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German Pages 219 [220] Year 1995
Series Maior
LEXICOGRAPHICA Series Maior Supplementary Volumes to the International Annual for Lexicography Suppléments à la Revue Internationale de Lexicographie Supplementbände zum Internationalen Jahrbuch für Lexikographie
Edited by Sture Allén, Pierre Corbin, Reinhard R. K. Hartmann, Franz Josef Hausmann, Hans-Peder Kromann, Oskar Reichmann, Ladislav Zgusta 68
Published in cooperation with the Dictionary Society of North America (DSNA) and the European Association for Lexicography (EURALEX)
Matthias Kammerer
Bildschirmorientiertes Abfassen von Wörterbuchartikeln Dargestellt am Beispiel des Frühneuhochdeutschen Wörterbuches
Max Niemeyer Verlag Tübingen 1995
Meinen Eltern
Die Deutsche Bibliothek - CIP-Einheitsaufnahme [Lexicographica / Series maior] Lexicographica : supplementary volumes to the International annual for lexicography / publ. in Cooperation with the Dictionary of North America (DSNA) and the European Association for Lexicography (EURALEX). Series maior.- Tübingen : Niemeyer. Früher Schriftenreihe Reihe Series maior zu: Lexicographica NE: International annual for lexicography / Supplementary volumes 68. Kammerer, Matthias: Bildschirmorientiertes Abfassen von Wörterbuchartikeln - 1995 Kammerer, Matthias: Bildschirmorientiertes Abfassen von Wörterbuchartikeln : dargestellt am Beispiel des Frühneuhochdeutschen Wörterbuches / Matthias Kämmerer. - Tübingen : Niemeyer, 1995 (Lexicographica: Series maior; 68) ISBN 3-484-30968-7
ISSN 0175-9264
© Max Niemeyer Verlag GmbH & Co.KG, Tübingen 1995 Das Werk einschließlich aller seiner Teile ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung außerhalb der engen Grenzen des Urheberrechtsgesetzes ist ohne Zustimmung des Verlages unzulässig und strafbar. Das gilt insbesondere fllr Vervielfältigungen, Übersetzungen, Mikroverfilmungen und die Einspeicherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen. Printed in Germany. Druck: Weihert-Druck GmbH, Darmstadt Einband: Hugo Nadele, Nehren
Inhalt
Danksagung
1.
Einleitung
2.
Exkurs: Die Mikro- und Makrostruktur(en) im FWB 2.1. Die Makrostruktur des FWB 2.2. Die Mikrostrukturen im FWB 2.3. Zu den Begriffen »Position« und »Positionsstruktur«
3.
Die Positionen im FWB-5 3.1. Die Lemmaposition (LPos) 3.1.1. Die Erläuterungen in der Lexikographischen Einleitung 3.1.2. Der Befund im FWB-5 3.1.3. Die positionsspezifischen Ausprägungen 3 .2. Die Wortvariantenposition (WvPos) 3 .2.1. Die Erläuterungen in der Lexikographischen Einleitung 3.2.2. Der Befund im FWB-5 3.2.3. Die positionsspezifischen Ausprägungen 3.3. Die Wortart- und Morphologieposition (WaMPos) 3 .3 .1. Die Erläuterungen in der Lexikographischen Einleitung 3.3.2. Der Befund im FWB-5 3.3.3. Die positionsspezifischen Ausprägungen 3.4. Die Etymologieposition (EtymPos) 3.4.1. Die Erläuterungen in der Lexikographischen Einleitung 3.4.2. Der Befund im FWB-5 3.4.3. Die positionsspezifischen Ausprägungen 3.5. Die Bedeutungsposition (BedPos) 3.5.1. Die Erläuterungen in der Lexikographischen Einleitung 3.5.2. Der Befund im FWB-5 3.5.3. Die positionsspezifischen Ausprägungen 3.6. Die Symptomwertposition (SympPos) 3.6.1. Die Erläuterungen in der Lexikographischen Einleitung 3.6.2. Die SymptomwertaMgafe: der Befund im FWB-5 3.6.3. Die positionsspezifischen Ausprägungen der Symptomwert- und Belegposition 3.7. Die Position der onomasiologischen Vernetzung (BdvPos)
1 2 2 2 2 2 2 2 2 2 2 2 3 3 3 3 3 4 4 4 4 5 5 5 5 5 6
VI 3.7.1. Die Erläuterungen in der Lexikographischen Einleitung 3.7.2. Der Befund im FWB-5 3.7.3. Die positionsspezifischen Ausprägungen 3.8. Die Syntagmenposition (SyntPos) 3.8.1. Die Erläuterungen in der Lexikographischen Einleitung 3.8.2. Der Befund im FWB-5 3.8.3. Die positionsspezifischen Ausprägungen 3 .9. Die Wortbildungsposition (WbgPos) 3.9.1. Die Erläuterungen in der Lexikographischen Einleitung 3.9.2. Der Befund im FWB-5 3.9.3. Die positionsspezifischen Ausprägungen 3.10. Die Belegposition (BelPos) 3.10.1. Die Erläuterungen in der Lexikographischen Einleitung 3.10.2. Der Befund im FWB-5 3.10.3. Die positionsspezifischen Ausprägungen 3.11. Die Hinweisposition auf Häufigkeiten (HPos) 3.11.1. Die Erläuterungen in der Lexikographischen Einleitung 3.11.2. Der Befund im FWB-5 3 .12. Die lexikographische Kommentarposition (KPos) 3.12.1. Die Erläuterungen in der Lexikographischen Einleitung 3.12.2. Der Befund im FWB-5 3.13. Die Position für Literaturhinweise (LitPos) 3.13.1. Die Erläuterungen in der Lexikographischen Einleitung 3.13.2. Der Befund im FWB-5 3.14. Abschließende Zusammenfassung
60 61 63 63 63 65 70 71 71 71 74 75 75 76 80 81 81 81 83 83 83 84 84 84 85
4.
Die Wörterbuchartikeltypen im FWB-5 4.1. Die Beziehung zwischen Wörterbuchartikeltyp und Lemmazeichentyp 4.2. Die Lemmazeichentypen im FWB-5: 1. Teil 4.2.1. Die »Datenbank« F^UST 4.3. Die Lemmazeichentypen im FWB-5: 2. Teil
93 93 97 101 108
5.
Bildschirmorientiertes Abfassen von Wörterbuchartikeln: zwei Beispiele 5.1. Erstes Beispiel: »argwonen« 5.2. Zweites Beispiel: »ärmel«
123 123 152
6.
Fazit und Perspektiven
161
7.
Schluß
164
Anhang Definitionen Verzeichnis der Abbildungen Verzeichnis der Tabellen Verzeichnis der Wörterbuchausschnitte Siglen und sonstige Zeichen
167 167 173 174 175 177
VII Literatur & Software Wörterbücher Untersuchungen Dokumentationen Software
187 187 187 191 191
Index
193
Summary
207
Résumé
209
Danksagung
An dieser Stelle ist es mir ein Bedürfnis, all jenen zu danken, die mir bei meiner Arbeit geholfen haben. Insbesondere sind zu erwähnen Herr Prof. Dr. 0. Reichmann, der meine Untersuchungen sehr großzügig unterstützte, indem er mir z.B. sämtliche Belege zu argwonen, argwcmen und argwoner sowie die ganze fünfte Lieferung des Frühneuhochdeutschen Wörterbuches in maschinenlesbarer Form (für diese Arbeit) zur Verfügung stellte; Herr Dr. H. Speer von der Arbeitstelle Deutsches Rechtswörterbuch an der Akademie der Wissenschaften in Heidelberg, der mich auf die vielfältigen Möglichkeiten des Textretrievalsystems R4UST hinwies und mich auch mit der neuesten Version 2.0 arbeiten ließ; die Doris Land Software, die mir kostenlos das R4UST-Handbuch zur Verfügung stellte; Frau I. Lemberg, die mir Einblick in die Praxis der lexikographischen Arbeit beim Frühneuhochdeutschen Wörterbuch gab, und schließlich Herr Prof. Dr. H. E. Wiegand, dem ich für seine konstruktiven Anregungen dankbar bin.
Karlsruhe, im September 1994
M.K.
1. Einleitung
Der Computer kann [...] Wörterbücher rationalisieren, systematisieren, präzisieren, symmetrisieren, parametrisieren, modularisieren, homogenisieren, technisieren, operationalisieren, automatisieren und propagandieren - mit einem Wort, optimieren. Knowles 1987:27 seq.
In dem Motto aus Knowles 1987:27 seq. liegt die Betonung auf „kann". Ein Computer ist keineswegs ein Garant dafür, daß die Wörterbucharbeit und das daraus resultierende Endprodukt in irgendeiner Hinsicht verbessert werden. Er ist nur ein Hilfsmittel, das, bei richtiger Anwendung, helfen kann, die Arbeit am Wörterbuch und/oder das Wörterbuch selbst unter einem bestimmten Aspekt zu „optimieren". Es ist mit Schaeder 1986:266 zu sagen: „Der Einsatz der maschinellen Datenverarbeitung kann [. . .] dazu beitragen, die Lexikographie ökonomisch effektiver und empirisch kontrollierter bzw. kontrollierbarer zu gestalten." Es muß ganz in diesem Sinne darauf hingewiesen werden, daß ein Computer (zumindest bislang) nicht fähig ist, eine spezifisch lexikographische Tätigkeit dem Menschen abzunehmen. Er ist beispielsweise nicht in der Lage, die Bedeutung eines Lemmas zu eruieren - aber er kann dem Lexikographen1 helfen, die Semantik eines gegebenen Wortes genauer zu bestimmen, indem er z.B. die Beleglage verbessert durch eine breite Korpus-Recherche. Der Computer wird demgemäß in dieser Arbeit ausschließlich als Hilfsmittel verstanden, der als Utility dem Lexikographen Teile seiner (Routine-) Arbeit abnehmen bzw. dessen Arbeit effizienter gestalten kann. Schaeder 1986:245 nennt drei Gebiete, in denen der Computer in der Wörterbucharbeit eingesetzt werden kann und sollte: (1) zur Datenspeicherung, (2) zur Datenverarbeitung, wie Hinzufugen und Löschen von Datensätzen, Dublettenabgleich etc., sowie (3) zur Datenausgabe, z.B. auf den Drucker oder auf den Monitor. Es ist offensichtlich, daß das keine spezifisch lexikographischen Tätigkeiten sind. Dennoch gehören sie in der traditionellen Lexikographie zur täglichen Arbeit, denn was hier mit Datenspeicherung bezeichnet wird, ist in der traditionellen Lexikographie nichts anderes als z.B. das Anlegen von Karteikarten, die Datenverarbeitung nichts anderes als die Aktualisierung von 1
Das Wort „Lexikograph" wird in dieser Arbeit selbstverständlich nicht geschlechtsspezifisch benutzt.
2 lexikographischer Prozeß
lexikographischer Prozeß ohne Computer
lexikographischer Prozeß mit Computer
computerunterstützter lexikographischer Prozeß vorgängig geplant
computerlexikographischer Prozeß
nachträglich umstrukturiert - in der Materialbeschaffung - in der Materialaulbereitung - in der Materialauswertung
Abb. 1:
Nomenklatur der lexikographischen Prozesse 3
Karteibeständen. Nur die Datenausgabe (und, um genau zu sein, die Dateneingabe) ist bzw. sind ein Aspekt, der neu hinzutritt, der aber lediglich die Schnittstelle zwischen Mensch und Maschine gemäß der Von-Neumann-Architektur 2 garantiert. Datenspeicherung und Datenverarbeitung sind also in der traditionellen Lexikographie wohl bekannt, nur daß sie hier von einer Maschine durchgeführt werden und typische Routinen der elektronischen Datenverarbeitung sind. In dem am 11.2.1993 von Herrn Wiegand gehaltenen Vortrag (= Wiegand 1993a) wird der lexikographische Prozeß unterteilt in den lexikographischen Prozeß mit und ohne Computer. Der lexikographische Prozeß mit Computer wird untergliedert in den computerunterstützten lexikographischen Prozeß, dessen Endprodukt ein gedrucktes Wörterbuch ist, und in den computerlexikographischen Prozeß, der als Ergebnis ein maschinelles Wörterbuch hat. Beim computerunterstützten lexikographischen Prozeß kann nochmals unterschieden werden zwischen dem vorgängig geplanten und nachträglich umstrukturierten, wobei letzterer während der Materialbeschaffung, Materialaufbereitung oder Materialauswertung einsetzen kann. Visuell kann man diese Nomenklatur wie in Abb. 1 veranschaulichen. In dieser Arbeit wird es nur um den computerunterstützten lexikographischen Prozeß gehen, der vorgängig geplant wurde, und zwar unter einem ganz bestimmten Teilaspekt, der nun erläutert wird.
2
3
Der sog. Von-Neumann-Rechner, der eine im Jahre 1946 von John von Neumann entwickelte ideale Rechnerkonzeption ist, besteht aus fünf Komponenten: dem Eingabe- und Ausgabewerk, dem Speicher, dem Rechenwerk und dem Steuerwerk. Entsprechend dieser Architektur werden die meisten modernen Rechner gebaut, cf. Duden-Info:647 seq. cf. Wiegand 1993:245 bzw. Wiegand 1993a.
3 Wiegand 1993:239 unterteilt den (vorgängig geplanten) computerunterstützten lexikographischen Wörterbucherstellungsprozeß in fünf Phasen: (1) die „Vorbereitungsphase" mit „Programmphase" und „Planungsphase", (2) die „Phase der Datenbeschaffung" mit Datenerhebung bzw. -übernähme, (3) die „Phase der Computerisierung", wiewohl bereits in den Phasen davor Computer eingesetzt werden können; diese Phase zerfällt in die „Phase der Datenerfassungsvorbereitung", die der „Datenerfassung" und die der „Dateneingabe"; (4) die „Phase der Datenaufbereitung" mit den Phasen der „Datenverarbeitung" und „Datenbereitstellung" sowie (5) die „Phase der Datenauswertung". Jeder dieser fünf Phasen ist ein Ergebnis zugeordnet; diese sind. (1) (2) (3) (4) (5)
ein „Wörterbuchprogramm", eine „Wörterbuchbasis als (u.U. partiell computerisierte) lexikographische Ausgangsdatei", eine „partiell oder vollständig computerisierte lexikographische Ausgangsdatei", eine „partiell oder vollständig computerisierte lexikographische Zwischendatei" sowie eine „lexikographische Ergebnisdatei".
Die vorliegende Arbeit beschäftigt sich ausschließlich mit der Phase (3), der Computerisierung, und damit insbesondere mit der Datenerfassungsvorbereitung, der Datenerfassung und der Dateneingabe. Dieser lexikographische (Teil-) Prozeß soll konkret durchgespielt werden. Zu diesem Zweck wurde das Frühneuhochdeutsche Wörterbuch4 (= FWB), genauer gesagt die erste Lieferung des zweiten Bandes (= FWB-5), ausgewählt, das als Beispiel dafür dienen soll, wie die computerunterstützte Dateneingabe aussehen könnte5. Dabei sollen nicht nur die Vorteile des Computereinsatzes diskutiert und dargestellt, sondern es soll auch auf die Schwierigkeiten hingewiesen werden. Dazu wird gemäß den Ausführungen in Wiegand 1993 eine Datenbank implementiert, die, falls möglich, sämtliche Optionen bietet, wie sie in Wiegand 1993 gefordert werden. Da aber die Explikationen nicht verstanden werden können, ohne daß man die von Wiegand entworfene Theorie der Mikro- und Makrostruktur kennt, soll in einem einleitenden Exkurs anhand des FWB kurz darauf eingegangen werden. Im Anschluß daran werden die Positionen im FWB-5 untersucht. In der Lexikographischen Einleitung zum FWB (= Reichmann 1986) findet sich eine detaillierte Beschreibung der Positionen. Sie werden dort „Informationspositionen" Reichmann 1986:62 bzw. ,,Artikelposition[en]" Reichmann 1986:63 genannt und sind nicht ganz identisch mit dem hier verwendeten Begriff der Position, was noch im Verlauf der Arbeit deutlich werden wird; dennoch können beide Termini vorerst noch äquivalent benutzt werden. Die dort gemachten Erläuterungen sollen hier nochmals zusammengefaßt und anschließend am FWB-5 verifiziert werden. Erst daran anschließend wird untersucht, welche Lemmazeichentypen und 4 5
Einen ersten, kurzen Überblick über die Konzeption, den Aufbau etc. des Frühneuhochdeutschen Wörterbuches bietet Reichmann 1987. An dieser Stelle möchte ich mich nochmals bei Herrn Reichmann bedanken, daß er mir freundlicherweise die 5. Lieferung seines Wörterbuches maschinenlesbar zur Verfügung gestellt hat. So war es möglich, daß manche Recherche nach bestimmten Phänomenen mittels einer Suchfunktion durchgeführt werden konnte.
4 damit Typen von Wörterbuchartikeln im FWB-5 auftreten. Denn wenn bekannt ist, welche Lemmazeichentypen existieren und wie die einzelnen Positionen hinsichtlich ihrer linearen Sukzession und ihres Inhaltes von diesen abhängen, kann auch eine Datenbank erstellt werden, die zu einem gegebenen Lemmazeichentyp die entsprechende Wörterbuchartikelstruktur mit ihren Positionen offeriert. Über die genaue Beziehung zwischen dem Lemmazeichentyp und dem dadurch konstituierten Wörterbuchartikeltyp vergleiche man Abschnitt 4.1.
2. Exkurs: Die Mikro- und Makrostrukturen) im FWB
2.1.
Die Makrostruktur des FWB 1
Die Theorie der Makrostruktur wird in grundlegender Weise in Wiegand 1989b expliziert. Dort wird die lexikographische Makrostruktur definiert als „[...] eine Ordnungsstruktur, deren Trägermenge eine (nichtleere, endliche) Menge von Leitelementträgern eines lexikographischen Nachschlagewerkes ist" (Wiegand 1989b:372) - selbstverständlich zusammen mit einer Ordnungsrelation (cf. hierzu auch die Deff. 14 und insbesondere 43). Die Leitelementträger (cf. Def. 7) sind in der Regel (und so auch im FWB) die Lemmazeichen in ihrer graphematischen Gestalt, d.h.: Die Folge der Schriftzeichen2 bestimmt die Position des Lemmas innerhalb des Wörterbuches. Dabei ist es (fast immer) falsch zu sagen, daß die ZugrifFsordnung durch das Alphabet definiert werde, denn im Alphabet des Deutschen werden beispielsweise die Umlaute nicht berücksichtigt. Tatsächlich dient das Alphabet meist nur als Grundlage für eine modifizierte und erweiterte Ordnungsrelation, die ein Teil der Zugriffsstruktur ist {cf. Def. 43), die dann auch die Umlaute, das „ß" und mitunter auch die Groß- und Kleinschreibung berücksichtigt. Diese für die Zwecke des Wörterbuches erweiterte Ordnungsrelation ist das sog. Zugriffsalphabet. Im FWB als einem historischen Wörterbuch stellt sich in ganz besonderer Weise nicht nur die Frage, wie die Lemmata anzuordnen sind, sondern auch, welche graphematische Gestalt die Lemmata haben sollen, da es für das Frühneuhochdeutsche keine Leitvarietät gibt. Bezüglich der Anordnung hat man sich beispielsweise dafür entschieden, nicht zwischen den Graphemen und zu unterscheiden, was bedeutet, daß bei zu finden ist. (Zur genauen Beschreibung des Zugriffsalphabets vergleiche man auchp. 22 in dieser Arbeit.) Innerhalb der alphabetischen Anordnung der Schriftzeichen gibt es grundsätzlich zwei Möglichkeiten: entweder final- oder initialalphabetisch bezüglich des Zugriffsalphabets. Im FWB wird initialalphabetisch sortiert, wie es in den meisten Wörterbüchern der Fall ist. Die initialalphabetische Anordnung kann strikt gelten oder durch Sonderregelungen teilweise Modifikationen erfahren. Im FWB wird sie nicht strikt befolgt, sondern es gibt Sondervorschriften, welche die Ordnung des Zugriffsalphabets unter bestimmten Bedingungen aufheben: so werden zwar im allgemeinen die Grapheme und gleich behandelt, was bedeutet, 1
2
Die Makrostruktur des FWB wird in diesem Kapitel etwas einseitig behandelt, denn es wird nur die Zugriffsstruktur im Wörterbuchteil untersucht, ohne die drei Register, die für den Anhang geplant sind (cf. Reichmann 1986:160), zu berücksichtigen. Diese Vorgehensweise ist m.E. deshalb legitim, da es sich bei den Registern um Pläne handelt, die noch nicht derart ausgearbeitet sind, daß sich daran vernünftige und fundierte Untersuchungen anschließen ließen. Unter Schriftzeichen versteht Wiegand 1989b:374 „Die diskreten Elemente einer Schrift [...]." Die Menge der Schriftzeichen bildet das Inventar einer Schrift. Meist ist es eine echte Teilmenge des Inventars, über der schließlich die Ordnungsstruktur des Alphabets definiert ist. cf. ibd.
6 geschlängelte Lemmareihe
vertikale Lemmareihe
A\
A
n Wörterbuchartikel pro Textblock
1 Wörterbuchartikel pro Textblock
n Wörterbuchartikel pro Textblock
1 Wörterbuchartikel pro Textblock 1 Wörterbuchartikel pro Textblock 1 Wörterbuchartikel pro Textblock 1 Wörterbuchartikel pro Textblock
glatt- bzw. desultorisch-alphabetische Anordnungsform
Abb. 2:
i; -g c
. 1
n Wörterbuch) artikel pro | Textblock
n Wörterbuchartikel pro Textblock nest- bzw. nischenalphabetische Anordnungsform
Abstrakte Darstellung der glatt- bzw. desultorisch- und der nischen- bzw. nestalphabetisehen Anordnungsform3
daß keine Aussage darüber möglich ist, ob vor oder vor angeordnet wird; dennoch steht z.B. im indirekten Anlaut vor (cf p. 22 in dieser Arbeit). Nicht nur unter dem Gesichtspunkt des Layouts, sondern auch unter dem von Such- und Findeprozeduren werden im FWB Lemmata und damit Wörterbuchartikel nicht innerhalb eines Textblockes gruppiert, sondern jedes Lemmazeichen steht zu Beginn eines Textblocks (wa u bildet wohl eine defiziente Ausnahme, und wa9 ist ein Spezialfall), so daß sich daraus eine vertikale Lemmareihe und eine desultorisch-alphabetische Anordnungsform4 ( c f . Def. 15) ergibt {cf. Abb. 2). Im Unterschied dazu wäre auch eine nestalphabetische Anordnungsform ( c f . Def. 17) möglich gewesen, die sich dadurch auszeichnet, daß mehrere Wörterbuchartikel in einem Textblock zusammengefaßt werden. Daraus resultiert eine sog. geschlängelte Lemmareihe, wie sie ebenfalls in Abb. 2 dargestellt ist. Doch nun soll genauer auf den Terminus desultorisch-alphabetisch eingegangen werden.
3 4
Die Abbildung lehnt sich an Wiegand 1989b:385 und Wiegand 1989b:388 an. Über den Terminus „desultorisch-alphabetische Anordnungsform" bin ich aus mehreren Gründen unglücklich: einerseits sah ich mich gezwungen, einen Terminus für eine neuartige Anordnungsform einzuführen; andererseits ist das Wort desultorisch nicht Element des Lemmabestandes von Duden-1 oder DDUW, und damit kann nicht vorausgesetzt werden, daß jeder Leser dieses Wort im Falle einer Kenntnislücke schnell nachschlagen kann. Deshalb soll hier die Bedeutungsangabe von Heyse 1877:220 wiedergegeben werden: „abspringend, nicht bei der Sache bleibend, wankelmüthig, flüchtig, obenhin." In der ersten Bedeutungsnuance soll desultorisch hier verstanden werden.
7 Zuerst gilt im FWB, daß nicht zwischen Umlaut und Nichtumlaut unterschieden werden soll; es gilt für die Zugriffsrelation ZR, also nicht ZR, = (, , , < 0 , , , ... , ) da in diesem Fall grundsätzlich nach einsortiert wird. Die Zugriffsrelation ist vielmehr eine Liste von Mengen: ZR, = (31, , < b > , < P > ,
}, falls J =0
und entsprechend für
$ und Ä.7
Für die ZugrifFsrelation des FWB (ZRj^ß) gilt dann: ZR f w b =(2i, 6 , U, 3B, I , % 3)
e,
©, d, 3 , 3 . m K n \ £>
^ o . Q, %
Nun kann der Terminus desultorisch-alphabetische Anordnungsform definiert werden: Def: Die Anordnungsform der Lemmata in einem Wörterbuch heißt desultorisch-alphabetisch, wenn als Leitelemente die Schriftzeichen dienen und die Lemmata initialalphabetisch sortiert werden, wobei in der Liste, die die ZugrifFsrelation bestimmt, mindestens eine Funktion enthalten ist, die auf Grund mindestens einer weiteren Funktion entscheidet, ob a < ßoder ß< agilt (mit a, ßElemente des Graphemsystems). Ein kleines Beispiel soll nun illustrieren, was dies in der Praxis bedeutet. Angenommen, a, ß und y stünden jeweils für eine beliebige Graphemfolge, wobei gilt, daß ß apß< aby\ Stehen jedoch bzw.
im indirekten Anlaut, in Medial- oder Finalstellung, also wenn 4(23*, „) = £(23w „) = 1 ist, dann werden die Wörter aby < apß angeordnet, gemäß = « }, {
,
}). Die Abb. 3 zeigt einen Ausschnitt aus einer Taxonomie der Makrostrukturen, wie sie oben entwickelt wurde. Dabei sind diejenigen Teile, die auf das FWB zutreffen, fett markiert. Das FWB ist also ein desultorisch-alphabetisches Wörterbuch, was bedeutet, daß seine Lemmata nicht striktinitialalphabetisch und nicht gruppierend angeordnet sind, sondern gemäß eines restriktiven Zugriffsalphabets entlang einer vertikalen Lemmareihe.
7
Daß „)) in einem Fall ({, }, {
,
}) ist, also eine Liste mit zwei Mengen, sollte nicht irritieren, denn Listen können auf Mengen zuiückgeflihit werden und sind so nichts anderes als eine Kurzschreibweise für diese. Es gilt nämlich: (1) (a,b)= d e / {{a},{a,b}} und: (2) ((a, b, c) =def((&, b), c). cf. Partee 1990:27.
9 Makrostrukturen
strikt nach dem Zugriffsalphabet
striktinitialalphabetisch
nischenalphabetisch
Abb. 3:
2.2.
glattalphabetisch
nicht strikt nach dem Zugrtffsalphabet
nicht striktinitialalphabetisch
nestalphabetisch
desultorisch-alphabetisch
Ausschnitt aus einer Makrostrukturentaxonomie9
Die Mikrostrukturen im FWB 8
Grundlegend für die Theorie der Mikrostrukturen in Wörterbüchern, wie sie in dieser Arbeit verstanden wird, sind die Ausfuhrungen in Wiegand 1989 und Wiegand 1989a. Dort wird beschrieben, wie standardisierte Wörterbuchartikel segmentiert werden können. Um in diese Theorie einfuhren zu können, müssen zuerst einige Termini (informell) erläutert werden. Ein Wörterbuchartikel ist ein Teil des Wörterverzeichnisses. Er besteht aus mindestens einer Lemmazeichengestaltangabe und einer weiteren Angabe, die sich auf das Lemma bezieht. Sowohl die Angabe(n) als auch die Lemmazeichengestaltangabe bilden zusammen mit den Strukturanzeigern (cf Def. 35) die Menge der funktionalen lexikographischen Textsegmente, aus denen ein (standardisierter) Wörterbuchartikel (cf. Def. 42) besteht. Strukturanzeiger sind dazu da, den Benutzer innerhalb der Artikelstruktur zu fuhren. Es gibt typographische Strukturanzeiger, wie z.B. die Auszeichnung halbfett, und nichttypographische Strukturanzeiger, 8
9
Eine kurze, prägnante Einführung in die Theorie der Mikrostrukturen findet sich in dem Exkurs in Wiegand 1989c:234-239 oder in Wiegand 1986:537-557. Ausführlichere Erläuterungen findet man u.a. in Wiegand 1988. cf. Wiegand 1989b:384.
10 wie z.B. die beiden eckigen Klammern „>" und „Bestrafung, die wegen Allmendfrevels auferlegt wirdbombastisch reden< (GEORGES 1 , 4 0 4 ) v e r m u t e t . I m SCHWEIZ. ID. 1 ,
362 wird Zusammenhang mit aberlünisch angenommen. [wa2: FWB-5:22.] Wohl falsch kodiert wurde bei dem folgenden Beispiel das „(?)", das, da es nicht zum Lemma gehört, nicht fett ausgezeichnet werden darf: aufigspitzig (?), Adj.; [...] [wa3: FWB-5:497.] Ein in der Lexikographischen Einleitung nicht näher erläutertes Zeichen zur Textverdichtung besteht aus einer runden öffnenden und schließenden Klammer, innerhalb derer deijenige morphologische Teil steht, der bei der schriftlichen Realisierung des Wortes innerhalb des idealisierten frühneuhochdeutschen Graphemsystems optional ist: armadil(le), Genus ? [wa4: FWB-5:120.] Aus dieser Kodierung kann man zwei Lemmata eruieren: armadil und armadille. Ebenfalls eine textverdichtende Funktion besitzt das Auslassungszeichen „-", wie z.B. in aristokratie, -ei, die. [wa5: FWB-5:94 ] Aus dieser Lemmaposition können sowohl aristokratie als auch aristokratei erschlossen werden. In beiden Beispielen handelt es sich um n verdichtete Lemmazeichengestaltangaben (v.LZG"A). Falls keine derartige textverdichtende Maßnahme ergriffen werden kann, treten auch nichtverdichtete Lemmagruppen (cf. Def. 12) auf von n Lemmata (LZGA"). Dann besteht die Lemmaposition aus einem Hauptlemma ( c f . Def. 5), das in seiner graphematischen Realisierung gleichzeitig als Leitelement (cf. Def. 7) dient, und n Nebenlemmata (cf Def. 23) (für n > 1). Alle Lemmata einer Lemmagruppe sind Lemmazeichen. Ein Beispiel dafür ist unten wag: dort ist das Hauptlemma armagnaken, die Nebenlemmata sind arme jacken und arme gecken. Bei Homonymen wird dem Lemma eine distinktive, hochgestellte arabische Zahl vorangestellt (und damit das Lemmazeichen selbst linkserweitert), welche die Homonymieangabe (HomA) ist: 2
arche, 2 arke, die-, erstere Form etwas häufiger belegt; aus lat. arcus >Bogen< ( G E O R G E S 1, 549), formale Angleichung an 1 arche, xarke ist wahrscheinlich. [wa$: FWB-5:61]
24
Ist die Segmentierung der morphologischen Grenzen problematisch, so wird ein senkrechter Strich eingefügt, der die Grenze markiert. Der senkrechte Strich ist die Angabe zur Erkennung der Wortbildungskonstituenten (A-EWbgK). Mit ihm kann eine Lemmazeichengestaltangabe nur binnenerweitert werden (LZG[A-EWbgK] A): arz|apfen, der-, lt. MARZELL 3, 770 eine entstellte Form aus Harzapfel. [wa7: FWB-5:205.] Manchmal ist es nicht möglich, alle Lemmazeichengestaltangaben aufzuzählen; in diesem Fall wird ein „u. ä." angefügt, wie in: armagnaken, arme jacken, arme gecken u. ä., pl. t.; aus Armagnacs, möglicherweise unter Anlehnung an Jack (= Jakob) (so SCHWÄB. WB. 1 , 3 1 8 ) .
[wa8: FWB-5:120 ] Es handelt sich dann um eine auf das bzw. die Lemmazeichen bezogene Reihenbildungsangabe (RbA.LZ). Etwas problematisch ist die Klassifizierung der Makrostruktur; wie bereits gesagt, könnte man behaupten, es bestehe eine desultorisch-alphabetische Makrostruktur, die per definitionem eine Nestbildung nicht kennt. Dem widersprechen aber folgende Phänomene: armut, der / die / das (die feminine Form ist am häufigsten belegt; vgl. aber 5); -(e)s (für: der / das), - 0 (für: die) / —; armüte, das-, -0/—; wegen der e-Apokope und der nicht durchgehenden Kennzeichnung des Umlautes ist keine Häufigkeitsangabe relativ zu armut möglich. [...] [wa9: FWB-5:144 ] arsenicum, das, arsenik, der / das, letzteres seltener. [wa 10 : FWB-5:174 ] auffarttag, in etwa der Hälfte aller Belege abgeschwächt zu aufertag; in einigen Belegen auffartag (was als auffar | tag gewertet werden kann), einmal auffurttag (wohl Kontamination aus auffur und auffarttag), vereinzelt auffartstag (seit Ende 15. Jh.); die einzelnen Wortbildungsvarianten sind räumlich nicht voneinander ab-
25 grenzbar. — Vorw. obd. [ w a n : FWB-5:409 seq.] auffolge (?), die oder auffolgen (?), V. Der Beleg läßt keine Entscheidung darüber zu, ob ein Subst. oder V. vorliegt. [wa 12 : FWB-5:414.] auffür, der (?); auffure, die (?). [wa 13 : FWB-5:373.] In w a n wurde offensichtlich falsch kodiert, denn es handelt sich hier um Wortvarianten, also Schreibvarianten, wie sie im Korpus auftreten (näheres dazu: cf. Abschnitt 3.2. in dieser Arbeit). Richtigerweise hätten sie kursiv ausgezeichnet werden müssen. Im Wörterbuchartikel zu armut (wag) hätte man armüte in die Lemmaposition aufnehmen können und mittels des Referentialisierungshinweises „letzteres" darauf Bezug nehmen können, um die spezifische grammatikalische Angabe daran anzuschließen. Es scheint aber auch hier eher so zu sein, als sei armüte eine Wortvariante zu armut. In diesem Fall müßte armüte ohnehin kursiv ausgezeichnet werden. Ebenso hätte man arsenik als Nebenlemma zu arsenicum in wa 10 in die Lemmaposition aufnehmen und ebenfalls mittels „letzteres" referentialisieren können, um die betreffenden Angaben anzuschließen. Mit diesen Überlegungen könnte man wa 9 , wa 10 und waj j in eine desultorisch-alphabetische Makrostruktur überfuhren, wie es beispielsweise im Wörterbuchartikel zu arbeis geschehen ist, wo die Lemmazeichengestaltangabe mit einem Referentialisierungshinweis und einer Frequenzangabe rechtserweitert (LZGA2[RefH& FreqA]) wurde: arbeis, arweis (ersteres etwas häufiger), die-, —l-n, auch - 0 . [wa 14 : FWB-5:31.] In wa 13 finden sich zwei Lemmata, deren Genus jeweils fraglich ist. Da die Etymologie klar zu sein scheint, denn es fehlt das Fragezeichen direkt hinter der Lemmaposition, müssen auch die wortgeschichtlichen Interdependenzen zwischen auffur und auffure bekannt gewesen sein, d.h., entweder ist auffure eine Wortvariante zu auffur oder umgekehrt. Wenn dies aber der Fall ist, hätte eines der beiden Wörter nicht als Lemma ausgezeichnet werden dürfen, sondern als Wortvariante. Falls diese Analyse nicht richtig ist, bleibt dennoch der Vorschlag zu überdenken, auffur und auffure in einer Lemmagruppe zusammenzufassen und wiederum mittels „letzteres" bzw. „ersteres" die grammatikalische Angabe zu referentialisieren. Problematisch ist wa 12 : Hier scheint eine Bezugnahme mittels „letzteres" nicht sinnvoll zu sein, da beide weder in der Graphie noch in der Wortart übereinstimmen und deshalb nicht in derselben Lemmaposition auftreten sollten. Auch ein Verweisartikel löst das Problem nicht, da er dem Lexikographen die endgültige Entscheidung abnötigt, welcher Wortart das Wort nun angehört. In diesem Fall ist der hier eingeschlagene Weg wohl der beste. An dem letzten Beispiel zeigt sich, wo die Nachteile des computergestützten lexikographischen Prozesses liegen. Angenommen, es sei ein System implementiert, das nur eine desulto-
26 risch-alphabetische Makrostruktur generieren kann. Dann könnte ein Wörterbuchartikel wie w a ^ , der wohl die beste Lösung zur Beschreibung einer solchen lexikalischen Einheit ist, nicht erzeugt werden. Der Lexikograph wäre gezwungen, sich für eine Wortart definitiv zu entscheiden und bei der anderen Wortart, u.U. mit einem Kommentar versehen, einen Verweisartikel zu schreiben. Diese Vorgehensweise würde beim Wörterbuchbenutzer eine Sicherheit der Wortartzugehörigkeit suggerieren, die faktisch nicht vorhanden ist. - Von Vorteil ist jedoch ein Computersystem dann, wenn es wie in waj j verhindern soll, daß Wortvarianten typographisch wie Lemmata ausgezeichnet werden. Dieser Nutzen kann aber immer nur durch einen Nachteil erkauft werden; hier ist es die eingeschränkte (dafür aber konsistente) Gestaltung der Makrostruktur. 3.1.3. Die positionsspezifischen Ausprägungen Auf Grund der empirischen Analyse der Lemmaposition können folgende Positionseigenschaften bzw. -ausprägungen unterschieden werden: Nr. 2-1.
Typ LZGA[A-GG]
Beispiel w^
2-2.
v.LZG"A
wa4, wa5
2-3. 2-4.
LZGA[RefH&FreqA] LZG[A-EWbgK]A
wa, 4 wa7
2-5.
[HomAJLZGA
wag
2-6.
RbA.LZ
wag
2-7.
LZGA"
wa6
Tab. 2:
Ausprägungen der Lemmaposition
Kommentar die A-GG kann sich auch auf n Lemmata beziehen, so daß der Typ auf LZGA"[A-GG] erweitert werden muß; die A-GG ist ein Fragezeichen in runden Klammern: „(?)" hierunter fallen sowohl ,,a(ß)"- als auch „aß, -y"-Verdichtungsmaßnahmen in Klammern als A-EWbgK immer „|"; die beiden Konstituenten werden als A.WbgK,.LZ bzw. A.WbgK^.LZ bezeichnet die HomA gehört selbstverständlich nicht zum Lemma und nicht einmal zum FK, sondern zum PräK; dennoch wird sie hier zur LPos hinzugenommen; die HomA ist eine kleine, (halb)fette, hochgestellte Zahl, die dem Lemma vorangestellt wird diese Erweiterung der LPos besteht grundsätzlich aus „u. ä." die LZGA" werden durch Kommata voneinander getrennt (für n £ 2); grundsätzlich ist die LZGA fett ausgezeichnet
27 3.2.
Die Wortvariantenposition (WvPos)
3.2.1. Die Erläuterungen in der Lexikographischen Einleitung4 Aufgeführt werden ausschließlich Wortvarianten, die mindestens hinsichtlich einer Varietät Langue-Status haben. Das bedeutet, daß z.B. varietätenspezifische Wortbildungsformen, die nicht die Einheit des Wortes aufheben, aufgeführt werden, desgleichen varietätenspezifische Lautungen bzw. Graphien, die entweder auf einer einzelwortgebundenen Entwicklung oder auf einzelwortübergreifenden, aber nicht kategorischen Regeln beruhen. Nicht angegeben werden dialektale und historiolektale Varietät-Varianten sowie regelhafte Formen einer Varietät und lautlich-graphische Zufallsformen. Die Wortvariantenposition steht, wenn sie nicht besonders lang ist, direkt hinter der Lemmaposition und wird mit runden Klammern von den übrigen Positionen abgetrennt, oder, falls sie länger ist, direkt nach der Wortart- und Morphologieposition, wobei dann die Klammern wegfallen. Die Wortvariante selbst wird kursiv ausgezeichnet und räumlich/zeitlich zugeordnet. Die phonetische und graphematische Realisierung der Wortvariante erfolgt wie bei der Lemmatisierung eines Lemmas. Jede Wortvariante muß wieder als Verweislemma auftreten. 3.2.2. Der Befund im FWB-55 Es ist manchmal der Fall, daß die Klammern um die Wortvariantenposition6 fehlen, obwohl sie vor der Wortart- und Morphologieposition steht, wie in: armbrustnus, auch kontrahiert: armstnus,
die.
[wa 15 : FWB-5:127.] Es ist auch nicht ganz klar, was eine lange und was eine kurze Wortvariantenposition ist; cf. hierzu: arnheimisch, auch kontrahiert: 1arnisch, Adj. [wa 16 : FWB-5:157 ] arnsbaum, Adj.; Kontraktion zu ahornsbaumen.
[...]
[wa 17 : FWB-5:158 ]
4 5 6
cf. im Folgenden: Reichmann 1986:75 seq. Es wurde nicht überprüft, ob wirklich alle aufgeführten Wortvarianten auch als Verweislemmata erscheinen. Diese Position wird bei Wiegand 1991 hinsichtlich seiner Theorie der Mikrostrukturen Formvariantenangabe (FVA) genannt.
28 Die Formvariantenangabe (FVA) kann ihrerseits wieder verdichtet sein (v.FVA) wie in: arskrauer (auch -sch-), der. [wai 8 : FWB-5:176] Ändert sich das Genus bei der Variante, wird die skopuseröffnende Genusangabe aus der Wortartposition beschränkt, indem der bestimmte Artikel für den Nominativ Singular angegeben wird. Der Skopus dieser Genusangabe gilt dann nur für die Formvariantenangabe. In diesem Fall ist die Angabe nochmals um einen Frequenzhinweis (FreqH) rechtserweitert, der hier gleichzeitig eine kommentierende Angabe zur Belegsituation (k. A-BelSit) ist: arsbacke, die-, —l-n-, arsbak, der-, das Maskulinum ist nur vereinzelt belegt. [wa 19 : FWB-5.170.] Falls zahlreiche Wortformen auftreten, die auf Deformationen zurückzuführen sind, kann eine kommentierende Formvariantenangabe (k.FVA) formuliert werden, wie es z.B. im Wörterbuchartikel zu arbeitselig der Fall ist: arbeitselig, Adj.; ein Teil der Belegformen ist stark deformiert. [wa 20 : FWB-5:50 ] Auch hier könnte man von einer kommentierenden Angabe zur Belegsituation sprechen. In dem nachstehenden Beispiel enthält die kommentierende Formvariantenangabe zusätzlich Frequenzangaben (k.FVfFreqAJA"): arglist, meist die, vereinzelt der-, Mehrzahl der Belege des älteren und mittleren Frnhd. mit Binnenflexion, je nach Geschlecht als argerlist oder argelist, beides vereinzelt in Getrenntschreibung, in der Regel in Zusammenschreibung; seit dem 16. Jh. zunehmend häufig: arglist. [wa 2i : FWB-5:78.] 3.2.3. Die positionsspezifischen Ausprägungen Für die Wortvariantenposition ist damit zusammenfassend festzustellen: Nr. 3-1. 3-2. 3-3.
Typ WvPos vor WaMPos WvPos nach WaMPos v.FVA[*]
Beispiel wa 16 wa 17 wa 18
Kommentar in diesem Beispiel ohne die obligatorische Klammer inwieweit die Verdichtungsmaßnahmen standardisiert sind, läßt sich auf der schmalen Basis des FWB-5 nicht sagen; zu „[*]" siehe unten
29 3-4. 3-5.
FVA[*] k.FVA[*]
wa 1 9 wa^
zu „[»]" siehe unten zu „[»]" siehe unten
„*" = (1) GA (Genusangabe); (2) FreqA; (3) FreqH; (4) k.A-BelSit; (5)...; (n)... sowie Kombinationen davon Tab. 3:
3.3.
Ausprägungen der Wortvariantenposition
Die Wortart- und Morphologieposition (WaMPos)
3.3.1. Die Erläuterungen in der Lexikographischen Einleitung7 Die Wortart- und Morphologieposition steht direkt hinter der Lemmaposition, falls (1) es keine Wortvariantenposition gibt, bzw. wenn (2) die Wortvariantenposition länger ist und deshalb diese (ohne Klammern) der Wortart- und Morphologieposition nachgeordnet wird; zwischen beiden Positionen ist dann ein Semikolon zu setzen. (3) Sonst steht die Wortart- und Morphologieposition hinter der Wortvariantenposition. Innerhalb der Wortart- und Morphologieposition steht die Wortartangabe vor der Morphologieangabe. Beide Angaben werden durch ein Semikolon voneinander getrennt. Da die Wortartund Morphologieposition nochmals in zwei Angaben aufgeteilt werden kann, die in einer eindeutigen Präzedenzrelation zueinander stehen, soll im Folgenden unterschieden werden zwischen der Wortartposition (WaPos) und der Morphologieposition (MPos). Nach dem bisher Gesagten können für die nichttypographischen Strukturanzeiger folgende präzedentive Strukturen ausgemacht werden: (1) , e LPos < ; e WaPos (2) , G LPos < ; E WaPos < ; e MPos (3) , G LPos < ( G WvPos Adler (als Vogel)Landschaft, Gegendvom gültigen Glauben abfallen; aus einem Orden austreten^ — Sachangaben: HRG 1, 1 9 4 / 9 5 (s. v. Apostasie)-, LEX. F. THEOL. U. KIRCHE 1, 7 3 3 / 3 4 (s. v. Apostasie). [wa 40 : FWB-5:5] Ein Beispiel für zwei Wörterbuchbuchungsangaben (WbBA2) ist: apperich, [...] >vollgesponnene Spindek — SCHMIDT, Hist. Wb. Elsaß 15; SCHWAB WB. 1, 298. [wa 41 : FWB-5:22] 3.5.3. Die positionsspezifischen Ausprägungen Die Phänomene der Bedeutungsposition werden in der folgenden Tabelle nochmals genannt: Nr. 9-0.
Typ PA
9-1.
WÄAundBPA
Beispiel cf. Tab. 8, 8-17a. wa 38 , wa 3 9
9-2.
nver.WÄAund nver.BPA
wa«
19
Kommentar
beide Typen können unter einem funktionalen Aspekt zusammengenommen werden; diese Angaben können auch verdichtet werden mit ZitNA danach in Klammern
Bei approbieren, FWB-5 24, heißt es z.B. „Zu theol. Differenzierungen des Begriffs vgl.".
52 9-3. 9-4.
BErlA WÄA, subPA
BPA
oder
BErlA
mit cf. Tab. 8, 8-33.
9-5. bis A GG; A-GG; kA.GG; K.GG; 9-18. BezB; BezSp; belb.BezSp; FreqA; VerwA; A-semMot; A.semMTK; A.semMK; LBezA; HinwA 9-19. k.A-BedGen; k.A-BedSpez; k.Abis BedSpez.V; k.A-Meto; MetoA; 9-42. MetaA; k.A-semRef; A.semRef; k.A-BedN; k.A-RBU; k.A-Synekd; k.A-BedÜ; k.EnzA; eval.ABed; A.aBedA; VerwA-lexNT; PhrasA; EM.PhrasA; A.lexNT; A.semIR; k.A-BelSit; DimA; k.AWbg; k.sempragA Tab. 9:
3.6.
hier stehen die WÄA und BPA zwischen „"' und „'" und es handelt sich streng genommen nicht um eine WÄA oder BPA, sondern um eine A.BedN (cf. Tab. 8, 8-33.)
cf. Tab. 8, 8-1. bis 8-15.
diese Angaben können die Typen 9-1. bis 9-4. erweitern
cf. Tab. 8, 8-16. bis 8-47.
dies sind alles kommentierende Angaben zu 9-1. bis 9-4.
Ausprägungen der Bedeutungsposition
Die Symptomwertposition (SympPos)
3.6.1. Die Erläuterungen in der Lexikographischen Einleitung20 In der Symptomwertposition können prinzipiell drei Angaben gemacht werden: (1) die Zuordnung einer lemmatischen Einheit zu einem dialektalen Areal (im Folgenden: Raumvarietätenangabe (RVarA) genannt); (2) die Zuordnung einer lemmatischen Einheit zu einer Epoche des Frühneuhochdeutschen (im Folgenden: Datierungsangabe (DA) genannt), und schließlich (3) die Zuordnung einer lemmatischen Einheit zu einer der in der Lexikographischen Einleitung genannten Textsorten21 (im Folgenden: Textsortenangabe (TSA) genannt). ad (1): Bei der Raumvarietätenangabe handelt es sich um eine Angabe zur Wortgeographie Diese wird jedoch geleistet im Hinblick auf die /?/io«ewgeographische Gliederung der Dialekte, wie sie aus dem 19. bzw. 20. Jahrhundert eruierbar ist. Die wortgeographische Zuordnung einer Quelle erfolgt dadurch, daß das Entstehungsgebiet der Quelle erkundet wird. Diese Vorgehensweise ist jedoch nur dann sinnvoll, wenn der Raum, in dem der Verfasser lebte, identisch mit dem des Schreibers, Überarbeiters bzw. Drukkers der Quelle ist. Ist dies aber nicht der Fall, wird bei Drucken der Druckort, bei Hand20 21
cf. im Folgenden: Reichmann 1986:117-125. In Anderson 1981:27 wird darauf hingewiesen, daß es sich bei dieser Angabe eigentlich um ein bikomplexes Prädikat handelt in dem Sinne, daß sowohl eine Aussage über die Textsorte als auch eine Aussage über den sozialen Status des Sprechers resp. Schreibers gemacht wird, wenn z.B. bergbaugeschichtliche Texte als Textsorte angegeben wird.
53 Schriften, wenn der Entstehungsraum der benutzten Handschrift nicht mit dem des (anzusetzenden) Originals übereinstimmt, der Raum der Handschrift angegeben, und zusätzlich wird zur Raumvarietätenangabe die Sigle „Hs " davorgesetzt. Bei Urkunden wird derjenige Raum angegeben, für den die Urkunde gilt. Insgesamt können folgende Angaben gemacht werden 22 : Nr. 1. 2. 2.1. 2.1.1. 2.1.1.1. 2.1.1.2. 2.1.2. 2.1.2.a 2.1.2.b 2.2. 2.2.1. 2.2.2. 2.2.3. 2.2.4. 3. 3.1. 3.1.a 3.1.b 3.1.b.a 3.2. 3.2.1. 3.2.1.1. 3.2.1.l.a 3.2.1.l.b 3.2.1.2. 3.2.1.2.a 3.2.1.2.b 3.2.2. 3.3. 3.3.1. 3.3.2. 3.3.2.a
Angabe nrddt. md. wmd. mfrk. rib. mosfrk. rhfrk. pfälz. hess. omd. preuß. thür. osächs. schles. obd. nobd. sfrk. ofrk. nürnb. wobd. alem. nalem. eis. önalem halem. whalem. ohalem. schwäb. oobd. noobd. moobd. smoobd.
3.3.3. 3.3.3.a 4.
soobd. tir. östliches Inseldeutsch ungarisches Inseldeutsch slowakisches Inseldeutsch
4.a 4.b
22
cf. Reichmann 1986:118 seq.
dialektales Areal Norddeutsch Mitteldeutsch Westmitteldeutsch Mittelfränkisch Ribuarisch Moselfränkisch Rheinfränkisch Pfälzisch Hessisch Ostmitteldeutsch Hochpreußisch Thüringisch Obersächsisch Schlesisch Oberdeutsch Nordoberdeutsch Südfränkisch Ostfränkisch Nürnbergisch Westoberdeutsch Alemannisch Niederalemannisch Elsässisch östliches Niederalemannisch Hochalemannisch Westhochalemannisch Osthochalemannisch Schwäbisch Ostoberdeutsch nördliches Ostoberdeutsch bzw. Nordbairisch mitteleres Ostoberdeutsch bzw. Mittelbairisch südlicher Teil des mittleren Ostoberdeutschen bzw. Südmittelbairisch südliches Ostoberdeutsch bzw. Südbairisch Tirolisch
54 4.c
schlesisches Inseldeutsch siebenbürgisches Inseldeutsch Hs.
4.d
5.
Tab. 10:
Sigle für »Handschrift«, falls der Entstehungsraum der Handschrift nicht mit dem des Originals übereinstimmt
Raumvarietätenangaben im FWB
ad (2): Generell wird nicht die Rezeptionszeit, sondern die Zeit der Entstehung der Quelle angegeben. Ist hingegen die Entstehungszeit nicht mit der Überlieferungszeit identisch, so wird bei Drucken das Erscheinungsjahr und bei Handschriften, die weit später als das Original geschrieben wurden, die Zeit der Handschrift angegeben und mit der Sigle „Hs." gekennzeichnet. Bezieht sich die Sigle „Hs." sowohl auf die Raumvarietätenangabe als auch auf die Quellendatierungsangabe, wird ihr Skopus durch die Skopuszeichen „ r_ " und „~I" kenntlich gemacht. ad (3): Als Textsortenangaben können die in der nachstehenden Tabelle aufgeführten Angaben gemacht werden23: Nr. 1. 2. 3. 4. 5. 6. 7. 8.
Angabe Rewi. Chron. Lit. Did. Theol. Erb. Real. Wb.
Tab. 11 :
Text rechts- und wirtschaftsgeschichtliche Texte chronikalische und berichtende Texte unterhaltende und literarische Texte didaktische Texte kirchliche und theologische Texte erbauliche Texte Realien Wörterbücher
Textsortenangaben im FWB
Es wird selbstverständlich nicht der Anspruch erhoben, daß die in der Tabelle angegebene Taxonomie vollständig sei und eine scharfe Unterscheidung zulasse; vielmehr sind die Übergänge fließend. Sie sind auch nicht als ausschließliche Angaben zu verstehen: sie können je nach Beleglage stärker differenziert werden. Außerdem können auch Idiolekte als Textsortenangabe dienen, wenn bezüglich des Quellenmaterials eine derartige Aussage nahegelgt wird. Die Symptomwertposition kann an vielen Stellen im Wörterbuchartikel auftreten. Sie ist jedoch nur obligatorisch bei den Belegangaben innerhalb der Belegposition, und zwar steht sie direkt hinter der Belegstellenangabe in runden Klammern. Es handelt sich dann nicht um eine Position, sondern um eine belegbezogene Symptomwertangabe (SympA.b). Zuerst wird der Raum der Quelle gemäß den oben erläuterten Konventionen angegeben: dies führt zur sog. Quellenlokalisierungsangabe (QuLA). Dann folgt ein Komma, falls die Quelle eine Handschrift ist, oder ein Blank, falls ein Druck vorliegt. Diese Angabe ist die Angabe der Überlieferungsform (A.ÜF). Daran schließt sich die Quellendatierungsangabe (QuDA) an. Die Textsortenan-
23
cf. Reichmann 1986:121.
55 gäbe entfallt an dieser Stelle, da sie bei Bedarf in der Bibliographie nachgeschlagen werden kann. Dies bedeutet formal ausgedrückt: (< QuLA < A. ÜF < QuDA Hagebuttemächtig, und b2), so führt der Lexikograph eine Textverdichtungsmaßnahme durch derart, daß die alternierenden Lexeme durch einen Schrägstrich voneinander getrennt werden. Ergebnis ist a b^bj c. Treten zwischen den Syntagmen grammatikalische Unterschiede auf, werden diese durch ein Komma getrennt. Unter Umständen können bereits in der Bedeutungsangabe syntagmatische Angaben auftreten und eine spezielle Syntagmenposition überflüssig machen. Dies geschieht mittels zweier Verfahrensweisen ( c f . Reichmann 1986:136 seq.): (1) Die obligatorischen Valenzstellen eines Substantivs, Adjektivs oder Verbs werden durch die objektsprachlichen Variablen ,j." (jemand), ,jn." (jemanden), ,jm." (jemandem), „etw " (etwas), „e. S." (eine(r) Sache) und „e. P." (eine(r) Person) kenntlich gemacht (cf. z.B. wa 49 , p. 58). Daraus ergibt sich selbstverständlich eine implizite Syntagmenangabe. (2) Die fakultativen Valenzstellen eines Substantivs, Adjektivs oder Verbs werden durch die in (1) genannten objektsprachlichen Variablen gekennzeichnet, die jedoch in diesem Fall in runden Klammern stehen. Verzichtet wird hingegen auf die Valenzstellenangabe innerhalb der Bedeutungsangabe, wenn sie zur Bedeutungsdisambiguierung nichts beitragen würde. So ist es z.B. selbstverständlich, daß abgang i.S.v. „Ebbe" nur von der See sinnvoll (d.h. in einem usuellen Benennungskontext) ausgesagt werden kann. Oft wird auch in der Bedeutungsangabe eine Bezugsbereichsspezifizierung (cf. das Beispiel in Tab. 8, 8-6.) gemacht, welche dieselbe Funktion besitzt wie die unter (1) und (2) genannten
65 Variablen, hinter denen die Spezifizierung steht. Die Indikatoren „vor allem", „meist", „o. ä", „auch" etc. deuten dann darauf hin, daß die Bezugsbereichsspezifizierung auf der subjektiven, aber dennoch auf der langen Auseinandersetzung mit dem Frühneuhochdeutschen gegründeten Einschätzung des Lexikographen beruht. Quasi eine »Unterposition« bildet die Angabe von Phrasemen31. Sind diese ansatzweise lexikalisiert, wird dies durch „(formelhaft)", „ral." (für redensartlich) und „Formel..." indiziert. Danach folgt das Phrasem mit der Bedeutungsangabe in spitzen Klammern. Ist das Phrasem lexikalisiert, so wird dies mit „in der Wendung" bzw. „ral." angezeigt. Daraus ist ersichtlich, daß „ral." ein bikomplexes Prädikat ist, entsprechend dem fließenden Übergang zwischen der ansatzweisen und völligen Lexikalisierung von Phrasemen. - Für jede Komponente eines Phrasems gilt, daß dieses Phrasem entweder im Syntagmen- oder Phrasemteil desjenigen Wörterbuchartikels wiederauftritt, dessen Lemma identisch mit der Phrasemkomponente ist. Unikale Komponenten eines Phrasems werden in einem eigenen Wörterbuchartikel erfaßt. Wie dies genau geschieht, darüber findet sich nichts in der Lexikographischen Einleitung, da vor der Fertigstellung der Einleitung dieses Phänomen noch nicht aufgetreten war ( c f . aber jetzt wa 5 9 ,p. 69). 3.8.2. Der Befund im FWB-5 Als geradezu prototypisch mag der folgende Wörterbuchausschnitt die Phänomene aufzeigen, die in der Syntagmenposition auftreten können: arbeit (md., nobd. und wobd. auch erbext) ^ die-, [...] 1. >Widrigkeiten, Schwierigkeiten, Qual, Leid, Not, Anfechtung, Mühe, Mühsal, Anstrengungen körperlicher und psychischer Art, die vor allem Menschen erdulden oder zur Erreichung eines Zieles übernehmen^ offen zu Spezialisierungen wie unter 2 bis 5, bes. mit letzterer Nuance offen zu 6; vgl. arbeiten 1, arbeiter 1, arbeitsam 1, arbeitselig 1. — Gesamtfrnhd. — Bdv.: angst, hartseligkeit, irrung, kreuz, kummer, leid, mühe (formelhaft: mühe und arbeit), mühsamkeit, not (mehrmals), pein, schaden (mehrmals) [...] — Synt.: a. (er)tragen / leiden (häufig) / haben (mehrmals) / wissen / vermeiden / vorkommen / sparen, a. auf sich laden-, a. (Subj.) aufstehen / entstehen, a. tun etw.; etw. mit a. erlangen / erstreiten, mit a. wohin kommen / 31
Unter Phrasemen werden z.B. Idiome, Formeln, feste Verbindungen, Redewendungen etc. subsumiert (cf. dazu Reichmann 1986:38 seq.).
66 entrinnen, sich mit a. begehen, jn. zu a. verleiten-, grosse / harte / schwere (jeweils mehrmals) / verlorene / vergebene a.; belonung der a., werk der a.; kälte a., hitze a.; ""phras.: schlafende a. >böser Traum* -1 . Wbg.: arbeitreich. [wa 53 : FWB-5:32;33.] Generell hat man es mit verdichteten Syntagmenangaben (v.SyntA) zu tun, denn mindestens ein Wort ist abgekürzt. Es kann jedoch auch vorkommen, daß, wenn das betreffende Lemma nicht mit der Grundform identisch ist, dieses ausgeschrieben wird, wie z.B. im Wörterbuchartikel zu 'ar, FWB-5:28, wo es heißt: „auf aren acht geben [...]". Die Syntagmenposition wird einheitlich eingeleitet mit der Erkennungsmarke für die Syntagmenposition (EM.SyntPos) „— Synt.:" Die Reihenfolge der Syntagmenangabe erfolgt gemäß den Explikationen in der Lexikographischen Einleitung: Zuerst werden die Syntagmen aufgeführt, die das Substantiv im Akkusativ mit einem Verb enthalten; danach folgen die Syntagmen mit dem Substantiv in Subjektstellung - dies wird mit „(Subj.)" (= Angabe der Subjektstellung (A SubjSt)) hinter dem abgekürzten Lemma angedeutet; da es keine Syntagmen mit dem Substantiv im Genitiv gibt, wird mit dem Substantiv im Dativ fortgefahren; darauf folgen Angaben der Form Substantiv mit Adjektivattribut und schließlich Substantiv als Genitivattribut. Welchen Status die Angabe „kälte a., hitze a." hat, mag sich aus dem Beleg herleiten, der heißt: [bSmlin] werden von kelte oder hitzs arbait liden." Müßte es aber dann nicht „von etw. a. leiden" heißen? Schließlich folgt die Phrasemangabe (PhrasA) schlafende a." mit der Erkennungsmarke für die Phrasem(sub)position (EM.PhrasP) „phras.:" und anschließender Bedeutungsangabe. Nicht ganz klar ist, weshalb hier die Skopuszeichen stehen, denn der Geltungsbereich von „phras.:" ist an dieser Stelle nicht ambigue. Deshalb könnte man hier auf die Skopuszeichen verzichten. Alle drei Angaben zusammen machen die Phrasemsubposition (PhrasPSub) aus. Genauer soll im Folgenden von einer integrierten Phrasemsubposition (i.PhrasPSub) gesprochen werden, denn sie ist schließlich in der Syntagmenposition integriert. Es ist an dieser Stelle allerdings auf das in Abschnitt 2.3. Gesagte hinzuweisen, daß eine Subposition per definitionem keine Position ist, da für die Positionen innerhalb der Sukzession der Textsegmente eines Wörterbuchartikels eine genaue Präzedenzrelation definiert ist, so daß eine »Integration« einer Position in eine andere gar nicht möglich ist. Deshalb wird hier der Terminus PhrasemswAposition gebraucht. In wa 5 3 wird auch deutlich, daß die Syntagmenangabe mit einer Frequenzangabe rechtserweitert werden kann, die dann in runden Klammern steht und recte ausgezeichnet ist. Die Syntagmen können außerdem nicht nur mittels des Schrägstriches verdichtet werden, sondern optionale Affixe können auch in Klammern gesetzt werden, wie z.B. in „a. (•erjtragen", was nochmals die Durchführung einer textverdichtenden Maßnahme durch den Lexikographen erfordert; daraus lassen sich dann die beiden Syntagmen arbeit ertragen und arbeit tragen erschließen. Wohl defizient ist w a ^ , wo zu lesen ist: „Synt.: a[poteker] kaufen / verteuern etw., machen arznei, treiben kosten ". Hier wurde die Textverdichtungsmaßnahme falsch durchgeführt, denn statt der Kommata, die Syntagmen trennen, müßten Schrägstriche stehen; sonst fehlt zu
67 „machen arznei" und zu „treiben kosten" der Bezug, der offensichtlich ,,a[poteker]" ist. Gegebenenfalls kann die Syntagmenangabe nur aus der integrierten Phrasemsubposition bestehen wie in: arbeiten (md. auch erbeiten), V. [...] 5. >Wehen erleiden; gebären (von Menschen und Tieren gesagt)*; [...] — Synt.: phras.: in der (ge)burt a. (vgl. arbeit 5). [wa 54 : FWB-5:39;42 ] Hier ist die integrierte Phrasemsubposition rechtserweitert durch eine Angabe der semantischen Merkmalsteilkongruenz. Im Wörterbuchartikel zu ärgern heißt es: ärgern, V. [...] 2. >an jm./etw. Anstoß nehmenArgwohn, Verdacht [...] — Synt.: oft mit Ellipse der Sache oder Person, auf die sich ein Verdacht richtet; (den) a. anrichten / anzetteln / aufschreiben / beweisen / benemen / hinlegen / verhüten, [...]; ane (allen) a. (Rechtsformel: >unverdächtig Mißtrauen, Zweifel, Unsicherheit hinsichtlich eines Tatbestandes, Befürchtung von etw.unverdächtigjm. ein Rezept verschreibenArmel, den Arm bedeckender Teil des Hemdes oder der Oberkleidungjn. zum Bleiben nötigendie Ärmel hochkrempeln zum Kampfdie Hoffart der Armen ist selbst dem Teufel verächtlich^. EBD. 652, 195: Ein arm man soi nicht reich sein [>ein Untertan soll Untertan bleiben{b, g}.
WA
Die Regel ist erfolgreich, falls b 0- oder lmal ausgewertet werden kann. Die Regel ist erfolgreich, falls b 1- oder mehrmal(s) ausgewertet werden kann. Die Regel ist erfolgreich, falls b oder g ausgewertet werden kann.
|
39 40
LPos, [WvPos, [], [MPos]], [EtymPos], LPos, [[], [MPos], [WvPos]], [EtymPos],
cf. LEXPARSE, Hauser 1993a und insbesondere Hauser 1993:18-22. cf. im Folgenden: Partee 1990:433-438.
86 VAH ;eigentlich ;[WaMPos,
müßte, entsprechend [WvPos]]
der Lexikographischen
vor {BedPos,
Jedoch sind beide Positionen
BedPosPhras}
Einleitung,
angenommen
m. W. in keinem Wörterbuchartikel
werden, des
;realisiert
VArt VArt
LPos, VerwPos.
VerwPos VerwPos
-> VerwK. .dieser VerwK entspricht ;Verweisartikeln ; Verweisartikel
VerwK
-
demjenigen
Kommentar,
wie er in
zu finden ist (cf. p. 100 in dieser Arbeit) werden in dieser Grammatik
nicht
expliziten »implizite«
erfaßt
"s.", [HomA], {LA, v.LA, L[A-EWbgK]A}, [LIA], [BIA],
LPos LPos
-
LZGA
-> LA,","
< [ H o m A ] , LZGA, [ A - G G ] > , [RbA.LZ], ["(", [RefH], FreqA,")"].
|
v.LA,","
|
L[A-EWbgK]A,",".
LA
- • alpha.
v.LA
-> "-", alpha |
alpha,"-"
|
[alpha],"(", alpha,")", [alpha],
L[A-EWbgK]A
alpha, A-EWbgK, alpha.
A-EWbgK
(
M|ll
A-GG
-»
RbA.LZ
-> "u. ä.".
RefH
-» {"ersteres", "letzteres",...} |
alpha.
FreqA
-
{"häufig", "häufig auch", "oft", "selten", "vereinzelt", "zum Teil"...}.
"(?)".
WvPos jede
Wortvariante
muß als Verweislemma
wieder
auftreten
WvPos
-> ["("], , [")"].
FVA
-
alpha
|
k.FVA
|
v.FVA.
k.FVA
-
alpha.
v.FVA
-
[alpha], [»-"], [alpha], ["-"], [alpha]
|
[alpha],"(", alpha,")", [alpha],
k.A-BelSit
-> alpha.
WaPos WaPos
-
[ A . G G ] , GA.st, [ A - G G ] , {";",","}
FWB-5
87
GA.st GA.inst BelLA.G PltA SgtA WAA FreqVA A.GG
| | | | | | -> -> -
[A.GG], GA.inst, [A-GG], {";",","} BelLA.G, {";",","} [A.GG], PltA, [A-GG], {";",","} [A.GG], SgtA, [A-GG], {";",","} k.A-BelSit, {";",","} [A.GG], WAA, [A-GG], {";",","}. {"der, "die", "das"}. . "Genus (?)". "pl. t.". "sg. t.". {"Adj.", "Zahlw", "Pron.", "V.", "Adv.", "Präp.", "Konj.", "Interj.", "Modalpartikel", "Raumname", "Pflanzenname", "Personenname", "präd. Attr."...} {"mehrmals", "seltener"...}. -> {"wohl"...}.
MPos MPos
-» MorA.S | MorA.A | MorA.V. ; MorA.S MorA.S - SgbA, T , PlbA | [FreqA], FlexA | k.A-Flex | BelLA.GSg&NPI. FlexA -* {"lat. Flexion", "frz. Flexion"...}. k.A-Flex -> alpha. BelLA.GSg&NPI - blank. SgbA - [[FreqA], [A.GG], BelLA.GSg, [A-GG]], [[FreqA], [A.GG], BelLA.GSg.r, [A-GG]], [[A.GG], SgtA, [A-GG]], [k.A-BelSit], [";", ] | A.konkSgB, [k.A-BelSit], [";", ] | A.varSgB, [k.A-BelSit], [";", ] | A-varSgB, [k.A-BelSit], [";", ] | v.SgbA, [k.A-BelSit], [";", ] | , [k.A-BelSit], [";", ] | SgbA, k.A-SgB, [k.A-BelSit], [";", ] | "-", alpha, [k.A-BelSit], [";", ], BelLA.GSg BelLA.GSg.r -» blank. A.konkSgB - SgbA, {"oder, "und"}, SgbA. SgtA - "sg. t.". k.A-BelSit - alpha. A.varSgB -> SgbA,", auch", SgbA. A-varSgB - blank, "auch", SgbA. v.SgbA "-(", alpha,")", alpha. SgbA[SkopK] - SgbA,"(", alpha,")". k.A-SgB - "(".alpha,")". PlbA - [[FreqA], [A.GG], BelLA.NPI, [A-GG]],
88
| | | | | | |
[[FreqA], [A.GGj, BelLA.NPI.r, [A-GG]], [[A.GG], PltA, [A-GGj], Jk.A-BelSit], [";", ] A.konkPIB, [k.A-BelSit], [";", ] A.varPIB, [k.A-BelSit], I";", ] A-varPIB, [k.A-BelSit], [";", ] v.PlbA, [k.A-BelSit], [";", ] , [k.A-BelSit], [";", ] PlbA, k.A-PIB, [k.A-BelSit], [";", ] "-", alpha, [UmlA], [UmlA.fak], [k.A-BelSit], [";", ].
BelLA.NPI BelLA.NPI.r A.konkPIB PltA A.varPIB A-varPIB v.PlbA PlbA[SkopK] k.A-PIB UmlA UmlA.fak ; MorA.A
-> blank. - PlbA, {"oder, "und"}, PlbA. -> "pl. t.". - PlbA,", auch", PlbA. -> blank, "auch", PlbA. - "-(", alpha,")", alpha. - PlbA,"(", alpha,")". - "(".alpha,")". - "+ Uml.". - "(+Uml.)". MorA.A -» blank | [UmlA.A], [A-varSR], A-varSR -» alpha. ,dabei wird die A.varSR kursiv gedruckt UmlA.A - "Uml.". ; MorA. V MorA.V - A-Konj, ["(", LitH-KonjM,")"] A-Konj - [ReflA,","], [KonjKA,","], [RUmlA,";"], [AbIA,","], [A.GW, ";"1, [k.A-BelSit] | A.KonjM | k.BelLA.KonjM. LitH-KonjM - "vgl.", LitA. ReflA -> [FreqA], "refl.". KonjKA - [FreqA], "unr.". RUmlA - [FreqA], "rückuml.". AbIA - [FreqA], "abl.". A.GW - [FreqA], "gram. Wechsel". A.KonjM -» alpha. k.BelLA.KonjM -» alpha. LitA -> alpha, [";"]. EtymPo»
EtymPos
IPZA EErkA SplA
| | | -
[A.GG], {IPZA, EErkA}, , ["zur Etymologie vgl.:", ] ForLA [], ["zur Etymologie vgl.:", ] [A.GG], A-Wbg, [A-GG], ["(", WbBA,")"]. "aus". "zu". {"ahd.", "mhd.", "frz.", "lat."...}.
89 A.HerkF BedA-HerkF WbBA A-Wbg WbA WbStA
— -> -» -
alpha. ">", alpha, " . Wbg[A-EWbgK]A - . lexK -> alpha. A.lexNT-Wbg - "(dazu bdv.:", ,")". SyntA - "(dazu Synt.:", alpha,")"-
BelPos Bei Pos lexK A-BelD
- [lexK], A-BelD, ["'"Sachangaben:", , """'], ["- Vgl. s. v.", k.HinwA], -» alpha. - , [[EM.PhrasA]Bel[SympA.b]A, """'], "-", , . Bel[SympA.b]A - BStA, "(", SympA.b, ")", BBeiA, [A-BelT]. - {BearbA, HgA, AutA}, QuA, TStA. BStA alpha, ".". BearbA - alpha,",". HgA -» alpha, blank. AutA alpha, QuA alpha. TStA SympA.b - [QuLA, A.ÜF], QuDA | ÜtA, "1"", QuLA, A.ÜF, QuDA, ""'" | QuLA, A.ÜF, ÜtA, QuDA. QuLA - RVarA. - {",", blank}, A.ÜF alpha. QuDA ÜtA - "Hs.". alpha BBeiA | {BBei[RefH.b]A, BBei[RefH.e]A, BBei[BedA]A, BBei[AuslK]A, BBei[VEK]A}. - {"[", alpha, "]"], BBeiA, ["[", alpha, "]"], [BBeiA], ["[", alpha, "]"]. BBei[RefH.b]A -> ["[", alpha, "]"], BBeiA, ["[", alpha, "]"], [BBeiA], ["[", alpha, "]"]. BBei[RefH.e]A - BBeiA, [k.HinwA], [">", alpha, "", alpha, " Verdacht haben, jn. verdSehtigen
zeit:
Abb. 23b: Stapel 1: 2. Beleg zu argwonen
« t t ^ o n e a 148, 3 0 2 , 18: ariwonen, 'auf jdn. Argwohn haben' der raisig gesell vorcht im übel, man wurd in arkwonen.
Iso: Synt.:
Raum:
Bed.: verdächtigen
Zeit:
Abb. 23c: Stapel 1: 3. Beleg zu argwonen
die linke obere Ecke des Belegzettels geschrieben. Danach folgen (mehr oder weniger) sämtliche Angaben, die im Glossar zu dem Wort stehen. Gilt für eine Quelle eine einzige Raum- und/oder Zeitangabe, bleiben/bleibt diese(s) Feld(er) leer - sonst werden sie bei der Exzerption gemäß den Anmerkungen in der Quelle ausgefüllt. Anschließend werden die Seiten der Quelle kopiert, auf denen das Wort zu finden ist, und das Wort wird zusammen mit dem Kontext ausgeschnitten und aufgeklebt. Um dem Lexikographen eine schnelle Orientierung zu ermöglichen, unterlegt der Exzerptor diejenige Texteinheit mit einem Marker, aus der sich s.E. die Semantik des Wortes eruieren läßt, und formuliert auf Grund seiner Textkenntnisse eine erste Bedeutungsangabe, die er in das linke untere Feld schreibt. Ebenso füllt er die Felder für bedeutungsverwandte Wörter (inkl. Antonyme, die mit „#" gekennzeichnet werden,) und Syntagmen aus. In einem zweiten Arbeitsgang wird die graphematisch normalisierte Form des Wortes in den Kopf des Belegzettels geschrieben und alle Zettel sortiert. Es ist selbstverständlich, daß die hier wiedergegebenen Belege in der Form, Anlage etc. »idealisiert« sind.
125
7 4 , 1 1 8 , 6: ntpieione' Ich arme argkwonen auch, das er auß hin gand ichts entragen habe.
Iso: Synt.:
Raum:
Bed.: vermalen
Zeit:
Abb. 23d: Stapel 1: 4. Beleg zu argwonen
5 0 5 , 2, 5 0 5 , 10: arjwohnen, er ar Simon nach Phrariseer art, Von einer Sfinderinne, Keck, Stoltz, darzu ein Heuchler, Die warhafftig die Sund verließ, Argwohnt deß HErren Lieb zu hart, Vnd war ein Bfisserinne. Als wann er kein Prophete wer, Daß er sich da anrühren ließ, Iso: Synt.: e « ^ Tenriaangabe Füi> A . sennk ++ + + + Le nnaangabe f u i ^ f l . s e ^ T J ^ ^ ^ f ^ r w a n g a f i e f ü r 'ff. Ä r Ä f f i " ' '0' k.A-RBU üü A . senIR
Abb. 38c: Eingabemaske zur Objektart „250BedPos" - 3. Teil
. ...
_
.
,.
, „&
...
...
^
142
Füllen Sie d i e s e s Feld ebenso aus uie äas Feld "Sor11er 1 e m a " ; ?eben Sie aber a u p e r d e n n o c h ein, unter welcher o 1 useni eangabe das L e n n a stellt, cfetienrit durch einen - . Mird das Wort als M o n o s e n a n g e s e t z t , s t e h t für d i e Po 1 ysenieansiabe eine "8". • Be i s p i e 1 : G e g e b e n sei das als n i c h t h o n o n y n i n t e r p r e t i e r t e Wort "al nendriisre". In Feld " S o r t i e r l e n n a " s t ü n d e dann "alnendrüsfeß". D a "alnendrücre" nur eine B e d e u t u n g hat, wird in Feld "Lenna nit B e d . - N r . " e i n g e g e b e n : " a l n e n d p ü g e B - B " •
ADD. 39:
Kommentar zum Feld „Lemma mit Bed.-Nr."
Die folgenden Felder wie „A GG / k.A.GG", „FreqA", „eval.A-Bed", „MetoA" oder „MetaA" kann er, wie der Kommentar ihn aufklärt, alle überspringen und gelangt schließlich zu dem Feld „_BedA". Hierzu muß es einen ausführlichen Kommentar geben, denn der Lexikograph muß selbst auf Grund seiner Dateneingabe dafür sorgen, daß aus der Variablen „BedA" eine Wortäquivalent-, eine nichtverifizierte Wortäquivalent-, eine Bedeutungsparaphrase-, eine nichtverifizierte Bedeutungsparaphrase- oder eine Bedeutungserläuterungsangabe wird, inklusive der textverdichteten und binnenerweiterten Varianten. In der vorliegenden Implementierung ist ein solcher Kommentar jedoch nicht ausformuliert, da dazu m.E. eine selbständige Untersuchung notwendig wäre, die in diesem Rahmen nicht geleistet werden kann. Denn es müßte nicht nur auf formaler Ebene geklärt werden, welche Arten von Bedeutungsangaben auftreten können, wie das in Abschnitt 3.5. geschehen ist, sondern insbesondere auch, in welcher Weise Bedeutungsangaben vom Lemmazeichentyp abhängig und wie sie auf dieser Grundlage zu formulieren sind. So wird beispielsweise beim Lemmazeichentyp Raumname die Bedeutungsangabe generell dadurch gemacht, daß die geographische Lokalität bestimmt wird (cf. hierzu arabien, FWB-5:30, arcadien, FWB-5:54, asia, FWB-5:248 oder atlantica, FWB-5:278). Außerdem ist das Problem der Bedeutungsangabe vielschichtiger, denn sie hängt nicht nur vom Lemmazeichentyp ab, sondern auch davon, als wievielfach polysem das Lemma eingestuft und in welchem semantischen System es gesehen wird. Dazu findet sich ein Beispiel bei Reichmann 1990:264-266, wo eine andere Systematisierung andere Bedeutungsangaben nach sich ziehen würde. Es wird also im Folgenden davon ausgegangen, daß ein solcher ausfuhrlicher Kommentar existieren würde - dann könnte der Lexikograph in das Feld „ BedA"
143 >einen Verdacht hinsichtlich eines Tatbestandes schöpfen, hegen; jn. verdächtigem eintragen. Im nächsten als Index definierten Feld muß er die neuhochdeutschen (partiellen) Synonyme eintragen, die er bei seiner Bedeutungsangabe benutzt hat. In dem obigen Beispiel sind das Verdacht schöpfen, Verdacht hegen und verdächtigen, die er alle im DDUW nachschlägt. Unter dem im DDUW monosemen Lemma Verdacht findet er die Bedeutungsangabe: argwöhnische Vermutung einer bei jmdm. liegenden Schuld, einer jmdn. schuldhaften Tat od. Absicht [DDUW: 1636.]
betreffenden
sowie unter diesem Lemma die Syntagmen Verdacht hegen und Verdacht schöpfen. Da die im DDUW gemachte Bedeutungsangabe sich etwa mit der Bedeutung deckt, die er für das frühneuhochdeutsche Lemma argwonen angesetzt hat, kann er „Verdacht hegen 0; Verdacht schöpfen 0" in das Feld „nhd. Synonyme" eintragen. Unter dem ebenfalls monosemen Lemma verdächtigen findet er: gegen jmdn. einen bestimmten Verdacht hegen, aussprechen [DDUW: 1636] Auch diese Bedeutung entspricht etwa derjenigen, die er benutzt hat. Deshalb kann er in dasselbe Feld noch hinzufugen: „; verdächtigen 0". Die nachfolgenden Felder läßt er leer, außer bei „A.semMTK" setzt er im Menü „Erfassen I" mit H^gJI eine Referenz auf die bereits bestehende erste Bedeutungsposition des Lemmas argwart, indem er in der präsentierten Liste „argwanO-1" mit dem Cursorbalken und ll^JI auswählt. Schon steht eine eindeutige Referenz auf „argwanO-1" in dem betreffenden Feld, und, was das besondere ist, in dem Objekt „argwanO-1" wird automatisch eine Gegenreferenz von dort auf „argwonen0-0" erstellt. Damit können Korrekturen in der Referenzstruktur kontrolliert geändert werden, da immer nachgeprüft werden kann, welche Objekte auf das aktuelle verweisen. In dem Feld kommentierende Angabe zur Relativierung der Bedeutungsunterscheidung gibt er eine „2" ein, da Bedeutung 1, die er gerade bearbeitet, semantisch offen zur Bedeutung 2 ist. Mit ll^JI schließt er die Eingaben ab, sichert sie und kehrt zurück in sein Ausgangsobjekt. Nun kann er die folgenden Positionen bearbeiten. Zur Phrasem- und zur Symptomwertposition gibt es keine Angaben zu machen, dafür aber zum onomasiologischen Feld. Da es nur die Objektart „350BdvPos" im Intervall 350 bis 399 gibt, ist diese sofort ausgewählt. Auf dem Bildschirm erscheint die Eingabemaske. Sie besteht im wesentlichen aus zwei Teilen: dem Verbund „A.lexNT" und dem Verbund „Antonymangabe". Der erste besteht seinerseits nochmals aus den beiden Verbünden „bedeutungsverwandte Wörter" und „A-Bel".
144 IFaust 2 . 8 D e n o - 1 __FAUST Menü: E r f a s s e n I Fl Eingaben vergessen Y2 Probeinuertierung F3 R e f e r e n z / H y p e r t e x t
29
Objekte F4 F5 F6
erfaßt •Refer Ref er Fefdl Ref e r
#tttt#tttttttt#tttttt#tt
F7 F8 F9
Dubletten-Prüfung Archivtext einfügen Feld duplizieren
POSITION
wird DER
Objekt
Nr,
98
ONOMAS I O L O G I S C H E N
+++++A . l e x N T ++ + + + + + + ++ b e d e u t u n g s v e i w a n d t e Spez.lexRT
Refevenzen/Rechepche U e r s c h l a g w o r tungr sichern
U E R N E T Z U N G tttt {• if. .....
Hör t e r
ff ^SfvIrTk tjeXeutunfifsue p u a n j " ! e
I
I i Wo 5 f e i
ifi-Bel l.m
mm
.. B e i -A.lexNT i- An t o n y man g ä b e a LA LI A
. mm •
FrectA Bedft. f a k ntonynanira. G E G E N R E F E R E N Z E N G e s r e n r e f : Sojp t i e r 1 e n n a k.A-BelSit
^mmmmmm^mmammm Abb. 40:
Eingabemaske zur Öbjektart „350BdvPos"
Der Lexikograph benötigt hier aber nur den ersten Verbund. Er vervielfältigt ihn so oft, daß er die Referenzen auf andichten, anzeihen 1, verdenken und verargwönen erstellen kann. Dann sichert er seine Angaben mit 1 ^ 1 und kehrt zurück. Das Referenzfeld auf die Syntagmenposition läßt er leer und das auf die Wortbildungsposition füllt er ähnlich wie die Position der onomasiologischen Vernetzung aus. Dann gelangt er zur Belegposition. Der Lexikograph hat sich entschlossen, zu jeder Bedeutung jeweils vier Belege zu zitieren. Dazu sortiert er die Belege unter geographischem Gesichtspunkt von Nord nach Süd und von West nach Ost. Danach eröffnet er in der bekannten Weise eine Referenz auf die Öbjektart „500BelPos". Er hat dann folgende Maske vor sich:
145 D e n o - 1 J'AUST assen I
Abb. 41:
30 Objekte F4 Dubletten-Prüfung F5 A r c h i v t e x t e i n f ü g e n F6 Felcl d u p l i z i e r e n
F7 F8 F9
Referenzen/Recherche Uerschlasruoptuiig sichern
Eingabemaske zur Objektart „500BelPos"
Der erste Beleg hat die Quellensigle 111. Das Feld „lexK" läßt er leer, da er keinen Kommentar zur Belegauswahl oder -anordnung machen will. Den Verbund „Belegangabe" kann er schon vorab im Menü „Erfassen I" mit dreimal duplizieren. Zuerst wird in dem Referenzfeld „StA" eine Referenz zu deijenigen bibliographischen Angabe hergestellt, die in einer zweiten Dokumentation gespeichert ist und mit der Quellensigle, die auf dem Belegzettel steht, bezeichnet wird. Eine solche Maske für Literaturangaben könnte wie folgt aussehen:
146 Faust 2.B Deno-l_FAUST Menü: Referenzen einsehen Fl zurück und ausblenden F2 zurück und zeigen F3 Referenz einsehen F1B
QUELLEN
Abb. 42:
Eingabemaske für Uteraturangaben
Wie leicht zu sehen ist, wird in dieser Maske nicht nur die bibliographische Angabe gespeichert, sondern auch Zusätze, wie z.B. die Belegsigle bei den Exzerpten, oder rein organisatorische Angaben darüber, wer in welcher Zeit wieviele Belege von einer bestimmten Strecke angefertigt hat. Hat der Lexikograph die Referenz hergestellt, gibt er die Textstellenangabe gemäß den Notizen auf dem Belegzettel ein. Die übrigen Felder „ÜtA", „QuLA", „A.ÜF", „ÜtA" und „QuDA" füllt er gemäß den Anordnungen im Kommentar aus. Nun ist er bei dem Feld „BBeiA" angelangt. Da der Lexikograph selbstverständlich nicht den ganzen Text, der auf den Belegzettel aufgeklebt wurde, zitieren kann, wählt er einen Teiltext aus, der trotz seiner Kürze ein aussagekräftiges Beispiel für den Gebrauch des zu beschreibenden Wortes darstellt. Bei diesem Beleg ist es: Do sy iudas hett gesechen: er arckwant
zesein ein gemeine.
Diesen Text gibt er in das Feld „BBeiA" ein. Danach folgt das Feld „A-BelT". Dieses bleibt leer, und schon hat der Lexikograph den Verbund „Belegangabe" vollständig ausgefüllt. Jetzt kann er zum nächsten Beleg und Verbund übergehen und alle weiteren Eingaben auf die dargestellte Weise tätigen. So werden innerhalb dieser Bedeutung alle Belege, die später im Wörterbuch erscheinen sollen, eingegeben. Im nächsten Verbund werden nur die Stellenangaben ohne Belege, wie z.B. „MAALER 29V" oder „HULSIUS A iijr", eingegeben, indem eine Referenz auf den entsprechenden Datensatz in der Dokumentation „Quelle" gesetzt und die Textstellenangabe manuell eingetippt wird. Ist der Lexikograph auch mit dieser Arbeit fertig, kehrt er mit fljgJl in seine Ausgangsmaske zurück. Dann kann er die gleiche Eingabeprozedur für die zweite Bedeutung durchführen.
147 Hat er auch diese entsprechend den Vorschriften ausgefüllt, gelangt er zu dem Feld „Schreibformen". In dieses Feld muß er nun sämtliche Schreibformen der Belege eingeben. Dazu muß er die Schreibform auf eine Grundform zurückfuhren und die Einträge durch ein Semikolon separieren. Tritt eine Graphie mehrmals auf, braucht er sie selbstverständlich nur einmal zu berücksichtigen, und ist sie gar identisch mit der normalisierten schriftlichen Realisierung, so erübrigt sich ebenfalls ein Eintrag. In diesem Beispiel kommt sowohl bei „KEHRREIN, Kath. Gesangb. 2, 505, 10" als auch bei „HEIDEGGER. Mythoscopia 33, 21" dieselbe Schreibung argwohnen vor, und bei „FISCHER, Eunuchus d. Terenz 32, 11" ist die Graphie sogar mit der normalisierten identisch. Deshalb gibt der Lexikograph (in diesem Fall ohne Berücksichtigung weiterer Belege) in völlig beliebiger (s/c!) Reihenfolge ein: arckwanen; arcwanen; arkwonen; argkwonen; argwohnen; arckwonen Mit diesem Feld kann später automatisch das alphabetisch sortierte Schreibformenregister erstellt werden. Der Lexikograph hat nun sämtliche Felder ausgefüllt und das Lemma argwonen ist exhaustiv i.S.d. FWB beschrieben. Er kann nun zum nächsten Lemma weitergehen. Bereits mit diesen wenigen Eingabedaten läßt sich schon zeigen, wie das Schreibformenregister und das Register des Erläuterungswortschatzes unter F^UST verwaltet wird. Über eine sog. Index-Recherche können sämtliche Einträge sofort mit dem dazugehörigen Wörterbuchartikel eingesehen werden: Faust 2.0 Deno-l_FAU5T Menü: 3.5 Indexliste Fl zupück F2 Parallelanzeige F3 Schlaguor tl iste F18 nächster Index
3 4 Objekte F 4 Listenausuahl F7 akt. Ergebnis einseher F5 Index suchen F8 kunuliert ein/aus F6 ins Ergebnis übe mehrten F9 Objekte zeigen
Indexliste Sor t »er 1 eriroa 1 achtenl 1 andichten© 1 annenen8 1 anzeihenß 1 arguanB 1 arguanenB 1 E e dünken8 1 neinenö 1 verargwonen8 1 verdenkenB 1 vermuten8 1 wänen8 1 zueifelnB
N-Sor tier lenna technische Daten WA fertig? 1 erstellt an: f§.80.1994 Notizen und Annerkungen KMKKKMMKKKMMKM
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++•++Le nnaangäbe Nonn • LZGA Lennaangabe RbA.LZ £ FpeqA ¡HHHHHHHHHHHHI« Ref erenzf e I D auf NaPos WaPos SS MMMXHXMKKMMXMM
R e f B1 >€ FNZf e 1 d
a u f
M P o S
MMKKKMK
MPo 5 SSäBHBS« in Referenzfeld auf WvPos MvPos -mipnnipniii immtmmxm< Referenzfeld auf EtynPos iEtiinPos lügU^S®®??^ Abb. 43:
Indexliste „LZGA"
KKKKKWXM
MHHHI
HIHI
148 Faust 2.8 Deno-1 _FAUST Objekte Menü: 3.5 I n d e x l i s t e Fl zurück F4 tenauswahl F7 ka ku tn.u lErgebnis einseher F2 Pavallelanzeige F5 Lis Index suchen F8 l e r t ein/aus F3 Schlagwovtliste F6 ins Ergebnis übernehmen F9 Objekte zeigen F18 nächster Index I n1 d earckwanen x l i s t e Schreibfornen • S o r t i er 1enna 11 arcwanen arckuonen 1 argkuonen
mm
m
technische Daten Bearbe ter W Ae lf1etr it ian: g? e r s t k o r r i g i e r t an: No t izen und Annerkun en tttttttttttttttttttttttttttt LEMMA POS ITI PN 4t##tt«t*t«Mt4t#*#**ttttt| + + + + + Le nnaangäbe ES58 * — - w s b Le nnaan gäbe RbA.LZ f Re f H I s k ^ S ^ ä ä « « ^ « - ^ « FregA mkkmkmmmxxkkkm Referenzfeld auf MaPos MaPos M^^^gMB' KKXKKKKXXMKKKK Referenzfeld auf MPos MPos .llllllilllllMlH, kkmkkmmmkkxkkk Referenzfeld auf MvPos I HvPos ÄSffiiiiSiKffSi MXKKKKMMKMMKiHt Referenzfeld auf EtynPos ***** •tEtynPos • • — I Abb. 44:
Indexliste „Schreibformen"
Faust 2.0 Deno-l_FAUST Menü: 3.5 I n d e x l i s t e Fl zurück F2 P a r a l l e l a n z e i g e F3 Schlagwort 1 i s t e F18 nächster Index
34
Objekte
F7 akt. Ergebnis einseher F4 Listenauswahl F8 kunuliert ein/aus F5 suchen übernehnen F9 F6 Index ins Ergebnis Objekte zeigen
Indexl i s t e «ihd. Synonyn 1 annehnen 6a 1 halten 16a 1 verdächtigen 1 vernuten
ttlttttt##tt###tt### BEDEUTUNGSPOSITION *##iH*tttt#### Lenna n i t Bed.-Nr. A.GG / k.A.GG FreqA + + + + +Bedeutungsanga.be ni t Konnentar eval . ft-Bed K.ft EelSit »
•'m^mmmmmmmmmmmmmm
m m m
t&BRS.?T • ••••••«•mmiimiiimwmhhm»«»»»» Met. oft k.A £ynokä"
nhd. Synonyn A-GG toelb.BezSp OeV un Abb. 45:
L^jfaMfeaisaaal--MS«1.: B W — iJ - Bs ¡HM' H H H I
MMN
Indexliste „nhd. Synonym"
Sind die Belegbeispielangaben in F^UST erfaßt, stehen diese, sofern das Feld als Invertierungsfeld definiert wurde, sofort für Recherchen zur Verfügung. (Werden solche Belege bei
149 anderen Lemmata benutzt, spricht man in der lexikographischen Werkstattsprache von sog. Inzestbelegen.) So kann ein Lexikograph, der Belege für sprechen sucht, in den Belegbeispielangaben, die bereits im Wörterbuch erfaßt sind, fündig werden und für seine Arbeit benutzen; Einf s Ergebnis einseher rtzahl ein/aus :te zeigen
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Abb. 46:
Be1egangabe
+++++Belegangabe
stA
TS t A UtA QuLA
Isaiasi
Invertierungsliste zu den Belegbeispielangaben
(Der Nachteil ist natürlich, daß es sich um keinen lemmatisierten Index handelt - dennoch ist er exhaustiv.)
Nun soll noch graphisch (der besseren Übersicht wegen) gezeigt werden, wie die einzelnen Objekte untereinander verbunden sind. Dabei werden nur die Referenzstrukturen bezüglich der ersten Bedeutung abgebildet, um nicht durch die vielen Pfeile allzusehr zu verwirren. Ebenso wird darauf verzichtet, die Gegenreferenzen darzustellen.
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DOKUMENTATION 1
001 LPos: achten OOILPos: andichten 001 LPos: annemen 001 LPos: anzeihen 001 LPos: argwan 800VArt: argwanen -•Verweisangabe
800VArt: argwoner -•Verweisangabe 001 LPos: argwonen WaPos» M Pos» WvPos« EtymPos •
101 WaPos
050WvPos FVA»
+++++++++++++++++
PA + SSK / SK BedPos• PhrasPos» SympPos • BdvPos » SyntPos • WbgPos » BelPos » +++++++++++++++++
PA + SSK / SK BedPos • PhrasPos • SympPos» BdvPos • SyntPos» WbgPos • SelPos» Schreibformen 001 LPos: bedünken OOILPos: meinen 001 LPos: verargwöner, OOILPos: verdenken 001 LPos: vermuten
250BedPos A.semMTK» 450WbgPos WbgA»— 350BdvPos A.lexNt • A.lexNt • -»A.lexNt -»A.lexNt 500BelPos 1. Beleg StA» 2. Beleg StA*— 3. Beleg StA» 4. Beleg StA» StA* StA*~
DOKUMENTATION 2
ft
Bibliographie
£
OOILPos: wänen OOILPos: zweifeln
Abb. 47:
Eintragsstruktur von argwonen in FAUST bezüglich der 1. Bedeutung
In dieser Abbildung sieht man sehr deutlich, wie das Referenzkonzept dazu dient, das Wörterbuch in seiner Verweisstruktur konsistent zu halten: so kann beispielsweise kein Verweiswörterbuchartikel fertig geschrieben werden, wenn es keinen Wörterbuchartikel gibt, auf den verwiesen wird; ebenso wird andererseits von der Wortvariantenposition aus sichergestellt, daß über die Referenz auf die Formvariantenangabe ein Verweiswörterbuchartikel angelegt ist. Mit
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dieser simplen Methode wird gewährleistet, daß sämtliche (implizite und explizite) Verweise definiert sind. Da es in dieser Arbeit um bildschirmorientiertes Abfassen von Wörterbuchartikeln geht, wurde bewußt darauf verzichtet, Ausgabeformate zu definieren, sondern es wurde nur expliziert, wie die Dateneingabe funktionieren könnte. Da selbst bei dieser relativ genauen Untersuchung nicht sämtliche Eventualitäten berücksichtigt werden konnten, wäre zu überlegen, ob nicht für jede Position eine zusätzliche Objektart mit jeweils einem unbegrenzten Textfeld eingerichtet werden sollte, die der Lexikograph dann auswählen kann, wenn die alternativen Masken seinen Bedürfnissen nicht gerecht werden. Der Nachteil ist, daß der Lexikograph dann selbst sämtliche Formatierungszeichen eingeben muß, und daß das auf diese Weise erzeugte Textsegment nicht standardisiert ist, was bedeutet, daß auf sämtliche Einzeldaten weder in der Datenbank noch nach einem exhaustiven Parsingvorgang gezielt zugegriffen werden kann. Die Datenausgabe hat sich an den Formatierungskonventionen zu orientieren, die für das FWB verbindlich sind: So wird beispielsweise ein Wörterbuchartikel grundsätzlich mit „$1" eingeleitet, kursiv steht zwischen „$k" und dem Auflösezeichen „#", und die Homonymiezahl steht zwischen „" und „*". Diese Zeichen, die nichts anderes als typographische Strukturanzeiger sind, müssen zwischen die Felder bei der Ausgabe in eine Datei eingefügt werden, damit die ASCII-Textdatei später korrekt weiterverarbeitet werden kann. Dies stellt m.E. kein Problem dar, da für die Ausgabe solche zusätzliche String-Konstanten festgelegt werden können. Für den Wörterbuchartikel zu argwonen müßte die ASCII-Datei-Ausgabe wie folgt aussehen: $1argwonen#(seltener$kargwanen#),V.1f II §1.&>einen Verdacht hinsichtlich eines Tatbestandes schöpfen, hegen; jn. verdächtigen