Beitrag zur Geschichte des Berg- und Hüttenwesens zu Reichenstein bis zum Jahr 1740, oder bis zu der Zeit der Preußischen Bergwerks-Verwaltung [Reprint 2018 ed.] 9783111659954, 9783111275550


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German Pages 94 [96] Year 1827

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Table of contents :
Geschichte des Berg- und Hüttenwesens zu Reichenstein, bis zum Jahr 1740, oder bis zu der Zeit der Preußischen Bergwerks- Verwaltung
Beilage A. Bericht über das Bergwesen zu Reichenstein. Von Christoph Stepper genannt Kolling
Beilage B. Ordnung des Berg- und Hüttenwerkes auf dem Reichenstein
Beilage C
Beilage D. Bergordnung des Wilhelm v. Rosenberg
Beilage E. Reichensteiner Schmelß-Process
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Beitrag zur Geschichte des Berg- und Hüttenwesens zu Reichenstein bis zum Jahr 1740, oder bis zu der Zeit der Preußischen Bergwerks-Verwaltung [Reprint 2018 ed.]
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Beitrag zur Geschichte »«•

Berg- und Hüttenwesens »«

Reichenstein bi» »um Jahr 1740, ober bis $u der Zeit der Prrußi« scheu Bergwerks-Verwaltung »Ott

Steinbeck, Kbaigl. Preußischem Ober Werg Rath«.

(Xu« dem fünfzehnten Baabe de« Archiv« für Berg nnh Hütten wesen besonder« abgedruckt)

Berlin, 1827. Bedruckt und vrrlegt

Geschichte des Berg- und Hüttenwe­ sens zu Reichenstein, bis zum Jahr 1740, oder bis zu der Zeit der Preußischen Berg­ werks-Verwaltung. Von

dem Herrn Ober-Berg-Rath S t e i n b e ck zu Stieg,

jUie nachstehenden Notizen machen keinesweges Anspruch auf Vollständigkeit, wohl aber durchgehends auf actenmäfüge Wahrbeit und Genauigkeit. Sie geben sich als eine documentirte Geschichte des Reichensteiner Bergbaues, mit dem ausdrücklichen Vorbehalt: daß die manchen Lücken, wel­ che sie übrig lassen, künftigem weitern Sammeln und Zu­ sammenstellen zu ergänzen übrig bleiben. Die in der Ober­ bergamtlichen Registratur zu Stieg vorhandenen Acten, welche bei der vorliegenden Arbeit genau durchgegangen wor­ den, enthielten keinen näheren Fingerzeig, wo etwa für das Ausfüllen jener Lücke« die Data zu finden. Vielleicht sind sie völlig verloren. Der damalige Berg-Secretair M i h e s, welchem eben diese Quellen offen standen, ließ in dem Berg­ männischen Journal (Jahrgang III. — 1790 — B. I. S. 526) einen Beitrag zur Geschichte des Reichensteinschen A

2

„Bergwerkes in den Jahren 1273 bis i5Lg" abdrucken, wel­ cher zum Theil nicht erschöpfend und genau genug, zum Theil aber auch von Irrthümern nicht frei ist, weil der Verfasser sich zu sehr an einem Bericht anschloß, welchen die damalige Briegsch« Regierung (bei Gelegenheit von An­ sprüchen der Weitzschen Handlung zu Breslau an die v. Schärfenberg sch« Nachlaß-Masse und.den Fiskus, in Bezug auf das Reichensteiner Bergwerk)

unter dem 11.

Juni 1740 an bas Schlesische Oberamt zu Breslau erstat­ tete; welcher Bericht aber keinesweges durchgehend« gründich ist. Der Bergarzt Heinz« hat in seiner Sammlung von Nachrichten über die Königl. freie Bergstadt Reichenstein (Breslau 1817« 4.) fleißig für die Geschichte des Reichensteiner Bergbaues gesammelt, ohne wie es scheint den vor­ erwähnten Mi h es scheu Aufsatz zu kennen; das Gesammelte aber nicht übersichtlich

geordnet. —

Was Mihes und

Heinze zusammengetragen, findet sich in gegenwärtigen Notizen natürlich auch wieder, doch sind solche durchgehend» nur nach eigener Ansicht und Prüfung der Urkunden und Akten niedergeschrieben, und wo es ohne wesentlichen Nach­ theil des Zusammenhanges geschehen konnte,

ist nur auf

jene früheren Arbeiten über diesen Gegenstand zurückgewie­ sen.

Der Verfasser, weit entfernt die Leistungen jener Vor­

gänger verdunkeln zu wollen, — wünscht: daß wenn einst die Heinzesche Sammlung ein« Umarbeitung, Erweiterung und neue Auflage «rlkbt, die hier in größerer Vollständig­ keit und strengerer Aufeinanderfolge zusammen gebrachten Notizen, dabei benutzt und darin aufgenommen werden mö­ gen.

Ganz besonders würde dies von den Beilagen dieser

ser Arbeit gelten, welche in einer solchen Sammlung nicht fehlen dürfen-

3 Dir erste Anfang des Bergbaues um Reichenstein ist ungewiß.

Das Urbarmachen der Gegend ging meist von dem

Feldkloster tu Camenz aus, welches fcüherhin Augustiner, späterhin Cistercienser Orden- Geistliche inne hatten, denen es ihre Regel zur Pflicht machte, sich in Wüsten nieder zu lassen, und sie anzubauen. Ihnen dankt Schlesien das erste Aufblühen des Ackerbaues, welches um so f* !er Fort­ schritte machte, als diese Kloster Geistlichen (wenigstens die aus Arovaise (nicht Arras) in Flandern in das Land gezo­ genen Augustiner) aus einer Provinz waren,

in welcher

man darin schon damals Fortschritte gemacht hatte. Da» Kloster führte bald Ansiedler herbei, und es scheinen Goldwäscher oder Gold suchende Bergleute die erste bergmänni­ sche Betriebsamkeit dort rege gemacht, und dadurch den Abt zuCamenz, Ludwig II. veranlaßt zu haben: sich für das Klo­ sterstift Camenz bei dem Herzog Heinrich IV. (Probus) von Schlesien, das Privilegium d. d, Münstrrberg 6. December 1275 auf alle Metalle und Bergwerke auf dem Territorium des Stifts auszuwirken *).

In diesem Privilegium ist dem

Kloster nicht das Herg-Regal, sondern nur die Freiheit auf seinem Grund und Boden Bergbau zu treiben (Liberias super Locis Mineralibus et Metallis cujuscunque gene-

ris) eingeräumt, zugleich aber sind auch den Hintersassen de« Klosters auf ihren Feldern ihre Gerechtsame zugetheilt

(Rusticis vero in quorum agris loca mineralia inveniuntur, sua jura similiter duximus conferenda). Unter die­ sen Juribus sind nach damaligen Schlesischen Bergrechten Mitbaurechte auf eine Anzahl Kuweit (gewöhnliche desGan-

*) Ein Vidimus nebst Bestätigung dieser Urkunde durch Herzog Heinrich den ältern von Münsterberg, findet sich abgedruckt in Heinz es Sammlung von Nachrichten über die König!: freie Bergstadt Reichenstein.

Breslau 1817.

S. gr.

A s

gtn) zu verstehen, wie dieß anderwärts näher auszuführen vorbehalten bleibt. Reichenstrin (welches damals zu dem Fürstenthum Münsterberg gehörte), wurde durch eine Schenkungs-Ur­ kunde (bestätigt von Herzog Nicolaus zu Münsterberg auf der Burg zu Patschkau, Dienstag nach Palm-Sonntag 1344) nebst mehrere» Dörfern, von dem Heinrich von Haugwitz dem Rüdiger Sweidiger und dessen Söhnen geschenkt *). Zn der Urkunde wird Reichenstein schon damals Stadt (oppidum auri fodinorum) genannt. Uebrigens ist aus der Urkunde nicht zu ersehen: ob die Bergwerke darin mit ver­ schenkt sind, vermuthlich war dies in Betreff der vorhande­ nen Bergwerk« darum nicht der Fall, weil solche schon be­ sonderen Privat - Besitzern — Gewerkschaften — gehörten, zu denen wahrscheinlich zum Theil das Kloster Camenz zu rechnen war, unter dessen Gerichtsbarkeit aber die Stadt Reichenstein nicht, wie die übrigen in der Urkunde verschenk­ ten Dörfer, gehörte, indem die Urkunde es von diesen Dör­ fern unter Erwähnung der Jurisdiction des Stifts über letztere ausscheidet. Reichenstein muß noch zur Zeit oder bald nach der Zeit des Herzog Nicolaus von Münsterberg, an die Briegschen Herzöge gelangt sey», denn 1356 verkaufte Wenzel, der erste dieser Herzoge, solches an den Herzog Bolko von Schweid«itz. Bei der Erbtheilung der Länder nach dem Tode Her­ zog Boleslaus III. von Schweidnitz, fiel Reichenstein zu dem Antheil von Münsterberg, und ward also wieder Befltzthum der Münsterberger Herzoge. In einer Urkunde Herzogs Johann von Münsterberg **), gegeben Montag 8. Mauritü 1427, verpfändet derselbe Rei­ chenstein dem Franzke von Petrrswalde und dessen Nachkommen *) Abgedruckt ist die Urkunde bei Heinze a. 0. O. S. 45. **) Abgedruckt bei Heinze a. a. O. S. 47.

für 172 Mark Prager Groschen pohlnischer Zahl.

Nament­

lich wird in dieser Urkunde der Bergwerke nicht gedacht, daß aber solche mit verpfändet worden, in soweit sie nicht etwa gewerkschaftliches, sondern wirkliches Herzogliches Ei­ genthum waren, rrgiebt sich aus einer andern von dem Konigl. Böhmischen Hauptmann Hans vorr Warnsdorf (in Vertretung des Herzogs) Sonntag Lätar« 1465 ausgefertig­ ten Urkunde ***) ), nach welcher das Stift Camenz Reichen­ stein „mit den Goldgruben, mit Wäldern, Zinsen und alle „andern Zugehöringe des ganzen Bergwerks auf dem Rei„chenstein von dem Peterswalde gegen Erstattung des Pfand„schillings" an sich lost. Herzog Heinrich der Aeltere zu Münsterberg, kaufte Stadt und Bergwerk zu Neichenstein aus diesem Pfandbe­ sitze, welchen das Stift Camenz erworben, zurück.

Aua ei­

nem, diesen Act beglaubigenden Dokument, gegeben Fran­ kenstein, Sonntag nach Bartholomäi 1502 "), geht hervor: daß dem Stift 1) von dem Zehnten, welchen der Herzog aus dem Reichcnsteiner Bergbau erhalten würde, die zehnte Hube oder Hufe (Mulde) zufallen solle. 9) Daß das Stift von Gruben, welche der Herzog auf des Stifts Grund und Boden betreiben lasse, eben so die zehnte Mulde aus dem Herzoglichen Urbar (rote zu Reichen­ stein) «rhaltey solle (mit Namen werden hierbei die Gruben zu Meifritzdorf und der goldne Esel genannt) und 3) daß diese Bestimmung auch auf alle übrigen Berg­ werke in den Waichbildern von Münsterberg und Franken­ stein immer Anwendung finden solle. Jener Pfand-Rückkauf von Reichenstein, dessen Zeit bas vorerwähnte, nur feine Existenz bescheinigende Documrnt

*) Abgedruckt bei Hcinze a- a. O. S. 48. **) Abgedruckt bei Heinz« a. 0. O. S. 54.

6 gar nicht angiebt, dürfte vor bas Jahr iAÖ4 fallen, den,» in diesem Jahre erließ Herzog Heinrich der Aeltere zuMünstrrberg, Freitags vor Fastnacht, zu Glatz, eine Bergord­ nung für „feine Bergwerke zum Reichenstein, und in fei„nen übrigen Landen" für alle „Gewerken und Arbeiter *)." Vielleicht ist ein Bericht von dem Bergwesen zu Neichen­ stein (wovon ich nur eine Abschrift ohne Jahreszahl und ohne Angabe des Verfassers zu Gesicht bekommen) als Vor­ arbeit dieser Bergordnung anzusehen. Deshalb, und weil erwähnter Bericht über die Bergwerks-Verfassung zu Reichenstein in jenen Zeiten, so wie über das Verfahren bei dem dortigen Hüttenwesen Nachrichten enthält, theil« ich ihn als Beilage vollständig mit **). In der Bergordnung verordnete Herzog Heinrich: baß die Gewerkschaften sich einen Bergmeister und vier Geschwo­ rene „setzen, kiesen und wählen" mögen, von denen der Bergmeister zu Reichenstein wohnen soll: Diese Beamte müssen dem Herzog geloben, „den Bergwerken recht vorzu­ stehen." — Sie sollen alle Bergwerks-Angelegenheiten ver­ walten, und der Bergmeister soll in dem ganzen Fürstenthum Bergwerke, Hütten, Hauser frei verleihen dürfen. Zu Deschützung und Aufrechthaltung des Verfahrens dieser — von den Gewerken constituirten — Behörde, giebt ihr der Herzog einen „Hofe-Bergmeister" (also einen lan­ desherrlichen Beamten) zu. Alle Gewerken, jetzige und künftige sollen i) „mit einem freien Bergwerk begnadigt seyn, frei haben aus allen Herzoglichen Wäldern Holz zu fällen und zuführen, zu Hütten, Mühlen, Häusern, Schachten, Stol♦) Abgedruckt in Wagner Corpus Juris melallici, Leipzig

1791. S. 1273. **) S. Beilage A.

ft«, zu Rüstholz und Brennholz, zu allerlei Nothdurst, ohne Waldzins." L) Sie können über alle Besitzungen, die sie erworben, als über freies Erbe verfügen, dürfen davon nur in soweit Lasten und Abgaben trage», als solche zur Zeit etwa schon darauf ruhen; sind 3) wenn sie wegziehen, von aller Abgabe davon frei. 4) Die Gewerken dürfen frei brauen, backen, schlach­ ten, Handwerke frei treiben, überall kaufen, verkaufen, abund zuführen, was sie an Waaren brauchen, von welcher Art dies auch sey; gleichviel ob aus dem Inland oder Aus­ land — alles ohne Beschwerung und Zoll. 5) Alle Gewerken sind frei von Heerzügen, Geschoß und Steuer-Aufsatz, wie auch dergleichen je Namen ha­ ben mag. 6) Erst nach Ablauf von vier Zähren von dem Zeit­ punkt an, wo Bergmeister und Geschworne die Zeche für eine Freibauzeche erklären, beginnt deren Zehntpflichtigkeit. Der Zehent fließt in die Herzogliche Kammer. 7) E» bleibt den Gewerken die allerfreiste Verfügung mit allen von ihnen gewonnenen Mineralien überlassen. Aus diesen günstigen Bestimmungen, (welche übrigens in den Hauptsachen nur die damaligen gewöhnlichen Berg­ werks-Privilegien umfassen), ist zu schließen, daß es dem Herzog wichtig gewesen, den Bergbau empor zu bringen. Das Reichensteiner Hüttenwesen war in dem Besitz de« Stifts Camenz (weil die damaligen Hütten auf Meifritzdorfer Territorium belegen), ganz oder größtentheils geblie­ ben, und es verarbeitete auf seinen Hütten die Erze der übrigen Gewerkschaften. Dies gab Anlaß zu Streitigkeiten und Herzoglicher Vermittlung, so, baß Herzog Heinrich der Zeltete von Münsterberq, in Folge der letzteren, wenige Wochen später als er seine eben erwähnte Bergordnung publicirte, nämlich Dienstag nach Lätare i484, eine Urkunde

8 ausstellte ***) ), worin er bescheinigt, baß vor einer herzogli­ chen Commission, zwischen dem Kloster Camenz und den Ge­ werken zu Reichenstein, und anderswo wegen vorhandener oder künftiger Hütten auf des Klosters Gut und Grunde zu Meifritzdorf, eine Einigung getroffen worden, in Folge deren dem Kloster von jeder gebauten oder noch zu bauen­ den Hütte, sofern man darin arbeite, allemal an St. Mar­ tini „ein Schock Groschen gemeiner schlesischer Münze, als Zins zufallen,

und wer mit diesem Zins im Rückstände

bleibe, gepfändet werden solle.

Zugleich wird den Hütten­

leuten untersagt, tu der Hütte Getränk auszuschenken, in­ dem sie nur das für sich benöthigte Getränk in der Hütte haben dürfen. —

Beiläufig wird zugleich in dieser Urkunde

der befreite Gerichtsstand der Bergleute dahin eingeschränkt: daß sie wegen Gewalt und Frevel dem Gericht des Orts der begangenen That unterworfen sind, für alle andere Ge­ genstände aber nur den Herzoglichen Amtsleuten zu Rei­ chenstein zu antworten haben. Eben dieser Herzog Heinrich der Aeltere ertheilte Rei­ chenstein sul> dato Glatz, Donnerstag nach St. Valentin 1491 alle Rechte einer freien Bergstadt"), wie zu Kutten*) Abgedruckt bei Heinze a. a. O. S. 50. —

Zu bemerken

ist hierbei: daß Heinze die Jahreszahl 1583 statt 1584 ir­ rig angiebt, denn die Original-Urkunden der Bergordnung und dieses Hutten-Reglements haben bad Jahr 1584, womit die genausten alten vidimirten Abschriften stimmen. **) Abgedruckt ist dies Diplom, nebst beigefügter Abbildung des Stadlwappens, bei Heinze a. a. O. S. 69. nicht genau zu entnehmen:

Eigentlich ist

was in dieser Urkunde als neu

ertheiltes, und was nur als erneuertes Privilegium anzuse­ hen; denn der Eingang der Urkunde spricht von schon vor­ handenen Rechten, worüber der Stadt die Documente in dem Hussiten- („Lhaborschen") Kriege verloren gegangen.

Das

viel ältere Vorhandenseyn des StadtrechtS von Reichenstein,

9 berg, Jglau und anderswo im Königreich Bohmen aufzu­ finden, auch alle Stadtrechte gleich Frankenstein und Mün­ sterberg. —

In dieser Urkunde kommen als solche Rechte,

außer denen schon in der obengedachten Bergordnung er­ wähnten, noch folgende vor; nämlich für die Stadt das Recht Wochenmark zu halten, und ein genau beschriebenes, Stadtwappen zu führen, und für die Gewerken und Arbei­ ter, welche anders woher mit Schulden belastet nach Rei­ chenstein, um Bergbau zu treiben, ziehen, ein vierjähriges Moratorium.

Die Zehnt-Freiheit wird auf zwei Jahre von

der Stunde an festgesetzt, „als man Erzt, daran der Hauer fein Lohn verdienen mag, anhebt zu hauen." Zugleich wird das Bergmaaß (die Große eines Lehns) auf ein und zwanzig Lachter Länge („dem Gange und Zuge nach") und „im Hangenden und Liegenden eilf Lachter auf alle Seiten" bestimmt. Der Nachfolger Herzogs Heinrich des Aeltern war in den Fürstenthümern Oels und Münsterberg fein Sohn Karl. Dieser ließ durch einen gewissen Christoph Stepper, genannt Kolltng, die Reichensteiner Bergwerke bestätigen.

Der in­

teressante Bericht dieses Stepper ist diesem Aufsatz beige­ fügt **).

Er giebt über den

damaligen Zustand und die

Bergwerks-Gewohnheiten in Reichenstein genügende Auf­ schlüsse.

Vermuthlich in Folge derselben publicirte der Her­

zog den 10. Juni 1009 eine „Ordnung des Berg- und Hüt­ tenwerkes auf dem Reichenstein in Schlesien **)," in wel­ cher er verordnet: 1) daß jede Zeche, aus welcher ohne besondere redliche

scheint ;auS der oben angeführten Urkunde von 1344 hervor­ zugehen. *) Beilage A. *•) Mir mir als Manuscript tu dem Ober-Berg-Amts- Archiv vorgekommen, und deshalb als Beilage 1) beigefügt.

IO Ursache durch acht Tage nicht mit einer vollkommnen acht­ stündigen Schicht gearbeitet worden, in baö landesherrliche Freie gefallen seyn, und der Bergmeister fle einem andern verleihen solle. 2) Eben so sey jede Zeche in das Freie gefallen, welche von den Gewerken wegen Zwiespalt liegen gelassen würde, selbst wenn ein oder ein Paar der Gewerken sie fort bauen wollten. 3) Wenn Gewerken sich mit der Zubuß säumig fanden, sollten dieselbe vorschießend« Mitgewerken sie vor dem Berg­ meister zur Zurückzahlung binnen einer Frist von vierzehn Tagen belangen, und wenn binnen dieser Frist keine Zah­ lung erfolge, die Caducirung der Küpe jener Gewerken und deren Überlassung auf sich verlangen dürfen. 4) Niemand soll bei Strafe von .einem Schock Gro. schen Arbeiter annehmen',

welche auf einer andern Zeche

vorher gewesen, ohne sich von deren gesetzlichen Abkehr ver­ gewissert zu haben; jeder Arbeiter aber soll ohne Umstände von einer Zeche ab-, und bei einer andern anfahren dürfen, wenn ihm sein Lohn nicht pünktlich gezahlt wird, dessen Hohe übrigens die herkömmlichen Sätze bei Strafe eines Schock Groschen nicht übersteigen darf. 5) Jede Zeche steht unter einem Lohnschaffer („Lehnschaff") oder Verweser, der nur aus besondern wichtige» Gründen ohne Erlaubniß des Bergmeisters, dieses Amt bei mehr als nur einer Zeche versehen darf, bei Strafe von s Schock Groschen.

Er soll auf der Zeche alles das verrich­

ten, was heut zu Tage dem Steiger obliegt; die Säum­ nisse in der Schicht straft er mit Lohnabzügen,

findet er

aber „böse Ursachen" als deren Grund, so zeigt er die Sa­ che zur Straf-Verfügung dem Bergmeister an.

Besonders

wird diesen „Lehnsschaffern" befohlen, bei Verlust ihres Po­ stens den Bergleuten weder auf dem Gebirge noch den Dör-

fern blauen Montag, ober sogenannte Bierschichten zu gt. statten. 6) Es soll Niemand Erz abmessen, wenn der Erzkäufer nicht zugegen, und das Erz vorher gewogen und aufgeschla­ gen (probitt) worden, auch soll Niemand (bei Strafe der Confiscation für die Fürstliche Kammer) Erz mangln (das geringe mit besserem bedecken), und wird, wenn über die Reinheit des Erzes der Käufer Streit anfängt, das Erz auf Anordnung des Hofe-Bergmeisters durch Leut« auf Kosten des schuldigen Theils besschtigt, und der Schuldige gestraft. 7) Die Anwendung von dem Bergmeister nicht geäch1er Meßkarren wird so erkennt man ihm aißdenn etwas hernach zu geben. Wenn man aber den Stein behauet und befunden wird, daß der Heuer umb das genannte Geld die Arbeith thun kann und weil der Arbei­ ter nachläßig vorstehen und die Bauherren oder Gewercken vertheiligen übersetzen, so zwinget man ihn mit Recht die angenohmene Arbeit zu volfieren, und wird darzu mit Gefengnuß oder Ablegung der Arbeit gestrafft. So man Ertz wie es mit dem Zugewinnen gehal» ten wirbt. Wenn nun Gott giebt daß man Ertz trift so lest man dir Zech oder Gruben einen Heuer der verstaubt zum Zim» mern und andere den Bau von nöthen, darzu hat zu Lehn-

schafft. Wenn alß daß er eine Zeche oder Grube vergewrrken oder Bauherrn annimpt zu versorgen auf ei« viertel halbes £ oder ganzes Jahr darnach es denn Gewerken zu thun stehet als mit einer Beredung waß man ihm von ei­ ner Hielle Ertz zu hauen, oder zu gewinnen geben fei, so gibt man Ihm darnach die Erz festiger oder schnetiger zu gewinnen seindt, auch dar nochWaßec zu halten, die serderniß leicht oder schwer ist, nemblich von einer Hielten 20. ei. 22. 23. 24. bis den 25 Kreutzer oder Polichen, und sol­ chen darüber darauf muß derselbe Lehnschafter alle Unkosten, Arbeiter, gezeug, Insekt, Eisen, Setzholtz, und alles was dar­ auf gehet auf sein eigen Kosten Halden und den Gewerken auf der Hallen das Erz abmeßen» allein Zimmerholtz» Lastholtz, Brette und Nagel, muß Ihm« der Gewerke schaffen. Wie viel ungefehr eineHülleErtzCentnerwiegt. Eine Hülle ist 10. Bahr ist soviel baß man eine Hülle mit starken 4. Roßen in die Hütten führt, wiegt eine mehr denn die ander alß zu 18. 19. 20. auch 23. und 24. Cent« ner, so viel ich aber Hiellen gewogen hab ich keine unter iS. Centner gefunden, wie wol man nur 16. Centner zu der Probe wigt und rechnet. Bon einer Hüllen Erz gibt man Fuhrlohn in die Hütte, dannach die Hütten weith oder nande gelegen ist 6. 7. ad 8 Krelzer auch darnach das gut« ter teurer oder wohlfeil ist. Bon Pochung der Erz in der Hütten. In der Hütten seindt Arbeiter di« Pochen da» Erz, nach dem Gedinge, hem gibt man von einer Hüllen 16. 18. 20. und mehr Kr. zu Pochen, daß Pocht man aus der Handt mit einen großen Feustrl auf einen Pochstein, wann nun das Erz gepocht, so ist das gkshest« als die halben Hü» ner Eyer u. f. w. Bon Ordnung der Erz in der Hütten und HtÜ meßen derselbigen. Zu diesem Erzten hat es eine solche Meinung, daß man vor den Schmeltz Ofen muß einer Ordnung machen, für zu meßen, also die weil der Zechen oder Gruben da man Erz staubt viel seindt, und nicht gleichmeßig, so ordnet man von etlichen Gruben, in die Hütten zusammen auf einen Hauff,» fein, darnach die Erz zusammen liegen, als die festen auf einen Haufen, die Kemmichen auch zusammen, welche mild«

52 feinde auch zusammen was spießige Art hat, auch zusammen, welche gediegen sind auch zusammen, welche Eisenschü« ßige oder Kuppcricht sein auch zusammen also fortha«, und also werde« der Haussen in der Hütten Einer 6. 7. 9. oder 10. davon macht man ein fürmeßen also von einen nimbt man zu a. 4. 6. 6. 10. bis 16 Bahr oder Lauf Karre, also daß manS genüglich ordnet- daß 48 Bahr oder Lauf Karren von dem Ufen kommen, baß nent man den ein Schichr, und man rechnet in der Hütten 8. Lauf Karren vor ein Hiel so macht die Schicht 6. Huelle u. s. w. Was man auf eine Schicht Erz hindurch seht. Solcher Schicht 3. 3|. 3§. 3|. auch 4. darnach die Erz fleißig seindt, aber da« Kol gut oder böse ist, auch darnach die Arbeiter oder Schmeltzer damit können umbgehen oder fleiß haben, setzt man eine Woche auf einen Offen hindurch und ist der gemeine Laufs auf einen Offen eine Woche 18.19. auch ao. Hielten, Jede wiegt ungefehrlichen ao Centn«» u. s. w. Von den Arbeitern in derHütten ihrerÄrbeit und Zustandt, und.erstlich von Meister un4 Meister Knecht. Z» der Hütten hat ein jeder Arbeiter feine Ordnung was er arbeiten fei, Nehmlich der Meister muß die Röste auf einen Offen inschütten und brenne« und bei Bleiarbtcn und treiben, das Balgen grzeug fleißig halten auf die rostn schüchter uNd ander Arbter sehen damit ein jeder seiner Ar­ beit ein gut genügen thue, davon giebt man ihm ein Wo­ chen 5o Kreitzer, daß ist ein kleiner Gulden, wenn er aber über a. Ufen über Blei Arbt so gibt man ihm von 2. Blei Arbten und Treiben auch der Maßen sein Lohn, und man heit ihm einen Meister Knecht, der muß die Reßte schickten den rohest«« Pocht« und die Gebrauhn« durchsetze», darvon gibt Man ihm ein Wochen 3o. Kreutzer.

Bon den Roh Schicht Schmeltzer« ihrer Arbeit und Zustand.

Bon einem Ufen da man die Erz also Ruhe über die Ruheschücht Arbeit helt man zween Schmeltzer, einer macht am Samstag den Ufen zu, und muß dieselbe Nacht, in der Hütten sein und fruershalben helffen zu schauen und Anwermrn, und auf den Sonntag Nachmittage umb 4. Uhr lest er den Ufen an, stehet also an der Arbeit bis auf de»

53 Montag ftit roiebtmmb 4. so Fombt sein Schücht Gesell« oder Loser wiederumb loset ihm mit Arbeit bis auf den Abend wiederumb 4. und also gehet bas Feuer Tag und Nacht die ganz« Woche hinauß bis auf den Sonntag zu Mittage, so reumet man den Ufen auß und macht wieder zu. Ein jeder rohschüchter wenn er schir Schicht machen, oder grloset werden soll, so sticht er den Stein oder Leche abe den er seine Schicht die 1». Stunden gemacht hat, ei­ nen sollichen Schweitzer oder Rohschüchter gibt man eine Wochen 3o. Kreutzer zu Lohn welcher den Sonnabend« Nachts in der Hütten hilfts zu sehen gibt man darvon 3. Kreuzer, welcher aber ein gantz Jahr aus treulich arbeitet und keine fürsetzlicheBierschicht machet oder ohne gnugsam« Ursache nicht außen bleibet dem gibt man 72 Weißgrosche», daß heißt nlan das Geschenck, dergleichen wird» mit dem Meister auch gehalten.

Schlacken Lauffer« Arbt und Zustande. Bot jeden Ufen halt man einen Schlacken Lauffer der muß das Erz so man eine Wochen durchschmeltzen für mef.tn, die Schlackhrn hinauß lauffen, muß auch den Rohrstein zu den Rostoffen schaffen, Als Kohl zu den Rosten rragen, die Roste wieder hinein lauffen di« Balge» zum Treiben abezirhen, davon gibt man ihm« «ine Wochen 28. so. 3a. 34. 36. 39. wehr und weniger Kreutzer, darnach di« Schlackenhallen weit oder naendr seindt. Stübmachern Arbt und Zustand. Die Stübmachern muß das Gestuke so viel man bedarf bereiten, und das voll fleißig auf der Loschen ziehen alle Ufen an wermen, Samstages zu Nacht und des Sonntages ihn der Hütten zu sehen, und machen die Aschen zum trei­ ben zu bereiten und allen Lew zn den Ufen machen darvon gibt man ihn eine Woche 24. und es. Kreutzern. Gemeine Pastell Arbter. Sonst muß man in der Hütten und beim Handlangen übrige Arbter haben, mit den man allerlei genrttige abthuih, wenn der einer eine» Tag Arbeit gibt man ihm 4. Kreuzer. Gestübe zu machen. Grstübe zu machen weiß ein jeder Schmeltzer wol, Es muß Ihnen auch die Erfahrnhrit lernen, ob rin Schmeltzer»

zeug bür und heiß gerättig sei aber das Gestübe gelinde ober harr fein fol. Beschreibung eines Schmelz Ofens zu der Rohen Schücht aufm Reichenstein. Zum Anfang und im Grunde des Ofens soll gelegt werden eine Abezucht Kreuhweise oder in drei Angl nach eine jeden besten Gefal­ len wie hernach oder bei unten verzeichnet, die mag sein ungefehrlichen einer Spannen breidt oder weide, und einer ziemlichen Munden hochgeschucht von wegen daß die seuchren Dunst so die hievon unten auf und allen Seiten zu sich zeucht hinweg maahr (ohne das) kann das Gestübe nicht gnugsam Ebenen und Abwermen, wie es denn die täg­ liche Erfahrung gibt, denn von der feuchte erhebet sich das Gestübe oder wird in Spur ganz verleuft der Stein oder Wechß im Ofen ganz in einen Kuchen oder Sau zusam­ men, so es aber mit der Abezucht Recht verwahret, verhüts viel Unraths. C

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4=0 Auf diese Abezucht leget man Kühn in die Mitte des Ofens einen Heerd mit Dunnensteinen oder die Ziegeln und mit einem gutten wol bereitten leimen der nicht reist und führet den Offen hinauf mit gutten Grvndtsteinen wo man den gehaben kann oder hiefer den im Feuer bestehen und leiden kann, oder nicht Platz oder zuspringt, die Ufen aufm Reichstein werden gewöhnlicher weiß, die beigesetzten schwartzen Strichs ^ No. 2 lang an fliegelle wie hinder undt strich «eit gemacht, und man obgenandten Heerd bis an die forne dieser Strich ^ hoch darnach über sich so hoch als man wil und nach Nottdurft der vorwandr. Wenn nun der Ofen als aufgeführt ist, so muß man forne auf den ge­ schlagenen Heerde, an beiden Flügelln des Ofens einen aug­ stein legen, doch alß daß derselbe stein bei dem eysersten Flägelln eine ziemliche für mundt nicht anstehn, dieser Augenstein fol sein ungefehrlichen diesen schwarzen strichs ^ uns

55 für den Augen stein außer den Ofen leget man einen Heerdt mit Steinen und Kernen so hoch der Äugenstein ist, und so weit der Ofen ist, doch also daß man bet dem eysersten Flü­ gel dem gelegten Grundheerde gleich einem SteintiegL um dter sich machen laßen kan. Item die forme wird gelegt in das gerechte Mittel des Ofens also daß sie mit dem Munde unter sich glicht auf das Schlacken Auge zuschaffe und von dem Unterstem Heer, de der auf die Anzucht gelegt, dieser vorgesetzten Striche 4* doch also ist der Ofen von unten auf bis an die forme, vol­ ler Gestübe, also daß es fahrnen auf den gelegten Augen­ stein eine gutte Pfanne diecke, oder hoch jei, so leibt es denn fein abstach zum Fluß geschickt und wenn eö nur aufs fleißigst gestoßen so schneidt alda denn ein geraumen Spur in die Mitte hinein geflerdt oder rund, also daö Gestübe und umb und umb, an den Mauern eine ziemliche für Mundt diecke bleibe und so tief bis noch eine große Spanne oder mehr auf den Heerd zwischen bleibe, also daß man den Stich in den untersten Tiegel haben möge also ist der Offen inwendig fertig zugemacht. Auf den untersten Heerd vor dem gelegten Augenstein stoß das Gestübe einer twten Spanne diecke mit einen gu­ ten starcken Randt einen runden Tiegel so treibt der Ofen ist alsdann setze die vorwandt, auch daß Gestübe schütte das innere Spur all vol Kohl und aus denn für Tiegel auch den untern Stein Tiegel daß es allenthalbe wohl anwarme oder Abhann, und wenn ein solch Feuer obgang keume und kehre die Aschen fein sauber abe, und fetz ein neu Feur auf, und wenn also das dritte Feuer mit fleißig Vorstehung abgangen, und das Gestübe wol erwärmet ist, magst du die vorwandt wollen ausziehen und mit den 4. Feuer anlaßen, Item btt Fürwandt soll sein ungefehrlichen dieser vorgesetz­ ten Strich hoch alsdann fülle bett Ufen lauter Kohl al, sohl so hoch die Vorwandt ist und laß in Gottes Nahmen das Geblaß angehen. Merck Insonderheit. Eins wil ich dich erinnern daß vergiß nicht wenn bis den Ufen zngemacht hast und wilt nun feur aufsetzen, so verwahre die Forme mit einem feinen Patzen Lehm oder an­ deren auf daß die Hietze oder Feur nicht in die Balgen komme, und dieselben verbrennen, deßgleichen thue auch wenn dir das Geblese abhangen wirbt.

56 Wi« man anla fsen und mit dem Schmeltzen »er­ fahren soll. Zum ersten setze fein gemacht die" dicken Schlacken so von der Blei Arbeit gemacht worden» die seindt fein flüßig so bu die aber nicht gehaben magst so rin Erz daß fein lau­ ter ist» und setze fein gemacht bis daß du siehst daß eine feine lautere Nasen um die Formen sei worden sieben« so setze hienach wie sich gebühret welches ein verständiger Schweitzer wißen und einer jeden Arbt Gelegenheit selbeß vvrstandt faßen soll so gibt auch die Jbung Erfahrenheit u. f. w. Und demnach von diesen und dergleichen Kißwergen rin heiß gerettiger stein lech oder Zeug gefeldt und die Schlacken groß» grob und schwer werden, so must du der untersten Schlacken Tiegel Hülffe thun, auf daß er das Gestübe bei der wöge es wurde sonst so lange die Woche hinau» nicht bestehen mögen, dem thue also, nim das Ausledicht das im Siebe bleibt vom Gestübe daß schütte umb und auf den Schlackentiegel und laß es darauf fließen kamst dus aber eine Notturfft eine Zeit der ander gleicht nicht haben so nimb Kohllesch wo die aber zu leicht so nim einen Trog Sandt zu Hülffe und verwahre auch allewege daß Schlacken Auge mit warmer Leschen auf daß dir der Fluß nicht erkalbe den die Woche ist lang. Hab auch gut auf Achtung wenn das innere Spur fülle» Stein oder Lech ist, da btt abzustechen dich nicht säumest sonst wurde dir derselbe Stein oder Lech herrauß im Schlackentiegel tretten, daß macht viel UnradtS. Wenn nun der Stein oder Leche also gemacht und abgestochen so zeuch ihm mit einer hultzne Ki­ sten oder Kruckhrn fein dünne au» oder so sichs leiden will hebe ihn scheiben weiß abe, beflch auch daß der Heerd dar­ auf du ziehen wild, nicht zu feuchte sei, er schlecht sonst hernird, nach dem Abzüge oder Abheben begrüß ihnen mit Waßer so wird «in jeder Zeuge milde zu pochen. Wie viel wohl au» einer Schicht Rohestein oder Lech wird. Wenn man nun auf einen Ufen so viel Erz wie ge­ melkt eine Wochen hindurch setzt also über Roheschicht so wirbt daraus 6. 6£, 6. n's. auch 8. Par ein Par wiegt 5 Centn» Brenfchlich, Rohestem, mehr und wird, darnach die Erz gut seindt auch nachdem man viel oder wenig Erz durchschmeltz, denn e» kann nicht allemahl ein gleich maß haben, denn das voll kann nicht allemahl gleich guth sein auch den Arbeitern.

57 Wie man es mit den Rohestein macht auch wie der gerbst wird und durch wie viel Feuer. Sechen Rohstein oder Leh muß man rosten durch 5. Feuer alsdenn man 7. paar Rohstein in zweepe Rost Ufen anschütt mit kleinen voll Stratum super stratum, so rost srchs allewege auf ein Feuer ein Tag und zwo Nacht so pocht man den Rost nied klein und schied in also wieder in daß ander Feuer und also fort in dag dritte feur wie ange­ zeiget, so brendtS fichs gleich zu todt, der Rost der giebt sich also im Feuer oder rosten in die ewinnung wenn man onschütt 7 Bohr randt eine Bohr Blei Stein so wird das Rosts voll bis in die i3. und 14. Bohr, darauß wird also im Haussen mehr und an Gewicht leichter. Wie weiter mit dem Rost gehandelt über Blei gestochen und gearbeitet worden. Diesem also zugerichten Rost, sticht man nachmals über Blei Arbt Ein über dem Stüch wie man pflege die reichen Silber Erz zu schmeltzen. Den Rost muß man ei­ nen frischen Sandt zu schlagen damit ficht feine dürre Arbeith wenn man es vor ficht, daß mans mit dem Sande nicht recht wacht zu viel oder zu wehniae zue schlecht, so ist es mit Schaden, derhalben muß der Meister so es arbeith guthacht und fleiß haben, was sich darzu leiden will. Wenn man des Sandes zu viel nimbt so gehet es gar zu heiß geretig und mag sich nicht scheiden und wenn sein zu wenig, so sticht sichs gar zu schlippricht, ist auch nicht gurh man flch aber balde, was es bedarf und haben will rc. Beschreibung der Blei Arbeith. Man theilet die 13. und 14. Bohr gerosten Stein in« zwei Theil und schlecht zu jeden Theil für den Ofen in Blei Tiegel vierdte halben Stein Blei, und wenn man al­ so den Rost über den Blei sticht, so wirft man die obersten Schlacken und die untersten odek niedersten, die aufm Bleistein zum nechsten leibt da werden ungefehrlich bei 3. oder ol Laufkarren so wird auch von dem Rost ein Bohr ober Laufkarren wie der Bleistein darvon jez gesaget ist, nimbt man und setz sie wieder über den Ofen, Stiechs wird in ein besonder Blei a§ Stein so brenget man noch ein Lobt auch anderthalbe Goldt hinein, daß heißt man ein Gebrau u. s. w. darnach setzt man die Blei auf einen Treibheerd,. treibt abe macht daraus, auß 7. Behrstein wie oben gcmeldt

5Ü nuf einen Ofen die Wochen 6. 7. 7; auch bis in die 8E0M Gold mehr und minder darnach die Erzt guth sein, auch nachdem die sürmeßen geordnet mögen «erden, die Arbeitt« guth und fleißig sein. Summarum. Ein gantzer Bericht wie es mit den Gildern und anfrischen deßelhen Aemptern Schleschaz Zehenden Bleikauff und des Zu* gehörung gehalten wirdt. Wenn das Goldt getrieben wie es nun vom treib Heerd kombt, Als gibrs der Hüttenher in Zehenden, darzu ist verordnet der fürsten Ambtmann, der nimbt das Goldr an schreibt das Gewicht auf einen Drennzettel, leget das Goldt darzu und überantwortetS dem geschwornen Probierer, der brend es auf einen Schieben daß der Dleisack so es auf der Aschen erhalden hinweg raucht, das heißt man ange­ frischt, darnach schreibt er auf daß Zettel was aufdenSchirben im Feuer bleiben, damit findet man was abgegangen ist, auch was es am Strich helt, alsdan empfehet der Ambt, mann den Zettel, und daß Goldt wird vom Probierer macht die Rechnung waß es macht schreibet es auch darzu, rechne ein Karat die fein brefchlich gewicht für 64 Latus Groschen der Groschen thut 28. Einen hungarischen Gulden an Goldt. Wo nun daß Goldt also gerechnet, so nimbt der Ambt­ mann in die Bezahlung den Zehenden Gulden Gl. und 1 Hl. davon den gebühret denn Fürsten zu ihrem Zehenden oder Cammer Gutt. Alle Hütten Herren müssen ihr Goldt in Zehenden überantworten, dürven keines anders wo tot* kauffen, es wurde sonst für ein Diebstahl gerechnet, oußaer nommen die Herren Junckherr haben dadurch ihre sonder­ liche Befreiung. Was ihre H. St. nu am Schle Schatz gewicht Strich haben, daß wird gehalten, wie in andern Scheuern Ist hie ohne Not, was daran zu melden tr. f. «. Alle Hütten Herren müßen das Blei so man zur Ar. beit bedarf in der Fürsten Cammer' nehmen, ausgenohmen die Herren Fuger daran haben ihre P. St. kein Gewichest. Wie es vor Zeiten gehalten. Nehmlich im Anfang dieses Bergwerks hat man dem Fürsten nicht mehr für den Zehenden geben, als die Zehende Dohr oder Hüllen Erz, darauf hat der Fürst selber die Hütten kost halten mitten, otor andere umbs Geld verkaufst. Es har auch ein jeder @etn Blei gekaufft, wo es ihm ge» fallen und am wohlfeilesten hat bekommen mögen, da aber

69 bas Bergwerkniß aufsteigen gekommen, hak brr Fürst durch Bitt bei den Gewerken zu wege gebracht, daß man die zehende Theil Goldes fein ausbereit, solches ist auf zwanzig Jahr verwilliget die feind wol vor vielen Jahren auß, e» bleibet aber nuß vor Recht ewig u. s. w. Sollen sich aber Gewercken auf ein neu umbaut Bergwerck der Meinung einlaßen, wurde schwerlich zu thun sein, «S «erden reich Erzt viel Holtz oder ander Notturffl vorhanden. Was Ihre Fürst!. Gnaden für Ambtlrithe helt, waa ihr Ambt und Weesen auch ihre Besol­ dung sei hat «S die Mainung. Es ist rin Oberster Ambtmann anstatt F.Gn. den «ent man Hoffmeister, der regieret als die Obrigkeit, nimdt ein alle Urbar und Zehendt, so Ihr F. Sz. alhie einzukommen den giebt man rin genandt ehrliche Besoldung (weiß aber jetzigen Zeit nicht wie viel) der muß alle Nutzung vtktech» nen und seines Solds Lactendt sein u. f„ w. Probierers Ambt und Besoldung. Ein geschworner Probierer der den Fürsten und Hütten Herren Arm und reich geschworen den geben bie Fürsten Ein Jahr So. Ungerische Guldt Gulden, und so oft er einen Hütten Herrn ein Stück Goldt anfrischt und streicht muß ihm der Hütten Herr 6 Kr. es sei wenig oder viel Lobt bis zu der Mark so ksts eine Zahlung zu 6. Kreuzern, wo e« aber nur ein Loth über die Marckt mehr, so grbürek ihm 2. Loht alß nehmslichen ia Kr. bis zu der andern Marck undt olß fort daß leufft die Wochen dem Probierer ungefehrlichen aufft ein reinischen Gulden, machet er JemandtS eine Probe, das muß ihm zahlen von einer Erzt Prob 6 Kreutz, den die hiestschen Erzt sein muhesam zu Probieren nach und huelen und brauche viel Kohl undt Blei u. s. w. Müntzers Ampt und Besoldung. Darnach einer die Goldt durch gunst Schmeibig macht das Goldt oder Gulden Münht daß Kretz aufsucht und Ad, reucht u. s. w. dem geben die Fürsten Er hatte viel und wenig zu müntzrn iao Kr. eine Wochen vor seine Arbt, wie wol Jtziger ein Jahr -jo. Ungarisch Gulden, aber da« Kohl und »UtMaterialia und Notturfft gehet auf die §6l* sie» samdt allem Gezeuge.

6o Dolget wte es mit demKollern, Schmieden und Fuhr Knechten gehalten wird. Item mit betn Köhlern wirbt es also gehalten welche in die Hütten Herren Holtz arbeiten, die muß man vorle­ gen zu aller Notturfft nehmblich Kohlstett zu machen, das Holtz zu hauen, auf die Kohl Knechte ihren wöchentlichen Lohn auch so leibt man ihm hirauf Kostgelde Fünfzig Kreitzcr und was man ihm leihet muß der Köhler mit Kohl be­ zahlen also daß man in auf der Stadt im Walde für ein Maß Kohl 12 Hl. abrechnet, Sollich Kohl für etliche Hüt­ ten Herren mit ihren eigenen Pferden herrein, etliche aber nicht, welche Koller oder Fuhrleuth daß Kohl selber führen gibt man Ihnen von jedem Mahs Fuhrlohn 3 3Er. Man helt man die Ordnung wenn man dem Koller lei­ hen soll, so muß man für dem Lohntage hinauß kommen und besehen woraus man ihm gelbt leihen fol, und auch ba$ Holtz und anders daraus er Geld nimbt vorhanden sei. ©o helt man einen Jeden Koller Knecht Conto «aß Ihm aus seinen Lohn verreicht wirbt damit die Koller (ob sie fal­ lieren «ölten) nicht mehr hinauß fordern und nehmen kön­ nen, den darauf gehet, wo die Melde oder die Heizer derer Hütten Herren sein, wenn aber die Koller die Heltzer von den Hütten Herren annehmen, müßen fle die Hütten Her­ ren solche Schulden der Holtzer sambt allen andern vorlok, bloß alles alleine, aufft den Koller und dahin fein sehen, dargegen lest der Koller wo er den Koll selber fürt, oder nicht auf mancherlei weise, wie die Beredung zwischen Ih­ nen betreffen, auch der Koller Vermögens, oder nicht leiden oder erschwinden kann an jeden Mahs oder fud Kohl stam Geldt oder eine anzahl Ihnen hierinnen wird Immer von Einen Hütten Herren anders den von den Andern nach Gelegenheic auch vermögen eines jeden die Eunigung gefunden. Lus waß Ursachen die Koller In Schulde gera­ then und kommen. Daß aber die Koller In Schulde kommen undt nicht thm den andern gleich zahlen kan daß mach offt die teure Zeith und daß einer an einer beßerArbeith ist bettn der an­ der, Ezlicher Arbejth Im steinigeritte, (und soviel Enden also der ander mit 5. Knechten und i. Pferdt) und Gcdürqe, her kan mit 6. Knechten und 2. Pferden nicht so viel En­ den,. und muß gleichwohl das Koll rite teur geben, den der ander, Solle man aber dieselben Holzer an den hohen Gebürgen und steingeritten stehen lassen, wer Schade, auch

6i nicht zu thun, man mochte auch, feinen Koller der nicht schuldig teere In solche Arbeit beengen, die weil aber die armen Leutte schuldig, müßen sie umher dahin Achten hengen ein Stein an den andern und kommen immer tieffer hinein, feinte darbet mit ihrem Weib und ihren Kindern blutharm, und ärmer denn gefangene Leutte, Solt man Ih­ nen aber Nortel vor den andern thun mit der Bezahlung, werß auch nicht zu rotten, viel weniger zu thun, auß Ursach der Kohl Hauff wurde erhöhet, so woltens die andern auch haben damit tonten und möchten es die Hendel nicht ertragen. So aber die Köller ihre eigene Holtzer haben. Wo die Köller oder Pauern ihre eigene Höltzer oder Melde haben, so zalt ihnen der Hütten Herr ein Maß Kole nicht teuer den umb 6. Sr. er habe es gleich nande oder weich zu führen. Schmiede Kost. it die Schmiede Kost hat es eine solche Ordnung an dem Schmiede alle Ding nach einer Schatzung zalt, ein jedes Stücke hat feinen Nahmen, was man ihm dafür geben fol, und wenn man ihm Kohl und Eisen wö­ chentlich herauß zu der Arbeit gibt rechnet man ihme balde auf den Sonnabende wiederuMb abe, und schreibens ezlich dem Eisen handt zu gut und wenn man mit dem Schmiede abgerechnet hat, so muß ein jeder Diener und Fuhr Knecht ansagen, waß es hat arbeiten laßen die ganze Wochen daß muß mit der Schmiedes Rechnung concordiren, welche aber nicht mehr den nur eine Hutten und Hand geben hal­ ten nach ihrer besten Gelegenheit.

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Der Fuhrknechte Dienst und Zustande, Einen Fuhrknecht giebt man eine Woche zu Lohne i5. Weißgroschen darvon muß er fich aller seiner Notturft et; Halden, welcher aber ein ganz Jahr auß treulich bient, dem ist man 72 Weißgroschen vor ein Jahr Geschenck schuldig, er muß aber über das ganze Jahr fahren, keinen Feyertag, den Sontag Ehristag und Ostertag Ostermontag feiern und sonst keinen. Mann gibt ihm aber aus einen zwelf beten Tag und 4. Frauentage ein Tagelohn das ist 5. Polichen übet seinen Wochenlohn, wenn aber der einer auf den Sonntag gefeit so giebt man ihm nichts.

62 Hernach folgen mehr und andere Artickel gemei­ nen Bergwerck zu Nutz. Unserer qnediger Herr N. N. fein fürstl. Gnade zu Merten mancherlei Übels wird Gott die Welt und sein F. Ge. alhier aufm N. vorhanden gewest die sein F. G. nicht ferner gestatten will wie hernach folget. Item zum ersten welcher wirbt sein Hauß selber nicht gebrauchen kann oder wil so erS vermit, soll ers keinen ledigen Gesellen oder Weibe vermiten, sondern frommen Eheleuten die auch ha­ bende findt, So sie schuld machen daß sie auch zu bezahlen hatten, damit das Geschrei nicht alle die von N. ger, So es aber anders geschehe, so sol derselbe Wirdt die gemachte Schuld selber bezahlen, und unsern gnedigen Herrn 5 Sch. so oft daß geschieht verfallen sein. Item es sol kein Wirdt hausen ober herbringen dle Ofentliche an der un Ersitzen, die da selber Eheweiber oder Ehrmennen haben, und allhir bei Ein und wohnen, auch kein Hauß soll Ihnen vermietet werden bei 10 Sch. unserm gnedigen Herren vom wird so offt bas aeschücht. Stern es soll kein Wirdt Hausen oder herbringen die beide frey und ledig fein, die mit einand kochen und schlaf­ fen als Eheleuthe bei 1 Sch. büß vom Wirdt so offt es geschücht. Item öffentlich wehren die da eigene Heuser (jetten und seßen an der Unehr die sollen verkauffen in 4. Wochen so sre nicht einander laßen wollen bei derselben Heuser. Stern so sich daßelbe Hurenvolck zu theilen, und sich bei wirdten in Heusern oder Kammern finden wölben, welcher wirdt oder «irdten deß übereinkommen wird 5 Sch. die Buße. Item es sol keiner die Herbergen und furdern die wied Unsern gnedigen Herren oder alhie wieder die Gerichte oder gemein gethan haben, daß Unverricht ist bei Verlust Leibs und Guts. Die Gerichts Bußen. Item so einer oder eine durch den fronte Botten oder Richters zeichen für Gerichte gefordert und nicht geschehen, so oft daß geschücht dem Richter 6 Gr. Item so einer oder eine Zuding gelanden oder Bier Ginnbott und gestehet so offt 8 Gr. den Scheppen. Stern so sie einer bei dem Richter eines Eydts vonvilliget und zu recht nicht nachkombt so offt 8 Gr. dem Richer.

6Z Item so einer vorgehängten Rechten sich bewilliget sei­ nen kegenern mit dem Eyde zu Endkeg und den nicht vorfärbt, so offt das geschücht den Schöppen 24 Weißgroschen. Deßgleichen der sich verwilliget dem Aidt zu nehmen und nicht geschicht 94 Weißgroschen den Schöppen von den Bußen der Schoppen 2 theil der Richter | theil. Item so einer den andern vor dem Rechten Lügen straft so oft 8 Gr. Buß. Item so sich einer mit gezeugen lest überweisen so oft das geschicht fei er geben 34 Gr. die Buß.

Beilage

B.

Ordnung des Berg- und Hüttenwerkes auf dem Reichenstein. (ro. Swnü 1509). Der Durchlauchtige Hochgebohrne Fürst und Herr, Herd Earl, Herzog zu Münsterberg in Schlesien, zu Oels und Graf zuGlatz, gebeut und will erstlich diese nachgeschriebene Puncte und Arrickel diesem Bergwerk zu gut, von männiglich alhier gehalten zu werden, unverbrüchlich stets und vest, und auf daß sich niemand der Unwissenheit zu entschuldigen habe, ist eS allhier verzeichnet und angeschlagen. von bauhaftigen Halden und von Freyheit haben.

Frist

und

Item zum ersten will Seine Fürstl. Gnaden als bauhastig gehalten haben, wo in einer Zeit von acht Tagen nacheinander folgende nicht in vollkommener Schicht gear­ beitet wurde, nemlich acht Stunden, daß genügsame und rechte fertige Arbeit wäre. Wie sich in einer Zeche gebührt, die zu Mehrung Fürstl. Gnaden Zehend gebauet wird, die­ selbe Zeche oder Lehen, soll in Fürstl. Freiheit gefallen sein, und vom Bergmeister einem andern verliehen werden. Es wäre denn Sache das aus redlichen Ursachen, denselbigen Lehnen Freyheit gegeben wäre; und im Bergwerks-Buch verzeichnet, beweiset würde, oder mit Fürstl. Briefen, Je­ doch soll alle Zeit nach Ausgang der gegebenen Freyheit, sovor die Zechen nicht wie oben ausgedruckt beleget und bau*

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haft ist gehalten, die Lehenerfolgen dem ersten der die Mu» thung eingebracht hat. Vom Zweytracht und Zubusse Bitten. Item wo sichö begäbe, daß ein Gewerk an seinem Berg­ werk nachläßige und von andern Gewerken angelanget, sei­ ner Theil halben in Gefahr, und helsim vordingen aber zu zusehen, und daß ein Gewerk nicht thäte, und in Verach­ tung stelle, soll der andere Gewerk, «S sey einer oder meh­ rere, Macht haben nach seinem Gutdünken und Verstand zu verdingen, und die Theil zu versorgen, und so die an­ dern Gewerken dasselbige verbauete Geld zu ihrem Theil nicht erstatten wollen; so soll der vorsichtige und fleißige Gewerk der Theil die andern Gewerken vorm Bergmeister in ihrer Gegenwärtigkeit belangen. Und wo ste in 14- Ta­ gen nach der Belegung, das Geld zu ihrem Theil, nicht le, gen, so sollen sie der Theil verlustig seyn, und dem Gewerk auch sein Geld geben, das Bergwerk überschreiben und zu­ geeignet werden. Wo auch eine Zeche zwitrachtiger Gewerk­ schaft halben liegen bliebe, und einer oder mehr gegen den Berg-Meister, seine Zuduß und Theil zu erbauen erbothen, soll ihm nicht hülflich seyn, sondern als Freyfeld/ wer es begehrt verliehen werden. Bon neuen Arbeitern oder Lehnschafter legen.

anzu­

Ztem ein jeglicher der eine Bauschaft oder Zeche in Verwesung hält oder hat, soll keinen Häuer, oder Arbeiter anlegen, der vor auf einer andern Zeche, oder einem andern gearbeitet hat, er habe sich denn vormals an demlelbigen erkundiget, bei dem er die Arbeit gehabt, daß er sich aus guter Ursache, und wohl mit ihm geschieden, bei der Poen ein Schock. Von dem Lehnen und Libn'tß zu geben. Es soll auch ein jeder Lehnschafter oder Försteher ei­ ner Zeche, so bald er abgemeßen und ihm gelohnet wird, seinen Arbeitern ihren Lohn darüber nicht fürhalten; wo aber einem Häuer oder Arbeiter darüber sein Lohn fürgehaltett würde; so soll derselbe Arbeiter Macht und Ursachung haben abzufahren, und einem andern anzufahren; da­ mit keine Arbeit mit seinem verdienten Lohn gejährt oder vorzogen werde. Es soll auch keinem Arbeiter mehr Lohnes

gege-

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6s

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gegeben werden, denn wie itzund bis Hera der Gebrauch ge» wesen, bis auf weitere Aussatzung unserer Gnaden ic auch keineriey LibniS ohne Zulaßung des Bergmeister«, bey ei­ nem Schocke. Won rechter Schichtzett anzufahren. Jteinr Es soll auch ein jeder Lehnschaft oder Verweser der Zeche zur rechten Schicht-Zeit anfahren, und auf der Zeche gegenwärtig seyn, und Aufsehunge haben, baß rechte Schichte gefahren werden, daß in der Zeche fleißig und ge­ treulich gearbeitet, Bergfesten und ander« Schäden und Ver­ wahrlosung der Zeche verhüten, das Erz rein laßen aus Hal­ den. Wo er auch wird erfunden, daß einer oder mehr Häuer oder Arbeiter recht« Schicht nicht feyern oder hielten, den soll er solche» in keinem Wege zu gut halten; sondern wo einer gleich au» redlichen Ursachen seine Schicht zu halte« fiumig gewest, dennoch soll demselbigen sein Lohn nach An­ zahl abgezogen werden. Wo aber einer aus bösen Ursachen säumig oder nachläßig befunden würde, den soll der Lehn­ schaft oder Verweser der Zeche dem Bergmeister ansagen, bey Verlust derselben Lehnschaft; dem auch der Bergmeister nicht allein sein Lohn soll laßen abrechen, sondern von Un­ sern Gnaden «. s. w. wegen darzu Strafe bey brr Foen ein Schock. Don guten Montage zu halte». Item wo flchs mehr begäbe, wie vormals geschehen, daß ein guter Montag von denselbigen Häuern fürgrnommen, und sich zu der Bierschicht versammelten, es sey auf dem Gebirge, auf den Dörfern, oder in der Stadt, eher denn die rechte Schicht verfahren, und gearbeitet hätte, sol­ len ft« eingenommen werden, und ihre Straf« nicht mißen, vnd der Lehenschaft verlustig seyn. Lehnschaft zu halten. Es soll auch keiner mehr denn «ine Lehnschaft halte» «der haben, es würde denn durch unfern Bergmeister au« redlichen Ursachen zugelaßrn; bey der Eoen zweer Schock, so oft das geschieht. von Aufschlagen des Erzes. Jtrm es soll auch keiner Erz abmeßen, es sey denn vor gewogen und aufgeschlagen, daß e« der Erzkäufe, besichtigen

tSnn« und zugegen bey bem Meßen seyn mag; bey einem Schork. Bon Erzmenteln. Es soll auch keiner sein Haufen Erz menteln, also daß das geringe oder böse Erz oder Berg unten» und das gute oben, sondern soll es getreulich und ungefährlich durchein­ ander gehen laßen. Wo aber einer überkommen; der mit Borsatz einen Haufen Erz also mentelt, den Erzkäufer also zu gefahren oder betriegen gedeyht, der soll solch Erz Fürst!. Gn. Cammer »erfüllen haben. Darzu die Lehnschaft verlohren. Bon unreinem Erz. Item wo einer unrein Erz hätte, das sich der Käufer anzunehmen beschwert; soll der Hofmeister Leute verordnen, das Erz zu besichtigen» welcher Theil unrecht erkannt, soll zur ersten, denen die da» Erz besehen, ihrer Mühe lohnen, und darüber auch ernstlich vom Hofmeister gestraft werden. Bon den Meßbarn. Item wo auf einer Zeche eine Meßbar befunden, die nicht durch den Berg-Meister graicht, oder gezeichnet, und so sie gleich gezeichnet wäre, und die rechte Maas nicht hielte, durch Abnutzung, und andere Betrug ermerkt; soll ge­ straft «erde» um ein Loth Goldes. Bom Erzkleinern in Halden. Item es soll auch keiner auf den Halden Erz kleinern; Es wäre denn daß er in derselben Zeche da» Tiefste bauer, und er durch redliche Ursach vom Bergmeister und den Ge­ werke» zugelaßen würde. Dom Hüttengrsinbe abzuhalten oder zu fordern. E» soll auch kein Hüttenherr dem andern sein Gesinde abhalten,, noch fordern. Es sey Schmelzer, Köhler, Fuhrknechte, oder welchrrley Hütten,Arbeit es sey; er habe sich dann vormals erkundiget an demselbigen, dabey das Gesinde Var gewest, daß er sich von ihm au« guter Ursache entbro­ chen und wohl geschieden. Bei der Poen ein Loth Golde». Bo» Anlaßen und losen, Ofen versetzen. Item Sonntag zu Abends nach dem halben Seiger um vier Uhr soll den Schmelzer» die Anlaß-Glock geläutet wen



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tat, da soll sich der Schmelzer ohne @3umn$« In dl« Hüt­ ten verfügen, fürwendrn und anlassen, und in der Wochen, des Abend» und Morgens soll die Glocke den Schmelzern zum Losen geläutet werden. Um fünf Uhr de» halben Sei­ ger». Und wo nach dem Ausleuten der Glocken, der Anlä­ ße», oder Loser in der Hütten an seiner Arbeit nicht befun­ den würde, aber hätte flch übertrunken, daß er der Arbeit nicht pünktlich Ausrichtung thun könnte, oder durch seine Verwahrlosung seinem Herrn Schaden thäte, mit Versetzung de» Ofens, aber andern Schaden; soll er von Unserm Hof­ meister mit Ernst gestraft «erden. Von der Meister Arbeit und Aufsehung. Item ein jeder Meister, soll in der Hütte» die Rost« schütten, aber Bley arbeiten, abtreiben» den Gezeug ganghastig und fertig halten, die Schmelzer unterweisen, die Hütten-Arbeiter um seine» Herrn Schaben anreden, de» Morgen« und Abend« allezeit bey dem Anlaßen und Losen seyn, fleißig und getreulich zusehen, daß zu rechter Zeit an­ gelaßen und gelosset «erde» daß kein Schaden geschehe. Mit dem Ofen verstopfen oder anderer Arbeit, daß di« Köhler die Körbe recht laden, recht Maa» geantwort (überantwor­ tet) recht vorgemessen werde; So er irgend an einem Stück seine« Herrn Abgang, oder Schaden spühret, da» soll er sei, nem Herrn anzusagen verpflicht seyn. Wo er aber in sei­ nem Dienst nachläßig ermrrkt würde, und seinem Herrn ei­ nen Schaden verschwieg«, soll er darum mit Ernst von un­ serm Hofmeister gestraft werden. Vom Geschenk de» Meister» und Rostschichters. Item wo ein Meister oder Rostschichter in seinem Dienst -rissig und rin Jahr lang, oder einen Sommer nacheinan­ der bey einem Herrn ausdienet, und mit keiner redlichen Ursachen seine» Dienste» aber Arbeit halben von Unserm Hofmeister beleget würde, das feinem aufgesagten Dienst entgegen; So soll ihm der Hüttenhrrr dem er so fleißig ge­ dient und gearbeitet, eine Rostecke, nemlich dreyer Marckt »erth, zu schenken verpflicht seyn. Eine» Meister» Versorgung vom Hofmeister an­ zuzeigen. E» soll auch kein Hüttrnherr, keinen Meister fordern, »dch arbeiten laßen; Er sey dann vor unserm Hofmeister E »

63 totju vrorbnet, «tib Ne Dersetzung feine« Dienst« on»rU fltt, auf daß er desto fleißiger in seine« Herrn Nutz und Ar. bett sey» dadurch unser Gommer und Zehend desto fleißige» zusammen gebracht wird» Bey bet Buß und Poen, Don Köhlern, Kohl und Bränden. Stern nachdem auch insonderheit ausgerufen, da- ein jeder Köhler hinter seine« Herrn Erlaubnis, keine Kohl oder Brände verkaufen, verschenken ober weglaßen soll, auch fei* turn Fuhrknechte einigerley Belohnung mit Kohlen oder Bränden thun. So ober bet Fuhrknecht etwa« dem Köhler dienet, efl wäre mit Aufladen, Kohl umstoßen, oder wie flch da« begäbe, da« soll ihm der Köhler mit Geld, und nicht mit Kohlen oder Bränden vergelten. Würde aber darüber ein Fuhrknecht überkommen» der also Brände ober Kohlen brächte und verkaufte, davon der Köhler nicht Bewußt oder Schuld hätte; der soll peinlich gestraft werden. Würde aber der Köhler hierin» schuldig befunden, der soll um zwey Loth Golde« gestraft «erden. Dergleichen würde jemand über, kommen, bet Kohl ober Brände au« der Hütte trüge, ohne sonderliche Gunst und Zulaßung de« Hüttenherrn; soll pein­ lich gestraft werden. Wird auch jemand solch heimlich zugeführte« ober zugetragene« Kohl ober Brände kaufen, oder «innehmen, der soll um ein Schock so oft da« geschieht ge­ büßt werden. E« soll niemand ohne Zulaßung eine« Hüt«entzerrn, dem Kohlen auf den Weg verschüttet wären, Koh­ le« wegtragen; wenig oder viel, bei der Poen eine» Schock. Vom Bierma«. Stern da« Bier soll au« den Hausern nach dem rechten Maas gegeben werden. Es soll auch ein jeglicher ein ge­ zeichnet Bier- und Wein-Maas haben, und die Aiche (geoichtes Maas) bey dem Richter nehmen, und wo einer hier­ in brüchig befunden, so oft es geschieht, soll ein Schock ver­ fallen seyn. Bon Bierschenken und Bierschuld. Stern wir wollen auch daß unsere Amtleute keinem Bierschenken, Bierschuld über vier Groschen, Rechten« hel­ fen sollen; Auf daß die Arbeiter unserm Berg zu schaden, nicht wie vormal« geschehen, durch solch übrig Trinken in Schuld geführt, und dadurch vor Furchte» vom Berge «ei­ che» dürsten.

Vom

Schenken wie sich gegen Arbeiter za Hai trn.

Item wo einem Schenken bewußt, daß ein Arbeiter jv seiner Schicht und Arbeit zu gehen verpflichtet ist, und sol, cheg durch Geschäfte oder Bl'ertrinken verachten wollte, dem soll der Schenke kein Bier, weder ums Geld oder auf Borg geben, oder zu geben verstatten. Würde aber «in Bierschenke überkommen, der soll mit samt dem Arbeiter einge­ nommen und gestraft werden; darz« soll ihm ferner |U schenken «immer gestatt «erden. von Gewicht, Maas und feinen Waaren ^beyn Höckern. Item der Richter mit zweyen Stadt-Geschwornen, soll alle Quartal bey allen Kramern und Höckern befichtigrn, ob sie Gewichte, recht Ellenmaa«, schöne Waren und Han­ del treiben. Wo wenn derer einer unter diesen Stücken mit einigem Falsch begriffen, oder mit Ungerechtigkeit über, kommen, der soll nach Erkenntnis unsers Hofmeisters an Leib und Gut gebüßt und gestraft «erde». Von Fischerey. Item alle Fifcherry und Fastenspeise, sollen vom Rich­ ter und Geschwornen all« Fasten den Verkäufern gesagt »erden, damit der Verkäufer und Käufer dabey möglich zu leben habe.. Don Kaufen ehe's aufn Markt kommt. Ztem wo einer vor der Stadt auf dem Wege was ein­ kaufte, ehe denn es auf den Markt gebracht wird, ob « gleich in einer Gaße geschähe, es betreffe viel oder wenig, der soll um «in Schock gebüßt werden, und hierin» nie­ mand verschont. Don Höcke» aufm Markt kaufen. Es soll auch kein Höcker auf dem Markt kaufen einigerley auf, wie der Kauf, bei einem Schock. Es werde ihm kenn durch den Richter zugelassen. Auf di« Dörfer laufen. Es soll auch kein Höcker, Verkäufer, oder Verkäuferin ruf di« Dörfer laufen, einigerley kaufe«, bey einem Schocke,

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imb bey Verlust beßelben gekauften Tuths, es sey, was es sey, ausgenommen Fischerey. Und der Richter soll sie mit Gefängnis einnehmen, und nicht auslaßen, das Schock wer» de denn vor nieder gelegt. Ob aber jemand zu seiner Noth» durft was bedürfte, in fein Haus und nicht auf Wiederkauf, und die Stadt oder Märkte nicht erlangen könnte, demselbigen soll zu schicken vergönnt werden; doch soll es allezeit mit Wißen und Erlaubnis des Richters geschehen. Bey der Focn eines Schocks. Beilage C. Wir Ladislaw Hvrr tonn Svrenbvrgk vnnd Suff Bvtbin dvs Königkrvichs Bvhmvn, Obvrstvr Canhlvr, Wilhvlm Hvrr von Rosvndergk vnd Schwichow auff Roby Hvrmann Hvrr von Schönburgk auff Trawtvnaw DvloI Czvchvoßky von Czvchvvih, Ryttvr Waltzlaw Rostotzky von Tvplo, Hoffvrichter Hvinrich Walitzky von Dupaw, Bvrchtolt WinkeSigmundt fugvr. Ubaldt guldvmundt vnd Jacob wonnvnbvrgk samptlich Bvkhvenvn vnd thun khundr vor allvrmän, niglich, dvmvnach wir durch Mvrthvn Hvydiex goldschmyds Unsvrn mitgvwvrkhvn vinv Zcvyt langk, mit Vnsvrvn Bw» sten mühv vnd Darleyv großvn Flviß für gewandt born Durchlawchtvn Hochgvborenvn Fürstvn vnd Herren, Hvr, rvn Karsten dvs Hvyligvn Röhmiffchven Rvichs Fürstvn Münstvrbvrgk zu Schlvßivn zur Olffvn Hvrzogven Gra» fvn zu Glatz Hvrre von Bönstat vnd podivbrat und svinvr fürstlichvn gnadvn Bvrgwvrgk auffm Rvtchvnstvin vnd gvrnvynvn gvwvrckhven, so ytzundt daßvlbv brauchvn odvr bawvn möchtvn, mith Dvßvrung vnnd auffnvhmung auff. -urichtven, darrzw Wir bannt hannsvn Schönslvbvn mit Bnßvrn mvrklichvn kostvnn zw wegen bracht dvr sich »er­ messen mit Hülffv dvs ?Nmächtigven gotes durch feine kunst, die yhm got vorlihvnn, Ein Dilvs vnnd Mvhrvrvs von goldv dvnev czunor gvmvinlichvn auß dvm Erze da: svlbst gebracht czw machvnn. Auch zu nützlicher anhal syl, dvr darawß zw brvngvun, darumb obgenannter Fürstv vor sich feint Erben vnd nachkomvnn mit vns dvr gvwvrck. schafft vortragt vnd vyniqkvit Vvrvynigkvit gemacht vnd deßlossvnn, Wie hernach folget, vnnd nämlich was auff gv, nanntvs fürstenn seiner fürstlichen» gnadvnn Bergkwvrgk dem Rvlchenstvin end andern zwgvhorigvn umbliegendenn gebtrgvnn durch Hannsvnn Schönslvbvnn kunst auff allen Vnd iboen Hüttven svinvr fürstlichen» gnaden gvbivts,

7A div ytzundt svin vnd künftigk gvbawvt wvrdvnn sylbvr gv­ macht, soll allvs gvtrvwlich czw drvy tvyl gvtvilt wvrdvnn, dvc vinv tvil foinvr fürstlichvn gnadvnn Dnd Jcvn Erbvn zwfallvn, Vnd div andvrv zwvn tvyl vor dvn gvwvrkhvnn Bnsvrn Erbvn und nachkomvnndvn czw gvmvynv gvbürvn, Alßo das wir führn fürstlichvnn gnadvnn solich Sylbvr gantz vnd gar zwr fürstlichvnn Cammvr antworttvvn, Bnd svinv fürstlichvn gnadv czw vrbyn vnd nachkomvndvn Vns daffvlbv ydv margk Brvßliffchvs gvwichtvs, Sündvr allv wvttvrv Bvschwvrung fürstlichvs BvrbotS und CzvhntS auch auffschlagS vnd wvchsvls vmd Svchstvhalbvnn guldvnn Rvynisch in goldv, als wil zwider Zvit dvr Bvzalung vin Rvynisch guldvn in Goldv gvldvnn «irt, mit Jrvr fürstlichvnn gnadvnn vigvnvn Münze, Wiv vs fürstltchv gnadv divsvlb zu gvbürlichvm ganghafftigvnn körnn vnd schrottv ßlohvn möchtvnn, odvr andvrvr gvnügsamvn Landvßwvrungvn Rvynischvs goldvs gvldßwvrungv nach, alßbaldv vnd unvorzüglich dvzalvnn sollvnn, Auch ßol vor gvwvrckhvnn unßvrn Erbvn Vnd nachkomvn von allvm vnd idvm goldv so auff allvn Hüttvn bvnantvs Bvrgkwvrgk Rvichvnstvin vnd dasvlbst vmb svinvr Fürstlichvn gnadvn gvbivts als wil hinfür vbvr Achtzvhnn Loth Brvßliffchvs gvrvichts goldvs auß Drvisstgk Hwlvnn dvrsvlbigen Ertz gvschmvltzt vnd gvmacht alwvgv von dvm Vbesthvrr dvr tzwedvn tvyl gvbürvnn, danvn sollen Wir Jrvn fürstlichvnn gnadvn Jnsundvrhayt das zwhndv Loth vorrichtvnn, das andrv czw yr fürstlichvnn gnadt mögv fürrvichvnn, vnndt div fürstlichv gnadv was solich vnßvr goldv gnügsamlich dvm gvwichtvnwvrt vnd strichv nach mit goldv widvrumb wie foine fürstlichv gnadv zw vrbvn vnd noch komvnn auff Hungvrisch odvr Rvynisch körnn Machvn möchtvn Dnd mit kvinvr andvrn münz dvnn goldv bazalvnn. Wvn abvr solchv das fotn fürstltchv gnadv Hvrtzog Karll czu svinvr fürstlichvnn gnadvnn vigvnnotturfft vnnd czw czvittvn gol­ dvs bvdarffv, dannv sollvn wir zwbvzalung vusvrs gol­ dvs Mogv obbvnannter Wärunigv ivrv dvr guldvnn in goldv würdig svin würdv Vngvwvgvrt annehmvnn. Wo abvr durch gvmvltvs Hannsvn SchönSlvbvnn kunst auß Drvisstgk Hwlvnn Erztzt nicht achtzvhn Loth goldvs vnd doch etwas Namhafftitzvs von Sylbvr gvmacht würdv. So fol dvr bauhvndvn gvwvrkvnn was davon am goldv abvgingv biß czw füllv dvr Acktczvhn Loth Sylbvrvrstattung gwschvvnn, Dnd mit dem vbrigvnn wir czwvor gvmvldvt gvhaldvn wvrdvnn. Ob gvnanntvr Fürstv Hvrtzogk Karll svinvr fürstlichen gnadvn» Erbvn» vnd nachkvmvnn, Auch

72 alle Bergs vnd Hüttenn Herrn auffvn Rvichvnnstvin Bnb der gvbirgv basblbstemb, sollen auch vergönnen vnd gv, statten, daß wir gvwvrckhrnn vnsvr Erben .vnd nachkomvnbvn an Vnßer stat vnnd an Bnßvrerwvgenn einen oder wehr Vvrstvndige Vvrwvßvr unsers gefallene für ordnen» mögnen, die alwvgv In Hütten beym schmelzen», abtrey« den, prvnnen end abwvgen ueber Iren fürstl. gnaden» Amptlewten sein, Dnd desgleichen von allem geschmelcztern Selber vnnd goldv abwöge ein abschrott, oder wie . dasselbig genannt, zu probiren empfangen auffschrvyben probirvn vnnd die Probe wie gvpürlich vnd noktürfftigk melden» sollen», auf das Wir gewerkhvnn Vnßeen czwstandt Sylbvrs und gelbes wissen» mögen». Was auch alßo die Probe ertragen würde, svl allewege wie obenbeschrybven Vns gvwvrken Vnßer teyl gvbürven, vnd was von abgegang des scheidens nichts am Golde oder selber abegvrechnrt «erden». Benannter Fürste Hertzogk Karll fein Erben» vnnd nachkommern sollet» auch fleisstgklich auffsehvnn tjw-haben» bestelln», damit. In Hüttvrn, Schmelczenn, Brennen, Probiren» end abwegenn golde» vnnd Sylbvrs wnser der avwvrckhen teil nichts heimlich oder öffentlich abegvrzogenn, Sünder obrvgv wie oben» berürt gvtrwlich vnnd vngeferlich von Jdermann fegen Uns gehaldvnn worden», Ob sich auch hernachmal« besin, denn, das In vynnhem Artikel enfor ghwvrckvn teyl end in fürstliche gnade Uns gegeben» Vorschreybunge darüber an goldr und Selber wie obgvmelt etwa» das dar Inn nicht genügßam fürwort oder klerlicher Wortte ausgedrückt «beginge, oder wer durch ymandes Dvrhalbenn angefoch­ ten» würden», So sollen Ir fürstliche gnade vnnd ir Er­ ben», Vns vnßer Erben Dnd nachkomenn getreulich be­ schützen» Vorladungen» mit Rath end Hülff nicht verlas­ sen», Auch dar Jnne grüntlich vnßer Mangel end abegang rzw gedee auffrichten end besseren Würden aber cz«, khünsstiglich einer oder mehr von Vns gewerckhenn oder Vnsvr Erben» Vnsvr teil andenrn Vvrkewffenn end czwstehn lassen wollen», So sollen Ir fürstliche gnade vnnd ir Erben» allewege folkömlich Bortet ennd Wale Haben», denselbigenn teyl in Brigyserliche oder anveorsvhlich argelist vertragener Summa vor sich anzunehmen» rzwbvczaleen, Zw sich ezwbrengenn, und czw behaldenn. Wir Dilgemelte gvwerckenn Vnsvr Erben» end nachkomenn sollen» dieser fürstlichen» Befreyhungenn gaben ennd Be­ gnadung an tzweyen teile Selber« end dem Czehndvnn teil goldes ober achtjvhvrn Loth auß dreisflgk Hwlvt» Wie

75 allenthalben» fürmelde» «neerhindert ane genannte« für­ sten« seiner fürstlichen» gnadvnn Erben» vnd nach komendvnn vnd idvrmvnniglichvr Irrung, Vorhinderung vnd vintragk «io dieselbigen Immver vrdachk oder awßgvsonnon worden möchten, Ezehn gantzo tat, feie nvchstvn nachvnandvr von da« dieß Drieff« folgende Vnabgvkaufft vnausgv» lost mit Rechte oder Gewalt Vnabegedrungen« genissen vnd gebrauchen »olltenn, aber genannter Fürste Hertzogk Karllll seiner fürstlichen» gnadvnn Erben» vnd nachkomem, den nach außgang der Ezehn Jare solche tzwvn tayl de« Sylbers vnd den Ezehnden teil gelbe« Bber achtzehn Loth aws dreisstgk Hwlenn wie allenthalbe vbgemelt von Dn» gewerckenn wider abelößenn Bnd czw sich kawffvnn, dad sollen» Wir darnach Wann Zren fürstlichen gnadvnn dasseldig grfvlligk uneorsaget vergönnen» Vnd ir fürstl. gnade Vn« vor ideren guldonn Reynisch als Bil wie derselbe gönn In Summa des negstvn gantzen Jarv« darfür czw Vnferm teyl gehabt acht güldene Reynisch, da» Silber In Münze vnd wert wie obengemelt, Bnd da« golt mit Huri» garischann ober Rayniffchenn wie czwvorgeschriebenn end mit keinem anderm gelbe auff einmal gantz ennd enges myndert beczalern vnnd entrichlven vund solich goldt gantz und gar ane eintragt, Beschwerung, Bekhümmvrnuß oder Verboth wie solches erdacht werben möchte, Hinder einen Rath czw Breßla« oder königvnngratz Jztize oder Czwkhünfftige wo wir Sie benennen werden» Niederlegen end eus geworfen» frey end engvhindert vmpfahenn las­ sen», dackegvn Wir die gvwvrckhenn benannte fürstenn Hertzog Karlls seiner fürstlicheen gnadvnn Erben» and nachkomenen biso end andre Vorschreibungen So wie von Sr. fürstlichvnn gnad Haltern oder nochmal» besonnen« von stunde vberantwurttenn end auff den Reichenstejn czw Jrer fürstlichen» gnadvnn, oder Jrer fürstlichen gna» denn Amptlewthenn Handen» geben sollen. Wo sich auch czw folgender czeytt begebe, daü genannter Fürste sein» fürstlichen gnaden Erben« end nachkomendenn angeczejgt Bergkwvrgk Reichenstejn sambt Vmbliegenden czwgehöri, gen gebirgvn gar oder eine» tvyls verkauffen oder anwen» denn wollvnn. So sollen doch czw fürstliche gnade Jrer fürstlichen« gnadvnn Erben» and nachkamen Verbunden» ennd schuldigt sein Vns gvwvrcken czuvor Vnßervr teyl halben» czwvorsorgvnn. damit Vn» genügsam Versicherung, Verschreybung end Verwarnungk derselbigenn In angestrl« »ermäße Vorwort auffgeacht gegeben end gehaldenn wer, denn, Soliche alle end der abgeschriebene punct end Ar? tigfel gelobt», genannter Fürste Hertzog Karll vor sich fvfe



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siot fürstlichvnn gnadvnn Erbvnn onb nachkomvnda Jnnv« habvr bvnannt. Bergkwvrgk Rvichonstoin, auch alle gosvvrckhvnn die Dtczundt dvrauff onnb darumb bawvnn odvr czwkhünfftigk bawvn möchtven Bnd allv Jrv vndvrthanv In allvn Elausvln onb mvyhnungven wiv vorgvmvlt bei Jrvn fürstlichvn Worvn worttvnn trvwlich onb vngvforlich gantcz onnb unvarbrvchlich czwhaldvnn Bns bet gvwvrckhvnn an obnvrmvltvs fvtnvr fürstlichvn gnadvnn Bns gvthamo gabv Bnd Bvanavungv dahw on toil SylbvrS onb tboc Achtem hn Loth dvs czvndvn toil goldvs durch ir fürst­ lichvnn gnadvnn czw Erbvn onb nachkomvnn nichts czuNvrhindvrn czw Jrvn kvinvrlvy vintrag gvfvrlichvnn fünt vnnd aufflucht nicht czw suchvnn czw machvnn, obor Jmandv gvnanntvr Bauhvndvn avwvrckhvn auffvm Rvichenstvin onb dasvlbst vmb Jrvt fürstlichvnn gnabvnn gvdyrv auch kvisiom Ir fürstlich gnadv vndvtthanen obor anbvrvn nicht Zuworhvngvnn czw czwstvhvn obor gvstatten, Wo abvr hinfür svin sürstlichv Gnadv czw Erbvnn onb nachkhomvn In» nvhaltvrs obvngvmvlte Rvichvnstvinsschvenn Bvrgkwvrgks widvr solich svinvr fürstlichvnn gnadvnn Gabvn, Bvgnadung vnd Frvyhvir bor tzwvyhvt toil sylbvrs Vnd abvt achtczvhn Loth der czvhndv tail« goldvs Aus Drvisstgk Hmlven sambt allvt awßhaltung und vvrschrvibung darauff vns gvwvrckhvnn vnd vnfvrvn Erbvnn vintragk onb vothindvrung thvtvnn thun Woldvnn obot andvrnn Zwsthvn uvrhvngen vnd gvstattvn vnderstundvn dvs got Vvrhüttv, So vvrsprvchvn Ir fürstlichv gnadv vor stch Jrvr fürstlichvnn gnaden Erbvn onb nachkomvndvnn vor königlichvr Maivstat czw Hungvrnn, Dvhmvn onb Vnßvrm gnvdigstvnn Hvrrn svinvr königlichvrn Maivstat Erbvnn nachkomvndvn königan czw Bvhmvnn Jrvr Maiastat vigvn pvrson fonbor allven Bvhvlff onb awfflicht czw Rocht vnuorczüglich czwgvstvhvn Jhrvr Maivstat vrkvntnuss onb sprachv czwvrlvidvnn, dvmsvlbvn gnüg ezwthun, Vnd allvnthalbvnn darfen czunvrfvlgönn trvwlich anv gvfvrdv, Solchv abgvschribvnv Bvordung, Bvgnadung onb Bvfrvyhung In allvn Elausvln punctvnn onb Artigkvlon allvrmaff wiv obvn awßgvdrückt vvrsprochvnn Wir vorgvmvltv gvwvrgkvnn vor Bns vnßvr Erbvnn unfor Erbnahmvn onnb nachkomonn, auch an Bnfvrn toil vorgvmvltvnn Bnsorm gnvdigon Hvrrn Hvrtzogk Karllvn svinvr fürstlichvn gnadvnm vnd svinvr gnadvnn Erbvnn onb nachkhomvnn gvtrvwlich onb vngvforlich anv allv Bvrhindvmnqv, Irrung onnb vintragv Wiv div mvnschlichv List vrdvnckhvnn möchte gantz unvorbrvchlich czwhaldvnn Sul­ chermaß vnd allvnthald als Bns auch von svinvr fürftli>

75 chvnn gnadv vvrfprvchvnn, Dorbnffv vnd vorschrybvnn, Go abvr Wir mvhrgvdachtvn gvwvrckhl. vnsvr vrbvn.Vnd nachkomvnn samptljch odvr vinvr Jnnsundvrhvytt aws uns widvr abgvschrvbven Bvrvdungvng vorkragt oder odvr vynigvnn artigkhvl — so darvin bvgriffvnn lhvtvnn odvr handvltvnn, da got vor svy, So globvnn Wir allv samptlich vor Vns vnsvn Erbvn vnnd nachkhömvn svinv fürstlichv gnadv vnd sviner gnadvnn vrbvnn vnd nachkhomvnn vintrvchtiqlich vor dvr königlichvnn Maivstat czw Hungvrnn, Bvbvm vnd Vnßvrm allvrgnvdigstvn Hvrrn czwgvstvhu vnnd gvrvcht czw wvrdvnn Vnd an svinvr königlichvnn Maivstat dvckvotuns uns bvwvngvnn Lassvnn. Czwvrkhunt habvn ffltt obgvnanntvnn gvtvvckhvnn attv Dnßvrv angvgvbvnv JnstgeU wissvnntlich an divsvnn Brivff hvnngvn laßenn. Gvschven czw Affvnn Dornstags am ragv Pvtri vnd Pauli dvr hvyligvnn Czwvlffbotbvn. Nach Cristi gvburt Tausvnnt Fünffhundvrt vnnd Im Divrczvndvnn Zar.

Beilage

Bergordnung

drS

D.

Wilhelm v. Rosenberg.

Vom Jahr 1583» Wier Wilhelm Regierender Herr des Hauses RosenLerg auf Crumau, der Rom. Kays, auch zu Hungern unb Bohaimö, Khunigkh, Mav: 2. d. Geheimer Rath, und der Gron Bohaims Obrister Burggraff 2. d. Bekennen und thun kundt hiemit öffentlich gegen jedermmänniglich, daß wir vnnß hernach folgender Berg Ordnung, dieselbe auf uyserer Bergstadr Reichenstein, hinfort zu halten entschlor ßen, und hiemit sich iemandt mit Unwißenheit zu ent­ schuldigen, sonder hernach sich Jedermann zu richten haben mochte, haben wir dieselbe öffentlich ausgehen und zu nun« nigliches Wißenfchafft kommen lassen wollen/ welche Artidfl dies wie hernach folget in flch halten. Der erste Ar tickel. Wir wollen vors erste an unser Stell und Stadt auf unsere Besoldung einen Hauptmann oder Ambtmann auf Unsern Hoff zum Reichenstein halten, welcher neben Berg



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meiste» #nbt Geschworene fleißiges Aufsehen haben sol, daß diese Unser« Ordnung unverbrüchlich gehalten und sonst: Daselbst der Gebühr und Billigkeit nach, geschützt be­ friedet bei gleich und recht erhalten aller Betrug, Vorthei: gemeines Bergwerks und aller derer so sich deß gebrauchen, gereichet, mochte weißlich abgcschaft und gestraft, Nutz und Frommen zu aufnehmung deß Bergwercks und gemeinen Nutzes in allem befördert werde. Welchem auch an unser Stell und stadt, alle andere Ampter, daselbst zum Stadt und Berg Regiment gehörig, und sonst jeder mag auf un­ serer Berg Stadt Reichenstein, gleich unser Perschon selbst, gebührlichen Gehorsam geleisten und er von unsert wegen, bis zu unserer Veränderung, oder anderer nützlichen und bequemen Anordnung, zu schaffen, zu gebiethen, und zu verbitten haben sol, würden wir aber auch sonst andere Ver­ nünftigen, und hierzu tüglichen Prrschonen durch unsere sonderlichen befehlich, solches Committiren sol alsdann hier­ innen Unser Befehl, auch nach gelrbet werden u. s. w. Der ander Artickel. In rrwegung daß auch unsere Bergwerk daselbst desto fleißiger und nützlicher vorgestanden «erden möge, «ollen wir zur mehrer Beförderung, deßen hinfort auch auf Unsern Kosten «inen Dergmeister daselbst itzigrn und künftigen hal, len, und denselbst bescholden derselbe sol Machthaben und Gewalt, zu voriger Maß und Ordnung nach, so von Alter bisher deßfals aufm Bergwerck Reichenstein gehalten wor­ ben, nach Bergwecks Recht, auf alle Metal, Bergwerck zu verleihen, welcher auch Muktung des Aufnehmen« zu kei­ ner Zeit (es wer« denn daß der Aufnehmer aus erheblichen wichtigen Uhrsachen bei seiner Muttung nicht verbleiben ober erhalten «erden könnte des dann ihm« dem Aufneh­ mer dem Bergmeister bei der Muttung Warnung thun fol) jemals verweigern sol. Der dritte Artickel. Lohn« und wöchentlicher Amts Besoldung soll der Bergmeister hiermit seinem Ambt mit desto mehrer Be» qurmigkeit, und Uns und dem Gewercken zu gute obliegen, und das abwarten könn«, auf unserer Kammer zum Reichenstein von Pulication dieser Unserer Berg Ordnung an. Wöchentlich und alle Sonnabend ein Flor. Ungrl. doch soll er vag Bergsteiger Awpr darneben zu versorgen schuldig

7-7 sein, Hinförder zu fordern haben, welche Besoldung Ihme von unserm Haudtmann oder Ambtmann -um Reichenstein, hinfüro wöchentlich gereicht werden sol. Dargegen sol dem Dergmeister der Bierschanck und dergleichen so ihme an seinem Ampte verhinderlich sein möchte, gäntzlich abge­ schafft sein. Der vierte Artickel» Hie mit auch dieser unserer Ordnung in allem nachgesatzt werden möge, befehlen wir dem Dergmeister ernstlich über dieser unserer Berg Ordnung, da« derselben in alle» Punckten und Artickeln von jedermann auf unsern Berg, «rrck Reichenstein, gehorsamblichrn nachgelebkt werde, ernst­ lich zu gehalten, auch was ihme darneben vor seine Perschon AmbtS halben zustehet und gebühret, seinen Pflichten nach treulich und fleißig zaverrichlen nützliche Gebau nach seinen Besten Berstonde anzugeben und zu befördern, die unnühlichen aber abzuschaffen, die anzusagen und vor Scha­ den die Gewerk zu warnen, keinen Betrug oder Nortel so Unß oder den Gewerken zu schaden gereichen möchten, je­ mals einerlei Weyfe oder Weg« nachzusehen oder zu ver­ schweigen und sonderlich gutt auf achtung zu haben, daß die Erz auf allen Zechen rein gewonnen und ausgehalten «erden. Der fünfte Artickel. Es soll auch der Bergmeister wann jemals bei ihme ordentlicher Weyfe und nach Bergwerks Brauch Waß auf­ nehmen oder mutten wurde von einem iglichen einen Zet­ tel nehme«, was er gemuttet, auf welchen Tag und Stunde die Muttung geschehen deßgleichen sol er auch zu Bewey, sung der Muttung dem Aufnehmer einen Zettel geben; So er aber befünde, das der Aufnehmer auß erheblichen Ursa­ chen, bei der Muttung nicht verbleiben könnte, sol er ihme solches anzeigen. Wollte aber der Aufnehmer hierüber von der Muttung nicht abstehen, sol der Dergmeister nichts weniger seine Ge­ bühr und Muttzettel wie obgesetzt nehmen und geben. Doch sol vom Bergmeister niemandrs mehr zu einer FundtGruben, denn vier lehen oder maßen Verliehen «erden, und soll ein jedes Lehn der Langenschnur ei. Lachter in die lenz und in di« Bierung der Kuppenschnu» noch inhangendS und liegeudts u. Lachte» haben.

78 Ort Sechste Artickel. Ließe «ns ©&frj5ffrr Gestalt sich jemandes in Muttung ritt, fol alsdann btt Aufnehmer in nechst folgenden Vier, zehn Tagen nach geschaner Muttung, seinen gantz entblöß« len, den auch der Bergmeister bestchtigen fol, auf daß er nicht ander«, dann auf Klüften oder gingen Verleihen. Und da alsdann der Bergmeister befunden würde, daß der Aufnehmer bei seiner Muttung bleiben könnte, fol der Auf­ nehmer innerhalb Vierzehn tagen, Ihme sein Lehn auf ver, ordneten Leyhtag vom Bergmeister leihen und bestettigen laßen, und welche Muttung, diefergestallt und in abgesetz­ ter Frist, durch den Bergmeister nicht verliehen und de, stettiget, fei dieselbe nach Ausgang der 14. tagen, wie» derumb in unser Freyes gefallen fein, auch fei der Berg» Meister außerhalb sonderlicher und genügsamer Ursachen hierüber keine Frist zur Bestetigung imande« geben. Ob e» aber dir Notdurft je erfordern wurde, fol ea doch über zweymalen nicht geschehen. Der Siebende Artr'ckek. Mit Muttung der alten Zechen, fol es also gehalten werden, daß wo jemand alte Zechen vor unser freye» Mut­ ten wurde, der fol in der Muttung zum wenigsten mit zweien Geschwornen bei sein, daß dieseldige Zech ohne de» Bergmeister» Zulassung oder gegebene Frist drei anfahrend« Schicht in Bauhastig gehalten worden sei, und fol alsdenn mit Mutzetteln und Bestettigung, wie auf neuen Grentze» gehalten «erden. Doch fol der Bergmeister vor der Ver» leihung der alten Gewercken Urfach hören, wodurch die Zech nicht ins Freie gefallen, und wo alsdenn ihr einwende« nach Bergrecht genugsam sollen sie derbei gelaßen und er» halten werden. Der Acht« Artickek. Recht aber hierinnen 1« Verfahre«, fol ein jeglicher aufnehme» alter Zechen, alß bald nach dem Aufnehmen öf­ fentlich angeschlagen und dem Anschlag «egen der Zech so er aufgenohmen Vier Wochen nach einander stehen laßen, und «eiche alt« verpuffet« Gewerken ihre Teil verbauen wollen, sollen darzu gelaßen werden und kommen der Auf­ nehmer fol auch nicht gedrungen sein in denselben Bier Wochen die Zeche zu belegen.

79 Der Nerrndte Artickel. Es fol auch zwischen den Gewercken diese Ordnung ge­ halten werden, wo in einer Zech oder Gruben ein oder mehr Gewerken belegen, und bauen, und die andern sein oder ihre Gewercken die Zubußen nicht erlegen wollen, so sol alß denn der ander die Gewercken so dieselben teil bauen solches beim Bergmeister ansagen und wo sie innerhalb vier Wochen nach der klag oder Ansage das Geld zu ihrem Teil nicht erlegen wurden, sollen sie an solcher Zech oder Gru­ ben, ihrer teil verlustig sein, und dieselbigen denjenigen Ge­ werken, so hierauf den Verlag gethan als bald noch Werfließung der Vier Wochen vom Bergmeister verliehen und zugeschrieben werden, welcher aber der Gewerken seinen ans tayl innerhalb der Vier Wochen den aufgegangenen erles gen würde, fol bei seinen Rechten verbleiben' und gehalten werden. Der zehende Artickel. Gerechtigkeit Eines Erbstollens fol diese sein, wann ein Erbstollen Sieben Lachter unter einen andern Erbstollen saiger einkombr, und bringet Wetter, und nimpt die Was­ ser so sol die Zehende Bahr Erz in deßelbigen Lohn und Zechen der neuen Stöllnern und Gewerken ervolgen, und gestürtzt werden, doch sol ein viertel Lachters, oder auch gleich ein Halde Lachter ob und zu desfals nicht gerechnet werden. Der Eilfte Artickel. Im Berg Amt sollen neben dem Bergmeister auch je­ derzeit auf unsern Dergwerck Reichenstein, drey Berggeschworne verordnet, und in denselben gebührliche Pflichten genommen werden, welche neben dem Bergmeister dir Bergsachen verrichten, und dem Bergmeister in für fallenden Berghandlungen, nach ihren höchsten Vermögen und Ver, staubt treulichen Beystandt geleisten sollen, und sich zu al­ len Berg Sachen williglich gebrauchen laßen dem Bergmei­ ster gehorsam sein und sich seines Befehlichs halten. Der zwölfte Artickel. Richtige Ordnung wollen wir auch das Berg Ambt ketreffent gehalten haben, daß nehmlichen dem Bergmeister und seinen Geschwornen mevnjglich so dem Berg Ambte

80 »nttroetfftn, wie biss# all# btnntit ttetbm m5g#tt, in allen unb jeden ztmblichen Sachen oder gehäfften, Gebot und Verbot, des Bergwerck und so diesem anhangen derürende gebührlichen Gehorsam geleisten sollen, und was aufm Berg« wrrck» in Hütten, Puchwergen, Kohlhauen, oder BergwerckAugehörungen, dieser unserer Berg Ordnung zu wieder verbrechen, sollen überdieß Bergmeister und Geschwornen, ge­ bührlichen zu rüsten, di# Derbrechungen nach Gelegenheit btt Sachen, wie sich- gebürt zu straffen haben. Der Dreyzehend Artickel. Entstünde aber zwischen vornehmen Tewercken wie Uhrsachen halben fielt oder aber würden dermaßen «üchtige Klagen, vor Bergmrister unb Geschwornen vorkomme», so fie entscheiden, sich Raths erholen mustrn Sol alsdann unser Haubtmann daselbst solche Irrung neben Bergmrister und Geschwornen zwischen den Parthen schleunigst, und nach Gebühr zu richten und hinzulegen Fleiß anwenden, würde aber auch von nöthen sein, stch hierüber rechtens zu belernen, so «ollen wir hierinnen auf der Parth Unkosten die Sachen an gebührliche Ort, zum. Versprechen schicken «ndt alßdann die Parthen, nach Bergwerck- Recht und Billigkeit schleunige Entscheidung laßen u. s. w. Der Vierzehenbe Artickel. Nebenarm Bergmeister sollen auch die Geschwornen den Lehentag alle Wochen auf eine Mitwoch, oder wo auf solchen Tagfeyrr «ere, den andern Tag darnach besitzen und zum wenigsten von Zwölfen bis zu einer Stunde der hal­ ben Uhr, auch da es nach Gelegenheit der Sach erfordert wurden was lenzer bei einander fein, daselbst alle Muttun­ gen mit Verleihung und einschreiben sollen bestettiget frist geben, Scheide und Vorträge beschlossen, theil ab und zu­ geschrieben «erden, und was außrrhalben diesen geschieht, soll alles «nkräftig und mächtig gemacht sein. Der Funfzehenb Artickel. Der Gewerk welcher sein« Brrgteil verkauffen wurde sol die Gewehr derseldigen innerhalb Bier Wochen, vom Verkauf zu rechnen zu geleisten schuldig sein, würde aber der Käuffrr die Gewehr innerhalb bestimpter Zeit nicht fordern unb kein Mangel der Gewehr am Verkaufen ge­ wesen sein soll er alsdann forber -« gewehten nicht schul. big

8i Mg fein. Es befinde sich dann da- Verkäufer die Gewehr zu fordern werklicher und redtlicher Ursachen halben, «er« verhindert worben > so sol dem Käufer auf solchen fahl noch 14. Tagen über ob bestimpter Zeit zur Gewehr und sonst keine fernere Frist zugelaßen sein. Der Sechzehend Artickel. Es fol auch der Berg meister zu abwendung allerley Argnvß in Zeit seines Ampts auf unfern Bergwerck Rei­ chenstein, keine Bergkheil haben, auch in keinen verborgen­ schein, nutzes hievon gewartten. Der Siebzehend Artickel. Richtigkeit «ollen wir allenthalben gehalten haben, und nachdeme auch bei Bergwergen Schicht-meister Pflegen gehalten zu werden. So soll «in jeder Schicht-Meister mit willen und vordewußt der meisten Gewerken bestellet und aufgenohmen werden, da denn mit Fleiß dahin getrachtet und gesehen werden sol, daß zu solchen Ampte eine Ehrli­ che Bergverstendige fleißige Unvormudete und angesehene Perschon bestellt und angrnohmen werde, welche auch mit gebührlichen Pflichten.hiezu sol verepdet werden. Der Achtzehende Artickel.

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Hiemit auch die Gewercken des Schichtmeisters treue» Verwaltung berichtet haben mögen, sol der Schichtmeister alle Quatember seine« Empfahen« und Ausgebens Klare und gute Rechenschaft thun, daraus ersehen werden möge, wie den Gewercken durch ihn zum Besten in allen gebühret und vorgestanden worden sei. Der Neunzehend Artickel. E« sol auch insonderheit einem jeglichen Schichtmei­ ster fleißig aufsehen haben, daß sich Lohn Hauer Steuger in ihrem Ampt und ollem so ihnen zu stehet, treylich ver­ halten und fleißig auf Acht haben, daß die Heuer recht und wohl arbeiten, auch rechte Schicht halten, und welche daß »icht thun, daß denen nicht allein ihr Lohn abgezogen, son­ dern die auch darzu gestraft werden, auch daß der Steyger die Arbeiter nicht dringe Kost oder Zechen bei ihnen zu hal­ ten verstatte» sondern daß also allenthalben treylich und «ngefehrlich gehandelt werde, und wo anders befuude» daß er solches unsern Amptleuthen ansage, derhalben gebührlich Straff vorzuwenden.

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Der Awantzigste Artickel. Recht und nützlicher diesem aller» vorzustehen soll dem Schichtmeister zu wöchentlichen Besoldung nach erkandtnuß. seiner Mühe vorordnet «erden, welche ihm« wöchent­ lich gereicht werde» sol, mit welcher Besoldung er auch zu­ frieden sein, und sonst ihme einigen Nutz und Gewinn, au» seinem Ampt nicht zu ziehen sol. Der eit« Artickel. Redlicher und treuer Fleiß eine» Steigers wirdt auch sonderlich bei Bergwerken, die in aufnehmen zu bringen er­ fordert; berowegen wir denn Ordnen und wollen, daß zu diesem Ampt, eine oder mehr nach Gelegenheit der Zeit und Forderung der Sachen fleißige und hierzu tugliche Perschonen bestellt werden, welche mit gebührlichen Eide» Pflich­ ten Hirz« verbunden werden, und fleißig Aufsehen haben sollen, daß die Heuer und Arbeither rechte Schicht« anfah­ ren und halten, die Heuer und Arbeiter fleißig anhalten und unterweist, den Gewerkt» fleißig, treulich und nützlich zu arbeite».

Der aste Artickel. Da auch befunden wurde, daß einer oder mehr Heuer oder Arbeiter rechte Schicht nicht hielten, daß er solche» keinen zu Gute halte, sondern daß demselben, da er auch gleich au» redlicher Uhrsach sein Schicht zu halten, seimig gewest, sein Lohn nach Anzahl dargegen abgekürzet werde, denjenigen aber so aus Mutwilligen Vorsatz, und Trincken» oder dergleichen Uhrsachen wegen ihre Schichten nicht hal­ ten würden, dieselben sol der Steiger dem Bergmrister an­ sagen, welchen der Bergmeister nicht allein ihren Lohn sol laßen abrechnen, sondern auch sie mit Ernst von Unsertwe­ gen straffen. Der »3te Artickel. Es fol auch der Steiger schuldig sein neben dem Schichtmeister anstellung zu thun helfen, hirmit die Not­ durft zum Bergwerk als Holtz, Bretter, Schwartten, Re­ gel, Fahrthaspen undt dergl. auf die Zechen gehörig aufs wohlfeiljgst als möglich den Gewercken zum Besten von der­ selben Gelde einkaufft und bestalt werden.



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Der 34tt Artickel. So viel die Schichten anlangende «ollen wir darauf unsern Brrgwerck Reichenstein, Sieben Stunden lang ar­ beitet, und von Ostern bis auf Michaeliß des Morgens urob 5. Schlag der halben Uhr angefahren und umb Sei­ gers Zwölfe nach Mittag wieder aufgefahren werden. Von Michaelis aber fol bis auf Ostern des Morgens um Sechs Uhr angefahren werden, und wo einer zu rechter anfahr Zeit nicht anfährt,, und darnach anfahren wollte, fol ihm der Steiger oder Lehnfchafter diefeldige Schicht nicht for­ dern noch anfahren lassen welcher auch vor der Schicht Zeit «der ausführt, soll mit Ernst gestraft werden. Der arte Artickel. Hauer und Arbeither der Lehnfchafter oder Lehen Hauer, so wohl auch die Lehenschaftern und Lehenhauer selbst sollen dem Schichtmeister und Steiger gebührlichen Gehorsam ge­ leisten und sich in angebung nützlicher Gebe» von ihnen weisen und belernen laßen wieder sie in keinerlei weise noch wege mutwillig sich setzen. Wo aber solches niche beschehe, fol der Bergmeister den Mutwillen und Ungehorsam nach Recht ihres Verbrechens ernstlichen an ihn strafen. Der Löte Artickel. Auch wollen sie zur rechten Schücht 3->it an und aus­ führen fleißige aufacht haben, daß in der Zechen fleißige und trevlich gearbeitet der Zechen Schaden und Verwahrlosung verhüttet und sonderlich das Er; rein gewonnen undt außgehalten «erde, es fol auch kein Lehn Hauer keinen Hauer oder Arbeiter anlegen der zuvor auf einer andern Zeche ge­ arbeitet und von derselbigen (welches zuvor erkundet wer­ den fol) nicht gebührlichen abgeschieden. Bei der Poen eine« Schocks z. 3o gr. den Groschen zu 12 Heller ge. rechnet. Der »7te Artickel. Und «ans dann der Lehnhauer sein Gewannen Erz wie gebreuchlich genossen und ihme solches bezahlt wird, fol er alsbald hievon seinen Heuern oder Arbeitern ihren Lehn zustellen. Wird hierüber einen Heuer oder' Arbeiter sein gebührlichen Lohn vorenthalten, so sol derselbe Heuer oder Arbeiter Macht und Uhrsach genug haben, von ihme ab 8 2



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«nb einen andren anzufahren» auf baß keiner mit seinen verdienten Lohn gefähret oder verzogen werde. Der sgte Ar ticke l. . So auch ein Lehnhauer außerhalb genügsamer Uhrsach and eigenschafft nicht zur rechten Schicht Zeit an und Au«, fahren, und sein Arbeit treulich und fleißig versorgen und außrechten würde, derselbe soll zu der.Lehcnschaffr fernei nicht zugelassen und auch er darneben mit sondern Ernst, mit Gefengnuß und um ein Schock Geldes gestraft werden. Geschehe solche« aber seinen Heuer oder Arbeitern einen oder mehr daß die rechte Schichten von ihnen nicht verfah­ ren und gehalten würden, sollen dieselben auch mit Gefeng«uß gestrafft und weiter nicht gefordert «erden» und wer ihnen hierüber fördert soll mit Gefengnuß bestraft und ein Schock Geldes verfallen fein. Der sgte Artickel. Es fol auch kein Lehenhauer mehr dann «ine Lehenschaft haben und halten, es würde ihm dann durch den Bergmeister, aus redlichen Ursachen zugelaßen bei der Poen so oft bas geschieht a. Schocks. Der sote Artickel. Sonderlich aber auch fol kein Lehnhauer seinen Haufen Erz mrnteln» welches also geschieht» wann er geringer oder böse Erz oder Berg unten, und da« gurte oben stürzt son­ dern fol es getreulich und ungefehrlich durch einander gehen laßen. Wo aber einer überkommen der vorsehlich einen Haufen Ertz dem Erzkäufer zum Nachtheil, betrieglichen also rnenteln würde, der fol solch Erz in Unser Cammer darzu die Lehnschafft verfallen haben, und darneben auch sonst ernstlich gestrafet werden. Der Site Artickel. Reine Erzt zu gewinnen «ollen wir sonderlich befohlen haben, wo aber einer unrein Erzt hätte, daß sich der Käu­ fer anzunehmen beschwerte, fol unser Hauptmann oder Arnbtrnann, das Erzt unverdechtig besichtigen laßen, und welch Theil unrecht rrkant, fol zur ersten Straffen» denen die das Erzt besehen ihrer Mühe lohnen, und auch darne­ ben Im Ernst gestraft werden. Würde aber, des einer zum

85 andernmal begriffen sol bet Lehnschafft verlustig sein, und «och darzu weß ernste straf als zuvor gegen ihme vorgenohmen werden, auch sol keiner auf den Halden Erh kleiner», es «ere den» im tiefsten oder in Brüchen «der würde ihme sonst redlicher Uhrsachr« halben solches vom Bergmeistee und den Gewerke» zuglaffen. Der Säte Artickel. Ob auch der Lehen Heuer in der Zechen «rmerkt und sehe daß das Erzt auß derfelbigen maß stehle in ein frei Feldt, sol erS anders ohne «ießen feiner Herren oder Ge» werken nicht offenbahren oder vor sich selbst aufnehmen, son­ dern sol verpflichtet sein, seinen Herren ober Gewerken an» zusagen, wohin solch Erz festet, und sonderlich so sol auch kein Lehn Hauer auf keiner Zech angeleget oder angenom­ men werden, er sei denn zuvor hiezu vor Bergmeister und Geschworene vereidet, und ihme die Artickel zur Lehnschaft gehörig verlesen und wol eingebunden. Der 33te Artickel. So viel die geding belangende «ollen und ordnen wir, baß dieselben in der Gruben gemacht, die Oerter zuvor bestchtiget und behauen, und die geding also angestelt werden, damit der Heuer zukommen die Gewerken auch nicht über­ setzt werden, bei solchem Gedinge sollen die geschworene Stuffen schlagen und wann daß aufgefahren, sollen auß dem Geschwornen einer oder mehr solches wiederum ab» nehmen. Der 34te Artickel. Es soll auch der Heuer mit dem erkannten Gedinge Gelt zu frieden sein, e« würde dann durch die Geschwornen nach­ malen erkand und befunden, daß der Heuer deß Gedingehalben schaden leiden muste, so soll alsdenn nach der Ge­ schwornen Erkenntnuß dem Heuer den Lohn nach verdienst wol ersetzt werden, und welcher Heuer sein Gedinge, oder sonst seine aufgenohmene Arbeit nicht auffahren oder «ölen­ den und davon wie stchs gebürt nichts abkehren werde: der oder die sollen sonst auf keiner Zech oder mit ander Arbeit gefördert und noch dazu mit Ernst gestrafet werden. Der 35te Artickel. Neben diese» so auch ein Heuer Hespler Maßet Knecht oder Tagelöhner, sich auf unserer Berg Stadt Reichrnstein

86 aufhallt«/ und umd gesetzten gebührlichen Lohn alda nicht arbeiten oder sich in Berg oder Hütten Arbeit nicht gebrau­ chen laßen, sondern ander» wo in Steinbrüchen oder ande­ rer Arbeit seinen Enthalt suchen wollte, den oder diesen wollen wir geschafft haben, auf unserer Berg Stadt nicht zu dulden, sondern sie von dannen fortzuschaffen, solcher sol auch diesem oder dem geschehen, so andere von treuer Arbeit abgehalten, oder einerlei weg« anbetn alhier zu Ar­ beiten bereden «erden. Der 56t# Artickel. Betreffende die Bezahlung der Erzt «olle« wir daß dieselben nach itziger Zeith voriger Ordnung nachgezahlet werden; Würden sich aber reichere oder «trotte Erz künftig erzeigen sollen alßdann dieselben auch nach würden gezahlrt und die Sachen also angestellt werden hiemit sich ntemanbte einiger Angelegenheiten dißfal» zu beschweren haben solle, auf daß auch unser Bergwerk zu desto mrhrem aufnehmen befördert, sollen die Gewerck so daß nothdürftig auß Unserer Cammer zu Reichenstein auf Erzt wie auch vor diesem breuchlich gewesen verleget werden, welcher Berlag ihnen aber hernach am Erzt wiederumb inngehalten «erden sol, und dargegen wollen wir unß hiemit ausdrücklich den Erzt Kauf, auf allen und jeden Berg Gebenden ausgezogen und bevor behalten haben. Der 37 gr. Dom verschreiben............................................................ 6 gr. Bon abziehen und abwegrn eine» Stolleß, davon gebühnh dem Bergmeister und Geschworne» »Sch. —hl. Don adwegen ein Sch. und vom abziehen auch einß das Schock z. 3o gr. und der Groschen z. 12 hl. gerechnet Vom Hütten Puch und Hoffstetten zu verleyhen ge­ bühret dem Bergmeister und Geschwornen . 3o gr. Vom Verschreiben ...... 6 gr» Von der Muttung dem Bergmeister . . » 1 gt. Und von jeden Lehn einzuschreiben . » . 6 gr» Don einem Vertrage zwischen den Gewerken dem Bergmeister und Geschworne» . . . . 3o gt. Dom Verschreiben.....................................................6 gr. Geschwornen Geldt so oft die einzufahren ersucht werden, gebühret ihnen allewege . . . 3 gr. item auch von Stuffen schlagen . . . . 3 gr. Bergmeister Aidt. Ich N. schwere (Sott dem Almechtkgen und dem Hoch, gebohrnen Herren, Herren Wilhelmen, Regieremden Herrn des Löblichen Hauses Rosenberg und Römischer Kay: Mayst ater Geheimen Rath und des Königreichs Bohaimbt Obri­ sten Burggraffen 2tn meinem gnedigsten Herren Getreu und Gewehr zu sein, daß Bergmeister Ampt treylich und fleißig zu Verwesen, aber seiner Gnaden Berg Ordnung festiglich zu halten und wo ich die Überganges befinde, warnen und Ansagen auch einen jeden Recht zu meßen, Stuffen zu schlagen, Pflöckcecht zu suchen und zu schlagen, recht darü­ ber zu sprechen, auch neben dem Richter und Stadtge­ schwornen Verhelfen recht zu erkennnen und zu sprechen und alles biß thun was mir meines Ampres halber zuste­ het und gebühret, alle« nach meinem besten Verstandt und Vermögen, darinn mich auch kein Nutz und Gabe, freund­ schafft oder feindschafft bewegen laßen, oder ansehen, son­ dern dem Armen als den Reichen, so wohl auch die heim» ligkeit aufm Rathmittel zu verschweigen und nickt zu offrnbahrrn Als mir Gott helffe und sein heiliges Worth.

89 De rggeschworneri Ai dt.

Ich N.

schwere Gott bgm Allmächtigen und dem Hochgebohrnen Herrn Herrn Wilhelm Regierenden Herrn des Hauses Rosenderg u. s. w. Rkmsr Kays: May: sten Gehet, men Rath, und des Königreichs Bohaimb Obristen Burggraffen u. s. w. Meinen gnedigsten Herrn Getreue und Ge­ wehr zu sein, Ubpr seiner Gnaden Berg Ordnung sestiglich zu halten, und wo ich die Übergängen befunde warnen und ansagen auch einen jeden recht zu meßen, Stuffen zu schla­ gen Recht darüber zu sprechen, auch neben den Richter und Stadt Geschwornen verhelfen Recht zu erkennen und zu sprechen, und alles big thun, was mir dikfals zu stehet und gebühret alles nach meinen besten Verstand und Vermögen, darinnen mich auch keinen Nutz noch Gabe, Freundschaft oder Feindschafft bewegen laßen, oder Ansehen, sondern dem Armen als den Reichen, so wohl auch bu Heimlichkeit aus dem Rarhsmittel zu verschweigen und nicht zu offenbaren, Als mir Gott helfe und sein heiliges Worth. Der Schichtmeister Aidt. Ich N. schwere Gott dem Allmechtigen und dem Hochgebohrnen Herren, Herrn Wilhelm Negierenden Herren de» Löblichen Hauses Rosenberg u. s. w. Römischen Kay: Mayr Gehalmen Rath und des Königreichs Bohaimb Obrister Burggraffen Meinen gnädigsten Herren, Getreu und Ge­ wehr zu sein, seiner Gnaden und Gemeines Bergwergs bestes treulich zu fördern, schaden zu warnen und soviel möglich abzuwenden, meinen Aid und Ampt so mir befoh­ len und sonderlich meinen Gewerken, treulich vorzustehen mich aufs höchste ihres Nutzens befleißigen, nichts zu thun oder zu verhengen, daß meinem Gewerken zu schaden oder Nachtheil gereichen möchte, mich auch allenthalben hoch gedachten meines Gnädigen Herrn Ordnung nach zu ver­ halten, und wo ich die Übergängen befunde zu warnen, und Ansagen, keines Genußes oder Nutzes außerhalb mei­ nes gnädigsten Herren Ordnung in dem allen zu gewarten, mich auch hierinnen keinen Nutz, Gabe, Gunst, Freundschafft oder Feindschaft bewegen laßen, sondern wil solches alles nach meinen höchsten Vermögen treulich halten, Als mir Gott helfe und sein heiliges Worth. Gleichmeßige Aide sollen auch die Steiger thun. Lehenheuer Aidt. Ich N. Gelobe und schwere meinen gnädigsten Herrn Getreu und Gewehr zu sein Gemeines Bergwercks Gemei-

9° tut Gewerken Nutz und fromme», «ach meinen besten Ver­ stände und Vermögen zu befördern der Zechen schade» zu warnen und wenden der Arbeith zu rechter Zeit getreulich zu warten, dem Oedrn Berg auSzufördern, und sonst alles anders thun und handlen was einen ehrlichen und Getreuen Lehenhauer von Psticht wegen und Vermögen ihrer Gnaden Berg Ordnung geküret und zustehet, Als mir Gott helfe und fein heiliges Wort. Hiemit «ollen wir nun also diese Unsere Berg Ord­ nung beschloßen, und Unsern Hauptmann, Amptmann, Bergmeister, Geschwornen und denen so zur exequirec dieselben zustehet, mit sondern Ernst auferleget und befoh­ len haben hierüber stet und fest zu halten, und das Deroftlben in allen abgesetzten Clauseln Puncten und Artickeln treulich und in Gehorsams nachgesetzt werden möge, auf­ acht zu haben. Anlangende aber die Puncten und Artickeln so aufs Hüttenwesen gerichtet, weß sich die Meister Schmeltzer und alle zugehörige^Perschonen, zur Hütten Arbt gehörig al­ lenthalben verhalten, was zu verrichten und wie viel Lohns von ihrer Arbeit gewartende sein sollen. Item auch wie es mit dem Köhlern und Fuhrleuten gehalten und wie sonst die Sachen zu Beförderung de» Bergwercka allenthalben angestellt werden sollen. Laßen wir es derselben Puncten und Artickel wegen so im dieser Unserer Ordnung nicht ausdrücklich gesetzt und begriffen, bei zu voriger Äussatzungen und Verordnungen, derer man sich bis anhero auf Unserm Bergwerck Reichen­ stein nützlich gebraucht und noch hin feebet z« Beförde­ rung und aufnehmung des Bergwercks dienstlich und fchücklich gebraucht werden mögen Gewenden und wollen, daß dieselben sonderlich aber auch der alten und neuen Knapfchafft zugehörige Wohl erlangte Befreihungen, und nach derselben anhangende Puncten in Eße verbleiben sollen. Znmaßen wir dann hiemit solche und biß alles aufs neu confirmiret und bestettigct haben wollen. Zusagende und versprechende Jederma« darbe, so viel aerzuhaltende, hier­ über zu schützen und zu handhaben. Doch vorbehaltlich diese Unsere Gegenwertige und dieselben Ordnungen strafft es der Sachen Nottdurfft und Gelegenheit der Zeit rrfor, dem, und uns gesellig sein würde künftig zu endern und zu mindern, zu mehren gar oder zum Theil abthun, und «aß uns sonst ferner hierinnen, der Obmrßigkeit zu vor be­ halte» sein sol, kann oder mag.

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Zur Uhrkund haben wir solches mit Unsern aufgedruck­ ten Jnsiegel «jßrntlich bekrestlget welches geschehen und ge­ geben zu Crumau den ersten Tag Januar» nach Christi un­ sers Erlösers Geburt, Im Ein tausend Fünf Hundert und drey und Achtzigsten Jahre.

Beilage E. Reichensteiner SchmelH-kroeels. l. Don der rohen Arbeith. Weilen die hiesigen Eoldthaltigen Schlieche am Gehalt zu geringe, und dahero zu kostbahr fallen würde, selbige sogleich mit bleyischen Vorschlägen zu beschicken und das in einer so großen Menge Schliech btffitbl. Goldt, ohne sel­ biges zuvor in die Enge gebracht zu haben, in das Bley zu schmeltzen, so muß es zuvor in den Stein geschmoltzen, dieser hernach geröstet und alsdann «rstl. verbleyet werden. Der Offen, welcher zu diesem Roh Schmeltzen ge­ braucht wirbt, ist ein ordinairer Krum r Offen, vom Heerdt auf dis mit der Vorwandt gleich 4. Fuß 11. Zoll hoch, 3. Fuß a. Zoll lang und 1. Fuß 4. Zoll weit. Wenn der Offen Zugemacht meiden soll, werden rrstl. die Futter, «0 selbige vom vorigen Schmeltzen stark ausgefrcßen worden, ausgemauert, und alsdenn Gestübbe von Leimen und £ Kohl Stübbe auf den ick Offen beffndl. Leimen Heerdt gesetzet und festgestoßen, so daß es bis un­ ter die Forme (welche gantz in der Brandt Mauer 10. Zoll über der Brust und auf 8 Grad Fall in den Offen liegt) und also schüßig ih den Voarheerdt gehet; Alsdenn »übt das Spoar geschnitten, 6. Zoll von der Forme an bis 10. Zoll vor die Vorwandt heraus, und unter selbiger bis 10. Zoll breit und 8. Zoll tief. An der Seite liegt ein Stichheerdt, welcher mit eben dem Gestübbe zugemacht wirbt, als zum Heerdt in dem Offen genommen worden. Das Zumachen wirbt vorhero mit «tl. Feuere tüchtig abgewärmet uno alsdenn der Offen voll Kohlen getragen, das Gebläse angehenget und etl. Satze Schlacken auf den Of­ fen getragen, damit sich das Spoar etwas bester erwär­ men könne.

92 Wenn sich bet Offen ttms gesetzet hat, wirbt ange­ fangen von bet Beschickung zusetzen, derer werben alsdaldt ehe angehengt wirbt» e. vorgelauffen, und zwar zu jeder Ctr. roher Schliech (welcher über einen höltzernen Kasten gemeßen wirbt,) dieser Schliech wirbt auf der vor dem Offen besindl: Bühne auseinander gezogen, und dar­ auf vorgeschlagen | Ctr. Roh Stein oder vom Verbleyen gebliebener Bley Stein, weilen im Anfang sogleich kein Stein zufallen pflegt, 6. Tröge Schlacken von der alten Bley Arbeit und 4 Tröge von denen Schlacken, welche von der rohen Arbeith zu fallen pflegen. Der Satz geschiehet in kleinen Trogen, deren jedes, mal 2. auf ein Füll Baß Kohlen gesetzet werden, und nachdehm es der Offen vertragen kann werden Blei Tröge we­ niger oder mehr angefüllet, der Satz geschiehet unter die Kohlen, daß das Gebläse von denen Schliechen nichts ver­ führen kann. Wenn die Nase sich angesetzet hat, so darf selbige aufs höchste nicht über 8. Zoll anwachsen, sonst ver­ setzet sich der Offen sehr leicht, es pflegt auch alsdenn gern durch die Vorwandt zu freßen. fern wirbt sie hell und un­ ter sich in das Spoar geführet. So offt der Heerdt voll Stein wirbt aufgestochen, und selbiger in den Stichheerdt gelaßen, da er denn hernach Scheibenweise auegerißen und auf die Seite gelegt wirbt. Es pflegt bei denen ersten Stichen sich zu Zeiten ein kleiner Bley König von rtl. Pfund zu finden» wrlches von denen bleyfchen Schlacken, welche von der Bleyischen alten Arbeith vorgeschlagen wer­ den, herrühret, in denen folgenden Stichen aber Zeiget sich nichts mehr. Auf einem Zumachen gehet der Offen selten länger als 5. bis 6. Schichten, in welcher Zeit denn sg. bis 3o. Beschickungen a ij Ctr: roher Schliech durch gesezzet wer, den können» wovon 9. bis 10. Ctr: Roh Stein zu fallen pflegen. Wen» der Stein zu tief in die Sohle gefreßen, so bleibt er gern zurück, da denn ausgeblafen werden muß, oder das Spoor wirbt im Vorheerdt zu weit, da denn die Schlacken kalt und müßig werden, wovon die Arbeith un­ rein wirbt, und aus dieser Uhrsach ausgeblafen werden muß. Wenn der Heerdt sonst schadhafft wirbt, kann er un­ ter dem Schmeltzen wohl wieder ausgebeßert «erden, und wirbt unterdeßen Graß in die Forme gestopfft, daß da» Geblase nicht in den Offen gehen kann. An sich gehet die Arbeit sehr strenge aber doch rein^ Wenn der Stein zu matt ist, so wirbt von geringem Schlamm etwas vorge­ schlagen, wodurch er gleich augefrischet wirbt. Dieser Roh

93 Stritt wirbt dann so lange geröstet bis er gar ist, und wirbt alle Zeit derjenige welcher gaar geworben, im Umstürtzen ausgehalten. Im Rosten gehet dem Stein wenig ab, so baß «s auf den Ctr. kaum 8. bis g. Pfund beträgt, im Ver» bleyen aber verlieret er sich stärker. Zum Kohlen Verbrandt wird ordinair auf eine 85t» fchjckung 5. Körbe oder z Fuder gerechnet. II.

Dom Verbleyen des Rostes» Der Offen, durch welchen verbleyet wirbt, ist eben derjenige durch welchen Roh Geschmoltzea wirbt, auch das Zumachen ist mit demselben einrrl. nur daß bei dieser Arbeith die Sohle etwas höher nach der Forme gemacht wirbt. Zum Zumachen wirb Gestübbe genommen von £. Leimen und §. Kohl Stübbe. Auf einem solchen Zumachen gehet brr Osten nicht länger als 3. bis 4. Schichten in welcher Zeit denn 7. drs S. Beschickungen durchgesetzet werden. Auf «ine Beschickung werden vorglauffen 2. Ctr. Rost, 3. Ctr. rohe» Silberberger Bley Ertz, 28 Pfund alt Eisen und Schlacken so viel als nöthig von den rohen und derer alten Bley Arbeit. Wenn der Heerdt voll Werk ist wirbt aufgestochen, die Werke werden ausgekellet, der Stein abgehoben und bei dem rohen Schmeltzen wieder mit vorgeschlagen. Von 7. Beschickungen fallen ohngefähr an Werken 4. bis s. Ctr. Die Werke sind sehr Antimonialisch, und graben sehr in die Sohle, daher denn der Offen nicht länger als 3. bis 4. Schichten gehen kann. Zum Kohlen Verbrandt ^werden gerechnet auf 2. Be­ schickungen 15. Körbe oder J Fuder. III.

Dom Vertreiben derer Werke. Der Offen worinnen diese Werke vertrieben werden, st nicht größer als daß aufs Höchste nur 16. Ctr. Platz yaben. Wenn getrieben werden soll wirbt ein Heerd gesto­ ßen von Seiffen Sieder Asche, der im Mittel wohl 1. Fuß am Randt aber etwann 6. Zoll" stark ist. Im Mittel de»

Heerds, wo der Blick gu stehen kamt wirbt keine Speer ge­ schnitten sondern nur Bein Asch« gesteht und mit emrr Kugel fest angerieben. Wenn der Heerdt fertig, wird er mit etw- Feuer abgrwirmet und hernach die Werke auf dem gantzen Heerdt herum gesetzet, alsdann wirdt der «,', ferne Huth übergeschobe», und am Randt herum mit Asch« brworffrn, daß die Flamme unter dem Huth nicht durch, streichen kann. Wen» dieses geschehen, werden Späne und gespalten Holz auf die Werke geworffrn und angesteckt, als dann da» Gebläse angehengt und die Werk« bey Nachwer« fung dergl. Holtzes völlig «ingeschmolzen. Denn werden 3. Stück gespalten Treibholtz das ohnge» sehr 10. Fuß lang durch die beyden Schor Löcher geschoben, in die Hölle Brände geworffe», und das Glöttloch mit Bränden stark gefeuert, daß das Treiben in die Hitze kämt; Unter währendem Antreiben werden etl. Hände voll Ham» wer Schlag auf dir Werke grworffen, daß fich die Antimonialische Unarth daran verzehren und der Abstrich desto «her folgen könne, dieser wirbt mit einem Streichholtz ab­ gezogen, dann folgt die Glötte, welche sehr hitzig ist. Bei diesem Offen folgt «enig Glötte aber viel Heerdt, so daß von einem solche» Treiben nur etwa» £. Glötte und §. Heerdt fällt, es wird all hier nicht zum völligen Blick ge» trieben, sondern wenn der Blick etwann noch 16. bis 18. stark, so wirdt abgehangen und die Treibhölzer heraus ge­ zogen, auch der eiserne Huth abgeschoben, da es dann von selbst erkalten muß.