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German Pages 418 [438] Year 1964
RUDOLF RÙZICKA
DAS SYNTAKTISCHE SYSTEM DER ALTSLAYISCHEN PARTIZIPIEN UND SEIN VERHÄLTNIS ZUM GRIECHISCHEN
AKADEMIE-VERLAG•BERLIN
DEUTSCHE AKADEMIE DER WISSENSCHAFTEN ZU B E R L I N V E R Ö F F E N T L I C H U N G E N DES I N S T I T U T S FÜR SLAWISTIK HERAUSGEGEBEN VON
H.H.BIELFELDT
NR. 27
RUDOLF R Ü Z I C K A
DAS SYNTAKTISCHE SYSTEM DER ALTSLAYISCHEN P A R T I Z I P I E N UND SEIN VERHÄLTNIS ZUM GRIECHISCHEN
AKADEMIE-VERLAG 1963
•
BERLIN
Erschienen im Akademie-Verlag GmbH, Berlin W 8 Leipziger Straße 3-4 Copyright 1963 by Akademie -Verlag GmbH Lizenznummer: 202 • 100/38/63 Gesamtherstellung: IV/2/14 • VEB Werkdruck Gräfenhainichen • 1831 Bestellnummer: 2040/27 . ES 7 I • Preis: DM 65,-
Meinem Vater ANTON RÜZICKA gewidmet
Vorwort
Die meisten Grammatiken und Handbücher des Altslavischen machen vor der Syntax halt oder weisen ihr an Raum und Systematik (Appendixcharakter) einen geringeren Rang in der Darstellung zu als der Lautlehre und Morphologie. Für den Typ der historischen und vergleichenden Darstellungen (z. B. Leskien, van Wijk, Diels) war die Syntax beschwerlich, weil sich auf sie die in Lautlehre und Morphologie erprobten Verfahren nicht leicht und geradlinig übertragen ließen. Für die deskriptiv-synchronische Gesamtdarstellung (z. B. Trubetzkoy, Vaillant, Lunt) war die Syntax kaum zugänglich; denn ihre Teilgebiete sind mit den Mitteln einer modernen Strukturanalyse noch kaum untersucht. Die Vorstellungen von der starken Abhängigkeit der altslavischen Syntax von der griechischen hemmten überdies die Bemühungen um die altslavische Syntax als eigenständiges System. Die vorliegende Arbeit will ein Beitrag zu der noch ausstehenden Syntax der altslavischen Sprache sein. Die Wahl fiel auf das Partizip, weil es in seiner konstruktiven Vielfalt eine Schlüsselposition der altslavischen Syntax einnimmt. Der weite syntaktische Spielraum der Partizipialkonstruktionen erschwert es, sie als ein System zu erfassen; er erlaubte andererseits die eigen- und einzigartige Komplikation des altslavischen Partizipialsystems, die darin besteht, daß es sich als ein Ineinandergreifen, gleichsam ein Aufeinandertreffen zweier Partizipialsysteme darstellt: des nahezu gemeinslavischen (der Mundarten, auf denen das Altslavische beruht) und des griechischen (der Sprache des Originals). Die Darstellung des syntaktischen Systems der Partizipien darf schon aus diesem Grunde auf genetisch-historische Überlegungen, bisweilen auch für das Griechische, nicht verzichten. Der Nutzen des Prinzips der „dynamischen Synchronie" erweist sich hier mit Klarheit. Die Ermittlung syntaktischer Entlehnungen unter den Partizipialkonstruktionen muß an der Strukturanalyse Halt und Nachweis suchen. Die
VI
Vorwort
Vergleichungen, die zur Feststellung der Echtheit oder Entlehnung bisher angestellt werden konnten, sind weder lückenlos noch immer zuverlässig. Es ist kaum nötig darauf hinzuweisen, daß die Partizipien ein beherrschendes syntaktisches Ausdrucksmittel der modernen slavischen Literatursprachen, vor allem des Russischen sind. Einige Grundzüge des Partizipialund Gerundialsystems der modernen russischen Literatursprache sind bereits im Altslavischen angedeutet und vorgezeichnet. Das sogenannte 1-Partizip ist nicht behandelt; es hat eine einheitliche und syntaktisch wenig problematische Verwendung im Altslavischen gefunden. Die passivischen Partizipien sind nur soweit in die Untersuchung einbezogen, als sie sich syntaktisch wie die aktivischen verhalten. Die Konstruktion des Dativus absolutus ist von mir besonders behandelt worden (s. Literatur- und Abkürzungsverzeichnis) und deshalb hier weggelassen. Die Untersuchung ist auf die Evangelientexte beschränkt. Vollständigkeit dieses Materials ist angestrebt. Mein verehrter Lehrer, Akademiemitglied Professor Dr. H. H. Bielfeldt, hat der Arbeit von Anfang an zur Seite gestanden und sie mit wertvollen Ratschlägen gefördert. Ich danke ihm dafür und für die Aufnahme der Arbeit in die „Veröffentlichungen des Instituts für Slawistik" auf das herzlichste. Herrn Dr. phil. Jürgen Werner vom Philologischen Institut der Karl-MarxUniversität Leipzig habe ich dafür zu danken, daß er mich bereitwillig und sicher in schwierigen Fragen der griechischen Syntax beraten hat. Fräulein Gisela Walter vom Institut für Sprachwissenschaft der Karl-Marx-Universität danke ich für das Mitlesen der Korrekturen und ihre Hilfe bei der Anfertigung der beiden Register. Die vorliegende Arbeit wurde von der Hohen Philosophischen Fakultät der Karl-Marx-Universität im Februar 1961 als Habilitationsschrift angenommen. Leipzig, März 1961
Rudolf Rüzicka
Inhaltsverzeichnis
Vorwort
V
Literatur- und Abkürzungsverzeichnis
XI
1 2
Lehnsyntax im Altslavischen Lehnsyntax und Partizipien
3
Übersicht über System und Klassifizierung der altslavischen Partizipialkonstruktionen
12
4
Die subjektbezogenen präpositiven Konstruktionen des Kurzpartizips Das präteritale Partizip . . . '. Konstruktionen mit präteritalem finiten Verb Konstruktionen mit Subjekt
14 14 14 15
4.1 4.1.1 4.1.1.1
1 7
Exkurs: Zur Entstehung der Konstruktion
22
4.1.1.2 4.1.1.3
43
4.1.1.3.1 4.1.1.3.2 4.1.1.4 4.1.2 4.1.2.1 4.1.2.2 4.1.2.3 4.1.2.4
Konstruktionen ohne Subjekt •„ Vom Vorhandensein eines Subjekts unabhängige syntaktische Besonderheiten Nebensätze zwischen Partizip und Hauptverb Partizipialkonstruktionen in Nebensätzen Zu Aspekt und Tempus des Partizips der Konstruktionstypen Konstruktionen mit nichtpräteritalem finiten Verb Konstruktionen mit präsentischem finiten Verb . Konstruktionen Partizip—Imperativ Konstruktionen Partizip—Konditional Konstruktion Modalverb—Partizip—Infinitiv
Anhang zu 4.1
61 61 62 63 65 67 78 81 81 82
4.2 4.2.1 4.2.2 4.2.3 4.2.4
Das präseritische Partizip; Gegensatz zum präteritalen Partizip . Konstruktionen mit indikativischem finiten Verb Konstruktionen Partizip—Imperativ Konstruktionen Partizip—Konditional Konstruktion Hilfsverb—Partizip—Infinitiv
82 85 98 99 100
5
Konstruktion mit ungleichem Subjekt für präpositives Partizip und finites Verb
100
VIII
Inhaltsverzeichnis
6
Partizipien des Passivs als peripheres Prädikat in präpositiver Stellung
7
Konstruktionen mit Partikel i zwischen präpositivem Partizip und finitem Verb 102
8 8.1 8.1.1 8.1.2 8.2 8.2.1 8.2.2 8.3
Präpositive polypartizipielle Konstruktionen Konstruktionen mit zwei Partizipien Syndetische Konstruktionen mit Partikel i Asyndetische Konstruktionen Konstruktionen mit drei Partizipien Partikel i zwischen den ersten beiden Partizipien Partikel i zwischen dem zweiten und dritten Partizip Konstruktionen mit vier Partizipien
Die subjektbezogenen postpositiven Konstruktionen des Kurzpartizips. Begründung der Klassifizierung präpositiv: postpositiv 9.1 Das Präsenspartizip 9.1.1—9.1.5 Semantisch-syntaktische Typen; syntaktische und/oder stilistische Relevanz der Permutation des Partizips; Unterschiede präpositiver und postpositiver Konstruktion (9.1.1) 9.1.6 Zum Verhältnis von Semantik und Syntax beim postpositiven Konstruktionstyp 9.1.7 Formelhaft-idiomatische Wendungen mit glagol^ = kiymv und imy = ixcov 9.1.8 Konstruktionen mit potentiellem halbkopulativen Charakter des finiten Verbs 9.1.9 Postpositives Partizip im Infinitivsyntagma ohne Kongruenz . . 9.1.10 Polypartizipielle postpositive Konstruktionen 9.1.10.1 Paralleles und intensivierendes Asyndeton 9.1.10.2 Bezugloses Asyndeton 9.1.10.3 Uneigentliches Asyndeton mit Abhängigkeitsverhältnis der Partizipien 9.2 Das präteritale Partizip 9.2.1 Stilistische Relevanz der Postposition bei Vorzeitigkeitsbedeutung des Partizips 9.2.2 Syntaktische Relevanz der Postposition bei Vorzeitigkeitsbedeutung des Partizips 9.2.3 Stilistische und/oder syntaktische Relevanz der Postposition bei Nichtvorzeitigkeit. Unterschiede zum postpositiven Präsenspartizip 9.2.4 Formelhafte Konstruktionen mit rekb = elnwv und nacbm = ägtidfievog 9.2.5 Konstruktionen mit Partikel i vor postpositivem präteritalen Partizip
101
112 113 113 119 130 130 132 134
9
10 10.1
Gebundene postpositive Konstruktionen; drei Merkmale . . . . Phasenverb als Hauptverb
135 139
139 159 163 168 169 171 172 173 174 174 175 177
180 184 187 188 189
Inhaltsverzeichnis 10.2 10.3 10.4
IX 191 194
10.5
Bindung des Partizips aus Gründen semantischer Geschlossenheit Konstruktionen mit Interrogativpronomen als Objekt des Partizips Konstruktionen mit Relativpronomen oder -adverb auf -ze vor dem Partizip Konstruktionen mit eko vor dem postpositiven Partizip
11 12
Passivische postpositive Partizipien Die analytische Verbalform des Typs be uc§
201 202
Anhang zu 12 13 Konstruktion: se + Substantiv (Nominativ) + Partizip Präsens . 14 Singulare Konstruktionen des nominativischen Partizips . . . . 14.1 Das Partizip als selbständiges Prädikat 14.2 Scheinbare Selbständigkeit des Partizips . 14.3 Pronomen + prädikatives Partizip als Nominalgruppe vor Relativpronomen 14.4 Geschlossene Konstruktion ize + Partizip — finites Verb . . . . 14.5 Kriterien der Attributivität 14.6 Nominales Partizip in absoluter Stellung („Substantivierung") . 14.7 Präteritales Partizip adjektivischen Charakters, das durch Identifizierung mit griechischem adjektivischen Perfektpartizip hervorgerufen ist 15 15.1 15.2 15.2.1 15.2.2 15.2.3 15.2.4 15.2.5 15.2.6 15.2.7 15.2.8 15.2.9 15.2.10 15.3 15.4 16 16.1 16.2 16.2.1 16.2.2
Nichtnominativische Partizipien Unterscheidung vom nominativischen Partizip Konstruktionen Akkusativ + akkusativisches Partizip Allgemeine Charakteristik der Konstruktion Kriterien der Prädikativität. . Konstruktionen nach Verba sentiendi und nach obresti Konstruktionen nach Verba cogitandi und dicendi mit Strukturabweichung von griechischer Akkusativ-Infinitiv-Konstruktion. . Konstruktionen mit anderen Verben Partizipien in Kongruenz mit präpositionellem Akkusativ . . . Prädikativität des Partizips durch Beziehung zur Modalität des unpersönlichen Prädikats Konstruktion eko -f Partizip Konstruktionen des Partizips Präsens Passiv; Stilisierung nach dem Griechischen Substantiviertes Präsenspartizip im Akkusativ Konstruktionen Genitiv + genitivisches Partizip Konstruktionen Dativ + dativisches Partizip Die nichtprädikativen (pronominalen) Partizipien Unterschiede zu den nominalen Partizipien Das Merkmal der Nichtprädikativität Nichtprädikativität des pronominalen Partizips als Prädikatsnomen der Verbalgruppe Kriterium der Numeruskongruenz
197 200
222 225 226 226 228 229 230 232 235
237 238 238 239 239 241 243 257 257 263 263 264 264 265 266 268 272 272 279 279 280
X
Inhaltsverzeichnis 16.2.3 16.2.4 16.2.5
Positionsäquivalenz mit Interrogativ- und anderen Pronomina 280 Substantivische Appositon beim pronominalen Partizip 281 Syntaktische Oppositionen; Kommutationsproben. Aspekt und Tempuskategorie beim pronominalen Partizip 282
Anhang zu 16.2.5
288
16.3 16.3.1
289
Syntax und Semantik des nichtprädikativen Partizips Das nichtprädikative Partizip in absoluter Stellung (Substantivierung) . .
289
Anhang zu 16.3.1
317
16.3.2 16.3.2.1 16.3.2.2 16.3.2.3
323 323 324 327
Das nichtprädikative'Partizip in attributiver Stellung Abgrenzung vom nominalen Partizip Abgrenzung vom pronominalen Partizip in absoluter Stellung . . Attributive Konstruktionen des pronominalen Partizips . . . .
Anhang zu 16.3.2 17 17.1 17.2
Zusammenfassung (4—16) Das System Das Verhältnis zum Griechischen
342 .
346 346 365
Personenregister
375
Stellenregister
377
Literatur- und Abkürzungsverzeichnis
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Literatur- und Abkürzungsverzeichnis
XV
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Quellen
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Wörterbücher Handwörterbuch zu den altkirchenslavischen Texten von L. Sadnik und R. Aitzetmüller 's-Gra venhage 1955. I. I. Sreznevskij: Materialy dlja slovarja drevnerusskogo jazyka po pis'mennym pamjatnikam. Sanktpeterburg 1893—1903 = Materialy. I n Mar sind Mt 1—5,24 dem kyrill. Deöani-Evang. (13. Jhrh.) entnommen.
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Wörterbücher Handwörterbuch zu den altkirchenslavischen Texten von L. Sadnik und R. Aitzetmüller 's-Gra venhage 1955. I. I. Sreznevskij: Materialy dlja slovarja drevnerusskogo jazyka po pis'mennym pamjatnikam. Sanktpeterburg 1893—1903 = Materialy. I n Mar sind Mt 1—5,24 dem kyrill. Deöani-Evang. (13. Jhrh.) entnommen.
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Lehnsyntax im Altslavischen
1.1 Hält man altslavische Texte neben ihr griechisches Original, so fällt die weitgehende Übereinstimmung der syntaktischen und syntaktisch-stilistischen Struktur ins Auge. Es ist unbestreitbar, daß die altslavische Syntax ,,. . . unter starkem griechischen Einfluß steht" (Kurz, Problematika 89), ja daß sie ein Abbild, freilich ein eigenartiges Abbild (svérázny odlitek) des Griechischen ist (Havránek, in: Historickosrovnávací Studium 142).1 1.2 Wenn man diesem an der Oberfläche so klaren Sachverhalt auf den Grund gehen und syntaktischen Einfluß im einzelnen nachweisen will, ergeben sich Schwierigkeiten, die durch den Charakter der altslavischen Sprache noch verstärkt werden. J.Bauer (Vliv rectiny), H.Birnbaum (Zur Aussonderung der syntaktischen Gräzismen) und Verf. (Griechische Lehnsyntax im Altslavischen) haben die allgemeine methodische und sachliche Problematik eingehend erörtert; ich kann mich hier im wesentlichen auf Ergänzungen und Zusammenfassung beschränken. 2 1.3 Erste Orientierung auf dem Gebiet der Lehnsyntax gibt die durch Skalicka (in: Historickosrovnávací Studium 139) bekräftigte Feststellung von Jarceva (Problema vydelenija 4), daß die Aussonderung entlehnter syntaktischer Elemente vor allem deshalb so schwierig sei, weil Strukturen der syntaktischen Ebene in höherem Grade motiviert sind als morphologische oder phonologische Strukturen. Der Begriff der Motiviertheit könnte noch in verschiedener Richtung ausgedehnt werden: beim Kontakt verwandter Sprachen kann die Aufnahme 1
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Mit Recht lehnt J. Bauer (Vliv 75) das Urteil Grunskijs ab, das von „voller Abhängigkeit" und von „sklavischer Nachahmung in vielen Fällen" spricht. Die in den drei Aufsätzen angegebene Literatur ist zu ergänzen durch: Travaux du Cercle linguistique de Copenhague. Vol. XI, La structure classique de la civilisation occidentale moderne: Linguistique; Copenhague 1957 = Acta Congressus Madvigiani (s. Literaturverzeichnis]. Vor allem der Aufsatz von F. Blatt „Latin Influence on European Syntax" ist bemerkenswert; in ihm werden Prinzipien der methodischen Behandlung der Lehnsyntax umrissen.
1 RüäSiika
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Lehnsyntax im Altslavischen
einer bis dahin unbekannten Konstruktion durch ererbte strukturelle Homogenität motiviert sein; Konstruktionen, die auf Grund bestimmter Entwicklungstendenzen in der einen Sprache entstanden sind, werden in eine verwandte Sprache übernommen, in der gleiche Tendenzen (noch) nicht zu gleichen Ergebnissen geführt haben (z. B . Partizipialkonstruktionen bestimmter Typen, besonders auch absolute Konstruktionen). 1.4 Was die Aussonderung und den Nachweis syntaktischer Entlehnungen einerseits so erschwert, nämlich die Motiviertheit syntaktischer Gebilde und die „losere" Verknüpfung der Wörter in Wortverbindungen und Sätzen, erleichtert andererseits fremde Einflüsse; nicht die syntaktischen Grundverhältnisse des einfachen Satzes allerdings, wie z. B . Kasusfunktionen, sondern semantisch implizite und kompliziertere syntaktische Beziehungen, wie z. B . Partizipialstrukturen und Hypotaxe, unterliegen leichter fremdem Einfluß und zwar vor allem dann, wenn die Entwicklung dieser syntaktischen Beziehungen noch im Fluß ist. 1.5 Gleiche Konstruktionen können in zwei Sprachen von Haus aus geläufig sein. Selbst gleiche Konstruktionen eigenwilliger Prägung brauchen nicht auf Entlehnung zu beruhen. Umgekehrt können ungleiche Fügungen syntaktische Entlehnungen in transformierter (z. B . Dativus absolutus) oder kontaminierter Gestalt sein (z. B . ize + Partizip). Die Konstatierung einer Ähnlichkeit oder einer Abweichung, wie sie sich etwa Angelova in ihrer Arbeit „Die Partizipialkonstruktionen in den altbulgarischen Sprachdenkmälern" zum Ziel setzt, reicht nicht aus, besonders dann nicht, wenn es sich um verwandte Sprachen handelt. Wer das syntaktische Verhältnis zweier Sprachen feststellen will, darf nicht von vornherein auf die Suche nach Entlehnungen gehen. Vielmehr muß der syntaktische Komplex, in dem eine Entlehnung vermutet wird, in seiner Gesamtstruktur überschaut werden. Nur durch Vergleichungen (vgl. Verf., Lehnsyntax 176ff.; Havranek, Metodicka problematika 86ff.) und Strukturanalysen kann man zu Schlüssen über das syntaktische Verhältnis zweier Sprachen gelangen. Dazu gehört auch die „innere" Vergleichung, bei der alle „konkurrierenden Mittel zum Ausdruck der untersuchten Kategorien" (Kurz, Problematika 91) betrachtet werden. Auf diesem Wege besteht Aussicht zu erkennen, was der Gleichheit, Ähnlichkeit oder Abweichung syntaktischer Fügungen zugrunde liegt, und zu beurteilen: ob eine übernommene Konstruktion als mechanische, strukturfremde „calque" zu betrachten oder aber im syntaktischen System nicht als Fremdkörper aufzufassen ist; ob eine in der Überlieferung einmalige oder
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ganz seltene „calque" ein sprachlicher oder übersetzerischer Fehlgriff ist, der das syntaktische System nicht berührt oder der Zufälligkeit der Texte zugeschrieben werden muß; warum eine Konstruktion nicht in unveränderter Gestalt übertragen wird, sondern an eine eigene anknüpft, bzw. sich mit ihr vermischt (Transformation und Kontamination); ob schließlich eine syntaktische Abweichung eine n o t w e n d i g e ist, die Unterschiede der syntaktischen Struktur sichtbar macht, oder ob es sich um eine stilistische, vielleicht synonyme Variation handelt. 1.6 Das Altslavische bietet ein günstiges Feld für die Untersuchung syntaktischer Einwirkungen einer anderen Sprache. Es ist aber eine Sprache, die gerade hier mit besonderem Maß gemessen werden muß. Das Altslavische ist im großen und ganzen eine Sammlung von Übersetzungen. Für Übersetzungen gilt allgemein, ,,. . ,'that translators are often tempted to experiment with their native language" (Sorensen, Latin Influence 135). I m besonderen gilt das für die altslavische Sprache; wenn sie auch nicht die Muttersprache der griechischen Übersetzer war, so wurde sie von ihnen doch so glänzend beherrscht, daß die „Symbiose" dieser Sprache und ihrer Muttersprache sie zu überlegtem und glücklichem „Experimentieren" prädestinierte. Der Zwang zu Neuerungen, zu Experimenten im Altslavischen, ergab sich daraus, daß ,,. . . mluveny základ spisovnych jazykú nemél dosti syntaktickych prostredkú k tlumoceni slozitych myslenkovych obsahú" (J. Bauer, Vliv 74) und — extralinguistisch — aus dem religiösen Respekt vor der Heiligkeit der Texte, der eine genaue und möglichst wortgetreue Übersetzung auferlegte. Beides ist nicht voneinander zu trennen. Der Aufbau der ersten slavischen Literatursprache ging Hand in Hand mit einer Stilisierung nach dem griechischen Original. Die Übersetzer fanden keine syntaktischen Normen einer Literatursprache vor, nach denen sie sich hätten richten können, sondern mußten selbst welche prägen. Wie dauerhaft diese waren, wie weit die Stilisierung zur Syntax „gefror", ist eine Frage, die sich gar nicht in der Hauptsache an das Altslavische richtet, sondern an die slavischen Literatursprachen, die unter dem Einfluß des Altslavischen standen, besonders an die russische. Das Fehlen einer gleichzeitigen und vergleichbaren Originalliteratur des Altslavischen erschwert es, Bereiche, Ausmaß und Tiefe der Stilisierung in der Übersetzungsliteratur festzustellen. So erscheinen Havráneks Worte verständlich, daß „. . . die Übersetzungen . . . die älteste Phase der slal*
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vischen Syntax in den altslavischen Denkmälern verdunkelt haben" (Problematika 86). Im gleichen Satz weist Havranek aber auch auf die Vorzüge hin, die übersetzte Texte als Objekt syntaktischer Untersuchungen bieten können: „. . . n a druhe strane zase mame v prekladech realisoväno porovnavani (,sopostavlenije') dvou jazykü, ktereho nemüzeme nevyuzit" (Problematika 86). Die verschiedene syntaktische Bewältigung des gleichen Inhalts steht in einem lebendigen Vergleich vor uns. Welcher Art ist die syntaktische Beeinflussung, die besonders durch Übersetzungen hervorgerufen wird? Gleichartige Konstruktionen der beiden Sprachen können identifiziert werden: die „gleiche" Fügung erhält im System synonymer Konstruktionen oder jedenfalls anderer möglicher Ausdrucksweisen einen anderen Wert als ihr ursprünglich zukam, nämlich den der Modellkonstruktion des griechischen Originals. Das betrifft nicht nur ihre Frequenz, sondern auch ihre Semantik und manchmal auch die Wortstellung. Wie weit Verwendungsweise und Stellung einer Konstruktion im syntaktischen System durch die Identifizierung mit der „gleichen" des Originals verschoben werden können, hängt von der Existenz und Differenziertheit synonymer oder ähnlicher syntaktischer Mittel ab, aber ebenso von der Bereitschaft des Übersetzers zur Stilisierung oder syntaktischen Nachahmung, die wiederum durch die strukturelle Beschaffenheit der Sprache, in die übersetzt wird, mitbestimmt werden. Aueh hier ist es wieder die Motiviertheit der syntaktischen Gebilde, zusammen mit ihren Kontextfaktoren, die selbst stärkere Abweichungen vom üblichen Gebrauch im Rahmen des immer noch Verständlichen halten kann. Auf diese Weise wird schließlich auch die Übernahme von Konstruktionen möglich, die den slavischen Dialekten bis dahin überhaupt fremd waren. Die Motiviertheit läßt der Stilisierung einen großen Spielraum. Freilich kann die Stilisierung religiöser Texte auch in Kauf nehmen, daß eine Konstruktion schwer verständlich ist, ihr genauer Sinn in der Schwebe bleibt oder der Interpretation bedarf. 1.7 Es braucht kaum hervorgehoben zu werden, daß allgemeine Merkmale und Entwicklungsgesetze derLiteratursprachen, z. B. ihr Kontakt mit ausgereifteren Literatursprachen oder der geringere Grad der Automatisierung ihres Gebrauchs, syntaktische Entlehnungen begünstigen (vgl. Horälek, K problematice dejin spisovneho jazyka 373 und J . Bauer, Vliv 73). Das Altslavische hat ausgeprägt buchsprachlich-literarischen Charakter: ,,. . . vliv ziveho jazykoveho prostfedi se uplatnoval v syntaxi jen mälo, protoze staroslovenStina se vlastne hned pri svem vzniku odtrhla od sveho
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narecniho zakladu a stala se v celem dalsim vyvoji jazykem typicky kniznim" (Bauer, Vliv 75). 1.8 Die Möglichkeit ist nicht ausgeschlossen, daß die Gleichheit einer altslavischen und griechischen syntaktischen Konstruktion nicht durch Entlehnung in der Übersetzung entstand, sondern auf eine Entlehnung der slavischen Mundarten aus dem gesprochenen Griechisch zurückgeht. Die Übersetzer konnten in einem solchen Fall auf eine in den ihnen geläufigen Mundarten bereits entlehnte Konstruktion zurückgreifen; Seliscev (Staroslavjanskij jazyk I, 19) führt das Beispiel Mr 6, 39/40 an: i povele iim> posaditi je vse . na spody . na spody . na treve xal ETiexa^ev avxolq ävaxh&fjvai navrag crupTTOcna cru|iTroaia im rä> ^AOJOOJ zelene . i vtzlegoäe na lechy . na lechy . po s i t u i peti deseti. XOQtü) . xal ävejzeoav Trpaaiai TTpaaiai xaxä exaxov xal xaxä nevxrjxovxa. „CjiaBHHCKaH nepe^aia He HBJiHJiact Jinnib KHHJKHOH nepeflanefi rpeiecKoro TEKCTA, a OTPAJKAJIA HBJieHne HSHBOH CJIABHHCKOÖ penn." Seliscev (a. a. 0 . 20)
belegt mit einem Beispiel aus Elin-Pelin die Erhaltung dieser Konstruktionsweise im modernen Bulgarischen. Der Charakter dieses Beispiels (weitere sind meines Wissens in der Literatur zur altslavischen Syntax bisher kaum vermerkt worden) weist weniger auf ein syntaktisches Strukturmodell als auf eine stilistische Figur mit emphatischer Funktion hin.
Die Wahrscheinlichkeit, im Altslavischen volkstümliche Gräzismen anzutreffen, die im griechischen Original nicht ebenso an derselben Stelle vorhanden sind, ist gering, wenn man bedenkt, daß das neutestamentliche Griechisch im großen und ganzen „ . . . der natürlichen Volkssprache, wie sie . . . in den unliterarischen Papyri und etwa bei Epithet vorliegt, näher als der vornehmen Literatursprache steht" (Blass-Debrunner, Nt. Grammatik 3). Die Abgrenzung volkstümlicher Entlehnungen von den literarischen kann deshalb sehr schwer sein, wenn nicht, wie im Beispiel Seliäeevs, der Charakter der Fügung selbst ihre Zugehörigkeit zur lebendigen gesprochenen Sprache verrät. Birnbaum (Aussonderung 248) bemerkt ganz richtig, daß Nachforschungen nach volkstümlichen Byzantinismen breite Vergleichungen im Rahmen der Balkanlinguistik erfordern können. Für die in dieser Arbeit behandelten Partizipialkonstruktionen kommen Entlehnungen dieser Art kaum in Betracht. 1.9 Was nun diejenigen syntaktischen Entlehnungen des Altslavischen angeht, deren Entsprechungen im Griechischen selbst nicht ursprünglich sind, sondern als sogenannte Semitismen (Hebräismen, Aramäismen) gelten, so stimme ich mit Birnbaum darin überein, daß ,,. . . eine allseitige Unter-
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suchung der syntaktischen Gräzismen an ihnen nicht stillschweigend wird vorübergehen dürfen" (Aussonderung 246). Jedoch liegt eine systematische Untersuchung der Semitismen außerhalb der Kompetenz des Slavisten, und er wird sich zufriedengeben müssen mit allerdings wünschenswerten Hinweisen auf die letztlich semitische Herkunft der einen oder anderen aus dem Griechischen übernommenen Konstruktion des Altslavischen. 1.10 Umstritten ist die Frage, welche Quellen der Untersuchung der altslavischen Lehnsyntax zugrunde gelegt werden müssen. Birnbaum (Aussonderung 243) meint, daß man sich bei der Untersuchung der syntaktischen Gräzismen auf die Primärquellen, den klassischen altslavischen Kanon beschränken könne, zumindest vorerst. Demgegenüber mahnt Kurz (Problematika 90), daß die kanonischen Denkmäler allein nicht genügen. So richtig es ist, die Grundlage des sprachlichen Materials möglichst breit sein zu lassen, so klar ist auch, daß hinter der Forderung von Kurz eine Konzeption steht, die weit über das Altslavische hinausweist und das Schicksal der syntaktischen Gebilde des Altslavischen in ihrer weiteren Entwicklung auf tschechisch-kirchenslavischem, mittelbulgarischem, serbisch-kirchenslavischem, kroatisch-glagolitischem und besonders russisch-kirchenslavischem Boden verfolgen will (vgl. Kurz, a. a. 0 . 90). Hierfür ist aber eine genaue Beschreibung der Syntax der relativ klar abzugrenzenden kanonischen Denkmäler Voraussetzung. Auf diese Weise abzugrenzen und schrittweise vorzugehen ist um so berechtigter, als nach den Untersuchungen Horaleks (Evangeliäre a ctveroevangelia) ,,. . . das Bestreben nach wörtlicher Angleichung der altslavischen Übersetzung an den offiziellen griechischen Wortlaut, das eine totale Gräzisierung mit sich bringt, als eine der Grundkräfte . . . " anzusehen ist, die ,,. . . die Entwicklung der altslavischen Evangelienübersetzung bestimmen" (vgl. Bauer, Vliv 75, Fußnote). Diese Feststellung Horaleks gilt auch für die anderen altslavischen Texte. Die Umrisse des echten syntaktischen Systems werden durch allzu starke spätere Stilisierung und Nachahmung des Griechischen immer undeutlicher. Grundlage der vorliegenden Untersuchung sind die Evangelienübersetzungen.
Lehnsyntax und Partizipien
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Lehnsyntax und Partizipien
2.1 Es ist ratsam, der syntaktischen Beschreibung der altslavischen Partizipien Überlegungen zur Lehnsyntax 1 vorauszuschicken. Das gilt nicht nur für das Altslavische; Gesetzmäßigkeiten viel weiterer Geltung zeichnen sich ab. Was im Altslavischen geschieht, ist der zugespitzte Einzelfall einer allgemeinen Tendenz literatursprachlicher Entwicklung. Wo immer im indoeuropäischen Bereich dem syntaktischen Einfluß einer Literatursprache auf eine andere nachgegangen wird, bilden die Partizipialkonstruktionen einen Hauptgegenstand der Untersuchung; umgekehrt: wenn die Entwicklung der Partizipialkonstruktionen in einer Literatursprache verfolgt wird, kann die Frage nach lehnsyntaktischer Beeinflussung nicht übergangen werden, vor allem dann nicht, wenn Berührungen mit den klassischen Sprachen auf der Hand liegen. Für die englischen Ubersetzungen klassischer Texte in der elisabethanischen Zeit war ,,above all the limpidity and transparence of the Latin period . . . the big model." Und ,,one of the pillars of this structure is the use of participle in apposition to a noun . . . " (Blatt, Latin influence on European syntax 49). S0rensen (Latin Influence on English Syntax 140) kommt zu dem Schluß: „Extensive use of participles is a characteristic of Latin which has influenced English style." Blatt wagt schließlich die Verallgemeinerungen: ,,. . . the u s e of p a r t i c i p l e has been extended in nearly all European languages in order to make possible a clause structure known from Late Latin texts . . ." (a. a. 0 . 58) und „If the field of a construction supposed to be of foreign origin is widened, influence is probable, as may be seen in the case of the participles: participles are known in all I. E. languages, but in the early periods their use is very limited" (ebenda 39). Intensiver noch als im Lateinischen ist der Gebrauch im klassischen Griechisch: ,,If we compare a Classical and a Late Latin translation of the same Greek text, it will be seen that the use of participles is enlarged, probably on account of Greek influence (Blatt, ebenda 39). Blatt sieht in der Intensität und Vielfalt der Parti1
Der Begriff Lehnsyntax muß hier notwendigerweise in jenem weiteren Sinne verstanden werden, der auch syntaktische Stilisierung, Ausdehnung, strukturelle oder stilistische Umwertung einer Konstruktion im syntaktischen System erfaßt. Ein solches Verständnis des Begriffs Lehnsyntax ist für die Entwicklung von Literatursprachen unerläßlich, falls man nicht vorzieht, eine Serie weiterer Termini zu prägen.
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Lehnsyntax und Partizipien
zipialkonstruktionen ein charakteristisches Merkmal der Syntax der klassischen Sprachen: „The architecture of these sentences (Präambel der Charta der Vereinigten Nationen, der Verf.) is the classical one (participles, subordinate clauses, etc.)" (Latin influence 43). Das Altslavische hat wie kaum eine andere Sprache einen engen und ständigen Kontakt mit dem Griechischen, das auch als Sprache des Neuen Testaments über ein höchstentwickeltes Partizipialsystem verfügt. 2.2 Warum die Partizipialkonstruktionen im Zentrum der lehnsyntaktischen Beeinflussung mehrerer indoeuropäischer Sprachen stehen — es ließe sich daraus Anhalt für eine typologische Klassifizierung gewinnen — läßt sich unschwer erklären. Der Gebrauch der Partizipien wird lehnsyntaktisch erweitert vor allem in den Funktionen des sekundären oder peripheren Prädikats, die sich auf diese Weise z. B. im Altslavischen zu den Hauptfunktionen des Partizips entwickeln. Als sekundäres Prädikat ist es in die syntaktische Organisation des Satzes relativ lose eingefügt ; seine zweiseitig-komplexe Beziehung zum Prädikat wie zum nominalen Beziehungswort läßt seine Ein- und Unterordnung überhaupt in der Schwebe. Mit anderen Worten: seine Abhängigkeit von der Konstellation des übrigen Satzes ist gering; die Möglichkeit, ein Partizip dem Satz hinzuzufügen, ist kaum eingeschränkt. Diese Uneingeschränktheit ist verbunden mit großer Beweglichkeit der Stellung und außerordentlicher semantischer Variabilität des Partizips. Wie die relative Ungebundenheit des Partizips die Angleichung an ein syntaktisches Vorbild erleichtert, so unmerklich kann sie diese machen ; die übernommene Konstruktion kann leicht den strukturellen Möglichkeiten der „nehmenden" Sprache entsprechen. 2.3 Die syntaktische Homogenität der Partizipien vom Standpunkt der Satzstruktur besteht vor allem darin, daß sie in Berührung mit dem Prozeß der Herausbildung der Hypotaxe und Parataxe vom Prädikat eines Nominalsatzes zum peripheren Prädikat eines zentralen Prädikats verwandelt und umgewertet wurden. Die letzten Phasen und Spuren dieses Prozesses sind in frühen Denkmälern z. B. des Altrussischen noch zu verfolgen. Im Altslavischen ist dagegen der im Griechischen der Koiné bereits erreichte Zustand im großen und ganzen abgebildet. „La syntaxe de subordination représente un état de langue récent dans les langues modernes aussi bien qu'en latin. Tout simplement parce qu'un système compliqué de subordination linguistique est le complément nécessaire d'un raffinement de pensée comme nous ne la connaissons pas avant les époques classiques"
Lehnsyntax und Partizipien
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(Blatt, Influence latine sur la syntaxe européenne 226). Die Wandlung der Partizipien zu prädikativ subordinierten Partizipien im Slavischen ist unabhängig vom Einfluß einer anderen Sprache, wird jedoch im Altslavischen durch Angleichung an das griechische Modell gleichsam antizipiert. Die homogenen strukturellen Voraussetzungen lassen aber diese ad hoc—Lösung der altslavischen Übersetzung nicht zu einer gezwungenen Überforderung der Sprache werden, so weit auch die Kluft zwischen dem Altslavischen und den gesprochenen slavischen Dialekten aufgerissen wurde. Die schöne und bildhafte Charakteristik, die Franz Blatt für eine andere „concordance générale" gibt, trifft auch für das Verhältnis des Altslavischen zum Griechischen allgemein und insbesondere für die Partizipialkonstruktionen zu: „. . . dans la plupart des concordances générales (entre le latin et les langues européenes comme dans la plupart des concordances entre le latin et le grec et — nous osons l'affirmer — comme dans la plupart des calques syntaxiques) il s'agit d'une influence partielle. Telle une sœur aînée qui montre à la cadette comment il faut s'y prendre, la langue plus développée comme instrument de travail, que ce soit le grec ou le latin, le français ou l'allemand, perfectionne les langues nouvelles en augmentant leur moyens d'expression. Nous avons illustré ce fait par la syntaxe des participes. Ni en latin archaïque ni en ancien français ni dans les plus anciennes formes des langues germaniques le participe présent ne prend de complément : peu à peu le participe acquiert une souplesse qui le rend plus utilisable (un homme sachant l'anglais/knowing this/ velvidende at), et ce qui est important, c'est que le développement dont il est question est un développement homogène" (Influence latine sur la syntaxe européene 226). 2.4 Neben der Autonomie der literatursprachlichen Entwicklungstendenz kann der Kontakt mit einer — meist älteren und ausgereifteren — Literatursprache für die Ausprägung und die Rolle syntaktischer Konstruktionen entscheidend sein: die Partizipialkonstruktionen sind z. B. in der deutschen Literatursprache relativ schwach ausgebildet (vgl. Verf. Griech. Lehnsyntax 173). Die viel stärkere und. vielseitigere Verwendung von Partizipialkonstruktionen in der russischen Literatursprache ist durch die anhaltende altslavische Tradition und später vielleicht durch französischen Einfluß gefördert worden; vgl. Bulachovskij, Istoriceskij kommentarij 234 und Stender-Petersen und Jordal, Das griechisch-byzantinische Erbe 211. 2.5 Betrachtet man die syntaktische und semantische Struktur der Partizipialkonstruktionen von der stilistischen Seite, läßt sich ebenfalls erkennen,
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Lehnsyntax und Partizipien
warum sie ein besonders geeignetes Objekt lehnsyntaktischen Austausches sind. Sie sind auswechselbar: anders als etwa bei der syntaktischen Konstruktion eines Akkusativobjekts stehen ihnen synonyme, meist hypotaktische Konstruktionen zur Seite, die häufig ausdrücklich das bezeichnen, was die semantische Variante des Partizips nach Lage des Kontexts meint. Der „Nachteil" daß die Partizipialkonstruktion den genauen Sinn offen oder in der Schwebe lassen kann, wird durch syntaktische und stilistische „Vorteile" aufgehoben und überwogen; durch die Vereinigung u n d die klare Abstufung z w e i e r Prädikate in e i n e m Satz; die Verdichtung der Aussage u n d die Bewahrung der syntaktischen Perspektive. Syntaktisch viel beweglicher und ungebundener als der Infinitiv, knapp und verdichtet gegenüber der Nebensatzkonstruktion, ist das Partizip, wie diese beiden, ein Instrument des verfeinerten sprachlichen Ausdrucks der Literatursprache. „Through most syntactic latinisms in modern European two general traits emerge clearly. One is the wish to give as much perspicuity as possible to the linguistic expression of a complicated thought — to emphasize the main thing and to subordinate what is less important. This holds true for the arrangement of subordinate clauses as well as for the use of participles and infinitive constructions" (Blatt, Latin Influence 68). So erklären sich die bereitwillige Aufnahme einer Partizipialkonstruktion, die starke Vorbildwirkung einer anderen Literatursprache wie auch überhaupt „the general predilection for using the nominal form of t h e v e r b . . . " (Blatt, a. a. 0 . 49). 2.6 Der syntaktische Gebrauch der Partizipien in der Sprache des griechischen Originals und in der altslavischen Übersetzung gleicht sich in vielen Konstruktionen. Da die Verwendung der Partizipien so stark und vielseitig ist, daß sie als ein wesentliches, das syntaktische Profil der beiden Sprachen mitbestimmendes Merkmal angesehen werden muß, stellt diese Gleichartigkeit eines der wichtigsten und verlockendsten Probleme des syntaktischen Verhältnisses der zwei Sprachen dar. Die vorliegenden Urteile über dieses Verhältnis sind allzu allgemein gehalten, falls sie überhaupt zutreffend sind. I n der einzigen 1 bisher erschie1
Neben der Arbeit von Forssmann: „Die Übertragung der griechischen Partizipialkonstruktionen in dem Ostromirschen Evangelium". Inzwischen ist die ausgezeichnete Monographie R. Veöerkas „Syntax aktivnich participii v staroslovenstine" erschienen. Da ich diese Arbeit nur noch bei den Druckkorrekturen - und somit nicht gebührend — hätte berücksichtigen können, werde ich sie ausführlich für die „Zeitschrift für Slawistik" besprechen.
Lehnsyntax und Partizipien
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nenen Monographie zur Syntax der altslavischen Partizipien, der Dissertation von G. Angeiowa, die trotz einzelner wertvoller Bemerkungen im ganzen eine mechanistische Zusammenstellung der Abweichungen und der Übereinstimmungen der altslavischen Konstruktionen und der des Originals darstellt, findet sich die folgende zusammenfassende Feststellung (S. 47): „Diese Erscheinung (Übereinstimmung der Partizipialkonstruktionen, d. Verf.) begegnet uns im Abg. am häufigsten. Das Partz. spielt im Abg. eine bedeutende Rolle. . . . Die abg. Schriftsprache . . . hat sich in einer reichen Übersetzungsliteratur am Vorbild des späten Griech. herausgebildet, und da es vom Griech. stark beeinflußt ist, kann es uns nicht Wunder nehmen, daß auch diese Erscheinung der Übereinstimmung als eine Nachahmung des Originals zu erklären ist. Aber wenn auch das Abg. weitgehend in Abhängigkeit vom Griech. steht, so haben wir doch in den ersten zwei Kapiteln unserer Untersuchung gesehen, wie sehr in den betref. Fragen das Gefühl der Muttersprache vom Übersetzer berücksichtigt worden ist." Dieses Urteil ist in seiner Allgemeinheit und Undifferenziertheit zumindest unzureichend. 1 2.7 Die Fragestellung, die mir für die Lösung des Problems der syntaktischen Entlehnungen des Altslavischen im Bereich der Partizipialkonstruktionen am zweckmäßigsten erscheint, läßt sich wie folgt aufgliedern: 1. Welche der altslavischen Partizipialkonstruktionen bestanden bereits vor der Schaffung der ersten slavischen Literatursprache in den südslavischen Dialekten, die Grundlage des Altslavischen sind, und vor allem: welche Konstruktionen gab es im Gemeinslavischen ? Mit Sicherheit gehören dazu diejenigen, die keine entsprechende griechische Konstruktion an ihrer Stelle und an anderen Stellen haben. 2. Welche altslavischen Partizipialkonstruktionen folgen mehr oder weniger genau bestimmten idiomatischen oder besonderen in der griechischen literarischen Tradition ausgeprägten Konstruktionen und sind somit als klare Gräzismen zu betrachten? 3. Die bei weitem wichtigste Frage: Welche der den griechischen gleichen altslavischen Partizipialkonstruktionen bestanden zwar nicht in gemeinslavischen oder südslavischen Dialekten vor der Entstehung der Literatursprache, lassen sich aber in ihnen auf 1
Birnbaums (Zum analytischen Ausdruck 2) summarisches Urteil: „Das reich ausgebildete Partizipialsystem des Aksl. darf wohl weitgehend auf das Vorbild der griechischen Syntax zurückgeführt werden" ist zu unverbindlich allgemein.
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Lehnsyntax und Partizipien
Vorformen oder Konstruktionstypen zurückführen, die sich den griechischen Konstruktionen näherten und die im Einklang mit der Struktur der Sprache ungezwungen dem griechen Vorbild folgen? Dazu kommt eine Reihe weiterer Fragen, wie die nach der Frequenz bzw. Produktivität der einzelnen Typen; die nach der syntaktischen Umgebung, der Einbettung der Partizipien; nach dem Verhältnis der Tempusstämme der Partizipien und schließlich nach besonderen Formen einer partiellen Entlehnung wie Kontamination und Transformation. Die unter Punkt 3 gestellte Frage ist von großer Tragweite und zielt auf den zentralen Typ syntaktischer Beeinflussung; ihre Beantwortung ist nur möglich nach einer eingehenden Analyse der Struktur des gesamten Partizipialsystems. Eine solche Strukturanalyse ist aber nicht nur und sogar weniger Mittel zum Zweck der Feststellung von Entlehnungen; sie hat ihren Zweck in sich; sie ist eine der vordringlichsten Aufgaben der altslavischen Syntax. Die außerordentliche Häufigkeit der Partizipien drängt besonders zur Untersuchung ihrer Struktur. Es versteht sich, daß so lebendige syntaktische Konstruktionen des Altslavischen wie die partizipiellen nur erfaßt und richtig dargestellt werden können, wenn die Untersuchung von der Analyse des altslavischen Partizipialsystems ausgeht. Angeiowa nahm die griechischen Formen zum Ausgangspunkt. Die Beschreibung der syntaktischen Struktur der Partizipien steht in der folgenden Darstellung im Vordergrund, ohne daß auf Vergleichungen verzichtet wird. Die passiven Partizipien werden soweit mitbehandelt, als ihre Konstruktionsweise mit den aktiven Partizipien übereinstimmt. Ihre Verwendung zum analytischen oder halbanalytischen Ausdruck des Passivs ist ein Sonderbereich, der nicht mit einbezogen wurde.
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Übersicht über System und Klassifizierung der altslavischen Partizipialkonstruktionen
3.1 Das grundlegende Merkmal dieses Systems ist die komplexe Korrelation der pronominalen (zusammengesetzten, Vollform) und der nominalen Form (Kurzform). Das merkmalhaltige Glied der syntaktischen Korre-
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Lehnsyntax und Partizipien
Vorformen oder Konstruktionstypen zurückführen, die sich den griechischen Konstruktionen näherten und die im Einklang mit der Struktur der Sprache ungezwungen dem griechen Vorbild folgen? Dazu kommt eine Reihe weiterer Fragen, wie die nach der Frequenz bzw. Produktivität der einzelnen Typen; die nach der syntaktischen Umgebung, der Einbettung der Partizipien; nach dem Verhältnis der Tempusstämme der Partizipien und schließlich nach besonderen Formen einer partiellen Entlehnung wie Kontamination und Transformation. Die unter Punkt 3 gestellte Frage ist von großer Tragweite und zielt auf den zentralen Typ syntaktischer Beeinflussung; ihre Beantwortung ist nur möglich nach einer eingehenden Analyse der Struktur des gesamten Partizipialsystems. Eine solche Strukturanalyse ist aber nicht nur und sogar weniger Mittel zum Zweck der Feststellung von Entlehnungen; sie hat ihren Zweck in sich; sie ist eine der vordringlichsten Aufgaben der altslavischen Syntax. Die außerordentliche Häufigkeit der Partizipien drängt besonders zur Untersuchung ihrer Struktur. Es versteht sich, daß so lebendige syntaktische Konstruktionen des Altslavischen wie die partizipiellen nur erfaßt und richtig dargestellt werden können, wenn die Untersuchung von der Analyse des altslavischen Partizipialsystems ausgeht. Angeiowa nahm die griechischen Formen zum Ausgangspunkt. Die Beschreibung der syntaktischen Struktur der Partizipien steht in der folgenden Darstellung im Vordergrund, ohne daß auf Vergleichungen verzichtet wird. Die passiven Partizipien werden soweit mitbehandelt, als ihre Konstruktionsweise mit den aktiven Partizipien übereinstimmt. Ihre Verwendung zum analytischen oder halbanalytischen Ausdruck des Passivs ist ein Sonderbereich, der nicht mit einbezogen wurde.
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Übersicht über System und Klassifizierung der altslavischen Partizipialkonstruktionen
3.1 Das grundlegende Merkmal dieses Systems ist die komplexe Korrelation der pronominalen (zusammengesetzten, Vollform) und der nominalen Form (Kurzform). Das merkmalhaltige Glied der syntaktischen Korre-
Übersicht über System und Klassifizierung der altslav. Partizipialkonstruktionen 13
lation ist die pronominale Form. Das Merkmal ist negativ: N i c h t p r ä d i k a t i v i t ä t . Das merkmallose Partizip k a n n prädikativ und attributiv sein. Die attributive Funktion t r i t t weit hinter die prädikative zurück. Es sei vorausgeschickt, daß die merkmallose Form nicht in jedem Falle mit Sicherheit als prädikativ oder attributiv qualifiziert werden kann. Die Strukt u r des Satzes gibt nicht immer sicheren Anhalt. Der Versuch, in jedem Fall ein Kurzpartizip als prädikativ oder attributiv einzuordnen, läuft Gefahr, zu künstlichen Interpretationen zu führen. Prädikativität und Attributivität sind als syntaktische Merkmale des Kurzpartizips in der Struktur des altslavischen Satzes nicht immer so scharf differenziert, daß sie ein objektives und in jedem Fall verläßliches Unterscheidungsprinzip abgeben. Nicht nur in historischer Hinsicht (für das Altslavische) ist die Anlegung dieser syntaktischen Kriterien nicht völlig angemessen; auch in modernen Sprachen k a n n die Unterscheidung prädikativ: attributiv unscharf und relativ werden. Ich verwende deshalb den Gegensatz prädikativ: attributiv nicht als Kriterium der Klassifizierung der merkmallosen Partizipien. Die Prädikativität ist dessen ungeachtet die überlegene H a u p t f u n k t i o n der Kurzpartizipien, zu der vor allem die Nominativformen drängen. Deshalb erhält die Ausschaltung der Prädikativität in der Vollform solches Gewicht und muß als H a u p t merkmal der Gegenüberstellung der beiden Partizipialklassen gedeutet werden. 3.2 Die syntaktische Klassifizierung der Kurzpartizipien, deren Berechtigung und Notwendigkeit im einzelnen nachgewiesen werden wird, t r e n n t zunächst subjektbezogene (nominativische) und nicht subjektbezogene (nichtnominativische) Partizipien. Subjektbezogen werden die Partizipien genannt, deren Handlung das gleiche S u b j e k t 1 wie die Handlung des finiten Verbs (Prädikats) hat. Innerhalb der subjektbezogenen Partizipien nimmt die analytische Form, die aus Partizip und analytischem Morphem von byti besteht, eine Sonderstellung ein. Alle anderen subjektbezogenen Partizipialkonstruktionen werden in p r ä p o s i t i v e und p o s t p o s i t i v e n a c h ihrer Stellung zum finitem Verb (Prädikat) oder Infinitiv aufgegliedert. E r s t innerhalb der präpositiven und der postpositiven Konstruktionen werden präteritales (-s-) und präsentisches (-nt-) Partizip getrennt. I n der 1
Als Subjekt des Partizips ist das Nomen zu verstehen, das bei der (Kück)transformierung des Partizips zur finiten Verbalform des gleichen genus verbi als Satzsubjekt erscheint.
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Die subjektbezogenen präpositiven Konstruktionen
syntaktischen Beschreibung erweist es sich als zweckmäßig, die Differenzierung nach Tempusform und Aspekt der Gliederung in präpositive und postpositive Konstruktion unterzuordnen. Polypartizipielle Fügungen sind ebenfalls getrennt nach präpositiver und postpositiver Stellung behandelt. Die präpositiven Konstruktionen mit e i n e m Partizip sind schließlich noch nach Tempus und Modus des Prädikats gegliedert. Damit sind die größeren Kriterien der Klassifizierung und Systematik der Konstruktionen des Kurzpartizips umrissen. 3.3 Die Klassifizierung der merkmalhaltigen Vollpartizipien läuft auf den Gegensatz freier und attributiver Stellung hinaus.
4
Die subjektbezogenen präpositiven Konstruktionen des nichtpassivischen Kurzpartizips; Konstruktionen mit nur einem Partizip ohne Konjunktion vor dem Hauptverb
4.1
Das präteritale Partizip
4.1.1
Konstruktionen, deren verbales Zentrum (s.S.20) präteritales Tempus hat
Nach Vorhandensein und Nichtvorhandensein eines Subjekts sind zwei Typen zu unterscheiden (4.1.1.1 und 4.1.1.2). Zur Wichtigkeit dieser Unterscheidung s. S. 43ff. Typ 4.1.1.1. kann nach der Stellung des Subjekts weiter differenziert werden: aufschlußreich wie problematisch in der syntaktischen Gliederung sind die Konstruktionen, in denen das Subjekt n a c h dem Partizip steht (4.1.1.1.1). Zur weiteren Anordnung des Materials ist folgendes zu sagen: Partizipien können grundsätzlich von allen Verben gebildet werden. Doch sind es die Verben zweier semantischer Gruppen, die in großer Übermacht die meisten Partizipien des präpositiven Typs stellen: die Verben der sinnlichen und intellektuellen Wahrnehmung und die Verben der Bewegung, einer Ortsveränderung im weitesten Sinne. Die Grenzen der zweiten Gruppe sind weit gesteckt worden. Innerhalb syntaktischer Gleichartigkeit ist das Material nach semantischen Gruppen angeordnet.
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Die subjektbezogenen präpositiven Konstruktionen
syntaktischen Beschreibung erweist es sich als zweckmäßig, die Differenzierung nach Tempusform und Aspekt der Gliederung in präpositive und postpositive Konstruktion unterzuordnen. Polypartizipielle Fügungen sind ebenfalls getrennt nach präpositiver und postpositiver Stellung behandelt. Die präpositiven Konstruktionen mit e i n e m Partizip sind schließlich noch nach Tempus und Modus des Prädikats gegliedert. Damit sind die größeren Kriterien der Klassifizierung und Systematik der Konstruktionen des Kurzpartizips umrissen. 3.3 Die Klassifizierung der merkmalhaltigen Vollpartizipien läuft auf den Gegensatz freier und attributiver Stellung hinaus.
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Die subjektbezogenen präpositiven Konstruktionen des nichtpassivischen Kurzpartizips; Konstruktionen mit nur einem Partizip ohne Konjunktion vor dem Hauptverb
4.1
Das präteritale Partizip
4.1.1
Konstruktionen, deren verbales Zentrum (s.S.20) präteritales Tempus hat
Nach Vorhandensein und Nichtvorhandensein eines Subjekts sind zwei Typen zu unterscheiden (4.1.1.1 und 4.1.1.2). Zur Wichtigkeit dieser Unterscheidung s. S. 43ff. Typ 4.1.1.1. kann nach der Stellung des Subjekts weiter differenziert werden: aufschlußreich wie problematisch in der syntaktischen Gliederung sind die Konstruktionen, in denen das Subjekt n a c h dem Partizip steht (4.1.1.1.1). Zur weiteren Anordnung des Materials ist folgendes zu sagen: Partizipien können grundsätzlich von allen Verben gebildet werden. Doch sind es die Verben zweier semantischer Gruppen, die in großer Übermacht die meisten Partizipien des präpositiven Typs stellen: die Verben der sinnlichen und intellektuellen Wahrnehmung und die Verben der Bewegung, einer Ortsveränderung im weitesten Sinne. Die Grenzen der zweiten Gruppe sind weit gesteckt worden. Innerhalb syntaktischer Gleichartigkeit ist das Material nach semantischen Gruppen angeordnet.
Die subjektbezogenen präpositiven Konstruktionen
4.1.1.1
Konstruktionen
4.1.1.1.1
Konstruktion
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mit Subjekt (Partizip — Subjekt — Hauptverb)
i slysawbse ucenici ego. pridose i vbzese t r u p t ego.
Mr 6,29 =
aalàaovoavxeg
(.); M t 2 0 , 2 4 ( . ) ;
oi ¡uadtjxal avxov ^k&avaal^Qavxònxcò/Lia
22,7; 17,6 (Mar)i. Mt 9,11 = 2 1 , 2 0 ;
avxov i vidèvbée farisèi glaachg ucenikonrB ego. aal ìòóvxeg oi tbnikb rece emu.
Mt 8,8 =
Kai anoKQi'deiq o SKar6vraQ%og s(prj
11,4;
L 7,22; 5,5.
17 i prognevawb s§ gi. ego. predasti. i m^citelemi.. Kai ¿QyiG'&eig 6 xvqiog avrov nagediOKBV avrov rolg
9,24
(.).
Mt 18,34 (Mar).
ßaaaviaralg
In der ausgeprägt losen Koordination und Anreihung des erzählenden Stils der Evangelien, in dem die Partizipialkonstruktionen des präpositiven Typs zu einer überaus häufig verwendeten und mitunter nahezu formelhaften Ausdrucksweise geworden sind1, ist die Satzgrenze nicht immer sicher feststellbar. In den bisherigen Beispielen leitete die Konjunktion i = gr. xai einen neuen Satz ein. Die Koordination oder Anreihung der Sätze (koordinierter Hauptsatz oder neuer Satz) bringt es mit sich, daß die präpositiven Partizipien von Konjunktionen oder weiterführenden Partikeln eingeleitet oder begleitet werden. Schon daraus ergibt sich ein beachtlicher stilistischer 1
,, K p a ü H e o r p a n m e H H o e KOJiiwecTBO cnynaeB ynoTpeöjieHHH BTOpocTeneHHoro CKa3yeworo b rpaMOTax, no cpaBHeHHio c «pyrHMH npeBHepyccKHMH naMHTHHKaMH, b HacTHOc™ c neTOrrHCHMH, oSiHCimeM TeM, i t o b rpaMOTax noBecTBOBaTejitHtiö aneMeHT no^TH coBepmeHHO OTCyTCTByGT; MeiKAy TeM HMeHHO B nOBeCTBOBaHHH ÖHJIO HeOÖXOAHMO paarpaHHMHTb rjiaBHoe h BTopocTeneHHoe «eitcTBHe. X a p a K T e p H o , mto b rpaMOTax m h BCTpenaeM b t o pocxeneHHoe CKa3yeMoe n o n r a HCKJilOHHTeJibHO TaM, r j j e HMeeT MecTO n o B e c T B O B a m i e " (Borkovskij, Sintaksis 207).
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Die subjektbezogenen präpositiven Konstruktionen
Gleichklang mit dem Griechischen, der allerdings nicht die Partizipialkonstruktion direkt, sondern ihre syntaktische Umgebung betrifft. Neben dem neutralen einleitenden i = xai bevorzugt das Altslavische nach dem griechischen Vorbild besonders die weiterführende emphatische und/oder leicht adversative Partikel ze = de, ox)v. So werden typische Formen der griechischen Parataxe ins Altslavische übertragen (vgl. Chantraine, Le Grec et la structure des langues modernes 27). videvb ze is. negodova i gla imt. Mr 10,14 = löobv
de
o 'Irjaovg
vbzbrévb
ze
òè
slysavb
ze
àxovoag
o °Irjaovg
òè ze òè
ébdtsa
'Hgmòrjg
ó 'Irjaovg
òè
prisedtse èkd-óvxeg
òè
EtaQayßfj
obrétoste ékoze recè ima. àneoxakftévoi
ize
vh
ol neql
evqov
edingjg
na
xrjv évòexàxrjv
xa&òg
des$te coQav
elnev
prijese po
goding. ekaßov
avxolg
àvà
òrjvàqiov
pénezju. pristgplbsa
ze oba
nQoaelftóvxeg vb
slédt
òè ze
18
7,39
(.); 9,54; 18,15; 18,24 (Mar); Mt 9,8. Mt 19,26.
19
Mt 8,10.
20
Mt 2,3 (Mar) = L 9,25; J 11,4. Mt 16,8.
2i
L 19,32 = Mt 25,16(.). Mt 20,9 (Mar) = 13,27 (Mar); 20,10; L 7,20. L 9,12.
23
L 23,55.
26
L 19,8 :
18,40. 27
22
elnev
ol
ze
(.);
avxolg
rece.
is
5,8
è&civfiaaev
ze postlanaa.
àneh&óvveg
L
stmete se.
erb
ó ßaadevg
razumévb yvovg
elnev
ó 'Irjaovg
ze ir odi
àxovoag
elnev
divi se emù.
is.
òè
uslysavb
xal
rece imi.
ist
sfxßMipaq
rjyavdxxrjaev
na ol
sbdbsq
rèste emù.
desjfte.
òcóòexa
elnav
xaxaxoXov&rjoaaaiòè
alyvvalxeg,
25
avxa>
jeze béacho s t nimb prisbly ot
zeny.
2i
alxiveg
fjoav
avveXrjXv&vlai
galileje. vidéèe grobt. ex
xfjg
stavi
FahXaiag ze
axa&eìg vzskloiib àvaxvipag obrastbsi oxQacpeiaa
avxw,
Tiaxyaiog
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xà
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is
elnev
ó 'Irjaovg s§ ona
èxetvr)
nqòg
XÒv
xvqiov
rece ei. elnev gla Xéyei
J 8,10.
28
J 20,16 (Mar).
29
avxfj
emù. avxà>
Ohne griechische Entsprechung zu ze. 2 Küziäka
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Die subjektbezogenen präpositiven Konstruktionen
30 iHdb ze rato to. óbrete edinogo otí> klevréti. svoicht. . . Mt 18,28 è^sX&òv òè ó òovAog èxelvog evoev ha xwv avvöovXcov avxov 31 pad* ze klevréto molése i gle. Mt 18,28/29 tieaòv ovv ó avvòovXog avrov naqexáXei avxòv Xéycov (Mar). 32 ñapad* ze fo tako na prtsi isvy già emù . . . J 13,25 (Mar; àvcmsowv ovv èxelvog ovxcog ¿ni xò ax'í¡&og . . . ?Jysi Zog : napadt ze tako). 33 milosrdvav* ze is*. prikosnQ se ociju ima. Mt 20,34 (Mar). anXayyviaßelg òè o 'Ir¡aovg rjipaxo xcòv òfifiàxcov 34 otevèstavb ze simom petn rece. Mt 16,16 = 3,15; cmoxQi&eìg òè Hi/A,cov IléxQog ehzev 26,25; L 11,45; 20,39; 23,40. Die beiden Anschlußmöglichkeiten (i und ze) schließen sich im allgemeinen aus; ihre Kombination ist ganz selten: 35
i obrastb ze s§ petr*. vidé ucenika. èmaxQacpEÌq ó Iléxqog ßlenei xòv fiadr¡xr¡v
J
21,20.
In Mar ist über dem i ein Zeichen, das ,,. . . einen überflüssigen Buchstaben bezeichnet" (nach dem Herausgeber Jagic). Der Unterschied zwischen den beiden Anschlußarten dürfte geringfügig sein; vgl. die Parallelen in Zog und Mar: 36 i imtse delátele raby ego ovogo bièe ovogo ze übi§e. Mt 21,35; Mar: xal Xaßovxeg oi yecogyoi xovg òovXovg avxov ov fièv eòsigav, errvbse ze delátele ov òè ànéxxeivav Als Äquivalent für griech. ovv wird in gleicher Stellung wie ze auch ubo verwendet : 37 pad* ubo rabofo. klanéáe se emù gle. Mt 18,26 (Mar; Tieocbv ovv ó 39 togda razgnévavb s§ gm domu. rece rabu svoemu. L 14,21. ròte ÒQyiadeìq ó oixoòeanóxrjg elnev xà> òovXw avrov
Die subjektbezogenen präpositiven Konstruktionen
Ähnlich : ne po rmnogu ze pristçpbse stojçstei rëse petrovi. fiera ¡iixqov ôè TtQoaeWôvreç oî sarœreç eînov toj IJérgm
19
Mt 26,73 (Mar).
Mit anaphorisch-pronominalem Anschluß knüpft das Objekt des Partizips an den vorausgehenden Satz an : sego vidévb petn gla isvi. J 21,21. rovrov lôcov o IJéxQoç Xéyei râ> ' Irjaov si rehb is. izide s t uceniky svoimi. J 18,1 = 7,9. ravra EIJIOJV o 'Irjcrovç êifjZ'&ev avv rolç /xaûrjtaïç avrov Es ist eine charakteristische stilistisch-syntaktische Eigenart des erzählenden Evangelientextes, daß ständig eine Brücke zum vorausgehenden Satz geschlagen wird. Bekannte Formen des slavischen Satzbaues der Umgangssprache der vorliterarischen Zeit und das griechische Vorbild wirken hier zusammen. Bei vorgelagertem Nebensatz mit gleichem Subjekt dürfte die Wortfolge /Partizip—Subjekt/ im Hauptsatz verbindlich sein, i ëko pride na mësto. rnztrivb is vidë i. L 19,5. xai (bg fjXdev ¿ni rov ronov ävaßMyiag 6 'Irjaovç eïôsv avrov .. Auch bei ungleichem Subjekt des Nebensatzes wird diese Reihenfolge dominieren (zur Erklärung s. S. 29 ff.). bysti. ze egda glaaâe se. vbzdvigtsi glast etera zena . . . L 11,27. èyêvero ôè êv roi léyeiv avrov ravra ênàgctod nç yvvrj qxovrjv rece emu. . . . eÏTiev avrq> Unmittelbarer Anschluß der Konstruktion an dativus absolütus : i minçvLëju casu. pristçpbse nemu ucenici ego. glase... Mr 6,35. Kai i]ôrj a>oaç TtoXkrjç yevofiévrjç nooaeMôvreç avrw oî {¿a&rjxai avrov ëÀsyov Este ze emu gljçëtju. prisbdt eten o t t ar'chisünagoga. L 8,49. en avrov XaXovvroç'¿Q%£rainç nagà rov âq%ujvvaycoyov gla... Xéycov So auch Sav in Abweichung von der griechischen Konstruktion, die in Mar beibehalten ist : . . . pride edin. . . glç emu. Partizip und Hauptverb sind umgekehrt worden. 2»
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Die subjektbezogenen präpositiven Konstruktionen
Nach dem kurzen Blick auf die Eröffnung der Konstruktion wende ich mich ihrer syntaktischen Struktur selbst zu. Das Partizip ist prädikativ, seine Struktur ist im Bereich des ganzen Satzes wirksam und nur dort erkennbar und bestimmbar. Als Ausgangspunkt der Überlegungen ist eine Beobachtung von Istrina geeignet, die sie in ihrer syntaktischen Untersuchung der Synodalhandschrift der I Novgoroder Chronik an dem zur Rede stehenden Konstruktionstyp gemacht h a t : ,, . . . cbh3b npiraacTHH c nojjjieSKaiipiM HBJiHeTCH . . . hbho HenocpeflCTBeiraoft" (Sint. javl. 79). Das Partizip ist also nicht über das Prädikat, durch dessen Vermittlung, mit dem Subjekt verbunden wie z . B . das Gerundium des modernen Russischen: vgl. etwa: OTfloxHyB, oh coöpaJica yxofliiTb (Fedin). Daraus geht hervor, daß das Partizip nicht als „zweitrangiges Satzglied" eingeordnet werden kann, genauer, daß die Schematik der Klassifizierung der Satzglieder in zentrale (Subjekt, Prädikat) und zweitrangige auch hier versagt; denn das Partizip ist ebenso wenig dem S u b j e k t als Attribut untergeordnet. 1 Wollen wir das Partizip als Prädikat auffassen, dann bedarf der Unterschied zwischen isbdT> ze rab% to . obrete edinogo (Beisp. 30) und izide ze rabh fo i obrete . . . der Erklärung. Der entscheidende grammatische Unterschied der beiden „ P r ä d i k a t e " (isbd'b: izide) besteht darin, daß die Prädikativität des Partizips eine Spannung zum Prädikatskern, nämlich dem finiten Verb, auslöst u n d die kommende satzbildende Prädikation ankündigt, zu deren Ausdruck sie selbst im allgemeinen nicht (mehr) fähig ist. Izide impliziert die Geschlossenheit des Satzes, isbd'b ein folgendes Prädikat. Das Partizip ist unabhängig vom Prädikat in dem Sinne, daß es ihm nicht untergeordnet ist wie ein Adverb oder das Gerundium im modernen Russischen; es ist abhängig von ihm insofern, als es einerseits seiner satzschließenden Prädikativität bedarf und andererseits seine Prädikation diejenige des zentralen Prädikats vorbereitet und auf sie zugeschnitten ist. Diese Unterschiede ergeben sich, wenn wir (Partizip — finites Verb) zu (finites Verb + i + finites Verb) transformieren: /isbd'b . . . obrete /->/ izide i obrete . . ./ Ein weiterer tritt hervor, wenn sich aus der Transformierung die ungewöhnliche Koordinierung von Aorist und Imperfekt ergeben müßte, vgl. Beisp. 2 und 62. Doch 1
Einer der sichersten Beweise dafür ist die Möglichkeit der pluralischen Kongruenz „ad sensum" bei einem Kollektivum „To vylucuje moznost chäpat tu participia privlastkove a naznacuje jejich celkovy predikativni räz" (Veccrka, Ke genesi 44).
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diese Gleichordnung mit Konjunktion steht der Partizipialkonstruktion noch am nächsten. Die unmittelbare Verbindung des Partizips mit dem Subjekt, auf die Istrina hinwies, ist eine Prädikation, und zwar eine periphere, weil ihr die zentrale (verbales Zentrum) folgt, und eine offene, weil sie eine satzschließende, das Prädikat, nach sich zieht. Auch die russische Bezeichnung BTopocTeneHHoe CKa3yeMoe ist deshalb geeignet; doch die diesem „zweitrangigen" Prädikat entsprechende Bedeutung kann nicht darin gesehen werden, daß es „eine weniger wichtige Handlung des Subjekts im Vergleich zur Handlung des Hauptprädikats ausdrücke" (Istrina, Sint. javl. 80). Das wäre ein wenig verläßliches und nicht grammatisches Kriterium. Partizip und Subjekt nehmen im Satz eine Stellung ein, die mit dem Terminus „isoliertes Syntagma" allgemein charakterisiert werden könnte. Wir haben gleichsam z w e i E b e n e n d e r P r ä d i k a t i o n im Satz. Eine Analyse nach „unmittelbaren Konstituenten" (immediate constituents) wird deshalb der Gliederung nur gerecht, wenn Partizip und Subjekt trotz ihrer prädikativen Beziehung als „immediate constituent" der höchsten Gliederungsstufe, der dem Prädikat gegenübersteht, angesehen werden könnten. Obwohl das Partizip nicht im attributiven Verhältnis zum Subjekt steht, schließen sich beide zu einem Syntagma zusammen 1 , das nur als Ganzes mit dem Prädikat zum Satz verbunden ist und als Ganzes auch dem Prädikatssyntagma gegenübersteht. Der Terminus „isoliertes Syntagma" trägt der relativen Selbständigkeit des Partizipialsyntagmas /Partizip—Subjekt/ und der prädikativen Kraft des Partizips Rechnung, die in der Forschung mit großer Einmütigkeit 2 behauptet werden. Diese relative Selbständigkeit einerseits und die Unselbständigkeit der offenen Prädikation andererseits halten die syntaktische Struktur der Konstruktion am Anfang des slavischen Schrifttums in der Schwebe und drängen bald zu der geschlossenen parallelen Entwicklung der Gerundien in den Einzelsprachen. Zum Problem der relativen Selbständigkeit ist ein besonderer Exkurs in die Geschichte erforderlich. 1
2
Vgl auch Vecerka, Ke genesi 44: „Na star^ pfisudkovjr vztah participia k podmetu . . . ukazuje . . . i moznost zapojeni participia do podmetove casti vety, nebo pfesneji receno fakt, ze podmet, spolecny prechodnikovemu participiu a urcitemu slovesu, byva soucästi praeponovaneho participialniho obratu — tedy stejne, jako byvä soucästi praeponovane vedlejsi vety." Vecerka (1. c. 48 Fußn. 20) stellte die wichtigste Literatur zusammen.
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Exkurs:
Zur Entstehung der
Konstruktion
„Oähoü h3 BaatHefiniax 3acjiyr A. A. IToTeßim hbjihgtch pa3paÖOTKa b HccjieflOBaHHH ,]/L3 3anncoK no pyccitoö rpaMMaraKe' Bonpoca o npeflHKaTHBHOCTH H OTHOCHTeJIbHOH CaMOCTOHTeJIbHOCTH HMeHHOÖ (|)OpMH npiliaCTHH HeöcTBHTejiBHoro 3anora b HMeHHTejibHOM naRe®e . . . B h b o a h A . A . ÜOTeÖHH O npeflHKaTHBHOCTH H 6oJIbUiefi CaMOCTOHTeJIBHOCTH npHHaCTHÖ
fleÖCTBHTeJIb-
Horo 3ajiora b cjiaBHHCKOM, jihtobckom h jiaTHincKOM H3biKax . . . OKa3ajmcb nJIOAOTBOpHHMH
JJJIH
H3yieHHH
9TOH
OCOÖeHHOCTH n p H H a C T H Ü
H B
flpyrHX
H3HKax". So charakterisiert Borkovskij (Sintaksis 205) Potebnjas scharfsinnige Betrachtungen über das Partizip. Potebnjas Gedanken werden vor allem von Ovsjaniko-Kulikovskij (Sintaks. nabljudenija) und Istrina (Sint. javl.) aufgenommen und fortgesetzt. Der Sinn der Behauptung einer relativen Selbständigkeit und prädikativen Kraft des Partizips kann vom geschichtlichen Standpunkt aus nur darin liegen, daß die relative Selbständigkeit auf eine absolute zurückgeht. Diese Folgerung ziehen am klarsten die tschechischen Forscher Zubaty (K vykladu nekterych pfislovci 106ff.), Trävnicek (Skladba 179—190), Havranek, (Genera I I 115—117), Vecerka (K genesi 37ff.), wenn sie von der ursprünglichen Satzfunktion oder Satzgeltung (vetna platnost) der Partizipialkonstruktionen, ihrer Herkunft aus Nominalsätzen sprechen. Diese Ansicht läuft auf die Behauptung hinaus, daß prädikative nominale Partizipien im Gemeinslavischen und vor Beginn der Überlieferung Prädikat eines selbständigen Nominalsatzes waren, somit ein prädikatives Partizip allein die syntaktische Autonomie des Satzes herstellt. „Je vsak tfeba mit na pameti, ze v historickych obdobich uz participia vetnou platnost ztratila a byla vtazena — v ruzne funkci — do vet, s nimiz v kontextu sousedila" (Vecerka, Ke genesi 37). Kolomiec und Mel'nicuk lehnen in ihrer Rezension der „Skladba" Trävniceks zu Unrecht die Annahme der vorhistorischen Nominalsatzgeltung und damit der ehemaligen Selbständigkeit der Partizipialsyntagmen als unbewiesen ab. Für die Richtigkeit dieser Annahme spricht nämlich auch die für die vorhistorische Zeit des Slavischen wohl unabweisbare These der Unausgeprägtheit und Undifferenziertheit von Parataxe und Hypotaxe und der viel loseren und noch nicht durch klare Abgrenzungen gefestigten Organisation von Sätzen (vgl. J . Bauer, Staroceska veta a staroceske souveti na zäklade srovnavacim 109, 113 und passim). Deshalb können die selbständigen partizipialen No-
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minalsätze auch nicht als Nebensätze gelten. Dieser Sachverhalt beeinträchtigt die Klarheit der Behauptung von der selbständigen Satzgeltung der Kurzpartizipien, entwertet sie aber nicht. Die Feststellung, daß es sich bei dem selbständigen Partizipialsatz um einen Nominalsatz handelte, fügt nun der Erklärung zunächst nichts weiter hinzu, da ja das Partizip als ein Nomen angesehen werden und als solches auch Prädikat sein kann. Die Fähigkeit zur Prädikativität ist hinreichend geklärt durch Gleichstellung mit anderen Nomina, Adjektiven und Substantiven; erst in der Abhebung der Partizipien von den anderen Nomina beginnt die eigentliche Erklärung des besonderen Verhaltens der Kurzpartizipien in ihrer weiteren Entwicklung und beim Eintritt in die geschichtliche Zeit. Nicht die Nominalität des Partizips schlechthin erklärt seine syntaktische Eigenart im frühen slavischen Schrifttum, sondern seine Nominalität u n d der Besitz verbaler Kategorien. Zu erklären ist ja vor allem, daß der Nominalsatz mit Adjektiv oder Substantiv Selbständigkeit behält, der Nominalsatz mit Partizip diese jedoch schon in den ältesten slavischen Sprachdenkmälern nahezu verloren hat (vgl. Vecerka, Ke genesi 38) und fast nur als Teil eines Satzes — zum Partizipialsyntagma verwandelt — erscheint. Die Aufnahme des partizipiellen Nominalsatzes in ein größeres Satzganzes hat zur Folge, daß die finite Verbalform und das Partizip einander in klarer Hierarchie als zentrale und periphere Prädikation gegenübergestellt werden. Die hierarchische Abstufung der beiden Prädikate wird durch die Nominalität des Partizips ermöglicht, durch den Gegensatz der nominalen Struktur des Partizips und der verbalen Struktur der finiten Form. Aber nicht jede Nominalität kann dies bewirken: ein Substantiv oder Adjektiv als nominales Prädikat kann nicht in ein größeres Satzganzes aufgenommen sondern nur neben einen Satz mit finitem Verb gestellt werden; denn die Prädikation des Substantivs oder Adjektivs kann nicht als periphere Prädikation gegenüber dem Prädikat mit finitem Verb strukturell abgestuft werden. Die Inkorporierung des partizipiellen Nominalsatzes in eine größere syntaktische Einheit kann als Sonderfall der Entwicklung der Hypotaxe betrachtet werden: das Subjekt wird unmittelbar mit dem (peripher) prädikativen Partizip verbunden. Diese periphere Prädikation unterscheidet sich also grundsätzlich von der peripheren Prädikation, die etwa in der modernen russischen Sprache durch Isolierung erreicht wird. Damit beende ich den Exkurs und fahre in der Analyse des Materials fort.
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Die von Istrina an dem Material der Novgoroder Chronik beobachtete Verbindung von Partizip und Subjekt und die daraus geschlossene Gliederung des Satzes trifft auch für das Material vorliegender Arbeit zu. Die enge Anlehnung des Subjekts an das Partizip sieht Istrina (Sint. javl. 76) vor allem durch die Stellung des Subjekts angezeigt, wenn es häufig zwischen das Partizip und ein unmittelbar von diesem abhängiges Objekt oder eine Adverbialbestimmung tritt. In zweiter Linie sieht sie in der Interpunktion eine Bekräftigung ihrer Annahme: die Gruppe /Partizip — Subjekt/ wird oft durch einen Punkt abgesetzt. Ob wir der Interpunktion soweit vertrauen können, scheint fragwürdig nach den Worten Karskijs, irgendwelche logische Grundlagen der Verwendung des Punktes seien nicht festzustellen (Slav. kirillovskaja paleografija 225). Doch fährt Karskij dann fort: „OHa, n0BHflHM0My, c t s b i i t c h TaM, rjje ßtiBaeT ocxaHOBKa b penn". Der Punkt ist ein Kriterium der syntaktischen Analyse, auf das nicht verzichtet werden kann. In den folgenden Beispielen soll mit Hilfe der beiden Kriterien die behaupt e t e syntaktische Gliederung nachgewiesen werden. 47 i videm is verg icha. rece oslablenuemu. xai ¿öcbv o'Irjaovg rqv Ttiariv avr&v elnev rü> nagahirixu)
Mt 9,2 = 18,31;
9,4;
21,15
Mar); L 8,34 (.); 23,47 (.). 48 videv%se ze ize beachg s?> nimb byvaemoe. rese e m u . . . idövTeg de oi TCEQI avxov rd eaofievov elnav . . .
L 22,49.
49 uzbrem ze is. mnogy narody oknsfo sehe, povele iti . . . idcav de 6 'Irjaovg noXkovg oyXovg neqi avxov exeXevaev . . .
M t 8,18.
so i slysavbse archierei i farisei pritocg ego. razume§e . . . xai äxovaavreg oi ägfiiegeig xai oi &aQiaaloi rag nagaßoXäg avrov eyvojoav . . . 51 Videwb ze sotbniJcb stoj^i premo emu. eko tako vbztpivb iöojv öe o xevrvgiwv o 7iaQeorr]xa>g e£ ivavxiag avrov ort
M t 21,45 ( M a r ) = M t 19,22. Mr 15,39 (Mar) = 9 , 2 5 (.).
izd^se. rece vt> istinQ clkt s t sm> bzii be. ovtcog ¿^¿TtvevaeveiTiev alrfftcbg ofirog o äv&gamog viog §eov fjv 52 slysav^ ze is. eko ioam. predam bysfo o t i d e . . . axovaag de ort 'Imavvrig naQedö'&t) ävexwQrjoev . . .
M t 4,12.
53 razumev?, ze is. pomyslenbe ictvb. ottveStavi. rece inn>.
L 5,22.
eniyvovg de o 'Irjaovg rovg buikoyiajxovg elnev . . .
avrcöv änoxQV&elg
(.
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i razumévb is dchomb svoimb. éko tako ti pomyèléjQti v i
25
Mr 2,8.
54
xal . . . èmyvovg ó 'Irjaovg rä> Jivevfian avrov ori ovrcog
sebé. rece imi. óiakoyí^ovrai . . . Xéyei avxolg obréfe ze is osbl$ Vbséde 11a ne. SVQÒV Òè ó 'Ir¡aovi; óvágiov èxàfìioev èri avrò
J 12,14 (Mar; 55 Zog : Obrete ze is osble viséde . .). J 13,30. 56
priirm ze om chMbt. izide abie bé ze nostb. Aaßojv ofiv tò tpco/iiov èxelvog è^-Fjk'dev ev&vg f¡v òè vv£ i poirm is paky oba ria desjqte. n a c e t i i m i . glati. xal miQaXaßihv náhv rovg òàòsxa rjgiaro avxolg Aéyeiv priztvavb is uceniky svoj$ già i m i . TtqoaxaXeoáfievog xovg ¡la&rjxàg Xéysi avxolg
Mr 10,32.
57
Mr8,l (Mar:prizi 58 vav u. sv. is. già) = Mt 18,2(.).
In den Beispielen 57, 58 ist im Altslavischen das Subjekt is gegenüber dem Original zur Verdeutlichung des Subjektbezugs hinzugefügt. i a b i e poshlavb erb voina. povelé prinesti glavQ ego. xal ev&vg ànooxeiXag ó ßaoilevg èvéyxai . . .
milosrdvavb ze anXay/yiaßeig
onexovMxoQa
Mr 6,27.
5»
Mt 18,27 (Mar).
6»
Mt 26,12 (Mar).
61
ènéxa^ev
raba togo. pusti i i d l i g i otipusti emu.' òè o xvgiog rov òovXov sxsivov àjiéXvaev . . .
vbzlbéwbsi ho si müro se na télo moe na pogrebenie me ßakovaa yàg avxrj xò
¡JLVQOV XOVXO
BTII
rov AM/naróg
¡ÀOV TIQÒQ
sitvori. xò èvxatpiàaai fie ènoirjoev
Vgl. Beispiel. 1246. Subjekt vor Dativobjekt: verp irm> chb slovesi eze rece e m u is. idease. J 4,50. eniaxevoev o äv&Qconog xä> Xoyq> ov einer avrä> o 'Irjoovg, xal enoQsvero
Ass hat Reihenfolge /slovesi cloveki/. Alle Denkmäler haben Partizip für griechischen Aorist. Diese Abweichung und die Wortstellung bekräftigen die These der relativen Selbständigkeit und prädikativen Kraft des Partizips.
62
26
Die subjektbezogenen präpositiven Konstruktionen
Subjekt vor Adverbialbestimmung: 63 i présbdzse ucenici na om poh. zabyâe chlëby vbzeti. xal èX&ôvxeç ol ¡xaûrjxal elç xò néqav èneXâêovxo agxovç Xaßelv 64 i priseda is. VT> dorm petrovb. vide tbâtç ego . . . xal èMàiv ô 'Irjoovç elç xr/v oixiav IJéxQov elôev rrjv nev&egàv . . .
65
66 «7
68 69
Mt 16,5; vgl. S. 65.
Mt 8,14=16,13 (.); J 11,17 (.); Mt 13,1 (iâbdi.); Mr 7,31 (iébdï..); L8,33(iëbdi.âe.); Mr 11,15 (vbâbdi. .). I n Mr 7,31 und 11,15 ist das Subjekt is gegenüber dem Original hinzugefügt. T t g d a ¿bdb edim ofo oboju na desçte naricaemti ijuda Mt 26,14/15. Tore TIOQev&eiç elç rœv ômôexa 6 Xeyôfxevoç 'Iovôaç iskariotbsky. k t archiereomi. rece. 3 IoxoLQUÔTrjç TtQÔç rovç äo/jegelg elnev Mt 17,19 (Mar). Togda pristçpbse ucenici isvi edinomu rëse. ràre TiQoasXêôvrsç ol /ua&rjxal x& 'Irjctov xax' iôiav elnov Mr 14,60. i stav?> ar'chierei po srëdë. v-tprosi isa gle. xal âvaaràç ô âgxieQevç elç ¡xéaov ènrjgœxrjoev xòv 'Irjoovv Xéyojv L 1,39 vhstavbsi ze marié VT> ty dni. ide v t gorç . . . Mt 1,24 (Mar). àvaarâaa ôè Magiàju èv raîç rjjxÉQaiç xavxaiç ênoQsvêr) Mr 12,41 (Mar). i séd-b is7> prèmo gazofilakeovi. vidëaèe . . . xal xadiaaç xaxêvavTi rov yaÇo oi fta&rjrai
ott tgde is.
xai fieraßäg
10,27 = 1,43.
avrov
eXeyov...
ide pri mori galileistemb. 0 'Irjaovg 'PjMsv nagä rrjv d-äXaaaav ..
.
Mr 6,35 Mt 18,21 (Mar). Mt 15,29 = 15,21 (isbdi).
78 79
Der Charakter des Objekts bzw. der Adverbialbestimmung, ihre enge semantische Zusammengehörigkeit mit dem Partizip, bindet die Wortstellung in den folgenden Beispielen: vtzdvigtsi
glast
etera zena.
o t t naroda. rece emu.
endgaoa. xig yvvrj (pwvijv ex rov ö%Xov elnev
i
vtzglasb
glastmb
vehemb
xai (powrjaag qxüvfj fieyäXrj o 'Irjaovg ze oci is.
enaqag
otiv rovg op&aXpovg
L 23,46.
81
J 6,5.
82
Mt 8,3.
83
elnev
vide eko m t n o g t narodi. gredett
vbzvedt
80
avrw
rece.
is
L 11,27,
0 'Irjaovg
xai
fteaodfievog
ort
noXvg oyXog eq%erai . . .
i prostbrt
rgkg is. kosncj i gle.
xai exreivag
rrjv %elqa fjfaro
avrov
Xeycov
Subjekt is ist im Altslavischen hinzugefügt.
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Die subjektbezogenen präpositiven Konstruktionen
i izléz-b is korablé petn. chozdaase na vodacht. xai xaxaßäg ànò xov nloiov Tléxoog neQienàxrjaev ènì xà vòaxa . . .
Mt 14,29.
Es gibt nur wenige Fälle der Trennung von Partizip und Subjekt, die sich nicht auf diese Weise erklären lassen. Sie folgen ebenfalls der griechischen Wortstellung : Mt 27,59. i priimt télo iosifo. obiti, e ponévicejQ cistojp. xai kaßtijv tò aäifia ó 'Ia>arj
nichi>. id? ki> eoigaxoreg o ènoitjaev èniarevaav elg avróv. rivèg òè avrcöv
fariséomi.. aTtfjX'&ov nQÒg Tovg 0aQiaaiovg
Var. Mar: . . . prièhdhèei kb marii. i vidévbse eze .. xal fiecLoa/nevot,. . .
Die Konjunktion i verändert die Struktur des Satzes, indem sie vidévbse zum koordinierten attributiven Partizip verwandelt (vgl. 16.1; Beisp. 1035 ff.). mytare ze i Ijubodéicp emù vérg. vy ze vidévbse i ne oi òè reXojvac xal ai nóqvai èniarevaav avrà), vfielg òè ìòóvreg
Mt 21,32 (Mar).
raskaaste se poslédt jeti emù vérq». ovòè ¡xeTeneXrj'&rjTe voteqov tov niarevaai aèreo
Besonders deutlich tritt der Unterschied zwischen den beiden Wortstellungen hervor, wenn sie wie im folgenden Beispiel eng konfrontiert sind : sbd* zepriermi 5 talari t-b. déla o nicht, i priobrète drugQjQ Mt 25,16/18. noQevfteìg o rà névre rdXavra Xaß.d>v r/gyaoaro èv avxolg
5 talan't-b. takozde ize di>va. priobrète i drugaé 2. xal èxégòrjasv äXXa névre ràXavra. waavrcog xal ó rà övo èxégòrjaev äXXa òvo. a primy edim. Sbdi> raslcopa zemljp. i s t k r y sirebro ga é òè rò èv Xaßcbv aneX-dòjv ä>gv£ev yrjv xal èxqvrpev rò àgyvQiov
svoego. TOV XVQLOV avrov.
Scharf ist der Gegensatz der Aussagen auch in den folgenden Beispielen ausgeprägt :
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Die subjektbezogenen präpositiven Konstruktionen
86 i zapréti ima is. gle. bljudéta da niktoze ne uvésto. ona Mt 9,30/31. xal EveßfjLjiYjdi] avrolg ó 'Ir¡aovq Xéycov. oqäre ¡j,r¡del narqí avrov «9 mnozi glaachij éko u m r é t t . is ze i m t i za rok$ vbzdvize i. Mr 9,27 Mt 14,31 (abie 4e . . . rovg noXXovg Xéyeiv on ánéftavev. ó dé 'Ir¡aovq xqarr¡aa