Archiv für Gartenbau: Band 35, Heft 6 1987 [Reprint 2021 ed.] 9783112476765, 9783112476758


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German Pages 52 Year 1988

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Table of contents :
Grundmodell für Beziehungen zwischen Bestandsdichte und Erntetermin sowie Qualität bei frühem Freilandkohlrabi
Zum Einfluß steigender Stickstoffgaben im Tulpenanbau auf den Schnittblumenertrag und die Zwiebelreproduktion in der Treiberei (Kurzmittlg.)
Ermittlung von effektiven Produktionsstrukturen in Betrieben der Zierpflanzenproduktion
Organische Gele zur nachhaltigen Verbesserung physikalischer und physikalisch-chemischer Eigenschaften von Böden und Substraten
Professor Dr. sc. agr. DIETRICH NEUMANN zum 65. Geburtstag
Hinweise und Richtlinien für den Autor
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Archiv für Gartenbau: Band 35, Heft 6 1987 [Reprint 2021 ed.]
 9783112476765, 9783112476758

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Akademie der Landwirtschaftswissenschaften der Deutschen Demokratischen Republik

Archiv für Gartenbau

Archives of Horticulture

Volume SS 1937 Number 5

IjAdU

Akademie -Verlag • Berlin ISSN 000S-908X

Arch. Gartenbau, Berlin 86 (1987) 6, 235-282

Zeitschrift „Arohiv f ü r Gartenbau"/"Archives o£ H o r t i c u l t u r e " Herausgeber: Akademie der Landwirtschaftswissenschaften der Deutschen Demokratischen Republik Krausenstraße 38/39, DDE, - 1 0 8 6 Berlin. Verlag: Akademie-Verlag Berlin, Leipziger Straße 3 - 4 , P F - N r . 1233, D D R - 1 0 8 6 Berlin; F e r n r u f : 2 23 62 21 oder 2 23 62 29, Telex-Nr.: 11 44 20; B a n k : Staatsbank der D D R , Berlin, K t o - N r . : 68 36-26-207 12. Chefredakteur: Prof. Dr. sc. WOLFGANG FEHRMANN, I n s t i t u t für Obstforschung Dresden-Pillnitz der AdL, Pillnitzer P l a t z 2, D D R - 8057 Dresden. Redaktionskollegium: W. BLASSE, Marquardt; H . BOCHOW, Berlin; H . FRÖHLICH, Großbeeren; F. GÖHLER, Großbeeren; F . KAUPMANN,

Berlin;

H . - G . KAUFMANN,

Berlin;

H.KEGLER,

Aschersleben;

A.NISSEN,

Gembloux;

J.RUMPEL,

S k i e r n i e v i c e ; H . R U P P R E C H T , B e r l i n ; G . STOLLE, H a l l e ; H . - J . TANTAU, H a n n o v e r ; G . I . TARAKANOW; G . VOGEL, ( s t e l l v .

Chefredakteur), Großbeeren; R . WEICHOLD, Quedlinburg; S. J . WERTHEIM, Wilhelminadorp; S. W. ZAGAJA, Skierniewice; H . ZIMMERMANN, Nossen. Anschrift der R e d a k t i o n : I n s t i t u t für Obstforschung Dresden-Pillnitz der AdL, „Archiv f ü r Gartenbau", Pillnitzer P l a t z 2, D D R - 8057 Dresden. Veröffentlicht unter der Lizenznummer 1276 des Postamtes beim Vorsitzenden des Ministerrates der Deutschen Demokratischen Republik. Gesamtherstellung: V E B Druckerei „Gottfried Wilhelm Leibniz", D D R - 4450 Gräfenhainichen. Erscheinungsweise: Die Zeitschrift „Archiv für Gartenbau'V'Archives of Horticulture" erscheint jährlich in einem B a n d mit 8 H e f t e n . Das letzte H e f t eines Bandes enthält Inhalts-, Autoren- u n d Sachverzeichnis. Bezugspreis eines Bandes 200,— DM zuzüglich Versandspesen. Preis je H e f t 25,— DM. Der gültige Jahrespreis für die D D R ist der Postzeitungsliste zu entnehmen. Bestellnummer dieses H e f t e s : 1039/35/6. Urheberrecht: Die Rechte über die in dieser Zeitschrift abgedruckten Arbeiten gehen ausschließlich a n die Akademie der Landwirtschaftswissenschaften der Deutschen Demokratischen Republik über. Ein Nachdruck in anderen Zeitschriften oder eine Übersetzung in andere Sprachen bedarf der Genehmigung der Akademie, ausgenommen davon bleibt der Abdruck von Zusammenfassungen. Kein anderer Teil dieser Zeitschrift darf in irgendeiner F o r m — d u r c h P h o t o k o p i e , Mikroilm oder ein anderes Verfahren — ohne schriftliche Genehmigung der Akademie reproduziert werden. All rights reserved (including those of translation into foreign languages). No part of this issue, except the summaries m a y be reproduced in a n y form, by photoprint, microfilm or any other means, w i t h o u t written permission f r o m the publishers. © 1987 b y Academie-Verlag Berlin. Printed in the German Democratic Republic. AN (EDV) 48 236 00500

Bestellungen sind zu richten — in der DD Ii an den Postzeitungsvertrieb unter Angabe der K u n d e n n u m m e r des Bestellenden oder a n den A K A D E M I E - V E R L A G B E R L I N , Leipziger Straße 3 - 4 , P F - N r . 1233, D D R - 1086 Berlin; — im sozialistischen vertrieb;

Ausland

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ARCHIV FÜR G A R T E N B A U ARCHIVES OF HORTICULTURE VOLUME 35

1987

NUMBER 6

Arch. Gartenbau, Berlin 35 (1987) 6 235-247 Institut für Gemiiseproduktion Großbeeren der Akademie der Landwirtschaft der DDR HELMUT FBÖHLICH, CHRISTEL SCHEUNEMANN

Grundmodell für Beziehungen zwischen Bestandsdichte und Erntetermin sowie Qualität bei frühem Freilandkohlrabi

Eingang: 1. Dezember 1986

1.

Einleitung

Die optimale Standraumbemessung ist auch in der Feldgemüseproduktion eine der wichtigsten Grundlagen für die Erzielung einer hohen Fondseffektivität. Die Kriterien hierfür sind bei den einzelnen Gemüsearten differenziert. Neben der Höhe des Ertrages spielen ferner eine wichtige Rolle dieQualität des Produktes, die Beeinflussungen der Kulturdauer sowie aus technologischer Sicht die Standraumform und die Toleranzen der Abweichungen der Abstände in der Reihe. Letztlich fließen diese Einflußgrößen im ökonomischen Ergebnis zusammen, wobei wiederum Teilelemente, wie z. B. verfügbarer Arbeitszeitfonds, Termineinhaltung, Preisverläufe, verschieden zu wichten sind. Eine erste grundsätzliche Darstellung hierzu wurde von W I L H E L M und K B U G ( 1 9 7 4 ) gegeben, wobei f ü r die Gemüseart Kohlrabi die in der Produktion bekannte Tatsache zu konstatieren ist, daß bei Gemüsearten, welche nur ein einziges verwertbares Organ ausbilden, wie z. B. Kohlrabi, Radies, Rote Rübe, die Entwicklungsgeschwindigkeit desselben zumindest in einem bestimmten Bereich der Bestandsdichte bei Standraumverringerung zu einer verzögerten Ernte führt. Diese Tendenz wird besonders bei relativ kurzer Kulturdauer wirksam. Bei der Gemüseart Kohlrabi wurden diese Beziehungen in ihrer Quantifizierung auch deshalb vernachlässigt, weil bisher die Ernte, in der Regel zwischen 2 bis 4 Teilernten, in Zeiträumen von 4 bis 9 Tagen in Gewächshäusern und witterungsabhängig von etwa 10 bis 18 Tagen im Freiland erfolgte (z. B. O L D E N B U R G , 1 9 7 1 ; R E I M H E K B , B Ä T Z , 1 9 7 4 ; H I K S C H F E L D , M O S T , 1 9 7 8 ) . Lediglich bei R E I M H E B B / B Ä T Z ist f ü r den der Einzelpflanze zur Verfügung stehenden Standraum von 625 cm 2 bis 400 cm 2 bei Gewächshauskohlrabi eine Verzögerung des Ernteschlusses von 8 Tagen angegeben. Die Möglichkeit der maschinellen Totalernte von Freilandkohlrabi (Voss, 1984) stellt die Frage nach der Entwicklungszeit und der 17 Arch. Gartenbau, 35 (1987) 6

Fröhlich/Scheunemann, Bestandsdichte, Erntetermin und Qualität bei Freilandkohlrabi

236

Gleichmäßigkeit des Erntegutes wesentlich schärfer; gleiches gilt für die Maßnahmen der Ernteverfrühung durch zeitweilige Bedeckung mit Folien und Vliesen im Bestreben der bestmöglichen Materialausnutzung durch hohe Bestandsdichte einerseits und die Erzielung eines möglichst hohen Verfrühungseffekts andererseits.

2,

Material und Methoden

Zur grundsätzlichen Klärung dieser Beziehungen wurden mehrjährige Feldversuche auf Sandboden (NStE D 2) mit unterschiedlichen Standweiten bei Pflanz- und Drillkohlrabi angelegt, wobei auch extrem hohe Bestandsdichten verwendet wurden, um die Konsequenzen bei Direktsaaten mit ausreichender bzw. ungenügender Vereinzelung näherungsweise definieren zu können. Zum Anbau gelangte die Sorte „Ideal" mit Eignung für frühe und mittelfrühe Freilandernten. Sehr schwach- und schnellwüchsige Frühsorten und starkwüchsige Spätsorten wurden nicht verwendet. Die Pflanzung bzw. Aussaat erfolgte zu etwa gleichen Terminen im April. Zur Erfassung der Reifeverzögerung in Abhängigkeit von der Bestandsdichte erfolgten Zuwachsmessungen nach Beginn der Knollenbildung, bei Pflanzkohlrabi 1982 bis 1984 und bei Drillkohlrabi nur 1984. Bei den Zuwachsmessungen wurden die Messungen bis zum Erreichen der Größengruppe I durchgeführt, bei den Ertragsversuchen ron der Knollenbildung bis zur Totalernte. Der Erntezeitpunkt für die Ertragsversuche war so festgelegt, daß geerntet worden ist, wenn jeweils 30 % der Pflanzen die Größe I I erreicht hatten. Für die Größensortierung wurden folgende Durchmesser der Kohlrabiknollen zugrundegelegt : A I I I =-40 bis 60 mm A I I > 6 0 bis 80 mm A I =>80 bis 120 mm Bei Drillkohlrabi sind unterschiedliche Feldaufgangswerte und sinkende Überlebensraten bei steigenden Pflanzenzahlen, von der theoretisch möglichen Bestandsdichte im Mittel der Untersuchungsjahre etwa 60 %, erreicht worden. Die Abstände in der Reihe waren deshalb bei Drillkohlrabi abweichend zum Pflanzkohlrabi nicht völlig einheitlich (Tabelle 1 und 2). Die Zeitspannen zwischen BestelTabelle 1 Anbauzeit und Bestandsdichte bei Pflanzkohlrabi, Sorte 'Ideal', 1982 bis 1984 Versuchsjähr

Pflanztermin

Bestandsdichte TPfl/ha

Erntetermin (Totalernte)

1982

13. 4.

200; 250; 267; 333; 400 500

9. 6. 23. 6. 29. 6.

1983

21.4.

200; 250; 267 333; 400; 500

nur Zuwachsmessungen

1984

12. 4.

200; 250; 333 500

12. 6.

7. 6.

Arch. G a r t e n b a u , 3 5 (1987) 6

237

Tabelle 2 Anbauzeitraum und erreichte Bestandsdichte bei Drillkohlrabi, Sorte 'Ideal', 1982 bis 1984 Versuchsjähr

Aussaat

Aufgang

1982

23.4.

11.5.

1983

25.4.

9. 5.

1984

13.4.

25.4.

Anzahl Ablagestellen des Saatgutes T St/ha

Erreichte Bestandsdichte

Erntetermin (Totalernte)

521; 781 694; 1042; 1042 1563 521 781 694 1042 1563 1042

296; 315 432; 501; 548 651 286 404 433 704 863 726

12.7. 13.7. 14. 7. 7. 7. 12.7. 14.7. 15.7. 19.7. 20.7.

521; 781; 694 1042; 1042; 1 563

360; 531; 402 824; 622; 833

3.7. 10. 7.

TPfl/ha

Tabelle 3 Wichtigste Witterungselemente im Versuchszeitraum Globalstrahlung (Monatsmittel)

April (cal/cm2)

Mai

Juni

Juli

langj. Mittel

297,0

425,0

462,0

430,0

1982 1983 1984

341,0 269,2 316,7

416,3 353,5 354,7

446,6 461,2 328,8

526,7 502,1 324,6

Temperatur (Monatsmittel)

April (°C)

Mai

Juni

Juli

Mittel 1901-1950

8,0

13,4

16,3

18,1

1982 1983 1984

6,7 8,9 8,0

13,4 13,1 12,9

17,4 17,1 14,4

19,8 21,5 15,9

Natürlicher Niederschlag (Monatssumme)

April (mm)

Mai

Juni

Juli

Mittel 1901-1950

42,0

49,0

58,0

75,0

1982 1983 1984

15,4 79,7 34,1

52,2 71,2 72,2

52,7 15,8 61,5

32,5 12,2 45,0

lung und Ernte variierten in Abhängigkeit von den Witterungsbedingungen und den Bestandsdichten (Tabelle 3). Die biometrische Auswertung erfolgte mit Hilfe des Rechners K R S 4200-16. Es wurden lineare und logarithmische Regressionsanalysen zur Erkennung der Reife Verzögerung 17*

FRÖHLICH/SCHEUNEMANN, Bestandsdichte, Brntetermin und Qualität bei Freilandkohlrab i

238

und Varianzanalysen zur Auswertung des Ertrages gerechnet. Die Irrtumswahrscheinlichkeit betrug a = 0,05 %. Dem F-Test schloß sich der i-Test an. Die Trends der Ernteverzögerung mit zunehmender Bestandsdichte wurden für die einzelnen Jahre zunächst getrennt ermittelt, jedoch als Planungsgrundlage auch zu einer einzigen Funktion, insbesondere der Zielgruppe A I I (60 bis 80 mm), zusammengefaßt. Methodisch wurde also der Weg verfolgt, bei Variation der Bestandsdichte den Gesamtkomplex der Beeinflussung zu erfassen, während L I E B I G ( 1 9 8 6 ) den umgekehrten Weg einschlug, den positiven Einfluß der variierten Strahlung auf den Knollenzuwachs bei Gewächshauskohlrabi unter verschiedenen Temperaturregimes zu definieren. Tage ab

Pflanzung

,

85-

y= 35,802 + 0,0985x B' 0,38 P=-005 %

/ /

1382 1383 198k (1382)/

x mm 75-

y - 36,k93 +0,0751 x B-0,63 P>0,1%

70 -

y - 37,053 + 0,06U9x B-0.9U P'0,2%

/

65

-

y-k5,500

+ 0,037k x

ß-0,85 P=~7A% 60 -

55-

50-

I

I

I

I

200

250

300

350

I

I

WO k50 Bestandsdichte

l 500 [TSt/ha]

Abb. 1. Entwicklung erntefähiger Kohlrabiknollen in Abhängigkeit von der Bestandsdichte bei Pflanzkohlrabi, Größe A II, 1982 bis 1984

239

Arch. Gartenbau, 35 (1987) 6

3.

Ergebnisse

3.1.

Bestimmung des möglichen Erntezeitpunbtes nach Größenklassen in den Meßreihen in Abhängigkeit von der Bestandsdichte

Um die Erntetermine für die Zielgruppe A I I sowie die Klassen A I I I und A I zu bestimmen, wurde auf den speziellen Meßstrecken in kurzen Zeitintervallen der Dickenzuwachs ermittelt. Für typische Trends sollen für P f l a n z k o h l r a b i Regressionen aus den Jahren 1982 bis 1984 und für D r i l l k o h l r a b i aus dem Jahre 1984 als Beispiel dienen. Da trotz der unterschiedlichen Witterungsbedingungen eine relativ gute Übereinstimmung zwischen Pflanzung und Ernte innerhalb der einzelnen Jahre (Abb. 1 bis 3) im Kurvenverlauf auftritt, wurden in einem zweiten Schritt die Trends zusammenTage ab Pflanzung

50-

k5

-

y - 37803 + 0,0m x B-0.55 P=*0,38 %

y-U0,635 +0,00371 B-0,73

x

1382m

' y = 38,733 + 0,0131x B = 0.75 P*- 2,7 %

U0-



i

T"

—r~

1383 138k x 1382j8b

m 5oo Bestandsdichte [TSt/haJ Abb. 2. Entwicklung erntefähiger Kohlrabiknollen in Abhängigkeit von der Bestandsdichte bei Pflanzkohlrabi, Größe A III, 1982 bis 1984 200

250

300

350

m

gefaßt, und zwar ist stets als Bezugswert ein Standraum von 500 cm 2 /Pflanze (200 TPfl/ha ohne technologische Restriktionen) angegeben. Dabei zeigte sich, daß trotz der großen Spanne von 500 bis 200 cm2/Pflanze ( = 200 bis 500 TPfl/ha) eine lineare Funktion die standraumabhängigen Verzögerungen hinreichend genau charakterisiert. Durch Verringerung der Bestandsdichte um 50 TPfl/ha mußte bei der Gruppe A I I ein Verzug von etwa 4 Tagen in Kauf genommen werden. Ferner zeigte sich, daß der Verlauf des Trends zum Erreichen der Klasse A I I I (40 bis 60 mm) etwas flacher erfolgt als bei der Klasse A I I ; je 50 TPfl/ha Reduzierung der Bestandsdichte wurde die Ernte um etwa 1 Tag verändert. Das erscheint auch als sachlogisch, weil im früheren Entwicklungsstadium die gegenseitige Konkurrenz der Pflanzen noch gering ist. Die Entwicklung zu Kohlrabi > 8 0 mm (A I) verlief dagegen bei den hier anwendbaren Standräumen bis etwa 333 cm 2 /Pflanze etwas steiler als bei den anderen beiden Klassen. J e 50 TPfl/ha Standraumreduzierung ergaben sich Verzögerungen von etwa 5 Tagen. Zusammenfassend wurden in einem Kalkulationsmodell die Ernteverzögerungen zwischen den Klassen A II, A I I I und A I dargestellt ohne Rücksicht auf die Jahres-

Fröhlioh/Scheunemann, Bestandsdichte, Erntetermin und Qualität bei Freilandkohlrabi

240

. y - 55,058 1-111x B-0.98 P^Q01%

/

Tage ab Pflanzung

/

110

y=W,509+ 0,105 x B-0.61 P^ 0,0k % / y=31,010 +0,123 x B'0,93 Pj- 0,02 %

/ /

/ /

200

1 250

1 300

1 350

y = J 3 , J 2 5 + 0,0660 X B-0,92 P =» 3,7 %

1 1 1 IM U50 500 ßestandsdichte CTSt/ha]

Abb. 3. Entwicklung erntefähiger Kohlrabiknollen in Abhängigkeit von der Bestandsdichte bei Pflanzkohlrabi, Größe A I , 1982 bis 1984

241

Arch. Gartenbau, 35 (1987) 6

Witterung (Abb. 4), wobei als Bezugswert jeweils die vorhergehende Klasse angegeben wird, z. B. tritt eine Verzögerung bei der Bestandsdichte 200TPfl/ha von A I I I zu A I I von etwa 10 Tagen auf, eine weitere Verzögerung von A I I zu AI von etwa 13 Tagen (d. h. A I I I zu A I insgesamt 23 Tage). Bei 300 TPfl/ha müßten zusätzlich zu der durch die Bestandsdichte bedingten Ernte Verzögerung für den Übergang von A I I I zu A I I bereits etwa 15 Tage und von A I I Tage ab f.Ernte der Größe AM (bei einer Bestandsdichte von ¿00 TPfl.Iha)

26-

2U

-

20

-

16

-

12

-

'

'AMzu

I

200

I

250

s

Sy

—1,30k + 0,0557 x B- 0,63 P z-0,1%

AI

I

300

l

350

l

I

I

±00 4-50 500 Bestandsdichte [TStJhaJ

Abb. 4. Einfluß der Bestandsdichte auf den Zuwachs bei Pflanzkohlrabi, Größe A III zu A II und A II zu A I, 1982 bis 1984

zu A I nochmals etwa 18 Tage in Kauf genommen werden (33 Tage). Diese großen Ernteverzögerungen stimmen näherungsweise auch mit den Untersuchungsergebnissen von R E I M H E K B (1974) überein, wo bei Frühkohlrabi unter Gewächshausbedingungen der Ernteabschluß bei Reduzierung des Pflanzenabstandes von 2 5 x 2 5 über 25 x 20 auf 20 x 20 cm sich bereits um 8 bis 9 Tage verschob. Der Trend der Verzögerung ist also ähnlich wie in den hier dargelegten Untersuchungen. Bei D r i l l k o h l r a b i wurde die Standraumbemessung noch extremer vorgenommen

Fröhlich/Scheunemann, Bestandsdichte, Erntetermin und Qualität bei Freilandkohlrabi

242 fage-ab

Aufgang

100-

65-

A M ^

y ' 51,737 + 0.0181x

/

B-0,92

60-

9 — 300 .



IM

500

i



600

.



700

-

Bestandsdichte

l

800 [TSt/hal

Abb. 5. Entwicklung erntefähiger Kohlrabiknollen in Abhängigkeit von der Bestandsdichte bei Drillkohlrabi, 1984

und zwar bis 65 cm 2 /Pflanze. Eine entsprechende Trendberechnung war hier nur sicher bei der Klasse A I I I und näherungsweise bei der Klasse A l l möglich, d. h. je 50 TPfl/ha Reduzierung des Standraumes t r a t e n im Bestand des J a h r e s 1984 Verzögerungen zum Erreichen der Klasse A I I I von 1 Tag auf (Abb. 5). Da der Trend der Ernteverzögerung bei Pflanz- und Drillkohlrabi relativ ähnlich verläuft, wurden die Ergebnisse der Klasse A I I zu einer Funktion zusammengefaßt (Abb. 6). 3.2.

Kalkulationsmodell über zulässige Pflanzenentfernungen bei Drillkohlrabi in der Reihe

Die zum Teil extrem hohen Bestandsdichten, insbesondere bei Drillkohlrabi, sollten Anhaltspunkte dafür vermitteln, welche Grenzen unbedingt bei der Pflanzenentfernung in der Reihe zu berücksichtigen sind, damit eine hohe Chance gegeben ist, zumindest standardgerechte Kohlrabiknollen der Größenklasse I I I zu erhalten. Die in der Tabelle 2 angeführten theoretischen Bestandsdichten (von 20 X 9,6 cm bis 1 0 x 6 , 4 cm) waren Grundlage f ü r die Ermittlung des Verhältnisses von Standard-

243

Arch. Gartenbau, 3 5 ( 1 9 8 7 ) 6

Tage ah 1 Ernte 4540-

3530' y->3.265 t 0.812x B-qe? P'o.ooo %

2520-

15tO 5



160

/

/200

/ 100 '

1 625j

/ 25x25 15X10

l 350

1 450

250

1 300

WO

325

¡5,16 20x20

25x13 25x121 25x11 25x10 25x9 | 20xli j 20x12

300 283

uso

250

225

> 550

l 1 S00

600

650

700

Bestandsdichte [rst/ha J l i I 750 800 850

I «4

200 192 25x6 J 20x10 21x3.6

I 128 Standraum [cm'/fftl

20x1.1, Standmite [cm]

HxB.S

JO, 9.6

Abb. 6. Einsetzen der Marktreife in Abhängigkeit von der Bestandsdichte bei Pflanz- und Drillkohlrabi, Größe A I I Relativer

Anteil der

Sortierungsklassen

L%1

100-

80

y « 19,592 + 0,121 X B- 0,7h P* 0,3% -

60 AI

bis AM

^ A M

7

I

Geltungsbereich < e5

bis

585 cm 2)

AO y 80, JO.J« • !Sxl2 \ 2SxlO 25xS 30>3.6

m

20x20 25x16

600

Standraum ¡Pflanze

[cm !]

St and weit e [cmJ

Abb. 7. Relativer Anteil der Sortierungsklassen in Abhängigkeit vom Standraum je Pflanze bei Drillkohlrabi, 1982

244

FRÖHLICH/SCHEUNEMANN, Bestandadichte, Erntetermin und Qualität bei Freilandkohlrabi

gerechten und nicht standardgerechten Ernteprodukten (Abb. 7). Dabei wurden die Trends für die höheren Standräume extrapoliert. Nach diesem Kalkulationsmodell werden bei 400 cm2/Pflanze 67 % und bei 600 cm2/Pflanze etwa 90 % standardgerechte Ware erreicht. Darüberhinaus müssen mit abnehmendem Standraum je Pflanze zusätzliche Ernteverzögerungen in Kauf genommen werden. Entsprechend dieser Berechnungsweise können z. B. bei der Zielstellung 80 oder 85 % standardgerechte Ware den Reihenentfernungen die jeweils höchstzulässigen Abstände in der Reihe zugeordnet werden. Das gilt auch für Feststellungen von Parametern für die Exaktheit von Verfahren der Einzelkornablage (Abb. 7, auf der Grundlage von mehr als 250 Einzelmessungen ermittelt). Die Funktionen haben einen Geltungsbereich bis 650 cm2, sie gelten vorwiegend im Bereich von 65 bis 585 cm2. 3.3.

Bestimmung von ökonomisch begründeten obersten Grenzen der Bestandsdichte

Sämtliche Parzellenversuche wurden hinsichtlich Gesamtertrag, prozentualem Anteil von Größenklassen, nicht standardgerechter Ware, Untergrößen und Erlösen ausgewertet. Aus der Vielzahl dieser Untersuchungsergebnisse zeichnen sich folgende obere Begrenzungen der Bestandsdichte bei Pflanz- und Drillkohlrabi im Mittel der Untersuchungsjahre ab: Bei Pflanzkohlrabi liegen die höchsten Erlöse bei etwa 250 TPfl/ha ohne Berücksichtigung der erforderlichen Traktorenspuren; bei höheren Bestandsdichten sinken bereits die Erlöse bzw. ist der Anstieg nur so gering, daß er durch die erhöhten Jungpflanzenkosten mehr als nivelliert wird. Die anzustrebende Bestandsdichte reduziert sich bereits auf etwa 200 TPfl/ha, wenn die Zielgröße, Größenklasse A I I , zugrundegelegt wird; es folgen 250 TPfl/ha, jedoch bereits bei etwa 5 % reduziertem Anteil Größenklasse A I I I . Der Ertrag an standardgerechter Ware (A I bis A I I I ) steigt von 200 auf 250 TPfl/ha absolut nur um etwa 3 % . Die Größenordnungen stimmen näherungsweise mit der Abbildung 7 überein. Bei Drillkohlrabi steigen die Erlöse bis etwa =-600 TPfl/ha kontinuierlich an und fallen danach wieder ab. Mit Blickrichtung auf einen hohen Anteil der Größenklasse A I I sind auch hier reale Pflanzenbestände über 300 TPfl/ha nicht zu empfehlen. Diese hohen Bestandsdichten stellen keinen Widerspruch zu bisherigen Empfehlungen der Standweiten für den Frühanbau dar, wenn technologische Restriktionen in der Größenordnung von 15 bis 20 % aus der Sicht Pflanzmaschine, Pflege und Erntetechnik berücksichtigt werden. Für die jeweils praktikable Bestandsdichte sind die Sorteneinflüsse und die Beeinflussung der Frühzeitigkeit unbedingt zu berücksichtigen.

4.

Diskussion der Ergebnisse

Es wurde in den dreijährigen Untersuchungen nachgewiesen, daß die standraumbedingten Beeinflussungen bei Frühkohlrabi hinsichtlich Frühzeitigkeit, Ertrag und Sortierung nach Größenklassen quantifizierbar sind. I m Mittelpunkt der Untersuchungen standen die Beziehungen zwischen Erhöhung der Bestandsdichte und Erntereife, getrennt nach Größenklassen. Die von WILHELM und

Arch. Gartenbau, 35 (1987) 6

245

(1974) allgemein formulierten Zusammenhänge lassen sich ü b e r einen weiten Bereich konkret in Verzögerung der E r n t e nach Tagen bei hohen Bestimmtheitsmaßen in F o r m von Kalkulationsmodellen ausdrücken. Dabei bestehen gute Analogien zu Einzelwerten von H Ö S S L I N v., . . . (1964) u n d R E I M H E R R und B Ä T Z (1974), welche auf die Beziehungen zwischen Standweiten einerseits und Knollenform sowie Knollenentwicklung bei ungleichmäßigem Kohlrabistand andererseits hinweisen. F e r n e r zeigten HÖSSLEST v., . . . (1964) auf, daß abweichend zu anderen Gemüsearten bei Kohlrabi ein größerer Spielraum im Hinblick des Übergangs vom quadratischen S t a n d r a u m zum langgestreckten Rechteck besteht, ohne d a ß der E r t r a g negativ beeinflußt wird. Diese Feststellung berechtigte bei den beschriebenen E x p e r i m e n t e n zur Zusammenfassung von Versuchen mit unterschiedlichen Reihenentfernungen. Sachlogisch erscheint bei den dargestellten Modellen auch der unterschiedlich steile Anstieg bei den Größenklassen A I I I bis A I (Abb. 1 bis 4). F ü r Pflanz- u n d Drillkohlrabi gelten vom Trend her offensichtlich ähnliche Gesetzmäßigkeiten. Da witterungsbedingt zwischen Bestellungs- und E r n t e t e r m i n in den einzelnen J a h r e n Zeitabweichungen a u f t r e t e n können, erscheint die Darstellungsweise der Verzögerung der E r n t e bei zunehmender Bestandsdichte mit einem Bezugspunkt des Beginns der E r n t e nach Größenklassen A I I I als eine geeignete Orientierungshilfe bei der betrieblichen Entscheidung f ü r die zu wählende Bestandsdichte, insbesondere, wenn es sich um die B e s t i m m u n g des f r ü h e s t möglichen E r n t e t e r m i n s handelt. S t a n d o r t - u n d sortenabhängige Präzisierungen der aufgezeigten T r e n d s k ö n n e n den W e r t der getroffenen Aussagen noch weiter erhöhen. U n a b h ä n g i g davon bleibt der Einfluß der Ballengröße bei den J u n g p f l a n z e n als ein wichtiges, den E r n t e t e r m i n und die Qualität bestimmendes E l e m e n t bestehen. Näherungswerte f ü r die Vielfalt von Abweichungen der P f l a n z e n a b s t ä n d e in der Reihe von den theoretischen Sollwerten lassen sich auch u n t e r Berücksichtigung der Beziehungen zur Ernteverzögerung und voraussichtlichen E i n s t u f u n g in die einzelnen Sortierungsklassen ableiten. Auch beim Ü b e r g a n g von der bisherigen zwei- bis dreimaligen E r n t e ( H I R S C H F E L D und MOST, 1978) zur einmaligen E r n t e wird k ü n f t i g eine S t r e u u n g i n n e r h a l b der s t a n d a r d - u n d nicht standardgerechten Größenklassen vorhanden sein. Die hier nicht im einzelnen dargestellten Ertragsergebnisse zu den unterschiedlichen S t a n d w e i t e n lassen obere Grenzen der Bestandsdichten erkennen, die je n a c h Zielgröße der gewünschten Größenklasse variabel sind, d. h. mit z u n e h m e n d e n Ansprüchen a n die Frühzeitigkeit und den Knollendurchmesser sind Reduzierungen entsprechend den Modellen vorzunehmen. KRUG

Zusammenfassung Anhand mehrjähriger Untersuchungen zu Bestandsdichten bei f r ü h e m Freilandkohlrabi wurde der Versuch u n t e r n o m m e n , die Beziehungen zwischen zunehmender Bestandsdichte und a b n e h m e n d e r Frühzeitigkeit in F o r m von Modellen zu quantifizieren. I n einem weiten Bereich von Bestandsdichten ü b e r 200 T P f l / h a gilt f ü r die wichtigste Zielgruppe A I I (Knollendurchmesser 60 bis 80 mm) je 50 T P f l / h a eine Ernteverzögerung von etwa 4 Tagen. F ü r größere und kleinere Kohlrabiknollen

246

FKÖHHCH/SCHEÜNEMANN, Bestandsdichte, Erntetermin und Qualität bei Freilandkohlrabi

wurden gesonderte Trends ausgewiesen. Mögliche Schlußfolgerungen f ü r zulässige Abweichungen innerhalb der Reihe sowie obere Grenzen der Bestandsdichte wurden diskutiert.

Pe3ioMe H a 3 B a H n e p a ß o T t i : E a 3 0 B a H MojjejiB B 3 a i i M 0 C B H 3 e f i MesK^y r y c T O T O ü n o c a ^ K i i , cp0K0M

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H

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B OTKPHTOM

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H a ocHOBe pe3yjiBTaT0B MHorojieTHero H3yHeHHH rycTOTH nocap;oK paHHHx K0Jibpa0H rpyHTe ÖHJia cnejiaHa nonHTKa KOJIHHECTBEHHORO BHpasKeHHH B3amvioCBH3eli MejKjjy B03pacTaK>meö rycTOTOö nocamoK m 3amepjKK0H TOTOBHOCTH K y S o p n e ypoHtaH B $opMe Monejin. B uiHpoKOM AHana30He rycTOTH noca^oK, npeBHUiaromeM 200 T H C . pacTeHHfl Ha reKTap, bjih ijejieBoihrpynnH A l l (c flHaMeTpoM CTe6jienjioaa 60—80 MM/npH yBejiHieHHH rycTOTH noca^OK Ha 50 THC. pacTeHHii/ra oTMeiaeTCH 3aaepjKKa yßopKH npHMepHO Ha 4 « h h . yKa3HBaeTCH Ha ocoöyio TeH^eHijuio y Sojiee KpynHHx H öojiee MejiKHx CTeßjienjio^oB Kojibpaön. 06cy}KßaioTCH B03M0JKHue BBIBOJIBI OTHOCHTejIBHO flOnyCTHMHX OTKJIOHeHHÄ paCCTOHHHÖ MeHiJly paCTeHHHMH BHyTpH pn^a B OTKPHTOM

h BepxHHx npenejiax rycTOTH nocaaoK. Summary Title of t h e p a p e r : Basic model of relationships between plant density and harvest date as well as quality of field-grown early kohlrabi Over several years, studies were made on plant densities in field-grown early kohlrabi t o quantify t h e relationships between increasing plant density and declining earliness and express t h e m in form of models. Kohlrabi of the most i m p o r t a n t class A I I (tuber diameter: 60 t o 80 cm) was grown a t a large range of plant densities exceeding 200,000 plants/ha. The results showed t h a t each time when plant density had been raised by another 50,000 plants/ha, harvest date was delayed by about four days. Special trends were observed for smaller and larger kohlrabi tubers. Finally, the paper discusses possible conclusions on permissible deviations in plant spacing within the rows and on t h e upper limits of plant densities. Literatur Ganzjähriges Kohlrabiangebot sichert die Stellung im Wettbewerb. Taspo 1978, 3, 7 - 1 4 H Ö S S L I N , v. R.; S T E I B , T . ; M A P P E S , F . : Gemüsebau, Erzeugung und Absatz. BLV Verlagsgesellschaft München — Basel — Wien, 1964 L I E B I G , H . P.: Ansätze zur außenklima- und verbrauchsabhängigen Temperaturregelung. Tagungsbericht Nr. 238 der AdL der DDR (Effektiver Einsatz von Energie in der Gewächshausgemüseproduktion) Berlin, 1986, 83—92 O L D E N B U R G , R.: Bestandsdichte bei Kohlrabi. Rheinische Monatsschrift für Gemüse, Obst, Schnittblumen 59 (1971), 11, 378-379 R E I M H E R R ; B Ä T Z : Pflanzweite bei Frühkohlrabi. Der Erwerbsgärtner, 2 8 ( 1 9 7 4 ) , 7 , 2 3 9 - 2 4 0 HIRSCHFELD, D . MOST, P . :

Arch. Gartenbau, 35 (1987) 6

247

Voss, R . : Empfehlungen zur maschinellen Ernte von Blumenkohl und Kohlrabi mit der Kohlerntemaschine E 804. Feldwirtschaft 25 (1984), 11, 4 9 1 ^ 9 4 W I L H E L M , E . ; K R U G , H . : Zur Problematik der Standraumzumessung im Gemüsebau — eine Übersicht. Gartenbauwiss. München/Bern/Wien 39 (1974), 4, 313-327 Anschrift der Autoren: P r o f . D r . s c . H . FRÖHLICH

Dipl.-Ldw. C . SCHEUNEMANN Institut für Gemüseproduktion Großbeeren der Akademie der Landwirtschaftswissenschaften- der D D R Theodor-Echtermeyer-Weg D D R - 1722 Großbeeren

Arch. Gartenbau, Berlin 35 (1987) 6, 249-253 Sektion Gartenbau und Sektion Pflanzenproduktion der Humboldt-Universität zu Berlin ANNE MÜGGE, HEINZ BENKENSTEIN, P E T E R RICHTER, HARALD

ALEX

Zum Einfluß steigender Stickstoffgaben im Tulpenanbau auf den Schnittblumenertrag und die Zwiebelreproduktion in der Treiberei (Kurzmittlg.) Eingang:

1.

Problemstellung

Zwischen der Stickstoffversorgung der Tulpen im Freiland, der Erntequalität der Zwiebeln und dem Ergebnis in der Treiberei besteht nach internationalen Erkenntnissen eine direkte Beziehung ( N O L L E N D O R F , 1 9 7 4 ; H O O G E T E R P , 1 9 7 9 und 1 9 8 2 ; Z A N D B E R G E N , 1 9 8 0 ; D E M Ü N K U. a., 1 9 8 0 ; D E H E R T O G H U. a., 1 9 8 3 ) . Die vorliegende Arbeit hat in Fortführung der Untersuchungen zum Einfluß steigender Stickstoffgaben auf den Tulpenzwiebelertrag ( B E N K E N S T E I N U. a., 1 9 8 3 ) das Ziel, die Wirkung einer gestaffelten Stickstoffdüngung auf zwei unterschiedlichen Tulpenstandorten der D D R auf den Schnittblumenertrag und die Reproduktion von Zwiebeln (Treibrückfluß) in der Treiberei zu prüfen. 2.

Material und Methoden

1980 bis 1984 wurden Tulpenzwiebeln der Sorte 'Apeldoorn' mit einem Umfang von 10,1 bis 11 cm (10/11) in Containern (1980/81, 1982/83) bzw. im Grundbeet (1983/84) getrieben, die in Freilandversuchen mit sechs verschiedenen Stickstoffgaben (0, 60, 90, 120, 180 u. 240 kg N/ha) auf einer Decklöß-Parabraunerde und einem Sand-Graugley produziert worden waren. Die Versuche wurden als Block mit 6 Wiederholungen angelegt mit Ausnahme der Grundbeettreiberei, die als Großversuch in der Produktion ohne Wiederholung lief. Der Pflanztermin lag in der Zeit vom 23. 10. bis 4. 11., die Pflanzdichte betrug 225 Stck/m 2 Nettofläche. Die Schnittblumenernte erfolgte vom 3. bis 24. März. Die Blumen wurden mit zwei Blättern geschnitten, ein Blatt verblieb den Pflanzen zur Assimilation während der anschließenden Weiterkultur. Die Zwiebeln wurden Ende Mai (25. bis 27. 5.) geerntet. 3.

Ergebnisse

3.1.

Stickstoffgehalt der Zwiebeln und Schnittblumenertrag

Die zum Treiben verwendeten Tulpenzwiebeln wiesen in Abhängigkeit von den im Freiland verabreichten N-Düngergaben einen unterschiedlichen Stickstoffgehalt auf. E r wurde im allgemeinen durch Stickstoffdüngung erhöht und lag z. B . bei den auf

250

A. MÜGGE U. a., Stickstoffgaben im Tulpenanbaa

ungedüngtem Sand-Graugley produzierten Zwiebeln 1980 bei 1,18 % während er nach einer Düngergabe von 90 kg N/ha 1,70% ausmachte; die entsprechenden Werte der auf Decklöß-Parabraunerde produzierten Zwiebeln betrugen 0,89 % N bzw. 1,24 % N (BENKENSTEEST U. a . ,

1983).

Als Folge der besseren Stickstoffversorgung im Freiland wirkte sich der erhöhte Stickstoffgehalt der Zwiebeln in der Treiberei positiv auf den Ertrag an Schnittblumen aus. So waren die Ausfälle im Vergleich zur ungedüngten Kontrolle um 10 bis 25 % geringer (Tab. 1). Tabelle 1 Einfluß steigender Stickstoffgaben im Freiland auf den Schnittblumenertrag in der Treiberei (in % zum Zwiebeleinsatz) DüngungsVariante kg N/ha

Decklöß-Parabraunerde Container Treib. 1980/81

Sand-Graugley Container Tr. Grundbeet 1980/81 1982/82

1983/84

0 60 90 120 180 240

90 100 100 100 100 100

70 80 93 90 93 95

78 86 79 93 86 88

74 76 72 80 75 74

Auch der Blühtermin, der mit Hilfe der Frühzeitigkeitszahl (FZZ) nach R E E S T H O L D u. a. (1956) charakterisiert ist, wurde durch Stickstoff begünstigt. Bei den Zwiebeln der Herkunft Decklöß-Parabraunerde und einer Düngergabe von 180 und 240 kg N/ha ergab sich ein signifikanter Blühvorsprung in der Treiberei von 7 Tagen (Tab. 2). Tabelle 2 Einfluß steigender Stickstoffgaben im Freiland auf den Blühtermin in der Treiberei (FZZ = mittlere Anzahl der Tage von Treibbeginn bis Blumenschnitt) Düngungsvariante kg N/ha

0 60 90 120 180 240 GD 5%

Frühzeitigkeitszahl (FZZ) Decklöß-Parabraunerde Sand-Graugley Container Tr. Container Treib. 1980/81* 1980/81*

Grundbeet Tr. 1983/84

X

X

X

35,2 33,6 32,5 29,9 28,3 28,1 6,2

36,3 35,9 35,8 36,3 36,3 35,4 1,7

38,6 38,2 37,5 36,8 37,0 37,0 -

* KLOPOCKI, 1 9 8 2

Auf die Stiellänge der Treibtulpen blieb die Höhe der Stickstoffgaben im Freiland ohne Einfluß, auftretende Differenzen von maximal 2 cm waren nicht signifikant.

Arch Gartenbau, 35 (1987) 6

3.2.

251

Zwiebelertrag

Sowohl in der Containertreiberei als auch im Grundbeet ergab sieh ein Einfluß der Stickstoffdüngung im Freiland auf den Ertrag an Treibrückflußzwiebeln. Bei den auf Decklöß-Parabraunerde produzierten und in Containern getriebenen Tulpenzwiebeln erhöhte sich der Gesamtertrag an Rückflußzwiebeln mit zunehmender Höhe der Stickstoffdüngung im Freiland ab 120 kg N/ha signifikant um 50 % . Die Erträge der vom Sand-Graugley stammenden und im Grundbeet getriebenen Zwiebeln, zeigten die gleiche Tendenz (Tab. 3). Tabelle 3 Einfluß steigender Stickstoffgaben im Freiland auf den Zwiebelertrag nach erfolgter Treiberei (Anzahl Treibrückflußzwiebeln bei einem Einsatz von 100 Treibzwiebeln) DüngungsVariante kg N/ha

0 60 90 120 180 240 GD5%

Zwiebelertrag in Stück Decklöß-Parabraunerde Container Treib. 1980/81 s7 < 6 - s 7 x x rel.

88 154 129 146 149 118 56

192 248 257 289 304 282 70

100 129 133 150 158 146 36

Sand-Graugley Grundbeet Tr. 1983/84 Sr7 < 6 - ^ 7 x x

rel.

30 39 56 66 78 75

100 110 111 121 129 123

-

152 168 169 185 196 187 -

-

* KLOPOCKI, 1982

4.

Diskussion der Ergebnisse

Die Untersuchungsergebnisse bestätigen für zwei unterschiedliche Standorte der Tulpenproduktion in der D D R , daß zwischen der Versorgung der Tulpenpflanzen mit Stickstoff während der Vegetationsperiode im Freiland und der Anzahl blühender Zwiebeln in der Treiberei sowie deren Blühtermin eine positive Abhängigkeit besteht. Wenngleich nicht in jedem Fall eine Signifikanz der Differenzen zu den Kontrollwerten nachweisbar war, kommt in der Tendenz diese Abhängigkeit immer zum Ausdruck. Pro 100 Zwiebeln, die zum Treiben gepflanzt wurden, konnten 10 bis 25 Schnittblumen mehr geerntet werden, wenn eine Stickstoffdüngung erfolgt war. Dieser Zusammenhang wurde bereits von NOLLENDOKF (1974) für den Tulpenschnittblumenanbau im Freiland nachgewiesen. Auch der Blühtermin der Treibtulpen wurde, wenn auch nicht durchgängig, durch die Stickstoffdüngung im Freiland und den entsprechend höheren N-Gehalt der Zwiebeln positiv beeinflußt. Das hat ein besseres ökonomisches Ergebnis zur Folge und ermöglicht gleichzeitig eine Verlängerung der Weiterkultur nach dem Treiben und garantiert damit eine höhere Qualität des Ert r a g e s an Treibrückflußzwiebeln (MÜGGE U. a., 1986).

Sehr nachhaltig wirkte sich die Höhe der Stickstoffgaben im Freiland auf den Zwiebelertrag nach dem Treiben, den sogn. Treibrückfluß aus, der eine zusätzliche Quelle für 18 Arch: Gartenbau, 35 (1987) 6

252

A. MÜGGE U. a., Stickstoffgaben im Tulpenanbau

die Bereitstellung von Tulpenpflanzgut darstellt. Die auf Decklöß-Parabraunerde produzierten und in Containern getriebenen Tulpenzwiebeln wiesen nach einer Stickstoffgabe von 180 kg N/ha die höchste Gesamtstückzahl sowie den größten Anteil an Zwiebeln der Größe £ 7 auf. Im Vergleich zur Kontrollvariante bedeutet das einen signifikanten Mehrertrag von insgesamt 58 % bzw. 69 % . Damit bringt die für diesen Standort für den Vermehrungsanbau als optimal empfohlene Stickstoffgäbe von 180 kg N/ha auch das beste Ergebnis an Treibrückflußzwiebeln ( B E N K E N S T E I N U. a., 1983). 180 kg N/ha führten auch bei den auf Sand-Graugley produzierten und im Grundbeet getriebenen Zwiebeln zum besten Treibrückflußergebnis, obwohl für den Freilandanbau bereits 90 kg N/ha als optimale Gabe ausreichte. Zusammenfassung Tulpenzwiebeln der Sorte 'Apeldoorn' wurden an zwei Vermehrungsstandorten der D D R unter dem Einfluß unterschiedlicher Stickstoffgaben produziert und in der nachfolgenden Treiberei hinsichtlich Schnittblumenertrag und Zwiebelreproduktion geprüft. Es ergab sich eine Abhängigkeit der Treibergebnisse von der Höhe der Stickstoffdüngung im Freiland: mit steigender N-Gabe reduzierten sich die Ausfälle an Schnittblumen und die Treibdauer wurde verkürzt. Die für die Tulpenproduktion auf Decklöß-Parabraunerde empfohlene Stickstoffgabe von 180 kg N/ha erwies sich für beide Standorte im Hinblick auf den Ertrag an Treibrückflußzwiebeln als optimal.

Pe3ioMe

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BHrOHKH.

Summary Title of the paper: Effect of increasing nitrogen application to tulips on cut flower yield and bulb reproduction during forcing In two locations of the GDR, bulbs of the tulip variety Apeldoorn were grown under application of different N fertilizer rates. Subsequently, the bulbs were forced and tested for cut flower yield and bulb reproduction. The results at forcing were found t o

Arch. Gartenbau, 35 (1987) 6

253

depend on the N fertilizer r a t e s applied t o the growing sites, i.e. increasing N r a t e s reduced t h e cut flower losses and shortened the forcing period. F o r tulip cultivation on Decklöß-Parabraunerde soil, a fertilizer r a t e of 180 kg N / h a had been recommended. In both locations, this r a t e gave o p t i m u m yields; in offset bulbs.

Literatur a.: Zum Einfluß steigender Stickstoffgaben auf den Ertrag von Tulpen. Arch. Gartenbau 81 (1983), 429-437 DE HERTOGH, A. A.; AUNG, L. H.; BENSHOP, M.: The tulip: Botany, usage, growth and development. Hortic. Rev. Westport, Conn. 5 (1983), 4 5 - 1 2 5 D E M Ü N K , W . J . ; H O O G E T E R P , P . ; SLOOTWEG, G.: Effects of nitrogen dressing on flower-bud blasting in tulips during forcing. Acta Hort. 109 (1980), 8 1 - 8 7 H O O G E T E R P , P . : Stikstofbemesting von invloed op resultaten tulpenbroei, Vakbl. Bloemist. Doetinchem 34 (1979), 12, 2 5 - 2 6 H O O G E T E R P , P . : Tulpen — Ursache des Kippens beim Treiben. Gärtnerbörse u. Gartenwelt 8 2 (1982), 1, 1 3 - 1 5 KLOPOCKI, R . : Der Einfluß physikalischer und chemischer Agenzien auf den Ertrag in der Tulpentreiberei. Humboldt Univ. Berlin, Sektion Gartenbau, Belegarbeit 1982 MÜGGE, A.; RICHTER, P . : Reproduktion von Pflanzgut in der Tulpentreiberei. Fo. abschlußbericht 1986 (unveröff.) KOLLENDORF, V.: Udobrenie tjul'panov. Cvetovodstvo Moskva 17 (1974) 4, 21 R E I N H O L Z , J . ; GOETSCH, F . : Die Bestimmung der Sortierung und der Zeitigkeit in gärtnerischen Ertragsversuchen. Züchter 26 (1956) 1/2, 2 7 - 3 3 Z A N D B E R G E N , J . K . : B i j juist stikstofgehalte goede broeitulpen. Yakbl. Bloemist. Doetinchem 3 5 (1980) 26, 15 B E N K E X S T E I N , H . U.

Anschriften der Autoren: D r . sc. A . MÜGGE; D o z . D r . sc. P . RICHTER

Sektion Gartenbau der Humboldt-Universität Berlin Bereich Zierpflanzenproduktion Invalidenstr. 42 D D R - 1040 Berlin D o z . D r . sc. H . BENKENSTEIN

Sektion Pflanzenproduktion der Humboldt-Universität zu Berlin Bodenkunde und Pflanzenernährung Invalidenstr. 42 D D R - 1040 Berlin Dr. H. ALEX

D D R - 7291 Döbrichau, Krs. Torgau

18*

Arch. Gartenbau, Berlin 35 (1987) 6, 255-268 Humboldt-Universität Berlin, Sektion Gartenbau WOLFGANG

FRITZSCHE

Ermittlung von effektiven Produktionsstrukturen in Betrieben der Zierpflanzenproduktion

Eingang: 5. Januar 1987

1.

Problemstellung

Der objektiv notwendige Ü b e r g a n g zum fondssparenden T y p der intensiv erweiterten Reproduktion erfordert eine tiefergehende Intensivierung der Zierpflanzenproduktion als bisher und die Gewährleistung eines ressourcensparenden W a c h s t u m s . Dabei sind f ü r die künftige ökonomische E n t w i c k l u n g in den Betrieben folgende Gesichtspunkte zu b e a c h t e n : — die Steigerung der A r b e i t s p r o d u k t i v i t ä t steht im M i t t e l p u n k t — Intensivierung u n d W a c h s t u m verlaufen nicht zeitlich nacheinander — gesenkter A u f w a n d ist in W a c h s t u m umzusetzen ( R E Z N H O L D , 1 9 8 5 ) . W ä h r e n d in den vergangenen 15 J a h r e n in der Zierpflanzenproduktion fondsintensive Prozesse abliefen und vorrangig q u a n t i t a t i v e F a k t o r e n wirkten, sind u n t e r den veränderten Reproduktionsbedingungen der achtziger J a h r e vor allem qualitative F a k toren zu erschließen (FBITZSCHE, 1985). Als ein wesentlicher qualitativer W a c h s t u m s f a k t o r erlangt die Produktionsorganisation zunehmende B e d e u t u n g . Sie wird m a ß geblich auf die Intensivierung, die Produktionssteigerung u n d auf die E r h ö h u n g von P r o d u k t i v i t ä t u n d E f f e k t i v i t ä t E i n f l u ß nehmen. „ H a u p t i n h a l t der Produktionsorganisation sind effektive, auf die rationelle N u t z u n g der natürlichen u n d ökonomischen P r o d u k t i o n s b e d i n g u n g e n ausgerichtete P r o d u k t i o n s s t r u k t u r e n in den sozialistischen L a n d w i r t s c h a f t s b e t r i e b e n . I m Zuge der sich v e r tiefenden gesellschaftlichen Arbeitsteilung vollzieht sich der Prozeß der G e s t a l t u n g effektiver P r o d u k t i o n s s t r u k t u r e n auf verschiedenen E b e n e n " ( N E U B A U E R , B A B A , STEPHAN, MELZER u n d WILHELM,

1983).

(1983, 1985) stellt f ü r die weitere E n t w i c k l u n g der P r o d u k t i o n s s t r u k t u r e n in Gewächshausbetrieben folgende S c h w e r p u n k t e in den V o r d e r g r u n d : PLIETZSCH

— Steigerung der P r o d u k t i o n (insbesondere der N a t u r a l e r t r ä g e ) je Flächeneinheit — E r h ö h u n g von K o n t i n u i t ä t , Qualität, Stabilität und E f f e k t i v i t ä t der P r o d u k t i o n — Sortimentsgestaltung u n t e r B e a c h t u n g territorialer Eigenversorgung und energiewirtschaftlicher Situation — E r h ö h u n g des Nutzflächen anteils auf 85—90 % Nettofläche a n 100 % B r u t t o f l ä c h e — A u s n u t z u n g von E f f e k t e n bei wissenschaftlich begründeter A r t e n k o m b i n a t i o n bezüglich Arbeitsvermögen, Grundmittel, Transport, Energie u n d Material.

256

W. FKITZSCHE, Effektive Produktionsatrukturen in der Zierpflanzenproduktion

Bei der Gestaltung effektiver Produktionsstrukturen ist zu beachten, daß die Faktoren des natürlichen und ökonomischen Reproduktionsprozesses stark verflochten sind und im Komplex wirken. Durch die Vielzahl von Wechselbeziehungen und durch die Pflanze als Ärbeitsgegenstand und Produktionsziel ist ein gärtnerischer Betrieb aus systemtheoretischen Aspekten als hochkomplexes, stochastisches System aufzufassen. Die exakte Abbildung dieses Systems, seine Modellierung und die Ableitung wissenschaftlich begründeter Entscheidungen für seine effektivere Entwicklung stellen hohe Anforderungen an die automatisierte Informationsverarbeitung. Um diesen Anforderungen Rechnung zu tragen, ist die Altwendung von Schlüsseltechnologien unerläßlich. Wie von Gen. E . H O N E C K E R auf der 1 0 . Tagung des Zentralkomitees der S E D hervorgehoben wurde, ist die Informatik zu den „gegenwärtig erkennbaren wichtigsten Wissenschaftsgebieten und Schlüsseltechnologien" zu zählen.

2.

Material und Methode

Zur Analyse gegenwärtiger Produktionsstrukturen und zum Auffinden von Wechselbeziehungen zwischen ausgewählten Teilstrukturen wurden Primärdaten aus über 50 vorwiegend Zierpflanzen produzierenden VEG und GPG herangezogen (PLOSS, 1985). Eine tiefergehende Analyse insbesondere zur Anbau- und Erzeugnisstruktur wurde in einer Stichprobe von 19 Betrieben vorgenommen (KESSNER, 1982). Zur Ergänzung dienten Untersuchungen von Anbaustrukturen und zur wertmäßigen Widerspiegelung des Reproduktionsprozesses auf der Ebene von Territorien und des Zweiges (KOSSAKOWSKI, 1 9 8 2 ; K U R J O , 1 9 8 3 ; FRITZSCHE, 1 9 8 4 u n d

1985).

Als Bestandteile der Produktionsstrukturen gelten (nach N E U B A U E R U. a., 1 9 8 3 ) die Anbau- und Erzeugnisstruktur, die Struktur der Arbeitskräfte, die Struktur der Grund- und Umlaufmittel, die Struktur der Kooperationsbeziehungen und die wertmäßige Widerspiegelung des Reproduktionsprozesses. Die Untersuchungen zur Struktur der Kooperationsbeziehungen wurden zurückgestellt, da die zur Quantifizierung von Wechselbeziehungen notwendigen Primärdaten nicht zur Verfügung standen. Die methodische Bearbeitung des Problems erfolgte in drei Schritten. 1. Zur Quantifizierung von Zusammenhängen zwischen Teilstrukturen gegenwärtiger Produktionsstrukturen wurden Regressionsanalysen durchgeführt. 2. Die effektive Gestaltung von Produktionsstrukturen muß im Zusammenhang mit objektiv notwendigen Proportionen in der Entwicklung wesentlicher ökonomischer Kennziffern zur langfristigen Sicherung der intensiv erweiterten Reproduktion in den Betrieben stehen. Dazu wurde ein Reihenfolgemodell zur Berechnung auf dem Bürocomputer aufbereitet. Das Programm errechnet nach Erfüllung der Ungleichheitsbedingungen in der Rangfolge der Zuwachsraten ausgewählte, vom Reihenfolgemodell abhängige Basiskennziffern für variable Zeiträume. 3. Unter Berücksichtigung wechselseitiger Zusammenhänge zwischen den Versorgungsaufgaben eines Betriebes, ökonomischen Basiskennziffern und den technologischen Koeffizienten für Zierpflanzenarten wurde ein lineares Optimierungsmodell erarbeitet und auf seine Widerspruchsfreiheit geprüft. Das Modell bezieht sich nur auf die Produktion in Gewächshäusern.

Arch. Gartenbau, 35 (1987) 6

257

3.

Ergebnisse der Untersuchungen

3.1.

Charakterisierung bestehender Produktionsstrukturen

3.1.1.

Anbau- und Erzeugnisstruktur

Die Anbau- und Erzeugnisstruktur hat im Zusammenhang mit ihren versorgungspolitischen Aufgaben und der Sicherung von Exportverpflichtungen einen besonderen Stellenwert innerhalb der Produktionsstruktur der Betriebe. Sie wird weiterhin vom Arbeitsvermögen, von den verfügbaren Produktionsfonds, von energiewirtschaftlichen Gesichtspunkten, vom komplexen Wirken der Intensivierungsfaktoren und von der Anwendungsbreite der Ergebnisse des wissenschaftlich-technischen Fortschritts beeinflußt. Die Vielzahl an Gattungen und Arten von Zierpflanzen f ü h r t zwangsläufig zu den unterschiedlichsten Anbau- und Erzeugnisstrukturen, die zudem mit verschiedenen Nutzungsfolgen realisiert werden können. So lassen sich Anzahl und Umfang der produzierten Arten nach Menge, Wert und Fläche kaum vergleichen. Selbst bei der Verteilung der Artengruppen treten beachtliche Differenzierungen auf (Tab. 1). Zudem ist in Gewächshäusern die Kombination von Zierpflanzen und Gemüse zu berücksichtigen, die nach P L I E T Z S C H ( 1 9 8 5 ) in über 6 0 % der Gewächshausbetriebe anzutreffen ist. Tabelle 1 Relativer Anteil der Artengruppen am Bruttoprodukt Zierpflanzen Stichprobe von 17 Betrieben Spannweite Mittel Schnittblumen Schnittgrün Topfblumen Grünpflanzen Gruppenpflanzen Blumenzw. u. -knollen Jungpfl. u. Saatgut Sonstiges

1,9-80,7 0,2-11,0 0,1-28,6 0,1-26,0 0 , 3 - 9,0 0 , 4 - 4,0 0,2-71,9 0,1—49,0

50,3 3,4 13,6 7,7 3,3 0,2 18,0 3,5

DDR-Mittel 1984 53,1 1,8 15,7 7,0 5,1 1,4 13,7 1,2

I m Mittel der untersuchten Betriebe wurden 40 Zierpflanzenarten produziert (Spannweite 7—171). Jeweils 7 Arten erbrachten 79 % des Bruttoprodukts der Schnittblumen und 66,4 % der Topfpflanzen. Um Zusammenhänge mit anderen Teilstrukturen sichtbar zu machen, mußten fiktive Kennziffern benutzt werden. Sie wurden als durchschnittlich erzieltes Bruttoprodukt je Art und durchschnittlich je TM Bruttoprodukt aufgewendete Akh für jeden Betrieb ermittelt. Letztere Kennziffer sank von 250 auf 50, wenn das erzielte Bruttoprodukt je Art von 50 auf 550 TM anstieg (y = 1985 ar 0 ' 5 8 1 9 ; 5 = 0,65; P B < 0 , 0 0 1 ) . Weitere Einflüsse dieser Kennziffern auf Selbstkosten, Bruttoprodukt, Fondsausstattung, Fondsquote und Akkumulation je VbE waren mit statistisch gesicherten Bestimmtheitsmaßen nachweislich (vergl. Abschnitt 3.1.4.). Aus den Funktionsverläufen war erkenntlich, daß ein höheres Bruttoprodukt je Art positiv auf die genannten Kennziffern wirkt.

258

W. FRITZSCHE, Effektive Produktionsstrukturen in der Zierpflanzenproduktion

Neben der Beachtung der dargestellten Zusammenhänge sind für die effektive Gestaltung einer vorhandenen oder zu projektierenden Anbau- und Erzeugnisstruktur Kenntnisse zur Erzeugnisökonomik aller beteiligten Arten erforderlich. Mit wesentlichen technologisch-ökonomischen Kennziffern zu Produktionsbedingungen, -aufwand und -ergebnis werden Auswirkungsberechnungen bei Veränderung bestehender oder neu einzurichtender Strukturen notwendig, da sich die wertmäßige Widerspiegelung des betrieblichen Reproduktionsprozesses letztlich aus der Summe von Aufwendungen und Leistungen aller Arten einer Anbau- und Erzeugnisstruktur ergibt. 3.1.2.

Struktur der Arbeitskräfte

Untersuchungen zur Arbeitskräftestruktur sozialistischer Gartenbaubetriebe wurden in verschiedenen Stichproben durchgeführt und mit der sozialistischen Landwirtschaft und der Volkswirtschaft insgesamt verglichen (vergl. Tab. 2). Tabelle 2 Vergleich von Qualifikationsstrukturen, Angaben in °/ 0

Hochschulabschluß Fachschulabschluß Meister Facharbeiter Übrige

I

II

III

IV

3,6 8,5 8,0 67,1 12,8

0,9 8,0 12,9 66,8 11,4

2,1 6,9 10,3 75,3 5,4

2,1 5,8 6,7 74,4 11,0

V

männlich

weiblich

8,6 9,8 6,5 59,8 15,3

5,1 15,1 0,9 54,7 24,2

I : Nach P R F S C H K E , 1981 und FRITZSCHE, 1985, Stichprobenumfang 5 000 Beschäftigte K O N I K O W S K I , 1982, Stichprobenumfang 449 Beschäftigte P R U S C H K E , 1982, Stichprobenumfang 146 Beschäftigte IV: Sozialistische Landwirtschaft, in K O N I K O W S K I , 1982 V: Sozialistische Wirtschaft der DDR, nach G R A B L E Y und H Ä N D E L , 1985 Stichproben I—III: Sozialistische Gartenbaubetriebe mit vorwiegender oder ausschließlicher Zierpflanzenproduktion

I I : Nach I I I : Nach

75 bis 85 % der Beschäftigten verfügen über einen Abschluß als Facharbeiter oder Meister. Der Anteil der Hoch- und Fachschulkader beträgt 9 bis 12 % . Mit zunehmender Betriebsgröße steigt der Anteil der Hoch- und Fachschulkader absolut und relativ. Als Ergebnis einer Regressionsanalyse ergab sich in Betrieben mit 100 Beschäftigten ein Anteil von 5,3 Hoch- und Fachschulkadern ( = 5,3 %), bei 700 Beschäftigten ein solcher von 103 Hoch- und Fachschulkadern ( = 14,7 %). Ein quantifizierbarer Zusammenhang zwischen der Arbeitskräftestruktur nach Alter, Geschlecht und Qualifizierung mit anderen Teilen der Produktionsstruktur konnte nicht hergestellt werden. Mit zunehmender Intensivierung der Zierpflanzenproduktion werden höhere Anforderungen an den Qualifizierungsgrad einhergehen. Mit wachsendem Anteil mechanisierter und automatisierter Arbeit und mit der immer breiteren Anwendung von Schlüsseltechnologien wird der Einsatz von Spezialisten zunehmen. Aus dieser Sicht wird sich die Berufsstruktur der Werktätigen in den Betrieben verändern.

259

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Bei der effektiveren Gestaltung von P r o d u k t i o n s s t r u k t u r e n sind Arbeitskräftebesatz u n d - s t r u k t u r mit den spezifischen Aufgaben u n d Bedingungen der Betriebe in Ü b e r einstimmung zu bringen. Die effektive Fondsauslastung insbesondere der Gewächshäuser u n d ihrer Einrichtungen erfordert eine möglichst kontinuierliche I n a n s p r u c h n a h m e des Arbeitsvermögens. Arbeitskräftebesatz und Arbeitskräftebedarf müssen weitestgehend übereinstimmen. Die Realisierung vorgegebener A n b a u - u n d Erzeugnisstrukturen mit verschiedenen Nutzungsfolgen in V e r b i n d u n g mit maximaler N u t zung von Arbeitsvermögen und Produktionsfläche ist Teil einer Optimierungsaufgabe. 3.1.3.

S t r u k t u r der Grund- und U m l a u f m i t t e l

Die weitere Gestaltung der Grund- und U m l a u f m i t t e l s t r u k t u r wird maßgeblich d u r c h veränderte Reproduktionsbedingungen u n d den objektiv notwendigen Ü b e r g a n g z u m fondssparenden T y p der intensiv erweiterten R e p r o d u k t i o n sowie die d a m i t verbundenen tiefgreifenden Intensivierungsprozesse b e s t i m m t . Z u r intensiveren N u t z u n g der Grundfonds ist es notwendig, das sich bisher ständig erweiternde Verhältnis zwischen Umlauf- und G r u n d f o n d s in seiner E n t w i c k l u n g zu bremsen. I n den zurückliegenden 15 J a h r e n stieg es im Mittel von 1 : 2,8 auf 1 : 6,9 ( F B I T Z S C H E , 1985). 1984 b e t r u g es 1 : 6,4. D u r c h umfassende N u t z u n g des wissenschaftlich-technischen Fortschritts sind die Produktionszyklen in der Zierpflanzenp r o d u k t i o n u n t e r Glas und Plasten zu verkürzen. D a m i t k ö n n e n E i n s p a r u n g s e f f e k t e a n Energieaufwand u n d Fondsvorschuß je Erzeugniseinheit erreicht werden. Die S t r u k t u r der den Produktionsfonds innewohnenden Grund- u n d U m l a u f m i t t e l unterscheidet sich zwischen Freiland- und Gewächshausproduktion u n d wird zudem von verfahrensorientierten Anforderungen bestimmt. Tabelle 3 Relativer Anteil von Grundmittelarten an den produktiven Grundmitteln insgesamt Betriebe mit Produktion vorwiegend im vorwiegend im Gewächshaus Freiland Gebäude und bauliche Anlagen (ohne Gewächshäuser) Gewächshäuser Maschinen, Geräte, Fahrzeuge

10... 20 60... 85 5 ... 20

5 0 . . . 60 2 0 . . . 30 10 ... 30

I n Betrieben mit vorwiegender P r o d u k t i o n in Gewächshäusern ist die F o n d s b e l a s t u n g je Flächeninhalt u m ein Mehrfaches höher als bei vorwiegender F r e i l a n d p r o d u k t i o n . D u r c h entsprechend höheren A u f w a n d a n lebendiger Arbeit im Gewächshaus steigen die Fondsvorschüsse je V b E im Vergleich zu denen in der F r e i l a n d p r o d u k t i o n etwas geringfügiger an. Tabelle 4 zeigt die Z u s a m m e n h ä n g e an drei Betrieben mit s t a r k voneinander abweichenden F l ä c h e n s t r u k t u r e n . Das Verhältnis Gewächshausfläche zu Freilandfläche beeinflußt neben dem Besatz a n V b E u n d P r o d u k t i o n s f o n d s je ha L N in starkem Maße das Verhältnis zwischen G r u n d und Umlauffonds. Ungeachtet der Unterschiede in den F l ä c h e n s t r u k t u r e n u n d d a m i t auch in den S t r u k t u r e n der Grund- u n d U m l a u f m i t t e l wird eine A r b e i t s p r o d u k t i v i t ä t erzielt, die in ihrem Niveau vergleichbar ist.

260

W. FRITZSCHE. Effektive Produktionsstrokturen in der Zierpflanzenproduktion

Tabelle 4 Zusammenhänge zwischen unterschiedlicher Flächenstruktur, Arbeitskräften und Fonds Betrieb Verhältnis Gewächsh. zu Freil.fläche A B C

1 : 42 1 : 3,8 1 : 0,06

VbE/ha LN insges.

TM Produktionsfonds je ha LN je VbE

Verhältnis UM zu GM

Nettoprodukt TM/VbE

0,5 5,9 32,6

47,4 729,5 5721,2

1 : 2,9 1 : 4,0 1 : 10,1

29,6 29,6 24,0

94,0 123,2 175,2

Im Rahmen der Gestaltung effektiver Produktionsstrukturen ergibt sich die Forderung, auch die Fondseffektivität langfristig und immer besser zu sichern. Dazu müssen sich die Zuwachsraten der Kennziffern Fondsrentabilität, Fondsquote und Fondsausstattung in eine Rangfolge einordnen. In der zurückliegenden Entwicklungsperiode traten hierbei Disproportionen auf, die zukünftig zu korrigieren sind. Bis 1990 wird auf eine Entwicklung orientiert, die geforderte Rangfolgen von Mittelwerten einhalten. Die in Tabelle 5 genannten Zuwachsraten garantieren gleichzeitig den notwendigen schnelleren Zuwachs des Gewinns im Vergleich zum Bruttoprodukt je V b E . Tabelle 5 Orientierungswerte zur Fondseffektivität

Fondsrentabilität Fondsquote Fondsausstattung

3.1.4.

ME

1984

1990

jährliche durchschnittl. Zuwachsrate, %

% % TM/VbE

6,7 35,0 172,9

8,7 39,6 193,6

4,45 2,07 1,02

Verflechtungen ökonomischer Kennziffern von Teilstrukturen und wertmäßiger Widerspiegelung des betrieblichen Reproduktionsprozesses

Zwischen den Teilstrukturen wurde mit Hilfe von Regressionsanalysen nach Verflechtungen ihrer Kennziffern gesucht. Die Anbau- und Erzeugnisstruktur und die Grund- und Umlaufmittelstruktur sind durch die Selbstkostenstruktur ergänzt worden. Die wertmäßige Widerspiegelung des Reproduktionsprozesses wurde entsprechend den verwendeten Kennziffern unter dem Begriff Effektivität zusammengefaßt. Tabelle 6 zeigt diejenigen Beziehungen, deren Bestimmtheitsmaße statistisch gesichert waren. Die Kennziffernspalte der Tabelle entspricht den Einflußgrößen, die Kennziffernzeile den Zielgrößen. Ausgenommen ist die Korrelation zwischen der Anbau- und Erzeugnisstruktur und der Fondsausstattung. Die ermittelten UrsacheWirkung-Beziehungen lassen die Bedeutung der Anbau-und Erzeugnisstruktur erkennen, die durch rund die Hälfte der gefundenen Beziehungen auf die übrigen Teilstrukturen Einfluß nimmt. In die Beurteilung der wertmäßigen Widerspiegelung des betrieblichen Reproduktionsprozesses müssen zum Erkennen und Werten seiner Dynamik Überprüfungen der Reihenfolgemodelle zum materiellen und finanziellen Ergebnis, zur Arbeitsproduktivität und zur Fondseffektivität eingehen. Zum Vermeiden von Disproportionen bei

261

Arch. Gartenbau, 35 (1987) 6

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