförmige A n l a g e des Hofes g e h t a u f alte G r u n d l a g e n zurück. Hoher m a . R u n d t u r m . R e n s s . - A n b a u mit einigem Zierat. ROHRSHEIM Dorfkirche. I n späteren U m b a u t e n (namentlich 1753) Reste einer einst guten rom. Architektur. — A l t a r 1661. Bar. E p i t a p h e . HESSEN Dorfkirche. N e u . Figürl. G r a b s t e i n v. B r e d o w 1557 v o n Jürgen Spinrad. G r a b l e g u n g , geschnitzt von Jürgen Röttger. Bar. Ausstattungsstücke jetzt in der K a p e l l e des Stifts, hier a u c h der Schnitzaltar 1. H . 1 5 . J h . — Lüsterweibchen i 6 . J h . Khem. herzogliches Schloß, ma. K e r n , ansehnlicher R e n s s . - U m b a u E. 16. J h . mit schönem Hofportal, jetzt h e r a b g e k o m m e n . Der G a r t e n enthielt einen sehr reich geschmückten Springbrunnen (alte A b b . ) und eine Grotte mit Bildwerken, Historie von der D i a n a . VELTHEIM D o r f k i r c h e . R o m . W T u r m , wie gewöhnlich in dieser G e g e n d ohne T ü r , durch Doppelbogen mit d e m Sch. verbunden. Dieses ist U m b a u v o n •569, 4 q u a d r . G e w ö l b e u m einen Mittelpfeiler. A n der SSeite rom. T ü r . — Innere Einrichtung aus spätem 17. J h . A u ß e n eingemauert spätgot. Kreuzigungsrelief. F a c h w e r k h ä u s e r des 16. J h . Das Pfarrhaus (bez. 1580) und 3 G e b ä u d e auf d e m Rittergut. Umgebung: nö WEHRSTEDT D o r f k i r c h e . Frührom. W Q u e r t u r m , K l a n g a r k a d e n mit primitiven, an Holztechnik erinnernden Säulchen, sonst ohne jede Gliederung. KLEIN-QUENSTEDT D o r f k i r c h e . Spätgot. a u f rom. G r u n d m a u e r n . Erhalten der frührom. W Q u e r t u r m , mit dem S c h . durch D o p p e l a r k a d e n v e r b u n d e n , keine T ü r , Satteldach. — Ziemlich gute Ausstattung des 18. J h . GROSS-QUENSTEDT Dorfkirche. R o m . W Q u e r t u r m einfachster A r t , keine T ü r .
Sch. 16. J h .
EMERSLEBEN D o r f k i r c h e . R o m . T u r m , Sch. 1742. — Ansehnliches M o b i l i a r 18. J h . Mehrere figürl. Grabsteine 16. J h . — G o t . T r u h e , reich geschnitzt mit T i e r f i g u r e n I 4 - J h . , jetzt im S c h l o ß m u s e u m Berlin.
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HALBERSTADT, UMGEBUNG
KLOSTER GRÖNINGEN Ehem. B e n e d i k t i n e r k l o s t e r . G e g r . 936. Die bestehende K i r c h e ist ein rom. Bruchsteinbau mit Werksteinteilen aus F.. 1 1 . J h . V o n einem älteren kreuzförmigen B a u Fundamente an der SSeite ausgegraben. Kreuzförmige flachgedeckte Basilika. Die Hauptapsis und ein Teil des quadr. Chores weggebrochen, ebenso die Nebenchöre (nach Hirsauer Art) an den Kreuzarinen und die Mauern der Abseiten. Ü b e r der Vierung ein 8 eckiger T u r m , in 2 Geschossen von gepaarten Ö f f n u n g e n durchbrochen. — I m Lhs. wechseln j e 2 Säulenpaare mit einem Pfeiler; im W 1 J o c h vermittelst eines das Msch. durchschneidenden Querbogens abgesondert. Die Säulen des Lhs. haben Würfelkapitellc; diese sowie K ä m p f e r und Gesims über den Msch.Arkaden verziert mil aus der Fläche gestochenen Blättern, Flechtbändern, Tieren, ganz im Quedlinburger Stil italienischer Herkunft, in der Ausführung freilich weniger gut. .Die Basen ohne Eckblätter mit sehr hohem Mittelglied. — A m Äußeren Reste von Lisenen und Bogenfriesen. Die WSeite jetzt ohne T ü r m e (ursprünglich wohl vorhanden). Abmessungen bescheiden, Msch. breit 7 m. In 2. H . 12. J h . am WEndc des Msch. eine K a p e l l e eingebaut, mit quergestelltem Tonnengewölbe, an der OSeite eine in das Msch. vortretende halbrunde Apsis. Darüber E m p o r e , an der Brüstung S t u c k r e l i e f s , Christus und die Apostel sitzend, in starrer aber eindrucksvoller Haltung; Nachbildungen, die Originale jetzt im Berliner Deutschen Museum, darunter Reste eines gemalten Jüngsten Gerichtes. A m Tonnengewölbe G e m ä l d e , Kindheit, Wirken und Leiden Christi, typologische Vorgänge des Alten Bundes. — Wiederherstellung 1 8 3 1 , die Vierung mit breiten Bogen unterfangen, Abschluß der OSeite. Instandsetzung des Äußeren 1890, des Inneren 1902. — R o m . Taufstein: einfaches rundes Becken auf Fuß. A m NWVierungspfeiler Relief, Engel und frühgot. Säule. Innen an der S M a u e r des Chores frühgol. Spitzbogenfeld mit schönem Laubornament, daneben spätgot. Spitzbogentür. - Grabstein 1580. — Fragment einer Picta, Holz, um 1460. — A n den S K r e u z a r m schließt sich als Rest des Ä b t e i g e b ä u d e s ein 2schiffiger Saalbau, auf quadr. Pfeilern rundbogige Kreuzgewölbe, auf Schalung gemauert, als Speicher verdorben. GRÖNINGEN Pfarrkirche S. Martin. An Stelle eines ma., im 17. J h . veränderten Baues, Neubau 1905; in diesen die alte Ausstattung übernommen, über dem Msch. tonnenförmige Bretterdecke mit figürlichen Malereien, in den Abseiten Emporen. Altar und Kanzel A. 17. J h . — Dreisitz E. 17. J h . Grabsteine mit Figuren, Elisabeth Gans v. Brandensteiii T 1586, Heinrich v. d. Lühe f 1591. — Vor dem Msch. rechteckiger WTurm voll. 1616, die Schallöffnungcn, an der O- und WSeite je an der N- und SSeite je 1, durch Pfosten und 2 Rundbögen geteilt, schlanker Spitzhelm. Pfarrkirche S. Cyriakus. Neubau 186G, schlichter WTurm 1708. — Spätgot. Schreinaltar, Standfiguren F.. 1 - . Jh. Rom. Vortragekreuz
HAI-HER STADT, UMGEBUNG
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aus vergoldetem Erzguß, die Füße des Gekreuzigten nebeneinander geheftet, die Augen geöffnet, das Kreuz aus Eisen erneuert 1653. Landesherrliches Schloß an der Bode, Neubau des Bischofs Heinrich Julius von E. 16. J h . , mit den Giebeln der Dächer ehemals von malerischer Erscheinung, abgebrochen i . H . 1 9 . J h . Das reiche Portal von 1606 auf dem Spiegelberge bei Halberstadt. Das Gemälde der K a pelle, Kreuzigung Christi, bez. 1598, jetzt in der Kirche in Hasserode bei Wernigerode; der Orgelsprospekt in der Martinikirche in Halberstadt. DEESDORF Dorfkirche. Rechteckiger rom. WTurm des 12. J h . : Bruchstein, ohne Eingang, an der O - und YVSeite je eine 3teilige, an der N- und SSeite je eine 2 teilige Schallöffnung, auf Säulchen mit Kämpferstein, hohes abgewalmtes Satteldach. Das Sch. in Breite des Turms gestrecktes Rechteck, in der OMauer 3 kleine spitzbogige Fenster. U m b a u im 17. J h . , tonnenförmige bemalte Bretterdecke.— Alte A u s s t a t t u n g , sehr stimmungsvoll: Altar reich geschnitzt 1693. K a n z e l 1653, bemalt von W. E. Lindemeyer. Empore mit lebensgroßen B r u s t b i l d e r n (Salvator, Evangelisten, d. Täufer und Apostel) bez. Mathias Gerken Maler von Destorff 1 6 1 2 . — Geschnitztes Kruzifix A . 15. J h . , 90 cm hoch, von der Krönung eines Altars. — Gemaltes Epitaph des Pastors Sev. Niebuhr (Kreuzigung), 1578. KROPPENSTEDT Pfarrkirche S. Martin. V o m urspr. Bau geblieben der nur 8,55 m breite est.'itirter stridtiVhrn Verfass-mg
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HALBERSTADT, UMGEBUNG
V o n geringerer Bedeutung: Gasthof z u m Spielhaus, Portal 1C97. Schlichte Befestigung, neben j e d e m der 4 T o r e 1 q u a d r . T u r m , auf d e m des Kirchentores bar. H a u b e . CROTTORF Dorfkirche. S p ä t g o t . Bruchsteinbau um 1500, der 4seitige S c h l u ß des Sch. besetzt mit Strebepfeilern, in den O F e n s t e r n 2 teiliges M a ß w e r k ; an der NSeitc q u a d r . Sakristei mit Zellengewölbe (vermutlich aus Ziegeln), spitzbogige T ü r mit G e w ä n d e . Der q u a d r . W T u r m erneuert 1703, durchbrochene H a u b e . A u s b a u der K i r c h e 1889. — G r a b s t e i n e : Eines K i n d e s v. Dorstadt t 1597. Der Frau A m t m a n n M e n z i g j 1619, halbe Gestalt lebenswahr in der Haustracht. Der F r a u A m t m a n n Schwie ger t 1743, Schrift mit Beiwerk. Schloß. Wohnhaus, Bruchsteinbau mit Werksteinteilen, erneuert im 16. J h . , nochmals E . 19. J h . Mehrere Wappentafeln der Erzbischöfe von M a g d e b u r g u n d ihrer Beamten, 1514, 1531, 1562, 1567. G r a b e n und W a l l z u m G a r t e n umgewandelt. OSCHERSLEBEN 994 zuerst urkundlich genannt. Alteste Siedlung das »Altedorfv, 121g eigene Pfarrkirche, um diese J^eit wohl auch Stadtrechte und Befestigung (¡235 erwähnt). Gehörte zu Halberstadt. Große .;. T. vernichtende Brände im 17. Jh. namentlich 165g. Pfarrkirche S. Nikolaus. Rechteckiger Westbau aus Werkstein u m 1400, ungegliedert, weil von nahe stehenden Häusern verdeckt, d a r ü b e r 2 T ü r m e mit je 1 freien Geschoß, die Schallöffnungen, auch im Zwischenbau mit 2 teili^em M a ß w e r k : niedrige geschweifte H a u b e n 18. J h . Die K i r c h e nach Brand erneuert 1660, nochmals dürftig neugot. 1881. — Einige gute Altargeräte: Spätgot. K e l c h 1484. W e i n k a n n e 1607 von Meister MS in Nürnberg. O b l a t e n b ü c h s e 1674 von einem M a g d e b u r g e r Monogrammisten (Geräte desselben in Deersheim, K r . Halberstadt). Schloß a n der Bode ; als D o m ä n e verdorben. W o h n h a u s erbaut 1545 von K a r d i n a l A l b r e c h t , Administrator von Halberstadt, 4 Geschosse mit 2 Rundbogen-Portalen und rechteckigen Fenstern, in deren G e w ä n d e n überschneidende Stäbe; weiterhin eine Wendelstiege 2. H . 16. J h . Amtshaus, P u t z b a u 1692. Rathaus. Schlicht erneuert 1691, die rechteckigen Fenster noch 111 il Fasen nach spätgot. A r t . Bar. Portal, einfach 1691. NEINDORF Kirche des Rittergutes. Gotisierend, 1582. (Inschr. mit Wappenschmuck), 2 rechteckige J o c h e mit gleich breitem, aber d u r c h M a u e r z u n g e n abgetrenntem 3/8 S c h l u ß , K r e u z g e w ö l b e , Strebepfeiler. A u s der Bauzeit K a n z e l und Orgelprieche, a n letzterer 8 große W a p p e n . A m A l t a r a u f b a u Reliefs des A b e n d m a h l s und der K r e u z i g u n g , dazu Bildnisse des Obersten J o h a n n v. Asseburg f 1567, seiner G a t t i n geb. von C r a m m u n d K i n d e r , gefertigt 1564; die d e n A l t a r mit den Seitenwänden verbindenden T e i l e hinzugefugt 1679, die Bildnisse von Hannemann a m besten.. Großes W a n d g r a b des August v. Asseburg + 1604 (Erbauers der K i r c h e ) , seiner 2. Gattin geb. v. Alvensleben und K i n d e r , reicher A u f b a u , Reliefs der K r e u z i g u n g (nach Christoph Schwartz), Auferstehung, A n b e t u n g der K ö n i g e und T a u f e Christi, knieende Gestalten, in der A r t Her G r a b -
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mäler des Magdeburger Domes, die Arbeiten in Sandstein besser und von anderer Hand als die in Alabaster. Wandgrab des Hieronymus August v. A. f 1717 und seiner Gattin geb. v. Schöning, gefertigt von Ernst Christoph Zimmermann 1722. Hölzernes Epitaph des Ludwig Hans v. A. t 1764 und Gattin mit Bildnissen, das der Frau nach Liotards Pastell im Herzog-Anton-Ulrich-Museum in Braumchweig. — Im Park des Herrenhauses (Neubau 1822) Denkmal für Katharina v. Asseburg 1797. OTTLEBEN Dorfkirche. Der rechteckige WTurm rom. Bruchsteinbau 12. Jh., ohne Eingang, gegen das Sch. mit 2 Bogen geöffnet, schlichte Schallöffnungen, 2 Giebel und Satteldach. Das Sch. anfangs aus Holz, vermutlich im 13. Jh. in Stein hergestellt. Umbau 2. H. 17. Jh., tonnenförmige Holzdecken in den Dachraum steigend, im Chore 2 Joche mit sich kreuzenden Rippen belegt; an den Langseiten des Chores Steingesims, Hohlkehle nach spätgot. Art, darüber vortretende Balken als Köpfe geschnitzt. — Alte Ausstattung: Altar und Kanzel 2. H. 17. Jh., nachträglich zusammengesetzt; die wertvolle Schranke des Altars um 1720 liegt auf dem Dachboden. Doppelte Emporen auf geschnitzten Pfosten 1683. — Sakramentsnische 1504, liegt in der Vorhalle. — Grabmäler der Gutsherrschaft v. Trautenburg, reich geschnitzte Tafeln für Heinrich Gottschalk t 1675 (bei Fehrbellin), Christian f 1684, Franz Friedrich j 1757 (bei Breslau), Karl Philipp t 1783. HAMERSLEBEN Ehem. S t i f t s k i r c h e d e r A u g u s t i n e r - C h o r h e r r e n S. Pankratius. Gegr. 1 1 1 2 . Hauptbauzeit 1. H. 12. J h . Durch die harmonische Raumbildung und sorgsame Ausfuhrung gebührt der Kirche unter den niedersächsischen Denkmälern des Jhs. eine hervorragende Stelle. Anlage im Hirsauer Schema. Das Ornament ist, wie in Quedlinburg und Königslutter, von einer oberitalienischen Strömung berührt, zeitlich steht es zwischen den genannten Bauten. — Ausfuhrung nach einheitlichem Plane. Die WWand des Lhs., vor der eine Vorhalle mit Empore geplant war, wurde gleichzeitig mit den Ostteilen ausgeführt, das Lhs. erst etwas später. Hauptchor und Nebenchöre von gleicher Länge, mit Apsiden geschlossen (keine Krypta), über den Nebenchören Tonnengewölbe. Die Kreuzarme niedriger als das Msch.. gegen dieses geöffnet mit Doppelarkaden, jede getragen von einer Säule über hohen Schranken, darüber Mauern, welche die Kreuzarme verschließen; diese Abweichung von der Norm für die Raumwirkung nicht günstig. Das Lhs. Basilika auf 8 Arkaden; das der Vierung benachbarte Stützenpaar Pfeiler, denn über dem 1. OJoch der Ssch. ein Turmpaar; alle übrigen Stützen Säulen. Die Arkaden in Msch. und Vierung rechtwinklig mit Schachbrettfriesen umrahmt. Ganze innere Länge 57 m, Breite des Lhs. 17,5 m (Paulinzelle 59 und 18,5m). — D i e S ä u l e n mit ihren mächtigen ausdrucksvoll geformten Basen gehören in Verhältnissen und Durchbildung zu den allerschönsten des Stiles; die Schilde ihrer Würfelkapitelle, ebenso einige der Zwickel tragen ständig wechselndes Schmuckwerk; die beiden Kapitelle der Doppelarkaden unter der Vierung zeigen je 4 Engel-
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gestalten, die Medaillons mit der Figur des hlg. Pankratius halten; sie und die reich geschmückten Wulste der attischen Basis auf der Sschranke sind das Ergebnis späterer Überarbeitung, zugleich mit den S t u c k f i g u r e n d e r S c h r a n k e n entstanden. Diese weisen a m Deckgesims noch die alten strengen Blattfricscauf, außen in rechteckigen Feldern die sitzenden Gestalten Christi und der Apostel in Stuck; sie sind nur auf der NSeitc im ö Felde erhalten, sonst abgeschlagen, nahe verwandt den Stuckreliefs der Liebfrauenkirche in Halberstadt und aus der gleichen Zeit, u m 1200. A u ß e n b a u : Gutes Quaderwerk (in Niedersachsen nur an großen Bauwerken verwendet). Bogenfriese aber keine Lisenen. Die Hauptapsis glatt bis zur Höhe der Nebenapsiden, im Obergeschoß die Fenster von einer rhythmisch wechselnden Blendarkatur umschlossen. Auffallend nüchtern der glatte O G i e b e l , gefälliger der SGiebel, erhalten die Nasensteine, welche die Anschlüsse der Traufgesimse verdecken. Die nicht großen Portale a m s Qsch. (früher am 11 Kreuzarm) und s Ssch. zeigen im halbrunden Bogenfeld j e 1 Paar Drachen und Löwen, von Rankenzügen umsäumt. Die oberen achteckigen Teile der T ü r m e sind erst 1512 entstanden, ursprünglich quadr. Die W.Seite unvoll., im Erdgeschoß eine Doppelarkade, welche eine Vorhalle voraussetzt; die Leibungen gegliedert mit kleinen Nischen, vor denen Säulen frei stehen. Reste von Öffnungen im oberen T e i l e der Front weisen auf die geplante Anlage einer Empore hin. S p ä t g o t . V e r ä n d e r u n g e n A . 16. Jh.: das Innere der K i r c h c mit hölzernen Kreuzgewölben überdeckt, erhalten 4 derselben über C h o r und Vierung, sowie in den Ssch. die steinernen Anfänger, sonst bei der Wiederherstellung 1856 durch Balkendecken nach urspr. Weise ersetzt; Abschluß der WFront, hier ein schmales Fenster mit 3teiligem Maßwerk: Ausmalung der Hauptapsis, Weltgericht und Heilige. A u s s t a t t u n g : Im Msch. K a n z e l und Orgel 2. H. 17..Jh., im Knorpelstil, am Obergaden ziemlich derbe Apostelfiguren aus der gleichen Zeit. Im s K r e u z a r m sehr bemerkenswerter Ciborienaltar A . 13. Jh.; Kruzifix, Holz, 16. J h . ; vorzügliche lebensgroße Maiienfigur, Holz, A . 16. J h . , daneben 2 kleinere Figuren der Hlg. Stephan und Laurentius, Holz, um 1500: diese drei in einer rom. Steinschranke mit Blendarkaden, die ursprünglich einen Teil des Abschlusses im n Nebcnchor gebildet hat. I m Chor gewaltiger zweigeschossiger A l t a r b a u , reich geschnitzt in Holz mit Gemälden, E. 17. J h . , gleichzeitige kleinere Altarbilder in den Nebenchören. Chorgestühl 2. H. 17. Jh. I m s Ssch. Grabsteine des 16.—18. J h . , handwerklich, am besten Pater Andr. Groll, f '589. Sakristei, 3 Joche rom. gratige Kreuzgewölbe, darüber Bücherei, 3 J o c h e mit spätgot. Rippengewölben, A . 16. Jh. Das K l o s t e r lag a n der NSeite; O - und NFlügel des K r e u z g a n g s mit K r e u z g e w ö l b e n , A . 16. Jh. Sonst die G e b ä u d e M . 18. Jh. erneuert; stattlich die 3 pfortige Einfahrt zum Gutshofe, Werkstein 1751. Dorfkirche. S der Klosterkirche, erb. i486, barock erneuert. Neubau des Turmes 1889, cies Sch. 1903.
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SCHWANEBECK Stadtpfarrkirche S. Petri. Neubau 17. J h . , sicher älter, wohl got., der rechteckige ungegliederte W-Turm mit spitzbogigen Schallöffnungen und bar. Helm. Einschiffiger, mit hölzerner Tonne gedeckter Saalbau mit eingebauten hölzernen Emporen, diese bez. 1683, ihre Brüstungsfelder handwerklich bemalt; — Großer Altar 1690; Kanzel etwas älter. — Großes Gemälde, Jüngstes Gericht, 1692; noch dörflicher ein anderes mit Christus und den klugen und törichten Jungfrauen. Einige gemalte Bildnis-Epitaphe mit geschnitzten Rahmen, 17. J h . Johanneskirche, ehemals Kirche des Dorfes Bubiingen. Reizvoller kleiner einschiffiger Bau mit etwas eingezogenem 3seitig geschlossenem und später hinzugefügtem Chor. Dachreiter, WTurm abgebrochen. An der SSeite des Lhs. Reste eines spätrom. Säulenportals (etwa 1. H. 13. Jh.). Spitzbogige got. Fenster. Eingebaute hölzerne Emporen, meist 2. H. 17. Jh., die an der WSeite älter mit bunten got. Malereien in den Brüstungsfeldern. — Guter Kanzelaltar 1701. Kirchengestühl 17. J h . Wallfahrtskapelle. Kleiner got. Saalbau 1334 gegr. Zuletzt Scheune, neuerdings wieder eingerichtet. Kleiner Dachreiter. Der Altar (A. 18. J h . ) aus dem Kunsthandel erworben. Sehr anmutige Pieta, um 1500. Rathaus ganz schlicht, das Obergeschoß Fachwerk, bez. 1674. HARSLEBEN Dorfkirche. Chor 14-Jh., Sch. 1601 mit sehr schöner hölzerner Kassettendecke, gestützt in der Mitte von einem starken Ständer, der etwa quadr. Turm rom. mit Renss.Haube. Bar. Kanzelaltar um 1690, die K a n z e l selbst in guter eingelegter Arbeit bez. Cordt Redding 1601. Vorzüglicher T a u f s t e i n 1602 mit Reliefs, wohl von Gg. Knebel in Magdeburg. Treffliches kleines Orgelgehäuse A. 17. J h . , dem der Martinikirche in Halberstadt (aus Groningen) eng verwandt. — Grabtafel Caspar Koggel und Frau, t >720 und 1736, mit Bildnissen; Gedächtnistafel Kedding 1605; Grabstein 1637, handwerklich. Umgebung: ö WEGELEBEN Pfarrkirche. Frühgot. flachgedeckte Basilika, jetzt des Hochsch. beraubt und mit hölzerner Tonne versehen. — Guter spätgot. A l t a r s c h r e i n mit doppelten Flügeln E. 15. J h . , innen geschnitzte Krönung Mariae, außen gemalte Passionsbilder. Sakramentsschrein, Stein, A. 16. J h . Geschnitzte Kanzel 1601, 1894 verdorben. —• Epitaph des J . v. Neindorf f 1677, Holz und Alabaster, Grabstein Albr. v. Wegeleben f 1445. B r u s t b i l d C h r i s t i eines Cranachschülers von 1565. Einige Epitaphe A. 17. J h . Pastorenbildnisse, lebensgroß in ganzer Figur 1702 und 1716. T a u f b e c k e n , 1588, Zinn mit Gravierungen der Evangelisten. Rathaus, schlicht, 16. J h . mit Freitreppe an der SSeite und Erker an der NSeite. ADERSLEBEN Ehem. Zisterzienserinnenkloster. Gegr. vor 1266. Neubau M. 18.Jh., 1 schiffig, 3seitig geschlossen, flache Decke mit einigen leichten Stuckzierraten, über der WSeite schlanker Dachreiter, Portal an der ven Pilastem gegliederten SSeite mit Maria zwischen den Hlg. Nikolaus
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und Andreas. — Vortreffliche Ausstattung. Hochaltar 1794 und 2 Nebenaltäre, einheitlich frühklassizistisch. Bmkw. die Altarbilder (Mariac Himmelfahrt, hlg. Nikolaus und hlg. Bernhard). Kanzel und WF.rrpore, diese mit guter Intarsia aus der Erbauungszeit, Orgel 1755. Sillerncs Weihrauchfaß 1 7 1 4 , Taufbecken aus Zinn E. 1 8 . J h . — Westwärts W o h n b a u t e n 1734 u. 1749. Q U E D L I N B U R G Siidwestl. der Stadt die »Altenburg« — eine vorgeschichtliche Waliburg. An ihrem Fuße der allsächsische, dann königliche Hof »Qjiitlingen«. Hier im g. Jh. Missionskapelle; nö davon auf einem hohen Sandsteinfelsen Anlage einer Burg durch Heinrich I. und Einrichtung eines Stiftes, das nach seinem Tod auf den Königshof verlegt wurde, während Nonnen das Kloster auf der Burg bezogen. Otto III. verlieh gg.j. dem Nonnenkloster, das den vornehmsten Familien vorbehalten war, ein Marktprivileg, demzufolge im Tal in der Gegend der späteren Blasiikirche eine »Marktsiedlungn entstand. Gegen AI. 12. Jh. erfolgte dann die Gründung einer »Stadt«, der eigentlichen Altstadt (um die Benediktikirche), die spätestens //7p befestigt war. Noch im gleichen Jh. Gründung der Neustadt au/ dem rechten Ufer des Mühlengrabens (um die Nikolaikirche). 1333 Vereinigung beider Städte, nachdem die Marktsiedlung und das alle Dorf Nördlingen (um die Agidienkirche) bereits in die Altstadt aufgegangen waren, während das Westendorf I um die Burg) außerhalb der Mauern blieb. Die im späten Ma. ziemlich selbständige Stadt wurde 1477 von der Äbtissin Hedwig, einer Wettinerin, unterworfen. Schutzherren des seit der Reformation (1539) weltlichen und reichsunmittelbaren Damenstifts waren die sächsischen Fürsten, seit i6g8 durch Kaufvertrag die Kurfürsten von Brandenburg. Bekanntlich waren die Gräfin Aurora von Königsmarck, die einstige Geliebte Augusts des Starken, und die Prinzessin Amalie, Schwester Friedrichs des Großen, Äbtissinnen in Quedlinburg. 1803 kamen Stift und Stadt an Preußen. S t i f t s k i r c h e S . S e r v a t i u s . V o r 936 kleines, v o n H e i n r i c h I. gegr. Chorherrenstift mit Peterskirche, deren h a l b r u n d e Apsis in der späteren Confessio noch erkennbar ist; hier H e i n r i c h I . 93(1 in tiefem S c h a c h t v o r d e m Petersaltar beigesetzt. I n demselben .Jahre noch V e r l e g u n g des Chorherrenstifts in die K ö n i g s p f a l z i m T a l u n d des Nonnenklosters Wendhausen auf die Q u e d l i n b u r g ; f ü r dessen Z w e c k e anscheinend i m W der bisherigen Peters-, nunmehrigen Servatius- u n d D i o n y s i u s - K i r c h e eine N o n n e n e m p o r e mit Pfeilern u n d S ä u l e n mit ottonischen Pilzkapitellen eing e b a u t . — N e u e Stiftskirche v e r m u t l i c h i m N W v o n d e r bisherigen: 997 in den ö, 1 0 2 1 in den ü b r i g e n T e i l e n geweiht; d a v o n erhalten die hohe W K r y p t a ( 2 0 : 8 m L ä n g e ) unter d e m W F l ü g e l des Schlosses; 3 R ä u m e , d e r mittlere 3-, d e r n u n d s 2 s c h i f f i g , letzterer v e r ä n d e r t ; nach O k a t a k o m b e n ä h n l i c h e R ä u m e in w e i c h e m S a n d s t e i n ; S ä u l e n 2 V 2 m hoch mit bossiertem K a p i t e l l u n d eckblattlosem Sockel. — Peterskirche 1 0 2 1 als G r a b - u n d G e dächtniskirche besonders f ü r K ö n i g i n M a t h i l d e b e s t i m m t ; d a m a l s v o r den G r ä b e r n in d e r Apsis vertiefte Confessio angelegt mit interessanter Stuckdekoration. 1 0 7 0 , nach B r a n d d e r K i r c h e
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von 1021, V e r w a n d l u n g d e r alten Peterskirche in die K r y p t a der j e t z t hierher zurück verlegten Nonnenkirche; damals die Confessio zugeschüttet. K r y p t a i m A n s c h l u ß an die alten J o c h e unter der N o n n e n e m p o r e , 3 schiffig mit breiter Apsis, daneben unter d e m Q h s . d e r O b e r k i r c h e beiderseits N e b e n r ä u m e von 2 kreuzgewölbten J o c h e n mit Apsis; treffliche K a p i t e l l e , an den G e w ö l b e n wichtige W a n d b i l d e r aus A l t e m und Neuem Testament, A . 12. J h . ; w unter d e m s Ssch. die kleine unterirdische K a p e l l e des hlg. Nicolaus in V i n c u l i s mit T o n n e , 3facher seitlicher Ö f f n u n g u n d Apsis, als B u ß k a p e l l e bezeichnet. Portal an der NSeite von 1320. — O b e r k i r c h e (gew. 1129) 3schiffige rom. Basilika mit Stützenwechsel (2 S ä u l e n auf 1 Pfeiler, a u f j e d e s Intervall 2 Fenster im O b e r g a d e n ) , Apsis 1321 got. 6/s erneuert, die Hälfte des C h o r quadrats mitumfassend; Q u e r h ä u s e r (mit Nebenapsiden) k a u m über die Ssch. ausladend; alle diese T e i l e w e g e n der hohen oberirdischen K r y p t a sehr h o c h über d e m Lhs.; Msch. aus 3 Q u a d r . Die S ä u l e n mit meist würfelförmigen, reich gezierten K a p i t e l l e n und steilen attischen Basen. Gesimse, Apsideneinfassung u n d R u n d b o g e n f r i e s a m Ä u ß e r e n mit derben Flachreliefs nach lombardischen V o r b i l d e r n , namentlich S. A b o n d i o in C o m o . I m N K r e u z g j o c h i g e s S c h a t z g e w ö l b e auf Säulen, E. 12. J h . (sog. Zitter). — D e r rechteckige W B a u auf 2 T ü r m e angelegt, zwischen ihnen 2 K r e u z g e w ö l b e , d a r ü b e r 2jochige Nonnenempore; doch nur d e r untere T e i l des N T u r m e s ausgeführt, abgeschlossen mit bar. H a u b e 1706. — U m f a n g r e i c h e Wiederherstellung des Bauwerks 1862—1882, hinzugefugt der S T u r m u n d der obere T e i l des N T u r m e s , beide mit G i e b e l n u n d Helmen. 10 G r a b s t e i n e von Äbtissinnen, von ihrer ursprüngl. Stelle im M s c h . in die K r y p t a versetzt; die aus d e m 12./13. J h . aus g r a u e m Stuck, die älteren nach byzantinischem V o r b i l d sehr steif, Ä b t i s i n n e n des 11. J h . darstellend, aber erst nach Ü b e r f ü h r u n g d e r G r ä b e r aus d e m 1070 abgebrannten ottonischen B a u 1161 gearbeitet. U n t e r den j ü n g e r e n Grabsteinen wichtig der d e r Äbtissin A g n e s v. M e i ß e n ( | 1203) und einer ungenannten (Sophie v. Brena f 1230), d e m G r a b m a l Heinrichs d. L . in B r a u n s c h w e i g v e r w a n d t . — I n den G r a b g e w ö l b e n unter d e m s. Ssch. schöne Zinnsärge des 18. J h . Schatzkammer im Zitter. A u s der S a m m l u n g seltener u n d wertvoller Stücke hervorzuheben: K n ü p f t e p p i c h , urspr. 5 , 9 0 : 7 , 4 0 , der einzige seiner Art, E . 12. J h . von der Äbtissin A g n e s ( 1 1 8 4 — 1 2 0 3 ) gest., Darstellung der Hochzeit des M e r k u r mit d e r Philologie nach M a r c i a n u s C a p e l l a u. ä. Gestalten von g r o ß a r t i g e r Bildung. — R e l i q u i e n k a s t e n (angeblich Heinrichs I.), A . 13. J h . , mit Filigran und getriebenen Silberreliefs (Christus, A p o s t e l u n d Heilige) unter V e r w e n d u n g älterer Elfenbeinreliefs A . 10. J h . (Transfiguration, F u ß w a s c h u n g , Frauen a m G r a b e , Christus segnet die Apostel) und Walroßstreifen 11. J h . (Kruzifix, sitzende Apostel). — E i n anderer angeblich Ottos I. mit Elfenbeinreliefs (Apostel zwischen Pfeilern u n d Säulen, Monatsbilder) des 10. J h . (Ausläufer d e r L i u t h a r d g r u p p e ) , umgearbeitet mit 7 •
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Filigran, Edelsteinen, Email und einer Fußplatte (hier in Silberätzung: Christus und Brustbilder von Heiligen) in der Zeit der Äbtissin Agnes — T r a g a l t a r mit trefflichen getriebenen Silberreliefs, vergoldet, um 1230: Kreuzigung auf Deckel, Christus zwischen Evangelisten-Symbolen und 12 Apostel an den Seiten. — 2 B u c h d e c k e l A . 13. Jh., mit Filigran, älteren byzantinischen Elfenbeinreliefs (4 Szenen aus dem Leben Christi), gleichzeitigen Silberreliefs (Madonna und hlg. Bischöfe) und byzantinischen Zellenschmelzplättchen. — Ä b t i s s i n n e n s t a b 11.Jh., Olivenholz mit Goldblech belegt. — K a m m , angeblich Heinrichs I., aus Knochen in Silber gefaßt. — Ägypt. F l a s c h e n r e l i q u i a r aus Bcrgkristall 1 1 . J h . — Deckel eines E v a n g e l i e n b u c h e s von 1513 (Christus mit den Evangelistensymbolen und den Kirchenvätern, Silber). Schloß. A n der W- und NSeite der Servatius-Kirche. Das Äußere E. 16. Jh. und M. 17. Jh., Treppenturm, mehrere Giebel, der innere Hof ehemals im O geschlossen. Innere Ausstattung 1. H. und E. 18. Jh., Bildnisse der evang. Äbtissinnen. — Hier aufbewahrt die Teile des abgebrochenen großen Bar.-Altars der Kirche. Wipertl-Kloster. Die im 9. Jh. in der kgl. Pfalz gegründete offene Missionskapelle (vgl. Helmstedt, Peterskapelle) wurde zur Krypta des seit 961 in die Pfalz verlegten Chorherrenstifts der Heiligen Jacobus und Wipertus umgebaut. Schmales Msch. (5: 1,8 m) mit Apsis, die Ssch. um dieses herumgeführt, gegen das Msch. durch Pfeiler und Säulen getrennt, über denen ein gerader Architrav (Reste der Stuckbekleidung) durchläuft; die kurzen, auf eine Untermauerung gestellten Stützen in der Apsis wohl karolingisch, die erhöhten Säulen im Lhs. mit ottonisenem Pilzkapitcll. Alle 3 Sch. mit Tonnengewölbe. Apsis rechteckig ummantelt. Auch der Altar wohl noch karolingisch. Im O angefügt ein frühgot. Unterbau für eine Verlängerung des Chors der Oberkirche: offene Vorhalle, 1 Joch tief, 2 Joch breit. — O b e r k i r c h c 3 schiffige schlichte Pfeilerbasilika mit Balkendecke, nach Verwandlung des Stifts in ein Prämonstratenser-Kloster 1148 umgebaut. Chor beiderseits mit je 1 großen Blendnische ausgestattet, urspr. auf den R a u m über der Wiperti-Krypta beschränkt, dann frühgot. nach O erweitert, gerader Schluß mit 3 hohen Fenstern, auf offenen Dachstuhl berechnet. Neben dem Chor urspr. 2geschossige Nebenchöre, ebenfalls gerade geschlossen, erhalten nur der n. — Nach W anschließend, wie es scheint, ein gegen die Ssch. durch Mauern abgeschlossener Vorchor, erst dann 6 schmale und niedrige Arkaden, nur die ö größer. I m N das etwas breitere Ssch. got. erneuert, im S Sakristei mit Empore darüber. Q_sch. und Triumphbogen fehlen. I m W got. Anbau, vielleicht mit N T u r m . •— V o n aer Klausur an der SSeite erhalten der rom. O Flügel. Alles verstümmelt, die Kirche zur Scheune herabgewürdigt. S . Marlen auf dem Münzenberg. V o n Wohnhäusern überbaut, aus den Resten bestimmbar als 3 schiffige rom. Basilika mit w Nonnenempore in ganzer Breite der Kirche; ö Krypta, Q s c h . , ohne Chorviereck, aber große Apsis, später angefügter S O T u r m .
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86 gegr., 1017 nach Brand von 1015 wiederhergestellt. — Alle tützenquadr. Pfeiler. —• Von der SSeite schönes hochrom. Säulenportal init Relief im Bogenfelde, in die Stadt. Sammlung übertragen. S . Aegldienkirche. Frühgot. rechteckiger WBau, 2 türmig, doch nur der STurm mit Helm noch aufrecht. Spätgot. 3schiffige Hallenkirche, Msch. geradlinig geschlossen, doch das Innere nach Brand bar. erneuert, Holzdecken. — Prächtiger, urspr. für die Benediktikirche gefertigter S c h r e i n a l t a r um 1420, unter Wimpergen Christus und Maria sitzend, 6 Apostel, in der Staffel Christus und 6 Engel.—Temperabild mit der hlg. Sippe, A. 16. Jh. — Der bar. Ausbau unberührt erhalten. — Gemalter Altaraufsatz M. 13. Jh., jetzt im Deutschen Museum in Berlin. S.Benedikt! oder Marktkirche. Rechteckiger WBau, 2 Türme, in den unteren Teilen rom., sonst frühgot., 3 teilige Schallöffnungen, nur über dem NTurm ein spitzer Helm. Got. Lhs. als 3 schilfige Hallenkirche, breiter als WBau, unvoll., in den Ssch. Balkendecken, im Msch. tonnenfbrmige Decke. Der Chor 1410—36, 4 Joche, 3/u geschlossen, von schönem Verhältnis, ohne Bezug auf das Msch.; runde Dienste ohne Kapitelle, in den 2 OJochen unterbrochen von Standbildern und Spitztürmchen, Kreuzgewölbe, deren Rippen im OSchluß mit Zacken besetzt sind, gute Fenstermaßwerke. Die angebliche Krypta im s Qhs. war urspr. gewölbte Sakristei. Kapelle 2jochig an der NSeite des Chors. — H a u p t a l t a r in 2 geschossigem strengem Aufbau nach Entwurf von Leonhard Christoph Sturm (damals Prof. in Wolfenbüttel) 1700, Schnitzwerk von Sebastian Huggenberg und J. S. Heine, Gemälde von Joachim Luhn. A m Altartisch Schnitzereien der Stiftshauptmanns-Prieche, 1631. — Großer spätgot. Schreinaltar E. 15. Jh., Maria mit Leichnam Christi, Servatius und Benedikt, Staffel und Flügel. Ein kleiner spätgot. Schreinaltar mit Maria. — Reiche K a n z e l 1595, wohl von Georg Sleyger, mit Reliefs der Heilsgeschichte. Taufstein 1648. Gestühl u. a. 17. Jh. — Im Chore Epitaph aus Sandstein für Heinrich von Bortfeld t '57ß> Grablegung, Kreuzigung mit anbetendem Ehepaar, Auferstehung. S . Blasius. Erneuert 1715. Saalbau, Emporen mit Schnitzwerk; Portal. Rechteckiger WTurm frührom., im unteren Glockenhaus altertümliche, meist vermauerte gepaarte Fenster mit Zwischensäulen. Aufbau einer neuen Glockenstube, 13. Jh. — Prächtiger bar. K a n z e l a l t a r , 1723, von J. W. Kunze. — Ehrengedächtnis aus Sandstein für E . H . v. Wolffen zur Adegast f 1581, figurenreiche Arbeit. — P a r a m e n t e z. T . sehr wertvoll. S . Nikolaikirche in der Neustadt. Die zuerst geplante Basilika nur im Untergeschoß der WTürme (mit Portal) und im OBau (Chor und Q h s . ohne Apsiden) um 1230 im Übergangsstil ausgeführt; vom OBau sind nur die OWand des s Qhs. und die Grundmauern der 4 jochigen Sakristei des n Q h s . erhalten. An Stelle des basilikalen Lhs. jedoch ein Hallenbau mit überhöhtem, aber fensterlosem Msch. und schmalen Ssch. ausgeführt; davon nur der Ober'r-il de1; Obergadens mit spätrom. Wandmalereien erhalten. Die
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ungenügende Beleuchtung des Msch. veranlaßte im 14. Jh. einen Neubau, der aber nur im Chor -— abgesehen vom Gewölbe, das erst im 17. Jh. nachgeholt wurde — gelang, während man sich im Lhs. mit Verbreiterung der Ssch. und Vergrößerung der Arkaden begnügte. - - Bar. A l t a r 1712 und K a n z e l 1731 von J. J. Möller in Braunschweig. Frühgot. Taufe. — K e l c h A . 14. Jh. Hospital S . Johannis. R o m . 1 schiffigc Kirche. Tympanon an der NSeite, K r e u z mit Muschcln. Franziskaner-Kloster. Rest einer 2schiffigen Kapelle mit Kreuzgewölben, spätgot. um 1500. Rathaus. Hochgot. der (jeckige Archivturm an der SWEcke mit Blendmaßwerk. Sonst erneuert im 16. Jh., im Flur Holzdeckc auf Unterzug und Stütze, reich geschnitzt. Spätrenss.-Portal 1615. Hintergebäude prächtiges F a c h w e r k (Inschr. 1582). i g o i umgebaut. — I m Inneren Rcnss.-Türen zum B ü r g e r s a a l von 1659 und 1693. Hier wertvolle G e m ä l d e , meist von Äbtissinnen und Mitgliedern des preußischen Königshauses: Gräfin Maria Aurora von Königsmarck als Diana, ihre Schwester neben ihr; Friedrich August der Starke mit Panzer und Hermelin; Newton besonders gut; Leibniz. Roland 14.Jh., aufgestellt 1869. G e r i c h t s g e b ä u d e . i . H . 18. Jh., Saal mit reiehem, doch ungelenkem Stuckzierat an Decke und Wänden. Ehem. Stiftshauptmannei an der Bode. Das Äußere schloßartig 155!!, mit Erker und Giebeln. Im Inneren das Hauptzimmer mit geschnitztem Ausbau 156G, Decke und architektonisch unirahmten T ü r e n . 2 Renss.-Häuser mit reichen Einzelformen, Pölkenstr. 27 und 29. Fachwerkbauten. Der Stilfassung nach das älteste Word 3, bescheiden, 2 niedrige Geschosse, die Stiele bis zum Dach gehend, die Balken mit Zapfen durch die Stiele reichend, Versteifung im oberen Geschoß durch Knaggen, wohl erst aus 17. oder 18. Jh. •— In der entwickelten nicdersächsischen Bauweise seit A . 16. J h . : Breite Str. 49; Polle 7 und Benediktikirchhof 5; Hohe Str. 8, 1548; Breite Str. 41/42, i " ) j i , Klopstoeks Geburtshaus am Schloßplatz; Marktstr. '¡I6, 15O2; »Alter Klopstock« am Stieg 28, 1580. Sonnen oder Fächer in den Brüstungen bis 1594. Täfelungen in den Brüstungen besonders reich an Breite Str. 39, »Rose«, 1612 und L a n g e Gasse 29, 1614. R ü c k g a n g mit noch bedeutenden Leistungen bis 1680, V e r f a l l im 18. Jh. Stadtbefestigung. Großenteils noch erhalten; 14. Jh. Älter am A u f g a n g zum Schloß. T ü r m e meist mit hohen Turmhelmcn, nach der Stadtseite offen, 9 viereckig, 3 rund, 4 Bastionen (niedrig, aus der Mauer vorspringend); kein einziger T o r t u r m erhalten.
Städt. Schloßmuseum — Klopstock-Museum
Umgebung: nu DITFURT Kirche. Sie enthält Reste eines rom. Baues um 1080. Reichgeschnitztes Altar- und Kanzelwerk E. 17.Jh. Rathaus. Fachwerkbau, iC.Jh.
BLANKENBURG
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HEDERSLEBEN Von dem 1262 gegr. Zisterzienser-Nonnenkloster geringe Reste erhalten. GATERSLEBEN Stephani-Kirche. Rom. SPortal. Alles übrige stillos umgebaut. Ausstattung Spätrenss. Im Domänenhof festes Haus, 3 schöne Wappensteine 1 5 9 1 . Umgebung: w GERSDORFER BURG Von der alten Burg des Markgrafen Gero (10. J h ) ein doppelter Rundwall in der Anlage erkennbar. Der 8 eckige Bergfried 14. J h . Umgebung: sä, s und sw NEINSTEDT Katharinen-Kirche. Entstellter rom. Turm. — Ausstattung des 17. Jh. nicht schlecht. — Grabsteine der Familie v. Hovm und v. (Dettingen. THALE Pfarrkirche. Im WBau rom. Teile. — Altar: Mensa rom., Aufsatz reich bar. — Grabdenkmäler, meist der Familie v. Steuben. Ehem. Kloster Wendhusen. Gegr. um 900. Erhalten nur der hohe WQuerbau vom 1 1 . (?) J h . Unterharzer Volks- uud Altertumsmuseum. STECKLENBERG Große Burgruine. Im 13. J h . Besitz der Landgrafen von Thüringen, dann der Bischöfe von Halberstadt. 1364 zerst. und wiederhergestellt. In den bedeutenden Trümmern sind Bergfried, Palas und Kapelle zu erkennen. LAUENBURG Burg. 1 1 6 4 Besitz des Pfalzgrafen von Sachsen, im 14. Jh. zerst. —• Sehr ausgedehnte Ruine mit rom. Kapelle (Fundamente) und rom. Bergfried (noch 1 5 m hoch). — In der Nähe die »kleine« Lauenburg, rom. Trümmer. SUDERODE Ehem. Dorfkirche (jetzt Spritzenhaus). Rom., Turm über dem Altarhaus (für dieses Gebiet ungewöhnlich), Apsis. WESTERHAUSEN Kirche mit bar. geschnitztem A l t a r von l'nlentin Kühne.
BLANKENBURG Die Burg 1123 zuerst erwähnt, von Lothar von Süpplingenburg dem Grafen Poppo verliehen, dessen Geschlecht der Grafen von Blankmburg-Regenstein 159g ausstarb. Dann Eigentum der Herzöge von Braunschweig-Wolfenbüttel, seit 1707 besonderes Fürstentum, in dem der Sohn Herzog Anton Ulrichs, Ludwig Rudolf, xon :6go bezw. IJ14—31 residierte. Die Siedlung am Fuße der Burg um die Wende des 12. Jh. bezeugt. Pfarrkirche 1203 erwähnt, das Rathaus 1233. Bartholomäus-Kirche. Urspr. Pfarrkirche, später mit einem Zisterzienser-Nonnenkloster verbunden. Urspr. 3 schiffigc rom. Ge-
B L A N K E N B U R G UND UMGEBUNG wölbebasilika mit Stützenwechsel u n d T ü r m e n (unzisterziensisch). Frühgot. C h o r v e r l ä n g e r u n g in 2. H . 13. J h . Hochgot. U m b a u des Lhs. a b 3 schiffige Hallenkirche (mit flachen Decken?). 1586 gotbierendc Holzgewölbe. Rest. 1891. — Gegenwärtiger Zustand: Rechteckiger fast q u a d r . W T u r m mit g o t . Glockenhaus; an d e n Pfeilern des Lhs. rom. K ä m p f e r , Zwischenstützen entfernt. D e r rom. T e i l des Chorhauses w i r d v o n verlängerten Ssch. begleitet. Die frühgot. V e r l ä n g e r u n g 5 schließt in /io- Ü b e r w ö l b u n g des ganzen Chors mit 3 rechteckigen Rippengewölben. Portal a n der NSeite 2. H . 16. J h . — R e i c h e bar. A l t a r w a n d mit geschnitzter K r e u z i g u n g im Mittelfeld 1712. Steinerne K a n z e l mit Reliefs der K a r d i n a l t u g e n d e n 1582. Triumphkreuz mit M a r i a u n d Johannes A . 16. J h . 4 Stifterfiguren aus Stuck, lebensg r o ß , zu zweien gepaart, 1. H . 13. Jh., nicht mehr als handwerksmäßig u n d z. T . sehr beschädigt. K l e i n e Sakramentsnische im n Nebenchor. Zahlreiche G r a b s t e i n e u n d Epitaphe des Regenstein-Blankenburger Grafenhauses, ältester der des Grafen Bernhard, grob in vertieften Umrissen, 1. H . 15. J h . , die M e h r z a h l 16. J h . , a m interessantesten der des G r a f e n Ernst und seiner Frau, t 1581, im n Nebenchor. Unter den anderen Grabsteinen der des Mathias W r a m p e (f 1623) und der der M a r g . Schillingk g e b . W i d e m a n s (f 1636) beachtlich. Burg. Zuerst genannt 1123, bis 1599 von den einheimischen Grafen bewohnt. A u s d e m M a . wenig erhalten. Wesentlich U m - und N e u b a u 1 7 0 5 — 1 8 in derben und sparsamen Formen, a b e r stattlichen V e r h ä l t nissen d u r c h H. Korb. I m Innern 3 Säle mit strenger Pilasterdekoration. V o n der Ausstattung des frühen 18. J h . vieles erhalten. Zahlreiche Rildnisse. Kleines Schloß a m F u ß e des Burgberges. Erb. 1725 in F a c h w e r k , 1777 massiv erneuert. K l e i n e r bar. Terrassengarten. Luisenburg. Gartenschlößchen in Fachwerk 1728. Ratbaus. Massiver R e m s . B a u mit got. Resten. Obergeschoß 1584 hinzugefugt. Portal, bez. 1577. Vortretender T r e p p e n t u r m , rest. 1734 (Insch.) Renss.Giebel an der w Seitenfront. Dachreiter 1738. Die m a . Stadtmauer, die bis 1822 wohlerhalten war, schloß die B u r g mit ein; in deren N ä h e kleine Abschnitte mit T ü r m e n erhalten. Städtisches Museum Umgebung: n und nw MICHAELSTEIN Zisterzienserkloster. G e g r . 1147 als T o c h t e r von A l t e n k a m p z u nächst im oberen Klostergrund (Volkmarskeller), 1167 hierher verlegt; 1525 u n d 1533 beschädigt, 1544 aufgehoben. Leidlich erhalten die K l a u sur, v o n der K i r c h e nur ein kleiner T e i l der S W a n d . Fundstücke und G r u n d mauerreste lassen a u f eine flachgedeckte kreuzförmige Basilika Schließern, der C h o r beiderseits mit j e 2 Nebenchören. Kapitelsaal u n d R e f e k t o r i u m 2 schiffig mit rom. G r a t g e w ö l b e n auf Säulen, die beiden im K a p i t e l saal mit Kapitellen in N a c h a h m u n g der v o n Königslutter. — Bleiern*Grabkiste der Äbtissin Beatrix I. von Q u e d l i n b u r g ( | 1062) von 1160 m i t b m k w . Inschrift. — D e r 2 geschossige W F l ü g e l 1718 z u m T e i l als Protestant. K i r c h e eingerichtet, reizlos u n d durch neuen A n s t r i c h ziemlich beeinträchtigt; M a r m o r - E p i t a p h für Eberhard Finen, 1726. D i e K r e u z g ä n g e in magerer Frühgotik, schlecht erhalten. Einfaches
WERNIGERODE
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Torhaus, A . i8.Jh., über der Durchfahrt Reliefs des Gekreuzigten und des hlg. Michael. VOLKMARSKELLER Höhlenkirche des hlg. Michael, 956 eingerichtet, 1147—67 mit Zisterzienserkloster verbunden, das dann nach Michaelstein verlegt wurde, seit 1167 Wallfahrtskapelle mit Wirtschaftshof. Grundmauern einer klosterähnlichen Anlage. HEIMBURG Dorfkirche 1724. — Umfangreiche Burgruine. HARTENBERGER FORST 1887 freigelegte Grundmauer eines kaiserlichen Jagdhauses aus , — 1 2 . J h . ; Hauptgebäude Rechteck von 8 : 3 5 m , darin Kapellenraum mit OApsis. Spuren eines großen Wirtschaftshofes. REGENSTEIN Burg. Die Erbauung durch König Heinrich I. nicht beglaubigt. Eine Wehranlage dürfte schon vor ihm bestanden haben. Im 12. Jh. traten die Grafen von Blankenburg und Regenstein auf, ausgestorben 1599. Unter dem großen Kurfürsten 1671 als moderne Festung ausgebaut. 1758 geschleift. V o n der ma. Felsenburg der untere Teil eines runden Bergfrieds erhalten. LANGENSTEIN Burg der Bischöfe von Halberstadt. V o n der sehr ausgedehnten, einem schmalen Felsrücken sich anschließenden Anlage des Ma. nur Spuren erhalten. Schloß (Bes. Rimpau) 1777 mit dem Branconischen Wappen. Bmkw. Gemäldesammlung von 150 Nummern. Umgebung: ö und sö CATTENSTEDT Dorfkirche. Im Kern rom., W T u r m mit Resten einer 3teiligen EmporenöfFnung gegen das Sch.; dieses um 1700 umgestaltet. — Rest eines frühreformatorischen bemalten Altarschreins. WIENRODE Kirche. Im Kern ma.; Umbau 1702: 2 Emporengalerien, Altarwand mit Kanzel und Apostelfiguren eines Schreins um 1500. Typisches Beispiel einer kleinen, behaglichen Protestant. Dorfkirche der Gegend. TIMMENRODE Kirche. Grabsteine M. 18. Jh. in reich ornamentierter Sargform, typisch fiir die Gegend.
WERNIGERODE Rodung und Dorfsiedlung des g. Jh. (Abt Wern oder Warin von Korvey 836—56). Burg des Gaugrafen im frühen 12. Jh., 1229 Stadtrecht, um 1270 Neustadt, 1528 mit der Altstadt um S. Georg vereinigt; Kaufmannsstadt mit bäuerlichem Einschlag. Seit 142g Stoiberger Grafen. 1714 Verwaltungshoheit an Preußen. Oberpfarrkirche S. Sylvester. Gestreckte frühgot. Anlage (Erhebung zum Chorherrenstift 1265), langer rechteckiger Chor, Kreuzarme niedriger a b das basilikale Msch., im 17. Jh. und 1881 verändert.
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WERNIGERODE
— Altarschrein (ehem. in der 1873 abgebrochenen Nikolai-Kirche; E. 15. J h . — Lange Reihe von Grabsteinen: Gräfl. Ehepaar um 1300, Gf. Friedrich f ' 3 3 8 , Gf. Konrad f 1339. Gf. Konrad j 1407, Gf. Heinrich f 1420, letzter des alten Wernigeröder Stamme«. — Spätrem, stark ergänzter Sakristeischrank. Bmkw. Gewebe im Stadt. Heimatmus. Frauenkirche. An Stelle einer rom. kreuzförmigen Basilika mit 2 türmigem WBau in der Art der Braunschwciger Neubau 1762 als Protestant. Saalkirche. — K a n z e l a l t a r von Moser, A l t a r b i l d von Bernh. Rede. Spätrom. silbervergoldete Patcnc mit den Engeln am Grabe. Johanniskirche. Rom. WTurm, urspr. türlos, gegen das Sch. Doppelarkade. Seh. und Chor unbedeutender got. Umbau. — S c h n i t z a l t a r bemalt und vergoldet, ausgezeichnet durch gute Erhaltung und Qualität, um 1425, auch ikonogr. wichtig. Kanzel um ifioo, feine, etwas magere Arbeit. Taufstein 1569. Bürgerliche Grabsteine 17. und 18. J h . Kapelle des S. Georgenspitals. Bmkw. durch einige Ausstattungsstücke. Kleiner Schrcinaltar A. 16. J h . ; Memoricntafel für Gf. Dietrich t 1386 (rekonstruierende Kopie). Marienteppich und Magdalenenteppich 1 3 . J h . ; orientalischer Teppich 15. J h . ( jetzt im Stadt. Heimatmuseum). S. Theobaldi-Kirche in Nöschenrode. Turmlose spma. Kapelle mit Qsch.,Stiftung desGrafen Heinrich (+ 1429}. Reizvoller Innenraum; mit biblischen Darstellungen bemalte Priechen: 1 36, 1655, 1 7 1 2 . S < h n i t z a 11 a r aus der gleichen Werkstatt wie der in S.Johannis, aber etwas früher. - Kanzel ifiijfi. Orgel 1670. Chnrstühlc 1 6 2 1 . Kirche in Hasserode, Zentralbau 1847 nach Plänen Friedrich Wilhelms I V . von August Stiller. Verwahrlost. In der benachbarten Christuskirche A l t a r b i l d der Kreuzigung aus der Schloßkapellc in Groningen von Adam Offinger 1598, Nachbildung des Saldernschen Stichs von Christoph Schwärt z. Städt. Heimatmuseum R a t h a u s . 1427 überwies die G r u n d h e r r s c h a f t d e r S t a d t v e r w a l t u n g ihr »spelhus« mit d e m Weinkeller. Dieser noch heute als R a t s keller benutzt, nach N ein rechteckiger H a u p t r a u m , kreuzgewölbt auf 2 m ä c h t i g e n Mittelpfeilern, dahinter n e b e n e i n a n d e r noch 2 kleine tonnengewölbte L a g e r k e l l e r . A u f G r u n d älterer P l ä n e ist a n z u n e h m e n , d a ß die G r u n d r i ß a u f t e i l u n g des d a r ü b e r liegenden Gcschosses der des K e l l e r s entsprach; erhalten nur die U m f a s s u n g s w ä n d e in schwerem B r u c h s t e i n m a u e r w e r k ; innere M a ß e 2 3 : 1 2 m . E n t s t e h u n g u m 1 4 2 0 (Inschr. i m W a p p e n ü b e r d e m H a u p t p o r t a l ) , s c h w e r l i c h früher, w i e v i e l f a c h a n g e n o m m e n . D i e g e g e n w ä r t i g e G e s t a l t wesentlich ein E r g e b n i s des U m b a u s 1 4 9 4 — 9 8 d u r c h Thomas Hilleborch (Inschr.). A u s dieser Zeit s t a m m t d e r O b e r b a u aus F a c h w e r k , der urspr. den großen Festsaal f ü r die B ü r g e r s c h a f t umschloß. Das n a h e gelegene eigentliche R a t h a u s w u r d e 1 5 3 8 a b g e b r o c h e n , seitdem vertrat das »spelhus« seine Stelle u n d m u ß t e f ü r d i e neuen Z w e c k e wiederholt verändert w e r d e n . N a m e n t l i c h hat d e r große U m b a u 1 8 7 4 viel von d e m alten Bestand vernichtet. T r o t z d e m bietet die gegen den M a r k t gerichtete N F r o n t noch h e u t e e i n A r c h i t e k t u r b i l d v o n höchst reizvoller E i g e n a r t — freilich keineswegs rein niedersächsisch, sondern mit fränkisch-hessischen Z ü g e n durchsetzt. — A u f g a n g ü b e r eine 1 7 4 1 erneuerte d o p p e l -
WERNIGERODE UND UMGEBUNG
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läufige Freitreppe; sie wird umfaßt von 2 vortretenden Erkertürmchen, die einst in Höhe des Treppenpodestes auf freistehenden Ständern aufsetzten, zwischen ihnen das abgewalmte D a c h , das ehedem mit weitem Überstande einen guten Regenschutz bot (prachtvolle kupferne Wasserspeier); die Türmchen haben über dem Dach noch ein Geschoß mit Giebelchen und spitzen, sehr hohen Helmen. Dachreiter 1699. — A n der WSeite unter schrägem Winkel anschließend das W a g h a u s (zu solchem im 16. J h . bestimmt), aus annähernd derselben Zeit wie der Haupt bau, wie dieser mit einem hohen Erdgeschoß aus Bruchsteinmauerwerk und einem niedrigen Obergeschoß aus Fachwerk. Seine Ausbildung technisch sehr gediegen, sicher etwas älter als die sehr ähnliche des Hauptbaus, nahe verwandt den ältesten erhaltenen Beispielen in Halberstadt und Hildesheim: charakteristisch namentlich die Bildung der geschnitzten Knaggen und Balkenköpfe, ferner die Ornamentik der Schwellen; größtenteils Übertragungen aus dem Steinbau und ganz verschieden von den sicher späteren, angeblich »reinen Holzstil «-Formen. — A n der OSeite Anbau, Fachwerk mit Arkadenfries unter den Fensterbrüstungen, 1584; Hofflügel am Waghaus gegen 1680. W . ist trotz der verheerenden Brände von 1751 und 1847 noch immer reich an alten Bürgerhäusern. Man unterscheidet Brauhäuser (Yollbürger) und Kathhäuser (Handwerker). In den Höfen der alten Patrizierhäuser Markt 3 und Breite Str. 6 haben sich alte got. Steinhäuser von gleicher Bedeutung wie die K e m naten in Braunschweig und Osnabrück erhalten. Besonders stattliches Beispiel der Holzarchitektur die Obergeschosse von 1680 des Faulbaumschen Hauses, Breite Str. 78 (Hotel zum Bären), die gitterförmige Anordnung geschwungener Streben unterhalb der Fenster ähnlich, aber reicher als am Hofflügel des Rathauses, in dieser Gegend selten, auch der vortretende Erker läßt an hessische Beispiele denken. Überaus üppig das Krummelsche Haus auf der Breiten Str. 72 von 1674. in den Füllungen die 4 Weltteile u. a. Fürstliches Schloß. Es hatte viele Wandlungen durchgemacht, bis es um 1870—1880 in neugot. Art ausgebaut wurde. Von den echten alten Bestandteilen wenig erhalten, u. a. der Küchenbau von 1675. Künstlerisch bedeutend war die Bautätigkeit des Grafen Christian l.rnst in 1. H. 18. Jh. Davon erhalten nur die schlichte Orangerie von 171a—15. Die ehemals stattlichen Befestigungen abgebrochen bis auf 2 Mauertürme und Reste der Mauer mit Laufgang. Umgebung:
n und ö
SILSTEDT Dorfkirche. WTurm (türlos, neugot. Aufsatz) und Lhs. rom., Chor got. — Empore mit biblischen Gemälden 1689. Aufwendige Altarwand aus derselben Zeit. MINSLEBEN Dorfkirche. Typisch rom. Anlage. Der außen eines Eingangs entbehrende WTurm gegen das 1 schiffige Lhs. in Doppelarkaden geöffnet, Hng-zofrfne? Chorqufdrnm unH halbrunde Apsis.
io8 Watte.
WERNIGERODE, UMGEBUNG Ma. Rundturm,
ehemals anschließend
ein ummauerter Hof.
LANGELN Dorfkirche. Ehemals K o m t u r e i des Deutschen Ordens. Spätrom. A n l a g e , der eingezogene C h o r und die 2 J o c h e des Sch. nahezu quadr., mit gratigen K r e u z g e w ö l b e n , im Sch. auf inneren V o r l a g e n ; eingezogener q u a d r . W T u r m ohne äußeren Eingang. — A u s b a u 17. J h . — Spätgot. Schreinaltar. — T r i u m p h k r e u z e , das eine rom., Christus in langem R o c k , das andere got. — Grabstein des K o m t u r s W . L . v. Spitznas f 1674. Umgebung: s B R A U N L A G E a m K a i s e r w e g im H a r z . G r u n d m a u e r n einer 1257 hier erwähnten Elends-Kapelle, einfaches Rechteck, vereint mit Herbergsraum. Ä h n l i c h e A n l a g e n im H a r z mehrfach. — Rest des Wartturms. KÖNIGSKRUG Z u m Schutze des Kaiserwegs, umgeben von Z w i n g e r , W a l l und G r a ben; Gesamtdurchmesser 54 m . TANNE Dorfkirche. Fachwerk und Ausstattung 1648.
Altarschrein u m 1500.
STIEGE Dorfkirche. Fachwerk 1 7 1 1 , behäbige Emporenbauten und F ü r s t e n s t u h l von Alb. Schröder. — Fachwerkhäuser 18. J h . , noch mit Stroh gedeckt. HASSELFELDE Burgstelle des 1043 genannten Königshofs, Bebauungsfläche e t w a 45 m Durchmesser. TRAUTENSTEIN Dorfkirche. 1699, Ausstattung von Alb. Schröder. Umgebung: w und nw DARLINGERODE Dorfkirche. Verwahrloste rom. A n l a g e mit quadr. W T u r m . —• K l e i n e s rom. T r i u m p h k r e u z . ALTENRODE Dorfkirche. R o m . A n l a g e , Sch. und h a l b r u n d e Apsis, 1876 erneuert, alt die N M a u e r mit 4 h o c h gelegenen Fenstern, Ansätze von 2 G e w ö l b e j o c h e n , W T u r m urspr. ohne Eingang. A u s b a u 1594. — K l e i n e r spätgot. Schreinaltar i m M u s e u m in Wernigerode. DRÜBECK E h e m . Benediktiner-Nonnenkloster St. Viti. — G e g r . u m 960, seit der R e f o r m a t i o n als Kanonissenstift in der V e r w a l t u n g des gräfl. Stolbergschen Hauses. D i e K i r c h e stark verstümmelt. V o m ältesten B a u nichts nachweisbar. N e u b a u nicht vor Mitte 11. J h . Flachgedeckte kreuzförmige Basilika mit ö K r y p t a und Stützenwechsel; u m 1200 Errichtung des W B a u s , v e r m u t l i c h a u f älterer Grundlage, mit Apsis und D o p p e l t u r m in der A r t der Goslarer und Braunschweiger K i r c h e n ; gleichzeitig E i n w ö l b u n g der g a n z e n K i r c h e nach dem gebundenen System. Gewölbestützen des M s c h . in F o r m v o n W a n d v o r l a g e n mit Eckrundstäben u n d skulptierten K ämpfern, die über den älteren Arkadenpfeilern ausgekragt sind. D i e S c h ä f t e der Säulen aus 2. H . 11. J h . in
W E R N I G E R O D E , UMGEBUNG
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Schichten aufgemauert; ihre Kapitelle mit flachem, korinthisierendem Blattwerk und stark ausladenden Kämpferplatten; attische Basen ohne Eckblatt (jetzt verschüttet, eine Säule der NSeite 1933 freigelegt). Der 1872 noch vorhandene Stucküberzug der Kapitelle in reichen spätrom. Formen wieder entfernt. Der urspr. C h o r nach dem Ergebnis der von Becker 1933 durchgeführten Grabung in Hirsauer A r t mit Seitensch, und 3-Apsidenschluß, die Hauptapsis etwas vorgezogen, i . V . 12.Jh.; seit etwa 1300 gerader Chorschluß. A u c h der übrige Bau in jüngerer Zeit stark verändert. Seitensch, und N K r e u z a r m abgebrochen. A n dem SKreuzarm Nebenapsis. — K r y p t a urspr. 5 schiffig mit 3 Apsidenschluß, im Mittelteil 3:5 Joche, in den Abseiten j e 3 Joche; jetzt auf t 1 / 2 Joche eingekürzt, SAbseite verschüttet. V o n den Säulenstützen des Mittelteils nur 2 im N erhalten: die westliche zeigt die urspr. Kapitellform (Würfelkap.) mit stark skulptierten ornamentalen und figürlichen Darstellungen, A . 12. Jh., bei der östlichen Stucküberzug mit scharfgeschnittenem Akanthusblattwerk, E. 12. J h . ; die Basen ebenfalls stuckiert, urspr. Form nach Grabungsfund att. Basis mit Eckblatt. Gewölbe gurtenlos. V o m ehem. Kloster nur d e r NOEckpfeiler des Kreuzgangs erhalten. Jetziges Stiftsgebäude E. 17. J h . — In der K r y p t a stark beschädigter Grabstein vermutlich der Stifterin Adelbrin m i t Nimbus, die Arme in der Geste der altchristlichen Orans, an Quedlinburger Äbtissinnen-Grabsteine erinnernd, doch roher. 1. H . 12. J h . ; Grabstein einer Äbtissin 1555 von Jürgen Spinrad in Braunschweig. Leinendecke mit 21 biblischen Darstellungen (urspr. antitypisch?) in Stickerei, 2. H. 13. Jh. ILSENBURG Ehem. Benediktinerkloster St. Petri und Pauli. — Gegr. nach 1000 an Stelle einer seit E. 10. Jh. urkundl. genannten Reichsburg. Erste Kirche gew. 1018. Neubau 1078—87. Einfuhrung der Cluniazenserregel 1085. Nach der Reformation im Besitz der Grafen von StolbergWernigerode, die das Kloster im 17. Jh. als Wohnsitz benutzten. 1862 instandgesetzt und teilweise als Schloß umgebaut. — Die im 16. J h . stark veränderte und verstümmelte K i r c h e ist eine normale kreuzförmige Basilika mit Nebenchören, die nach dem Ergebnis der Grabung 1932 dem ursprgl. Bau angehören; sorgfältige Durchfuhrung des quadratischen Schemas im Grundriß. Das Lhs. hat 8 Arkaden in einfachem Stützenwechsel. Die Basen der Säulen und Pfeiler verschüttet (die westlichen 1932 freigelegt), die Kapitelle in derber Würfelform (beschädigt). Ausführung in Bruchsteinmauerwerk ohne besondere Sorgfalt. A n Stelle der urspr. Flachdecke trat um 1200 Einwölbung des ganzen Baues; hiervon an der SHochwand des Lhs. über den heutigen, niedrigen Kreuzgewölben, die 1573 ff. eingebracht wurden, noch mehrere reich ornamentierte Kämpfer (Stuck) mit Anfängerresten und die Gewölbe des s Ssch.s erhalten. Das n Ssch. und n Q h s . abgebrochen, im s Q h s . Sakristei und gräfliche Loge eingebaut. Der Chor fast ganz erneuert, mit Holztonne eingedeckt, von den rom. Nebenchören die Fundamente der s Apsis 1932 freigelegt. Stattlicher WBau mit Doppeltürmen, zwischen ihnen Vorhalle und Emporenanlage; nur der S T u r m steht noch bis zur Höhe des ehem. Msch.-Hauptgesimses. A n der W Front reiches Säulenportal in tiefer, jetzt vermauerter Nische; i m T y m p a -
GOST.AR
non noch die Halbfiguren des Salvators zwischen den beiden Johannes; Muschelnimben; Anordnung und Stil erinnern an S. Godehard in Hildesheim; jedoch später, zugleich roher. — H o c h a l t a r 1706 von Bastian Heidekamp, reich und sorgfältig, im Ornament mischen sich Akanthus und naturalistische Frucht- und Blumengehänge. Von demselben die Kanzel und das Holzepitaph des Grafen Ernst f 1710, Fama hält das Brustbild, darunter Trophäen. Glasgemälde, Verkündigung 1499, erneuert. An der SSeite K r e u z g a n g , zerst.; von den anliegenden K l a u s u r g e b ä u d e n die beiden wichtigsten Flügel verhältnismäßig gut erhalten, sie stammen aus der Zeit der Äbte Sigebodo (1138—61) und Thiother (1161 —1176). Im OFlügel: Sakristei, Auditorium, Kapitelsaal, dahinter die 1 1 3 1 gew. Marienkapelle, nur noch in den Fundamenten erkennbar, Durchgang, in der Ecke Camera. Alles 3 schiffigc niedrige Räume mit Gratgewölben auf Säulen. Im Obergeschoß Dormitorium. Im SFlügcl: Treppe, Calefactorium mit noch erhaltener Heizkammer im Untergeschoß, Refektorium, Küche (zerstört). Im 7jochigen, 3schiffigen Refektorium die Säulenschäfte mit Damastmustern dekoriert, vergröberte Ableitungen der Muster in Königslutter. Unter dem SrUigcl gewölbte Kellerräume. Dorfkirche. Mit rom. Resten. - T a u f s t e i n von Meister Jost Wink. — Grabmäler 17. und 18. J h . STAPELBURG Dorfkirchc. Neubau 18').». Aus der alten Kirche übernommen Teile der Ausstattung: Altar aus edlem Gestein um 1G00, Taufstein i",79, Grabdenkmäler. Kanzel 1 t)B"(, jetzt im Stadt. Heimatmuseum Wernigerode. Burgruine. Die Anlage, doppelte Gräben, äußere und innere Burg, gut erkennbar; letztere Neubau des 16. Jh., Grundriß nahezu quadr.. erhalten die 3geschossige SMauer des I'alas. VECKENSTEDT Dorfkirche. Neu, mit alten Ausstattungsstücken. — Der Ort von Interesse für den Bauernhausforscher; nebeneinander fränkische, sächsische und hessisch-westfälische Anlagetypen.
GOSLAR
Der seit etwa gyo erschlossene Silberreichtum des Rammeisberges inachte die wahrscheinlich unter Otto III. gegründete h'önigspfalz zur wichtigsten im Reiche, besonders unter Heinrich III. war Goslar die Stätte zahlreicher Hof- und Reichstage. — Älteste Siedlungen außerhalb des Pfalzbezirkes im Bergdorf (1527 zerst.), auf dem Frankenberg und um die Marktstraße; 1073 war die Marktsiedlung jedenfalls befestigt, die Vereinigung der getrennten Siedlungen zu einer Stadt im eigentlichen Sinne (außer dem weit abgelegenen Bergdorf) scheint A. 12. Jh. erfolgt zu sein. Die Bedeutung der Stadt im früheren Mittelalter kennzeichnet am besten, daß Heinrich der Löwe auf der Zusammenkunft von Chiavenna 1176 die Reichsstadt als Preis für die Unterstützung der kaiserlichen Politik verlangte und daß Friedrich I. trotz schwerer Not die Hergabe verweigerte. Goslars Rolle in der hohen Politik sank bereits unter Friedrich II., als die Weifen 1235 den
GOSLAR Bergzehnten erhielten, aber die Stadt verstand es, den größten Teil der Rechte und Einnahmen aus den Bergwerken und den Harzforsten während des späteren Mittelalters in ihre oder ihrer Bürger Hand zu bringen, und war so bis zur Reformation in sehr guter wirtschaftlicher Lage. Um den Bergzehnten kam es dann zum Kampfe mit Herzog Heinrich d. J. von Braunschweig, bei dem die aufgeregte Menge die Stifte auf dem Georgen• und Petersberge und andere Gebäude vernichtete (7527). Die Opfer waren schließlich umsonst, denn 1552 erlangte der Herzog die wirtschaftliche Macht über die dem Namen nach immer noch freie Reichsstadt, die aber mehr und mehr ihre Bedeutung verlor. Große Brände 1728 und iy8o.— Der hohen politischen Bedeutung der Stadt im 11. u. 12. Jh. entspricht ihr Reichtum an Denkmälern der romanischen £eit, namentlich an Kirchenbauten. Während der Gotik, von Erweiterungen und Umbauten an sämtlichen älteren Kirchen abgesehen, nur eine einzige Neuschöpfung, die 124g gegr., heute verschwundene Klosterkirche der Franziskaner angehörte, zählte die Stadl beim Ausgang der rom. £eit allein 8 Großkirchenbauten, von denen sich noch 4 ganz oder im Kern erhalten haben. Es sind zu unterscheiden die sämtlich ins 11. Jh. fallenden heute zerstörten kaiserlichen Stiftungen (St. Simon u. Judä, St. Peter und St. Georg) und die teils dem it. teils dem 12. Jh. angehörenden städtischen Kirchen und Kapellen III. Jh.: die ältere Markt- undStephanikirche, beide nicht mehr vorhanden, die Jakobi- und Frankenberger Kirche; 12. Jh.: die jüngere Marktkirche, die Klosterkirche Neuwerk). Stiftskirche S S . S i m o n und J u d a ( „ D o m " ) . Gegr. von Kaiser H e i n r i c h I I I . als c a p e l l a r e g i a , 1047 i m B a u , g e w . 1050; M i t w i r k u n g d e s k a i s e r l i c h e n K a p l a n s B e n n o , d e s s p ä t e r e n Bischofs v o n O s n a b r ü c k , d e r erst seit 1048 i n G o s l a r w e i l t e , n i c h t u n b e d i n g t s i c h e r . ( V g l . H i l d e s h e i m u n d S p e i e r ) . I n s p ä t r o m . Z e i t E i n w ö l b u n g , in got. Zeit Erweiterung des Chores und H i n z u f ü g u n g von 2 weiteren Ssch. I m J a h r e 1819 a u f A b b r u c h verkauft. — D i e Längsachse war a u f die Mitte des kaiserlichen Palastes gerichtet. Sehr regelmäßige kreuzförmige Basilika mit 2säuligem Stützenwechsel, wie in Hildesheim, Gandersheim und Quedlinburg. A u f schwäbische Einflüsse weisen die 8seitigen Kapitelle (3 erhalten) hin, ähnlich den etwas jüngeren im D o m zu Konstanz (Anteil Bennos?). Das Gurtgesims des Lhs. mit tellerförmigen Konsolen für Statuen, wie in Gandersheim; Reste einer Stuckfigur in der erhaltenen Vorhalle. Zwischen den W T ü r m e n 7 fach abgetrepptes Portal und Paradiesvorbau, für Sachsen ein N o v u m , sehr wahrscheinlich auf Speier zurückgehend, vermittelt d u r c h Heinrich I I I . u n d Benno, ähnlich später in Gandersheim. Dreischiffige S ä u l e n - K r y p t a , nach Ausweis der erhaltenen Kapitelle und Sockel in der 1. H. 12. J h . teilweise erneuert. Gesamtlänge des Baues -,8 m. — E r h a l t e n h a t sich n u r e i n e V o r h a l l e a m n S s c h . a u s M . 12. J h . T e i l u n g in 3 S c h . u n d 2 J o c h e , i m M s c h . T o n n e m i t S t i c h k a p p e n , in d e n niedrigen A b s e i t e n Q u e r t o n n e n , an der Front weite Ö f f n u n g in D o p p e l a r k a d e n , an der Schiffswand großes 3 fach abgestuftes P o r t a l , dessen A r c h i v o l t e n v o n k l e i n e n V i e r t e l k r e i s b o g e n flankiert w e r d e n ; offensichtlich eine N a c h a h m u n g von Königslutter. Die Teih'.ng« und den gleichnamigen Domprobst, f 1460; eine weitere 1409; die meisten 16. und 17. J h . , bmkw. die bronzenen des Archidiakon Hanense f 1494, des Kanonikus v. Veltheim 1531, gegossen von d e m Stückgießer Cordt Mente in Braunschweig, des Kanonikus Theod. von Alten f 1502 u n d des Domvikars Herrn. Berkenveit f 1519. Steinerner Tumbendeckel des Bischofs Adelog t 1190, z. T . später überarbeitet. D o m s c h a t z . Evangeliar des frühen 11. J h . , zahlreiche Miniaturen von großem ornamentalem Reichtum, der Figurenstil ziemlich grob, im Dekor der Regensburger Schule nahestehend, der reiche Deckel aus der von Bernward geleiteten Werkstatt; vorn byzantinisches Elfenbeinrelief in breitem R a h m e n mit Goldfiligran, an den Ecken die später zugefügten Evangelistenzeichen, A. 13. J h . ; auf der Rückseite stehende Muttergottes, Silberblechausschnitt auf Stoffgrund, Nachahmung einer byzantinischen Vorlage. Von Guntbald ein Evangeliar von 1011 und ein Sakramentar von 1014. Eine große Bibel auch Bernward zugeschrieben. — Silbernes 9*
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Kreuz, 32 cm hoch, bez. Bernwardus presul fecit hoc, die naturalistische Auffassung des weich modellierten Körpers sehr charakteristisch für die Zeit der Entstehung; die Inschr. der Rückseiten beziehen sich auf die eingeschlossenen Reliquien, z. T . erst später eingeritzt. — Silberne Krümme eines Bischofsstabes; Adams Erschaffung und Sündenfall, geschickt angeordnet und lebendig bewegt, in der Modellierung weichlich, charakteristische Arbeit der Bernwardschule. •— 3 S c h e i b e n k r e u z c , M. 12..Jh., in Erfindung und Ausführung höchst ausgezeichnet. - Kleines kupfernes Kruzifix aufleuchterartigem Fuß, aus S. Michael, 12. J h . Sakramentar des Mönchs Ratmann 1159. mit 5 Vollbildern und 24 Initialen, prachtvoller Einband, in der Mitte geschnittene und gravierte Kupferplatte mit Christus auf Löwe, auf der Rückseite Rahmen mit ornamentalem Relief über rotem Leder. R e l i q u i e n s c h r e i n des hlg. Godehard, 3. V . 12. J h . Deckel als Satteldach, 122 cm lang, 65 cm hoch, an den Langscitcn unter dicht mit Perlen und Steinen besetzter Arkatur sitzende Apostel, an den Schmalseiten Christus und Godehard mit Assistenzfiguren, in Silber getriebene Hochreliefs von plumper Formengebung, Dach in Schindelimitation, am First Blätterkamm. Reliquienschrein des hlg. Epiphanius 127 cm lang, i . H . 12.JI1.. in der Behandlung altertümlicher und einfacher, auf den Langseiten das eine Mal Christus und die ihr Pfund ihm darbringenden Männer, das andere Mal Christusbräutigam und die Jungfrauen. - Sog. Godehardstab, Ebenholz mit Krümme aus Elfenbein, 12. J h . - F.lfenbeinslab Bischof Ottos I. f 1279. Mehrere got. Krummstäbe, am schönsten die silberne Krümme eines Bernwardstabes, 1492, vom Goldschmied Wilh. Saltjenhusen. K e l c h e : der sog. des hlg. Bernward mit gravierten Szenen und i2seitigeni Topas als Nodus, E. 14. J h . ; etwa gleichzeitig, aber viel einfacher der des Bischofs Gerhard f 139B; beide mit Patenen. 5 kleine Reisekelrhe aus Bischofsgräbern des 10. 12. J h . , andere Kelche aus 15. 1 6 . J h . P a t e n e mit gravierten Figuren am Rande und Emailmedaillon in der Mitte, 15. J h . — R e l i q u i a r des Cellerarius Lippold v. Steinberg (f 1415), Holz mit Überzug von Silberblech, Nachahmung eines rom. Turmes, man vermutet des im 18. J h . abgebrochenen Vierungs-Turms am Dom, Figuren in den Fensternischen. — Reliquiar des hlg. Oswald, Heckiger Kuppelbau mit interessanten Niellodarstellungen englischer Könige, 3. V . 12. J h . , auf der Spitze got. Kopfreliquiar mit hoher Krone, deren Einzeldekor z. T . rom. — 6 Emailplatten mit Darstellungen aus dem Leben Christi 2. H. 12. J h . — Kopfreliquiare des hlg. Bernward A. 13. J h . , des hlg. Jakobus v. Nisibis 1360, des hlg. Cantius 1 5 1 1 . - - 2 spätrom. Madonnen, Lindenholz mit Goldblech überzogen und mit Filigran und Perlen geschmückt, 95 und 52 cm hoch. — 2 rom. Leuchter, am FuH die 3 Erdteile. Die Laurentiuskapelle an der SScile des Kreuzganges, eine gewölbte Halle von 6 Jochen, urspr. 3 Sch. mit gurtenlosen Kreuzgewölben auf stämmigen Säulen, angeblich von Bischof
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Udo (1079—1114) erb., aber wohl nur geplant oder begonnen. Sein in der Kapelle befindlicher Grabstein eine bmkw. ornamentale Komposition. Die Kapelle 1440 nach S um 1 Sch. verbreitert. 8 eckige Pfeiler. Grabplatte des Weihbischofs Adami f 1663, Bronze. Über der Kapelle der Rittersaal, die Wände ehedem mit Malereien von 1483 bedeckt, seit 1740 aber mit der ausgezeichneten und geschichtlich wichtigen Folge von 8 Pariser G o b e l i n s aus der Werkstatt des Franz van den Planken bekleidet, die unter der Form der Artemisialegende die Erziehung Ludwigs X I I I . durch Maria v. Medici darstellen (gegen 1620), ein Vermächtnis des Domprobsts Frhr. von Landsberg von 1727. Die D e c k e des Raumes und die nicht mit den genannten Teppichen versehenen Wandstücke bemalte der 1743 berufene Joseph Gregor Winck mit großen allegorischen (Glaube, Gerechtigkeit, Weisheit) und geschichtlichen Fresken (Bistumsgründung usw., Karl d. Große, Ludwig d. Fromme), die letzten erst 1752 voll. — M u t t e r g o t t e s , Holz A. 15. Jh. — Reichhaltige Sammlung von kunstgeschichtlichen Gegenständen (z. T . Abgüsse!) und einigen Gemälden, meist Bildnissen, östl. neben der Laurentiuskapelle die 1444 erb. Antoniuskapelle; den Jesuiten überlassen und 1655 von ihnen gänzlich umgeb., vom got. Bau blieb nur der untere Teil der Umfassungswände. 3schiffige Halle mit hölzernen Kreuzgewölben auf ebensolchen mit Emporen durchsetzten 8 eckigen Ständern. Die den rheinischen und norddeutschen Jesuiten im 17. Jh. geläufige Verbindung von got. Struktur und bar. Dekoration ist mit viel künstlerischem Geschick durchgeführt. — Hauptaltar 1658, 2 geschossiger Säulenaufbau, in den Mittelfeldern Gemälde, in der Rahmung noch reiches Knorpelwerk. Apostelgestalten in Höhe der Emporen auf Konsolen über den Stützen, 1657—58. Oratoriumsschranken und Kommunionbank, vortreffliche Tischlerarbeiten, 1718. Die beiden Nebenaltäre und die Engelgestalten neben dem Hauptaltar M . 18. Jh., der eine Altar 1752 (von Joh. Süssemann?). — Monstranz 1652 nach Entwurf des zum Kölner Jesuitenkolleg gehörenden Goldschmieds Silbing. Benediktinerkloster S . Michael. S. Michael ist für die deutsche Kunstgeschichte ein unschätzbarer Besitz. Der einzige ganz große Bau der ottonischen Epoche, der trotz aller Beschädigungen und Wiederherstellungen doch so weit erhalten ist, daß wir von seinem künstlerischen Wesen einen lebendigen Eindruck haben. — Gegr. durch Bischof Bernward. Das Jahr des Baubeginns der K i r c h e nicht sicher überliefert, schwerlich vor B.s Romfahrt 1000 1001. Aus der chronikalischen Überlieferung geht hervor: 1015 Weihe der Krypta, 1022 Weihe des Klosters, 1033 Weihe der als voll, bezeichneten Kirche, 1034 Brand. Größere Veränderungen erst unter Bischof Adelog (1171—90) nachzuweisen; Weihe 1186. 1544 schwere Beschädigungen. 1662 Abbruch des O C h o i s und beider Vierungstürme. 1667 der jetzige O T u r m . — Rest. M. 19. und A . 20. Jh. — Anlage. Heute eine flachgedeckte, stützenwechselnde Basilika
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mit doppeltem C h o r , doppelten Q H ä u s e r n , doppelten Vierungstürmen, frontalen T r e p p e n t ü r m e n an j e d e m Q H a u s , i m ganzen 6 T ü r m e . Die C h ö r e sind nicht mehr in urspr. Gestalt u n d werden deshalb später gesondert beschrieben werden. O h n e sie beträgt die L ä n g e 47 m (mit ihnen 69 m ) . Die L ä n g e des Msch. 28 m , die L ä n g e der Q s c h . 29,5 m , die Breite der Ssch. 6 m , dieBreite des Msch. 8,6 m , die H ö h e des Msch. 16 m. — Historisch sei bemerkt, d a ß Ansätze zu d e r hier gegebenen Erweiterung des Grundrisses schon früher in der Baukunst des 9. u n d 10. J h . v o r g e k o m m e n w a r e n ; eine so vollständige Durchführung des Gruppenprinzips noch nicht. U n d niemals wieder ist d e m Innenraum einer flachgedeckten Basilika so viel rhythmischer R e i c h t u m d e r U n t e r teilungen abgewonnen worden. In der R e g e l besteht zwischen d e n geschlossenen W ä n d e n des Q H a u s e s und d e n A r k a d e n des Lhs. ein Gegensatz nicht ohne H ä r t e . In S. M i c h a e l aber wird das Arkadenmotiv a u c h von den Q H ä u s e r n a u f g e n o m m e n : eine D o p p e l a r k a d e vermittelt zwischen ihnen und den SSchiffen; eine zweite Doppelarkade an j e d e m Q h s E n d e trägt eine 4teilige E m p o r e und diese eine zweite niedrigere mit 6 Bogenstellungen. Das Msch. bildet gleich den Q s c h . in der G r u n d f l ä c h e eine S u m m e von 3 Q u a d r a t e n . Die Eckpunkte durch Pfeiler markiert, zwischen ihnen j e 2 Säulen. Für den zweisäuligen Stützenwechsel das erste gesicherte Beispiel. — D e r E m p o r e n a u f b a u in den K r e u z a r m e n ist ein G e d a n k e , der von den karolingischen Westwerken her entwickelt w u r d e ; das vermittelnde G l i e d w a r anscheinend S. Pantaleon in K ö l n , der erste A b t G o d e r a m n u s stammte dorther; die von EfTmann und A . Fuchs g e ä u ß e r t e V e r m u t u n g , S. Michael habe an Stelle des jetzigen W C h o r e s ein Westwerk besessen, verdient als sehr beachtlich eine N a c h prüfung. Die liturgische Erklärung der Emporen gibt die in j e d e r vorhandene nach O gerichtete Altarnische. Die nicht unb e q u e m ansteigenden Wendeltreppen liegen in 8 eckigcn T ü r m e n in d e r Mitte der Q s c h . Fronten. Vollständig auf unsere Zeit g e k o m m e n die Emporen a m NFlügel des w Q h s . I m O Q s c h . nur die Erdgeschosse unversehrt. Eine offene F r a g e bleibt, o b die V i c r u n g s t ü r m e als Laternen dienten; ältere A b b . zeigen sie 4 eckig, niedrig, reich befenstert. — D i e H o c h w a n d des M s c h . nicht aus d e m ersten Bau, also in der Z a h l der Fenster f ü r diesen nicht beweisend, a u ß e r d e m bleibt durchaus die Möglichkeit, d a ß einst Emporen vorhanden waren. Vollständige K l a r h e i t ü b e r das urspr. R a u m b i l d besteht also nicht. Einzelheiten. In der Bernwardschen Säule gelangt d e r U m gestaltungsprozeß von der antiken zur rom. K u n s t z u m ersten M a l z u einem reifen u n d selbstbewußten Ergebnis; nur gewisse Einzelheiten sind von der Antike ü b e r n o m m e n , die Proportionen n e u gestaltet. Die fast klassisch gebildete attische Basis ruht a u f e i n e m hohen mehrgliederigen Sockel. D e r Schaft ist geschwellt, das Astragal an ihn angearbeitet. D a s K a p i t e l l ein ü b e r h ö h t e r Würfel mit geringer A u s l a d u n g d e r nach unten a b g e r u n d e t e n Flächen, d a r ü b e r ein K ä m p f e r b l o c k und ein feingliedriges, in
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einigen Exemplaren mit Perlstab geschmücktes Kämpfergesims. Die Bernwardschen Säulen haben sich im Q_sch. und an dessen Durchgängen erhalten; die kleineren Säulen der Emporen mit charakteristischen Vereinfachungen. Im Lhs. stammen aus der Bernwardschen Zeit nur die 2 ö Säulen der NSeite und die Pfeiler, im Grundriß quadr., A u f b a u schlank, K o p f und Fuß rein und lebendig gegliedert. A n Säulen und Pfeilern Kapitelle und Basen aus rotem, Schafte aus hellgelbem Sandstein; ein gleicher Wechsel an allen Bögen, auch den Triumphbogen. M a n darf annehmen, daß auf denselben Grundton die Bemalung der Flächen gestimmt war. Die Säulen des Lhs. sind unter Adelog ausgewechselt worden. Ihr Basament hat eine wuchtigere und zugleich einfachere Form angenommen. Die Kapitelle und ihre Kämpfer in reichster, phantasievollster plastischer Bildung, ein jedes individuell. Die Einzelmotive verraten Anlehnung an den Meister von Königslutter, vieles von ihnen ist aber selbständige Fortentwicklung bodenständigen Ornamentstils. C h ö r e . Die Fundamente des aus Abbildungen der Zeit vor 1650 bekannten OChors 1907 ausgegraben. Rechteckiger Vorderchor von geringer Tiefe, daran die Hauptapsis, am Q s c h . Nebenapsiden von auffallender Höhe (im Umriß noch zu erkennen). Keine Krypta. O b der Chor von Bernward oder von Adelog, ist ungewiß. Sicher von letzterem der vordere quadr. Teil des noch bestehenden WChors, der vielleicht infolge der Verehrung des hier beigesetzten Stifters an Stelle eines Westwerkes getreten ist. Das (im 17. Jh. durch Flachdecke ersetzte) Kreuzgewölbe genau in Königslutterer Konstruktion. Auch in der Außenarchitektur hebt sich dieser Bauteil deutlich von den älteren ab. Noch später, frühestens um 1225, U m b a u der Apsis; außen polyg.; bis zur Oberkante des Quadrum erhöht, 2 Fenstergeschosse. Konzentrischer Umgang um die Krypta, mit dieser durch Mauerdurchbrechung in Verbindung gebracht, hohes Tonnengewölbe auf spitzbogigen Gurten, außen Strebepfeiler. Jetzt der Zugang (früher aus dem Qsch.) nach außen an das WEnde verlegt, in seiner Rahmenarchitektur Bauglieder aus der Zeit Bernwards wiederverwendet. Hier das erste Eindringen got. Elemente in Hildesheim, wie es scheint, aus Magdeburg. Äußeres. Die Verstümmelung im 17. Jh". macht sich peinlich geltend. Mehrere alte Abbildungen sind erhalten. Danach hatte der Bernwardsche Bau bei durchgebildeter Massengliederung doch etwas sehr Zusammengenommenes, breit Hingelagertes; die T ü r m e erhoben sich wenig über die Firstlinien der Schiffsdächer. Belebung der Flächen durch gliedernde Lisenen nur an den Ssch.Wänden, im übrigen bestand unverkennbar die Absicht, dem Mauerverband monumentalen Ausdruck zu verleihen; er ist, für Sachsen etwas durchaus Neues und nicht so bald Wiederholtes, Quaderwerk, gut gefugt, hohe und niedrige Schichten nur in annähernder Regelmäßigkeit wechselnd, auch die Lagerfugen nicht genau eingehalten; kurz, das aus dem Bruch kommende Material sparsam ausgenutzt. Die Fenster in Gewände
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abgeschrägt, der Bogensturz aus einem einzigen Block geschnitten, in den Emporen Kreisfenster mit Wechsel roten und grauen Steins. Dieses achtunggebietende Befnwardsche M a u e r w e r k hat sich an den Q s c h . erhalten; das flüchtige Bruchsteinwerk des Lhs. aus verschiedenen Restaurationen. A u s s t a t t u n g . Der Vorderchor unter der V i e r u n g liegt u Stufen tiefer als der Hauptchor, 5 Stufen höher als Q s c h . und Lhs. V o n seinen Seitenschranken hat sich die im N erhalten. Der U n t e r b a u in 3 einfachen Blendarkaden aus der Z e i t Adelogs. Die sehr prächtig mit Stuck dekorierte S c h r a n k e um 1186. Ihr oberer T e i l in eine Bogenstellung aufgelöst, an d e n Säulchen abwechselnd glatte und dekorierte Schäfte. Der größere untere T e i l hat in einer blinden Architektur die stehenden Relief figuren von M a r i a und 6 Aposteln. V o n hohem Interesse die reiche Musterkarte von Baumodellen in den Bogenz wickeln, darunter viel Byzantinisches. Stuck-Fragmente einer anderen (ö?) Vierungsschranke im Andreasmuseum. — Stuckiertes O r n a ment an den Bogenleibungen des Lhs., sehr schön; die in gleichem Material ausgeführten Engel an den Bogenzwickeln der Ssch. puppenhaft starr. Entstehungszeit gegen 1186. Sind vielleicht ebensolche ehemals auch mittelschiffwärts vorhanden gewesen? — D e c k e des M s c h . Bretterverschalung, durch Leisten geteilt, fortlaufend bemalt. Die Darstellung läuft von W nach O , a m O E n d e mehrere Felder 1662 zerst., 1667 wiederhergestellt. Der breiteste mittlere Streifen enthält in 8 großen quadr. Feldern die Wurzel Jesse: 1. A d a m und Eva, 2. der T r a u m Jesses, 3. K ö n i g D a v i d , 4. K ö n i g Salomo, 5. K ö n i g Ezechias, 6. K ö n i g Josias, 7. M a r i a mit der Spindel, 8. Christus als Weltenrichter (dieses Feld neu), wahrscheinlich urspr. als Gekreuzigter. In den seitlichen Streifen mit doppelter Felderzahl Propheten; in d e n äußersten Medaillons mit den Brustbildern der Vorfahren Christi aus der vordavidisehen Zeit; in den übrigbleibenden Feldern Evangelisten und Paradiesesströme. Dies ikonographische S c h e m a wird sowohl in der linearen Zerlegung wie in der Farbenverteilung mit einem wundervoll beherrschten rhythmischen R e i c h tum vorgetragen. Es zeigt die rom. Dekorationskunst auf einer sehr hohen Stufe; byzantinische Vorbilder sind mit Nutzen verwertet, doch nur für die Stilisierung der Einzelheiten. Die Entstehungszeit ist durch die Weihe 1186 nicht unbedingt festgelegt; wahrscheinlicher 1. V . 13. J h . Die Deckenmalerei von S. Michael ist aus rom. Zeit die einzig vollständige u n d a m O r t erhaltene. (Unbedeutendere Reste in den Museen von Z ü r i c h und M e t z ) . Spuren von spätgot. ornamentaler Malerei an d e r Balkendecke des w Q s c h . — Das G r a b d e s h l g . B e r n w a r d in der W K r y p t a ist nicht in urspr. Zustand, vielfach verändert, zuletzt 1893 gelegentlich der Wiederherstellung der K r y p t a , d i e damals auch ihre malerische Austattung durch Schaper erhielt (gesonderter Eingang von W her!). D i e Gebeine ehedem in d e m wohl erhaltenen Steinsarkophag mit dachförmig abgeschrägtem Deckel, daran Brustbilder v o n Engeln, an den R ä n d e r n eine lange,
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aus H i o b 19, 2 5 — 2 7 entlehnte Inschr., jetzt in einem Silbersarge v o n 1750 in der Magdalenenkirche. Die G r a b k a m m e r deckte ein Stein, d a r a u f vertieft gearbeitetes K r e u z mit Gotteslamm i m Mittelfeld und Evangelistenzeichen an den Enden, a m R a n d e Flechtornament, a u f der Fläche Inschr.: Pars hominis Bernwardus e r a m etc. Platte und Sarkophag aus B.s Zeit. (B.s Heiligsprechung 1150 geplant, erst 1192 ausgeführt). D i e Platte war früher zugedeckt von d e m jetzt gesondert aufgestellten Bildnisstcin aus 2. H . 14. J h . , in d e r H a n d B.s das (sehr treue) K i r c h e n modell. — V o n d e n sonst in S. Michael in großer Z a h l vorhandenen K u n s t w e r k e n ist das meiste zerst., einiges in den D o m (s. o.) und andere K i r c h e n gebracht und dort erwähnt, einiges auch im Andreasmuseum. — I n der B e i c h t k a p e l l e Altarschrein A. 16. J h . , das Innere geschnitzt (Maria. Heilige), Flügel a u ß e n gemalt (Geburt und H e i m s u c h u n g ) , ein zweites Paar im R ö m e r museum. — Beachtenswertes T a u f b e c k e n , Bronze, gegossen 1618 v o n Dietrich Mente in Hildesheim, mit reicher figürlicher Dekoration. — Vorzügliches Epitaph O t t o von Bothmer ( f 1616) und F r a u ( f 1623). —• I n d e r Sakristei der Bernwardskrypta Steinfigur des hlg. B e r n w a r d , u m 1360, ferner 2 Bischofsbüsten, H o l z , A . 16. J h . Kreuzgang. I m N der K i r c h e . Erhalten 2 Flügel. Der der WSeite unter A b t Godeschalk (1240—59) in reichstem Übergangsstil. D i e 9 J o c h e zeigen unter sich große Verschiedenheiten, das sehr schöne Detail stark verwittert. D e r N F l ü g e l in einfacher, nicht uninteressanter Frühgot. Vorgeblendete Pfeiler tragen ein Fachwerkgeschoß aus i ö . J h . — Die Hauptmasse der K l o s t e r g e b ä u d e w u r d e in den J a h r e n 1689—1706 neu errichtet, jetzt Heilanstalt; umfänglichster Barockbau Hildesheims. Das A b t e i g e b ä u d e wurde 1710 fertig, in einem Saal des 1. Stocks Fresken mit Szenen aus dem L e b e n des hlg. Benedikt, gegen M . 18. J h . D a s ansehnliche Hoftor 1733. andere Bauteile wurden nach M . 18. J h . erneuert. R e c h t b m k w . wegen ihrer guten Ausstattung (Altar, Chorgestühl) die sog. k l e i n e M i c h a e l i s k i r c h e , 1709 gew. B e n e d i k t i n e r k l o s t e r S . G o d e h a r d . Grundstein der R i r c h c gelegt 1133, 1172 gew. u n d im wesentlichen voll. Die V e r ä n d e r u n g e n in späteren Zeiten unerheblich, Rest. 1848--63 durch C. W. Hase, der sw T u r m u n d die Westapsis ganz neu. Eine der besterhaltenen und i m technischen Sinne einheitlichsten rom. K i r c h e n , die wir besitzen; zur Frage steht, o b nicht während d e r 40jährigen B a u f ü h r u n g der Plan sich verändert habe. — A n l a g e : Doppelchörige Basilika mit ö Q s c h . , im Lhs. 3 m a l Wechsel von 2 Säulen u n d 1 Pfeiler, a m O E n d e vor der V i e r u n g ein überschüssiger Pfeiler. Die K r e u z f l ü g e l überquadr. Am C h o r q u a d r u m Nebenchöre in Fortsetzung der Abseiten des Lhs., d u r c h eine Doppelarkade mit j e n e m in V e r b i n d u n g . Der C h o r ist nur u m wenige Stufen erhöht. Eine K r y p t a fehlt. — Bis zu d i e s e m Punkte gibt unsere Beschreibung eine Hirsauer A n l a g e , a u c h d e r überschüssige Pfeiler des Lhs. ist dafür typisch (vgl. H a m e r s l e b e n ) , ebenso die rechtwinklige U m r a h m u n g der Lhs.-
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Arkaden. A b e r der O S c h l u ß zeigt eine in Deutschland völlig alleinstehende A n o r d n u n g : die Apsis ist in 5 Säulenarkaden aufgelöst, die Nebenchöre sind u m sie in konzentrischem Halbkreis herumgeführt, u n d aus d e r Umfassungsmauer springen 3 Apsidiolen in radialer R i c h t u n g vor. A l s o in klarster Ausb i l d u n g ein bekanntes französisch-rom. Grundiissmotiv. D i e Erk l ä r u n g gibt die Tatsache, d a ß Bischof Bernhard von Hildesheim 1131 auf d e m K o n z i l z u R e i m s w a r , u m die Heiligsprechung seines V o r g ä n g e r s G o d e h a r d z u bewirken, auf die unmittelbar die Grundsteinlegung folgte. I n R e i m s hatte der Bischof diesen G r u n d r i ß in der berühmten Kloster- und Wallfahrtskirche S. R e m y kennen lernen und sich von seiner Zweckmäßigkeit für d i e F ü h r u n g d e r Pilgerzüge überzeugen können. A u ß e r d e m müssen ihm noch andere K i r c h e n dieses T y p u s bekannt geworden sein. Denn W a n d - u n d Pfeilersystem i m C h o r und Q s c h . sprechen unzweideutig von Absicht a u f W ö l b u n g , und z w a r kann, nach der Stellung der W a n d v o r l a g e n z u urteilen, für das Q s c h . nur an ein T o n n e n g e w ö l b e gedacht gewesen sein. Dieses erst recht französisch! Ausgeführt w u r d e die W ö l b u n g nur im U m g a n g , als ringförmiges T o n n e n g e w ö l b e , und in der Apsis als H a l b kuppel. K ä m p f e r auf gleicher H ö h e mit dem T r i u m p h b o g e n , Fenster in die W ö l b u n g einschneidend. Die flachschichtig vorgekragten G e w ö l b e z w i c k e l in den Winkeln der V i e r u n g s b o g e n sind bestimmt, den 8scitigen G r u n d r i ß für den Z e n t r a l t u r m zu gewinnen. Die Konstruktion nicht fehlerfrei, daher 1572 Wiederherstellung nötig (Insc.hr.). Sonst, in den K r e u z f l ü g e l n w i e im C h o r q u a d r u m , sind nur Flachdecken zur Ausfuhrung g e k o m m e n . — D a s S y s t e m d e s L h s . zeigt die gewohnten niedersächsischen Eigenschaften. A u f f a l l e n d für den ersten Eindruck ist, d a ß auf die 10 A r k a d e n 8 Fenster fallen, also die Achsen divergieren; bei näherer Prüfung wird m a n finden, d a ß nur so für die Fenster gleiche A b s t ä n d e zu finden waren, besonders unter d e r V o r a u s setzung, d a ß über den breiten OPfeilern urspr. G u r t e n und W i n k e l t ü r m e (wie in Paulinzelle) beabsichtigt waren. D i e R a u m proportion des Lhs. schlanker als sonst in Niedersachsen, vgl. nicht nur die ältere Michaeliskirche, sondern auch die gleichzeitige in Königslutter. D i e Breite (insgesamt 20 m , i m L i c h t e n des Msch. 9 m) bleibt u m 3,25 m hinter S. M i c h a e l zurück, die H ö h e (19 m ) übertrifft die dortige u m 2,5 m. B m k w . skulptierte K a p i t e l l e . — Der W C h o r hat 2 Geschosse, in j e d e m ein tonnengewölbtes J o c h mit apsidialem Schluß. — Das Ä u ß e r e ist d u r c h vorzügliches Q u a d e r w e r k (diese für Niedersachsen ungewöhnliche, aus Hirsau übernommene O p u l e n z w i r d v o n d e m sonst wortkargen Chronisten ausdrücklich festgestellt: T o t u m e sectis quadratisque lapidibus) u n d zarte G l i e d e r u n g mit 1 / 2 S ä u l e n und Bogenfriesen ausgezeichnet. Die A t t i k a des W C h o r s v o n Hase. A n den ihn flankierenden T ü r m e n beachte m a n die Ü b e r f ü h r u n g v o m Q u a d r a t ins 8Eck; es ist die g e w ö h n l i c h e sächsische A r t ; französische A r t a m Vierungsturm. Die Schönheit der O A n s i c h t bedarf keiner Hervorhebung. Die Portale
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liegen am n Qsch. und n Ssch. (wie in Königslutter), beide 2mal abgetreppt und das Sockelprofil um sie herumgeführt. Das Säulenportal des Ssch. hat an der Leibung und am Sturz köstliches Stuckornament, im Tympanon die Halbfiguren des Salvators mit S. Godehard und S. Epiphanius. Die vornehme Schönheit dieser Gestalten ein Widerhall aus byzantinischen Elfenbeinreliefs. Das Tympanon der kleinen STür trägt rom. Rankenomamen t. — Im gleichen Charakter ein kleiner Überrest der Konventsbauten mit reizend dekorierten Teilungssäulchen. — Das I n n e r e d e r K i r c h e völlig neu ausgemalt von Mich. Welter aus Köln, 1861—1877. — Die rom. Schranken unter der Vierung entfernt. — Reste eines Chorgestühls mit geschnitzten Figuren, 1465—73. Geschnitzte Chorschranken in der Art des Daniel Bartels, um 1690. — Im s. Ssch. große Holzfigur des hlg. Godehard, M. 15. Jh. — Im s Qsch. Reste eines ausgezeichneten Schnitzaltars, wahrscheinlich von Meister Wolter 1506, und große Kreuzgruppe neu zusammengestellt, der Corpus um 1470, Maria und Johannes um 1430. — Ein großer Altar A . 15. Jh. jetzt in Gronau. Kirchenschatz. Kelch mit Patene, 13. Jh. (etwa 2. V.), ein Haupt- und Prachtstück der Goldschmiedekunst dieser Zeit, hochgetriebene Arbeit, etwas bar. überladen; nach der irrigen Tradition ein Geschenk des Stifters der Kirche. — Mit verzierten Silberbändern versehener Holzbecher, angeblich aus dem Besitz Godehards, was zutreffen kann. — Großes Kreuz der 2. H. 12. Jh., der Kruzifixus ähnlich dem des sog. Bernwardkreuzes im Dom, an den Balkenecken Darstellungen in Grubenschmelz. — Prachtvolle spätgot. Monstranz, eine andere 18. Jh. — Kopf- und Armreliquiare A. 16. Jh. — Reich mit Miniaturen geschmückter Psalter aus S. Albans bei London, zwischen 1119 und 1146. A m s Qsch. S a k r i s t e i in 3X 3 Kreuzgewölben, darüber Kapitelsaal. Die weiterhin anschließenden Klostergebäude nicht erhalten. S. Moritz. Stiftskirche auf dem Zierenberg, gegr. 1025 von Bischof Godehard. Der vorhandene Bau beg. 1058 von Bischof Hezilo unter Leitung des Domprobstes Benno. Einfache kreuzförmige Anlage von mäßigen Dimensionen, 38 m lang, 15 m breit. Der Chor ist über der Erde got. verändert, die Krypta gestattet den Schluß, daß er in gewohnter Weise in Quadrat und innerem Halbkreis angelegt war. Die Krypta 4säulig; Kapitelle korinthisierend genau wie die Kapitelle im WBau des Doms; die Verlängerung nach W verwandt der Confessio in der Domkrypta. Der über dem Quadrum stehende Turm in jetziger Gestalt Renss.; Hase schloß aus der Stärke der Grundmauern, daß der 1628 abgebrannte Vorgänger zur rom. Anlage gehörte. Von besonderem Interesse ist das Lhs. als reine Säulenbasilika, ein bis dahin in Sachsen ungebräuchliches, von Benno aus Schwaben importiertes System. WEmpore auf 2 Säulen. 1744—45 wurde das Innere nach dem Vorbild des Domes in sehr geschmackvoller Weise mit Stuck verkleidet. Die Säulen leise geschwellt und verjüngt. Steile attische Basen ohne Eckblatt. Die Kapitelle
HILDESHEIM a u s g e z e i c h n e t e A r b e i t e n des i 8 . J h . —- D e r K r e u z g a n g in g a n z e r A u s d e h n u n g des L h s . E . 12. J h . G r ä t i g e gurtlose K r e u z g e w ö l b e . I n j e d e m Flügel 5 A r k a d e n a u f Pfeilern mit Ecksäulchen. D i e r o m . Strebepfeiler (vgl. K r e u z g ä n g e a m D o m u n d an der K r e u z k i r c h e ) got. verstärkt. - S c h ö n e r K e l c h mit Niello-Zierat, A . 13. J h . S . M a r t i n (jetzt z u m R o e m e r - M u s e u m g e h ö r i g ) . E h e m . Franz i s k a n e r - K i r c h e . G e g r . u m 1240. Erster B a u bald d a r a u f . Neub a u n a c h 1466. Flachdecke. Unbedeutend. Die figürlichen R e s t e der e h e m . Barockausstattung. W e r k e des Ernst Dietrich Bartels u m 1 7 1 5 , seit 1837 in d e r Michaeliskirche. Grabstein des Ritters B u r c h a r d v o n Steinberg t 1379; d e r eines Franziskanerm ö n c h e s 2. H . 14. J h . , j e t z t im A n d r e a s - M u s e u m . D o r t auch das e h e m a l s im K r e u z g a n g befindliche M a d o n n e n r e l i e f mit Stifter, A . 15. J h . V o m K r e u z g a n g nur bescheidene Reste erh a l t e n in e i n e m N e u b a u neben der e h e m . Sakristei. S . P a u l . F^hem. D o m i n i k a n e r - K i r c h e . G e g r . g e g e n 1240. Jetzt profaniert. 3schifFige H a l l e n k i r c h e des späten 14. J h . mit langem ischifFigem C h o r . D i e G e w ö l b e nicht z u r A u s f ü h r u n g gelangt. S . L a m b e r t . Pfarrkirche der Neustadt. Beg. 1473 (Inschr. im Chor). 3schiffige Hallenkirche. 7 J o c h e u n d 5 „ S c h l u ß ; K r e u z r i p p e n g e w ö l b e mit halbkreisförmigen G u r t e n a u f ö e c k i g e n Pfeilern. Rechteckiger W'Turm. Hohes Satteldach. T a u f k e s s e l von Messing a u f 3 L ö w e n 1504, der Renss.-Deckel von Hans Meisner in B r a u n s c h w e i g . D e r (ausschließlich g e m a l t e ) P e t e r - P a u l s a l t a r unter E i n f l u ß Konrads von Soest, u m 1420, jetzt im R o e m e r M u s e u m , weitere 'Feile im A n t o n - U l r i c h - M u s e u m zu B r a u n s c h w e i g u n d im S c h l o ß Langenstein bei H a l b e r s t a d t . S. Jakobi. Beg. 1503. W T u r m 1 14. 1 schilfig. Stuckierung des Innern d u r c h den einheimischen Rajjael Jordahn. I7")6. K r e u z tragungsrelief 1546. Bar. K a n z e l a l t a r von 1697 in der A r t des Dan. Bartels. - A b e n d m a h l s s c h r a n k e n w o h l v o n Johann Sussemann. D e r in H o l z geschnitzte J o h a n n e s d e r T ä u f e r , 1753 v o n Joh. Friedr. ^iesenis, jetzt im A n d r e a s - M u s e u m . S. Magdalena. G e g r . 1234 als K i r c h e eines Frauenkloster:; (Augustinerinnen). U m b a u als got. H a l l e n k i r c h e , E . 13. J h . , ohne Bedeutung. 1 9 2 1 - 2 2 erweitert d u r c h A n b a u t e n a u f d e r N S e i t e und wiederhergestellt; d a b e i G e m ä l d e A . 16. J h . a u f d e n M i t t e l s c h . - G e w ö l b e n freigelegt (Passion Christi, L e g e n d e d e r hlg. M a g d a l e n a ) . Ü b e r d e m Portal lebensgroße F i g u r d e r Maria Magdalena. E. 15.Jh. - - Wichtig der S c h a t z . Goldenes K r e u z , reich geschmückt mit Filigran u n d Steinen, 50 c m h o c h , 1 1 . J h . , traditionell a u f B e r n w a r d z u r ü c k g e f ü h r t . 2 Leuchter aus d e r G r u f t Bernwards, aus einer L e g i e r u n g von Silber, K u p f e r u n d Eisen, 4 5 c m h o c h , schlanker S c h a f t , m i t A s t w e r k spiralisch ü b e r z o g e n , F u ß aus D r a c h e n , h o c k e n d e u n d kletternde n a c k t e M e n s c h e n , d e r Lichtteller v o n 3 E i d e c h s e n gestützt. Inschr.: Bernwardus . . . puerum suum . . . conflare juberat. — 2 andre L e u c h t e r aus K u p f e r , 122 c m h o c h , Übergangsstil. — Got. L e u c h t e r a u f 3 L ö w e n . — G r o ß a r t i g e r silberner P r u n k s a r g
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des hlg. Bernward von Rauner in Augsburg, 1750. Ausgezeichneter silberner Altarvorsatz 1771. — A r m r e l i q u i a r e des 14. und 15. Jh. — Ausgezeichnet schöner K e l c h von Berthold Magerkol 1500, ein anderer 18. Jh. — Große Monstranz 1768, ferner silberne Altargeräte des 18. Jh. Silbergefaßte Kokosnuß, bekrönt von einer Antoniusfigur, Stiftung des Canonicus Siegfried Anthony, 1500. Hlg. Kreuzstift. Gegr. von Bischof Hezilo; die Kirche 1079 gew. — Nach der einzigen überlieferten Quellennachricht befand sich hier eine »domus belli«, die Hezilo durch Anbau eines »novum opus« zur Kirche umwandelte. — Die bauliche Untersuchung der im 18. Jh. umgeb. Kirche erweist als Anbau des 11. Jh. das Q_Haus mit seinen Nebenapsiden und den Chor (die Apsis ist bar. erneuert); älter ist das Lhs., wenigstens die SSeite, doch kann die NSeite, die im 18. Jh. neu aufgebaut wurde, entsprechend ergänzt werden. Es ergibt sich eine 3schiffige Emporenanlage auf Pfeilern von plumpen wuchtigen Formen mit einem ebenso behandelten WBau, der eine zum Lhs. geöffnete Empore besaß, die anscheinend zwischen starken Turmbauten in der Verlängerung der SSsch. lag. Alle Emporen ruhten auf Tonnengewölben. Nach einer sehr beachtlichen Hypothese G. Weises wäre in diesem ältesten Bauteil der Kreuzkirche der Rest des ersten Dombaues Bischof Gunthers zu erblicken, der nach Bau des Altfriedschen Doms als Wehranlage (domus belli) gedient hätte. — Der bar. U m b a u des Lhs., der die karolingische SSeite bestehen ließ, erfolgte 1704—06; die Leitung hatte ein Italiener namens Peter. Ihm ist wohl auch die 1710—12 vorgeblendete sehr glücklich ausgewogene WFront mit vortrefflichem Portal zu danken. 1727 baute man wieder in äußerst geschickter Form die Treppenanlage davor. Der rom. Vierungsturm erhielt 1781 die jetzige Form (Entwurf J. G. L. Höfer), der Chor wurde unter Leitung von du Plat 1788—90 nach O erweitert. A n der SSeite des Lhs. spätgot. Kapellen. A n der NSeite Portal mit seitlichen Figuren der Hlg. Joseph und Nepomuk, bez. 1733, darüber der auferstandene Christus, bez. 1720. — Wiederherstellung 1898/99. Ausmalung durch Schaper. — Verdorbener, unbedeutender Altar, A . 16. Jh., 2 bar. Altäre 1700 und 1703. Orgel 1662, 1785 vergrößert. Taufe von Messing mit reichem Reliefzierat, gegossen von Mante Pelkinck 1592. Grabstein des Dekan Joh. Christian von Alfeide f 1447. Glasgemälde, Krönung Maria, 1630. Hauptstücke des K i r c h e n s c h a t z e s : das Hezilokreuz, gest. 1079; ein mit Goldplatten, Filigran und echten Steinen belegtes Kreuz (49 cm hoch), angeblich ein Geschenk Heinrichs des Löwen. Reliquiar der hlg. Katharina, A . 13. Jh. flachhalbkugelförmig, Ornament in opus interrasile. — K r e u z g a n g . Der OFlügel in einfachen rom. Formen. Die gurtenlosen spitzbogigen Kreuzgewölbe wohl noch E. 12. Jh. (vgl. Dom zu Braunschweig), sehr interessant die gleichzeitigen Strebepfeiler (vgl. Domkreuzgang). W- und SFlügel frühgot. — Muttergottes, Stuck, E. 13. Jh., ähnlich einer Figur in der Stephanuskapelle des Halberstädter Doms. A n den WFlügel des Kreuzgangs lehnt
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sich ein S t i f t s g e b ä u d e , großer rom. Q u a d e r b a u , a Geschosse mit einfachen, verhältnismäßig großen Rundbogenfenstern (Bogensturz aus einem einzigen Stück), 3. Geschoß spätgot. Daneben K r e u z p r o p s t e i ; got. Unterbau mit vorzüglichem spätgot. Doppelportal und Auslucht aus Stein von 1672. F a c h w e r k a u f b a u 1569. Hinterhaus mit ausgezeichneten Schnitzereien 1613. S . A n d r e a s , urspr. Pfarrkirche, seit 1200 Stiftskirche. V o n der rom. K i r c h e ist der WBau, vollständig von der got. Architektur eingeschlossen, stehengeblieben. Die A n l a g e nach dem Muster der Domfassade. Ein sehr hoher rechteckiger A u f b a u , die Mitte überhöht, in den Seitenteilen, die aber nicht als selbständige T ü r m e sich geltend machten, Treppenaufgänge. Gut erhalten nur die zwischen den Treppen liegende Vorhalle in Hirsauer Form und über ihr eine WEmpore. Die erstere öffnet sich nach außen in 3 von einem Blendbogen zusammengehaltenen Arkaden; gedeckt mit Tonnengewölbe; das einfach abgetreppte Portal in der inneren Wand. Die Empore ist flachgedeckt, gegen das Sch. ein großer mittlerer Bogen, flankiert von 2 kleinen Öffnungen in der Form gekuppelter Fenster. Das Detail spricht für M . 12. J h . — D e r got. Bau begann 1389 (Inschr.) mit dem Chor. Er hat U m g a n g und Kapellenkranz, Grundriß schließt in 5 Seilen des ioEcks. Das Sch. 1404—15 (Inschr.). Bis z u m rom. W B a u 4 Joche. A u f b a u basilikal. Offenes Strebewerk, a m Bogen mit eigentümlicher Hilfskonstruktion. Die G e w ö l b e nur in den Ssch. zur Ausführung gelangt. Im Msch. stuckierte Holzdecke der Barockzeit mit eingelassenen Gemälden. M a ß e bedeutend: Msch. 16,3 m breit, bis zur flachen Decke 26,9 m hoch. A n der SSeite vor dem Chor reizvoller Sakristeianbau; im unteren Geschoß Sterngewölbe auf Mittelsäule. 1503 begann die V e r längerung nach W, gedieh aber erst spät zur Vollendung und blieb dachlos stehen. V o m W T u r m die beiden Obergeschosse und der H e l m 1883—87 nach Entwurf von Kolde. Wie er beabsichtigt war, zeigt ein großes Ölbild in der K i r c h e von 1687. Relief der Grablegung Christi bez. 1505, außen neben dem Portal der WSeite. — O r g e l e m p o r e mit S c h n i t z f i g u r e n von Friedr. Georg Klocke, 1695, darunter vortrefflich geschnitzte T ü r . — T a u f k e s s e l mit reichem figürlichem Schmuck, Messing, gegossen von Hans Sievers, 1547. — Mächtiger A l t a r a u f b a u ( 1 7 , 5 m hoch), 3geschossig, mit Gemälden und F i g u r e n , diese von Dan. Bartels 1685; in seiner A r t auch die geschnitzte Sakristeitür. Geschnitzte K a n z e l , 1642, ein typisches Werk manierierter Tischlerarchitektur, überladen mit phantastischer Ornamentik im Sinne Wendel Dieterlins, handwerklich ein wahres Meisterstück. •— A n den Mittelschiffswänden 12 überlebensgroße hölzerne A p o s t e l f i g u r e n , 1719—23 von Ernst Dietrich Bartels. — E p i t a p h des Bürgermeisters Henni Arnecken f 1586, sehr reich, in der M i t t e G e m ä l d e der Auferstehung Christi. Grabdenkmal des Bürgermeisters Hans Storre ( f 1676) und Frau, Stein, mit den Figuren der Verstorbenen. Mehrere Grabsteine und Totenschilde. — Einige Kelche, der älteste mit reichem Renss.-Ornament, bez. 1535.
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Kapuzinerkloster. Urspr. Niederlassung der »Brüder vom gemeinsamen Leben«. Seit 1631 Kapuziner; jetzt Priesterseminar. Neubau des Klosters 1732—37, der Kirche 1766—72. Gute Front; einfache Saalkirche mit bmkw. Hochaltar; Beichtstühle, reich geschnitzte Kanzel. Karthäuserkloster. Gegr. 1388. Die Gebäude Neubauten nach dem 30jährigen Kriege, künstlerisch nicht bmkw.; nur ein Portal mit den Figuren der Maria, Johannis Bapt. und des hlg. Bruno. Die ehemals zahlreichen Hospitäler und Armenhäuser teils verschwunden, teils deformiert, architektonisch nichts Beachtenswertes. Das Rolandspital urspr. nicht als solches erb., erst 1764 einem Siechenhaus geschenkt. Im Johanneshospital recht gute überlebensgroße Figur Johannis Ev., Holz, gegen E. 14. Jh. Rathaus. Gemengbau aus mehreren got. Bauepochen, zuletzt im 19. Jh. im Sinne der neugot. Schule überarbeitet und namentlich im Innern durchgreifend verändert; erhalten einige prächtige Türgestelle der Spätrenss. von 1608 und 1643. Die W a n d g e m ä l d e im großen Saal von Hermann Prell (1887—93) zeigen ihn in besonders ungünstigem Licht. An der Marktfassade sind die 2 Giebel der SWEcke der älteste Teil (um 1375), im urspr. Gebrauch unten Gerichtslaube, oben Ratskapelle. Der Mittelbau um 1450 hat unten eine 3 teilige offene Halle und schließt mit Treppengiebel; an der Spitze Jungfrau mit dem Stadtwappen bez. 1581. Links an der NOEcke polyg. Erkerbau in Fachwerk, 16. Jh. (erneuert). Marktbrunnen. 1546, 8eckiges Becken, mit Relief der neun Helden, Kandelabersäule mit krönender Ritterfigur. Wohnhäuser. I. S t e i n b a u t e n . T e m p e l h a u s amMarkt; Name so genannt nach der benachbarten Synagoge; Patrizierhaus von Harlessem, A . 15. Jh. Originelle Krönung durch einen eingezogenen rechteckigen Aufsatz anstatt des Giebels; an den Ecken Rundtürmchen, die mit jenem durch eine schlanke offene Doppelarkade verbunden sind. A m Unterbau in asymmetrischer Stellung reicher steinerner Erker von 1591. V o m Meister dieses Erkers stammt auch das sog. K a i s e r h a u s , Langerhagen 6, Wohnhaus erb. 1586/89 für den Rechtsgelehrten Caspar Borcholten; der hohe Sockel in viele wagerechte Streifen geteilt, zu unterst Beschlagwerk, dann Medaillons mit Bildern von 44 römischen Kaisern nach Münzen. Das Hauptgeschoß lebhaft rhythmisiert, indem die Mauerpfeiler zwischen den durch prächtige Säulen einmal geteilten Fenstern Vorsatzstücke in Art einer Ädikula mit Kaiserstatue haben; noch gesteigerte Pracht in dem breiten, flachen, auf Konsolen vorkragenden Erker; das Obergeschoß ein Notbau in Fachwerk. An der Hofseite ausgezeichnete M u s i k a n t e n in Stein von Ebert Wolff d. J. Auf dem Hof ein stattlicher nicht hergehöriger Brunnen mit der bekrönenden Figur des Neptun, anscheinend der ehem. » N e p t u n s b r u n n e n « von Jonas Wolf, 1612. — Das von Brabecksche, jetzt Bischöfliche Palais, 1701,
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D o m h o f 25. — Rolandstift a m M a r k t p l a t z , U m b a u aus einem got. H a u s , dessen T r e p p e n g i e b e l noch erhalten ist, 1769; innen Rokokosaal. II. H o l z b a u t e n . Sie überwiegen d u r c h a u s ; obgleich der 30jährige K r i e g viel zerst. hat (1634 zur G e w i n n u n g von Brennholz der A b b r u c h von 245 Häusern konstatiert) und seitdem w e n i g h i n z u k a m , beträgt ihre Z a h l noch ü b e r 400. Der Eigentümlichkeit des Hildesheimer T y p u s , bei d e m die Traufen Stellung zur Straße herrschend ist, wird m a n sich a m besten in d e r Gegenüberstellung mit dem Braunschweiger bewußt w e r d e n . D e r durchschnittliche M a ß s t a b ist kleiner, u n d der in Braunschweig a u c h in nachgot. Zeit festgehaltene G r u n d t o n konstruktiven Ernstes weicht in Hildesheim unter d e m Einfluß d e r Renss. einer beweglicheren, malerischeren B e h a n d l u n g ; Erker (Ausluchten) und Zwerchgiebel gliedern das Gesamtbild, und ein ungemessener R e i c h t u m geschnitzten, oft figürlichen und auch im Gegenstand phantasievollen O r n a m e n t s tritt hinzu (heute meist farbig rest.); die Fassaden sind vollständig mit H o l z verblendet, in der Dekoration der Strukturteile schleichen sich aber vielfach Entlehnungen aus d e m Sleinbau ein. — Einen Platz f ü r sich hat das K n o c h e n h a u e r a m t s h a u s , unter allen Holzhäusern Deutschlands das monumentalste, dabei noch streng in den Bindungen des Materials. Erb. 1529 an der Ecke des Marktes und der Marktstraße, die Schmalseite mit dem Giebel nach j e n e m g e w e n d e t . - Die innere Einteilung verändert. V o n der g r o ß e n rundbogigen Torfahrt, die noch an das Bauernhaus erinnert, führt ein G a n g durch die g a n z e Längsachse; an seinen Seiten w a r e n , über K e l l e r n , die Fleischscharren. Das erste O b e r g e s c h o ß Die w a r von einem einzigen, 3,5 m hohen Saal eingenommen. H ö h e der fünf folgenden, jedesmal überhängenden Geschosse nimmt stufenweise ab. Die Konstruktion ist, besonders a u c h in d e n Ecklösungen, streng »gotisch«. Die Ständer glatt, die Schwellen u n d K o p f b ä n d e r glänzend ornamentiert, schon mit einzelnen Renss.-Motiven, den frühesten in Hildesheim. Neu (1852) die B e m a l u n g der Füllbretter und die A n b a u t e n neben der T o r f a h r t . - K l e i n e gute Pietà, H o l z , A . 16. J h . — M i t ähnlich h o h e m G i e b e l w i e das Knochenhaueramtshaus, d o c h ohne dessen V o r k r a g u n g e n und einfacher das etwas ältere sog. B o r c h e r s s c h e H a u s , Marktstraße 24, u m 1500, mit Auslucht von e t w a 1600. — V o n den übrigen Häusern können wir nur Beispiele in beschränkter A u s w a h l geben. a) G o t i s c h . Trinitatishospital (jetzt Fabrik): steinernes E r d g e s c h o ß mit K a p e l l e 1334 (Flügelaltar vom A . 15. J h . i m R o e m e r M u s e u m ) ; O b e r g e s c h o ß in F a c h w e r k 1459, stark ausladend, an d e n K o p f b ä n d e r n geschnitzte Heiligenfiguren, an den S c h u t z brettern Spuren von Bemalung. — K r a m e r g i l d e n h a u s (Andreasplatz) 1482, ausnahmsweise mit Straßengiebel, die Einzelheiten vielfach verstümmelt. — H a u s Eckemeckerstr. 4 v o n 1491, E r d g e s c h o ß mit Spitzbogentür u n d das charakteristische Z w i s c h e n -
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geschoß g u t erhalten. — Brühl Nr. 41, 1514, Hinterhaus 1499. — Wollenweberstr. 21, 1469. — Ältestes got. H a u s A l t e m a r k t 54, auf den Ständern bez. 1418. — Burgstr. 6, 1499. b) M i s c h s t i l , 1 5 2 9 — 1 5 9 0 , anfanglich Beschränkung des Renss.Elementes a u f den D e k o r , z u m S c h l u ß (von e t w a 1560 ab) d u r c h gehende U m d e u t u n g d e r Konstruktionsformen, d e r K o p f b ä n d e r in K o n s o l e n , der Setzschwellen in A r c h i t r a v e , sämtliche Profile über d e n Ständern verkröpft. — »Neuer Schaden«, K r e u z s t r . 18, 1541, Schankstube, d a r a u f bezüglich die Drolerien d e r S c h w e l l e n , Fenster mit V o r h a n g b o g e n . — H a u s des Waffenschmieds, »Gelber Stern«, N r . 21, 1548. — »Goldener Stern«, Ecke Kreuzstr., 1548, Weinhaus, die Ausluchten etwas später hinzugefügt, in d e r M i t t e des D a c h e s großes Z w e r c h h a u s , T o r f a h r t mit spitzbogigen N e b e n türen, an d e n Fenstern V o r h a n g b o g e n . — H a u s des Chronisten O l d e k o p , K l ä p e r h a g e n Nr. 7, 1549. — Landsknechtshaus Wollenweberstr. 23, 1 5 5 4 . — H a u s des Bürgermeisters Brandes, Ostenstr. 59, 1553, H o f 1584, Saal mit schöner D e c k e , im E r d g e s c h o ß K a p e l l e . — A l t e n m a r k t 18, 1569, erstes Beispiel d e r U m b i l d u n g d e r S t ä n d e r und Schwellen in Pilaster und A r c h i t r a v e , j e d o c h noch Spitzbogentüren. — Andreasplatz 4, R a t s a p o t h e k e , 1579 u n d 1606, i m O b e r g e s c h o ß reiches Türgestell v o n hoher Q u a l i t ä t 1622. — E c k h a u s a m D o m h o f 1579, die D o m k u r i e Bock v. N o r d holtz mit geschnitzter A h n e n p r o b e u n d kleiner Steinauslucht, das E r d g e s c h o ß massiv. — D o m d e c h a n e i 1591, a u c h der H o f z u beachten. — F r e m d e n C h a r a k t e r tragen d i e Schnitzereien a m R a t s b a u h o f , Scheelenstr. 2, von 1540: in m a n c h e m ähnlich d e m Huneborstelschen H a u s e in Braunschweig. c) R e n a i s s a n c e . Storresches (sog. Wedekindsches) H a u s a m M a r k t , 1598, gruppierte Fassade, rechts und links symmetrische A u s l u c h t e n durch alle 4 Stockwerke und mit G i e b e l n gekrönt, d i e mittlere R ü c k l a g e d u r c h ein Z w e r c h h a u s a u f 7 S t o c k w e r k e erhöht. - - Osterstr. 7, um 1600 (sog. »Altdeutsches Haus«), — N e u s t ä d t e r Schenke N r . 7, 1601, O r n a m e n t mit Beschlagwerk u n d Moresken, zwischen den Fenstern H e r m e n , i m Innern b m k w . T ü r g e s t e l l . — D a m m s t r . 8 Gerbergildehaus, 1595. — E c k h a u s G o d e h a r d i p l a t z 12, H a u s des Stadtsekretärs P h . W e r n e r 1606, a n d e r Ständern Kandelabersäulen, in den Fensterbrüstungen d i e Planetengötter. — Friesenstr. 5 Wienerhof, 1609. — A n d r e a s p l a t z N r . 19, 1615. — E b e n d a Nr. 28 Pfeilerhaus, 1623. — E b e n d a N r . 35 K o c h s c h e s Haus, 1612. — E c k h a u s Eckemeckerstr. 36, 1 6 1 1 , von Senator R o l a n d 1764 als Rolandshospital eingerichtet. — Bürgerweinschenke, H o h e r W e g 35, 1622. d ) N a c h d e m 3 0 j ä h r i g e n K r i e g e . J o s e p h i n u m a m Dörnhof, 1694 (im Besitz des G y m n a s i u m s ein illum. Psalter, i . H . 1 3 . Jh.) u n d A n d r e a n u m a m Andreasplatz 8, 1662. V o n d e n T ü r m e n der spätma. S t a d t b e f e s t i g u n g ist nur der K e h r w i e d e r t u r m erhalten. W a l l a n l a g e n der B a r . Z e i t . Städt. Roemer-Museum — Pelizaeus-Museum—DiözesanM u s e u m — A n d r e a s - M u s e u m — M u s e u m i m Knochenbauer- Amtshaus.
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Umgebung: n und nö BORSUM Dorfkirche. 1710. Saal mit eingezogenem Chor und flacher Tonne. G u t gegliederte Wände. Einheitliche klassiz. Dekoration und Ausstattung. — Aufsatz der Taufe 18. Jh. — A u ß e n am T u r m Relief mit d e m hlg. Martin aus der Zeit der Erbauung. GROSS-ALGERMISSEN Dorfkirche. Stattlicher Saalbau mit W T u r m und eingezogenem C h o r 1720. Im Innern Spiegelgewölbe mit Deckengemälde, 1730 (rest. 1872). Ausstattung einheitlich, die plastischen Arbeiten anscheinend von Ernst Dietrich Bartels, um 1720. Reich geschnitzte Altarwand, Gestühl, Kanzel, Madonna. LÜHNDE Alte Archidiakonats-Kirche. Ehem. kreuzförmiger rom. Gewölbebau, von dem sich nur das Msch. in alter Form erhalten hat. Sschiffe abgebrochen. Chor got. erneuert, 6/s geschlossenes Qsch. got. eingewölbt. Weitere Veränderungen (Fenster) offenbar 2. H. 16. Jh. (1576?). Sehr starker spätrom. W T u r m , im Erdgeschoß gewölbt, öffnete sich in 2 Arkaden (s jetzt vermauert) gegen das Lhs. SEHNDE Dorfkirche. Erb. 1737. V o n dem im 19. Jh. zerschlagenen, aus der Erbauungszeit stammenden Kanzclaltar einige Figuren in der Art des Emst Dietrich Bartels erhalten. Ein lebensgroßer Johannes Bapt. wohl von Joh. Süssemann, um 1750. RETHMAR Dorfkirchc. 1724. Schöner Grabstein des Bodo v. Rautenberg f 1597, wohl von Eberl Wolf d. J. aus Hildesheim. Herrenhaus. Schlichter Bau in Hufeisenform mit Mansarddächern, 1735; in einem Nebengebäude reiches Türgcstell, bez. 1575. HOHENHAMELN Dorf kirche. W T u r m 15. Jh. A u f rechteckigem Mauerkörper 2 hölzerne Turmspitzen, massiv gewölbtes Untergeschoß. Lhs. 1778. 4 große Deckengemälde von J. G. Winck, bez. 1778. — Kanzelaltar. — In der Kirchhofsmauer 4 got. Sühnekreuze. BIERBERGEN Dorfkirche. Rom., durch Umbauten entstellt. W T u r m ohne A u ß e n tür, im 1. Obergeschoß Altarnische. A n der SSeite des Lhs. T y m p a n o n mit Christusfigur, spätgot. — Kanzelaltar 1719. EQUORD Gutskapelle. Bar. Zentralbau 171 o nach italienischen Vorbildern. Großes griechisches Kreuz mit Kuppel (Spannweite von 9,40 m). Altar Spätrenss. mit 4 Gemälden. — Zahlreiche Grabsteine des 17. und 18. J h . MEHRUM Dorfkirche. W T u r m rom., Untergeschoß gewölbt, Lhs. 1770 mit einheitlicher Ausstattung und Ausmalung; 3 große Deckengemälde von J . G. Winck. Umgebung: c DINKLAR Kath. Dorfkirche. Ansehnlicher Bau 1737. Saal mit Tonnenge-
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wölbe, reich gegliederte Wände. Dekorative Malereien. Chor 3seitig, etwas eingezogen. — Altar i . H . i8.Jh. OTTBERGEN Kath. Kirche. A . 18. Jh., gewölbter Chor mit 7/12 Schluß. A m älteren spätma. Turm reiches Bar.Portal. Am Kreuzberg mit Wallfahrtskapelle von 1727 (1905 gründlich rest. und erweitert) 14 Stationen, 1. H. 18. Jh. SCHELLERTEN Ev. Kirche. Erb. 1706. 1 schiffig mit 3seitigem Chor. Der W T u r m mit gekuppelten SchallöfTnungen noch rom. — An der flachen Decke in Stuckumrahmung 3 gute Gemälde: Geburt Christi, Kreuzigung und Auferstehung. — Reicher Kanzelaltar und Orgel aus der Entstehungszeit. FELDBERGEN Dorfkirche. V o n der urspr. rom. Anlage erhalten W T u r m und 2 Joche des 1 schiffigen Lhs. mit Gratgewölbe. OTeile modern. — Geschnitzter Altar um 1700. NETTLINGEN Pfarrkirche. Das flachgedeckte mit rundbogigen Fenstern versehene rom. Lhs. ungewöhnlich breit (9 m); der eingezogene annähernd quadr. Chor, mit 5/8 Apsis und Gewölben 1328 erneuert; der got. W T u r m quadr. in gleicher Breite mit dem Lhs. An der SWand des Lhs. spätrom. Passionsdarstellungen, darüber einst große Hciligengestalten, im Chor an den Wänden Ranken und an den Gewölben figürliche Darstellungen des 15. Jh. (Maria — falschlich a b Christus ergänzt — mit musizierenden Engeln). Diese ma. malerische Ausstattung von handwerklich tüchtiger Art war 1615 übermalt worden. Im ö Apsisfenster 2 kleine gemalte Glasscheiben (Anna Selbdritt und musizierende Engel) 15. Jh. — Got. Sakramentshaus. — Die sonstige A u s s t a t t u n g barock E. 17. Jh.: Hochaltar, gute Schnitzarbeit; Kanzel; Orgel. Priechen mit leidlichen Bildern aus dem Alten und Neuen Testament; Balkendecke mit Malerei. Gutshaus (früher von Saldernsches Schloß). Renss., rechtwinklig zueinander 2 Flügel mit Treppenturm dazwischen. Im Innern ein großer Saal mit Netzgewölbe. NORDASSEL Dorfkirche. 1611. Interessant als Fachwerkbau. — A u s s t a t t u n g des 17. Jh., handwerksmäßig, im Gesamteindruck charakter- und stimmungsvoll. GROSS-HIMSTEDT Ev. Kirche. Der rom. WQuerturm öffnet sich in einer Doppelarkade nach dem got. Sch., das 1798 weitgehend erneuert ist. — Altar aus 2 Teilendes 17. Jh., um 1800 neu zusammengesetzt. — Grabstein Arendt Müller + 1615. — Spätgot. Sakramentsnische. STEINBRÜCK Starke B u r g am Fuhseübergang, erb. um 1370 vom Bischof Gerhard v. Hildesheim; seit 1425 im Eigentum des Hildesheimer Domkapitels; später viel umkämpft, zerstört und wiederbefestigt. Nach dem 3ojährigen Kriege entfestigt, Wirtschaftshof. Erhebliche Reste der umfangreichen Anlage in Wirtschaftsräumen und Arbeiterwohnungen. — S der Burg Kapelle, E. 18. Jh. IC*
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Umgebung: s und sö MARIENRODE Ehem. Kloster. Gegr. 1 1 2 5 für Augustiner, 1259 reformiert durch Zisterzienser, 1806 säkularisiert. — Vom älteren Bau keine sichtbaren Spuren mehr erhalten. Jedoch wird die bestehende Kirche, die mit Unterbrechungen 1412—62 errichtet wurde, den einfachen zisterz. Grundriß des frühen Ma. übernommen haben. Turmlose, gewölbte 3schiffige kreuzförmige Basilika; im Msch. 3 Quadr., in den Ssch. schmale Rechtecke; Qhs 3 Quadr.; Chor quadr. mit Nebenchören in Fortsetzung der Ssch.; am Hauptchor Apsis in 6/8 Schluß; die Nebenchöre mit kleinen quadr. Kapellen in 2 Geschossen gerade geschlossen. Die Gewölbe im Msch. um 1750; die urspr. Gewölbe nur in den Ssch., dem Chorhaupt und dem w Msch. Joch erhalten; ihre gekehlten Rippen wachsen unvermittelt aus den Ecken hervor. Die starken Arkadenpfeiler kreuzförmig mit abgefasten Kanten; das damit gewonnene einfache Profil setzt sich ohne Betonung des Kämpfers in den Scheidund Gurtbogen fort. Nur der Chor hat Eckdienste (nach Zisterzienser Weise abgesetzt). Die Strebebogen unter den Dächern der Ssch. verborgen. Ober- und Untergeschoß der Nebenchorkapellen durch Bogenfriese getrennt. Sonst gänzliches Fehlen von Zierformen. An der Fassade 2 sehr tiefe Strebepfeiler, die vor dem Giebel durch einen Spitzbogen mit Giebelaufsatz verbunden sind. Uber dem Portal Marienfigur. — Bar. Dachreiter. — Hochaltar F,. 18. Jh. — S e i t e n a l t ä r e am Choraufgang um 1750, diese und die Kommunionbank von 1752 von Joh. Süssemann. Von demselben auch der O r g e l p r o s p e k t . — Altar in der unteren s Chorkapelle 1690, nächst verwandt dem Hochaltar der Frankenberger Kirche in Goslar. — An den Wänden das Leben Jesu in 18 Ölgemälden, 1750. K l a u s u r g e b ä u d e im N der Kirche, mit 2 schönen Portalen am WFlügel, diese dat. 1717 und 1729. MARIENBURG Schloß. 1349 »Castrum Mariae«. Erb. 1346 als starke Wasserburg von Bischof Heinrich I I I . von Hildesheim aus dem braunschweigischen Hause. Die alte Anlage in den erhaltenen 3 Flügeln noch zu erkennen. Aus der Zeit der ersten Anlage das »Hohe Haus«, ein steiler im Grundriß rechteckiger Giebelbau von 5 Geschossen mit dem Festsaal im 4. Geschoß (Fenster gruppiert, spitzbogig mit Nasen), und der quadr. Bergfried (mit Wappen des Stifts und des Bischofs). Der O- und SFlügel mit Obergeschossen in Fachwerk von 1663 (von Zimmermeisler Curt Meyer) über got. Unterbau. BARIENRODE Kapelle. Unbedeutend, bar. 1734 (Inschr.). Kanzel um 1650, mit Christus und 3 Evangelisten, stammt aus dem Hildesheimer Dom. — Bmkw. A l t a r t a f e l mit Kreuzigung, A. i6.Jh., aus dem weiteren Kreis des Hans Raphon (1,23: 1,21 m). HEINDE Ev. Kirche. 1716. Stattlicher Saal mit Holztonne, im Chor 3seitig geschlossen, WTurm frühma. — Großer Kanzelaltar 1717. — Epitaph Gräfin v. Wallmoden f 1697. DETFURTH Kath. Dorfkirche. F„ 18. J h . Saal mit 3seitigem Chorschluß und
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Voutendecke. 3 gleichzeitige Altäre, auf dem n eine spätgot. Marienfigur. — Ölgemälde, Kreuzabnahme, italienisch 17. J h . ? SALZDETFURTH E t . Kirche. Großer 1 schiffiger got. Bau. Das Lhs. mit Brettertonne. Über dem eingezogenen gratgewölbten Chor starker OTurm mit Satteldach und bar. Dachreiter. — Ansehnliche Ausstattung, A. 18. J h . •— Die Tonne mit Malereien, ebensolche Malereien (dat. 1700, 1716, 1723) an den Emporen. — Altar bez. 1717. — Kanzel in schwindelnder Höhe über dem Triumphbogen. H E E R S U M
Ev. Kirche. 1731. WTurm frühma., mit gewölbtem Erdgeschoß und rundbogiger Öffnung nach dem Ssch. •— Reicher Kanzelaltar 1728. DERNEBURG Burg der Grafen von Winzenburg; seit 1143 Hildesheimer Besitz. 1213 Kloster der Augustiiierinnen, 1443 Zisterzienserinnen, 1643 Zisterzienser. 1803 säkularisiert. 1815 schenkte es Georg IV. den Grafen Münster, dann Neubau als Schloß im cnglisch-got. Stil. Geringe Reste vom alten Kloster. SÖDER
Schloß der Freiherren von Brabeck, voll. 1742. Wasseranlagc. — Herrenhaus mit 2 langgestreckten Wirtschaftsgebäuden in Hufeisenform angeordnet. Der dadurch gebildete Hof an der offenen Seite von Futtermauer mit Graben und Brücke begrenzt. Rechts und links als Abschluß Pavillons. Das Herrenhaus in guten Verhältnissen, weiträumig, aber ohne Aufwand; reiche Grundrißgestaltung, die durch den Wechsel hoher und flacher Dächer verdeutlicht wird. Umbau im späten i 8 . J h (1792), als das Schloß in den Besitz des Fricdr. Moritz v. Brabeck (f 1814) kam, der hier seine bedeutende Gemäldegalerie schuf, die in 9 Räumen des 1. Stockwerks untergebracht war; sie wurde 1859 in Hannover versteigert und zerstreut. — Weitere Veränderungen M. 19. J h . (1845, 1862). Im Innern nur noch einige Zimmer mit alter Ausstattung: der große Festsaal hatte einst ein D e c k e n g e m ä l d e von J . G. Winck. Von diesem ein größeres Tafelgemälde mit der Darstellung der makkabäischen Mutter in der nahen Kapelle. Nordw. \on Söder am Klappenberg der F r e u n d s c h a f t s t c m p e l , 1790. GRASDORF
Ev. Kirche. 1765 mit rom. WQuerturm. — Altar 1. H. 18. Jh. LUTTRUM Dorfkirche. Sehr einlacher kleiner Bau mit recht gut bemalter Brettcrdeckc von 1716. — Altar 18.Jh. Umgebung: nw S T E U E R W A L D
Gut. Stattliche und umfangreiche, allerdings sehr veränderte Reste des ehem. Schlosses in den heutigen Gutsgebäuden. H I M M E L S T H Ü R
Dorfkirche.
1747.
Einfacher Saalbau mit 3seiiigem Schluß.
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der flachen Decke zierliche Rokokostukkaturen. Altar durch moderne Zutaten beeinträchtigt, beeinflußt von der protestantischen Ausstattung der Gegend (Kanzelaltar!). — Vesperbild und Anna Selbdritt 15. J h . — Außen am Portal der SSeite die Titelheiligen Martin und Juliana in guten Bildwerken, 1747. EMMERKE Dorfkirche. Nüchterner Saalbau von 1840. W T u r m 1552. Interessant als katholisches Gegenbeispiel zu dem sonst in der Gegend üblichen protestantischen Kirchenbau. Reste eines bar. Altars, 2 Säulen und Figuren. —• Außen am Chor 2 gute Monumentalfiguren, 18. J h . GROSS-FÖRSTE Dorfkirche. 1692. Saal mit flacher Tonne und 3seitigem Chor. Große rundbogige Fenster. — 3 prunkvolle, leider durch moderne Zutaten im Eindruck beeinträchtigte Altäre und schöne Beichtstühle aus der Erbauungszeit. — Taufstein mit figürlichen Darstellungen 1577, der t}olzdeckel bar. — Außen an der SSeite gutes Portal; über dem WPortal in einer Nische treffliche Maria-Johannesgruppe (Sandstein) um 1500. AHRBERGEN Dorfkirche. 1745, rom. WTurm. Eingezogener Chor. Spiegelgewölbe. — Einheitliche, einfache aber ansprechende Stuck- und Gemäldedekoration aus der Zeit der Erbauung; Altar und Kanzel gleichzeitig. SARSTEDT Bischöflicher Hof, der 1221—46 zur Burg ausgebaut wurde. 1296 Stadtiechi. Pfarrkirche S. Nikolai. Neubau 1865. Vom Bau des 15. J h . (1457) hat sich nur noch der 3seitig geschlossene Chor mit 2 Kreuzrippengewölben erhalten, vom Lhs. lediglich die stark rest. und veränderten Umfassungsmauern. WTurm mit quergestcllter Tonne im Erdgeschoß. I m N gewölbte Sakristei. — Reicher Altaraufsatz gegen 1600. — Grabsteine der Ilse Limburg f 1559 und der Anna Schneckenrott t 1595Reste der Stadtbefestigung erhalten. RUTHE Das 175 t für Clemens August von Köln, Fürstbischof von Hildesheim, erbaute Lustschloß mit Kapelle, bei dessen malerischer Ausstattung J . Gregor Winck beteiligt war, ist 1891 abgebrannt.
ELZE Nach ziemlich sagenhaften Nachrichten soll Karl der Große Elze zum Sitz eines Bistums bestimmt haben, das dann unter Ludwig dem Frommen nach Hildesheim verlegt wäre; sicher aber schon früh wichtiger Ort an der Straße Hameln—Hildesheim. Stadtrecht wohl erst im späteren Ma. Die Feuersbrunst ¡824 vernichtete fast die ganze Stadt, die danach auf neuem Grundriß wieder aufgebaut wurde. Pfarrkirche S. Petri und Pauli. Nach Brand 1743 Neubau 1745. Zweiter Brand 1824, Neuweihe 1826. Der Bau von 1745 im Äußeren erhalten. Oblonger Grundriß mit 3seitigem Schluß und W T u r m . Innerer Ausbau mit ringsum laufender, an der WSeite 2geschossiger
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Empore zwischen 1824 und 26. Flaches Tonnengewölbe. Anspruchsvolle Chorwand mit Kanzelaltar in wuchtigen klassiz. Formen. Umgebung: nö BURGSTEMMEN Dorfkirche. 1 schiffiger rom. Bau mit eingezogenem Chor und halbrunder Apsis. Gewölbe des Lhs. 17. Jh., Fenster bis auf das der NSeite des Chores modernisiert. Der WTurm mit gewölbter Eingangshalle, öffnet sich in ganzer Breite nach dem Sch. — Im Chor 2 Pastorengrabsteine 1617 und 1648. — 2 Pastorenbildnisse 1697 und 1732. MAHLERTEN Dorfkirche. Einheitlicher spätrom. Bau mit Gratgewölben, 1 schiffig, eingezogener Chor mit halbrunder Apsis. WTurm mit gewölbter Eingangshalle und gekuppelten Schallöffnungen. Das Äußere des Lhs., vor allem die Fenster, vollkommen modernisiert. — Figürliche Malereien in der Apsis und an der SWand des Chores auf spätrom. Grundlage erneuert. HEYERSUM Dorfkirche. Kleiner 1 schilfiger ma. Bau mit Kreuzrippengewölben. Chor etwas eingezogen und platt geschlossen. Das Äußere bis auf die Strebepfeiler am Sch. vollkommen modernisiert. W T u r m 1836. RÖSSING Dorf kirche. Erb. zwischen 1282 und 1297. 1755 bis auf den unteren Teil des WTurmes als polyg. geschlossener Saalbau mit Spiegelgewölbe umgebaut. — Schöne klassiz. Ausstattung, Kanzelaltar und Prieche. — Hölzerne T a u f e , jedenfalls von Joh. Fr. ^iesenis. Umgebung: s und sö BETHELN Dorfkirche. A m WTurm dat. 1697. Saal mit Holzspiegelgewölbe. Sseitiger Chorschluß. — Reicher, allerdings modern gefaßter Kanzelaltar um 1700. GRONAU Städtische Neugründung in der Leineniederung (»Grüne Aue«) um 1300 durch Bischof Siegfried II. von Hildesheim, der die Bewohner dreier Dörfer hier ansiedelte. Im 14. Jh. eine bischöfliche Burg bezeugt. Große Brände im 16. Jh. und 1703. Pfarrkirche S. Matthaei. Neubau 1457, aber in der heutigen Form lediglich in den Umfassungsmauern erhalten. Hallenkirche mit eingezogenem Chor und s/8 Schluß. Der innere Ausbau vollständig bestimmt von der Wiederherstellung 1856—59, durch die auch Veränderungen des 16. und 17. Jh. beseitigt wurden. V o n Interesse der mächtige quadr. WTurm. In seinem Erdgeschoß ein R a u m mit 4 Kreuzrippengewölben (heute leider z. T . zerst.), die von einem zentralen Pfeiler aufsteigen. — Im Chor großer trefflicher S c h n i t z a l t a r aus S. Godehard in Hildesheim, mit bemalten Außenseiten. Die Schnitzereien (Christus und Maria auf dem Thron, zu beiden Seiten stehend Apostel und Heilige, alle unter hohen Baldachinen; im Sockel unter den Figuren komplizierte Maßwerkiiillungen in sauberer Arbeit) in neuerer Fassung und mit einigen Ergänzungen vom A. 15. Jh. — Ebendaher Kreuzigungsgruppe, um 1520. — Rom. Kelch. — Außen am Chor Grabstein Joh. Povenzjus f 1637.
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BARFELDE Dorfkirche. 1738. Saal mit 3seitigem Schluß. Holzspiegelgewölbe mit Gemälden. Kanzelaltar aus der Erbauungszeit. — Der rom. WTurm 1880 vollständig erneuert. NIENSTEDT Dorfkirche. Bedeutungslos. Geschnitzter Altarschrein A. 16. Jh. RHEDEN Dorfkirche. Zugrunde liegt eine rom. Anlage, von der sich in dem jetzigen Bau einiges erhalten hat, vor allem der rechteckige WTurm mit Satteldach und gekuppelten rundbogigen Schallöffnungen, ferner ein Teil des aufgehenden Mauerwerks mit einigen Fenstern, ein kleines rundbogiges Säulenportal mit Tympanon (Lamm, Baum und Hand). Bmkw. an der WSeite des Turmes einige sehr primitiv wirkende plastische Köpfe und Reliefs. — Schöner Wappenstein v. Rheden 1681. — Grabstein Anna v. Bochwolt 17. Jh. BRÜGGEN Dorfkirche. 1512, W T u r m 1751. Belanglos. Schloß. 1693, ansehnlicher Bau mit Mittelrisalit nach dem Hofe zu, architektonisch gut gegliedert. Schloßkirche 1830 durchgreifend rest.; oblonger Saal mit flacher Decke, klassizist. Kanzelwand. Umgebung: w und su OLDENDORF Dorfkirchc- R o m . Chor. An der Apsis schwerer Sockel, Halbsäulen mit Würfelkapitellen und Rundbogenfries. Über dem Quadrum Gratgewölbe auf Ecksäulchen. W T u r m ma., Sch. 18. Jh. Hübsche Ausstaltung: Altarkanzcl 2. H. 16. Jh.; Empore 1591. Kinderepitaph 1594, großes Steinepitaph Bock v. Northolz 1603. LAUENSTEIN Kirche. Saal 1756. Außen 2geschossig. Turm, dat. 1513. — Epitaph der Heilewig van dem Werder f 1580. Altarkanzel 18. Jh. In der Nähe des Vorwerks S p i e g e l b e r g lag die bereits um 1226 zerst. Burg der Grafen von Spiegelberg (vgl. Coppenbrügge), von der noch ein T u r m bei der Mühle stammen soll. SALZHEMMENDORF Pfarrkirche S. Margarethae. T u r m im O mit spätgot. Kreuzgewölbe. Inschr. am Altar 1427. Sch. Saal mit Mittelsäule, die Fruchtgehänge und reiches Kapitell hat. Flache Decke (1610?). Altarwand klassiz. (19. Jh.). Portale und w Vorhalle Mischung von spätgot. und bar. Formen unter Verwendung von Frührenss. Werkstücken, dat. 1610. — Taufstein 1610. A u f dem Friedhof Votivstein, E. 14. Jh. (1397?). WALLENSEN Kirche. Der mit Rippengewölben (geschärftes Wulstprofil) versehene ungefähr quadr. C h o r und die halbrunde, außen aber 5 / 10 gebrochene Apsis Quaderbau aus M. 13. Jh.; Lhs. einfach, 1675. Umgebung: nw WITTENBURG Ehem. Benediktiner-Kloster. Die spätgot. Kirche gegen E. 15, J h . (Inschr. 1497). Chor 20 m lang, Lhs. 22 m lang, beide 1 schiffig, der Chor etwas schmaler, 5 8 geschlossen und ehem. jedenfalls durch Lettner
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vom Lhs. getrennt. Die 4 Kreuzgewölbe des Lhs. auf eingezogenen Pfeilern. A u f der SSeite des Chors gewölbte 2jochige Kapelle (verbaut). — Chorgestühl (verstümmelt und übermalt) 15. J h . — Grabstein eines Geistlichen f 1525 — Taufstein 1590. — Die Klostergebäude vollständig verschwunden. WÜLFINGHAUSEN Ehem. Augustiner-Nonnenkloster. Gegr. 1236 (?), abgebrochen 1378. Die 1 schiffige K i r c h e danach erneuert, offenbar unter Benutzung älterer Teile im Unterbau des ehem. Nonnenchors (heute Keller). Dieser selbst vollständig verbaut und verändert erhalten und von der Kirche abgetrennt. Er nahm urspr. die halbe Länge des Baues ein. Im O gerade geschlossen, 3 Kreuzgewölbe. — Chorstühle 15. J h . —• Wenig gut erhaltener Grabstein des Probstes Bernhard f 1358. — Großes Marmorepitaph des Herrn. Rauschenplate f 1619. — G r a b steine: Georg Reich f '573. Heinr. Math. Richter j '746. — V o m alten K r e u z g a n g ansehnliche Reste, vor allem auf der NSeite, als Keller erhalten. Die jetzigen K l o s t e r g e b ä u d e 1740. ELDAGSEN Dorfkirche. V o n der rom. Kirche haben sich erhalten der 1626 ausgebrannte und 1673 rest. W T u r m , Säulenbasen im Lhs. und der Chorbogen (Kämpfer mit Zahnschnitt). Chor spätgot. gewölbt, mit 5/8 Schluß. Sch. nach dem Brand im 17. J h . als tonnengewölbte Halle mit flachgedeckten Emporen ausgebaut. Im S am Chorquadr. gewölbte Kapelle (13. Jh. ?). — Altarschrein um 1500 mit bar. Abendmahlsdarstellung in der Staffel. — Spätgot. Sakramentshaus, erneuert 1688. — Rom. Opferstock (?). — Epitaphien der Familie Jeinsen 1564, 1602, 1616. — Bar. Figuren in der Sakristei. ADENSEN Dorfkirche. E. 15. und A . 16. Jh. (inschr. Daten 1484, 1494, 1503), durch Hinzufügung des n Ssch. zur 2 schiffigen Hallenkirche erweitert. — Taufstein 1607, Grabstein Pastor Wunstorp t 1627. SCHULENBURG D o r f k i r c h e . Ohne Interesse. Darin bmkw. Epitaphien, E. Ebeling | 1548, Meta Eberlingk f 1552, Anna Maria Ketzerinn f 1612. JEINSEN Dorfkirche. 111a.
E. 18. Jh. polyg. geschlossen mit Mansarddach.
WTurni
ALFELD Alteste Erwähnung des Ortes A. 13. Jh., anscheinend planmäßige städtische Siedlung der Hildesheimer Bischöfe in unmittelbarer Nachbarschaft eines »alten« Dorfes mit Gerichtsstätte, das nach der Reformation wüste wurde; 184.6 großer Brand, der 104 Wohnhäuser einäscherte. Pfarrkirche S. Nikolai. Spätgot. 3schiffige Hallenkirche mit doppeltürmiger W F r o n t und gerade geschlossenem C h o r . D a s 4. J o c h mit G r a t g e w ö l b e n wesentlich älter (gegen M . 13. J h . ) , a n s c h e i n e n d d a s s t e h e n g e b l i e b e n e Q,hs. des s p ä t r o m . Baues; i h m w u r d e im S 1409—23 die Steinbergsche K a p e l l e vorgebaut
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(1892 rest.). Alles andere ist jüngeren Datums, doch ist nicht ausgeschlossen, d a ß im Unterbau des S W T u r m e s spätrom. Teile enthalten sind. Der Neubau erfolgte von W nach O : die T ü r m e waren i486—88 im Bau, die n K a p e l l e neben d e m C h o r zeigt das D a t u m 1503. — Der 2 geschossige B a u der W F r o n t von schlichter Gliederung trägt die durch einen Mittelbau verbundenen, an den Außenseiten ins 8Eck übergehenden niedrigen T ü r m e , über denen sich die sehr stattlichen a m Fuß mit Q u e r d a c h versehenen Helme v o n etwa 36 m Höhe erheben (der s 1885 abgebrannt und erneuert), die das gesamte Stadtbild beherrschen. Das Lhs. von 3 Jochen hat 8 eckige gesimslose Pfeiler mit Konsolen für die K ä m p f e r der Rippengewölbe; ö v o m 4. rom. Joch folgen noch 2 weitere Joche und das Chorquadr., neben dem im S die 2 geschossige Sakristei (mit Netzgewölbe auf Mittelpfeiler) und im N eine ehedem ebenfalls 2 geschossige K a p e l l e liegt. — Außen urspr. Giebeldächer über den Ssch., das heutige einheitliche Satteldach von 1746. — Gesamtlänge etwa 47 m. A u s s t a t t u n g einst viel reicher: Bedeutendes K r u z i f i x 1. V 13. Jh. — Taufstein mit 8 figürlichen Reliefs 14. J h . — Sakramentshaus 15. Jh. — Einige gute Figuren des großen Altars von 1738, Holz geschnitzt. — E p i t a p h e : Catharina v. Hanstein ( f 1568) v o m Meister A. R.; Margarete v. V e l t c m ( t 1576) und andere z. T . durchaus bmkw. Grabdenkmäler des 16.—18. Jh. — Andernorts sind noch nachweisbar: Großer S c h n i t z a l t a r um 1490 aus der Werkstatt des C. Borgentryk (Braunschweig) in der Kölner Minoritenkirche; Schnitzaltar (Maria, U r b a n u. M a u ritius, außen gemalte Flügel) und Teilstück von einem Schnitzaltar mit dem Marientod, beide A . 16. J h . , ferner das große gemalte Epitaph Steinberg mit reich geschnitztem R a h m e n , E. 16. J h . , im Prov.-Mus. Hannover. In der Elisabethkapelle des Sicchenhauses Glasgemälde von 1668. Rathaus, unmittelbar neben der Stadtpfarrkirche, die breite 3geschossige, nach W (wegen des fallenden Geländes) 4geschossige Front mit nicht sehr hohem Satteldach dem Marktplatz zugewandt. Bruchsteinbau verputzt, mit roten Sandsteingliederungen, 1584 bis 86. Ungefähr in der Mitte vorspringender 5/s Treppenturm mit hoher, doppelter Schieferhaube. N a h e der W E c k e reich behandelte Auslucht in 4 Geschossen, mit Pfeilern und Säulen zwischen den Fenstern gegliedert. Das Innere modernisiert, im Erdgeschoß einst Ratswage und Keller, darüber der große Saal und Verwaltungsräume. Gutes Ratssilber: Pokale 1672, 1740 und u m 1750. A l t e s S e m i n a r (Lateinschule). Sehr stattlicher Fachwerkbau mit reichen figürlichen Schnitzereien, auch a m Portal, bez. 1610, im typischen Hildesheimer Stil der Zeit (ähnlich auch dem Eickeschen Haus in Einbeck, Markstr. 13). Das Kaiandhaus von 1615 — reicher Fachwerkbau — ist 1906 abgebrannt.
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Unter den Wohnbauten sind einige bmkw. Ackerbürgerhäuser in Fachwerk des 15.—17. Jh. erhalten geblieben (alle in Traufenstellung zur Straße): Seminarstr. 3 von 1490 mit Treppenfries; das Speichergebäude A m Markt 7 (Hinterhaus) mit Leistentrapezen A . 16.Jh.; Winde 17 (ehem. Gildehaus der Lederhandwerker) sehr reich geziert mit Fächerornamenten, M . 16. Jh.; Holzerstr. 13, Fächerornament M . 16.Jh.; Seminarstr. 16 einst mit reichen nur z. T . erhaltenen figürlichen Schnitzereien, ähnlich dem Alten Seminar, um 1610. Städtisches Heimatmuseum. Umgebung: n und nö LANGENHOLZEN Dorfkirche. Quadr. rom. Chor (urspr. alleinstehende Kapelle?) mit halbrunder Apsis, darüber OTurm; jüngeres : schifTiges Lhs. zu 3 Jochen mit Gratgewölben auf rechteckigen Gurten, 2. H. 13. Jh. — Kanzelaltar 18. Jh. — Gutes 37 cm hohes Bronzekruzifix, spätes 18. Jh. SACK Dorf kirche. 1694/95, ohne Interesse. — Reicher Kanzelaltar um 1700, wohl von J. H. Lessen geschnitzt. LIMMER Dorfkirche. 1712, WTurm älter, ohne Interesse. — Reicher Kanzelaltar i . H . 18. Jh. — Beachtenswerter geschnitzter Opferstock, 2,70 m hoch, um 1600. EIMSEN Kirche. 1855. Geschnitzter Altarschrein mit der Hlg. Sippe in neuer Fassung, um 1500. Umgebung: s und sö WISPENSTEIN Gut. Herrenhaus. Das massive Untergeschoß 1451, Obergeschoß in Fachwerk gegen E. 16. Jh. WINZENBURG Die Burg zuerst 1109 erwähnt im Besitz der gleichnamigen Grafen als Lehen des Hildesheimer Bistums. — 1522 zerst. und als Steinbruch benutzt. — Spärliche Fundamentreste einer ausgedehnten Anlage mit 5cckigem Bergfried erhalten. Domäne. Pächterwohnhaus 1769, schlichter anständiger Bau in 2 Geschossen; Mansarddach; der einzige Schmuck das Portal, dessen Umrahmung in das obere Geschoß übergreift. Wassermühle um 1600, rest. 1755. Obergeschoß Fachwerk. Umgebung: w BRUNKENSEN Dorfkirche. 1720. Dekoration und Ausstattung mit einem bescheidenen Anflug von Aufwand (besonders Altarwand mit Orgel darüber).
GANDERSHEIM Kern der Stadt ist das 856 erbaute Damenstift; die im 10. Jh. bezeugte Heerstraße vom Niederrhein zur Elbe war damals wohl schon vorhanden. Der Ort erhielt 390 Markt- und Münzrecht und entwickelte sich während
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Herzoge des 13. Jh. zur Stadt, über die dann die braunschweigischen die aus der Stiftsvogtei hervorgegangene Landeshoheit ausübten; ihr Sitz war die Burg an der NOEcke der Stadt. Diese erreichte E. d. /j. Jh. etwa den heutigen Umfang. Große Brände 1580 und ißgy vernichteten beträchtliche Teile. — Das Stift, in dem 995 - i o o i Hroswitha dichtete und das 158g reformiert wurde, blieb reichsunmittelbares Fürstentum bis 1802. Münster, E h e m . Damenstift S. Anastasii und Innocentii. 1. B a u 8 5 6 — 8 8 1 , 923 »turris o c c i d e n t a l i s « g e w . , a l s o v e r m u t l i c h e i n W e s t w e r k m i t M i t t e l t u r m . 2. B a u n a c h B r a n d 973, u m 1000 b e e n d e t ( g e w . 1007); v o n i h m e r h a l t e n d i e P f e i l e r v o r l a g e n u n t e r d e m ö V i e r u n g s b o g e n (Profile!) u n d w o h l a u c h G r u n d m a u e r n d e s W B a u e s ; alle sonst g e ä u ß e r t e n V e r m u t u n g e n ü b e r d i e G e stalt d e s o t t o n i s c h e n M ü n s t e r s sind v o n p r o b l e m a t i s c h e m W e r l . 3. B a u e t w a 1 0 6 0 — 1 0 9 0 , d e r i m w e s e n t l i c h e n d i e h e u t i g e E r s c h e i n u n g b e s t i m m t . S p ä t e r e V e r ä n d e r u n g e n : E . 12. J h . E i n w ö l b u n g d e r O T e i l e u n d der Ssch., im M s c h . ebenfalls geplant a b e r wieder a u f g e g e b e n . A n b a u d e r g o t . K a p e l l e n i m 14. u n d 15. J h . ; E r n e u e r u n g d e r A p s i s 1 7 0 3 ; A b b r u c h d e s P a r a d i e s e s 1838 40, S p u r e n v o m T o n n e n g e w ö l b e seines O b e r g e s c h o s s e s n o c h a n d e r W F r o n t s i c h t b a r (kein E n t l a s t u n g s b o g e n ! ) ; p u r i s t i s c h e i f e r n d e u n d v i e l e s e r n e u e r n d e W i e d e r h e r s t e l l u n g 1 8 4 8 — 5 0 . T r o t z dieser ist d a s M ü n s t e r v o n h o h e m W e r t , z u m a l d i e S t i f t s k i r c h e in G o s l a r u n d der D o m zu Hildesheim, die wenig früher entstanden sind, v e r n i c h t e t o d e r u m g e b a u t sind. D e r zeitlich nächstfolgende g r ö ß e r e Bau von künstlerischem R a n g e im nordlichen H a r z Kreuzförmige, v o r l a n d e ist d i e S t i f t s k i r c h e in Q u e d l i n b u r g . einst ü b e r a l l f l a c h g e d e c k t e B a s i l i k a m i t K r y p t a u n d a u f f a l l e n d s c h m a l e m Q s c h . , das im O rechteckige Seitenkapellen h a t ; das West werk mit vorgelagertem T u r m p a a r und 2geschossigem P a r a dies. Innere L ä n g e 4 7 m . — In der 3schiffigen K r y p t a , deren S ä u l e n g u r t e n l o s e G r a t g e w ö l b e t r a g e n , ist d i e A p s i s als G o n f e s s i o f ü r d i e L e i b e r d e r T i t e l h e i l i g e n a b g e t r e n n t ; d i e M a u e r n sind g e l e g e n t l i c h d e r E i n w ö l b u n g des C h o r e s verstärkt. - I m Lhs. wechseln die S t ü t z e n in 3 G r u p p e n , d i e b e i d e n e r s t e n z u 2 S ä u l e n , d i e l e t z t e i m O a b e r n u r m i t e i n e r S ä u l e , w a s e n t w e d e r mit d e r l i t u r g i s c h e n O r d n u n g des R a u m e s z u s a m m e n h i n g oder w e g e n B e i b e h a l t u n g der L ä n g e des ottonischen Baues geschah. Das Msch. w u r d e gelegentlich der versuchten Einwölbung überhöht. Das Gurtgesinis ist ü b e r j e d e r S t ü t z e z u e i n e r k l e i n e n K o n s o l e h a l b k r e i s f ö r m i g a u s g e z o g e n ; h i e r h a b e n einst S t u c k f i g u r c n ( u m 1 1 2 6 ) g e s t a n d e n , v o n denen noch 6 erhalten und modernen Chorschrankcn eingef ü g t sind (ähnliche F i g u r e n ehem. i m K l o s t e r Clus — die 2 erhaltenen in der Münsterslg. u n d in d e r S t i f t s k i r c h e z u G o s l a r ) . - D a s W e s t w e r k ist 2 g e s c h o s s i g u n d v o l l s t ä n d i g g e w ö l b t : u n t e n 3 v o n S ä u l e n und Pfeilern getragene Hallen, die mittlere u m 1,80 m h ö h e r als d i e s e i t l i c h e n ; ü b e r i h r d e r b r e i t n a c h d e m M s c h . g e ö f f n e t e »Fräuleinchor«, d e s s e n K r e u z g e w ö l b e 2 B ü n d e l s ä u l e n stützen; er hat eine w Nische, j e 1 T ü r u n d 1 D o p p e l f e n s t e r nach den niedrigen tonnengewölbten Seitenräumen. Die Profile u n d K a p i t e l l e in d e n b e i d e n G e s c h o s s e n d e s M i t t e l b a u e s s i n d
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sicher gleichzeitig mit denen im Lhs.; es fallen aber in den F l ü g e l n des Erdgeschosses die in d i e E i n g ä n g e z u d e n Ssch. gestellten Säulen, w i e die hier v e r w e n d e t e n älteren K a p i t e l l e namentlich solche ionischer A r t auf; sie lassen Rückschlüsse auf einen älteren B a u mit a n d e r e m G r u n d r i ß zu; schließlich sei noch das im S F l ü g e l e i n g e m a u e r t e vielleicht ottonische Steinrelief mit der »Hand Gottes« e r w ä h n t . I m Ä u ß e r e n lassen die a n g e b a u t e n got. K a p e l l e n nur a u f der N S e i t e die alte W a n d d e r Ssch. erkennen; sie zeigt v o r g e l a g e r t e schlanke H a l b s ä u l e n , d i e d u r c h Rundbogenfriese v e r b u n d e n sind, schon ähnlich w i e an d e m späteren B a u d e r Q u e d l i n b u r g e r Stiftskirche; die gleiche G l i e d e r u n g a m Westwerk; sonst ist a u ß e r d e m a n d e r SSeite e i n g e m a u e r t e n T y m p a n o n r e l i e f mit Christus zwischen Petrus u n d Paulus (gegen 1150) nur die W F r o n t b m k w . : die G e s a m t a n l a g e mit d e n 8seitigen T ü r m e n , d e m h o h e m G l o c k e n haus u n d d e m a b g e b r o c h e n e n Paradies folgte d e m V o r b i l d der Goslarer Stiftskirche; dort a u c h schon das tief in einer Nische gelegene Portal mit m e h r f a c h abgetreppter L a i b u n g . — V o n d e r alten A u s s t a t t u n g ist viel zerst. oder verschleppt (Mus. in B r a u n s c h w e i g , V e s t e K o b u r g , H o c h a l t a r von 1 7 1 1 in der G e o r g s kirche), anderes in d e r Münsterslg., z. B. die reiche Slg. v o n P a r a m e n t e n . — A l t a r s c h r e i n mit gemalten Flügeln v o m Bartholomaeusaltar A . 16. J h . ; 2 a n d e r e Altarschreine mit gemalten Flügeln w o h l erst später eingebracht, einer dat. 1521, alles h a n d w e r k l i c h e A r b e i t e n ; M a r i a und J o h a n n e s v o n einer K r e u z g r u p p e , das z u g e h ö r i g e K r u z i f i x auf d e m H o c h a l t a r , A . 16. J h . — 2sitziger Priesterstuhl mit den F i g u r e n der Heiligen S t e p h a n , Laurentius u n d U r s u l a M . 15. J h . 1,84 m hoher 5 a r m i g e r Bronzeleuchter, a m Schaft gegossene Heiligenfiguren, A . 15. J h . Holzfigur des Stifters H e r z o g L u d o l f in sargartigem Schrein E. 13. J h . U n t e r d e n G r a b d e n k m ä l e r n beachtenswert: in d e r M a r i e n kapelle n neben d e m C h o r das gemeinschaftliche W a n d g r a b d e r mecklenburgischen Äbtissinnen Christine ( t 1693) und M a r i e Elisabeth ( t ' 7 1 3 ) , reicher aber derber altarartiger H o l z a u l b a u mit eingelassenen gemalten Bildnissen, errichtet über d e m G e w ö l b e , in d e m der schöne K u p f e r s a r k o p h a g Christines noch erhalten ist; in der A n d r e a s k a p e l l e a m 11 Ssch. d e r M a r m o r s a r k o p h a g u n d die kniende Alabasterfigur der Äbtissin Elisabeth C h r i s t i n e ( f 1766), d a z u 4 E p i t a p h i e n von A n g e h ö r i g e n ihres Hofstaates, sämtlich g u t e Ärbeiten ihres H o f b i l d h a u e r s J. A". Käse ( f 1756) aus der a b g e b r o c h e n e n G r a b k a p e l l e . U n t e r den l i t u r g i s c h e n G e r ä t e n ein N ü r n b e r g e r 4teiliges A b e n d m a h l s geschirr, vergoldetes Silber, bez. 1756. M e h r e r e got. und bar. L e u c h t e r , d a r u n t e r 2 A u g s b u r g e r aus Bergkristall 17. J h . , 2 schöne silberne S t ü c k e von R. G. Spitta ( f 1768) aus B r a u n s c h w e i g u n d 2 aus Volkstedter Porzellan, 1 8 . J h . ; ornamentiertes Kristallfläschchen für die hl. Blutsreliquie, w o h l ägyptisch, 10. J h . ; bronzeb e s c h l a g e n e r Holzkasten mit Einlegearbeit 12. J h . Abtei. U m f a ß t die früheren W o h n - und Wirtschaftsgebäude d e s Stifts, j e t z t D o m ä n e . D e r K r e u z g a n g an d e r N S e i t e des M ü n s t e r s in d e r 1. H . d. 19. J h . abgerissen. Künstlerische Be-
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GANDERSHEIM UND UMGEBUNG
deutung haben noch: i. M i c h a e l i s - K a p . , ein niedriger, 5 x 8 , 5 m großer 3schiffiger R a u m ; Stützenwechsel, Würfelkapitelle, gurtenlose Gratgewölbe; M . 12.Jh. — 2. Die B a u t e n d e r A n n a E r i k a v o n W a l d e c k (1589—1611), an der SSeite stattliche Front mit 2 reich gezierten Ausluchten und hohem Giebel, an der ö Hofseite ein Treppenturm mit wappengeschmücktem Portal, alle Gliederungen aus rotem Sandstein; um 1600, Baumeister Henrich Ovekate. 3. Das H a u p t g e b ä u d e , n des Kirchenchors, mit schlichter Putzfront, aus der Zeit der Elisabeth Ernestine von Sachsen-Meiningen (1713—66), enthält mehrere beachtenswerte Räume, vor allem den sogen. K a i s e r s a a l ( 1 6 x 9 , 5 m ) , um 1730, mit 11 Fürstenbildnissen an den Wänden und gemalter Decke. — E l i s a b e t h b r u n n e n , an die SFront versetzt, von J. K. Käse, 1748. — Das Stift besaß eine besondere Bildergalerie, deren Katalog 304 Gemälde aufführte, ein Teil soll in das Braunschweiger Museum gelangt sein. Pfarrkirche S. G e o r g . W T u r m 12. Jh., Sch. im wesentlichen 1550, Apsis Fachwerk, bmkw. die innere Holzarchitektur von 1597 mit farbenreicher Bemalung von 1676. Altar 1711 (aus dem Münster), anscheinend Arbeit des Anton Schilli (vgl. Ahlshausen). Über 2 m hohe Holzfigur des hl. Georg A . 15. Jh. — Hölzernes Kruzifix, M . 15. Jh. Burg (jetzt Amtsgericht und Gefängnis). Mehrflügelige Hofanlage auf fast quadr. Grundriß, im wesentlichen um 1530 (Inschr. am Torturm). Rathaus. Die ö Hälfte Renss. U m b a u der ma. Moriizkirche, deren W T u r m alles überragt, gleichzeitig mit dem w A n b a u nach dem Stadtbrande von 1580 ausgeführt (an einem K a m i n im WBau Inschr. 1588). Ausluchten und Portal. Fachwerkhäuser, alles Traufenhäuser, sehr interessant eines am Markt 8 von 1473, steinernes Erdgeschoß, Inschr. an der Schwelle nennt Hermann Müller als Zimmermeister. Aus den Jahren gleich nach dem Brande von 1580: Markt 3, Steinweg 3, 5 und 37. Stadtbefestigung. Reste vorhanden, zwischen Galgentoi und Marientor. Heimatmuseum Umgebung: n und nö BRUNSHAUSEN Ehem. Klosterkirche (Nonnen). 1 schiffige got. Anlage, Gewölbe nur in der rechteckigen Chornische. Von dem vorangehenden rom. Bau erhalten die s Nebenapsis und ein kleiner Teil des WBaues. CLUS Ehem. Klosterkirche. Rom. Basilika, 1124 gew., sehr klein, gleichwohl mit Qsch. und w Doppeltürmen (der s abgebrochen). Offene Vorhalle, schlichtes Portal. Im flachgedeckten Lhs. 1 säuliger Stützenwechsel, OTeile mit wohl später eingezogenen Gratgewölben. Chor durch neue Apsis im 15. Jh. vergrößert. — Schnitzaltar mit Marienkrönung um 1500, reich, wesentlich besser als der Durchschnitt. Inter-
GANDERSHEIM, UMGEBUNG
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essante rom. Stuckfiguren jetzt in der Gandersheimer Münsterslg. — Kelch bez. 1516. ACKENHAUSEN Schriftsassenhof, Stattliches 2 geschossiges Herrenhaus, Fachwerk, bez. i6go. Innen Kamin. WETTEBORN Dorfkirche. WTurm got., Sch. belanglos, 1746—48. — Schöner Kanzelaltar etwa M. 18. Jh. von dem Gandersheimer Hofbildhauer J. K. Käse; von demselben ein Taufengel. LAMSPRINGE Ehem. Benediktiner-Kloster. Gegr. um 845 oder 872, im 16. Jh. aufgehoben, kam 1643 in den Besitz aus England vertriebener Benediktiner. Baureste der 1. Anlage sind nirgends festgestellt. Jetziger Bau der Kirche S. Adriani und Dionysii 1670 bis g i , ohne Kraft und Eigenart, spätgot. Ideen nachhinkend. 3 schiffige Hallenkirche zu 4 Jochen mit eingezogenem, nicht hochgefiihrtem WTurm. Der höher gelegene polygonal geschlossene Chor hat bedeutende Tiefe und die Breite des Msch.; unter ihm ischiffige Krypta. Rippenlose Kreuzgewölbe mit spitzen Gurt bogen auf 8 eckigen Pfeilern, an den Wänden Konsolen. Im Turmjoch Emporen. (Außenbau schlicht mit Strebepfeilern). — Reiche imposante A u s s t a t t u n g in der Hauptsache von 1697—1710, im vorigen Jh. mit brauner Ölfarbe (einst Weiß mit Gold!) gestrichen und daher im Eindruck beeinträchtigt. Mächtiger H o c h a l t a r angeblich von Johann Mautitz Gräninger aus Münster, 1695 in Auftrag gegeben. 6 weitere große Altäre und 2 Beichtstühle mit lebensgroßen Figuren. Reste eines Altars von 1653 in der Sakristei — Das C h o r g e s t ü h l und die Altarschranken neben dem Choraufgang um 1690 von H. Lessen d. Ä. aus Goslar; die K a n z e l 1701 von Jobst Heinrich Lessen d. J., Meisterwerk einer handwerklich tüchtigen Schnitzkunst. Von demselben und seiner Werkstatt die Chorschranken, die Rückwand des Chorgestühls, das Laiengestühl (1710) und die Taufschranke (1696). — W e i h w a s s e r b e c k e n in Stuccolustro um 1710 von Laienbruder Hieronymus Sies aus Antwerpen, von diesem auch der größte Teil der Gemälde in den Altären. — Vesperbild in neuer Fassung A . 15. Jh. — Grabsteine v. Steinberg 1548, I550. Klostergebäude. Abteigebäude 1731; sehr langgestreckt: 3 achsiges Mittelrisalit mit geschwungenem Treppenvorbau und Giebel vor j e ioachsigen Rücklagen. Im Obergeschoß großer Saal mit Pilastergliederung und reicher Stuckierung über Türen und Kaminen. Decke einst gemalt: Himmelfahrt Christi (1896 entfernt). E v . Kirche. Neubau 1692. Portalbekrönung und Ausstattung mit Altar und Kanzel aus der Lessenschen Werkstatt. Heimatmuseum WOLTERSHAUSEN Dorfkirche. WTurm in den unteren Teilen rom. Der gewölbte Chor
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G A N D E R S H E I M , UMGEBUNG
mit 5; 8 Schluß (heute Sakristei) 1509, das Lhs. 1803 mit flacher hölzerner Tonne. — Kanzelaltar i . H . 1 8 . J h . Silbervergoldeter got. Kelch und I'atene (livländisch) A. 15. J h . ADENSTEDT Dorfkirche. Schon 1022 genannt. Der jetzige Bau 1 schiffig mit 3seitigem Chorschluß 1736—38 an den ma. WTurm angeb. — Kanzelaltar 1. H. 18. J h . BODENBURG Kirche. Umbau 1861. Ein gutes Beispiel ihrer Art die Ausstattung von 1689, teils von ortsansässigen, teils von Hildesheimer Meistern (Daniel Bartels). Nicht schlecht ein Kruzifix aus d. 16. J h . — Grabdenkmäler derer v. Steinberg, große Gemälde in Prunkrahmen, M . 17. J h . — Grabsteine 16. und 17. J h . in den Gutspark verbracht. — Von der bereits von Merian geschilderten Wasserburg ist im wesentlichen nur noch der ma. Turm und das im 18. J h . umgeb. Herrenhaus erhalten. BÜLTUM Dorfkirche. 1502, unbedeutend. Rom. WTurm mit gekuppeilen Schallöffnungen und 2 rundbogigen Öffnungen nach dem Sch. Kanzelaltar 1734. — Bmkw. rom. Patene jetzt im Kestner-Mus. Hannover. BREINUM Dorfkapelle. Spätron). WTurm, spälgot. I.hs.. 1794 seines Charakters vollständig beraubt, jetzt mit flacher Holztnnnr. — A l t a r um 1 7 2 5 vom Bildhauer Fahrenholz aus Bockenem. WRISBERGHOLZEN Dorfkirche. Spätrom. WTurm, das Erdgeschoß mit Halbtoimr gc wölbt, der Helm 1792— 94 verändert. Lhs. dat. 1605, an der NSeite polygon. Treppenturm, dat. 1621. Im Innern rechteckiger Saal mit Spiegelgewülbe, in dessen sehr hohe Kehle je 3 Fenster einschneiden. Altar, jetzt in nicht urspr. Verbindung mit der Orgel, um 1700 frest. 1734). — Kanzel 1 6 2 1 . - - 2 Epitaphien der Familie v. Wrisberg 1. H. 18. J h . — In der Turmhalle Grabsteine der Familie v. Störkhcim i ")92. i")93- 1602, 1620 (aus der Kirche in Irmenseul). Schloß. ) 740—4-, nach Plänen der (•tbriider Bütemeisler in Moringen. Das Innere teilweise im alten Zustande: Speise- und Festsaal, ein R a u m mit Wandfliesen aus der gräfl. Wrisbergschen Fayencefabrik (bestand 1735—1834). (Reste eines Epitaphs aus Irmenseul, 2. H. 16. J h . , jetzt im Kestner-Mus. Hannover). GRAFELDE Kapelle. Unbedeutend, Chor 1 5 1 2 . — Spätgot. Schnitzaltar mit gemalten Flügeln und Predella, E. 15. J h . , rest. 1896. Umgebung: .1 OPPERHAUSEN In der Dorfkirche rom. Kruzifix, halblebensgroß aus Holz. AHLSHAUSEN Kirche. Größtenteils Neubau 1 7 1 1 , reiche Barockausstattung von Anton Schilli 1 7 1 2 — 1 6 . Umgebung: w GREENE Alter wichtiger Leineübergang, daher schon im 10. Jh. Burg bezeugt.
SEESEN UND UMGEBUNG Kirche. 1575, mit älteren Resten besonders i m T u r m ; erweitert im 18. J h . als S a a l b a u mit Emporen. K a n z e l a l t a r des 17. J h . , dazugehörige Mosesfigur als T r ä g e r der K a n z e l in der T u r m v o r h a l l e ; Altarschrein u m 1480 an der S W a n d . O r g e l 1697. Burgruine. Die B u r g v o m A . 14. J h . 1553 geschleift, d a n n N e u bau, der 1704 verlassen wurde. Domänengebäude. 1696. S a m m l u n g v o n einigen G e m ä l d e n , meist niederländisch 18. Jh., und Bildnissen braunschweigischer H e r z ö g e , 18. J h . — Pfarrhaus. 1693, Fachwerk mit reicher T ü r .
SEESEN Die Stadt Seesen ist aus einem älteren, um die Vituskapelle gelagerten Dorfe und einer jüngeren Marktniederlassung (= Oberstadt) mit der Andreas-Kapelle zusammengewachsen, die Burg liegt dazwischen. Stadtrecht erst seit 14.28. Die Oberstadt nach schweren Bränden 1674 völlig neu angelegt. V o n der Vituskapelle ist nur noch der bedeutungslose T u r m vorhanden. Andreas-Kapelle. N e u b a u 1695—1702 (Inschr. a m Portal), 1894 rest. Kreuzförmiger S a a l b a u mit ausgedehnten zweigeschossigen Emporen. Originelle A n l a g e des Kanzelaltars. B m k w . Synagoge, 1810. B u r g (Amtsgericht). K l e i n e r kräftiger Renss.Bau, 1592, rest. nach Brand 1673. A n b a u t e n v o n 1870 und 1885. Schloß (Forstamt). F a c h w e r k b a u A . 18. J h . Rathaus. Urspr. Brau- und Hochzeitshaus, 1592; Dachreiter 1667. Innere R a u m t e i l u n g neu. Zahlreiche Fachwerkhäuser, das älteste von 1666 in der Langestr. Umgebung: n BOCKENEM Als Dorf im 11. Jh. genannt. Um 1300 Stadtgründung durch den Grafen von Wohldenberg, Erweiterung um 1384, Stadtbefestigung nach 1785 niedergelegt. Zahlreiche Brände, der letzte große 1847, danach Wiederaufbau mit Freilegung des Marktplatzes und Straßenverbreiterung. Stadtkirche S. Pancratii. G e w . 1403. Spätgot. 3 schiffige H a l l e n kirche, Lhs. (4 Joche) u n d C h o r (3 Joche) i m gleichen System, nach O gerade geschlossen. Kreuzrippengewölbe, die nach Brand v o n 1847 z. T . erneuert sind. W T u r m in seinem unteren tonnengewölbten Geschoß älter als das Lhs. —• 13 spätgot. schlecht rest. H a l b f i g u r e n (urspr. Standfig.) von Aposteln, jetzt an den Pfeilern des Msch. Pfarrhaus. Fachwerkbau, 1584. Heimatmuseum VOLKERSHEIM Bmkw. das Wohnhaus des Oberhofes, F a c h w e r k b a u , 1686, innere Einteilung fast g a n z erhalten. MAHLUM Dorfkirche. Einfacher Saalbau, 1650, erweitert 1707. Emporen, Kanzelaltar, A . 18. J h . HENNECKENRODE Schloß. Bis 1687 Lehnsgut der Familie v. Saldern, dann der Drosten 11
HIN B E C K von Bochholtz auf Wohldenberg, im 19. Jh. kath. Waisenhaus. Ansehnlicher, in einzelnen Teilen (Erker) reich dekorierter Renss.Bau von 1580. M i t t e l b a u 1783 umgeb. Kirche. Erb. 1597 von Burchhard v. Saldern. Saal mit flacher Decke. Wertvoller Schnitzaltar A . 1 6 . J h . (aus Volkersheim). WOHLDENBERG Burg. Seit 1174 Sitz der Grafen v. Wohldenberg, die 1384 ausstarben; kam d a n n als Reichslehen an das Stift Hildesheim, 1641 zerst. — V o n der einst ausgedehnten A n l a g e erhalten ein Flügel mit Einfahrt, rundem E c k t u r m und 4eckigem Bergfried, letzterer im alten Mauerwerk 25 ni hoch. Alles stark rest. — Die anschließende Hubertuskapelle 1731. Rechteckiger Saal mit Voutendecke. A n der WFassade reiches Portal. — 3 A l t ä r e i . H . 18. J h . A m C h o r Steinbalustrade mit knienden E n g e l s f i g u r e n (die plastischen Arbeiten wohl von Joh. Süssemann). — Auf halber H ö h e des Burgberges „Pestsäule", 1518, umgearbeitet 1704. 3 weitere »Stationen« 1 728 in der Feldmark. Hubertuskapelle a m Heinberg. Erb. 1733 durch den Drosten von Bochholtz auf Wohldenberg. In den Felsen gehauen, mit Reliefs der L e g e n d e v o m Grafen Hubertus (lebte im Ambergau). Umgebung: .> HERRHAUSEN Dorfkirche. S a a l b a u 1651. A l t a r b a u 1801. STAUFFENBURG Umfangreiche Ruine der weliischen Burg auf einer 80 m das T a l überragenden Kalksteinkuppe b. Gittelde. GITTELDE Alles Dorf (ehem. Königshof mit Pfalz?), 564. — In der Turmhalle Holzepitaph 1542? — Mächtiger bar. H o c h a l t a r um 1700. — Außen an den Portalen Figuren und Reliefs, 15. Jh., zahlreiche bar. E p i t a p h i e n . S. Aegidien-Kirche. Belanglos. Lhs. 1684, 1 schiffig, tonnengewölbt. Chor rechteckig spätgot., an seiner NSeite eine kleine polygon. gewölbte Kapelle, über ihr der T u r m mit bar. beschiefertem Helm von 1729. — Im Chor gemaltes Triptychon 1. H. 16. Jh. (2 gute gemalte Altarflügel jetzt im Landes-Mus. Hannover). —-Außen Grabstein des Dr. Eisenbart, f 1 727. Rathaus, In der Mitte ein von N nach S durchlaufender got. Saalbau, dessen alter Staffelgiebel an der SFront noch deutlich erkennbar ist. A n dieses Kernstück, dessen Umfassungswände erhalten blieben, wurden für Verwaltungsräume an beiden Längsseiten angebaut: im O ein geschlossener Baukörper, im W 2 Flügel, zwischen denen zur Belichtung des Mittelbaus ein Hof ausgespart ist. Als Schauseite ist nur die NFront durchgebildet, Ausfuhrung 1603—19; Steinmetz Friedr. Weitmann von Münden; als Meister des Portales, der Giebel und des Erkers wird Georg Großmann v. Lemgo genannt, der an Stelle der zunächst geplanten 2 Frontgiebel 3 angewandt und damit der Fassade an der NSeite ihr eigentliches Gepräge gegeben hat; denn die 3 reich mit Beschlagwerk und Obelisken verzierten Giebel mit der leichten Betonung des mittleren verleihen dem Bau die geschlossene Einheit. Zu beachten die Daclikonstruklionen. Wichtig die Verbindung der Giebelansätze mit Hilfe durchbrochener Steinplatten und die Betonung der Mitte mit dem dahinter liegenden Saalbau durch das reich behandelte Portal, vor dem sich ein mit 2 Treppenläufen verbundener Altan als Unterbau erhebt (bez. 1605). Rechts daneben eine prächtige 2geschossige Auslucht (bez. 1604). — Die Bruchsteinflächen früher sehr wahrscheinlich verputzt. Der innere Saalbau in 2 Geschossen mit höchst stattlichen Holzpfosten in der Mitte und mehreren T ü r gestellen, im oberen Saal breiter Kamin (bez. 1605). Schloß. Sicher alte Burgstelle, denn Otto von Northeim ließ ein »neues« Schloß erbauen. Der älteste sicher datierbare Bauteil ist die Wendeltreppe aus der Zeit Herzog Erichs I. nebst Teilender ehem. Kapelle, bez. 1501. Sonst im wesentlichen Neubau Herzog Erichs II. nach dem Brand 1561, der das alte Schloß so gut wie vollständig vernichtete. Langgestreckter, stattlicher
MÜNDEN U N D U M G E B U N G
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Bau von 4 Geschossen mit sehr hohen Fenstern und einem mit Erkern versehenen Satteldach längs des Werraufers; im O ein Flügel, der 1788 z. T . neu aufgeführt wurde; ein s Flügel ist 1849 abgebrannt. — Nach dem Tode Herzog Erichs II. 1584 hörte Münden auf, Residenz zu sein. Das Schloß wurde 1735 Kaserne, 1778 Kornspeicher, 1861 Amtssitz; 1881 wurde es fiir die Zwecke verschiedener Behörden ausgebaut. In den zum Städt. Museum gehörigen Räumen das »Gemach zum weißen Roß« (Kamin bez. 1562) und das »Römergemach« (Kamin bez. 1574), die ihre malerische Dekoration (unter der Tünche wiedergefunden und rest.) aus der Zeit Erichs II. bewahrt haben: in Nischen und Kartuschen einer gemalten Scheinarchitektur sind Helden des Alten Testaments und des Altertums dargestellt. Die Wobnbauten aus Holz, viele mit dem Giebel zur Straße, die meisten in Traufenstellung, aber fast immer mit Dacherkern, so daß der Giebel durchaus das Straßenbild beherrscht, anscheinend hessischer Einfluß. — Das älteste Haus von 1457 (am Kirchplatz), mit sehr schöner Schrift "an der Saumschwelle. — Aus 1. H. 16. Jh. das Haus Ecke Markt- und Langestr., das gegenüberliegende Eckhaus 1554 (mit Portal von 1764), etwas später Burgstr. 4, Ziegelstr. 1 (1559), Langestr. 77. — Aus den 8oer Jahren des 16. Jh. Marktstr. 7, Langestr. 20, Kirchplatz 4 u. 5. — E. 16. Jh. V o r d e r Burg3. — Klassizist., E. 18.Jh.,Langestr.27. Mehrere Reste der Stadtbefestigung besonders ö vom Schloß; das O b e r t o r auf dem Wege nach Kassel, erb. 1502 von Erich I. (sehr eigentümliche Inschr.), mit Wappen Erichs II. von 1578. Von der 1397—1402 erb. steinernen Werrabrücke trotz mehrfacher Umbauten noch 5 Bögen erhalten. Städt. Museum im Schloß. Umgebung: n
HILWARTSHAUSEN Ehem. Nonnenkloster. Gegr. 960. Nur ein paar Wirtschaftsgebäude, 16. Jh., und Fragmente einer rom. Säule erhalten. HEMELN Dorfkirche. 1681. WTurm rom. mit Satteldach und gekuppelten Schallöffnungen. Sein Erdgeschoß mit Tonne, urspr. nach dem Sch. geöffnet. Polyg. Chor. — Altaraufsatz 16. Jh., später zum Kanzelaltar umgearbeitet. Umgebung: ö
LIPPOLDSHAUSEN Dorfkirche. Sch. 1753. Belanglos. OTurm got. mit halbrundem Bogen nach dem Sch. geöffnet. Im Erdgeschoß Gratgewölbe. Dieser Raum vollkommen ausgemalt, Heiligendarstellungen, Passion, dat. 1494. Aufgedeckt 1911. — Im Sch. Kanzelaltar M. 18. Jh. BRACKENBURG Burg. Weifisch, bald nach 1250 erb.; die Herren v. Stockhausen, dann die von Riedesel hatten sie zu Lehen. 1411 zerst., während des 16. Jh. verfallen. Geringe Mauerreste.
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HOLZMINDEN Der Ort wird bereits im 9. Jh. erwähnt, seit dem 12. Jh. im Besitz der (irajen v. Everstein. A. 13. Jh. Stadt mit einer 1240 erwähnten gräflichen Burg. Seit 1410 braunschweigisch. Zerstörung im 30jährigen Krieg, bei der nur wenig Häuser verschont blieben. Pfarrkirche. Sehr entstellter rom. Bau mit quadr. W T u r m . Außer der bestehenden Hauptapsis die Fundamente von Nebenapsiden gefunden. D i r 3schiffigc Anlage K. 1 6 . J h . in eine 2schiffige umgeh. — Ausbau 1900. — Epitaph Wulbrand von Gulich (t 1604), 1900 übermalt. Die übrigen dürftigen Ausstattungsstücke des 16. J h . im Turm. -— Von der alten am Hafen gelegenen Burg ist nichts erhalten. Altes Gymnasium a. d. Weser, klassizist., 1826 eingew. Stattliche Fachwerkhäuser, z. B. Halbmondstr. 9 von 1683, ferner gute Ackerbürgerhäuser des 17. Jh. in der Hinteren, Mittleren und Niederen Straße. Umgebung: n BEVERN Schloß. Prachtbau 1603 12 f ü r S t a t i u s v. M ü n c h h a u s e n , gel a n g t e i n f o l g e V e r s c h u l d u n g M . s in d e n Besitz d e r b r a u n s c h w e i gischen H e r z ö g e ; d i e h i e r 1667 b e g r ü n d e t e S e i t e n l i n i e erlosch 1809. 4 Flügel um einen u n g e f ä h r q u a d r . H o f , u m g e b e n von jetzt g r o ß e n t e i l s trockenen G r ä b e n , mit d e m Z u g a n g im N F l ü g c l ; T r e p p e n t ü r m e in d e r n u n d s E c k e des H o f e s . S e i t e n l ä n g e a u ß e n -,4111. i m H o f j i 111. A u f b a u in 2 G e s c h o s s e n , mit E r k e r n und G i e b e l a u f b a u t e n i m D a c h , d e r e n L i s e n e n an d e r H a u p t f r o n t im N v o m B o d e n aufsteigen u n d die sonst n u r d u r c h h o r i z o n t a l e G e s i m s e g e t r e n n t e n G e s c h o s s e optisch b i n d e n . I m H o f d i e O b e r geschosse in F a c h w e r k . D i e B e h a n d l u n g des von d e n v e r p u t z t e n M a u e r n in f e i n e r M e i ß e l a r b e i t sich a b h e b e n d e n Steinwerks, n a m e n t l i c h an d e n P o r t a l e n u n d d e n r e i c h v e r z i e r t e n G i e b e l n , ist a u f w e n d i g , an die d e r H a m e l n e r B a u t e n u n d d e r H ä m e l s c h e n b u r g e r i n n e r n d , im einzelnen vieles recht q u a l i t ä t v o l l : ein besonderes S c h a u s t ü c k die » K ü r h r n a u s l u c h t * im ö F l ü g e l des Hofes. D a s I n n e r e hat sein alles G e p r ä g e v e r l o r e n , n a c h d e m i s schon t()f>7 f ü r H e r z o g F e r d i n a n d A l b r e c h t I. neu h e r g e r i c h t e t war. Kirche. Neubau 1891 93, nur der T u r m von der 159", (Inschr.) errichteten Kirche. Die stark überarbeiteten Grabsteine des Statius v. Münchhausen (+ 1633") und seiner Frau im Chor. - Bemalte Stuckreliefs der allen Priechenbrüstung mit Brustbild des Statius v. Münchhausen und Wappen jetzt im Braunschweiger Herzog Anton l 'lri. hMuseum. Mehrere bmkw. Bauernhäuser des i(i. J h . ! 'mgebung: sä und x NEUHAUS V o n dem 1609 errichteten J a g d h a u s des Herzogs Heinrich J u l i u s v. Braunschweig nur Reste im Keller des braunschweigischen Forsthauses. — I m h a n n o v e r s c h e n Teil des Ortes: Ehem. Gestüt I70ti. Weit ausgedehnte Anlage mit Jagdschloß (heute Oberiorsterei); K a p e l l e . Daneben Wohnbauten der Beamten
II«Jl./.MINDEN, U M G E B U N G
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LÜCHTRINGEN In der anspruchslosen Dorfkirche, Saalbau um 1700, rom. T a u f s t e i n in Pokalform, A . 13. J h . BOFFZEN Dorfkirche. 1730—37. Saal mit Holztonne. Schlichter K a n z e l a l t a r . — Bauernhaus N r . 62 von 1597. FÜRSTENBERG B u r g a m R a n d e des hier steil zur Weser abfallenden Solling; braunschweigisch-göttir.gensche G r ü n d u n g u m M . 14.Jh.; im 16. J h . verbrannt lind im 30jährigen K r i e g e hart mitgenommen, aber noch bei M e r i a n (1654) eine stattliche Baugruppe. Seit 1750 P o r z e l l a n m a n u f a k t u r , dadurch vielfach entstellt; am ältesten der K e r n b a u mit engem I n n e n h o f , nach der äußeren Erscheinung aus d e m späteren 16. J h . A n einigen Teilen haben sich noch reichere Renss.Formen erhalten. — W o h n und Arbeitshäuser M . 18. J h . WEHRDEN K i r c h e . A . 18. Jh., bar. schlicht, 1 schiffig, 3jochiger W'Bau mit eingebautem T u r m . Bar. A l t a r und K a n z e l . Schloß (Graf v. Wolff-Metternich). Ehemals Wasserburg. 3geschossiges T u r m g e b ä u d e als ma. K e r n b a u , umgeb. 1696 fiir den Paderborner Fürstbischof Hermann Werner v. Wolff-Metternich. Herrenhaus 18. J h . , Hauptfront 11 achsig, schlicht mit Freitreppe, bar. Portal und zierlich geschweiftem Giebel. Rückfront mit 2 achsigen Eckpavillons, die anscheinend später hinzugefugt sind. AMELUNXEN Iii der unbedeutenden Kirche 3 beachtliche Epitaphien: Ludolf v. A m e l u n x e n 1573, Johann v. A m e l u n x e n 1579, Wilhelm v. A m e l u n x e n 1581. BLANKENAU K a p e l l e . Anspruchsloser, aber nicht reizloser Bau. am VVPortal bez. 1714. Ausstattung der Zeit. DERENTHAL Dorfkirche. Saalbau mit Holzdecke, 1575. Binkw. Emporen bez. 1659. Taufstein, mit A r k a d e n geziertes Becken, das auf 4 Tieren ruht, bez. 1581. 2 spätgot. Altarleuchter. MEINBREXEN Gutshof von Wassergraben umgeben. Herrenhaus, schlichter ¿stockiger Bau mit M a n s a r d d a c h , a m Portal bez. 1699. I m Innern einige Bildnisse braunschweigischer Herzöge, 1 8 . J h . ; Deckelhumpen, .silbervergoldet, reich geschmückt mit landschaftlichen Reliefs, N ü r n b e r g um 1700. V o r dem Hause Springbrunnen. — Im D o r f sehr malerisch gruppierte Bauernhäuser, das älteste 1590. Kirche. Unbedeutender S a a l b a u , Ausstattung gegen K. des 16. J h . LAUENFÖRDE Einst Besitz der Grafen v. Dassel, seit A. 14. Jh. weifisch. Dorfkirche. 1569. 1664 erweitert. Eigenartiger wappengeschmückter Taufstein auf hockenden Bären 1581. Altarleuchter 1627. Grabstein von W r e d e f ' 5 9 ' V o n der 1447 ausgebrannten B u r g keine Spur mehr vorhanden.
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STADTOLDENDORF UND UMGEBUNG
BEVERUNGEN Corveyer Besitz im g. Jh. Das Kloster besaß hier eine Burg. erhoben. ¡425 und 1631 völlig abgebrannt.
1417 zur Stadt
Pfarrkirche. Saalbau von i6g2—98. Ausstattung der Zeit. Kelch, gute Wiener Arbeit, gegen E. 18. Jh. Rathaus. 1660. Giebel in Fachwerk. Gute Fachwerkhäuser mit dem Giebel zur Straße von 1611, 1662, 1693. Burg. 14.Jh. Rest erhalten: ein hoher rechteckiger Baukörper von 6 Geschossen, vielfach umgebaut und formlos. 1914 wiederhergestellt. HERSTELLE 797—iß feierte Karl der Große hier das Weihnachts- und Osterfest. Anlage eines Herrenhofes mit Burg, deren Name nach der karolingischen Stammburg bei Lüttich gewählt wurde. Später paderbornisch und lange ^eit bis 1753 im Lehnsbesitz der Herren v. Falkenberg.
Kirche. Unbedeutender Saalbau A. 18. Jh.. bez. am Porta! 1701. Burg. Im 30jährigen Krieg zerst.; Neubau bald nach M. 19. Jh.
STADTOLDENDORF 1281 als Stadt genannt, wohl homburgische Münzstätte,
Blütezeit im 14. Jh.
Kirche. Neubau 1793—1801. Turm 1904. — Im modernen Rathaus 4 Bildnisse braunschweig. Herzöge 18. und 19. Jh.—Adelshof (Camphof) mit Fachwerkbauten seit 165t. — Ackerbürgerhäuser seit 1611. — Reste der ma. Stadtbefestigung (z. B. Hagenturm, Turm auf dem Försterberg). Umgebung:
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VORWOHLE Die rom. Dorfkirche vom typischen Aussehen einer solchen mit breitem rechteckigem WTurm, 1891 abgerissen. Neubau 18(13. Vorzüglicher silbervergoldeter Kelch, Augsburg 1675. EIMEN Kapelle. Beachtenswerter 1 schiffiger Fachwerkbau mit vorgekragtem Obergeschoß zur Lagerung von Korn usw. Um 1560. l'mgrbung:
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AMELUNGSBORN Z i s t e r z i e n s e r - K l o s t e r , Tochter von Altencamp, gegr. vor 1 1 4 1 . — Die K i r c h e S . M a r i a e 1144 bis etwa 1 1 5 8 , Chor erneuert bald nach M. 14. J h . — Von dem rom. Bau ist das Lhs. und das Querhaus erhalten: flachgedeckte Basilika von 9 Arkaden mit Stützenwechsel; Pfeiler und Würfelknaufsäulen in ausdrucksvoller Profilierung, an Paulinzella erinnernd. Querhaus got. überhöht und gewölbt. Das Paradies an der NSeite des Lhs., das in got. Zeit vergrößert wurde, ist nicht mehr vorhanden — bis auf das alte Hauptportal mit rechteckig abgestuftem Gewände und einige im Chor aufgestellte Reste; kleinere rom. T ü r am s Qsch.; einfaches got. Portal am n Qsch. — D e r got. C h o r 3schiffig basilikal in 5 Jochen, mit gerader Wand schließend, deren Mitte fast ganz von einem sehr hohen Fenster durchbrochen wird; hohe spitzbogige Arkaden über 8eckigen Pfeilern, daher nur niedriger Obergaden mit kleinen Fenstern; keine Wanddienste
BODF.NWKRDER UND UMGEBUNG
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f ü r d i e steilen G e w ö l b e mit s p i t z b o g i g e n R i p p e n ; streng g e zeichnetes M a ß w e r k . M a u e r w e r k in d e n r o m . T e i l e n Q u a d e r n , in d e n g o t . B r u c h s t e i n . D a c h r e i t e r e r n e u e r t 1684. — Glasg e m ä l d e 2. H . 14. J h . ; 1 8 1 9 n o c h a n 9 Fenstern, j e t z t n u r n o c h (rest.) a n d e m g r o ß e n Fenster d e r O W a n d : 24 Bildfelder aus d e m L e b e n M a r i a e und Jesu mit krönenden Baldachinen, weitere R e s t e v o n F e n s t e r n im S c h l o ß z u B l a n k e n b u r g a. H . A u s g e z e i c h neter, z i e m l i c h ü p p i g , z. T . a u c h figürlich dekorierter g o t . Dreis i t z m i t W i m p e r g e n u n d B a l d a c h i n e n , Stein, n u r d i e Sitze H o l z . — 6 r e i c h v e r z i e r t e r o m . P i s c i n e n u n d a n d e r e rom. F u n d s t ü c k e w i e K a p i t e l l e u s w . — T a u f s t e i n 1592. — B a r . H o c h a l t a r . — T u m b a eines g r ä f l . E v e r s t e i n s c h e n E h e p a a r e s , s c h w e r f a l l i g e A r b e i t , E . 14. J h . — V o n K l o s t e r g e b ä u d e n w e n i g e r h a l t e n , U m f a s s u n g s m a u e r 14. J h . — E i n h e r v o r r a g e n d s c h ö n e r s i l b e r v e r g o l d e t e r K e l c h v o n 1478 i m P f a r r h a u s e des n a h e g e l e g e n e n N e g e n b o r n , l e i d e r d u r c h m o d e r n e V e r g o l d u n g (1900) b e e i n t r ä c h t i g t . WARBSEN Im Dorfe zahlreiche beachtenswerte Bauernhäuser, das älteste bez. 1588. EVERSTEIN B u r g der Grafen v. Everstein, eines im Wesergebiet sehr begüterten und mächtigen Geschlechts, dessen Besitzungen durch Heirat 1414 den Weifen zufielen. A . 12. Jh. genannt. Doppelburg auf dem Großen und Kleinen Everstein. 1493 zerst. Nur gewaltige Schuttmassen erhalten.
BODENWERDER Eine Gründung des Klosters Kemnade; nach Erwerb durch die Homburger Grafen («Bodo-Insel«) 1287 mit Stadtrecht ausgestattet; kam 1495 zum Fürstentum Calenberg, daher hannov. Exklave in braunschweig. Gebiet.
N i k o l a i k i r c h e . 3 schiffige Hallenkirche 1407—10. U m b a u 1899/1900, dabei Altarhaus im S und Sakristei angefügt, Veränderungen am T u r m . — Taufslein ähnlich dem in Pattensen, nach älteren Nachrichten 1608. 3 figürliche Grabsteine 1604, 1617, 1619, durch Überarbeitung gänzlich verdorben. A n der SSeite des Turmes Wandmalerei i . H . 15. Jh., einen Bischof darstellend. Im R a t h a u s e Schützenkette. H e r r e n h a u s des Frhr. V.Münchhausen, anspruchslos, 17. Jh. Wohnsitz des berühmten Erzählers abenteuerlicher Geschichten, die ohne sein Wissen zuerst 1785 in London erschienen. Zahlreiche beachtliche A c k e r b ü r g e r h ä u s e r , in Fachwerk, eines 1484, die übrigen meist 17. Jh. Reste der Stadtmauer mit 3 Türmen. Umgebung:
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KIRCHBRAK Dorfkirche. Einfachste rom. Anlage, ohne Chor, T u r m in Breite des Langhauses; dieses hat 2 quadr. Joche mit Kreuzgewölben. — Kanzelaltar 1634 in sehr ländlichem Barock mit Zutaten von 1728. Grabsteine der Familie v. Grone 1 6 . — 1 7 . Jh. DIELMISSEN D o r f k i r c h e . Einfachst rom., nach O erweitert, der wuchtige rom. •1
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BODENVVERDER, UMGEBUNG
T u r m in gleicher Breite mit d e m Sch. — Apostelfiguren von einem Altaraufsatz, u m 1500. Gleichzeitige Kreuzigungsgruppe jetzt i m Braunschweig. Herzog A n t o n Ulrich-Museum. ESCHERSHAUSEN An der Kreuzung der alten Heerstraßen Hameln-Einbeck und Hildesheim-Höxter. Martinskirche. 1746 gew. Schlichter 3schiffiger Bau mit Holzstützen und Emporen. HOMBURG Ruine einer Höhenburg, die kurz vor 1129 an älterer Burgstätte (»Wikanafeldisten«) von d e m Northeimer Grafen Siegfried erb. wurde. Seit M . 12. J h . im Besitz der Edelherren v . H o m b u r g , die ziemlich umfangreiche Herrschaftsgebiete in ihrer H a n d vereinten; nach ihrem Aussterben 1409 weifischer Besitz. 1535 verlassen (der Amtssitz wurde nach Wickensen verlegt, einem V o r w e r k , dem auch der alte N a m e blieb) und bald darauf z. T . als Steinbruch benutzt. 1897 ausgegraben.— Regelmäßige, langgestreckte A n l a g e mit V o r d e r b u r g , daher an beiden Enden runde rom. Bergfriede. WICKENSEN V o r w e r k der H o m b u r g , das 1535 Amtssitz wurde. D a s größtenteils noch erhaltene Amtshaus 1542 aus Steinen der verlassenen H o m b u r g errichtet; Erbauer H e r z o g Heinrich d. J . v. Braunschweig (t 1568). daneben Wohnhaus, umgeb. im 18. Jh. (Inschr. 1785). Umgebung,: w KEMNADE Nonnenkloster. Gegr. um 960 von Töchtern des Sachsenherzogs H e r m a n n Billung; im 12. J h . in Verfall geraten und C o r v e y übergeben; im späteren Mittelalter verarmt. — Die vorhandene K i r c h e gew. 1046. Pfeilerbasilika von regelmäßiger kreuzförmiger A n l a g e , urspr. 54 m lang, jetzt die W H ä l f t e abgebrochen, auch die Nebenapsiden fehlen. I m W einst ein großer, g a n z eingeb. quadr. W T u r m , dessen O b e r geschoß als Nonnenempore diente. Der Restbau von 34 m I.änge ist im 19. J h . mehrfach rest. — Bruchsteinmauerwerk, einfachste Behandlung außen und innen. — Im C h o r g r o b gearbeitetes got. Sakramentshaus. — Das n Q.sch. hatte als Grablege der Herren v. H o m b u r g eine reichere Ausstattung. Dorthingehörig die T u m b a Siegfrieds v. H o m burg, t 1380, auf dem Deckel Hochrelief, das Ehepaar vor dem G e kreuzigten kniend. — Unter den Resten von Bildwerken: 2 K r u z i f i x e A . 13. J h . und A . 16. J h . ; recht gute stehende M a r i a , Stein, A . 15. J h . ; Maria in der Mandorla, Holz, E. 15. J h . ; T e i l e eines Schnitzaltars u m 1500 mit einigen älteren Figuren v o m A . 15. J h . Unbedeutende Renss.Epitaphe. Einige Reste von got. Glasgemälden. V o n der bereits 1300 erwähnten Pfarrkirche des bei dem Kloster sich bildenden Marktortes nur geringe Überbleibsel. HEHLEN S c h l o ß der Grafen v. d. Schulenburg, 1579 beg. — 4flügelige A n l a g e um quadr. Binnenhof, von Wassergräben umgeben. 3 Geschosse in Bruchsteir.mauei werk mit breiten rechteckigen Fensteröffnungen, darüber hohes Satteldach, runde T ü i m e vor der O - und WEcke, 3/„ Treppentürme in den entsprechenden
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Hofecken. Kleiner Hocherker außen an der NEcke. Alter Zugang nur in der M. der SWSeite. — Schmuckformen nur an den Portalen, das des w inneren Treppenturmes mit den Reliefbüsten des Erbauers Fritz v. d. Schulenburg und seiner Frau Ilse v. Saldern. — Im Innenhof G e d e n k s t e i n für den Erbauer, der in voller Rüstung stehend dargestellt ist, wohl von Ebert Wolf d. J. In dem 1887 eingerichteten Rittersaal das aus der Kirche überführte Wanddenkmal für den Erbauer, Sandsteinaufbau mit der wohl ebenfalls von Ebert Wolf d.J. gefertigten, fast 2 m hohen A l a b a s t e r f i g u r des Gefeierten, bez. 1597, ferner F a m i l i e n p o r t r ä t s u. a. vom Maler Adam Offinger 1578 und das des venezianischen Generals v. d. Sch., Verteidigers von Korfu, 1719. — V o n der G a r t e n a u s s t a t t u n g der Barockzeit sind 24 Sandsteinputten und größere mythologische Figuren erhalten. Auch von den alten Wirtschaftsgebäuden ist einiges übriggeblieben. Dorfkirche. 1697. Bauherr F. A . v. d. Schulenburg, Architekt Hermann Korb. Zentralbau. Gestrecktes 8Eck mit innerem Umgang und hölzernen Doppelemporen. V o r der O - und WSeite rechteckige Treppenhäuser, die turmartig mit niedrigen Hauben gedeckt sind. HAMELN Einer der ältesten klösterlichen Vorposten in Niedersachsen an Weserübergang und Straßenkreuzung; fuldaische Gründung vor 779. Später {10. Jh. ?) Chorherrenstift. Die benachbarte Marktsiedlung, bei der mehrere Mühlen gebaut wurden, konnte sich erst A. 13. Jh. zur Stadt entwickeln (Mühleisen im Wappen). Fulda verkaufte seine Rechte an den Mindener Bischof, gegen den die Städter sich in der Schlacht b. Sedemünder a. Deister (1359) wehrten; der Verlust der gesamten Jungmannschaft in diesem Kampf ist anscheinend der geschichtliche Kern der bald nach der Reformation auftauchenden Rattenfänger-Sage. Der in den Streit verwickelte Braunschweiger Herzog wußte die Hoheitsrechte über die Stadt für sich zu sichern, während dem Bischof das Stift verblieb. — Weserbrücke 1277 bezeugt. Getreideausfuhr begründete den Wohlstand der Stadt im späten Ma. — M. 16. Jh. große Brand-, Pest- und Wasserschäden. Bald danach neuer Aufschwung bis zum Krieg: aus dieser zweiten Blütezeit die großen Bürgerbauten, die noch heute im Stadtbilde bestimmend wirken. Großer Stadtbrand ¡684. Schleifung der nach 1648 entstandenen Umwallung 1808 auf Befehl Napoleons. Stiftskirche S . Bonifatii (Münster). Nach der 1576 erfolgten Reformation vielfach bedroht. 1760 Abbruch des Kreuzgangs (SSeite), in den napoleonischen Kriegen Stall oder Magazin; noch bis 1870 unbenutzte Ruine. Wiederherstellung 1870—75 durch Hase. — Große wesentlich frühgot. Hallenkirche mit älteren Resten und jüngeren Zutaten. Ein deutliches Bild nur schwer z u gewinnen, doch sind die Überreste des vorangegangenen Baues — einer kreuzförmigen gewölbten Basilika gebundenen Systems — im Lhs. noch klar erkennbar: zwischen den bestehenden Stützen waren Nebenpfeiler vorhanden, sie sind mitsamt den Mittelschiffswänden beim U m b a u zur Hallenkirche, der bald
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n a c h M . 1 3 . J h . einsetzte, ausgebrochen. H i e r b e i das n Ssch. breiter a u s g e f ü h r t als das M s c h . , beim B a u des s Ssch., d e r etwa 1 J a h r s p ä t e r erfolgte, w u r d e dieses V e r h ä l t n i s als ungeschickt e m p f u n d e n u n d vermieden. — I m einzelnen läßt sich folgende B a u e n t w i c k l u n g feststellen: 1. ä l t e s t e T e i l e sind die K r y p t a , die V i e r u n g mit d e m 8seitigen T u r m d a r ü b e r u n d das w C h o r j o c h ; u m 1 1 8 0 . Die h o c h r ä u m i g e K r y p t a mit schlanken Säulen u n d Würfelkapitellen., d a r ü b e r Q T o n n e n mit S t i c h k a p p e n ; im w T e i l später u m g e b a u t , denn V i e r u n g u n d C h o r hatten anfangs gleiche B o d e n h ö h e ; nach O mit d e m C h o r erweitert, beide schlössen urspr. mit h a l b r u n d e r Apsis; die V i e r u n g s b o g e n h a l b r u n d . 2. das L h s . a l s B a s i l i k a mit stark i m Scheitel überhöhten und d u r c h breite spitzbogige G u r t e getrennten Rippengewölben; solche nachträglich über V i e r u n g u n d C h o r eingespannt; um 1210. 3. N e u b a u d e r K r e u z a r m e , u m 1 2 5 0 ; zuerst d e r s mit d e m außen ä /,„ geschlossenen, innen h a l b r u n d e n Nebenchor ( E l i s a b e t h k a p e l l e ) ; d a n n der n, d e r deutliche Fortschritte i m S i n n e d e r Gotik erkennen läßt; außen zeigt er in ganzer Breite ein P r a c h t p o r t a l mit seitlichen Nischen leider vollständig e r n e u e r t : d a r ü b e r großes I2speichiges R a d f e n s t e r : das entsprechende Portal der SSeite (zum K r e u z g a n g ! ) schlicht. Es folgte d e r U m b a u zur H a l l e n k i r c h e , wohl unter d e m E i n d r u c k des D o m s zu M i n d e n : 4. n S s c h . um 1 2 8 0 , e t w a gleichzeitig Erweiterung des C h o r e s nach O und T i e f e r l e g u n g des Fußbodens in der Vierung. B l e n d a r k a d e n unter den Fenstern des Ssch.: ziemlich ü p p i g e B e h a n d l u n g der E i n z e l f o r m e n ; das erste J o c h i m W hat ein reiches, leider vollkommen verrestauriertes Portal mit K r e i s fenster d a r ü b e r . U r s p r . hohe G i e b e l ü b e r den Fenstern, die i m 18. J h . a b g e b r o c h e n w u r d e n . 5. s S s c h . S p e n d e n zum B a u 1 3 7 8 und 1 3 8 0 . - - Die Y V F r o n t bildet keine Schauseite, der T u r m spätgot. und stark restauriert, in der G r u n d a n l a g e sicher s p ä t r o m . - A u f d e r N S e i t e des Chors doppelgeschossiger spätgot. A n b a u : beide R ä u m e , von denen der obere als K a p i t e l s a a l diente, h a b e n rippenlosc G r a t g e w ö l b e auf G u r t e n . — D i e H a u b e des V i c r u n g s turms 1 7 4 4 . V o n der alten A u s s t a t t u n g w e n i g erhalten. S e h r b m k w . das S a k r a m e n t s h a u s im C h o r , ein v o n S ä u l e n getragener S c h r e i n mit P y r a m i d e n d a c h , u m 1 2 8 0 ; w o h l das älteste S t ü c k seiner A r t in Deutschland. — M a r i a mit d e m K i n d a u f d e m M o n d stehend, u m g e b e n von musizierenden E n g e l n , Steinrelief A . 15. J h . G r a b s t e i n des K a n o n i k u s C o l l e m a n n , f 1 4 3 1 . — E p i t a p h i e n v. H a k e ( 1 6 1 5 ) u n d R e d e n ( 1 6 1 8 ) . — D r e i a r m i g e r S c h u s t e r a m t s l e u c h t e r , G e l b g u ß , 1 , 7 0 m hoch, bez. 1490. — Z a h l r e i c h e weitere G r a b s t e i n e u n d E p i t a p h i e n , darunter q u a litätvolle S t ü c k e , in der H a l l e unter d e m K a p i t e l s a a l , meist 16. u n d 1 7 . J h . , b m k w . das E . 1 4 . J h . a u s g e f ü h r t e D e n k m a l f ü r d e n a n g e b l i c h e n Stifter G r a f B e r n h a t d v. B ü r e n u n d G r ä f i n C h r i s t i n e mit d e m M o d e l l des Münsters. M a r k t k i r c h e S . N i k o l a i . K l e i n e 3 s c h i f f i g e H a l l e von 5 J o c h e n mit W T u r m . R e s t e einer spätrom. K i r c h e v o m A . 1 3 . J h . i m (ehem.) Q h s . . Msch. und T u r m u n t e r b a u : O J o c h u n d der 5 , C h o r -
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schluß E. 13. Jh., Ssch. got. U m b a u 14. Jh., T u r m mit hohem kupfergedecktem Spitzhelm von 1512. — An der NSeite Portal mit zierlichem Vorbau; die Stiebepfeiler z. T . mit Tierfiguren. — Im Chor figurierte Gewölbekonsolen und gute Sakristeitür. Im n Ssch. eigenartige, den 1. Pfeilerdienst umschlingende F i g u r , 14. Jh. — S. Nikolaus, Stein, um 1300. — Kruzifix M . 15. Jh. — A l t a r 1768 von Joh. Friedr. J^iesenis: der A u f b a u der Säulen mit dem Gebälk klassiz. empfunden, das Dekorative aber noch Rok.; über der geschnitzten Abendmahlsdarstellung gemalte Kreuzigung. Die treffliche K a n z e l gleichzeitig von demselben Meister; reich geschnitzt mit Passionsrelief, 1933 durch moderne Bemalung und Vergoldung schwer beeinträchtigt. Taufstein, A . 17. Jh. — Grabstein des Obersten Oppermann, 1658. — A u f dem Altar 2 ausgezeichnete leuchtertragende E n g e l , Gelbguß, 60 cm hoch, A . 16. Jh. Garnisonkirche. Erb. 1712, das Innere für die städtische Verwaltung umgeb. Reformierte Kirche. Erb. 1690, jetzt Turnhalle. Rathaus. Schlichter Neubau 1766. Die beiden »Lauben« auf der Marktseite 1824 zerst. Daneben erhalten die Eingangspforte z u m Bäckerscharrcn, 1647. Hochzeitshaus. Festsaalbau der Bürgerschaft, urspr. im Erdgeschoß Ratswage, Apotheke und Weinschenke (darauf bezügliche Inschriften über den Zugängen), im Hauptgeschoß der große Saal, darüber Rüstkammer. Prunkvoller rechteckiger Bau, 43 m lang, 15 m tief, 11 m hoch bis zum Dachansatz; hohe Giebel an den Seitenfronten, an der Vorderfront 3 stattliche Erker im Dacha u f b a u . Errichtet 1610—17 (Inschr.) von dem jüngeren Meister der Hämelschenburg. — Material grauer Sandstein. Vertikale Gliederung nur in den Giebeln, im übrigen strenge Betonung der Horizontalen durch die ziemlich breiten Gesimse zwischen den niedrigen Geschossen und die bandartig umlaufenden Quaderverzierungen. Diese wie die geringe Ausladung aller Formen setzen ein sehr entwickeltes Gefühl für Flächenwerte und Nahsicht voraus, daraus erklärt sich auch die verhältnismäßig geringe Höhe dieses und der verwandten Bauten. — Das Innere 1931—32 völlig umgebaut. Wohnhäuser. Es gibt wenig Städte, in welchen Steinbau und Holzbau in so reicher künstlerischer Entwicklung neben- und miteinander wetteifern. Die Mehrzahl der Häuser sind Giebelbauten, doch kommt später auch die Traufenlage vor; die Giebel vielfach abgewalmt. a) A u s S t e i n : Haus des Patriziers Joh. Rieke 1568 (Bäckerstr. 16), eine edle und strenge Fassade, die Absätze des Giebels durch schön geschwungene Voluten bekrönt, im ganzen die Behandlung einfach, die T ü r noch spitzbogig; ein breiter rechtwinkliger Erker steigt, wie es in der Wesergegend beliebt bleibt, von der Erde bis zum obersten Stockwerk auf, w o er mit reich geschmücktem Giebel schließt. Üppiger und zugleich derber die Häuser Osterstr. 9 und 12 von 1589 und 1576. Das
HAMELN UND UMGEBUNG s o g . R a t t e n f ä n g e r h a u s v o n 1602 b e z e i c h n e t e i n e n w e i t e r e n Schritt n a c h d e m Bar.; energische Pilasterarchitektur d u r c h alle G e s c h o s s e , v i e l R u s t i k a g l i e d e r in h o l l ä n d i s c h e r W e i s e d e k o r i e r t . W o h l v o n demselben Meister, der auch an der H ä m e l s c h e n b u r g t ä t i g w a r d a s H a u s P f e r d e m a r k t 7, u n t e n R u s t i k a , o b e n F a c h w e r k , e r b . 1607 f ü r d e n B ü r g e r m e i s t e r T o b i a s v . D e m p t e r . D i e s e noch sämtlich Giebelhäuser, das g r o ß e H a u s a m M a r k t 3 von ' 7 9 3 w e n d e t d a g e g e n d i e Breitseite z u r S t r a ß e . — b) H o l z b a u t e n . E c k e Blomberger- und Bäckerstr. v o n 1516, leider g a n z v e r b a u t . S e h r a l t e r t ü m l i c h P f e r d e m a r k t 10 m i t T r e p p e n f r i e s , a n d e r S e i t e n f r o n t L e i s t e n t r a p e z , a m s p ä t e r a n g e b a u t e n 1548 b e z . Hinterhause Fächerornament. Altemarktstr. g von 1541. Bäckerstr. 4 4 v o n 1546, B ä c k e r s t r . 21 v o n 1 5 5 5 . Reiches Schnitzwerk a m S t i f t s h e r r e n h a u s e i n d e r O s t e r s t r . 18 v o n 1558, in d e r F i s c h p f o r t e n s t r . 18 v o n 1 5 6 1 , W e n d e n s t r . 8 v o n 1638.
Museum.
Umgebung: HOLTENSEN Dorfkirche modern. und Umschrift.
n und nw
Interessant rora. T y m p a n o n mit Tierdarstellung
MÜNDER Pfarrkirche. 1840, klassiz. 3schilfige tonnengewölbte Halle mit Emporen. Ausstattung und Dekoration aus derselben Zeit. Turm älter, Inschr. 1529. Im T u r m Votivstein 1. H. 15. Jh. — Taufstein F. t f ' . J h . — A u ß e n Grabsteine 1585, 1613. Zahlreiche schöne Fachwelkhäuser. SPRINGE Kirche S. Andreas. Inschr. »completa est 1445«. Rest. 1683 und 1860. 3schiffigc Hallenkirche mit überhöhtem Msch. und rechteckigcm C h o r . A r k a d e n auf 8eckigen Pfeilern. Kreuzgewölbe. Äußeres d u r c h Rest, stark beeinträchtigt. Sschiffe nach O um 1 Joch verlängert. — Schnitzaltar A . 15. J h . , Figuren zum größten T e i l ergänzt. EIMBECKHAUSEN Dorfkirche. K r e u z f ö r m i g mit 1 schiffigem Lhs. In der A n l a g e rom. bis auf den späigot. C h o r und die Sakristei. A m W T u r m , der ein tonnengewölbtes Erdgeschoß hat, spätgot. Portal und Inschr. 1578. — E p i t a p h Sweling 1578. Spätgot. Schnitzaltar in nicht urspr. Z u s a m m e n setzung. Herrenhaus.
1618 mit neueren Zutaten. — Mühle bez. 1572.
BEBER Dorfkirche. 1 schiffiger, ziemlich einheitlicher, spätgot. G e w ö l b e b a u (Dat. 1499). 2 Lhs.Joche, denen sich 1 merkwürdig schmales C h o r joch anschließt. ä / 8 Schluß. G e w ö l b e stark busig. — Hlg. K ü m m e r n i s 2. H . 13«.Jh. — Reste eines Schnitzaltars 1 5 . J h . HÜLSEDE Dorfkirche. Einheitlicher vorzüglicher G e w ö l b e b a u ; bez. 1497. T u r m älter, in der A n l a g e offenbar rom.; platt geschlossener C h o r . R i p p e n g e w ö l b e mit hängendem Schlußstein. Deckengemälde v o n 1577. E m p o r e n 1574 und 1671. — Großes Sandsteinepitaph des C l .
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v. Rottorf 1587. Kanzel aus derselben Zeit. Kruzifix E. 14. J h . — 2 Konsolfiguren 1497. Wasserburg. 1529—48. Reizvolle Anlage : 3 zweigeschossige, hoch unterkellerte Flügel um einen kleinen rechteckigen Hof; an der 4. Seite, auf welche die Brücke zufuhrt, ein niedriges Torgebäude mit T u r m und Erker, das nach dem H o f zu auf einem schmalen, von Pfeilern getragenen Bogengang ruht. I m H o f ein zweiter vorspringender Eckturm für die Treppe mit Zugang zu einer von Konsolen getragenen Galerie. LAUENAU Schloß. Erb. fiir Graf Otto I V . von Schaumburg (f 1576). Veränderungen 1664, 1796. 4 Flügel um einen rechteckigen Hof. Einfache Renss. Schloß der Herren von Münchhausen. Schlichtes Herrenhaus, A n der rechteckig und 3 geschossig mit vorspringendem 3/« T u r m . Turmtür Wappen des Erbauers Otto v. Münchhausen mit Inschr. und Datum 1600, daneben pfeilergetragener Altan mit Wappen an der Brüstung. — Inneres verändert. 3 schöne S t e i n k a m i n e , dat. 1585 und 1608 (2 davon aus dem ehem. Schloß Oldendorf). Zahlreiche Gemälde, in der Hauptsache P o r t r ä t s der Familie M . Darunter 2 von Joh. G. Ziesenis und 2 ganzfigurige Bildnisse, dat. 1601, sig. A. 1. H. APELERN Dorfkirche. Ansehnlicher frühgot. Bau i . H . 13.Jh. Der mit dem Lhs. gleichfluchtendc rechteckige W T u r m öffnet sich in einer Doppelarkade gegen das Sch. Dieses ( 9 , 5 : 1 5 , 5 m) dürfte urspr. ungeteilt gewesen sein. In got. Zeit als symmetrische 2 schiffige Halle umgeb.; als Stützen 3 schöne rom. Würfelknaufsäulen im Charakter der 2. H. 12. J h . wiederverwendet; die 3. durchschneidet den Chorbogen. C h o r got., rechteckig. Angebaut das stattliche frühbar. Münchhausensche E r b b e g r ä b n i s , 1. H. 17. J h . — Kanzel und Epitaphe frühbar. — Bmkw. spätgot. Kelch. — Große Adelshöfe derer v. Münchhausen, 1561 (mit schönem Kamin im Innern) und v. Hammerstein, 16. Jh. RODENBERG Im 13. Jh. wichtige Wasserburg der Grafen von Schaumburg in günstiger Lage zwischen Bückebergen und Deister. Geringe Reste, Wall und Graben noch erhalten. Die kleine Stadt bietet nichts Wichtiges. GROVE D o r f k i r c h e . Spätgot. Erneuerung einer rom. Kirche, 1932 umgestaltet. R o m . Sockel an der SWand des Lhs. und am gleichfluchtenden, in Q u a dern errichteten WTurm. Rom. W- und STür. — Gemalter Flügelaltar, in der Milte Kreuzigung, auf den Flügeln innen Abendmahl und Dornenkrönung, außen Christus thronend und Heilige; 1. H. 15. Jh. NENNDORF Bad. Gegr. 1787 vom Landgrafen Wilhelm I X . von Hessen. Die Logierhäuser charakteristische Bauten von 1791—97, an der »Loggia« Balkon auf 4 strengen dorischen Säulen. Umgebung: ö HASTENBECK Der Ort bereits 1228 genannt, das Gut seit 1543 im Besitz derer von Rheden. Das Schloß ein moderner gotisierender Bau. Alt dagegen die
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Dorf kirche. Ein tüchtiger und mit bedeutenden Mitteln ausgeführter Bau. ßschiffige Hallenkirche, im historisierenden Stil des 17. Jh. Taufe 1640. — Reicher Altar 1688 mit 2 eingefügten spätgot. Reliefs. — Großes prächtiges Marmorepitaph für Chr. Fr. v. Rheden t 1693. BISPERODE Dorfkirche. 1716. Einfacher rom. Turm. — Im Innern recht aufwendige Altarwand mit Kanzel, 2. H. 18. Jh. Schloß. Erb. von Graf Wolff-Metternich zur Gracht, 1695, tiefe Hufeisenanlage von Wassergraben umgeben. Behandlung einfach, aber in guten Verhältnissen. Stattliches Hauptportal, mit Wappen, wie das 1694 bez. Zugangstor zum Wirtschaftshof. KOPPENBRÜGGE Einst Hauplort der alten Grafschaft Spiegelberg. Von der Burg der Grafen, die 1557 ausstarben, nichts erhalten. Die bestehenden Bauten des 16. und iy. Jh. ohne bauliches Interesse.
Kirche. Saal mit Emporen 1670, außen 2 geschossig. Chor in spätgot. Formen, dat. 1575. Turm auf rom. Anlage zurückgehend, dat. 1564. — Kinderepitaph Graf Lippe-Spiegelberg 1559. Altar 1685. Umgebung:
s und sö
WANGELIST Leprosen-Kap. Gestiftet 1469, erneuert 1730. Anspruchsloser, aber reizvoller Fachwerkbau. — Im Innern gutes gemaltes Triptychon mit Marienleben und Heiligenlegenden, 2. V . 15. Jh. — Derbes Kruzifix, 14. Jh. Gute Schnitzfiguren des sp. 15. und d. 1. H. 16. Jh. Außen big. Georg, Stein, 1730. HÄMELSCHENBURG S c h l o ß . Ein H a u p t w e r k der sog. Weserrenss. E r b a u t von der adligen Familie K l e n c k e , die es noch heute i m Besitz hat, 1 5 8 8 — 1618. — T y p u s eines sehr v o r n e h m gehaltenen, ehedem befestigten ländlichen Herrensitzes. 3 Flügel in Hufeisenstellung, der mittlere 61 m , die seitlichen 22 m lang. V o r der offenen Seite des Hofes liegt einige M e t e r tiefer ( entlang der Straße) ein weiter Wasserspiegel, der d e n R e i z der A n l a g e im malerischen Sinne steigert. V o n hier der Z u g a n g zur ö H o f e c k e ü b e r eine feste schräg ansteigende B r ü c k e mit prächtigem, rundbogigem T o r , das N a m e n u n d W a p p e n des Erbauers zeigt. I n den beiden W i n k e l n des H o f e s 8eckige, h o c h ü b e r die D ä c h e r hinausgeführte T ü r m e mit Portal u n d T r e p p e n a u f g a n g . D e r nw Flügel ist der älteste T e i l . D e r jetzt a m M i t t e l b a u angebrachte Erker stammt v o m nw Flügel u n d w u r d e erst im 19. J h . versetzt. Die M a u e r n aus Bruchsteinmauerwerk, alle Gesimse, Türgestelle, Fenstereinfassungen, ü b e r h a u p t alle G l i e d e r u n g e n aus sehr reich u n d fein gezierten Werksteinformen; a m üppigsten ist der S O Flügel dekoriert, namentlich an seiner Straßenseite, w o die nah a n e i n a n d e r gerückten G i e b e l der Z w e r c h h ä u s e r mit den weit v o r r a g e n d e n kupfernen Wasserspeiern an ihrem F u ß e einen überaus p r u n k h a f t e n Eindruck hervorrufen. So schwer u n d vielleicht sogar d e r b die U m r i ß f o r m e n der G i e b e l sind, u m so zierlicher wirkt die g a n z in der F l ä c h e bleibende kleinteilige O r n a m e n t i k
ItAMEI.X,
UMGEBUNG
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selbst. D e u t l i c h lassen sich 2 M e i s t e r u n t e r s c h e i d e n : d e r j ü n g e r e w o h l identisch mit d e m des H o c h z e i t s h a u s e s in H a m e l n . Interessant, a u c h k u l t u r g e s c h i c h t l i c h , die P i l g e r h a l l e a m M i t t e l b a u zur S p e i s u n g d e r v o r b e i W a n d e r n d e n . Wieviel Gefühl noch für das »Noblesse oblige«! I m I n n e r n einige K a m i n e sehr stattlicher Art e r h a l t e n . Dorfkirche. 1563, früher S c h l o ß k a p c l l e , reizvoll. Taufstein mit A t l a n t e n u n d K a r y a t i d e n 1610. Reiches Epitaph für den E r b a u e r d e s S c h l o s s e s G e o r g v o n K l e n c k e t 1609.
KIRCHOHSEN Dorfkirche. 1 schiffiger spatma. G e w ö l b e b a u . C h o r jedenfalls g l e i c h zeitig m i t der Rest, von 1765, bei der a u r h die Fenster v e r ä n d e r t w u r d e n . — W ' T u r m 1581. — K a n z e l a l t a r und E m p o r e in d e r b e m Klassizismus. — Grabsteine dos H i l m a r (+ • 593) und Friedrich (+ 1598) v. A m e l u n x e n .
HAGENOHSEN Burg d e r G r a f e n v o n F.verstein.
Spärliche Reste.
HAJEN Dorfkirche. 1 schilfiger spätgot. G e w ö l b e b a u mit rom.Apsis. Veränderungen und F.rneuerung eines Teiles der G e w ö l b e 1653. — 2 Epit a p h i e n v. Behling, 17. J h . , durch K a n z e l und Prieche verstellt. — Schöner Brunnen mit 6säuligem Baldachin, Stein, A . 17. J h . Umgebung: w FISCHBECK Nonnenkloster. G e g r . 955; 1147 C o r v e y unterstellt u n d mit M ö n c h e n besetzt, 1559 reformiertes adliges Damenstift. Einh e i t l i c h e r B a u a u s 1. H . 12. J h . , in j ü n g e r e n Z e i t e n w e n i g v e r ä n d e r t u n d g u t rest. ( v o n A. Haupt). - Basilika a u f k r e u z f ö r m i g e m G r u n d r i ß im quadr. Schematismus. 39 m l a n g (ohne V o r h a l l e , M s c h . 7 , 3 0 m b r e i t ) . T e i l u n g in 6 A r k a d e n . Ausführung nachl ä s s i g , m i t u n g e w ö h n l i c h s t a r k e n U n g l e i c h h e i t e n in H ö h e , B r e i t e u n d A b s t a n d der Pfeiler. A u f der SSeite 2 Säulen regellos eingemengt. A u c h die Fenster, obschon gleichzahlig, sehr u n g e n a u in d e n A c h s e n . D e r C h o r u m 1 1 Stufen überhöht. Unter ihm eine 3schiffige S ä u l e n k r y p t a mit gurtlosen K r e u z g e w ö l b e n , die W ü r f e l k a p i t e l l e m a n n i g f a l t i g v a r i i e r t . •-- A m Ä u ß e r e n z e i g t d e r C h o r eine verhältnismäßig reiche W a n d g l i e d e r u n g bei m a g e r e r u n d starrer E i n z c l g l i e d e r u n g . Eigentümliches zeigt d e r Bogenfries der Apsis und die fachwerkartigc Gliederung des OGicbels. D i e g e q u e t s c h t e n 6 P a ß f e n s t e r d e r A p s i s b e i d e r R e s t , d e s 13. J h . ( B r a n d 12341 e i n g e b r o c h e n . G a n z s c h l i c h t d a s L h s . , A u s m a l u n g v o n Schaper. D e r W B a u n i e d e r s ä c h s i s c h e r T y p u s in s c h w e r f ä l l i g e r F o r m : e i n e in K l e i n q u a d c r w e i k ( L h s . B r u c h s t e i n ) a u f g e mauerte rechteckige Masse ohne jegliche Gliederung, auch ohne T ü r m e ; A b s c h l u ß durch qucrgestelltes W a l m d a c h mit kleinem b a r . Dachreiter. I m E r d g e s c h o ß eine die g a n z e Breite e i n n e h m e n d e V o r h a l l e ( m i t s p ä t r o m . G e w ö l b e n ) , n a c h a u ß e n in g r o ß e m B o g e n geöffnet. D a r ü b e r N o n n e n e m p o r e mit wenigen kleinen D o p p e l fenstern. — G e r ä u m i g e r K r e u z g a n g , Balkendecke, Ö f f n u n g e n
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HAMELN, UMGEBUNG
mit frühgot. gekuppelten Kleeblattbogen, um 1250: die in rom. Form gehaltenen Teilungssäulchen vielleicht, aber nicht notwendig aus älterem Bau. — In der w Vorhalle T y m p a n o n mit roher H a l b f i g u r Christi. — Kleiner bar. H o c h a l t a r 1708, bar. K a n z e l und stattliche O r g e l 1734. Bmkw. got. A l t a r d e c k e . Vortreffliches T r i u m p h k r e u z , 13. J h . — A n der s Chorwand statuenartig eingemauert Grabfigur der Stifterin Helmburgis E. 13. J h . R o h e r Ehegrabstein des Grafen von Schaumburg, t 1 3 5 3 . Mehrere kleine Epitaphe des 16. J h . im Kreuzgang. — Großer sitzender Schmerzensmann 15. J h . — Die Glasfenster des Chors mit Ausnahme eines kleinen Stückes modern. — Großer T e p p i c h mit Darstellung der Klosterlegende, 1583. — R o m . Kopfreliquiar vom E . 12. J h . jetzt im Kestncr-Mus. in Hannover, hier Nachbildung. STAU Herrenhaus einfach mit Treppenturm 1613. Brunnen 1686. KRÜCKEBERG Dorfkirche. 2. H. 13. J h . Rechteck mit 2 frühgot. Gratgewölben auf tief sitzenden Konsolen. Leicht eingezogener quadr. Chor aus derselben Zeit. Alter der kleine WTurm. etwa 2. H. 12. J h . HE SS.-OLDENDORF Stadtkirche. Spätgot. Hallenkirche. Die Inscht. 1520 außen am n Ssch. bezieht sich wohl nur auf eine Rest. Das frühgot. Maßwerk der Fenster ist neu; noch Lübke sah Fischblasen. Das Lhs. im Grundriß quadr., geteilt in 3 .< 3 Joche, das Msch. breiter. Quadr. Chor und WTurm. — Altar. Alte Mensa mit neuem Aufsatz, darin Gemälde (Abendmahl) von 1590. 2 Tafelbilder im Clior von zerstörten Epitaphien des späten 16. Jh. — Taufbecken 1590, Messingguß mit vielen kleinen Relicfbildern. — Mehrere figürliche Grabsteine des 16. J h . Mehrere Adelshöfe des 16. und 17. Jh. Besonders stattlich der Münchhausensche aus dem letzten V. 16. J h . Im Hof Treppenturm und gute Portale, im Innern ein eleganter Kamin 1585. — Die zahlreichen Bürgerhäuser in Fachwcrk meist verputzt. SEGELHORST Dorfkirche. Klriner spätrem. Gewölbebau, die jetzigen Gewölbe spätgot. erneuert. — Hübscher Renss.Taufstein. — Altartafel: Abendmahl, um 1600; 2 Apostel tragen die Züge Luthers und Melanchthons. GROSSEN-WIEDEN Dorfkirche. Rechteck, gedeckt mit 3 fast quadr. gratigen Gewölben zwischen halbkreisförmigen Gurten. Der WTurm steht nicht im Verband. — Sakramentsnische mit Christuskopf im Giebelfeld, Inschr. 1300. — Spätgot. Chorbemalung, Passionsdarstellungen, dörflich naiv. HATTENDORF Dorfkirche. Unregelmäßiger 2schiffiger got. Umbau einer rom. Anlage; aus der letzteren der n Ausbau; die urspr. Anlage zu rekonstruieren macht Schwierigkeiten. Sehr bmkw. Wandmalereien, E. 15. J h . — Bekrönung der Sakramentsnische mit dem von Engeln getragenen Haupte Christi. — Ausstattung frühes 17. J h . in schlicht ländlichem Charakter. — Großes spätma. Kruzifix aus Holz in der Turmhalle; ein kleineres 13. J h . in der Sakristei.
STADTHAGEN'
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KATHRINHAGEN Dorfkirche. Einfach rom. Das Sch. mit got. Gewölben, urspr. flachgedeckt. Starker YVTurm, Eingang urspr. 6 m über dem Fußboden. Alt rom. die STür am Sch. mit herumgeführtem Sockelprofil. SCHAUMBURG Schloß der gleichnamigen Grafen, deren Geschlecht 1635 ausstarb. (Erbe geteilt zwischen Lippe und Hessen.) Die umfangreiche, historisch bis A. 12. J h . zurückzuverfolgende Anlage der ma. Wehrbauten nur noch in Spuren erkennbar. Erhalten ein stark rest. Wohnbau der Renss., nicht groß, die Formen mit einigem Aufwand, im Innern bmkw. Kamin. — Nebenbauten wie das Amtshaus, ferner der Bergfried neu errichtet. DECKBERGEN Dorfkirche. Der quadr. WTurm und die NWand des Lhs. aus dem 12. Jh., das übrige Erweiterung 1498 und 1589. — Schnitzaltar M. 15. Jh., ländlich gut; Predellengemälde 1589. Qualitätvolles Holzkruzifix, lebensgroß, etwa A. 13. Jh., stark zerstört.
STADTHAGEN Der Ort als Burg und Stadt der Schaumburger Grafen zuerst 1. H. 13. Jh. genannt, und zwar als Mittelpunkt eines ausgedehnten Rodungswerkes. Bauliche Physiognomie durch den Grafen Emst (1601—22).
Martinskirche. Hallenkirche des 14. und 1 5 . J h . , 5 J o c h e , im Msch. quadr., in den Ssch. rechteckig, Pfeiler i m O rund mit 8 Diensten, im VV 8eckig. Der Chorschluß in 7/h ist mit den Gewölben sehr unorganisch verbunden. Großer W T u r m . — Mittelteil eines spätgot. S c h n i t z a l t a r s mit Passionsdarstellungen in Renaissanceeinfassung von 1585. Kanzel E. 16. J h . — T a u f b e c k e n , Bronze auf Sandsteinsockel, bez. 1568.—Emporen und sonstige Ausstattung 17. und 18. J h . — G r a b d e n k m ä l e r : J o h . Dufendatke t ' 4 3 3 ! Graf Otto IV. v. Schaumburg t >576 und seine Frauen Maria von Pommern f 1554 und Elisabeth Ursula von Braunschweig f '587: die Gestalten vermutlich von Jakob Kalling, die Reliefs von Arend Robin (so und A R bez.); Bürgermeister Jobst Lüdersen, bez. 1580 A(rend) R(obin); Christoph von Münchhausen f 1559; Gräfin Marg. Gertrud von Schaumburg t 1726 von
Teoph.
Wilh. Freese i n B r e m e n
1728, m i t d e n G e s t a l t e n
des
Ghronos und Engelknaben, weißer und schwarzer Marmor. — A m B e i n h a u s wunderliche, beinahe kindisch zu nennende spätgot. Reliefs. In der OAchse des Chors, mit ihm durch einen Gang verbunden, das
Fürstliche Mausoleum. Pläne von 1608 ab, Ausführung 1620—23. Die Annahme liegt nahe, daß Graf Ernst die allgemeine Anregung bei seinem Besuch in Florenz durch die MediceerKapelle empfangen hat. Für die Ausführung des Denkmals gew a n n er den bei öfteren Besuchen am Hofe Kaiser Rudolfs in P r a g ihm bekannt gewordenen großen Niederländer Adrian de Vries (vgl. auch Bückeburg), für die Architektur den kursächsischen Hofbaumeister Giov. Maria Nosseni, der sich soeben durch das Moritz-
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STADTIIAüEX
g r a b m a l in F r e i b e r g einen N a m e n g e m a c h t h a t t e . 7 eckiger K u p p e l b a u m i t aufgesetzter L a t e r n e , 10 m lichte W e i t e , 24 m lichte H ö h e . D i e 3 vorderen Seiten des P o l y g o n s e n t h a l t e n T ü r u n d Fenster, d i e 4 hinteren j e eine Ä d i k u l a mit S ä u l e n u n d G i e b e l , alles in ernsten, streng klassischen F o r m e n . Die Architektur wesentlich als R a h m e n für das in d e r M i t t e aufgestellte D e n k m a l g e d a c h t . (Bez. A d r i a n u s Fries Hagiensis B a t a v u s f. 1618). Sarkop h a g a u f h o h e m Sockel, in seiner ornamentlosen S t r e n g e gegen d i e g l e i c h z e i t i g e n T e n d e n z e n des nordischen Bar. in vollem G e g e n s a t z ; nur die Plastik hat das W o r t . U m den S a r k o p h a g d i e W ä c h t e r , teils noch s c h l a f b e f a n g e n , teils im E r w a c h e n , sehnige G e s t a l t e n in kühnsten V e r s c h i e b u n g e n ; an den E c k e n seines Deckels 4 E n g e l k i n d e r ; oben in d e r M i t t e in h o h e m P a t h o s der A u f e r s t e h e n d e ; a n d e n F l ä c h e n des U n t e r b a u e s kleine heraldische u n d allegorische Reliefs. A u f b a u und U m r i ß d e m A u g s b u r g e r B r u n n e n des Meisters an W e r t e b e n b ü r t i g . A u c h die d e k o r a t i v e W i r k u n g , trotz der A b w e s e n h e i t des O r n a m e n t s , d u r c h die M e h r f a r b i g k e i t (weiß, grau, s c h w a r z ) v o n M a r m o r u n d Bronze, bedeutend. D i e M a l e r e i an d e n s c h m a l e n K u p p e l z w i c k e l n von Antonius Boten. V o n diesem a u c h die G e m ä l d e an d e n beiden F e n s t e r w ä n d e n : A u f e r s t e h u n g des L a z a r u s und Jüngstes G c r i c h t , bez. 1626 u n d 1627. Reformierte Kirche (ehem. Franziskanerkirche). Chor allein erhalten. — Schöner G r a b s t e i n der G r ä f i n C o r d u l a v o n G e m e n , G e m a h l i n G r a f J o h a n n s des Steifen von S c h a u m b u r g ( t ' 5 2 8 ) , v o n d e m Meister, der dessen G r a b s t e i n in O b e r n k i r c h e n schuf, flaches Relief, U m r a h m u n g mit K a n d e l a b e r s ä u l e n d e r Frührenss. — G r a b s t e i n d e r Elisabeth U r s u l a v o n B r a u n schweig, G e m a h l i n des G r a f e n O t t o s I V . von S c h a u m b u r g , f >587. S c h l o ß . H a u p t b a u z e i t 1 5 3 5 - - , 2 . R e g e l m ä ß i g e A n l a g e u m einen rechteckigen Flof, u m g e b e n v o n W a s s e r g r a b e n und V o r b a u t e n . A m O F l ü g e l Inschr. 153"), 1536, S F l ü g e l 1593. A u f b a u in zwei Geschossen mit u n r e g e l m ä ß i g verteilten Fenstern. G r ö ß e r e u n d kleinere Z w e r c h h ä u s e r mit halbkreisförmigem A b s c h l u ß . Ausstattung mit G o b e l i n s (jetzt in B ü c k e b u r g ) und reich verzierten K a m i n e n in d e r Art des N i e d e r l ä n d e r s A. Colins. Innere E i n r i c h t u n g i m 1 9 . J h . großenteils mit vielem A u f w a n d erneuert. J e t z t im wesentlichen B ü r o z w e c k e n dienend. Hofbrunnen v o n 1552 j e t z t im S c h l o ß B ü c k e b u r g . R a t h a u s . W o h l U m b a u einer got. A n l a g e , ähnlich der in L e m g o ; ein l a n g e r s c h m a l e r S a a l b a u , mit w e n i g D e k o r a t i o n , a b e r d u r c h passend verteilte Z w e r c h h ä u s e r u n d E r k e r in der Masse g u t b e l e b t . I n der H a u p t s a c h e 2. V . 16. J h . , die Erker an d e r L a n g s e i t e u n d die sehr w e n i g vortretende A u s l u c h t an der G i e b e l s e i t e u m 1560, ihre B e k r ö n u n g e n E . 16. bis A . 17. J h . (an der A u s l u c h t bez. 1596 u n d 1617). Alte Schule. S p ä t g o t . m i t einigen Renss.Elementen. — Z u b e a c h t e n einige steinerne H ä u s e r d e r S p ä t g o t . (Niedernstr. 1 2 — 1 3 ) u n d des F r ü h b a r . — M e h r e r e g u t e F a c h w e r k h ä u s e r . H e r v o r z u h e b e n die sog. A m t s p f o r t e n a h e d e m Schloß, bez. 1553, m i t
STADTHAGEN UND UMGEBUNG
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T a u s t ä b e n u n d Fächerornamenten, ferner Niedernstr. 48, erb. 1581. T y p i s c h e Ackerbürgerhäuser in der Echternstr. Umgebung: n und nö LINDHORST Dorfkirche. Rom. Sch. mit 2 Kreuzgewölben und rom. Portal. — Guter spätgot. Schnitzaltar, die Flügelgemälde im Pfarrhause. SACHSENHAGEN Kirche. E. 17. Jh. Noch in got. Formen, unbedeutend. Schloß. Verkümmerte Reste einer einst stattlichen Anlage des 16. und 17. Jh. Karyatidenportal um 1600. BERGKIRCHEN Kirche. Sch. mit 2 rom. Kreuzgewölben. — Altar und Kanzel 1684. Doppelgrabstein 1563. LOCCUM Zisterzienserkloster. G e g r . nach der T r a d i t i o n 1163 von G r a f W i l b r a n d v. H a l l e r m u n d . Tochterkloster v o n V o l k e r o d e b. M ü h l h a u s e n . Die A n l a g e i m G a n z e n gut erhalten. D i e j e t z i g e K i r c h e u m 1240 begonnen; als »architectus« oder »structor« ein Bado oder Bodo genannt. Weihe des Marienaltars i m n Q h s . 1244, weitere Weihen 1249, 1276, 1277. Die »Wiederherstellung« 1842—48 v o n Hase hat die W i r k u n g des Baues sehr beeinträchtigt. — Bruchstein in Q u a d e r v e r b l e n d u n g . R e g e l m ä ß i g e k r e u z f ö r m i g e Pfeilerbasilika im gebundenen System und in d e n strengen zisterciensischen Formen. G a n z e L ä n g e 67 m, Breite des Lhs. 23 m , H ö h e des Msch. 19 m. D e r C h o r im G r u n d r i ß ein schlichtes Q u a d r a t ; a n der O S e i t e der K r e u z a r m e j e 2 K a p e l l e n , die a u ß e n in gerader Flucht schließen, innen aber in der Mauerstärke ausgesparte h a l b r u n d e Nischen zeigen. I m Lhs. 4 D o p p e l j o c h e mit spitzbogigen A r k a d e n a u f massigen Pfeilern. D i e sehr steilen u n d hohen G e w ö l b e in typisch niedersächsischer B e h a n d l u n g , d i e K ä m p f e r p u n k t e liegen sehr tief, u m Strebebogen z u v e r m e i d e n ; in d e n Ssch. und K a p e l l e n G r a t g e w ö l b e , sonst R i p p e n , die mit r u n d e n Scheiben und hängenden Schlußsteinen einfachster F o r m versehen sind. W o die Rücksicht a u f das Gestühl es gebot, setzen d i e G e w ö l b e v o r l a g e n auf konsolartigen V o r k r a g u n g e n an d e r o b e r e n W a n d auf; die Ecksäulen haben z. T . Schaftringe, ihre K a p i t e l l e sind im W frühgot., sonst noch spätrom.; Fenster im C h o r und Q s c h . rundbogig, i m Lhs. spitzbogig. N a c h der liturgischen Einteilung u m f a ß t e die Mönchskirche noch das letzte J o c h des Msch.; im s Ssch. Kleeblattnischen mit Ausgüssen für ehem. A l t ä r e . — Das Ä u ß e r e schwerer Massenbau. In der WFront g r o ß e s 3 teiliges Fenster, kein Portal. Das L a i e n p o r t a l a m n Ssch. vollständig verrestauriert. A u c h d e r Dachreiter von Hase. Im I n n e r n ist bei der Rest, das erste J o c h durch eine S c h e i d e w a n d a b g e t r e n n t , die K r e u z a r m e erhielten Emporen; g e r a d e z u fürchterlich die Ausstattungsstücke w i e A l t a r und K a n z e l (von E. von Bändel, A l t a r g e m ä l d e von C. Oesterley d.Af.). A l t e Ausstattung. V o n h o h e m Interesse das einzigartige, leider a u c h nicht mehr im urspr. Z u s t a n d e erhaltene e h e m . R e t a b e l
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des H a u p t a l t a r s ; e i n e i c h e n e r m ä c h t i g e r S c h r e i n (3,76 m lang, 1,48m hoch, 0,60m breit), reich geschnitzt und vergoldet, e h e d e m mit interessanter E i n r i c h t u n g f ü r die S i c h t b a r m a c h u n g der R e l i q u i e n ; die F o r m e n s p r a c h e des O r n a m e n t s n o c h rein rom. ( d i e g o t . T ü r m c h e n s i n d s p ä t e r e Z u t a t e n ) ; E n t s t e h u n g s z e i t u m 1250. A u s d e r g l e i c h e n W e r k s t a t t d a s einst p r ä c h t i g e C h o r g e s t ü h l ( f r ü h e r u n t e r d e r V i e r u n g ) , a u c h dieses v o n Hase g r ü n d l i c h u n d verständnislos restauriert; alt i m wesentlichen nur die mit R a n k e n werk übersponnenen W a n g e n aus Eichenholz. — Levitenstuhl, e i c h e n e r D r e i s i t z , E . 13. J h . — L a i e n a l t a r s c h r e i n m i t S c h n i t z figuren in 2 R e i h e n ü b e r e i n a n d e r , A . 16. J h . ; F l ü g e l g e m a l t 17. J h . — M a r i e n a l t a r s c h r e i n , a l t n u r d i e u n t e r e n S c h n i t z f i g u r e n , A . 16. J h . , m i t d e r e i g e n a r t i g e n D a r s t e l l u n g e i n e r a n d ä c h t i g e n M e n g e , über der Papst und K a r d i n a l , Kaiser und K ö n i g thronen, d i e M a r i e n f i g u r d a r ü b e r n a c h 1850, e b e n s o d i e F l ü g e l . — S a k r a m e n t s h a u s , a n g e b l i c h 1458, w a h r s c h e i n l i c h E . 15. J h . , t e i l w e i s e e r n e u e r t . — M a r i e n f i g u r a u f M o n d s i c h e l , H o l z , E . 15. J h . u n t e r modernem Baldachin. — Taufstein, mit den Figuren Christi und der Apostel, bez. 1601. — Z a h l r e i c h e G r a b s t e i n e u n d E p i t a p h e in d e r K i r c h e u n d i m K a p i t e l s a a l , 1 4 . — 1 7 . J h . , d a r u n t e r g u t e S t ü c k e : L u d o l p h K l e n c k e , t ir,62, H o l z g e s c h n i t z t u n d b e m a l t ; großes Steinepitaph des C l a m o r v. M ü n c h h a u s e n ( f 1561) und der Elisabeth v. L a n d s b e r g ( f 1581), w o h l gemeinsame Arbeit d e s ä l t e r e n u n d j ü n g e r e n Eberl Wolf in H i l d e s h e i m ; A b t M o l a n ( t 1722) M a r m o r , v e r s t ü m m e l t ; A b t E b e l l ( f 1 7 7 0 ) , a n g e b l i c h v o n Joh. Fr. ^iesenit. Klostergebäude. D i e G e b ä u d e d e r K l a u s u r in t y p i s c h e r A n ordnung an der SSeite der K i r c h e . I m O F l ü g e l neben der Benedikts- u n d J o h a n n i s k a p e l l e d e r K a p i t e l s a a l . Die spitzbogigen Gratgewölbe von 4 rom. Säulen getragen. I m SFlügel das R e fektorium, stattlicher 2 schiffiger R a u m , in der j e t z i g e n spätgot. F o r m erst 1 5 9 3 — 9 6 a u s g e b . , i m 19. J h . v e r ä n d e r t . Im WFlügel das Laienrefektorium, w i e die meisten ü b r i g e n R ä u m e m o d e r n i siert, m i t W a n d m a l e r e i e n v o n E. v. Gebhardt ( 1 8 8 4 — 9 2 ) . Die T o n s u r , d i e 1467 e i n e n e h e r n e n S p r i n g b r u n n e n e r h i e l t , n u r i m Ansatz erhalten. I m K r e u z g a n g (WSeite 1778 umgeb.) schöne frühgot. Kapitelle und Konsolen, sowie Reste von G l a s g e m ä l d e n E . 13. J h . — V o m ä u ß e r e n K l o s t e r d i e a l t e R i n g m a u e r g r o ß e n teils e r h a l t e n . A n der NSeite T o r mit Pförtnerwohnung u n d F r a u e n k a p e l l e S . G e o r g i i a d p o r t a m ( u m 1260, D a t . 1 2 7 7 u n g e n a u : . I m S W das A b t s h a u s , a u f eine A n l a g e u m 1275 z u r ü c k g e h e n d . Z a h l r e i c h e w e i t e r e G e b ä u d e teils e r h a l t e n , teils i h r e r L a g e u n d B e s t i m m u n g n a c h festzustellen. Umgebung: ö HEUERSSEN Dorfkirche. Spätgot., 1 schiffig, g e w ö l b t , rom. W T u r m . Umgebung: w und sw MEERBECK Dorfkirche. Spätgot. mit rom. Resten (Portal). — Spätgot. Schnitzaltar. Taufstein und K a n z e l spätes 17. Jh.
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BÜCKEBURG Die alte Bückeburg lag ö Obernkirchen, an heutiger Stelle eine neue Burg bald nach M. 13. Jh.; in ihrem Schutz entwickelte sich die Siedlung im 14. Jh. zur Stadt. Sie wurde seit 1534 zeitweilig, seit dem 17. Jh. dauernd Residenz; als solche verdankt sie ihren sehr bemerkenswerten Platz in der Geschichte der Renss. dem Grafen Ernst von Schaumburg (1601—22), bei dem leidenschaftliche Prachtliebe mit einem bei seinen deutschen Standesgenossen seltenen Sinn für Qualität zusammentraf. Die für ihn in Bückeburg, Stadthagen und Baum ausgeführten Arbeiten gehören in die Reihe derer, die bekunden, daß sich um die Jahrhundertwende die deutsche Kunst in einem entschiedenen Aufschwung befand, den dann der Ausbruch des 30jährigen Krieges tödlich lähmte. Im 18. Jh. neue Blüte unter dem genialen Grafen Wilhelm zur Lippe {1748—77), an dessen Geschlecht 1640 dieser Teil der Schaumburger Lande im Erbgang gefallen war. Lutherische Kirche. Beg. 1 6 1 1 . Am Hauptportal Inschr. 1613, Weihe 1615. Als Meister der reichen Front kommt nur Hans Wolf (einer der Söhne Ebert Wolfs d. Ä. in Hildesheim) in Betracht, der 1609 vom Grafen Ernst dauernd in Dienst genommen wurde und dann im nahen Obernkirchen (Steinbrüche!) ansässig war. Die Tendenz verwandt der wenig älteren Hauptkirche in Wolfenbüttel. Der innere Aufbau Hallenkirche mit 3 ' fl Schluß, ganze Länge 45 m. Die Kreuzrippengewölbe getragen von 2 x 7 gewaltigen korinthischen Säulen. Das Raumgefühl um einen Grad gotischer als in Wolfenbüttel. An den Wänden ringsum hölzerne Emporen, die aber nicht bis an die Säulen herantreten (auch dies wie in Wolfenbüttel). — Auf der WEmpore die fürstliche B e t s t u b e , auf der OEmpore ein prächtiger O r g e l a u f b a u , darunter der Altar bescheiden, sehr reich wieder die K a n z e l (N); diese mit ihren Hochreliefs und den trefflichen Gestalten des Moses und Johannes, vielleicht von Jonas Wolf. — Schönstes Ausstattungsstück das in der Mitte des Hauptschiffs aufgestellte bronzene T a u f b e c k e n , bez. Adrianus Fries 1615; 2 auf einer Kugel sitzende Putten tragen die von flachem Relief überzogene Kuppa, auf dem Knauf des Deckels Gruppe der Taufe Christi; ein auserlesenes Meisterwerk der Technik und des malerisch-plastischen Vortrags. •— An den Langseiten Strebepfeiler von got. Gestalt und hohe rundbogige Fenster mit Renss.Maßwerk. WFassade turmlos, mit steilem Giebel. Dekoration von konzentrierter Pracht. Die Motive sind dem Kunsthandwerk entnommen. Der Eindruck, den ihre Übersetzung ins Kolossale macht, ist ganz phantastisch, unerwarteter Weise nicht kleinlich, vielmehr voll Schwung und Feuer. Schloß. Durchgreifender Umbau des im 16. Jh. erb. Schlosses (N- und WFlügel des Binnenhofs mit Treppenturm und vorgeklagter Galerie) unter Graf Ernst 1601—08. Im 18. und besonders im 19. J h . bedeutend vergrößert. Bmkw. einige Innenräume. Die K a p e l l e aus A. 16. J h . als Architektur unbedeutend; unter Graf Ernst mit einer Holzdekoration versehen, die an Pracht der Erfindung und technischer Meisterschaft wenig ihres-
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gleichen i m norddeutschen F r ü h b a r o c k hat. A l l e H o l z s c h n i t z e r e i e n b e m a l t u n d vergoldet. D e r A l t a r eine e i n f a c h e P l a t t e , v o n 2 lebensgroßen, knienden J ü n g l i n g s e n g e l n ( H o l z ) g e t r a g e n ; dahinter die K a n z e l , a u c h reich mit figürlichem S c h m u c k versehen. A n d e r W W a n d , als W e r k Christoph Gärtners b e z e u g t , die G e m ä l d e des J ü n g s t e n Gerichts, d a r ü b e r die g r ä f l i c h e E m p o r e , ä h n l i c h reich b e h a n d e l t wie die O W a n d . A l s M e i s t e r der Schnitzereien sind urkundlich g e n a n n t d i e B r ü d e r Eberl d. J., Jonas und Hans Wolf aus Hildesheim. F ü r d i e besten figürlichen T e i l e k o m m t w o h l sicher E b e r t d. J . , für d i e meist g e t r e u n a c h v l ä m i s c h e n S t i c h e n gearbeiteten Reliefs J o n a s in B e t r a c h t . - - G o l d e n e r Saal. Ein an sich u n b e d e u t e n d e r R a u m aus ä l t e r e r A n l a g e , b e k l e m m e n d d u r c h d i e ü p p i g e S c h w e r e d e r D e k o r a t i o n (bez. 1605). D e c k e tiefe Kassetten mit Ö l g e m ä l d e n (venetianisches System). W a n d b e k l e i d u n g neu, urspr. G o b e l i n s . Alles Verg l e i c h b a r e ü b e r b i e t e n d , ein S t u r m b a r . P r a c h t ü b e r s c h w a n g e s , die T ü r r a h m u n g , mit deren tektonischen G l i e d e r n sich Kolossalstatuen (Mars und V e n u s , S a t y r e , d a r ü b e r M e r k u r ) n a c h rein malerischen Gesetzen v e r b i n d e n ; die T r ä u m e W e n d e l Dietterlins sind hier Wirklichkeit g e w o r d e n . - A l s M e i s t e r w i e d e r bezeugt Ebert d. J. und Jonas Wolf.W e i ß e r S a a l . Reiche Stuckdecke, bez. 1605. In den ü b r i g e n R ä u m e n einige b e a c h t l i c h e G e m ä l d e und Skulpturen. - Ein weiter, heute m o d e r n e r P a r k , d a r i n b m k w . Reste der alten D e k o r a t i o n : 2 B r o n z e g r u p p e n von Adrian de Vries, R a u b der Proserpina u n d A d o n i s u n d V e n u s , beide bez. 1621. — Ä u ß e r e s S c h l n ß t o r g r u p p i e r t mit 2 K a m m e r g e b ä u d e n . ebenfalls von G r a f Ernst, b m k w . die v o r g e s c h r i t t e n e bar. F o r m e n t w i c k l u n g . I m V o r h o f B r u n n e n v o n 1552 ( e h e d e m im S c h l o ß S t a d t h a g c n ) ; die von 6 S ä u l e n gestützte S c h a l e erinnert a n rom. W e r k e ; u m d i e Mittelsäule g r u p p i e r e n sich in m e h r e r e n A b s ä t z e n F i g u r e n ; die K o m p o s i t i o n v o r z ü g l i c h , die A u s f ü h r u n g nur h a n d w e r k l i c h . Renthaus. E r b . v o m G r a f e n Ernst; 2geschossigcr breiter B a u v o n 13 A c h s e n , im E r d g e s c h o ß d u r c h toskanische H a l b s ä u l e n gegliedert.
Landesmuseum. PETZEN
Dorfkirche. Sch. mit 2 rom. Hängekuppeln; schmalerer, platt geschlossener Chor und quadr. W T u r m mit Portal von i ")5'2. Verstümmeltes Tympanonrelief. Als Fensterpieiler ein rom. Grabstein. Verstümmelter spätgot. Schnitzaltar.
BAUM
W a l d s c h l o ß b. B ü c k e b u r g . Bez. 1759 - 6 4 . Ü b e r e i n e m S o c k e l b a u einziges H a u p t g e s c h o ß , G l i e d e r u n g d u r c h j o n i s c h e W a n d säulen m i t v e r k r ö p f t e m G e b ä l k . Dahinter nach d e m Walde zu aus d e r Zeit des G r a f e n Ernst ( 1 6 0 1 — 2 2 ) h o h e S t e i n m a u e r mit Nischen, links und rechts u n m i t t e l b a r a n s c h l i e ß e n d stark bes c h ä d i g t e Steinportale in ü p p i g s t e m F r ü h b a r . mit D a r s t e l l u n g e n aus d e r antiken S a g e u n d d e r M u s i k ; d a s G a n z e n u r z u d e u t e n als G a r t e n d e k o r a t i o n für theatralische u n d musikalische A u f -
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führungen; englische Musiker, die auch als Schauspieler und Tänzer aufzutreten pflegten, am Hofe des Grafen Ernst bezeugt. Vor dem Schloß S a n a s t e i n f i g u r e n von Mars und Minerva nebst einem A d l e r , vermutlich von der Soldatenpforte des Hans Wolf stammend, der auch für die Portale allein in Frage kommt. — Weiter im Walde auf einem kreisrund ausgehauenen Platz G r a b m a l des Grafen Wilhelm f 1777, errichtet 1776, flache Stufenpyramide mit streng dorischem Portal. In einiger Entfernung das Mausoleum der Gräfin Juliane, t 1799, primitiv antikisierend. OBERNKIRCHEN Benediktinerkloster, gegr. im 9. J h . , N e u g r ü n d u n g zwischen 1153 und 1167 als A u g u s t i n e r n o n n e n k l o s t e r . Aufgehoben 1528. Jetzt Fräuleinstift. Die jetzige K i r c h e H a l l e n b a u des 14. J h . mit eingebauten rom. Resten. Diese gestatten Rekonstruktion der A n l a g e des 12. J h . als regelmäßige Kreuzbasilika mit Stützenwechsel. — G u t erhalten der W B a u , Breitanlage ungefähr wie in Fischbeck. Die Nebenräume des Erdgeschosses als selbständige K a p e l l e n abgeschlossen, Tonnengewölbe, Apsidenschluß. D a r ü b e r Nonnenempore. Oberfenster frühgot. Das D a c h in 2 Pyramiden zerlegt. — D a s got. Lhs. hat 3 X 5 rein quadr. K r e u z g e w ö l b e auf 8eckigen Pfeilern, breite Proportionen. C h o r gerade geschlossen. A u ß e n an j e d e r Langseite 5 Giebel. Das Innere 1893 gründlich rest. — H o c h a l t a r . Unversehrtes Reliquiensepulkrum mit Weiheurkunde 1496; die Schnitzbilder des Schreins geben figurenreiche Passionsszenen, provinzielle A r b e i t unter niederländischem Einfluß; auf den gemalten Flügeln die hlg. Sippe. Ein zweiter kleinerer A l t a r auf d e m Frauenchor, A . 16. J h . , beschädigt, mit interessantem gesticktem A n t e p e n d i u m . — Spätgot. Beichtstuhl und Singepult. — Kleines M a r m o r e p i t a p h 1665, von guter Qualität. G r a b s t e i n e in großer Z a h l , meist heraldisch; G r a b d e n k m a l des Bürgermeisters und Bildhauers Georg Tribbe (Tripp), 1604—1665, Alabaster und Schiefer von ihm selbst gearbeitet. — Ausgezeichneter Grabstein G r a f Johanns des Steifen v. S c h a u m b u r g f 1527 (bez. I N?); vgl. Stadthagen, Reform. Kirche. K r e u z g a n g sehr entstellt. D e r WFIügel hat rom. K e r n ; für die A r k a d e n Teilungsbögen und Mittelsäulchen zu ergänzen. I m O - und NFlügel Formen aus der Übergangszeit. A u f dem Stiftshof spätrom. Altarmensa, dünne Platte getragen von 4 Doppelsäulen. VEHLEN Dorfkirche. N e u b a u , die alte K i r c h e war ein spätrom. Gewölbebau, 2 q u a d r . Joche mit stark steigenden Gratgewölben. — R o m . Türbeschläge. ARENSBURG Fürstliches Schloß. Älteste Teile 15. J h . , das meiste 17. und 18. Jh., aus dieser Zeit a u c h die Ausstattung. S a m m l u n g zahlreicher z. T . beachtenswerter G e m ä l d e . S w Arensburg zwischen Steinbergen und T o d e n m a n n auf einer Terrasse des steil nach S abfallenden Wesergebirges liegen die Reste der sog. U f f o b u r g , eigendich O s t e r b u r g , einer geschichüich wichtigen A n lage aus der Zeit b a l d n a c h 900. E r b a u t v o m Grafen U f f o , bald nach »4
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1080 durch Brand zerstört, 1897 ausgegraben. Wohnburg und Vorburg, umgeben von gemeinsamem Graben. T u r m in der Vorburg, die durch Graben von der ovalen, stark ummauerten Wohnburg getrennt ist. In dieser, an die Mauer gelehnt, nur kleiner Turm, Palas und Kapelle. A m besten die Mauerreste (z. T . in opus spicatum!) der Kapelle mit Apsis und Altar erhalten. Typischer sächsischer Herrensitz (ohne »Donjon«!), wohl Gaugrafenburg. KLEINENBREMEN Dorfkirche. Spätgot., einfaches chorloses Rechteck, 3 niedrige Kreuzrippengewölbe. W T u r m unten rom., Portal mit rohem Tympanonrelief, sehr ähnlich dem von S. Simeon in Minden; ein zweites an der SSeite zeigt Simsons K a m p f mit dem Löwen. W oberhalb des Dorfes Nammen am A b h a n g des Wesergebirges sind 1902 die Reste einer germanischen Volksburg ausgegraben (nach Schuchhardt Stätte der Schlacht bei Idistaviso, 16 n. Chr., vgl. S. 217).
WESTFALEN MINDEN Bistumsgründung an einer alten Weserfurt, um 800. 977 verlieh Otto II. dem Bischof Marktrecht und Münze, die Marktsiedlung erhielt um 1230 Stadtrecht — sie lag in unmittelbarer Nähe des Doms. — Zwischen 1266—77 wurde eine steinerne Brücke über die Weser gebaut, gleichzeitig war die Befestigung im Bau, die abtr die alte Fischersiedlung im JV nicht mit umschloß. — Die Stadt, schon im 13. Jh. Hansestadt, errang in langen Kämpfen weitgehende Unabhängigkeit vom Bischof, der seinen Wohnsitz bald nach 1306 nach Petershagen verlegte. Die Stadt trat 152g zur Reformation über. Das säkularisierte Bistum fiel im Westfälischen Frieden an Brandenburg. Die alten Wälle wurden nach dem 7jährigen Kriege niedergelegt, aber 1815—1873 war Minden wieder Festung. D o m S . Peter. Die älteste Nachricht betrifft die Weihe des ottonischen Münsters 952. Der erhaltene Bau setzt sich aus 3 in verschiedenen Stilepochen entstandenen Teilen zusammen: WBau frührom., Chor und Q_sch. spätrom. und Übergang, Lhs. frühgot. — Baunachrichten sehr spärlich. Für den wichtigsten Bestandteil, das Lhs., fehlen sie fast ganz. 1. W B a u : Er ist in den unteren Teilen ein Rest des Egilbertschen Dombaues, der nach Brand 1062 begonnen und 1071 oder 1072 gew. wurde; der obere Abschluß ist im 12. Jh. stark verändert. Urspr. eine schlichte 2Turmfront mit Vorhalle, ähnlich der der 1050 gew. Goslarer Stiftskirche oder der Godehardschen WFront des Hildesheimer Doms (1022—38), die aber etwa zur gleichen Zeit unter Hezilo (1054—79) ihre neue Gestalt erhielt, die dann wieder für den Mindener WBau im 12. Jh. zum Vorbild wurde. Im Innern Vorhalle und Empore, die Treppenaufgänge in den Türmen. Die Erneuerung des 12. Jh. setzt über dem Gurtgesims bzw. mit dem großen Entlastungsbogen im mittleren Wandabschnitt (über dem ehem. Giebel) ein: niedriges Geschoß mit 5 gekuppelten Fenstern, die 3 mittleren zu einer Gruppe zusammengezogen. Über ihnen ein niedriger Aufsatz auf engerer Grundfläche. Dächer jetzt und wohl von jeher in Walmflächen. Die Eingangshalle erweitert sich zu einem niedrigen mit Tonnengewölben gedeckten Vorbau; an der Stirnwand in weitem Bogen nach außen geöffnet, jetzt in ein neugot. Portal umgewandelt. 2. Q.hs. u n d C h o r : Der spätrom. Neubau wurde um 12:0 mit dem s Kreuzarm beg., mit der Vierung, in der die älteren W Pfeiler z. T . beibehalten wurden, und den unteren Teilen des n Kreuzarmes fortgesetzt. Anscheinend erhielt der s Kreuzarm schon damals sein mächtig aufsteigendes 8teiliges Gewölbe (»Zwickeldomikale« auf Rippen). Dann ging man an die Errichtung des Sanktuariums, dessen Wände durch 3 fache Bogenstellungen mit Laufgängen in den beiden oberen Geschossen nach rheinischnormannischem Vorbild gegliedert wurden. Die um M . 14. J h .
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w e g e n Einsturzgefahr beseitigte und d u r c h einen N e u b a u mit urspr. 5 / 10 Apsis zeigte die gleiche W a n d 8 S c h l u ß ersetzte aufteilung (die G e w ö l b e sind i m 19. J h . erneuert). D e n Beschluß m a c h t e die V o l l e n d u n g des n K r e u z a r m e s , dessen G i e b e l mit Blenden geziert w u r d e , und die E i n z i e h u n g der noch fehlenden G e w ö l b e (»Zwickeldomikale« mit R i p p e n : 4teilig im n K r e u z arm, 8teilig mit Schlußring in der V i e r u n g ) . Der damalige Plan sah für das Lhs. wohl schon die Hallenform vor, w i e die Dienste in den W Ecken der w Vierungspfeiler und der abgearbeitete R u n d b o g e n b e i m A n s c h l u ß des n Ssch. an den n K r e u z arm vermuten lassen; zur A u s f ü h r u n g k a m er nicht mehr, die Bauarbeiten scheinen u m 1230 eingestellt zu sein. — A m n K r e u z arm eine schlicht behandelte w e n i g tiefe Nebenapsis. I m Winkel zwischen C h o r und n K r e u z a r m die spätrom. 2 geschossige Sakristei, die noch aus d e m 12. J h . stammt, aber u m M . 14. J h . u m g e b a u t w u r d e . In der O W a n d des s K r e u z a r m e s u n d in der Frontwand des n K r e u z a r m e s got. Fenster gegen M . 14. J h . kurz vor der Zeit des Apsisneubaus. Bei derselben Gelegenheit Tieferlegung des Chorbodens unter O p f e r u n g der K r y p t a . Der C h o r erstreckte sich früher bis unter d i e V i e r u n g und lag e t w a 3 m über den K r e u z a r m e n , die von den Ssch. des Lhs. durch keine Stufen getrennt sind. 5/
3. L a n g h a u s . Es ist ganz aus einem G u ß , wahrscheinlich zwischen 1267 und 1290 erb.; die F u n d a m e n t e der Pfeiler der ehem. rom. Basilika wurden, wie A u s g r a b u n g e n gezeigt h a b e n , wieder benutzt, die Ssch. aber verbreitert. — Entschiedene u n d geklärte Gotik, aber noch von köstlicher Frische. D a ß der Meister Frankreich gekannt hat, kann nicht direkt bewiesen werden: z u m mindesten hat er in einer guten westdeutschen Schule seine A u s b i l d u n g empfangen. Das Eigentümlichste und Schönste ist die R a u m g e s t a l t u n g und der R h y t h m u s der Pfeiler und G e w ö l b e . In ihnen erhebt sich ein spezifisch westfälisches Proportionsgefiihl z u voller Freiheit u n d H a r m o n i e . Es kann nicht fraglich sein, d a ß unter allen deutschen Hallenkirchen im klassischen J a h r h u n d e r t der Gotik d e m D o m von M i n d e n die Palme gebührt. — L i c h t e Breite des Msch. 10 m , der Ssch. 5 m, Pfeilerstärke 2,25 m , K ä m p f e r 1 1 , 2 m hoch, G u r t bogen 18,8 m hoch. G r u n d r i ß d e r Msch. J o c h e annähernd q u a d r . , der Ssch. J o c h e gestreckt rechteckig. D i e 3 J o c h e des Lhs. gehen in d e m 36,8 m langen A b s t a n d von V i e r u n g bis W B a u nicht vollständig auf: a m W E n d e ist noch ein g a n z schmales J o c h eingeschoben, was vielleicht auf die B e n u t z u n g älterer F u n d a m e n t e (ehemals W E m p o r e ) schließen läßt, w a h r scheinlicher a b e r wegen der nicht g a n z gesicherten S t a n d festigkeit des alten W B a u e s geschah. D i e Pfeiler sind r u n d , mit 4 alten u n d 4 j u n g e n Diensten besetzt, vorzüglich p r o p o r tioniert, Z u t r a u e n in ihre K r a f t erweckend, die R a u m ü b e r s i c h t d o c h nicht h e m m e n d . A u f f a l l e n d m a t t die B i l d u n g d e r S o c k e l . K a p i t e l l e in K e l c h f o r m mit breiten gerippten Stengeln, d i e in Blattbüscheln endigen. Das R i p p e n w e r k (die Q u e r g u r t e n g e -
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stelzt) v o l l S c h w u n g und L e b e n . Die Gewölbescheitel wenig steigend u n d glcich hoch. D i e sehr weiten Fenster v e r b r e i t e n reichlichstes L i c h t . V o n einzigartiger P r a c h t u n d O r i g i n a l i t ä t der E r f i n d u n g das M a ß w e r k ; V e r s c h m e l z u n g der n o r m a l e n Pfosten- u n d B o g e n g l i e d e r u n g m i t d e m R o s e n m o t i v ; das Z e n t r u m der R o s e bis zur K ä m p f e r l i n i e des U m f a s s u n g s b o g e n s h i n a b g e r ü c k t , i h r e untere H ä l f t e a b e r nicht vollständig ausgeführt, sondern v o n T e i l u n g s b o g e n überschnitten. (Nächst v e r w a n d t das ö Fenster d e r G l o c k e n s t u b e v o n S. K a t h a r i n e n in B r a u n schweig.) D i e s e G r u n d f o r m j e d e s m a l neu variiert, so d a ß die 6 Fenster 6 verschiedene M u s t e r h a b e n . S i e sind i m L i c h t e n 1 0 , 2 m h o c h , 5,6 m breit. — A m Ä u ß e r n bilden ebenfalls diese Fenster d a s H a u p t s c h m u c k m o t i v . V o n schönster W i r k u n g d i e Strebepfeiler. Sie h a b e n a u f d e m ersten A b s a t z , in H ö h e d e r F e n s t e r b a n k , ein S t a t u e n t a b e r n a k e l mit P y r a m i d e (vgl. D o m z u H a l b e r s t a d t ) , i m ü b r i g e n bilden sie eine r u h i g e , nur d u r c h d e n U m r i ß w i r k e n d e Masse. D i e G i e b e l der Q u e r d ä c h e r d ü r f t e n etwas reicher beabsichtigt gewesen sein. A n der S S e i t e (gegen den K r e u z g a n g ) kleines elegantes, stark verwittertes P o r t a l ; S c h m u c k n u r a n den B o g e n l ä u f e n ; a m ä u ß e r s t e n d i e k l u g e n u n d törichten J u n g f r a u e n , a m mittleren B l a t t w e r k , das innerste profiliert. — K r e u z g a n g zerst. I n den i h n u m s c h l i e ß e n d e n K a p i t e l g e b ä u d e n s p ä t r o m . Bestandteile. 4. A u s s t a t t u n g . D e r S c h n i t z a l t a r des frühen 15. J h . mit e i n e m als P r e d e l l a b e n u t z t e n ebenfalls holzgeschnitzten R e t a b e l des 13. J h . ein H a u p t w e r k der westfälischen Plastik, 1910 ins D e u t s c h e M u s . in Berlin g e b r a c h t . S e h r w i c h t i g F r a g m e n t eines P u l t s c h r a n k e s mit reich geschnitzten F ü l l u n g e n , teils Flechtmustern, teils A k a n t h u s mit Fabeltieren, A . 13. J h . ; vgl. den D o l b e r g e r K a s t e n im L a n d e s m u s e u m M ü n s t e r . Die übrigen M o b i l i e n a u s 17. J h . und nicht alle ersten R a n g e s . D i e A l t ä r e a n d e n V i e r u n g s p f e i l e r n 1622, H o l z in s t e i n f a r b e n e m A n s t r i c h . P r ä c h t i g e K a n z e l 1664, T a u f e v o n derselben H a n d . Schöne O r g e l , A . 17. J h . D i e S a n d s t e i n e p i t a p h e der D o m h e r r e n E b e r h a r d v . M a l l i n k r o t + 1 6 1 7 u n d H i e r o n y m u s v. G r a p e n d o r f f 1622 (letzteres 5,60 m hoch) bez. von Adam Stenell aus O s n a b r ü c k : g e r i n g e r e Werkstattarbeit das E p i t a p h H e r b o r d v. L a n g e n 1628. 5. S k u l p t u r e n . In d e r V o r h a l l e 2 unterlebcnsgroße Steinstatuen. Ecclesia u n d S y n a g o g e , u m 1270, für eine nicht zur A u s f ü h r u n g g e l a n g t e g r ö ß e r e K o m p o s i t i o n (Portal?) bestimmt, d e n Strebepfeilerfiguren künstlerisch überlegen. E b e n d a eine A r k a t u r mit s p ä t r o m . R e l i e f f i g u r e n ; die A n o r d n u n g erinnert an die C'hors c h r a n k e n in Hildesheim und H a l b e r s t a d t u n d d ü r f t e hier dieselbe B e d e u t u n g g e h a b t h a b e n . Einige sonstige, aus i h r e m alten Zusammenhang herausgerissene Bildwerke, z. B. d i e Marienk r ö n u n g a u s A . 14. J h . in einer Nische des n Ssch. u n d eine P i e t à a m inneren Portal, sind u n b e d e u t e n d . 6. S c h a t z . Wertvoll n a m e n t l i c h für die rom. Zeit. — H a l b l e b e n s g r o ß e r K r u z i f i x u s g e g e n E. 11. J h . , K u p f e r vergoldet, L e n d e n schurz und A u g e n S i l b e r und Niello ganz hervorragendes W e r k ;
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MINDEN
hängt jetzt an der NChorwand. — Die übrigen Stücke in der Sakristei. R o m . Reliquienkasten (0,21 lang), Holzkern, Dekor in getriebenem Goldblech mit Filigran und Grubenschmelz; nach alter Tradition Geschenk eines Bischofs v. Schleswig, 2. H. 11. Jh. — Frühgot. Reliquienkasten (0,89 lang), am Satteldach die klugen und törichten Jungfrauen. — Reliquienkasten (0,31 lang) der hlg. Dympna, ganz in Grubenschmelz, die zwischen das Ornament verteilten, überaus schlanken und geschmeidigen Gestalten in gravierten Umrissen, die plastisch gegossenen Köpfe aufgesetzt; Limoges 13. Jh. — Spätgot. Vortragekreuz mit älteren Kleinodien besetzt: antike Kaisergemme, Stücke von byzantinischem Zellenschmelz. — Kopfreliquiar um 1300, der feine Frauenkopf aus Holz, Gewand Silber. — Prachtvolle got. Madonna, Silberblech auf Holzkern, M . 13. Jh. — Becher aus geschnittenem Kristall, orientalisch, durch rom. Fassung als Reliquiengefaß eingerichtet. — Rom. Gießlöwe, einen Mann verschlingend. — Mehrere spätrom. Altarleuchter. — Frühgot. Handschuhkasten, zierlich aus Blei geschnittenes Blattwerk über hölzernem Kern. — Silbernes sechsseitiges Ciborium mit Zeltdachdeckel, an den Wandungen gestanzte Reliefs von Aposteln und Heiligen, um 1215 (vgl. Lippstadt, Jakobikirche). Andere wichtige Stücke jetzt in Berlin. Marien-Kirche ehem. Nonnenkloster, gegr. nach 1022. Urspr. rom. 1 schiffige Kreuzanlage (vgl. Windheim und Rehme) des 12. Jh. Ihre Kreuzgewölbe im heutigen Qsch. und Msch. erhalten. Im 14. Jh. Erweiterung als wohlräumige Hallenkirche mit 5/s Chor. Stattlicher W T u r m mit 1891 erneuerter Spitze. Giebeldächer über den Ssch. — A n der SSeite rom. Tympanon in gotischer Nische. Kanzel und Taufstein im überladenen Dekorationsstil des 17. Jh. — Steinepitaphe 1564, 1576, letzteres besonders stattlich. Martini-Kirche (ehem. Stiftskirche, gegr. vor 1033). Im gleichen Schema wie die Marienkirche aus einer rom. Basilika got. umgebaut. Die Gratgewölbe des rom. Qsch. und Msch. erhalten. Fenster der SSeite in sehr reichen Maßwerkmustern 1. H. 14. Jh., älter und einfacher die am Chor und an der NSeite. Mächtiger quadr. Einzelturm im W noch vom rom. Bau (angeblich 1142) mit großen rundbogigen Schallöchern. — Giebeldächer über den Ssch. — T a u f e von origineller Struktur, Bronze, 1583. — Spätgot. Chorgestühle mit Maßwerkfüllungen, unter den Tieren auf den Seitenwangen Elefant und Rhinozeros. — Die dekorative Plastik des 17. Jh. an der Kanzel und an mehreren E p i t a p h i e n in verwildert reicher Erscheinung; eines von Adam Stenelt aus Osnabrück mit Darstellung des Jüngsten Gerichts. — Mehrere ma. A l t a r l e u c h t e r , ein vorzüglicher spätrom. von Bronze mit Drachen am Fuß. Kronleuchter 1647. Simeons-Kirche. Gegr. 1207. Unregelmäßige kleine Hallenkirche aus rom. und got. Bestandteilen. Rom. Tympanon 12. J h . , Palmettenbordüre, im Mittelfeld Hand Gottes zwischen 2 Sternen. Vorzügliche T a u f e aus Bronze 1609. — A n der bar. K a n z e l 6 spätgot. Füllungen. — Daneben die ganz verdorbene M a u r i t i u s K i r c h e von 1474.
MINDEN UND UMGEBUNG
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Johannis-Kirche (ehedem Stiftskirche, gegr. zwischen 1185 und 1206). Urspr. spätrom. Gewölbebasilika. In spätgot. Zeit nach Abbruch der Ssch. und Kreuzflügel in eine 1 schiffige Anlage umgewandelt und nach O verlängert. Petri-Kirche. 1739—43. Kuppelgewölbtes Quadrat mit Apsiden im O und W, kleine Anbauten im N und S; O T u r m von 1896. Rathaus. Erdgeschoß frühgot., spätes 13. Jh., mit gewölbtem Laubengang von 4 Jochen, auch an den Schmalseiten offen, außen Strebepfeiler; in jeder Öffnung gekuppelte Spitzbogen auf Mittelsäulen, im Bogenfeld Kreis. In der Wirkung kühn und kräftig. Oberbau unbedeutend, Renss., auch das Innere umgestaltet. Wohnhäuser. Brüderstr. 2, steinerner got. Treppengiebel, der Erkeranbau Renss. Kampstr. 1, spätgot. Backsteingiebel mit 3 Staffeln, Lisenen und Blenden, modern verputzt. Ritterstr. 23, großer flacher Erkeranbau der Renss. (jetzt Heimatmuseum). Hohnstr. 29, reicher Renss.Bau, 6 achsig, die schmalen Fensterpfeiler mit reichgeschmückten Säulen besetzt, zwischen jedem der 3 + 3 Stockwerke (die letzten im Giebel) kräftige Friese und Gesimse, auf den Staffeln durchbrochenes Ornament mit sitzenden nackten Männern. Bäckerstr. 45, reicher 4stuflger Renss.Giebel, Unterbau im 18. Jh. umgebaut und stukkiert. Markt 2, bez. 1621, Friese mit Beschlagornament; umgebaut. Domhof 3, Reste von Fachwerk, bez. 1529, reiches Kerbschnitzornament. Dgl. Johanniskirchhof 2, bez. 1561, und Simeonskirchplatz 5. Königstr. 2, großer eleganter Renss.Erker, 6 teilig mit Säulen und Brüstungsreliefs. Wiedebullenstr. 18, rundbogiges Portal mit Zierquadern, bez. 1614. Ein ähnliches Obermarktstr. 23. Spätgot. Reliefs (S. Christoph und S. Katharina) Markt 5. Renss.Reliefs Simeonskirchplatz 3, Brüderstr. 20, Bäckerstr. 36, Kaiserstr. 12. Städt. Heimatmuseum Umgebung: n PETERSHAGEN Stadtkirche. Renss. (Inschr. 1615). Stattliche Hallenkirche, spitzbogiges Rippengewölbe, rundbogige Fenster mit Renss.Maßwerk. Der niedrige 8eckige geschieferte Turm entwickelt sich aus dem WGiebel. — Steinepitaph 1567, geringwertig. Schloß. (Bes. Hampell und Strauß). Ehem. Burg des Bischofs von Minden. Kernbau 14. Jh., Umbauten 15.—17. Jh. Hauptgebäude 2 Flügel in stumpfem Winkel mit Treppenturm im Hof (1546) aus der Zeit des Bischofs Franz von Waldeck. Eingang und Fenster des Treppenturms mit Stabwerkeinfassung. OVENSTÄDT Dorfkirche. Unbedeutender einschiffiger Bau aus nachma. Zeit mit Holzgewölben von 1722. Starker quadr. rom. W-Turm. LAHDE Dorfkirche. Rom., stark verändert. Tympanon mit Ornamentbändern und segnender Hand, Zeichnung vertieft, trotz des primitiven Aussehens wohl erst 12. Jh. WINDHEIM Dorfkirche. Rom. mit nachma. Veränderungen. Die griechische
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MINDEN, U M G E B U N G
kreuzförmige A n l a g e ist erst E r g e b n i s eines U m b a u e s i m 18. J h . — Wertvoller S c h n i t z a l t a r spätgot., 16. J h . , großes Kreuzigungsrelief, 12 kleine Felder. — 2 Messingkronleuchter 1648. — A u f d e m K i r c h h o f gute bäuerliche G r a b s t e i n e . BUCHHOLZ Dorfkirche. K l e i n e r rom. G e w ö l b e b a u in Q u a d e r w e r k , z schiffig, 2 j o c h i g , eingezogener q u a d r . C h o r m i t niedriger Apsis; q u a d r . \VT u r m . G u t e s Beispiel einer D o r f k i r c h e des frühen 13. J h . J ü n g s t mit Geschick wiederhergestellt. HEIMSEN Dorfkirche. S c h l i c h t frühgot. Im Sch. 2 quadr. Rippengewölbe, eingezogener q u a d r . C h o r und Y V T u r m . Portal an der S S e i t e rundbogig. S c h n i t z a l t a r , d e n W e r k e n des »Meisters von Osnabrück« nahestehend, jetzt im Landesmus. z u Münster. K e l c h 1495. SCHLÜSSELBURG In der Dorfkirche E p i t a p h Wolf d. J. in H i l d e s h e i m .
L u d o l f von K l e n c k e s , H o l z , v o n
Eberl
Umgebung: s WITTEKINDSBERG Reste einer g r o ß e n sächsischen V o l k s b u r g , der sog. Wittekindsburg. Kapelle. (»Margaretenklus« an Stelle eines 993 gegr., a b e r 1009 nach M i n d e n verlegten Benediktinerklosters). R o m . Q u a d e r b a u , einfach rechteckig, 2 q u a d r . G r a t g e w ö l b e zwischen rundbogigen S c h i l d b o g c n . der G u r t b o g e n erneuert. HAUSBERGE Dorfkirche. S p ä t e s t g o t . ; Inschr. 1599. R e c h t e c k mit 3seitigcni S c h l u ß , H o l z d e c k e . — S t e i n e p i t a p h E. i l i . J h . , großes Mittelrelief. HOLZHAUSEN Dorfkirche auf h o c h g e l e g e n e m P l a t z e , den niedrige F a c h w e r k h ä u s e r umgeben. R e c h t e c k i g , d u r c h spätgot. Erweiterung n a c h X auf die jetzige Breite g e b r a c h t ; von e i n e m rom. Bau die S W a n d , d e r T u r m und die Apsis, die j e t z t völlig aus d e r Achse fallen. D e r T u r m öfTnct sich nach der K i r c h e in 2 Geschossen, in dem oberen ein K a m i n . HOLTRUP Dorfkirche. Rechteckiger rom. W Q u e r - T u r m , massig wuclnig. Sch. spätgot. 1 5 1 7 , 3 rechteckige J o c h e u n d 5 / « S c h l u ß . Vorzüglicher P r i e c h e n b a u , Renss. — T a u f s t e i n , Sakramentsnische, A u s g u ß schlicht spätgot.; K a n z e l , 1558, Faltenfiillungen. — M a r i a auf der M o n d s i c h e l , gutes S c h n i t z w e r k w o h l v o n Hinrik Stavoer, u m 1525. REHME Dorfkirche. R o m . 12. J h . M e r k w ü r d i g e A n l a g e : im G r u n d r i ß g e n a u griechisches K r e u z , 5 H ä n g e k u p p e l n , n a c h den E c k e n g r a t i g , Schil'dund Q u e r g u r t e n r u n d b o g i g . A m w A r m ein T u r m , a m ö Apsis. L h s . u n d T u r m 1892 h i n z u g e f ü g t . VLOTHO Stadtkirche. G o t . u n d Renss., u n b e d e u t e n d . — Bildnisgrabstein des Drost v. L a n d s b e r g f 1593. — S p g o t . v o n Bronze getriebene Schüssel m i t Darstellung d e r V e r k ü n d i g u n g , 15. J h . Städt. Altertumsmuseum
RINTELN
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VELTHEIM Dorfkirche.
R o m . und Übergang, got. erweitert.
EISBERGEN Nach einigen Forschern Stalte der Schlacht bei Idistaviso, 16 n. Chr. (vgl.S. 210). Pfarrkirche. Holzgedeckter unbedeutender Saalbau des 16. J h . , 1622 erweitert. Entstellter rom. quadr. WTurm. — Taufstein, achtseitig mit figürlichem Dekor in Nischen, bez. 1606. Umgebung: w
HADDENHAUSEN
W a s s e r s c h l o ß (Frhr. v. d. Bussche). Neubau 1540. Ausbau 1 7 . J h . : Herrenhaus 2 flügelig mit 8eckigem Treppenturm im Binnenwinkel. 3 reich gegliederte Volutengiebel, die Gesimsbänder mit Beschlagornamenten. T ü r und Erker zeigen zierliches Schmuckwerk. — Einfahrtstor: Bogensteine und Gesimsband in der Fläche reich gemustert. — K a m i n 1627 mit Wappen in bar. Kartuschen und Auferstehungsrelief. — Kaminfries mit Wappen 1540. Umgebung: nw.
FRIEDEWALDE
An der Front der neugot. Backsteinkirche mehrere Reliefs und Grabsteine des untergegangenen Schlosses H i m m e l r e i c h .
RINTELN Ein auf dem rechten Weserufer liegendes Dorf Rinteln 11¡8 zuerst erwähnt. Die neue Siedlung auf dem linken Ufer gründete Graf Adolf IV. von Schaumburg (der Sieger von Bornhöved 1227, später Franziskanermönch in Hamburg, begraben in Loccum), 123g Verleihung des Stadtrechts, 1257 Befestigung, 1621—180g Universität. 1640 nach Aussterben der Schaumburger an Hessen. 16661—68 Ausbau zur Festung (Grundriß noch deutlich erkennbar), 1807 geschleift. Erste feste Steinbrücke 1847 (neue Brücke igs8). Stadtplan regelmäßig. M a r k t k i r c h e S . N i k o l a i . R o m a n i s i e r e n d frühgot. u m o d e r nach M . 13. J h . B r e i t r ä u m i g e H a l l e n k i r c h e von 3 J o c h e n . Im M s c h . hochbusige q u a d r . R i p p e n g e w ö l b e , in den weit schmäleren (z. T . u m g e b a u t e n ) Sschiffen G r a t g e w ö l b e . Pfeiler q u a d r . mit E c k s ä u l c h e n , frühgot. detailliert. I h r e K ä m p f e r liegen (auch w e n n m a n die A u f s c h ü t t u n g des F u ß b o d e n s in A b z u g bringt) sehr tief. C h o r q u a d r . mit 5 / g S c h l u ß , letzterer spätgot. Massiger W T u r m mit bar. O k t o g o n und L a t e r n e u m 1 7 7 0 . D a s S P o r t a l wesentlich rom., G e w ä n d e 3 s ä u l i g , R u n d s t ä b e der Archivolte mit je 5 R i n g e n besetzt; d a r ü b e r R a d f e n s t e r . W P o r t a l got. u m 1300. — Altar A . 17. J h . — Reicher Renss.Kelch 1588. — W E m p o r e 1. H . 1 7 . J h . , an d e r Brüstung 34 G e m ä l d e aus A l t e m und N e u e m T e s t a m e n t . — S a n d s t e i n e p i t a p h e H a n s v. O b e r g 1 5 7 4 , bez. A(rend) R(obin)\ J o a c h i m Post 1 5 7 8 , bez. Arrtoldus Wede . . . .; geschnitztes und bemaltes des J o a c h i m Westphalen 1620. •— Bronzenes T a u f b e c k e n 1 5 8 2 .
•Jakobskloster. (Zisterz.-Nonnen.) T u r m l o s e s Rechteck m i t 5 K r e u z g e w ö l b e n auf K o n s o l e n . D a s 3 teilige O F e n s t e r und einige v e r m a u e r t e der N S e i t e f r ü h g o t . i m C h a r a k t e r des späten 1 3 . J h . ,
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R I N T E L N UND UMGEBUNG
die übrigen mit M a ß w e r k des 14. J h . Das Innere nach Brand 1857 rest. — A n d e r ä u ß e r e n S W a n d einige Professoren-Grabsteine aus 17. u n d 18. J h . — D i e 1 6 2 1 — 1 8 0 9 der U n i v e r s i t ä t dienenden K l o s t e r g e b ä u d e nicht m e h r v o r h a n d e n . Rathaus. 2 G e b ä u d e , d i e mit ihren Langseiten aneinanderstoßen u n d ihre G i e b e l f r o n t e n d e m M a r k t p l a t z z u w e n d e n ; rechts das ältere mit 2 unterwölbten A u s l u c h t e n zu Seiten des niedrigen E i n g a n g s u n d Halbkreisscheiben (wie in Stadthagen) als K r ö n u n g d e r Staffeln, links v o n 1583 mit t r e f f l i c h behandelter mittlerer A u s l u c h t u n d b a n d a r t i g e n V o l u t e n a m Giebel w i e an den Fensterund Türbekrönungen. (Das D a t u m steht a u f d e m rechten Geb ä u d e , k a n n sich a b e r nur auf das linke und eine Rest, des rechten beziehen.) A d e l s h ö f e . M ü n c h h a u s e n , Ritterstr. 590, gut erhalten nur die g r o ß e S c h e u n e u n d ein p r ä c h t i g verzierter erkerartiger A u s b a u (»Archivhäuschen«), bez. 1565. Z w e i t e r M.scher Hof, Ritterstr. 350, g r o ß e r F a c h w e r k b a u des späten 17. J h . Z a h l r e i c h e B ü r g e r h ä u s e r , d u r c h w e g Fachwerk. Es überwiegen d i e G i e b e l h ä u s e r , d o c h a u c h zahlreiche Traufenhäuser, ein E i n sehr typisches älteres S t r a ß e n b i l d z. T . d i e Engestraße. reich mit S c h n i t z w e r k geschmücktes Haus in der Brcnnerstr. N r . 29, 1620. H e i m a t m u s e u m für die Grafschaft S c h a u m b u r g . Umgebung ö und sü: EXTEN Dorfkirche. Rom., gut erhalten, die einzige des Kreises, die eine Apsis besitzt. Die 2 Gewölbe des Lhs. gratig mit bogenförmigem Scheitelstich. — Wartenslebensches Schloß 1727. BREMKE Sö des Ortes auf dem Rintelschen Hagen die Reste eines befestigten Gutshofes aus spätkarolingischer Zeit (sogen. Uffoburg nach dem Besitzer Graf Uffo, vgl. auch die andere Uffoburg bei Arensburg); Hauptburg und Vorburg, Befestigung durch Wall ohne Mauer. HOHENRODE Dorfkirche. Kleiner 1 schiffiger rom. Gewölbebau; doch nur das ö Gewölbe u r s p r . — Von der ma. 1181 von den Schaumburgern eroberten Burg der Grafen von Rode nur Gräben und geringe Mauerreste erhalten. FUHLEN Dorfkirche. Bis auf einige Veränderungen an den Fenstern ein wohlerhaltener rom. Gewölbebau. Im Lhs. 2 grätige Kreuzgewölbe zwischen sehr breiten Gurten und Schildbögen, die durch Konsolen mit den stark vortretenden Wandpfeilern verbunden sind. Das Ornament am Säulenportal der NSeite, dessen Tympanon in den WTurm verschleppt ist, gestattet die Entstehung der Kirche noch ins 12. Jh. hinaufzurücken. Reich skulptierter Taufstein E. 16. Jh. LACHEM Dorfkirche. Rom. W T u r m , rom. Tympanon mit roher Halbfigur des Salvators. Die Kirche im übrigen verändert.
R I N T E L N , UMGEBUNG
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HAVERBECK Unbedeutende spätgot. Kapelle mit dreiseitigem Chorschluß, 1495. Der sehr bmkw. gemalte Flügelaltar mit Darstellung d. Kreuzigung und Passion vom E. 15. Jh. jetzt im Landes-Mus. Hannover. Umgebung: sw MÖLLENBECK Ehem. Nonnenkloster, gegr. 896 von der Gräfin Hiltborch, Gattin des Grafen U f f o (vgl. Uffoburg), 1441 in ein Augustiner-Kloster umgewandelt, danach völliger Neubau von Kirche und Kloster, 1558 weit, evangelisches Kanonikusstift, nach dem 30jährigen Krieg Domäne. — In den w Teil eingebaut 2 rom. Rundtürme von sehr altertümlicher Erscheinung. Das Lhs. 6jochige got. Hallenkirche mit relativ breitem Msch. und ungewöhnlich schlanken 8eckigen Stützen mit Kämpfergesimsen. Der 1 schiffige Chor mit 3 /» Schluß ist ebenso lang wie das Gemeindehaus und setzt dessen Msch.System fort. 3schiffige rom. Krypta. Sie ergibt in Verbindung mit den WTürmen für die frührom. Kirche die bedeutende Länge von etwa 60 m, Abstand der Turmaußenkanten 23,30 m, lichte Weite der got. Kirche 19 m. Die Außenansicht wird charakterisiert durch hohe 3 teilige Fenster mit Fischblasenmaßwerk und verhältnismäßig niedriges Dach. — Bemalung der Gewölbe mit geschmackvollem spätgot. Blattornament (rest.). — Sehr geräumiger Kreuzgang (Inschr. 1493), 2 geschossiges Klausurgebäude. Spätgot. Wirtschaftsgebäude. VARENHOLZ Schloß. Bis A . 14. J h . Besitz derer v o n V o r n h o l t e , d a n a c h landesherrlich. D e r heutige B a u — einer d e r malerischsten d e r Weserrenss. — vorwiegend i . H . u n d E . 16. J h . V i e r Flügel u m g e r ä u m i g e n Innenhof. D e r schmucklose n w F l ü g e l sicherlich der älteste Bauteil, d e r sö F l ü g e l mit d e r D u r c h f a h r t aus 2. V . 16. J h . D i e gekuppelten Fenster mit spätgot. V o r h a n g b o g e n d e r Übergangszeit. I m obersten G e s c h o ß noch 2 K a m i n e mit got. Profilierungen, über einer M a u e r n i s c h e mit F i s c h b l a s e n m a ß w e r k die J a h r e s z a h l 1542. Ü b e r d e r D u r c h f a h r t W a p p e n des G r a f e n S i m o n V I . z u r L i p p e , bez. 1582. W o h l A n f a n g eines Schloßu m b a u e s , der zunächst den sw Flügel betraf. E t w a 10 J a h r e später d e r n ö Flügel: D i e A u ß e n f r o n t v e r h ä l t n i s m ä ß i g einfach, 2 flankierende E c k t ü r m e v o n festungsartigem C h a r a k t e r , im D a c h A u s b a u t e n mit reizvoll ausgebildeter Giebellinie. Sehr wirkungsvoll d i e innere Hofansicht; an d e n E c k e n 2 T r e p p e n türme mit reichen Portalen, d a z w i s c h e n hoher bis in das D a c h aufsteigender Erker v o n 5 Geschossen; kräftige S ä u l e n als Fensterpfosten, in d e r O r n a m e n t i k u n d d e m reichen bildnerischen S c h m u c k d e n H a m e l n e r Bauten v e r w a n d t . A n d e n T u r m p o r t a l e n hermenartige Pilaster u n d reiche B a n d w e r k b e k r ö n u n g e n . Im obersten Felde des mit B a n d w e r k u n d Figuren reich verzierten Giebels unter d e m Steinmetz-Meisterzeichen bez. 1599. Über d e r Eingangstür des N W F l ü g e l s , die R o l l w e r k u n d F r u c h t g e h ä n g e in freier K o m p o s i t i o n zeigt, bez. 1594; a m D a c h a u s b a u d a r ü b e r 1595. E r h a l t e n in einigen z u s a m m e n h ä n g e n d e n F l ä c h e n n o c h die Putztechnik der Entstehungszeit: d u r c h in g l e i c h m ä ß i g e n A b -
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ständen und wechselnder Richtung leicht aufgedrückte Latten entstand ein Rautenmuster, von dem sich die mit Flachornamenten sowie mit Buckeln und Prismen in den schrägen Leibunger verzierten Fenster vorzüglich abhoben. — V o m inneren Ausbau hat sich außer den prächtigen Kaminen mit Flachornamenten. Rollwerk, Fruchtgewinde und figürlichem Schmuck nichts erhalten; sie tragen durchweg die Jahreszahl 1600. LANGENHOLZHAUSEN Dorfkirche. Hochgot. 1 schiffiger Raum von 3 Jochen mit 5 / 8 Chorschluß. Rippengewölbe mit Busung. Wiederherstellungsarbeiten 1703 (Datum an einem Strebepfeiler der SSeite) betrafen hauptsächlich die beiden w Joche. Im 1. Joch zugemauertes spätgot. Portal. Sakramentsnische im Chor mit 8strahligem Stern im Giebelfelde. — Kanzelbrüstung aus 3 Grabplatten für Mitglieder der Familie von Wendt zu V arenholz. 1535, 1548, 1561, mit Reliefdarstellungen der Toten, deren Wappen und got. Inschr. — Hölzernes Epitaph 1587. Orgel 1752. Mühle. Früher landesherrlich. Massives Erdgeschoß mit schönem Fachwerkgicbel. Im Scheitel des rundbogigen, profilierten Portales Löwenkopf mit Jahreszahl 1568. Schräg darüber Wappen des Grafen Simon V I . zur Lippe in guter Steinmetzarbeit. Die Schwcllhölzer zeigen Flechtbandornament, die Füllhölzer Pcrlmuster. HOHENHAUSEN Dorfkirche. Urspr. kleine 1 schiffigc got. Anlage ohne Chor mit Kreuzrippengewölben. Im Schlußstein des 1. Joches der Hlg. Paulus mit Jahreszahl 1414(?). WTurm nicht genau in der Achse des Sch. Kreuzförmige Erweiterung E. des 19. J h . TALLE Urkundlich genannt 1211, als Kirchdorf 1334. Dorfkirche. Halle in der Teilung 3 : 2 . Sschiffe etwas schmaler als das Msch.; Pfeiler 8eckig. Kreuzrippengewölbe. Gerade geschlossener Chor ohne Rippen. Neubau urkundlich 1406 erwähnt; an s Strebepfeiler Jahreszahl i49o(?). Chor angeblich M. 16. J h . In den Gewölben rest. got. Rankenmalerei. Quersatteldächer. Am NGiebcl des 1. Joches an Stelle einer Kreuzblume Brustbild des hlg. Petrus, naiv-grotesk mit großem Schlüssel. An der OWand des n Ssch. Rosenfenster aus Dreiund Vierpässen. Turm älteren Ursprungs; Kreuzgewölbe mit verlaufenden Graten.
HERFORD Altsächsicher Herrenhof zwischen Werra und Aa nahe ihrem Zusammenfluß. Gründung eines Frauenklosters, später KanonissenstifU, um 822. Otto I. verlieh dem Kloster 973 das Recht zur Gründung eines Marktes, aus dem sich die Stadt entwickelte. Interessanter Stadtplan, deutlich scheiden sich die ursprüngliche Altstadt (um das Stift), »Radewig« mit S. Jacobi und die Neustadt mit S. Johannis, die bereits im 13. Jh. angelegt wurde. Außerhalb war A. 11. Jh. das Marienkloster auf dem Berge gegr. worden. — Die Stadt unterstand dem reichsunmittelbaren Stift, wurde aber von diesem nach der Reformation 1547 an den Herzog von Jülich abgetreten, der bereits die umliegende Grafschaft Ravensberg besaß. Mit Kleve und
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Mark kam die Stadt und die Grafschaft während des Jülich-Kleveschen Erbfolgestreits an Brandenburg (1647/52). — 160g und 1658 größere Stadtbrände. Das Frauenstift wurde 1803 aufgehoben. M ü n s t e r - K i r c h e . Ehem. Frauenstift, gegr. unter Kaiser L u d wig d. Fr., das älteste im Sachsenland. Hallenkirche des 13. J h . , in naher Schulverwandtschaft mit dem D o m zu Paderborn, danach die Entstehungszeit ungefähr zu bestimmen, eine entschiedene Priorität eines der beiden Bauten ist aber nicht festzustellen. Herford erscheint altertümlicher, was aber nicht notwendig so viel wie älter bedeutet. — Eines der wichtigsten Monumente für die Geschichte der westfälischen Hallenbauten. — Lhs. in der Teilung 3 : 3, die Msch.Joche genau quadr., die der Ssch. wenig schmaler. Dazu ein Qsch. mit etwas gestreckten Flügeln. Der Chor von 2 Jochen ist später um 1 Joch verlängert, gerader Schluß. Lhs. 28 m lang, 24 m breit. Ganze Länge 64 m. — Pfeiler im Grundriß wie in Paderborn, in der Proportion etwas schwerer. Gurten unterspitz, ausdrucksvoll gegliedert, keine Diagonalrippen, kuppelartiger Gewölbebau. Nur in dem ö Joch des Msch. 8 untergelegte Rippen mit Zierscheiben; im ö Chorjoch got. Rippengewölbe. In den Ssch. überhöhte Kreuzgewölbe. — Die Fenster noch vorwiegend rundbogig, wenn auch nach außen z. T . spitzbogig überwölbt, sehr hoch und schmal, zu 2 oder 3 eng zusammengedrückt, am Gewände außen und innen Rücksprünge, eingelegte Rundstäbe und Säulchen; im ö Chorjoch große spätgot. Fenster mit phantasievollen Fischblasenmustern. — Interessante Kapitelle. Der allgemeine Formcharakter ungemein kraftvoll, nicht ohne eine gewisse Rauheit. — Im N K r e u z Nonnenempore. Unter ihr eine unter dem Boden des Q s c h . vertiefte, gegen dasselbe in 3 Bogen sich öffnende Halle mit Kreuzgewölben auf Säulen (fälschlich K r y p t a genannt). — A n der WFront über den ersten Ssch. Jochen 2 T ü r m e begonnen; ausgeführt nur der s, kolossal, ohne Verjüngung, jederseits mit 2 kleinen Giebeln schließend. Die die Querdächer der Ssch. tragenden Giebel haben steigende Rundbogenfriese. A n der SSeite 2 Portale mit Vorbauten, besonders aufwendig das P a r a d i e s im 2. Joch mit 4 Rippengewölben auf einer mittleren Säule. Spätgot. 2 geschossiger A n b a u im Winkel zwischen Chor und s Kreuzarm mit üppigen Maßwerkfenstern. — A u f dem C h o r a l t a r Rest eines spätgot. Aufsatzes mit holzgeschnitzten Maßwerkfullungen. V o n anderen Altären nur die Mensen alt, 13. Jh. Im s Kreuzarm ein N i s c h e n c i b o r i u m , 13. Jh. — I m Chor reich verziertes spätgot. S a k r a m e n t s h ä u s c h e n als Wandnische. Reich mit Reliefs und Statuetten ausgestatteter T a u f s t e i n , vorzüglich, A . 16. J h . — Kanzel 1669; Chorgestühl 17. J h . — Im Chor T u m b a der Äbtissin Mechthild von Waldeck f 1404, handwerklich; ferner 4 große T u m b e n der Renss. mit Inschr. und Wappen, 1578, 1586, 1604, 1640. Großes Gemälde der Kreuzigung, niederländisch, A. 16. J h . , Leihgabe der Berliner Museen. — Hlg. C h r i s t o p h , Stein, 2,65 m hoch, 16. Jh. Im n Kreuzarm H o l z f i g u r d e s J e s s e , über 2 m groß, von einem Stammbaum
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Christi, E. 15. Jh. 10 Apostelfiguren, Holz, E. 15.Jh., etwa i m groß aus 2 verschiedenen Altären, jetzt an den Msch.Pfeilern aufgestellt. — 4 Grabsteine, der älteste 1315. — 2 rom. Altarleuchter, Bronze 22 und 16 cm hoch. — Mehrere gute got. Kelche. Marien-Kirche. (Berger Nonnenstift). Gegr. um 1011. Der vorhandene Bau 14. Jh.; Hallenkirche in luftigen Verhältnissen, schlanke Rundpfeiler mit 8 Diensten. Kapitelle mit aufgelegtem gebuckeitern Blattwerk. — Grundriß in der Teilung 3: 3. Das mittlere Joch gleich der Msch.Breite, das erste und letzte um soviel schmaler, als die Ssch. schmaler sind. Der darin enthaltene rhythmische Gedanke wird weitergeführt im Wechsel der Fensterform: in der Mitte Rosen, im ersten und letzten Joch gewöhnliche Hochfenster. Kein Qsch., wohl aber ein in ganzer Breite von einer Nonnenempore eingenommenes WJoch. Das Äußere ganz einfach bis auf den zierlich dekorierten Giebel des platten Chorschlusses. — A u f dem Hochaltar S a k r a m e n t s t a b e r n a k e l mit turmartiger Bekrönung in reicher durchbrochener Arbeit, wichtiges Beispiel dieser seltenen Gattung. Ein zweites Sakramentshäuschen an der Chorccke. Beide spätgot. — Muttergottesstatue, Stein, M . 14. Jh., gute Arbeit. Petri-Kirche (früher reform.). Einfacher Saalbau. Kanzel um 1700 mit gut geschnitztem Akanthusschmuck. — Epitaph der Äbtissin Elisabeth Louise v. d. Pfalz und der Kanonissin Louise Juliane v. d. Pfalz, 1653. Johannis-Kirche. Pfarrkirche der Neustadt. M. 14. Jh., jedoch nicht einheitlich; siehe die Rücksprünge in den Umfassungsmauern und die abweichende Gestalt der Gewölbe im westlichsten Joch, wo das mittlere Gewölbe tiefergelegt ist als das urspr., dessen Schildbögen auf dem Dachboden noch zu sehen sind. Hallenkirche von 3 : 3 quadr. Jochen (22 : 2U m). Schluß der Ssch. mit ge6 rader, befensterter Wand. Chor 1 Joch und /g Schluß. Pfeiler rund. Die Rippengewölbe aus Backstein. Kämpferhöhe etwa 3/5 der Gewölbescheitelhöhe. SPortal E. 13. Jh. Hoher W T u r m in einfacher Behandlung, G Geschosse, durch Gesimse geteilt. Die Dächer wie an der Münster-Kirche. — Vorzüglicher Gesamteindruck der alten Ausstattung. Dreisitz, Schrank, Truhe spätgot. — Kanzel, Prieche und Gestühl i . H . 17.Jh. — Ausgezeichnete G l a s f e n s t e r , Kindheit Christi, 14.Jh., Kreuzigung E. 15. Jh. — Mehrere Kelche, darunter schöne Stücke vom E. 13. Jh. und von 1496. — M i s s a l e i486 mit bmkw. Miniaturen. — Eichenes Chorpult, A . 14. Jh., jetzt im Berliner Schloßmuseum. — In der Johanniskirche befand sich der Schatz des Dionysiusstifts in Enger, der 1888 vom Berliner Kunstgewerbemuseum erworben wurde. Jakobi-Kirche. Pfarrkirche von R a d e w i g . Anlage wie bei der Johannis-Kirche, kleiner und wohl etwas älter. Kreuzgewölbe ohne Rippen aus Backstein, nur im Chor mit Rippen. W T u r m eingerückt. — Taufständer, Holz, 1617. — Kanzel 1590. Epitaph mit Gemälde und Inschr.Tafeln in sehr gut ge-
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schnitztem Rahmenwerk, M. 17. Jh.; 4 andere einfacher. Chorgestühl um 1600. Katholische Kirche. 1716. Einfaches Rechteck, stukkierte Decke. — Vesperbild, gutes Schnitzwerk um 1500 in der Richt u n g d e s »Meisters von
Osnabrück«.
Rathaus. Der 1878 abgebrochene Bau war eine einfache ma. Anlage mit 2 parallelen Dächern (Folge von Erweiterung). An einer Langseite Renss.Anbau; offene Erdgeschoßhalle, fast ganz in Fenster aufgelöstes Hauptgeschoß, Zwillingsgiebel; Friese und Umrahmungen mit Beschlagornament überzogen. Erhalten einige Reste von schön geschnitzten Türen 1630 und 1637. Brunnengehäuse, 1599, vom Neuen Markt, jetzt im Park von Ostenwalde bei Melle. Wohnhäuser. Alle älteren und stattlicheren Beispiele sind Giebelbauten. Bemerkenswert eine größere Anzahl von Steinbauten: Höckerstr. 4 mit zierlichem spätgot. Giebel, bez. 1538. Neuer Markt 2 (1560), Lübberstr. 17 (1589), Friihherrnstr.il (1591), Lübberstr. 31 (1600), ausgezeichnet durch gute Proportionen. Fachwerkbauten: Brüderstr. 26 (1521), Neuer Markt 5 und 7 (3. V . 16. Jh.), Comthurstr. 12 (1584), Radewigerstr. 9 (1638) und 17 (1716). Heimatmuseum. — Städt. Museum für Heimatkunde. Umgebung:
nö
1666. Umgebung:
sö
EXTER Dorfkirche.
Fachwerk 17 J h . ; quadr. VVTurm bez.
SALZUFLEN Als Ort der Salzgewinnung schon 1084 urkundlich genannt, bildete seit 1. H. 14. Jh. ein aus 4 Dörfern oder Meierhöfen bestehendes Gemeinwesen mit städtischer Verfassung, erhielt jedoch erst 1488 landesherrliche Privilegien und die Freiheit, sich mit Mauern und Türmen zu umgeben. Aus der Zusammenfassung von 4 Orten, die teilweise am Rande mäßiger Anhöhen gelegen waren, ergab sich wohl die für eine Verteidigung ungünstige Führung der Stadtmauer über Abhänge hinweg, wie es noch heute wahrnehmbar ist. Stadtkirche. N a c h Brand 1762 dürftig wiederhergestellt, von früherem B a u nur die Untergeschosse des Turmes erhalten, dessen spätgot. Portal bez. 1524. A m Chorstrebepfeiler Jahreszahlen 1476, 1577. Rathaus. F ü r die überlieferte Errichtung im J a h r e 1545 können die got. Fensterprofile der Langseite als Beweis dienen. Der Giebel u m 1600 mit kräftiger Horizontalteilung durch Zahnschnittgesimse, Einfassung d u r c h ornamentierte Voluten und Bänder. Der B a u durch Entfernung zweier Erker und neugot. T r e p p e n a n l a g e (1860) leider entstellt. Wohnhäuser. In den wenigen erhaltenen Bauten aus der Zeit vor dem 30jährigen K r i e g e offenbart sich der ganze R e i c h t u m der Stadt, den die G e w i n n u n g des Salzes ihren Bürgern spendete. K a n n sich die Stadt in der Z a h l der erhaltenen Baudenkmäler nicht mit benachbarten O r t e n wie Herford und vor allem L e m g o messen, so überraschen die einzelnen Bauten doch durch eine Fülle handwerklich-künstlerischen
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K ö n n e n s . D a s a l t e B ü r g e r m e i s t e r h a u s v o n 1 5 6 4 a m M a r k t p l a t z 5 zeigi in 5 G i e b e l g e s c h o s s e n eine s t r e n g e V e r t i k a l g l i e d e r u n g , in d e r M u s c h e l einfassung u n d Giebelbekrönung schon A n k l ä n g e an spätere Bauten. D e r b e n a c h b a r t e G i e b e l des H a u s e s M a r k t p l a t z 7 e r w e i s t s i c h d e m g e g e n ü b e r l i e g e n d e n R a t h a u s e n a h v e r w a n d t in K o m p o s i t i o n und S c h m u c k . A n d e n F a c h w e r k b a u t e n a u s A . 17. J h . (gleichfalls m i t G i e b e l z u r S t r a ß e ) , besonders in d e r L a n g e n S t r a ß e ( N r . 3 3 v o n 1 6 1 2 , N r . 35 v o n 1 6 1 8 ) , z e i g t sich a n d e n B r ü s t u n g s p l a t t e n , v e r b u n d e n m i t seltenem O r n a m e n t r e i c h t u m a n S c h w e l l e n , S t i e l e n u n d R i e g e l n , d a s beliebte Fächermuster neben Füllungen mit Beschlagwerk (Obere Mühlenstraße 1 v o n 1632) u n d figürlichem S c h m u c k ( A p o t h e k e a m M a r k t ) . T e c h n i s c h b e m e r k e n s w e r t W e n k e n s t r . 18 m i t v e r s c h i e d e n e r A b s c h r ä g u n g d e r S t o c k werke und jedesmaliger Sicherung durch Streben. V o n d e r Stadtbefestigung n o c h z u s a m m e n h ä n g e n d e T e i l e d e r S t a d t m a u e r m i t d e m sog. K a t z e n t u r m e r h a l t e n . — A n d e r L a n g e n S t r a ß e der Schliepsteinerturm. SCHÖTMAR Sehr alte Siedlung; die spielkirche wohl A. Schloß. Besitz d e r A r c h i t e k t u r M . 18.
Gründung der früheren, dem hlg. Kilian geweihten Kirchg. Jh. Der jetzige unschöne Bau iq. Jh. F a m i l i r v . S t i e t e n k o r n . G u t e , w e n n a u c h schlicht«Jh.
L'mqebtui%: nie und 11 H I D D E N H A U S E N Kirche. R o m . q u a d r . W T u r m mit s p a t e r e n S t r e b e p f e i l e r n . Lhs. 1 s c h i f f i g , r e c h t e c k i g o h n e C h o r r a u m , flache H o l / d e c k e , R u n d b o g e n fenster, 1 7 . J h . — A l t a r a u f s a t z , g e s c h n i t z t e K r e u z i g u n g m i t M a r i a . J o h a n n e s u n d H e i l i g e n , u m 1320, h a n d w e r k l i c h . Herrenhaus Bustedt. (Graf Solms). Wasserburg. Herrenhaus E . 1 7 . J h . , 2 F l ü g e l m i t 4 g c s c h o s s i g e m q u a d r . W o h n t u r m a m F.. des Westflügels. E i n f a h r t s t o r m i t V o l u t e n e i n f a s s u n g . E N G E R E h e m . Stiftskirche S. Dionysius, g e g r . v o r 947 v o n d e r K ö n i g i n M a t h i l d e . D i e ältesten T e i l e des v o r h a n d e n e n B a u e s A . 13. J h . ; K r e u z anlage von bescheidenen Verhältnissen. A m Q s c h . und C h o r Apsiden, z u b e i d e n S e i t e n des C h o r s k l e i n e S a k r i s t e i e n m i t T o n n e n g e w ö l b e . D i e G e w ö l b e des Q s c h . g r ä t i g a u f r u n d b o g i g e n S c h i l d b o g e n , w e l c h e auf rom. Kopfkonsolen ruhen. I m C h o r Kreuzgewölbe mit überhöhtem Scheitel und busigen K a p p e n auf dicken Wulstrippen. Das Lhs. ans c h e i n e n d i m 14. J h . u m g e b . als 2 j o c h i g e 3 s c h i f f i g e H a l l e n k i r c h e m i t engen Sschiffen. D i e v o r a n g e h e n d e r o m . G e s t a l t ist n o c h n i c h t festgestellt ( e t w a 1 s c h i f f i g w i e i m n a h e n N o n n e n k l o s t e r S c h i l d e s c h e u n d in B ü n d e ? ) . A n j e d e m K r e u z f l ü g e l r o m . P o r t a l (stark rest.) m i t d o p p e l t e m R ü c k s p r u n g , an der SSeite i m T y m p a n o n mit Salvator zwischen M a r i a u n d D i o n y s i u s , A . 13. J h . — E t w a s r e i c h e r e F o r m e n ( s p ä t r o m . ) n u r a n der Hauptapsis: Bogenfries auf Konsolen mit R u n d s t a b im Scheitel der Bögen. F r e i s t e h e n d e r q u a d r . T u r m a n d e r N W S e i t e . — G r o ß e r (geö f f n e t 6 , 3 0 m breit) S c h n i t z a l t a r , b e z . 1 5 2 5 M e s t e r Hinrick Stavoer. i n der Mitte a u s g e z e i c h n e t e K r e u z i g u n g , a u ß e r d e m 12 k l e i n e r e Passionsreliefs und j e 1 R e l i e f m i t S . G e o r g u n d S . H u b e r t u s ; in d e r P r e d e l l a schwächere Statuetten d e r 12 A p o s t e l , z. T . e r g ä n z t . V o n e i n e m S e i t e n -
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aitar aus 15. Jh. nur das leere Gehäuse erhalten. - Vorzügliche Figur des hlg. Dionysius, Holz, A . 16. J h . — Kanzel, A. 18. Jh. — T u m b a d e s H e r z o g s W i t t e k i n d , 16. Jh. unter Verwendung eines figürlichen Grabsteins des Herzogs aus der Zeit um 1100: Stuckmasse, auf Sandsteinplatte aufgetragen, in den Vertiefungen an der Krone und dem Gewandsaum ehem. imitierte Edelsteine; Spuren der alten Bemalung; die architektonische R a h m u n g teils überarbeitet, teils abgeschlagen. — Der ehemals bedeutende Kirchenschatz des Stifts, der schon 1414 mit der Verlegung des Stifts in die Johanniskirche nach Herford gelangt war, wurde 1888 an das Berliner Kunstgewerbemuseum (jetzt Schloßmuseum) verkauft. SPENGE Kirche S. Martini. Rom. Turm. Das 1 schiffige got. Lhs. hat 4 Joche. Kreuzgewölbe mit Graten. Schnitzaltar, um 1470, mit Kreuzigung und Passionsszenen im Landesmuseum Münster. Haus Wehrburg. (Frhr. v. d. Bussche). Wasserburg. Schönes T o r haus des 16. Jh. Ecken und Fenster mit Steinköpfen verziert, Satteldachgiebel mit Kugeln. BÜNDE Stadtkirche. 1 schiffige rom. Kreuzanlage. In got. Zeit ein n Ssch. an das Lhs. angeb., so daß eine 2 schiffige Hallenkirche entstand. Die älteren Teile haben grätige Kreuzgewölbe zwischen unterspitzen Gurtund Schildbogen. A n den Kreuzflügeln halbrunde Apsiden, der Hauptchor Quadrat ohne Apsis. A n der SSeite 2 einfache rom. Portale, eines am Lhs. das zweite am Q h s . Der W T u r m formlos bis auf die gekuppelten Fenster des Obergeschosses. BÖKEL Wasserburg (Bes. König). 17. Jh. Ober- und Unterburg großräumige, hufeisenförmige Anlagen. Herrenhaus 9 achsige Fassade mit quadr. Ecktürmen. Torhaus der Oberburg um 1800 verändert. QUERNHEIM Augustinerinnenstift gegr. 1196 (1147?). Seit der Reformation adliges weltliches Damenstift, 1806 aufgehoben. Die Kirche einschiffiger unbedeutender Bau der Spätgotik von 3 Jochen mit Kreuzrippengewölben (am w Schlußstein bez. 1555) und eingezogenem gerade geschlossenem quadr. Chor mit Gratgewölbe. Rechteckiger W-Turm. Anbauten an der S-Seite. Portal an der N-Seite bez. 1548. — Großer mehrteiliger geschnitzter A l t a r a u f s a t z mit Kreuzigung, Passionsszenen und Marienttod, 2. V . 16. Jh., handwerklich. — Vesperbild, Holz, 54 cm hoch, A . 16. Jh., der dem sogen. »Meister con Osnabrück« zugeschriebenen Pietà im Kölner Schnütgenmuseum nächst verwandt. — C h r i s t u s a m ö l b e r g , Holz. A . 16. Jh., anscheinend von der gleichen Hand. ULENBURG Wasserschloß (Frhr. v. Borries, seit einigen Jahren charitative Anstalt). Stattliches Herrenhaus 2. H. 16. J h . mit Volutengiebeln, Erker und giebelgeschmükten Dachausbauten. Hofseite im 19. Jh. stark verändert.
BIELEFELD Der
Ort
»Bilivelde« wird 101 r genannt; an wichtiger Paßstraße
durch «5
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BIELEFELD
den Osning gelegen. Querst bäuerliche Siedlungen, die zusammenwuchsen und IS14 durch den Grafen von Ravensberg zur Stadt erhoben wurden. Die Grafen erbauten bald darauf die 1256 zuerst erwähnte Burg Sparrenberg; Bielefeld wurde damit Residenz und Hauptort der Grafschaft Ravensberg. 1346 erbten die Grafen von Jülich das Land, das nach Beilegung des Jülich-Cleveschen Erbfolgestreites 1666 endgültig an Brandenburg fiel. Der Umfang der schon vor 1263 ummauerten Altstadt im Grundriß deutlich erkennbar; mit der Neustadt, die bald hinzukam, später gemeinsame Umwallung (1852 geschleift). Die Gewerbetätigkeil erst seit dem 14. Jh. nachgewiesen; seit dem 16. Jh. blühende Leinenweberei, durch Niederländer eingeführt. — 1541 Reformation. N i k o l a i - K i r c h e in der Altstadt. Die F o r m b e h a n d l u n g der M a r i e n - K i r c h e verwandt. Hallenkirche von 3 : 3 quadr. Feldern, i j o c h i g e r C h o r mit 5/s S c h l u ß , W T u r m . — Sakramentsnische mit M a r i e n k r ö n u n g , 1. H . 15. J h . — G r o ß e r A n t w e r p e n e r Schnitzaltar A . 16. J h . , die F l ü g e l g e m ä l d e westfälisch (?). — T r i u m p h kreuz, 2. H . 15. J h . — K a n z e l 1659. Mehrere K r o n l e u c h t e r : 1637, 1663, 1678, 30armig, 1707. — 3 got. K e l c h e . M a r i e n - K i r c h e in der Neustadt. Das Stift gegr. 1293, der B a u der K i r c h e bald d a n a c h beg.; Hallenkirche mit Q_sch. Dieses und das nur in 2 J o c h e geteilte Lhs. im Msch. mit quadr. K r e u z gewölben, der sehr lange, platt schließende C h o r aus 3 etwas unterquadr. Jochen. Die H a l l e zwischen den W T ü r m e n räumlich mit d e m Sch. zusammengezogen. Die A n l a g e sehr ähnlich der J o h a n n i s - K i r c h e in O s n a b r ü c k . G a n z e L ä n g e 52 m. Fenster 4teilig, a m C h o r s c h l u ß 6teilig. Pfeiler rund, z. T . mit Diensten (8) besetzt, z. T . glatt. Schöne Maßwerkfenster. Im W DoppelT u r m mit Zwischenhalle, B e h a n d l u n g einfach. — H o c h a l t a r neugot., darin 15 beachtenswerte S t e i n s t a t u e t t e n v o m ehem. Lettner aus der Werkstatt des unten genannten T u m b e n m e i s t e r s , 1320—30. T a f e l b i l d , Mittelstück eines ehem. Altaraufsatzcs, schmales H a u p t b i l d mit M a d o n n a unter Baldachin zwischen Heiligen, beiderseits j e 6 N e b e n b i l d c r in 3 R e i h e n übereinander mit Darstellungen aus d e m L e b e n Mariens und Christi, A . 15. J h . , v o m Meister des Kreuzigungsaltars in der Dortmunder Marienkirche. Die fehlenden Flügel in L o n d o n und Berlin. — K a n z e l , bar., 2. H . 17. J h . — 3 K r o n l e u c h e r aus 17. Jh., der größte 2 o a r m i g . — G r a b d e n k m ä l e r : A n der N S e i t e des Chors T u m b a d e s G r a f e n O t t o I I I . v o n R a v e n s b e r g ( f 1305 oder 1306) und seiner G e m a h l i n H e d w i g von L i p p e ( f 1320), wohl kurz nach 1320 entstanden; auf d e m Deckel (2,36 m lang) die überlebensgroßen vollplastischen Gestalten des gräflichen Paares, zwischen beiden ein Sohn, dessen Darstellung als K i n d nicht notwendig streng realistisch gedeutet zu w e r d e n braucht; aus der gleichen ausgezeichneten Werkstatt, die a u c h die n a h verwandten T u m b e n in C a p p e n b e r g u n d M a r b u r g geschaffen hat. A m Gewände der T u m b a M a ß w e r k a r k a t u r u n d Leidtragende. — Eine zweite T u m b a des G r a f e n W i l h e l m I I . ( f 1428) und seiner G e m a h l i n A d e l h e i d von T e c k l e n b u r g ( f 1429) auf der SSeite des Chores. — Epitaph der Familie v. O y e , 1621. überreich an Plastik, etwas
B I E L E F E L D l'N'D I M G E B f N G
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schwächliche Architektur. — K e l c h , E. 13. J h . , aus einer norddeutschen Werkstatt (die Reliefs an einem Kelche in Zehdenick i. d. Uckermark aus der gleichen Matrize). K l o s t e r - K i r c h e der Franziskaner. Spätgot., 1 schiffig in 4 J o c h e n mit Seitennischen, Chor 1 J o c h und % Schluß. — Dreisitz E . 15. J h . — Bmkw. sitzende Muttergottes, Holz mit silbernen Köpfen, um 1300. — Klostergebäude einfach, Portal bez. 1 7 1 3 ; Stuckdecken. R e f o r m . K i r c h e . 1 schiffig spätgot. Netzgewölbe über 4 J o c h e n . Moderne Erweiterungen im O und W 1891—92. — Bmkw. Altartisch, Holz, A . 18. J h . — Orgelbrüstung und Gestühl, 17. J h . — Schöne silberne Taufschale, A . 18. J h . R a t h a u s mit schönem spätgot. Giebel von 1562, abgebrochen. G r e s t e n s c h e r Hof (Gymnasium). E. 16. bis A . 17. J h . , ansehnlich. V o n W o h n h ä u s e r n hervorzuheben: Obernstr. 1, sehr zierlicher spätgot. Giebel 1530; Kreuzstr. 20, Frührenss.; dgl. Niedernstr. 26; Breite Str. 3 3 , verputzt mit Quaderecken und kräftiger Dekoration des Staffelgiebels, 1645. — Fachwerkhäuser in größerer Zahl. B u r g S p a r r e n b e r g . Ruine. I m 18. J h . verfallen, lange Zeit Gefängnis. Erneuerung im 19. J h . ; Wartturm 1842 auf den Grundmauern des alten Bergfrieds. S t ä d t i s c h e s M u s e u m . — Westfälisches B a u e r n h a u s , Dornberger Str. 82. Umgebung: n und nö SCHILDESCHE Ehem. Nonnen-Kloster-Kirche. Gegr. 940, Neubau (Urk.) 1250, die vorhandenen Formen 14. und 15. J h . Kreuzanlagc: 1 schiffiges Lhs. mit 2 quadr. Kreuzgewölben, Qhs., der Chor mit gerader Schlußmauer, aber Rippenstellung nach 5 / 9 Schema. Ganze I.änge 360 und seiner Gemahlin Ermgard von der
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LEMGO
Mark. Daneben S a k r a m e n t s h a u s 2. H. 15. J h . — An der inneren WWand E p i t a p h i e n , eines von 1435: Christus mit Dornenkrone und Geißel; Wappenepitaphien 17. Jh. Ein weiteres in Holz 1655. Kruzifix E. 1 5 . J h . — T a u f e v o n 1592 mit Namen und Wappen der Stifter von Georg Grosmann, dem Meister des Taufsteins in S. Nikolai. Gute hölzerne E m p o r e n 1600 und 1686. K a n z e l ebenfalls 17. Jh. -— Auf der Stiftsempore in neugot. Altar 3 Teile eines F l ü g e l a l t a r s , in der Mitte Kreuznagelung, rechts die hlg. Katharina mit Nonne, links Stifter; bmkw. Arbeit westfälischer Schule, E. 15. J h . — Besonders zu erwähnen die O r g e l am OEnde des n Ssch. mit seltenem Orgelwerk, z. T. noch 2. H. 16. Jh., die sehr gute Emporenbrüstung aus der gleichen Zeit. Rathaus. Ein malerischer Gruppenbau von verwickelter Entstehungsgeschichte. Der älteste, urspr. mit der Längsseite nach dem Markt gerichtete, später durch Anbauten verdeckte Teil ist eine lange, schmale (46: 9 m) got. Halle, vor neuzeitlichem Durchbruch mittels hölzerner Träger in 2 Sch. geteilt. Genau in der Mitte wurde A. 16.Jh. eine Ratsstube angebaut; unten offene Laube, Krönung mit Staffelgiebel. In der Fluchtlinie ihrer Fassade, parallel zum ältesten Teil, kamen neue, noch got. Anbauten hinzu (bez. 1525 über einem Fenster); auch diese hatten offene Lauben. Schließlich hat die Renss. es meisterhaft verstanden, die bis dahin ziemlich nüchterne Anlage durch ein paar kleine, dekorativ stark wirkende A n b a u t e n köstlich zu beleben: an der Schmalseite eine Vorhalle mit Freitreppe, an der Längsseite ein flacher, aber breiter 2geschossiger Erker, am SEnde dieser Seite, nur wenig ausladend, eine neue Ratsstubc mit ehemals unten offener Laube. Die Vorhalle der Schmalseite auf hohem Sockel mit Wappenfüllungen und Beschlagornamenten. bez. i ")6g. Gliederung des Erdgeschosses ähnlich dem gleichzeitigen Erker der Burg in Blomberg, gleiche Steinmctzzcichen lassen denselben Meister vermuten; das Obergeschoß von 1589 ist verwandt dem gleichzeitigen Ratsstubenanbau der WSeite; Elemente der Holzkonstruktion sind in Stein übertragen; die Brüstungsfelder zieren Allegorien der sieben freien Künste. Das Glanzstück dieser Anbauten ist jedoch die R a t s a p o t h e k e von 1612: in allen Einzelformen außerordentlich fein durchgebildet und vortrefflich gemeißelt: besonders die Brüstung des Obergeschosses mit B i l d n i s s e n b e r ü h m t e r A r z t e zeigt hohe Qualität. Die späten Formen des Giebels von überquellendem Reichtum der Beschlagornamentik. Lippehof. Landesherrlicher Hof, urkundlich 1393 genannt. Völliger Neubau 1734. Anlage in Hufeisenform; selbständige schlichte Nebengebäude. Mittelbau 2 geschossig, strenge Pilasterteilung, Maßstab und Einzelformen etwas grob. Im Innern Stuckdecken und Kamine mit Stuckzierat erhalten; jetzt Gymnasium. Die Wohnarchitektur von überraschendem Aufwand, teils in Stein, teils in Holz, fast immer Giebelhäuser. Auch die Patrizierhäuser bewahren den Charakter des aus dem niedersächsischen
LKMGO UND UMGEBUNG
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Bauernhaus weiterentwickelten städtischen Ackerbürgerhauses. Einige spätgot.: eines auf der Mittelstraße bez. 1 5 4 6 . — A u s den Anfangen der Renss. zwei am Markt, bez. 1556 und 1559. V o n 1571 aas » H e x e n b ü r g e r m e i s t e r h a u s « in der Breiten Straße, großes fein detailliertes Portal mit A d a m und Eva; zu seinen Seiten 2 Flacherker, der Giebel 4 mal wagerecht geteilt und mit kannelierten Halbsäulen gegliedert, die Staffeln ausgesetzt mit Fächerscheiben. Ein zweites Hauptstück der Renss. in der Kramerstraße (Wippermann) von 1576 mit noch got. Kielbogen und Maßwerk in den Giebelstaffelungen. — Die F a c h w e r k h ä u s e r in effektvollem Reichtum des Schnitzwerks; beliebt das Fächermotiv auf Brüstungsfullungen; eines auf der Mittelstraße bez. 1569, wohl das früheste dieser Gruppe. Einige Häuser weiter »Alt Lemgo« von 1587 mit überreichem Dekor, der, ohne die Funktion der einzelnen Konstruktionsglieder zu vernachlässigen, das Holzwerk bis zur Giebelspitze überzieht. Ähnlichen Reichtum zeigt ein Haus »Auf den Sieben Höfen«, eines der ganz wenigen in Traufenlage. Häufig ein freies reich variiertes Flächenornament, z. B. Papenstraße Nr. 32. Auch figürliche Darstellungen z. B. Haus Klasing auf der Mittelstraße mit Planeten; ein anderes auf der Opingstraße. Der Kerssenbrocksche Hof. Adelssitz auf der Papenstraße, 16. Jh., mit Wappenfüllungen an der Brüstung des 2geschossigen Erkers. Jetzt Arbeitsamt. V o n der Stadtbefestigung außer den Wällen im S der Stadt (die größere Hälfte ist eingeebnet und zu Grünanlagen umgestaltet) nur geringe Reste der Stadtmauer mit einem Mauerturm erhalten. Heimatmuseum Umgebung:
nö und ö
STERNBERG Burg der im 15. Jh. ausgestorbenen gleichnamigen Grafen. Später öfters Residenz der Edelherren zu Lippe. Von der umfangreichen Anlage, vielleicht noch des 13. Jh., zusammenhängende Bauteile mit Merkmalen späterer Umbauten erhalten. Reste eines Erkers von 1588 mit den Wappen Simons VI. zur Lippe und seiner Gemahlin Elisabeth von Schaumburg. Die 3 fach gekuppelten Fenster zeigen an Gewänden und Pfosten noch got. Profile. WENDLINGHAUSEN Herrenhaus eines früher von Münchhausenschen Rittergutes. Rechteckiger Grundriß mit Treppenturm und zierlichen Dachausbauten auf den Längsfronten. Der mit verzierten Säulen und Gebälk versehene Erker und die wappengeschmückte Turmtür bez. 1613 und 1614. Der gleiche Bauherr wie in Schloß Schwöbber bei Hameln; auffallende Ähnlichkeiten in den Einzelheiten lassen auch den gleichen Baumeister vermuten. Hamelner Einfluß macht sich an den Kerbschnittmustern der Erkerbrüstung wie an der Volutenumrahmung der Giebel geltend. BARNTRUP A. 14. Jh. bei der Stiftung der Kirche schon urkundlich als Stadt genannt, erhielt er\t 1376 von den Crofen Sternberg entsprechende Rechte. Nach Feuersbrünsten
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LEMGO, UMGEBUNG
A. des 15. und 16. Jh. und nach den Wirren des 30jährigen Krieges Ackerbürgerstadt geblieben. Stadtkirche. T u r m u n d g e r a d e geschlossener C h o r s p ä t m a . ; dieser d e m W a p p e n s c h l u ß s t e i n der i m 15. J h . erloschenen G r a f e n z u Sternberg n a c h , vielleicht n o c h v o n 1 3 1 7 . D a s S c h . n a c h B r a n d 1636 neu errichtet 1638; V e r ä n d e r u n g e n der neuesten Z e i t . K a n z e l u n d E m p o r e n v o n 1662 m i t reicher Flachschnitzerei u n d g e m a l t e n W a p p e n f ü l l u n g e n . Landesherrliche E m p o r e u m 1700.—Got. A b e n d m a h l s k e l c h , Silber vergoldet, a m K n a u f m i t d u r c h b r o c h e n e m M a ß w e r k u n d d e n einzelnen Buchstaben J H E S U S in b l a u e m Zellenschmelz. A m F u ß einzeln aufgesetzte gegossene K r e u z i g u n g s f i g u r e n . S c h l o ß (v. K e r s s e n b r o c k ) . Rechteckiger Bau mit 3 Ecktürmen, e i n v i e r t e r als T r e p p e n t u r m i n d i e F r o n t g e r ü c k t . E r b . 1 5 7 7 — 8 8 . Stattlicher B a u mit reicher D u r c h b i l d u n g der einzelnen Architekturglieder. D i e S t i l f o r m e n z e i g e n e n g e V e r w a n d t s c h a f t mit den Bauten der H a m e l n e r Weserrenss. I m Innern T ü r u m r a h m u n gen mit Flachornamentik und zierlichen, doppelt geschwungenen V o l u t e n als S t ü t z e n des T ü r s t u r z e s . — W a f f ' e n s a m m l u n g . Fachwerkhäuser. I m m e r i n G i e b e l l a g e , 2. H . 1 6 . u n d 1 7 . J h . SONNEBORN Dorfkirche. Zuerst 1381 g e n a n n t . 1 schiffiger R a u m m i t T o n n e n g e w ö l b e u n d S t i c h k a p p e n . C h o r m i t K r e u z g e w ö l b e . Fenster m i t got. M a ß w e r k . W u c h t i g e r q u a d r . T u r m , o f f e n b a r älter, in der Breite der K i r c h e , G e w ö l b e m i t steigendem Scheitel. D a s Ä u ß e r e schlicht. Ü b e r der S T ü r W a p p e n der F a m i l i e v o n K e r s s e n b r o c k , sowie H e l m mit J a h r e s z a h l 1 5 1 8 . — I m C h o r spätgot. Sakramentsnische mit Christuskopf. B a r . K a n z e l und E m p o r e n , 2. H . 17. J h . — G r a b p l a t t e m i t R e l i e f des Pfarrers M a t t h i a s K o c h t 1604. — G o t . K e l c h v o n G e r t r u d v o n Bega gestiftet, 1. H . 15. J h . ÄRZEN Dorfkirche. 1 schiffiger S a a l , erb. 1643, n a c h B r a n d des m a . Baues, v o n d e m das stehengebliebene M a u e r w e r k , vor allem der spätrom. n Q u e r a r m m i t e i n e m K r e u z g r a t g e w ö l b e w i e d e r benutzt w u r d e . — A l t a r 1691 aus m e h r f a r b i g e m M a r m o r , weißes R e l i e f u n d 2 g r o ß e Figuren, A r c h i t e k t u r s c h w a r z u n d r o t . — E m p o r e 1686 m i t G e m ä l d e n v o n J. Woltemale. SCHWÖBBER Schloß. E r b . v o n H i l m a r v. M ü n c h h a u s e n , d e m V a t e r des Statius v. M . (vgl. Bevern). V o n einem breiten Wassergraben umgeben. 3 G e b ä u d e u m einen rechteckigen Hof, das mittlere v o n 3 Geschossen m i t d e n seitlichen 2 geschossigen d u r c h 8 eckige T r e p p e n t ü r m e v e r b u n d e n , a b e r so, d a ß d i e G i e b e l s e i t e n frei bleiben. M i t t e l b a u 1574, linker 1588, rechter 1604 errichtet. B r u c h s t e i n m a u e r w e r k , die G l i e d e r u n g e n aus Werkstein in der A r t der Hämelschenburg, doch noch wesentlich einfacher. In den Dächern der Seitenflügel Zwerchhäuser, a m Mittelbau im 3. G e s c h o ß 2 v o n K o n s o l e n g e t r a g e n e E r k e r . N a c h Zerstörung e i n e s F l ü g e l s u n d T u r m e s 1908 d u r c h B r a n d 1 9 2 0 22 W i e d e r -
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herstellung und A u s b a u des I n n e r n . I m mittleren H a u s K a m i n v o n 1576. A n der o f f e n e n Seite des Hofes, a n Stelle des e h e m . Wirtschaftshofes, jetzt ein V o r g a r t e n . D e r G a r t e n hinter d e m S c h l o ß w u r d e M . 18. J h . v o n O t t o v o n M ü n c h h a u s e n anscheinend schon im sentimentalen Geschmack angelegt. Umgebung: s BRAKE Dorfkirche. 1328 zuerst genannt. V o n der im 17. und 19. Jh. erweiterten, 1 schiffigen Anlage das 2jocnige Msch. alt, rom. Der T u r m vielleicht einige Jahrzehnte älter. — Kanzel um 1660, Epitaphien der gräflichen Linie zur Lippe-Brake 1701 und 1709. Schloß. Seit M . 13. J h . i m Besitz d e r E d e l h e r r e n z u r L i p p e . D i e j e t z i g e u m f a n g r e i c h e A n l a g e E . 16. und 2. H . 17. J h . ; Wassers c h l o ß , ehemals 4 F l ü g e l u m sehr g e r ä u m i g e n I n n e n h o f ; d e r W F l ü g e l u m 1800 a b g e b r o c h e n . A m bedeutendsten d e r N F l ü g e l m i t a n g e b . q u a d r . T u r m in 6 Geschossen, d e r der g a n z e n heute v e r s t ü m m e l t e n A n l a g e eine malerische W i r k u n g gibt. - - N a c h A b b r u c h des m a . Schlosses N e u b a u des N F l ü g e l s unter G r a f S i m o n V I . zur L i p p e e t w a 1 5 8 5 — 1 6 0 4 . T u r m p o r t a l mit g r o ß e r W a p p e n b e k r ö n u n g a u f k a n n e l i e r t e n dorischen H a l b s ä u l e n , bez. 1 5 9 1 . A u ß e r Hermann Wolf aus L e m g o sind die Meister Hermann Roleff u n d Cornelius schriftlich überliefert, a u c h v o n e i n e m italienischen A r c h i t e k t e n ist d i e R e d e . D i e Fensterarchitektur d e r H o f f r o n t , i m E r d g e s c h o ß mit kannelierter dorischer und im O b e r g e s c h o ß m i t j o n i s c h e r Pilasterteilung sowie d e r v o r g e l e g t e d u r c h l a u f e n d e B a l k o n a u f w e i t a u s l a d e n d e n K o n s o l e n in strenger G l i e d e r u n g . D i e A u ß e n f r o n t e n in n ä h e r e r V e r w a n d t s c h a f t mit der H a m e l n e r Bauweise. D i e U n t e r s c h i e d e in der D u r c h b i l d u n g w o h l a u f die l a n g e Bauzeit und d e n W e c h s e l d e r Baumeister z u r ü c k z u f ü h r e n . — D e r O F l ü g e l mit schlichten d u r c h l a u f e n d e n Gesimsen u n d einfach profilierten F e n s t e r u m r a h m u n g e n , unter d e m W a p p e n eines späteren G r a f e n bez. 1 6 6 6 . — V i e l l e i c h t rührt der schmucklose S F l ü g e l noch von der m a . A n l a g e her. — I n einigen R ä u m e n des N F l ü g e l s rccht g u t e , w e n n a u c h beschädigte S t u c k d e c k e n mit r e i c h e m figürlichem S c h m u c k v o m E . 17. J h . KIRCHDONOP D o r f k i r c h e . Urkundlich schon 1. H. 13. Jh. genannt; 1 schiffig; ein überquadr. Msch.Joch; Chor gerade, etwas eingezogen. Kreuzgewölbe mit verlaufenden Graten. Schild- und Gurtbogen rund. Turmhalle mit Längstonne. Emporen mit Flachornamenten 2. H. 17. Jh.
DETMOLD Schon von Einhard in seiner »Vita Caroli Magni« und von anderen fränkischen Annalisten genannter Ort, bei dem die Sachsen 783 Kampfstellung bezogen hatten. Als Kirchspiel zuerst unter Bischof Meinwerk von Paderborn A. 11. Jh. erwähnt. Schutzpatron der hlg. Vitus, daher Gründung wohl sicher durch Corvey. Obwohl Mittelpunkt eines Gaues mit uralter Gerichtsbarkeit und Kirche, doch erst im 14. Jh. städtische Verfassung durch die Grafen zur Lippe. Lage abseits von wichtigen Verkehrswegen,
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DETMOLD UND UMGEBUNG
daher trotz Burg, die von 1511 an bis zur neuesten £eit den Landesherren mit kurzen Unterbrechungen als Residenz diente, bis zum 18. Jh. nur Ackerbürgerstadt. Verwüstungen 1447 während der Soester-Fehde, 1547 vernichtete ein Brand einen großen Teil der Stadt mit der Kirche. Erst die Schöpfungen baufreudiger Landesherren des 18. Jh. gaben der Ackerbürgerstadt das, was heute ihren Hauptreiz ausmacht: die großzügige noble Haltung einer wenn auch kleinen ResidenzStadtkirche am Markt. Spätgot. 2schiffige Hallenkirche von 3 Jochen mit 2 Satteldächern; Q,hs. und gerade geschlossener Chor. Neubau nach Brand von 1547. T u r m an der SSeite bez. 1564. Pfeiler kreuzförmig, rippenlose Kreuzgewölbe. Taufstein 1579. — Barockkanzel. — Orgelgehäuse um 1800. — In der Turmhalle Epitaph der Anna von Zerssen, mit der vor dem Gekreuzigten knieenden Familie, 1558, gute Steinmetzarbeit in feinem Sandstein. — Got. Kelch von 1524. Schloß. Früher Residenz, jetzt Privatbesitz des Fürstenhauses. Renss.-Umbau einer älteren Anlage, noch 1640 befestigt, die Wälle abgetragen. 4 Flügel um einen großen regelmäßig rechteckigen Hof. Nur einer, der vordere, in reicheren Kunstformen (Inschr. 1550, 51, 57). M a n kann ihn ein Musterbeispiel des malerischen Kompositionsstils nennen (am besten die Hofansicht). Nur scheinbar planloses Sichgehenlassen. Das Gegebene war ein hoher runder Eckturm aus dem Mittelalter, auf ihn ist mit sicherem Gefühl alles bezogen; die von seiner Spitze nach dem Fuß des Treppenturmes in der gegenüberliegenden Ecke gezogene Diagonale ist die Leitlinie der Komposition. Neues Palais. Erb. 1708—17, mit dahinterliegendem Park. Erweiterungen im 19. Jh. Schmuckloses Innere. — G o b e l i n s mit den Taten Alexanders d. Gr. nach Lebrun. Wohnhäuser. Eines in der Langen Straße, Renss.Giebel mit Erkern, 1587. Fachwerkhäuser: K r u m m e Straße Nr. 20, mit Muschelornament; Exterstraße 15 von 1641, mit Flachschnitzerei auf den Brüstungsfeldern. Im übrigen meist einfacher Fachwerkbau mit Verzierungen nur an Schwellen, Füllhölzern und Toreinfahrt, z. B. K r u m m e Str. 42. Lippisches Landesmuseum im Neuen Palais. Sw. Detmold auf der Höhe des Osning, der erst seit dem 18. Jh. Teutoburger Wald genannt wird, die Grotenburg (Name seit dem 16. Jh. nachweisbar), von der einige ältere (Clostermeyer 1822) und neuere Forscher behaupten, sie sei die alte Teutoburg, eine germanische Volksburg, bei der Varus von Armin im Jahre 9 n. Chr. besiegt wurde. Unterhalb der Grotenburg, von der sehr geringe Spuren nur noch sichtbar sind, der sogen, kleine und besser erhaltene »Hünenring«, dessen ursprüngliche Bedeutung auch nicht als gesichert gelten kann. — Das H e r m a n n s d e n k m a l von E. von Bändel 1838 begonnen, der Unterbau 1846 beendet, das Ganze 1875 eingeweiht. HEILIGENKIRCHEN Dorfkirche. Der Ort, als Halogankirkan
Umgebung s und so. unter Bischof Meinwerk
DETMOLD. UMGEBUNG
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von Paderborn A. n . Jh. genannt, läßt das Vorhandensein einer Kirche oder Kapelle schon damals vermuten. Im jetzigen Bau 2jochiges Hauptsch. als Rest einer rom. Anlage des 12. Jh. Der gerade geschlossene Chor aus einem Umbau M. 15. Jh. Aus neuerer Zeit Anbau dessSsch. und Fensterdurchbrüche. Unversehrt erhalten der massige rom. WTurm mit sehr kräftigem Sockelprofil. Schönes, schlichtes SPortal, 3 fach abgetreppt mit Vorlage und Kämpferprofil, rundbogig. Schallöffnungen gekuppelt mit Teilungssäulchen, Basen mit Eckzehen, Würfelkapitelle. In der Turmhalle Kreuzgewölbe mit geradem Stich. Schildbogen unterspitz. Eckpilaster mit schlichtem Kämpfer. HORN »Villa Hamann in einer Schenkungsurkunde Kaiser Konrads II. vom Jahre 1031 an die Paderborner Kirche; urkundlich als Stadt zuerst 1248 genannt. Wohlhabende Ackerbürger- und Handwerkerstadt mit Gaugericht und landesherrlicher Burg, die in späteren Jahrhunderten den lippischen Grafen oft als Residenz diente. 2 sich kreuzende Straßenzüge und eine Ringstraße geben das natürliche Gerüst eines geschichtlich gewordenen Stadtplans. Mehrwöchige Belagerungen und Leiden während der Eversteinschen Fehde 1407 und der Soester Fehde 1444—4g; Feuersbrunst 1462, trotzdem wohlhabendes Gemeinwesen. Stadtkirche S. Johann Bapt. Der jetzige Bau spätgot. Hallenkirche in der Teilung 3 : 2 ; Chor 1 Joch u n d 5 / , Schluß. Wohlproportionierter weiter Raum. Sschiffe etwas schmaler als Msch.; Rundpfeiler. Breite helle Fenster. Längssatteldach. WTurm, Neubau von 1819 an Stelle eines eingestürzten. — Spätgot. Sakramentsnische. —• Geschnitztes Chorgestühl. — Taufstein 1581. — An den Wänden R e s t e a l t e r A u s m a l u n g . — Barockorgel. Burg. A n der SSeite aus einem älteren Bau übernommener Stein mit Inschr. und Jahreszahl 1348. Der jetzige schlichte Bau aus späterer Zeit; am Bar.Portal Wappen des Grafen Hermann Adolf zur Lippe und seiner Gemahlin, 1659. — Im Innern geräumiges .^läufiges Treppenhaus mit Kreuzgewölben und kräftigen bar. Sandsteinbalustern. Wohnhäuser. —• A m Markt ein niedriger 2 geschossiger Bau 2. H. 17. Jh. Gut verteilte gekuppelte Fenster mit jonisierenden Einfassungsund Teilungssäulchen. Erker mit Wappen und Flachornamenten. Hofeinfahrt an der Hauptstraße 1679. Schönes Portal am Markt, bez. 1680, nennt als Erbauer Adam Heinrich von Kotzenberg. — Ein anderes Haus dem vorigen gegenüber in der Hauptstraße von 1563 zeigt am Giebel Volutenumrahmung mit Muschelornament. Der Erker von 1579 hat als Bekrönung 3 Halbscheiben mit Fächermuster. — In der Wohnhausarchitektur überwiegt im übrigen der Fachwerkbau; außer Sinnsprüchen an Türumrahmung und Schwellhölzern durchweg schlicht. Das Straßenbild durch die Giebellage der Häuser von malerischer Wirkung. Von der Stadtbefestigung sind größere zusammenhängende Teile der Stadtmauer mit Mauerturm erhalten. EXTERNSTEINE BEI HORN 5 steil bis 37,5 m H ö h e aufsteigende Felsen. I n vorgeschichtlicher Zeit bedeutende germanische Kultstätte. I m M a . seit 1093 mit d e r g a n z e n G e g e n d d e m Kloster A b d i n g h o f in P a d e r b o r n gehörig; besuchter Wallfahrtsort. — D i e sog. F e l s e n - o d e r K r e u z -
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DETMOLD. l'MGKBIiNT.
k a p e l l e wahrscheinlich erweiterte natürliche Höhle. VVeiheInschr. 1 1 1 5 : Anno ab incarnatione Domini M C X V I I Kalendas . . . dedi(cavit sanctae cruci templum hoc) Heinricus episcopus Partarprunnensis. Neben dem E i n g a n g in den Felsen gehauen ein Relief von ungefähr 4 m Breite und 5,5 m Höhe, wahrscheinlich aus derselben Zeit. K r e u z a b n a h m e , darüber die Halbfiguren von Gottvater, die Seele des Sohnes in Kindesgestalt im A r m haltend, unten A d a m und E v a von der Schlange umstrickt (?). Figuren in Lebensgröße. Stilistisch von kleinen Vorlagen abhängig, doch ist mit dem ungewohnten großen Maßstab zugleich ein echtes G e f ü h l für innere G r ö ß e und Würde wach geworden. — A m 2. E i n g a n g zur K a p e l l e unterlebcnsgroße Figur des P e t r u s mit Schlüssel, wohl gleichzeitig mit der K r e u z a b n a h m e entstanden. — A m Fuße des Felsens nach der Wasserseite in der Nische eines Felsblockes das s o g . H e i l i g e G r a b mit einer dem U m r i ß des menschlichen Körpers entsprechenden Vertiefung. — D i e besteigbare Plattform des einen Felsens als H ö h e n - oder GolgathaK a p e l l e bezeichnet. Die gesamte A n l a g e eine N a c h a h m u n g der heiligen Stätten in J e r u s a l e m (Kreuzauffindungsgrotte, Felseng r a b Christi, Golgathafelsen). — Aus 17. J h . an der Nordseite festungsartige Bauten mit J a g d h a u s des Grafen Hermann Adolf zur L i p p e , seit seinem T o d e (1666) verfallen. MEINBERG Schon in der 1. H. des 11.
Jh. urkundlich
genannt.
Dorfkirche. R o m . — 1 schiffiges, 1 jochiges Lhs., gerade geschlossener etwas eingezogener Chor, massiger Turm mit Zcltdach. Gewölbe mit Stich. Niedriger, schmuckloser Raum, kreuzförmig erweitert E. 19. J h . und in neuester Zeit. Eindrucksvolle Raumwirkung. Im Chor spätgot. Sakramentsnische. REELKIRCHEN Dorfkirche. Als Kirchspielkirche 1231 genannt. 1 schiffiger, 2jochiger Raum von etwa 8 m Breite. Cerade geschlossener, etwas eingezogener Chor, 1. H. 13. J h . — VVTurm mit zum Seh. rundbogig geöffneter Turnihalle, 2. H. 12. J h . : M. 17. J h . Erweiterung des 2. Joches nach S. Cnterquadr. Joche mit rippenlosen, stechenden Kreuzgewölben. Im Chor eigenartiger Schlußstein in Form einer Kugel mit 4 umfassenden Blättern. Schlichtes WPortal mit abwechselnd weißen und roten Keilsteinen. Das N P o r t a l im 2. Joch mit herumgeführtem Sockelprofil trotz altertümlicher Haltung aus 1. H. 13. J h . Im Tympanon innerhalb einer Palmettenranke der hlg. Liborius mit Buch, Krummstab und flacher Bischofsmütze, starr und steif. Ein im Aufbau wohl gleiches Portal im 1. Joch der SSeite zugemauert. An der NOEcke des Chores unter der Traufe stilisierter rom. Löwenkopf, an der SOEcke Halbfigur; beide Stücke in rotem Sandstein vielleicht von älterem Bau herrührend. — Gute B a r . K a n z e l von 1667 mit Inschr.: Nec canis mutus, nec mordax (bezieht sich auf den Pfarrer als Hüter der Gemeinde!). Umgebung:
nw
LAGE Stadtkirche. Urkundlich schon im 13. J h . ; Hallenkirche in der Teilung 3 : 3 mit gleichbreiten Schiffen: breiter, niedriger Raum. Oerade ge-
PYRMONT t'N*n l'MGEBVNG
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schlosscner C h o r , aus der A c h s e verschoben. Q u e r s a t t e l d ä c h e r . Q u a d r . W T u r m , wahrscheinlich älteren Ursprungs als der C h o r : in d e n E c k e n spätrom. Architekturteile, ebenso a m T r i u m p h b o g e n K a p i t e l l e m i t reichem Blattwerk mit D i a m a n t r i p p e n , jonische Basen. U m b a u einer älteren A n l a g e , laut Inschr. a m Strebepfeiler der N S e i t e v o n 1 4 7 1 . A u s dieser Zeit a u c h die Fenster. Schlichte 8 eckige Pfeiler. — G u t e Barockorgel von 1707. HEIDEN Dorfkirche. Als Kirchspielkirche schon im 13. J h . erwähnt. Got. Hallenkirche in der T e i l u n g 3 : 3, C h o r j o c h mit s / 8 S c h l u ß , breitr ä u m i g , SSchiffe schmaler als M s c h : R i p p e n g e w ö l b e . Längssatteldach mit G i e b e l n über den S s c h j o c h e n . W T u r m mit r u n d b o g i g e n S c h a l l ö f f n u n g e n , L ä n g s t o n n e n g e w ö l b e , wahrscheinlich älter. Pfeiler k r e u z f ö r m i g , s R e i h e massiger als n, lassen älteren U r s p r u n g aus der Ü b e r gangszeit vermuten. G u r t b o g e n nach d e m s Ssch. rund. T a b e r n a k e l nische im C h o r hochgotisch.
PYRMONT Die Pyrmonter Heilquellen nach örtlichen Funden (Museum!) schon in vorgeschichtlicher Zeit besucht. Älteste schriftliche Aufzeichnung aus dem 14. Jh. Name »Petri Möns« von der B u r g auf dem Schellenberg, die der Kölner Erzbischof Philipp von Heinsberg 1184 dem Grafen v. Schwalenberg zur Hälfte zu Lehen gab. Später in verschiedenen Händen. Im 16. J h . an Stelle der lange unbewohnten Höhenburg Anlage einer Wasserburg bei den Quellen, von der außer Graben und Wall noch die B a s t i o n mit gewundenem G a n g zu beiden Seiten der Einfahrt mit reich verziertem Wappen der Erbauer von 1562 herrühren; seit 1625 im Besitz des Hauses Waldeck. Neubau des Schlosses 1706 ff. Im Festraum des Hauptgebäudes schöne Stuckdccke der i . H . 18.Jh. Die Wanddekorationen später. I m anschließenden ö Eckraum Medaillons von Joh. Heinr. Tischbein, dat. 1777. Die Stadt 1720 um die Heilquellen gegr. V o n den zum Bade gehörenden schlichten Bauten des späten 18. und frühen 19. Jh. nur noch weniges erhalten. A u f dem nahen K ö n i g s b e r g (nach Friedrich d. Gr. genannt) die 1911 ausgegrabenen Reste der sog. » H ü n e n b u r g « , eines frühma. befestigten Herrensitzes mit Wohnturm (»Donjon«), 10. bis 12. Jh. Heimatmuseum Umgebung: ö OTTENSTEIN Burg. A n s c h e i n e n d im 14. J h . von den Eversteiner G r a f e n g e g r . , später weifisch. Reste im A m t s h a u s (heutiges A m t s g e r i c h t ) : 3 F l ü g e l u m einen offenen H o f , meist 1 6 . — 18. J h . D e n M a r k t f l e c k e n im S c h u t z e der B u r g besiedelten die Bewohner d e r beiden heute wüsten D ö r f e r Bergfelde u n d Hattensen, v o n letzterem n o c h die spätrom. 1 schiffige •rewölbte Kirche erhalten. Eigene Pfarrkirche in Ottenstein erst
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PYRMONT, t ' M G E B l S'G
1601 begonnen: Saalbau mit verschalter Balkendecke und \VTurm. Im Innern Emporen. Ausstattung z. T . aus der Erbauungszeil; schörer Kronleuchter von 1750. HOHE Dorfkirche. Rom., 1 schiliig mit 2 Kreuzgewölben, Turm und Chor (quadr.) gegen das Lhs. etwas eingezogen. Flach ornamentierter, großer rom. Taufstein von zylindrischer Form auf einfacher Stütze als Kanzelfuß. BREVÖRDE Dorfkirche. WTurm rom. mit Kreuzrippengewölbe und gekuppelten SchallöfTnungen, Treppengiebel später. Sch. 1767—72. — Klassizist. Kanzelaltar. POLLE Burg der Grafen v. Everstein, zuerst 1285 erwähnt, seit 1409 weifisch; das Innere 1641 ausgebrannt. Die malerischste Ruine im Wesertal. Amtshaus. 1656. Hauptgeschoß Bruchstein; die oberen Geschosse Fachwerk mit schönen Schnitzereien, hübsches Portal. Kirche. Belanglos, außen Epitaph für Cordt Ketlcr, + 1553, innen (durch Abschlagen der Köpfe stark beeinträchtigt) Epitaph für Anna v. Maeschede, Frau des Frantz v. Wrrde f 1569. Umgebung: sw LÜGDE In der »villa Liudihi«feierte Karl der Große 784 das Weihnachtsfest. Als Stadt M. 13. Jh. gegr. von den Pyrmonter Grafen; kam 16G5 an Paderborn.
Pfarrkirche S. Mariae. Roher, sehr verdorbener got. Bau, 1894 bis auf den WTurm von 1353 abgebrochen und erneuert. — Geschnitzter Altaraufsatz. Kreuzigung, A. 16. Jh. (ehedem Kilianskirchc). Franziskanerkirche. Schlichter Bau des 18. Jh., am Portal bez. >755Kilianskirche. S vor der Stadt gelegen auf ehemals befestigtem Kirchhof. T e i l e der M a u e r erhalten. Rom. Kreuzbasilika der 2. H . 12. J h . mit Stützenwechsel: 2 Doppeljoche, i m C h o r 1 J o c h und h a l b r u n d e (später veränderte) Apsis. Die Würfelkapitelle der Zwischensäulen mit streng stilisiertem Blattwerk dekoriert; an beiden Fronten des Q_sch. einfache Säulenportale. W o h l A . 13. J h . — C h o r und Q.sch. mit gratigen K r e u z gewölben versehen; etwas später mit Ü b e r h ö h u n g der K ä m p f e r und p l u m p e r V e r s t ä r k u n g der Pfeiler a u c h das Msch,; in d e n Ssch. K r e u z g e w ö l b e ohne G u r t b o g e n . — D a s Ä u ß e r e wirkt in seiner kraftvollen Schlichtheit (Bruchstein) höchst altertümlich; w u c h t i g e r q u a d r . W T u r m mit Satteldach. — D i e W a n d g e m ä l d e der Apsis im zackigen Faltenstil der 1. H . 13. J h . durch »Wiederherstellung« verdorben. Beachtliche A c k e r b ü r g e r h ä u s e r in F a c h w e r k : G i e b e l z u r Straße, Einfahrt zur Diele, sämtlich erst nach d e m g r o ß e n Brand von 1797 unter B e w a h r u n g des J a h r h u n d e r t e alten T y pus. Fast noch vollständig erhaltene S t a d t m a u e r n . N a h e b e i in w R i c h t u n g die H e r l i n g s b u r g , die altsächsische S k i d r o b u r g , eine 784 erwähnte sächsische Volksburg, mit
PYRMONT, UMGEBUNG interessanter, im Wall.
durch
besondere
Schanzen
geschützter
24I Toranlage
ELBRINXEN Dorfkirche. R o m . T u r m ; der übrige Bau nach mehrfachen Zerstörungen schmucklos wiederhergestellt. - - G u t e K a n z e l ; laut Inschr. 1562 von Meister Hans Rodingk für die K i r c h e in H o r n gearbeitet. Reliefdarstellungen aus dem Alten und Neuen Testament; T e c h n i k und K o m position verraten die Hand eines tüchtigen Handwerksmeisters. FALKENHAGEN Zisterzienser-Nonnenkloster. Gegr. vom G r a f e n V o l k w i n von Schwalenberg, 1246. 1432 vom O r d e n der K r e u z b r ü d e r übernommen. Kirche N e u b a u nach Brand 1479, voll. 1487. 1 schiffiger R a u m von schlanken Verhältnissen; 6 Joche, s / g Chorschluß. Gebuste K r e u z g e w ö l b e a u f Laubkonsolen. A u f der SSeite ein 2 geschossiger G a n g vorgelagert. Dachreiter über d e m Chor. — Das spätgot. C h o r g e s t ü h l , vor allem der reich geschnitzte Zelebrantenstuhl, gehört zu den besten im westfälischen Kunstgebiet. Im C h o r Glasmalerei (rest.) 1. H . 16. J h . Die noch got. K a n z e l aus dem Jahre 1554 jetzt im Altertumsmuseum zu Detmold; in d e n Füllungen Pfeifen- und Rollwerkschnitzerei, grün mit R o t und W e i ß bemalt. — V o m K l o s t e r h o f nur der ö Flügel mit gewölbter Sakristei und der jetzt umgebauten K l a u s u r im Obergeschoß sowie das Priorat erhalten (jetzt ev. Pfarrhaus). Letzteres von 1509, ein schöner Fachwerkbau wie das ehem. P ä c h t e r h a u s der benachbarten Meierei. SCHIEDER Schon in den Sachsenkriegen Karls des Großen genannter Ort. Wichtig der n des Dorfes gelegene fränkisch-karolingische Königshof Altenschieder. Verschobenes Rechteck von 260 x 170 m, befestigt mit starker M a u e r , vor ihr Berme und Spitzgraben. 2 T o r e , vor d e m w eine kleine umwallte V o r b u r g . 1899 ausgegraben, die Funde im Detmolder Museum. Nicht weit entfernt im nahen Siekholz ein anderer kleinerer befestigter H o f aus karolingischer Zeit. Schloß. E h e d e m Sommerresidenz der Detmolder Fürsten; schlichter Bau, 17. J h . mit Zusätzen A . 18. J h . ; in weitläufigem Park a m Ende einer alten Lindenallee gelegen, die der gesamten A n l a g e mit Nebengebäuden H a l t u n g und Ansehen verleiht. BLOMBERG 1. H. 13. Jh. urkundlich zuerst genannt; wenige Jahrzehnte später Stadtprivileg. Erste Ansiedlung wohl im Schutze der Burg, in günstiger Ixige Verteidigungsstellung auf Z- T. steil abfallendem Hügel. Trotzdem während der Soester Fehde 1447 durch böhmische Söldner des Erzbischofs Dietrich von Köln mitsamt Burg und Kirche, von der nur der Chor stehen blieb, völlig verwüstet. Bald wiederaufgebaut und durch die seit der 2. H. des 13. Jh. aufkommenden Wallfahrten zum Blomberger Wunderbrunnen schnell zu neuem Wohlstand und Ansehen gelangt. P f a r r k i r c h e S. M a r t i n . Urkundlich im 13. J h . erwähnt. Der Neubau des 15. J h . im A . 19. J h . wegen Baufälligkeit bis auf den T u r m abgebrochen. Augustiner-Klosterkirche. Jetzt ev. Pfarrkirche. A n Stelle einer 1«
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STEINHEIM l ' X D UMGEBUNG
1460 über dem YVunderbrunnen errichteten Kapelle des hlg. Leichnams 1468 der Bau der Kirche und der nicht mehr vorhandenen Klosteranlagen begonnen. Hallenkirche von 3 Jochen, queroblonger Chor mit s / s Schluß, auf dicken Rundpfeilern weitgespannte Kreuzgewölbe. Verhältnis vom Mittel- zu Sschiffen = 1 : 2 . Fenster mit Fischblasenmaßwerk. — Doppeltumba des Edelherrn Bernhard V I I . zur Lippe (t 15x1), und seiner Gemahlin: individueller Gesichtsausdruck, sorgfältige, tüchtige Arbeit. Burg. I m 14. und 15. J h . Residenz der Edelherren zur Lippe. Von der ma. Anlage nur unbedeutende Reste; die vorhandenen 3 Flügel um unregelmäßigen Burghof vornehmlich 2. H. 16. J h . Besonders reich ausgestattet der mittlere Flügel. Auf massivem Erdgeschoß das Obergeschoß in Fachwerk mit üppig entwickelten Fächerornamenten. Etwas fremd an diesem Fachwerkgeschoß der Steinerker von 1569 (nahe verwandt der Rathauslaube in Lemgo). A m Burgerker neben dem Steinmetzzeichen die Zeichen H. \V. (Hermann Wolf aus L e m g o , der als Baumeister des Schlosses zu Brake genannt wird?). Rathaus. 1587, mit Benutzung älterer Teile. Uber 2 Geschossen in Stein mit unregelmäßiger Fensterteilung Obergeschoß in Fachwcrk, an der Längsseite 3 gleichgroße Giebel mit regelmäßiger Achsentrilung. Reiches Schnitzdetail nur an Konstruktionsgliedern. Die Wohnhäuser in Fachwerk, den Giebel zur Straße gewandt, mit wenigem geschnitztem Zierat, der trotzdem einigen Wohlstand verrät. Das alte A m t s h a u s am Aufgang zur Burg sehr reich geschnitzter Fachwerkbau von >572 mit dem beliebten Fächermuster. Von der Stadtbefestigung das spätgot. »Niedere T o n erhalten.
STEINHEIM Bischof Simon von Paderborn (124/—77) befestigte die bereits im 10. Jh. erwähnte ovilla Steynhem« und verlieh ihr ¡2j$ Stadtrecht. 1325 wurde eine bischöfliche Burg erbaut, die 1622 zerst. wurde. Pfarrkirche S. Mariae. Urspr. eine kreuzförmige Basilika von 2 Doppeljochen im gebundenen System, kurzem, wohl gerade geschlossenen Chor und quadr. WTurm, 1. H. 13. J h . Später zur Hallenkirche umgebaut, s Ssch. in seiner jetzigen Form von 1665, das n 14U1, das w J o c h erst 1879; bis dahin war in diesem die alte Anordnung mit Zwischensäule erhalten (vgl. Lügde, Kilians-Kirche). Chor 1481 im 5 / „ Schluß erweitert. -— Ziemlich reiche Säulenportale aus 1. H . 13. J h . an der N - und SSeite, früher an den Kreuzarmen, mit 3 fach abgetreppten Laibungen, im Tympanon der SSeite Salvator und Evangelistensymbole, ganz roh, auf der NSeite 3 Kreuze. — Sakramentshäuschen mit Fialenbekrönung A. 16. J h . — Schnitzaltar mit figurenreicher Kreuzigung und Passionsdarstcllungen, Außenseiten der Flügel gemalt, A. 16. J h . — Pesttafel an der SSeite 1 6 1 8 , Eisenguß. Umgebung: n und nö WÖBBEL Als Kirchspiel 1231 urkundlich genannt; doch lassen Bodenfunde aus vorgeschichtlicher £eit ein erheblich höheres Alter der Ansiedlung vermuten.
S T E IXHEIM, I M G I i F i l N c ;
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Dorf k i r c h e . Neubau von 1699, aber roni. W T u r m . 1 schiffig, 2jochig, gewölbt; Chor gerade geschlossen. An der SSeite Portal von 1615 (aus älterem Bau). Der Sturz auf zierlichen Konsolen, wie an Bauten der Hamelner YVeserrenss. — Der W T u r m in 2 kubischen Geschossen, auf der NSeite schlichtes, abgetrepptes Rundbogenportal mit schmucklosem Bogenfeld; im Innern Kreuzgewölbe. In der Kirche Emporen von 1700, gleichzeitige Kanzel. Unter dem Chor Grabgewölbe der Familie von Donop. S c h l o ß . Stattlicher B a u , errichtet vom L i p p i s c h e n L a n d d r o s t e n L e w i n M o r i t z v o n D o n o p , vermutlich an Stelle einer ä l t e r e n m a . A n l a g e , 1690; B a u m e i s t e r angeblich d e r jüngere Pictorius aus M ü n s t e r . U r s p r . Wasserschloß. Rechteckiger Bau mit schmalen, nur etwa u m Zimmertiefe vorspringenden Flügeln an d e r N S e i t e . Ü b e r h o h e m Sockelgeschoß 2 g l e i c h w e r t i g e H a u p t geschosse mit h o h e m W a l m d a c h . D i e M i t t e n d e r N - u n d S S e i t e w e r d e n b e t o n t v o n klassiz. G i e b e l n , entsprechend e i n e m 3 A c h s e n breiten Festsaal mit h o h e r M u l d e n d e c k e im 2. O b e r g e s c h o ß . D i e g e k u p p e l t e n Fenster m i t G i e b e l b e k r ö n u n g e n . E i n g a n g a u f d e r NSeite, f r ü h e r m i t F r e i t r e p p e z u m 1. O b e r g e s c h o ß ; 1723 n a c h W e g n a h m e dieser in das S o c k e l g e s c h o ß verlegt. Der im Ä u ß e r e n a n s p r u c h s volle B a u m a c h t i m I n n e r n , das bis a u f d i e r e i c h stukkierten D e c k e n d e r T r e p p e n a n l a g e und die K a m i n u m r a h m u n g e n des Festsaals g a n z s c h m u c k l o s ist, einen unfertigen E i n d r u c k . Die G u t s g e b ä u d e v o n 1 7 2 3 m i t u m f a n g r e i c h e n R e s t e n einer m a . Anlage. I m W F l ü g e l sog. »Junkerhaus«: massiver U n t e r b a u mit h o h e r 2 schiffiger H a l l e v o n 3 J o c h c n , K r e u z g e w ö l b e a u f R u n d s ä u l e n ; O b e r g e s c h o ß in F a c h w e r k ; ¡11 T e i l e n vielleicht n o c h romanisch? SCHWALENBERG Von den Grafen gleichen Namens gegründete Ackerbürgerstadt, schon A. des 13. Jh. urkundlich genannt. Nach dem Aussterben des Grafengeschlechts 1365 und mehr noch nach den Wirren des 30jährigen Krieges verlor sie ihre Bedeutung. Die Lage am Abhang des Burgberges bedingt die langgestreckte Siedlungsform und die gewundene, steile Führung der Straßen. Dem malerischen Gesamtbild verleiht der durchaus vorherrschende Fachwerkbau in Giebellage mit dunkelvioletten Sandsteinplatten als Dachdeckung einen eigenartigen Charakter. S t a d t k i r c h e S . J o h a n n i s B a p t . A u f hoher T e r r a s s e , vielleicht n o c h 1. H . 13. J h . — 1 schiffig, urspr. a j o c h i g , mit g e r a d e m C h o r schluß. A . 17. J h . u m 1 J o c h nach W erweitert. Rippenlose K r e u z g e w ö l b e , an d e n e n noch Reste reicher bildlicher B e m a l u n g , a n s c h e i n e n d 14. J h . , z u t a g e treten. Sakramentsnische 1489. A u s s t a t t u n g m i t E m p o r e n 2. H . 17. J h . ; d i e flachgeschnitzten F ü l l u n g e n d e r B r ü s t u n g e n tragen das für diese Z e i t t y p i s c h e G e präge. A n der landesherrlichen E m p o r e g e m a l t e W a p p e n füllungen. Rathaus. F a c h w e r k b a u v o n 1579 in 2 niedrigen G e s c h o s s e n , das u n t e r e enthielt hinter einer 3 bogigen L a u b e d i e V e r k a u f s halle, d a s obere d e n Bürgersaal, d a r ü b e r sehr b r e i t e r , n i c h t steiler G i e b e l . L i n k s d a n e b e n A n b a u v o n 1603 u n t e r k l e i n e r e m
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STEINHEIM, UMGEBUNG
Giebel zur Gewinnung einer heizbaren Ratsstube, unten mit einer 4. Bogenstellung; rechts A n b a u von 1908. Verglichen mit dem älteren T y p u s des Fachwerkbaues ist der Ernst in der Darstellung des struktiven Organismus gewichen; dafür ungehemmte Zierlust; alle Hölzer über und über mit Flachornament übersponnen. A n den Schwellhölzern des ältesten Teils die für das Weserland typischen plattdeutschen Sprüche; an den Brüstungsfeldern Fächermuster in seltener Fülle; den wenig jüngeren A n b a u zieren Rankenornamente in freier Komposition, aber doch mit Unterscheidung der senkrechten und wagerechten Glieder. B u r g . V o n der umfangreichen Anlage des 13. Jh. mit V o r - und H a u p t b u r g nur unwesentliche Reste erhalten, vielleicht noch aus jener Zeit das Untergeschoß eines stehengebliebenen 2geschossigen Flügels. Die gekuppelten Fenster der oberen Geschosse zeigen Einfassungs- und Teilungssäulen mit jonisierenden Kapitellen und Flachornament a m unteren Schaft aus 1. H. 17. Jh. Umgebung:
sö
THIENHAUSEN Wasserburg (Frhr. v. Haxthausen). 1905 durch Brand beschädigt und z. T . erneuert. Herrenhaus 1609. 2 Flügel mit nur wenig vortretendem, ungefähr quadr. Turm im Winkel. Reicher Ziergiebel, Fenster und Portalschmuck den Paderborner Bauten aus der Zeit des Fürstbischofs Dietrich von Fürstenberg verwandt. Bar. Kamin. Einiges Mobiliar des späten 16. und 18. Jh. SOMMERSELL Kirche. Rom. 1 schiffige Anlage von 2 Jochen mit leicht eingezogenem gerade geschlossenem Chor. Kuppeliges Gratgewölbe. Anbau an der NSeite 1663. WTurm 1706. — Renss.Taufstein mit Kartuschenschmuck. Grabstein v. Oeynhausen f 1568. GREVENBURG Wasserburg (Frhr, v. Oeynhausen). 1566—79. Ausbau nach 1635. Herrenhaus rechteckige Hofanlage. Stattliches Torhaus mit 5geschossigem Treppenturm an der Hofseite. Steinportale 1572 und 1573. Seitenflügel in Fachwerk mit geschnitzten Balkenköpfen und Schwellen. MARIENMÜNSTER Benediktinerkloster. Gegr. 1128 vom Grafen Wittekind III. von Schwalenberg, dem Stammvater des Waldecker Fürstenhauses. Schön am Walde gelegen. Die Kirche war eine 3 schiffige Kreuzbasilika von 2 Jochen, Chor und Apsis; dazu ein WBau mit 2 Türmen. Davon ist nur der Unterteil des Vierungsturms erhalten. Umbau 1679 zu einer schlichten, etwas schwerfälligen Halle mit sehr gestrecktem 1 schiffigem Chorbau. Der WBau und das s Ssch. sind im 19. Jh. völlig erneuert. — Bar. Ausstattung. Hochaltar, Kanzel, Chorgestühl, Taufstein E. 17. Jh., Orgel 1738. 2 stark überarbeitete, künstlerisch belanglose Grabsteine. VÖRDEN Um 1300 Burganlage vom Kloster Marienmünster zum eigenen Schutz gegr.; eine Siedlung bei der Burg erhielt 1342 Stadtrecht. Mehrere vernichtende Brände im 16. Jh. (15t 1, 1516, 1540).
D R I B U R G UND UMGEBUNG
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Kirche. 1 schiffig. Flache Holzdecke. Gerader Chorabschluß. Rom. Turm mit Bar.Haubc. Sehr bmkw. Altaraufbau bez. 1612, Sandstein, 4geschossig, Architekturgliederung, Nischenplastik und Reliefs der Passion (58—87 cm hoch), Bekrönung Madonnenstatue (1,30 m hoch). — Triumphkreuz, 15. Jh. — Taufstein 8 eckig mit Karyatiden und Evangelistenreliefs, 17. J h . Herrenhaus (Frhr. v. Haxthausen). A n Stelle der ehem. Burg; 18. Jh. Einfach, 2 geschossig mit Mittelrisalit und Eckpavillons. Umgebung: s VINSEBECK Kirche. 17. und 18. Jh. Schlicht, kreuzförmig mit nachträglich (1609) verlängertem Chor. Quadr. W'Turm. Holzdecke. — Epitaphien des 16. und 17. J h . ; sehr tüchtig ein 5 m hohes der 2. H. 17. Jh. in sehr reichem A u f b a u . Wasserschloß. (Graf Wolff-Metternich). 1720, 2 geschossiger Bau in guten Verhältnissen. Flache Mittelrisalite mit Giebel an beiden Fronten. A n den 4 Ecken j e 3 Achsen risalitartig vorgezogen (Grundriß also ein Doppel-T). A n 2 Inseleckcn runde Pavillons. Verwandt mit Wöbbel, Welda u. a. Schloßbauten des Paderborner Landes. —- Festlich stukkierte Säle und Kamine. Interessantes Mobiliar. Barockstatuen auf der Gartenbrücke. EICHHOLZ 2 durch den Heubach getrennte Höfe, Vorder- und Hinter-Eichholz (Graf Wolff-Metternich). Vorder-Eichholz Wasserburg. N e u b a u n a c h 1616. Langgestreckte Bauten mit runden Ecktürmen. Herrenhaus schlicht, 1687. Vorburg mit freistehendem Wehrturm 1631. — HinterEichholz Fachwerkbauten mit bar. Steinportal, 17. Jh.
DRIBURG Die Siedlung entstand M. 13. Jh. am Fuße der Iburg, einer alten 753 in den Sachsenkriegen genannten sächsischen Volksburg. Auf dieser legte Karl der Große eine Peterskapelle an; im 11. Jh. war hier ein .\onnenkloster, das aber im ¡2. Jh. nach Gehrden verlegt wurde. Der Paderborner Bischof legte 118g wieder eine Burg an, die lange £eit die Herren von Brakel oder Driburg zu Lehen hatten. Sie wurde im i j . Jh. zerstört. Aicht unerhebliche Reste, auch der Bergfried noch vorhanden. — E. 13. Jh. besaß Driburg Sladtrechte, seit 18. Jh. Badeort (Quelle 1593 zuerst erwähnt).
Die alte Pfarrkirche aus dem 13.Jh. — eine verbaute Hallenkirche mit bar. Ausstattung — 1894 abgebrochen. Etwa 2,5 km s Driburg liegt die sogen. „Gräfte", eine bmkw., mit doppeltem Wall und Graben befestigte Burganlage des 1 0 . — 1 1 . Jh.; erhalten die Grundmauern des rechteckigen »Donjon«, dessen A u f b a u aus Holz und Lehm bestand. Vor der Hauptburg die ebenfalls umwallte Vorburg. Umgebung: n und nö MERLSHEIM Wasserburg (von und zur Mühlen) Von dem 1420 für Sievert von Oeynhausen erbauten Schloß ist das Treppenhaus erhalten. Im übrigen Neubau 1667—68 für den Paderborner Domdechanten Casp. Phil.
DRIBURG, UMGEBUNG v. Ketteier. Herrenhaus rechteckige Hofanlage, rings von Wasser umgeben. Hauptbau mit einfachem Volutengiebel an der NSeitc und 3fach gestaffeltem Giebel an einer Ecke der OSeite, ebenfalls mit Voluten und Steinbändern. Quadr. T u r m an der NWEcke. Erker 1674. Bar. Portal, 1667. Stuckdecken. —• Waffen- und Kunstgewerbesammlung. HIMMIGHAUSEN Kirche. 1660, 1 schiffige, kreuzförmige Anlage mit halbrunder Apsis; flachgedeckt. WPortal 1725. — Epitaph Frau v. Offen t 1680. Herrenhaus (Graf Oeynhausen-Sierstorpff). 18. J h . , 1 geschossig mit Mansarddach. Gute Remise. NIEHEIM Der bereits gegen F.. g. Jh. erwähnte Ort erhielt vom Bischof Bernhard IV. von Paderborn (1228—47) Stadtrecht. Pfarrkirche S. Nikolai. Ziemlich verbaute Hallenkirche, wesentlich spätgot. auf alteren Grundlagen. Im 3jochigen Msch. eigenartige sternartige Rippengewölbe; schmale Ssch. — Chor 2jochig mit 5 / 8 Schluß. Quadr. WTurm. — Ausgezeichneter spätgot. Taufstein: 8seitiges Becken mit Reliefs auf figurengeschmücktem Fuß, A . 16. J h . — Sakramentshäuschen mit Fialen als Wandanbau in 3 Seiten eines 6 Ecks. — Epitaph des Schulte Burchard, 1563. Rathaus. Schlichter freistehender Bau in 2 Geschosscn mit Giebeln an den Schmalseiten, 1610, bez. über dem Portal. Einige Fachwerkhäuser, das sogen. »Richterhaus« das prächtigste. Reste der Stadtbefestigung. Die einst vorhandene bischöfliche Burg (an der SSeite der Stadt) nicht erhalten. PÖMBSEN Pfarrkirche. Schlichter gewölbter Saalbau des 17. J h . Bmkw. außer dem Hochaltar vom A. 18. J h . die Reste eines steinernen Rctabels vom A . 17. J h . auf dem 11 Sritenaltar. HOLZHAUSEN Kirche. 17. J h . , 1 schiffig, gerader Chorabschluß. Flache Holzdeckr. Turmgeschoß und Sakristei gewölbt. Portal 1676. Tympanon mit ganz rohem Figurenschmuck 12. |h. - Taufslein, rundliche Pokalform. A. 1 3 - J h . Herrenhaus (Frhr. v. d. Borch). Klassiz. schlicht. Erbaut 1801- 04 von Ilisner (Kassel). 11 achsig, 2geschossig. Gute Untergebäude mit Fachwerkgicbel, 17. J h . — Reich geschnitzte Bar.Truhe mit Salomes Urteil und Königin v. Saba, 17. J h . — Fayenceofen 1763. BELLERSEN In der unbedeutenden Kirche des 18. J h . (schlichter Saalbau) 2 Epitaphien der freiherrlichen Familie v. Haxthausen von 1 5 8 3 und 158g. BÖKERHOF Herrenhaus (Frhr. v. Haxthausen). Schlichte hufeisenförmige Anlage, A . 19. J h . ALTENBERGEN In der Kirche (die alte 1898 abgebrochen) einige spätgot. Bildhauerarbeiten; 5 Reliefs mit Darstellungen der Passion, A. 16. J h . — Muttergottes, Holz, mit Strahlenkranz. 2. V . 16. J h . ; Katharina, Holz, um 1470.
D R I B U R G , l'MOEIH'NC.
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Umgebung: 0 BRAKEL 836 zuerst als willa Brechal" erwähnt. Seit etwa 1200 Stadt. Nahebei die Hinnenburg ( f . u.) der Herren v. Brakel. Pfarrkirche S. Michaelis. Urspr. kreuzförmige Gewölbebasilika des gebundenen Systems, schwergliedrig und breiträumig mit gratigen Kreuzgewölben. Die Teilungspfeiler der niedrigen Doppelarkaden unter sächsischem Einfluß mit eingelegten Ecksäulchen. Das s Ssch. im späten 16. J h . erweitert und mit dem Msch. auf gleiche Höhe gebracht. Got. Chor und 5 / 8 Schluß mit hohen Maßwerkfenstern M. 14. J h . angefügt. WTurm neu. — Hochaltar 1745. Taufe und Kanzel 17. J h . — Epitaph von Haxthausen 1583. — Rom. Weihrauchfaß, groß, 4eckig mit Verdachungen und Tierfiguren. — Auf dem Kirchplatz »spätgot.« Kirchhoflaterne aus Stein, 4 m hoch. Kapuzinerkirche. Gewölbter Saalbau in gotisierendem Barock, 1 7 1 8 , von Joh. Conrad Schlaun. Rathaus. Schlichter 2geschossiger Bau des 15. J h . , Giebel mit Vierpässen in den Staffeln. Portal von 1573. HINNENBURG Schloß (Graf Bocholtz-Asseburg). M a . Burganlage 1 3 . J h . — 3 Flügel u m schmalen rechteckigen Binnenhof und runder E c k turm. A u s b a u 15. und 16. J h . Alte A u f n a h m e n vorhanden. V e r w a n d t Wewelsburg und Neuhaus. N a c h 1 7 3 6 neue Fassadenaufteilung und M a n s a r d d a c h , neue Untergebäude. Üppige R o k o k o a u s s t a t t u n g d e r R ä u m e in fleischig plastischen Stuckornamenten, f ü r Westfalen selten (vgl. Schwarzenraben). — F r ü h e r Gartenparterre mit 6 fallenden Gartenterrassen und Wasserspielen (von Schlaun?). Pläne noch erhalten (vgl. E r p e r n b u r g und Körtlinghausen). — Burgkapelle 17. J h . Spätgot. geschnitzter Altaraufsatz mit K r e u z i g u n g und Heiligen E . 15. J h . , stark erneuert und ergänzt. R o m . Kruzifix mit Grubenschmelz, L i mousiner Arbeit. Bar. vergoldete silberne Taufschüssel mit Figuren und R a n k e n , 17. J h . — Got. Missale mit farbigen Initialen und K a n o n b i l d , 15. J h . — Bar. Pokale, K a n n e n und H u m p e n , z . T . sehr gute A r b e i t e n . — 1934 durch Brand größtenteils vernichtet. BRUCHHAUSEN In der Simultankirche, einem unbedeutenden Saalbau des 16. J h . , interessanter Altaraufsatz vom A. 17. J h . mit 7 Reliefs aus Papiermache, Passionsszenen und die 4 Evangelisten darstellend. Umgebung s und sö NEUENHEERSE E h e m . hochadligcs freiwcltlichcs D a m e n s t i f t , gegr. 868, 1802 umgestaltet, 1 8 1 0 aufgehoben. — Die erhaltene K i r c h e stammt im Grundriß und wesentlichen Teilen des aufgehenden M a u e r werks aus dem 1. V . 12. J h . Stattliche, kreuzförmige, holzgedeckte Säulcnbasilika — selten in Westfalen — mit langgestrecktem, platt geschlossenem Chor über einer bis unter die Vierung reichenden K r y p t a und einem Westwerk, das als R e duktion des C o r v e y e r und etwa gleichzeitiges Gegenstück zu d e m nah verwandten Fn-ckcnhorster wichtig ist. Gesamtlänge etwa
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DHIBURG,
UMGEBUNG
54 m . — E r h a l t e n h a b e n sich v o n diesem B a u die unteren Teile des Westwerks, im Lhs. die A u ß e n m a u e r n u n d die Säulenreihe d e r N S e i t e , d i e V i e r u n g s p f e i l e r , T e i l e d e r Q h s . - M a u e r n , d i e gesamten W ä n d e des Chores mit der dreischiffigen Säulenkrypta, an deren W E n d e die tonnengewölbte Confessio der hlg. Saturnina v i e l l e i c h t n o c h ä l t e r e n D a t u m s ist, s c h l i e ß l i c h d i e z w e i g e s c h o s s i g e K a p e l l e i m sö W i n k e l z w i s c h e n C h o r u n d Q h s . — I m W e s t w e r k öffnete sich d e r M i t t e l r a u m des w o h l i m m e r portallosen Erdgeschosses m i t 3 S ä u l e n a r k a d e n g e g e n d a s M s c h . u n d m i t j e 2 gegen die Seitenräume; a m W E n d e vermitteln die runden T r e p p e n t ü r m e d e n A u f g a n g z u d e m als N o n n e n e m p o r e d i e n e n d e n O b e r g e s c h o ß , a u c h die S e i t e n r ä u m e zweigeschossig; alle T e i l e ursprünglich flach gedeckt, wie die Mauerstärken beweisen. O b e r b a u in alter F o r m nicht erhalten, die T r e p p e n t ü r m e ü b e r r a g t e n v e r m u t l i c h d e n M i t t e l b a u w i e i n F r e c k e n h o r s t , falls d i e s e r nicht einen hölzernen A u f b a u trug. — D i e kräftigen S ä u l e n i m L h s . mit derben Würfelkapitellen, deren Schilde an der dem M s c h . z u g e w a n d t e n Seite in oberitalienisch beeinflußten F o r m e n d e r Q u e d l i n b u r g e r Stilstufe o r n a m e n t i e r t sind. — In der K r y p t a gurtlose G r a t g e w ö l b e , ebenso in der doppelgeschossigen K a p e l l e in der S O E c k e zwischen C h o r u n d Q h s . — N a c h Brand 1165 E i n b a u t e n u n d A u f b a u der Obergeschosse des Mittelbaues i m Westwerk, E i n w ö l b u n g des C h o r e s u n d Q h s . , A n b a u der Lambertikapelle an der O S e i t e des Chores, U m b a u des s K r e u z a r m e s z u m Kapitelsaal mit eigenartiger achteckiger Mittelstütze und d a r ü b e r l i e g e n d e r N o n n e n - E m p o r e als E r s a t z f ü r d i e a u f g e g e b e n e d e s W e s t w e r k s . — S e i t E . 14. J h . A u s b a u z u r g o t . H a l l e n k i r c h e in ziemlich g r o b e n F o r m e n mit achteckigen Pfeilern, bei der i m Lhs. n u r die N S e i t e des alten Baues erhalten blieb; a u ß e n kräftige S t r e b e p f e i l e r . — I m 17. u n d 18. J h . U m b a u t e n u n d E r n e u e r u n g des C h o r g e w ö l b e s . S ü d p o r t a l 1695, N o r d p o r t a l 1703, H a u b e a u f d e m W T u r m 1797. — H o c h a l t a r 1705, Seitenaltäre auf der C h o r treppe aus der gleichen Zeit, ü p p i g e Dekorationsstücke in M a r m o r . K a n z e l 1 7 3 1 . — T a u f e , Sandstein, 1585. — S c h ö n e S t a n d l e u c h t e r vor d e m Hochaltar, Z i n n , 1618. — G r a b p l a t t e der Äbtissin Haseke v o n S p i e g e l b e r g , 1465. Zierstücke eines r o m . Reliquienkastens mit b r a u n e m S c h m e l z ; kleines rom. R e l i q u i a r mit L a m m . — A b t e i g e b ä u d e 1600, z. T . e r n e u e r t 1 7 1 4 . DRINGENBERG Burg der Paderborner Bischöfe (heute Amtshaus), erb. 1318—23. — I n ihrem Schutz bildete sich u m 1320 eine kleine Stadt aus den Einwohnern der Dörfer Dringen u n d Wirdessen. Pfarrkirche frgot. mit massigem T u r m , der C h o r spgot. — Geschmiedete T ü r 1729. — Muttergottes, A . 16. J h . von einem ostfälischen Meister; gute A n n a Selbdritt. — G r a b m a l Jodokus von Landsberg, 1622. — Bronzene C h o r l a m p e , 1637, von Hans Krako, Goldschmied in Dringenberg, d e m Verfertiger des Liboriusschreins im Paderborner D o m . GEHRDEN E h e m . Nonnen-Klosterkirche. G e g r . zwischen 1 1 3 6 — 4 2 , verlegt von der Iburg bei D r i b u r g ; erb. im späten 12. J h . K l e i n e Gewölbe-
HÖXTER
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basilika auf regelmäßig kreuzförmigem Grundriß; Choranlage im Hirsauer Schema (Mittelapsis durch got. Erweiterung ersetzt). Lhs. in 2 Doppeljochen, als Zwischenstützen sächsische Pfeiler (mit Ecksäulchen), Gewölbe erneuert, ursprünglich Kreuzgewölbe mit geradem Stich. Die Doppelarkaden zwischen den Chören auf Säulen mit gespaltenem Würfelkapitell. — Ausstattung bar., ziemlich üppig, aber von geringer Qualität. Im Pfarrhaus Tapeten von Joseph de Four, 1815. RHEDER Kirche. A. 18. Jh. Reizvolle originelle Anlage mit Dreikonchenschluß im O und T u r m im W , gewölbt, schlichte Strebepfeiler und Rundbogenfenster. Bar.Portal 1716. T u r m im Obergeschoß 8eckig mit Laterne. Gutes Bar.Mobiliar: Altar mit Figurenschmuck, Kanzel, Gestühl und Taufe. Grabstein Hermann v. Mengersen (f 1585). Schloß (Frhr. Spiegel v. Peckelsheim). Gute langgestreckte Untergebäude mit Eckpavillons 17:6. Herrenhaus 1750. Gutes Treppenhaus und reich stukkierte Rokokosäle, verwandt Schloß Hinnenburg.
HÖXTER Die Siedlung tHuxoru bestand bereits A. g. Jh. als fränkischer Königshof nahe der alten sächsischen Brunsburg-, 8ss siedelte das in Hetha (wohl bei Neuhaus im Solling) gegr. Kloster Nova Corbeia (Korvey) in die unmittelbare Nähe von Höxter über, wo Ludwig der Fromme dem Kloster den Königshof (»villa«) überließ. Bei der hohen Bedeutung von Korvey wuchs auch Höxter rasch heran; 833 als Marktsiedlung und Münze bezeugt. Der Ort gewann allmählich halbrunde Form am linken Weserufer; um 1150 erhielt er das Dortmunder Stadtrecht und die Erlaubnis zur Befestigung (115s Bestätigung durch Friedrich Barbarossa). Weserbrücke 1115 bezeugt ( 1 6 7 3 durch Turenne zerst., Neubau 1833 und 1934). 12Q5 als Mitglied der Hansa genannt. Schwere Leiden im 30jährigen und 7jährigen Kriege; die Einwohnerzahl sank erheblich bis auf sooo (heute 8000). — Höxter gehörte der gefürsteten Abtei Korvey bis zu deren Säkularisierung 1803, seit 1815 preußisch. Pfarrkirche S. Kilian!. A n g e b l i c h e W e i h e n a c h r i c h t 1075 s c h w e r l i c h a u f T e i l e des v o r h a n d e n e n B a u e s z u b e z i e h e n . — R o m . Pfeilerbasilika des 12. J h . , urspr. flachgedeckt (alte Fensteröffnungen!); i . H . 13. J h . roh e i n g e w ö l b t m i t g r ä t i g e n K r e u z gewölben zwischen korbbogigen Gurten und halbrunden Schildb ö g e n in 2 D o p p e l j o c h e n . Die zur A u f n a h m e der G e w ö l b e d i e n e n d e n V o r l a g e n sehr kräftig. D i e niedriger als das M s c h . gehaltenen, ebenfalls n a c h t r ä g l i c h e i n g e w ö l b t e n Kreuzarme mit halbrunden OApsiden. D a s s Ssch. spätgot. e r w e i t e r t . Y V B a u , w i e d i e g a n z e K i r c h e in Bruchstein, in enger A n l e h n u n g a n d i e h e u t i g e F o r m des K o r v e y e r W B a u e s : 2 T ü r m e , u n v e r j ü n g t , gesimslos m i t g e k u p p e l t e n S c h a l l ö f f n u n g e n in d e n 3 O b e r geschossen, flankieren einen niedrigeren, etwas v o r s p r i n g e n d e n M i t t e l b a u mit G l o c k c n h a u s . D i e innere R a u m f o l g e im M i t t e l b a u leider d u r c h O r g e l e i n b a u zerst. — Ü b e r d e m neuen H o c h altar K r e u z i g u n g s g r u p p e mit ausgezeichnetem Kruzifix v o n
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H Ö X T E R , UMGEBUNG
etwa 1520. — K a n z e l mit bmkw. Alabasterreliefs 1597. — Taufstein 1631 (die Inschr. Berent K r a f t bezeichnet wohl den Stifter). Epitaphien 1543, 1622, 1743. Minoriten-Kirche. Das Kloster 1248 gegr. Die Kirche 1281 im Bau: einheitliche, unsymmetrische, 2schiffige Anlage des 13. Jh., im Querschnitt basikal, aber ohne selbständige Beleuchtung des Msch. Pfeiler rund mit 4 Diensten. Im Lhs. 4 Joche, im Chor 3 und 5/8 Schluß. Knappes, gut und straff gezeichnetes Detail. — Interessanter L e t t n e r aus der Erbauungszeit. Nikolaikirche. Saalbau des 18. Jh., Portal bez. 1766. 1896 erweitert durch SSchiffe und w Anbau. W T u r m über dem Eingang. Rathaus. Langgestreckter rechteckiger Bau, um 1610 mit Benutzung älterer Teile von 1466. 1899—1906 wiederhergestellt. Untergeschoß Stein, Obergeschoß Fachwerk. A n der s Hauptfront ein kräftiger 8seitiger Treppenturm, mit Rücksicht auf die Wirkung im Platzbild aus der Mittelachse asymmetrisch nach links gesetzt. A m T u r m 2 reich behandelte Portale, eines bez. 1613. Reizvoller Holzerker an der w Giebelseite. — K a m i n in der Eingangshalle, 1614. Stockhof (jetzt Amtsgericht). Schlichter Bau des 17. Jh. mit Treppenturm. Treppenstufen geschnitzt und bez. 1610. Fachwerkhäuser. Mehrere von großer Vorzüglichkeit, besonders in den kraftvoll eleganten Zierformen. Meist Giebelhäuser. Westerbachstr. 2, 1548 (Traufenhaus). — Schoeffscher Hof (jetzt Dechanei) Marktstr., 1561, wirkungsvoll als Abschluß des langgestreckten Marktes (früher Dechaneibibliothek jetzt Diöz.Mus. Paderborn: Lektionar des 13. Jh. mit Metalleinband. Korveyer Evangeliar, A . 11. Jh.). — Ehem. Küsterhaus an der Kilianskirche, 1565. — Nikolaistr. 10, 1565. — Marktstr. 13, 1565. — A m Rathaus 5, 1612. — Stadthaus der Herren von Zielberg (gewöhnlich nach Tilly genannt, der hier wohnte) mit kunstvollem Erker, Westerbachstr. 33, A . 17. Jh. Namhafte Reste der Stadtbefestigung des Mittelalters. Umgebung: ö, n und nw CORVEY E h e m . Benediktinerabtei. Die älteste in Sachsen, Tochter von Corbie (»Nova Corbeia«), gegr. 815 in Hetha im Solling, dann 822 auf das linke Ufer der Weser nach dem fränkischen Königshof Huxori verlegt. Reichsunmittelbare gefürstete Abtei, 1803 säkularisiert, 1815 an Preußen, das das Mediatfürstentum dem Landgrafen von Hessen-Rotenburg verlieh; von diesem an den Herzog von Ratibor. — Die Kirche, 822 gegr. u. 848 gew., war nach älteren Grundrissen eine kreuzförmige, flachgedeckte Basilika mit Chorviereck und Hauptapsis sowie je einer Nebenapsis an den Kreuzarmen; in dieser Anlage sicher Vorbild für die sächsischen Kirchen der späteren Zeit. Die Ssch., nur etwa 1/ 3 der Msch.Breite messend, setzten sich jenseits des Q,sch. in einem Gange um Chorviereck und Hauptapsis fort, schlössen auf jeder Seite mit rechteckiger Altarnische und führten schließlich
HÖXTKR,
UMGEBUNG
im O zu einer K a p e l l e in Kreuzform. — In wesentlichen Teilen erhalten das mit d e m Lhs. fluchtende W e s t w e r k der »3 Türme«, 873 gegr., 885 gew., aber vielleicht von A n f a n g an vorgesehen. Das nachweislich als »Krypta« bezeichnete Erdgeschoß besteht in der Mitte aus einem Quadrat (9,55 x 9,35), dessen K r e u z gewölbe auf 4 Säulen mit hohem Gebälkkämpfer und 12 Pfeilern ruhen. Die korinthisierenden Kapitelle bossiert, nur 1 mit teilweiser Einzelausführung. Im W , zwischen Treppentürmen, eine in 3 Joche geteilte Vorhalle mit 3 Z u g ä n g e n von außen, der mittlere liegt in einem schmalen Risalit, das bis z u m Ansatz des Glockenhauses, urspr. nur bis zu einem Pultdach über dem Mittelbau rcichte. Ü b e r dem Quadrat der K r y p t a der gleichfalls quadr.. mehrgeschossige J o h a n n i s c h o r als Tauf- und Pfarrkirche, im O einst durch j e 3 Arkaden in 2 Geschossen nach dem »Ostraum« (zwischen Westwerk und Lhs.), an den 3 anderen Seiten ebenso durch j e 3 Arkaden nach seitenschiffartigen R ä u m e n geöffnet. Über diesen im W eine Empore, die im 16. J h . für den Knabensängerchor, urspr. aber vielleicht für den Kaiser bestimmt war. A u c h im N und S j e 1 Empore, deren 3 bzw. 4 Doppelarkaden mit den Fugen und den Resten der K ä m p f e r unter dem Dache noch sichtbar sind. Ü b e r d e m Mittelraum des Johannischors wohl noch zwei weitere Geschosse, wobei offen bleiben muß, ob diese quadr., 8eckig oder gar rund (wie in Centula) waren. Jetziger Zustand des Johannischors aus E. 16. Jh. (Wappenstein 1596). — Der » O s t r a u m « zwischen Johannischor und Lhs. öffnete sich in einem noch erkennbaren großen Bogen nach dem Msch.; die seitlichen Emporen des Johannischors setzen sich durch den O R a u m fort. Im Erdgeschoß Renss.Unterbau für die Orgelempore vom E. 16. J h . -— Die W F a s s a d e zeigt jetzt oberhalb des erst später höher geführten Risalits (mit der bar. Salvatorgcstalt in einer Nische) ein Glockenhaus mit j e 4 Doppelschallöchern, deren Säulen mit korinthischen Bossenkapitellen der karolingischen Zeit von anderer Stelle, vermutlich von den Doppelarkaden der Johannischoremporen, übernommen sind, darüber ein niedrigeres, jüngeres Glockcnbaus, gleichfalls mit Doppelschallöchern, deren Säulen m m . Würfclkapitelle des 12. Jh. (wohl unter A b t Wibald 1146 bis 11 Co) haben. Während der Mittelbau mit den T ü r m e n bis etwas unterhall) der S a l v a t o r i s c h e eine einheitliche Mauer bildet, läßt j e 1 Fuge von da ab erkennen, d a ß die T ü r m e einzeln weiter hochgeführt wurden, der Mittelbau jedoch eines Glockenhauses urspr. entbehrte und mit dem erwähnten Pultdach abschloß, über dem das oberste G e s c h o ß des Johannischors emporragte. Die Einzeltürmc gingen urspr. zunächst nur so weit wie die Treppenanlage und müssen unmittelbar darüber j e 1 Glockenstube gehabt haben, die dann zunächst durch d a s untere Glockenhaus ersetzt wurden, vermutlich, weil die Glocken in den T ü r m e n allzu starke Schwankungen verursacht hatten. Die Höherführung der Einzeltürme, ihre Ausstattung mit j e 2 Glockenstuben übereinander und mit j e zwei
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H Ö X T E R , UMGEBUNG
Doppelschallöffnungen auf allen 4 Seiten (soweit nicht das gleichfalls höher gelegte Satteldach dies verbot) und das obere Glockenhaus gehören wohl dem E. des 12. Jh. an. Die Kapitelle der Glockenstuben haben meist Würfelform, sind aber z. T . der karolingischen Glockenstube entnommen. Der ganze Turmbau besteht aus plattenförmigem Bruchstein vom Solling, nur in der Höhe der rom. Glockenstuben bestehen einzelne Teile aus Quadern. K r ö n u n g jeder Seite der Einzeltürme mit Giebel, darüber hohe spitze Zeltdächer von 1583 (Inschriftstein). — Das Westwerk ist als das einzig erhaltene geschichtlich wie baugeschichtlich von ganz hervorragender Bedeutung, befindet sich aber im Zustand größter Vernachlässigung. — N e u b a u d e r K i r c h e 1667: gotisierendes 1 schiffiges Lhs. aus 3 flachen Gewölbejochen mit Innenstreben; der Chor gleichfalls aus 3 Gewölbejochen, aber mit Außenstreben und stichbogenartiger Apsis, der sich eine später hinzugefügte K a p e l l e anschließt. — A u s s t a t t u n g mit Hoch- und Nebenaltären, Chor- und Laiengestühl, Beichtstühlen, K a n z e l und Orgelgehäuse in derbem Barock. — Triumphkreuz rom. u m 1220. A b t e i , jetzt herzoglich Ratiborsches Schloß. Einfacher Bau aus 4 Flügeln bestehend, in schwerem, formenarmem Barock. Bmkw. der i^geschossige K a i s e r s a a l und die Bibliothek (die alte freilich 1632 verbrannt). THONENBURG Hof (Herzog v. Ratibor-Corvey). Ma. Kernbau der Äbte von Corvey. Herrenhaus 1721. Hofgebäude 1708 und 1736. Bar.Portal 1721. Gute Gruppierung in bewegter Landschaft. STAHLE Pfarrkirche. Schlichter Saalbau mit 3seitigem Chorschluß und hübschem Dachreiter an der WFront, 1697. Portal mit Muttergottes.— Reich versierter Taufstein, Pokalform, bez. 1670. — Ausgezeichneter Kelch, 14. Jh., Silber vergoldet mit Medaillons in einfarbigem Grubenschmelz. LÜTMARSEN In der neuen Kapelle überlebensgroßes Kruzifix von sehr realistischer Durchbildung, i . H . 16.Jh., ferner gemalter Altarflügel mit Mariä Verkündigung und hlg. Sippe, A. 16. Jh. BRENKHAUSEN Zisterzienser-Nonnenkloster. Gegr. 1234; 1803 aufgehoben. — Die Kirche ist eine schlichte frühgot. Basilika in schweren niedrigen Raumverhältnissen, die Gewölbe noch nach dem gebundenen System und rippenlos, aber mit spitzen Gurt- und Schildbögen. Chor gerade geschlossen. Die Ssch. abgebrochen. WTurm neu. — Bar. Altar. Taufstein A. 17. Jh. Einige unbedeutende spätgot. Holzfiguren des 16. Jh. — Verbaute Reste eines einfachen Kreuzganges und eines von Doppelsäulen geteilten, mit gratigen Kreuzgewölben versehenen Remters, beide frühgot. — Konventsbau 18. Jh. FÜRSTENAU In der unbedeutenden Kirche des 16. Jh. ein rom. Taufstein, A. 13. Jh.,
WARBURG
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in rundlicher Pokalform auf Fuß in Gestalt einer attischen Basis mit Eckblättern. Interessantes Beispiel eines Typus, der in dieser Gegend häufiger vorkommt, in Westfalen aber fehlt, wo die schlichtc zylindrische Kufe vorherrscht. Umgebung: s GODELHEIM Kirche. Rom. T u r m mit Satteldach und Treppengiebel. 1 schiffiges 2jochiges rom. Lhs. mit tiefem Choranbau, 17. Jh.; Bar. Eingänge mit Wappenschmuck 1678 und 1698. Der schlichte Bau auf einer Anhöhe städtebaulich gut orientiert zu trefflichen Bauernfachwerkhäusern der Nachbarschaft. —• Taufstein in rundlicher Pokalform. Herrenhaus (Graf Bocholtz-Asseburg). 1751. gachsig. 3geschossig. Mansarddach, flacher Mittelgiebel. 2 geschossiger Saal im Obergeschoß. NW Godelheim liegt auf der steil abfallenden Höhe des Brunsberg die Brunsburg, eine altsächsische Volksburg, die 775 von Karl d. Gr. genommen wurde. Reste des Walls erhalten. Darin Trümmer einer um 1200 erbauten Burg des Klosters Corvey. WARBURG Alte Burganlage auf dem Warberg (Wartberg), A. 11 .Jh. urkundlich erwähnt. Im Schutz der Burg entstand zunächst die Altstadt, 123g wird bereits eine Neustadt genannt, beide 1260 durch Mauer verbunden, seit 1436 einheitliche Verwaltung. Hansestadt. — Sehr reizvolles Stadtbild: von der unteren Altstadt im Diemeltal stufenförmig aufsteigende Terrassenmauern zur oberen Neustadt; Rathaus und Dominikanerkirche liegen auf halber Höhe, überragt vom Turm der Johanniskirche, die den Aufbau krönt, während auf der Westseite der Burgberg die höchste Erhebung bildet. S . E r a s m u s k a p e l l e (Schloßkirche auf d e m Burgberg, j e t z t Friedhof). E r b . gegen M . 12. J h . , 1622 zerst.; 1681 die j e t z i g e K a p e l l e über d e r rom. K r y p t a erb.; diese 3schiffig in 4 J o c h e n mit Säulen, im O in g a n z e r Breite mit halbkreisförmigem S c h l u ß , d e r noch von einem P a a r S ä u l e n geteilt w i r d ; unmittelbar v o r der Apsis Bündelsäulen, sonst glatte Schafte mit Würfelkapitellen. — B a r . A l t a r mit geschnitzter Erasmusmarter. — D e r O b e r b a u in gotisierenden F o r m e n , a u ß e n Säulenportal, bez. 1681 mit Stiftungsinschrift des P a d e r b o r n e r Fürstbischofs Ferdinand von Fürstenberg ( 1 6 6 1 — 8 3 ) . Marlenkirche. Pfarrkirche d e r Altstadt. H a u p t b a u z e i t das letzte J a h r z e h n t des 13. J h . Hallenkirche in gedrungenen schweren P r o p o r t i o n e n ; 2 sehr breite J o c h e mit schmalen Ssch. Stützen r u n d , v o n d e n 8 Diensten die 4 j u n g e n auf Konsolen ausgekragt (wie i n O b e r m a r s b e r g ) , K r e u z r i p p e n g e w ö l b e . D e r W T u r m zur H ä l f t e i n d i e H a l l e einbezogen, mit E m p o r e n a n l a g e . Sehr kurzer C h o r m i t 5 /„Schluß, die Ssch. enden in 3/e Apsidiolen, die a u ß e n g e r a d e u m m a n t e l t sind. A n der SSeite des Chors Inschr. »Johan Pardan m e c(r)eavit S. Marie«, die als Meisterinschrift gedeutet wird. A u s g e b i l d e t e Strebepfeiler mit eigenartigen Abschlüssen. Beachtenswerte P o r t a l e an d e r W - u n d SSeite. Der W T u r m
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WARBtmc. I NI) l'MGEIll'Nli
ungegliedert in 4 Geschossen, das oberste Geschoß und der Heim sind erst in jüngster Zeit hinzugefügt. — Spgot. Wandtabernakel mit Maria und Paulus, 1. H. 15. Jh. — Sehr bmkw. Seitenaltar in der s Nebenapsis, tüchtige Bildhauerarbeit in Alabaster, in der Mitte Kreuzigung, auch der Stipes reich dekoriert; bez. 1725. — Anderer, weniger guter Bar.Altar vom E. 17. Jh. in der n Nebenapsis mit Gemälde, Maria Rosenkränze austeilend. — Taufstein, 6seitiger Pokal mit Reliefs, E. 16. Jh. — Im Chor Holzrelief der hlg. Sippe, um 1500. — Epitaph C. Schlicker f 1678, roh. — Schönes spätgot. Standkreuz, Silber. — Gefäß für die hlg. Öle, Kupfer in Form einer Burg mit 6 Türmen, bez. 1489. Johanniskirche. Pfarrkirche der Neustadt. Kreuzförmige Hallenkirche, gegen M. 13. Jh.; das Lhs. kurz, nur 2 Joche, und niedrig. Kreuzförmige Pfeiler, kuppelige Kreuzgewölbe mit verlaufenden Graten auf spitzen Gurtbögen. Kapitelle mit gestieltem Blattwerk nur in der Vierung, sonst bloß Kämpfer. Stattlicher vortretender W T u r m . — Der Chor als Neubau beg. 1366 (Inschr. an einem ö Strebepfeiler), anscheinend aber nur mit Unterbrechung fortgeführt, dann 1396 Vertrag mit Meister Heinrich von Eythach über den Chorbau und 1403 Stiftung zum Ausbau. 2 Joche mit 5 / 8 Schluß, weit höher als das Gemeindehaus, schön in R a u m und Einzelformen; an den Wanddiensten unter zierlichen Baldachinen beachtliche S t a t u e n : Christus mit der Weltkugel, Madonna und 7 Apostel, von 2 verschiedenen Händen, M . 15. Jh., älter Johannes Ev. — Die kapellenartigen Anbauten an den Ssch. um 1500. — A m s Q_sch. bmkw. romanisierend-frühgot. Portal, darüber 2 bärtige gekrönte Köpfe der gleichen Art wie am Chor der Obermarsberger Nikolaikap. A n der NSeite des Chors Olberggruppe, 2. H. 15. Jh. — Seitenaltar 1627, — Kanzel 1611. — Taufstein, 6seitige Pokalform, 1598. — Lebensgroße Figur Christi, die Wundmale weisend, 2. H. 15. Jh. — Epitaph v. Hiddesen, 1603. Dominikanerkirche. Urspr. schlichte, frühgot. Halle, beg. nach 1281, unsymmetrisch 2schiffig in 3 j o c h e n ; turmlos; Chor aus 5Jochen, 14. Jh., gerade geschlossen mit gutem Maßwerk in den Fenstern der SWand; die NWand ohne Fenster. U m 1500 Erweiterungsbauten, so daß die Kirche heute 4schiffig ist. — Spätestgot. Kanzel. — Sehr stattlicher Bar. Altar, bez. 1665, Stiftung des Fürstbischofs Ferdinand von Fürstenberg; in der Mitte Gemälde der Himmelfahrt Mariae, seitlich Statuen, oben Christusfigur. — K l o s t e r g e b ä u d e , einfach, 1751. Rathaus. Einfach, aber sehr reizvoll, 1568. Die vierbogige Laube diente als Außendurchfahrt (rest. und erhöht). Fachwerkhäuser im Typus von Höxter. Reste der ma. Stadtbefestigung. Städt. M u s e u m Umgebung: n und nö DESENBERG Burgruine. Auf hohem Basaltkegel beherrschend gelegen. 776 zu-
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erst erwähnt, später weifisch und nach der Aufteilung des alten Herzogtums Sachsen paderbornisch. Seit 127^ im Besitz der Frhr. v. Spiegel, nach 1550 verlassen. G e w a l t i g e r B e r g f r i e d nebst Mauerresten erhalten. BORLINGHAUSEN Wasserburg (Frhr. von Weichs zur Wenne). Herrenhaus: 2 Flügel im rechten Winkel zueinander. Vorzüglich behandelte Giebel nach Art der Paderborner Bauten aus der Zeit des Fürstbischofs Dietrich von Fürstenberg. U m 1600. WILLEBADESSEN Benediktinerkloster. G e g r . 1149. 1810 aufgehoben. In der bar. Kirche gute Orgel. R o m . Reliquirnkasten von vergoldetem Silber, Salvator mit Evangelistenzeichen. Brnkw. Vortragekreuz, Metall, E . 13. J h . NIESEN Schloß (Frhr. v. Vittinghoff-Schell). i . H . 1 8 . J h . , 2geschossiges Herrenhaus mit Giebelrisaliten an den Lang- und Schmalseiten. — Schloßkapelle 1674, 1 geschossig mit bar. Dachreiter. SCHWECKHAUSEN Wasserburg (Herzog von C r o y ) . Herrenhaus E. 16. J h . mit in Hufeisenform malerisch gruppierten Untergebäuden. 8eckiger T r e p p e n turm a m Binnenhof, ein 2. an der Außenseite. Einzelformen schlicht. NATZUNGEN Pfarrkirche. E. 18. J h . ; nach O verlängert. Xeugefaliter bar. Hochaltar. BORGHOLZ Pfarrkirche. Einfach, niedriger spätgot. Chor. W i e in den meisten K i r c h e n der Gegend gut erhaltenes Gestühl, E. 17. J h . BÜHNE V o n der ehem. Burg nur noch 2 Fachwerkhäuser erhalten. BORGENTREICH Reihen schlichter Ackcrbürgerhäuser l 'mgebung: 1 WORMELN E h e m . Klosterkirche der Zisterzienser-Nonnen, gegr. 1246, errichtet A . 14. J h . , 1 schiffiger G e w ö l b e b a u , WNomicn-Empore, gutes M a ß werk. — T r i u m p h k r e u z aus spätem Ma. nach rom. Vorbild. — Bar. Ausstattung. — Großes Altarbild Maria als T h r o n Salomonis, M . 14. Jh., jetzt im Deutschen Museum Berlin. WELDA Schloß (jetzt klösterliche Anstalt). Erb. 1734 von demselben Bauherrn wie Schloß Vinsebeck und in Anlehnung an diesen Bau: ¿geschossiges Herrenhaus, Freitreppe, Bar. Portal und Eckpavillons. — Schöne Orangerie mit ausgebautem Mansarddach und figurengeschmücktem, 2geschossigem Giebel von 1733. Umgebung: nw HARDEHAUSEN Zisterzienserkloster. Gegr. 1140, 1803 aufgehoben. V o n der im 19. J h . zerstörten, einst großartigen K i r c h e ein Säulenkapitell mit
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PADERBORN
Basis aus M. 12. J h . erhalten, vollendet schöne Arbeit, sehr ähnlich einem Stück in Wunstorf. — Doppelter K r e u z g a n g , 1 R a u m in romanisierender Renaissance. — Frühgot. 2 geschossige 8 eckige Kapelle (Totenkapelle): kleine maßwerklose Fenster, Dachpyramide aus 8 Giebelchen herauswachsend. — Die K l o s t e r g e b ä u d e , 1689 gebaut, bisher Erziehungsanstalt, sind neuerdings vom Orden zurückerworben; in der Vorhalle eine Muttergottes, gute Arbeit, Teil einer Doppelmadonna. — Im G a r t e n P a v i l l o n mit geschwungener Treppenanlage und 4 Figuren der Jahreszeiten, 18. J h . — F ö r s t e r h a u s 1788, im Garton gutes Portal 1652. KLEINENBERG Gehört zu den ältesten Städten des Paderborner Landes, 1220 urkundlich erwähnt. P f a r r k i r c h e S . C y r i a c i . Neubau von 1745, vielfach umgestalte!, vor allem 1900—1905. Künstlerisch unbedeutend, ebenso die Ausstattung. W a l l f a h r t s k a p e l l e S . M a r i a e . V o r d e r Stadt an d e r S t r a ß e nach P a d e r b o r n . K l e i n e r reizvoller S a a l b a u bez. 1 7 4 2 ; S a n d steinverkleidung d e r W F r o n t u n d P o r t a l 1 7 5 8 , das etwas reichere Nebenportal an d e r N S e i t e bez. 1 7 4 2 (voll. 1 7 5 7 ) . A n d e r O W a n d ( 1 9 1 4 rest.) G r a b e s n i s c h e , 1 7 5 7 , d i e H o l z f i g u r des Christus von Ph. Pütt. B m k w . R e i c h t u m an I n s c h r . , die z. T . auf die K r i e g s wirren der Zeit Bezug n e h m e n . - - Ausstattung des I n n e r n zum größten T e i l aus der E r b a u u n g s z e i t , abgesehen von den G e m ä l d e n , von denen im wesentlichen nur d i e a n d e r Decke von 1 7 6 8 s t a m m e n , die übrigen a b e r 1 9 1 6 schlecht erneuert sind; neu a u c h die sehr entstellende malerische B e h a n d l u n g d e r W ä n d e . - Hocha l t a r mit reicher plastischer A u s s t a t t u n g von Ph. Pütt, v o n d e m selben B i l d h a u e r auch die F i g u r e n v o n O r d e n s s t i f t e r n an den Wänden. — Gute Kommunionbank. — Orgelbühne 1753. Beachtenswerte Muttergottes, u m 1 4 0 0 , H o l z , 0 , 4 5 m h o c h . S t a t i o n s w e g v o r d e m W P o r t a l , w i e die K a p e l l e sehr schön unter alten B ä u m e n gelegen. OESDORF Pfarrkirche, neu. — Muttergottes, Stein 1 m hoch. A . 15. J h . Petrus, Stein, 0,86 m hoch, A . 1 5 J h . — Mehrere andere Figuren 15. bis 16. J h . , alle aus Kloster Dalheim stammend.
PADERBORN Wahrscheinlich altsächsische Siedlung an den Paderquellen, bei der Karl der Große 777 einen Reichstag abhielt und wo er A. 9. Jh. ein Bistum einrichtete. Starker Aufschwung unter Bischof Meinwerk (100g—36). Um isoo hatte die Stadt sich bereits bis zur späteren Umwallung ausgedehnt, die an Stelle einer ma. Mauer getreten ist. Die Streitigkeiten zwischen der Bürgerschaft und dem Bischof, verschärft durch die religiösen Gegensätze des 16. Jh., führten zur Vernichtung der bürgerlichen Selbstverwaltung durch Bischof Dietrich v. Fürstenberg (1585—1618) aus einem westfälischen Geschlecht, das noch mehrere Fürstbischöfe hervorbrachte und zu den großen Kunstförderern des Landes gehört hat (heute Fürstenberg-Herdringen). Ein Teil der reformatorisch gesonnenen Bürgerschaft
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ließ im 30jährigen Kriege 1622 den Herzog Christian v. Braunschweig in die Stadt, der hier Domschatz und Kirchen plünderte, vor allem den älteren Liboriusschrein raubte und zu Talern schmelzen ließ. Paderborn litt besonders schwer während des großen Krieges, auch durch Pest und Hungersnot; kaum erholt, schlug der 7jährige Krieg neue Wunden. 1802 Säkularisierung, 1815 endgültig an Preußen. Viel/ach große verheerende Brände, besonders 1058, 1506, 1616, 1875. D o m S . M a r i a e , S . K i l i a n ! u n d S . L i b o r i i . A n den Paderquellen ließ K a r l d. G r . 777 eine Salvatorkirche errichten, sicher einen Holzbau, den die Sachsen wiederholt zerstörten. Der erste Steinbau 799 im Bau, voll, nach 815. Etwa gleichzeitig Einrichtung des Bistums. Brand des karolingischen Domes im Jahre 1000; den begonnenen 2. Bau Bischof Rethars ( t 1009) ließ Meinwerk (1009—1036) niederreißen und durch einen größeren 3. Bau von G r u n d auf ersetzen. Nach Brand 1058 abermals Neubau (4) unter Imad, gew. 1068. A u c h diesen zerstörte ein Brand 1133; Weihe des 5. Baues 1143. Wiederum fast vollständige Erneuerung (6) im 13. Jh., etwa 1230—80; im wesentlichen der bestehende Dom. Ausbesserungen und Ergänzungen vom 14.—20. Jh. Eingreifende, z. T . ganz willkürliche Veränderungen bei der großen Rest. E. 19. Jh. (Güldenpfennig), vor allem im Äußeren. Letzte Erneuerung 1925 ff. — V o m k a r o l i n g i s c h e n D o m haben sich in den viereckigen Pfeilern des Verbindungsbaues zwischen dem jetzigen D o m und dem Kreuzgang Reste des ehem. A t r i u m s erhalten; der D o m Karls des Großen lag also ö des heutigen Doms, was auch schon durch die Lage des Kreuzganges angezeigt wird. Die später hinzugefügten Säulenvorlagen der genannten Pfeiler aus dem Kalksinter der römischen Wasserleitung für K ö l n stammen wohl auch aus dem karolingischen Dom. (Die Durchgangshalle in ihrer gegenwärtigen Erscheinung im wesentlichen A . 13. Jh.) — Fundamente des R e t h a r s c h e n B a u e s bei Ausgrabungen in der K r y p t a 1915 gefunden. Der D o m M e i n w e r k s war sicher doppelchörig, bei Ausgrabung 1924 ist die Westapsis unter dem späteren T u r m , und zwar mit gleicher innerer Weite wie sie dieser hat, gefunden worden. — V o m N e u b a u I m a d s hat sich der W C h o r erhalten. Er liegt im Erdgeschoß eines mächtigen jetzt in 4 Giebeln (die kaum ursprünglich sind) endigenden T u r m s , denseitlich runde Treppentürme begleiten. Der Baugedanke erinnert noch an die Westwerke und erscheint als Reduktion eines solchen. Im Grundriß ein Q u a d r a t von 1 3 , 7 m äußerer Seitenlänge und 2,4 m unterer Mauerstärke; Giebelspitzen 43 m hoch. Bis zur Hälfte seiner H ö h e ungegliedert, tür- und fensterlos. V o n hier bis zu den Giebelanfangen jederseits 3 Reihen von 4 gekuppelten Schallöffnungen, dann noch 3 Reihen innerhalb der Giebel in ab nehmender Z a h l ( 3 — 2 — 1 ) . Die Teilungssäulchen der Schallöffnungen in jüngerer rom. Zeit erneuert. Mauerwerk in Quadern von ungleichen Schichthöhen. Das Radfenster a m Unterbau im 13. J h . eingebrochen. Die urspr. Bedachung ist als einfache vierseitige Pyramide zu denken. V o r der gänzlich verfehlten Rest., n
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die einen sehr hohen Helm mit Ecktürmchen anordnete, trug er ein Satteldach mit bar. Reiter. In der rauhen Macht seiner Erscheinung charakterisiert dieser Turm die Frühzeit des rom. Stils sehr eindrucksvoll. Andere Bauteile tragen das Gepräge des 12. Jh. Sie lassen sich gut mit den Nachrichten über einen Brand 1133 und eine Weihe 1143 in Verbindung bringen, a) O K r y p t a . Unter Chor und Vierung, diese um 14 Stufen gegenüber dem Lhs. erhöhend. Teilung in 3 Sch. und 8 Joche; nach der im Speyerer Dom die größte Deutschlands. Gurtenlose Gratgewölbe auf schlanken Säulen mit Würfelkapitellen, die Basen mit Ecksporen. Eingänge (in jetziger Gestalt jünger) aus den Kreuzflügeln, b) P a r a d i e s am s Arm des w Qsch. An den Wänden sehr einfache Blendbogen (Portal 13. Jh., die gesamte Front aus der Rest, des 19. Jh., urspr. doppelt so groß, die s. Hälfte 1859 abgebrochen). — Die Lage dieser Bauteile zeigt, daß der Umbau des 13. Jh. die Ausdehnung des Doms im 12. nicht überschritten hat. Anscheinend war schon der Dom Meinwerks oder Imads eine Basilika mit doppeltem Chor und doppeltem Qsch. Die äußeren Anhaltspunkte für die B a u g e s c h i c h t e im 13. J h . ungenügend. Beginn des Neubaus 1225 (Ablaß für den Gründungstag) auf dem alten Grundriß unter Beibehaltung der beschriebenen älteren Bauteile, fortschreitend von W nach O. Zwischen 1233 und 1241 Einsturz des ö Vierungsturmes. Vollendung anscheinend 1267. Während der Arbeit vollzog sich ein wichtiger Wechsel in der Bauidee: der Neubau war als Basilika begonnen, er wurde als Hallenkirche fortgesetzt und zu Ende gefuhrt. — Basilikal ist das J o c h z w i s c h e n d e m W Q s c h . u n d d e m W T u r m . Spitzer Scheidbogen auf glatten, mit einfachen GeGewölbe etwas jünger. Am simsen abschließenden Pfeilern. besten ist diese Bauperiode an der Außenarchitektur der NSeite zu beurteilen. An der kaum 2 m vorspringenden Qsch.Front ein großes, hohes Rundbogenfenster, im gerade einschneidenden Gewände mit einem Säulchen geschmückt; prächtiges rundbogiges Säulenportal, im Ornament spätrom. Ranken und Vögel, Öffnung im Kleeblatt; am Dachgesims Rundbogenfries. — Ohne das überlieferte w Qsch. hätte der Übergang zum H a l l e n s y s t e m , dem das ganze Lhs. angehört, zu einer schlimmen Dissonanz führen müssen; dank seiner konnte er ohne Anstoß durchgeführt werden. Die vorgefundenen Breiten- und Längenverhältnisse wurden beibehalten. Die Teilung erfolgte in 4 Jochen. Daraus ergaben sich für die Gewölbe des Msch. ein Grundriß von 10,1 m Breite und 8,1 m Länge, für die Ssch. entsprechend 7,2 m und 8,1 m. Die Scheitelhöhe ist 12,7, die Kämpferhöhe 12,9 m. Also eine Raumproportion von wuchtig breitschultrigem Charakter. Pfeiler im Grundriß kreuzförmig, an den 4 Fronten mächtige 1/2 Säulen, in den Winkeln schwächere Säulen. Flache frühgot. Basen mit Eckblättern. Knospenkapitelle. Breite unterspitze Gurten mit eckigem Rücksprung, die Kreuzgewölbe ohne Rippen mit mäßigem Scheitelstich (die heute vorhandenen Rippen sind im 17. Jh. aus
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Stuck angetragen, das Profil g a n z unmittelalterlich). D i e Fenster i m ersten P l a n wahrscheinlich so beabsichtigt w i e an der MünsterK i r c h e in H e r f o r d . Die fortschreitende E i n b ü r g e r u n g des got. Stils (man d a r f w o h l einen z w e i t e n Meister annehmen) führte z u spitzbogigen Einheitsfenstern; i m ersten J o c h noch nicht die g a n z e W a n d durchbrechend und m i t einfachem, sehr w u c h t i g behandeltem M a ß w e r k ; weiterhin größer, mit zunehmendem R e i c h t u m u n d a b n e h m e n d e r R e i n h e i t der Z e i c h n u n g . A n d e r von W nach O gehenden V e r ä n d e r u n g i m C h a r a k t e r des L a u b werks — es ist z u m S c h l u ß g a n z frühgot. naturalistisch — läßt sich d e r Eintritt j ü n g e r e r Arbeitskräfte anschaulich verfolgen. — Das L h s . von P a d e r b o r n ist e p o c h e m a c h e n d für die E n t w i c k l u n g des westfälischen Hallensystems. Dasselbe w a r bis dahin nur a u f kleine K i r c h e n von sehr g e d r u n g e n e n Verhältnissen a n g e w e n d e t worden. D e r D o m v o n P a d e r b o r n zeigt z u m erstenmal ein neues freieres, a b e r durchaus westfälisches R a u m g e f ü h l . Die vielfach behauptete V e r w a n d t s c h a f t m i t d e n Hallenkirchen der westfranzösischen Frühgot. ( H a u p t w e r k K a t h e d r a l e von Poitiers) ist äußerlich und bedingt s c h w e r l i c h ein unmittelbares A b hängigkeitsverhältnis. Pfeilerbildung, G e w ö l b e f o r m u n d dekoratives Detail sind verschieden, das letztere nordfranzösich beeinflußt. — D e r C h o r mit g e r a d e m Schluß: das ö Q s c h . erhielt nach S geraden, nach N p o l y g . ( 7 /j 0 ) Schluß, eine u n g e wöhnliche A n o r d n u n g , die a u c h d u r c h reichere G l i e d e r u n g u n d schlankere Proportionierung auflallt. — A n b a u der K a p e l l e n z u beiden Seiten des Lhs. i m 14. J h . begonnen, heutige F o r m 2. H . 17. J h . — Die H a u p t a n s i c h t ist die von S, leider sind sämtliche G i e b e l , sowohl die kleinen ü b e r den Fenstern des Lhs. als die großen a m Q s c h . u n d ü b e r d e m Chorschluß in d e r Dekoration eine freie E r f i n d u n g d e r letzten Rest.; dgl. d e r obere T e i l d e r V o r h a l l e u n d die Sakristeien an der SSeite des C h o r s . — D e r K r e u z g a n g liegt i m N O . I n seiner jetzigen Gestalt ist er spätgot. D i e A r k a d e n fensterartig geschlossen (»Hasenfenster«). A u s s t a t t u n g . I m N o r d a r m des ö Q s c h . spätgot. A l t a r (bis 1653 der alte Hochaltar), R e t a b e l von Stein, zweigeschossig, unten R a u m für d e n Schrein des hlg. Liborius, d a r ü b e r 5 gegiebelte, vergitterte Flachnischen f ü r kleinere Reliquienbehälter, über der M i t t e ein T ü r m c h e n in der A r t der Sakramentshäuser, in dessen T a b e r nakel eine Muttergottesstatuette aus der Zeit u m 1400 steht. — H o c h a l t a r von gewaltigen A b m e s s u n g e n , u m 1655, mit prachtvollen überlebensgroßen Figuren des Antwerpeners Ludovicus Willemsen u n d g e m a l t e m Mittelstück (derb, aus der R u b e n s s c h u l e : G e b u r t Christi), bei d e r Neuaufstellung 1931 etwas verändert, w o b e i die 2 Kaiserfiguren, a u c h v o n Willemsen, früher a m W E n d e des Chores, hinzugefügt wurden. D i e beiden Seitenaltäre a m Choraufgang (Liboriusaltar und K r e u z a l t a r ) ebenfalls v o n d e m gleichen Meister, 1657. I m kapellenartigen R a u m h i n t e r d e m G r a b d e n k m a l des Bischofs Dietrich von F ü r s t e n b e l g (s. unten!) i m w Q h s . W a n d a l t a r (6,50 m hoch, 2,80 m breit)
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a n g e b l i c h v o n Heinrich Gröninger, r e c h t g u t e A r b e i t a u s h e l l e m u n d d u n k l e m Alabaster und M a r m o r , dreiteiliger A u f b a u mit Freifiguren und reichen figürlichen R e l i e f s , W a p p e n d e s Stifters D o m d e c h a n t e n A r n o l d v o n H o r s t (sog. K a p u z i n e r a l t a r ) . K a n z e l 1736. — R e s t e von spätgot. C h o r g e s t ü h l . — 4 reich ornam e n t i e r t e S ä u l e n i n d e r A r t Heinrich Gröningers v o r d e m n e u e n Orgelwerk im WBau. R e c h t s u n d links v o n d e r O r g e l t r e p p e B ä n k e der Früh.Renss. mit schön geschnittenen Füllungen, Falten- u n d R a n k e n w e r k , die rechte bez. 1547. Als Abschluß des Orgelpodestes dient j e t z t das 1653 für d e n O C h o r geschaffene perspektivische G i t t e r . — I m s Ssch. Opferstock von Stein, spätgot., einfach. E i n e Fülle reichster A u s s t a t t u n g a n B a r . A l t ä r e n und E p i t a p h i e n e n t h a l t e n d i e 8 F a m i l i e n k a p e l l e n aus d e r Z e i t v o n 1 6 5 3 — 1 7 0 6 a n b e i d e n L a n g s e i t e n , b e s o n d e r s r e i c h d i e 2. u n d 3. d e r N S e i t e , i n d e r 3. d e r S S e i t e z w e i G e m ä l d e Anton Willemsens' (1655). S k u l p t u r e n , a ) P a r a d i e s p o r t a l . Z w i s c h e n 1 2 3 0 — 4 0 als r o m . Säulenportal angelegt, ähnlich seinem Partner an der NSeite. U m 1250 w u r d e es in E r i n n e r u n g a n f r a n z ö s i s c h e P o r t a l e als Statuenportal umgearbeitet. D i e Ö f f n u n g erweitert u n d durch einen Mittelpfosten geteilt. E r t r ä g t 2 i n d a s T y m p a n o n einschneidende Kleeblattbogen. D i e Pfeilerecken und S ä u l e n des G e w ä n d e s w u r d e n w e g g e s c h l a g e n , es e n t s t a n d e i n e g l a t t e W a n d schräge, vor die d a n n die a m R ü c k e n unbearbeiteten Statuen gestellt w u r d e n . Ü b e r ihnen eine R e i h e v o n frühgot. B a l d a c h i n e n . D i e L ö w e n a m A n f a n g d e r B o g e n l ä u f e s i n d n o c h a u s d e r ersten Fassung. I m B l a t t o r n a m e n t v e r m e n g e n sich die alten rom. S t ü c k e m i t n e u h i n z u g e k o m m e n e n g o t . G e g e n s t ä n d e n d e r plastischen Darstellung: I m T y m p a n o n 2 Engel, ob fliegend oder k n i e b e u g e n d g e m e i n t , w i r d n i c h t k l a r ; e b e n s o u n k l a r , o b sie a u f M a r i a z u b e z i e h e n sind o d e r a u f das zwischen i h n e n befindliche K r u z i f i x ; dieses f ä l l t g a n z a u s d e r s o n s t i g e n A r t h e r a u s , es ist e i n e r o h e A r b e i t in H o l z . A m Mitteipfosten S t a n d b i l d d e r M u t t e r g o t t e s , d a s g r o ß e K i n d streichelt i h r K i n n . A m G e w ä n d e j e 3 A p o s t e l , a n d e r B i e g u n g ein B i s c h o f ( M e i n w e r k ? ) u n d eine weibliche H e i l i g e ( K u n i g u n d e ? ) , 2 hölzerne Bischöfe an den Türflügeln. A l l e N i m b e n mit Muschelornament. I m Unterschied v o m leitenden Architekten u n d seinem Zieratenbildner werden die Bildhauer der Figuren von der neuen französischen K u n s t wahrscheinlich nur mittelbare K u n d e gehabt haben; s t a t u a r i s c h e G e m e s s e n h e i t w i r d m i t S t a r r h e i t v e r w e c h s e l t , in d e r G e w a n d u n g mischt sich ein lebloser S c h e m a t i s m u s mit maler i s c h b a r . T e n d e n z . Z u d e n F i g u r e n d e s P a r a d i e s e s in M ü n s t e r , besonders den älteren A p o s t e l n , bestehen B e z i e h u n g e n : Stilu n d S c h m u c k f o r m e n , sowie technische G e w o h n h e i t e n der M ü n sterschen Werkstatt werden in Paderborn weiterentwickelt, o h n e d a ß sich die Z u s a m m e n h ä n g e i m einzelnen entwirren ließen. — b ) A n d e r S W a n d d e s ö Q_hs. u n t e n e i n g e m a u e r t 2 S t r e i f e n H o c h r e l i e f s , oben Geschichten aus d e m Leben Jesu, unten die klugen und törichten J u n g f r a u e n , über j e d e m Streifen eine
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Folge von Baldachinen, zwischen den oberen Szenen aus der Tierfabel, Blattwerk naturalistisch. Der urspr. Verwendungszweck dieser Figuren nicht klargestellt; vielleicht Reste eines Lettners (vgl. ehem. Lettner im Hamburger D o m mit klugen und törichten Jungfrauen von ähnlichen Abmessungen); die oberen Reliefs unter mittelbarem Einfluß der Reimser Hochgotik, die Jungfrauen wohl von anderer, noch romanischer H a n d ; das G a n z e um 1265—75. A m n A r m des ö Q s c h . ein rauchfaßschwingender Jüngling. — c) A n den Pfeilern des Lhs. die 12 Apostel, S t e i n f i g u r e n von Heinrich Gröninger 1608—09; 12 kleinere unbezeichnete Apostelfiguren an der steinernen Taufsteinschranke am W E n d e des s Ssch. (Taufstein neu). V o n H. Gröninger der kolossale steinerne S. C r i s t o p h im n A r m des ö Qsch., bez. 1619. — d) Ü b e r verschiedene Punkte des Doms zerstreut einzelne, aus ihrem alten Zusammenhange gerissene B i l d w e r k e : eine spätgot. Doppelmadonna (E. 15.Jh.); ein Dreikönigsrelief, Alabaster, englische Arbeit um 1360, vgl. die ähnliche in Bottenbroich; Vesperbild (um 1380) in Pfeilernische (bez. 1653) gegenüber der Kanzel. — F l ü g e l a l t a r : Jüngstes Gericht, 8 Szenen aus der Geschichte der hl. Margarethe und 5 Szenen aus der Geschichte Christi von Gert van Lon aus Geseke, ehedem im s A r m des ö Q h s , jetzt Diözesanmuseum. Grabdenkmäler. A u s dem Chor in den Verbindungsbau zwischen Chor und K r e u z g a n g (Atrium) versetzt: Wandsarkophag des Bischofs Rotho ( f 1051), M . 15. Jh., Stiftung des holländischen Edlen Wilhelm v. Büren und Büsinghem und seiner G e mahlin Irmgard von Lippe (nur eine Stifterfigur erhalten). — A u s dem Chor jetzt in das w Q h s . gerückt: W a n d g r a b des Bischofs Dietrich v. Fürstenberg t 1618 von Heinrich Gröninger, riesengroß und ungemein prunkvoll, dahinter Epitaph des Bischofs Dietrich Adolf v. Reck f 1661. — Im n K r e u z a r m des ö Q h s . großes Wandgrab des Bischofs W. A . v. Asseburg t 1785. — A n den Vierungspfeilern: 3 gravierte Platten teils ganz aus Messing, teils auf Stein montiert: Bischof Bernhard V . f 1341, Bischof Heinrich v. Spiegel f 1380, Bischof Rupert v. Berg f 1394; in Reliefguß auf Steingrund Bischof Rembert v. Kerssenbrock t 1560. ( V o m selben Meister im D o m zu Münster Bronzedenkmal des Bischofs Johann v. H o y a f 1574). — In der Brigitten-Kapelle E p i t a p h Heinrich v. Meschede 1589, früheste Arbeit Heinrich Gröningers. G r o ß e Zahl im K r e u z g a n g ; von H. Gröninger rühren her: E p i t a p h Gilbert Budde (f 1595), v. Winkelhausen und v. K e p p e l mit Geißelung und Verspottung Christi, bez. 1607, Joh. v. Hauxleden 1604, unbenanntes (Marien a m Grabe) 1615, R . v. d. Horst 1623, G . v. Brenken 1625; ferner zu nennen: Hermann Spiegel 161 o, Bernh. Dietrich von L i p p e 1613, T h . v. Orsbeck 1626. — I n d e r W e s t p h a l e n s c h e n K a p e l l e : E p i t a p h des Domdechanten Wilhelm von Westphal ( f 1517), feine Arbeit eines bedeutenden, vielleicht Osnabrückischen Meisters, der a u c h die vorzüglichen Lettnerfiguren des Osnabrücker Doms (S. 445) schuf. Im K r e u z g a n g Epitaph des Hermann von O y e n -
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husen 1461, unbedeutend, wie auch das gleich große für Otto von Twiste v o m Meister des Rothograbmales, 1461, beide 1625 rest. Künstlerisch wertvoller das Epitaph des Joh. von Hörde 1558 an der W W a n d des Kreuzganges. V o m selben Meister in der Brigitten-Kapelle die Epitaphien des H u g o Budde (f 1567) und des Velbert von Brenken ( f 1562). I m K r e u z g a n g noch die Bar. E p i t a p h i e n für Joh. v. Imbsen ( f 1664), Wilh. v. Winkelhausen ( f 1669), R a b a n v. d. L i p p e 1690 (von P. G. Brüll). D o m s c h a t z : T r a g a l t a r , urkundl. im Jahre 1100 v o m Mönch Roger in Helmarshausen, Stiftung Bischof Heinrichs von Werl (1084—1127). Kasten mit Mensa auf 4 tauschierten und nieliierten K l a u e n , 17 c m hoch, 34 cm lang, 21 c m breit, Holzkern mit Silberplatten belegt, an den Langseiten j e 5 sitzende Apostel graviert in meisterhaft sicherer Zeichnung, an den Schmalseiten vorn die getriebenen Figuren Christi und zweier hlg. Bischöfe, hinten nieliierte Sitzfiguren von Heiligen auf vertieftem Grunde; u m den Altarstein niellierte Silberplatten mit den Evangelistensymbolen, dazwischen Bischof Meinwerk und Heinrich zelebrierend; die Bodenfläche K u p f e r vergoldet mit dem hlg. Liborius. — S c h r e i n d e s h l g . L i b o r i u s 1627, von Hans Krako von Dringenberg gefertigt, sehr reich, im A u f b a u wie im Stil der Figurenplastik got. Nachklänge. Reliquienkreuz 15. Jh. Ein gleiches in griechischer Form (mit doppeltem Querbalken) 16. Jh. — 2 silberne Reliquienstatuetten, hlg. Kilian und hlg. Liborius, 64 cm hoch, vortreffliche Arbeiten, erstere u m 1300, diese u m 1420. Dgl. A n n a Selbdritt, u m 1520 (wohl nach Modell des »Meisters von Osnabrück«). —• R a u c h f a ß 16. Jh. — Meßkännchen 18. Jh. — 2 Altarleuchter, 14. Jh. — 2 massiv goldene emaillierte K e l c h e (1614 und 1621) mit Patenen, dem Goldschmied Otto Meier aus Lichtenau, Nachfolger A. Eisenhoits im Dienste Kaspar v. Fürstenbergs, zugeschrieben. — 1 kupfervergoldetes Manile i . H . , 7 . Jh. N a h e dem D o m im Generalvikariatsgebäude das DiözesanM u s e u m mit reichhaltiger Sammlung, darin u. a. die wichtige einst mit Goldblech überzogene Muttergottes aus Holz des Bischofs Imad (1051—76). Bartholomäus-Kapelle. N a h e dem D o m (N). Erb. unter Bischof Meinwerk um 1017 »per Graecos operarios« (Unteritaliener?). Die älteste bekannte Hallenkirche auf deutschem Boden. Das Prinzip der Wölbung mit 3 gleich hohen Sch. war schon an den K r y p t e n erprobt; neu ist die Übertragung auf einen Freibau und auffallend die A b w e i c h u n g von der bei Krypten normalen quadr. Form des einzelnen Gewölbegrundrisses. Trotzdem nicht als Vorstufe der späteren westfälischen Hallenkirchen anzusehen, dem Baugedanken nach ein byzantinisches Werk, das im Norden vereinzelt dasteht und ohne Nachfolge blieb. Die Umfassungsmauern bilden ein Rechteck von 8,5 m Breite und 11,3 m Länge, Teilung in 3 Sch. und 4 Joche in der Weise, daß die Gewölbe des Msch. unterquadr., diejenigen der Ssch. überquadr. sind. — G e w ö l b e f o r m : Hängekuppel zwischen schwach ausge-
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prägten Gurten. Scheitelhöhe 6,4 m, Kämpferhöhe 4,5 m, Stützen auffallend schlanke Säulen, steile attische Basen, unverjüngte Schafte mit stark ausgebildeten An- und Abläufen; der obere Ablauf mit dem Kapitell zusammengearbeitet; die Kapitelle teils aus dem korinthischen abgeleitet, teils korbförmig, alle tragen einen Aufsatz mit antikem Zahnschnitt. Die sehr starken, von kleinen rundbogigen Fenstern durchbrochenen Wände innen mit V2 Säulen und Blendbogen, außen ungegliederte Bruchsteinflächen. Rechteckige Vorhalle mit Tonne, in ganzer Breite der Kapelle, aber niedriger. Gau-Kirche (ehem. Dompfarr-Kirche). Baunachrichten fehlen; die Einzelformen, die zu näherer Zeitbestimmung fuhren könnten, sind großenteils entstellt; die Konstruktion spricht für etwa letztes Viertel 12. Jh. — Kreuzförmige Gewölbebasilika des gebundenen Systems. Der quadr. Chor ohne Apsis. Im Lhs. 2 Doppeljoche. Die Massigkeit der Hochwände und der Stützen (die Zwischenpfeiler vertieft rechteckig) erklärt sich aus der abnormen Stellung des Turmes über dem 1. Lhs. Joch. Hängekuppeln, ähnlich denen der Dortmunder Marienkirche. Das n Ssch. in jüngerer Zeit erhöht und mit moderner Empore versehen. Die ganze Erscheinung höchst ungelenk. Außen Bruchstein ohne jegliche Flächengliederung. Fenster und Gesimse neu. Merkwürdig der über dem WJoch aus dem Dach unmittelbar 8eckig herauswachsende Turm mit gekuppelten Fenstern in 2 Geschossen (stark rest. wie die ganze Kirche; der Helm modern). Vorhalle mit Fassade 1746. — Spätgot. Wandtabernakel im Chor. Muttergottes, Stein um 1425. — K r e u z i g u n g s r e l i e f in der s Seitenkapelle um 1440: bietet so viel Eigenes, daß sich mehrere andere Werke des unbekannten Meisters ermitteln ließen, vgl. die Reliefs in der Schloßkapelle zu Bentlage. — Gabelkruzifixus in der Kapelle auf der NSeite des Chores 14. J h . — Reste von W a n d m a l e r e i des 13. Jh. in der Leibung der letzten Arkade auf der SSeite des Lhs. (Krönung Mariae). Benediktiner-Kloster-Kirche Abdinghof. Gegr. 1016, gew. 1031. Beschädigung im Stadtbrande 1058. Erneuerung unter Bischof Poppo (1076 bis 1083). Das Kloster 1802 aufgehoben. Im 19. Jh. Magazin. Neuerdings rest. und als evangelische Kirche eingerichtet. — Basilika von ansehnlichen Abmessungen bei einfachster Planbildung. Urspr. Qsch., im 11. oder 12. Jh. aufgegeben, keine Apsiden. Der quadr. Chor schließt unmittelbar an das Msch. Lichte Maße des Lhs.: 23,5: 36, Msch. 11,2 breit, 13,5 hoch, Teilung in 9 Arkaden. Der WBau, mtt tonnengewölbter Vorhalle zwischen zwei Flankentürmen hatte urspr. eine Apsis und ist erheblich schmaler als das Lhs.; er gehört offenbar zu einem älteren Plan kleineren Maßstabes. Also nur das Westwerk (Unterbau) aus der Zeit Meinwerks; alles übrige jünger, mit der Weihe 1078 gut vereinbar; noch jünger, vielleicht nach dem zu 1165 gemeldeten Brande, die auf plumpe Vorlagen gesetzten Gewölbe. 1868—70 wurden sie, nachdem die Mauern sich von ihnen abgelöst hatten und stark ausgewichen waren, im Msch. entfernt und die urspr. Flachdecke hergestellt. Das
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breitbrüstige R a u m b i l d bezeichnend für die altniedersächsische Art (vor dem Eindringen der Hirsauer Schule). Die Fenster wohl durchweg neu. Die doppeltürmige Fassade wurde schon im 12. Jh. verändert. Großes Portal a m s Ssch. Neuerdings ( i g 16—18, 1927) ist die K i r c h e mit sehr wenig glücklichen W a n d g e m ä l d e n von E. Pfannschmidt versehen. — K r y p t a . Nach W durchbricht sie die Linie, die im H o c h b a u durch den Chorbogen bezeichnet wird und hier unten durch breite Pfeilervorsprünge kenntlich ist, und setzt sich in kurzen schmalen G ä n g e n entlang der Fundamente des Msch. fort. Die Gewölbe sind parallele Tonnen mit Stichkappen, die Stützen in ungeregeltem Wechsel einfache 4 eckige Pfeiler und solche, die aus 4 Säulen gebündelt einen 4paßförmigen Grundriß ergeben. A n Kapitellen und Kämpferprofilen eine Musterkarte verschiedener, auch verschiedenzeitiger Formen. D a ß die altertümlich wirkende Anlage im ganzen der Zeit Meinwerks entstammt (Nordhoff), scheint wegen der M a ß verhältnisse, die zu denen des WBaues nicht passen, nicht sehr wahrscheinlich, vermutlich U m b a u u m 1080 mit Benutzung einzelner Werkstücke von 1023. B u s d o r f - K i r c h e (ehem. Stifts-Kirche). Gründung Bischof Meinwerks; Weihe 1036. OPartie und W T u r m im Unterbau rom., Lhs. got. Der quadr., mit rundbogigem Gratgewölbe gedeckte Chor des 12.JI1S. ist nach O spätgot. erweitert. Gegen W führt ein tonnengewölbter Durchgang ins Lhs. Dieser Durchgang wird von 2 runden rom. T ü r m e n (der s im oberen Teil zerst.) flankiert. Sie könnten noch meinwerkisch sein. Jünger, 12. Jh., der die T ü r m e verbindende Q.Bau mit ns Satteldach und 4teiliger Schallöffnung; an den Teilungssäulchen gespaltene Würfelkapitclle. Das Lhs. vom E. 13. Jh. schließt sich der durch den C.horbogen gegebenen Kämpferhöhe an. 3jochige Hallenkirche. Die Gewölbe des Msch. gratig auf quadr. Grundriß zwischen breiten eckigen Gurten; schlichte 8Eckpfeiler. A n der NSeite zwischen den Strebepfeilern 2 spätgot. Kapellen mit erkerartigen Fensternischen für das Totenlicht des angrenzenden Friedhof-;. Starker 4eckiger W T u r m , bis ins 2. Geschoß 12. Jh.. das 3. und die 4 Giebel spätgot. I m W tonnengewölbte Vorhalle vor dem Lhs.. 1672 von Ferdinand v. Fürstenberg. - 2 Flügel des rom. K r e u z g a n g s erhalten; Gruppen von j e 3 Bogenöffnungen auf Säulchen mit Blätterkapitell gesondert durch breite Pfeiler und zusammengefaßt von einem Blendbogen; Stichkappengewölbe. — Ausstattung: Spätgot. T a u f s t e i n , 8eckig, Maßwerkfüllung; vor andern gleichartigen dadurch von Interesse, daß der hölzerne (stark rest.) Deckel in Dachform erhalten ist. — Spätgot. S a k r a m e n t s h ä u s c h e n , Fialenaufbau. — A m NWPortal3beachtliche S t e i n f i g u r e n , E. 14. J h . , durch Nachbildungen ersetzt, die z. T . verstümmelten Originale im Diözesanmuseum. —• Epitaphe 1497, 1528. — Krcuzigungsrelief, 14. J h . — Kruzifix, Holz, M . 15. Jh. (aber einen T y p vom A . 14. Jh. wiedergebend). — Schöner 7armiger S t a n d l e u c h t e r , 13. Jh. — Frühgot. Bischofsstab (jetzt Diözesan-Museum) und Reliquienkopf. — Spätgot. M o n s t r a n z u n d R a u c h f a ß .
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Landeshospital-Kirche. Bescheidener Saalbau mit flacher Decke, 1659 von Bischof Dietrich Adolf von der Reck für die Kapuzinessen errichtet. — Vorzügliches Vesperbild, Stein, A. 15. Jh. Jesuiten-Kirche Hlg. Franz Xaver. Die ersten Entwürfe — 2 von ihnen sind im Kirchenarchiv erhalten — fertigte 1681 Antonio Petrini aus Würzburg. Sie wurden wegen der allzu hohen Kosten nicht ausgeführt. — Der Bau wurde dann 1682 nach den Plänen und unter Leitung des Laienbruders Ant. Hülse (vgl. Coesfeld und Siegen) beg. und 1686 im Rohbau fertiggestellt (Mitwirkung Peter Pictorius d. Ä.?). Die Kosten hatte allein der Fürstbischof Ferdinand v. Fürstenberg getragen. Die Einweihung erfolgte 1692, es fehlte aber noch ein großer Teil der Ausstattung. — Die bedeutendste norddeutsche Jesuitenkirche nächst der Kölner und dieser trotz des langen Zeitabstandes in der Anlage nahe verwandt, die Konstruktion noch immer gotisierend, in den Formen mehr bar. als beim Urbild. — 3 schiffige Basilika mit Emporen, das Msch. setzt sich als Chor fort ohne Unterbrechung durch einen Triumphbogen, Schluß gerade. Auf das Lhs. fallen 6 Joche, auf den Chor 3 Joche, spitz bogige Kreuzgewölbe auf mächtigen toskanischen Rundpfcilern, gegen deren Schafte die Emporen kämpferlos anstoßen, ein Umgang enthält die Sakristei. Treppenaufgänge zu den Emporen in 4 an den Ecken des Lhs. stehenden Türmen. Die Gewölbe mit spitzbogigen Rippen, Arkaden rundbogig, ebenso die Fenster, die Maßwerk haben. Der räumliche Rhythmus ist großartig, die Beleuchtung wirkungsvoll abgestuft. Ganze Länge 49 m, Breite im Lhs. 21,7 m. Höhe von gleicher Abmessung wie die Breite. — Im Mobiliar großer und gediegener Pomp. Der H o c h a l t a r 1694—96, anscheinend nach einem Plan Milses, den der als Kunstschreiner tätige Laienbruder Joh. Lampen abänderte, die ganze hohe Schlußwand füllend, dürfte er der größte in NDeutschland sein; Aufbau in 2 Geschossen und Attika, jederseits 3 gewundene und beblümte Säulen, die Figuren von Joh. Mauritz Gröninger, die Gemälde von Herrn. Veitmann, die ornamentale Ausstattung von einem Meister Jakob (Grone?), die Vergoldung 1697 von dem Laienbruder Bernh. Schmitz (Tabernakel 1730 hinzugefügt). — Seitenaltäre 1691—92, im rechten Muttergottes des 15. Jh. (Kopf und Kind ergänzt) aus der Römischen Kapelle. — K a n z e l 1704 von Grone. — Sehr gute und gefallige Arbeiten sind die zahlreichen B e i c h t s t ü h l e , die sich mit einer ringsumlaufenden Wandvertäfelung verbinden; auch die Windfange der Portale sind in dieses System hineingezogen (bez. 1693). Bmkw. die S a k r i s t e i e i n r i c h t u n g (1692 bis 1717). — Die F a s s a d e ist an sich von mäßigem Wert, wird aber durch die vorgelegte doppelte Terrassenanlage (1709—1714) zu bedeutender Wirkung gebracht. — Das anstoßende K o l l e g i e n g e b ä u d e , eine weitläufige Anlage, 1612 unter Dietrich v. Fürstenberg erbaut. Der mächtige T u r m von 1594 gehörte zur ehem. Minoritenkirche. Im Hof M u t t e r g o t t e s i n B r o n z e g u ß v o n »Gotfrid Koller
Schöner Kelch von 1627.
zu Kassel«
1628.
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Franziskaner-Kirche. V o n Ferdinand v. Fürstenberg erb., 1681 gew. — 1 schiffiger Bar.-Bau mit 4 Kreuzgewölben, der etwas 6 eingezogene Chor in /„ geschlossen. Stattliche Fassade zur Westernstraße in italienischen Barock-Formen mit Freitreppe davor. Reizvolle Baugruppe zusammen mit dem anstoßenden Kloster, dessen Treppenanlage einen Brunnen (»Wasserkump«) umschließt. — A m Choreingang schöne holzgeschnitzte Türen. — E p i t a p h des Stifters 1683, Epitaph Imbsen 1713, Alabaster, beides gute und reiche Arbeiten. — R o m . T r a g a l t a r aus Kloster Abdinghof, A . n . J h . , vom Mönch Roger im Kloster Helmarshausen (vgl. Dom); Holzkern, ganz bekleidet mit ausgeschnittenen (»opus interrasile«), gravierten und vergoldeten Kupferplatten; an den Langseiten Märtyrerszenen (hlg. Felix und Blasius), an den Schmalseiten Darstellungen aus der Petruslegende, die Erzählung in merkwürdig heftiger Bewegung vorgetragen, das Technische sehr vorzüglich; auf dem Deckel die Hlg. Petrus, Paulus, Blasius und Felix (letztere neu); die Kanten aus Silberblech. Kapuzinerkirche. Stiftung Ferdinands v. Fürstenberg, voll. 1683. Anspruchsloser Saalbau, das Innere von gefalliger Wirkung. Michaels-Kirche der Chorfrauen vom hlg. Augustinus. 2. H. 17. Jh., 1696 voll. Einfaches Rechteck mit 5 schmalen Kreuzgewölben. Stattliche, als Fassade ausgebildete Chorabschlußwand. Pilasterbau mit Giebelaufsatz der niederländischen Richtung, Backstein mit Wcrksteingliederung, ziemlich üppiger Dekor. Alexius-Kapelle. Stiftung Meinwerks, bei der Abdinghofkirche gelegen, 1673 ganz erneuert, 1729 zur heutigen Form erweitert. Backstein, an der Fassade Pilaster und Gebälk in Sandstein, gut und kräftig profiliert. Rathaus. Erb. 1613—20 auf Veranlassung des Bischofs Dietrich v. Fürstenberg mit Benutzung älterer Mauern. Daraus erklärt sich die Eigentümlichkeit der Fassade. Aus der wGiebelwand treten rechts und links 2 Anbauten vor; unten j e eine offene, von stämmigen dorischen Säulen getragene Halle, die als Gerichtslaube diente; Hauptgeschoß ganz in Fenster, die durch Säulen getrennt werden, aufgelöst. In der Rücklage das Portal (1872 zu Unrecht unter Beseitigung eines rechts neben dem alten Portal gelegenen Fensters symmetrisch umgebaut). Die durch Vorbauten bewirkte Massengliederung mit ihren 3 Giebeln ist sehr wirkungsvoll, die Formensprache ein kräftiges, noch maßvolles Frühbarock. Treppenhaus 19. Jh. In der vorderen Hälfte des Obergeschosses niedriger flachgedeckter Saal; in den Fronterkern Sitzungszimmer. — Als Meister werden in den Rechnungen genannt: Hermann Baumhawer aus Wewelsburg als Steinhauer- und Maurermeister (also wohl Bauleiter überhaupt) und Peter Riheln von Höxter als Zimmermeister. — I m Erdgeschoß heute Museum des Vereins für Geschichte und Altertumskunde Westfalens. A u f dem Marktplatz Neptunsbrunnen, der »Kump«, um 1600, die Neptunsfigur aus Schloß Neuhaus. Fürstenbergkurie (»Fürstenhof«). A m Abdinghof 1, die heutige Gestalt von 1730.
PADERBORN UND UMGEBUNG
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Die alten Bürgerhäuser mit dem Giebel der Straße zugewandt. Die besten S t e i n b a u t e n aus 16.—i7-Jh. Einige Beispiele: Marienplatz 1 1 , 1588, Portal noch gotisch. Marienplatz 2 (Heisingsches Haus) A. 17. Jh., Portal mit Einbau von 1741, darüber breiter Erker im ersten Geschoß, wohl ein Werk des Rathausmeisters (Baumhawer?). Schildern 8 (Ratsglöckchen), Markt 3 (Bartels), 8 (Rieländer) und 14, letzteres bez. 1779, klassizistisch. Kamp 43 (Löffelmanns Hotel, stark ergänzt und aufgestockt), ferner auf dem Kamp das Freysche Haus (Portal) und das Wiemersche Haus (Renss.-Erker). F a c h w e r k b a u t e n Schildern 6 (sog. Bürgermeisterhaus), 1541; Schildern 13, 1562; Westernstraße gegenüber der Post von 1665, ferner Westernstraße 1 und Hathumarstraße 7. Reste der alten Stadtbefestigung mit einigen Rundtürmen. Museum des Altertumsverelns. Erzbischöfliches Dlözesanmuseum (sehr beachtliche Sammlung). Umgebung: nö MARIENLOH Dorfkirche.
Neu.
Bmkw. spätgot. Doppelmadonna.
LIPPSPRINGE
Burgruine. 13. J h . (urspr. im Besitz der Edelherren von Lippspringe, seit A. 14. J h . gehörte sie dem Paderborncr Domkapitel, das dem Ort 1445 Stadtrecht verlieh). — Rest der Stadtmauer 1 4 . J h .
Umgebung: ö NEUENBEKEN
Dorfkirche. Ansehnlicher rom. Gewölbebau, etwa 12. J h . ; Kreuzkirche mit 1 schiffigem Lhs. in wuchtiger Breite. Der Chor ohne Apsis, der mächtige Turm über dem ersten der 2 Lhs.Joche. Gratige nicht steigende Kreuzgewölbe zwischen rundbogigen Gurt- und Schildbogen, mehrfach abgetreppte Wandvorlagen. In der NOEcke kleine Sakristei mit Tonnengewölbe. — Säulenportal, im Tympanon roh gehauene Kreuzigungsgruppe. Wand- und Gewölbemalerei 13. J h . erneuert. Rom. Weihrauchschiffchen, Limousiner Arbeit, jetzt im Diözesanmuseum Paderborn.
ALTENBEKEN
Dorfkirche. Bar. Saalbau mit kleiner halbrunder Apsis, 1864 nach W erweitert; gratige Kreuzgewölbe, rundbogige Fenster mit vereinfachtem Maßwerk, Strebepfeiler, einfaches Säulenportal mit Inschr. 1669. — Tüchtige spätgot. Holzfigur, Antonius der Einsiedler, wohl Osnabrücker Arbeit um 1530.
KIRCHBORCHEN
Umgebung: s
Dorfkirche. Rom., wuchtiger Gewölbebau, einfaches Rechteck von 3 quadr. Jochen, leicht eingezogener quadr. Chor, Turm über dem WJoch. Gratige rundbogige Kreuzgewölbe über eckigen Wandvorlagen. Der höchst statüiche Turm hat 3 Fenstergeschosse; Satteldach über Treppengiebel jünger.
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P A D E R B O R N , UMGEBUNG
ETTELN Pfarrkirche. Schlichter Bau von 1748, 1 schiffig, mit eingezogenem 3seitig geschlossenem Chor und quadr. W T u r m . Ausstattung aus der Zeit der Erbauung. Taufstein 17. J h . — In der kleinen Kluskapelle, 2 km n vom Orte, einem Bau von 1677, vorzügliches Vesperbild, Holz, 0,75 m hoch, A . 18. Jh. ATTELN Pfarrkirche. 1 schiffiger kreuzgewölbter Saal von 3 Jochen mit 3seitigem Chorschluß, 1712. Erweiterung nach W unter Beseitigung des alten rom. WTurmes, 1899. — Stattlicher Hochaltar, 2. H . 18. Jh., Säulenaufbau mit reicher figürlicher Plastik. — Doppclmadonna in Strahlenglorie auf Wolken vom Gewölbe herabhängend, Holz, 2. H. 18. Jh. — Sitzende Muttergottes, Holz, E. 13. Jh., handwerklich und durch Rest, verdorben. Speichergebäude. Sog. Voigthaus, Fachwerkbau von 1588, verhältnismäßig reich dekoriert (Fächermuster). Bildstock am Ostausgang des Dorfes, 1743. DALHEIM Kloster. Gegr. um M. 13. Jh. (1220?) als Benediktinernonnenkloster, im 14. Jh. aufgelöst. Neugründung als Augustinerinönchsklostcr um M . 15. Jh. vom Kloster Böddeken aus. 1O03 aufgehoben. — Umfangreiche Anlage in malerischer Gruppierung mit Wirtschaftsgebäuden, Umfassungsmauer und Torbauten. Die K i r c h e , erb. 1460—70, ist ein 1 schiffiger langgestreckter Bau von g Jochen und ä / 8 Schluß mit Kreuzrippengewölben, heute in 2 Geschosse geteilt und zu landwirtschaftlichen Zwecken benutzt. — Spärliche Reste von Wandmalereien. — Kreuzgang auf der SSeite, stark verbaut, mit z. T . sehr interessanten Gewölbebildungen und Resten von Wandmalereien. — Die Klostergebäude größtenteils zu Ställen umgebaut, z. T . stammen sie aus 1. H. 18. Jh. (Portale bez. 1731, 1737) wie auch Uhrhäuschen, Torhaus und Obertor; dazu die Bartholomäuskapelle von 1724, jetzt Ruine. In 8 km Entfernung sö die Überreste von Stadt und Burg Blankenrode, die im 13. Jh. gegr. und E. 14. Jh. zerst. wurden. LICHTENAU Pfarrkirche S. Kiliani. Hallenkirche des 14. und 15. Jh. von 3 : 3 Jochen, mit W T u r m und gerade geschlossenem Chor. Kreuzrippengewölbe auf derben Rundpfeilern, im Lhs. vor dem Chor im Schlußring des Gewölbes bez. 1484. A m WPortal bez. 1323. A n der SSeite Portal von 1670. — Hochaltar, 3 stöckiger architektonischer A u f b a u mit Reliefs, in der Mitte Auferstehung Christi, darüber Krönung Maria, Alabaster, 2. H. 17. Jh. — Weihrauchfaß, 14. Jh., jetzt im Paderborner Diözesanmuseum. Burg. Rechteckiger 4geschossiger Bau, wohl 14. Jh. mit späteren Veränderungen. DÖRENHAGEN Dorfkirche. Frühgot., einfaches Rechteck von 3 quadr. spitzbogigen Gratgewölben. Der T u r m über dem WJoch. — Schöncr got. Kelch. Kapelle „Zur heiligen Seele", einfach bar. — Rom.Kreuz, Kupfer mit Grubenschmelz.
PADERBORN, UMGEBUNG
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Umgebung: sw WEWER Dorfkirche. N e u , schlichter rom. T u r m . — Johannes d. T . , flottes effektvolles Schnitzwerk, u m 1520. — Schöner K e l c h , i . H . 1 4 . J h . Schloß. 17. J h . S a m m l u n g v o n G e m ä l d e n und Kleinkunst. ALFEN Kapelle des Cbergangsstils. D a s Sch. ein einziges Q u a d r a t m i t stark steigendem spitzbogigem G r a t g e w ö l b e . D e r querrechteckige T u r m von gleicher Breite. D e r quadr. C h o r etwas eingezogen. D i e kleinen rundbogigen Fenster anscheinend urspr. — Vesperbild, spätgot. Schnitzwerk, jetzt im Diözesan-Museum Paderborn. A m Schulhause M u t t e r gottes, Stein, 1. H . 15. Jh., stammt angeblich aus Kloster Böddeken. NIEDERNTUDORF Kirche neu. — M a r i a und Johannes von einer K r e u z i g u n g s g r u p p e , A . 16. Jh., gut. Gestickte spätgot. G e w ä n d e r . OBERNTUDORF Kirche. 1 schiffiger G e w ö l b e b a u u m 1200, wiederholt rest., zuletzt 1898. I m Gemeindehaus 2 q u a d r . J o c h e , wenig eingezogener q u a d r . C h o r . G r a t g e w ö l b e zwischen G u r t - und Schildbogen. G r o ß e r W T u r m , 3 Fenstergeschosse. Merkwürdiges Portal an der NSeite, wohl aus Fragmenten zusammengeliigt: ein gerader Sturz mit überaus rohen Reliefs (Christus und die Apostel auf 2 liegenden L ö w e n als K r a g steinen). Umgebung: w THÜLE Pfarrkirche. B a u im einfachsten S c h e m a (vgl. O b e r n t u d o r f ) rom. L a n d k i r c h e n : 2 J o c h e mit etwas eingezogenem gerade geschlossenem C h o r und im U n t e r b a u älterem q u a d r . W T u r m ; u m 1200. G r a t gewölbe. U m 1600 Erweiterung des C h o r s nach O , 1898 A n b a u eines zweiten Sch. — Ausstattung 17. und 18. J h . SALZKOTTEN Die Stadt verdankt ihr Entstehen den Salzquellen der Gegend; rasche Entwicklung nach der Zerstörung der benachbarten Burg und des alten Dorfes Vilsen in der 2. H. 13. Jh. Schwere Schäden im 30jährigen und yjährigen Kriege. Pfarrkirche S. Johannis Bapt. Hallenkirche 2. H . 13. J h . Lhs. zu 2 : 2 J o c h e n mit sehr schmalen Sschiffen; Q h s . , gerade geschlossener C h o r , quadr. W T u r m . G r ä t i g e K r e u z g e w ö l b e zwischen spitzen Gurt- und Scheidbogen auf rechteckigen derben Pfeilern. — 2 Seitenaltäre des 18. J h . Sonstige Ausstattung neu. — Kirchhoflaterne, Stein, 4 m hoch. Brunnenhaus zur Salzgewinnung »Up de Küten«, 18. J h . Einige sehr schlichte Ackerbürgerhäuser in Holzfachwerk, Giebel zur Straße mit großer Dieleneinfahrt. Reicher nur H a u s Daniels, Vilser Str., E. 16. J h . Reste der Stadtbefestigung. E t w a 1 km ö die verbauten Reste der Dreckburg, einer m a . Wasserburg, mit A n b a u t e n des 18. J h . I m Heiligenhäuschen b . Vilserhof (neu) ein gutes V e s p e r b i l d von H o l z . 16. J h .
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PADERBORN, UMGEBUNG
VERNE Pfarrkirche. Rom. Gewölbebasilika vom A. 13. Jh., im A u f b a u des Lhs. urspr. sehr ähnlich der in Hörste, an den gekuppelten Säulen mit 4teilig gespaltenen Würfelkapitellcn. Das Msch. auffallend schmal, ungewöhnlich auch der niedrige querschiffartige WBau mit 8seitigem T u r m über der Mitte. Im 17. und 18. Jh. Erweiterung in Hallenform durch ein sehr breites Sch. auf der SSeite mit Giebeldächern über jedem der 5 Joche. — Muttergottesaltar 1670, darin stark überarbeitetes Madonnenbildwerk, Holz, 13. J h . —• Silberne Altargeräte und Wcihgeschenke in größerer Anzahl, meist Augsburger Arbeiten des 18. Jh.
VERNABURG
Ruine einer Wasserburg (Frhr. v. Brenken). A . 17. Jh. errichtet von dem Ritter Wilhelm v. Krewet, schon im 7jährigen Krieg Ruine. Quadr. Hauptbau mit rundem Eckturm. Eingangsfront mit Volutengiebel bez. 1607. Gliederung verwandt Schloß N'euhaus und Wewelsburg. A m T u r m epitaphienartiger Schmuck: Sündenfall zwischen Karyatiden, darüber Garitas und Wappen. Quadr. Mauer- und Wallring, an den Ecken Wehrtürme. Umgebung: mv
NEUHAUS
S c h l o ß der Fürstbischöfe v o n P a d e r b o r n , j e t z t K a s e r n e . Es g e h ö r t z u d e n bedeutendsten in Westfalen n a c h G r ö ß e u n d künstlerischem Anspruch. H a u p t b a u z e i t u n t e r Bischof Dietrich v. Fürstenberg (1585—1618). M i t B e n u t z u n g älterer B a u t e i l e ( v o n 1370 u n d 1526) w u r d e eine d u r c h a u s r e g e l m ä ß i g e A n l a g e hergestellt, 4 F l ü g e l u m einen r e c h t e c k i g e n H o f , starke r u n d e T ü r m e a n d e n ä u ß e r e n E c k e n , a n d e n inneren T r e p p e n t ü r m c m i t p r ä c h t i g e n Portalen (z. T . g o t . ) . D i e A u ß e n f r o n t ist an d e m F ü r s t e n b e r g i s c h e n B a u d u r c h Z w e r c h g i e b e l belebt, einfach an d e r N W S e i t e , g e s c h m ü c k t e r a n d e r N O S e i t e , a m reichsten d e r m i t 1590 bez. A u f s a t z des N O F l ü g e l s i m H o f . U m b a u dieses G i e bels u n d A n l a g e einer D u r c h f a h r t w o h l u n t e r C l e m e n s A u g u s t ( 1 7 1 9 — 6 1 ) . — D i e N e p t u n s t a t u e des p r ä c h t i g e n S p r i n g b r u n n e n s seit 1730 a u f d e m M a r k t von P a d e r b o r n . — M a r s t a l l v o n Joh. Konr. Schimm. E b e n s o d e r f r ü h e r e g e o m e t r i s c h e G a r t e n . Vgl. S t i c h v o n F. C. Nagel. D o r f k i r c h e . Gotisierender B a r . B a u 1666. — S c h ö n e r K e l c h 1507.
ELSEN Dorfkirche neu. Höchst stattlicher rom. T u r m , Variante jenes zu Kirchborchen. Über dem kreuzgewölbten Erdgeschoß noch 4 durch Balkendecken getrennte Geschosse, davon 3 unter sich gleichwertige, jederseits mit 2 gekuppelten Fenstern; die Teilungssäulchcn haben Basen mit Eckknollen und an den Ecken der Kapitelle Masken. — Zylindrischer T a u f s t e i n ; Taufe Christi und paarweise zwischen Säulchen in 8 Feldern geordnete Gestalten der Apostel und Evangelisten mit Muscbelnimben; Einfluß des Paderborner Domportals; um 1260, aus Steinheimer Marmor.
BOKE
Pfarrkirche.
Bereits i . H . 9. Jh. gegr.
Der vorhandene Bau ist eine
BÜREN
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kleine Gewölbebasilika, A. 13. Jh. Das 3schiffige in den Abmessungen ungefähr quadr. Lhs. hat 2 Doppeljoche, als Zwischenstützen dienen gekuppelte niedrige Säulen; im O ursprünglich ein schlichter, gerade geschlossener Chor (in neuerer Zeit bedeutend erweitert), im W ein stattlicher quadr. Turm. Genau gleiche, etwas ältere Anlage in Hörste. Überall rippenlose Kreuzgewölbe, in den Ssch. ohne Gurtbogen. — WPortal, 1921 vergrößert unter Zerstörung des Radfensters. — Einfaches Säulenportal an der SSeite, im Tympanon als Relief 3teiligc Säulenarkade mit Dach, deren Felder einst bemalt waren. — Zylindrischer Taufstein, an der Wandung Arkaden, darin 12 Apostel und Taufe Christi, 12. Jh. — Doppelmadonna in Strahlenglorie, hängend, A. 18. Jh. Von dem Schloß des Fürstbischofs von Paderborn ist nichts erhalten. DELBRÜCK Stadtkirche. Aus einer rom. Gewölbebasilika im gebundenen System, die den besser erhaltenen zu Boke und Hörste ähnlich war, im 14. Jh. zu einer unregelmäßigen Hallenkirche umgeb. Im Mach, die stark überhöhten und gebusten, gratigen (die Grate aus Haustein) Kreuzgewölbe erhalten. Die gekuppelten Säulen, die als Zwischenstützen gegen das n Ssch. dienten (so noch in Lübkes Beschreibung 1853), jetzt in der Vorhalle des WTurmes. — Im Kirchenschatz Kreuz und Kelch, schöne Arbeiten des 18. Jh. Gesticktes Kaselkreuz 15. Jh. Hof Valepage. Gut erhaltenes höchst stattliches Bauernhaus, Fachwerk mit Kerbschnitzerei, von 1577.
BÜREN Hervorgegangen aus einer Siedlung bei der Burg der Edelherren von Büren, die A. 12. Jh. nachweisbar sind. Verleihung der Stadtrechte und Befestigung E. 12. Jh. Erbe der Besitzungen des 1661 ausgestorbenen Adelsgeschlechts war der Jesuitenorden, der dann in Büren eine Niederlassung begründete. Nach Aufhebung des Ordens 1773 war der Fürstbischof von Paderborn sein Rechtsnachfolger. Pfarrkirche S . Nikolai. Regelmäßige gewölbte Kreuzbasilika der 1. H . 13. Jh. in Bruchsteinmauerwerk. A m gerade schließenden C h o r 2 rechteckige Nebenchöre, mit jenem in gleicher Flucht endigend (Sakristeianbau 1828). I m Lhs. 2 Doppeljoche mit spitzbogigen, stark steigenden Gratgewölben. Gegen die Sschine niedrige Spitzbogenarkaden auf schlichten Pfeilern. Fenster noch rundbogig. Im C h o r an der OSeite ein 3 teiliges Fenster mit überhöhtem Mittelbogen auf Säulenstellung. Mächtiger quadr. W T u r m . Dachreiter auf der Vierung modern. — Prächtiges Orgelgehäuse i . H . 18. J h . , stammt aus Kloster Böddeken. — Kanzel, A . 17. Jh. — Sakramentshäuschen mit hohem Fialenaufbau, E. 15. J h . — Triumphkreuz 16. J h . — Epitaph des Meinolph von Büren, f 1570, jetzt im Museum auf der Wewelsburg. — Ausgezeichnetes R e l i q u i e n k r e u z , Silber, teilweise vergoldet, 0,49 m hoch, E. 15. Jh. auf einem F u ß v o m E. 16. J h . ; anscheinend Danziger Arbeit. S a k r a m e n t s k a p e l l e . Kleiner 8seitiger Zentralbau von 8,60 m '•".hter Weite, gewölbt. 1720.
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BÜREN UND UMGEBUNG
J e s u i t e n k i r c h e ( Z u r unbefleckten E m p f ä n g n i s M a r i a ) . Nach d e n nicht ausgeführten E n t w ü r f e n des Gottfried Laurenz Pictorius sollte die K i r c h e urspr. d e n S F l ü g e l des Kollegiengebäudes bilden. A u s f u h r u n g weiter südlich als selbständiger Bau, die beabsichtigte V e r b i n d u n g unterblieb. D i e P l ä n e fertigte Heinrich Roth, der Bonner H o f b a u m e i s t e r des K u r f ü r s t e n Clemens August, zugleich Bischofs von P a d e r b o r n . D i e A u s f ü h r u n g lag in den H ä n d e n des Paderborner Ingenieurs Franz Cristoph Nagel und des Cristoph Seeberger aus T i r o l . Beg. 1754, die Bauarbeiten 1760 im wesentlichen voll. — Griechisches K r e u z mit etwas längerem O - u n d W A r m , in der M i t t e K u p p e l , in d e n Winkeln niedrige Ssch., d u r c h die der G r u n d r i ß z u einem R e c h t e c k wird. Q u a d r . T u r m hinter d e m C h o r . D i e F o r m e n a u ß e n w i e innen reich, in bestem Geschmack, die Dekoration in Stuck u n d Fresko ohne Ü b e r l a d u n g . A u s m a l u n g ( L e b e n M a r i ä ) 1 7 6 1 — 6 5 v o n Joseph Gregor Winck, S t u c k i e r u n g 1 7 6 7 — 7 0 d u r c h die G e b r ü d e r B. und Joh. Nep. Metz. Die Bildhauerarbeiten d e r H a u p t f r o n t (OSeite. Bez. 1755) von Joh. Theod. Axer und Joh. Jak. Pütt. — Der nicht große B a u (innen 2 3 : 33 m) gehört qualitativ z u m Besten, was i m nordwestdeutschen K i r c h e n b a u dieser E p o c h e entstanden ist; der C h a r a k t e r freilich g a n z süddeutsch. — V o m urspr. Mobiliar erhalten Hochaltar, K o m m u n i o n b a n k , Beichtstühle, O r g e l b ü h n e . A n d e n w Stirnseiten d e r Ssch. türartige Abschlüsse mit kunstvollen I n t a r s i e n , angeblich von einem Jesuitenbruder Lottenheim. J e s u i t e n k o l l e g . Errichtet a u f der Stelle des ehem. Hauses derer v o n Büren 1 7 1 7 — 2 8 nach den P l ä n e n des Gottfried Laurenz Pictorius (auch Joh. Konr. Schlaun hatte — noch erhaltene — Entwürfe angefertigt) unter L e i t u n g des T i r o l e r s Ambrosius Brandhauer. Stattliche 3 flügelige A n l a g e in Hufeisenform u m einen großen (50: 40 m) Ehrenhof. A u f b a u in 3 Geschossen, das untere als Sockelgeschoß behandelt; die beiden oberen an d e n Fronten der Seitenflügel und d e m Mittelrisalit durch hohe Pilasterordnungen zusammengefaßt. — G u t e T o r e a m N - u n d S F l ü g e l . — Haupttreppenhaus mit reich geschnitzter T r e p p e in z. T . gotisierenden Formen. K r e u z k a p e l l e auf d e m K a l v a r i e n b e r g . K l e i n e r kreuzförmiger B a u 1655, im 19. J h . d u r c h einen Sakristeianbau und durch Strebepfeiler verändert. — S t a t i o n s b i l d e r auf d e m W e g zur K a pelle, 17. J h . Sog. R e s i d e n z , Königstr. E h e m a l s Damenstift der Edelherren v o n Büren, d a n n vorläufiger Sitz d e r Jesuiten nach ihrer A n kunft 1664. Schlecht erhaltene G e b ä u d e g r u p p e u m quadr. Innenhof, z u d e m ein Einfahrtstor führt. Einige einfache F a c h w e r k h ä u s e r des 17. J h . Reste der S t a d t b e f e s t i g u n g . Kreisheimatmuseum. Umgebung: nö BRENKEN Pfarrkirche. Rom. Gewölbebasilika, A . 13. Jh. Regelmäßige Kreuzanlage, im O 3 Apsiden, im Lhs. 2 Doppeljoche auf einfachen Pfeilern. WTurm mit 3 Reihen Doppelfenstern auf jeder Seite. — Taufstein,
B Ü R E N , UMGEBUNG
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12. Jh., zylindrische Kufe auf 4 Löwen, an der Wandung sehr rohe Reliefs von Bischöfen u. a. — Altarschrein auf dem Hochaltar, 1894 aus dem Handel (Slg. Münzenberger) erworben, durch Rest, verdorben und stark ergänzt, thüringisch-sächsische Arbeit A . 16. Jh. — Großes Epitaph der Familie v. Brenken, Sandstein, 2. H. 16. Jh., urspr. bemalt, gute Arbeit.
ERPERNBURG
Schloß (Frhr. v. Brenken). Rechteckiges Herrenhaus, nach Überlieferung voll. 1734. A n den Langseiten Portale und Freitreppe. A n den Schmalseiten j e 2 quadr. Wohntürme mit durchlaufendem Hauptgesims. In einem die Kapelle von 1727, A l t a r aus Marmor und Alabaster mit einem Relief der Anbetung der Hirten, aus der Werkstatt des Bildhauers Christoffel Papen in Giershagen. Schönes Stuckantependium M . 18.Jh. — Flandrischer W a n d t e p p i c h des 1 7 . J h . : Bärenjagd (Inschr. »Johannes Reghel Brügge«). — Inder B i b l i o t h e k einige beachtenswerte illuminierte Manuskripte aus Kloster Böddeken, meist 15. Jh. Anlage eines zum T a l abfallenden T e r r a s s e n g a r t e n s noch erhalten (vgl. Hinnenburg und Körtlinghausen).
WEWELSBURG
Die B u r g auf einem vorspringenden Bergrücken nimmt wahrs c h e i n l i c h d i e Stelle einer altsächsischen W a l l b u r g ein. E r w ä h n t i m 12. J h . ; A . 14. J h . g i n g sie aus d e m Besitz d e r G r a f e n v o n W a l d e c k in d a s E i g e n t u m d e r P a d e r b o r n e r Bischöfe ü b e r , d i e sie z u L e h e n a n d i e H e r r e n v o n Büren und die H e r r e n v o n Brenken g a b e n , seit 1589 a b e r in e i g e n e n Besitz n a h m e n . 1604—07 d u r c h g r e i f e n d e r N e u b a u d u r c h Bischof D i e t r i c h v o n F ü r s t e n b e r g u n t e r B e n u t z u n g z w e i e r m a . Steinhäuser, des sog. W a l d e c k s c h e n u n d des B ü r e n s c h e n H a u s e s in der ö H ä l f t e des SFlügels. Nach s c h w e r e n B e s c h ä d i g u n g e n i m 3 0 j ä h r i g e n K r i e g e (1646) W i e d e r h e r s t e l l u n g d u r c h B i s c h o f T h e o d o r A d o l p h v o n d e r R e c k e 1654 bis 1658. — A u s g e d e h n t e 3seitige A n l a g e m i t r u n d e n E c k t ü r m e n , d i e bis 1654 statt d e r B a r . H a u b e n flach g e d e c k t u n d m i t Z i n n e n k r a n z versehen w a r e n . H a u p t t u r m (20 m D m . ) 1815 a u s g e b r a n n t . Architektonische Einzelgliederungen, Giebel, Portale und Erker eng v e r w a n d t d e m älteren Schloß Neuhaus; vermutlich die gleichen Steinmetzen. E i n g a n g s t o r an d e r O F r o n t mit E r k e r d a r ü b e r ; g e g e n ü b e r i m I n n e n h o f d e r 8eckige T r e p p e n t u r m . — I m I n n e r n 3 r e i c h b e h a n d e l t e K a m i n e mit figürlichem S c h m u c k v o n 1604. I m K e l l e r des W F l ü g e l s j e t z t H e i m a t m u s e u m des Kreises Büren. Burgkapelle. J e t z t P f a r r k i r c h e des Dorfes W e w e l s b u r g i m Bereich der ehem. Vorburg. E h e d e m 2 s c h i f f i g in 4 J o c h e n m i t Kreuzgewölben, wohl 14.Jh., dann U m b a u 1599—1601. Die S ä u l e n 1885 a u s g e b r o c h e n , W T u r m u n d C h o r h i n z u g e f ü g t .
BÖDDEKEN
Benediktinerinnen-Kloster. Gegr. 837. Im 14. J h . A. 15. Jh. U m w a n d l u n g in ein Augustinerkloster, das bis 1803 Kirche 1805—06 abgebrochen, es blieben nur Teile des WBaues und des Chors (A. 15. Jh.), ferner sehr verbaute Reste der gebäude.
Verfall. bestand. (13. Jh.) Klausuri-i
274
BÜREN, UMGEBUNG
Umgebung: s, sä und ö HOLTHAUSEN Zisterzienserinnen-Kloster. Gegr. 1243 von den Edelherren von Büren. 1810 aufgehoben. K i r c h e schlichter 1 schiffiger Bau, gew ö l b t , u m 1700. Ausstattung 1773, b m k w . der stattliche Hochaltar. — Einfache K l o s t e r g e b ä u d e mit 2geschossigem K r e u z g a n g aus der Erbauungszeit der K i r c h e bis auf den älteren WFlügel (um 1600), z. T . in neuester Zeit umgebaut. SIDDINGHAUSEN Pfarrkirche. E. 17. J h . 1 schiffig, mit kleinem Q h s . , 3seitig geschlossenem C h o r und einem noch aus dem 12. J h . stammendem W T u r m . Kreuzgewölbe. Einheitliche Ausstattung M . 18. J h . MISTE Pfarrkirche. Gewölbter S a a l b a u mit dreiseitig geschlossenem, eingezogenem C h o r , 1722—35. Gratige Kreuzgewölbe. M a . Westturm. Ausstattung aus der Erbauungszeit. WEIBERG Pfarrkirche. 3seitig geschlossener, flarhgedeckter Saalbau mit quadr. W T u r m , erb. 1747—51 von den Bürener Jesuiten. Ausstattung aus der Erbauungszeit. HEGENSDORF Pfarrkirche. Schlichter, 1 schiffiger spätgot. Bau; W T u r m des iO. J h . ; Kreuzrippengewölbe. — Spiitgot. Sakramentshäuschen. — Reliquienkreuz, Holz mit Silber beschlagen, in der Mitte kleines Kruzifix, 14. J h . ; F u ß 17. J h . WÜNNENBERG Vermutlich altsächsische W'allburg. Burg im Besitz der Herren ton Büren, die um 1300 neben der Burg eine Stadt gründeten, die später an Paderborn kam. i6yy Zerstörung durch einen großen Brand, nach abermaliger Verwüstung durch Feuer 1725 Anlage der Unterstadt. Pfarrkirche. 1678. 1 schiffige kreuzgewölbte A n l a g e von 3 Jochen mit 3 /„ Schluß und quadr. W T u r m . Portal an der SSeite. — Hochaltar und K o m m u n i o n b a n k 1725. — Vorzügliche Monstranz 1(179. In der Unterstadt einige Zehnthäuser. Haus Lückemeyer 1719; Gasthof Hecker 1726; Zehntscheune 1712. Reste der Stadtbefestigung. FÜRSTENBERG Pfarrkirche. 1 schiffiger kreuzgewölbter Bau von 3 Jochen, M . 18. J h . , mit 3seitig geschlossenem C h o r und querschiffartigen Flügelbauten; q u a d r . W T u r m . Ausstattung ohne besonderes Interesse, 2. H . 18. J h . — Silberkruzifix 17. J h . Schloß (Graf Westphalen). V o n früherer ma. B u r g ein runder Eckturm an der Rückfront erhalten, sonst N e u b a u 1 7 7 6 — 8 3 von Simon Louis Du Ry für den Paderborner Fürstbischof W i l h . v. Westphalen. 9 achsiger Mittelbau, zu beiden Seiten im Viertelkreis 3 achsige V e r bindungsbauten zu den etwa quadr. 3 achsigen Pavillons. 2 Geschosse, d a r ü b e r Mansarddach. Die Fassade in der (lachen Behandlung aller architektonischen Einzelglieder wirkt kühl repräsentativ, aber doch
BRILON
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einladend. — Marstall hinter d e m Schloß: 2 Flügel zu den Seiten eines Hofes, der durch Pferdeställe mit halbkreisförmig angelegtem Bauwerk abgeschlossen werden sollte, w o z u Z e i c h n u n g erhalten ist. Schulgebäude. 1820, kreisrund mit klassiz. V o r b a u . Haus Drüppel. 1727, gutes Fachwerkhaus. HAAREN Pfarrkirche. 1 schiffiger kreuzgewölbter B a u von 3 J o c h e n , eingezogener C h o r mit 3 / s S c h l u ß u n d a n der O S e i t e angeb. Sakristei. O T e i l e M . 17. J h . , Lhs. M . 18. J h . , W T e i l e u n d T u r m 1861. — T a u f stein in auffällig archaisierender F o r m von 1588. — Schwungvolle Doppelmadonna im Strahlenkranz hängend, H o l z , 18. J h . — H ö l z e r n e r R e l i quienschrein des hlg. Meinulphus, 17. J h . , stammt aus K l o s t e r Böddeken. — Gußeiserne Grabplatte mit K r e u z i g u n g und Jüngstem Gericht, 1625. Umgebung: nw ERINGERFELD Wasserschloß (Frhr. v. Ketteier). 1676. H e r r e n h a u s : malerische rechteckige, 3 flügelige Hofanlage mit quadr. Ecktürmen u n d V o l u t e n giebel an Hof- und Gartenfront. — B a r . K a m i n 1656. — Eigenartiges T r e p p e n h a u s mit hohen g e w u n d e n e n Holzsäulen u n d gedrehten Balustern. — Tafelaufsatz, Silber, 2. H . 18. J h . — K l e i n e G e m ä l d e sammlung. T o r h a u s mit Bar.Portal, Giebel- und Nischenplastik, Volutengiebel. Typisches Paderborner Baudetail. A u f der G a r t e n brücke freistehendes Bar.Portal. — Seitlicher Wirtschaftshof, 3 flügelig, mit runden Ecktürmen.
BRILON Zuerst g?3 urkundlich erwähnt. 1180 Befestigung, 1220 Verstärkung derselben: doppelte Mauern, 12 Türme, 4 Tore. Blütezeit im 13. und. 14. Jh. Seit dem Abfall von Soest 1444 bedeutendste Stadt des kurkölnischen Herzogtums Westfalen. Stadtkirche. Kreuzförmige Hallenkirche. Lhs. und W T u r m 2. H . 13. J h . ( W e i h e 1 2 7 6 ) ; Q h s . u n d C h o r M . 14. J h . ( 1 3 4 4 , 1367 A l t a r s t i f t u n g e n ) . T e i l u n g d e s L h s . 3 : 3, d i e P f e i l e r q u a d r . mit v o r g e l e g t e n H a l b s ä u l e n , d i e K r e u z g e w ö l b e o h n e R i p p e n . Schönes N P o r t a l , h a l b r u n d g e s c h l o s s e n , d a s B l a t t w e r k a u s g e p r ä g t frühgot. G r o ß e r , in g u t e m Q u a d e r w e r k g e m a u e r t e r W T u r m : die H a l l e i m E r d g e s c h o ß h a t e i n e n r u n d e n , m i t 4 D i e n s t e n b e setzten M i t t e l p f e i l e r , d i e s e l b e A n o r d n u n g i m 1. O b e r g e s c h o ß ; wuchtiger bar. H e l m . — Kümmernisbild. — R o m . Vortragekreuz, B r o n z e . Gymnasialkirche S. Nikolai. Erb. 1 7 7 2 — 8 2 , das alte I n v e n t a r 1803 v e r k a u f t . K i r c h e m i t S a k r i s t e i b i l d e n i m O e i n e malerische G r u p p e . Rathaus. Ma. Kernbau. V o r z ü g l i c h e Bar.Fassade mit Freitreppe, d u r c h d i e g e s c h i c k t d i e v e r s c h i e d e n e n N i v e a u h ö h e n a u s geglichen w e r d e n ; 2 teilige spitz b o g i g e L a u b e i m E r d g e s c h o ß , das bis 1826 als o f f e n e H a l l e b e s t a n d ; h o h e r g e s c h w e i f t e r G i e b e l , u m 1750. x8*
B R I L O N UNI) U M G E B U N G Bmkw. W o h n b a u t e n in Fachwerk und Stein, unter letzteren Steinweg 3, 18. Jh., von einer französischen Emigrantenfamilie erbaut. Reste der S t a d t b e f e s t i g u n g . Deckertor 1750. Umgebung: n ALME Pfarrkirche. U m 1760 mit T u r m von 1662. — Spgot. Vesperbild. Wasserschloß (Graf von Spee). M. 18. J h . Langgestreckter einfacher Bau von 2 Geschossen, wenig vortretendes durch Pilaster gegliedertes Mittelrisalit mit flachem Giebel. Umgebung: ii MADFELD Pfarrkirche 1806—1809, T u r m 1891. — H o c h a l t a r . E. 17. Jh.. von Heinrich Papen aus Giershagen. BREDELAR Kloster. G e g r . 1170 für Augustinerinnen, seit 1196 Zisterziensermönche. Filiale von Hardehausen. 1804 aufgehoben. G e b ä u d e 1787 niedergebrannt, der begonnene N e u b a u nach der A u f h e b u n g für Wirlschaftszwerke benutzt: 1804 abermals durch Brand beschädigt: beule Eisengießerei. GIERSHAGEN Kluskapelle. U m 1680. A n der Kanzel Evangelistenliguren \on dem Giershagener Bildhauer Heinrich Papen u m 1694 (vgl. Hörste). V o n Heinrich P a p e n und seinem Sohn Christqjfel auch mehrere Heiligenhäuschen in der U m g e g e n d . OBERMARSBERG Großartig auf einem mächtigen, steil über der Dietnel aufragenden Berge gelegen. Alte Cheruskerfeste Eresburg, die 772 von Karl d. Gr. erobert wurde und in den folgenden Jahren heftig umstritten war. 785 gründete Karl eine Peterskirche, angeblich an Stelle eines Heiligtums der Sachsen, der Irminsul, wie schon Thietmar von Merseburg behauptet hatte; die Irminsul kann aber nur in der Nähe der Eresburg gestanden haben. Die Peterskirche kam 826 durch Ludwig d. Fr. an das Kloster Corvey, das hier später, wohl zur Verwaltung der umfangreichen Ländereien, ein »Kloster« einrichtete. 938 wurde der aufrührerische Thankmar, Halbbruder Ottos /., in der Peterskirche umzingelt und erschlagen. Um goo erhielt das Kloster Corvey Markt, Münze und Zoll in Horhusen, dem fränkischen Königshof am Fuß der Eresburg, dem späteren Niedermarsberg. Wegen mehrfacher Auflehnung gegen Corvey wurde die Siedlung auf der Burg 1115 und 1145 zerst.; A. 13. Jh. siedelten die Horhuser auf den Berg über; seitdem blieb die Unterstadt bis 1808 unter der Verwaltung der Oberstadt, beide hatten aber im Ma. eigene Befestigungen. Die Hälfte der Stadt wurde 1230 von Corvey an den Kölner Erzbischof abgetreten, die andere Hälfte 1507. 1430 brannte die ganze Stadt ab, 1646 wurde sie von den Schweden und Hessen völlig verwüstet. Stiftskirche. Der bestehende Bau eine Hallenkirche in der Teilung 3 : 4 mit 5/a Apsis und quadr. W T u r m . A b l a ß zum Wiederaufbau 1254, in der Hauptsache 2. H . 13. Jh. Das Msch. beträchtlich schmaler als die jüngeren Ssch. Ein charakteristisches
BRILON, UMGEBUNG
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Werk des sog. Übergangsstils ist das 2. und 3. Joch des Msch.: kreuzförmige Pfeiler mit halbrunden Vorlagen und Ecksäulchen; die Gewölbe als Kuppeldomikale mit unterlegten Wulstrippen und hängenden Schlußsteinen auf runden Scheidbögen und spitzen Gurten; ziemlich reich mit breitlappigem Blattwerk und Palmettenmotiven ornamentierte Kapitelle. Das ö u m einige Stufen erhöhte Chorjoch fortgeschritteneren Stils hat mit der zugehörigen Apsis got. Kreuzrippengewölbe, letztes V . 13. J h . ; kleine K r y p t a . — Die Ssch. mit Gratgewölben; das n Ssch. Zerst. von 1646). — Der in den oberen Teilen stark erneuerte W T u r m wohl 14. J h . (nach Blitzschlag 1312?), das WPortal mit großem Fenster darüber in gemeinsamer Rahmung. — Geschnitzte bar. Orgelbühne (rest. 1707), auch die übrige A u s s t a t t u n g bar.: Hauptaltar, 2 Seitenaltäre, Chorgestühl, G e meindebänke. N i k o l a i - K a p e l l e . 2. H. 13. Jh.; Übergang und Frühgot. Die Anlage erinnert im Grundriß an die Hohne-Kirche in Soest. 3 schiffige Hallenkirche von nur 2 Jochen. Vorspringender gerade geschlossener quadr. Hauptchor, Nebenchöre bloße Nischen Tpolyg.) in der Mauerdicke. Dem in feinen und geschmackvollen Übergangsformen arbeitenden Meister der OTeile, der geschickter als der Meister der Mittelsch.Joche in der Stiftskirche Spitzbogen und Kreuzrippengewölbe handhabte, folgte im Lns. ein in der hessischen Schule ausgebildeter Gotiker. Er führte die Pfeiler höher hinauf, ohne die Gewölbescheitel zu erhöhen. Die Form der Pfeiler ist die hessische, runder K e r n mit 4 Diensten und 4 den Diagonalen entsprechenden gestielten Konsolen, die Einzelheiten von hoher Qualität. Die Fenster zeigen die got. Entwicklung in verschiedenen Phasen, frühe und reife Formen des Maßwerks finden sich nebeneinander, wahrscheinlich j e d o c h ohne größeren Zeitabstand. Ü b e r dem 5seitigen w V o r b a u , der sich in gleicher Breite und Höhe dem Msch. chorartig anschließt, ohne aber Chor im liturgischen Sinn zu sein (Portal an der WSeite!), erhebt sich ein 8eckiger T u r m ; seine O W a n d sitzt auf dem Schlußstein des 1. Sch.Gewölbes; der Abschluß moderne Rest. (1878—81). Im Äußeren ist der Chor vorzüglich gegliedert; das Sockelgeschoß mit spitzbogigen Blendarkaden, zwischen ihnen auf der SScitc 3 Köpfe. — 3 Eingänge: sehr prächtig (doch beschädigt) das Sportal in einer Ornamentik, die den Formen in Coesfeld und Billerbeck noch ganz nahe steht, fortgeschrittener das NPortal. - - Keine alte Ausstattung, nur Doppelmadonna im Rosenkranz, 18. Jh. P r a n g e r (Schandpfahl). 16. Jh. Hohe Sandsteinsäule mit Plattform, auf der eine schwächcrc Säule steht; bis A . 19. Jh. im Gebrauch. Benediktusbogen auf dem Wege zur Stiftskirche. Nische mit Figur des hlg. Benedikt, bez. 1759. Rolandsäule. In der jetzigen Form 1737; bmkw. Inschriften. F a c h w e r k h ä u s e r . 16.—18. Jh. Reste der Stadtbefestigung. (Steintor, Buttenturm).
278
MESCHEDE
NIEDERMARSBERG Pfarrkirche. 1852 abgebrochen. N e u b a u 1856. — Selbdritt. Dionysiuskirche des ehem. Kapuzinerklosters, 1755 abgebrochen. Josephskapelle. 1711.
Gute
Anna
gew.,
1813
Umgebung: s BRUCHHAUSEN In der Pfarrkirche K a n z e l aus K i r c h h u n d e m . — R o m . Kruzifix. — Spgot. Magdalena. — Vesperbild 18. J h . — ö s t l . auf dem Istenbergc bei den »Bruchhäuser Steinen« Reste einer altgermanischen Wallburg aus der Zeit um Christi G e b u r t . BRUNSKAPPEL Pfarrkirche 1764, W T u r m
13. Jh.
WINTERBERG Stadt seit etwa 1300. Mitglied der Hansa. Stapel- und L mladeplatz an wichtigen Straßen. Pfarrkirche 1796. GLINDFELD Augustinerinnenkloster. Gegr. 1207 (Verlegung von Küstelberg her). Seit 1499 Kreuzherren. 1804 aufgehoben. G e b ä u d e zerstört. Altar und Kanzel in Hesborn, ebenso spgot. Sakramcntshäuschen. HESBORN Pfarrkirche 1789. T u r m nia. — Spgot. Sakramcntshäuschen, ferner Hochaltar und K a n z e l aus Kloster Glindfeld. HALLENBERG Kurkölnische Grenzfeste seit E. 13. Jh. Pfarrkirche St. Heribert. 1574. Kapelle zu den 14 Nothelfern 1722. Kapelle auf dem Kreuzberg 1725. Mecklinghäuser Kirche, oder Unterkirche >3'4Rathaus. 1424. 1829 abgebrochen. Reste der Stadtbefestigung. Umgebung: w ANTFELD Schloßanlage 1715—30. K a p e l l e 1723. BIGGE Pfarrkirche.
1770.
1895 erweitert. Umgebung:
nw
SCHARFENBERG Pfarrkirche. 1745. 1847 rest.
MESCHEDE Ehem. Nonnenstift. G e g r . i m 9. J h . ; 9 5 8 e r h i e l t es d e n Z o l l und die Markteinkünfte a m Orte. Seit 1310 mit K a n o n i k e r n b e s e t z t , 1805 a u f g e h o b e n ; d i e K i r c h e j e t z t P f a r r k i r c h e . V i e l l e i c h t noch von einem karolingischen B a u die Reste der K r y p t a unter der Apsis mit seitlichen Z u g ä n g e n v o n den Ssch. R o m . W T u r m u n d rom. h a l b r u n d e Apsis (von e i n e m 1168 g e w . B a u ? ) . Im
MESCHEDE UND UMGEBUNG
279
übrigen vollständiger Neubau 1663—64, nüchterne langgestreckte Halle in z. T . gotisierenden Formen. Teilung 3 : 6, nur die halbrunde Apsis tritt nach außen vor, im Innern Heraushebung einer Chorzone durch Verstärkung des letzten Pfeilerpaares. 8 eckige Pfeiler, spitzbogige Arkaden, Kreuzgewölbe ohne Gurte, im Msch. mit Rippen, in den schmalen Ssch. gratig auf Konsolen. Spitzbogige Fenster mit Maßwerk. Strebepfeiler z. T . mit Nischenfiguren. Portal auf der NSeite bez. 1664. — Monstranz, Kupfer vergoldet, 15. Jh. Vortreffliches C i b o r i u m mit becherförmiger Cuppa, Silber vergoldet, A. 16. Jh.; Kelch, Silber vergoldet, 14. Jh. — Silberne Madonna, stehend, 48 cm hoch, 1. H. 18. Jh., handwerklich.
Kapelle S . Michael. Auf dem Klausenberge, mit rom. Teilen in einem Neubau des 18. Jh. Einige got. Holzfiguren, 15. Jh., handwerklich. — T a f e l g e m ä l d e , hlg. Sippe, 67 : 46cm, 15. Jh., unbedeutend. — Für die Klausnerinnen wurde 1483 das nahe gelegene K l o s t e r G a l i l ä a gegründet; 1810 aufgehoben. Bis auf einen Flügel im 19. Jh. abgebrochen. Portal 1721. N ö die sog. » H ü n e n b u r g « . Stark befestigter fränkisch-karolingischer Königshof in rechteckiger Anlage mit Resten von Mauern und Türmen. Umgebung: ö und sö EVERSBERG Stadt seit 124s. Stadtkirche. Schlichte frühgot. Hallenkirche um M . 13. J h . ; 3 Joche. S c h m a l e Ssch. mit 1 hüftigen Kreuzgewölben, auch diejenigen des Msch. rippenlos. Fenster spitzbogig; der Chor, 1 J o c h mit s /s Schluß und Strebepfeilern, ist jüngeren Datums. Q u a d r . W T u r m mit ausgezeichnetem H e l m in 3 rückspringenden 8eckigen Geschossen von 1712. — Hochhaltar 1720, 2 Seitenaltäre, M. 18. Jh., mit hübschen Figuren. — R o m . R a u c h f a ß und got. Ziborium. Reste der Burg der Grafen von Arnsberg. BRABECKE Dorfkirche. Spätrom. 1 schiffiger Gewölbebau, sehr klein und einfach, gleichwohl von schwerster Behandlung. 2 Joche. K r e u z g e w ö l b e , eingezogener quadr. C h o r und W T u r m . BÖDEFELD Dorfkirche. 1723. 1 schiffiger bar. Gewölbebau von 5 Jochen mit 8 S c h l u ß . Auffallender 3schiffiger WBau mit Mittelturm. — Die Niedrigkeit des mit gratigem Stichkappengewölbe überdeckten R a u m e s mutet altwestfälisch an. Ausstattung der F.rbauungszeit.
3/
Umgebung: s und sw REMBLINGHAUSEN Dorfkirche. 1754 (Inschr.). Im Innern noch fast got. aussehend durch die schmalen spitzbogigen Kreuzgewölbe zwischen Gurten (vgl. Schönholthausen) und den eingezogenen C h o r mit 3seitigem Schluß. Stattlicher W T u r m , 1755. Gute Ausstattung aus der Erbaunngszeit. Holzfigur des hlg. Jakobus, sitzend, 15. J h . , handwerklich.
28O
MESCHEDE, UMGEBUNG
DRASENBECK In der ganz schlichten Gutskapelle des 17. J h . eine Muttergottes, Holz, A. 16. J h . , mit sehr reichem, unruhigem Faltenwerk. KIRCHRARBACH Dorfkirche. 1 schiffiger Gewölbebau, 13. J h . , unbedeutend. Binkw. eine auf Thron unter Baldachin sitzende Muttergottes mit 2 Leuchtercngeln, Holz, 13. J h . , 1 , 1 3 m hoch. REISTE In der neuen Dorfkirche ein Holzrelief der hlg. Sippe um 15211, besser als die sonstigen Arbeiten dieser Art im Gebiet. BREMKE Dorfkirche. Kleiner frühgot. Gewölbebau simpelster Art, sein charakteristisch für die westfälische Bauweise. HAUS W E N N E Herrenhaus (Frhr. v. Weichs). 16. J h . ; Umbau 18. J h . Einfaches Herrenhaus mit turmartigem Anbau. Untergebäude mit Turmhaus. ESLOHE Dorfkirche. Unter Benutzung rom. Reste 1778—83. 1 schiffiger Gewölbebau von 4 Jochen mit 3seitig geschlossener Apsis. WTurni 1775. - - Reliquienkasten, 1 3 . J h . , verkleidet mit emaillierten und gravierten Kupferplatten, derbe Limousiner Arbeit, im Gcbiel häufiger. ISINGHEIM Kapelle. 17. J h . , 1 schiffig mit 3seitigem Chor, flache Decke. Kapellen in genauer Wiederholung dieser Form und Größe finden sich im Gebiet häufiger. KOBBENRODE Dorfkirche. Einfacher Gewölbebau der 1. H. 18. J h . : 1837 und neuerdings abermals erweitert. — 2 rom. Altarleuchter, Bronze, 12. J h . Spätgot. Schnitzbild der hlg. Elisabeth. OEDINGEN Dorfkirche. Neu, Turm 13. J h . — Einige Holzfiguren, handwerklich, 1=;. und 16. J h . . darunter ein hlg. Jakobus um 1520, anscheinend von dem gleichen Schnitzer wie das Sippenrelief in Reiste. — Rcliquiar in Büchsenform, Kupfer vergoldet, mit Verzierungen in Palmettenformen. Umgebung: iv und sw LAER Wasserschloß (Graf von Westphalen). Herrenhaus, Neubau 1608. Umbau 1665: 3geschossiger Bau mit 3teiligen Fenstern, in der Mittelachse quadr. Treppenturm mit Bar.Haube und Bar.Portal, etwas vortretende Seitenpavillons. — Saal mit stukkierter Balkendecke und stukkierten Wandfriesen, Fensterlaibungen und Fensternischen 1699, verwandt Schloß Schnellenberg. Bmkw. Ausstattung: Kelche, Pokale, Krüge, Teller, geschnitzte Holzwiege, 1752, Familienporträts. 1 schiffige Kapelle mit 5 /, 0 Schluß, 17. J h . , Portal 1767. STOCKHAUSEN Rittergut. Im Besitz der Herren v. Stockhausen 2 gemalte Altar-
281
S C H M A L L E N B E R G I NI) U M G E B U N G flügel
1,24 A 0,90 m ,
E. 15. Jh.
mit Geburt Christi,
A n b e t u n g der
Könige, Christus in Gethsemane, Iirce H o m o ; stark restauriert. WENHOLTHAUSEN Dorfkirche. S p ä t r o m . Eine Anlage, wie; sie in den Landkirchen Westfalens häufig ist, die trotz ihrer Kleinheit (Lhs. 9,5 m lang, 10 m breit) auf 3 schiffige T e i l u n g nicht verzichten, aber nur 2 J o c h e haben. A u f b a u als Hallenkirche. Die sehr schmalen Ssch. mit 1 hüftigem Stichkappengewölbe. I m Msch. leicht gespitzte G u r t e a u f Halbsäulenvorlagen mit derben Würfelkapitellen. C h o r j o c h mit halbrunder Apsis. W T u r m . Die Fenster rundbogig, im C h o r später spitzbogig erweitert. NIEDERSALWEY Kapelle. Got., wohl 14. Jh., 3 schmale Lhs.Joche, leicht eingezogener 6/„Chor. Ein schönes, Kupfer vergoldetes Ziborium, 14. J h . , ist »abhanden gekommen«. SCHLIPRÜTHEN Dorfkirche. K l e i n e spätrom. Hallenkirche von 2 J o c h e n , im Msch. 2 Q u a d r . , Ssch. g a n z eng (kaum 1,5 m), schmales C h o r j o c h mit halbrunder Apsis, W T u r m . Schwere Rundpfeiler als Stützen, G e w ö l b e linien leicht gespitzt. Holzfigur der hlg. Katharina, A . 16. J h . , handwerklich. Ausstattung bar. DORMEKE In der g a n z schlichten Dorfkapelle des 17. Jh. Altarschrein mit ziemlich reich geschnitztem Gehäuse, M. 16. Jh., im Mittelstück gute Muttergottes, sitzend, E. 13. Jh.
SCHMALLENBERG Der Ort wird als Stadt 1243 zuerst genannt, die Burg war damals schon
zerstört.
Pfarrkirche. V o r einigen Jahren abgebrochen: mittelgroßer, derber spätrom. Hallen bau A . 13. J h . ; im Grundriß nah verwandt Eversberg— Kleines Vesperbild, Holz, 15. Jh. — Ausstattung bar. Kapelle »auf d e m Warth«. Kleiner gewölbter S a a l b a u mit 3 / t S c h l u ß im O und W (vgl. Fredeburg!, 1682. Umgebung: ä GRAFSCHAFT E h e m . Benediktiner-Kloster. Gegr. 1072. Die K i r c h e abgebrochen, nur der quadr. W T u r m erhalten. Das Klostergebäude (jetzt S c h l o ß des Frhr. v. Fürstenberg) großenteils erhalten, ein ausgedehnter nüchterner Bar.Bau ( 1 7 2 7 — 4 2 ) . Einige bmkw. Portale. Pfarrkirche. 18. Jh., unbedeutender langgestreckter S a a l b a u mit 3seitigem Schluß. Kreuzgewölbe. OBERKIRCHEN Pfarrkirche. G e w ö l b t e r Saalbau des 17. Jh. mit 3seitigem S c h l u ß und ö angebauter Sakristei. W T u r m . Strebepfeiler. B m k w . Portal an d e r SSeite mit Wappenaufsat/, und krönendem K r u z i f i x , bez. 1665. Taufstein 1632. — Schöner rom. Altarleuchter, Bronze mit Silberverzierungen, 1 2 . J h . Kelch, Silber vergoldet, 17. J h . Bauernhaus. V o r z ü g l i c h , bez. 1752.
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SCHMALLENBERG. UMGEBUNG
Umgebung: sw LENNE Dorfkirche. Spätrom. Das kurze Sch. in 2 Joche mit schmalen grätigen Kreuzgewölben geteilt, gedrückt rundbogige Gurte auf kräftigen Vorlagen, eingezogener fast quadr. Chor mit halbrunder Apsis. Fenster rundbogig. WBau und T u r m 1756. — Altäre bar., E. 17. Jh. — 2 Altarfiguren, handwerklich, aus einer Werkstatt des frühen 16. Jh., deren Arbeiten im südl. Westfalen verbreitet sind. SAALHAUSEN Dorfkirche. Kleiner niedriger 1 schiffiger Gewölbebau des Übergangsstils von roher Behandlung. 3 Joche mit gratigen Kreuzgewölben zwischen spitzbogigen Gurten, Fenster rundbogig, eingezogener 5 / a Chor, kleiner WTurm. — Kelch, Silber vergoldet, 16. J h . Umgebung: n und nw WORMBACH Pfarrkirche. Spätrom. Hallenkirche von 3 Jochen; im Msch. Kreuzgewölbe, in den schmalen Ssch. einhüftige Stichkappengewölbe. Pfeiler mit Halbsäulenvorlagen, die unter der Deckplatte mit knollenartigen Eckbildungen ins Viereck übergehen — wie in Balve oder Affeln. Chorjoch mit halbrunder Apsis. W T u r m mit reichcm, 3 fach abgesetztem, 8seitigcm Bar.Helm. — Stattlicher H o c h a l t a r , 1. H. 18. Jh.; auch die übrige Ausstattung bar. — Monstranz, Kupfer vergoldet, 15. Jh. — Sehr bmkw. kapselförmige K r a n k e n p v x i s , 8 cm im Durchmesser, Silber vergoldet. A u f der Oberseite Kreuzigung mit Maria und Johannes zwischen Kerzen haltenden Engeln in ziemlich tiefem gegossenem Relief, auf der Unterseite graviert die Figuren des hlg. Andreas und der hlg. Katharina; die Darstellungen von reich ornamentierter Kehle umrahmt; vortreffliche Arbeit, 1. H. 15. Jh. — Kelch, Silber vergoldet, >7- Jh. FREDEBURG Stadtkirche. Schlichter klassizistischer Saalbau, 1825; abgebrochen. Altaraufsatz, Holz geschnitzt, M . 18. Jh. Kreuzkapelle. 1646; 1774 erneuert. Kleiner Saalbau mit 3 / e Schluß im O und W. Dachreiter. BERGHAUSEN Dorfkirche. E. 12. J h . Charakteristischer rom. Gewölbebau auf gedrängtestem Grundriß und in schwerer Mauermasse. Das 3 schiffige Lhs. 12 m breit und kaum 8 m lang; diese geringe Länge wird aber durch den halb einspringenden W T u r m für das Msch. noch weiter verringert, so daß das letztere ein einziges Quadrat bildet, mit grätigem Kreuzgewölbe gedeckt und gegen die Ssch. mit Doppelarkaden (die Pfeiler kämpferlos) geöffnet. Ssch. nur 2 m breit, Decke Halbtonne mit Stichkappen. Qsch. mit kurzen Flügeln und halbrunden Nebenapsiden, von denen die n durch A n b a u der neuen Sakristei kürzlich zerstört ist. Chor quadr., halbrunde Apsis mit wertvollen rom. M a lereien. Inneres und Äußeres bis zur Formlosigkeit einfach; Portal 1754, hlg. J a c o b u s , gute Steinfigur. — Ausstattung A. 18. Jh. — Guter rom. G i e ß l ö w e , Messing. Vikarie 1715. Gute Fachwerkhäuser 18. Jh.
ATTENDORN UND UMGEBUNG
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DORLAR Dorfkirche. Kleiner derber Gewölbebau der Übergangszeit: 2jochige Halle mit schweren Rundpfeilern; Kreuzgewölbe, Gurtbogen z. T . spitz; quadr. VVTurm. Erweiterung gegen O im 18. Jh. Jetzt abgebrochen und durch Neubau ersetzt. Teile der bar. Ausstattung erhalten. Monstranz, Silber vergoldet, E. 16. Jh. A T T E N D O R N Urkundlich zuerst 1072 erwähnt, Hof und Kirche. »Burghof«. 1222 zur Stadt erhoben und neu befestigt; ansehnlicher Handels- und Gewerbebetrieb (Eisen und Stahlwaren), Niedergang im späten Ma. Bald nach 1650 wurde die halbe Stadt durch Brand zerstört; neue Brände im 18. Jh., vor allem 1783. S t a d t k i r c h e . 1. H . 14. J h . Hallenkirche von 6 J o c h e n , in d e n beiden letzten J o c h e n die Ssch. etwas vorspringend, w o d u r c h eine A r t Q s c h . entstanden ist. C h o r in H ö h e des Msch., 1 J o c h und 5/8 S c h l u ß . D e r b e R u n d p f e i l e r mit schlichtem K ä m p f e r gesims. D i e R i p p e n , a u c h an den Scheidbogen, mager. Der vorspringende W T u r m hat schlichte, d e r b e rom. Lisenen u n d Bogenfriese, H e l m d a c h bar. — O h n e T u r m h a l l e 44 m lang, 19 m breit, 1 2 , 8 m hoch. — M a . Taufstein, elliptischer U m r i ß , giatt. — G r o ß e r S. Christoph 1680, Holz. — Wertvolles spätrom. V o r t r a g e k r e u z , Bronze, Rückseite graviert mit G o t t e s l a m m u n d Evangelistenzeichen, 48,5 c m hoch, jetzt im D i ö z e s a n m u s e u m P a d e r b o r n . — G o t . K r u z i f i x aus H o l z , K ö r p e r stark überhängend, R ä n d e r reich b e b l ü m t , 74 c m hoch. — Weihwasserkessel, Bronze, 1463, Inschriftrand, sonst glatt. — Reliquienmonstranz 15. J h . , m o d e r n umgearbeitet. F r a n z i s k a n e r k l o s t e r . Gegr. 1637. Die K i r c h e bald d a n a c h erbaut, lang, s c h m a l , 3seitig geschlossen, Flachdecke, Fenster spitzbogig, Strebepfeiler an der SSeite, rustiziertes Bar.Portal an der W S e i t e . Hospital-Kirche. Unscheinbar nachgot., 16. J h . — Vesperbild, H o l z , u m 1420. R a t h a u s . 14. J h . G ä n z l i c h verbaut. D a s G y m n a s i a l - K u r a t o r i u m der Stadt besitzt einen vorzüglichen französischen K e l c h , Silber vergoldet, 16. Jh. Reste der Stadtbefestigung. M u s e u m des V e r e i n s für Orts- und Heimatkunde. Umgebung: nö und sö SCHNELLENBERG H ö h e n b u r g ( G r a f Fürstenberg-Herdringen). D i e ma. A n l a g e ist R u i n e . D i e alte Burg, die im Besitz derer von Schnellenberg 1236 zuerst e r w ä h n t wird, k a m 1594 durch K a u f in das E i g e n t u m des kurkölnischen Drosten K a s p a r von Fürstenberg als reichsunmittelbarer Besitz. 1595 ff. großzügiger A u s b a u von Meister Adam aus P a d e r b o r n . Mitarbeiter: Joh. Heissen und Joh. Hobein aus Werl. R e i c h ausgestattete K a p e l l e : H o l z s c h n i t z e r e i e n von Meister Bernhart, A l t a r mit Alabasterreliefs und T h r o n s e s s e l
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ATTENDORN, UMGEBUNG
v o n Joh. Hocheisen aus Frankfurt a. M . D e r berühmte S i l b e r s c h a t z v o n Anton Eisenholt aus W a r b u r g heute a u f S c h l o ß H e r d r i n g e n . 1686 ff. A u s b a u des Herrenhauses: E c k t u r m , Bar.Portal, K a m i n e u n d ü p p i g e bar. Holzschnitzereien (seit 1902 auf S c h l o ß Herdringen). 1791 bauliche V e r ä n d e r u n g e n . — Unterburg 1694 mit g r o ß r ä u m i g e n g e w ö l b t e n Stallungen u n d q u a d r . Ecktürmen. — 188g ein g r o ß e r T e i l der Wirtschaftsgebäude durch Feuer zerstört. AHAUSEN Schlichtes Heirenhaus a. d. Bigge (Graf Landsberg). Bar.Portal mit Wappenaufsatz 1723. Kapelle in den Untergebäuden 1732. HEGGEN Kirche. Kleiner rom. Gewölbebau. in der Übergangszeit roh umgeb.: die Gewölbe in allen Leitlinien spitzbogig, aber rippenlos. Die sehr schmalen Ssch. haben halbierte Kreuzgewölbe. Der Grundriß des Chors hufeisenförmig. WTurm. Außen verputzter Bruchstein. 1900 erweitert und umgeb. — Sehr bmkw. spätrom. Rauchfaß, Bronze. LENHAUSEN Herrenhaus (Graf Plettenberg-Lenhausen). Einfacher Bau des 17. Jh. mit 3 Türmen. SCHÖNHOLTHAUSEN Dorfkirche. Einheitlicher Saalbau. mit Ausnahme des rom. WTurins 1732—36 von dem Meister Joh. Jost Schilling aus Suttrop, Kreis Lippstadt. Das Innere mit spitzbogigen Sterngewölben von fast got. Eindruck. Ausstattung aus der Erbauungszeit. ELSPE Dorfkirche. Kleine Hallenkirche um 1220—40, 1889 nach O erweitert. Alt die 3 w Joche. Grätige Kreuzgewölbe zwischen spitzbogigen Gurten; die Gurten der Ssch. nach außen stark verbreitert, so daß die Gewölbe trapezförmigen Grundriß erhalten. Vorspringender WTurm, in der äußeren Erscheinung nicht mehr rom. A m I.hs. Bogcnfries. — Holzkruzifix, 1,23m hoch, 13..Jh. Vituskapelle. 18. Jh., 1 schiffig mit 3 / k Schluß im O und W; Holzdecke. Schönes Fachwerkhaus (Rathaus), 1756. DÜNSCHEDE Dorfkirche. Winzige rom. Hallenkirche, Innenraum 8,8: 12 m, 3 Joche, derbe Rundpfeiler ohne Sockel, grätige Kreuzgewölbe im Msch., querrechteckig, in den sehr schmalen Ssch. längsrechteckig, Schluß mit Apsis in der Mitte und Wandnischen in den Ssch. Vorspringender WTurm. Außen verputzter Bruchstein. HELDEN Pfarrkirche. Rom., 1. H. 13. Jh. Einfacher Bruchsteinbau, außen ohne jede Kunstform. 1 schiffige Anlage mit 4 Jochen, rechteckigen grätigen Kreuzgewölben. Das zum Chor gezogene letzte Joch hat halbrunde Schildbogen, die übrigen, wie die Gurten, gedrückt spitzbogig auf kräftigen Wandpfeilern mit Würfelknaufdiensten. Aus der
ATTENDORN, LMGKBl'Ni,
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mächtigen Apsidenmauer 3 Nischen in Kleeblattstellung ausgespart. 2jochige Nebenchöre mit Apsidiolrn, in der Außenansicht wie F r a g mente von Ssch. wirkend. Derber formloser W T u r m . Krypta mit T o n n e n g e w ö l b e und Stichkappen (älter als die K i r c h e ? ) . NPortal rundbogig geschlossen, mit rechteckig abgetreppten Wandungen. G a n z e äußere L ä n g e 38 m . — 12 Apostel, spätgot. Schnitzwerk, roh. — Monstranz, Silber, 1 5 . J h . — Leuchter, 12. Jh., mit Blattwerk u n d Tiergestalten, jetzt im Diözesan-Museum Paderborn. KIRCHVEISCHEDE Dorfkirche. Schlichter frühgot. Bruchsteinbau. Sch. aus 2 J o c h e n mit rechteckigen grätigen Kreuzgewölben zwischen spitzbogigen Q u e r und Schildgurten, ebenso behandelter eingezogener C h o r von 1 J o c h und 5 / 8 Schluß. Q u a d r . W T u r m . — Monstranz, 15. Jh., Silber vergoldet. Fachwerkhaus (Hellekes), 18. Jh. und ähnlich reich behandelte Bauernhäuser der Zeit. BILSTEIN Höhenburg (Forstfiskalisch). Erb. wahrscheinlich zwischen 1202 und 1225 (seit 1225 nennen sich die Herren von Gevore Herren v o n Bilstein). T ü r m e und G r u n d m a u e r n erhalten. N e u b a u u m 1450, n a c h d e m die Burg, die zeitweise im Besitz der Grafen von der M a r k u n d v o n K l e v e gewesen war, in den Besitz der F.rzbischöfe von K ö l n g e k o m m e n war, die sie Amtsmännern z u m Sitz überwiesen. I m 17. J h . baulich verändert. 2 flügeliges Herrenhaus mit runden W e h r t ü r m e n . Steinbrücke über die Schlucht zur Unterburg. Malerische A n l a g e . KIRCHHUNDEM Dorfkirche. Die sw Ecke des Lhs. und die unteren Geschosse des vorspringenden W T u r m s von einem rom. Bau, im übrigen das Lhs. eine Hallenkirche, in der Teilung 3 : 4; erneuerte K r e u z g e w ö l b e mit G r a t e n zwischen spitzbogigen Gurt- und Scheidbogen. Die Rundpfeiler aus neuester Rest., mit Gipskapitellen, früher Kreuzpfeiler. Fenster spitzbogig mit abgeschrägtem G e w ä n d e . Chor gotisierende Renss. — Ciborium, Silber vergoldet, E. 16. Jh. Gutes Fachwerkhaus (Heinrichs), 17. Jh. OBERHUNDEM Dorfkirche. 1 7 6 9 — 1 7 7 1 , A n l a g e wie in H e i n s b e r g u n d K o h l hagen, G u r t e noch i m m e r spitzbogig, Fenster r u n d b o g i g . Sehr gute Ausstattung aus der Erbauungszeit. G r o ß e r A l t a r , K a n z e l , Beichtstühle, Taufstein (1775), zu beachten u. a. eine Steinstatue des hlg. R o c h u s a m T r i u m p h b o g e n a u f der SSeite, 1,38 m hoch. S c h l o ß A d o l f s b u r g ( G r a f F ü r s t e n b e r g ) . E r b . 1 6 7 7 fr. f ü r J o h . A d . v. Fürstenberg, den K ä m m e r e r der Bistümer H i l d e s h e i m , M ü n s t e r u n d P a d e r b o r n , d e n B r u d e r des F ü r s t b i s c h o f s F e r d i n a n d z u Paderborn u n d Münster. Einheitliche B a u k o m p o s i t i o n : Stattliches r e c h t e c k i g e s H e r r e n h a u s , a n d e r H o f f a s s a d e i n d e r M i t t e ein quadr. T r e p p e n t u r m , an der Rückfront 2 q u a d r . E c k t ü r m e . Rechteckiger V o r h o f mit quadr. Ecktürmen. — Ehemals geometrischer G a r t e n m i t q u a d r . Eckpavillons (alte A u f n a h m e n v o r handen). Frühere I n n e n a u s s t a t t u n g n e b e n S c h n e l l e n b e r g die
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ATTENDORN, U M G E B U N G
festlichste i m gebirgigen Westfalen: reich stuckierte Balkend e c k e n , g e m a l t e Figurenfriese, ü p p i g geschnitzte Bar.Türen mit Putten, K r ä n z e n , S ä u l e n , Pilastern; skulptierte K a m i n e , g o l d g e p r e ß t e L e d e r t a p e t e n ; z u m großen T e i l 1 9 0 2 übertragen n a c h S c h l o ß H e r d r i n g e n ; ebenso die reiche Bibliothek, deren V e r m e h r u n g ( 2 0 0 0 0 B d e . ) sich insbesondere L o t h a r C l e m e n s v . F ü r s t e n b e r g i m 18. J h . angelegen sein ließ. — Das Schloß ist heute Missionshaus d e r K o n g r e g a t i o n d e r hlg. F a m i l i e . HEINSBERG Pfarrkirche. U m 1700. Gotisierend bar.; Sch. von 3 schmalen Kreuzgewölbejorhen; Chor eingezogen, Rechteck und "/jischluß: kleiner vorspringender WTurm. Gewölbe spitzbogig. Einfache Strebepfeiler; Fenster hoch, rundbogig. — Hauptaltar, 2 Nebenaltäre und Kanzel aus der Erbauungszeit. EMLINGHAUSEN Kapelle. 1 7 1 8 , 1 schiffig mit 3 / 6 Schluß. Hol/decke. Rohe hölzerne Leuchterfigur, 15. Jh. Gutes Fachwerkhaus. 1741. KOHLHAGEN Dorfkirche. 1705 in gotisierendem Bar., sehr ähnlich Heinsberg 3 Altäre aus der Erbauungszeit. Plumpes Vesperbild, 1. H. ig. .Jh. VARSTE Kapelle. 18. J h . , in der Anlage wie die Yituskapelle ¡11 Elspe. Ahnliche Kapellen häufig, z. B. in Theten, Flape usw. RAHRBACH Dorfkirche. Frühgot., ähnlich Kirchveischede. 3 Joche, Gralgewölbe zwischen spitzbogigen Gurten und Blenden, eingezogener Chor mit VJJ Schluß, spitzbogige Fenster, WTurm, Bruchstein, Strebepfeiler der SSeite neu. - — Reliquienkopf, hlg. Dionysius, Holz, um 1300. 2 vorzügliche spätgot. Leuchter, Bronze, 33 cm hoch. — Guter Kelch, Silber vergoldet mit Reliefs auf dem Fuß, A. 18. Jh. KRUBERG Kapelle. Unbedeutend, 16. J h . — Beachtenswerte sitzende Muttergottes, Holz, 2. V . 16. Jh. Umgebung: sw EWICH Haus der Ritter von Ewich. Umwandlung in ein Augustinerkloster bald nach 1420. 1803 aufgehoben, jetzt Oberförsterei. Ziemlich umfangreiche Anlage; das 2 geschossige langgestreckte Hauptgebäude mit 2 quadr. Ecktürmen, in der Mitte Portal, 1726. Im s Turm reich geschnitzte Decke aus der gleichen Zeit. Geschnitzte Türen und Treppen; Haupttreppe mit Chronos-Figur von 1735. 1923 abgebrannt. WALDENBURG Die Burg (jetzt Ruine) kam 1248 an den Kölner Erzbischof und wurde Sitz eines kölnischen Amtsmannes. E. 17. J h . ging sie in den Besitz der Familie von Fürstenberg über. Walliahrtskapelle. Kleiner 8eckiger bar. Zentralbau, um 1730. — Gnadenbild, rohes Vesperbild, M. 15. J h .
ARNSBERG
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OLPE Zuerst JS8O erwähnt. 1311 durch F.r^bischnf Heinrich II. von Köln befestigt 1 und zur Stadt erhoben. 1373 durch Brand fast ganz zerstört, 1634 795 abermals. Schon im Ma. reger Bergbaubetrieb, namentlich im 17. Jh., so daß Olpe sogar Attendorn überflügelte. Stadtkirche S. Mattin. 17. Jh., Chor neu. Hallenkirche von 3 gleich breiten Sch., kuppelige Kreuzgewölbe mit angeputzten Sterngraten, Gurte spitzbogig, Fenster und Türen rundbogig. — Hübsche eiserne Stand- und Wandleuchter, 18. J h . Kreuzkapelle. 1737, 1 schiffig mit 3 / ( Schluß, ganz schlicht. — Vesperbild, Holz, 2. H. 15. J h . —• Kreuzigungsgruppe, fast 3 m hoch, Holz, 2. H. 15. J h . Rochuskapelle. 18. J h . , kleiner 8seitiger Bau. Reste der Stadtbefestigung an der SSeite des Ortes. DROLSHAGEN Pfarr-Kirche, die dem 1235 gegr. Zisterzienser-Nonnenkloster einverleibt wurde. Kleine rom. Basilika um oder nach M. 12. J h . , das Msch. urspr. flachgedeckt, dann nach der Klostergründung 1242 mit sehr starken Vorlagen und mit gratigen Kreuzgewölben zwischen breiten und rundbogigen Gurten versehen; die scharfgratigen Kreuzgewölbe der Ssch., nach den Pfeiler- und Wandvorlagen zu urteilen, schon von der ersten Anlage. Im Lhs. 5 Joche. Ein Qsch. fehlt. Die Ssch. schließen mit Nischen, die aus der Mauerdicke ausgespart sind. Es folgen Chorquadrat und Apsis, in deren sehr starke Mauer 3 Flachnischen kleeblattiormig eingreifen. Im Chor 4 Wandsäulen aus dem Sinterstein der römischen Eifelwasserleitung (vgl. Paderborn, Dom, ehem. Atrium). Das Äußere Bruchsteinbau ohne jegliche Kunstform. Starker WTurm mit kleinen, unregelmäßig gestellten Fenstern. — Schöner spätrom. T a u f s t e i n von rheinischem Typus, um 1242, Trachyt, das halbkugelige Becken fazettiert, Fuß in Form einer attischen Säulenbasis, 6 Säulchen in Kreisstellung stützen den oberen, mit einem Blätterkranz gezierten Rand. Vesperbild, Holz, 1. H. 15. J h . WENDEN Dorfkirche. Um 1750, größere jjochige Hallenkirche, gratige Kreuzgewölbe, Gurte im Msch. elliptisch, in den Ssch. spitzbogig, Rundpfeiler, Mansarddach. Quadr. WTurm. — Rom. Taufstein, 6 eckig, glatt. Sonstige Ausstattung aus der Erbauungszeit, gute Kanzel. RÖMERSHAGEN Dorfkirche. Gotisierend bar., 1. H. 18. J h . , 1 schiffig mit 3 / 8 Schluß, Holzdecke; Ausstattung 1. H. 18. J h . — Turm rom. mit gekuppelten Schallöffnungen. — Kelch, Silber vergoldet, M. 18. J h . Spätma. Bronzeleuchter mit 2 seitlichen Armen. HÜNSBORN In der neuen Kapelle ein großes spätgot. Kruzifix, 2. V . 16. J h . , mit sehr schwungvoll bewegtem Lendentuch.
ARNSBERG Die Grafen von Werl verlegten 1077 ihren Sitz nach Arnsberg. Die Siedlung bei dem Schloß erhielt 1237 Stadtrechte. Hier stand der Ober-
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A R N S B E R G UND UMGEBUNG
freistuhl der westfälischen Femegerichte. Die Grafschaft Arnsberg wurde von Gottfried IV. 1368 an Kurköln verkauft; das Schloß im yjährigen Kriege zerstört (1J62). Seit 1815 preußisch. — Die Stadt in sehr schöner Lage auf einem langgestreckten, von N nach S verlaufenden Bergrücken, einem Ausläufer des Arnsberger Waldes, den die Ruhr umfließt; in der Mitte eine Einsattelung mit dem Markt, auf der n Höhe das Schloß, auf der s das ehem. Kloster Wedinghausen und das Eichholz. Propstei-Kirche. (Kirche des ehem. vor 1173 gegr., 1803 aufgehobenen Prämonstratenserklosters Wedinghausen). Hallenkirche aus mehreren got. Epochen, T u r m rom. — G r a b m a l Kaspar v. Fürstenberg t 1618 von Heinrich Gröninger. G r a b m a l Friedrich v. Fürstenberg | 1646, inschriftl. von Johann Mauritz Gröninger, frühe und einzige bezeichnete Arbeit, um 1680. Ehegrabstein des Grafen Heinrich und der Gräfin Ermengard v. Arnsberg, gegen M. 14. Jh.; Apostelreliefs, gegen M. 16. Jh., jetzt im Landesmuseum Münster. — Im Chor Wandgemälde um 1430: 12 Apostel, Maria und Augustin. — Kanzel und Beichtstühle um 1730. Obere Stadtkirche. Kleine Hallenkirche des 14. Jh. Der Glockenturm ein ma. Befestigungsturm. Protest. Kirche. Klassizist. Bau, urspr. gleicharmiges Kreuz, von Schinkel. — A l t a r b i l d von E. Deger, 1834. Rathaus. Schlichter Bau, 1710, davor Brunnensäule von 1779. Hirschberger T o r . Ehemals Eingangsportal zum kurkölnischen Jagdschloß Hirschberg bei Arnsberg, 1753, seit 1826 hier aufgestellt. Entwurf wohl von Joh. Konrad Schlaun, T i e r f i g u r e n wahrscheinlich von Joh. Christian Manskirch. V o n Schinkel oder unter seinem Einfluß eine große Anzahl von Gebäuden, z. B. das Landgericht 1835, Gerichtsgefängnis, Amtsgericht. Sauerländer H e i m a t m u s e u m . Umgebung: nö HIRSCH BERG Pfarrkirche. Kleine derbe Hallenkirche des späten Übergangsstils; glatte Rundpfeiler; bunte Bar.Ausstattung. Von dem ehemaligen kurkölnischen J a g d s c h l o ß nichts erhalten, vgl. Arnsberg. — Hubertusaltar jetzt in der Kirche. Umgebung: s HELLEFELD Dorfkirche. (1877 abgebrochen. Sie war eine rom. Gewölbebasilika in ganz schlichter Behandlung, wohl eine der ältesten ihrer Art in Westfalen.) WTurm erhalten. — Rom. Taufbecken von Zinn. Rom. Rauchfaß von Bronze. Hungertuch im Diöz.-Mus. Paderborn. GREVENSTEIN Pfarrkirche. Hallenkirche im späten Ubergangsstil derb ländlichen Charakters; Rundpfeiler ohne Kämpferglied. Umgebung: sw ENKHAUSEN Dorfkirche. WTurm der got. Hallenkirche erhalten. — In der Nähe (Bauernschaft Kirchlinde) unscheinbare Kapelle mit rohem rom. Tympanonrelief.
ARNSBERG, UMGEBUNG MELSCHEDE Herrenhaus (Frhr. v. Wrede). Hufeisenförmig mit quadr. Ecktürmen, 17. Jh. Verputzter Bruchstein in typisch saarländischer Schlichtheit. Bar.Portal. In der Kapelle bmkw. Stuckdecke. WOCKLUM Auf dem nahen Burgberge die gut erhaltenen Reste einer Wallburg. Am Fuße des Berges Wasserschloß (Graf von Landsberg-Velen); schlichtes Herrenhaus, 1752. BALVE Pfarrkirche. A . 13. J h . , durch modernen A n b a u erweitert. Der Kirche in Plettenberg verwandt, aber in der Ausführung plumper. Das Q s c h . wenig ausladend, in der O M a u e r Altarnischen wie in Plettenberg; Hauptchor aus schmalem Vorderjoch mit Tonnengewölbe und halbrunder Apsis. Das Lhs. in 3 Jochen. Die G e w ö l b e der Ssch. quergestellte Tonnen, im Grundriß gestreckt rechteckig, von den Quergurten gehen Stichkappen aus. Die Gewölbe des Msch. kuppelig auf querrechteckigem Grundriß. Gurte in Korbbogenform. Die Pfeiler quadr. mit schweren halbrunden Vorlagen. Die letzteren entbehren ausgebildeter Kapitelle. Sie sind in roher Weise durch eine bloße Kehle in eine 4seitige Endigung übergeführt, während die Grate der Gewölbe kämpferlos aus den Ecken des Pfeilerkerns sich entwickeln. D e n unbeholfenen Konstruktionsformen steht eine höchst befangene Raumwirkung zur Seite. — Das Ä u ß e r e bis zur Roheit schlicht. Die Längswände mit Giebeln für Querdächer, die an das Satteldach des Msch. anschneiden. Der W T u r m formlos, nur oben j e 2 Fenster, trotz ihrer Kleinheit mit Teilungssäulchen. Auffallend die große Zahl der T ü r e n , 2 im Q s c h , 2 in den Ssch., das eine Paar mit altertümlichem, flachskulptiertem Dekor, das andere in fortgeschrittenerem Stil, doch alle gleichzeitig; qualitativ das beste T y m p a n o n : Christus in der Mandorla, von Engeln getragen. — Bedeutende Reste von spätrem. W a n d g e m ä l d e n : in der Apsis Christus als Weltenrichter mit Heiligen und Aposteln, den Malereien in Methler und in der Soester Nikolaikapelle verwandt. Ü b e r dem s Seitenaltar Fries mit Szenen aus der Nikolauslegende, 2. V . 15. Jh., im C h o r A p o s t e l , einer dat. 1434, von einem Maler Conrad, aber schwerlich K o n r a d von Soest. — Hochaltar 1687. — Reiches rom. R a u c h f a ß . STOCKUM Dorfkirche. Derbe Hallenkirche, rom. und frühgot. — Bmkw. rom. Taufstein mit reichem figürlichem Schmuck. Spätgot. Chorgestühl, schlicht und fein. AMECKE Herrenhaus (Frhr. v. Wrede). A. 18. Jh.; Untergebäude mit quadr. Ecktürmen. Wohnbau schlicht. Einfahrtstor mit Pfeilereinfassung und Wappenbekrönung. — Kapelle 1718, 1 schiffig, 2jochig, schlicht. ALLENDORF Dorfkirche. Gotisierender Bar.Bau. Altäre 18. Jh. HAGEN Dorfkirche. Kleine Hallenkirche im späten Übergangsstil. Hängei«
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kuppeln zwischen spitzbogigen Gurten, in den sehr schmalen Ssch. Tonnen mit Stichkappen. ALTENAFFELN In der Kapelle spätgot. Wandgemälde, durch Rest, entstellt. AFFELN Dorfkirche. Hallenkirche in derben typischen Formen des Ubergangsstils. Hängekuppeln mit Graten, einhüftig in den Ssch., Gurte spitzbogig, Fenster rundbogig. Endigung der halbrunden Pfeilervorlagen wie in Balve. — Rohes rom. Tympanon. Schnitzaltar, Antwerpener Arbeit, A . i 6 . J h . Umgebung: nw HÜSTEN Dorfkirche. Rom., 12. Jh. HERDRINGEN S c h l o ß (Graf Fürstenberg). U m 1700 u m f a n g r e i c h e r N e u b a u f ü r F e r d i n a n d v. F ü r s t e n b e r g . P l ä n e v o n S. Sarto u n d Gott/r. Laar. Pictorius erhalten. A u s g e f ü h r t n u r d i e w e i t r ä u m i g e U n t e r burg mit Bar.Portalen. — Herrenhaus neugot. N e u b a u 1848—52 v o n Ernst Friedr. ^wirner. — T r e p p e n h a u s u n d U n t e r g e s c h o ß A . 20. J h . ausgestattet m i t S t u c k d e c k e n , W a n d m a l e r e i e n , L e d e r t a p e t e n , reich geschnitzten W a n d t ä f e l u n g e n , T ü r e n und R i c h t e r g e s t ü h l aus S c h l o ß S c h n e l l e n b e r g u n d A d o l f s b u r g , G l a n z l e i s t u n g e n b a r . d e k o r a t i v e r Bildnerei in Westfalen. — G a r t e n h a u s v o n Gott/r. Laur. Pictorius. — I n d e r B i b l i o t h e k I n k u n a b e l d r u c k e und B u c h m a l e r e i e n 1 3 . — 1 5 . J h . — Figurenreicher S i l b e r s c h a t z aus S c h n e l l e n b e r g v o n Anton Eisenhoit aus W a r b u r g f ü r F ü r s t b i s c h o f T h e o d . v. F ü r s t e n b e r g , sechs voll bez. S t ü c k e , ver m u t l i c h R e s t einer g a n z e n A l t a r a u s t a t t u n g : A l t a r k r e u z (1589), 2 K e l c h e (1588, 1602, voll. 1604 v o n Otto Meier in L i c h t e n a u ) , Weihwasserkessel u n d A s p e r g i l l , W e i h r a u c h f a ß , 2 B u c h d e c k e l . F l a c h e T r e i b a r b e i t e n mit reichstem figürlichem u n d d e k o r a t i v e m S c h m u c k v o n klarer A n o r d n u n g u n d fein a b g e s t i m m t e r V e r t e i l u n g in d e r F l ä c h e , v o r n e h m e W e r k e des besten deutschen Meisters d e r Z e i t . — F e r n e r bar. Becher, P o k a l e . — Beachtenswerte G e m ä l d e s a m m l u n g : Meister von Kappenberg, I.udger tom Ring. Herri met de Bles, Joos van Cleve, Jak. von Utrecht, Meister der weiblichen Halbfiguren u. a. KLOSTER OELINGHAUSEN Ehem. Prämonstratenser-Nonnenkloster-Kirche. 14. Jh. F,nger niedriger R a u m in langer Streckung, 9 Kreuzgewölbe auf Konsolen, 5/ Die w Hälfte von dem wenig erhöhten Nonnenchor einge8 Schluß. nommen. — An der SWand W a n d m a l e r e i des 16. Jh., hlg. Christopherus, 4,30 m hoch. Einheitliche bar. Ausstattung: Hochaltar 1712, effektvolle Nonnenempore mit Orgel, 1717. — Ein prachtvoll skulptiertes rom. Kapitell dient als Leuchterfuß. Sitzende rom. Muttergottes, durch Rest, verdorben. Spätrom. Kruzifix. — Gutes Epitaph 1621. Eine größere Anzahl guter Holzskulpturen, meist 15.—16. Jh. — 12 spätgot. Apostelfiguren. FÜCHTEN Herrenhaus
(Bes. Mellinsche
Stiftung).
2 Flügel, 17. Jh., typisch
LIPPSTADT
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für die Baugesinnung im s Westfalen, Putzflächen und Eckverquaderung. Bar. Portal. Der reiche figürliche und ornamentale Stuck im großen Saal, Decke, Supraporten, Kamine verwandt Schloß Schnellenberg. Sö Füchten der Fürstenberg mit Resten einer altgermanischen Wallburg. V o n der 1314 zerst. Stammburg der für die Kunstgeschichte Westfalens so bedeutsamen Familie Fürstenberg nichts erhalten außer einer kleinen Kapelle des 17. Jh.
LIPPSTADT Die Stadt wurde um 1170 von Bernhard II. zur Lippe (etwa 1140—1224) inmitten alter Besitzungen seines Geschlechts — die Stammburg lag in Lipperode etwas ö Lippstadt, einige Reste erhalten — gegründet; eine ältere Siedlung nicht sicher nachweisbar; der Stadtplan typisches und für Westfalen wohl ältestes Beispiel einer neugegründeten ma. Stadt. Ackerbürgerstadt mit urspr. regelmäßig verteilten, gleich großen Hofstätten unter Aussparung eines Rechteckplatzes für Markt und Kirche. Vermutlich umfaßte die älteste Anlage nur die Straßen von der Lippe bis zur Poststraße und von der Kappelstraße bis zur Woldemei (Gemeindeweide); w lag der Stiftsbezirk und die Burg des Stadtherrn. Schon nach wenigen Jahrzehnten Erweiterung nach dem alten Schema in s Richtung, so daß der bis zum ig. Jh. beibehaltene Umfang erreicht wurde. Von vornherein befestigt; A. 17. Jh. Umwandlung des ma. Mauersystems in das neuZeitliche Wallsystem mit Bastionen, das dann im Laufe des 17. und 18. Jh. wiederholt ausgebaut wurde, da die Stadt wichtige Festung zwischen Rhein und Weser war; 1763 geschleift. Große Stadtbrände 1310, 164s, 1656. Die Stadt wurde 1376 von Simon zur Lippe an den Grafen Engelbert von der Mark verpfändet, seit 1445 gemeinsamer Besitz Cleve-Mark und Lippe; an die Stelle von Cleve-Mark trat 1616 Brandenburg; nach 1850 wurde der Lippesche Anteil von Preußen erworben. Nonnenstiftskirche S. Marien. G e g r . bei d e r Stadtanlage. D e r bestehende B a u die reichste frühgot. K i r c h e Westfalens, a b e r des D a c h s u n d der G e w ö l b e beraubt nur als R u i n e erhalten. Begonnen i m W mit der originell angelegten N o n n e n e m p o r e . Im G r u n d r i ß ein längs gerichtetes R e c h t e c k in der Breite des M s c h . Das E r d g e s c h o ß trug eine Balkendecke. A u s der A b s c h l u ß w a n d g e g e n das L h s . s p r a n g in d e r M i t t e ein kleiner H a l l e n v o r b a u als T r ä g e r des E m p o r e n a l t a r s heraus, von 9 g a n z dicht z u s a m m e n g e d r ä n g t e n G r u p p e n v o n kleinen Säulenbündcln g e t r a g e n ; D e k o ration von s c h w e l l e n d e m R e i c h t u m , u m 1250—60; R e s t e erhalten. D i e Fenster meist noch r u n d b o g i g in einfacher B e h a n d l u n g , d i e Strebepfeiler mit w e n i g V o r s p r u n g , unter d e m D a c h Spitzbogenfries. — Das Lhs. große H a l l e n k i r c h e v o n 4 J o c h e n , d i e 3 ersten i m Msch. q u a d r . mit sehr s c h m a l e n Ssch.; das 4. s c h m a l e r ; es w u r d e v o n 2 O T ü r m e n , mit d e n e n die Ssch. schlössen, flankiert. D a s C h o r h a u p t schließt ohne Zwischenglied in 6/s an, n a c h d e n F o r m e n der jüngste T e i l , u m 1300. D i e Pfeiler des L h s . h a b e n die i m westfälischen Übergangsstil übliche G l i e d e r u n g (Muster P a d e r b o r n ) beibehalten, d o c h sind sie schlanker g e w o r d e n , u n d ihre K a p i t e l l e h a b e n frühgot. Stengel mit K n o s p e n . Die G e w ö l b e d e r Ssch. r u h e n a u f hochstieligen W a n d k o n s o l e n ,
am • 9'
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F u ß zuweilen eine G r u p p e von Masken. Die Fensterformen wechseln in j e d e m Joch, und zwar sehr stark. Das i. auf der SSeite von W 3 teilig, das vorletzte Paar hat 2 gesonderte 2 teilige Fenster mit Kreisfenster darüber, a m weitesten entwickelt das 2. der SSeite im klassischen 4teiligen Schema. Auffallend schwach die Strebepfeiler. Schöne Portale auf der N- und SSeite mit Kleeblattbogen. — Unbedeutende Reste des Klosters und Kreuzgangs sw der Kirche. G r o ß e M a r i e n - K i r c h e (Marktkirche). Geräumiger kreuzförmiger Hallenbau aus 2. V . 13. J h . mit spätgot. Chor. Aber auch der B a u des 13. Jh. ist nicht einheitlich; vielleicht die Mauern des Q s c h . von der 1221 gew. Basilika. — Das Lhs. H a l l e n k i r c h e in gebundenem System, verwandt Legden und Billerbeck, konstruktiv auf älterer Stufe. I m Msch. 2 überquadr. Joche, in den Ssch. 4 rein quadr. Joche. Die O W A c h s e des W T u r m s weicht von der Sch. Achse u m etwa 20 0 ab, infolgedessen sind die Seiten des 1. Msch.Jochs von ungleicher Länge. Scheidbogen und alle Gewölbelinien spitz, Hauptpfeiler und Zwischenpfeiler im Volumen stark unterschieden, j e n e in dem verbreiteten westfälischen Schema eines kreuzförmigen Grundrisses mit 4. starken halbrunden V o r l a g e n und 4 dünnen Ecksäulchen; entsprechend den letzteren hatten die steilen Hängekuppeln des Msch. urspr. unterlegte 8teilige R i p p e n , die jetzt abgeschlagen sind. Die rippenlosen Ssch.Gewölbe haben nur die H ö h e der Scheidbogen, liegen also beträchtlich tiefer als die des Msch.; R a u m verhältnismäßig niedrig, aber weit und unbeengt. In dem aus 3 genauen Q u a d r a ten zusammengesetzten Q s c h . sind dem Vierungsgewölbe 8 R i p p e n mit großem Schlußring unterlegt. V o m C h o r des 13. Jh. nur das schmale V o r j o c h (mit spätgot. Gewölbe) erhalten, flankiert von 2 O T ü r m e n , deren Erdgeschosse jetzt als Durchgang dienen. Die Giebeldekorationen des Q s c h . von unruhiger Häufung der Glieder; im N große R a d b l e n d e mit Köpfen, umgeben von 3 Vierpässen und steigendem Bogenfries, im S 2 rundbogige Nischen und steigender Bogenfries, der hier auf dünne Wandsäulchen gesetzt ist; die letzteren in den Ecken bis zum Fußgesims herabgeführt, in der Mitte auf Konsolen gesetzt. Das gleiche Motiv wiederholt sich an den O T ü r m e n , so d a ß hier, eine Art blinder Zwerggalerie entstanden ist. Der große W T u r m ist durch Lisenen und Bogenfriese nach H ö h e und Breite 3 fach geteilt; stattlicher B a r . H e l m v o n 1687. — C h o r e r w e i t e r u n g 1 4 8 7 ^ 3 1 5 0 6 . Hallensystem, im Grundriß 3seitiger Schluß, an jeder Seite 2 Fenster mit reichem spätgot. M a ß w e r k . Sehr luftige Raumwirkung. Chorgewölbe aus Backstein, in der Mitte einfaches Sterngewölbe, im U m g a n g K r e u z g e w ö l b e mit R i p p e n , die Außenkappen durch eine Q u e r r i p p e nochmals unterteilt. A u ß e n übersteigt das Dach beträchtlich dasjenige des Q s c h . , das auch wieder niedriger ist als das des Lhs.; WPortal mit 3facher Säulenstellung und kleinen F i g u r e n a m ausgeschweiften T y m p a n o n ; das ikonographische T h e m a ungedeutet. Portal und Fenster a m s Q h s . modern. I m M s c h nicht gut erhaltene Reste von hervorragenden W a n d -
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m a i e r e i e n im zackigen Faltenstil wie in der Soester Nikolaikapelle und in Methler, um M. 13. Jh. — Großer H o c h a l t a r 2. H. 17. Jh.; Säulenaufbau in 3 Geschossen mit Gemälden. — S a k r a m e n t s h a u s als freistehende Turmpyramide, eines der größten und brillantesten unter den vielen, die Westfalen besitzt, mit Reliefdarstellungen und Figuren, bez. 1523. — Rest eines spätgot. hlg. Grabes, Stein, am Sockel 2 Wächter. — Spätgot. Chorgestühl. — 2 spätgot. Leuchterengel, Holz. — 5 Kronleuchter, 17. Jh. — 3 got. Kelche, darunter einer mit figürlichem Dekor in Medaillons, Silber vergoldet, Stiftung des Ludolf von Geseke, i . V . 14.Jh. — Schöne Pyxis, Silber, 15.Jh. Jakobi-Kirche. Frühgot. Hallenkirche mit nur 2 Jochen, Pfeiler rund mit 4 Diensten, Kreuzrippengewölbe, 3 polyg. Apsiden z. T . mit Blendarkaden unter den Fenstern, schwerer WTurm. Kleines WPortal mit Kleeblattbogen. — Spätgot. Sakramentsnische mit handwerklicher Figurenplastik. — 2 got. Kelche, 14. Jh., darunter ein sehr schöner wohl von dem gleichen Meister wie der Ludolf v. Geseke-Kelch der Marienkirche. — Runde Hostiendose, Silber, mit Halbfiguren in gestanztem Relief, gegen 1220, die gleichen Matrizen am Reliquiar aus Enger (Berlin, Schloßmuseum) und an einem Ciborium des Mindener Doms verwendet. Nikolaikirche. Eine kleine Anlage des 13. Jh., 1872 abgebrochen. Erhalten nur der W T u r m . — Übermalter FlügelalUr von Gert van Ixm, in der Mitte Kreuzigung, A . 16. Jh. — Christus von einem Triumphkreuz, anscheinend Wiederholung des 14. Jh. nach einem Werk um 1200. — Schön geschnitzte Kommunionbank, M . 18. Jh. Augustiner-Klosterkirche. Gegr. 1280—81. Unsymmetrische 2 schiffige Halle von 3 Jochen mit 1 schiffigem gerade geschlossenem Chorjoch; Kreuzrippengewölbe auf Rundpfeilern. Maßwerkfenster. Giebel über den Ssch.Jochen 14. Jh. Rathaus. 1238 zuerst erwähnt. Das alte got. 1772 abgebrochen; schlichter Neubau von 1773 mit mittlerer Freitreppe und schmalem Giebel, durch U m b a u um die Wende des 19. Jh. gänzlich verdorben, die gesamte Inneneinrichtung von 1904. Wohnbauten. Das beste Fachwerkhaus des 16. Jh. 1890 abgebrochen (»Westfälischer Hof«); erhalten Rathausstr. 10 und 12, beide von 1657; die übrigen ziemlich anspruchslos, aber interessant für die Entwicklung des Typus der Ackerbürgerhäuser: stets Giebelhäuser mit breiter Dieleneinfahrt, die Verwandtschaft mit dem Bauernhaus augenscheinlich. Die späteren Kleinwohnungsbauten sind Reihenhäuser in Traufenstellung (»Gademe«). Im Haus Langenstraße 30 (Gasthof Köppelmann), einem Steinbau M . 18.Jh., reiche S t u c k a r b e i t e n und M a l e r e i e n an den Wänden und Decken, namentlich in dem sehr beachtenswerten Saal. Schöne Türen des 18. Jh. Rathausstr. 13 und 21. Haus Epping, um 1800, Langenstr. 33. Heimatmuseum.
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Umgebung: ö HÖRSTE Kleine Gewölbebasilika in Bruchsteinmauerwerk, um 1200. Das 3 schiffige, in den Abmessungen ungefähr quadr. Lhs. hat a Doppeljoche, als Zwischenstützen dienen gekuppelte niedrige Säulen; im O urspr. ein schlichter gerade geschlossener Chor (in neuerer Zeit bedeutend erweitert), im W ein stattlicher quadr. WTurm. Genaues Vorbild in Boke. Rippenlosc Kreuzgewölbe, in den Ssch. ohne Gurtbogen. Einfaches Säulenportal an der SSeite. Kreuzförmige Überdachung des Chors. — H o c h a l t a r in Marmor und Alabaster, mit Darstellung des Abendmahls, E. 17. Jh., aus Kloster Böddeken, wohl aus der Werkstatt des Bildhauers Heinrich Papen in Giershagen. Kanzel, 2. H. 17. Jh. — Sakramentshäuschen A. 16. Jh. — Auf dem s Seitenaltar Kreuzigungsgruppe, Holz, E. 16. Jh. — Vortragekreuz, Holz, 14. Jh. — Gemälde der Kreuzigung, M i t t e l b i l d eines Flügelaltars von Gert van Lon aus Geseke, jetzt im Paderborner Diözesanmuseum. MÖNNINGHAUSEN Pfarrkirche. Kleiner zentraler Gewölbebau. Grundriß in der Gestalt eines griechischen Kreuzes aus 4 Quadraten, der WTurm über dem w Quadrat. Kuppelige Gratgewölbe über unterspitzen Gurtbogen. Fenster rundbogig; wohl M. 13. Jh., von dem gleichen Meister wie das Lhs. in Hoinkhausen. — Taufsiein, Marmor, 165g. — Kanzel. M. iO.Jh. — Monstranz, Silber vergoldet, A. 16. Jh. Umgebung: sö BÖKENFÖRDE Dorfkirche, Rom. gewölbte Pfeilerbasilika im gebundenen System, schlicht und altertümlich, wohl letztes Drittel 12. Jh. Typischer Grundriß. Turmhalle, Lhs. und Chor bilden eine Reihe von 4 gleichen Quadraten. An den 2 Quadr. des Lhs. schmale Ssch. mit gurtenlosen Kreuzgewölben (auf der X.Seite zur Hälfte durch got. Anbau ersetzt). Die Gurtvorlagen für die gratigen Kreuzgewölbe des Msch. überaus schwer. Die Doppelarkaden niedrig. Das Gewölbe in der Turmhalle mit stark überhöhtem Scheitel und spitzbogigen Begrenzungskurven. — 8seitiger Taufstein, 1583. Hochaltar A. 1*8. Jh. SCH W A R Z E N R A B E N W a s s e r s c h l o ß (Frhr. v. Ketteier). E r b . 1763fr. wahrscheinlich von J. L. AI. Gröninger. Stiftung des K ö l n e r K u r f ü r s t e n C l e m e n s A u g u s t v. B a y e r n für die Herren v. H ö r d e . R e g e l m ä ß i g e Gesamtplanung. G u t e symmetrische U n t e r g e b ä u d e mit Eckpavillons. H e r r e n h a u s hufeisenförmig in 3 Geschossen mit M a n sarddächern. M i t t e l b a u im T y p einer maison de plaisance, Vestibül und Gartensaal mit Pavillonrisaliten; symmetrisch verteilte Seitenräume. I n der S c h l o ß k a p e l l e v o r z ü g l i c h e r figurenreicher R o k o k o a l t a r . Die W o h n r ä u m e h a b e n z. T . üppige, aus d e r F l ä c h e plastisch sich lösende Rokokostuckornamente, a u c h als L i c h t - u n d V a s e n h a l t e r (ähnlich i m Saal Langenstr. 30 in L i p p s t a d t ) . D e c k e n g e m ä l d e . 4 sehr beachtenswerte M a j o l i k a öfen. R e i z v o l l e O r a n g e r i e mit figürlicher G a r t e n - u n d Dachplastik.
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STÖRMEDE Pfarrkirche. Von einem spätrem. Bau der 2. H. 12. Jh. das Qhs. mit ö Wandapsiden in den Kreuzarmen und der gerade geschlossene Chor; rundbogige Gratgewölbe; im Chor Ecksäulen mit Würfelkapitellen. Lhs. Neubau von 1521: Halle von 2 Jochen in lichten Abmessungen mit Sterngewölben auf Rundpfeilern. Aus nachma. Zeit an der OWand des Chors 2geschossige Sakristei. Die WTeile moderne Erweiterung. — Sakramentshäuschen mit hoher Pyramide, reichem Fialenwerk und Figurenschmuck, wohl aus der Zeit des Lhs.Baues. Kapelle. 1670. Herrenhaus (Frhr. v. Ketteier). 1617. Erneuert. Ehemals 2 Flügel mit quadr. Binnenturm. GESEKE Fränkischer Königshof am Hellweg. Bei Gründung des Kanonissenstifts durch den Grafen Hahold g§2 bestand bereits eine größere Siedlung mit eigener Pfarrkirche, aber erst 1218 erscheint der Ort im rechtlichen Sinne als Stadt. Auf der Grenze zwischen kölnischem und paderbornischem Gebiet gelegen, wurde Geseke durch Vergleich isg4 als zum kölnischen Herzogtum Westfalen gehörig bestimmt — kirchlich gehörte es von jeher zu Köln. K a n o n i s s e n s t i f t . Gegr. g52, aufgehoben 1823. Die K i r c h e ein kreuzförmiger gewölbter Hallenbau des 12. und 1 3 . J h . ; 2 Joche im Msch. und im Chor. — Im O bildet die ungegliederte Giebelwand des Chors mit den beiden sie in gerader Flucht flankierenden Türmen einen ungewöhnlich monumentalen Abschluß, ursprünglich streng geschlossen, die Fenstergruppe erst im 19. J h . eingebrochen. Im W ein mächtiger quadr. Turm, in den unteren Teilen ohne Portal und ohne Gliederung, oben 3 Reihen von je 3 schmalen Öffnungen mit schlanken Teilungssäulchen, darüber an jeder Seite ein Giebel, auch mit Öffnungen, im Aufbau also sehr ähnlich dem Paderborner Domturm; der bar. Abschluß durch einen neuen Helm ersetzt. — Der s Kreuzarm hat an der OSeite eine halbrunde Apside, der n an ihrer Stelle einen späteren rechteckigen Ausbau. — Im Msch. spitzbogige Kreuzgewölbe mit Wulstrippen über kreuzförmigen Pfeilern mit Halbsäulenvorlagen; gleichartiges Gewölbe im n Kreuzarm, sonst rundbogige grätige Kreuzgewölbe, in den Ssch. stark kuppelig. — Die B a u g e s c h i c h t e nicht ausreichend geklärt. Von einem sicher flachgedeckten Bau des frühen 12. J h . stammen Chor, Vierung und Kreuzarme, ferner Teile der n Ssch.Mauer und der WTurm. Wie Ausgrabungen ergeben haben, schloß das Chorquadrat urspr. mit halbrunder Apsis. Im späten 12. J h . wurden Chor und Qhs. gewölbt. Gegen M. 13. J h . folgte der Neubau des Lhs., dabei wurde auch die Wölbung des n Kreuzarmes erneuert. — Sehr eigenartig die dekorative Behandlung einiger Bauglieder, so der Pfcilerköpfe im Msch., die über der Kapitellzonc einen kleinen Spitzbogenfries und darüber einen hohen mit Rundstab abgeschlossenen Aufsatz tragen (Verwandtes in der Soester Petrikirche); die Wulstrippen sind etwa 1 m über ihrem Ansatz von kleinen Engelsfiguren unterbrochen. — Die
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Fenster fast alle im 14. und 15. Jh. vergrößert und mit Maßwerk versehen. — Sakramentshäuschen mit figürlichem Schmuck, A . 16.Jh. — H o c h a l t a r 1727, die beiden Seitenaltäre 1729 und 1731; alle 3 in Marmor und Alabaster, wirkungsvolle Dekorationsstücke mit Säulenaufbauten und reichem Schmuck an Figuren und Reliefs, wahrscheinlich Arbeiten des Giershagener Bildhauers Christoffel Papen. — Vesperbild, Holz, 1. H. 15. Jh. — An die SSeite des Q h s . schließt sich der rom. K a p i t e l s a a l an, überdeckt mit 4 gratigen Kreuzgewölben ohne Gurte auf Mittelpfeiler, E. 12. Jh., und ein Rest des ehem. K r e u z g a n g s aus der gleichen Zeit. Stadtkirche. Hallenkirche von 3 Jochen mit jüngerem lschiffigem Chor von 2 Jochen und 5 S c h l u ß . Zwischen dem W T u r m und dem Gemeindehaus ein gewölbter Zwischenbau in Breite des Msch. — Verwickelte Baugeschichte: urspr. eine flachgedecktc kreuzförmige Pfeilerbasilika des frühen 12. Jh., höchstwahrscheinlich mit Stützenwechsel; davon erhalten die Umfassungswände des Qsch., ohne die wohl urspr. vorhandenen Apsidiolen an der OSeite, die Vierungsbogen im N und S, ein Teil der Msch.Pfeiler ohne die später hinzugefügten Vorlagen und die OPfeilcr des ehem. WTurms zwischen Msch. und späterem Turmbau. Der Umbau zur Hallenkirche muß nach Ausweis der jetzigen Kreuzgewölbe mit Wulstrippen im Msch. gegen M. 13. Jh. erfolgt sein; die Ssch. mit ihren gratigen Kreuzgewölben scheinen im 14. Jh. abermals umgeb. zu sein, jedenfalls stammen die Fenster mit Maßwerk, die Strebepfeiler und die hohen Giebel über jedem Joch erst aus dieser Zeit. Der Chor wohl einheitlicher Erweiterungsbau 1469, das Maßwerk der Fenster in ausgesprochen spätgot. Formen. — Spätgot. Sakramentsnische. Taufstein mit 8seitigem Becken auf hohem Fuß, 1576. Sehr schöne K a n z e l mit Reliefs und Figuren, 1. H. 18. Jh. 2 Chorstühle 1520. — Reliquiar 12. Jh., liegendes Gefäß aus Bergkristall in kupfervergoldeter Fassung auf 4 Füßen. Maria-Hilf-Kapelle. Kleiner Bau von 1705 mit gutem Portal. Franziskaner-Kloster. Die Kirche ein gotisierender Bau mit Kreuzrippengewölben, 2. H. 17. Jh. Gute Ausstattung des 17. und 18. Jh. — Die mehrfach umgeb. K l o s t e r g e b ä u d e an der SSeite der Kirche mit Kreuzganghof; Muttergottes, Holz, mit Strahlennimbus und Rosenkranz, 2. H. 15. Jh. Fachwerkhaus Bachstraße 50, schönes Giebelhaus mit Dieleneinfahrt, Halbrosetten an den Fußbrettern der Pfosten, 1585. Städt. Heimatmuseum. Umgebung: s ERWITTE Karolingischer Königshof am Hellweg, den Bischof Meinwerk 1022 für die Paderborner Kirche erwarb. Pfarrkirche. Sehr stattlich für eine Dorfkirche. Kreuzförmige Basilika, das Msch. etwas länger als breit, aber durch Hereinziehung der monumentalen Turmhalle verlängert, die mit einer w Apsis schließt. Chor und Q h s . in regelmäßiger Anlage mit
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h a l b r u n d e r Apsis i m O u n d Nebenapsiden a n d e n K r e u z a r m e n (im N a b g e b r o c h e n ) ; sie sind w i e die sicher vorbildlichen O T e i l e von S. Patroklus in Soest (das Stift w a r Patron!) mit rundbogigen G r a t g e w ö l b e n bedeckt, während die auf schmalen K o n s o l e n ansetzenden S t i c h k a p p e n g w ö l b e des M s c h . schwerlich urspr. sind. D i e Ssch. gänzlich erneuert. Das Gewölbe im T u r m mit 8 R i p p e n und reich gegliedertem r i n g f ö r m i g e m H ä n g e schlußstein. D e r T u r m überhaupt d e r imposanteste Bauteil, weit ü b e r den praktischen Z w e c k hinaus ein architektonisches G e bilde u m seiner selbst willen: in 3 S t o c k w e r k e n d u r c h Lisenen u n d Bogenfriese reich gegliedert, der oberste Bogenfries vor Nischen auf kurzen S ä u l c h e n (wie an d e n O T ü r m e n d e r L i p p stadter Marienkirche), A b s c h l u ß in 4 sehr dekorativ mit Nischen und steigenden Bogenfriesen ausgesetzten G i e b e l n , ü b e r d e n e n sich w o h l einst w i e beim T u r m der Soester Pakroklikirche ein H e l m mit 4 E c k t ü r m e n e r h o b — heute ein einfacher bar. H e l m . Das Ä u ß e r e sonst g a n z schlicht, an d e r Chorapsis R u n d b o g e n fries, a n den Q h s . F r o n t e n Portale, die T y m p a n a mit Reliefs: i m N Maiestas D o m i n i mit den S y m b o l e n d e r Evangelisten M a t t h a e u s und Johannes (die sonst ungewöhnliche Darstellung w o h l sicher angeregt durch das 1166 datierte Apsisgemälde in S. Patroklus in Soest), im S M i c h a e l i m K a m p f mit d e m D r a c h e n u n d d e r hlg. Laurentius. I m Innern an den Ecksäulen des C h o r b o g e n s die Schafte mit Engelreliefs (Jakobsleiter) verziert; i m s N e b e n chor R e l i e f mit Darstellung der K i r c h e n g r ü n d u n g , die j e t z i g e Inschr. modern, eine ältere Inschr. soll in e i n e m C h r o n o s t i c h o n 1167 als D a t u m a n g e g e b e n haben. G u t m ö g l i c h , d e n n B a u z e i t von C h o r und Q h s . u m 1170; der T u r m g e g e n M . 13. J h . K e i n e alte Ausstattung a u ß e r einer bar. K a n z e l . Rathaus. 1 geschossiger Bau mit Freitreppe und B a r . P o r t a l , i . H . 18. J h . Krankenhaus. Urspr. S t a m m h a u s der Familie von Droste. Langgestreckter 2geschossiger Bau von 11 A c h s e n . G i e b e l ü b e r der Mitte, auf der Rückseite mit W a p p e n r e l i c f von H o l z , 1. H . 18. J h . — 1924 durch Brand zerstört. G u t e F a c h w e r k h ä u s e r , 17. Jh. H a u s E r w i t t e (Graf Landsberg). Wasserburg 17. J h . ; 2 g e schossiger rechteckiger Bau mit q u a d r . T u r m an d e r N O E c k e . Die Eingangsseite i m W hat 2 V o r b a u t e n mit Z i e r g i e b e l n , d a z w i schen Freitreppe mit Portal. Architekturdetail paderbornisch. BERGE Pfarrkirche. 1750. Schlichter Saalbau von 3 Jochen mit eingezogenem Chor im '/»Schluß und WTurni. Gotisierende Kreuzrippengewölbc, Strebepfeiler, rundbogige Fenster. HOINKHAUSEN Pfarrkirche. Unbedeutend, Chor 1718, WTurm und 1 Joch des Lhs. 1862, das übrige Lhs. Halle in 2 Jochen von dem gleichen Meister wie die Kirche in Mönninghausen, wohl M. 13. Jh. — A m neuen NPortal spätrom. Tympanon, sehr roh, mit Kreuzigung, Simson und Geburt
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Christi. — Vorzügliche Einrichtung des Chors aus der Erbauungszeit, prunkhafter Hochaltar. OESTEREIDEN In der neuen Kapelle b m k w . spätgot. K a n z e l , A . 16. J h . , mit reichen Maßwerkschnitzereien an den Brüstungsfcldern. ANRÖCHTE Pfarrkirche. Stattliche spätrom. Hallenkirche, der R a u m verhältnismäßig schlank, die Spitzbogen der Gewölbegurten z i e m l i c h steil, also w o h l erst g e g e n M . 13. J h . , w e n n a u c h d i e Fenster rundbogig bleiben. 2 Joche; vor d e m schmalen Chorjoch, a n das sich eine h a l b r u n d e Apsis mit 3 Nischen schließt, ein i m G r u n d r i ß trapezförmig sich nach O erweiterndes Zwischenj o c h , d a s w i e in d e n D r e i k o n c h e n k i r c h e n i m N u n d S h a l b r u n d g e s c h l o s s e n ist u n d in d i e s e n E x e d r e n n o c h j e e i n e s c h r ä g g e stellte h a l b r u n d e W a n d n i s c h e aufweist. In dieser A u s b i l d u n g des Grundrisses sehr ä h n l i c h Plettenberg, nur d a ß die K o n c h e n n a c h a u ß e n n i c h t h e r v o r t r e t e n u n d a u c h in d e r G l i e d e r u n g d e r A u ß e n w a n d keineswegs angedeutet sind. K r e u z f ö r m i g e Pfeiler m i t H a l b s ä u l c n v o r l a g e n , d e r e n K a p i t e l l e steife V o l u t e n z e i g e n . D e r m ä c h t i g e i m V e r h ä l t n i s z u r K i r c h e fast z u g e w a l t i g e q u a d r . W T u r m h a t i m O b e r t e i l 2 R e i h e n von j e 3 trotz ihrer Schmalheit g e k u p p e l t e n Fenstern. - - R u n d b o g i g e s Portal mit F r e i p a ß b l e n d c im T y m p a n o n an der SSeite. — Sehr schöner K e l c h , Silber getrieb e n u n d v e r g o l d e t , mit a c h t p a ß f ö r m i g e m F u ß u n d r e i c h a u s g e b i l d e t e m Z w i s c h e n s t ü c k , 15. J h . 2 s p ä t g o t . M o n s t r a n z e n , S i l b e r v e r g o l d e t , 15. u n d 16. J h . ( K e l c h u n d 1 M o n s t r a n z 1922 g e s t o h l e n . ) — S p ä t g o t . S a k r i s t e i s c h r a n k , A . 16. J h . , j e t z t i m D i ö zesanmus. Paderborn. H a u s G e r l i n g (Schulte-Gerling). Früher Amishof. Wasserburg, M . 16. Jh. Schlicht mit runden W e h r t ü r m e n . O b e r e s GeschoiJ Fachwerk. Mues-Hof (Bes. M u e s ) . 18. J h . Herrenhaus 2geschossig, 7achsig, Freitreppe und Flachgiebel. Mansarddach. EGGERINGHAUSEN Wasserschloß (Frhr. v. Fürstenberg). Herrenhaus 17. J h . , hufeisenförmig mit 4 quadr. Ecktürmen und 2 8 eckigen Treppentürmen neben der Einfahrt. Bar. Fensterrahmen. — Bar. K a m i n 1660. Stuckierte Balkendecken. Sehr bmkw. reich geschnitzter Renss.Sessel, 1624. DREWER Kapelle. 1737. Saalbau mit 2 gotisierenden Sterngewölben, Schluß im W und O . Dachreiter. ALTENRÜTHEN Pfarrkirche. Bar. S a a l b a u in 3 Jochen mit etwas eingezogenem 3seitig schließendem C h o r und ö diesem vorgebauter Sakristei, die über einem gewölbten D u r c h g a n g liegt. Gotisierende spitzbogige K r e u z rippengewölbe, außen Strebepfeiler mit Volutenaufsätzen. R u n d b o g i g e Fenster. Stattlicher rom. W T u r m mit bar. H a u b e . Ausstattung meist 18. J h . , gute R a u m w i r k u n g . — Eigenartiges spätma. Vortragekreuz, H o l z und Messing, derbe Arbeit. — Schöne Monstranz, Silber vergoldet, 18. J h .
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RÜTHEN Die Stadt wurde um 1200 vom Kölner Erzhischof Adolf /. v. Berg auf einer Höhe der Haar über dem Möhnetal gegr. und stark befestigt. An die zahlreichen Ministerialen, die als Burgmänner zuzogen, erinnert die Ritterstraße. Die Festung lag an der Grenze gegen Paderborn. Nikolaikirche. Gewölbte Hallenkirche von 2 Jochen, 1 schiffigem kurzem Chor und '/ 8 Schluß; quadr. W T u r m mit schmaler Verbindungshalle zum Msch. Die Gewölbe im Msch. erneuert, in den Ssch. 1 hüftige Stichkappengewölbe; Gurt- und Scheidbogen spitz. Kreuzförmige Pfeiler mit Halbsäulenvorlagen und Knospenkapitellen; zur Turmhalle starke Rundpfeiler. Im C h o r Kreuzgewölbe mit Rippen, im T u r m mit Zierscheiben und hängendem Schlußstein. Hauptbauzeit 2. H . 13. Jh., der Chor etwas jünger als das Lhs.; oberes Turmgeschoß und Helm bar.; Bar.Portal an der SSeite, Strebepfeiler am Lhs. neu. — Bar. Ausstattung. — Kelch, Silber vergoldet, 14. Jh. Johanneskirche. Neu mit W T u r m von 1737, über dem WPortal eine große Kreuzigungsgruppe. Kapuzinerkloster. Gegr. 1654. Das Gebäude jetzt Amtsgericht, ohne Bedeutung. Stattliches Portal v. 1684, jetzt als Kirchhofsportal aufgestellt. Rathaus. Einfacher Bar.Bau mit großem Treppenvorbau, beg. 1730. Mehrere gute Ackerbürgerhäuser in Fachwerk mit großer Dieleneinfahrt, 17.—18. Jh. Reste der ma. Stadtbefestigung; 14. Jh. (Hachtor, Hexenturm). Nö bei Kneblinghausen ein Römerlager, das angeblich das Varuslager sein soll (nicht bewiesen). KÖRTLINGHAUSEN Wasserschloß (Frhr. v. Fürstenberg). Erbaut für den kurkölnischen Oberjägermeister Frhr. von Weichs, wohl von Peter Pictorius d. J. Stattliches Herrenhaus mit 4 Eck- und 2 Seitenpavillons, beg. spätestens 1710, voll. 1713. Gute symmetrische Untergebäude 1731 und 1745. Einfahrt 1716. — Kleine Sammlung. — Ehem. architektonischer Garten mit fallenden Terrassen noch erkennbar (vgl. Hinnenburg und Erpernburg). SUTTROP Pfarrkirche. Schlichter Bau von 1710 mit moderner Erweiterung (1907) nach W an Stelle eines rom. WTurms. KALLENHARDT Dorfkirche. 1722. 3jochiger Gewölbebau in gotisierendem Bar., ähnlich Berge, aber Sterngewölbe und ohne Strebepfeiler. Reiche Ausstattung der Erbauungszeit von guter Gesamtwirkung. — Kelch, 1. H. 18. Jh. WARSTEIN Pfarrkirche. Frühgot. Hallenkirche. Spitzbogige rippenlose Kreuzgewölbe auf schlichten Rundpfeilern. Spitzbogige Fenster, 3 / 1 0 Chor. — Bar. Ausstattung rcich, Qualität nicht gut. BELECKE Wohl karolingischer Königshof und, wie der Marne sagt, alter Badeort (Badeliki); 938 zuerst genannt. 1296 befestigt. Hansestadt.
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Stadtpfarrkirche 1749. — Muttergottes 14. J h . Altäre und K o m m u n i o n bank, 18. J h . , aus Kloster Grafschaft. — K e l c h 1509. — Interessante gemalte K o p i e des Siegburger Reliquienschreins des hlg. A n n o . I m Pfarrhause mehrere bar. G e m ä l d e u n d Bildwerke. Umgebung: sw OVERHAGEN Wasserschloß (Frhr. v. Schorlemer). Krb. 1619 für A r n t J o h . v. Schorlemer. A r t des Lawrentz, von Brachum (Joh. v. Brachum ?). Verputzter Bruchsteinbau mit plastischen Backsteinornamenten in geometrischen Linien an den Fassaden, verwandt Assen u n d Hovestadt. U m b a u 1735: Giebel, Portal und Fensterschmuck am Mittelrisalit; der alte Backsteinschmuck hier beseitigt. I m Innern veränderte Raumverhältnisse durch neues Treppenhaus. Mittelflügel der hufeisenförmigen V o r b u r g leider beseitigt. — G u t e M ö b e l , meist bar.; Renss.-Stollenschrank, 1531, mit figürlichem Schmuck. Hauskapelle: Altar mit Muttergottesstatue, M . 15. J h . — Flügelgemälde A . ) 6 . J h . — G o t . Taufsteinbecken im Garten. HELLINGHAUSEN Pfarrkirche. 1 schiffiger gotisierender Saalbau mit 3 Kreuzrippengewölben und Y 8 S c h l u ß , 1780. W T u r m rom. — Ausstattung aus der Erbauungszeil, Kanzel bez. 1783. — Halbfigur der Muttergottes, H o l z , 2. H . 16. J h . ; in sehr reichem B a r . R a h m e n (um 1700). — Holzfigurengruppe der hlg. A n n a , die Maria lesen lehrt, 18. J h . HERINGHAUSEN Kapelle. N e u . Muttergottes, Holz, 2. H. 15. J h . Wasserschloß (Fihr. v. Schorlemer). 2. V . 18. j h . . ->geschossiges Herrenhaus mit Freitreppe und Flachgiebel. G u t e symmetrisch verteilte U n t e r g e b ä u d e , Hovestadt verwandt. BENNINGHAUSEN Zisterzienser-Nonnenkloster. Gegr. 1240, später adeliges Danienstift, 1804 säkularisiert. Provinzialarbeitshaus. — Die K i r c h e spätgot. gewölbter S a a l b a u von 4 Jochen mit s / g S c h l u ß , 1514. Niedriger rom. W T u r m . — G r o ß e Kreuzigungsgruppc a u ß e n an der O S c i t e des Chors, u m 1520. — Hohes, üppig dekoriertes spätgot. Sakramentshäuschen und spätgot. Taufstein, Öseitiges Becken mit M a ß w e r k f u l l u n g e n , a m hohen Sockel jetzt leere Figurennischen; beide aus der Erbauungszeit und von der gleichen H a n d . — K a n z e l , 2. H . 17. J h . — Schönes C h o r gestühl mit Rollfüllungen, bez. 1520. — K r u z i f i x , H o l z , 1,75 m hoch, in strenger Stilisierung, aber schwerlich vor 1240. — D o p p e l m a d o n n a im Strahlenkranz, Holz, A . 16. J h . — Spätgot. K e l c h , Silber vergoldet. — Monstranz, A . 17. Jh., Silber vergoldet. — C i b o r i u m , E. 17. Jh., Silber vergoldet. — Schönes gesticktes Kaselkreuz, A . 16. J h . Klostergebäude an der WSeite der K i r c h e ; 4 Flügel u m einen quadr. Kreuzgang. Nüchterner 2 geschossiger bar. P u t z b a u , a n der NSeite flaches Mittelrisalit mit Giebel, Portal und Freitreppe, bez. 1726. I m Innern schön geschnitzte Holztreppe, bez. 1725. HORN Pfarrkirche. Neu, aber sehr stattlicher rom. T u r m , j e 3 Ö f f n u n g e n mit schlanken Teilungssäulchen in 3 Reihen.
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Umgebung: nw CAPPEL Stiftskirche. Urspr. Prämonstratenser-Frauenkloster. Kloster 1139 zuerst erwähnt. Um 1140 Prämonstratensernonnen eingezogen. Rom. 3 schiffige kreuzförmige Pfeilerbasilika im gebundenen System, gerader Chorschluß mit halbrunden Nebenapsiden, keine Krypta, Gesamtlänge etwa 50 m. Die quadr. Joche von vornherein mit flachkuppeligen Gratgewölben überdeckt (frühestes erhaltenes Msch.Gewölbe in Westfalen?). Alle Glieder ohne jedes ornamentale Detail, dem reformatorischen Geist der Prämonstratenser entsprechend, Kämpfer und Basis nur aus Platte und Schräge. — Bruchsteinmauerwerk. —• Sschiffe und Nebenapsiden später abgebrochen, Arkaden zugemauert, Fußboden um 82 cm höher gelegt. — W e s t b a u bedeutend. 2türmige WFassade, zwischen der sich in der Breite des Msch. eine reichgegliederte sjochige dreischiffige Vorhalle mit darüber liegender Nonnenempore nach O erstreckt. In der Mitte noch ein 6. Joch auf 2 Säulen als Träger einer Altarbühne für die Empore vorgelagert. Kreuzgratgewölbe zwischen Gurt- und Schildbogen auf quadr. Pfeilern. An den Abseiten auf umlaufender Sohlbank flache Wandpfeiler mit runden Flachnischen dazwischen. Tragende Glieder der Vorhalle aus grünem Sandstein, Kämpfer und Sockel profiliert. Auf der N- und SSeite der Vorhalle in Verlängerung der Türme überwölbte, ¡jjochige Seitenräume, nur 1 Joch im S erhalten. Nonnenempore nach gedeckt, WBau schmaler als Lhs., früher entstanden, vielleicht im Zusammenhang mit Vertreibung der Benediktinernonnen aus dem Nachbarkloster Liesborn 1131. Das Lhs. von O her an den WBau angebaut. Große Unregelmäßigkeiten beim Zusammenschluß beider Bauteile, dabei Vermauerung von profilierten Gesimsen der Vorhalle. — Inventar und Urkunden 1630 nach Knechtsteden, dort von den Franzosen 1794 vernichtet. BAUERNSCHAFT SUDERLAGE Kapelle 1930. — Kanzel von 1557, 6eckig, auf 4 Seiten 8 flachgeschnitzte Füllungen. BAUERNSCHAFT GÖTTINGEN Kapelle. 1787. 1 schiffig mit polyg. Schluß, Holzdecke, einfach. Qsch. '931-
LIESBORN Ehem. Benediktiner-Klosterkirche. Gegr. um 815; 2. Bau 1129; jetziger Bau beg. 1301, nach langer Unterbrechung voll. 1465. — Grundriß lateinisches Kreuz; Lhs. 1 schiffig aus 3, Chor aus 4 schmalrechteckigen Jochen mit Kreuzgewölben; 5/sSchluß; Qsch. aus 3 quadr. Jochen mit Sterngewölbe. Das klassische Maßwerk des Chors paßt zu A. 14. Jh. — Lhs. etwas niedriger, Maßwerk spätgot. in der Art der Lamberti-Kirche in Münster. — Großer starker rom. WTurm, in den 2 Obergeschossen jederseits 3 gekuppelte Fenster. Es ist nicht unwahrscheinlich, daß der got. Bau die Anlage des rom. wiederholt, vgl. Stiftskirche zu Vreden. — Die kunstgeschichtliche Bedeutung Liesborns liegt in der Malerei. Die Reste des großen Flügelaltars
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u m 1465 von einem Meister, der unter d e m N a m e n »Meister von Liesborn« bekannt ist; 16 Fragmente, im Landesmuseum zu Münster und im British Mus. zu London. W a n d - und Deckenmalerei des 14. und 16. J h . , sehr restauriert. — Spätgot. Chor- und Lcvitenstuhl. —• Hälfte einer D o p p e l m a d o n n a im Strahlenkranz, fast lebensgroß, von bester H a n d , u m 1540; die andere Hälfte im Landesmuseum Münster. — Sitzende rom. Muttergottes, Holz, M . 13. J h . — Spätgot. ZylinderMonstranz. K e l c h 1366. Klostergebäude fast alle zerst., bis auf das Abtshaus von 1735, einen schlichten 2 stöckigen Bau mit Mittelrisalit und Freitreppe.
SOEST Alte dörfliche Siedlung am warme Quellen enthaltenden »Großen Teich« und am Hellweg (jetzt im Straßenzuge zwischen Jakobitor und Thomätor). Die Kölner Erzbischöfe waren hier schon früh begütert, vielleicht schon seit dem 7. Jh., wie eine Urkunde Annos von 1074 behauptet, jedenfalls war dieser Kölner Besitz von größter Bedeutung für die territoriale Gestaltung des späteren Herzogtums Westfalen. Als Rest einer fränkischen burgartigen Befestigungsanlage gilt die sogenannte »Wittekindsmauer«, an die sich die Häuser Petristraße 6—8 anlehnen. Ein Corveyer Mönch erwähnt Soest im Jahre 836 als stark bevölkerte Siedlung. Sicher wird auch früh (angeblich 630, sicher seit 815) eine Kapelle an der Stelle der Petrikirche (»Aldenkerke«) vorhanden gewesen s e i n . In ihrer unmittelbaren Nähe gründete Erzbischof Bruno (t 965) das Patroklistift. — Soest wurde bald wichtiger Markt mit Gewerbebetrieb {Tuche, Eisen aus dem Süderlandc); ob und wann die ausdrückliche Verleihung des Stadtrechts erfolgt ist, steht nicht fest (spätestens A. is. Jh.), ebenso beruht es auf Überlieferung aus späterer Zeit, daß die mächtige Befestigung der Stadt mit ihren 10 Toren und 36 Türmen in dem weiten durch die Wälle und Mauerreste bezeichneten Umfange gegen E. 12. Jh. unter Erzbischof Philipp von Heinsberg durchgeführt sei. Daß es eine erheblich ältere Befestigung gegeben haben muß, lehrt der regelmäßig umgrenzte Kern im Stadtinnern. — Soest wurde im spättren Mittelalter dank seiner weitausgreifenden Betätigung im Handel eine der wichtigsten Städte im Hansabunde, in Westfalen die größte und reichste. Es dehnte seine Gerichtsbarkeit allmählich über die ganze Börde aus und kämpfte 1444—4g in der »Soester Fehde« mit Erfolg gegen den Erzbischof um sich unter den Schutz des verbündeten Herzogs von Kleve-Mark zu stellen. Mit der Mark kam Soest im 17. Jh. an Brandenburg. — Der Wandel des ma. Handelssystems, die Seuchen des 16. Jh. und die Kriege des ly. und 18. Jh. ließen Soest zur bescheidenen Landstadt herabsinken, die mit knapp 4000 Einwohnern nur noch etwa ein Drittel der Bevölkerung aus ihrer Blütezeit besaß (heute 23 000 Einwohner). Der auffallend ländliche Charakter mancher alten Stadtteile ist auf diesen schweren Verlust zurückzuführen; im übrigen typisches Grundrißbild einer gewachsenen Stadt mit der Eigentümlichkeit, daß die wichtigen Straßenzüge radial zum Stadtkern führen; ihre unregelmäßige winklige Gestalt beruht z- T. auf Verödung mancher Grundstücke im Zeitalter des Verfalls. Die ma. Bauwerke aus Quadern von grünlichem glaukonithaltigem stein aus den Brüchen am Fuße des Haarstranges.
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Stiftskirche ( „ D o m " ) S. Patroklus. Gegr. durch Erzbischof Bruno von Köln, den Bruder Kaiser Ottos I. ( t 965)1 der in seinem Testament u. a. 100 Pfund »monasterio et claustro Sosacio fundando« vermachte. — V o n späterer Bautätigkeit (1090, 1118 und 1166) zeugen Weihenachrichten. Große gewölbte kreuzförmige Basilika mit mächtigem, den ganzen Charakter bestimmendem WBau. Lichte Breite des Msch. 11,4 m, ganze Länge 89 m. — Der allgemeine Charakter ist Großräumigkeit neben äußerster Schlichtheit, fast ohne Schmuckformen im Innern. Mit Ausnahme des WBaues, der Quaderwerk von mittlerer Größe zeigt, im Äußeren Bruchsteinbau, den man am E. 12. Jh. mit Quadern zu verblenden begonnen hat, ohne damit zum Abschluß gekommen zu sein (s. besonders das Hochschiff). — V o n dem Bau des 10. Jh. scheinen nicht unwesentliche Reste in den Mauern des Qsch. erhalten, tief sitzende jetzt vermauerte Fensteröffnungen weisen auf eine erheblich niedrigere Anlage. Der gegenwärtige Bau ist durch Umbau aus einer ehedem mit Ausnahme der schmalen (nur wenig über 4 m breiten) Sschiffe und der Apsis flachgedeckten kreuzförmigen Basilika hervorgegangen, deren Mauern und Pfeiler im wesentlichen erhalten sind, im W jedenfalls bis zum 5. Pfeilerpaar von der Vierung ab gerechnet. Wie der w Abschluß war, bleibt unklar; T ü r m e ? — Diese Basilika ist später mit grätigen Kreuzgewölben versehen worden, für deren Einbau sowohl im Q s c h . wie im Msch. äußerst schwere Wandpfeiler den älteren Mauern und Stützen vorgelegt wurden. Unter Chor und Vierung einst große Krypta, die erst 1817 beseitigt wurde, ihre Fenster außen an der Apsis noch erhalten, ferner eine zweite Krypta unter der Sakristei an der OSeite des s Qsch., der am n Qsch. eine halbrunde Apsis entspricht. A n der NFront des Qsch. ein schlichtes Säulenportal mit Bildhauerwerk im Tympanon, davor eine quadr. gewölbte Vorhalle, in deren als Eingang dienender Doppelarkade über der Teilungssäule ein älteres (ottonisches?) Kapitell wiederverwendet ist. Das Portal gehört stilistisch fraglos in die Zeit um 1166, das Wandgemälde der Apsis zeigt inschriftl. dieses Datum, die erhaltene Krypta hat ganz ähnliche Säulenformen wie das genannte Portal: der U m b a u der OTcile und damit die gesamte Wölbanlage (Unterschiede zwischen Msch. und OTeilen sind nicht feststellbar) werden daher herkömmlicherweise mit der überlieferten Weihenachricht von 1166 verbunden; der flachgedeckte Bau wäre also in die Zeit um 1100 zu setzen. — Der großartige W B a u kommt augenscheinlich von den karolingischen Westwerken (Centula, Corvey, Werden) her. Quadr. breitschultriger T u r m , auf 3 Seiten von doppelgeschossigen Nebenräumen umgeben, nach O zum Msch. mit Doppelarkade und darüber liegender Empore geöffnet. Nach der WSeite ist die untere Vorhalle mit 5teiliger Arkade als Laube ausgebildet. Über den Pultdächern des Umgangs wird der T u r m frei. Eine ruhige Masse, nur oben stärkere Fensterdurchbrechungen, 4 mächtige Giebel mit Ecktürmchen, 8seitige Dachpyramide. Der T u r m und das Msch. gehörte
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nicht dem Kapitel, sondern der Stadtgemeinde und enthielt die städtische Rüstkammer. Ein Meisterwerk architektonischer C h a rakteristik, beg. noch im 12. Jh., die Ausführung m a g sich bis ins 2. Jahrzehnt des 13. Jh. hingezogen haben. Schwierig im Innern der Anschluß an das Msch.; die Zwischenjoche in den Ssch. nur auf der NSeite doppelgeschossig; die verbindenden Wölbungen im Msch. bereits mit spitzem Gurtbogen offenbar zuletzt ausgeführt. Ausstattung: W a n d g e m ä l d e , a) I m Hauptchor (Inschr. 1166). Stil byzantinisierend, anscheinend aus norditalischer Vermittlung. Die G e m ä l d e bauen sich in 3 Zonen auf. In der Halbkuppel der Salvator auf goldenem Throne in 3farbiger Mandorla mit den Evangelistensymbolen, zu seiner Rechten Maria, Petrus, Stephanus, zu seiner Linken Johannes d. T . , Paulus, Patroklus (Deesis). In der zweiten Zone zwischen den Fenstern 4 mächtige Gestalten in königlichem Ornat, Könige des Alten Testaments (als Vorfahren des Königs Christus) in deutscher Tracht und kleinere Heiligengestalten in den Fensterleibungen. Die dritte unterste Zone beim A b b r u c h der K r y p t a zerstört. Entdeckt 1851, rest. 1875. Authentisch nur die Komposition, Köpfe und H ä n d e in modernem Ausdruck, b) Im n Nebenchor. U m 1200. Bei verändertem Inhalt die Anordnung ähnlich wie in der Hauptapsis: an der K u p p e l die thronende Gottesgebärerin, rcchts der Verkündungsengel, Joachim, Anna, links die drei Könige aus dem Morgenland, zu Füßen des Thrones Melchisedek und S. Patroklus. In der Fensterzone 4 sitzende Könige und sonstige Gestalten des alten Bundes als Antitypen des neuen (z. B. der mit ausgebreiteten A r m e n segnende Jakob, Hinweis auf den Gekreuzigten). Schwache Reste aus M. 13. Jh. in der S K r y p t a . — G l a s f e n s t e r . Die 3 Fenster der Hauptapsis aus i . H . 13.Jh. (stark ergänzt) Medaillons mit Szenen aus dem Leben und Leiden Christi und typologischen Vorbildern aus dem Alten Testament. — 1 Fenster im s Q s c h . , bez. 1549, große Maria in architektonischer U m rahmung, sehr prächtig in der Zeichnung, zart in der Färbung. Skulpturen. V o n des n Ssch. »Herenfridus m e fecit«. E i n e V o r h a l l e a m n Ssch., als deren Stifter sich ein Soester Bürger H u j o nennt, u m 1190. 2. U m bau g e g e n M . 13. J h . I m Lhs. D u r c h b r e c h u n g des O b e r g a d e n s und Ü b e r h ö h u n g der Umfassungsmauern, so d a ß 3 Sch. von gleicher H ö h e entstanden, dagegen die G e w ö l b e der alten Ssch. (gurtenlose G r a t g e w ö l b e ) nicht entfernt, vielmehr zur A n l a g e von E m p o r e n benutzt, die mit d e r älteren W E m p o r e in V e r bindung treten. I m System des Msch. blieben die alten Zwischenstützen bestehen (Säulen mit Würfelkapitellen), die Pfeiler verstärkt mit stark ausgreifenden V o r l a g e n f ü r breite Schild- und Quergurten. D i e H a u p t g e w ö l b e rundbogige K r e u z g e w ö l b e , die G e w ö l b e d e r E m p o r e n in Muschelform, ihre K o n s o l e n mit K n o s p e n s c h m u c k i m C h a r a k t e r de» 2. V . 13. J h . — 3. W ö l b u n g des Q.sch., gotisierende K r e u z r i p p e n mit reichen Schlußsteinen. 4. C h o r , ausgebildet got., stilistisch z u einer Bauzeit u m 1372 ( A b l a ß ) passend. Hauptapsis 7/it> Vorjoch gegen die Nebenao
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apsiden geöffnet. Es entsteht d a d u r c h ein G r u n d r i ß , der mit d e m bekannten S c h e m a von S. Y v e d in Braisne Ähnlichkeit hat, ohne sich g a n z mit i h m zu decken. D i e r ä u m l i c h e Wirkung dieser 3 ineinander verschmolzenen, d i e O W a n d des Q s c h . in g a n z e r A u s d e h n u n g auflösenden A p s i d e n ist ebenso originell w i e reich. I m Winkel zwischen n Ssch. u n d Q s c h . das hochgot. »Herrenchörlein«, die ehem. R a t s k a p e l l e , mit Resten von Glasfenstern des 14. J h . — A m frühgot. Portal des s Q s c h . ein rom. T y m p a n o n r e l i e f , Siedung J o h a n n e s d. E v a n g . , unbeholfen, d o c h nicht vor E. 12. J h . ; a m Portal des n Q s c h . T y m p a n o n mit Blendarkaden auf Metallsäulchen, einst ausgemalt. — Spätgot. T a u f s t e i n , 8seitig, reich geziert. — H o c h a l t a r bar. mit G e m ä l d e n von 1647, auf diesem Petrusstatuette, K u p f e r vergoldet, u m 1325. I m s Q s c h . A n t w e r p e n e r Schnitzaltar mit gemalten Flügeln, 1530, Passionsdarstellungen u n d Stifterfamilie ( K l e p p i n g ) . — K r u z i f i x mit M a r i a und J o h a n n e s 1,05 m hoch, H o l z , M . 15. J h . — Bar. K a n z e l , 1693 von Joh. Sasse aus A t t e n d o r n , reich mit figürlicher Schnitzerei und einem A m s t e r d a m e r Messinglesepult. — I m n N e b e n c h o r M a r m o r g r a b m a l des friderizianischen Generals von Leps, f 1747. — W a n d g e m ä l d e ü b e r der S T ü r von Matth. Knippinck, 1604. I m s Seitenchor W a n d m a l e r e i e n i . V . 15. J h . : stehende weibliche Heilige, ö l b e r g u n d A b e n d m a h l , letzteres setzt die K e n n t n i s des Niederwildunger A l t a r s oder eines gleichartigen Werkes von Konrad von Soest voraus. In d e r ganzen K i r c h e zerstreut gute, z. T . ausgezeichnete W a n d b i l d e r des 14. u. 15. J h . in m e h r oder weniger vollkommener E r h a l t u n g . — U n t e r mehreren spätgot. K e l c h e n einer von großer V o r z ü g l i c h k c i t , der » P e l i k a n k e l c h « , E . 15. J h . Pfarrkirche S. Georg. Die nächstälteste nach der Petrikirche, 1822 abgebrochen. Pfarrkirche S . M a r i a zur Höhe (»Hohnekirche«) U m b a u i m 2. oder 3. J a h r z e h n t des 13. J h . aus einer Hallenkirche des 12. J h . Die alte N W a n d blieb stehen. Das G e m e i n d e h a u s ist, w i e so oft in Westfalen, bei 3schiffiger T e i l u n g breiter als lang. Es hat nur 2 J o c h e von ungleicher Breite. Der A u f b a u h a l l e n m ä ß i g , sehr niedrig. Die G e w ö h n u n g an das g e b u n d e n e System klingt in der A n o r d n u n g d e r S s c h . G e w ö l b e nach; sie sind einhüftig; im Scheitel des Scheidbogens treffen von der A u ß e n w a n d her ein breiter G u r t u n d j e 2 D i a g o n a l g r a t e zus a m m e n (so an der NSeite; die SSeite variiert). Die G e w ö l b e des M s c h . sind gratig; trotzdem h ä n g t v o n d e m stark steigenden Scheitel als Dekoration ein Schlußstein herab. D i e R a n d b o g e n d e r G e w ö l b e spitz, die Fenster u n d T ü r e n rundbogig. Bei einer G e w ö l b e s p a n n u n g von 9,4 m ist d i e K ä m p f e r h ö h e 5,2 m u n d die Scheitelhöhe 6,4 m ü b e r d e m K ä m p f e r . Diese Verhältnisse sind für d i e westfälische Baukunst in der Z e i t d e r romanisierenden Frühgotik typisch: es ergibt sich daraus, d a ß die G e w ö l b e i m R a u m bild sehr stark mitsprechen. — O S c h l u ß : H a u p t c h o r u n t e r a u a d r . , in d e r g e r a d e n O W a n d 3Fenstergruppe unter K l e e b l a t t b o g e n ; a m n Ssch. halbrunde, schief gestellte Apsis; a m s Ssch. Flach-
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nische. D i e Sakristei i m G r u n d r i ß 1 4 K r e i s , a u ß e n 3 / s . — D i e V e r r ü c k u n g d e r A c h s e n i m Erweiterungsbau des 13. J h . b r a c h t e es m i t sich, d a ß der L ä n g s g u r t zwischen d e m n Ssch. u n d d e m Msch. g e r a d e a u f die Ö f f n u n g der beibehaltenen T u r m k a p e l l e fiel; er w u r d e hier d u r c h 3 kurze übereck gestellte S ä u l e n abgefangen, w a s einen g a n z originell wirkenden D u r c h b l i c k in d i e K a p e l l e g e w ä h r t . — D i e A u ß e n a n s i c h t d u r c h Bogenfriese u n d Blenden reicher gegliedert, als der westfälische Durchschnitt es tut, u n d in entschieden bar. G e s c h m a c k . W ä h r e n d die W F r o n t o h n e Portale ist, hat die SSeite, trotz ihrer K ü r z e , z w e i . Im T y m p a n o n des größeren in d e r Mitte K r e u z i g u n g s g r u p p c in V i e r p a ß u m r a h m u n g , z u den Seiten G e b u r t u n d F r a u e n a m G r a b e . — S p ä t r o m . T a u f s t e i n , zylindrisch, in Hochrelief 8 H e i l i g e unter ü p p i g verzierten Bögen. — Zierliche spätgot. S a k r a m e n t s n i s c h e mit F i a l e n a u f b a u . — A n d e r W a n d des n Ssch. romanisierend frühgot. W a n d n i s c h e für ein hlg. G r a b . — M e r k w ü r d i g e K r e u z t a f e l , hölzerne Scheibe von 2,80 m Durchmesser, d e r G r u n d m i t spätrom. R a n k e n bemalt, aufgelegtes K r e u z , d a z u 8 kleine Passionsreliefs a n d e n Enden und zwischen d e n B a l k e n ; d e r vorauszusetzende Christus nicht m e h r v o r h a n d e n ; 2. V . 13. J h . — G r o ß e G e m ä l d e t a f e l des H a u p t a l t a r s mit K r e u z i g u n g u n d d e n anschließenden Szenen in einheitlicher D a r stellung; prächtiges H a u p t w e r k des sog. Meisters der Lippborger Passion, u m 1480, 1,80 x 2,70 m. Wandmalereien. Sie gehören zu d e n bedeutendsten des 13. J h . A u f g e d e c k t 1879—84, verhältnismäßig g u t erneuert 1889—90. Pfeiler, G u r t e u n d G e w ö l b e mit reichem rotem u n d g r a u e m R a n k e n w e r k , in j e d e m Z w i c k e l ein B a u m mit s y m metrisch gestellten Fabeltieren. N a c h a h m u n g e n sizilianischer W e b e m o t i v e . — Figürliche Darstellungen in d e n C h ö r e n : a) H a u p t chor. D e r M a l e r hält sich nicht an technische G r u n d f o r m (kuppliges K r e u z g e w ö l b e ) u n d teilt so, als o b er es mit einer F l a c h k u p p e l ü b e r Pendentifs z u tun hätte; die Gestalten sind i m K r e i s e aufgestellt, i m O , d e m Beschauer zuerst sichtbar, die Muttergottes a u f d e m T h r o n , ihr zunächst die beiden J o h a n n e s , d a n n 16 E n g e l , deren gehobene, nach d e m Z e n t r u m gerichtete Flügel in phantastischer W i r k u n g w i e z ü n g e l n d e F l a m m e n zusammenschlagen. U m diesen mittleren K r e i s ein breiter R a n k e n fries mit Prophetenbrustbildern. I n den Z w i c k e l n : A b r a h a m bewirtet die 3 E n g e l ; Isaaks O p f e r u n g ; E h e r n e S c h l a n g e ; Elias u n d die W i t w e von Sarepta (typologische Hinweise a u f Christus). A u f der v o n Fenstern u n d Blenden zerschnittenen O W a n d : D a n i e l in d e r L ö w e n g r u b e ; der K n a b e Jesus im T e m p e l ; Moses' W a s s e r w u n d e r ; T a u f e Christi. •— b) H l g . G r a b n i s c h e : K r e u z i g u n g , A u f e r s t e h u n g , F r a u e n a m G r a b e , d e r Auferstandene u n d M a g d a lena, H i m m e l f a h r t . (Das G r a b ist leer; das Bild Christi w u r d e erst bei d e r Z e r e m o n i e hineingelegt). — c) N N e b e n c h o r . An der H a l b k u p p e l M a r i e n k r ö n u n g , d a n e b e n M a g d a l e n a u n d K a tharina. A n d e r W a n d in 2 Streifen die reich komponierte L e g e n d e der Alexandrinerin: die reichlich mit byzantinischen Stil-
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elementen durchsetzten Z y k l e n a u n d b sind gleich nach der V o l l e n d u n g des Baues, u m 1230, entstanden; c e t w a 1250—60. — I n der S a k r i s t e i : K r u z i f i x , Silber vergoldet, 33 c m hoch, M . 15. J h . — 2 Leuchterengel, H o l z , u m 1500. — M e h r e r e K e l c h e , 15.—16. Jh. Pfarrkirche S. Thomae. G e m e n g b a u aus 3 Bauzeiten, rom., Ü b e r g . u n d Frühgot. Z u g r u n d e liegt eine schlichte rom. Gewölbebasilika aus 2. H . 12. J h . V e r m u t l i c h urspr. im geb u n d e n e n System. Ihr gehören die Pfeiler, die rundbogigen G u r t e u n d gratigen G e w ö l b e des Msch. A m S c h l u ß der rom. E p o c h e w u r d e n die Zwischenstützen u n d S c h e i d e w ä n d e ausg e b r o c h e n , die A u ß e n m a u e r überhöht u n d mit einhüftig gegen das Msch. steigenden Muschelgewölben versehen. So zeigt sich noch j e t z t das schmale n Ssch. D a s breite s Ssch. hat R i p p e n g e w ö l b e ; sie sind got., w e n n a u c h rundbogig. So ist eine H a l l e n kirche entstanden, deren Sch.Breiten von N nach S nach d e m V e r h ä l t n i s 1 : 2 : 2 Vs zunehmen. C h o r in 5/„ Schluß, g a n z frühe Gotik. K r ä f t i g e r W T u r m mit 4 hohen G i e b e l n und 8 e c k i g e m S p i t z h e l m von 1653, dessen N e i g u n g nach VV durch besondere Konstruktion absichtlich erreicht w u r d e . — Schöne P o r t a l e an d e r W - u n d SSeite. Pfarrkirche S. Maria z u r W i e s e (Wiesenkirche). Die Bauinschr. läßt für das G r ü n d u n g s j a h r verschiedene D e u t u n g e n z u : 1314 (?), 133t (?), 1343 (?), a m wahrscheinlichsten 1331. Erster Meister Johann Schendeler. Mit d e m n N e b c n c h o r w u r d e begonnen. Sicher die Weihe der A l t ä r e in d e n Seitenchören 1376. Ein Werkmeister Goderl van sünte druden 1392 genannt, noch 1529 baute Meister Porphyrius. Beginn der T ü r m e 1421. — Hallenkirche von lichter R a u m w i r k u n g , trotz m ä ß i g e r G r ö ß e breit und mächtig. T e i l u n g 3 : 3 . M a ß e des Lhs.: 27,8 m lang, 24,4 m breit, 24 m hoch. A l s o der G r u n d r i ß nach der alten westfälischen T r a d i t i o n . D e r A u f b a u erstrebt ein Äußerstes in Massenverringerung und u n g e h e m m t e r Leichtigkeit d e r B e w e g u n g . Die Höhenproportion i m Verhältnis z u m M a ß e der Hallenkirche des 13. J h . verdoppelt. N u r 4 Freistützen u n d diese von höchster, durch die Profilierung noch gesteigerter Schlankheit. Sehr hohe Fenster verbreiten eine große Helligkeit. — D i e O M a u e r ist d u r c h 3 parallele Apsiden völlig aufgelöst: d i e beiden seitlichen in 5, die mittlere in 7 Seiten des loEcks, die letztere also mit ihrer größten Breite diejenige des Msch. übertreffend, alle 3 in voller H ö h e d e r Sch. Diese sehr wirkungsvolle A n o r d n u n g geht auf die S . P e t r i - K . , sie geistreich verbessernd, zurück. — D i e tief gekehlten Birnstabprofile der Pfeiler gehen ohne K ä m p f e r g e s i m s in die L ä n g s - u n d Q u e r b ö g e n über, die R i p p e n d e r K r e u z g e w ö l b e zwischen sich aufnehmend. — J e 1 Portal a m i . J o c h der N u n d SSeite. D i e F o r m bezeichnend für die nachklassische Zeit. J e d e E r i n n e r u n g an das Säulenportal getilgt. D i e bewegten Profile des G e w ä n d e s setzen sich kämpferlos in den Bogen fort, i n d e r g r o ß e n K e h l e Statuetten. D i e hohe u n d schmale T ü r ö f f n u n g wagerecht geteilt, die obere H ä l f t e als Maßwerkfenster
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behandelt. — Bei der Wiederherstellung 1846 bis 1882 die Außenansichten erneuert, die im Ma. nur bis zur Höhe des Lhs. gediehenen beiden WTürme mit durchbrochenen Steinhelmen versehen; diese, bald stark verwittert, wurden bei der 1933 abgeschlossenen Wiederherstellung vereinfacht, alle Zierstücke sind in glatter Form erneuert. A u s s t a t t u n g . S t e i n s k u l p t u r e n . Im Hauptchor 11 (einst 16) Apostel- und Heiligenstatuen, 2. H. 14. Jh., feine, geistreiche Draperien über knochenlosen schemenhaften Körpern. Am Mittelpfeiler des SPortals hervorragende M u t t e r g o t t e s , um 1400, in der Kehlung der Laibung 4, urspr. 10 Heilige minderen Wertes und von anderen Händen. — A l t ä r e . 1. Der geschnitzte bar. H o c h a l t a r von 1655, mit einer Menge von symbolischen Darstellungen, an die Wand des s Ssch. verbannt. 2. Im NChor M e n s a , wohl von Weihe 1376. Als Aufsatz dient jetzt ein gemalter F l ü g e l a l t a r , bez. 1473; Mitte hlg. Sippe, Innenflügel Marienleben, Außenflügel Beklagung unter dem Kreuz und Messe des hlg. Gregorius. Unter dem Einfluß des Brüsseler Meisters von St. Gudula. Über dem Altar Kruzifix auf hölzernem kleeblattförmigem Gestell, von der Einrichtung des 14. Jh. Ebendaher die Predella mit Christus als Gärtner, den 3 Königen, der Thomasszene auf rotem goldgestirntem Grunde, Beispiel für die westfälische Malerei vor Konrad von Soest. 3. Im SChor gemalter F l ü g e l a l t a r ; Mittelstück (1,70 X 2,30 m): figurenreiche Kreuzigung, Flügel: innen Anbetung der Könige und Marientod, außen Heilige in gemalter Architektur; um 1420—30, roh. Darüber Bogengestell und Kruzifix wie im NChor. 4. A m ö SPfeiler Tabernakelaltar mit hohem, turmartigem Aufsatz, E. 15. Jh. 5. Im n Ssch. reicher S c h n i t z a l t a r , alt bemalt, um 1520. (Andere wichtige Altargemälde im Deutschen Museum in Berlin). — 3 S a k r a m e n t s h ä u s c h e n , 2 reizvolle steinerne K e r z e n t r ä g e r , T a u f s t e i n , alles E. 15. Jh. Im Chor Alabasterrelief der Dreieinigkeit, 1. H. 15. Jh., englische Arbeit. — Einige kleinere ma. Figuren ohne Bedeutung. — Im s Ssch. bmkw. gesticktes A l t a r t u c h um 1390, verwandte Stücke im Landesmuseum und im Diözesanmuseum zu Münster. — Mehrere spätgot. Kelche. G l a s m a l e r e i . Im Hauptchor, 2. H. 14. Jh., große, streng statuarische alttestamentliche Gestalten, die Reihe der Steinstatuen fortsetzend; der obere Teil in Architekturformen. In den Nebenchören frühes 15. Jh. An der NSeite 16. Jh., sehr schön, aber nicht in allen Teilen richtig zusammengesetzt. Über dem NPortal »westfälisches A b e n d m a h l « mit reichlich Schinken, Schweinskopf und dem landesüblichen Altbier. P f a r r k i r c h e S . P a u l i . Etwa M. 14.Jh.; Wiederholung der Minoritenkirche, um 1 Joch kürzer. Im W starker, sehr einfach behandelter Turm. U m 1500 angefügt Chor mit s/8 Schluß. — Im Chor W a n d t a b e r n a k e l mit einer Menge dekorativer Kleinplastik, 2. V . 15. Jh. V o m A . 15. Jh. ebendort die lebensgroßen S t a t u e n M a r i ä , J o h a n n i s , T h o m a e u n d j a k o b i ; ver-
SOEST w a n d t e n Stils, a b e r v o n a n d e r e r H a n d w i e die a m S P o r t a l d e r W i e s e n k i r c h e , sehr b m k w . n a m e n t l i c h die s c h ö n e M u t t e r g o t t e s , d i e d e u t l i c h K ö l n e r E i n f l u ß z e i g t u n d a u c h in n a h e m V e r w a n d t schaftsverhältnis z u L ü b e c k e r F i g u r e n steht, eine stilistische Parallele zu den Handelsbeziehungen Köln-Soest-Lübeck. — Fenster i m s Ssch. m i t 20 Figurenfeldern, 1 5 . — 1 6 . J h . — A l t a r g e m ä l d e , T r i p t y c h o n , K r e u z i g u n g u n d 4 Passionsszenen, u m 1 4 2 0 — 3 0 , r o h e r e N a c h a h m u n g des A l t a r e s in N i e d e r w i l d u n g e n ; 1,47 X 2,84 m. — G e m a l t e s A n t e p e n d i u m , 12 A p o s t e l , u m 1435. — R i e s i g e r B a r . A l t a r v o n 1668 aus d e r T h o m a s k i r c h e a n d e r S W a n d . — O r g e l 1675. — T a u f s t e i n , 8seitiger P o k a l m i t M a ß w e r k , 14. J h . — W a n d n i s c h e m i t W i m p e r g , 14. J h . Augustinernonnenkloster St. Walpurgis. Gegr. vor 1166 v o r d e r S t a d t , n a c h d e r Soester F e h d e in d e r S t a d t n e u errichtet. 1879 abgerissen. M e h r e r e sehr w i c h t i g e g e m a l t e A l t a r t a f e l n j e t z t im Landesmuseum zu Münster. D o m i n i k a n e r k l o s t e r . G e g r . 1231. K i r c h e abgerissen 1 8 2 0 — 2 2 . Franziskanerkloster. G e g r . 1233. D i e bestehende K i r c h e S. Thomä s t a m m t aus M . 14. J h . Weiträumige Hallenk i r c h e in v o r z ü g l i c h e n V e r h ä l t n i s s e n v o n 4 J o c h e n ; K r e u z g e w ö l b e , im M s c h . q u a d r . , in den Ssch. s c h m a l - r e c h t e c k i g . R u n d p f e i l e r m i t 4 D i e n s t e n , glatte K e l c h k a p i t e l l e . D i e Ssch. s c h l i e ß e n g e r a d e , m i t h o h e r F e n s t e r ö f f n u n g , d a s M s c h . setzt sich i m C h o r fort, dieser hal 3 J o c h e u n d 6/s S c h l u ß . — 8seitiger T a u f s t e i n mit r e i c h e m M a ß w e r k s c h m u c k , 15. J h . — S t e i n e r n e r Levitensitz. — M e r k w ü r d i g e s 6seitiges E p i t a p h des K ö l n e r E r z bischofs W i g b o l d v . H o l t e t ! 3 0 4 . — A l t a r a u f s a t z , Säulena u f b a u mit S k u l p t u r e n u n d B i l d e r s c h m u c k 1668, u n t e n A b e n d m a h l m i t d e n Bildnissen v o n L u t h e r u n d Soester P r e d i g e r n . K a n z e 1 1 5 9 3 , Intarsia u n d M a l e r e i , letztere v o n Matth.Knippinck.— K l e i n e r schlichter K r e u z g a n g m i t R e m t e r a n der SSeite, u m 1520, G e w ö l b e m a l e r e i e n , Rankenwerk und W a p p e n ; Grabsteine. S . Nikolaikapelle. E . 12. J h . Z u S. P a t r o k l u s g e h ö r i g , v o n d e r K a u f m a n n s b r u d e r s c h a f t d e r Schleswigfahrer e r b a u t . S y m metrische 2 schiffige H a l l e n k i r c h e , der u n e r w a r t e t h o h e R a u m geteilt d u r c h 2 s c h l a n k e W ü r f e l k n a u f s ä u l e n . T o n n e n g e w ö l b e mit Stichkappen. I m O h a l b r u n d e A l t a r n i s c h e , i m W V2 8 E c k mit Empore. D e r A u ß e n b a u g a n z schlicht. — W a n d m a l e r e i (stark rest.) in d e r Apsis, M . 13. J h . ; a n d e r K u p p e l Salv a t o r in d e r M a n d e l g l o r i e u n d N e b e n f i g u r e n n a c h d e m S c h e m a v o n S. Patroklus, z w i s c h e n d e n Fenstern A p o s t e l u n d d e r hlg. N i k o l a u s , a m T r i u m p h b o g e n M a r i a m i t P r o p h e t e n als V o r d e u t e r n der u n b e f l e c k t e n E m p f ä n g n i s Christi ( G i d e o n , A a r o n ) . — A l t a r g e m ä l d e u m 1400 v o n Konrad von Soest. N i k o l a u s a u f einer architektonisch reich a u s g e b i l d e t e n B a n k , u m g e b e n v o n E n g e l n u n d H e i l i g e n ; k ü r z l i c h rest., w o h l erhalten bis a u f d e n G o l d g r u n d u n d d i e a n diesen g r e n z e n d e n K o n t u r e n d e r F i g u r e n . — V e s p e r b i l d , sehr g u t e s S c h n i t z w e r k , E . 14. J h . ; v o m g l e i c h e n M e i s t e r w o h l d e r C h r i s t u s a m T r i u m p h k r e u z v o n S. P a t r o k l u s . — M u t t e r g o t t e s , H o l z , 2. H . 15. J h .
SOEST I NI) U M G E B U N G
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Brunstein-Kapelle. A . 15. J h . (1408?), quadr. Sch. mit 10 C h o r v o n s c h l a n k e m V e r h ä l t n i s , u n v o l l e n d e t , N o t b a u i m I n n e r n . A u ß e r d e m g a b es n o c h 23 w e i t e r e , h e u t e n i c h t m e h r v o r h a n d e n e Kapellen. Rathaus. D a s m a . R a t h a u s d e s 12. J h . ( 1 1 2 9 u r k u n d l i c h n a c h weisbar) nicht erhalten. N e u b a u 1 7 1 2 — 1 3 , g r o ß e r 2 geschossiger P u t z b a u mit Patroklusstatue als R o l a n d , Portalen und W a p p e n ; Erdgeschoß in L a u b e n . — I m A r c h i v Rechtsbücher mit Miniaturen 14. u n d 15. J h . ( » N e q u a m « - B u c h u m 1350). B u r g h o f , B u r g h o f s t r . 22. R o m . Haus, Staffelgiebel, das Erdgeschoß über einem Rundpfeiler gewölbt. Mit ihm ehemals z u s a m m e n h ä n g e n d H e r r e n h a u s 1559 ( M u s e u m ) ; der H a u p t s a a l mit reliefgeschmücktem Steinkamin, an den W ä n d e n figürliche Stuckarbeiten. Wohnhäuser. D e r heutige Bestand läßt erkennen, d a ß d e r N i e d e r g a n g v o n S o e s t s c h o n i m 15. J h . b e g o n n e n h a t . Was n o c h e r h a l t e n , s t a m m t z u m e i s t aus M . 16. bis M . 17. J h . , F a c h w e r k h ä u s e r in einfacher B e h a n d l u n g . B e i s p i e l e : T h o m a e s t r . 12 ( 1 5 4 3 ) ; G r a n d w e g 38 ( 1 5 6 9 ) m i t J a g d s z e n e n ; W i e s e n s t r . 6 ( 1 5 8 5 ) ; W a l b u r g e r S t r . 34 ( 1 5 8 4 ) ; P e t r i k i r c h h o f 8 ( 1 5 7 4 ) ; U l r i c h e r S t r . 24 (1592); einige Häuser mit Fächerornamentik. Besonders schlicht d i e A d e l s h ö f e d e s 18. J h . , z . B . S t e i n g r a b e n 10 ( 1 7 1 5 / 1 8 ) . Reste der Stadtbefestigung. Die T o r e und T ü r m e 1800—23 a b g e b r o c h e n bis a u f d e n g o t . K a t t e n t u r m u n d d a s O s t h o v e n Tor. 1 5 2 3 — 2 6 ; die Feldseite u n g e w ö h n l i c h stattlich m i t 3 weitgeöffneten Erkern über der Durchfahrt und auf den Ecken; v o m Meister Porphyrius a u s N e u k i r c h e n ( K r e i s Z i e g e n h a i n ) i n Hessen.
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Schonekindbastion 159g. Städt. Burghofmuseum.
Umgebung: n OESTINGHAUSEN D o r f k i r c h e . U m oder nach M . 13. Jh. G r u n d r i ß regelmäßiges lateinisches K r e u z (27 m lang). Lhs. 1 schiffig in 2 J o c h e n , C h o r 1 J o c h mit plattem S c h l u ß , in allen Teilen steigende spitzbogige K r e u z g e w ö l b e mit rechteckigen R i p p e n , im C h o r und den K r e u z a r m e n h ä n g e n d e Schlußsteine. Fenster teils rundbogig, teils leicht gespitzt. Außen schlichter Bogenfries. Großer rom. W T u r m , unregelmäßig verteilte Kuppelfenster, sonst keine Gliederung. Säulenportal a m s K r e u z a r m mit spitzem Kleeblattbogen. — Der bar. H o c h a l t a r mit seitlichen Durchgängen füllt den ganzen C h o r . Bar.Kanzel. Schöner rom. L e u c h t e r mit T i e r - und Pflanzenornament. LIPPBORG D o r f k i r c h e . N e u . Taufstein, anscheinend überarbeitet, reich, zylindrisches Becken mit Reliefs der T a u f e Christi und Apostelfiguren, oben und unten Blattfriese, ähnlich den Taufsteinen in Beckum und Elsen, M . 13. J h . — Sakramentsnische, 15. J h . — Reliquienschrein 1498, K u p f e r und Silber vergoldet, 6tcilige A r k a t u r mit Heiligenstatuetten. — P a s s i o n s g e m ä l d e v o m »Meister von Lippborg« um 1480, j e t z t i m Landesmuseum zu Münster, gehört zu den besten Werken der westfälischen Malerei
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SOEST, U M G E B U N G
des 1 5 . Jh. (vgl. Altartafeln in Maria zur Höhe, Soest und in der Kirche zu Sünninghausen). HAUS ASSEN Wasserschloß (Graf Galen). Bis 1608 zwei getrennte Inseln Alt- u. Neu-Assen. Alt-Assen erb. vor 1455, Neu-Assen nach 1455. Von beiden erhalten die runden Ecktürme. Neubau Neu-Assen 1564 von Lawrentz von Brockum für Goswin von Ketteier. — Torhaus verändert im ig. Jh.; got. Kapelle auf niedergelegten Teilen neben Tordurchgang. Grundriß des rechteckigen Herrenhauses mit Binnenhof von 1564 erhalten. Ansehnlicher, in einzelnen Teilen ungewöhnlich reich behandelter Ziegelbau mit Haustein. Außengliederung im Anschluß an Schloß Horst. Portal und Hoffassaden mit Kartuschen, Bandwerk, Balustersäulen. Eingangsfront mit breiten plastischen Backsteinkreisen und Rauten, ähnlich Schloß Hovestadt und Overhagen. — Renss. Kamine mit Kartuschen und Bandwerk, Karyatiden, Relief der Erschaffung der Eva. HOVESTADT Wasserschloß (Graf Plettenberg-Lenhausen). Alter strategischer Stützpunkt zwischen Münster und Kurköln. Oft zerstört. Neubau 1563—72 von Lattrentz von Brachum für Goswin v. Ketteier. Geplant quadr. Hofanlage mit quadr. Ecktürmen. Ausgeführt 2 zweigeschossige Flügel und Eckturm mit großen plastischen Backsteinringen und Rauten, ähnlich Schloß Assen und Overhagen. Fassadengliederung durch bossierte Wandpfeiler. Zahlreiche Bildhauer und Steinmetzen werden genannt, so Joh. Bratender, gen. Beldensnyder d.J. (1567), Adrian van Utrecht, Hermann van Busspado, andere aus Münster, Koesfeld, Soest, Minden, Wesel, Billerbeck, Bremen und Bielefeld; als M a l e r Jost v. Hervede (von Wesel); die Kachelöfen fertigte Lambert v. d. Walbecke. H o l z s c h n i t z e r e i e n von Mense. — Alte A u s s t a t t u n g beseitigt durch Umbau 1 8 . J h . — Im Korridor und Saal B a r . S t u c k von Antonio Rizzo (? vgl. Nordkirchen, Borg und Beverförder Hof in Münster). — Gute Möbel. Glasierter, blau bemalter Rok.Steingutofen mit plastischen Blumenranken und Putto. Gute bar. Metallarbeiten, Kelchc, Pokale, Becher, Silberschüssel mit Reitergruppc, Ewige Lampe. Ein P o k a l vom E. 17. J h . , bez. Daniel Gravendiek. — Neue U n t e r b u r g , 4 symmetrische 1 stöckige Mansardbauten. Architektonischer G a r t e n . HERZFELD Dorfkirche. Neu. Der alte Bau — WTurm und Sth. schlicht frühgot., Chor mit spätgot. 5 / 8 Schluß — um 1900 abgebrochen. — Geschnitzte Gruppen von einem Altar um 1520. Taufstein bez. 1523, am Schaft Statuenarkaden, am Becken Reliefs. Maria und Johannes von einer Kreuzigungsgruppe, A. 16. Jh. — 6 gravierte Messingplatten vom Idaschrein, A. 16. Jh. — Epitaphrelief um 1540, recht hübsch, Christus in den Wolken, unten Heilige und Stifter. — Bar. Hochaltar. Umgebung: nö WESLARN Dorfkirche. Kleiner spätrom. Gewölbebau. Lhs. im Grundriß
SOEST, UMGEBUNG
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quadr., 3schiffig geteilt durch ein einziges Pfeilerpaar, der Raum verhältnismäßig hoch. Spitze Gurt- und Scheidbogen, gratige Kreuzgewölbe, in den Ssch. einhüftigc Tonnengewölbe mit Stichkappen. Quadr. Chorhaus mit rundbogigem Gratgewölbe, halbrunde Apsis. Schmaler s Nebenchor mit Apsis. Vortretender quadr. WTurm. Die rom. Fenster erhalten. Das Außere gibt ein klares und kräftiges Bild in der abgestuften Gruppierung der im Grundriß vorgesehenen 4 Raumteile: Turm, Lhs., Chor, Apsis. — Rom. T a u f s t e i n , glatte Kufe, Blattfries. Zierliche spätgot. S a k r a m e n t s n i s c h e . G e w ö l b e m a l e r e i des 13. Jh. mit neuen Zutaten; in der Nische des n Ssch. Marienkrönung, zwischen den Fenstern Könige, an den Gewölben des Msch. leichtes Rankenwerk ähnlich wie in S. Maria zur Höhe in Soest. OSTINGHAUSEN Dorfkirche. Neu, anstelle eines 1895 abgebrochenen Bar.Baues. Rom. der starke WTurm, 3 Geschosse mit jederseits 3 gekuppelten Fenstern, sonst keine Gliederung. — Spätrom. Taufstein, zylindrisch, Taufe Christi und Apostel in hohem Relief, oben prächtiger Rankenfries. Gesticktes got. Kaselkreuz. Haus Düsse. Wasserburg. Bar. einfach. Massiv mit Fachwerk. Umgebung: ö SASSENDORF Dorfkirche. 15.Jh. Typischer Grundriß: breites, kurzes, niedriges Gemeindehaus in der Teilung 3: 2, WTurm und rechteckiger Chor; Einwölbung unterblieben, erst 1905 ausgeführt, Maßwerkfenster. LOHNE Dorfkirche. Kleine 2jochige Hallenkirche i . H . 13. Jh.; Gratgewölbe mit spitzbogigen Gurten über kreuzförmigen Pfeilern. A m Schluß der Ssch. flache Altarnischen, vorgebautes Chorhaus mit Hängekuppel, die flach geschwungene Apsis ebenfalls in der Mauerdicke, infolgedessen außen platter Schluß. An N und SSeite des Lhs. 2 säulige spitzbogige Portale. Der portallose WTurm älter als die Kirche. Prachtvolle Reste von Glasgemälden, E. 13. Jh., jetzt I.andesmuseum Münster. — 3 got. Kelchc. Umgebung: sö NEUENGESEKE Dorfkirche. Spätrom. 13. Jh.; Hallenkirche, Lhs. im Grundriß quadr., geteilt 3: 2, im Msch. kuppelige Kreuzgewölbe über spitzbogigen Gurten, in den sehr schmalen Ssch. 1 hüftige Stichkappengewölbe; die Pfeiler mit Halbsäulcnvorlagen, bmkw. Kapitelle. Quadr. Chorhaus, Apsis innen rund, außen sseitig mit Spitzbogenfries als oberem Abschluß. WTurm. An den Ssch. je 2 Giebel für Querdächer. ALTENGESEKE Dorfkirche. 1752—56. Saalbau mit gotisierenden spitzbogigen Kreuzgewölben in 3 Jochen, platt geschlossenem etwas eingezogenem Chor und ö Sakristeianbau. WTurni rom., 1798 erneuert. Im Verein mit dem Mobiliar aus der Erbauungszeit stattliche Innenwirkung. Umgebung: s M Ü L H E I M A. D. M Ö H N E Ehem. Deutsch-Ordens-Kommende. V e r e i n i g u n g von Wasser- u n d H ö h e n b u r g . Das H a u p t h a u s g a n z in Bruchstein, voll. 1682 v o n Antonio Petrini. K l a r e s Baudetail und g u t e V e r -
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hältnisse d e r 3 geschossigen F a s s a d e . Z u s a m m e n m i t der K i r c h e wichtiges D e n k m a l südlicher B e e i n f l u s s u n g in W e s t f a l e n . Flügel 1734 u n d 1749. Kirche. 1 schiffig, 3 j o c h i g m i t 5/io S c h l u ß und e i n g e b a u t e m WTurm. W a h r s c h e i n l i c h v o n Johannes Quincken. Kreuzrippeng e w ö l b e m i t 3 teilig g e b r o c h e n e n S e i t e n k a p p e n a u f s c h w e r e n Konsolen und spitzbogigen Gurt- und Schildbogen. Effektvolle Emporenanlage. Fenster schlicht r u n d b o g i g . Strebepfeiler. I m O Sakristei a n g e b . m i t N e t z g e w ö l b e . F a s s a d e mit b a r . N i s c h e n aufteilung. P o r t a l e m i t Inschr. 1707. VÖLLINGHAUSEN Herrenhaus (v. Bockum-Dolffs). Schlicht behaglicher Bau des 17 Jh. Schön geschnitzte Renss.Tür. Möbel des 16.—18. Jh. — Waffensammlung. KÖRBECKE Dorfkirche. Weiträumige 4jochige Hallenkirche, 1702/15, kurzer Chor mit 5 ,/ 8 Schluß, Kreuzgewölbe ohne Rippen auf kreuzförmigen Pfeilern; stattlicher rom. W T u r m mit 2 Reihen gekuppelter Fenster, sonst ungegliedert. — Bar.Kanzel auf steinerner Tragefigur in polnischer Tracht. Großer, den ganzen Chor füllender Altarbau, bar. Muttergottes auf der Mondsichel. Schöne spätgot. Monstranz jetzt im DiözesanMuseum in Paderborn. DRÜGGELTE Kapelle. E r b . z w i s c h e n 1 2 1 7 — 2 6 als S ü h n e s t i f t u n g des G r a f e n G o t t f r i e d v. A r n s b e r g in v e r m e i n t l i c h e r N a c h a h m u n g der h l g . G r a b k i r c h e o d e r des F e l s e n d o m s in J e r u s a l e m . 12 eckiger Z e n t r a l b a u , der I n n e n r a u m 1 1 , 6 m i m D u r c h m e s s e r bei 4,45 m H ö h e . G e t e i l t d u r c h 2 konzentrische S ä u l e n r i n g e , d e r innere mit 4 (davon 2 stärker), d e r ä u ß e r e mit 12 S ä u l e n . R i n g f ö r m i g e T o n n e n g e w ö l b e mit S t i c h k a p p e n , in allen R a u m t e i l e n v o n g l e i c h e r H ö h e . D a s Ä u ß e r e g a n z schlicht, n i e d r i g e w e i ß g e t ü n c h t e M a u e r mit v e r h ä l t n i s m ä ß i g h o h e m , b e s c h i n d e l t e m Z e l t d a c h . Merkw ü r d i g die E i n z e l f o r m e n an K a p i t e l l e n u n d a m Portal d u r c h altertümlich primitive Erscheinung (bewußter Archaismus? oder B e n u t z u n g v o n W e r k s t ü c k e n eines älteren Baues?). V o n ang e b l i c h orientalischen E r i n n e r u n g e n nichts z u finden. HIMMELPFORTEN Ehem. Zisterzienser-Nonnenkloster. Gegr. 1246; 1804 aufgehoben. Die vorhandene Kirche Neubau vom A . 17. Jh.; isrhiffig, 5 schmale Rippengewölbe, außen Strebepfeiler, hohe rundbogige Fenster; das Chorhaus eingezogen, 1 Joch und 4 seifiger Schluß. — Prächtige Ausstattung aus 1. H. 18. Jh., namentlich 3 Altäre in Marmor und Alabaster mit zahlreichen Figuren und Reliefs, anscheinend Arbeiten des Giershagener Bildhauers Christoffel Papen\ vom Hochaltar eine fast genaue Wiederholung in Geseke. Kanzel und große pompöse Orgel; auf der Nonnenempore vorzügliche geschnitzte Gitter. Umgebung: sw MEININGSEN Dorfkirche. Verstümmelte, sehr kleine rom. Pfeilerbasilika mit rechteckigem Chor und W T u r m . Letzterer von 1805 auf altem Fundament.
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SOEST, UMGEBUNG
Msch. flach, n Ssch. mit spitzbogiger Stichkappentonne im s Ssch. 1824 abgebrochen. BILME Kapelle. Rom. 11.—12. Jh. Apsis, starker W T u r m .
Klein und schlicht.
wjoch,
Rechteck
ohne
BREMEN Dorfkirche. Kleine rom. Gewölbebasilika, urspr. flachgedeckt. Sowohl die Portale als die Säulen des Innenraums im Stilcharakter des späten 11. oder frühen 12. Jh. Der U m b a u (etwa 1200) schuf 2 Doppeljoche im gewölbten System. Der Hauptpfeiler der NSeite anders als auf der SSeite, wo 2 plumpe Halbsäulen ohne Kapitell nur mit gemeinsamem Kämpfer seitlich vorgelagert sind; auf der NSeite als Zwischenstütze eine Einzelsäule mit rohen Köpfen am würfelähnlichen Kapitell, ähnlich denen in der Kapelle zu Drüggelte, j e 2 Arkaden unter einem Blendbogen; auf der SSeite gekuppelte Säulen mit gerippten Würfelkapitellen, an den Basen Tierfiguren als Eckzier. Gewölbe der Ssch. Tonne mit Stichkappen, in der Turmhalle reine Tonne, im Msch. grätige Kreuzgewölbe. Q.sch. und C h o r 1905 abgebrochen und neugotisch ersetzt. — Die 2 Portale mit 1 resp. doppeltem Säulenpaar, d i e E i n z e l f o r m e n altertümlich, im T y m p a n o n des einen Geburt Christi in ganz rohem Relief, im anderen K r e u z zwischen 2 Bäumen. Umgebung: w PARADIESE Dominikaner-Nonnenkloster. Gegr. um 1252. Bis auf einen Flügel des Klostergebäudes mit Bar.Portal 1809 abgebrochen. OSTÖNNEN Dorfkirche. Einheitlicher Gewölbebau, undat., wohl g e g e n E. 12. Jh. Trotz der winzigen Abmessungen (Lhs. 12 m breit, 10 m lang) in der typischen Ausbildung mit 2 Doppeljochen im gebundenen System, erweitert durch die in voller Breite des Msch. angelegte Turmhalle und das gleich hohe C h o r h a u s mit Apsis. Die Ssch. enden in kleinen Wandapsiden. Die Zwischenstützen als robuste gekuppelte Säulen mit Würfelkapitellen (2,4 m hoch). Gratige Kreuzgewölbe ohne Stich, in den Ssch. Stichkappcntonnc. Die rundbogigen Fenster erhalten. Stark ausladende Gesimse, sonst an den in gutem Quaderwerk ausgeführten Außenwänden keine Gliederung. Sehr stattlicher durch je 3 Fenster in 4 Geschosse gegliederter W T u r m . — Taufstein, Kufe mit roher Arkatur, jetzt im Burghofmuseum Soest. WERL Wichtige Lage am Hellweg, wirtschaftlich (Salzgewinnung) und strategisch (Wegegabel Lippe-Ruhr). — Sitz der fränkischen Grafen, die, zu selbständiger Bedeutung gelangt, ioyy ihren Sitz nach Arnsberg verlegten. — Kölnisch seit der Aufteilung Sachsens nach dem Sturz Heinrichs des Löwen; Verleihung der Stadtrechte im 13. Jh. — 1254, 1288, 1382 in den Fehden zwischen Köln und dessen Nachbarn zerstört. — 75/5 Schloßneubau an der SWSeite der Stadt unter Erzbischof Hermann von Wied, um 1825 bis auf einen Rundturm zerstört. Stadtkirche. 14. J h . L u f t i g e H a l l e n k i r c h e m i t E/a C h o r . E d l e , m a ß v o l l s c h l a n k e V e r h ä l t n i s s e , I m L h s . 5 w e i t e J o c h e , d i e beiden
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SOEST, UMGEBUNG
letzten n a c h N q u e r s c h i f f a r t i g erweitert, d i e Ssch. n a c h W ü b e r den rom. T u r m hinaus verlängert. I n dessen E r d g e s c h o ß h a l l e 4 v o n einem spätrom. gegliederten Mittelpfeiler getragene Gratg e w ö l b e . D i e P f e i l e r des S c h . r u n d m i t 4 D i e n s t e n u n d teils glatten, teils s p ä r l i c h d e k o r i e r t e n K e l c h k a p i t e l l e n . Feines M a ß w e r k a n d e n Fenstern u n d d e n T y m p a n a d e r Portale. 1932 z i e m l i c h u n g l ü c k l i c h rest. — A n d e r platt s c h l i e ß e n d e n O W a n d des s Ssch. Altarciborium mit durchbrochenem 8seitigem Baldachinhelm, 2. H . 15. J h . — A l t a r d e r S ä l z e r , S ä u l e n a u f b a u m i t F i g u r e n , R e l i e f s u n d W a p p e n , bez. 1594, Stein. S e b a s t i a n s a l t a r , A u f b a u , m i t F i g u r e n , E . 16. J h . , Stein. — M a r i e n a l t a r : M a r i a im R o s e n k r a n z , u m g e b e n v o n P u t t e n u n d kleinen M e d a i l l o n s mit D a r s t e l l u n g e n aus i h r e m L e b e n , u n t e n Stifter in A n b e t u n g , H o l z , 17. J h . A n d e r e A l t ä r e j e t z t in d e r kath. K i r c h e z u H e m m e r d e . — S p ä t g o t . S a k r a m e n t s n i s c h e mit zierlicher K r ö n u n g . — S t e i n e r n e r Dreisitz, 14. J h . — K a n z e l u n d O r g e l b r ü s t u n g 17. J h . — S p ä t g o t . e i s e n b e s c h l a g e n e Sakristeitür. — M o n s t r a n z 1763. — K e l c h 1758. — 4 spätgot. B r o n z e l e u c h t e r , 58 c m hoch. — A u ß e n a m v e r l ä n g e r ten n Ssch. K a i v a r i e n b e r g in l e b e n s g r o ß e n F i g u r e n , 3 K r e u z e , M a g d a l e n a ; u m 1520; w i e es scheint, E r i n n e r u n g a n d i e W e r k e des Hans Backofen in F r a n k f u r t und M a i n z . D a v o r h ü b s c h e spätg o t . K i r c h h o f l a t e r n e (rest.). K l o s t e r k i r c h e . ( K a p u z i n e r ) . 1786—89. L a n g b a u v o n 5 J o c h e n u n d 5/s S c h l u ß . G r a t g e w ö l b c , Strebepfeiler. A u s s t a t t u n g aus d e r E r b a u u n g s z e i t . — S i t z e n d e Muttergottes, H o l z , 13. J h . , altes G n a d e n b i l d d e r Soester W i e s e n k i r c h e , seit 2. H . 17. J h . in W e r l , j e t z t in besonderer W a l l f a h r t s k i r c h e . S c h l o ß . E r h a l t e n der S t u m p f eines R u n d t u r m s mit G e w ö l b e n . HILBECK Kleine rom. D o r f k i r c h e . Wohl noch aus 11. oder frühem 12. J h . Durch keine Rest, entstellt, nur der Chor um 1400 erneuert. Lhs. 1 schiffig mit flacher Holzdecke. Kleine rundbogige Fenster, ebensolche Türen an den Langseiten. Der T u r m setzt in gleicher Breite die Fluchtlinien des Lhs. fort. FLIERICH D o r f k i r c h e . Das Sch., der gerade geschlossene Chor und W T u r m aus rom. Zeit, doch entstellt. Die vortrefflich behandelte O r g e l f a s s a d e , um 1600, aus Kloster Rentrop. HEMMERDE Ev. Kirche. Urspr. rom.; spätgot. und bar. verändert. — Schnitzaltar mit gemalten Flügeln von 1483, die S c h n i t z a r b e i t e n von Conrad Borgentryk aus Braunschweig jetzt im Städtischen Museum zu Braunschweig. K a t h . K i r c h e . 19. J h . Der reiche bar. Hauptaltar mit Kreuzigung und die S p ä t r e n s s . S e i t e n a l t ä r e aus der Kirche zu Werl übernommen; der n (bez. 1603) mit großem Reliefbild der Auferstehung wegen der nahen Verwandtschaft mit dem Droste-Epitaph im Dom zu Münster wohl von Bernd Kalmann in Münster. LÜNERN Dorfkirche. Got. Erweiterung einer urspr. flachgedeckten rom.
SOEST, U M G E B U N G
3'7
Anlage; ohne sonderliches Interesse. — Antwerpener Schnitzaltar um 1520, in der Art des zu Rhynern; der Flügel beraubt. R o m . Taufstein. Spätgot. Sakramentsnische. BAUSENHAGEN Ev. Kirche. Schlicht, rom., 1 schiffiges Lhs. Ganz wenig eingezogener quadr. Chor von gleicher Höhe, kleine Apsis. Chorgewölbe rom. Sch.Gewölbe spätgot., im übrigen der rom. Charakter ziemlich gut erhalten. — Verstümmelter Altaraufsatz mit Holzreliefs um 1500. Hübsch dekorierte spätgot. Sskramentsnische. Kath. Kirche. Neu. Got. Doppelmadonna. Got. Rauchfaß. Umgebung: nw SCHWEFE Dorfkirche. 1706. 1 schiffige Saalkirche mit unregelmäßigem 3 / a Schluß. Holzdecke. Spätrom. W T u r m . — Altarschrein, in der Mitte Kreuztragung, darüber Kreuzigung, seitlich j e 2 Passionsszenen, gemalte Flügel, handwerklich; um 1500. BORGELN Dorfkirche. Spätrom. 1. H . 13. Jh. Das im Grundriß quadr. Lhs. war urspr. wahrscheinlich Basilika mit Stützenwechsel in der Art von Ostönnen. Bei einem gotisierenden U m b a u von 1712 die Stützen ausgebrochen und die OJoche in einen ungeteilten R a u m mit Sterngewölbe umgewandelt; das WJoch erhielt eine hölzerne Empore. Chor im VgSchluß. Der ganz schlichte W T u r m vom ersten Bau. — Prächtige Kanzel mit reichem figürlichem Schnitzwerk, 2. H . 17. J h . HAUS N E H L E N Wasserschloß (Frhr. v. Boeselager). Erb. 1631 für Dietrich v. Plettenberg. A n der Wendeltreppe Inschr. mit Werkzeichen: anno 1631 Ditrich Gerlinckhavsz. Eckturm mit früher Bar.Haube. Gesamtanlage, Kellerkonstruktion, Grundriß u. A u f b a u eng verwandt Schloß Overhagen. Außengliederung einfacher. Portal und Erker mit plastischem Schmuck. Urspr. innere Raumanlage noch erhalten. Seltenes Beispiel bequemer Raumausnutzung auf kleiner Fläche. — Prächtiger Bar.K a m i n von Joh. Mautitz Gröninger. DINKER Dorfkirche. Spätgot. 1 schiffiger Gewölbebau, im Lhs. 3 Joche, im eingezogenen C h o r 2 Joche und 6 / 8 Schluß, 1514. In einigen Teilen bar. verändert. W T u r m 1899 abgebrochen und erneuert. — Hübsche spätgot. Sakramentsnische. ü p p i g e r A u f b a u über dem Altar mit Kanzel und Orgel, 1699. Epitaphien: 1593/95 Stein mit Kreuzigungsrelief; 1605 gemalt in Form eines Flügelaltars von Matthias Knippinck aus Soest; 2 vom Jahre 1735 mit Wappen. Reste spätgot. Wandmalereien zur Neubemalung benutzt. KIRCHWELVER Zisterzienser-Nonnenkloster. Gegr. 1240. Die Kirche des Klosters wurde 1697 dem ev. Pfarrdienst überlassen und eine neue Klosterkirche erb., die nach A u f h e b u n g des Klosters 1809 als kath. Pfarrkirche benutzt wird. E v . K i r c h e . 1 schiffige Kreuzanlage, um 1200, mit plattem Chor, flachgedeckt, die spärlichen Kunstformen entstellt. — Großer gemalter
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DORTMUND
F l ü g e l a l t a r , im Mittelbild (1,08:2,10 m) die Kreuzigung, bez. 1615 und Matthias Knippinck. — Kanzel M . 18. Jh., aus St. Georg in Soest. Kath. Kirche. 1697, stattlicher Saalbau, in gotisierenden Formen mit Kreuzrippengewölben. Hoher eingebauter W T u r m . Ausstattung aus der Erbauungszeit: Großer Altaraufbau; gutes Gestühl. — Reichc Monstranz mit Figuren und Emailschmuck, um 1700. Vlämisches Madonnenbild, 16. J h . SCHEIDINGEN Dorfkirche. Neu, anstelle eines 1895 abgebrochenen gotischen Baues. — Spätgot. Wandtabernakel mit zierlicher Bekrönung. Got. Kasel mit gesticktem Stab. D O R T M U N D Alteste, noch vorgeschichtliche Siedlung („altes Dorf") im W der späteren Stadt. Hier auch fränkische Taufkirche (S. Martin, verschwunden). Karolingischer Königshof mit Burg zum Schutze der wichtigsten Straße vom Rhein zur Weser, des Hellweg; der Hof auf dem Gelände des heutigen Hauptbahnhofs. Wahrscheinlich bei dem Königshof frühzeitig ein Markt („neues Dorf") am Hellweg mit Münz- und £ollstätte, sicher seit Otto /.; ebenso ist wohl auch bald eine Kirche errichtet worden, an deren Stelle sich jetzt die Reinoldikirche erhebt. Von einer Befestigung Dortmunds, das schon im 10. Jh. als Stadt anzusehen ist, ist unter Heinrich V. die Rede, doch ist der Umfang entsprechend der noch heute im Stadtplan genau zu verfolgenden Umwallung wohl erst gegen 1200 erreicht. Außer der Reinoldikirche gab es gegen M. 13. Jh. noch 2 weitere Pfarrkirchen. Frühes Aufblühen der Tuchindustrie — die alte Tuchhalle in den Erdgeschoßräumen des Rathauses — und des Fernhandels hat die wirtschaftliche Entwicklung der Stadt begünstigt und dazu geführt, daß Dortmund wichtiger Vorort der Hansa wurde. Der Rat verstand es, allmählich die Grafenrechte von den Inhabern zu erwerben. Feinde ihrer Freiheit waren die Nachbarn, der Erzbischof von Köln (Herzogtum Westfalen) und die Grafen von der Mark. Nach ihrem 138818g gemeinsam durchgeführten, aber abgewiesenen Angriff begann auch der Stillstand und schließlich der allmähliche Niedergang der wirtschaftlichen Entwicklung, denn die £eit war für eine Industrie der Kohle noch nicht reif, obwohl man sie seit A. 14. Jh. abbaute, seit dem /j. Jh. sogar eine primitive Seilförderung kannte. Vor dem 30jährigen Kriege, der Dortmund schwere Opfer auferlegte, hatte die Stadt wohl yooo—gooo Einwohner, im Jahre 1800 kaum mehr als 4000. 1802 verlor sie die Reichsfreiheit, 1813 kam Dortmund unter preußische Herrschaft. Die rasche Entwicklung zur modernen Großstadt im Zeitalter der neuen Industrieblüte kostete die Stadt zahlreiche ältere Bauten und damit bedeutende Kunstschätze. — Nach neuen archivalischen Forschungen kann kaum zweifelhaft sein, daß der schöpferischste Maler Westfalens, Konrad von Soest, in Dortmund geboren ist und dort ansässig war. Im Unterschied zu den Bischofsstädten hat Dortmund, das sich ¡562 zur Reformation bekannte, im iy. und 18. Jh. keine Kunstblüte mehr erlebt; was Dortmund blieb, ist fast alles mittelalterlich. Relnoldi-Kirche.
Lhs. und Qhs. undatiert, etwa
1260—80.
DORTMUND
3'9
Chor 1421—50 von Meister Roseer, 1818 rest.; Lhs. bis T u r m einsturz 1611 um 6 Joche länger; Basilika unter Einfluß der Hallenform: das Qsch. nicht ausladend, die spitzbogigen Arkaden sehr hoch und deshalb die Überhöhung des Msch. so gering, daß die Gewölbekämpfer tiefer liegen als die Arkadenscheitel und die Fenster die Form eines halbierten R a d fensters (mit rund profilierten Speichen) erhalten haben. Die hohen Fenster der Ssch. sind später ausgebrochen, 3 teilig, über den Pfosten bloße Spitzbogen, ohne Maßwerk. Die Pfeiler im Grundriß mehrfach abgetreppt, 4 halbrunde Vorlagen, got. Knospenkapitelle. Maße: 2 4 , 5 : 3 6 m. — Der C h o r höher als das Lhs., 2 gerade Joche und % Schluß, elegante Sterngewölbe mit reichen Schlußsteinen. Die hohen Fenster mit 2facher Horizontalteilung durch Maßwerkbänder, im Bogenfeld geschmackvolle Fischblasen. Wohlgegliederte, schmuckreiche Strebepfeiler. — Der imposante W T u r m nach Einsturz (1661) des mächtigen über i o o r a hohen, 1444 begonnenen Turmes, 1662 nach Entwurf des Meisters Joh. Degener, voll. 1701. — Der C h o r gibt mit seiner ungewöhnlich vollständigen und einheitlichen G e s a m t a u s s t a t t u n g eine gute Vorstellung der festlich gestimmten Kirchenkunst aus der Blütezeit der reichen Hansestadt. Am Eingang an den Pfeilern des Triumphbogens, 2 Kolossalstatuen, K a r l d. Gr. und der hlg. Reinoldus, Holz, auf Steinpostamenten und unter hohen, turmhelmartig ausgebildeten Baldachinen, aus der Erbauungszeit, der hlg. Reinold wohl Nachbildung eines älteren Werkes aus 1. H. 14. Jh. — S t e i n s t a t u e n der 12 Apostel, paarweise an den Chordiensten unter Baldachinen. — Ü b e r der Sakristeitür lebensgroße Muttergottes, etwas jünger als die Apostel; das erste Zusammentreffen des got. Stils mit der neuen realistischen Richtung ist an dieser über den handwerklichen Durchschnitt hinausgehenden Arbeit gut zu beo b a c h t e n . — Großes T r i u m p h k r e u z . 2 Wandtabernakel, in dem einen einst die kostbaren, 1792 verkauften, Schatzbehälter mit den Reliquien des hlg. 1 Reinoldus bewahrt wurden. — Levitensitz und Chorgestühl aus der Zeit nach der Fertigstellung des Baues (um 1470), reich dekoriert in architektonisch-geometrischen Elementen mit fast völligem Ausschluß des Pflanzenornaments. — Großer F l ü g e l a l t a r niederländischer (Brügger?) Herkunft um 1420—30; im überhöhten Mittelstück des Schreins die 3 Kreuze, darunter in 2 Gruppen Maria und der Hauptmann, weiterhin die Apostel, j e ein Paar im Gespräch unter Baldachinen; die Flügel innen mit 8 Gemälden, außen jetzt leer; der Oberteil des Schreins mit besonderen Klappen. — T a u f b e c k e n , Bronzeguß, bez. Joh. Winnenbrock 1469. — Aus einer belgischen Werkstatt großes A d l e r p u l t , um 1450. 8 spätgot. Wandleuchter. — In den Chorfenstern modern zusammengesetzte und rest. Glasgemälde, um 1456. •— Kanzel, recht derb, M . 17. Jh. — 2 gut geschnitzte Windfange an den Türen 1645 und 1685. — Orgelempore 1788, Orgelgehäuse 1805. Marienkirche. Sollte 1833 auf Abbruch verkauft werden, durch Friedrich Wilhelm I V . von Preußen gerettet, 1839 nach
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DORTMUND
Wiederherstellung neu geweiht. Bauzeit nicht überliefert, etwa zwischen 1170—1200. Gewölbebasilika im sog. gebundenen System. Der ö Abschluß durch got. Neubau ersetzt. 3 Doppeljoche. I m Msch. hochansteigende kuppelige Gewölbe, in den Ssch. Kreuzgewölbe mit horizontalem Scheitel. Die Quergurte bei jenen kaum merklich gespitzt, bei diesen abgeflacht — eine Folge der nicht genau quadr. Grundrißbildung ( U m b a u aus einer Flachdeckanlage? oder Mangel an Erfahrung?). Die Pfeiler von ungewöhnlich reicher Form: dem quadr. K e r n sind meist 2 gekuppelte Säulen als T r ä g e r der abgestuften Scheidbogen und eine Säule als Gurtträger für die Ssch.Gewölbe vorgelegt; ihre Kapitelle mit zierlich steifem, flach an den trichterförmigen K e r n gelegtem Blattwerk; dagegen die derberen Dienste der Hauptschiffsgewölbe mit Würfelkapitellen. Ein entschiedenes Mißverhältnis besteht zwischen der geringen Höhe der Arkaden und der fast doppelt so hohen Sargwand, die noch u m 1830 Reste von W a n d m a l e r e i e n aufwies. Zeigt sich in der konstruktiven Anlage viel Befangenheit und Ungeschick, so ist die Anordnung der T ü r m e (der n 1805 abgebrochen), die über dem i . J o c h der Sschiffe stehen, überraschend verwegen. Eine Vorhalle fehlt demnach. In der W W a n d des Msch. großes got. Fenster, darunter, nur durch wagerechten Sturz geschieden, das Portal. Jedes Ssch. hat 2 Portale, nur eines unberührt, die anderen got. umgearbeitet, wie auch die meisten Fenster der Ssch. Der hochräumige Chor von 2 Jochen und % Schluß ist eine normale Arbeit u m 1370. — A l t a r von Stein, Arkatur mit Maßwerk, im Motiv lediglich verkleinerte Fenster. Aufsatz 1720. In diesen eingelassen 2 gemalte leider stark beschnittene Flügel des alten ma. Hochaltars: auf der Vorderseite Geburt Christi und Anbetung der Könige, auf der Rückseite Verkündigung und Marienkrönung. Das einzig erhaltene Bruchstück des ehem. Mittelteils (urspr. Größe 1,41 : 2,82 m) mit dem T o d Mariens, bislang im oberen Geschoß des Bar.Altars, hängt nach der seit 1924 durchgeführten Wiederherstellung der Tafeln an der NSeite des Msch. Diese u m 1420 entstandenen 5 G e m ä l d e von außerordentlicher Qualität, stark im Ringen nach geschlossener Bildform bei großem Maßstab der Figuren und helleuchtender Farbigkeit auf Goldgrund, sind, wie mit großer Sicherheit angenommen werden kann, Arbeiten des Konrad von Soest, die einzigen von seiner H a n d außer dem bezeichneten Wildunger Altar, der Nikolaustafel in der Nikolaikapelle zu Soest, und den beiden kleinen Heiligentäfelchen aus der Soester t Walpurgiskirche im Münsterer Landesmuseum; Hauptwerke nicht nur der westfälischen, sondern der gesamten deutschen Malerei. — S a k r a m e n t s h ä u s c h e n E. 14. J h . , von den gewöhnlichen Formen abweichend, frei vor der W a n d stehender steinerner Schrank, 2,20.m breit, 0,70 m tief, horizontal 3 m a l geteilt, unten Sockel, in der Mitte 2 Nischen, oben eine Nische, darüber turmartige Bekrönung. Architekturformen in sauberer Miniaturarbeit, die vorgesehenen Statuetten vielleicht nie ausgeführt. — Spätgot.
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L e s e p u l t mit vortrefflich stilisiertem Adler in Messingguß auf hohem steinernem Ständer, 15. Jh.; 21 spätgot. W a n d l e u c h t e r , Messing. — C h o r g e s t ü h l , 1523, wohl aus gleicher Werkstatt wie das Kappenberger; an der durchbrochenen Seitenwange reizvolle Verkündigungsgruppe u. a. m. Schöner spätgot. Levitenstuhl jetzt im städtischen Museum. — Gehäuse und mittlerer Teil der Empore für die O r g e l um 1520, durchweg rechtwinkliges Rahmenwerk mit Füllungen. Die Seitenteile der Empore 2. H. 16. und i . H . 1 7 . J h . — K a n z e l 1 7 . J h . — Taufstein 1687. — Im Sakramentshäuschen abgestellt Holzfigur des hlg. Michael, M . 14. Jh., und eine steinerne M u t t e r g o t t e s s t a t u e im Gewandstil der 1. H. 15. Jh., ausgezeichnet durch anmutige, muntere Bewegung. — Im n Ssch. thronender Gottvater, um 1470. — I m städtischen Museum hervorragende Holzfigur der sitzenden M u t t e r g o t t e s , eine der besten ihrer Art, M. 13. Jh. — Ebendort lebensgroßes Triumphkreuz, gute Arbeit u m 1520. — In der s Apsis (Berswordtkapelle) kleiner ausgezeichneter F l ü g e l a l t a r , der das Wappen der Berswordt trägt, mit Kreuzigung in der Mitte, Kreuztragung und Kreuzabnahme auf den Flügeln, entstanden unter dem Eindruck von Werken Konrads von Soest, und zwar nach glaubhafter literarischer Überlieferung 1431. V o n dem gleichen Meister der Marienaltar in der Neustadt. Kirche zu Bielefeld und eine Predella in der Marienkirche zu Osnabrück. — Meßgeräte und Paramente im Städt. Museum. Petri-Kirche. Beg. 1319. Chor. voll. 1353. T u r m beg. 1396; der ehem. Turmhelm voll. 1523 von Meister Hermann »mit der Hasenscharte«. Hallenkirche in dem für Westfalen charakteristischen nahezu quadr. Grundriß (23,5 lang, 21,5 breit), geteilt in 3 Joche und 3 wenig differenzierte Sch.; Chor 1 Joch und 5/8 Schluß. Schlanke 8 eckige Pfeiler mit Gesimsband. 3 teilige Fischblasenfenster. Einfache Strebepfeiler. Mächtiger Turm, glatt bis zur Gesimshöhe des Sch., dann ein hohes Geschoß mit Maßwerkblenden und ein drittes mit Fenstern, der Helm 1752 eingestürtzt, der jetzige Aufsatz neu. — Riesiges doppelflügeliges A l t a r w e r k vom Meister Gilles (oder Gillies) aus Antwerpen, 1521, aus der ehem. Franziskaner-Kirche; aufgeklappt 7,40 m breit. Schrein und Innenflügel enthalten in 4 fast gleichwertig behandelten Reihen 28+2 Szenen, in der Mitte Kreuzigung und Gregorsmesse, links die Passion, rechts Kreuzabnahme bis Pfingsten und Marientod. A u f der Rückseite und dem äußeren Flügelpaar 54 Gemälde, darunter 18 auf das Altarsakrament bezügliche, typische Werke des Antwerpener Manierismus. — Spätgot. Taufstein.— Bar. Adlerpult am Choreingang. Schöner spätgot. K r o n l e u c h t e r . Ein zweiter 1759. Reich skulptierte Kanzel, 2. H. 17. Jh., mit Ergänzungen des 18. Jh. P r o p s t e i - K i r c h e (des ehem. 1331 gegr. Dominikanerklosters). Chor gew. 1353, Sch. nicht wesentlich jünger. Bis 1436 nur mit Strohdach gedeckt. Der durch Straßenzug und ältere Baulichkeiten beschränkte R a u m ist nicht in regelmäßiger Weise in 3 Sch. geteilt, sondern, u m den beiden andern mächtigere Verhältnisse 21
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DORTMUND
zu geben, ist das n Ssch. verkümmert, ein schmaler tonnengedeckter G a n g , der als Widerlager dient. Das Msch. erreicht bei 10,3 m Achsenweite der quadrischen Gewölbeabteilungen eine H ö h e von 21,2 m. Die mit 4 Diensten kantonierten Rundpfeiler außerordentlich schlank. Das s Ssch. etwa um 1 / a schmaler. Die Gewölbe hier nicht durch Stelzung (wie die frühere Zeit es gab) mit d e m Msch. auf gleiche H ö h e gebracht, sondern durch steilere Bogenlinie. Weite R a u m w i r k u n g , ein echter Predigtraum. Der Chor, 1 schiffig in 3 Jochen und 6/g Schluß, ist fast so lang wie die Schiffe und von gleicher Höhe. Die Fenster 4teilig und dementsprechend das M a ß w e r k kompliziert. Turmlos, der Ordenssatzung g e m ä ß . Der jetzige Dachreiter moderne Erneuerung. — V o m geräumigen K r e u z g a n g , aus der Zeit der Kirche, 2 Flügel erhalten, Obergeschoß umgebaut. — S a k r a m e n t s h a u s etwa A . 15. J h . , eines der größten und reichsten in Norddeutschland; breiter Schrein mit 3 Nischen, die mittlere als Halbpolygon vorgebaut und darüber reicher Helmaufsatz; handwerklich brillant, doch nicht eben geistvoll. — K l e i n e Ädikula mit bemaltem Alabasterrelief, von Engeln getragener Johanneskopf; englisch u m 1400. — Muttergottes, u m 1375, stark überarbeitet, im K r e u z gang. — T r e f f l i c h e Muttergottes, u m 1410, im Stadt. Museum. — Muttergottes a m so Pfeiler des Msch., u m 1475. Aus der gleichen Zeit im Städtischen Museum Sitzfigur eines schreibenden Dominik a n e r s . — 6seitiger schmiedeeiserner H ä n g e l e u c h t e r mit Doppelmadonna von Holz, die Schmiedearbeit von Bernd Smid von Lüdinghausen, 1523. Spätgot. Kronleuchter, i o a r m i g (6-I-4), reich mit Blättern geschmückt, oben ein Engel, das Ganze sehr gefallig im A u f b a u . — F l ü g e l a l t a r , gemalt von dem Weseler Dirck Baegert, anscheinend 1476 voll., eines seiner Hauptwerke (galt früher auf G r u n d falscher Urkundeninterpretation als Werk der beiden sonst unbekannten Dünwegge von 1521!). Triptychon von sehr bedeutenden Dimensionen: 2,10 m hoch, Mittelbild (Kreuzigung) 3,72 m breit, Flügel (3 Könige, hl. Sippe) 1,75 m breit. A u f der Sippentafel die älteste Ansicht Dortmunds. — 2 handwerklich gemalte Flügel des ehem. Rosenkranzaltars von Hilgardus von K ö l n u m 1523, das geschnitzte Mittelstück von 1519 verloren. — 2 Seitenaltäre, 18. Jh. — Das bez., u m 1520 erworbene M a d o n n e n b i l d des Jan Gossaert seit 1835 im Landesmuseum in Münster. — Triumphkreuz, heute auf dem Westfriedhof — Kirchenstühle an der WSeite, 2 bez. 1497 und 1500. — G u t e r B e i c h t s t u h l im n Ssch. 18. J h . — Stickereien 15. und 17. J h . R a t h a u s . Das älteste freilich nur noch im rest. Zustande in Deutschland erhaltene (das in Gelnhausen ist fraglich, das nächstältere in Minden). Errichtet nach dem Stadtbrand 1232. Im G r u n d r i ß einfaches Rechteck von 1 3 : 31,4 m, urspr. v o m Marktplatz allseitig frei umgeben. A n der dem Hellweg zugewandten Frontseite eine einfache Vorhalle mit 2 offenen Bogen auf einem mittleren Pfeiler; dahinter Eingang z u m Erdgeschoß, das 1261 als T u c h h a l l e beglaubigt ist, diese Funktion aber anscheinend nur bis z u m U m b a u nach dem Brand von 1297 erfüllte, danach
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Verwendung für andere Zwecke, nachdem auch die Gewandschneider ein eigenes Haus gebaut hatten. I m Obergeschoß dei große Saal der Bürgerschaft, zugänglich wahrscheinlich durch eine Außentreppe. Innere Raumdisposition der beiden Hauptgeschosse: Teilung durch Holzpfosten in 2 Sch.; unter der alten Tuchhalle Lagerkeller des Weinhandels, im Giebelgeschoß großer Kornboden. Nur hier die urspr. Fensterformen erhalten, sie liegen in Kleeblattblenden, nicht unähnlich dem Kölner Overstolzenhaus. In den großen Saal wurde um 1400 an der SSeite die Ratsstube eingebaut, was andere Fensterteilungen der SFront mit sich brachte. Anbau an der OSeite für die Stadtschreiberei, M. 16. Jh., von Bernd von Deventer, der auch den Archivanbau an der SSeite 1546 errichtet und die um 1510 beg. söllerartigen Einbauten der Vorhalle (»Gadder«, Sitze für den Rat bei wichtigen Amtshandlungen) mit der neuen Treppe zum Saal voll, hatte. Mehrfache Umbauten in der Folgezeit, vor allem im 18. Jh. (Giebel und Fenster). Vollständige Erneuerimg, die einem Wiederaufbau gleichkam und vieles im alten Bestände veränderte, durch Kullrich 1899. — Im großen Saal W a n d g e m ä l d e (stark rest.): Christus als Weltenrichter, Petrus und Paulus um 1400. Das sogen. Gildehaus Ostenhellweg 19. 15. Jh. 1896 wieder aufgebaut. Maßwerkfenster und Treppengiebel. A n der Seitenfront Fachwerk (alt?) über steinernem Erdgeschoß. Wohnbauten. Ma. Giebelhäuser nur ganz wenige erhalten und in sehr schlechtem Zustand; Beispiele: Kuckelke 28, 30, 32. Typisches Ackerbürgerhaus mit großem Dielentor von 1747 Balkenstr. (hinter dem Rathaus). Abgewalmte Giebelhäuser der 2. H. 18. Jh.: Westenhellweg 15, 99, Betenstr. 3, 5; mit Schultereschoß nach holländischer Art Westenhellweg 37. Patrizieräuser vom E. 18. Jh.: Prinzenstr. 10, Vaerstsr. 10; klassizistisch vom A . 19. Jh.: 2. Kampstr. 15. Städt. Kunst- und Gewerbemuseum. Umgebung: n KIRCHDERNE Dorfkirche. Rom. Quaderbau im Hallensystem, A. 13. Jh. Von den 3 quadr. Jochen der Längsachse fällt eins auf den Chor, das 2. erweitert sich mit kurzem Flügel zu einem Qsch., das 3. hat Ssch. im gebundenen System, die Zwischenstützen mit starrem Blattkapitell. Die rundbogigen Gurte stark eingedrückt, die Kreuzgewölbe in den Sch. und Graten, im Chor und in der Vierung mit Rippen. Portale: am n Qsch. rundbogig mit einem Rücksprung und Säulen, am n Ssch. mit Kleeblattbogen. Formloser WTurm. — Unverzierter rom. Taufstein. Spätgot. Schnitzaltar, die Flügel fehlen. BRECHTEN Dorfkirche. Gegen M. 13. Jh. Bezeichnendes Beispiel der westfälischen dörflichen Hallenkirche aus der Frühzeit. Quaderbau. Im Msch. 2 quadr. Joche mit spitzbogigen steigenden Kreuzgewölben, Wulstrippen, ringförmigen Schlußsteinen. Die Ssch. so schmal, daß das Lhs. in den Umfassungsmauern ein genaues Quadrat ist. Sie tragen eine Art Tonnengewölbe mit Stichkappen. Jedem Scheidbogen entai»
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sprechen 2 S c h i l d b o g e n a u f d ü n n e n W a n d - u n d Ecksäulen. D i e Hauptpfeiler k r e u z f ö r m i g m i t E c k s ä u l c h e n , d a r a n reich gegliederte Schaftringe, niedrige p r ä c h t i g dekorierte K e l c h k a p i t e l l e . D e r kräftige W T u r m h a t r o m . K u p p e l f e n s t e r u n d Bogenfriese. D i e Fenster des Sch. schwach s p i t z b o g i g , d i e j e n i g e n a m platten C h o r s c h l u ß als Drillingsgruppe in spitzbogiger B l e n d e , d a r u n t e r ein Friesstreifen v o n kleinen Spitzbogen. D i e O G i e b e l a n S c h . u n d C h o r neu, ebenso das SPortal. A m Chor Inschr. »Henricus de Essende p a r a v i t me«. — T a u f s t e i n aus der Erbauungszeit; a n feiner, in A r k a d e n geteilter W a n d u n g Figurenreliefs (Verk ü n d i g u n g , K r e u z g r u p p e ) , recht b m k w . , a b e r überarbeitet. — Im C h o r stark rest. W a n d g e m ä l d e (Jüngstes G e r i c h t ) . L Ü N E N Kath. Kirche. N e u b a u (elegante frühgot. H a l l e n k i r c h e 1894 abgebrochen). S p ä t g o t . Sakramentsnische. F r ü h g o t . T a u f s t e i n u m 1270 m i t 6 von K l e e b l a t t a r k a d e n umschlossenen R e l i e f b i l d e r n : A d a m u n d E v a , Sündenfall, V e r t r e i b u n g , O p f e r K a i n s u n d A b e l s , T ö t u n g A b e l s , T a u f e Christi. C h o r s t ü h l e nicht b e d e u t e n d , d a r a n W a p p e n 1646 bis 1669. Sitzende M u t t e r g o t t e s , H o l z , E . 13. J h . , u n b e d e u t e n d ; v o n g r ö ß e r e m Interesse eine steinerne in 2 / 3 L e b e n s g r ö ß e , leider d u r c h neuere B e m a l u n g sehr beeinträchtigt, M . 13. J h . M e h r e r e spätgot. Schnitzbilder. E v . Kirche. Spätgot. Hallenkirche von 3 Jochen und 3 Sch., Chor Schmaljoch und 'V8Schluß. B a c k s t e i n b a u o h n e höhere Q u a l i t ä t e n . S p ä t g o t . T a u f s t e i n m i t d e r b e n Skulpturen. Emporenbrüstungen m i t S c h n i t z w e r k 1607, 1661. 4 T a f e l g e m ä l d e in der R i c h t u n g des Liesborner Meisters. Ö L ü n e n l i p p e a u f w ä r t s sind bei Oberaden die R e s t e eines g r o ß e n r ö m i s c h e n L a g e r s aus frühaugusteischer Z e i t a u s g e g r a b e n . KAPPENBERG Ehem. Prämonstratenser-Klosterkirche. Gegr. 1122 von den Grafen Gottfried und O t t o v. K a p p e n b e r g , eingerichtet v o m Ordensstifter Norbert. Bei der Ü b e r t r a g u n g der G e b e i n e des hlg. Gottfried 1149 w a r die K i r c h e voll. N a c h A b z u g der nicht unerheblichen got. V e r ä n d e r u n g e n zeigt sich eine einheitliche rom. Kreuzbasilika. D a s C h o r q u a d r a t schloß urspr. platt, jetzt m i t g o t . 5/e A p s i s ; a m n K r e u z a r m R e s t e i n e r h a l b r u n d e n A p s i s . I m Lhs. j e 7 schlank proportionierte A r k a d e n , Pfeiler quadr., mit feingliedrigen Deckplatten. D i e r o m . F e n s t e r a m Q_sch. u n d a m Hochsch. des Lhs. erhalten. K e i n e T ü r m e , keine K r y p t a . — G a n z e innere L ä n g e (ohne C h o r s c h l u ß ) 42,8 m ; lichte Breite des M s c h . 8,8, l i c h t e B r e i t e d e r S s c h . 3 , 6 m . — I m 14. J h . d i e flachen D e c k e n d u r c h got. G e w ö l b e ersetzt, die Fenster der Ssch. u n d des C h o r s erweitert u n d m i t M a ß w e r k ausgestellt. — Altäre u n d K a n z e l neugot. — C h o r g e s t ü h l , das reichste Westfalens; b e z . 1 5 0 9 ( n ) u n d 1 5 2 0 (s), w o h l A n f a n g u n d E n d e d e r A r b e i t , a n scheinend aus der gleichen Werkstatt wie das in der Dortmunder Marienkirche. Es n i m m t d e n R a u m der V i e r u n g ein u n d hat kleine T ü r ö f f n u n g e n nach den Flügeln. Dorsal und Baldachin g e b e n ein Gerüst v o n rechtwinkligen V e r b i n d u n g e n , in den Füll u n g e n R a n k e n g e s c h l i n g e u n d W a p p e n , a n den W a n g e n Reliefs, a n d e n Miserikordien Groteskfiguren. — S a k r a m e n t s n i s c h e im
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S c h e m a eines 3 teiligen W a n d s c h r a n k s , aus d e r Z e i t des Stuhlwerks. — D e c k e l d e r T u m b a eines G r a f e n v. K a p p e n b e r g (A. 14. J h . ) , l a n g g e w a n d e t , m i t S c h w e r t , S c h i l d u n d D o l c h , i n d e r Rechten ein Kreuz, auf dem wellig herabfließenden Haar ein K r a n z , obere B e g r e n z u n g d u r c h einen v o n r u n d b o g i g e r Archivolte umschlossenen Kleeblattbogen, in den Z w i c k e l n kleine E n g e l , e i n e K r o n e h a l t e n d ; 2 , 4 0 : 1,50 m . — D e n k m a l f ü r d i e S t i f t e r , die G r a f e n Gottfried (f 1126) u n d O t t o v. K . ; kräftiges Hochrelief, oberer Abschluß durch Baldachine: die beiden B r ü d e r h a l t e n g e m e i n s a m e i n g o t . stilisiertes K i r c h e n m o d e l l ; d i e H a l t u n g g r o ß u n d frei, in fein differenzierter S y m m e t r i k ; entstanden u m 1320—30, ein H a u p t s t ü c k d e r westfälisch-hessischen Plastik dieser E p o c h e . D i e beste A r b e i t aus d e m K r e i s e nächst v e r w a n d t e r W e r k e in der Elisabethkirche z u M a r b u r g u n d der Marienkirche z u Bielefeld. Abmessungen: 2,22: 1,10 m. Vom gleichen Meister eine S i t z m a d o n n a in Stein. — 2 k n i e n d e D o n a t o r e n in S t e i n . — 2 S t e i n r e l i e f s v o n e i n e r P a s s i o n s f o l g e u m 1520—30.— T r i u m p h k r e u z , 13. J h . , H o l z , 1,87 m h o c h . — Vortragekreuz, A . 16. J h . , H o l z , 0 , 7 9 m h o c h . — 2 K r u z i f i x l e u c h t e r , M e s s i n g , a u f S t e i n f u ß , 2,20 m h o c h , u m 1500. — B m k w . K o p f r e l i q u i a r , 3. V . 12. J h . , K u p f e r g e t r i e b e n , v e r g o l d e t , Schneckenlöckchen, früher mit silberner K r o n e , kurzer Bart, die A u g e n d u r c h aufgelegte Silberplättchen und schwarzblauen Schmelz herausg e h o b e n , die ehemals in d e n P u p i l l e n befindlichen Steine ausgebrochen; Fußgestell mit tragenden Engeln, Tierköpfen, T ü r m e n u n d Z i n n e n ; m i t g e w i c h t i g e n G r ü n d e n als P o r t r ä t F r i e d r i c h B a r b a r o s s a s i n A n s p r u c h g e n o m m e n ; u r k u n d l i c h »nach d e m G e sicht d e s K a i s e r s g e f o r m t « , v i e l l e i c h t e i n W e r k M e i s t e r Wiberts in A a c h e n ( K r o n l e u c h t e r i m A a c h e n e r Münster). — R e s t e orn a m e n t a l e r G e w ö l b e m a l e r e i . — G e m a l t e s T r i p t y c h o n d e s »Meisters von Kappenberg« u m 1530, m e h r n i e d e r r h e i n i s c h als w e s t f ä l i s c h (vgl. Altarflügel in der Stiftskirche z u X a n t e n ) . — R o m . T ü r g r i f f . Bronzener Löwenkopf. Got. Ciborium. Schloß (Graf von Kanitz). S c h l i c h t e r b a r . B a u v o n 1708. Giebelfront des Mittelrisalits reich dekoriert mit A k a n t h u s u n d B ü s t e n . S F l ü g e l v o n 1648. T o r h ä u s e r erst 1840. — I m I n n e r n viele E r i n n e r u n g e n a n d e n V o r b e s i t z e r , d e n Reichsfreiherrn v o n u n d z u m S t e i n . — I n e i n e m S a a l b m k w . G e m ä l d e v o n Schnorr von Carolsfeld, d e r T o d K a i s e r F r i e d r i c h B a r b a r o s s a s , m i t e i n e m Porträt des Frhr. von Stein (1832). Umgebung: nö KURL Dorfkirche. 1733. 1 schiffig mit 3seitigem Schluß, Holzdecke. — Rom. Taufstein, zylindrisch, völlig überzogen mit ornamentalen und figürlichen Reliefs primitiven Charakters, A . 12. J h . METHLER Dorfkirche. E r b . M . 13. J h . , v i e l l e i c h t m i t U n t e r s t ü t z u n g d e s G r a f e n v. d . M a r k . Jüngste Stufe des spätrom. Hallenbaues in Westfalen v o r d e m A u f t r e t e n d e r f r ü h g o t . H a l l e ; d i e R a u m v e r hältnisse sind l e i c h t e r u n d d i e B e h a n d l u n g ist e l e g a n t e r als b e i
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d e n früheren Beispielen. D e r G r u n d r i ß des Gemeindehauses g i b t i m U m r i ß ein gedrücktes Q u a d r a t ( 1 4 , 1 m lang, 16,6 m breit), das Msch. aus 2 q u a d r . , die Ssch. aus 2 gestreckt rechteckigen J o c h e n . H a u p t c h o r q u a d r . ohne Apsis, N e b e n c h ö r e aus 3 Seiten des 8Ecks. Pfeiler verhältnismäßig schlank, kreuzförmig mit H a l b s ä u l e n und 4 d ü n n e n Ecksäulen. D o m i k a l g e w ö l b e mit Kreuzrippen. Fenster u n d A r k a t u r im C h o r r u n d b o g i g , i m L h s . spitzbogig, gepaart, mit eingelegten Ecksäulchen u n d gewirtelten R u n d s t ä b e n . D i e K a p i t e l l e der Pfeilersäulchcn mit reichem romanisierendem O r n a m e n t . D e r schwere W T u r m aus einem älteren rom. Bau. — V o n der urspr. umfassenderen A u s m a l u n g diejenige des Chors aufgedeckt (1858) u n d erneuert: A p o s t e l in A r k a d e n , V e r k ü n d i g u n g , Heilige, thronender Christus; in d e m u n r u h i g e n zackigen Stil der M . des 13. J h . — H ü b s c h e spätgot. Sakramentsnische. Prachtvolle B a r . K a n z e l nach M . 17. J h . Umgebung: ö BRACKEL Karolingischer Königshof am Hellweg. D o r f k i r c h e . Urspr. kleine rom. Gewölbebasilika i m gebundenen System, E . 12. J h . , spätgot. als Hallenkirche u m g e b . , indem abgesehen von der SSeite — die Zwischenstützen entfernt, die Ssch. überhöht und alle G e w ö l b e erneuert w u r d e n . Die rom. Dienste z. T . erhalten; sie sind an den Hauptpfeilern sehr eigentümlich gestaltet, nämlich gekuppelt und in 2 Geschosse zerlegt. A l s Zwischenstützen ebenfalls gekuppelte Säulen mit Würfelkapitellen. Das 3. J o c h bildete im rom. Bau das Q s c h . — Die T o n n e n g e w ö l b e über den Flügeln und die A u ß e n g i e b e l sind erhalten. A m s K r e u z f l ü g e l Altarnische in der Mauerdicke. H a u p t c h o r g a n z got.; Sakristei bez. 1491. Das Lhs. von so geringer A u s d e h n u n g , d a ß es mit d e m Q s c h . zusammen i m G r u n d r i ß w e n i g m e h r als ein Q u a d r a t bildet (12,4 : 13,2 m ) . Die 2 Portale der SSeite rom., eines mit verwittertem T y m p a n o n relief. V e r h ä l t n i s m ä ß i g großer W T u r m , a u c h dieser got. umgearbeitet. — Reste ornamentaler W a n d m a l e r e i , rom. u n d got. — R o m . Taufstein zylindrisch mit Palmettenfries, d i e Reliefs an d e r W a n d u n g von 1605. K e l c h 1594, A u f b a u und O r n a m e n t i m wesentlichen spätgot. ASSELN Dorfkirche. Romanisierend frühgot. Kurzes Sch. von 2 rechteckigen spitzbogigen Kreuzgewölben, eingezogener quadr. Chor, Fenster spitzbogig, Äußeres durch moderne Putzquaderung verunstaltet. W T u r m unten quadr., in den 2 Obergeschossen ungleichseitiges 8Eck, gekuppelte Schallöffnungen. — Schlicht rom. Taufstein. Ein zweiter 1721. WICKEDE Dorfkirche. Hallenkirche um M. 13. Jh. Das quadr. Gemeindehaus geteilt in 3 Sch. und 2 Joche mit Hängekuppeln, im quadr. Chor aufgesetzte Rippen mit Rundschilden, im n Ssch. 2 teilige, einhüftige Kuppelgewölbe. Fenster zu 2 und 3 gruppiert, im Chor mit Ring-
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säulchen besetzt, darunter Kleeblattblenden. SPortal mit Kleeblattschluß in rundbogiger Blende. Schlichter WTurm, oben mit einer Reihe einfacher Fenster. UNNA E v . Pfarrkirche. Große got. Hallenkirche. Chor. voll. 1396 (Inschr.). Die Anlage ist für Westfalen insofern ungewöhnlich, als die Ssch. um den '/gChor einen im Aufbau hallenmäßig gestalteten Umgang bilden. Eine organische Abgrenzung zwischen Chor und Gemeindehaus fehlt. Gleichwohl ist das Msch. des letzteren enger als der Chorbogen. Es muß also das Gemeindehaus, das außerdem eine niedrigere Kämpferlinie hat, aus einem früheren Plan herstammen. Die Fluchtlinie der Umfassungsmauern ist vom Chor unverändert aufgenommen. Der starke, ins Sch. einspringende WTurm hat wieder ein anderes Grundmaß. Die Abmessungen sind stattlich, 59 m Länge. — 2 turmförmige S a k r a m e n t s h ä u s e r i . H . 15.Jh.; namentlich das größere (jetzt, doch nicht ursprünglich, im Chorschluß) mit originellen Zügen im A u f b a u ; vielleicht von dem gerühmten Steinmetzen Rüdiger Gruenelkut, • 451. Der Taufstein aus gleicher Zeit, ohne plastischen Schmuck, aber durch gefalligen A u f b a u ausgezeichnet. Bmkw. Bar.Arbeiten: das Orgelgehäuse 1665, die Kanzel 1667. — Ausdrucksstarkes Vesperbild, eines der Hauptstücke deutscher Plastik, Holz, um 1420, jetzt im Landesmuseum Münster. Altes Rathaus, 148g, entstellt. Neues Rathaus 1678. Hellweg-Museum (Heimatmuseum). Umgebung: sö RODENBURG Wasserburg (v. Plettenberg). Vorgebäude 1698. Niedriger 2geschossiger Bau mit hohem Dach, 2 kurze vorspringende Flügel, in der Mitte breitschultriger, charaktervoller Treppenturm, an der Seite Portal, an der Front Wappenstein, geschweifte Dachhaube mit Laterne. APLERBECK D o r f k i r c h e . E i n e der ältesten und merkwürdigsten in Westfalen. D e r in d e r H a u p t s a c h e unverändert gebliebene B a u kann der i . H . 12. J h . zugeschrieben werden, wenn a u c h nicht z u vergessen ist, d a ß L a n d k i r c h e n leicht hinter d e r allgemeinen E n t w i c k l u n g z u r ü c k b l e i b e n u n d d a d u r c h ü b e r ihr absolutes Alter täuschen können. K l e i n e kreuzförmige Basilika des g e b u n d e n e n Systems, die Ssch. sehr schmal, die K r e u z a r m e nur halb so lang w i e das V i e r u n g s m a ß u n d mit h a l b r u n d e n Nischen in d e r M a u e r d i c k e geschlossen; in beiden Bauteilen gratige Kreuzgewölbe ohne Quergurte. Das Msch. u n d d i e V i e r u n g des Q s c h . w a r e n urspr. flachgedeckt. Ihre spitzbogigen R i p p e n g e w ö l b e a u f K o n s o l e n ; aus 13. J h . w i e die E r n e u e r u n g des Chors (an a n d e r e m Baustoff u n d besserem V e r b a n d z u erkennen); dieser a u f q u a d r . G r u n d r i ß w i e a u c h sonst in d e r U m g e b u n g D o r t m u n d s ( B r a c k e l , R h y n e r n ) . — Das Lhs. hat jederseits 2 D o p p e l a r k a d e n , getrennt d u r c h längliche Mauerabschnitte. I n gleicher Weise, d. h. also nicht eigentlich als Pfeiler, sind die Stützen d e r V i e r u n g , die g e g e n W a u c h keinen Bogen hat, ausgebildet. D i e
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Arkadensäulen haben Eckblattbasen und Würfelknäufe mit tauförmigem Ornament am feingegliederten Kämpfer; außerdem hat auch der Bogenfuß, der wegen der großen Mauerstärke über die Kämpferplatte ausladet, ein Profil erhalten. Die Fenster sind z. T . in ihrer alten rom. Form erhalten, z. T . got. erweitert. Besonders altertümliches Gepräge hat die T ü r am s Ssch.: im Rücksprung eine magere Säule, der Rundstab der Archivolte tauförmig kanneliert, das Tympanon mit vertieft eingemeißeltem Rankenornament umrändert. Der W T u r m frühgot. erneuert oder mindestens überarbeitet. — Der mit ungeschlachten Skulpturen gezierte Taufstein, der zu der angenommenen Erbauungszeit der i . H . 12. Jh. paßt, jetzt im Museum zu Dortmund. Ebendort ein gutes Triumphkreuz, E. 13. Jh. — Zierliches spätgot. Sakramentshäuschen, unten als Nische, darüber mit freiem Aufbau. OPHERDICKE Dorfkirche. Spätrom. Gewölbebau. Trotz des winzigen Maßstabs (Lhs. 9,6 m) in der Anlage einer Kreuzbasilika des gebundenen Systems. Das Lhs. hat 2 quer-oblonge Hauptjoche, die Gurte halbrund, ebenso die Schildbogen, aber gestelzt. Als Zwischenstützen der Doppelarkaden gekuppelte Säulen mit gemeinschaftlichem Sockel und Kämpferblock, in Anordnung und Größe den Säulen der Kreuzgänge vergleichbar. A m Vierungspfeiler ebenfalls gekuppelte Vorlagen. Die Gratgewölbe des Qsch. auf schlanken Ecksäulen. V o n den Ssch. ist nur das n zur Ausführung gekommen; es ist sehr schmal (1,70 m) und hat Gratgewölbe ohne Quergurte. Die ornamentale Ausstattung für eine Landkirche mit ungewöhnlichem Aufwand. Doppelsäuliges SPortal mit verwittertem Tympanonrelief (Anbetung der Könige). Der ö Abschluß der Kirche ist einer modernen recht unerfreulichen Erweiterung gewichen. (Die alte Anlage gab den verhältnismäßig seltenen Fall einer ohne Vorchor unmittelbar an das Q,sch. sich legenden Apsis). — Spätgot. Sakramentsnische mit einfachem Fialenaufbau. — Handwerklicher Jakobus, Holz, M. 15. Jh. Herrenhaus (v. Lilien). Bar. Hauptgebäude, 1 flügelig mit 2 turmartigen Eckvorsprüngen, mittlerer Vorsprung neu. Kunstwerke aus 16. und 17. Jh. FRÖNDENBERG Ehem. Nonnen-Klosterkirche. Beg. 1230. 1 schiffige Kreuzanlage im quadr. Schematismus, ohne Apsiden. Chor und Qsch. romanisierend frühgot., das 1. Joch des Lhs. entschiedener frühgot. (voll. 1262), die folgenden 2 Joche des Lhs. 14. Jh. (1323?). Anmutig und originell gegliedert die gerade Schlußwand des Chors; unten Dreifenstergruppe, die seitlichen noch rundbogig, im Gewände Säulchen und Rundstäbe; darüber eine große, reich komponierte blinde Rose; endlich in der Giebelspitze eine Nische mit kolossaler Muttergottesstatue, von Engeln gekrönt, zu Füßen die knienden Stifter. — Grabstein der Äbtissin Aledis (f 1280), trapezförmig, Kreuz und Rosen. T u m b a mit
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d e n l i e g e n d e n G e s t a l t e n d e s G r a f e n E b e r h a r d v . d . M a r k ( f 1308) u n d seiner G e m a h l i n E r m g a r d ( | 1293). — 2 h ö l z e r n e L e u c h t e r e n g e l u m 1400. — K r u z i f i x , d e s C o r p u s b e r a u b t , a m S t a m m s p r i e ß e n d e B l ä t t e r , r o m . stilisiert, a n d e n E n d e n d i e E v a n g e l i s t e n z e i c h e n . — E i n m e r k w ü r d i g e s S t ü c k ist d a s 1,40 m h o h e »in M e t a l l geschnittene« T a b e r n a k e l ; a u f klauenförmigen F ü ß e n , t r a g b a r gedacht; 4 Säulen tragen eine turmförmige K r ö n u n g ; zwischen den Säulen Gitter in F o r m von Fenstermaßwerk, auf A n g e l n gestellt. — 2 T a f e l n m i t 8 G e m ä l d e n aus d e m M a r i e n l e b e n , beiderseits e i n e m geschnitzten Mittelstück m i t spitzbogiger N i s c h e f ü r ein nicht erhaltenes M a r i e n b i l d w e r k angefügt, v o n einem Z e i t g e n o s s e n Konrads von Soest, g e s t . v o n d e r Ä b t i s s i n S e g e l e v o n H a m m e (1410—22), auf dem Mittelstück W a p p e n der K a t h a r i n a von der M a r k . V o n den Flügeln Teilstücke im Landesmuseum M ü n s t e r u n d in C l e v e l a n d , U . S. A . — A r c h ä o l o g i s c h v o n Interesse 2 K r e u z f a h n e n a u s M . 1 5 . J h . — S t e i n e p i t a p h d e s J o h . v . d . R e c k e , 1600. K a n z e l 1797. Umgebung: s HÖRDE Burg 129g errichtet von den Grafen von der Mark (vertrat die abgebrochene Syburg). 1340 Gründung der Stadt und des Nonnenklosters Klarenberg. Die Burg 1673 abgebrannt, im 18. Jh. verfallen, jetzt an ihrer Stelle die Hermannshütte. Das Stift 1811 aufgehoben, die Kirche 1864 abgebrochen. Aus der abgebrochenen Stiftskirche in die neue kath. Kirche übergeführt: Grabstein (Tumbendeckel) des G r a f e n Dietrich v. d. M a r k t 1398, steife geharnischte Vollfigur, die das W a p p e n haltenden Engel nicht ohne A n m u t . — K e l c h 18. J h . — Einige gute Paramente. — I m Dortmunder Städtischen M u s e u m 2 K r o n l e u c h t e r , ein spätgotischer und ein H a m b u r g e r von 1707, aus der ebenfalls abgebrochenen alten ev. Kirche; in der neuen ev. K i r c h e spätgot. K e l c h . WELLINGHOFEN K l e i n e rom. Hallenkirche, wiederholt u m g e b . , ursprüngl. anscheinend Eichlinghofen (s. u.) ähnlich, nur gratige K r e u z g e w ö l b e in den Ssch., die aber mit A u s n a h m e eines Joches auf der SSeite got. erneuert sind. BRÜNINGHAUSEN Wasserburg (Frhr. von R o m b e r g ) . U m 1600. T o r h a u s an der Feldseite rund, an der Hofseite flach mit Volutengiebel ähnlich Schloß Bladenhorst. Reste des alten Herrenhauses mit q u a d r . Eckturm. BAROP In der neuen K i r c h e schöner spätgot. K e l c h , bez. 1524. EICHLINGHOFEN Dorfkirche. K l e i n e schlichte spätrom. Hallenkirche. 3 Sch., 2 Joche. In der Mitte grätige K r e u z g e w ö l b e auf breiten, gedrückt spitzbogigen Gurten; in den schmalen Ssch. quergestellte rundbogige T o n n e n mit niedrigen rundbogigen D u r c h g ä n g e n , a m ö S c h l u ß Altarnischen. Rechteckiger C h o r mit niedriger Apsis. Kleiner W T u r m . — Taufstein 1664. KIRCHHÖRDE Pfarrkirche. 1790. Der T u r m wiederholt den der Reinoldikirche in Dortmund in kleinerem Maßstabe.
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DORTMUND, UMGEBUNG
Umgebung: w KIRCHLINDE Dorfkirche. S p ä t r o m . H a l l e v o n 2 J o c h e n m i t sehr s c h m a l e n S s c h . , 2. V . 13. J h . I m M s c h . k u p p e l i g e K r e u z g e w ö l b e mit v e r l a u f e n d e n G r a t e n (die h e u t i g e n erneuert!) a u f rechteckigen Pfeilern; in d e n Ssch. Halbkreistonnen, in w e l c h e spitzbogige Durchgänge einschneiden. A u c h S c h e i d - u n d G u r t b o g e n z. T . spitz. Q u a d r . C h o r mit Apsis, innen halbrund, a u ß e n sseitig gebrochen. T ü r u n d Fenster einfach rundbogig. Lisenen und Bogenfries nur a m C h o r . Heute viel größerer N e u b a u nach W a n g e b a u t . — S c h n i t z a l t a r A . 16. J h . a u s e i n e r A n t w e r p e n e r Werkstatt, p r a c h t v o l l e A r b e i t in r e i c h e m u n d e i g e n t ü m l i c h e m A u f b a u , in den Mittelfeldern K r e u z i g u n g und Gregorsmesse. HAUS DELLWIG W a s s e r b u r g (Rhein. Stahlwerke). E . 1 7 . J h . ; v e r m u t l i c h a u f d e n F u n d a m e n t e n eines alten Baues. Bruchsteinmauerwerk. T r e p p e n giebel, Erker u n d q u a d r . T ü r m e , einer mit Inschr. 1687; Portale 1690, 1703. L Ü T G E N D O R T M U N D An der Kreuzung des Hellwegs mit einer n-s Querstraße; ehemals großes Kirchspiel. P f a r r k i r c h e S. B a r t h o l o m ä u s . 1231 urkundlich zuerst erwähnt, d u r c h N e u b a u 1829—34 ersetzt. V o m alten Inventar nichts erhalten. B e g i n e n h a u s (Kloster Marienborn). Errichtet 1295, seit 1467 Kloster der Tertiarierinnen des hlg. Franz, 1810 aufgehoben; i m Mauerwerk erhalten. D i e K i r c h e im 19. J h . abgebrochen. V o m Inventar erhalten einige derbe, aber gute spgot. Bildwerke v o n H o l z i m k a t h . P f a r r h a u s e , ferner eine I m m a c u l a t a des 18. J h . ; im kath. K r a n k e n h a u s Vesperbild des 17. J h . ; in der T u r m h a l l e der 1911 erb. K a t h . K i r c h e E p i t a p h mit K r e u z i g u n g , Stein, 1532. — G e m ä l d e der K r e u z i g u n g mit N a m e n des K ö l n e r Malers Jakob van Solms u n d D a t u m 1623 im Städt. M u s e u m D o r t m u n d ; 2 zugehörige Bilder mit G e i ß e l u n g und Verspottung Christi in der neuen K i r c h e . Umgebung: nw H U C K A R D E D o r f k i r c h e . K l e i n e spätrom. 2jochige Hallenkirche, 1. V . 13. J h . , nach d e m in Westfalen vielvertretenen Planschema: q u a d r . J o c h e im Msch., schmal-rechteckig in den Ssch., G e s a m t u m r i ß wieder quadr. K r ä f t i g e r WTurm. C h o r got. erneuert. G e w ö l b e grätig, die breiten G u r t e n spitzbogig, Fenster, T ü r e n u n d Bogenfriese rundbogig. Seitenportal mit 2 R ü c k s p r ü n g e n u n d Säulen, a m 3 eckigen Sturz A g n u s D e i zwischen 2 rauchfaßschwingenden Engeln. — K a n z e l u m 1500, Holz, 8seitig, in der Mitte der segnende Christus, an den Seiten Reliefs mit Gewirr v o n Pflanzenwerk und T i e r e n , u. a. 2 Hasen, die den J ä g e r gebunden davontragen, der Fuchs den Enten predigend u. a. m. Mehrere spätgot. Schnitzbilder. B O D E L S C H W I N G H D o r f k i r c h e . K l e i n e r frühgot. G e w ö l b e b a u . Das Lhs. kürzer als breit, in 2 schmale K r e u z g e w ö l b e geteilt. Hinter dem engen und niedrigen
HAGEN UND UMGEBUNG
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T r i u m p h b o g e n jüngerer 5 / 8 C h o r . G u t gezeichnetes 2 teiliges M a ß w e r k . G a n z kleiner W T u r m . — G u t e K a n z e l , 18. J h . Wasserschloß (Graf Bodelschwingh). 2 Inseln mit breiten G r ä b e n . Ausgedehnte V o r b u r g . Herrenhaus malerische A n l a g e , m a . K e r n b a u , U m b a u 16. Jh., Volutengiebel u n d q u a d r . Diagonalecktürme. Quadr. Torhaus, Obergeschoß Fachwerk a u f Konsolen vorkragend. MENGEDE Dorfkirche. H a l l e n b a u gegen M . 13. J h . Das 2. J o c h wie in K i r c h derne z u m Q s c h . erweitert, das 1. ohne T e i l u n g d u r c h Zwischenstützen. Steigende spitzbogige R i p p e n g e w ö l b e a u f niedrigem K r e u z p f e i l e r . Fenster rundbogig mit Wulsteinfassung. SPortal r u n d b o g i g (erneuert), N P o r t a l spitzbogig. W T u r m g a n z erneuert. BLADENHORST W a s s e r s c h l o ß (Gewerkschaft Viktor). Erb. für Phil. v. Viermundt (1547—84). Regelmäßige 4 türmige Hofanlage wie Schloß Horst, mit Doppelgräben, der Z u g a n g z u m Burghofe in d e r M i t t e d e s s W o h n f l ü g e l s , h e u t e z u g e m a u e r t ; es f e h l e n d e r ö Flügel und der innere G r a b e n . Backstein, über d e m Untergeschoß der Fassaden und T ü r m e grün glasierter Kachelfries i n g o t . V i e r p a ß f o r m e n , e i n z i g e s B e i s p i e l i n W e s t f a l e n . — Tor bau nach außen halbkreisförmig, beide Langseiten mit Kachelfries, die Hoffassade mit 5 stufigem Treppengiebel, Muschelakroterien. — E p i t a p h des Bauherrn, kniende gepanzerte Figur, v o n d e m B i l d h a u e r Jörgen Pelsz, g e f e r t i g t u m 1632. CASTROP Pfarrkirche. G e g e n 1250. I m W u n d S moderne V e r g r ö ß e r u n g . G r u n d r i ß und System wie in Brechten, etwas größer und a m C h o r mit einer Apsis, die innen halbrund, a u ß e n in 3 Polygonseiten schließt. D i e Ssch. enden, wie so oft in Westfalen, mit j e 1 aus der M a u e r dicke gesparten Nische für die Nebenaltäre. V o n vortrefflicher, kraftvoll lebendiger Gliederung die Pfeiler und Gurte. — Spätgot. S a k r a m e n t s h ä u s c h e n , freistehend, mit reichem F i a l e n a u f b a u . G r o ß e , reiche spätgot. Monstranz. Herrenhaus. Renss.; K a m i n von 1597 mit reichem Reliefschmuck, die griechischen Götter in imperatorischem T r i u m p h z u g .
HAGEN Im 11. Jh. als kölnischer Ort genannt; seit ijg2 im Besitz der Grafen von der Mark. Stadt seit 178g; schnelle Entwicklung mit dem Aufblühen der Industrie. Ev. Stadtkirche. 18. J h . , H a l l e n k i r c h e v o n 3 J o c h e n , r u n d bogige K r e u z g e w ö l b e , i m M s c h . u. in d e n Ssch. q u a d r . Gute, weiträumige Wirkung, durch die durchlaufenden Holzemporen nicht z u sehr g e s t ö r t . — I n t e r e s s a n t e r T a u f s t e i n E . 13. J h . , A p o s t e l figuren in s p i t z b o g i g e r A r k a t u r . — T y p i s c h e H ä u s e r d e s 18. J h . Umgebung: n und nö BOELE Die abgebrochene k a t h . Pfarrkirche w a r eine sehr interessante
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HAGEN, UMGEBUNG
kleine gewölbte Basilika i m gebundenen System von 2 Jochen, g a n z kurzem tonnengewölbtem V o r c h o r und halbrunder Apsis; Wandapsidcn an den O E n d e n der Ssch. Z u r Hälfte eingebauter W T u r m . Zwischenstützen, auf der NSeite gekuppelte Säulen, a u f der SSeite einfache Säulen; im Msch. Kreuzrippengewölbe, in den Ssch. gratige K r e u z gewölbe ohne Gurte. WERDRINGEN Wasserburg (Graf v. d. Recke-Volmarstein). M a . stark erneuerte Anlage malerischen Charakters. HERDECKE Ehemals Frauenstift. G e g r . im 9. J h . Die Stiftskirche — jetzt Pfarrkirche — hat als K e r n b a u eine flachgedeckte rom. Pfeilerbasilika mit 3 gleichlangen Sch., 3 parallelen Apsiden und W E m p o r e . Etwa M. 13. J h . eingewölbt mit schweren spitzbogigen G r a t g e w ö l b e n . Mehrfach umgeb., das Ä u ß e r e d u r c h einen modernen T u r m über dem WJoch sehr verdorben. In der 1864 erb. kath. Pfarrkirche eine fast g a n z erneuerte K a n z e l des 15. J h . G u t e Fachwerkhäuser Hauptstraße 54 (mit den charakteristischen Andreaskreuzen und Zierstreben) und Bachplatz 4. KIRCHENDE In der unbedeutenden holzgedeckten Saalkirche des 18. J h . mit W T u r m ein A l t a r mit Kanzel- und O r g e l a u f b a u , A . 18. J h . SYBURG Nahebei die Reste einer großen sächsischen Volksburg, der Sigiburg. die K a r l der G r o ß e 775 eroberte. Die ma. Burg wurde E. 13. J h . vom Grafen Engelbert I I I . von der M a r k niedergelegt, statt ihrer entstand die Burg in Hörde. Einige Ruinen der Burg erhalten. — Die erste Kirche ist 799 von Papst L e o I I I . dem hlg. Petrus geweiht. Der bestehende Bau ist eine anspruchslose 1 schiffige A n l a g e mit flacher Decke, 1. H. 12. J h . , der massige quadr. W T u r m E. 12. J h . , der C h o r spätgot. SCHWERTE Oberkof; Stadt seit 1397. Mitglied der Hansa. Bereits im 16. Jh. bedeutende Eisenwarenherstellung. E v . K i r c h e . D a s Lhs. verworrenes G e m e n g e aus verschiedenen Bauzeiten, im Eindruck got. Hallenkirche von 3 Jochen auf kreuzförmigen Pfeilern; eingebauter W T u r m mit sehr h o h e m S p i t z h e l m ; d a s O J o c h s c h e i n t r o m . Q_sch. g e w e s e n z u sein. Einh e i t l i c h erst d e r s p ä t g o t . C h o r , 2 r e c h t e c k i g e J o c h e , 5/s S c h l u ß , Sterngewölbe. — Frühgot. Taufstein, zylindrische K u f e , glatte W a n d u n g , oben und unten reicher Blätterkranz. — Sonstige Ausstattung spätgot. G r o ß e r S c h n i t z a l t a r , A n t w e r p e n e r Arbeit, a u f g e r i c h t e t 1 5 2 3 , a u f d e n F l ü g e l n ( j e d e r s e i t s 3) 72 g e m a l t e S z e n e n ; in d e r v o n e i n e m ä l t e r e n A l t a r ( A . 1 5 . J h . ) b e i b e h a l t e n e n Predella b m k w . A p o s t e l s t a t u e t t e n aus A l a b a s t e r . — 2 schlanke Ständer mit allerliebsten L e u c h t e r e n g e l n . E . 15. J h . — Im s Q_sch. N e b e n a l t a r , b e z . 1 5 1 8 , r u n d b o g i g e N i s c h e , u m r a h m t v o n R e b e n mit 7 Medaillons, S c h m e r z e n M a r i ä . Hübscher spätgot.
H A G E N , UMGEBUNG
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Kronleuchter. 2 reihig, an der Spitze Maria. — Spätgot. Triumphkreuz, überarbeitet. — Vortragkreuz, M. 14. J h . — S p ä t g o t . Sakramentsnische mit A u f b a u . — Mehrere spiitgot. Figuren im Landesmuseum Münster. — Reste von Glasmalereien, 1. H . 16. J h . R a t h a u s . Spätgot. L a n g b a u mit 2 Treppengiebeln. Erdgeschoß vollständig in eine offene Bogen- und Pleilerhalle aufgelöst, kürzlich instandgesetzt. H E N N E N Dorfkirche. Gut erhaltene, charakteristische rom. Anlage, um 1200. Bruchsteinbau mit Quaderecken. Lhs. 1 schiffig, geteilt in 2 rechteckige J o c h e mit gratigen Kreuzgewölben, die breiten Gurtbogen gedrückt halbrund, die Schildbogen gestelzt. Stark ausladendes ebenfalls kreuzgewölbtes Qsch. mit Apsidiolen in der Mauerdicke. Unmittelbar an den Triumphbogen angeschlossen die innen halbrunde, außen 7seitige 3fenstrige Apsis. Das Kreuzrippenge wölbe des WJochs gotische Erneuerung des 13. J h . ; — Quadr. WTurm. — Malerei in der Halbkuppel der Apsis nach rom. Resten erneuert. — Wandgrab 1580, etwa 4 m hoch.
Umgebung: ö
ELSEY Praemonstratenserdoppelkloster. Gegr. 1222; seit A . 14. J h . nur Nonnen, nach M . 15. J h . Damenstift. 1811 säkularisiert und abgebrochen. Pfarrkirche. Kleine spätrom. Hallenkirche, kurz vor 1225. Qsch. mit Apsidiolen (die südl. zerstört). Chor 1881/82 durch Erweiterungsbau ersetzt, damals auch die Msch.Pfeiler völlig erneuert. Gratige Kreuzgewölbe auf spitzbogigen Gurten; hohe rundbogige Fenster. WTurm 1 7 5 1 . — Großes Epitaph, Stein, A. 17. J h . HOHENLIMBURG Kirche. 174g—51. Schlichter rechteckiger Saalbau, flachgedeckt, ohne Chorraum. WTurm. — Predigtstuhl mit 2 seitlichen Treppenaufgängen, Vorderplatte mit vorzüglicher Flächenschnitzerei (2,60 m hoch), M . 18. J h . Schloß. (Fürst Bentheim-Rheda). Gegr. 1226 von Graf Heinrich von Limburg, dem Schwager des Grafen Friedrich von Isenburg für seinen verwaisten Neffen. Seit 1592 durch Erbgang im Besitz des Grafen von Bentheim-Tecklenburg-Rheda. Ma. Höhenburg des 13. J h . s um schmalen rechteckigen Binnenhof. oft bekämpft und baulich verändert. NWFlügcl: Portal mit got. Stabwerk 1549. Torhaus mit Fachwerkanbau. Umbau M . 18. J h . durch Graf Moritz Caspar v. Bentheim: neues Herrschaftsgebäude, im Hof schmiedeeisernes B r u n n e n h a u s mit Wetterfahne und Monogramm M . C. (1749). Türme des alten Wehrgangs und Bergfrieds mit neuen geschieferten Hauben. L e n n e b r ü c k e 1796. LETMATHE Pfarrkirche. E. 17. J h . Gewölbter Saalbau mit stattlichem WTurm in gotisierenden Formen. Spitzbogige Rippengewölbe und Fenster. Die OTeile Erweiterung von 1878. — Orgelgehäuse E . 17. J h . — Etwas überlebensgroßes Triumphkreuz, Holz, 1. H. 14. J h . , der Körper in starker Krümmung, das Haupt herabgesunken. — Vortragekreuz,
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HAGEN, UMGEBUNG
Holz, 12. Jh., in starrer H a l t u n g , ganz bekleidet und gekrönt, mit Spuren von Steinbesatz, 111 c m hoch. — Schönes C i b o r i u m , Silber vergoldet, der hohe Deckel mit F i a l e n a u f b a u und H e l m , A . 15. J h . — G r o ß e Monstranz, Silber vergoldet mit F i a l e n a u f b a u u m d e n Z y l i n d e r und vielen Statuetten, 15. J h . , einige T e i l e 17. J h . und neuere E r g ä n z u n g . Haus Letmathe. Einfach stattliches Herrenhaus, A . 17. J h . (am Kellereingang bez. 1605). ISERLOHN An der von Köln nach Soest führenden Straße; Verleihung des Stadlrechts durch die Grafen von der Mark. 1278 »oppidum«. Schon im Ma. bekannt durch die Herstellung von Ringpanzern, aus der sich später die Drahtindustrie entwickelte. Obere Stadtkirche S. Marten. Unregelmäßige spätma. Hallenkirche mit einigen älteren Resten und späteren A n b a u t e n . Ssch. nur an der NSeite, an der SSeite K a p e l l e n a n b a u ; Querhaus; C h o r mit 6 / Schluß. W T u r m aus einem älteren Bau an der N W E c k e mit 2 Spitzen. 8 Unter d e m C h o r kleine K r y p t a . — 1879/80 rest. — Dreiteiliger W a n d sitz im C h o r , 15. J h . — Altarstipes mit Maßwerkverzierungen. — A l t a r s c h r e i n u m 1420: über einem mit M a ß w e r k verzierten Sockel 18 Nischen mit Figuren von Heiligen unter Baldachinen, in dem höheren Mittelteil Kreuzigungsgruppe; Figuren 4 0 — 4 5 cm hoch; Hauptstück dieser E p o c h e unter den westfälischen Schnitzaltären. Die gemalten Flügel jetzt abgetrennt, 8 T a f e l n u m 1480 mit Darstellungen aus dem Marienleben, d e m Joh. Korrbecke nahestehend, charakteristisch für die erste Phase des Eindringens des niederländischen Realismus, leider schlecht erhallen. — Chorgestühl, alt nur die reich mit figürlichen Schnitzereien versehenen Seitenwangen u m die Sitze, E. 15. J h . — In der n C h o r c c k e Holzfigur eines Ritters, 2,30 m hoch, mit d e m W a p p e n der Grafen von der M a r k , doch schwerlich Porträt, derb aber wirkungsvoll, E. 15. J h . - Brillante K e l c h e , 17. u n d 18. J h . Kirchspiels- oder Bauernkirche S. Pankratius. Ursprünglich kreuzförmige rom. Basilika mit Pfeilern und steiler Holzdecke d u r c h rohen got. U m b a u entstellt. — I m C h o r dreiteiliger Wandsitz, 15. J h . — Sakramentsnische, 15. J h . — Altarschrein, geschnitzt, im überhöhten Mittelteil die K r e u z i g u n g mit vielen Figuren, zu den Seiten j e 2 Passionsdarstellungen, M . 15. J h . , übermäßig lebhaft in der Bewegung, ohne tiefere Auflassung. — Kronleuchter, Bronze, 1752. Reformierte Kirche. 1718. Schlichter Saalbau mit kleinem D a c h reiter; die schmalen u n d hohen rundbogigen Fenster mit gotisierendem Maßwerk. I n der neuen Kath. Kirche ein got. Vesperbild, Holz, 58 cm hoch. Heimatmuseum. HEMER Kath. Pfarrkirche. Bar., 1698, 1 schiffig mit 3 K r e u z g e w ö l b e n und 3 / Schluß. Fenster u n d G e w ö l b e spitzbogig. 1897 nach O erweitert. — t W ü r d i g e Ausstattung aus der Erbauungszeit. Herrenhaus (Bes. L ö b b e c k e - H e m e r ) . Wasserschloß, 2 gesc hossiger rechteckiger K u b u s mit quadr. Eckturm. Erb. 1611. DEILINGHOFEN Dorfkirche. Got., unbedeutend. Ü b e r d e m SPortal eingemauert
HAGEN, UMGEBUNG verwittertes rom. Relief, Geburt Christi. der Mitte K r e u z i g u n g , handwerklich.
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Schnitzaltar, E. 15. J h . , in
EDELBURG Herrenhaus. (Bes. Lübbecke). Wasserschloß. Schlicht. 17. J h . m i t rundem Erkturm.
Hauptwohnbau
MENDEN Einst stark befestigte Stadt an der Grenze des kölnischen Herzogtums Westfalen gegen die Grafschaft Mark. Nach mehrfachen Zerstörungen, zuletzt 1343, ließ Erzbischof Walram die Stadt aufs neue befestigen und mit ¡2 starken Tünnen bewehren; Anlage einer Burg, die auch den Erzbischöfen als Residenz diente. K a t h . P f a r r k i r c h e . Nach 1343. Weiträumige Halle von 3 X 3 Jochen, 1868 nach Osten erweitert. Rundpfeiler mit 4 Diensten, glatte Kapitelle, Kreuzrippengewölbe. Schlichter massiger W T u r m . — G r o ß e r Altara u f b a u , H o l z , mit Säulen, Figuren und Reliefs, in der Mitte V e r k ü n d i gung, A . 18. J h . — Spätgot. Chorgestühl, einfach. — Lebensgroßes T r i u m p h k r e u z , 2. H . 15. J h . — Muttergottes, Holz, 1,52 hoch, 2. H . 15. J h . , interessante spätgot. Nachbildung der Darssow-Madonna in der Lübecker Marienkirche. Bergkapelle. 1712. Gewölbter 1 schiffiger Bau mit eingezogenem C h o r in gotisierenden Formen. Ausstattung aus der Erbauungszeit, drei Altäre. 2 quadr. Türme, Reste der m a . Befestigung. Heimatmuseum. Umgebung: sö WIBLINGWERDE Dorfkirche. Winzige spätrom. Hallenkirche, 2 Joche, eingezogener C h o r mit halbrunder Apsis; quadr. W T u r m , die Stützen schwere R u n d pfeiler, kuppelige Gratgewölbe, in den Ssch. Vierteltonne mit Stichkappen, Gurt- u n d Scheidbogen spitz. Die Behandlung von unbekümmerter Roheit. ALTENA Die Burg gründete um 1125 Graf Adolf von Berg aus einem rheinischen, im Wuppertal beheimateten Geschlecht (Kloster Altenberg!). Mach der Erbteilung 1160 entstand hier eine Seitenlinie. Das Geschlecht bezeichnete sich seit A. 13. Jh. nach der Erwerbung des Oberhofes Mark bei Hamm und nach der Ermordung Erzbischof Engelberts I. von Köln durch einen nahen Verwandten auf dem Gevelsberg (1225) als Grafen von der Mark. — 1398 wurde Cleve mit der Mark vereinigt, dann Jülich-Berg und Ravensberg erheiratet; die märkischen Besitzungen fielen 1614 vorläufig, ¡666 endgültig an Brandenburg. — Die Ansiedlung am Fuß der Burg erhielt 1367 Stadtrecht. Eisenverarbeitung seit 1518 in handwerksmäßigen Kleinbetrieben. Großer Stadtbrand 1518, ferner 1574, ¡579, 1580, ¡666, ¡702, ¡750. — 3 Stadtteile: Freiheit, Mühlendorf, Mette; in malerischer Lage langgestreckt an den steilen Hängen des Lennetals und am Nettebach. Burg. In der A n l a g e 13. J h . H a l b r u n d e r Bergfried, T o r h a u s und V o r b u r g ; die übrigen G e b ä u d e meist erneuert beim A u s b a u 1909—13 (Sammlungen des Vereins für Orts- und Heimatkunde im Süderlande). E v . Kirche. 1738, W T u r m in den unteren Teilen m a . ; H a l l e mit Holzgewölbe auf neuen Säulen, ohne Bedeutung. K a n z e l a l t a r mit Orgel darüber aus der Erbauungszeit.
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MAGEN, UMGEBUNG
Haus Holtzbrinck (v. Carlowitz). Schlichter Bruchsteinbau mit 3 l'.cktürmen, 18. J h . , Einfahrtstor 1747. Museum des Vereins für Orts- und Heimatkunde auf der Burg. WERDOHL Die alte ev. Kirche, eine sehr kleine und ziemlich rohe Hallenkirche von 2 Jochen mit eingezogenem Chor, halbrunder Apsis und VVTurm, im Aufbau wie Balve, ist abgebrochen. In der neuen Kirche schöner Traubenpokal, 1669. In der ebenfalls neuen kath. Kirche spätgot. Kreuzigungsgruppe, Rest eines Schnitzaltars, handwerklich. NEUENRADE In der unbedeutenden Pfarrkirche des 18. J h . geschnitzte Kanzel des 16. J h . OHLE Dorfkirche. (Filiale von Plettenberg). Kleiner rom. Hallenbau von 2 Jochen, ähnlich Wiblingwerde, der Turm über dem Chorquadrum (der spitze hohe Helm von 1 7 5 1 ) , niedrige halbrunde Apsis. Die rohe Behandlung, namentlich in den reduzierten Knollenformen der Kapitelle an Balve erinnernd, macht einen altertümlichen Eindruck, doch zeigt sich an den Gewölbegurten schon der Spitzbogen. Die Pfeiler mit 3 /i Säulenvorlagen. Im Msch. und Chor gratige Kreuzgewölbe, in den Ssch., die mit kleinen ausgesparten Apsiden endigen, halbe Kreuzgewölbe, deren Quergurte sich zur Außenwand verbreitern. — Rom. W a n d g e m ä l d e um 1230, 1912 aufgedeckt und wiederhergestellt; in der Apsis Christus als Weltenrichter, umgeben von den 4 Evangelistensymbolen. Sonstige Ausstattung 17.—18. J h . . unbedeutend. PLETTENBERG
Siedlung 10J2 zuerst genannt. Stadtrechte E. 14. Jh.; 1725 fast vollständig abgebrannt. Kirche. A. 13. J h . Muster für eine Anzahl südwestfälischcr Hallenkirchen dieser Zeit. Der Grundriß überrascht durch Nachahmung der kölnischen Dreikonchenkirchen. An die Vierung schließt sich gegen O, N und S je 1 Schmaljoch und an dieses die innen halbrunde, außen polyg. Exedra. Die mittlere 1381 durch einen got. Chor ersetzt, aber das Zwischenjoch mit Rundnischen an den Schmalseiten noch erhalten. Der Vierungsturm 1725 durch Brand zerstört. Erhalten in den Winkeln zwischen Qsch. und Chor 2 schlanke, äußerst originell behandelte Türmchen; über 4seitigem Unterbau mehrere kleine, durch Übereckstellung wechselnde 4seitige Geschosse, die schließlich in ein rundes auslaufen; jede der übertretenden Ecken wird durch ein schlankes Säulchen getragen, das auf der nächstunteren Ecke Fuß faßt. — Das Lhs. im Grundriß und System in naher Beziehung zu Balve, doch in der konstruktiven Behandlung etwas weniger derb; zeitlich auf gleicher Stufe. Quadr. Pfeiler mit Halbsäulenvorlagen tragen im Msch. auf rundbogigen Gurten Kreuzgewölbe, über den schmalen Ssch. quergestellte Halbkreistonnen. Wie in Balve haben die starken Heilervorlagen kein ausgebildetes Kapitell, sondern der runde Schaft setzt kurz
H A G E N , UMGEBUNG
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unter d e r D e c k p l a t t e ins 4 E c k u m ; in den ausgekehlten E c k e n M a s k e n u n d W i d d e r k ö p f e , die Pfeilerkanten finden o h n e U n t e r b r e c h u n g i h r e Fortsetzung in den G e w ö l b e g r a t e n . — M a s s i g e r W T u r m . — A m L h s . 2 r u n d b o g i g e Säulenportale, a u f d e r S S e i t e T y m p a n o n r e l i e f m i t Darstellung der K r e u z i g u n g , C h r i s t i G e b u r t u n d d e r 3 F r a u e n a m G r a b e , sehr r o h in d e r B e h a n d l u n g , B a l v e n a h e s t e h e n d , a u c h d e m inhaltlich gleichartigen T y m p a n o n d e r H o h n e k i r c h e in Soest. — 3flügeliges A l t a r g e m ä l d e m i t K r e u z i g u n g a u s d e r W e r k s t a t t des Meisters des Marienlebens, 2. H . 15. J h . , jetzt im Burgmuseum Altena. HERSCHEID Pfarrkirche. Sehr verbaute kreuzförmige Halle, die ältesten Teile 1. H . 1 3 . J h . ; anscheinend Reste eines ähnlichen Baues wie Wiblingwerde, jedenfalls die gleichen schweren Rundpfeiler wie dort; im übrigen unbedeutend. Altar, Kanzel, Orgel und Emporen anscheinend nach Brand 1686. 2 schöne Chorstühle, 1548. Altarschrein mit geschnitzter Kreuzigung und gemalten Flügeln, handwerklich, E. 15. Jh., A u ß e n flügel A . 16. Jh. Umgebung: s VÖRDE In der ev. Kirche, einem unbedeutenden Saalbau des 18. Jh., beachtlicher A l t a r a u f b a u mit Kanzel und Orgel, 1. H. 18. Jh. BRECKERFELD Der an der alten Straße von Köln nach Dortmund gelegene Ort erhielt 1396 Stadtrechte und war im späten Ma. befestigt. Im 14.—16. Jh. wichtig durch seine Stahlerzeugung und die Werkstätten seiner Messerschmiede. Hansastadt, Ausfuhr nach England. Seit dem 17. Jh. Verfall der Industrie wegen unwirtschaftlicher Methoden. Schwere Brände ¡417, 1520, 1557, 1655, 1658, 1727 und starke Leiden in den Kriegen des 17. und 18. Jh. Ev. Pfarrkirche. Schlichte frühgot. Basilika, erb. vor der Verleihung des Stadtrechts 1396. Im Lhs. nur 2 Joche, aber Qsch., Chor 1 Joch und 5 / g Schluß. W T u r m neu. Vorzüglicher S c h n i t z a l t a r , bald nach 1520, weit über dem Durchschnitt dessen, was man sonst in der Gegend gewöhnt ist. Im Mittelschrein S. Jakobus,. M a r i a und S. Christopherus, in den Flügeln j e 2 Reihen von 3 Heiligen in Arkaden, in der Predella Fußwaschung und Abendmahl. Kath. Kirche. Unbedeutender Saalbau 18. Jh., mit neuer Erweiterung nach O . A m w T u r m b a u Portal mit Wappenaufbau und Datum 1728. Heimatmuseum. LÜDENSCHEID Alte Siedlung und Burgplatz. Seit 13. Jh. Stadt. 1723 durch Feuer fast ganz zerstört. A u c h die Kirche Neubau nach diesem Brand unter Beibehaltung der unteren kreuzgewölbten Geschosse des rom. WTurms. Gutes schlichtes Haus des 18. Jh. Knapperstr. 2, drei Flügel um einen Hof. NEUENHOFF Wasserschloß (Graf v. d. Bussche). Neubau 1694. Herrenhaus schlichter rechteckiger Bau. A n der Eingangsschmalseite 2 breite quadr.
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HAGEN, UMGEBUNG
Ecktürme und Zwischenbau mit Wappengiebel. — Stuckierte Decken und Kamine. Gute Schnitzereien: Wandbekleidung, Türen, Fenster, eingebaute Schränke, A . und M. 18. Jh. Gute Untergebäude. Schmiedeeisernes Einfahrtstor. MEINERZHAGEN Pfarrkirche. Kleine spätrom. im Msch. flachgedeckte Emporenbasilika in rheinischem Formcharakter; in den Ssch. Kreuzgewölbe. 4 schlichte halbrunde Pfeilerarkaden; in der Empore gekuppelte Rundbögen auf Doppelsäulen, umfaßt von Kleeblattblenden, darüber Dreipaßfenster. Gutes spitzbogiges Säulenportal an der NSeite. C h o r 1474 got. erweitert. Neuerer W T u r m . — 8säuliger spätrom. Taufstein, rheinischer T y p . BADINGHAGEN Wasserburg. (Bes. Dresler). 17. Jh., malerisches Bauwerk durch Ineinanderfließen der Dachlinien. Untergeschoß Bruchstein, Obergeschoß Fachwerk und Schindelbekleidung. Geschweifte Giebel am Torhaus. Durch Restaurierung beeinträchtigt. RÖNSAHL In der unbedeutenden Saalkirche des 18. Jh. (mit spätrom. W T u r m ) bmkw. Kanzelaltar mit darüber gebauter Orgel und 2 geschossiger Emporenanlagc, nach M. 18. Jh. Umgebung: w HARKORTEN Herrenhaus (Bes. Licbe-Harkort). 18. Jh. Eines der stattlichsten »bergischen*' Häuser. 2 Geschosse in besrhiefertem Fachwerk auf Steinsockel, Mansarddach mit 2gesihossigen Giebelaufbauten. Schiebefenster. Oberlicht und Türumrahmung reich geschnitzt. Holzgeschnitzte Innenausstattung. Gutes Mobiliar. Charakteristische schindelbekleidete Untergebäude, 18. Jh. HAUS ROCHOLZ Wasserburg (Wuppermann). 17. Jh. Schlichte 2geschossige Anlage mit 2 Ecktürmen. Ausgedehnte Vorburg. GEVELSBERG Zisterzienserinnenkloster. Gegr. 1235 an der Stelle, wo Erzbischof Engelbert von Köln 1225 ermordet wurde. Abgebrochen 1827. — H o l z f i g u r EngelLerts, um 1240, beschädigt, trotzdem recht beachtliches Werk, jetzt im Museum zu Witten a. R . SCHWELM Kath. Kirche. Neu. Gute Muttergottes, M . 14. Jh., sitzend, Holz, moderner Anstrich. Eine Anzahl charakteristischer Häuser des 18. und frühen 19. Jh., auch mit bmkw. Mobiliar. Heimatmuseum. HAUS MARTFELD Wasserburg (Frhr. v. Hövel). Ehemals geschlossene rechteckige Hofanlage. V o n der ma. Anlage K e r n des runden Eckturms. 1618 und 1627 bauliche Veränderungen. 2 geschossiger Torbau mit 2 geschossigem abgetrepptem A u f b a u und Zwiebelhaube. Heutige Gestalt nach U m b a u 1745.
HATTINGEN UND UMGEBUNG
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Umgebung: nw HAUS F U N K E N H O F Gutes Fachwerkhaus. Bez. 1713, mit Erker, im konstruktiven A u f bau die für die ganze G e g e n d charakteristischen A n d r e a s - K r e u z e a n den Brüstungen und die Zierstreben. Interessanter K o r n k a s t e n , bez. 1615. VOLMARSTEIN Burg der Herren von Volmarstein. Bestand seit d e m 12. J h . als Sitz des in der U m g e g e n d sehr begüterten Dynastengeschlechts. D i e O b e r hoheit hatte seit 1234 K u r k ö l n , seit d e m 14. J h . die G r a f e n v o n der M a r k , die die Burg 1324 nach E r o b e r u n g zerstörten. Das Geschlecht starb 1429 aus. Erhalten sind einige Reste v o n M a u e r n und T ü r m e n . In der sog. „Freiheit" unbedeutende Saalkirche des 18. J h . mit got. Sakristei und T u r m von 1752 und mehrere gute Fachwerkhäuser 1 7 . — 1 8 . J h . , D a t e n : 1618, 1752. WETTER Die Burg erscheint 1274 ' m Besitz der G r a f e n v. d. M a r k , die hier Amtsmänner zur V e r w a l t u n g einsetzten. V o n der m a . A n l a g e steht noch der Bergfried, sonst sind Reste des im 18. J h . errichteten Amtshauses erhalten. Bei der Burg die 1355 gegr. „Freiheit". I n ihr mehrere F a c h w e r k h ä u s e r des 1 7 . — 1 8 . J h . ; D a t e n : 1644, 1652, 1732. Ein steinernes spätma. H a u s Burgstr. 20. Die K i r c h e n ohne Bedeutung. WENGERN Pfarrkirche. U n b e d e u t e n d e r G e m e n g b a u mit got. C h o r , rom. W T u r m , zwischen beiden ein 1 schiffiger S a a l b a u , A . 18. J h . , mit flacher H o l z decke. Ausstattung A . 18. J h . , d e r b ländlich. Ma. Triumphkreuz, Holz, bäurisch. Haus N r . 85, sehr einfach, Stein mit Fachwerkgiebel, bez. 1599. Fachwerkhaus (Nr. 119) bez. 1621.
HATTINGEN 99° genannt. Reichshof, 1005 von Heinrich II. dem Kloster Deutz geschenkt. 1396 Stadt. Mitglied der Hansa. Mehrere große Brände im 13. Jh. Luth. K i r c h e . A l t nur der rom. W T u r m und der polyg. C h o r i m Übergangsstil, beide sehr einfach. Ref. Kirche. 18. J h . , k l e i n u n d g a n z s c h l i c h t . Einige F a c h w e r k h ä u s e r d e r Renss., darunter a u c h das ehemalige Rathaus, jetzt Heimatmuseum. W R u i n e n der B u r g K l y f f , spätma. Sw der Isenberg mit geringen Resten der I s e n b u r g , die nach der E r m o r d u n g des K ö l n e r Erzbischofs E n g e l b e r t d u r c h den Grafen Friedrich v o n Isenburg a u f d e m G e v e l s b e r g (1225) zerstört w u r d e . V g l . a u c h H o h e n l i m b u r g . Umgebung: ö BLANKENSTEIN Ruinen der 1 2 2 7 — 1 2 7 7 von G r a f A d o l f I. v o n A l t e n a erbauten Burg (Bes. Stadt B o c h u m ) . 1664 außer d e m viereckigen Bergfried u n d der Ringmauer niedergelegt. HAUS K E M N A D E Wasserburg (Bes. v. Berswordt-Wallrabe). Ober- und Unterburg 22*
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BOCHUM
auf gemeinsamer Insel mit Wehrmauer und Ecktürmen. Neubau nach Brand v. J . 1589. Hauptbau voll. 1663, Nebenbauten voll. 1704. Ruhrsandstein. Eingangsfassade mit quadr. und rundem Eckturm und Renss.Portal. — Bar. Treppenhaus 17. J h . , mit holzgeschnitzten Figuren. Stukkierte Balkendecken um 1600. 2 reich gegliederte figuren- und wappengeschmückte Steinkamine. STIEPEL Dorfkirche. Spätrom. um 1200. Das Gemeindehaus als Hallenkirche von 3 Sch. und 2 Jochen, 16 m breit, nur 9 m lang. Gratige Kreuzgewölbe zwischen rundbogigen Gurten. Halbrunde Nebenapsiden, Hauptchor got. erneuert. Das Äußere für Westfalen ungewöhnlich durch die sorgfältige Gliederung mit Lisenen und Bogenfries. HARDENSTEIN Burgruine (Bes. Dünkelberg-Steinhausen). Kernbau vielleicht noch rom.; spätma. Veränderungen. 1760 noch gut erhalten. Rechteckiges Hauptgebäude mit 2 hohen Rundtürmen. HERBEDE Dorfkirche. Einfacher rom. WTurm: sonst neu. Herrenhaus (Frlir. v. Rheinbaben). 16. J h . , Ruhrsandstcin. Geschlossene rechteckige Hofanlage mit 2 Erkern. Stimmungsvoller Binnenhof: kombiniertes ¿teiligcs Fenster mit Säulenberahmung und Wappengebälk. Hofportal 1563. Große got. Küche mit offener Balkendecke und Kamin. 1 ">68. Umgebung: n NIEDERWENIGERN Dorfkirche. Neu, mit einfachem rom. VVTurni. — Spätrom. '1 aufstellt. ALTENDORF Wasserburg (Bes. Kath. Schulgemeinde). 2 durch Ringmauern bewehrte Inseln in breiten Gräben, ma. Anlage, baulich verändert im 15. und 1 6 . J h . ; M. i g . J h . als Steinbruch benutzt. Ruine mit interessantem Baudetail. Quadr. Hauptbau, 4geschossig mit rundem Treppenturm, Rippengewölbe. — Vorburg mit lisenenartiger Gliederung im Obergeschoß und rundem Eckturm. HORST Burg (Graf Marchant-Ansembourg). Ma. Kernanlage. Ringmauer mit rundem Eckturm (Ruine). Neues H e r r e n h a u s 1 7 . J h . , schlicht.
BOCHUM Karolingischer Königshof an wichtiger Straßenkreuzung. Um goo der Abtei Werden zinspflichtig. Mittelpunkt einer Grafschaft, die 1180 in den Besitz des Kölner Erzbischofs, 1293 in den der Grafen von der Mark kam. Um 1300 Verleihung der Stadtrechte. Seit 1461 zum Herzogtum Cleve, seit 160g brandenburgisch. 1517 und 1581 durch große Feuersbrünste heimgesucht. Noch 1815 hatte die Stadt wesentlich agrarischen Charakter mit etwa 2000 Einwohnern. Industrieller Aufschwung in riesigem Tempo seit M. ig. Jh.
Propstelkircbe S . Peter und Paul. 1517 beg. nach dem großen Stadtbrand. Hallenkirche in der Teilung 3 x 4 , weit
RECKLINGHAU SEN
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und licht, aber nüchtern; im Msch. Netzgewölbe, in den Sschiffen Steingewölbe über glatten Rundpfeilern. Stattlicher, reich gegliederter W T u r m mit Portal a n der WSeite, über dessen wagerechtem Türsturz sich ein hohes spitzbog. Maßwerkfenster öffnet. [872—74 nach O erweitert, der alte Chor nicht erhalten, 1920 durch Brand beschädigt. — R o m . T a u f s t e i n , fast genau wie in Aplerbeck, E. 12. Jh. — Reste eines spätgot. Sakramentshauses, um 1520. — Gruppe der Beweinung Christi, Holz, um 1520. — S c h r e i n d e r h l g . F e l i c i t a s u n d P e r p e t u a : Holzkern, mit versilbertem und vergoldetem Kupfer bekleidet, um 1200: die Langseiten mit emaillierten Arkaturen, darin die spätgot. getriebenen Figuren der Apostel, vieles erneuert. — Lavabokessel, Bronze, 1547. Monstranz 1667. K r e u z 1771. — Spätgot. und bar. Paramente. E v g l . Pauluskirche 1655. Saalbau mit Holzdecke. Eingebauter quadr. WTurm. Kronleuchter, Bronze, 1734. E v g l . Johanniskirche 1698. Holzgedeckter Saalbau. Haus Rechen. Wasserburg 16. Jh., darin Städtisches Heimatm u s e u m — Städt. Gemäldegalerie Umgebung: n HARPEN Dorfkirche. Kleine rom. Gewölbebasilika aus 2 Doppeljochen mit quadr. Chor. Die Gewölbe des Lhs. Hängekuppeln, die Gewölbe der Ssch. wechselnd zwischen Stichkappentonnen und kuppeligen Kreuzgewölben. In got. Zeit Anfügung einer polyg. Apsis. Ein WTurm war vorhanden, der jetzige neu. Mauerwerk in Bruchstein, einfachste Formen. — Taufstein, Kufe mit Blattfries, 12. Jh. — Steinrelief mit Anbetung der Weisen, A. 16. Jh. — Spätgot. Sakramentshäuschen, Wandnische mit turmartiger Krönung. EICKEL Kirche. Einfach, got. — Grabdenkmal der Familie v. Strünkede 1707. 13 Personen wie Kostümpuppen zusammengestellt, jetzt im Märkischen Museum, Witten a. d. Ruhr. Haus Dorneburg. 17. Jh., feines Portal und Reste eines reichen Kamins. H A U S G R I M B E R G (Gesellschaft Unser Fritz). Wasserburg. Herrenhaus, 2 flügelig mit rundem Eckturm und Unterburg. Neubau nach 1666 für Joh. Sal. v. Nesselrode. Umbau 18. Jh. von Joh. Konr. Schlaun für Feldmarschall Franz v. Nesselrode: Freitreppe mit Eingang, Treppenhaus, Raumausstattung. Originalzeichnung im Landesmuseum zu Münster. — Spätgot. Schloßkapelle, 1908 übertragen nach Schloß Herten. BISMARCK Kirche. Ehem. Kapelle des Klosters Werden b. Grimberg. 1 schiffig, 2jochig, 13. Jh. — 1889 nach W und O erweitert. Interessanter Altar 1574, Abendmahl in reichem ornamentalem Steingehäuse.
RECKLINGHAUSEN Reichshof Karls des Großen in bedeutsamer Flankenstellung zum Hellweg. Spätestens seit 2. H. 12. Jh. ist das Vest (altgermanischer Hundertschaft-
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RECKLINGHAUSEN
oder Gerichtsbezirk) Recklinghausen Besitz des Erzstifts Köln und wichtige Außenstellung vor dem Herzogtum Westfalen, dem bedeutendsten kölnischen Besitz rechts des Rheins seit dem Sturz Heinrichs des Löwen (1180). 1236 ist Recklinghausen als Stadt bezeugt, seit 1316 auch als Mitglied der Hansa. Blütezeit im 15. Jh. (Schmiedewaren, Tuche); 144&—¡576 verpfändet an die Herren von Gemen und die Grafen von Schaumburg, seit 2. H. 16. Jh. allmählicher Niedergang der Stadt bis zum neuen Aufschwung im Zeitalter der Industrie. 1803 fiel Recklinghausen an den Herzog von Arenberg, 1815 preußisch. Große Brände 1247, 146g, 1500, 1646, 1686. Pfarrkirche. 3schiffige Hallenkirche von 2 Jochen mit wenig vortretendem Q.hs., errichtet nach dem Brand 1247; 1519—23 Erweiterung nach O durch 2jochiges Qsch. und Chor von dem Koesfelder Meister Henricus Suyr, Sterngewölbe, W T u r m über rom. Resten mit bar. Helm, 1652—70 von Jak. Schmitz aus Roermond. Michaelskapellc an der SSeite des WTurms 1547. 1716 nach Einsturz eines Schiffspfeilers Einbau der dicken Rundpfeiler im Msch. und Erneuerung aller Gewölbe in den älteren Teilen. Angeblicher Baumeisterkopf des 13. Jh. an der inneren Stirnwand des spätrom. Qhs. Sehr schönes spätrom. SPortal mit flachgiebelförmigem Sturz, rcich ornamentiert und urspr. bemalt, sehr ähnlich dem NPortal der Johanniskirche in Billerbeck, das entsprechende im N bereits mit spitzbogiger Verdachung. Beide 1926 rest. — Prächtiges S a k r a m e n t s h a u s um 1520. — Bar. H o c h a l t a r mit Antwerpener Gemälden nach Rubensschcn Vorlagen: Kreuzabnahme. Schlüsselübergabe, Investitur eines Bischofs, 1617— 18 gemalt. — Lebensgroßes Triumphkreuz, Holz, 15. Jh. --- Anna Selbdritt (schlecht rest.) und Lucia, Holz, A . 16. Jh. — Weihwasserbecken, Stein, 1630 (Fuß und Sockcl neu). — Schöne M o n s t r a n z , Silber vergoldet, A. 16. Jh. 4 Kelche von 1482, E. 15. Jh., 1691 und um 1800. — 2 Ciboria, um 1500 und 17. Jh. - - Weihrauchfaß. 17. Jh. — Im Vestischen Museum: G u t e Muttergottes, Holz. 1. H. 15. Jh. und etwas steifer Petrus, Holz, 13. Jh. Gast-Kirche (beim 1736 neuerbauten »Gasthaus zum hlg. Geist«). Schlichter von 1 Säule gestützter Raum, 18. Jh., mit Bauresten des 15. Jh. — 2 Altäre, 17. Jh., mit Aufsatz »Marter des hlg. Sebastian«, Holz, und Kreuzigung, Stein, letztere in derber Ausführung noch 1. H. 15. Jh. — Muttergottes, 2.H. 15. Jh., in einem eisernen Gitterbehälter von 1778. — Barbara 2. H. 15. Jh. (jetzt in der Suidbertuskirche in Hochlar). Franziskaner-(Gymnasial-)Kirche des 1642 gegr. Franziskanerklosters. Erb. 1666, 1 schiffig, 4jochig, mit Kreuzgewölben, OFront 1838 verändert. — Gutes Triumphkreuz, 18. Jh., mit alter Bemalung. Gertrudiskirche in der Hillerheide. Gebäude neu. Mäßiges Vesperbild, A. 16. Jh. — Strahlenmonstranz, 18. Jh. Augustinerinnen-Kloster. Nur noch das Wohnhaus (Abtei?) 1712 erhalten. Wohnbauten, E n ^ e l s b u r g , hufeisenförmige Anlage, erb.
RECKLINGHAUSEN UND UMGEBUNG
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1701 für den Richter Münch (in der Arenbergschen Zeit »Residenzschloß«). I m Saal schöne bar. Stuckdecke und Steinkamin. E u l e n b u r g . 2geschossig, um 1700, mit Ehrenhof. Alte Apotheke. Breitestr. 14. Fachwerk verputzt. Um 1800. Im Prosper-Hospital und Vestischen M u s e u m : Gemälde: Kreuzigung, A . 16. Jh., aus dem früheren Augustinerinnenkloster. — Kreuztragung, 16. Jh., niederrheinisch. Katharina, 16. Jh. Stadtmauer. 2 Türme an der NWSeite der Stadt. Kreuz am Lohtor 18. Jh. —• Bildstock 18. Jh. mit Hubertuslegende, am Viehtor. Heiligenhäuschen mit bar. Muttergottes, am Martinitor, A . 18. Jh. Umgebung: nö OER Pfarrkirche. Urspr. rom. Anlage, abgebrochen, erhalten nur der WTurm. Gute Muttergottes, Holz, E. 15. Jh., niederrheinische Arbeit. 2 Wachsreliefs, 17. Jh., Dornenkrönung und Schmerzensmann. — Steinfigur des hlg. Nepomuk, 18. Jh., in der Heide n von Oer. HORNEBURG Wasserburg (Bes. Landkreis Recklinghausen). Früher Oberkellerei des Vest Recklinghausen. Hauptburg 1646 von Turenne zerst. Nach den Ausgrabungen von 1927 eine quadr. Anlage mit Binnenhof. 5eckige Vorburg mit runden Ecktürmen nach 1646 als Herrenhaus ausgebaut, 1830 bis auf die unteren Teile des östlichen Flügels abgebrochen, dieser nach 1830 mit veränderten Turmhauben wieder ausgebaut. Burgkapelle. Jetzt Pfarrkirche. Gotisierender Saalbau des 17. Jh. unter Verwendung älterer Reste; 2 Joche mit 5/8 Chorschluß. Kreuzgewölbe mit Rippen, die auf Konsolen aufsitzen. — Interessante steinerne Sakramentsnische, 1. H. 17. Jh. — Altar und Orgeltribüne 17. Jh. — Einfacher bar. Taufstein mit Blattfries und Engelsköpfen. — Anna Selbdritt, Holz, 2. H. 15. Jh. — Immaculata; Maria und Johannes, Holz, 18. Jh., alle drei im Vestischen Museum Recklinghausen. — Schloßfreiheit mit malerischen Fachwerkbauten. Umgebung: ö SUDERWICH Kath. Kirche. Neu, Turm von 1626. HENRICHENBURG Pfarrkirche. 1 schiffig mit 3/s Chorschluß. Rom. WTurm. Nur der Chor steingewölbt. — Aus got. Zeit schlichter spätgot. Taufstein. — Kreuzigungs relief in einem Heiligenhäuschen beim Hofe SchulteStrathaus, 2. V. 16. Jh., beschädigt, bmkw. die Inschrift: »Das ist eine gedechtnis, halts nit für gleichnis«. DATTELN Dorfkirche. Hallenkirche von 4 Jochen mit Chor von 1 Joch und 5 /s Schluß, Ssch. nur an der NSeite; um 1520, von Henricus Suyr aus Koesfeld (vgl. Recklinghausen). Stark gebuste Kreuzgewölbe auf Rundpfeilern. Rom. WTurm. Portal an der WSeite des Turmes, 18. Jh. — Reste von Wandmalereien des 16. Jh. — Spätgot. Sakramentshäuschen von 1520, sehr ähnlich dem der Petruskirche in Recklinghausen.
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R E C K L I N G H A U S E N . UMGEBUNG
— Im Hochaltar Mittelstück eines geschnitzten flandrischen Altarschreins um 1 5 1 0 (Brüssel?), soll aus dem 181 o aufgehobenen Kloster Marienborn in Lütgendortmund stammen.—Kruzifix als S . A m a n d u s bezeichnet, wahrscheinlich aus 12. J h . ; Corpus mit Ärmeltunika bis über die Knie und Gürtel, Fassung modern; ähnliche Arbeit in Altenrüthen, K r . Lippstadt. — Figurengruppe, Flucht nach Ägypten, niederrheinische Arbeit, A . 16. J h . — Beichtstuhl, E . 18 J h . — 2 Reliefs, Kreuztragung und Beweinung Christi, Holz, 15. J h . , wohl niedcrrheinisch, im Vestischen Museum zu Recklinghausen. HAUS LÖRINGHOFF Ehem. Wasserburg (Graf Wcsterholt-Gysenbcrg). Ma. Kernbau; E. 1 6 . J h . größerer Umbau; weitere Veränderungen 17. und 1 8 . J h . ; Herrenhaus rechteckiger, 2 geschossiger Backsteinbau; 3 geschossiger Eckturm mit abgetreppter Haube. Im Innern Holzvertäfelungen und Supraporten des 18. J h . — Die Wassergräben 1825 noch vorhanden. WALTROP Pfarrkirche, Halle in der Teilung 3 : 3 mit quadr. Chor, um 1500. Dieser 1891 abgebrochen und durch Erweiterungsbau ersetzt. Rundpfeilcr; Kreuzrippengewölbe auf Konsolen mit hockendcn Männlein. WEmpoi c . Vgl. Pfarrkirche zu Stromberg. — Bmkw. rom. Taufstein, 12. J h . , unter flachbogigen Blendarkaden rohe Reliefs, die wohl auf das Wunder bei der Kreuzauffindung Bezug nehmen.--Halbfigur des hlg. Laurentius, Holz, gute Arbeit, frühes 16. J h . — Katharina, A. 16. J h . , handwerklich. — Interessanter rom. Türklopfer mit Löwenmaske, 13. J h . — Zierliche spätgot. Monstranz um 1500. Bmkw. Fachwerkhaus, um 1500. In den Brüstungsfeldern die in der Gegend üblichen Verstrebungen in Form von Andreaskreuzen. HAUS WILBRING Urspr. ma. Wasserburg (Preuß. Fiskus). Viele Umbauten. Hauptburg heute verfallen, im Kern 1609 beg., 1700 wieder hergestellt, letzter U m b a u 1866. Vorburg 1 6 9 5 — 1 7 5 2 ; Toreinfahrt mit Tierfratzen. — Schlichtes Gartenhaus mit Freitreppe, 1. H. 18. J h . — Interessanter K a m i n mit Stuckverzierung (Medaillon einer Dame). Umgebung: w und .sir HOCHLAR Siedlung von Fachwerkhäusern von 1800. HERTEN Pfarrkirche. 1882 niedergelegt. Erhalten einfacher achtseitiger Taufstein mit interessantem geschnitztem Eichenholzdeckelaufsatz, 1668. Chorgestühl des 17. J h . mit spätgot. und Renss. Füllungen des 16. J h . W a s s e r s c h l o ß ( G r a f Droste V i s c h e r i n g - N c s s e l r o d e ) . Bedeutende A n l a g e . H e r r e n h a u s 1 5 3 0 unter B e r t r a m v. Nesselrode. A u s b a u 1650. Brand 1687. A b 1702 Wiederaufbau. 4flügelige Hofanlage. S F l ü g e l (Bibliothek) n u r 1 geschossig mit A r k a d e n z u m H o f . Malerische Baukomposition mit Treppengiebeln und R u n d türmen. B a r . P o r t a l A . 18. J h . mit allegorischen N i s c h e n - u n d G i e b e l f i g u r e n . — G u t e bar. S t u c k d e c k e n u n d G o b e l i n s . — I t a lienischer R e n s s . K a m i n . — G e o m e t r i s c h e r P a r k 1 7 2 5 , 1 8 1 5 in englischem G e s c h m a c k u m g e w a n d e l t . A l t e P l ä n e erhalten.
RECKLINGHAU SEN, UMGEBUNG
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— O r a n g e r i e 1725 mit Ceres-Statue und Porträtstatuen des Grafen A d o l f v. S c h w a r z e n b e r g und Grafen v. H a t z f e l d 1654, angeblich von einem Gröninger. — Gartenhäuschen mit Nischenstatuen, 18. J h . Schloßkapelle. Spätgot. 1908 von Schloß G r i m b e r g ü b e r tragen, 3 schiffig mit kurzem Chor und 3/« S c h l u ß . Rundpfeiler. Ausstattung 18. J h . — R o m . Taufstein v o m Typus d e r N a m u r - T a u f e n mit Tiergestalten und K ö p f e n , ü b e r t r a g e n vom G u t Bürgel bei Benrath. — Bar. G r a b t u m b a mit d e n liegenden Gestalten eines Ehepaares. — Bar. Epitaphien 1678 u n d 1682. G r a b p l a t t e n 17. J h . WESTERHOLT Alte Pfarrkirche. Bis auf den Chor des 15. Jh. und den als Ruine erhaltenen Turm abgebrochen. Altar, 1643. Sehr schlichte Kanzel, 1679. — Einfacher spätgot. Taufstein. — Spätgot. Gießkanne, gleich der in Greven, jetzt im Bischöflichen Museum zu Münster. Wasserschloß (Graf Westerholt-Gysenberg). Nach Abbruch des alten Burghauses 1708 Vorburg als Herrenhaus benutzt. WFlügel Neubau 1830—33 (von H. J. Freyse?). Mittelgiebel aus neuerer Zeit. Im Garten 2 geschossiges klassiz. »Vogelhaus«, 1833 (von Freysti). Das Wappen 1744 vom älteren Bau. BUER Pfarrkirche. 1890 abgerissen; spätgot. Hallenkirche mit W T u r m , flache Holzdecke von 1688. Inventar nicht erhalten. 2 Tafeln von einem Elfenbeinkästchen mit figürlicher Schnitzerei, 13. Jh., jetzt im Heimatmuseum. HAUS BERGE Wasserburg. 16.—18. Jh. (jetzt Volkserholungsstätte der Stadt Buer). Herrenhaus aus 3 in Hufeisenform aneinanderstoßenden 2 geschossigen Flügeln: NFlügel 16. Jh., SFlügel 1780. Sandsteinfigur des 17. Jh. (Goliath?) vor dem Herrenhaus, 2 weitere aus dem 18. Jh. im Garten: Apollo und weibliche Figur mit Zepter. ERLE Pfarrkirche. Spätgot. 1 schiffiger Bau mit WTurm, 16. Jh.; 1875 abgebrochen. — Ursula mit ihren Genossinnen, 15. Jh., niederrheinisch, hervorragende Arbeit, jetzt im Bischöflichen Museum zu Münster. Kaselkreuz, 18. Jh., mit aufgestickter Strahlenmadonna. H A U S H A M M (von Twickel-Havixbeck). Urspr. ma. B u r g mit Wassergraben. Jetzige Bauten um 1700. Herrenhaus massiver 2 geschossiger Backstcinbau ohne Kunstformen, bez. 1708. HORST Pfarrkirche. 1733 erb., 1.schiffiger, flachgedeckter Raum, 1902 durch Neubau ersetzt. SCHLOSS H O R S T W a s s e r s c h l o ß ^Frhr. v. Fürstenberg-Borbeck). D i e großartige ehemalige Residenz des kurkölnischen Statthalters v. R e c k l i n g hausen, Marschalls R ü t g e r v. d. Horst, eines lebenslustigen u n d
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RECKLINGHAUSEN, UMGEBUNG
v i e l g e w a n d t e n H o f m a n n e s . B e g o n n e n spätestens 1552. A u f einer m i t d e r V o r b u r g d u r c h eine B r ü c k e v e r b u n d e n e n Insel e r h o b sich u n m i t t e l b a r aus d e m Wasser das H e r r e n h a u s als g r o ß e 4 flügelige H o f a n l a g e m i t 4 q u a d r . , n a c h a u ß e n v o r t r e t e n d e n E c k t ü r m e n ; S e i t e n l a n g e e t w a 56 m . T r o t z des regelmäßigen Grundrisses urspr. eine höchst malerische B a u g r u p p e , d a die einzelnen Flügel und T ü r m e verschiedene H ö h e und dekorative B e h a n d l u n g aufwiesen; letztere von g r o ß e m R e i c h t u m , verstärkt d u r c h den farbigen R e i z des Materials: roter Backstein mit hellen Hausteingliederungen. Bestes B e i s p i e l f ü r d e n E i n fluß n i e d e r l ä n d i s c h e r D e k o r a t i o n u n d f r a n z ö s i s c h e r S c h l o ß a r c h i tektur a m Niederrhein u n d in Westfalen. N a c h 1851 a u f p o l i z e i l i c h e A n o r d n u n g bis a u f d e n s t a r k m i t g e n o m m e n e n E i n g a n g s flügel i m N W n i e d e r g e l e g t . G e o m e t r i s c h e A u f n a h m e n d e s f r ü h e r e n Z u s t a n d e s in d e r S c h l o ß b i b l i o t h e k B e r l i n u n d i n S c h l o ß H u g e n poet. — D i e Bauarbeiten leitete w o h l von A n f a n g an, sicher a b e r 1 5 5 8 — 6 7 Arndt Johannsen, S t a d t b a u m e i s t e r v o n A r n h e i m , v o n i h m E i n g a n g s f l ü g c l u n d W o h n b a u m i t r e i c h e m flandrischem G i e b e l (vgl. S c h l o ß F r e n s ) . B a u p l a s t i k v o n »steyn u n d a n t y k s n y d e r « Laurents von Brachum a u s W e s e l ( v g l . G e i s t , A s s e n , H o v e s t a d t , O v e r h a g e n ) und zahlreichen Mitarbeitern. — Die figürlichen Arbeiten von Heinrich Vernukken u n d s e i n e m S o h n Wilhelm a u s K a l k a r (vgl. S c h l o ß k i r c h e in S c h m a l k a l d e n ; R a t h a u s v o r h a l l e in K ö l n ; L a n d g r a f e n d e n k m a l in d e r S t i f t s k i r c h e z u St. G o a r ) . 1 5 6 3 — 7 8 A u s b a u n a c h f r a n z ö s i s c h e m V o r b i l d v o n Joist de la Court, S c h ü l e r v o n J e a n G o u j o n , d e r a u c h als B i l d h a u e r t ä t i g w a r . ( V g l . Schlösser Jülich, R h e y d t , Bedburg). — Eingangsflügel mit 4geschossigem Erker, reich geschmückt mit Bocksfüßlerkonsolen, K a r y a t i d e n , Kartuschen und Bandwerk. Hoffassade voll. 1559, G l i e d e r u n g d u r c h breite Mauerpfeiler, lichte A r k a d e n u n d Figurennischen. — Innere Portale u n d 3geschossigcr vielfiguriger K ü c h e n k a m i n im S t i l A. Colins. Die K a m i n e der niedergelegten Flügel jetzt auf S c h l o ß H u g e n p o e t , einer a u c h a u f B u r g R h e i n s t e i n . — Das S c h l o ß m u s e u m im Erdgeschoß enthält Reste der abgetragenen Fassaden, Portale und K a m i n e ; wichtig f ü r die Geschichte der niederrheinischen Renss.-Plastik. Die figürlichen Darstellungen nach Stichvorlagen. — In S c h l o ß H u g e n p o e t ein Renss.Ofen mit figürlich geschmückten K a c h e l n und eine rom. Bronzeschüssel m i t g r a v i e r t e n P e r s o n i f i k a t i o n e n d e r P h i l o s o p h i e . — I m Kellergeschoß eine Gaststätte. GLADBECK Pfarrkirche. 1798—1801. Saalbau von 5 J o c h e n von Kleinhals aus Essen, in den 90er Jahren des 19. J h . durch N e u b a u ersetzt. — Einfacher K e l c h , 14. Jh., Patene 14. J h . , Monstranz A . 16. J h . — C i b o r i u m M . 18. J h . bez. P. K. und Kölner Beschauzeichen. — Missale von 1506 und G r a d u a l e von 1516 verloren. H e i m a t m u s e u m (vgl. Wittringen). WITTRINGEN W a s s e r b u r g (Bes. Stadt Gladbeck).
Urspr. mit doppeltem
Wasser-
DORSTEN
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ring, Herrenhaus 1642 zerst. — T o r h a u s 1706, schlicht, jetzt G l a d becker H e i m a t m u s e u m . WELHEIM W a s s e r b u r g (Bes. Rhein. Stahlwerke). Früher Deutsch-Ordenskommende. N e u b a u 1723. Herrenhaus schlicht mit 2 freistehenden quadr. T ü r m e n vor der Front. T o r h a u s 16. J h . — K a p e l l e 1643 erb., 1898 abgebrochen. I n v e n t a r heute verstreut: Portal i m M u s e u m der Stadt Essen; Christus, H o l z , 13. J h . , handwerkliche A r b e i t (Vestisches Museum); Vesperbild-Relief, Stein, 15. J h . (Johannes-Kirche Bottrop); Heilige, Holz, 1 6 . J h . (Vestisches M u s e u m ) ; Elisabeth, Stein, gute A r b e i t der 1. H . 15. J h . (Rathaus Bottrop) ; G e m ä l d e : K r e u z a b n a h m e aus der Schule des van Dyck; V e r k ü n d i g u n g , Beschneidung und G e b u r t Christi bez. Toyghuys 1754 (Vestisches M u s e u m ) . A n t o n i u s k a p e l l e der Welheimer M a r k . Notkirche neuerer Zeit. M a d o n n a und Kaiser-Statue, 18. J h . , schlecht rest. KNIPPENBURG W a s s e r b u r g (Bes. R h e i n . Stahlwerke). Schlichtes 2 geschossiges Herrenhaus. Ältere K e r n a n l a g e i m 18. J h . u m g e b . ; T r e p p e n h a u s mit schöner Holztreppe und dekorativer Malerei. Saal mit reicher Holzvertäfelung 18. J h . OSTERFELD Pfarrkirche. G o t . Hallenkirche mit Ssch. nur auf der NSeite, 1893 abgebrochen. Inventar, meist 17. J h . , nicht mehr vorhanden. Meßg e w a n d mit spätgot. Kaselkreuz, A . 16. J h . , jetzt im Pankratiushaus. HAUS V O N D E R N W a s s e r s c h l o ß (Graf Droste Vischering-Nesselrode). Backstein. Die V o r b u r g zeigt eine b m k w . in Westfalen seltene A n l a g e : 2 R u n d t ü r m e mit got. Haustein-Stirnfries (vgl. Bladenhorst) flankieren das T o r h a u s , mit dem sie durch W e h r g ä n g e v e r b u n d e n sind, A . 16. J h . — Herrenhaus, durch steinerne Brücke mit der V o r b u r g verbunden, im 17. J h . u m g e b a u t ; schlichter rechteckiger B a u von 2 Geschossen. — Großes Gartenparterre mit bastionartigen Ausbauten. Umgebung: nw BOCKHOLT H o f L ö v e r . Typisches vestisches Bauernhaus des 18. J h . , in der Gesamtteilung mit Diele d e m sächsischen Vierständerhaus entsprechend.
DORSTEN Der karolingische Reichshof an der Grenze des Sachsenlandes wurde im 11. Jh. Eigentum des Viktorstiftes in Xanten. Infolge günstiger Lage an der alten Lippestraße wuchs die Siedlung rasch; 1251 erhielt sie vom Die ma. Befestigung Landesherrn, dem Kölner Erzbischof, Stadtrechte. wurde im 30jährigen Kriege stark ausgebaut, schwere Belagerung 1641, teilweise Schleifung der Wälle ¡674. Neue Leiden in den Kriegen des 18. Jh., besonders 1761. — Die alten Tore 1827 abgebrochen, Teile der Ringmauer sind erhalten, die ehemaligen Wälle der Festung größtenteils 1927128 zu Verkehrsstraßen umgebaut. S t a d t k i r c h e S . A g a t h a . H a l l e n b a u d e s 14. J h . i n d e r T e i l u n g 3 X4 auf Rundpfeilern, i m O Bündelpfeiler; dreischiffiger polygonal
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D O R S T E N U N D UMGEBUNG
schließender Chor des 15. J h . Kreuzrippengewölbe, nur im Mitteljoch des Chores Sterngewölbe. — W T u r m in 4 unverjüngten Geschossen, bis auf den U n t e r b a u nach Brand 1719 erneuert. H e l m mit Galerie 1883. Magdalenenkapelle an der SSeite des T u r m e s 1488. — Auf dem H o c h a l t a r reicher Schrein mit geschnitzten Darstellungen aus Kindheit und Passion Christi und gemalten 2 teiligen Seitenflügeln, ohne diese 2,93 m breit, vlämisch u m 1520. — Reiches S a k r a m e n t s h a u s mit hoher Pyramide, u m 1520. — Chorgestühl von 1553, stark erneuert, mit Renss.Füllungen in der Rückwand. — Rom. Taufstein, zylindrische K u f e mit Blattornamenten, ähnlich Borken u n d Wulfen. — Grablegung Christi, Holzrelief, niederrheinisch E. 15. J h . , jetzt im Pfarrhaus. — Hochkreuz an der SSeite der Kirche, Stein, 1485. Epitaphien von 159?, 1600 und 1601. — Schöne Monstranz, Silber vergoldet, u m 1450. Ciborium, Silber, z. T . vergoldet, 1708. Franziskanerkloster gegr. 1488. Die Kirche, U m b a u einer älteren Magdalenenkapelle, einschiffig in 9 Jochen mit 5 / 8 SchluI5: die fünf westlichen Joche wohl Erweiterung des 17. J h . (nach 1645). Kreuzrippengewölbe auf Konsolen. Dachreiter 1792. — Ausstattung modern. — K l o s t e r g e b ä u d e im 1 8 . J h . erheblich erweitert, igoi—02 U m - und Neubauten. — Vesperbild, handwerklich, 2. H . 15. J h . und Anna Selbdritt niederrheinisch, um 1500, beide Holz. Franziskus, Stein, A. 16. J h . Kirche der Ursulinen. 1 schiffiger R a u m 1739 gew., der Ostteil 1888. I m alten VVTeil korinthische Wandpfeiler und tonnenförmige reich stuckierte Decke mit Gemälden. Die Stuckarbeiten weisen nach Schloß Herten (Saal). Bar. Altar aus Bösenzcll. Slechen-Kapelle. 14. J h . 1 schiffig mit 3 / 8 Schluß. — Vesperbild. Holz, 2. H . 16. J h . Wohnbauten. Eine Reihe von Fachwerkbauten des 17. und 18. J h . , sehr schlicht. An der SSeite des Marktes ehemaliges Postamt, dann Rathaus, in den Formen des Berliner Klassizismus i . H . 19.Jh. Haus Velten, einfacher Backsteinbau des frühen 19-Jh. Reste der ma. Stadtbefestigung. Heimatmuseum. Umgebung:
n und nw
HOLSTERHAUSEN Alte Pfarrkirche (jetzt Jugendheim). 1 schiffige got. Anlage mit 3 /aChorschluß, 1443. Fenster z. T. modern. Turm mit Satteldach und Treppengiebeln, Unterbau noch rom. — In der neuen Pfarrkirche (1923): Kelch und Patene, 16. Jh. Silberne Kapsel für Versehgänge, 1676. Kasel um 1600. HAUS HAGENBECK Urspr. Wasserburg. Bauten des 14. Jh. im Vorburggelände, im 17. und 18. Jh. ausgeb. — Saal neben der Torausfahrt, 1730 zur Kapelle ausgeb. — Altar, handwerkliche Arbeit, 18. Jh. ALT-SCHERMBECK Dorfkirche. Neu, rom. Kirche 1840 abgebrochen. — Rest eines
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spätgot. Taufsteins, A . i 6 . J h . , einfach (stammt aus Brünen i. R h e i n land). A n n a Selbdritt, Holz, E. i.-,.Jh. W o h n b a u t e n , Haus Grüter, 1804.
RHADE P f a r r k i r c h e . Neu. W'Turm 1560. — Schone K a n z e l , H o l z , 1491, mit Maßwerkfüllungen von timesler mas«; in den M a ß w e r k z w i c k e l n in Flachrelief die Brust-Selbstbildnisse des Meisters und seiner F r a u ; jetzt im Schnütgen-Museum, K ö l n .
WULFEN P f a r r k i r c h e . V o n der ma. K i r c h e nichts erhalten. C h o r und Sakristei in gotisierenden Formen von 1744/45. Sch. 19. J h . — R o m . Taufstein, zylinderförmige K u f e mit prachtvollem Palmetten- u n d W e i n l a u b fries, darin Tierfratzen und Gesichtsmasken. — Spätgot. T r i u m p h k r e u z . Vesperbild, Holz, u m 1400, bmkw. Arbeit. Schlecht erhaltene A n n a Selbdritt, Holz, A . 16. J h . , durch Restauration verdorben.
SCHLOSS L E M B E C K
Die Herren von Lembeck erscheinen zuerst njy. Mit dem ursprünglich Münsterschen Haupthof belehnt, haben sie allmählich die Gerichtsherrlichkeit über die umliegenden Dörfer erworben und eine Art Herrschaft begründet. Der Besitz kam 1526 an die Familie Westerholt, die das bestehende großartige Schloß errichtete. W a s s e r s c h l o ß (Graf Merveldt). Ausgedehnte Anlage. Ältere Teile 1 5 . J h . Jetzige Gestalt E. 1 7 . J h . Effektvolle A u f f a h r t : (i B r ü c k e n p f e i l e r mit V a s e n , w a p p e n h a l t e n d e n L ö w e n , T r o p h ä e n und Nischenstatuen. — U n t e r b u r g hufeisenförmig mit 4 q u a d r . Ecktürmen und einem mittlerenTorhaus. H a u b e des N O E c k t u r m s 1887 n i e d e r g e b r a n n t . B a r . P o r t a l 1692. — H e r r e n h a u s a u s 2 rechtwinklig zusammenstoßenden Flügeln; breit gelagerte Fassade m i t 2 q u a d r . E c k t ü r m e n , in d e r M i t t e r e i c h e s 2 g e s c h o s s i g e s Bar.Portal mit Muttergottesstatue und g r o ß e m Wappenstück. Unschöner gotisierender U m b a u der S c h l o ß k a p e l l e 1851. — G r o ß e r S a a l : schöne Raumverhältnisse, an den Schmalseiten M a r morkamin, Eichenholztäfelung, gemalte Supraporten, zierliche Stuckdecke. K l e i n e r S a a l : Wandbespannung bemalte Leinw a n d , Stuckdecke, Bar.Mobiliar. — Flämische Gobelins, gute Familienbilder. G o l d e n e K e t t e des J a n v a n L e y d e n , 1534. S k u l p t u r e n : A n n a S e l b d r i t t u n d A p o s t e l f i g u r , E i c h e , 15. J h . — B r ü c k e n p f e i l e r m i t P u t t e n z u m G a r t e n v o n Joh. Konr. Schlaun.
LEMBECK
Pfarrkirche. 15. Jh. Msch. von 3 Jochen mit C h o r von 1 J o c h und s Schluß; an der NSeite niedriges Ssch. — YVTurm spätgot. auf rom. Resten. — Spätma. zylinderförmiger Taufstein mit bandartigen spitzbogigen Blendarkaden, jetzt im Ortsmuseum. — 3 Epitaphien mit W a p p e n , E . 1 6 . J h . — Beachtliches Vesperbild, Holz, i 8 . J h . — A n n a Selbdritt, Holz, 15. J h . — Laurentiusstatuette, Holz, 14. J h . — L a u rentius, Holz, 18. Jh., am n Chorpfeiler. — A m p e l , Silber, E. 17. J h . S. M i c h a e l i s - K a p e l l e . 1726. 1834 rest. 1 schiffig mit Apsis. — W P o r t a l , darüber der hlg. Michael in Nische. — H o c h a l t a r , i g . J h . mit einigen bar. Resten — K o m m u n i o n b a n k , aus Fragmenten zu-
5/
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sammengesetzt, meist flämische Schnitzereien, E. i 6 . J h . Chorgestühl, zusammengesetzt mit Füllungen des 16. Jh. — Anna Selbdritt, Holz, «5-JhUmgebung: ö HERVEST Pfarrkirche. Chor im s , 8 Schluß, 14. Jh.; einfacher rom. T u r m . Sch. modern. — Schwer beschädigtes, reiches Sakramentshäuschen um 1500. Sakramentsnische, E. 15. Jh. — 2 gute Leuchterengel, Holz, niederrheinisch, 2. H. 15. Jh. — Schlichtes roin. Ölgefäß für Versehgänge, in B r o n z e . — Antoniusfigur, Holz, 18. Jh. — Bei Pfarrer Vissing: Hausaltärchen aus dem Damenstift Vreden, 18. Jh. MARL Pfarrkirche. Neu. Rom. W T u r m , 1863 um 1 Geschoß erhöht. — Rest eines spätgot. Sakramentshäuschens, E. 15. Jh., jetzt im Bischöflichen Museum zu Münster. — Rom. Taufstein mit rundbogigen Blendarkaden und Palmettenfries. — Eine gute Anna Selbdritt, Holz, E. 15. Jh.. nicht mehr zu ermitteln. Umgebung: sii POLSUM Pfarrkirche. Neu. W T u r m rom. — Taufstein von 1628, pokalförmig. — Moses-Figur, Holz. 18. Jh., jetzt im Vestischen Museum zu Recklinghausen. HAUS L Ü T T I N G H O F Wasserschloß (Frhr. v. Twickel-Havixbeck). Zweigeschossiges Herrenhaus in 2 rechtwinklig aneinanderstoßenden I'lügeln; Kernbau 15. Jh., U m b a u 17. Jh. — K a m i n 15C2 mit Pol iräimedaillons, jetzt in Havixbeck. K a m i n im großen Saal, 1688, aus der Gröninger-Schule (Karyatiden, Fruchtgehänge, Kartuschenaufbau mit Putten und Allegorien). — Freistehende S c h l o ß k a p e l l e , um 1500. Mobiliar (Altar, Kanzel. Schranken und Sakramentshäuschen) um 1670, 1831 erneuert. — G a r t e n f i g u r e n : Midas, Herkules, Bacchus, Pan, Aktäon, Daphnc; 18. Jh., aus der Gröninger-Schule. Umgebung: ,v FELDHAUSEN Dorfkirche. Nur der Chor alt, 15. Jh., Backstein. — Spätgot. Glasgemälde, Fragmente, leider neuerdings ergänzt. Epitaph mit kniendem Paar und Wappentafeln, j 1705, 1720. Leidliche Muttergottes, Holz, gegen M . 15. Jh. Weibl. Heilige, Holz, 2. H . 15. J h . Kapelle s von Feldhausen. Einfacher Putzbau von 1751 mit hlg. Liborius; im Inneren Kruzifix und Steinfiguren der hlg. Anna und Walburgis, 18. J h . HAUS BECK Schloß. Erb. 1766—1771 nach Plänen Joh. Konr. Schlauns von Arnold Boner für Friedrich v. d. Wenge. Zweigeschossiges Herrenhaus dem französischen »Maison de Plaisance« von Blondel und Cuvilli'es nachgebildet. Symmetrische Raumanordnung mit Hauptachse. Dreiseitig vortretender Mittelbau, in diesem Vestibül und Gartensaal. Mansardendach. Backsteinbau mit Hausteinrahmen, später verputzt. Symmetrische Gartenbauten und Torhäuschen. Innendekoration bereits im Übergang zum
H A L T E R N UND UMGEBUNG
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Klassizismus. — Prächtiger Wandbehang aus der Aubusson-Tapisserie. Im Park (Pläne erhalten) wurde einst die Symmetrie des Hauses fortgesetzt. Bewegte Gartenfigur des hlg. Wpomuk von 1774, leider stark zerstört. HAUS BRABECK Wagsetburg. 2 stöckiger Bau, Ziegel, in der SWEcke wohl noch got. — Hauptgebäude um 1700 auf alten Resten. Eingangstür mit bar. Umrahmung und Relief (Herkules?), 2. H. 16. Jh. — Dachreiter von 1655. — Im Innern einfache bar. Kamine. KIRCHHELLEN Pfarrkirche. Von der Kirche des 14. Jh. nur noch die so Ecke des Chorschlusses und vielleicht Teile der SWand erhalten. OVERHAGEN Primitive Kreuzigungsgruppe 1668, der Corpus Christi neu. — Eine andere stark bewegte Kreuzigungsgruppe 1721, bei Hofterheide.
HALTERN Wichtiger Lippeübergang. In der Nähe die bedeutenden Römerlager: das ältere Drususkastell auf dem Annaberge und die jüngeren Kastelle Zwischen diesem und der Stadt, die wohl mit Recht für das römische Aliso gehalten werden. Eingang in das Münsterland von der Lippestraße. Haltern wurde 128g Stadt des Bistums Münster. Pfarrkirche. Spätgot. Hallenkirche. 1875 Abgebrochen. — Altaraufsatz A . 16. J h . , Antwerpener Arbeit. Hervorragendes Epitaph von Galen, 1710. — Vortragekreuz 14. Jh., dem Koesfelder vergleichbar. 4 reizende Reliefs eines Altars, um 1480. — Ciborium, äußerst einfach, 15. Jh. — R o m . Altarleuchter mit Tiergestalten, 12. Jh. Rathaus. Beachtlicher 2geschossiger Bau der Gotik und des Frühbarock. Vierbogige Laube im Erdgeschoß. Geschweifte und abgetreppte Giebel an den Schmalseiten. I m Innern 4geteilte Halle, spitzbogig auf Pfeilern. S t a d t t u r m . Spätgot. runder Ziegelbau, Inschr. 1502. Wohnhäuser. Mühlenstr. 13, von 1620; Lippestr. 28 Rok., Giebelkante geschnitzt. M u s e u m mit bedeutenden Ausgrabungen aus den Römerlagern. Umgebung: n LAVESUM Kapelle (außer Gebrauch). Renss. mit älteren Teilen. SYTHEN Kirche. Neu; Muttergottes 16. Jh. HAUS S Y T H E N Wasserburg. Einige Reste der Renss.; Torhaus mit Schießscharten. Umgebung: ö HULLERN Dorfkirche. Schlichter bar. Ziegelbau. 1895 durch Neubau ersetzt. 2 B i l d t a f e l n , zugeschrieben dem sog. Meister von Kappenberg, A. 16. Jh.
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HALTERN, UMGEBUNG
Umgebung: s und so BOSSENDORF Karolingischer Königshof zur Sicherung des Lippeüberganges (Reste ausgegraben) . Kapelle, i schiffig, aus 2 T e i l e n bestehender R a u m mit gerade geschlossenem C h o r , wohl aus d e m 1 2 . J h . ; Sch. gegen C h o r conchenmäßig ausgebuchtet. Flachdecke aus H o l z . — Handwerklicher bar. Altar, 1744. HAMM Pfarrkirche. G o t . Bau, 1 schiffig mit C h o r im 5 / 8 Schluß. Turm rom. — B m k w . C i b o r i u m des 17. J h . , ein Delphin tragt die K u p p a . FLAESHEIM Damenstiftskirche S. Magdalena. G e g r . 1166. 1 schiffiger Bau mit W T u r m , in der A n l a g e rom.; got. u m g e b a u t ; der C h o r mit 3 / g S c h l u ß spätgot.; Empore der Stiftsdamen im w Sch., vom T u r m aus zugänglich. — Prächtiger H a u p t a l t a r aus Sandstein, Marmor und Alabaster, dreiteiliger A u f b a u , in der Mitte die K r e u z i g u n g , in den seitlichen Nischen Petrus und Paulus; in den Steinsockeln eingelassene G e m ä l d e ; bez. 1658. Ein entsprechender Seitenaltar, bez. 1655, jetzt im Landesmuseum zu Münster. Beide gehören d e m Kunstkreisc Gerhard Gröningers an. — Taufstein und Chorstühle 17. J h . — Magdalena, H o l z , 15. J h . , nicht bedeutend. — K e l c h u m 1700. — 2 rom. Bronzeschüsseln mit der eingravierten Geschichte von Pyramus und Thisbc (7 Bilder) im Bischöflichen M u s e u m zu Münster. D i e S t i f t s g e b ä u d e 1770 abgebrannt. Das Stift 1803 aufgehoben. AHSEN Dorfkirche. 1 schiffig mit C h o r von 1 J o c h und 3 / 8 Schluß, 17. und 18. J h . — Heiliges G r a b 19. J h . , jetzt T a u f k a p e l l e , neuerdings erweitert. — Putzdecke mit Stuck und Malerei. — Kruzifix, Holz, 80 cm hoch, 14. J h . — Patronatssitz 18. J h . HAUS VOGELSANG Wasserburg (Frhr. v. T w i c k e l - H a v i x b e c k ) . Herrenhaus schlicht: 2geschossiger B a u mit quadr. E c k t u r m , 18. J h . HAUS MAHLENBURG Wasserburg (Herzog v. A r e n b e r g ) . Früher Deutsch Ordenskommcnde. M a . K e r n b a u in Bruchstein. U m b a u 1 7 2 3 — 2 8 mit vorgezogenen Seitenflügeln in Backstein. K a m i n mit K a r y a t i d e n und biblischen Szenen in K a r t u s c h e n , 17. J h . Umgebung: w Kapelle auf dem S. A N N A B E R G . 2 j o c h i g mit 3 / s S c h l u ß , E - '7- J h G u t e spätgot. A n n a Selbdritt, E. 15. J h . , als G n a d e n b i l d verehrt. — H i e r befand sich ehemals ein starkes römisches Kastell des Drusus mit Feldlager u n d Brückenkopf; A u s g r a b u n g e n im R o m . - G e r m . Museum in Haltern. LIPPRAMSDORF Dorfkirche. N e u , got. T u r m . OSTENDORF Wasserburg ( G r a f Merveldt). Breite D o p p e l g r ä b e n . Herrenhaus, 18. J h . , schlicht. Langgestreckte N e b e n g e b ä u d e mit 2 massiven q u a d r .
LÜDINGHAUSEN UND UMGEBUNG Ecktürmen, Obergeschoß Fachwerk. handen.
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Got. Kapelle nicht mehr vor-
LÜDINGHAUSEN Pfarrgründung des hlg. Liudger. Hof und Kirche gelangten als Geschenk an die Abtei Werden. Burg der Herren von Lüdinghausen als Lehnsmannen des Klosters; auch der Ort im frühen Ma. befestigt. Stadt seit 1308. Sie kam 1443 nach dem Aussterben der Herren von Lüdinghausen an die Bischöfe von Münster. Zahlreiche große Brände im 15.—rj. Jh., zuletzt 183s. S t a d t k i r c h e . Beg. 1507, n a c h U n t e r b r e c h u n g voll. 1558 (Inschr.). Querschiff lose Hallenkirche von 5 J o c h e n . D e r ' / g C h o r entwickelt sich unmittelbar aus d e m M s c h . , die Ssch. mit schräggestelltem 3 /s Schluß. Weites R a u m b i l d , schlanke R u n d p f e i l e r , K r e u z g e w ö l b e in d e n Ssch., im M s c h . einfache Sterngewölbe. Einspringender W T u r m mit reicher Fries- u n d Balustradenkrönung (rest.). G a n z e L ä n g e 4 9 , 6 0 m ; Breite 20,40 m . — R o m . T a u f s t e i n mit Blattfries. — Spätgot. S a k r a m e n t s h ä u s c h e n , 6seitig, bis ins G e w ö l b e h i n a u f g e f ü h r t , B e h a n d l u n g reich, a b e r nüchtern. — Holzfigur d e r hlg. Felicitas mit ihren 7 Söhnen, 16. J h . — V o r t r a g e kreuz nach M . 15. J h . — G o t . Johannisteller. — C i b o r i u m 15. J h . — 4 K e l c h e , d a v o n einer A . 13. J h . , dessen F u ß 4 figürliche Medaillons schmücken, d u r c h A u f s e t z e n eines Deckels i m 17. J h . in ein C i b o r i u m v e r w a n d e l t , w i c h t i g e s S t ü c k , v e r w a n d t einer G r u p p e von K e l c h e n , von d e n e n d e r beste sich j e t z t in Borg& in Finnland befindet; v g l . a u c h Dissen — z u d e m dort befindlichen K e l c h die gleichen M a t r i z e n f ü r d i e M e d a i l l o n s benutzt. A m t s h a u s . ( E h e m . Burg, seit 150g i m Besitz des Domkapitels von Münster, das d i e V e r w a l t u n g d u r c h einen D o m h e r r n führen ließ). N e u b a u d u r c h den D o m h e r r n Gottfried von R a e s f e l d , 1573 voll. N i c h t gut erhalten; ornamentierte Fenstereinfassungen. I m Innern b m k w . Einzelheiten. G r o ß e r S a a l m i t Balkendecke, reichen T ü r e i n f a s s u n g e n u n d K a m i n f r i e s e n bez. 1570, 1573, n a c h d e n Steinmetzzeichen A r b e i t e n des Hans Lacke ( f 1618) in Münster. N e b e n g e b ä u d e mit schlichtem, f e i n e m Backsteingiebel, an den E c k e n u n d d e r Spitze M u s c h e l b e k r ö n u n g e n . U n t e r den W o h n b a u t e n ein b m k w . Bürgerhaus in Backstein mit G i e b c l a u f b a u u. Pilastergliederung, A . 18. J h . Umgebung: so NORDKIRCHEN Dorfkirche. U m 1715 v o n Gottfr. Laur. Pictorius. Stattliche 3 schiffige H a l l e n k i r c h e von 4 J o c h e n m i t polyg. C h o r aus Backstein, schmale rundbogige Fenster, K r e u z g e w ö l b e , hoher W T u r m . — R o m . T a u f s t e i n mit o b e r e m u n d u n t e r e m Blattfries. Bar. Monstranz. Nepomucenus-Kapelle. 8eckiger Zentralbau, 1722, v o n Gottfr. Laur. Pictorius. S c h l o ß . (Besitzer H e r z o g v o n A r e n b e r g , seit 1933 Führerschule d e r N . S. D . A . P.) A u s g e d e h n t e l e b e n d i g gegliederte A n l a g e n a c h ein»3
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LÜDINGHAUSEN, UMGEBUNG
heitlichem Grundplan auf terrassierter Insel mit freistehenden Eckpavillons (vgl. Ahaus). Hauptleistung der münsterschen Backsteinarchitektur. Erb. von Gott/r. Laur. Pictorius für Fürstbischof Friedr. Christ, v. Plettenberg; der dritte große Schloßbau dieses baulustigen Herren (vgl. Ahaus, Sassenberg), das münstersche Versailles. Mitarbeiter Joh. Quincken und Peter Pictorius d. J., voll, von Joh. Konr. Schlaun. H a u p t b a u hufeisenförmig 1703—04, K a p e l l e und 8 eckige Pavillons 1710, Wirtschaftsgebäude 1717—20, Brückenauffahrt 1725 bis 27 von Russweg nach Entwurf von Joh. Konr. Schlaun. Bildhauerarbeiten von Joh. Gehlen (Wipperfürth), Joh. Rendeles (Baumberge), Melchior Liebler, Joh. Beruh. Fix. — Reich stukkierte Säle und Decken u m 1707 von Antonio Rizzo. Malereien von Joh. Marl. Pictorius, Wegener (Olfen), Witte, Larwell, Bernh. Coppers, Vercruizen, La Roque, Monsieur Richard. Kostbares Mobiliar und Gobelins. — Geometrischer P a r k und Parkbauten von Schlaun (Entwurfzeichnungen erhalten): Oranienburg 1725 (Ausbau einer Anlage von 1708), P l a s t i k von Panhof und Fix. Orangerie und Fasanerie 1727. H e r k u l e s s t a t u e 1721 von Joh. Wilh. Gröninger. — Erhalten ist im Landesmuseum zu Münster die Zeichnung des 1703 abgebrochenen alten Schlosses von P. Pictorius d. J. SÜDKIRCHEN Dorfkirche. 1 schiffiger Gewölbebau, gotisierender Bar. um 1698. — Rom. Taufstein, 12. Jh., reich aber roh ornamentiert. — Sehr gute Anna Selbdritt, A. 16. Jh., Stein. — Doppelmadonna, 18. Jh. — Bar. Altäre. Umgebung: s SELM Dorfkirche. Got., 1 schiffig in 4 Jochen und 5/8Schluß. Im Fenstermaßwerk Fischblasen. An der NSeite durch Nebensch, erweitert. Rom. WTurm. — Taufstein 8seitig mit spätgot. Maßwerkfüllungen. Vorzügliches 5sitziges Chorgestühl, A. 16. Jh., im Aufbau wie das zu Kappenberg, Füllungen feine frühe Renss. — Bar. Marienleuchter und Schalldeckel der Kanzel. BORK Dorfkirche. Stattlicher bar. Bau von 5 Jochen und 5/ioSchluß; 1718—1778. 1884 erheblich umgebaut. HAUS DAL Ma. Wasserburg. Erhalten nur der 4eckige Turm. HAUS S A N D F O R T BEI O L F E N Wasserschloß (Graf Wedel). Backstein. Herrenhaus 16. und 17. Jh. mit ma. Kernbau. Im 19. Jh. baulich verändert. Untergebäude mit runden Wehrtürmen 16. Jh. — Taufstein mit Anbetung und Heiligen, gestützt von 4 Tierkonsolen aus der Kirche zu Olfen, i . H . 15.Jh. — Schrank, E. 16. Jh. OLFEN Dorfkirche. Neu. Alte Kirche war got., 2schiffig, 3jochig mit geradem Chor und WTurm. — Got. Gießkanne. Anmutige Doppelmadonna, A. 16. Jh.
HAMM
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Umgebung: iL SEPPENRADE Pfarrkirche. Neu. Alte Kirche got., 2 schiffig, 3jochig mit 6 / 8 Chorschluß. 1771 nach W erweitert. A m Altar R e l i e f von Gerhard Gröninger, 1635. Bmkw. Taufstein in Pokalform, 17. Jh. HAUS VISBECK Wasserburg (Graf Droste Vischering). Erhalten nur ein Teil der rechteckigen Unterburg aus dem 17. Jh.; schlichter Backsteinbau mit Fachwerk im Giebel und quadr. Eckturm. Einfahrt 1677. Beispiel einer primitiven Hofanlage mit Wehrturm und Graben. 8 eckige Kapelle, 1752. Umgebung: nw HAUS VISCHERING W a s s e r b u r g ( G r a f Droste V i s c h e r i n g ) . Seit 13. J h . i m Besitz d e r Droste V i s c h e r i n g . E i n e d e r malerischsten u n d ältesten A n l a g e n Westfalens. G u t erhalten i m Z u s t a n d v o n e t w a 1550, d a d a s G e s c h l e c h t seit 1680 h a u p t s ä c h l i c h in D a r f e l d w o h n t e . 2 Inseln m i t breiten W a s s e r g r ä b e n u n d alten t o r b e w e h r t e n B r ü c k e n . K a p e l l e a u f d e r Freiheit. U n t e r b u r g 1584. D a s H e r r e n h a u s ist e i n e R u n d b u r g m i t m a . K e r n , ä u ß e r e r U m b a u 1 5 1 9 fr. Erdgeschoß gewölbt. I n d e n o b e r e n R ä u m e n b e m a l t e got. B a l k e n d e c k e ; s k u l p t i e r t e T ü r f a s s u n g u n d K a m i n (bez. 1570) v e r m u t l i c h v o n Hans Lacke in M ü n s t e r . — G o t . H o l z f i g u r e n . H i m m e l b e t t m i t Reliefs, E . 16. J h . H A U S K A K E S B E C K (Graf Droste Vischering). Einfache got. und Renss. Anlage. HIDDINGSEL Dorfkirche. 1 schiffig, 2jochig. W T u r m , i . H . 13.Jh., gotisierender Chor. 1800 angebaut. Schwere Bauformen. — 3 B i l d s t ö c k e , davon der eine mit Muttergottes von Rendeles.
HAMM Planmäßige Neugründung 1226 durch Graf Adolf von Altena-Mark (118g—1249), älteste und wichtigste Stadt der Grafschaft, die ißgS mit Cleve vereinigt und nach Beilegung des Jülich-Cleveschen Erbfolgestreites 1666 endgültig brandenburgisch wurde. Aufteilung in regelmäßige Baublöcke, sehr ähnlich dem älteren Lippstadt, mit 2 Hauptstraßenzügen, einem tu (Münster-Süderland) und einem wo (Lippestraße: Lünen-Soest); dem entsprechend 4 Tore in der sicherlich bald angelegten Befestigung. Marktplatz mit Gotteshaus ungefähr in der Mitte. Hansastadt, wichtig durch ihren Leinenhandel. Die Befestigung A. 18. Jh. bis auf einen alten Wall niedergelegt. 1762 neu befestigt, 1763 endgültige Schleifung aller Wälle und Gräben. — Die Stadt ist wiederholt schwer durch Brände heimgesucht worden: 1287, 1307, 1337, 1730, 1734 und ganz besonders verheerend 1741. Diese Unglücksfälle, ferner die moderne Ausdehnung und Industrialisierung der Stadt, die ein besonders wichtiger Eisenbahnknotenpunkt geworden ist, haben nur wenig Altes bestehen lassen. P f a r r k i r c h e S t . G e o r g (jetzt ev. P a u l u s k i r c h e ) . B e g . n a c h d e m
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HAMM
Stadtbrande 1275, das Lhs. wohl erst nach Erhebung der ehem. Kapelle zur Pfarrkirche (1337?). Eine der namhaftesten Hallenkirchen Westfalens auf der Grenze von Frühgot. und Hochgot. Jener gehört die Anlage, dieser die Einzelformen. Ausgiebig rest. — Teilung des Grundrisses im Lhs. 3: 5, stark ausladendes Q,sch., Chor 1 Joch + 7/i2 Schluß. Aufbau im Charakter des 13. Jh., ruhiger, weiter Raum; die Gewölbe im Lhs. und Q,hs. nach Brand 1741 erneuert und um 1 m tiefer gelegt. Die mächtigen Rundpfeiler entsprechen vielleicht dem urspr. Zustand. Ganze Länge 55,50 m, Breite des Msch. und Q,sch. 10,50 m. Starker WTurm, zur Hälfte in das Msch. eingebaut, in vielen gleichartigen Stockwerken mit 3 x 4 Fenstern, Helm nach Brand 1741. — Epitaphe von 1610, 1614, 1726. Sonst das Innere protestantisch kahl. Franziskanerkloster. Gegr. 1455, 1824 aufgehoben. Die Kirche (jetzt kath. Pfarrkirche St. Agnes) beg. 1507, Chor gew. 1511, Lhs. gew. 1515, Hauptsch. und Chor bilden zusammen einen einheitlichen Raum von 57,50 m Länge und 10 m Breite, geteilt in 9 Joche Kreuzgewölbe und 6/8 Schluß, der ehem. Triumphbogen zwischen Msch. und Chor (2 Joche) 1746 entfernt. Ssch. von 7 Jochen an der SSeite; das n Ssch. 1653 durch eine Balkendecke so geteilt, daß das untere Geschoß einen Flügel des Kreuzgangs bildete, während das obere zu den Klosterräumen gezogen war, 1889/90 die bestehenden Bogenöffnungen in der Trennungsmauer ausgebrochen. Die Gewölbe des Msch. 1653 erneuert. Äußerst schlanke Rundpfeiler. — Dachreiter 17. Jh. — G r a b p l a t t e des Stifters Graf Gerhard v. d. Mark f 1461, Messing, aus 12 kleineren gravierten Platten zusammengesetzt (niederländischer Import). 6 steinerne Grabplatten an der NSeite des Chors und im Treppenraum vor dem n Ssch. K l o s t e r g e b ä u d e in Backsteinrohbau, 17. und 18. Jh., mit einigen alten Stuckdecken. Lutherkirche. Neubau, 1734—39. Halle in der Teilung 3 x 4 mit 6/s Apsis am Msch. und WTurm. Rundpfeiler, gotisierende Holzgewölbe mit Gipsüberzug. Auch das Maßwerk der Fenster in gotischen Formen, namentlich an der Apsis; interessanter Beleg für das Weiterleben ma. Formen auch im ev. Kirchenbau Westfalens. Gute Turmlösung namentlich im schiefergedeckten Helm. Rathaus. Urspr. ein langgestreckter rechteckiger Bau des 15. Jh. von 2 Geschossen, wahrscheinlich mit Giebeln an den Schmalseiten; das Erdgeschoß an der Marktseite aufgelöst in einen offenen Bogengang von 8 Achsen auf schweren Rundpfeilern. 1741 schwer beschädigt, A u f b a u des Mansardendaches; E. 18. Jh. neue Instandsetzungen, dabei die beiden Stadtwappen, Arbeiten der 2. H. 16. Jh., von anderer Stelle hier eingesetzt; Wiederherstellungsarbeiten im 19. Jh. Infolge der vernichtenden Brände in der 1. H. 18. Jh. sind nur geringfügige Reste älterer Profanbauten übriggeblieben, so z. B. an der Rückfront Große Weststraße 23 (sog. »Funkenburg«,
HAMM UND UMGEBUNG
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wohl ehem. Zunfthaus) und an der Hoffront Widumstr. 2; unter den Häusern des 18. Jh. ein gutes Beispiel Südstr. 9 von 1744, auch im Innern leidlich erhalten.
Städt. Gustav Lübcke-Museum. Umgebung: n und nw H A U S E R M E L I N G H O F (Frhr. v. Twickel). Neu bis auf den sö Treppengiebel und die Nebengebäude des 16.—18. Jh. — Bmkw. Kunstsammlung, u. a. rom. Kruzifix des 13. Jh. und prachtvolle Hausaltärchen in Silber und Ebenholz, 18. J h . Kapelle in der B A U E R N S C H A F T A M E K E um 1800, t schiffig mit Holzdecke. — Spätgot. hlg. Georg, stark rest. WALSTEDDE Dorfkirche. 1 schiffig, von 1740, 1883 erweitert. R o m . T u r m mit Kuppelgewölbe. — R o m . Taufstein, einfach, 8eckig. — Ausgezeichnete Muttergottes, i . H . 15. Jh. — R o m . Triumphkreuz, jetzt im Bischöfl. Museum zu Münster. H A U S V E N N E bei Drensteinfurt. Wasserschloß (Frhr. v. Ascheberg). 1710 Neubau für Joh. Matth, v. Ascheberg. Regelmäßige Anlage, Herrenhaus mit 2 gegenüberliegenden hufeisenförmigen Unterbauten und Torhäusern. — Bmkw. Elfenbeinrelief, um 1600. Pokal, E. 17. J h . Ein interessantes Gemälde zeigt das alte Wasserschloß vor dem Neubau von 1710. Gute Kapelle M . 18. Jh. mit Stuckornamenten, Deckengemälde und Rokoko-Ausstattung. HAUS I T L I N G E N Wasserschloß (Frhr. v. Nagel). Breite und vielgliedrige Anlage. Herrenhaus 1680, wahrscheinlich von Peter Pictorius d. Ae. für Ferd. v. Nagel. Hufeisenförmig mit runden Ecktürmen an den Stirnseiten der Flügel. U m b a u um 1760 von Joh. Konr. Schlaun: Mittelrisalit und ausgezeichnete Stuckdecken. Mobiliar spätestes Rokoko. HERBERN Pfarrkirche. 1666. Hallenkirche in der Teilung 3 X 3 mit got. Anklängen. Rom. W T u r m , in heutiger Form 1708 vollendet. Rundpfeiler, Fenster rundbogig. — Beachtliches Epitaph von 1599. S C H L O S S W E S T E R W I N K E L (Graf Merveldt). Aus einer Wehrburg um 1660 entstanden. Gestreckter, 4 flügeliger Bau mit 4 quadr. Türmen an den Ecken und rechteckigem Innenhof. Stolze mächtige Anlage. A u f der WSeite des Hauptgebäudes fein proportionierter Erker. — Reiche Kunstsammlung und Bibliothek. Bmkw. Renss.Kamin mit Wappenfries aus Schloß Wolbeck, Gobelins, Gemälde und got. Manuskripte. DRENSTEINFURT Pfarrkirche. 1783—1785 auf alten Fundamenten, 1870 erweitert, r schiffig. — Rom. Taufstein, A . 13. Jh., das zylindrische Becken kanneliert, oben schöner Rankenfries. Einfaches got. Sakramentshäuschen. W a s s e r s c h l o ß (Frhr. v. Landsberg). Stattliches Torhaus F.. 16. Jh., Backstein mit hellen Rauten, Haustein-Fensterkreuzen und Giebelmuscheln. — Herrenhaus 1708—10 von Gotifr. Laut. Pictorius für J . M .
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HAMM, U M G E B U N G
v. d. Reck, hufeisenförmig, 2 Geschosse mit Mittelrisalit und Freitreppe; Backstein, vornehm, schlicht, gute Verhältnisse. — Reich geschmückter Sandsteinkamin, M . 16. J h . Gutes Mobiliar. Fachwerkhaus. Sog. »Alte Post«, Renss. mit vorgekragtem Obergeschoß auf verzierten Konsolen. ASCHEBERG Pfarrkirche. 1524. Hallenkirche in der Teilung 3 x 4; Rundpft-iler. Massiger T u r m , 14. J h . , 1472 erhöht. Chor und Turmhalle 1741 durch Joh. Konrad Schlaun umgestaltet. — Spätgot. Taufstein mit Maßwerkfüllung. Gute Doppelmadonna von 1690. Schlichte got. Leuchtcr. Umgebung: nö HEESSEN Dorfkirche. Neu, W T u r m rom. — Wertvolle Stücke: 1 spätgot. Kelch und 1 Frührenss.Kaselkreuz in Plattstich. Außerdem 1 unbedeutender Kelch, 16. J h . Kapelle. 1728, 8eckiger Ziegelbau mit Dachreiter, Stuckdecke auf Holz. Wasserschloß. (Frhr. v. Boeselager). Gute Untergebäude E. 16. J h . ; Backstein mit hellen Flächenrauten. Quadr. Eckturm. H e r r e n h a u s 1440, E. 16. J h . hufeisenförmig ausgebaut; E. 18. Jh. klassiz. verändert, 1905- 08 nach alten Zeichnungen wiederhergestellt. Backstein. Malerische Komposition mit fialenbekröntem Treppengicbel. — K a m i n i ü i ü mit Wappenfries und Renss.Ornamenten, früher auf Haus Pustekrey bei Beckum. — Glashumpen, 17. J h . , mit gemaltem Doppeladler und Wappen. — Kaselstab, 17. J h . — Vesperbild 16. J h . HAUS WERRIES Burgruine. Der einst prächtige Bau wurde 1685—1692 errichtet. Johann Konrad Schlaun fügte 1720 den langgestreckten Marstall hinzu. — Guter Kamin des 17. J h . auf 2 Karyatiden mit Wappen und Aufsatz. Nahebei karolingischer Königshof, Reste durch Grabung festgestellt. DOLBERG Dorfkirche. Got., A. 14. J h . Das Lhs. in 2 Gewölbejochen, deren Teilungsgurt doppelbogig auf einer Mittelsäule ruht, so daß die Gewölbe 5 kappig werden. Quadr. WTurin und quadr. Chor. Fenster 2 teilig. Maßwerk streng. — Spätgot. Sakramentsnische mit zierlicher Maßwerkkrönung. — Spätgot. Doppelmadonna in Strahlenglorie über einem Kronleuchter, E. 15. J h . — Reliquienkasten, Holz, 19 cm breit, abgewalmter Deckel, die Flächen mit flachgeschnitzten Bestien und Bandverschlingungen, wohl abendländisch, etwa 12. J h . (jetzt im Landesmuseum zu Münster). — F r ü h g o t . Dyptichon in Elfenbein, roh. Spätgot. Kaselstab, Goldstoff, gewebt. AHLEN Alter bischöflicher Amishof aus der £eit des hlg. Liudger. Befestigung seit de? Wende des 12. Jh.; Stadtrechte spätestens seit A. 13. Jh. Ackerbürgerstadt. Große Brände 1483. 1668, 1744. Bartholomäuskirche. (»Alte« Kirche). Spätgot. Hallenkirche, 3schiffig, 4jochig in weiten klaren Raumverhältnissen. Kreuzgewölbe. Rundpfeiler mit sehr flachem glattem Kelchkapitell. An den Wanddiensten Blattwerkkapitelle. Fenster 3 teilig mit schönem Fischblasen-
HAMM, UMGEBUNG
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muster. Chor i Schmaljoch und s / 8 Schluß. W T u r m aus neuerer Zeit (1815—19). — Sakramentshäuschen bez. 1512, ähnlich dem in S. Marien. Ein 2. an die Chorwand angelehnt, 2. H . 15. J h . — Doppelmadonna, 18. Jh. — 2 fiinfsitzige spätgot. Chorstühle (Verdachung neu), trefflicher A u f b a u . — Got. Gießkanne. — Got. Kirchhofslaterne, E. 15. Jh., an der OSeite des Kirchplatzes, abgebrochen. — Überreste der rom. Kirche: verstümmeltes Tympanonrelief neben dem SPortal, Konsole an der inneren YVWand. Marien-Kirche. (»Neue« Kirche). 2schiffige got. Hallenkirche von 3 Jochen, unsymmetrisch erweitert aus einer urspr. 1 schiffigen Kirche. Das Maßwerk im WJoch des Hauptsch. und im C h o r frühgot., an den übrigen Fenstern spätgot.; Portal der NSeite rom. A n der SSeite frühgot. Portal, E. 13. Jh., reich und schön; G e w ä n d e 4säulig, die innere Archivolte umschließt einen Kleeblattbogen, Abschluß durch große Wandgiebel mit Flächenmusterung und einer Nische mit sitzender Marienfigur. —• Got. Taufstein, reicher architektonischer A u f b a u um 1400, mit Benutzung rom. Ziersäulen. —• Spätgot. Sakramentshäuschen A . 16. Jh. — Uhrzifferblatt 1586. •— Vortragekreuz: Kruzifixus mit stark ausgebogener Hüfte, E. 13. JH. — Spätgot. Doppelmadonna. — 6 got. Wandleuchter, got. Kelch, got. ö l g e f ä ß , 15. Jh., mit Pyramidendach. Kapelle der Häusergruppe Tönnighäuschen, 1752,1 schiffig mit 3 / s Schluß. Heimatmuseum. H A U S K Ü C H E N (Bes. Lottschen). Hauptgebäude von 1716 mit Aufsatzgiebeln, schlicht. Umgebung: ö MARK Dorfkirche. 1 schiffiger Kreuzbau, das holzgedeckte Lhs. und der W T u r m rom., Qsch. und Chor got., 1. H. 14. Jh. Die Plandisposition nach Quadraten gibt der Annahme R a u m , d a ß auch die O T e i l e auf rom. Grundmauern stehen. — Spätrom. Taufstein. — Kanzel A . 17. J h . — Schnitzaltar aus 1. Drittel 16. Jh., der Flügel beraubt. Umgebung: s RHYNERN Pfarrkirche. Etwa letztes V . 12. Jh. Quaderbau. Kreuzförmige Gewölbebasilika mit plattem Chorschluß und 3 Doppeljochen (etwas unterquadr.) im Lhs. Die schweren Hauptpfeiler mit sehr starken rechteckigen Vorlagen für die Gurte. Als Zwischenstützen Würfelknaufsäulen von schlankem, elegantem A u f b a u . Sämtliche Bogenlinien halbrund. Die Ssch. 1872 erweitert. Innere Länge (ohne Turmhalle) 28,50 m, Q s c h . 18,25 m . Das Äußere ungegliedert bis auf das kräftig profilierte, in der Kehle mit Kugeln verzierte Hauptgesims. — S c h n i t z a l t a r mit gemalten Flügeln, virtuose Antwerpener Arbeit um 1520. — R e l i q u i e n s c h r e i n der hl. Regina 1457, Holz mit Silberverkleidung, an der Wand Arkatur mit j e 6 Statuetten, am geschuppten Satteldach Reliefmedaillons. — Orgelgehäuse und Bühne in flottem Bar. Ev. Kirche. 1665. Einfacher, kleiner 8Eckbau, Pyramidendach mit Laterne, rundbogige Maßwerkfenster. Umgebung: sw HERRINGEN Dorfkirche. 2. H. 14. Jh.
Der Grundriß hat den im Übergangsstil
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BECKUM
des 13. Jh. ausgebildeten Anlagetypus unverändert beibehalten; sehr ähnlich besonders dem zu Methler. Ungemein mächtig ausgebildet die stark steigenden kuppligen Kreuzrippengewölbe. Ihre Scheitel im Msch. 11,50 m, in den Ssch. 10,30 m bei nur 3,75 m Kämpferhöhe der einfachen Rundpfeiler. — Wandgemälde, 2. H. 15. Jh., 1901 aufgedeckt. NORDHERRINGEN Dorfkirche. Neubau von 1771. Interessanter frührom. Taufstein, vielleicht aus Herringen. PELKUM Dorfkirche. Der 5 /sChor in guten hochgot. Formen; das Sch. verdorben. — Schöne Kanzel 1749 von Dörendahl. HEEREN Herrenhaus an Stelle einer ma., oft umgebauten Wasserburg. — Speisesaal mit schöner Holztäfelung 1765. Porträt (Kopie) des livländischen Ordensmeisters Wolter v. Plettenberg. Bmkw. Kleinkunst aus altem Familienbesitz. Umgebung: w BOCKUM Pfarrkirche. Koni, und got., 2schilfig, ¿jochig, mit Kundpfeilern und quadr. Chor. Rom. WTurm mit kuppelartigem Gewölbe. - Taufstein um 1200, zylindrisch, Blendarkatur, in den Zwickeln und am Rande schönes Laubornament. Spätgol. Sakramcntshätischen mit aufgelöster Helmbekrönung und Figuren. STOCKUM Kapelle. U m 1050, schlicht. WERNE Stadtkirche. Hallenkirche in der Teilung 3 X 4 mit ä / 8 SchIuß des Msch.; wesentlich 15.Jh., Teile aus 13.Jh. WTurm durch Seitcnhallen mit der Kirche verbunden. Sakristeitür mit hübschem spätgot. Flügel. — Spätgot. Taufstein, 8eckig, mit Reliefs vom Sündenfall und der Passion, am Fuß Statuetten. — Spätgot. Doppelmadonna (rest.). Got. Reliquienbehälter. — Bar. Christopherus, überlebensgroß. Kapuziner-Kloster-Kirche. U m 1680. 1 schiffig mit Chor und Betsaal. Hölzerne Tonncndecke im Sch., Kreuzgewölbe im Chor. — Reicher got. Kelch, 15. Jh. Rathaus. Schlichter Renss.Bau auf 3jochiger Bogenhalle. Fachwerkhäuser. Renss., am Markt und an der Kirche. Beifang-Kapelle. 1698—1701 erb., 1 schiffig, 3jochig. WTurm. Bar.Monstranz, 18. Jh., Hungertuch 1659, Filetarbeit.
BECKUM Bischöflicher Amtshof mit Pfarrkirche, vielleicht Gründung des hlg. Liudger. Urkundlich bezeugt seit dem 12. Jh. Städtische Rechte seit dem 13. Jh. (1238 als vorhanden erwähnt). Starke Befestigungen in der gleichen £eit. Ackerbürgerstadt. Große Brände 1653, J^77> ¡734-
Stadtkirche S. Stephanus.
E. 14. Jh. beg., 1526 voll.
Got.
H a l l e n k i r c h e von weiten, freien Verhältnissen in der T e i l u n g 3 : 4,
BECKUM UND UMGEBUNG
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die Ssch. u m den rom. W T u r m weitergeführt. Chor von 1 Joch und s/8 Schluß. Das letzte Joch des Lhs. im O erhält nach außen durch Giebel ein quersch.-ähnliches Ansehen. Fenster mit brillanten Maßwerkbildungen. Rundpfeiler. Länge ohne Chor 40 m. — N O P o r t a l durch U m b a u entstellt; im Tympanon Fünfpaßrosette und vor dieser Madonnenstatuette im Charakter des 14. J h . — T a u f s t e i n M . 13. Jh., 8seitig, am Gewände Taufe Christi, Christus in der Mandorla mit Evangelistensymbolen und die 12 Apostel; ähnliche Anordnung in Elsen. Der statuarische Stil unter dem Einfluß des Domportals von Münster. — A n den Strebepfeilern neben dem NWPortal 2 roh gearbeitete rom. Reliefs: die 3 Könige, anscheinend alle 3 mit der Krone auf dem Haupte; der Weltenrichter in der Mandelglorie, auf den Knien das Kreuz, neben ihm 2 blasende Engel. —-Epitaph, bez. 1517, Christus auf dem Grabesrand sitzend, zu Füßen kleine Stifterfiguren, hinten Maria und Johannes, das Leichentuch haltend. — Schönes Vesperbild, Holz, M. 15.Jh.; widerrechtlich veräußert, jetzt Schweizer Privatbesitz, — Muttergottes, Stein, i . V . 15. Jh. — S c h r e i n d e r h l g . P r u d e n t i a , um 1240, hervorragende, im A u f b a u und in der stark plastischen Reliefbehandlung wie den Kopftypen rheinisch beeinflußte Arbeit, 98 cm lang, 37 cm breit, 69 cm hoch; Holzkern mit getriebenem Silber und vergoldetem Kupfer bekleidet, ringsum Kleeblattarkaden, 12 Apostel und die Hlg. Fabian und Sebastian, Gewandung in dichten dünnen Parallelfalten, die architektonischen Teile reich mit Filigran überzogen, an dem (größtenteils erneuerten) Satteldach gegossener Rankenkamm. Laut Inschrift Arbeit der Goldschmiede Ranfridus, Hermanus und Sifridus. — Kleiner rom. Weihwasserkessel. — 4. got. K e l c h e , darunter einer aus i . V . 14. Jh., verwandt den besonders namhaft gemachten Kelchen in Lippstadt. Siechenkapelle. Bar., 1 schiffig mit s/io Schluß. — Spätgot. Schrank mit Renss.Ergänzungen. — Muttergottes, Stein, A. 15. Jh. — Antonius, spätgot., E. 15. Jh. Marienkapelle. Bar., 1 schiffig, 18.Jh. — An der OSeite außen Holzrelief der Muttergottes. Rathaus. Got., im Erdgeschoß 5teilige, einfach behandelte Bogenhalle, Treppengiebel mit Fialen und 2 Figuren, den Hlg. Sebastian und Fabian. Jetzt umgebaut. Stadtturm an der WSeite, Rest der alten Befestigung. Haus Diek (Graf v. Merveldt). Renss., schlicht. S a m m l u n g des Vereins für Orts- und Heimatkunde. Umgebung: n ENNIGERLOH Dorfkirche. i . V . 13..Jh. Hallenkirche in der Teilung 3: 2. Quadr. WTurm. Das System ähnlich Kirchlinde, aber etwas fortgeschrittener. Im Msch. Hängekuppeln, spitzbogige Quergurtc, runde Schcidbogcn; in den Ssch. quergestellte Tonnen mit spitzbogigem Durchgang, quadr. Pfeiler mit Vorlagen und spätrom. Kämpfergesimsen. Tür und Fenster rundbogig. — Rom. Taufstein mit Relief des hlg. Jakobus um 1200. Monstranz A. 16. Jh., got. mit Renss.-Einzelheiten. 3 Chorbücher, darunter ein Missale von 1479.
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BECKUM, UMGEBUNG
Umgebung:
nö
VELLERN Dorfkirche. K l e i n e got., u n r e g e l m ä ß i g e , 2schiffige H a l l e n k i r c h e , 14. J h . ; 1933 z u e i n e m 3 s c h i f f i g e n B a u erweitert, der T u r m erhöht. — R o m . T a u f s t e i n , 12. J h . , A r b e i t u n g e s c h i c k t e r H a n d . A n der zylindrischen W a n d u n g 8 H o c h r e l i e f f i g u r e n : Christus im J o r d a n , S i m o n , Pankratius, G a b r i e l , M a r i a . Ecclesia, S y n a g o g e , A n g e l u s . — S p ä t g o t . Sakramentsnische. — 2 h ü b s c h e spätgot. L e u c h t e r e n g e l . — S p ä t g o t . M o n stranz, 1. H . iG. J h . — 2 beschädigte A l t a r f l ü g e l des ¡5. J h . im Bischöfl. Museum Münster.
Umgebung:
ö
SÜNNINGHAUSEN Dorfkirche. N e u (frühere K i r c h c r o m . , t|uadr. C h o r mit kleiner Apsis, r u n d b o g i g e Fenster, Y V T u r m , n a c h 1870 a b g e b r o c h e n ) . — S a k r a m e n t s h ä u s c h e n , o b w o h l 156g e r b . (Inschr.), in rein spätgot. F o r m e n , freistehend, nicht g r o ß u n d sehr elegant behandelt. — A l t a r aufsatz G e m ä l d e t r i p t y c h o n mit d e r K r e u z i g u n g und Passionsdarstellungen um 1470 (sehr übermalt^ v o m »Meister von Lippborgt. — G e sticktes spätgot. K a s e l k r e u z . — HIg. V i t u s , H o l z , E. 15. J h . DIESTEDDE Kirche neu. Spälrom. Tnurnphkreuz, Holz. Haus Crassenstein ( G r a f M a r c h a n t v. A n s e m b o u r g ) . Wasserburg. G e plant 2. H . 16. J h . als rechteckige H o f a n l a g e mit 4 E c k t ü r m e n wie Horst und Hovestadt, nur zur H ä l f t e ausgeführt. Fassade früher mit plastischen Backsteinringcn und R a u t e n gegliedert w i e in Assen und O v e r h a g e n . S c h u l e des I.nurentz t on Bro.chum. A . 19. J h . klassiz. verändert. WADERSLOH Dorfkirche. V o n d e r 1892 a b g e b r o c h e n e n K i r c h c , einem sehr kurzen kreuzförmigen G e w ü l b e b a u aus 1. V . 13. J h . , das T y m p a n o n r e l i e f i K r e u z g r u p p e ) in den N e u b a u ü b e r n o m m e n . — R o m . T a u f s t e i n 14. J h . — S p ä t g o t . K a s e l k r e u z , gestickt. A . 16. J h .
Umgebung: HAUS PUSTEKREY Wasserburg (Bes. Geisthovel). 16. und 17. J h . , schlicht. — voller B a r . K a m i n , 1616, heute a u f S c h l o ß Heessen.
w
Pracht-
Umgebung:
nw
HAUS VORHELM Herrenhaus ( G r a f Droste Y i s c h e r i n g ) . Schlichte 2 flügelige Wasserb u r g in g u t e n Verhältnissen m i t breiten, vielgliedrigen Wassergräben, 17. J h . — P a r k im geometrischen Stil, darin interessante Renss. S o n n e n u h r in F o r m eines Polyeders m i t 30 F l ä c h e n , von denen j e d e ein Z i f f e r b l a t t mit Z e i g e r n trägt, Stein u n d Eisen. ENNIGER Dorfkirche. N e u ; T u r m rom. — Missalc v o n 1481. G r a d u a l e (heute in Privatbesitz). A n t i p h o n a r i u m und Psalterium nicht m e h r vorh a n d e n . — S p ä t r o m . T y m p a n o n i m D i ö z e s a n m u s e u m Münster. Kapelle. Schlichter, a b e r a n s p r e c h e n d e r F a c h w e r k b a u von 1689. HAUS NEUENGREBEN Herrenhaus. Schlichter Renss.-Bau.
RHEDA
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RHEDA Bis 1815 Hauptort einer selbständigen Herrschaft, zu der auch die Vogtei über die Klöster Freckenhorst und Liesborn gehörte. Begründer war der Vogt Widukind de Reden, ein Anhänger Heinrichs des Löwen. Die Burg kam dann in die Hände der lippischen Grafen, seit ¡344 bildete sich hier mit Lippstadt eine eigene Linie; doch kam die Herrschaft schon 1365 durch Erbvertrag in den Besitz der Grafen von Tecklenburg, aus deren Hand sie im 16. Jh. an die Bentheimer fiel, IJOJ—sg preußisch. E v . K i r c h e . K l e i n e spätgot. Hallenkirche in d e r in Westfalen so häufigen G r u n d f o r m eines a n n ä h e r n d q u a d r . Lhs., d e m sich als kleinere Q u a d r a t e C h o r u n d Y V T u r m anschließen. U m 1616 u m g e b a u t , T u r m von 1654. D i e 3 Sch. v o n gleicher Breite, geteilt in 3 Joche, achteckige Pfeiler. — P r ä c h t i g e E p i t a p h e 1629, 1635, S ä u l e n a u f b a u t e n von Stein, Figuren u n d W a p p e n . — T a u f schüssel, Bronze, mit d e r getriebenen Darstellung des Sündenfalls, 1616. K a t h . K i r c h e . N e u (1841). Spätgot. Muttergottes vor d e m K i n d e kniend, beachtliche A r b e i t des Meisters von Osnabrück, H o l z , u m 1510. — Spätgot. G e m ä l d e t a f e l mit K r e u z i g u n g in A r t des Dirck Baegert, A . 16. J h . S c h l o ß (Fürst zu B e n t h e i m - T e c k l e n b u r g - R h e d a ) . Rundburg a u f künstlich aufgeworfenem H ü g e l . U n r e g e l m ä ß i g e r G e m e n g b a u v o n malerischer W i r k u n g . D e r älteste und bedeutendste T e i l ist der mächtige rom. T o r t u r m mit der K a p e l l e ; die Bauformen weisen auf das 3. J a h r z e h n t des 13. J h . Das Material größtenteils Backstein, in dieser Landschaft eine Seltenheit u n d hier offenbar unter E i n f l u ß des nahen Klosters M a r i e n feld. V o l l f u g i g e s M a u e r w e r k in r e g e l m ä ß i g e m V e r b a n d , selbst W e n d e l t r e p p e n in Z i e g e l n ; dagegen sämtliche Architekturformen in Haustein; auch w a r e n die M a u e r n a u ß e n u n d innen verputzt. D e r T u r m hat 4 Geschosse; das untere enthält den alten E i n g a n g zur B u r g (jetzt A r c h i v ) , die beiden folgenden die K a p e l l e , d u r c h eigenartige Disposition und kraftvolles F o r m g e f ü h l eine der merkwürdigsten ihrer A r t . Ü b e r g a n g von d e m alten S c h e m a der D o p p e l k a p e l l e zu freierer R a u m g e s t a l t u n g . N u r noch die A b seiten 2 geschossig, das in 2 J o c h e geteilte Msch. einheitlich. A u ß e r d e m eine Q u e r e m p o r e , die den H a u p t a l t a r u n d 2 Nebenaltäre trug, diese in Flachnischen, j e n e r in einer tieferen, deren E c k e n in 3 Säulen als Bogenträger aufgelöst sind, in der T i e f e ein Radfenster mit vortrefflich b e h a n d e l t e m Plattenmaßwerk. E i n analoges, aber einfacher behandeltes Kreisfenster an der gegenüberliegenden Schmalseite. Ü b e r den Abseiten T o n n e n g e w ö l b e , in der L ä n g s r i c h t u n g durchlaufend, ü b e r d e m Msch. 2 K r e u z g e w ö l b e mit starken Wulstrippen u n d Schlußringen. D i e mit Halbsäulen besetzten Pfeiler von besonders ausdrucksvoller G l i e d e r u n g ; a n d e n Schäften geschärft profilierte R i n g e ; d i e Blätterkapitelle erinnern z. T . an die französische Frühgotik, z. T . sind es frei behandelte A k a n t h u s m o t i v e . A u c h sonst mutet das O r n a m e n t fremdländisch a n ; a m T r e p p e n a u f g a n g w e r d e n d i e Säulen von liegenden L ö w e n getragen (lombardisch), an
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RHEDA UND UMGEBUNG
2 anderen Stellen ist dieses Motiv in sphinxartig liegende, bekleidete Menschengestalten umgewandelt; die Kapitelle der Säulengruppen in der Querempore tragen geflügelte Halbfiguren von Frauen, an deren Brüsten Schlangen saugen. Reicher Zierat an den Schlußringen der Gewölbe. — Die jetzigen W o h n g e b ä u d e in der Hauptsache 1 6 — 1 8 . J h . ; reizvoll die Hofansicht des w Flügels mit mehreren Portalen, Erker und offener Galerie vor dem 2. Geschoß (A. 17. Jh.). Haupttrakt A . 18. Jh., Ziegelbau mit breitem Mittelrisalit und Freitreppe. — Zahlreiche interessante Pokale und Becher des 16. und 17. Jh., 3 bez.: 1598, 1600, 1693. — P a r k mit altem Baumbestand. Umgebung: n und nw HERZEBROCK E h e m . Nonnenkloster. Gegr. 8fio als Stiftung einer vornehmen sächsischen Familie. Bescheidene Abmessungen. Urspr. rom. Von diesem Bau nur noch der YVTurm erhalten. 1474 u m g e b . ; 1 schiffig; im ö T e i l K r e u z r i p p e n g e w ö l b e , im w Netzgewölbe (in Westfalen im ganzen selten); A n b a u an der SSeite bar. — Ausstattung (Altar, K a n z e l , O r g e l , Empore) bar., das G a n z e nicht ohne Reiz, auch im einzelnen manches b m k w . , wie die geschnitzten Füllungen der Emporenbrüstung. — Rest eines spgot. Sakramcntshäuschens. — Muttergottes, Stein, M . 14.Jh., kölnisch: Vesperbild. Stein, gegen M. 15. Jh. — Reste eines gemalten Altarwerks (8 Szenen aus dem Leben M a r i a ) , westfälisch von einem H'erkgenossen des Meisters von Liesborn, um 1490, im Landesmuseum Münster. — K e l c h 1683. Monstranz 18. J h . Spätgot. Stickerei a u f Leinw a n d im Landesmuseum Detmold. Klostergebäude. Einfach. Spätrenss., mit O F l ü g e l eines schlichten spätgot. K r e u z g a n g s . Kapelle des Krankenhauses, 170G, kleine einschiffige Anlage. CLARHOLZ Prämonstratenserklostef. Gegr. 1134 (durch V e r l e g u n g von Lette her). Die vorhandene K i r c h e S. L a u r e n t i i ist eine got. Hallenkirche, die in den Umfasstingswänden des Q s c h . und im breiten nur spärlich befensterten VVBau mit quergestelltcm Satteldach noch n a m h a f t e roin. T e i l e enthält. A m n K r e u z a r m rom. halbrunde Apsis; auch die Fenster des Q.sch. bis auf das große got. Fenster der NSeite noch rom. I m Lhs. die 3 quadr. Msch.Joche mit R i p p e n g e w ö l b e n a u f schlichten R u n d p f e i l e r n ; gleiche G e w ö l b e im got. C h o r (1 Joch u n d 5 / k Schluß). In den Ssch. Gratgewölbe auf stark gestelzten, spitzb o g i g e n Quergurten. Die Fenster der got. Bauteile zeigen geometrisches M a ß w e r k im C h a r a k t e r des frühen 14. J h . Für 14G7 ist ein Brand und ein darauffolgender N e u b a u des Klosters überliefert, der aber möglicherweise die K i r c h e nicht berührte. — Taufstein, zylindrische K u f e mit spitzbogigen Blendarkaden, 1. H . 14. J h . ; aus der gleichen Zeit eine Sakramentsnische. — A u ß e n lebensgroße, nicht sehr bedeutende K r e u z i gungsgruppe von Stein, 2. V . 16. J h . — Beichtstuhl 16. J h . mit feinen ornamentalen Füllungen. — 2 T ü r r i n g e mit Löwenköpfen, wohl noch rom. — Reliquienkasten, nächst verwandt d e m der hlg. D y m p n a im Mindencr Domschatz, Limoges, 13. Jh., jetzt im Diözesan-Museum Paderborn. — Tafelbild hlg. Sippe des sog. Meisters von Kappenberg
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im Landemuseum in Münster. — V o n den Klostergebäuden wichtig das P r o p s t e i g e b ä u d e (heute Besitz des Fürsten zu Bentheim-Tecklenburg), 1726. Schlichter langgestreckter Bau, in der Mitte wenig vortretendes Risalit mit Freitreppe, Portal und flachem Giebel. LETTE In Lette wurde 1133 ein Doppelkloster der Prämonstratenser gegr.: die M ö n c h e siedelten bald nach C l a r h o l z über, die N o n n e n blieben in Lette, doch scheint es nur ein sehr kleiner, überdies von C l a r h o l z abhängiger K o n v e n t gewesen zu sein, der bis E. 16. J h . bestanden haben dürfte. — D i e kleine 1 schiffige rom. K i r c h e ist durch neueren U m b a u entstellt; der VVTurm g a n z neu. A n der SSeite spätrom. Säulenportal, mit reicher aber etwas derber Dekoration. — R o m . T a u f s t e i n , zylindrische K u f e mit spitzbogigen Blendarkaden. — T r a g a l t a r , H o l z mit vergoldeten Kupferplatten belegt, eingraviert die Apostel unter rundbogigen A r k a d e n , und R e l i q u i e n k a s t e n , H o l z mit vergoldeten Kupferplatten belegt, 23 c m lang, 20,5 c m hoch, das W a l m d a c h mit Blätterkämmen (neu), auf den F l ä c h e n gravierte Darstellungen, z. T . auf Emailgrund (Apostel, Szenen aus d e m L e b e n Christi): beide 2. H . 12. J h . ; anscheinend unter d e m E i n f l u ß der Helmarshauscner Werkstatt. Umgebung: so BOKEL Kapelle. Neu. Sehr bmkw. großer A l t a r a u f b a u von Stein mit zahlreichen Figuren, Reliefs und W a p p e n , A . 17. J . MASTHOLTE Dorfkirche S a a l b a u des 17. J h . (Inschr. 1653), T ü r e n an der SSeite. Inneres völlig umgebaut. RIETBERG Rietberg wird 851 zuerst genannt, als Stadt 1302. Die selbständige Grafschaft gehörte seit E. 12. Jh. einer Seitenlinie des Amsberger Grafengeschlechtes, die sich 1456 unter hessische Lehensherrschaft begab und 1564 ausstarb; das Land fiel an Ostfriesland, 1731 an die Familie vonKaunitz. 1815 wurde die Grafschaft Preußen einverleibt. Stadtkirche. Fast g a n z neu. Sie w a r eine spätgot. Hallenkirche u m 1500 (Inschr. an der WSeite 1483). 3 Sch. und 3 Joche, 5 / 8 C h o r . — Spgot. Taufstein von 1515, Pokalform. Schlichte spgot. Sakramentsnische. — Kirchhoflaterne 1706. Franziskaner-Kirche. 1629 u n d 1755, sehr einfacher L a n g b a u ursprünglich mit Holzdecke. 3 bar. A l t ä r e von Stein mit Reliefs und Figuren. G u t behandeltes Chorgestühl mit Drehpulten, 2. H . 17. J h . Schloß. Der nach älteren A b b i l d u n g e n großartige Renss.Bau, der bis 1687 gräfliche Residenz blieb, w u r d e i m J a h r e 1800 abgebrochen. Prächtiger Wappenstein des Erbauers G r a f J o h a n n von R i e t b e r g u n d Ostfriesland 1607. Erhalten außer d e m T o r h a u s die K a p e l l e : reizvoller kleiner Zentralbau, 2. H. 18. J h . Z i e g e l b a u mit Sandsteingliederungen. Stuckiertes Holzgewölbe. Einheitliche Ausstattung des späten 18. J h . Johann Nepomukkapelle. S. R i e t b e r g , 1748. NEUENKIRCHEN Dorfkirche. 2jochige Hallenkirche des frühen 13. J h . , sehr roh. C h o r mit 3 / s S c h l u ß spätgot. K u p p e l f ö r m i g e K r e u z g e w ö l b e mit verlaufenden Graten. I m 19. J h . n a c h W erweitert. — Spätgot. Sakramentsnische, beschädigt. K a n z e l u m M . 18. Jh.
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RHEDA, UMGEBUNG
Umgebung: s WIEDENBRÜCK Wichtiger Übergang über die Ems für die vom Hellweg nach Minden abzweigende Straße. gj2 als Marktort erwähnt, M. 13. Jh. Stadt. Gehörte bis 1821 als Exklave zum Fürstbistum Osnabrück. Gut erhaltenes Stadtbild. Auf einer Insel das fürstbischöfliche Amtshaus. Pfarrkirche S . Aegidii. A. 13.Jh. als »nova ecclesia« bezeichnet, bei der 125g ein Kollegiatstift begründet wurde. — Der Hauptchor, ein nach Lübke »in reizvoller Weise« gegliederter Bau des entwickelten Übergangsstils mit 5/„ Schluß, wurde 1869 abgebrochen. Aus der gleichen Bauepoche ist das Q h s . erhalten geblieben: im Grundriß 3 Quadrate, darüber Hängekuppeln mit 8 unterlegten Rippen; die Pfeiler kreuzförmig mit Ecksäulchen; 5/„ Apsiden an der OSeite der Kreuzarme, ihre Fenster schlank spitzbogig, die Gewände gegliedert und mit Säulchcn versehen. Portal an der NFront rom. organisiert, aber got. in der schlanken Proportion und im spitzbogigen Schluß; Knospenkapitelle; die Rundstäbe der Archivolte haben im Scheitelpunkt Ringe; das Tympanon ist kleeblattförmig ausgeschnitten. An der SFront Gruppe von 3 Fenstern und im Giebel 3 teilige Nische mit Kleeblattschluß, die ehedem Sediliennische im abgebrochenen Chor war. Im ganzen tritt in diesen Bauteilen der Übergangsstil mit einer leichten, knappen Eleganz auf, die für Westfalen ungewöhnlich ist. — Das Lhs. ist Hallenkirche vom A. 16. Jh. (Inschr. an der SSeite 1502): 3 Sch. und 3 Joche. Die Sscli. sind bis an die Flucht der Kreuzflügel vorgerückt, wodurch für sämtliche Gewölbe der gleiche quadr. Grundriß gewonnen wurde. Die Ssch. haben Querdächer. — W T u r m 19. Jh. - - V o n der spätgot. Ausstattung vom A . 16. Jh.: prächtiges freistehendes 6seitiges Sakramentsh ä u s c h e n mit reichem Fialcnaufbau, bez. 1504; Wandtabernakei, vor dessen jetzt vermauerter Nische eine Marienstatuc (halbierte Doppelmadonna von Holz, 2. H. 15. Jh.) angebracht ist; T a u f s t e i n in originellem A u f b a u und besonders reichem Skulpturenschmuck. -— Ungemein prachtvolle K a n z e l , vor ihrem Fuß eine sitzende Mosesstatue, Stein, 1617, vielleicht ein Werk des Osnabrücker Meisters Adam Stenelt. — Steinerner Seitenaltar mit großen Reliefs 1642. — Bedeutendes Epitaph 1615. — V e s p e r b i l d des 16. Jh., Stein, schön im Ausdruck und edel in der Form. — Verschiedene bmkw. Meßgeräte des 15. und 16. Jh. Marienkirche (seit 1644 Franziskaner). Spätgot. Hallenkirche (Inschr. 1470) von 3 Jochen. Die westfälische Neigung zu gedrungenen Grundrissen ist hier so weit getrieben, daß das Gemeindehaus bei 19 m Breite nur 12,8m Länge hat. Chor 1 Schmaljoch und 5 / Schluß. W T u r m mit bar. Haube. — Vesperbild, Holz, E. 1 5 . J h . — 8 2 gute Steinstatuen A. 16. Jh.: Maria, Rochus. — C i b o r i u m , Silber vergoldet, 1644. Rathaus. Verputzter Fachwerkbau, im Innern sehr reich komponierte Pfosten und Kopfbänder, 1619; durch Umbauten verdorben. — Getreidemaß von 1656, Eisen, mit Stadtwappen. Fachwerkhäuser. Mit dem Giebel zur Straße gewandt und meist
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m i t b r e i t e r D i e l e n e i n f a h r t . Ä l t e s t e s D a t u m 1549; b e s o n d e r s g u t u n d reich mit Halbrosetten geschnitzt ein H a u s in der M ö n c h s t r a ß e von 1576. — K a n o n i k e r k u r i e n v o n 1610, 1686, 1700. A m t s h a u s zum Reckenberge (Landratsamt). Schlichter Bau, E . 17. J h .
Städt. M u s e u m . SANKT VIT
Dorfkirche. 1736. Rechteckiger Saal mit 5 schmalen rundbogigen K r e u z g e w ö l b e n , Strebepfeilern, hohen r u n d b o g i g e n Fenstern; m o d e r n erweitert. Z i e m l i c h pompöse A u s s t a t t u n g aus derselben Z e i t : H o c h altar m i t S ä u l e n a u f b a u u n d Figuren. V o r t r a g e k r e u z m i t ausdrucksvoll b e h a n d e l t e r Christusfigur, 1. H . 16. J h . HAUS AUSSEL Herrenhaus ( H e n k e l m a n n ) 1580. Stattliches F a c h w e r k h a u s mit überk r a g e n d e n Geschossen, geschnitzten S c h w e l l e n , F ü l l h ö l z e r n u n d Brüs t u n g e n ; Inschriften. A n den 4 E c k e n Erker m i t kleinen G i e b e l d ä c h e r n . LANGENBERG Dorfkirche. Stattliche spätgot. A n l a g e , E . 15. J h . 1 schiffig m i t 4 J o c h e n und abgeflachtem s/8Schluß; die Sschiffe modern. Rom. W T u r m b a l d nach 1200. — R o m . T a u f s t e i n , zylindrische K u f e m i t Palmettenfries a m oberen u n d unteren R a n d , d a z w i s c h e n flache Pilaster. R e c h t h ü b s c h dekorierte spätgot. Sakramentsnische m i t m e h r e r e n Figuren. Halbierte D o p p e l r a a d o n n a , E . 15. J h .
Umgebung: w und sw OELDE Stadtkirche. D i e w T e i l e neu, die O T e i l e g o t . H a l l e n k i r c h e in b a r . Umbau. C h o r u n d ehemaliger T u r m 1 5 1 0 errichtet, L h s . 1 7 2 5 — 3 6 u m g e b a u t . — Taufstein spätgot., nur m i t M a ß w e r k verziert. — S a k r a m e n t s h ä u s c h e n 1491, hoher, sehr reicher H e l m . — K i r c h h o f s laterne e i n f a c h gotisch, stark beschädigt. Rathaus. N e u , e h e d e m B a u des 17. J h . , das U n t e r g e s c h o ß m i t 3 b o g i g e r Laube. HAUS GEIST Wasserschloß (Studienfonds Universität M ü n s t e r ) . Erb. 1560—85 v o n Laurentz von Brachum für F r a n z v . L o e - P l a s t e r k a m p . Zahlreiche M i t a r b e i t e r w e r d e n genannt, so der M a l e r Joist von Hervede (von Wesel), Bernt Reidkotter (1567), der das H o l z w e r k d e r I n n e n a u s s t a t t u n g fertigte, u. a . m . K a p e l l e 1667 g e w . — G r o ß e 4 t ü r m i g e A n l a g e , reicher Fassadens c h m u c k w i e Assen und Hovestadt. Erker w i e Horst. I m 18. J h . bis a u f T o r b o g e n und Erkeransatz a b g e t r a g e n . D e n früheren Zustand zeigt ein G e m ä l d e im P r o v . - S c h u l k o l l e g i u m in M ü n s t e r . Neubau n e b e n alten F u n d a m e n t e n in der A r t des Joh. Konr. Schlaun und Wilh. Ferd. Lipper. STROMBERG Kreuzkirche. 1344 g e w . 3 j o c h i g e H a l l e in v o r n e h m h o c h g o t . F o r m e n u n d Verhältnissen. G e m e i n d e h a u s 17,6 breit, n u r 16,8 l a n g , Q u e r schnitt erheblich schlanker, als es bisher d e n G e w o h n h e i t e n Westfalens entsprach. D e r ' / „ C h o r schließt sich o h n e Z w i s c h e n j o c h a n das M s c h . T u r m l o s . ü b e r den Ssch. G i e b e l für quergestellte S a t t e l d ä c h e r . Strebepfeiler einfach, an den E c k e n d i a g o n a l gestellt. W P o r t a l d u r c h Pfosten
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G Ü T E R S L O H UND UMGEBUNG
geteilt, im Bogenfeld M a ß w e r k . — A l t ä r e Renss. und Bar. — Ausgußnische 14. Jh.; Sakramentsnische 15. Jh.; Chorstuhl spätgot., in den Füllungen Faltenornament. Beichtstuhl, 17. J h . Spätrom. Kruzifix einst viel verehrt, sehr rest. Hängende Doppelstatue, Maria und Joseph, E. 15. Jh. Steinerne Muttergottes, fast lebensgroß, um 1350, manieriert in sauberer Arbeit. Grabstein bez. 1450, eingeritzte Bildnisfigur. Bar. Kommuniontuch, Filetarbeit. Gobelin 17. Jh. S. Georgs-Kapelle. 1686. 8eckiger Zentralbau mit Dachreiter. — Bar. Vesperbild in der Nische über dem Portal. Bu*g. Mauerreste. Erhalten ein 4eckiger got. Torturm. Pfarrkirche der Bauernschaft Linzel. Frühgot., letztes V . 13. Jh.; 3jochige Hallenkirche, nicht ganz so lang wie breit, Rundpfeiler und Rippen derb, Fenster mit kraftvollem, rein gezeichnetem Maßwerk (6zackiger Kreis über Doppelbogen). Quadr. Chor und W T u r m in rom.-got. Übergangsformen. — Spätgot. S a k r a m e n t s h ä u s c h e n . — Kirchhoflaterne (Teile gehören nicht zusammen).
GÜTERSLOH Sehr ausgedehntes altes Kirchspiel; iogo zuerst urkundlich erwähnt. Stadt erst seit 1825. E v . Pfarrkirche S. Pankratii. Quadr. Chor, Domikalgewölbe mit n a c h den E c k e n v e r l a u f e n d e n G r a t e n , E c k s ä u l c h e n mit s p ä t r o m . K a p i t e l l e n . A n g e b l i c h b e g o n n e n 1243. A u s derselben Bauzeit des frühen 13. J h . der U n t e r b a u des q u a d r . W T u r m s . D a s i m G r u n d r i ß a n n ä h e r n d q u a d r . 3schiffige L h s . ist got. u m g e b a u t : 2 J o c h e mit stark steigenden, k u p p c l i g c n K r e u z g e w ö l b e n a u f niedrigen 8 eckigen Pfeilern. Fenster mit F i s c h b l a s e n m a ß w e r k . Q u e r g e s t e l l t e Seitendächer, durchlaufendes Mitteldach. K l e i n e spätgot. S a k r a m c n t s nische. K a t h . P f a r r k i r c h e . N e u . G o t . O p f e r s t o c k v o n Stein, 8 e c k i g , l i e g e n d . K l e i n e s rom. B r o n z e k r u z i f i x , 12. J h . P a n k r a t i u s f i g u r , got., Holz. Haus Stahl, a m D o m h o f 99. F a c l i w e r k , mit s c h ö n e m P o r t a l des 18. J h . , R o k o k o . Umgebung: .>0 VERL Dorfkirche. Voll. 1801. Nach dem Muster des vom Fürsten Wenzel Anton zu Austerlitz in Mähren errichteten Gotteshauses erbaut. Großer Saalbau mit Umgang von steinernen Säulen, Holzdecke, Ecken abgerundet, T u r m hinter dem Altar. KAUNITZ Dorfkirche. 1746. Stattlicher Saalbau mit flacher Decke — außen mit konkav ausgerundeten Ecken. W T u r m . Bar. Ausstattung. Umgebung: nw MARIENFELD Ehem. Zisterzienser-Kloster. G e g r . 1 1 8 5 , eines der begütertsten i m L a n d e . E i n z i g e erhaltene Zisterzienserkirche Westfalens, g e w . 1222. V o n d e m d a m a l s in a l l e n wesentlichen T e i l e n vollendeten B a u e r h a l t e n C h o r , Q s c h . u n d L h s . ; alle
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Seitenanbauten im Chor und Lhs. umgebaut oder erneuert. — Kreuzförmige Anlage. Vierung annähernd quadr. Platt geschlossener Chor von i'/ 2 Quadr., urspr. nur 3 mit ihm in gerader Flucht schließende schmale Nebenkapellen auf jeder Seite. — Qsch. und Msch. je 3 Quadr. (nicht regelmäßig). Trotz basikalen Aufbaus an Stelle des s Ssch. 1 Kreuzgangflügel, durch geschlossene Mauer vom Msch. getrennt, 1294—1321 unter Abt Lubert ausgeführt. Hier ist nie ein Ssch. vorhanden gewesen, sonst wäre das Portal mit 2 Ecksäulen, das von außen in die WWand des s Qsch.Flügels fuhrt und kurz nach der Weihe erb. wurde, überflüssig. — Das n Ssch. hatte zunächst nur 4 Joche im gebundenen System von W gerechnet, ferner zum Qsch. einen kapellenartigen R a u m in Breite des Msch. mit eigenem Gewölbe. Reste eines Dachansatzes lassen einen gleichen R a u m auf der SSeite vor Anlegung des Kreuzgangs vermuten. Möglich, daß das Lhs. urspr. 1 schiffig und nur von diesen beiden Kapellen in den Qsch.Ecken begleitet war. (Die Kapellen am Qhs. häufiger bei ZisterzienserBauten, die 1 schiffige Anlage dagegen nur aus der heimischen Tradition abzuleiten). Wegen Raummangels wurde im N aber bald 1 Ssch. angelegt, das 1 7 1 4 gotisierend erneuert wurde, dabei Unterteilung der Kapellenarkade in Anpassung an die anderen Zwischenstützen. Diese sind Säulen mit Blätterkapitellen, im Chor zu einer Gruppe von 4 vereinigt. Sie tragen steile spitzbogige Scheidbogen. Hauptstützen etwa 3 m lang und nur etwa 1 m stark, aber nicht zur Vorlage von Gewölbeträgern ausgenutzt, Quer- und Schildgurte ruhen vielmehr auf einer gleich unter dem Kämpfer abbrechenden massigen Konsole aus 5 Diensten (typisch zisterziensisch). — G e w ö l b e : die Haupterrungenschaft der Zisterzienser, das rechteckige Joch, noch nicht durchgeführt, sondern gemäß der heimischen Tradition an quadr. Jochen in Verbindung mit dem gebundenen System festgehalten. Hier die frühesten Rippen in Westfalen, aber dünn und kraftlos ohne konstruktive Bedeutung, den kuppeligen, stark steigenden Gewölben nur dekorativ untergelegt. Gewölbescheitel mit Schlußring und quadr. Schlußsteinen 3,30 m über dem Scheitel der Gurtbogen. Die Aufteilung des Chors in i'/'2 Quadr. verursacht eine merkwürdige Schlußlösung: ein halbiertes Gewölbe, dessen Scheitel sich gegen die Abschlußwand des Chors lehnt. — I m Innern klare Aufteilung der Wandflächen. Ein Wulststab, der auch um die Konsolen läuft, trennt an der Hochwand Gewölbeund Arkadenzone. — Unter Abt Nikolaus (1322—44) die K a p e l l e n n und s des Chors verbreitert und 4 neue im Ö hinzugefügt, so daß geschlossener eckiger Chorumgang entstand. Die beiden Kapellenanbauten im O mit den bar. Helmdächern 1717—48. Sakristei im O 1754. — A u ß e n b a u : Langgestreckte turmlose Geschlossene Mauermasse, Anlage, noch stark rom. wirkend. die Fenster, soweit noch alt, rundbogig und paarig angeordnet (die meisten bar. umgestaltet); schlichter Rundbogenfries mit Lisenen. Die WFassade hatte urspr. j großes Rundfenster, darüber Bogenstellungen und steigenden Rundbogenfries. N Qhs. »4
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Fassade: ü b e r einem frühgot. Portal mit j e 3 gekuppelten E c k säulen u n d G i e b e l öffnet sich eine 3 Fenstergruppe mit vorgestellten schlanken S ä u l e n ; ähnliche Fenstergruppe mit V i e r p a ß blende d a r ü b e r auf d e m s Q h s . G i e b e l . — V o r h a n d e n s e i n einer w V o r h a l l e nicht g a n z ausgeschlossen. — M a t e r i a l : Backstein, hier z u m erstenmal in Westfalen v e r w a n d t , aber nur als Füllmaterial. Sämtliche dekorativen u n d tragenden T e i l e aus Sandstein. — M a ß e : L ä n g e n a c h s e 52,75 m ; Q s c h . 25,85 m ; Msch. 8,65 m breit; S c h i l d w a n d 14 m hoch. D i e C h o r e i n r i c h t u n g aus der Zeit des A b t e s Heinrich Münsterm a n n ( 1 4 9 8 — 1 5 3 7 ) : Steinerne S c h r a n k e n , steinerner L e t t n e r (jetzt entfernt), T a b e r n a k e l t u r m , steinerner Viersitz, Chorgestühl und Levitensitze. J e d e s einzelne Stück zeugt von v o r n e h m e m G e s c h m a c k . D i e V i e r u n g m u ß bereits bei d e r W e i h e 1222 durch geschlossene Schranken v o m Q h s . getrennt gewesen sein, d a r a u f deutet der schräge M a u e r d u r c h b r u c h v o m s Q s c h . nach d e m Msch. D i e z u d e m e h e m . Lettner gehörenden 12 sitzenden A p o s t e l jetzt auf den Chorstühlen, v e r w a n d t den Arbeiten des Joh. Brabender, genannt Beldensnyder. W e i t e r e 6 stehende Apostel ungewisser Bestimmung, aus derselben Zeit. — A l t ä r e : Massiger H o c h a l t a r 1693 nach d e r Zerstörung des vielgepriesenen großartigen A l t a r s c h r e i n s v o n 1 4 5 7 ; dieser zeigte in der Mitte Schnitzwerk ( M a d o n n a ) , seine seit 1804 zerstreuten i 6 G e m ä l d e d e r Flügel stellten Szenen aus der Leidensgeschichte Christi und d e m L e b e n M a r i ä und Christi dar, so gut w i e sicher Arbeiten des Johann Koerbecke; 14 kostbare T a f e l n lassen sich an verschiedenen O r t e n nachweisen: 2 T a f e l n im Besitz des Landesmuseums zu M ü n s t e r ; letzter Rest des got. Altars in M a r i e n f e l d : die thronende Muttergottes aus d e m Mittelschrein. — P a s s i o n s a l t a r , Stein, 2. V . 16. J h . O b e r einer 4geteilten Predella 3 längsrechteckige Felder mit Darstellungen aus der Leidensgeschichte in Relief und Vollplastik; zusammen mit d e m gleichartigen Antoniusaltar, j e t z t im L a n d e s m u s e u m z u Münster, w o h l z u d e m genannten Lettner gehörig. — 2 reich überladene Bar. A l t ä r e in d e n ö K a p e l l e n . 1. H . 18. J h . — 2 Beichtstühle in ü p p i g e m Bar., A . 18. J h . ----K a n z e l mit vollplastischen Figuren an d e r Brüstung und prachtv o l l e m Eisengitter aus d ü n n e m R a n k e n w e r k , dat. 1728. — O r g e l gehäuse in pompöser A u f m a c h u n g , err. 1751. — Muttergottes im T y m p a n o n des K r e u z g a n g p o r t a l s , M . 14. J h . — M a r i a und J o h a n n e s aus einer K r e u z i g u n g s g r u p p e i m s Q s c h . , E . 15. J h . — M o n d s i c h e l m a d o n n a i m T y m p a n o n des n Qsch.-Portals, ähnlich den W e r k e n des sog. »Meisters von Osnabrück«, 1. Drittel 16. J h . — A u s derselben Zeit der s t e i n e r n e K a l v a r i e n b e r g auf d e m Friedhof. — B e w e i n u n g Christi v o m ehem. A b t a l t a r , osnabrückisch, i . H . 1 6 . J h . —• A d l e r p u l t u n d 3 a r m i g e r L e u c h t e r , 1 5 . J h . — G u t e s K i r c h e n g e r ä t , besonders eine A m p e l , dat. 1775. — Param e n t e . — V o n den zahlreichen meist abgetretenen G r a b s t e i n e n sind nur w e n i g e kunsthistorisch von Interesse. Trapezförmige G r a b p l a t t e des Stifters H e r m a n n I I . von K a t z e n e l l e n b o g e n , Bischofs von Münster ( t 1203), das in den unteren Teilen zer-
WARENIiORK
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störte Bild einfach in den Stein geritzt, 2. V. 13. Jh. Aus 2. H. 13. Jh. Platte des Stifters Wedekind v . R h e d a in Panzer und Rock, fast vollplastisch. Figur und Platte eines unbekannten gepanzerten Ritters in flachem Relief. Platte des Ritters S. von Baak mit 2 Frauen in Zeittracht, um 1400. Schön, doch sehr beschädigt, die Umrißzeichnung einer Hadwig. — Glasgemälde ins n Ssch. des Doms zu Münster überführt. Klostergebäude. V o n den älteren hat sich nur der oben erwähnte Kreuzgangflügel erhalten, vornehme Hochgotik, klassisches Fenstermaßwerk, verzierte Schlußsteine. Alles übrige Neubau seit E. 17. Jh., den Luxusbauten der süddeutschen Klöster dieser Zeit nicht ebenbürtig, aber im Norden aufsehenerregend, heute davon nur Abtei und 3 teiliges Tor erhalten. A b t e i g e b ä u d e (Frhr. v. Korfl'-Harkotten). 2geschossig, hufeisenförmig, wahrscheinlich 1681 von Peter Pictorius d. Ä. beg., zwischen 1681 und 1705 von Georg Rudolphi fortgesetzt, vor 1708 vollendet. Breite ausladende Freitreppe, Bar.Portal und Nischenstatue im Obergeschoß. K l a r gezeichnete Fensterrahmen, Wechsel von Flachbogen und Dreiecksgiebeln über den Fenstern. HARSEWINKEL Dorfkirche. Neugot., 1860. Die alte Kirche war ein 1 schiffiger rom. Bau; in der 2. H. 14. Jh. Umbau zu einer 2jochigen Hallenkirche, 15 m breit und nur 10 m lang. — Erhalten ein rom. Taufstein um 1200, einige Meßgeräte und Paramente meist 18. Jh., ein Missale um 1300. VERSMOLD Stadtkirche. 1 schiffiger Gewölbebau der Übergangszeit des 13. Jh., spätgot., zu unsymmetrischer Hallenkirche erweitert. Spätrom. Portal mit Kleeblattöffnung und beringter Stabeinfassung. Rom. WTurm mit rundem Treppentürmchen. got. Sattfidach. WARENDORF Bischöflicher Amtshof mit Pfarrkirche aus der £eit des hlg. Liudger. Als Stadt mit Befestigung seit 1224 erwähnt. Ackerbürger- und Handelsstadt. Im 18. Jh. blühender Leinenhandel. 1763 Abbruch der Befestigungen. Größere Brände 1404, 1630, 1638, /66V;. 1741. Alte Pfarrkirche. Nach Brand 1404 völlig erneuert als Hallenkirche in 3 nahezu gleichbreiten Sch. und 4 Jochen. Der rom. T u r m des 12. Jh. 1913 abgebrochen. Der Chor erscheint als Verlängerung des Msch. um 1 Joch mit 5/g Schluß. Gewölbe von 4 glatten Rundpfeilern getragen. An den 3teiligen Fenstern im Chor geometrisches Maßwerk, im Lhs. Fischblasen. Das Äußere schlichter Bruchsteinbau, Gewölbe aus Backstein. Bis Brand 1630 alle 3 Sch. unter einem gemeinsamen Satteldach. Danach über den Ssch. 4 quergestellte Satteldächer mit Giebeln. Gleichzeitig die beiden Joche neben dem T u r m angefügt. — V o m Tympanon des alten Turmportals 3 feine zierliche Figuren: Muttergottes, Laurentius und Katharina, 1. Drittel 15. Jh. —• Die nach Verwüstung durch die Wiedertäufer prächtig wiederhergestellte Ausstattung im 19. Jh. zum großen Teil vernichtet.
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WARENDORF UND UMGEBUNG
Auf dem H o c h a l t a r in neuem Rahmen steilige Tafel mit Darstellungen aus der Leidensgeschichte Christi. I n der Mitte große Kreuzigung. V o n den 16 Darstellungen der beiden verlorengegangenen Flügel 9 verstreut nachzuweisen (»Marter des hlg. Laurentius« im Landesmuseum zu Münster, mehrere Tafeln in Freckenhorst usw.); Hauptwerk des sog. »Meisters des Warendorfer Altars«, des begabtesten Nachfolgers Konrads von Soest (vgl. Altar aus Isselhorst im Landesmuseum Münster und Altar in Darup). —-Von dem ehemaligen, 1675 aufgestellten B a r o c k a l t a r das M i t t e l b i l d von I.A. Vercruizen. — Aus got. Zeit (15. Jh.) ein Tabernakelturm mit Marienkrönung und das Chorgestühl; eine Kreuzigungsgruppe in gerahmter Nische 16. Jh. — Christopherus 1. H. 17. Jh. — » S a s s e n b e r g e r K r e u z « auf dem Kirchplatz, eine Kreuzigungsgruppe auf hohem Postament mit lebensgroßen Figuren, 1. H. 16. Jh. — Meßgeräte 17. und 18. Jh. Paramente 18. Jh. Neue Kirche. Gegr. 12. Jh. Der jetzige Zustand des 1 schiffigen gerade geschlossenen Baues von verworrenem Stilcharakter, rom. Mauerteile noch vorhanden. Fenster, Türen und Sakristeianbau spätgot., 15. und 16. Jh. Gewölbe und anderes aus Rest, nach Brand x741. — Aus derselben Zeit die Ausstattung: Chorgestühl, Orgelgehäuse und Taufbecken. — Hungertuch in Filetarbeit, 18. Jh. — Meßgeräte 18. Jh. Franziskaner-Kirche. Gew. 1673. 1 schiffige Anlage mit urspr. flacher Decke, seit 1852 Holzgewölbc; ßseitiger Chorschluß, große rundbogige Fenster auf der NSeite, kurze breite Fenster mit Balustraden darunter auf der SWand, hierdurch Teilnahme am Gottesdienst vom Kloster aus möglich. Einheitliche Ausstattung aus den 80er Jahren des 18. Jh., davon nur die Beichtstühle und 3 A l t ä r e erhalten (letztere 1780 von Rinklake und Mertens). — Anna Selbdritt, E. 15. Jh. •— Paramente 18. Jh. Guter Kruzifixus vom Kreuze auf dem Klostervorplatz, A. 18. Jh., jetzt im Landesmuseum zu Münster. K l o s t e r g e b ä u d e , 17. und 18. Jh., Portal mit Umrahmung in Knorpelmanier, 1683. Wohnhäuser: Markt 4, 3geschossiges schmales Giebelhaus mit Volutenverzierung, 1631. — Haus »Harmonie«, Münsterstr., schöner klassiz. Gesellschaftssaal, 1811. — Bmkw. Reste eines großen Epitaphs an der Vohrener Landstr. als Feldstation: Petrus, Paulus und 1 Kanoniker als Stifter, lebensgroße Steinfigur, 1. V . 16. Jh. S a m m l u n g des Vereins für Orts- und Heimatkunde. Umgebung: nw MILTE Pfarrkirche S. Johannes d. T. Vom rom. Bau des 12. Jh. nur WTurm mit gekuppelten Schallsäulen, Treppengiebel modern. 1828/29 an Stelle des alten Lhs. klassiz. Neubau. Schlichter rechteckiger Saalraum mit hohen runden Fenstern und flacher Decke. Einheitliche klassiz. Ausstattung im Innern. Harmonisch gegliederte Altarfront mit kannelierten Säulen und Pilastem unter einem breiten Architrav. Im mittleren Halbrund K o p i e des Achtermannschen K r u z i f i x e s für die
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Hedwigsgemeinde in Berlin vom Jahre 1834. Bmkw. die reiche Schnitzerei der Kommunionbank. VINNENBERG Von der ma. Klosteranlage nur die Kirche erhalten, wesendich nach Bränden 1550 und 1568. Lange 1 schiffige turmlose Anlage, 4 kreuzgewölbte Joche im Lhs., eingezogenes Chorjoch mit 3 /s Schluß. Im W Nonnenempore, 2'/ 2 Joch einnehmend, von vornherein geplant, deshalb in dem w Joch 2 Fensterreihen übereinander. Jetzige Empore zwischen 1 6 7 7 — 1 7 1 1 . Unter der Empore 3schifiige, 4jochige, rippengewölbte Halle. WFassade mit 3 Bildnischen, 1704. — Chorstühle, Kirchenbänke mit geschnitzten Wangen und 2 Beichtstühle aus 18. J h . — Gnadenbild: thronende Muttergottes, z. T . erneuert, 2. H . 13. J h . —• Anna Selbdritt (Jesuskind fehlt), M . 15. Jh. — Mutter Anna mit Maria, 1. H . 16. Jh. — 2 weibliche Heilige, um 1700. — 4 steinerne Altaraufsätze aus i . H . 16.Jh., die sowohl für den Zeitstil a b auch für den spätma. Ideenschatz aufschlußreich sind, im Diözesan-Mus. zu Münster. — 2 Tafelbilder mit den 12 Aposteln, westfälisch, 4. V . 15. Jh., im Landesmuseum zu Münster. Umgebung: nö SASSENBERG Dorfkirche. 1670—78; gotisierender Bau, wie auch andere auf Betreiben des Fürstbischofs Christoph Bernard von Galen errichtete Kirchen (vgl. Corvey, Domkapellen in Münster); Hallenkirche in der Teilung 3: 3, schmales Chorjoch mit 3 / 8 Schluß; WPartie neu. Kreuzrippengewölbe auf glatten Rundpfeilern. Chorbogen und Fenster rundbogig. 2 Portale in strengem italienischem Bar. Die behauptete Urheberschaft des Peter Pictorius d. Ä. ist nicht gesichert. — 2 Seitenaltäre E. 18. Jh. — Kommunionbank, Kirchenstühle und Orgelbrüstung mit Schnitzereien, E. 17. Jh. — Taufstein, Becken von 4 Engeln getragen, bez. 1686. A u s derselben Zeit pokalförmiges Weihwasserbecken, als Verzierung geflügelte Engelköpfe. — 3 hölzerne Kruzifixe, 15. und 18. Jh. — Kreuzigungsgruppe außen am Chor, 1. H. 16. Jh. — Aus A . 18. Jh. 2 Steinskulpturen: Hlg. Familie und Muttergottes den Drachen mit den Füßen tretend. — Altargerät. Schloß. Schon im Ma. bedeutend, nach dem 30jährigen Kriege, namentlich aber unter Bischof Friedricli Christian v. Plettenberg (1688 bis 1706), zu einer prächtigen bischöflichen Residenz umgeb., heute als Fabrik gänzlich entstellt. 3teiliger Flügelaltar mit Darstellungen aus der Leidensgeschichte Christi, einem sächsischem Meister um 1520 zugeschrieben, im Landesmuseum zu Münster. GREFFEN Dorfkirche. Rom. Turm, 1899 abgebrochen. V o n der 1 schiffigen Kirche um 1500 nur der Chor und das Gewölbe erhalten. — Taufstein aus der Erbauungszeit. — Aus M. 18. Jh. Hochaltar und Kanzel mit fast vollplastischen Halbfiguren und eine gute Doppelmadonna im Strahlenkranz, 2/a I.ebrnsgröße. HAUS H A R K O T T E N Alter Burgsitz der Familie von h'or/f. 1334 Teilung zwischen Heinrich und Evert v. Korff. J Burghäuser. 1615 der Ostbau durch Ehe an Goswin von Ketteier. Seitdem »Harkotten-h orjj« und oHarkotten-Ketteler«.
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Schloß v. Ketteier.
1754—67 von J. L. M. Gröninger erb.
Die große Freitreppe 1768—69. Ü b e r hohem rechteckigem Kellergeschoß 2 Stockwerke mit Mansardendach, oval ausladendes Mittelrisalit mit geschwungenem Giebel, schwache Eckrisalite. Verputzter Backsteinbau mit Werksteineinfassung. I m Mittelbau geräumiges Treppenhaus und Festsaal. (Die wertvolle Ausstattung zum größten Teil nach Schloß Schwarzenraben b. Lippstadt.)
Schloß v . K o r f f .
1805 -06 von A. v. Vagedes erb.
Klassiz.
Werksteinbau von geringem U m f a n g , aber edlen Proportionen. Mittelrisalit mit flachem Giebel, auf 4 dorischen Säulen eine Vorhalle mit Balkon bildend. Eckrisalite durch Lisenen und Dachbalustrade gerahmt. — Schloßkapelle 1665. Bar.Altar. - M e l z h a u s (Brauerei), vortreffliches Bauernhaus, 18. J h . ; Fachwerk, vorkragende Geschosse auf Konsolen. — » T ö n i s h ä u s c h e n 1662. zwischen Harkotten und Füchtorf. Reich profilierte Kleinarchitektur, stark verkröpftes Gebälk auf jonischen Säulen. A u f der geschwungenen Haube ein Ecce Homo, im Innern Muttergottes und hlg. Antonius (vielleicht nach einem Entwurf von P. Pictorius d.Ä.). Umgebung: ü BEELEN Dorfkirche. Rom. Kirche abgebrochen. Aus der alten Ausstattung einige bmkw. Holzskulpturen. Kruzifix um 1300, Vesperbild und Johannes d. T., M. 15. J h . , Mondsichelmadonna um 1500. — Meßgeräte. — Paramente. Umgebung: so und sw FRECKENHORST N o n n e n k l o s t e r . Gegr. vor 857. Die K i r c h e 1 1 1 6 durch Brand zerst., bei dem wohl nur der w Teil der K r y p t a mit Confessio erhalten blieb: 2 : 3 Säulen, parallele Tonnengewölbe mit Stichkappen. Weihe des Neubaus 1 1 2 9 (Inschr. am Taufbecken). Neben St. Patrokli in Soest und der Stiftskirche von Neuenheerse der bedeutendste Bau Westfalens aus dem frühen 12. J h . ; ausgezeichnet durch Großräumigkeit bei völlig schlichter Behandlung und durch die Anlage von 5 Türmen. Wesentlich unverändert erhalten (abgesehen von der späteren Einwölbung). — Flachgedeckte Basilika auf kreuzförmigem Grundriß in streng durchgeführtem quadr. Schematismus. Ganze innere L ä n g e 57 m, Msch. 7,8 m breit, 1 1 , 5 m hoch (urspr.). Chor und Q h s . mit gratigen leicht steigenden Kreuzgewölben überdeckt, die Ssch. mit Kreuzgratgewölben ohne Gurte. Die Gewölbe des Lhs. aus der Zeit um 1500, dabei Überhöhung der Außenmauern um 1,25 m. — I m Lhs. 6 längsrechteckige Arkadenpfeiler, ihre K ä m p f e r mit Schachbrettornament. Platter Chorschluß, was charakteristisch westfälisch ist, auch die Nebenapsiden außen rechteckig ummantelt. Wohl E. 12. J h . wurden Chor und K r y p t a um A . 13. J h . erhielt das Innere 1 schmales Rechteck verlängert. der Kirche eine reiche und seltene Gliederung durch eine Blendarkatur an den Ssch.Wänden: 3 Rundbogen auf Säulchen wurden
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von einer rundbogigen Blende zusammengefaßt, in ähnlicher Gruppierung, wie sie die Reste des Kreuzgangs heute noch zeigen; um 1841 abgebrochen. — Besonderes Interesse verdient der WBau. 3türmiges W e s t w e r k , der starke quadr. Mittelturm (urspr. um 2 Fenstergeschosse niedriger) wird von 2 runden Treppentürmen an seinen Ecken flankiert. In ihm die T u r m halle mit WEingang und schlichten Doppelarkaden gegen das Msch., darüber eine etwa 10 m hohe flachgedeckte Nonnenempore mit 2 doppelt verteilten Öffnungen an der OSeite. A u f der N - und SSeite besaß die Empore über den Ssch.-Verlängerungen flachgedeckte Nebenräume, die ehedem durch breite rundbogige Öffnungen zugänglich waren, heute aber abgebrochen sind. Im W w a r eine doppelgeschossige Vorhalle vorgelagert, deren Obergeschoß zum Frauenchor gehörte; sie ist auch nicht mehr erhalten. 2. H . 12. J h . Erhöhung des Mittelturms, wohl infolge vermehrter Aufhängung von Glocken, dabei neue Fensteranordnung in Haupt- und Nebentürmen, ein ähnlicher V o r gang wie um die gleiche Zeit in Corvey und Neuenheerse. —• 1689 erhielt der Mittelturm einen durch alle Geschosse durchgehenden Glockenstuhl, ein Meisterwerk der Zimmererkunst. — I n den ö Qhs.Ecken noch 2 kleine quadr. Chortürme. — Das Äußere der ganzen Kirche absolut schmucklos, Bruchstein mit wenigen Werksteingliederungen am Westbau. T a u f s t e i n mit der Weihe-Inschr., das bedeutendste erhaltene steinerne Taufbecken Deutschlands aus dem 12. J h . Über einer Basis mit attischem Profil erhebt sich eine zylindrische K u f e , die in 2 ungleiche Reliefzonen aufgeteilt ist. Unten liegende Bestien in fortlaufender Reihung, symbolisch die Sünde darstellend, darüber 7 Szenen aus dem Leben Christi (Verkündigung, Geburt, T a u f e , Kreuzigung, Höllenfahrt, Himmelfahrt, Weltgericht), von flachbogigen Arkaden gerahmt. Der R a h m e n teilweise mit in die Handlung einbezogen. Die Figuren, nicht eigentlich reliefmäßig behandelt, stehen weit vom Grunde a b und sind erst auf ihrer Vorderfläche zeichnerisch modelliert. V o n der Kleinplastik beeinflußt. — Kunstgeschichtlich noch interessanter der T u m b e n d e c k e l mit einer 1,80 m langen Frauengestalt, laut Inschr. Geva (Äbtissin, Erbauerin der Kirche); kein horizontal hingelegtes Standbild wie gwöhnlich in der rom. Epoche, sondern, wie das dem Körper sich anschmiegende Gewand und der Z u g der feinen schematischen Falten zu erkennen gibt, wirklich ein liegender Körper. Der Stein sehr bestoßen, die Entstehung im 12. Jh. nicht zu bezweifeln. Früher w a r am vorderen R a n d der Platte noch die Inschr. lesbar: A i Got minne Gerboden ve dit bilethe scop (alle dele), wohl die früheste Inschr. in deutscher Sprache. — R o m . T ü r r i n g e in Löwenrachen mit Inschr.: Bernardus me fecit, aus der Erbauungszeit. — Als Leihgabe im Landesmuseum zu Münster »Das goldene Buch«, prächtig ausgestattet. Codex mii Miniaturen und reichem rom. Deckel, 12. J h . — Madonna am Türpfeiler des NPortals, E. 15. J h . — 3 steile Tabernakcltürmchen, 2 an der OWand
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des Chors, das 3. im n Ssch., etwa um 1500. — Reich dekorierter spätgot. 7armiger Standleuchter. — V e s p e r b i l d , besonders bmkw., aus dem Kreise des Meisters von Osnabrück, 2. Jahrzehnt 16.Jh. — Hungertuch in Filetarbeit 1628, 6 : 5 m , der G r ö ß e des Triumphbogens entsprechend. — 2geschossiger H o c h a l t a r , 1646, von Wilh. Spannagel, einem Schüler Gerh. Gröningers; gut proportionierte Architektur, Figuren gering. — B o n i f a z i u s und W i l l i b r o r d u s , 2 Sitzfiguren aus Eichenholz, jetzt in der Taufkapelle, gewaltig zerklüftete Bar.Plastik, d e m Joh. Wilh. Gröninger zugeschrieben, u m 1700. — E p i t a p h der Äbtissin Gertrud v. KorfFSuthausen von Joh. Mauritz Gröninger, u m 1700. — Reliquienschrein der hlg. Thiatildis, 1669. — Got. Monstranz um 1500; aus E. 17. Jh. zierliche Monstranz mit Rundtempelchen als Bekrönung. — M a r i a und Joseph, in Silber getrieben, Halbreliefs, 70 cm hoch, augsburgisch. — Einheimische Arbeiten aus A . 17. Jh.: silberne Altarleuchter, Weihrauchfaß und Schiffchen u. a. m. — Paramente 17. und 18. Jh. Klostergebäude. Das 19. Jh. hat sich an ihnen schwer versündigt, auch den K r e u z g a n g , ein vortreffliches Architekturstück aus dem A . 13. Jh., nicht unberührt gelassen. Er reicht seltsamerweise mit seinem n Flügel nicht bis an die Kirche heran, sondern läßt einen Begräbnisplatz dazwischen frei; in den Arkaden G r u p p e n von 3 R u n d b o g e n auf j e 2 gekuppelten Zwischensäulen mit abwechslungsreichen Blatt- und Rankenkapitellen, j e d e G r u p p e von einem runden Blendbogen zusammengefaßt. — In der D e c h a n e i mehrere bmkw. Kunstwerke, besonders 3 T a f e l b i l d e r (Gefangennahme mit Resten eines Marientodes auf der Rückseite, Geißelung, Pfingsten) u m 1420—30, die höchstwahrscheinlich von den Flügeln des großen Altarwerks in Warendorf stammen. — Bmkw. ein S c h r a n k mit ornamentalen und figürlichen Schnitzereien der Renss. —• Evangeliar mit reich verzierten Initialen und 2 Miniaturen, 12. Jh. — Sog. W e i ß e s K r e u z , a n der Straße nach Warendorf, guter Gabel-Kruzifixus, frühes 18. Jh. A b t e i (Schloß). 1740 von F. C. Nagel. Rechteckiger 2geschossiger H a u p t b a u , breites Mittelrisalit, von Dreieckgiebel und Eckpilastern gerahmt. 2seitige geschwungene Freitreppe führt z u m Mittelportal mit bekrönender Balustrade. Urspr. abgewalmtes Dach. — Geschnitzte T r u h e n und Schränke. WESTKIRCHEN Dorfkirche. Rom. Turm 1868 abgebrochen. 1809—10 klassiz. Neubau. Neugot. Kirche 1871. Aus dem alten Inventar bmkw.: Taufstein, 8eckiges Becken a u f 4 Säulen, bez. 1588. — Meßgeräte 17. und 18. Jh. — Paramente 18. Jh. — Graduale, 15. und 17. Jh. HAUS DIECK Herrenhaus. 1771, schlichter, rechteckiger, 2 geschossiger Bau mit Mansardendach und polyg. Mittelrisalit. OSTENFELDE Kirche. 1860. Vom Inventar der alten Kirche: Kruzifixus um 1400. —
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Taufstein 15. Jh. Aus derselben Zeit got. Monstranz. Besonders reiche Strahlenmonstranz, Warendorfer Arbeit, bez. 1728. — Meßgeräte 1 7 . — 1 9 . J h . — Paramente: rote und w e i ß e K a p e l l e , vollständige Garnituren, 1. H. 18. J h . — Missale mit Initialenschmuck und Miniaturen 1440. HAUS V O R N H O L Z Herrenhaus. 1666. 2 stöckiger Hauptbau mit 2 schmalen Flügeln, völlig schmucklos. I m Speisesaal kostbare Ledertapete und 3 mächtige holländische Schränke aus 1. H. 17. J h . — Wappentruhe 1608. — Silbergerät mit Augsburger und Münstcrer Marken, 17. u n d 18. J h . HOETMAR Dorfkirche. V o m rom. Bau nur die beiden unteren gewölbten Turmgeschosse; jetziges Lhs. 1510. Ansehnlicher spätgot. G e w ö l b e b a u , 1 schiffig mit s / 8 Schluß, 4 weitgespannte K r e u z g e w ö l b e , R i p p e n auf Laubkonsolen, 3 teilige Fenster mit Fischblasen. — Taufstein bez. 1518. — Ü b e r der T ü r kleine spätgot. Kreuzigungsgruppe. — Derber Schnitzaltar u m 1550, u m 1650 in bar. Einfassung, jetzt verändert in neugot. A u f b a u . — Sitzmöbel 1661. — Strahlenmonstranz 18. J h . — M e ß g e w a n d von rotem Goldbrokat. 1701. Umgebimg: w EINEN Dorfkirche. R o m . W T u r m ; 1 schiffiger G e w ö l b e b a u von 2 Jochen mit eingezogenem C h o r j o c h und 5 /s Schluß, M . 16. J h . — Taufstein, bez. 1670. — Steinerner Altaraufsatz, fast vollplastische Darstellungen aus der Leidensgeschichte, handwerklich, E. 15. J h . — Schönes M e ß g e w a n d , 2. H. 15. J h . — Missale, i . H . 16. J h . — Strahlenmonstranz, M . 18. J h .
MÜNSTER Kurz vor 800 wählte der aus Friesland stammende hlg. Liudger »Mimigemeford« (alte heidnische Kultstätte?) als Sitz des von Karl d. Gr. geplanten Bistums für das westl. Sachsen und Friesland. Der nicht völlig sicher gedeutete Name hängt mit der Furt über die Aa zusammen, bei der wichtige Straßen zusammenliefen. Hier entstand, ganz ähnlich wie in Halberstadt, die befestigte und A. 12. Jh. erweiterte Domburg, deren Grenzen sich im heutigen Stadtgrundriß noch klar hervorheben, Die Lage der 4 Burgtore vom .1. des 12. Jh. ist bekannt. Reste der sie verbindenden Mauer sind erhalten. Diese Burg wurde 1121 nach der Eroberung durch das Heer Herzog Lothars von Sachsen zerstört, sie blieb geistliche Immunität, während vor ihr die Stadt entstand mit ihren 5 Märkten, den sie begrenzenden Domhäusern, dem Netz ihrer Straßen, die großenteils alten Landwegen folgten, und der weitabgesteckten Befestigung, die um die M. des 12. Jh. angelegt wurde. Den durch sie bestimmten Umfang hat »Münster« (monasterium), dessen neuer Name seit E. des 11. Jh. auftrat, bis in das ig. Jh. bewahrt. Im späten Ma. erlebte die Stadt als Mitglied der Hansa ihre eigentliche Blüte, fast unabhängig von bischöflicher Gewalt. — Die H 'iedertäufer (1534—35) führten im Kampf mit dem Bischof eine umfassende neue Befestigung der Stadt durch; dabei wurden zu den Grundmauern der Schanzen Bildwerke der Kirchen be-
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nutzt, die löyy—g8 z- T. wiedergefunden, zum kostbarsten Besitz des Landesmuseums zählen. — Nach dem 30jährigen Kriege, durch den Münster nicht erheblich zu leiden hatte, verlor die Stadt mit der Kapitulation vor dem Bischof Christoph Bernhard v. Galen 1661 ihre Selbständigkeit. Der neue Landesherr legte die große Zitadelle im W der Stadt an; an ihrer Stelle erhob sich seit 1767 die Residenz des Fürstbischofs Max Friedrich Grafen Königsegg-Rothenfels mit dem Hofgarten, während die Befestigungsanlagen, die zuletzt 1760- -6z erneuert wurden, bald darauf nach Plänen Schlauns und Lippers zu den die ganze Stadt umziehenden lindenbestandenen Wallpromenaden umgestaltet wurden. —• Die Hauptstadt des 1803 säkularisierten Bistums kam mit diesem 1815 endgültig an Preußen. Allen Kirchen ist gemein, daß sie stark purifiziert, restauriert, polychromiert, also in jeder Weise auf den sakralen Geschmack des ig. Jh. gestimmt sind — ausgenommen die Servatii-Kirche.
Dom S. Paul. Der größte unter den 4 westfälischen Domen (Innenmaße: etwa 90 m lang, Msch. 27,2 m breit). Ein Werk des 13. Jh. unter Benutzung von Resten eines Baues der Ottonenzeit. Der Dom, den S. Ludger um 800 erbaut hatte und den spätere Quellen den »alten« nennen, stand weiter im N und blieb neben dem »neuen« fortbestehen, bis er 1377 endgültig abgebrochen wurde und das in ihm durch Bischof Burchard (1098—1118) gestiftete Kapitel des Alten Doms in eine bischöfliche Kapelle verlegt wurde. Der neue, geb. von Bischof Dodo (967—993). Ein 2. Neubau beg. 1225 von Bischof Dietrich von Isenburg (primum lapidem novae ecclesiae posuit), gew. 1265 von Bischof Gerhard v. d. Mark. Dieser Hauptbauzeit war schon E. 12. Jh. und A. 13. Jh. ein Bau des WChores vorausgegangen, indem dem WQsch. statt des bisherigen Westwerks der als Westwerk und Alter Chor bezeichnete quadr. Raum mit den beiden WTürmen vorgebaut wurde. Er scheint zunächst als Pfarrkirche der nach den Abpfarrungen von 1140 (Uberwasser), um 1170 (Mauritz), um 1180 (Lamberti) sehr beschränkten Domimmunität gedient zu haben, hat eigene Weihkreuze, feierte ein abweichendes Weihfest und stand mit dem Ottonischen Dome nur durch Portale in Verbindung. Erst während des Neubaues, um 1245, wurde er mit ihm verbunden und auf gleiche Höhe der Gewölbe gebracht. Vermutlich wurde schon damals der Laien-Pfarrgottesdienst aus dem Westwerk, dessen Patron nicht bezeugt ist, in die für die 2. Hälfte des 13. Jh. urkundlich belegte Kleine Jakobikirche auf dem Domplatz (gegenüber dem Landesmuseum) verlegt. Daß auch im übrigen der Bau des 13. Jh. an den Grundlinien des Dodoschen Baues festhielt, ist nicht nur unmittelbar nachzuweisen, sondern auch deshalb wahrscheinlich, weil die Grundform einer Basilika mit Westwerk und doppelten Qschiffen dem Ideenkreise des 13. Jh. fremd ist, hingegen zur Ottonischen Zeit völlig paßt (vgl. u. a. S. Michael in Hildesheim und S. Pantaleon in Köln). Die Bautätigkeit des 13. Jh. schritt abschnittsweise von W nach O fort. 1. W e s t bau. Platt geschlossener quadr. Chor und in den Winkeln zum Qsch. starke quadr. WTürme. Vom Bischof Hermann
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(1174—1203) wird berichtet, daß er das ganze Westwerk und die Türme aufführte. Sie sind aus rauhem Bruchsteinwerk und ohne Kunstformen. Die vorgeblendcte Werksteingliederung der oberen Stockwerke zeigt durchweg den Spitzbogen; die unteren Turmgeschosse haben im Innern spitzbogige Kreuzrippengewölbe. Der Chor selbst zeigt die Tätigkeit dreier Bauzeiten. In der jüngsten (1516—22) wurden die Fenster und das Portal der WWand durchgebrochen, womit der Raum seine liturgische Bedeutung als Chor aufgab; vorher war er nicht nur türlos, sondern lag auch mit seinem Fußboden erheblich höher als der OttonenDom. Einer mittleren Bauzeit gehört das Gewölbe an; es ist in Form und Lage denen des Lhs. annähernd gleich, nur daß hier nicht die Scheitelrippen, sondern die Diagonalrippen vertieft sind; die Kämpfer des ursprünglichen Gewölbes, das um 1245 dem zweiten Platz machen mußte, liegen fast 3 m tiefer. Diesen gleichzeitig ist die Gliederung der beiden Seitenwände. Die beiden 4 teiligen Arkadengruppen des Erdgeschosses auf der N- und SSeite liegen in der Achse der Türme und waren früher offen. Über ihnen, in halber Höhe der Mauer, ein in Säulen und Rundbogen geöffneter Laufgang. Ein entsprechender Laufgang ist sowohl in der (um 1245 weggebrochenen) Ostmauer wie in der WMauer anzunehmen, wo erst die Schaffung des WPortals ( 1 5 1 6 ) die Höherlegung des Laufganges notwendig machte. Aber schon vorher hatte hier ein großes Radfenster, dessen Spuren außen neben den Figuren der Apostelfiirsten deutlich sichtbar sind, um 1245 den entsprechenden Verbindungsgang zwischen den oberen Triforien des zweiten Geschosses unterbrochen. Die unteren Spitzbogen in der WMauer innen neben den Türen sind modern. 2. W e s t q u e r s c h i f f u n d L a n g h a u s . Im Qsch., dessen Maße sich genau wie 3 : 1 verhalten, sind erhebliche Mauerreste des Ottonen-Domes erhalten: die gewaltige 2 m starke WMauer in der ganzen Ausdehnung, von der XMauer bis zur SMauer reichend und auch über dem Gurtbogen des »Alten Chores« noch nachzuweisen. In dieser Mauer ist über den Gewölben der beiden oberen Turmkapellcn je ein großes Fenster erhalten, von denen das n vom Innern als große Türöffnung sichtbar ist. Auch in den Ecken der OMaucr des Qsch. haben sich Reste der ottonischen Mauer erhalten vgl. 4V An den Fronten und der OWand des Qsch. ein Laufgang, dessen s Teil durch eine Wendeltreppe, dessen n Teil aber von der oberen Turmkapelle zugänglich ist. Er wird von einer spitzbogigen Blendengliederung des Erdgeschosses getragen, während die Hochmauer stark zurückspringt. Die beiden Gewölbe im N- und SFlügel des Qsch. ohne Zierscheiben an den Rippen. Das n von beiden durch die von den Wiedertäufern hinabgestürzte Turmspitze zerstört, dafür busige Backsteinkappen von etwa 1536. Aus derselben Zeit Mittelpfeiler und Stichbogen am Eingang der SWand. Die Gurtbogen, die bei der Einwölbung des Ottonischen Qsch. zwischen den Gewölben geschlagen werden
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mußten, sind der Grund, weshalb nur das Vierungsgewölbe quadratisch ist. — Der großartige Raumeindruck des Lhs. kann nicht darüber täuschen, daß im A u f b a u viel Wunderliches und Willkürliches vorliegt, was zu der Annahme hindrängt, es müsse während der Arbeit eine eingreifende Veränderung, und zwar vom Gewölbesystem ausgehend, eingetreten sein. Die bestehenden Gewölbe sind Kuppeln mit 8 untergelegten Rippen, von denen die Scheitelrippen vertieft sind. Die Quergurte sind spitzbogig und sehr breit, Schildgurte sind nicht vorhanden, vielmehr erhält die Schildwand im Lhs. einen konstruktiv unzweckmäßigen Umriß aus gebrochenen, kleeblattförmig zusammengesetzten Bogenlinien. Sodann hätte die für die Gewölbe gewählte Form logischerweise einen quadr. Grundriß verlangt; dieser ist aber nicht unerheblich überquadr. (12,4: 1 4 , 6 m ) . Auch die Ssch. haben nur 2 Joche; es sind Tonnengewölbe mit spitzbogigen Gurtbogen, denen sich hier das Gewölbe anpaßt (5,6: 15 m). Geteilt wird das Lhs. durch ein einziges Pfeilerpaar, im Grundriß rechtekig ( 1 , 6 : 4 , 2 m ) , im Aufriß völlig ungegliedert, eigentlich nur Mauerstücke. Der Gurtbogen ruht auf einer Vorkragung. Z u beiden Seiten der Scheidbogen sind aus den Wandzwickeln Nischen mit Bogenstellungen ausgespart, gewissermaßen Rudimente von Triforien. Sie zu einem durchlaufenden Gang zu verbinden, war nicht möglich, weil die Spitze des Scheidbogens ihre Fußlinie beträchtlich überschneidet. Es ist anzunehmen, daß dem Gewölbeprojekt ein anderes mit erheblich andersartigem System vorausgegangen und an den Außenmauern schon begonnen war. Dies erste System wäre das gewöhnliche, gebundene gewesen. Das zweite Projekt hätte auf die Zwischenstützen verzichtet. Damit wurde ein Raumbild gewonnen, das in seiner Einheitlichkeit, seiner Weite und seiner grandiosen Rhythmik in Deutschland einzig dasteht. Diese neue Raumanschauung ist durchaus als westfälisch zu begreifen, wenn auch wichtige Bauelemente wie die Gewölbeform von der französischen Gotik inspiriert sind, wobei auch an Einflüsse aus dem Anjou gedacht werden kann (Kathedrale von Angers, Notre-Dame-de-la-Couture in Le Mans, beides 1 schiffige Bauten, bei denen ähnliche, tief ansetzende Spitzbogen einen Laufgang tragen. Dies Motiv könnte vielleicht in Münster auf das basikale System übertragen sein). 3. O s t - T r a n s e p t u n d O s t - C h o r . Die Hochwände wurden im Chor und der OWand des OKreuzes stark zurückgesetzt und in kölnischer Weise nach innen zu in schlanke Bündelpfeiler aufgelöst. Die Gewölbescheitel wurden im Verhältnis zum Lhs. nicht erhöht, wohl aber die Schildbogen und Kämpfer. Die charakteristische Höhenskala der Kämpfer ist diese: im WChor 9,2, im Lhs. 12, im OQsch. und Chor 13,7. Der Schluß des OChors polyg., y 2 Zehneck, der Schlußstein in den Gurt bogen verlegt, der Umgang entsprechend in 5 Seiten. Der Kapellenkranz fehlte urspr., vielleicht waren 5teilige Gewölbe vorhanden, deren äußere Kappen durch Backsteingewölbe des 16. oder 17. J h . ersetzt sind. Das got. Fenster nach N O vom E. 15. Jh.,
MÜNSTER die nächstliegende Kapelle 1539, dii> folgenden 3 von Bischof Christoph Bernhard von Galen 1663--78 erbaut. 4. A u ß e n bau. Schauseite ist die SSeite. An der WSeite zeigt sich der Unterbau der Türme als formloser Massenbau in rauhem Bruchsteinmauerwerk. Von der Höhe der Traufe ab Teilung in 4 (unverjüngte) Geschosse, die beiden unteren mit Hausteinblenden auf Bruchsteingrund, die beiden oberen mit spitzbogigen Fensteröffnungen, Lisenen und fiühgot. Bogenfries. Größeren Nachdruck erhielt die W A n s i c h t erst, als durch Bischof Erich v. Sachsen-Laucnburg (1508—22) in die Stirnwand des WChors ein großes P r a c h t p o r t a l eingebrochen wurde, darüber, in kompositioneller Verbindung, ein großes, 8 geteiltes Fenster, im Giebel Blendnischen mit Zackenbogen. Die malerische Kontrastwirkung zwischen Altem und Neuem ganz im Geiste der spätesten Gotik. Neben den Apostelfiguren Spuren eines spätrom. Radfensters (s. o.), etwas tiefer die Außenfugen schlichter Rundfenster, die im Zusammenhange mit den Seitenfenstern des Alten Chors die Rekonstruktion der Westfront mit j e 3 Rundfenstern in jedem Geschoß ermöglichen. — An der S S e i t e stehen ebenfalls Formen des 13. und des frühen 16. J h . nebeneinander; jene in den Hochsch., diese in den Erdgeschossen. A m Hochsch. des Lhs. auf der SSeite sind die rundbogigen Fenstergruppen in eine von zierlichen gewirtelten Säulen getragene Arkatur eingeordnet (auch hierin wohl, ähnlich wie am Dom von Osnabrück, normannische Erinnerungen). Strebepfeiler an den Ssch. weisen, ebenso wie die Spuren weggeschlagcner Wandpfeiler in gleicher Achse im Innern, auf die urspr. Verwendung des gebundenen Systems an den Außenwänden, deren Unterteile bis zu den Fenstern rom. sind, deren Oberteile mit den zur Mitte hin verschobenen Fenstern, Schildbogen und anstoßenden Gewölbevierteln den Jahren 1516—22 angehören. Die Fialen und Galerien modern. Ansätze zu Strebebogen vorhanden, anscheinend nie ausgeführt. —• A m W Q u e r h a u s an jeder der 3 Wände ein kolossales Rosenfenster, am Giebel noch eines (blind), in den Zwickeln Rosetten. Gesimse auf Konsolen, am Lhs. dagegen Spitzbogenfries (zu beachten der Stab im Scheitel). — In reichster Spätgotik von 1516/20, im Giebel von 1565 in Renss. übergehend, die Front des O Q u e r h a u s e s (ohne Portal; es war, nachdem der WChor eines erhalten hatte, nicht mehr nötig; seine Reste, Reliefs mit Darstellungen aus der Legende Johannis Bapt., um 1250, im Kreuzgang eingemauert). — Ebenso erscheint das P a r a d i e s am WQhs in der Außenansicht als Werk des frühen 16. J h . Die damals vorgenommene Erweiterung ist 2 geschossig, unten eine Eingangshalle von 3 Sch. und 2 Jochen, oben die Bibliothek. Im Bau des 13. J h . (zwischen 1225—40) war das Paradies nur 1 Joch tief und nach vorn in einer 3fachen Bogenstellung offen; in einem noch früheren Zustande sind auch die Seitenwände in ihren oberen Teilen geöffnet gewesen (deutliche Fugen). — Der spätgot. K r e u z g a n g an der NSeite, voll. 1377, hat nur 3 Flügel, er läßt die Wand der Kirche frei.
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Monumental-dekorative Plastik. a) A m S G i e b e l des w Q s c h . I n der N a b e des R a d e s der K o p f des hlg. Paulus, d a r u n t e r der des hlg. Johannes Bapt., K o p i e n . Die Originale, u m 1225, jetzt i m L a n d e s m u s e u m , b) I m P a r a d i e s . Die V e r b i n d u n g der statuarischen Plastik mit d e m Portal in einer A n o r d n u n g , die v o n derj e n i g e n französischer Portale (in Westfalen zuerst in P a d e r b o r n n a c h g e a h m t ) abweicht. Die Apostel stehen an der W a n d z u beiden Seiten des Portals. Sie passen nicht in die gegebenen R a u m v e r h ä l t n i s s e sondern sind im M a ß s t a b zu groß. N u r j e 4 Apostel h a b e n in j e d e m J o c h Platz gefunden; d e r neunte steht u m die Ecke an der W S e i t e , an der entsprechenden Stelle der O S e i t e ist jetzt ein J o h . B a p t . aus d e r Pfarrkirche z u Metelen aufgestellt worden, der an sich nicht zugehörig ist. D i e Säulen, zwischen denen sie stehen, m u ß t e n so eng zusammengerückt werden, d a ß die sonst üblichen B o g e n v e r b i n d u n g e n w e g e n ihres z u großen R a d i u s nicht m e h r benutzt w e r d e n konnten u n d durch V e r d o p p e l u n g der Baldachinc ersetzt w u r d e n , die kleine rom. Zentralbauten, ähnlich der K ö l n e r Apostelkirche, darstellen. Auffallend an den Statuen ist der Gegensatz zwischen der starren Monotonie der unteren E x t r e m i t ä t e n und der lebhafteren B e w e g u n g und D i f f e r e n z i e r u n g der oberen K ö r p e r h ä l f t e . Schwierig, eine stilgeschichtliche A b leitung zu g e b e n ; Entstehungszeit u m 1235. - - G a n z anderen C h a r a k t e r haben die beiden Statuenpaare an den (beim U m b a u eingeschobenen) Schmalseiten der Paradieshalle; z u g r u n d e liegt d e r reife französische Stil aus M . 13. J h . , aber in vollkommen freier H a n d h a b u n g ; darin, wie a u c h in der vornehm naturalistischen Auffassung, d e n N a u m b u r g e r Stifterfiguren verwandt, denen sie auch an B e d e u t u n g nicht nachstehen. Dargestellt sind auf der einen Seite der G r ü n d e r des Neubaues Bischof Dieter von Isenburg mit d e m hlg. Laurentius, auf der anderen Seite ein L a i e in vornehmer Zeittracht (Gottfried v. K a p p e n b e r g ? ) und die hlg. M a g d a l e n a . Z u Füßen des hlg. Laurentius und der hlg. M a g d a l e n a kleine Stifterfiguren, vermutlich Philipp von Isenburg, Bruder Bischof Dieters, und dessen Nichte, die Fröndenberger Äbtissin R i c h a r d i s v. d. M a r k . - - Die Portalöffnung hat ein einfach rechtwinklig umbrochenes G e w ä n d e ; dieses sowie die F l ä c h e n des Mittelpfostens sind mit zahlreichen kleinen Reliefs grotesken Inhalts besetzt. Der S. Paulus a m Mittelpfosten aus der Rest, des 16. J h . (Muschelnimbus alt). Stilistisch von g r ö ß t e r M e r k w ü r d i g k e i t die beiden Reliefs a m Sturz; die K o m p o s i t i o n mit einer malerischen V e r w e r t u n g der T i e f e , die d e m Reliefstil dieser Zeit sonst fremd ist; die Einzelform überaus bar., m a n c h e s an ostasiatische Schnitzereien erinnernd; doch k a u m älter als 13. J h . — A m T y m p a n o n der Weltenrichter; die zugehörigen Figuren M a r i ä und Johannis sind verschwunden. D i e erstere vielleicht in einem jetzt an der A u ß e n w a n d des n Ssch. eingemauerten T o r s o wiederzuerkennen. D e r Stil des T y m p a n o n ist wieder ein anderer als in der ganzen übrigen Paraciesplastik; das 13. J h . ist also in 4 verschiedenen Stilphasen vertreten. — c) A n den V i e r u n g s p f e i l e r n Standbilder der 4 Evan-
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gelisten, 13. J h . , stilistisch in nächster Verwandtschaft mit dem Weltenrichter des WPortals. — d) Giebel der WFassade. Kol o s s a l r e l i e f des Einzugs Jesu in Jerusalem, Kopie, die Originale, sehr wahrscheinlich um 1520 von Heinrich Drohender genannt Beldensnyder, im Landesmuseum. Von dem gleichen Künstler anscheinend auch die Statuen der Hlg. Petrus und Paulus am großen WFenster, Kopien, Originale iin Landesmuseum. Die S t a n d b i l d e r d e r k l u g e n u n d t ö r i c h t e n J u n g f r a u e n am WPortal von 1592 sind typisch manieristische Werke. — e) Giebel des OQhs (Salvatorgiebel). V e r k ü n d i g u n g , K r e u z i g u n g , A u f e r s t e h u n g , Kopien; die jetzt im Landesmuseum befindlichen Originale 1565 von Albert Reininck. A u s s t a t t u n g des I n n e r n . Chor. H o c h a l t a r von 1622 mit 2 geschnitzten Reliefszenen aus der Geschichte Pauli, beglaubigten Arbeiten von Gerhard Gröninger, und gemalten Szenen derselben Geschichte von dem Niederländer Adriaen Bongard. Letztere ziemlich flau und hausbacken. An der NSeite reiches spätgot. S a k r a m e n t s h ä u s c h e n mit hoher, durchbrochener Turmpyramide (bez. 1536), wahrscheinlich von Johann Brabender, genannt Beldensnyder. Es zeigt vereinzelte Renss.Motive. Ein zweites, weniger prunkvolles, vom gleichen Meister an der SSeite. Ebendort prächtiges, aus schwarzem Marmor und Alabaster errichtetes G r a b d e n k m a l des Fürstbischofs Friedrich Christian von Plettenberg (f 1706) von Johann Wilhelm Gröninger (wohl unter maßgeblicher Mitwirkung des Gottfried Laurenz Pictorius), (nach 1708), auch im Figürlichen eine der besten Arbeiten dieser Epoche. Von Johann Afaurit• Gröninger die 6 großen A l a b a s t e r r e l i e f s von 1705 an den Chorschranken (Kampf Karls d. Gr. mit Widukind, Kreuzabnahme, Wiedererweckung eines Toten durch den hlg. Liudger, Wunder des Apostels Paulus auf Malta, Kreuzaufrichtung, Tod der Brüder Ewaldi). Tüchtige, wenn auch hier und da schwülstige Arbeiten. V o m selben Meister in den Pfeilernischen die Statuen der Maria mit Kind und des hlg. Josef. Zu seiten des Chors 2 E p i t a p h i e n für Gottfried und Goswin von Raesfeld auf Bar. Untersätzen, das eine mit Christi Auferstehung, das andere mit Christi Himmelfahrt im Reliefbilde, beides beglaubigte Arbeiten des Hans Lacke von 1588. Der großartige, überaus prächtige L e t t n e r errichtet, wie es scheint, zwischen 1537 und 1542, dessen Figurenschmuck nach urkundlichen Nachrichten von Joh. Brabender, genannt Beldensnyder um 1550 hinzugefügt wurde, 1870 abgebrochen, die Reste im Landesmuseum wieder aufgebaut. C h o r u m g a n g . Unbedeutende Renss.Figuren der 4 Kirchenväter von 1602 und vom selben Meister die Figuren der Hlg. MariaMagdalena, Salome, Kleophas und Katharina. Gute Figur des hlg. M a u r i t i u s von Gerhard Gröninger. Unbedeutende Bar.Figuren der Hlg. Severin, Liborius, Kilian und Karl Borromäus (letztere von Joh. Wilh. Gröninger). Maria und Johannes von einer Kreuzigung. Im n Umgang ein bmkw. R e l i e f d e s B i s c h o f s T h e o d e r i c h , leider schlecht erhalten, tun 1250.
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G r o ß e r A l a b a s t e r a l t a r gest. v o n J o h . G e r d e m a n n 1722 mit Statuetten der H l g . Antonius v o n P a d u a und Franziskus u n d R e l i e f b i l d e r n d e r V e r s u c h u n g des hlg. Antonius und des hlg. G e o r g als D r a c h e n t ö t e r v o n Joh. Wilh. Gröninger. In den anstoßenden G a l e n s c h e n K a p e l l e n b m k w . R e l i q u i e n a l t ä r e , S c h r ä n k e , A l a b a s t e r r e l i e f s v o n Joh. Mauritz Gröninger. Von diesem a u c h das eindrucksvolle G r a b d e n k m a l des Fürstbischofs C h r i s t o p h B e r n h a r d v o n G a l e n f 1678: d e r Fürst kniet vor einem E n g e l , der einen K r u z i f i x u s hält. D i e abschließenden A l a b a s t e r b a l u s t r a d e n u n d B r o n z e s ä u l e n v o n Joh. Mauritz Gröninger u n d d e m S t ü c k g i e ß e r Hardring aus K o e s f e l d . Eine bedeutende spätgot. S t a t u e t t e d e r h l . E l i s a b e t h u n d ein g r o ß e r Holzkruzifixus u m 1520 bilden weitere Ausstattungsstücke der K a p e l l e n . In d e r K r e u z k a p e l l e K r e u z a b n a h m e v o n Wilh. Achtermann 1858. I m ö Q , s c h . (Stephanuschor) großes figurenreiches E p i t a p h i u m des D e c h a n t e n H e i d e n r e i c h v o n L e t h m a t e ( f i 6 2 5 ) , beglaubigte Arbeit v o n Gerh. Gröninger. N e b e n der C h o r s c h r a n k e tüchtige B a r . - S t a t u e d e r hlg. B a r b a r a v o n Joh. Wilh. Gröninger. V o m selben Meister im J o h a n n e s c h o r die hlg. A p o l l o n i a u n d das treffliche G r a b d e n k m a l des D o m h e r r n F e r d i n a n d v o n Plettenberg ( f 1712) mit Christus a m Ö l b e r g (nach E n t w u r f des Gottfried Laurenz Pictorius). A m V i e r u n g s p f e i l e r eherne G r a b p l a t t e des Bischofs J o h a n n v o n H o y a ( f 1574) (vgl. P a d e r b o r n , D o m ) . A n der O W a n d die H l g . Stephanus u n d J o h a n n e s d. T . v o n 1601. Langhaus. A n d e n n Pfeilern: d e r h l g . C h r i s t o p h o r u s , Kolossalstatue v o n 1627. D a s E p i t a p h des D o m h e r r n Gottfried v. S c h a d e ( f 1 5 2 1 ) , b a l d n a c h 1540, n a c h d e m Stil v o n Johann Brabender, g e n a n n t Beldensnyder. D e r P l e t t e n b e r g a l t a r (1618) v o n Gerh. Gröninger m i t einem R e l i e f b i l d e der Pietà u n d das schöne E p i t a p h des W i l h . v o n B ü r e n ( f 1680), dessen A u t o r vielleicht Wilh. E. Kocks ist. A n d e n s Pfeilern: das D o r g e l o E p i t a p h , ein charakteristisches W e r k j e n e r sich in beiden Stockw e r k e n u n d Nischen ü b e r e i n a n d e r a u f b a u e n d e n architektonischen R e n s s . E p i t a p h i e n , u r k u n d l i c h ein W e r k des Melchior Kribbe, eines F r e u n d e s u n d Zeitgenossen Gerh. Gröningers; v o n letzterem die E p i t a p h i e n des J o h . v o n H u i c h t e b r u c h ( f 1615) u n d des Bernard v o n Westerholt ( f 1609). P l u m p e s , a b e r nicht uninteressantes A l t a r r e l i e f d e r M a r t e r des hlg. Laurentius u m 1540, zeigt das E i n d r i n g e n v o n niederländischen Renss.Motiven. A n der n S s c h . W a n d : S t a t u e d e r h l g . K a t h a r i n a , bezeichnete A r b e i t v o n Joh. Brabender, g e n a n n t Beldensnyder. — E p i t a p h der Brüder Balthasar u n d M e l c h i o r v o n B ü r e n ( f 1583 u n d 1589) mit stark b e w e g t e n , manierierten Reliefszenen der A n b e t u n g der K ö n i g e u n d A n b e t u n g d e r Hirten, wahrscheinlich v o n Hans Lacke, gearbeitet v o r 1589. — Schönes, sauber durchgeführtes E p i t a p h des J o d o c u s v o n Droste ( f 1594), bez. W e r k des Bernd Katmann. Bar. E p i t a p h des D o m h e r r n T h e o d o r A n t o n v o n V e l e n ( f 1700) mit R e l i e f (»Hubertus kniend v o r d e m Hirsch«), A n d e r s Ssch.W a n d : E p i t a p h des K a s p a r A n d r e a s V o ß ( | 1666) mit unbedeutend e m Ö l b i l d , M a r t e r des hlg. A n d r e a s . E p i t a p h des A n t o n Heinrich
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H e r m a n n von V e l e n ( f 1752), unbedeutend. E p i t a p h des F r a n z Joh. v. V i t i n g h o f f ( t 1716) v o n Joh. Wilh. Gräninger mit R e l i e f der G e f a n g e n n a h m e Christi. E p i t a p h des A r n o l d v. V i t i n g h o f f mit r u h e n d e m Stifter u n d R e l i e f Christus a m Ö l b e r g . Epitaph des W i l h . von Elverfeld ( f 1 6 1 1 ) mit manierierten K a r y a t i d e n figuren, aber nicht uninteressantem R e l i e f des G a s t m a h l s des reichen M a n n e s u n d des a r m e n Lazarus. E p i t a p h des W e n n e m a r von Aschebroich (um 1630) v o n Gerh. Gröninger mit G e i ß e l u n g Christi, eine der besten A r b e i t e n dieses f r u c h t b a r e n Künstlers. Westliches Querschiff. Über dem Eingang K o l o s s a l R e l i e f d e s J ü n g s t e n G e r i c h t s (1692) v o n Joh. Mauritz Gröninger, technisch hervorragende, d o c h künstlerisch unerfreuliche Arbeit, in A n l e h u n g an Rubens bekannte Schöpfung. 2 g r o ß e b m k w . Bar.Figuren in A l a b a s t e r , Christus u n d M a r i a , bez. 1723, der Meister nicht bekannt. N e p o m u k s t a t u e u m 1730 v o n Joh. Wilh. Gröninger. I n d e r M a r i e n - K a p e l l e : E p i t a p h des J o h . Biscopinck mit A n b e t u n g der K ö n i g e w o h l v o n Joh. Brabender, g e n a n n t Beldensnyder u m 1540, eine vorzügliche A r b e i t . I m K a p i t e l s a a l : Bedeutende H o l z s c h n i t z e r e i e n als W a n d vertäfelung von Johannes Kuper. D i e 1544 beg., E . 1552 voll. Schnitzereien stellen in j e 2 von Balustersäulen zusammengefaßten Feldern die W a p p e n u n d mütterlichen W a p p e n der d a m a l i g e n D o m h e r r e n dar. D i e Fensterwand, früher mit 4 Fenstern, 1859 völlig verändert. M i t feinster sorgfaltiger A r b e i t verbindet sich h o h e r künstlerischer G e s c h m a c k . D i e u m r a h m e n den Z i e r m o t i v e zeigen d e n E i n f l u ß der niederländischen Renss. und der seit e t w a 1530 in Soest veröffentlichten O r n a m e n t s t i c h e Heinrich Aldegrevers. Besonders beachtenswert das W a p p e n des Domkapitels über der T ü r . — K l e i n e r K r u z i f i x u s aus B u c h s b a u m h o l z , gut modellierter A k t , u m 1750. I m V i k a r i e n k i r c h h o f u n d i m K r e u z g a n g : große Z a h l kleinerer, vielfach von den W i e d e r t ä u f e r n stark beschädigter E p i t a p h i e n des 15. u n d 16. J h . , d a r u n t e r einige tüchtige A r b e i t e n der 1. H . 16. J h . u n d d e r Gröninger. A n einem Strebepfeiler der N W a n d des Vikarienkirchhofs eine h e r v o r r a g e n d schöne Bronzeplatte, E p i t a p h des 1548 gestorbenen D o m d e c h a n t e n R o t g e r Schmisink, der G u ß v o m G l o c k e n g i e ß e r Antonius van der Borch, dessen schöne G l o c k e aus S. L a m b e r t i v o n 1547 sich i m L a n d e s m u s e u m befindet. I n der n T u r m k a p e l l e , schönes B r o n z e t a u f b e c k e n , E. 14. J h . A n der n S s c h . W a n d noch b m k w . B r o n z e t ü r v o n 1697 ( R a n k e n w e r k mit Putten, tüchtige Arbeit) u n d die bronzene G r a b p l a t t e des Freiherrn v o n Schmiesing-Wendt v o n 1685. G e m ä l d e . Sog. Friesenbild (im w Q,sch.), M . 13. J h . , völlig überarbeitet, so d a ß v o m Urspr. k a u m n o c h etwas erhalten ist. Friesen bringen d e m hlg. Paulus G e s c h e n k e dar, aus denen die K o s t e n für 2 G e w ö l b e (jene ohne die Zierscheiben an den R i p p e n ) bestritten werden. — A m n Lhs.Pfeiler R e s t einer W a n d m a l e r e i , P a u l i Bekehrung, u m 1480. — T a f e l g e m ä l d e : Christus zwischen 25
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J o h a n n e s d. T . u n d J o h . E v . , 1537 v o n einem unbekannten Meister, im w Qsch. V o n Ludger tom Ring d. Ä. die bedeutende A u f e r w e c k u n g d e s L a z a r u s , 1546, a n der W a n d des NTurmes, i m ö Q s c h . V o t i v b i l d des R o t g e r D o b b e , 1538 u n d Reste von D e c k e n m a l e r e i in d e r N K a p e l l e von 1539. — V o n Hermann tom Ring i m w Q,sch. der E n g e l a m G r a b e u n d C h r i s t u s a m K r e u z , 1594. I m U m g a n g a n d e r b m k w . a s t r o n o m i s c h e n U h r v o n 1542 dekorative M a l e r e i e n v o n Ludger tom Ring d.Ä. u n d 12 Rundbilder m i t M o n a t s d a r s t e l l u n g e n v o n e i n e m unbekannten Künstler, stark restauriert. D i e M a d o n n e n f i g u r u n d die übrigen Schnitzfiguren w o h l v o n Joh. Brabender, g e n a n n t Beldensnyder. D i e herv o r r a g e n d schönen G l a s g e m ä l d e i m n Ssch. v o n einem unbekannten Meister gezeichnet. Sie s t a m m e n aus d e m Kloster Marienfeld. I m K a p i t e l s a a l C h r i s t u s a n d e r S ä u l e in der A r t van Dycks. I m Lhs. C h r i s t u s t r e i b t d i e H ä n d l e r a u s d e m T e m p e l v o n Gerhard Koppers u m 1730. I m U m g a n g 6 S i b y l l e n v o n Melchior Steinhoff (Monogramm) 1602 u n d 1603. D o m s c h a t z , (aufgestellt in d e r früheren 1697 erbauten Vikariensakristei a m n Ssch.). R e l i q u i a r aus K o k o s n u ß mit vergoldeter Silberfassung 10. J h . E i n zweites aus d e m 15. J h . u n d 3 aus d e m 18. J h . — R e l i q u i e n k r e u z mit E m a i l , Edelsteinen u n d Filigran aus d e m 12. J h . , 3 a n d e r e aus d e m 15. J h . , 2 derselben aus Kristall mit M e t a l l b ä n d e r n . — Schönes V o r t r a g e k r e u z aus G o l d b l e c h mit Edelsteinen u n d Filigran, das C o r p u s aus G o l d b l e c h , 13. J h . — 3 R e l i q u i e n a r m e aus Silberblech mit Edelsteinen u n d Filigranb ä n d e r n 12. J h . — R e l i q u i e n k o p f aus H o l z , mit G o l d b l e c h überzogen, mit Filigran u n d Edelstein, 11. J h . E i n zweiter aus Silber getrieben u n d z u m T e i l vergoldet, u m 1600. — Sitzende Reliquienstatuette der M a r i a mit K i n d , aus H o l z mit Silber beschlagen, 13. J h . E i n e zweite v o n besonders schöner A r b e i t , 14. J h . — Statuette der hlg. A g n e s in Silber getrieben u n d vergoldet, u m 1520. Statuette d e r hlg. M a g d a l e n a , 1623. 14 Reliquienbüsten aus Silber getrieben, vergoldet, Propheten darstellend, aus d e m 16. J h . — 14 Statuetten v o n A p o s t e l n u n d Heiligen, in Silber getrieben, E . 14. J h . — Reliquienschrein aus H o l z mit Silberbeschlag, Stickereien u n d v e r g o l d e t e n Figuren aus d e m 13. J h . — V e r s c h i e d e n e M o n s t r a n z e n aus d e m 15. u n d 16. J h . — M e h r e r e A l t a r - u n d Standleuchter aus d e m 15., 16. u n d 17. J h . E i n besonders schöner S t a n d l e u c h t e r mit 5 A r m e n v o n 1561. — K u p f e r n e Taufschüsseln aus d e m 16. J h . —• Sog. Paulusnapf aus Silber mit eingravierter K a r t e des d a m a l i g e n Bistums Münster v o n 1651. — R e l i q u i e n g e f a ß aus Silber u n d Elfenbein mit 9 bekrönten eingeschnitzten R i t t e r n u n d W a p p e n , D e c k e l in F o r m eines T u r m d a c h e s mit eingravierten Schindeln, E . 14. J h . — R e l i q u i e n g e f a ß aus Elfenbein mit silbernem B a l d a c h i n , G e f ä ß in K ä s t c h e n f o r m , d a r ü b e r a u f d u r c h b r o c h e n e m U n t e r s a t z Maria mit K i n d , Elisabeth, K a t h a r i n a u n d musizierende Engel, 14. Jh.
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— Weihrauchschiff aus Messing, 18. Jh. — Pokal in Form einer Glocke 1651. — Prächtige Paramente, 18. J h . A e g i d i i - K i r c h e (ehem. Kapuziner). Stattlicher 1 schiffiger Bar.Bau 1725—29. Die Hauptfront sehr wahrscheinlich von Joh. Konr. Schlaun. Schmale flachbogige Kreuzgewölbe zwischen Gurten. 4 eckiger, gerade geschlossener Chor. Naturalistisch aus Felsen und Eichengehölz aufgebaute, in Holz geschnitzte K a n z e l u m 1720 mit lebensgroßen Freifiguren (Christus übergibt d e m knienden Franziskus die Ordensregeln), von Joh. Wilh. Gröninger. — Spätgot. Taufstein 1557. — Gemälde der S e i t e n a l t ä r e von Eduard von Steinle, die F r e s k e n der Längswände nach seinen Entwürfen (1859 ff.). Clemens-Kirche. 1744—53 von Joh. Konrad Schlaun für das anstoßende Kloster der Barmherzigen Brüder. M i t großem Geschick in die Ecke der Flügelbauten des Hospitals eingeordnet. Runder, mit K u p p e l gedeckter Zentralbau; Ziegel mit Hausteingliederung. Fassade auf geschweiftem Grundriß. I m Innern tragen Pilaster und Säulen in Stuckmarmor ein breites Gesims, zwischen ihnen flache Nischen. Die D e k o r a t i o n in schwungvollen, nicht eben feinen Rok.Formen von dem Stukkateur Giuseppe Artaria nach Entwürfen des Hofdessinateurs Joh. Ad. Biarelle. K u p p e l m a l e r e i 1750 von Joh. Adam Schöpf aus M ü n chen. Hinter dem Hochaltar G e m ä l d e (Marter des hlg. Clemens) vom Venezianer Piazzetta. Die Stuckfiguren der Nischen sämtlich überarbeitet. Reiche K a n z e l in Stuckmarmor. — Wichtige Folge von 14 B i l d e r n aus dem Leben Jesu, Früh werke des sog. Meisters von Kappenberg, urspr. im Hospital, jetzt im Landesmuseum. Dominikaner-Kirche S . Joseph. Erb. 1705—25 vom Artilleriegeneral L. F. v. Corfey nach Entwürfen von Peter Pictorius. Ein schulmäßig tüchtiger Bau ohne persönliche Note. Gewölbebasilika in 5 Achsen, die mittlere querschiffartig erweitert, über der Vierung K u p p e l auf hohem T a m b o u r . Sonst Tonnengewölbe mit Stichkappen. 3seitiger Chorschluß mit anlehnenden Glockentürmen. Unter dem Chor eine K r y p t a (diente als Begräbnisstätte). A u ß e n Backsteinrohbau, nur die ziemlich aufwendige Fassade in Sandstein nach A r t römischer Bar.Fassaden. Reicher holzgeschnitzter Bar.Altar aus der G a u Kirche zu Paderborn. Rokokokanzel. S. G e o r g e n - K o m m e n d e (Deutschordenskommende, aufgehoben 1809, jetzt Proviantamt). Erb. 1444. Unsymmetrische 2 schiffige Hallenkirche, das Hauptsch. als Chor fortgesetzt. Lamberti-Kirche. Abgesehen v o m T u r m und D a c h einheitlicher N e u b a u v o m E. 14. J h . bis M . 15. Jh. Der westfäliche Hallentypus auf seiner letzten Entwicklungsstufe. Chor in 2 geraden Jochen und 5/io Schluß. Lhs. 3 Sch. und 4 Joche. Erstrebt wurde ein Äußerstes an durchsichtiger Raumgestaltung, daher die Jochweiten wieder größer als in Liebfrauen. Die Pfeiler (teils glatt rund, teils gebündelt) 1 3 , 4 m hoch, 1,2 m stark, ihre Kapitelle mit Laubkränzen geschmückt. Die Netzgewölbe auffällig reizlos. Das Ä u ß e r e reich dekoriert. Das M a ß w e r k 25»
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gehört zum bezeichnendsten und geschmackvollsten der Spätgotik. Charakteristisch für die Zeit das SPortal; darüber Stammbaum Christi. — W T u r m E. 19. Jh. — In der Ausstattung wenig Altes. Die A p o s t e l f i g u r e n im Chor von Joh. Kroeß. Am n Turmpfeiler eine spätgot. Kreuzigungsgruppe von etwa 1536. A n der n Ssch.Wand gute Bar.Figuren der 3 Erzengel. Liebfrauen-Kirche (sog. Überwasser-Kirche) eines ehem. Benediktinernonnenklosters, gegr. 1040. Erster Bau gew. 1041. Der bestehende einheitliche Neubau 1340—46, Hallenkirche ohne Q,sch., Chor in 1 Joch mit r'/H Schluß, der vortretende quadr. W T u r m reich und vorzüglich gegliedert, das oberste Geschoß von 1374 ins 8 Eck überführt mit zierlichen Ecktürmchen. — Lhs. 35,5 m lang, geteilt in 6 Achsen; Msch. 10,7 m breit, 16,5 m hoch. Die Liebfrauen-Kirche bringt die Wandlung, die der Typus der Hallenkirche vom 13. zum 14. Jh. durchgemacht hat, charakteristisch und schön zum Ausdruck. Z u den äußeren Kennzeichen gehört der Wegfall des Qsch. und das engere Zusammenrücken der Pfeiler, so daß die Gewölbe des Msch. schmal rechteckig, die der Ssch. quadr. werden. Die Höhenentwicklung noch maßvoll, wesentlich verschieden von den in der Wiesenkirche zu Soest zum Durchbruch kommenden Tendenzen. Die Pfeiler schon sehr schlank, rund mit 4 Diensten. Schön ist der Chor in das allgemeine R a u m b i l d eingefügt. — Die künstlerisch hervorragenden Statuen des WPortals, die zu den besten deutschen Arbeiten der Zeit um 1350 zählen, sind bei den Ausgrabungen in den Wiedertäuferschanzen aufgefunden; sie befinden sich jetzt im Landesmuseum. Im s Ssch. E p i t a p h e Kerkering um 1615 und Hausmann 1626, beide von Gerhard Gröninger. In der Sakristei 4 B i l d e r der Evangelisten von Hermann tom Ring. In der Turmhalle 2 große V o t i v b i l d e r 1548 bzw. 1592 von Ludger bzw. von Hermann tom Ring und ein guter K r u z i f i x u s von Gerhard Gröninger um 1625. A n der W W a n d H i m m e l f a h r t M a r i ä , gute Arbeit Gerhard Koppers (f 1750). — Alabaster-Taufs t e i n um 1720 von Joh. Wilh. Gröninger. Ludgeri-Kirche. Das Kollegiatstift gegr. zwischen 1169—85, die Kirche erb. um 1200, Chor E. 14. Jh. Das Lhs. um 1880 und 1928 eingreifend rest. und 1875 mit neuen WTürmen versehen. Das urspr. System nicht klar, wahrscheinlich Hallenkirche mit Stützenwechsel in 2 Doppeljochen ähnlich der Servatii-Kirche, doch in älteren, noch rein rom. Formen. Qsch. Über der Vierung hoher 8eckiger T u r m in 4 Geschossen, davon 2 rom., 1 hochgot., 1 spätgot., das letzte eingezogen, von reizvoll durchsichtiger Struktur mit Terrassendach, Balustrade und Fialen. — Der den rom. Bau erheblich überragende Chor mit 7/io Schluß, breiter als die rom. Vierung; schlanke Fenster mit Fischblasen; zwischen ihnen Statuen; Sterngewölbe. — A u s s t a t t u n g . Chorstühle in vorzüglicher Schnitzarbeit um 1535. Im Q s c h . 2 G e m ä l d e von Mik. tom Ring um 1600: Grablegung Christi (gest. 1598) und Auferweckung des Lazarus. Im Chor und Qsch. unbedeutende Spätrenss.- und Bar.Figuren.
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M a r t i n i - K i r c h e des 1187 gegr. Kollegiatstifts. Aus dieser Zeit 3 Geschosse des W T u r m s mit sehr einfacher Blendengliederung (Tür neu eingebrochen). I m übrigen got. N e u b a u 1. H . 14. J h . — 4jochige Hallenkirche in Breitproportion, Msch. 9,6 m breit, 13,6m hoch. Der jetzt in das Sch. einspringende T u r m sollte abgetragen werden. Der langgestreckte 1 schiffige Chor mit 5/8 Schluß 15. J h . — R o m . Kreuzreliquiar. Silbervergoldetes K r e u z 14. Jh. — 2 gute G e m ä l d e : Martin teilt seinen Mantel mit dem Bettler, von Jan von Bockhorst, und der Leichnam des Nepomuk, von den Fluten getragen, von unbekanntem Meister. S. Mauritzstift. Gegr. vom Bischof Friedrich von Meißen (1064—84). Die K i r c h e 1 schiffig, ohne Q s c h . , mit starkem W T u r m in Breite der Sch. und 2 über dessen Fluchtlinie vortretenden O T ü r m e n . Der Chor spätgot. (1451) erweitert, das Lhs. N e u b a u von 1862. A l t also nur die T ü r m e ; in ihrer Erscheinung aber nicht mehr die vom E. 11. J h . , sondern spätrom. rest. (wohl nach Brand 1179). Bar.Haube des W T u r m s aus 18. J h . — O b e n an den O T ü r m e n eingemauert rom. Hochreliefs in muldenförmiger Vertiefung, 95 cm hoch, 5 Krieger und 5 weibliche Heilige aus der Gründungszeit des Stiftes. Davon 3 Originale im Landesmuseum.— E p i t a p h e des 16. und 17. J h . , die meisten beschädigt, bmkw. dasjenige des Kanonikus Bertold Biscopinck in der Erpho-Kapelle, E c c e H o m o m i t S t i f t e r b i l d , nach dem Stil von Joh. Brabender, genannt Beldensnyder. — Denkmäler für Bischof Erpho und Bischof Friedrich 1785. — I m SEingang R e l i e f , Kreuzabnahme, in der A r t Gerh. Gröningers. — I m Chor Ö l g e m ä l d e , Christus am Kreuze mit 2 Stiftern und Patronen 1547 von Hermann tom Ring. — A u ß e n große K r e u z i g u n g s g r u p p e in Stein von Gerhard Gräninger, aus des Meisters Spätzeit, um 1635. I m Schatz: reiches rom. Vortragekreuz, wohl noch 11. J h . ; silberne Reliquienfigur des hlg. Mauritz, 1. H. 14. Jh. Minoriten-Kirche Gründung des Klosters unbekannt, 1270 zuerst erwähnt. Chor und S M a u e r vom Bau um 1280 mit schmalen 2 teiligen Fenstern, 1383 ausgebaut. Langgestreckte, verhältnismäßig sehr niedrige Hallenkirche. Lhs. 37 m lang, geteilt in 8 Joche. Die auf der SSeite glatten, auf der NSeite mit 4 Diensten versehenen Rundpfeiler 6 m hoch, Scheitel 12,4 m hoch. Dies System setzt sich im 1 schiffigen C h o r unverändert fort, nur daß die Gewölbe auf Konsolen sitzen, 5 / s Schluß. Totale Länge 57 m. Der Ordensgewohnheit g e m ä ß kein T u r m . Niesing-Kloster (Augustiner-Nonnen). Kleiner 1 schiffiger Gewölbe-Bau von 1458. Ehem. Franziskaner- O b s e r v a n t e n - K l o s t e r (Militärwerkstatt). Klosterbau 1627—28. Die 1 schiffige K i r c h e erb. 1691 bis 1698. 8 schmale Kreuzgewölbe, 5/8 Schluß. Bmkw. frühbar. Fassade. Jesuitenkirche S . Peter. 1590—98. Der erste selbständige Kirchenbau der Jesuiten in der rheinischen Ordensprovinz. In der gotisierenden T e n d e n z mit der Jesuitenkirche in K ö l n zu vergleichen, doch künstlerisch bei weitem nicht so bedeutend.
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Architekt Joh. Roßkott. 3 schiffige Basilika ohne Qsch., über den Ssch. Emporen. Die Konstruktion wesentlich got., Netzgewölbe auf Konsolen mit Birnstabrippen, die Arkaden rundbogig, die starken kurzen Rundpfeiler mit got. Sockel und frei jonisierenden Kapitellen. I m Lhs. 6 Joche, Chor aus 1 Joch und 3/g Schuß, außen an den Langseiten got. Strebepfeiler. Flachbogig geschlossene Fenster mit spätgot. Maßwerk. Ausgeprägte und zwar späte Renss.Formen nur an den Portalen. — Turmlose Fassade mit großem Fenster. — H o c h a l t a r 1599 v o m münsterschen Bildhauer Joh. Kroeß, Sandstein und Alabaster, Renss. mit Neigung zum Bar. — V o n 1604 die A p o s t e l s t a t u e n an den Pfeilern des Msch., ebenfalls von Kroeß; dgl. das P o r t a l . — In der Sakristei 4 schöne silberne Rokokoreliquienbehälter in Tafelform. D a z u an der W E m p o r e S. Ignaz und S. Franz X a v e r . — Später, E. 17. bis 18.Jh., die Beichtstühle und die K a n z e l . — Die ehem. schlichten K o l l e g r ä u m e (1608—15, erweitert 1657) dienen jetzt der Universität. Portal 1615. Servatii-Kirche. Übergangsstil, 1. H . 13. Jh. Anlage im T y p u s der Dorfkirchen. Lhs. Q u a d r a t von etwa 7 m Seite. Aufb a u als 3 schiffige Hallenkirche des gebundenen Systems. Hauptstützen kreuzförmig mit Ecksäulchen, Zwischenstützen Säulen, die Scheidbogen spitz, die Kreuzrippengewölbe mit hängenden Schlußsteinen, etwas niedriger in den Ssch.; Raumverhältnisse relativ schlank. Spätgot. Chor u m 1450. — 1932 von allen Z u taten des 19. Jh. befreit. — T u r m (über der N W E c k e ) , oberer T e i l des Turmes und Spitze 1858. — E p i t a p h Bock mit Grablegungsrelief von Adam Stenelt aus Osnabrück. Johanniter-Kapelle (profanisiert). 1 schiffig, 4 Kreuzrippengewölbe, steigend; die mit schönen Laubkapitellen im Charakter von etwa 1300 versehenen Dienste gingen urspr. bis zur Erde. C h o r später. Portal 1620. Stattliche E p i t a p h e von K o m t u r e n 1728 und 1748 aus der Gröningerschen Werkstatt. Kapelle des Klosters der Lotharinger C h o r j u n g f e r n in der Hörsterstr., heute Kaserne; von Schlaun 1772 erb. Zentralb a u in Ziegeln. Durch spätere Fenstereinbauten beeinträchtigt. F ü r s t b i s c h ö f l i c h e s P a l a i s (später königliches Schloß). Beg. 1767 von Schlaun für Fürstbischof Maximilian Friedrich. Ein Hauptwerk des norddeutschen Spätbarock. Front 91 m lang. Mittelbau mit 5 achsigem Risalit. Vorspringende Flügel. Die Mischung von Hausteingliedern mit Backsteinfüllungen wirkt sehr malerisch, doch nicht frei von Unruhe. A m Mittelrisalit reiches b i l d h a u e r i s c h e s D e t a i l . Die Innenausstattung im zuerst begonnenen STeil noch ganz in den Formen des späten R o k . ; die Stuckdecken wohl meist von G. Brillie. Weiterführung nach Schlauns T o d e (1773) unter Leitung des Kanonikus Wilh. Ferd. Lipper. Eine glänzende Leistung des beginnenden Klassizismus. Großer ovaler Festsaal (1779ff.), die architektonischen Einzelformen von großer Feinheit, die Stukkaturen von Mez, störend der moderne Anstrich. I m Fürstensaal 7 gute Porträts der Fürstbischöfe von A. Stratmann, eines von J. H. Tisch-
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bein; ferner eine bmkw. astronomische U h r , Messing vergoldet, 2. H . 17. Jh. Der Speisesaal streng klassizistisch. Altes Mobiliar nur vereinzelt erhalten. Saalartige K a p e l l e im s Flügel noch nach Schlauns Entwürfen, aber die vorgesehenen Deckenmalereien nicht ausgeführt. — Wachhäuser und Marstallgebäude, letztere abgebrochen. R a t h a u s . Die erste Anlage (um 1200?) bestand aus einer vorderen Halle (dem eigentlichen Rathaus) und einer hinteren 2 geschossigen quergelegten Ratskammer; im Obergeschoß der letzteren die Waffenkammer, unter der ersteren Weinkeller und Gefangnisse. Die Bruchsteinwände der Ratskammer haben sich auf N- und SSeite, der Treppengiebel beraubt, erhalten. Die vordere Halle, vielleicht urspr. noch Holzbau, wurde um 1335 durch einen Neubau ersetzt, dem auch die W W ä n d e der Ratskammer, in der auch die urspr. Steintreppen gelegen haben werden, weichen mußten. Z u ihm gehört auch die jetzige Fassade. U n t e n L a u b e mit 4 steilspitzbogigen Arkaden auf stämmigen Rundpfeilern, die 45 cm in der Erde stecken. Das Hauptgeschoß in 4 große 3 teilige Maßwerkfenster aufgelöst, an den sie trennenden Mauerstücken Statuen (erneuert) unter Baldachinen. Der Giebel, die Hälfte des ganzen A u f b a u e s beanspruchend, geteilt in 7 schmale Felder mit ebensoviel Staffelabsätzen; ihre Ausschmückung mit Fialen und durchbrochenen Maßwerkgittern urspr., nur die fischblasenverzierten Maßwerke auf den beiden unteren Staffeln des Treppengiebels sind Ergänzungen des 15. Jh. I m Innern der Friedenssaal (Span.-Holländ. Friede 1648); Wandvertäfelung spätgot. (nach 1536) und Renss. (1577). Das sog. B e t t J o h a n n s v o n L e i d e n um 1550, wohl von Kuper, mit alter schöner Bemalung, jetzt im Landesmuseum. S a n d s t e i n k a m i n mit Urteil Salomonis von 1577. S t a d t s p i e l m a n n s w a p p e n , in Gestalt einer Agraffe, von Hermann Balke 1606. P o r t r ä t s der Friedensgesandten von J. B. Floris. Die oberen Säle 1861 neu ausgestattet. Gemälde mit hlg. Katharina, 1601 von Nikolaus tom Ring, im Landesmuseum. Schoehaus (Gildehaus). A m Alten Fischmarkt 27, 1525 und 1586, die alte Freitreppe leider beseitigt. Heute Lagerhaus. Krameramtshaus. Alter Steinweg 7. 1588. I m Steinwerk ein reicher K a m i n , Stuckdecke und Wandtäfelung des Kleinschnitzlers Heinrich Peßmann von 1621. Stadtweinhaus (neben dem Rathaus). Hauptwerk der Spätrenss., 1615 von Johann von Bocholt. Der von 9 Säulen getragene A u f b a u mit kleinem Giebel im 19. Jh. abgetragen, das Wappen daraus in den großen Giebel gesetzt. Die beiden seitlichen Eingänge E. 18. Jh. Wohnbauten des A d e l s und der B ü r g e r . 1. G o t i s c h . Die Laubengänge (Lobbien) der Bogenhäuser bereits 1184 erwähnt und um 1280 in vollständiger Reihe geschlossen. Die innere Raumdisposition geht vom sächsischen Bauernhaus aus: Vorhaus mit Diele und quergelegtes Hinterhaus, das »Steinwerk«. Die ältesten erhaltenen Wohnbauten sind solche S t e i n w e r k e , kleine 2geschossige Bruchsteinbauten, parallel zur Straße
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gerichtet und von dieser getrennt durch einen für den landwirtschaftlichen Betrieb bestimmten Holzbau, der im Laufe des 17. und 18. J h . durch einen Stein-Wohnbau ersetzt wurde, mit Treppengiebeln, ungewölbtem Keller und Seitentreppen in den starken Kaminwänden (Ludgeristr. 95, Salzstr. 50, Rotenburg 29, Ägidistr. 65). Anscheinend gehören sie dem 13. und 14. J h . an. Prinzipalmarkt 45, unter dem Bogen ein reich verzierter rom. Kämpfer um 1250. Abgesehen vom Rathaus hat sich kein Giebel vor 1480 erhalten. 3 verschiedene Typen: alle 3geschossig, im Giebel horizontale Wasserschläge und paarzahlige Giebelstaffeln, entweder in Sandstein mit Blendenmaßwerk in den Staffelecken, oder in Backstein mit Sandsteingewänden ohne Maßwerk und schlichten Backsteinfialen mit krabbenbesetzten Riesen, oder Sandsteinnachbildungen dieser schlichten Backsteingiebel ohne Fialen. Got. Häuser: Katthagen 8, Prinzipalmarkt 41 (Haus Knipperdollings) 1 5 1 8 und 1523; ebenda 27 und 38. Spiekerhof 12; Roggenmarkt 5 von 1480; ebenda 6 von 1516. Neubrücker Str. 20 von 1504; Drubbel 3—5. 2. R e n a i s s a n c e . Der got. Aufbau mit hohem Treppengiebel wird beibehalten, die Absätze und 3 eckigen oder halbrunden Giebelchen geschmückt. Teilung durch Horizontalbänder und Pilaster oder 1 / 2 Säulen. Eines der sehr reich mit Kartuschen undBandwerk geschmückten Beispiele, das Ohmsche Haus am Roggenmarkt, um 1562 erb. von Lawrentz von Brachum. für den Notar Arnold Isfording, ist leider abgebrochen und 1906 erneuert. Andere Beispiele: Frhr. von Heeremannscher Hof Königstr. 47 von 1564; Bogenstr. 14 von 1564; Neubrücker Str. 72 von 1566; Prinzipalmarkt 33, 43, 44 aus frühem 17. J h . , ebenda 32, 34, 36, 37 aus M. 1 7 . J h . 3. B a r o c k . Nach dem 30jährigenKriege lebhafte Bautätigkeit. Es entstehen die vielen Adelshöfe und Domherrenhäuser. Meist Backsteinrohbau mit Hausteingliedern. In der Regel nicht mehr als 2 Geschosse. Von der Straße häufig durch einen Ehrenhof mit Eisengitter getrennt. Holländische Einflüsse machen sich stark geltend. Hauptbaumeister des späten 17. und frühen 18. J h . waren Fr. Lambert v. Corfey, Joh. Quinken und Gottfried Laurenz Pictorius. Beispiele: M e r v e l d t e r H o f Ludgeristr. 36 von 1702, 1896 vielfach verändert, großer Gartensaal mit Kamin und üppiger Stuckdecke; B e v e r f ö r d e r H o f 1699—1702, Hofgitter mit schönem Tor, an der Fassade Mittelrisalit mit jonischen Pilastern, Stuckdecke von einem Italiener Antoni. L a n d s b e r g s c h e K u r i e (naturhist.Museum)inderPferdegasse, 1705. D r o s t e h o f , Königstr. 38. K e t t e l e r s c h e K u r i e am Domplatz. 1716. B i s c h ö f l i c h e r H o f (alte Domdechanei) am Domplatz, 1732, mit Resten eines Baues von etwa 1560 an der Rückseite: schöne Stuckdecken von 1732 und 1 7 7 1 , gekachelter Gartensaal von etwa 1775. — Einfachere Adelshöfe aus dieser Epoche Lütkegasse 5, Frauenstr. 20, Salzstr. 49, Ludgeristr. 13, Neuplatz 46. Bürgerhäuser: Königstr. 9, Alter Fischmarkt 26, mehrere in der Ägidistr. und in Katthagen. — In der folgenden Zeit gibt
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Joh. Konr. Schlaun (1694 — 1 7 7 3 ) dem münsterschen Bar. auch im Wohnbau beschwingtere Kraft in durchaus persönlicher V e r arbeitung französischer Rokokof'ormen. Die Hauptwerke: K o r f f S c h m i s i n g s c h e r H o f . Neubrücker Str. 58, die Rückfassade noch von Pictorius 1 7 1 6 , die Front von Schlaun 1 7 3 8 umgeb., auch im Innern mehreres bmkw. L a n d s b e r g e r H o f , Ägidistr. 63, Unibau 1752, schlichter Putzbau ohne Gliederung, reicher Balkon, im Innern hübsche Stuckdecken. — Schlauns eigenes H a u s Hollenbecker Str. 9 von 1754. Sein Gartenhaus in der Mauritzvorstadt von 1749 abgebrochen. E r b d r o s t e n h o f in der Salzstr. 1754—57t gewandte Ausnutzung des Geländes, stattliches Treppenhaus und Festsaal; die dekorativen Skulpturen wahrscheinlich von Pfeil. 4 . K l a s s i z i s m u s . R o m b e r g e r H o f , Neubrücker S t r . 6 5 , 1 7 7 8 — 8 1 von Wilh. Ferd. Lipper, prunkvoller Sandsteinbau, 10 jonische Pilaster, in der Mitte von 4 hohen Säulen getragener Giebel, seitlicher Abschluß durch Balustrade, ovales Vestibül mit Doppeltreppe, Innenräume in zarter Louis XVI.-Dekoration. K e t t e l e r s c h e r H o f Königstr. 52; D r u f f e l s c h e r H o f ebenda 5 ; Hof auf der Engelschanze.
Landesmuseum der Provinz Westfalen. Bischöfliches Diözesanmuseum. Städt. Heimatmuseum.
Umgebung: n GIMBTE Dorfkirche. Neu, WTurin roni. — Rom. Taufstein, zylindrisch mit Bogenfries auf Säulchen, etwa 1. H. 12. J h . — 2 Seitenaltärc mit Reliefs bez. 1699. Vesperbild, Stein, 0.72 m hoch, gute Bar.Arbeit um 1700. — Spätgot. Johannesschüssrl. Monstranz 1Ü40. GREVEN Dorfkirche. Spätgot. Hallenkirche. lJie im rom. Gewölbebau Westfalens ausgebildete Tendenz zu gedrungener Planbildung ist hier, wie noch oft in der Spatgotik, beibehalten, nur sind die Mauern viel leichter, die Stützenstellungen weiter geworden: Einwirkung der Soester Wiesenkirche. Das Lhs. fast quadr. ,22.4: 20.8), geteilt in 3 Sch. und 3 Joche, die Ssch. verhältnismäßig breiter als in alter Zeit, R a u m verhältnisse niedrig: WTurm rom.. Treppe in der sehr starken Mauer; ehemals 5 /« Chor. i8f)i bei Erweiterung der Kirche nach O abgebrochen. — Bar. Epitaph mit Kreuzigungsgruppe im Turm von 1700. Außen am Chor gefällige K r e u z i g u n g s g r u p p e bez. 1724. Art des Joh. Wilhelm Gröninger. Bar. Vesperbild. - - Bmkw. Paramente und Geräte. EMSDETTEN Dorfkirche. Alt nur der spätrom. WTurm in einem in Westfalen nicht häufigen Typus: Quaderbau in 3 hohen schlanken Geschossen, Lisenen und Bogenfriesc. — Einfaches Sakramentshäuschen des späten 15. Jh. 5 schlichte rom. Altarleuchter. SAERBECK Dorfkirche. i schiffiger gol. Gewölbebau : lnschr. 1 ~>oo), 3 J o c h e und ä / 8 Schluß, abgebrochen 1896 bis auf die unteren Turmgeschosse, die z. T . noch einem rom. Bau angehören. — Spätrom. Taufstein mit
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A r k a t u r und Rankenfries. Rest einer spätgot. Muttergottes, H o l z , 15. J h . — Bar. Vesperbild.
Sakramentsnische.
Umgebung: nö HANDORF Dorfkirche. U m 1700. 1 schiffiger G e w ö l b e b a u mit 4 schmalen Kreuzrippengewölben. Ehemals quadr. C h o r , 13. J h . , mit Ecksäulen u n d spätrem. Blattwerk. R o m . Taufstein ähnlich A l b a c h t e n . Ecce H o m o , Stein, gotisch. WESTBEVERN Dorfkirche. N e u b a u bis auf die unteren Turmgeschosse aus rom. Zeit. D i e abgebrochene K i r c h e v o m A . 16. J h . w a r ein typischer spätgot. G e w ö l b e b a u , 1 schiffig, 3 J o c h e und 6 / 8 Schluß. — A l t a r a u f s a t z 1631 v o n Gerhard Gröninger in Münster: 4 Steinreliefs in der Stilrichtung des niederländischen Romanismus. Spätgot. Sakramentsnische. Schlichter Taufstein v o n 1569. Frührenss.Chorstuhl, teils Falten-, teils Blattwerkfullungen. 23 F ü l l u n g e n v o n Bänken, 1534. Spätgot. Jakobus, A . 16. J h . OSTBEVERN Dorfkirche. 1 schiffiger G e w ö l b e b a u in 3 J o c h e n von 1509, untere T e i l e des W T u r m s rom. Der C h o r hatte 5 / 8 Schluß, er w u r d e 1885 mit d e m ö Sch.Joch abgebrochen. — E i n schönes u n d seltenes Denkm a l die spätgot. O r g e l , etwa M . 16. J h . — M o n s t r a n z v o n C. P. (Christian Poppe in Münster) 1682, ein Prachtexemplar, aus d e m zerstörten K l o s t e r R e n g e r i n g . (Ebendaher vorzügliches spätgot. Holzrelief der Beweinung Christi, j e t z t im Landesmuseum zu Münster). Haus Loburg. U m 1760 nach Plänen von Joh. Konr. Schlaun errichtet. A u f rechteckigem G r u n d r i ß mit vorspringendem Mittelrisalit über h o h e m Erdgeschoß 2 Stockwerke mit Mansardendach. 1899 niedergebrannt. Originalgrundrisse im Landesmuseum z u Münster. Umgebung: ö TELGTE Stadtkirche. Beg. 1512. Weiträumige Hallenkirche von urspr. 4 J o c h e n , einfache K r e u z g e w ö l b e auf Rundpfeilern. C h o r 1 Schmalj o c h und 5 / 8 Schluß, nach W neugot. u m 1 Joch und T u r m erweitert. Steinernes Marienbild E . 15. J h . a m n Chorpfeiler, saubere, doch nicht bedeutende Arbeit. Figuren der H l g . Sylvester und Clemens, spätgot., Holz. K r e u z t r a g e n d e r Christus, Stein, u m 1700, an der SSeite. — 2 V o r t r a g e k r e u z e , rom. u n d frühgot. G o t . Bronzeleuchter. M e d a i l l o n v o n 1568 mit d e m Leipziger Beschauzeichen und der Künstlermarke L — H R. H u n g e r t u c h von 1623, Filetarbeit auf Leinen, kostbares Stück. Gnaden-Kapelle. 1657 nach E n t w u r f v o n Peter Pictorius d. Ä. —• 8eckiger G r u n d r i ß . A n den Ecken freistehende korinthische Säulen. D a c h eine welsche K u p p e l . D i e K a p e l l e w u r d e 1854 zu ihrer jetzigen Gestalt u m g e b . A n die Stelle der ovalen Fenster sind runde, an die Stelle der K u p p e l ist ein geknicktes D a c h mit L a t e r n e n a u f b a u getreten. — Vesperbild, A . 15. J h . D u r c h R u ß geschwärzt. Umgebung: HAUS LÜTKENBECK Wasserschloß. ( G r a f Droste Vischering).
sö
Erb. 1 7 1 4 wahrscheinlich
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von Gottfried Laur. Pictorius. Das hufeisenförmige Herrenhaus (ähnlich NordkircAen) bald nach 1 7 1 4 verbrannt. U n t e r g e b ä u d e mit Viertelkreisauskragung und 8 eckigen Eckpavillons; i m N stukkierte K a p e l l e . ANGELMODDE Dorfkirche. Kleiner rom. G e w ö l b e b a u in Bruchstein, w o h l E . 12. J h . I m Sch. 2 rechteckige G r a t g e w ö l b e mit runden R a n d b ö g e n , tiefe Wandblenden, etwas eingezogener q u a d r . C h o r mit halbrunder Apsis. Starker niedriger W T u r m mit j e 1 Doppelfenster u n d r u n d b o g i g e m Portal ohne T y m p a n o n . Schlichter rom. Taufstein, ähnlich Albersloh, mit Blattfries, j e t z t i m Landesmuseum zu Münster. Spätgot. Sakramentshäuschen, abgebrochen. Spätgot. Missale. WOLBECK Pfarrkirche. Wahrscheinlich i . H . 14. J h . ; Hallenkirche von 4 J o c h e n , verhältnismäßig niedrige Rundpfeiler m i t 4 Diensten u n d glattem Kapitell, Wanddienste, K r e u z g e w ö l b e i m Msch. querrechteckig, in den Ssch. längsrechteckig u n d stark gestelzt. Fenster 2 teilig, M a ß w e r k V i e r p a ß zwischen 2 Nasenbogen. Portale schmucklos. W T u r m u m 1650 auf rom. Resten. — Lebensgroßes Holzkruzifix mit Reliquienbehälter in der Brust, M . 15. J h . 5 Bildnis-Grabsteine v o n M e r v e l d t E 16. J h . bis E . 17. J h . Renss. K r e u z i g u n g s g r u p p e a u f der SSeite. Schloß (Graf Merveldt). Backsteinbau der Frührenss. (Inschr. 1557) in besonders zierlicher Ausbildung, Flächenschmuck d u r c h mehrfarbige Rautenmuster, Staffelgiebel mit halbrunden, kugelbekrönten Muschelaufsätzen. Reizender T r e p p e n t u r m . A m T o r h a u s (Inschr. 1545) Schmuckformen der G o t . und Renss. gemischt. ALBERSLOH Dorfkirche. Frühgot. nach M . 13. J h . Hallenkirche i m g e b u n d e n e n System, 2 Doppeljoche, schlanker im A u f b a u u n d weiter in d e n Ssch. als in den vorangehenden Jahrzehnten üblich war. Stützenwechsel. D i e Zwischenstützen Säulen mit niedrigem Kelchkapitell, die L a u b büschel mit den Stengeln a m Halsring befestigt. I m quadr. C h o r 8 rippiges kuppeliges G e w ö l b e . Portal der NSeite rundbogig, j e d o c h mit frühgot. Laubkapitell a m G e w ä n d e . I m T y m p a n o n verwitterte figürliche Darstellung; die Portale der S - u n d WSeite spitzbogig. Am ö Ende des s Ssch, hat sich ein älterer rom. Bauteil erhalten, 8eckiger T u r m (got. überhöht) a u f griechischem K r e u z , d a r a n halbrunde Apsis. — Einfacher, zylindrischer rom. Taufstein 12. J h . — 2 spätgot. Weihwasserkessel von K u p f e r . K a n z e l barock. BRÜCKHAUSEN Wasserburg (Frhr. v. T w i c k e l ) . H a u p t b a u typisches münstersches Backsteinherrenhaus d. 16. J h . mit Muschelakroterien u n d Hausteinfenstern, ähnlich wie a m Schloß zu W o l b e c k , Saal mit stukkierter Balkendecke. — Schlicher R e n s s - K a m i n . SENDENHORST Stadtkirche. N e u . — Rest eines gemalten K l a p p a l t a r s , A . 1 6 . J h . , handwerklich. ALVERSKIRCHEN Dorfkirche. G o t . 1 schiffig, 3rechteckige J o c h e u n d 6 / 8 S c h l u ß , nicht eingezogen. Fenster mit feinem spätgot. M a ß w e r k . Rom. WTurm.
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Sakramentshäuschen, got. freistehend. Gutes spätgot. Gestühl, am Dorsal Faltenornament, W a n g e n mit feinem M a ß w e r k . Prächtiges rom. R a u c h f a ß , Bronze. — Rest eines rom. Taufsteins im Landesmuseum z u Münster. EVERSWINKEL Dorfkirche. R o m . W T u r m in 2 Geschossen gewölbt, A . 13. Jh. Seit 1489 (Inschr.) 3jochige Hallenkirche mit ungleich breiten Ssch. und 5/ Fenster 3 teilig mit Fischblasenmaßwerk, glatte Rundpfeiler. 8 Chor. A m Dachgesims u n d auf einem Strebepfeiler im S 2 Tierfiguren. — Bar. Ausstattung im i g . J h . fast vollständig vernichtet. — 6eckiger, hochgegipfelter T a b e r n a k e l t u r m m i t e t w a 30 Figürchen, eines der brillantesten E x e m p l a r e dieser in Westfalen so reich vertretenen Gattung, i . H . 1 6 . J h . — Taufstein, 8seitiges Becken mit V o l u t e n - und Blattverzierungen, E . 16. J h . — Vesperbild, 2. H . 15. J h . — Sehr gute M o n d s i c h e l m a d o n n a , M . 18. J h . — Christus a m Ö l b e r g , 1729, K o p i e des Plettenberg-Denkmals im D o m zu Münster von J. W. Gröninger. — Spätgot. Standleuchter, ein T r i u m p h der Schmiedekunst, 3,45 m hoch. — H u n g e r t u c h in Filetarbeit, 1614. — Altargerät, 18. J h . ; b m k w . bar. Strahlenmonstranz. Umgebung: s HILTRUP Dorfkirche. K l e i n e r rom. G e w ö l b e b a u , 1 schiffig, 2jochig, der quadr. C h o r nach S u n d O hochgot. erweitert, rom. W T u r m . — Schlichter rom. Taufstein mit Blattfries a m oberen R a n d . Spätgot. Sakramentsnische. Bar. H o c h a l t a r und K a n z e l 18. J h . AMELSBÜREN Dorfkirche. Spätgot., breites Sch. mit 3 hochbusigen K r e u z g e w ö l b e n , deren Q u e r r i p p e n sich an der W a n d verlaufen. Eingezogener C h o r mit 5 / e Schluß, älter als das Sch. W T u r m . — 1893 n a c h O erweitert. — Spätgot. Sakramentsnische und L a v a b o , beide mit zierlichem Aufsatz v o n W i m p e r g und Fialen. G e m a l t e r F l ü g e l a l t a r im Kunstverein z u Münster. Mittelstück K r e u z i g u n g von Joh. Koerbecke, Spätwerk u m 1480, die Innenseiten der Flügel mit 7 Passionsszenen aus der Werkstatt des sog. »Meislers von Liesborn«, die Außenseiten mit den großempfundenen Gestalten der M a r i a , Johannes, Antonius und Sebastian v o n größerer Q u a l i t ä t als die Innentafeln, aber ebenfalls nur Arbeit der gleichen Werkstatt. RINKERODE Dorfkirche. 1721 wahrscheinlich von Gottfr. Laur. Piclorius. 1 schiffiger Backsteinbau mit K r e u z g e w ö l b e n in 3 J o c h e n , der C h o r mit fiachbogiger, a u ß e n eckig gebrochener Apsis. R o m . Taufstein mit Rankenfries. R o m . Bronzegußlöwe. 4sitziger bar. Chorstuhl. Frühgot. Weihwasserkessel. R o k . A n t e p e n d i u m in gepreßtem Leder. — E p i t a p h 1614, J o h . v. A s c h e b e r g und Dorothea v. G a l e n kniend vor d e m Kruzifix, M a r i a und Johannes. HAUS BORG W a s s e r b u r g ( F r h r . v . K e r c k c r i n c k - B o r g ) , e i n e d e r schönsten Westfalens. S e i t 1466 i m B e s i t z d e r F a m i l i e v . K . Malerische G r u p p i e r u n g v e r s c h i e d e n e r B a c k - u n d B r u c h s t e i n b a u t e n des 15.
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bis 18. J h . um 2 Höfe. Herrenhaus im Kernbau 15. J h . , erweitert 16. J h . , Mittelbau mit neuer Raumausstattung 1 7 1 7 , S t u c k von Antonio Rizzo. 1 7 1 9 Ausbau für Obersthofmarschall Jobst Stephan v. Kerckerinck von Gottfr. Laur. Pictorius, geplant 3 flügelige Anlage, ausgeführt nur ö Seitenflügel mit S t u c k k a m i n e n und D e c k e von Antonio Rizzo. Gutes Mobiliar. Wachtturm 1618. Torhaus 1664. Die modernen Bauten fügen sich harmonisch ein, ebenso der geometrische Garten; das Ganze sehr reizvoll. HAUS BISPING Wasserburg (Graf Galen). Torhaus 1651. Typ eines älteren münsterländischen Backsteinhauses mit Wohn- und Aborterkern. Geburtsort des Fürstbischofs Christoph Bernhard v. Galen (1606). HAUS G Ö T T E N D O R F Wasserburg (Graf Galen). Herrenhaus 3flügeliger Backsteinbau 1704. Geschweifter Mittelgiebel und Freitreppe. DAVENSBERG D o r f k i r c h e . Reizvoller kleiner spätgot. Bau, 2 Joche, Kreuzgewölbe und ®/g Schluß, um 1540. U m 2 J o c h e im A. 20. J h . erweitert. Dachreiter. — Steinernes R e t a b e l mit den gut gearbeiteten Reliefs der Kreuzigung Christi im überhöhten Mittelteil, der Geburt Christi und der Anbetung der Könige in den Seitenfeldern, Arbeiten in der Art des Johann Brabender, genannt Beldensnyder, die F l ü g e l g e m ä l d e mit Darstellung der 4 Evangelisten von Hermann tom Ring. 2 hohe, zierliche Steinleuchter. Chorstühle von einfachstem Aufbau, Füllungen in feiner, ganz früher Renaissance, nicht mehr vorhanden. Schloßruine. An dem got. T u r m von 1530 Wappenstein. Sterngewölbe. Einfacher spätgot. Kamin. HAUS BYINK Wasserburg (Frhr. v. Beverförde). Stattliches Torhaus 1561, 2 geschossiger Ziegelrohbau mit 2 dreiviertelrunden Turmbauten am Portal. Herrenhaus 1558 in der Art münsterländischer Bauernhäuser mit Längsdiele und Viehställen. HAUS ROMBERG Renss.Bau, modern umgebaut. OTTMARSBOCHOLT Pfarrkirche. 1 schiffig von 1491. Chor von dem französischen Emigranten Charles Firmin Lange erb. 1885 bis auf den Turm abgerissen. Got. Monstranz, rest. VENNE Dorfkirche. 1 schiffig, A. 16. Jh., flache Holzdecke. — Spätgot. Sakramentsnische. Umgebung: sw ALBACHTEN Dorfkirche. Neu. Der alte Bau 1844 abgebrochen: kleiner got. Gewölbebau etwa A. 15. Jh., 2 Joche, Chor in 5 / 8 Schluß; erhalten ein got. Schlußstein mit hlg. Liudger. — Spätrom. T a u f s t e i n , zylindrisch, die Wandung durch profilierte Rahmen in rechteckige Felder geteilt,
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a m oberen R a n d e prächtiger Rankenfries. K a n z e l , Renss., Stein, 8Eck m i t reichem, w e n n a u c h nicht ausgezeichnetem Figurenschmuck, F u ß neu. K r u z i f i x 14. J h . , erneuert. G o t . M o n s t r a n z von Joh. Kroeß, K r e u z u n d F u ß 1685 erneuert. U n b e d e u t e n d e r K e l c h von 1707. BÖSENSELL Dorfkirche. N e u b a u . D e r alte abgebrochene Bau u m 1400, 1 schiffig; C h o r mit 5 / 8 S c h l u ß , starker rom. W T u r m , j e 1 gekuppeltes Fenster mit gewundener Mittelsäule. — Sakramentsnische u m 1400. Chorgestühl bez. 1525, a n der V o r d e r w a n d spätgot. Rollfüllungen, an der R ü c k w a n d Felder mit Frührenss.Blattwerk zwischen got. Fialen. Bar. H o c h a l t a r A . 18. J h . Gemaltes T r i p t y c h o n v o n Nicolaus tom Ring, j e t z t i m Landesmuseum z u Münster. 12 lebensgroße S t e i n f i g u r e n der Apostel v o n Gerhard Gröninger, aus einer Münsterer K i r c h e , für Aufstellung an Pfeilern gearbeitet. Vesperbild M . 15. J h . — G o t . Bronzekanne auf 3 F ü ß e n . Gesticktes got. Kaselkreuz. HAUS OFFER Wasserburg (von u n d zur M ü h l e n ) . 1 geschossiges V o r g e b ä u d e (Bibliothek) mit reich gegliedertem, 3 achsigem Portalbau (ehemals auf H a u s A l v i n g ) : Säulen, Nischenstatuen und G i e b e l u m r a h m u n g . I n der Bibliothek u. a. 2 spätgot. Missale mit farbigen Initialen und rom. E v a n g e l i e n b u c h mit Elfenbeinrelief der K r e u z a b n a h m e . Kapelle. Bar.Relief, K r e u z a b n a h m e (2,20: 1,70) aus der Aegidienkirche z u Münster i. W . , virtuose, figurenreiche Arbeit, vielleicht von Joh. Maur. Gröninger. — H e r r e n h a u s A . 18. J h . , 2geschossiger schlichter Kubus. W a p p e n s c h m u c k als Dachaufsatz. Schmiedeeiserne Freitreppe mit Hermensteinpfosten. Bar. H o l z k a m i n 17. J h . , A t l a n t e n und Wappenumrahmung. Reiche Kunstsammlung: Roman. Kruzifixe und Leuchter, got. Elfenbeinschnitzerei, spätgot. Holzplastik, Renss.M ö b e l mit figürlichem S c h m u c k , Gläser, K r ü g e , W a f f e n , Porzellan usw. SENDEN Dorfkirche. Neu. Spätgot. Hallenkirche 1869 abgebrochen. — Spätgot. Sakramentshaus m i t durchbrochenem H e l m . E i n 2. in Nischenform mit zierlicher Bekrönung. — Höchst interessantes r o m . K r e u z , über hölzernem K e r n vergoldete K u p f e r p l a t t e n : auf der Vorderseite der Gekreuzigte in Hochrelief, a u f der Rückseite nur der K o p f in Relief, alles übrige graviert u n d emailliert, R e x in gloria, anbetende Engel, Evangelistensymbole. — Reliquienkästchen in F o r m eines T r a g a l t a r s ( 2 1 : 1 4 , 9 c m ) , bekleidet m i t Schmelztafeln, 2. H . 12. J h . ; aus einer mit Hildesheim z u s a m m e n h ä n g e n d e n Werkstatt. — Gesticktes Kaselkreuz, spätgot. Wasserschloß. (Frhr. v. Droste). Herrenhaus hufeisenförmig, 1 6 . — 1 8 . J h . , i m 19. J h . baulich verändert. •— Renss.Mobiliar. HAUS GROSS-SCHONEBECK Wasserburg ( H e r z o g v. C r o y ) . Malerische A n l a g e ; quadr. Wohnturm mit T r e p p e n t ü r m c h e n , E . 16. J h . , zwischen landwirtschaftlichen Bauten. H A U S KL E I N - S C H O N E B E C K Wasserburg ( G r a f Westerholt-Gysingen). Herrenhaus, Backstein mit T r e p p e n g i e b e l und Fialen; runder Eckturm.
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HAUS KÜCKLINK Wasserburg (v. Schmiesing-Kerssenbrock). D a s Herrenhaus ein schlichter hochgiebeliger Backsteinbau, E . 16. J h . K a m i n m i t Bandwerk, bez. 1613. HAUS GIESKING Wasserburg. H a u p t g e b ä u d e neu, N e b e n g e b ä u d e v o n 1633. — Speicher, Fachwerk v o n 1637. 5 Wappentafeln des 16. J h . BULDERN Kirche. Früher Pfarrkirche, seit 1912 Familiengruft der Frhr. von Romberg. R o m . W T u r m , Lhs. 1 schiffig, 4 j o c h i g , später got. u m g e b . mit eingesetzten Rippengewölben. C h o r 5 /s Schluß. U m b a u t e n 1527 und 1617. — In der neuen 1904 erbauten Pfarrkirche: Spätgot. Ursulastatue, Brüssel, A . 16. J h . — Spätgot. K e l c h u n d M o n s t r a n z . — Textilien: Gobelins, figürliche Kaselkreuze, 17. J h . — M i s s a l e , 15. J h . mit Initialen und K a n o n b i l d . — Missale v o n 1506 (Paris) z. T . farbig. — Psalter von 1533. — G r a d u a l e 1536 mit f a r b i g e m Titelbild. — A n das Landesmuseum in Münster verkauft: spätgot. C i b o r i u m , Patene, Hungertuch in Filetarbeit 17. J h . u n d T a f e l g e m ä l d e 15. u n d 16. J h . Jetzt im Pfarrhaus: Bar. Hausaltärchen mit reicher architektonischer u n d figürlicher Gliederung: Alabasterreliefs mit A b e n d m a h l u n d Ö l berg, Putten, Kartuschen; O r n a m e n t e in T o n aufgelegt und farbig behandelt, 17. J h . I m Pfarrgarten B i l d s t o c k , 17. J h . , mit E c c e H o m o von Rendeles. HAUS BULDERN Wasserschloß (Frhr. v. R o m b e r g ) . Breite D o p p e l g r ä b e n . Untergebäude mit q u a d r . Ecktürmen, 17. J h . , H a u p t w o h n b a u neu. — Reicher Bar. K a m i n , Reliefs: Jüngstes Gericht und A b r a h a m s O p f e r , 17. Jh. — Ü p p i g e r T i s c h mit Figurenschmuck (Jagdszenen) 18. J h . Umgebung: w ROXEL Dorfkirche. Q u a d r . W T u r m 12. J h . , gepaarte Schallöffnungen, hoher spitzer H e l m . I m übrigen N e u b a u ; die abgebrochene K i r c h e w a r ein 1 schiffiger Q u a d e r b a u des 14. J h . mit 5 / e C h o r . — R o m . Taufstein, zylindrisch, rohe Bildwerke, der hlg. L i u d g e r und die Evangelistens y m b o l e . — Steinbildwerke: d i e 4 K i r c h e n v ä t e r , 1709,vonJoh.Mauritz Gröninger, vermutlich unter M i t w i r k u n g seines Sohnes Joh. Wilhelm G. A u f d e m F r i e d h o f K r e u z i g u n g s g r u p p e 1720, aus derselben Werkstatt. HAUS BRÖK Wasserburg (Frhr. v. Droste-Hülshoff). Erhalten das gute langgestreckte T o r h a u s im T y p der älteren münsterländischen Backsteinbauten mit Hausteingliederungen u n d ein T e i l des zweistöckigen Herrenhauses; Kamininschriften 1632. SCHAPDETTEN Dorfkirche. T y p i s c h e spätgot. A n l a g e ähnlich Saerbeck, Nienberge u. a., neuerdings erweitert. R o m . W T u r m mit Renss.Staffelgiebel. — Got. 8 eckiger Taufstein; Chorstuhl Renss. mit spätgot. Füllungen. Spätgot. Osterleuchter, jetzt K a n z e l f u ß . B m k w . A n n a Selbdritt u m 1700. Spätgot. G i e ß k a n n e . Heiligenhäuschen. G o t . mit Vesperbild, Stein.
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MÜNSTER, UMGEBUNG
NOTTULN E h e m a l s Nonnenkloster, gegr. zwischen 805 und 80g. D i e stattliche K i r c h e jetzt Pfarrkirche (Lhs. 20: 35 m ) , 1479 fl. Einheitlich spätgot. bis a u f den mit Lisenen und Bogenfriesen fein gegliederten spätrom. W T u r m . Hallenkirche von 7 Jochen. D i e Ssch. fast so breit w i e das Msch. Schlanke Raumverhältnisse. R u n d p f e i l e r mit flachen, glatten Kapitellen. Stcrngewölbc. 5/H C h o i unmittelbar d e m O G i e b e l angeschlossen. 3 teilige Fenster mit fließendem Fischblasenmaßwerk. Strebepfeiler mit verzierten G i e b e l a b d e c k u n g e n . — Z w e i 3sitzige Chorstühle Frührenss. — Spätgot. Taufstein, 8 eckig. --- Sitzender Schmerzensm a n n , 16. J h . — Steinrelief Christus a m Ö l b e r g , 15. J h . , derbe A r b e i t . — Prächtige bar. Bildwerke, S. M a r t i n und S. L i u d g e r . — S. Donatusbüste 1722. — G o t . G i e ß k a n n e ähnlich der in G r e v e n . W e i h r a u c h f a ß von 1705, Silber getrieben. — 11 got. W a n d leuchter. — R o m . Handschrift, Leben des Klosterpatrons S. M a r t i n i , um 1160, westfälisch unter C o r v e y e r Einfluß, jetzt i m Diözesan-Museum zu Münster. S p e i c h e r . Spätgot., 2geschossig in Baumberger Q u a d e r n . S t i f t s g e b ä u d e . Schlicht, Renss. Umgebung: nw HAUS WILKINGHEGE Wasserburg (Rhemen v. Barensfeld). Schlichtcr Backsteinbau. Herrenhaus 18. Jh. umgeb. An den Insclecken freistehende quadi. Pavillons. NIENBERGE D o r f k i r c h e . Spätgot. Ein Schlußstein im Chor bez. 1499. Weiter, niedriger 1 schiffiger Raum 4 Joche. Kreuzgewölbe auf Konsolen. b/ Schluß ohne abzusetzen. Schlichter, starker rom. WTurm. — Spätgot. H Sakramentshäuschen, 8seitig, freistehend, mit zierlich durchbrochenem Helm; Kanzel mit durchbrochenen Maßwerkfüllungen wie in Havixbeck, beide aus der Erbauungszeit. HAUS RÜSCHHAUS H e r r e n h a u s (Frhr. v. Droste-Hülshoff). Idyllischer N e u b a u 1 7 4 5 — 4 g , von Joh. Konr. Schlaun für sich selbst. W o h n h a u s im T y p d e r münsterländischen Bauernhäuser mit Längsdiele u n d Ställen. Ziegelrohbau. Seitlich vorgezogen getrennte kleinere N e b e n b a u t e n . Die Fassaden mit bar. Backsteinbändern. G a r t e n p l a s t i k von Manskirch. Seit 1826 lebte hier A n n e t t e von DrostrHülshofT (1797—1848). HAUS VÖGEDING W a s s e r b u r g (Bes. Vogelwische 1. 17. Jh. (Inschr. i6lvi). Backsteintyp des münsterländischen Bauernhauses mit Längsdiele und Ställen, durch runden Eckturm bewehrt. HAUS HÜLSHOFF W a s s e r b u r g (Frhr. v. Droste-Hülshoff). Eine der romantischsten Westfalens. Geburtsstätte der Annette von Droste-Hülshoil (1797—1848). 2flügelige O b e r b u r g : I m H e r r e n h a u s von 1545 noch R e s t e eines Baues des 1 4 - J h . , A u s b a u 1 7 . J h . ; Inneres i m ib. J h . völlig verändert. - - U n t e r g e b ä u d e mit quadr. E c k -
KOESFELD
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türmen, a m sö 2 m hohes Reiterrelief, 17. J h . — K u n s t s a m m l u n g : Pokale, W a f f e n usw. HOHENHOLTE Ehem. Nonnenstiftskirche von 1738. 1 schiffig, 4 Joche mit 3/6 Schluß. Dachreiter 1789. — 1888 gänzlich umgeb., neuerdings nach W erweitert. — Spätrom. Vortragekreuz, Holz. Got. Kelch. Die S t i f t s g e b ä u d e 18.Jh. schlicht. HAUS STAPEL Wasserschloß. (Frhr. v. Droste-Hülshoff). Stattliche regelmäßige Vorburg mit quadr. Ecktürmen, E. 17. Jh.; 3geschossiges 3achsiges Torhaus von dekorativer Wirkung, A . 18. Jh.; Herrenhaus 1819—27 nach Plänen von A. Reinking. — Kunstsammlung: u. a. gute Silberpokale, Kannen, Schüsseln. HAVIXBECK Dorfkirche. 1. H . 14. J h . , Hallenkirche. Lhs. fast quadr., geteilt in 3 Sch. u n d 3 J o c h e . S c h l a n k e R u n d p f e i l e r mit 4 Diensten besetzt, glatte K a p i t e l l e . Schmales C h o r j o c h mit 5/s S c h l u ß , breiter als das M s c h . , ähnlich w i e bei der Soester Wiesenkirche. Prachtvolle Schlußsteine: M a r i e n k r ö n u n g , Rose, Christuskopf, Bischof, L a m m . G u t e s hochgot. M a ß w e r k , v o r w i e g e n d aus 3 Pässen. W T u r m einfach rom. — Elegantes, turmförmiges S a k r a m e n t s h a u s u m 1450, die Figuren v e r w a n d t d e m Steina n t e p e n d i u m in der Schloßkapelle z u Bentlage. Spätgot. Steink a n z e l a u f R e n s s . F u ß , die Brüstung in d u r c h b r o c h e n e m M a ß w e r k , ähnlich I b b e n b ü r e n . — E p i t a p h 1522, großes R e l i e f mit 8 figuriger B e k l a g u n g v o n d e m Meister der Bersenbrücker Kreuztragung. 8 eckiger got. T a u f s t e i n . I m C h o r got. W a n d g e m ä l d e , rest. — Steinerner Standleuchter, 1,76 m hoch, Simson mit der Säule, u m 1530. I m T u r m bar. V e s p e r b i l d . Spätgot. S t a t u e t t e n d e s R o c h u s u n d Antonius, E . 15. J h . — I n einer kleinen A n d a c h t s k a p e l l e auf d e m K i r c h p l a t z bar. V e s p e r b i l d v o n 1654. T o r h a u s . A n der SSeite des Kirchplatzes. G o t . , Sandstein. H e r r e n h a u s . (Frhr. v. T w i c k e l ) . R e g e l m ä ß i g e 3flügelige A n lage u n d 2 flügeliges U n t e r g e b ä u d e a u f gemeinsamer Insel, 1562 u n d 1656, U m b a u 1 7 1 1 . V o r b a u u m 1700 mit einem a b g e w a l m ten Giebel. Malerische Dachsilhouette d u r c h das fallende H o f gelände. T o r p f e i l e r m i t P u t t e n u n d V a s e n , 18. J h . — Rittersaal, gut erhalten mit offener Balkendecke, seltenes Beispiel in Westfalen. B a r . K a m i n mit Wappenfries ü b e r antikisierenden Säulen. K a m i n 1562 mit Porträtmedaillons aus H a u s Lüttinghof. K a m i n 1565. K u n s t s a m m l u n g : u. a. schöner got. R e l i q u i e n k o p f in getriebenem Silber, u m 1330. POPPENBECK Steinernes spätgot. Kreuz, 4,28 m hoch, mit Figuren, Wappen und Inschr. von 1487 und 1563.
KOESFELD Eine Siedlung »Coasfelt« bestand 80g im Berkeltal. Seit Gründung des Prämonstratenserklosters Varlar {1123) gehörte diesem Hof und Kirche 16
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KOESFELD
in Koesfeld. Bischof Hermann II. von Münster (1174—1203) erwarb die Vogtei und verlieh dem bereits befestigten *Weichbilde« ugy Stadtrechte. Ausbau der Befestigung im 13. Jh. 1303—16 neue Mauer im Bau. — Rasches Aufblühen der Stadt im 13. und 14. Jh. Mitglied der Hansa. Reger Handel mit den Niederlanden, der erst in den Kriegen des späten 16. Jh. ein Ende fand. Der Wohlstand sank rasch im ¡ojährigen Kriege. Neue kurze Blüte unter Fürstbischof Christoph Bernard von Galen (¡650—1678), der die Stadt neu befestigte und die St. Ludgerusburg als Residenz und Citadelle im N der Stadt errichtete. Schleifung 1688. Neue schwere Verluste im 7jährigen Kriege. 1775 nur 351 Bürger. Große Brände ¡591, 1676, 1678. Langsame Erholung im ig. Jh. Jacobl-Kirche. Reicher Bau des Übergangsstils, vielfach verbaut und entstellt. Anlage als Hallenkirche mit Stützenwechsel; die Zwischenstützen 8 eckig, mit elegant skulptierten Kapitellen. Q h s . und Ghor modern. Das aus der Turmhalle in die Kirche führende P o r t a l ein berühmtes Glanzstück: 4säulig, der obere Abschluß nicht durch Tympanon, sondern durch Kleeblattbogen; die runden Glieder sind mit Schuppen, die eckigen mit Pflanzenornament überzogen. — Bmkw. spätgot. S c h n i t z a l t a r , flandrisch, 16. Jh. Moderner Hochaltaraufsatz mit Resten eines Altars des 15. Jh. Rom. Taufstein: am Fuß 4 springende Löwen, dickflüssiges Rankenwerk mit Vögeln, 13. Jh. — Vortragekreuz, Maria und Johannes, 13. Jh. Jakobus und Laurentius, 15. J h . Gute bar. Figur des hlg. Jakobus von 1696. — Außen: spätgot. Kreuzigungsgruppe von Stein (6,46 m breit). Martersäule ähnlich Billerbeck. Lamberti-Kirche. A n einem Strebepfeiler bez. 1483. Spätgot. Hallenkirche in der Teilung 3: 3 mit Benutzung reich ornamentierter rom. Pfeilerreste. Chorschluß in 3 polyg. Apsiden. Wirkungsvoller T u r m 1686—1703 von Gottfried Laurentius Pictorius erb., Backstein mit sparsamer Werksteingliederung. — Spätgot. zierlicher Levitensitz, Stein, mit Figuren. — 2 E p i t a p h i e n von Gerhard Gröninger, Sandstein, 1624, 1632. Epitaph aus Stein und Schmiedeeisen, 1705, R e l i e f mit Christus am ö l b e r g , Arbeit von Rendeles. — Bronzener T a u f k e s s e l , 1504, von den Dortmundern Reinolt Widenbrock und Claes Potgeiter gegossen, ähnlich dem in der ReinoldiKirche zu Dortmund. — Kanzel 18. Jh. — Beichtstuhl 1706. — A n den Pfeilern 11 spätgot. Apostel. — Ausdrucksstarkes T r i u m p h k r e u z in Gabelform, 3. V . 14. Jh. — Christopherus, spätgoc, 16. Jh., 3,50 m hoch. — Kaselkreuz, gestickt, 16. Jh. — Ciborium, 15. Jh., Pyramide mit Gabelkreuz gekrönt. Kleine Kreuzweg-Kapelle. 1658 von Peter Pictorius d. Ä. Einfacher quadr. Bau mit 3/s Chorschluß. Arkaden rundbogig, nach W vermauert; Walmdach. — Bar. Relief aus Stein. G r o ß e Kreuzweg-Kapelle. Von Peter Pictorius d. Ä. 8eckiger Zentralbau. Arkaden auf doppelten Wandpfeilem. Sterngewölbe mit Rippen und Schlußsteinen. Dach gipfelt in einer Laterne. — Bar. Altar mit Relief der Kreuztragung. 2 beachtliche Bar.Figuren, . Jesuiteokirche S . Ignatius. 1673—92 vom Laienbruder
K O E S F E L D UND U M G E B U N G
4°3
Anton Hülse, d i e t e c h n i s c h e B a u l e i t u n g h a t t e z e i t w e i s e B r u d e r Joh. Herschen. - M ä c h t i g e r S a a l mit 6 s c h m a l e n a u f 14 m g e s p a n n t e n K r e u z r i p p e n g e w ö l b e n ; ßsritiger flacher Schluß, dah i n t e r S a k r i s t e i r ä u m r , flache Seitcnkrtpellen, z w i s c h e n i h n e n u n d d e n S c h i l d b o g e n R u n d f e n s t e r ; das w j o c h w i r d v o n d e r O r g e l e m p o r e e i n g e n o m m e n . •— D i e Fassade u n t r r V e r e i n f a c h u n g e n n a c h d e m Vorbild der K ö l n e r Jesuitenkirche; entsprechend a u c h der T u r m mitten hinter d e m C h o r u n d die A n l a g e d e r Sakristei. — D i e A u s s t a t t u n g z o g sich bis A . 18. J h . liin, d i e W e i h e e r f o l g t e erst 1 7 1 0 , n a c h d e m d i e K i r c h e seit 1694 in B e n u t z u n g w a r . M o b i l i a r u n t e r L e i t u n g d e s B r u d e r s Peter Losen, d e r bildhauerische S c h m u c k a n a l l e n A u s s t a t t u n g s s t ü c k e n v o n Johann Rendeles: s e h r b r i l l a n t u n d v o l l s t ä n d i g einheitlich. D e r kolossale H o c h a l t a r 1693—94, im A u f b a u nahe verwandt d e m Paderborner, b e i d e m i t G e m ä l d e n v o n Hermann Veitmann g e s c h m ü c k t , d a s T a b e r n a k e l z w i s c h e n 1696 u n d 1699. S e i t e n a l t ä r e 1 6 9 8 ; K a n z e l 1 7 0 4 v o l l . ; d i e p r ä c h t i g e n B e i c h t s t ü h l e 1700. 2 R e l i q u i e n s c h r e i n e , 1. H . 15. J h . — 3 a u s g e z e i c h n e t e B ü s t e n d e s 18. J h . : M a r i a , I g n a t i u s , F r a n z i s k u s . — K l o s t e r (erste N i e d e r l a s s u n g 1 6 2 7 , 1 6 6 4 K o l l e g , h e u t e i m Besitz des Fürsten zu S a l m - H o r s t m a r ) . Anlage m i t q u a d r . H o f ( n a c h P l ä n e n v o n Peter Pktorius d.A.?). D i e a u s g e d e h n t e , i n F o r m eines 5 e c k i g e n S t e r n s v o n F ü r s t b i s c h o f B e r n a r d v o n G a l e n d u r c h Peter Pictorius d.A. 1655—59 e r r i c h t e t e C i t a d e l l e , in d e r e n M i t t e d a s g r o ß a r t i g e Resid e n z s c h l o ß L u i d g e r u s b u r g l a g , ist bereits 1688 w ä h r e n d d e r S e d i s v a k a n z v o n W i l h e l m von Fürstenberg, P a r t e i g ä n g e r L u d wigs X I V . , wieder abgetragen. Pläne und Ansichten erhalten. Gymnasium. R e s t des f r ü h e r e n 1230 g e g r . u n d 1 2 4 4 n a c h Koesfeld verlegten Zisterziensernonnen-Klosters M a r i e n b o r n : 17. J h . , i m 18. u n d 19. J h . u m g e b . — K a p e l l e ( P r i v a t b e s i t z ) 14. J h . 2 J o c h e m i t 5/s S c h l u ß . R a t h a u s . G o t . , 2geschossig, 7teilige Halle a n d e r SSeite. V a l k e n b r ü c k e r T o r . G o t . 3geschossiger Z i e g e l b a u m i t S p i t z bogenfries auf Konsolen.
Heimatmuseum.
Umgebung: n S C H L O S S V A R L A R (Kürst zu Salm-Horstmar). U r s p r . eine altgermanische Volksburg. 1123 ein P r ä m o n s t r a t e n s e r K l o s t e r von den Grafen von Kappenberg gest. —• Reste der früheren Wasserburg und der Klosteranlage erhalten. — Stattliches H a u p t g e b ä u d e mit breitem Mittelrisalit, 17. und 18.Jh., doch stark erneuert. V o n der Kapelle bar. Chorgestülil erhalten, jetzt Jesuitenkirche Koesfeld. B a r . Toreinfahrt, freistehende Pfeiler mit Greifen und W a p p e n . HOLTWICK Dorfkirche. Neu. R o m . Taufstein, 13. Jh., rund mit 8seitiger A r k a d e n Stellung und Rankenfries. Bar.Konsole von 1678. Monstranz, 16. J h . , jetzt im Landesmuseum zu Münster. OSTERWICK Dorfkirche. Hallenkirche, 1. H. 13* Jh » im gebundenen System; o J o c b e mit qu*tdr Cbor. Kreuzgewölbe mit Wulstrippen und 30*
KOESFELD, UMGEBUNG
Schlußsteinen. Sschiffe nach W erweitert. Kreuzförmige Stützen mit Ecksäulen, die Zwischenstützen sind Säulen. Dienste im Chor mit bmkw. Kapitellen. — WTurm mit Staffelgiebel.—Die höchst interessante Kirche, die in engem Zusammenhang mit Billerbeck und Legden steht, wurde 1904 nach Abbruch des Chors und der Ssch.Erweiterungen durch ein Qsch. mit Kuppel und durch WTürme allzu pompös erweitert. — Strahlenmonstranz 18. Jh. — Kronleuchter 1672. Heiligenhäuschen 1628, mit Relief der Himmelfahrt Maria. DARFELD Dorfkirche. Voll. 1767, einfacher Saalbau mit 3seitigem Schluß. WTurm, unterer Teil rom. — Taufstein, A. 13. Jh., mit runden Arkaden, oben Fries mit Blattranke, in den Arkaden Köpfe und Tiergestalten. Vortragekreuz, 2. H. 14. Jh., Gabelform. Spätgot. Muttergottes. Rom. Gießlöwe. Wasserschloß (Graf Droste-Vischering). Beg. 1612 für Jobst v. Vörde von Gerhard Gröninger. Geplant eine 8 eckige Hofanlage mit 4 Brückendurchfahrten und 4 Türmen, im Binnenhof 2geschossigc Bogenhalle von 56 Arkaden nach dem Vorbild der Kölner Rathausvorhalle des Wilhelm Vernukken. Phantastische »Idealarchitektur« nach Anregungen italienischer und französischer Bautheoretiker, einzigartiger Wohnbau in Nordwestdeutschland, aber mißverstanden in den Proportionen, bauund wohntechnisch ungelöst. Ausgeführt nur 2 Flügel mit 13 Doppelarkaden (Balustrade und Dachgicbel erst nach 1898). 1781 Anbau eines neuen Herrenhauses im Stil der WUh. Ferd. Lipper und Arnold Boner, abgebrannt 1898. Antoinettenburg. 2geschossiges Gartenhaus, M. 18. Jh., von Joh. Konr. Schlaun. Beachtliche Sammlung, u . a . : spätgot. Relief mit Mariendarstellungen; rom. runder Weihwasserkessel auf 3 Füßen; kostbarer Kelch, M . 18.Jh.; 6 Blaker, 18.Jh.; Pokal, Augsburger Arbeit. 16. Jh.; Gebetbuch mit Miniaturen, 15. Jh. HÖPINGEN Kapelle. Neu. Anna Selbdritt, 2. H. 15. Jh., gute Arbeit. Umgebung: nö BILLERBECK In »Billurbeki« 80g eine Taufkirche genannt. Bischöflicher Amtshof. 1318 Erhebung zur Stadt durch Bischof Ludwig II. (1310—1357). Um 1445 Errichtung einer später zerstörten bischöflichen Burg. Verwüstungen in den Kriegen des 17. und 18. Jh. Große Brände 1667 und 1730. Pfarrkirche S . Johannis. Eine Kirche bestand in Billerbeck schon zurzeit des hlg. Liudger ( t 809). Die Inschr. im Chor mit der Jahreszahl 1234 bezieht sich auf den Baubeginn. Unter den kleineren Kirchen des westfälischen Übergangsstils eine der besten, einheitlich durchgeführt, von der got. Rest, von 1425 (Inschr.) nicht allzu tief berührt. Das System nahe verwandt der Marienkapelle in Lippstadt und noch mehr der Kirche in Legden. Hallenkirche mit Stützenwechsel. Hauptstützen kreuzförmig mit halbrunden Vorlagen und dünnen Ecksäulchen. Zwischenstützen Säulen von verhältnismäßiger Schlankheit.
KOESFELD, UMCiKBl'NG
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Blattkapitelle in rheinischem Charakter, der sich auch sonst bemerkbar macht. Die Gewölbe (3 im Msch., 6 in den Ssch.) sind im Grundriß unterquadr., in den Ssch. gratig, im M s c h . mit 8 Rippen unterlegt; in den Scheiteln große R i n g e mit tief herabhängendem, in Blattbüscheln endigendem Schlußstein. Der Scheidbogen, wie so oft an den westfälischen Bauten dieser Zeit, in starkem Wulstprofil. Die starke Brcitenüberlegenheit des Msch. läßt den Gewölbescheitel erheblich höher liegen, w a s sich auch darin geltend macht, daß über den Ssch.Dächern die S a r g w a n d des Msch. auf kurze Strecke frei w i r d und durch Bogenfries und reich profiliertes Gesims ausgezeichnet ist. C h o r quadr. ohne Apsis, der Schluß der Ssch. mit halbrunder Apsis. Das Äußere, mit Ausnahme des sehr schlicht behandelten W T u r m e s , dessen untere Geschosse wohl noch von dem 1 0 7 4 (wichtiger Inschriftstein im s Ssch.) gew. Bau stammen, von reicherer E r scheinung, als im Durchschnitt in Westfalen üblich. Das Lhs. hat 4 Portale. Ü b e r dem 4säuligen, prächtig dekorierten P o r t a l im N W noch ein Aufsatz mit Blende, Radfenster und Giebel. Gründliche Rest. 1 9 3 0 — 3 1 . — Der 1 7 1 5 von dem Bildhauer Hendrich Ansum und dem Maler J. A. Vercruizen angefertigte Hochaltar heute verschollen. Gutes bez. Vesperbild von Johann Wilhelm Cröninger 1 7 1 5 ; von demselben Meister das ausgezeichnete, ebenfalls bez. Relief »Pauli Sturz vom Pferde« (nach einem Stich des bekannten Rubensschen Gemäldes) und die einzelnen Figuren des Altars von 1 7 1 9 im n Ssch. Seiner A r t verwandt ein hlg. Antonius mit Kind, Stein, im n Ssch. Magdalenen-Altar von 1 6 1 1 in der s Apsis. Kanzel 1 5 8 1 . Reicher spätgot. Taufstein von 1497, 8seitig mit Maßwerk, Arkaden und Reliefs. Spätgot. Doppelmadonna. Bmkw. A n n a Selbdritt, Muttergottes und Salvator im Chor, Stein, 1 6 1 8 . Muttergottes, 1 7 4 1 ; Nepomuk, 1 7 8 0 . — Spätgot. Leuchter. Spätgot. schlichter Kelch, 1 5 2 6 . — A u ß e n Martersäule, frühes 16. J h . , gänzlich erneuert. Ludgerus-Kapelle. 1 schiffiger q u a d r . Bau, 1 7 0 2 . — Beachtlicher Altar, 1609, 2 geschossig im A u f b a u mit Reliefs. In dem Stipes liegende F i g u r des hlg. L i u d g e r . — E p i t a p h J o h a n n Nyssing von 1 6 1 1 , sehr b e w e g t . HAUS HAMEREN Bar.Anlage, umgeb. Got. Speicher, 1393. H O F E S W I G (in der Bauernschaft H a m e r n \ got. Speicher, Steinbau mit Schießscharten, Wohnraum und Abortnische. RITTERGUT KOLVENBURG Rest einer W a s s e r b u r g des 16. Jh. Bai ksteinbau mit Hausteingliederung. HOF LANGENHORST Got. Speicher, mit Treppengiebeln, ähnlich Hof Eswig. DARUP
Umeebune:
ö und so
Dorf kirche. Spätgot. mit 1 seitigem Ssch. auf der NSeite. Mittelt ifel fini's gf n v : ' t 11 T r ' .11 •. r.ii figurenrelrh'-i Kn-uzl-
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KOESFELD, UMGEBUNG
gung und Passionsdarstellungen unter Einfluß Konrads von Soest, von dem gleichen tüchtigen Meister, der auch die Altäre in Warendorf und Isselhorst (jetzt Münster, Landesmuseum) gemalt hat. Seitenflügel fehlen leider. Prächtiges bar. Vesperbild. W a l l f a h r t s - K a p e l l e . 17. Jh. 1 schiffig. Vortreffliches Kruzifix, bez. 1717 Kocks. RORUP Dorfkirche. 14. J h . , schlichter 1 schiffiger, 3jochiger R a u m mit angehängtem n Ssch. C h o r von 1 J o c h mit 6 /s Schluß. W T u r m mit Treppengiebel nach O . — R o m . T r i u m p h k r e u z , 12. J h . , mit K r o n e , sehr streng im A u f b a u ; O r i g i n a l jetzt im Bischöflichen Museum zu Münster. A n n a Selbdritt, 15. J h . K L O S T E R K A R T H A U S B. W E D D E R N Einst zu den reichsten und blühendsten Klöstern Westfalens gehörend. G e g r . 1476. V o n der A n l a g e nur unbedeutende Reste erhalten, so das T o r h a u s an der SSeite und die Kirche. 1477 beg., 1 schiffig, 6jochig mit 6 / 8 C h o r . T u r m neu, Backsteinbau. — 2 hervorragend gute C h o r s t ü h l e der Spätgot. und des Bar. mit reichem Figurenschmuck. Bekrönung neu. G o t . Grabstein des 15. J h . mit eingeritztem W a p p e n . Prachtvolle Eisengitter von 1752 und 1757. 3 Elfenbeinkruzifixe der Renss. und des Bar. G u t e Mutiergottes, 17. J h . — 2 spätgot. K e l c h e , einer von 1490 — Strahlenmonstranz 18. J h . — 4 got. Leuchter. 8 bar. Leuchter. Laienbrevier mit Miniaturen, 15. Jh. — A m Kirchplatz Kreuz, Stein, von Gröninger. 17. J h . — Der 4. Prior, Judokus Pelsers (f 1540), genannt Judukiu Viedi>, war bekannt durch seine Tonieliefs. Werke im Schloßmuseum zu Berlin, Bischöflichen Museum zu Münster u n d Landesmuseum zu Münster. DÜLMEN Stadtkirche. Hallenkirche in der T e i l u n g 3 : 3 . C h o r 3schiffig, 2jochig mit 5 / g Schluß. W T u r m zwischen den Ssch.Verlängerungen. Kreuzgewölbe. Uneinheitlicher Bau des 1 3 . — 1 6 . J h . — R o m . T a u f stein der Übergangszeit, rund, mit Arkadenteilung und oberem Rankenl'ries. Kli-ines bewegtes Sakramentshäusrhen des späten 15. J h . Spätgot. steinerne Scdilien mit reichem Maßwerkornament. — T r i u m p h k r e u z 15. J h . — K r e u z t r a g u n g an der Außenseite 17. J h . — Ciborium, spätes 15. J h . , mit Pyramide. Kaselkreuz, spätgot., 16. J h . Kreuzkapelle von 1696. Schlichter Saalbau. — Spätgot. Martersäule, 16. J h . , ähnlich Billerbeck, Koesfeld. Beachtliches Relief der K r e u z a b n a h m e , 17. J h . Ausdrucksstarkes V e s p e r b i l d , 2. H. 15. J h . In einem Heiligenhäuschen K r e u z t r a g u n g , 17. J h . Rathaus. Das a l t e R a t h a u s got. Backsteinbau, im Erdgeschoß eine vierbogige offene L a u b e ; Treppengiebel; 1933 wiederhergestellt. Das n e u e Rathaus Renss., umgebaut. Inschr.Stein mit Kartuschen und Jahreszahl 1608. — Pokal 17. Jh., Nürnberger A r b e i t . Wohnhaus. Burgstr. 6, 17. J h . , Ziegelbau mit Sandsteingliederung. Stadtbefestigung. Spätgot. und Renss.; nur Reste erhalten: Ludinghauser Tor, 2 schlichte Rundtürme, Ziegelbau. Lorentzerturm. Z i e g e l b a u , rund, oberes Geschoß auf Konsolen vorgekragt. Schießscharten.
BORKEN UND UMGEBUNG HAUS D Ü L M E N Reste der Befestigung der Burganlage und des Bergfrieds. Kirche, i schiffiger Bau des 17. J h . — A l t a r aus derselben Zeit mit Mensa aus A . 19. J h . Spätgot. Taufstein in Pokalform. HAUS M E R F E L D V o n der alten A n l a g e nur das T o r h a u s des 16. J h . erhalten, gemusterter Ziegelbau mit Treppengiebeln. K a p e l l e . Renss., 1 schiffig, einfach. — Antoniusfigur 16. J h . LETTE Dorfkirche. 1 schiffiger, 3jochiger R a u m mit C h o r v o n 1 J o c h und 6/ W T u r m (oberes 8 Schluß, n a c h N u m ein 3jochiges Ssch. erweitert. Geschoß bar. mit schlanker H a u b e ) . R o m . Portal a n der NSeite mit T y m p a n o n : T a u f e Christi, Johannes N a m e n g e b u n g u n d Enthauptung, 13. J h . — Spätgot. Doppelmadonna 15. J h . Umgebung: w H A U S L O B U R G (Fürst Salm-Salm). Urspr. Volksburg der Bauernschaft Stockum, m a . Wasserburg. A. 17. J h . z u m Wohnsitz ausgeb. Einfache, aber reizvolle A n l a g e . TUNGERLOH Kapelle. 1 schiffiger, schlichter got. Bau. — 8 a r m i g e r Kronleuchter von 1696. Spätgot. K r e u z auf dem K i r c h p l a t z ; Stein, mit Relief: Gregorianische Messe. GESCHER Dorfkirche. Spätgot. Hallenkirche mit rom. W T u r m (WPortal). I m got. Teil Stern- und Netzgewölbe auf Rundpfeilern. — R o m . T a u f stein (im Bentheimer T y p ) , Becken zylindrisch mit flach skulptiertem T a u - und Rankenornament, a m Fuß 4 aufspringende L ö w e n rohester Formung, 12. J h .
BORKEN Pfarrgründung wahrscheinlich zur £eil Bischof Liudgers. Urkundlich ¡¡42 zuerst genannt. Stadt seit etwa 12S0. Ackerbürgerstadt. P f a r r k i r c h e . S t a r k rest. s p ä t g o t . H a l l e n k i r c h e m i t g l a t t e n R u n d p f e i l e r n in d e r T e i l u n g 3 : 3 . E r w e i t e r u n g n a c h O u n d C h o r n e u b a u 1 8 7 2 — 7 4 . P l u m p e r r o m . W T u r m m i t 3 s p ä t g o t . K a p e l l e n (die w . bez. 1517). — Spätgot. S a k r a m r n t h a u s , Levitensitz u n d Chorg e s t ü h l . K a p e l l e m i t hlg. G r a b . S p ä t g o t . V e s p e r b i l d u n d A n n a Selbdritt. R o m . Taufstein auf Löwen. Hlg. Geist-Kapelle. Spätgot. 1 schiffiger Backsteinbau mit gemustertem Flächenschmuck. Rathaus. G o t . B a c k s t e i n b a u mit V o r h a l l e u n d o f f e n e r v i e r b o g i g e r L a u b e , e r w e i t e r t 1826, 1910 a b g e r i s s e n . Mehrere S t a d t t ü r m e , rund, Ziegel mit Rautenmuster. H e i m a t m u s e u m (in d e r e h e m . J o h a n n i t e r - K o m m e n d e ) . Umgebung: n und nw GEMEN W a s s e r b u r g (Graf Landsbergl. Uralter Stützpunkt der C h a m a v e n (daher der N a m e G e m e n ) g e g e n die Brukterer. 3 Inseln a u f breiter Wasserfläche. O b e r b u r g unregelmäßiges O v a l , bed i , r c b d ? " kolossale M a u e r w e r k d e s ä l t e r e n K e l l e r e e s c h o s s e s .
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B O R K E N , UMGEBUNG
Neubau 1411. A u s b a u A . 17. J h . Prächtige malerische G r u p pierung durch 3 T ü r m e . K a m i n e u n d S t u c k 2. H . 17. J h . B a r . nischengegliedertes G a r t e n p o r t a l 1688.
WESEKE Pfarrkirche. 1 schiffige got. Kirche von 5 Jochen mit 5 / 8 Schluß. Rom. W T u r m . Spätgot. Kruzifix. Kreuzigungsrelief 16. Jh. — Anna Selbdritt um 1620.
SÜDLOHN Pfarrkirche. 1507. Spätgot. Hallenkirche von 3 Jochen. Der VVTurm 13. Jh. Chor 1 Joch mit s /e Schluß. — Got. Taufstein, schlicht 8 eckig. 2 hübsche spätgot. Leuchterengel, Holz, 65 cm hoch. Prächtige bar. Kanzel mit den Halbfiguren der Evangelisten.
OEDING Kirche. 18. Jh., 1 schiffiger Saalbau mit 3 / s Schluß in Backstein mit Sandsteingliederungen. Holzdecke. Dachreiter. W a s s e r b u r g . (Bes. Paß). Runder Backsteineckturm mit Spitzbogenfries, Pechnase und 12 eckigem A u f b a u um 1500. Herrenhaus später baulich verändert. Kamin und Stuckdecken 18. Jh.
GROSS-BURLO Die K i r c h e ist 1220 gegr., 1245 den Wilhelmitern, die hier ein K l o s t e r einrichteten, übergeben. Der bestehende Bau 1474 gew.; 1 schiffigei Backsteinbau mit Chor des 13.Jh. — K l o s t e r g e b ä u d e 1 6 . J h . , im 18.Jh. erweitert. 2geschossiger Kreuzgang. — Bar.Altar, Immaculata und Vesperbild, 18. Jh. Umgebung: nö
RAMSDORF
Pfarrkirche. Spätgot. Backsteinbau mit ziemlich reichen Hausteindetails. 4jochige Hallenkirche mit erniedrigtem Ssch. (richtiger verkümmerte Basilika), ausgebauter Chor, eingebauter VVTurm. Der ganze Typus mehr niederrheinisch als westfälisch. — Oberlichtportal mit 3 hübschen Steinfiguren. Rom. Taufstein im Bentheimer T y p mit menschlichen Köpfen und 2 Löwen. Christopherus 16. Jh., Vesperbild 17. Jh. V o n der B u r g , die 1425 von Fürstbisc hof Heinrich von Moers beg., aber 1451 zerstört wurde, ein stattlicher Rundturm erhalten. A u f dem Burgplatz das 1732 errichtete Jungeblottsche Haus, 1931 wiederhergestellt.
VELEN
W a s s e r s c h l o ß (Graf Landsberg). Malerische Anlage. Backsteinbau klassiz. H a l t u n g u m 1700. H e r r e n h a u s hufeisenförmig, a m M i t t e l b a u Mittelrisalit m i t F l a c h g i e b e l u n d Freitreppe, a m rechten S e i t e n f l ü g e l B a r o c k h a u b e mit n i e d e r l ä n d i s c h e m G l o c k e n spiel. S y m m e t r i s c h e U n t e r g e b ä u d e mit M i t t e l - u n d Eckrisaliten. W i r k u n g s v o l l e r ovaler Festsaal m i t K a s s e t t e n d e c k e , S ä u l e n u n d r e i c h e m klassiz. D e t a i l u m 1780 v o n Wilh. Ferd. Lipper, v e r w a n d t dessen Festsaal i m S c h l o ß z u M ü n s t e r . Reiche Kunstschätze u n d kostbare Innenausstattung z. T . b e i m B r a n d , A p r i l 1 9 3 1 , vernichtet.
BOCHOLT
RAESFELD
4°9 Umgebung: s
W a s s e r s c h l o ß (Graf Landsberg). Imposantester Schloßbau des 17. J h . in Westfalen, verwandt den Schlössern Hoensbroeck und Schaesberg (Holland. Limburg) und Leerodt (Kr. Geilenkirchen). Früher überreich ausgestattete Residenz des kaiserlichen Feldmarschalls Grafen Alexander v. Velen. Oberburg, rechter Flügel 1606 von Heinrich von Borken, typisches schlichtes münsterisches Backstein-Herrenhaus mit rundem Eckturm. A b 1643 Ausbau der Oberburg und Neubau der monumentalen Unterburg. Entwurf von Kapuzinerpater Michael von Gent (Michaelis Gandensis, Michael a Gandavo, Michiel de Gand. Bürgerlicher Name Jakobus van Poucke). Bauausführung Jakob und Johannes Schmitz (Roermond). B i l d h a u e r a r b e i t e n Remigius Rosskotten (Münster) und Dietrich Wichmann. Von 4 Flügelbauten der Oberburg nur 2 erhalten. Der wuchtige quadr. Eckturm mit eigenwilliger hoher Barockhaube bedingt durch den hohen Eckturm der Unterburg, ehemals Observatorium. Eindrucksvolle Turmkomposition. — Innenausstattung nur zu geringem Teil erhalten: A r c h i t e k t u r v e d u t e n von Rudolf Koiter, P o r t r ä t s von Reynir Heuckelum, T i e r m a l e r e i und O r n a m e n t e von Andreas Petersen, f i g ü r l i c h e D a r s t e l l u n g e n von François Waelschaerth aus Maastricht, K a m i n von Simon Mohr aus Bonn. Kapelle. 1658 mit reizvoller Fassade von Jakob Schmitz und Dietrich Wichmann. — P a r k verwildert. B r u n n e n von Heinrich Schmedes (Koesfeld) und Philipp Scharp (Schüttorp). G a r t e n h ä u s c h e n . von Bemt Kottorff. — T i e r g a r t e n von »Tcichschneider« Lambert Nienhaus.
BOCHOLT Günstige Lage an einem wichtigen Aa-Übergang. Wahrscheinlich Pfarrgründung schon zur £eit des Bischofs Liudger. Bischöflicher Amtshof. Der Ort erhielt 1201 von Bischof Hermann II. Weichbildrecht und wurde 1222 von Bischof Dietrich III. zur Stadt erhoben. Starker Ausbau der Befestigungen im späten Mittelalter und durch die Hessen 1642—45 (nichts erhalten). Ackerbürgerstadt, Blütezeit im ¡5. und 16. Jh. Leinen- und Wollweberei, seit 2.H. 16. Jh. Einführung des Baumwollgewerbes, Handel mit Holland. Starker Niedergang im 17. und 18. Jh. P f a r r k i r c h e S . G e o r g . 1 4 1 5 beg., 1462 SPortal, i486 voll.; Hallenkirche in der Teilung 3 : 5 mit überhöhtem Msch.; Q.sch. ohne Ausladung, einspringender WTurm (beg. 1472) mit schlanken Maßwerkblenden und hohem bar. Helm, 174g ausgeführt von dem Augsburger Baumeister Johann Neher. Rundpfeiler mit reich geschmückten Kapitellen. Die ganze Bauanlage zeigt niederrheinischen Einfluß, wenn Chor und Q_sch. auch westfälischer Art sind. Material Werkstein und rheinischer Tuffstein. — Innenausstattung im 19. J h . »stilrein« erneuert. Erhalten nur: Gabelkruzifix, A . 14. J h . — Monumentales T r i u m p h k r e u z mit Maria und Johannes, A. 16. J h . , niederrheinisch, verwandt der Gruppe
BOCHOLT in K a l k a r . H l g . Barbara, i . V . 15. J h . , Holz. Muttergottes um 1480, niederrheinisch. Spätgot. Reliefbild um 1 4 5 0 , Rest eines Schnitzaltars, rheinisch-holländisch. 2 gute Engelfiguren, niederländisch um 1500. T a f e l g e m ä l d e vom Meister des Marienlebens, um 1480, Kreuzigungsgruppe. Tafelgemälde A . 1 7 . J h . , Christus und die 1 2 Apostel mit einem Donatorenehepaar, urspr. Altarbild. Diptychon, kölnisch, 1. H . 14. J h . , mit K r e u z i g u n g und K r ö n u n g Mariä. A l t a r g e m ä l d e , Kreuzigung 1 7 1 7 von d e m Coesfelder M a l e r Hermann Veitmann, jetzt in der T a u f k a p e l l e . Spätgot. Chorgestühl, 2. H . 1 5 . J h . , stark entstellt. Spätgot. Reliquienschrein, ornamental. — K e l c h von 1 4 6 5 , verwandt einer üppigen M o n s t r a n z von 1 4 7 0 , beide vielleicht von dem Vater des Kupferstechers Israel van Meckenem, der in Bocholt zeitweilig seinen Wohnsitz hatte. Ciborium um 1480. Schöne gestickte G e w ä n d e r , 1 4 . — 1 6 . J h . Liebfrauen- oder Minorlten-Kirche. 1 7 8 5 — g 2 erb., 1 9 1 4 erweitert, sjochiger Saalbau. C h o r von 1 J o c h mit s / 8 Schluß. — Einrichtungsgegenstände zumeist aus anderen Kirchen übernommen: Hochaltar E . 1 7 . J h . ; K o m m u n i o n b a n k 18. J h . ; Kanzel 1745. K e l c h 1 7 . J h . , Afeisterzeichen E. W. Monstranz 1. H . 17. J h . . Unterbau 10. J h . Vesperbild niederrheinisch 15. J h . ; Vesperbild 16. Jh., stark übermalt. — Tafelbild mit Dornenkrönung (Kopie, Maarten van Heemskerk), M . iG. J h . Altargem ä l d e der Himmelfahrt Mariae, wohl von dem münsterischen M a l e r Gerhard Martin Coppers, nach einem Bild des Italieners Sebastiano Conca.
Agnes-Kapelle.
Got., 1 4 8 4 - 8 9 , einfach. Z . T . erhaltene spätgot. entstanden zwischen 1 5 1 0 und 1 5 3 2 . Weißes oder Großes Kloster. Backsteinbau, 1 4 . — 1 8 . J h . , durch U m b a u t e n entslelll. Kreuzberg. 1 5 7 5 erwähnt. Der Corpus Christi 19. J h . , die Schächer um 1600. I m Waisenhaus Tafelgemälde mit dem Kalvarienberg, niederrheinisch-holländische Arbeit um 1500. R a t h a u s . i 6 i 8 b e g . I m Grundriß ein Rechteck von 1 0 , 4 : 2 4 , 7 m . Freistehend, aber die Rückseite wegen N ä h e der K i r c h e wenig ausgebildet. Fassade in 3 Geschossen zu 8 Achsen, Erdgeschoß als offene Halle. Backsteinflächen mit Hausteingliederung. Vorzüglich feines Ornament in reicher Fülle, den großen Linien untergeordnet. In der Erdgeschoßhalle Pfeiler mit jonischen Säulen besetzt, die Zwickel- und Bogenschlußsteine prächtig dekoriert. Die beiden folgenden Geschosse durch Halbsäulen und Pilaster geteilt, in der Dachlinie hohe Balustrade, die Mitte durch ein Z w e r c h h a u s akzentuiert. Die niederländische Schulung des unbekannten Meisters nicht zu verkennen. Sein Stil ist eine Renss. von seltener Feinheit, keine Grenzverwischung weder nach der got. noch nach der bar. Seite. — Kaminfries mit 3 Szenen aus der Geschichte des armen Lazarus, 1. H . 1 7 . J h . Wohnhäuser v o m A u s g a n g des 18. und A . 19. J h . an der R a vardistr. und Viehstr. Deckenmalerei,
Haus Woord
an der Münsterstr., erb. 1 7 9 2 — 9 5 , 2 geschossiges
AHAUS
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Herrenhaus von Wirtschaftsgebäuden flankiert. I m Park 5 Figuren (Merkur, Diana, Aurora, Apollo und Flora) aus Schloß Ahaus, um 1700, recht beachtliche Arbeiten. Wappenstein von 1 5 7 7 . R e i h e n b ä u s c h e n . 1 stöckige Siedlungsbauten aus der 1. H . 1 9 . J h . Haus Esing. 2stöckiges Herrenhaus mit Wassergraben von 1570. 8 eckiger T u r m . Heimatmuseum. Umgebung: ö HAUS T E N K I N G 2geschossiger Backsteinbau, 18. Jh., mit großer Freitreppe. — Stuckdecke im Saal. RHEDE Pfarrkirche. 1898 abgerissen. — Holzfigur der Gudula, i 6 . J h . , flämisch. Umgebung: s DINGDEN Pfarrkirche. Got. Bau. Turm rom., 1821 Neubau des s Ssch., des Q.sch. und Chors. — Spätgot. Taufstein. Kreuzigungsgruppe 18. J h . — Monstranz 17. J h . Umgebung: w ANHOLT Anholt war ehedem Mittelpunkt einer reichsunmittelbaren Herrschaft der Herren von Anholt. 1390 kam es an die Herren von Gahmen, 139g an die von Bronchorst, 1637 an die Fürsten von Salm. Seit 1815 preußisch. W a s s e r s c h l o ß (Fürst Salm-Salm). 2 Hofanlagen auf getrennten Inseln. V o n der ma. Burg der Herren v. Anholt und Zulen der umbaute, früher freistehende runde Tuffsteinturm der Oberburg. Allmählicher Ausbau bis 16. J h . ; 1689 U m b a u der Ober- und Unterburg durch Thomas Thomas aus M a i l a n d (Baupläne erhalten). Baudetail niederländisch. Pavillon neben T o r t u r m 1762. Wertvolle Innenausstattung und Kunstsammlung. Großer Rittersaal, 1665. Schloßgarten. Umfangreiche Anlage mit Bar.Statuen, geschnitzten niederländischen Ziehbrücken, Gartenhäusern, 18. J h . Die frühere Garteninsel im architektonischen Stil in Bildern erhalten. Gruftkapelle,
AHAUS
1690.
Die Herrschaft Ahaus kam 1406 zum Bistum Münster; 1803 beim Reichsdeputationshauptschluß kam das Amt Ahaus an die Fürsten von SalmKyrburg, 1815 an Preußen. — Der Urt Ahaus erscheint seit der Wende des 13. Jh. als Stadt; förmliches Privileg von 1391. Später beliebte Jagdresidenz der Fürstbischöfe von Münster. 1762 die Befestigungen geschleift. 1863 durch Brand mit Ausnahme des Schlosses fast ganz zerstört. Stadtkirche. Got. Ziegelbau mit Hausteingliederung, um 1400, 1863 ausgebrannt und vollständig erneuert. — Hallenkirche von 4 J o c h e n , breites Msch., rechteckiger Chor, W T u r m . Schlanke Rundpfeiler mit flachem Kelchkapitell u n d 8eckiger •"irvkphue g'it profilierte Rippen. Ranrn nicht hoch, doch frei
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AHAUS UND UMGEBUNG
und leicht. Das Maßwerk des Chors aus 14. , das des Lhs. aus 15. J h . ; SPortal mit Maßwerk und Wappen im T y m p a n o n . S c h l o ß (Besitzer seit 1829 Oldenkott). Erb. ibgo—g3 angeblich von Joh. Quincken für den Fürstbischof Friedr. Christ, v. Plettenberg. Ober- und Unterschloß einheitliche Anlage, ausgezeichnet im Verhältnis der einzelnen Baukörper. Wirkungsvolle Steigerung der Portalfolge: Unterburg mit Torturm, Oberburg mit Säulen- und Nischenportal zwischen 2 Wachthäuschen, in der Mittelachse des Herrenhauses Freitreppe, Haupteingang mit reichem Giebel; Einfluß niederländischer Bar.Dekoration. Oberburg terrassierte Insel mit freistehenden Eckpavillons (vgl. Nordkirchen). Herrenhaus hufeisenförmig mit Turmkörpern an den Seitenflügeln. Aus einem U m b a u 1766 von Joh. Konr. Schlaun: Mittelrisalit der Rückfront und Freitreppe mit E m barcadere, ferner die Ausstattung der R ä u m e . Pfeilerplastik im Hof von Manskirch u m 1767. 5 überlebensgroße Sandsteinstatuen: Diana, Merkur, Aurora, Apollo und Flora aus dem früheren Park mit großen dekorativen Wappen des Bauherrn am Postament, wahrscheinlich von Joh. Mauritz Gröninger, heute im Garten von Haus Woord in Bocholt. Heimatmuseum. Umgebung: n EPE Dorfkirche. Neu. — Rom. Taufstein, 12. Jh., mit Arkadenfries und gedrehten Wülsten. Spätgot. Martersäule von Stein (4 m hoch) mit Kapitell, darauf ein Hahn. — Bar. Vesperbild. GRONAU Kath. Kirche. 1766. 1904 durch Neubau ersetzt. Ev. Kirche, (jetzt Schule). 1 schiffiger Backsteinbau mit Bruchstein von 1737. 3 bar. Kronleuchter des 18. J h . Burg. Einfach, Renss. — Kamin, Frührenss., mit 2 Säulen. Umgebung: nö AHLE Kapelle. Neu. - Sitzende got. Muttergottes. NIENBORG Kirche. 1 schiffiger got. Saalbau ohne Chor, um 1300, mit bar. Dachreiter. Holzstützen und flache Holzdecke mit figürlichen und ornamentalen Stuckdekorationen, 1780. — Spätgot. T a u f s t e i n auf rom. Fuß, Becken öseitig mit Maßwerk und Masken. Schlichtes spätgot. Weih Wasserbecken. Vorzügliches Vesperbild, Stein um 1430, vom Meister des Kreuzigungsreliefs in der Paderborner Gaukirche. Hlg. Katharina, F.. 15. Jh. — Got. Monstranz. — Missale von 1425 mit farbigen Initialen, Miniaturen und Canonbild der Kreuzigung. Torhaus (Bes. Rosery) mit got. Durchfahrt. Haus von Heyden. Ehem. Burgmannshaus. Schlichter Renss.Bau des 16. J h . in Backstein. 2 Satteldachgiebel mit Muschelaufsätzen. Kalvarienberg-Kapelle. Neu. — Spätgot. Anna Selbdritt, E. 15. J h . Spätgot. Jakobus. HEEK Dorfkirche. Spätgot., 1 schiffig mit rom. Resten. Chor 1522. Spät-
A H A I S, UMGEBUNG
4'3
rom. SPortal mit Tvmpanon und Lilienornamentik (vgl. Billerbeck).— Rom. Taufstein um 1200 mit 4 Löwen am Füll, Flecht- und Rankenwerk am Becken. Feines, schlankes spätgot. S a k r a r n e i i t s h ä u s c h e n , freistehend. Ausgezeichnetes rom. K r u z i f i x (rest), ein weiteres rom. Kruzifix auf dem Kirchplatz. Got. Holzkreuz mit Evangelistensymbolen, 14. Jh. Zylinder-Monstranz 18. Jh.
HAUS K E P P E L H O R S T
Wasserburg (Frhr. v. Dalwigk). Schlichtes, 2 geschossiges Herrenhaus des 17. Jh., Backstein; ausgebaute Dachluken. — Spätgot. Tafelbild, recht handwerklich, 16. Jh. Umgebung: sö
LEGDEN
Pfarrkirche. U m 1230. G r u n d r i ß und System d e r stützenw e c h s e l n d e n H a l l e n k i r c h e in engstem A n s c h l u ß a n B i l l e r b e c k (s. d.). Ein U n t e r s c h i e d eigentlich nur in d e r R e d u k t i o n v o n 3 a u f 2 D o p p c l j o c h e und in d e r gruppierenden G e s t a l t u n g d e r Zwischenpfeiler. W i e in B. wird die S a r g w a n d des M s c h . a u f kurze Strecke ü b e r d e n D ä c h e r n der Ssch. sichtbar. D i e 3 FensterG r u p p e a n d e r g e r a d e n S c h l u ß w a n d des C h o r s w a h r s c h e i n l i c h ebenfalls aus B. entlehnt, w o sie j e t z t durch ein g r o ß e s got. F e n s t e r v e r d r ä n g t ist. D e r W T u r m ist türlos und a u c h sonst g a n z einf a c h b e h a n d e l t ; d a seine W ä n d e nicht in d e r F l u c h t l i n i e d e r S c h . P f e i l e r liegen, dürfte e r älter sein, w e n n a u c h nicht e r h e b lich ( w e g e n des stattlichen Quaderwerks). I n der O r n a m e n t i k bestehen ü b e r Billerbeck hinaus enge B e z i e h u n g e n z u m D o m in M ü n s t e r und der Zisterzienserkirche in M a r i e n f e l d . — D i e w e r t v o l l e G l a s m a l e r e i des Chorfensters d e r E r b a u u n g s z e i t nahestehend. S p ä t g o t . R e l i e f mit der Darstellung d e r G r e g o rianischen Messe v o n 1476. Spätgot. Kngel m i t K r u z i f i x , recht h a n d w e r k l i c h . S i l b e r n e R c l i q u i e n f i g u r der hlg. Birgitta, 15. J h . H a u s v o n H ü l s t . Bar. B ü r g e r b a u von 1697. Z i e g e l , T r e p p e n giebel mit Erkerverzierungen.
HAUS E G E L B O R G
Wasserburg (Frhr. v. Oer). 2Hügeliger Wohnbau. Treppenturm 1559. Umbau 17. Jh. Backstein; ausgeb. Daclihikcn. Schönes Treppenhaus vom E. des 18. Jh. ASBECK Ehem. Kanonissenstift. Gegr. 1151. Die Kirche spätrom. 1 schiffige Kreuzanlage mit platt geschlossenem Chor, im Lhs. 2 Joche. Ganze innere Länge 29,6 m. Grätige rundbogige Kreuzgewölbe auf eckigen Wandpfeilern mit halbrunden Vorlagen, normale Würfelkapitelle; im Chor Rippengewölbe, hängender Schlußstein, Ecksäulen mit Laubwerk des Übergangsstils. Fenster gepaart, rundbogig. Der an die SWEcke gestellte T u r m läßt die Annahme zu, daß Doppeltürme geplant waren. — Taufstein rom., 13. Jh. Steinerner spätgot. Leuchter für die Osterkerze, 2 m hoch. Reliquienfigur, gute spätgot. Goldschmiedearbeit. Got. Vortragekreuz E. 15. Jh. Spätgot. Vesperbild. Spätgot. Dorothea. Bar. Antonius. Reste eines bmkw. rom. K r e u z g a n g s . Er zeigt die seltene, wenn auch nicht alleinstehende (vgl. Domkreuzgang in Hildesheim) Anlage
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A H A U S , UMGEBUNG
eines im Obergeschoß wiederholten Bogenganges. Die Arkaden in dichter Reihung, jede Gruppe von der anderen nicht durch einen Pfeiler sondern ein loses Bündel von 3 Säulchen gesondert. In dem erhaltenen Flügel 10 Gruppen, unten zu 3, oben, wo sie niedriger und entsprechend schmaler sind, zu 4 Öffnungen. — Nischen und Relief von 1400 (Inschr.). Reste von Wandmalerei, 16. Jh., Wappen und Ornamente. T o r h a u s . 1630, schlichter Fachwerkbau. Umgebung: s STADTLOHN Stadtkirche. Neu. Die alte Kirche 1889 abgebrochen (Grobe spätgot. Hallenkirche von 4 Jochen, das n Ssch. niedriger, C h o r 1 jochig mit 5/« Schluß). — Einfaches spätgot. Sakramentshäuschen. Monstranz von '590. Im Pfarrhaus 2 rom. Kragsteine mit Köpfen. Brunnengehäuse von 1678 (?). Stein, 8eckig mit 4 Säulen und Strebebogen. Haus Lammersmann. Beachtlicher Bürgerbau des [8. Jh. Ziegel mit Sandsteingliederung. ESTERN Kapelle. 18. Jh. 1 schiffiger Ziegelbau. Umgebung: sw WÜLLEN Dorfkirche. Spätgot. 2schiffige Halle von 3 Jochen; Ziegelbau. Rom. W T u r m von Quadern mit Treppengiebeln von Backstein. Dach und Chor neu. Rundpfeiler ohne Kapitell. — 2 rom. Leuchter mit Tiergestalten. VREDEN F r a u e n s t i f t s k i r c h e . G e g r . im 9. J h . (die K i r c h e 839 e r w ä h n t ) ; 1085 d e m E r z b i s t u m H a m b u r g - B r e m e n g e s c h e n k t ; E r z b i s c h o f L i e m a r ( 1 0 7 2 — 1 1 0 2 ) g a l t als besonderer W o h l t ä t e r (sein a u c h k ü n s t l e r i s c h m e r k w ü r d i g e s D e n k m a l zerst.). Die bestehende K i r c h e d ü r f t e in w e s e n t l i c h e n T e i l e n unter i h m g e b a u t sein. G e n a u e r e U n t e r s u c h u n g des interessanten B a u e s w ä r e sehr z u w ü n s c h e n . — 1 schilfige K r e u z a n l a g e mit u n g e w ö h n l i c h starker S t r e c k u n g sowohl des L h s . w i e des C h o r s . G a n z e L ä n g e 5 4 m , Breite 7,8 m , Q s c h . 22 m . H a t d e r C h o r j e t z t a u c h g o t . G e w ö l b e u n d p o l y g . S c h l u ß , so ist seine A u s d e h n u n g d o c h d u r c h d i e K r y p t a als alt b e g l a u b i g t . E r ist e t w a s w e n i g e r als 8 m breit u n d e t w a s m e h r als 16 m l a n g ; d e r A b s c h l u ß w i r d , w i e öfter in W e s t f a l e n , platt g e w e s e n sein. D i e K r y p t a zerfällt in einen g r ö ß e r e n w u n d einen k l e i n e r e n , a b e r höheren (Stufen i m C h o r ) ö T e i l ; d e r letztere j ü n g e r ; b e i d e d u r c h starke Pfeilermassen getrennt. D e r w T e i l hat 3 Sch. und 4 Joche; quadr. Gratgewölbe z w i s c h e n breiten G u r t e n ; v o n d e n 3 S t ü t z e n p a a r e n d a s erste u n d d a s letzte als Pfeiler, das m i t t l e r e als S ä u l e ; D e c k p l a t t e n mit flachem K a r n i e s , S ä u l e n k a p i t e l l e niedrige gestürzte P y r a miden mit unterwärts abgeschrägten Kanten; nicht nur d i e S ä u l e n , sondern a u c h d i e Pfeiler kanneliert. A l l e s das w ü r d e z u r 1. H . 11. J h . passen. D i e ö A b t e i l u n g h a t n u r 2 J o c h e , a n d e n S ä u l e n b a s e n E c k s p o r e n , die K a p i t e l l e e n t a r t e t korinthisch. Dieser B a u t e i l m a g e t w a s j ü n g e r sein. — N a c h V o l l , d e r K r y p t a
AHAUS, UMGEBUNG
4'5
u n d des Chors anscheinend eine längere Stockung. Qsch. und Lhs. nach M . 12. J h . , wenn auch wohl nicht lange n a c h h e r , eingewölbt. Das Q s c h . hat 3, das Lhs. 4 gratige K r e u z g e w ö l b e mit wenig vortretenden Schildgurtcn u n d breiten Q u e r g u r t e n (2. got. erneuert); im Q s c h . auf eckigen V o r l a g e n , i m Lhs. auf robusten Wandsäulen; die Kapitelle teils in glatter W ü r f e l f o r m , teils mit schwachen Anklängen an das korinthische K a p i t e l l , mit starren Blättern und Eckvoluten besetzt. D e r gleiche S t i l a n d e m mit Palmetten besetzten Bogen des NPortals; a m P o r t a l d e r Sakristei Drachen. Die Fenster meist got. erweitert. A n d e r N W a n d Lisenen, an der SWand got. Strebepfeiler. Ein T u r m fehlt. N u r im N W W i n k e l des Q s c h . kleiner polyg. T r e p p e n t u r m . — I m O J o c h des Sch. Gewölbemalerei A . 16. J h . — Spätgot. C h o r g e stühl, ohne V'erdachung mit Renss.-Zutaten. — R o m . I n s c h r . T a f e l . — Grabstein der Alheidis 1387, Figur und W a p p e n roh eingeritzt. — Spätgot. Figur des hlg. Mathias. — Figur des Erzengels G a b r i e l aus einer Verkündigungsgruppe, Stein, u m 1430 in d e r A r t des Meisters des Kreuzigungsreliefs der Paderborner Gaukirche. -— Bar. H o c h - u n d Seitenaltäre, S ä u l e n a u f b a u mit Figuren u n d Gemälden, 18. J h . , der Hochaltar von Jan Eisbeck. — V e s p e r b i l d , 1 7 . J h . — Prächtige O r g e l , 1634. — Beichtstuhl A . 1 9 . J h . — Verschiedene Reliquienbehälter, frühgot. und spätgot. — G o t . M o n stranz. — Hostiendose u m 1300, Elfenbein mit K u p f e r b e s c h l a g . — Hungertuch v o n 1619, Filetarbeit. — E p i t a p h der Äbtissin v o n Manderscheid f 1708, prächtige Arbeit. P f a r r k i r c h e . Aus letztem Drittel d. 15. J h . Hallenkirche o h n e Qsch. Das in gewöhnlicher Weise aus 5 8Eckseiten gebildete S c h l u ß g e w ö l b e ist in der Weise in die Sch. hereingezogen, d a ß es a u ß e n nur mit 3 Seiten vortritt. Die 3 ö J o c h e , d e r inneren C h o r g r e n z e entsprechend, nur halb so weit w i e die 3 w . Die R a u m w i r k u n g bei mäßiger Höhe besonders weit u n d frei. A m s Chorportal Inschr. 1478. Das Portal a m n Ssch. ein Ü b e r bleibsel v o m rom. Bau, im reichsten Stil der Spätzeit, v e r w a n d t d e m W P o r t a l in L a a c h . A m T y m p a n o n 3eckiger Sturz u n d K l e e b l a t t b o g e n , darin Nische mit der sitzenden F i g u r des lehrenden Christus, seitlich die Evangelistensymbole. Vermauerte R e s t e eines 2. rom. Portals an der SSeite. — R o m . W T u r m ; sehr groß. V o n den 6 Stockwerken das unterste in Haustein, die folgenden in Tuffstein, das oberste Backstein, g r o ß e Blendbogen, weiterhin Lisenen und Bogenfriese, im vorletzten g r o ß e gekuppelte Schallöffnungen, das letzte als ringsumlaufende Galerie von 1837, dgl. die geschweifte H a u b e . T a u f s t e i n , nur das 8eckige Becken alt, 1 6 . J h . , d i e Relieffiguren vortrefflich in den R a u m g e s t e l l t . — S c h n i t z a l t a r , A n t werpener Arbeit, 2. V . 16. Jh., 23 Szenen aus der Passion Christi mit weit ü b e r 100 Figürchen, Außenseite gemalt (vgl. A l t a r d e r Nicolaikirche in Bielefeld). — 2 b m k w . spätgot. K r o n l e u c h t e r , 1 aus Eisen (1489), der andere B r o n z e . — C h o r s t ü h l e , spätgot., 16. J h . — G o t . K r e u z m t Evangelistensymbolen, H o l z . — S i t z e n d e Mu"er«rottes. Holz, um 7 AnosMstatuen auf Konsolen, die
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AHAUS, UMGEBUNG
teilweise figürliche Darstellungen zeigen, tüchtige spätgot. Schnitzarbeiten. K a t h a r i n a , i 6 . J h . , vortreffliche Arbeit. 4 Reliefs und 8 Figuren von 2 Seitenaltären des 17. Jh., Stein. — G e s t i c k t e spätgot. Paramente. Städtischer Besitz. Bürgermeisterstab von 1579, Holz und Silber mit Wappen und Figuren. AMMELOE Kapelle. Neu. Spätgot. Anna Selbdritt, Holz. — 2 got. Leuchter. — Grabplatte, 1444. WENNEWICK Kapelle. 18. Jh. Backsteinbau mit 3 / s Schluß. Spätgot. hlg. Katharina, Holz, handwerklich. ELLEWICK Kapelle. 1720. — Kleiner Backsteinbau mit 3 6 Schluß, z.T. bar. Ausstattung. ZWILLBROCK Pfarrkirche. (Ehem. Klosterkirche). 1717—1748. Saalbau in 4Jochen aus Ziegeln mit Sandsteingliederung. Chor 1 jochig gerade geschlossen. Vorhalle an der WSeite. Giebel von Sch. und Vorhalle mit Bogenaufsätzen. — Bar. A u s s t a t t u n g , darunter prächtige Orgel, Kanzel, Altäre, Beichtstühle. — Spätgot. Holzstatuen des 15. Jh.: Maria, Gregor. Ludwig. — 2 beachtliche spätgot. I.euchterengel. Umgebung: w und nw WESSUM Dorfkirche. Einheitliche Hallenkirche des 14. Jh. von 3 Jochen; Chor 1 Joch mit 6/s Schluß; W T u r m mit Treppengiebeln. Kreuzgewölbe auf Rundpfeilern, 2 teilige Fenster. — Schlichter got. Taufstein mit Maßwerkfüllungen. — Uhrzifferblatt von 1520, Stein. — Spätgot. reiche Sakramentsnische. — Spätgot. Martersäule, 16. Jh. (vgl. Billerbeck). — Teil einer Doppelmadonna, spätgot., gute Arbeit. — Muttergottes, Holz, um 1300. — Got. Gießkanne. Halle des 14. Jh. an der WSeite des Kirchplatzes, 3 teilig, auf Rundpfeilern nach O geöffnet. SFenster 3 teilig mit Maßwerk. — Heute umgeb. als Kriegcrehrenmal, nachdem sie schon Wohnzwecken gedient hatte. OTTENSTEIN Pfarrkirche. Backstein mit Hausteingliederung. 1 schiffig, 4 jochig. s / Chor von 1292, Sch. und Turm von 1521, letzterer 1932 erneuert. 8 Vorhalle 1754. Kreuzgewölbe auf Konsolen. — Vesperbild, 15. Jh. — Kelche 13. Jh. — Bar. Seitenaltäre und Kanzel. Kapelle auf dem Friedhof. 1 schiffiger Ziegelbau von 1791 (Inschr). Altar von 1740. Kapelle in der Feldmark. 8eckiger Ziegelbau, 18. Jh. LÜNTEN Kapelle. 1756. Backsteinbau mit 3/s Schluß. Bar. Ausstattung. ALSTÄTTE Dorfkirche von 1794—1797. Einfach behandelter, räumlich ansehnlicher Ziegelbau, 1 schiffig mit 4 Kreuzgewölben; Turm 15. Jh. — Reste eines spätgot. Sakramentshäuschens im Landesmuseum zu Münster.
BURGSTEINFURT
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BURGSTEINFURT Die Wasserburg Stenvorde ursprünglich wohl der Haupthof der 890 zuerst erwähnten Bauernschaft Sellen (villa Seliun), später Mittelpunkt eines neuen Kirchspiels. Die Herren von Steinfurt, gierst nsg erwähnt, erweiterten ihre Besitzungen und Rechte zur reichsunmittelbaren Grafschaft (bestätigt 1357). 1421 fiel das Land an die neue Linie der Bentheimer Grafen (Gälterswick). Nach dem Tode Arnolds IV. {1554— 1606), der die Bentheimer Besitzungen zum letzten Male in einer Hand vereinigt hatte, kam es zu den Teilungen in die Linien Bentheim-Steinfurt, B.-Tecklenburg und B.-Bentheim. 1815 kam die Grafschaft Steinfurt an Preußen, die Grafen wurden 1817 preußische Fürsten. — Die Ansiedlung der Kaufleute und Handwerker vor der Burg wird 1338 zuerst offiziell als Stadt bezeichnet; Burgsteinfurt zum Unterschied von Steinfurt im Dreingau (Drensteinfurt). Starke Befestigung schon im 14. Jh. Außerhalb der Mauern die als Friedhof bezeichnete Vorstadt mit besonderer Befestigung, ihr westlicher Teil als *Citadelle« im 30jährigen Krieg ausgebaut. Die äußeren Gräben und Tore i j s o f f . beseitigt, die inneren Tore 1841—55. Die Stadt litt besonders schwer im 30jährigen Kriege. G r o ß e K i r c h e . Pfarrkirche für Stadt u n d Bauernschaften Hollich, Sellen und V e l t r u p . Das SPortal in eleganten Ü b e r g a n g s f o r m e n legt v o m B a u des 13. J h . ein günstiges Zeugnis ab. D u r c h spätere U m b a u t e n d e r urspr. Eindruck zerstört. Jetzt g r o ß e r 1 schiffiger R a u m von 1487 mit Holztonne, gegen N durch 1 Ssch. erweitert. W T u r m mit Treppengiebel, 1426—30. 1898—99 rest. — Lettner aus Stein, 1487, 5 Bogenöffnungen mit durchlaufenden Profilen. 2seitige M a ß w e r k b r ü s t u n g e n . Kleine K i r c h e . Die eigentliche Stadtkirche, 1471—80 erb., S a a l b a u m i t Holzdecke, unbedeutend. 1 8 5 5 — 5 6 rest. — Bar. bronzener, 12 armiger Leuchter. K a t h . K i r c h e . 1 7 2 1 — 2 4 , S a a l b a u von 4 J o c h e n mit schmalen Kreuzgewölben. Portal an der W S e i t e mit G i e b e l v e r d a c h u n g . W F r o n t mit Pilastern und Giebclaufsatz. — Hochaltar, A . i g . J h . Rathaus. 1561. Giebelfassade mit 3teiliger spitzbogiger Halle, durch Rest. (1844) verdorben. ,,Hohe S c h u l e " (»Arnoldinum« gegr. 1591 von G r a f A r n o l d IV., jetzt Amtsgericht). Massiger Bau, 1593 voll., mit Eck- und T r e p p e n turm. F ü r s t l . K u n s t h a u s . Einst M u s e u m , j e t z t Dienstwohnung. 1755. W o h n b a u t e n des 17. Jh. in d e r Hahnenstr. (1607), Frieahofstr., Wasserstr. (1609) u n d a m M a r k t (1614, 1648). S c h l o ß (Fürst zu Bentheim u n d Steinfurt). V o r - und H a u p t b u r g a u f zwei Inseln der A a . R u n d b a u aus allen Stilepochen v o m 12. J h . ab. Der gewaltige Bergfried des 12. J h . (»Buddenturm«) 1 7 7 6 — 8 6 abgetragen. Erhalten blieb d i e rom. D o p p e l k a p e l l e 2. H . 12. J h . (1898 rest.). Der Anlagetypus, durch den R a u m beschränkt, kommt nicht vollständig z u r E n t w i c k l u n g ; im E r d geschoß griechisches K r e u z , i m O b e r g e s c h o ß 2 S c h . u n d 1 seitliches J o c h . Die F u ß b o d e n ö f f n u n g besonders klein. Rundbneisre grntip" G e w ö l b e jv-tschcr G u r t e n auf K r e u z p f e ü e r n ;
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B U R G S T E I N F l ' R T UND UMGEBUNG
originelles O r n a m e n t a m Portal. Vesperbild u n d kreuztragender Christus aus der Stiftskirche in Frenswegen von Joh. Maur. Gröninger. — A u s d e m 13. Jh. d e r sog. R i t t e r s a a l in d e m »Neuen Steinhaus«; auf niedrigem Mittelpfeiler 4 quadr. K r e u z g e w ö l b e , spitzbogige G u r t e n und d e r b e K r e u z r i p p e n ; 2 teilige rundbogigc Fenster in spitzbogiger Nische; K a m i n mit h o h e m R a u c h f a n g (stark erneuert 1 8 7 7 — 7 9 ) . I m malerischen B u r g h o f nimmt ein Frührenss. E r k e r (bez. 1559) von reicher und feiner W i r k u n g mit zahlreichen K ö p f e n , W a p p e n und einer Halbfigurennische besonderes Interesse in Anspruch, unverkennbar von Joh. Bratender, genannt Beldensnyder, d e m Meister der Lettner in Münster und Hildesheim. — T o r h a u s , 16. J h . , Fachwerk. Brücke zwischen H a u p t b u r g und V o r b u r g 1595; der hohe viereckige T u r m 1596 (rest. 1882), aus der gleichen Epoche der sw T e i l des Schlosses, die übrigen Bauteile im 17. J h . erneuert, besonders 1 6 9 3 — 1 7 0 6 , andere u m 1800 ( b m k w . ovaler Speisesaal). — Brunnengehäuse a u f der V o r b u r g , P f e i l e r a u f b a u mit kuppelartiger V e r d a c h u n g , 1727, aus d e m Stift Frenswegen. — I m Innern reiche S a m m lungen. — „ B a g n o " . Ausgedehnter, seit 1765 in altem H o c h w a l d v o m Reichsgrafen K a r l Paul Ernst nach französischem Muster angelegter Park, der aber unter seinem Nachfolger G r a f L u d w i g ( 1 7 8 0 — 1 8 1 7 ) in einen englischen G a r t e n nach d e m V o r b i l d e von Wilhelmshühe verwandelt wurde. Die meisten, einst zahlreichen Baulichkeiten verschwunden, erhalten u. a. ein sehr reizvoller K o n z e r t s a a l mit Muschclgrottc, \oll. 1774. K o m m e n d e des J o h a n n i t e r - O r d e n s . Im letzten V . des 12. J h . gegr., 181 1 aufgehoben, jetzt Fürst Bentheim-Steinfurt; G e b ä u d e aus späterer Z e i t : T o r h a u s 1606, K o m t u r e i h a u s um 1670, K a p e l l e 1687 voll, (daneben das ältere »Steinhaus«), sog. »Neues Gebäude«, 1 7 2 1 — 2 2 . G o t . Portal z u m K i r c h h o f der »Großen Kirche«. Brunnengehäuse aus Eisen, 16. J h . , j e t z t entfernt. A u f d e m G e l ä n d e der für die Geschichte der westfälischen Burgen sehr wichtigen, schon 1164 zerstörten B u r g A s c h e b e r g (1,5 km nö d e r Stadt) sind 1900 A u s g r a b u n g e n v o r g e n o m m e n . V o r - und H a u p t b u r g mit W a l l m a u e r und G r a b e n , ferner viereckiger starker Bergfried nachgewiesen. Umgebung: so BORGHORST Nonnenkloster. Gegr. vor 973. Die Kirche S. Nikomedes diente als Pfarrkirche, 1885—1889 abgebrochen: unregelmäßiger spätgot. (1403) U m b a u einer rom. Anlage, von der noch die SMaucr des Sch. und der massige WTurm stammten, ein gesimsloscr Bruchsteinbau mit kleinen gekuppelten SchallöfFnungen in 3 Geschossen. — In den Neubau übernommen: Rest eines rom. Taufsteins mit Rankenfries. — Got. Vesperbild. — Steingruppe, Anna, die Maria die hlg.Schrift lehrt, 16.Jh. — Frühbar. Relief mit Mariae Verkündigung. — Großes G o l d g e m m e n k r e u z , 2. V . 11. Jh.; auf der Vorderseite eingelassen eine orientalische Glasphiole, unter anderen Reliefs eine Darstellung Kaiser Heinrichs II., von Engeln in den Himmel getragen. — 3 rom. Leuchter mit ver-
B U H G S T E IN FU R T , UM G E B U N G
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schlungenen T i e r f i g u r e n a m F u ß . — 2 spätgot. Reliquienstatuetten ( M a d o n n a , Nikomedes) in Silber getrieben. — S p ä t g o t . K a s e l . — A r c h ä o l o g i s c h b m k w . ein j e t z t i m Bischöflichen M u s e u m z u M ü n s t e r befindlicher, abgetretener G r a b s t e i n in der t r a p e z o i d e n G r u n d f o r m der Sargdeckel, p u p p e n h a f t e F i g u r , die H ä n d e in der H a l t u n g der altchristlichen O r a n t e n , a m R a n d e eingeritztes O r n a m e n t in S c h n e c k e n linie; anscheinend aus 1 1 . J h . Kapelle S. Aloisius.
8seitig geschlossener, kleiner R u n d b a u , u m 1750.
NORDWALDE Dorfkirche. V e r h ä l t n i s m ä ß i g g r o ß e , m i t Sorgfalt d u r c h g e b i l d e t e spätgot. H a l l e n k i r c h e auf R u n d p f e i l e r n in der T e i l u n g 3 : 4 . — Interessantes rom. Steinrelief, S. M i c h a e l d e n D r a c h e n tötend. Feine spätgot. Sakramentsnische. HAUS BISPING Herrenhaus. E i n f a c h e r Renss.Bau. G o t . S p e i c h e r , S t e i n b a u in 2 Geschossen, das D a c h a u f K o n s o l e n ausgekragt. S p e i c h e r des 17. J h . i n 3 Geschossen. HAUS ALTHAUS Herrenhaus. B a u l i c h ohne B e d e u t u n g . Tafelgemälde vom Meister v. Schöppingen m i t der Darstellung des hlg. N i k o l a u s und 4 K i r c h e n v ä t e r n , j e t z t i m L a n d e s m u s e u m zu M ü n s t e r . ALTENBERGE Dorfkirche. U m 1350. 1882 der rom. W T u r m a b g e b r o c h e n u n d die K i r c h e n a c h W vergrößert. H a l l e n k i r c h e v o n 3 J o c h e n in b r e i t r ä u m i g e n Verhältnissen. D i e schmaleren Ssch. erreichen d u r c h S t e l z u n g die gleiche Scheitelhöhe m i t d e m M s c h . ; Pfeiler r u n d , 4 Dienste, glatte K e l c h k a p i t e l l e . A u ß e n ü b e r den Ssch. G i e b e l d r e i e c k e . U b e r d e m w a g e recht geschlossenen, d u r c h einen Mittelpfosten geteilten S P o r t a l ein reiches M a ß w e r k f e n s t e r . — A l t a r m i t K r e u z i g u n g s r e l i e f u n d anderen Passionsszenen 1625 v o n Gerhard Gröninger. V o n demselben ein zweiter A l t a r m i t der T a u f e Christi u m 1630, g r o ß e Relieftafel zwischen S ä u l e n . S p ä t g o t . A g r a f f e m i t M a d o n n a u n d Engel. Kronleuchter, 8armig, 17. J h . — 8 schlichte got. L e u c h t e r m i t R i n g e n . Haus Sieverding. Speicher. Backstein m i t Hausteingliederung, G i e b e l m i t A u f s ä t z e n u n d M u s c h e l e n d i g u n g e n , 17. J h . LAER Einst wichtiger Ort, Freigrafschaft und Marktrecht erwarben 127g die Herren von Steinfurt. Geburlsort {¡425) des Werner Roleving {»De laudibus Westphaliae«). Dorf kirche. Ansehnliche got. H a l l e n k i r c h e v o n 1485 m i t r o m . Resten. — S p ä t g o t . Ausstattung, d a r u n t e r 8 eckiger T a u f s t e i n , Sakramentshäuschen m i t F i g u r e n s c h m u c k , L e u c h t e r f u ß . Frühgot. Pultdecke v o n L e i n e n , gestickt, m i t D a r s t e l l u n g e n des S a l o m o n i s c h e n R i c h t e r spruchs, A n b e t u n g der hlg. 3 K ö n i g e u n d 3 S z e n e n aus d e m L e b e n M a r i a e in V i e r p a ß m e d a i l l o n s . K o l o s s a l f i g u r (2,65 m ) d e s h l g . B a r t h o l o m ä u s , i . H . 1 3 . J h . , n a h e v e r w a n d t den Evangelisten in der V i e r u n g des D o m s z u Münster. HOLTHAUSEN Dorfkirche. U n b e d e u t e n d e r B a u , der C h o r u m 1450, der T u r m u m 27*
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BURGSTEINFURT, UMGEBUNG
1750 u n d das Sch. 1787 erb. — B m k w . G r u p p e dreier Heiliger S t i f t e r n , S t e i n , u m 1480, l e i d e r stark v e r w i t t e r t .
mit
Umgebung: sw LEER Dorfkirche. K l e i n e r 1 schiffiger frühgot. G e w ö l b e b a u ; rom. Portal ( e r n e u e r t ) . — S p ä t g o t . R e l i e f mit C h r i s t u s a m ö l b e r g , S t e i n . — V o r t r a g e k r e u z , 1. H . 1 5 . J h . — D o p p c l m a d o n n a u m 1450. HAUS A L S T (Frhr. v. Schorlemer). Einfacher guter Backsteinbau mit Haustein-Schichten und -Ecken. R e n s s . n i e d e r l ä n d i s c h e r R i c h t u n g . — P o k a l 17. J h . , N ü r n b e r g e r A r b e i t . H O R S T M A R Der im Schutze der Burg Horstmar entstandene Ort erhielt bald nach 126g Stadtrechte. In der Mitte der planvoll gebauten Stadt, die rechteckigen Grundriß hat und von zwei Wällen und einem Graben umgeben ist, liegen Rathaus und Kirche, an den Seiten ganz regelmäßig angeordnet acht Burgmannshöfe, von denen noch vier erhalten sind. Die alte Burg, einst Sitz eines mächtigen Dynastengeschlechtes, wurde 1635 völlig zerstört. Pfarrkirche. E . 14. J h . H a l l e n k i r c h e v o n 3 J o c h e n i n t y p i s c h w e s t fälischer Brciträumigkeit, niedrige Rundpfeiler, 5/8 C h o r , YVTurm. — F r e i s t e h e n d e s S a k r a m e n t s h ä u s c h e n , s p ä t g o t . in T u r m f o r m . — S p ä t g o t . T a u f s t e i n f u ß ( R e s t e eines O s t e r l e u c h t e r s ) . — A u s g e z e i c h n e t e s V e s p e r b i l d , 16. J h . — 2 g r o ß e K r u z i f i x e , d e r h ö l z e r n e i . H . 1 5 . J h . , d e r s t e i n e r n e 16. J h . — K n i e n d e M a g d a l e n a 16. J h . — M a g d a l e n a E . 15. J h . Prächtige bar. K a n z e l u n d Orgelprospekt von 1763. WVorhalle Antonius-Kapelle. 1770. 1 schiffig mit 3/s S c h l u ß . 3 t e i l i g . H o l z d e c k e . G u t e s V e s p e r b i l d , E . 15. J h . — 2 s p ä t g o t . W a p p e n . Reste v o n spätgot. Skulpturen. Rathaus. 16. J h . Oberes vorgekragtes Geschoß Fachwerk. Burgmannshöfe. Sendehof, Valkenhof, Morrienshof, Münsterhof; B a c k s t e i n b a u t e n des : 6 . J h . m i t H a u s t e i n g l i e d e r u n g e n . SCHÖPPINGEN Pfarrkirche. Z i e m l i c h g r o ß e , u n s y m m e t r i s c h e 2 s c h i f f i g e H a l l e n k i r c h e v o n 5 J o c h e n u n d ®/8 S c h l u ß a m M s c h . ; j ü n g s t u m ein n S s c h . erweitert. YVTurm u n d der w Teil der N M a u e r rom., im übrigen g o t . u n d s p ä t g o t . fast v ö l l i g n e u g e b a u t . S s c h . v o r 1500, C h o r u n d V e r längerung n a c h O 1 5 0 9 — 1 2 (Inschr. 1509). — G o t . Taufstein, K e l c h f o r m , 8 e c k i g . — A l a b a s t e r r e l i e f , 18. J h . , m i t A u f e r s t e h u n g s d a r s t e l l u n g . — T r i u m p h k r e u z 16. J h . — H ä l f t e e i n e r D o p p e l m a d o n n a , s p ä t g o t . — S p ä t g o t . M o n s t r a n z 1 5 3 9 , 2 a n d e r e 18. J h . — G e m a l t e r F l ü g e l a l t a r 3. V . 1 5 . J h . v o m sog. »Meister von Schöppingen« ( w e i t e r e W e r k e i m K ö l n e r D o m (aus H a l d e r n ) , i m D e u t s c h e n M u s e u m z u B e r l i n u n d Landesmuseum zu Münster), unter niederländischem Einfluß, beachtliche Arbeit. M i t t e l t a f e l , 2,96 m l a n g , 1,80 m h o c h , figurenr e i c h e K r e u z i g u n g ; a u f d e n F l ü g e l n i n n e n links P a s s i o n s s z e n e n , r e c h t s A u f e r s t e h u n g u n d P f i n g s t e n in e i n h e i t l i c h e n D a r s t e l l u n g e n , a u ß e n V e r kündigung und G e b u r t Christi. — I m C h o r W a n d m a l e r e i e n , die u n t e r e R e i h e d e r A p o s t e l g e s t a l t e n in N i s c h e n m i t r e i c h e n B a l d a c h i n e n , u m 1 5 1 2 ( V o l l , d e s C h o r s ) . D i e P r o p h e t e n des a l t e n B u n d e s , die ü b e r d e n B a l d a c h i n e n a u f e i n e r A r t G a l e r i e in H a l b f i g u r e n s i c h t b a r w e r d e n ,
BURGSTEINFURT. UMGEBUNG
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erinnern z. T . an die Werke des münsterschen Malers Hermann tom Ring und entstammen wohl der Zeit n a c h d e m Sturz des Wiedertäuferreiches (1535). A m G e w ö l b e dekorative Malereien (Distelranken). Rathaus. 1585, einfach, a m G i e b e l Muschelaufsätze. TINGE Heiligenhäuschen. — Relief der Marienkrönung u m 1400 und der K r e u z t r a g u n g u m 1500. EGGERODE Dorfkirche. Got., verbaut, unbedeutend. W T u r m mit Staffelgiebel (vgl. Steinhagen). — R o m . Taufstein mit prächtigem Laubfries auf spätgot. F u ß . — Schlichtes got. C i b o r i u m . Spätgot. gesticktes K a s e l kreuz. — Bar. Hochaltar. K a n z e l A . 19. J h . Kapelle. Erb. 1650, 6seitig mit Dachreiter. Brunnengehäuse. Renss., runder glatter M a n t e l , Strebebogen mit Kreuz. Umgebung: w METELEN Nonnenkloster. G e g r . 889. Die Kirche Hallenbau der 1. H . 13. J h . i m g e b u n d e n e n S y s t e m . Das Msch. hat 4 quadr. J o c h e m i t g e r i p p t e n H ä n g e k u p p e l n ; d a s l e t z t e als C h o r a u s gesondert (über d e m weiten S c h l u ß r i n g eine besondere kleine K u p p e l ) ; d a s erste m i t s t e i n e r n e r N o n n e n e m p o r e , d e r e n E r d geschoß eine H a l l e v o n 2 : 3 kleinen G r a t g e w ö l b e n a u f k u r z e n s t ä m m i g e n Säulen bildet; n a c h A u s g r a b u n g s f u n d e n hat die E m p o r e f r ü h e r n o c h weiter östlich g e r e i c h t ; in den b e i d e n mittleren Jochen wie in Langenhorst, L e g d e n u n d Billerbeck Doppelarkaden mit schlanker Zwischensäule. Wulstform nicht nur der Schild- und K r e u z r i p p e n sondern a u c h der Q u e r g u r t e . An den Kapitellen der Gruppenpfeiler zwischen noch ziemlich s t r e n g stilisiertem B l a t t w e r k H a l b f i g u r e n g e w a p p n e t e r M ä n n e r u n d einzelne Engel. I n der O M a u e r des C h o r s eine flache Vertiefung mit spitzbogigem Tonnengewölbe. V o n d e n Ssch. ist d a s s erst 1 8 5 8 a u s g e f ü h r t ; d a s n n a c h d e r R e g e l d e s g e bundenen Systems angelegt; spitzbogige G r a t g e w ö l b e zwischen n i c h t sehr b r e i t e n G u r t e n . I m R a u m b i l d des Msch. treten die G e w ö l b e besonders stark in G e l t u n g ; w e n n m a n die K ä m p f e r h ö h e als 1 b e z e i c h n e t , so b e t r ä g t d i e E r h e b u n g d e s 1 Gewölbescheitels über die K ä m p f e r l i n i e i /2. A u c h in der A u ß e n ansicht m a c h t sich dies geltend, i n d e m k e i n einheitliches D a c h sich ü b e r die Sch. legt, v i e l m e h r a m M s c h . a u f k u r z e Strecke die O b e r m a u e r mit Rundbogenfries sichtbar wird. E i n eigentümliches Bild bietet die W F r o n t . N u r e i n e r (s) d e r b e a b s i c h t i g t e n D o p p e l t ü r m e ist h o c h g e f ü h r t . D a j e d e s e n k r e c h t e G l i e d e r u n g fehlt, laufen T ü r m e u n d Fassaden in e i n e M a s s e z u s a m m e n . In der Mitte eine G r u p p e von 3 schlanken rundbogigen Fenstern mit gewirtelten Säulchen a m G e w ä n d e . D e r Fassadengiebel und der T u r m got. abgetreppt. A n der SSeite des Lhs. ein fein d u r c h g e b i l d e t e s spätrom. P o r t a l in v o r g e b l e n d e t e r R a h m e n mauer. — R o m . Taufstein i m Bentheimer T y p , zylindrisches B e c k e n a u f 4 L ö w e n (sehr ä h n l i c h d e m z u W e t t r i n g e n ) . — 2 s t e i n e r n e
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BURGSTEINFt'HT, UMi.tliUNC.
Apostelfiguren, etwas überlebensgroß, aus der Werkstatt des Domportals zu Münster, gegen M. 13. J h . , die größere jetzt im Paradies des Doms zu Münster. — Christus und die 2 Schächcr, Stein, A. 16. J h . — Relief mit der Messe des hlg. Gregorius um 1500. — Säule mit dem Schweißtuch der hlg. Veronica und den Marterwerkzeugen, A. 16. J h . — 2 Vespcrbildgruppen von Stein, eine M. 15. J h . von geringer, die andere M. 16. J h . von guter Qualität. — Bar.Immaculata. — Rom. Rcliquienbehälter, taschenförmig. — Bar.Epitaph im Chor. K r e u z g a n g got.. geringe Reste ö der Kirche; 5'/ 2 Bogen, spitz auf 4 eckigen Pfeilern ohne Kapitelle. — A b t e i g e b ä u d e 1720. Umgebung: nw HAUS W E L B E R G E N Wasserburg. (Bes. Jordaan.) 16. J h . — Herrenhaus 1731 umgeb. Prächtige Anlage. Spätrom. Leuchter wie in der Kirche zu Welbergen. Pokal 16. J h . WELBERGEN Dorfkirche. 1 schiffig, rom. und spätgot., unbedeutend. Spätrom. Taufstein, zylindrisch mit rundbogigen Arkaden und Blattwerkfriesen. Got. Johannestellcr. Stattliches Steinepitaph, 1604. Got. Rauchfaß. Spätrom. Leuchter mit Maßwerk und Tieren. LANGENHORST
E h e m . Nonnenstift. Gegr. um 1178. Die Kirche beg. im Osten gegen E. 12. J h . , langsam und mit Schwankungen fortgebaut bis etwa 1230 oder noch länger. 1875 und 1885 rest. — Die den westfälischen Bauten dieser Zeit durchgängig eigene Gedrungenheit der Anlage wird im Eindruck dadurch noch erhöht, daß das Lhs. bei quadr. Umriß nur in 2 Joche geteilt und das 1. Joch zu einem Qsch. erweitert ist, so daß 2 Qsch. vorhanden sind. Eine w Turmanlage fehlt, dagegen 2 Türme im O in den Chorwinkeln (jetzt nur 1 vorhanden, der andere 1556 abgebrannt). Der Chor schließt platt. Im Aufbau gehört L. in die Gruppe Legden-Billerbeck, d. h. die Gewölbe des Msch. sind überhöht und ihr Scheidbogen durch Zwischenstützen geteilt wie in den Basiliken des gebundenen Systems. Die weitläufige Nonnenempore füllt das ganze w Qsch., dringt in den Ssch. bis zum ö Qsch. vor und tritt im Msch. wieder um ' / „ J o c h zurück. Ihre gratigen rundbogigen Kreuzgewölbe ruhen auf dünnen Säulen, während die Gewölbe des Sch. spitzbogige Kreuzrippen haben. Durch diese Empore sowie den Gegensatz der massigen Hauptstützen und der tunlichst leicht behandelten Zwischenstützen wird für den nicht großen Innenraum eine kontrastreiche Gruppierung gewonnen. Sämtliche Kapitelle sind skulptiert. Das Äußere in Bruchstein mit Werksteinecken. An Stelle des gebräuchlicheren Bogenfrieses ein kräftig profiliertes Gesims auf Konsolen. Ein eigentümliches Gepräge empfangt die OSeitc durch eine aus der Chorwand in flachem Rechteck vorspringende, horizontal geschlossene Altarnische mit 2 Reihen von je 3 Fenstern; darüber im Chorgiebel eine steigende Arkatur. — Rom. T a u f -
RHEINE
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s t e i n , glatter Zylinder, Fuß mit attischem Profil, oben Blattfries. Spätgot. Chorstuhlreste. Spätgot. O s t e r l e u c h t e r aus Holz. Holzplastik des 15. und 16. J h . unbedeutend. Vorzügliche E l f e n b e i n m a d o n n a , 23 cm hoch, französisch, M. 14. J h . (der Sockel als Reliquiar benutzt). Silberne Monstranz 1653; silbergetriebene Muttergottes, 18. J h . Spätgot. bronzener Weihwasserkessel. — Gemalte F l ü g e l mit Passionsszenen von einem A l t a r um 1440, vielleicht Frühwerke des Johann Koerbecke. — Handwerkliche Tafelgemälde des frühen 16. J h . Die Stiftsgebäude einfach, got. und Renss., mit Giebeln und Treppenturm. OCHTRUP Dorfkirche. Die alte Kirche 1868 abgebrochen. Im Neubau: Rom. Taufstein im Bentheimer Typ mit Bogenfries und Strickverzierung. Stadtbefestigung. Wehrturm, 16. Jh., aus großen Quadern. WETTRINGEN Sehr altes Kirchspiel, bereits 838 urkundlich erwähnt, damals dem Stift Herford übereignet. Dorfkirche. Die alte Kirche 1861 abgebrochen. In den Neubau übernommen: Rom. Taufstein im Bentheimer Typ, sehr ähnlich dem zu Metelen. Spätgot. Sakramentsnische. Schlichter got. Leuchter.
RHEINE Einst wichtige Münstersehe Festung (seit 1278) an altem Emsübergang. Vordem seit 838 im Besitz der Äbtissin von Herford. Stadtkirche. Got. Hallenkirche. Chor voll. 1450, s Ssch. 1484, Turm seit 1494 (Inschr. am Turmportal). Das n Ssch. hat seine Umfassungsmauer aus einem frühgot. Bau beibehalten und ist niedriger als das s, weshalb auf dieser Seite im Msch. oberhalb der Scheidbogen ein toter Mauerabschnitt übrig bleibt. Nach der SSeite sind Stützen und Raumverhältnisse schlank und elegant. Rundpfeiler mit reichen Laubkapitellen. Der sehr stattliche, viergeschossige WTurm mit großen Fensteröffnungen ist auf 2 mächtigen Rundpfeilern in das Msch. hineingeb. — SPortal mit 3 Figuren. — Rest eines reichen spätgot. Sakramentshäuschens. Spätgot. Nische, Levitensitz. — Im Chor 12 Apostel aus der Erbauungszeit. — Hübsche Steinmadonna des 16. J h . mit W a p p e n . — R o m . Gießlöwe. Reliquienkreuz, 15. J h . Got. Paramente. G y m n a s i a l k i r c h e . Ohne Wert. Passionsreliefs, Holz, in neuerem Altarschrein, um 1500. Hlg. Nikolaus, got., Stein. K r a n k e n h a u s . 4 A p o s t e l , Stein, zugehörig zu der Gruppe von Aposteln in der Schloßkapelle zu Bentlage (s. S. 426). Beachtliches Relief mit Tod Josephs, Holz, 17. Jh. Armenhaus-Kapelle. Altaraufsatz in Nische, 1685, Stein, reichliche Figurenplastik. Stehende Anna Selbdritt, Holz, A. 16. J h . Wohnhäuser der späten Renss. — Im Falkenhof malerischer Hof der Spätgot. und Renss., im Hause Markt 3 hübscher Kamin.
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RHEINE, UMGEBUNG
Umgebung: nö ALTENRHEINE Kapelle. Renss., 1676 erneuert. — A l t a r spätgot. und Renss.; Predella mit Inschrift v o n 1639; in der Renss.-Bekrönung spätgot. Vesperbild. •2 Bischofsfiguren, E. 15. J h . TIEBERG Kapelle. 1677. V o r z ü g l . H o l z r e l i e f der Gehurt Christi, v o m »Meister von Osnabrück«, u m 1510; ferner aus der gleichen Werkstatt eine weibl. Heilige. SPELLE Kath. Kirche. F a c h w e r k b a u von 1777; 1870 abgebrochen. — K a n z e l mit den Figuren der Evangelisten, um 1700. DREIERWALDE Dorfkirche. 1 schiffiger spätgot. G e w ö l b e b a u . — V esperbild, Stein, A . i 8 J h . , nicht übel. Renss. Taufstein, 8seitige Pokalform. Sonnenuhr 1734. BREISCHEN Dorfkirche.
Einschiffiger Bau von 1728.
HOPSTEN Kirche. Bar. Hallenkirche, quadr. Pfeiler mit Konsolen für (nicht vorhandene) Statuen, Gewölbe spitzbogig, Fenster rundbogig. Inschr. 1727, 1732, a m T u r m 1749. — Taufstein, 1538, 12seitig. Muttergottes in der Glorie, 18. J h . SCHAPEN Protestant. Kirche. 1 schiffiger got. Bau von 3 kreuzgewölbten J o c h e n mit 6 / 8 Chorschluß; um 1540. Q u a d r . rom. W T u r m . Taufstein im Bentheimer T y p , 13. J h . Kath. Kirche. Bar. Saalbau mit flacher Holzdecke und 5 / 8 Schluß. — Die bar. Altäre aus Kloster Warendorf i. W . — K a n z e l 2. V . 18. Jh. BEESTEN Kirche. 1 schiffiger gewölbter Q u a d e r b a u , E. 15. J h . , mit S / R C h o r schluß und quadr. W T u r m . Sakramentsnischc mit Auferstehungsrelief. FREREN Ort bereits im y. Jh. erwähnt. Kirche S. Andreas. Alte T a u f k i r c h e , vermutlich älteste K i r c h e im V e n k i g a u . Der j e t z i g e 1 schiffige Bau 2. H . 13. J h . ; 3 fast quadr. Joche mit hochansteigenden Kreuzgewölben auf spitzbogigen G u r t e n (vgl. O s n a b r ü c k , D o m ) und Rundwulstrippen; frühgot. Knospenkapitelle. 2 mit Schaftringen gezierte Säulenportale. — C h o r j o c h und 5 /„ Schluß mit Netzgewölben, 15. Jh. — Freskenreste im Lhs. — Spätgot. Sakramentshäuschen. SCHALE Dorfkirche. 13. J h . Typische A n l a g e , k a u m verändert. 1 schiffiges, 2jochiges Lhs., a n das sich mit leichter Einziehung der quadr. C h o r und der quadr. W T u r m anschließen. Stark steigende spitzbogige K r e u z r i p p e n g e w ö l b e , schlanke rundbogige Fenster, an den K a n t e n des Gewändes außen und innen mit gewirtelten R u n d s t ä b e n besetzt; in
RHEINE, UMGEBUNG
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gleicher A r t , derbe N a c h b i l d u n g rheinischer F o r m e n , das Portal a n der N S e i t e . D e r C h o r rein r o m . , viel niedriger, w o h l v o n ä l t e r e m B a u , H ä n g e k u p p e l a u f R u n d b o g e n . — R e s t e got. W a n d g e m ä l d e , Christopherus a n der W S e i t e . HALVERDE Dorfkirche. 1792.
Einschiffig m i t
3/
g
S c h l u ß . — M o n s t r a n z , A . 16. J h .
RECKE E v g l . Kirche. Einschiffiger B a u v o n 2 J o c h e n m i t b r e i t e r e m C h o r u n d WTurm. Dieser r o m . , der C h o r i . H . 1 3 . J h . , das G e m e i n d e h a u s spätgot. I m T u r m K u p p e l , i m C h o r D o m i k a l g e w ö l b e m i t Z i e r s c h e i b e n , im Schiff Kreuzrippengewölbe. R o m . Portal mit Ecksäulen und Bogenwulsten a u f der N S e i t e . — T a u f s t e i n , 13. J h . , r u n d m i t 4 L ö w e n , i m Bentheimer T y p . G e w ö l b e m a l e r e i e n 2. H . 15. J h . ( M a d o n n a i m R o s e n k r a n z , Evangelistensymbole, R a n k e n w e r k ) . Kath. Kirche. 1752. S a a l b a u m i t Strebepfeilern, g e r a d e geschlossen. 2 K r o n l e u c h t e r 1742. VOLTLAGE Kirche. B a r . S a a l b a u 1753, m i t q u a d r . W T u r m v o n einer rom. A n lage des 12. J h . — B a r . A l t a r u n d K a n z e l m i t figürlicher Plastik, 1690. — Strahlenmonstranz 1720. Umgebung: ö BEVERGERN Einst wichtiger Tecklenburgscher Burgplatz, der im Jahre 1400 an Münster fiel. Stadtkirche. Einschiffiger B a u der S p ä t g o t i k v o n 3 J o c h e n m i t u n r e g e l m ä ß i g e m 6 /a C h o r . T u r m a n der N S e i t e v o n 1759. — V e s p e r b i l d , A . 16. J h . — A l t ä r e , K a n z e l u n d H e i l i g e n f i g u r e n , 18. J h . — A u s g e z e i c h n e t e h ä n g e n d e D o p p e l f i g u r v o n H o l z , M u t t e r g o t t e s u n d A n n a S e l b d r i t t in Rosenkränzen mit Engeln und Leidenssymbolen auf Wappenschilden, A . 16. J h . , aus der N a c h b a r s c h a f t des sog. »Meisters von Osnabrück«. — T a f e l g e m ä l d e , 17. J h . , m i t A u f e r w e c k u n g des L a z a r u s u n d S c h l o ß B e v e r g e r n i m H i n t e r g r u n d e ; M o n o g r a m m L M. Wohnhäuser 17. u n d 18. J h . Umgebung: sö MESUM Dorfkirche. K l e i n e r G e w ö l b e b a u des 14. J h . , 1 schiffig m i t (nicht eingezogenem) 5 / 8 C h o r . — R e s t e v o n S c h n i t z a l t ä r e n des 15. u n d 16. J h . D i e früher hier befindlichen, a n g e b l i c h v o m D o m l e t t n e r in M ü n s t e r s t a m m e n d e n S t e i n r e l i e f s , S p ä t w e r k e des Johann Brabender, g e n a n n t Beldensnyder, sind in das L a n d e s m u s e u m n a c h M ü n s t e r v e r b r a c h t . — D e r b e ' b a r . Kreuzigungsgruppe. K a n z e l , E . 18. J h . — G o t . 6 eckiger Taufstein. ELTE Pfarrkirche. 1668 voll. S c h m u c k e r kleiner S a a l b a u v o n 3 J o c h e n in gotisierenden F o r m e n . — B a r . A l t ä r e m i t S ä u l e n a u f b a u t e n . S p ä t g o t . 6 eckige K a n z e l m i t M a ß w e r k f ü l l u n g e n . Renss.Taufstein, P o k a l f o r m . Umgebung: sw NEUENKIRCHEN Dorfkirche. Z i e m l i c h g r o ß e r einschiffiger G e w ö l b e b a u v o n 4 J o c h e n mit r,/s S c h l u ß g e g e n 1750; 1900 a b g e b r o c h e n .
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BENTHEIM
Umgebung: nw BENTLAGE Schloß. — K l o s t e r d e r K r e u z h e r r e n . G e g r . 1437. Bau des Klosters 1 4 6 3 — 1 5 0 4 , der Kirche 1468—84. Neubau nach den Verwüstungen durch die Schweden 1 6 5 1 — 5 7 . 1803 aufgehoben, die Kirche abgebrochen. Die Klostergebäudc dem Herzog von Looz-Corswarcm als S c h l o ß überwiesen. Spätgot. und Renss., als Architektur ohne Bedeutung. In der Kapelle wertvolle Skulpturen: 2 bemalte spätgot. Steinreliefs, uin 1440, Kreuzigung und HIg. Sippe mit Stammbaum Christi, bieten in Anordnung und Stil viel Eigentümliches, vom Meister des Kreuzigungsreliefs in der Gaukirche zu Paderborn. — Antependium von Stein, Christus und 11 Apostel um 1450. — Maria und 4 Apostelstatuctten, ebenfalls Stein, zusammengehörend mit 4 Statuetten, jetzt im Krankenhause zu Rheine, anscheinend Osnabrückcr Arbeiten vom Meister der Lettnerfiguren des Osnabrücker Doms, um i ")io. 2 spgot. Bischofsstatuetten, Stein. Anna Selbdritt, Holz, 2. H. 15. Jh. — Spgot. Vortragekreuz von Holz. SALZBERGEN Kirche. Xeugot. Bau 1896—1903. — Die ehem. 1 schiffige Anlage mit kleinen Kreuzarmen. Im Lhs. Kreuzgewölbe; im Q.hs. Tonnengewölbe. Der quadr. WTurm und der 5 /„ Chorschluß got. — Taufstein im Bentheimer T y p auf 4 Köpfen. 13. J h . — Sakramentshäuschen, 1 6 . J h .
BENTHEIM Die Grafen von Bentheim, die 1182 nach dem Aussterben der Grafen von Holland die Grafschaft erbten, starben 1421 aus. Der Erbe Eberwyn von Götterswick (t ¡454) und seine Machkommen erheirateten nacheinander die Herrschaft Steinfurt (s. Burgsteinfurt), die Grafschaft Tecklenburg, die Herrschaft Rheda und die Grafschaft Hohenlimburg. Teilung 1609 in die Linien Bentheim-Tecklenburg und BentheimSteinfurt. Schloß. E i n e B u r g der G r a f e n von Bentheim bereits i m 1 2 . J h . v o r h a n d e n , in d e r A n l a g e sicher älter. S e h r ausgedehnte A n l a g e des 1 5 . u n d 16. J h . auf einem Felsenrücken. M a n c h e s gut erhalten, a n d e r e T e i l e (sog. »Kronenburg«) im 19. J h . d u r c h A u s b a u verd o r b e n . S c h l o ß k a p e l l e des 1 5 . J h . mit r o m . ( M . 1 3 . J h . ) R e s t e n . »Quadr. T u r m « 1443—1500. Neues W o h n h a u s E . 18. J h . Z . T . alte Inneneinrichtung. -— I m H o f das rom. Steinkreuz mit C o r p u s , d e r »Herrgott von Bentheim«, A . 19. J h . s v o m Schloßberg gefunden. R e f o r m . K i r c h e . (Alte P f a r r k i r c h e S. J o h a n n ) . Urspr. Bau v o n 1 3 2 1 . N e u b a u 1696. 1 schiffiger Q u a d e r b a u von 4 J o c h e n mit O T u r m . — K i n d e r s a r k o p h a g der Prinzessin A m o e n a von Bentheim, f '584. Kath. Kirche. 1670—76. Gotisierender flachgedeckter Bau. außen Strebepfeiler. Ausstattung aus d e r E r b a u u n g s z e i t . C'.horgestühl. Glasfenster 1676. Altäre. V o n den A n l a g e n des A . 18. J h . eingerichteten B a d e s mit seinen A l l e e n erhalten i m W a l d e die S t e i n p y r a m i d e v o n 1 7 1 0 und der Höltingstuhl von 1 7 1 3 . Logierhaus 1820, Badehaus 1823, K u r haus 1 8 4 8 .
NORDHORN'
Haus Langen.
Herrenhaus, um
427
1700, im ig. Jh. in engl.
G o t i k erweitert. — 2 v o r z ü g l i c h e H i m m e l b e t t e n , 17. J h . I m H e i m a t m u s e u m der Grafschaft Bentheim b m k w . D o p p e l madonna d e s Meisters von Osnabrück; Holz, 1,30 m hoch, 1510—20. Umgebung: ö SCHÜTTORF Älteste Stadt der Grafschaft Bentheim an dem früher sehr wichtigen Schiffahrtsweg der Vechte {Münsterland-Groningen, Steintransporte aus den Brüchen von Gildehaus bis nach Amsterdam); Kirchgründung durch den hlg. Liudger bereits um 800. 1295 Verleihung des Stadtrechts. Stadtkirche S. Laurentii. B e g . 1 4 7 7 . Z i e m l i c h g r o ß e 3 s c h i f f i g e H a l l e v o n 5 J o c h e n mit leicht vortretendem Q h s . Wahrscheinlich a u f eine 3 s c h i f f i g e A n l a g e des 13. J h . m i t Q h s . z u r ü c k g e h e n d . Netzgewölbe i n V i e r u n g u n d N C h o r , k o m p l i z i e r t e W ö l b u n g in d e n K r e u z a r m e n . A l l e P f e i l e r p a a r e v e r s c h i e d e n , es f o l g e n sich v o n O n a c h W : r e c h t e c k i g e Pfeiler mit h a l b r u n d e n S ä u l e n v o r l a g e n ; ebensolche aber mit ausgekehlten Pfeilerecken; Rundpfeiler mit 4 Diensten; Rundpfeiler. Die große q u a d r . W T u r m h a l l e z u m L h s . g e ö f f n e t , b e z . 1502. D i e S s c h . , w i e g e w ö h n l i c h in dieser G e g e n d , p l a t t geschlossen, a m M s c h . k u r z e r 5 / a C h o r . Q u e r j o c h d ä c h e r . — Stattlicher T u r m , W P o r t a l mit h o h e m Fenster darüber. Rathaus. S p ä t g o t . m i t S t a f f e l g i e b e l . B u r g Altena. 1 1 8 4 zuerst g e n a n n t . Die Renss. G i e b e l mit Muscheln. K a m i n 1667.
erhaltenen
Reste
1565.
O H N E Kirche. 1 s c h i f f i g e r B a u des 13. Jh. m i t 2 q u a d r . J o c h e n ; g r a t i g e K r e u z g e w ö l b e , Gurt- und Schildbogen rund. K a p i t e l l e der Ecksäulen kelchf ö r m i g m i t f l a c h e m O r n a m e n t . D a s O J o c h ist d e m g o t . h ö h e r g e w ö l b t e n C h o r a n g e g l i c h e n ; 5 / s S c h l u ß , 1651 (?). Q u a d r . r o m . W T u r m . K a p i t e l l e mit Eckknollen. Interessantes K ä m p f e r p r o f i l ( 1 2 . J h . ) i m T u r m . — R e n o v . 1 7 6 4 u n d 1909. — T a u f s t e i n a u f 4 L ö w e n i m B e n t h e i m e r T y p , 13. J h . — G o t . F r e s k e n ü b e r t ü n c h t . Umgebung: w GILDEHAUS In der Mähe wichtige Steinbrüche. Das Emdener Rathaus z- B. ist mit Gildehäuser Steinen erbaut. Kirche. Z i e m l i c h g r o ß e r , 1 s c h i f f i g e r B a u v o n 4 s c h m a l e n J o c h e n m i t K r e u z r i p p e n g e w ö l b e n , 1 C h o r j o c h und 5/s S c h l u ß mit Sterngewölbe. A m ü b e r h ö h t e n C h o r I n s c h r . 1480. D i e F e n s t e r in d e n 2 M i t t e l j o c h e n 3 teilig, sonst 1 teilig. A b s e i t s u n d h ö h e r l i e g t d e r q u a d r . f r ü h g o t . T u r m als L u g i n s l a n d . — G o t . F r e s k e n ( W e l t g e r i c h t ) ü b e r t ü n c h t . — S c h ö n e r K e l c h 1 6 1 5 . — K a n z e l 1 6 1 7 . — O p f e r s t o c k 1687. — S t e i n e r n e S o n n e n u h r i m P f a r r g a r t e n , 2. H . 18. J h .
NORDHORN Zuerst genannt um 1000. Burg seit E. 14. Jh. Bald darauf Stadtrechte. P f a r r k i r c h e S . L u d g e r (jetzt Reformierte Kirche). 3schiffige got. H a l l e , b e g . 1489. I m M s c h . 3 q u a d r . J o c h e a u f R u n d p f e i l e r n ,
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NORDHORN UND UMGEBUNG
die Ssch. halb so breit, eingezogener Chor mit 6/g Schluß. Q u a d r . W T u r m . — Kanzel, Stein, 1657. — Kelch 1588. — Brotschüssel, reich ziseliert mit figürlichem Relief, 17. J h . K a t b . K a p e l l e . Bar. 1 schiffiger Saal, 1712. O h n e Bedeutung. Rathaus. E. 18. Jh.; 2geschossiger schlichter Bar.Bau in Backstein mit Sandsteingliedcrung. Neubau 1914 auf dem rechten Vechteufcr. Die letzten Reste der E. 14. Jh. gegr. W a s s e r b u r g der Grafen von Bentheim erst 1910 beseitigt (an ihrer Stelle zweite Pfarrkirche 1910—12). Umgebung: sö BRANDLECHT Kirche. 1 schiffiger gewölbter Bau von 2 querrechteckigen J o c h e n , einem schmalen C h o r j o c h und 5 /s Schluß. Q u a d r . W T u r m von 1505 mit WPortal und hohem Fenster darüber. — V o n 4 M ä n n e r n getragener Taufstein im Bentheimer T y p , 13. J h . — Kindergrabstein van R e e d e , 1630. — K e l c h 18. J h . Umgebung: nw FRENSWEGEN Aug-ustinerstift. Gegr. 1394. Ruine der Klosterkirche. Sehr langer, schlanker 1 schiffiger Bau von 5 Lhs.Jochen und 4 C h o r j o c h e n mit 3/ gew. 144.5. Got. K r e u z g a n g , 2geschossig ohne Ge8 Schluß, wölbe. — Klostergebäudr 1641 — 1 7 4 2 ; Brunnengehäuse, 1727, im Schloß Burgsteinfurt. — Bar. Skulpturen der Pietà und des kreuztragenden Christus jetzt in der Burgsteinfurter Schloßkapelle. — M a . Plastik (u. a. H e i l i g e des Meisters von Osnabrück) im Heimatmuseum in Bentheim. NEUENHAUS 1377 als Wasserburg an der Dinkel (»Dinkelrode«) angelegt, das ineuet Haus im Gegensatz zu der alten Burg Bentheim. I on der Burg nur die Stelle auf einer Insel zwischen den Armen der Dinkel erhalten. Reformierte Kirche. 1 schiffiger bar. Saal, 1684—86. — K c l c h , 1720. Kath. Kirche. Neugot., 1863. — M e ß g e w a n d u m 1500 aus Kloster Frenswegen. Altes Pastorat. 1(184. Staffelgiebel mit Eckvolutcn. Rathaus. Klassizist. Haus Schölten. Klassizist., 1753. VELDHAUSEN Kirche. 1 schilfiger got. Bau von 4 ungleichen queroblongen, kreuzgewölbten J o c h e n und ä / 8 Schluß. Sterngewölbe. Lhs. nach 1411, Chor n a c h 1481, der quadr. W T u r m u m 1510. — Bar. K e l c h , 1618, rest. 1685. — Brotschüssel 1695. — R o m . (?) Taufstein. ÜLSEN Bedeutendster Ort der Landschaft Twente bis zum ¡4. Jh. Erwähnt seit i.H. 2. Jh. Kirche. L a n g e Hallenkirche von 6 schmalen J o c h e n . Ausgeführt nur das Hauptsch. und das n Ssch.; K r e u z r i p p e n g e w ö l b e auf 3 Rundpfeilern und zwei rechteckigen ö Pfeilern. 5 /a Chorschluß, u m 1400. — Rest, im 17. J h . ; Wandfresken übertüncht. — K e l c h . 2. H . 17. J h .
LINGEN UND UMGEBUNG
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WILSUM Dorfkirche. üar.Saalbau mit '/8 Schluß, 1725. Spiegelgewölbe. Quadr. rom. WTurm. EMLICHHEIM Dorfkirche. Jetzt 1 schiff ige got. Anlage von 3 queroblongen Jochen, 1 Chorjoch und ®/8 Schluß. Kreuzgewölbe, im Chor Stern- und Netzgewölbe, 1484. In der NYVand als Rest der rom. Anlage eine doppelsäulige Wandvorlage; der rom. Grundriß gleichfalls ßjochig, aber schmaler. — Taufstein auf 4 Löwen im Bentheimer Typ, 13. Jh.
LINGEN Der Ort an der wichtigen Straße von Bremen nach Holland ist erwachsen auf der Stelle eines alten Tecklenburgischen Grafenhofes, der im 13. Jh. eine Burg erhielt (im 17. Jh. verbrannt und abgebrochen). Das Stadtrecht 1041 verliehen. Großer Stadtbrand 1548. Schwere Belagerungen 1597 und i6°6. Pfarrkirche S. Walpurgls (jetzt Reformierte Kirche). 1 schiffiger Saal, 1770. Der Chor in spätgot. Formen (1627? Inschrift am Türsturz der NWand 1629), 1 Joch und 5/s Schluß mit Sterngewölbe. Der Triumphbogen Rest einer Anlage des 13. J h . ? — Quadr. rom. WTurm. — Grabstein E. van Ensse f 1606. Luther-Kirche. 1 schiffiger kreuzgewölbter Bar. Bau von ehemals 3 Jochen und halbrunder Apsis, 1737. Entwurf von F. Bülitz. 3 teilige NFassade mit durchlaufender Pilastergliederung in 3 Stockwerken. Erweiterungsbau nach O A . 19. Jh. Kath. Kirche. 1835—36; erweitert 1905—10. — Silberne Strahlenmonstranz um 1700. Rathaus. 1663. Mit Staffelgiebeln, Dachreitcr und hoher Freitreppe. Wohnhäuser. Die älteren Fachwerkhäuser in Giebelstellung zur Straße wegen der Brände und Belagerungen nur spärlich erhalten: Beispiele Elisabethstr. 5 und Burgstr. 8 (1641). Steinbauten seit dem 17. Jh. meist in Ziegeln unter holländischem Einfluß, z. B. Haus Baccumer Str. 5 (1668, Giebel 1777), 9, wohl von 1733. Stattlich das H a u s D a n c k e l m a n n (jetzt Amtsgericht), Putzbau mit Sandsteinglicderungen, Portal der Gartenseite 1646. U m b a u eines im WGiebcl noch erkennbaren schönen Hauses des 16. Jh., die bar. Pilastergliederung greift über die Horizontalgesimse des 16. Jh. Kreismuseum. Umgebung: n GEESTE Kapelle. 1727. Umgebung: nö BAWINKEL Kirche. Fachwerkbau, 1767. — Turm 1830. LIiN GERICH Kirche. Größere 3 schiffige spiitgot. Hallenkirche mit 3 kreuzgewölbten Jochen auf Rundpfcilern, um 1480. Das Chorioch von einer Siteren An-
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LIX GEN, I MOEBUNd
läge des 13. J h . im Mauerkern z. T . (Gewölbe, Basen, Kämpfer, vermauertes Fenster) noch erhalten. 5 / 8 Chorschluß mit Backsteingew olbe Quadr. WTurm, die 2 unteren Geschosse rom., Obergeschoß 152!!. Im Lhs. sehr hohe Gewölbe und sehr schmalc Ssch. — Primitiver Taufstein im Bentheimer Typ, 13. J h . — Spätgot. Piscine im Chor. — Fresken übertüncht. — 2 Marmorstatuen, Maria und Johannes, 1631—32, italienisch? — Grabsteine von Priestern mit gravierter Figur, 1549, 1630, 1632, 1654. Umgebung: ü THUINE Kirche. 1 schiffiger got. Bau von 3 Jochen mit Steingewölbe und s /s Schluß. Rechteckiger rom. WTurm. Sakristei-Inschr. 1522. Taufstein auf 4 Löwen im Bentheimer Typ, 13. J h . — Spätgot. Sakramentshäuschen. — Epitaph v. Böselager mit 4 Reliefs, 1631. Umgebung: .sö ESTRINGEN Dorfkirche. Kleine 1 schiffigc got. Kapelle von 2 Jochcn und ä /„ Schluß, 1520. BRAMSCHE Kirche. 1 schiffiger got. Bruchsteinbau von 4 Jochcn um 1500 mit neuem ä /„ Chor. An der SWand Epitaph Conr. Grothus, + 1G12, mit Grablegungsrelief. PLANTLÜNNE Kirche. 1 schiffiger Bau von 3 querrechteckigen Jochen nebst 1 Chorjoch und 3 „ Schluß. Erb. 1323. Spätgot. Netzgewölbe. - Spätgot. Sakramentshäuschen. — Grabstein v. Ripperda 1642. — Got. Fresken aufgedeckt. — Kelch, E. 17. Jh., mit got. Kuppe. Umgebung: v HERZFORD Schloß. (Herzog von Arenberg.) Vermutlich nach einem Entwurf des G. L. Pictorius etwa 1732—34 erb.; Fassade mit Risalit und 2 Seitenflügeln. 1 geschossiger Backsteinbau mit Sandsteingliederungen. 2 Torhäuschen. Am Portal Wappenkartusche des Dechanten von Galen. — 1750 vom Münsterschen Architekten J . K. Schimm als Landsitz erworben. ELBERGEN Kirche. 1 schiffiger got. Bau von 3 querrechteckigen Jochen mit 5 /s Chorschluß, 15. J h . Kreuzgewölbe. Quadr. WTurm 1740. — Bar.Altar. EMSBÜREN Wahrscheinlich schon karolingischer Hof. Urkundlich zuerst im 12. Jh. erwähnt. Kirche. Jetzt 3 schiffige got. Halle von 4 queroblongen Jochen mit Rundpfeilern, 1 Chorjoch und 5 /s Schluß, um 1471. Im n und s Ssch. noch Reste einer rom. Anlage um 1200. Schöncs rom. Säulenportal mit Tympanon (ehem. kreuzförmige Anlage?). Quadr. WTurm 19. Jh. an Stelle eines abgebrochenen rom. Turmes. — Taufe, plump, zylindrische Kufe aus Bentheimer Stein, 13. J h . — 6 bar. schöne Steinskulpturen, ehemals in der Minoritenkirche zu Münster, sind 1892 verkauft. — Got. Meßgewand mit figürlicher Stickerei.
XI KP PEN L'ND l XH.EHUNO
43'
Umgebung: w SCHEPSDORF Kirche, i schiffiger got. Bau mit 3 kreuzgewölbten Jochen. In den w Bauteilen rom. Mauerreste (Türen und Fenstrr), das quadr. OJoch gleichzeitig mit der Wölbung des I.hs. und dem quadr. WTurm. Der 5 /K Chorschluß 1874 hinzugefügt. — Die Altäre von 1343 und 1348 nicht mehr vorhanden, ebenso der Altar von 1657 (Bernd Jürgen in Münster). — Schöne Monstranz, M. 18.Jh. WIETMARSCHEN Ehem. Benediktiner-Nonnenkloster. Gegr. 1152. Der quadr. platt geschlossene Chor der Kirche stammt aus dem 13. J h . Die alte Wölbung nicht erhalten. Ehemals Eeksaulen. 2 von Rundstäben mit Schaftringen gerahmte rundbogige OFenster. Am Triumphbogen Doppelsäulenvorlage. Die 1 schiffige unregelmäßige Erweiterung anscheinend spätgot. »Renovatum 1697«. — Muttergottes, Silber getrieben über Holzkern. Altäre mit figürlicher Plastik, Gemälden und Reliefs: 1662, 1663.
MEPPEN Alte Siedlung. Das Kloster Corvey erhielt 946 ton Otto 1. das Münzund Zollrecht. P f a r r k i r c h e . 3schiffige got. Hallenkirche von ehemals 3 rechteckigen, kreuzgewölbten Jochen auf Rundpfeilern mit einem schmalen Chorjoch und 5 / K Schluß. Etwa 1461 (Inschr. am Chor) bis 1470 (SPortal). Der quadr. WTurm 1643 vom Blitz zerst. Der neue T u r m 1870 in das Lhs. einbezogen. NPortal im Übergangsstil, 13. J h . — Vesperbild 1685. Gymnasial-(Jesuiten)Kirche. Unter Clemens August 1743—45 erb. Flachgedeckter Saalbau mit einspringendem Chor. Stuckdecke: A l t ä r e nach Entwürfen Schlauns (?). 2 bedeutende A l t a r g e m ä l d e von Caspar de Crayer (1584—1669). WFassade mit Skulpturen. R a t h a u s . Gemengbau des 1 4 . - - 1 7 . J h . 1408 und 1605.
Heimatmuseum.
Umgebung: n und tiö LATHEN Kirche. Schon im 9. Jh. genannt. Die bestehende spätgot. 1 schiffige Kirche ein Quaderbau aus Granit und Eisenstein, 1528. 3 Joche mit Sterngewölbe. Eingezogener Chor aus Backstein mit 5 / g Schluß. — Taufstein auf 4 Köpfen im Bentheimer Typ, 13. J h . — Zierliches Sakramentshäuschen. — Spätgot. Kruzifix mit Maria und Johannes auf dem Kirchhof. WAHN Dorfkirche. Klassizist. Saalbau von 6 Jochen; eingezogener Chor mit 5 /„Schluß. Gemalte Bar.Decke. An der Fassade 2 Bar.Figuren. (Vgl. die Kirchen in Lorup und Xeuarenberg.) SÖGEL Kirche. Neugot. nach 1861. — Taufstein auf 4 Löwen im Bentheimer Tvp. 13. Jh. — 2 bar. Kelche. — Klassizist. Brunnen.
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MEPPEN, UMGEBUNG
KLEMENSWERTH Jagdschloß. 1737 von J. K. Schlaun für Kurfürst Clemens August erb.; Backstein mit Sandsteinquadern. Die ganze Anlage nach seltsamer Laune in Form eines Kegelspiels erdacht: der kreuzförmige Mittelbau (1737) als König in der Mitte, auf den die Allee als Kegelbahn zuführt, um ihn in einem weiten 8 E c k die 8 kleineren Pavillons (1737, 1739, 1740) als Kegel herumgeordnet. Einer der Pavillons als Kapelle ausgebildet (1741). Am Hauptbau schöne Sandsteinreliefs: Ranken und Jagdtrophäen. Innenausstattung z. T. erhalten. Stukkierte Decken. Wertvolles Geflügelporzellan. WERLTE Dorfkirche. Rom. Taufstein im Bentheimer Typ, 13. .Jh. LORUP Kirche. Klassizist. Bau von 7 Jochen, 1834—36, Backsteinbau. (Vgl. Neuarenberg und Wahn.) ESTERWEGEN Kirche. Neuzeitlich. — Taufstein im Bentheimer Tvp, 13. Jh. BÖRGER Kirche. 1528. Ausstattung 17. Jh., 1804 erweitert. Neubau 1858. STEINBILD Kirche. Got. 1 schiffiger Backsteinbau von 2 Jochen und 2 Chorjochen mit ''/'„Schluß. Kreuzgewölbe. Quadr. VVTurm 151a. Muttergottes mit Kind, Holz, spätgot. DÖRPEN Dorfkirche. Backstein. 1798 von einem Franziskaner Wenztslaus Koch aus Aschendorf erbaut. HEEDE Kirche. 1 schiffiger got. gewölbter Backsteinbau von 3 Jochen, 1 Chorjoch mit '/»Schluß, 1485. WTurm quadr. — Kreuzigungsrelief am Chor 1485. ASCHENDORF Kirche S. Amandus. Urspr. 1 schiffige (kreuzförmige?) rom. Anlage in Resten (vermauerte Fenster, Mauer usw.) erhalten. Der jetzige Backsteinbau von 1498: 3schiffige Halle aus 2 Jochen u. 1 schiffigem Chorjoch mit 5 / g Schluß. Quadr. WTurm. — Teile eines szenenreichen S c h n i t z a l t a r s (Jotlemann? Aschendorf) jetzt an der Orgelbühne, 17. Jh. — Bar. Chorgestühl und Kanzel aus dem 1688 voll, und 1812 aufgehobenen Franziskanerkloster. — Bar.Skulpturen: Dreieinigkeit, Vesperbild, S. Nepomuk, S. Joseph, Maria, S. Antonius. Haus Altenkamp. Herrenhaus 1728. Rechteckiger Ziegelbau. Toranlage (Schlaun?). Stuckdecken. Gemäldesammlung: A. Bloemaert und andere Niederländer. RHEDE Kirche. 1 schiffiger got. Backsteinbau von 3 Jochen nebst 1 Chorjoch mit 5 / 8 Schluß; am rechteckigen W T u r m Inschr. 1470. — Klappaltar: im Mittelbild die Hlg. Drei Könige; auf den Flügeln die Geburt Christi und die Flucht nach Ägypten, 1. H. 16. Jh. — Got. Sakramentshäuschen.
MEPPEN. UMGEBUNG
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Umgebung: ö BOKELOH Kirche Schon 919 eine Kirche gew. — Die vorhandene Kirche ist ein 1 schiffiger got. Granitbau, Chor 1462, Turm 1512, 1622, 1811. Nahebei die Wekenborg, wohl altsächsische Volksburg, später fränkischer Königshof. Reste der Umwallung erhalten (Ausgrabungen von Schuchhardt 1891 und 1915). KLEIN BERSSEN Kirche. Backstein und Kieselstein. Sch. mit Tonnengewölbe 1218, Chor 1524. — St. Johann, Baumberger Sandstein, westfälisch um 1350. HASELÜNNE Der Ortsname bedeutet Bohlenweg durch die Hase. einst wichtig. Urspr. bischöflicher Wirtschaftshof war im Ma. befestigt.
Schiffahrt auf dem Fläßchen mit Burganlage. Die Stadt
Kirche S. Vincenz. 3schiffige Hallenkirche von 4jochen um 1450. Nach Brand 1509 durchgreifend rest.: 1 schiffiger Chor von 2 Jochen und '/gSchluß, 1512. Im Lhs. Rundsäulen und Stemgewölbe. — Quadr. WTurm 1471. — Taufstein auf Löwen im Bentheimer Typ, 13. Jh. — Vesperbild A. 16. Jh. — Epitaph R. v. Lange, 1610 (Auferstehungsrelief). — Epitaph C. v. Monnich mit 4 Reliefs, 1662. BÜCKELTE Deutschordenskapelle. 1 schiffiger gewölbter got. Bau mit '/sSchluß, angeblich 1408 aus Trümmern der Klostergebäude zu Klosterholte erbaut. HERZLAKE Kirche. Rom. Feldsteinbau mit quadr. WTurm, später in Backstein aufgehöht. Chor got. Auf ehem. rom. Gewölbe weisen die halbrunden Schildbogen. Rom. rundbogige Tür. — Taufstein im Bentheimer Typ, 13. Jh. — Vesperbild 17. Jh. Nö Herzlake und unmittelbar n Aselage liegt die Aseburg aus der Zeit um 900. Hauptburg und Vorburg, erstere mit starkem Wall. Alle Gebäude bestanden aus Holz. 1891 ausgegraben. BAKERDE Kapelle. 1 schiffiger got. Backsteinbau mit quadr. WTurm. HOLTE Kirche. 1 schiffiger got. Bau aus Backstein und Findlingen mit polyg. Chor, 1523. Sakristei 1763, 1851 erweitert. — Taufstein auf 4 Füßen im Bentheimer Typ, 13. Jh. •— Kupfernes Reliquiar mit Email: Darstellung der Verklärung, 4 Apostel. — Kruzifix mit Evangelistensymbolen, 14. Jh. — Schönes got. Sakramentshaus mit Kruzifix und Schmerzensmann. — Außen eine lebensgroße 4Figurengruppe, E. if>. Jh.? — Mutterpottes von einer Triumphkreuzgruppe. — Altar und Kanzel mit Apostelbüsten bar. — Bar.Leuchter und Versehkreuz. Umgebung: sw GROSS-HESEPE Kirche. 1 schiffiger rom. Bau aus Kieselsteinen und Backstein mit quadr. WTurm. Im Sch. 2 gewölbte Joche, halbrunde Bogen, der flachgedeckte Chor von 2 Jochen und 5/„ Schluß um 1500. — Bar. Ausstattung: Altar, Kandel als Raumstamm, Figuren der 4 F.vsmgelistrn.— Vesperbild 1703. 28
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QUAKENBRÜCK
Umgebung: nw WESUWE Kirche. Kleiner i schiffiger got. Backsteinbau mit 5 /sQiorschluß und rechteckigem WTurm, 1509. Taufstein im Bentheimer T y p auf 4 Löwen, 13. Jh. DÜNEBURG Herrenhaus. Backstein. Hauptflügel mit Risalit. 2 Seitenflügel geplant, erhalten nur der w Flügel um 1738. — 10 Ö l g e m ä l d e aus den Familien Pictorius und Lipper, u. a. der Architekten G . L. Pictorius und F. Lipper von J. H. Tischbein. DANKERN Schloß. 1688. Bar. Skulpturen. Schönes Portal. HAREN Einst wichtige Burgstelle der Grafen von Tecklenburg (vgl. Landegge). Die Kirche des 13. Jh. 1853 abgebrochen. LANDEGGE Die Burg Landegge wurde 1178 vom Bischof von Münster gegen die Tecklenburgische Burg in Haren errichtet. Sie beherrschte den Zugang zum Emslande von S her. 1810 abgetragen, Reste der Burgkapelle von etwa 1200. Erhalten das Schloß, ein Backsteinbau in Hufeisenform von Gräben umgeben, 1695. Kapelle 1686. Q U A K E N B R Ü C K Der Ortsname bedeutet »Brücke über schwankendes Sumpfgelände«. Ehemals Meierhof des Osnabrücker Bischofs. Gründung von Stift und Burg 1235. Das Stift war aber bis kurz vor ¡261 noch in Badbergen und 1275—148g in Bramsche, aufgehoben in der Reformation. — Etwa 40 Burgmannshöfe, im Kreise angelegt, bildeten ehedem eine Art Innenhof, was sich im Stadtplan deutlich ausprägt. P f a r r k i r c h e S . S y l v e s t e r (urspr. Stiftskirche). Geräumige 3 schiffige, fast q u a d r . Hallenkirche von 2 rechteckigen J o c h e n u n d einem eingezogenen C h o r j o c h aus E. 13. J h . I m Lhs. K r e u z r i p p e n g e w ö l b e a u f R u n d p f e i l e r n mit 4 Diensten u n d schlichten früngot. Kelchkapitellen. Elliptisches G e w ö l b e (vgl. Osnabrück, Dom). V e r h ä l t n i s der K ä m p f e r h ö h e zur Scheitelhöhe etwa 6,7 z u 7,5. Q u a d r . W T u r m u n d 6 / g Chorschluß um 1470. Q u e r d ä c h e r ü b e r d e n Ssch. Jochen. — T r i u m p h k r e u z J h . , erneuert 1473, 1659 und 1786. — Spätgot. Sakramentsnische. — Chorgestühl 1583. — A l t a r 1662 ( G e m ä l d e : K o p i e nach Rubens) u n d K a n z e l 1660; beide reich mit figürlicher Plastik versehen. — T a u f e , H o l z , 1 7 2 1 . — Schöner BronzetürgrifF mit Löwenkopf, 14. J h . — E p i t a p h i e n : J . v. Dincklage, Stein, 1611 (Relief des J ü n g s t e n Gerichts, w o h l von Adam Stenelt); H . v. Dincklage, Stein, 1613 (Grablegungsrelief: bez. Adam Stenelt), ferner i486 u n d 1490. — Bedeutende Reste got. Fresken übertüncht. Kath. Kirche S. Marlen. 1 schiffiger rechteckiger, flachgedeckter S a a l b a u aus Haustein, 1 6 5 2 — 1 6 9 6 v o m Franziskaner Gerardus. W T u r m 1873. — V o r t r a g e k r e u z , Bronze, 13. J h . — R e i c h e s M e ß g e w a n d u m 1500.
QUAKENBRÜCK UND UMGEBUNG Rathaus.
2geschossiger Ziegelbau
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1618.
Fachwerkhäuser. 16.—18. Jh., z. B. Lange Str. 42, 44, 76. V o n der ehemal. Stadtbefestigung des M a . die H o h e P f o r t e (rest.). Bei Q u a k e n b r ü c k : Stiftsburg R e c k e n b e r g . A m t s h a u s 1728. Umgebung: n und nw CLOPPENBURG-KR APENDORF In Krapendorf befand sich schon sehr früh (855) eine Pfarrkirche. Krapendorf ist also viel älter als das heute zur gleichen Stadtgemeinde gehörige Cloppenburg, wo der Graf von Tecklenburg E. 13. Jh. eine Burg gegr. hatte, deren letzte Reste 1804 beseitigt wurden (heute Amtsgebäude). Der ganze Tecklenburgische Besitz Cloppenburg und Umgegend fiel 1400 an den Bischof von Münster. Cloppenburg gehörte kirchlich zu Krapendorf. Die dortige Pfarrkirche ist ein ansehnlicher I schiffiger Neubau von 1729. — Altaraufsatz mit Sandsteinreliefs A . 16. Jh., handwerklich, jetzt Landesmus. Oldenburg. Heimatmuseum fiir das Oldenburger Münsterland in Cloppenburg. LASTRUP Kirche. Neu. Taufstein im Bentheimer Typ, 13. Jh. LINDERN Kirche. Neu. A m Altar geschnitzte Tafeln aus A. 16. Jh. von verhältnismäßig recht guter Qualität. Umgebung: s BADBERGEN Kirche S. Georg. 1 schiffig. 2 Doppeljoche, 13. Jh., Scheidbogen spitz, die querrechteckigen Gewölbe mit verlaufenden Graten; frühgot. Knospenkapitelle. An der S- und NSeite des Lhs. zierreiche Säulenportale, 13. Jh., mit Korkfries und Schaftringen. 2 schmale got. rippengewölbte Chorjoche mit plattem Schluß. WTurm 8 seit ig über ganz niedrigem quadr. Sockelgeschoß; vgl. Achim, Barnstorf, Verne, Paderborn: Gaukirche usw. — Taufstein 13. Jh., Bentheimer T y p auf 4 Löwen. — Reste got. Fresken. — Kanzel mit Steinreliefs 1629. — Kruzifix um 1700. BERSENBRÜCK Zisterzienser-Nonnenkloster. Gegr. 1231. Aufgehoben 1803. Dient für Behörden. — Die Kirche (1252 Brand, 1263 Grundsteinlegung, 1287 Weihe) hatte ehemals 2 getrennte Sch., von denen das s als Klosterkirche, das n als Pfarrkirche diente. Jetzt 2 schiffige Halle von 3 Jochen, die quadr. Gewölbe mit Rundwulstrippen und Schlußring, das sw 6 teilige mit Birnstabrippen später; kreuzförmige Pfeiler mit eingestellten Diensten; Zonenkapitelle mit Blättern, Lilien usw. — Quadr. WTurm, 15. Jh. — Hochaltar 1806. — Kanzel M. 18. Jh. — 3 kleine Reliefs: Krippe unter burgundischem Einfluß, 15..Jh. — 2 gute Stationsbilder, Stein, Osnabrückisch, 1500—1510. — Schmerzensmann i 6 . J h . — Taufstein in Pokalform, 14. Jh. — Schönes Chorgestühl 1511. — Die K l o s t e r g e b ä u d e außer dem 2stockigen Ostteil des frühgot. Kreuzganges aus der Zeit um 1700. Malerisch reizvoll das Pforthaus. Im Kreismuseum bmkw. plastische Werke in größerer Zahl. GEHRDE Der Ort sch"n ein Benediktiner-Kloster, 8ji erfolgte die »Translatio S. Alexandri« von Rom nach Wildeshausen. Wichtige Brücke über die Hunte. Im 13. Jh. Stadt. Von der 178g abgebrochenen Burg nichts erhalten.
Ehem. Klosterkirche S. Alexander.
Über
die jetzige
K i r c h e n u r d i e N a c h r i c h t , d a ß 1 2 1 4 u n d 1 2 1 9 d i e T ü r m e eins t ü r z t e n u n d 1 2 2 4 f ü r sie e i n n e u e r G r u n d s t e i n g e l e g t w u r d e . D e r W B a u u n t e r s c h e i d e t s i c h v o n d e r ü b r i g e n in B a c k s t e i n a u s geführten K i r c h e durch die V e r b l e n d u n g mit großen Granitplatten. D e r G r u n d r i ß der K i r c h e gleicht d e m des D o m s v o n O s n a b r ü c k , die B a u f o r m e n m e h r als dort i m R o m a n i s c h e n befangen. D e m n a c h Hauptbauzeit vermutungsweise 1225—50. R e g e l m ä ß i g e K r e u z a n l a g e mit plattem Chorschluß, im Lhs. g e b u n d e n e s S y s t e m in 3 e t w a s u n t e r q u a d r . D o p p e l j o c h e n . G a n z e i n n e r e L ä n g e 50 m . Schlichte r u n d b o g i g e A r k a d e n , Pfeiler gestreckt rechteckig, unter d e m G e w ö l b e K ä m p f e r mit abgetreppten Vorlagen. Niedrige Querschnittsproportion. Der K ä m p f e r l i e g t a u f h a l b e r H ö h e , z u s a m m e n f a l l e n d m i t d e m als B o g e n f r i e s g e s t a l t e t e n G u r t g e s i m s . D i e S c h i l d m a u e r k r a g t vor (!), sie ist 14 c m s t ä r k e r . Die kugeligen G e w ö l b e mit spitzbogigen Randlinien, R i p p e n mit R u n d p r o f i l , G u r t e eckig. Dienstkapitell aus Sandstein. I n d e r S c h i l d w a n d n u r 1 Fenster. Die W T ü r m e blieben unausgeführt. A n i h r e r S t e l l e i m 14. J h . ein hoher M i t t e l t u r m . — V o n alter Ausstattung w e n i g erhalten. Spätgot. Sakramentshäuschen. S p ä t g o t . L e v i t e n s i t z i n sehr e l c - j ganter Sandsteinausführung. G u t e s T r i u m p h k r e u z M . 15. J h . I I n d e r S a k r i s t e i R e s t e v o n W a n d m a l e r e i u m 1420. K r e m i g u n g . u n d B e t h l e h e m i t i s c h e r K i n d e r m o r d u n t e r E i n f l u ß Konrads v. Soest. — |
DIEPHOLZ UND UMGEBUNG
439
Ein Rest der K l o s t e r g e b ä u d e das jetzige Schulhaus; die primitive Feldsteintechnik läßt hohes Alter vermuten. R a t h a u s . E i n f a c h e r B a c k s t c i n b a u des 15. J h .
Heimatmuseum.
Umgebung: HARPSTEDT Kirche. Stattlicher 1753 voll. Flügelbau gewölbe. Altarkanzel gleichzeitig.
mit E m p o r e und
ö
Spiegel-
Umgebung: s GOLDENSTEDT Dorfkirche. Findlingsbau, langes, schmales Rechteck ohne C h o r , am W T u r m rom. Schallöffnungen mit zierlichen Teilungssäulchen. — Taufstein im Bentheimer T y p , 13. J h . Umgebung: nw DÖTLINGEN Dorfkirche. 1 schiffige rom. A n l a g e mit W T u r m , in frühgot. Zeit eingewölbt und nach O verlängert, gerader Schluß. HUNTLOSEN Dorfkirche. G u t erhaltener, kleiner, interessanter spätrom. Backsteinbau. Grundriß einfaches Rechteck. Ü b e r dem I . J o c h ein niedriger 8eckiger T u r m ; Lhs. und C h o r nicht gesondert, jedes mit hochbusigem Rippengewölbe, die R a n d b o g e n kaum merklich gespitzt.
DIEPHOLZ Vom A. 12. Jh. bis 1585 Residenz der Grafen von Diepholz. Nach dem Aussterben des Geschlechts fiel das Land an die Herzöge von BraunschweigLüneburg. Kirche. 1801—06. S a a l m i t S p i e g e l g e w ö l b e n u n d e i n g e b a u t e r E m p o r e . Klassizist. A l t a r w a n d . Schloß. E r h a l t e n d e r m ä c h t i g e R u n d t u r m in d i c k e m G r a n i t mauerwerk. i2seitiger Backsteinaufsatz mit K u p p e l n a c h B r a n d v o n 1626. Umgebung: nö DREBBER K i r c h e (Mariendrebber). Weiträumiger spätgot. 1 schiffiger Backsteingewölbebau mit 3 / g Schluß. Ausführung nicht in einem Zuge. — I m C h o r 8 Apostelstatuen 2. H. 15. J h . — Altar 1665. K a n z e l gleichzeitig, mit Lutherstatue in Zeittracht. — Großes M o n u m e n t des letzten Grafen v. Diepholz (f 1585), errichtet 1582: T u m b a mit Bildnisfigur, a n den Seiten zwischen Karyatiden Wappen und neutestamentliche Reliefs. Kirche. (Jacobidrebber). 1 schiffiger spatgot. Backstcinbau mit busigen Kreuzrippengewölben und 3 / g Schluß. — A l t a r und K a n z e l dat. 1681. Emporen (mit zahlreichen Gemälden) vielleicht gleichzeitig. BARNSTORF Kirche. G u t erhaltener spätrom. Backstcinbau mit halbrunder Apsis. I m Lhs. 3 scharlgratige Gewölbe. W T u r m mit Rippengewölbe, geht in halber Höhe ins 8Eck über, auch dieses rom.; Portale und Fenster verändert. — Soätgot. Sakramentshaus. K a n z e l etwa M . 16. Jh.,
440
VECHTA UND UMGEBUNG
Schalldeckel mit spätgot. Figuren jünger. und Taufe um 1700. 2 Kruzifixe 15. Jh.
Armenstock
1696.
Altar
Umgebung: s BURLAGE V o n der ehem. Klosterkirche nichts erhalten als eine schöne spätgot. Kapelle, jetzt Sakristei der einfachen bar. Kirche. — Reicher Kanzelaltar 18. Jh.; Taufe gleichzeitig. — 11 Apostel, Stein, M. 15. Jh., Muttergottes, Stein, E. 15. Jh., Anna Selbdritt, Holz E. 15. Jh. DIELINGEN Dorfkirche. 13. Jh. Kreuzförmige Anlage mit 1 schiffigem Lhs. Der Chor abgebrochen. Stark steigende, unterspitze Kreuzrippengewölbe. Rom. Portal und rom. Mauerteile.
VECHTA Frühe Marktsiedlung an der alten Straße Osnabrück—Bremen, sicher seit E. 12. Jh.; ebenso alt die Wasserburg der Ravensberger Grafen, die 168g abgebrochen wurde. Eine 1666 angelegte Citadelle wurde ij6g geschleift. Nach Brand 1684 Wiederaufbau der Stadt auf verändertem Grundriß. Stadtkirche. 1452. H a l l e n k i r c h e in 5 J o c h e n . — Prunkvoller H o c h a l t a r v o n J. H. König aus Münster, 1766. Gutes Chorgestühl 2. H . 17. J h . A n d e n Pfeilern des Lhs. Holzstatuen aus 16. J h . — Wertvolle M o n s t r a n z . Franziskaner-Kirche. 1642. 1 schiffig mit schmalen K r e u z gewölben, eingezogener C h o r mit 3seitigem S c h l u ß . Umgebung: n OYTHE Dorfkirche. Ubergangsstil 13. Jh.; Findlinge, Einfassungen in Sandsteinquadern. Im Lhs. 3 quadr. Joche mit frühgot. Gewölben, hochbusig, sehr niedrige Kämpfer. Rundbogige Fenster erhalten. Quadr. Chor. WTurm. LANGFÖRDEN Dorfkirche. Feldsteinbau. Im Lhs. 3 Joche mit Kreuzgewölben frühgot. Charakters, ein jüngeres 4. Joch diente als Chor; abgebrochen bis auf den WTurm mit rom. Schallöffnungen. Umgebung: s NEUENKIRCHEN Dorfkirche. 1 schiffiger Gewölbebau von 1426; durch Neubau ersetzt. — Taufstein im Bentheimer T y p , 13. Jh. DAMME An der wichtigen Straße Osnabrück—Bremen. Der Name kommt von den Dammbauten durch die Moore. Dorfkirche S. Viktor. Mutterkirche des Darsigaues, um 800 gegr. Der alte Bau gew. 1435 (Inschr.), Chor jünger; W T u r m älter, E. 13. Jh.; Lhs. Hallenkirche mit quadr. Jochen im Msch., schmalrechteckig in den Ssch. Bis auf den Turm abgebrochen. — Taufstein im Bentheimer T y p , 13. Jh. — Zierliche spätgot. Sakramentsnische. — Vortreffliches Chorgestühl des 15. Jh. — Kanzel und Altäre in reichem Bar. — Im Schatz bmkw. got. Gefäß für heilige Öle in Gestalt von 3 Türmen; gute Kelche des 18. Jh.
OSNABRÜCK
44'
RÜSCHENDORF Meierhof. 1677, ansehnliche typische Anlage. Umgebung: sw DINKLAGE Wasserburg (Graf Galen). Tüchtiger Backsteinbau um 1600. Der Kamin von 1575 aus Haus Welpe. Umgebimg: nw BAKUM Dorfkirche. Got. Backsteinbau. Der ®/8 Chorschluß erb. 1397—1400 (Inschr.). Das aus 3 quadr. Jochen mit Rippengewölben zusammengesetzte Lhs. E. 13. Jh., noch mit rom. Erinnerungen, im allgemeinen Ausläufer der westfälischen Architektur. Durch Neubau ersetzt. — Frühgot. Taufstein, Arkatur mit Aposteln. Sonstige Ausstattung barock. KAPPELN Dorfkirche. Gemengbau ohne charakteristische Stilformen. — Taufstein im Bentheimer T y p , 13. Jh.
OSNABRÜCK Altsächsische Siedlung an der Hase. Gründung eines Bistums unter Karl d. Gr. — Die Entwicklung der Stadt ist an Hand des Grundrisses leicht zu erkennen: w des Doms liegt der Markt mit der ältesten Siedlung der Bauernschaften (»Markt- und Haselaischaft«) und der Pfarrkirche S. Maria; dies die »Binnenburg«, deren Befestigung im ZuSe 6er heutigen Herrenteichs-, Krahn- und Lohstraße halbkreisförmig die Stadt umzog; außerhalb der Befestigung lag zunächst die »Butenburg« und die >Johannislaischaf tokal« 1. H. 14. Jh., das bedeutendste Stück dieser Art in Deutschand (Schaft, D e c k e l k n a u f u n d Kaiserfigur 16. Jh.), in der Form bezeichnend für den Übergang vom kirchlichen Kelch zum weltlichen Pokal. In den Medaillons der K u p p e Darstellungen der Tugenden und Laster, in den ausgesparten Zwickeln Grubenschmelzplatten, in den Deckelmedaillons 6 doppelte Herkulesdarstellungen. — Weitere Pokale »der G o l d s c h m i e d « von Paul Graseck (Straßburg) und Michael Haupner (Nürnberg), 2. H. 16. Jh.; der »Delbrügge« von Conradt Delbrüggc 1656; die »Traube« von Christoph Delbrügge 1647. — Hervorragende Münzsammlung. Stadtwage. 1532, ganz einfacher Treppengiebel. Wohnhäuser. Ursprünglich wohl ausschließlich Giebelhäuser, das Traufenhaus kommt erst im Gefolge der Renaissance auf. Aus S t e i n : Der ma., dem Bauernhaus nahestehende Typus sehr gut erhalten im Hause Hegerstr. 15. Eine tiefe, von Stuben und K a m m e r n flankierte Diele erweitert sich zum Schlüsse zu der durch 2 Geschosse gehenden Querdiele mit Herd und riesigem Rauchfang. Dieses Vorderhaus, 11 m breit, 14 m tief, aus Fachwerk. Daran schließt sich hinten das »Steinwerk« mit 1,60 m starken Wänden und selbständigem Dach. — Ein zweites Beispiel, weniger regelmäßig, Große Straße 34. — Die Steinwerke Bierstr. 7 und Dielingerstr. 13 enthalten gekuppelte Fenster des 13. Jh. — Zahlreicher die massiven Steinhäuser aus got. Zeit mit einfachen Treppengiebeln; die Fenster stets neu. — Beispiele von Renss.Giebeln: Hakerstr. 4, Johannisstr. 70 mit zierlichem Erker, und Seminarstr. 12. — Das 18. Jh. stattlich vertreten durch Große Str. 43 (1768 für Bürgermeister Berghof). Hakestr. 8a, Bauherr Gruber, Wohnhaus Mosers. Große Straße 44 (1769) und 53 (1777). — Der in Osnabrück besonders reich vertretene Klassizismus in schönen Beispielen: Johannisstr. 4 und Krahnstr. 9, E. 18. Jh. A u s F a c h w c r k : Dielingerstr. 9, 1575; Krahnstr. 7, 1586, eines der reichsten; ähnlichen Charakters K a m p 84; noch reicher Bierstr. 1 7, nach dem Stadtbrande 1613.
f
45°
OSNABRÜCK UND UMGEBUNG
Reste der Stadtbefestigung: (1519), Bucksturm.
Barenturm,
Bürgergehorsam
Museum der Stadt Osnabrück. Städt. Gemäldesammlung Im Schloß. Umgebung: n
RULLE E h e m . Zisterzienser-Nonnenkloster. G e g r . 1232. 3 K i r c h e n unter 1 D a c h . 1. Die n sog. alte Pfarrkirche. 1 schiffiger gewölbter Bau, 3Joche, platter Chorschluß. K r e u z g e w ö l b e mit verlaufenden Graten. Gurt- und Schildbogen spitz, an der NSeite T ü r zur späteren S. Johanniskirche mit überhöhtem Kleeblattbogen. W o h l bald nach der G r ü n d u n g erb. Dazugehörig der quadr. W T u r m . — R o m . Taufstein. — 2. Das w sog. Kapitelhaus. W o h l frühgot. 1 schiffiger B a u in N S R i c h t u n g mit 2 q u a d r . J o c h e n , K r e u z g e w ö l b e mit verlaufenden Graten. Der rechteckige profilierte Scheidbogen spitz. — Altarbild der Trinität. — 3. Die s sog. neuere Pfarrkirche S. Johann. 1 schiffiger frühgot. Bau von 3 querrechteckigen Jochen mit 5 / s C h o r s c h l u ß , u m 1325. — Got. Skulpturen: Vesperbild, S. M i c h a e l , S. Sebastian und S. Bernhard. — W das Äbtissinnenhaus, 1712. Einziger Rest der 1803 säkularisierten Klostergebäude. Etwas s R u l l e die sog. „Wittekindsburg", ein stark befestigter karolingischer Königshof. Rechteckige A n l a g e mit kleinerer V o r b u r g und mit vorgeschobenen A u ß e n w e r k e n auf der OSeite. W a l l mit Mauerverkleidung, Berme u n d Spitzgraben; 2 T o r e . WALLENHORST „ A l t e " Dorfkirche S. Alexander. K l e i n e r , aber interessanter Bau des 12. u n d 13. J h . , leider in schlechter Erhaltung, die eine vollständige K l ä r u n g der Baugeschichte sehr erschwert. — Ursprünglich flachIm gedeckte, 3 schiffige rom. Basilika mit E m p o r e n über den Ssch. Innern die W ä n d e der Ssch. u n d E m p o r e n d u r c h runde Blendbogen gegliedert. A n den Msch.-Pfeilern z. T . noch die Gesimse für die weggebrochenen A r k a d e n z u den Ssch. erhalten; die Emporenöffnungen paarweise d u r c h eine rundbogige Blende zusammengefaßt; a n Stelle der Zwischenstützen Holzsäulen des 18. J h . , als deren Basen rom. Würfelkapitelle verwendet sind. — Einwölbung M . 13. J h . in 2 Msch.J o c h e n mit kuppeligen G r a t g e w ö l b e n a u f runden Schildbögen und spitzen Gurtbögen, Erweiterung n a c h W durch ein drittes J o c h im Hallensystem. U n g e f ä h r quadr. C h o r mit spitzbogigen Fenstern. Q u a d r . W T u r m . Forträumung der E m p o r e n vielleicht schon in dieser 2. Bauperiode, oder erst i m 18. J h . ? — Barockanbauten 1767. — Geschnitzte K a n z e l , A . 18. J h . — Vesperbild, Holz, 18. J h . — G e m ä l d e : Drei faltigkeit, 1698. — Zylindrischer Taufstein mit Blendarkaden, u m 1250. ENGTER Kirche. 1 schiffiger B a u des Übergangstils aus 3 quadr. Jochen mit hoch ansteigenden K r e u z g e w ö l b e n (vgl. D o m in Osnabrück), Rippenteller a n den Wulstrippen, G u r t b o g e n spitz. I m C h o r , der gerade schließt, scharfgratige K r e u z g e w ö l b e . Portal mit Kapitellen des 13. J h . — Deckenfresken übertüncht. — Grabstein 1340 mit gravierter Figur. — Holzkruzifix u m 1350. — A l t a r 1664. — K a n z e l 2. H . 17. J h . — Orgelprieche mit Apostelbildern.
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BRAMSCHE Wichtiger Brückenort an der Hase.
Pfarrkirche S. Martini. Schon im 11. Jh. erwähnt, aber sicher alte Taufkirche des 9. Jh. Die vorhandene Kirche ist eine rom. Anlage von 3 Jochen, bald nach 1200. Scharfgratige Kreuzgewölbe und runde Gurtbogen. Quadr. rom. WTurm mit w Rundfenster und SPortal mit Zackenbogen. Erweiterung durch 5 /sChor um 1500 und durch ein s Ssch. mit Quergiebeln, 1696. — Altar 1696. — Kanzel, A . 18. Jh. — Taufstein mit figürlichen Reliefs im Bentheimer T y p , A . 13. Jh. — Grabsteine und Epitaphe, 18. Jh. — Got. Kelch, 14. Jh. — KlövekornKelch mit Email, 1709. Einige gute Ackerbürgerhäuser. NEUENKIRCHEN Kirche. Der 1 schiffige got. Bau 1897 abgebrochen. Neugot. Neubau. — Freistehendes Sakramentshäuschen um 1500 aus der Augustinerkirche zu Osnabrück, mit figürlichem Schmuck. ÜFFELN Kirche. 1 schiffiger Bau des 13. Jh. mit 3 queroblongen kreuzgewölbten Jochen und plattem Chorschluß. Scharfgratige Kreuzgewölbe, im Chor Rippengewölbe. Quergurte spitzbogig. Quadr. W T u r m . Frühgot. WPortal mit reichem skulpturalem Schmuck (Tiere, Köpfe usw.). — Taufstein (im Pfarrgarten) im Bentheimer T y p , 13. Jh. •— Bar. Altar mit figürlicher Plastik. — Spätgot. Fresken z. T . übertüncht. MERZEN Von der 1874 abgerissenen rom. Kirche nur noch der W T u r m erhalten. Im Innern noch Würfelkapitelle. — Taufstein auf 4 Löwenfüßen im Bentheimer Typ, 13. Jh. MALGARTEN Ehem. Benediktiner-Nonnenkloster. Gegr. zwischen 1188 und 1209. Die ganze Anlage von Wasser (Hase und Gräben) umschlossen. Die K i r c h e 1 schiffig. Das Chorjoch quadr. mit plattem Schluß 13. Jh., Kreuzrippengewölbe mit Tellern, die OWand durch 3 pyramidal gestufte frühgot. Fenster aufgeteilt. Die zwei w quadr. Joche wohl E. 15. Jh.; Stuckierung der Kirche 18. Jh. — Altar und Kanzel 1691. — Chorgestühl, Artländer Schnitzerei, 1605. — WFlügel des mit Kreuzgewölben versehenen K r e u z g a n g s z. T . erhalten, 13. Jh. — K l o s t e r g e b ä u d e nach Brand 1680 neu errichtet. Pforthaus 1717. LAGE Schloß. Ehem. Johanniterkommende. 4 Flügel um einen großen quadr. Hof. Vollständiger Umbau 1660—97. Inschr. am T o r 1772. — 30 Ölbildnisse ehem. Komture. Im Großen Saal Stuckdecken und Wandmalereien, Ansichten der Insel Malta usw. Kirche. 1 schiffige got. Kirche von 3 fast quadr. sterngewölbten Jochen 1426; durch Qsch. mit Turm erweitert 1904. — Hochaltar 1676, Nebenaltar und Kanzel gleichzeitig. — Holzkruzifix 1351. — Erbärmdechristus 16. Jh. — Epitaph v. Ledebur 1577, Epitaph v. Palland 1693. HAUS BARENAUE Wasserburg. Wirtschaftsgebäude um 1600. Torturm 1689. Herrenhaus 19. Jh. — Epitaph n u auf dem Platze der ehemaligen Kapelle. 29-
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VÖRDEN Von der um 1 3 7 0 angelegten osnabrückischen Stiftsburg zum Schutz der nach Bremen führenden Straße ist nichts mehr erhalten. K i r c h e und Pfarrhaus stehen heute auf der ehemaligen Burgstelle. Umgebung: nö BELM Kath. Kirche S. Dionys. 1 schiffiger Gewölbebau von 2 J o c h e n mit rechteckigcm Chor und quadr. WTurm im Ubergangsstil des 1 3 . J h . ; Gurtbogen spitz, Fenster rundbogig, Rippen mit Tellern, Knospenkapitelle. — Bmkw. T a u f s t e i n , 13. J h . , mit Relieffiguren unter Säulenarkaden: T a u f e Christi, Verkündigung usw.; am oberen R a n d reicher Laubfries mit Drachen. — Sehr tüchtige H o l z f i g u r e n des hlg. Andreas und hlg. Wiho, um 151 o—20, aus dem Kreis der Werke, die dem sog. »Meister von Osnabrück« nahestehen, eine zugehörige Muttergottes im Landesmus. Hannover. — An der s Außenseite spätgot. Votivtafel mit 6 Reliefs. WULFTEN Schloß (Graf von Galen). Auf älterer Burgstelle als Wasserburg errichtet für den hannoverschen Oberhofmarschall Gust. Bernh. von Moltkc, 1G84—86, wohl von den italienischen Baumeistern des Schlosses in Osnabrück. 3 Flügel um einen Hof, die seitlichen Bauten enthalten Stallungen, das Herrenhaus in der Mitte, langgestreckt und dreigeschossig mit flachem Giebel über der Mitte. Haupttreppe und Saal in der Mittelachse. In der Kapelle Epitaph. OSTERKAPPELN Pfarrkirche S. Lamberti. 1872 abgebrochen, Neubau 1 8 7 3 . — Ehem. kreuzförmige Anlage von 2 Jochen und rechteckigem Chor, 13. J h . Erhalten der quadr. rom. WTurm, Obergeschoß got. — Reicher Taufstein mit figürlicher Plastik (Bischof, Heilige, Rauchfaßschwinger), 13. J h . — Triumphkreuz mit Reliefs in den Vierpaßscheiben (Pelikan, Isaak, Löwe mit J u n g e n , Vorhölle), 14. J h . — Rest eines reichen Steinaltars um 1500 (Kruzifix) im Turm. — Epitaph: H . V . L e d e b u r (t 1595), errichtet 1604; Grabstein der Ehegatten Heinrich de Prenger, 1595Im Pfarrhause weitere Reste der Ausstattung. 5 Figuren vom spätgot. Schnitzaltar. — S . J o h a n n 1 6 . J h . — Anna Selbdritt 1 6 . J h . — Muttergottes um 1600. BOHMTE Kirche. Saalbau 1 7 5 1 . — Altar M . 18. J h . — Taufe, Holz, E. 18. J h . AHRENSHORST 1632 rest., 1744 und 1842 Dorfkirche. Fachwerkbau, A. 17. J h . erweitert. Ausstattung 1 7 . — 1 8 . J h . Herrenhaus. Einfach, ehedem von Gräben umgeben, 18. J h . LANGELAGE Wasserburg. Einfaches rechteckiges Herrenhaus mit hohem Walmdach, um 1700. H U N 1324 T E B errichtete URG Etwa der Bischof von Osnabrück eine Wasserburg in
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der Hunteniederung zum Schutze der hier die Hunte überquerenden jüngeren Straße nach Bremen. 1618 wurde die Burg eingerissen, an ihrer Stelle später das Amtshaus. Kath. Kirche. Gegr. um 1380; heute 1 schiffiger bar. Saalbau, 1660—68 von dem österreichischen Leutnant Schütte erb. — Chorgestühl 1585 aus der älteren Kirche übernommen. •— Kanzel und Altar bar. Im Pfarrhause got. Muttergottes aus Holz und bar. Vesperbild aus Alabaster, um 1780. Ev. Kirche. 1815. Umgebung: ö STOCKUM Herrenhaus. Kapelle 1470. ACHELRIEDE Kirche. 2. H. 17. J h . BISSENDORF Kirche. 1 schiffiger Saalbau von 3 Jochen, 13. Jh. Kreuzgewölbe mit verlaufenden Graten, Gurtbogen spitz. Säulenportal mit Kapitellen. A n der SSeite got. Anbau. — Schnitzaltar (im Schrein oben die Kreuzigung, unten ein Vesperbild, auf den Flügeln 6 Passionsszenen), 16. Jh., Osnabrücker Schule? — Triumphkreuz mit Endigungen im Vierpaß und Evangelistensymbolen, 14. Jh.? — Taufstein. — Epitaph von K n e h e m 1562. — Epitaph von Bar 1595. HOLTE Kirche. Die alte Kirche (13. Jh.?) 1770 abgebrochen. 1 schiffige gewölbte Saalkirche des Barock. — Epitaphien: G . de Versmeie 1342, v. Pladiese 1589, M . v. Fürstenau 1608. Nahebei auf der Höhe Grundmauern der Burg Holte zcrst. 1144 vom Osnabrücker Bischof Philipp. SCHLEDEHAUSEN Kirche. 1 schiffiger Bau mit 3 kreuzgewölbten Jochen und plattem Chorschluß im Übergangsstil, wohl bald nach 1243. Säulenportal mit frühgotischen Knollenkapitcllen. Erweiterungsbau 1803. W T u r m 1820. — Reste eines Steinaltars 15. Jh.: Christi Geburt und Anbetung der Könige (Baumberger Sandstein). — übertünchte Fresken des 13. Jh. — Epitaph v. Schele-v. Ripperda, 1434—78. — Grabstein v. Schele-v. Ripperda, 1578. — Altaraufsatz 18. Jh. SCHELENBURG Schloß. Einer der ältesten Renss.Bauten Nordwestdeutschlands, 1490—1532. Sehr einfache Renss.Formen. — YVFlügel 1573. — Alter T u r m , angeblich um I2")0. Umgebung: s und so SUTTHAUSEN Kirche. 1893—94. — Kruzifix, 13. J h . — Reste eines Schnitzaltars: Abendmahl, Beweinung Maria Magdalenas am Kreuz. HAGEN Kirche. Urspr. 1 schiffiger got. Bau mit geradem Chorschluß. — n Ssch. 1815. — s Ssch. 1838—42. — Reste eines ehem. reichen Schnitzaltars
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IBURG Ehem. Benediktiner-Kloster. Gegr. zwischen 1077 und 1082 von Bischof Benno II. an der alten Paßstraße nach Münster. — Spätrom. OTeile als Reste einer 3 schiffigen kreuzförmigen Basilika. Der quadr. n K r e u z a r m ist der älteste T e i l mit runden Schildbogen und gedrücktem gratigem Kreuzgewölbe. Die quadr. spitzbogig überhöhte V i e r u n g hat zugespitzte Rippen, der längsrechteckige C h o r got. Sterngewölbe. I m Chor, dem n Kreuzarm und der V i e r u n g Ecksäulen mit spätrom. Kapitellen, der s Kreuza r m mit Eckpilastern. — Das got. Lhs. N e u b a u nach 1349: 3 schiffige Halle mit 3 quadr. Jochen auf abgekanteten Vierkantpfeilern mit Laubzonenkapitellen. Die bar. Stuckierung um 1890 beseitigt. WPortal 1683. — A m W G i e b e l bmkw. rom. R e l i e f : Salvator und 4 Evangelisten, 12. Jh. — I m n K r e u z a r m G r a b s t e i n des Bischofs Gottschalk v . D i e p h o l z ( f i n g ) , die Gestalt in Hochrelief, treffliche Arbeit, 12. Jh. (?). — I m n Ssch. G r a b s t e i n d e s A m e l u n g v. V a r e n d o r f ( f 1355) und seiner Frau Amalberga ( | 1345): gravierte Steinplatte (vertieftes Relief) mit den knienden Stiftern unter d e m K r e u z mit Blutstropfen der 5 Wundmale (Vision der hlg. Amalberga), westfälische Arbeit unter belgischem Einfluß, u m 1345. — G r a b m a l des Klosterstifters Bischof Benno (f 1088), u m 1600, liegende Gestalt auf bar. T u m b a . — Steinerne Standfigur des hlg. Petrus u m 1510 im Prov.-Museum Hannover. — Beachtliche Reste der Orgelgalerie mit 8 Reliefs, 2 weiblichen Heiligen und 12 Aposteln (Teile im Prov.-Museum in Hannover), u m 1600. — In der Sakristei 4 Reliquiare der Zehntausend Jungfrauen (früher in Lengerich i. W.), 14. Jh. — K e l c h e 1728. Schloß. A u f dem 40 m hohen Burghügel 2 im Abstand von etwa 25 m gleichlaufende, durch 2 Querflügel verbundene Gebäudeflügel von 150 m Länge. — Der O T e i l , das ehem. Kloster, neu erbaut 1750—52 nach (veränderten) Plänen von Schlaun, prächtige figurengeschmückte OFassade, im Innern einfache Stuckdekoration. — D e r W T e i l einstiges Schloß der Bischöfe von Osnabrück; 8eckiger B e r g f r i e d , W a p p e n von etwa 1500, in den unteren Teilen rom.; Neubauten 1595 durch Bischof Philipp von Braunschweig und 1652—58 durch Bischof Franz Wilhelm G r a f v. Wartenberg aus Bayern; Architekt Joh. Krajjt, bayrischer Kunsthandwerker. I m Rittersaal perspektivisch gemalte Arkadenarchitektur 1657 v o m Bologneser Andrea Aloisi Galanini, an der Holzdecke die T a t e n des Herkules. K a m i n mit biblischen Darstellungen. Geschnitzte T ü r e n . Bildnisse der Osnabrücker Bischöfe. K a p e l l e 1664. Pfarrkirche. 3 schiffige Halle von 3 rechteckigen Jochen auf 4 (alten?) Rundpfeilern u m 1300, die Kreuzgewölbe mit verlaufenden Graten auf spitzbogigen rechteckigen Gurtbogen. Der quadr. eingezogene O C h o r kreuzgewölbt mit Birnstabrippen und got. Laubkapitellen, 14. Jh. — R o m . Taufstein, konisch mit freiplastisch gelöstem Rankenfries, 13. Jh. — Hlg. A n n a Selbdritt (z. T . erneuert), 16. Jh. — E p i t a p h e : R u d o l f Valkenburg 1613,
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mit Kreuzigungsrelief (Adam Sienelt?); Benedicta V a l k e n b u r g 1623, mit Abendmahlsrelief; J o h . Gildemeister, 1607, mit R e l i e f d e r G e b u r t . — I m C h o r Figur des hlg. Nicolaus, 1740 (J. W. Gröniner?). — R e i c h e r Barockaltar u n d K a n z e l , 18. J h . — Bar. V e s p e r iild. I n der N ä h e Forsttaaus F r e u d e n t a l , erb. 1595 als bischöfliches J a g d h a u s , F a c h w e r k mit F i g u r e n des Adam Stenelt, d e r urspr. Bestand verändert. — M ü h l e , 1595. GLANE Kirche. 1 schiffiger got. Bau mit 5 /,Chorschluß, 1350—60. W T u r m 1408. SCHEVENTORF Bischöfl. Lehngut, jetzt Domäne. Hübscher Burghof mit Fachwerk.
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LIENEN Dorfkirche. Rom. WTurm, Strebepfeiler von 1737. Schiff von 1706, später nach O erweitert. Brüstungen 18. Jh. — Epitaphien 1706, 1707. — Kronleuchter 1703, 1733. ÖSEDE Dorfkirche. 1709—11. 1 schilfiger rechteckiger gewölbter Bau. — Bronzetaufkessel 13. Jh., verwandt dem im Dom zu Osnabrück. KLOSTER ÖSEDE Ehem. Benediktiner-Doppelldoster. Gegr. 1170; 1298 noch im Bau. — Nur die K i r c h e noch erhalten. 1 schiffiger Bau in Kreuzform mit 2 Lhs.Jochen, quadr. Vierung, Kreuzarmen mit flachen O N i s c h e n u n d 1 q u a d r . C h o r j o c h , das gerade schließt. — V i e r u n g , Q.sch. und Chor stammen vom £. 12. Jh., das Lhs. mit zierlichem Säulenportal auf der NSeite aus dem 13. Jh. Früher 2 Türme im W , ein kleinerer im S und ein größerer im N. Im Lhs. ehemals große 2 geschossige Nonnenempore. Zugänge dazu vom Kloster im WBau sichtbar. Im Chor schöne Kapitelle E. I 2 j h . — Im s Kreuzarm Relief des Salvator, E. 12. Jh. — Muttergottes Holz, 15. Jh. — Steinernes Stifterdenkmal mit Kirchenmodell, got. — Zierlicher silberner Meßkelch mit Figuren. BORGLOH Die 1753 abgebrannte Kirche aus 15. Jh. Nach dem Brand s davon Neubau. Umbung: w und sw LOTTE Dorfkirche. Einschiffiger got. Bau mit 6teiligem Kreuzgewölbe im Gemeindehaus, 4teiligem im Chor. WTurm, 13. Jh., mit Domikalgewölbe. 2 Kronleuchter, 1777. Bar. Orgel. IBBENBÜREN Stadtkirche. Spätgot. Hallenkirche in der Teilung 3X 3, mit stattlichem rom. WTurm. Rundpfeiler. — Knospenkapitell, 1. H. 13. Jh. — Spätgot. Sonnenuhr. — Spätgot. Kanzel mit Maßwerkfüllung. GRAVENHORST Ehem. Zisterzienser-Nonnenkloster. Gegr. 125C von den Herren von Brochterbeck. Die K i r c h e einfach got., E. 13. Jh., 1 schiffig ohne Thor ohne Turm. — Hochaltar E. 16. Jh. von Gerhard Gröninger, Stein,
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S ä u l e n b a u m i t vielen Reliefs. — Bar. K a n z e l . Spätgot. Chorgestühl. V e s p e r b i l d , A . 16. J h . in der A r t des »Meisters von Osnabrück«. Hlg. K a t h a r i n a , A . 16. J h . S p ä t g o t . Christus. 2 s p ä t r e m . L e u c h t e r . — 2 Stiftergrabsteine m i t eingeritzter Z e i c h n u n g , i . H . 1 3 . J h . E p i t a p h , 1623. — K l o s t e r g e b ä u d e in R u i n e n , R e s t eines R e m t e r s m i t Treppengiebel. — H e i l i g e n h ä u s c h e n , 1734. 3seitige Bogenhalle a u f S ä u l e n m i t steinernem P y r a m i d e n d a c h . — Passionsreliefs, Stein. RIESENBECK Dorfkirche. N e u bis a u f den r o m . W T u r m . — Interessanter rom. T u m b e n d e c k e l , t r a p e z f ö r m i g , Bild der F r a u Reinheldis, deren Seele (nacktes K i n d ) ein E n g e l e n t g e g e n n i m m t , ringsum R a n k e n b o r t e ; u m 1150. SURENBURG Wasserschloß (Frhr. H e e r e m a n v. Z u y d t w y c k ) . H e r r e n h a u s 17. Jh., hufeisenförmig, S a t t e l d a c h g i e b e l m i t M u s c h e l a u f s ä t z e n an den Seitenflügeln. W a p p e n h a l t e r a m T r e p p e n g e l ä n d e r , 1657. B a u l i c h e V e r ä n d e r u n g e n i g . J h . — B m k w . K u n s t s a m m l u n g : S p ä t g o t . Holzplastiken 15. und 16. J h . ; spätgot. illum. G e b e t b u c h 15. J h . , E i n b a n d 1564. D e l f t e r Steingutofen m i t T i e r f i g u r e n , 18. J h . — G e m ä l d e s a m m l u n g . Einzigartiger P a r k mit prächtigen Alleen. BIRGTE Kapelle. 17. J h .
1906 a b g e b r o c h e n .
BROCHTERBECK E v g l . Dorfkirche. W T u r m u n d 2 j o c h i g e s L h s . , rom., angefügt spätgot. 5 / g C h o r . Kath. Kirche. N e u . — S p ä t g o t . V e s p e r b i l d . Statuetten der 4 E v a n gelisten, Stein, v o n Gerhard Gröninger. M o n s t r a n z , 15. J h . TECKLENBURG Die Tecklenburger Grafen starben um M. 13. Jh. aus, das Land kam 1248 an eine Linie des gräfl. Bentheimschen Hauses, 1328 an die Grafen von Schwerin, j j j f f wieder an Bentheim. Die 160g entstandene Bentheim-Tecklenburgsche Seitenlinie trat das Schloß und den größten Teil der Grafschaft an die Grafen von Solms-Braunfels ab; diese verkauften das Land iyoy an Preußen. Stadtkirche. Kunstlose flachgedeckte A n l a g e 16. und 17. J h . — R i t t e r v o n der D e c k p l a t t e einer T u m b a , j e t z t als W a n d s t a t u e aufgestellt, E . 16. J h . ( K o n r a d v o n T e c k l e n b u r g ? ) . — K l e i n e s S t e i n e p i t a p h m i t der knienden F i g u r der G r ä f i n M e c h t h i l d i s v. T . , A . 17. J h . Stadtlegge v o n 1577. T o r h a u s m i t D u r c h g a n g ; A u f b a u in F a c h w e r k . Schloßruine. M a . A n l a g e , Sitz der G r a f e n v o n T e c k l e n b u r g , erhalten das T o r h a u s zwischen F l a n k e n t ü r m e n , g r o ß e r Wappenfries, 1657. — Reste der U m f a s s u n g s m a u e r n ; die sonstigen G e b ä u d e i m 18. J h . abgetragen. MARK Wasserschloß (Frhr. v. D i e p e n b r o i c k - G r ü t e r ) . E r b . 1565 für den Obrist Georg von Holle. Schlichte 1 stöckige Bauten, u m g e b e n v o n breitem G r a b e n . Schöne Lage. LEDDE Dorfkirche. R o m . W T u r m u n d rom. Lhs. des 13. J h . m i t 2 G r a t g e -
MELLE
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wölben zwischen rundbogigen Gurten und Schildbogen, s / 8 C h o r spätgot. mit Wandmalereien (Rankenwerk, Salvator auf dem Regenbogen zwischen Maria und Johannes). — Schlichtes rom. Portal (N). — Schöner Pokal 1592. LENGERICH Stadtkirche. Stattliche 1 schiffige Kirche, 13. Jh., spätgot. erweitert (Chor und n Ssch.), dadurch unsymmetrische 2 schiffige Hallenkirche. An der SSeite spätrom. P o r t a l im Charakter desjenigen der JakobiKirchezu Koesfeld, wenn auch weniger reich. — 3 Epitaphe, Stein, 16. Jh. Torhaus. Im Erdgeschoß spätgot.; Aufbau 18. Jh. LEEDEN Dorf kirche. Einschiffiger Gewölbebau von 3 Jochen, 1370. — Klassizistische Emporen und Kanzel. — Epitaph, um 1300. — Patene, 1600. Umgebung: nw LEYE Rittergut. Herrenhaus 1703. WERSEN D o r f k i r c h e . Einschiffige typische Anlage des 13. Jh. im Übergangsstil, der Chor zerst. Turm neu. — Rest eines spätgot. Chorstuhls mit Ranken und Wappen. Epitaph 1718. WESTERKAPPELN Kirche. 13. Jh., romanisierend frühgot., 1 schiffig mit 3 hochbusigen Kreuzrippengewölben. Spätgot. 5 /,Chor. Massiver WTurm. — Rest eines s Qsch.; hier bmkw. spitzbogiges P o r t a l mit verzierten Bogenwulsten in rechteckiger Umrahmung, Tympanon mit Christus in der Mandorla, umgeben von Maria und Johannes, am Gewände je 1 Statue (Ecclesia und Synagoge, verstümmelt). Sakramentshäuschen, E. 15. Jh. 3 Epitaphe, 17. Jh. Kronleuchter 1681, 1709, 1737. Rest eines spätgot. Wandgemäldes, 15. Jh. METTINGEN E v . Kirche. 1 schiffigcr got. Bau von 2 Jochen mit Chor von 1 Joch und 3 / 6 Schluß. Rom. W T u r m mit Treppengiebeln. Spätrom. Portale im N und W. — Reste spätgot. Wandmalerei. Kath. Kirche von 1777. 1894 abgebrochen.
MELLE Einst Wasserburg der Bischöfe von Osnabrück (13. Jh.), im 16. Jh. abgebrochen. Die Siedlung erhielt 1443 Weichbildrecht. P f a r r k i r c h e S. M a t t h a e i . Urspr. 1 schiffige K i r c h e von 2 J o c h e n i m Übergangsstil, 13. J h . A n einem der G e w ö l b e s c h l u ß steine ehem. ein W a p p e n mit Jahreszahl 1213 (?). — I n got. Z e i t das s Ssch. a n g e b a u t mit 2 kreuzgewölbten J o c h e n . G o t . C h o r i m VaSchluß. Das s Säulenportal noch aus d e m 13. J h . — K r u z i f i x , H o l z , mit Evangelistensymbolen, 13. J h . (?). — Steinstatuen: M u t t e r g o t t e s u n d Bischof W i h o . A n der Sakristei K o p f eines H e i l i g e n eingemeißelt. E v a n g . Kirche. D e r B a u von 1653 ist 1720 a b g e b r a n n t , v o n Ernst August II. 1 7 2 1 — 2 4 wiederaufgebaut. 3schifiige H a l l e n kirche. gotisierend. C h o r mit '/»Schluß. WTurm.
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MELLE UND UMGEBUNG
Rathaus.
In der großen Feuersbrunst von 1720 abgebrannt. Der Neubau von 1733 wurde 1908 abgebrochen.
Heimatmuseum.
Umgebung: n und nö OSTENWALDE Herrenhaus 1698, 1780. — I m P a r k zierliches Brunnengehäuse, 1599, v o m N e u e n M a r k t in Herford. BUER I n der neuen Kirche K r u z i f i x , A . 16. J h . , in der A r t der Werke des sogen. »Meisters von Osnabrück«, die zugehörigen Figuren M a r i ä und Johannis i m P r o v . - M u s e u m H a n n o v e r . RÖDINGHAUSEN Dorfkirche. Spätgot., 1 schiffig, s j o c h i g , s / 8 S c h l u ß . — Figurenreicher Schnitzaltar: in der M i t t e K r e u z i g u n g , in den Seitenfeldern Passionsszenen, in der Predella Christus und die Apostel, bez. 1520, handwerklich. — Emporenbrüstungen bez. 1647 und 1697. — K a n z e l , Holz, 1588. — V o r t r a g e k r e u z , Holz, E. 14. J h . HAUS KILVER Wasserburg (Bes. Höpker). U m b a u 17. J h . ; schlicht. Q u a d r . und runde Wehrtürme. Umgebung: ö und sö IM B R U C H E Herrenhaus.
1733—36.
Bergfried mit R e n s s . K a m i n 16. J h .
GROSS-ASCHEN Kirche. Schnitzaltar 15. Jh., K r e u z i g u n g und 10 Reliefs.
Flügel fehlen.
RIEMSLOH Kirche. 1 schiffiger, kreuzgewölbter got. Bruchsteinbau mit quadr. W T u r m (Inschr. 1461) u n d plattem C h o r s c h l u ß (Inschr. 1507). — R o m . Taufstein. — G o t . Sakramentshäuschen. — Vesperbild bar. (?). — Altaraufsatz K r e u z i g u n g s g r u p p e aus Bennien. S. A N N E N Kirche. 1 schiffige spätgot. K i r c h e mit 5 / s S c h l u ß , u m 1505. — U b e r der T ü r Figur der A n n a Selbdritt in Stein. — G o t . Fresken übertüncht. NEUENKIRCHEN Kirche. 1 schiffiger got. Bruchsteinbau mit ä / 8 S c h l u ß 1578. Renov. 1 6 3 7 , 1 7 0 2 . Holzgewölbt. — W T u r m . HAUS BRINCKE Wasserburg ( G r a f Korff-Schmising). Herrenhaus mit Doppelgraben 1674, 2 schlichte Flügel. Einfahrtstor mit W a p p e n 1638 und 1646. — S c h l o ß k a p e l l e mit gutem T r i u m p h k r e u z und Vesperbild A . 16. Jh. Umgebung: w OLDENDORF Dorfkirche. 1 schiffiger B a u v o n 2 J o c h e n , die K r e u z g e w ö l b e mit verlaufenden G r a t e n . Rechteckiger platt geschlossener C h o r . — Q u a d r . W T u r m , E . 13. J h . Zierliches Säulenportal auf der SSeite mit L a u b kapitellen u n d Kleeblattschluß. — Sakristei 1471. — Spätgot. Schnitzaltar mit Salvator, den 12 Aposteln und 5 Reliefs. Außenflügel mit Resten von Malereien.
L Ü B B E C K E UND UMGEBUNG
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GESMOLD Malerische Wasserburg der Renss. — Herrenhaus 1544. 2 Flügel mit hofschließender hoher Mauer und Wehrgalerie. Evangelistenstatuen am Dachfirst 1600—50. LEDENBURG Wasserburg.
1618—27. Im Innern Gobelins, Porzellankachelöfen usw.
LÜBBECKE Als *Hlidbeki« 775 in den Sachsenkriegen Karls d. Gr. erwähnt (s. u. die Volksburg Babilonie). Seit isyg Stadt. Stadtkirche. Urspr. 1 schiffige rom. K r e u z k i r c h e in sehr einfachen F o r m e n , 12. J h . Z u b e a c h t e n , d a ß nur d a s V i e r u n g s g e w ö l b e q u a d r . ist, die d e r K r e u z f l ü g e l , des platten C h o r s u n d des Lhs. (3) u n t e r q u a d r . sind. I m 14. J h . z u r 3schiffigen H a l l e n kirche erweitert. D i e Scheitel d e r got. Ssch. liegen h ö h e r als der des rom. M s c h . — Ausstattung bar., bescheiden. A u ß e n und i n n e n E p i t a p h e des 16. u n d 17. J h .
Heimatmuseum.
S ö der S t a d t g e r i n g e Reste d e r B u r g R e i n e b e r g : seit 1259 erweitert als Besitz d e r G r a f e n v o n T e c k l e n b u r g ; 1723 niedergerissen. Umgebung: ö GEHLENBECK Dorfkirche. Einheitlich spätgot. (Inschr. 1395). 1 schiftig mit 5 /s Schluß, die 3 Kreuzgewölbe des Lhs. auf Konsolen, Raumverhältnisse fiir westfälische Gewohnheiten schlank. Derber rom. WTurm. Taufstein 8eckig in Kelchform, bez. 1668. Umgebung: w und sw BLASHEIM Dorfkirche. 2 schiffige spätgot. Hallenkirche, Umbau einer älteren Anlage. Altaraufsatz Renss. mit got. Figuren. S Blasheim und Obermehnen, am Abhang des Mehnerberges liegt die sächsische Volksburg Babilonie, an ihrer NSeite drei noch jetzt über 4 m hohe Wälle mit Graben; die Bergkuppe durch besonderen Wall geschützt. HOLZHAUSEN Dorfkirche. Spätrom., 1 schiffig, die 3 Gratgewölbe mit geradem Stich, Gurt- und Schildbogen rund, ebenso die Fenster; die meisten jedoch erweitert. Kein gesonderter Chor. — Ausstattung in ländlichem Barock. H a u s R i e d e l . Gutes Bauernhaus 17. Jh., Fachwerk mit vorgezogenen Seitenflügeln. A u f der Höhe sw Holzhausen die Ruinen der L i m b u r g , einer Grenzfeste der Grafen von Ravensberg (1319 zuerst genannt), seit E. 17. Jh. zerfallen. HAUS KROLLAGE Herrenhaus (Frhr. v. Ledebur). Hufeisenförmig, E. 16. Jh. An einer Seite quadr. Eckturm und Volutengiebel. In den Binnenecken Treppentürme. — 2 Renss.Epitaphien E. 16. Jh. mit überlebensgroßen Porträtfiyunil.
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LÜBBECKE, UMGEBUNG
BÖRNINGHAUSEN Dorfkirche einfachster A r t . Niedriger 1 schiffiger R a u m mit 3 kuppeligen Kreuzgratgewölben. W T u r m und C h o r 13. J h . , das 2jochige Lhs. 1463. PREUSSISCH-OLDENDORF Dorfkirche. Spätgot. Ansehnliche, unsymmetrische 2 schiffige Anlage, Sterngewölbe, 3 /s C h o r . — A l t a r a u f b a u neu mit zahlreichen Schnitzreliefs A . 16. J h . ; aus der früheren Bekrönung die Statue des hlg. Dionysius, gut. LINTORF Kirche. 1 schiffige, kreuzgewölbte got. K i r c h e von 2 Jochen und 1 C h o r j o c h mit 5 /a Schluß, 1499. Q u a d r . W T u r m , der U n t e r b a u noch rom., darin rom. Kämpferfries; obere Turmgeschosse 1756. I m Innern Priechen an der W - (1589) und NSeite. — K r u z i f i x (aus Wimmer), 14. J h . — K a n z e l M . 18. J h . BARKHAUSEN Kirche. 1 schiffige rom. A n l a g e von 2 J o c h e n mit rundbogigen Gurten u n d scharfgratigen K r e u z g e w ö l b e n . — C h o r j o c h und 3 / e S c h l u ß von 1425. — Q u a d r . W T u r m 1783. — Spätgot. Chorgestühl. Sonstige Ausstattung 1 7 . — i 8 . J h . — T u r m p r i e c h e 1592. WITTLAGE Ehem. Stiftsburg der Osnabrücker Bischöfe an der Hunte, erbaut von Engelbert I I . (1309—20). V o n Wassergräben umschlossenes V i e r e c k ; erhalten außer d e m m a . Bergfried nur belanglose Reste des 18. J h . E S S E N (Bad) Kirche. 1 schiffiger G e w ö l b e b a u des 14. J h . von 3 schmalen Jochen, 1 breiteren C h o r j o c h und 5 / e Schluß. Q u a d r . W T u r m , 149t, mit H e l m von 1705, C h o r u m 1450. Fenster neu ausgebrochen. S ü d a n b a u 1662. — Epitaphe in Stein: A . v. d. Bussche t 1560, »positum 1609«, von Stenelt?, A . v. d. Bussche f 1602, G . C l a m o r v. d. Bussche + 1614; in H o l z und Stuck: Ph. S. v. d. Bussche t 1657. Grabsteine: A . v. d. Bussche-Ippenburg 1602, M a r g a r e t e v. L e d e b u r , f 1576. — Hübsche B a r . T a u f e 1736. s Essen auf der H ö h e des Wiehengebirges bei Rattinghausen die Reste einer ausgedehnten mächtigen sächsischen Volksburg. HÜNNEFELD Wasserschloß. 1610—14. V o r b u r g mit Resten aus spätma. Zeit. Herrenhaus g a n z von Wasser umschlossen, u m 1740? Zweigeschossiger Hauptflügel mit 2 gleich hohen Seitenflügeln. In d e n Ecken T ü r m c h e n eingefügt. I m Innern Ledertapeten. Umgebung: nw STOCKHAUSEN Wasserburg (Frhr. v. d. R e c k e ) . Herrenhaus: K u b u s mit quadr. E c k t u r m , 17. J h . Malerisches T o r h a u s , Obergeschoß Fachwerk, D a c h reiter. ALSWEDE Dorfkirche. Symmetrischer, 2 schiffiger, spätgot. U m b a u einer älteren A n l a g e . Der im Untergeschoß rom. W T u r m vor d e m NSchiiT.
HOYA UND UMGEBUNG
461
HOLLWINKEL Wasserburg (Frhr. v. d. Horst). Alte Grenzburg des Stiftes Minden gegen Osnabrück. Runder Eckturm von der ma. Burg erhalten. — Herrenhaus 4 flügelige Hofanlage auf spätma. Grundlage. Bauliche Veränderungen 1504, 1652, 1667, 1830 und 1870. Anbauten Fachwerk. — 2 Epitaphien 16. Jh., lebensgroße Relieffiguren. —• Gemälde 1553 Marschall Rütger v. d. Horst (Erbauer von Schloß Horst) und seine Frau Anna, geb. Palant. HÜFFE Wasserschloß (Frhr. v. Vittinghoff-Schell). Herrenhaus E. 18. Jh.; 3 fast gleiche 2 geschossige Wohnhäuser, das mittlere von etwas größeren Abmessungen als die beiden seitlichen, alle 3 haben behaglich wirkende Mansardendächer mit Flachgiebeln und sind durch 2 eingeschossige Galerien hufeisenförmig verbunden. Reizvolle Baugruppe. Auch die Nebengebäude hufeisenförmig. LEVERN Kirche eines ehem. kleinen Nonnenklosters, seit 1227 zisterziensisch, seit 16. Jh. weltliches Fräuleinstift. — Von dem rom. Bau nur der WTurm erhalten. Auf der NSeite ein frühgot. Sch. An dieses nach Beseitigung des rom. Sch. eine 2 sch. spätgot. Hallenkirche angeschoben. — Leidlich gutes Epitaph (Mallinkrodt) M. 17. Jh. HOYA Alter Mittelpunkt der Grafschaft Hoya, die 158s als erledigtes Lehen an die Herzöge von Braunschweig zurückfiel. Die Pfarrkirche ist aus der ehem. Burgkapelle hervorgegangen. Die Burg bis 7505 bewohnt und noch im 30jährigen Kriege von Bedeutung; auf der Burgstelle jetzt das Amtsgericht. Bis E. 17. Jh. lagen Burg und Kirche auf einer Weserinsel. Pfarrkirche S. Martini. Got. % Chor, sein Spiegelgewölbe gleichzeitig mit dem Sch. 1750. Dieses ein tonnengewölbter Saal mit 2geschossiger Empore. T u r m um 1830. — A n der Empore Apostelfigur 18. Jh. — Kanzelaltar 18. Jh. — Holzepitaph 17. Jh. — Steinepitaph A . 18. Jh. — Epitaph StafThorst 1566. — T a u f e 1592. — Außen Epitaph G. K e b b e t 1600. Umgebung: n WECHOLD Kirche. Neubau 1872. Bmkw. rom. WTurm, Raseneisensteinquadern, 3 teilige Schallöffnungen; darüber ein jüngeres, aber noch rom. Backsteingeschoß. MAGELSEN Kirche. Modern. Sehr bmkw. spätrom. K r u z i f i x , 13.Jh. Umgebung: s BÜCKEN Ehem. Stiftskirche. Gegr. vom Erzbischof Rimbert von Bremen (865—888). Erster Steinbau A. 11. Jh. Die jetzige Kirche aus 12. und 13. J h . , die ansehnlichste des rom. Stils im unteren Wesergebiet; jetzt verstümmelt und verdorben. 1863—68 von Hitz*v Hur^hgrpif-nH reit. - D?" aufgehende Mauerwerk gehört
462
H O Y A , UMGEBUNG
einer 3schiffigen Basilika des 1 2 . J h . an. Im Lhs. 7 niedrige Rundbogen-Arkaden auf niedrigen Pfeilern. Die Flachdecke des 12. Jh. lag fast 4 m tiefer als die jetzigen Gewölbescheitel. Spuren der alten kleinen Fenster erhalten, ebenso Reste der alten Lisenengliederung der Hauptapsis. Technisch ist diese Periode durch sorgfältiges Sandsteinquaderwerk ausgezeichnet. — Der U m b a u des 13. J h . (nach 1256) brachte als eigentümlichstes die halbrunden Endigungen des Q_sch., unmittelbar der Vierung sich anschließend, nach außen über die Flucht der Ssch. nicht vortretend. Die W ä n d e des Lhs. wurden im Msch. wie in den Ssch. u m fast 4 m erhöht; die Pfeiler überarbeitet, die Decke noch als Flachdecke erneuert, gegen W Verlängerung v o m vierten Pfeiler ab und Errichtung der mächtigen Doppeltürme. Sie bauen sich in 5 Geschossen mit zunehmend lebhafter werdender Blendengliederung auf. Zwischen ihnen Eingangsbogen einer ehem. Vorhalle. V o r der letzten Rest, w a r von ihnen nur einer (S) erhalten. Für die Rest, des Mittelbaues fehlten Andeutungen bis auf eine Spur der Giebelrose. — I m 14. Jh. Einziehung von Gewölben und Veränderung d e r A p s i s . — A u s s t a t t u n g . Großer und wertvoller, leider durch Rest, sehr beeinträchtigter spätgot. S c h n i t z a l t a r . Reiches spätgot. Sakramentshaus, ebenfalls durch Rest, im Wert gemindert. A m sw Vierungspfeiler steinerne K a n z e l des 13. J h . , im Grundriß halbrund, die mit spitzbogigen Kleeblattblenden geschmückte Brüstung von einer 3 fachen, im G r u n d r i ß gleichfalls gerundeten Säulenarkade getragen, stark verrestauriert. — Interessanter Stein mit K r u z i f i x , offenbar 14. Jh. nach älterem Vorbild. — Das T r i u m p h k r e u z gehört zu den bedeutendsten seiner A r t (ikonographisch zu vergleichen mit Halberstadt und Wechselburg). A n der vorderen Fläche des horizontalen Balkens die kleinen Sitzbilder Marias und der Apostel in einer mit 3 eckigen Giebeln schließenden Arkatur. A m würfelförmigen Sockel des Kreuzes die Frauen und der Engel a m G r a b e des Auferstandenen. Der K ö r p e r des Gekreuzigten gestreckt, 2 Fußnägel, kein Fußbrett. A n den in spitzbogiger Kleeblattform erweiterten Enden der Kreuzarme Engel und Gottvater. Neben dem K r e u z Maria und Johannes auf kauernden gekrönten Gestalten (Judentum und Heidentum), weiter nach außen 2 hlg. Bischöfe (Maternianus und Nikolaus). Entstehungszeit u m 1270. Das K r e u z etwa 5 V 2 m hoch, die Assistenzfiguren über 2 m. — Chorgestühl stark rest. unter V e r w e n d u n g alter Stücke des frühen 14. Jh. — Christus in der Rast, 15. Jh. — Z w e i Stationsreliefs, 15. Jh. — T a u f e (unbenutzt) M . 17. Jh. — Epitaph Hin. Behse f 1561 und Achatz v. d. Wense f 1605. G l a s g e m ä l d e der 3 Chorfenster. Die bedeutendsten des 13. Jh. in Niederdeutschland, den besten französischen Arbeiten kaum nachstehend, u m 1300. Dargestellt ist in vielen figurenreichen Szenen das L e b e n Jesu (Mittelfenster) und die Legende der hlg. Maternianus und Nikolaus. Die in dem gegebenen R a u m nicht ganz aufgehende Anordnung der Medaillons weist auf Benutzung
BASSUM UND UMGEBUNG einer für breitere Verhältnisse angelegten V o r l a g e . d u r c h Rest, geschädigt.
463 Ergänzt und
EYSTRUP Kirche. Rom. W T u r m mit gekuppelten Schallöffnungen. Sch. und Chor mit verputzten Holzgewölben, 18.Jh. — Kanzelaltar, M. 18. Jh. Umgebung: w VILSEN Kirche. 1 schiffige Kreuzanlage, Chor platt geschlossen. Chorjoch und Querflügel in Backstein mit spätrom. Kreuzgewölben. Vierung und Lhs. mit derben frühgot. Rippen. Moderne qsch.artige Anbauten am Chorquadrat. Das Mauerwerk des Lhs. mit zugesetzten rundbogigen Fenstern und der Turm in Feldstein gehen auf eine frühere rom. Bauperiode zurück. — Kanzel 1650. Auf dem Wege nach Bruchhausen ein J a g d h a u s des Herzogs Christian Ludwig von 1658. Von dem im Ma. und noch in der Zeit Merians bedeutenden Schloß in Bruchhausen ist nichts erhalten.
BASSUM E h e m . N o n n e n k l o s t e r . G e g r . zwischen 84g u n d 865 v o m hlg. Ansgar. Die jetzige K i r c h e ist neben der z u Bücken d e r bedeutendste rom. B a u in der Grafschaft H o y a . B a u n a c h r i c h t e n fehlen. D i e Stilformen weisen auf eine Bauzeit n a h e M . 13. J h . ; L h s . , W B a u u n d alle G e w ö l b e nach Brand 1328 erneuert. — M a t e r i a l Backstein mit Ziergliedern in Sandstein. — G r u n d r i ß r e g e l m ä ß i g k r e u z f ö r m i g i m g e b u n d e n e n System. G a n z e L ä n g e 50 m . C h o r s c h l u ß mit h a l b r u n d e r Apsis. Die Gliederung der Vierungspfeiler läßt schon f ü r d e n B a u des 13. J h . eine entwickelte Stufe der G e w ö l b e a n l a g e erkennen. A n d e n Basen reiche zierliche E c k b l ä t t e r ; Dienstkapitelle teils als einfache W ü r f e l gestaltet, teil mit aufgerollten diamantierten Blättern rheinisch-westfälischen C h a r a k t e r s besetzt. — D a s Lhs. w u r d e nach 1328 unter Beibehaltung des g e b u n d e n e n Systems als got. Hallenkirche mit ungleich breiten Ssch. erneuert. D e r w u c h t i g breite V i e r u n g s t u r m hat seinen rom. C h a r a k t e r bewahrt. U n v o l l k o m m e n wiederhergestellt der urspr. 2 türmige W B a u , Portale u n d Fenster verändert. Jetziges S t i f t s g e b ä u d e Fachwerk, 1754. Umgebung: n und nö HEILIGENRODE E h e m . Benediktinerkloster. Gegr. zwischen 1181—1183. Die vorhandene K i r c h e 1 schiffiger got. Backsteinbau mit 3 Kreuzgewölben. A m platten Chorschluß Dreifenstergruppe. Rechteckiger älterer Turm. RIEDE K i r c h e . Einheitliche frühgot. 1 schiffige Anlage mit schwerem WTurm, die in der 1. H. 16. Jh. (dat. 1521) zur Kreuzanlage erweitert wurde. Im Sch. 3 derbe Rippengewölbe, z. T . 6 teilig, in den Querarmen Kreuzrippengewölbe unter Verwendung älterer Werkstücke. — Chor und Mitteljoch vollständig ausgemalt, im WJoch Reste eines Totentanzes E. 15. Jh. — Rom. Taufstein wie in Heiligenfelde. — Kanzel 1647. — K.-uziiix F. 14. Jh. in modernem Zusammenhang auf dem Altar.
464
BASSUM, UMGEBUNG
THEDINGHAUSEN Erbhof. Ansehnlicher S c h l o ß b a u des Frühbar. von 1620. Backsteinrohbau mit reicher Sandsteingliederung. An der Hauptfront des gestreckt rechteckigen Baues springen 3 gleich große, bis zur Erde reichende Ausluchten vor, von denen die mittlere als Treppenhaus dient. Reich mit Beschlagwerk, Früchten und Masken gezierte Pfosten teilen die Fenster 2- oder 3mal; über ihrer Verdachung Volutengiebel. An den Eckquadern Kerbschnittmuster, an den Giebeln gequetschte Voluten und geflügelte Engelsköpfe. HEILIGENFELDE Kirche. Großer 1 schiffiger einheitlicher Feld- und Backsteinbau des Übergangsstils; 4 Kreuzgewölbe mit rechteckigen Rippen, davon eines zum Turm gehörig, der zum Kirchenraum hinzugezogen ist. — Guter rom. Taufstein (vgl. Riede).
Umgebung:
sö, s und sw
SUDWALDE Kirche. 1 schiffiger got. Gewölbebau von 3 Jochen mit platt geschlossenem Chor. Malereien im Chor 1501 (?), Kanzel 1577, Grabstein der Droste von Neubruchhausen nach 1608. — Außeres durch Anbauten (Turm 1880) und Veränderungen (Fenster) beeinträchtigt. SCHOLEN Kirche. Backsteinbau mit 3 gratigen Kreuzgewölben. Turm ungewöhnlicherweise über dem mittleren, an dessen SSeite sich der Haupteingang befindet. Moderner Anbau im N. Vollkommen ausgemalt E. 15. J h . — Kanzel, Holz, um 1500. SCHMALFÖRDEN Kirche. Spätgot. einheitlicher Backsteinbau mit busigen Kreuzrippengewölben. Außen an der OSeite des rechteckigen eingezogenen Chors eine Gruppe von 3 rundbogigen Blenden. TWISTRINGEN Kirche. Neugot. Bmkw. Bronzetaufe im Dreibeintypus mit Inschr., um 1300.
NACHTRÄGE S. 21: zu Wittingen: Taufstein 1538 (nicht 1558). S. 153: hinter Schulenburg: Calenberg. Domäne; nahebei die Ruine der Burg Calenberg, einst Sitz der Herzöge von BraunschweigCalenberg. 1635 Verlegung der Residenz nach Hannover. S. 320: Eigenhändige Arbeiten Konrads von Soest sind auch der kleine Altarflügel mit den Hlg. Paulus und Reinold in der Münchener Alten Pinakothek und die 1934 von E. Richter und Max Geisberg im Aachener Münster festgestellten Werke.
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BASSUM, UMGEBUNG
THEDINGHAUSEN Erbhof. Ansehnlicher S c h l o ß b a u des Frühbar. von 1620. Backsteinrohbau mit reicher Sandsteingliederung. An der Hauptfront des gestreckt rechteckigen Baues springen 3 gleich große, bis zur Erde reichende Ausluchten vor, von denen die mittlere als Treppenhaus dient. Reich mit Beschlagwerk, Früchten und Masken gezierte Pfosten teilen die Fenster 2- oder 3mal; über ihrer Verdachung Volutengiebel. An den Eckquadern Kerbschnittmuster, an den Giebeln gequetschte Voluten und geflügelte Engelsköpfe. HEILIGENFELDE Kirche. Großer 1 schiffiger einheitlicher Feld- und Backsteinbau des Übergangsstils; 4 Kreuzgewölbe mit rechteckigen Rippen, davon eines zum Turm gehörig, der zum Kirchenraum hinzugezogen ist. — Guter rom. Taufstein (vgl. Riede).
Umgebung:
sö, s und sw
SUDWALDE Kirche. 1 schiffiger got. Gewölbebau von 3 Jochen mit platt geschlossenem Chor. Malereien im Chor 1501 (?), Kanzel 1577, Grabstein der Droste von Neubruchhausen nach 1608. — Außeres durch Anbauten (Turm 1880) und Veränderungen (Fenster) beeinträchtigt. SCHOLEN Kirche. Backsteinbau mit 3 gratigen Kreuzgewölben. Turm ungewöhnlicherweise über dem mittleren, an dessen SSeite sich der Haupteingang befindet. Moderner Anbau im N. Vollkommen ausgemalt E. 15. J h . — Kanzel, Holz, um 1500. SCHMALFÖRDEN Kirche. Spätgot. einheitlicher Backsteinbau mit busigen Kreuzrippengewölben. Außen an der OSeite des rechteckigen eingezogenen Chors eine Gruppe von 3 rundbogigen Blenden. TWISTRINGEN Kirche. Neugot. Bmkw. Bronzetaufe im Dreibeintypus mit Inschr., um 1300.
NACHTRÄGE S. 21: zu Wittingen: Taufstein 1538 (nicht 1558). S. 153: hinter Schulenburg: Calenberg. Domäne; nahebei die Ruine der Burg Calenberg, einst Sitz der Herzöge von BraunschweigCalenberg. 1635 Verlegung der Residenz nach Hannover. S. 320: Eigenhändige Arbeiten Konrads von Soest sind auch der kleine Altarflügel mit den Hlg. Paulus und Reinold in der Münchener Alten Pinakothek und die 1934 von E. Richter und Max Geisberg im Aachener Münster festgestellten Werke.
K Ü N S T L E R V E R Z E I C H N I S Achtermann, Wilhelm.. 372, 384 Ackermann, Christian 36 Adam, Baumeister 283 Adrian van Utrecht 312 Albert von Soest... 4, 6, 8, 10,23 Aldegrever, Heinrich 385 Alfers, Heinrich 29, 32 Aloisi, Andrea Galanini 454 Andrea, Baumeister 164 Angerstein, Hans 46 Ansum, Hendrich 405 Antoni, Stukkateur 392 Aprile, Giov. Bat Iista 128 Arighini, Joseph 18, 19 Artaria, Giuseppe 387 Axer, Joh. Theod. 272 Backofen, Hans 316 Bado, Baumeister 205 Baegert, Dirck 322.363 Balke, Hermann 391 Bändel, Ernst von 30, 183, 205,236 Barchmann, Sivert 3 Bartels, Daniel 139, 140, 142,160 Bartels, Ernst Dietrich 35, 140, 142, 146 Bartels, Konrad Heinrich 15, 23,
29. 36, 37
Bartels, Lulef 49, 82 Barthel, Gustav Adolf 49 Barthold von Hemmingen... 31 Bartoli, Holzschnitzer 90 Baumhawer, Hermann 266, 267 Bedogni, Lorenzo 18, 33 Behr, Holzschnitzer 48 Bernardini, A 128 Bernd, Tile 18 Beldensnyder siehe Brabender Berndes, Dirk 29 Bernhart, Holzschnitzer .... 283 Biarelle, Johann Adolf .... 387 Bielitz, F. 429 Biggen, F. L. ... 115, 121, 123 Bleidorn, Jobst 28 Bloemaert, Abraham 432 Blondel, Jacques Francois. . . 350 Bocholt, Johann von 391 Bockhorst. Jan von 389
Bodo, Baumeister 205 Böhme, Johann Christian. . . 13 Boner, Arnold 350, 404 Bongard, Adriaen 383 Bonn, Otto von 1, 56 Borch, Antonius van der . . . 385 Borchmann, Johann C. . . 5, 20 Borgentryk, Konrad . . . 154, 316 Borheck, G. H. 182 Borken, Heinrich von 409 Bornemann, Hans 4 Boten, Antonius 204 Brabender, Heinrich gen. Beldensnyder 383 Brabender, Johann gen. Beldensnyder 129, 312, 370, 383, 384» 385» 386, 389, 397, 418, 425, 446, 447 Brachum, Johann von 300 Brachum, Lawrentz von 300, 3 1 2 , 346, 362, 367, 392 Bragallona, Baumeister . . . . 448 Brandes, Hans Heinrich... 44,45 Brandhauer, Ambrosius 272 Braun, Holzschnitzer 48 Brillie, Giuseppe 390 Brüll, P. G 262 Bruns, Maler 17 Bruno, Baumeister 182 Brno, Konrad 49 Burgkmair, Hans 183 Burmester, Warneke 3, 6 Burmester, Maler 6 Busspado, Hermann van.... 312 Bütemeister, Gebrüder 160 Caminada, Michael 128 Charbonnier, Ernst August... 34 Charbonnier, Martin 34 Ciaren, Michael 18, 56 Cleve, Joos van 290 Colins, Alexander .... 204, 346 Colst, Valentin 177 Conca, Sebastiano 410 Conrad von Vechta 4 Conrad, Maler 289 Coruradi, H. K. 53 Cofipers, Bernhard 354 3C
466
KÜNSTLERVERZEICHNIS
Coppers, Gerhard Martin ... Court, Joist de la Corfey, Lambert Friedrich von Cornelius, Baumeister Cranach, Lucas d. Ae. . . 30, Cranach, Lucas d. J Cranachschule 9, Crayer, Caspar de Cuerlandt, L. E Cuvilliés, François d. Ae.. . .
410 346 392 235 163 49 97 431 47 350
Dalhoff, Johann Dassel, Heinrich von Degener, Johann Deger, Ernst Denner, Balthasar Delbrügge, Christoph Delbrügge, Konrad Deventer, Bernd von Dieterlin, Wendel Dietrich, Burchard Dietrich, Christian Wilhelm Ernst Dinglinger, G. F. . . 31, 32, Dünwegge, Victor und Heinrich Dyck, Anton van, Art des 347,
444 182 319 288 69 449 449 323 142 64 49 39 322 386
Egell, Paul 129 Eggena, Jobst 172 Eichler, Johann Konrad. . . . 61 Eisenhoit, Anton 262, 284, 290, 305 Elfen, Brüder 129 Eisbeck, Jan 415 Elsheimer, Adam 65 Ertle, Sebastian 82 Essende, Henricus de 324 Essenwein, August Ottmar. . 45 Eythach, Heinrich von 254 Fahrenholz, Bildhauer 160 Fine, Ludwig 29 Fischer, Henning 17 Fix, Joh. Bernh 354 Fleischer, Karl Christ. Wilh. 52, 55 Floris, Cornelis, Art des ... 82 Floris, Franz 64 Floris, Jan Baptist 391
Flötner, Peter 17 Fosse, Remy de la 13, 32, 34 Four, Joseph de 249 Franke, Paul 60, 63, 65, 72, 77 Franken, Bernhard . . .45, 61, 69 Freese, Theophil Wilh 203 Frese, Daniel 6 Frewler, Berth 46 Freyse, H. J 345 Fries, Adrian de siehe Vries Fritsche, G 64 Funhof, Hinrik 3 Gärtner, Christoph 208 Gallicus (Johannes Wale) . . . 45 Gebhardi, K. W. von 55 Gebhardt, Eduard von 206 Gehlen, Johannes 354 Geismar, Hans von ... 181, 182 Gent, Michael von 409 Gerardus, Baumeister 434 Gerardus, Gelbgießer 443 Gerken, Mathias g3 Gerlinckhavsz, Ditrich 317 Gert van Lon 294 Gervasius von Tilbury 14 Gilles, Meister in Antwerpen 321 GMy, D 55 Giusti, Tommaso . . 30, 33, 34 Gleibstein, Bildhauer 63 Godert van sünte druden. . . . 308 Goltsmets, M 444 Goltzius, Hendrick 64 Gossaert, Jan 322 Graff, Anton 61 Grana, Dossa 30, 33, 34 Graseck, Paul 449 Gravendiek, Daniel 312 Gravensteyn, Johannes 182 Greis, Friedrich 46 Greyß, G 64 Gröber, Andreas 17, 18 Grone, Jakob 265 Gröninger, Gerhard 352, 355, 383, 384* 385. 388, 389, 394> 398, 402, 404, 419, 446, 447, 455» 456 Gröninger, Heinrich 260, 261, 288, 345 Gröninger, J . L. M.. . 294, 374
467
KÜNSTLERVERZEICHNIS Gröninger, Johann Mauritz 159, 265. 288, 3 1 7 , 345, 376, 383, 8 384- 3 5 . 398. 399. 412. 418 Gröninger, Johann Wilhelm 354, 376, 383. 384. 385. 387. 388, 393. 396, 399. 4 ° 5 . 455 Gröningerschule 350 Grosmann, Georg . . 188, 231, 232 Gruenelkut, Rüdiger 327 Güldenpfennig, Arnold 257 Guntbald, Buchmaler 131 Haborg. Vincent Georg 50, 51, 56, 57 Haeseler, Johann Philipp. • . 7 Haller, Albert von 181 Hannemann 94 Hans von Geismar .... 181, 182 Hardring, Gießer 384 Harms, Anton Friedrich .... 47 Hartmann 112 Hase, Konrad Wilhelm 4, 31, 36, '37. '38, 139. '7'. '95. 205, 206 Haupner, Michael 449 Haupt, Albrecht 201 Haverkoper, Cordt 31 Haverkoper, Ludecke 31 Heemskerk, Marten van ... 410 Heide, Cord v. d 9 Heidecamp, Bastian 11 o Heine, J. S 101 Heinemann, Weimar 49 Heissen, Johann 283 Hellwig, Michael . . . 68, 73, 73 Helmolt, Heinrich 176 Hemmingen, Barthold v. . . . 31 Hengst, Gießer 32 Herenfridus, Steinmetz 305 Hering, Loy 188 Hermann mit der Hasenscharte 321 Hermanus, Goldschmied . . . . 361 Herri met de Bles 290 Herschen, Johann 403 Herte, Heinrich 182 Hervede, Joist v 312, 367 Herzogenbosch, Johannsen v. 3 Heuckelum, Reynir 409 Heuer. Heinrich 88
Heumann, Johann Paul 29, 30, 31, 32, 34 Hewetson, Christopher 32 Hilleborch, Thomas 106 Hinse, Bildschnitzer 90 Hintze, £immermeister 7 Hisner, Baumeister 246 Hobein, Johann 283 Hocheisen, Joh 284 Höfer, J.G. L 141 Hofsleger, Engelbert 444 Holling, Goldschmied 17 Holste, Eggert 29 Horn, Ernst Wilhelm 52 Hornung, Kupferschmied. . . . 17 Holzen, Baumeister 461 Hoyer, Bildhauer 36 Hübscher, G 64 Huggenberg, Sebastian . . . 6 5 , 1 0 1 Hülse, Anton 265, 403 Huntemann, Philipp . • . 28. 29 Imerward,
Bildschnitzer
....
45 290 391 47, 59 447 346 290 140 431 166 '59 67 159 115 384 85 53 346 142 317, 318 175 432 406 370, 430* 23
Jacob von Utrecht Johann von Bocholt Jenner, Anton Detlev 45, 46, 48, 49, 50, 51, Joelemann, Bildschnitzer 432, Johannsen, Arndt Joos van Cleve Jordahn, Raffael Jürgen, Bernd Jürgen, Bildhauer Käse, G.W. Käse, Joh. Kaspar 157. 158, Karsten, Magnus Katmann, Bernd 316, Kipmann, Matthias Kircher, Balthasar Kleinhals, Baumeister Klocke, Friedrich Georg ... Knippinck, Matth. 306, 310, hnoke, Wilhelm Koch, Wenzeslaus Kocks, Wilhelm E. . . . 384, Koerbecke, Johann 228, 334, 39®.
468
KÜNSTLERVERZEICHNIS
Köhler, Martin 7 Koiter, Rudolf 409 Kolde 142 Koller, Gotfrid 265 Kalling, Jacob 203 Kolster, Wilhelm 447 König, Johann Heinrich . . . 440 König, Zacharias 60 Konrad von Soest 29, 76, 82, 140, 306, 310, 320, 321, 329, 406, 438, 464 Koppel, Daniel 115 Koppers, Gerhard 386, 388 Korb, Hermann 50, 52, 55, 64, 65, 66, 67, 68, 104, 195 Korfei, Lambert Friedrich von 387 Köster, Peter 16, 19, 29, 32, 35, 38 Kottorjf, Bernt 409 Krafft, Johann 454 Krähe, Peter Joseph 56 Krako, Hans 248, 262 Kribbe, Melchior 384 Knebel, Georg 93, 97 Krietewitt, K. 18 Kroeß, Johann 388, 390,398 Kühne, Valentin 103 Kullrich, Baumeister 323 Kunze, J.W. 101 Kuper, Johannes 385, 391 Kupfrian, H. 18 Lacke, Hans 353, 355, 383, 384 Lafontaine, Maler 38 Laghi, Antonio 34 Lampen, Joh 265 Lange, Charles Firmin .... 397 Langenlüddecke, Joh 63 Langwagen, Chr. G. . . 53, 55, 58 Larwell, Maler 354 Laves, Georg Ludwig 27, 29, 30, 3i. 32, 33. 34 Lebrun, Charles 236 Leiseberg, Baumeister 36 Leseberg, Heinrich 28 Lessen, Heinrich 114, 115, 123, 159 Lessen, Jobst Heinrich 114, 115, 116, 155, 159 Liebler, Melchior 354
Limmer, Peter Chr. 17, ig, 23 Lindemeyer, W. E 93 Linden, Baumeister 122 Liotard, Jean Etienne 94 Lipper, Clemens 448 Lipper, Wilh. Ferdinand 367, 390, 393) 4°4> 408 Lippold, Baumeister 35 Liquiar, Adam 48 Lolanz, Heinrich 18 Lon, Gert von 294 Losen, Peter 403 Lottenheim, Kunsttischler . . . 272 Luhn, Joachim 101 Lupin, Bildschnitzer 125 Lützenhop, Hans 18 Luz, Jakob 90 Magerkol, Berthold 141 Manskirch, Joh. Christian 288, 400, 412 Marborg} Heinrich 119 Mas, Ornamentschnitzer . . . 349 Meckenem, Israel van 410 Meersmann, Baumeister . . . . 32 Meier, Otto 262, 290 Meißner, Hans. . 48, 76, 82, 140 Mengershausen, Baumeister. . 448 Mense, Holzschnitzer 312 Mente, Cordt 131, 188 Mente, Dietrich 137 Mente, Heinrich 167 Menten, Kurt 64 Mertens, Bildhauer 372 Metz, B 272, 390 Metz, Joh. Nep 272, 390 Meuschen, Baumeister 448 Meveus, Andreas 48, 50 Meyer, Curt 148 Meyer, Joh 63 Meyerheine, Jacob 72 Michael von Gent 409 Mitta, Franz 121 Mohr, Simon 122, 409 Moideram, Hans 163 Möller, J. J 102 Molthan, Bildhauer 30 Moser, Bildhauer 106 Müller, Hermann 158 Müller, Joh. Michael 181
KÜN STLERVERZEICHNIS Midier, Just Heinrich 182 Munter, Johann Friedrich de 5 Mürtel, Floris von der 45, 48, 49, 62 Must, Schlosser 48 Meister, A. G. G 74 A.I.H 199 A. R 154 C.L.M 93 E.W 410 H.L 35 N. N. (Hans Nottelmann) 28, 29, 38 H. S. (Stukkateur) 174 H. S. (Hans Seeck) 49, 1 '5 H.V.L 22 H. W. (Hannover, ¡7- Jh-) 36, 37) 3 8 . 4i H. W. (Sachsen, 16. Jh.) 47, 56, 59, 1 1 5 H. W. (2. H. 16. Jh.) 61 K.S 185 L.—H.R 394 L. M. 425 M.F 29 M. S. (Nürnberg) 94 P. K. (Köln) . . . . 346 T.W.B 172 des Huneborstelschen Hauses in Braunschweig ( Simon Stappen?) 20, 54, 76, 120 Brüsseler von St. Gudula 309 des Kreuzigungsaltars in der Marienkirche zu Dortmund 226, 3 2 1 , 447 des Severisarkophags in Erfurt 47, 81 der Vorhalle von St. Jakobi in Goslar . n g , 120 des Göttinger Jakobikirchenaltars 184 von Kappenberg 290, 325, 3 5 i . 364> 3 8 7
469
Meister der Lippborger Passion . . . . 307, 3 1 1 , 362 von Liesborn 3 0 1 , 324, 364, 396 des Marienlebens 3 3 7 , 4 1 0 ,, von Osnabrück 25, 2 1 6 , 223, 225, 229, 230, 262, 363* 3 7 ° , 376, 424» 425» 426, 427, 428, 436, 443, 452,456, 458 der Lettnerfiguren des Osnabrücker Domes 261, 423, 426, 445, 446 des Kreuzigungsreliefs in der Gaukirche zu Paderborn 263, 4 1 2 , 4 1 5 , 426 „ von Schöppingen 419, 420 „ des Warendorfer Altars 372, 406 ,, der weiblichen Halbfiguren 290 Nagel, Franz Christoph 270,
272, 376 Neher, Johann 409 Nienhaus, Lambert 409 Nikolaus von Stettin 188 Nosseni, Giovanni Maria. . . 203 Nottelmann, Hans . . . 28, 29, 38 Ochsenkopf, Hennig 50 Oden, J . Heinrich 67 Oeser, Adam Friedrich . . .20, 61 Oesterley, Carl Wilhelm 30, 40,205 Offinger, Adam... 57, 107, 195 Olpken, Tobias 17 Osten, E 73 Osterloh, Max 46, 47 Ottmer, Carl Theodor . . . 52, 56 Ovekate, Heinrich 158 Panhof Bildhauer Pape, Joachim Papen, Christoffel 273, 276, Papen, Heinrich Pardan, Johann Pelkinck, Hans Pelkinck, Mante
354 32 296, 314 276, 294 253 62, 71 7 1 , 141
HO n s t l e r v f . r z e i c h N IS
392, 412 33 45
Reghel, Johannes Reidkotter, Bernt Reinhardt, Anton Reininck, Albert Reinking, August Rendeles, Johannes 354. 355, 402, Richard, Maler Rieß, Jakob Riheln, Peter Ring, Hermann tom 386, 388, 397» Ring, Ludger tom 290, 386, Ring, Nik. tom. . . 388, 391, Rinklake, Schreiner Riva. P Rizzo, Antonio. . . .312, 354, Robin, Arend 203, Rode, Bernhard Rodingk, Hans Roger von Helmarshausen 262, Roggen, Reinhard Röhns. Fr. A RolejJ. Hermann Roque. La, Maler Roser, Baumeister Rossi. Carlo Roßkott, Johann Roßkotten, Remigius Rosso, Pietro 33, Roth, Heinrich Rothermund, H. I. Röttger. Hans Röttger. Jürgen 1 7. 45, 46, 48, ",3- 02. Rubens, Peter Paul . . .342, Rudolphi, Georg Rußweg, Baumeister Rutenstein, Hans Ry, Simon l.nuis de
273 367 67 383 401 399, 403 354 19 266 38g, 421 388 398 372 18 397 217 106 241 266 46 183 235 334 319 128 390 409 34 272 f);-, 50 49, cji 434 371 354 180 274
448 32 361 164, 181 132 34 141 97
Salle, J Saltjenhusen, Wilhelm Sarto. S Sartorio, Hieronymo . 29, 33, Sasse, Johann Schädler, Baumeister Schaper, Hermann 28, 136, 182, Schart), Philipp
18 132 290 34 306 448 141, 201 409
Pellegrini. Antonio 30 Pelsers, Judokus (Vredis) . 406 Pelsz, Jörgen 331 Perinetti, Jacopo j. 30 Perronet, Henri 20. 34 Pesne, Antoine 30 Peßmann, Heinrich 391 Peter, Baumeister 141 Petersen, Andreas 409 Petrini, Antonio 2Ü5, 313 Pfannschmidt, Ernst Christian 264 Pfeifer, Hans 44 Pfeil, Bildhauer 393 Piazetta, Giambattista 387 Pickardt, A 49 Pictorius, Gottfried Laurenz 272, 29°- 353- 354. 3 5 7 . 3 % 384: 3 9 2 • 39")• 396. 397- 4 0 2 - 4 3 ° Pictorius. Johann Xlartin. . . 354 Pictorius, Peter d. Ae. 265, 354. 3.">7- 37'- 373- 374^ 3^7, 394402. 403 Pictorius. Peter d. J . 243. 299. 354 Pincerna, Johannes 82 Planken, Franz tan den 133 Plat, du. Baumeister 141 Poppe. Christian 394 Poppe, Daniel 120 Porphyrius, Baumeister . 308. 31 1 Potgeiter. Claes 402 Poucke, Jakobus van 409 Prael. Otto 183 Prell, Hermann 143 Pütt. Johann Jakob 272 Pütt, Phili/)p '. 2j(j (¿uincken. Johannes 314. 3-,4. Quirini, Giacomo Qiiitter, Magnus Raineri, .Xicola Ramberg, Baumeister Ranfrid, Goldschmied Raphon, Hans 82, 148. 163, Ratmann, Buchmaler Rauch, Christian Rauner, Goldschmied Redding, Cordt
KÜNSTLERVERZEICHNIS Scheller,
Hermann
Schendeler,
49, 50, 6 1 ,
Johann
Schenk,
Hans
Schilli,
Anton
67 308 82
158,
Schilling,
Johann
Schinkel,
Karl
Friedrich
Jost
Schlaun,
Johann
Konrad
160
....
284
...
288
229, 247,
270, 272, 288, 3 4 1 , 349, 350, 354. 3 5 7 , 358, 367, 387, 390, 3 9 3 9 3 , 394, 4 ° ° > 4 ° 4 , 4 1 2 , 430, 4 3 1 , 432, 4 5 4 Schmedes, Heinrich 409 Schmitz, Bernhard 265 Schmitz, Jakob 342, 409 Schmitz, Johannes 409 Schnorr von Carolsfeld 325 Schöner, G.F.C 50 Schöpf, Johann Adam 387 Schräder, Jürgen G 35 Schröder, Albert 108 Schröder, Hans 5 Schröter, Georg 62 Schnitze, Ernst August 35 Schulz, Georg 5 Schulze, Arendt 17 Schurrius, J.C 48 Schurrius, W 50 Schütte, Baumeister 453 Schwartz, Christoph .... 94, 107 Seeberger, Christoph 272 Seeck, Hans 49, 115 Siegfried, Goldschmied 305 Siemerding, Adrian .... 29, 32 Sies, Hieronymus 159 Sievers, Hans 142 Sifridus, Goldschmied 361 Silbing, Goldschmied 133 Simon, Wilhelm te S 17 Smet, Tischler 119 Smid, Bernd 322 Snitker, Cord 6 Soest, Albert von 4, 6, 8, 10, 23 Soest, Konrad von 29, 76, 82, 140, 306, 3 1 0 , 320, 3 2 1 , 329, 406, 438 Solms, Jakob van Soltesburg, Frederic Sonnin, Georg Spannagel, Wilhelm
....
18,
330 19 7, 8 376
471
Spinrad, Jürgen 2, 3, 10, 17, 48, 64, 76, 83, 85, 86, 91, 109 Spitta, R. G 157 Sprangken, Bartold .... 46, 48 Stappen, Simon ( Huneborstelsches Haus) . 20, 54, 7 6 , 1 2 0 Stavoer, Hinrik. . . . 50, 2 1 6 , 224 Steiger, Georg 59, 64, 101 Stein, Cordt 14 Steinhoff, Melchior 386 Steinte, Eduard von 387 Stenelt, Adam 28, 213, 214, 366, 39°, 434, 437, 447, 455, 46° Stratmann, A 90, 390 Stubinitzki, Bildhauer 90 Stüler, August 107 Sturm, Georg Christ. 53, 55, 67,
68
Sturm, Leonard Christoph . . 101 Suff, Tiele 18 Süßemann, Johann 133, 140, 146, 148, 162 Sütel,
Jeremias
28,
29,
Tettenborn, Jakob Thies, Johann Thomas, Thomas Tischbein, Joh. Heinr. Tornielli, G. B. ... Toyghuys, Maler Tribb (Tripp), Jörg Tropa, Matthias Truteborn, Bartol Tunica, Karl Hans
Jacob
36,
37, 38 3, 6 342, 343
Suttmeier, Gert Suyr, Heinrich
Uhle,
34,
239,
88 17 411 390,
434 30 347 . . 17, 209 2, 3 88 47, 49
16,
18,
28, 29, 35, 3g
Vagedes, A. von 374 Vechelt, Zacharias 48, 52 Veitmann, Hermann 265,403,410 Vercruizen, J. A. 354,372, 405 Vernukken, Heinrich 346 Vernukken, Wilhelm . . . 346, 404 Verona, Bartolomeo 448 Velten, Heinrich Mathias 45, 5 0 , 6 0 Vick, Sudfeld . . . . 28, 32, 128
472
KÜN STLERVERZEICHNIS
Vicken, Christian 34 Vilers, Johann Arnold . . . . 17 Vischer d. J . Herrn. (Werkstatt) 82 Völcker, C. von 63 Vos, Martin de 19 Voß, Hermann 231 Vredis, Judokus (Pelsers) . . 406 Vries, Adrian de 203, 204, 207,208 Vries, Vredemann de 61 Wächter, Johann Peter .... Waelschaerth, Francis .... Wakemann, Brand Walbecke, Lambert v. d Wale, Johannes (Gallicus) . . Wallbrecht, Baumeister Wede, Arnold Wegener, Maler Wehner, Justus Weilmann, Friedrich Weitsch, Georg Friedrich ... Wetter, Michael Weske, Hans Westermann, Brand Weynand, Jakob Wibert, Goldschmied Wichmann, Dietrich Widenbrock, Reinholt Wiehe, Ernst Wilhelmi, Steinmetz Wilken, Hans
33 409 18 312 45 27 217 354 128 188 50 139 177 33 51 325 409 402 44 113 82
Willemsen, Anton 260 Willemsen, Ludocivus 259 Winck, Joseph Gregor 68, 122, 133, 146, 149, 150, 272 Wink, Jost 110 Winnenbrock, Johann 319 Winter, Hans 17 Winter, Ludwig 49, 51 Wislicenus, Hermann 117 Witte, Ludolf 28, 29, 41 Witte, Maler 354 Wolf, Ebert d. Ae. . . . 164, 206 Wolf, Ebert d. J . 28, 49, 77, 129, >43. «4 6 . 195. 206, 208, 216 Wolf, Hans 207, 208, 209 Wolf, Hermann 235, 242 Wolf, Jonas 32, 129, 143, 207, 208 Wolgast, Georg 82 Woltemate, J 234 Wolter, Baumeister 53 Wolter, Bildhauer 22, 139 Wöpse, Thomas 25 Ziesenis, Johann Friedrich 28, 29, 30, 38, 40, 41, 68, 116, 129, 140. ' S ' . 457 104 372 211 178 107 274 219 >4 294 170 20 23 3'3 187 198 20 377 210 25.T 10 '93 3'7 5!) 94 103 27 «99 '47 438 267 3'3 362 428 247 337 45' 458 425
ORTSVERZEICHNIS Neuenkirchen (Vechta) . . . . N e u e n k i r c h e n (Wiedenbrück) N e u e n r a d e (Altena) Neuhaus (Holzminden) . . . . N e u h a u s (Paderborn) N e u h a u s (Uslar) Neustadt a. R ü b e n b e r g e . . . . Niedermarsberg ( B r i l o n ) . . . . N i e d e r n t u d o r f (Büren) Niedersalwey (Meschede) . . . Niedersickte (Braunschweig) . Niederwenigern (Hattingen) N i e h e i m (Höxter) N i e n b e r g e (Münster) N i e n b o r g (Ahaus) N i e n b u r g a. d. W N i e n h a g e n (Northeim) N i e n o v e r (Uslar) Nienstedt ( G r o n a u ) Niesen ( W a r b u r g ) N i k o l a u s b e r g (Göttingen) . . Nordassel (Wolfenbüttel) . . . Nordherringen ( H a m m ) . . . . N o r d h o r n (Bentheim) . . . . N o r d k i r c h e n (Lüdinghausen) Nordsteimke (Helmstedt) . . . N o r d w a l d e (Steinfurt) N ö r t e n (Northeim) Northeim Nöschenrode (Wernigerode) . Nottuln (Münster)
440 365 336 190 270 190 39 278 269 281 61 340 246 400 412 24 171 170 152 255 183 147 360 427 353 59 419 184 166 106 400
O b e r a d e n (Dortmund) . . . . Oberhundem (Olpe) O b e r k i r c h e n (Meschede) . . . O b e r m a r s b e r g (Brilon) . . . . O b e r n f e l d (Duderstadt) . . . . Obernkirchen (Schaumburg) O b e r n t u d o r f (Büren) Ochsendorf (Gifhorn) O c h t r u p (Steinfurt) O d a g s e n (Einbeck) Oeding (Ahaus) O e d i n g e n (Meschede) O e l b e r (Wolfenbüttel) O e l d e (Beckum) Oelinghausen (Arnsberg) . . . O e r (Recklinghausen) Oesdorf (Büren) Oestereiden (Lippstadt) . . . .
324 285 281 276 178 209 269 59 423 165 408 280 123 367 290 343 256 298
483
Oestinghausen (Soest) O f f e n s e n (Uslar) O f f er, H a u s (Münster) O h l e (Altena) O h n e (Bentheim) O h r d o r f (Isenhagen) O h r u m (Goslar) Oldendorf (Hameln) O l d e n d o r f (Melle) O l d e n r o d e (Northeim) O l d e n s t a d t (Uelzen) O l f e n (Lüdinghausen) Olpe O p h e r d i c k e (Hörde) O p p e r h a u s e n (Gandersheim) Örlinghausen (Lippe-Detm.) Oscherslebe n Ö s e d e (Iburg) Ösede, K l o s t e r (Ibur g) Osnabrück Ostbevern (Warendorf) O s t e n d o r f (Koesfeld) Ostenfelde ( W a r e n d o r f ) . . . . O s t e n h o l z (Fallingbostel) . . . O s t e n w a l d e (Melle) Osterburg (SchaumburgLippe) Osterfeld (Recklinghausen) . Osterkappeln (Wittlage) . . . . Osterode Osterwick (Koesfeld) O s t e r w i e c k (Halberstadt). O s t h a r i n g e n (Gandersheim) . Ostinghausen (Soest) O s t ö n n e n (Soest) Ottbergen (Marienburg) . . . . Ottenstein ( A h a u s ) Ottenstein ( H o l z m i n d e n ) . . . . O t t l e b e n (Oschersleben) . . . Ottmarsbocholt (Lüdingh.) . O v e n s t ä d t (Minden) O v e r h a g e n (Lippstadt) O v e r h a g e n (Recklinghausen) Oythe (Vechta)
311 187 398 336 427 21 67 152 458 171 14 354 287 328 160 227 94 455 455 441 394 352 376 16 458
Paderborn Paradiese (Soest) Päse (Gifhorn) Pattensen (Springe) Pattensen (Winsen)
256 315 23 36 12
209 347 452 171 403 76 121 313 315 147 416 239 95 397 215 300 351 440
31*
484
ORTSVERZEICHNIS
Patthorst (Halle i. W . ) Peine Pelkum (Hamm) Petershagen (Minden) Petzen ( S c h a u m b u r g - L i p p e ) . Plantlünne (Lingen) Plate ( L ü c h o w ) Plesse (Göttingen) Plettenberg (Altena) P ö h l d e (Osterrode) Polle (Hameln) Pömbsen ( H ö x t e r ) Polsum (Recklinghausen) . . . P o p p e n b e c k (Münster) Pott-Holtensen (Linden) . . . . Preußisch-Oldendorf (Lübbecke) Püstekrey, H a u s ( B e c k u m ) . . . Pyrmont
228 62 360 215 208 430 12 184 336 175 240 246 350 401 37 460 362 239
Qu akenbrück (Bersenbrück) Quedlinburg Q u e r n h e i m (Herford)
434 98 225
Raesfeld (Borken) Rahrbach (Olpe) R a m e l s l o h (Winsen) R a m s d o r f (Borken) R a u t h e i m (Braunschweig) . . R a v e n (Winsen) R a v e n s b u r g (Halle i. W . ) . . Recke (Tecklenburg) R e c k e n b e r g (Bersenbrück) . Recklinghausen Reelkirchen ( L i p p e - D e t m . ) . . Regenstein (Halberstadt) . . . R e h m e (Minden) Reineberg, Burg (Lübbecke) . R e i n h a u s e n (Göttingen) . . . R e i s t e (Meschede) Remblinghausen (Meschede) Rethen (Gifhorn) R e t h m a r (Burgdorf) R h a d e (Recklinghausen) . . . R h e d a (Wiedenbrück) . . . . R h e d e (Aschendorf) R h e d e (Borken) Rheden (Gronau) R h e d e r (Höxter)
409 286 12 408 61 11 229 425 435 341 238 105 216 459 184 280 279 56 146 349 363 432 411 152 249
R h e i n e (Steinfurt) Rhode (Gifhorn) R h o d e n (Halberstadt) Rhynern (Hamm) Ribbesbüttel ( G i f h o r n ) Ricklingen (Neustadt a. R . ) . Riddagshausen (Braunschw.) R i e c h e n b e r g (Goslar) R i e d e (Syke) Riemsloh (Melle) Riesenbeck (Tecklenburg) . . R i e t b e r g (Wiedenbrück) . . . R i n g e l h e i m (Goslar) Rinkerode (Münster) R i n t e l n (Schaumburg) . . . Rocholz, Haus (Schaumburg) R o d e n b u r g (Hörde) Rodenberg (Schaumburg) . . R o d e w a l d (Neustadt a. R . ) . . R ö d i n g h a u s e n (Herford) . . . Rohrsheim (Halberstadt) . . . R o m b e r g , H a u s (Lüdingh.) . R ö m e r s h a g e n (Olpe) R ö m s t e d t (Uelzen) R o n n e b e r g (Linden) Rönsahl ( A l t e n a ) R o r u p (Koesfeld) Rössing (Springe) R o t e n k i r c h e n (Einbeck) . . . . R o x e l (Münster) Rulle (Osnabrück) Rüschendorf (Vechta) R ü s c h h a u s , H a u s (Münster) . R u t h e (Hildesheim) Rüthen (Lippstadt)
423 59 77 359 56 39 59 120 463 458 456 365 122 396 217 338 327 199 40 458 91 397 287 14 36 338 406 151 165 399 450 441 400 150 299
S a a l h a u s e n (Olpe) Sachsenhagen ( S c h a u m b u r g ) S a c k (Alfeld) Saerbeck (Münster) Salder (Wolfenbüttel) S a l z b e r g e n (Lingen) S a l z d a h l u m (Wolfenbüttel) . Salzderhelden ( E i n b e c k ) . . . . Salzdetfurth ( M a r i e n b u r g ) . . Salzgitter (Goslar) Salzhausen (Winsen a. d. L . ) S a l z h e m m e n d o r f (Hameln) . Salzkotten (Büren) Salzuflen ( L i p p e - D e t m o l d ) . .
282 205 155 393 68 426 66 165 149 123 11 152 269 223
ORTSVERZEICHNIS S a m b l e b e n (Wolfenbüttel) . . Sandfort, Haus (Lüdingh.) . . S . Andreasberg (Zellerfeld) . . S . A n n a b e r g (Koesfeld) S . A n n e n (Melle) S . Dionys ( L ü n e b u r g ) S . V i t (Wiedenbrück) Sarstedt (Hildesheim) Sassenberg (Warendorf) . . . . Sassendorf (Soest) Schale (Tecklenburg) Schapdetten (Münster) S c h a p e n (Lingen) Scharfenberg (Brilon) Scharnebeck (Lüneburg) . . . S c h a r z f e l d (Osterode) Scharzfels, B u r g (Osterode) . . Schaumburg (Schaumburg). . Scheidingen (Soest) Schelenburg (Osnabrück). . . Schellerten ( M a r i e n b u r g ) . . . Schepsdorf (Lingen) Scheventorf (Iburg) Schieder ( L i p p e - D e t m o l d ) . . . Schildesche (Bielefeld) S c h i n n a (Stolzenau) Schladen (Goslar) Schianstedt (Oschersleben) . Schledehausen (Osnabrück) Schlewecke (Wolfenbüttel) . . Schliestedt (Wolfenbüttel) . . . Schliprüthen (Meschede) . . . Schlüsselburg (Minden) . . . . Schmalförden (Sulingen) . . . . Schmallenberg (Meschede) Schmedenstedt (Peine) Schnega (Lüchow) Schnellenberg (Olpe) Scholen (Sulingen) Schönholthausen (Meschede) Schoningen (Uslar) Schöningen (Helmstedt) . . . Schöppenstedt (Wolfenbüttel) S c h ö p p i n g e n (Ahaus) Schötmar (Lippe-Detmold).. Schulenburg (Springe) Schüttorf (Bentheim) Schwagstorf (Bersenbrück). . Schwalenberg (Lippe-Detm.)
67 354 174 352 458 10 367 150 373 313 424 399 424 278 10 175 175 203 318 453 147 431 455 241 227 26 124 91 453 125 67 281 216 464 281 62 15 283 464 284 169 73 67 420 224 153 427 437 243
485
S c h w a n e b e c k (Oschersleben) 97 Schwarmstedt (Fallingbostel) 23 S c h w a r z e n r a b e n (Lippstadt) 294 Schweckhausen ( W a r b u r g ) . 255 S c h w e f e (Soest) 317 Schwelm 338 S c h w e r t e (Hörde) 332 S c h w ö b b e r (Hameln) 234 Schwüblingsen (Burgdorf) . . 35 Seeburg (Duderstadt) 178 Seelze (Linden) 38 Seershausen ( G i f h o r n ) 57 S e e s e n ( G a n d e r s h e i m ) . . . . 161 Segelhorst ( S c h a u m b u r g ) . . 202 Sehnde (Hildesheim) 146 Selm (Lüdinghausen) 354 Senden (Lüdinghausen) . . . . 398 Sendenhorst (Beckum) 395 S e p p e n r a d e (Lüdinghausen) 355 Siddinghausen (Büren) . . . . 274 Sieverding, H a u s (Steinfurt) 4 1 9 Süstedt (Wernigerode) . . . . 107 S k i d r o b u r g (Waldeck) 240 Söder (Marienburg) 149 Soest 302 Sögel ( H ü m m l i n g ) 431 Soltau ii Sommersell (Höxter) 244 Sonneborn ( L i p p e - D e t m o l d ) 234 Sottmar (Wolfenbüttel) 67 Sparenberg, Burg 227 Spelle (Lingen) 424 S p e n g e (Herford) 225 Springe 198 S t a d t h a g e n (Schbg.-Lippe) 203 Stadtlohn ( A h a u s ) 414 S t a d t o l d e n d o r f (Holzminden) 192 Stahle (Höxter) 252 Stapel, H a u s (Münster) . . . . 401 S t a p e l b u r g (Wernigerode) . . 110 Stau ( S c h a u m b u r g ) 202 S t a u f f e n b u r g (Gandersheim) 162 Stecklenberg ( Q u e d l i n b u r g ) . 103 Stederdorf (Uelzen) 15 Steinbild (Aschendorf) 432 Steinbrück ( M a r i e n b u r g ) . . . 147 Steinhagen (Halle i. W . ) . . . . 228 S t e i n h e i m (Höxter) 242 Steinhorst (Isenhagen) 20
486
ORTSVERZEICHNIS
Steinwedel (Burgdorf) Stellichte (Fallingbostel) . . . Sternberg (Lippe-Detmold) . Steterburg (Wolfenbüttel) . . Steuerwald (Hildesheim) . . . Stiege (Blankenburg) Stiepel (Hattingen) Stockhausen ( L ü b b e c k e ) . . . . Stockhausen ( M e s c h e d e ) . . . . Stockkämpen (Halle i. W . ) Stockum (Arnsberg) S t o c k u m (Lüdinghausen) . . Stockum (Osnabrück) Stolzenau Störmede (Lippstadt) Stötterlingen (Halberstadt) . Stötterlingenburg (Halberst.) Stromberg (Beckum) S u d b u r g (Goslar) S u d e r b u r g (Uelzen) Suderlage (Beckum) Suderode (Halberstadt) . . . . Suderode ( Q u e d l i n b u r g ) . . . S u d e r w i c h (Recklinghausen) Südkirchen (Lüdinghausen). S ü d l o h n (Ahaus) S u d w a l d e (Sulingen) Sülfeld ( G i f h o r n ) Sulingen Sünninghausen (Beckum) . . S ü p p l i n g e n b u r g (Helmstedt). Surenburg ( T e c k l e n b u r g ) . . Sutthausen ( O s n a b r ü c k ) . . . Suttrop (Lippstadt) S y b u r g (Hörde) S y t h e n (Koesfeld) Sythen, Haus (Koesfeld) . . .
35 15 233 68 149 108 340 460 280 229 289 360 453 26 295 77 77 367 123 14 301 77 103 343 354 408 464 58 26 362 72 456 453 299 332 351 351
Talle (Lippe-Detmold) . . . . T a n n e (Blankenburg) T a t e n h a u s e n (Halle i. W . ) . Tecklenburg T e l g t e (Münster) T e n k i n g , H a u s (Borken) . . . Thale (Quedlinburg) Thedinghausen(Braunschweig) T h i e n h a u s e n (Höxter) Thonenburg (Höxter) T h u i n e (Lingen) T h ü l e (Büren)
220 108 229 456 394 411 103 464 244 252 430 269
T i e b e r g (Steinfurt) 424 Timmenrode (Blankenburg) 105 T i m m e r n (Wolfenbüttel) . . , 68 Tinge (Ahaus) 421 11 Tostedt (Harburg) 108 Trautenstein (Blankenburg) 407 T u n g e r l o h (Koesfeld) 464 T w i s t r i n g e n (Syke) Uelzen Ü f f e l n (Bersenbrück) Uffoburg (Lippe-Detmold}.. Uffoburg, (Schaumb.-Lippe) U l e n b u r g (Herford) Ülsen (Bentheim) U n d e l o h (Winsen) Unna (Hamm) Uslar
13 451 218 209 225 428 11 327 169
Varenholz (Lippe-Detmold). V a r l a r , S c h l o ß (Koesfeld) . . Varste (Olpe) Vechta Veckenstedt (Wernigerode) . Veerssen ( U e l z e n ) Vehlen (Schaumburg-Lippe) V e l d h a u s e n (Bentheim) . . . . V e l e n (Borken) V e l l e r n (Beckum) V e l t h e i m (Halberstadl 1 . . . . V e l t h e i m (Minden) V e l t h e i m a. d. O h e (Braunschweig) V e n n e (Lüdinghausen } V e n n e , Haus (Lüdinghausen) V e r l (Wiedenbrück) V e r n a b u r g (Büren) V e r n e (Büren) Versmold (Halle i. Vi.).... V i e n e n b u r g (Goslar) Vilsen ( H o y a ) V i l s e r h o f (Büren) V i n n e n b e r g (Warendorf) . . . Vinsebeck ( H ö x t e r ) V i s b e c k , H a u s (Koesfeld) . . V i s c h e r i n g , H a u s (Lüdingh.) Vlotho (Herford) V ö g e d i n g , H a u s (Münster) . V o g e l s a n g , H a u s (Recklingh.)
219 403 286 440 11« 14 209 428 408 362 91 217 61 397 357 368 270 270 371 123 463 269 373 245 355 355 216 400 352
ORTSVERZEICHNIS "Vöhrum (Peine) Völkenrode (Braunschweig) Volkersheim ( G a n d e r s h e i m ) . Volkmarskeller (Blankenburg) Volksen (Einbeck) Völlinghausen (Soest) V o l m a r s t e i n (Hagen) V o l t l a g e (Bersenbrück) Vondern, H a u s ( R e c k l i n g h . ) . Vörde (Schwelm) V ö r d e n (Bersenbrück) V ö r d e n (Höxter) V o r h e l m (Beckum) V o r n h o l z , Haus ( W a r e n d o r f ) V o r w o h l e (Holzminden) . . . . Vreden (Ahaus)
62 62 161 105 165 314 339 425 347 337 452 244 362 377 192 414
Wadersloh (Beckum) W a h m b e c k (Uslar) W a h n (Hümmling) W a l d e n b u r g (Olpe) Walle (Gifhorn) Wallenhorst (Osnabrück) . . Wallensen (Hameln) W a l s r o d e (Fallingbostel) . Walstedde ( L ü d i n g h a u s e n ) . . Waltrop (Recklinghausen) . . Wangelist (Hameln) W a r b s e n (Holzminden) . . . . Warburg Warendorf Warstein (Arnsberg) Wathlingen (Celle) W a t z u m (Wolfenbüttel) . . . . Wechold (Hoya) Wedesbüttel ( G i f h o r n ) Weferlingen (Wolfenbüttel) . Wegeleben (Öschersleben) . . W e h r d e n (Höxter) Wehrstedt (Halberstadt) . . . Weiberg (Büren) Welbergen (Steinfurt) Welbergen, Haus (Steinfurt) Welda (Warburg) W e l h e i m (Recklinghausen) . Wellinghofen ( H ö r d e ) Wendeburg (Braunschweig) . Wenden (Olpe) Wendlinghausen (Lippe-Detmold)
362 170 431 286 63 450 152 15 357 344 200 193 253 371 299 23 67 461 58 66 97 191 91 274 422 422 255 347 329 62 287 233
Wengern (Hagen) W e n h o l t h a u s e n (Meschede) . W e n n e , H a u s (Meschede) . W e n n e w i c k (Ahaus) W e n n i g s e n (Linden) W e r d o h l (Altena) W e r d r i n g e n (Hagen) W e r l (Soest) W e r l a (Goslar) Werlte ( H ü m m l i n g ) Werne (Lüdinghausen) Wernigerode Werries, H a u s (Beckum) . . . Wersen ( T e c k l e n b u r g ) W e r x h a u s e n (Duderstadt) . . Weseke (Borken) Weslarn (Soest) Wessum (Ahaus) Westbevern (Münster) Westerburg ( H a l b e r s t a d t ) . . . Westerhausen ( Q u e d l i n b u r g ) Westerholt (Recklinghausen) Westerkappeln (Tecklenburg) Westerwinkel, S c h l o ß (Lüdinghausen) Westkirchen ( W a r e n d o r f ) . . W e s u w e (Meppen) W e t t e b o r n (Alfeld) W e t t e r (Hagen) Wettringen (Steinfurt) W e w e l s b u r g (Büren) W e w e r (Paderborn) Weyhausen (Gifhorn) W i b b e c k e (Uslar) W i b l i n g w e r d e (Altena) . . . . W i c h m a n n s b u r g (Uelzen) . . Wickede (Dortmund) Wickensen ( H o l z m i n d e n ) . . Wiebrechtshausen (Northeim) W i e d e l a h (Goslar) Wiedenbrück W i e k e n b e r g (Celle) Wienhausen ( C e l l e ) W i e n r o d e (Blankenburg) . . . Wiensen (Uslar) Wietmarschen (Bentheim) . . W i e t z e n (Nienburg) Wilbring, H a u s (Recklingh.) Wildeshausen Wilhelmstein ( S c h a u m b . - L . )
487 339 281 280 416 37 336 332 315 124 432 360 105 358 457 178 408 312 416 394 91 103 345 457 357 376 434 159 339 423 273 269 58 187 335 11 326 194 167 124 366 23 21 105 169 431 25 344 438 42
488
VERZEICHNIS DER ABKÜRZUNGEN
W i l k e n b u r g (Hannover) . . . W i l k i n g h e g e , H a u s (Münster Stadt) Willebadessen ( W a r b u r g ) . . Wilsum (Bentheim) W i n d h e i m (Minden) Winsen a. d. L u h e W i n t e r b e r g (Brilon) W i n z e n b u r g (Alfeld) Wispenstein (Alfeld) Wittekindsberg (Minden) . . Wittekindsburg (Osnabrück). W i t t e n b u r g (Springe) Wittingen (Isenhagen) Wittlage Wittringen (Recklinghausen) Wöbbel (Lippe-Detmold) . . . W o b e c k (Helmstedt) W o c k l u m (Arnsberg) Wohldenberg (Marienburg) .
36 400 255 429 215 11 278 155 155 216 450 152 21 460 346 242 74 289 162
Wohlenstein, B u r g (Marienb.) Wolbeck (Münster) Wolfenbüttel Wollbrandshausen (Duderst.) Wollershausen ( O s t e r o d e ) . . . Woltershausen (Alfeld) Wöltingerode (Goslar) W o r m b a c h (Meschede) . . . . Wormeln (Warburg) Wrisbergholzen (Alfeld) . . . . W u l f e n (Recklinghausen) . . Wülfinghausen (Springe) . . W u l f t e n (Osnabrück) W ü l l e n (Ahaus) W ü n n e n b e r g (Büren) Wunstorf (Neustadt a. R . ) . .
162 395 63 178 175 159 123 282 255 160 349 153 452 414 274 40
Zellerfeld Z w i l l b r o c k (Ahaus)
173 416
V E R Z E I C H N I S DER A. Anfang Abb. Abbildung Bar. Barock barock bar. begonnen beg. bez. bezeichnet Bezeichnung Bez. b m k w . bemerkenswert D. Drittel Durchmesser Dm. E. Ende ehem. ehemals, ehemalig erbaut erb. geg r - gegründet gest. gestiftet geweiht gew. Gotik Got.
ABKÜRZUNGEN
gotisch got. H. Hälfte heilige Mg. Inschr. Inschrift Jh. Jahrhundert Langhaus Lhs. M. Mitte Mittelalter Ma. mittelalterlich ma. M s c h . Mittelschiff Norden, N o r d N n nördlich Osten, Ost O östlich ö quadr. quadratisch Querhaus Qhs. Qscb. Querschiff Renss. Renaissance Rest. Restauration
rest. restauriert Rok. Rokoko rok. rokoko romanisch rom. Sch. Schiff" Ssch. Seitenschiff Süden, S ü d S s südlich sogenannt sog. urspr. ursprünglich Viertel V. vollendet voll. West, West W westlich w zerst. zerstört 6/ S c h l u ß = Schluß 8 eines aus 5 Seiten Achtecks
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W i l k e n b u r g (Hannover) . . . W i l k i n g h e g e , H a u s (Münster Stadt) Willebadessen ( W a r b u r g ) . . Wilsum (Bentheim) W i n d h e i m (Minden) Winsen a. d. L u h e W i n t e r b e r g (Brilon) W i n z e n b u r g (Alfeld) Wispenstein (Alfeld) Wittekindsberg (Minden) . . Wittekindsburg (Osnabrück). W i t t e n b u r g (Springe) Wittingen (Isenhagen) Wittlage Wittringen (Recklinghausen) Wöbbel (Lippe-Detmold) . . . W o b e c k (Helmstedt) W o c k l u m (Arnsberg) Wohldenberg (Marienburg) .
36 400 255 429 215 11 278 155 155 216 450 152 21 460 346 242 74 289 162
Wohlenstein, B u r g (Marienb.) Wolbeck (Münster) Wolfenbüttel Wollbrandshausen (Duderst.) Wollershausen ( O s t e r o d e ) . . . Woltershausen (Alfeld) Wöltingerode (Goslar) W o r m b a c h (Meschede) . . . . Wormeln (Warburg) Wrisbergholzen (Alfeld) . . . . W u l f e n (Recklinghausen) . . Wülfinghausen (Springe) . . W u l f t e n (Osnabrück) W ü l l e n (Ahaus) W ü n n e n b e r g (Büren) Wunstorf (Neustadt a. R . ) . .
162 395 63 178 175 159 123 282 255 160 349 153 452 414 274 40
Zellerfeld Z w i l l b r o c k (Ahaus)
173 416
V E R Z E I C H N I S DER A. Anfang Abb. Abbildung Bar. Barock barock bar. begonnen beg. bez. bezeichnet Bezeichnung Bez. b m k w . bemerkenswert D. Drittel Durchmesser Dm. E. Ende ehem. ehemals, ehemalig erbaut erb. geg r - gegründet gest. gestiftet geweiht gew. Gotik Got.
ABKÜRZUNGEN
gotisch got. H. Hälfte heilige Mg. Inschr. Inschrift Jh. Jahrhundert Langhaus Lhs. M. Mitte Mittelalter Ma. mittelalterlich ma. M s c h . Mittelschiff Norden, N o r d N n nördlich Osten, Ost O östlich ö quadr. quadratisch Querhaus Qhs. Qscb. Querschiff Renss. Renaissance Rest. Restauration
rest. restauriert Rok. Rokoko rok. rokoko romanisch rom. Sch. Schiff" Ssch. Seitenschiff Süden, S ü d S s südlich sogenannt sog. urspr. ursprünglich Viertel V. vollendet voll. West, West W westlich w zerst. zerstört 6/ S c h l u ß = Schluß 8 eines aus 5 Seiten Achtecks
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