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German Pages 32 [41] Year 1930
KLEINE TEXTE FÜR VORLESUNGEN UND ÜBUNGEN HERAUSGEGEBEN VON HANS LIETZMANN 58
ALTJÜDISCHE LITURGISCHE GEBETE AUSGEWÄHLT UND MIT EINLEITUNGEN HEßAUSGEGEBEN VON
PROF. D. W. STAERK
ZWEITE V E R B E S S E R T E AUFLAGE
BERLIN VERLAG VON WALTER DE GRUYTER & CO. 1930
Im anschluß an den misnatraktat Berakhoth, dessen vokalislerten und mit anmerkungen versehenen text heft 59 dieser Sammlung bietet, ist im folgenden eine auswahl alter liturgischer gebete zusammengestellt worden. Die meisten setzt die misna als bekannt voraus, wodurch ihre entstehungszeit spätestens im 1. nachchristl. jahrhundert erwiesen ist. Zum größten teil werden sie aber viel alter sein. In der form, wie sie jetzt vorliegen, haben sie alle eine lange geschichte durchgemacht, deren Stadien sich freilich nicht mit Sicherheit verfolgen lassen. Diese gebete haben ursprünglich wohl alle rhythmische form gehabt, wie sich das z. b. bei dem s e mone 'esre noch deutlich nachweisen läßt. Doch ist es größtenteils nicht mehr möglich, diese form wiederherzustellen. Alle hier abgedruckten gebete sind dem d e u t s c h e n ritus entnommen. Die sprachlichen bemerkungen zu diesen hebräischen resp. aramäischen texten beschränken sich absichtlich auf solche Wörter, die nicht bei G e s e n i u s - B u h l verzeichnet sind. L i t e r a t u r : E l b o g e n , Der jüdische gottesdienst in seiner geschichtlichen entwicklung. Leipzig 2 1904 (anmerk. zur 2. aufläge separat, S. 511 —560). O e s t e r l e y , The Jewish Background of the Christian Liturgy. London 1925. S c h ü r e r , Geschichte des jüdischen Volkes, bd. I I . Leipzig 4 1907 (mit reichen literaturangaben). B o u s s e t G r e Q m a n n , Die religion des judentums im späthellenistischen Zeitalter. Tübingen 3 1 9 2 6 . D a l m a n , Die Worte Jesu. I. Leipzig 1898 (anhang: messianische Texte). O e s t e r i e y - B o x , The religion and worship of the synagogue. London 1907. Z u n z , Die gottesdienstlichen Vorträge der juden. Berlin 2 1 8 9 2 . Z u n z , Der ritus des synagogalen gottesdienstes geschichtlich dargestellt. Berlin 1855. 1859 (Die synag. poesie des mittelalters I I ) . Vgl. außerdem die einzelnen artikel in T h e J e w i s h . E n c y c l o p a e d l a . New York 1901 ff.
I. Die benediktionen zum sema'. Das sema' d. h. das aus Deut. 6, 4 — 9 1 1 , 1 3 — 2 1 und Num. 15, 3 7 — 4 1 zusammengesetzte hauptgebet des judentums, dessen gebrauch höchst wahrscheinlich weit in die vorchristliche zeit zurückreicht, ist von bendiktionen
(n ; =-a) eingeschlossen,
deren kenntnis die misna
voraussetzt
und über deren liturgische Verwertung sie Vorschriften gibt, vgl. Berakh. I, 4.
Der grundstock dieser benediktionen ist also sicher bereits in sehr
alter Zeit geschaffen worden.
Nach den ausführungen von Z u n z GV
s. 369 ff., die heute noch nicht überholt sind, bestand die benediktion -jp- ursprünglich aus 1 , 1 I, 2 ( r f e c — 7 " a r n ) und dem segensspruch am
Im anschluß an den misnatraktat Berakhoth, dessen vokalislerten und mit anmerkungen versehenen text heft 59 dieser Sammlung bietet, ist im folgenden eine auswahl alter liturgischer gebete zusammengestellt worden. Die meisten setzt die misna als bekannt voraus, wodurch ihre entstehungszeit spätestens im 1. nachchristl. jahrhundert erwiesen ist. Zum größten teil werden sie aber viel alter sein. In der form, wie sie jetzt vorliegen, haben sie alle eine lange geschichte durchgemacht, deren Stadien sich freilich nicht mit Sicherheit verfolgen lassen. Diese gebete haben ursprünglich wohl alle rhythmische form gehabt, wie sich das z. b. bei dem s e mone 'esre noch deutlich nachweisen läßt. Doch ist es größtenteils nicht mehr möglich, diese form wiederherzustellen. Alle hier abgedruckten gebete sind dem d e u t s c h e n ritus entnommen. Die sprachlichen bemerkungen zu diesen hebräischen resp. aramäischen texten beschränken sich absichtlich auf solche Wörter, die nicht bei G e s e n i u s - B u h l verzeichnet sind. L i t e r a t u r : E l b o g e n , Der jüdische gottesdienst in seiner geschichtlichen entwicklung. Leipzig 2 1904 (anmerk. zur 2. aufläge separat, S. 511 —560). O e s t e r l e y , The Jewish Background of the Christian Liturgy. London 1925. S c h ü r e r , Geschichte des jüdischen Volkes, bd. I I . Leipzig 4 1907 (mit reichen literaturangaben). B o u s s e t G r e Q m a n n , Die religion des judentums im späthellenistischen Zeitalter. Tübingen 3 1 9 2 6 . D a l m a n , Die Worte Jesu. I. Leipzig 1898 (anhang: messianische Texte). O e s t e r i e y - B o x , The religion and worship of the synagogue. London 1907. Z u n z , Die gottesdienstlichen Vorträge der juden. Berlin 2 1 8 9 2 . Z u n z , Der ritus des synagogalen gottesdienstes geschichtlich dargestellt. Berlin 1855. 1859 (Die synag. poesie des mittelalters I I ) . Vgl. außerdem die einzelnen artikel in T h e J e w i s h . E n c y c l o p a e d l a . New York 1901 ff.
I. Die benediktionen zum sema'. Das sema' d. h. das aus Deut. 6, 4 — 9 1 1 , 1 3 — 2 1 und Num. 15, 3 7 — 4 1 zusammengesetzte hauptgebet des judentums, dessen gebrauch höchst wahrscheinlich weit in die vorchristliche zeit zurückreicht, ist von bendiktionen
(n ; =-a) eingeschlossen,
deren kenntnis die misna
voraussetzt
und über deren liturgische Verwertung sie Vorschriften gibt, vgl. Berakh. I, 4.
Der grundstock dieser benediktionen ist also sicher bereits in sehr
alter Zeit geschaffen worden.
Nach den ausführungen von Z u n z GV
s. 369 ff., die heute noch nicht überholt sind, bestand die benediktion -jp- ursprünglich aus 1 , 1 I, 2 ( r f e c — 7 " a r n ) und dem segensspruch am
4
DIE BENEDIKTIONEN
ZUM
schlusse von 1 , 3 ; die benediktion nanit ittrn bis -im u n d i>s
SEMA'
aus I I anfang bis ihsVpi ,
bis Schluß; u n d diu n ' n s ä ( s o g e n a n n t wegen des
Schlusses V s i i ' i x ; der benediktion a ' ^ i no«) aus dem an Num. 16, 4 anschließenden schlußabschnitt von 1, dem abschnitt rrahn n i - o in 3 und dem segensspruch am ende von 3. Danach h ä t t e i s i - * aus 45 W o r t e n , nan« aus G3, und die nVmä wieder aus 46 bestanden. In der rrMNS des abendgebets glaubt Z u n z nur e i n e ziemlich alte zutat erkennen zu können; außerdem ist das gebet nach ihm später durch das alte nachtgebet II und die schlußbenediktion erweitert worden. Auf rhythmische aufteilung der texte ist hier absichtlich verzichtet worden. Bei der langen geschichte, die sie durchgemacht haben, ist das ein aussichtsloses unternehmen. Es genügt, zum besseren Verständnis für ungeübte, sinnabschnitte zu machen. Zum s e m a ' und den zugehörigen benediktionen vgl. E l b o g e n §§7, 9 a, 14, 35 f., 4 4 , 4 u. 6; S c h ü r e r II 4 s. 529, 537 f. und 569 ff.
a) D i e
benediktionen
zum
(n-nnc 1. spon
dem sema':
vor
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morgengebet
nbspi).
I.
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Jes. 46, 7. Ps. 104, 24. Beachte den reim (und im folgenden die alphabetische Ordnung)!
DIE B E N E D I K T I O N E N
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ZUM
5
SEMA'
niaiao in; ni-nsa iairb bx—rias ai-iEoa T a n
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a^ssai
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13
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2 3 Die sog. kedusa. in furcht preisen. vollmacht. Jes. 6,3. Ez. 1 , 4 ff., 3, 12. sp*1? in MT ist wohl absichtliche änderung nach dem text der kedusa; lies Dii^. 6 * beständig. Ps. 136, 7. ' würdig erfunden werden. 4
6
DIE BENEDIKTIONEN
ZUM
SEMA'
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Im sephardischen u. italischen ritus
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Jer.
n:nasn 31,3.
a 4 Ps. 22, 5. lehre. Studium. Ps. 86,11. ' die sog. 6 geulla, das amen der gemeinde zum sema'. angenehm.
1
DIE BENEDIKTIONEN ZUM SEMA' isabn isnis
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2 danksagung.
3
Ex.
nni» ladani
n n i p bìo»"1 n x * niaaar n
baca o i n o
D'pti
D i n i i a n n « n p D-"H b s b s a [ r n a s n 13b nsnE -1 p y qnns] D T i a n n»n*a
nnst -pna nnx
iTiyba« nibx B i i p n b«n ^
nns
tri-tp 3 pso -p-a
*) Ps. 51,17; gehört zur stillen tefilla. 1 Wahrscheinlich ist diese eingangsbenediktion von anfang an voller ausgestaltet gewesen als die übrigen, die ursprünglich wohl allesamt dreigliedrig waren, und man darf vermuten, daß c und d V a r i a n t e n dieses plus sind. c) Deut. 10,17. d) Gen. 14, 22. 2 In B lautet die 2. benediktion prn spns y«! -oaj rrw BtisH -priM rnirj 3"ä» snsinis a-i-i dtimh rprm B""n fesfesu Deinen rprns nns ip-a d) ist ein sehr alter Einschub, vgl. Berakhoth V, 2. b) Ps. 18, 32 u. ö.
12
DAS SEMONE 'ESRE ^ n s t i njH i r a x ^an 4 Tirnima baten1! nsian nynn i:in n n n x ipna n a i » ; i ipb«
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n r n x n istrby iiam ba in^ iiaw n i i a i s a obir yatei. [131T nteyiaa nana •¡n'i] Di?isn spnia 11 nris tp-ia 6 a) : + wni* B. a + b) = Threni 5, 21. c) auch hier wohl ursprünglich new. 7 a) Ps. 119,153f.; Jer. 50,34. 8 a) Jer. 17,14. b) n 'n -u-i Wi 'n B. c) om B. Wahrscheinlich sind b und c Varianten. 9 ai miiA: + B. c) Vb : lisi iavi B, mit der korrektur ~)ba zwischen den Zeilen. d) -'ryimas B. e) in B zwischen den Zeilen.
PALAESTINISCIIE
13
REZENSION
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om 0. ^s-n
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C, o m ^ j - ^ r n .
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d) nach Jer. J o m a .
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b ) P s . 65, 3. 3
folgt:
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DAS SEMONE 'ESRE •¡ias3 Tbici w n b x 11 run ie obtema T^a? r^nn^-i s
-n?: nsn a ?inis® ^ n n s spna [irr,ins inbxi] w n b x n [sin nns 1
o ^ t a 17
nrifey«^ isnbiga» oifinnrn lonn" rviaitsn ba by [WISB?» w n i a s D»1]] [inypi
isban na1» w a s osn]
rrnnb r\b aiisn ^ n n s ?pn3 p!1^"? by^ Tpy by-i] Tpa? bsntoi by inss
n->w is ^rrai
nib« nisiy ^ n n s -pna
b) D a s s ' m o n e c esre in der heutigen form, (eingeklammertes fehlt in SJ.) t;rtnpi 1151 toi nr®n ins® ^inx «cnias vfcsi ^rfbst
n n s -pna 1
apy? in'bK^ p n r irtbs on-jax irbt? Knisni -viaan bi"ian bsn ban napi oiaiu ni-ton baia •pby b» nansa •¡am pnb arpra nab bsia tram niax ^ o n "oiTp] •jam
iTiy iybia
urna« $ 0
n n s spna
16 a) psa: + rnrm C. b) '-ra spj rjMaj- C. " b) C hat a» als randglosse. Nach ¡ij-aeV«: tjVia np« a-tsw aic. c) Ps. 94,18. 18 a) ¡tow nis-an (?) fwa oft^'atotewjnan bteii?. bi tinjV« a'b C. 1 e) na«: + Bn'ja i>? nn^M SJ. Am schlusse eine einschaltung für die 10 bußtage. f) SJ oi inj» scoia vjrn -^vo.
DIE HEUTIGE
15
FORM
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T ^ t a a iwatoi rra-jxn 150 by nana irn 6
c) rinn RS51 aits ix *a SJ. b) Statt 'ui isinai hat S J nur inw. c) 's 'ui swu SJ. d) an fasttagen schaltet hier der vorbeter ein längeres bittgebet ein und schließt mit rns pya nji»n i-ipn tpia. 8 c) is-pis«: fis'K^n.p SJ. 9 a) rj^a: ws^a SJ. Nach -irrhtt bietet S J weiter: 1
rrcisn TT-:T •'ju-Vs- ioas TT its- IM l-l T"J 113™ ^oiy)? iaP -SB Hill 151 njon-PN ¡la-n'^K •>•> nVsni rnoei Nach arsiar heißt es dann: -rn-^siai rrns» ^»-ists piaitan n»:s? n^ai oftei »3101 nijjni P">in