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German Pages 430 [432] Year 1997
Bio-bibliographisches Handbuch zur Sprachwissenschaft des 18. Jahrhunderts Band 5
Bio-bibliographisches Handbuch zur Sprachwissenschaft des 18. Jahrhunderts Die Grammatiker, Lexikographen und Sprachtheoretiker des deutschsprachigen Raums mit Beschreibungen ihrer Werke Herausgegeben von Herbert E, Erekle,, Edeltraud Dobnig-Jülch, Hans Jürgen Höller und Helmut Weiß
Band 5 J-L
Max Niemeyer Verlag Tübingen 1997
Die Deutsche Bibliothek - CIP-Einheitsaufnahme Hi o-bi biographisch es Handbuch zur Sprachwissenschaft des 19. Jahrhunderts : die Grammatiker, Lexikographen und Sprachthcoretiker des deutschsprachigen Raums mit Beschreibungen ihrer Werke / hrsg, von Herbert E. BrekJe ... - Tübingen : Niemeyer Nebent.: BBHS Bd. 5. J - L. - 1997 ISBN 3-484-73025-0 (Einzelband) ISBN 3-484-73020- (Gesamtwerk)
© Max Niemeyer Verlag GmbH & Co. KG, Tübingen 1997 Das Werk einschließlich aller seiner Teile ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung außerhalb der engen Grenzen des Urheberrechts gesetzes ist ohne Zustimmung des Verlages unzulässig und strafbar. Das gilt insbesondere für Vervielfältigungen, Übersetzungen, Mikroverfilmungen und die Einspeicherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen. Printed in Germany. Gedruckt auf alterungsbes tändigem Papier. Druck: Weihert-Druck GmbH, Darmstadt
Inhalt Allgemeine Abkürzungen Autoren Verzeichnis Handbuchartikel J L Anhang I (Irrelevante Autoren) Abkürzungsverzeichnis der häufig benutzten Sekundärliteratur s. Bd I, S. xviii-xl, Bd II, S. xii-xiii
vii xiii l 399
vii
Allgemeine Abkürzungen diese gelten auch für deklinierte und zusammengesetzte Formen
Bl., Bll. böhm. Br. bras. Bsp. byzantin. bzw.
Bayer. Haupfcstaafcsarchiv Band, Bände bearbeitet, Bearbeiter beigebunden belgisch berichtigt besonders betreffend bibelhebräisch Bibliothek, -bibliothek Bibliographie, bibliographisch Blatt, Blätter böhmisch Brief brasilianisch Beispiel byzantinisch beziehungsweise
ca. cand. theol, Cap. cf. chald. chin. christl. Cic. constr.
circa, ungefähr candidatus theologiae Kapitel confer, vergleiche chaldäisch chinesisch christlich Cicero constructus
d.A. d.Gr. dän. dass. Dat. dat. ders.
der Altere der Große dänisch dasselbe Dativ datiert derselbe das heißt das ist dialektal dieselbe philosophische Dissertation dorisch
BayHstA
a. a.a.O. Abb. Abi. Ab sehn. Abt., Abth. Acl
Adj. adv. ägypt. äthiop. afrikan, ahd. Akad. Akk. atlg. alphabet. altind. amerikan. Ang. angelsächs. Anm. anon. antisem. a,o, arab. aram. armen. Art. art. asiat. assyr. AT, A.T. atl. att. Aufl. Aug. ausführl, Ausg. aymar.
anno, im Jahr am angegebenen Ort Abbildung Ablativ Abschnitt Abt(h)eilung Accusativus cum Infinitive Adjektiv(e) adverbiell, Adverbialägyptisch äthiopisch afrikanisch att hoch deutsch Akademie Akkusativ allgemein alphabetisch altindisch amerikanisch Angabe angelsächsisch Anmerkung anonym antisemitisch außerordentlich arabisch aramäisch armenisch Artikel [in einem Lex.] articulus asiatisch assyrisch Altes Testament alttestamentlich attisch Auflage August [Monat] ausführlich Ausgabe aymarisch
B B baby Ion, bair., bayer.
Bruder babylonisch bayerisch
Bd, Bde bearb., Bearb beigeb . belg. bericht. bes, betr. bibelhebr. Bibliogr., bibliogr.
d.h. d.i. dial. dies. Diss. phil. dor.
Vlil
dreisp, dt.
dreispaltig deutsch
E
ebd. ed. eigEinf. einschl. einsp. einzelspiachl. elam. engl. enth. Erg.Bd ersch, estn, et al. etc. etyrn. europ, ev. evtl. Ex. exeget. exlraord.
ebenda editor(s), Herausgeber, herausgegeben eigene Einführung einschließlich einspaltig einzelsprachlich el amitisch englisch enthält Ergänzungsband erschienen estnisch et alii, und andere et cetera, und so weiter etymologisch europäisch evangelisch eventuell Exemplar exegetisch cxtraordinarius
geisteswiss. Gen. geogr. georg. germ, german. gesellschaftl. gez. Gfsch. ggfs. glagolit. Gld. Gram
Gmv gottl. got. graft. gramm. griech. grönl. Gvm
Gvv
geisteswissenschaftlich Genitiv geographisch georgisch germanisch germanistisch gesellschaftlich gezeichnet Grafschaft gegebenenfalls glagolitisch Gulden Großmutter mütterlicherseits Großmutter väterlicherseits göttlich gotisch gräflich grammati(kali)sch griechisch grönländisch Großvater mütterlicherseits Großvater väterlicherseits
H f., ff, fachsprachl. Faks. fasc, FB fern, Fig., fig. fiim.
Fn, fol. fotomech, frank. fremdsprachl. Frhr. frz. fürstl.
folgende fachsprachlich Faksimile fasciculus, Faszikel Forschungsbibliothek feminin Figur, figura finnisch Fußnote folio fotomechanibch fränkisch fremdsprachlich Freiherr französisch fürstlich
H. hamit. handschriftl. Hapax legom. HB hd. hehr. hess. hieroglyph. himjar. hist. H]., hl. hochdt. hol!. holstein. homerit. Hrsg., hrsg.
G gall, geb. gegr.
gallisch geboren gegründet
Hs(s). hzgl. Hzgt,
Heft hamitisch handschriftlich Hapax legomenon, nur einmal belegtes Wort Hochschulbibliothek hochdeutsch hebräisch hessisch hieroglyphisch h imjar i tisch historisch Heilige, heilig hochdeutsch holländisch holsteinisch homeritisch Herausgeber, herausgegeben Handschrift(en) herzoglich Herzogtum
IX
idiomat.
islam. ital.
idiomatisch id est, das ist (heißt) im eigentlichen Sinn illyrisch Imperativ Imperfekt Indikativ indisch indogermanisch indogermaDistisch Infinitiv inklusive insbesondere Instrumentalis ionisch iranisch islamisch italienisch
Jh. Jhs. jidd. jidist. jiid. jun. jur.
Jahrgang Jahrhundert Jahrhunderts jiddisch jidistisch jüdisch junior juris (Recht)
i.e.
i.e.S. iilyr. Imp. Imp(er)f, Indik. ind. indogcrm. indogermari. Inf. inkl. insbefi, Instr. ion. iran.
K K kaiseri. kauad. Kap. kath. kelt, kgl. k.k. klass. Kol. Konj. kopt. kroat. ksl. kuf. kurf. kyrill,
Kind kaiserlich kanadisch Kapitel katholisch keltisch königlich kaiserlich-königlich klassisch Kolumne Konjunktiv koptisch kroatisch kirchenslawisch kufisch kurfürstlich kyrillisch
L
lat.
lateinisch
latin. lay m. LB Lect. lett. Lex. lexik. lexikogr. Lie. Lief{g). ling. lit. Lit. Lit.ang. literar. Lit.verz. livländ, Lok. lt. iuth. LXX
latinisiert laymonisch Landesbibliothek Lectiones, Lektionen lettisch Lexikon lexikalisch lexikographisch Lizentiat Lieferung linguistisch litauisch Literatur Literaturangaben literarisch Literaturverzeichnis l i v ländisch Lokativ laut lutherisch Septuaginta
M M., Mag. mähr. männl. malabar. markgräfi, masch. mask. mau ret. max. mensch 1. mexikan. Mfiche mhd. mitteialterl. mnd , moab. morgenländ. morph. Ms(s). muttersprachl
Magister mährisch männlich malabarisch mark gräflich maschinenschriftlich maskulin mauretanisch maximal menschlich mexikanisch Microfiche mittelhochdeutsch mittelalterlich mittelniederdeutsch moabitisch morgenländisch morphologisch Mannskript(e) muttersprachlich
N n. Nachdr. naturwiss. NB n. Chr. nach klass.
nach Nachdruck naturwissenschaftlich Natiorialbibliothek nach Christ-us nachkiassisch
nd. nestonan. neutr, N.F. nhd. nieder dt. niederl. niedersächs. ninivit, nördl. nord. nordbras. Nom. Nr. NT ntl. ntr.
niederdeutsch nestorianisch neutrum Neue Folge neuhochdeutsch niederdeutsch niederländisch niedersächsisch ninivitisch nördlich nordisch nordbrasilianisch Nominativ Nummer Neues Testament neute s t amentli ch neutrum, neutral
O O oberdt. obcrsächs. od. o. dgl. m. öffentl. Östcrr. östl o.g. O.J.
o.O. Opf. ord. orient, orthogr. OSB osk. o.V.
PI.
plattdt. poet. poln. pomm. popularphil. popularwiss.
Onkel oberdeutsch obersächsisch oder oder dergleichen mehr öffentlich österreichisch östlich oben genannte ohne Jahr ohne Ort Oberpfalz/Bayern ordentlich orientalisch orthographisch Ordinis Sancti Benedicti, Benediktinerorden oskisch ohne Verlag, ohne Verleger
port. Pr., Progr, Prap. Pras. Prat.
preuß. Pro bed r. Probl. Prof. Pron. prot. Prov. Pseud. publ. pun.
Pater pro anno, jährlich pädagogisch paläographisch Partizip parthisch Passiv Perfekt Person
persisch persepolitanisch philosophiae philologisch philologisch-historisch philosophisch phönizisch phonetisch phonologisch pho t orn e ch an isch phraseologisch Plural plattdeutsch poetisch polnisch pommerisch populärphilosophisch populärwissenschaftlich portugiesisch Progr amm(e) Präposition Präsens Präteritum preußisch Probedruck Problem Professor Pronomen protestantisch Provinz Pseudonym publiziert(e) punisch
Q Quaest,
Quaestio
R R.
P P. p.a. päd. paläograph, Part. part h. Pass. Perf. Pers.
pers. perscpol. phil. philol. philol.hist. philos. phöniz. phonet. phono! . photomechan. phraseol.
rabbin, ref. Reg, rel. Repr. resp, Rez. rhein. röm.
Rabbi rabbinisch reformiert Register religiös Reprint, fotomechanischer Nachdruck respective Rezension (en) rheinisch römisch
XI
roman. rum. run. russ.
romanisch rumänisch runisch russisch
Subst. südl. Suppl. SuUB s.v. syr.
S
Sohn, Söhne Seite siehe siehe auch sachlich sächlich sächsisch samaritanisch Staatsbibliothek scilicet, nämlich seh i es is ch schriftlich schwäbisch schwedisch schweizerisch semantisch semitisch senior serbisch Singular Signatur Societas Jesu, Jesuiten skandinavisch skythisch slavonisch slawisch slawistisch slo venisch slowakisch siehe oben sogenannt sorbisch Spalte spaltig spanisch sprachgeographisch sprachlich sprachphilosophisch sprachwissenschaftlich Sankt Stück staatlich stilistisch Stadtbibliothek steicrmärkisch siehe unten
T
s. s. s.a.
sachl, aächl. sachs. samarit. SB sc, schles. schriftl. schwäb. schwed, Schweiz, semant. semit. sen. serb. Sg. Sign. SJ skand. skyth. slavon. slaw. slawist, sloven. slowak. s.o. sog. sorb. Sp. sp. span. sprachgeogr. sprach!. sprachphil. sprachwiss. St. St. Staatl. Stilist. StB steiermärk. s.u.
T tabell. tamil. targum. teilw. Th.
theol. thrak. thür. Tit. Tl, Tie Tom. tosk. Tract. tschech. türk.
Substantiv südlich Supplement Staats- und Univ.bibl. sub voce, siehe unter syrisch
Tochter, Töchter tabellarisch tamilisch taigumisch teilweise Theil theologisch thrakisch thüringisch Titel Teil, Teile tomus, Band toskanisch Tractatus, Traktat tschechisch türkisch
U u.a.
u.a. u.a. u.a.m. ÜB u.dgl. u.d.T. Übers. , übers.
u k rain. umbr. umgangssprachl iimgearb. undat. ungar. ungez. Univ. unpag. unterz. unveränd. u,ö. urspr. UuStB u.v.a.
und andere unter anderem und ähnliche(s) und andere(s) mehr Universitätsbibliothek und dergleichen unter dem Titel Übersetzung, übersetzt ukrainisch umbrisch umgangssprachl i ch umgearbeitet undatiert ungarisch ungezählt Universität unpaginiert unterzeichnet unverändert und öfter ursprünglich Universitats- und Stadtbibliothek und viele andere
Xll
v v v. v. a. Vat. Vatikan . v. Chr. veralt. verb. Verf. Verl. verm. vermutl. verst. verw. vgl. viersp. Vign.
Vok. Vol. volk sprach. vorgerm. vorh. vs.
Vater von vor allem Vaticanus vatikanisch vor Christus veraltet verbessert Verfasser(in) Verlag vermehrt vermutlich verstorben verwitwet vergleiche viersp altig Vignette, Verzierung auf Titelblatt Vokativ Volume, Band volkssprachlich vorgermanisch vorhanden versus, gegen
Wz.
walachisch weiblich weltlich
wendisch westlich wirklich wissenschaftlich wörtlich wiirttemb ergisch Wurzel
Z zahlt. ZB z.B. zeitgenöss. zit. Zshg. z.T. Zus. zus.gbd. zus.ghft. zus. mit. zw. zweisp. z.Zt.
zahlreich Zentralbibliothek zum Beispiel zeitgenössisch zitiert Zusammenhang zum Teil Zusätze zusammengebunden zusammengeheftet zusammen mit zwischen zweispaltig zur Zeit
&
und verheiratet geboren gestorben Paragraph, phen
oe *
W
walach. weibl. weltl,
wend . westl, wirkl. wiss. w(ö)rtl. württ.
t §, §§
Paragra-
XIII
Autorenverzeichnis JABLONSKI[Y], PAUL ERNST JABLONSKY, JOHANN THEODOR JACOBAEUS, JOHANN CHRISTIAN JACOB!, CHRISTOPH GOTTFRIED JACOBI, JOHANN HEINRICH JACOBSSON, JOHANN KARL GOTTFRIED JACK, JOACHIM HEINRICH JAEGER, WOLFGANG JÄNICHEN, JOHANN JAGEMANN, CHRISTIAN JOSEF JAHN, (MARTIN) JOHANN JAHR, FRIEDRICH WILHELM JAKOB, LUDWIG HEINRICH VON JAMBRESSICH, ANDREAS (ANDRIJA) JANUS, DANIEL FRIEDRICH JEHNE, LEBRECHT HEINRICH SAMUEL JENISCH, BERNHARD FRHR. VON JENISCH, DANIEL JERUSALEM, JOHANN FRIEDRICH WILHELM JERUSALEM, KARL WILHELM JETZE, FRANZ CHRISTOPH JOECK, J O H A N N AUGUST J O ERDENS, KARL HEINRICH JOHANNSEN, MARTIN J. JOHN, LAURENZ JUNCK, JOHANN REINHARD JUNCKER, CHRISTIAN JUNG, JOHANN HEINRICH JUNG, JOHANN ANDREAS VON JUNG(ER)MANN, KONRAD CHRISTIAN JUNKER, FRIEDRICH AUGUST JUNKER, GEORG ADAM JUSTI, JOHANN HEINRICH GOTTLOB VON KÄSTNER, CHRISTIAN AUGUST LEBBRECHT KALISZEWSKI, ADAM PIOTR KALL, JOHANN CHRISTIAN KALMAR, GYÖRGY KALTWASSER, JOHANN FRIEDRICH SALOMO KANDLER, AGNELLUS
l 6
g 9 s. Anhang 10 s. Anhang 12 14 15 23 39 s. Anhang 40 42 43 49 50 53 55 o* 59 62 62 63 64 s. Anhang s, Anhang 66 67 67 70 72
s. Anhang 75 76 78
s. Anhang 80
XIV
KANNE, JOHANN ARNOLD KAPP, JOHANN KAPP, JOHANN CHRISTIAN KAUFFMANN, WILHELM KAUSCHKE, JOSEPH KAUSLER, CHRISTOPH FRIEDRICH KAUTZ, KONSTANTIN FRANZ FLORIAN ANTON VON KAYSER, CHRISTIAN BERNHARD KAYSER, KARL PHILIPP KECK, JOHANN MICHAEL KELLMANN, KARL JOHANN KELP, JUST(US) JOHANN KEMPELEN, WOLFGANG VON KEMPER, JAKOB KENTZINGER, ANT. KERNDÖRFFER, HEINRICH AUGUST KESTNER, HEINRICH ERNST KILG, D,N.
KINDERUNG, JOHANN FRIEDRICH AUGUST KINDLEBEN, CHRISTIAN WILHELM KING f COLUMBA KIPPING, ANDREAS PETER KIRCHMAIER, CHRISTOPH ALBRECHT KIRCHMAIER, GEORG WILHELM KIRSCH, ADAM FRIEDRICH KISTEMAKER, JOHANN HYACINTH KLAUSING, ANTON ERNST KLEIBERT, J.C.
KLEIN, ANTON VON KLEIN, EPHRAIM KLEINE, JOHANN GEORG KLEUKER, JOHANN FRIEDRICH KLINGE, ERNST FRIEDRICH SIEGMUND KLINGER, JOHANN SIEGMUND KLÖBER, KARL LUDWIG VON KLÖNTRUP, JOHANN AEGIDIUS KLOPSTOCK, FRIEDRICH GOTTLIEB KLOTZ, CHRISTIAN ADOLPH KLÜBER, JOHANN LUDWIG KLÜGEL, GEORG SIMON KLÜTER, J.CHR. KNAUTH, CHRISTIAN
s. Anhang s. Anhang s. Anhang 81 82 s, Anhang 83 84
s. Anhang 84 85 85 87 89 90 s. Anhang s. Anhang 91 92 100 103 104 104
s. Anhang 106 108 113 116 116 118 123 125 s, Anhang s, Anhang 132
s. Anhang 132 146 s. Anhang 147 149 150
XV
KNAUTH, JOHANN CHRISTIAN KNEBEL, CARL HEINRICH KNEBEL, HERBERT CHRISTIAN KNEBEL, KARL LUDWIG VON KNESCHKE, JOHANN GOTTFRIED KNITTEL, FRANZ ANTON KOCH, ERDWIN JULIUS KOCH, FRIEDRICH CHRISTIAN KOCH, J O H A N N MICHAEL KOCHER, CHRISTIAN FRIEDRICH KÖGLER, IGNAZ KÖHLER, JOHANN BERNHARD KÖL, MICHAEL ADAM KOELER, GEORG DAVID KÖLESCHERI voo KERESCH EER, SAMUEL KÖNIG, GEORG LUDWIG KÖNIG, JOHANN KÖNIG, JOHANN CHRISTOPH KÖNIG, SAMUEL KÖNIG, SAMUEL BERNHARD KÖNIGSMANN, BERNHARD LUDWIG KOPPEN, JOHANN HEINRICH JUSTUS KÖRNER, GEORG KÖSTER, HE(I)NRICH MARTIN FRIEDRICH KOHL, JOHANN PETER KOHLREIF, GOTTFRIED KOLB, PETER KOLBE, KARL WILHELM KOLLAR von KERESZTEN, ADAM FRANZ KOLTITZ, AUGUST GOTTLOB FRIEDRICH KOPIJEWITZ, ELIAS KOPP, ULRICH FRIEDRICH KORNIG, FRANZ KÖRTE, GOTTLIEB KÖRTE, JOHANN CHRISTOPH KORTHOLT, MATTHIAS NIKOLAUS KORTUM, KARL ARNOLD KOSCHE, CHRISTIAN TRAUGOTT KOSMANN, JOHANN WILHELM ANDREAS KRACKHERR, CHRISTOPH FRIEDRICH KRAMER, JOHANN MATTHIAS KRATZENSTEIN, CHRISTIAN GOTTLIEB
151 s. Anhang 152 154 155 s, Anhang 156 161 173 174 s. Anhang 175 176 179 181
s. Anhang 181 185 187 188
s, Anhang s. Anhang 189 191 s. Anhang 194 195 s. Anhang 200 202 203 s, Anhang 204 205 206 s, Anhang 207 s. Anhang
s, Anhang 208 210 211
XVI
KRAUS, CHRISTIAN JAKOB KRAUS(E), JOHANN GOTTLIEB KREBS, JOHANN PHILIPP KREBS, JOHANN TOBIAS KREMER, JOSEPH KRESS, JOHANN CHRISTOPH KREUSLER, CHRISTIAN WILHELM KRITZINGER, CHRISTIAN WILHELM KROLL, SAMUEL WENZESLAUS KROMAYER, JOHANN ABRAHAM KRÜGER, WILHELM AUGUST LEBERECHT KRÜNITZ, JOHANN GEORG KRUMBHOLZ, CARL FRIEDRICH KRUMBHOLZ, JOHANN CHRISTIAN KRUSE, CHRISTIAN KRUSE, JÜRGEN ELERT KRUSENSTERN, ADAM JOHANN VON KÜHNE, FRIEDRICH THEODOR KÜHNEL, ? KÜRBIS, F.C. KÜSTER, LUDOLPH KÜTNER, KARL AUGUST KUITHAN, JOHANN WILHELM KUNHARD, HEINRICH KUNSTMANN, H.A. , GEORG DAVID LABRAISE LA COMBE, ALEXANDRE DE LACOMBE, FERRARI LA COSTE, FRIEDRICH LACOUR, JEAN FRANQOIS RENE DE LAKEMACHER, JOHANN GOTTFRIED LALLEMANT, AVE LAMBACHER, PHILIPP JAKOB LAMBERT, J O H A N N HEINRICH LA MOTTE, LUDWIG ALEXANDER LAMPE, JOHANN LANDASE, NICOLAS DE LANDI, ABBE LANG, GEORG HEINRICH LANG, Johannes LANGBEIN, JOHANN CHRISTIAN
213 215 s. Anhang 216 217 217 218 219 s. Anhang 220 224
s. Anhang 224 225 228 233 s. Anhang 234 240 240 240 s. Anhang s. Anhang s. Anhang 243 245 249 s. Anhang s. Anhang 249 251 252 255 256 257 s. Anhang 260 261 264
s. Anhang 265 27l
χνπ
LANGE, JAKOB LANGE, JOACHIM LANGE, J O H A N N KASPAR LANGE, NIKOLAUS BENEDIKT LANGLOIS, KARL LANGSTEDT. FRIEDRICH LUDWIG LANOSSOVICH, P. MARIANUS LANUTI , JOSEF LA R CHE, MADAME LASIUS, HERMANN JAKOB LASIUS, LAURENTIUS OTTO LASIUS, OTTO BENJAMIN LAUKHARD, FRIEDRICH CHRISTIAN LAUTS, ULRICH HERMANN LAVEAUX, JEAN CHARLES THIEBAULT DE LAYRITZ, PAUL EUGEN LEDIARD, THOMAS LEHMANN, ? LEHMUS, CHRISTOPH BALTHASAR LEHMUS, CHRISTOPH DANIEL LEICH, JOHANN HEINRICH LEISKER, CHRISTOPH LEM(C)KER, HEINRICH CHRISTIAN LENZ, JAKOB MICHAEL REINHOLD LENZ, JOHANN GEORG LEN[T]Z, JOHANN JAKOB LEONINI, JOSEPH LEOSTHENES LERPIDUM, J.C. (?) LESKE, FRANZ LESSER, J O H A N N PHILIPP FRIEDRICH LESSING, GOTTHOLD EPHRAIM LEUN, JOHANN GKORG FRIKDRICH LEUTWEIN, CHRISTIAN PHILIPP FRIEDRICH LEVIS MOSES LEYSSNER, CHRISTIAN LICHT, JOHANN FRIEDRICH LICHTENBERG, GEORG CHRISTOPH LIDBERG, JOHANNES M. LIEBHEIT, P. GABRIEL LILIEN, KARL AUGUST LINDAU, AUGUST FERDINAND
272 s, Anhang 273 274 275 276 278 280 281
s. Anhang 289 290 291 293 296 307 309 314 314 315
s. Anhang 316 317 318 320 321 325 327 329 329 330 331 337 339 341 342 343 s. Anhang 346 s. Anhang 347
s. Anhang
XV11]
LINDEMANN, CHRISTOPH FRIEDRICH HEINRICH LINDENS, C, F. LINDER : P. FINTANUS LINDNER, JOHANN GOTTHELF LIND N ER, JOHANN GOTTLIEB LINK, GOTTLIEB CHRISTIAN CARL LI[T]ZEL, GEORG LOB STEIN, JOHANN MICHAEL LOCHET, JEAN PIERRE FRANQOIS LOCHNER, JOHANN HIERONYMUS D. Ä, LÖSCHER, VALENTIN ERNST LOSNER, CHRISTOPH FRIEDRICH LÖW, MAYER LÖWE, JOEL LONGOLIUS, JOHANN DANIEL LONGOLIUS, PAUL DANIEL LOREN Z, JOHANN GOTTHILF L OTTER, JOHANN GEORG LOZBECK, CHRISTIAN ALBRECHT LUCA, IGNAZ DE LUDOVICI, CHRISTIAN LUDOVICI, GOTTFRIED LUDWIG, CHRISTIAN LUDWIG, JOHANN CHRISTOPH LUETKE, J. P. LUNCKENBEIN, CHRISTIAN LU[T]Z, JOSEPH ANTON
347 349 350 353
355 s. Anhang 357 s. Anhang 359 360 s. Anhang s, Anhang 365 369 374 s. Anhang 378
379 380 381 s. Anhang s. Anhang 382 388 391 393 395
Ja,blonski
JABLONSKI[Y], PAUL ERNST
l
2. Werkbeschreibung
2.1. Remphah Aegyptiorum Dens (173L) J. widmet die Arbeit Maturin Veyssiere la Croze (1661-1739), seinem Koptischlehrer in Frankfurt/O der. Er versucht eine Deutung des hebr. Namens Kewan (Am 5,26), den die LXX und Apg 7,43 als Raipkan/Rempkan (Epenthese) bzw. Romphä deuten. J, gibt die Stellen in Übersetzung mit Diskussion der Sekundärliteratur, er deutet Rempha und Moloch als Götter, die die Israeliten in der Wüste verehrte.n. Als Harmonisierung von hebr. KJWN fkewan mit der LXX-Form RAIPHAN postulierte man eine Vorlage RJWN mit Vertauschung r/k, obwohl schon Qimchi und Abraham ibn Ezra über das Syrische und Arabische es als kewan (Saturn) gedeutet hatten. Wenn J. besuchte das Joachimsthalsche Gymnasium KJWN als KEWAN zu lesen ist, kann Remin Berlin, bevor er in Frankfurt/Oder Theolo- pha nicht durch corruptio entstanden sein. gie studierte. Er setzte seine Studien in Ber- Rempha ist ein ägypt. Numen. J. diskutiert lin fort und erlernte dort die kopt. Sprache. ägypt. Ortsnamen im AT und ihre Lautform 1714 wurde er unter die kgl. Kandidaten auf- bei den klass. Autoren, er rechnet damit, daß genommen; dadurch konnte er auf Kosten des die LXX-Übersetzer noch vieles über ägypt. Königs drei Jahre lang Europa bereisen. Im Altertümer wußten, was heute unbekannt sei. Jahr 1720 erhielt er die Predigcrstelle in Lie- Ludwig Capellus (1585-1658) hatte schon auf benberg/Brandenburg. Ein Jahr später er- den ägypt. Königs n amen Remphis bei Difolgte seine Berufung zum Prof. der Philo- odorus Siculus verwiesen. J. verarbeitet die logie in Frankfurt, wobei er zugleich eine a.o. Sekundärliteratur von Immariuel Tremellius Professur der Theologie und das Predigtamt (1510-1580), Franciscus Jurius (1589-1677), bei der ref. Gemeinde bekam. 1727 wurde er Johannes Drusius (1550-1616), Ludwig Capelzum ord. Prof. der Theologie und zum Dok- ius und Campegius Vitringa (1659-1722), fertor derselben ernannt. Auf eigenen Wunsch ner speziellere Studien von Samuel Bochart entließ man ihn 1741 aus dem Predigeramt. Geographia Sacra Part I (1707), John SpenIn diesem Jahr lehnte er einen Ruf nach Pra- cer De. Legibus riiualibus Hebraeorum L. IV tt eker/Niederlande ab. Die Berliner Akademie (31705) und John Seiden De Diis Syns Synder Wissenschaften nahm ihn als Mitglied auf. tagmata l (1680). J befaßte sich in seinen Studien hauptsächlich Schon Claude de Saumaise (Salmasius 1588mit der Erklärung der Bibel, der Kirchenge- 1653), Ludwig de Dieu {1590-1642), Joschichte und der Dogmatik. Daneben war er hann Heinrich Hottinger (1620-1667), Johann ein guter Kenner der kopt. Sprache und der Braun (1628-1708) und August Pfeiffer (1640Altertümer. Diese versuchte er zur Erklärung 1690) hatten eine ägypt.Herkunft des Wortes sprachl. und sachl. Schwierigkeiten des AT vermutet. J. findet bei Athanasius Kircher heranzuziehen. Mit der Schrift Exercitatio Lingua aec/ypiiaca -estituta (1643) im Koptials Saturn in der Plahistonco-iheologica de Nesionamsmo wurde schen Lexikon er in einen dogmatischen Streit hineingezo- netenliste des Achilles Statius, die Moloch mit gen, der den Reformierten vorwarf, in meh- Mars identifiziert. Aber die kopt. Planetenlireren Glaubenspunkten mit den Nestorianern ste ist griech.-röm, geprägt, nicht ägypt., sie zu harmonieren. Die Auseinandersetzung, die stammt nach J, aus der LXX. Anlaß zu mehreren Schriften gab, wurde zwi- David Wilkins De lingua Copitca. Oraiio schen J. und Paul Berger sowie Carl Gottlieb Dominica in diversas hngiias versa (1715) Hoffmann geführt. deutete / als PH /PO „Sonne" 1. Biographie * 28.12.1693 Berlin t 13.9.I757 [Jöcher, Meusel: Verstorbene'. 14, 9.1 Theologe, Orientalist V: Daniel Ernst, Oberhofprediger in Berlin (20.11.1660 Dansig- 26.5.1741 0: Johann Theodor —»J. •DO Bergius Sophie Charlotte, T des Geheimen Rats Konrad Bergius Mehrere S, darunter Daniel Siegfried ( f 1800), Hofprcdiger in Altlandsberg östl, von Berlin
2 Jablonski
(= König) -f/fch „Himmel" mit /z/ als Äquivalent für lat. /h/. Dem Idol Remphak schrieben die Ägypter alle Vorzüge und Wohltaten der Sonne, ihres höchsten Gottes, zu. J. wertet alle antiken Nachrichten über Ägypten und die ägypt, Götter aus, dadurch gewinnt er rex cocli als Osirisprädikat. Vom Gottesnamcn Remphah leitet J. her den Namen des Pharao Remphis bei Diodorus Siculus und den Ortsnamen Paremphin bei Stephan us von Byzanz. Als alte Form von Remphis postuliert J. ein * POME E. denn irn Dialekt von Theben (davon sah er Fragmente in Oxford und Paris, s. S. 81 !) ist „Himmel·1 (nicht ) . Diese Form bezeichnet sekundär auch das Kalenderjahr, das ja die Sonne begründet. Die Form EAPOMUE „das des Himmelskönigs" (=Jahr !) wird verkürzt zu POMll K. J. nimmt das Narnensmateria) aus Sekundärüberlieferung ganz ernst, versucht damit ägypt. Namensformen zu differenzieren und 7,11 deuten, seine Argumente sind jedoch überwiegend religionsgeschichtlich. Über die Wirkungsgeschichte von Rempha ist nichts bekannt, es wird auffälligerweise nicht rezipiert von Franciscus Christoph. Meisterlin Di.sseria.tio de iabernaculo Molochi ei stvlla Dei Remphan, ad Lucae Actor. VII,^3 (1745), einer Dissertation bei Nicolaus Wilhelm -^Schröder, 2.2. Pantheon Aegyptiorum I-III (1750-1752) J. kombiniert in Teil l alle Nachrichten antiker Autoren über ägypt. Götter und ihre Identifizierungen mit den Ergebnissen der Koptologie seiner Zeit. Er analysiert die Götter und NatUrgewalten Afchor (Hathor), Phtha (Ptah), Neith. Cnepho/Chnuphi (Chnum), Thermuthi (nach H, Bonnet, RL=Renncnutet). Zur Sonne (Liber II) stellt J. Osiris, mum (Armin), Semo/Somo/Chonc (Chons), Horus, Serapis, Harpocrates, Mendes, Esmun und Antaios (erst in griech.-röm. Zeit), Die Prolegomena diskutieren bibl. und antike Nachrichten über die Religion Ägyptens (v.a. aus Patriarchengeschichte Gen 12-50), den Götzendienst und rel. Lehren, Ein breit angelegter Sachindex ermöglicht ein schnelles Auffinden von Realien. Teil 2 analysiert in Liber III Numina mit Bezug auf Mond: Isis, Sot-his, Bubastis, Buto, die Beinamen der Isis (Muth, Athyri, Meth-
ner, Bubasi) und stellt die Planetenverehrung dar. Liber IV widmet J. dem Gott Nil und seinen Symbolen, den Stieren Apis, Serapis, Mnevis und Onuphis. Teil 3, gewidmet dem preuß. Kriegsminister Karl Ludolf von Danckclmann und Prangin, beginnt mit Überlegungen a n r Entstehung des Stierkulfces, bearbeitet dann Anubis, Typhon mit seinen Beinamen (Apopi, Baby, Seth und S my), dessen Frau Nephthys, das Paar Canobus und Menuthi, Thoth und Aesulap. Als schwer deutbar bleiben Besä, Paamyle, Palmyte und Soachar. Außer auf den Schriften seines Lehrers Maturin Veyssiere la Croze basiert J. v.a. auf William Warbnrton Essai sur les Hieroglyphe,* de» Egypiiens (1744); Josef Justus Scaliger De Emf.ndationc. Tcmporum (1593); John Seiden De Diis Syris syntagmata (1662 u,ö.). Er verarbeitet die Beschreibungen Ägyptens in der Reiseliteratur, religionsgeschichtl, Arbeiten und altphilol. Sekundärliteratur. Häufiger zieht er heran Samuel Borchart Hterozoicon (1712) und Geographie Sacra (1707); John Spencer De legibus Hebraeorum ritualibus I-IV (31705); Humphrey Prideaux Hisioire des luifs (1744); Gerhard Johannes Voss De Tkeologia Gcntili, et pkysiologia Christiana (1641); Athanasius Kircher Oe.dipus aegypttacus (1652-1654); Gisbert Cuper Harpocrates (1694); Richard Pococke Travel,·; tn Egypt; Jean Foy-Vaülant Historia. Ptolemaeorum Aegypti regum (1701); Christoph Cellarius Geographia antiqua (1731); Sir John Marsham Chronicus canon aegyptiacus, ebraicus, graecus (1672) und Bernard de Montfaucon L'antiquite exphguee (1722). J. schuf ein Standardwerk der Religionsgeschichte, das heute in seinen Herleitungcn völlig wertlos wurde durch die Erfolge der Ägyptologie. Auf ihm basieren die Philologen des 18. Jhs.: so die Lexika von Johann Christian —»Clodius (1744) und Johann Gottfried -^»Eichhorn (1793), ferner viele Wortstudien wie die Anthologie von Ignaz —»Fessler (1787) und De vocabuh pkoemcio KARTHA von Johann Philipp —>-Cassei (1737). 2.3. De. Memnone, Graecorvm, ei Aepypiiorvm (1753) Die Studie zum Namen Memnon Amenophis widmet J, dem Philosophen und Juristen Friedrich Otto Mencke (1708-1754).
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J. rezipiert unterschiedlichste antike Traditionen über die Gestalt des Menon (z.B. Homer Odyssee. IV, 187), ihrer Verbindung mit Äthiopien bzw. Theben in Ägypten und ihres Grabes. Die Assoziation mit der Statue des ägypt. Memnon (bei Herodot , 106), die die Bewohner Ägyptens für die Statue des Ainenophis hielten, führt J. zur Etymologie von Memnon < ägypt. (e)menoni „Stein, Koloss, Steinstatue". Den Namen Amenophis deutet er als Amun-noh-phi „Wächter der Stadt Theben", basierend auf hebr, Amun no, Hamun-no und No Amun „Theben" (< „Besitz des Amun"). J. versucht, das Herrschaftsgebiet und die Zeit des Amenophis zu beschreiben, den er wie Strabo mit Osymandyas/Osymandes identifiziert. J. diskutiert Nachrichten über die Bedeutung der Statuen in der Antike, über die berühmte Statue des Amenophis in Theben und ihren Standort, und die Sagen, die mit ihr verbunden sind. Osymandes interpretiert J. als usmandi „sprechend" (gemäß den antiken Traditionen über die Statue), für den Namen ergibt, sich der Ansatz emnoni usmandi „sprechender Stein" (Koloss), Zuletzt deutet er den Namen Amenophis symbolisch, der auf Inschriften als Gottheit verstanden wurde. Aus der traditionellen Funktion der Statue zur Anzeige der Tag- und Nachtgleiche vermutet J. eine ursprüngliche Etymologie ame(e)nuphi „der (die) das gute/erfreuliche anzeigt". J. basiert auf der Studie von Urban Gottfried Siber De Siatua Mcmnonis (1699) und der altphilol. Kommentarliteratur zu den antiken Autoren, 2.4. CoUtciio ei cxplic&lio vocum at.gypiictcmmentartvs [Tl 2 und 3: «im prolegomenis de religione et theologia Aegyptiorvm.] Pars I [-III]. [Vign.]
Francofurti ad Vintrum [= Frankfurt/Oder]: Svmptibvs loan. Christ. Kleyb M D CG L MDCL1I [1750-52]. 3 Tie in 2 Bd. 19,2cm - Pars L 1750. [12],304,CLVI,[33] S, [S, [2] leer; S, [3]-[10]: Pnefatio; S. [11J[12]: Conspecivs argvmentörvm et capitvm partis primae [Inhalt], - S. [1],2-121: ... Liber I. qui est de Dns gentis huius spirituatibuis, inmstbilibns et aeternis, darin: Capvt L De Athor Aegyptiorum Dea, quam Grae,ci Venerem mterpretantur (S. 1-28); II. De Phtha (Vulcanus) (S. 29-52); III. De Neitha (Minerva) (S. 53-80); IV. De Cnepho, vei Cnuphi, Aegypiwrum, id est Agatkodaemone (S. 81-102); V. De Titkrambone ... (Hecate) (S. 103-121). - S. 122-304: ... Liber II. qm est De Diis visibtlibvs et sensibiItbvs, ac speciaiim Sole, iisque, qui ad Sofern referuntur, darin: Cap. L De Osiride, magno Aegyptiorum Numme, id est Sole [!] (S. 122-156); II. De Amum Aegyptiorum Deo ... (lupiter) (S- 157-184): III. De Semo, vel Somo, vel Ckone (Hercules) (S. 184201); IV. De Höre (Apollo) (S. 201-225); V. De Serapide Aegyptiorum, sine coram Sole infero (S. 226-240); VI. De Harpocrate Aegyptiorum siue Sole, infolsütio hyberno, rcnouato (S, 241-271); VII. De M endete, Ksmuno, et Antaeo, siue Pane Aegypiiomm (S. 272-304). - S. [1]: Zwischentitel: Prohgomena; S. [2] leer. - S. [III],IV-CLVI: Text Prolegomena, darin: Capvt L De nitns et originibus corruptae inter Aegypiws doctrinae Theologicae, cultusqve Deorum indololairici (S. VII-XXHI); II. De obiecto cultus idololainct Aegyptiorum propno et gen«mo (S. XXIV-LXXXVIII); III, De methodo ac modo, quo in excolenda et tradenda doctrina Sacrorum vsi fuerunt Sapientes Aegypti&rvm (S. LXXXIX-CLVI). - S. [1]: Zwischentitel: Index in Pantheon Acgypüorvm; S. [2] leer. - S. [3]-[33]: Index rervm et verborvm, alphabet., zweisp.] - Pars //. 1752. [2],276 S. [S. [2] leer. - S. [1], 2-138: ... Liber III. De Luna iisque Numintbus, quae ad Lunam referuntur. darin: Capvt I. De Iside inagna Aegyptiorutn Dea, id est Luna (S. 1-33); II. De Sotki, siue Iside Oriente in Sidere Canicuhe (S. 34-54); III. De Bubastt, Aegyptiorum Numme, guod Graeci Dianarn, siue Lucmam tnterpretanlur (S.
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55-83); IV. De Buto, vel Butane ... (Latona) (S. 84-116); V, De quibusdam Isidis cognomimbus, Muih, Athyri, Meihuer, Bubasi (S. 117-125); VI. De Planeiarum apud Aegyptios cuttu (S. 126-138). - S. 139-276: ... Liher IV. Qui esi De Nilo Flumine, Aegyptiorum Deo, et Symbolicis Numimbus ad Nilum relaiis, darin: Capvt I. De Nilo Flumine ab Aegyptiis inter Deos suos culto (S. 139-176); II. De Apide, Tauro Memphttico Sacro, Symbolo incrementi Nitiaci (S, 177230); III. De Serapi terrestri vei Ntloiico ... (S. 231-258); IV. De Mneuide Tauro Sacro Heliopolitano, et Onuphi Tauro Sacro Hermunihiie (S. 259-276)] angebunden - Pars ΙΠ, 1752. [26],208 S. [S. [2] leer; S. [3],[5]-[10]: Widmung an Karl Ludolf von Danckclmann und Frangin; S, [11]-[18]: Praefaiio ad leciorem; S, [19]-[26]: Cogitationes de ongme cvltvs Tavrorvm ... - S. [l];2-208r ... Liber V. jin compleciiiur Totam reliquorum Deorum Aegyptiorum turbam, darin: Capvi L De Anubide, quern Graeci Mercurium, et nannunquam Saturnum, interpretari s hnt (S, 1-38); II. De. Typhone, malo Aegypiiorum Genio, sine Daemone, ciusque cognominibus, Apopi, Baby, Seth, Smy (S. 39-111); III. De Nephiky, Typhonis vxore, ei Thueri pelhce etusdem (S. 112-130); IV. De Canobo, ct Menuthj tllius vxore (S. 131-154); V. De Thoth, fiermete, sen Mercuno Aegyptiorum (S, 155-190); VI. De Aesculapio Aegyptiorum (S. 191-199); VII. De Bes , Paemyle, Palmyte, et Sockari, Aegyptiorum Diis (S. 200-208)] [aus 37: SuStB Augsburg; Sign.: H 1123] Pavli Ernest i lablonski, De memnone Graecorvm, et Aegyptiorvm, hvivsqve celeberrima in thebaidf. siatva syntagmata III. Cvm fitpvris Aeneis. [Vign.] Francofurti ad Vindrvm: Impensis loannis Chrisfciani Kieyb MDCCLIII [1753]. [22], 122 S., 2 Tafeln. 22,5cm [Titelblatt - au er Verlagsort - ganz in Majuskeln] [S. [2] leer; S. [3],[5]-[8]: Widmung an Friedrich Otto Mencken aus Leipzig; S. [9]-[20]; Praefatio ad lectorem; S. [21]-[22]: Conspecivs Argumentorum ei Capitum [Inhalt]. - S. [1],228: Syntagma L, darin: Capvi L De Mem-
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nonis Graeci genere (S. 1-7); II. De Memnonis Graeci patria et forma (S. 8-15); III. De Memnonis Graeci aetate rebusque gestts (S. 15-21); IV. De ... sepultura, hononbusque, quos post mortem consecutus esi (S. 22-28). - S. 29-56: Syntagma II. Quod esi De Mcmnone Aegyptio, siue Amenophi, darin: Capvi L De nomine Memnonis Aegyptii, Amenopkt (S. 29-39); Π. De loco, υδι regnauii Amenophis, deque ems aetate (S. 40-48); III. De vita Amenophis Aegypiii rebusque ab eo gestis (S. 48-56). - S. 57-122: Syntagma HI. De Statua celeberrima Memnonis Aegypiii, siue Amenophis et Osymandyae, darin: Capvi L De magna, in qua Siaiva kaec apud veteres fuit existimatione (S. 57-61); II. De loco, vbi Statua Memnonis vel Osymandyae specianda fuit (S. 62-69); III. De Statua Amenophis, siue Memnoms Aegypiii, eiusque materia, forma et magnitudine (S. 69-76); IV. De voce mimitili, a Statua Amenophis quotidie edita (S. 76-101); V. De nomine Osymandyae, quo Staiua Memnoma ab Aegyptiis designan consueuit (S. 102-107); VI. De Amenophis, siue Osymandyae Diuinitale (S. 108-122) [aus 12: Bayer. SB M nchen; Sign.: 4 Ant. 100 κ] Collectio ei exphcaiio vocvm aegypttacarvm, gvarvm menlto apvd scriptores veieres occvrTU, in: Jablonski: Opuscula I (1804): 1-490 Nachdruck in: Henri Etieime: Thesaurus graecae linguae l (London 21816): CXCIX-CCCIII Pavli Ernesti lablonskii Opvscvla, qvibvs lingva et aniiqvitas aegyptiorvm, difficilia li~ brorvm sacrorvm loca et historiae ecclesiasticae capita illvstranivr; magnam partem nvnc primvm in Ivcem protracta, vel ab ipso avctore emendaia ac locvplelaia. Edidit atque Animadversiones adiecit lona Gvilielmvs te Water. Lvgdvni Batavorvm: apvd S. et J, Lvchtmans ... MDOCCIV-MDCCCXIII [1804-13]. 4 Bde. 21,3cm [Titelbl tter fast ganz in Majuskeln] [bei allen 4 Bdn ein Vorsatz titclblatt - bei Bd I sogar als S. [1] gez hlt - mit dem Kurztitel P. E. lablonskii opvscvla. Tomvs ...] - Tomvs primvs. 1804. XXVIII,490 S. [S. [2] nach Vorsatztitelblatt leer; S. [3]: Haupttitelblatt; S. [4] leer; S.[V],VIXXVIII: Vorwort von te Water. - S. [1]:
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Kopftitel: Collectio et explicalto ..., alphabet. - S. [l],2-424: Text, - S. 425458: Kopftilel: Avctarivm vocvm pavcarvm, rede avi secvs pro aegyptiacis habiiarvm] S. 458-473: Omissa ei corrigenda. - S. [474].475-490: Indices, zweisp.j - Tomvs secvndvs. 1806. [8].494S. - Tomvs iertivs. 1809. [14],515,[1] S, - Tomvs qvartvs. 1813. XXVI,636,[1] S. [aus 12: Bayer. SB München; Sign.: Opp. 86] 3.2. Sekundärliteratur 3.2.1, Literatur zum sprachwiss. Werk Gesemus: Geschichte. - Bonnet, Hans: Reallexikon der ägyptischen Religionsgeschtchie (Berlin, New York 21971) 3.2.2. Literatur zur Biographie; Bibliographie ADB X I I I : 526-27. - DBA 593: 104-139, Denina: La Prasse liiteraire II. - Döring: Gelehrte Theologen. - Dunkel HI/4, - Hirsching: Handbuch III: 5-7. - Jöcher/Adelung II: 221113. - Meusei: Verstorbene VI: 194-99. - Moser: Jetztlebende Theologen [Angerstorfer (2.); Held (L); Höller (3,)]
faßte. Später übernahm er die Erziehung des ältesten Sohnes der Markgraf! n von Seh wed t. Er stand in guten Beziehungen zum Hofe des Herzogs von Anhalt-Dessau, da er mit Ausnahme seiner Stelle bei der Societät der Wissenschaften stets in Diensten der Töchter des Herzogs stand. Von 1715-1717 begleitete er seinen Schüler Friedrich Wilhelm, den Kronprinzen von Preußen, auf einer Reise nach Italien. Zur Belohnung wurde er zum Hofrat ernannt, Seine lange pädagogische Tätigkeit als Erzieher veranlaß te ihn, unter dem Namen Pierre Rondeau eine frz. Grammatik und ein Wörterbuch herauszugeben. Später veröffentlichte er noch ein Allgemeines Lexikon der Künste und Wissenschaften, Mehrere seiner Schriften und Übersetzungen z.B. der Germama des Tacitus erschienen anonym. 2. Werkbeschreibung 2.1. Explications des Gallicismes (1704) [vorh. in 23: Herzog August Bibl.WoIfenbüttel, jedoch nicht vcrlcihbar]
2.2. Nouveau dictionnaire mand ... {1711) In seiner dt, Vorrede kommt J . zunächst auf einige Gründe für die Beliebtheit und weite JABLONSKY, JOHANN THEODOR Verbreitung des Französischen zu sprechen [Pseud.: Pierre Rondeau] (z.B. seine Euphonie, zahlreiche Publikationen). Dann stellt er - ohne Autoren- oder 1. Biographie Titelnennung - fest, daß altere Wörterbücher * 15.12.1654 Danzig (Gdansk/Polen) ihren Dienst nicht mehr gut genug erfüllten. f 28,4.1731 Berlin J.s Bauptziele sind ,,die Vollständigkeit, die Sekretär, Erzieher deutlichkeit, und die kurtze". Als QuelV: Daniel Ernst, Oberhofprediger in Berlin len gibt er an: die Wörterbücher der N: Paul Ernst ->J. „Academic Franchise, des Richelet, Danet, J. wurde zur Erziehung seinem Großva- u.a.m.". Schließlich erläutert er noch detailter übergeben, der 1656 nach Amsterdam liert die Leistungsfähigkeit und den Aufbau übersiedelte. 1669 verließ J. Holland und seines Werkes: neben den Sonderhedeutunsetzte seine Schulbildung auf dem Joachims- gen von Wörtern habe er sich auch bemüht thalschen Gymnasium in Berlin fort. Er stu- deren „un eigene verblümte" Bedeutungen dierte dann in Königsberg und begab sich anzugeben, dazu kämen noch „lehrreiche 1680 mit seinem jüngeren Bruder Daniel J. Sprüchwörter oder schertzhafte reden" . Weiauf eine Reise nach Holland und England. ter enthalten die einzelnen Eintrage gramm. Zunächst (ab 1687) arbeitete er als Sekretär Charakterisierungen der Lemmata; „kutist,bei der Fürstin Radziwill und nach deren Tod und handwerckswörter" und „eigene nahmen" 1689 als Sekretär bei ihrer älteren Schwe- (Eigennamen) seien ebenfalls berücksichtigt ster. 1700 wurde er Sekretär der neuen So- worden. Detailliert schildert J. die von ihm ercietät der Wissenschaften in Berlin, über de- sonnenen typographischen Konventionen, um ren Einrichtung er 1711 eine Abhandlung ver- Stammwörtcr von ihren Ableitungen und ver-
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schiedene Gebrauchsweisen der Wörter voneinander zu unterscheiden. Er hahe sich strikt, an die alphabet. Ordnung gehalten und dabei auch variierende frz. Graphien - alt/neu - berücksichtigt. Es folgt eine Erklärung der Abkürzungen [1] S.; besondere Zeichen verwendet J. jeweils für metaphorische, stilistische bzw. eingeschränkte Gebrauchsweisen von Wörtern. Das Wörterbuch umfaßt 611 S, dreispaltig. 2.3. Neues Teulsch-Franizösisches Wörter= Buch (1712) In seiner dt .-frz. Vorrede gibt J. lediglich seiner Freude über die gute Aufnahme des frz.dt. Teils seines Wörterbuchwerkes Ausdruck„ExpHcalion des abreviations ..." [1] S. Das dt.-frz. Wörterbuch umfaßt - unpaginiert - 669 S. dreispaltig. Seine Einrichtung entspricht genau jener des frz.-dt. Wörterbuchs. Das Werk schließt mit einer Sammlung von Eigennamen (dt.-frz.) [7] S., (Vornamen, Städte- und Ländernamen). 2.4. Nouvelle Grammaire fran$oise ... (1716) In seiner Vorrede an den „Geneigten Leser" {2 S.) beruft sich J, auf die gute Aufnahme seiner „bißanhero zu Erlern- und Verbesserung der Französischen Sprache heraus gegebenen Bucher" beim Publikum. Die vorliegende frz. Grammatik sei die Frucht seiner „in die 20 Jahr lang im Dociren gehabte Erfahrung". Bei der Darstellung der frz. Aussprache habe er sich nicht lange aufgehalten, cia diese „durch keine Regeln vollkommen erlernet werden kan". Im übrigen habe er sich bemüht, am Ende eines jeden Abschnitts in Form von kurzen Fragen die Ausnahmen von den zuvor angegebenen Regeln anzudeuten und das ganze Werk durch eingestreute Redensarten „so wohl nützlich, als angenehm zu machen". Es folgt eine ironisch-polemische Widmung (4 S.) „Au Tres Venerable fc tres Illustre Corps de Messieurs les Intendans, & les Inspecteurs des lanternes de Ville-Tilleul". Darin macht sich J. über das Widrnurigswesen lustig, lobt die vielfach nützliche Tätigkeit der Laternenanzünder und wünscht, daß Kleingeister, „petits maitres", aber auch die Regierenden für ihre Tätigkeit mehr Erleuchtung empfangen mögen. Die Grammatik selbst (S. 1-465) besteht aus drei Teilen: Aussprachelehre, Formenlehre der Wortarten (Artikel, Substantiv, Verben
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etc.); Syntax (Gebrauchsregeln für die einzelnen Wortarten); ,:Von der Constructions—Ordnung, welche die mancherley zusammenkommende Worte oder Partes Orationis untereinander haben". Es folgt ein „Kurtzgefaßtes Deutsch—Französisch Wörter-Buch, Vor die Anfänger" (S. 466-590), das nach Sachgruppen geordnet ist. Den Abschluß des Werkes bilden frz.-dt. Dialoge, Brief typen, Komplimente, Redensarten und frz. Titulaturen (S. 590-733).
3. Bibliographie 3.1. Werke des Autors 3.1.1. Sprachwiss. Werk Rondeau, Pierre [Pseud.] Explications des Galhcismes. Leipzig 1704 [vorh. in 23: Herzog August Bibl.Wolfenbüttel, jedoch nicht verleihbar] [anonym] Nouveau dtctionnatre fmngoisallemand, Contenanl Tous ies mots les plus connns & usiles de la langue fmngotse. s es expressions propres, fi.gure.es, proverbialf.s & burlesques avec plttsieurs te.rmes des arts ft des sciences. Le tout tire des auieui $ les plus aprouves, (i compose sur le modele des Dtctionnaires les plus nouveaux [frz. Titel teilweise in Majuskeln]. Neues Frantzosisch—Teuischts Wörter=Buch, Enthaltend die bekantesten [!] und gemetnesten werter Der Frantzosischen Sprache. Derselben eigentliche, verblümte, sprichwörtliche und scherizhafte redens— arten, Nebsi vielen gelckrten= und kunst=wörtern. Alles aus bewährten Schriften gezogen, und nach dem Musler df.r neuesten Wörter—bücker zusammen getragen. Leipzig: Bey Thomas Pritschen 1711. [8], 611 S. 25cm [Titelblatt in rot und schwarz] [Kleinschreibung dt. Substantive nicht nur auf dem Titelblatt, sondern in beiden Teilen des Werks] [S. [2] leer; S. [3]-[7]: Vorrede- S. [8]: Abkürzungsverzeichnis, - S. [l],2-fjll: Text Lexikon A-Z, dreisp.] [an das Werk angebunden Rondeau, Peter: Neues Teui$cfi=Franlzasisches Worter=Buch ... Leipzig 1712. ca. [682] S.]
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[aus 37; SuStB Augsburg; Sign.: 4° Spw 382] - Zweite Auflage, 2 Teile Frankfurt und Leipzig 1731 - Dritte Auflage, vermehrt von Aug. Joh, Buxtorf Basel 1739 Neuere sehr vermehrte Auflage, 2 Teile 0.0. 1765 [in Deutschland nicht zu ermittein] Neues Teutsch=Frantzösisches Wörter= Buch, Enthaltend die bekanntesten und gemeinesten Wörter der Teutschen Sprache, derselben eigentlichet verblümte, spruchwörtliche und scherizhafte Redens=arten, nebst vielen gelehrten= und kunst=wörtern. Alles aus bewährten Schrifften gezogen, und heraus gegeben durch Peter Rondeau [Paeud,][Vign,] Leipzig: bey Thomas Pritschen 1712. [682] S. 25cm [Titelblatt in rot und schwarz] [Schmutztitelblatt: neue*· Frantzösisc.h=Teutsches und Teutsch-Frantzösisches WörterBuch. Nouveau dictionnaire franfots-alletnand et allemand-franyois par Pierre Rondeau [frz. Text ganz in Majuskeln] [S. [2] leer; S. [3]-[4]: Vorrede; S. [4j-[5]: Avertissement, Vorrede frz.; S. [6]: Abkürzungsverzeichnis, - S. [7]-[676]: Teutsch=Frantzosisches Wörter-Buch, dreisp. - S. [677]-[682]: Anhang derer eigenen nahmen, der pcrsoncn so wol als Städte und lander, so in bey den sprachen verschiedentlich [!] geschrieben werd e n , dreisp. dt.-frz.] [dem Werk vorgebunden ders,: Nouve.au dictionnatre ... Leipzig 1711] [aus 37: SuStB Augsburg; Sign.: 4° Spw 382] [Pseud,] Nouvelle Grammaire francoise pour ies Allcmand,·!, Oder Neue Frantzösische Grammatica Vor die Deutschen, Darinn Nebst denen behorigen [!] Paradigmatibus und Reguln, Alles durch deutliche Observationes, Mehrentheils m Frag und Antwort Erleutert [!], Mit einem auserlesenen Wörter=Bueh, Französischen Gesprächen, dergleichen Htstorien und Briefen, auch Dcnck^Sprüchen in Stamm^ Bücher dienlich, wie auch mit Complimenien und Tituln nicht weniger mit einem Catalogo der besten Französischen Auiorum m allen Facultäten, vollständig versehen und A7is Licht gesiellct Durch Pierre Rondeau [Pseud. = 3. Th. Jablonski].
Leipzig: Bey Joh. Friedrich Gleditsch und Sohn 1716, [8],733,[11] S. 17cm [S. [2] leer; S. [3]-[4]: Vorwort; S. [5]-[8]: Widmung an die Messieurs Ies Intendant, & ies Inspecteurs des lanternes de Vilte-Tilleul. S. [1J.2-256: [Grammatik Erster Teil. Etymologie]; darin: S. [l],2-24: Cap. I. Von der Aussprache:, U. Von den Articulis (S. 2429); III Von den Nominibus (S. 30-88); IV. Von den Pronominibus (S. 88-109); V. Von den Verbis (S. 109-238); VI. Von den Participiis (S. 238-240); VII. Von den Adverbiis (S. 240-247); VIII. Von den Präpositwmbus (S. 247-250); IX. Von den Conjunctiombus (S. 250-255); X. Von den Interjectionibus (S. 255-256). - S. 257-404: . . . tier andere Theil: Von dem Synlaxi, darin: Caput /. Von den Arttculis (S. 257-265); //. Von dem Nomine (S. 265-274); ///. Von dem Syntaxi der Pronomtnum (S. 274-318); IV. Von dem Syntaxi derer Verborum (S. 319-375); V. Vom Syntaxi Participiorum (S. 375-383}; VI. Vom Syntaxi Adverbiorum (S, 384-3S9); VII, Vom Gebrauch derer Praepositionum (S. 390-403); VIII. Vom Gebrauch derer Conjunctionum und Interjecttonum (S. 403-404). - S. 404465: Der dritte Theil. Von der Construetions= Ordnung, welche die mancherlei} zusammenkommende Worte oder Paries Qratioms untereinander haben, und von ganizen Phraseologien, dann: C'epui /. Vom Regtmme Nommum (S. 404-412); //. Vom Regimine Verborum (S. 412-436); ///. Von Beantwortung der Fragen (S. 436-442); IV. Von der mancherlei} Bedeutung der Particul en (S, 443-444); V. Von ... Bedeutung der Parttcul que (S. 444-451); VI. Von denen Particuln Pas und Pomt (S. 451-457); VII. Eine Sammlung eil. Frantzösischen Wörter und Redens—Arten, wormnen ein Anfänger bey Explication der Autorum leicht verstoßen kan. (S. 458-465). - S, 466-590: Kvrtzgefaßles Deutsch—Frantzosisch Wörter=Buch, Vor die Anfänger, jeweils zweisp. darin: S. 466-520: 42 [nach Register: 44] Sachthemen, dt.-frz.; S. 521-534: Namen von Personen, Ländern und Städten, dt.-frz,, alphabet.; S. 534-551: die gebräuchlichsten Adjektive, frz.-dt., alphabet.; S. 551-590; die gebräuchlichsten Verben, frz.-dt,, alphabet. - S. 590-631: Dialogues Franfois Allemands, Franizösisch— und Teutsche Gespräche, in 22 Sachthemen ge-
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gliedert, zweisp. - S. 631-654: Recueil de quelques conies agreables f,t plaisans. Auszug etlicher angenehmer und lustiger Historien, insgesamt 47, frz. - S. 654-673: Leitres francoises. Frantzösische Briefe, insgesamt 37, frz. - S. 674-680: Auszug von allerhand Sinnreichen G edenck=Sprüchen, so man in die Stamm=Bücher zu schreiben pfleget [Titel auf frz.], frz. - S. 680-688: Frantzösische Complimenten. Complimens Franfois, nach An laßen geordnet, frz. - S. 689-722: Titres frangois. Franizösische Titul. Jn XIH Abtkeilungen, nach Ständen geordnet. - S. 723733: Einige Fragen nebst deren Beantwortung von guter Methode und Autoribus, die zur Erlernung der Frantzostschen Sprache dienlich. - [11] S. Register, = Inhaltsverzeichnis] (aus 3: UuLB Halle/Saale; Sign.: N° 7210] 3.1.2. Sonstige Werke Allgemeines Lexicon der Künste und Wissenschaften (1721), Übersetzungen, eine Deutsche Ethik 3.2. Sekundärliteratur 3.2.1. Literatur zum sprachwiss, Werk nicht ermittelt 3.2.2. Literatur zur Biographie; Bibliographie ADB XIII: 525-526; XIV: 798. - DBA 593: 1983. - Hirsching: Handbuch 111: 4-5. - Jöcher II: 1801
[Brekle(2.);Held(l.);HölIer(3.)3
JACOBAEUS, JOHANN CHRISTIAN 1. Biographie Zu J.s Leben konnten keinerlei Daten ermittelt werden. Auf dem Titelblatt seiner Abhandlung wird er als „segnicensis francvs" bezeichnet; vmtl. Segnitz bei Würzburg 2. Wer k Beschreibung Cogitata nonnvlla svper philosophiere, lingvae rndole (1710) J. diskutiert in seiner Abhandlung die Eigenschaften der Sprache der Philosophie, nicht der Universalsprache, wie sein Sprachgebrauch {„lingua philosophica") vermuten läßt. Die Konstruktion einer philos. Sprache bzw. eher die Rekonstruktion der Naturspra-
che (etwa im Sinne Jakob Böhmes) lehnt er explizit ab. J. sieht in der Sprache (generell und damit im speziellen auch in der philos. Fachsprache) lediglich ein Kornmunikationsmittel, deren Funktion darin besteht, die Vorstellungen bzw. vorgestellten Dinge (conceptus/res concepts) adäquat auszudrücken. Die natürliche Sprache hält er auch für den philos. Gebrauch für geeignet. 3. Bibliographie 3.1. Werke des Autors 3.1.1. Sprachwiss. Werk avspice magnificentissirno Rectore Friderico Avgvsto principe ivventvtis et reliqv. cogitata nonnvlla svper philosophtcae lingvae indolr, ac noviiaie aliqvibvs exoptata Vitembergae er. MDCCX.D.XX1X. Nov. examination! pvblicae exponent M. . Bait h. Bernholdvs francvs et respondens . Christian, lacobaevs segnicensis francvs. Vitembergae [Wittenberg]: Prelo Krevsigiano [1710], [16] S. [Titelblatt ganz in Majuskeln] [S. [2]: gewidmet... Henr. Tiezmanno ... und ... lo. Facobo Beckio ... - S. [3]-[l6]: Text,
36 SS] [Kopie aus 35: Niedersächs, LB Hannover] 3.1.2, Sonstige Werke nicht ermittelt 3.2. Sekundärliteratur 3.2.1. Literatur zum sprachwiss. Werk nicht ermittelt 3.2.2. Literatur zur Biographie; Bibliographie Meusel: Verstorbene I: 354 [Gräßel (L, 3.); Weiß (2.)]
JACOBI, CHRISTOPH GOTTFRIED 1. Biographie * 20.4.1724 Stapelburg (Grafschaft Wernigerode) t 1.12.1789 [bei Richter 1788] Geistlicher Dichter, Prediger J. wurde am 20. April 1724 in Stapelburg geboren. In den Jahren 1752-1757 besuchte er das Lyceum in Wernigerode, studierte dann in Halle/Saale Theologie, und wurde dort 1746
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Jacobsson
Magister der Philologie. 1749-1755 war er als Konrektor in Wernigerode tätig, danach gräflicher Bibliothekar in derselben Stadt. Von 1762-1763 war er Diakonus an der Sylvesterkirche, danach an der Jacobikirche in Magdeburg und Prediger, bis er 1773 Königlicher Preussischer Konsistorialrat, Generalsupcrintendent des Fürstentums Halberstadt und erster Prediger an der Johanniskriche wurde. Er starb am 1. Dezember 1789. Neben seinen geistlichen Liedern und theol. Schriften findet sich auch ein Werk, das den Titel Die Verschiedenheit ^n der deutschen Rechtschreibung trägt, und 1786 in Halberstadt erschien, 2. Werkbesr.hreibung Die Verschiedenheit der deutschen Rechtschreibung (1786) [in Deutschland nicht zu ermitteln] 3. Bibliographie 3.1. Werke des Autors 3.1.1. Sprachwiss. Werk Die Verschiedenheit der deutschen Rechtschreibung. Halberstadt 1786 [in Deutschland nicht zu ermitteln] 3.1.2. Sonstige Werke theol. Schriften, geistliche Lieder 3.2. Sekundärliteratur 3.2.1. Literatur zum sprachwiss. Werk nicht ermittelt 3.2.2. Literatur zur Biographie; Bibliographie ADB XIII: 573. - Brummer: Lexikon dt. Dichter u. Prosaisten. - Denina: Le. Prasse lilieraire II, II. - G V 1700-1910 Bd 66: 147. - Kesslin, Chr.Fr.: Nachrichten von Schnflstelkrn (1856). - Richter, G.: Allgemeines biographischen Lexikon. ... (1804) [Jahreiß (2., 3.); Spänkuch (1.)]
JACOBSSON, J O H A N N KARL GOTTFRIED 1. Biographie * 1726 Elfamg [Goldbeck, Meusel: 1725 (Elblag/Polen)] t 14.9.1789 Offizier V: Kaufmann
Nach dem Besuch des Gymnasiunis in Elbing studierte J. ab 1743 an der Univ. Jena Rechtswissenschaft. 1745 wechselte er an die Univ. Leipzig, wo er sein Studium beendete. Den 1747 angetretenen Dienst bei der Regierung in Dresden mußte er aufgrund eines Duells, das noch in seine Leipziger Studentenzeit gefallen war, aufgeben. Er trat in die Fußgarde der sächs. Armee ein und stieg bis zum Wachtmeister der Kavallerie auf. Eine schwere Krankheit während einer Reise zum Reichstag nach Warschau (1755) als Begleiter des Königs zwang ihn, den Dienst zu quittieren. Meusel führt als Grund für J.s Ausscheiden aus der sächs, Armee an, daß er zu wenig Zeit für seine Studien hatte. Er trat später als Unteroffizier des Rammschen Infanterieregiments in kgl. preuß. Dienste ein. Seine wiss. Interessen waren für ihn ausschlaggebend, den Unteroffiziersdienst aufzugeben und als Musketier in Berlin seinen Dienst zu verrichten, wo er genügend Zeit für seine wiss, Arbeit fand. Nach dem Feldzug von 1778 nahm er endgültig seinen Abschied von der Armee und lebte als Privatmann in Berlin. 1784 w u r d e er kgl. preuß. Inspektor der Fabriken im Königreich Preußen. Auf wiss, Gebiet widmete sich J. v. a. technologischen Untersuchungen. Wahrend seines Berliner Aufenthaltes besuchte er zahlreiche Fabriken, Manufakturen und Handwerker. Seine Erfahrungen und Erkenntnisse publizierte ei u. d. T, Schauplatz der Zeugmanitfakiuren m Deutschland. Im Laufe seiner Forschungsarbeit für die Beschreibung der Zeug- und Tuchmanufakturen beschloß er, ein Wörterbuch über alle bei Fabriken und Manufakturen gebräuchlichen Kunstwörter abzufassen, da ihm das Fehlen eines Wörterbuches bei seiner Arbeit als Mangel erschienen war. 2. Werkbeschreibuiig Technologisches Wörterbuch (1781-84) Über Konzeption und Intention dieses Fachwörterbuches informieren die beiden Vorreden des ersten Bandes (1781). Der Gottmgcr Prof. für Ökonomie Johann Beckmaon expliziert in seiner Vorrede (1781: [5]-12) den Begriff „Technologie", die er als „Wissenschaft" versteht, und damit den Objektbereich des Lexikons; es umfaßt die fünf Teilbereiche Produktionszweige und -statten, Rohmaterialien,
Jacobsson
Fachwortschatz (hauptsächlich für bestimmte Arbeitstechniken oder -Vorgänge), Werkzeuge oder Maschinen sowie Endprodukte. Besondere Schwierigkeiten sieht er bei der Behandlung der Fachterminologie, resultierend aus deren Quantität, die zudem noch „durch Synonymen und Provinzialwörter vermehret" (1781:6) wird, und Heterogenität, da sie sich in Bereiche wie „Naturkunde", „Naturlehre" oder „Mathematik", die er als „Hilfswissenschaften" bezeichnet, hineinerstreckt (vgl. 1781:6). Der Nutzen bzw. die Notwendigkeit eines solchen Lexikons sind für Beckmann selbstevident. Der Verfasser J. referiert in seiner Vorrede (1781: l'i-16) vornehmlich die Schwierigkeiten bei der Erstellung des Lexikons; zudem gibt er Hinweise, welche die Alphabetisierung betreffen, d.h., daß er „Doppellauter [.,.] als einfache Buchstaben behandelt" (1781: 14). Das Lexikon umfaßt vier Bände, die Lemmata sind alphabetisch angeordnetDie Einträge enthalten folgende Information: auf das Lemma folgt in Klammern die Zuweisung zum jeweiligen technologischen Teilbereich (Handwerk, Landwirtschaft etc.), darauf die Worterklärung durch einfache Paraphrase; manchmal fuhrt er auch den entsprechenden frz. Terminus oder Ausdruck an. Sieht man auf das „Verzeichnis der Pränumeranten" ( das 307 Namen umfaßt (darunter auch die Fürst Thurn- und TaxisHofbibliothck in Regensburg), so zeigt sich doch ein gewisser Erfolg des Unternehmens. J. plante außerdem einen Supplementband, den er zur Ostermesse 1786 herausbringen wollte und für den er auch schon Materia] gesammelt hatte. Statt dessen erschienen aber erst nach seinem Tode vier Supplementhände (1793-95), herausgegeben von G. E. —»Rosentlial. 3. Bibliographie 3.1. Werke des Autors 3.1.1, Sprachwiss. Werk Johann Karl Gottfried Jacobssons iecAnctlogisckes Wörterbuch oder alphabetische Erklärung aller nützlichen mechanischen Künste, Manufakturen, Fabriken und Handwerker, wie auch aller dabey vorkommenden Arbeiten, Jnstrumenie, Werkzeuge und Kunstwörter, nach ihrer Beschaffenheit und
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wahrem Gebrauche, herausgegeben von Otto Ludwig Hartwig Predigern zu Buchholz unweit Trcucnbrictzen. Mit einer Vorrede von Johann Beckmann Professor der Oekononiie auf der Universität Göttingen, und Mitglied der Königl. Gesellschaft der Wissenschaften daselbst ... [usw.]. Erster [- Vierter] Theil, ... Mit Königl. Preuß. allergnädtgster Freiheit. Berlin und Stettin: bey Friedrich Nicolai 1781 - 84. 4 Bde. 24,5 ein - Erster Thcit, von A bis l·'. 1781. 20,816 S. [S. [2] leer; S. [3]-[4]: Widmung an die preuß. geheimen Staats- und Kriegsrätc Friedrich Wilhelm Freyherrn von der Schulenburg, Friedrich Christoph von Gorne und Friedrich Gottlieb Michaelis; S. [5], 2: Vorrede, des Herrn Prof, Johann Beckmann m Göttingen; S. 13-16: Vorrede des Verfassers, signiert: Johann Karl Gottfried Jacobsson; S. [l7], 18-20: Verzeichnis der Pränumeranten, zweisp. S. 20: abgekürzt zitierte Literatur. - S. [1],2-816'. Text Lexikon A-F, zweisp.] - Zweytcr Thf.il, von G bis L. 1782. [4], 652 S. [S. [2] leer; S. [3]: Vorrede von Jacobsson; S. [4]: Ferneres Verzeichniß der Pränumcranien, zweisp. - S- [1],2-651: Text Lexikon G-L, zweisp. - S. 651-652: Druckfehler ...} - Dritter Theil, von M bts Schi. 1783. [4], 636 S. [S. [2] leer; S.[3]-[4]: Vorrede von Jacobsson; S, [4]: Fernere Pranumeranten, zweisp. - S. [1],2-635: Text Lexikon M-Seh l, zweisp. S. 635-636: Zu Seite 295 gehörig: Artikel Preßspäne, zweisp,] - Vierter Theii, von Schm bis Z. 1784. [4]. 736 S. [S. [2] leer; S. [3]-[4]: Vorrede von Jacobsson; S. [4]: Fernere Pränumeranten, zweisp. - S. [l],2-736: Text Lexikon SchmZ, zweisp.] [als in 4 Bde gebundene Fotokopie aus 355: ÜB Regensburg; Sign.: 64/GB 1534 J 17 -1[4]] Gottfried Erich —* Rosenthal bearbeitete vier Ergänzungsbände unter gleichem Titel, mit dem Zusatz: fortgesetzt von ... 4 Tie Berlin 1793-95 3.1.2. Sonstige Werke Schauplatz der Zeugtnanufakture.n in Deutschland ..., Berlin 1773-76. 4 Bde
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Technologisches Compendium. 1. Bd, 1. und 2, Stück. Elbing 1787-88 [Mitarbeit] Sprengeis Sammlung der Handwerke und Künste [Mitarbeit] —»Nicolai's Beschreibung von Berlin und Potsdam
neuen Auflage von —»-Fabricius1 Bibliotheca graeca durch —»Harless. J, verfaßte außerdem noch ein it at. Lexikon, eine span. Chrestomatie und Aufsätze zur Geschichte,
3.2. Sekundärliteratur
2.1.
3.2.1. Literatur zum sprachwiss. Werk nicht ermittelt 3.2.2. Literatur zur Biographie; Bibliographie DBA 595: 224-238. - Denina: La Pmsse liiteraire II. - Denkwürdigkeilen aus dem Leben ausgezeichneter Teutschen des 18. Jhs.: 687-688. - Goldbeck, J.F.: Liierarische Nachrichten von Preußen I (1781) u. Zusätze; II (1783). - Hock: Nachrichten von Kamerallsten: 21 ff. - Hirsching: Handbuch III (1797). - Mensel: Verstorbene VI: 209-211
[Held (L); Weiß (2.); Höller (3.)]
JAEGER, WOLFGANG l, Biographie * 22.12.1734 Nürnberg t 30,5,1795 Alfcdorf ? Philologe V: Gold- und Silberdrahtzieher J, besuchte die Volksschule und das Gymnasium in Nürnberg, bevor er ab 1752 in Altdorf klass. und neuere Sprachen studierte. In Nürnberg erhielt er 1762 eine Verweserstelle am Gymnasium, wo er 1767 Konrektor wurde, 1772 erlangte er in Altdorf die Magist er würde der Philosophie. 1774 [ADB: 1773] berief ihn die Univ. Altdorf zum a.o. Prof. der orient. Sprachen. Die Ernennung zum ordent, Prof. der Poesie erfolgte L786, 1789 wurde er zusätzlich Prof. der Beredsamkeit, und Moderator der von —* Nagel gestifteten Lateinischen Gesellschaft. J. galt als guter Kenner der alten und neuen Sprachen. Daneben beschäftigte er sich mit der Geschichte und hielt Vorträge insbes. über dt. Geschichte. Seine schriftstellerische Tätigkeit erstreckte sich auf verschiedene Bereiche der Wissenschaft, so publizierte er z.B. einer kritisch-erklärende Ausgabe der röm. Panegyriker. Er lieferte auch Beiträge zur
2. Werkbeschreibung Nuovo dizzionario iialiano-tedesco e tedesco-italiano (1764) Der Hauptautor dieses Wörterbuchs, laut. Titelblatt „entworfen von Don Clemente Romani, [...] ausgearbeitet und [...] eingerichtet von Wolfgang Jäger", ist wohl J,; so zumindest ist die Angabe von Meusel Verstorbene VI: 215, daß das „Meiste und Vorzüglichste [...] von ihm", d.h. J. sei, zu deuten. Im Werk selbst fehlt - sieht man vom Titelblatt ab - jeder Hinweis zur Verfasserfrage. Die Grundlage des Wortschatzes bildet das Wörterbuch der Academia della Crusca in der zweibändigen Ausgabe Turin 1742. Das Wörterbuch besteht aus einem ital.dt. und einem dt.-ital.Teil. Der ital.dt.Teil, der 1232 Sp. umfaßt, ist - im Gegensatz zum zweiten Teil (522 Sp.) auf Vollständigkeit bedacht und bringt neben dem literarischen Standarditalienisch auch Provinzialismen, vermeidet allerdings zu große „Weitläufigkeit" (S. [3], Vorrede) in den Bedeutungsangaben, Im dt.-ital. Teil ergibt sich der wesentlich geringere umfang hauptsächlich durch das Weglassen der Komposita und Provinzialismen. Die Eintrage sind m beiden Teilen identisch strukturiert: Lemma mit zusätzlichen gramm, Angaben (Wortart, Genuszuweisung bei Substantiven etc.), Übersetzungen), Verweis auf Synonyme oder phraseologische Verwendungsweisen etc. Die ital. Stichwörter sind zudem mit Akzenten versehen. 2.2. Die Schreibekunst (1765) J.s Schrtibekunsi besteht in ihrem ersten Teil aus einer „Anweisung zur Orthographie" (S. 1-24) und einem „Orthographischen Wörterbuch" (S, 25-92), die beide auf —•Gottscheds Sprachkunst basieren, da diese „doch wohl am wenigsten willkürlich, und von seltsamen Neuerungen am meisten entfernet ist" (Vorbericht, unpag.). Gemäß dieser Prämisse ist das Werkchen wenig originell, versucht sich aber eine gewisse Systematik zu geben, die über diejenige Gottscheds hinausgeht.
Jaeger 13
J. legt drei „Hauptregeln" zugrunde und leitet aus jeder verschiedene Spezialregeln ab. Die drei Prinzipien sind Pronuntiation, Derivation und der Usus scribendi, den er als „die sicherste Richtschnur" (S. 13) bestimmt, zumal wenn man sich die „Gottschedische Rechtschreibung zum Muster wählet" (ebd.). Die der ersten Hauptregel zugrundegelegte Aussprache ist die „der feinern und gelehrten Leute" (S. 7) in Obersachsen wie schon bei Gottsched. Erwähnenswert ist, daß J. die Analogie als eine Spezialregel dem Usus scribendi subsumiert, ebenso wie Gottscheds „Unterscheidungsreger 1 , die auch schon bei —»Freyer als Spezialregel erschien. Außerdem enthält das Bändchen eine Interpunktion sowie Ttennungsregeln. Das „Orthographische Wörterbuch", das J., dem Usus insbesondere süddeutscher Grammatiker (vgl. —"Bob, —»Braun oder —*Heyde) folgend, beigefügt hat, ist weitgehend aus Gottscheds Sprachkunst kompiliert und liefert v.a. ein Verzeichnis von Homophonen, 2.3, Vermischte Aufsätze in spanischer Prose (1779) J.s Chrestomatie ist gedacht als Ergänzung zu —»•Barths Kurzgefasster spanischer Grammatik (1778), die den Anfängern ein zusätzliches Hilfsmittel an die Hand geben sollte. Sie enthält zwölf unterschiedlich lange Prosastücke, u.a. Teile des Don Quixote. Die sprachwiss. geringe Relevanz des Werkes besteht in den jeweils am Seltenen de beigefügten Worterklärungen, wobei es sich zumeist um eine einfache Übersetzung handelt, manchmal auch um Hinweise zum Verwendungskontext etc. Erklärt werden sog. „schwere Wörter", d.h. solche, „deren Bedeutung sich nicht aus der Grammatik [Barths] und aus der lateinischen und französischen Sprache entdecken läßt" (S. [5], Vorrede). Voraussetzung für die Benutzbarkeit der Chrestomatie sind also bereits vorhandene Sprachkenntnisse, zudem Kenntnisse im Lateinischen und Französischen; für Anfänger ist sie daher nicht benutzbar. 3. Bibliographie 3.1. Werke des Autors 3.1.1. Sprachwiss. Werk Nuovo dizzionario italiano-tedesco e tedesco italiano, secondo l'ortografia dell'Accademia
della, Crusca, Oder Vollständiges Jlaliänisch =Deutsch es und Deutsch=Jtaliäni$ches Wörter=Buch, Nach der Orthographie der FlorenUmsehen Akademie und nach Anleitung ihres Wörter=Buchs wie auch anderer bewährter Hülfsmittel entworfen von Don Clemente Romani, mit sonderbarem Fleiße ausgearbeitet und zu allgemeinem Gebrauche eingerichtet von Wolfgang Jäger. Mit Römisch Kayserlichen und Königl. Poln. Churfürstl. Sächsischen all ergnädigsten Freyheiten. Nürnberg: bey Gabriel Nicolaus Raspe 1764, 2 Teile in l, 21cm - [Erster Teil]: [6] S., 1232 Sp. [links von Titelblatt Kupferstich] [S. [2] leer; S. [3]-[6]: Vorrede. Sp. [1,23,3,4-1221,1222: Lexikon ital.-dt., zweisp. - Sp. 1223,1224-1229,1230: Aggiunta di tutte quelle Licenze ... Anhang atier derer poetischen Freiheiten und Abbreviaturen, die nicht nach alphabetischer Ordnung in diesem Werke zu finden, und doch sehr nöthig zu wissen sind, zweisp.; Sp. 1231,1232: Verzeichniß einiger Abbreviaturen, . . . ] [beigebunden] - [Zweiter Teil] Vollständiges Deutsch-Jta.Ha· nisches Wörterbuch. [2] S., 522 Sp. [S. [2] leer; Sp. [l,2],3,4-521,522: Lexikon dt.-ital., zweisp.] [aus 75: StB Nürnberg; Sign.: Phil 15 534 8°] [anon,] Die Schreittekunst. In einer Anweisung zur deutschen Orthographie, einem orthographischen Verzeichnisse, zweifelhafter Wörter und kurzgefaßten Regeln vom Briefschreiben. Nebst zwanzig Mustern zum Schönschreiben [Vign.] Nürnberg: in der Raspischen Handlung 1765. [8],135 S., 20 Falttafeln. 18,7cm [S. [2] leer; S. [3]-[8]: Vorbericht. - S. [l],2-24: Anweisung zur Orthographie ... - S. 25-92: Orthographisches Wörterbuch ... - S. 93-135: Kurze Regeln vom Briefschreiben. - 20 Falttafeln: Kurze und gründliche Anweisung nach der neuesten Art zierlich zu schreiben, Musterblätter Correiit-, Cantzley-Schrift, Fractur, Versalien; i at., griech., heb r. Alphabet] [aus 12: Bayer. SB München; Sign.: Epist. 1045*] [anonym] Vermischte Avfsactze tn spanischer Prose [!] mit bei/gefügter Erklae.rung
14 Jänichen
der schwerem Woerter und Redensarten zur Übung für Anfaenger. Frankfort und Leipzig [o. V.] MDCCLXXVIIII [1779]. [8],246,[2]S. 16,7cm [Titelblatt ganz in Majuskeln] [S. [2] leer; S. (3]-[8J: Vorwort- S, [l],2-246: 12 Texte spanisch, auf jeder Seite unten Worterklärungen. - [2] S. Tabla [Inhalt]] [aus 54: Staatl. Provinzialbibl. Amberg/ Oberpfalz; Sign,: Lit. ext. 9] 3.1.2. Sonstige Werke s. Baader: Lexikon baieriscker Schriftsteller
M
Variation des lateinischen Slyls, der mehrmals aufgelegt wurde. Als Gelegenheitsdichter verfertigte er eine große Anzahl von Liedern, darunter auch zahlr. geistl. Lieder, die in die Gesangbücher der damaligen Zeit Aufnahme fanden, 2. Werkbeschreibung 2.1. Anleitung zur poetischen Elocution (1706) [vorh. in 14: Sachs. LB Dresden, jedoch nicht verleihbar]
2.2. Deutlicher Wegweiser zu der Variation des Stiii (1714, hier 21724) 3,2. Sekundärliteratur In seiner Vorrede (S. 3-16) begründet J. die di3.2.1. Literatur zum sprachwiss. Werk daktische Nützlichkeit seiner lat, Variationsnicht ermittelt syntax: die üblichen lat. Grammatiken böten 3.2.2. Literatur zur Biographie; Biblio- höchstens einige syntakt. Grundregeln; daraus lasse sich jedoch die Regelhaftigkeit der graphie syntakt. Variationsfähigkeit des Lateinischen ADB XIII: 657. - Baader: Lexikon bayerischer nicht erlernen bzw. verstehen. J. setzt für Schriflstellerl,l: 252-256. - Baur: Allg. Bist. Handwörterbuch. - DBA 597: 8-38. - Eck- die Benutzer seines Werkes die Kenntnis der stein (1871). - Meusei: Verstorbene VI: 214- üblichen lat. Grammatik voraus, insbes, die 219. - Schlichtegroll: Nekrolog auf das Jahr Regeln der ,,constructio naturalis". Den Nutzen seines variationssyntakt, Ansatzes - der 1195. - Will-Nopitsch VI in der lat. Stillehre seit der Zeit der Huma[Heid (1.); Höller (3.); Weiß (2.)] nisten {z.B. Erasmus) gesehen wurde - liege sowohl in der korrekten Analyse klass. Texte als auch in der Synthese, also im Verfassen JANICHEN, JOHANN eigener stilreiner Prosa und Gedichte. Dabei würden zugleich auch die „praecepta Rhetori1. Biographie ces de elocutione" (S. 7) gründlich gelernt. Im * 29.9,1659 Carnenz, nordöst.1. Dresden weiteren gibt J. dem Lehrer genaue Hinweise t 10.10.1731 Halle/Saale zur didaktischen Umsetzung des Lehrwerkes. Lehrer Das Werk (S. 17-284) ist in fünf sectioV: Johann, Zeughändler nes eingeteilt: l.variatio grammatica (z.B. J. studierte ab 1678 an der Univ. Witten- Nommalisierung, Transformationen innerhalb berg. Als Hauslehrer kam er 1681 nach Halle. der Verbal phrase, der Modi, Tempora, ParBei der Eröffnung des in einem ehemaligen tikel); 2. variatio lexica (SynonymkonstrukBarfüßerkloster eingerichteten Stadtgymnasi- tionen); 3. variatio rhetorica {Redefiguums, das von 1682 bis März 1683 wegen der ren); 4. variatio logica (konverse KOEIFest geschlossen hatte, erhielt er die Stelle struktionen, Überführung konkreter in abals vierter Lehrer. Zugleich erwarb er in die- strakte Nominalphrasen, doppelte Verneisem Jahr in Wittenberg die Magisterwürde. nung, Quantifikations- und Modalisierungsbe1693 wurde er zum dritten Lehrer am Gym- ziehungen etc.; J, verweist explizit auf Erasnasium befördert und 1705 Direktor dessel- mus' tie copia verborum (1512 u.ö.)); 5. „Von ben. 1731 wurde er dienstunfähig, nachdem er dem Nutz und Gebrauch aller dieser Variabereits 1723 einen Schlaganfall erlitten hatte, tionen insgemein" (stilistische Variation, Hevon dem er sich jedoch wieder völlig erholt bung der Fähigkeit, gute Texte zu verfassen). hatte. In allen Kap. werden zahlr, zweisprachige J, verfaßte eine Anleitung zur poetischen Eio- Beispiele gegeben, J. betont schließlich noch cation und den Deutlichen Wegweiser zu der den Nutzen seiner Vanationslehre für die Ver-
Jägern aim
besserung des dt. Stils. Das Werk schließt mit einem Sachregister (12 S.). 3. Bibliographie
3.1. Werke des Autors 3.1.1. Sprachwiss. Werk Anleitung zttr poetischen Elocution, Halle 1706 [vorh. in H: sächs, L B Dresden unter der Sign.: Lingu. Germ. rec. 60S, jedoch nicht verleihbar] Deutlicher Wegweiser zu der Variation des Stili ... Leipzig 1714 [in Deutschland nicht zu ermitteln] - 2. Aufl. Deutlicher Wegweiser zu der Variation des Stili, Wie man die Lateinische Sprache durch Hülffe derselben gründlich und bald erlernen, solche auch hernach so wohl in der Oratone, als Poesie, wie auch in Erklärung und Imitirung der Auctorum, mit grosser» Nutien anwenden könne, Nebst einer Vorrede von der Absicht und Nutzbarkeit des gantzen Wercks / mgieichen von der Methode / wornach [!] dasselbe am fruchtbarlichsten könne Iractiret werden. Der studirf.nde.n Jugend zum besten hat solchen zum zweytenmal herausgegeben M. Johann Jänichen / des Gymnasii zu Halle Rector. Leipzig: Dey Friedr. Lanckischens Erben 1724. 284, [12] S. 16,5 cm [Titel in rot und schwarz] [S. [2] leer; S. 3-16: Vorrede; S. [17], 18: Prooemium. Wodurch kan ich am allerleichtesten zu der Fertigkeit in der Lateinischen Sprache gelangen?; S, 18: Inhalt. S. 18-182: Scclio ! ... De Variatione Grammatica. Von der Variation, die man durch Hülffe der Grammaiic lernen kan, insgesamt 14 Kap.: S. 19-22 Änderung allgemein, S. 22-23 Änderung der Nomina, S. 2333 des Nomen adject i vum, S. 33-38 des Nomen Substantivum, S. 38-44 der Numeri, S. 45-67 der Kasus, S. 67-82 der Gradus comparationis, S. 82-84 nach der Species, S. 8587 nach den Figurae, S. 87-108 von Adjektiven, S. 108-110 der Pronomina, S. 110-153 der Verben, S. 153-174 von der Änderung, da ein Pars oralioms vor das andere gesetzet wird, S. 174-182 Veränderung gewisser
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Particuiaritm indeclinabilium. - S. 182-200; Sectio H. De Variations Lexica. Wie man durch Hülffe eines guten Lexici die Variation befördern könne. - S. 200-219: Sectio III. De Variatione Rhetonca. Wie man durch Hüiffe der Rhetoric die Variation des Slili einrichten könne. - S. 220-238: Sectio IV, De Variaiione Logica. Wie man durch Hüiffe der Logic die Variation des Stili einrichten könne. - S. 238-284: Die fünffle Section Von dem Nutz und Gebrauch aller dieser Variationen insgemein. - [12] S. Sachregister] [aus 25: ÜB Freiburg/Breisgau; Sign.: D 4164] - weitere Aufl. 1741 3.1.2. Sonstige Werke mehrere geistl. Lieder, Gelegenheitsgedichte 3.2. Sekundärliteratur 3.2.1. Literatur zum sprachwiss. Werk nicht ermittelt 3.2.2. Literatur zur Biographie; Bibliographie ADB : 698-699, Lit. [l.u.], - DBA 597: 173-181. - Dunkel 1/3 (1754). - Eckstein (1871). - Jöcher/Arlelung II: 2231. Otto: Oberlausitzische Schriftsteller II: 211212; Suppl, - Richter: Allgemeines biographisches Lexikon ... (1804). - Wetzel, Johann Caspar: Historische Lebensbeschreibung der berühmtesten Liederdichter IV (1728). [Brekle (2.2.); Gräßel (3.); Held (1.)]
JAGEMANN, CHRISTIAN JOSEF 1. Biographie * 1735 Dingelstedt/Kreis Heiligenstadt t 4.2.1804 Weimar [ADB: 4. oder 5.2., Hamberger/Meusel: 7-2.] Bibliothekar Entgegen seinem Willen war J. von seinen Eltern als Novize in ein Kloster gegeben worden. Mit 18 Jahren floh er aus dem Kloster und begab sich zu seinen Großonkeln nach Dänemark, die ihm eine Stelle als Hauslehrer verschafften. Nach seiner Rückkehr nach Deutschland begab er sich auf Wunsch der Eltern auf eine Pilgerreise nach Rom, um vom Papst Dispensation zu erlangen. Im Kloster
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Santo Spirito in Florenz mußte er auf die Entscheidung warten, die erst nach mehreren Jahren gefällt wurde. Als Weltgeistlicher und Beichtvater der Deutschen blieb er in Florenz, Er fand dort Aufnahme in die Akademie, kehrte aber aufgrund einer Enttäuschung nach Deutschland zurück. In Erfurt bekam er die Stelle des Direktors am neugegründeten Gymnasium. Nach dem Tod des Kurfürsten verlor er die Stelle, worauf er nach Weimar ging. Dort ernannte ihn die Herzogin am 25.8.1775 zum Bibliothekar ihrer Privatbibliothek. Am 18.11.1785 wurde ihm der Titel eines hzgl. Sachsen-Weimarischen Rats verliehen. In Weimar war er zum prot. Glauben konvertiert. J. machte sich besonders um die ital. Sprache und Literatur in Deutschland verdient. Sein gesamtes literar. Oeuvre bezog sich auf sie. Von 1787-1789 gab er die politisch-literar. Wochenschrift Gazetia di Wimar heraus. Er betätigte sich auch als Übersetzer; so übersetzte er Dantes Hölle ins Deutsche und Goethes Hermann und Dorothea ins Italienische. 2, Werkbeschreibung 2,1, Dizionario iialiano-tedesco e. tedescoüaliano (1790; 1791) In einer ausführl. Vorrede zum 1. Bd, der 1790 erschienen ist und mit fortlaufender Seitenzählung in 2 Tin den ital .-dt. Anteil bearbeitet, expliziert das insgesamt zweibändige Wörterbuch die Hintergründe, die sein umfangreicher Untertitel (s, 3.1.1.) bereits andeutet. Für den l.Bd dient das Vocabulano der Academia delta Crusca als Vorbild, der 2, Bd von 1791 rekumert auf —*-Adelungs Versuck eines vollständigen grammatisch-kritischen Wörterbuchs ... in der Aufl. von 1774 sowie auf das frz.-ital. Wörterbuch des Alberti di Villeneuve (ohne Titel und Jahr zitiert) im Bereich von Termini aus Wissenschaft und Kunst. J. erläutert im knappen ital. Vorwort zum dt.-ital. Tl den Stellenwert der benutzten Vorbilder, seine Art der Berücksichtigung von Germanismen und geht etwas ausführlicher auf eigene Vorarbeiten zur Erfassung technischer Einträge ein {hauptsächlich Übersetzungen, u.a, eine der „vasta Geografia" von —»Büsching). Ausgehend von der in späteren Arbeiten wiederkehrenden Vorliebe für das Toskanische, die schon in der Vorrede zum 1. Bd einge-
hend begründet wird (S, V-VI) mit Argumenten, die am deutlichsten die Anfangsgründe ... (1800) vertreten (s. 2.4.). führt J. als weitere Prägungen an: ein ital .-fr., frz.-ital. Wörterbnch des Abbe Alberti di Viüeneuve, das auf dem der Academia fußend dieses beträchtlich vor allem um technische Termini erweitert und bei Wörtern aus der Dichtung auch postklass. Literatur berücksichtigt, sowie ein „Hand=Lexikon" von —»Flathe. Obwohl der Einfluß nach den Worten J.s groß gewesen sein muß, legt er starken Wert auf die Klärung seiner eigenen Leistungen. Zu ihnen zählen u.a. die „vielen Veränderungen im Sinn der Wörter und Redensarten, die Verbesserung und Vermehrung der Accente, die Erklärung verschiedener in Toskana [!] üblicher Spiele und Gewohnheiten", sowie Erweiterungen im Fachwortschatz unterschiedlichster Bereiche (Vorrede S. VII). Die Einträge des Wörterbuchs, dem im 1. und 2. Teil des 1. Bandes Verzeichnisse der „Schrittsteller, woraus die Zusätze geschöpft sind", der Abkürzungszeichen und zwei Namenslisten bcigegeben sind (s. 3-3,1.), sind folglich sehr aufwendig gestaltet. Wortbildungen erhalten einzelne Einträge, und die Einzeleinträge, die meist noch idiomat. Wendungen erfassen, sind grammatisch erläutert, in manchen Bereichen sogar sehr ausführl. (z.B. Konjugationshilfen bei Irregularia). Besonderen Wert legt J, auf ausführliche Bedeutungsangaben, die durch dial, und Stilist. Einordnungen und durch Nachweise dichterischer Belege angereichert sind. Da die Angaben oft syntaktisch nicht gekürzt sind und bisweilen breite Erklärungen „toskanischer Gewohnheiten" (s.o.) hinzukommen, ähneln manche Eintrage eher enzyklopädischen Artikeln. Nimmt man die von J. aus Vorgaben der Academia ausgewählten zahlr. veralteten Wörter (mit Stern gekennzeichnet) hinzu, führen diese Eigenheiten zu einer so umfassenden Darstellung, daß J.s Streben nach einem „Werk ..., welches alle bisherigen Wörterbücher der Italienischen Sprache an Vollständigkeit übertrifft" {Vorrede S. VII) deutlich erreicht zu sein scheint. Für gewisse Adressaten scheint das Wörterbuch in dieser Version offensichtlich zu vollständig gewesen zu sein. Jedenfalls hat J. schon einige Jahre später im Nuovo Vo-
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catmlario von 1799 (2. Bd 1800; s, 2.3.) die Schwatzhaftigkeit und umständliche Anlage dieses Wörterbuchs sichtlich vermieden. Diese Mängel sind andererseits erklärbar aus J.s Engagement für die Sprache, die noch am Ende des 18. Jhs. sichtbar um ihre Akzeptierung als Kultur- und Schulsprache kämpfen mußte. 2.2. Hatjämsche Sprachlehre ... (1792) in der 8-seitigen Vorrede lehnt J. den zu seiner Zeit offenbar verbreiteten Einstieg ins Italienische über Lektüre von Dichtung nur mit lat. und frz. Sprachkenntmssen ab. Er plädiert für das Vorschalten einer „gründlichen Sprachlehre" (S. VI) vor das durchaus befürwortete Studium dichterischer Werke, für das auf S. IV-VI sogar ein ausführl. Lehrplan aufgestellt wird, der die vernachlässigten Prosaisten stärker gewichtet. Als geeignete Sprachlehren hebt J, die von Buonmattei, Bembo, Castelvetro. Salviati und Corticelli hervor (S. VI; alle ohne genaue Angaben), die, „zum Unterricht für Italiäner bestimmt", sich für Deutsche allerdings nicht eignen. Die in der Vorrede nur anonym erwähnten, nach frz. Sprachlehren geformten Arbeiten von Deutschen, denen J. u.a. „seichte Behandlung der Grundsätze" vorwirft (S. VI-VII), erfüllen sein Ideal nicht. Nach der Klarstellung, daß die durchaus geschätzte toskanische Sprachlehre von de —tValenfci zwar das „Innerste" der itai. Sprache treffe, aber überwiegend eine mangelhafte Übersetzung der Grammatik von Corticelli sei, bei der ein hinreichender Vergleich beider Sprachen fehle (S. VII), schildert J, ausführlich die eigenen Leistungen (S. VII-IX; eingehendes Quellenstudium bei Boccaccio, Petrarca, MachiaveHi; zusätzliche eigene Beispiele; Sammlung idiomatischer Wendungen). Die schwierige Aussprache soll durch mehrmalige Behandlung verdeutlicht werden, die ausdrücklich als „Versuch" deklarierte Prosodie Abhilfe in bisher vernachlässigten Bereichen schaffen. Ein Selbststudium hält J, offenbar für möglich und sieht nur für die Vervollkommnung der Aussprache die Hilfe von Sprachlehrer vor, möglichst die eines „gelehrten Toskaner, oder Römer" (S, IX), „Fleissiges Lesen" in seinem gerade erschienenen Wörterbuch (s. 2.1.) soll ein weiterer Schritt zürn Hauptziel der „gründlichen Kenntniß der
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italiänischen Litteratur in Deutschland" sei» (S. X). Die traditionell aufgebaute Sprachlehre zeichnet sich tatsächlich durch besondere Gründlichkeit aus. Das in vier ..Bücher" untergliederte Werk behandelt im ersten Buch unter dem Stichwort Etymologie (bei J. Bildung der Wörter und Redeteile) nach kurzen Einlassungen zu Zahl, Art und Aussprache der „Buchstaben" (S, 1-17) ab S. 20 die Redeteile Nennwort, Fürwort, Zeitwort, Mittelwort, Nebenwort, Z wischen wort und Bindewort. Der Zusammenfassung der Teile auf S. 22 fehlt allerdings der angekündigte achte Teil, Zwar werden die üblicherweise zu den Redeteilen gezählten Präpositionen noch innerhalb des ersten Buches eigens besprochen (S. 157-160), ihr Status bleibt jedoch offen. Bei den Redeteilen folgt in der Regel auf allgemeine Charakterisierungen die Morphologie der Haupt- und Subklassen. J. gibt stets dt. Termini und fügt itai. in Klammern hinzu. Sein Bemühen um größere Systcmatizität scheint u.a. in dem Abschnitt zum Verb (S. 68-154) auf, in dem den üblichen Konjugationsparadigmen eine „allgemeine Tabelle" der Endungen der drei Hauptkonjugationen vorangestellt wird (S. 74-49; hei J, fungiert die lange und kurze ere-Konjugation als eine). Auch sprachtypologische Beobachtungen finden sich vereinzelt (S. 73: Italienisch als Sprache mit Wegfall der Personalpron.), ebenso Ausführungen zu Besonderheiten von Dialekten, Dichter s p räche, „Volkssprache" und „Sprache der Alten" (z.B. S. 83). Das zweite Buch „Von der Verbindung der Wörter" (im itai. Innentitel als Syntax ausgewiesen) arbeitet grosso modo die Reihenfolge der Redeteile ab, ergänzt um Einheiten, die zuvor nicht erwähnt waren (S. 181183: Zahlwörter) und fügt kurze Kapitel zur Wortfolge, spezifiziert in „natürliche 1 ' und „figürliche" (S, 339-348), zu „Füllwörtern" (S, 349-354) und zu „Partikeln und Anhängewortchen" (S. 355-359) hinzu. In diesem Buch wird bei der Behandlung der Präpositionen (S. 273-319) die im ersten Buch rein semantische Klassifizierung (S. 158-160) durch Rektionsbeschreibungen ergänzt. Das dritte Buch „Von der Orthographie" (S. 360-394) behandelt in zehn Kapiteln recht unterschiedliche Themen, Da J. bereits
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im ersten Buch ausführlich den Zusammenhang L autung-Schreibung aller Laute behandelt hat, kann sich die Orthographie entsprechend kurz fassen. Die enger orthographischen Kapitel widmen sich nach einer knappen aligemeinen Einführung mit sprachhistorischer Perspektive (S. 360-364) und der Beschreibung der Wortbetonung (S. 364-367) recht ausführlich den im Italienischen komplexen Assiniilationsprozessen beim Zusammentreffen bestimmter Laute (S. 367-378: Apostrophierung; Wortkürzungen; Erweiterungen durch Vorsilben). Ab dem 6, Kap. behandelt J. weniger zentrale Themen (S. 378-394; Trennung; Großschreibung von Eigennamen und Titeln; Zusammensetzung; Interpunktion; Abbreviaturen). Im Kap, Interpunktion gibt J. eine detaillierte Liste von Buchdruckern, denen er neben den Vorbildern in der klassischen ital. Literatur den durchaus begrüßten normierenden Einfluß auf die noch im 16. Jh. sehr freie Orthographie zuschreibt. Der „Versuch einer Prosodie" als viertes Buch (S. 395-454) bringt in zahlreichen Wortlisten Beispiele für die spezifische Silbenstruktur des Italienischen und deren Nutzung in der Dichtung (S. 395-438: Länge/Kürze bei ein- und mehrsilbigen Wörtern; Betonung derselben; Penultimaregeln). Im 7. Kap. behandelt J. ital. Versmaße (S. 430-438). Ein eigentlich nicht zur Prosodie gehöriges Verzeichnis von Dialogformeln, Redewendungen und Sprichwörtern (S. 438-454) beendet das vierte Buch. Die Sprachlehre von J. endet mit einem bemerkenswert gründlichen Register, gemischt aus gram m. Termin i und schwierigen Wörtern (S. 454-464), in dem noch einmal J,s Hang zur eingehenden Abhandlung aufscheint. 2.3. NTIOVO vocabolano itahano-ledesco e tedcsco-üaliano ... (1799) Das Werk mutet zwar an wie eine nur gekürzte Neuauflage des Dizionario von 1790 (2. Teil 1791; s. 2.1.). Doch die schon im Untertitel erwähnte ,, etymologische Methode" (s. 3.1.1.) sowie einige andere Besonderheiten weisen es eindeutig als eigenständig aus. Hinter der den Aufbau prägenden „etymologischen Methode" (Vorrede S. [III]} verbirgt sich der Einzug alter ehemals selbständig fungierenden Wortbildungen des Dizionarto unter ihr „Stammworfc" mit Beibehaltung des alphabet. Prin-
zips. Einzige, nicht näher begründete Ausnahme: Komposita im ital .-dt. Teil. Dieser Neuerung verdankt J, die Kürzung des Dizionario von „sieben vollen Alphabeten" auf „viere" de.s Nuovo vocabolario (Vorrede S. [III]). Von der „etymologischen Methode", die im dt.-ital. Teil „nicht mit gleicher Strenge" befolgt wird (Vorrede S. [HI]), erhofft sich J. Fortschritte im „leichten und fruchtbaren Memonren", analog entsprechenden jedoch nicht näher spezifizierten Werken von —»Scheller und —»Dillenius (Vorrede S. IV), Zur schon bekannten Kürzung kommt hinz«, daß J. häufig von den vollen Satzkonstruktionen der Bedeutungsangabeii abgeht zugunsten des in Wörterbüchern üblichen Nominalstils, die veralteten Wörter nicht mehr verzeichnet und auf die Anführung dichterischer Belege größtenteils verzichtet. Erhalten ist rieben einem ital.-dt. Register geographischer Namen (s. 3.1.1.) allerdings die Bevorzugung des Toskanischen, J. weist aber darauf hin, daß seine „gedrängte Menge" von Beispielen „toskanischcr Wortbildung" (Vorrede S. IV) erst auf der Basis seiner gerade erscheinenden Anfangsgründe ... (1800) fruchtbar werden können, die übrigens auch den für J. spezifischen Gebrauch von Wortbildung hinreichend erläutern (s. 2.4.). Die Einträge des ital.-dt. Teils, der trotz der Einsparungen noch immer über 700 S. hat (Zählung aber in Spalten), zeichnen sich nach wie vor durch ausführl. Bedcutungsangaben aus. Dem zweiten, dt.-ital. Teil sind Avveriimenii al leggiiorc italiano vorangestellt, die grosso modo die Erklärungen der dt. Vorrede des ersten Teils wiederholen, den ital- Benutzer jedoch ausführlich auf die Besonderheiten der dt. Komposition und Verbkonjugation und deren Repräsentation im Wörterbuch vorbereiten. Wie ini ital.-dt. Teil gestaltet J. die Bedeutungsangaben breit aus. Bei Ableitungen gibt er das Stamm wort als Verstehenshilfe dazu; die Anführung sämtlicher Partizipien als eigene Einträge vergrößert das Wörterbuch beträchtlich. In den Avvertimenii als Anhang angekündigt, gibt J. nach einem Geographischen Wortregister (s. 3,1,1.) eine erste, knapp 30-seitige Sammlung ital, Wörter mit „affinitä colla lingua tedesca o con aitre lingue settentrionali" (s. 3.1,1,).
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Nach J. ist Italien seit antiker Zeit „ricettacolo" der Kelten, Gallier, Zimbren, Gothen, Vandalen und Langobarden gewesen (Vorrede 2. Teil S. V) mit entsprechenden Spuren in seiner Sprache. Stichproben in dieser Sammlung zeigen, daß J. über beträchtliche Einblicke in Sprachverwandtschaften verfügt, ihm jedoch wie kurze Zeit später noch bei ähnlichen Versuchen in den Anfangsgründen von 1800 (s. 2.4.) das Vermögen für systematische Erarbeitung von Sprachgesetzen abgeht. Der Anhang hat aber vermutlich bei seinen von J. intendierten ital. Adressaten zumindest Argumente für Bezüge zu germ. Sprachen sammeln können. Trotz der Veränderungen gegenüber dem breiteren Dizionario ist das Vocabolama, das seine hauptsächliche Kürzung ohnehin in erster Linie einem kleineren Druckbild verdankt, nur mit Mühe als ein Werk für „schwächere Anfänger" zu erkennen und auch von ,.möglichster Kürze" weit entfernt (Vorrede 1. Teil S. [III]). Eventuell haben die in anderen Werken deutlich hervortretenden wiss, Ambitionen von J. (s, 2.4.), der Wert auf den Titel Socio Correspondents dell' Academia Fiorentina legt (s. Untertitel), die durchaus angestrebte Vereinfachung verhindert. 2.4. Anfangsgründe von dem Bau und der Bildung der Wörter der lialiänischen Sprache ... (1800) Als Ergänzung zu seiner Italienischen Sprachlehre (1792; s. 2.2.) denkbar, auf die J. in der umfangreichen Vorrede zu den Anfangsgründen (S. [IlIj-XX) mehrfach hinweist, widmet sich dieses Werk vorrangig den Gründen für den ,,Wohllaut" der ital. Sprache, speziell dem der acht Toskanischen Mundart (s. Untertitel) im Gegensatz zu nicht näher spezifizierten Lehrbüchern, die Italienisch „bloß als die Sprache des Umgangs" behandeln (Vorrede S. -IV). Die Sondersteilung des Toskanischen wird ausführlich begründet (S, VI-X1II) und gegen Vorwürfe vor allern in der Sprachlehre von Veneroni verteidigt (S. ); ebenso zurückgewiesen wird die Behauptung, das gepflegteste Florentinisch werde in Rom gesprochen (S. XVII: toscana in bocca romana). Neben hochsprachlichen Normfragen stehen die Umformungen des Latein zum Italienischen und die
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Verwandtschaft derselben mit weiteren Sprachen (Provenzalisch; ,,Sprachen nördlicher Völker") im Vordergrund. J. scheint primär eine wiss. Abhandlung anzustreben, obwohl Gliederung und Ausführung in Teilen wieder in Richtung eines Lehrbuches weisen. Für die erste Tendenz sprechen seine ausführl. Verweise auf gramm. Arbeiten zum Italienischen aus dem 16., 17. und 18. Jh. (erwähnt werden Bembo, Giambullari, Ascanio Persio, Ferrari, Muratori, Menage (S. VIII) sowie Adriano Politi(S. XI)). Einen wetten Begriff von Etymologie ansetzend, gelangt J. durch unterschiedliche Aspektuierung zu drei Untersuchungsschritten. Es gilt, der Klärung auf S, [1] folgend, 1. den - von der Bedeutung abstrahierenden - Bau der Wörter aus „schicklich verbundenen Lauten und Sylben" zu erarbeiten (I.Abschn. S. [1]-31), 2. das Wort als „Ausdruck unserer Haupt= und Nebenbegnffe" zu beschreiben (2. Abschn. S. 31-49) und 3. aufzuzeigen, durch welche Veränderungen es zu „einem brauchbaren Theil der Rede" wird (3. Abschn. S, 50-106). Als 4. Abschnitt (S. 109-244) finden sich „Beyspielsammlungen zur Bestätigung und Erläuterung der Lehren von dem Bau und der Bildung der Wörter", davon 13 in Form von Tabellen. Hinter dem 1. Hauptteil verbirgt sich eine mehr oder weniger traditionelle Lautlehre, bei der auf die Ausspracheregeln für 21 ital. „Buchstaben" (S. [!)) mit einem annähernd erahnten Vukaldrcicck ausführl. Ausführungen zu Lautkombinationcn im An-, In- und Auslaut und zu den im Toskanischen besonders verbreiteten An- und Ausgteichsprozesscn zugunsten des „Wohlklangs" folgen. Drei Übersichten dieses Teils belegen J.s Systematisierungsbemuhungen, v.a. bei der „Uebersicht der Abweichungen von lateinischen Sylbenbati" (S. 14-17) sein Verharren im Deskriptiven erstmals deutlich wird. Auch wenn bald von „Gesetzen" (S. 11,12) die Rede ist, ist J. weif von Regelbeschreibungen entfernt. Den ersten Teil beschließt ein Kapitel zu den lautlichen Besonderheiten ita). Komposita(S. 25-29) und zur gegenüber dein Lateinischen und Griechischen weit freieren Akzentsetzung des Italienischen (S. 29f.). Am Beginn des 2. Hauptteils stehen onomatopoetische Überlegungen 'in sämtlichen Lau-
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ten (S. 31-37), gefolgt von Veraeichnissen von über 100 ital. Suffixen und 25 Präfixen, soweit möglich semantisch expliziert (S. 37-46; S. 4749), mit wenigen Anmerkungen zu möglicher Herkunft aus dem Lateinischen, Provenzalischen oder Deutschen (S, 46f.). Auf den nur kurzen 2. Teil folgen die ebenfalls knappen, aber alle acht Redeteile (Nomen, Pronomen, Verb, Partizip, Adverb, Präposition, Konjunktion, Interjektion) bearbeitenden Ausführungen des 3. Teils. Besonders fallen darin hauptsächlich die von anderen Sprachlehren abweichende Zusammenfassung der langen und kurzen eKonjugation auf (Begründung S. 68 mit „gleicher Abänderung"), die häufigen Verweise auf dichterische, dialektale und sprach historische Varianten und das Fehlen jeglicher syntakt. Regeln. Das Übergewicht der Lautlehre kommt auch im 4. Abschnitt zum Ausdruck. Von den 13 Tabellen stellen zehn lautliche Phänomene aus synchroner Sicht in den Mittelpunkt (Aussprache von E, I, O, S, Z), die restlichen drei versuchen diachrone Zusammenhänge zu erhellen. Im ersten Bereich gehen alphabetisch geordneten Wortlisten Versuche von Regelbeschreibungen voraus, die durch die nachgereichten, z.T. recht umfangreichen Listen von Ausnahmen entkräftet werden. Im diachronen Bereich der Beispielsammlung versucht J. zunächst in den Tabellen XI (S. 152-156) und XII (S. 157-160) konsonantische und vokalische Veränderungen vom Latein zum Italienischen anfassend zu dokumentieren. Regeln können aus den Übersichten, die nach dem ital. Alphabet geordnet ital. und lat. Formen mit dt, Übersetzungen anführen, kaum abgelesen werden. Aus einer Chrestomatie von G.M, Crescimbeni von 1730 geschöpft, ordnet J, die Vergleiche zwischen Toskanisch und Provenzalisch zwar in der Tabelle X I I I (S. 161-175) nach Wortarten an, spätestens hier verdünnt sich aber der Bezug zu den vo r hergeh enden Teilen der Anfangsgründe stark. Die ungefähr 60 S. starke Sammlung von Beispielen, die die Verwandtschaft „Italiänischer und Nordischer, besonders Deutscher Wörter" belegen soll (S. 180244) wirkt endgültig überlastig gegenüber den in den ersten Hauptabschnitten nur verstreuten, kurzen sprach vergleichen den Aussagen.
Sie zeugt zwar von breiten Kenntnissen J.s in germ. Sprachen auch älterer Stufen und einer ausgeprägten Intuition für etym. Zusammenhänge auf lautlicher Basis. Da aber bis auf wenige vage Hinweise auf —»Adelung keine Quellen nachgewiesen sind und J. nicht bis zur systematischen Erfassung von Lautgesetzen vordringen kann, kommt ihr auch nur geringer eigenständiger Wert zu. Welchen Adressatenkreis J . , der immerhin Mitglied der Floreniimschen Akademie war, in den durch den letzten Teil so deutlich sprachvergleichend angelegten Anfangsgründen ansprechen wollte, muß trotz Andeutungen in der Vorrede offen bleiben. Durch die Schwankungen zwischen den Polen einer wiss. Abhandlung und einer schlichten Sprachlehre wird das Werk vermutlich selbst bei zeitgenöss, Sicht den Ansprüchen beider Lager nicht genügt haben. Eine deutliche Resonanz liegt jedenfalls weder von der einen noch der anderen Seite vor. 3, Bibliographie 3.1, Werke des Autors 3.1.1, Sprachwiss. Werk Dizionario üaliano-tedesco e tedesco-iiahano di Cristiano [Bd 2: Chr] Guiseppe lagemanri Consigliere e Bibliotecario della Corte di Weimar. - Tomo pnmo ehe comprende iS dizionario üaliano-tedesco composto in compendia su i dizionan aell'Accademia della Crusca e del xig. abate Francesco de ASberti di Villanuova, et accresciuto di molti articolt tmportamsstTm deiie sctenze e arti, ehe non st irovano negii aliri dizionan ßnora pubbticatt. (Stich] In \Veissenfels e Lipsia: a spese di Federigo Severin, stampatore e libraio MDCCLXXXX [= 1790]. VIII,656,(2] S, 21,8 crn [Titelblatt ganz in Majuskel EI] [S. [2] leer; S. [3]: Zwischentitel: Jtalienisch=deutsches und deutsch=ttaltemsches Wörterbuch. Ersten Bandes erster Tktil, von A-M\ S. [4]; Anmerkung für dte ... Käufer ...; Erklärung der Titel= Vignette; S. [VJ,VI-VI1I: Vorrede- - S. [l],2-656: Lexikon ital.-dt.; zweisp. - [1] S.: Verzeich· niß der Schriftsteller, woraus die Zusätze
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geschöpft sind; [1] S. Abkürzungen und Zei- zu Buchstaben, Wörtern, Redeteilen, Genus, Numerus, Kasus, Fürwörter, Verben, Partichen ..,] zip, Präposition, Adverb, Konjunktion und - Jtalie.nisch=deutsches und deutsch=ita,lieInterjektionen, - S, 168-359: Zweites Buch. msches Wörterbuch. Erstes Bandes zweyVon der Verbindung der Wörter (Della Sinler Theil, von N-Z. (Mit de.m Büdmß des tassi); darin: 13 Kap, zu Verbindungen von Verfassers, ersten Theil gehörig.) Kasuszeichcn und Artikel mit Substantiven, [2]S., S. 667-1157,[l]S. Adjektiv, vom Gebrauch der Fürwörter, der [ital. Haupttitelblatt fehlt; Bild des VerfasVerben, Adverbien, Präpositionen, Konjunksers fehlt] tionen, Interjektionen, von der Wortfolge, von. [[1] S. Titelblatt; [1] S. leer; S. 657-1150: den Füllwörtern und Partikeln. - S, 300-394: Lexikon ita],-dt., zweisp, - S. 1151-1155: Drittes Buch. Von der Orthographie, oder Vocabolariü geografico, ital.-dt., zweisp.; S. Fertigkeit richtig zu schreiben] darin 10 Kap. 1156-1157: Nomi propri d'uomini e di femmine, zweispaltig; [1] S.: Verzeichniß der von der ital. Orthographie allgemein, von AkSchriftsteller ..., Abkürzungen und Zeichen zent und Apostroph, von Wortabkürzungen, Wortkenuung, Groß- und Kleinschreibung, ,..} [aus 76: Fürst Thuni und Taxis Hofbibl. Zusammensetzung von Wörtern, Interpunktion, Abbreviaturen. - S. 395-454: [2. Aufl.: Regensburg; Sign.: XXXIII F 12, F 13] Viertes Buch] Versuch einer Prosodie; darin Tomo secondo ehe comprende il Diziona8 Kap., darin zum Schluß Sprüchwörtliche Rerio tedesco-italiano composto a norme del densarten S. 438-454, zweisp.: linke Spalte Vocabolario de! Sig. Adelung Consighere e ital., rechte dt. -S. 454-464: Vcrzeichniß aller Bibliotecario della Corie eleüorale di SasWörter und Lehren, die mit einiger Schwiesoma e qumdi arricchito dt molie migrigkeit verknüpft sind, zweisp. - [1] S- Druckhaja d'tirhcolt massimamente delle seiende e arii, ehe non st trovano negli altri dtzia- fehler] [aus 352: ÜB Konstanz; Sign.; R 85/41] narj finora pubblicati. In Weissenfels e Lipsia: a spese di - Zweyie verbesserte und vermehrte Auflage. Fecierigo Severin, stanipatore e lib rain Leipzig: bey Siegfried Lebrecht Crusius MDCCLXXXXI [1791]. [6],702 S. 21,8cm 1801. [16], 568 S. 20,4cm [S. [2] leer; S. [3]-[4]: A l cartes e lettore [S. [2] leer; S. [III],IV-VIII: Vorrede der eritaliano. - S. [5]: Zwischentitel: Jtaliesten Auflage; S. IX-X: Vorrede der zweyten msch=deutsches und deutsch=italienisches Auflage, S. [XIJ.XILXVI: Inhalt. - S. Wörterbuch, Zweyten Bandes erster Theil, [l],2-448: Text Sprachlehre, gegenüber von A bis K. - S. [6] leer. - S. [1],2-702: der 1. Aufl. erweitert und verbessert. Text Lexikon dt.-ital., zweisp.] - S. [449]: Zwischentitel: Anhang von - Zweyten Bandes zweiter Theil, von L-Z. [2] Wörtersammlungen, Redensarten, Fabeln S., S. 703-1408 S. und Erzählungen, welche das praktische [S. [2] leer. - S. 703-1404: Text Lexikon Studium der Sprache befördern können, dt.-ital., /weisp. - S. 1405-1408: GeograS, [450] leer. - S. [451],452-501: Erste Abphisches Wörterbuch, dt.-ital., zweisp. - S. theilung. Verzeichniß der gewöhnlichsten 1408: An den Leser; Druckfehler] Nennwörter, nach zahlreichen Sachgebieten [aus 76: Fürst Thurn und Taxis Hofbibl. Regeordnet, zweisp., ital.-dt. - S. 502-515: gensburg; Sign.: XXXIII F 14, F15] Zweyie. Abtheilung. Die gewöhnlichsten Christian Joseph Jagemanns J taliänisctie Zeitwörter, ebenso gegliedert. - S. 515-535: Sprachlehre zum Gebrauche derer, welche die Dritte Abtheilung. Redensarien des gemeiJtaliänische Sprache gründlich erlernen wolnen Lebens, zweisp., ital.-dt. - S, 535-554: len. [Vign.] Vierte Abtheilung. Fabeln und Erzählungen Leipzig: bei Siegfried Lebrecht Crusius 1792, zur Uebung im Lesen und Ueberseizen, X.[$],464,[l], S. 20cm ital., als Fußnoten Worterklärungen. - S. [S. [2] leer; S. [IJI],IV-X: Vorrede, [6] S, In554-557: Storia della lingua italiana [aus halt. - S, [1],2-168: Erstes Buch. Die EtymoBuommatteis toskan. Sprachlehre]. - S. logie, oder Bildung der Wörter; darin 15 Kap. 558-568: Verzeichniß der Wörter und Leh-
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ren, die mit einiger Schwierigkeit verbunden sind, zweisp., teils ital., teils dt. Wörter ausgeworfen] [aus SB Bamberg; Sign.: Phil, o, 544] Nuovo Vocabolario italiano-tedesco e tedescoitaliano disposto con ordine ettmologico da Cristiano Guiseppe Jagemann socio corrispondente deü'Accademia Fiorentina. Lipsia [Leipzig]: Appresso Sigefredo Lebrecht Crusius 1799. 2 Tie in l Bd. 21,5cm - Parte, prime. Ove le voci iialiane si convertono in tedesco. IV S., 1494 Sp., [1] S. [S. [2] leer. - S.[III] ; IV: Vorrede. - Sp. [1,23,3,4-1478: Lexikon itaL-dt., zweisp. Sp. [1479,1480] leer. - Sp. [1481,1482], 1483-1490: Vocabolario geografico; Sp. {1491,1492],1493-1494: Nomi propri d'itomini e di femmine; [l] S. Abkürzungen und Zeichen ..,] - Parte seconda, Ove le voci tedesche si con· vertono m italiano, con nna raccolia di voci iialiane, ehe hanno afßnita colla lingua tedr.sca, o con altre lingue settentrionali. VI S., 1572 Sp. [S. [2] leer; S. [III],IV-VI: Vorrede an den ital. Leser; ital. - Sp. [l,2],3,4-1504: Lexikon dt.-itai., zweisp. - Sp, 15051512: Geographisches Wortregister; Sp, [1513,1514],151,5-1572: Raccolta di voci iialiane, ehe hanno affiniia colla lingua tedesca o con altre lingue settentrionalt] [aus 23: Herzog-August Bibl. WolfFenbiittel; Sign,: Kb 219] - Edizione seconda. Parte prima ... Lipsia: Appresso F. C. G. Vogel 1816. IV S., Sp. [1,2],3,4-1494, [1] S. 2t,7cm [aus Mz 19: Bibl, Angewandte Sprachwissenschaft der Univ. Mainz, Germersheinn/Rhein; Sign.: 72. 3447/1] [Vorrede von 1799 aus 1. Aufl.] Anfangsgründf. von dem Bau und der Bildung der Wörter der Jta.liamsck.en Sprache wie sie in acht Toskanischer Mundart gesprochen und geschrieben wird von Christian Joseph Jagemann Mitglied der Florentinischen Akademie. Leipzig: bey Siegfried Lebrecht Crusius 1800. XXVIII,244,[2] S. 20,8cm [S. [2] leer; S. [IIIj.IV-XX: Vorrede; S. [XXI], XXII-XXVIII: Inhalt. - S. [1]: Kopftitel: Bildung der Wörter, oder Etymologie. - S. [1],2-31: Erster Abschnitt. Von dem Bau der Wörter, darin: S. 1-10: 1. Buchstaben und
ihre Laute; S, 10-18: 2. Siibenbau; S. 1825: 3. Veränderungen im Bau von Wörtern; S. 25-29: 4. Zusammengesetzte Wörter; S. 29-31: 5. Ton der Wörter. - S. 31-49: 2. Abschn. Von der ursprünglichen Bildung der Wörter, als Ausdrücke unser Begriffe, darin: S. 31-37: 1. Abstammung der ital. Sprache; S. 37-49: 2. Ableitungen. - S. 50-106: 3. Abschn, Von den Wörtern als Redeteilen; darin: S. 50-59: 1. Nennwort u. seine Biegungen; S. 60-66: 2. Fürwörter; S. 67-94: 3. Zeitwort u, seine Biegungen; S. 95 ff. : 4. Kon den Redetheilent welche keiner Flexion fähig sind. - S. [106]: Kopftitel und Inhalt des 4, Abschn.: 4. Abschn. Beyspieisammlungen zur Bestätigung und Erläuterung der Lehren und Grundsätze von dem Bau und der ursprünglichen Bildung der Wörter, 14 Tabellen. - S. [107] leer. - S. [108] ,109119: Tab. I. II. Vom geschlossenen (offenen) Laute des E.; S. 120-127: Tab.III.IV. Von dem Laute des feinen (des stumpfen) /,; S. 128-140: Tab. V. VI. Kon dem offenen (geschlossenen) Laute des O.; S. 142-146: Tab.VII.VIII. Vom geschärßen (gelinden) Laute des S. ; S. 147151: Tab, IX, X. Köm geschärften (gelinden) Laut des Z.; S. 152-160: Tab.XI.XII. Von den Ve.nvandlungen der Consonanten (der Vokalen) im Uebergang der Wörter aus der lateinischen in die italienische Sprache; S. 161179: Tab. XIII. Vergleichung AU- Provenzaliscker Wortformen mit Toskantschen, nach den verschiedenen Redctheilen geordnet; S, 180-244: Tab. XI V. Beyspiele der Verwandtschaft Jtaliänischer und Nordischer, besonders Deutscher Wörter, - [2] S. Druckfehler und Verbesserungen] [aus 12: Bayer, SB München: Sign.: L. L. 3.1.2, Sonstige Werke Übersetzungen, eine Geschichte der frf.yt-.n Künste und Wissenschaft in Italien, eine ... Geschichte des Königreichs Chile; Biographien u.a. über Galilei, geogr. Schriften, Publikationen im Teutschen Merkur, Göitingischen Magazin, Kielischen Magazin, Teutschen Museum, Teutschen Merkur u.a. 3.2. Sekundärliteratur 3.2.1. Literatur zum sprachwiss. Werk Carli, A.: Jagemann und die italienische Grammatik, in: Zeitschrift für Romanische
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wort in der Hebräische(n) Sprachlehre (1792) verteidigt den Wert des Studiums der orient. 3.2.2, Literatur zur Biographie; BiblioSprachen durch den Hinweis, sie stärkten das graphie Gedächtnis, Er fordert eine Übersetzung ins A DB XIII: 642-643. - DBA 597: 336Deutsche, nicht ins Lateinische; jede Form 355. - Eitner: Musiker und Musikgdehrte wird exakt übersetzt, nicht bestimmt. AusV. - Gerber; Neues Lexicon der Tonkünstler gewählt werden sollen Texte, die durch ihren II. - Harnberger/Mensel III: 504-509; X: Inhalt die Neugierde reizen {eine Übersetzung 12; XI: 394; XIV: 223-224, - Rotermund: darf nicht im voraus gelesen werden). Im 2, Das gelehrte Hannover II: CXXII-CXXVII. Halbjahr schließt J. bereits das Studium des Schröder: Annales IV: 74; 381, - Stepf: GalChaldäischen {= Aramäischen) und Syrischen lerif. aller juridischen Autoren IV an, im zweiten Jahr dann Arabisch, Er be[Üobnig-Jiilch (2.); Held (L); Graßel (3.1.2.- zweifelt die Zuverlässigkeit der alten Versionen und der jüd. Grammatiker, setzt mehr 3.2.); Höller (3.1.1.}] auf die syr. und arab. Lexika. Im heutigen Arabisch lebt der heb r. Sprachgebrauch fort. Der Volkslehrer ist der Dolmetscher der Bibel. JAHN, (MARTIN) JOHANN Den alten Vorwurf, semit. Sprachgelehrsamkeit könne man nicht „auf der Kanzel auskra1. Biographie men", pariert J, damit, man könne auch nicht * 18.6.1750 Taswitz/Mähren (Tschech. RepuPhilosophie, „geistliches Recht" und Theoloblik) gie predigen, sondern „Religionswahrheiten", t 16.8,1816 Wien die nur durch Sprachgelehrsamkeit, aufgefunAitlestamentler, Orientalist den werden können, Angaben über J,s Vorfahren fehlen 2.1. Arbeiten zum Hebräischen J. besuchte das Gymnasium in Znaim/Südmähren (Znojmo/Tschech. Republik), stu- 2.1,1. Hf.hräisc.he Sprachlehre für Anfänger (1792) dierte die im philos, Kursus zusammenJ. entwirft eine Hebräischgrammatik für seine gefaßten Fächer in Olmütz/Mähren (Olomou c/Tsehech. Republik), trat 1772 in das Vorlesungen; er wählt die Reihenfolge ProPrämonstratenserstift Brück (bei Znaim?) nomen - Nomen - Verbuin, vermeidet die ein, studierte Theologie und legte am Termini Konjugation, Piaeteritum, Futurum. Die Benennungen Nifal, Fiel usw. ersetzt 19.6.1774 die Ordensgelübde ab. 1775 zum er durch Katal; er nimmt den Infinitiv als Priester geweiht, war er kurze Zeit Seelsorger in Mislitz, wurde aber schon bald in das Klo- Stammwort. Diesen Aufbau rechtfertigt er ster Brück zurückgerufen als Lehrer der ori- dann in seiner Ararnäische(n) Grammatik (1793). ent. Sprachen und der biblischen Hermeneutik. 1782 in Olmütz zum Dr. theol. promo- Die Lautlehre versteht die 22 hebr. Konsoviert, wurde er nach Aufhebung seines Stif- nantenzeichen als Uralphabet, dessen Erfintes 1784 am Olmützer Lyzeum Prof. mit der von sinnlichen Gegenständen rohe Umdem gleichen Lehrauftrag wie in Brück. 1792 risse als Zeichen entwarf: Beth = Haus; Gimel wurde J. zum Prof. der orient. Sprachen, = Kamel ( f ) ; Dalet — Tür usw. Das Vokalsyder biblischen Archäologie und der Dognnatik stem stammt aus dem 6.-10. Jh. J, führt die an die Univ. Wien berufen. Ab 1806 war er Grapheme, ihre Zahlenwerte, ihre AusspraDomherr bei St. Stephan. In den Wiener Jah- che und die 5 Finalbuchstaben an. Er difren entfaltete er eine reiche schriftstellerische ferenziert radicaies und serviles {'JTN MSH Tätigkeit, er galt zu seiner Zeit als bedeutend- WKLB), nach der Aussprache in labiales, palatinae, linguale, dentale und gutturale (ohne ster kath. Bibelwissenschaftler. die einzelnen Zeichen diesen Gruppen zuzu2. Werkbeschreihung ordnen !). Die Lautgesetze der semit. SpraAls Prof. in Wrien schuf J, einige S chu l gram- chen beschreibt er als Verwechslungen: hebr. mat iken, die er aufeinander abstimmte, je- Schin - arab. Sin (mit Ausnahmen); hebr. doch immer wieder überarbeitete. Das Vor- Schi n - arab. Tä' / aram, Taw; hebr. S ade Philologie (1972}: 140-152
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- arab. 'IV; hebr. Mem - arab. Ba'; hebr. 1-Jod - arab. I-Wäw; hebr. III-He - arab. IIIYa' / Wäw; hebr. S ade - ararn. c Ajin/Teth / arab, Tä'. J. regelt die Aussprache der Vokalzeichen: das Schwa, Hatef-Vokale, Quiescentes ('/w/j/h), Mappiq, Patach furtivum, Dagesch lene und forte. Die 25 Akzentzeichen sind zum Verstehen der Sprache unnötig; sie gehören zu einem besonderen Unterricht, für den er auf J. D. —»Michaelis Anfangsgrände der hebräischen Accentuation (Halle 1753) verweist. Das Metheg ist euphonisch, alle anderen Zeichen sind tonisch (bei den Juden zugleich Notenzeichen). Außerdem fungieren sie als Interpunktion (Sillük Sof Pasüq, Atnach, Segolta, Sakef qaton und Sakef gadol). Us folgen Bemerkungen zur Silbenbildung und Betonung. Der Akzent liegt im Syrischen und Arabischen gewöhnlich auf der vorletzten, im Hebräischen und Chaldäischen auf der letzten Silbe. Kap. 2 begründet die Vor wegnähme der Pronomina mit ihrer Verwendung bei der Formenbildung der Verba. J. gibt die Formen der Personaiproriomina, Demonstrativa mit Artikel hal < arab. , Relativem und Interrogativa. Kap. 3 plaziert die Nomina vor den Verben, da die Partizipien die Kenntnis des Noraens voraussetzen, obwohl sonst die Verba meistens die Stammwörter der Nomina sind. Er differenziert sie in forma nuda (Stamm), defectiva (z.B. ben) und aucta (vermehrt um einen der he'emantischen Konsonanten). Bildungen wie pileges, barzel und amebet identifiziert er als Fremdwörter, reduplizierte Stämme wie baqbaq 'Flasche' als onomatopoetisch. Für die Bildungslypcn der Nomina empfiehlt er J, D. Michaelis Hebräische Grammatik (Halle 1745) und J. —»Simonis Arcanum formarum norrnnum hebraeae linguae (Halle 1735). J. erklärt die Genera - das fehlende Neutrum ersetzen MaskuHna und Feminin a -, Plural und Dualbildung, Genus alternans, Status constructus und seine Verwendung, das Antreten der Pronominalsumxe an die Nomina. Ebenso knapp stellt er Adjektive, Kornparation (durch Umschreibungen) und Numeralia dar. Kap. 4 gliedert die Verba in Wurzeln und Denominativa. Das VerbaJsystem umfaßte wie im Arabischen 13 Stämme, wie einige Relikte
zeigen. J. setzt nur 5 an: Pa c al/Qal, N i f a l ; Picel - Pu c al; Hitpa'el und HiFil - Hofeal, er nimmt im Intensiv- und Kausativstamm die Aktiv- und Passivreihe nicht als eigenen Stamm. Seine Grammatik arbeitet mit den Benennungen Katal, Niktal, Kittel, Kuttal, Hitkattel, Hiktil und Hoktal von seinem Paradigma qätal. Das SUnunwort, qätal (3. Sing. Perf. mask,) setzt J. als maskulinen Infinitiv an, die 3. fern. Sg. als fern. (!) Infinitiv, Vom Infinitiv ist gebildet der 1. Aorist (Suffixkonjugation). Vom Infinitiv qetoi werden der Imperativ und der 2. Aorist (Präfixkonjugation) gebildet. Die Partizipien definiert J, als Adjektiva verbalia ohne Zeitbestimmung. Die Formenbildung des NiFal erfolgt über die Infinitive niqtal (1. Aorist und Partizip) und hiqqätel < hingatel (für Imperativ und 2. Aorist mit Elision des He !). Die Picelfornien gehen auf die Infinitive qitiel (1. Aorist) und qaitel (Imperativ, 2. Aorist und Partizip) zurück. Beim Hitpa^el stellt J, die Metathese des Präfixes ( h t ) l mit den Zisch tauten z/s/s/s/s dar. Bei Hitpa c el : Hif e il und Hof c al vermerkt er ararnaisierende Formen mit Alef ( und 'Etpa'al). An seltenen Formen setzt J. Bildungen nacli dem 9, Stamm im Arabischen mit Verdoppelung des 3. Konsonanten an (racanan 'grünend', ^adummäh 'rot'), nach deren Analogie hisiatfwäh < sähäh sich erniedrigen (mit h > w) gestaltet sei. J. nimmt auf SchaFel (der 4. Stamm im Aramäischen, 10. Stamm im Arabischen), Aism e 'il setzt er als Bildung nach dem 11. Stamm irn Arabischen an, hehesösar (l Chron 13,24; 2 Chron 5,12) als 12. Stamm im Arabischen (qetotel). M ehrradikal ige Verba entstehen nach 4 Typen durch Wiederholung des ersten und zweiten, des zweiten und dritten, durch Vorsetzung eines Konsonanten (qalqal: taHezel usw. (1793, s, 2.1,10.) und J. M. -»Hartmann Kap. 5 teilt die Partikeln ein in separatae (1798) die Suffixe als ursprüngliche Pronound inseparabiles (MSH WKLB). Die absolu- mina personalia an. Eine Anm. trägt die Umten Partikeln stellt J. als ursprüngliche No- schreibung von Pronomina reziproka mit Nomina dar, die auch Suffixe annehmen können. men und Suffix nach. J. hat v.a, die Zahl der Die präfigierte Partikel s- stammt von 'sr, Belege vermehrt, zieht hin und wieder Vergleiden Artikel faßt er als He demonstrativum che zu entsprechenden Phänomenen im Syauf, das aus h' oder hinneh entstanden sei. rischen und Arabischen, z.B. für SuperlativNach He interrogativum und der Konjunktion bildungen auf 'a-, zu denen er hebr. 'akzab wc- erklärt J, das Waw conversivum Futuri < 'sehr lügnerisch', 'akzar 'sehr gewalttätig', hjh/hwh + 2. Aorist. Es folgen der Gebrauch 'emtan 'sehr stark' und 'eian (< jatan) 'imder Präfixe KLB und die paragogischen Par- mer während' stellt. Sogar 'äken 'sehr gewiß' tikeln j/w/n/h, (< ken) und 'ädon 'Herr' (< dun) zählt er beKap. 6 skizziert ein«; Syntax, erklärt Fälle von denkenlos dazu. Sehr ausführlich behandelt J. Genus- und Nurnerusinkongruenz bei Prono- jetzt die Numeralia. mina, Nomina, Adjektiva, Verha, bringt die Beim Verbum nimmt er jetzt sieben Formen etyrn. Figur und die Ellipse von Verbum und an (S. 83), die mit den ersten sieben Stammen Subjekt. J. verweist auf die Konstruktion ein- des arab. Verbums identisch sind: Kai, Kittel, zelner Verba mit bestimmten Präpositionen, Kötel (= Hofal), Hiktü, Hitkattel, Hitkotel regelt den Gebrauch von Infinitiv und Par- und Niktal. Die Existenz des Kötel als Stamm tizip. Partikeln nehmen Suffixe an, werden verteidigt er gegen G, Chr. Storr Observahooft substantivisch gebraucht und wiederholt. nes ad Analogiam ei Syntaxim hebratcam perEr erläutert die Verwendung der Negationen, tinenies (1779, S, 145), der diese Form vom die Interjektionen führt er in einem einzigen Partizip Qal ableitete. In Anmerkungen trägt Satz an. Für alle Probleme der Syntax ver- J. Kausativformen mit Wechsel von He und weist er auf G. Chr. —»Storr Observaiiones ad Alef im Präfix und seltener belegte Stamme Analogiam ei Syniaxim hebraicam perttnentes nach, die analog der arab. Grammatik meist (1779) und N. W. —»-Schröder Insiiiuiiones ad nur in hebr. Nominalbildungen anzutreffen fundamenta linguae, Hebraeae (21785), sind (Stamm IX, X und IV; XI; XII), wie er Diese Sprachlehre erschien in völlig neuer Be- es schon 1792 praktiziert hatte. arbeitimg in zwei Teilen als Elemeniarbuch Zusammengesetzte Formen könnten jiraddöf der hebräischen Sprache. (Qal/Pi ec el) und mwassfru (Nif e al/Pi cc el) 2.1.2. Elemeniarbuch der hebräischen Spra- sein, doch vermutet J. darin eher, daß die Mache (1799) soreten zwei Vokalisationen mischten. Doch Das Vorwort diskutiert Schwierigkeiten beim zeige auch das Arabische zusammengesetzte Erlernen orient. Sprachen; sie dienen nach .1. Formen, wofür er auf seine Arabische Sprachder „Gründlichkeit und Genauigkeit der Reli- lehre, S 53 verweist. J. verwendet das Pagionsgelehrsamkeit" (S, XVIII/XIX). Die ge- radigma qäial (Tabellen S. 97-113), Die botenen Fragen und Antworten haben apolo- Tempora zeigen keine bestimmten Zeiten (S, getischen Charakter, 113) an, wie die Verwendung der beiden Die 2. Aufl. ist nach der Vorrede erheb- Aoriste und der Partizipien erkennen lasse. lich umfangreicher (ca. 50%). Die Syntax Bei den unregelmäßigen Verben gibt er Teil-
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Paradigmen nur für hohle Wurzeln (qurn, im), mediae geminatae (sbb] und III-He (gäläh). Der 2.Tei! enthält ein kurzes hebr.-dl. Wörterbuch mit 453 S. Dieses Wurzelwörterbuch nimmt auch alle Personen-, Orts- und Flußnamen auf. J, gibt das hebr. Lemma, stellt dazu in hebr. Umschrift die Entsprechungen im Arabischen, Syrischen und Chaldäischen; die im Arabischen differenzierten Grapheme kennzeichnet er durch einen diakritischen Punkt über dem entsprechenden hebr. Zeichen. Für den Anfänger nimmt J. auch unregelmäßige Verbformen auf, z.B. tet, verweist auf die Wurzel NTN. Bei Lexemen wie 'ab 'Vater' setzt J. dazu 'äbäk 'wollen', das er als W'urzel annimmmt. Das Verbum wiederholt er jedoch, bei diesem Eintrag stellt er 'ebjön 'Armer', 'ebijjönäh 'Begierde1, arab. 'Kapper' (!) und 'ebeh 'Papierschilf' dazu. Dieses Lexikon verarbeitet das Material aus Edmund Castellus (1669), J. D. Michaelis Supplementa ad Lexica Hebraica. 6 Tie (1784-92); J. G. -»Eichhorn Lexicon Manuale Hebraicum ei Chaldaicum, (31793) den überarbeiteten Simonis - und J. Chr. —^chulz Lexicon ei commentanus sertnoms Hebraici et Chaldaici (1777) - den überarbeiteten Coccejus. Zweifelhaftes rriarkieite J. durch Fragezeichen (?), 2.1.3. Grammaiica linguae, hcbraicae (1809) In 3. Aufl. erschien das Werk „in der für die österreichischen Staaten zweckmäßigeren lateinischen Sprache" (Wurzbach}. J. ließ das Wörterbuch weg, dafür gibt er im Anhang Beispiele für die Aussprache des Hebräischen m griech. und lafc. Texten und eine Dispuiaiio de necessitate stttdii linguarum Biblicarum & dialectorum Hebraicae cognatorwn, Im Vorwort erörtert J, ausführlich den Nutzen des Studiums der Exegese und der Semitistik an Hand der Aussagen der Kirchenväter und J. D. —»Hensel Allgemeine Sprachlehre, als Grundlage jeder bcsondcrn Sprachlehre (1807). Eine Schrifttabelle stellt .synoptisch die Zeichenformen der frühjüdischen Münzen, palmyrenisch, phönizisch-punlsch (mit Graphemen aus Sizilien), samaritanisch und griechisch zusammen. Die Lautlehre diskutiert jetzt ausführlich jeden der 22 Konsonanten, seinen Zeichcnnamen und die Figur: Alef = Rind, Bet = Haus,
Girnel = Kamel, Dalet = Tür, He = ?, Waw — Nagel, Zajin — eine Waffe, Het = Zaun, Tet = Lehm, Jad = Hand, Kaf = Handtel!er, Lamed = Ochsenstachel, Mem — Fleck, Nun = Fisch, Samech — Säule, Ajin = Auge, Pe = Mund, Sade = Wegelagerer, Qof = Nadel/Axt mit Loch, Resch = Kopf, Sin = Zahn und Taw — Kreuz. Bei den Akzenten unterscheidet J. einen euphonischen (Meteg), alle anderen sind tonici, sie regeln die Stimmführung oder haben die Funktion der Interpunktion als reges oder servi. Ansonsten verweist er auf J. D. Michaelis Anfangs-Gründe der hebräischen Accentual-inn (1753), J. F. Hirt Systema aecentuattonis Hebraicae (1752) un 'attok oder 'atiekä wurde. Für 'anoki verweist er auf phöniz. 'NK in einer phöniz. Inschrift, in Oxford. Diese Form stellt Jean Jacques Barthelemius: Commentanum Acad ... Inscription ... Paris ... T. XXX, Swintono T. LIV Actor Acaderniae Scientiarum Londini, & A kerblad 1802 zu ägypt. (= kopt.) oet/ , wie auch P. E.—^ablonski: Opuscula I. S. 428 annimmt. Als eigenen § 18 bringt J. die Verwendung der Nomina 'iv s 'Mann' und köl 'Ganzheit' als Pronominapartitiva. Die Anm. über die Umschreibung der Pronomina reziproka entfallt. Bei den Nomina hat J. jetzt außer Simonis (1755) auch Storr Observationes ad Analogtam ei Syntaxym Hebraicam (1779, S. 60190), N.W. Schroeder Insiiiutioncs ad Fundamenia linguae Hebraeac (21785), ^»Hezel Hebräische Formenlehre (1793) und —* Vater Hebräische Sprachlehre (1797) eingearbeitet. Ausführlicher konzipiert J, die Darstellung des Dual. Nach den Pronominalsuffixen an Nomina führt er an: He locale und He paragogicum, schiebt als übrige Kasus (!) die präfigierten Präpositionen 'et (Akk.) und f und die Präfixe KLB (mit ihren Standarderweitcrungen) und die Trennungspartikel mein, bevor er mit Adjektiva fortfährt.
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Bei der allg. Einführung zu den Formen der Verben gibt J. einen kurzen Blick auf das lat, Verbum (desiderativa, frequentativa), das erweiterte Wurzeln kennt; esurio - esvm edo oder domiturio - dormiium. Entsprechende Bildungen zitiert er aus —»Adelung Umständliches Lehrgebäude der Deutschen Sprache I (1782), S. 726-748: dampfen dämpfen; fallen - fällen', ... regen - rechen; siechen - stecken; ziehen - entziehen; gehen - entgehen usw. Die Analyse des Stämmesystems wird viel umfangreicher angelegt, er beschreibt die Mischformen, die er aus semer Arabische(n) Sprachlehre nimmt. Er postuliert weitere Stamme, histahwah deutet er als Hitqattel von Sähah, gemischt mit dem 9. arah. Stamm. Andere schwierigere Formen setzt er als Aramaismen an, z.B. dawes (Ez 14,3). Die vier- und fünfradikaügen Wurzeln teilt J, in Bildungen nach dem 9, Stamm im Arabischen (QTLL) bzw. solche, die den ersten und zweiten oder den zweiten und dritten Radikal wiederholen (— reduplizierte Wurzeln) bzw. den Typ QTLTL (se'harkar u,ä.) ein, Bildungen und Formen wie iirgei deutet J. nach dem 4. Stamm im Aramäischen (Sattel) bzw. nach dem 12. arab. Stamm ( ' i f a w ^ ala). Als kontrahierte Wurzeln erfindet er jetzt 10 Lexeme, z.B. palmoni 'ein gewisser1 < peloni 'irgendeiner' 'almont 'einer' «der .itlsom < s"las }öm, J, betont das Fehlen von Verba composita, Die Erklärung der Formen des regelmäßigen Verbums behalt das Paradigma qatal bei. Die Morphologie der Verbformen als Wurzel + Personalpronomen überträgt J. auf das Griechische und Lateinische: amo < am-ego; lego < leg-ego; < ] ama$ < amaes; amatis < ama-estis. Die hebr. Infinitive qualifiziert er ais Nomina actionis, qualitatis, affect ion is und passionis. Bei der Konjugation der „Aoriste1' setzt er „unkontrahierte Formen" an: 3. fern. Sg. qafläh (-äk der fern. Nomina !), Plural q a f l ü < qätal 'tnnün (mit Karl Aurivillius Dissertationes ad sacras literas et philologiam Orientalen perttnenies (1790 S. 548)). J. führt jede Form auf die Wurzel + Personalpronomen absolutum zurück. Er setzt nicht wie Hirt (1747), Bezel (J777), -^Hasse (1786) und ->Jehne (1790) die Suffixformen als Präfixe bzw. Suffixe bei der Morphologie des Verbums an.
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Das /t/ in der 1. Sg. -ii erklärt er als /t/ der 2. Pers., das ,,irrtümlich" erhalten blieb; die 2. mask, Sg, -iah 'atiäh usw. Noch schwerfälliger deutet er die Irnperativendurigen 2. fern. Sg. qitli < Infinitiv qetol + 'aiti; 2, PL mask, qitiü < q^tol 'antun und fern, -nah < qetol 'attenäh. J. bemerkt ausdrücklich, daß 'antun ein aram. Pronomen ist, dies stört ihn jedoch nicht. Die Präfixe des 2. Aorists deriviert er in der 3. Pers. mask. Sg. ji- < fern. (!) hi', das ursprünglich wie das mask, hu' er als genus commune fungiert habe. Dieses Präfix wurde irrtümlich in den Plural übertragen, wenn diese Form nicht als chaldäisch 'innün zu deuten sei. Die Endung -ä der 3. PI. mask, wurde aus der 2 Pers, (hier stammt sie nach J. aber schon vom Imperativ !) irrtümlich übernommen. Die 3. fern. Sg. ii- bezieht ebenfalls per errorem ihr /t/ aus der 2. Pers., in der 3. PL fern, wurde das Suffix -nah aus der 2. Pers. übernommen, wenn man es nicht aus hennäh herleiten will. J. gelingt es damit, eine vollständige Konjugation als „irrtümlich" entstanden zu erklären. Wie 1799 bringt er im Paradigma jede Person einer Verbform gleich in ihren sieben Stämmen, Vokal- und Schreib Varianten erklärt er in Anmerkungen, Völlig neu ist die Erklärung der „Tempora" (S. 198-203). Bei ihrer Definition greift J. jetzt auf Varro De lingua Latino, Liber VIII und IX zurück, der alle lat. Flexionen auf zwei Klassen übertrug: Classis I bezieht sich auf res infecta (unabgeschlossene Handlung) mit drei Tempora: discebam (praetentum mfectum), disco (praesens infectum), discam (futurum infectum). Classis II bezieht sich auf rcs perfecta (abgeschlossene Handlung) mit drei Tempora: didiceram (praeterituni exactum), didici (praesens exact um), didicero (futurum exacturn). J. verweist, auf die Verben coept, novt, odi, memini, ~( ) ,, ( , und mit präsentischer Bedeutung. Er basiert auf Georg Wilhelm —»Oder Chronologia grammatica (1743) und David Julius Pott, Syiloge commentahonum theologtcarum. Tomus VII, S. 133-184, die für die dt. Partizipien unerschöpft, unverwelkt, unergründet eine res perfecta praesens voraussetzen. Ausführlich erklart J. die Verwendung des 1. Aorists (mit Belegen aus der hebr, Bibel, dem syr. NT und der arab. Literatur) in den drei
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Tempora und ats Imperativ, des 2. Aorists in seinen drei Tempora, negiertem Imperativ, Waw conversivum ftituri in praeteritum (we- < kajak} und Waw conjunct!vum (tu*- < waw 'Nagel'). Die Partizipien zeigen wie Nomina agentiurn und patientium kein bestimmtes Tempus an. Infinitiva bestimmt J, als Nomina actionum, affectionum, qualitatum et passionum - wie Georgius Amira Grammatics xyriaca, sive, Ckaldatca (1596, S. 251). Bei den unregelmäßigen Verben hat J. die Reihenfolge der einzelnen Typen geändert. I-JodVerben differenziert er in solche, die immer j- > w- verwandeln, deren }- < w- entstanden ist, und echte I-Jod. Ebenso unterscheidet er II-Waw quiesccns und Il-Jod quiescens. Kap, 5 ist kürzer gehalten, da die Darstellung einzelner Partikeln (we'-) schon früher plaziert wurde. Als Teil II ordnet .1. die Syntax (S. 318442) wieder selbständig an. Die Syntax der Pronomina erfaßt Fälle von Genus- und Numerusinkongruenz, Stellung der Pronomina, zusätzliche Pronomina, Verwendung des Artikels, der DemonsLrativa, des Relativums (mit Partikeln, kausal, temporal, konditional). Die Syntax der Nomina regelt die Verwendungen des Status constructus, Apposition, Stellung von Adjektiva und Partizipien bzw. ihre Ellipse. J, setzt mask, und fern. Kollektiva an, erfaßt. Genus- und Numerusinkongruenz. Beim Verbum erklärt er Umschreibungen des Konjunktivs, erneut Genus- und Numerusinkongruenz (für Verbum, Nomen, Pronomen), Ellipse des Subjekts, Urnschreibungen von Adverbien, den Akk. der Person und der Sache, und Verben mit festen Präpositionen, Die Fälle von constructio praegnans (ausgefallene Verben, die ergänzt werden müssen), sind zweifelhaft. Für den Infinitiv erörtert J, seinen emphatischen Gebrauch in der etyrn. Figur auf der Basis von Georgius Amira Grammatica syriaca, sive ckaldaica (1596), Filippo Guadagnoli Breves Arabicae linguae insittutiones (1642), Francesco Martelotto: Institutiones iinguae arabicae Üb. III (1620) und Jarmänüs Farhat Grammaticae Arabiens manuscriptiis, J. diskutiert Partizipien mit unterschiedlichem Kasus und Suffixen, Die Syntax der Partikeln demonstriert ihre Verwendung als Nomina, erläutert den Gebrauch von Adverbien, Negationen, separate
und präfigierte Präpositionen, für jede gibt er unterschiedlichste Bedeutungen bzw. Verwendungsmöglichkeiten: t>- (19), &- (6), /- (14) und m- (9). J. regelt die Funktion separater Konjunktionen, der Konjunktion w· (18 Bedeutungen) und der Interjektionen. Der Appendix (S. 443-477) versucht die Zuverlässigkeit des hebr, Vokalsystems, da die Punktation erst ins 8. Jh. gehört, durch belegte Umschreibungen einzelner Wörter. Formen und Namen bei den Kirchenvätern Chrysostomus, Hieronymus, Theodoret, Epiphanius und den Fragmenten der Hexapla des Origenes zu beweisen. Er gliedert nach Wort- bzw. Morp hem typen: Suffixe, Präfixe, Patach furtivum, Segolata. Dabei versucht er Standardentsprechungen festzulegen: Ajinfür e; Segolata als einsilbig, e für i, i für e, a für i, e für a. Er listet Fälle auf, die er für Andeutungen von Schwa mobile bzw. quiescens halt, ebenso Termini, bei denen er Indizien für ihr Fehlen beobachtet. J. überprüft Umschreibungen von Formen mit dem Präfix wund Waw conversivum, benutzt die Beobachtungen des Paläographen Bernhard de Montfaucon zur Hexapla (Paris 1713), J. erstellt eine Liste hebr. Formen, bei denen die griech. Umschrift das Schwa durch unterschiedliche Vokale wiedergibt. Er notiert auch feste Entsprechungen wie hebr. p - pk j ·, t - tfi / u; k - ch / ; q - c / und Fälle von Verwechslung ähnlicher Graphen (v.a. r - d; b - k und } w). Ein ausführliches Inhaltsverzeichnis (S. 478504) ermöglicht ein gezieltes Nachschlagen; hilfreicher wäre jedoch für die vielen Beispiele ein Stellenindex gewesen. Die jetzt sehr vermehrte Grammatik wurde in den Rezensionen m Jenaer Allgemeine Litteraturzeitung 1811, Nr. 114 und Allgemeine Liiteratur-Zettung 1813, Nr. 45 f. sehr positiv aufgenommen. J, versprach ein neues hebr.-dt. Wörterbuch nach einer ganz für den Anfänger entwickelten Methode. Dieses Vorhaben mußte er 1812 wegen seiner schlechten Augen abbrechen; ferner hatte das von ihm geplante Wörterbuch Wilhelm Gesenius (1786-1842) zu seiner völligen Zufriedenheit erstellt. Nach den theol. Auseinandersetzungen mit Kardinal Migazzi (1714-1803) wegen der Einleitung in das Alte Testament (1792) wurde
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J. 1806 zum Kanonikus am MetropolitanCapitel zu Wien befördert, wobei ihm die Professur entzogen wurde. In einem Brief schreibt er 1811 an einen Freund im Ausland: ,,... Die hebr, Grammatik habe ich nur auf die zudringlichen Erinnerungen meines Verlegers umgearbeitet und herausgegeben, in der sichern Hoffnung, daß meine Feinde ein solches Buch nicht lesen" (zitiert bei Ersch-Gruber, S. 1S3) Eine Kurzfassung ersteilte Andreas Benedikt Feilmoser, s. 3,1.1. 2.2. Aramäische oder Chaldäische und Syrische Sprachlehre, für Anfänger (1793) Die kombinierte Grammatik von Chaldaisch (= Aramäisch) und Syrisch wurde zwei Jahre in Vorlesungen erprobt. J. will Karl Schaaf Opus Aramaeum (1086) ersetzen, da darin die neueren Entdeckungen fehlen und auf die syr, Schrift verzichtet werde. J. trifft die gleiche Anordnung wie in der Hebrä%$che(n) Sprachlehre, gibt für einen Anfänger eine sehr reiche Formensammlung, verzichtet bei selteneren Formen auf Belege, da man sie bei Karl Schaaf und J. D. Michaelis Grammatics Syriaca (1784) nachschlagen könne. Die Lektüre von Karl Aurivillius Dissertation es ad sacr&s liieras et phüologiam orienialem perttnenies (1790) und Karl Gottlob —+ Anton Versuch das zuvf.rläßigste Unterscheidungszeichen der orientalischen und occ.ideniahschen Sprachen zu entdecken (1792) führt bei J. nach dem Vorwort zu folgender Konzeption: Als Stammwörter setzt er die Pronomina an, da die Verben von ihnen ihre Konjugation entlehnt hätten (folglich sind sie später). Von den Pronomina wurden die Suffixe „abgerissen". J. setzt auch viele Nomina als Stammwörter an, von denen Verba derivicrt wurden. Die vier orient. Mundarten Hebräisch, Chaldaisch, Syrisch und Arabisch läßt er unmittelbar aus der Ursprache entstehen. Die Erfinder der Sprache benannten Gegenstände, die die Sinne reizten (Nomina, Adjektiva), mit der Zeit kamen Eigenschaften, Handlungen und Leidenschaften in Form von Infinitiven hinzu. Von diesen wurden die Verba und von ihnen wieder \'ornina (Denominativa) gebildet. Weitgehend von Aurivillius übernimmt J. 37 Nomina in drei Klassen (Körperteile, Objekte wie Tiere, Pflanzen, Steine und Grund-
zahlwörter), von denen Verben abgeleitet wurden; die Beispiele gibt er in Hebräisch, Aramäisch, Syrisch und Arabisch, Aus dem Infinitiv entstand durch Präfigierung des Pronomens der zweite Aorist (= P räter it um), durch Suffigierung des Pronomens der Imperativ und der erste Aorist {= Perfekt), Die 3. Pers. mask. Sg. setzt J. als Infinitiv an, die 3. fern. Sg, deutet er aas fern. Infinitiv (!). Alle weiteren Formen seien kontrahiert aus Infinitiv und dem jeweiligen Personalpronomen, Der Imperativ ist für J, die zweite Form des Infinitivs. Der zweite Aorist (Präfixkonjugation) wurde aus Pronomen + Infinitiv gebildet, z.B. iiqiol < 'atta qetol. In der 3. Pers. deutet er das mask, jiqtol < At' qeta!, in dern er At' 'sie' als ursprüngliches Genus commune annimmt. Das Präfix der 3. fern. Sing, tiqiol stamme von der 2. Pers., oder vom Demonstrativum zo'i oder von einer verlorenen Form des Pronomens. Die bevorzugte Behandlung der Verba als Wurzeln geht auf die arab. Grammatiker zurück. Die Benennung der „Tempora" als Praeteritum und Futurum trifft nach J, für das aram, Verbum eher zu als für das hebräische. Die Lautlehre im I.Kap, differenziert die Benennung „Aramäisch" in das ostaram, Chaldaisch (in Babyionien, Assyrien und im nachexilischen Israel) und in das westaram. Syrisch (in Syrien und Galilaa). J. folgt J. D. Michaelis Abhandlung von der Syrischen Sprache (1768). Von den aram. Alphabeten (Mandäisch oder Sabäisch, Nestorianisch, das gedoppelte, Estrangelo. das Adlerianische und Maroni tisch e/Jako bitische) nimmt J. das letztere. Seine gramm. Ausführungen basieren auf der Grammatik von J. D. Michaelis (1784). J. gibt die Konsonanten, die Vokale, die fünf syr. Finalbuchstaben, Zeichenvariani-en (Olaf-Lomad, Lomad-Olaf), quiescentes, Aussprachebesonderheiten und die aufgegebene Unterscheidung der Laryngale im Galüäischen. Die drei ursprünglichen syr. Vokale übernahmen die Araber, bevor die Syrer im 8. Jh. die fünf griech. Vokalzeichen einführten. Die lautgesetzlichen Vertretungen hebr. z aram. d: hebr. s - aram, t/f; hebr. s aram. t listet er als Verwechslung von Buchstaben auf, ebenso den Wechsel von He, Alef
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und Jod. Den gemcinaramaischen Ersatz des n durch r (Segert: Altaramätsche Grammatik S. 110) bei den Formen des Zahlworts 'zwei1 hebr. s^najin - aram, t^ren {< tn mit Dualendung) und ben - bar 'Sohn' beschreibt J. als Verwechslung. In den Targumin betont er die Schreibung jj/ww, die traditionellen Formen der Gottesnarnen 'Idjm, 'Iqjm und jdwd tut er als „abergläubische Corrumpirungen" ab. Das Pun ktationssystem des Chadäischen ist für J. fehlerhafter als das hebräische, das Schwa ist im Chaldäischen und Syrischen viel häufiger als im Hebräischen, obwohl das Syrische kein Schwa kennt. Er beschreibt Vokalisationstypen im Vergleich von Hebräisch und Syrisch, die syrischen Lesezeichen Kuschroi (Dagesch), Rucoch (Raphe), Ribbui, lineaoccultans, Mehagiono, Marhetono, das Distinktionszeichen und die Interpunktionszeichen. Das Chaldaische betont die letzte Silbe (außer Segolata), das Syrische normal die vorletzte. Kap. 2 stellt die Formen der Personalpronomina, Demonstrativa, Relativa und Interrogativa zusammen. Distributive werden artikuliert durch Nomina wie 'enäs/nas mit der Präposition min. Possessiva werden durch Suffixe, Reziproka durch Nomina mit Suffixen umschrieben, v.a. nefast güf, ^asam, gerem. Kap. 3 weist bei den Nomina sofort auf die vielen pers., griech.und lat. Fremdwörter im Aramäischen und Syrischen hin; z.B. margälita' 'Perle' und Krospedon 'Schaufäden'. J, bemerkt die syr. Diminutiva auf on. Feminina sind Nomina auf -i oder -ü, im Aramäischen auf -a, im Syrischen auf -o, alie anderen sind Maskulina, 3. gibt, die Endungen von Plural, Dual, Status constructus, Status emphaticus und stellt die Formen der unregelmäßigen Nomina zusammen. Die Doppelsetzung eines Nomens bezeichnet den Superlativ, Status emphaticus vertritt häufig den absolutus (v.a. irn Syrischen). Die Nomina btn, bei und baeal werden häufig mit einem Nomen im Constructus für Redensarten gebraucht, die im Prinzip ins Lexikon gehören, J. gibt Beispiele für Pronominalsuffixe an Nomina und vermerkt die unregelmäßige Suffixion von 'äbü·. Die Kasus werden prapositionell umschrieben, der Gen. durch den Status constructus, durch di / dund ein überflüssiges Suffix. Die Adjektiva
sind im Syrischen häufiger als im Hebräischen, sie werden auf unterschiedliche Weise umschrieben. Nach den Zahlwörtern schaltet J. die Monatsnamen ein, Kap. 4 bringt das Verbalsystem auf vier Formen (mit Aktiv und Passiv): K e tal - Itk'tel / Etk*tel; aram. kattal / syr. katet - Itkattal / Etkatal; Aktel - Ittaktal / Ettaktal und Schaktel - Istaktal / Estaktal (= der 10. Stamm im Arab.), J. beschreibt die Formenbildung des 1. Aorists (Suffixkonjugation), die Passsi vbildung mit 'it- / 'et- im Chaldäischen mit Metathese bei Verben, die mit einem Zischlaut (z/s/s/s) beginnen. Die Suffixkonjugation kann im Aramäischen und Syrischen durch ein vorangestelltes h?wah die längst vergangene Zeit ausdrücken. Beim Infinitiv betont J. das Präfix m- im P ec al, im Syrischen in allen Formen. Nach dem Imperativ bringt er die Formen des 2. Aorist (Präfixkonjugation), die vom Imperativ gebildet werden. Das Syrische kann für die halb vergangene und längst vergangene Zeit des Konjunktivs den 2. Aorist mit hawä' kombinieren, was er im Chaldäischen nie gelesen habe. Auf die, Formenbildung des Partizips Aktiv und Passiv folgen die Umschreibung der halbvergangenen (Partizip + kawä' bzw. jes) und der gegenwärtigen Zeit ('ilaj und Partizip + Personalpronomen). Vollständige Tabellen bringt J. für das Antreten von Objektsuffixen an Verbalformcn. An die mehrradikaligen Wurzeln schließt er die unregelmäßigen Verben an. Die i, Klasse (1-Alef/He; -Olaf, III-He/Het/'Ajin, Res) zeige nur Vokal Variante n gegenüber dem regelmäßigen Paradigma. Verben der 2. Klasse (I-Nun/Jod) haben Assimilation, die Einschaltung eines Nun. den Wechsel j/w. Hohle Wurzeln (11-Waw/Jod) gehen in der Forrnenbildung häufig ineinander über, Es folgen Media geminata. Die aram. HI-Alef (— chald. III-He) sind zu HI-Jod geworden. Im Syrischen enden ihre Formen auf Olaf, während im Chaldäischen Alef, Jod und He nach Belieben wechseln. Geniisinkongruenz von Verb um und Nomen kennt das Syrische nicht, wohl das Chaldaische; intransitive Verba werden bisweilen passivisch gebraucht. Passive Verben zeigen wie die Deponentia manchmal aktive Bedeutung.
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Verben des Bekennens und Verleugnens werden mit b- konstruiert. J. schließt hier 25 orient, Redensarten an, z.B. das in Syrischgrammatikcn obligatorische seine Brocken/Bissen essen = 'jemand anklagen'. Kap. 5 streift die Partikeln, differenziert in absolute und prangierte. b-, l- und w(im Chaldäischen auch k- und m-} entsprechen ihrer Verwendung im Hebräischen, wist nur Konjunktion, wie Waw conversivum. Das aram.-syr. Präfix d- (chald. auch absolut dt) ist in seinem Ursprung mit dem bebr. Demonstrativum zeh, in seiner Verwendung mit heb r. 'äs er/s- identisch, es dient als Relativum, Konjunktion und Genitiv. J. regelt seine weiteren Verwendungsweisen bei Konjunktionen, vor Adjektiven und nach Fragewörtern. Der Anhang gibt 35 syr. Formen von Nomina ynd Pronomina, bei denen die Stellung des diakritischen Punktes eine zweideutige Form in ihrer Aussprache festlegt. Dazu stellt er die nur mit dem diakritischen Punkt differenzierten Verbformen aus J, L. —>-Isenbiehl Vom Gebrauch des syrischen puncii diacriiici bey den Verbis (1773). Ein eigenes Kap. Syntax fehlt, syntaktische Bemerkungen erfolgen bei den einzelnen Wortarten. Über die Wirkungsgeschichte ist nichts bekannt. Die Aramäische ... Sprachlehre erschien in lat. Übersetzung von A. Oberleitner, s. 3.1.1. 2.3. Chaldäiscke Chrestomathie (1800) J. erstellt eine umfangreiche (200 S.!) Targumchrestomathie aus den 14 hebr. Handschriften der Kaiser!. Bibliothek Wien {von denen 1783 J. G. Chr. —* Adler neun gesehen hatte). Er benützt nach der Zählung von Benjamin Kennicott - De Rossi Hs. Nr. 254.588596, Hs, Nr. 597 (zu Göttweig) und Nr. 587 (Bibliothek des Augustinerklosters in Wien) und die rabbin. Ausgabe der Londoner Polyglotte (Metz 1646). Er kopierte selbst, einen Teil schrieb ein gewisser Königsberger ab, andere Passagen seine Schüler. Überwiegend handelt es sich um Texte aus dem Targum Onkelos zu Torah. J. vermerkt die Herkunft jedes seiner Texte: Targum Onkeios zu Gen 12,1-4; 15,120; 18,16-22; 22,16-18; 26,1-4; 28,12-18 und 49,8-12 stammen aus Hs, 597 (Göttweig). dazu stellt er Gen 49,8-12 aus Targum Jonat-
han ben "Uzzi'el (Pseudojonathan) und Targum Jernschalmi (Targum Jerusalmi II). Der ganze Block Ex 1-24 entstammt Hs, Kennicott - De Rossi Nr. 594 der Kaiser!. Bibliothek. J. beschreibt im Vorwort die Handschrift mit ihren 401 Pergamentblättern, ihren Inhalt, ihre uneinheitliche Punktierung und den Kolophon (nach dem sie bei der großen Judenverfolgung 1348 in Melanma vor dem Feuer gerettet und nach Aix gebracht, also konfisziert wurde). Targum Onkeios Lev 21,1-24,25 stammt aus einer von Kennicott De Rossi nicht erfaßten Handschrift von 1388, die jedoch Adler gesehen hatte. Targum Onkeios Dtn 8,1-11,32 nimmt J. aus Hs, Nr. 548 der Kaiserl. Bibliothek, die nach ihrer Kolophon 1341 vollendet wurde. Von Targum Onkeios Dtn 27-31 stammen Kap, 28-31 aus Hs Kennicott - De Rossi Nr. 589 der Kaiserl. Bibliothek, die von 1286 stammen soll. Aus der Londoner Polyglotte übernimmt J. folgende Texte: 2 Sam 7,1-29; PS 89; 72; 2; 110; Jes 52,13-55,13; Micha 1,1-7,18; Nahum 1,1-3,19; Jer 22,1-23,40; Ez 34,1-31; Sach 1,114,21; Mal 1,1-3,24, ebenso Gen 22,1-14 und Dtn 4,1-49 in der Fassung des Targum Jonathan ben c Uzzi'el und des Targum Jerusalmi. Das Wörterbuch zu dieser Chrestomathie hat J. angekündigt, es ist jedoch nie erschienen. J. gibt vokatisierte Onkelostexte, die Textauswahl ist rein theologisch bedingt (z.B. die sog. „rnessianischen Psalmen" und die altbekannten „messianischen" Stellen des AT). Er korrigiert am Wortlaut seiner Texte nichts, auch offensichtliche Druckfehler der Londoner Polyglotte läßt er stehen. 2.4. Arabische Sprachlehre (1796) J. legt mit ihr seine umfangreichste Schulgrammatik vor, da kurzgefaßte arab. Grammatiken schon viele existierten; er baut sie auf wie die Aramäische Sprachlehre. Im 28-seitigen Vorwort wiederholt er mehrfach die These von der Unversehrtheit und dem archaischen Alter der arab. Sprache, die A.Schultens und die von ihm gegründete „Holländische Schule" vertraten, J. bezeichnet Arabisch als seit 5000 (!) Jahren lebende Sprache von Spanien bis zum Ganges mit dem größten Reichtum an Wörtern, Bedeutungen und Phrasen, mit hoher Dichtung und wiss. Literatur. Er skizziert eine kurze
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Geschichte einzelner Völkerschaften - beginnend mit Gen 10,24-30 und 25,1-6 - basierend auf A. Schultens Monuments vetusitora Arabiae (1740), C. —»· Niebuh r Beschreibung von Arabien (1772) und J. G. Eichhorn Abhandlungen über die Mundarten der Arabischen Sprache (1779). Als goldenes Zeitalter qualifiziert J, die vorislamische Zeit bis Muhammad mit den berühmten Volksliedern in der Hamäsa des Abu Tammäm. die Schultens in Thomas Erpenius Grammatica Arabtca ( 2 1767) publizierte. Die Sprache des Qur'an prägte die Maqäme von alHariri (1054-1122) und die Lieder des Tograi, die —»Reiske publiziert hatte. Die Lieder des C A1T ben Abu Taleb schreibt J. schon dem silbernen Zeitalter zu. Auf dieser Stufe blieb das Arabische stehen, da die Qur'ansprache für alle Zukunft normierend wurde. Im 8. Jh. begannen die „Prosa" der wiss. Literatur, die Lexikontradition und die Scholien. J, bestreitet die These von Niebuhr und James Bruce (1730-1794), das Neuarabische habe sich so weit entwickelt wie das Italienische aus dem Lateinischen, er folgt darin Laurent de Arvienx (1635-1702) und Pietro della Valle. Diese Differenzen setzt J. wie Eichhorn (1779) und Michaelis (in: Orientalische Bibliothek 4 (1773): 98) auf das Konto der arab. Dialekte. Die Veränderungen betreffen einige v.a. griech. und pers. Fremdwörter, neue Wertformen und Redensarten, neue Buchstaben und die Aussprache einiger Zeichen. Die größte Veränderung erfuhr das Arabische erst durch die arab. Grammatiker, die in Nachahmung des Griechischen den arab. Wörtern nicht gesprochene Endungen gaben. J. illustriert dies mit dt, Sätzen, die tat, Endungen übernehmen würden: ich habeo einum Buc.hum, du besitzestes schöneos Gärtenos, Diese Praxis setzte sich durch im Qur'an und der Poesie, die Prosa und Volkssprache konservierten dagegen die aite, einfache Aussprache, J, hangt Bemerkungen zur sprachwiss, Literatur des Arabischen an. Den Qur'an benutzt er in den Editionen von Abraham Hinkelmann (1694) und Ludovico Maracci (1698). Er bibliographiert die arab. Geschichtsbücher, die schon Eichhorn, Albert Schuitens, Reiske und Adler editiert hatten, ferner die geogr. (v.a. die Rezeption von Abu'1-Fidä und
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Abdallat!f), naturkundlichen und pharmazeutischen Schriften. An Wörterbüchern basiert J. auf Jakob Golius Lexicon Arabico· Laiinum (1653), Edmund Castellus Lexicon Heptaglotion (1686), Jakob Scbeid Glossarium Arabico-Latinum (21787); Johannes Willmet Lexicon linguae Arabicae (1784) und Franciszek Meninski Lexicon Arabico-PersicoTurcicum (21780-1802). Die auffallend umfangreiche (75 S.!) Schriftund Lautlehre (Kap, 1) skizziert über die historischen Nachrichten die Geschichte des Alphabets, vom himjaritischen Alphabet (Mosned) - kufische Schrift (Kuft) - Näsln - Talik (Tacliq) - Diwani - Kirma (Qirrna) Sulsi (Tulut) - Rachni (Raihäm und Siake (Siyäqa). Die 28 Grapheme differenzieren Zeichen mit zweierlei Aussprache, J, gibt die Zeichenformen für jedes Graphern mit syr. und hebr. Entsprechung und beschreibt seine Aussprache. Altere Sequenzen des Alphabets zeigen die Verwendung der Buchstaben als Zahlenzeichen (wie im Hebräischen und Aramäischen) und die Namen der Wochentage. Die Buchstaben teilt J. in die traditionellen zwei Klassen: Sonnenbuchstaben (Dentale, Re, Lam, Nun) und Mondbucbstaben (Gutturale, Palatine und Labiale), von denen 'Alif, Wäw und Yä' quiescicren. Ha' bleibt stumm bei den Feminina (wie im Hebräischen), nie am Ende von Verben {= He mappiq im Hebräischen). Die Assimilationsregeln für Nun (Fischer, Grammatik, S 45) achtet J. als dialektale Phänomene, die man vernachlässigen könne. Er nimmt phonetisch 8 Vokale an, die mit 3 Zeichen (Fatha, Kasra und Damrna) ausgedrückt werden, die sich aus dem syr. Punkt zur Regelung zweideutiger Formen entwickelten. Die Nunation (Tanwm) artikulieren HilfsZeichen, die im Mittelalter aus Nachahmung der griech. Sprache (!) von den arab. Grammatikern eingeführt wurden. J. stellt dar Hamza, Tasdid (= Sadda in Funktion von Dages forte) als characteristic um (in Verbalstämmen) und euphoriicum (bei der Assimilation des Artikels), Wasla (Beseitigung der Doppelkonsonanz im Anlaut). Die Silbenlehre regelt offene, geschlossene Silbe (durch gazma) und Langsilben (mit Madda). Bei den Betonungsregeln verweist er auf Samuel Friedrich Günther —l·Wahl Ele-
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mentarbuch für die arabische Sprache (1789). Die Aussprache der Vokale läßt sich nicht durch ein aligemeines Gesetz festlegen, daher erklärt J. auf 12 Seiten (!) die Aussprache der gramrn. Endungen, der Zeichen Fatha, Kasra und Damma, die Konsonanten 'Alif, Wäw und Yä' in An-, In- und Auslaut bzw, quiescierend, Kontraktionen und die Lautfolgen iui > i(y); uy > i(y) und yw/wy > yy. Der Verwechslung von Konsonanten und Vokalen widmet J, 30 Seiten (!), er fuhrt die Skizzen in seiner Hebräischen und Aramäischen Sprachlehre (wie in seiner Einleitung in die göttlichen Schriften des Alten Bundes §23) aus, basierend auf A. Schultens Clavis mniaitonis elemtntoTum, qua dialecii linguae Hebraeae ac praesertim Arabien dialectus aliquantio af> Hebraeae deftectunt (1733). Er beginnt mit Verwechslungen nach einer gewissen Analogie: He quiescens wechselt im Hebr. mit Waw/Jod/Alef, es markiert im Hebräischen und Arabischen die Feminina (im Aram. A!ef!), III-He > hebr. Jod/Waw (arab. > Waw/Yä'/Alif; aram. > Jod, Alef und bisweilen Waw). Dies führt zum Zusammenfali der Verba III-Alif/Waw/Yä'. J. bringt II-Alif (wechselt selten mit Waw/Ya'); I-Alif (wechselt mit Yä'/Wäw und im Nabtäischen mit He) und II-Waw (im Hebräischen und Aramäischen I-Jod). Sorgfältig beschreibt J, den Wechsel von Graphemen (mit Belegen): arab. zäy hebr./aram. zajin; arab. da] - hebr, zajin / aram. Dalet. Oft werden im Arabischen /d/d ohne Unterschied gebraucht bzw, d mit t verwechselt, Sade (aus einem Zischlaut und einem Dental zusammengesetzt) hatte eine doppelte Aussprache: s und d. Für das Sad mit vorgeschlagenem Dental nimmt J. schon zweierlei Aussprache an; wurde der Zischlaut weniger gehört (= aram. |/arab. z/d), sonst wechselt Sad mit Zäy, Sm und Gim. D.f. die Notwendigkeit des Vergleichs von hebr./aram. Sade mit arab. Sad und Däd, mit aram. Tel und arab. Dal und Tä', mit Zay und Sin, und Dad (wenn es im Aramäischen durch c ajin vertreten ist). Wörter mit bebr./aram. c Ajin sind im Arabischen meist mit c Ain und Gain vertreten, Samech steht für aram. und hebr. Sin, im Arabischen findet sich generell Sin, selten wechselt es mit Zäy, oft geht es in Sin über.
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Das hebr,/aram. Sin wechselt mit arab. Sin, mit arab. Tä'und Tä'(wie im Aramäischen). Bleiben Sin und Sin unverändert, liegen Ausnahmen vor. Verwechslungen mit t/z/s/s/t und der Wechsel i/i und i/i und t/d sind seltener. H et hat eine doppelte Aussprache: Hä'und Ha', Sonst wechselt es vereinzelt mit Ha', c Ain : Käf, Gim und Qof. Beth wechselt mit MTm, Fä1 und Wäw; Gim mit gain / Yä'/ Käf / Qäf / Säd; Läm mit Mim / Nun / Ra': Mim mit Nun / Rä!; Fä1 mit Ba / Mim / Tä' und Qof mit Gim / Käf. Sein Kriterium „Verwechslung" begründet J. durch sehr auffallende und genaue Übereinkunft der Bedeutung bzw. durch mehrere Falle pro Analogie. Noch komplizierter beurteilt er die Metathese. J. D. Michaelis war bei ihrer Annahme „zu behutsam", A. Schultens und J. G, Eichhorn nahmen sie „bisweilen ohne Grund" an. Unter Verwechslung der Vokale behauptet J., daß an Stelle von hebr. Schwa mobile im Arabischen oft ein Vokal, im Aramäischen dagegen an Stelle eines hebr. Vokals oft ein Schwa mobile auftrete. Er versucht die Entsprechung einzelner Vokale in den Einzelsprachen zu beschreiben und die aram. und arab. Entsprechungen der hebr, Segolatazu bestimmen. Die Verwechslung der Vokale illustriert er sogar an arab. Dialekten. Kap. 2 behandelt die Pronomina. J. listet die absoluten und suffigierten Formen auf, bemerkt ihre Funktion als Kopula wie im Hebräischen und Aramäischen (Brockelmann, Syntax §30a). Er gibt Demonstrativa in unterschiedlicher Deixis, Interrogativa, das nominale Demonstrativum du (hebr. zu) mit Beispielen, die Umschreibung der fehlenden Distributiva und Reziproka durch Nomina wie 'Seele', 'Auge', d_ätun (hebr. z*i !) 'Wesen' usw. Zu den Pronomina rechnet er den Artikel, den er als l- ansetzt. Die Hebräer setzten davor ein k- (mit Verlust des /- bei Verdopplung des folgenden Konsonanten), die Araber ein Alif. J. beschreibt seine Verwendung in Syntagmcn wie Nomen-Adjektiv, sein Fehlen bei suffigierten Nomina, im Status constructus und bei Onomastika. Kap.3 klassifiziert die Nomina in Stammwörter und Derivate, nach Formen in nuda/radicalia bzw. aucta. J. bringt die Typen fa p l, fi c l, fu- , fa'al, n c ii, fu'ul, fa«il,
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fucil, fa c ul, fu c al und fi*al. Die vermehrte Form fa^äl bezeichnet den Handelnden, die Typen maf^alun/maPilun (= deverbale Ortsund Zeitsubstantive} bedeuten nach J. den Ort, die Zeit oder das Werkzeug der Handlung; der Typ fu c ayl bildet Diminutivs; Vergrößeningsformen sind facil. facll, fa^ül, facäl und inifäl. Beim Genus betont J . das fehlende Neutrum wie im Hebräischen und Aramäischen Feminina sind Frauen, Körperteile, überwiegend die Namen von Städten und Ländern, Lexeme mit der Endung -a/t (!), die nach den Grammatikern und den Dialekten -ai(un) lautet, und Wörter mit der Endung -a' (sie ist im Aramäischen die gewöhnliche !), Die Endung -ay scheint dem -i der 2. Person im Aram, verwandt zu sein, sie findet sich bei der Steigerung und bei Adjektiven. Diese 3 Endungen bilden fern. Adjektiva, dazu stellt er 5 fern. Adjektiv typen ohne Endung, gefolgt von einer Liste von 15 Nomina ohne Femininen düng. Beim Numerus betont J. die Existenz des Duals bei allen Nomina. Für alle Endungen versucht er die Herkunft anzugeben: mask. Pluralendvmgen -üna (< aram, -hün oder ü des '2. Aorists) und -inä (< aram. -in); die fern. Pluralenrhmgen -äi(un) zu chald. -äi (hebr. - o i ) , die Dualen düngen -äni/ayni (zu chald. -ajin und -an). Als abweichende Lexeme führt er an Formen von 'abun 'Vater', 'ummün 'Mutter', 'akun 'Bruder', hamün 'Schwiegervater' und fü 'Mund', Für die gebräuchlichsten Kollektivforrnen der Nomina und der „gebrochenen Pluralc" stellt J. eine Tabelle mit 25 Typen drei- und mehrradikaliger Wurzeln zusammen, die er mit 16 Seiten Beispielen belegt. Zu den Adjektiven rechnet er die Partizipien, die Steigerung wird wie im Hebräischen /Aramäischen umschrieben oder durch den Elativ 'afaiu artikuliert. J. gibt seine Bildungen für -/1 - und III-Laryngalis und seine komparativische Verwendung mit min. Die iNunation (Tanwin) ahmt für J. die griech. Endsilben nach, er hält dies für eine Neuerung der Grammatiker, die nur in Moscheen und beim Reim von Gedichten beobachtet werde. Das Alif (Akk-Endung -an) findet sich schon in kufiscben Inschriften. Die Nunation bildet 3 Kasus nach triptotischer bzw. diptotischer Flexion, sie entfällt vor und nach Artikel, im
Status constructus oder wegen des Reimes. J. beschreibt ihre Bildung bei -i-Stamrnen, das Antreten der Suffixe an Nomina, die Bildung des Status constructus. Bei den Numeralia betont J. die Identität der Kardinalzahlen 1-10 mit den hebr. und aram. Formen, wahidim und ('i)ikäni sind Adjektiva, alle anderen Nomina. Nach der Bildung der Dekaden, der Beschreibung der syntaktischen Verwendung der Kardinalzahlen gibt J. die Ordinalia, bei denen 2-10 von den Grundzahlwörtern als Partizipialformen gebildet werden. Sehr ausführlich stellt er Bruchzahlen und Multiplikativa vor. Kap. 4 differenziert die Verba mit den Grammatikern nach der Zahl der Radikaie, nach starken und schwachen Verben, nach Stammwörtern und Denominativen, nach Stamm, Genus, Numerus, Tempus und Person. Das Verbalsystem beschreibt J, wie J. G. Hasse mit 13 Stammen, er benützt das Paradigma kabal und illustriert die Formen durch Beispiele. I Grundstamm Kabal (/a c a/a) mit Varianten /aci/o und facula und Passiv Kubil; II intensivstamm Kabbai (faccal KWY und KYY (wie hayya 'leben'), er gibt jedoch nur für KYY ausführliche Paradigmen. Es folgen die Verba hamzata, illustriert am Paradigma 'ämana 'glauben' mit den Sonderformen der Verben 'ahada 'nehmen', 'akala 'essen' und 'amara 'befehlen 1 . 11-Alif wie sa'aia 'fragen' folgen der Analogie der hohlen Wurzeln II-Wäw/Yä', die J. wie Verba IlI-AIif mit vollständigen Formen aufnimmt. Doppel schwache Verben differenziert J. in folgende Gruppen: Alif-Wäw/Yä'-K (teilweise geht der mittlere Konsonant in Alif über wie bei 'äba 'zurückkehren'); AÜf-WäwYä' ('away 'sich wohin begeben'), WäwAlif-Ya' (wa'ä 'verheissen, versprechen'); KAlif-Wäw/Yä' {wie ra'ä 'sehen'). Die vollständigen Formen dieser Verben nimmt ,1. aus dem \¥örterbuch von Jakob Golius. Es folgt keine selbständige Syntax, sondern nur ais Anhang syntaktische Regeln. Unter „substantivische Zeitwörter" bringt J. zusammengesetzte Verbalformen mit kana 'er war' + Perfekt bzw. Imperfekt, die Konstruktion mit dem Präfix /- und den Präpositionen maf'a 'mit', ff 'in.' und f'inda 'bei'. Pluralische Substantive (nicht menschlich oder Feminina menschlich) zeigen im Prädikat den Singular, Geht das Verb dem pluralischen (+ menschlichen) Subjekt voraus, steht es im Singular, Bei singularischem Subjekt zeigt das Verbum bisweilen Genusinkongruenz. Stehen transi-
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tive Verben im Passiv, bleiben weitere Akkusati vkomptemente im Akk. und präpositionale Elemente unverändert, Infinitive und Partizipien werden als Nomina oft mit Gen., Akk. bzw. einer Präposition verknüpft. Kap. 5 behandelt Partikeln, gegliedert in unzertrennliche (präilgierte) und getrennte. J, bringt die präfigierten Partikeln V (Fragesatzpartikel), bi- (Instrumental, Schwurpartikel und Flickwort), 5 - (für Futur), die Konjunktion fa- 'und dann' (hebr. 'a/), ka- 'wie', li~ (temporal, in Datumsangaben; mit Konjunktiv, Schwurpartikel -, Satzeinleitungspartikel), ya- (beim Vokativ), relatives mä- (anstelle von partitivem mm) und die Konjunktion wa- 'und'. Unter absoluten Partikeln gibt J. 41 Präpositionen, Pronominal- und Nominalverbindungen, von denen viele ins Lexikon gehören. Unter den 13 Arten von Adverbien resümiert J. Nomina, Wnnschpartikeln (yä1), Fragepartikeln (bejahend, verneinend, verbietend), temporale Konjunktionen, Fragewörter, Multiplikativa, Interrogativa (z.B. kam 'wieviel, wie oft ?'). Konjunktionen gliedert J. in Copulativa, Disjunktiva (bei Alternativformulierungcn), Adversativa, konditionale Partikeln, Negationen ('aliä < 'an lä 'daß nicht'), Einleitungen von Kausalsätzen und Expletiva. Für Interjektionen verweist J. auf das Lexikon, erwähnt substantivierte Partikeln wie wayla'wehe'. Er regelt die VokalisationsVerhältnisse beim Antreten von Pronominalsuffixen an absolute Partikeln, er schließt mit Partikeln, die in abgebrochenen Sätzen Verba vertreten, und Anrufpartikeln (Fischer, §349), Aufforderungsadverbien (Fischer, |316b) u.a. Von allen ,,Sprachlehren" ist die arab, die ausführlichste und gelungenste, sie trägt präzise umfangreiches Material für die hebr. (!) Grammatik zusammen, das leider nicht in seiner hebr. Sprachlehre Aufnahme fand. J. gibt immer die traditionelle Fachterminologie der arabischen Grammatiker, führt auch ihre Merkwörter an, gibt ausführliche Beispiele und vollständige Paradigmen. Der Sprachvergleich ist am gründlichsten gestaltet, Parallelen und das Vorkommen einer Wurzel in den Einzelsprachen werden weitgehend angemerkt, Beobachtungen zur Syntax systematisiert J. wie in der aram. Grammatik (1793) nicht als eigenes Kapitel, er
verstreut syntaktische Bemerkungen über die ganze Formenlehre. Die Liste der Verwechslungen ist gegenüber Johann Christian Clodius Theorta & Praxis linguae arabicae (1729), J. G. Hasse De thographia Hebraicae (1787) und seiner eigenen Hebräischen Sprachlehre (1792) erheblich erweitert, er hat auch das aram, Material miteingearbeitet. Jedoch fehlt die entsprechende Darstellung dieser Verwechslungen in seiner Aramäischen Sprachlehre (1793). 2,5. Arabische Chrestomathie (1802) J, will Anfängern das Studium des Arabischen durch interessante Lektüre erleichtern, er wählte überwiegend leichte Texte aus und nahm nur wenige schwierige Stücke auf. Die Chrestomathien von Albert Schult ens (1767) und Johann David Michaelis bringen schwierigste Gedichte, bei denen selbst geborene Araber erklärende Scholien benötigen, J.hat fast alle Texte vokalisiert, auf „Übersetzungen" verweist er nie, obwohl es sie gibt. Er beginnt mit Passagen aus dem Qur'än, die die theol, Prinzipien des Islam artikulieren. Als Textbasis benützt er eine über 100 Jahre im Servitenkloster liegende Koranhandschrift, ihren Text vergleicht er mit 6 anderen Koranhandschriften und der Edition von Abraham Hinckelrnann (1652-1695): Sure 2,136234;3 r l-116; 13,27-32; 15,1-18; 17,87-98; 18,8100; 21,1-10; 25,1-11; 76,1-22; 78,21-35 und 7,38. Es folgen Fragmente aus der Naturgeschichte über Tiere, Pflanzen, die biblische Realia illustrieren, J, stellt den biblischen Text nicht dazu, sondern verweist einfach auf die betreffende Stelle bei Samuel Bochart Hierozoicon I (1712), der diese Stellen auflistete. Die 26seitige Beschreibung Ägyptens des Ismail ibn S AK Abu'1-Fidä nimmt er wie J. G. Hasse aus J. D. Michaelis Arabische Grammatik ... nebst Chrestomathie (1771, 2 1781), teilweise übernimmt J. die Verbesserungen und Varianten von J. M. Hartmann Varianten und Zusätze zu Abuifedas Ägypten in: EABL 5,4 (1794): 569-645. Jedoch hat der Archipresbyter Anton Aryda aus Tripolis diesen Teil nicht Korrektur gelesen. Im Anschluß bringt J. etwa die Hälfte des Textes (75 S. !) von Abdallatif (gest. 1231) Denkwürdigkeiten Ä g y p t e n s , bei diesem Text korrigierte Anton Aryda die Druckfahne.
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Die ältesten arab- Volkslieder, 15 Seiten Gedichte aus der Hamasa des Abu Tammäm Habib ibn Aus (gest. 845) exzerpierte J, aus Thomas Erpemus Grammaitca arabica, hrsg. von Schulten« ( 2 1767), um den Leser mit dem „Geist" der orient. Dichtkunst vertraut zu machen, Obwohl sie sprachlich sehr schwer sind, vertraut, J, auf ihren „hohen Schwung" und „die neuen und kühnen Bilder", die den Leser zur Lektüre reizen, Von Abu Mohammed al Qasim al-Hariri (1054-1122) wählte er die Maqärnen Nr. l aus. Nr. 7 und 11 erscheinen damit erstmals im Druck, seine Texte stammen aus einer Handschrift der K,K. Bibliothek in Wien. Die nicht gut zu lesende Vorlage führte zu Fehllesungen, die aber Anton Aryda korrigierte, der sich den Text aus 3 anderen Handschrift«» der K.K. Bibliothek kopiert hatte. Arn Schluß bringt J. vier arab. Unterredungen, die Anton Aryda in seinem in Syrien beheimateten arab, Dialekt geschrieben hatte. Ein kurzes Stück ist in Volkssprache eingeschaltet. J, will damit beweisen, daß die arab. Sprache von der Zeit der vorislamischen Dichtung bis zum 18. Jh. (insgesamt 1200 Jahre !) sich kaum verändert hat, J.s Chrestomathie war bis zum Erscheinen von Antoine Isaac Silvestre de Sacy Chrestomathie arabe, 3 Bde (Paris 1806/ 2 182G/27) die reichste und interessanteste. Die zwei Jahrzehnte später erschienene Ckrestomathia arabica cum glossario (Wien 1823/24) von Ofaerleitner ist nur eine erweiterte Ausgabe der J.scheu. 2,6. Lexicon Arabico· Latinum (1802) Das Wörterbuch erfaßt nur den Wortschatz der Arabischen Chrestomathie, (1802), gibt jedoch auch Bedeutungen, die in den Kontexten der Chrestomathie nicht vorkommen. J. setzt das vokalisierte arab. Lemma, in Klammern die ihm bekannte hebr., aram. und syr. Wurzel (in Quadratschrift.). Bei einem Nomen folgen die Formen des Status constructus, seine Pluralbildungen, Verbalbildungen, die Derivate des Nomens sind, stellt er direkt zur Verbalwurzel. Bei Verben ordnet er für den Anfänger die Bedeutungen gegliedert nach den belegten Stämmen an und stellt die Nominalderivate unmittelbar dazu. J. führt Formen an, bei denen eine Verwechslung oder Auslassung eines Quiescens auftritt.
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Viele Wörter, die durch den Verlust eines Graphems für den Anfänger unkenntlich wirken, setzte J. als Stamm wort an und verweist auf die wirkliche Wurzel. Die Anordnung der Lemmata folgt nicht dem arab., sondern dem hebr. und aram. Alphabet von Alef bis Taw, da in J.s Curriculum dem Anfänger diese Sprachen und Schriften schon vertraut sind. Das Lexicon erschien in lat. Sprache, da der mit J. befreundete Syrer Anton Aryda, der das ganze Lexicon durchsah und verbesserte, der Deutschen Sprache nicht mächtig war, J. basierte auf Jakob Gotius Lexicon ArabicoLaiinum (1653) ; Aryda strich jedoch einige seiner Bedeutungen aus, d.h. in J.s Lexicon liegt über den native speaker Anton Aryda eine Quelle für den Wortschat/ des im 18. Jh. in Syrien gesprochenen Arabischen vor. 3. Bibliographie 3,1. Werke des Autors 3.1.1. Sprachwiss. Werk Hebräische Sprachlehre für Anfänger von Johann Jahn Doctor der Philosophie und Theologie, Professor der orientalischen Sprachen, biblischen Alterthümer, Einleitung in das alte Testament und Dogmatik auf der Universität zu Wien. [Vign.j Wien: bey Christian Friedrich Wappier 1792. XXVI,[4],100,[2] S. 19,8cm [S. [2] leer; S. [III],IV-XXVI: An meine Zuhörer: [4] S. Vorrede. - S. [l],2-16; Erstes Kapitel vom Lesen. - S. 17-20: 2. von den Fürwörtern. - S. 21-35: 3. von den Nennwörtern, - S. 36-72: 4, von dem ZeitWorte. - S. 73-85: 5. von den Partikeln. S. 86-100: 6. einige Anmerkungen über die Syntaxe. - [2] S. Druckfehler] [aus 12: Bayer. SB München; Sign.: L. As./hebr. 204] - 2. umgearb. Aufl. der Sprachlehre und zusätzlich hebr. Wörterbuch u.d.T.; Ehmcntarbuch der hebräischen Sprache, Erster [Zweyter] Theil ... Von Johann Jahn, Doct, der Philosoph, und der Theolog,, k.k. Professor der orientalischen Sprachen, der Einleitung ins A.T., der biblisch. Archäologie und der Dogmatik auf der U n i versität zu Wien. Wien: Bey Christian Friedrich Wappier 1799, 2 Tie in l Bd. 19,5cm
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- Erster Theil hebräische Sprachlehre. Zweite ganz umgearbeitete Ausgabe, XLIV, 180 S. [S. [2] leer; S. [III],IV-XXVIII: An meine Zuhörer; S, [XXIX],XXX-XXXIV: Vorrede; S. [XXXV],XXXVI-XLIV: Übersicht. - S. [l],2-29: Erstes Kapitel. Vom Lesen: Buchstaben, Akzente, Aussprache, Silben, Ton, 12 §5- - S. 29-45: Zweytes Kapitel. Von den Fürwörtern,, §§13-17. - S. 46-81: Das dritte Kapitel. Von den Nennwörtern. §§ 18-28. S, 8 -164: Viertes Kapitel. Von den Zeitwörtern, §§29-57. - S. 164-180: Fünftes Kapitel Von den Partikeln. §§58-66] - Zweiter Theil hebräisches Wörterbuch. [S. [2] leer. - S. [3],4-453: Lexikon, hebr.dt.] [aus 75: StB Nürnberg; Sign.: St. 24(1)] 3. umgearb. Aufl. u.d.T. Grammatics linguae hebraicae authore Johanne Jabn, Philos. et Theolog. Doct. Eccles. Metropol, ad S. Stephanum Viennae Canon. Cap, Archiepisc. Consistorii Consiliario, ohm L, L. O. 0. Archaeolog. Bibl. Introduct. in V. T. & Dogm. Profess. Caes. Reg. P. & 0. Edttto teriia. Retractaia, aucta, & in Latinum scrmonem converse. Cum tabula aenea. Viennac [Wien]: apud Carol. Ferdinand. Beck 1809. LXXVI, l Falttaf., 504, [2] S, 18,8 ein [S. [2]: Motto; S. [IIIJ.IV-X: Praefatw; S. XI-LXXVI: Disputati o de necessitate studii linguarum Biblicarum, & aialectorum Hebraicae cognatarum, atque de difficvltate vel facilitate, & methodo hujus studii. - l Falttafel: hebr, und griech. Schrift zeichen. - S, [l],2-442: Text Grammatik, darin: S. [1],2317: Pars prima. Rudimenta; darin: S. 1-47: Capui L De elementis voc-am ...; S. 48-63: //. De Pronominibus; S. 64-130: ///. De Nominibus; S. 131-309: IV. De Verbis; S. 310-317: V. De Partimlis. - S. 318-442: Pars Secunaa. Syntaxis, darin: S, 318-337: Caput I. De Syntaxi Pronominitm; S, 338357: II. De Syntaxi ffominum; S. 358-388: /// ... Verborum; S. 389-442: IV ... Particularum. - S, 443-477: Appendix. - S. 478504: Sachregister, alphabet.; [2] S. Druckfehler]
- Kurzfassung: Feilmoser, Andreas Benedikt: Auszug der hebräischen Sprachlehre nach Jahn, zum Gebrauche am k.k. Lyzeum zu Innsbruck. Innsbruck 1813 [aus 12: Bayer. SB München; Sign.; L. As. 204 £] eugl, Übersetzung der Dispuiatio in: Dissertations on the importance and best method of studying the Original Languages of the Bible, by Jahn and others. Translated from the originals and accompagnied with notes by M. Stuart ... Andover: Printed by Flagg and Gould 1821, V I I I S., S. 9-96 [darin S. [9]-48: Part I. Jahn's Dissertation] [aus LOC Washington; Sign.: BS 600. S 75] Aramäische oder Chaldäische und Syrische Sprachlehre für Anfänger von Johann Jahn Doct. der Philos. und der Theol., ord. Prof. der orientalischen Sprachen, der Einleitung ins A.T., der biblischen Altert h Ürner und der Dogmatik der Universität zu Wien. [Vign.] Wien: Verlegts Christ. Fried. Wappier 1793. XXXIV,133,[1] S. 20cm [S. [2] leer; S. [III],IV-XXX: Vorrede; S. XXXI-XXXIV: Innhalt. - S. [1],2-128: Text Grammatik; S. [1]: Kopftitel. - S. [1],2-18: Erstes Kapitel. Vom Lesen; S. 19-23: 2. Von den Prvnomimbus; S. 24-53: 3. Von den Nennwörtern; S. 54-124: 4. Von den Zeitwörtern; S. 125-128: 5. Von den Partikeln. - S. 129-133: Anhang. - [1] S. Druckvermerk: Leipzig, gedruckt in der Breitkopfischen Officin. 1793] [aus 384: ÜB Augsburg; Sign.: EM 6210 W 681] - lat. Übersetzung von Oberleitner u.d.T.: Elementa aramaicae seit chaldaeo-Synacae linguae, latine reddita et nonnullis accessionibus aucta ab Andrea Oberleitner, Viennae [Wien]: A. Schmid 1820. XVI,196, XXX S. 22cm Arabische Sprachlehre etwas vollständiger ausgearbeitet von Johann Jahn Dr. der Philosoph, und Theolog,, k.k. Prof. der oriental. Sprach., der Einl. in das A.T,, der biblischen Archäolog. und der Dogmatik auf der Universität zu Wien.
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Wien: Bey Christian Friedrich Wappier 1796. XL.284 S., 5 Falttafeln. 20cm [S. [2] leer; S. [III],IV-XXXII: Vorrede; S. [ , -XL: Inhalt. - S. [l],2-75: Erstes Kapitel. Vom Lesen, 35§§. - S. 7693: 2. Kap. Von den Fürwörtern, §536-40. S. 94-156: 3. Kap. Von den Nennwörtern, S§ 41-51. - S. 157-254: 4. Kap. Von den Zeitwörtern, §§52-84. - S. 255-284: 5. Kap. Von den Partikeln, §§85-92] {aus 12: Bayer. SB München; Sign.: L, As./arah. 17] Arabische Chrestomathie herausgegeben von Johann Jahn Do ct. der Philos. und Theologie, K.K. Prof. der oriental. Sprachen, der Einleit. ins A. T., der bibl. Archäol. und der Dogrn. auf der Universität zu Wien. Wien: bey Christ, Friedr, Wappier und Beck 1800. XVI,280 S. 20cm [Titelseite ist letzte Seite; Paginierung von rechts nach links] [S. [2]: Motto; S. [1II],IV-XVI: Vornan. - S, [l],2-45: Aus dem Koran. - S. 46-79: Aus der Naturgeschichte. - S. 80-106: Aus Abulfeda's Beschreibung von Aegypten. -S. 107-184; Aus Abdoilaiif's Denkwürdigkeiten Aegypiens, - S. 185-280: Aus der Hamasa des Abi Tem-rftain] [das im Vorwort angekündigte Lexicon arabico-latinurn fehlt in der Ausgabe] [aus 12: Bayer. SB München; Sign.: L. as./arab. 15] - erweiterte Ausgabe von A. Oberleitner u.d.T. Chrestomathta arabica cum ghssario. Wien 1823 und 1824 [in Deutschland nicht zu ermitteln] Chaldäiscke Chrestomathie. Größtenteils aus Handschriften. Herausgegeben von Johann Jahn, Do ct. der Philos, und der Theolog, k.k. Profess, der orient. Sprachen, der Einleit. ins a. Test. [!], der bibl. Archäol. und der Dogmatik auf der Universität zu Wien. Wien: Jrn Verlag bey Christ, Friedrich Wappier und Bcck 1800. [S. [2] leer; S. [III],IV-XVIII: Vorrede. - S. [1],2-210: Textsammlung. - [3] S. Verbesserungen] [aus 824: ÜB Eichstätt; Sign.: BC 2550 J 25] Lexicon arabico-latinvm Ckrestomathiae arabicae accommodatum a Johann Jahn Philos, et Theol. Doct, atqve lingvar. oriental, archaeolog. bibl. introd. in V.T. et dogm. Prof.
Caes. Reg. p. et. o. Vindobonae. Vindobonae [Wien]: apvd Christ. Fried. Wappier et Beck 1802. [2] ,490 S. 20,4cm [S. [2]: Motto. - S. [l],2-490: Text Lexikon arab.-[teilweise: hebr.-lat.] [aus 355: ÜB Regensburg; Sign.: EN 1510 J 25] 3.1.2. Sonstige Werke
s. Wurzbach X: 42-47 3.2,
Sekundärliteratur
3.2.1. Literatur zum sprachwiss. Werk
Brockelmann, C,: Hebräische Syntax (Neukirchen 1956). - Fischer, W,: Grammatik des klassischen Arabisch (Wiesbaden 1972) (PLO, NS 11). - Segert, S.: Aliaramäische Grammatik mit Bibliographie, Chrestomathie und Glossar (Leipzig 21983) 3.2.2. Literatur zur Biographie; Bibliographie
ADB XIII: 665-667 [Werner], - BBKL II: 1448f. - DBA 598: 85-110. - Erech/Gruber Allg. Encyklvpadit 11,14: 191-197. - GV 1700-1910 Bd 66: 314 f. - Hainberger/Meuscl III: 511; X: 13; XI: 394; XIV: 225; XVIII: 2541; XXIII: 18. - LThk V: 854f. - KUC pre1956 Bd 276: 156 ff. - Wurzbach X: 42-47, dort weitere Lit. [Angcrstorfcr (2,, 3.2.1.); Holler (L, 3.)]
JAHR., FRIEDRICH WILHELM 1. Biographie * 1705 Goßmar, 2 km südöstl. Sonnewalde/ Brandenburg t 30.12.1755 Theologieprof,, Ephorus der kurfürstl, Stipendiaten in Wittenberg V: Pfarrer und Beisitzer des Sonnenwaldischeii Konsistoriums J. studierte in Wittenberg/Sachsen-Anhalt, wo er 1730 Magister der Philosophie wurde. Zunächst arbeitete er als Adjunkt der philos. Fakultät, bis er 1741 D. Luppen in Jessen südöstl. Wittenberg, als Amtsgehilfc bcigegeben wurde, dessen Nachfolge er dann antrat. Die Univ. Wittenberg berief ihn 1755 zum vierten Prof. der Theologie,
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Jambressich
J.s Veröffentlichungen, die mit einer Ausnahme alle in lat. Sprache erfolgten, widmen sich sprach!., theol- und klass. Themen, In dt. Sprache verfaßte er die Schrift Von den vnveränderiichen Gesetzen der Natur. 2. Werkbeschreibung De, commoda in omni Imgva vemacula (1736) Respondent und (vermutlicher) Koautor ist Gottlob Klug(ius), dem J. eine kurze Laudatio (S. [V] f.) voranschickt. J.s lateinisch verfaßte (!) Apologie der Muttersprache beginnt mit kurzen Skizzen der Situation in den europ. Ländern (Frankreichj Italien, Spanien, England etc.) und zeichnet im ganzen ein positives Bild der Bemühungen um die Verbesserung der Muttersprache in diesen Staaten. Danach folgt eine ausführl. Schilderung der dt. Anstrengungen zur Pflege ihrer Muttersprache, die in ihrem jetzigen Zustande den Perfektionsgrad des Französischen zumindest erreicht habe (er verweist auf —*Weic.hniann als seinen Gewährsmann). Das Hauptgewicht legt J, auf die Diskussion genereller Aspekte der Sprachpflege: er betont die Rolle des Staates (ebenso den Nutzen, den dieser daraus ziehen kann) und den Zusammenhang von Sprache und Kultur. Ausführlieh referiert J. den Vorteil für die Philosophie, wenn sie sich der Nationalsprachc bedient: neben der eminenten Erleichterung in puncto Vermittlung thematisiert er v.a, das Problern der Terminologie, das er für lösbar hält, da jede Sprache über genügend Abstrakta verfüge. Sein Fazit iautet daher: ,,in omni nos commode philosophari lingua vernaeula posse" (S. 20). 3. Bibliographie 3,1, Werke des Autors 3.1.1. Sprachwiss. Werk De commoda in omni lingva vernacvla phi~ losophandt raiione pro loco regia et electorati gratia dementis si me sibi in facvltate philosophica conces [?] rite obtinendo dispvtabit Fridericvs Gvilielmvs lahrivs L. A. M. et facvlt. philosophicae assessor respondente Gottlob Klvgio. [Vovi foro-silesio phil, et theol. stvd. Vittenbergae [Wittenberg]: in avditorio maiori VII, Calend. Maii MDCCXXXVI [1736]. Ex officina Eichsfeldiana. [6],26 S,
[S. [2] leer; S, [3]-[4]: gewidmet Georg Friedrich Schroeer, Christoph Heinrich Zeibich, Christian Gottlieb Klug und M. Johann David Dietericho; S. [5]-[6]: Widmungstext. - S. [1],2-26: Text, 28 Abschnitte] [Fotokopie, Titelblatt im Text beschnitten, aus 29: ÜB Erlangen-Nürnberg; Sign.: Diss, A. S. 1322/34] 3.1.2. Sonstige Werke theol. Schriften; Kommentar zu Cicero 3.2. Sekundärliteratur 3.2.1. Literatur zum sprachwiss. Werk nicht ermittelt 3.2.2. Literatur zur Biographie; Bibliographie DBA 598: 240-244. - Erdmann: Wittenbergsche Theologen. - Jöcher/Ademng II: 2234, Meusel: Verstorbene VI: 224 ff. [Gräßel (3.); Held (1.); Weiß (2.)]
JAMBRESSICH, ANDREAS (ANDRIJA) (auch: Jambresic, NUC pre-1956) 1. Biographie * 20.9.1706 Zagor/Kroatien t 13.3.1758 Poseg Philologe, Priester, Pädagoge, Jesuit J. trat 1725 in den Orden der Gesellschaft Jesu ein. Er unterrichtete zuerst, in Zagreb (Agram), dann in Tyrnau (Trnava/südwestHche Slowakei) Philosophie und Kirchenrecht, anschließend wieder in Zagreb Dogmatik. Später kam J. als Rektor des Seminars nach Warasdin (Varazdin nordöstl. von Zagreb/Kroatien) und als Vorsteher nach Poseg. J., der seine Werke offensichtlich mit Unterstützung der kroat. Landstande publizierte, beschäftigte sich v.a. mit dem Kroatischen. 2. Werkbeschreibung 2.1. Syllabus vocabulorum Grammaticae Em. Alvarez in illyricam se.u Croatis et Slavonibus vernaculam conversorum (1726) [in Deutschland, Wien, Triest, Zagreb und Ljubljana/Slowenien nicht zu ermitteln]
Jambressich
2.2. Manuductio ad croaiicam orihographiam (1732) [in Deutschland, Wien, Triest, Zagreb und Ljubljana/Slowenien nicht zu ermitteln] 2.3. Index vocum croaticarum et germanicarum cum brevi introductions ad lin~ gnam croaticam (1738) [in Deutschland, Wien, Triest, Zagreb und Ljublj ana/Slowenien nicht zu ermitteln] 2.4. Lexicon iatinum mterpretatione illyrica, germanica et hungarica ... (1742) Druckgenehmigung vom 4.10.1741 des Ordensprovinzials Antonius Vanossi, S.J. In seiner Vorrede ([6] S.) schildert J. zunächst die Entstehungsbedingungen seines Werkes und gibt dann detailliert in 18 Punkten Auskunft (mit Begründungen) über die Struktur und den inhaltlichen Aufbau der einzelnen Lexikoneinträge. Das Vorwort schließt mit einer nach den vier Lebensaltern des Lateinischen gegliederten Liste der von J. konsultierten Autoren (zusätzlich findet sich eine Autorenliste, die mit ,.Aetatis incertae" überschrieben ist). Anschließend erscheint ein „Indiculus" mit folgenden Abschnitten: kurze lat. Wortliste nach Sachgruppen geordnet, viersprachige Liste der gebräuchlichsten Pflanzennainen (lat.. kroat., dt., ungar.), röm. Kalendersystem, röm, Zahlennotationssystem, Abhandlung über die kroat. Orthographie (mit glagolit. Alphabet und hist. Diskussion der einzelnen Buchstaben). Die Einträge des Haupt teils des Werkes (S. 1-1057 Kweisp.) enthalten durchschnittlich folgende Informationen: lat. Lemma mit gramrn. und prosodischen Charakteristika und ggfs. Angabe der Derivationsbeziehungen, kroat,, dt. und ungar. Entsprechungen, lat, Verwendungsbeispiele mit Autorenangaben, ggfs. kroat., dt. und ungar, Beispiele, Auf den S. 1008-1068 erscheint ein Nachtrag, Ein kroat.-lat. Wort index, 72 S. dreisp., beschließt das Werk. 3. Bibliographie 3.1. Werke des Autors 3.1.1. Spraclrwiss. Werk Syllabus voca.buiorv.rn Grammati cae Em. Alvarez m illyricam seu Croatis et Slavonibux vernaculam conversorum Zagrabiae [Zagreb] 1726
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[in Deutschland, Wien, Triest, Zagreb und Ljubljana/Slowenien nicht zu ermitteln] Manuductio ad croaiicam orthograpkiam Zagrabiae 1732 [in Deutschland, Wien, Triest, Zagreb und Ljubljana/Slowenien nicht zu ermitteln] indf.x vor.um. croaticarurn et yermamcarum cum brevi introductione ad iinguam croaiicam Zagrabiae 1738 [in Deutschland, Wien, Triest, Zagreb und Ljubljana/Slowcnien nicht zu ermitteln] Lexicon Iatinum interpretations illyrica, germanica et kungartca locuples, in usum poiissimum studiosae juventulis dtgcstum, ab Andrea Jambressich, Societatis Jesu sacerdote, Croata Zagoriensi. [Vign.] Cum Privilegio Sacrae Regiae Majestät is, & Superiorum Permissu. Zagrabiae [Zagreb]: Typis Academicis Societatis Jesu, per Adalbert urn Wilh. Wesseli Anno 1742. [28] S., 4 Bl. [= 8 S.], S. 5-1068,172], S. 24cm [Titelblatt in rot und schwarz; außer Privileg und Typis Academicis ... ganz in Majuskeln] [S. [2]: Facultas R. P. Provincialis; S. [3]-[8]: Praefatio, & declaratio opens; S. [9]-[l2]: /ndiculus pariicularis nominum, quorum stgmficaiionem quaere in corpore, z.B. arborurn, piscium, vestimentorum ..., lat., viersp.; S, [l2]-[l5]: Nomina herbarum usitaiiorum. lat., kroat., dt., ungar., zweisp.; S. [15]-[18]: De modo numerandi dies, zwei- und dreisp.; S. [18]-[20]: Tabula numeri, arab. und röm. Zahlen, dreisp.; S. [20]-[28]: Orikographta seu recta croalice (generalt vocsbulo illyrice, seu szlavontce) scribendt ratio, zweisp. - Bl, 14, S. 5-1057: Wörterbuch A-Z, lat.-kroat.-dt.ungar., zweisp. -S. 1058-1068: Supplemenium vocum usitaüorum, quae in serie alphabe.tir.a kujiis lexici df.siderantur, zweisp. - [72] S.: Index illyrico, sive, croatico-laiinus, dreisp.] [aus 12: Bayer. SB München; Sign.: 4° Polygl. 42] 3.1.2. Sonstige Werke Municipal?, Croatiae Jus, commentario illuslratum (1738) 3.2, Sekundärliteratur 3.2.1. Literatur zum sprachwiss. Werk nicht ermittelt
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Janus
3.2.2, Literatur zur Biographie; Bibliographie DBA 599: 73-75. - NUC pre-1956 Bd 276: 393. - Stankiewicz (1984: 86). - Wurzbach X: 62, dort Lit. [Brekle (2.); Gräßel (3.); Seitz {!.)]
JANUS, DANIEL FRIEDRICH 1. Biographie * 21.4.1683 Schmiedeberg südl. Dresden/ Sachsen t 2.10.1760 Pädagoge V: Friedrieh August. Prediger, später in Halle/Sachsen S; Christian Friedrich Jakob (16.5.1715 Torgau - 20.12.1790), Oberamtskanzler in Bautzen/Sachsen J. studierte in Halle und Leipzig im Hauptfach Theologie, widmete sich aber zunehmend dem Lehrberuf und wurde 1704 Magister. Er war zunächst als Privatdozent tätig, bis er 1712 einem Ruf als Konrektor an die lat. Schule in Torgau/Sachsen folgte. 1731 wechselte er in gleicher Stellung nach Bautzen, wo er später zum Rektor befördert wurde, 1759 ließ er sich aus gesundheitlichen Gründen in den Ruhestand versetzen. J.s schriftstellerisches Werk war sehr umfangreich. Seine Reden, Programme und Dissertationen befaßten sich u.a. mit der lateinischen Sprache. Sein Philologisches Lexikon der reinen und zierlichen Laiinität wurde zweimal aufgelegt, 2. WerkbeSchreibung 2.1. Notitia vncvm latinae Itngvae (1726) J. beginnt seine etyrn. bzw. di achronisch semant. Abhandlung (S. 1-60) mit der Maxime von der grundsätzlichen semant. Veränderlichkeit lat. Wörter durch die Zeiten hindurch. Durchweg zitiert er einschlägige Stellen aus dem lat. Schrifttum und der Sekundärliteratur. In 13 Kap, diskutiert er ausführlich die sog. Bedeutungsverschlechtcrung von ca. einem Dutzend lat. Wörter mit ihren Ableitungen (factio, haeresis, secta, hostis, latro, leno, magus, nebulo, scurra, sophi-
sta, tyrannus). In einem Anhang („Prethnn quod grammaticae latinae a doctis statuitur" S. 63-92) gibt J. einen Überblick über die europ. Entwicklung der lat. Grammatikschreibung seit dem Humanismus (mit Rückblicken auf das Mittelalter), wobei er den jeweiligen Latinitätskritericn besondere Aufmerksamkeit widmet. Das Werk schließt mit einem „Index rerum et auctorum praecipuorum" ( I I S.) und einem Errataverzeichnis (l S.). 2.2. Philologisches Lexicon ... (1730) In seiner Vorrede (4 S.) beschreibt J. den Nutzen seines lat.-dt. Lexikons „der reinen und zierlichen Latinitaet" für die „studierende Jugend". Das Werk umfaßt 1820 Sp.; die einzelnen Artikel geben folgende Informationen: Lemma (ohne Längen und Kürzen), selten fiexivische Charakteristika, Phrasen mit Lemma, dt. Entsprechungen, Bewertungen hinsichtlich der Latinität und entsprechende Empfehlungen, Angaben wie „archaismum, barbarismum", Beispiele aus röm. Schriftstellern; Bedeutungsentwicklungen, semant. Kriterien. Als Lemmata treten auch neulat. Termini aus verschiedenen Wissenschaften, dein Staats- und Militärwesen auf. Das Werk schließt mit einem sehr ausführl. zweisp. dt. Register (304 S.), das ein dt.-lat. Lexikon weitgehend ersetzt, 2.3.
Oraiio de ratione proficiendi m Latina lingua (1731) [vorn, in 352: ÜB Konstanz, jedoch nicht verleihbar]
3. Bibliographie 3.1.
Werke des Autors
3.1.1, Sprachwiss. Werk Notiiia vocvm latinae hngvae olim honestarvm nvnc inhonestarvm, avctore Daniele Fridenco lano; Cm accessit ewsdem pre.tivmt qvod grammaticae laiinae o doctis siatviivr. Dresdae [Dresden]: Apvd Haered. Miethian MDCCXXVI [= 1726]. [2],92,[12] S. 16,5cm [S. [2] leer. - S. [1],2-60: Text: Notia vocvm ...,8Abschn. -S, [61]: Zwischentitel: Prelivm quod grammaficae latmae. a docti,s fstatvttvr; S. [62] leer. - S. [63],64-92: Text; Preitvm . . . , 1 0 Abschn. - [11] S.: Index rerum ei avcior~vm - [1] S.: Kfne.ndanda\ [aus 37: SuStB Augsburg; Sign.: Spw 1051]
Jehne
Philologisches Lexicon Der Reinen -und zierlichen Latintiaei, Darinnen nicht nur Die Barbansmi, Soloectsmt, Archaismi, Graecismi, Gallicismi, Italismi, Germanismi, und •viele andere fremde und nicht lateinische Wörter und Redens=Arten, sondern auch und fürnemlich Die m Discrphnen, ciui! [ziv'i\]und militair-Sachen keui zu Tage vorkommende Worte nach Alphabetischer Ordnung bemercket, derselben eigentlicher Verstand erklaret Und Mit der besten Aucioren und bewährtesten Scnbenteji selbst eigenen zusammenhangenden {!] Worten und Redens=Arten, nach der Lateiner Sinn und richtigen Beschaffenheit, verbessert werden; Nebsi nützlichen und zur Lateinischen Sprache gehörigen Anmerckungen, aitch vollständigem teutsi-hen Register aller hienn vorkommenden Wörter und Redens-Arien, Der studierenden Jugend zu sonderbaren [!] Nutzen mitgetheilet Von M. Daniel Friedrich Janus, Schol. Torg. Conrect. Mit, Königl. Pohl, [Poln.] und Churf, Sächß. [Sachs,] Allergn. Privilegio. Leipzig: Jn Verlegung Johann Christian Martini 1730. [6] S,, 1820 Sp., [2],[304] S. 22cm [Titelblatt in rot und schwarz; Kupferstich links von Titelblatt] [S. [2] leer; S. [3]-[6]: Vorrede. - Sp. 1,2-1820: Text Lexikon tat.-dt., zweisp. - [2] S. leer. [304] S.: Register dt.-lat., zweisp.j [aus 37: SuStB Augsburg; Sign.: 4° Spw 210] Oratio de raiione proficiendt tn Latina lingua, Budiss. [Bautzen] 1731. [vorh, in 352: ÜB Konstanz, jedoch nicht verleihbar] 3.1.2. Sonstige Werke s. Meusei: Verstorbene VI: 235f. 3.2, Sekundärliteratur 3.2.1. Literatur zum spraebwiss, Werk n ich t ermittelt 3.2.2. Literatur zur Biographie; Bibliographie DBA 601: 134-142, - Eckstein (1871). Jöcher/Adelung II: 2244f. - Meusei: Verstorbene VI: 235f. - Otto: Oberlausitzsche Schriftsteller II; Suppl. [firekle (2.); Held (1.); Holler (3.1)]
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JEHNE, LEBRECHT HEINRICH SAMUEL 1. Biographie * 8.10.1747 Altona, heute: Hamburg-Altona f 18.3.1794 Pastor Nach dem Studium in Wittenberg und Halle/Saale wurde J. „1771 Subrektor des Gymnasiums zu Altona, 1776 Konrektor desselben mit dem Titel eines Professors, im eben demselben Jahre auch Professor und Rektor, 1789 zweyter Professor und 1790 Pastor zu Nienstedten in der Herrschaft Pinneberg", heute: Hamburg [Meusei: Verstorbene], 2. Werkbeschreibung 2.1. Griechische Sprachlehre (1782) J. widmete seine griech. Schulgrammaiik einer Reihe von Altonaer Notabein, die als „Gymnasiarchen" des Christianeums auch seine Vorgesetzten waren. In seiner Vorrede (S. VIIXXXVI) diskutiert er ausführlich die Auffassung - die die klassische ist -, daß eine Sprachlehre „nicht mehr, denn zwei Theile, Etymologie und Syntax, Wortbildung und Wortfügung" (S. IX) habe. Hierzu greift er in die Geschichte der Grammatographie bis Melanchthon zurück und argumentiert gegen die Hereinnähme einer phonetisch/orthographischen und einer prosodischen Komponente. Hinsichtlich der „Etymologie1' beklagt J,, daß in den meisten Sprachlehren die Unterscheidung, Begründung und Anordnung der flexivischen, derivationellen und kompositionellen Wortveränderungen ungenügend sei. Ausfuhrlich erörtert J. den Sinn bzw. Unsinn einer griech. Akzentlehre im Zusammenhang mit der kanonischen Aussprache des Griechischen, J. gliedert seine Sprachlehre (S, 1-362} in zwei Teile, denen er „Anfangsgründe derselben" vorsetzt. Letztere umfassen Graphemik, Phonologic und Prosodie; der erste Teil handelt „Von der Wortforschung oder Wortbildung"; im ersten Abschnitt wird die „Abänderung" (Flexion) in den einzelnen Wortklassen abgehandelt, im zweiten Abschnitt die „Abstammung" (die eigentliche Wortbildung) nach Derivation, Präfigierung und Komposition dargestellt. Der zweite Teil behandelt die
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„Wortfügung" (Syntax); hier geht J, kollokativ vor, je nachdem welches Wort bzw. welche Konstruktion sich im Satz mit anderen Wörtern verbinden kann. Im Anhang (S. 237-362) finden sich eine „Wörters am ml u n g zu Deklinir- und Konjugiriibungen", Darstellungen der Zahlen, Abkürzungen, Mundarten, der Verskunst und eine „Sammlung kurzer Sprüche und Erzählungen für Anfänger". 2,2. Anweisung in der Hochdeutschen Sprache (1790) J.s Grammatik ist gedacht als Anleitung für Niederdeutsche, die das Hochdeutsche lernen wollen, und sollte wohl v.a. als Schulbuch Verwendung finden (vgl. auch den Untertitel 3,1.1,), Dieser didaktischen Ausrichtung entspricht auch die durchgehende Verwendung einer dt. Terminologie. J. bezeichnet die „Fertigkeit im Hochdeutschen" (S. [7], Vorrede) als unentbehrlich für jeden, der gesellschaftlich, beruflich etc. Erfolg haben möchte. Die Disposition stimmt mit der seiner griech. und hebr.Grammatik (vgl.2,l,und 2.3.) überein: Wortbiegung (Etymologie) und Wortfügung (Syntax) als alleinige Hauptteile; die Orthographie (S. 268-289) ist gesondert abgehandelt, und die Prosodie fehlt ganz. Außerdem befinden sieh am Ende des Werkes ,,Sprachübungen", d.h. Texte mit Übungsaufgaben, Identisch ist in seinen drei Grammatiken auch die Wortartenklassifikation: „Hauptwort" (Substantiv, Adjektiv), „Bestimmungswort" (Adverb, Präposition, Konjunktion, Interjektion) und „Zeitwort". Diese Trichotomie der Parfces orationis, die trotz ihrer semant. Definition noch deutlieh die morph. Gegebenheiten reflektiert, ist für die dt. Grammatik im 18. Jh. nicht außergewöhnlich (vgl. etwa —^ottsched), merkwürdig ist allerdings manches in den Definitionen und in der Feinstrukturicrung: so äußert sich J. an keiner Stelle seiner Grammatik explizit zum Wortartenstatus der Pronomen, handelt sie aber im Abschnitt über die Morphoiogie des Hauptworts ab; der Artikel scheint für ihn als selbständige Wortart nicht zu existieren, identifiziert er doch den bestimmten Artikel mit dem homophonen Demonstrativpronomen, den unbestimmten mit dem Zahlwort ein (vgl- S. 73); die Numeralia rechnet er den Adverbien zu, was für ihn keine Schwierigkeiten bedeutet,
da er in den Adjektiven insgesamt, denen sie sonst üblicherweise zugeordnet wurden, deadverbielle Derivativa sieht (vgl. S. 37); demgemäß handelt er die Komparation bei den Adverbien ab. Der Etymologieteil (S. 2-226) umfaßt drei „Hauptstücke": das erste (S. 4-46} und das dritte (S. 207-226) stellen die eigentliche Wortbildung, d.h. Derivation und Komposition, dar, das zweite Hauptstück (S. 47-206) die Morphologie im engeren Sinn (Deklination, Konjugation etc.). Seine Ausführungen zur Etymologie enthalten manch Kurioses: die Kasusflexive der Adjektive wertet er nicht als solche (außer im Nom.Sg. der starken Deklination), sondern als sog. „Einverleibungssilben" (S. 76), d.h. als bestimmte Derivationsmorpheme, welche die Attribuierung bzw. Adjektivierung der ursprünglichen Adverbien bewirken; ungewöhnlich ist auch seine Definition der Partizipien als Mittelwörter, „weil sie zwischen Nebenwörtcrn [= Adverbien] und Zeitwörtern gewisser Maßen das Mittel halten" (S, 114). Andererseits finden sich auch einige gute Beobachtungen: so erkennt er z.B. einige Erscheinungen des Grammatischen Wechsels (den Wechsel fi// und g / c h ) , kann sie aber nicht erklären. Das Syntaxkapitel (S. 227-268) gliedert sich in Abschnitte über „Wortfügung" (S. 227255) und „Wortfolge" (S, 255-268). Die „Wortfügung" ist traditionelle Wortartenfügungslehre, die Angaben zu den Kompositionsmöglichkeiten der einzelnen Partes orationis macht; im Abschnitt über die „Wortfolge" führt er sechs S atz typen zur „natürlichen Wortfolge" an: bejahende und verneinende Aussagesätze, Fragesätze etc. Im Zentrum des Satzes steht für ihn das Hauptwort. 2.3, Hebräische Sprachlehre (1790) J. konzipiert eine leichte. Grammatik für den Hebräischunterricht an Gymnasien. Gegen G. J. L. —* Vogel Anfangsgründe der hebräischen Sprachkunst (1769) nimmt er die Tonzeichen und die Wortfügung wieder in die Grammatik auf, wie er im Vorwort betont. Er gliedert seine Grammatik in Anfangsgründe, (Schrift- und Lautlehre), Sprachlehre I (Wortforschung) und Sprachlehre II (Wortfügung). Die Schriftlehrc gibt die Konsonantenzeichen, hält die Namen für „neuere Erfin-
Jehue
dung". J. erklärt die Aussprache der Grapheme (über die LXX !) und den diakritischen Punkt bei Sin l Sin, Ausführlicher als andere Schulbucher geht er auf Phänomene hebr. Bibelhandschriften ein, gibt die Stellen mit einzelnen größeren, kleineren und verkehrten Schriftzeichen, die Finalbuchstaben, die Verwendung des Alphabets als Zahlenzeichen an. Er bringt sogar die jüd, Jahreszähhing und Kalenderrechnung 1 erklärt sie durch Subtraktion des Geburtsjahres Christi (!) 3949 vom jüd. Jahr, Es folgen die Füllbuchstaben (litterae dilatabiles) '/h/l/m/t und b/k/r (in Handschriften). Die Einteilung der Konsonanten versucht er auf verschiedene Weise: er differenziert stumme/ruhende ( ' / h / w / j } und lautbare/movendae/mobiles (alle anderen), was J, mit dem e in deutsch/je/ und dem Dehnungs-/t vergleicht. B eg ad kef a t-Laute zeigen unterschiedliche Aussprache (mit oder ohne Dag es). Nach Sprach werk zeugen unterscheidet er Gutturales (7/i/4/ e ), Palatine ( g / j / k / q ) , Lingüale (d/t/l/n/r/t), Dentale (z/s/s/s bzw. s] und Labiale ( b / w / m / f ) , doch pflegen gleichartige Buchstaben leicht verwechselt zu werden. J. bringt das Dages (forte) in mehreren Funktionen: als Dagesch charaeteristicum (der Intensivstämrne des Verbums), Dagesch compensativurn (bei der Assimilation von d/i/n/l/h) und Dagesch euphonicum (außer Gutturalen und Resch) bei Ausdrücken der Gemütsbewegung, Beteuerung usw. Er listet jedoch alle Stellen mit Dagesch in Alcf und Resch auf. J. schließt an Mappiq und Rafe', Die neun Vokalzeichen gliedert er in Lang- und Kurzvokale und einen mittleren. Die Annahme eines Bezugs der Namen der Vokalpunkte zu ihrer Figur hält er für Spekulation. Die Differenzierung von Schwa mobile und Schwa guisscens qualifiziert er als „nicht sehr nutzvoll", da sie der Silbenabteilung nicht helfe. Es ließen sich, aufs Deutsche übertragen. Brett und be-redt; breit und be.-reit und gleiten und ge-lezten nicht unterscheiden, J. stellt dar die HaiefVokalc und Doppel-schwa (einfaches und zusammengesetztes Schwa). Die Silbenlehre baut J. auf der Lehre von den drei niorae (Zeiträume) pro Silbe auf, auch wenn er Ausnahmen einräumt. Nach Afeteg, Qämes hätuf und Maqqef regelt er
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den Akzentsitz auf der letzten ( M i i r f ) bzw. vorletzten Silbe (Mifel}. Die Akzentzeichen sind Unterscheidungszeichen und Tonzeichen. Als Lesezeichen in Prosatexten dienen 18 Trennzeichen (Herren, distinctivi), nach unterschiedlicher Größe in vier Klassen eingeteilt, und acht Bindczeichen (Knechte, coniunctivi), J. bringt: Fälle von unterschiedlichen Akzentkonstellationen, während die metrische Akzentuierung nur in einer Anmerkung erwähnt wird. Die Lautlehre beschließt er mit den obligatorischen „Veränderungen der Vokale", die durch die Lehre von der Silbenabteilung und vom Akzent begründet werden. Er beschreibt Längung und Kürzung reiner Vokale, aber insgesamt lassen sich die Veränderungen der Vokale nicht so exakt regeln, da sie aus Gründen der Euphonie erfolgen. In Anmerkungen behandelt J. aus der Masora die ca. 1000 Fälle von Keizb (nicht Keiif !) und Qeri, Niqqudt Pisqä', die Petükoi und S^iümöi der 54 Parsiot. Die (chnstl.) Kapitelemteilung datiert, er ms 12. Jh., sie stammt von Hugo von Sancto C(h)aro ( 1263), dessen Biblia latina cum postiilis in Basel 1498-1504 erschien. Sprachlehre I eröffnet die Wortforschung (l, Abschnitt) mit der Abänderung der Wörter. Den Stammbuchstaben der Wurzel können die sieben he'emantischen Biidungsbuchstaben (litterae formativae/serviles) als Präformative oder Adformative und die litterae adfixae als Präfixe (MSB W-KLB) und Suffixe (Personalpronomina) angehängt werden, J. beginnt mit dem Verbalsystem. Die Abwandlung der Verba erfolgt nach einem einheitlichen „Konjugiersystem", das Verbum kann aber vielerlei Formen („Konjugationen") annehmen: Kai - Nifal; Fiel - Pual: Hiß -Hefat und Hitpael - (Hotpaal)· Als Paradigma benützt er qätal. Wer mehr, z.B. i l oder 18 Stämme ansetzt, hat verba derivata aufgenommen. Er beschreibt für die Stämme Kennbuchstaben (Präfixe usw.), die Stämme und Tempora selbst leitet er vom Infinitiv Qal ab. J. skizziert die Bedeutung jedes Stammes, indem er viele Beispiele anführt, das Hotpaal beschrankt er auf häipagad (Num 1,47; '2,33; 26,62; l Kon 20,27), fiuttammä'eh (Dtn 24,4) und kuikabbes (Lev 13,55f). Die Modi beschränkt J. auf Indikativ (in zwei
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Tempora, Präteriturn und Futur) und Imperativ, Infinitiv und Partizip sind verbalische Nomina. Vom Infinitiv werden abgeleitet das Präteritum, der Imperativ, Partizip und Futur, deren Formenbildung durch suffigierte (Imperativ und Präteritum) bzw. suffigierte + präfigierte Pronominalsuffixe (im Futur) erfolgt. Im Präteritum erklärt J. die Endungen der 3. fern. Sg. ~äh < hi'; l. PL -ü < hü' (!); usw. Die Imperativendungen leitet er ab in der 1. PL -« < hü' (!), fern. Sg. -t < Oiiiund -nah < hennäh 'jene' . Im Futur treten außer den bisher analysierten Endungen die Personalpronomina als Präfixe an: 1. Pers. 'e- < 'am usw. J. bringt Formen mit paragogischem He in der 1. Pers. (Adhortativ) und 2. Pers. (Kohortativ) und -i im Partizip, Das Futur jiqiöl analysiert er als hiqeiol fiäwäh, den Narrativ (Waw conversivum) waj-}tqioi als käwäh jiqiöl. Den unregelmäßigen Verben stellt er ä - e. und - o Verben und die Assimilation von d/t und n bei Verbformen voran. Die Kategorien der unregelmäßigen Verben sind I-/II-/IIIGutturalis (7A/4/Yr), I-/II-/III-quiescens C/h/w/j), I-Nun, Media geminata und doppelt unregelmäßige Verbformen. J. erklärt ihre Formenbilduiig, wählt für I-Gutturalis das Paradigma hämal 'er hat geschont', gibt weitere abweichende Formen mit Beleg und IAlef-Stämme. II-Gutturalis demonstriert er an bahal 'er hat verabscheut', nimmt dazu die //ifpae/forrnen von sähäli. III-Gutturalis erklärt er am Paradigma sälah 'er hat geschickt'. Sorgfältig differenziert er wie W. F. —*Hezel Verb a I-Jod und I-Waw. Das Hebräische hat ursprünglich wenige Verba I-Jod, doch wurden die I-Waw-Stämme der leichteren Aussprache wegen in I-Jod verwandelt. Außer der Formenbildung und dem Paradigma jäsab 'er saß' gibt J. Listen von 18 I-Jod- und 47 I-Waw-Verben. I-Nun beschreibt er im Vergleich mit I-Jod, er führt 13 Wurzeln an, die als I-Jod und I-Nun-Stamme variieren. Hezel hatte 16 I-Jod, J. nahm ]ähal, jälal und jäman dazu, jäsaq bestimmt er als I-WawVerb im Gegensatz zu Hezel ( -Jod), Die Wortlisten der hohlen Wurzeln (Paradigma qum) differenzieren 22 Verba mit lautbarem Jod/ Waw; und 82 mit ruhendem Jod/Waw,
von ihnen trennt er ab die Formenbildung der 18 II-Jod-Wurzeln. Über Hezel hinaus nahm J. nus und qur als II-Waw-quiescens, fäwat und cäwal (Pid^iwwel 'säugen') als II-W'awmobile. Es folgen Verba mediae geminatae (Paradigma säbab 'er umringte') und Ill-Alef (mäsä1 'er fand') mit den doppelt unregelmäßigen bö' 'er kam' und qi' 'kotzen'. Bei Ill-He-Verben gibt es regelmäßige (mit lautbarem He, durch Mappiq gesichert) und unregelmäßige. Das Nebeneinander von vollen und apokupierten Formen versucht J. über eine komplizierte Lautlehre zu erklären, dennoch bleiben ihm viele Formen mit besonderen Abweichungen (Paradigma gätäh 'er hat aufgedeckt'). Die Nomina gliedert er in Hauptwörter (Nomina propria, Appellativa und Zahlwörter) und Beiwörter (Pronomina), Als Maskulina definiert er Männer, deren Geschäfte und Ämter, Namen von Völkern, Bergen, Flüße und Monate; als Feminina Frauen, deren Geschäfte, die Namen von Städten, Ländern und Körpergliedern. Bei den gramrn. Feminina differenziert er Formen auf -äh und eKet/-aKat, er stellt 25 Nomina mit beiden Formen zusammen. Diese Endung -eKet/· aKai erfährt verschiedene Kontraktionen zu -ät, -et, -ii, -öt, - . J. schließt an die Formen der Numeri; Bildungen mit genus alternans ('ab - 'aböi] bestreitet er konsequent, 'aböi 'Väter' stellt er zu einem in der Bibel gerade nicht belegten Femininum 'abäwäk, Pl. 'abwöi > 'aböi. Oder 'aböi < 'abewet ist femin. Sg. 'Abkunft, Verwandtschaft', analog 'äh 'Bruder : - 'ähöt 'Schwester'. Metalle, Flüssigkeiten, Tugenden und Laster begegnen nie im Dual oder Plural. J. zählt auf alle Duale (Körperglieder) und Plurale tantum. Für nasim 'Frauen' führt er die absurde Etymologie über n'säwtm 'Vergessene' (weil ihr Geburtsname erlischt !) noch an, deutet jedoch eine Herleitung aus "näsim an. Als Singular bestimmt er majjm 'Wasser', da er die reduplizierten Bildungen mäjemtm, constr. meme als Plurale identifiziert. Nomina mit doppelter Pluralendung bzw. Plural- und Dualendung wie bamöte (Dtn 32,13), luhöiäjim (Ez 27,5), kamoiäßm (Jes 22,11), riiiöiäjim (Ps 68,18), ra'asoit (l Sam
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2fi,12) und meme (Ex 7,19; 18,2) deutet J. als fern. Singular« von bämöi, hämöt, Ivhöt, ribböt usw. Er schließt an die Formen des Construct us, die vielen Veränderungen faßt er nicht in Regeln, sondern stellt 48 Maskulina und 37 Feminina in ihren Absolutus- und Constructus-Formen in Singular und Plural vor. Nach den Zahlwörtern (Kardinalia und Orclinaria) gibt er die Pronomina separata: Personalia, Demonstrativa, Relativa, Interrogativa. Für den Artikel k- bietet er die alternativen Herleitungen aus hü' bzw. ha! an. Er beschreibt die Formen und Verwendung des Artikels. Das Relativum 'aser ist ein Nomen von der Wurzel 'S R 'fortschreiten', es bedeutet Gang, Rückkehr, Rücksicht, Beziehung. Verhältnis, Die präfigierte Form s- identifiziert er als Kurzform von 'aser > ser/icl > s-. Dieses Präfix schreibt die Anm, S. 183 mehr der Poesie zu, den späteren Schriften Psalmen, Prediger und Hld, Sein Vorkommen im Buch Richter spricht für späte nachexilische (?) Niederschrift. Die absoluten Personalpronomina führt er auf ursprüngliche Stammsilben zurück: z.B.-i > 'ani, - > 'atiä. Diesen wurde in der 1. und 2. Pers. die Silbe 'an- vorgesetzt; 'altern/ 'atten < 'attä + Pluralendung -m/-n't ke.m/hen < Aw + Pluralendung -m/-n. J. gibt Paradigmen der Pronominalsufnxe an Präpositionen, an Verben (mit qäial), an Nomina (mit 13 Paradigmen). Die Akkusativpartiket 'et leitet er von 'TT, die Präposition 'et von 'ut ab. Die Partikeln gliedert J. in prän'gierte (b-/k-/k-/l-/m-/w-J und selbständige, der Bedeutung nach in Adverbia, Präpositionen, Konjunktionen und Interjektionen. J. listet Adverbien des Ortes, der Zeit, der Größe, Zahl und Folge auf, bringt Vergleichspartikeln (k-, kemö-), Verstärkungs- und Vermindenmgswörter, Bejahung und Negationen, 18 Präpositionen, Konjunktionen (gegliedert in verknüpfende, gegensätzliche, finale, kausale, konditionale und einschränkende) und Interjektionen. Der zweite Abschnitt der Wortforschung diskutiert die Abstammung der Wörter (3,225288). Als Stammwörter nimmt J. die Verben im Qal. Es gibt zwei Klassen von Nomina, sie sind teils direkt von Verben (Klasse 1),
teils von anderen Nomina (Klasse 2) abgeleitet. J. beginnt mit präfigierten Bildungen: 'bezeichnet Ableitungen von der 1. Pers. Futur (die Fälle mit prosthetischem Alef stellt er eigens zusammen und nimmt sie aus), tesind Derivate der 2, Pers. Futur, j- solche der 3. Pers. Futur. J. bringt Ableitungen von Partizipien und Infinitiven, viele Infinitive haben ein präfigiertes m- (wie die Partizipien), sie bezeichnen den Ort, ein Instrument, den Gegenstand einer Handlung oder ein Abstraktum. J. differenziert schlichte (nuda) und vermehrte (aucta). vollständige (perfecta - mit drei Radikalen) und unvollständige (imperfecta - zweiradikalige) Nomina. Nomina nuda unterscheidet J. nach mask, und fern. Vokalisationstypen mit Akzent auf der letzten bzw. vorletzten Silbe. Er gibt jeweils Belege mit deutscher Bedeutung: z.B. qäial (14), fiäl (6+30 zweiradikalige), fern. qetäläh (18 und 10, die J, als zweiradikalige Feminina ansetzt, größtenteils aber 111-He-Wurzeln). Die Nomina der III-He-Stämme differenziert er in solche, die Ill-He blieben, solche, die Ill-He in III-Jod (35) oder III-Waw (28) verwandelten oder das He ganz verlieren (29). Nomina aucta sind entweder Nomina geminata (gravia) oder Nomina he'emantica (mit Suffix h/ '/m/n/t/j/w). Nomina geminata sind hohle Wurzeln (in Wirklichkeit neun mask, und acht fern, reduplizierte Wurzeln). Bei zehn Nomina ist der dritte Radikal verdoppelt, bei zehn anderen sogar die beiden letzten. An he'emantisehen Nomina bringt J. acht mit dem Präfix :-; sieben mit h- (dazu vier Hitpaclstämmc); fünf mit j- und die unterschiedlichen Bildungen auf m-', rrm/iqial (19+17 Feminina) usw. Das Präfix n- findet sich bei 14, i- bei 18 Nomina. Von anderen Nomina sind abgeleitet Bildungen mit den Suffixen -am (11), -öm (4), an (9), -ön (11), -t" (10) mit fünf Patronymika und Gentilizia (neun Völker- und sieben Bürgern amen), Komposita aus zwei Wurzeln hat J. nur 'alqüm, 'art'el, baltja^al und salmäwei (dazu stellt er zwölf Personennamen). Sprachlehre II behandelt die Wortfügung (Syntax). J. gibt Stellen für Kausus-, Genusund Numeruskongruenz und -Inkongruenz mit
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dt. Übersetzung bei Nomina, Adjektiva und Numeralia, erklärt Kollektiva, Pluralis majestatis, Ellipsen von Nomina und Relativum, Doppelsetzung eines singularischen Körnens markiert Abteilung/Übereinstimmung. Wiederholung eines pluralischen Nomens bezeichnet eine außerordentliche Menge. J. bringt Constructus-Verbindungen zweier Nomina (mit zusätzlicher Präposition, Artikel oder Pronominalsuffix), Syntagmata der Zugehörigkeit mit 'is, ben, bat, bei, ba^al und ruak· Numeralia (Substantiva) stehen im Status construe tus oder absolut us. Bei den Pronomina behandelt J. die betonte Setzung, die Verwendung des Dernonstrativums zeh, des Relativums Wer, die Funktionen der Interrogativa mi und mäh, die Umschreibung der fehlenden Reziproka durch die Nomina nefes, cesem, peh, qereb, rüah, sem und iawek. Die Syntax des Verbums beginnt mit vermeintlichen Ellipsen von Nomina, Verben. Nominalsätze denkt J. als Ellipse von jes oder häjäh. Er bringt die Verwendung von hu' als Kopula, erwägt kurz ein Paradigma 'ani fiü' usw. {mit hü' < häwäh), das ein indeklinables hü' als Infinitiv von häwäh durchführt, aber der Plural laßt ihn vor einer Rekonstruktion zurückschrecken, J, gibt wieder Fälle von Genus-, Numerusinkongruenz und unterschiedlicher Person bei Nomen und Verbum, die fakultative Verwendung des Akkusativmorphcms 'ei, etymologische Figur, Infinitive mit F-, Iterativumschreibungen mit jäs&f, Verben mit verschiedenen Präpositionen (teils mit. unterschiedlicher Bedeutung). Es folgen Angaben zum Gebrauch von Adverbien. Numeralia, Negationen ('epes, 'aji-n, bilti, beli, bal und l ö ' ) , der Partikeln pen und 'at, verneinende Sätze mit 'ädäm, 'eh_ad, 'is, daher und hol. Die Syntax der Präpositionen behandelt Partikelkonglomcrate, erklärt die umfangreichen parataktischen Konstruktionen, die Partikeln, raq und 'ak, die Konjunktion kt, Bedingungs- und Schwursätze mit 'im, J, setzt die Ellipse von Konjunktionen an, demonstriert die Verwendung von Interjektionen. Der Schlußteil bringt Exempla der Textlekture: z.B. Gen 22; Ex 2,2; Num 15,32; Ri 9,8-15 (Fabel Jothams) usw.. J, gibt nur kurze Erklärungen.
J. interpretiert im Gegensatz zu den anderen Grammatikern in einer Schulgrammatik weitgehend den Wortschatz, differenziert penibel die Verben I-.Iod und I-Waw. Er führt grundsätzlich die hebr. Fachterminologie der jüd. Grammatiker an. Er verwendet keine sprachwiss. Sekundärliteratur. Die Analyse der Numeri zeigt Kurioses, auffallend gut 1st die Darstellung des Relativums 'aser, dessen Etymologie ihm gelungen ist. Bei der Darstellung der Nominalbildungstypen arbeitet J. im Gegensatz zu Hezel (1777) unabhängig vom Bedeutungsraster von Johann —»Simonis. Er setzt nur belegte Vokalisationstypen an, gliedert diese nicht nach Rekonstruktionen oder Rückführungen auf Infinitive und Partizipien, die bei Hezel zu vielen homophonen Typen führte. Über die Wirkungsgeschichte ist nichts bekannt. Hezel nimmt ihn in seiner neubearbeitet-en Nominal-Formenlehre (1793) nicht zur Kenntnis. 3. Bibliographie 3.1. Werke des Autors 3.1.1. Sprachwiss. Werk Griechische Sprachlehre zum Gebrauch des Königlichen Christentums zu Altona aufgesezt von Leb recht Heinrich Samuel Jehne, Professor und Rektor [Vign]. Hamburg: verlegt von Benjamin Gottlob Hoffmann 1782. XXXVI,[4],362,[1] S., 10 Falttafeln, 16,8cm [S. [2] leer; S. [3],[5]-[6]: Widmung [siehe Wb], - S. [VII],VIH-XXXVI: Vorrede; S. [1][4]: Inhalt. - S. [1],2-14: Anfangsgründe. S. 15-172: Erster Theil Von der Wortforschung; darin: S. 16-114: erster Abschnitt. Von Abänderung eines Wortes: Nennwort, Zeitwort, unabänderliche Partikel; S. 115-150: 2. Abschn. Von Abstammung der Wörter; S. 151-172: 3. Abschn. Von zusammengesezten Wörtern. - S. 173-236: Zweiter Ttieil. Von der Wortfügung 12 Abschn. - S, 237-334: Anhang; darin: S. 237-280: Wörtersamlung zur Uf.bung im Deklinieren und Konjugtren. z.T. zweisp.; S. 281-285: Zahlen; S. 285-286: Abkürzungen; S. 287-299: Von den Griechischen Mundarten', S. 300-334: Die Prosodte oder Versk'ünst. - S. [335]: Zwischentitel, in griech. Buchstaben: Arisiologia ...; S. [336] leer; S. [3371,338-362: Text kurzer Sprüche:
Jeidsch, Bernhard
[1] S,: Buchbinderhinweis] [aus 18:SuüB Hamburg; Sign.: A 302368] - 2. verb, und verm. Ausgabe ebda 1790 Anweisung in der Hochdeutschen Spracht für die Jugend in Ariederdeutscktand, Nebst Vorschlagen zu dergleichen Sprachübungen. Verfasset von Lebrecht Heinrich Samuel Jehne. Professor. Altona: bey J.H. Kaven, Königl. Dän. privil, Buchhändler 1790. [16], 336 [falsch 326] S. 17,2cm [S. [2] leer; S, [3]: Widmung an 13 namentlich genannte Studenten des Christianeum; S. [4] leer; S. [5],[6]: Widmungstext; S. [7]-[10]: Vorrede] S. [11]-[l6]: Inhaltsverzeichnis,- S. [1]; Zusammenfassung, - S, 2-226: Erster Theil, die Wortbildung; darin: S. 4-46: Erstes Hauptstük. Der Wörter Herkunft und Ableitung; S. 47-206: 2. Hauptst. Von der Wortbiegung·, S. 207-226: 3. Hauptst. Von zusammengesezten Wörtern, - S. 227-254; Zweiter Theil, von der Wortfügung. - S, 255-268: Die deutsche Wortfolge. - S, 268-289: Ueber die Rechtschreibung. - S. [290] leer; S. [291]: Zwischentitel: Vorschlage zu hochdeutschen Sprachübungen; S. [292] leer; S. [293),294-326 [=336]: Text] [aus 68: Schleswig-Holstein. LB Kiel; Sign,: U 716] [auch vorh. in 14: Sachs, LB Dresden, Päd. Zentralbücherei Wien und ÜB Glowna in Torim (Thorn/Polen)] Hebräische Sprachlehre aufgesezt von Lebrecht Heinrich Samuel Jehne, Professor am Königlichen Christianeum zu Altona. Altona: Bey Johann Friedrich Hammerich 1790. XVI, 396 S. 10 Falttafeln. 17,5cm [S. [2] leer; S. [III],IV-VIII: Vorrede; S. IXXVI: Inhalt. - S. [1],2-51: Anfangsgründe; darin: S. [1],2-81 [=18]: /, Von den Buchstaben; S. 81[-18]-51: //. Von den Vokalzetchen. - S. 52-288: Der Sprachlehre Erster Theil. Von der Wortforschung; darin: S. 52244: Erster Abschnit [!]: Von Abänderung der Wörter; S. 55-146; Erstes Hauptstück. 1. Von Abwandlung der Zeitwörter; S. 147209; 2. Von Abänderung der Nennwörter; S. 210-224: 3. Von den Partikeln. - S. 225285: Der Wortforschung Zweiter Abschnii. Von Abstammung der Wörter. - S. 286288: ... Dritter Abschnit. Von zusam-
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mengesezten Wörtern. - S, [289] ,290-382: Der hebräischen Sprachlehre Zweiter Theil . Von der Wortfügung; darin: S. [289J-297: /. Fügung des Beiwortes und Zeitwortes mti dem Hauptworte; S. 298-313: //. Fügung zweier Hauptwörter; S. 313-322: ///. ... der Fürwörter; S, 322-340; IV. ... des Zeitwortes; S. 341-355; V. ... der Nebenwo'rter; S. 355-364: VI. ... der Vorwörter; S, 364-380: VII. Von Bindewörtern; S. 380-382: VIII. Von Zwischenwörtern. - S, 383-396: Schrißstellen zur Uebung im Lesen für Anfänger] [aus 12: Bayer. SB München; Sig.: L. As. he.br. 204 1
3.1.2. Sonstige Werke J. verfaßte noch eine Geburtstagsrede, eine Epistola gratulatona de imperio maritaii, eine Auslegung von Kap. 15 des 1. Korintherbriefes und eine Predigt über Jo 20,19-31; siehe Mensel: Verstorbene 3.2. Sekundärliteratur 3.2.1. Literatur zum sprach wiss. Werk Bauer, Hans, Leander, Pontus: Historische Grammatik der Hebräischen Sprache des Alten Testaments, Halle 1922 Hildesheim 1965 (Reprint) 3.2.2. Literatur zur Biographie; Bibliographie Baur: Handwörterbuch. - DBA 602: 420-424. - Kordes (1797). - Mensel: Verstorbene VI: 250-251. - Rötger: Nekrolog IV (1794) [Angerstorfer (2.3.); Brekk (2.1.); Höller ( l , , 3,); Weiß (2.2.)]
JENISCH, BERNHARD FRHR. VON 1. Biographie * 10.11.1734 Wien t 22.2.1807 ebd. Orientalist Nach Beendigung des Universitätsstudiums trat J. als erster Schüler in die von der Kaiserin Maria Theresia 1754 gegründete Orient. Akademie ein, wo er nur ein Jahr blieb. Von 1756 bis 1769 war er bei verschiedenen diplomatischen Missionen Österreichs im Orient tätig, bevor er 1770 als Hofsekretär in die geheime Haus-, Hof- und Staatskanzlei kam.
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Jenisch, Daniel
1791 erhielt er die Ernennung zum Hofrat, nachdem er vorher Hofkornniissionsrat gewesen war. In diesem Jahr ernannte man ihn zusätzlich zum Referenten für die Orient. Akademie. 1800 wurde ihm das Adelsprädikat eines öster. Freiherrn verliehen. Bereits 1790 war er in den ungar. Adelsstand erhoben worden, Seit 1803 hatte er die Stelle eines kaiscrl, Hofbibliothekspräfekten inne. J. beschäftigte sich hauptsächlich mit der orient. Literatur und Sprachforschung, Sein bedeutendstes Werk war die Bearbeitung der 2. Aufl. des arabisch-persisch-türkischen Wörterbuches von Franz Meninski (16281698). 2. Werkbeschreibung Meninski Lexicon Ärabico-Perstco-Turcico (1780-1802) [vorh. in 12: SB München; Sign.: Polygl. 34, jedoch nicht verleihbar] 3. Bibliographie 3.1. Werke des Autors 3.1.1. Sprachwiss. Werke Francisco a Mesgriien Meninski Lexicon Arabico-Persico-Tvrcicvrn, adtecia ad singvlas voces et ei phrases signißcaiione Latina,, ad vsiiatiores ctiam Halica. Ivssv Avgvstissimae Imperatricis et Reginae Apostolicae nvnc sec v nd is cvris recognitvm et avctvm a B. v. Jenisch et F. Klezl ... 4 Bde Viennae [Wien]: Typis losephi Nobilis de Kurzbock 1780-1802 (vorh, in 12: Bayer. SB München; Sign,: Polygl. 34, jedoch nicht verleihbar] 3.1.2. Sonstige Werke eine pers. Anthologie sowie eine Histona •pnoTum, regum Pcrsarum ex Mohamedc Mirchond persice ei laiine ... 3.2. Sekundärliteratur 3.2.1. Literatur zum sprachwiss, Werk
nicht ermittelt 3.2.2. Literatur zur Biographie; Bibliographie ADB X I I I : 768-769. - DBA 604: 235-242. Harnberger/Meusel III: 525-526: X; XI; XIV. - Wurzbach: X [Held (L); GräBel (3.)]
JENISCH, DANIEL 1. Biographie * 2.4,1762 Heiligenbeil am Frischen Haff, südwestl. Kaliningrad (Mamonowo, Rußland) t 9.2.1804 Berlin Prediger J. war zunächst als Hofmeister in Braunschweig tätig. Seit, 1789 hatte er das Amt des dritten Predigers an der dortigen Marienkirche inne. Zuletzt bekleidete er die Stelle des Predigers an der Nikolaikirche in Berlin. Er hatte die Magisterwürde der Philosophie und später noch den Doktor der Philosophie erworben. Am 9. Februar 1804 setzte er seinem Leben freiwillig ein Ende und ertränkte sich. Die Veröffentlichungen J.s sind sehr zahlreich. Neben einigen sprachwiss. Publikationen beschäftigte er sich auch mit geschichtlichen Themen, z.B. —+Friedrich d. Gr. Er betätigte sich auch als Übersetzer, wobei er außer griech. Werken auch solche aus dem Französischen und Polnischen übersetzte. Sein dichterisches Können stellte er in Gedichten, Oden und Hymnen unter Beweis. Mehrere Aufsätze veröffentlichte er in —tWielands Tevtschem Merkur und unter dem Namen Gottschalk Necker im Berlinischen Archiv der Zeit. In verschiedenen anderen Journalen publizierte er Rezensionen. In der Vorrede zum l, Bd seiner Übersetzung von G. Campbells Die Philosophie der Rhetorik (Berlin 1791) kündigte er einen „zweiten grammatischen Teil an, indem er eben das für die teutsche Sprache [.., leisten wollte], was der Engeländer für die seinige gethan" (S. [12]); dieser 2. Bd wurde aber anscheinend nicht publiziert, 2. Werkbeschreibung 2.1. Kari Philipp Moritz: Vorlesungen über den Styl, Bd 2 (1794) J. fungiert hier als Fortsetzer der —»Moritzschen Stilistik, deren l.Bd 1793 erschien: im 2,Bd stammen von J. die sechste bis 17. Vorlesung (S. 129-358). Er wäre, wie er in der Vorrede {S. [II1]-X) darlegt, nach dem Tod von Moritz „von dem Hrn. Verleger [Fr. Vieweg] aufgefordert [worden]; den vortrefiichen Ueberbleibsehi des verstorbenen Meisters, so
Jenisch, Daniel
viel von seinem eigenen anzufügen, daß derjenige, der die Ueberbleibsel betrachtet, ein Ganzes wenigstens ahnden [=ahnen] sollte" (S. [III]}. In der sechsten und siebten Vorlesung expliziert J. - „nicht sowohl logisch [...], als durch Beyspiele" (S. 129) - die Eigenschaften des guten Stils: Deutlichkeit, Bestimmtheit, Lebhaftigkeit, Würde und Wohlklang. Die erste Voraussetzung sei war „Reinheit und Richtigkeit der Sprache" (S. 129), doch seien diese „mehr Gegenstand der Sprachlehre" (ebd.) und deshalb in einer Stilistik weglaßbar. In den späteren Vorlesungen spezifiziert J. die anfangs gegebenen al!g. Definitionen und hier erscheinen dann manchmal auch sprachwiss, relevante Passagen: in der neunten Vorlesung, die von der Deutlichkeit handelt, differenziert er in „logische, grammatische und ästhetische Deutlichkeit", erörtert er die im Deutschen „unnatürliche Stellung der Worte, wovon der Grund ohne Zweifel in der verkehrten Bildung unserer Sprache nach der Lateinischen [.,.] zu suchen ist" (S, 205), und anderes mehr. 2.2. Philosophisch-kritische Vergleichung und Würdigung ... (1796) J.s von der Berliner Akademie der Wissenschaften preisgekrönte Schrift ist, gemäß der gestellten Aufgabe, der Versuch, das „Ideal einer voilkommnen Sprache zu entwerfen" und die „berühmtesten älteren und neueren Sprachen Europens" (S, [3], Vorrede) anhand des aufgestellten Ideals zu analysieren. Die herangezogenen Sprachen sind, zusammengefaßt in vier Gruppen, folgende vierzehn: alte Sprachen (Latein, Griechisch), l at. Töchtersprachen (Italienisch, Spanisch, Portugiesisch, Französisch), germ. Sprachen (Deutsch, Englisch, Holländisch, Dänisch. Schwedisch) und „slavonische" Sprachen (Polnisch, „Lithauisch", das damals als slavisch galt, Russisch). Die Schrift, gliedert sich in einen theoretischen Teil, in dem J. seine Idealvorstellungen expliziert, und einen sehr umfangreichen praktischen Teil, welcher der Analyse gewidmet ist. Beide zusammen enthalten, so der Anspruch des Autors, „eine vollständige Theorie aller grammatischen, philosophischen und ästhetischen Bestandtheile der Sprache" (S. V, Vorrede). Der erste Teil beginnt mit einer Definition von Sprache: sie sei eine „allgemein-
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verständliche Zeichensprache" (S. 2) mit erkenntniskonstituierender Funktion, da der „Geist" qua Sprache „die äußerlichen Gegenstände in sich selbst überträgt, und seine Empfindungen oder Vorstellungen davon entwickelt und bildet" (S. [1]), sowie mit kommunikativer Leistung, weil sie das so Gewonnene „in die Seele anderer vernünftiger Wesen hinüberflößt" (ebd.). Diese Definition mit ihrer spezifischen Ausdrucksweise ordnet J. einerseits in die —^Herder-Tradition ein, für welche die Kongruenz von Sprache und Denken ebenfalls zentral ist, andererseits rekurriert das Begriffspaar „Empfindungen oder Vorstellungen" auf die Kantsche Philosophie (ein kurioser Umstand, wenn man den Streit Herder-Kant bedenkt). J. expliziert vier Eigenschaften, anhand deren der Perfektionsgrad einer Sprache zu bewerten sei: Reichtum, Nachdrücklichkeit, Deutlichkeit und Wohlklang. Lexikalischer Reichtum realisiere sich entweder extensiv, d.h. qua Quantität der Bezeichnungen für sinnliche Gegenstände, oder aber intensiv, in den Benennungen für Abstrakta. zudem durch die „lexikalische Bildsamkeit" (S. 16), i.e. Derivations- und Kompositionsfähigkeit. Der intensive Reichtum macht zwar für J. „vielleicht den wesentlichsten Theil der Feinheit und der gesammten Bildung einer Sprache aus" (S. 9), korreliert er doch am engsten mit der geistigen Kultur eines Volkes, ideaiiter sei aber das Gleichgewicht zwischen extensivem und intensivem Reichtum, das er am Griechischen hervorhebt. Die Nachdrücklichkeit oder Energie (nicht zu verwechseln mit Humboldts Energeia), durch die sich v.a. primitive Sprachen auszeichnen, zeige sich nicht nur auf der lexikalischen Ebene, sondern auch auf der syntaktischen (= „grammatikalische Energie"), charakterisiert durch das Fehlen von „Artikel, Ilüifs- Verbindung^- und Ubergangswörtern" (S. 25) sowie durch freie Wortstellung, Die Intensität dependiert außerdem von der „charakteristischefn] Energie der Nation und ihrer National-Schriftsteller" (S- 28). Die Deutlichkeit bzw. Bestimmtheit, äußert sich lexikalisch, als „Feinheit in dem grammatikalischem Bau" (S. 32) der Sprache, d.h. insbesondere durch eine ausgeprägte Morphologie, und als „regelmäßige und natürliche Syntax" (S. 43), welche letztere Eigenschaft er dem Deutschen
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abspricht, da es „die Worte mehr nach dem Eigensinn des Gebrauchs" (S. 44) anordnet. Der Wohlklang ist für J. eine „glückliche Mischung der Vocalen und Consonanten, und die weiche Beschaffenheit der letztern" (S. 50) und er fehle z.B. dem Deutschen und Englischen. 2,3. Universalhistortscher Ueberkiick der Entwtckelung des Menschengeschlechts (1801) In dieser dickleibigen Kulturgeschichte findet sich in der ersten Abteilung des zweiten Bandes ein eigenes Kapitel (S. 9-23), worin die ,,£ntwiekelung der Sprachfähigkeit und der höchst—wiehtige(r) Einfluß der Sprache auf die Entwickehmg des eigenthümlichen Menschen—Characters und seiner geistigsten Züge" (S. 9) dargestellt wird. Unter dieser umständlich formulierten Überschrift plaziert J. die bekannten, v.a. in der Tradition Herders stehenden Theoreme zur Genese der Sprache: Interdependenz von Sprache und Denken, Zeichenhaftigkeit von Sprache etc. Zudem beruft sich J, auf —»Fulda und den Engländer Monboddo. Der Ausgangspunkt, seiner Explikation ist die Herdersche These, daß der Mensch die ursprünglichste Form von Sprachlichkeit, Empfindungen durch Töne auszudrücken, mit vielen Tieren gemein hatte, und daß Reste davon sich noch in den Interjektionen der „verfeinertsten aller menschlichen Sprachen" (S. 10), die er als „übriggebliebene Stammwörter aus dem Wörterbuch menschlicher Thiersprache" (ebd.) bezeichnet, finden. Von dieser „Natursprache" (diesen H erder schen Terminus gebraucht er allerdings nicht) unterscheidet sich die s,Menschen=Sprache" vornehmlich durch „Mannigfaltigkeit und Geistigkeit" (S. 10), d.h. „extensiv" durch ein größeres Laut- und Zeicheninventar bedingt durch die größere Anzahl von Vorstellungen, und „intensiv" durch den Abstraktionsgrad, „durch Geistigkeit der Ideen und der Ideen—Darstellung vermittelst der Rede" (S. 13). Sprache definiert er demgemäß „als nothwendiges Werkzeug des sich selbst und seinen Anlagen bearbeitenden Geistes" (S. 13). Für die weitere Ausbildung der Sprachlichkeit verweist er auf die oben genannten Autoren. J. fügt dann noch eigene Beobachtungen und „von den angeführten Schriftstellern
übersehene Bermerkungen" (S. 14) an: er konstatiert als „Hauptgesetz in der Sprachbildung" die „Aehnlichkeit der Wörter untereinander so wie [...] des bezeichnenden Worts mit dem bezeichneten Gegenstande" (S. 15), womit er die Arbitrarttät einzelner Wörter zwar anerkennt, aber „keineswegs die ganze Sprache in ein Gebilde der Willkür verwandelt" (ebd.) sehen will; am Schluß diskutiert er die erkenntnisfördernde und kommunikative Funktion der Sprache, die er beide emphatisch unterstreicht,
3. Bibliographie 3.1. Werke des Autors 3.1.1. Sprachwiss. Werk Vorlesungen über den Styl oder praktische Anweisung zu einer guten Schreibart in Beispielen aus den vorzüglichsten Schriftstellern von Karl Philipp Moritz, [Teil 2: weil.] Königl, Preußischem Hof rath und Professor, ordentlichem Mitgliede der Königl. Akademie der Wissenschaften und des Senats der bildenden Künste zu Berlin. Erster [- Zweiter] Tkeil. Berlin: bei Friedrich Vieweg, dem altern 1793 [1794], - Erster Theil. 1793. X,26Ü S. [S, [2] leer; S. [IIIJ.IV-X: Vorberichi. - S. [1]: Zwischentitel: Vorlesungen über den Styl·, S. [2] leer; S, [3],4-260: Erste [- Vierzehnte] Vorlesung] - Zweiter Tkeil. [Fortgesetzt von D. Jenisch ab der 6. Vorlesung S, 129]. 1794. X,357,[l] S.16,8 cm [S. [2] leer; S. [I1I],IV-X: Vorrede., unterzeichnet: D. Jenisch in Berlin. - S. [1],2128: Erste [- Fünfte] Vorlesung, von K. Ph. Moritz. - S. 129-357: Fortsetzung von D. Jenisch. Sechste [- Siebenzehnte] Vorlesung. - [1] S. Druckfehler] [Bd I als gebundene Fotokopie, Bd 2 Originalausgabe aus 355: ÜB Regensburg; Sign.: G K 5802 V 95.793] Philosophisch-kritische Vergleichung und Würdigung von vierzehn altern und neuem Sprachen Europcns, namentlich: der Griechischen, Lateinischen; Italienischen, Spanischen, Portugiesischen, Französischen; Englischen, Deutschen, Holländischen, Dänischen, Schwedischen; Polnischen, Russischen, Litthauischen. Eine von der Kömgl Preuß. Akademie der Wissenschaften gekrönte Preis-
Jerusalem, Johann Friedrich Wilhelm
schrifl des Herrn D. Jenisch, Prediger in Berlin. Diversi - lingues homines. Berlin: bei Friedrich Maurer 1796, [3],IVVin,503,[l] S.,20,8cm [S. [2] leer; S. [HI],IV-VIII: Vorrede. - S. [1],2503: Text: S, [1]: Kopftitel: Vergleichung der berühmtesten altern und neuem Sprachen Europens nach ihren wesentlichen Vorzügen. S, 3-53: Erster Theil, welcher die Grundsätze enthält, nach welchen die Vorzuge einer Sprache geprüft werden müssen', S, 54-55: Vorbemerkung zum 2. TI, - S. 56-498: Kopftitel: Zweyier Theil, Prüfung der berühmtesten alten und neuern Europaischen Sprachen nach den aufgestellten Grundsätzen: S. 58-353: Erster Abschnitt. Den Retchthum der benannten Sprachen; S. 353-417: Dritter... Der Deutlichkeit; S. 418-498: Vierter ... Abschnitt. Vom Wohlklange. - S. 499-503: Berichtigende Zusätze. - [1] S. Druckfehler] [aus 355: ÜB Regensburg; Sign,; 20/E 601732] Entwickelung der Sprachfahigkeit und höchst =wichtger Einfluß der Sprache auf die Entwickelung des eigentümlichen Menschen — Charakters und seiner geistigen Züge^ in: ders.: Universalhistorischer Ueberblick der Entwickelung des Menschengeschlechts, als eines sich fortbildenden Ganzen. Eine Philosophie der Culturgeschichte: in zwey Bänden, von D. Jenisch. Zweyter Band. Erste Abiheilung. Bertin: Jn der Vossischen Buchhandlung 1801. S.9-23. [aus 76: Fürst Thurn und Taxis Hofbibl. Regensburg; Sign.: LXI H 10]
3.1.2. Sonstige Werke s. Hamberger/Meusel III; X: XI; XIV (vgl. 3.2,2.) 3.2. Sekundärliteratur 3.2.1. Literatur zum sprachwiss. Werk Schlieben-Lange, B,: Die Traditionen des Sprechens und die Traditionen der klarkonfusen und klar-disttnkten Idee über das Sprechen, in: Energeia und Ergon III (Tübingen 1988): 451-482 (v.a. 460f.). - SchliebenLange, B./Weydt, H.: Die Antwort D. J.s auf die Preisfrage der Berliner Akademie, in: D. Heckelrnann (Hrsg.): Wissenschaft und Stadt (Berlin 1988): 1-26
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3.2.2. Literatur zur Biographie; Bibliographie Brummer: Lexikon dt. Dichter u. Prosaisie. - DBA 604: 248-268. - Döring: Gelehrte Theologen II. - Eckstein (1871). - Hamberger/Meusel III: 526-529; X: 22-23; XI: 397398; XIV: 231. - Rassmann: Deutscher Dichternekrolog. - Rassmann: Dt. pse.ud. Schriftsteiler (1830). - Schmidt/Mehring: Neuestes gelehrtes Berlin. [Held (1.); Weiß (2.); Holier (3.)]
JERUSALEM, JOHANN FRIEDRICH WILHELM l, Biographie * 22.11,1709 Osnabrück f 2.9.1789 Braunschweig Theologe und Pädagoge V: Theodor Wilhelm (1668-1726), Pastor Primarius an der Hauptkirche in Osnabrück, Superintendent M: Katharina Marie, geb. Werkamp (16841769) Angeblich war die Familie adelig, doch J. machte nie von dem Adelstitel Gebrauch. Er genoß seine erste Erziehung im Elternhaus und auf den Schulen seiner Vaterstadt. Im Herbst 1726 [NDB: 1727] begann er an der Univ. Leipzig das Theoiogiestudiurn, wobei er auch phi los., hist, und mathematische Vorlesungen hörte. Besonders beeinflußt wurde er durch —»Gottsched, in dessen Deutscher Gesellschaft er sich als Mitglied aufnehmen ließ. 1731 erwarb er in Wittenberg die Magisterwürde und trat danach eine zweijährige Bildungsreise nach Holland an, wobei er in Leyden Vorlesungen in Orientalistik und in den Naturwissenschaften besuchte. Nachdem er in Amsterdam an einem Seminar über Experimentalphysik teilgenommen hatte, vertrat er in Den Haag bei der dt. Gemeinde den erkrankten Prediger. Um sich auf ein akademisches Lehramt vorzubereiten, kehrte er nach Deutschland zurück. Als Hofmeister zweier westfälischer Adeliger begab er sich an die erst kurz eröffnete Univ. Göttingen. Eine in Aussicht gestellte Professur erhielt er nur unter der Bedingung, für ein Jahr nach England zu gehen. Er kam erst nach drei Jahren aus England zurück, ohne
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Jerusalem, Johann Friedrich Wilhelm
die Stelle an der Göttinger Univ. anzunehmen. Stattdessen war er als Hauslehrer in Hannover tätig. Im Jahr 1742 berief ihn Herzog Karl von Braunschweig-Wolfenbüttel zum Hofdiakon und Erzieher des Erbprinzen. Zugleich hatte er die Hofpredigerstelle in Wolfenbüttel inne. 1744 wurde er Probst der braunschweigischen Klöster St. Crucis und St. Acgidii. In Helmstcdt erwarb er 1748 den Doktor der Theologie. Im Jahr 1749 erfolgte seine Ernennung zum Abt von Marienthal, der 1752 die Abtei Riddagshausen folgte. Die Berufung zum Leiter des Klosters Bergen in Verbindung mit der Generalsuperintendentur in Magdeburg und die Berufung als Kanzler an die Univ. Göttingen lehnte er ab. Seit 1747 führte er das Kuratorium des Collegium Carolinum und konnte u.a. —+Eschcnburg für die Lehranstalt verpflichten. Der Braunschweigische Herzog ernannte ihn 1771 zum Vizepräsidenten des herzoglichen Konsistoriums in WolfenbütteL Ais Erzieher versuchte J. eine Reform des Bildungswesens durchzusetzen, die auch Nichtadeligen den Besuch des Gymnasiums ermöglichen sollte. Im Jahr 1745 wurde das Collegium Carolinurn nach den Plänen J.s gegründet. Es gelang ihm, namhafte Gelehrte für die Lehranstalt zu gewinnen, beispielsweise vier Mitarbeiter der bekannten Bremer Beiträge, Durch das Verdienst J.s entwickelte sich Braunschweig zum Zentrum der Aufklärung. Als Abt von Riddagshausen reformierte er das dortige Predigerseminar. Er galt bei seinen Zeitgenossen als führender Vertreter der Neologie. Mit seinem Hauptwerk Betrachtungen über die vornehmsten Wahrheiten der Religion erreichte er eine nachhaltige Wirkung auf Theologen und Laien. Das Oeuvre wurde in verschiedene Sprachen übersetzt. —* Fried rieh d, Gr. beauftragte ihn, über seinen Traktat De la litterature allemande ein Urteil abzugeben. Er antwortete mit dem Aufsatz Über die deutsche Sprache und Literatur. Obwohl seine Predigten stets sehr wissenschaftlich waren und in der Gemeinde auf wenig Resonanz stießen, fanden sie Aufnahme in die Predigtsammlungen des 19. Jhs. J.s Sohn Karl Wilhelm —»Jerusalem erreichte weitreichende Berühmtheit durch Goethes Leiden des jungen Werther.
2. Werkbeschreibung Über die Teufscke Sprache und Literatur (1781) J.s Stellungnahme zu —»Friedrich des Großen Abrechnung mit der dt. Literatur und Sprache fällt angesichts der Tatsache, daß es sich urn eine (für J. ehrenvolle) Auftragsar bei t handelt, sehr moderat aus. J. nennt zwei Gründe für den lange Zeit schlechten Zustand der dt. Literatur und Sprache: (1) das Fehlen eines politischgesellschaftlichen Zentrums, das den „Genies" Heimat und Anregungen bieten konnte; (2) der dominante Einfluß Frankreichs - J. vergleicht das dt.-frz. Ungleichgewicht mit dem grleeh.-römischen -, der die Ausbildung auch der dt. Sprache gehemmt habe (er verweist hier auch auf die Rolle der Hugenotten: „sie wurden auf einmal die Lehrmeister der Nation", S. 6). Spätestens mit dem Regierungsantritt Friedrichs habe aber die dt. Sprache und Literatur große „Fortschritte" gemacht: „die teutsche Sprache [ist] jetzt nicht mehr die dürftige, ungebildete, rauhe Sprache [,..], sondern [kann] in Reichthurn sich mit jeder ändern vergleichen, und in der Stärke vielleicht mit mancher auch um den Vorzug streiten" (S. 9). Diese ,,so glückliche(n) Ausbildung" (S. 16) betont er ausdrücklich und versucht, die von Friedrich und anderen vorgebrachten angeblichen Nachteile der dt. Sprache als positive Eigenschaften darzustellen. Die „Härte und Rauhigkeit" z.B. zeige sie als „Natursprache", mache sie zum Vertonen geeignet, usw. Auch die freie Wortstellung - wie schon —+Hamann - stellt er als Vorzug gegenüber dem Französischen dar. J.s Schrift ist, wenn man die Entstehenssituation bedenkt, natürlich durch vorsichtiges Argumentieren geprägt. Auch wenn er in vielen Punkten dem König recht gibt, vertritt er häufig eine gegenüber seinem Auftraggeber abweichende Meinung, v.a. bei Punkten, die d]e dt. Sprache betreffen, 3. Bibliographie 3.1. Werke des Autors 3.1.1. Sprachwiss. Werke [anonym] U eher die Teuisc.ht Sprache und Litieratvr. An Jkro Königliche Hoheit die ver-
Jerusalem, Karl Wilhelm
wittwete Frau Herzogin von Braunschweig und Lüneburg. Berlin [ohne Verlger] 1781. 29 S, 19,8cm [S. [2] leer. - S. [3],4-29: Text, gezeichnet S. 29: ... gehorsamster Diener, Jerusalem] angebunden au: —»Friedrich II: Ueber die deutsche Litteratur ... Berlin: Decker 1780 [aus 384: ÜB Augsburg; Sign.: IV 27 8 94] Wiederabdruck in: Hinzmanns litterarische Chronik, Bd 1: 29-59 in: Nachgelassene Schriften von J.F.W. Jerusalem. 2. Tl Braunschweig 1793 - frz. Übersetzung von le Cocq Berlin J781 3.1.2. Sonstige Werke Predigten, theol.-moralische Schriften 3.2, Sekundärliteratur 3.2.1. Literatur zum sprachwiss. Werk Geiger, L,: Einleitung, in: ders. (Hrsg.): De litterature allemande (1780) (Berlin 1902): XXIXff. (Nachdruck: Nendeln 1968; Darmstadt 1969). - Gutknecht. Chr., Kerner, P.: Zum Verständnis des Werkes, in: dies. (Hrsg.): Friedrich der Große De la litierature allemande (Hamburg 1969): 13f. 3.2.2. Literatur zur Biographie; Bibliographie A DB XIII: 779-783 [Wagenmann], dort weitere Lit. - Doling: Die deutschen Kanzelredner (1830), - Eckart (1891). - Hirsching: Handbuch III. - Meusel: Verstorbene VI: 258261, - Meyen, F.: Abt J., in: Braunschweig. Jahrbuch 53 (1972), vollst. Literaturverz. NDB X: 415f. [Fritz Meyen], dort weitere Lit. - Neuer Nekrolog der Deutschen, 14. 1836 (1838). - Rotermund: Das gelehrte Hannover II. - Rüdiger IV: 157. - Stepf: Juridische. Autoren IV [Held (L); Weiß (2., 3.)]
JERUSALEM, KARL WILHELM 1. Biographie * 21.3.1747 Wolfenbüttel t 30.10.1772 Wetzlar V: Johann Friedrich Wilhelm —>3.
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M: Martha Christina (1710-1778), in erster Eheverh. m i t j o h . Willi. Albrecht (170336), Prof. de Anatomie, Chirurgie und Botanik in Erfurt und Göttinge.n Gvm: Johann Lorenz Pfeiffer, Senior und Kaufmann in Erfurt Schw: 1. Philippine Charlotte (1743-1823) 2. Sophie Regine; 3. Friederike Magdalene, Stiftsdame im Kloster Wülfmghausen. veröif. 1783 Gedichte (o.O.u.o. Gesamttitel), Mitarb. am Voss. Musenalmanach, 175Ü [Schneider (1925):238; NDB:1759]- 1836 J-, Sohn des berühmten aufgeklärten Theologen und Abtes J. Fr. W. — J (auch er zu einer literarischen Figur geworden, in W. Raabes Haslenbeck) und Patenkind des braunschweig Erbprinzen Karl Wilhelm Ferdinand, wuchs in Braunschweig auf, wohin die Familie 1751 übergesiedelt war, und besuchte dort 1760-65 das von seinem Vater gegründete Collegium Carolinum, an dem neben seinem Vater N. D. Gieseke, J. A. —»Ebert, K. Chr. Gärtner sowie J. Fr. W. Zachariae zu seinen Lehrern zahlten. Im Herbst. 1765 begann er das Studium der Rechts- und Staats Wissenschaften in Leipzig, wo er sich mit J. J. -^-Eschenburg befreundete, mit Goethe aber nur flüchtige Bekanntschaft schloß, und setzte es ab Herbst 1767 m Gottingen fort. Hier hörte er neben fachspezifischen Vorlesungen (bei Ayrer, J. St. -^•Putter und Becmann) auch Philosophie bei J. G. H, —>Feder. Nach Abschluß des Studiums im Sommer 1769 verbrachte er einige Zeit zuhause und bei seinem Vetter J. —s-Möser in Osnabrück und wurde, nachdem sich der Plan einer Anstellung an der braunschweig. Gesandtschaft in Wien oder in London zerschlagen hatte, am 22.5.1770 zum Assessor an der Justizkanzlei in Wolfenbüttel ernannt. Die nun folgenden eineinhalb Jahre gehörten zu seiner fruchtbarsten Zeit: er intensivierte seine philos. Studien (—»Leibniz, —* Wolff, —>·Mendelssohn), wozu ihm die dortige Bibliothek reichlich Anlaß bot, und lernte G. E. —fLe&sing kennen, der ihm in gemeinsamen Gesprächen zahlreiche Anregungen gab. Vielleicht entstanden auch bereits in Wolfenbüttel einige seiner Aufsätze. Im September 1770 wurde J. als Legations-
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Sekretär des braunschweig. Gesandten John Jak. HÖfler bei der Visitationsbehörde des Reichskammergerichts nach Wetztar versetzt. Hier verfaßte er zumindest den Aufsatz f/e6er die Freiheit [vgl. Beer: III ff.], in dem er den Determinismus vertrat, vielleicht auch die übrigen (ob es sich bei den am 15.8.1772 an A. G. Kästner übersandten ,, kleine [n] philosopischefn] Versuche[n]" [Schneider (1925): 221] um neue, verlorengegangene Versuche handelte, ist ungewiß). Seine persönliche Situation in Wetzlar stand allerdings von Anfang an unter keinem günstigen Stern; neben Schwierigkeiten mit seinem Vorgesetzten, die aus seiner subalternen Tätigkeit resultierten (HÖfler bat sogar um Abberufung J.s), war es v,a, die zunehmende Isolierung, die auch durch die Mitgliedschaft in dem von A. S. v.Goue gegründeten Ritterorden, in dem er nur zu Chr. A. v. Kielmannsegg. nicht aber zu Goethe oder Kestner, eine engere Beziehung hatte, nicht aufgefangen werden konnte, so daß eine Kränkung, wie er sie bei einer adeligen Gesellschaft beim Senatsprasidenten H. Bassenheim, aus der er wegen bürgerlichen Standes verwiesen wurde, erfuhr, sehr deprimierend auf ihn wirken mußte. in dieser Lage trieb ihn, begünstigt durch seinen philos. Skeptizismus, der ihm sogar den Suizid zu rechtfertigen erlaubte - die unglückliche Liebe zu Elisabeth Herd, der Gattin des kurpfälzischen Legationssekretärs, in den Selbstmord, den er am 30.10.1772 mit den Waffen Kestners verübte. Die von Kestner daraufhin für Goethe verfaßte schriftl. Darstellung von J.s Freitod bildete den letzten Anstoß für den Werihcr, dessen Schlußteil sich eng an diesen Bericht anlehnt, und so wurde J.s Tat rasch über seinen Bekanntenkreis hinaus bekannt. Daneben gibt es noch weitere literarische Bearbeitungen: A. S. v. Goues Trauerspiel Masuren oder der junge Weriker (1775), ein Trostgedicht Eschenburgs für J.s Vater und Gedenkverse Fried. Wilh. Gotters, die dessen Epistel über die Starkgeisterey (im Teuischen Merkur I I I , 1.7,1773) vorausgehen. Gegen das durch Goethes Dichtung entstandene Wertherbild wendete sich Lessing, in dem er J.s philos. Aufsätze edierte und sie mit einer Vorrede sowie Zusätzen versah, um dadurch den aufgeklärten Philosophen J., der Leibniz,
nicht Ossian verehrte, zur Geltung zu bringen. Diese fünf Arbeiten erschienen 1776, konnten aber - obwohl sie von Lessings Bekannten günstig aufgenommen wurden - das schon gefestigte Bild J.s nicht mehr verändern. 2. \Verkbeschreibung 2.1. Das die Sprache dem ersten Menschen durch Wunder nicht miigetheilt fif.yn kann Der Aufsatz, angeregt durch die Fragestellung der Berliner Akademie über den Ursprung der Sprache, destruiert mit großer logischer Stringenz einige Argumente, die Befürworter der göttlichen Provenienz in die damals intensiv geführte Diskussion eingebracht hatten. Ausgangspunkt ist der Begriff des Wunders, das in rationalistischer Manier als eine gegen den Naturablauf gerichtete Kraft definiert wird, so daß die zweite der beiden Möglichkeiten, die Schaffung jedes einzelnen Wortes durch ein Wunder -- die wohl auf den Okkasionalisrnus zurückgeht - , als unmöglich abgetan werden kann. Die erste Hypothese, daß die Sprache durch ein einziges Wunder entstanden sei, eröffnet zwei potentielle Annahmen: Gott verlieh dem Menschen lediglich ein besonderes Sprach vermögen, nicht schon eine fertige Sprache (dies wird mit dem Hinweis, daß der Mensch nur ein Seelen vermögen, die Vorstellungskraft, besitze, abgelehnt) oder „er setzte den Menschen auf einmal in den Besitz der Sprache selbst" (S. 11). Aus dem zweiten Fall ergibt sich, daß entweder die Sprachfähigkeit vor der Denkfähigkeit dem Menschen eigen war (was allerdings das zentrale Problem, warum der Mensch an und für sich unbedeutende Töne als Zeichen benutzt, nicht losen kann) oder daß beide gleichzeitig dem Menschen gegeben wurden, wie die These J. P. —»Süssmilchs lautete (der aber von J. nicht erwähnt wird). Dies letztere widerspreche jedoch der menschlichen Natur, die J, in Übereinstirnung mit dem Empirismus als primär sensual istisch definiert, so daß Süssmilchs Hauptargument - die Interdependenz von Sprache und Denken - an Bedeutung verliert. Zuletzt analysiert J. eine weitere Hypothese, die allerdings auf den Begriff des Wunders verzichtet: ausgehend von der Cartesianischen Psychophysiologie ließe sich denken, daß Gott
Jerusalem, Karl Wilhelm
den Menschen so organisiert habe, daß die Perzeptiorien im Gehirn nicht nur die entsprechenden Ideen oder Begriffe hervorrufen, sondern zugleich auch das passende Wort (diese Ansicht - aber mit Ablehnung des göttlichen Ursprungs - findet sich bereits bei Bernard Lamy und anderen Franzosen). J, verwirft auch diese Möglichkeit, da - gemäß des Perzeptionsapparates des Menschen, der zahlreiche Eindrucke gleichzeitig empfängt - die Verwirrung die Effizienz der dadurch erreichten Sprachlichkeit überwiegen würde. In den Zusätzen —^Leasings, die auf Gesprächen mit J. basieren, wird noch die Möglichkeit des göttlichen Sprachunterrichts diskutiert: Lessing bringt die wohl im wesentlichen auf ihn selbst zurückgehende Ansicht, daß diese Auffassung einige Wahrscheinlichkeit besitze (u.a. bemüht er den Vergleich zur Spracherlernung der Kinder), sich philosophisch aber weder verifizieren noch falsifizieren lasse. 2.2. Über die Natur und den Ursprung der allgemeinen und abstracten Begriffe In diesem kurzen, mit dem vorhergehenden thematisch verwandten und aus gleichem Anlaß entstandenen Aufsatz widerlegt er Süssrnikhs These, daß man ohne Vernunft „nicht zu abgesonderten und allgemeinen Begriffen und zu deren fertigen Gebrauch gelangen" (zit, nach Aarsleff: 131) (Hans Aarsleff: The Tradition of Condtllac: The Problem of the Origin of language, in the Ktghteenth Century and the Debate in the Berlin Academy before Herder. In: IX Hymnes (Ed,); Studies in the History of Linguistics. Traditions and Paradigmas. Bloomington 197-1: 93-156.) könne, J, dagegen vertritt die Ansicht, abstrakte Begriffe und Zeichen seien nicht Erzeugnis einer perfekten Denkfähigkeit, sondern entstanden aus Gründen der Ökonomie während des Pro/esses der Vervollkommnung des Denkens, Der Mensch sei so organisiert, daß im Gehirn einzelne Vorstellungen oder Begriffe ähnliche evozieren (Lockes assossiation of ideas) und folglich ein Zeichen, das ursprünglich nur einen Begriff repräsentierte. als Signifikant für mehrere fungieren kann, wenn diese eine Ähnlichkeit aufweisen. Sogenannten allgemeinen Begriffen (und ihren Zeichen) liege daher kein Abstraktionsprozeß augrunde, sie seien vielmehr ,,concrete(r) Be-
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griffe]" }S. 18), die auf der für die menschlichen Apperzeption konstitutiven Assoziationsfähigkeit beruhen. J. verarbeitete hier wohl Leibnizens Ausführungen zur symbolischen Erkenntnis (in den Medilationes de cogniiionc, veniate ei i d e i s } , denen zufolge Denken bei komplizierteren, intuitiv nicht sofort überschaubaren S ach v erhalten nur mit Hilfe von Zeichen, die mehrere Eindrücke benennen, vonstatten geht. Der von Leibniz in diesem Zusammenhang verwendete Ausdruck der zusammengesetzten Begriffe, die durch solche symbolische Zeichen repäsentiert werden, kommt dem von J, Gemeinten nahe. Eine andere Quelle dürfte der Empirismus sein, der gleichfalls die abstrakten Begriffe auf einzelne konkrete zurückführt, 3. Bibliographie 3.1. Werke des Autors 3.1.1. Sprachwiss. Werk Das [!] die Sprache des ersten Menschen durch Wunder nicht miigeikeili seyn kann, in: Philosophische Aufsätze von Karl Wilhelm Jerusalem (1776). Mit G. E. Lcssings Vorrede und Zusätzen neu hrsg. von Paul Beer. (Deutsche Literaturdenkmale des 18- und 19, Jahrhunderts. Neue Folge Nr. 39/40) Berlin 1900: 9-14 - davon Reprint: Nendein/Liechtenstein: Kraus 1968 (nach dieser Ausg. zit.) Ueber die Natur und den Ursprung der allgemeinen und abstracien Begriffe, in: dass. wie oben: 15-18 beide auch in: Karl Wilhelm Jerusalem: Aufsätze, und Briefe, hrsg. von Heinrich Schneider. Heidelberg 1925: 41-49,51-55 3.1.2. Sonstige Werke Ueber die Freiheit, in: Philosophische Aufsätze (s. 3,1.1.): 19-34 auch in: Aufsätze und Briefe (s. 3.1.1.): 57-83 Ueber die Mendelssohnsche Theorie vom sinnlichen Vergnügen, in Philosophische Aufsätze: 35-41 auch in: Aufsätze und Briefe: 85-95 Ueber die vermisckten Empfindungen, in: Philosophische Aufsätze: 43-56 auch in: Aufsätze und Briefe: 97-119
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3.2. Sekundärliteratur 3.2.1. Literatur zum sprachwiss. Werk Borst, A.: Der Turmbau von Babel 111,2 (Stuttgart 1961: 1498), - Stam, J.H,: Inquiries into the Orzgin of Language. The Fate of a. Question. (New York-Hagerstown-San Francisco-London 1976: 128f.) 3.2.2. Literatur zur Biographie; Bibliographie ADD XIII. - Berend, E. {Hrsg.]: Goethe, Keslner und Lotte, Briefwechsel und Äußerungen (1914), darin Kestners Bericht über J.s Tod. - Daunicht, R. (Hrsg.): Lessing im Gespräch, Berichte und Urteile von Freunden und Zeitgenossen (1971). - DBA 605: 308-311. - Fischer-Lamberg, II. (Hrsg.): Der junge Goethe III (1966): 3-62, 407-431; IV (1968); 349-363. - Goethe, J. W. v,: Dichtung und Wahrheit. Hamburger Auga.be IX, München 9 1981: 544f. - Kaulitz-Niedeck, R.: Goethe u. J. (Gießen 1908). - Koldewey, F.: Werthers Urbild, in: ders,; Lebens- und Charakterbilders (Wolfenbüttel 1881). - Kosch VIII: 5-10. - Krogmarm, W,: Goethes Ringen mit Wetzlar (1932). - Loewe, V.: Neue. Beiträge, zur Charakteristik des jungen J., in: Euphorien 8 (1901): 72-77. - NDB X: 416ff. - Schneider, H.: Einleitung zu: K. W. J. Aufsätze und Briefe, hg. v. H. Schneider (Heidelberg 1925: 3-27), - ders.: Wertker-J. als Freund Lessings, in: ders.: Leasing, Zwölf biographische Studien (München: 94-109) (darin Eschenhurgs Trostgedicht), - Weber, C.M.: Zur Vorgeschichte von Goethes ,, Werther", in: Jb d. Goethe-Ges. 14 (1928). [Weiß (L, 2, 3.)]
JETZE, FRANZ CHRISTOPH 1. Biographie * 6.4.1721 Ziegenhagen/Pommern (bei Stargard Szczecinski/Westpolen t 7.4.1803 Lehrer V: Prediger Nach dem Besuch der Schule in Reez in der Neumark und des Gymnasiums in Stargard begann J. 1742 an der Univ. Halle/Saale zu studieren. Neben Theologie widmete er sich der Mathematik und der Physik. Zunächst
war er als Hauslehrer in Estland tätig, bevor er sich ab 1748 für ein Jahr bei dem Superintendenten Magnus Crusius in Harburg aufhielt. 1749 nahm er das Studium der Philosophie und Mathematik in Halle wieder auf. Durch Verteidigung einer Inauguraldissertation erhielt er das Recht, am Gymnasium Kollegien zu lesen. Mittellos geworden, sah er sich 1753 gezwungen, das Rektorat und die Bibliothekarstelie in Thorn (Torun/Polen) anzunehmen. 1761 mußte er aufgrund einer Krankheit das Rektorat niederlegen. Er bekam später eine Stelle als Lehrer am Gymnasium in Stargard, die er bis 1771 innehatte. In dieser Zeit folgte er einem Ruf als Prof. für Mathematik und Physik an der Ritterakademie nach Liegnitz (Legnica/Polen). Auf eigenen Wunsch ließ er sich 1797 unter Beibehaltung seines vollen Gehalts in den Ruhestand versetzen. J. war um 1749 zum ersten Mal schriftstellerisch in Erscheinung getreten mit einer Abhandlung von den weißen H aasen in Liefland. Besonders bekannt wurde er als Mathematiker. 1761 veröffentlichte er die Grundlehren der Mathematik in Bezug auf den Brückenbau. Neben mathematischen Schritten publizierte er auch Aufsätze, die sich mil ökonomischen Problemen beschäftigten, u.a. in den Sc.htesischen Provinzialblattern oder im Leipziger Magazin der Naturkunde. 2. Werkbeschreibung 2.1. Gedanken ... über das Wort Pursch (1750) [in Deutschland nicht zu ermitteln] 2.2. Französische Sprachlehre (1753) [in Deutschland und Polen nicht zu ermitteln] 2.3. Brevis commentatw de studio hnguarum (1756) [in Deutschland nicht zu ermitteln] 2.4. Re.yirag zu dem Umversalglossanum, ... (1786) Gezeichnet wird ein Bild von Geschichte, Sitten, Religion, Handel, Sprache des estnischen Volkes, wobei von noch gebräuchlichen Wörtern des Estnischen ausgegangen wird, urn deren Herkunft zu erörtern, allerdings mehr in einem historisch-ethnographischen Sinne denn in einem sprachwiss. Verständnis. Einzelne Begriffe und deren Herkunft dienen
Joeck
häufig zu längeren Exkursen über die bezeichneten Dinge selbst. An sprachwiss, relevanter Information wird, abgesehen von den Ausführungen zu einzelnen Wortetymologien, vermittelt: die Stammwörter des Estnischen seien innerhalb der europ. Sprachen isoliert; ihre Beugung und Wortfügung ähnele dem Deutschen (z.B. bei einfachen und zusammengesetzten Tempora, Vorwörtern bei Verben); das Vorhandensein einer ziemlich großen Anzahl von Wörtern russ, und dt. Herkunft zeuge davon, daß die bezeichneten Dinge vorher unbekannt gewesen seien. Es seien daher drei Arten von Wörtern zu unterscheiden: 1. einheimische, 2, fremde, die durch Kontakte besonders des Handels einflossen und 3. fremde, „die sie nachher von ihren Bezwingern und Beherrschern bekommen haben" (S. 17). J. weist auf die Bedeutung des Wirkens des Öberpastors Joh. Friedr. Mickwitz (f 1748; Schüler von August Hermann Franke in Halle) hin, besonders durch dessen Bibelüberseteung ins Estnische. Hierdurch hätten sich zwei früher existierende verschiedene Formen der estn. Sprache angenähert, und zwar „Maa=keel" (als Landessprache wie sie die Bauern sprachen) und „Kiriko=keel" (Sprache in der Kirche, die aber für die einfache Bevölkerung nur schwer verständlich gewesen sei) (vgl. S. 26-27). - Nebenbei bemerkt: auch J. erwähnt eine Feststellung von —»Helle, demzufolge ,.die Sprache der Finnen mit der ungarischen sehr übereinkomme" (S. 132). 3. Bibliographie 3.1. Werke des Autors 3.1.1. Sprachwiss. Werk Gedanken eines reisenden Studenten über das Wort Pursch. Frankfurt und Leipzig 1750 [in Deutschland nicht zu ermitteln] Französische Sprachlehre zum Leitfaden des mündlichen Vertrags. Thorn 1753 [in Deutschland und Polen nicht zu ermitteln] Brtvis commcntaiio de studio iinguarum, graecae imprimis et latinae, facilitando per indices novo modo compotiendos, Thorn 1756 [in Deutschland nicht zu ermitteln] Beytrag zu dem Universalghssarium der Russischen Kaiserinn Katharina und dadurch
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zur alten und neuen Geschickte der Menschheit in Ekat= und Livland von M. Franz Christoph Jetze der Mathem. und Phys, Professor an der königl. Ritterakad. zu Liegnitz, der konigl. get. Ges. der Wissensch. zu Frankf. an d. 0. Beysitzer und der Ökonom, patriot. Gesellsch. in Schlesien Mitglied, in: Historisch=litleransches Magazin. Jn Gesellschaft mehrerer Gelehrten angelegt von Johann Georg Meusel, Dritter Thc.il, Bayreuth und Leipzig: im Verlag Johann Andreas Lübecks seel. Erben 1786: 111151 I. Beschluß des im Sien Tkeil, 5-111 = 151 angefangenen Beytrags zu dem Umversalglossariurn der Russischen Katsenn Katharina //, und dadurch zur alten und neuen Geschichte der Menschheit in Ehsl= und Livland, von Hrn. Prof. Jetze in Liegnitz. in: Historisck=litterartsches Magazin ... angelegt von Johann Georg Meusel. Vierter Tht.il. Bayreuth und Leipzig ... 1786: [1],2-30 [Fotokopien aus 19: ÜB München; Sign.: 8° II. lit. 373] 3.1.2. Sonstige Werke Zwei Betrachtungen über die Auferstehung der Todie.u, Schriften zur Bibelexegese, Mathematik und Physik, Pädagogik, Arbeiten zur Landwirtschaft, Anekdoten [s. 3.2.2. liamberger/Meusel III] 3.2.
Sekundärliteratur
3.2.1, Literatur zum sprachwiss. Werk nicht ermittelt 3.2.2. Literatur zur Biographie; Bibliographie DBA 606: l T1-142, - Hamberger/Mcusel HI: 531-535; X: 25; XI: 398; XXIII: 36-37. Lebensbeschreibungen jetztlebe.nder ... Cottesgelehrien und Prediger... II (1769). Recke/Kapiersky II; Nachträge II; Nachträge und Fortsetzungen I, - Stepf: Juridische Autoren IV. - Streit (1776) [Held (L); Beier (2.4,); Gräßel (3.)]
JOECK, JOHANN AUGUST l. Biographie Es konnten keine Daten ermittelt werden.
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2. Werkbeschreibung Leitfaden beym Unierrichte in der Englischen Sprache (1765) Das Werk enthält neben einer kurzen Vorrede (S. III-X) einen umfangreichen, in 53 Abschnitte gegliederten, gramm, Teil (S. 1265) sowie im Anhang eine Sammlung engl.dt. Texte, die als Leseübungen dienen sollen (S. 266-288). Im Vorwort weist J, daraufhin, daß er gebeten wurde, nach dem Vorbild des „Parlement frangois et allemand 1793" ein vergleichbares Lehrwerk für das Englische zu schreiben. Offenbar in Abweichung von dein frz. Werk zieht J. es jedoch vor, „den Lescübungen eine kurze [sie!] Darstellung der Sprache nach Regeln vorangehen zu lassen" (Vorrede S. VII), da seiner Auffassung nach nur „eine kurze und bündig vorgetragene Theorie mit Übung verbunden" zum Lernerfolg führen könne. Das Werk beginnt mit einer knappen Übersicht über die Geschichte der engl. Sprache, die 3. in vier Zeitstufen einteilt, die britisch-sächsische, die dänisch-sächsische, die normannisch-sächsische und die französischsächsische oder eng!. Periode (cf. S. l f.). Die daran anschließenden Abschnitte handeln von Ausspracheregeln, geben Erläuterungen zur Lautqualität der engl. Vokale, Diphthonge und Konsonanten sowie Akzentregeln, wobei zahlr. Beispiele angeführt werden (S. 3-52); es folgen Besonderheiten der Rechtschreibung und Zeichensetzung (S. 53-60). Der eigentliche gram in. Teil beschäftigt, sich primär mit einer Darstellung der Wortarten (S. 60208), während syntakt. Phänomenen weniger Raum gewidmet wird (S. 209-265). J. unterscheidet 9 Redeteile irn Englischen: „Artikel, Nomen, Pronomen, Verbuni, Parfcicipium, Adverbium, Prapositio, Conjunctio und Interjectio" (S. 60); ihre jeweils charakteristischen Eigenschaften werden nacheinander in den folgenden Abschnitten erläutert. J,s Grammatikkonzeption zeigt einerseits eine deutliche Orientiertheit an der lat. Grammatik, andererseits liefert er vielfach Beschreibungen, die nicht dem klass. Vorbild, sondern den speziellen Gegebenheiten im Englischen entsprechen. So bestimmt seiner Auffassung nach etwa der Artikel vor dem Substantiv „das Geschlecht desselben und die Casus oder Beugefäile" (S. 61), er manifestiert
sich allerdings nur in drei unveränderlichen Formen, dem articulus definitus the, dem articulus unitatäs a(n) und dem articulus indefinitus (Nullartikel, etwa vor Eigennamen). Eine ähnliche Diskrepanz liegt vor, wenn J. feststellt, daß das Substantiv im Englischen „nicht an sich selbst decliniret" (S. 64), wird und unmittelbar darauf betont, daß es ebenso, wie es in verschiedenen Verhältnissen oder Fällen vorkäme, auch darnach eine abwechselnde Endung annehmen kann (S, 65), In den ausführl. Deklinationsparadigmen (S, 6769) mit jeweils sechs dem Lateinischen entnommenen Kasus werden diese dann, wie in der engl. traditionellen Grammatik üblich, mit Hilfe von Präpositionen gekennzeichnet, etwa of und to für Genitiv und Dativ, o für den Vokativ und of oder from für den Ablativ. Die Erläuterungen zum Numerus und Genus beschränken sich demgegenüber auf die Hervorhebung der Besonderheiten im Englischen, insbesondere irregulärer Pluralbildungen und Sonderformen zur Kennzeichnung des Genus wie etwa durch Wortbildungsmittel, z.B. -ior, -tress oder -tor, -iris (administrator, administratrix), oder heservant, she-servant (cf, S. 74f.). Bei dem Adjektiv, das J. zusammen mit dem Substantiv unter die Kategorie Nomen subsurniert, werden primär die verschiedenen Möglichkeiten zur Bildung von Komparativ- und Superlativforrnen einschließlich unregelmäßiger Formen behandelt. Die Pronomina, differenziert in Personal-, Possessiv-, Reflexiv-, Relativ-, Demonstrativ-, Interrogativ-, Indefinitpronomina, erklärt J, zunächst hinsichtlich ihrer kategoriaien Funktion, z.B. Demonstrativa, „vermöge welcher man gleichsamt mit dem Finger auf eine Person oder auf ein Ding hinweise" (S. 81); im einzelnen führt er dann die jeweiligen Elemente in listen artiger Form an (S. 81-88). Der umfangreichste Abschnitt ist „dem Verbo oder Zeitworte" (S. 88-184) gewidmet; hier tritt auch die Anlehnung an das Lateinische am deutlichsten hervor; so werden vier Modi, fünf Tempora, zwei Numeri und drei Personen unterschieden. Es folgen Konjugatäonsparadigmen zunächst für die Hilfsverben can, may, shall, will, must, ought, do, has, be. Es folgt die regelmäßige Konjugation am Beispiel love und write, schließlich die reflexiven
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Verben sowie Tabellen für die unregelmäßigen Verben und unpersönlichen Zeitwörter, Der folgende Abschnitt beschäftigt sich mit den Adverbien; dabei handelt es sich primär um Aufzählungen von Elementen dieser Kategorie, geordnet nach 13 Sinngruppen wie etwa Zeit, Anzahl, Beschaffenheit, Frage und Verneinung usw. Es folgt eine Liste von Präpositionen in alphabet. Reihenfolge, eine Aufzählung von Konjunktionen nach formalen und inhaltlichen Kriterien geordnet, schließlich Zusammenstellungen von Interjektionen und Zahlwörtern. In einem sehr kurzen Abschnitt gibt J. dann einen Überblick „über die Zusammensetzung der Wörter" (S.209f.) wobei er die Aufeinanderfolge der Wörter irn Satz nach folgendem Schema skizziert: 1. das Verbindungswort, 2. der Nominativ eines Haupt- oder Fürworts, 3. das einfache Zeitwort oder Hülfszeitwort, 4. die Verneinung, 5. das N eben wort oder das Verbindungswort, 6. das Participium, 7. der Infinit i v us, 8. der Kasus oder Beugfall, welchen das Zeitwort regiert, 9. die Praepositio (cf. S. 210). Die letzten Abschnitte der Grammatik sind dem Gebrauch der Elemente der unterschiedenen Wortklassen sowie einiger grammatikalisicrtcr Kategorien, der Kasus etwa, der Modi, den Partizip und dem Gerundium gewidmet. Im wesentlichen kommt es J. hier darauf an, Unterschiede zwischen dem Engiischen und Deutschen aufzuzeigen; er nennt eine Fülle von Details, die durchgängig auf korrekten und genauen Beobachtungen beruhen, z.B. AGI-Konstruktionen vom Typ / knew htm have received the News ($. 220), die im Deutschen in dieser Form nicht möglich sind, ferner die Unterschiede zwischen der Verwendung von some und any (S. 235), die Verkürzung von Relativsätzen durch Partizipien (S, 246), Infinitiv-Passivkonstruktionen (a meat to be digested) (S. 247), oder die Adjektiv-Nominalisierung, die, anders als im Deutschen, keine Pluralmarkierung erlaubt (The Rich and the Poor), statt dessen aber Phrasen vom Typ ike black ones (cf. S. 228) zuläßt. Der gramm. Teil schließt mit detaillierten Erläuterungen zur Bedeutung und zum Gebrauch verschiedener Präpositionen (in alphabet. Reihenfolge), die wiederum Kontraste zum Deutschen hervorheben.
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Insgesamt bewegt sich J.s Grammatik zwar innerhalb der kategorialen Unterscheidungen der klass. l at. Grammatik, bei der Darstellung der Verhältnisse im Englischen aber gelingt es ihm, die sprachl. Phänomene in vielen Bereichen von dem vorgegebenen Schema losgelöst zu beschreiben und damit auch die Besonderheiten des Englischen im Kontrast zum Deutschen zu erfassen. 3. Bibliographie 3.1. Werke des Autors 3.1.1. Sprachwiss. Werk Leitfaden beym Unterrichte in der Englischen Sprache von J. A, Jöck. Cassel [Kassel] 1795, bey Johann Heinrich Gottlieb Grießbach, XVI, 288 S. [S, [2] leer; S, [III],IV-X: Vorrede; S. [XI][XIV]: Inhalt; S. [XV]: Leitfaden beym ...; S. [XVI] leer. - S. [1],2: Kurze Geschichte der englischen Sprache, - S. 3-60: Aussprache, Rechtschreibung, Interpunktion, 6 Kap, - S. 60-209: Formenlehre: S, 60: Von den Theilen der Rede; S. 61-63: Von dem Artikel, 2 Abschn.; S. 64-80: Von dem Komme, Substantiv- (64-76) und Adjektivdeklination (76-80), 5 Abschn.; S, 80-88: Von den Pronominibus oder Fürwörtern; S, 88-184: Verbflexion, 12 Abschn.; S. 184-195: Von den Adverbiis (Nebenwörtern); S. 195-197: Von den Praepositionibus oder Vorwörtern', S. 198201: Von den Conjunctiontbus oder Verbindungswöriern; S. 201-204: Von den fnterjectionibus oder Empfindungswörtern; S , 204209: Von den Zahlwörtern. - S. 209-265: Von der Zusammensetzung der Worter, 21 Abschn. zur Syntax der Wortarten, Kasus, Modi. - S. 266-280: Some Dialogues (somm Deialaghs) Kimge Gespräche, 8 Texte, dreisp.; S. 281-288: Miscellaneous Stories and Letters, 15 Stories (281-285), 6 Briefe (286-288)] [Mikrofilm aus 355: ÜB Regensburg; Sign: 28/H 6428047] [defektes Exemplar, die S. 46-47, 122-123, 134-135 fehlen] 3.1.2. Sonstige Werke drei Schriften religiös-moralischen Inhalts 3.2. Sekundärliteratur 3.2.1. Literatur zum sprachwiss. Werk nicht ermittelt
62 Joerdens
3,2,2, Literatur zur Biographie; Bibliographie DBA 607: 272-274. - GV 1700-1910 Bd 69: 299, - Hamberger/Meusel III; X; XIV. - Schröder: Annales IV: 306 [Asbach-Schnitker (2.); Held ( L ) ; Weiß (3.)]
er auch Aufsätze zur Pädagogik, Philosophie und Theologie publiziert. 2, Werkbeschreibung Vollständiges Wörterbuch ... (1788) [in Deutschland nicht zu ermitteln] 3. Bibliographie
JOERDENS, KARL HEINRICH
3.1. Werke des Autors
1. Biographie * 24.4.1757 Fienstädt, ca. 18km nordöstl, der Lutherstadt Eisleben/Sachsen-Anhalt t 6.12,1835 Lauban/Niederschlesien (Luban, Polen) Lexikograph, Literaturhistoriker, luth. V: Heinrich Andreas, Schulrektor oo N.N., 17 K.
3.1.1. Sprachwiss. Werk Vollständiges Wörterbuch zu des Herrn D. Ant. Fr. Büschmgs, Kon. Pretiß. Oberkonsistorialraths und Direktors des Berlin, und Cöinischcn Gyrnnas. - Liber latinus oder lateinischen Lesebuche, für die ersten Anfänger. Berlin und Stralsund 1788 [in Deutschland nicht zu ermitteln]
J. erhielt seine erste Ausbildung von seinem Vater. Von 1773 bis 1776 studierte er an der Univ. Halle/Saale Theologie. 1776 nahm er eine Hauslehrerstelle in Berlin an, wo er 1778 Lehrer am Schindlerschen Waisenhaus wurde. Ab 1784 bekleidete er das Amt des zweiten Direktors am Cöllnischen Gymnasium Berlin. 1792 wechselte er in die Stellung eines Inspektors und zweiten Direktors an die Waisen- und Schulanstalt in Bunzlau (Boleslawiec, Woiwodschaft Breslau, Polen), Er folgte dann im Jahr 1796 dem Ruf als Rektor ans Lyzeum in Lauban. Bis zu seiner Verabschiedung in den Ruhestand 1825 blieb er in diesem Amt. J. erwarb sich einen guten Ruf als Editor von Schulausgaben und Übersetzer lat. Dichter. Er edierte beispielsweise die Germania des Tacitus, die Fabeln des Phaedrus und verfertigte Übersetzungen der Oden des Horaz. Das Gedankengut J.s war geprägt von den Ideen der Aufklärung und vom Gelehrten- und Schriftstellcrkreis in Berlin, dem u.a. F. —»-Nicolai, M. —»Mendelssohn und K. W. —»Ramlcr angehörten. Besonders setzte er sich mit dem Problem der Vermittlung zeitgenöss. und antiker Literatur an den Schulen auseinander. Vor allem trat er für die Lektüre dt. Texte an den Gymnasien ein, an denen der Literaturunterricht noch von lat. und griech. Autoren geprägt wurde. Von weitreichender Bedeutung war sein Lexikon deutscher Dichter und Prosaisten^ das Leben und Werke dt, Schriftsteller des 18. Jhs. verzeichnet. Neben lit. und philol, Schriften hat
3.1.2. Sonstige Werke Lexikon deutscher Dichter und Prosaisten. Leipzig: Weidmann 1806-11, 6 B de (Repr.) Übersetzungen der Oden von Horaz, Arbeiten zu Tacitus, Phaedrus und Plutarch, Sammlung von Gedichten, päd. Schriften 3.2. Sekundärliteratur 3.2.1. Literatur zum sprachwiss. Werk nicht ermittelt 3.2.2, Literatur zur Biographie; Bibliographie A DB XIV: 526-527 dort ältere Lit. [H. Kaemmel]. - DBA 607: 343-363. - Eckstein (1871). - Hamberger/Meusel III: 547; X: 33; XI: 401403; XIV: 239-240; XVIII: 272; XXIII; 48. Kosch VIII: 591 f. - NDB X: 458-459 Lit. und Porträts [Hans G- Winter]. - Neuer Nekrolog der Deutschen 13 1835 (1837). - Otto: 06erlausizische Schriftsteller H: 236-240; Suppl. 742 [Held (l.);Gräßel(3.)]
JOHANNSEN, MARTIN J. 1, Biographie Über das Leben J.s ist nichts bekannt. 2. Werkbeschreibung Anleitung zur Pronunciation der Englischen Sprache (1766) J. gibt eine kurze Anweisung (16 S.) zur Aussprache des Englischen, die „wegen der großen
John
Irregularitäten derselben" (S. [2] Vorbericht) für ihn wie für die gesamte dt. Grammatikographie des Englischen die größte Barriere für das Englisch lernen darstellt. Er hält dafür, daß der mündliche Unterricht eigentlich am adäquatesten sei, und schriftlich, wie im vorliegenden Werk, „sich nur das vornehmste in kurze (n) Regeln" (S. [2] Vorbericht) fassen lasse. Dabei bemühte er sich, exakt der Londoner Aussprache zu folgen, derzufolge man „z. E. lose, move, prove, nicht [als] lohs, mohf, prohf, [...] sondern [als] luhs, niuhf, pruhf" (S. [2] Vorbericht} ausspricht. Als Grundlage seiner Ausführungen diente ihm ein Manuskript eines gewissen „Herrn Professor Tompson" (S. [2] Vorbericht; gemeint ist vermutlich der Göttinger Prof. für Englisch Johannes Tompson), Die Darstellung ist konventionell gegliedert nach Vokalen, Diphthongen und Konsonanten. Die Lautbeschreibung erfolgt hauptsächlich durch Kontrastienmg zum Deutschen, wobei er eine einfache phonet. Transkription verwendet: z.B. „enough, rough, tough, lese man inöff, röff, töff" (S. 10).
3, Bibliographie 3.1. Werke des Autors 3.1.1. Sprachwiss. Werk [anonym] Anleitung zur Pronunciation der Englischen Sprache,. Leipzig: gedruckt bey Bernh. Christoph Breitkopf u. Sohn 1766. 16 S. [S. [2]: Vorbericht, unterz.: M. J. Johannsen. - S, [3],4-7: De pronunciations vocalium linguae. &ngiicae, wie auch in den folgenden Abschnitten, dt, - S. 7-11: Dt pronvnciattone diphiongorvm, - S. 11-16: De pronvnciatione consonarvm. - S. 16: Besondere Aussprache einiger Wörter] [ais Mikrofilm aus 14: Sachs. L B Dresden; Sign,: Lingti. Angl. 190] [als Kopie in 355: ÜB Regensburg; Sign.: HF 200 J 65]
3.1.2. Sonstige Werke nicht ermittelt 3.2. Sekundärliteratur 3.2.1. Literatur zum spraclmiss. Werk nicht ermittelt
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3.2.2. Literatur zur Biographie; Bibliographie Schröder: Annales III: 424 [Seitz (L); Weiß (2.); Höller (3.)]
JOHN, LAURENZ 1. Biographie * Böhmen/Tschechische Republik Todesdatum unbekannt Jesuit, Missionar J. trat in den Jesuitenorden ein und war Priester der Gesellschaft Jesu. 1730 begab er sich über Spanien und Mexiko auf die Reise nach den philippinischen Inseln, wo er als Missionar tätig sein wollte. 1732 kam er auf den Philippinen an und wurde auf der „Insel deren Schwarzen, sonst S. Juan genannt" (Brief, S. 118) als Missionar eingesetzt. Mit seinem Bruder P. Stephanus J., Mönch in der Zisterzienserabtei der nordwcstböhmischen Stadt Ossegg (ischech, Osek), führte er eine ausführl. Korrespondenz. Hier berichtete er über seine Reise und seine Eindrücke auf den Philippinen, 2. Werkbeschreibung Brieff Von denen Philippinischen Inseln (1748) J. verfaßte 1733 und 1734 zwei Briefe an seinen Bruder Stephanus J., die 1748 publiziert wurden. Im ersten Brief schildert J. seine Schiffsreise von „Acapulco nach Manila" (S. 118), die sehr beschwerlich gewesen sei; außerdem berichtet er, daß er und seine Kollegen gezwungen waren, die Sprache auf der Insel „Bisayae" (S. 119) innerhalb zweier Monate zu erlernen, um ihre Missionsaufgaben erledigen zu können. Im zweiten Brief gibt J. eine kurze Übersicht, über die Sprachen auf den Philippinen: er erwähnt vier , 1 Haubt=Sprachen" (S. 120), von denen nur zwei einheimische sind, die „Tagalische" und die „Bisayische"; die beiden übrigen sind das Spanische und das Chinesische, die vermutlich als Verkehrssprachen dienten. Zudem verweist er auf verschiedene „Mund=Arten", ohne diese allerdings zu spezifizieren; er führt nur aus, daß eine „jede Insel schier ein andere Sprach hat" (S.
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120); die Sprache der „Marianischen Inseln" sei möglicherweise „die fünfte Haubt=Sprach" (S. 120), 3. Bibliographie 3,1. Werke des Autors 3.1.1. Sprachwiss. Werk Allerhand So Lehr= als Geist= reiche Bricff, Schafften Und Reise=Beschmbungen, Welche von denen Missionariis der Gesellschaft Jesu Aus Beyden Indien, Und anderen Über Meer gelegenen Ländern, Meistenteils Von A. 1730. bis 1740- in Europa angelanget seynd. Aus Hand= schrifftlichen Urkunden, Und Anderen bewehrten Nachrichten Zusammengetragen, Von Petro Probst, Einern Priester derselbigen Gesellschaft. Vierter Band. Erste Halbscheid von dem XXV. bis XXVIII. Theil. Curn Privilegio, &: Superiorum Permissu. Wjen: gedruckt /und zu finden bey Leopold Johann Kaliwoda/Kayserlichen Reichs=Hof — Buchdruckern 1748, Auch zu finden bey Johann Joseph Pentz, Universitats=Buch= Händlern. [Missionar«*, Jesu, Petro Probst und Wjen in Majuskeln] darin: - Bneff Von denen Philippinischen Inseln. Num.. 532. Brieff Patris Laurentii John, Missionarii S.J. aus der Böhmischen Provinz. An seinen Ehrwürdigen, in GOit Geistlichen Herrn Bruder, den Ehrwürdigen Pater Stephanus John, des Closiers Osseck, Cisterzer [f.}=Ordens Prof essen. Geschritten zu Cabangcalan, auf der Jnsel deren Schwarzen, sonst S. Juan genannt, den SSten April. 1733. Jnhalt. I. Betrifft sein Reis von Acapulco nach Manila. II, Er erlernet die neue Sprach, und prediget. III. Einiger Bericht von dieser Jnsel, und dero Einwohneren, und ihrer Art zu leben. S. 118-120 - Num. 533. Brieff Patris Laurentii John, Missionarii ... An seinen Hochwürdigen, und Hochgelehrten Hrn. Bruder / den Hochwürdigen P. Stepkanus John, Ord. Oistercif.nsium im dosier Osseck Pro/essen, und nachmaligen Priorn. Geschrieben zu Cabangcalan ... deren Schwarzen, den 12. May 1734. Jnhalt. L Wie vielerley Sprachen auf hie-
sigen Jnseln geredet werden. //. Die. Hoffnung die Jnseln Palaos zu bekehren, scheinet mit dem Tod V. Patris de Cant ova verschwunden zu seyn, III. Mühewaltungen des Patris Victor Walter auf die Palaos Jnseln. IV. Der Rebell Malmog will sich für das Ober=Hanbt auf der Jnsel Mindanao aufwerffen: wird von denen Spaniern begkriegl. S. 120-121 [Fotokopie aus 76: Fürst Thurn und Taxis Hofbibl. Regensburg; ohne Signatur angäbe] 3.1,2. Sonstige Werke weitere Reisebeschreibungen und -beobachtungen in Briefform in Probsts Weliboien 3.2. Sekundärliteratur 3.2.1. Literatur zum sprachwiss. Werk nicht ermittelt 3.2.2. Literatur zur Biographie; Bibliographie DBA 610: 71-71. - Dlabacz, Kunstlerleztkon für Böhmen. - Pelzel, F.M.: Böhmische, mährische, und schlcsischc Gelehrte und Schriftsteller aus dem Orden der Gesellschaft Jesu. (Prag 1786). - Wurzbach X: 245-246 [Held (1.); Weiß (2.); Gräßel (3,)]
JUNCK, JOHANN REINHARD 1. Biographie Über J.s Leben konnten keinerlei Daten ermittelt werden. Das Titelblatt seines Pleonasmas weist ihn als „Gosfeldensis Hassus" sowie Rektor des Wetzlarer Lyceums aus. 2. Werkbeschreibung pleonasmos lingvae graecae m N.T. ... (1728) Die Diss, bei J . H , —-Majus d.J. (1688-1732) behandelt die Figur der Pleonasmen im ntl. Griechisch. J. betont die Existenz von Pleonasmen im Hebräischen, sie sind gesammelt bei A. Schultens Animadversiones ad loca V.T. (1709) und V.E. Löscher De causis linguae ebraeae (1706). Für ihr Vorkommen im Lateinischen verweist er auf Kaspar von Barth Animadversionum liber XXXII, Rudolf Goclenius Observaiiones linguae latinae (1610), Thomas Linacre De
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emendate structura laiini sermonis lift. VI (1527), Pieter Burman ad Pkaedri lib. I und Gerard Joannes Vossius de arte grammatica, lib. VII (1638). J. geht aus von den Pleonasmusdefinitionen der Rhetoriker, Grammatiker und Lexikographen Nicolaus Cassinus, Ausonius Pompa (ca. 310-394), Servius (ca. 400), Flavins Sosipater Charisius (4. Jhdt,), Niccolo Perotti (1430-1480), Guerino von Favero Phaverinus (gest. 1597) und dem Grammatiker Vergilius Maro. F r das NT basiert J. auf den sprachwiss. SpeziaJstudien von Johann Olearius De stylo Novi Testamentt (1699), J.Chr. —*WoIf Curae phihlogicae L· V, Johann Conrad —»Schwar(t)z Notatae ad Olearium de Sttlo N.T. (1721), ferner auf umfangreicher exegetischer Sekund rliteratur von Heinrich Stephanus (1528-1598), Isaak Casaubonus (1559-1614), Daniel Heinsius (1580-1635), Hugo Grotius (1583-1645) und Georg Raphelius (1673-1740). J. stellt alle Pleonasmen zusammen in der Reihenfolge von Lambert Bos Ellipses Graeme (1728), Er gibt das Lemma, z.B. hicoij, referiert darunter Steilen, an denen es mit dem Verbum der gleichen Wurzel eine etyni. Figur bildet. J, h lt in solchen F llen das Nomen f r berfl ssig. Er differenziert jedoch nicht zwischen etym. Figuren in genuin griech. Texten des NT und den LXX-Zitaten, die exakt die etym. Figur aus der hebr. Vorlage wiedergeben (z.B. Jes 6,9 in Mt 13,14 und Apg 28,26). J. diskutiert eine umfangreiche exegetische und spraehwiss. Sekund rliteratur zu einzelnen Versen, zitiert viele Parallelen aus der klass. griech. Literatur und den griech. Kirchenv tern. Er bestimmt v.a. die Verwendung der Nomina und Pronomina wie &νή@ι ίχι/ΰρωπος, νίός, αΐττός, οΟτος, ήμίρα usw. Viele Wendungen gebrauchen tats chlich redundante Termini, doch diese sind berwiegend ais 'Hebraismen' einzustufen. Dies gilt ebenso f r altkirchliches Liedgut wie Lk 2,30 fUov oi bφ$aλμoί μον, das J. als Pleonasmus ansteile von clSoi/ auffa t. Er arbeitet offensichtlich mit inhaltlichen, nicht mit Stilist. Kriterien, πρόσωπον 'Angesicht' verwendet das NT wie hehr, ραηϊτη als Personbegriff. Ebenfalls durch die Vorlage bedingt ist meist die plconastische Verwendung von Verben, z.B. Ιννίστημί als quivalent von hebr. qum,
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ebenso die pleonastische Verwendung von Pr positionen, Konjunktionen und Adverbien. J. nimmt dazu Stellen, die einen Pleonasmus aus zwei und mehr W rtern zeigen, die auf Verben des Redens folgen. Sie wurden schon fr h als 'more Hebraeorum' qualifiziert. Dazu nimmt er auch die H ufung von Negationen. Zur Wirkungsgeschichte der Diss. ist nichts bekannt.
3. Bibliographie 3.1. Werke des Autors 3.1.1. Sprachwiss. Werk ispvtatio inavgvrahs qva pleonasmos Imgvae graecae in N. T. occvrrenfes ex decreio et consensv ampiissimi philosopkorvm ordmxs praeside Ιο. Henrico Maio Antiqvitatvm litteratvrae graecae et lingvarvm orientalivm Professore pro svmmis in philosophia honoribvs conseqvendis pvblico ervditorvm examini die Ivlii An. M D CCXXIIX (1728). Svbmittet Ιο. Reinhardvs Ivnck Gosfeldensis Hassvs Rector Lycei Wezlariensis. Giessae [Gie en]: Excvdebat Vidva I, Reinh. Vvlpii Acadeiniae typogr. (1728). [4],75,[1] S. 19,5cm [Titelblatt ganz in Majuskeln] [S. [2] leer; S. [3]-[4]: Praefatio. - S. 1-46; Erster Teil, XVII Abschn. - S. 47-62: Pleonasmi verborvrn, Abschn. XIIX-XXIIII, - S. 62-64: Pleonasms praepositi&nvm, XXV. - S. 65-70: Pleonasmi conivncttonvm ei adverbtorvm, XXVI-XXIIX. - S. 70-75: Pleonasmvs plvrivm vocvm, XXIX-XXXI. - [1] S.: Corrigenda] [aus 12: Bayer. SB M nchen; Sign.: 4 Diss, 3385/26] 3.1.2. Sonstige Werke nicht ermittelt 3.2. Sekund rliteratur 3.2.1. Literatur zum sprachwiss. Werk nicht ermittelt 3.2.2. Literatur zur Biographie; Bibliographie GV 1700-1910 Bd 71 [Angerstorfer (2,); Gr
el (1.); Holler (3.)]
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Jung
JUNG, JOHANN ANDREAS VON (auch: Junck, J u n k ) l- Biographie * Danzig (Gdansk, Polen) t 5.10.1789 Falkenhagen, nordwestl. Frankfurt/Oder (Altpreußische Biographie gibt 10.5.) Kgi. preuß. Legationsrat co von Behr (f 1767) J. wurde in Danzig geboren. Das Geburtsjahr ist unbestimmt, auch über seine Jugend und Ausbildung ist nichts weiter bekannt. 1762 befand er sich in Portugal und sollte unter dem Grafen Wilhelm von SchaumburgLippe ein selbsterrichtetes Corps im Krieg gegen Spanien führen. Aus dieser Zeit rührt seine intensive Beschäftigung mit dem Portugiesischen her. Im Zusammenhang mit dem Feldzug plante er eine port. Lehrgraminatik, die v.a. für den Gebrauch der Truppen bestimmt war. Der baldige Friedensschluß ließ J. zunächst von dem Projekt Abstand nehmen. Er trat in den preuß. diplomatischen Dienst und wurde 1765 preuß, Resident in seiner Heimatstadt Danzig. Doch nahm er keine vermittelnde Position ein, sondern schürte eher den Konflikt Preußen - Danzig, weshalb der Rat der Stadt bereits 1767 seine Ersetzung forderte. 1771 wurde J. aus Danzig abberufen und zog sich als Privatmann auf sein Gut Falkenhagen zurück, wo er seine Studien über Portugal wieder aufnahm und in der Folge, neben kleineren Aufsätzen zu diesem Gebiet, seine Portugiesische Grammatik herausbrachte. Das ihm von Hirsching (1797) zugeschriebene Buch U eher die Ehe (Berlin 1774) stammt, wie bereits Meusel: Verstorbene vermerkt, nicht von J. sondern von Th, G. Hippel. J,s preuß. Adelsdiplom datiert vom 20.10. 1766. Ab 1771 privatisierte er als : ,Krb- und Gerichtsherr auf Falkenhagen und Wöhrin und als Kanonikus des Oberkollegiatsstift Ib. L. Frau zu Halbcrstadt" (Meusel Verstorbene). Er starb an den Folgen einer Brustwassersucht am 5. Okt. 1789 auf seinem Gut Falkenhagen. 2. Werkbeschreibung J.s Portugiesische Grammatik (1778) ist als Lehrwerk intendiert, wobei er im wesentlichen
dem klass. Paradigma der i at, Schulgrammatik folgt, J. wendet sich in der Vorrede ausdrücklich an Lernende, die „ihren Donat nicht ganz vergessen haben" (I: 6). Wie entsprechende Lehrbücher anderer moderner Sprachen (vgl. Th. —* Arn old) ist die Grammatik in Lautlehre, beginnend mit „Von den Buchstaben und ihrer Aussprache", Formenlehre (Etymologie) und Syntax gegliedert. Für die Aussprache gibt J. Transkriptionen in einer eigenen Lautschrift, der Nagel ,,erstaunliche Genauigkeit" attestiert (Nagel 1980: 363). Der Grammatik angefügt sind Wörterlisten, die zum einen dialektale Sonderheiten, Vulgärwörter und andere von der Norm abweichende Prägungen verzeichnen, zum anderen, dem Lehrzweck entsprechend, ein systematisches Vocabularium (71 S.), geordnet nach dem Schema: Welt, Mensch, Tier ... usw. bereitstellen. Dem Muster der Lehigrammatiken des 18. Jhs. folgt J. auch in der Hereinnahme von 'Dlscursos familiäres' als praktischer Ergänzung des systematischen Teils. J.s Grammatik war das erste deutsche Lehrwerk der port. Sprache und verdient allein deshalb schon einige Beachtung. Im Hinblick auf den allgemeinen Standard der Lehrgrammatiken moderner Sprachen kann man darüber hinaus mit Nagel durchaus von einer gelungenen Arbeit ,,eines Praktikers aus vorsprachwissenschaftlicher Zeit" (Nagel 1980; 365) sprechen. Auf Rüdigers Anmerkungen irn Hinblick auf Vorläufer und Quellen der J.sehen Grammatik - er spricht von einer ersten dt, Portugiesischgrammatik aus dem Jahr 1713 und davon, daß J.s Grammatik „fast ganz aus . Castro new grammar english and portugue.se London 1751" übersetzt sei (Rüdiger III: 121) - kann hier lediglich hingewiesen werden. Auch Rüdiger kennzeichnet im übrigen J.s Arbeit als „sehr brauchbares" Werk (ebd.). 3. Bibliographie 3.1. Werke des Autors 3.1.1. Sprachwiss. Werk Portugiesische Grammatik. Nebst einigen Nachrichten von der portugiesischen Litteratur, und von Bückern, die über Portugali geschrieben sind. 2 Tie in l Bd.
Jung(er)maim
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Frankfurt/0der: C. G. Strauss 1778. 359, 144 S. in 8°. [aus 70: LB Coburg; Sign.: Aleph i8/27] [Teil II; Nachrichten von der portugiesischen Liiteratur ... erschien auch als Separatdruck Frankfurt/Oder: C. G. Strauss 1779]
3.1.2. Sonstige Werke
3.1.2. Sonstige Werke
3.2.1. Literatur zum sprachwiss. Werk nicht ermittelt
„Schreiben über die Bevölkerung Portugals und Madrids", in: Büsching, . F, (Hrsg.) Wöchentliche Nachrichten ... (1778): 381384. - „Über Pombal und Portugal", in: Historisches Portefeuille zur Kenntnis der vergangenen und gegenwärtigen Zeit (1783) l St.: 1-47. - Rüdiger III: 121 3.2.
Wieder-leb ender Folter-H anß ... aus dem Französischen übersetzt, (1724) = Erzählungen, Geschichten, Gasconaden etc. 3.2. S ekun därlit erat ur
3.2.2. Literatur zur Biographie; Bibliographie
GV 71:89. - Schröder: Annaies II: 107; 114 [Held ( l , , 2 , 3,)]
Sekundärliteratur
3.2.1. Literatur zum sprachwiss. Werk Nagel, R.: „Das erste deutsche Portugiesischlehrbuch (1778-79)", in: Historiographie. Lingustica VII (1980): 361-367. - Rüdiger III: 121 3.2.2. Literatur zur Biographie; Bibliographie
JUNKER, FRIEDRICH AUGUST 1. Biographie
* 30.6.1754 Halle/Saale f 8.1.1816 Lehrer, Prediger
Es konnten keine Daten ermittelt werden.
J. wurde am 30, Juni 1754 in Halle geboren. Er war Feldprediger bei dem Kalksteinischen Infanterieregiment, seit 1792 Garnisonsprediger in Magdeburg, zuvor Lehrer am Pädagogium in Halle. Seit 1798 war er Garnisionsprediger und Direktor des Waisenhauses in Braunschweig, Neben anderen Lese- und Schulbuchern verfaßte er auch ein Handbuch der gemeinnützigsten Kenntntsse für Volksschulen, das in drei Teilen erschien.
2. Werkbeschreibung
2. Werkbeschreibung
2.1. Der augenblickliche französische Lehrmeister (17'23) [in Deutschland nicht zu ermitteln]
2.1. Handbuch der gemeinnützigsten Kenntnisse für Volksschulen (3. Tl, 3. Aufl. 1799) Das Handbuch der gemeinnützigsten Kenntnisse für Volksschulen besteht aus drei Bänden. Das erste Buch beinhaltet die Kapitel Wahrheiten der Vernunft und Religion, Naturkenntnisse, lieber Welt und Zeit und Biblische und Religionsgeschichte. Der zweite Band beschäftigt sich mit der Erdbeschreibung und der Geschichte. Der dritte schließlich ist der Grammatik und Orthographie der dt, Sprache gewidmet. In der Vorrede zur ersten Auflage des dritten Teils (S. IXXII), die im September 1792 mit dem Namen Junker, Feldprediger des kochlöblich von
Altpreußische Biographie I: 341, dort noch weitere Quellen. - Hirsching: Handbuch; 150f.; Meusel: Verstorbene [Rauscher (L, 2., 3.)]
JUNG(ER)MANN, KONRAD CHRISTIAN 1. Biographie
2.2. Allzeit fertiger Sprachmeister (1724) [in Deutschland nicht zu ermitteln] 3. Bibliographie 3.1. Werke des Autors 3.1.1, Sprachwiss. Werk
Der augenblickliche französische Lehrmeister. Nürnberg: Seitz 1723 [in Deutschland nicht, zu ermitteln] Allzeit fertiger Sprachmeister Nürnberg: Scitz 1724 [in Deutschland nicht zu ermitteln]
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Junker, Friedrich August
Kalkste.inisch.en Regiments und Garnisionsprediger zu Magdeburg (S. XII) unterzeichnet wurde, werden die zwei Abschnitte deutsche Sprachlehre und Aufsätze und Technologie, Zahl- und Meßhunde (S. IX) angesprochen. Als Adressaten sieht J. vorwiegend Schuler, aber auch Lehrer an. Er schreibt: „Es wäre wohl zu wünschen, daß man anfinge, sich um die Erlernung der Muttersprache an Schulen etwas mehr Mühe zu geben, da der Ausdruck mit den Gedanken selbst so genauer in Verbindung steht. Die gewöhnlichen Regeln sind aber freilich für solche, die noch keine andere Sprache grammatisch gelernt haben, größtenteils so schwer, und werden selbst von den Lehrern nicht immer verstanden. Darum habe ich mich bemüht, alles so einfach zu machen als möglich (...)." (S. IX f.) Das Prinzip der Einfachheit ergänzt er durch das der Übersichtlichkeit. J, arbeitet in seiner Sprachlehre mit vielen Tabellen, Beispielen, Querverweisen, Verzeichnissen und Überblicken. So stellt J. die Wortarten Haupt- oder Nennwort, Geschlechtswort, Beiwort, Fürwort, Zettwori, Nebenwort, Vorwort, Bindewort und Zwischenwort mit ihren Einteilungskriterien im Überblick (A3r) vor, bevor daiin die verschiedenen Dekünationsund Konjugationssysteme sowie die nicht flektierbaren Wortarten mit Beispielen näher besprochen werden (A3v-C2v), Es folgen Kapitel zum Gebrauch einiger Wortarten, zur Verwendung verschiedener Kasus und Tempora und kurze Anweisungen zum dt. Satzbau (C3r-C7r), In einem zweisp. Verzeichniß fremder Werter (C8r-D2v) sind in alphabet. Reihenfolge die dt, Entsprechungen der Fremdwörtern gegenübergestellt. Ihm ist eine kleine Liste schlecht deutscher Wörter (D3r-D3v) angeschlossen, in der die Wortwahl nach den Kriterien schleckt und hesser beurteilt wird. Ausführlich behandelt J. den Gebrauch ähnlicher deutscher Wörter (D3vD6r): „völlig gleichbedeutende Wörter giebt es wohi in keiner Sprache, indem man für denselben Begriff nicht noch ein Wort würde gemacht haben, wenn schon eins da war. was diesen Begriff ausdruckte, Bein ist etwas anderes als Fuß; stecken hat eine andere Bedeutung als stechen" (D3v), In acht Kapi-
teln listet J. alphabetisch geordnete Wortpaare auf, deren semantischen Unterschied er z.B. so erklärt: „Lernen und lehren wird oft verwechselt, so deutlich auch der Unterschied ist. Wer gelehret wird, der lernt etwas. Man kann also nicht sagen, ich will es dir lernen, sondern ich will es dich lehren, Lehren erfordert- hier als Ausnahme den Accusativ' 1 (D5v), Orthographie und Interpunktion der dt, Sprache (E5r-E8v) ordnet J. seiner Sprachlehre unter. Als wichtigste Rechtschreibprmzipien fordert er die Orientierung an der Aussprache und an den besten Schriftstellern: „Schreibe 1) die Wörter so, wie du sie bei den besten Schriftstellern am häufigsten gedruckt findest, und 2) wie du sie nach einer reinen Mundart ausspnchsl-. Beide Stucke muß man zusammennehmen, den die Regel; schreibe wie du sprichst, reicht allein nicht zu, weil die Aussprache in verschiedenen Ländern verschieden ist" (E5r). Daneben mißt er noch der Schreibung nach der Abstammung (E5r) bzw. nach der Verlängerung (E5v) und nach dein Gebrauch (E5r) eine Bedeutung zu. Im einzelnen werden dann Regeln zur Großschreibung, zur Längendarstellung bei Vokabeln, zur Umlautschreibung, zur Konsonantenverdoppelung, zur Ä-Scnreibung, zur c- und ^-Schreibung, zur Unterscheidung von g und ch und zur Worttrennung aufgestellt. Schließlich wird der richtige Gebrauch der Sckreibezcichen (ESv) Punkt, Doppelpunkt, Strichpunkt, Komma, Fragezeichen, Ausrufezeichen, Anführungszeichen, Trennungsstrich, Gedankenstrich, Klammern und Apostroph erklärt. Neben einigen Erläuterungen zu biblischen Textstellen und Ausdrücken (D6vE3v) beinhaltet der dritte Band des Handbuch der gemeinnützigsten Kenntnisse, für Volksschulen noch eine Anleitung zum Tagebuchführen (Flv-FSv) und eine kleine Brietlehre (F6r-G8r). 2.2. Grundlegung zur deutschen Sprachkenntniß für deutsche Schulen (1805) In seiner Vorrede (S. Ulf.) spricht J. Zweck und Adressaten der Grundlegung zur deutschen Sprachkenntntß für deutsche Schulen an: „Eine lange Erfahrung hat mich überzeugt, daß, wenn die Sprachkenntniß in Bürgerschulen einen wirklichen Einfluß auf das richtige Sprechen und Schreiben habensolle, sie schon früh, wenigstens so weit
Junker, Friedrich August
begründet werden müsse: daß die Anfänger die Hauptwortarten mit ihren Veränderungen sicher kennen und unterscheiden lernen. Da nun dieser beim Gebrauch der lateinischen Namen, in niederen Schulen wenigstens, aus vielen Ursachen nicht wohl thuntich ist; so habe ich ganz vorzüglich für meinen eigenen Wirkungskreis, dasjenige unter deutscher Benennung mitteilen wollen, was zur Begründung der deutschen Sprachkenntniß gehört" (S. III). Dementsprechend beschäftigt sich der Hauptteil des Werkes mit den Wortartenj die nach semantischen und syntaktischen Kriterien unterschieden und vorgestellt werden. Dabei teilt J, die dt. Wörter in die drei Klassen Hauptwörter, Betwörter und Nebenwärter ein. Die Hauptwörter gliedert er in das Nennwort (S. 1-10), dasSagewort (S. 11-38) und das Fürwort (S. 39-43). Zu Beiwörtern faßt er das Beiwort des Sagewortes (S. 44-54) und das Beiwort des Nennwortes (S. 55-57) zusammen, Verhältnißwörter (S. 58-62) und Bindewörter {S, 63) bilden die Nebenwörier. Der vierteilige Anhang des Werkes umfaßt die Kapitel Noch Einiges über die Kenntniß der Wortarten (S. 6 5 f.), U eher die nähere Bestimmung der einzelnen Wörter (S. 67), lieber die Verbindung der Worter zu Sätzen (S. 69-71) und Von der Reckischreibung (S. 7274), Während die beiden ersten Abschnitte lediglich die Ausführungen zu den einzelnen Wortarten ergänzen, gibt J, im Kapitel lieber die Verbindung der Wörter zu Sätzen eine knappe Einführung zur dt. Syntax. Dabei definiert er den Satz: „Jede Folge von Wörtern, in welchen von einer Sache etwas gesagt, d.i. bejahet oder verneinet wird, nennt man einen Satz. Z.B. die Sonne scheint. Das, wovon etwas gesagt wird, oder der Gegenstand der Rede, beinhält diesen Namen, und heißt: der Gegenstand. Dieser ist hier die Sonne. Das, was von dem Gegenstand gesagt wird, heißt: die Aussage; diese ist hier in dem Sagewort scheint. In jedem Satze muß also wenigstens Ein Gegenstand und Eine Aussage befindlich seyn" (S, 69). Es folgt eine Aufzälilung der verschiedenen Satzarten, die J. nach der Form und nach dein Inhalt gliedert. Das Kapitel Von der Rechtschreibung schließlich führt Regeln zur Groß- und Kleinschreibung an und empfiehlt die Orientierung am phono-
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logischen, morphologischen und sernantischen Orthographieprinzip. 3. Bibliographie 3.1. Werke des Autors 3.1,1, Sprachwiss. Werke Handbuch der gemeinnützigsten Kenntnisse für Volksschulen. 3 Tie Halle 1787-1792 - 3. Aufl. des 3. Tl Handbuch, der gemeinnützigsten Kenntnisse für Volksschulen. Beim Unterrichte als Materialien und bei Schreibeühungen ah Vorschriften zu gebrauchen. Dritter Theil Erste Abtheilung. Dritte Auflage. Hall«: in der Buchhandlung des Waisenhauses 1799 [S. [II] leer; S. [III]-[VIII]: Widmung an Ludewig Carl von Kalkstein; S, [IX],X-XII: Vorrede zur ersten Auflage; S. XIII-XVI: Jnhali. - S. [1]: VII. Deutsche Sprachlehre und deutsche Aufsätze; S. [2] leer; S. (3][5]: Aussprache, Alphabet, 5 Abschn.; S. [5]-[12]: Nomen, Abschn. 6-19; S. [12]-[15]: Adjektiv, Abschn. 20-26; S. [16]-[18]: Pronomen, Abschn. 27-31; S, [l8]-[34]: Verben, Abschn. 32-59; S. [34]: Adverb, Abschn. 60; S. [35]-[37]: Präpositionen, Abschn. 6165; S. [37]: Konjunktionen, Abschn. 66; S. [38]: Interjektionen, Abschn. 67; S. [38][48]: Vom Gebrauche der Wortarten, Syntax, Abschn. 68-87; S. [48]-[54]: Vom Gebrauche fremder Gorier, Abschn. 88-100; S. [55]-[56]: ... schlecht deutscher Wörter, Abschn. 101-103; S. [56]-[6i]: ... ähnlich er deutscher Worter, Abschn. 104-114; S. [62][72]: Von uneigenthchen Ausdrücken, Abschn. 115-136; S. [73]: Vom Lesen, Abschn. 137-138; S. [74]-[92]: Vom Schreiben Abschn, 139-176 (Orthographie 141-156); S. [93]-[113]: Vom Brtefschreiben, Abschn. 177-217] daran angebunden - Dritter Theil. Zweite Abihetlung, Dritte. Auflage. Halle 1799 [aus 355: ÜB Regensburg; Sign.: 227/D 6351943-3] - 5. Aufl. des 3. Tis 1801 - weitere Aufl. Halle 1804
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Junker, Georg Adam
Halle 1815 Stuttgart 1817 Stuttgart 1819 Halle 1824 Crundhgung zur deutschen Sprachkenntmß für deutsche Schulen, Braunschweig: in der Schulbuchhandlnng 1805, [VI],74 S. [S. [2] leer; S. [IIIJ-IV: Vorrede; S. [V]-VI: Kurze Uebersicht der Wortarten. - S, [1],210; Erster Abschnitt. Von den Nennwörtern; S. 11-38: 2. Von den Sagewörlern; S, 3943: 3. Von den Fürwörtern; S. 44-57; 4. Fön den Beiwörtern; S. 57-62: Sechster Abschnitt. [!] Von den Verhältniswörtern; S. 63-64: 7. Von den Bindewörtern; S. [65], 6674: Anhang, darin: S. [65]-66: L Noch Einiges über die Kenntniß der Wortarten; S. 67-68: 2, U eher die nähere Bestimmung der einzelnen Wörter; S. 69-71: 3. Ueber die Verbindung der Wörter zu Sätzen; S. 72-74: 4- Von der Rechtschreibung] [aus 128: Stifts-Archiv Bibliothek Aschaffenburg; Sign.: R 207] - 2. Aufl. 1811 - 3. Aufl. 1823 3.1.2. Sonstige Werke Lehrbücher 3.2. Sekundärliteratur 3.2.1. Literatur zum sprachwiss. Werk nicht ermittelt 3.2.2. Literatur zur Biographie; Bibliographie Charakteristik einiger jetziiebender preussischer Geistlichen (1796). - DBA 616: 4-6, 14-19. - GV 1700-1910 Bd 71: 103f. - Hamberger/Meusel III; X; XI; XIV; XVIII; XXIII. - NUC pre-1956 Bd 286: 679 [Jahreiß (2.); Spänkuch (I.); Weiß (3.)]
JUNKER, GEORG ADAM 1. Biographie * Oktober 1720 Hanau t 12,4.1805 Fontainebieau Prof. für dt. Sprache V: Johann Heinrich, Kainmerskribent Nach Schulbesuchen in Hanau und Friedberg studierte J, an den Univ. Jena und
Halle/Saale. Zunächst war er als Hofmeister bei den Baronen von EdeLsheim in Göttingen tätig, bevor er 1745 Prorektor der Schule in Hanau und 1746 Rektor daselbst wurde, Er kehrte jedoch in seine frühere Hofmeisterstelle zurück, um seine Zöglinge an die Univ. Göttingen zu begleiten. Am 16. November 1745 erwarb er die Doktorwürde in Philosophie und trat als ord. Mitglied in die Deutsche Gesellschaft in Göttingen ein. 1760 erhielt er die Stelle eines gräfl. Solrnischen Hof- und Regierungsrates in Laubach, Er wechselte dann als Prof. ans Kollegium der Sorbonne in Paris. Zuletzt unterrichtete er in seiner Eigenschaft als Prof. für dt. Sprache an der Ecole militaire. J.s literar.Tätigkeit widmete sich vorwiegend der dt. Sprache, Hauptanliegen war es ihm, seinen Schülern das Deutsche einfach und verständlich beizubringen. Außerdem betätigte er sich als Übersetzer dt. Werke. So übersetzte er J,H. —*Caropes Robinson ins Französische. 2. Werkbeschreibung Aus dem Vorwort des anon, Herausgebers dieser ganz in Französisch abgefaßten Ausgabe von 181)2, die der Werkbeschreibung zugrunde hegt, weil keine der noch von J. verfaßten, früheren Ausgaben greifbar war (s. 3.1,1,), wird deutlich, daß es sich um eine gründliche Überarbeitung der „excellente Grammaire allemande de feu M. Junker" (S. [III]) handelt, die jedoch trotz umfangreicher, im Vorwort erläuterter Veränderungen eine im Kern noch getreue Version der J.sehen Grammatik sein will (lt. Einträgen bei Strieder u.a. war J, zu diesem Zeitpunkt allerdings noch nicht gestorben, s. dazu unter L), Während Grammatiken des Deutschen, von Franzosen und in Frankreich publiziert, in dieser Zeit schon häufiger sind, ist diese von einem Deutschen für Franzosen verfaßte und außer in Paris und zugleich in Straßburg erschienene eine Rarität, auch wenn sie im Vorwort als einen der Gründe für ihr Erscheinen der dt. Sprache attestiert, sie sei neuerdings ,,si interessante sous bien des rapports" {S. IV). Gliederung und Abfolge der Hauptteile Etymologie (S. [lj-240), Syntax (S. 241-375) und Prosodie (S. 376-381) sind zwar traditionell, und auch der Anhang enthält
Junker, Georg Adam
die üblichen Sammlungen von Fabeln (S. 382-385). Sprichwörtern und Redewendungen (S. 385-393), Alltagsdialogen (S. 39S-421), Anekdoten (S. 422-427), Maximen (S. 427444) und Briefen (S. 445-452). Die „Remarques sur quelques Politesses propres ä la tangue aüemande" in diesem Anhang bringen allerdings kontrastive Betrachtungen mit deutlicher Ausrichtung auf die Schwierigkeiten deutschlernender Franzosen. Der kontrastive Aspekt prägt noch klarer die Unterkapitel der eigentlichen Grammatik. Die Laut- und Rechtschreibelehre der Etymologie (S. 1-26) enthalt z.B. ein Faltblatt, das die für Franzosen sicher hinderliche ,,ecriture allemande" zusammenstellt, und auf den S. 23-26 eine Wörterliste zu Rechtschreibeproblemen bei gleich oder ähnlich lautenden Wörtern. Ahnliche Zwecke verfolgen Übersichten und Tabellen bei der morph. Beschreibung der Redeteile, etwa die kontrastive Übersicht zum Genus dt, Substantive (S. 3746) oder die nach sieben Klassen geordnete Orientierung zu den starken Verben des Deutschen (S. 141-158; alphabet.: S. 159-161), die jedoch trotz gewisser Systematik (Einordnungskriterium: Vokalstand des Part, Perf.) an die heute gültige Klassifizierung nicht herankommt. Ähnliche - allerdings weit verbreitete - Schwächen zeigen Erklärungen zur Tempushiidung (S. 135: Imperfekt /ote/ = e aus Part. Perf, ohne ge- plus Personalendung), in denen zahlr. Tempora umständlich segmentiert und Zusammenhänge verdunkelt werden. Bis auf die Klasse der Partikel, unter die J. Wörter wie hieraus, woran subsumiert (S. 234-237), entsprechen die Redeteile Artikel, Nomen, Pronomen, Verb, Partizip, Adverb, Präposition, Konjunktion und Interjektion der üblichen Subklassifizierung. Einige Besonderheiten, etwa die Verbindung AdverbAdjektiv in der Beobachtung, daß man für das Adjektiv einen ,,etat prirnitif ou adverbial :< und einen „etat variable ou nominal" (S. 90) unterscheiden könne, oder die Einordnung des unbest. Artikels zu den Kardinalzahlen (S. 108), fallen zwar auf, sind jedoch typisch für eine Wortklassenmorphologie, die sich wie die von J. offensichtlich um semantischc und relationale Beschreibung bemüht, Innerhalb der Syntax legt J. großen Wert auf die Vermittlung seiner Konstruktionsord-
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nung, die - neben vielen Ausnahmen - zwischen indikativischem Gebrauch, „ordre renvcrsee" (S. 242; später (S. 261) als „ordre signifikatif" für Objekt-Verb-Stellung), interrogativischem und relativischem (im Nebensatz) unterscheidet (S. 241-274), Die Abschnitte zur „Concordance des Mots" {S. 274285) und zu den Rektionsverhältnissen des Deutschen („Regime": S. 285-317) sind noch einigermaßen systematisch, die „Observations'1 zum Gebrauch der übrigen Redeteile (S, 318-372) und zu gramm. Figuren (S. 373375) können den Standard der Morphologie aber nicht mehr halten; es sind bloße Sammlungen von Detailproblemen oder Ausnahmen und wiederholen häufig bereits Gesagtes. Die offensichtlich noch zur Grammatik gerechnete Prosodie bringt auf wenigen Seiten in knappen Regeln das Wichtigste zur Silbenquantität, zum Wortakzent und zu den dt. Reimbesonderheiten. Trotz des prägenden traditionellen Rahmens wird deutlich, daß die Grammatik von J. neue und prinzipielle Erkenntnisse (Nouveaux prmcipes ...) sucht, offenbar mit einigem Erfolg, wie die Aufiagengeschichte zeigt. Allerdings läßt ein Hinweis im Vorwort auf Probleme (S, IV: „embarras") der maitres de languc mit dieser vorn Anspruch her eher wissenschaftlichen Grammatik schließen. Ihnen wird geraten, Grammatik und Unterricht ausemanderzuhalten und Teile, die nur „konsultiert" werden sollen, von denen zu trennen, die „memoriert" werden müssen. Da exaktere curriculare Hinweise jedoch fehlen, muß die Frage offen bleiben, wie Franzosen zu dieser Zeit Deutsch gelehrt wurde, ebenso wie die, welche Adressaten überhaupt Interesse an einem solchen Unterricht hatten. J.s Grammatik war ursprünglich als Konkurrenz zur frz. Übersetzung von -^Gottscheds Grammatik gedacht, worüber es zwischen beiden zu einem Streit kam. Auf eine negative Bemerkung Gottscheds reagierte J, 1766 mit einem Sendschreiben, das u.a. eine selbst verfaßte Rezension seiner Principes für dessen Zeitschrift Das Neueste aus der anmuihigen Gelehrsamkeit enthält. Darin listet er detailliert die Punkte auf, in denen er von Gottsched abweicht und bessere Lösungen gefunden zu haben glaubt. So nimmt er z.B. nur vier Kasus an oder setzt den Infinitiv und
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Justi
nicht den Imperativ als verbale Wurzel an, aus der die übrigen Formen abzuleiten seien. Im Sendschreiben äußert J. auch, daß er an einer dt. Fassung der Principes arbeite.
Remarques critiques swr /es nouveaux pnncipes de la langue allemande Straßburg 1773
3. Bibliographie
3.1.2. Sonstige Werke s. CatGen
3.1. Werke des Autors
3.2. Sekundärliteratur
3.1.1. Sprachwiss. Werke
3.2.1. Literatur zum sprachwiss. Werk nicht ermittelt
Nouveaux principes de la langue allemande Hanau 1760 - 2. Aufl. Frankfurt 1762 - N&uveaux principes de la langue allemande, pour I'us age, de l'ecole royale militaire ... Nouvelle edition. Paris: Musier fils 1762, 2 Bde in 8 3. Aufl. Paria 1768. XVI.796 S. - 4. Aufl. Strasbourg: König 1780. 536 S. - Nouveaux pnnctpes de la langue allemande par M. Junker Ci-devant Professeur de Grammaire ä l'ecole royale militaire, membre ordinaire de Academic royale allemande de Gottingue. Seconde edition, Revue, corrigee et stmplißee, A Paris: chez Amand Koenig, Librairc Quai des Augustins N. 18. A Strasbourg: rneme maison de commerce, Rue du Dome N. 26, 1802. VIII,452 S. l Falttafel. 19,2cm [S. [2]: Warnung des Verlegers vor unerlaubtem Nachdruck; S. [IIIj-IV: Avis de l'editeur; S. V-V1I1: Inhalt. - S. [1],2-240: Premiere partie. Contenani i'Etymologie. S, 241-375: Seconde pariie. Contenant le Syntaxe. - S. 376-381: Trotsieme partie. Contenant un abrege de la prosodic. - S. 382-452: [Appendice], dt.-frz., teils zweisp,, zu inhaltlichen Abschn. s. 2.] [aus 75: StB Nürnberg; Sign.: Phil. 1612 8] [auch vorh. in 15: ÜB Leipzig; Sign.: Gr.ling.rec. 19808] [Kopftitel] Hn. Junkers, Koeniglichen Professors der deutschen Sprache auf der Kriegsschule zu Paris, Sendschreiben an Hn. Professor Gottsched zu Leipzig, Über des letzten Erinnerung wegen der fünften Auflage seiner deutschen Sprachkunst. [Paris 1766] 20 S. [als Fotokopäe aus 7: Niedersächs. SuUB Göttingen; Sign.: 8 Ling. VII, 1503]
3.2.2. Literatur zur Biographie; Bibliographie CatGen Bd 79: 1170-1172. - Hamberger/ Meusel III; X, - Stepf: Juridische Autoren IV. - Strieder: Hess. Gelehrten- und Schriftstellcjyeschichte VI; VII; VIII; XV [Dobnig-Jülch (2.); Held {!.}; Höller (3.)]
JUSTI, JOHANN HEINRICH GOTTLOB VON 1. Biographie * 25.12.1720 Brücken bei Sangerhausen/Thüringen t 21.7.1771 Küstrin (Kostrzyn/Poien) Kameralist V: N.N., f 1720, Kursächs. Akzise-Inspektor Stief-V: Johann Adolar Delius, Provinzialkommissar des Herzogtums Sachse n-Weimar M: N.N., geb. Geitner, f 1754 [ADB: 1753] Die früheste Jugend J.s ist, fast unbekannt, und selbst die wenigen Angaben z.B., daß er Chorschüler in Jena war, müssen bezweifelt werden. Er besuchte das Gymnasium in Quedlinburg, trat dann in sachs. Kriegsdienste, wo er am Feldzug in Böhmen und Mähren teilnahm. Bevor er in den Militärdienst eintrat, hatte er in Jena studiert. Nach dem Krieg studierte er von 1742 bis 1744 in Wittenberg Rechts- und KameralWissenschaften. Nach Beendigung des Studiums, 1747, war er Advokat und Rat der Herzogin von SachsenEisenach in S anger hausen, 1750 folgte er einem Ruf der neugegründeten theresianischcn Ritterakademie in Wien als Prof. für Kameral Wissenschaften. Mit der Stelle war ein Konfessionswechsel verbunden, den er immer leugnete. Wenige Monate später wurde er in Wien zum Lehrer für dt. Beredsamkeit am Theresianurn ernannt. Wegen großer Fehlspekulationen im Silberbergbau sah er sich genötigt, Wien zu verlassen. Ab diesem Zeitpunkt
Justi
schrieb er sich von Justi mit der Begründung, vom Kaiser geadelt worden zu sein. Zunächst lebte er in Leipzig, bekam jedoch 1755 in Götfingen die Stelle eines Bergrats und Polizeidirektors. Zusätzlich gestand man ihm zu. an der Universität Vorlesungen zu halten. Im Sommer 1757 verließ er Göttingen wegen zerrütteter Vermögen s Verhältnisse. Kr begab sich für einige Zeit in däii. Dienste, scheint aber seit 1760 in Berlin gelebt zu haben. 1763 hielt er sich in Hamburg auf. Im Juli 1765 [A D B: März 1766] berief ihn ->Friedrich II. zum Berghauptmann und Oberaufseher der Glas- und Stahlfabriken, doch bald darauf gab es wieder finanzielle Schwierigkeiten, wobei er 1768 zu Unrecht beschuldigt wurde, staatliche Gelder veruntreut zu haben. J. wurde seines Postens enthoben; sein Vermögen wurde beschlagnahmt und er selbst als Gefangener in die Festung Küstrin gebracht. Wegen seines Aufenthaltes in Wien zählte man J. zu den öster. Kameralisten, was nur bedingt richtig ist. Er galt, beeinflußt durch Montesquieu, als Befürworter einer durch Grundgesetze gemilderten absoluten Monarchie. Die Trennung von Polizeiund Finanzwissenschaften brachte ihn in den Ruf eines Verwaltungsfachmanns. Besonders intensiv beschäftigte er sich mit Kreditpolitik. Die wiss. Bedeutung J.s liegt v.a. auf diesem staatswiss. Gebiet, obwohl er auch in anderen Bereichen der Wissenschaft eine umfangreiche literar. Tätigkeit entwickelt hatte, u.a. edierte er eine Bibliothek von Erziehung der Kinder oder publizierte die Abhandlung von dem Zusammenhange der Vollkommenheit der Sprache, 2. \Verkbeschreibung
2.1. Von dem Zusammenhang Der Vollkommenheit der Sprache. (1750) In dieser Abhandlung, seiner Antrittsrede als Prof. der dt. Beredsamkeit am Collegium Thercsianum in W'ien, expliziert J. die rationalistische These vom Zusammenhang der Sprache und der Kultur eines Volkes (cf. Leibniz' Unvorgreiffiiche Gedanckcn). Den Ausgangspunkt seiner Argumentation bildet die für die Aufklärung typische Festlegung der Wissenschaften auf den Zweck, „den Nutzen/den Wohlstand und die Glückseeligkeit der menschlichen Gesellschaft zu beför-
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dern" {S. 4, Anmerkung), J. demonstriert ausführlich, inwiefern die Sprache, da Zeichen unserer Gedanken und alleiniges Kommunikationstnittel, die Wissenschaften determiniert sowie umgekehrt durch die Pflege der Wissenschaften auch die Sprache perfektioniert wird; letzteres zum einen durch intensivere Beschäftigung mit der Einzel Wissenschaft „Sprachkunst", zum anderen aber auch dadurch, daß der „blühende Zustand der Wissenschaften" eine Sublimierung der menschlichen Fähigkeiten und Eigenschaften (i.e. Verstand, Sitten, Empfindungen etc.) und damit der Sprache, da Zeichen der Gedanken, bewirkt. Die „allergenaueste Verbindung zwischen der Vollkommenheit der [Landes-]Sprache und dem blühenden Zustande der Wissenschaften" (S. 21) sieht J, allerdings darin, daß letztere ihren eigentlichen Zweck (Glückseligkeitstopos) nur über die hauptsächlich schriftliche Vermittlung in der Landessprache erfüllen könne, ,,und folglich [...] die Sprache dadurch unvermerckt beständig verbessert, und zu ihrer Vollkommenheit getrieben" (S. 23) wird. Umgekehrt nützt die Perfektionierung der Sprache auch den Wissenschaften, insofern als die Sprache „das Mittel, deutliche Begriffe zu erlangen" (S. 2fi), ist. Kommunikative und kognitive Funktion der Sprache ergänzen so einander und fundieren die Interdependenz von Sprache und Kultur eines Volkes. 2.2. Anweisung zu einer guten deutschen Schreibart (17'55, 21758) J.s Anweisung entstand, wie aus der Vorrede erhellt, aus der Praxis seiner Lehrtätigkeit als Prof. der dt. Beredsamkeit am Collegium Thcresianum in Wien. Die 1. Aufl. erschien 1755 auch in Wien, obwohl J. damals bereits in Göttingen war, die 2, Aufl., die hier Zitatausgabe ist, wurde 1758 in Leipzig publiziert. Das Werk, das ähnlich wie das von —»Glafey (Anleitung zu einer tueltublichen Teuischen Schreibart 1730 u.Ö.) sich hauptsächlich an künftige Praktiker, i.e. Beamte, Juristen, Politiker etc., wendet, besteht aus einem theoretischen Teil und einem praktischen, in dem der Benutzer expressis verbis und per exetnpla „zu allen in den Geschäften vorfallenden schriftlichen Aufsätzen und Ausarbeitungen angeführet" (S, [4] Vorrede, unpag.) wird,
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d.h. zu Briefen, Bittschriften, Dekreten, Appellationen etc. Der theoretische Teil enthält die für Stilistiken üblichen Ausführungen zur Wortwahl, Bau und Verbindung der Perioden, zur Inventio und Disposition sowie zur Elocutio. Eingeleitet wird dieser Teil mit „einigejn] Betrachtungen über die deutsche Sprache und die Sprachkunst" (S. [3J-23), in denen J. das Deutsche als ebenso vollkommen wie die übrigen Kultursprachen zu erweisen versucht, indem er ihr die Eigenschaften einer vollkommenen Sprache (Nachdruck, Reichtum, Regelmäßigkeit und Wohlklang) zuerkennt, die Gründe, warum das Deutsche „bey unsern Nachbarn nach Süden zu" (S. 6) nicht geschätzt wird, diskutiert und einige grammatische Details (z.B. Orthographie) erörtert. Ungeachtet der Qualität des Werkes ist es aus zwei Gründen als wichtiges hist. Dokument im Prozeß der Normierung der dt. Schriftsprache und v.a. der Durchsetzung des meißnischen Sprachideals im süddt. Sprachraum zu werten. Das eine Moment erscheint in der Polemik gegen Glafey und dem von diesem propagierten Kanzleistil: anders als Glafey, dem er die Bevorzugung einer „buntscheckigte[n] Schreibart" (S. 38, Anmerkung g) und „schrecklich lange [r] Perioden" (S. 68) vorhält, operiert J. insbesondere mit der Kategorie „Natürlichkeit": „nichts kann schön seyn, als was natürlich ist" (S. 59). Das bedeutet konkret z.B. die Ablehnung unmotiviert gebrauchter Fremdwörter, wie es der Kanzleistil in extenso vorführte, und die Bevorzugung der ,,natür!iche[n] Ordnung in denen Sätzen und Ausdrücken" (S. 54). Damit stellt er zwei Forderungen auf, denen sich auch —»Gottsched und seine Anhänger verschrieben hatten. Aber nicht nur deren Stilideale propagiert J., auch die von Gottsched in seinen Grammatiken festgelegte Sprachnorm, der das Meißnische zugrunde lag, empfiehlt er seinen Schülern, den zukünftigen öster. Staatsbeamten: ,,Ich p reiße demnach allen denjenigen, die eine gute Schreibart erlangen wollen, zuförderst die Erlernung der Sprachregein an; und ich wüßte ihnen hierzu kein nützliches Buch als des Herrn Professor Gottscheds deutsche Sprachkunst, oder den Auszug aus derselben, anxumthen" (S. 11). Für J. mag diese Empfehlung nahe gelegen haben,
war er doch gebürtiger Sachse; für Osterreich war sie zu dieser Zeit bestimmt noch keine Selbstverständlichkeit, auch wenn Gottsched am kaiserl, Hof großes Ansehen genoß. 3. Bibliographie 3.1. Werke des Autors 3.1.1. Sprachwiss. Werk Abhandlung Von dem Zusammenhang Der Vollkomenheit der Sprache Mit dem Blühenden Zustand der Wissenschaften: Wobey zugleich Zu Anhörung einer Rede Von dem Unzertrennlichen Zusammenhang eines blühenden Zustandes der Wissenschaften mit denjenigen Mitteln, welche, einen Staat mächtig und glücklich machen, Ah mit welcher Auf dem [handschriftl. Eintrag unleserHch, vielleicht: 16ten] des Wint€T=Monaihs in dem K'ayserlich=Königlichen Collegia Theresiano Das öffentliche Lehr=Amt der Teiitschen Beredsamkeit angetreten wird, Alle hohe Beschützer und geneigte Göner [i] der Wissenschaften Unierthänig und gehorsamst einladet Johann Heinrich Gottlob Justi, EhmaHger Fürstl, Sächsischer Eisenachischer Witthums=Rath, und bestirnter öffentlicher Lehrer der teutschen Beredsamkeit und der Landes—Oeconomie bey dem Kayserl. Königl. Collegio Theresiano, Wien: gedruckt bey Joh. Thomas Trattner, Universitäts=Buchdrucker wohnhaft im Schotten=Hof 1750. 30 S. [vorliegendes Ex. nicht vollständig!]. 18,5cm [S. [2] leer. - S. [3],4-30: Text, 22 §§; Text bricht mitten in den Fußnoten zu §§ 22 ab] [aus 25: ÜB Freiburg/Breisgau; Sign.: C 993] Johann Heinrich Gottiobs von Justi, Königl, G roß= Britannisch, und Churfurstl. Braunschw. Lüneburgischen Berg=Raths, und Ober =Policey=Commisarii in Göttingen, Anweisung zu einer guten Deutschen Schreibart und allen in den Geschäften [2. Aufl.: Geschafften] und Rechtssachen vorfallenden schriftlichen Ausarbeitungen, zu welchem Ende allenthalben wohlausgearbeiiete Proben und Beyspiele. beygefüget werden. [Vign.] Leipzig: Verlegte Bernhard Christoph Breitkopf 1755. [16],672,[11] S., l Falttafel 19,6cm [S. [2] leer; S. [3]-[12]: Vorrede; S. [13]-[I6]: Inhaltsverzeichnis. - S. [1]-134: Erster Teil, darin: S. [1]: Zwischentitel: Anweisung zur guten deutschen Schreibart. Erster Theore-
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ttscher Theit. S. [2] leer; S. [3],4-23: Einleitung, welche einige Betrachtungen über die deutsche Sprache und die Sprachkunst in steh enthält; S. 24-49: Erstes Hauptstück. Von der Güte, Schönheit und dem Nachdruck der Worte; S. 49-75: Zweytes Hauptstück. Von der Zusammensetzung oder Verbindung der Worte und Ausdrücke, durch die Sätze und Perioden; S. 76-108; 3. Fort der Erfindung, Ordnung und Schönheit der Gedanken; S, 109134: 4. Von der Schreibart. - S. [l 35], 136672: Zweiter Teil, darin: S. [135]: Anweisung ... Zweyter Practischer Tkcil; S. [136] leer; S. [137],138-155: Erstes Hauptstück. Von der Allgemeinen Ordnung des Vertrages bei allen schriftlichen Aufsätzen; S. 155-203: Zweytes Hauptstück. Von denen Briefen, wie die folgenden Abschnitte jeweils mit zahlr, Beispielen; nach S. 184: l Falttafel: Tabelle vor die Titulaturen: Anreden weit], und geistl, Würdenträger; S. 203-310: 3, Von denenjenigen kleinem schriftlichen Aufsätzen, so der Briefform ähnlich sind [B i 11-, Klage-, Memorialschriften, Reskripte, Berichte, Referate]; S. 311-391: 4. Von ... Aufsätzen, die von der Briefform gänzlich abweichen [Protokolle, Dekrete, Resolutionen, Patente, Edikte, Reglements, Contracte, Traktate]; S, 391-574: 5. Von schriftlicher Verteidigung der Gerecktsame großer Herren [Deklarationen, Kriegserklärungen, Deduktionen); S. 627-672: 7. Von den ffof= und Staats^ Reden, - S. [l]-[8]: Erstes Register der in diesem Buche befindlichen Ausarbeitungen und Muster; S. [!-)]-[! 1]: Zweytes Register. Der vornehmsten abgehandelten Sachen, zweisp.] [aus 154: Staatl. Bibl. Passau; Sign.: Tha (b) 172] - [gleicher Titel wie in der 1. Aufl.] Zweyte verbesserte Auflage. Mit Kömal. Poln, und Ckurfürstl. Sachs, allergnädigstcn Prtvtlegw. Leipzig: Verlegte Bernhard Christoph Breitkopf 1758. [8],676,[12] S. l Falttafel. 19,4cm [S. [2] leer; S. [3)-[8j: Vorrede, von 1755; S. [9]-[l2]: Inhalt. - S. [1]: Zwischentitel; S. [2] leer; S. [1]-134: Erster Teil, Gliederung und Seitenzahlen der einzelnen Abschnitte identisch mit der 1. Aufl. - S. [135]-676: Zwei-
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ter Teil; darin: S. [135]: Zwischentitel; S. [136] leer; S. [137],138-155: 1. Hauptstück; S. 155-204: 2. Hauptstück; S. 205-313: 3. Hauptstück; S. 314-395: 4. Hauptstück; S. 396-577: 5. Hauptstück; S.578-630: 6Hauptstück; S. 631-676: 7, Hauptstück. - S. [l]-[8]: Er sie» Register ...; S. [9]-[l 2]: Zweytes Register] [aus 155: Staatl. Bibl. Regensburg; Sign.: Ling. 457] - weitere Aufl. Leipzig: Breitkopf 1769 Halle 1772 Wien: Trattner 1774 Leipzig 1778 [alle Auflagen sind an zahlr. Bibliotheken im deutschsprachigen Gebiet vorh., Standortnachweise finden sich in der Bamberger Materialsarnmlung]
3.2. Sekundärliteratur 3.2.1. Literatur zum sprachwiss, Werk Rüdiger IV: 172. - Wiesinger, P.: .Zur Entwicklung der deutschen Sprache in Österreich, in: D. Nerius (Hrsg.): Entwicklungstendenzen der deutschen Sprache (Berlin 1984): 229,244,248. - ders.: Die Einführung der allgemeinen deutschen Schriftsprache m Österreich, in: Im Zeichen der ungeteilten Philologie, FS Karl Mollay (Budapest 1993): 393-410
3.2.2. Literatur zur Biographie; Bibliographie ADB XIV: 747-753 [Inama]. - DBA 617: 1655, - Denina: La Prusse litieraire II,S. Hirsching: Handbuch III. - Jöcher/Adelung II: 2358-2362. - Meusel: Verstorbene VI: 353-359. - NDB X: 707-709 [Dittrich, dort zahlr, Literatur zu den kameralwiss. Leistungen J.s]. - Pütter I, II. - Rotermund: Das gelehrte Hannover II. - Schmidt, H,: J.H.G v.J., em vergessener Vertreter der deutschen Aufklärung, in: Wissenschaftliche Zeitschrift der M artin-Luther- Universität H alle-Wittenberg, G es.-Sprach w. X/l (Febr. 1961): 273-279. - Stepf: Juridische Autoren IV. - Weidlich: Lexicon [Held (1.); Holler (3.); Weiß (2.)]
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Kaliszewski
KALISZEWSKI, ADAM PIOTR (Ordensname: Celestyn) 1. Biographie
3.1.2, Sonstige Werke K. beschäftige sich auch mit histor. Themen (vgi. Estreicher XIX)
* 26. Febr. 1725 Malezyce [Estreicher: 1724] t 14. April 1767Lukow Pädagoge, Lexikograph, Reehtshistoriker
3.2. Sekundärliteratur
K, trat 1739 in ein Kloster des kath. Lehrordens der Piaristen ein, wo er in den Humaniora und in Philosophie unterrichtet wurde. Von 1746-48 studierte er Theologie und arbeitete als Lehrer am Collegium Nobilium in Warschau. In dem Zeitraum von 1748 bis 1755 war K. bei verschiedenen Institutionen als Lehrer tätig. 1755 kehrte er an das Collegium Nobilium zurück, wo er Geschichte, Geographie und Rhetorik unterrichtete. K., der neben seiner Muttersprache auch Deutsch- und Französischkenntnisse hatte, war zuletzt Leiter eines Seminars in Lukow, wo er am 14, April 1767 verstarb.
3.2.2. Literatur zur Biographie; Bibliographie
2. Werkbeschreibung
Nomtnclator quatuor Linguarum GMicue, Polonicae, Germanicae et Latinae (1757-08) K.s viersprachiges "Omenctator, der bis 1800 in 7 Auflagen erschien, besteht aus 4 Teilen: Einem Wörterbuch, das für die Belange der Aristokratie eingerichtet ist (K. war Lehrer am Warschauer Collegium Nobilium), einer Sammlung historischer Erzählungen und Anekdoten und einer Briefsammlung, Der letzte Teil enthält, lateinische Gedichte, die K, in die neuen Sprachen übersetzt hat. [vorhanden in mehreren polnischen Bibliotheken, u.a. in Lublin und Krakau.) 3. Bibliographie 3.1. Werke des Autors
3.1.1. Sprachwiss. Werk Nomenclator quator Linguarum Gallien?,, Polonicae, Germamcae ei Latinae, Lecüssimae Collegii Nobilium Varsaviensis Sckolarum Ptarum juveniuttGarsaviae [Warschau] 1757-58. (weitere Aufl. s. Estreicher XIX, der auch dt., frz. und poln. Titel anführt) (vorhanden in mehreren poln. Bibliotheken, u.a. in Lublin u. Krakau. Dort nicht ausleihbar.]
3.2.1. Literatur zum sprachwiss. Werk
keine ermittelt
Estreicher XIX: 63-65. - Poslki Slovnik Biograficzny XI: 478 f. - Stankiewicz (1984): 52 [Dörfler (1., 2., 3.)]
KALL, JOHANN CHRISTIAN· 1. Biographie
* 24.11.1714 Charlottenburg t 06.11.1775 Professor für orient. Sprachen u. Justizrat V: Abraham, 1677-1757, Prediger K. besuchte die Schule in Flensburg und erhielt zusätzlich Unterricht von seinem Vater in Theologie, Philosophie und in orient, und neueren Sprachen. 1732 begann er das Studium an der Univ. von Jena. Den Plan, 1735 nach Holland und England zu reisen, gab er auf, da er von Christian VI. als Informator der königlichen Pagen nach Kopenhagen gerufen wurde. Im Jahre 1738 wurde er Instruktor des dän, Kronprinzen. Ein Jahr später übernahm er an der Univ. Kopenhagen eine Professorenstelle für das Hebräische und andere orientalische Sprachen. Zugleich verwaltete er his 1749 das dortige Sekretariat, 1751 und 1752 hatte er das Dekanat der phiios. Fakultät- und 1754 das Rektorat inne. Der König ernannte ihn 1753 zum Justizrat und im Jahr 1754 verlieh er ihm den Titel eines Konferenzrates. K.s wiss. Oeuvre beschäftigt sich ausschließlich mit den orient. Sprachen und dem Griechischen. 2. \Verkbeschreibung
Fundamenta. linguae Arabicae (1760) Die Arabischgrammatik verwertet nach dem Vorwort, das Christian Friedrich de -^-Schnurrer, S. 73f. abdruckt, die Studie von Christian Schnabel: Epistitlae quaedam et pariicula prima Agrumiae (Amsterdem 1755/56), der ein arab. Werk mit arab. Kommen t a-
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ren und lat. Übersetzung aus einer Pariser Handschrift publizierte. Der arab, Grammatik von Thomas Erpenius, hrsg. von Albert Schultens, folgt K. nicht völlig. Als Lexikon benützt er den ,,Golius", hrsg. von Edmund Castellus (London 1669). Die 36-seitige Grammatik beginnt mit einer knappen Schrift- und Lautlehre, Nunation, Gazma, Tasdid, Hamza Wasla und Madda. Kap. 2 stellt Regein für die Grapheme Auf, Wä' und Yä1 zusammen, die Mutationen von Vokalen bewirken. Im Verbalsystcm betont K. bei den 13 Stämmen das Fehlen des Passivs im Stamm IX und XI, er beschreibt kür?, die Bedeutung der einzelnen Stämme (§21). Er setzt im Aktiv fünf ,,Tcmpora'; an; Präteritum, Futur, Imperativ, Partizip und Infinitiv. Das Präteritum trägt die Indikativbedeutungen Präsens, Imperfekt und Futur. Mit dem prafigierten Verbum kann bildet es Plusquamperfekta, ferner beschreibt K. die Verwendung des Präteritums bei bestimmten Partikeln. Das Futur hat oft präsentische Bedeutung, tritt ebenfalls mit bestimmten Partikeln auf. Als Paradigma wählt K. na.]Kollar, Hungaro Neosoliensi, Augustae Bibliothecae Vindobonensis Custode. Vindobonae: ex typographeo oriental] Schilgiano MDCCLVI [1756], Bd : [14},256 S., Bd II: 252,[1] S.] [aus 54: Staatt. Provinzialbibliothek Amberg/ Oberpfalz; Sign,: Linguae As, et Afr. 49] Diss. I ei // de voce K »33. Hafniae [Kopenhagen] 1739. et 1741 4. De vario usu vocis O* n 1*1 eiusque varia inicrpretaiione apud LXX . Hafniae [Kopenhagen] 1744. 4. Pro simplicitale linguae Hebraeae av vocahulorum eins. Hafniae [Kopenhagen] 1744. 4, 3.1.2. Sonstige Werke Exegetische Arbeiten zu Bibel, LXX, hebr. Bibelhandschriften und arab. Literatur und Philosophie. 3.2. Sekundärliteratur 3.2.1. Literatur zum sprachwiss. Werk Christian Fr. de Schnurrer: Bibliotheca Ärabica (Halle 1811 = Amsterdam 1968) 3.2.2. Literatur zur Biographie: Bibliographie DBA 623: 6-10. - GV 1700-1910 Bd 72: 139. - Jöcher/Adelung III: 55. - Mensel: Verstorbene VI: 404-405. - NUC pre-1956 Bd 288: 311-312. [Angerstorfer (2.); Held {!.); Holler (3.)]
KALMAR, GYÖRGY 1. Biographie * 1726 in Tapolzoso (Tapozosd/ Ungarn) f 1781 Orientalist. Sprachforscher
K. entstammte einer alten ungar. Adeisfamilie. Er studierte an der Univ. Leyden v.a. orient. Sprachen und brachte den Großteil seiner Zeit mit Reisen zu, Neben seinem Hauptwerk, einem Universalsprachentwurf, hat K. eine noch hebr. und eine wng. Grammatik verfaßt (s, 3,1,1.), 2. Werkbeschreibung Praecepia grammatica atque specimina imguae phüosophicac (1772) Wie K. im „Avertissement" zu seinem gramm. Entwurf und Proben einer philos. Sprache selbst betont, handelt es sich hier nur um die Skizze eines größeren Werkes, das im Manuskriptstadium schon vorhanden gewesen sei (mit einem Umfang von ca. 200 Seiten) und das auf Lateinisch und Französisch publiziert werden sollte; dazu ist es jedoch nicht gekommen. Ais Grund dafür dürften die beträchtlichen Kosten für die Hersteilung der für die typographische Abbildung der begriffsschriftlichen Zeichen ( „characteres") notwendigen Lettern gesehen werden. Bibliographisch nachweisbar sind nur eine ital. (1773) und eine dt. Fassung (1774) (s. 3.1.1.), die etwa doppelt so umfangreich sind als die vorliegende. K.s Hauptziel 1st es, die indefinit große Menge der Simplicia und deren Komposita und Ableitungen seines Begriffssystems durch lat., griech. sind hebr. Buchstaben, Buchstaben Varianten (z.B. systematisch beschädigte Buchstabcnformen), Buchstabensequenzen und Sonderzeichen, die teilweise ikonisch motiviert sind, regelgemäß abzubilden (da die entsprechenden Abbildungen in der vorliegenden Kopie nicht komplett enthalten sind, ist eine genauere Beurteilung erschwert). K, nimmt an (S, 3), daß er auf der Basis von ca. 400 Primitivzeichen sein Ziel erreichen könne, K. hofft, daß seine Begriffsschrift als universelles Kommunikationsmittel dienen könnte. Er versucht auch (allerdings ohne genauen Nachweis) zu zeigen - er zählt dazu Dutzende der zu seiner Zeit bekannten Sprachennamen auf -, daß die von ihm vorgeschlagenen Kategorien und Begriffe und deren regelgeleitete Veränderungen (Sekundär- und figurative Bedeutungen) in fast allen Sprachen zum Ausdruck kommen.
Kalmar
K, macht auch Vorschläge wie Eigennamen zweckmäßig abgekürzt werden können, dabei können auch heraldische Symbole auftreten. Für K. sind Substantive und Adjektive grundlegend; an nächster Stelle folgen Partikel, dann Verben. Er verweist dazu auf traditionelle philos. Positionen; gleichwohl erkennt er in den serait. Sprachen die Priorität verbaler Wurzeln. Besondere Sorgfalt verwendet K. auf die begriffsschriftlich detaillierte Repräsentation der „verbomm adfectiones" (§Xf.). Es geht dabei um die Kategorien Person, Tempus, Modalität, Aktionsart, etc. In § XII gibt K. einige Regeln zur Serialisierung begriffsschriftlicher Konstituenten in Sätzen: z.B. der Kopf einer Phrase erscheint grundsätzlich links; Aussagesätze sollen grundsätzlich der Abfolge SVO genügen. K. schließt seine Skizze mit knappen Hinweisen auf die Darstellung verschiedener Zählkategorien und poetischer Formen. (Die begrifTssehriftlichen Text tafeln, die Zitate von Naturwissenschaftlern wiedergeben sollen, fehlen.) 3, Bibliographie 3.1. Werke des Autors 3.1.1. Sprachwiss, Werke Instituiiones sacrac linguae Grammatical, graecae hac inscriptions: ~/ , ... Halle 1767 [in Deutschland nicht zu ermitteln] Prodomvs idiomat™ scythico-mogorico-ckvno(sev, hvnno) avarici. Sive, adparatvs criticva ad lingvam hvngaricam. Adcedit Lex Poettca de Versa et Ligata Oratione Hungarica: item Poema Hungaricum de Statv Hominis inegro et corrupto; caeleris; turn if, Excellentia Linguae Hungaricae, alque ntih Liberorum educations; ex aliis; uersibus 4^34, iisque heroicis, instiiutum. Deinde, Mantissae loco, ex Hinerario XX. annortim Arguments quaedam uerstbus 990, itidem keroicis, proponuntur. Avctore Georgio Kalmar Philologe·, e Comit, Veszpr, Cum facultate Superiorum. Posonii [Posen]: svmtib. loannis Michaelis Landerer M.DCC.LXX. [l770].(20],324 S. 19,7cm [Titel bis ad lingvam Hvngaricam in Majuskeln]
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[S. [2] leer; S. [3],[5]-[8]: Widmung, dem Principi, Domino Alberto, Poloniae et Ltthvaniae Principi Regio ...; S. [9]-[20]: Praefatio. - S. [l],2-44: Sectio L De. Liieris, erarum que potestate. - S. 44-46: Sectio H. De Syilabarum dtuisone aique collectione. - S. 46-78: III. De Nomine, et iis, quae ilii adcidunt. - S. 79-83: IV, De Numeris. - S. 84-95: V. De Pronomine, - S. 96-115: VI. De Verbo, et Modorum, ac Temporum Personarum que formations ac mdole. - S. 115-121: VII. De Verbomm cum primis deriuatorum aiquc composüorum. - S. 138-161: IX. De. modo Verba infleclendi. - S, 162-177: X. De Particulis . - S. 177-183: XI. De Syntaxi. - S. 183-203: XII. De Metro. - S. 204-386: Gedicht in 4634 Versen. - S. 427-324: Nachwort, lat.] (aus 12: Bayer. SB München; L. rel. Hung. 1502] Praecepta grammahca atqve specimina lingvae pkilosopkicae sive vniversahs, ad omne vitae genvs adcommodatae. Avctore Georgio Kalmar, V.D.M. nobile hvngaro de tapoltzafo (deo et proximo.) [Vign.] svmtibvs favtorvin berolini degentivm Berolini et Lipsiae [Berlin und Leipzig]: apvd D. lacobaeer, typographvrri MDCCLXXII [1772]. [S. [2] leer; S. [3]: Avertissement; S. [4] leer. S. [l],2-55: Praecepia grammatica ..., XII §§; S. 56-58: Praeter inter spersa hie et it lie erempla, ampltoris speciminis gratia, quasdam ßni pericopas, quae incisos Tabulae Ildae, Textüs interpreteniur, adiicio. - S. 58: Druck vermerk: Typts expressit GKORGIVS IACOBVS DECKER, Typograpkus Regus] [aus 12: Bayer. SB München; Sign.: L.rel. 386] - ital. Ausg, Precetti di grammatica per la lingua, filosftca, o AI« universale, proprta per ogni gcnere di vita ... Roma: nella stamperia di Paolo Giunchi 1773. XXIV, 122,[2] S. 6 Tafeln 21 cm - dt. Ausg. Grammaticahsche Regeln zur philosophischen oder allgemeinen Sprache, da3 ist, der Sprache aller Voelker Zeiten und Lebensarten ... Wien: gedruckt bey Joseph Kurzböck, k.k. illyr, Hofbuchdrucker und Buchhändlern 1774. [2],XXIV,114 S. 6 Tafeln 21 cm
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Kandier
[vorh. an Wiener St- und LB; Sign.; A 17,832; nicht verieihbar] 3.1.2. Sonstige Werke s, Wurzbach X 3,2, Sekundärliteratur 3.2.1. Literatur zum sprachwiss. Werk Sondermann, F.: Pasigrapkie in Deutschland um 1800, in: Mitteilungen der Arbeitsgruppe für das 18. Jh., l.Jg. (1991): 1-68, - Strasser, G,F.: Lingua Universalis - Kryptologie und Theorie der Universalspracfien (Wiesbaden 1988) 3.2.2. Literatur zur Biographie; Bibliographie GV 1700-1910 Bd 72: 153. - Luca: Das gelehrte Österreich 1,1. - NUCpre-1956 Bd 288: 374. - Wurzbach X [Brekie (2.); Seitz (L); Weiß (3.)]
KANDLER, AGNELLUS [auch: Cändler o. Kandier] 1. Biographie * 16.08.1692 Regensburg t 19.02.1745 München Katholischer Theologe V: Johann, Gesandter bei der kurbay. Reichstagsgesandtschaft in Regensburg K. besuchte zunächst die Schule in seiner Vaterstadt. 1707 trat er in den Augustinerorden ein und studierte dort Philosophie und Theologie. Im Augustinerkloster in München war er 4 Jahre lang als Dozent für Theologie und Philosophie tätig, bis er dann als Bibliothekar der Klosterbibliothek vorstand, 1737 wurde er Novizenmeister. Als Oberer und Nonnenbeichtvater versetzte man ihm 1739 ans Kloster Viehbach. Kurze Zeit später kehrte er als Sekretär der bayerischen Augustinerprovinz nach München zurück. 1743 wurde ihm das Amt des Provinzialen übertragen. Seit 1720 war er Mitglied der literarischen Gesellschaft in München, die ihre Schriften unter dem Titel Parnassus boicus herausgab, K,s besonderes Interesse galt der Geschichte. Während seiner Tätigkeit als Bibliothekar bestand sein großer Verdienst darin, daß er die Klosterbibliothek im Bereich Geschichte stark erweiterte. In Viehbach sammelte er die alten
Klosterurkunden, um eine Chronik von Viehbach zu verfassen. Daneben arbeitete er an einer weltlichen und geistlichen Geschichte und trug Material für eine Literaturgeschichte seines Ordens zusammen. Zahlreiche Schriften veröffentlichte er im Parnassus boicvs, neben mehreren biogr, Werken u.a. eine Regensburger Kirchenhistony und Einige Anmerkungen über die Teuische Sprache. 2. Werkbesehreibung Einige Anmerkungen über die, Teutsche Sprach (1736) K.s Anmerkungen befaßen sich mit der Frage nach dem richtigen Hochdeutsch und dessen Realisierungsmöglichkeiten. ET argumentiert dabei, wie schon das Publikationsorgan, der Parnassus Boicus, vermuten läßt, gegen den Primatanspruch des Obersächsischen, indem er sich auf einen pluralistischen Standpunkt stellt und konstatiert, daß die „Gleichförmigkeit der Sprach" (S. 67) weder gegeben noch realisierbar sei (er verweist insbesondere auf die „zwey Haupt=Dialectos" (S. 68), das Nieder- und das Oberdeutsche), Trotzdem nimmt er ebenso wie —»-Hieber die Existenz des Hochdeutschen an, einer überdialektalen Sprachnorm, die „annoch auf keinen vesten und unbeweglichen Fuß gesetzet" (S. 69) sei, da die „Gelehrten", die prädestiniert zu deren Ausbildung wären, ihre qua Herkunft jeweil unterschiedlichen Dialekteigentiimlichkeitcn „mit unter!avifFen" (S, 69) lassen. Er diskutiert dann die Bemühungen zahlreicher gelehrter Gesellschaften, „ein allgemein verbesserte/durchaus gleichlautende Mund= und Schreib^ Ordnung in Teutschland einzuführen" (S. 70), die ihm ans drei Gründen verfehlt erscheine, obwohl er auch Verdienste konzediert: erstlich seien die bestehenden Gesellschaften regional gebunden, so daß „unpartbeyische Erwäg- und Erwählung" (S. 71) in sprachlichen Fragen nicht erwartet werden könne; zweitens sei bei ihnen ein „Abgang genügsamen Fug/ M acht und Rechts etwas zu verändern, einzuführen oder zu verwerfen" (S, 71} zu konstatieren, ein Mangel, der nur bei einer Gesellschaft, die mit kaiserl. Autorität ausgestattet sei, behoben werden könne (er verweist auf das Beispiel der Academie franchise); drittens er-
Kauffmann
mangele es „einer sicheren Richtschnur und Muslers, nach welchem die teutsche Sprach geordnet/gebesseret, und ausgeschliffen mochte werden" (S, 73), was sich an den differierenden Norm Vorstellungen Oberdeutschlands (vgl. dazu —»Hieber) und „denen Herren Lutheranern" (S. 74) zeige; für die obersächsische Norm betont er ausdrücklich, daß sie sich nach „Luthers Willkuhr" (S. 74) richte und daher nicht maßgebend sein könne für die Katholiken (an solchen Stellen merkt man deutlich, daß es der konfessionelle Gegensatz ist, der für K. ausschlaggebend ist); außerdem sei die dem Obersächsischen eigentümliche „Lieblich— und Zärtlichkeit" (S. 75) kein genuines Merkmal der deutschen „Helden=Sprach" (ebd.), womit er legitimiert, daß er seinem bair, Sprachgebrauch treu bleibt. 3. Bibliographie 3.1. Werke des Autors
3.1.1. Sprachwiss. Werk Dreyßigslcr Bericht / Einige Anmerckungen über die Teuischt Sprach, [von Agnellus Kandier], gezeichnet: A.K,A. in: Nre.u=fortgesetzter Parnassus Boicus, Oder Bayrischer Musen=ßerg, Worauf verschiedene Denk= und Leßwürdigkeiten auß der gelehrten Welt/ Zumahlen aber auß denen Landen zu Bayrn abgehandelt werden, Fünffte Versammlung ... München ... 1736 {V. Bdj: 67-76 [aus 76: Thurn und Taxis, Sign,: III A35] 3.1.2. Sonstige Werke
verschiedene Schriften im Parnassus boicus 3.2. Sekundärliteratur 3.2.1. Literatur zum sprachwiss, Werk Blackall, Eric A.: The Parnassus Boicus and the German Language, in: German Life & Letters VII (1953/54): 98-108. 3.2.2. Literatur zur Biographie; Bibliographie Baader: Das gelehrte Baiern l, - DBA 624: 362. - NUC pre-1956 Bd 88: 693 [Gräßel (3.); Held (L); Weiß (2.)]
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KAUFFMANN, WILHELM
1. Biographie *? t?
Über K.s Leben konnte in der einschlägigen Sekundärliteratur nichts ermittelt werden. 2. Werkbeschreibung Kleine Zuschrift übtr den, in der deutschen Sprache richtig zu befolgenden Unterschied ... (1788) Im Vorwort „Verehrungswürdige Herren Schriftsteller, Verfasser der deutschen Sprachlehren und Herren Recensenten" äußert sich K, zum Zweck seiner Schrift: „Viele, warlich recht viele vom löblichen Mittelstande wünschen sehr, richtig Deutsch zu wissen [...]. Allem ihre Geschäfte erlauben es nicht, Tage lang in den für sie zu gelehrten Büchern ohne Nutzen zu blättern, und ohne das eigentliche Wort zu finden, woran ihnen etwas gelegen deshalb ist ein buchstäbliches Register für die ersten Anfänger nöthig. Die Regeln müssen so einfach als deutlich; das Buch selbst muß sehr wohlfeil, daß es der geringere kaufen, und so klein als möglich sein, daß es der Anfänger stets bei sich tragen, und über jedes Wort beim Denken, Sprechen und Schreiben nachschlagen kann" (S. [3]f.) Das Werk gliedert sich dann - nach einem vorgelagerten Brief „Lieber Karl!" (S. 5-13) - in einen Grammatikteil „Regeln zu dem rechten Gebrauch des Akkusativs und Dativs" (S. 1424) und einen Lexikonteil „Zu der bestimmten Absicht vollständiges Wörterbuch, wo rinn alle diejenigen Handlungen und Beschaffenheiten, folglich Zeit= und Umstandsworter enthalten sind, weiche entweder im Akkusativ oder im Dativ stehen. Zusammengetragen von W.K. in G. S. " (S. 25-60). In der „Vorerinnerung" (S. 27f.) beschreibt K. die Anlage semes Wörterbuchs: es ist alphabetisch geordnet nach Verben und Präpositionen, die entweder den Akkusativ oder den Dativ erfordern. In Beispielsätzen wird der konkrete Kasusgebrauch verdeutlicht. Die verschiedenen Kasus des Deutschen erklärt K. im Brief „Lieber Karl". Dabei geht er vom 6-KasusSystem der lateinischen Sprache aus, erläutert
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Kauschke
aber, daß im Deutschen der Vokativ mit dem Nominativ identisch sei und der Ablativ durch die Präposition ausgedrückt werde (S, 6). In einer Tabelle „Von der Deklination oder Abweichung der Wörter zwischen Akkusativ und Dativ" (nach S. 12) werden Flexionsmuster für Personal- bzw. Possessivpronomen, bestimmte und unbestimmte Artikel und Adjektive aufgelistet. Jm Kapitel „Regel zu dem rechten Gebrauch des Akkusativs und Dativs" schließlich nimmt K. eine Einteilung der Verben (S, 14-17) und Präpositionen (S. 18-24) nach semantischen Kriterien vor, auf die er sich im Wörterbuch dann bezieht.
3. Bibliographie 3.1. Werke des Autors 3.1.1. Sprachwiss. Werk Kleine Zuschrift über den, in der deutschen Sprache richtig zu befolgenden Unterschied zwischen dich und dir, mich und mtr, den und dem, sze und ihnen, auch zwischen für und vor, nebst kurzgefaßten Regeln und zweckmäßigem Wörterbuche von W.K. in G,S. Zerbst, gedruckt bey Andreas Abel Füchsel. 1788. 60 S. [S. [2] leer; S. [3]-[4]: Verehrungswürdige Herren Schrifistellert Verfasser der deutschen Sprachlehren und Herren Recensenten!. - S. [5],6-13: Überschrift: Lieber Karl [Einleitung]; - Tabelle Dativ/Akkusativ-Formen zw. S. 12 u. 13, - S. 14-24: Regeln zu dem rechten Gebrauch des Akkusativs und Dativs; S. 14-. . Von de.n Zeitwörtern; S. 18-24: B. Von den Umstandswörtern. - S. [25]: Zwischentitel: Zu der bestimmten Absicht vollständiges Wörterbuch, worinn alle diejenigen Handlungen und Beschaffenheiten, folglich Zf.ii= und Umstandswörter enthalten sind, welche entweder im Akkusativ oder im Dativ stehen. Zusammengetragen von W.K. in G.S,; S. [26] leer; S, [27]-[28]: Vorerinnerung; S. [29],3060: Text Wörterbuch] [Mfilm aus 14: Sachs. LB Dresden; Sign.: Lingu. Germ. rec. 410] 3.1.2. Sonstige Werke
keine bekannt 3.2. Sekundärliteratur 3.2,1. Literatur »um sprachwiss. Werk keine bekannt
3.2.2. Literatur zur Biographie; Bibliographie GV 1700-1910 Bd 160: 658 EJahreiß(I.,2., 3.,); Weiß (3.1.1.)}
KAUSCHKE, JOSEPH 1. Biographie * 22.5.1733 Thum/Sachsen f ? bei Gleiwitz. Pädagoge und Ökonom K. studierte die Humaniora (die 7 freien Künste) in Sagan (Zag an/Pole n) und Groß Glogau (Glogow/Polen). Während des siebenjährigen Krieges verdiente er sich seinen Lebensunterhalt als Musiker in Polen. Nach Schlesien zurückgekehrt, schickte ihn der Abt —^elbinger. der sich um eine Verbesserung des Schulwesens bemühte, nach Berlin, damit er sich an der dortigen Realschule mit der Unterrichtsmethode in Latein, Deutsch, Französisch, Geographie und Geschichte vertraut machte. Ab 1764 war er dann als Prorektor an der Schule in Sagan angestellt, Später arbeitete er als Sekretär bei Felbmger, der ihn 1774 als Secretarius literarius mit nach Wien nahm. K. unterstützte den Abt bei der Einführung der Saganischen Lehrart an den dortigen Trivialschulen und bei der Ausarbeitung der dazu erforderlichen Lehrbücher. Bereits im Jahre 1773 [Jöcher: 1775] hatte ihn die Saganische patriotische FürstentumsSocietat zu ihrem Sekretär ernannt. Zuletzt lebte er als Ökonom bei Gleiwitz (Gliwize/Polen), K. hatte großen Anteil an den von Felbinger edierten Schul- und Lehrbüchern. Er selbst gab zwei Werke über das Schulwesen heraus und eine auf —»Gottsched basierende Abhandlung über Orthographie, 2. Werkbeschreibung Tabellarische Abhandlung von der Teutschen Orthographie (1773) [in Deutschland nicht zu ermitteln]
3. Bibliographie 3.1. Werke des Autors 3.1.1. Sprachwiss. Werk Tabellarische Abhandlung von der Teuischen Orthographie, nach den Grundsätzen der
K au U
Sprackkunst des Hrn. GoUsched's Sagan o.J. [in Deutschland nicht zu ermitteln] 3.1.2. Sonstige Werke Abhandlung von den Pflichten der Schulmeister (1766) sowie Gedanken über die Schlesisch—katholischen Schulen überhaupt (1773) 3.2. Sekundärliteratur 3.2.1. Literatur zum sprachwiss, Werk keine 3.2.2. Literatur zur Biographie; Bibliographie Bcrncr. - DBA 632: 249-256. - GV 17001910 Bd 73: 263 - Hamberger/Meusel IV: 47-48. - Hirsching: Handbuch III: 192. .lochet·/ A dehing III: 132-133. - Meusel: Verstorbene VI: 441-442. - Streit (1776). - Wurzbach XI [Gräßel (3.); Held (1.)]
KAUTZ, KONSTANTIN FRANZ FLORIAN ANTON VON 1. Biographie * 21.5.1735 Lichtenthal (bei Wien) t 28.1.1797 K. studierte bei den Jesuiten in Brunn und bei den sogenannten Oberjesuitcn in Wien. Er wechselte an die dortige Universität, wo er sich zunächst der Medizin, anschließend den Rechtswissenschaften widmete. Nach Beendigung des Jura-Studiums hielt er Privatvorlesungen ab. 1772 wurde K. zum kaiserlich königlichen Hat und zum Beisitzer der Bücherzensurhofkommission ernannt. 2. Werkbeschreibung K.s sprachwiss, üuevre besteht aus zwei Arbeiten zur Etymologie des Wortes Österreich: die Abhandlung (fetter das Wort Oesterreich wurde zweimal aufgelegt, 1760 und nochmals, vermehrt und verbessert 1771 (Zitatausgäbe); derselben Thematik widmete er sich abermals im Anhang zu seiner Darstellung Ueber die, wahre Epoche der eingeführten Buchdruckerkunst zu Wien (1784: 19-22). —»Gottsched hatte sich in der Sprachkunst (1748 u.ö.) und in den Beobachtungen über
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den Gebrauch und den Misbrauch vieler deutscher Wörter und Redensarten (1758) dahingehend geäußert, daß die erste Konstituente Öster- entweder von Ister, dem lat. Namen der Donau, oder aber von dem lat. Wort austma 'Süden' herrühre. Beide Etymologien läßt K. nicht gelten: er deutet, wie auch später das Grimrnsche Wörterbuch, das Kompositum Osterreich als 'Reich im Osten, Ostreich' etc., wobei er das Determinans Osier auf zwei Morphemvarianten von Ost nämlich Oesi und Osier zurückführt , und das Determmatum -reich nicht als Bezeichnung eines politischen Gebildes wie in „Königreich", sondern nur einer „Strecke Landes" (1771: 11) verstanden wissen will. Anfang des 10. Jh. konstituierte sich dieser Name in seiner heutigen Bedeutung, Dieselbe Argumentation verarbeitet K. nochmals im Anhang zu seiner Schrift von 1784, mit dem er „gegen einen auswärtigen Angriff der Rechtschreibung" (1784: 19) des Wortes Osterreich vorgeht. In Meusei, Historische Literatur, VI. Stück, 1783: 53 (Angabe nach K.) war für die Schreibung Ostreich oder Oesireich plädiert worden. Dagegen und für die Beibehaltung der Schreibung Österreich setzt K. seine Etymologie des Wortes ein. 3. Bibliographie 3.1. Werke des Autors 3.1.1. Sprachwiss. Beobachtung über das Wort Oesterreich, entgegen gesetzt einer Beobachtung des Pr. Gottscheds o.O. 1760 [im Bundesgebiet und in Österreich nicht zu ermitteln] - Ueber das Wort Oesterretch eine vorlaufige. Abhandlung zur österreichischen Geschichte. von Hrn. von Kauz. Zweyte vermehrte und verbesserte Auflage, [Vign,] Wien: gedruckt bey Johann Thomas Edlen von Trattnern kaiserl. königl, Hofbuchdruckern und Buchhändlern, 1771, 15 S. [S. [2] leer. - S. [3] ,4 -l 5: Text] [Xerokopie aus ÜB Innsbruck; ohne Signaturangabe] Ueber die wahre Epoche, der eingeführten Buchdruckerkunst zu Wien nebst einem neuen Anhange über das Wort Oesterreich.
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Kayser
Von Herrn von Kauz k,k. Rath und Censor. [Vign.] Wien; gedruckt bey Joseph Edlen von Kurzbeck, k.k. Hofbuchdrucker, Groß=und Buchhändler 1784. 22 S. [S. [2]: Sinnspruch. - S, [3],4-22: Text] [Xerokopie aus l a: SB zu Berlin Preuß. Kulturbesitz: Sign.: An 6851] 3.1.2. Sonstige Schriften zur österr. Geschichte, Gedenkreden 3.2. Sekundärliteratur 3.2.1, Literatur zum sprachw. Werk keine 3.2.2. Literatur zur Biographie; Bibliographie Baur: Allg. hist. Handwörterbuch. - DBA 632: 329-370. - GV 1700-1910 Bd 72: 269H amber ger/Meusel IV: 50; X. - Jöcher/Adelung III: 133. - Luca: Das gelehrte Österreich I/l. - Meusel: Verstorbene VI: 442-443. NUCpre-1956 Bd 291: 16. - Stepf: Juridische Autoren IV. - Weidlich: Rechtsgelekrtt III; Nachträge IV. - Wurzbach XI
[in Deutschland nicht zu ermitteln] Versuch von einer lateinischen Grammatik Gelle 1740 [in Deutschland nicht zu ermitteln] 3.1.2. Sonstige Werke K. übersetzte, teils anon., u.a. aus dem Englischen: Die Zuschauerin, eine Wochenschrift (1745-1747), D. Wait's kleine katechetische Schriften (1751 u.ö.), Die Nacht von D, Young (1752) und mit Titeländerung und engl.-dt. in 2 Bdn (1760-1762) und Theodor, oder die Kunst zu predigen... von D. Fordyce. Außerdem gab er Plautus' Aiilutaria lat.-dt. mit Anmerkungen heraus (1742). 3.2. Sekundärliteratur 3.2.1. Literatur zürn sprachwiss. Werk nicht ermittelt 3.2.2. Literatur zur Biographie; Bibliographie DBA 633: 51-53. - Jöcher/Adelung III: 136. - Meusel: Verstorbene VI: 444. - Rotermund: Das gelehrte Hannover II: 505-506 [Seitz (1.); Holler (3.)]
[Gräßel (3.); Seitz (l.); Weiß (2.)]
KAYSER, CHRISTIAN BERNHARD 1. Biographie * ? 1720 Hannover t 02.07.1778 Pastor, Superintendent Er war zunächst Pfarrer [Roterinuiid: Prediger] in Hattorp im Grubenhagischen, an schließend Oberpfarrer in Markoldendorf bei Hildesheim. 1774 wurde er zum Pastor und Superintendent in Einbeck berufen. K. machte sich v. a. durch Übersetzungen aus dem Englischen einen Namen. 2. Werkheschreibung Versuch einer lateinischen Grammatik (1740) [in Deutschland nicht zu ermitteln] 3. Bibliographie 3,1. Werke des Autors 3.1.1. Sprachwiss. Werk [anon., Übers,] Le Fevre Lehrart, Griechisch und Lateinisch zu lernen; aus dem Französischen. Gelle 1738
KECK, JOHANN MICHAEL 1. Biographie Über K. ist nur bekannt, daß er seit 1738 Tertius am Gymnasium in Frankfurt am Main, ab 1741 am Collega der anderen Klasse war. Er war außerdem Miglied der deutschen Gesellschaft in Jena. 2. Werkbeschreibung Die Hoffnung obesseren Zeiten in Ansehung der lettischen Sprache (1730). [vorh. in G N Nürnberg; nicht verleihbar] 3. Bibliographie 3.1. Werke des Autors 3.1.1. Sprachwiss. Werk Die Hoffnung obesseren Zeiten in Ansehung der teutschen Sprache. Jena 1730 [vorhanden in GN Nürnberg; Sign.: 8" Sp 296 SSI
3.1.2. Sonstige Werke Zu K.s Werk vergleiche Jöcher/Adeiung III.
Kellmann
3.2. Sekundärliteratur 3.2.1. Literatur zum sprachwiss. Werk keine bekannt 3.2.2. Literatur zur Biographie; Bibliographie DBA 634: 47. - Jöcher/Adelung III
[Jahreiß (2., 3.); Spänkuch (1.)]
KELLMANN, KARL JOHANN 1. Biographie * 1721 Stockholm t 03.02.1807 Skenninge
Nach dem frühen Tode seines Vaters, der Bürgermeister von Stockholm war. genoß K. seine Erziehung unter der Obhut des Baron H aus wolf, eines väterlichen Verwandten. K. begann am 21.3.1737 in Upsala das Studium der Theologie und erwarb 1743 in Greifswald die Magisterwürde. Nach dem Studium beschäftigte er sich zunächst als Hauslehrer in Stockholm, bevor er 1747 zum ord. Prof. der iat. Sprache, der Dichtkunst und Beredsamkeit in Greifswald berufen wurde. Im Laufe seiner 33jährigen fruchtbaren wiss. Tätigkeit vertrat er 1761 als Abgeordneter die Universität auf dem Stockholmer Reichstag, 1780 ging K. nach Skenninge, wo er als Probst und gleichzeitig als Pfarrer von Allheljona und Bjielbo wirkte. 2. Werkheschreibung
Specimina VI animadversionum ad J.F.Nolle.nii Lexicon (1774-77) [in Deutschland nicht zu ermitteln] 3. Bibliographie 3.1. Werke des Autors 3.1.1. Sprachwiss. Werk [Praes.] De, romanae ehquentiae in vernacula usu [Resp,: Johannes M. —»Lidbergj. Gryphiswaldiae [Greifswald] 1753
[Praes.] Dissertatio de ordine composiitonis verkomm [Resp.: Johann Karl -^Ekner]. Gryphiswaldiae [Greifswald] 1767. 12 S. Specimina VI anunadversioniim ad J. F. Noliewii Lexicon linguae latinae anlibarbarum. 1774-1777 [in Deutschland nicht zu ermitteln]
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3.1.2. Sonstige Werke K. verfaßte 28 Schriften hist., literaturhist. und philos, Inhalts; s. Jöcher/Adelung 111: 186-187 3.2. Sekundärliteratur 3.2.1. Literatur zum sprachwiss. Werk nicht ermittelt 3.2.2. Literatur zur Biographie; Bibliographie ADB XV: 587-588 [Häckermann], - Biederstedt: Nev-pommerisch-rügensche Gelehrte. 1: 88-90. - DBA 637: 447-449. Geschichte der Jubelfeier der Akademie Greifswald (1756): 129-148. - GV 1700-1910 Bd 74: 159. - Hamberger/Meusel XXIII: 114415, Jöcher/Adelung I I I : 186-187, Lit. - Kosegarten: Geschichte der Universität Greifswald ! (Greifswald 1854): 293 [Holler (3.); Seilst ( l , ) ]
KELP, JUST(US) JOHANN 1. Biographie * 17.09.1650 Verden f 30.07.1720Ramesloh Historiker, Germanist V: Christoph, Organist Nach Schulbesuchen in Verden und Minden studierte K. in Rinteln und Königsberg Jura. Einige Jahre - nach Beendigung seines Studiums - war er als Privatlehrer in Verden tätig, bis er untergeordnete Stellungen auf verschiedenen Amtern in Ehrenburg, Plattenburg, Soidern und Nienburg annahm. Später wurde er königlich schwed. Sekretär in Rotenburg und Verden. Im bremisch-schwcd. Stift Ramelsloh hatte er die Kanonikatspfründe erhalten, nachdem er zugleich Amtmann in Ottersberg geworden war. Bei der Besetzung Bremens und Verdens durch die Dänen im Jahr 1712 legte er sein Amt nieder und lebte fortan von seinen Pfründen. K. machte sich in gelehrten Kreisen einen Namen als Sammler hist. Zeugnisse, von dem sich viele Forscher Rat holten. Seit 1689 hatte er geschichtliche Sammlungen angelegt, die später in die Archive von Stade und Hannover kamen. Er selbst publizierte wenig,
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und auch postum wurden nur einige Schriften veröffentlicht. Von seinem b remischenniederdt. Wörterbuch ist lediglich ein Specimen Glossarii Chaucici gedruckt,
derdt. Lexemmaterial darstellt, und somit als Vorläufer von Richey (Idioiicon Hamburgense) gelten kann,
2. Werkbeschreibmig
3.1. Werke des Autors
K. beschäftigte sich in mehreren, z.T. unpublizierten Werken mit der Geschichte der Herzogtümer Bremen und Verden. So verfaßte er ein Manuskript gebliebenes Werk mit dem Titel Historische Nachricht von Bremen und Verden, von dem postum ein Auszug im ersten Band der Zeitschrift Altes und Neues aus den Herzogthumern Bremen und Verden (1769: 104-108) erschien. In diesem Extrakt gibt K. Erklärungen für Eigennamen, „die in dem [...] Stiftungsbrief der Kirche und des Stifts Verden vorkommen" (Jöcher/Adehing III: 195). Die Lemmata sind Toponymica, Hydronymica etc. und z.T. lat. Herkunft. Die Herausgeber bezweifeln die Richtigkeit aller Erklärungen. Ebenfalls Manuskript geblieben ist ein weiteres seiner Hauptwerke; das Glossarium Chaucicum. Daraus publizierte -^Eccard ein mit Anmerkungen von Leibniz versehenes Specimen im ersten Band von Leibniz 1 Collectanea etymologica (1717: 33-56). Das Manuskript selbst war im Besitz von Eccard (vgl. dessen Praefatio, S. 11); laut Jöcher/Adelung III: 195 „fand sichs [später?] in der Staphorstischen Bibliothek in Hamburg", doch dürfte es sich hierbei um eine Abschrift gehandelt haben (vgl, — -Richey, Idioticon H am burg ens et 1748, S. [5], der von einem „apographo Staphorstiano" spricht). Das Glossarium Chauctcum ist in der Manuskriptfassung ein „Verzeichnis allerhand Niedersächsischer oder Plattdeutscher, theils in den Herzogth, Bremen und Verden fast allein gebräuchlicher, oder aus den alten Run, Scyth, Scand und Gothischen Sprachen ursprünglich herkommende Wörter" (Jöcher/Adelung III: 195). Die in den Collectanea befindlichen Erläuterungen und Anmerkungen zu den Lexemen durften also sämtlich von Leibniz herrühren, K. erstellte vermutlich nur eine Wortliste ohne Erklärungen. Zu der Bezeichnung Chauctcum vermerkt Eccard (Praefatio, S, 11): „Chauci hie appellantur incoiae Bremensis Verdensisque Ducatus." Bedeutsam ist dieses Werk insofern, als es die erste publizierte größere Sammlung von nie-
3.1.1. Sprachwiss. Werk [Auszug durch —»Eccard aus dem Ms. in dessen Besitz, Anmerkungen von Leibniz] Ad Glossarii Ckauc.ict specimen natae, in: ... Godofr. Guilielmi Leibnitii Collectanea etymologica iilvsirationi lingvarvm, veteris celticae, germanicae, gallicae, aliarvmqve inservientia. Cvm praefatione Jo, Georgn Eccardi ... Hanoverae [Hannover]: Sumptibus Nicolai Foersteri MDCCXVII. [1717] (Tl 1): 3356 - Reprint Hildesheim, New York: Olms 1970 [im Reprint ist der 1. Teil erst nach dem zweiten abgedruckt] [Auszug, posthum] Just Johann Kelpeiis historische(r) Nachricht von Bremen und Verden, und den alten Gränzen [!] beyder Stifter. Mst., in: Altes und Neues aus den Herzogtümern Bremen und Verden l (Stade 1769): 104108 [als Foiokopie aus 19: ÜB München; Sign,: ÜB 01/8 Hist. 4679 (1-1769]
3, Bibliographie
3.1.2. Sonstige Werke K.s hist. Abhandlungen, besonders zu Bremen und Verden, sind angeführt in Jöcher/ Adeiung III: 194-196 u. VII: 472 3.2. Sekundärliteratur 3.2.1. Literatur zum sprachwiss, Werk —*Richey, M.: Idioticon Hamburgense (Hamburg 21755): XXI. - Schophaus, R.: Zur Wortgeographie und zu den Wörterbüchern, in: Goosens. J. (Hrsg.): Niederdeutsch. Sprache und Literatur (1973): 175-198, bes. 194 3.2.2. Literatur zur Biographie; Bibliographie ADB XV: 594-595, dort ältere Lit. [Krause]. DBA 638: 233-243. - Eckart (1871). - Rotermund: Das Gelehrte Hannover II: 509. - Seelen, J. H. von; Memoria Stadeniana ... (Hamburg 1725): 164-165, 168, 203, 230. [Held (l,); Holler (3.); Weiß (2.)]
Kempelen
KEMPELEN, WOLFGANG VON 1. Biographie * 23.1.1734 Preßburg t 26.3.1804 Wien K.K. Hofrat V: Engelbrecht (1680-1761), k.k. merrat M: Therese Spindler
Hofkam-
Nach philosophischen und juristischen Studien in Raab und später in Wien erhielt v,K. den Auftrag, das Gesetzbuch der Kaiserin Maria Theresia ins Deutsche zu übersetzen. Seine erfolgreiche Arbeit brachte ihm durch die persönliche Fürsprache der Kaiserin zunächst die Stelle eines wirklichen Hofkonzipisten bei der ungar. Hofkammer, später die eines Hofsekretärs und schließlich eines Hofkammerrats ein, Als solcher leitete er den Bau des königlichen Schlosses in Ofen [= rechtsseitiges Budapest] und übte die Aufsicht über das Salzwesen in Ungarn. Für die von ihm erfolgreich durchgeführte Säuberung des Banats von Räubern und die Eingliederung neuer Bevölkerungsgruppen in diesem Gebiet erhielt er eine immerwährende kaiserl. Pension von 1000 fl., die ihm jedoch unter der Regierung Kaiser Josephs, wie allen anderen, die ein solche Gratifikation erhalten hatten, gestrichen wurde. Für seine andauernde Tüchtigkeit wurde er am 21.12.1786 zum k.k. Hofrat der vereinigten ungarisch,stebenbürgisctien Hofkanzlei ernannt; diese Stelle hatte er bis 1798 inne, als er nach 43 Dienstjahren in den Ruhestand trat. W.v.K. war an vielen Wissenschaftsgebieten interessiert und verfügte über hervorragende Kenntnisse in Physik, besonders in Mechanik, und in den Sprachen, von denen er Latein, Ungarisch, Französisch, Italienisch und Englisch beherrschte und in Rumänisch und slaw. Sprachen über Grundkenntnisse verfügte. Auch im Zeichnen war er talentiert, so daß er die Ehrenmitgliedschaft der k.k. freien Akademie der bildenden Künste erhielt. Neben einer Bildungsreise nach Neapel in seiner Jugend unternahm er mit seiner ganzen Familie noch Reisen nach Paris und London, um dort seine Schachmaschine vorzustellen. Seine wichtigsten Arbeiten sind folgende:
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seine Schachmaschine, ein geniales Werk der Mechanik; seine Sprachmaschine, die seine Untersuchungen über den Mechanismus der menschlichen Sprachorgane bestätigte; von dieser Arbeit nicht zu trennen, sein umfangreiches Werk Mechanismus der menschlichen Sprache (1791) (s. Werkbeschreibung), in dem er den theoretischen Unterbau darlegte und die Sprachmaschine beschrieb; eine Dunstmaschine, die beim Kanalbau in Ungarn Verwendung fand und eine Vereinfachung des englischen Modells darstellte; seine Wasserkunst im SchÖnbrunner Park in Wien, ,,wo durch den Druck des vom Berge kommenden Wassers mit einem horizontal herumlaufenden Cylinder wieder eben so viel Wasser von dem über die Cascade herabgefallenen zurück hinauf gehoben wird" [Unger], 2. \Verkbesclireibung Mechanismus der menschlichen Sprache (1791) In seiner „Vorerinnerung" stellt K. seine Arbeit als Frucht seiner „Nebenstunden nach einer vieljährigen mühsamen Pflege" vor. Den Nutzen seiner sprechenden Maschine zusammen mit seinen artikulationsphonetischen und akustischen Analysen sieht er einerseits im Taubstummenunterricht, andererseits in seinem Beitrag an Erkenntnisgewinn. Er betont, daß er eine streng empirische Methode verfolgt habe und entschuldigt sich beinahe für die Einfügung allgemeinsprachwissenschaftlichen und sprach vergleichenden Überlegungen (2. Abt.), die ; ,nrüt dem Mechanismus der menschlichen Sprache keinen Zusammenhang" hatten. Weiter relativiert er die Perforrnanzqualität seiner Maschine, hofft aber auf eine ,,Meisterhand", die sie „bald zu ihrer ganzen Reife" bringen möge. Tatsächlich könne man auf seiner Maschine mehrere hundert Wörter (lat., frz., ital.) klar artikulieren, „auch lange und schwere Wörter: Constanlinopolis ... Anastastus etc.". Anschließend warnt K. den Leser, bei Nachsprechübungen der von ihm angegebenen Beispiele sich nicht von der Orthographie beeinflussen zu lassen, vielmehr solle er die entsprechenden Wörter so aussprechen ,,wie sie im Munde derjenigen Nation lauten, aus deren Sprache sie hergenommen sind."
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Kempelen
Das Werk (S. 1-456 + 27 Kupfer) besteht aus fünf Abteilungen: 3 , „Von der Sprache überhaupt" (Bedingungen der Phylogenese der Sprache; K. plädiert für menschliche Spracherfindung. Für die Entwicklung der einzelnen Sprachen nimmt er die Wirksamkeit von Konventionalisierungsprozessen an). 2. „.,, ob die Sprache von Menschen erfunden, ... ob alle Sprachen aus Einer Grundsprache entstanden sind?". 3, „Von den Werkzeugen der Sprache und ihren Verrichtungen: ..." (Bau und Funktion der Artikulationsorgane werden detailliert beschreiben). 4. „Von den Lauten oder Buchstaben der europäischen Sprachen" (eingehende artikulationsphonetische Beschreibung). 5. „V°n der sprechenden Maschine" (Geschichte, Beschreibung, Gebrauchsanweisung). Zur Rezeptionsgeschichte vgl. Ungeheuer 1962 und Brckle/Wildgen 1970. 3. Bibliographie 3,1. Werke des Autors 3.1.1, Sprach wiss. Werk Wolfgangs [!] von Kempelen k.k. wirklichen Hofraths Mechanismus der menschlichen Spracht nebst der Beschreibung seiner sprechenden Maschine. Mit XXVII Kupferiafeln, [Motto von Lucre tian] Wien: bei J.V. Degen 1791, [18], 456 S, 26 Tafein, Rückseiten leer [links vor Titelblatt Kupferstich mit Bildnis seines Freundes, dem er wohl die Arbeit widmet; Unterschrift: Ignatio a Born natvrae amico et svo Avcior] [Titel auf n ah me nach dem Reprint 1970] [S. [2] leer; D. [3]-[8]: Praenumeranten, 122 namentlich genannte und 73 ungenannte; S. [9]-[l6]: Vorerinnerung, unterzeichnet: Wien den 10. April 1791. Der Verfasser; S. [17][18]: Inhalt. - S. [1]: Kopftitel: Mechanismus der menschlichen Sprache: S. [lj.2,-28: /. Abthetivng. Von der Sprache überhaupt, 16 H. - S. 28-56: //, Abtheilung. Gedanken über die Frage: Ob die Sprache von dem Menschen erfunden, oder ob sie. ihm anerschaffen worden ist? Ob alle Sprachen aus einer Grundsprache entstanden sind? 17-25. - S. 57-177: ///, Abheilung. Von den Werkzeugen der Sprache und ihren Verrichtungen, §526-99: S. 59-60; Von der Summe; S. 61-
70: Die Lunge (Pulmones); S. 70-72: Die Luftröhre (Trachea, arierta aspera); S. 72-79: Der Luftröhrenkopf (Larynx); S, 80-105: Die. Stimmritze oder Lufiröhrenspalte (Glottis); S. 105-125: Die Nase; S. 126-131: Der Mund: S. 132-149: Die Zunge; S. 150-160: Die Zähne; S. 161-177: Die Lippen, - S. 178-387: IV. Abtheilung. Von den Lauten oder Buchstaben der europäischen Sprachen, §§99-209: S. 178187: Vom Alphabethe; S. 188-215: Von dm Selbstlauiern; S. 216-221: Von den Doppellautern; S. 222-234: Von Tuilautcrn; S. 235246: Von den Mitlautern ins Besondere [!]: B; S. 246-248: Fehler bey dem B; S. 248-253: D; S. 253-254: Fehler bey dem D.; S. 255258: F; S. 258-261: Fehler bey dem F.; S. 262-270: G; S. 271-272: Fehler key dem G.; S. 273-278: H; S. 278: Fehler bey dem H.; S. 279-285: CH; S. 286-287: Fehler bey dem CA.; S. 287-291: K; S. 291-292: Fehler bey dem K; S. 292-297: L; S. 297-302: Fehler bey dem L.; S. 302-308; M; S. 309: Fehler bey dem M.; S. 309-318; N; S. 319-320: Fehler bey dem N.; S. 320-321: P; S. 321: Fehler; S. 321-326: ff; S. 327: Das böhmische rsch; S. 328-331: Fehler bey dem R.; S. 332-336: 5; S. 337-339: Fehler; S. 340-342: 5cA; S. 342345: Fehler, S, 345-349; J : S. 350-351: Fehler; S. 351-356: T; S. 356-357: Fehler; S. 357359: V; S. 360-361: Fehler; S. 361-365: W; S. 365-366: Fehler; S. 361-365: W; S. 365366: Fehler; S. 366-367: Z; S. 368: Fehler; S- 369-387: Anhang zu den Mitlautern. - S388-456: V. Abiheilung. Von der Sprachmasckine, 210-243: S. 389-408: Geschichte der Erfindung einer Sprachmaschine; S. 408-456: [Beschreibung] Die sprechende Maschine: S. 410-415: Das Stimmrohr; S. 415-427: Die Wmdlade; S. 427-431: Der Blasebalg; S. 432438; Der Mund; S. 438-449: Die Nase, wie die Maschine zu spielen ist; S. 450-456: Jn das Kürzere zusammengezogene Anleitung wie jeder Buckstab auf der Maschine nach Alphabetischer [!] Ordnung zu finden ist. - S. 456 unten: Gedruckt mit Bäuerischen Schriften, m der Schwerdgasse] - Reprint: Wolfgang von Kempelen Mechanismus der menschlichen Sprache nebst Beschreibung einer sprechenden Maschine. FaksimileNeudruck der Ausgabe Wien 1791 mit einer Einleitung von Herbert E. Brekle und
Kemper
Wolfgang Wildgen. Stuttgart-Bad Cannstadt: Frommann (Holzboog) 1970. XLV*,[2],[18],456 S. 26 Tafeln (=Grammalica universalis 4) [S. [IV] leer; S. [V*]: Inhaltsverzeichnis; S. [ ] leer. - S. VIP-XP; /. Biographisches; S. XII*-XXVI*: 3. Geschichtliches; S, : 3. „Der Mechanismus der menschlichen Sprache" im Lichte der heutigen Phonetik; S. XXXIX*-XLV: 4- Bibliographie. - Reprint] - [frz. Ausgabe] Le Mechamsme de la parole, suim de la description d'une machine parlante et enrichi de XXVII planches. Vienne 1791. 3.1.2. Sonstige Werke [unveröffentlichte Gedichte von K. in der Stadtbibliothek Budapest] Lamafcsch, S. (Hrsg.): Kempelen Farkas ket ismeretlcn kezivatkötete a Fövarosi Könyvtarftan ... 1938. Perseus und Andromeda. Drama mit der Musik von Herrn von Z im merman n, [Manuskript] Der wohltätige Unbekannte. Schauspiel. 3.2. Sekundärliteratur 3.2,1. Literatur zum sprachwiss. Work 3.2.1.1. zur Sprechmaschine [Anonym:] Ueber Herrn v, K.s Schachspieler und Sprachmaschtne, in: Der Teutsche Merkur vom Jahre 1784. 1. Brief, Leipzig, den 13. Okt. 1784, in: Anzeiger des Te-utschen Merkurs, Sept. 1784: 91-96; 2. Brief, Leipzig, den 14, Okt. 1784, in: Der Teuische Merkur, Nov. 1784: 178-182. - Gräffer, Franz: Jt, und dit, Redemaschinen, in: Wiener Dosenstücke. I (1846): 8. - Dudley, Homer und T.H. Tarnoczy: The Speaking Maschine of W.v.K,, in: The, Journal of the Accustical Society of America (JASA) '22(1950): 151-166. - Swoboda, H.: Der Schachroboter. Herr v.K. und sein Automat, in: Frankfurter Allgemeine Zeitung vom 6.3.1965. 3.2.1.2. insgesamt Brekle, H. E., Wildgen, W. in: [Reprint] 1970: XIP-XXXVIIP [dort auch weitere Lit., s. 3.2.2.]. - Pom pino-Marsch all, B.: W. v, K. und seme Sprechmaschine. Eine biographische Notiz zum 200. Jahrestag der Publikation seines „Mechanismus der menschlichen
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Sprache", in: Forschungsberichte des Instituts für Phonetik und Sprachliche Kommunikation der Universität München (FIPKM) 29 (1991): 181-225. - Ungeheuer, G.: Elemente einer akustischen Theorie der Vokalartikulatwn (1962: 1-3) 3.2.2. Literatur zur Biographie; Bibliographie Baur; Allg. Hist. Handwörterbuch I: 716. Brekle, H. E., Wütigen, W.: Bibliographie, in: [Reprint] 1970: XXX1X*-XLV [1. Pnmarlit. zu W.v.K,; 2. V.K.s Quellen; 3. Sekundärlit. zu v.K (Auswahl) und verwendete Lit.], DBA 639: 161-167. - GV 1700-1910 Bd 74: 189. - Joch er/A del ung III. - Luca: Das gelehrte Österreich 1,2: 321. - Österr. NationalEncyklopädie (hrsg. von Graffer/Gzikann) (1835): 179. - Unger, J. Karl: Nachruf auf W.v.K., in: Zeitschrift von und für Ungern... V,5 (1804): 313-317 (Neudruck in [Reprint] 1970: Vir-XT). - Wurzbach XI: 158ff. [Holler (1., 3.); Brekle (2.)]
KEMPER, JAKOB 1. Biographie Über K.s Leben konnten keinerlei Daten ermittelt werden. 2. Werkbes^hreibung 2.1. Kurze Einleitung zu der englischen Sprache (1779) [in der Bundesrepublik und Osterreich nicht zu ermitteln] 2.2. Kritische Begründung der Regeln der engl. Aussprache (1821) [vorh. an OK B Wien; nicht verleihbar]
3. Bibliographie 3.1. Werke des Autors 3.1.1. Sprachwiss. Werk Kurze Einleitung zu der englischen Sprache Wien: Trattner 1779 [in der Bundesrepublik und in Osterreich nicht zu ermitteln] Kritische Begründung der Regeln der englischen Aussprache und des Accentes. Wien: Morschner u. J, 1821
90 Kentzinger
[vorh. an ÖNB Wien; Sign,: MF 27. Ee.41; nicht verleihbar] 3.1.2. Sonstige Werke keine zu ermitteln 3.2. Sekundärliteratur 3.2.1. Literatur zum sprachwiss. Werk keine 3.2.2. Literatur zur Biographie; Bibliographie GV 1700-1910 Bd 74: 190. - Schröder: AnnaIts IV: 102. [Gräßel(l.); Weifi(3.)l
KENTZINGER, AMT. 1. Biographie Über das Leben K.s konnte nur wenig in Erfahrung gebracht werden. Im Jahr 1783 war er Abbe und Aumonier bei der franz. Gesandtschaft in Hamburg. Anderen Angaben ufoige arbeitete er dort als Sekretär beim bevollmächtigen franz. Minister, Nach Hamberger/Meusel soll er 1803 nicht mehr in Hamburg gelebt haben und später Bürgermeister in Straßburg gewesen sein. 2. Werkbeschreibung Lettre sur un Ouvmgc intitule: Tableau de l'Empire d'Allemagne (1783; dt. 1785) Es handelt sich hier um eine Replik auf Johann Karl —* Wezel, der eine Antifriederichiana unter dem Titel Über Sprache, Wissenschaft und Geschmack der Teutschen (1781) verfaßt hatte. Auszüge daraus (ins Fr an z ös is cli e übersetzt) waren in Wezeis Tableau ,. (1782) als Precis du traits sur ia langue alleman.de publiziert worden. Dieses Werk wird von K. in der vorliegenden Schrift kritisch besprochen. Die dt. Übersetzung (Schreiben über ein Werkelten unter dem Titel: Schilderung des Teutschen Reiches, 1785) enthält viele kritische Bemerkungen dej> anon. Übersetzers. Der Hauptteil des Werkes ist eine kontrastiv zu Wezels Tableau abgefaßte dt, Literaturgeschichte, in der K. klassizistisch-konservative Vorlieben verrät: neuere Tendenzen wie das Drama des Sturrn und Drang lehnt er ab, weil sie seinem an der frz. Klassik orien-
tierten Ideal nicht entsprechen, Irn Anhang (1783: 59-71; 1785: 99-148) setzt sich K. kritisch mit Wezels negativer Beurteilung des Französischen in dessen Precis ... auseinander (der Untertitel sowohl des frz. Originals als auch der dt. Übersetzung ist also irreführend, da Wezels Schrift selbst angekündigt wird, es sich aber um einen Kommentar dazu handelt). K. geht auf drei Punkte näher ein. Erstens nimmt er für das Französische ein hohes Maß an Deutlichkeit, in Anspruch, die es sogar über das Griechische und Lateinische erhebt; den Vorzug an Deutlichkeit führt er zweitens auf die streng normierte Syntax zurück (., Ks ist wahr, die Franzosischen Worte miissen Schritt für Schritt dem Gedanken Gange folgen Klotz und Jacobi, Prof. für die Schonen Künste an der Univ. Halle, versuchte er sich als Poet. Nach dem Verlassen der Univ. verdiente sich K. seinen Lebensunterhalt als Hofmeister und Privatlehrer, bis er 1773 die Stelle eines Landpredigers zu Kladow (Klodowo/Polen), Gatow und Glienike (beide Brandenburg) bekam. 1775 [ADB: 1776] legte er sein Amt nieder, nachdem sich aufgrund eines Vorfalls mit einem Bauernmädchen seine zweite Frau von ihm getrennt hatte. K. ging nach Berlin, um sich zunächst der Bühne und spater der Schriftstellerei zu widmen. Seit 1776 bemühte er sich um die Erlangung der Magisterwürde, die ihm im April 1779 von der Univ. Wittenberg verliehen wurde. Zugleich erhielt er 1779 die Doktorwürde. In der Zwischenzeit lebte er für kurze Zeit als Hofmeister in Hinterpommern, hielt sich in Mecklenbburg auf und bewarb sich vergeblich in Rostock um eine Prediger- und Professorenstelle. —>Basedow stellte ihn 1778 als Gehilfe an seinem Philanthropin in Dessau an. Der Lebenswandel K.s erregte erneut Anstoß, so daß er nach wenigen Wochen Dessau wieder verließ. Er beabsichtigte, sich in Leipzig zu habilitieren, versuchte aber auch eine Stelle als Militärprediger in Berlin zu erhalten und lebte einige Zeit als Journalist. 1781 richtete er ein Gesuch an die philos, Fakultät der Univ. Halle/Saale mit der Bitte, Vorlesungen halten zu dürfen. Ein Fehler bei der Erteilung der Erlaubnis, machte K.s Bestreben zunichte, sein Leben durch diese Tätigkeit in geordnete Bahnen zu lenken. Die Querelen um sein Studenteniexikon führten dazu, daß er Halle verlassen mußte. Er begab sich nach Leipzig, wo er sein unruhiges Leben fortsetzte. K. kann aufgrund seines unsteten Lebenswandels, der ihn immer tiefer sinken ließ, und aufgrund seiner polemischen Attacken gegen namhafte Wissenschaftler seiner Zeit als „enfant terrible des 18. Jahrhunderts" bezeichnet werden. Burdach würdigte ihn in seinem Vorwort zu den Studentenliedern, die er neu herausgegeben hat, zusammen mit Karl Friedrich —»Bahrdt und Friedrich Christian -HtLaukhard als „wenig erfreuliche Trias Hallischen literarisch-akademischen Lottertums" [Vorwort: XXVVI], attestiert ihm aber im
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Gegenzug ein profundes Interesse an stu- Schon die ausführliche Widmung an einen [findentischer und volkstümlicher Sprache, das gierten ?] „vornehmen" Hamburger ,,Kauf= ihn in die Nähe Goethes bringt [Vorwort: und Handelsmann" namens Behrend Rose deutet die Argumentationsrichtung an; KlopXXIX]. K. trat publizistisch früh in Erscheinung, Bereits als Student hatte er eigene stock und Adepten werden verdächtigt, „im Verse verfaßt. Nach seiner Anstellung in Des- Oberstübchen ... nicht richtig" zu sein (S. [4]), Immerhin belehrt die „Vorerinnerung" sau polemisierte er wiederholt gegen Basedows Pädagogik. Ebenso trat er als Gegner über das Ziel der Abhandlung. Gerade anChristoph Friedrich —»Nicolais und der Be- gesichts der Größe und Verehrung des Gegliner Schul« auf. Für diese literar. Arbei- ners gelte es, Unbedarfte aufzuklären und ten fand er jedoch in den gelehrten Zeitun- vor der Gefahr einer neuen Sprachverwirgen keine Aufnahme. Zunehmend sprach er rung ä la Babel zu bewahren. Diese Gefahr sich auch gegen die Aufklärung aus, wobei er wird in insgesamt neun Briefen zwischen eivor allem mit Heinrich Martin —»Köster in nem Advokaten der orthodoxen RechtschreiStreit geriet. Seine polemische Schreibweise bung namens Wilhelm Biedermann und einem vermeintlichen Neuerer, jedoch schnell führte immer wieder dazu, daß seine Schriften (u.a. Dte allemeuesie deutsche Orthographie belehrten Klopstock-Anhänger namens Emades 18. Jahrhunderts) wenig Anerkennung nuel Strexius immer wieder beschworen und fanden. Den Höhepunkt der Auseinanderset- diskutiert, wobei sprachwiss. interessante zung um K. bildete die Herausgabe des Stu- Details an nur wenigen Steilen zur Sprache dentenlexikons und der Studentenlieder. Die kommen (u.a. S. 3, 9, 15f., 22, 27f., 31, Diskussion um die Zensur der Bücher endete 49). Der Tenor, daß es sich um eine primit zwei königlichen Bescheiden vom 30. Sep- vate „Caprice und Affektation" (S. 32) eitember und 3. Oktober 1781. —»Friedrich der nes sonst Verdienstvollen handelte, dem die Große bestätigte die bereits verhängte Zensur Öffenliche Würdigung und Befolgung einiger über die Bücher „wegen ihres unanständigen Vorschläge durch das —»Basedowsche Erzieund sittenverderbenden, pöbelhaften Inhalts" hungsinstitut in Dessau unverzeihliches An[Vorrede, S.XVIl]. Parallel dazu erging an K. sehen verschaffe, weiß K. wenig Stützendes die Anweisung, Halle zu verlassen. Für das hinzuzufügen. Die Vorschläge der OrthoVerbot der als harmlos einzustufenden Bücher graphiereformer, denen K, mit einem reichgaben wahrscheinlich der Lebenswandel K.s lich obskuren Hinweis auf einen prominenund seine bösen Angriffe gegen Zeitgenossen ten m —»Reichards Geschichte der deutschen den Ausschlag. Sprachkunst erwähnten Vorlaufer auch noch Pseudo-Neuheit attestiert, werden mit weK. übersetzte auch einige Schriften aus dem nigen Schlagworten zurückgewiesen: DialektGriechischen und Französischen und gab in färbung (Obersächsisch) der neuen SchreibBerlin mehrere moralische Wochenschriften art, nachweisbare Funktionalität einiger alheraus. Seine Abhandlungen publizierte er teilweise unter dem Namen Michael Brepho- ter Regeln (h-Schreibung a!s Dehnungszeichen), minimale Erleichterung beim Lesebius. Seine Romane waren mehr oder weniger Schreiberwerb vs. maximale Verwirrung bei autobiographisch geprägt. Insgesamt fanden den an die alte Schreibung Gewohnten. die Romane, Gedichte und geistlichen Lieder K.s aber wenig Beachtung, Von deutlich geringer sprachwiss. Relevanz geprägt, stellt diese kleine Abhandlung den2, Werkbeschreibung noch ein rezeptionsgeschichtlich interessantes Dokument dar, über die bis heute andauern2,1. Die allerneueste deutsche Orthographie den heftigen Reaktionen auf orthogr. Redes achtzehnten Jahrhunderts (1779) form versuche. Obwohl nicht eindeutig festlegBei dieser Streitschrift, die K. anonym publi- bar, scheint K, der orthodoxen Position zuzierte, handelt es sich um eine in Briefform zuneigen, Möglicherweise hat ihn aber auch verfaßte Stellungnahme zu -^Klopstocks Re- die gelehrte Aufgeregtheit über Klopstocks formbemühungen um die dt. Orthographie „Sprachmutilation" (S. 30) zu einem Werk und deren zeitgenÖss. Resonanz. mit deutlich satirischem Einschlag veranlaßt.
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2.2. Siudentenlexikon (1780) Das allen „angehenden Musensöhnen" gewidmete Studenten-Lexikon verdeutlicht in zwei Vorwörtern und einem eigenen Nachwort (s, 3.1,1.) Intentionen und Methode des Autors beim Sammeln und Veröffentlichen dieses „höchstseltenen Studenfcicums" (s. G V 1700-1910 Bd 75: 172). Ais Vorbereitung auf eine „eigene Sprache", deren Berechtigung K. engagiert verteidigt, „sobald diese Besonderheit nur nicht den Rechten und Vortheilen eines dritten im Wege stehet" (S. 11), will K. in erster Linie Studenten seiner Heimatuni v. Halle eine Sammlung studentischer Redensarten mit Bedeulungsgesetzeri und etyni. Erläuterungen liefern. Dieses Material hat er durch mündliche und schriftliche Eigenrechercheri u.a. an den Univ. von Göttingen, Jena und Frankfurt a.d. Oder ergänzt. K. fügt jedoch auch Einträge aus einem nicht näher spezifizierten „Wörterbuch der altdeutschen Sprache" eines Jungen Gelehrten" hinzu (S. 9f., nach Objartel 1984: 36 „wahrscheinlich" das Glossarium Germantcnm von J.G. —* Wächter aus dem Jahr 1737) und weitere „drollichte und sonderbare Redensarten 1 ', die er unsystematisch aus einschlägigen Verzeichnissen übernommen hat (S. 10), ohne darauf einzugehen, in welcher Beziehung diese Kuriosa zu seinem eigentlichen Material stehen. Möglicherweise sollen auch sie als „Beytrag zur Beförderung der deutschen Sprache und Literatur" (S. 12) verstanden werden. Die etymologisierenden Teile ordnet er selbst in der Vorrede als „wahrscheinliche Vermuthungen" ein (S. 11} und auch die „Nachschrift" versucht, durch mehrfache Hinweise auf bescheidene Ziele möglichen Kritikern, v.a. den „berüchtigten Zusammenschreibern der allgemeinen Bibliothek" (S. 263) zuvorzukommen . Das Lexikon selbst bringt auf gut 200 S., zu denen auf den S. 228-262 Nachträge und „Einschaltungen" hinzukommen, die auch ausführlich über akademische Normen und Formalia informieren, alphabet, geordnete Einträge von Einzel Wörtern und Redewendungen, bei denen K. die eigentlichen „Studentenwörter" (S. [13] eigens kennzeichnet. Wie das übrige Material werden diese über Kontextphrasen, Synonyma oder etymologische Erläuterungen erklärt. Bei vielen Begrif-
fen der Studentensprache liefert er zusätzlich den kulturellen Kontext. Da insgesamt aber die Einträge aus dem Zusatzmaterial überwiegen, ist der Titel des Buchs an sich irreführend. Die mit der Publikation des Studenten-Lexikons verbundenen Vorgänge sind in der Biographie K.s eingehend geschildert (s. i). Das königliche Verbot führte dazu, daß das Buch noch ausgangs des 19. Jhs. kaum greifbar war (vgl. Burdach, Vorwort; Vf.). Burdach 1894: der es bei der Neuherausgabe des Idiotikons der Burschenspracke von Christian Friedrich Bernhard —»Augustin von 1795 kurz erwähnt und vor allern die Vermischung mit nicht studentischem Material und Einbeziehung mehrerer Universitätsstädte bemängelt (Vorwort S.VI), kommt zum Urteil, daß K,s Stutlenticurn sich nicht mit Augustins v.a. im Bereich der „versuchten Deutungen" (Vorwort S. X) messen könne. In dem besagten Neudruck hat Burdach deshalb auch nur Studentenlieder K.s mitaufgenommen. Daß K. aber auch beim studentischen Teil seines Buchs zumindest ein fleißiger Sammler war, zeigt der in Burdach 1894 aufscheinende Vergleich beider Lexika: sehr viele der K.sehen Einträge sind in der deutlich spateren Arbeit Augustins wiederaufgenommen (zum denkbaren Einfluß K.s auf Augustin s. dessen Artikel unter 2.1.).
3. Bibliographie 3.1. Werke des Autors 3.1.1. Sprachwiss. Werk [anon.] Die allerneueste deutsche Orthographie des achtzehnten Jahrhunderts, erfunden von K topstock, nachgeahmt von dem Dessauischen Erziehungsinstitutf^ ausgezischt von der gelehrten Welt, und übergegangen in die Vergessenheit. Herausgegeben von einem Mennoniten [= Christian Wilhelm Kindleben]. Frankfurt und Leipzig [ohne Verlag] 1779. [16], 6ü S. [S. [2] leer; S. [3],[5]-[10]: Widmung an Hamburger Kaufmann Behrend Rose; S. [ll]-[16j: Vorerinnerung. - S. [1],2-60: neun Briefe, Briefwechsel zwischen Wilhelm Biedermann an Emanuel Strexius fingierte Namen ? - Auf Lcerseite nach S. 60 handschriftl. Eintragung: bei Hilschcr ? von Mag. Kindleben, s. seine Reise Harfenstein S. 142]
King
[aus UuLB Halle; Sign.: Üb 1714] [dem Werk vorgebunden 1. Bob, Franz Joseph: Anleitung zur deutschen Rechtschreibung. Wien 1768 2. [Stosch, F:] Etwas von der reinen deutschen Aussprache ... Lemgo 1776 3. Klopstock: Ueber Sprache und Dichtkunst ... Erste Fortsetzung, Hamburg 1779 4. [anon.] An Klopstock. U eher .seine Abhandlung von der deutschen Rechtschreibung 1779 Angebunden an das Werk: 1, Richter, J.G.: Versuch einer zweckmäßigen deutschen Rechtschreibung Berlin 1786 2. [Enkelmann. J.A.F.:] Grammatikalien des P.Antonius Lignet , , , Frankfurt, Leipzig 1780] Studenten-Lexicon. Aus den hinterlassenen Papieren eines unglücklichen Philosophen ... Halle-. Hendel 1780 [so GV] - weitere Auflage Studenten-Lexicon. Aus den kinterlassenen Papieren eines unglücklichen Philosophen Florida genannt, ans Tageslicht gestellt von Christian Wilhelm Kindleben, der Weltweisheit Doktor und der freyen Künste Magister. Halle: bey Johann Christian Hendel 1781. 288 S. 17 cm - Davon Nachdruck mit zweifachem Titelblatt, geringere Seitenzahl: [links vom Haupttitelbiatt] Bibliothek literarischer und culturhistorischer Seltenheiten, No. 7. Christian Wilhelm Kindieben. Studenten-Lexicon. Wortgetreuer Abdruck der Originalausgabe. Halle 1781. Debit: Adolf Weigel. Leipzig 1899. 264 S. 17,6 cm [Haupttitelbiatt: Text der Aufl. von 1781, s.o. [die Paginierung beginnt mit der Leerseite vor dem links angeordneten Reihentitel] [S. [2]: Reihentitel; S. [3]: Haupttitelblatt; S. [4] leer; S. [5]: Widmung, s. 2.2.: S- [6] leer; S. [7j-[8]: Vorwort; S. [9], 10-12: weiteres Vorwort. - S. [13], 14-227: Lexikon, alphabet. -S. 228-262: Einschaltungen und Zusätze, A-Z, dann S. 243-260: Statuten der h'&mgl. Pnuss, Friedrichsitniversität in Halle. - S. 262-263: Nachschrift; S. 264: Herzlicher Wunsch eines ausländischen Patrioten, die Rezensenten m B. betreffend]
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[aus 29: ÜB Erlangen-Nürnberg; Sign.: Ltg. A I, 903 [7]] - weiterer Nachdruck in: Henne, H,, Objartel, G. [Hrsg.]: Wörterbücher des 18, Jahrhunderts zur deutschen Studentensprache (Berlin, New York 1984): [27],28-312 {= Bibliothek zur historischen deutschen Studenten- und Schülersprache II) 3.1.2. Sonstige Werke s. Mensel: Verstorbene VII: 22-24 3.2. Sekundärliteratur 3.2.1. Literatur zum sprachwiss. Werk Studentensprache und Studenienhed in Halle. vor hundert Jahren. Neudruck des 'Idiotikon der Burschensprache' von 1795 und der 'Studcntenlieder' von 1781. Eine Jubiläumsausgabe für die Universität Halle= Wittenberg dargebracht vom Deutschen Abend m Halle [unter Vorsitz von Prof. Konrad Burdach], Halle 1894 [zit. als Burdach 1894], - Henne, II., Kärnper-Jensen, H., Objartel, G.: Historische deutsche Studenten und Schiilerspräche.. Einführung, Bibliographie und Wortregister (Berlin, New York 1994) (— Bibliothek zur historischen deutschen Studenten- und Schülersprache I). - Objartel, G,: Akadcmikcrsprachc im 19. Jahrhundert, in: Cherubim, D., Mattheier, K . J . : Voraussetzungen und Grundlagen der Gegenwartsprache (Berlin, New York 1989): 197227 3.2.2. Literatur zur Biographie; Bibliographie A DB XV: 765-768 [Muncker]. - Brummer: Dt. Dichtcrlcsctkon I. - Brummer: Lexikon dt. Dichter u. Prosaisten. - DBA 649: 185-195. - Denina: La Prusse Litteraire II. - G V 17001910 Bd 75: 171-173. - Jöcher/Adehmg III: 356. - Meusel: Verstorbene VII: 73; 110. Schmidt: Anhalt 'sches Schriftsteller-Lexikon; Atihang [Dobnig-Jülch (2.); Held {!.); Holler (3.)]
KING, COLCMBA 1. Biographie Zum Leben K.s konnten keine Daten ermittelt werden.
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Kipping
2. Werkbeschreibung Select Pteces from ike best English Authors (1752) [im Bundesgebiet nicht zu ermitteln]
2.2. Simplex consilium de copta Lattmtatts (1731), Continuatio (1731) [in Deutschland nicht zu ermitteln]
3. Bibliographie
3. Bibliographie
3.1. Werke des Autors
3.1. Werke des Autors
3.1.1. Sprachwiss. Werk Progr. von der Notwendigkeit, die Teutsche Sprache zn bessern Bayreuth 1730 fol, [in Deutschland nicht zu ermitteln] Simplex consiiium de copia Latimtaiis paranda, quo ad scribendum lexicon locupletissimum, omniumque adhuc editorum pcrfcctissimum, adeoque ad facienda socieifliem huius operis perficiendi omnes vires L&tine doctos linguaeque ipstus amantes invital. Bayreuth 1731 [in Deutschland nicht zu ermitteln] - Coniinuatio Bayreuth 1731 [in Deutschland nicht zu ermitteln]
3.1.1. Spraehwiss. Werk Select pieces from the best English Authors m Prose and Verse, collected for the use of those who apply themselves in the study ofthat tongue in the University of ffelmsiedt. o.O. 1752 [im Bundesgebiet nicht zu ermitteln] 3.1.2. Sonstige Werke keine weiteren Arbeiten zu ermitteln 3.2. Sekundärliteratur 3.2.1. Literatur zum sprachwiss. Werk keine 3.2.2. Literatur zur Biographie; Bibliographie Schröder: Annale.s III; 50
3.1.2. Sonstige Werke Gelegenheitsgedichte
[Gräßcl (3.); Held (1.)]
3.2. Sekundärliteratur
KIPPING, ANDREAS PETER
3.2.1. Literatur zum sprachwiss. Werk keine ermittelt
1. Biographie * 24.11.1683 Bayreuth t 26.01.1757 Theologe, Lehrer Nachdem K. in Kulmbach, Eisleben, Wernigerode und Greifswaid vorwiegend Theologie studiert hatte, kehrte er 1710 nach Kulmbach zurück. Er nahm dort verschiedene Hofmeistcrstellen an, bevor er 1715 am Lyzeum eine Anstellung als vierter Lehrer fand. Über die Position eines dritten Lehrers (1723) stieg er 1727 zum Konrektor auf. 1732 ging er als Pfarrer nach Obernsee/ Fürstentum Bayreuth. Neben einem Programm, das die Notwendigkeit einer Verbesserung der dt- Sprache rechtfertigt, und einer Schrift zum Lateinischen verfaßte K. viele Gelegenheitsgedichte, die teilweise anon. erschienen sind. 2. Werkbeschreibung 2.1. Von der Nothwe.ndigkeÜ, die Teuische Sprache zu bessern (1730) [in Deutschland nicht zu ermitteln]
3.2.2. Literatur zur Biographie; Bibliographie DBA 650: 118-122. - Jöcher/Adelung HI (1810). - Meusel: Verstorbene VII. [Held (1.); Weiß (3.)]
KIRCHMAIER^ CHRISTOPH ALBRECHT (auch: Kirchmayer, Christoph Albrecht) l. Biographie * 1745 t 16.12.1814 Weiarn/Oberbayern Chorherr, Lehrer, Rhetoriker K. war „regulirter Chorherr''1 in Weiarn, bevor er einige Jahre lang als Lehrer der Rhetorik und der geistlichen Beredsamkeit an der kurf. Schule in München wirkte. 1802 kehrte er aber wieder in sein Kloster zurück. Neben einigen in Zeitschriften erschienen Predigten, Gelegenheitsreden und Aufsätzen publizierte K. auch Lehrwerke der Rhetorik wie z.B. J. G. Sulzcrs Theorie und Praktik der
Kirchmaier
Beredsamkeit. Von sprachwiss. Relevanz ist seine Rede von dem Zusammenhange der Muttersprache mit den Künsten und Wissenschaften sowie zwei Unterrichtsmaterialien zum Griechischen, die nur bibliogr. (s. 3.1.1.) erfaßt werden. 2. Werkbeschreibung Von dem Zusammenhange der Muttersprache mü den Künsten (1784) K.s Rede zum Abschluß des Schuljahres ist geprägt von —>IIerders Gedanken über die Nationalsprachen als Vehikel der Künste und Wissenschaften; übereinstimmend ist sogar die Terminologie und Ausdrucksweise. K. plädiert dafür, daß „Aufklärung und Bildung" an Schulen „in eigner Nationalsprache gelehret werden" (S. 8), nicht in der lat. Sprache, die noch jetzt „das große Werkzeug" (S- 6) sei. Wichtigstes Argument für seine Forderung ist die Korrespondenz von „Denkungsart" und Sprache eines Volkes: „Jeder Nation ists eigen, nach Vaterlandssprache zu denken" (S. 12), weil die „Denkungsarl" durch die Muttersprache „bestimmt" (ebd.) wird. Die Kultur ist demgemäß an den Gebrauch und den Perfektionsgrad der Nationalspradie gekoppelt. 3. Bibliographie 3.1. Werke des Autors 3.1.1. Sprachwiss. Werk Von dem Zusa.mmenha.ngf, der Muttersprache mit den Künsten und Wissenschaften. Abgelesen von Albrecht Kirchmair regulirten des Stifts Weiarn, und d.Z. Lehrer der Redekunst am kurfürstl. Schulhause zu München, bei dem feierlichen Beschluße des Schuljahres 1784. München: bey Joseph Lentner. 24 S. [S. [2] leer. - S. [3],4-24: Text] [als Mikroiiche aus 12: Bayer. SB München; Sign.; Diss. 761 (1] Christ. Alberti Kircbmaieri Canonici regvlaris Vinariensis Poeseos et Eloqventiae Professoris Facths addiscendae lingvae graecae methodvs pro classe gramrnatices. Pars L Monachii [München]: Svmtibus Jos. Lentner, Bibiopol. MDCCXCV. [1795]. [12],178,[1] S. 19:3cm [Titelblatt ganz in Majuskeln]
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[S. [2]: Imprimatur durch den Präsidenten im Münchner Churfürsti Bücher=Censur=Collegiwn, Sigmund Graf von Spreti; S.[3]: gewidmet Reverendisstmis ... Domims scholarvm electoralivm per boioariam directoribvs venerandissimis; S. [4] leer; S. [5]: Text von Mureius: Orat. XIII; S. [6] leer; S. [7][12]: Vorrede: Lingvae graecae stvdiosis, - S. [1],2-12 § /. Sententiae morum, wie alle weiteren Abschnitte auch zweisp : griech.-lat,, am Ende jeder Seite - so ebenfalls im ganzen Buch - in Fußnoten Übersetzungshilfen griech.-lat., zweisp.; 35 Texte. - S. 13-16: §11. [ebenfalls Sententme morum], Texte 36-48, - S. 17-23: § ///. Historiac ex Evangeho desumtae, 2 Texte. - S. 24-49: § IV. Doctnnae evangelicae, l Texte. - S. 50-68: § V. Htstortae et docirinae morum ex Plutarch. Diogene Laeri. Epictet. etc. desumtae, 24 Texte. - S. 69101:§ VI. Fabulae Aesopicae, 16 Texte. - S. 102-131:5 VII. Diaiogi ex Lucia.no Samosat, 5 Texte. - S. 132-156: § VIII. Epistolae ex variis auctoribus desumtae, 11 Texte. - S. 157178: § IX. Narrationes histoncae ex Polioeno, 8 Texte. - [1] S.: Corrigenda] [aus 12: Bayer. SB München; Sign,: L.gr. 171] Christ. Alberti Kirchmaieri Canonici regularis Vinariensis, Poeseos et Rhetorices Professoris, Facilis addiscendae lingvae graecae methodus pro classe rhetorices. Pars I. Monachii [München]: Svmtibvs Joseph Lentner Bibliopol. MDCCXCVII [1797]. [12], 195 S. 19,8cm [Titelblatt ganz in Majuskeln] [S, [2]: Imprimatur durch den Direktor im Münchner Churfürsti. Bucher-Censur-Coilegio Reichsfreyh. v. Schneider auf Negelsfürsi:, S. [3]: gewidmet Nominibvs rhetoricam docentivm; S. [4] leer; S. [5]: Text von Euripides; S. [6] leer; S. [7]-[l2]: Vorwort: Rhetorices et lingvae graecae stvdiosts. - [alle folgender Texte griech.-lat,, zweisp., mit zweisp. §riech,-lat, Fußnoten am Ende der Seite als Üb er setzungshilfe n] - Zwischentitelblatt fehlt - S. [l],2-6: Vita Isocratis e Suida; S. 36: Argumentum Orationis; Analytica Orationis Materies; Confirmatio; Epilogue, nur lat,; S. 7-58: Isocratis ad Demonicum Oratio. S, [59]: Zwischentitel: Isocratis oratio altera ad Nicoclem de gubernanda republican S. [60] leer; S. 61-67: Argumentuni Orationis; Ma-
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teria Orationis; Confirmatio; Epilogus, nur lat.; S. 68-112: Text, Rede. - S, [113]: Zwischentitel: Demosthenis oratio prima, contra Philippvm·, S. [114] leer; S, 115: Demosthenis Viia, lat.; S. 116-117: Argumentum primae orationis in Philippum, griech.-lat.: S. 118123: Analysis Orationis; Confirmatio; Epilogus, lat.; S. 124-170: Text Rede. - S, [171]: Zwischentitei:£>emos/fcewis allera oraiio contra Philippum; S. [172] leer; S. 173: Maieries orationis, griech.-lat.; S. 174-176: Summa oraiiotm, lat.; S. 177-195: Text Rede] [aus 12: Bayer. SB München; Sign,: L.gr. 172] 3.1.2. Sonstige Werke
s, Jöcher/Adelung III: 538 3.2.
Sekundärliteratur
3.2.1. Literatur zum sprachwiss. Werk
keine ermittelt 3.2.2. Literatur zur Biographie; Bibliographie
Baader: Das gelehrte Baiern. - DBA 651: 116. - GV 1700-1910 Bd 75: 308. Hamberger/Meusel IV; X: 83; XI: 428. Jöcher/Adelung XI: 538 [Höller (3.); Seitz (L); Weiß (2.)]
KIRSCH, ADAM FRIEDRICH 1. Biographie
*? t 1716 Nürnberg Philologe V: Hofkürschner in Weimar
Über den aus Weimar stammenden K. ist lediglich bekannt, daß er in Nürnberg privatisierte und unterrichtete. Aufgrund seiner Gebrechlichkeit strebte er kein öffentliches Amt an, sondern arbeitete in Druckereien als Korrektor. 2. Werkheschreibung
2.1. Cornu copiae linguae latinae ei nicae (1714 u.ö.) Das überaus erfolgreiche lat.-dt. und Wörterbuch wurde im ganzen 18. Jh. wieder neu aufgelegt und überarbeitet,
germadt.-lat. immer so z.B.
1778 von Konrad G. ->Anton, Noch 1796 erschien in Augsburg mit kaiserl. Privileg eine editio novtssima, von der ein 1970 veranstaUeter Reprint (Zitatausgabe) vorliegt. Zur Auflage ngesch ich t e s. 3.1.1. Das Lexikon ist für Schüler und Studenten konzipiert und reichhaltig mit diversen Anhängen (Abkürzungen, Kalender, Zahlen, Gewichte, Autoren usw.) ausgestattet. Was von der 1796-Ausgabe noch auf K. zurückgeht, könnte nur ein Vergleich mit der Originalausgabe erweisen. 2.2. // nuovo dizzionario de viagganii (1718) In seiner Vorrede (10 S.) bemüht der Verf. (vermutlich der Nürnberger Verleger Peter Conrad Monath) den Topos, daß die Welt „mit einer so übergrossen Menge Bücher / in allen Disc i pl inen / Künsten und Wissenschaften [...] überhäufet worden". Verf. erwähnt zwar lobend die Lexika von M. Kramer und Veneroni, glaubt jedoch zeigen zu können, daß K.s in Analogie zu seiner Cornu Copiae linguae latinae (1714) und auf der Basis von Pergamini da Fossombrones Vocabuiario delta Crvsca (17. Jh.) entstandenes ital.-dt. und dt.-ital. Wörterbuch v.a. für die Erfordernisse der Praxis besser geeignet sei als manche stark etymol. ausgerichteten Wörterbücher. Weiter wird im Vorwort erwähnt, daß Nicolö di Castelli, Prof. zu Halle und Jena, die Bearbeitung von K,s WÖrtcrbuchentwurf übernahm. Beschrieben wird weiter die Einrichtung des Werkes: Stammwörter werden durch größeren Schriftgrad von Ableitungen unterschieden; schwer als abgeleitet zu erkennende Wörter werden mit einem Sternchen versehen; obsolete Wörter werden nicht aufgeführt, dafür aber zahlreiche gängige Redensarten, die besonders dem reisenden Kaufmann nützlich sein können, aufgenommen; Länder- und Ortsnamen werden stärker als sonst üblich berücksichtigt; als Aussprachehilfe wurden infrage kommende Wörter entsprechend von Castelli akzentuiert. Im Anschluß an das Vorwort erscheint eine „Erklärung der Abbreviaturen" (2 S.). Das Werk seihst besteht aus zwei Teilen: ital.dt. Wörterbuch (S. 1-756 zweisp.), dt.-ital. (S. 1-416 zweisp.). Die einzelnen Einträge geben folgende Information: Lemma, jeweilige anderssprachige Entsprechung(en). Bei gängigen Verben erscheinen zahlreiche Redewendungen.
Kirsch
3. Bibliographie 3,1. Werke des Autors 3.1.1. Sprachwiss. Werk Abvndans cornv copiae lingvae Latinae et Germanicae selcctvm in qua. ordtne alphabetica vocabuia Latina praeicr Germanica, Latimtati donata Cut in fine praeter Calendarium Romanum, Panialeontis Bartelonaei Rauerim in prosodiac speciales regulas epitome & adbremaluraf sunt adjectae. Opera & studio Adami Fridetici Kirschi. Norimbergae [Nürnberg]: Sumtibus Joannis Leonardi Buggeü typis Melchioris Gotofredi H[...] 1714 14 p.L 1298,387 (!) p. 42 l, 20cm (nach NUC pre-1956 Bd 298: 23] [vorh. in 12; Bayer. SB München, HssAbteilinig; nicht verleihbar] weitere Ausgaben: Nürnberg 1718, 1723, 1728 - Adami Friderici Kirschü Abvndaniissimvm cornv copiae lingvae latinae et ge.rmamcae self.ctvm, in quo conttnentur vocabula latina omnis aevi, aniiqui, medii, ad novi, pariter ac gracca., latinitati donata, nee non phraseologiae elegantiores & construcitones verborum; similiier deorum, dearurn, gentium, regnorum, rcgionum, vrbium, marium, flttviorum, infularum, mantium, ammalium, arborum, herbarum, florum & mmeraliurn nomtna; vit eil am tkeologorum, jureconsuliorum., mcdicorum, pkilosophorum, philologorum, poeiarum, ac myihicorum, ariium liberaltum, aliarumque scieniiarum iheoreticarum & practicarum, rei quoque miitta5 ac monctanae termini tecmci, sigmficationes & explicationts, syilabarum quantiiaiibus ubique supra impressis. Cui adjunguntuT in fint calendarium romanum, Pantaleontis Bartdonaei Ravertnt in prosodtae spectales regulas epitome, & abbreviaturae oiim in Laiio usitattssimae, stve notae & sigla. aniiquorurn & tabula alphabeiica characierum lattnorum tn codicibus msstis sectindum secitia. Ed. qvinla, prioribus multo correctior fc atictior ... Norimbergae [Nürnberg]: suniptibus Bvgelh'i et Seitzii; Altdorfi, typis Magni Dan. Meyeri, 1731. 2 v. in 1. fold. tab. 22cm [nach NUC pre-1956 Bd 298: 23] - Regensburg 1732, 1739, 1741, 1746. 1750,, 1764
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Rfigensborg und Wien 17S4, 1764 Leipzig 1774 [vorh. in 12: Bayer. SB München] Wien 1775 Adami Friderici Kirschü cornv copiae ling· vae latinae et gcrmanicac vsvi scholarvm accommodatvm. A Conr. Gottlob Antonio, Prof. Viteberg, Editio novissima, Tomis dvobvs. Lipsiae [Leipzig]: svmtv Engelh. Beniam. Svikerti MDCCLXXVI1I. [1778] cvm privilegiis[Titelblatt ganz in Majuskeln] [links vor Titelblatt: Frontispiz; S. [2] leer; S. [3]-[6]: Vorrede. - S. [7],[8] fehlen. Sp. [1],[2],3-2200: Lexikon lat.-dt. - Sp. [l];[2],3-942: Lexikon dt.-lat. - S p . 941-944: Annas vrbium et regtonum nomma ormssa sunl, ..,, teilw. beschädigt] [aus: 278: Staatsarchiv Soest; Sign.: Archi Wb 1059] [auch vorh. in 12: Bayer. SB München; 19: ÜB München; 75: St B Nürnberg] Wien 1794 Leipzig 1790 Adami Friderici Kirschü abvndaniissimvm cornv copiae, lingvae. latinae et germamcaf. sel&ctvm, qvo continenivr ... Eaiiio novissima, a mendis non paucts studiosf repurgata, Parte vtraquc aucta, in ordincm rcdacta, ac denique ttronum purioris Latinitatis studiosorum vsm accomodata. Cvm privitegio sac. cues, maiesiatis.. Avgvstae Vindelicorvm [Augsburg]: Impensis officinae librariae Joseph-Wolffianae. MDCCXCVI [1796]. 2 Bde in 3 [Titelblatt teilw. in Majuskeln] - Bd 1. X X V I I I S., 1600 Sp. [S. [2] leer; S. [3]-[4]: kaiserl. Privileg; S. [V],VI-XII: Praefatio avctorts; S. [XIII],XIV-XVI: Vorrede des Hrsg.; S. [XVIIJ.XVIII-XXVIII: Recensto avctorvm laimae iingvae antiqvorvm. - Sp. [l,2],3,44599,1600: Lexikon A-K, lat.dt.] - Bd II. [2] S., Sp, 1601-3028 [S. [1]: Zwischentitel: Adami Friderici Kirsc.hu, cornv ... tomt I. volvmen II; S. [2] leer. - Sp. [1601,1602], 1603,16043027,3028: Lexikon L-Z, Iat.-dt.] - B d H I . [2] S,, 1068 Sp.
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[S. [1]: Zwischentitel· Adam Friedrich Kirsch, deutsch—lateinisches Wörterbuch; S. [2] leer. - Sp. [l, 2] ,3,4943, 944: Lexikon A-Z, dt.-lat. - S. 945 [!] Falttafel: Eduardi Bernardi Tabula alphabetica Itterarum latmarum m antiquissirnis Codicibus, nummis et marmoribus occurrcniium. - Sp. [945,946]983,984: Notarvm romanorvm ac litterarvm singvlarvm verborvmqve pe.r campen divm scriptorvm interpretatio, ex variis aucloribvs coilecia, Abkürzungsverz,; Sp. 985,986: Notae Numerorum u. Ponderum Notae; S. 985,986-997,998: Nolae ivris a magone collectae; Sp. 997,998-999,1000: Specimen scrtptvrae vf.teris, ex . Nicolai Fvnccii Traclatv de adolescentia Imgvae laiinue excerptvm; Sp. 999,1000-1001,1002: De noiis nvmerorvm; Sp. 1001,1002: De nvmero htterarvm ex antiqvissimo codice; Sp, 1003,1004-1005,106: De mensibvs romanis ei atiicis, liemqve aegyptis ...; Sp. [ , , , , : De diebvs romanorvm olim et nunc in hngva romana vstiatis; S. [1013,1014]1021,1022: 5cripiores pro/am ei eccfes^ast^ci, tarn graeci, qvam latini, per compendivm scribendi in hoc lexici indicatt, adiecta not a iemporis, qvo qvisqve florii- S. [1023,1024]-1053,1054: Appendix cornv copia iaiino germamci regronvm, vrbivtn, montivm ei flvviorvm; Sp. [l055,1056]-1059,1060: Tabvla consangvinitatis at affimtatis; Sp. 1061,10621067,1068: Nominibvs nvmeraha] - davon Reprint Adamus Fridericus Kirschius abundaniissium cornu copiae ... Graz-Austria: Akademische Druck- u. Verlagsanstalt 1970. [aus 355: ÜB Regensburg; Sign.: 50/AI1 26110 K 61-1;-2;-3] II nuovo dizzionario de viaggtanti Halianoiedesco e iedesco-itahano. Neues JtaliäntsckTeuisches und Teutsch=Jtaiiänisches Wörter=Buck, aus dem bekannten Vocabulario des Herrn Pergamini da Fossombrone, Academico della Crusca gezogen / Mil vielen Wörtern / und den nöhtigsien Redens=Arten vermehret / auch durch das gebräuchlichste und retneste Teutsche erkläret Von dem Au-
tore des Cornu Copiae Linguae, Adam Fridrich [!] Kirschen. Nachgehende mit sonderbarem Fleiß durch und durch accenluirt / auf gen au e st e übersehen und corrigirt / Durch Nicolaus von Castelli. Mit Rom. Kays. und Caiholis. Majest. allergnäd. Privilegio. Nürnherg: Verlegts Peter Conrad Monath 1718. [14],766;416 S. 2 Tie in l Bd. 20,8cm [Titelblatt in rot und schwarz] [S. [2] leer; S. [3]-[l2]: Vorrede, nicht unterz., nicht von K.; S. [13]-[14]: Abkürzungsverzeichnis. - S. 1-766: Lexikon A-Z, ital,dt., zweisp. - beigebunden: S. [1]: Kopftitel: Teitisch=Jialiänisches Wörter=Buck, S, 1-416: Lexikon A-Z, dt.-ital., zweisp.] [aus 54: Staatl. Provirizialbibl. Amberg/ Oberpfalz; Sign.: Gram. L. ext. 57] 3.1.2. Sonstige Werke Neu-vcrfcrtigtes und in zwcy Theil eingerichtetes Kunst-ifauß-Arzney- und WunderBuch / Oder Der zu vielen Wissenschafften dienstlich-anweisende / neu-eingerichtete / viel-vermehrte und zum mertenrnahl wieder aufgelegte Curiose Künstler ... In dessen Continuation oder ändern Theil folget: III. Wie man auf das beste einen schönen fruchtbaren Baum-Blumen-KüchenKrauter- und Wein-Garten anrichten / und guten Nutzen darvon erheben möge, ... an das Liecht gegeben Von Adam Friederich Kirschen - Th. 1.2. Nürnberg: Buggel 1720 ... 12" 3.2. Sekundärliteratur 3.2.1. Literatur zum sprachwiss. Werk nicht ermittelt 3.2.2. Literatur zur Biographie; Bibliographie DBA 652: 361-365. - Eckstein (1871), - G V 1700-1910 Bd 75: 338. - Jöcher/Adelung III: 415f; VII. - NUC pre-1956 Bd 298: 23f. Will: Nürnbergisches Gelehrten-Lexicon IV. Will-Nopitsch VI [Brekle (2,); Höller (3,); Seitz (1.)]
KISTEMAKER, JOHANN HYACINTH 1. Biographie * 15.08,1754 Nordhorn f 02.03.1834 Münster Theologe, Pädagoge
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2. Werkbeschreibung
1784). Er begründet ausführlich die Vorzüge dieses Verfahrens: der Schüler solle nach der Adelungschen Grammatik zuerst „achtes Deutsch" und dann in Gegenüberstellung der Gemeinsamkeiten und Unterschiede der beiden Sprachen „achtes Latein" lernen. K. betont, daß er für den lat. Teil seines Werkes auf älteste (Priscian, Donatus, Quintilian) als auch die gründlichsten Grammatiker der Neuzeit (L. Valla, Corradus, Linacre, E. Alvarus, Vossius, Sanctius und C. Lancelot) zurückgegriffen habe. Als weiter hilfreich für seine Arbeit erwähnt er den Thesaurus Imguae et erudittoms romanae (1748) von J.M. -^-Gesner, J.M,—»Meiner (1781) und das ->Schellersche Wörterbuch (1784). Als sein Ziel betrachtet es K., Verstand und Geschmack z» bilden und nicht - unter Hinweis auf Quintilian: „Aliud esse latine, aliud gramrnatice loqui" nur grammatisch richtiges, sondern „schönes Latein" zu lehren. Das Werk (S. 1-386) besteht aus zwei Teilen, l,„Von der Fertigkeit richtig zu reden": 1.1. Lautlehre, Prosodie; 1,2, Wortklassen und ihre Flexion; 1.3. Wortbildung; 1.4. Syntax der Wortklassen (Rektion), Wortstellung, Periodenbildung. 2. „Von der Orthographie", Errata. Dem Werk beigebunden ist K.s Abhandlung (S. 1-38) De origine. ac vi verbortim ui vocani Deponentium et Mediorum, graecae linguae, praesertim laiinae (1787). Gewidmet dem Freiherrn von Fürstenberg. Inhaltlich geht es um Etymologie, Syntax, Semantik und Gebrauchsweisen der Deponens- und Medialverben des Griechischen und Lateinischen.
2.1, Lateinische Sprachlehre (1787); De origtne ac vi verborum (1787) In seinem „Vorbericht" (S. ) teilt K. zunächst mit, daß ihm vom ,,Freyherrn von Fürstenberg, geheimen Conferenzrathen Sr Churfürstl, Durchlaucht von Köln und Curatoren der Schulen des Hochstifts Münster etc" der Auftrag erteilt worden sei „eine Lateinische Sprachlehre für die beiden untersten Classen des hiesigen [Münster] Gymnasii, für Infirna und Secunda, zu verfertigen." K, entschied sich dafür, eine Art dt.-lat. kontrastive Grammatik zu verfassen und zwar unter enger Anlehnung an den Auszug des Herrn [—+]Adelung Deutscher Sprachlehre für Schulen (Berlin 1781, Münster
2.2. Griechische Sprachlehre (1791) In seiner Vorrede nennt K. als Benutzergruppe seiner Grammatik ,jene Schüler, weiche schon einige Kenntniß der Lateinischen Sprache besitzen, und die Griechische, um sie zu verstehen, nicht um sie zu schreiben, erlernen sollen". Dementsprechend setzt K, all das voraus, „was eine Lateinische Sprachlehre mit einer Griechischen gemein hat". Weiterhin begründet K. einige Abweichungen von der Abfolge einzelner Lehrstoffe wie sie in traditionellen Griechischgrammatiken geboten werden: kontrahierte Flexions forme n werden nicht in der phonetisch-phonologischen Einleitung, sondern an entsprechenden Stellen der Substantiv- bzw. Verbalflexionspara-
V: Antomus, 1725-1800, Chirurg, spater Inhaber eines Speditionsgeschäfts M: Susanne Anna, 1723-1806, T. des Handelsmannes Wietmarschen Nach dem Besuch des Franziskanergymnasiums in Rheine studierte K. ab 1773 kath. Theologie an der Univ. Münster und wurde am 2.12.1777 zum Priester geweiht. 1779 [Jöcher/Adelung: 1780, ADE: 1778] wurde er Lehrer am Gymnasium Paulinum in Münster. Ab 1795 hatte er dort den Lehrstuhl für biblische Exegese inne. Bereits 1799 hatte er ein Kanonikat am Stift St. Moritz erhalten. 2 Jahre lang, von 1816-1818 gehörte er dem Konsistorium der Provinz Westfalen an. Erst 1822 promovierte ihn die theol. Fakultät der Univ. Breslau zum Dr. theol. honoris causa. Kurz vor seinem Tod wurde ihm noch der rote Adlerorden dritter Klasse verliehen. Einen Namen als Wissenschaftler machte sich K. vor allem durch die Veröffentlichungen von Schulbüchern, die er vornehmlich in den Jahren 1787-1801 publizierte. Seine guten Sprachkenntnisse führten zur Herausgabe von lat., griech. und dt. Sprachlehren. Außerdem besaß er Kenntnisse in den orient, und den neueren Sprachen. In seiner Exegese vertrat er eher eine konservative Linie und auch kircbenpoHtisch folgte er einer streng kirchlichen Strömung. Seine Kirchentreue, dogmatische Einstellung führten in gelehrten Kreisen immer wieder zu einer differenzierten Beurteilung seiner Persönlichkeit und seinen wiss. Arbeiten.
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digmen geboten; die Konjugationslehre wird in verschiedene Abschnitte zerlegt (mit bzw. ohne Hilfszeitwort). Das Ganze zielt auf Erleichterung beim möglichst systematischen Erkennen cier Flexionsparadigmen. Schließlich hebt K. noch hervor, daß er - als dritten Teil seiner Grammatik - „die Lehre von der Ableitung und Zusammensetzung der Wörter" hinzugefügt habe; dies v.a. deshalb, um dem Lernenden einen Einblick in die Produktivität der griech, Lexik zu geben. Als zu spezialisiert habe er dagegen die Prosodie und die griech, Dialekte nicht mit aufnehmen wollen, Die Grammatik selbst. (S. 1-180) besteht aus drei Teilen: 1. Alphabet und Phonologisches, Deklination (Artikel, Relativpronomen, Substantiv, Adjektiv, Personalpronomen, Frage- und Zahlwörter), Konjugation (in 4 Abschnitten werden 8 Konjugationsklassen dargestellt), Adverbien, Präpositionen, Konjunktionen, Interjektionen. 2, Syntax: Artikel, Relativpronomen; Substantiv, Adjektiv; Gebrauch des Personalpronomina , Frage- und Zahlwörter; Verbalsyntax (Tempora, Modi; Partizipien); Kasussyntax; Adverbien; Präpositionen; Konjunktionen. 3. Wortbildung (Ableitung und Zusammensetzung). Im Anhang (S, 181-224) erscheinen Ubungstexte (teilweise griech.-lat.-dt.) gegliedert nach den verschiedenen Konjugationskiassen sowie äsopische Fabeln, Stellen aus den Komikern (mit lat, Übersetzung von Grotius). 2.3. Kritik der Griechischen, Lateinischen, und Deutschen Sprache (1793) In seiner Vorrede schildert K. zunächst die äußeren Umstände der Entstehung seiner sprachvergleichend-evaluativen Arbeit, 1787 stellte die Kurfürstlich deutsche Gesellschaft zu Mannheim die Preisfrage „Hat die deutsche Sprache Vorzüge vor der lateinischen und griechischen? und welche sind diese? und welche Vorzüge haben die lateinische und griechische Sprachen vor der deutschen?" K.s Abhandlung erhielt das „Aczessit" (—^Trendelenburgs Arbeit (1788 ) wurde der Preis zuerkannt) und sollte ursprünglich in den Schriften der Gesellschaft veröffentlicht werden, „was aber, eines gewissen Zufalls wegen, nicht geschehen ist." Die Vrfassung der Arbeit wurde von K. wesentlich umgearbeitet und er-
weitert. K. bringt abschließend einen knappen Vergleich zwischen seiner und der Trendelenburgschen Abhandlung: letztere beziehe sich überwiegend auf Aspekte der Wortbildung und der Flexionssysteme der drei Sprachen, während seine Arbeit sich insbesondere mit der „Wortfolge, Inversion, Quantität, Aczent, Klang der W f örter und [dem] poetischen Ton, und dessen Unterschied vom prosaischen in jeder der dreyen Sprachen" beschäftige. Nach K.s Einschätzung kommen beide Abhandlungen letzlich zu ähnlichen Resultaten: in Einzelheiten differieren die beiden Autoren (z.B. möchte K. die Verschiedenheiten der drei Sprachen aus dem jeweiligen „Nationalkarakter" herleiten ,,und alle Sprachvollkommenheit auf Geschmeidigkeit" zurückführen; K. vertritt auch gegen T. den „Werth der in die deutsche Poesie aufgenommenen Hexameter und lyrischen Versarten"), Das Werk (S, 1-256) besteht aus drei Teilen: 1. „Einleitung und vorläufige Grundsätze", 2. „Anwendung der obigen Grundsätze", 3. „Resultate aus obigen Untersuchung". Zu 1.: Für seine vergleichende Bewertung der drei Sprachen nennt K. drei Kriterien: 1. ein für den Ausdruck jeder Vorstellung hinlänglich großen Wortvorrat (durch Wortbildungsprozesse erweiterbar), 2. die vielfältigen Gedankenverbindungen sollen syntaktisch möglichst einfach und eindeutig repräsentierbar sein, 3. die Wirkungen, die gesprochene Sprache auf den Hörer hinsichtlich der „Denkkraft" und der „Empfindung" hat, sollen durch verschiedene Ausdrucksmittel gesichert sein. Zu 2.: im Rahmen einer ausführlichen kritischen Analyse von Primärdaten und Diskussion einschlägiger Sekundärliteratur werden die genannten Kriterien auf lexikalische, syntaktische und rhetorische Strukturen der drei Sprachen angewandt. Zu 3.: Hier stellt K. die Vorzüge der einzelnen Sprachen in einer Rangordnung zusammen, versucht diese aus dem jeweiligen Nationalcharakter und aus „zufälligen Umständen" zu erklären und schlägt einige praktische Anwendungen seiner Ergebnisse vor (z.B. daß der Deutsche vornehmlich das Griechische nachahmen solle), K. schließt seine Abhandlung mit der Parallel i sie rung einiger Übersetzungen aus dem Griechischen ins
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Lateinische und Deutsche und zeigt die relative Überlegenheit der letzteren gegenüber dem Lateinischen. 2.4. Sammlung lateinischer Wurzelwörter ... (1794) Wie K. in seinem „Vorbericht" (25 S.) feststellt, war sein lat. „Wurzelworterbuch" für die „unteren Klassen" des Münsteraner Paulinischen Gymnasiums bestimmt. Seine Absicht war es, den Schülern „durch diese Darlegung der Wurzelwörter, und durch die in der Sprachlehre gegebenen flegeln die Herleitung, den gesammten Wortvorrath ihrem Gedächtnisse desto leichter einzuprägen". Dementsprechend besteht K.s „Wurzelwörterbuch" (S. 1-216) im wesentlichen ays nichtabgeleiteten lat. Wörtern bzw. deren lexikalischen Zitierformen. Nicht aufgenommen hat K. Konjunktionen, Präpositionen und seltene Wörter. Ein Eintrag enthalt typischerweise folgende Informationen: lat Lemma mit Flexionscharaktenstika, dt. Entsprechungen, abgeleitete iat. Formen mit ihren jeweiligen Flexionscharakteristika, dt. Entsprechungen, Spezialbedeutungen und lat. idiomatische Wendungen mit ihren dt. Entsprechungen .
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Die confusio sei ein „Wunder", „von Gottes schaffender Hand" (S. 446); dies zeige z.B, die Diskrepanz zwischen dem Ägyptischen und Hebräischen zu Josephs Zeit, die naturalistisch nicht erklärt werden könne. Den naheliegenden Schluß, die Hypothese einer Ursprache aufzugeben, kann K. aufgrund seiner Bibelfixiertheit nicht machen. Auch den Sprachursprung erklärt er analog der mosaischen Erzählung als „ein sogleich zu seinem Gebrauch vollendetes Geschenk Gottes" (S. 472). U.a. argumentiert er, wie vor ihm z.B. schon —»Süssmilch, mit der Interdeperidenz von Sprache und Denken, die einer natürlichen Spracherfindung entgegenstehen. Zuletzt erinnert er an die Preisaufgabe der Berliner Akademie (1772) und —fHerders gekrönte Abhandlung: beide beurteilt er negativ und bringt seine Ansicht stützende Zitate von Goethe und Stolberg. 3. Bibliographie 3.1. Werke des Autors
3,1,1. Sprachwiss. Werk Lateinische Sprachlehre zum allgemeinen Gebrauch für Gymnasien und Schulen herausgegeben von J.H. Kistemaker Professor der Philologie- [Vign.]. Mit gnädigstem Privilegio. 2.5. Ueber Sprache.nga.be (1821) Frankfurt und Leipzig; bey Philipp Heinrich Nicht zu Unrecht erschien dieser Aufsatz als „Beylage" zu seiner Geschichte der Apo- Perrenon 1787. XXII;[8],386,[5] S. 18,8cm stel (1821: [409]-479), sieht K. doch in [S. [2] leer; S. [HI], IV-XXII: Vorberichi; [6] S. der Sprachfähigkeit und in der babelischen Inhalt. - S. [1],[2]: Einleitung. - S. [3], 4Sprachverwirrung eine „unmittelbare Wür- 372: Erster Theil, Von der Fertigkeit richtig kung der Macht Gottes" (S. 413). Folgerichtig zu reden, darin 4 Abschn.: S. [3], 4-17: Ererklärt K. Diversifikation und Ursprung der ster Abschnitt. Von der Bildung der Wörter Sprache anhand der Genesis, „die älteste, heioder der Etymologie, 3 Kap.: Buchstaben lige Urkunde" (S. 410). und Laut, Geschichte der lat. Sprache.. Ton, Den naturalistischen Erklärungshypothesen Quantität der Wörter; S. 17-194: 2. Von den für die Entstehung der Sprachen Vielfalt beim Wörtern als Redeiheilen, und ihrer Biegung, Turmbau von Babel, von denen K. vier 12 Kap.: Allgemein (17-18); Substantiv (19ausführlich referiert und kritisiert, stellt er 50), „Bestimmungswörter" (50-51), Adjektiv entgegen, daß eine natürliche Auseinander- (51-66), Numeralia (66-75), Pronomen (75entwicklung einer Sprache in verschiedene nie 86), Adverb (87-94), Verb (95-154), Partizip dazu führen könne, daß man keine Verwandt- (154-161), Präpositionen (161-187), Konjunkschaft mehr erkennen könne. Als Beispiel tionen (187-193), Interjektionen (193-194); nennt er die sieben und dreizehn Gemeinden, S. 194-213: 3. Von der Zusammensetzung d.h. die deutschen Sprachinseln bei Verona der Gorier; S.213-372: 4. Von der Syntaxe, und Vicenza. Für K., den biblischen Angaben 6 Kap.: Verbindung einzelner Wörter mitfolgend, existierte bis zur confusio eine Ur- einander (214-332), Folge der Wörter (332sprache, die er bis auf Seth, den Sohne Adams, 352), Sätze (353-360), Perioden (361-362), zurückdatiert und die er als „gemeinsame Von der Methode längere Sätze und Perioden Sprache der Noahiden !: (S. 438} bezeichnet. dem Schuler verständlich zu machen (362-
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366), Germanismen (366-372). - S. 373-386: Zweyier Theil, Von der Orthographie, 5. Kap,; Allgemeines (373-379), einzelne Buchstaben (379-381), zusammengesetzte Wörter (381-383), Teilung der Silben (383-384), im Schreiben übliche Zeichen (384-386). - [2] S. leer; S.[3]-[5]: Errata] [an die Lateinische Sprachlehre angebunden: Kistemaker, J.H.: De ongine ac m verborum 1787] [aus 38: UuStB Köln; Sign.r Wallraf A IV 129] [anon,, Unterzeichner der Widmung: J.H. Kistemaker] De ongine ac vi verborum, ut vacant, deponentium et mediorurn graecae linguae, praesertim laiinae [Vign.j Monasterii Westphaliae [Münster i.W.]: sumtibus Phüippi Henrici Perrenon MDCCLXXXVII [1787], [8], 38 S. 18,8cm [Titelblatt ganz in Majuskeln] [S. [2]: Motto; S. [3],[5]-[8]: gewidmet dem Franciscus Fridericus L. B. de Fürstenberg, Ecclesiarum Cathedralium Monasteriensis et Paderbornensis Canonico Capitulari... - S. [l],2-38: Text. 28 §§, nicht weiter untergliedert] [dem Werke vorgebunden: ders,: Lateinische Sprachlehre 1787] [aus 38: UuStB Köln; Sign,: Wallraf A IV 129] [auch in 8: ÜB Kiel; Fich 507/1} [•unterz,; J.H. Kistemaker, Prof. der Philol. z. Munster] Ueber die sogenannten verzierenden odermüssigen Beywörter in der Poesie in: Pfatzbairisches Museum. Dritter Band, Sechstes [-10.] Heft. Mannheim 1789: 681-691 Griechische Sprachlehre, verfasset von J.H. Kistemaker, Professor der Philologie zu Münster, und Mitglied der Kurpfalzifichen deutschen gelehrten Gesellschaft in Manheirn. [Vign.] Münster: bey Friedrich Christian Theissing 1791, VIII, 224 S. 17cm [S. [2] leer; S. [3], IV-VI: Vorrede: S.[VII], VIII: Inhaltsverzeichnis. - S. [1],2-IÖ8:Erster Theil, Von Buchstaben und Wortern: S. [l],2-3: Erstes Capite.l., 3 Abschn.; S. 425: Zweytcs Capiitl. Von den Deklinationen 6 (-5) Abschn.; S. 26-101: Drittes Capiiel. Von den Conjugaiionen, 4 Abschn,, z.
Großteil dreisp.; S. 101-104: Viertes Capitei Von Adverbien; S. 104-105: Fünftes... Von Präpositionen; S, 106-107: Sechstes ... Von Conjunktionen; S, 107-108: Siebentes ... Von Interjektionen. - S. 109-152: Zweyier Theil. Von Verbindung der Buchstaben und Wörter, oder vom Syntax; S. 109-111: Erstes Capitei Von den Buchstaben: S. 111-1 lb:Zweytes Von dem Artikel und Relative, S. 115117: Drittes ... Von der Verbindung der Substantive und Adjektive; S, 117-118: Viertes ... Von dem Gebrauch der Pronominum; S. 119122: Fünftes ... Von den Zahlwörtern, und Fragewörtern; S. 122-134: Sechstes ... Von dem Gebrauch der Zeitwörter, 4 Abschn.; S. 134-145: Siebentes... Von dem Gebrauch der Casuum bey Zcii=Nenn=und Beywo'riern, 4 Abschn.; S. 146-148 Acktes ... Vom Gebrauch der Adverbien; S. 148-149: Neuntes ... Vom Gebrauch der Präpositionen; S. 150152: Zehntes ... Vom Gebrauch der Conjunciionen. - S. 153-180: Dritter Theil. Von Ableitung und Zusammensetzung der Wörter; S.153-166: Erster Abschnitt. Von der Ableitung; S. 167-180: Zweyier,.. Von der Zusammensetzung der Wörter. - S. 181-224: Be.yspielc, zur Uebung für Anfänger 5 Klassen, S. 181-188, zweisp. griech.-dt.] angebunden an: Kritik der Griechischen, Lateinischen, und Deutschen Sprache. Von Joh. H. Kistemaker, Prof. der Philologie zu Münster und Mitglied der Kurf. deutsch. Gesellschaft zu Mannheim. Eine von neuem durchgesehene, und stark vermehrte Preisschrift. Feliciores fingendis nominibus Graeci. Quint. I.O.I, 5. Münster: bey F.C. Theißing, 1793- [8], 256 S. 17cm [S. [2] leer; S. [3]-[6]: Vorrede; S. [7]-[8]: Inhaltsverzeichnis. - S. [l],2-256 Text, 79 §g: /, Einleitung und vorläufige Grundsätze, 2 Abschn.: §§1-4; //. Anwendung der obigen Grundsätze, 3 Hauptabschn.: §§5-63; ///. Resultate aus obiger Untersuchung, 6 Abschn,; 5564-79] [aus 355: ÜB Regensburg; Sign.: 20 / F 779066] [auch i« 43: Hess.LB Wiesbaden; Sign,: 8° Jg. 322; Ex. ohne Griechische Sprachlehre] - Kritik der Griechischen. ,., Sprache 2. Aufl. Münster ... 1794
Klausing
[anon.] Sammlung lateinischer Wurzelwörter zum Gebrauch der Schulen des Paulinisehen Gyrnnasii in Münster, [Vign.] [Münster]: Bey Fried. Christian Theissing 1794, [4], 216 S, 19cm [S, [2] leer; S. [3]-[4]: Vorbertcht. - S. [1], 2-216 Text, zweisp.; lat. Lemma, dt. Bed., alphabet.] [aus 38: UuStB Köln; Sign,: Walhaf A IV 204] - Sammlung lateinischer Wtirzelwörter... 2te Auflage [Münster] 1816 - Sammlung iateinisch.fr Wurzelwörier zum Sckulgebrauche Dritte Ausgabe Münster: In der Theissingschen Buchhandlung 1824. VII, [1], 118 S. 19cm Beylage über Sprachenga.be., in: Geschichte der Apostel mit Anmerkungen. Von J.H. Kistemaker, Prof. der bibl. Exegese zu Münster. Münster: In der Theissing'schen Buchhandlung 1821. S. [407]-[409], 410-479. 18,2cm [S. [407] : Titel; S. [408] leer. - S. [409]: Kopftitel: Ueber Sprachengabc; S. [409], 410-479: Text] [aus 211: Erzbischöft. Akadem. Bibl. Paderborn; Sign.: 58/ 358]
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a.o. Prof. in Leipzig, Archäologe V: Christian, K., Orgelmacher K, besuchte die Schule in Pforta und studierte in Leipzig und Halle. In Leipzig, wo er von 1746-49 immatrikuliert war, erwarb er 1749 den Grad eines Magisters der Philosophie. Danach unternahm er ausgedehnte Reisen nach Holland und England und hielt sich längere Zeit in Italien, vor allem in Venedig, wo er Unterricht erteilte, auf (175763), Seine profunde Kenntnis der neueren Sprachen - K. selbst betont seine langjährige Beschäftigung mit dem Englischen (,nebst ändern Sprachen') - verdankt er diesen Reisen; das sprachwiss. Werk spiegelt unmittelbar diese biographischen Gegebenheiten. In Leipzig wurde K. zum a.o. Prof. der geistlichen Altcrthümer ernannt. Ab 1766 wurde K. Kustos der Bibliothek. Von 1765 bis 1785 unterrichtete er als engt. Sprachmeister. Eckard (1780: 136) vermerkt ihn auch als Lehrer für Spanisch. Im Zusammenhang mit den sprachwiss. Arbeiten stand K. mit —»Regler und —»Glück in persönlichem Kontakt.
2. Werkbeschreibung
K. gab eine große Anzahl von Büchern in den verschiedensten Wissensgebieten, vornehmlich Übersetzungen aus dem Englischen und Italienischen, heraus. Geschichte, Kulturwis3.1.2. Sonstige Werke senschaft und Geographie, im 18. Jh. ohs. Jöcher/Adelung VII: 545f. nehin nicht als Einzel Wissenschaft im stren3.2, Sekundärliteratur gen Sinn etabliert und in enger Verbindung 3.2.1. Literatur zum sprachwiss. Werk betrieben, waren Interessensschwerpunkte; er nicht ermittelt beschäftigte sich aber auch mit theologischen Fragen und übertrug einige belletristische 3.2.2, Literatur zur Biographie; BiblioWerke aus dem Englischen ins Deutsche. graphie ADB XVI: ,17 [Keusch]. - DBA 654: 3-34. - Für die Sprachwissenschaft ist v.a. seine BeEckstein (1871), - G V 1700-1910 Bd 75: 371- arbeitung der Arnoldschen Ausgabe des Bai372. - Hamberger/Mensel IV: 105; X: 85: XI: ley (Th. -^Arnold) von Bedeutung. In 430; XIV: 293; XVIII: 345f.; XXIII: I38f. - der Vorrede zur vierten, der ersten von Jöcher/Adelung VII: 545 f. - NDB XI: 687 f. K. bearbeiteten Ausgabe, iegt er dar, welche Änderungen und Verbesserungen er ge- NUC pre-1956 Bd 298: 173 genüber den von Arnold besorgten Ausga[Brekle (2.l,-2,4.); Held (l.); Holler (3.); Weiß ben vornahm (Zitatausg. ist 71788; dort fin(2-5.)] det sich die Von. zu 41771 auf den S. [III][VI] u, die Nachschrift zu 41783 S. VII f.). Ziel von K,s Bearbeitung war es, das HandKLAUSING, ANTON ERNST lexikon so einzurichten, daß es die vorhan1. Biographie denen an Vollständigkeit übertreffen würde. * 11.4.1729 Herford (Westf.) K. verweist darauf, daß er so vie[e Veränf 06.7.1803 Leipzig derungen vorgenommen habe, daß man das
114 Klausing
Wörterbuch als „ein fast ganz umgearbeitetes Werk ansehen könne" (S. [IV]). Weggelassen hat K. die etymol. Ableitungen, die ihm zu spekulativ und ungesichert erschienen, sowie die dem jeweiligen Eintrag beigefügten erigl, Erklärungen und Synonyma, Erweiterungen nahm K. dafür bei der Angabe der dt. Bedeutungen vor, auch vermehrte er die Anzahl der „besonderen Redensarten und Constructionen", die unter einem Lemma gegeben wurden (S. [IV]. Als weitere Verbesserung führt K. an, daß er „bey einem jeden Buchstaben" gleich zu Anfang die richtige Aussprache nebst kurzen Regeln angibt, so daß eine knappe Anweisung zur Aussprache, „die man fast in allen Grammatiken noch vergeblich suchen wird" (S, [V]), gleich mitgeliefert wird. Aus K.s Anmerkung, daß er die „mit deutschen Buchstaben ausgedrückte eigentliche Aussprache" verbessert habe, kann man schließen, daß Arnold, zumindest in der 3. Aufl. (1761) die Aussprache mit angibt. Zur Überprüfung und Vermehrung zog K. neben der 'neuesten Ausgabe von Boyers Dictionary' (Lyons 1768) die Wörterbücher von Johnson, Pardon und Chr. —»Ludwig heran. K.s Bearbeitung aus dem Jahr 1771 erfuhr in den späteren Auflagen, für die er als Herausgeber verantwortlich zeichnete, keine größeren Modifikationen, In der Ausgabe 61783 fügte K. der Vorrede von 1770 eine Nachschrift bei, in der er auf kleinere Verbesserungen, insbesondere in der Akzentsetzung hinwies. Als Grundlage hierfür dient ihm Sheridans General Dictionary von 1780 und Ash's New and Complete Dictionary von 1775. Das Korrekturlesen bei dieser Ausgabe besorgte J.B. —* Regler (S. [VIII]). Die späteren Auflagen 7 1788 und 8 1792 scheinen unveränderte Nachdrucke der 6. Auflage gewesen zu sein, K.s Kurze Anweisung zu einer richtigen Pronunciation der Englischen Sprache stand offenbar in direktem Zusammenhang mit den zwei Bearbeitungen des Bailey, wie die Erschein tingsdaten deutlich machen (l, Aufl. 1771 parallel zu 41771; 2, Aufl. 1783 zu G 1783.) Sie hat keine eigenständige Bedeutung. K, bearbeitete wohl auch den dt.-engl. Teil des Bailey, doch läßt sich anhand der vorliegenden Ausgaben nicht feststellen, was die Bearbeitung leistete. Das Titelblatt von
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1783 kennzeichnet die Ausgabe als von K, 'verbessert und vermehrt', doch im Unterschied zum engl.-dt. Teil beansprucht K. nicht, eine 'gänzliche Umarbeitung' geleistet zu haben; auch schweigt er sich über die Natur der Verbesserungen aus. Was K.s Herausgabe des Nuovo Dizzionano nach Antonini ( 2 1777) betrifft, so hat er an der eigentlichen Bearbeitung keinen Anteil. Von ihm stammt lediglich die Vorrede (S. [II][VI]), in der er auf den Verdienst von J.G. —»Glück verweist, der unmittelbar nach Abgabe des druckreifen Manuskripts verstorben war. Glück hatte auf K.s Anregung hin die Bearbeitung dieses Wörterbuchs vorgenommen, 3. Bibliographie 3.1.
Werke des Autors
3.1.1. Sprachwiss. Werke A Compieat English Dictionary, oder vollständiges Englisch—Deutsches Wörterbuch, anfänglich von Nathan Bailey herausgegeben; jetzt aber fast ganz umgearbeitet, vermehrt und verbessert VOD Anton Ernst Klausing, öffentlichem Lehrer der Welt Weisheit und Alterthümer zu Leipzig, des kleinern Fürstenr.ollegii daselbst Collegiaten, und der Universitätsbibliothek. Vierte Auflage. [Vign.j Leipzig und Zülhr.hau: auf Kosten der Waysenkaus= und Frornmannisciien Handlung, 1771. VI,958S. 21,4cm [links vor Titelblatt Stich; Titelblatt teilw, in Majuskeln] [S. [2] leer. - $. [III],IV-VI: Vorrede. - S. [1],2934; An orthographical dictionary, English, French, Latin and German, alphabet., zweisp, - S. [935] Zwischentitel: A catalogue of the most usual proper, chrisitan and nicknames of men and women, with those of the chief Places in the World, English, Latin and German, Verzeichniß der gewöhnlichsten Namen der Maims— und W eibs=Personen, der Länder, Städte, Flüsse in Englisch, Lateinisch und Deutsch. - S. 936-958: Text, alphabet., zweisp,] daran angebunden [Klausing: Bearbeiter] Neues Deutsch=Englisches Wörterbuch, worinnen nicht nur die Wörter, und deren verschiedene Bedeutung; sondern auch, die nothigsten Redensarten, Idiotismi und Spruch-
Klausing
wörter. nach der gebräuchlichsten und reinsten Deutschen und Englischen Mund= und Schreibart, mit vielem Fleiß zusammen getragen von Theodor Arnold, Neue verbesserte und vermehrte Auflage. [Vign.] Leipzig und Züllichau: in der Buchhandlung des Waysenhauser [!], bcy Nathanael Sigism. Frommann, 1770. [2],612 S. [S. [2] leer. - S, [1],2-612: Text Lexikon, alphabet., ZWeisp.] [aus 37: SuStB Augsburg; Sign,: Spw 80] weitere Aufl. - 5. Aufl. 1778 - 6. Aufl. 1783 [vorh. in 22: SB Bamberg; Sign.: Phil. o. 421] - 7. Aufl. A compleat englisk dictionary ... Siebente Auflage. Leipzig und Zullichau: bey Nathanael Sigismund Frommans Erben 1788. [6] ,958 S. [links vor Titelblatt Stich; Titelblatt teilw. in Majuskeln] [S. [2] leer; S. [3]-[6]: Vorrede; S. [7]-[8]: Nachschrift. - S, [l],2-934: An orthographical dictionary, English., French, Latin and German, alphabet., zweisp, - S. [935] Zwischentitel: A catalogue of the most usual proper, chnstian and nicknames of men and women, with those of the chief Places tn the World, English, Latin and German. Verzeichniß der gewöhnlichsten Namen der Manns— und Weib$=Personen, der Lander, Städte, Flüsse in Englisch, Lateinisch und Deutsch. - S. 936-958: Text, alphabet., zweisp.] [aus 355: ÜB Regensburg; Sign: HE 307 K63(7)] -- 8. Aufl. 1792 Kurze Anweisung zu einer richtigen Pronunciation der englischen Sprache. Leipzig: Langeiiheim 1771. 28 S. in 8". - 2. Aufl. Leipzig: Klaubarth 1783. 16 S, in 8°. Nuovo dizzionario italiano-tedesco e tedescoiialiano del Sign, abbate Annibal Antonini ora con singolar essatezza migliorato e tradotto in tedesco. Edizione seconda. [Vign,] Con privilege di S.A.S. Elctiore dt Sassonia. In Lipsia [Leipzig]: Nella libraria di Caspar Fritsch 1777. 2 Bde in l, 21,8cm [Titelblatt ganz in Majuskeln]
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1. Tl, [14] S., 1536 Sp, [links von Titelblatt; Frontispiz; S. [2] leer, S. [3]-[8]: Vorrede zur zweyten Ausgabe, unterz. Anton Ernst Klausing\ S. [9]-[l2]: Verzeichniß der Verborum irregularium, in welchem nur die simplicia angeführt werden, weil die composita ihnen in allem folgen, zweisp., alphabet.; S. [13][14]: Conjugation der itafianischen Verborum,, dargestellt an den Verben: essere, avere, amare, temere. sentire. - Kopftitel über Sp. [1],[2]: Compendia del vocabolario della crvsca, coll'interpretrazione tedescha. - Sp. [1],[2],3-1536: Text Lexikon, ital.-dt., zweisp.] - 2. Tl, [2] S., 704 Sp. Neues D eutsch=Italienisches Wörterbuch mit vielem Fleiße zusammengetragen. Zwcyte verbesserte Ausgabe. [Vign.] Leipzig: im Verlag bey Caspar Fritsch 1777. [S. [2] leer. - Kopftitel über Sp. [l],[2j: Kurzgefaßtes Deulsch=Italiänisches Wörterbuch. - Sp. [1],[2],3-704: Text Lexikon, dt.-ital., zweisp.] [aus: 355: ÜB Regensburg; Sign.: 21/I G. 165 951] 3.1.2. Sonstige Werke (Auswahl) Übersetzungen aus dem Englischen, Italienischen, Französischen; Rez. in Britische Bibliothek, den Novis Actis Kruditorum und Leipziger gelehrten Zeitungen. - Vorlesungen für Personen beyeterley Geschlechts; eine. Wochenschrift, 4 Bde, Dresden 1774-76. - Versuch einer mythologischen Dakiyliothek für Schulen , Leipzig 1781. [s. JÖcher/Adelung III: 440f.] 3,2, Sekundärliteratur 3.2.1. Literatur zum sprachwiss. Werk keine ermittelt 3.2.2. Literatur zur Biographie; Bibliographie DBA 656: 1-11. - Gödeke IV.l: 589f. - GV 1700-1910 Bd 76: 82. - Hamberger/Meusel IV; XI; XII. - JÖcher/Adelung I I I : 439-441. - NUC pre-1956 Bd 298: 494. - Rassmann: Deutscher Dichternekrolog. - Schroeder: Annales III: 180f. - Weiz: Das gelehrte Sachsen. [Rauscher (L, 2.); Weiß (3.)]
116 Kleibert
KLEIBERT, J.C, 1. Biographie
*T t'' Über K.s Leben konnte nichts ermittelt werden. 2. Werkbtisehreibung Teuiscke Grammattca (1711) [in Deutschland nicht zu ermitteln] 3. Bibliographie 3.1. Werke des Autors 3.1.1. Sprachwiss. Werk Teuische Grammatica Schleusingen 1711 [in Deutschland nicht ermittelbar]
3.1.2. Sonstige Werke keine bekannt 3.2. Sekundärliteratur 3.2.1. Literatur zum sprachwiss. Werk keine bekannt
3.2.2. Literatur zur Biographie; Bibliographie Bahder, K.v,: Die deutsche Philologie (1883: Nr. 812) [Jahreiß(l., 2, 3.)]
KLEIN. ANTON VON 1. Biographie * 12.6.1746 Molsheim/Elsaß [in älteren Nachschlagewerken wie Joch er/Ade lung, aber auch ADB: 1748] t 5.12.1810 Mannheim Sprachforscher und Dichter V; Franz Nicolaus, Bäckermeister M; Anna Maria, geb. Tröstler oo; 1788 Anna Maria, T. des kurpfälz. Vizekanzlers Joh. Christoph Frhr. v. Fick K. trat 1764 in den Jesuitenorden ein. Nach dessen Auflösung wurde er 1773 [Jöcher/Adelung: 1774] Prof. für Dichtkunst und Philosophie in Mannheim. Bereits während seiner Zeit beim Jesuitenorden war er als Dozent in verschiedenen kath. Lehranstalten u.a. in Würzburg und Erfurt tätig. Kurfürst Karl Theodor ernannte ihn zum kurpfälzischen
Hofgerichtsrat, zum Sekretär der Kurfürstlichen deutschen Gesellschaft in Mannheim und zum Geschäfts Verweser der KünstlerAkademie in Düsseldorf, Es wurde ihm auch der Titel eines bayer. Geheimen Rates und das Ritterkreuz des bayer. Zivil Verdienstordens verliehen. Wann genau er in den Adelstand erhoben wurde, läßt sich nicht eindeutig klären (NDB: 1790; Jöcher: 1791]; zumindest führt er in seinem Provinzialwörterbvch den Titel Edeler von K, K. trat seit 1769 besonders als Dramatiker hervor, wobei jedoch seine Leistungen oft sehr kritisch aufgenommen wurden. Goethe fällte ein vernichtendes Urteil über K.s Epos Atkenor und auch im Briefwechsel zwischen Goethe und Schiller wird dieses Werk negativ bewertet. Dagegen erwarb sich K, große Verdienste als Biograph und Dialektforscher, Als bedeutendstes Werk ist sein Provinztulwortf-rbucfi zu erwähnen, das sich u.a. mit dem kurpfalzischen Dialekt und eigentümlichen Wörtern und Redensarten befaßt, 2. Werkbeschreibuiig In einem ßseitigen Vorwort, das auf die unfangreiche Widmung eines Deutschen Promnztalwörterbuchs von 1792 an die pfälzische Kurfürstin Maria Elisabeth Augusta folgt, berichtet von K. von seinem ursprünglichen Plan, das aufgrund eigener Reisen und Recherchen und mithtlfe „patriotischer Freunde" (S. [III]) gesammelte Mundartmaterial in einem nach Provinzen geordneten, möglichst vollständigen, mehrteiligen Wörterbuch herauszugeben. Mangel an Vollständigkeit der bestehenden Sammlung, das Fehlen ganzer Provinzen, häufige Überschneidungen sowie ein nicht näher spezifizierter „Kleiner Versuch" des Vorbilds Johann Christoph -+Adelung veranlassen ihn jedoch zu einem neuen Konzept, nach dem er zur alphabet. Ordnung übergehend die 1792 angehäuften Provinzialismen in einer ersten von insgesamt auf drei geplanten Lieferungen herausgibt (S. VII). Die nur im Vorwort anvisierten zwei weiteren Lieferungen sollten „Beurteilungen" und Berichtigungen (S. VII) und wohl zu sammelndes Material der weniger erforschten Provinzen nachtragen. Sie sind jedoch aus nicht bekannten Gründen nie erschienen.
Klein, Anton von
Unter Provinzialismen versteht von K. „besondere Wörter, die m die hochdeutsche Sprache nicht aufgenommen sind" bzw. „altdeutsche und oft kornhafte Wörter, die sich nur in dem Munde des Landvolkes erhalten haben" (S. V). Ausdrücklich wendet er sich dagegen, wie andere Sammlungen darunter auch „ein durch die Aussprache verdorbenes hochdeutsches Wort, " (S. VI) zu subsumieren. Die Vorarbeiten der bei ihm nicht näher spezifizierten, aber bekannten nicdcrsächs. und bremischen ProvinzialWörterbücher sowie einiger kleinerer Sammlungen aus anderen Gegenden (S. VI) spart er explizit aus, um eventuelle Ergänzungen oder Berichtigungen von dieser Seite in späteren Lieferungen einbauen zu können. Entstanden ist nach dem neuen Plan ein 29 „Provinzen" erfassendes Wörterbuch (Liste dieser „Provinzen" s. die Erklärung der Abkürzungen S. IX-X), bei denen von K, allerdings zahlreiche Städte neben große Bereiche wie Bayern, Elsaß, Franken etc. stellt. Nach den gesperrt gedruckten Einträgen des Wörterbuchs, bisweilen mit Aussprachehilfen in Klammern, den Bedeutungsbeschreibungen, Wendungen, in denen der Beleg vorkommt oder - bei entlegenen Begriffen - enzyklopädisch breiten Erklärungen werden in Kürzeln die Provinzen notiert, in denen sich der Beleg findet. Von K. ist sichtlich bemüht, die dialektale Lautung schon im Lemma wiederzugeben; da er darin aber wenig konsequent verfährt, dürfte sich nur ein dialektal erfahrener Benutzer mit der Notierung zurecht gefunden haben. Die Arbeit zeichnet in erster Linie die Fülle des Materials aus, während ihr bis auf wenige Bemerkungen in der Vorrede das zu dieser Zeit durchaus aufkommende Problembewußtsein bei Provinzialismensammhmgen (s, z.B. —»Heynatz unter 2,9) noch fehlt. Die Verdienste der Kur pfälzischen deutschen Ge.se i l seh aft urn die trotz gewisser Fortschritte noch immer förderungsbedürftige Muttersprache hat von K. in einer Rede von 1787 mit dem vielversprechenden Titel Vom Ursprünge der Aufklärung der Pfalz in der Vaterlandssprachc und von derselben Verbreitung durch die kurpfälzische deutsche Gesellschaft (s. 3.1.1.) eingehend dargelegt. Obwohl diese u.a. zeitgenössische Arbeiten wie
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die von Johann Jakob —»Hemmer kommentiert, ist ihre sprachwiss. Relevanz weit geringer als bei von K.s dialektologischem Werk. Sie gibt jedoch interessante Einblicke in die Arbeitsweisen dieser mächtigen und aktiven dt. Sprachgesellschaft.
3. Bibliographie 3.1. Werke des Autors 3.1.1. Sprachwiss. Werk Vom Edlen und Niedrigen im Ausdruck, eine Vorlesung, Mannheim 1781, in; Heinzmann, Johann Georg: Literarische Chronik m Aufsammlung zerstreuter Blatter zur schönen Gelehrsamkeit, Philosophie und Kritik. Bd II. Num. 19, Bern: Haller 1986/87 [zitiert nach Jöcher/Adelung IV] [vorhanden in: 12: Bayer. SB München; nicht verleihbar] Vom Ursprünge der Aufklärung der Pfalz in der Vaterlandssprache, und von derselben Verbreitung durch die Kurzpfälzisch [^deutsche Gesellschaft; bey deren Öffentlichen Sitzung -vorgelesen von Anton Klein, der Philosophie und schönen Wissenschaften Professor, in: Schriften der Kurfürstlichen deutschen Gesellschaft in Mannheim. Erster Band. Mannheim 1787: [1-3], 4-56 [S. [2] leer. - S. [3],4-56: Text] [als Fotokopie aus 355: ÜB Regensburg; Sign.: GI 2257 M 28.787-1] Deutsches ProvinzialwÖrterbvch.Von Anton Edeln von Klein, des H.R.R. Ritter, Pfalz= Zweybrückischem Geheimen Rath, Kurpfalzischen Hofgerichtsrath, Geheimen Sekretair und Professor, der Kurfürstl. deutschen Gesellschaft beständigen Geschäftsverweser, und Ehrenmitglied der Künstlerakademie in Düsseldorf, Frankfurt und Leipzig [o.Verl] 1792. 2 Bde. in 1. 17cm (— Schriften der Kurfürstlichen deutschen Gesellschaft in Mannheim. Sechster [- Siebenter] Bd.) - Erste Lieferung. Erster Band. [12], X, 291 S. [S. 2 leer; S. [3]: Reihentitelblatt: Schriften der ... Gesellschaft ...; S, [4] leer; S. [5], [7]-[l2], S. [I]-[II]: Widmung an Maria Elisabetha Augusta, Pfalzgräfin bey Rhein
118 Klein. Ephraim
.,.; S. [ ], IV-VIII: Vorwort; S. [IX], X: Abkürzungs Verzeichnis der zitierten Provinzen, - S. [1],2-291: Text Wörterbuch AL
3
- Erste Lieferung [mehr wohl nicht erschienen]. Zweiter Band. [2], 252 S. [S. [2] leer; S. [1]: Reihentitelblatt; S. [2] leer. - S, [3],4-252: Text Wörterbuch M-Z] [aus 12: Bayer. SB München; Sign.: L.ger, 136]
120f. - Hamberger/Meusel IV; X; XI; XIV; XVIII. - Jöcher/Adelung IV; Zusätze in VI; VII. - Kehrein, J,; Biogr. lit, Lexikon der kaih. dt. Dichter, Volks- H. Jugendschrtflsteller, Bd I (1868). - Koscfa VII: 1260. - Krükl. K.: Leben und Werke des elsäss. Schnftstellers A.v.K. (1901). - NDB XI: 733 [G. Winkler]. - NUC pre-1956 Bd 298: 588 f. - Rassmann: Deutscher Dichternekrolog, - Rüdiger V: 184. - Wienstein: Kath. dt. Dichter
3.1.2. Sonstige Werke [Held (l,); Dobnig-Jülch (2.); Höller (3.)] K. schrieb Trauerspiele, Singspiele und Gedichte, Theaterkritiken und literaturtheoretische Arbeiten. Er veröffentlichte Aufsätze in KLEIN, EPHRAIM den Rheinischen Beiträgen und anderen gelehrten Zeitungen. Erwähnenswert ist die von 1. Biographie ihm herausgegebene Biographie-Sammlung: (2. Hälfte 18. Jh.) Leben und Bildnisse der großen Teuische,n von verschiedenen Verfassern und Künstlern, mit Rektor der ev. Schule in Kassa (Kosice, einer Abhandlung über Lebensbeschreibungen Kaschau). Seine ungar. Schriften erschienen unter dein Pseudonym Kilian Femer (Anaund Lebensbesckreiber, 5 Bde (1785-1805). gramrn von Efraim Klein). sowie das Pfälzisches Museum 2. Werkbeschreibung - Erster Band, Vom Jahr 1783 bis 1784. 2.1, Phrases (1774, hier: 1785) Mannheim: Im Verlage der Herausgeber Im Vorwort - geschrieben im August 1773, in der ausländischen schonen Geister. [8], 512 der 2. Aufl. erweitert und mit geringfügigen S. Änderungen ·- an den „wohlwollenden Leaus 12: SB München; Sign.: Per. 164 ^ ser" wird eingangs betont, daß sich Joa- Zweiter Band. Vom Jahr 1784 bis 1786. chim Langes Handbuch (loachimi Langii Col[richtig: 1785}. [8] S., S.[513], 514-1064 loqvia Laiina, tenerac pverorvm aeiati prae [Fortsetzung durch] aliis convenientia vna cvm praemisso tiricii'falzbaierisches Museum. Dritter Band. nio paradigmattco, in vsvm iironvm hngvae Vom Jahre 1785 bis 1786. [8], 560 S. separatem edita. Debreceni, per Gcegorivin - Vierter Band. Vom Jahr 1780 bis 1787, Kallai, Typogr. A.C.N. 1754) einer bevor[8], 560 S. zugten Stellung in ungar. Lateinschulen er- Dritter Band. Erstes [- 5.]Hefi. freue. Ein „Extrakt" mit einer volkssprachMannheim 1788. 548 S. lichen - der Sprachvielfalt auf heimatlichem - Dritter Band. Sechstes {- \Ü.]H?.ft. Boden entsprechend, dreisprachigen VerMannheim 1787: 549-1052. sion gelte als Desiderat. Im weiteren wird Eine genaue Auflistung der Werke findet sich darauf aufmerksam gemacht, daß der „gebei Jöcher/Adelung IV: XXVIf.; VII: 556ff. nius linguae Hungaricae" oft einer mechanischen Wiedergabe entgegenstehe, z.B. im 3.2. Sekundärliteratur Falle der haben-Konstruktion, Lat, inanem 3.2.1. Literatur zum sprachwiss. Werk corbem habere könne nicht durch die unnicht ermittelt gar. Entsprechung von inams corbis und dem 3.2.2. Literatur zur Biographie; Biblio- Äquivalent von habere (Dativ - aber Dat. graphie des Besitzenden! - p!us Seinsverb) überADB XVI: 78 [Franck]. - Brummer: Dt. setzt werden: üres kosar-nak lenni. Das Dichterlexikon I, - Brummer: Lexikon dl. wäre (2. Aufl.) die Übersetzung von inaDichter u. Prosaisten. - DBA 657: 256-266. nem corbem esse, „barbarisch" sei auch üres - Gödekc IV.l: 658. - G V 1700-1910 Bd 76; kosaromnak lenni ennekem (sie!) ('*ich ha-
Klein, Ephraim
ben einen leeren Korb'), man werde vielmehr übersetzen: üres kvsarvm vagyon (wrtl. mein leerer Korb ist). Demgemäß wird die Phrase Satts aquae kabere (dt. Genug Wasser haben, cech. Dosti vody mjii) mit Eleg vtzem (Wasser-POSSISING) vagyon 'ich habe genug Wasser' glossiert (1.7.5,). Das Werk ist wie die Vorlage in 12 Decurien von Colloquia eingeteilt. Die Langeschen Titel der 10 Gespräche fehlen. Ein Gespräch umfaßt 5 bis 42 (im Durchschnitt 14) Lemmata. Diese bestehen aus Sätzen, Syntagmen oder Lexemen in sehr unterschiedlichem Verhältnis, beispielsweise sind 8 von den 13 Lemmata des 5. Gesprächs der 5. Dekurie Partikel. In einigen Fällen wiederum läßt sich das Original bis zu einem gewissen Grade aus den Excerpten rekonstruieren: Die - auch bei K, zusammengefaßten - Colloquien 6 und 7 der Decuria Nr. 8 mit dem Titel De furio ei mendacio, Verhör und Entlarvung eines Diebes, ergeben bei Klein: 1. Annulum accipere, 2. In platea inuenire, 3. Nudius tertius, 4. In digito amitae videre, 5. Annulum arnittere, 6. Annulum auferre, 7. Furtum confiteri, 8. Satis probare, 9. In digito haerere, 10, Annulum in digito amitae haerentem videre, 11, Aliquid negare, 12. Sui immemor, 13. Furtum & mendacium fateri, 14. Mendacium turpissime iterare, 15. Pudct me facti, 16. Vtinam seria. Gelegentlich werden die lat, Phrasen auch gedeutet: Docerc piscem natare Den Fisch schwimmen lehren wollen, d.i. einen Gelehrten lehren wollen, Tänitani az halat uszni, Mag anal okosabbat tanitani ('einen klügeren, als [man] selbst [ist], lehren') - 3.7.9. Nicht selten bestehen leichte Diskrepanzen zwischen Glossierungen: Pergere, aquam bibere Im Wassertrinken fortfahren, Tsak a vizzel tartani, 'a viz mellett meg-maradni ('sich nur ans Wasser halten, beim Wasser bleiben'; ähnlich die cech. Version; Pfj wode zustäwati). 2.2, Specimen (1776) S, 2: Momtum pio destderio ac voio suffultum. Ein Plädoyer für das Studium des Ungarischen. Man lerne Latein außerhalb der Grenzen Latiums; warum nicht auch mit gleichem Eifer Ungarisch außerhalb des Gebietes des ungar. Territoriums? Ungarisch zu lernet)
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betreffe sehr viele, zusätzlich Latein zu lernen sei nur im Interesse sehr weniger Gelehrter. S. 3: Lector beneuole! (Kaschau im Dezember 1774). Motiviert die Wahl der Musterbeispiele, die prinzipiell arbiträr sei. Wenn er talalok 'invenio' und diiserek statt der bislang üblichen Verben szeretek und ohasok verwende, so u.a. deswegen, weil diese „sunt e nurnero Verborum anomalorum, quae nullo modo queunt esse typi Coniugationis analogae". Dessen ungeachtet treten die beiden verworfenen Verben in der Grammatik mehrfach irn Abschnitt bei den De Verbo Regtilari auf. Die „Anomalie", die K. hier im Auge hatte, bezieht sich vielleicht auf rnorphonol. Regeln: 3,Sg, Subjunktiv/Irnperativ szeressen, olvasson vs. dicserje.n, ialaljon. §§ 1-5, S. 10: De. Orihographia. Die Vokale werden in ,,simplices" (a, e, i, u) und ,.compositae" (o e , u e [i.e. ö, ä] aj, ej, öj, üj [Diphthonge]) unterteilt. Zur Bezeichnung der Länge diene der Akut (hal 'noctat 1 . hat 'dorsum' vs. hal 'piscis', hat *sex'). Auch die langen Kntsprechnngen von ö und u werden erwähnt; die Quantität wird hier jedoch in der Formenlehre nicht bezeichnet. Auch bei den Konsonanten wird die Einteiiung in einfache und komponierte Grapheme hervorgehoben, die Quantität ist indessen nicht problematisiert, obschon sich in der Grammatik gelegentlich Konsonantenverdoppelung findet. | 6-7: De Prosodia. Der Lautwert der ungar. Grapheme wird, wo möglich, mit dt. Entsprechungen beschrieben. § 6 , S, 13: De Vocaltum pronunciantone (sie!), §7, S. 14: De. Vocalivm pronunciattone. §8-26, S. 16: De Nomine. Das Nomen sei am bestimmten Artikel zu erkennen. Es werden zwei Deklinationsklassen unterschieden, die eine für fciefvokalische, die andere für hochvokalische Nomina (,,solum / est ancepts aut dubiumin repartiendis Declinationibus, vt: ... hid pons, hit fides ..."; Akk. hidat bzw. hitei), Das Kasussystem wird wie folgt angegeben: Singularis N. a, i, o, u V. C. 'e e IG. — D, — 'nak nak 't Ac. — at, ol V. Similis est Nominatiuo
120 Klein, Ephraim Plural is N. —G, —· D. — Ac. V. Similis est Nominatiuo Beispiele: Pluralis N. Atya-k patres G. Atya-ke patrum D. ,4 lyak-knak patri bus Ac, Atya-kat patres V. Atya-k patres
'k
ak, ok e nak at
S ing ul axis N, Atya pat er G. Atyd-e patris D, Atya-nak patri Ac. Atya-t patrem V. oh Atya o pater
Lab-ak pedes Ldb-ake. pedum Lab-aknak pedibus Lab-akat pedes Lab-ak pedes
Der ,.Genitiv" atyae usw. bedeutet indessen 'der (die, das) des Vaters' usw. 113, S. 23: Obscruationes generates DE Typt> vtriusque Dechnaiioms Radtcalis. § 14-25: Obseruationes spt.ciales, § 14-20, S. 24: /. De Accusaiiuo Singularis Numeri. Das Fehlen eines Bindevokals vor dem Akkusativzeichen < nach bestimmten Auslautkonsonanten wird folgerichtig (s.o.) als Ausfall des jeweiligen vokalisch.cn Elements der jeweiligen Morphem Varianten beschrieben. Der Abschnitt enthält ferner Hinweise auf Vokalwechsel irn Paradigma {kiz, kezel manum) und auf Stammvariationen (lelek. lelket anima, spiritus; ho, havat nix u.a.). § 21-25, S. 28: //. De ffominatiuo Pluralts Numtri. Nennt Paradigmenstrukturbedingungen („Qoae Nomina in Accusatiuo Sitigulari assumunt terminationern , habent etiam in Nominatiuo Pluralis Numeri ak"). §'26, S. 31: Typus I. Declinaiionis Possessiaae, S. 40: Typus II, Declinationis Possessiuae. Hier werden die mit allen möglichen Kombinationen von Kasus- und Possessivsuffixen gebildeten Wortformen zu Paradigmen zusammengefaßt. § '27-37, S. 50; Obseruationes De Dechnattone Possesstua. § 38, S. 56: Dfi Formations Deminutiuorum, quae, tarn ab Adieciiuis, quam Subslantims, formaniur, Beispiele: magas-ka 'grandiusculus1, ige-tske 'verbulum'. §39, S. 58: De Formations Adiectiuorum. Ableitungen von Substantiven, Adjektiven, Verben, Adverbien - kivaltkepen-vaio [zepseg 'singularis pnlchritudo' (valo 'seiend'), Präpositionen („quae Hungaris sunt Postposätiones") - kÖ-böl-valo haz 'lapidea domus'; köbol 'aus Stein1 - und Komposition.
Lab pes Lab-e pedis Lab-nak pedi Lab-at pedem Lab pes
Bot fustis Bot-e fustis Bö t- nak fusti Bot-ot fustim Bot fustis
Bot-ok fustes Rot- ehe fustium Bot-oknak fustibus Bot-okot fustim Bot-ok fustis
§40, S. 61: De Formatione Substaniiuorum. Deadjektivische, desubstantivische (Tsalzar Imperator, Tsafzarne Irnperatrix) und de verbale Formantien. §41, S. 64: De Numerahbus, §§42, S. 68: Typus Comparationis Nommahs. §43, S. 70: Obseruanda de Comparaiiombus, §44-46, S. 71: De Pronomine. §§47-63, S. 80: De Verbo Regvl&ri. Dieses ist „Indirectum" (cuius terrninatio est syllaba ek aut »t, vt. fzeretck amo, d.h, subjektive Konjugation - einaktantig gebrauchte Verben oder indeterminiertes Objekt) oder ,,Dircctum", d.h. objektive Konjugation - determiniertes Objekt, Jedes Verb ist „duplex": 1) Radicate (simplex), 2) Suffixum, rectius ... Concern aium. Das Verb um Coaceruatum ,,est ordinis, seu classis quintuplicis": l, Potentiale („quod pro terrninatione habet dictionem encliticam haiok, helek", das an die 3.Sg.Ind.Präs, der subjektiven Konjugation angefügt werde) - o!vas-hai-ok 'possum sedere'; 2. Actiuum (Mandaiiuumj - olvas-tatok "euro legi, vel facio, aut man do, v t quis iegat'; 3, Actiuvm-poieniiale - olvas-tai-hatok 'possum curare legi, vel, possum facere, vt quis Iegat'; 4. Passiuum - iel-iei-em 'inuenior'; 5. Passtuum-poientiale - olvas-iat-haiom 'possum legi1. Der ungar. Konditional liefert den Konjunktiv Imperfekt, das alte Prateritum (3.Sg. talala bzw, talala 'inveniebat') das Imperfekt, das neue, heute allein gültige (talalt bzw. talalta), das Perfekt, die Vokalharmonie zwei Konjugationsklassen. Beim Futur talai-m (inf.) fog gibt er als Variante das Präsens der objektiven Konjugation mit Präverb: mcgialalja. Das Gerundivum wird als Part.Fut. eingeordnet (ialalando 'invcnturus') und mit dem Mor-
Klein, Ephraim
phcrn -and- ein Konj.Fut. aufgebaut (3.Sg. lalaland bzw. talalandja 'inuenerit'), das Kausativformans -tat- mit der Flexion eines itVerbs („Neutro-Passiuum", z.B. esem, esel, esik usw. 'fallen') liefert das Passiv (talaltatom, -taiol, talal-tatik usw. 'inuenior' usw.). Auf S. 127ff. wird mit Hinweis auf §56 als Typus ComvgationiK anomalae das Paradigma von esz~em 'edo' gegeben, das im Imperfekt, Gerundium, Perfekt und Konj.Präs. ein v bzw. it und g y , im Konj.Imp, und Infinitiv ein nn zeige (evek 'edebam', even 'edendo', eitern 'edi', egyek 'edarn', ennt 'edere'). §§53-60, S. 129: Obseruanda de Coniugattombus Verborum, & quidem respectu Coniugationis aut motionis ipsius (Auftreten eines Bindevokals, „Metathese" bei Antritt der Personal cndung (enekel-sz neben enekl-e-sz lcanis' u.a.). §61: De F&rmatione Imperatiui, cmus & Praesens Conjunctive est seqvax, seu, aemula beschreibt die morphonologischen Regeln bei Antritt des Suujunktivzeichens j an den Verbalstamm. § 62, S. 136, De vsu Coniugationis directae ac indirectae ist eine im großen und ganzen hinreichende Beschreibung der Verwendung der beiden Personalendungssätze („objektive" bzw. „subjektive" Konjugation). §63, S. 138: De Specie Dertuaituorum Verbalium, in quorum numero sunt. I. Freqventaiiua, II. Destderaiiua, „quae solum per Imperfectum Coniunctiui Verbi Potentialis exprimuntur" (Typ e-het-nem 'ich könnte essen'). §§ 64-67, S. 139: De Verbo Anomalo, qttod esl, vel Personale, vel Impersonale. Die Paradigmen von vagyok 'sum ! (lenni 'esse') und megyek 'eo' (nienm 'ire'), §65, S. 146: De Defectims, quorum in censit sinl seqtitenita Verba: ... Fövök 'coquor', fö 'coquitur', megfott, meg van föve 'coctum est', /ojjen 'coquatur', fönt [ coqui'; plura ex hoc Verbo vix sunt in vsu ... §68, S, 152: De Adverbio, quoddam habet signißcattonern. §69, S. 159: De Aduerbiorum ab Adiectiuis deriuatoTum formatione. § 70, S. 160: De Aduerbtorum ab Adiectims deriuaiorum Comparaiione. §71, S. 161: De Postpositionibus. I. Separabiles {Postpositionen), U. Inseparables {Kasussuffixe).
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§72, S. 166: De C&nivncttone. §73, S. 168: De Interieciione. S. 168: Syntaxis. 1. De Syntaxi Nommum. §74: De Ariiculi az, azon, r.z, ezen praemisstone. § 75, S. 170: De Ariiculi az, azon, tz, ezen, omissione. §76-86, S. 171: De Constrvctione Adiectiui & Subsiantiut. Hier werden das Fehlen der Kongruenz beim adjektivischen Attribut und die Einzahl nach Zahlwörtern behandelt. S. 179: II. De Syniaxi Verborum. §§87-89, De Constructione Verbi cum Nomtnatiuo, handeln im wesentlichen nur vom Fehlen der Kopula der it.Pers. im Nominalsatz. §90, S. 181: De Constructione Verbi cum Datiiio - unter Einschluß der ungar. Entsprechung der indogermanischen haben-Konstruktion: A sogor-om-nak (Schwager:POSS 1SING-DAT) voH (fuif) kit fia (5oAn:POSS 3SING) 'affinis rneus habuit duos filios1 A batyam-nak (älterer Brurfer:POSSlSINGDAT) ninteen lova (P/erd.'POSSSSING), feleseg-e (Ge«in:POSS3SING) 'frater meus non habet equum, vjcorem'. §§95-98, S. 186: De Constructione Verbi cum Accusatiuo. §99, S. 188: De descripiione formae ac qualiiaiis, ist den Bahuvrihi-Syntagmen mit -(j)u, -(})n gewidmet, z.B. A ie atyad volt eies e l zu, fzabad nyehu 'pater tuus fuit acri ingenio, Äi liberioris linguae' (esz 'Verstand1, nye.lv 'Zunge, Sprache'). § 100, S. 190: De Constructione Postpositionum, quarum notitia est compendium iotius Syntaxeos quoad Nominum & Verborum constrnctionnm. Der Paragraph behandelt Kasussuffixe und Postpositionen. §101, S. 203: De Constructione Poslpositionum separabilium. ,,Quando separabili Postposition! Suffixnm tertiae Personae suffigitur, ipsum Nomen, cum quo combinatur, in Datiuo ponitur, vt: idö-nek (Zeii-DAT) elotl-e (vor: LOC-POSS3SING) 'ante tempus'", vgl. (ez) idö elött 'vor (dieser) Zeit1. §§102-106, S. 204: De. tiommibus Vrbium, Oppidorum, Pagorum, quat smgula termino loci comprekendimns. Die Distribution der äußeren bzw. inneren Lokalkasus („Postpositiones") bei Stadtenamen wird zu der Beschaffenheit des Auslautphonems iri Beziehung gesetzt.
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§ 107, S, 208: De Construction? Modi Infinitivi. Es werden hier auch die ungar, Konstruktion mit Possessivsuffix (optional mit Dativ) des Typs meg egy kts korig nek-em (DAT-POSS:1SING) kel jdr-nom (seA-INF:lSING) az oskoldba 'mihi adhuc per breue tcmpus ambulandum est in scholam', jVem tanatsos mofi laptaz-nunk (spielINF:IPLUR) Oon esl nobis consultum nunc ludere pilarn' besprochen, § 108, S, 210; De Constructions Gerundiorurn. \. „Gerundium, & Actiuum, & Neutrum, &i Passiuum in van, ven desinens do ... 2. Gerundium in va, ve'L (dem im Lateinischen neben dem Gerundium auch verschiedene Partizipien entsprächen). §109, S. 213: De Adue.rbtis & Coniunciwnibus cum Verbis m regimine Modorum, § 110, S. 214: Canclusio sisiens rationcs paucitatis regularitm in hoc compendia grammatico complexarum. In diesem Epilogus wird festgestellt, daß sich das Ungarische in einigen Konstruktionen von den übrigen Sprachen unterscheidet, in anderen mit, ihnen übereinstimmt, was für beide Fälle mit Beispielen belegt wird. Als Besonderheiten des Ungarischen werden das Fehlen von Possessivadjektiven (Minden atya ad a maga [selbst]... gyermek-e-i-nek (#mrf-POSS:3SING-PLURDAT) Omnis pater dat suis liberis' und nicht *minden atya ad az öveinek [den seinen] ... gyermekemek) oder der Kopula bei der 3. Person (a kovacs fzenes 'faber est squalidus 1 und nicht kovacs vagyon f z e n e s ) erwähnt (215). S. 218-266: Loquendi formulae (Amicae ac blandae compellandi, objurgandi, rogandi, officia fc amorem contestandi, deprecajidi, apprecandi (bene optandi), gratias agendi, laudandi, affirmandi, ii reprobandi, indignandi, percontandi, annuendi, negandi, [&;] mentiendi, bene animandi, prohibendi, [fe] dissuadendi, hortandi, [&] dehortandi, conquerendi, consolandi, admirandi, acclamandi, consulendi, gaudium -Fick besorgte und mit Anmerkungen versehene Übersetzung, Diese hat K., der die Arbeit von Fick übernahm, am Ende des ersten Bandes (ßerichtungen und Anmerkungen zu S. 180, 1.425-456) mit vielen nützlichen Hinweisen versehen. Einige dieser Berichtigungen grenzen allerdings schon an Beckmesserei, - wenn K. etwa zum wiederholten Male insistiert, daß das Sanskrit zu schreiben ist und nicht die Sanscritfsprachej. Erklärbar ist dies durch die im Vorbericht erkennbare Enttäuschung darüber, daß der größte Teil des ersten Bandes nicht von K., sondern von Fick übersetzt wurde, K. kommentiert im zweiten Band (2.1-11) Jones' Überlegungen (1.11, Z.Ilff. u. 1.31 Z.l ff.) über das Sanskrit, Jones trägt hier in einigen Sätzen die Vermutung vor, daß die (heute indogermanisch genannten Sprachen) einen Ursprung hatten. K, lehnt Alex. Dows mit „eigenen Dichtungen" über das Sanskrit geschriebenes Werk vehement ab. Dow schreibt interßssanterweise (hier in Übersetzung); „Es ist schwer zn bestimmen, ob die
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Shanscritta [...] die gemeine Sprache [...] gewesen, oder ob sie von den Brahniinen erfunden worden {...] sie hat sehr deutliche Merkmale, daß sie durch eine Gesellschaft gelehrter Leute [...] ist gebaut worden." Dagegen ist K. voll der Achtung für Fr. Paullinus' (—*Wesdin) Kenntnisse des Sanskrit (dessen Werk Rom 1790, ex typogr. S. Congr, de prop, fide), K. zitiert weiter P. Pons (1740), dem er auch mehr Kenntnis als Dow zugesteht. Jones (1.101-I02) führt aus, daß viele Wörter und Formen der „Parsi-Sprache [=Farsi— Neupersisch] [...] durch eine leichte und deutliche Analogie, von der Sanscrit hergeleitet werden können. Aus diesem können wir schließen, daß die ParsiSprache, so wie die verschiedenen Indischen Dialecte, von der Sprache der Brachmanen herzuleiten ist." K. setzt dagegen in einer Argumentation (1.102 Fn,), die heute noch ihre Gültigkeit besitzt; „Dieses Factum angenommen, folgt nur, daß beyde Sprachen einen Theil ihres Grundstoffes und ihrer wesentlichen Formen mit einander gemein haben, nicht daß das Parsi aus dern Sanskrit entstanden ist. Jenes kann eben so altseyn, und das in beyden Gemeinschaftliche noch älter, als die später ausgebildete Form von beyden", und; „Das Persische hat mit dem Deutschen sowohl viele Wörter als wesentliche Grundformen der Grammatik gernein, ohne daß man sagen darf, das Eine ist aus und nach dem Ändern gemacht worden." In 2.102-106 No.41 spricht sich K. auch gegen Jones' in 1.103 vorgebrachte Zweifei „an der Existenz ächter Bücher in der Zend [=Avesta-Sprache] oder Pahlavi" aus. Mit vollem Recht, wie die Forschung bestätigt hat. Und: „Das Zend hat mit dem Sanskrit gewissermaßen wohl einerley Grund-stofF (so in Übereinstimmung mit Jones' richtiger Erkenntnis], aber so verhält skh das Pehlwi nicht zum Arabischen [damit zu Recht gegen Jones]. {...] Mit dem Chaldäischen stehet das Pehlwi, in Ansehung der Form der Nennwörter, nicht aber in Absicht der Form der Zeitwörter [sehr gut beobachtet], in Verbindung." Weiter folgert Jones (1.108-109), daß in Persien zuerst Chaldäisch [=ost aramäisch] und Sanscrit die ältesten Sprachen waren und „daß, als sie im gemeinen Leben nicht mehr gesprochen wurden, von ihnen die Pehlavi
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und Zendspräche [=Avestasprache] entstanden; und das Parsi entweder vom Zend oder unmittelbar von dem Dialekt der Brahmanen". Dagegen K, (1,109 Fn.): „Daß die älteste Sprache in einem Theile Persiens oder Mediens vieles mit der Grundlage des Sanskrit gemein gehabt habe, gebe ich zu, nur wird dieses in seiner künstlichen Einrichtung nicht alter, als das Zend gewesen seyn. Denn daß diese rohe, ungebildete, freye, regellose, in ihren Formen so vielfache und ungebundene Sprache aus und nach dem Sanskrit sich gebildet habe, ist an sich unwahrscheinlich. Daß aber das Parsi [—Farsi] mit dem Zend einerley Grundstoff hat, und es durch Abschleifung, Verfeinerung zur Einfachheit und Regelmäßigkeit daraus gebildet worden, habe ich in der vorhin benannten Abhandlung selbst erwiesen." Außerdem K. im zweiten Band (2.112-113 No.47): „Daß das Zend mit dem [.,.] Sanskrit und den meisten Indischen Sprachen einerley ersten Grundstoff habe, läßt sich nach jenem [von Anquetil bekannt gemachten] Wörterbuche vermtithen; um aber das wahre Verhaltniß der Zendsprache nach ihrer wirklichen Beschaffenheit zum Sanscrit einzusehen und richtig zu beurtheilen, muß man Texte in beiden Sprachen miteinander vergleichen," 2.145ff. K. spricht sich gegen den von Jones dargelegten Schluß aus (1.128), ,,daß die Sprache des ersten Persischen Reiches die Mutter des Sanscrit war, und folglich sowohl der Zend und Parsi, als auch der Griechischen, Lateinischen und Gothischen; daß die Sprache der Assyrer die Mutter der Chaldäischen und Pehlavi war; und [...]". Dagegen K,: „Dies folgt nicht. Läßt man jene [Jones'] Voraussetzung überhaupt gelten, so folgt weiter nichts, als daß die Völker, die jene Sprachen redeten, einerley Ursprung hatten, und ein Land zürn gemeinschaftlichen Ursitz ... ". K. lehnt noch aus anderen Gründen (u.a. religionsgeschichtlichen) Jones' Annahmen ab, 2,139-151 No.56 K. setzt sich hier sehr scharfsinnig mit der von Jones (1.128-130) postulierten ursprünglichen Herkunft verschiedener Stämme aus dem Iran (wir würden heute etwa von einer Urheimat sprechen) auseinander. K. nennt die Begriffe „Ursitze" und „Wanderungen",
Bd. 3 enthalt für den sprachlich Interessierten nur die Übersetzungen (auf dem Umweg über das Englische) einiger aufgefundener Inschriften, Die Originalsprache ist nicht abgedruckt und es finden sich keine Diskussionen zur Grammatik oder Etymologie. Im Bd. 4 ist vom spracbwiss. Gesichtspunkt ein Auszug aus der ,,S XIV,344 S. 19,8cm [S. [2] leer; S. [3]-[4]: Inhalt; S. [5]-[6]: Widmung an Friedrich Wilhelm, Prinz von Preußen: S. [I], -IV [falsche Paginierung; richtig: VI]: Vorwort zur ersten Auflage; S. V1I-XIV: Vorrede zur zweiten Ausgabe. S. [1],2-14: Einleitung . - S. 15-92: Erster Theil. Chronologische Übersicht der Deutschen Literaturgeschichte und Sprachgeschichte. [5 Kapitel], - S, 93-316: Zweyter Theii Scientifischer Grundriss der Deutschen Literaturgeschichte und Sprachgeschichte I. Geschichte der schönen Wissenschaften. A, Poesie. [9 Kapitel]. - S, [317],318-324: Zusätze und Berichtigungen. - S. [325],326-336: N amen-Register. - S. 337-344: Sach-Register] [aus: 154: SB Passau; Sign.: Lb aa (b) 5/1] [u.d.T. Compendium ... Berlin 1795. 316 S. auch in 29: ÜB Erlangen-Nürnberg; Sign,: St.B.ib 95] Compendium der Deutschen Literatur-Geschichte von den ältesten Zeiten bis auf L esstngs Tod von Erduin Julius Koch, Doctor der Philosophie und Prediger an der Marienkirche zu Berlin. Zweiter Band. Nebst neuen Zusätzen zu dem ersten Bande. Berlin: im Verlage der königl. RealschulBuchhandlung. Ostermesse 1798. [4], IV, 382 S- 19,3cm [S. [2] leer; S. [3]: Widmung an Karl Theodoi Anton Maria Frhr. von —t-Dalberg; S, [4] leer, S. [I],II-IV: Vorrede; S. IV: Druckfehler. - S. [1],2-338: Abschluß des Teils A, Poesie von /. Geschickte der schonen Wissenschaften [s. Bd 1]: X. Lyrische Poesie. ([1J.2-169: (1. Lied (1-124), 2. Elegie (125-139), 3. Heroide (140-142), 4. Sonnett (143-144), 5. Madrigal (145-146), 6. Kantate (147-149), 7. Ode (150-169). XL Idylle (Ekloge, Hirten-, Landgedicht,..) (170-194). - XII. Dichterisches Gemaide (195-215). - XIII. Roman (216-304). XIV. Gemischte Gedickte, welche unter die angegebenen Classen nicht gebracht werden
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können (305-338). - S. 339-357: Zusätze zum zweiten Bande; S. 361-382: Allgemeine Uebersicht vom Inhalte der zwey ersten Bände dieses Grundrisses, zweisp.] [Die Übersicht vom Inhalt des ersten Bandes bezieht sich auf die 2. Aufl. von 1795] [auf S. 2-338: jeweils über dem Text der gegenüberliegenden Selten zusammen: Kurztitel: //. Th. Scientifischer Grundriss der Deutschen Literat, u. Sprachgesch,} [aus 291 ÜB Er langen-Nürnberg; Sign.: St.B. Ib 95 [2] - auch u.d.T. Grundriss einer Geschichte der Sprache und Literatur der Deutschen von den ältesten Zeiten bis auf Lessings Tod von Erduin Julius Koch, Doctor der Philosophie und Prediger an der Marien-Kirche zu Berlin. Zweiter Band. Nebst neuen Zusätzen zu dem ersten Bande. Berlin: im Verlage der Königl, Realschulbuchhandlung. Ostermesse 1798. [4], IV, 382 S. 19,8cm [aus 155: Staatl. Bibl. Regensburg; Sign.: Hist. Lit. 355/2] Literarisches Magazin für Buchhaendler und Schriftsteller, von Erduin Julius Koch, Prediger zu Stralau, berufenem Diaconus zu St, Marien und ordentlichem Lehrer der griechischen und romischen Literatur auf dem königl. Paedagogium der Realschule. Dem Herrn Friedrich August Wolf, Professor zu Halle. Erstes Semestre. Berlin: in der Frankeschen Buchhandlung 1792. X, 94 S. 19,7cm [Titelblatt, ganz in Majuskeln] [S. [2] leer; S. [3],IV-VIII: Vorwort; S. IX,X: Inhalt. - S. [l],2-46: /. Plan zur Ausarbeitung eines historischen Werkes, unter dem Namen: Deutsche Encyklopaedie. - S. 4653: //. Ideen zu einer neuen gelehrten zeitung, unter dem Namen: Allgemeines literatiirjournal. - S. 53-56: ///. Geschichte und Theorie der Eheverbote. - S. 56-65: IV. Grammatisch-kritisches Wörterbuch für die ältere Ost-Fränkische Sprache. - S. 66-71: V. Neue Fabellese für die Jugend. - S. 7274: VI. Theorie der Ueberseizung. - S. 75-77: VII. Konnte Homer schreiben und lesen? oder Untersuchung über die Schreibkunst tm Zeitalter Homers. -S. 77-81: VIII. Charakteristik Deutscher Dichter. - S. 81-94: IX. Kurze Anzeigen von Ideen, welche theils keiner weiteren
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Üetaillirung bedürfen, theils diese in der Folge erkalten werden. S. 94: Berichtigungen und Zusätze] angebunden: [Hrsg.] Literarisches Magazin für Buchhaendler und Schriftsteller, oder Sammlung von Vorschlägen und Entwürfen zu Büchern, die bisher noch nicht geschrieben und verlegt worden sind. Von Erduin Julius Koch, Prediger an der Marien-Kirche zu Berlin, Zweyter Semesire Berlin: Bey Friedrich Franke 1793. XVIII.94 S. [Titelblatt ganz in Majuskeln] [S. [2] teer; S. [3]: Widmung an Ernst Martin Frhrn, von SchliefFen, preuÖ. Generalleutnant und Gouverneur der Stadt und Feste Wesel; S. [4] leer; S. [V],VI-XVIII: Vorrede. - S. [1],221: /. Zersireuete Wünsche für neue Bücher, welche auf Verlangen künftig zu ausführlichen Entwürfen ausgebildet werden können. - S. 21-84; //. Ausführliche Entwürfe mit methodischen Winken und Literar-Notizen: S. 21-45: i. Geschichte der Deutschen Beredsamkeit. S. 46-51: Z. Versuch einer den Vorschriften der Philosophie und dem Beysptele der Natur gleich-gemassen Methode vom Individuellen und Speciellen zum Generellen aufzusteigen. - S, 51-69: 3, Hat der Regent ein erweisliches Recht, allgemeine Lehrbücher zum Religionsunterrichte, des Volkes und der Jugend einzuführen? Ein historisches und phüosphisches Werk, den Forderungen und Bedürfnissen unsrer zeit angemessen. - S. 70-76: 4· Jahrbuch der neuesten Deutschen Gelehrsamkeit und Literatur, eine Zeitschrift. - S. 76-84: . Geist und Geschmack der Deutschen, oder Versuche über die Origtnat-Getsteswerke der Deutschen. - S. 85-74 [Druckfehler; richtig: 94]: Anhang von literarischen Ankündigungen und Neuigkeiten: S. 85-89: Einleitung in das Studium der Deutschen Dichter und Prosaisten von den ältesten bis auf die neuesten Zeiten, - S. 90-[94]: 2. Oeff entlicher Auftritt einer neuen Deutschen Sprachgesellschaft. - S. [94]: 4- Preisaufgabe} [aus: 19: ÜB München; Sign.: 8° H.lit. 309] Ueber Deutsche Sprache und Literatur. Ein Aufruf an sein Vaterland, von Erduin Julius Koch, Prediger an der Marienkirche zu Berlin, Nebst einer ausführlichen Nachricht von
dem Öffentlichen Auftritte der Gesellschaft Deutscher Sprach= und Literatur·=Forscher zu Berlin. Berlin: Bey dem Buchhändler Friedrich Franke auf der Schloßfreyheit 1793. 32 S. 19,4cm [S. [2] leer; S. [3]: Widmung Sr, königl. Majestät Friedrich Wilhelm //; S. [4] leer; S. [5][8]: Vorwort [an den König gerichtet] Allerdurchlauchtigster Großmächtigster König, Allergnädigsier König und Herr. - S. [9] ,1032: Text: S. [9], 10-17: /. Deutsche Sprache und Literatur. - S, 17-26: //. Gesellschaft der Deutschen Sprache und Literatur·=Forscher zu Berlin. - S. 27-32: ///. An meinen Hrn. Rezensenten in der allgemeinen Liieratur=Zeitung zu Jena] [aus: 7: ÜB GÖttingen; Sign.: 8° Ling. VII, 9621] [auch vorhanden in 121: StB Trier und Sachs. LB Dresden] Gab mit J.F.A. Kinderiing und J.P. Willenbücher heraus: Für teutsche Sprache, Literatur und KulturGeschichte; eine Schrift der teutschen Gesellschaft zu Berlin. Berlin 1794, gr.8. Fortsetaung u.d.T. Beyträge zur teutschen Sprache und Litteraturgeschichie von Kinderiing, Jenisch und Koch, Berlin 1795. gr.8. Geschichte der deutschen Sprache in Beyspielen vom vierten bis zum siebemehnten Jahrhundert. Berlin: Realschulbuchhajidlung 1795 [s, Schmidt/Mehring I: 250] 3.1.2. Sonstige Werke [Auswahl] System der lyrischen Dichtkunst in Beyspielen. Berlin: im Verlage der Realschule 1792. 8. Hodegetik für das Universitäts-Studium in alten Faculiäien. Berlin: Franke 1792. 8. Physikalisches naiurhistorisches Spiel- und Lesebuch für Kinder, mit 72 Karten. Berlin: Franke 1793. 8. [Der Verfasser ist Baumann; K. hat das Buch revidiert und umgeändert] auch u.d.T.: Elementarunterricht in der Naturlehre und Naturgeschichte für Schulen. Berlin: Franke 1793. 8.
Koch, Friedrich Christian
Johann Georg Sulzers kurzer Inbegriff aller Wissenschaften, völlig umgearbeitet von E.J. K. Erste Abtheilung, welche die Alterthumswissenschaften enthält, oder: Encyklopädie aller philologischen Wissenschaften für Schulen und Selbstunterricht. Berlin: Nauck 1793.8. Historische und literarische Aufsätze in Idas Blumenkörbchen Berlin 1793. [s. Schmidt/Mehring I; 246-250] 3.2. Sekundärliteratur 3.2.1. Literatur zum sprachwiss. Werk Schmidt/Mehring I: 246-250 3.2.2. Literatur zur Biographie; Bibliographie ADB XVI: 375 [Scherer]. - DBA 675: 322335. - G V 77: 233 f. - Hamberger/Meusel IV: 175-177; X: 107 f.; XI; XFV; XXIII. - NUC pre-1956 Bd 301: 220. - Schmidt/Mehring I: 246-250 [Dobnig-Jülch (I., 2.}; Höller (3.)]
KOCH, FRIEDRICH CHRISTIAN 1. Biographie * 9.6.1718 Schwabhausen (Grafschaft Geichen) t 13.04.1784 Theologe Bevor er Prediger in Schwab hausen und Petriroda war, betätigte sich K,, der den Magistergrad der Philosophie inne hatte, als Privatdozent in Jena. Anschließend war er Pastor der Dreifaltigkeitskirche und ab 1722 Konsistorialrat, Superintendent und Oberpfarrer in Ordruf. 2. Werkbeschreibung 2.1.
Grammatica Hebräer philosophica (1740) Das Vorwort erläutert das Postulat der philos, Grammatiker, Sprachen durch eine rationale und demonstrative Methode zu lehren und die Regeln, die durch die Praxis (indubia experientia) einer Sprache gebildet werden, in ihrer genauen Verbindung zu erklären. Dafür müssen unzweifelhafte principia entwickelt werden. Eine große Zahl von Ausnahmen steht dabei in Konkurrenz zur allgemei-
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nen Gültigkeit einer Regel. Philos. Grammatik will die Zahl der Ausnahmen so weit als möglich reduzieren. K. dankt seinem Förderer Johannes Benjamin Martini, Superintendent in Ordruf, der ihn bis 1734 ca. 15 Jahre lang betreut hatte. Die vorangestellte Disseriatio prolusoria de meihodo scieniifica in addiscendis ... Imguis ist nicht von K,, sondern eine Dissertation bei ihm von Samuel Henoch Friedrich —* Neubau er. Die praehmmaria (S. 1-27) erklären Generalia, die die Konzeption der hebr, Sprache und Grammatik voraussetzt. K, definiert signa cogitationurn. Laute (voces), termini, Sprechwerkzeuge. Die Geräusche (sonus) sind einfach (Vokale, Konsonanten) oder zusammengesetzt (Diphthonge). Er bestimmt Silbe, Rede (sermones) und die Regeln ihrer Bildung, Idiotismen (Redewendungen), Etymologie, Syntax und Schrift (scriptio und scriptura). Ei erklärt die Notwendigkeit von Vokal- und Konsonantenzeichen, begründet Orthographie und Kalligraphie, Grammatik definiert er als Summe aller Regeln zur richtigen Bildung einer Sprache. Sie ist jedoch nur dann eine philos. Grammatik, wenn sie ihre Regeln beweist (sonst bleibt sie eine grammatica vulgaris). Eine Universalgrammatik behandelt die Gemeinsamkeiten aller Sprachen. Nach ihrem Konzept umfaßt die grammatica universalis die Teilbereiche Etymologie, Syntax und Orthographie. Hebräisch definiert K, als Gesamtmenge aller Wörter (termini) und Phrasen (terminorum structuras seu phrases), durch die die Hebräer ihre Gedanken ausdrückten. Er stellt die traditionellen Argumente für die hebr. Ursprache zusammen: antiquitas, brevitas, perfectio und sanctitas. Hebräisch als tote Sprache wird gewöhnlich über Schrift (Konsonanten, Vokale, Silben) und Bedeutungen (Begriffe) gelehrt. Das gramrn. Material für die philos. Grammatik des Hebräischen nimmt K. aus Valentin Ernst Löscher De causis linguae. Hebraeae (1706), Jakob Alting Fundamente punctationis linguae Sanctae stve grammaiica hcbraea (1658), Caspar Neumann Clavis Dornns Heber (1712), Johann Andras Danz Compendium grammaticae Ebraeo-Ckaldaicae (1706 u,ö,), Johann Peter Reusch Dyas Philologien. I de naturali fundamento linguae. Hebraeorum, II de convenientta Ziphrarum
162 Koch, Friedrich Christian
cam dcccn primi.i Hebraeorum lüeris (1718), Paul Martin -^Alberti Poria, Linguae Sane· tae (1704), Matthias Wasmuth Hebraismus facilitate & integritaii suae restitutus (1666), Heinrich Opitz Airium linguae Sanctae (1674 u.a.), August Pfeiffer Introduciio in onentem (1693) und Salomo Glass Phtlologia Sacra (1636-45) und ders. Insiituitones grammatical hebraeae (1623). Teil l der Grammatik beginnt- mit Schriftund Lautlehre (cap. 1). K. beschreibt die Artikulation der Vokale, die durch ihre Natur und Einfachheit früher sind als die Konsonanten, er definiert Langvokale als doppeltlange Kurzvokale. Hebräisch hat 5 Lang- und 5 Kurzvokale (für K. Indiz der perfectio scriptura !), das Arabische nur 3 Vokalzeichen. K. unterscheidet reine und unreine Vokale. Für Qibbus erwägt er noch die Lesung /ü/ wie die Grammatiken von Christoph David Bernard (1722), Andreas Georg Waehner (1753), Johann Matthias Hübschmann (1749), Johann -H>Simonis (1753) und Joachim Justus Rau (1749), die S.A. Birnbaum, Geschichie der u-Laute, S. 16 zusammenstellte. K. lehnt diese Lesung ab, da Vokal zeiche n einfache Laute wiedergeben. Er erklärt die Benennungen des Vokalsystems bei den jüd. Grammatikern, das Regelwerk für Kurz- und Langvokale, den diakritischen Punkt für Cholem und Schurek. Die meisten Zeichen der hebr. Langvokale sind aus doppelten Zeichen von Kurzvokalen zusammengesetzt. Bei den Konsonanten erläutert er die Funktion der SprcchWerkzeuge, aus ihr erklären sich die 5 species der 22 Konsonanten, die immer von einem einzigen Sprechwerkzeug artikuliert werden. Die Begadkefat Varianten bezieht er als Aspirata in den Raster der Lautgruppen ein; Labiale (w, bh, /, b, m, pk und p, Merk wort bümäf), Dentale (z, s, s, s / s, Merkwort zassas), Linguale (dh, d, t, l, n, lh, i, Merk wort dallenei) Palatale (;', gh, g, kh, k, q, Merk wort gikhaq) und Gutturale (', h, h, r, c, Merkwort ähähärac). Nach einer kurzen Darstellung des Streits um die ursprünglichen hebr. Grapheme diskutiert K. ausführlich (S. 60-70) die einzelnen Schriftzeichen; ihre Aussprache; Schriftrichtung; Substitutionen von Graphemen (z.B. C LS - £ LZ), die vom gleichen SprechWerkzeug artikuliert werden; die Sequenz des Alpha-
betbs; invariata und variata (litterae finales) und delitabiles (', 6, d, 4, k, l, m, r, ) . K. erklärt die Verwendung der Buchstaben als Ziffern, demonstriert die jüd. Zeitrechnung, nimmt hier die gramni. Formen der Kardinalia und Ordinalia herein. Er referiert die Erklärungen des Alphabets bei Franciscus Mercurius von Helmont (alphabeta naturalis), Caspar Neumann und Valentin Ernst Löscher (aus der gramm. Verwendung der Konsonanten), Paul Martin Alberti, Johann Wilhelm Zierold (hieroglyphisch) und Johann Peter Reusch. Nach grundsätzlichen Überlegungen zur Verbindung von Konsonanten und Vokalen entwickelt K. Kriterien für litterae motae und quiescentes (', h, w, j ) und Bedingungen für das Vorliegen von litterae motae, Litterae quiescentes mit vorausgehendem Kurzvokal werden Langvokale, wodurch sich Formen wie jeseb < jejseb < jijsob (!). 'edaf < 'ejdec und cartm 'Städte' < cir erklären. Die Bildung der Laute (voces) erfordert Konsonanten und (!) Vokale. Nach ihren Funktionen differenziert er litterae radicales (die nicht vom Stamm (vox) abtrennbar sind) und 11 serviles (', 6, h, wf j, k, l, m, n, s, t), konzipiert eine Methodik zur Bestimmung der Radikale (Merkwort MSH W-KLB 'JTN). Die meisten Grammatiker nehmen dreiradikalige Wurzein an, die primitivae oder derivatae sind. K. bestimmt bei ütterae serviles sogar ihre möglichen Positionen (An-, In- und Auslaut), definiert Präformativae (h'mntjw bei Verben), AfTorrnativae (Zeichen der Person, Numerus und Genus beim Nomen), „Praefixa" (Praepositionen) und Suffix» (Possessivpronomina). Die Silbenlehre (cap. 2) gibt 3 Grundtypen von kombinierten Lauten: VV sind Diphthonge, KK gehören nicht zu den Lauten, KV ist Silbe. Das Hebräische kennt keine Diphthonge, obwohl Johann Buxtorf Thesaurus Grammaticus (1609 u.ö.) und Caspar Neumann diese postulierten. Die Zahl der Silben (gezer) richtet sich nach der Zahl der Vokale. K. definiert syllaba simplex (habärah p^sütäh) und composita (habärah mürkcbet) und mora (den Zeitraum zur Bildung eines Lautes). Ein Konsonant oder zwei Konsonanten vor einem Vokal (KV, KKV) zählen eine mora, nach einem Vokal (VK, VKK) zählen sie zwei morae.
Koch, Friedrich Christian
Eine syllaba composita hat 3 inorae, d.h. jede hebr, Silbe benötigt bei der Aussprache drei Zeiträume (morae). Dieses Prinzip der drei morae. das Jakob ASting und Johann Andreas Danz in die Weit setzten, wird in der Schrift nicht immer ausgedrückt. Laute/Wörter (voces) definiert K. nach Silbenzahl als monosyllabic» und polysyllabica. Termini sind Wörter (voces), die als Geräusche (sonus) zur Kornmunikation gebildet werden. Bildungsprinzip für Wörter ist die Annehmlichkeit (iucunditas). Jede Rede wird zur Vermeidung von Monotonie ( ) aus unterschiedlichen Wortarten generiert. Im Zusammenhang eines Satzes oder Wortes werden einzelne oder ein einziger Laut (sonus) angehoben, auf diesen Laut wird der größte Teil des Klangs (=Ton) dieses Wortes gelegt. Die Längung eines Lautes durch Betonung ändert die morae. Die betonte Silbe bekommt logisch und rhetorisch betrachtet mehrere Stimmen (tribus), bis zu 8. Im Hebräischen hat die betonte Silbe jedoch 4 morae. Durch Zuwachs (incrementum) und andere Gründe kann der Akzent sich ändern, v.a. beim Antreten von Pronominalsuffixen. Bei homophonen Wörtern unterscheidet der Akzent die Bedeutungen: dt. gebet und Gebet -· hebr. tebel 'Erdkreis' und tebel 'Gewürz 1 . Da sich die Betonung in einsilbigen Wörtern auf dem Langvokal in der syllaba composita, und in mehrsilbigen Wörtern auf dem Kurzvokal einer einfachen Silbe finden kann, wurden Akzentzeichen entwickelt. Die hebr, Akzente, wurden nicht nur wegen verschiedener Rhythmen (rnodulationes) der Laute entwickelt, sie zeigen die legitime Verbindung oder Trennung von Wörtern an. Als Indikatoren des Worttons sind sie tonici. Für die speziellen Regeln des Akzentsystems verweist K. auf § 16 der Grammatik von Johann Andreas Danz (1654-1727), des Begründers der systematisch oder philos.-demonstrativen Schule in Deutschland {siehe dazu Gesenius: Geschichte, S. 122ff). Während Sprachen wie Latein und Griechisch auch die Betonung der Antepenultima kennen, ist der Ton (tacam) im Hebräischen meist auf der vorletzten (mife/), manchmal auf der letzten Silbe (milra?}. Ein Wort ist an einer einzigen Stelle betont. Drücken zwei, drei oder meh-
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rere Wörter eine einzige bestimmte Idee aus, werden sie wie ein einziges mehrsilbiges Wort nur an einer Stelle betont. Dadurch kann die Verbindung von Wörtern aus der Akzentuierung erkannt werden. Bei der Verbindung zweier Wörter (z.B. constructus) verliert generell das ersle den Ton, das zweite bleibt betont. Dieser Konnex kann aus dem Kontext bzw. der linea Maqqef erkannt werden, Scctio 111 behandelt die diakritischen Zeichen Maqqef, Schwä'; Mappiq, Patah furtivum, Meteg und Dages. Im Hebräischen ist pro Silbe nur ein Konsonant unmittelbar vor und nach dem Voka] möglich. Schwä' bezeichnet die Absenz eines Vokals, unter den litterae qmescentes und Konsonanten im Wortauslaut steht es meistens nicht. K. erstellt ein Regelwerk, wann Schwä1 zu setzen ist. Er differenziert: Schwä' initiale (mobile) und finale (quiescens), die Neumann als Schbä' (mobile) und Schwä' (quiescens) unterschied. K, erörtert die phonetische Behandlung des Schwä': es kann nie Silben bilden und hat keine mora (Zeitraum). Neben Schwa simplex existiert bei Kurzvokalen (hätef-Vokalen) ein Schwä conipositum. Da Gutterale und Resch zur Aussprache vor Vokal eine Hilfe benötigen, markieren Hätefvokale die Öffnung des Kehlkopfs. Das Schwä compositum vertritt in diesen Vokalen die Stelle eines Schwä mobile. Da man Konsonanten nach einem Vokal nicht mit der gleichen Kraft (vis) aussprechen kann, mit der man sie vor einem Vokal artikuliert, stehen Gutturale selten im Auslaut: ja e aseh < ji^seh. Auch Schwä compositum hat keine mora und bildet keine Silben. K. erarbeitet Bedingungen für He und Alef als quiescentes (in An-, In- und Auslaut), ausgenommen -k mit Mappiq. Er begründet sogar, warum nur -A und kein anderer Konsonant dieses Mappiq haben kann. Gutturalia quiescentes ( , c und h mit Mappiq) haben im Wortauslaut ein Patah g*nüfali (soll g e nübäh sein ?), das die Öffnung (apertura) des Kehlkopfs andeutet, wenn kein Vokal a vorausgeht. Dieses Patach furtivum hat nach K. eine Entsprechung bei Schwaben und Schweizern: Liackt 'Licht', Tuach. 'Tuch'. Meteg regelt die Aussprache eines Wortes, indem ein Konsonant zum vorausgehenden Vokal zu ziehen ist (S. 173-186), es steht nie in der betonten Silbe, in der Syllaba composita wird
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(Quames hatuf) als kurzes o, in einfacher Silbe als gelesen - entscheidend ist der Akzentsitz. K. ideologisiert die Lautlehre. bäiüm 'Häuser' liest er fboiiimj als Plural eines ungebräuchlichen Singular bot < *büt 'übernachten', von dem ba)i 'Haus' abgeleitet ist. K. differenziert sogar ein Meteg adstrictum (mtfarik) und laxum (hiruq) und diskutiert die Zuteilung unterschiedlicher morae, Die 20 Seiten über Dages beginnt er mit der Analyse der Aspiration, die durch Hervorbringung (protrusio) des Lautes aus der Kehle entsteht. Die Aussprache eines Konsonanten ist unterschiedlich hart. Dagesch lene hebt die Aspiration auf, Dagesch forte verlangt die doppelte Aussprache des Zeichens. Die Kriterien zur Differenzierung von Dagesch lene (kaq-qal) und forte (ha-häzeq) sind Begadkefatlaute, nur forte ist das Dagesch bei w, m, n, s, s, s, s, t, l, j, g. Die Aufhebung der Aspiration erfolgt, um Ausspracheschwierigkeiten zu vermeiden, da Aspirata eine doppelte Aktion der Sprechwerkzeuge erfordern. Dagesch lene steht im Anfang von Sätzen, Büchern, Versen, Kapiteln oder Silben, denen nicht unmittelbar ein Vokal vorausgeht, ebenso im Auslaut, wenn kein anderer Vokal vorausgeht. Dies wird bestätigt durch einen vorausgehenden Dominus- Akzent (=distinctivus!). Dagesch forte besagt, ein Konsonant könne ohne Schwierigkeiten zweimal gesprochen werden, einmal zur vorausgehenden und einmal zur folgenden Silbe, Gutturale und Resch können nicht unmittelbar zweifach gesprochen werden. Kriterien für Dagesch forte sind ein unmittelbar vorausgehender Kurz vokal und wenigstens eine nachfolgende Silbe, dazu kommen speziellere Kriterien. Eine berühmte Kontroverse ist das Dagesch in der „Mischform" .Fttaim 'zwei', das die meisten als lene, einige als forte, einige als Dagesch neutrum (— nullum) und andere als euphonicum erklärten, seti wird von sätäk, von anderen von sänäk 'wiederholen' abgeleitet. K. deutet die Form als mask, s^naim mit Femininendung -i vor der Dualendung: t^nai> aim > Für Dagesch forte sind zwei Silben erforderlich, daher haben zweisilbige Lexeme im Auslaut beim Antreten eines Suffixes ein Dagesch forte (leb < /M). Steht ein solches vor Schwä', fällt der verdoppelte Konsonant, der zur fol-
genden Silbe gehört, häufig aus (bei Formen von baqqes und nösö'). Sonderverwendungen von Dagesch forte sind Dagesch characteristicum (im Intensivstamm und Nif'al Imperfekt), cornpensativum (bei Assimilation von INun/Lamed) und euphonicum (im Hitpa cc el hittaher < /liUaker; hitzakkü < hizzakku). Kap. 3 reflektiert Mutationen von Konsonanten und Vokalen. Eine oder mehrere Silben bilden einen Laut (vox), wenn dieser eine Idee / Vorstellung bedeutet, wird ein Begriff gehört. Die Zahl der Begriffe entspricht der Zahl der unterschiedlichen Vorstellungen, ihre Anzahl wird durch die Vielzahl der Dinge selbst bestimmt. Die Begriffe sind einfach (simplex) oder auf verschiedene Art vermehrt (aucti) oder aus irgendeinem Grund verändert (mutati). K. definiert 4 Typen von Mutationen: Substitution, Metathese, Ausfall und Addition. Diese treten auf der Ebene ganzer Begriffe und einzelner Konsonanten und Vokale auf (§258). Für eine mutatio rationalis sind Gründe erkennbar, für eine mutatjo irrationalis nicht. Laute, die vom gleichen Sp rech Werkzeug generiert werden, variieren aus „prägnanten" Gründen: ein Laut wird schwächer oder stärker. K. mißdeutet hier jedoch die Formen I-Waw bzw. III-He, III-Jod, da er rein synchron arbeitet (galitt < * gälahti !). Formen mit ' / j / w / h werden als Varianten aufgefaßt wie die Femininendung -i und -h. Dazu kommen Assimilationen wie 'emet < *'amenel; 'af < *'mef; bat < * benet und die Metathese nach der Silbe hit- bei Wurzeln, die mit Sibilanten beginnen. Bei der Aussprache zweier schwieriger Konsonanten tritt zur Erleichterung häufig Metathese ein wie kisbäh (Hapax) - kabsäh 'Lamm 1 und simläh ~ salmäh 'Mantel'. Als weiteren Typ der Mutation ordnet K. den Artikel (littera quiescens -) zwischen Präposition und Nomen (bekayjom > bajjom) und die apokopierten Formen der IIIHe-Verben ein, ebenso verkürzte Schreibungen bei III-Alef-Formen ( < mäi'ü). Die Addition der Konsonanten ' / k / j tritt auf i» Epenthese (qä'm, rö's, kä'ari usw.), im Auslaut ('ä&a'}, bei He locale, Adhortativ, Relikten alter Kasusendungen (z.B. hajetö - 'cres), Nun energicum und Nun paragogicum. Die gleichen 4 Typen von Mutationen zeigen die Vokale, Langvokale werden gekürzt, Kurz-
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vokale gelängt oder ein Lang vokal durch einen anderen und ein Kurzvokal durch einen anderen ersetzt. Diese einfache Mutation der Vokale bezeichnet. K. als alternatio, ET entwickelt ein. umfangreiches deskriptives Regelwerk für die vielen Vokalmutationen (S, 225262). ein Schema der verwandten Lang- und Kurzvokalc, das die nicht eindeutige Quantität mancher Vokalzeichen berücksichtigt, jedoch die sekundäre Vokalisation der Segolata nicht erkennt bzw. unregelmäßigen Verbaltypen keine eigene Vokalisation einräumt (a.B. jämüi < jimöt !), Ebenso werden die abweichende Vokalisation des Konstruktus der Nomina und die Vokalkürzung bei der Pluralbildung oder beim Antreten von Pronominalsuffixen behandelt, K. nennt als Ursache für die Beschleunigung der Aussprache verschiedene Betonung (affectus) an. Pars II (Wortarten) beginnt mit den Nomina. Die menschliche Wahrnehmung erfaßt unterschiedliche Dinge als Objekte unserer Gedanken und Ideen, Die Begriffe bezeichnen die Vorstellung. Die Zäh! der unterschiedlichen Arten (species) und Klassen entspricht der Zahl der Begriffe (termini). Die verschiedenen Arten von Begriffen entsprechen den Wortarten (partes orationis). Von Israel Gottlieb —»Ganz übernimmt K. die philos, Definitionen von res (omne possibile est res, et omnis res in se es t possibilis), essentia rei und cxistentia. Sie stammen aus der Wölfischen Ontologie. Alle hebr. Worte sind artikuliert und Zeichen von Vorstellungen, sie sind daher Wörter (vocabuli). Ihre 5 Typen sind Nomen, Substantiv, Adjektiv, Verbum und Partikel, die K. alle definiert. Hebräisch und Aramäisch kennen drei Wortarten (Partikel = millah, Verbum = pacai und Nomen — Sem) entsprechend griech. bi/ (Nomina), ' (Verba) und (Konjunktionen) nach Dionysios von H alikam äs sos. Nomina bezeichnen die Vorstellungen von existierenden Dingen und ihrer Akzidentien (affectiones). Die Vorstellungen der ihnen zuerkannten Affektionen, das sind Attribute und statische und dynamische Aspekte (modi), bezeichnen die Adjektiva, Sie sind den Substantiven untergeordnet und haben daher mit ihnen die gleiche Form, da das Sein bzw. die Natur dem So-Sein vorausgeht, Seinsprädikate
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sind veränderlich (mutabile), sie müssen nicht vollständig oder in gleicher Intension (intensio) vorhanden sein, was die Gradus Positiv, Komparativ und Superlativ unterscheiden. Während Latein, Griechisch, Germanisch und andere Sprachen diese durch angehängte Partikeln bezeichnen, ersetzt das Hebräische den Komparativ durch Positiv + Partikel min bzw. m- (< Wurzel mänäh), das die Vorstellung der Trennung zum Ausdruck bringt. Die Kardinalia zur Angabe der Anzahl sind mit den Adjektiva ähnlich, die Konstruktion der Zahlen 3-10 zeigt jedoch Genusinkongruenz. Die Definition und Anzahl der Nomina propria (zur Bezeichnung der Individuen, meist Komposita !) und Appellativa nimmt K. von Johann Simonis Arcanum formaruin nomtnum hebraeae Imgvae (1735), S. 639-676. Die sechs Kriterien der Propria sind feststehender Sexus und Numerus, ihre Inkompatibilität mit Pronominalsuffixen, Status constructus und Artikel, sie bilden ferner kein Verb urn. Die Species des Sexus konstituieren die Genera Maskulinum und Feminimum des Nomens, die durch Endungen (characteres) unterschieden werden. Auch eine fehlende Bezeichnung ist Zeichen einer Sprache. Da nur der geringste Teil der Seienden beseelt ist und einen Sexus hat, haben viele Nomina genus nullus sive neutrum, z.B. Abstrakta, Auch sie zeigen in allen Sprachen die Charakteristika (Endungen) zur Differenzierung der Genera, Daher weisen die Grammatiker diesen Nomina ein genus zu. Das Hebräische kennt kein Zeichen des Neutrums. Nomina ohne die Femininendung -h oder -i sind maskulin, mit Vokal sind die Endungen -äh, -at und -et (segoliertes Partizip). Die Abstrakta auf- und -u< versteht K. als Nomina mit littera quiescens -j bzw. -w ais 3. Radikal und Femininendung -i, Das Antreten der Femininendung bewirkt Kürzung der Vokalisation der Wurzel. Alle Nomina sind Singular, Plural oder Dual. Die Differenzierung der Numeri entspricht dem Verteilungsprinzip der Genera (Endungen und Endungslosigkeit). Aus der philos. Prämisse Omne ens est unum ac omne ens existens est singulare' deduziert K, das Prinzip, daß das nackte Wort (Wurzel) den Singular bezeichnet. Der Numerus
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beeinträchtigt die Sexusdifferenz nicht. Die generelle hebr, Pluralendung ist -j, es bezeichnet den maskul, Plural. Zur Unterscheidung vom Pronominalsuffix der l, Person (-!") wird -m (eine Abkürzung von mfttm 'Männer') angehängt, irn Status constructus fehlt es. Analog will K. die feminine Pluralendung -öi als Kombination der beiden femininen SinguLarendungen (~öt < hi !} erklären. Manche Maskuiina bilden den Plural nach Art der Feminin a (Fälle von genus alternans). Der Dual ist eine species des Plural, er definiert die doppelte Qualität. Die Pluralendung -j wird zur Unterscheidung mit ä / a gekennzeichnet: - ü bildet den Plural. Daneben setzt K. die weitere Form 'anokf als Bildung von näkäti 'Atemhauch (des Sprechers)' an, von hänäh wird der Plural ^nafinü bzw. nahnu gebildet. Durch analoge Mutationen wird in der 2. Person anstelle von -h ein -t angehängt zur Differenzierung von der 1. Person. Dieses -t ist Merkmal (character) der 2. Person: 'nh > 'nt wie chald. (=aram.) 'ant, Das Hebräische assimiliert n, also 'an? > 'attt durch Langung entsteht das fcrnin. ' und mask, 'aitäh. Von Pluralformen von Nomina bezieht K. die Elemente zur Differenzierung der Sexus: -m < melnn 'Manner' und -n < näsim 'Frauen', sie bilden 'aiiem (mask.) und 'aUen (femin.). Die Femininvariante 'atlenah wird als Verlängerung (prolortgatio) erklärt. Das Pronomen der 3. Person deriviert K. vorn Verb u m Substantiv um häwä' / häwäh, im Maskulin steht Waw quiescens, das im Feminin durch Jod ( & i f ) ersetzt wird, im Plural mit den aus der 2. Person bekannten Elementen zu hem /hen bzw. hemmafi / hennäh umgestaltet.
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So gewinnt K. ein System der Verteilung der Merkmale (characteres) der Personen: l, Person ( non-character), 2, Person (i) und 3. Person (k). Merkmal des Numerus ( = Plural) ist-ä (l, Person) und -m bzw. -n je nach Genus für die 2. und 3. Person. Die Genera sind in der 1. Person unbezeichnet, 2, Person -ä im Maskulin (es fehlt im Feminin) und 3, Person -w- im Maskulin und -j- im Feminin. Eine Anmerkung räumt ein, daß Johann Gottfried —*Tyrnpe Typ. pronominum Ebraicorum nee non verborum perfectorutn (1732) die characteres etwas anders bestimmt. Pronomen haben auch andere Funktionen. Den Status emph.af.icus (d.h. den hebr, Artikel !) k- leitet K, vom Pronomen der 3. Person ab. Personalpronomina dienen als Verb um Substantiv um. Die hebr. Terminologie für die 3 Personen (stosäh pamm) ist medabber ('Sprecher', 1. Person), näkah ('Anwesender', 2. Person) und nistar ('Verborgener', 3. Person), Die Possessiva artikulieren, daß die Dinge der Welt im Besitz bestimmter Personen sind. K. versucht eine diachrone Deutung der Possessi v suffixe, Da das Nomen, das die Idee/VorsteJlung einer Sache ausdrückt, früher gebildet wurde als die Bezeichnung des Besitzes, stehen Possessiva in Postposition, Da eine Sache im Besitz von einer oder mehreren Personen sein kann, gibt es singularische und pluralische Suffixe, sie sind unabtrennbare (inseparabitia) Pronomina, K. regelt die Mutationen (Kürzungen) der Pronominalsuffixe; der Wegfall von 'a- (z.B. ' > -at"), beim Nomen zu -i weitergekürzt. Der 2. Person 'dttäh bleibt t als Character. K. geht die Reihe der Dentale durch, findet Gründe, warum sie nicht in Frage kommen. Von der etymologisch erschlossenen Basis näkäh bleibt nur k als eindeutige Substitution anstelle von t. K. bringt Listen aller möglichen vokalischen Anbindnngen alJer Suffixe und Flexionsparadigmen der Pronomina in jeweils 6 Kasus und Tabellen von Suffixen an Präpositionen. Nomina und Verben. Das Demons t at i vum leitet er von einer Wurzel *zwh ab, die in aram, z^wi, ziwjäfi und hebr, zäwijjöh 'Ecke1 vorliege. Er postuliert ein *zäweh, bei Annahme einer media quiescens wird sie zu zeh, im Feminin zo't, indeterminiert (communis) zu zu oder zö. Der
Plura! 'ellth stamme von 'älah 'sich nähern, benachbart sein'. Das Demonstrativuin hat distributive und relative Funktion. Die fehlenden Reziproka werden mit nefe.i und cesam (!) umschrieben im Sinne von substantia mea, substantia tua usw. Das Relativum 'äser führt K. auf 'äsar 'einherschreiten', d.h, auf das vorausstehcnde Objekt zurückblickend, zurück, d.h. es ist „defektiv" (ohne Differenzierung von Genus und Numerus). Von der Vollform 'user stammt das prängierte se-. Aus der Relation Frage - Antwort bestimmt K. die Interrogativa: mäh < mähah Hitp. 'zögern, aufhalten', durch Wechsel der Quiescentia -h > -j entsteht die personale Form m i". Die Formen der Interrogativa sind ebenfalls defektiv. Cap. Ill definiert die Verba als Termini, die die Vorstellungen der Veränderungen bei den Substanzen (Zustandsformen !) bezeichnen. Die Verben sind partes orationis (eigene Wortart). Die genannten Veränderungen sind Handlungen (actiones) und Leiden (passiones), aus einem bestimmten Grund ausgeführt (modi successivi}, zu einer bestimmten Zeit ausgeführt (tempora). Auch die Subjekte dieser Veränderungen (= Personen), ihr Sexus und Numerus werden bezeichnet. Mit Hilfe interner und externer Umstände klassifiziert K, einzelne Konjugationen, Aktiv und Passiv artikulieren unterschiedliche Handlungsarten. Die Verba kennen keine Tempora, sie haben modi successivi, die den temporalen Aspekt nicht ausschließen (§437). Die Subjekte der Handlungen sind meist Personen, daher werden sie durch Nomina bzw. Personalpronomina ausgedrückt. Analog werden beim Verbum Sexus und Numerus der Personen differenziert, alle ihre Kennzeichen werden zu einer einzigen Endung zusammengezogen. Die Form, die eine Handlung ohne Bezeichnung des Tempus oder der Person andrückt, ist der Infinitiv. K. unterscheidet Infinitiv Aktiv und Passiv in drei Konjugationen, Der Imperativ dirigiert die Rede an die zweite Person. K. definiert Verbum als Begriff, der die Idee der Handlung oder Veränderung ausdrückt. Verba haben Kennzeichen der Konjugationen, des Aktiv und Passiv, der Tempora,, Person, Numerus und Genus. Im Hebräischen sind die Verben größtenteils Wurzeln, von denen an-
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dere Nomina deriviert sind. Die 3 Konjugationen (classes) bezeichnen in Aktiv und Passiv die Idee der Handlung (I), die Handlung mit internen (II) und externen Umständen (III). Die 1. Konjugation beschreibt K. als nuda und levis, das Pass i v ken n zeiche n n- will er von nun 'Sohn' (?) ableiten. Charakeristikuni der 2. Konjugation (gravis) ist eine Vermehrung der Radikale, die er phonetisch begründet. Da. der erste nic-ht ohne Zwischenvokal und der dritte nicht ohne zusätzlichen Vokal verdoppelt werden können, bleibt aufgrund der Vokaiisation nur der mittlere zur Verdopplung, Das Präfix hit- bildet Reflexiva. Die 3. Konjugation mit dem charakteristischen Präfix kbezeichnet das Veranlassen oder Zulassen einer Handlung. K. überlegt Kriterien für die Differenzierung von Verbformen als Aktiva und Passiva und die Bedeutung der einzelnen Konjugationen. Von Danz übernimmt er das Paradigma QTL, geht von der Grundform Infinitiv Qal aus. An diese Formen können die Charakteristika aller übrigen determinationes antreten: qätül, qätel, qäiöl, qeiöl und fielet. Von ihnen werden die Passiva ktnqäiel > hiqqätel, hiqqatol und mqiol aufgebaut. Der Infinitiv Hif'il ist kc gättl > durch Vokalmetathese zu fiäqitl > haqtil. Infinitive sind Nomina, werden mit Präpositionen KLB konstruiert in Funktion der tat. Gerundia. Das Partizip drückt dasselbe aus wie das Präsens. Das Partizip Qal wird aber nicht vom Verbum oder vom Infinitiv, sondern von der NominaJforrn abgeleitet. Die aktiven Formen (Benonim) haben die Bedeutung nach dem Schema ' / 'änöki qotel usw. Die Passivformen sind vom Verbum abgeleitet. In der 2. und 3. Konjugation ist das Partizip vom Infinitiv abzuleiten. Das Präfix m- deutet K. als Derivat von mm 'Teil' < mänäh 'teilen', Partizipien sind Nomina adjectiva. Im Qal existiert ferner ein Partizip qätül, das präteritalen Aspekt hat. Das Partizip Puccal ist immer Nomen adjectivum, das Partizip Nif e al drückt nicht selten Präsens aus. Die Praterita differenzieren hinsichtlich des Tempus die Personen, Genera und Numeri, Die Kennzeichen (characteres) der Personen, aus den Personaipronomina entstanden, werden am Ende angehängt, sie drücken Genus und Numerus zusammen aus. Im Futur wer-
den die characteres präiigiert. Die Bezeichnung der l, Person des Präteritums gewinnt K. so: ' 'ich' > -nt'; der Lingual n wechselt mit t: -m > -ii. Die Präterita sind von Infinitiven gebildet. Das Futur hat Präfixe, die K. von den Personalpronomina ableitet: 'am > '-, 'atia > i-; . femin. > -it > -i. Die 2. Plural 'aitem kürzt er zu t-m, das er in ein Präfix i- und ein Suffix -m zerlegt, das sich zu -ü verändere. Die Form der 2. fernin, deriviert er von 'attenäh < t-näh. Die beiden Elemente treten an eine Form e, e > i, e > o), ohne daß K. die dahinter stehenden 'Lau t Verhältnisse' tatsächlich erkennt.
206 Körte, Johann Christoph
3. Bibliographie
3.2. Sekundärliteratur
3.1. Werke des Autors
3.2.1. Literatur zum sprachwiss. Werk nicht ermittelt
3.1.1. Sprachwiss, Werk Dissertaiio critica de vsv ortkographiae latinat qvam perrnittente ampiissimo phitosophorvm ordirie in academia Lipsiensi praescs M. Gottlieb Kortte et respondens Johannes Beniamin Hecht Lipsiensis a.d. XVI. kalend. Decembres H.L.Q.C. placido ervditorvm exaniini svbmittvnt Lipsiae: typis Immanvelis Titii [1720]. 40 S. 18,3cm [Titelblatt ganz in Majuskeln] [S. [2] leer. - S. [3],4: Praefatw. - S. 4-8: Capvt L De naivra st m hvivs vsvs, 7§§. S. 8-16: Capvi II, De vitii/ neglectae orthographiae, 9§§. - S. 1 6-40: Capvt III. De vsv permvtatarvm vocalivm, §§I-VI] angebunden: - Dtsscrtatio critica II De vsv ... in academia Lipsiensi pro loco in eodem aliqvando rite obtinendo placido eruditorum exannini submittit M. Gottlieb Kortte Prid. Kalend. Maias a M DCC XXI, Lipsiae: typis Immanvelis Titii [1721]. [Titelblatt ganz in Majuskeln] [S. [42] leer. - S. [43], 44: Vorwort. - S. 4472: Fortsetzung des 3. Kap, De vsv permvtatarvm vocalivm der Dtss. criiica [I] von - Dissertatio critica III de vsv ... in academia Lipsiensi posteriorem pro loco in eodern rite obtinendo ervditorvm examini svbmittit M. Gottlieb Kortte Idibvs Ivniis MDCCXII. Lipsiae: literis Immanvelis Titii [1722]. [Titelblatt ganz in Majuskeln] [S. [74] leer. - S. [75]: Vorwort. - S. [75],76111: Beendigung des 3. Kap, De. vsv permviaiarvm vocalivm von §X-XIIL - S. 111112: Corollaria] [aus 9: ÜB Greifswald; Sign.: Disp. phil. 136,5] 3.1.2. Sonstige Werke Editionen von Werken des Sallust, von Lucans Pharsaita (1726) und der Plinius- Briefe mit umfassenden Kommentaren, des weiteren einen cpistola critica ad Heumannum de emendationibus ciiriionis, und Disserialio de origins & jure sceptrorum ... sowie einige Beiträge zu den Ada eruditorum
3.2.2. Literatur zur Biographie; Bibliographie ADB IV: 505-506 [Buraian]· - DBA 695: 3°4305. - Hirsching: Handbuch l. - Jöcher II: 2118 [Weiß (1., 2.,3.)]
KÖRTE, JOHANN CHRISTOPH 1. Biographie Es konnten keine Daten ermitteit werden. 2. Werkbeschreibung Nomenclator Laiino-Germanicus (1758) Die Ausgabe beginnt mit einer lat. Vorrede des lübischen Schnlrektors Sebastian Meyer (1659) an die „Alumnis secundae et tertiae classis scholae Lubecensis" ([7] S.). Meyer verweist darin insbes. auf ähnliche Werke von Hadrianus .Tunius (verschiedene Aufl. ab 1579), Nicodemus Frischlin (1585 u.ö.}, .Nathan Chytraeus (1582 u.ö.) und Johannes Kirschmann. Es folgt die Vorrede ([6] S.] K.s, dem Herausgeber und Verleger dieser Auflage. Er verweist auf Cellarius' lat. Wörterbuch (1706 u.ö.), glaubt jedoch, daß nach Sachgebieten geordnete „Nomenclatores" für den Schulgebrauch nach wie vor nützlich seien. K, schildert ausführlich die Vorzüge der von ihm in vieler Hinsicht verbesserten Ausgabe von Meyers Nomendator. Das Wörterbuch selbst (S. 19-304) besteht aus drei Teilen: 1. Sachgruppe: Gott, Natur, Mensch, 2. Gesellschaftliche Institutionen, Ethik; 3. Wissenschaften und Künste. Die einzelnen Einträge enthalten folgende Infomationen: lat. Lemma mit Dektinations- und Akzentangaben, dt. Entsprechungen. 3. Bibliographie 3.1. Werke des Autors 3.1.1. Sprachwiss. Werk Nomenclaior latinö-germamcvs, mvltis vocabvhs, egregiisque loqvendi formvlis, ex optimis avcionbvs collectis, avcivs, emendatvs et illvstraivs, !7i vsvm scholarvm. Edttio nova, prionbuvs emendatior.
Kortum 207
Flensbvrgi [Flensburg]: Sumptibus lohannis Christophen Körte MDCCLVIH [1758]. 304 S. 16,8cm. [Titelblatt mit Ausnahme von Sumptibus ganz in Majuskeln] [S, [2] leer; S, [3]-[9] Alvmnis secvndae ei teriiae scholae hbecensts, discipi-lis svis chartssimis salvtem; S. [9]-[14] Vorwort des Verlegers; S. [15]-[18] Inhaltsverzeichnis. - S. [19], 20-132: Nomenclatoris latmo-germamci pars prima, qvae physics, diciivr, Kap. 1-28, - S. 133-243: Nomenclaioris latino germanici pars secunda, qvae practica aicttvr, Kap. 29-53, - S. 244-304: Nomenciatoris latino-germanici pars tertia, qvae texmkli dicitvr, Kap. 54-74] - angebunden an: Epistolae vanationes et ctiriae syntacticae, oder syntactische Briefe ... von J. F. —»Licht. Lübeck und Altona 1758 [aus 23: Herzog August Bibliothek Wolfenbüttel; Sign.: Kg 225] 3.1.2. Sonstige Werke keine bekannt 3.2. Sekundärliteratur 3.2.1. Literatur zum sprachwiss. Werke nicht ermittelt 3.2.2. Literatur zur Biographie; Bibliographie keine ermittelt (Brekle{2.); Held ( l , , 3,)]
KORTUM, KARL ARNOLD l, Biographie * 5.7.1745 Mühlheim/Ruhr t 15.8.1824 Bochum Arzt, Schriftsteller V: Christian Friedrich, 1710-1748, Apotheker M: Maria Helena, 1711-1795, T, des Apothekers Georg Heinrich Severin oc: 1768 Helena Margaretha, 1744-1825, Cousine von K., T. d, Kaufmanns Dietrich Konrad Ehinger 2 S., 2 T. Nach dem Besuch des Arch [gymnasiums in Dortmund studierte K. ab 1763 Medizin an der Univ. Duisburg. 1766 promovierte er
zum Dr. med. Nachdem er die Approbation erhalten hatte, ließ er sich zunächst als Arzt in seiner Vaterstadt Miihlheim nieder. Im Jahr 1770 [Hamberger/Mensel: 1771] siedelte er nach Bochum über. Dort arbeitete er von 1792-1807 zugleich als Bergarzt beim Oberbergamt Wetter, 1816 wurde ihm der Titel eines königlichen Hofrats verliehen. K,s umfangreiches Oeuvre deckt viele Bereiche der Wissenschaft ab. So verfaßte er Schriften zur Medizin, Pädagogik, Rechtswissenschaft, Naturkunde, Geschichte und Landwirtschaft. Auf medizinischem Gebiet widmete er sich besonders den Berufskrankheiten im Bergbau; zu Lavaters physiognomischen Lehren bezog er eine skeptische Stellung. Den Mcsmerismus und Somnambulismus lehnte er ab. Von Bedeutung waren vor allem seine hist. Arbeiten, wie die Skizze einer Zeit- und Literaturgeschichte der Arzneiknnst oder seine Lage- und Bebauungspläne des alten Bochums, die für die Rekonstruktion der alten Stadt zu Beginn des 20, Jahrhunderts zur entscheidenden Stütze wurden. Auch seine naturgeschichtiichen Beschreibungen und seine Skelettuntersuchungen an Funden aus der Lippe zeugen von seinen profunden Kenntnissen auf verschiedenen wiss. Gebieten, Weniger erfolgreich war er als Dichter von Satiren und Gedichten, denn diese Werke gerieten bald in Vergessenheit. 2. Werkbeschreibung Anfangsgründe der Entzifferungskunsi deutscher Ziffer Schriften (1782) K. gibt eine Einführung in die Dechiffrierkirnst, beschränkt auf deutsche Zifferschnften. Da die der Dechiffnerung zugrundeliegenden Regeln sprachspezifisch sind, bestimmt er als Grundvoraussetzung die gründliche Kenntnis der jeweiligen Sprache. Der erste Schritt besteht in der Analyse des Wortschatzes nach einem formalen Kriterium, der Anzahl der Buchstaben in den Wörtern, sofern diese abgesetzt sind: bei kurzen Wörtern unterscheidet er Monogramme, Bigramme, Trigramme sowie Wörter mit vier Buchstaben, er gibt Verzeichnisse für jede dieser Art, wobei die Vorkonunenshäufigkeit typographisch angedeutet ist, und charakterisiert sie kurz; bei den Bigrammen, d.i. Wörtern mit zwei Buchstaben, sei zumindest
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Krackherr
einer (manchmal auch beide) ein Vokal, bei Trigrammen „ist rnehrentheils der mittelste ein Vokal" (S. 26), Im zweiten Schritt werden die so differenzierten Wörter einer genaueren Analyse unterzogen, wobei zuerst die Vokale zu differenzieren sind, denn sie „machen den erheblichsten Theil der Worte aus" (S. 27). K. klassifiziert die Vokale nach der Vorkommens häufig k ei t und dem damit zusammenhängenden Schwierigkeitsgrad der Identifikation: das e sei am leichtesten zu dechiffrieren, danach i, a, o, u. Zugleich gibt er relativ detaillierte Hinweise zu den Vorkommmenskontextcn der einzelnen Vokale (beim e verweist er z.B. auf die Flexionsmorphernf:). Analog dazu ist die Darstellung der Identifikation der Konsonanten: auch hier differenziert er nach der Vorkommenshäufigkeit und charakterisiert kurz ihre Distribution. Zudem gibt er ein „Verzeichnis der Wörter, in welchen Zwillingsbuchstaben vorkommen" (S. 43-54; Erläuterungen dazu S, 54-60) und führt gebräuchliche Graphemkombinationen (z.B. en, ck) an. Auf den Seiten 61-97 folgen mehrere Anwendungsbeispiele, z.T. mit Auflösung, Danach wendet er sich „einigen ändern Arten geheimer und Zifferschiften" (S. 97) zu, wobei es sich teilweise um Mischtypen, die nur z.T. aus Ziffern bestehen, oder um sog. „verkehrte Schriften" (S. 117) handelt. Viele Beispiele dafür entnimmt er Lavaters Tagebuch eines Beobachters seiner selbst. Nach einem knappen Resume der bisherigen Ergebnisse bespricht er noch kurz Chiffriertypen, die nur schwer oder gar nicht zu entziffern sind, und die „sympathetischen" oder unsichtbaren Schriften, wozu er sechs Vorschläge zur Sichtbarmachung macht.
ferungkunst überhaupt. - S. 16-18: Von den Erfordernissen zum Entziffern, - S, 18-26: Nähere Anweisung zum Entziffern. - S. 2635; Vom Aufsuchen der Vokalen. - S. 35-43: Vom Aufsuchen der Konsonanten. - S. 4360: Ein Verzeichniß der Wörter, in welchen Zwilhngsbuchstaben vorkommen. - S. 60-61: Von den Buchstaben, welche gern auf einander folgen. - S. 61-63: Von der Anwendung der bisher gegebenen Regeln. - S. 63-97: Beyspiele, wie man nach den Regeln beym Entziffern verfahren müsse. - S. 97-122: Von einigen ändern Arten geheimer und Ziffersckrtften. - S. 122-123: Von den Kennzeichen einer deutschen Zifferschrift. - S. 124-133: Von einigen schweren Zifferschriften. - S. 134139: Von unauflösbaren Zifferschriften. - S. 139-144: Wie man unsichtbare Schriften entdecken könne] [im vorliegenden Ex. 3 Seiten handschriftliche Eintragungen „Literatur" vor Titelblatt eingeklebt] [aus 64: StB Essen; Sign.: Ad 161]
3,1.2. Sonstige Werke s. 1. 3.2. Sekundärliteratur 3.2.1. Literatur zum sprachwiss. Werk nicht ermittelt 3.2.2. Literatur zur Biographie; Bibliographie
3. Bibliographie 3.1. Werke des Autors
A DB XVI: 728-730 [Franck]. - Brummer: Dt. Dichterlexikon I: 465. - Brummer: Lexikon dt. Dichter u. Prosaisten, 271. - DBA 696: 4972. - Elwert, J, K. Ph.: Nachrichten von dem Leben und den Schriften jetztlebender ieutscker Ärzte, Bd. l (1799). - GV 17004910 Bd 79: 171 f, - Hamberger/Meusel IV: 233235; X: 125 f.; XIV: 345; XVIII: 419; XXIII: 237. - NDB XII: 603f. [Michler]. - NUC pre1956 Bd 304: 215-217. - Rüdiger II: 235
3.1.1. Sprachwiss. Werk
[Held (1.); Weiß (2.); Höller (3.)]
C.A. Korturn der Arzn. Dokt. Anfangsgriinde der Enizifferungskunst deutscher ZifferSchriften. Duisburg: im Verlage der Helwingischen Universitätsbuchhandlung 1782. 144 S. 16,7cm [S. [2] leer; S. [3],[5]-[6]: Widmung an Johann Friedrich Wilhelm von Syberg, Frei- und Gerichtsherrn zu Stiepel .,,; S. [7].8: Vorrede^ S, 9-10: Inhalt. - S. [11],12-16: Von der Enizif-
KRACKHERR, CHRISTOPH FRIEDRICH 1. Biographie Über K.s Leben konnten keinerlei Daten ermittelt werden.
Krackherr
2. Werkbeschreibung Bequemes Handlexikon (1766); Des klugen Beamten Handlexikon (1768) Die beiden Ausgaben sind bis auf den Titel nahezu identisch; der Ausgabe von 1766 ist ein Vorbericht voran geschickt, der die Intention erläutert. Die Auflagengeschichte des Werkes kann nicht genau rekonstruiert werden: im Titelblatt der Ausgabe 1768 wird als Autor Germano Philoparcho, d.i. Christian Heinrich Schweser, ausgewiesen, K. soll sie nur „Aufs neue vermehret" haben. Eine Originalausgabe ist aber bibliographisch nicht zu ermitteln. Die im Titel indizierte Autorschaft Schwesers kann sich aber auch nur auf das ,,alphabetische(n) Wörterverzeichnis der Meßen und Markte" beziehen, dem einzigen Part, der gegenüber der Ausgabe von 1766 neu hinzukam. Andererseits würde das Werk thematisch durchaus in Schwesers Oeuvre passen, der Handbücher für Beamte, Juristen etc. mit ähnlicher Titelgebung verfaßte. NUC ordnet die Ausgabe von 1768 Schweser zu. Bei der Ausgabe von 1766 fungiert K. im Titelblatt als Verfasser, im Vorbericht nennt er sich „Herausgeber" (1766: [IV]), was allerdings bei einem Lexikon auch Verfasser bedeuten kann. Das Werk ist ein Fremdwörterlexikon, in dem v.a. Lexeme aus den Bereichen Gerichtswesen, Wirtschaft und Gesellschaft verzeichnet sind. Denn gemäß sind sie überwiegend ]at., frz. und ital. Provenienz. Die Erklärung der Fremdwörter erfolgt durch einfache Übersetzung oder durch Paraphrase. Zusätzliche Informationen etwa zur Aussprache werden nicht geliefert (dafür manchmal aber Anwendungsbeispiele). Es umfaßt 491 S. zweispaltig. Als Anhang (S. 492-514) ist ein Wörterbuch für Jiddisch und Rotwelsch abgedruckt, wobei die jidd. Lexeme durch Druck mit „Schwabacher Schrift" gekennzeichnet sind. Die Erklärung der Lemmata geschieht zumeist durch die entsprechenden Übersetzungen, 3. Bibliographie 3.1. Werke des Autors 3.1.1. Sprachwiss. Werk Bequemes, nützliches [!], notkwendiges, und für jedermann dienliches Handlexicon, Jn welchem die Wörter, Redensarien, Namen
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und Tttel aus fremden Sprachen, So von den Deutschen im Reden und Schreiben gekraucht werden, mit Fleiß gesammlet, in alphabetische Ordnung gebracht und erkläret sind, Von Christoph Friedrich Krackherr. [Vign.] Nürnberg: bey Gabriel Nicolaus Raspe 1766, [4], 514 S. 21cm [S. [2] leer; S. [3]-[4]: Verbricht. - S, [1],2491: Lexikon fremdsprach L.-dt., zweisp. - S. 492-514: Anhang eines jüdisch-teutschen und rothwelschen Wörterbuchs, jidd, [bzw. Spitzbuben^ und Zigeunersprache]-al., zweisp.] [aus 76: Fürst Thurn und Taxis Hofbibl., Regensburg; Sign.: Sp. L. 77] Des klugen Beamten tägliches H and-Lexicon in welchem alle Juristische und bey der Kaufmannschaft sowohl als in Zeitungen gebräuchliche auch •überhaupt im gemeinen Leben vorkommende fremde Worte und Redensarten in alphabetischer Ordnung gebracht, und erklaret worden, Nebst einem Anhange eines vollständigen Wörterbuches von der Jüdischtf.utschen und Rothwelschen oder sogenannten Spitzbuben Sprache, zum. Gebrauch derjenigen, so mit Juden handeln, oder über dieselben gerichtliche Verhöre und Inqttisitiones halten müßen, wie auch einem alphabetischen Verzeichnißt der Meßen und Märkte, von Germano Philoparcho [Pseud.: Christian Heinrich Schweser]. Aufs neue vermehret von Christian Friedrich Krackherr. Nürnberg: bey Gabriel Nicolaus Raspe 1768. [3],2-534 S. 21,5cm [links vor Seite l Stich] [S. [2] leer; S. [3],2-491: Lexikon fremdsprachl. -dt., zweisp. - S. 492-514: Anhang eines jüdisch, teutschen und rothwelschen Wörterbuchs. Nota, Dif- nut Schwabacher Schrift bemerkten Wörter sind jüdisch teutsche. Die übrigen gehören zur Spitzbuben= und Zigeunersprache; zweisp. - S. 515-534: Kopfzeile: Verzeichniß der bekanntesten Messen und Märkte in alphabetischer Ordnung: zweisp.] [aus 37: SuStB Ausburg; Sign.: H 2103] 3.1.2. Sonstige Werke keine bekannt 3.2. Sekundärliteratur 3.2.1. Literatur zum sprachwiss. Werk keine ermittelt
210
Kramer
3.2.2. Literatur zur Biographie; Bibliographie DBA 699: 26-28. - GV 1700-1910 Bd 80: 18. - Jöcher III: 774. - Meusel: Verstorbene VII: 295. - NUC pre-1956 Bd 305: 62; Bd 533: 292, s.v. Schweser, Christian Heinrich [Gräßel (1); Weiß (2.); Höller (3.)]
KRAMER, JOHANN MATTHIAS 1. Biographie * Nürnberg
t Pädagoge V: Matthias, 1640-1727, Sprachmeister Über K.s Leben konnte anhand der einschlägigen Literatur nur wenig in Erfahrung gebracht werden. Er lebte einige Zeit als Lektor der ital. Sprache in Göttingen, Im Jahre 1754 o. 1755 verließ er die Lektorenstelle an der Universität Göttingen und ging nach Amerika, wo er sich bereits einmal aufgehalten haben soll. K. unterzeichnete 1719 mit seinem Vater Matthias die Dedikation des Königlichen niderhoch-teutsch und hocn-nider-ieutschen Dictionariums an die Generalstaaten. Er selbst veröffentlichte neben einer Nachricht über Georgia eine englische Sprachlehre. 2. Werkbeschreibung Kurzverfaßie Anleitung zur Englischen Sprache (1746) K.s Anleitung zur Englischen Sprache basiert auf einem niederl. Werk „des weitberühmten Herrn Wilhelm Sewels" (so im Titelblatt), d.h. wahrscheinlich auf dessen Körte wegwyzer der engtische taalt (1706). Ob es sich dabei nur um eine Übersetzung oder um eine genuine Leistung K.s handelt, könnte nur ein auf Autopsie beruhender Vergleich beider Werke entscheiden. Zumindest zeigen beide dieselbe Disposition: Grammatik, Konversationsteil und Vokabular (zum wegwyzer vgl. N U G) Über die Lehrmethode und den Adressatenkreis geben beide Vorreden (von K. und Sewei) Aufschluß, nicht aber über die Verfasserfrage: die Sprachlehre zielt auf die „Jugend", die „Unstudierten" und die „Frauenzimmer"
(K.s Vorrede S. [4]), d.h. es wird an einen Benutzerkreis gedacht, der über keine (oder kaum) Lateinkenntnisse verfügt; daher war beabsichtigt, sie nicht „in allem nach der lateinischen Grammatik einzurichten" (Sewels Vorrede S. [7]), auch ein Übergewicht von Regeln zu vermeiden, da sie ,,mehr dienten einem Lernenden zu verwirren, als ihm fortzuhelfen" (ebd.). Trotzdem erweist sich K.s Grammatik in Aufbau und Darstellung als durchgehend traditionell, d.h. ausgerichtet an der lat. Grammatikographie (vgl. auch Jung 1980: 166). Die erste „Abteilung" (S. [1J-27) handelt von „der Aussprechung der Buchstaben [..., welche die Engländer] ganz anders, als die Deutschen, nennen, oder aussprechen" (S. [1]}. K. gibt eine relativ ausführliche Beschreibung des engt. Lautinventars, wobei die Diphthonge jeweils beim ersten Vokal eingeordnet sind. Er benützt, um den Laut wert im Deutschen wiederzugeben, eine einfache phonet. Transkription: z.B. „Day, may, stay, way; lies: Da, mä, stä, wä." (S. 5). Beschlossen wird dieses Kapitel mit einem Verzeichnis gebräuchlicher engl. Abbreviaturen (S. 24-27). Die zweite „Abthcihmg" 1 (S. 2891) enthält die Morphologie. Die Orientierung an der lat. Grammatikographie ist hier besonders evident, denn K. setzt die acht lat. Wortarten auch für das Englische an. Nomen, Pronomen, Verb, Partizip, Adverb, Konjunktion, Präposition und Interjektion. Des Artikels wird zwar kurz gedacht, als eigenständiger Redeteil wird er aber nicht eingeführt; die Numeralia bleiben dagegen unerwähnt. K. beschreibt die Morphologie konventionell nach den Partes orationis und, sofern deklinabelj ihren Akzidenzien. Die lat. Tradition ist dabei nicht immer maßgebend, die Differenzen werden teilweise durchaus erkannt: so beobachtet K. ganz richtig, „daß die Declination im Englischen nicht statt findet, dieweil das Wort sonder Veränderung bleibt, und allein einige Partikel dabey gcfüget werden" (S, 39), und demonstriert dies durch die Gegenüberstellung der Deklinationsparadigma für rex und king. Komplettiert wird die Grammatik durch einen Syntaxteil (S. 9199), der aber nur eine traditionelle Wortartenfügungslehre enthält und äußerst knapp gehalten ist.
Kratzenstein
211
Auf die Grammatik folgt ein praktischer Teil (S. 100-352), der in drei Abschnitten Gespräche, Briefe und ein Verzeichnis engl. Redewendungen, jeweils engl.-dt., bringt. Den Abschluß bildet ein engl.-dt. Vokabular (S. 359-411; zweisp,). Im vorliegenden Exemplar fehlen die Seiten 353-358.
Theile der Rede (Part, orat)., engl.-dt., zweisp.] [dem Werk vorbebunden: —+ Bei Matthias: Der Ungarische Sprach^ Meister ... Preßburg 21747. [12], 92 S. [aus 16: ÜB Heidelberg; Sign.: 3396]
3. Bibliographie
3.1.2. Sonstige! Werke Mitarbeit bei Werken des Vaters, eine Übersetzung aus dem Englischen, Miscellanee (1749), vgl. Meusel: Verstorbene VII: 313 f.
3.1. Werke des Autors 3.1.1. Sprachwiss. Werk Kurzvtrfaßte Anleitung zur Englischen Sprache, Worinnen die nöthigsten, und wesentlichsten grammatikalischen Regeln, nach der besonderen Lehrari des weltberühmten Herrn Wilhelm Sfweis also angewiesen werden, daß auch Unstudirte, und Frauenzimmer bald, und mit leichter Mühe zu dem Lesen, Verstehen, Reden, und Schreiben dieser Sprache gelangen können. Samt einer genügsamen Anzahl verschiedener, nach der neuesten englischen Lebensart und Weise eingerichteten Gespräche, und Briefe sc[etc.]. Auch einem hinlängl. Wörterbuche, mit einiger Vermehrung herausgegeben durch Johann Matthias Kramer Hamburg: In der Hcrtelischen Handlung im Dom 1746. [8], 411 S. 16,3cm [S. [2] leer; S. [3]-[6]: Vorbericht des Herausgebers [Kramer]; S. [6]-[8]: Verdeutschte Vorrede des Herrn Verfassers, W. Sewels. - S, [1],299: [Der erste Teil] - S. [l],2-27: ... Zwote Abtheilung. Von den Theilen der Rede, darin S. 29-48: Nomen; S. 49-50: Pronomen; S. 51-81: Verbum; S, 81-82: Partizip: S. 8285: Adverb; S- 85-88: Konjunktion; S. 88-89: Präposition; S. 89-91: Interjektion. - S. 9199: Dritte Abtheilung. Von der Wortfügung, (Syntaxis), aufgebaut wie die Redeteile. - S. 100-411: Anderer Theil, darin: S. 100-287: Gespräche, engl .-dt., zweisp,; S. 288-311; Several Letters. Verschiedene Briefe, linke Seite engt.; rechte Seite dt.; S. 312-333: Handelsbriefe, links eng!., rechts dt.; S. 334-349: Some english Phrases, and Idioms. Einige Redensarten ... nach der Eigenschaft der englischen Sprache, oder des Anglicismi, engl.-dt., zweisp.; S. 349-350: Zahlen; S. 350-352: Aufschriften und Anfangstitel; [der Kustos auf S, 352 gibt an Voca-; das Vocabulary beginnt jedoch erst auf S, 359, die an 352 anschließt] S. 359-411: A vocabulary of the most needfull Words & c. Ein Wörterbuch der notwendig-
3.2. Sekundärliteratur 3.2.1. Literatur zum sprachwiss. Werk Jung, L.: Sprachdidaktische Erwägungen tn Lehrmaterialien zum Englischunterricht des 17. und 18. Jhs., in: Die neueren Sprachen. 79. N.F. 29 (1980): 161-174 3.2.2. Literatur zur Biographie; Bibliographie DBA 701: 296-300. - Jöcher/Adelung I I I : 800. - Meusel: Verstorbene VII: 313 f. - NUC pre-1956 Bd 305: 275. - Rotermund: Das gelehrte Hannover II: 624, - Schröder: Hamburgische Schriftstellern. -Will: Nürnbe.rggisches Gelehrten-Lexikon II [Held (L); Höller (3,); Weiß (2.)]
KRATZENSTEIN, CHRISTIAN GOTTLIEB 1. Biographie * 30.1.1723 Wernigerode f 7.7.1795 Kopenhagen [ADB: 6.7.] Naturforscher V: Thomas Andreas, 1684-1765, Lehrer und Bürgermeister in W. M: Maria Elisabeth, geb. Manneßen, 16901760 oo 1754 Anne Margarethe, 1734-1783, T. d. Apothekers Bernhard Hagen 00 1784 Anna Maria Thum, 1753-1824 1 S., 3 T. aus l. Ehe Von 1733 bis 1742 besuchte K. die Lateinschule in Wernigerode, wo auch sein Vater als Lehrer wirkte. 3742 nahm er das Studium der Naturwissenschaften in Halle/Saale auf, welches er 1746 mit dem Magister in Phil. [NDB: Dr. phil.] und dem Dr. med. abschloß. Zunächst blieb er als Prof. für Physik an der Univ. Halle bis er 1748 einen Ruf als Prof. für
212 Kratzenstein
Mathematik und Mechanik an der Akadmie in Petersburg annahm. Im Jahre 1753 [Jöcher: 1754] wurde er von der Univ. Kopenhagen zum Professor für Experimentalphysik berufen. Bis 1786 hatte er diese Stelle inne, 1774 war er zum königlich Dänischen Justizrat ernannt worden. K. zählte durch seine frühen Forschungen auf Randgebieten der Medizin zu den Wegbereitern der physikalischen Medizin. Ein wesentliches Arbeitsgebiet waren Versuche und Forschungen zu Klangbildung der menschlichen Stimme, Anläßlich eines Wettbewerbs der Petersburger Akademie konstruierte er eine Sprechmaschine, die die menschlichen Vokale imitierte. Dieses Gerät regte einerseits Wissenschaftler zu weiteren Forschungen an, andererseits bildete es die Basis für die Entwicklung verschiedener Musikinstrumente, z.B. Harmonium und Mundharmonika. 2. Werkbeschreibung Tentamen resolvendt ... (1781) In seiner von der St. Petersburger Akademie preisgekrönten Arbeit (3-47, 2 S. Abbildungen) versucht K. im ersten Teil eine artikulationsphonet, Analyse der Vokale zu geben und im zweiten Teil - auf den ersten aufbauend - ein mechanisches Modell in Form von modifizierten Orgelpfeifen zu konstruieren, mit dessen Hilfe die 5 Kardinal vokale erzeugt werden können. Dieses Modell hatte er zusammen mit seinem Versuch bei der St. Petersburger Akademie eingereicht. Neben artikulationsphonet, Beschreibungen enthält die Arbeit K.s auch wichtige Überlegungen zur akustischen Phonetik; insbesondere diskutiert er den Frequenz begriff und sich überlagernde Ton verlaufe. Vgl. den frz. Auszug aus Kratzensteins Arbeit (1780) und die Wiederaufnahme seiner vokalanalytischen Versuche in Kratzenstein (1782). 3. Bibliographie 3.1. Werke des Autors 3.1.1. Sprachwiss. Werk Histona restiiuiae loquclae per clectrificationem. Halle [Meusel: Hafniae (= Kopenhagen)] 1753 [in Deutschland nicht zu ermitteln] Christian! Theophili Kratzensteinii medicinae
doetoris, professoris physices publici ordinarii in universitate Hafniensi, academiae scientiarum imperialis petropolitanae mernbri, Tentamen resolvendi problema ab academia scieniiarum nnpenah petropohiana ad annum 1780 publics propositvm. 1) Qualis s-ii natura et character sonortim hterarum vocalium a, e, i, o, u tarn insigniter inier se diversorum. 2) Annon construi queans insirumenta ordini iuborum orgamcorum, sub iermino vocis humanae noto, similia, quae Itiierarvm vocahum a, e, i, o, u. sonos expnment. In pubkco academiae conventu die XIX. Septembris MDCCLXXX [19.9.1780]. Praeimo coronatum plus ultra. Petropoü [Petersburg] academiae scientiarvm MDCCLXXXI [1781]. 47 S., 2 S. Skizzen (Fig. 1-14) [Titelblatt teilw. in Majuskeln] [S. [2] leer; S. [3]: [Vign.]; [Kopftitel] Tentamen ...: S. [3],4-32: Pars prima de. genest vocalium [20 §§]. - S. 33-46: Pars sccunda. De consiruendis fistulis, vocales a, e, i, o, u, enunciantibus [§§21-32], - S. 47: Ezplicatio Figurarum. - Tab. I.: Fig. 1-4. - Tab. II.: Fig. 5-14] [Mikrofilm aus 12: BSB München] - Auszug davon u.d.T. Sur la formation & sur l'imilation ariißcielle de la voix humame. Extmi de la Dissertation de M. le Prof. Kratzenslein gut a remporie le Prix de 1780. in: Ada Academtca Scieniiarum. Petropoü: [Petersburg] 1780, Tl. 2, S. 13-15 [Kopie aus la: SB Berlin - PreuS. Kulturbesitz] Essai sur naissance. & }a formation des Voyeilesj par M. Kratzenstetmus, de l'Acüderme des Sciences de Saint-Petersbourg, in: Journal de Physique, de ckimie, d'histotre naturelle et des arts 21 (Paris 1782), S. 358380 [Kopie aus 29: ÜB Erlangen] 3.1.2. Sonstige Werke s. Meusel: Verstorbene Vli:315-317 3.2. Sekundärliteratur 3.2.1. Literatur zum sprachwiss. Werk Brckle, H.E. / Wildgen, W. (Hrsg.): W. von Kempelen Mechanismus der menschlichen Sprache (Reprint Stuttgart-Bad Cannstatt 1970)- - Ungeheuer, Gerold: Elemente
Kraas 213
em er akustisch The.orie der Vokalartikulation (Berlin, Göttingen, Heidelberg 1962). Willis, Robert: lieber Vocaltöne und Zungenpfetftn, in: Annalen der Physik -und Chemie, XXIV, Leipzig 1832, 3. Stück, S. 397-437 3.2.2. Literatur zur Biographie; Bibliographie ADB XVII: 57-61 [Ed. Jacobs]. - DBA 702: 418-428. - Denina: La Prusse litteraire. Gerber: Neues Lexikon der Tonkünstler I; III. -GV 1700-1910 Rd 80: 151. - Jöcber/Adelung III: 839-840. - Kesslm, C. F.: Nachrichten v. Schriftstellern u. Künstlern d. Grafschaft Werntgerode (1856). - Mensel: Verstorbene VII: 315-317. - KDB Xll: 677-678 [Kühnelt]. - NUC pre-1956 Bd 305: 463 [Brekle (2.1,); Haimerl (3,); Held (1.)]
KRAUS, CHRISTIAN JAKOB 1. Biographie * 27.7.1753 Osterode (Ostroda/Polen) t 25.8.1807 Königsberg Seit Herbst 1770 studierte K. an der Univ. Königsberg, wo er v.a. die Vorlesungen Kants besuchte. Auf Empfehlung Kants erhielt er verschiedene Hauslehrcrstellen, 1779 begleitete er einen adeligen Studenten nach Göttingen. Nachdem ihm die Univ. Königsberg eine Professur angetragen hatte, promovierte er 1780 zum Doktor der Philosophie. Daraufhin wurde er zum ord, Prof. der Philosophie und K ameral Wissenschaften an die Univ. Königsberg berufen (1781). Hamberger/Meusel X: 137 führen K. auch als Stadtbibliothekar in Königsberg an. Publizistisch trat K. zunächst mit zwei Rezensionen hervor, die sich gegen Ch, Meiners und J.A.H. Ulrich wandten. K. verteidigte hierbei die Lehre Kants, von der er sich dann allmählich ab wandte. Sein Interesse galt in zunehmendem Maß nicht mehr der Philosophie sondern der Staats Wirtschaft. Zu diesem Thema verfaßte er eine Reihe kleinerer Schriften. Nach seinem Tod gab sein langjähriger Freund Hans J. von Auerswald Vermischte Schriften über slaatsimrischaftliche, philosophische und andere wissenschaftliche Gegenstände von Christian Jacob Kraus in 8 Bänden heraus.
K. gebührt auch ein bedeutender Platz in der Vorgeschichte der Rornaniphilologie: 1784 sammelte er Informationen über die Zigeuner und ihre Sprache im Ermlande, diese Aufzeichnungen (vermehrt durch Untersuchungen des Predigers Zippel sen. aus Niebudzen in Preussisch-Litauen) gelangten an —Biester, der 1793 in der Berlinischen Monatsschrift einen Aufsatz zur Sprache der Zigeuner publizierte, und später an August Friedrich Pott, dem sie als erste Grundlage für seine Grammatik der Romanisprache dienten. K. selbst hat jedoch nichts zu dieser Thematik veröffentlicht. 2. Werkbeschreibung 2.1. Rezension von —»Pallas (1787) K. verfaßte seine im Tenor vernichtende Rezension (1819: 464-530) unter großen geistigen und körperlichen Anstrengungen (vgl. Voigt 1819: 200f.). Erzeigte in dieser Arbeit, die ihn weithin berühmt machte, ausfuhrlich philos., sprachtheoretische, aber auch starke Schwachen in der Empirie der Datenerhebung von Pallas' Vocabulana auf. Für weitere Einzelheiten (auch der Rezeption) vgl. Kaltz (1985b). 2.2. Encyklopädische Ansicht der Philologie (1809) K.s Überblick über das System der Philologie seiner Zeit erstreckt sich über die S. [21], 23140. In zwei Teilen werden die ,,Allgemeine" und ..Besondere Philologie" knapp abgehandelt. Unter I. erscheinen die Themen „,\atnr der menschlichen Sprache'', ihr „Ursprung", ihre ^Mannigfaltigkeit" (Typologie), ihr „Werth oder ihre Vollkommenheit"; im Kapitel zur Schrift wird traditionell zwischen „Bilder-" und ,;Ton- oder Alphabctschrift" unterschieden. Der 2. Teil gliedert sich in „Aeltere" und „Neuere Philologie". Für Einzelheiten vgl. Kaltz (1985a). 3. Bibliographie 3.1. Werke des Autors 3.1.1. Sprachwiss. Werk [Rezension] St, Petersburg: Strawmteljnjije Slowan wsjech Jasikow N&rjetschn sobrannjijf. Desmzejv wsewßsotschaset Osobji etc. das ist; Vergleichendes Glossarium aller Sprachen und Mundarten, gesammelt auf Ver-
214 Kraus
anytattung der allerhöchsten Person. Erste Abtheilung, die europäischen und asiatischen Sprachen enthaltend. Erster Band, 1787, Gross Quart, 4^ S. nebst 6 S. Vorbericht in: Allgemeine Literatur-Zeitung vom Jahre 1787. Vierter Band. (Jena, Leipzig 1787): Numero 235. isten October 1787: Sp. 18; Nr. 236, 2. Oct.: 9-16; Nr. 237a, 3. Okt.: 17-24; Nr. 237b, 3. Okt.: 25-29 [aus 355: U B Regensburg; Sign.: AZ 10110-3;4] - abgedruckt als Beilage 4 in: Voigt, Johannes: Das Leben des Professor Christian Jacob Kraus, .... aus den Mittkeilungen setner Freunde und seinen Briefen. Königsberg: in der Universitäts= Buchhandlung 1819: 464-530 (= Vermischte Schriften ... von Chr. J. Kraus Tkeil acht) - davon Reprint Braxelles: Impression anastaltique Culture et Civilisation 1970. VIII,530 S. - in Abzügen wieder abgedruckt in Adelung, Friedrich: Catherinens der Grossen Verdienste am die vergleichende Sprachenkunde. St, Petersburg: Gedruckt hei Friedrich Drechsler 1815: 110-131 - davon Reprint Nachdruck der Ausgabe von 1815 mit einer Einleitung und einem bio-bibiiographischen Register von Harald Haarmann. Hamburg: Buske 1976. [16],XIV,210 S. - in Auszügen wieder abgedruckt in Arens, Hans: Sprachwissenschaft. Der Gang ihrer Entwicklung ... Zweite ... Auflage. Freiburg, München: Alber 21%9: 136-145 - engl. Übers, in Auszügen mit Einleitung und Anmerkungen Kaltz, Barbara: Christian Jacob Kraus' review of 'Linguarum totius orbis vocabularia comparative' ed. by Peter Simon Pallas (St. Petersburg, 1787). Introduction, translation and notes in: Historiographia Lingutstica XII/1,2 (1985): 229-260; engl. Übers.: 238-253. Encykhpädische Ansicht der Philologie, in: Encyklopädische Ansichten einiger Zweige der Gelehrsamkeit von Christian Jacob
Kraus, ... Nach dessen Tode herausgegeben von Hans von Auerswald ... Erster Theil. Königsberg: bei Friedrich Nicolovius 1809: [21]-140 (=zugl. Vermischte Schriften ... von Chr. J. Kraus. Dritter Theil. XXXIV,284 S.) - Reprint Bruxelles 1970 [S. [21]: Titel; S, [22] leer; S. [23],24-140: Text: S. [23],24-83: /. Allgemeine Philologie: S. [23], 24-62: /. Von der Sprache an sich: S. 24-25: A. Natur; S. 25-38: B. Ursprung; S. 39-48: C. Mannigfaltigkeit der Sprachen; S. 48-50: D. Werth oder Vollkommenheit der Sprachen; S. 50-62: Nutzen der Glottologie; 2. Von der Schrift: S, 63-69: A. Bilderschrift; S. 69-83: B. Ton= oder Alphabetsschrift. - S. 83-140: //. Besondere Philologie; S. 84-127: /. Aeltere Philologie: S. 85; l. Biblische; S. 85 ff.: f. Klassische; S. 86-88: 1. Literatur; S. 88-95: 2. Kritik; S. 95-100: 3. Archäologie; S. 100-109: 4. Sprachkundc; S, 110-127: Specielle Übersicht der Sprachen, orient., griech.. röm.: S. 127-140: //. Neuere Philologie, nach einzelnen Sprachen und Literaturen untergliedert]
3.1,2. Sonstige Werke Vermischte Schriften über staatswirthschaftliche, philosophische und andere wissenschaftliche Gegenstände von Christian Jacob Kraus, öffentlichem Lehrer der practischen Philosophie, und der Camera!Wissenschaften auf der Universität zu Königsberg. Nach dessen Tode herausgegeben von Hans von Auerswald ..., Erster [-Achter] Teil. Königsberg: bei Friedrich Nicolovius [Bd. 8: Uni versitäts=Buchhandlung] 1808-1819- Reprint: Bruxelies 1970 (— Aetas Kantian a) Erster, Zweiter Theil. Aufsätze über slaatswirihschaftliche Gegenstände. Erster, Zweiter Theil. 1808 Dritter, Vierter Theil. Encyklopädische Ansichten einiger Zweige der Gelehrsamkeil. Erster, Zweiter Theil, 1809 Fünfter, Sechster Band. Nachgelassene philosophische Schriften. [Erster], Zweiter Band. 1812 Siebenter Theil. David Hume's politische Versuche. Von neuem aus dem Englischen übersetzt nebst einer Zugabe von ... Neue nach den hinterlassenen Papieren des Ue-
Kraus(e) 215
bersetzers vermehrte Auflage. 1813. Achter Tkctl. Das Leben des Professor Christian Jacob Kraus, . .., aus den theilungen seiner Freunde und seinen Briefen. Dargestellt von Johannes Voigt, Professor und Director des Geheimen Archivs zu Königsberg, 1819. 3.2. Sekundärliteratur 3.2.1. Literatur zum sprachw. Werk Kaltz, B,: Die 'Encyklopädischen Ansichten' von C.J. Kraus: Ansätze zu einer kritischen Sprachwissenschaft, in: Etudes Allemandes 2. Recueil dedie a G. Brunei (1985): 115-133. - dies: Christian Jacob Kraus' review ... [s. 3.1.1.], dort weiterführende Lit. zu Kraus und zur damaligen vergleichenden Sprachkunde. 3.2.2. Literatur zur Biographie; Bibliographie S. 3.1.2. - DBA 703: 139-148. - Voigt, J.: Das Leben des Professor Chr. J. Kraus ... aus den Mittheilungen semer Freunde und seinen Briefen ... [a. 3.2.I.] [Brekle (2.); Held (1.); Holler (3.)]
mnd. Fassung des Sachsenspiegels, in denen die Ausdrücke „durch der wiphe hatz" bzw. „door der wyve hat" (s. S. 5) lauten. K. verbessert uuiphait daher in wip haz, aus dem es über die Zwischenstufe wtphatz durch Abschreib efeh ler entstanden sei. Das ist für ihn möglich, da er für diese Passage des Schwabenspiegels, die sich nur in dem von Scherz edierten Codex Kraffiianus findet, den Sachsenspiegel als Vorlage ansieht. Außerdem macht K, im Anschluß an den Textvcrgleich einige Ausführungen zur Verbreitung der Hochdeutschen Sprache im 13. und 14, Jh., aus denen der von ihm zitierte mhd, Sachsenspiegel (, : aus einem Quedlinburgischen MS. [...], so [...] ohngefehr an, 1260. oder 1270. geschrieben ist", S. 5) bzw. der Codex Krafftianus („zu Anfang des XIV. Jahrhunderts", ebd.) stammen: ,,Man findet also, daß damahls allbereit die Hochdeutsche Sprache sich durch Thüringen hiß in einen großen Theil von Sachsen hinunter ausgebreitet, aber im Quedlinburgischen schon halb hoch= und halb plattdeutsch, in Meissen hingegen die Mundart von Ober— Deutschland viel reiner, und ohne solche Vermischung, geredet worden" (S. 7). Dazu verweist er auf Lexempaare wie Sassen vs. Sachsen, dut vs. tut/thui etc.
KRAUS(E), JOHANN GOTTLIEB 3. Bibliographie 1. Biographie Zum Leben K. konnten keine Daten ermittelt werden. 2. Werkbeschreibung Untersuchung des Wortes UUIPIIA1T (1733) In dieser vornehmlich rechtshist. Abhandlung, die der Thematik des sog. „Sachsenrechts" im Schwabenspiegei gewidmet ist, findet sich auch ein sprachwiss. relevanter Abschnitt. Dabei ist es K, Hauptanliegen, eine Stelle aus der Edition von J. G. Scherz (Jus provincial« Alemanicum, Ulm 1727; auch in J. Schilters Thesaurium Antiquitatum Theutonicarum, Uiin 1727) zu verbessern. Die besagte Stelle aus dem 381. Kapitel lautet: ,,daz Suua[e] bische reht durch die uuiphait" (S. 4). K, glaubt, „da6 das Wort uuiphait im Schwabenspiegel durch die Abschreiber verderbet worden" (S. 7). Um seine Absicht zu untermauern, vergleicht er diese Zeile mit den entsprechenden Stellen aus einer mhd. und
3.1. Werke des Autors 3.1.1. Sprar.hwiss,
Untersuchung des Wortes UUIPHAIT, im Schwäbischen Land— Rechte, Oder Ob die Weiber der Sachsen steh von den Schwaben beschlafen lassen, und dadurch ihre Erbschaft verlohren; Zur Erläuterung einiger wichtigen Stücke Der Sächsischen Historic und der alten Deutschen Rechte, Nebst Anzeigung etlicher nechst anzufangenden Historischen ColIcgiorum, herausgegeben von Johann Gottlieb Krausen Hist. P, P. WJTTENBERG: Gedruckt bey Johann Haken. 1733. [2], 38 S, [S. [II] leer; S. [1];2: Jnhalt· S. 3-38: Text, 17 SS] J JJ [Kopie aus 12: Bayer. SB München; Sign.: 4 D, germ. 203 C 28] 3.1.2. Sonstige Werke keine bekannt
216 Krebs
3.2. Sekundärliteratur 3.2.1. Literatur zum sprachwiss. Werk keine ermittelt 3.2.2. Literatur zur Biographie; Bibliographie
DBA 704: 289-307. - Rüdiger IV: 120 [Held (L); Weiß (2., 3.)]
KREBS, JOHANN TOBIAS 1. Biographie * 16.12.1718 Buttelstädt/Thüringen [Jacher: 6.12.] t 16.03.1782 Grimma [ADB: 6.4.] Philologe V: Kantor K. besuchte seit 1729 die Thomasschule in Leipzig und ab 1738 [ADB: 1740] die dortige Universität, wo er sich neben der Theologie vor aflem den alten Sprachen zuwandte. 1743 [ADB: 1744] erhielt er die Magisterwürde, Zunächst hielt er Vorlesungen über das Neue Testament, aber bereits 1746 ging er als Konrektor ans Lyzeum in Chemnitz, Von dort aus wechselte er 1752 [ADB: 1751] als dritter Lehrer an die Fürstenschule in Grimma. Er stieg zürn Konrektor auf und wurde 1763 Rektor derselben. In der ADB wird er 1752 als zweiter Lehrer in Grinima angeführt. K. galt als einer der ersten Schüler J.A. —»Ernestie. Besonders setzte er sich für die Einführung der von Ernest] ausgearbeiteten Schulordung ein. Als Befürworter des klass. Unterrichts wandte er sich gegen den Philanthropismus und gegen —»Basedow. Für den Unterricht gab er die Werke Hesiods und eine Schrift Plutarchs heraus. Außer seinen theol, Schriften ist vor allern sein N ovum Lexicon Gracco-Latinum in Novutn D.N.J.C. Testament-urn von Bedeutung. 2. Werkbeschreibuiig Novum Lexicon Graeco-Latinum (1765) Die Neubearbeitung des Wörterbuchs zum griechischen NT von Christian —»Schöttgen (1746) widmet K. Johann Gotthelf von Globig (f 1779). K. arbeitete als Rektor der Fürstenschule zu Grimma, geleitet von der Prolusio in Johann August —»Einesti De. difßcultatibus Novi Testamente rede interpre-
iandi, neuere neutestamentliche und altphilol. Literatur in den „Schöttgen" ein. Er zieht heran die Werke von Johann Friedrich —»Fischer (1726-1799) und die griech. Lexika von Christian -»Stock (1672-1733), Sebastian Pfochen (17. Jh.), Johann -^Alberti {16981762), Jakob Eisner (1692-1750), Johann Gottlob Immanuel Breitkopf (1719-1794), Georg Pasor (1570-1637) und Georg Raphel(ius) (1673-1740). An antiker Lexikontradition benutzt K. Hesychius, er verarbeitet auch seine Observationes in Novum Testamentum e Ftavio Josepho (Leipzig 1755). Er gibt das Lemma, auch alle Eigennamen, beim Nomen den Gen., beim Verbum das Futur. Die Bedeutungen werden gegliedert, die Stellenangaben aufgelistet. Bei seltener belegten Lexemen gibt K. die Stelle auch in Übersetzung. Sekundärliteratur wird nicht angeführt, Zur Wirkungsgeschichte dieses Schulbuchs ist nichts näheres bekannt, es erschien noch einmal vermehrt hrsg. von Gottlob Leberecht —»Spohn {Leipzig 1790). 3. Bibliographie 3.1. Werke des Autors 3.1.1. Sprachwiss. Werk Novwm lexicon graeco-lahnvum in novvm D.N.J.C. testamentvm. Congessit et annotaiionibvs philologicis in vsvm scholarvm illustravit Chrisiianvs Sckoeitgemvs nvnc recensvit qvam pivrtmis locorvm intcrpretattombvs av* xit et vartis observationtbvs philologicis locvpletavit Jo, Tobias Krebsivs illvstris moldani rector. Lipsiae [Leipzig]: impcnsis Bernh. Christ. Breitkopfü et filii MDCCLXV [1765]. [32], 750 S. 19,5cm [Titelblatt ganz in Majuskeln] [S. [2] leer; S, [3]: Widmung an Joh. Gotthelf v. Globig; S. [4] leer; S. [5]-[8]: Motto; S. [9]-[30]: von K.; S, [31]-[32]: Vorwort Christian Schoettgen. - S. [1],2-750: Text Lexikon, alphabet,] [aus 25: ÜB Freiburg/Breisgau; Sign.: L 903] - 2. Aufl. Novum lexicon Graeco-laiinum. Leipzig 1790 3.1.2. Sonstige Werke s. Meusel: Verstorbene VII: 341 f.
Kremer
217
3.2. Sekund rliteratur
KRESS, JOHANN CHRISTOPH
3.2.1. Literatur zum sprachwiss, Werk nicht ermittelt
1. Biographie K. stammte aus Ansbach (Mittelfranken), weitere Daten konnten nicht ermittelt werden.
3.2.2. Literatur zur Biographie; Bibliographie ADB XVII: 97f. [H. Kaemmel]. - DBA 706: 238-249. - Eckstein (1871). - Eitner: Mustker und Musikgelehrte V. - Gerber: Neues Lexikon der Tonk nstler Ili. - Hirsching: Handbuch III. - J cher/Adelung I I I . - Mensel: Verstorbene VII: 341 f. - N C pre-1956 Bd 306: 20f. - Stepf: Juridische Autoren IV. - Weiz: Das gelehrte Sachsen [Angerstorfer (2,); Gra el (3.); Held (I.)]
KREMER, JOSEPH 1. Biographie * 26. September 1755 Hohenfcls t 19. April 1789 Au er seinem Geburts- und Sterbedatum ist von K, nur bekannt, da er Prof. in Amberg war und dort 1787 die Gegenst nde der HI. Grammatik herausgegeben hat. 2. Werkbeschreibung Gegenst nde der III. Grammatik (1787) [vorh. in der Bibliothek der Abtei Metten] 3. Bibliographie 3.1. Werke des Autors 3.1.1. Sprachwiss. Werk Gegenstande der III, Grammatik Amberg 1787 [vorh. in der Bibliothek der Abtei Metten; Sign.: Prf. Mans. 76-280] 3.1.2. Sonstige Werke keine bekannt 3.2. Sekund rliteratur 3.2.1. Literatur zum sprachwiss. Werk keine bekannt 3.2.2. Literatur zur Biographie; Bibliographie Lindner: Benediktiner (Sp nkuch (L, 2., 3.)]
2. Werkbeschreibung Usus Parliculae ΣΤΝ (1734) K. basiert in semer Diss. bei Johann Ballasar Bernhold (1687-1769) auf den Speziaistudien zu den griech. Partikeln von Horatius Tursellinus, Jakob Thomasius, Johann Conrad -^Schwar{t)z (1677-1747), Matthaeus Devarius (t ca. 1570), Christian Nold (16261683) und Johann Andreas Danz (1654-1727), die von Johann Buxtorf Concordantiae particiilarum hebnicarum et chaldaicarum Veiens Ttstamenti vernachl ssigt wurden, K. untersucht die Partikel συν (mit Akk.) in der LXX-Ubersetzung des Buches Qohelet (Koh 2,17; 3,10.17; 4,3; 7,14.26.29; 8,8.15.17: 9,15; 11,7 und 12,9), er vermutet, der bersetzer habe den Akk. ber die hebr, Pr position 'ei bezogen, Partikeln beziehen sich oft in jeder Sprache r ckw rts (recurrere). Dies begr ndet- K. mit Thesen antiker Grammatiker (Cato) zur Verwendung der griech, Partikel, ebenso Christophorus —»Woll An stt Nowum Tesiamentum Aucior classicus (1733). K. analysiert die verschiedenen Rezensionen der LXX mit der damals bekannten Sekund rliteratur. Das profangriech. Material aus Xenophon, Arnan und Polybios nimmt er von Georg Raphelius und Georg Caspar Kirchmaier. Die Lexicographic bei Jakob Perizonius gab folgende Herleitung: Hebr. cim > griech. συν > lat. cum ber das postulierte Lautgesetz heb. e > griech. χ/f oder κ, das durch Aspiration zu Sibilanten wurde, analog c alah 'hinaufsteigen' > griech. ολΑομο-ί und i at. salio. Doch diese „Etymologie" erkl rt nach K. noch nicht den Akkusativ, συν ohne Kasus bedeutet „pariter (et), una, simul (et)". Lambert Bos beobachtete den Akk, in Gen 1,1 bei Aquila, K. entdeckt ihn in 3 Makk 6,13, was sogar Hugo Grotius entgangen sei. K. diskutiert Stellen mit adverbieller Verwendung von συν bei Homer und Euripides. Er referiert die Analyse des hebr. quivalents 'et eines nicht n her bestimmten Autors namens Schulz, der 'ei als Nomen in der Bedeutung
218
K reusler
'substantia' (= nota accusativi) auffaßt, das mit dem Nomen 'i 'communio' (Präposition 'mit') homophon ist. Das erste führt K. auf die Verbalwurzel 'WT/'JT zurück, das im Aramäischen 'sein 1 (= hebr. jes) bedeute, dazu stellt er das Nomen Ot 'Zeichen'. Die Präposition dagegen leitet Schulz von *'TT her, einer Bildung analog LB neben LEB 'Herz 1 . K, analysiert alle 13 Belege imgriech. Koh mit Hilfe der Sekundärliteratur, den antiken Bibelübersetzungen und Kirchenvätern. Er versteht alle Stellen als präpositioneile Verwendung, hoc quidem habitu ac positu, nequeat. Der Übersetzer des Koh gab 'i fast immer mit griech. wieder, was die heutige LXX-Philologie als Indiz für das Alter der Koh-Version der LXX wertet (Hyvärinen 1977, S.26-29 und J. Ziegler 1988): in den 70er Jahren noch vor Aquilia. Die Diss. gehört zu einer Reihe von Untersuchungen zur biblischen Verwendung griech. Partikel bei Johann Baltasar Bernhold an der Universität Altdorf, siehe Sigismund Jakob —iSey fried. 3. Bibliographie 3.1. Werke des Autors 3.1.1. Sprachwiss. Werk [Respondent] . . Vsvs pariicvlac rarioT isqve biblicvs cvm ac.cvsa.iivo atqvt adeo nvüo casv ex iibro kvhe.lsth praecipve
h/
disputabitur d. VIII. Septembris
A, Er. C. M D CCXXXIIII [1734], Praeside D, loh. Baltasare Bernhol do Professore theoiogo et graeco et respondents loh. Christophoro Kressio ex Onoidinis [Ansbach]. Altorfu [Altdorf]: Literis magni Danielis Meyeri. [S. 3-22: Text, 25 §§; S. 23-24: Gedichte auf K.] [Fotokopie aus 12: Bayer. SB; Sign.: 4° Diss. 2966/7]
3.2.2. Literatur zur Biographie; Bibliographie keine [Angerstorfer (2.. 3.); Gräßel (l,)]
KREUSLER, CHRISTIAN WILHELM 1. Biographie * 12.10.1738 Gießen t 2.11,1786 [Strieder: Ende Oktober] Lehrer V: Friedrich Wilhelm, Leutnant und Fechtmeister K. besuchte das Pädagogium in Gießen und seit 1754 die dortige Universität. Neben der Theologie widmete er sich besonders dem Studium der modernen Sprachen. 1759 wurde er Informator bei dem Herrn von Schenken. Da sein Zögling als Page an einen fränkischen Hof geschickt wurde, sah sich K. gezwungen nach Hause zurückzukehren und wieder Kollegien zu hören. Im Jahr 1764 erhielt er die Kantor- und nur kurze Zeit später die Rektorstelle an der Trivialschule in Sachsenhausen (bei Waldeck). 1767 kehrte er als Lehrer ans Pädagogium in Gießen zurück, wo er 1769 auf Empfehlung dem Geheimen Rat und Universitätsbibliothekar als Assistent beigegegen wurde, Zugleich erhielt er 1770 die Stelle eines Lektors für ital. Sprache an der Universität, Die hessisch-darmstädtische Societal der Wissenschaften nahm ihn am 12.6.1773 als Mitglied auf. Zum Rektor des Gymnasiums in Corbach im Waldeckischen wurde er 1775 berufen . K.s Oeuvre umfaßt einige Schriften zum Schulwesen und zur ital. und lat. Sprache. Zum 200jährigen Jubiläum des Gymnasiums in Corbach verfaßte er ein episches Gedicht. 2. Werkbeschreibung
3.1.2. Sonstige Werke keine
2.1. Von den Vorzügen der ital. (1772) [in Deutschland nicht zu ermitteln]
3.2. Sekundärliteratur
2.2. Disquisitio grammatica de genere nominum (1781-83) [in Deutschland nicht zu ermitteln]
3.2,1. Literatur zum sprachwiss. Werk Hyvärinen, Kyösti: Die Übersetzung von Aqmla (Uppsala 1977), - Ziegler, Joseph: Die Wiedergabe der noia accusativi 'et, 'aef- mit , in: ZAW 100 (1988): 222-233.
2.3.
Von der Kindheit der Lat. (1785) [in Deutschland nicht zu ermitteln]
Sprache
Sprache
Kritzinger
3, Bibliographie 3.1. Werke des Autors 3.1.1. Sprachwiss, Werk Von den Vorzügen der Italienischen Sprache Gießen 1772 l i Bogen [in Deutschland nicht zu ermitteln] Anzeige des Unterrichts in Wissenschaften und Sprachen -auf der Waldeckischen ersten Landschule zu Corbach; ein Progr. Corbach 1780 Progr, Disquisitio gramTnattca de genere nominum fiuviorum m A defineniium, cum censvra Grammatic&rum recentiorum. Pars /. 4, Corbach 1781 - Pars //. 4. Corbach 1783 [beide Teile in Deutschland nicht zu ermitteln] [Progr,] Von der Kindheit der Lateinischen Sprache Corbach 1785, 4. [in Deutschland nicht zu ermitteln] 3.1.2. Sonstige Werke Schul programme 3.2. Sekundärliteratur 3.2.1. Literatur zum sprachwiss. Werk nicht ermittelt 3.2.2. Literatur zur Biographie; Bibliographie DBA 709: 126-136, - GV 1700-1910 Bd 81: 3. - Jöcher/Adehmg HI: 874f. - Meusel: Verstorbene VII: 334f. - NUC pre-1956 Bd 306: 279. - Strieder: ff ess. Gelehrten und Schriftsteller-Geschickte I: 337-341; IX (Zusätze) [Heid (L); Weiß (2., 3,)]
KRITZINGER, CHRISTIAN WILHELM 1. Biographie * 1689 f Januar 1781 Leipzig Beamter, Sprachforscher S: Friedrich Adolph Audemar (1726-93), Sprachlehrer, Buchhändler, Antiquar Zum Leben K.s konnte in der einschlägigen Literatur nur wenig ermittelt werden. Bekannt ist lediglich, daß er seit 1727 Aktuar
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bei der Generalkonsumptionsakzise in Leipzig war. Nachdem er ab 1747 nicht mehr bei dieser Behörde beschäftigt war, wobei unsicher ist, ob er die Stelle selbst aufgegeben hat oder entlassen wurde, erteilte er Unterricht in neueren Sprachen, v.a. in Französisch. K.s Sprichwörterbuch Nouveau Diciionatre des prove.rbes frangots-allemand gilt sowohl dem Umfang als dem Inhalt nach als eines der bedeutendsten des 18. Jhs. Das zweiteilige Werk enthält nahezu 4500 Redensarten, Anspielungen und Vergleich u ngen. Bezeichnend für den Erfolg des Buches ist die Tatsache, daß bereits im Jahr der Erstauflage eine zweite Auflage gedruckt wurde. 2. Werkbeschreibung Nonveau Dtciionatre des Proverbes (2. Aufl. 1743) In seiner Vorrede betont K. die Notwendigkeit def Kenntnis idiomatischer und phraseologischer Wendungen zum Verständnis frz. Autoren und für eine stilistisch einwandfreie Konversation. Er führt u.a. als Beleg für diese Auffassung Schottdius (1663: Lib. V. ( Tract. Ill de Proverbiis) an. K, betont, daß er sich „durchgängig der allerneuesten, bewährtestund nettesten Schreibart bedient" habe. Das Werk besteht aus zwei Teilen: 1. einem frz.-dt. Wörter- bzw. Rcdensartenverzeichnis (S. 1-732 zweisp.) und 2, einem „Register Der Sprichwörter, Galhcisrnorum, sinnreichen Reden, auch Wörter und Redensarten, so in diesem Buche enthalten" (nicht paginiert, Ala-Zz 3, Aaa-Ccc 3), Die Eintrage des 1. Teils haben folgenden Aufbau: frz. Lernmamit grarnm. Charakteristika, dt, Entsprechung, ggfs. Redensarten, die das Lemma als Kernwort enthalten mit jeweiligen dt. Entsprechungen, Die Registereinträge enthalten dt. Lemmata, entsprechende Redensarten und Seitenverweise auf den l, Teil. In einer Nachbemerkung teilt K, mit, daß eine Teilauflage des Werkes schon zur Michaelismesse 1742 - allerdings ohne das dt. Register - verkauft worden sei. Weiter kündigt K. zwei weitere Werke an: Gründliche und allerleichteste Anführung zur französischen Sprache ... und Dicttonatre Technique AllemandFranfois ... (beide sind vermutlich nie erschienen). Schließlich bemerkt K. noch, daß „einige Arten zu reden, vor lustige Gemüter,
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hätten saftiger ausgedruckt werden können", er jedoch „um der lieben Jugend willen" davon Abstand genommen habe, 3. Bibliographie 3.1. Werke des Autors 3.1.1. Sprachwiss. Werk Nouveau Dictionaire de proverbes Leipzig und Bautzen 1743 [It, ADB] pt. NUC 306; 565 bereits 1742] - 2. Auft. [2,, mit Register versehene Auflage] Nouveau dictionaire des proverbes francotsallemand, Oder neues Französisch^Deutsches Sprtch= Wörter=Buch, W »rinnen Alle französische Sprichwörter und Gallicismi, nebst mit einfliesenden denkwürdigen und sinnreichen Reden, wie auch allen dergleichen Arten, scherzhaft, comisch, frey, satyrisch und critisch zu sprechen, anzutreffen, welche aus den vollkommensten, raresten und allerneuesien grosen [!] Wörterbüchern, ingleichen aus den besten, sowohl alten als neuen Schriftstellern, mit besondrer Miihe und Sorgfältigkeit gezogen, und in das remeste Teuisch übersetzt, auch die übrigen hin und wieder vorkommenden schweren Redensarten und Wörter, samt denselben viel= und mannigfaltigen Bedeutungen, dergestalt erkläret worden sind, daß nunmehro ein ieder, so Lehrender als Lernender, seine m diesen beyden Sprachen fürfallenden Zweifel und Zweifelsknolen, die bisher dunkel geschienen, nicht nur deutlich erörtert finden wird, sondern auch durch eisig es Nachschlagen dieses Werks, die Erkaufung und Anschaffung andrer kostbarer Aufschlagbücher hierdurch ersparet, und aus diesem Schatz die reineste Phrasiologie und ächte Mundart französischer Sprache, auf alle Fälle, geschöpft und erlernet werden kann. Aller zum Nutz und Besten studtrender Jugend, ingleichen der Sprachmeister und Ueberseizer, (ja für iedermänniglich), er sey gelehrt oder ungelehri, zusammen getragen und mit einem vollständigen deutschen Register, zu desto bequemerem Gebrauch versehen und herausgegeben von Christian Willhelm [!] Kritzinger, S. Leipzig und Budißin, 1743. Jn Verlegung David Richters. [6] ,732,[392], S, 21cm
[Titelbiatt in rot und schwarz] [links vor Titelblatt Kupferstich] [S. [2] leer; S. [3]-[6]: Vorrede, - S. [1],2-732: Text Wörterbuch, alphab., frz.-dt. t zweisp, - [391] S. Register Der Sprichwörter, Gallicismorum, sinnreichen Reden, auch Wörter und Redensarten, so in diesem Buche enthalten, alphab., dt., üweisp. - [1] S. Nachwort] [aus 384: ÜB Ausgsburg; Sign.: AH 20110 K 92] 3.1.2. Sonstige Werke ein frz. Neposübersetzung (s. lung)
Jöcher/Ade-
3.2. Sekundärliteratur 3.2.1. Literatur zum sprachwiss. Werk keine ermittelt 3.2.2. Literatur zur Biographie; Bibliographie ADB XVII: 173, - DBA 711: 245-247- - GV 1700-1910 Bd 81: 142. - Jöcher/Adelung VI: CCXXXII. - NUC pre-1956 Bd 306: 565
[Brekle (2.); Held (L); Heiler (3,)]
KROMAYER, J O H A N N ABRAHAM l. Biographie * 1665 0hrdruf/Thüringen t 19.04.1733 V: Melchior; Superintendent Theologe K. studierte in Jena, wo ihm 1686 die Magisterwürde verliehen wurde. Nachdem er sich einige Jahre im Predigen und Disputieren geübt hatte, wurde er 1691 in seinem Heimatort Diakon. 1696 folgte er seinem Vater als Superintendent in Ohrdruf nach. K.s wiss. Arbeitsgebiet war das Arabische, wo es ihm v.a. darum ging, den Zusammenhang der arab, und hebr. Sprache nachzuweisen. Mittels einer von ihm gestellten Theorie versuchte er am Buch Hiob zu beweisen, daß das Arabische dafür geeignet sei, verlorengegangene hebr. Wurzel- oder Stammwörter und Redewendungen zu rekonstruieren.
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2. Werkbeschreibung 2.1. Filia matri obsieiricans (1707) Liber l De wsw linguae Arabicae praecepta & exempia continens (62 S.) demonstriert den Wert des Arabischstudiums für das Bibelhebräische, basierend auf Samuel Bocbart (1599-1667), Brian Waiton (16007-1661), Johann Heinrich Hottinger (1620-1667), Abraham Hinckelmann (1652-1695), Edward Pococke (1604-1691) und vieler anderer. Das Arabische ermöglicht das Auffinden hebr. Wurzeln, die irn Hebräischen spärlich bezeugt sind oder fehlen, wie es August Pfeiffer Thesaurus Hermeneuiicus (1698), Johann Frischmuth (1619-1687) und Heinrich Opitz Lexicon fiebraeo-chaidaeo-bibhcum (1692) u.a. postulierten. Dies illustriert K. an Johann Heinrich Hottingers Interpretation von Gen l,lf. K. führt 5 Typen der Bestimmung einer Wurzel mithilfe des arab. Wörterbuchs vor. Die einfachste und sicherste Art (1) ist: eine Wurzel hat im Hebräischen und Arabischen identische Radikale, gleiche oder ähnliche Bedeutung. So leitet K. ohne Bedenken *hah 'Gott' von arab, 'alaha. 'coluit, adoravit' ab. Die zweite Art betrifft Wurzeln mit den Graphemen t, g, h, d, d und z und Permutationen von Konsonanten, die K. vom Hebräischen her zusammenstellt: Hebr. Alef - arab, w/y; hebr. b - arab. /; hebr. g - arab. g j; hebr, d - arab. z; hebr, h - arab, y/w; hebr. w arab. y; hebr. ^ - arab. d/i/s/z; hebr. A arab. g; hebr. i - arab, (/i/z; hebr. j - arab, to; hebr. k - arab. g; hebr, / - arab, m/n/r; hebr. m - arab. /; hebr. s - arab, z/s; hebr. c - arab. Alif/g; hebr. p - arab. h/m; hebr. s - arab. g/i/z/sf*; hebr. q - arab. g/k; hebr. r - arab. i; hebr. s - arab. t/s/s/d und hebr, i - arab. i/a/A. Die Äquivalente stützt K. durch Beispiele und Hinweise auf philol, und exegetische Sekundärliteratur, zu dem eindrucksvollen Beieg hebr. eeseb 'Mühsal' = arab. 'asaf 'Leid' von Jacob Golius stellt er noch hebr. ge.teb 'Zusammenbruch' - arab. half 'Tod'. Die dritte Art betrifft die Annahme von Metathesen, K. benützt das Material von Johann Andreas Danz (1654-1727), Jacob Golius (1596-1667) und Edward Pococke. Er warnt jedoch, den Umfang des arab, Wortschatzes zu unterschätzen mit dem Hinweis
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auf die von Edward Pococke erwähnten 12 350 412 Verbformen und den von dem Grammatiker al-Halil erwähnten 500 Wörtern für 'Löwe', 200 für 'Schlange', 1000 für 'Schwert' usw. Eine Wurzel kann (4) im Arabischen eine Erweiterung erfahren im An- und Inlaut, während das Hebräische die Assimilation durchführte, z.B. hebr. kisse - arab. kursi 'Stuhl, Thron'. Oder das Arabische zeigt bei einer Wurzel eine Abiectio (5). Mehrrad i kaiige Wurzeln gehen auf eine oder auf die Kombination zweier Wurzeln zurück. Kap. 2 regelt das Verhältnis von Grundbedeutung (significatio primitiva/forma!is/generalis) und Derivaten (significatio derivata/ specialis). Oft könne die Grundbedeutung nur über das Arabische ermittelt werden, während im Hebräischen nur eine sekundäre vorliegt. Kap, 3 widmet K, der Bedeutungsbestimmung von Hapax legomena und selten belegten Wurzeln, sie ist nur über die verwandten Sprachen Chaldäisch (=Aramäisch), Syrisch und Arabisch möglich, was Caspar Neumann (gest. 1715) bestritt. Kap. 4 sammelt Überlegungen zur Bestimmung von verlorenen Bedeutungen hebr. Wurzeln, die im Arabischen verwandt, spezialisiert, differenziert und gegenteilig vorliegen kann. K. warnt mit Samuel Bochart, Johann Heinrich Hottinger u.a. aber davor, ohne Zwang zum Arabischen und einer anderen verwandten Sprache zu greifen, wenn sich im hebr, Kontext ein klarer Sinn ergibt. Die arab. Wurzel muß, bevor eine Bedeutung angesetzt wird, exakt bestimmt sein, was bei III-He-Verben, Mediae geminatae und hohlen Wurzeln schwierig ist. Es dürfen nur im Kontext gut verträgliche und sichere Bedeutungen eingesetzt werden. Kap. 5 handelt von arab. Phrasen und syntaktischen Wendungen zur Erklärung hebr. Konstruktionen, z.B. Numeruskongruenz bei Subjekt und Prädikat - wie schon Johann Clericus (1657-1736) und Ludwig Capellus (15851658) erkannten. Die Substitution des Infinitivs durch Futur bemerkte J. A. Danz. Kap. 6 diskutiert die Ansetzung einzelner Buchstaben der Wurzeln als Bedeutungsträger, die v.a. Caspar Neumann praktizierte. In Kap. 7 untersucht K. den dreifachen Gebrauch des Arabischen für die Exegese des
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Neuen Testaments. AU. Zitate im NT entsprechen manchmal besser dem arab, Text als dem Masoretentext. Das Arabische erkläre Begriffe wie Magier und die komplizierte Verwendung einzelner Partikel, wie Theodor Hackspan (1607-1659) vermutete. Liber II erklärt systematisch den Wortschatz des Buches Ijjob (mit seinen vielen Hapax legomena) mithilfe des Arabischen Insgesamt 440 Termini und Wendungen. Er basiert dabei auf den philol. und exegetischen Studien des 16./17. Jhs. von Samuel Bochart, Samuel Bohle (1611-1689), Johann Braun (1628-1708), Abraham Calov (16121686), Johann Andreas Danz, Johannes Drusius (1550-1616), Thomas Erpenius (15841624), Anton Giggejus (gest. 1632), Hugo Grotius (1583-1645), Johann Heinrich Heidegger (1633-1698), Abraham Hinckelmann, Franeiscus Junius (1545-1602), Jean Mercicr {gest. ca, 1570), August Pfeiffer (16401698), Johann Saubert (1638-1688), Josef Justus Scaliger (1540-1609), Sebastian Schmid (1617-1696), John Seiden (1584-1654), Ezechiel Spanhern (1629-1710) und Immanuet Tremellius (1510-1580). Außerdem siitzt er sich auf die Lexikontradition von Johann Buxtorf (1564-1629), Valentin Schindler (gest. 1604), Jakob Golius, Edward Pococke, Edmund Castellus (16061685), Johann Heinrich Hottinger, Christian Nold (1626-1683) und Heinrich Opitz (16421712). K .s Werk erfuhr 1729 einen Raubdruck durch Johann Christian —* Clodius, der ohne Nennung des Autors Liber l und 2 in Theoria & Praxis linguae Arabiens abdruckte. Clodius paginierte nicht einmal neu, in Liber II findet sich wiederholt die Zeile ..Krorn. de Lingii. Arab." Die Wirkungsgeschichte der Schrift ist unbekannt, einzelne Dinge exzerpierte Christoph August -H»Bode. Als exegetisches Werk wurde es nur l Jahr später abgelöst von Albert Schultens Ammadversiones philologicae in Jobum (Utrecht 1708), der damit die Gnmdanliegen der Holländischen Schule am Ijjobbuch glänzend demonstrierte. Das Werk geriet weitgehend in Vergessenheit. J,F. —»-Schelling betont. 1771, daß K. mit seinen Etymologien und angenommenen Mutationen weit über das Ziel hinausgeschossen sei.
2.2. Dissertatio de optima rcmedio ... (1730) K, diskutiert Methoden, die Bedeutung von bekannten oder entstellten hebr. Wörtern und Phrasen zu bestimmen: über variierende Lesungen in Handschriften (mit einzelnen Fällen, z.B. Jer 31,32); durch Studium des rabbinischen Schrifttums, der alten Versionen Chaldäisch (= Targumim), Peschitto, Arabische Version und LXX. Ferner erörtert er die Zusammenstellung verwandter Wurzeln nach dem System der unregelmäßigen Verben (RBH RBB; TWB JTB), wie es vor ihm schon Valentin Ernst Löscher (1672/3-1749) und Johann Andreas Danz praktizierten. Die Bedeutung von W'örtern ergibt sich aus Texten, die den Parallelismus membrorum verwenden (z.B. swf Gen 3,15), Dieser Methodik liegt zugrunde den Lexika von Johannes Förster (Basel 1557), Johann Avenarius (1579-1631) und den Kommentaren von Jacques Gousset (1635-1704). Ein symbolisches bzw. hieroglyphisches Alphabet entwickelten Johann Caramuel Lobkowitz (1606-1682); Franciscus Merkurius de Helmont Alphabeil vere naturahs Hebraici (Sulzbach 1667) und v.a, Caspar Neumann (gest. 1715). Als beste Methode vertritt K. den Vergleich (harmonia) der orient. Sprachen, mit ihr arbeiteten v.a. Hiob Ludolf (1624-1704) für Äthiopisch; Johann Franz Budde (1667-1729), Albert Schultens (1686-1750) und Johann Christian Clodius für Arabisch; Ludwig de Dieu (1590-1642), Johann Heinrich ^Majus und August Pfeiffer (1640-1698) für Persisch. Diese Sprachen (auch Persisch!) entstammen einer einzigen Familie, Die Wiederherstellung der Wurzeln und ihrer Bedeutungen muß 5 Möglichkeiten bedenken; ein hebr. Lexem findet sich unverändert in anderen Sprachen. Es gibt jedoch Permutationen von Lauten (z.B. im Arabischen), Transpositionen (Metathesen), Additionen und Schwund (remotio), Johann Heinrich Heidegger (1633-1698) suchte seine Wortbedeutungen v.a. über das Arabische. Ein Appendix (S. 62-68) gibt Hinweise auf neu erschienene Literatur, die K.s Position bestärkt, v.a. Albert Schultens Origints fiebraeae linguae (Franeker 1724-38), Johann Gottfried —>· Lakemach er Observaiiones Phiiologicae I-II1 (l725ff.). K. demonstriert diese
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Francofurti Lipsiae [Frankfurt und Leipzig]: Sumtibus haeredum Johannis Grossii, Anno 2.3. Fontium Scnpturae S. aperiorum (1730) MDCCVII [1707].[8].230.[10] S. 18,5 cm K. gibt eine Wort-für-Wort-Erklärung des [Titelblatt rot und schwarz] [S. [2] leer; S. [5],6-67: Lib. I. De usu linhebr. Textes der Bücher Hosea, Joel und guae arabicae praecepta & exempla continent, Amos in Auswahl, er diskutiert unterschieddarin Pracliminaria ([5],6-11) und 7 Kap.: De liche Positionen der umfangreichen KommenUsu in investigandis radicibus (11-29), 2, Dt tarliteratur. Zum Stamm ZNH (Hos 1) Usu in conciUandts derivaiis cum primüivis erörtert er die Deutungen der Lexika von (30-32), 3. De Usu tn mdaganda significaJohannes Förster (1576-1613), Jean Mertwne vocum vel semel vel rarius occurrenttum cier (gest. 1750), Valentin Schindler (gest. 1604) und Johann Coccejus (1603-1669). Ein (32-41), 4. De Usu in restituendis significaiionibus deperdiiis radicum Ebreeis usiiatarum Blick auf die Bedeutungen der Wrurzel im (42-56), 5. De Usu in iniegrts constrvc.tiomChaldäischen (= Aramäischen), Syrischen bus (56-58), 6. In quo praecendentia vindiund Arabischen gibt K, eine Grundbedeutung caniur (58-63), 7. De Usu linguae arabicae (significatio nativa) 'huren, ehebrechen, verin Scripttira Novi Tesiamenti (63-67). - S. kehren'. 68-230: Liber II. De usu linguae arabicae in Mehrfach verweist er auf seine Wortbedeutungen zum Buch Ijjob, die er in Filia main libra Jobi seorsim, darin Prooemium (68-78) obsietricans II (1707) niedergelegt hatte, S. und XLI1 [42] Kap. mit Worterklärungen zu 211-248 (consilium de elaborando commenta- den 42 Kap. des Hiobbuches, jeweils nach einrio Bibhco) gibt modellhaft Gen 30,37-39 aus. zelnen Versen gegliedert. - S. [l]-[2]: Index liber I. exhibens voces, quarum radices signiEr gibt Version (l Seite), Paraphrase (l Seite) ficaiioe.s vel restituuntur, vel illusiraniur, alle und philolgische notae (15 Seiten). Zur Wirkungsgeschichte ist nichts bekannt. Indices zweisp., Lemmata sind in allen IndiJohann Gottfried —> Eichhorn arbeitet das ces hebr, S. [3]-[6]: Indices Libri II. Index I. Werk in die 3. Auflage des Lexikons von Jo- Illanim vocum, quae radicem e lingua Arabica repe.iunt, aut hujus beneficio primiiivis hann —i-Simonis (1793) ein. Justus Friedrich suis concilianivr, juxla lib, L c. L & II.; ^Froriep Arabische Bibliothek (1769) kritiS. [7]-[9]: Index II. Vocum scmel aut rarius siert K.s Beschränkung auf die arab. Lcxioccvrrcntium, e qutbus in fobo ianium occurkontradition von Jakob Golius. rentes astcrismo notantur\ S, [9]-[10]: Index 3. Bibliogaphif! H. Vocu-m, quarum sigmßcattoncs vel restttuuntur vel illusirantur] 3.1. Werke des Autors [Nr. l in Samrnelbd mit insgesamt 10 Wer3.1.1. Sprachwiss. Werk ken aus 76: Fürst Thurn und Taxis Hofbibl. Jo. Abrahami Kromayeri [in hebr. Schrift:] Regensburg; Sign: Sp.L. 151] B T MJLDT L'M Fiiia main obsietricans, hoc darin: 1. Wichmannshausen, J.Chr.: Gymnaest: De usu linguae arabicae in addtscenda sium Arabicum. 1724. Nr. 2 Ebraea, & explication Scnptura S. Libelli duo: quorum Prior usum ilium, praeceptis perspi- J-A. Kromayeri Specimen fontium scripturae cuis, & exemplis selectis, in generc tradit; s. aperiorum, ediium in illustrandis vaiicinns Posterior seorsim tn libra Jobi, ac singttlis Hoseae, Joelis et Amosi, Quorum voces & loejus capitibus, haec ita applicat, ut, praeter cutiones difficiliores omnes ope linguarum af~ restiiuiionem radtcum, significattonum deper- finiurn exponuniur, & antiquitates investigantur, adeoque loco, difficillima expediuntur. dilarum, voces ac phrases rariores expliceniur, adeoque loca difficillima, frustra hue us- Praemittitur Disseriaiio de opiimo remedio que ab Inierpreiibus tentata, maximam par- obscurae vocabutortim stgnificaiioms: St subtern expediantur, ut Sttpplemenittm omnium jungitur Consilium de elaborando Commcntario Biblico pcrfectiori, quam adhuc produii. Commentariorum in Jobum, hie libellus esse possit, & linguae Arabicae ignaris quoque in- [Vign.] servtat. Adjectus est Index qvadruplex neces- Amstelodami [Amsterdam]: Apud Adrianum sarius. Wor, 4 haered. Onder de Linden M DCC Daten an den Hapax legomena gofer (Gen 6,14) and lot (Gen 37,25).
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XXX [1730].[12],68,248,[2]S. 18,5cm [S, [2] leer; S. [3]-[7]: Informatio ad lecto rem; S-[8]-[9]: Praefamen;S. 1-61: Dissertatio praeliminaris De optima remedio abscurae vocabulorum signification's, darin; Cap, I De variantibus lecttombus (2-11); 2. De Scriptis Habbinorum (12-16); 3. De Versiombus (17-28); 4. De collatione vocum cognatarum (28-31); 5. De collatione locorum, ubi vocabulum aliqvod seu ejus cognata extant, vel de parallelismo verbali (32-36); 6. De Alphabeto Symbolico seu hieroglyphico (36-40); 7. De harmonia Linguarum Orienialium (40-61); S. 62-68: Appendix. - S. 1: Kopftitel: J.A, Kromaieri, Fontium ... Amos specimen: S. 1-3: Pooemium. - S. 3-110: ausgewählte Verse aus Hosea, 14 Kap. - S , 111-141: Verse aus Joel, 4 Kap. - S, 142-208: Verse ans Amos. - S. [209]: Zwischentitel: Consilium de elaborando commeniario biblico; S. [210] leer; S. 211-248: Text, darin: Prooemium (211-213) Cap. I. De Collegii Exegeiici membris, horumque labortbus (214-224): 2. De Ordine quo singula Collegia membris tabores snis mcipere & cornware posstni (225-227); 3. De Execlione hujus Consilii (227-230); 4. Consilium exemplo ilInstrans ex Gen. XXX. 37,38,39. (231-248). [2] S. Druckfehler] [aus 12: Bayer, SB München; Sign,: Exeg. 437™] [vorgebunden.: 1. —»-Hackmann, D. Praecidanea sacra ... l. Lugduni Batavorum 1735; 2. Schelting, Th. De Nadabi ei Abthu ... Harlingae 1742] 3.1.2. Sonstige Werke Neben Disposition's memoriales von Büchern des NT und AT ( 3 1701) schrieb K. u.a. einen Kommentar (1723) und Quaestiones (1703) sur Confessio Augustana; er hinterließ vieles im Manuskript, s. Jöcher/Adehmg I I I : 900 f. 3.2. Sekundärliteratur 3.2.1. Werke zum sprachwiss. Werk Diestel: Geschichte des Alten Testaments (1869). - Hessel, W.F.: Geschickte der hebr. Sprache und Literatur (1776); 293. - Meyer: Geschichte der Schrifterkläntng IV: 71-72. Schnurrer, Chr.F.: Bibhotheca arabtca (Halle 1811, Repr. Amsterdam 1968): 10. - Umbreit: Das Buch Hiob (1832): LII, - Winer: Handbuch der tkeoL Literatur II: 627.
3.2.2. Literatur zur Biographie; Bibliographie ADB XVII: 181 [Siegfried], - G V 17001910 Bd 81: 169. - Jocher II: 2171-72, Jöcher/Adehing III: 900f. - NUC pre-1956 Bd 307: 27. - Stepf: Juridische Autoren IV [Angerstorfer (2.); Held (L); Höller (3.)]
KRÜGER, WILHELM AUGUST LEBERECHT 1. Biographie Zur Biographie K.s konnte nur wenig in Erfahrung gebracht werden. Das DBA führt K, im Register als Grammatiker an. Hamberger/Meusel erwähnt ihn als „Rendant [Rechnungsführer] im königlichen Charitehause zu Berlin- 1 . 2. Werkbeschreibung Versuch die teutsche Rechtschreibung (1797) [vorh. an GHB Kassel, nicht verleihbar] 3. Bibliographie 3.1. Werke des Autors 3.1.1. Sprachwiss. Werk Versuck, die. teutscke Rechtschreibung auf einfache und unve.rwerflick richtige Grundsätze zurück zu bringen Berlin 1797. 8° [vorhanden iti 34: GHB Kassel, L B und Murhardsche Bibliothek der Stadt Kassel, nicht verleihbar] 3.1.2. Sonstige Werke keine zu ermitteln 3.2. Sekundärliteratur 3.2.1. Literatur zum sprachwiss. Werk keine 3.2.2. Literatur zur Biographie; Bibliographie DBA 715: 86-87, - GV 1700-1910 Bd 81: 295. - Hamberger/Meusel XI [Held (L); Weiß (2., 3.)]
KRUMBHOLZ, CARL FRIEDRICH
1. Biographie * 31.10.1687 Werda/Voigtland t 1744 Ebda. Theologe
Krumbholz, Johann Christian 225
S: Johann Christian —*K,
3.2. Sekundärliteratur
Über das Lebe« K.s konnte nur wenig in Erfahrung gebracht werden. Im Jahr 1712 wurde er Substitut seines Vaters in Werda. Dort stieg er dann 1716 zum Diakon auf. Das Amt eines Archidiakon erhielt er 1742.
3.2.1. Literatur zum sprach wiss. Werk nicht ermittelt
2. Werkbeschreibung In den Miscellanea Lipsiensia publizierte K. drei kurze Beiträge zu lexikographischen und exeget. Problemen aus dem Bereich des Bibelgriechischen, Bei der Analyse des Bibelgriechischen, sei es zu exeget. oder lexikographischen Zwecken, fordert K. ein komparatives Vorgehen: Zum Vergleich soll die profane, vornehmlich röm. Literatur herangezogen werden. Die Beweiskraft dieses Verfahrens ist für K, jedoch eingeschränkt, da die Ergebnisse mir zur Illustration schwerer Stellen aus dem N.T. dienen können: „Seil, collationi huic vis non probandi, sed tantummodo illustrandi est assignanda" (S, 291). Im dritten Beitrag spielt er die von ihm ausgeschlossene Möglichkeit, daß sichere Erkenntnisse durch Sprachvergleich gewonnen werden könnten, als Gedankenexperiment an l Gor. XV, 29 durch. Das Ergebnis ist negativ: „ad Graecismum N.T. explicandum nihil certi conferri posse" (S. 304). 3, Bibliographie 3.1. Werke des Autors 3.1.1. Sprachwiss. Werk [anon.] Observatio CCXXX1I. exhibens Consiiiurn Philologi ciijusdam eximii, de Lexico Hellenistico concinnando, in: Miscellanea Lipsiensia, ad incremenium rei litierariae edtta XI (Lipsiae [Leipzig] 1722: 288-289) [aus 154: Staatl. Bibl. Passau; Sign.: ZL (b) 47/11] [anon.] Observatio CCXXXIII, de Coilaitone Sobria dichonis Latinae cum dictione. Graeca Novi Testamenii in: ebda 290-296 [anon.] Observatio CCXXXIV, De eo, quad nimium est circa coilattonem diciionis Laiinae cum dictione Graeca Novi Testamenti. in: ebda 296-304 3.1.2, Sonstige Werke s. Jöcher/Adelung III: 917
3.2.2. Literatur zur Biographie; Bibliographie DBA 716: 89. - GV 1700-1910 Bd 81: 305. Jöcher/Adelung III: 917. - NUC pre-1956 Bd 307: 320 [Held (1.); Weiß (2., 3.)]
KRUMBHOLZ, JOHANN CHRISTIAN 1. Biographie * 05.09.1720 Werda/Voigtland t 24.03.1789 Pastor und Lehrer V: Carl Friedrich -*K. K. studierte an der Univ. Jena von 173941 zunächst Rechtswissenschaft, von 174143 dann Theologie in Wittenberg. Als Hofmeister Alexander von Unruhs, Erb herrn auf Bauschwitz, kam er nach Polen (1743), wo er 1748 eine Diakon- und Rektorstelle in Karge (= Unruhstadt) erhielt. 1752 übernahm er das Amt des Pastors in Rackwitz [polnisch für Freystadt]. In gleicher Funktion wechselte er 1766 nach Bojanowa. Im Jahr 1775 wurde er zum Generalconsenior der Lutherischen Kirche Großpolens berufen. Diesen Posten legte er nach wenigen Jahren nieder. Publizistisch trat K. nur als Verfasser poln. Lehrbücher in Erscheinung. 2. Werkbeschreibung 2,1. Kurtzgefaßies Polilntsch Deutsches Worter=Buck (1769) Das Lexikon ist nach dem Vorbild des paradigmatischen Werkes Liber memorialis (1688 u.ö.) des Christioph Cellarius gestaltet. Die Anordnung der Lexeme erfolgt nicht alphabetisch, sondern nach morph. Kriterien: alphabetisch gereiht sind nur die „Stammwörter", denen die Koraposita und Derivativa zugeordnet, sind, K. verzeichnet allerdings nur unregelmäßige Bildungen, welche „eine Haupt^Aeuderung in der Bedeutung oder Endung annehmen" (S. [IV] Vorerinnerung); semant. und morph. regelhafte Bildungen werden überhaupt nicht berücksichtigt; statt
226 Krumbholz, Johann Christian
dessen ist die pol n. Wortbildung in der Vorerinnerung kurz dargestellt. Das poln .-dt. Wörterbuch umfaßt 181 S. {einsp.). Die Informationen zur Grammatik sind eher spärlich: Wortartenmarkierung, bei Substantiven Angabe der Genitivendung, bei Verben ist fast immer l, Pers. Sg. Präs, die Nennform (außer bei Impersonalia u.a.). Ergänzt wird das Lexikon durch ein Register der dt. Lexeme mit Seiten verweis. Beim aufgenommenen Wortschatz verzichtete K. bewußt auf EU speziellen Fachwortschatz und seltene Ausdrücke, da er ein Hilfsmittel für Potnischlernende schaffen und nicht den poln. Wortschatz dokumentieren wollte. 2.2. Kurzgefusste und deutliche deutsch-polnische Grammatik (3. Aufl. 1783) Das Erscheinungsdatum der Erstausgabe ist vermutlich von 1765 (so Stankiewiez 1984: 39) auf 1770 zu korrigieren: irn Vorwort seines Wörterbuchs (s, 2,1.) von 1769 erwähnt er, daß seine Grammatik nächstes Jahr erscheinen werde. In der hier mitabgedruckten Vorrede zur 2. AuS. 1775 expliziert K. die Kriterien und Aspekte, die ihm bei der Erstellung seiner kurzen - dieses Merkmal betont er - Grammatik wichtig erschienen. Er fordert insbesondere Systematik, d.h. der Drakription sollte ein erkennbares System von Hauptregel, Spezialregeln und Ausnahmen zugrunde liegen, sowie Übersichtlichkeit der Darstellung. Ais inhaltliche Schwerpunkte der poln. Grammatik benennt er die Deklination, worin er K.F. —^Müller (1750) gefolgt ist, und die Konjugation, bei der er sich an G, -^Schlag (1734) orientierte. Außerdem verweist er auf die Problematik der dem Polnischen nicht immer angemessenen lat. Pachtermini, die er dennoch benutzt, weil sie 'deutlicher' seien als dt. Prägungen. In seiner aufschlußreichen Vorrede verrät er zudem, unter welchen Schwierigkeiten er selbst Polnisch lernte: er war bereits 26, als er damit anfing, in einer nicht polnischsprachigen Umgebung und hatte einen Polnischlehrer, der des Deutschen nicht mächtig war, so daß die lat. Sprache zur Kommunikation benutzt werden mußte. Unter diesen Voraussetzungen bittet K. Kritiker um Nachsicht. TYotzdem meint er in der Vorrede zur 3. Aufl., ,,es werde nicht leicht eine Polnische Grammatik die gegenwärtige übertreffen" (S. [16]).
Die Sprachlehre ist für Deutsche konzipiert. Die Disposition entspricht nicht ganz der traditionellen lat. Grammatik. K. beginnt mit einem Aussprachekapitel (S. [I]XXII), das auch die üblichen Ausführungen zur Orthographie enthält. In einer ersten „Haupt—Abtheilung'' (S. [l]-96) werden die drei Deklinationen des Polnischen sowie die Adjektive, Pronomina und Nurneralia dargestellt, als Anhänge erscheinen Ausführungen zu Enklitika und Proklitika und zu den Präpositionen. Die zweite ,Haupt=Abtheilung" (S. 97-167) beinhaltet s die Verbflexion und zusätzlich eine Darstellung der Derivation (S. 157-167). Mit G. Schlag setzt er für das Polnische nur eine Deklination (Paradigma: chwalt. 'ich lobe') an, die Verben a u f - a m oder -em werden entweder den Frequentativa oder den Anomalia zugeordnet. Die dritte S) Hauptabtheilung" (S. 167-191) enthält eine kurze Syntax, die im wesentlichen Wortartenfügungslehre- und Kasussyntax ist. Als Anhang erscheint eine Prosodie (S. 192-197). 3, Bibliographie 3.1. Werke des Autors 3.1.1. Sprachwiss. Werk [anon.] Kurtzgefaßtes Pohlnisch Deutsches Wörter— Buch, in welchem nicht nur die üblichsten Stamm^ Wörter nach Alphabetischer Ordnung, sondern auch unier denselben diejenigen abgeleiteten und zusammengesczien (!) Wörter zufinden [!] sind, welche durch die, m der Vorrede angezeigten ordentlichen Regeln, der Derivation und Composition nicht von selbst formiret werden können. Zum Gebrauch bcy der Bojanowtschen Stadt — und Land— Schule in diese Form gebracht, und mii einem deutschen Register versehen. Bojanowo: Gedruckt mit Hunoldtischen Schriften 1769. [10], 181,[43] S. 17cm [S. [2]: Cellanus in Praefatione ad librum memvrialem; S. [3]-[10]: Voremnnerung an die Herren Lehrer der Pohlnischen Sprache, den rechten Gebrauch dieses Buches betreffend, unterz. S. [10]: Joh. Christian Krumbholtz, Past. & Insp. Seh, - S.[1],2-181: Text Lexikon poln,-dt., einsp, - [41] S. Register, dt., dreisp., [1] S.: Druckfehler, [l] S. Nachlese einiger Worter, so im Setzen ausgelaßen [!] worden, .,,]
Krumbholz, Johann Christian 227
[aus TO: L B Coburg; Sign.: Aleph 18/26] [spätere Aufl. als Teil der Grammatik, s. dort] Kurzgefasste und deutliche deutsch-polnische Grammatik Wroclaw [Breslau] 1770 [vorh. in 7; Nieders. SuUB GÖttingen; nicht verleih bar] - 2. Aufl. Wroclaw [Breslau] 1775 - 3. Aufl. [ohne Titelblatt] Wrocäaw [Breslau]: W. G. Korn 1783. [16], XXII, 211, [1] S. [S. [2] leer; S. [3]-[16]: Vorrede, zur zweyten Auflage 1775; S. [16]: Kurze Bemerkung zur 3. Aufl. - S. [I],1I-XXII: Vorläufige Anmerkungen von den Polnischen Buchstaben und Sylben: S. [I],II-VI: /, Von den Buchstaben überhaupt; S. VI-VII: //. Von dem eingeschobenen e der Polen; S, VII-VIII: ///. Von den doppelten Buchstaben; S. VIIIXVIII: IV, Von Abtheilung der Sylben, oder vom Buchsiabiren; S. XVIIi-XXII: V. Von der Orthographie, ... -S. [l],2-96: Erste H &upi= Abiheilung. Vom Decliniren [da die drei Deklinationen der Substantive - 3 Kap. - als l Abschnitt gezählt werden, haben die folgenden Kap. die Zählweise: Der zweyie Abschnitt. Viertes Capitel, wobei wir den Abschnitt unberücksichtigt lassen]: S. 2-27: Erstes Capitel. Enthält die Declination der MascuHnorum; S. 27-45: Zweites Capitel. Von der Declination derer Wörter, welche Gen. Foem. sind; S. 45-55: 3. Von der Declination derer Wörter, welche Generis Neutnus sind; S. 55-67: 4· Vom Adjektivo mit Kornparation; S. 68-80: 5. Von der Declination der Pronominum, mit Particulis Enclitis; S. 80-96; 6. Von der Declination der Zahlwörter, S. 80-93, S. 93-96: Zugabe von den Praepositionibus. - S. 97-167: Zweyte flauptabth eilung. Vom Conjugiren: S. 99-101: Erstes Capitel. Vom Verbo auxiliari, iesiem, ich bin; S. 101-105: Zweytes Capitel. Vom Verbo Regulari, Personali, Actwo; S. 106-115: 3. Vom Verbo Regulari Passiva; S. 115-120: 4- Von der Forma Frequentativa; S. 120-142: 5. Anmerkungen zu den Modis und Temporibus des Verbi; S. 143-147: 6. Vom Verbo Composito; S.
147-149: 7. Köm Verbo Rcciproco; S. 150153: 8. Von den Verbis Impersonalibus; S. 153-157: 9. Von den Verbis AnomaIts; S. 157-167: Anhang zu den zwey ersten Hauptabtheilungen. Von der Ableitung der Wörter aus einander Ableitung von Substaniv, Adjektiv, Verb. - S. 167-191: Dritte Hauptabteilung. Von der Wortfügung oder Syntaxi, 9 Regeln: Substantiv und,Adjektiv, Nominativ, Genitiv, Dativ, Akkusativ, Vokativ, Instrumentalis, Localis. Syntaxis Verbi (167-187), S. 187-188: Schlußanmerkung von der Wortfügung; S. 188-191: Zugabe einiger besondern Gebrauchs in der polnischen Sprache. - S. 192-197: Anhang von der Prosodie, oder den polnischen Versen. - S. 198-211: Oda do Oyczyzny, ... Freye Uebcrsetzung, vorstehender, gedruckt erschienenen Ode an das Vaterland, bey Gelegenheit des unerhörten Zufalls, welcher Sr. Königl. Majestät in der Nacht vom 3. auf den 4· Nov. 1771. begegnet, auf der linken Seite jeweils pol n., rechts dt. Text, [1] S.: Inhalt der vorstehenden Grammatik] [als Microfilm aus: Bibliotka OssoJineum Wroclaw [= Breslau]] [das in NUC nachgewiesene Exemplar enthalt - ebenso wie die folgenden Aufl. - einen Abdruck von K.s Wörterbuch (S. [213J-546) samt Register (S. [547]-645)] - 4. Aufl. Wroclaw [Breslau] 1789 [Wörterbuch S. [211J-546] - 5. verm, und verb. Aufl. Wroclaw [Breslau] 1794 - 6. verm. und verb. Aufl. Wroclaw [Breslau] 1797 - 7. verm. und verb. Aufl. Wroclaw [Breslau] 1805 [Wörterbuch S. [205]-639] Deutsch-polnisches Tirocinium ... Wroclaw [Breslau] 1983 - 5. verb. Aufl. Deutsch-polnisches Tirocinium; oder, Lehrbuch für Anfänger in der polnischen Sprache, in welcher hinlängliche Exempel vom Declintren und Conjugiren in systematischer Ordnung zusammengetragen auch zur Uebung in den grammatikalischen Regeln von der Wortfügung deutsche und polnische Formeln aufgezeichnet sind. Zur Zugabe sind angefuget: die hundert Schulgespräche
228
Kruge, Christian
aus der kultischen lateinischen Grammatik Wroclaw [Breslau]: W.G. Korn. 1797. 304 S. [in Deutschland und Polen nicht zu ermitteln] - 7. verb, Auflage ... Zur Zugabe sind angefuget; die hundert Scktilgesprache aus der haHtschen Sateinischen Grammatik, anjetzo ins Polnische übersetzet, auch mit Noten, Formeln und Imitationen zur bessern Uebung in dieser Sprache versehen, Breslau, bey W.G, Korn, 1805, 304 S. 18cm 3.1.2. Sonstige Werk« keine ermittelt 3.2. Sekundärliteratur 3.2.1. Literatur zum sprachwiss. Werk nicht ermittelt
hatte. Die phiios. Fakultät der Univ. Leipzig verlieh ihm 1805 die Doktorwürde [Hamberger/Meusel: Magister], Nach Oldenburg zurückgekehrt, übernahm er im Mai 1805 die Leitung des Gymnasiums und des Schullehrerseminars. 1811 wurde er, versehen mit dem Titel eines Hofrats, aus dem herzoglichen Dienst entlassen und siedelte nach Leipzig über. Er nahm dort eine Professur für hist. Hilfswissenschaften an. 1813 wurde er Mitdirektor der Wendlerischen Freischule, K, veröffentlichte mehrere Arbeiten zur Orthographie, die zahlreiche Auflagen erlebten. Sein bedeutendstes Werk war der Atlas zur Uebersicht der Geographie und Geschichte dir europäischen Staaten, von dem eine erste Lieferung bereits 1802 erschien. Vollendet wurde es erst 1818. Außer diesen Schriften publizierte er kleinere Abhandlungen in den Oidenburgischen Blättern vermischten Inhaits.
3.2.2. Literatur zur Biographie; Bibliographie 2. Werk beschreib u ng DBA 716: 88. - GV 1700-1910 Bd 81: 305. - Jöcher/Adelung III: 917f,; IV: LVL - Ada 2,1. Praktische Anweisung zur Orthographie (1787, 1795, 1807) nova kistorico-ecclesiastica IV: 631 f, - NUC pre-1956 Bd 307: 343 f. - Stankiewicz (1984: Von dem umfangreichen Rechtschreibelehr39, 53) buch, das K. „bey seinem Unterrichte am Gymnasium [Oldenburger Lateinschule] ver[Held (1.); Höller (3.); Weiß (2.)] faßte" (Neuer Nekrolog) und das „in vielen Schulen" (ADB XVII: 262) eingeführt war, konnte nur die Kopie des Inhalts Verzeichnisses beschafft werden. Danach postulierte K. als KRUSE, CHRISTIAN „allgemeines Grundgesetz" der Orthographie [eigentlicher Vorname: Karsten] den Usus scribendi, „den allgemeinen oder herrschenden Schreibegebrauch"; Aussprache 1. Biographie und Analogie („Verwandtschaft der Wörter * 09.08.1753 Hiddigwarden/Oldenburg unter einander") klassifiziert er dagegen nur t 04.01,1827 Leipzig als „Hilfsmittel" mit ähnlichem Status wie die Schulmeister, Historiker diversen Speziairegeln. Die Praktische, AnV: Handwerker weisung erschien 1787 gleich in zwei AusgaK. lebte von seinem 10. Lebensjahr an im ben, „eine mit versteckten Fehlern in den BeyWaisenhaus in Halle/Saale. Von 1773-1775 spielen zur Uebung, und die andere mit erstudierte er an der dortigen Univ. Theologie leichterten Fehlern" (Hamberger/Meusel IV: und erhielt daraufhin eine Stelle als 5. Leh- 289). Als Adressatenkreis wurden Frauenzimmer, Unstutdterte und Kinder (so im Untertirer an der Lateinschule in Oldenburg, Später wurde er Subkonrektor dieser Schule. In die- tel), die zweite Auflage (1795) war zum SelbstUnterricht und zum Nachschlagen konzipiert, ser Zeit errichtete er ebenfalls in Oldenburg eine Abendschule für Mädchen. Der Heraog die dritte (1807) dagegen zum Gebrauch in von Oldenburg bestellte ihn 1788 zum Leh- Schulen. Die zweite Auflage erschien mit der rer für seine beiden Söhne, die K. von 1803- Anweisung zur deutschen Sprache (1796) un1805 an die Univ. Leipzig begleitete, nachdem ter dem gemeinsamen Titel Handbuch ... der ihn der Herzog zum Konsistorialrat befördert deutschen Spache und Orthographie.
Knise, Christian 229
2.2. Praktische Anweisungen zur deutschen Sprache {1796, hier 2. Aufl. 1807) Die Erstausgabe, die in keinem der Nachschlagewerke verzeichnet ist, erschien 1796 mit dem Obertitel Handbuch ... der deutschen Sprache und Orthographie, dessen erster Teil die zweite Auflage (1795) seines Rechtschreibelehrbuchs (s. 2.1.) bildet, 1807 kam die zweite Auflage heraus und 1825 die dritte. K. konzipierte seine Sprachlehre für geborne Deutsche, „die mit den Anfangsgründen unserer allgemeinen Schriftsprache schon bekannt sind" (1825: [III]). Er geht daher selektiv vor und konzentriert sich auf Problemfälle des Deutschen, wie z.B. dem Gebrauch des Dativs und des Akkusativs, dem er auch eine Monographie gewidmet hatte (s. 2.3,). Die Disposition des Werkes entspricht aus diesem Grund nicht der üblichen einer Grammatik (Ausführungen zur Orthographie und Phonologie fehlen ganz). K beginnt mit generellen Reflexionen zur Sprachrichtigkeit: als oberstes Prinzip propagiert er, wie schon 1787 (s. 2.1,), den „allgemeinen oder herrschenden Sprachgebrauch" (1825: 3); das Hochdeutsche definiert er, anders als etwa —»Adelung, als „Büchersprache", Danach folgt eine Erklärung der gramm, Terminologie, wobei K. sich gegen dt, Fachtermini ausspricht, da diese „leicht irre führen" (1825: 13). Im ersten Teii (umfaßt die Abschnitte zwei bis zehn) behandelt K. die Morphologie, beschränkt sich dabei aber in der Hauptsache auf die Deklination und Konjugation. Bei er Substantivdeklination führt K. aus, daß das Deutsche „auf eine sehr einfache [Art sich behelfe], indem wir die verschiedenen Casus [..,] größtenteils nur durch die Abänderung des vorher gehenden Artikels oder Beyworter bezeichnen" (1825: 45). K. nimmt Deklinationsklassen an: die drei ersten differenziert er aufgrund der Endung des Gen. Sing. (I.: -es oder -s, II.: -en oder -n, III.: -ens oder na), die vierte äst für die Femina reserviert, die im Singular nicht flektieren. Für den Plural konstatiert er, daß es eigentlich „nur eine Art der Deklination" (1825: 61) gebe, da der Dativ „allemal n [im Auslaute habe], und die übrigen Casus lauten sämmtlich, wie der Nominativus" (1825:62). K. bringt auch ausführliche Abschnitte zur Deklination der
Fremdwörter, Eigennamen und Adjektive. Bei der Konjugation unterscheidet K. die zwei üblichen: regelmäßig und unregelmäßig (mit dem konventionellen Kriterium der Form des Imperfekts und des Partizip Perfekt). Er merkt an, daß einige früher stark flektierte Verben (fragen, jagen) jetzt schwach, d.h. regelmäßig, flektiert werden. Der Morphologieteil enthält außerdem einen ausführlichen Abschnitt zur Wortbildung: er behandelt hauptsächlich Präfigierung und Derivation. Im zweiten Teil (umfaßt die Abschnitte elf bis 16) beschäftigt sich K. mit der „Richtigen Auswahl und Verbindung der Wörter" (1825: 26): neben einem Vokabular (1825: 187-224), das v.a. Provinzialismen, veraltete Ausdrücke oder andere nicht 'verwendungsfähige' Wörter enthält, steht hier die Syntax der Kasus im Zentrum (1825: 245-351; vgl. hierzu 2.3.). Im 16. Abschnitt gibt K, einige unsystematische Hinweise zur Wortstellung. Die Darstellung ist getragen von dem Bemühen um Einfachheit und Einsichtigkeit: neben umfangreichen Wortlisten (z.B. S. 119-134): „Verzeichnis der irregulären Zeitwörter", S. 142-157: Liste von Verben mit Angabe des zu verwendenden Hilfsverbs) zeigt sich diese praktischdidaktische Ausrichtung v.a. an den insgesamt 42 Beyspielen zur Uebung, die in die Darstellung eingestreut sind. 2.3. Mir und mich, oder vollständige Anweisung (1800) Wie K. in der Vorrede zur 2. Auflage seiner Praktischen Anweisungen zur deutschen Sprache (s. 2.2.) ausführt, hatte diese „kleine Schrift [...] da« besondere Schicksal, daß Hr. Magister [J.C. —·Bahrdt hörte. Nachdem L, dank eines wohlwollenden Majors aus de» Händen von österr. Werbern befreit worden war, schickte ihn sein Vater an die Univ. nach Göttingen, wo er bis Ostern 1779 blieb. Trotz seines „liederlichen" (ADB) Lebenswandels erhielt er aufgrund seiner Redegewandtheit ein Vikariat zunächst in Udenheirn, dann in Oberfaulheim, das er aber wegen seines Leb enss wan dels und oft „lästerlichen Reden" wieder verlor. Daraufhin verdiente er seinen Lebensunterhalt als Jagdaufseher, Kellermeister und Sprachlehrer bei dem pensionierten Major Freiherr von Goldenberg in Oppenheim und wurde, nachdem sich die Aussichten aufbessere Anstellungen in Leiningen, Straßburg und Dannstadt zerschlagen batten, wieder als Vikar in Oberfaulheirn eingesetzt. Auf Bemühen J.S. Seramlers, eines Bekannten seines Vaters, bekam L. eine Stelle am Waisenhaus in Halle/Saale, die er 1781 antrat. Neben dem Unterrricht in Hebräisch und anderen Sprachen hielt L. nach Erlangung der Magisterwürde 1784 auch Vorlesungen über die dt. Reichsgeschichte und Kirchengeschichte,
Anfang 1794 kam er u.a. über Weißenburg, Straßburg, Kolmar, Beifort, Dole und Macon in Lyon an, wo er die letzten Kämpfe des Sansculottismus mit der beginnenden Gegenrevolution erlebte. Eine ihm bei einem Duell zugefügte Verwundung war der Anlaß für eine Stelle als Krankenwärter im Hospital in Dijori; nebenbei erteilte er Privatunterricht. Ein mißglückter Fluchtversuch und ein unvorsichtiger Brief an Dentzel, welcher den Spionageverdacht wieder aufleben ließ, brachte L. den „Aufenthalt" in der Conciergerie ein, wo er nur knapp der Guillotine entging. Aufgrund der Bemühungen seines Freundes Bispinks und der Nachsicht der Behörden durfte L. im Februar 1795 die Heimreise antreten. Nachdem verschiedenste Versuche, eine Anstellung zu erhalten, fehlgeschlagen waren, mußte L. seinen Lebensunterhalt auch weiterhin mit Schriftstellerei und Privatunterricht verdienen. Für die Jahre ab 1802 hier endet seine Selbstbiographie - bis zu seinem Tode sind nur noch spärliche Notizen über sein Leben zu finden: 1804 erhielt er das Pfarramt in Veitsrodt, das ihm 1807 wieder entzogen wurde und er aufgrund seiner Schriften nach Trier zur Untersuchung gezogen wurde. Auch 1811 lebte er noch dort, starb aber 1822 als Privatlehrer in Kreuz nach. Neben seinem in 2. angeführten Werk ist v.a. seine in 6 Bdn veröffentlichte Selbstbiographie (1792-1802) von Interesse, die eine der Hauptquellen für die Kultur- und Sittengeschichte Deutschlands in der zweiten Hälfte Im selben Jahr schon ließ er sich, da er seine des 18, Jhs. darstellt und die „durch eine „kleinen Schulden" nicht zu tilgen wußte, aufrichtige Gemeinheit charakterisirt" (ADB) als Soldat beim Thaddenschen Regiment in ist. Halle anwerben, mit dem er, ebenfalls 1784, Daneben leistete er u.a. Beyträge und Benach Magdeburg kam und 1790 am erfolgrichtigungen zu Dr. Bahrds Lebensbeschreilosen Feldzug nach Schlesien teilnahm, bei bung in Briefen eines Pfälzers (1791), publider Gelegenheit er auch Berlin kennenlernte. zierte Erzählungen und Novellen und verfasNach der Rückkehr seines Regiments von der ste einen „politisch komischen Roman" unter „unglücklichen Campagne in Frankreich" im dem Titel Marki von Gebrian, oder Leben und Jahre 1792 erlebte L. die Einnahme FrankAbentheuer eines französischen Emigranten, 1 furts, 1793 die von Mainz mit. Wahrend der Tie (1800), Belagerung Landaus wurde L. als vermeintlicher Deserteur in die Festung geschickt, um 2. Werkbeschreibung unter Mithilfe des ihm bekannten Dentzel, des Anleitung zur Uebung in der Französischen Repräsentanten des N ationalkonvents, deren Übergabe zu erwirken. Der Plan schlug fehl, Sprache, ... (1797) und L. wurde nach Aufhebung der Belagerung Die Anleitung, von der die ersten beiden Aus1793 zusammen mit anderen Deserteuren und gaben nur mehr bibliogr, existieren, enthält Gefangenen nach Frankreich abtransportiert. lt. Weiß (1992: 38) als sprachwiss. Leistung
Lauts
nur ein 66-seitiges Wortregister zu den frz, Texten aus allen Wissensbereichen. Die Rezensionen waren durchweg positiv.
293
LAUTS, ULRICH HERMANN
l, Biographie * 24.9.1773 Neustadtgödens/Ostfriesland 3. Bibliographie t 6.8.1838 Sillenstede 10 km östlich Jever Lehrer, Pfarrer, Sekretär 3.1. Werke des Autors V: Hermann August (f 1784), Pastor in Jever 3.1.1. Sprachwiss. Werk M: Talette Sophie Berlage Anleitung zur Uebung in der Französischen oo L Mai 1806 Friederike Christiane KathaSprache nach einem abgekürzten allgemeirine Günther (f 1809) nen Umfange alles Wissenswürdigen bearbei2. 24.7.1838 Terinha Behrends, geb. tet und mit einem Wortregister herausgegeben Reelfs von F.C. Laukhard, M. der Philosophie und Lehrer der altern und neuern Sprachen auf der L. wurde zuerst von seinem Vater, dann von einem Privatlehrer im väterlichen Hause unUniversität zu Halle. Leipjig: in Commission bey Fleischer dem terrichtet. Nach dem Tode des Vaters kam er im Mai 1785 auf die Provinzialschule in Jüngern 1797. 288,66 S. Jever/Ostfriesland. Im September 1791 be[in Deutschland nicht zu ermitteln] zog er die Univ. Göttingen, um Theologie - 2. Aufl. 1805 zu studieren; da er sich aber mehr für die - 3. Aufl. Neues Französisches Lesebuch, oder Anlei- philol. Fächer interessierte, bekam er auf tung zur Uebung in der Französischen Spra- eine Bewerbung hin eine Stellung im philol. che. Mit einem Wortregister herausgegeben Seminar. Bis September 1795 blieb L. an von F. C. Laukhard, M. der Philosophie und der Univ. Göttingen und kehrte anschließend Lehrer der altern und neuern Sprachen auf nach Jever zurück. Weihnachten 1795 begann er eine Tätigkeit als Hauslehrer beim der Universität zu Halle. Dritte Auflage. Leipzig: bey Gerhard Fleischer dem Jün- Rentmeister GreifT in Neustadtgödens 10 km südwestl. Wilhelmshaven, eine Stellung, die gern 1812, 288,66 S. [vorh. in 12: Bayer. SB München; Sign.: ihm genügend Zeit ließ, sich literar. Arbeiten zu widmen. L.l.Fil. 157r] Nachdem L, durch die 1797 von der Societät 3.1.2. Sonstige Werke der Wissenschaften zu Gott i n gen gekrönte s. Weiß (1992) Preisschrift Welches sind die schicklichsten 3.2. Sekundärliteratur Arbeiten, womit arme alte Männer noch einen Theil ihres Unterhalts verdienen können? 3.2.1. Literatur zum sprachwiss. Werk Aufmerksamkeit erregt hatte, wurde er im Rezensionen s. Weiß (1992: 38f.) Mai 1798 zum Sekretär der neuerrichteten 3.2.2. Literatur zur Biographie; Biblio- General-Armeninspektion ernannt. Im Sepgraphie tember 1801 ging L. als vierter Lehrer an ADB XVIII: 42-49 [G. Baur]. - DBA 743: die Provinzialschule in Jever. In den Jah400-405. - GV 1700-1910 Bd 85; 45-48. ren 1798 bis 1804 fungierte L. gleichzeitig - Hamberger/Meusel X: 177-178; XIV: 407- als H ilfsprediger des Pastors Janßen in Cle408; XXIII. - Jöcher/Ademng III: 1369-I371; verns bei Jever. Im September 1808 erhielt IV. - Laukhard, F. Chr.: Merkwürdiges Le- er die zweite Predigerstelle in Miarden in der ben und Schicksale, von ihm selbst beschrie- Herrschaft Jever. Im Herbst 1814 wurde L. ben [Seihstbiographie] (Halle 1792-1802. 5 Tie nach Cleverns versetzt, wo er einziger Prediin 6 Bdn). - NUC pre-1956 Bd 318: 285- ger war. Während dieser Zeit legte L, eine 286. - Scriba: Großherzogthum Hessen II; rege literar. Tätigkeit an den Tag, unterNachtrage., - Weiß, Christoph: F.C.L. (l75 - richtete aber auch Schüler der nahegelegenen 822). Band II: Kommentierte Bibliographie Provinzialschule Jever und beschäftigte sich und Materialien (St. Ingbert 1992) v.a. mit dem Kirchen- und Armenwesen. Am [Gräßel (l, 2., 3.)] 14.12.1828 übernahm L. die Stelle des ersten
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La-tits
Predigers in Sillenstede, die er bis zu seinem Tode inne hatte. Als Sprachwissenschaftler ist L, vor allern ab Autor der Beyträge zur Würdigung der bisherigen Grammatiken der lateinischen Sprache (1798) und mit einem Elemeniarbuch des Lesen-Lernens der Teutschen Sprache (1798) hervorgetreten (s. 2.), während die Herausgabe und Kommentierung von Pindars Sentenzen (1797) lediglich den zeitüblichen kommentierten Textsammlungen klass. Autoren entspricht (bibliogr. Detaillierung in 3.1.1.). 2. Werkbeschreibung 2.1. Beitrage zur Würdigung der bisherigen (iratnmatiken der lateinischen Sprache (1798) In seiner Vorrede (S. [III]-VIII) beklagt sich L. ausführlich über den unphilosophischen geisttötenden Regelapparat der üblichen Lateingrammatiken. Beim Lehren und Lernen der Sprache nach solchen Grammatiken werde das Verständnis der Struktur des Lateinischen nicht gefordert, das Gedächtnis der Lernenden hingegen unnötig belastet. Hierzu bringt er Beispiele aus seiner eigenen Schulzeit, Die mangelnde Erklärungskraft - etwa der lat. Grammatiken von -^Bröder und —»Scheuer habe ihn dazu gebracht, eine Sammlung von kritischen Bemerkungen anzulegen; ..Nach ihnen stürzt fast die Hälfte der Grammatik über den Haufen". (S. VII). Das Werk besteht aus zwei Teilen: 1. „Kritik des etymologischen Theils" (64 S.), 2. „Kritik des syntaktischen Theils" (73 S.), L.s Hauptkritikpunkt an den herkömmlichen Lateingrammatiken besteht sowohl in morph. als auch in syntaktischer Hinsicht in dem Vorwurf, daß sie zu wenig systematisch, d.h. ohne Berücksichtigung der Prinzipien der philos. Grammatik verführen und die stärkere Systematisierung und Erklärungskraft garantierende Methode der diachronischen Rekonstruktion vernachlässigten. Er fordert - und bringt dazu für weite Bereiche der lat. Grammatik eigene Vorschläge und Lösungen -, daß der Regelapparat einzelsprachlicher Grammatiken generell zu vereinfachen und auf dem Boden allgemeingrarrunatischer Prinzipien zu systematisieren sei; nur so sei auch der Lernaufwand bei gleichzeitigem besseren Verständnis der gramm. Strukturen in
erträglichen Grenzen zu hatten. Auf dieser Basis diskutiert L. im ersten Teil Probleme der Wortklassensugehörigkeit (z.B. Partizip, Gerundium und Supinum, die er als Adjektive bzw. Substantive auffaßt) und die verschiedenen Flexionsklassen (die er aufgrund diachronischer Kriterien wesentlich systematischer definieren kann). Im zweiten Teil versucht L,, die Kasussyntax im wesentlichen semantisch-funktional zu beschreiben und zu erklären; dazu kommen Vorschläge zur Formulierung allgemeingrammatischer Prinzipien für Kongruenz- und Rektionsverhältnisse, Gleichermaßen verfährt L. bei seiner Sy stem at j sie run g der drei nominalen Genera des Lateinischen, wobei er stark auf anthropologisch-mythologische Kriterien zurückgreift. 2.2. Neues durch Theorie und Erfahrung erprobtes Elementarbuch (1798) Wie im Titel schon angesprochen, ist dieses ABC-Buch ein Versuch, theoretische und praktische Aspekte zu einer neuen Methode zu integrieren, die L. in der Vorrede ausführlich expliziert: diese Methode, erwachsen aus seiner praktischen Erfahrung als Hauslehrer, sei nach „den Grundsätzen einer auf Psychologie gegründeten Pädagogik" (S. [5]) konstruiert. Zugleich sei sie der Versuch einer Symbiose der analytischen und synthetischen Methode. Die analytische Methode genüge nicht, da sie, indem sie gleich mit dem ,,Wörter=Lernen" beginne, zu hoch ansetze; die synthetische, die zuerst die Kenntnis der Buchstaben vermittelt, verzettele sich dagegen zu sehr in Einzelheiten. Seine eigene Methode umfaßt fünf Stufen, denen die einzelnen Teile des Werkes entsprechen; 1. „Buchstabenkenntniß gehe immer voraus" (S. 8). Im Buch wird dem durch eine Tabelle, welche die Buchstaben nicht alphabetisch, sondern nach der Ähnlichkeit ordnet, Rechnung getragen. Für den Unterricht empfiehlt L. bei Verwendung eines „Setzkastens" die spielerische Vermittlung; Für Knaben schlägt er die Simulierung eines „Soldatenspiels", für Mädchen eines „Puppenspiels" vor. 2. Hier werden dem Schüler einsilbige Wörter beigebracht. Im Buch ist für diese Stufe ein Vokabular vorgesehen, in dem, nach Lautkombinationen geordnet, Wörter, die diese
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im An-, In- oder Auslaut auf weisen, aufgelistet sind. 3. „Kleinere Sätze zur ersten Uebung im Lesen", die nur einsilbige Wörter enthalten. 4. Darauf folgen „größere Lesestücke von einsylbigen Wörtern" (S. 12); im entsprechenden Abschnitt des Buches (S. 58-217) werden 596 Wörter, unterteilt in drei Hauptklassen (Natur, Kunst und Moral) und zahlr. Subklassen, anhand kürzerer Texte erläutert. 5. „Uebung in mehrsylbigen Wörtern" (S. 15), anhand von Lesestücken (im Buch S. 218-224) 3. Bibliographie 3.1. Werke des Autors 3.1.1. Sprachwiss, Werk Pindars Sentenzen. Eine Sammlung moralischer Gedanken, aus Pindars Siegshymnen ausgehoben, mit Anmerkungen begleitet, und mit einem Wortregister versehen von U.H. Lauts. Leipzig: im Schwickertschen Verlage 1797. VIII,148 S. 17,5cm [S. [2] leer; S. [III],IV-VIII: Vorhergeht. - S. [1],2-126: Auszüge aus den Oden, grtech., jeweils dt. Inhaltsangabe und Worterklärungen griech.-dt, - S. 127-148: Wortregister griech. -dt., alphabet,, zweisp,, mit Belegstellen] [durchschossenes Exemplar] jaus 45: LB Oldenburg; Sign.: Spr X l 478] Btyträge zur Würdigung der bisherigen Grammatiken der lateinischen Sprache von U,H. Lauts. Erster [-Zweyter] Thtil ... Leipzig: im Schwickertschen Verjage 1798. 2 Tie in l Bd. 16,5 cm - Erster Theil Kritik des etymologischen Theils. [Motto]. VIII, 64 S. [S. [2] leer; S, [III],IV-VIII: Vorrede. - S. [lj.2-8: Erster Theil. Klassificirung der Wörter. Vom Particip, Gerundium und Supinum. - S. 8-62: Zweyter Theil. Biegung der Wörter, darin u.a.: S. 9-36: Erster Abschnitt. Bildung der Casus, S. 31-33: Comparation, S. 33-34: Das Pronomen, S. 35-36: Mangelhafte Nennwörter; S. 36-62: Zweiter Abschnitt. The.ile des Zeitwortes S. 38-62: mit Mangelhafte Zeitwörter. - S, 63-64: Sachregister] - Zweyter Theil. Kritik des syntaktischen Theils. [Motto]. 1798. 73,[1] S.
[S. [2] leer; S. [3],4-5: Einleitung. - S. 525: Vom Geschlechts des Namens, - S, 25-28: Vom Hauptworts. - S. 28-35: Vom Nominativ. - S, 35-47: Vom Genitiv. S. 47-48: Vom Dativ. - S. 49-55: Vom Accusatw. - S. 56-73 Vom Ablativ. - [1] S.: Übersicht der Materien] [durchschossenes Exemplar] [aus 45: LB Oldenburg; Sign. Spr. IV 907] Neues durch Theorie und Erfahrung erprobtes Elementarbuch des Lese-Lernens der Deutschen Sprache ausgearbeitet von U.H. Lauts. Hierbey: Tabellen zu einem Buchstaben—, Seiz=. Wo'rter=, und Lese.—Kästchen. Leipzig: im Schwickertschen Verl. 1798. 241 S. [S. [2]: leer; S. [3]: Widmung an Luise M", g. B"; S. [4]: leer. - S. [5],6-18: Vorrede. S. [19]: dt. Alphabet. - S. 20-50: Emsylbige Wörter. - S. 51-57: Kleinere Sätze zur ersten Uebung im Lesen. ~ S. 58-217: Größere Lesestücke·. S. 58-126: A. Reich der Natur, §. 1255, fünf Sachgebiete; S, 126-164: B. Werke der Kunst, g.256-39i, 17 Sachgebiete; S. 164217: C. Gebiet der Moral, §.392-596, 17 Sachgebiete. -S, 218-224: Mehrsylbige Wörter: S. 218-221: Erzählungen zur Bildung und Veredelung des Herzens, fünf Lesestücke; S. 221224: Größere Erzählungen, vier Stücke. S. [225] leer. - S. [226]-[241]: Anhang, Lesestücke, Seiten mit Nro. l - Nro. 16 paginiert. - 2 Tafeln mit Alphabet] [Fotokopie aus 45: LB Oldenburg] 3.1.2. Sonstige Werke Neben Beitragen zum Allgemeinen litterarischen Anzeiger (Hamberger/Meusel X: 181) verfaßte L. einen Amtsspiegel für Prediger sowie ein weiteres (diesmal moralisches) Lesebuch für Kinder (GV 1700-1910 Bd 85: 97). 3.2. Sekundärliteratur 3.2.1, Literatur zum sprachwiss. Werk nicht zu ermitteln 3.2.2. Literatur zur Biographie; Bibliographie DBA 745: 126-131. - GV 1700-1910 Bd 85: 97. - Hamberger/Meusel X; XIV; XXIII. Neuer Nekrolog der Deutschen, Jg. 16. 1838 (1840) [Brekle (2.1.); Höller (3.); Seitz (l,); Weiß (2-2.)]
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LAVEAUX, JEAN CHARLES THIEBAULT DE [La Veaux, Delavaux] 1. Biographie * 17,ll,1749Troyes (Champagne) f 1827 Paris Prof, für frz. Sprache verb., 2 T L. studierte in Clermont (heute: -Ferrand) in der Auvergne. Bereits in jungen Jahren war er in den Orden der Dominikaner eingetreten. Zwischen 1775/76 und 1777 war er vrntl. Lehrer des Franzosischen an der Univ. Basel. Er ging vor 1782 nach Berlin und erteilte dort Franüösischunterricht. Am 29.10.1785 wurde er Lehrer an der Hohen-Carls-Schule in Stuttgart. Auf Vermittlung von Friedrich II, erhielt er eine Stelle als Prof. in Stuttgart. L, wurde am 10.10.1791 entlassen; die politisch motivierten Gründe konnten erst neuerdings geklärt werden (s. Kühn et al. 1989: 5259): er war Anhänger der frz. Revolution, seine politischen Aktivitäten brachten ihn in eine Situation, die ihm nur mehr die Bitte um Demission als Ausweg offenließ. L. geht erst nach Straßburg, dann 1793 nach Paris, wo er am Kriegsministerium eine Anstellung erhält und das Journal de la Montagne, die Zeitung des Pariser Jakobinerklubs, herausgibt. Auf offenbar anonyme Vorwürfe in der Öffentlichkeit reagiert L. mit einer Response de J, Ck. Laveaux a un ecrü anonyme intitule Portrait de Laveaux, in dem er rechtfertigt, warum er erst 1791 nach Frankreich zurückkehrte. Neben Schriften zum Erlernen der frz. Sprache gab L, ab 1783 die regelmäßig erscheinende Zeitschrift Maure de langue heraus, in der er Kritik an den Predigern und Wissenschaftlern Berlins übte, die sich in frz. Sprache äußerten. Das Blatfc ging später in den Cours the&rtqn?. et pratique de langue ei de litterature. fran$oise (s. 2.2.) ein. Ein Beispiel seiner engagierten Tätigkeit als Kritiker findet sich auch in seiner Sammlung Critiques de quelques auteurs franfois qui ecrivent en Allemayne von 1787, in der L. auf über 100 S, die zeitgenöss. Diskussion um die Preisfrage der Berliner Akademie zur Universalität der frz. Sprache wiedergibt und den kritischen Stellungnahmen zu —tRivarols Preisschrift breiten Raum gewährt. Als eigenständiges Werk kann
diese Einzelkritik jedoch nicht gewertet werden, u.a. wegen der zahlr. Einschübe fremder Meinungen. Die Critiques erschienen schon im zweiten Band des Cours iheorique et pratique (1785, s. 2.2.) 2. Werkbeschreibung 2.1. Lemons de langue franfoise ... (1782) Neben anderen Arbeiten, die frz. Stil und Grammatikgebrauch von Zeitgenossen thematisieren (s. dazu auch 1.), konzentriert sich diese frühe Publikation L.s auf das seiner Meinung nach zunehmend korrumpierte Akademie- und Emigranten französisch in Berlin, In fünf separaten Lektionen überprüft L. Predigten, Übersetzungen und andere Arbeiten bekannter Persönlichkeiten. Gestützt auf Vorgaben als gebürtiger Franzose und als „pauvre Maitre de langue" (S. 16; s. auch den Untertitel in 3.1.1.) und auf gram m, Autoritäten des Französischen wie de Marmontel (S. 6), de -»Premontva! (S. 13 u.ö.), Restaut (S. 23 u.ö.), Voltaire (S. 34}T du Marsais (S. 35 u.ö.) und Condillac (S. 42), bespricht L. eingehend und mit Beispielen belegt publizierte Arbeiten von —+Formey (Sekretär der Berliner Akademie, S. {1]-17}, Weguelin (Prof. für Geschichte; S. 17-29) Friedrich Reclam (Prof. am College franc.ais; S. 29-49), Bitaube (Mitglied der Berliner Akademie; S. 49-60) und J.P. Erman (Direktor am College franc.ais; S. 61-74). Im Abschnitt zum Französisch von Formey dominieren Ausführungen zu dessen Qualitäten als Übersetzer (S. 5-17), in denen L. ihm gravierende Verstöße gegen die Ideale der ,.clarte, justesse, precision, correction, decence" nachweisen will und die er mit einer kontrastierten Musterübersetzung (S. 16 f.) abschließt. Während Formey neben Tadel auch überschwengliches Lob für neuere Prägungen erntet (S. 3-5), verstärkt sich die Tendenz zu scharfer und teilw. pedantischer Kritik bei den folgenden Lektionen. Einem hist. Werk Weguelins wird ein „cahos de phrases barbares" (S. 18) in Einzelbeispielen nachgewiesen und zur Illustration der Probleme bei der Pluralbildung von Adjektiven auf -al sogar ein Kornödienausschnitt von Boursault (S. 25-29) bemüht. Neben Einzelwort-Kritiken meist semant. oder idiomat. Ausrichtung finden sich
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in den Beiträgen zu Reclam, Bitaube und Erman zunehmend Anm. zu syntaktischen Phänomenen (Artikelgebrauch, Kongruenz). Die bisweilen deutlich vom Neid des kleinen maitre de langue gekennzeichneten Beiträge erlauben einen - wenn auch kleinen und sprachwissenschaftlich wenig ergiebigen Einblick in die sprach!, Veränderungen, die das FraEizösische als Akademiesprache und Sprache einer Minderheit in einem an sich privilegierten Kontext erfahren hat. Gestützt auf Voltaire, sieht L. sich selbst als Kritiker am „style refugie" (S. 34), von dem er sich anscheinend frei wähnt.
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Trotzdem bespricht er hauptsächlich die Syntax des Französischer) und vergleicht sie mit jenen des Deutschen, Englischen und Italienischen. Der Rest des ersten Bandes besteht aus einer an Condillac orientierten Logik (224 S.) sowie einem Abschnitt Annonces et Critiques (56 S.). Der zweite Teil enthält eine frz. Syntax, De la proposition (256 S.), die identisch ist mit dem ersten Teil der Nouvelle Grammaire Francoise (s, 2.7., Beschreibung dort), sowie einem weiteren Rezensionsteil Annonces et Critiques (132 S-)· Der dritte Band müßte einen Morphologieteil, Des Elemens du Discoitrs, enthalten haben (s. 2.7.).
2.2. Cours thcorique et pratique De Langue 2.3. Diclionnaire Franfois-Altemand & Alleet Litierature (hier nur 1784, 1785) mand-Franfois (hier: 3. Aufl. 1789/90) Dieses Werk, aus der Zeitschrift Maiire de L. besorgte, wie schon die 2., auch die langue hervorgegangen und urspr, als Peri3. erweiterte Aufl. dieses frz.-dt./dt.-frz. Wörodikum vierteljährlich erschienen, ist in der terbuchs (1. Aufl. 1779/80, 2. Aufl. 1784/85), vorliegenden Ausgabe in Buchform gebunden. das auf der Grundlage des Wörterbuchs der Beschafft werden konnten nur zwei Bände, die Academie franchise und des Catkolicons von die ersten acht Hefte enthalten. -+Schrnidlin (1772) von einer „Societe de gens Band I beginnt mit Reflexions generates sur la langue frangotse. L. thematisiert v.a- Ver- de lettres" zusammengestellt worden war. fallserscheinungen des Französischen, die er Der 1. Band (S. [1J-804 zweisp.) umfaßt A-E, zu seiner Zeit wahrzunehmen glaubt, insbe- der 2. (S. [805]-1656 zweisp.) F-Z des frz.-dt, sondere beim style refugie. Als Indizien für Teils. Die Einträge haben folgenden Aufbau: die decadence benennt L. u.a. typische, durch frz. Lemma (mit gramm. Charakteristika), die Emigration entstandene Inseleffekte. Im dt. Entsprechungen, Beispielsätze, KollokaGrunde kritisiert er daher weniger einen Kor- tionen, enzyklopädische Informationen und Redewendungen; berücksichtigt sind auch Eiruptionsprozeß als die Tendenz zur Bewahgennamen. rung älterer Sprachstufen. Die Konservierung der von ihm so bezeichneten mauvais lan- Der 3. Band (S. [1]-1202 zweisp.) beginnt gage, dem Französisch der Emigranten, werde mit einem kgl.-preuß. Privileg (15.4.1779) für hauptsächlich durch die Literatur begünstigt. den Berliner Buchhändler Arnold Wever und Deshalb ist der Kritik der in Deutschland pu- einer Vorrede des Herausgebers, Beschrieblizierten französischsprachigen Literatur al- ben werden die Verbesserungen gegenüber ler Art in dieser Zeitschrift breiter Raum ge- den vorhergehenden Auflagen (Fehlerkorrekturen, neue Wörter und Redensarten, Bewidmet (vgl. dazu auch 2.1.). Um das Emigrantenfranzösisch zu verbessern, zeichnungen für neue Erfindungen, Beseitiempfiehlt L. die Gründung einer separaten frz. gung von Redundanten durch Verweise, um Sektion an der Berliner Akademie. Ihre Funk- den Umfang des Werkes nicht zu erhöhen tion wäre etwa die Erstellung eines frz.-dt. u.a.). Die Einträge enthalten folgende Inforund dt.-frz. Lexikons oder die Herausgabe ei- mationen: dt. Lemma (mit gramm, Charakner Literaturzeitung, In einem eigenen Kap. teristika), frz. Entsprechungen, dt. und frz. Beispielsätze, Redensarten und -Wendungen, (1784: 60-8 ; erste Paginierung) erörtert L, ggfs. enzyklopädische Informationen. Unter „le genie particulier de ia langue francoise", den Lemmata finden sich zahlreiche Kompowobei er im ersten Satz explizit darauf hinsita, Ableitungen und Fach ausdrücke. weist, daß er nicht die Frage der natürlichen Wortfolge (construction naturelle) behandele. 2.4. Les vrais prmcipes de la langue frangoise Die Begriffe „genie de la langue" und „ordre (1785) naturel" waren damals anscheinend synonym. Entsprechend dem Vermerk auf dem Titel-
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blatt handelt es sich bei dieser frz. Lehrund Lerngrammatik um ein Gemeinschaftswerk frz. und dt, Autoren, Das Werk beginnt mit dem Abdruck des kaiserl. Privilegs (Joseph II., 2 S.) und einer Vorrede (2 S.), in der als Vorzug dieser Grammatik das weitestgehende Absehen von „Kunstwörtern" zugunsten von Anfängern genannt wird. Die Autoren wollten ausdrücklich keine „allge-meine philosophische Grammatik", sondern eine ausführl.frz. Grammatik liefern. Die Zweiteilung des Stoffes ist traditionell: 1. Aussprachelehre und Flexionsmorphologie (mit jeweils zahl r. Bsp, und umfänglichen Wortlisten und einem sachlich geordneten frz.-dt. Wörterbuch); 2. „Von der Schreibart' 1 (Syntax). Hier unterscheiden die Verfasser in zwei kurzen Kap. deutlich zwischen der „Anordnung der Haupttheile" (Subjekt, Verb und Attribut) und der „Nebentheüe" (Modifikationen der Hauptteile); Beispieltexte, eine Liste von Germanismen und Titulaturen beschließen das Werk, 2.5. Methodischer Unterricht (1787/88); Lefons meihodiques (1787) Da die bibliogr. Quellenlage unsicher und das Werk nur mehr tcilw. im Leihverkehr beschaffbar ist, kann es sich im folgenden nur um den Versuch einer Rekonstruktion handeln, der sich auf L.s eigene Angaben in den Vorreden der vorliegenden Tie stützt. Danach besteht der Methodische Unterricht aus zwei Elemeniarbüchern mit jeweils vier Teilen. Tl l des ersten Elementarbuchs beinhaltet frz. Dialoge und Szenen aus Komödien, Tl 2 offensichtlich deren dt, Übersetzung; TI 3 (vorliegend) stellt ein Vokabular zu diesen dar, Tl 4 (vorliegend) enthält eine Abhandlung über die franzosische Aussprache. Tl l des zweiten Elementarbuchs bringt eine frz. Komödie, Erzählungen etc., Tl 2 (vorliegend) die dt. Übersetzungen, T! 3 soll laut Vorrede zum zweiten Tl ein „analytisches Wörterbuch der gewöhnlichsten Wörter" (S. [5]), Tl 4 eine „kleine Abhandlung über die verschiedenen Theile der Rede" (S. [6]) enthalten. Die vorliegenden Tie sind in Stuttgart 1787 und 1788 publiziert; laut Schröder: Annales IV: 202 erschien in den Jahren 1787-90 in Berlin bei Köchly „ein vierbändiges Unterrichtswerk" mit dem gleichen Titel, vermutl. handelt es sich um eine Parallelausgabe oder
um eine Ausgabe mit sehr ähnlicher Struktur. Von den Lemons meihodiques konnten nur die ersten Tie des ersten und zweiten livre elementaire beschafft werden; aus diesen und inbesondere den Vorreden ist zu entnehmen, daß es im Aufbau und im Inhalt identisch mit dem Methodischen Unterricht ist. Aufgrund dieser Sachlage liegen zwei Vermutungen nahe: 1. die Lecons methodiques und der Methodische Unterricht sind Paralielausgaben, die nur im Titel differieren; 2, es handelt sich nur um ein einziges Werk, wobei die Lecons meihodiques als die ersten Tie des ersten und zweiten Eleme.ntarbuchs figurieren und die Tie 2 bis 4 jeweils mit dem dt. Titel Methodischer Unterricht erschienen sind; interne Gründe, wie die strukturelle und inhaltliche Identität, sprechen für die zweite Hypothese: in den Beschreibungssprachen Deutsch und Französisch differieren könnten nur die vierten Tie der Elementarbände, die Darstellungen der Aussprache bzw. der Partes orationis enthalten, sowie die Vorreden. In der frz. Vorrede zum ersten Tl des ersten Elementarbuchs der Lemons methodiques expliziert L. seine Vorstellungen zum Fremdsprachenunterricht: er differenziert zwischen dem Unterricht toter und lebender Sprachen, die methodisch geschieden werden müßten: Für die letzteren propagiert er die analytisch induktive Methode, da sein Ziel das Sprechen, die aktive Beherrschung des Französischen sei. Für eine ausführl. Diskussion seiner methodischen Vorstellungen und deren hist. Einordnung und Bewertung s. Streuber (1914), Seinen methodisch-didaktischen Vorgaben versucht L. auch in der Aussprachlehre gerecht zu werden: Seine Beschreibung der (einfachen und kombinatorischen) Laute strebt ein Höchstmaß an Präzision und Detaillierung an. Dargestellt werden nicht nur die Lautwerte, sondern auch die Artikulation, morphophonematische Phänomene etc. 2.6. Französische Sprachlehre für die Deutschen nach Wailly (1790) Das Werk ist an der L B Detmold vorhanden, wird jedoch nicht verliehen. Es konnte nur eine Teilkopie beschafft werden. Danach ist das Werk die nach Jak. Pontet (Nouvelie et parfaite grammaire, 1769) zweite Übersetzung ins Deutsche von Noel-Francois de Waillys Grammaire frangoise (1754 Ü.Ö.),
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die Angabe „zweite Auflage" ist darauf zu beziehen. Es handelt sich vermutl. um eine selbständige Leistung, ohne Bezug auf Föntet, dessen Privileg von 1765 jedoch - vielleicht aus urheberrechtlichen Gründen - mitabgedruckt ist. Aufschluß über diese Frage bringt aber nur ein Vergleich beider Übersetzungen. Die von Stengel (1889; 111) und Schröder: Annaks IV (1985: 233) gemachte Vermutung, L.s Novvtlle Grammaire (1792, s. 2.7.) sei eine weitere Aufl. dieser Französischen Sprachlehre, ist falsch (s, auch Titelaufnahincn in 3.1.1.). Ob die bei Stengel und Schröder genannten Aufl. (Berlin 1796, 1799 (bei A, Wever) und 1807 (bei Sander)) auf dieses Werk oder die Nouvelle Grammaire zu beziehen sind, konnte nicht geklärt werden. Unklar ist auch die Verfasser- bzw. Ubersetzerfrage: das Titelblatt nennt die Verfasser des Dictionnatre a i'usage . , . ( s . 2,3.), La V. habe es nur redigiert. 2.7, Nouvelle Grammaire Franyoise (1792) Wie aus dem Titelblatt zu ersehen ist, stellt diese Grammatik einen Auszug aus L,s COUTS theoriqiie & pratique de Langve & de L'itteraiure franfaise (s. 2.2.) dar. Das Werk selbst (S. 5-548) besteht aus zwei Teilen: l, „De la proposition" und 2. „Des eleniens du discours". In seiner Grammatik, die L. insbesondere zum Gebrauch für Deutsche vorgesehen hat, richtet er sich v.a. im syntaktischen l, Tl nach der logizistischen Tradition der Grammaire generale et raisonnee ( ] 1660) und der Art de penser ( ! 1662) von Port-Royal (letztere zitiert er S, 54). Die Syntax, die man eigentlich als Satzsernanttk bezeichnen müßte, umfaßt acht Kap., in denen folgende Themen abgehandelt werden: der Satz und seine Tie, verschiedene Satzarten (affirmativer, negativer, komplexer und elliptischer Satz), gramm. vs, semant. Analyse des Satzes, semant. Strukturen des Satzes, die Periode, verschiedene Satzarten hinsichtlich ihrer kommunikativen Funktion (Aussage, Frage, Befehl, Ausruf, Konditionalsatz) und Regeln für die Analyse von Sätzen als Bestandteile eines Textes. Es fotgen 12 Übungen zur Satzanalyse. Der 2. T! bringt in sieben Kap. die morph. Regularitäten und Irregularitäten der frz. Wortklassen, die in zahlreichen Regeln zusammengefaßt dargestellt werden.
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2.8. Dictionnaire de i'Academie franyaisc (1802) [in Deutschland nicht zu ermitteln] 2.9. Dictionnuire raisonne des difficultes ... (1818, hier 2 1822) Im Vorwort zur 2. Aufl. (S. I-II) wehrt L. Vorwürfe von Kritikern der 1. A uff, (1818) ab: es sei unmöglich, in einem Werke alle gramm. Schwierigkeiten der frz. Sprache zu behandeln, weil diese bei jedem Individuum, je nach seiner Sprachkompetenz, in jeweils verschiedener Art auftreten können. L. habe sich jedoch bemüht, die Anzahl der Problemfääle und deren Lösungen in der 2. Aufl. wesentlich zu vergrößern. Eine weitere Kritik richtete sich gegen die zu schwache Berücksichtigung literar, Probleme in der 1. Aufl.; L. wehrt dies ab: er habe nur „!es difficultes litteraires relatives ä ta langue" darstellen wollen. Im übrigen habe er in der 2. Aufl. gleichwohl Probleme der Regelhaftigkeit verschiedener literar. Genres bes. berücksichtigt. Als wesentliche Verbesserung hinsichtlich der leichteren Benutzbarkeit fügte L. der 2. Aufl. eine detaillierte „Table analytique des matieres" an. Im Vorwort der 1. Aufl. (1818) (S. [IIIJ-XI1) diskutiert L. ausführlich und fundiert Probleme der Sprachrichtigkeit im Zusammenhang mit Sprachwandel und den Normierungsbestrebungen der Academic franchise. An dieser Einrichtung läßt er kaum ein gutes Haar: Das Wörterbuch habe immer den Entwicklungen der Sprachnorm hinterher gehinkt, die Bearbeiter des Wörterbuchs seien nicht immer die besten Köpfe gewesen, und v.a. habe es die Academic nie vermocht, eine gute Grammatik des Französischen zuwege zu bringen. Weiter beklagt L. die Uneinigkeit, die unter Schriftstellern und Grammatikern geherrscht habe: ,,Vaugclas, Bouhours, Menage, les ecnvains de Port-Royal, furent divises; Furetiere s'eleva contre I'Academie fran^aise; de nos jours, Desfontaines, Freron et Geoifroi; contre les meilleurs ecnvains de notre siecle; La Harpe contre Voltaire, son maütre; et Domergue contre plusieurs de ses eontemporains" (S. IV). Besonders schädlich für den Fortschritt der Sprachwissenschaft hält L, die divergierenden gramm. Terminologien im 18. Jh.; er nennt Dumarsais, Duclos, Condillac und Beauzee und kritisiert gleichzeitig die Synony-
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mensammlungen von Girard, Roubaud und anderer wegen ihrer unrichtigen Erklärungen. Als Hauptquellen für seine Bsp. und Entscheidungen über gramm. Richtigkeit und stilistische Angemessenheit nennt L, Voltaire, Marniontel, Jan court, La Harpe und v. a. Condillac. Schließlich betont L., daß es sich bei seinem Werk nicht um ein Wörterbuch des Französischen, sondern um ein alphabet. Verzeichnis der Schwierigkeiten dieser Sprache handle; konsequenterweise gibt er dann auch im Normalfall keine sernant. Erklärungen der einzelnen Wörter. Dagegen findet man detaillierte Angaben in Fällen problematischer Aussprache, der gramm, Konstruktion und der Serialisierung z.B. von attributiven Adjektiven. Das Werk besteht aus zwei Bänden: 1. AH (S, [1]-614), 2. I-Z (S. [l]-632, jeweils zweisp.); die „Table analytique" (S, [633]739) schließt den 2. Band ab. Die einzelnen Einträge umfassen neben objektsprachlichem auch gramm .-terminologisches Wortmateria} und enthalten jeweils detaillierte Angaben zur Aussprache, Flexion, Konstruktion und Serialisierung {mit Bsp.). Ausführlich dargestellt wird auch die jeweilige Problemgeschichtc unter Bezugnahme auf relevante Autoren. Insgesamt darf L.s Werk als gramm.-stilistische Enzyklopädie des Französischen betrachtet werden. 2.10.
Nouveau diclionnaire de In langue franfaise (1820)
Nachdem L, den lexikologischen Umfang an Information, die in seinem Wörterbuch zu finden ist, in etwa schon im Titel des Werkes angegeben hat (s. 3.1.1.), bringt er in seiner Vorrede (S. [I]-VIH) detaillierte Argumente für die Ncustrukturierung seines großen lexikogr. Unternehmens (vgl, seine 1802 erschienene, um 20 000 Artikel erweiterte Ausgabe des „ Diction naire de l'Academie", die als Vorarbeit zu diesem Wörterbuch zu werten ist). Einleitend stellt L. fest, daß ein Wörterbuch einer lebenden Sprache folgenden Bedingungen genügen müsse: 1. eine vollständige Sammlung der allgemein gebräuchlichen Wörter; 2. die Bedeutungsangaben der Wörter sowohl der gesprochenen wie auch der geschriebenen Sprache; 3. die vielfältigen Bedeutungsvarianten der Wörter,
seien sie durch Analogien, durch metaphorische Erweiterungen oder durch bestimmte kontextuelle bzw. kombinatorische Umstände bedingt. Sehr ausführlich kritisiert L. das Worterb u chunternehmen der Academie. Dabei geht er detailliert auf Entstehungs- und Entwir.klungsumstände ein, er schildert Intrigen gegen Corneille und Racine und argumentiert ausführt, gegen die insgesamt inadäquate Wörterbucharbeit der Academie. L. plädiert überzeugend dafür, daß ein iiationalsprachl. Wörterbuch nicht so sehr den Sprachgebrauch des Hofes wiederspiegeln solle, sondern v.a. auch soziolektale und fachsprachl, Teilwortschätze und Terminologien enthalten müsse. Der schriftsprachl. Kern des Wortschatzes solle dem Sprachgebrauch guter Autoren entnommen werden. Diesbezüglich widmet L. bei seiner eigenen \Vorterbucharbeit seine besondere Aufmerksamkeit den Autoren der Aufklärung, ohne dabei Autoren des 17. Jhs. wie Moliere, Arnauld und Nicole und die großen Moralisten zu vernachlässigen. Hinsichtlich der unterschiedlichen Aufgabenstellung eines Wörterbuchs und einer Enzyklopädie gibt L. präzise Kriterien an: ersteres solle grundsätzlich alle fach- und wissenschaftssprachlichen Termini mit dem Nichtfachmann verständlichen Bedeutungscharakteristerungen enthalten; letztere solle dagegen technisch-prozedurale bzw. theoretischbegriffliche Definitionen der Fach- und Wissenschaftstermini bringen. L. erkennt auch ganz klar die weitreichenden Implikationen, die fremdes und einheimisches Wortmaterial hinsichtlich seiner jeweils unterschiedlichen etymologischen und kompositionellen Analyse für den nicht-gelehrten Wörterbuchbenutzer mit sich bringen. Selbstbewußt sieht L., gemessen an den von ihm ausführlich begründeten Kriterien, sein Wörterbuch gegenüber der Akademie, aber auch gegenüber allen anderen existierenden frz. Wörterbüchern als überlegen an. Abschließend vermerkt L., daß er sich in seinem Werk der Orthographie Voltaires (vor allem 01—*ai) angeschlossen habe. Der Vorrede folgt ein Verzeichnis der innerhalb der einzelnen Wörterbuchartikel verwendeten Abkürzungen; separat aufgeführt sind Abkürzungen der Namen der zitierten Autoren.
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Das Werk besteht aus zwei Bänden: 1. A-K (1093 S. dreisp.), 2, L-Z (1063 S. dreisp.). Eine überschlägige Schätzung ergibt, daß die verzeichneten Fach- und Wissenschaftstermini die allgemeinsprachl. bei weitem überwiegen. Die Informationsstruktur der einzelnen Artikel ist folgende: Lemma (Versalien mit Akzenten), gramm. Charakterisierungen, ggfs. etym. Angaben, seinant. Explikationen, Verwendungsbeispiele, ggf. weitere Beispiele aus verschiedenen Sprachgebrauchsbereichen, z.T. als Zitat aus einem Autor nachgewiesen, ggfs. spezielle Verwendungen als Fachtermini (hier wird das Lemma in Kapitälchen wiederholt), ggfs. Angabe von Synonymen, Angabe zu syntaktischen Strukturen, in denen das betr. Wort vorkommen kann, an alogische oder metaphorische Verwendungen, Das Lemma rein fremdsprach l. Ausdrücke erscheint in kursiven Versalien: dies gilt jedoch nicht für aus fremden Sprachen übernommene Eigennamen und Fachterinini.
lich wären. L. kehrt das Verhältnis um: partielle Synonyme sind Lexeme, die zwar nach Form und Semantik unterschiedlich seien, in bestimmten Verwendungskontexten und Spezialbedeutungen aber semantisch konvergieren können; existent sind also nicht Synonyme, sondern eher Ahnlkhkeits- oder Synonymiebeziehungcn zwischen Wörtern („rapports de ressemblance", „rapports synonymiques"). Das ist der Grund, warum L. sein Lexikon nicht „Dictionnaire des synonymes franchises", sondern Dictionnaire synonymique genannt hat. Das Wörterbuch besteht- aus zwei Bänden mit ca. 700 Seiten (zweisp. bedruckt). Bei der Beschreibung der (partiellen) Synonyme legt L, besonderen Wert darauf, daß die BedeutungsdifTerenzen klar werden. Das ist eine Konsequenz seiner Definition, die ja das Moment der semant. Differenz in den Vordergrund stellt.
2.11. Nouveau dictionnatre poriaWolke [Hrsg.]: Zweihundert und zehn Lieder fröiicher Geselsckaß ... Dessau 1782. [XXIV],262 S. 2. K. W. —»Ramler: Cephalus und Prokris. Ein Melodrama. Berlin 1778. 29 S. an das Werk angebunden ist M. d'Arnaud: Fayel, Trage die. Yverdou 1770. 149 S. Cours thcorigue et pratigue De Langue et de Litteraiitre frangotse. Ouvrage entrepns par ordre du Roi Par J.C. De La Veaux, Profes·· seur Royal ä Berlin. A Berlin: Chez Arnold Wever, Libraire 1784 -1786. 3 Bde - Tome I. 1784. [8],96,224,56,[2] S.
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[Titelblatt teilw. in Majuskeln] [vor Haupttitelblatt zweites Titelblatt eingebunden ohne Tome /, dafür: Premier Cakier. Janvier 1784'·, die restlichen 3 Hefttiteiblätter fehlen in dem Ex.] [S. [2] leer; S. [3]-[4]: Widmung: Au Roi; S, [5]: Avis au Relieur. Nachricht an den Buchbinder; S, [6] leer; S. [7]-[8]: Table. S. [1]: Zwischentitel: Cours ... frangoise; S. [2] leer; S. [3],4-8: Avant-Propos. - S, [10]: Kopftitel: Cours ... /ronfoise. Reflexions generates sur la langue franc.oise: S. [10],11-47: Chapitre L Des causes de la decadence de la langue franfoise en France & en Allemagne; S. 48-59: II. Des moyens de, remedier a la decadence de la langue francoise; S, 60-84: III. Observations sur h aenie particulier de la langue francoise; S. 85-96: IV. Plan de cet Ouvraae. - S. [1]: Zwischentitel: Premiere pariie. De l'art de penser; S. [2] leer; S. [3]: Kopf t itei: Cours ... franfoise. Premiere ... penser; S. [3],4-18: Chapiire I. Comment les ide.es se formcnt dans noire esprit; S, 1928: II. Des prinnpales operations de Tarne; S, 29-48: III. De la maniere de diriger les operations de, l'enlendemtnt; S. 49-64: IV. De la manicre de diriger les operations de la volonte; S. 65-80: V. De {'invention; S. 81224: Exercices sur l'ari de penser, Premier [-sf.ptieme] exercice, - S. [l]: Zwischentitel: Annonces et critiques; S. [2] leer; S. [3],416: Rez. von —+ Hertzberg: Sur la forme des Gouvernemens & quelle en est la meilkure? (1784); S. 17-32: Rez, von Prevost: Dt i'economic des anciens Gouvernemens, compares a celle des Gouverneme.ns modernes; S. 33-36: ... Pastor Chifflard (Stettin): Dictionnaire catecheiiqut a l'usar/e de. la jeunesse; S. 37-56: ...Wieland: Oberen, poeme en quatorze chants ... Traduction libre en ver.i. - S. 56: Errata; [l] S. leer; [1] S,: Avertissement: Erscheinungsweise; Preis und Subskriptionsmöglichkeit dieser Hefte; Verlagsprospekt] Tome H. 1785, 256,132,[6] S. [Titelblatt teilw. in Majuskeln] [Vor Haupttitelblatt wie in Bd I zweites Titelblatt: Cinquieme Cahier. Janvier 1785; auf der Rückseite wieder /lueriisseraeiii; weitere Hefttitelblätter fehlen] [S. [2] ieer. - S. [3]: Zwischentitel: Seconde
pariie. De, la proposition; S. [4] leer; S, [5]: Kopftitel: Cours ... francotse. Seconde ... proposition; S. [5],6-7: Chapitre L Qv'cst-ce quc la proposition; S. 8-24: II. Des parties de la proposition; S. 25-42: III. Des differentes especes de propositions; S. 43-48: IV. Des differentes manieres de constdercr les propositions; S- 49-58: V. Des rapports des mots dans le.s propositions; S. 59-64: VI. De la Periode,; S. 65-69: VII. De la nature & du caractere des Propositions; S. 69-72: VIII. De {'analyse des propositions dans le discours. - S. 73-256: Exercices sur la proposition. Premier [-douzieme] exercice. - S, [1],2-132: Annonces et critiques: S. [l],2-3: Rez. von Isaac de Beausorb re: Histom de la reformation ..., depuis 1537 juqu'en 1530; S, 4-45: Rez. von Dissertations sur l'universalite de la langue franfoise, qui ont partage le pnx adjuge par {'Academic royale des sciences & belles-lettres de Berlin, ... 1784; S. 4648: ... Le Comte de Rivarol: Essai sur la grande revolution qui va s'operer dans la langue franfoise; S, 49-50: ... Trial: Le retour desire, fete en deux actes melee d'anettes; S. 51-96: ... Lettre de M. le Chevalier de Sauseuil, auteur de {'Anatomie de Sa langue franc.otse, a M. le Baron de B, ... ... a l'occasion du discours de. M. de Fiivarol, sur l'universalite de la langue fran$oi$e; S. 97-103: ... Essais sur quelqves su}ets interessans, pour l'komme d'Etat & de Lettres; S. 104-121 [=132]: ... Ancülon, Pastor in Berlin: Discours sur la question proposee par la Classe de Philosophie speculative de l'Academie de Berlin, ... 1785. - S. [l]-[2]: Table; S, [3]: Avis AU relieur. Nachricht an den Buchbinder; S, [4] leer; S. [5]-[6]: Ankündigung] [als gebundene Fotokopie aus 355: ÜB Regensburg; Sign.: - Tome III. 1786 [vorli. in 27: ÜB Jena, nicht verleihbar] - spätere Aufl. 3 Bde. Berlin: Wever 1797 [in Deutschland nicht zu ermitteln] -- Auszug u.d.T. Critique de qvelgites auteurs franfois qui ecrivent en Allemagne, par M. Delaveaux ... Otivrage extraii du Cours theorique et pratique de langue et de litterature franyoise,
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par le meme auteur. Berlin: A. Wever 1787. Den Dtctionnaire franfois-allemand et allemand-francois a l'usage des deux nations ... par une societe de gens de lettres ... 2 tomes Berlin: Arnold Wever 1779-80 verbesserte und vermehrte L. in der - 2. Aufl.: Dictionnairt frangois-allemand \ ^
Bei L.s breitgestreuten wissenschaftlichen Interessen nimmt es nicht wunder, daß sein sprachwiss. relevantes Oevre zumindest vom Umfang her nicht unbedeutend ist. Die Beschäftigung mit der Sprache (und auch mit linguistischen Arbeiten) ist für einen Dichter nicht ungewöhnlich, doch L.s Engagement verrät z.T. deutlich eigenständige wissenschaftliche Intentionen, die die praktischen Intentionen eines Schriftstellers, wenn auch aus ihnen erwachsen, übersteigen. Engere Berührungen mit linguistischen Werken bedarn L. zuerst als Mitarbeiter u.a. an der Berlinischen Priviltgirten Zeitung, für die er Rezensionen verfaßte; so rezensierte er
1748 —"Gottscheds Sprechkunst, 1751 das etymologische Wörterbuch von Menage und das religions- und schifthistorische Werk von Warburton (die Rezensionen L,s sind in 3.1.1. detailliert verzeichnet). Sind diese Besprechungen als Brotarbeiten zu verstehen, so sind die nächsten sprachwiss. relevanten Werke Teil eines groß angelegten Konzepts, das L. über viele Jahre intensiv, wenn auch letztendlich erfolglos betrieb: der Plan eines dt. Wörterbuchs. 1759 gab L. zusammen mit K,W. —tRamler die Sinngedichte Friedrichs von Logau heraus: die Textredaktion übernahm Ramler, während L. ein Wörterbuch sowie einen Vorbertcht von der Sprache des Logau beisteuerte (vgl. Heuschkel 1901). 1771 publizierte L. die Gedichte des Andreas Scultetus und versah sie mit philologischen Anmerkungen in Form von Fußnoten. Diese beiden Editionen sind die einzigen, zu L,s Lebenszeit publizierten Zeugnisse seiner lexikalischen Forschungen. Alles übrige wurde, soweit es erhalten blieb (zur Nachlaßsituation vgl. Hübner 1940: 237if.), nach seinem Tode veröffentlicht: von —»Fülleborn im 3, Bd von Karl Lessings Biographie über seinen Bruder (1790); am vollständigsten finden sich seine diesbezüglichen Arbeiten im 16. Bd der Lachmann-Munckerschen Lessingausgabe (1902). Neben den schon von Fülleborn herausgegebenen und von ihm betitelten Vorarbeiten für etn deutsches Wörterbuch (Lachmann-Muncker XVI: 3-95) sind in diesem Kontext relevant: eine von L. erstellte Abschrift des Renner und eines Meistergesangs, beide mit sprachlichen Anmerkungen sowie der Entwurf Zur Geschichte der deutschen Sprache und Literatur (genaue bibliographische Angaben in 3.1.1.). Die Vorarbeiten bestehen zum Großteil aus Anmerkungen zum Wörterbuch Ch.E, —*Steinbachs und Beyirägen zu einem Deutschen Glossarium, Alles in aHern ein relativ umfangreiches Material, das die Ernsthaftigkeit von L.s Absicht, ein dt. Wörterbuch zu erstellen, bezeugt. Mit dem Gedanken der Realisierung dieses Vorhabens trug sich L. etwa von 1758 bis 1774, gab dann den Plan jedoch auf, als der erste Band von —»-Adelungs grammatisch-kritischen Wörterbuch erschien (dazu ausführlicher bei Hübner 1940).
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L.s lexikalische Bemühungen müssen m einem größeren Kontext angesiedelt werden. Die dt. Literatursprache sollte auf eine möglichst breite Basis gestellt werden, indem man die Literatursprache vergangener Epochen heranzog. In diesem Paradigma stehen die zahlreichen von —»Bodmer besorgten Editionen älterer Literatur und L.s Ausgaben der Gedichte Logans und Scultetus', Deutlich verrät L. seine Intentionen im Vorberir.ki von der Sprache des Logau: ,,Die Vorthejlej welche diese Männer [die schlesischen Barockdichter] an eigenen Wörtern, Verbindungsarten und Wendungen [,..] haben, verdienen wo nicht für allgemeine Vortheile der Sprache angenommen, doch wenigstens gekannt und geprüft zu werden" (Lachmann-Muncker VII: 354), Hübner (1940) weist darauf hin, daß L.s Wörterbuchplan und -arbeit dieses Paradigma durch Konzentration auf die Aspekte Etymologie und Synonymik jedoch übersteigt. Seine Vorliebe fürs Etymologisieren lokalisiert ihn in der Tradition eines —* Wächter, dessen Glossarium er gut gekannt hat, L. hat sogar eine - heute verlorene - Abhandlung Über die Ähnlichkeit der griechischen und deutschen Sprache begonnen (vgl. Hübner 1940: 241 f.). Die Ausrichtung auf die Synonymik, die der ,,dialektische[n] Schärfe seines Denkens" (Hübner 1940: 242) entgegenkam, ist ein Lieblingskind der Aufklärung, Beide Momente trugen nicht gerade zur Homogenität von L.s Konzeption bei, und so macht Hübner (1940) recht eigentlich diese interne Unsystematik für das Scheitern verantwortlich; das Erscheinen des Adelungschen Wörterbuchs war nur der äußere Anlaß, nicht aber die prima causa. Im Kontext von L.s linguistisch relevanten Arbeiten muß noch seine Ausgabe der Werke Kari Wilhelm —+ Jerusalems erwähnt werden, zu denen L. Zusätze verfaßte. Darin stellt L. im Zusammenhang mit Jerusalems Sprachursprungsabhandlung die Möglichkeit des göttlichen Sprachunterrichts zur Diskussion, ohne die These aber ausführlich zu begründen. Unberücksichtigt bleiben hier L.s dichtungsund stiltheoretischen Artsichten, wie sie in der Jiamburgischen Dramaturgie und anderswo zum Ausdruck kommen. Für sie wird nur auf Droese (1968: 80-116) verwiesen.
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3. Bibliographie 3.1. Werke des Autors 3.1,1, Sprachwiss. Werke benutzte Textausgabe: Gotthoid Ephraim Leasings sämtliche Schnften. Herausgegeben von Karl Lachmann, Dritte, aufs neue durchgesehene und vermehrte Auflage, besorgt durch Franz Muncker. Bd 1-23 Stuttgart; Leipzig; Berlin, Leipzig 1886-1924 - (Unveränderter photomechanischer Nachdruck}. (Berlin [West]: de Gruyter 1968) - Sämtliche Werke, ergänzt durch ein Vorwort und eine Gesamtmhalisüberstchi. Unveränderter photomechantscher Abdruck der von Karl Lachmann und From Muncker 1886 bis 19S4 herausgegebenen Ausgabe. Berlin [West], New York: de Gruyter 1979 [zitiert: LM] 1. Germanistische Arbeiten Friedrichs von Logau Sinngedichte. Zwölf Bücher, Mit Anmerkungen über die Sprache des Dichters herausgegeben von C.[arl] W.[ilhelm] —* Ramler und G.E, Lessing ... Leipzig: In der Weidmännischen Buchhandlung 1759. XIV,414,[24],104 S. l Titelkupfer in kl. 8° [XIV S. Titel und Vorrede mit Kurzbiographie Logaus, vort L, - 414 S, Sinngedichte. - [24] S. Register. - 104 S. Wörterbuch, von L.] - neue Ausgabe Friedrichs von Logau Sinngedichte. Aufs neue überarbeitet, mit drey Büchern vermehrt, und mit Anmerkungen begleitet von Karl Wilhelm Ramler. Th. 1.2. Leipzig: Weidmann 1791 XIV.336 S.; S. 337-738 in 8" [ohne L.s Wörterbuch, dafür mit Anmerkungen unter dem Text von Ramler] - Nachdruck der 1. Ausgabe LM VII (1891): [125]-[127],128-4 [S. [125]: Zwischentitel; S. [126]: Vorbemerkung der Herausgeber Lachmann/Muncker. - S. [127],128-131: Vorrede, unterzeichnet: Berlin ... 1759. Die Herausgeber, - S. 132-332: Sinngedichte. - S, 333-351: Zugabe. - S, 352-359: Wörterbuch. Vorberichi von der Sprache Logaus\ S, 359-411: Text Wörterbuch, A-Z] siehe dazu
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Briefe, die neueste Literatur beireffend - Zweyter Tfieil, Sechs und dreißigster Brief. 26. April 1759: Ankündigung der Ausgabe von Logaus Sinngedichten LM VIII (1892): 77-79 Drey und vierzigster Brief, 29. Juni 1759: Anpreisung der neuen, soeben erschienenen Ausgabe mit Auszügen aus Logaus Gedichten LM VIII (1892): 111-117 Vier und vierzigster Brief. 29. Juni 1759: Von der Sprache des Logau, Probe aus den Anmerkungen der Herausgeber der neuen Ausgabe dazu LM V I I I (1892): 118-121 Scultetus, Andreas. [Gedichte], Aufgefunden •und eingeleitet von Gotthold Ephraim Lessing, in: Auserlesene Stücke der besten Deutschen Dichter von Martin Opitz bis auf gegenwärtige Zeiten. Mit historischen Nachrichten und kritischen Anmerkungen versehen von [Just] Friedrich Wilhelm Zachariae. Bd 2 (Braunschweig 1771): 325-424 separat paginierter Abzug Scultetus, Andreas, Gedichte, Aufgefunden von Gotthold Ephraim Lessing, Braunschweig: In der Buchhandlung des Fiirstl. Waisenhauses 1771. 100 S. in kl. 8° [zu den von L. gefundenen Gedichten des Scultctus erschienen drei Nachträge von Jachmann, Johann Gottlieb: Nachlese ... Breslan: W.G. Korn 1774. [6],54 S. in 16° Scholtz, Hieronymus: Zweite Nachlese ... Breslau: W.G. Korn 1783, 43 S. in 8° H [offmann] v [on] F[allersleben, August Heinrich]: Findlinge. Dritte Gabe. [T.] Sl. Andreas Scultetus, in: Weimarisches Jahrhuck für deutsche Sprache, Litteratur und Kunst. Bd 3. Hannover, Weimar, Amsterdam 1855: 224-227] Nachdruck des Separatdrucks Gedickte von Andreas Scultetus: aufgefunden von ... LM XI (1895): [163]-[165], 166-208 [S. [163}: Zwischentitel; S. [164]: Vorbemerkung der Herausgeber Lachmann/ Muncker. - S. [165],166-173: Aus zwey Briefen an den Herrn Prof. Zachariä. (von Hamburg, 1769), unterzeichnet: Lea-
sing. - S, 173-208: Gedichte von Scultetus mit Anmerkungen L.s als Fußnoten] Entwürfe und unvollendete Schriften aus L.s Nachlaß, teilweise verschollen Vorarbeiten für ein deutsches Wörterbuch: Gotthold Ephraim Lessings Leben, nebst seinem noch übrigen liiterarischen Nachlasse. Herausgegeben von K[arl] G[otthelf] Lessing. Berlin: In der Vossischen Buchhandlung 17931795, 3 Teile - Dritter Theii. [Bandtitel]; G.E. Lessings Nachlaß zur Deutschen Sprache, alten Literatur, Gelehrten= und Kunst—Geschichie; geordnet von Georg Gustav [—*]Fülleborn, 1795. XXVIII, 404 S. [S.[2] leer; S. [3] Bandtitel; S, [4] leer; S, [V],V1-XXVI: Vorrede von Fülleborn; S. [XXVHJ-XXVHI: Jnha.lt. - S. [1]: Zwischentitel: /. Lessings Nachlaß zur Geschichte, Literatur und Kritik der deutschen Sprache; S. [2] leer: S. [3],4-33: /. Ueber das Heldenbuch [Ausgabe 1560], Angefangen den 23sten Februar 175$; S- 34-37: Nachschrift des Hrsg.; S. 38-75: Auszüge aus dem Heldenbuch, vom Hrsg. - S, [76] ,77134: //. Zur Geschichte der deutschen Sprache und Literatur, von den Minnesängern bis auf Luihtrn. Größtenteils aus Handschriften der Herzoglichen Bibliothek. Angefangen den Jten August 1777t mit Anmerkungen des Hrsg. - S. [135],136-141: ///. Ueber Thomas Murner. -S. [l 42], 143176: IV. Beyträge zu einem deutschen Glossarium, alphabet. - S. [l77],178-200: V. Grammatis ch.=knttsche Anmerkungen: S. 177-180: Anmerkungen über verschiedene Wörter; S. 181-184: Über einige Dichter; S. 185-190: Ueber das Plattdeutsche; S. 190-191: Ueber Provinzialismen; S. 191-199: Anmerkungen über Adelungs Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart; S, 199-200: Ein gutes Französisches Sprichwort. - S. [201],202-219: VI. Vergleichung Deutscher Worter itnd Redensarten mit fremden. - S. [220],221-250: VII. Altdeutscher Witz und Verstand: Priameln, Reime, Sprichwörter von verschiedenen Verfassern. - S. [251],[253],254-312: //. Lessings philologischer Nachlaß, größtenteils über verschiedene griech. und lat. Schriftsteller . - S, [313],[315],316-384: ///. Lessings Nachlaß zur Gelehrten=Geschichie
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und Literatur. - S. [385], [387] ,388-404: IV. Lessings artistischer Nachlaß.} - Reprint Ann Arbor, London: University Microfilms International 1976 [als gebundene Fotokopie aus 355: ÜB Regensburg; Sign.: 64/GI 6103 L 639-3] - Nachdruck mit anderer Anordnung und einer größeren Zahl von Texten u.d.T. Vorarbeiten für ein deutsches Wörterbuch L M XVI (1902): [3],4-95 [S, (3],4: zum Inhalt und zur Editionsgeschichte der Ms,, von Lachmann/Muncker; auf vielen Seiten bis S. 95 weitere umfangreiche Fußnoten derr Herausgeber zu den einzelnen Texten. - S. 4-42: 1. [Anmerkungen zu Cfi.E. [—*]Steinbach$ deutschem Wörterbuch], alphabet, [erstmals nur unvollständig und fehlerhaft publiziert von A. Kahlert in Freihafen, Heft IV (Altona 1838); 225-236}. - S. 42-65: g. Beytrage zu einem Deutschen Glossarium. - S. 6577: 3. Vergleichung Deutscher Wörter und Redensarten mit fremden. - S, 7788: 4- Grammatisch-kritische Anmerkungen [Inhalt s.o. 3.1.1.]. - S. 88-90: 5. Gelehrte Kretze von Thomas Traugoit Feiler. 1774· Vorrede, [erstmals veröffentlicht von Fiüleborn in seiner Zeitschrift Nebenstunden Stück II (Breslau 1800): 29-33; Thomas Trangott Feller ist Pseud.: L.s Mutter trug als Mädchen den Familiennamen Feiler, s. Hübner 1940: 245]. - S. 9094: 6. [Bruchstuck eines Wörterbuchs zu Luther], [erstmals veröffentlicht von C.Chr. Redlich in: Werke XIX (Berlin: Hernpel 1877): 665-668], - S. 94-95; 7. Kleine gelegentliche Aufzeichnungen [bisher nicht veröffentlicht]] [Ms.] Der Renner Hangs von Trimberg. Aus arey Handschriften der Herzog!. Bibliothek zu Wolfenbüttel wiederhergestellt [bisher unveröffentlicht; die von L. abgeschriebenen Verse sind hier nich publiziert] LM XVI (1902): 311-319 [S. 312-313: [Aus dem Wörterverzeichnis], S. 313-314: [Allgemeinere Bemerkungen}. - S. 315: Im Renner cttirte Stellen des Frydanks. Berichtigte Lesarten. - S. 315-319: [Sonstige Aufzeichnungen], mit Texten] [ein paar kurze Aufzeichnungen schon bei Fülleborn (K.G. Lessing; G.E. Lessings Le-
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ben III (1795): 85-90 und 121-123] [Fabeln aus Renner: ML XIV (1902): 159166] Ein alter Meistergesang, mit Anmerkungen von Lessing - von ihm v.a. die „große, einleitende Anmerkung" - und Eschenburg: in: Deutsches Museum II (Julius bis Dezember) Leipzig: in der Weygandschen Buchhandlung 1783: 233-251 u.d.T,. Fünfter Btyirag zur alten deutschen Lilieraiur von Johann Joachim Eschenburg [Einleitung von L. S. 233-235] - leicht verändert und mit Zusätzen in: ders.: Denkmäler altdeutscher Dichtkunst Bremen: bei Friedrich Wilmans 1799: 339-362 u.d.T,: Ein alter Meistergesang - Nachdruck LM XVI (1902): 331-344, l Falttafel [XV Gesätze, jeweils überschrieben: Stall und, immer als zweiter Teil: Abgesang, häufig 8 bzw. 14 Verse; auf allen Seiten außer S. 344 Fußnoten] Zur Geschickte der deutschen Sprache und Literaturr von den Minnesängern bis auf Luthem. Größtenteils aus Handschriften der Herzoglichen Bibliothek. Angefangen den Isien August 1777, in: K.G, Lessing: G.E. Lessings Leben III (1795): 76-134 mit Einschüben aus anderen Handschriften L.s und nicht immer als solche kenntlich gemachten Anmerkungen Fülleborns; L.s Beiträge stammen großenteils aus den Jahren 1777-78 Nachdruck, darin Verbesserung von Fülleborns Fehlern und Weglassen der nicht hinzugehörenden Zusätze LM XVI (1902): 345-369 2. Lessing als Herausgeber Philosophische Aufsätze von Karl Wilhelm [—»]Jerusalem: [Vign.:] herausgegeben von Gotthold Ephraim Lessing, Braunschweig: in der Buchhandlung des Fürstl. Waisenhauses 1776, 8 Bl., 116 S. in kl. 8s [Bl. 2-8: {Vorrede Lessings]. S. 103-116: Zusätze des Hrsg.] - 2. Druck mit gleichem Titelblatt 1776, 6 Bl., 116 S. i n k l . 8 D - Nachdruck des 1. Druckes von 1776 u.d.T,
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Philosophische Aufsätze von Karl Wilhelm Jerusalem (1776) mit G.E. Lessings Vorrede und Zusätzen neu herausgegeben von Paul Beer. Berlin; B. Pehr (E. Bock) 1900. XIII, 63 S, (= Deutsche Litteraturdenkmale des 18. und 19. Jahrhunderts. Nr. 89/90 = N. F. Nr. 39/40) [S. [2] leer; S, (HJ.IV-XIH: Einleitung von P. Beer. - S. {!}: vereinfachtes Titelblatt von 1776; S. [2] leer; S. [3],4-5: Vorrede L.s; S, [6] leer; S, ["]: Inhalt; S. [8] leer. - Die folgenden Abschnitte haben jeweils Zwischentitelblatt: S. [9],[11],12-14: /. Daß die Sprache dem ersten Menschen durch Wunder nicht mifgeiheilcf seyn kann. - S. [15],[17],18: II. lieber die Natur und den Ursprung der aligemeinen und abstracien Begriffe. - S. [19],[21],22-34: ///. Ueber die Pnyheti. - S. [35],[37],38-41: IV. Ueber dte Mendelssohnsche Theorie vom sinnlichen Vergnügen. - S. [43],[45],46-56: V. Uebcr die vermischten Empfindungen. S. [57],[59],60-63: Zusätze des Herausgebers
M - davon Reprint M endein/ Liechtenstein: Kraus Reprint 196S - Nachdruck des L Druckes von 1776 in: R.[osa] Kaulitz-Niedeck: Goethe und Jerusalem. Gießen 1908; 141-187 - Nachdruck des I. Druckes von 1776 in: K.W, Jerusalem: Aufsätze und Briefe. Herausgegeben von Heinrich Schneider. Heideifaerg 1925: 29-131 3. Rezensionen sprachwiss. Bücher Johann Christoph Gottsched, Grundlegung einer deutschen Sprachkunst Leipzig 1748t in; Berlinische Privilegirten Zeitung (Berlin 1748). Nr. 143 (28. Nov.) und 144 (30, Nov.) Nachdruck LM IV (1889); 6-8 Carl Gottiicb Camenz, De dono iinguarum et eloguentiae, cum pnmis Ecclesiae Christi doctoribus communicato Dresden 1750, in: Berlinische Privilegirten Zeitung (Berlin 1750), Stück 45 (14. April) - Nachdruck LM IV (1889): 196-197 [Gilles] Menage, Dictionnaire Etymologique de la Langue Frangoise ... Nouv. Ed. Augmentee par A.F. Jauli. T.La. Paris 1750,
in: Criiische Nachrichten aus dem Reiche der Gelehrsamkeit (Berlin L751), Stück 11 (12. März), S. 84-86 Wilhelm [William] Warburton, Göttliche. Sendungen Mosis [The divine Legation of Mosis, dt.} Th. 1. ins Di. übers, von Johann Christian Schmidt, Frankfurt 1751, in: Berlinische privilegirte Staats- und gelehrte Zeitung (Berlin 1751), Stück 143 (30. Nov.) Nachdruck LM IV (1889): 373-374 [die sprachwiss. interessanten Abschnitte - Hieroglyphen - werden in der Rez. nicht erwähnt] Athenagoras, Disconrs suria Resurrection des rnorti, traduit du Grec pur L. Reiner. Breslau 1753, in: Berlinische privilegirte Staats- und gelehrte Zeitung (Berlin 1753), Stück 38 (29. März) - Nachdruck LM V (1890); 160-161 [Christoph Otto Schonaich], Die ganze Ästhetik in einer Nuß, oder Neohgisches Wörterbuch. Breslau 1754, in: Berlinische privilegirte Zeitung (Berlin 1754), Stück 98 (15, August) Pierre Surle.au, Nouvelle et parfaite Methode pour aprendre le Franfois et l'Allemand. Frankfurt a. M. 1754, in: Berlinische pnvilegirte Zeitung (Berlin 1754), Stück 111 (14. Sept.) Ragout Mode oder des Neoiogtscken Wörterbuchs erste Zugabe von mir. [Haue] 1755, in: Berlinisches privilegirte Zeitung (Berlin 1754), Stück 135, (9. Nov.) Michael Richcy, Jdioiicon Hamburgense. Hamburg 1754 in: Bertinische privilegirte Zeitung (Berlin 1754), Stück 138, (16. Nov.) [Eleazar de] Mauvillon, Cours complet de la Langue fran$oise. T.l.S. Dresden 1754, in; Berlinische pnvilegirte Zeitung (Berlin 1754), Stück 139, (19. Nov.) 4. Verschollenes Manuskript Über die Ähnlichkeit der griechischen und der deutschen Sprache zur Erleichterung der erst eren und Verbesserung der letzteren^ begonnen 1759 [Hübner 241]
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3.1.2. Sonstige Werke L.s umfangreiches Werk - Gedichte, Epigramme, Fabeln, Lustspiele und Dramen, Kritiken, literarästhetische und k unst theoretische Schriften - iiegt in der 23-bändigen, von Lachmann und Muncker besorgten Ausgabe u.d.T. G.E.L.s sämtliche Schriften (318861924) und in Reprints von 1968 und 1979 vor; s. die bibliogr, Angaben zu Beginn von 3.1.1. 3.2. Sekundärliteratur 3.2.1. Literatur zum sprachwiss. Werk Ciassen, A,: Lessing als Philologe: Seine Kenntnis und Wertung mittelalterlicher Dichtungen und Texte, in: Lessing Yearbook XIX (1987) (Detroit, München 1988): 139-165. Droese, D.: Lessing und die Sprache (Zürich 1968), - Keuschkel, W.: Untersuchungen über Hajnlers und Lessings Bearbeitung von Sinngedichten Logaus (Jena 1901), Diss. Jena 1900. - Hübner, A.: Lessmgs Plan eines Deutschen Wörterbuches [Vertrag von 1936], in: ders.: Kleine Schriften zur deutschen Philologie, hrsg. von H. Kunisch und U. Pretzel (berlin 1940): 235-245. - Schmid, Chr.: Die Mittelallerrezeption des 18, Jahrhunderts zwischen Aufklärung und Romantik (Frankfurt a.M,, Bern, Las Vegas 1979) (= Regensburger Beiträge zur deutschen Sprach- und Literaturwissenschaft; Reihe B, Bd 19). - Watanabe, N , : Resshingu no doitsttgo jilen, in: Doiisu Bungaku, Heft 67 (Tokio 1981): 72-82. - Welliver, E.: Lessing's Approach to Medieval Literature, in: Lessing Yearbook XVII (1985) {Detroit, München 1986): 121-132 3.2.2. Literatur zur Biographie; Bibliographie Brock-Sulzer, E.: G.E.L. (Felber 1976) (= Friedrichs Dramatiker des Welttheaters. Bd 11). - DanzeJ, Th.W.: G.E.L., sein Leben und seine Werke. 2 Bde in 3 Tlen (Leipzig 1849-54); Nachdruck 1856; 2. verm. Ausgabe Berlin 1880-81). - Drews, W.: G.E.L. in Selbstzeugnissen und Bilddokumenten (Reinbeck bei Hamburg 1962; 71970) (= Rowohlts Monographien. 75). - Düntzer, H.: Lessings Leben (Leipzig 1882), - Guthke, K.S., H. Schneider: G.E.L. (Stuttgart 1907). - Hillen, G.: Lessing Chronik. Daten zu Leben und Werk (München 1979). - Kühles, D.: LessingBiblioaraphie 1971-1980 (Berlin und Weimar 1998). - Lessing, K.G.: Gottkeif Ephraim Les-
337
smgs Leben, nebst seinem noch übrigen litterarischen Nachlasse, 3 Tie (Berlin 1793-95). - Milde, W.: Gesamtverzeichnis der LessingHandschriften (Heidelberg 1982). - Oehlke, W.: L. und seme Zeit. 2 Bde (München 1919). - Ritzel, W.: G.E.L. (Stuttgart, Berlin u.a. 1966). - Schmidt, E.: L. Geschichte seines Lebens und seiner Schriften- 2 Bde in 3 Tlen (Berlin 1884-92; 21899; "1923). - Seidel, S.: G.E.L, 17S9-1781. Eine Einführung in sein Leben und Werk (Berlin 1963). Seifert, S.: Lessing-Bibliographie, (Berlin und Weimar 1973). - Stahr, A.: G.E.L. Sein Leben und setne Werke. 2 Tie (Berlin 1859; 21862; 9 1887) [Haimerl (1.); Holler (3.); Weiß (2.)]
LEUN, JOHANN GEORG FRIEDRICH 1. Biographie * 9.8.1757 Gießen/Hessen t 15.3.1823 Butzbach/Hessen, ca. 16 kmsüdl. Gießen V: Philipp Lorenz, Lehrer/f 1758 L, erhielt bis zu seinem 17. Lebensjahr in Battcnfeld, der Heimatstadt seines Stiefvaters M, Friedrich Alexander Bichmann, dort Metropolitan und Pfarrer, Privatunterricht in Latein vom damaligen Hofrat und D. Ord. Syndikus Schönhals; später lernte er bei einem Juden noch Hebräisch lesen. 1774 ging L, nach Gießen, um an der dortigen Univ. Theologie zu studieren. Dort lernte er zunächst bei —> Bahr dt Hebräisch; als dieser Gießen verließ, bei Schulz auch das Arabische und Syrische. 1781 erlangte er die Magisterwürde und wurde am akademischen Pädagogium in Gießen als vierter Lehrer angestellt; 1784 erhielt er dort die dritte, ein halbes Jahr spater die zweite Lehrerstelle; 1791 wurde er zudem a,o. Prof. der Philosophie an der Gießener Universität, 1797 ging L. als zweiter Prediger nach Butzbach, wo er auch, inzwischen zum Kirchenrat und Oberpfarrer befördert, 1823 starb. Neben seinen Schriften zur hebr. Sprache verfaßte er hauptsächlich „Lehrwerke" zur Bibelexegese sowie ein Handbuch zur kursorischen Lektüre der Bibel ... und ... der Bibel neuen Testaments ..., denen aber laut ADB „das bei einleitenden Werken unentbehrliche solide eigene Wissen des Verfassers" fehlt.
338 Leun
2, Werkbeschreibung 2.1. De dialectis orientalibus linguae hebraeae affinibus (1785) In seiner Einladungsrede plädiert L. für die Heranziehung der semit. Dialekte bei der Bibelphilologie. Insonderheit empfiehlt er das Arabische und Syrische, Seine Anpreisung des Arabischen (unter Berufung auf A. Schultens Werke) ist geradezu emphatisch: „Hie Arabicae dialecti lumen per universam Hebraeorum linguam sparsit" (S, 5). Beim Syrischen sind seine Ausführungen nüchterner: Zwar stellt er fest, daß ein gemeinsamer Ursprung (,^ändern curn Hebraea haberc originem", S. 8) vorliege, doch das syr. Schrifttum sei sprachl. verdorben („a prisca magis puritate degeneravit", S. 8), Das Arabische sei dem Syrischen also weit vorzuziehen. Sein Resümee lautet: „dialectorum orientalium cognitionem, omnibus, qui scripturae sacrae explicandae operam dant, esse commendandam" (S. 14) 2.2. Progr. von der besten Methode, die hebräische Sprache zu erlernen (1787) [in Deutschland nicht zu ermitteln] 2.3. Einige, Bemerkungen über die .., Erlernung der alten Sprachen (1791) L.s Apologie der klassischen Sprachen empfiehlt diese als Übung für das Denken und als eine Art Propädeutik: ,,die gehörig eingerichtete Erlernung der Philologie [sei] das sicherste und bewährteste Mittel zur Ausbildung des Geistes und zur Vorbereitung zum gründlichen Denken in Wissenschaften" (S. 5), Zur Begründung seiner These rekuniert er auf den sensualistischen Topos, „daß der Mensch ohne die Sprache nicht denkt" (S. 6), und folgert daraus, daß eine Sprache lernen „eben soviel als richtig denken lernen" (S. 7) sei. Der Vorzug der klassischen Sprachen in dieser Hinsicht ist, daß „in einer ausgestorbenen gelehrten Sprache alles unveränderlich festgesetzt bleibt" (S. 13) 3. Bibliographie 3.1, Werke des Autors 3.1.1. Sprachwiss. Werk Prolvsio scholastica in qva de dialectis orientalibvs hngvae hebraeae afßmbvs, ab eis, qvi säen codicis V.feteris] T-fesiamenii] explicationi stvdent, addiscendis exponii. Simvlqve soiemnia Paedagogii academic! d. XXI et
XXII Mart. MDCCLXXXV [1785] celebranda indicit M. . Georg, Frider. Levn Paedagog. Giss, Collega. Gissae [Gießen]: ex officina Bravniana (1785). 16 S. 20cm [Titelblatt ganz in Majuskeln] [S. [2] leer. - S, [3],4-14: Text. - S. 15-16: Ankündigung· der Redeübungcn aus der 1.-3. Klasse] [aus 15: ÜB Leipzig; Sign.: Exeget. App. 470] Programm von der besten Methode, die hebräische Sprache zu erlernen Gießen 1787 [in Deutschland nicht zu ermitteln] Mitarbeit an Wilhelm Friedrich —* Bezels Kürzere hebräische Sprachlehre für Anfänger. Detmold 1787, [s. Bezel, W.F.] Einige Bemerkungen über die Voriheile, welche die Erlernung der alten Sprachen der wissenschaftlichen Ausbildung des Geistes verschaffen. Eine Einladungsschrift zu den in unserm akademischen Pädagogium den 18ten und 19ten April zu haltenden öffentlichen Prüfungen und Redeübungen, von Johann Georg Friederich Leun, Der Weltweisheit Doktor und ausserordentlichem Professor auf der Universität zu Giessen auch ausserordentlichem Lehrer bey dem Fürstlichakademischen Pädagogium daselbst. Giessen: gedruckt bey Johann Jacob und Johann Wilhelm Braun 1791. 16 S. [S. [2] leer. - S. [3],4-14: Text, - S. 14-16: Ankündigung der Redeübungen von Schülern der 1.-3. Klasse] [als Fotokopie aus 15: ÜB Leipzig] 3.1.2. Sonstige Werke L. verfaßte noch ein Dutzend Arbeiten, die bibeltheol. Themen oder Kommentare zu oder Übersetzungen bibl. Bücher zum Thema hatten, darunter ein Handbuch zur kursorischen Lektüre der Bibel ... (AT, zusammen mit Hezel, 1788-91, 4 Tie; NT, 1795-96, 3 Tie), Die Bibel in ihrer wahren Gestalt (zusammen mit Hezel), 3 Tie, 1787-94 und Biblische Encyclopedic oder exegetisches Realwörterbuch ..., 4 Tie, 1793-98 3.2. Sekundärliteratur 3.2.1. Literatur zum sprachwiss. Werk Für die Kürzere hebräische Sprachlehre für Anfänger s. bei Hezel, W.F. unter 3.2.1.
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grain mat is ch es Werk, nämlich —»Neides Über die Redethetle (1797): L. bewertet die VerA DB XVIII: 487-488 [Siegfried], dort, ältere suche, die Philosophie Kants auf die SprachSekundärlit. bzw. Rezensionen zu L.s bi- theorie zu übertragen, positiv; eine Nutzanbeltheol. Arbeiten. - DBA 758: 384-406. wendung für Dorfschulen, für die er schreibe; - Döring: Gelehrte Theologen II. - Hamber- schließt er allerdings aus. Seine Grammatik ger/Meusel IV: 432-433; X: 198; XIV: 428; geht auf ein Konzept für die Lehrer seiner XXIII. - Scriba: Großherzogtkum Hessen II. Schule zurück, das er für den Druck zu einer - Strieder; Hess. Gelehrten- und Sckriftsteli- vollständigen Lerrigramniatik des Deutschen ergeschickte VIII: 6-11, dort Rez.; Zusätze in ausarbeitete. Mit seinem Werk wendet er sich IX (1794); X (1795); XI (1799); XIII (1802); an Schüler, die noch keine Fremdsprache beherrschen. Daher war er bemüht, die GramXV (1806) matik „nach dem Bedürfniß der Dorfschulen [Grässel (l.J; Höller (3.); Weiß (2.)] und nach der Fassungskraft derjenigen einzurichten, welche auch dasjenige, was sonst populär heißt, nicht allemal fassen können" (S. V). Das zeigt sich z.B. schon in der verwenLEUTWEIN, CHRISTIAN PHILIPP deten Terminologie, denn sie ist ausschließFRIEDRICH lich deutsch, aber auch in seinem Bemühen nach Deutlichkeit, wie er in der Vorerinnemng 1. Biographie stark betont. In dieser adressatenspezifischen * 18.9,1768 Plötzlingen/Württemberg Ausrichtung sieht er auch für seine GramTodesdatum unbekannt matik eine mögliche Existenzberechtigung neÜber L. H Leben konnte nur soviel ermittelt ben der von ihm sehr gelobten Sprachlehre von Theodor —»Heinsius (1797), die „mehr werden, daß er Magister der Philosophie und für höhere Schulen" (S. IV) gedacht sei. Er Pracceptor in Pfullingen in Württemberg war. habe sie noch teilweise eingearbeitet, obwohl Neben seinen in 2. angeführten Werken verer sie erst wahrend des Druckes seiner eigefasste er noch zwei theol. Schriften, nämlich nen Grammatik in die Hand bekam. An1821 Pie Nähe der grossen allgemeinen Versonsten stützte er sich in der Hauptsache suchung ... Eine Erklärung der 7 Siegel, auf —»Adelung, seine Sprachlehre enthält aber Trammeten -und Schalen der Offenbarung Joauch Eigenständiges. kannis, sowie 1825 Das Thier war und ist nicht, und wird wiederkommen aus dem Ab- Die Grammatik L.s besteht aus den tradigrtinde. Nebst ändern, in die Gründliche tionellen Teilen Buchstabenlehre. Etymologie, Erklärung dieser biblischen Worte eingeschla- Syntax und Rechtschreibung. Im ersten Teil genen, aus der Apokalypse folgenden Sätzen stellt er das dt. Alphabet vor, d . h . er beerläutert. schreibt die einzelnen Buchstaben, ihre Klassifikation (Vokale vs. Konsonanten); der Teil 2. Werkbeschreibung enthält aber auch kurze Ausführungen zur Prosodie (ebenso zur Satzintonation), 2.1. Neue deutsche Sprachlehre (1798)
3.2.2. Literatur zur Biographie; Bibliographic
Die Vorerinnerung L,s zu seiner Grammatik beginnt mit einem Bescheidenheitstopos, der möglicher Kritik an seinem Werk vorbaut und der daher als Strategie zu verstehen ist: L. bezeichnet es nicht als seinen „Beruf, Grammatiken zu verfassen, und auch die „Theorie der deutschen Sprache" habe nie zu seinem „Fach" (vgl. S. [III]) gehört. Daß er hier stark untertreibt, beweist neben der sehr soliden Grammatik auch die kundig geschriebene Vorerinnerung. Hier erwähnt er in einer Fußnote sogar ein neueres universal-
Im Etymologieteil skizziert er vorab knapp die Wortbildung (Wurzelworter, Stammwörter, abgeleitete und zusammengesetzte Wörter; diese morphologische Klassifikation der Wörter hat er cum grano salis mit Adelung gemeinsam). L. setzt 11 Wortarten für das Deutsche an (hier unterscheidet er sich von Adelung und den meisten seiner Zeitgenossen): „Nennwörter, Beschaffenheits worter, Zahlwörter, Fürwörter, Zeitwörter, Umstandswörter, Vorwörter, Bindwörter, Ausrufungsworter, Bejahungswörter und Vernei-
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Leu t wein
nungswörfcer" (S. 15). Auffällig ist zunächst das Fehlen des Artikels als eigene Wortart sowie das Vorkommen von Affirmationsund Negationspartikeln als separate Klassen (diese starke Betonung beider findet sich auch in der Grammatik von Port-Royal, dort jedoch eher aus satzsemantischen Gründen, und bei Joel -^-LÖwe in seiner Abhandlung Über Zeitwörter, vorzüglich Seyn, Haben und Werden (1797), der Affirmation und Negation als eigene Konstituenten im Satz auffaßt). Irn Abschnitt über die Substantive behandelt er Genus (hier wird der Artikel als Genusindikator berücksichtigt), Numerus, Kasus (vier, die nur durchnumeriert sind) und Deklination (wobei hier das Paradigma für den bestimmten Artikel nachgereicht wird). L. nimmt, wie bereits —^Gottsched, fünf, nach den Endungen für Gen. Sg. und Norn. PL unterschiedene Substantivdeklinationen an, ordnet sie aber anders. Es folgen gesonderte Ausführungen zur Deklination von Eigennamen. Bei den Adjektiven differenziert er prädikativ gebrauchte (Beschaffenheitswörter) und attributiv gebrauchte (Beiwörter); die Komparation nennt er „Versteigerung", In der Adjektivdeklination berücksichtigt er nur den Gebrauch mit bestimmtem Artikel oder ohne Artikel, nicht jedoch den Fall, wenn der unbestimmte Artikel vorangeht (der unbestimmte Artikel wird bei L. als eine Form des bestimmten Zahlwortes ein mit dem Namen „Einheitswörtlein" geführt und bei den NumeraHa behandelt). Pronomina gliedert L, in fünf Klassen (persönliche, zueignende, deutende, verbindende (= Relativa) und fragende): er definiert sie lediglich über ihre Stellvertreterfunktion . Die Darstellung der Verbalmorphologie stimmt im großen und ganzen mit Adelung überein, d.h. L, nimmt bei Person, Genus Verbi, Tempus und Konjugationen die gleiche Anzahl von Subkategorien und -klassen an, allerdings hat er nur zwei Modi (Indikativ und Konjunktiv, von ihm als „vollständige" bzw. „unvollständige Sagart" bezeichnet). Gemeinsam mit Adelung hat er z.B. die fünf Klassen der irregulären (— starken) Verben und die sechs Tempora. Das Partizip, das L. nicht als eigene Wortart führt, wird in diesem Abschnitt kurz behandelt.
Bei den Adverbien (Umstandswörtern) differenziert L, drei Klassen; lokale, temporale und modale (hierunter subsumiert er auch die prädikativ gebrauchten Adjektive). Die Darstellung der Präpositionen ist traditionell danach strukturiert, welchen Kasus sie erfordern. Bei den Konjunktionen nennt L. 33 Klassen. Im Abschnitt über die „Bejahungswörter und Verneinungsworter" führt er als Grund dafür, daß er ihnen einen selbständigen Wortartstatus zubilligt, deren besondere satzsemantische Funktion (Affirmation bzw. Negation der Prädikation) an, die sie weder den Adjektiven noch den Adverbien zugehörig mache. Als Beispiele für Bejahungswörter nennt er Ja, ja wohl, freilich, allerdings, wahrlich, sicherlich, unstreitig, in alle Wege" (S. 144). Der Syntaxteil, der mit gut 70 Seiten relativ umfangreich ausgefallen ist, besteht aus einer Wortartenverbindungslehre und einer Konstruktionsordnung. Im ersten Abschnitt behandelt L, den „Gebrauch einzelner Wörter" (S, 146), d.h. er beschreibt die diversen Kombinationsmöglichkciten und deren Regularitäten, inkl, Kasus-, Modus- und Tempussyntax. Hier kommt er auch auf die verschiedenen referenzstiftenden Funktionen des bestimmten Artikels und des ; ,Einheitswörtleins" (= Indefinitartikel) zu sprechen, wenn er angibt, wie der Artikelgebrauch (bzw. Nichtgebrauch) den „Umfang eines Nennworts" (= Extension) spezifiziert (wodurch für ihn der bestimmte Artikel den Demonstrativpronomina verwandt ist). Im Konstruktionsteil skizziert L. die Satzarten, von denen er vier Grund typen für das Deutsche postuliert: „die natürliche [Hauptsatz], die fragende, die verbindende [Nebensatz], die versezende [Sätze mit Inversionen, insb. Topikalisierung]" (S. 204), In diesem Abschnitt weicht er erheblich von Adeiung ab. In der Orthographie, dem vierten Teil seiner Grammatik, nimmt L. drei Hauptregein an: Aussprache, Derivation und Schreibusus (es fehlt also die Analogie), im Teil über die Spezialregeln behandelt er Kleinund Großschreibung, Konsonantenverdoppelung, Bezeichnung von Vokailange und sonstige Problemfälle (th, dt etc.). Außerdem werden die Silbentrennung und die Interpunktion dargestellt.
Lev i
Am Ende der Grammatik folgt ein Anhang. Von der uneigenilicken Art zu reden (S. 247253} sowie ein Verzeickniß der ins Deutsche übersezten Grammatischen Wörter (S. 255258). Dieses ist nicht alphabetisch geordnet, sondern folgt der Darstellung in der Grammatik, es ist lat,-dt. 2.2. Die Rechtschretbeiehre (1799) [in Deutschland nicht zu ermitteln] 3. Bibliographie 3.1. Werke des Autors 3.1.1. Sprachwiss. Werk jVewe Deutsche Sprachlehre zum Gebrauch tn Schulen, von M. C- P. F. Lcutwein. Stuttgart, bei Johann Friedrich Steinkopf, 1798. XII,258,[2] S. 18,7cm [S. [2] leer; S. [III],IV-VIII: Vorerinnerung; S. - : Inkalt. - S. [1]: Einleitung, S. [2]-10: Erster Theil Von den Buchstaben und Silben: S. [2]-7: Erstes Kapitel. Von den Buchstaben; S. 7-10: Zweites Kapitel. Von den Silben, 2 Abschn. - S. 10145: Zweiter Theil. Von den Wörtern: S. 10-14: Erstes Kapitel. Von der Entstehungsari der Wörter; S. 15-22: Zweites Kapitel. Von der Eintheilung der Wörter', S. 22-47: 3. Von den Nennwörtern; S. 47-53: 4· V°n den ßeschaffenhettswöriern, und Beiwörtern; S, 54-62: 5. Von den Zahlwörtern; S, 6273: 6. Von den Fürwörtern; S. 74-122: 7, Von den Zeitwörtern; S. 122-126: 8. Von den Umstandswörtern; S. 127-133: 9. Von den Vorwörtern; S. 133-143: 10. Von den Bindwörtern; S: 143: 11. Von den Ausru/ungsiDÖriern; S. 143-145: 12. Von den Bejahungswörtern und Verneinunas^Wörtern. S. 146-220: Dritter Theil. Von der Verbindung der Wörter oder der Wortfügung, (Syniaxis): S. 146-192: Erster Abschnitt Von dem Gebrauch einzelner Wörter in Verbindung mit ändern, 8 Kap. Wortartenverbindungslehre inkl. Kasus-, Tempus- und Modussyntax; S. 192-220: Zweiter Abschnitt. Von der Verbindung der Dörfer zu ganzen Säzen, 5 Kap. - S. 221-246: Vierter Theil Von der Rechtschreibung; S. 221-222: Erstes Kapitel, Allgemeine Grundsäze derselben; S. 222-237: Zweites Kapitel. Besondere Regeln, die Rechtschreibung betreffend; S. 238-240: Drittes Kapitel. Von der Tkeilung der Silben und Wörter; S. 240-246: Viertes Kapitel.
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Von den Schreibzeichen. - S. 247-253: Anhang. Von der uneigentlichen Art zu reden; S. [254] leer; S. 255-258: Verzeichnis der ins Deutsche übersezten Grammatischen Wörter. - [2] S. Nöthtge Verbesserungen] [aus 24: Württ. LB Stuttgart; Sign.: Phil. oct 4031] Die Recktschreibelehre für Landschulen, vollständig in Frag und Antwort abgefassi. Reutlingen 1799 - 2. Aufl. Leipzig 1805 [in Deutschland nicht zu ermitteln] 3.1.2. Sonstige Werke Zwei Arbeiten zur Bibelexegese (s. 1.) 3.2, Sekundärliteratur 3.2.1. Literatur zum sprachwiss. Werk nicht zu ermitteln 3.2.2. Literatur zur Biographie; Bibliographie DBA 759: 155-158. - Gradmann: Schwaben. - G V 1700-1910 Bd 87: 370. - Hamberger/Meusel X: 199; XI: 487; XXII1: 402-403. - NUC pre-1956 Bd 329: 413 [Gräßel (L); Weiß (2., 3.)] LEVI, MOSES 1. Biographie - Sandersleben bei Dessau/Sachsen-Anhalt t Febr. 1811 „Levi, Moses, ein israelitischer] Handelsmann in Bernburg, war früher Lehrer in Stralsund" (Schmidt), 2, Wer kbe schreibunge n Gründlicher Unterricht (1799) Nach einem 6-seitigen Verzeichnis der Subscribenten begründet die Einleitung die Herausgabe einer jidd. Schriftkunde zum Selbststudium in weniger als zwei Monaten. Als größte Schwierigkeit erklärt L, die phonet. Mehrdeutigkeit einzelner Zeichen und die Artikulation von Diphthongen und Doppelvokalen. Die jidd. Lettern mußten eigens angefertigt werden. Die kurze Schriftlehre gibt das jidd. Alphabet mit litterae finales. Abschnitt 2 präzisiert die Aussprache. Die vier Grapheme Alef, Waw,
342 Leyssner
Jod und c Ajin werden nur im Hebräischen ats Konsonanten gesprochen, im Jiddischen vertreten sie fünf Vokale, denn Alef wird a bzw. o gelesen. Für die Kombination dieser vier Grapheme gibt L. Lautwerte: 'W/u/; 'J /i, ü, y/; 'JJ/ei, e«, r.y/, 'W/J/au/; JJ /ei, eut eg/. L. berücksichtigt auch die Position, die Folge eines Konsonanten bzw. Vokals bzw. Anlaut- oder Auslautfälle, Abschnitt 4 betont die Vertretung von sp- und st- durch jidd. schp- und seht-. In seinen Beispielen gebraucht L. das dt. Dehnungzeichen h (in stuhl), er vermerkt den Ersatz des dt. Lautes · durch jidd. qs und die Zergliederung der Foige VKVKM 7 /um/ durch Alef in ww'wnfr 'Wunder'. Es folgen die Zusatzzeichen zur Qualifikation des Alef (a oder o), die Differenzierung von p und f, ph, v durch Querstrich (Raphe). Im 5. Abschnitt gibt L. die graphischen Äquivalente für das gesamte dt. Alphabet, ferner für 112 Silben die möglichen dt. Lesungen. Er schließt mit einem zweisprachigen Modellbrief. L. ist native speaker, er lebte als Konvertit in Bernburg (Bezirk Halle).
[in Deutschland nicht zu ermitteln] Zur Person Matthieu, Levi konnte kein Hinweis gefunden werden. 3.1.2. Sonstige Werke
Formular- und Handbuch zur richtigen Verfertigung der schriftlichen Aufsätze des gemeinen Lebens. Bernburg 1799; Leipzig 1799; 2. und 3. Aufl. Berlin 3.2. Sekundärliteratur 3.2.1. Literatur zum sprachwiss. Werk nicht zu ermitteln 3.2.2. Literatur zur Biographie; Bibliographie DBA 759: 312. - Hamberger/Meusel X: 200; XXIII: 404. - Schmidt: Anhalt'eckcs Seh riftste Her- Lexiho n [Angerstorfer (2.); Höller (L, 3.)]
LEYSSNER, CHRISTIAN 1. Biographie Über L.s Leben konnten keinerlei Daten ermittelt werden.
3. Bibliographie 3.1. Werke des Autors 3.1.1, Sprachwiss. Werk Gründlicher Unterricht m der Jüdischdeutschen Schreibart. Herausgegeben von Moses Levi und Levi Matthieu aus Bernburg. Leipzig: o.V. 1799, [8j,VIII,[2],14S. 16,2cm [S. [2] leer; S. [3]-[8]: Alphabetisches Verzeichnis der Pränumf.ranten, ca. 80; S. [I], II-VIII: Einleitung, mit Widmung an Kaufmann Friedrich Salomon Stöltzncr in Leipzig; S. [1],[2]: Inhalt. - S. [l],2-3: Erster Abschnitt. (Was beym Jüdischdeutschen Schreiben zu erinnern, und die Figur und Benennung derer beyden Alphabete), - S· 35: Zweyter Abschnitt. (Gebrauch des Alphabets). - S. 5-7: Dritter Abschnitt. (Das Rechtschreiben und Lesen der Worte). - S. 8-10: Vierter Abschnitt. (Die Abänderungen des Jüdischen vom Deutschen Schreiben), S. 11-14: Fünfter Abschnitt. (Wie das abc zum Jüdischen Alphabet und das Buchstabieren durchgängig aplicirt wird)] [aus 27: ÜB Jena; Sign.: 8 Gl. II, 135/3] - 2. Aufl. ? - 3. Aufl. Leipzig o.J.
2. Werkbeschreibung Dissertatio juridica de grammatica mala (1743) Den Angaben im NUC pre-1954 Bd 344: 594 ist zu entnehmen, daß es sich urn eine bei Jakob Friedrich Ludovici 1720 in Halle erstellte Diss. handelt, die sich mit der juridischen Sprache beschäftigt. Sie wurde 1743 vom Praeses Ludovici publiziert. 3. Bibliograhie 3.1. Werke des Autors 3.1.1. Sprachwiss. Werk«
Dissertatio juridica de grammatica mala ... [Praeses ist Jakob Friedrich Ludovici, Respondent Christian Leyssner] Halae Magdeburgicae: Litteris J, C, Grunerti recusa 1743. 42,[6] S. 20 cm [in Deutschland nicht zu ermitteln] 3.1.2. Sonstige Werke
nicht zu ermitteln 3.2.
Sekundärliteratur
3.2.1. Literatur zum sprachwiss. Werk nicht zu ermitteln
Licht, Johann Friedrich
343
2. Werkbeschreibung
enthalten dt- Brieftexte, die zur Einübung syntaktischer Regeln konzipiert sind; welche Regel welcher Brief illustriert, ist durch Verweisung auf die Lateinische Grammaiica (Ausgabe nicht spezifiziert) des Joachim Lange gekennzeichnet (in einigen Werken zusätzlich Verweisung auf die sog. Märkische Grammatik), am Ende der Texte gibt L, Übersetzungshilfen, indem er die iat, Übersetzungen der im Text mit Zahlen markierten dt. Lexeme und Syntagmen hinschreibt. Die Übungen sind nicht für Anfänger gedacht, sondern für Schüler mit ausreichenden Grammatikkenntnissen, denn ,,sie mögten einem, der nicht mehr, als decliniren und coniugiren kann, noch zu schwer seyn" (Syniazis episiolica, 9. Aufl. 1776: [XIII], Vorrede]. Abweichend vom oben geschilderten Aufbau ist die Varaüo syniaciica (1745, hier: 4, Aufl. 1774) strukturiert: 2213 Sprüche und Redewendungen, die alle das Pauluswort „Die Gottseligkeit ist zu allen Dingen nütze" variieren, wurden als Übungssätzc aufgehstet. Mit diesen Formeln werden syntaktische Regeln geübt, die aus dem Compendium Grammaiicae marchicae, Joachim Langens Colloquia ... und der von —»-Gesner verbesserten Lateingrammatik des Christoph Cellar!us entnommen und den einzelnen Kapiteln vorangestellt sind. Eine der von L. erklärten Absichten dieses Schulbuches ist, wie auch bei den Episiolac, variaiionf.s e.i Chnae syntaciicae, neben der Vermittlung von Syntax, Vokabular, Deklinationsregeln, usw. die Erziehung des Schülers zu eigenen Satzschöpfungen und darüber hinaus zu selbständigem Denken. Zusätzlich verfolgte L. mit den vielen Variationen gerade dieses Satzes auch ein religiöses Ziel, da er diesen Beispielen die Fähigkeit zuschrieb, durch sie könne „eine Liebe zur Gottesfurcht und Haß der Sünden den Karten Gemüthen eingepflanzet werden".
2.1. Ubungsmaterialien zur iat, Syntax L. publizierte mehrere U bungs- und Unterrichtswerke zur Iat. Syntax, die, sieht man nur auf die Auflagengeschichte (s. 3.1.1.}, recht erfolgreich waren. Die Publikationen {spezifiziert und detailliert in 3.1,1.) werden nicht einzeln beschrieben, da ihre sprachwiss. Substanz und L.s Eigenleistung in dieser Hinsicht eher gering anzusetzen sind. Sie zeigen zumeist folgenden Aufbau: sie
2.2. An logica in sckolis mfenortbus $ü traclanda (1753) Primär geht es L. in seiner Rede um die Frage, ob Logik bereits an Schulen vermittelt werden soll (was er unter gewissen Bedingungen bejaht), und um die Bestimmung einiger philos. Begriffe (voluptas, gvstus, etc.), deren gängige Definition ihn nicht befriedigt. Zur präziseren Bestimmung dieser Termini rekurriert L. daher auf das entsprechende hebr.
3.2.2. Literatur zur Biographie; Bibliographie NUC pre-1956 Bd 344: 594, s.v. Jakob Friedrich Ludovici [Weiß (L, 2„ 3.)]
LICHT, JOHANN FRIEDRICH 1. Biographie * 28.3.1699 in Schleswig t nach 1758 V: Asmus L., „Amtsbecker" (1659-1733); M: Rebecka von Wolfrath; Gvm: Wilhelm von Wolfrath.
in Schleswig
L. entstammte einer kinderreichen Familie, die väterlicher- wie auch mütterlicherseits schon mehr als 200 Jahre in Schleswig wohnte. Nach dem Besuch der Kathedralschule in seiner Heimatstadt 1708-1717 studierte L, ab 1718 an der Univ. Kiel, Von zuhause konnte er keine Unterstützung erwarten; durch Privatunterricht und Predigten in der Schloßkirche verdiente er seinen Unterhalt, wozu noch Geldgeschenke von Seiten einiger Gönner kamen. 1727 verließ er die Universität und wurde Konrektor an der Schleswiger Käthedraischule bis 1752, als ihm das dortige Rektorat übertragen wurde. Aus gesundheitlichen Gründen legte er dieses Amt jedoch bereits 1756 nieder. L.s Ehe mit Catharina Sophia Jäger, der jüngsten 'loch t er des Kaiserl. und Hochfürstl. Notarius wie auch Schreibimd Rechenmeisters der schleswigschen Kathedralschule, Wolfgang Heinrich Jäger, blieb kinderlos. L. hatte ein besonderes Geschick im Umgang mit seinen Schülern und war ein geschätzter Pädagoge,
344 Licht
Lexem, mit dem die (auch philos.) Grundbedeutung repräsentiert werde. Der Grund hierfür ist L,s Ansicht, daß die Hebräer ein altes Kulturvolk {„gens longe nobilissima atque antiquissima", S. 14) seien, sowie die von ihm angenommene (aber nicht spezifizierte) Übereinstimmung des Hebräischen mit den europ. Sprachen (vgl. etwa S. 19: ,,Admirabilem Linguae Hebraicae cum Germanica et Gallica consensum hie iterum deprehendo"). Strikt wehrt L. sich aber gegen die Meinung, daß die hebr. Lexeme ,,rerum [,.,] essentiam exprimere" (S. 14). 2.3. De linguarum ... germanicae ei danicae cognatione (1753) Mit seiner Etymologie des dän. barn 'Kind' intendiert L,, die Verwandtschaft des Deutschen und Dänischen zu beweisen. In ahd, , barn etc., in dt. gebären usw. erkennt er die identische Wurzel (zudem verweist er auf ähnliche Wurzeln im Griechischen, Lateinischen, sogar im Persischen und Hebräischen): Lefcztendlich geht es L. darum, das Dänische, von ihm als „Germanicae linguae sororem" (S. 25) bezeichnet, als vollwertige Kultursprache auszuweisen: „Quemadmodum igitur omnes linguas eadem parente natas, ita quoque Danicam cognitu esse dignissimarn" (S. 25). 2.4. Progr, specimen Graccarum vocum Grammaticas resolvendarum (1754) [irn Bundesgebiet und Dänemark nicht zu ermitteln] 3. Bibliographie 3.1. Werke des Autors 3,1.1. Sprachwiss. Werk Syntaxis epistolica grammaticae Langianae ... Altona und Flensburg 1742 - 2. verb. Aufl. Syntaxis epistolica grammaticae Langianae, oder Briefe nach Ari der syntactischen Schulübungen über des Hochberuhmten Herrn D. Langens lateinische Grammatik zum Gebrauch und Nutzen der Schuljugend aufgesetzet von Johann Friedrich Licht. Die zweyte und verbesserte Auflage. AHona und Flensburg: Bey den Gebrüdern Körte 1745. [16],294 S. 15,9 cm [Titelblatt in rot und schwarz, teils in Majuskeln] [S. [2] leer; S. [3]-[4]: gewidmet Herrn Peter
Hensler, ... Pastori Prtmario an der Domkirche zu Sleswig ..,, Inspectori der hiesigen Schule ...; S. [5]-[l6]: Vorrede, geschrieben zu Schleswig August 1742 und März 1745. - S, [1],2-294: Briefe dt., auf jeder Seite in Fußnoten lat. Übersetzungshilfen] - 3. Aufl. 1748 - 4, bis 8. Aufl. nicht nachweisbar - 9, Aufl. Syntaxis Epistohca Grammaticae Langianae, oder Briefe nach Art der syniaciischen Schulübungcn über des hochberuhmten Herrn D. Langens lateinischen Grammatik zum Gebrauch und Nutzen der Schuljugend aufgesetzet von Johann Friedrich Licht, Recfcom der Schleswigschcn Domschule. Die neunte -und verbesserte Auflage. Lübeck: bey Christian Jversen und Comp. 1776. {16],294 S. 17cm [S. [2] leer; S. [3]-[l6]: Vorrede. - S. [1],2294: Briefe dt., auf jeder Seite in Fußnoten lat. Übersetzungshilfen] [aus 29: ÜB Erlangen-Nürnberg; Sign.: Phi. B 1921] [dem Werk vorgebunden - -+König, J.Chr.: Deutsche Chrestomathie ... zur Uebung im Lateinischen. Nürnberg 1779. [14J.122 S[Sign.: Phi. B 1920] an die Syntaxis angebunden Licht, J.Fr.: Allgemeiner Syntaktischer Brief ... Flensburg 1758. [8],72 S, [Sign.: Phi. B 1922]] Variatio syntactica dicii Paulhm 2 Timoih. IV,8 pietas ad omnia est utilis; oder syntaktische Formeln, nach allen syntaktischen Regeln der Grammatik verändert. Altona und Flensburg 1745 - Zweite Auflage Altona und Flensburg 1749 - Neueste Auflage Altona und Flensburg 1774 [im Bundesgebiet und Dänemark nicht zu ermitteln] Epistolae, Variationen ei chriae syntactical, oder syntactische Briefe, Veränderungen und Chrien von allerhand nützlichen Materien, nach Anleitung der Langianischen und vollständigen Märkischen Grammatiken, zum Nutzen der Schuliugend verfasset und herausgegeben von Johann Friedrich Licht.
Licht
Aitona und Flensburg: Bey den Gebrüdern Körte 1747. [12],571 S. 16,8 cm [S. [2] leer; S. [3]-[l2]: Vorrede. - S. [1],2-571: Texte, dt,, jeweils mit- lat. Übersetzungshilfen am Ende] [aus 37: SuStB Augsburg; Sign.: Spw 131I] - 2. Aufl. Lübeck und Aitona: David Iversen 1758 - weitere Aufl. 1768, 1780 [die drei Schulbücher zusammengefaßt] Johann Friedrich Lichts, Rectors der Dohmschule zu Schleswig, syntactische Schulubungen der Lateinischen Sprache. Jm Drey besondern Theilen: l, Variatio syni. Dicti Paullini etc. II. Syntaxis epistolica etc. f l l . Epistolae, Variationen, et Chriae synt. [Stich: Sämann auf dem Feld] Lübeck: verlegts Christian Jversen und Cornp. 1774. [2])[18],428 S. 17,6 cm [S. [2] leer; S. [3]: Titelblatt des L Teils] - Variatio syntactica dtc.ti Pavllini 1. Tim. IV,8. Pietas ad omnia est vtilis, oder $gniacti$che Formeln, worin der Spruch Pauti: Die Gottseligkeit ist zu allen Dingen nütze, nach, allen syntactischen Regeln der Langianischen, Märkischen und Cellarianischen Grammatiken verändert, und zum Wachsthum der Jugend, wie in der Erkanntniß der lateinischen Sprache, so inder wahren Gottseligkeit, mitgetheilet worden, von Johann Friedrich Licht, Rectorn der Dohmsr.hule zu Schleswig. Die vierte und verbesserte Auflage. Lübeck: verlegts Christian Jversen und Comp. 1774 (S. [2] leer; S. [3]-[6]: Widmung an Wolfgang Dietrich von Schulenburg; S. [7][18]: Vorrede, Geschrieben zu Schleswig, den letzten März im Jahr Christi 1744· und Sept. 1748. - S. [l],2-393: Text der 7 Hauptregetn, darin: S. [I],2-82: Die erste Hauptregel vom Substantive. Ein Adiectivum kömmt mit seinem Substantiuo überein gleichem genere, numero und ca.su, Gramm. Langn, p, 131. Gramm, march, p. 191. reg. I. Gramm. Cell. p. 79.; S. 83-110: Die andere Hauptregel vom Nominalivo ..,; S. 110-162: Die dritte Hauptregel vom Geniiivo ...; S. 162-189: Die vierte Haupiregel vom Dativo ,,,; S. 190-248: Die fünfte Hauptregel vom Accvsativo . , , ; S. 249-304: Die sechste Hauptregel vom Ab-
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lattvo ...] S. 304-339: Anhang der letzten vier Hauptregeln; S. 340-393: Die siebente Hauptregel vom Indicative und Conivnctivo ... - S. [394],395-428: Syniaxis ornaia, darin I. Nomen ([394],395-410), II, Verb (410-416), III. Partikeln (416-428)] [insgesamt 2213 und - in der Syntax - 250 Beispieisatze] [aus Ce 5: Kirchen- M inisterial-Bibl. Celle; Sign,: 5 Be 314] De lingvarvm, sigillatim germanicae et danicae cognatione, voce Barn complvribvsqve adfinibvs illvstrata, dissent, et omnes bonarvm artivm maecenates ac favtores ad exajnen scholae pvblicvtn actvmqve oratorivm praesentia sva cohonestandvm qvam tievotissime et observantissime invitat loann. Frider. Licht, Rector Scholae Patriae, Slesvici [Schleswig]: Typis Hol wein ianis (1753). 27 S. 18,8cm [Titelblatt ganz in Majuskeln] [S. 2-27: Text] [in Sammelbd. als Nr. 18 von 41 Texten] [aus 48: Bibl. der Hansestadt Lübeck; Sign-: Philol. germ. 4 1720] Omnes et singvl&s omnivm ordinvm Maecenates ac Patronos ad benevole avdtendas orationes, qvibvs controversia: an logica in scholis inferioribvs sit tractanda? Disceptaivr, debiia observantia invitat et de definitions pavca praefaivr adlaiaqve exempla ex lingva hebraica illvstrat loannes Fridericvs Licht, Rector. Slesvici [Schleswig]: Typis Holweinianis. 1753. 26 S. [Titelblatt ganz in Majuskeln] [Fotokopie aus: Kgl. Bibliothek Kopenhagen; Sign.: 402,-239] VIII, Omnes et singulos omnium ordinum Maecenates ac patronos ad beneuole audiendas orationes, quibus controuersia: an Logica in Scholts inferioribus sit iractanda? disceptattir, debiia obseruantia inuitat, et de definitions pauca praefatur adlataqve exempla ex lingua kebraica illustrat, loannes Fridericus Licht, Rector. Slesuici 1753. 26 Seiten in 4. in: Büsching, Anton Friedrich: Nachrichten von dem Zustande der Wissenschaften und Künste in den königl. Dänischen Reichen und Landern. Band //, 8. Stück, Kopenhagen und Leipzig 1753,8, 144-149 [Fotokopie aus 29: ÜB Ertangen; Sign.: HOO/LTG-VIIII 84]
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Lidberg
Programme de definitions adlaiis exemphs ex lingua Hebraica illustrata. Schleswig 1753 Specimen Graecamim vocum Grammatics resohendarum, Schleswig 1754 Allgemeiner Syntaktischer Brief, worinn alle Haupt= und besondern Regeln der ordenl=figür= und zierlichen Syntax, nach Anleitung der Langiantschen Grammatik, häufig angebracht, und mehrenthetls angemerket worden, als eine Zugabe zu der Episiolischen Syntax aufyesetzet, und der lieben Jugend zur fleißigen Wiederhohlung [!] mitgetheilet, von Johann Friedrich Licht. Flensburg: bey Johann Christoph Körte, und in Altona im Kortenschen Bücherlager 1758. [8],72 S. 17 cm [S. [2] leer; S. [3]-[8]: Vorrede. - S. [l],2-72: Brief, dt,, auf jeder Seite in Fußnoten lat. Ubersetzungshilfen und Angabe der Regeln in der Langeschen Grammatik] [aus 29: ÜB Erlangen-Nürnberg; Sign.: Phi, B 1922] [vorgebunden sind 1. —,
Lochner
zer, ein, ent, ver, un, miß, um etc.], die nur in der „composition", also der Wortbildung, vorkämen und eine Änderung der Bedeutung signalisierten. Die Suffixe werden nach ihrer „Schwere" in drei Gruppen sortiert: dabei umfassen die „leeren Endungen" (S. 258) im wesentlichen die Flexive, ohne daß die Trennung zu den Wortbildungssuffixen strikt getroffen würde (s. Jellinek II: 164-65), die zwölf längeren Affixe (S, 262) [4 substantivische, 7 adjektivische, l verbales] dienen der Wortbildung, dagegen wird über die letzte Gruppe von elf Affixen, die mit -mäßig endet, gesagt, sie hätten (z.T. ?) zwei Akzente (S. 279-80). Darauf folgt noch die echte Komposition, aus der sich für die Orthographie keine Änderung ergibt. Die Wortartenkapitcl geben v.a. Flexionsparadigmen. Dabei wird beim Nomen auf die flexivische Funktion des Artikels beim Substantiv hingewiesen, es werden sechs Kasus wie im Lateinischen angenommen und aufgrund einer gemischten Singular-Plural-Genus-Klassifikation sechs Flexionsklassen erstellt; dieses System hat, trotz seiner Übersichtlichkeit und Systematizität nicht weitergewirkt (s. Jellinek II: 228-29; dort wird angenommen, daß —»Fulda eine ähnliche Klassifikation ohne Kenntnis von L.s Arbeit selbständig entwickelt habe (ebd. S. 232/33)): Städte Mutter Mütter 2) Tugend Tugenden Gnade Gnaden Füss(e) 3) Fus Mann Männer Väter 5) Vater Wesen Wesen 6) Hirt Hirten (Herz Herren (s) 1) Stadt
fein. fern.
mask /neutr. mask /neutr. mask /neutr.
mask neu t r )
Es werden fünfklassige (5 unter 3 subsumiert) und dreiklassige (nur Singular als Kriterium) Systeme diskutiert und verworfen (S. 370-71). Bei den Adjektiven wird die schwache (6) Deklination hervorgehoben (S. 384) [die starke Flexion folgt im Artikel-Kapitel], daneben die Genus-Variation (S. 385) und die Graduierung (S. 386-389). Im Artikel-Kapitel wird die pronominale Deklination beschrieben (S, 395); die Termini articulvs definilivus und mdefimitvvs (S, 397) werden erst nachgereicht und nur in l at. Form gegeben. Überraschend
363
klar ist die Beschreibung der kompensatorischen Verteilung der pronominalen Endungen auf Artikel und Adjektiv („Monoflexion"), Bei der Behandlung der Präpositionen wird als Hauptkriterium die Kasusrektion angegeben (S. 410), ansonsten wird eine semantische Klassifikation vorgeschlagen (Ort, Zeit, Mittel, Instrument, Ursache; S. 409). Als die hauptsächlichen regierten Kasus werden der Akkusativ und der Ablativ [!] aufgeführt (S. 413), wobei über einen semantischen DativAblativ-Unterschied räsoniert wird (S. 416). Im einzelnen werden die in der Zeit gängigen Punkte diskutiert, es werden hier auch die trennbaren Verbpartikel behandelt, ausführlich wird der v o r/fü r- Unterschied besprochen (vor = lokal/temporal 'anle'; für — a) 'anstatt', b) 'einem zugute', 'ethicus' (S, 423ff,))Bei den Verben werden zunächst die verbalen Kategorien Genus verbi, Modus und Tempus (S. 419-437) behandelt, es werden die gängigen sechs Tempora angesetzt, darunter „das im Deutschen so gewöhnliche futurum exactum" (S. 436). Der Infinitiv wird als Basis der verbalen Paradigmata angesetzt (S, 438), es wird über das Supinum (S. 440) und seine Nähe zum Gerund gesprochen (S. 442). Als Merkmal der „regulären" bzw. „irregulären Art" wird die Bildung des Partizips II genommen (ge + t vs, ge + [verschiedene Änderungen] (S. 459 ff.)), Beispiele sind teeren (S. 459-468) bzw. sehen (S. 468-477). An Sonderkonjugationen werden seyn (S. 486) und die Modalverben (S. 487-88) behandelt. Im Kapitel von den Unterscheidungszeichen (distinctiortes), d.h. v.a. die Satzzeichen, wird zunächst von denen mit Satzmodusbedeutung (! ? (S. 491-494)), dann von denen ohne Satzmodusbedeutung ( . , : ; (S. 495-513)) gesprochen; sie dienten insgesamt der Kennzeichnung der syntaktischen Konstruktion (S. 513). Die Idee, überhaupt ein solches Kapitel in einer Orthographie zu behandeln, geht wohl auf Freyer zurück (s. Jellinik II: 58; Heinle 1982, S, 78ff,). Die Ausführungen zu fremdsprachigen Elementen betonen für deren Rechtschreibung v.a. die Geltung des Usus (S. 515-552) Genereller werden dann puristische Haltungen abgelehnt (S. 529-531), es wird aber zur Vermeidung nicht notwendiger Fremdwörter (S. 532) und zur Mäßigung im Gebrauch auch der notwendigen (S. 535) aufgerufen.
364 Lochner
im Stil eher 17.-jahrhundertlich -, was siDer dritte Teil: observationes specialissimae In bei Orthographien üblicher Weise stellt der cher der Rezeption schädlich war. Außer dritte Teil, der observationes specialisstmas der möglicherweise bei Aichinger aufgenommenen Akzentlehre lassen sich keine Tradi(S. 553) zu geben verspricht, ein Wörterbuch tionslinien erkennen, die auf L.s Arbeit zudar, in dem Worter in alphabet. Anordrückzuführen wären; wo er bei Jellinek genung aufgelistet werden, die in irgendeiner Weise mit Homonymie Verhältnissen oder all- nannt ist, erfolgt das meist in einer Reihe gemeineren Ahnüchkeitsbeziehungen zu tun eher konservativer Grammatiker (vgl. z.B. 6haben. Dabei sind naheliegenderweise v.a. Kasus-System). Die eigenständige Gliederung der Substantivflexion findet keine Nachfolger. Homophonie- und Homographieeffekte von Interesse, wobei neben der Darstellung des In der Bibliothek der Brüder Grimm findet Schreibusus zum Teil auch der Verweis auf sich ein nichtsprachwiss. Werk L.s (Der in Glück und Unglück wolversuchtc Nürnberger; etym, und ähnliche Herkunftszusammenhänge steht (die Schreibung von Kaiser wird z.B. 1753; s. Denecke 3078), das J. Grimm folaus der griech, Herkunft des Worts erklärt (S, gendermaßen kommentiert: „enthält, zumal 671)), systematisch werden auch die analogi- in der ersten hälfte, erlebtes und ist nicht schen, d.h. v.a, die derivationellen Verhältnis- ohne wärme". Von dem Sprachwissenschaftse einbezogen. Das Wörterbuch enthält ca, ler scheint er nichts zu wissen. 1760 Stichwörter. 3. Bibliographie Am Schluß des umfänglichen Werks findet sich die erwähnte Zugabe, die einen „Auszug 3.1. Werke des Autors der vornemsten Reguli und observationen aus 3.1.1. Sprachwiss. Werk jedem Capitel" (S. 777) bietet. Chloreni Germani [=Pseud.] Untersuchung Wi rku ngsgeschichte der Teuischen Sprache ... Nürnberg 1735 erschien auch -so Meusel: Verstorbene VIII: In der Zeit zwischen der Schotteischen und der Gottsehedschen Grammatik gibt es eine 306 - „unter dem wider sein [L.s] Wissen, gewählten Titel" Phase, in der eine Reihe von Grammatik- und Orthographielehrbüchern entstehen. Was die Chloreni Gerrnani [=Pseud.j neu verbesserte Tettische Orthographie, oder: Gründliche AnOrthographien angeht, so hat in dieser Phase, weisung recht / und nach der unter den heuletztlich aber bis hin zu Adelung, die Orthotigen Gelehrten üblichen Art, zu schreiben. graphie Freyers eine Leitfunktion. Das beNebst einer kurzen Untersuchung der Teuttrifft seine Formulierung der orthogr. Prinschen Sprach, so viel hierzu gehöret: ]nson~ zipien, aber doch auch sein Verhaftetsein in derhe^t der vornemsten [l] strittigen / gleichden Kategorien der Lateingrammatik (vgl, Heinle 1982, S. 208; Moulin 1988, S. 60). lautenden, oder sonst merkwürdigen, Wörter. Wie alles, so wol [!] Anfängern zur genügsaGegenüber Freyers praktisch orientierter Darmen Nachricht, als bf.y geübten zur Grundlestellung erhebt L. den Anspruch eines universaleren Erklärungsrahmens - ohne sich expli- gung eines Collegii, dienen kan [!]. Frankfurt und Leipzig: verlegts Georg Chrizit von anderen Werken abzusetzen, er betont allerdings seine Selbständigkeit (S. 2v). stoph Weber, Buchhändler in Nürnberg A. 1735. [14],815S. 15,8cm Die Art dieser Erklärung wird etwa bei der [links vor Titelblatt Kupferstich] Erläuterung des Analogie-Prinzips deutlich, das sich bei Freyer als ein rein morph. Prin- [S. [2] leer; S. [3]-[l2]: Vorrede: Geneigter zip verstehen läßt, während L. versucht, die Leser; S, [13]-[14]: Inhalt des Werkleins. Analogie auf den genius linguae zu gründen S- 1-208: Pars L oder Generaiis, insgesamt VIII Kap.: S. 1-10: Caput I. Von der Or(s. Jellinek I: 215-16). Die geschilderten Abthographie überhaubts, foglich such der intenleitungszusammenhänge von der göttlich geschaffenen adamitischen Haubt-Sprache scheition und Einrichtung dieses Werkleins, S. 10nen eher eine unmittelbare Fortführung der 20: Capui II. In welchem der Grund worSchotteischen Tradition zu sein. In der auf die ganze Teutsche Schreib=Art beruhet, Darstellung ist das Werk von L. allerdings oder verschiedene fön t es, aus welchen alte resehr kompliziert und weitschweifig - auch gulae abgeleitet werden, angezeiget; S. 21-
Low, Mayer
46: 3. Von, der pronunciations, oder der ersten Haubf=Regul: Schreibe wie du redest: S. 46-71: 4. Von der derivatione oder ändern Haubt=Regul: Siehe wie ein Wort von dem ändern hergeleitet werde; S. 71-144: 5, De genio linguae, oder von der dritten Haubt=Regul: Schreibe wie es die Natur der Sprache mit sich bringet; S. 144-165: 6. Von dem Usu oder von der vierten Regul: Schreibe wie auch andere kluge Leute schreiben; S. J66191: 7. In welchem die vier abgehandelten Haubl—Reguln unter sich selbst conferiret und gegeneinander gehalten werden; S. 191-208: 8. Von etlichen falschen principüs und Reguln oder orthographic. - S. 209-552: Der andere Tkeil, insgesamt X Kap.: S. 209-245: Caput L Von denen Buchstaben und derselben Bedeutung; S. 245-252: Caput H. Von denen Sifben oder dem sogenanten [l] ßuchstabiren; S. 253-315: 3. Von ganzen Wörtern und vornemlich denen Endungen; S. 315-338: 4. Von denen Figuren, welche wegen der Orthographie zu merken; S. 338-394: 5. Von dem Nomine; S. 394-409: 6. Von dem Articul; S. 409-429: 7, Von denen praepositionen [!]; S. 429-488: 8. Von dem Verbo; S. 488-515: 9. Kon dencn disiinciionen; S, 515-552: 10, Von fremden Sprachen, und was dabey in Ansehung der Teutschen Orthographie zu mercken [!]?. - S. 553-766: Der dritte Theil [aus dem Inhaltsverzeichnis: enthält observationes specialissimas, was bey einigen Worten besonders zu merken]: Wörterverzeichnis, dt., alphabet., mit Erläuterungen. - S. 767: Zwischentitel: Zugabe von dem Gebrauch dieses Werkleins / nebst denen darinnen enthaltenen vornehmsten Reguln und observationen; S. 768 leer; S. 769-813: Text: Auflistung aller Regeln jedes Kapitels. - S. 814-815: Druckfehler] [aus 23: Herzog August Bibliothek Wolfenbiittel; Sign.: Ko 348] 3.1.2. Sonstige Werke L. schrieb u.a. ein Bnch über Korsika (anonym), eine achtbändige Sammlung merkwürdiger Medaillen (1737-44) und eine viele Jahre lang erscheinende politische Zeitung mit dem Titel Der schnelle Postillion; B. Meusel: Verstorbene VIII: 306-308 3.2. Sekundärliteratur 3.2.1. Literatur zum sprachwiss. Werk Denecke, Ludwig/Teitge, Irmgard: Die Bi-
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bliothek der Brüder Grtmm. Annotiertes Verzeichnis des festgestellten Bestandes (Weimar 1989), - Heinle, Eva-Maria: Hieronymus Frcyers Anweisung zur Teutschen Orthographie. Ein Beitrag zur Sprachgeschichte des 18. Jahrhunderts (Heidelberg: 1982). - Jellinek , . - Moulin, Claudine: Deutsche Grammatiken vom Humanismus bis zur Aufklärung [Ausstellungskatalog] (Bamberg: 1988) 3.2.2. Literatur zur Biographie; Bibliographie DBA 774: 56-63. - Hirsching: Handbuch IV. - Meusel: Verstorbene VIII: 306-308. - WiliNopitsch II; VI [Eichinger (1., 2., 3.2.L); Höller (3.1, 3.2.2.)]
LOW, MAYER [auch M AYR] [nach der Konversion, Mayer, Karl Alexander] 1. Biographie * 1762/63 [laut Sterbematrikel: 70 Jahre alt] 1764/65 [laut Taufmatrikel: getauft 12.6. 1791, 26 Jahre alt] Regensburg t 8.10.1832 Lehrer der hebr. und frz. Sprache, später Gerichtsangestellter; jiid. kath. (konvertiert) V: Low Mayer (* 1730/35), Buchhalter, Kaufmann M: Levi. Gutilda oo 14.6.1792 Justina (1767?-1835), T des Regensburg Zimmermanns Adam Gstättenbauer und seiner Frau Anna geb. Schachleder, 5 K L.s Vater, der Kaufmann Low Mayer, handelte mit Kaffee und Zucker (Straus, 167) für den Reichstag, war SchutzJude, des Reic.hserbmarschalls von Pappenheim, des Managers des immerwährenden Reichstages in Regensburg. L.s Schwester Magdalen a May rinn Löw, geb. 1763 (?), sehr gebildet, sprach deutsch und hebräisch, französisch und italienisch, sie ließ sich mit ungefähr 28 Jahren am 11. Februar 1791 bei „den Jesuiten in St, Paul" aus Heiratsgründen taufen. Ihr neuer Name ist Carolina Anselma nach ihrem Taufpaten Carl Anselm von Thurn und Taxis.
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Am 14. Februar 1791 (nicht IS, Februar!) bat auch ihr jüngerer Bruder Mayer Low, der noch bei seinen Eltern wohnte, um die Taufe, wie der Jesuitenpater Sebastian Spann in seinem Brief am 15. Februar an Fürstbischof Konrad Joseph von Schroffenberg schrieb. Nach dem Taufgespräch beschreibt ihn Spann als einen ganz vorzüglich gelehrten Juden, der „bei seiner Nation in sehr großem Ansehen" stehe, er habe auch schon eine hebr. Grammatik geschrieben. L.s Kenntnisse des Christentums preist er als so gründlich, daß man ihn beinahe ohne Unterricht taufen könnte (Wittmer, 120f.)· L. sagt, er habe diesen Entschluß schon vor fünf Jahren auf dem Krankenbett gehabt. BZAR, Generalia 135 erwähnt auch eine lange Korrespondenz von L. mit Pater Paul Küchler, Prof. in Freising. Vermutlich hatte L. auch schon Verbindungen zu Bischof Maximilian Prokop, dem er 1788 noch als Angehöriger der jüd. Religion seine Hebräischgrammatik widmete. L. blieb iin Collegium St. Paul, bekam ,, aller Stille" Religionsunterricht, wurde arn 24, Februar 1791 Schutzjude des Fürsten Carl Ansetm von Thurrt und Taxis. Trotz der Intervention des Vaters über den Pappenheimischen Kanzleirat vom 11. März 1791 beim Bischof wird L. am folgenden Tag auf den Namen Carolus Alexander Anselrnus Josephus (nach dem Fürsten Carl Anselm, dem Erbprinzen und Taufpaten Karl Alexander und dem Fürstbischof Konrad Joseph von Schroffenberg) im 26. Jahr getauft (Taufmatrikel Dompfarrei). Als Lehrer der hebr, und frz. Sprache unterrichtete Karl Alexander am Collegiatstjft St. Paul, bis dieses durch Truppen Napoleons zerstört wurde, Jetzt wurde er auf Tagegeldbasis kärglich beim Kreis- und Stadtgericht Regensburg angestellt. Zur Gehaltsaufbesserung tätigte er Geldgeschäfte, die ihm manchen Arger einbrachten. 1828 bedankt er sich beim Fürsten für eine monatliche Unterstützung von 10 Gulden, die dieser 1830 wegen fehlenden Rechtsansprüchen einstellte. Unter seinem Taufnamen Mayer, Karl Alexander hat zwei weitere Werke in Regensburg herausgebracht hat: Die heiligt Messe· ... (1800) und Das Denkmal Jesu ... (1820), siehe 3.1.2, Daß dieser Mayer mit Mayer Low identisch
ist, zeigt seine Bemerkung in der Vorerinnerung des erstgenannten Buches; „Erwäge [lieber Christ] ... und es wird dich nicht befremden, wenn ein Proselyt, der vorn alten Bunde zum neuen übergieng, während neun Jahre [Taufe 1791, Erscheinungsjahr des Buches 1800] Stoff genug hatte, Parallelen zwischen beyden kirchlichen Gebräuchen zu ziehen, das heiligen Meßgebeth, deutsch und ebraisch [!], dir überreicht" [S, IV],
2. Werkbeschreibung Anleitung (1788) Drei Jahre vor seiner Taufe publizierte L. eine hebr, Schulgrammatik, die er Max(imtlian) Prokop, dem Bischof von Freising und Regensburg (1787-1789) und Grafen von Törring-Stettenbach, der die Hebräischkenntnisse förderte, widmet. Nach der Vorrede bringt L. „nur das Nöthigste und Nützlichste" (S. VI) für die christliche Jugend. Die vier Hauptstücke jeder regelmäßigen Sprache sind Orthographie, Etymologie, Syntax und Prosodie. Hebräisch ist die „heiligste und älteste Sprache", es gibt Mundarten davon (sefardisch Qämes - aschkenazisch Qömes), die Mundart des höchsten Sprachlehrers hörte niemand. Motivation zum Studium des Hebräischen sind für L. die Texte selbst, sie sind „die älteste Weltgeschichte" und „die göttliche Urkunde im Originale in morgenländischer Schönheit gekleidet". L. legt nur eine „Anleitung" vor, keine vollständige Sprachlehre. Hebräisch artikuliert präzise und knapp. „Wo ich im Deutschen vier, fünf und mehrere Worte gebrauche, da setze ich im Hebräischen ein einziges; wo ich im Deutschen zur Umschreibung einer Sache ganze Konstruktionen geben muß, setze ich im Hebräischen am Anfange oder am Ende eines Wortes, höchstens an beyden zugleich einen einzigen Buchstaben - L, meint die Pronominalsuffixe! oder verändere einige Vokale, so ist die ganze Schwierigkeit behoben" (S. IX), Das 1. Hauptstück stellt die Buchstaben, ihre Bedeutung und Aussprache dar. Mm spricht er wie frz. en, „etwas durch die Nase". Für die Verwechslung der Buchstaben verweist L. auf die Regeln der M 8 daqd e qim, der jüd. Grammatiker. Er bringt die Zeichen der 5 Lang- und 5 Kurz vokale, die 4 Hatüfim,
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Schwa' nah (= quicscens) und na*" {= mobile), Begadkefat, Dages forte und lene. Mappiq, Mapslq, Dähiq und 'At! merähTq. Auf 11 Seiten stellt L. die litterae radicales (4i s/r gf sdq) der Wurzel dar, alle anderen (MSH KLB W-'JTN) können radicales oder serviles (simrnüs) sein. Hauptstück 2 erörtert die Hauptteile der Sprache: Nomina (semöt), Verb a (P cc älTm) und Partikeln (milöt). L. beginnt mit den Pronomina; er gibt die Formen der kinnuje hag-guf (Personalpronomina), kinnuje haqinjan (Possessi va), kinnujim romzlm (Demonstrativa), kinnuje has'aläh (Interrogativa), kinnujim m e sarfim (Relativa) und kinnüjlm biltl m s jui}dim (Indefinita). Bei den Personalpronomina setst L. sechs Kasus an: misqal jasär (Nom.), siman hap-pa^ül (Akk,), siman iiag-g^bül (Abi.), Die fehlenden Reziproka umschreiben die Rabbinen und Talmudisten mit cesem. Das Vorkommen überflüssiger Pronomina (z.B. den sog. Dat. sympatheticus) betont L. als „Eigenes" des Hebräischen. Als ältesten und nötigsten Teil der Sprache versteht er das Verbum, er erklärt das System der Personen, Numeri, Genera und vier Tempora: Praeteritum ( c äbar), Futurum ( c ätld), Partizip Präsens Aktiv (benüni pocel) und Partizip Präsens Passiv (benüni pa c ül). Die Modi sind Infinitiv (mäqur), Imperativ (siwüj) und Konjunktiv (hibbür), Die hebr. Sprachlehrer zählen nach L.s Auskunft sechs Tempora. Konjunktiva werden gebildet mit dem Präfix se-. Indikativ und Präsens existieren dagegen nicht, die Partizipien sind Nomina. L, gibt 7 „Konjugationen" (binjanim): Die Diniinutiva Qal und NiFal zeigen „ein geringes Thun, Seyn, oder Leiden an". Die Frequentativa Pi cc el und Pu ce al artikulieren „eine nachdrucksame oder größere Handlung", Das Reflexivum Hitpa cc ei ist immer frequentativ, ist aktiv und (!) passiv, auch reziprok, E\f\l und Haf c al (!) markieren „das Thun oder Leiden, das vermittelst eines Dritten geschieht". Die Aktiva Qal, Pi"ei und Haf c il (sie !) sind handelnde Zeitwörter ('äböt), Nif c al, Pu cc al und HoPal sind leidende Zeitwörter (töldöt), L. gibt das Paradigma päqad, führt die Vokalisationstypen ä - e und ä - ö an. Die Konjugationsformen werden gebildet, indem die
Pronomina als Wort, Silbe oder Buchstabe, als Präfix oder Suffix antreten: 1. Pers, -ii < ni (!) < ' ; -tä < 'atiäh 'Du'; 3. Pers. fern. < -h fern.; 1. Plural nü- < 'anahannü (!); 2. Pers. mask. Plural -fern < 'atiem; fern, -ten < 'atien. Das Partizip dient als Adjektiv, hat verschiedene Vokalisationsformen. Der Infinitiv zeigt, weder Person noch Zeit an, wird niemals allein gebraucht (L. gibt Falle mit etym. Figur), formuliert in Verbindung mit präfigierten Präpositionen Gerundia, Den Imperativ Futur bildet das Präteritum, die Form des Imperativs gebietet im Präsens, L. deriviert die Präfixe des Futurs: 1. Pers. 'e- < 'am *ich'; 2. Pers. ti- < 'atiäk; fern. ii- < 'ait', 1. Plural ni- < 'anahnu; 2. Plural ii- < 'attem. Kurios ist die Ableitung der 3. Pers. mask, j't- < 'eläjw 'zu ihm'. L. gibt die Formen der anderen V'erbalstarnme, setzt zwei-, drei- und vierradikalige Wurzeln an, erklärt ausführlich die Metathese im Hitpa cc el bei Verben mit Dental aus 1. Radikal. Auf die regelmäßigen Verben (s^lermm) folgen die unregelmäßigen (haserirn) wie I-Nun, Mediae gerninatae (k e püh~m), Verba quiescentia (natiej) I-Alef/Jod; II-Waw/Jod und III-AIef/He. L. gibt ausführlich Paradigmen ( n ä g a s , säbab, jäsab, mäsä'). 21 Seiten widmet L. den Gbjektsuffixen (Dat. und Akk.) an allen Verbformen des Qal. Als eigenen Paragraphen stellt er das Paradigma des Verbum substantivum hejöi 'sein' und „das daher stammende" (?) jes 'ist' dar. Hauptstück 3 gliedert die Nomina in Substantiva (sem däbär) und Adjektiva (sem tu'är), in Appellativa (sem hamös'ai) und Propria (sem-ha-^esem). L, erklärt Genera, zwei (!) Numeri, zwei Deklinationen, bringt ein alphabet. Verzeichnis von 69 Nomina mit ihrer Pluralform mit hebr. Lesung in Umschrift und Bedeutung, Er gibt Paradigmen in 6 Kasus, die Formen von 'a6 'Vater', 'Im 'Mutter', jeled 'Kind', erklärt ausführlich die Verwendung des Gen. (L, meidet die Bezeichnung „Constructus" !) und Akk. Für Adjektiva stellt er in 6 Kasus die Paradigmen tob 'gut' und jafeti 'schön* dar. Hauptstück 4 eröffnet die Darstellung der Partikeln mit den he'emantischen Buchstaben, listet sauber differenziert auf 27 Adverbien des Ortes, 28 der Zeit, 12 fragende, 6 bejahende, 8 verneinende, 4 zweifelnde, 4 beschreibende.
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4 einschließende, 4 teilende, 6 vermehrende und je 4 vermindernde, vergleichende und zählende. Ein ähnliches Gliederungssystem gebraucht L. für die Präpositionen, er gibt noch 22 Konjunktionen und 16 Interjektionen, letztere sortiert er als bittend, klagend, anzeigend, ausrufend, zurufend und wünschend (darunter 'amen). Der Aufzählung der Zahlwörter folgt eine Liste der 28 Akzentzeichen, die den „Sinn einer Rede, eines Satzes, oder nur eines einzigen Wortes verständlich" machen „und zugleich den Affect" markieren. L. erläutert die Konstellation einzelner reges (mMäkim) und servi (mesärHTm) an Gen l,lf., er trägt dazu die Funktion des Maqqef nach. L. schließt mit einem selbst verfaßten hebr, Unterweisungsgedicht von 30 Versen, in das einzelne Bibel verse eingeflossen sind. Die Schlußfolge gibt noch eine knappe Zusammenfassung der hebr. gratrim. Terminologie. Sie empfiehlt die Bibelübersetzung von Moses Mendelssohn (1729-1786) der christl. wie der jüd. Jugend. L. plant offensichtlich noch eine „Syntaktik" zu seiner Anleitung. Er bietet eine knappe hebr. Grammatik mit einer sehr übersichtlich gestalteten Formenlehre. Sie erlaubt einen interessanten Einblick in den jüd, Sprachunterricht, im Rahmen des Religionsunterrichts. Nur von hier kann die durchgehende gramm. Terminologie in hebr. Sprache stammen. Doch hatte L. an christl. Schulen Sprachunterricht, sicher konnte er Französisch, seine Schwester war viersprachig (dt., hebr., frz. und ital.), L.s Hebraischlchrcr könnte der Regensburger Rabbiner und Aufklärer Isaak Alexander (1722-1800) gewesen sein. L.s Grammatik läßt eine ausgeprägte judische linguistische Terminologie erkennen, die Äquivalente zu den Kategorien und Benennungen der lat. Grammatik geschaffen hat. Sie integriert die traditionelle Terminologie der 59 Begriffe, die Sebastian Münster Chaldaica Grammatica (Basel 1527, S. 161 f.) auflistete (siehe L. Prijs, S. 11). z.B. kinnüj 'Pronomen' oder 'Affix 1 , während die alte rabbin. Sprachwissenschaft damit noch 'Beiname' oder 'Imperativ' bezeichnete (s. Valle Rodriguez, S, 126f), Bei L. werden sogar Pronominalarten durch eigene Bezeichnungen differenziert.
3. Bibliographie 3.1. Werke des Autors 3.1.1. Sprachwiss, Werk Anleitung zur Erlernung der heiligen hebräischen Sprache, der christlichen studirenden Jugend geweihet [weitere hebr. Wörter] vom Mayer Low, in Regensburg. [Vign.j [Regensburg:] Allda gedruckt bey Anton Lang, hochfürstl. bischöfl. Hofbuchdrucker 1788, [20] S.,S. V-XVI,155,[12] S. 17,2 cm [S. [2] leer; S. [3]: Motto; S. [4] leer; S. [5],[7][20]: gewidmet Dem kochwürdigsten Fürsten und Herrn, Herrn Maximilian Prokop, Bischöfe zu Freysing und Rcgensbnrg, des heil, röm. Reichs Fürsten, Grafen von Tö'rringJetienbach ,..; S. [VJ.VI-XVI: Einleitende Vorrede. - S. [1],2-31: Erstes Hauptstück. Von den Buchstaben überhaupt, und ihrer Bedeutung. - S. 31-117: 2. Von den Theilen der hebräischen Sprache, darin u.a.: Pronomen (S. 33-38), Verben (S. 38-117). - S. 118136: 3. Von den ... Nominibus, dem zweiten Thetle, der Sprache (Deklinationen). - S. 137155: 4. Von den Partikeln ..., dem dritten Theile der Sprache Adverb, Präposition, Konjunktion, Interjektion, Zahlwörter, Akzente. [4] S. Unterweisungsgedicht, linke Seite jeweils he.br., rechte Seite dt. - [8] S. Schlußfolge} [auch aus 12: Bayer. SB München: Sign.: H^ hebr. 232]
[aus 155: Staat!. Bibl. Regensburg; Sign,: Ling 34] 3.1.2. Sonstige Werke Mayer, Karl Alexander: Die heilige Messe, wie sie der Priester heikel [!]. Deutsch, und ins Ebräische übersetzt von ... {Regensburg 1800). - ders.: Das Denkmal Je.su gestiftet in der Kirche der Rechtgläubigen durch das heilige Meßopfer. Eine dogmatische und moralische Auslegung, ... (Regensburg 1820) 3.2. Sekundärliteratur 3.2,1. Literatur zum sprachwiss. Werk Prijs, L.: Die grammatikalische Terminologie des Abraham ibn Esra (Basel 1950), - Valle Rodriguez, Carlos del: Die grammatikalische Terminologie der frühen hebr. Grammatiker (Madrid 1982) (= Bibüotheca Hispana Biblica VII)
Löwe
3.2.2. Literatur zur Biographie; Bibliographie Archivmaterial: Bischöfl. Zentralarchiv Regensburg: Generalia 135 (Conversiones Hekraeorum); Dompfarrei Regensburg: Taufmatrikel des Jahres 1791; Fürst Thurn und Taxis Zentralarchiv: HM A 343, 24.2.1791 Meyer, I.: Zur Geschichte der Juden m Regensburg. Gedenkschrift zum Jahrestage der Einweihung der neuen Synagoge (Berlin 1913): 44-45. - Reichert, Rüdiger von: Entwurf [zur Familiengeschichte Mayer Löw] S. 3-23, dort weitere Details und zahlreiche Archivangaben] [auf diesem unveröffentlichten MS des Nachfahren aus Gauting beruht die Biographie], - Straus, R.: Regensburg and Augsburg [engl.] (Philadelphia 1939):167. Wittmer, S.: Geschichte der Regensburger Juden zwischen Absolutismus und Liberalismus, in: Verhandlungen des Historischen Vereins für Oberpfalz und Regensburg VHVO 127 (1987):95-119. - ders.: Die Geschwister Mayr und Mayrm Löw (Konversion 1791), in: ders.: Regensburg Juden; jüdisches Leben von 1519 bis 1990 (Regensburg 1996) 112-116 [Angerstorfer (1., 2., 3.2); Höller (3.1.)]
LÖWE, JOEL (auch: J. Bril, Abbreviatur für b. R. Jehuda Lob) 1. Biographie * 27.2.1762 Berlin [Freudenthai (1883:244); alle anderen Angaben wie bei Hamberger/Meusel X: 1761 sind falsch; Freudenthal hat L.s Leichenstein gelesen] t 11.2.1802 Br«slau Exeget und Hebraist V: Juda L. [ADB XIX: Jehuda Lob] L. kam mit 9 Jahren in das Haus Aaron Meiers, der ihn zusammen mit seinen Söhnen erziehen ließ. 1775 kam er auf das Komptoir seines Pflegevaters, eine Arbeitsstelle, die ihrn nicht entsprach. Daraufhin trat er eine IIauslehrerstelle bei David —»Friedländer an, wo er sich in den 10 Jahren, die er dort biieb, dem Studium der orient. Literatur widmete und in Kontakt mit dem berühmten Moses -^Mendelssohn trat; mit seinem Jugendfreund Isaac Abraham Euchel blieb L. immer in Verbindung, Außerdem schloß L.
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sich 1784 der Gesellschaft der hebräischen Literatur Freunde, an, in deren Zeitschrift Der Sammler er mehrere Gedichte und Aufsätze publizierte. Am 11.12.1790 (Freudenthal 1893: 243) wurde L. Oberlehrer und Inspektor an der jüd. Bürger- oder Friedrich-Wilhelms-Schule in Breslau; seit 1792 (Jöcher/Adehmg IV: 1790) war er dort bis zu seinem Tode Prof., außerdem wurde er berechtigt, „öffentliche Vorlesungen über Kant zu halten" (Freudenthai 1893: 416). L. unterrichtete Sprachen (Deutsch, Hebräisch, Französisch), zudem Geographie und „Moral und Bürger ken ntnisse" (Freudenthai 1893: 410). L. heiratete am 19.4.1792 die Breslauenn Bella Sina; aus der Ehe ging ein Sohn hervor: Gottlob Richard L., geb. am 21.6.1801. L. gehörte zu den führenden Vertretern der jüd. Aufklärung. Von den meisten seiner Freunde unterschied er sich dadurch, daß er seine ausgezeichnete Bildung nicht autodidaktisch, wie damals bei Juden üblich, sondern „durch einen regelrechten und geordneten Schulunterricht" (Freudenthal 1893: 245) erwarb. Mit neun Jahren hatte er „bereits eine Art Hauslehrerstelle" (ebd.) inne, da er Meyers Söhne „in den religiösen Fächern unterrichtete" (ebd.). An Sprachen beherrschte er neben Hebräisch Deutsch, Französisch, Englisch und Italienisch. Seine Arbeiten zu Bibel und Talmud wurden geradezu klass.: zu nennen sind seine Ausgaben der Mendelssohn s ehe n Übersetzung der Psalmen, des Hohenlieds, die er mit Kommentaren und Einleitungen versah; er selbst übersetzte z.B. das Buch Jona (seine hebr. Werke verzeichnen Fürst, Steinschneider etc., s. 3.2.2.). L. war zudem Mitarbeiter an —tEichhorns Allgemeiner Bibliothek der Biblischen Literatur. 2. WerkbeSchreibung 2.1. Vor und Fir (1788) [ehemals vorn, an der Deutschen Staatsbibliothek Berlin-Ost; verlagert] 2.2. Amude ha-lashon (1794; hier 2. Aufl. 1803} L,s hebr. Sprachlehre ist konzipiert als Handbuch für Lehrer, setzt also bereits Hebräischkenntnisse voraus. Aus diesem Grund sind die sonst üblichen Paradigmen und Wortlisten
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weggelassen (sie wurden separat publiziert, s, 3.1.1.). Die Grammatik ist in vieler Hinsicht bemerkenswert. Das beginnt bei der Typographie: der Text ist dt., gedruckt ist sie jedoch mit hebr. Lettern (bei dt. Juden damals nicht unüblich!). Ein weiterer interessanter Punkt ist das Vorgehen: L, erweist sich auch in diesem Werk als philos, Grammatiker, der seine Sprachlehre, wie es im Untertitel heißt, nach logischen Prinzipien entwickelt; in der Vorrede nennt er als didaktische Vorteile dieser Methode Lernerleichterung und Denkschulung bei den Schülern. Als Vorbild wird Moses —»-Mendelssohn genannt, offensichtlich ist aber, daß er auch der Grammatik —»Adelungs einige Anregungen verdankt. Interessant ist ferner die jüd. Terminologie, die L, verwendet und die viele Übereinstimmungen z.B. mit May r —»Low (1788) zeigt (eine direkte Beeinflussung ist wohl auszuschließen, eher kann man von einer gemeinsamen Tradition ausgehen). Die Grammatik besteht aus vier Abschnitten mit Aussprache- und Wortformenlehre, eine Syntax war geplant, kam aber nicht zur Ausführung, Der erste Abschnitt (S, 18-32) enthält eine knappe und traditionelle Darstellung der hebr. Phonologie: L, differenziert die Konsonanten in fünf Klassen (Kehl-, Gaumen-, Zungen-, Zahn- und Lippenlaute), die fünf Vokale in drei (Kehl-, Gaumen- und Lippenvokale) bzw. zwei (lang vs. kurz) Gruppen, beschreibt Schwa und Dagcsch usw. Im zweiten Abschnitt (S. 32-46) behandelt er den „Bau der Wörter", insbes, die Wortbildung: er unterscheidet traditionell zwischen Wurzelwörtern und Derivata, beschreibt vier Ableitungstypen, nennt die elf Serviles (die sog. ötijöt hasimmvs werden im vierten Abschnitt S. 166-176 nochmals und detailliert nach ihren vielfältigen Funktionen beschrieben). Den Hauptteil der Grammatik bildet der dritte Abschnitt über die drei Redeteile (S. 46-165) Nomen (sem), Verb (pa^al) und Partikel (milöt). Bei den Nomen (S- 47-75) unterscheidet er nach semant, Kriterien Substantive (Eigenamen, Appellativa, Kollektiva und Abstrakta) und Adjektive bzw. Adverbien, also Eigenschafts- und Beschaffenheitswörter (hier liegt ein deutlicher Einfluß Adelungs vor). Dem Artikel werden drei Funktionen
zugeschrieben: „verwirklichend" (macht ein Appellativum erst referenzfähig), „auszeichnend" (Determination bzw. Individuation), Substantivierung von Adjektiven. Der Const.ructns wird als Möglichkeit der Wortbildung bestimmt. L, zählt vier Arten Pronomina (kinnujtm) auf, Interrogativa und Indefinita werden an späterer Stelle nachgeholt. Bei den Verben (S. 75-125) differenziert er mit Adelung transitive, intransitive/neutrale und Zustands- bzw. Besch äffenh ei tsverben. Die sieben Stamme (binjamm) werden als Genussystem interpretiert und nicht als Konjugationen (wie etwa bei Low 1788 und sonst üblich): Qal, Pi cc el und Hif^il sind unterschiedliche Grade des hebr. Aktivs; Nifal, Puccal und Hof c al sind Passiva; das reflexive Hitpa ce el bestimmt er als Mischgenus. L, nimmt vier Modi (Finitivus, Infinitiv, Imperativ und Partizip!) an, sowie zwei Tempora, dazu Waw-Perfekt/Imperfekt und das Partizip als Präsenzersatz; Partizip plus Verbum substantivum bewirkt dagegen Mischtempora; die Klassifikation der Verben „in Ansehimg der Bildung" ergibt die Konjugationen, von denen er vier anführt: Perfekta, Defekts, Quieszentis und j.Gemmitiva". Bei den Partikeln oder „Bestimmungswörtern" (S. 125-165) hat L. vier Klassen: Präpositionen, Adverbien, Konjunktionen und Interjektionen. Im Abschnitt über die Präpositionen wird die Deklination beschrieben: neben dem Nominativ gebe es vier casus recti (Genitiv, Akkusativ, Dativ und Komparativ); beschrieben werden hier auch Relativpronomen, Interrogativa und Numeralia, L.s Sprachlehre ist ein bemerkenswerter Versuch, die hebr. Grammatik nach Prinzipien zu beschreiben, die in der zeitgenössischen dt. Grammatikographie entwickelt wurden. Wie insbesondere die Darstellung des Verbalsystems zeigt, hat L. einige originelle Ansätze zu bieten. 2.3. Arbeiten in -^Campes Beiträgen (179597) L. verfaßte eine große Anzahl von Arbeiten für Campes Zeitschrift Beiträge zur Beförderung der fortschreitenden Ausbildung der Deutschen Sprache (1795-97). Von den insgesamt zwölf Artikeln erschienen jedoch sieben unter der Rubrik Gegen—uriheile und enthalten nur Berichtigungen und Anmerkungen zu Arbei-
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ten anderer in der Zeitschrift oder ähnliches. Zwei weitere sind sogenannte Ausführliche Beurtheiluntfcn der Deutschen Musierschriften in Betracht der Sprache: L. analysiert beidesirial Goethes Iphigeme. Eine detaillierte Spezifizierung dieser neun Beiträge findet sich in 3.1.1, L,s umfangreichster und interessantester Beitrag steht im achten Stück, S. 47-109: lieber Zeitwörter, vorzüglich Seyn, Haben und Werden. Diese Abhandlung ist die überarbeitete Fassung einer 1793 publizierten Einladungsschrift mit gleichem Titel (s. 3.1.1.). L. versucht hier, auf der Basis einer explizit formulierten Syntaxtheorie (s. S, 71-74; nur für Aussagesätze konzipiert) die Funktion der Hilfsverben zu bestimmen. Diese Theorie ist eine Modifizierung der in der Universalgrammatik als generell gültig angenommenen Form des Aussagesatzes, nämlich des logischen Urteils: Subjekt, Prädikat, Kopula. Die Grundform des Satzes bilden die zwei „ Haupt begriffe 11 , das „Grundding" (= Subjekt) und der „Behauptungsbegriff" (= Prädikat), sowie die beiden „Nebenbegriffe" Attribut und Adverbiale, wobei die drei letztgenannten die gleiche Funktion im Satz erfüllen, „anerkennen'' sie doch dem Subjekt eine „Bestimmung" (Eigenschaft, Handlung etc.), d.h. p radizieren etwas über das Subjekt. Als Funktion von Sätzen wird somit die Prädikation über das Subjekt festgelegt. Diese Grundform des Satzes ist „in Ansehung des Stoffes" (in etwa gleichbedeutend mit Proposition) auch die Vollform; „in Ansehung der Form der Satze" existiert allerdings ein weiterer Modus der „Bestimmung", der „einen Umstand der Anerkennung selbst zum Grunde hat". Dieser zusätzlich zur Prädikation relevante „Umstand betrifft I) die Bejahung oder Verneinung; oder 2) die Zeitbestimmung [...]; oder 3) die Art und Weise". Durch diese drei Aspekte wird die Prädikation erweitert bzw, das Subjekt „in Ansehung seines Verhältnisses gegen das Behauptungswort" spezifiziert. Die Funktion von Modalverben in Aussagesätzen ist z.B. nach dieser Theorie die Spezifizierung des Verhältnisses zwischen dem Subjekt und dem Infinitiv, dem eigentlichen Prädikat im logischen Sinn. Damit leisten sie funktional dasselbe wie die Hilfsverben, die das „Verhältnis"
zwar nicht modal, aber temporal bestimmen. Die Satztheorie ist auch Grundlage der Analyse der Verben setn, haben und werden. Setn existiert demnach in drei „Bedeutungen": Als Vollverb mit der Bedeutung 'Existenz' konstituiert es einen „vollständigen Behauptungsbegriff" (Prädikat); als ein „unvollständiger BehauptungsbegriiT" (Kopulativ verb) braucht es „noch ein anderes Behauptungswort", also etwa ein Prädikatsadjektiv; L, charakterisiert seine Funktion als „Urnstand der Anerkennung in der Zeit" (S. 107), d.h. das eigentliche Prädikat- im logischen Sinne wird dadurch im Satzvollzug „einverleibt" (so der gebräuchliche zeitgenössische Terminus), zusätzlich wird der „Nebenbegriff der Zeit" spezifiziert; drittens dient sein „als Hülfsworf. bey manchen Mittelzeitwörtern" (S. 107), also zur Perfektbildung bei den ergativen Verben; dies ist nur dann möglich, wenn das Subjekt „weder geradezu thätig noch leidend vor[ge]stellt" (S. 87f.) wird. Urn beim Perfekt (ebenso: Plusquamperfekt) die aktive Lesart zu erhalten, wird das Hilfszeitwort haben verwendet, wodurch dem Subjekt neben dem sem an tischen Inhalt des Partizips die „Nebenbegriffe" „Handlung" (durch haben) und „Vergangenheit" (durch die Partizip ial form) „anerkannt" werden (s. S. 91). L, erkennt mithin, daß die Form des Partizips Perfekt weder aktiv noch passiv, sondern neutral ist. Haben existiert daneben auch als Vollverb mit der Bedeutung 'besitzen'. Um die passive Lesart bei der Bildung der Tempora zu erhalten, bedient man sich des Verbums werden, dessen Voll verb Variante die Bedeutung 'entstehen 1 hat. Analog zu sein fungiert es auch als Kopulati v verb. Für L. ist, es für die Passivfunktion prädestiniert, ist es doch „das einzige Zeitwort [.-.], das durchaus als leidend gedacht werden muß" (S. 93). Die 'passive' Konnotation tritt bei der Futurbildung in den Hintergrund, weil hier die eigentliche Bedeutung 'entstehen' ausschlaggebend ist, Für werden differenziert L. also vier funktionelle Varianten. Im dritten Stück (1795) stehen zwei weitere Aufsätze L.s. Der erste (1795: 71-75) beschäftigt sich mit der Frage, ob deadverbiellc Adjektive, die häufig im Deutschen vorkommen, nicht der kategonal-semanhschen Definition dieser Wortarten widersprechen.
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Nach der gängigen Definition denotieren Adjektive „Eigenschaften" und Adverbien „Umstände" . also zwei unterschiedliche Kategorien. L, versucht das Problem damit zu lösen, daß er beide Wortklassen in je zwei Subklassen scheidet und diese durchlässig macht. Er greift dabei eineo Gedanken Adelungs auf, der zwei Arten von Adverbien angenommen hatte: beide denotieren etwas „Unselbständiges", die einen einen „Umstand", die ändern eine „Beschaffenheit"; der Unterschied liegt darin, daß sich der „Umstand" „außer dem Dinge" befindet, während die „Beschaffenheit" „an dem Dinge selbst" ist. Adelung hatte weiter angenommen, „daß das Adjektiv nichts anders, als das concrescierte (einverleibte) Adverbium ist" (1795:72). L. zieht aus diesem Gedanken Adelungs die Konsequenz, daß auch die Adjektive „gedoppelter Art" (1795:73) sind: „Eigenschaftswörter", d.i. einverleibte Beschaffenheitswörter, und „Eigenheitswörter" als einverleibte Umstandswörter. Damit ist die kategoriale Barriere aufgehoben, und deadverbiale Adjektivbildungen sind vorn Makel einer „fehlerhafte[n] Eigentümlichkeit" (1795: 75) gereinigt. Der zweite Aufsatz, lieber das Wort entsprechen (1795: 76-88), ist eine Verteidigung dieses Lexems „sowohl in Ansehung seiner Bedeutung, als seiner Wortbildung" (1795: 88). L. tritt hier der Auffassung entgegen, daß entsprechen „nach der Sprachgleichförmigkeit falsch gebildet [sei], wie unter ändern besonders entsagen beweise" (1795: 77). Neben dem semantischen Argument, daß keines der vorgeschlagenen Ersatz wörter {z.B. antworten oder zusagen) befriedige, streicht er v.a. den etymologischen Aspekt heraus: das Präfix snt- sei, ebenso wie ant-, aus an- entstanden. 2.4, Nachlese zur deutschen Synonymik (1798) [in Deutschland nicht zu ermitteln] 2.5. Beyiräge zur Critik der deutschen Sprache (1803) Bei diesen Beyirägen handelt es sich um eine posthurne Publikation aus „dem Nachlaß des verstorbenen Professors Joel Löwe". Die einzelnen Arbeiten beschäftigen sich mit germanistischen Themen und sind wohl im Kontext und in der Folge seiner Mitarbeitertätigkeit an Campes Beiträgen (s. auch 2.3.) entstanden.
Der erste Beitrag (S. [lj-138) ist ein die Buchstaben A bis D umfassendes Synonymenlexikon, das L, in der komplettierten Fassung zu publizieren gedachte. Theoretische Ausführungen fehlen. Die Einträge sind zumeist Auseinandersetzungen mit anderen Lexika: sie enthalten Modifikationen, Korrekturen und Addenda zu den Synonymenlexika von —»Eberhard, —»Heynatz und —»Stosch; rekurriert wird außerdem auf Adelung. Die Vorgehensweise ist distinktiv. Der zweite Beitrag (S. [l39]-190) befaßt sich mit der „Verdeutschungfremder Wörter", d.h. er enthält „Bemerkungen" zu Campes Wörterbuch (1801). Ausgeführt sind die Buchstaben A bis E, die Publikation des gesamten Alphabets war intendiert. Der dritte Abschnitt (S. [191]-240J ist mit „Prüfungen" überschrieben und bringt zwei Aufsätze, die literarische Werke „in Betracht der Sprache" (S. 193) analysieren; Schillers Maria Stuart wird einer „Ausführlichen Beurtheilung" (S. 193-232) unterworfen und das Taschenbuch, für Damen vom Jahre 1800 muß sich „Gelegentliche Sprach^Berichtigungen" (S. 233-240) gefallen lassen. Dieselben Rubriken gab es auch schon in Campes Zeitschrift. Der vierte Beitrag, die „Sprach—Untersuchungen" (S. [241]-272), enthält eine Replik (S. 243-253) auf einen in Campes Beiträgen publizierten Aufsatz von —»Cludius zu orthogr. Fragen sowie einen Kommentar zum achten und neunten Stück der Beiträge, 3. Bibliographie 3.1. Werke des Autors 3,1,1. Sprachwiss. Werk Vor und Für. Ein Beyirag zur deutschen Sprachkvnde von einem Dilettanten. Berlin 1788 [ehemals vorh. an der Deutschen Staatsbibliothek Berlin-Ost; verlagert] Ammude ha-Laschon, Die Elemente der hebr. Sprache, nach logischen Prinzipien entwickelt [Titelangabe nach Encyclopaedia Judaica X: 1142] [Nach Steinschneider: Bibl. Handbuch; 450 Text „in deutscher Sprache mit hebr, Typen"] Berlin 1794 [nur Tl l erschienen] [in Deutschland und CR nicht zu ermitteln]
Löwe
- 2. Aufl. Die Elemente der ebrtschn Sprache nach logischn Prinzipien entviggit. Eyn Handbuch fir Lehrer fön Joel Bril qeniglichem preyzischni Professor, erstm Obrlehrr an der zum bestn der jidischn Jugend errichtete qeniglichn Vilhelms=Schule zu Breslau und Mitglid des dazu ernanntn Direqzions Kollegiums. Zveyte frbesrte Auflage. Prag: gedruckt durch die Gebrüder Stiasny 1803. [S. [2] Druckerlaubnis; S. [3].4-17: Vorrede. - S. 18-32: Ersir Abschnit. Von den [Werkzeugen des Lesens] odr den Regln der Aussprache. - S. 32-46: Zvcyter Abschnii. Von der Bildung der Werter: S. 32-37: Erstes Qapitl. Vom Bau der Vertr; S. 37-46: 2. Kap. Vom Agzent odr Ton. - S. 46-165: 3. Abschn. Von den Redeiheyln: S. 4775: 1. Kap, Vom Sem odr Nenvort, S. 75-125: 2. Kap. Vom pacal odr Zeytvort; S. 125-I63[=165]: 3. Kap. Von den mii odr Bstimmungsvertrn. - S. 164[=166]174[=176j: 4. Abschn. Von den oiijöt hasimus, Präpositionen. - l Falttafel. - S. [l]-[2]: Anmerqung; S. [3]-[5]: Registr; s. [6]-[8J: Druqfehlr; S. [9]: Motto] [Mikrofilm aus SB Prag, CR] - 3. Ausg., von Samuel Israel Mulder bearbeitet und gekürzt Amsterdam: Dav. Proops 1820. [1], 29 S. Lukot binjane kapa'alim ... Vollsiendige Paradigmen ... Berlin 1794 - 2. Aufl. Lukot binjane hapa'alim c im misq^le liasmoi ... Voilstendige Paradigmn der ebrischn Zeyt und Nenvertr zum Gebrauch fir Schul und Hauslehrr Prag: Verlegt durch die Gebrüder Stiasny 1803. [Mikrofilm aus SB Prag, CR] Aufsätze in Beiträge zur Beförderung der fortschreitenden Ausbildung der Deutschen Sprache [so nur Titel von Stück l und 2; alle weiteren Stücktitel und der Gesamttttelblätter von Bd l und 2 - Bdtitel von 3 fehlt -; Beiträge zur weiiern Ausbildung der Deutschen Sprache ] von einer Gesellschaft von Sprachfreunden. Erster Band. Erstes Stück \-DritterBand}. Neuntes Stück
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Braunschweig: in der Schulbuchhandlung 1795 -97. 19,5cm [aus 29: ÜB Erlangen-Nürnberg; Sign,: Nspr. 316] - [IV. Gegen-urthcile.] 2. An Herrn Schulrath C. von Herrn Professor Löwe. in: a.a.O., 1. Bd, 1. St. (1795): 198-206 [mit Fußnoten von C.] - [///. Sprach=uniersuchungen.} 5. lieber ebendenselben Gegenstand [Bildung von Beiwörtern aus Umstandswörtern] in: a.a.O., 1. Bd, 3. St. (1795); 71-75 [unterz.: Joel Löwe] - [///. Sprach^uni ersuchungen,} 6. U eher das Wort entsprechen, an den Sehulr. C. in: a.a.O., 1. Bd, 3. St. (1795): 76-88 [unterz.: Joel Löwe] [mit Fußnoten von C.] - [IV. Gcgen=urtheile.] 4- Zu einer Stelle im 2. St. dieser Beiträge in: a.a.O., 2, Bd, 4. St. (1796): 165-170 [unterz.: Löwe] - [IV. Gegen-urtheile.] 3. Bemerkungen zum zweiten und dritten Stücke dieser Beiträge in: a.a.O., 2. Bd, 5. St. (1796): 139-161 [untere.: Löwe] - [/. Ausführliche Bevrtheilungen der Deutschen Musterschrifien in Betracht der Sprache.} Bemerkungen über den Ausdruck in Göthens [!] Iphigenie [1.T1] in: a.a.O., 2. Bd, 6. St, (1796): [l],2-37 [unterz.: Lowe] [mit Anm. von C.] - [2. Tl des Aufsatzes] [/. Ausführliche Beurtheitungen ,,.] Bemerkungen ... Iphigeme (Fortsetzung.) in: a.a.O., [3. Bd], 7. St. (1797): [1],2-50 [unterz.: Löwe] [mit Anm. von C.] [Schluß des Aufsatzes nicht erschienen?] - [IV. Gegen—urtheile.} 1. Zu dem dritten Stücke dieser Beiträge, An den Schulraih Campe. in: a.a.O., 2. Bd, 6. St. (1796): 132-152 [unterz. Löwe] [mit Anm. von Campe] [IV. Geaen=urtheile.} L An den S.[chul] R.[at] Campe. in: a.a.O., [3, Bd], 7. St. (1797): 135-145 [unterz.: J. Löwe]
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- [IV. Gegen-urtheile,] S. Einige Bemerkungen zum fünften und sechsten Stücke der Beiträge, in: a.a.O., [3. Bd], 7. St, (1797): 146-153 [unterz.: Löwe] - [///. Sprach=unter$uchungen.] Ueber Zeitwörter, vorzüglich Seyn, Haben und Werden. in: a.a.O., [3. Bd], 8. St. (1797): 47-109 [20§§] [unterz.: Löwe] [dieser Aufsatz war von C. bereits 1793 in nur wenigen Ex, als Einladungsschrift herausgegeben worden; wurde jetzt ganz durchgesehen und überarbeitet, so Fußnote S. 47] [konnte nicht ermittelt werden] - [IV. Gegen=urtheile.] t. Erinnerungen zum VI, u. VII. Stück der Bei/trag?.. in: a.a.O., [3. Bd], 8, St. (1797): 161-170 [unterz,; Löwe] Nachlese zur deutschen Synonymik, gramm i-3 Breslau 1798-1800 [in Deutschland nicht zu ermitteln]
Pro-
Beytrage, zur Critik. der deutschen Sprache. Aus dem Nachlaß des verstorbenen Professors Joel Löwe. Breslau und Leipzig: bei Adolf Gehr und Compagnie 1803. [6],272 S. 19,3cm [S. [2] leer; S. [III], IV: Vorerinnerung, unterzeichnet : Die Verleger; S. [5]: Inhalt; S. [6] leer. - S. [1]: Zwischentitel: /. Sinnverwandte Wörter; S. [2]: Motto; S. [3],4-138: Text Synonymenlexikon A-D, - S. [139]: Zwischentitel: //. Verdeutschung fremder Wörter, S. [140]: Motto; S. 141: Kopftitel: Bemerkungen zu Campes Wörterbuch zur Erklärung •und Verdeutschung der fremden Ausdrücke; S. 141-190: Text A-E. - S. [191]: Zwischentitel: ///. Prüfungen; S. [192]: Motto; S. 193232: A. Ausführliche Beurtheilung deutscher Muster=Scknften in Betracht der Sprache. Bemerkungen über den Ausdruck m Schillers Maria Stuart; S. 233-240: B. Gelegentliche Sprach—Berichtigungen. - S. [241]: Zwischentitel: IV. Sprach= Untersuchungen] S, [242]: Motto; S. 243-253: Ueber die Vervollständigung der deutschen Schriftzeichen; S. 254-272: //. Erinnerungen und Anmerhmgen zum 8ten und 9ten Stück der Beiträge zur weiteren Ausbildung der deutschen Sprache] angebunden
F. -+Gedike: Ueber die Hüifswörier und über die Tempora des Verbums... Berlin 1801. 40 S.] [aus 12: Bayer. SB München; Sign.: L.germ, 159 m] 3.1,2. Sonstige Werke Schriften zur jüd, Geschichte, Über ächte und unächte Religiosität, Abhandlungen in —»Eichhorns Allgemeiner Bibliothek der biblischen Literatur, Übersetzungen ans dem Hebräischen (s. Fürst oder Steinschneider) 3.2. Sekundärliteratur 3.2.1. Literatur zum sprachwiss. Werk Weiß, H.: Ein früher Ansatz moderner Sprachbeschreibung ..,,in: Sprachwissenschaft 16 (1991): 376-397 3.2.2. Literatur zur Biographie; Bibliographie ADB XIX: 97. - Catalog of the Klau Library XVI: 346 - Döring: Gelehrte Theologen II, - Encyclopaedia Judaica X: 1141 f. - dass. (engl. Fass.) XI: 447f, - Freudenthal, Max: Die ersten Emancipationsbestrebungen der Juden m Breslau. Nach archivalischen und anderen Quellen dargestellt, in: Monatsschrift für Geschichte und Wissenschaft des Judenthums, Jg. 37 (1893): 4l· 48, 92-100, 188-197, 238-247, 331-341, 409429, 467-483, 522-536, 569-579 (zu L, insbes. 243-47, 331-38, 409-29, 467-83, 522-35, 57173). - Fürst I/II: 267 f. - G V 1700-1910 Bd 90: 344. - Hamberger/Meusel IV: 497; X; XI; XXIII: 454. - Jewish Encyclopedia VIII: 193. - Jöcher/Adehmg III: 2064-2065; Nachträge IV: LXXX-LXXXI. - NUC pre-1956 Bd 388: 399. - Steinschneider (1859): 1627ff.; 84,95 (s.v. Mulder, Samuel Israel), 450. - Wininger, S.: Große jüdische National-Biographie Bd IV: 157 f. - Zinberg, Israel: A history of Jewish literature (Cincinnati, New York 1976): 80, 85, 93, 95, 104, 112, 135, 136, 138, 139, 182,185,195 [Gräßel (l.); Höller (3.); Weiß (2.)]
LONGOLIUS, JOHANN DÄMEL 1. Biographie * 10.8.1677 Rückersdorf bei Meißen/Sachsen | 1.5.1740 Bautzen/Sachsen
Longolius
Arzt, Mathematiker V: Renatas Friedrich, Prediger (f 7.11.1698) Schulbesuch in Bautzen; Studium der Philosophie in Leipzig, gleichaeitig Tätigkeit als Hauslehrer bei der Familie von Nostitz. Magister 1699. Nach mehreren vergeblichen Bewerbungen um ein Schulamt anschließend Mcdizinstudium in Halle/Saale. 1704 Lehrbefugnis für Philosophie; studiert ab 1705 Mathematik in Berlin, kehrt 1707 nach Halle zurück, wo er 1709 in Medizin promoviert. Von 1710 bis zu seinem Tod praktiziert er als Arzt in Bautzen. 1719 kam es im Zusammenhang mit Predigten wegen eines Mordes zu Streitigkeiten mit der örtlichen Geistlichkeit, die immerhin zu Nachfragen bei der jur, und der theol. Fakultät führten. L, hat eine größere Anzahl von Werken, die v.a. philos., medizinische und mathematische Themen behandeln, vorgelegt. Vor allem im Hinblick auf seine mathematischen Schriften, die sich schon im Titel als sehr umstürzlerisch ausweisen (z.B. Entlarvte Mathematik oder zulänglicher Entwurf einer ganz neuen Grunarnathematik, Bautzen 1735), wird L. attestiert, er sei „ein denkender Kopf, jedoch von Excentritäten und unklaren Reformideen keineswegs frei" (ADB XIX: 156) gewesen. Auch sein einziges sprachwiss. Werk, die im Jahre 1715 wie alle seine Werke in Bautzen erschienene Einleitung zu gründlicher Erkantniß einer ieden, insonderheit aber Der Teutschen Sprache, ist durchaus eigenwillig, was wohl auch ihre Wirkung begrenzt hat. Dennoch sollte hier seine Eigenständigkeit insgesamt eher positiv bewertet werden, sprengt er doch manche formalistische Traditionen auf, indem er sie an den Anforderungen einer nützlichen Praxis mißt. L.s Einleitung umfaßt zum größeren Teil eine allgemeine Rhetorik, einen kürzeren Teil zur Fremdsprachenmethodik sowie letztlich einen gramm. Abriß des Deutschen. Wenn seine Grammatik auch durchaus in der Tradition der Zeit steht, zeigt sie doch eine Vielzahl von Eigenheiten, die von einer Selbständigkeit des Verfassers zeugen (vgl. Jellinek II, Registereinträge S. 494) und ihn einer aufklärerischen Grundströmung zuordnen lassen (vgl. etwa Blackall 1966: 120),
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2. Werkbeschreibung Einleitung zu gründlicher Erkänimß einer itden, insonderheit aber Der Teutschen Sprache (1715) Aufbau Die Arbeit umfaßt drei Teile, deren erster den Titel „von Den Sprachen überhaupt" (S, [1]492) trägt, der zweite handelt ,, Erlernung einer ieden Sprache" (S. [493J-535 [irrtümlich verdruckt zu 537]), der dritte Teil endlich heißt und spricht „von Der Teutschen Sprache" (S. [536]-752); ein 22seitiges Sachregister schließt die Arbeit ab, Die allgemeinen Voraussetzungen Im Hinblick auf das frühe Erscheinungsjahr auffällig (vgl. Weiß 1989: 112) ist der schon im Titel hervorgehobene deutliche universalistische Impetus: das „Teutsche" als ein Exempel jeglicher Sprache. Bei einem genaueren Blick in den recht umfänglichen ersten Teil relativiert sich der vorgegebene Anspruch in der Wirklichkeit des vorliegenden Textes. Denn neben einigen zu Beginn gestreiften im engeren Sinne gramm. Punkten enthält der ganze erste Teil ausschließlich Anweisungen zur „Besitzung einer untadelhafften Beredsamkeit in gebundenen und ungebundenen Reden" (Titelblatt), also eine allgemeine Poetik und Rhetorik. Der Zweck, „de [n] völlige [n] Grund zu einer Universaloratorie" (Gliederung Iv) zu legen, dominiert das ganze Werk, auch die Grammatik ist in dieser Hinsicht (nur) ein Hilfsmittel, was am einfachsten schon an den Umfangen der jeweiligen Teile ablesbar ist. Daher erklärt sich auch die relativ ausgebaute Syntax (vgl. Jellinek I: 204) und wohl auch die Bedeutung, die der Wortstellung bei gemessen wird (10. Kap, des 3. Teils). Vor allem über den rhetorisch urn definierten traditionellen Begriff ordo nniuratis (S. 102) wird die Beschreibung der Wortstellung an rhetorische Hervorhebungstaktiken gebunden (s. Jellinek II:446f.), was L. immerhin erlaubt, zu einer im Vergleich zu Stieler präziseren Beschreibung zu kommen (zum ordo naturalis vgl. Baum 1987: 141; mit weiterer Literatur). Man kann die gesamte Strukturierung der Arbeit als einen frühen Ausfluß aufklärerischen Nützlichkeitsdenkens verstehen und wird dabei nicht nur Phänomenen wie der Verbin-
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dung von Wortstellung und rhetorischer Hervorhebung gerecht, diese neue Art praktischer Rationalität zeigt sich auch an der regelmäßig an den Kapitelanfängen deklarierten terminologischen Zurückhaltung wie an dem Verweis, daß „auch Frauenzimmer [sie]" seine Darstellung „pcnetrieren" (S. 6} könnten (vgl, Eichinger/Lüsebrink 1989: 204 ff.). Für die Verbindung universalistischen Gedankenguts mit didaktischen Konzeptionen verweist Weiß (1989: 112) auf W. Rathkes Vorbild von 1619, an dessen direkter 'Wirksamkeit allerdings zu zweifeln ist, und auf ähnliche, dem didaktisch-pädagogischen Ast der Aufklärung zuzurechnende Versuche (z.B. —»Graf). Diese Entwicklung kulminiert sicherlich in den päd. Jahrzehnten zu Ende des IS.Jhs. (z.B. —»Basedow; zur Entwicklung s. Weiß 1989: 101 ff.), auch in einer neuen universalistischen Wende (—* M einer, s, Naumann 1986). L.s Arbeit erscheint dann als ein Exempel für die durchgehende Wirkung der didaktisch-universalistischen Kombination, allerdings als ein Exempel aus einer Zeit, in der dieses Paradigma die Diskussion noch nicht dominiert. Man wird auch nicht fehlgehen, wenn man nicht nur die Zuordnung von Temperamenten und Stilen, sondern auch die relativ ausführliche und genaue Ausarbeitung des phonet. Teils auf das Konto von L.s medizinischer Ausbildung rechnet. Im Vergleich zur relativen Geringschätzung dieses Teilgebiets - und in Anbetracht der relativen Kürze von L.s Grammatik - legt er eine relativ aufwendige artikulatorische Phonetik vor; wenn auch im einzelnen von anderen, etwa Schottel, abhängig (s. Jellinek II: 26), wird eine überraschend systematische und terminologisch überlegte Darstellung gegeben. Der universalistischen Grundhaltung von L. entspricht ein starkes hist. Interesse, das im Einklang mit Hypothesen der Zeit [SkythenHypothese; mit Verweis auf Morhof] stark spekulativen Charakter hat. Als anzustrebendes Ideal einer hochsprachlichen Norm nimmt er eine ostmitteldeutsche Mundart an, die er z.B. „von den Schweizern und anderen Halbteutschen" (S. 105) absetzt. Er ist sensibel für die Fremd wort fr age, kritisiert aber Puristen wie Philipp von Zesen (S. 106). Insgesamt handelt es sich um Ausführungen, die in
aufklärerischer Mäßigkeit die übliche ,,Hanptsprachen"-Diskussion der Zeit spiegeln. Ahnlich aufgeklärt, relativ pragmatisch und wenig formalistisch (s.Blackall 1966: 120 u. 240) sind seine eigentlich rhetorischen Ausführungen; sie enthalten eine Vielzahl von Exenipeln für die behandelten Textsorten. Pragmatismus ist auch das vorherrschende Kennzeichen des didaktischen zweiten Teils. So spielt die Adaption der Lehrmethode an den Charakter des Lernenden die entscheidende Rolle (S. 502 ff,), wenn auch insgesamt ein an den deduktiven Prinzipien der Mathematik (S, 500) orientierter Unterricht gutgeheißen wird. Bemerkenswert ist, daß er die Auswüchse des Kanzleistils ungeeigneten Praktiken des Unterrichts in den alten Sprachen zurechnet (S. 504, auch 539). Oberstes Ziel ist „das gemeine Beste" (S. 505). Der grammatische Teil Die praktisch-vernunftmäßige Orientierung bringt es auch mit sich, daß L. nicht einem der üblichen Aufbauprinzipien der zeitgenoss. Grammatik folgt, sondern die ihm in seinem Sprachlernkonzept wichtig erscheinenden Punkte nacheinander abhandelt (in 12 Kap., vgl. Jellinek 11:5). Daß hier neben den klass. Wortlehrekapiteln Syntax und Idiomatik eine besondere Rolle spielen, mag im Rahmen dieser Intention dann nicht mehr verwundern. Den Beginn macht aber ein hist. Abriß. Darin folgen den spekulativen Ursprungsmythen angemessene Bemerkungen etwa zur Entstehung des Hochdeutschen auf obersächsischer Grundlage (S. 539). Den praktischen Intentionen des gramm. Abrisses entspricht die (relativ) ausführliche Behandlung der Graphetik und der Aussprachelehre. Während die Wortartenuntergliederung in Nomina, Verben und Indeklinabilia nicht auffällig ist (vgl. Jellinek II: 75f.), gewinnen unter sprachvergleichendem Aspekt natürlich die speziellen Möglichkeiten des Deutschen im Bereich der Wortbildung an erheblicher Bedeutung (vgl. Jellinek 1:204f.); II: 172ff.), v.a. die N u t zung des Konzepts der Determinativkomposition (S. 623ff.). Dabei beruft sich L. v.a, auf BÖdiker. Bei den Wortarten wie in der Wortbildung zeigt sich die stark „etymologische", semantische Tendenz der L.schen Ausführungen, denn bei der Wortbildung ist für ihn im Gegensatz zu den Schotteischen Vorga-
Longolius
ben nicht die strukturelle Komplexität, sondern nur die Möglichkeit einer inhaltlichen Ableitung maßgebend. Bei der universalvergleichenden Grundtendenz ist es nicht überraschend, daß auch die Genus-Zuordnung der dt. Substantive L.s Interesse und eine eigenwillige Lösung findet, die die Bezeichnung Ne-utrum wörtlich zu nehmen und mit dem strukturellen Übergewicht des Maskulinum im Deutschen zu verbinden versucht [Jellinek II: 187 schildert L.s Lösung angemessen, kommentiert sie aber ahistorisch unangemessen („eigentümlich")]. Im engeren Bereich der Morphologie findet sich eine Anzahl unzeitgemäß systematischer Einsichten. Man ist versucht, den so gezeigten Blick für Strukturen mit L.s mathematischer Ausbildung in Verbindung zu bringen. Einer dieser Fälle ist die Klassifikation der substantivischen Deklination, die sich an der Plural Bildung orientiert, von ihm geht die Unterscheidung von fünf Pluralendungen aus (JelHnek 11:216,230). Bei der Scheidung von schwachen und starken Verben kommt er mittels einer distnbutionellen Kreuzklassifikation zu vier Klassen (s. Jellinek 1:204, II:354f.). Wirkungsgeschichte Eine gewisse Wirksamkeit von L.s gramm. Beschreibung kann aus der Beschreibung von Jellinek (II, s. Register) entnommen werden. Im Einzelnen ist den Einflüssen, die sich v.a. auch in rhetorischer und ggfs. pädagogischdidaktischer Literatur finden dürften, noch nicht nachgegangen worden. Einflüsse über die Gottsched-Zeit hinaus dürften wohl auszuschließen sein. 3. Bibliographie 3.1. Werke des Autors 3.1.1. Sprachwiss. Werk Johann Daniel Longolii, Philosophiae fe Medicinae Doctoris, Einleitung zu gründlicher Erkäntniß einer ieden / insonderheit aber Der Teutschen Sprache / Welcher man sich Zu accurater Untersuchung jeder Sprache / und Besitzung einer untadelhafften Beredsamkeit m gebundenen und ungebundenen Reden / Wit auch besonders .In Teutschen für allerley Condition, Alter und Geschlechts / Zu einem deutlichen und nützlichen Begriff der MuUer=Spracke / bedienen kan. Zum gemeinen Besten dem Druck überlassen.
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Budissin [Bautzen]: bey David Richtern 1715. [24],752, [22] S. l Falttafel. 17,2 cm [links vor Titelblatt Kupferstich] [S. [2] leer; S. [3]-[8]: gewidmet den Herren Ständen von Land und Städten des Marggraffthums Ober=Lausitz;$. [9]-[12]: Vorrede; S, [13]: Sonnet auf das Kupferblat; S. [14][24]: Jnnkait [i] ... - S. [1]: Zwischentitel: Das Erste Theil von Den Sprachen überhaupt: S. [2J.3-492: Text I.Teil, insgesamt 18 Kapitel: S. [2],3-8: Vorbereitung; S. 8-14: Das erste Capitel / von den Sprachelementen; S. 15-20: 2. von den Wortgliedem; S. 20-35: 3. von den Wörtern überhaupt; S. 36-53: 4. von den Eigenschaften der Wörter; S. 53-61: 5. von den Redensarten; S. 61-84: 6. von dem Ursprünge / Wehrte / und Nachdrucke aller Wörter und Redensarten; S. 84-104: 7. von Fürträgen und Sätzen; S. 104-136: 8. von oratorischen Fürträgen insonderheit; S, 130-153: 9. von Poetischen Fürträgen insonderheit; S, 153-168: 10. von gantzen Reden überhaupt^ S. 168-283: 11, von der Eigenschafft einer jeden Rede; S. 283-300: 12. von unangegebnen Reden; S. 300-356: 13, von angegebnen Reden: S. 356-377: 14. von Complimenten oder kurtzen Reden; S. 377-453: 15. von Geschriebenen Complimenten oder Briefen] S. 453-471: 16. von Gesprächen; S. 472-475 [=485]: 17. von Sermonen oder langen Reden; S. 475 [—485]492: 18. von Schrifften und Büchern. - S. [493]: Zwischentitel: Das Andre Thctl /von Erlernung einer jeden Sprache, insonderheit: S. 494-537 [=535]: Text 2. Teil, insgesamt 12 Kap.: S. 494-495: Vorbereitung; S. 495-498: Das erste Capitel / von Den rechten Mitteln / eine Sprache / gewtß / bald / und gründlich / zu lernen; S, 498-507: 2. von Sprackmeistern; S. 507-512: 3. von Sprach=Büchern; S. 512514: 4. von Sprachgcsellschaften; S. 514-517: 5. von Der Geschickligkeit [!] eines Menschen zu Sprachen überhaupt; S. 518-520: 6. von der besondern Geschickligkeit eines Menschen zu Sprachen; S. 520-523: 7: vom rechten Gebrauche eines Sprachmeisters; S, 523-528: 8. von [!] rechten Gebrauche guier Bücher; S. 528-532: 9, vom rechten Gebrauche guter Gesellschafften; S. 532-533: 10. vom rechten Gebrauche der Feder; S- 533-534: 11. vom rechten Gebrauche des Mundes; S. 534-537 [=±535]: 12. von [!] behörigen Unterschiede im Sprachfleiße. - S, [536]: Zwischentitel: Das
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Dritte Tkeil / von Der Tcutschen Spracke: S. 537-752; Text 3.Teil, insgesamt 12 Kap.: S. 537-541: Vorbereitung; S. 541-548: Das erste Capitel von den Sprachzeicken der Teutscken; S. 549-555: 2. von [l] Teutschen Lesen und Schreiben; S, 555-557: 3. von Teutschen Wörtern; S. 558-562: 4. von den Eigenschafften der Teutschen Wörter; S. 563577: 5. vom Teutschen Declmiren; S. 577-617: 6, vom Teutschen Conjugiren; S. 617-623: 7. vom Teutscken Deriviren; S. 623-627: 8. vom Teutschen Compomren; S. 627-644: 9. von Den Teuiscken Redensarten; S. 644-651: 10. von Den teutschen Sätzen oder Periodis; S, 651-659: 11. von Teuiscken Reden; S. 660752: 12. von Teutscken Versen. - l Falttafel: 2 Tabellen Cabbala communis und Cabbala selecta. - [22] S. Register, alphabet.] [als eingebundene Fotokopie aus 739: ÜB Passau; Sign.: 64/GB 1602 L 856] 3.1.2. Sonstige Werke L.s ca. 20 Arbeiten mit weitgestreutem Inhalt - Mathematik, Philosophie, Medizin, eine frz. tibersetzung des Terenz - finden sich in Jöcher/Adehing III: 2110f. 3.2. Sekundärliteratur 3.2.1. Literatur zum sprachwiss. Werk Baum, R.: Hochsprache, LUeratursprache, Schriftsprache (Darmstadt 1987). - Blackall, E,A.: Die Entwicklung des Deutschen zur Liierattirsprache 1700-1775 (Stuttgart 1966). Eiehinger, L.M., Lüsebrink, C.: Gespräche über die Sprache, in: Seh lieben-Lange, B.: Fachgespräche in Aufklärung und Revolution (Tübingen 989: 197-240). - Jellinek l, H. - Naumanii, B,: Grammatik der deutschen Sprache zwischen 1781 und 1856 (Berlin 1986). - Weiß, H.: Universalgrammatiken als Sprachlehren. Allgemeingrammatische Aspekte grammatischer Lehrwerke anhand ausgewählter Beispiele, in: Sprachwissenschaft 14 (1989), S. 97-112. - Weiß, H.: Universalgrammatiken aus der ersten Hälfte des IS. Jahrhunderts in Deutschland (Münster 1992): 112-116
LORENZ, JOHANN GOTTHILF 1. Biographie * 1755 Berlin t 15.1,1791 Über L.s Leben sind nur wenige Daten bekannt. Zunächst bekleidete er das Amt des Predigers und Rektors in Köpenick (heute Stadtteil von Berlin), 1789 wurde er dann Prediger in Biesdorf, Mohlsdorf und Kaulsdorf bei Berlin. Am 15.1.1791 erläget einer Brustkran k hcit. Neben seiner Sprachlehre (1792) publizierte L. v.a, Werke päd, Inhalts, verfaßte aber auch mehrere Gelegenheitspredigten, ein SpruchGesang- Gebet- und Lesebuch sowie ein Rechenbuch für Kinder und Eltern. 2. Werkbeschreibung Sprachlehre für Ungelehrte (1792) [in Deutschland nicht zu ermitteln] 3. Bibliographie 3.1. Werke des Autors 3.1.1. Sprachwiss. Werk Sprachlehre für Ungelehrte Leipzig: Göschen 1792 [in Deutschland nicht zu ermitteln] 3.1.2. Sonstige Werke Lesebuch für die Jugend der Bürger und Handwerker (1785-87 u.ö.), Die idealische Bürgerschule (1788), Versuch eines Lehrbuchs für Landschttilehrer-Semtnarien (1790) und weitere didaktisch-p ad. Werke 3.2. Sekundärliteratur 3.2.1. Literatur zum sprachwiss. Werk nicht zu ermitteln
3.2.2. Literatur zur Biographie; Bibliographie ADB XIX: 156 [Günther]. - DBA 780: 124131. - Jöcher/A delung III: 211 Of. - Otto: Oberlausitzische Schriftsteller II; Suppl.
3.2.2. Literatur zur Biographie; Bibliographie DBA 781: 97-104. - GV 1700-1910 Bd 90: 196f, - Jöcher/Adelung III: 2136. - Meusel: Verstorbene VIII: 352f. - NUC pre-1956 Bd 341: 365. - Richter, G.L,: Allgemeines biographisches Lexikon alter und neuer geistlicher Liederdichter (1804). - Rötger: Nekrolog I 1791; Zusätze.
[Eichinger ( l , , 2.); Höller (3,)]
[Gräßel (L); Weiß (3.)]
Loiter
LOTTER, JOHANN GEORG 1. Biographic * 1699 Augsburg f 1.4.1737 St. Petersburg/Rußland [Jöcher III: 1739] Philologe, Altertumsforscher V: Makler oder Buchdrucker L. besuchte zunächst das Gymnasium St. Anna in Augsburg und ging nach Schulabschluß um das Jahr 1723 an die Univ. H alle/Saale, wechselte dann nach Leipzig, wo er aufgrund seiner Tätigkeiten und Fähigkeiten zum Assessor der philos. Fakultät ernannt wurde. 1731 wurde er als Mitglied in die Leipziger Deutsche Gesellschaft, etwas später auch in die kgl, Gesellschaft der Wissenschaften zu Berlin aufgenommen. 1734 erhielt L, einen Ruf als Prof. der Beredsamkeit und Altertumsforschung nach St. Petersburg, dem er 1735 folgte. Dort erhielt er den Auftrag, eine Lebensbeschreibung über den Vater Peters des Großen zu verfassen, den er aber aufgrund seines frühen Todes im Jahre 1737 nicht erfüllen konnte. L. verfasste 24 größere und kleinere Schriften in lat. und dt. Sprache und fing 1731 mit —+Gottsched die Beyträge zur critisclien Historic der deutschen Sprache, Poesie und Beredsamketi an, von denen er aber nur 20 Stücke erlebte. 2. Werkbeschreibung Abhandlung, von dem heutigen Ansehen Der Deutschen Sprache in dem Rußischcn Reiche (1735) Es handelt sich um L,s Abschiedsrede vor der Leipziger Deutschen Gesellschaft, die er bei seinem Wechse] von Leipzig nach Petersburg hielt. Sie beginnt mit den üblichen Reverenzer Weisungen an die Deutsche Gesellschaft und ihre Mitglieder, gewidmet ist sie J.A. von Korff, dem Präsidenten der Petersburger Akademie. Erst danach wendet sich L. seinem Thema zu: dem Ansehen Der Deutschen Sprache tn dem Rußischen Reiche. L. stellt das „Ansehen" einer Sprache als ^ausserliche Eigenschaft" in Relation mit dem „innere(r)[n] Wehrt" (S. 15), als Indikator bestimmt er den „Gebrauch [.,,] in vielen fremden, und noch darzu mächtigen und weitentlegenen Ländern und
379
Reichen" (S. 15f.). Was er mit anderen Worten erweisen will, ist der signifikante Einfluß des Deutschen in Rußland. Er beschränkt sich aber darauf, externe Gründe anzuführen, die genannte Relation wird nur behauptet. Die von ihm aufgezählten externen Gründe neben der allg, Würdigung der kulturellen Interessen und Verdienste der russ. Herrscher seit Peter d, Gr. - stehen fast alle im Zusammenhang mit der Gründung der Petersburger Akademie (1725) und dem Wirken dt. Gelehrter an derselben. Explizit erwähnt er den hohen Anteil deutschsprachiger Publikationen im Akademieverlag (nach seiner Angabe ca. ein Drittel sämtlicher Publikationen in den ersten sieben Jahren), bespricht und stellt einige von ihnen vor (u.a. Erich —* Weismanns Teutsch-Lateinisch tind Rußisches Lexicon 1731); um das Wirken dt. Gelehrter an der Akademie an einem konkreten Beispiel zu demonstrieren, nennt er Gerhard Friedrich —»Müller, den dortigen Prof, für Geschichte, der in Petersburg Zeitschriften und hist. Werke in dt. Sprache (siehe Mensel: Verstorbene IX: 386-97) publizierte. Daneben verweist L. auch auf die Bedeutung des Deutschen als Wirtschaftssprache im russ. Reich, „deren Ruf und Name sich mit der Handlung an die äussersten Grenzen von Osten und Norden erstrecket, und [... inoffiziellen] Verordnungen, der Landessprache selbst an die Seite gesetzet worden" (S. 35). Die mitabgedruckte Antwort (S. [37J-48) von Johann Friedrich May(en) enthält rieben der Würdigung L.s und dem Bedauern über sein Scheiden aus Leipzig ein Plädoyer für die Muttersprache als literarische und Gelehrtensprache anstatt des Lateins: „Soll denn keine Sprache, als nur eine einzige, so geschickt seyn, daß man die gelehrten Gedanken dadurch ausdrücken könne ?" (S. 43). 3. Bibliographin 3.1. Werke des Autors 3.1.1. Sprachwiss. Werk Abhandlung, von dem heutigen Ansehen Der Deutschen Sprache tn dem Rußischen Reiche, bey seinem Abschiede Aus der Deutschen Gesellschaft zu Leipzig 16, Tage des Merz=Monats 1735. öffentlich abgelesen von Johann George Lottern. Beruffenem Professor der Beredsamkeit, wie auch der
380 Lozbeck
Griechischen und Römischen Alterthiimer bey der Rußisch=Kayserl. Academie der Wissenschaften zu St, Petersburg, und der Königlich—Preußischen Societät der Wissenschaften zu Berlin Mitgliede. Leipzig: Gedruckt bey Bernhard Christoph Breitkopf [1735]. 48 S, 17,4 cm [S. [2] leer; S. [3]-[6]: Widmung an Johann Albrecht von Korff, Vorsteher der Akademie in St. Petersburg. - S. [7],8-36: Text Rede L.s - S. [37]: Kopftitel: Antwort auf vorherstehende Abschiedsrede, im Namen der deutschen Gesellschaft eriheilet von Joh. Friedrich Mayen, M.A.; S. [37],38-48: Text Rede] [aus 37: SuStB Augsburg; Sign.: Spw 1346]
L. in der Nachfolge Schöpperlins Rektor des Lyzeums in Nördlingen, ab 1775 wirkte er als Pfarrer in Schmähingen im Oettingiscben [Hamberger/Meusel]. In seinen Publikationen beschäftigt sich L. mit theol. Themen, darunter auch mit der Didaktik der Theologie. Von sprachwiss. Interesse sind seine Arbeiten zum Unterricht der l at. und griech. Sprache.
2. Werkbeschreibuiig 2.1.
[in Deutschland nicht zu ermitteln] 2.2.
3.1.2. Sonstige Werke einige Veröffentlichungen m den Ada eruditor., eine ffistoria vilee ... Conr. Peutingert sowie De vita ei philosaphia Bernardini Telesii ,..,hist. Schriften, Übersetzungen
3,2. Sekundärliteratur
De Hcbraisrnis N.T. per Homeri hctionem imminuendis (1773) Von leichter Erlernung der laiemtsrhen Sprache (1773)
[in Deutschland nicht zu ermitteln] 2.3.
Ob lind wie der Anfang im Griechischen (1774)
[in Deutschland nicht zu ermitteln]
3.2.1. Literatur zum sprachwiss. Werk nicht zu ermitteln
3. Bibliographie
3.2.2. Literatur zur Biographie; Bibliographie
3.1.1. Sprachwiss. Werk
ADB XIX: 272. - DBA 782: 327-329,330. Eckstein [J. Franck] (1871). - GV 1700-1910 Bd 90: 292-293. - Jöcher/Adelung III: 2171 f.; IV: LXXXIII. - NUCpre-1956 Bd 342: 184 [Grüße! (L, 3.); Weiß (2.)]
3.1. Werke des Autors De Hebraismis N. T. per Hamen leciionem imminuendis,
Nordlirigen [Nördlingen] 1773 [in Deutschland nicht zu ermitteln] Von leichter Erlernung der lateinischen Sprache.
Nordlingen 1773 [in Deutschland nicht zu ermitteln]
LOZBECK, CHRISTIAN ALBRECHT 1. Biographie * 1741 „Beyerberg im Ansbachischen" [Hamberger/Meusel] Todesdatum unbekannt Pfarrer, Rektor L. wurde anfanglich von seinem Vater unterrichtet und besuchte ab dem 13. Lebensjahr das Gymnasium in Ansbach (Mittelfranken/Bayern). Fünf Jahre später begann er in Erlangen ein drei Jahre dauerndes Studiuni. Nachdem er daraufhin ein Jahr bei seinen Eltern zugebracht hatte, begab er sich als Informator zum Prodechant Köhler nach Lehrberg. Nach fünf Jahren kehrte L. wieder in das elterliche Haus zurück, um seinen jüngeren Bruder für ein Jahr zu unterrichten. 1772 wurde
Ob und wie der Anfang im Griechischen mit dem N.T. gemacht werden solle? Nördlingen 1774 [in Deutschland nicht zu ermitteln]
3.1.2. Sonstige Werke Arbeiten zu theoi. Themen, s. Harnberger/ Meusel IV 3.2. Sekundärliteratur 3.2.1. Literatur zum sprachwiss. Werk nicht zu ermitteln 3.2.2. Literatur zur Biographie; Bibliographie DBA 783:369-372. - Gradmann: Schwaben. Hamberger/Meusel IV: 518-519; XL - Vocke: Geburts- und Todten-Almano,ch I (1796) [Gräßel (3.); Seitz (1.)]
Luca
LUCA, IGNAZ DE 1. Biographie * 29.1.1746 Wien t 24. 4, 1799 ebd. Jurist L. besuchte zunächst das Jesuitengymnasium, dann die Univ. seiner Heimatstadt, wo er Jura studierte. Auf Veranlassung des Hofrats von —»Sonnenfels begann L, nach Studienabschluß damit, Privat Vorlesungen über politische "Wissenschaft zu halten. Daraufhin wurde er 1770 als Lehrer der Politik an die Savoyische und Theresianische Ritterakadernie berufen; im selben Jahr wurde er zusätzlich Supplent [Hilfslehrer] des von Sonnenfels an der Universität. Schon 1771 erhielt er die Stelle eines ord. Prof. der politischen Wissenschaften am Lyzeum in Linz. Dort wurde er 1775 auch zum Beisitzer der Studienhofkommission, der Kommission für milde Stiftungssachen und der Kommerz- und Polizeikornmission ernannt und erhielt den Titel eines kaiseri. kgl. Rates. 1778 wurde er mit dem Zensuramt in der von ihm 1777 aufgestellten akademischen Bibliothek in Linz betraut, wurde aber schon 1779 Kustos der Bibliothek für das weltliche Fach. 1780 übernahm er schließlich das gesamte Alumnat und Stipendienwesen des Landes ob der Enns bei der Stiftungskommission. Im selben Jahr aber ging er als ord, Prof. der polit, Wissenschaften ans Lyceum nach Innsbruck, wo er auch die Magister würde in Philosophie sowie die Doktorwürde in Jura erlangte. Nach vier Jahren Professorentätigkeit in Innsbruck trat L, in den Ruhestand und widmete sich in Wien hauptsächlich seinen schriftstellerischen Arbeiten, bis er 1795 die Stelle eines ord. Prof. der allgemeinen europäischen und der besonderen österr, Staatskunde annahm. Nach vierjähriger Tätigkeit in diesem Amt starb er, laut ADB, an der Brust Wassersucht. L.s überaus zahlreiche Publikationen dokumentieren die Fruchtbarkeit und Vielseitigkeit seines schriftstellerischen Schaffens, Er veröffentlichte Arbeiten auf den Gebieten der Literaturgeschichte, Statistik, Topographie und Rechtskunde, denen jeweils die Beziehung zu Osterreich eigen ist, und die deshalb „eine Fundgrube unschätzbaren Materi-
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als zur Kenntniß Österreichs" (ADB) darstellen. Immer noch nützlich ist sein biogr. Lexikon Das gelehrte Österreich (2 Bde, 1776-78). 2. Werkheschreibung Beiträge zu einem Tyrolischen Wörterbuch (1783) Die Beiträge erschienen ursprünglich in L.s Leitfaden tn den Geschäftsstil (1783) und wurden noch im gleichen Jahr von —»Adelung in seinem Magazin für die deutsche Sprache (Zitatausgabe) nachgedruckt, weil „diese wenigen Bogen in den hiesigen Gegenden schwerlich so bekannt werden möchten, als es ihr Inhalt [.,.] verdienet" (S. 100). Zusätze zürn Idiotikon plante L. im zweiten Band seines Journals der Litteratur und Statistik zu publizieren, jedoch wurde dessen Erscheinen bereits nach dem ersten Band eingestellt. Nach eigenem Zeugnis sind die publizierten Beyträge „der kleinste Teil von [.,. seinem] in diesem Fache gesammelten Vorratb" (S. 101). Das Idiotikon umfaßt nur 17 Seiten, dazu kommen „Probestücke zur Sprache des südlichen Tyrols" (S, 119-123) sowie einige generelle Ausführungen zu den Tiroler Dialekten, denen er insgesamt einen archaischen Zustand zuschreibt. 3. Bibliographie 3.1, Werke des Autors 3.1.1. Sprachwiss. Werk
Beyträge zu einem Tyrolischen Wörterbuch, in: Leitfaden in den Gf.schäftsstyl zum Gebrauche der Studierenden Innsbruck 1783 [in Deutschland und Osterreich nicht zu ermitteln] Wiederabdruck: Herr Prof. de Luca zu Jnspruck von den Mundarten in Tyrol, in: Magazin für die Deutsche Sprache. Von Johann Christoph Adelung. Zweyten Bandes erstes Stück. Leipzig: bey Johann Gottlob Immanuel Breitköpf. 1783. S. 100-126. - Repr. Nachdruck: Johann Christoph Adelung Magazin für die Deutsche Sprache II Hildesheirn/New York; Georg ölms Verlag 1969 [S. 100-101: Einführung. - S. 101-126: Beyträge zu einem J'yrolischen Wörterbuch', S. 119-
382 Ludwig, Christian
3.1.2. Sonstige Werke Arbeiten zur Literaturgeschichte, Statistik s Topographie und Rechtskunde Österreichs; eine umfassende Auflistung seiner Publikationen findet sich in Meusel: Verstorbene VIII
wo er mehrere Jahre lebte. Später ließ er sich in Leipzig nieder, lehrte hier dieengl. Sprache und übersetzte verschiedene Buch er ins Deutsche, so z.B. Richard Lower's Arzneybüchlein (Jöcher). Neben dem Englischen beschäftigte sich L, auch mit dem Studium der Chemie und pflegte eifrig Korrespondenz mit mehreren namentlich nicht bekannten Wissenschaftlern (ZedLer), L, starb am 21. Mai 1728 in Leipzig.
3.2. Sekundärliteratur
2. Wcrkbeschrcibung
3.2.1. Literatur zum sprachwiss, Werk nicht zu ermitteln
L. scheint der erste deutschsprachige Autor gewesen zu sein, der ein engl,-dt. und dt,-eng!. Wörterbuch verfaßt und veröffentlicht hat (Kennedy). Seine Dialog- und Briefsammlung mit dem Titel Choice English and High-Dutch Dialogues and Letters (1705) enthält auch eine kurze Grammatik (56 S.), die zusammen mit der Vollkommenen Teutsch-Englischen Grammatics (1705) von Matthias Tiessen in Bearbeitung von Gottfried —*Dewerdeck als erste derartige Veröffentlichung des IS.Jhs. im deutschsprachigen Raum gelten dürfte (Kennedy). L.s Hauptwerk auf dem Gebiet der engl. Grammatik war allerdings die Gründliche Anleitung zur Englischen Sprache, (1717). In einem vorangestellten Brief dankt L. seinem Gönner und „Fellow of the Royal Society at. London, and ofthat at Berlin", John Chamberlayne (Autor von Genius and Potestds of the English Language) und widmet ihm das Buch. In dem kurzen Vorbericht bedauert der Autor, daß er einige Anfügungen (z.B. Übungen zur Vermeidung von Germanismen und eine kurzgefaßte Grammatik des Deutschen für Engländer) nicht mehr aufnehmen konnte; er glaubt aber, daß sein Werk durchaus den Namen einer vollständigen Grammatik verdiene. Der Anfänger solle sich nicht vom Umfang abschrecken lassen, sondern zuerst die Vokabeln erlernen und sich im Lesen üben, sich anschließend mit den wichtigsten Regeln der Deklination und der Konjugation vertraut machen und schließlich zum Übersetzen schreiten. Ein Sprachmeister zur Erlernung der Aussprache und der Koniposition sei unerläßlich. In einer zusätzlichen Vorrede wehrt sich L. gegen Kritik von Theodor -^»Arnold und löst damit eine langandauernde und sehr scharfe
123: Einige Probestücke zur Sprache des südlichen Tyrols, Redewendungen, Tagesund Monatsnamen, Grundzahlen, zweisp,] [aus 355: ÜB Regensburg; Sign.: 64/GI 2220 M 189-2]
3.2.2. Literatur zur Biographie; Bibliographie A DB XIX: 335-336 [Hugelmann], Lit. - Baur: Allg. Hist, Handwörterbuch (1803). - DBA 784: 94-131. - GV 1700-1910 Bd 90: 432433. - Hamherger/Meusel IV: 519-522; XI: 499. - Jöcher/Adelung IV: 9-10. - Koppe: Juristische Schriftsteller. - Luca: Das gelehrte Osterreich. I / l . - Meusel: Verstorbene VIII: 369-372. - NUC pre-1956 344: 86-87. - Weidlich: Nachrichten III; Nachträge. - dass, IV Nachträge. - Wurzbach XVI: 119-123, dort umfangreiche Primär- und Sekundärlit. [Gräßel (1., 3); Weiß (2.)]
LUDWIG, CHRISTIAN l. Biographie * Juni 1660 Eilenburg, 20 km nordostl, Leipzig t 21.5.1728 Leipzig/Sachsen Englischlehrer Informationen über das Leben L.s (Zedler: Ludewig) sind spärlich. Er wurde im Juni 1660 (Ottinger) geboren. In seiner Jugend ging e,r als Schiffsarzt nach Neu-England und blieb dort geraume Zeit, In Boston gab er The New-England Almanack For the Year of Our Lord Christ 1695 heraus. Ein auf den 1.2.1691 in Rhode Island datierter und in Boston gedruckter Brief L.s an Cotton Mather gibt einen weiteren Anhaltspunkt für die Dauer seines Amerikaaufenthalts. Bei seiner Rückreise (1695?) wurde er von den Franzosen gefangen genommen und nach Frankreich gebracht. Schon nach 3 Monaten reiste er nach England,
Ludwig, Christian
Auseinandersetzung aus, Arnold hatte seine eigene Grammatik als die einzig deutliche bezeichnet und die Arbeiten von J. —>König, M. Tiessen und L, kritisiert. Letzterem warf er insbesondere vor, die Gründliche Anleitung sei für Anfänger unbrauchbar, da zu kompliziert, und außerdem unzuverlässig in der Aussprache. L. weist die Vorwürfe entschieden zurück, da seine Grammatik ausdrücklich für erwachsene Anfanger geschrieben sei, Grundkenntnisse von Grammatik somit vorausgesetzt werden könnten, und er im Vorbericht eine einfache didaktische Methode für Anfänger aufgezeigt habe. Auch sei er in der Aussprache zuverlässiger und um vieles kompetenter als sein Gegner, der noch nie in England gewesen sei. L. nennt Arnold einen Plagiator, dessen Grammatik eine Kompilation aus Arbeiten der von ihm kritisierten Sprachlehrer sei, L,s Gründliche Anleitung von 1717 besteht aus zwei Hauptteilen, einer „Notatio oder Etymologica" (Kap.I-XXI) und einer „Syntaxis" (Kap. I-VI). Der Beginn der ,,Etymologica" behandelt Aussprache und Akzent, berücksichtigt aber nur die Aussprache des „Londoner Englisch", nicht etwa die des „gemeinen Volkes". In den 6 Kapiteln wird zürn ersten Mal im Gegensatz zu den mehr vereinzelten Bemerkungen anderer Grammatiken eine vollständige, systematisch gehaltene Darstellung der engl. Lautlehre gegeben, die auch die Aussprache lat. Wörter umfaßt (vgl. Löwitsch 1889:11). Sehr umfangreich werden die lautlichen Varianten jedes Buchstabens durch dessen Stellung innerhalb eines Wortes oder einer Silbe erklärt und mit einer Vielzahl von Beispielen untermauert. L, unterscheidet zwei Arten von Akzenten: l.der „gravis", der eine Silbe „lang und dehnend" und 2. der „acuto", der eine Silbe „kurz und geschwind" macht. Diese Akzentbezeichnung ist bereits in den Choice Dialogues (1705) durchgeführt worden, und Löwitsch (1889) ist der Ansicht, daE L. der erste sei, der diese Bezeichnung konsequent in den Grammatiken beibehält (vgl. Löwitsch 1889:22). Die Mehrzahl der Kapitel im 1. Hauptteil (Kap, VIJ-XX) handeln von den „partibus orationis". Jede Wortart wird genauer untersucht, dabei orientiert sich die Beschreibung
383
an der traditionellen Lateingrammatik (z.B. 6 Kasus bei den Substantiven). Die Verben sind in 4 Klassen unterteilt: 1. verbum aclivum 2. verbum. neutrum 3. verbum ncutropassivum bzw. redundantum und 4. verbum reflextvum bzw. reciprocurn. Ausführlich wird auch die Konjugation des verbum substantivum to be sowie der irregulären Verben (verba anomelta) und der modalen Hilfsverben (verba defecliva) abgehandelt. Sowohl Gerundien als auch Partizipien sind in zahlreiche Subklassen unterteilt, je nachdem, welche Zeit sie ausdrücken und ob sie aktive oder passive Bedeutung besitzen. Eine Unterscheidung des Aspekts wird nicht getroffen, die Verlaufsform nur als Erscheinung des Partizip Präsens angedeutet. Komposition und Derivation als Mittel der engl. Wortbildung werden in Kap. XXI und XXII vorgestellt. Der zweite Hauptteil bespricht die engl. Syntax und stellt vor allem Unterschiede zum Deutschen heraus. Die letzten ca. 200 Seiten enthalten engi. Briefe, Redensarten, Komplimente, Vokabellisten (nach Sachgruppen geordnet), Sprichwörter und Gespräche und dienen hauptsächlich zur Übung und Vertiefung der Grammatik. L,s Gründliche Anleiiung ist eine sehr ausführliche und differenzierte Grammatik. Die komplizierte Gliederung der einzelnen Kapitel, die Auflistung zahlloser Haupt-, Spezial- und Nebenregeln mit Ausnahmen und Beispielen, die Einordnung der einzelnen Wortarten in viele Subklassen machen das Werk jedoch so unübersichtlich, daß L. seinem didaktischen Anspruch (wie auch von den Kritikern vermerkt) nicht in der intendierten Weise gerecht werden kann. Vermutlich ist die Grammatik aus diesem Grund auch nicht mehr aufgelegt worden, im Gegensatz zu den weniger ausführlichen, aber übersichtlicheren Arbeiten von J. König, und T. Arnold, die eine sehr hohe Auflagenzahl erreichten. Neben Arnold äußert auch der m Hamburg lebende Engländer Thomas —»Lediard (Autor der Grammatics Anglicana Critica, 1725, und Mitarbeiter als Experte für Etymologie an N Baileys Diciionarium Brttanmcum, London 2. Aufl. 1736) Kritik an L.s Grammatik, speziell an Aussprache und Stilistik, L, kontert in einem ungewöhnlich langem Vorbericht (66 S.) seiner Rudiments der Englischen Sprache
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von 1726. Darin wiederholt er Anschuldigungen gegen Arnold und beschuldigt Lediard, aus seiner Gründlichen Anleitung abgeschrieben zu haben. Ausführlich versucht er Fehler der Wortstellung, Aussprache und Stilistik in Lediards Grammatik aufzuzeigen. Zur Verteidigung seines eigenen Werkes zitiert er positive Beurteilungen seiner Gründlichen Anleitung durch bekannte Engländer, wie Lord Chief-Justice Parker, die Theologen Wot ton und Nicholson (Bischof von Carlisle) und den berühmten Hickes {Grammatiker und Lexikograph des 17. und 18. Jh.). Der eigentliche Hauptteil der Rudimente. soll eine kurze Grammatik zum Lesen und Übersetzen für Anfänger bieten, ist jedoch zu knapp und deshalb nicht brauchbar. Dies bietet wiederum L,s Gegnern eine günstige Angriffsfläche. In einem 77 Seiten langen Anhang zum Methodus utiliter iraciandi linguam Anglicam (1726) nennt Lediard die Rudimenta eine Schmähschrift, deren wiss. Teil dürftig und mit Fehlern gespickt sei. In der Beurteilung der Auseinandersetzung kommt LÖwisch zu dem Schluß: ,, der Behandlungswcise und der wissenschaftlichen Gesamtauffassung der Sprache steht L. entschieden über seinem RivaJen" (Löwitsch 1889:14). Um vieles erfolgreicher betätigte sich L. auf dem Gebiet der Lexikographie. Seine Wörterbücher wurden bis weit ins 19, Jh. wiederaufgelegt. Im Dictionary English, German and French (1706) wird die Lautgestalt der engl. Eintragungen mit dt. Buchstaben wiedergegeben, dann folgen die Bedeutungen in dt, und frz. Sprache, schließlich findet man engl. Redensarten und Sprichwörter. Alle engl. Wörter sind mit einem Akzent versehen, „acutum" für den „kurzen und geschwinden", „circurnflexum" für den ..langen und dehnenden" Akzent. Zu dieser Zeit ist die Setzung des Akzents sehr erstaunlich, da z.B. George McKnight vom Dtctionarium Briiannicum des Engländers N. Bailey behauptet: „The ed. of 1731 also was the first to indicate the position of the accent in words "'(The Evohiwn of English (1928): 361). Löwitsch (1889) vermutet, daß L, hier der erste war, der die Bezeichnung der Wörter mit Akzenten (in einem Lexikon) eingeführt habe, noch lange vor Bailey, dem auch noch Boyer (1708) vorausgehe (Löwitsch 1889: 22). Die 3. Aufl.
von L.s Dictionary wurde von J, B. —»Rogler besorgt und 1763 und 1765 gedruckt: er erweiterte das Corpus beträchtlich, die Konzeption blieb jedoch dieselbe, Diese Vermehrung sei laut Rogler deshalb nötig geworden, „da man seit einiger Zeit angefangen hat, sich mehr auf das Lesen der alten und schweren Schriftsteller zu legen", und dabei habe man viele Wörter nicht in dem bisherigen Lexikon finden können. Rogler entnahm seine Ergänzungen hauptsächlich aus S. Johnsons A Dictionary of the English Language (21755) und aus W. Pardons New General Dictionary (1744). Der dt.-eng]. Teil von L.s Wörterbuch erschien 1716 unter dem Titel Teut$ch-Enghsches Lexicon. Der anonym bleibende Autor weist in der Vorrede darauf hin, daß dieses Wörterbuch das erste dieser Art sei. Er habe auf die frz. Eintragungen hier aus Platzmangel verzichten müssen. Für den Engländer, der Deutsch erlernen will, empfiehlt er Schottelius' Teutsckf. Sprachkunst (1663) oder Bödikers Grundsätze der deutschen Sprache (1690) als sein Lexikon begleitende Grammatik. Das Wörterbuch ist zweispaltig angelegt, dem dt. Eintrag folgt die engl. Übersetzung sowie Redensarten und Sprichwörter in Deutsch und Englisch. Es werden keine Akzente angegeben. Die Aussprache und auch die irregulären Verben soll man entweder einer Grammatik oder dem engl .-dt. Teil des Lexikons entnehmen. Rogler besorgte auch hiervon die 3. Aufl. (1765). Eine Zusammenfassung beider Teile unter Auslassung der frz. Eintragungen gab er 1790 als Chr. Ludwigs Vollständiges Deutsch-Englisches und Enghsch-Deutsches Lexikon heraus, wovon 1808 und 1821 Neuauflagen beim Verlag J.F. Gleditsch in Leipzig erschienen. Das Wörterbuch wurde schließlich von Brockhaus gekauft und 1821 als Edition in 2 Bänden, die mit der in nur einem Band zusammengefaßten Ausgabe von 1821 identisch ist, veröffentlicht. Das Material dieser Ausgaben wurde unter Berücksichtigung der neuesten Edition des Boyer'sehen Wörterbuchs in Bearbeitung von Fierville neben J. C. —»-Adelungs Neues grammatisch-kritisches Wörterbuch, der enghschen Sprache für die Deutschen und verschiedener polyglotten Fachwörterbücher von —»P.A. Nemnich (Waarenlextcon. Contoirle-
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xicon, Lexicon der Naturgeschichte) erweitert. Für die zur Aussprache nötige Akzentuierung der engl, Wörter wurden A General Dictionary of the English, Language von T, Sheridan und The New Spelling Dictionary von J. Entick konsultiert. Als Anhang findet man die Abhandlung Vollständige Anleitung zur richtigen Aussprache des Englischen für Deutsche. Eine Beitage zu den meisten Wörterbüchern und Sprachlehren. Diese Anleitung eines nicht genannten Autors stammt aus dem Pocket-Dictionary English-German and German-English (21821) und war bereits als selbständiger Druck erschienen. L.s Arbeiten auf dem Gebiet der engl. Sprache waren Wegbereiter für viele dt. Sprachforscher des 18.Jhs. L.s Einfluß ist in den Grammatiken von —»Reuthner, Arnold, —Greifferihahn (Löwitsch 1889: 8-24) und König (vgl. Driedger 1907: 24-32) deutlich erkennbar. Die zahlreichen Auflagen seiner Wörterbücher unterstreichen deren Qualität, noch am Ende des Jhs. ist L.s wichtige Stellung für die Entwicklung der dt.-engl. Lexikographie in den Arbeiten verschiedener Wissenschaftler {z.B. J. —»Ebers) ersichtlich. 3. Bibliographie 3.1. Werke des Autors 3.1.1. Sprachwiss. Werk [Anonym] Chaise English & High-Dutch Dialogves & Leiters, Together with a Vocabvlary. Auserlesene Englisch und Teutsche Gespräche und Brieffe / Sammi einem Vocabulario Von den nöthigsten Wörtern / und einer Kurtzen Grammaiica. [Vign.] Leipzig; bey Thomas Fritschen 1705. 56,17* 136 S., 2 Falttafeln, 15,5 cm. [Titelblatt teilweise in Majuskeln] [S. [2] leer, - 2 Falttafeln: Tafeln zum Lesen / Decliniren / und Conjugiren, beidseitig bedruckt, alphabet., dreisp, - S. [3],47: Erklärung der Tabelle vom lesen. - S. 711: Von dem Accent. - S. 11-15: Kon den Nominibus Substaniivis und ihrer Declination, teilw. zweisp. - S, 16-18: Von den Adjectivis und ihrer Comparaiion, teilw, zweisp. - S. 18-22: Von den Pronominibus, teilw. zweisp. - S. 22-39: Vom Verbo Activo, teilw. zweisp.: S. 31-33: Die Neutra; S. 33: Reciproca oder Refiexiva', S. 33-39: Das Verbum Auxiliare I am, ich bin. - S.39-45: Das Verbum Passi-
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vum, darin S. 42-45: Exempel von den Gerundiis, für die Ava.ncire.ien. - S. 45-48: Von den Verbis Irregularibus, - S, 48-49: Von den Impcrsonalibus. - S. 49: Ordnung der Worte im Componiren. - S. 50-52: Die Englischen Abbreviaturen, so wohl im schreiben als reden, zweisp. - S. 52-56: Anhang Von der Dimsion oder Abtheilung der Sylben / so wohl im lesen / als im schreiben am ende einer Zeile. - S, 17-78: Dialogues. Gespräche, 13 Stück, zweisp., linke Sp. engl., rechte Sp. dt. - S. 78-89: Letters. Briefe, zweisp., li. Sp. engl., re. Sp. dt. - S. 90-136: Ein Wörterbuch derer nöthigsten und gemeinsten Partium Orationis, zweisp,] [daran angebunden: Grammaiica nova anglicana, facillima methodo congesta, tertia mce revisa, auctior reddita, et syntaxi aucla a J. N. S. [Vign.] Marburgi Cattorvm [Marburg]: Apud EphraimumBöncke. Anno MDCXCVI [1696]. [2],75 S. beide angebunden an: Matthiae Tiessen ... vollkommene Teutsch= Englische Grammaiica ... von M. Gottfr. Dewerdeck. [Vign.] Berlin: Jn Verlegung JobAndreas Rüdigers / Anno 1705. [10],272 S.] [aus 30: StuUB Frankfurt/M.; Sign.: Pd 845/ 200 N r. 1-2; auch vorh. in 23: Herzog-August-Bibl. Wolfenbüttel; Sign.: Kn 95] A Dictionary English, German and French, containing not only the English words in their Alphabetical Order together with their several significations; but also their proper Accent, Phrases, Figurative Speeches, Idioms and Proverbs, taken from the best new English dictionaries. Englisck-Teutsch-Frantzosisck Lexicon, worinnen nicht allein die Englischen Worte in ihrer gehörigen Ordnung, samt ihrer verschiedenen Bedeutung, sondern auch der Worte, eigentlicher Accent, und die figürlichen Redensarten, idiotismi und Sprichwörter enthalten sind, verfertigt von M. Christian Ludwig Leipzig: Thomas Fritsch 1706, [16],786 S. in 4« [aus 29: ÜB Erlangen-Nürnberg; Sign. I 219]. - 2nd edition carefully revised, corrected, and considerably augmented. Leipzig 1726, [4] ,739 S.
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- A Dictionary English, German and French, containing not only the English words in their alphabetical order, together with, their several significations; but also iheir proper accent, phrases, figurative speeches, idioms, and proverbs, iahen from the best new English dtcionames by Mr, Christian Ludwig. Second edition carefully revised, corrected, and considerably augmented. Leipzig and Francfurt', [gedruckt bey George Saalbach] MDCCXXXVI [= 1736], [4].739 S, 24,9 cm [Titelblatt ganz in Majuskeln] [S. [2] leer; S. [3]: Advertisement to Ike reader, About the marks & abbreviations, used in the following Dictionary; S. [4]: Erinnerung an den Leser, Wegen der in diesem Lexic.o gebrauchten zeichen und abbrevialuren. - S. [l],2-739: English-Deutsch=und Frantzösisches Lexicon; S, 739: [Angabe der Druckerei] Leipzig, gedruckt bey George Saalbach] [aus 23: Herzog-August-Bibl. Wolfenbüttel; Sign.: Kb 4 8] - 3. Aufl. u.d.T.: ... Now carefully revised, corrected, and throughout augmented with more than 12 000 words, taken out of Samuel Johnson's English Dictionary and others, by John Bartholomew Roglcr, A.M. 3rd edition. Leipzig, printed for J.F, Gleditsch 1763. [16], 1022 3. in 4°. [aus 37: SuStB Augsburg; Sign.: 4°HV 268) - 4th edition by J.B. Regler, Leipzig: Gleditsch 1791. [16],970,[963] S. Teutsch-Englisch es Lexicon, worinnen nicht allein die Wörter, samt den Nenn-, Beyund Sprichwörtern, sondern auch so wo! die eigentliche als verblühmte Redensarten verzeichnet sind. Aus den besten Scribenten und vorhandenen Dictionariis mit großem Fleiß zusammengetragen. Das erste so iemahls gemacht worden. Leipzig: Thomas Fritsch 1716. [8],2672 col. in 4°. [aus 25: ÜB Freiburg; Sign: E 69 2], - 2., verb. Aufl. Teutsch=Englisches Lexicon, Worinne nicht allein die Wörter samt den jVenn— Sey= und Sprich—Wörtern, Sondern auch sowol die eigentliche als verblümte Redens=Arten verzeichnet sind. Aus den besten Scnbenien
und vorhandenen Dictionariis mit grossem Fleiß zusammen getragen. Zweyte und verbesserte Auflage Leipzig: bey Johann Friedrich Gleditsch 1745, [8],2672Sp,, 24,7cm [Titelblatt in rot und schwarz, Lexicon und Dictionariis in Majuskeln] [S. [2] leer. - S. [3]-[8]: Vorrede, dat.: 5. May 1716, - Sp.[l,2],3,4 - 2671,2672: Text Lexicon, alphabet.] [aus 48: St B Lübeck; Sign.: Phil.nov. 4° 4697'] - dritte verbesserte Auflage. Leipzig, in J.F. Gleditschens Buchhandlung 1765. [6] S., 2370 Sp. 24,5 cm [aus 37: SuStB Augsburg; Sign.: 4 HV 269] - vierte verbesserte Auflage. Leipzig, J.F. Gleditsch 1789. [3] S., Sp., [560 S.] 1120 col. 8°. M.Christian Ludwigs Gründliche Anleitung Zur Englischen Sprache, Bestehend Jn einer vollständigen Grammatica, Vocabulano, Gesprächen, Redens=Arien, Compltmenten, Briefen, Sprüchwöriem, und Argumenten. [Vigii.] Leipzig: Bey Thomas Pritschen 1717. [30], 997,[9] S. 15,8cm [S. [2] leer. - S, [3]-[6]: Widmung an ... John Ckamberlayne, Esq. Fellow of the Royal Society at London, and of that at Berlin, engl. - S. [7]-[15]: Nölhiger Vorbericht Anlangend Den Gebrauch dieses Buches. - S. [l5]-[29]: Geneigter Leser. - S. [30]: Erklärung etlicher im folgenden Wercke gebrauchten Zeichen und Abbreviaturen. - S. [1]: Kopfzeile: Anleitung Zur Englischen Sprache. - S. [1],2640: Erster Haupt=theil, Notatio oder Etymologia ...: S. [l],2-4: Cap. I. Von den buchstaben und sylben der Wörter, so vtet zur pronunciation nöihig int, 2 Abschti.; S. 4-12: Cap. II. Vor der pronunciation insgemein, nebst etlichen general-regeln; 2 Abschn,; S. 13-102: III. Die special-regeln von der pronunciation der vocalium, diphihongorum, triphihongorum und consonantium nach der Ordnung des alphabets. Mehrere Abschn. innerhalb der alphabet. Absätze; S. 103-139: IV. Von dem Acceniu impiicito, und dessen Stelle, 6 Abschn.; S. 139-158: V. Von Lesung der abbreviaturen und zahlen, nebst einer praxi zum lesen, 3 Abschn,, teilw. zweisp.; S. 158-187: VI. Von der Orthographie oder rechtschreibttng
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der Englischen wörier, wie auch von der syllabization, 4 Abschn., teilw. alphabet., zweisp.: S, 187-214: VII. Von den partibus orationis m genere. und von den articulis in specie, 4 Abschn.; S. 214-244: VIII. Vom nomine Substantiv», 4 Abschn.; S. 244-257: IX. Vom Nomine Adjectivo, 3 Abschn.; S, 257321: X. Kon den Pronominibus, 1 Abschn.; mit einer Tabelle; S. 321-395: XL Vom Verbo Active, mit Tabellen; S. 396-414: XII. Von den Verbis Neutris, Neuiropassivis, und Reciprocts, 3 Abschn.; S. 414-444: XIII. Vom Verbo Substantivo J AM; S. 445-460: XIV. Vom gemeinen oder ordentlichen Passivo, 2 Abschn.; S. 461-476: XV. Von den Verbis Anomaiis, so im Imperfecto und Participio commam irregulär sind, 4 Abschn., mit Tabellen; S. 476-488: XVI. Von den Verbis Defectis; S. 488-505: XVII. Von den Verbis Impersonalibus, 2 Abschn.; S. 505-527: XVIII. Von den Participiis, 8 Abschn.: S. 527-551: XIX. Von den Gerundiis, 5 Abschn.; S, 551-604: XX. Kon den Particulis, 2 Abschn.; S. 604626: XXI. Von der Derivation der Englischen wörier, 5 Abschn.; S, 626-640: XXII. Von der Composition der Englischen wörter, 3 Abschn. - S. 641-784; Der Englischen Grammaticken Zweiter Haupt—theil, Oder Syntaxis: S. 641-669: Cap. I. Vom Syntaxi in genere, und vom Syntaxi oder gebrauch der casuum in specie, 5 Abschn.; S. 669-687: Cap. . Von den ändern Angticismis und Discrepantiis Construe tionum, so in einer Enallage bestehen; S. 688-724: III. Von den Anglicismis und Discrepaniiis Construciionum, so in einer Ellipsi bestehen; S. 724-732: IV. Von den Anglicismis ..., so in einem Pleonasmo bestehen; S. 732-780: V. Von den Anglicismis, so in einer Mc.taihe.si oder Transpositions der Worte in der Compositions-Ordnung bestehen, 3 Abschn.; S, 780-783: VI. Von